U u — 7 New vollkommenlich Mit (önen vnd — * — x Kiguren/al ler Gewaͤchs der Bäumen/Stauden ond Krautern / ſ in Teutſchen vnd ⸗ Welſchen Landen / auch in Hiſpanten / Oſt/ vnd Weſt Indien oder in der Newwen Welt wachfen/derer ein groſſer Theil/ eigentlich befehrichen/ auch deren Vnderſcheid ond Wirekung/fampe I; ihren Namen in mancherley Spraachen angezeigt werden / derengleichen vormals nic ren in Feiner Spraach in Truck kommen: > Das ander Che Darinn viel ne heilſamer Artzeney vor allerley junerlichen vnd euſſerlichen Kranckheiten / beyde der Menſchen und des Viehes/ — — — Gebrauch / beſchrieben werden/ es ſey mit Traͤncken / Säfft/ Sprupen/ Coͤnſerven⸗ Pulver / Extracen / Oelen / Salz / Salben, Pflaſtern vnd dergleichen: Darinnen auch uͤ über uf nöbendnesen 7 treffliche Experiment / vnd heimliche Kuͤnſte angezeigt werden, 23 Allen Aertzen⸗ Apoteckern / Wundaͤrtzten / Schmieden, Gärtnern go Kellern/ 5 : Hebammen / Haußvättern/ondallen andern —— zu 5 uglich: Auß langwi⸗ riger vnd — —— geliebten BE TORE | TAC OBVM THEODORYM TaBEr * N AMONTANVM,der Artzney Doctorem, end Shurfürftticher Pfaltz Medicum, ſo an dieſem Art 36. Jahr solligire/ auch einverleibte Kräuter und Gewaͤchs⸗ den mehrertheit ſelbſen gebraucht / vnd fleiſſig beſchrieben hat. | Vorl mi in onen newen en/ auch ichen en / vnd ey "One — Mr Ar Omar Araney 2 S verbeſſert / durch CASPARTM BAVHINVM, Doctrem ondoe DuierftdeinBspt. * Profeflorem Ordinarium. Jenwerumb / mit ſeht nuglichen ————— ——— — —— BAYHINVM, D.ond Prof. bey lobl. Onivefiät Bar, u - Ya *- . bh a, a A > u N En. —————— — ——— Eee . ö . a 53 ; x BRRRERRIRHRRISHISHRER SRHRIRHRRHBISRSSRIHRRIHHNRIHE Herzen Vicolai Braun / Med. Doc, | WVorrꝛede an den Leſer. | * Je ein edle vnd fürträffliche Gabe Gottes es ſeye vmb die Artzeney / guͤnſtiger deerſer / iſt Maͤnniglich bewuſt / kan auch auß vielen Vrſachen / ſonderlich aber auß Ihrem Herkom⸗ men / Fortpflantzung / Nothwendigkeit / vnd herrlichem Nutzen abgenommen werden. Dann ob wol allefrehe Künfte von GOtt dem Allmaͤchtigen jhren Vrſprung haben / der ſolche im Men⸗ RE ſchen / allerhand Fehlen / Irrungen vnd Gebrechen in dieſem ſterblichen zu begegnen / offenbaret: "Ft Boch ſolches bey Feiner alſo ſcheinbar und am Tage / als eben an jhr edleſten/ vnd alteſten Kunſt der Arbeneh formten erſten Materi/ Gott der Schopffer die. Element gefeheidenvondden Menfchen noch nicht gemacht hatte: Sind durch Gottes geheiß vnzehlich viel ſchoͤne/ liebliche Kraͤuter vnd Baͤume auß der Erden herfuͤr kommen / mit wunderbarlichen Blumen vnd Fruͤchten geziehret / auch an Geruch / Geſchmack / Farben vnd Kraͤfften ſo viel tau⸗ ſendfaͤltig vnderſchelden / daß man ein ſo fuͤrtrefflich Werck vnd Gef choͤpff / billich niemand als dem groſſen Baw⸗ meiſter / dem allein weiſen vnd gewaltigen GOtt / hat zumeſſen konnen. Derohalben auch die Wiſſenſchafft und Erkandtnuß dieſer herzlichen Creaturen vnd Erdgewächfen/ den Menſchen gaͤntzlich were verborgen blieben / wo nicht GOtt der HErr auß ſonderlicher Güte vnd Liebe gegen den Menſchen / die Naturen vnd Eygenſchafften derſelbigen / vnſern Vorfahren vnd erſten Eltern / mitgetheilet vnd eröffnethette. Es hat aber GOtt nicht allein anfänglich die Artzneyen erſchaffen / vnd jhre Tugenden vnd Wirckungen den Menſchen entdecket Sondern er leſt auch noch heutiges Tags allenthalben mancherley ſchoͤne Kraͤuter daher wachſen / ſo zur Speiß / zur Erhaltung der Geſundheit / auch zur Zierde vnd Wolluftdienlich, Erwecket darneben jmmerdar fleiffige Leuth / denen er ers ſtand vnd Weißheit gibt / dieſe Gewaͤchs recht vnd nuͤtzlich anzuwenden. Wie dann ſolches alles die H. Schrifft an vielen Orthen bezeuget: Deſſen man ſich bey Monfe/ vnd ſonderlich bey dem weiſen Syrach hat zu erſehen. Die Heyden / ob ſie wolden rechten und wahren GOtt nicht erfenner/auch von Erſchaffung der Welt / vnd allen Creaturen nichts / oder ja fehr wenig / gewuſt: Haben fiedoch die Arhnehy / als ein hohes Geheimnuß / das Menſch⸗ lichen Verſtand weit vbertrifft / jhren vermeynten Goͤttern zugeſchrieben. Dahero auch die Griechen den Gore Apollinem/etlicheden Mereurium/für einen Erfinder diefer Kunft gehalten. Vnd weil in Griechenland die Arge nen in höherem Werth ift gehalten worden/als an andern/felbiger Zeit Barbarifchen Drehen : Darumb findet man auch in Hiſtorien / daß diefe Kunſt daſelbſten am meiften geuͤbet vnd fortgepflanget worden ey. Dann von Kfculapio deß Apollinis Sohn wird gemeidet / daß er die Argnep/welchedazumal noch ſeht gering vnd ſchlecht geweſen / etwas gemehret vnd geweitert habe : Sey derowegen vnder die Gotter gezehler worden. Ymbpiefelbige eit Hd * * — — TR emüher/auichden Allculapium wie etliche me nen / darinn vnderwieſen: Alſo daß Pliniusoni viel andere mehr / diſen Chironem fuͤr einen Anfaͤn⸗ gerdiefer Moieinrühmen. Nach dieſem ſeynd gefolget die zween Soͤhne deß Xſculapij, nemlich Podaleirius;vnd Machaon; Velche nach dem Exempel jhres Vatters mit der Artzneye / ſonderlich um Trojaniſchen Krieg nik Heſlung deſeuſſerlichen Schaͤden vnd Wunden / wie Homerusbezenget/feynd umbgangen. Vnd dieſe werden rErfinde der Wundartzney angezogen. Hernach iſt dieſe Kunſt je laͤnger je mehr verbeſſert vnd gemehret wor⸗ den vnd berdem Geſchlecht der Aſclepiadarum eine lange Zeit / gieichſam erblich verblieben. Deſſen Geſchlechts dann auch eweſen iſt der Hippocrates der alle vorige Aertzt weit vbertroffen/ der auch dieſe Kunſt erſtlich in ge⸗ wiſſe Regel verfaſſet / vnd in etlichen Büchern beſchrieben Bat: Galenus hat bey 600, Jahr nach dem Hippocrate gelebet / ei fuͤrtrefflicher vnd wolerfahrner Mann / nicht allein in Der Artzney / ſondern in allen guten Kuͤnſten: der hat die Schrifften Hippocratis, fo etwas dunckel vnd vnvollko nmen⸗ deutlich vnd klaͤrlich außgeleget / er gaͤn⸗ bet vnd er⸗eitert / alſo daß in ſeinen Buͤchern / deren gleichwol ein ziemliche Anzahl / alles genugſam begriffen? was zu Eraltungvnd Widerbringung der Gefumdheit zu wiſſen von nothen. Vnd dieſe ſind die fürnembfte/ jo die Kunſt er Artzney anfänglich geübet vnd beſchrieben haben. Es find gleichwol noch viel Griechen vnd Aras ber geweſe / die auch vmb diß tudium ſich wol verdienet / vnd an jhrem fleißnichts bewenden haben laſſen. Aber den obbenndten / die mit jhren Schrifften erſtlich den Naächfömlingen einen leichten Weg gemacht haben⸗ iſt billich der )reiß vnd Vorzug zu gonnen. Eam aber nicht allein gemeine Leuth wiewol jetztgemeldte faſt alle von Edlem zum Theil auch Konigli⸗ chem Geblt geweſen) ſich der Artzney angenommen: Sondern auch die gewaltige König und Keyſer haben cine folche Liebond Luſt darzu getragen / daß fir jhre Namen etlichen gewiſſen Kraͤutern / deren Kraͤfften fie erfunden’ zugeeignet / d darmit jhnen cin ewige Gedaͤchtnuß bey den Nachfommenhaben machen wöllen Alfo iſt dꝛe Gen tiana von Cntiödem Königin Illytia benamſet Lyſimachia von Lyfimacho der Macedomer König: Mithrie datia, von Vhridate, dem König in Ponto vnd Bithyhia,&c. Alf haben Die mächtige Könige / Salomon, Jubay Euax, Attalunicht allein mit groſſer Begierd die Aranen erfehrnet-fondern auch gantze Bücher darvon geſchrie⸗ ben / zum thehuch heilſame / auß vielen Kraͤutern zuſammen geſetzte Antidotos, bereytet / deren man ſich noch auff — agwan pflegt mit groſſem Nutzen zu gebrauchen, | e vnvaůnfftige Thier (welches billich zu verwundern) haben äuch viel zur Erweiterung der Artzney ge⸗ holffen: In d ſie zu gewiſſen Maͤngeln / jhr ſonderliche Huͤlffe in den Kräutern geſuchet / vnd alſo deren Kraff⸗ —— gen vnd Tuge en den Menſchen gezeige haben Dann alfo brauchen die Schlangen zu Schaͤrpffung deß Ge⸗ ſichts den Fenel. Die Wieſel pflegen ſich wider das Gifft der Racten und Schlangen mit Rautenblättern zu tüften. Der Aſch fuchet den Diptam / foer von den Jaͤgern mit giftigen Pfeilen verwundet wird Deren Erempelni N ſad gar viel vnd mancherled: Darauß man fpüren vnd ermeflen fan/wicder Allmaͤchtige GOtt et fo wnderbarlich an fortpflantze: Daß/che etwas ſonder liths ſolte verſchwiegen bleiben / ehe Malen es die ſtme vnd wilde Thier an Tag geben. Na, ICH Ferrners Vorꝛede. Feruers aber / die Notturfft dieſer Kunſt betreffend / was ſol man darvon fagen? Der Menſch iſt zwar von Gore’ ſtarck / gerad vnd geſund erfchaffen: Aber duch die ſuͤndliche Vbertrettung deß Verbotts iſt er in allerley Elend vnd Jamer gerathen / alſo daß fein Creatur vnder dem Himmel mehr Schwachheiten vnder worffen iſt / als eben der Menſch. Barumb weit in Abwendung vnd Heylung derſelbigen / die Natur offtmal zu ſchwach: Iſt noͤthig mit Arsneyen jhr zu hůlff zu kommen. Welches alles bey jederman fo bekandt iſt / daß es vnnoth/ darvon etwas weiter ————— BGleicher weiß iſt auch maͤnniglich bewuſt / was für einen traͤfflichen Nutzen man von der Artzney zu gewarten. Dann fo weit ſich die Geſundheit erſtrecket / ſo groß iſt auch die Nutzbarkeit der Artzuey. Durch Kranckheiten wird alles was Namen hat / zerſtoret und zerruͤtiet: Deß Menſchen Geſtalt veraͤndert ſich ſcheußlicher weiß / daß man jhn offt nicht. anchs erkennen mag: Seine Kraͤfften fallen dahin: Der Leib wird grauſam vnd Tyr anniſch ge⸗ martert: Luſt vnd Liebe / Frewde vnd Wolluſt verſchwinden gang vnd gar / dargegen iſt nichts dann ach vnd weh⸗ Tiabrigken von wegen deß gegenwaͤrtigen vnd Zuſtands und Forcht deß zuk infftigen: Das gantze Thun vnd handlen deß krancken Menſchen ligt darnieder. Iſt nun nicht ein groſſe Notturfft ſolches alles abzuwenden/ vnd den Leib wider zu voriger Gefundheitzubringen? Dann wer wolte nicht lieber tauſend mal todt ſeyn / als in ſol⸗ chem Elend beharrlich ſtecken © 3 Derohalben / auß Örwegungangeregter Puncten haben vorzeitendie Alten/ den Aertzten gleithfam Göttliche ‚Ehre erzeiget: Die Artzney / als dentheiwreften Schagsallem Belt ond Gut vorgezogen: Diefelbige gans ehrlich / hoch und wolgebalten. Alfo feynd dem alten Hippocrati zu Ehren/da er gen Abderas zu dem vnſnnig Erno beruffen worden/nicht allein die Bürger/fondern auch Weiber und Kinder /jung ond alt/ jhn für einen Gott / vnd Befchüger def Vatterlands gegrüffer/ond mit Frolocken empfangen, haben ihn Königliche Schawſpiel ond Triumph faffen halten / jhm ein guldene Kron auffgeſetzt / ach eine Saul ‚zu ewiger Gedaͤchtnuß / auffrichten laſſen. Der König Ptolomæus, hat dem Erafıftraro, da er ſeinen Sohn geſund gemachet/60000, Cronen geſchenckei. Der Keyſer Auguſtus hat dem Antonio Muſæ eine guͤldene Haͤule zu Eh⸗ ren ſetzen laſſen. Deßgleichen auch in weß Ehren ohnlängft Jacobus Cotterius in Franckreich am oniglichen Hoffe / vnd Petrus Aponus im gantzem Welſchland geweſen / iſt noch bey Jederman in friſcher Bedichenuß. Dieweil dann bißhero genugſam erwieſen / was für ein fürnehme/ herrliche / alte / nothwendige md nutzliche Kunſt die Argnepfeye: FE wol zu erſinnen / wie hoch die jenigen zu halten/fo infelbiger Kunſt Erweterung ſich maͤhlich bearbeiten. Dann ſie iſt gewißlich ein onerfchöpfliche Brunnenquell / die nimmer gar außgefoſſchet / vnd genugſam herauß geſtrichen mag werden. Ob wol von den Vhralten / auch andern hernach kemmeiden zu je⸗ derzeit / treffenlich viel vnd mancherley geſehen / erfahren / erlehrnet / geuͤbet vnd auffgezeichnet iſt wordar/ deſſen man dem lieben GOtt vnd jhnen nicht gnug dancken kan: Jedoch haben fleiſſige und gelehrte Leuth auff gegenwaͤrtige Stund/ noch etwas weiters erfunden / Das eneweder wiche=öllig — odergar onsfande Ihnen zu erfundigen/ verblichen. — a ee Alſo daß wir zuonferm Zweck / vnd vorgenommenen Werck fehreiten/wirwol onläugbar iſt / da in Arsen fo weitläuffig ond herzlich außgefůhrt worden / daß man vnmůglich / oder vnnoͤhtig hette mgen verney⸗ nen/etwasbeffers und richtigers / oder auch mehrers darvon zu ſchreiben. So zeugen doch die gewaltge Buͤder⸗ ſo zu dieſer vnferer Zeit an Tag kommen / daß man in der Kraͤuterey viel weiter fort geſchritten / in den man inch viel Krauter⸗ Slauden ⸗Hecken /Baͤum / etc. erfunden / darvon die Alten nichts gewuſt: Auch der beknten Sm⸗ plicien Kraͤfften und Wirckungen mehr vnd vollkoͤmmlich erfahren / vnd beſchrieben. J So dann nun gegenwertiges Kraͤuterbuch / wie ſich der Leſer guͤnſtig weißt zu erinnern/ vor etlichn Yahren/ von dem Ehrenveſten vi Hochgelehrten Herrn Doctore Jacobo Theodoro Tabernæmontano, ſelige Gedaͤcht⸗ nuß / mit groſſem Fleiß vnd Mühe beſchrieben / dem guͤnſtigen Leſer vielerley ochbewehrte vortrefflich Arzeney rumb von Herrn Nicolao Baſſæo gemeinem Vatterlant zum be⸗ "Stück vor Augen geſtellet / vnd nunmehr wide nusen in Truck angeordnet/ habe Ich daſſelbe zu revidiren / mich bewegen laſſen / auch zu ſolchn Ende⸗ en vnd ge Werck mit groſſem Fleiß erfehen/verbeffern/ vnd mit vielen vortrefflichen Erperimenten/ ſwot auch Das gantze vielen newen / frembden vnd einheimiſchen Kräutern vermehren/ vnd hierinnen des lieben Poſteritet edienlich woͤllen. — * ee find zu folchem die aller vortrefflichfie/ berühmtefte ond bewaͤhrteſte Stribenten / alsda ſeyn lippocra- ‚tes, Galenus, Aretzus, AetiusOribafius, Kginetas,Cornelius Celfus,Diofcorides, Marthiolus,Ruells»C.Chu- | Aus, Lobelius, Dodonzus, Camerarius, Fuchfius, Tragus, Lonicerus, Falloppius,Fernelius, Meluessarc iasab, Horto, und andere mehr/fo zu vberkommen müglıch gemefen/ an die Hand genommen /erörters ondebraucher worden. Soviel den Auchoren felbft anlangen thut / ob wol derfelbige (wie zu gefehehen pfleget) in etlichen. dieſes Buchs halben angefochten wird, muß ich Doch befennen / daß er ein herzliches vnd fuͤrtreffliche Werck has | be angefangen / in dem er fich allerley Simplicien aller Authorum in ein corpus benfammen zubrgen virders | 4, And wil hiermit den günftigen Leſer zum fleiffigften gebetten haben / er wöllediefe meine Arbeiend Fleiß/ ⸗ Ich hierinn angewendet / zum beſten auff und annemmen. Vnd thue mich auch demſelbigen alleit befehlen. 2 g den XXIV. Auguſti, Anno M. D.XGH . nn an Fr» — —2 —— in EN IN | m NIS | N < : © Das Ander Theil des Rran- . tabude - | D.IACOBI THEODORI | TABERNAEMONTANL | ‚Die J. Section. ze u Das I Gap Don den Nägleinblumen/ oder Graßblumen. Groß gefüllt Nägleinblumen oder Braßblumen, u Weiß gefüllt Nägleinblumen, 1. Caryophyllus maximus multiplex. II. Caryophyllusmultiplex albus. — RN v | — Aß viel vnd mancherley Art B vnd Wursfen einander fat BE der Naͤgleinblumen erfunden wer- Langletht,fpisigpndafchensarbzgleich dem Sanch od den / wie folches die Hochgslahrten kin *— M end Weitberuͤhmten Herren Pe- * TR trus Andreas Macthiolus , Dodos VIE Cl nzus , Lobelius, Carolus Clufius — | vnd andere mehr/in jhren Kraͤuterbuͤchern und ob- fen Elen lang / bißweilen auch Kingersmit vielen Gtet- en fervarionibus vermelden / hat man fich bey diefem vn⸗ | ferm auchore wol zu erfehen/ welcher —— allein die blaw Nägleinblumen auff der Spisen des viel mir groſſem fleiß zufammen gebracht hat. Es = werden diefelbigen / wie Lobelius bezenget / in zwey lein / an ihrer Spitze ermaszerferffer/ daranf dfefche- ⸗ Theil abgerheilet / alſo daß etliche sam find / etliche wildne / Tiebliche wolriechende Naͤgieinblumen mit dier / _ many © Go viel aber die Form vnd Geſtalt der Naͤgelein · fuͤnff oder ſechs Blaͤttlein herfür ſchlieffen / mit vielen ® Pägiein, hlumen anlanger/ find die same / wie auch etliche auß vnd mancherley Farben gezieret / ale weiß / rot / blaw / den wilden / an Blaͤttern / Stengein / Knoͤpfflein Lerlich werden gang ſchwartz at etlich meißmit. © ana rotem NEE —— 82 J A Gefuͤllt Naͤgleinblumen. F III. Caryophyllus multiplex. Zame Naͤgleinblumen V. Caryophyllus hortulanus, Betonica coronaria. rotem beſprenget / [da die weiſſen Blaͤtter die roten nt zerſpalten / eliche aber gefedert wie ein Pflaume / ders ‘ao: D.Jacobi Theodori Tabern ten auß hetrfuͤr — übertreffen / oder die roten die weiſſen man finder 2 weile die mit Heinen roten Troͤpfflein als wanneg i Bmuut were/ befprenger find etliche rot mit weiſſen Strömtein oder Milchtröpfflein vnderzogen / man finder auch zu zeiten an einem Stock zweyer Farben Blumen / ein theil weiß mit roten Tuͤpfflein zertheilet / die andere ganz rot: zu zeiten wo Blumen zweyerley aemontani / Jungfraw Naͤglein. IV, Caryophyllus Virgineus. Blauw Naͤgleinblůmlein. VI. Caryophyllus cæruleus⸗ Farben an einem Stiel: — vnder allen Blu⸗ men findet man kaum ein Geſchlecht mit ſo mancher⸗ key Farben als die Braßblumen/] vnd andern derglei⸗ chen Farben felzam durch einander vermenger/deren.. erliche gefuͤllt ſind / etliche vngefuͤllt anzhren Blaͤttlein gleichen bey einem jeden beſonders verzeichnet iſt Mit ⸗ fs Blume wachſen zwen kleine zarte Faͤßlein elche etwas gefrimt von einander ligen. Auß den Blumen aber ſind ein theil eines guten lieblichen Geruchs / wie die rechten Naͤglein / daher ſie den Na⸗ menbefommen / etliche aber haben feinen Geruch an ſich / deren mehrtheils die wilden Graßblumen find. (So man dieſe Blumen nicht abbricht / bringen ſte ge⸗ gen dem Herbſt breiten ſchwarzen Saamen / als Zwi⸗ belſaamen / in den langen Knoͤpfflein verſchloſſen von welchen man mag junge Stoͤcklein zielen / die tragen ER iman- ei Das Ander Buch/oonKräutern. 667 13 A Carthäufer Naͤglein. 1. Carthäufer Naͤglein. II. VAI. CaryophyliusCarchufianorum 1. . VIII. Caryophylius Carthufianorum II. = USERN —— MR ı EDS u SA LH F x 0 B —— ren G EB. N) 2 dd TR [So du wilt de Blumen von mancherley Farben abenrfo nimb den Saamen von den roten vnd weiſ⸗ en / ſtoß die zweyerley Saamen in ein Federkiel / vnd verſcharre dieſe Feder in die Erden. Wiltn Wweyerley Farben an einem Stock haben / ſo nimb von zweyer Art Stoͤcken Wurzeln / ſchneids entzwey / binde dieſe Stuͤck zuſammen / vnd fer in Grund " - VI Das ſechſte Geſchlecht aber iſt den vorigen vn⸗ — gleich / bekompt viel runde/ zarte/ bintzechtige / glarte 2: Be : Weiß Pflaumennäglein. I. IX. C Carchufianorum IL ‚X. Caryophyllus plumariusalbus. * — we an ; ——— 668 a XI.Caryophyllus plumarius purpureoc Braunblauw wild Federnaͤglein. F eus. ZZANN DA HEN Weiß wild Steinnäglein. II. XIH. Caryophyllusmontanus albus. Stiel / ohne Blätter / an welchen erfllich geaͤhtte lan lechte Knoͤpfflein erfiheinen/ auß welchen — blauwe Bluͤmlein / je mit vier Blaͤttlein her⸗ für ſchlieffen. Dieſes finder man vmb Mompelier vnder den Stecheycheln] Er VII. Das fibende Gefchlecht iſt an den Blättern Carthäufer i Nägem.L. der Ensian / an Wurseln aber dem Calmus etwas ähnlich /oben an feinen Stengeln überfompt es viel kleiner ſpigiger Knoͤpfflein / welcher ſehr viel auff einer D.Jacobi Theodori Tabernaemontani / Dondernaͤglein. XII. Caryophyliusmontanus. I. * — w- NZ 2 AN Na N #7; z Te ES \ va RN — | Steinnägkin. XIV. Caryophyllus montanus II. Dolden gleich als zuſammen gerr ngen beyfarmen fir | hen / auß welchen kleine zarte rote Bluͤmlein herfür auffzubringen / wachſen auch an etlichen Rechen der vngebawten aͤcker / als bey vns en N Wichel⸗ Das Ander Buch/von Kräutern. FO Weiß Wildfeder oder Pflaumnaͤglein oder A Gefuͤllt Steinnäglein, XV. Caryophyllusmontänus multiflorus. Bildnäglen, xXvil. Caryophyliusfyivefttisminimus, 5 > 3 Be £ ; an Michelfelden nichrweit von dem Rhein: anff dem Rheinſtrom / ſonderlich an dem Gebirg zu der Hart / gegen der Neuſtatt vñ D eim / auch in der a aum genant bey Straßburg in Hecken weiß vnd rotj XI xI. Das} vnd dreyzehende Bes E ſchlecht / ſo man Donder Naͤglein vnd Blutstroͤpffun K — nennet / iſ ein magers duͤrres Kräucleinzdierundeng — grn, ckete Stengelein ſeynd kieiner vnd dme dann Bin⸗ zen / am Gyrffel der ſelbigen wachſen etwann ſechs oder acht liechte / oder ſattrote Blůmein fo einfach findymit fünffoder ſechs Blaͤtilein / ſo faft einen Geruch haben, Deren Stengel werden etwann Ellen hoch aber je "länger die Stängelein werden/fo fleiner Blümlein fie tragen. Solche jentgefeire Blumen fihder hantmden Waͤlden / vnd aufdürsen fandechren Wiefenygraße echten vngebauwten ätten alfenthalben. Haben alle fange runde braune Röpfflein Bol Saamens, Aber das XIII. hat ſchmaͤler Blaͤtter / vnd weiſſe Blumen, 669 ‚wilder Mutwillen. XVI Caryophyllus ſy lveſttis piumarius albus. Gauchblumen. Caryophyllus pratenſis. — — XIV. Das vierzehende Geſchlecht / welches pon zu dem Herren C. Clulio por dag achte gehalten wird / iſt Steinmäge an Gewaͤchs etwas nidertg / feine Blätter ſeynd Dietz ei⸗ vnd Safftreich / ſtehn dick zujammen/find eines bittern Geſchmacks Die Stengel find fafkeleın od gering? auff welchen weyche Knopffe herfiir kommen / groß / tauch vnd wollecht / an Farben gruͤnblaup/ auß wel ⸗ chen die rote oder vermengte Blmen / m fünf Blaͤt⸗ = Aaaa Mi MiS=L. 675 Atein [zu End deß Heuwmonats vnd in dein Auguft- F monat/hetauß kommen / ohn einigen Beruch,.[Diefes finder man in Kärnthen auffdem Bebirg.] #v. XV: Dasfünffschende Geſchlecht iſt den vorigen gerüccStein wuden Steinn agelein beynahe gleich / allein daß ſeine glein. n gefuͤllet ſeyn. VL XV 1. Das fehschende Geſchlecht die Muthwille / Muchwilen. kompt mit dem erften(demachenden vnd eylfften) auch überein, jehende Geſchlecht iſt den Stein- xvu. XVII. Das ſieben 7nãglein fañ ⸗ oben an den Stelen wachſen run. de / hohle Huͤl welche etwas tieff zerkerffet ſeyn / dar⸗ auß kleine rotlechte geſtirnte Bluͤmlein an einem klei⸗ nen zarten Stiel in die Höhe herfür ſprieſen / je mit fuͤnff Blaͤtlein befenet. > B XVII. Das letzte Geſchlecht iſt mit feinen leibfar⸗ Bee \ ben gefiederten Blumen der Muthwillen faft gleich / fein daß ſeine Blaͤtter viel groͤſſer vnd breiter ſeyn. (Diefes iſt in der erſten mit ſeinem ſchmalen ſpitzen Blärtfenmieein Maͤußoͤhrlein anzuſehen / doch find die Blauter ſchmaͤler vnd ſpitziger / hat ſchlechte runde Stengel ſo gegen dem Meyen mit wenig Blaͤttern be⸗ fleider / darauff wachſen Prefilgenbranne Blumen / geforime vnd zerſchnitten wie die Muthwillen. Dieſes findet man hin vnd wider auff den Wiefen / gemeinig⸗ lich mit rothlechtigen Blumen / zu zeiten mit weiſſen. In * gielet mans in Gaͤrten mir gefüllten Blu⸗ men.) Bu andere Es werden beneben diefen Naͤgleinblumen noch Nigctein. zwey Geſchlecht von Lobelio befchrieben / [ von mel» "pn? Gramen marihum majus vnd Gramen mari- ’ num minusgenent, ] So wird auch von dem weitbe⸗ růmhten Herzen C-Clufio noch ein ander Geſchlecht/ befchrieben / welches er Caryophylleum fecundum nennet / ] deſſen Blumen (fo einzig auff einem Stiel) finpbreitfünffblästig/von roter vnd weiſſer Farb ver- weiß / nerlich al rc haarech en 2 Yu ) I * Ind D ſonderen Scherben vnd Gefaͤß Winters zeiren in den Kellern fuͤr dem Froſt bewahret / ldoch ſo ſchoͤn Wetter Von den Namen der Naͤgleinblumen. E O* dieſe Blumen den Alten bekannt ſeyen gewe⸗ Xſen oder nicht / iſt man nicht einig. Dann etliche melden / es habe deſſen meldung gethan Plinius vnder dem Namen Cantabrica: Andere es ſeye veronica oder beronica altera, deſſen Dioſcorides gedencket / welche Memuna nicht gar zu verwerffen iſt. Andere wachen Iphium Theophraftidarauß/ daran ſie vbel € un. Andere woͤllen wie auch Matthiolus es ſeye den A zen vnbekant aeweſen / davon ſoll in vnſerm Lateini⸗ niſchen Kraͤuterbuch gehandelt werden.] Naͤ leinblum oder Graßblume heiſt Lateiniſch Caryophyllus flos caryophyllorum betonica oder vetonica coronaria vnd domeſtica: Erliche nennen D. Jacobi Theodori Tabernaemontant / | fie auch herbam tunicam: wiewol andere Kräutet mehr fenn/fo folchen Namen fuͤhren Welfch Garafols. Srangöfifch Oeslerz. Boͤhmiſch Karafılar. Niderlaͤn⸗ diſch Ginoffelbloemen. I.Caryophyllus maximus variegatus.C.B.Na- jor ruber & albicans, fl. pl. Lob. ico Caryophylli, Caft.Ap. II. & III. Caryophyllus altilis major; C.B.domefticus,Marr.Cam.Caft.multiplex,Lob. ico.Ger. altilis, Lugd. Hore majore, Eyit. Garyo- phyliza, Trag. Beronieaaltilis, Fuch. Gel.col.co- tonaria,Gef-horr.Veronica altilis. Dod.gal.Viola flammeä Scaligero.Gef.hort.Cantäbrica:Tur.Nos Gariohlus;aliis Viola Damaftena , Cxfalp. Herba tunica quibusdam. IV. Caryophyll. fimpl.iupi- nusanguftifol. C.B.virgineus.Ger. V.Caryophy!- G lusfimpl.for. minore pallide rubente. C.B. ſyl. 3.fl. pallido ſuaue rubente, Lobãco.ſyl.ſim pl.fua- ve rubens.Gers VI. Caryophyli.czruleus Monf- pelienfium. C. B. Aphyllantes Monfpelienfium, Ad.Lob.ico. VIl. Caryophyli.barbatus hortens. latifol. C.B. Lychnismonachor. Gel.hort. Arme- riaaltera,Lob. ico.fuaverubens. Ges. Viola bar- bara larifolia , Lugd. Flos Scarleti, Lon. Gel.Ap: VII.Caryophyllusbarbatushortens. angutftitols C.B. Armeria rubra. Ger. altera ſuaverubente fl. Lob.ico.Armerius flos alter, Dod.fimplici fl. pan- nonictis Clut hin. IX. An Caryoph.barbarus fl. multiplici;C.B.Armeriarubralatifol.Ger. X.Ca- ryophyli.fl.cenuiffime diſecto C.B.iyks.Ipecies 3: Clus.Superba,Trag.Lon.Thal. Cam. Diofanthos © chen imerften Buch ſect. 6. cap-13. iſt geredt worden/ H Theoph.Ang.Veronica altilis minor,Dod.galfyl. tertia, Ge[hort,Beronica fylaltera,Fuchs.Caryo= “phylizusminor.Dod. Caryophyllat® fyl. genus; Gel.col. X1. Caryoph.fyl.forib.lanuginofis hir» furis,C.B.Superbaaltera & füaverubens;Lob.ico. Caryophyliei fyl.s.fpeciesaltera;Clus.Pa.& hift: XII. Caryophyll.iyl.vulgaris latitol.C.B. Garyo- phylizafyl.Trag.Caryophylixa ſyl Matt · Lugd.· Beronicalyl.ı.Fuch.Veronica,Dod.gal.Can: hi 1Dod.Lugd.Arme- usodorus fol.latis ‚Cal. XIIL. Ca ftifol. C.B.montanus angufti fo alb.Ger. XI V.Caryoph.alpinus calyce oblongo hirfuco.C.B. Caryophylizus pumilio Tauricus, ‚ryophyllfyl. vulgaris monat herfiir/ wehren biß gegen den Herbft/ auch biß 7 five 8.Clus pan. fyl.z. Eid.hilt.Caryoph. monıa- nusClufii,Ger. XV. Caryoph. minorfyl.d.ple= no,Eyit. X VI. Garyoph.iyl. Hore laciniato albo inodoro, C.B. fyl. plumariusalbus, Ger. Superba major f.albo,Lob.ico. X V 11.Caryoph-fyl.prolis fer.C.B. Eyft. Caryophyliex fyl.4. Thal.Armeria prolifera,Lob;ico.Armerius flos proliferus, Cam. Vifcaria,Ger.ico. XVII. Caryoph.pratens. fl. lacin.fimp,f.Flos euculi,C.B.Floscuculi, Trag.Lo. Gel.col.Veronica fyl.Dod. al.OdontitisPlin.Gef. hort. guorundam , Cam. fımpliciflore; Clus. hift. Armerius, (yl:Do.Armorariälyl.prat-Ad-Armeria Ptat. mas & fmina,Ger.TEiraun@- altera, Thal.] Von der Natur⸗ Krafft / Wirckung vnd Ei⸗ der Naͤgleinblumen. genſchafft K DE iebliche Geruch vnd bittere Geſchmack ð Naͤg⸗ leinblumen geben genugſam zu verſtehen / daß ſie etwas warmer vnd truckener Complexion ſeyn / vnd wie etliche woͤlen / einer mittelmaͤſſ igen Temperatur. DII Ragleinblumen find dem Haupt ſeht gut vnd Hirn Rärez Nm hg dann ſie eraucken / erfrewen vnd für. Cie gleichen Hauptkraͤuter / als Betonien / Roßmarein / Majoran / Stoechasblumen / Salvien oder Peonien⸗ roſen darzu thut / vnd ein Tranck Lin Wein ] darauß ſeudet. Obnmache. Wider die Ohnmacht vnd Herzzzitteren / ſtoͤſt man Hertzzittern. der guten wolriechenden Naͤgleinblumen j. quintlein ſchwer zu Pulver / gibet ſolches in einem guten Trunck firnen wein / oder Meliſſenwaſſer dem krancken zu trin⸗ cken / ſo fern kein Fieber fuͤrhanden iſt / ſonſt in hitzigen Schwachheiten ſoll es mit Borragen oder Ochſen⸗ zungen Waſſer eingenommen werden. [Deßgleichen auch mit Granaten der Citronenſafft eingenommen / find gut wider die Ohnmacht vnd Hertzzittern.) Defgleichen fan man nemmenein gut theil Näg- B leinblumen / Betonienblumen / Roßmarein vnd Majeran / rothe Roſen / Meliſſen vnd Stoechas blumen jedes ein wenig / Aniß vnd Fenchel jedes ein quintlein / gantze Näglein vnd Zimmatrinde: fol- che Stuͤck in einen roten Zindel zuſammen wie ein Knoͤpfflein gebunden / oder Saͤcklein darauf ge» macht / vnd in ein Maß guten flenen wein geleget / vnd ſtaͤtigs daruͤber getruncken / ſoſlcher Wein iſt nicht allein gut dem ſchwachen / kalten / bloͤden Haupt vnd Hirn/ ee, Davon obgeruͤhrte Schwachheiten fürnemblich jhren den. Vrſprung gewinnen / fonderen flärgfet vnd Fräfftiger Ohnmaͤchtig den gangen Leib vnd alle jnnerliche Glieder / befombr Schwach / Bart bloͤd Haupt. Innerliche 2 wol dem ohnmaͤchtigen Hertzen / dem erkalten Magen / Magen. pndder verſtopfften Mutter / eine zeitlang darvon ger Verſt opffte RL Ä e Sutter, trunefen vnd widerumb frifchen' Wein darüber ger © fchütter. und Spicanardi darzu gethan werden. Sctangen , [Die Blumen in weiſſem Wein getruncken / heilet — alle gifftige Stich vnd Biß die von Schlangen oder Dauhwirm thobigen Hunden kommen Sie vertreiben die Bauch⸗ Deus für wuͤrme / vnd fürdern die Geburt. Die Blumen gepůl⸗ Z naenhein vert vnd getruncken Morgens früby bewahren fůr der 0 2 ou a Eufferficher Gebrauchder Naͤglein⸗ blumen. Aegleinblumen friſch zerſtoſſen / i Hauptwunden Sgethan lindert den Schmergenybringer die Wun⸗ de widerumb zuſammen / zeucht auch Schieffer vnd Bein auß / biß ſo lang der Schade heyl iſt. Dioſc. D Das Kraut in Waſſer geſotten / Tuͤchlein darinn genetzt / vnd auff die Schlaffadern geleget / benimbt den — Schmertzen deß Haupts miltert don Wehtagen der der Glieder im der Glieder Gewerb iſt / da die Glieder auff einander Haubtwundẽ Haupt⸗ Bewerb· ſtoſſen / als in dem Knie und anderſtwo /] wie auch der Rauch auß der Wurtzel gemacht. Bohne. · ¶In Waſſer geſocten / vnd folches warm im mund vehañen / undert den Schmeugender Zähne] \ Bondemaufgrtruden Softder Nig lein ? 4b DasAnder Buch / von Kräutern. A nen gebraucht werden: Fuͤrnemblich aber ſo man der- F me 2 —— 671 [Der Blumen Safft indie Augen getropfft / ſchaͤr⸗ Steigen pffet dag Geficht.] Be Von dem gediftillierten Naͤgleinblumen⸗ maller, Memwol die Nägleinblumen ihre Kraft gang leichtlich verlieren / wañ man fie difkilliert / jedoch halten erlishe darfuͤr / daß man fie in balneo Marie gelind and aemachfam mit einem gelinden Kolfewer diſtillieren koͤnne / fonderlich wann man Kraut vnd Blumen zuſammen nimt / vnd nicht hart außbrennet: es ſoll aber der Kolb vnd das gantze gefaͤß wol vern ah⸗ rer ſeyn / dieweil die Kraͤfften der Blumen gang ſub⸗ tiel / vnd durch den Dampff leichtlich inden för Aumerriihe nen. Diß Waſſer iſt gut zu den innerlichen Gliedern / Bücder fürs ſtaͤrcket vnd fräfftiger das Haupt vnd das Hirn / thut Syape uno G woldem blöden Beficht: [ Iſt ein ſehr fräfftig Anacn-”‚Hirn rämeer waſſer / nicht alcın die finjligen Augen zu trucknen / hy ger fondernauc das Geſicht zu fchärpffen vnd laͤutern. füffige Auge An die Schläff geſtrichen / ſtilet das Hauptwehe / Zutwe nimpr den Schwindel deß Haupts ] mır cinem Sa⸗ Honmäsrig werampffer Safft oder mitdem Syrupo acer. ciri Dt. — ET: { dertzelopfen. eingenommen / bekompt wol dem ohnmaͤchtigen Her- &cdmerns tzen / vnd mit Ochſenzungen oder Borragenůcker cin. bat Wan genommen benimbt es das Klopffen vnd Zittern deß —— Hersens/deßgleichen die Trawrigkeit ſo von verbrand⸗ tem melancholiſchen Gebluͤt verurſacht wird: So thut ſolchwaſſer auch dem Magen vnd der Mutter wol / wie davon in den Syrupen vnd Conferven permeldet wird. [Bringt die ſchmertzhafftigen Wunden der Ner⸗ ven vnd Geleich wider zu recht/die Binden darinn ge⸗ Es fan auch cin wenig Calmus / Galgant HI negcey vnd jedertweilen felche Wunden darmit gewaͤ⸗ fen.) Naͤgleinblumen Ißein.VinumAorum . Caryophyliorum. ——— —F wird anch ein guter Naͤgleinblumen Wein im EMHerbſt zubereit: Jim Sommer wenn die Graßblu⸗ nr ſol man der roten wolriechenden blumen ſamblen / vnd außtrucknen — cken. A ge Menfchẽ. lich in higigen Fiebern / gibt oem Hertzen groſſe Rrafft Bat me: Obnmäcrte ⸗·⸗ 672 A Es hat anch folcher zucker ein fonderliche wunderbar, F Seftlfärs (che Art das Geſicht zu ſtarcken : wie er dañ auch dem Kasefäffig [ falten fluͤſſigen ) Haupt vnd dem Hirn fuͤrnemblich 3 gut vnd anmuͤhtig iſt ¶ Dann es wird davon geſtaͤrckt / und@ehäge, vnd die Sinn / Vernunfft und Gedaͤchtnuͤß dardurch gm. betraͤfftiget. Iſt ein koͤſtliche Artzney für allerley Ver⸗ 34 gifft / ſonderlich in der Peſtilentz / vnd vergifften Lufft Sg genoſſen. Etlich abet haltens fuͤr ein fonderlichArgney fürdern denen / ſo mit derfallenden Sucht behafftet ſind.) Vber Drehen. das fo kompt ſoiche Conferva dem Magen gar wol / — — fürderer die Daͤuwung deſſelbtgen / thut jhne ge⸗ machſam en / ſtillet das Wuͤrgen (Brechen) vnd iſt gut n Durchlauff diarrhea genennet, In den ſtarcken hisigen Fiebern neiiie man des einge» machten Biolenzuckers/ Borragen vnd Nägleinblus D. Jacobi Theodori Tabernaemontani/ Naͤgleinblumen Del. Oleum Caryophyl- lorum, Aus den Naͤgleinblumen wird auch ein nüsfich SI bereitet. Dean nimbt ein gutrheil Graßblumen / Nach dem man de Oels viel haben wit, wirft die in ein Slaß/darüber ſchuͤttet man rem lauter Baumoͤle / alfo daß das Delein wenig über die Blumen ftreiche/ darnach fest man das@laßein jeitlang indie Sonne: Wilman das Dclbeffer haben / ſo neme man die vori⸗ gen Blumen widerum herauß / trucke fie wolhart auß? darnachlege man mwiderumb frifche Blumen in dag borige Oel / vnd daſſelbe zum dritten oder viertenmal: DIE Del wird fürnemlichen gelobet wider die Biß der Raſender raſenden Hunden vnd Schlangen Stich / heilet auch Hunzsi. — —— & B menqucker / jedes gleich viel/ thue darin Syrupi äcerof; G bie fluͤſſige loͤcherte Schäden vnd Fiſtein / darein ge⸗ = langen, citri, oderfucci gtanarorum acidorum ; daß es wie ein Latwerglein werden / darvon follder Krancke ſtaͤ⸗ tigs eſſen / die ſes loͤſchet die Hin vnd ſtaͤrcket das Hertz So iſt auch ſoicher eingemachter Zucker den Schwᷣan⸗ gern Frauwen nicht ſchaͤdlich / dann er fuͤrdert die Ge⸗ burt ohne fhaden. Iſt auch gutdie ſchwache bloͤde Mu⸗ ter zu ſtaͤrcken / fuͤr dert die verſtandene zeiten der Weis ber: ſonderlich ſo man jhn mit Peonienrofen Zucker vermengt vnd ein Truͤncklein Beyfußwaſſer oder Po⸗ leyen Waſſer darauff eintrincket. Naͤgleinblumen Syrup. Syrupus florum Caryophyllorum. — EStan von den Naͤgleinblumen ein guter vnd nutz⸗ Merflandene Monatzeit. licher Hanffyrup gemacht werden / auff ſolche weiß: H Nimb der beften wolrischenden Naͤgleinblumen / wañ ſie in der beſten Blůͤhet ſeynd / thne fie in ein zinnene Kandelodverglafürten Hafen / geuß fo viel heiß waſſer daruͤbet / daß es ein wenig uͤber die Blumen ſtreiche darnach verwahr die Kandel wol / alſo daß fein dampff herauß kom̃en kan / laß alſo * verwahrt —— acht ſtehen / dann ſeihe das Waſſer abz irucke die Blu⸗ * nach thue andere friſche Di agleinb uitten/ indaı vori⸗ 8 Geſaͤh / mache das vorige Waller widerumb heiß) vnd ſchuͤtte daſſelbige uͤber die friſche Blumen 7 wie zum erſten geſchehen iſt / das thue drey oder fuͤnffmal nacheinander mit andern friſchen Blumen) nach dem p fan ihn gut vnd ſtarck begehrt: als dann nemmedas geſie gen Waſſer / thue daru deß beften Hutzuckers / we⸗ nig oder viel / nach dem deß Waſſers ift/laß alſo Zucker ke * vnd Waſſer uͤber einem gelinden Kolfenwer gemach⸗ ſam auffſieden / biß es dick wird wie cin ſchoͤner geleu⸗ terter Honig wann er erkaltet / ſoll man jhn in ein glaß oder verglaſurtes Gefaͤs thun / vnd ſolches wol ver. wahren: an ſtatt deß Zuckers fan man ſchoͤnen geleu⸗ terten Honig nemmen. * nt Diefer Synup ift ein ſonderliche Herttaͤrckung / Magen ſiar heyde in ſcharpffen Sichern pndin andern Schwach. Gebäprenne; heiten / Damit das Hertz gefehwächer vnd martworden Keaffe ewe· iſt: ¶ſtaͤrcket Die Leber vnd den Meagen / vnd erwecket die gebaͤhrenden Krafft Mann vnd Weibsperſonen.) Er fan aber mit andern aquiscordialibussingenom> maen werden. Als in hizigen Schwachheitennemme E man Sarerampffer / Scheblumen vnd Dchfenzun, K a le vier loch / deß Syrups von Raͤglem⸗ blumen drey loth / ſolches vnder einander vermifcher/ vnd dem Krancken darvon zu trincken geben Wo ar ber fein Sieber vorhanden / kan man nemmen Cardo- „ benedidten;Meliffen vnd Roßmaremwoſſet jedesiij, öder pierlorh/Zimmarwafler j.halb loth / Naͤglemblu⸗ menfprupü.lorhyfoiche ſtůck in einem Becherierh ver- miſchen und davon trincken / ſtaͤrckt das Hert vnd dag. Haupt ſichtbarlich So wird auch an erlichen Orten in den wolbeſtelten Apotecken ein Syrupus Caryo- phyllorum compoſitus zugetichtet/fo zu obgemeiten Gebreſten fehr gut vnd dienſilich iſt. maee gutes ſcha man ein gut theil than.] Deßgleichen sum Magenwehe / ein Sälblin Früfige darauß gemacht / vnd den Magen darmit geſchmieret / Zossen. alſo auch gebrauchet / iſtgut wider den Weheihumb der Nagenwehe Mutter / nemlich wann man neme gelb Naͤglein Oel / Mutterwehe dleum cheirinum genannt / Chamillenoͤt/ jedes zwey loth / alt Genßfett j. loth / Wachs fo viel zu einem Saͤlb⸗ kin genug iſt / mit ſolchem Saͤlblein ſollen ſich die weis. ber auff dem Creutz deß Ruͤcks / da ſie das ſtechen vnd ſchmertzen befin den / wol ſchmieren. Ste ſolien aber zu⸗ vor ein Fomentum oder Baͤhung auß Chamillen / Pappeln / Eybiſch / Beyfuß / Calaminten vnd Oſter⸗ huneygemachery gebrauchen / vnd ſich alsdann fo bald mit gedachtem Sälblein ſchmieren / darnach ein Seu⸗ blaſen über den geſchmierten Ort binden / damit dag Delvonden Kleydern nicht fo bald möge abgewäfcht werden. Es lindert auch das Nägleinblumen Deldie Schmerz m Schmerzensfo fichin den Gewerden der Glicder ver · Ir Gewerbe halten / offt damit geſchmieret. Naͤgleinblumen Eſſig. Acetum florum Caryophyllorum. Mꝛn machet auch ein herrlichen guten Eſſig von erden Nägleinblumenyauff ſolche weiß. Dan neh⸗ g aß / darinn hut Naͤgleinblumen / die zuvor am ſchat⸗ ten außgedrucknet ſcyn / [oder wiſchen leinen Tuͤch⸗ ten ein wenig verwelcket / Jetliche nemmen ij, vnßen / Blumen [vier Pfund Jin einer Maß E ſſig)thue daß felbige in ein Glaß / flelleesan die Sonnenvoben wol I berwahrer/zvamir fein Dampff herauß komme / faſt vier Wochen lang. Wil man jhn flärcfer vnd fräfftiger haben fo nemme man die vorige Blumen/ wam fie verbliechen ſeyn / widerum herauß / vnd thu andere fri⸗ ſche hinein. Diefer Eſſig hat viel guter Tugendt bey fich. Wann ein Menſch in Obnmachrfeitt/fonemme ohamacht. man dieſes Eſſigs / beſtreiche jhin darmut die Raſe vnd Pulſadern / ſo wird jhim bald wider geholfſen / (oder ein Federlein darinn geneger/ vnd in die Naſen geſtoſſen / hilfft dem Krancken bald wider auf.) Auch nemme man dieſes Eſſigs ein theil/ thue darzu ein wenig gan⸗ sen Saffran / zerſtoſſen Warkholderbeeren und ein wenig Brodts / miſche dieſe fick zufammenzleg fie auff ein klein dreyfaches letnen Tuͤchlein vnd ſchlage ſolches der ſchwachen ohnmaͤchtigen Perſonen über Die Pulf adern/ wann es trucken worden / ſoll es mıt bemeltem Eſſig wider beſeuchtet werden/ ſolches Auffſchlaͤglein gibr dem Herzengroffe Krafft / wegen der Arterien ſo ſich vom Hcrsen dahtn giehen So ſt auch diefer Eſſig trefflich güst/ wider die böfe gıfitige Prftilensifeh Nifft/ Peſticentiſ fo man die Hände und das Angeficht darmit befprens {Ti- get. Magauch in der Speiß auff mancherley Weiß u = ehelichen fan man in hisigen Fieberh ein folch gi; o, Epichema cördiale mitdiefem Eſſig — — hemeXofentvaffer acht loth / Sawmer ampffer nnd Bor ragenwaſſer jedes ij loth / ganzen Saffran ein halben Scrupel / Campher drey Gerſtentn ſchwaͤr / Rüge leinblu⸗ Dos Ander Buch/ von Kräutern, 673 A leinblumen Eſſig ij. lot / ſolche ſtuͤck durcheinander ver» F Weiß Maͤrgenroͤßlein. menget / drey oder vierſache Tuͤchlein darinn genetzet / I. Lychnis coronaria alba, end uͤber das Hertz geleget / loͤſcht nicht alein Die vnna⸗ tuͤrliche Hitz deß Hertzens / ſonderen gibet demſelbigen auch groſſe Krafft: Etliche thun darzu die Species Diamarg.frigidi,Diagemmz, Pulu. Santalorum, &c. Jedes faftein Serupel oder zween / ſollen dem her⸗ tzen groͤſſer Krafft geben: Es ſollen aber bemeldte tuͤch⸗ lein offt widerumb in den Waſſern vnd Eſſig feucht gemacht werden vnd auffgeſchlagen. So thut auch Haupt Rär, dieſer Eſſig dem Haupt gar wol / die Schlaͤff damit be⸗ — ſtrichen / ſol aber mir Roſenwaſſer vermenget werden, Oder cin Brod darmit beſprenget vnd ſtaͤttigs daras gerochen. Von wilden Nãgleinblumen. B DI wilde Näglein werden alfo genenner / dieweil fie von fich felbft auff Wiefen und vngebauwten Feldern heufärfommen/ohneinigen Geruch / oder die⸗ weil etliche auf bergen vñ in waͤlden erfunden werden. [Bon den Dondernaͤglein halte ich ſeye zu verſtehen Galenus 5.tuen.fan. da er anzeigt daßSaxiphragon ‚den Stein breche / welches Galenus auch von der Be- tonica ſo in Gallia wechſt bezeugt. Villeicht iſt auch Theophraftus zu verſtehen / da er Iovis florem erzeh⸗ let vnder den Blumſtauden fo kleine Blätter haben / deren Blum kein Geruch haben / vnd allein zu den Kraͤntzen gebraucht werden.] Von der Natur/Krafft / Wirckung vnd Eis genſchafft der wilden Naͤgleinblumen. r —⸗ — Swerden die wilden Raͤgleinblumen auch in der — Karen Armen gebraucht / fuͤr nemlich ſo auff den Wieſen ¶ Blumen meiſt ůbereinkomen. l Man findt ſteauch mie endenftein, vnd Feldern wachſen / als da ſeyn die Dondernaͤglein Teihfarben dlumen / welche etwas wolriechen. Alfo auch vnd Mutwille. Sie werden aber fuͤrnemblich zu den miegefülten Blumen in den Gärten. Auß einer jeben Gebreſten der Nieren vnd der Blaſen angewen de / dar Es een / wird ein Magſaa⸗ - zuder außgedruckte Saft gerühmer wird/daßer den men Kfı fflein / oben auſſen fpigig wie ein kleine eychel / Lendenſtein mit dem Harn außtreibe vnd auch zer⸗ darin iſt Eſchenfarberſaamen / wie der Bilfenfamen.] mahle / wann man deſſelbigen zween oder drey Loͤffel III. Das dritte Geſchlecht die Zinoberrößlein/be, „11T. voll eintrincke: Da aber bemelter Safft mit Hauw⸗ ſchreibt Dodonæus daß fiehabenlange wurtzel / in viel un hachelwaſſer oder Zieſererbſenbruͤhe / oder Peterſelien · ¶ kleine Nebenwurteln sertheilet, am Geſchmack etwas Wi IN \ IN brühe eingenommen wiirde / wuͤrcket er fo viel deſto 5 ; ‚kräftiger. Wie aber bemelter Safft foll befomen wer» Re: are den / iſt zuvor angezeigt. Zu Var wu Mi — Nieren wird auch das außgebraͤndte Waſſer der wil⸗ Sr Fa ART D den Naͤgleinblumen gebrancher/ vnd fürnemblichfo \ NN —— 9 IS man vier lorh deß Waſſers / ein loth Hauwhachelwaſ SS Wü ID v Y/ Aron fer und zwey loth bemeldtes Saffts under einander IN IR | %, a : mifcher vnd folchen Tranck etliche Tagenacheinandee N Bifft aut ·eintrincket. ¶ Manhalter auchdie Sanchblumfürein N 9 ßen · bewehrt Mittel aller hand Gifft auß zutreiben.) — Das Il. Capitel. N —6 Bon Maͤrgenrößlein. S ſchreibet Lobelius in ſeinen Adverlariis novis, daß die Maͤrgenroͤßlein von den Alten ſeyen genennet wordẽ / Lychnides quafi luci- di & luculenti * = eh — dieweil man jhre ſchoͤne Bluͤmlein / zu den Krängen E gebrauche. Er beſchreibet ſie alſo: 1. Ihre Wurtel find k 1. ang vnd in viel Zaſeln abgetheilet. IIdie Blaͤtter lind Woeiß und rd weych etwas vnder ſich hangendt / doch dick vnd gen Polleche/ an der groͤß gleich den Salbepblättern. Die grauwe oder härig weiſſe Stengel wachſen rundin die hoͤhe / mit vielen Gleichen vnderſchieden / an den | ZN Stengeln eneftehen viel Ztweigleinyauff welcher Gipf- RN) IN: — ſtreiffende Knoͤpfflein / gleich den Raden o⸗ NS, I der Pfeudomelanchio aukommen / daranß die ſchoͤne 8 Bluͤmlein herfuͤr ſchlieffen / mit Roſen oder roten pur⸗ purfarben Blaͤtlein gesieret / ganz luſtig vnd lieblich SIE anzufehen. Mit welcher Beſchreibung Die zwey erſte Zehn Geſchlecht der Maͤrgenr oͤßlein mit den weillen vñ roten Da \r \ 674 D.Tacobi Theodor Tabernaemontani/ A Zinober Roͤßlein F Pflaum Maͤrgenroͤßlein. III. Lychnis chalcedonica. IV. Lychnis Plumaria. TRY 4 X HE AM D ne S SE, —— N) z —5 —J > brter / ſeine ranche Stengeln ſeyen bey nahe zweyer E⸗ etwas fehwargin langen fpigigen Huͤlßlein verſchloſ⸗ Eulang / důñ vnd hotmitertichen Bleychenabgerheityp NR. (Deflen findet man zwey Geſchlecht allein in der „daran step langlechte fpinige rauche härige Blatrer Sroͤſſe vnd erſcheideny gefene fihmwarsgrün ; Oben andenften. _ „VI-Das vierte Ge we * gelnpk mmen gefente Knspffleinydaraug _ *&Blein genennty diereiles an den Giphſein der ffengel Maunsrdt x 0 Tim Br Setwmonarldieichänesatre a RE = wionrdie ſchöone Blum⸗ —— uͤberkommet / an lein gleich den en herfuͤr kom̃ ohne Melden ein c terſchei wie die Kin. Net Iſtein ſtarckes auffred den Rnodechten fengelsje mi w hen Blästernbefirt, Yaden. . men Margenröflein/dochklem [ond ohne Geruch:] Bild Purpurrot Marienroͤßlein. VII. Lychnis Iylvelttispurpurca, V. Das fünffee Geſchlecht die Raden haben lan. ge fhmate/fpistge Dlätter/ einenrunden rauhen ſten⸗ gel wie die Blätter / faſt Elen la dunckele purp 4 arbe Blum gleich den; ‚Der Saame iſt in langen Huͤlßlein [oder Köpfe fein/] ſchwarz und eines bittern Geſchmacks. [DIE Köpfflein gewinnt in der erfte /che die Blum herfuͤr gehet / vier oder fünffgrüner Spitzen / iſt gemeiniglich ESplyſplettel. IX. Lychnis ſylveſtris. Das Ander Buch / von Kraͤutern. F = = SM le 675 Weiſſer Been von Salamanca VIIL Lychnis ſylveſtris. I.Cluſij. * * > S : diß Eewaͤchs in einkiger fchlechrer Stengel / mit Ne⸗ benaͤf en vnd Geleichen J Die Wurtzel iſt klein und V. Das ſech ——— hat ein dicke zaſechte Woryzel / dar auß viel ſchmaler Stengel erwachſen / an werben weiſſe oder auch leibfarbe Blumen herfuͤr tomin en / ſaine Blätter find ranh vnd wollecht / welche ſich bey nahe dem Wullkraut vergleichen. Wurteln/ Wib ec VII. Das ſiebende Geſchlecht iſt mit — Bild Himmelroͤßlein mit geſtretfften Huͤlßlein. 3 X. Lychnis fylveftris. III. Cluſij. 2: \ ’ ww ir Mar genrößtein, Sr viui ſer Been N Bfärtern vnd Stengefn den Graßstumenfaft gleich, allein daß feine Blumen in Een gerheiler vnd an Farben purpurrorh erfheinen. [Die Stengel foman ſie angreifft beftchen fie, wegen des zähen Saffıs/ der — ie ‚find glatt ond mweißgrun/ Id am Griff: (har weile an 1° Die ef zwie Dlumen (Dis fiechen auß eine polen Säctein here \ ein inden gviefengefundenmird.]) men /) in den jarren holen Sädiein verborgen: har hat eine dicke weiſſe nach welchen ein Heiner runder äfchenfarber Saame > Gpanien in Caftiliainden ) IX. Das neumdte echt wächße an grünen Engliſch Seemärgenröftein, SS IH, Lychnis Marina Angelica, » D. Jacobi Theodori Tabernaemontani/ Ä Bild Marienrölein. X]. Lychnisfylvefttis. IV. Clufij. Rauhe wilde Marienroͤßlein. XII. Lychnis ſylveſtris. V.Clufij. ZN ft a IN IN} / — \ = (JA 9 * Huͤgeln / etwan auch neben den Wegen vnd Zaunen 1x viel duͤnne rauhe Stenglein/mir Geleichen vnder⸗ Spiofie den: Auf jedem Geleich gehen herfür wey lang. " Icchte Biärtlein/ die ſtehen gerad gegen einander über/ einlangerpiinng wetßlechre Wurel Lfchleche mir erft- chen Faͤßlein.] — Dean fndet dag gemelte auch mit zruͤnen Blu⸗ men vnd mir weißrochen Noch ha ſchiedliche Befchlecht /dte zwar einander gleich, allein daß das eindrauſchelechter iſt vn⸗ die Blaͤtter nit ſpitz/ ſonder dreyeckicht / waͤchſt viel auf dem Gebuͤrg an dem Staͤttleim Baor / bey dem alten Schloß Hohenland⸗ —— N 7 BA 4) —R — FÜR F ERS HR Das Ander Buch / von Kräutern. A Gauchblumen. XV. Flos Cuculi. — — ſpurg. Das ander trägt nit nur zwey / ſondern je drey eich wie der r Nico- Blaͤttlein er einander elb Weidsrich, Diefeshat mir Her? Doct us Agerius von Straßburg mirgetheilet.) E EEE X. Das chende hat ein zimliche dicke Wurgel mit ah = wenigen Zaſeln / einen runden holen / Knodechten fen. — gel/ je mit zweyen grünen Blaͤtteren vmbgeben / feine a · Blumen ſind ſchoͤn rot / mitfünffzerfpaltenen Blaͤtt⸗ fein: feine Huͤlſen find groͤſſer dann der vorigen / mit einem harten vnd viel geſtreifften aͤſchenfarben Haͤut⸗ lein vmbgeben / in welchen ein aͤſchenfarber Saame er⸗ funden wird. XI. Das eylffte Geſchlecht hat ein dicke grobe zaſ⸗ D echte Wutrgel/ einen ——— breitlechte am Stengel/ BivMe- Blaͤtter / etwas ſchwartzgrůn / ſeined * > kleiner fchwarger S Knöpfflein gefundenwird, = XI. DEE ʒwoͤlfften Geſchlechts Wurzel ift groͤſſer vnd dicker dann der vorigen / auß Derfelbigen tretten herfürviellange/ runder ſchwache / knoͤdechtige / ranhe men in den oder Stengel / welche ſich nach der Erden len⸗ cken / mit langen weichen wollechten granwen Blaͤt⸗ tern / vnder welchen ſchoͤne liechtr othe Blumen wach⸗ fen / etwas groͤſſer dann die vorigen / nach welchen in den Schoͤttlein ein rotlechter Saame gefunden wird. ¶Dieſes findt man in Caſtilia auff den Aeckern) KM XI. Das dreyzehende Geſchlecht / das Engliſch ee Seemaͤrgenroͤßlein / beſchreibt Lobeliusin feinen Ad« Waurselfehrvieltieiner ſchmalet Zweiglein herkomen / mit kletnen Blaͤttlein beſetzet / welche auff der Erden herumb ligen einer Elen lang / auch etwas laͤnger / oben an den Staͤnglein fommenfim Brachmonat / Heuw⸗ monat / Auguſten vnd September) auß den Huͤlßlein ſchoͤne weiſſe Bluͤmlein herfuͤr / wie an den wilden Baſilien der Saamefeyebrann / das Kraut an Ga ſchmack etwas geſaltz en / doch lieblich zn eſſen. [Diefeg waͤchſt in Engelland am Geſtad deß Mens.) „.xiv. XIV. Das vierzehende hat lleine Wurtzel / Heine Ken duͤnne woliechte Stengelfaſt einer Spannen hoch an — welchen ſchoͤne kleine liecht Purpurbraune Bluͤmlein lumen ſind roth / 677 F (im Meyen) herfür fommen mir eim Tanglechten vnd wollcchten Hülßlein. (Diefes find man auff den Huͤg⸗ len bey Salamanca zwiſchen den ffeinen wachſende.) XV. Das fünffschende Geſchlecht iſt den Näglein, _ XV: blumen faft gleich fuͤrnemlich den legten / allein daß an diefem dig Blaͤttlein der Blumen etwas länger und tieffer zerkerffet ſeyn die Blaͤtter auch etwas fehmäler ſormiert. ( Von dieſer ift auch in dem vorigen Sapitel vnder dem 18. Geſchlecht gehandelt worden.) % uchbiume X VI. [Das fechjehenderfo an dem Steyrmarcfiv _ xvı. ſchen Gebuͤrg waͤchſt / hat viel ftengel fo jaͤhrlich von der Wurzeln herfür ſchieſſen / vnd auß deren jeden Gleich ij. langlechtige ſchmale grüne blaͤtter fo da bitter ſind / kein. herfür wachſen: Die Blume fo auff kleinen kleber echtt sen ſtenglein / ſind weiß / fuͤnffblaͤttig / zerkerfſet vnd ohn Geruch / vnd im Meyen oder Brachmonat ſich erzei⸗ gen: welchen hole ſaͤcklein folgen / in welchen ein Heiner ſchwartzlechter Saamen verſchloſſen ift. ] Dieſe Geſchlecht vnd noch andere mehr der Maͤr⸗ genroͤßlein / ſo von dem Authore nit ſind geſetzet wor⸗ den / werden weitleufftiger von C. Clußo hiſt Hiſpan. [welche vnden im vierdten Capitel geſetzt iſt & Pann. beſchrieben vnd abgemahlet. [Deren drey ſind: die sine allhie an der ſiebenden ſtelle / die andere an der ſechſten ſtelle: die dritte iſt allhie Die ſechzehende. Wie auch bey Lobelio in feinen Obſervat. vnd Adverſariis. [Die fe beyde ſeynd für das ander vnd driste Widerſtoß im nachfolgenden Capitel geſetzt. Deßgleichen bey Do⸗ donæo. Die Maͤrgenroͤßlein werden zum theil in Garten ge⸗ H pflantzet / zum theil wachſen ſie von ſich ſelber neben den Wieſen vnd Aeckern. Die Blumen komen im Brach⸗ wonat / Hewmonat / vnd Auguſtmonat herfür/blüpen IE & HI Märgenrößlein Haben mancherley Nahmens Lateiniſch werden fit genannt Lychnis, yon we gen jhrer ſchoͤnen lieblichen purpurfarben Bluͤmlein; Oder aber / wie Matthiolus darfür helt / dieweil feine Blätter alfo wollecht ſeynd dag man Dachten jnven Ampeindaranßmachen föndte: Ward auch genennt Lychniscoronaria,dieweil jre Blumen zu den Kräns gen gebraucht werden: Item Rofa dominarum,Rofa ‚Matiana, Rofula ceelettis,pırd von etlichen Mofan« thos,darvonRuellius lib.2.capsı135.Bticchifch Augoie.. z 1 Spasueruch, von welchem Nam Dodonzusin hiltoria plantarum coronariarum,pfi andere mehr ide coronarıa. Sransöfifch Oeillets vnd Deillis Dien. Ni⸗ derländifih Chryfus oochen, id eſt. Otulus Chriflis Anglice Rofe Campion. Boͤhmiſch Ruzefihvvare Marie, Teutſch / Märgenrößlein/ Frauwenroͤßlein Hımmelsrößlen, [l. &14. Lychnis cosonaria Diofc.dativa CB, coronaria, Lon Ad. Lob Dod. Cæſ- coronaria,Dod.gal.Gef-hort.Lychnis,Match.Lae Cam. Roſa mariana latıva, Trag.Verbalcum mon- tanum;Cord. in Diofe.Flamma velflammula Jo» vis, Geſchort. Iovisflos, Theop Eid, II.Lychnis nirſuta fl.coccineo major, C.B.Chalcedonieatyl. 1 Ad-e Conftantinopolitanaminiara,Ad.Lob,Byzantına E verfarijs,;daß ee cin fleines Kraͤutlein feyvon welches K :s peregrinutt minutoflore, Cluf.hilt, Ocymoides pere Gei.hort. Flos. Hierofolymitanus,aljs C -velCioceus.Eid.ap. Flos Conftantino politanus. Dod.Lugd. IV.an Mufcipulafloremufcofo.C.B} Die wilden Geſchlechter haben jbrebefo. dere Na⸗ men; Lateiniſch Lychnis ylveltıis, Griechiſch auge ayera, Niderländijih Ieverickens, Srannöfifch Onlers ‚fauvages Tentſch wilde Märgenzöplein, 0. - [Vl.Lychnis monrana vifcofaalbalatifolia Flriscuul gen Tag Polemontupöng Thal. VII. Lychnisfyl. vılcoia rubra anguttırol \ Sb Ch weitleuf iger gefehrieben. Welfch und Spansfch Lehe ‚Lugd.fativavel — um;Gel-Lychnisiyl: 2.velalboforel.Clus.pam ‚OcymoidesminusLalbum.Lugd.T£erauroralbumy Noch ein ans der Gſchlecht Märgentößr 6783 A C.B.fyl..velflorerubr.Clus,pan. [ZörauAer Hefpe- risquorundam, Thal.VIILLychnis —— fo⸗ liis ſimul iundtis, C. B. —* prima Clus. hifp. Lob. Lugd.Ger.fyl.o&ava,Clus.hift. X. Lychnisfyl.la- tifol.caliculis rurgidis ftriatis;C-B-Iyl.3- Clus.pan. ceriacaliculis ftriatis,Lob.Lugd. X L.Lychnisfyl. vifcofa rubra altera,C, B.Mufcipula Ad. Lob. Ly- chnisfyl,4-Clus.hifp.Lugd.Vilcaria Caft.Vifcago major Cam.Lychnisfyl.incana,Ger.Ico. XI1.Ly- hnisfyl.länuginofa major,C.B.fyl.5.Chus.hifp. & hift.Lug. fyl. hirta, Lob.Ger. XIIL.Lychnis mari- timarepens,C.B.marina Anglica, Ad. Lob.Lugd. Ger. XIV. Lychnisfyl.lanuginofa minor,C.B. Lychnis fyl.6.Clus,hifp.& hift,.Lugd.fyl.hirca mi- nima,Lob.Ger.] B V. Die Raden werden in Sareingenenne Nigel- laftrum Gichago vnd Pfeudomelanthion. [Lych- nisfegerum,major. C· B. Nigella. Brunt. vulgaris, Lac .Githago Rofz mariane 6.genus,Trag. Loli- um, Fuch, Anchemon. Dod. gal;Pfeudomelanthi- um.Marr.Lac.Lon.Ad.Lob.Caft-Lugd.Thal.Ger. Nigellaftrum. Dod. Lychnis alia inter triticum, Cal} Welfch/Giton»[Spanifch/Neguilla, Frantzoͤſiſch Nielle, des bleds , Niderlaͤndiſch Korenroofen, vnd Negel- bloemen.LEnglifchr Cockle,or Kielde Nigella, Teutſch den / lgroß Raden/] Kornrofe, Kornnäglein. - IX. Das Splyſpletteltraut / wird im Latein genent Herba articularis, das iſt Gliedkraut: entweder von den Gleichen die es hat / oder von feinen Kräften / die- weil es zu Erweychung der erharten Glider dienlich iſt. € Etliche nennens been album, zum Vnderſcheid deß andern vñ roten Been wiewol ſich dieſer Name gar nit hieher reymet. Andere haltensfürdag PapaverSpu- meum. Dodonzus nennet es / doch zweyffelhafftig Polemonium.Sonft heiſts Gliedweich vñdiedweich. Etliche nennen es Daubentropff vmb deß holen Se⸗ nus&Smilax hortenfis, Brunf. 0) & rofa mariana 5. Trag. Polemonium, * — a we Dee L.D.3.10] um pratenfe noftrum. Gel.hort, Been album; Gel, hort.Dod.Ger.Lychnisfyl.Lon.Eyft.Papaver ipu- meum Ad.Lob.Cam. Melandrium Plinıj quorun» dam Clus.hift.] — Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ei⸗ — genſchafft der Maͤrgenroͤßlein. ES fehreibe C.Clufius in feinen Obfervar.Hifpan. = jib.2.cap.z8;wonden Maͤrgenroͤßlein / daß alle Ge⸗ ſchlecht derſelbigen / fo viel er probierer habe / am Ge⸗ ſchmack etwas bitter ſeyn. Daher dann leicht abzuneh⸗ men iſt / wie auch Galenus lib.7.de ſimpl. Vnd Agi- neralib,7. cap.3. vermelden / daß der Saamen warm vnd trucken ſeye im andern Grad. nmnucher Gebrouch der Morgen * rößlein. I oſcorides lib.ʒ cap. rooꝛſchreibet / daß ij quint. E. Jos Samens in wein eingenommen / die Sn⸗vfab durch den Stulgang wol außfuhre: komme auch zu Scorpionen HÜL denen ſo von Scorpionengeflochenfegn. Seich ‚Man ſaget auch / ſchreibet Diofe. daß das Krant fo gewaltig den Scorpionen zu wider feye / daß / ſo man einen Scorpionen darmit anruͤhre / benemme es jhm feine Krafft alſo gar / daß er gang vnd gar keinen ſcha⸗ den mehr koͤnne zufuͤgen. D Banärnse. [Die Blater in fanren Wein getruncken / ſilen die E Busen Bauchruhr / vnd Blutſpeyen.] EN Euſſerlicher Gebrauch der Mär, | a Lac,Caft.Lug.Thal.Polemonia, Cf.Polemoni- D. Jacobi Theodori Tabernaemontant / F D Je Maͤrgenroͤßlein werden auch fuͤr ein Wundt / Wunden. kraut geachtet. Dann wañ man die Blaͤtter gruͤn auff ein friſche Wunde leget / bringen ſie dieſelbe wider zuſammen: Deßgleichen thun ſie auch / wann man das duͤrre Pulver darein ſtreuwet. Es werden auch die Märgenrößlein von etlichen aiteSchaͤden su denalten Schäden gebraucht. Das Gliedkrautl dienet der Wundtartzney / Jerwei⸗ Nerrenete chet die verꝛenckten [harten knorꝛechten ] Glieder / er⸗nd bat ſtarte Nerven oder Señadern / ſolche darmit gebaͤhet / — LauhSchweißbäder oder Daͤmpff darauß gemachet.) Sftarite Man mag auch zu dieſem Kraut nemmen Wäigen- ——— kleyen / Lilien oder Chamillenoͤl / Weinhoͤfen / vnd cin gerwebe. wenig Eſſig / mit einander ſieden / vnd warm pflaſters⸗ 2 weiß / zu obberührten Sebrechenyüberlögen, Deß krau⸗ G te8 außgedruckter Safft / leget die hitzige Augenwehe / mit Tuͤchlein auffgeſchlagen: heilet auch die Geſchwaͤr der Augen / ſo man jhn hinein treufſet. Vondem Safft der Maͤrgenroͤßlein. SuccusLychnidis, ; — lib.7.colle&.cap.27.fihreiber/daßer- liche den außgerruckten Safft auf den Blaͤtte⸗ ren von den Märgenrößlein in Honigwaffer gebrau⸗ chen / vnd denſelbigen eingeben / ſoll Schleim / Waſſer Siem, vnd Gall vnden außtreiben / gleich wie der Samevon Waſer vnd bemeltem Kraut / wie aber ſolcher Safft auf ven Bla Ana" tern zu bringen’ darvon fan man leſen beydem Wer⸗ muthſafft. Vnd dieweil das Kraut den Schlangen vnd Scorpionennach der Meynung Diofcoridis,fo HA heftig zuwider iſt / tan der fafft / oder auch das gebran⸗ te Waſſer darvon / ohne zweiffel gar nuͤnlich in ſterbens Böfer Sof zeiten fuͤr die boͤſe Lufft gebrauchet werden / mit Ange» lic oder Bibinellenwaſſer / deß Morgens eingenom̃en. Von Zinober Roͤßlein. On den Zinoberroͤßlein ſchreibet Dodonzus, daß R fie mehr Luſt dann Nutz ens halben in Bärten ge» werden / ſintemal jre Krafft vnd Wire — * Von der Raden oder wilden Maͤrgenroͤßlein Natur vnd Eigenſchafft. ¶Der ſcharpff Geſchmack der Raden zeigt anydaßfie N heiſſer vnd truckener Art ſeyn muͤſſen / daher ſie et⸗ 1 liche woͤllen im Anfang deß dritten Grads warm —— —— im andern Brad: n Saamen von Raden geroͤſt vnd geſtoſſen Guspuge gibt Octavius Horatianus wider die ihren Euſſerlicher Gebrauch der Raben. werden die Raden faſt zu den euſſerlichen ſchaͤ⸗ den vnd gar ſelten jnnerlich in Leib gebraucht. Das Kraut von Raden mit Taubenmiſt vnd Leinſaamen vnder einander vermenget / in Wein geſotten vnd wie ein Cataplaſma 08 pflafter über die Kropff am Halß / grszg, oder auch ſonſten über andere harte Geſchwulſt en ge⸗ Harte Or, n machet dieſelbige zeitig vnd verrreiberfi. NFruR. Deßgleichen thun ſie auch die harte Fndrzichte Glie⸗enorrechee der vnd Spannadern erweichen vnd zertheilen / dar zu —— x man Gerſten oder Wäigeneleyen / vnd Chamillenale ren. thun kan / vnd ſolches uͤber das ſchadhaffte Glied etwas Samern der war tie inCacaplafmaniberfhlagt, Zu De fhmer- Andrm. man nemmen das mittel von Purgimen. ‚alle sen der Feigbfartern den Raden / foimS chen / auf Baummollftreichen/ DasAnder Buch/von Kräutern. 679 A Weiſſer Wiederſtoß. F Kor Wiederſtoß. I. OcymaftrumfiveOcymoides. 1. Ocymaftrum Rubrum. ap. AMß NZ H — 135 > RUN AB ATA Sl ZA ER Y ES an —D —— V AR EN S Vo RAN Nor —* — Blůt auch Köpfflein]hülfen gleich wie am[Märgen, — rößfein] Bilfenfraut / mie einem weiten Bauch pn Au ofcorides vnd Matthiolus be Darin grawer] liget / welcher te haben feißte pmd Äderechre Blärter/errasranch; FÜR. Die Mursel wie Lobelius ſchrelbet / iſt weth / der Stengel fyElen hoch [„Häricht] ecfer mit vielen — dick / vnd mit etlichen Zaſeln aufge Zweigen / welche oben weiſſe Blumen tragen / etliche In Dadsritte Geſchlecht / der Zweigen / gefuͤllte Wiederſto m. auch Lfshön Prefilgen] rot : befommen [nach der iſt den vorigen etwas gleich/fine Blumen find —* Befüne Gefuͤllter Wiederfloß. gröjfersdoch weniger rauch / wie auch die Hilfen oder Tr roh II. Ocymaftrum mulciflorum. Knoͤpfflein. [Diefe hat man weiß / auch rofinfarbz ar neben einer andern Art / welche grüne Blumen brin. 1 981 / vnd oftmals zwo Blumen auf einander wach, fende / ſonſt dem gemeinen nicht vngleich .) Wen an dern Ocymaftris mehr fan man bey Lobelio in ſeinen Obfervationibus pnd Adverlarüs, fehen, [MWiedannauchbeydemCamerario. : Wiederſtoß waͤchſt auff den Wieſen / vnder dem Getraͤid neben den Zaͤunen vnd auff den Acckern an den Rechen / Linden Hecken: das Rote aber an feuch⸗ ten Orten an den Wieſen / fo an den Baͤchlein ligeny Das gefüllte waͤchßt in den Gaͤrten.] Von den Namendes Wiederſt / W8ederſtoß wird Lateiniſch — iſch genent > Ocimoides, Ocimafrum. Welſch Eafıico falvatico, Frangöfifch Bafılie fanuage. Spanifch Albahagua men- . tefina. Boͤhmiſch Bazalikz plana. [Lychnisfylalba 4 % limplex,C.B. Rofz mariane fimilis tertia Trag. WF Ocymaltrum.[;Ocymoides,Marth.Lac.Call.Oci- moides,Gef.hort.majus,Cef.Lugd.Lychnis ſylv. _ alba,Dod,gal.Cam.fyl.altera. Ad. Struchio fim ilis MWalckenfrant/Lon.Bafilicumfyl.Caf.ap.II.Lych- nis ſyl. ſ. aquatica purp: ſimpl. C. B Roſæ maria- næ ſim ilis quarta, Trag. Ocimoides purpur. Gef, hott.rubrum. Thal. Lychnis yl purp. Dod. Lugd. rubra, Cam.rubello Aore,AdLob. Melandryũ pᷣli ni) genuinum, Cluf-hift, IH. Lychnisalba mul- tipl. C.B.!yl. multiHlora , Ad. multiflora Anglic-, Penz,Lug.alba fyl.Lob.ico. Ocymaftrum multi⸗ . forum, Ger.) Dbbh ij Bon 680 ¶ Von der Naur / Krafft / Wirckung vnd Ei⸗ F Schlangen⸗ biß. Hufftwehe. genſchafft des Wiederſtoß. Mia fehreibt / daß die Rurgel zunichte nix fen/der Saame fen aber einer ſubtilen ſub⸗ fang vnd truckner Art. Innerlicher Gebrauch. Es ſchreibt Diofcorides, daß der Saame diefes Krautsin Weingefotren vnd getruncken / heyl die Schlangenbiß: Vnd wann dieſer Saame mit Ho⸗ nig / Wein / Myrrhen / vnd Pfeffer eingenommen werde / 2 — wol wider die Schmertzen vnd Weh⸗ tagen der Hu ie fehreibe: Diefe wild: Baſilien habe alle die Tugend / welche von der zamen find vermeldet.) Das IV. Gap. S Don zahm Leimkraut. Viſcaria ſativa. As zam Leimtraut / Muſcaria oder Viſcaria fativagenant/tird auch von etlichen vnder die Ocymaltragercchnet : Etliche Simpli⸗ ciſten aber woͤllen es vnder die Lychnides ſy lveſtres rechnen, [dann Cluſius in hift. Hifp.eg Lychnidem fylvelttem nennet.] Iſt an Blättern den vorigen bey nahe gleich / tregt teibfarbe weiſſe Blumen mir fünf ſpitzigen Blaͤttlein: Seine Huͤlßlein feyn nicht fo groß vnd auffgeblafen wie die andere /das Kraut ift ganz kleberich anzugreiffen/ alfo daß auch die Mücken fo darwiederliegen daran kleben bleiben’ daher es auch K — — FE -E Yilcaria oder Leimtraut genennet wird, [Diefes wirdin den Gärten gepflanger/weiches wo 8 einmal hinfompt/ hin vnd wider jhre Wohnung ſucht / wird auch mitweiflen Blumen gefunden. In Franckreich bey Mompelier waͤchſt es an den aͤckern.] [Bon den Namen des Leimkrauts. FLimtraut heiffer bey den Kraͤutlern Lychnis vi. fcofa purpurea larif.levis,C.B.Armerius flos, 3. Dod.8.infol.vero 4. Lychnis fyl.2.Cluf-hifp. Lug. fyl.r. Cluf.hift.Mufcipula, ;.Armoraria altera,Lo. ee ei Lye forte an« tiquorum 3.genus.C&L.Mufcipula, Cam.] D.Jacobi Theodori Tabernaemontani Blauw oder Braun Mergseieln, 1. ViolaMartia purpurea. Das VI Kapitel Don den Beieln. On den ſchoͤnen vnd wofricchenden Veieln / und ſo jederman wol bekann t/fehreibt Dioſcorides weiß er as ſie haben runde Blaͤtter den Ephewblaͤt Beiem vnaͤnlich / allein dz ſie ein wenig duͤnner kleiner r Erden außgebreitet: , nefpringen kleine ſchmale Weiß Mertzveieln II. Viola Martia alba. — Das Ander Buch / von Kraͤutern. F Weiß Mertzenveieln gefüllt. IV. Viola Martia alba multiplex. A Gefüllte blauw Veiel. III. Viola Martia purpurea multiplex. G N 7 Up — N RA b Stielein / welche Fingers lang ſeynd / daran die fehöne vnd liebliche Veieln hangen / gefüllt vnd vngefuͤllt / de⸗ ren etliche an Farben braun oder Geruchs etliche weiß ohne Geruch fin Blaͤttlein vmbfetet/ erfunden werden/onder wel⸗ chen dag mittelſte gleich einem hohen Huͤtlein / inwen⸗ dig mit einem gelben Tuͤpfflein geferbe. Wann fie ver- bliehen / fo gewinnen fie jhren Saamen in runden gruͤnlechten Hulßlein/ welche vol Saamens ſeynd / Hunds veieln. V. Viola canina. en — gleich den Hirfen IL * Wut⸗el iſt lang / doch důnn vnd gan zafecht. Welche Befchreibung auff die vier erſte geſchlecht Fan referiert und gezogen werden [Dier ſe Viol wann fie verblůhet haben / erjmgen ſich zweyfaͤltig / einmal vom außgeſallenen Saamen, Zum anderen / thunfich die Stoͤcklein hin vnd wider mit jren außgeſtreckten langen Faͤden / die hencken ſich an die Erden / werden erwann sehen oder jwoͤlff ſtock⸗ fein an einem Stock. Neben Ziebeln oder Knoblauch * Bergvpeieln. VI. Viola Martia arborefcens. ı82 — 7 681 * 682 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani/ F Geel Bergveiel. Frauwenſpiegel. VII. Viola Martia arborefcens lutea- VII Viola ärvenfis. —— V c je u — td Freyfamfrait: — + höpelein Att geſunden werde / ſo gefůllt vnd aroh / wi⸗ IX. Violalylvefttislongifolia; ein kleine Biſamroſen / vnd ricchet gar wol / welcher zwo —— * Blumen im Anfang deß Eſſens genom̃en / erweychen NEBEN 623 \ den Seib.] .. E —— riechen it wich ihrer und frebtiher zit föecht der Wein: X. Deteneine mit gelben Yu, Zee “re lches 3er -bränt = widerumb einſach · Es ſchreibet Coſtæus in ſeinen Commentariis ũber den Meſuem, daß zu Conſtanti· anderen l deren a sn» und im . EI Me — Das Ander Buch / von Kraͤutern. A Schweiser&ehürgwächftjfehön groß mit fuͤnff Blaͤt F Blumen zuvorderft / henach das Kraut / vnd dafrder tern / deren die zwey oͤberſte ſchoͤn Himmelblauw: Die zwey mittelſte gelb mit blauwen Purpurfarben Tuͤpff⸗ lein / beſprenget dag vnderſte aber fehön Goldgelb mit lieblichem Geruch / (gegen dem Herbſt werden die blu⸗ men offt gar gelb /)davon in feinen obfervar.Pannon: lib.2.c4p.4. 8: weiter zu leſen — Die Veieln wachſen gemeiniglich / wie auch Dio⸗ ſcorides meldet / an duntkeln ſchattechti gen Orten und in rauhen Erdreich / neben den Wegen / bey den Mau⸗ ten vnd Zeunen Die Blumen kommen ini Mertzen oder im Anſang deß Aprilen herfuͤr / als dann füllen fie eingeſamblet vnd an ſchattechtigen Ortern getrucknet werden / (dann dieſe die beſten ſind / dieweil ihre. Krafft von der heiſſen Sonnen noch nicht außgedrucknet / oder von ſeht naſſein Wetter ertrencket iſt. Die 8.7.10: undın.wachfen auf denGebuͤrgen im Echweitzerland: wie dann das zehende auch auff dem Berg baldo bey « Verona; auch auff dem Oſterreichiſchen vnd Steyer⸗ et Gebuͤrg / vnd im Brad-und Hewmonat bli et.) Bere — — — ee | Von den Namen der Veieln. pl. Dod.Gal purpurea & alba multiplex Ger Eyſt. A.multipliei;Dod.A.pleno; Caſt. Cam. V. Viola ſpecies Geſ. hort canma, Lon canina cætul. inodo- Gllſerotinaʒ lob.ico. VI. Viola Märria arböre- ſeens, OB atboreſcens Matt. Gaſt. vel potius recta⸗ geus vnd Abends einen guten —— — Da aber groſſe Hitz vorhanden were. Als im anfang Große Hin, der Seitenfränck/in Engimdung der Lungen / ſo von —— ſcharpffen Fluͤſſen verurſacht werden / ſol man nehten Engändung ES fhreibeCälenus Iib.6.de imp-apdie Boten 683 Saamen. Bon den Blumen fol man nur die blaus wen Blättlein brauchen vnd das grüne Saͤcklein / da⸗ rein ſie verſetzt geweſen / hinweg rupffen. Dann die ver⸗ miſchten Viol Arhneyen / ein gruͤnenden / ohnlieblichen Geſchmack davon gewinnen / vñ werden mancherley heilſame Arzney darvon bereitet / weiche dach, ſo viel miner můglichen / von den friſchen / vnd die jhren voll, kommlichen Geruch haben / ſollen bereitet wet den Wo aber ſolches nicht beſchehen kan / ſollen fie fein fleiſſig aufgebreitet / vnd am Schatten gedoͤrrt werden Sie ſollen auch am Morgen in ſchoͤnem klarem hellem Lufft vnd Wetter / nach dem ſie vom Taliw vnd naͤcht⸗ licher ſeuchte durch den neuwen Somnenſchein etroas gedruͤcknet ſeynd / abgebrochen werden Innerlicher Gebrauch der Veieln. S haben die Veieln ein groß bob in der Arzeh dit hitige Sieber den nnerlichen Gebreſten deß Menſchlithen Leibs/ fürnemblich in hiigen groſſen Fieberen vnd anderen Scehwachheiten / ſo von groſſer Hise jhren Vrſprung gewinnen / vnd in jungen Kinderen ſo wol zu gebrau⸗ chen als in alten Leuthen Als zu den jungen Kindern Sältensfuät fo eiwan mit der Fallendenſucht vnd hirtgen Fiebeit Gaumurern beladen weren/ der magin Mangel deß Zutkers / die Bub zerthet⸗ Violen in Waſſer ſieden vnd zu trincken geben. Dieſes Sä.gete, miltert die vnruhwige Ballen / vnd zertheilet die Gib, feuchten, Die Viblen geſotten vnd darvon getruncken / deßglei⸗ Sarfl für, chen auch daran gerochen / ſtillen den hefftigen ſchmer⸗ Brüfr tzen deß Haupts / ſo von ſcharyffer Gallen entſprungen / —— Sch H weil ſie ſolche Feuchte auß dem Magen treiben Sie ků⸗ Suften. len vnd befeuchten dag Haupt mit jhrem lieblichen gu⸗ —— ten Geruch / vnd fuͤrdern den Schlaff. Aker welche Kısem. — 424 Heiſere. Haͤupter haben / denen iſt ſolcher Ger uch ſchaͤd⸗ Huſen — von ſcharpffen vnd geſalhenen fluͤſſen deß Haupis hir, Se kommen / die Seitenkranckt / Pleuritis genant / ſchwaͤ⸗ rer Athem / Heyſere der Keelen / vnd dergleichen mehr / wie auch die Hiß deß Haupts / deß Herhens / deß Mas gens zu loͤſchen vnd zubenemmen — In den trucknen vnd duͤrren Huſten / da man feuch ⸗ Zruciner tens bedarff / damit der zehe Schleim oder Phlegma / Puften: fo ſich vmb die Lunge angehencket / nit gar durch die ze⸗· theilende Artneyen moͤge außgedrucknet werden / ſoll j iman jederzeit die Veleln mit gebrauchen Als zu be⸗ meldiem Huſten / nemme man Violen wurhel Alande⸗ wurtzel jedes zwey loth / Engelſuͤß ein loth / Yſop / Sca⸗ bioſen / Huflattich jedes j Handvoll / Haſenpappeln ein halbe Handvoll / Veielnblůmen iij quintlein / Aniß vnd Fenchel jedes ein halb loth / acht friſche Feigen / Feine Roſinlein ein loth / ſolche Stick ſoll man in einer Maß Honigwaſſer faſt zweyer zwerch Finger breit einſieden laſſen / darnach den Tranck abſeigen / vnd darvon mor⸗ als da ſeynd ſchwaͤte Huſten / ſo 55* NT u gefcheelte Gerſten h. loth / Fanwen Haar vnd Hüflar- dertungen ich jedes ein halbe Handvoll / Veieln vnd Borragen⸗ blumen jedes ij quintlein / Sůͤßholt j halb loth nd vj. Quetſchten ſolche Stück in ij. Noͤſeln Brunenwaſſer biß auff in halb Maß einfieden laſſen / darnach durch ⸗ fiegen vnd davon trincken: Vnd da man viet oder vi. loch Veielſyrnp dar zu thut / wid der Tranck deſto beſ⸗ —— Durſt vnd die Schrnerzenyfo vom ſtechen hern ren. Accgo kan man auch ein Gerſtenwaſſer machen von Zeſcheelten Gerſten / darinnen Veieln / Bruſtbeetlein / Scabioſen vnd Autkercandi geſotten ſeynd / darvon ſe⸗ derzeit Morgens vnd Abends nemmen ſechs loth / da⸗ rinne vermifchen anderthalb — Joh * Syrup von Suůſſenholz vnd ſolches etwas lauw ein es Dbbb fü trincken / — Weiberʒeie. 684 trincken / linderet ſehr dag hingige Stechen, fo von Cho⸗ F leriſchenſcharpffen Hlüflen oder dergleichen Verſam⸗ fung feinen Brfprung hat. Lobeliusfchreiber der Veielſaame rreibe den Ham fort / gerbreche den Stein in der Blaſen vnd habe die Art zutruchnen wieder Wegerichſaame: lZiehet auch die sche Gall auß mit Gewalt Iwiewol Rondel.cap.ız. meshodi Curandi fegerdaßder Sagm⸗ ein Art habe zu feuchten vnd den deib zu etweichen vnd offen zu hal⸗ ten.[Der Saamen bey ein quintlein in einer warmen Hennenbrüh genommen/purgieret.] Hattaſchar ¶ Es fagt Diolcoridespnd auch Pliniusdaß die gel⸗ Sattendfuht he Buůnlein / ſo inwendig in den Veilen ſeynd / mit waſ⸗ ſer geſotten vnd getruncken die Halßgeſchwaͤr / Angi⸗ nas genennt / heiten ſollen: Deßgleichen auch die Fal⸗ B lendſucht der jungen Kinder. [Das Gelb inden Bluͤmlein mit Coral eingeben Freiflich den Kindern ineinem Roͤrleinwaſſer / iſt gut für das Freißlich.] Es werden auch beyd Blumen vnd dns Kraut von den Veieln ſehr nürlich in Clyſtieren gebraucht / wann hitzige Fieber fuͤrhanden / darvon die excrementa ver⸗ brenneond verhalten werden. Berftopfung [Es kan auch das kraut / wie bey den alten der brauch Ds teibe. geweſen / zu einem Kuchen gemuͤß gebraucht werdeny den Leib innerlichen zu kuͤlen / vnd die Verſtopffung def Seibs zu oͤffnen: Zu dieſem Gebrauch aber / ſoll der Saamen zwirend deß Jahrs / Frühling vnd Herbſt⸗ zeit in ein faiſt Krautbett ſaen / damit die Blätter fai⸗ ſter / milter / geſchlachter zu der Speiß werden. Zu der sähe Gall aufziehen, hitzige Fieber. D. Jacobi Theodori Tabernaemontant / fang deß Brands legt auch die Geſchwulſt aller anfa Orswurt henden Geſchwar vnd ſchalicher Engiindung.] — den Sſchwar Safft von Veieln. Succus Violarum. es wird auch ein nurlicher Safft auß den wolrie⸗ chenden Veieln in den Apothecken zubereiter/ dern macht man alſo. Man nimbt der friſchen wolricchen- den Veieln / ſo eben abgebrochen ſind / als viel man der⸗ ſelbigen haben kan / rupffet dis blawe Blaͤttlein davon / dieſelbigen ſtoͤſt man in einem ſteinern Moͤrſer / thut ſie darnach vnder eine Preſſe / vnd trucket den Safft wol auf: Solches außgepreßten Saffts nimbt man nach gelegenheit der Biumen xij. Vnn / weiſſen Zucker vier vnd zwantzig ung: Es ſoll aber der Zucker zuvor cla⸗ rificirt vnd gebuͤhrlich dick geſotten ſeyn / vnd wann er vom Fewer genommen) ſoll man jhn ein wenig laſſen © £ate werden. Alsdañ den aufgepreßten Violenfafft da⸗ runter ſchuͤtten / vnd ſolches mir einander wider um̃ bey einem gelinden Kolfenerlein ſittiglich fieden laſſen / biß daß es feine ſpiſſtudinem erlange: Es ſoll aber der ſchaum allwegen im ſieden abgeſeymet werden [dann ob gleich ſolcher / ſo er darbey verbleibet / die Farb behelt / verurſacht er doch daß der Syrup deſto ehe verdirbet.] ieſer Safft iſt fuͤrnemblich den jungen Kindern gar wol zu gebrauchen / welche vmb die Bruſt voll ſeyn vnd ſtaͤttigs darvon roſſeln / denen ſoll man den Safft mie ein wenig Yſopwaſſer / wann kein Feber fuͤrhanden iſt / engeben: Oder aber in groſſer Hiz mit Scabioſen⸗ waſſer / es lindert auch ſolcher Saft die ſcharpffe hinige Gall / vnd heit den Kindern den Leib offen / vnd wie gruppen Fallopius de med.Purg.fimp. cap.25. meldet / treaber Ropffung der Kinder. C Araney aber find die beſte die / ſo im harten Grund vnd H dieſer Saffedi — > } * r Safft die Gall durch den Stulgang. Jedoch 3 ſchattechten Orten von jhn ſelbſt wachſen. Die Blät- ¶ muß er von alten Perfonen in einer groffen Quantt- — Leib der Kin⸗ ter gepůlyert eines quintleins ſchwaͤr in einer Huner⸗ f oder Erbſenbruh ein wenig vor dem eſſen getruncken / Alnden Stat acht einen feinen linden Stulgang. ten Ein Tranck von düren oder grünen Violen ge⸗ Inerche Sin. foren vnd getrunken, Durſt / kuͤlet ale jn⸗ Beisfuhe. Helbſucht / fo man ein meniggeläntere Honigsdaru _ Sn" chu / mĩltert die Luſſtroͤhr oder die Kaͤl / diene dem ge⸗ Bruft uinige ſchwollenen erhisigten Zaͤpfflein end Schlund / reini⸗ ger die Bruſt / vnd lindert den Bauch.] Euſſerlicher Gebrauch der Veieln. $eich wie die Veieln ſehr jnnerlich / alſo werden fie D RNauch euſſerlich ohne Schaden gebrauchet [An die Si. friſchen Blumen gerochen / oder in ein Saͤckleimn ein. Zube Dar genaͤht vnd auf das Haupt gelegt bringen den ſchlaff] Augen, Galenus ſchreibet wie auch Aetius. Daß die Blaͤtter fuͤr ſich allein / oder mir Gerſtenmaltzen wie ein pflaſter uuͤbergelegt / ſeyen gut wider die vnnatuͤrliche His deß Magens / vnd auch der Augen / dieſelbige zu lindern vnd u benemmen. — Siich des [Die feuchten Violen zu Muß wol zerſtoſſen und ee Pflaſters weiß auffgeleget / nimbt die ſcharffen flich deß - Augen. Hauptsauff die Stirn vnd Schläff geleger / kuͤlet die u erhitzigte Augen und benimbt die roͤte / leget nider alle — hitzige Geſchwulſt deß Affters vnd der Geburtglieder. — Die weiſſe Veieln in Wein oder Waſſer geſotten auftreiben. End auff gelegt / treiben die todte Frucht auß dem Leib / E vnd legen die Geſchwulſt der Mutter: Mutterger Die Weiber von vnden anff darmit baͤhen / bringt es jh⸗ Schwemw Die Blumen wie tin Krantz vmb das Haupt gele⸗ — get benemmen die Schwaͤrmuͤheigteit deſſelbigen / fo von Trunckenheit entſtanden iſt. — —2 Es werden auch die Violen nüglich gebrauchet in Ä man das Kraut vnd dic Blumen mit andern Herbis remollientibus ineinerfeißten Bruͤhe kochet / darinn Tücher netzt vnd dem Krancken uͤber die Bruſt leget. Anfang des ¶ Die Blumen oder Blaͤtter zerſtoſſen vnd pflaſters vianna. weiß auffgeſttichen vnd aͤbergelest / ſi nuͤtlich zum ans ſch wann ſich den ſchwindenden Fieberen Hecticæ genennet / wann taͤteingenom̃en werden. Er iſt auch gut fuͤr die heiſſere der Keelen vnd lindert die Schmertzen deß Magens / hatten. kan in allwegen wie der Veielſyrup gebraucht vnd ein⸗ — genommen werden / wie daſelbſt weiter bericht gegeben fepmerg, Deß außgepreſte Saſſts joder ij. loth gebraucht / unten Gent oder alſo friſch mir Roſinlein vnd ein wenig Zucker ge, 9978 macht. ſotten vnd getruncken / maͤchet ein linden Stulgang tennifpe®e, Euſſerlich auffgeſtrichen / miltert / zeitiget vnd erweicht Mwär. die hitzigen Peſtilentz ſche Geſchwaͤr.] Von gediſtilliertem Veielwaſſer Aqua violarum, vnd feinem jnnerlichen i = Vebraud, DE Biolen a 2 — n / wann ſie wol offen eynd vnd am ſtaͤrckeſten riechen / welches die kra von Violen behaltet / vnd wird fehr nußlich — ang and das Hirn Hertz / Leber / vnd alleinnerilche Glie der zu Prnatärtiche ſtaͤrcken vnd erquicken / wañ ſie von vnmaͤſſiger / vnna⸗ * sürlicher Hit / ſchwachſſeynd ; reine leinene Tuͤchlein darein genetzt vnd uͤbergelegt / oder jnnerlich gebraucht vnd getruncken. In ſcharpffen Peſtilentziſchen Fiebern getruncken / PrWtenzung sog tes die Hiry erquickt das Herz in aller Ohnmacht —— chwachheiten. — Die von vnnatuͤrlicher Hitze / ſs man das Rotlauf⸗ fen oder fliegende Httze nenner/geplager werden/follen — bißweilen jhren Tranck mit dieſem waſſer vermiſchen. x Deb Abends getruncken loͤſcht die hizige Daͤmpff/ da gigig Dampf von die Augen geſchaͤdiget werden vnd ſchwieren / vnd von — Dip kůlet auch die Lungen / nimbt den duͤrren trucke⸗ Sungentäiten. = Du wird den Schwindſüchtigen nuglich ge- Ken 9” Den jungen Kindern deß Tags bielmol em Loöffel Stesragm, vol zu mal zu trincken geben / vertreibt tuͤlet ſie — 1% — Bi are eo. —— ne or J — DE R Sep Dan das gePrtene Waffrvondam Kran Weka Sn hirigeBrnftfehwachheitenfou man nerien Venl. — waſſer Das Ander Buch / von Kräutern, A waſſer v. oder uf. loth entweder für fich ſelbſt / oder mit F einem Veielſafft vermiſchet. Da aber def gebrannten Waſſers nicht ſo viel vorhanden / ſoll man nemmen ein Gerſtenwaſſer / darinn Veieltkraut / Haſenpappeln / vnd Zuckercandi abſieden vnd durchfeihen : Solches Waſſers fan man nemmen v . loth / Veielwaſſer zwey loth / vnd daſſelbige temperteren mit einem Veielſafft / lindert den Durſt vnd die Hitz / erfeuchtet vnd erweicht widerumb was von der His verbrennet vnd außgedot⸗ ret iſt / miltert den Huſten / die rauhe Keel vnd machet außreuſpern. Deßgleichen thut auch / ſo man nimbe Veielwaſſer zwoͤlff loth / Scabiofen vnd Huflattich⸗ waſſer jedes auch fo viel / der ſuͤſſen geſcheelten Mandel vier loth / oder auch mehr / Kuͤrbes vnd Melonenſaa⸗ ® men / jedes ein halb loth / vnd auß bemeldten Stücken ein Emulfionem amygdalinam zurichten. Berbrannte _ Fuͤr das verbrannte und Melancholifche Bchlürfo metandonifeh ſich in den Adern vnd vmb das Herz herumb verhalter/ Dimmage,. Davon vielmal Ohnmachten 9nd Herssirtern verore ‚Herggisern. ſachet werden/ ſol man nehmen Veieln / Borzagen vnd Ochſenzungenwaſſer / jedes ſechs loth / Erdrauch⸗ waſſer drey loth Syrupi Granatorum oder acetoſ. eitri acht loch, ſolches vndereinander vermiſchen und davon trincken. Haupewehe. ¶ Alſo auch in groſſen Hauptwehe / fo son hitzigen / ſcharpffen choleriſchen Daͤmpffen verurſacht wird / ſoll Scthlaffen “man brauchen das Veielwaſſer / dann es lindert die — 355 groſſe Hiz / erfeuchtet das Hirn / vnd machet ſchlaffen / gro Leber/ ſonderlich fo man es mit einem Seeblumenſhrup ver⸗ Rdtg end miſchet / vnd einen guten ſtarcken Trunck gegen nacht Hufken. sauche Keel. Magens / der Leber / der Mutter vnd der Nieren. —— LIFE auch gut zu dem Schmergen der Augen von Er Hitz / mit Tüchlein auffgeleger J Euſſerlicher Gebrauch deß Veielwaſſers. ES far das Beichwapfer auferlich auch au obgemm "ten Gebreften def $cibegebranchet werden dien, erhifte Gtie / zůndte vnd erhitzte Glieder zu kuͤlen vnd zubefeuchtigẽ / — —— wañ man leinen Tuͤchlein darinn netet vnd vberleget / ber. als über die Brüffin den hizigen brennenden Siebern. Vber das Herz mit Borzagen und Ochſenzungen⸗ waſſer vermiſcht / darzn man thun fan Pulu.criafan« rali vnd Diamargaritifrigidi. Vber den Magen vnd hitiig Hauye / die Leber mit Endivien oder Wegerichwaſſer. Deß⸗ wehe. gleichen auch in hizigem Hauptwehe kan man leinen D Tuchlein in Veiel vnd Rofenwaſſer eintrucken / vnd ertich mal nacheinander vmb die Schlaͤff legen. Miben [Das Haupt offt damit gewaͤſchen / nimbt die Mile Schüppen. ben end Schlippen vnd wasjdergleichen vor Hitz / Truckene vnd Schaͤrpffe deß Gebluͤts ſich erhebt. Es gibt auch ein Föftlich Augenwaſſer in allen hitzt⸗ en vnd truckenen Zufäll der Augen vnd Augenwin⸗ eizmft reinen feininen Tüchlein übergelsgt,. gegurgelt vnd erhirigren Mund oft ge⸗ > auch) getrunken, Fühler vnd nimbt die Hitblaͤtterletn / wehret dem Halß geſchwaͤr / iſt gut zu Anfang der Braͤne darmit gewaͤſchen / vnd hernacher ein wenig Zucker candi zerlaſſen oder Qurirtenförner oder Welſchen Floͤheſaamen ein wenig darinnen er⸗ weichet / vnd mit dem Schleim beſtrichen — ee: vnd Augen wine. Halßge⸗ ſchwaͤr. Anfang der Braͤune. Die Verſehrung deß Affters von Schmerzen ver K Dept Guůͤldenaderen / Frauwen Geburtglieder vnd Männ- und Beburt, ichs Gued / vnd wo ſolche Ort von His engünder vnd und Weiter, geſchwollen / darmit gewaͤſchen / vnd leinen Tůchlein u Schmertz des —* wo man zarse Tůchlein darinn next vnd uͤberlegt / vnd wann ſie trucken widernmb erfriſchet / jddoch ſoll ſolches der ſpalten / darnach in Veielſyrup eintauchen / vnd c einnimpt. Deßgleichen loͤſcht ſolch Waſſer die Hitz de H /die en- 3 685 Conferpen Zucker von Beieln.Conferva violarum. DE Veielzucker wird auff ſolche weiß bereiteriman nemme der blawen wolriechenden Veieln / alsbald ſie herfuͤr kommen / rupffe die blanwe Blättlein ab / vnd wann man hat ein halb Pfund Blumen / ſo neme man dazu cin halb Pf. Zucker / zerſtoſſe oder zerhacke ſie mit einander gar klein / wie ein Muß: Darnach thue ſie in ein Glaß / vermache daſſelbige oben wol / vn⸗ ſtelle es an die Sonne, Diefer Zucker fan den jungen Kinderen Hitz det Kin ficher eingegeben werden / wann fie arofie His befinden, at diefelbige lindert er/helt ihnen auch den scıb offensflärz Hirn ſaͤrck fer das Hertz vnd das Hun / vnd wird gelober wider —— die fallende Sucht vnd Vergicht der Bingen Kinder; Kinder. on alten Perfonen foll er auff ein loch oder ij. cinge- —— nommen werden / leget den Durſt vnd das Stechen in Baus er der Bruſt / erweicht den Bauch / treibet die Gallen vnd Peisen- daͤmpffet die Hitz / ſo von colerifcher Feuchte kombt. Andere machen jhn alſo / nemmen ver biauwen Blaͤttlein ein Pfund / ſtoſſens in einem Marbelſteinen Moͤr ſer zu einem Muß: Nachmals ſtoſſen ſie andert⸗ halb Pfund weiß Zucker darunder(etlich sven oder if, Pfund /fürnemblich wann die Biolen durr ſind) der vorhin wol gepuͤlvert fey: thut ſolchen Zuckerviolen in ein weit Glaß / mit einem weiten Mund /vermacheng wol / vnd mir einem ſtuͤck geſchabtem Suͤßholtz / ſoll es deß Tags zu etlich mahlen wol durcheinander geruͤhrt werden / vnd allezeit geheb wider vermachen. Diefer mag aller Maß gebraucht werden / wie der Biolfprup: vnd das fuͤr einmal einer Nuſſen groß / oder auff zwey loth / bleibt alſo cin Jahr gut. Jetziger zeit pfleget man dieſen Zucker mir ſauwrem Limonenſafft / oder mie dem recht bereiten vnd rectift⸗ Sa. SE — ENTER — Driedenen ! — ig — A fi zu ei wie der Naͤgleinſyrup / dar von vnder den Naͤglein be⸗ richt gegeben iſt / kan vndfolldilpenfierewerden. Bud ſchreibet Fallopiusvon bemeltem Syrup / daßer von Stuigang Ihnen bemeldten Syrup eingeben / entweder für ih fan man nemen cin Gerſtenwaſſer / oder friſch Brum⸗ er en — — Aber beſſer iſt das Wa fo zuvor abgeſotten / vnd ein hen wider erkalterift; Gerſtenwaſfer iſt — 5 Mann füch die Kinder heifeher zeſchrichen haben / Rauche Kerr ſoll man nemmen cin ſtůcklein geſchaben Suͤßhol faſt der Kunden eines Fingerslang / ſolches oben vielmal von einan den Kinderen geben den Syrup aufzufangeny ſolches machet jhnen die rauche Keel widerumd glatt. Def glei wann die Kinder das Scitenftechen uͤber a... fommen ea nüigtich daß man nemme Scabiofenzrgmen end Veielwaſſer jedes vier loth / Veielſyrup dreyloih⸗ re 636 A fo = zutrincken gebe: Solcher Tranck macher fie et⸗ wag weit vmb die Bruſt / miltert die Schmertzen / vnd macher außreuſpern 7 es tan auch ein wenig Syrup von Suͤſſemhoit darzu genommen werden: Bnd chut folches wol / wenn man fie mie dem Veieloͤl darzu ſchmieret. Es wird auch ſonſten in den Apothecken ein Syrupus violarum compofitus gugerichtet/ lauff folgende weiß, Nimb friſcher Violen iiij. loth / Quit⸗ lentern / Pappelſaamen / jedes ij loth / roter vnd ſchwar⸗ ger Bruſtbeerlein zwengig : Dieſe ſtuͤck ſeud mit ein. ander in ſechs pfund Kuͤrbswaſſer / den dritten theil eyn nimb darzu ij. pfund Zucker und ſeuds zu einem Syrup ] welcher auch / wie der vorige / von alten Se ten ein unemmen iſt / die ſubtiele fcharpfte Choleriſche lches mit einander vermiſche vnd den Kindern da F B Flůs oder Catarrhen / ſo auff die Bruſt fallen darmit G — zu mileern vnd zu incraſſieren / damit ſie etwas mögen eingehalten / vnd fo viel deſto leichter von der Natur durch den Huften außgeworffen werden. Es taugen Mäupeder auch beyde Syrupen gar wol wider das Seitenſte⸗ er hen Raͤnhe der Keelen / vnd gegenden Huſten ſo von fm ſubtieler ſcharffer Materien hertombt. Wenn von⸗ Seitenfeht. noten iſt in Pleuritide oder Seitenſtechen den Schlaf n fuͤrdern vnd die Schmertzen zu lindern / ſoll man Seit enſtechẽ. loth / Syrup. de glyzytr D.Jacobi Theodori Tabernaemontani/ Kraffttaͤfelein. Manus Chrifti vio- lati genannt, Ir Kraffreäfelein follen alfo bereite werden: Nim̃ des rechr gediftillierren Violenwaſſers / oder in Mangel deſſen / ſeud ein Waſſer von friſchen oder duͤrren Violen / oder das noch beſſer iſt / nimb des auß⸗ gepreßten Saffts von Violen / thus in ein kuͤpfferins nnlein / nimb des reineſten weiſſen vnd haͤrteſten uckers / zerſtoß ihn groblecht / vnd thu ihn darein / laß anff einem fanftten Kolfeuwerlein ſo nicht rieche ger maͤchlich zergehen vnd ſieden / biß ſich die Feuchte ver⸗ zehre / vnd ſoll auf ein halb pfund ein Vierling genom⸗ men werden. Heb es ſchnell ab / vnd wirff auff ein glat⸗ ten Stein odet Brett / ſo zuor mit reinem Semmel⸗ meel wol geſtreuwer feye / zu kleinen runden Kuͤchlein. Diefe Täfelein ſtaͤrcken das Hirn / Hern/befräffet. Dun mb gen die Ichliche Geiſter / loſchen den Durſt / halten den — Bein Mund end den Hal feucht / vnd erquiefen die Kran, et — cken fo von Hin vnd ſcharpffen Febern gar nahe ver, Harp fencht chten. halten. Von Violen Zeltlein Dia o⸗ genant. sn nimbt frifche Violenblumen / ſo wolgereint- get v quintlein / Amelmeel iij quintlein vnd j ſeru⸗ * men Veielſyrup / — Vener. jedes i¶. pel / Wegerichſaamen j quintlein / Rhabarbara, Bals ‚de papav. jedes j. loth / ſachhe fan oder fein lucce daneum, beydes j Scrupel / Ro⸗ früet mir Seeblumehtwalfer vermiſchen vnd zu nachts fenwaffer ſo viel anug / machs zu Küchlein, Stoffe die einnemmen. Vnd ob wolder Veielſyrup fuͤrnemblich ¶ Saamen vnd Rhabarbara mit einander / das Amel- je Bruffgebraucht wirdıfan er doch wol zu anderen ¶ meel aber beſonder / darnach die Veielblumen in einem nerlichen Gliedern / als zum Magen / Hertzen / Leber Cvnd dem Haupt genuͤtet werden / wenn man jhn mit dergleichen Artneyen / ſo bemeldten Gliedern zugethan ſeyn / thut gebrauchen. [Es wird auch ein andrer Syrup von dem Safft gemacht / wie oben gemeldet / Die Apotecker bereiten et⸗ wan dieſen Syruy ſo er jhn zu vnzeiten abgangen von Somon aber geſwnngen dere ponden gedörzeten Vliolen cin Syrup zu machen ſoll man die / ſo fleiſſig vnd ſauber gedoͤrret worden / nemmen / fiein warmem Waſſer ein ganzen Tag erweichen / darnach durchſie⸗ gen / widerumb ein wenig erwallen / vnd mit Zucker nach nothdurfft abſieden / Bleiben alle zumal über dae Jahr ſriſch vnd gut / vnd nicht länger) J Von Veiehulep. Julapium Violarum. DgJeweil die Perſonen erfunden werden / welche niches/ fo von Pflaumen Bruſtbeerlein / Sebe⸗ ſten / fuͤrnemblich aber was vom Süffenholg und an« yiige Sieber dern Kräutern coquirt iſt / einnemmen fönnen / wie ——— auch andere dicke Syrup mehr / vnd aber hoch vonnoͤ⸗ Eberzäung. heni in den hitigen Febern / das enzůnte Get — auch die brennende vnd hitzige Glieder als den Ma⸗ gen/das Hert / die Leber / Lunge vnd andere mehr zu kuͤlen vnd zu loͤſchen / kan man an ſtatt der truͤben D Juley bereiten / man nee rein / friſch / tuͤ Bruns I marmerfteinen Mörfer / ehn dann dag Pulver und A Balſam darzu. Diefe Zefelein werden in etlichen al⸗ ten compofitionibus gebraucht. Don Biolen Honig. D Jeſer wird in den Apotecken wie der Roſenhonig bereitet: auff das aller ſchlechteſt wird alſo bereiter: Nimb j.pfund oder halbes der blawen abgeſchnittenen Blaͤttlein / zerſtoß fie wol / dann finde ſie in drey oder ab OD eir anfften Kolfenwerlein wol ſieden / daß es zu rechter Dicke komme / oder vermiſch cs wol under einander / vnd laß an der Sonnen erhizen. Andere machen den Violhonig alſo: nehmen verſchaumptes Honigs sehen pfund / Violenſafft j.pfund / ſeßens zum Fewer / vnd wann es anfahet uͤberſich ſieden / ſo ſchůt⸗ ten fie noch vier pfund Violenblaͤtter darzu / kochens biß der Safft gar eingeſotten iſt / jedoch ruͤhren ſie es ohn vnderlaß. Etliche nehmen Honig ij.pfund / Vio⸗ len j.pfund / laſſens ein wenig mit einander ſieden / ſei⸗ hens durch / kochens folgends widerumb biß es fein dick wird. Diefen Violenhonig mag man brauchen wie den teruaner Hu⸗ Syrup / Julepoder Zucker Violat: iffindürrenund fer. . trucknen Huſten der Bruſt dienftlich: In die Cly⸗ —— ſtieren auch nutz / zu beſenchtigen / abkuͤlen vnd reinigen kelnigen das Eyngeweid.]) Von Veieloͤl. Oleum Violarum. nenwaſſers ein Pfund oder cin Noͤſel / thue darzu of. man widerumb friſche Veielblumen darein / ſtelle es odereiij.loch Veielſyr up / vermiſche ſolches wol vnder abermalschen Tage an die Sonne / laß darnach ſieden einander / datvon follder Krancke auß einemfehonen end trucke es auß wie zuvor / ſolches chue man zum hige Ball. Glaß je einen guten Trunck thun / dieſer loͤſcht die Dig _ dritten mahl / darnach werfſe man ein Theil der außge⸗ Slbiat er· vnd den Durſt wunderbarlich / lindert die hizige Gall / dorrten Veieln darein vnd behalte eg zum Gebrauch. Ken gieber erkuͤlet das Gebluͤt vnd alle erhigte Glieder /ift in den [Andere machens alfo; fie nemmen auff 5. pfund ge⸗ ; fehr higigen vnd brennenden Febern gantz nuͤnlich vnd wäfchens vnd gelaͤuterts Oel / der friſchen blauwen | — ertzen⸗ wol zu gebrauchen. . : Das Ander Buch/von Kräutern, 637 A Mertzenviolen von den grünen Buͤtlein abgereint F ſten / ſo von feharpfer Feuchte vnd groſſer Hin/verdor- burtsalleder get / iiij.lot / ſtoſſens in einem ſteinern Moͤrſer zu Muß / ſtellens wol vermacht an die Sonnen / wie zuvor ge⸗ meldet. Etliche henckens in einen kalten Brunnen / doch daß es das Waſſer nicht anruͤhre: andere ver⸗ grabens in einen kuͤlen Keller. Etliche willen’ daß dicfes Del von grünem vnzei⸗ tigen Baumoͤl bereite werden foll/ damit es hefftiger ktuͤhle / vnd die Glieder baß ſtaͤrcke / nemmen dieſes zwey Pfund / thun darzu acht loth Violaten / vnd bereitens bwie das ander: J Solches Oel iſt etwas kaͤlter dann * hä, das Roſenoͤl / derowegen es in allen hizigen Schwach⸗ ick heiten tool zu gebrauchen iſt / hilfft auch wol den jeni⸗ Seitenſtechẽ. gen fo mie dem Seitenftechen beſchwaͤret feynd. [ Di Del dienet fürnemblichen den erernefneten B gnd verdorrten Gliedern / loͤſchet vnd miltere die groffe ers vnnatuͤrliche His def gantzen eibs / die ver harten Glie⸗ Hinz des gan, der werden davon milt vnd ſtaͤrcken ſich / die Haͤrtig⸗ keit wird dardurch gemifteret / vnd was verdorret iſt / wird davon befeuchtiget. Auff den Magen geſtrichen / Kosenbia milsert es die Hiz/ erweichet den erharten Bauch. An Bau die Schläff und Stirnen geſtrichen / auch in die Naß⸗ ůtend ui Löcher gethan / ſtillt die ſchwaͤre Schůß vnd heftig wuͤ⸗ ve end Hauptweh / ein wenig Roſenoͤl darunder gethan / leget auch alſo das hefftig Hauptweh / in Dreytaͤgigen vnd andern hitzigen ſcharpffen Fiebern.] groß Haupt / In groſſen Hauptwehen / fo von Hin oder von Co⸗ ig leriſchen Dämpffen kombt / wie auch in Phrenitide, fol man nemmen Veieloͤl / Seeblumenoͤl jedes drey loth / Chamillenoͤlj. loth / Wachs fd viel zu einem Saͤlblein © genug iſt / dieſes auff ein Tuͤchlein geſchmieret auffs haupt gelegt / od auch an die Schlaͤff geſchmiert / lindert Hitz. die His. Wann aber der Krancke nicht ſchlaffen kan / Serafen ſoll man nemmen Roſenwaſſer vier loth / Lattich ud Seiritränge Magſaamenwaſſer jedes anderhalb loth / Veieloͤl vnd der Kinder. Rofenoͤl/jedes jioch / Roſeneſſig faſt ein halb loch /da- rinn man ein Eyerweiß serffopffen ſoll / darnach Tůch⸗ lein darin netzen / vnd offt uͤber die Stirn oder Schlaͤf ſchlagen. In der Seitentkraͤnck der Kinder nimpt man ſuͤß Mandeloͤl / Veieloͤl jedes j.loth / Wachs fo viel zu einem Saͤlblein vonnoͤthen / ſchmieret damit Ben breſthafften Dre vnd legt sin ſchweinen Blaͤßlein aruͤber. de vnd bren⸗ wende ieder. Man das Beieloͤl alſo brauchen. Man nehmegefchel- D te Gerſte ij. loth / Violblumen ij.quintlein / felchestoh I man in Brunnenwaſſer / biß auff ein Noͤſel oder Pf. dazu thut mar Veielol viij. loth / darinn tuncke man drey oder vierfache leinine Tůchlein / vnd lege es dem Krancken süberde Bra. — ran h Trudner HIEERD denen ſo von Lungen⸗Geſchwaͤr hefftig ab» Zt. „ Bemmen? in der Speiß mir ein wenig Frawenmilch Zunaynd wol vermiſcht. Es benimpt auch Fräfftiglich den duͤr⸗ ren trockenen Huſten / miltert die Raͤnhe vnd Verdor⸗ Apem, zung der Zungen vnd Keelrohrs / leichtert den ſchwe⸗ ren Athem / vnd Keichen von Hin / vnd Verdorrung der Bruſt. —— Man machtauch cin Bad von Pappeln / Eybiſch / rebris he · ia Beerentklaw / Thamillen vnd Veielkraut / ſchůttet dar⸗ ſo mit dem Febre hectica ſeyn angegriffen. Nierenwehe. euren in Enzuͤndung der Blaſen vnd der Muttet / wird dif macht vnd ieret Hitzig harnẽ·. [Den Nabel mit Violoͤl geriben / ſe warm man das leyden mag / ſoll nuͤglich ſeyn zu dem hitzigen Harnen. weand vnd Zn den Halß der Blaſen geſoritz / loſchet den heff . ghmersen eigen Brand vnd Schmergendes Harus. Sören Ein Sälblein darvon bereitet mit weiſſem & ter / Geburtglieder / vnd der Warken an Frawenbruů⸗ In den ſchwindenden vnd breunenden Febern ſoll ibt auch von dieſem Oel den ſchwindſuch· E m ein pfund Veieloͤl / welches bequem iſt den jenigen / K In dem Nierenwehe / Nephritis genant / wie auch Gebaͤuwen / als zu Coͤln — heylet die Schrunden der Leffzen / Haͤnd / FüfenyApe. | Ihnen been Map RP aufn An. Bierchen a d ABA ren vnd auffipringen. Auf cin Brand gelegt oder ra ne bisige Geſchwulſt /kuͤhlet vnd miltert den Schmergen/ bröften. gibe cin treffenlich Brandſaͤlblein. 6 Sin den hitzigen Febern halte ich darfuͤr / man koͤnne pigige Sicher viel beſſer dag Oleum Violarum in den Cliſtieren ge⸗ branchen / dann das Roſenoͤl / welches allezeit etwas adſtringiert, das ander aber mehr kuͤlet vnd laxiert. Veieleſſig. Acetum Violaceum. Skan auch ein nuͤzlicher guter Eſſig von den Ber elblumen gemacht werden: Alſo man nehme der wolriechenden Veieln / die ein wenig außgedorret ſeyn / fo viel man derfelbigen haben Fan: Thu ſie in ein Glaß/ ſchuͤtt darüber guten firnen Wein oder Weineſſig / G laß faſt vier Wochen an der Sonnen fechen / darnach feihe man den Weinvonden Blumen ab vnd behalte den zum Bebrauch: Etliche fo ihn beffer haben woͤl⸗ len / thun die Blumen widerumb herauß / wann fie ein zeitlang im Wein gelegen / vnd werffen widerumb an⸗ dere friſche hinein / vnd ſolches thun fie etlich malı biß es ſtarck znug iſt: Solcher Eſſig gibt ein gute Hertz Hernkäreng ſtaͤrckung / iſt auch gut wider das Zittern vnd Klopfen Kayran dee des Hertzens / ſo von Hitz kompt / als daß man nehme Hergene. Violen / Sawrampffer / Borragen vnd Roſenwaſſer jedes iiij loth / ſpec. diamarg. frig. ein halb quintlein / fpec.diagem.gefchaben Helffenbein jedes j. Scrupel / ganzen Saffran zwey Gerſtentkoͤrner ſchwer / Violeſ⸗ fig und Roſeneſſig jedes ein halb lorhy fotche Stück zu⸗ fammen vermifchet / leinen Tüchletn darinn genent/ H vnd oftermalsgleich wis ein Epichema tiber dag Herz gefeget. Bon der wilden Veieln oder Hunds⸗ ——— veieln Gebrauch. —— — O Bwol die wide Veieln oder Hundsveieln feinen fonderlichen Mugen in der Arzeney haben / dann manweder Conſerven noch Syrupen / Oel oder Ef fig daran su machen pfleget/ jedoch dieweil fie ein Are an fich haben zu erweichen vnd zu kuͤlen / tan man behd Kraut vnd Blumen wol vnd nuͤtzlich an ſtatt der an⸗ dern in Behungen / Cliſtieren vnd Baden / darvon droben vnderſchiedliche Meldung geſchehen iſt / ge⸗ brauchen. — Das VI. Capitel. Won Geel Veieln. ’ IE geelen lieblichen wotriechenden Veieln ſeynd zweyerley Art / gefuͤllt vnd vngefuͤllt. 1. Das erfic Geſchlecht waͤchßt wie ein kklei· = nes] Baͤnmlein / überfottit viel Aeſtlein / mit vielen GE de langlechten lvnd fehmalen] grawſchwarten Blaͤttern * lein / welcher viel beyſammen ſtehen / auß welchen die ſchoͤne liebliche Bluͤmlein herfuͤr kommen je mir vier. gelben Blaͤttlein befener / welche wann fie abfallen/ kommen — ee dünne en nes Fingers lang/in welchen der runde / [breite geele Saame verfehloffen figt. Die Wargeliftgarholgch? tig / vnd zertheilet / ſtehet nicht rieffinder Erden. 1. Das ander Geſchlecht iſt dieſem aanggleidhrak __ m. lein daß feine Blumen mit mehr Blaͤttlein ſeyn auß · gefüle. [Bringer feinen Saamen / ſondern muß von beſchet / oben an den Aeſtlein uͤberkomt es feine Knoͤpf/ Saͤlblei den jungen Zweiglein gepflantzet werden. und Weuaer. Oel gar nuͤtlich gebraucht / ein Saͤlblein darauf ger jungen Zweiglein gepfla Die einfache gelbe Veieln / wachſen gern / wo man fie hin pflantzet / am liebſten aber auff den Mawren vnd am Rhein findt mans allent⸗ halben auff den Mawren wachen auß den Fügender ‚Stein: alfo auch zu Baſel auff vielen Tächern.] , . Es werden diefe Veiel wegen jhrer ſchoͤnen Geſtalt vñ lieblichen geruchs in den Wurtzgaͤrten von Weibs⸗ perſonen gepflanget · Fangen an zu bluͤhen im ange⸗ * 688 A Geel Veiel. L. Viola Pie. lutea. Va DAS wg N 9 RRBX&R— N Sal \ . AN Se ; | FR eh z - eum,ond aureum;]rischifch Aewesior,[vonDiofed- ride vnd nicht Theophralto,}Ar, eiri, Welſch ‚ Violalzallasjrofie, Franssf. arg Violeras amarilhas. Niderlandiſch / Violieren. Engliſch Muice Gillover. = ET. Leucoium luteum vulgar&C;B.Leneoium, Brunf Cord.in Diofc, Lac. aureum, March. Lugd. Iureum,Fuch.ico. Dod, Ad.Lob. Caft. Cam. fati- - vum luteum ; Cluf. Violalutea, Trag. Fuch. Dod, gal.Cl.Ger.Keiri vel Cheiri, Gel-hore.Lon.Flos . Cheiri fimplex minor.Eylt IL. Leucoiumpleno s flore minus,C.B.lureum Hore mulciplici‚Dod.flo- ze luteo pleno minusEyft. Leucoium five — duplici fſiore Ad.Lob.ico] Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ei / genfchafft der geelen Veieln. Alenuslib.7 defimp.med. Faculefereiberbaß Die geele Veieln ein fonderliche art haben zu ſaͤu⸗ bern. Sie erwaͤrmen auch / trucknen lvnd dag wie et · liche woͤllen im andern vnd dritten Grade] vnd haben ein durcheringende Datne/füchembtich aber Mühe En streng dire worden. Innerlicher Gebrauch der geelen V Veieln. Ehre —— die geele Veieln fie andern Leucoijsin der Arzney gebraucht werden/ fer Veieln zwey quintlein ſchwer in Wem trincken / oder aber mit Honig vermiſchen zu einem Mutterzaͤpf⸗ lein machen / vnd daſſelbige bey ſich bringen / ſo treiben a —— vnd das Buͤrde⸗ lein / gecundina genennet. Deßgleichen thun die Blu⸗ Buͤrdlein treiben. menanch / als wenn man nimpt Alantwurtzel / Cal ⸗· mus / Entzian / jedes faſt ij loth / Beyfuhkraut / Roßma · D. Jacobi Zheodor Zabernaemontani/ Gefuͤllt geel Veiel. il; Viola — lutea multiplex. RER. ein hal⸗ be Handvoll dieſer geelen Blumen / ſo viel man mit dreyen Fingerſpitzen fallen fan / Lorbeerbern ij.quint⸗ lein / ce Saffranyjedes cin we⸗ — gleich — = llen fich aber ſchwangere — fuͤr ſolchen Blu⸗ men huͤten / denn ſie ſo ſtarck treiben / daß ſie auch die Frucht auß Mutterleib werffen. [Bnd nicht von dier Geburt aufs fen Blumen trincken / es ſey dann in Kinds noͤchen / da h ven ziehen fie die Geburt auß / vnd reinigen die Mutter. nigen. Die frifche Bluͤmlein in Waſſer geſotten vnd ge⸗ Erhitzte runcken / tuͤlet die erhitzigte Mutter.] Mutter, Es werden auch diefe Blumen gelobet zu den in. nerlichen Gliedern / ſonderlich der [vermundten] Le⸗ ri ber vnd der Nieren / dieſelbige zu heylen z [bringt auch — die Muͤden wider auff die Bein Jin Wein oder Waſ⸗ ſer geſotten vnd darvon getruncken [Zum Tag zwey · moed eemal auff vier oder fünf Loͤffel voll, Dean difkilliert auch auß den Blumen cin Waſſer / nnertiche weiches etlich Tag genügt / ſoll alle innerliche Glieder — ſtaͤrcken / das Geblůt und Gemuͤt erfrewen / ſchmerten ſtillen / vnd gute Ruhe bringen. — — getrunc cken / beſurdert were / ſoll aber mit gutem Bedacht gebraucht merden.] en Eufferlicher — der geclen DE — Higean ⸗ feffeny find gut wider Die hinize Geſchwulſt der Gym — treiben fort die verſtandene Frawen Zei Berfiandene ten. Wie dann auchden Harn. vnd meldet / daß wenn die Weiber des Saamens dt _ auch den Harn.] —. ie Die Blumen zu Pulver gebracht, [mit Honig ge» I — — ihn su den Geſchwaͤren des Dunds/] mit ©", * Oel vnd Wachs zu einem — — heylet am ——— N — ee — mandie um. | Sur re über das Mifg Iegerfo De e mache esdaffelbige Fleiner / ſey auch gut wider d —— a: a dig Sek esre, —* 6 A Es ſchreibet Galenus, daß die Blumen in Waſſer — geſotten vnd über die entuͤnde Glieder geleget / denfel⸗ bitgen gar wol thun. Doch ſoll man ſich hier inn wol fuͤrſehen. Fa Grind. [Die Blaͤter mit Honig serftoffen/peiferden Grind Be Banpes, Pd Aufbruch def Hauprs. Augenfed. Der Safftin die Augen gethan / nimbt dieböfen Flecken.] Conſerven Zucker von geel Veieln. Conferva forum Keiri. Ss fan auf diefen lieblichen geelen Veieln ein Confervazuckır gemacht werden / auf gleicheweiß/ fie vonden vorigen Mertzviolen / oder Braßnäglein, blumen iſt vermeldet worden, Diefer eingemachre Zu⸗ Das Ander Buch / von Kraͤutern. 689 FE der Mutter darauff ſich ihre Zeiten verhalten / groſſen ſhmertz von Schmerzen vnd viel Siechens vnden am Rückgradı zerbaitener befinden / follen fiefich mit nachfolgendem Saͤlblein an bemeldren|Drr jederzeit warm ſchmieren: Nehme biteer Mandeloͤl/ Lilienoͤl / Chamillenoͤl jede j. loth / gelb Veieloͤl zwey loth / Huͤner fett oder Gaͤnßfaͤtt / v mine. Wachs ſo viel zu einem Saͤlblein genng iſt. Defglei⸗ chen zu den ſchmertzen der Glieder fo von Kälte kombt / Schmertzder iſt bemeldtes Oel haffte Glieder zuvor ein wenig mit warmen Tůchern reibet / damit ſich die Daͤmpffloͤchlein eroͤffnen / darnach die Glieder mit ſolchen Del fchmierer / darzu etwas Majoranoͤl vnd Oleicoftinifan genommen werden, [Oiß Oel ſtillet den jungen erfigebornen Kindfein Darmgiqht. B er wird nuͤrlich vnd wol zu den innerlichen falten 6 * — fo mans mit Baumwoll warm auff Ipnertihe Ölicdern deß Leibs eingenommen / dieſelbige zu erwaͤr⸗ — PAS Naͤbleimn leget.] er men vnd zuftärcen[ Offt gennet/ Brisk für dem db Gelb Veielwaſſer. a Welchen Meenfihen das Herz sitsert von Kälte, Br Bluͤmlein mit eim wenig auten fräff- A ee 9 fich dieſes eingemachten Zuckers gebrauchen darzuer auch Meliſſenzucker und eingemachten Roß⸗ mareinzucker nehmen kan / da aber fein Meliſſen Con, ſerve fürhanden/foll man deſſelben gebraͤnnte Waſſer darzu gebrauchen / vnd mit bemeldten Conſerven ver⸗ miſchen gleich wie ein Lattwerglein. Es wird aber die⸗ ſer eingemachte Zucker ſuͤrnemblich gelobet die erkalte / Etatte bloͤde ſchwache und blöde Mutter zu ftärcken vnd — »er Zuhelffen / darzu die Blumen cin ſonderliche Natur vnd Eigenſchafft haben ;Es foll aber ſolcher Zucker je⸗ C derzeit mie Beyfußwaſſer oder Poleyenwaſſer ange, ſtoſſen vnd etwas dünn gemacher werden / ehe man jhn einnimpt / dann auff ſolche weiß wird gr deſto füglicher zu der Mutter gefuͤhret. u = Ba Degopfins der Leber mag dieſe Confer- va auch wol gebraucher werden / [Oman die mit Wer, muthwaſſer oder aber mit Odermenigwaſſer einnimie: Dann bemeldte Naͤgleinblumen sin Arc haben zu er⸗ öffnen. Geel Veieloͤl. Oleum Cheirinum. ſes Oelwird auff gleiche Weiß zugerichtet wie Verſtopfung der Leber. Da gemeine Veleloͤl / darvon im vorigen Capittel Meldung geſchehen iſt: Etliche aber machen diß Oel alſo / ſi nemmen alt Baumoͤl das ſchoͤn lauter iſt thun es in ein Glas / werffen ein gut theil der gelben Veiel⸗ D blumen darinn / ſteilens eine Zeitlangan die Sonne / 1 tigen Wein beſprenget / vnd dann abgezogen / oder dag Waſſer darvon gediſtilliert. Diß Waſſer ſtaͤrcket das Haupt / Sinn vnd Ver⸗ Haupt / Siñ nunfft / bringet die verlohrne Gedaͤchtunß wider / ge⸗ —— truncken / auch auſſerhalb mir Tuͤchlein über die fehläff Derrome vnd Racken geleget Gedaͤchtnuß. Es iſt über die Maß nutzlich denen / ſo vom Heinen Kime Schlag getroffen ſeynd / vnder das Tranck gemiſchet Steg. vnd auch die erlahmten Glieder warm darmit gerik» am. ben / ſtarckt die Gleich / vnd wehrt dem Zittern / es bringt —— auch widerumb zu recht die erlahmte Zungen / zu viel lamtesung malen getruncken vnd damit gerieben. Iſ auch ein kraͤfftig Augenwaſſer / den falten fluͤſe Latte räffı, figen Augen / dunckein vnd finftern Geſicht / vnd nut d.nh h Die Flecken derſelbigen. fe Das Ang ſicht nach ſtarcker Schwirung in einem Zuenfiett truckenen Schweißbad/ darmit gemäfchen / vnd von Mmarficts, jhm ſelbſt getrucknet nimbt alle feheusfiche Maſen end DER Flecken deſſelbigen / laͤutert es ſchoͤn / machet die Haut weiß vnd Lebhafft. ER Staͤrcket alle innerliche Glieder / vnd wärmer ſie warmem. Weiber Geburtglieder / erwaͤrmet fie vnd machet ſie * Fruchtbar / treibet jhre Monatzeit / die Afftergeburt —— vnd todte Frucht : fůr dert den verſtandenen Harn. SNrenatett. ſonderlich die Leber / Nieren vnd Blaſen /reiniger der en Ar nutz vnd gut / wenn man Die bteſt· Cine von Geleich ſtaͤr ⸗ % Aufjdrep oder vier lorh / deß Morgens nuchteren Üteracdure 5 Fruit, woelche Weiß mir auch gefallen hut: Wılmandasct — gerrunefenond darauf wieder gefchlaffenftärter ns city, beſſer haben / werffeman die vorige Blumen hinweg / Dersinallen falten Ochrechen] RE ieh nd hufrfheindas vorige Dil Das VI Gapitel. Se enen _ [Dderinemmme der Blumen ein Pfund frifch fig — 8 — Boame wey Pfundyerlicheneriennuranderhafbe; / Von Fr eyſamkraut oder Dreyfaltig⸗ InBalfodreyragdteBlumenimDelerbeigen/denvier, - feirblumen, 2 ten Tag ſeg es auff ein fanfftes Kolfewerleiny vnd laß Eß Freyſamtrauts oder Dreyfaltigkeitblun· 1m. zuünü— ſeihees men find zweyerley Geſchlecht / zam vnd wil⸗ — durch / vnd thu ſechs loth friſche Blumen darein / ſtels 8 de. Das jame Geſchlecht wird in Gärten ge⸗ an die Sonn / vnd laß alſo erbeitzen / vnd behalt es zu de funden / feine Wurzel iſt nicht faſt lang / aber ſehr A⸗ Nothdurfft. — Seecht/ darauß ſeine dreyeckete / geſtreiffte / noyfſechte / vnd Zrwetchen · Diß Oel erweicht vnd zertheilt / miltert den ſchmer holen Stengel herfür fommen. Die Blaͤtter ſeynd en" gender Nerven oder weiſſen Gaͤders / vn⸗ der Gleich / ſchwartzgruůn erſtlich rund / darnach etwas lang an der Bruſt / Nieren vnd Blaſen EDuurch ein Ciſtier eingoſſen / miltert das Krimmen im Leibe Wer vmb die Bruſt voll iſt vñ wegen deß zaͤhen kalten Schleims / ſo ſi verſamblet hat / der nehm gelb Veieloͤl/ Krimmen. * —* Soröl/ond Dills d ſtãttigs keichet von in der Bruſt benldaher es den Dramen dem Vmbtreiß zerfärffrhangen an siemlichenlangen K flielen: An welcher Vrſprung andere fleine Blätter herfuͤr treten. Außden Gewerben wachfgglange[ blo⸗ feldinneficke/darauffdicfchene Blümlkin erſchei⸗ nen von vielen / fürnemblichen aber von dreyen Far⸗ uſammen geſetzt. as öl oder bitter Mandeloͤl / jedes ein loth / Genßſchmaltz die Geſtalt der Bluͤmlein belanget / ſchreibet Marchio- iloth / Saffran anderhalben Scru zum Saͤlblein genug iſt / ſchmiere ſich damit deß Tages drey oder vier mahl vmb die Bruſt / fo wird er Beſſe⸗ rung bekommen. Er Es wird aber diefes Delfürnemblich gebraucher, den falten Gebreſten vnd Wehtagen der Murter: Als wann die Weibs perſonen / von wegen der verſtopffung xel / Wachs fo viel Jus daß ein jedes ſuͤnffBlaͤttlein an ſich habe / quß wel⸗ chen die zwey oberſte gang veielbraun ſeyen / die andern zwey weiß / daß fuͤnffte gelb. Es werden auch etlich ge⸗ funden mit zwey himmelblauwen Blaͤttlem / neben den braunen mit ſchwartzen ſtreimlein onderawgen/ welche doch mitten in der ganzen Blumen am meiſten in den gelben Sternlein geſehen werden, Man finder auch # x ⸗ Er 2% 690 Freyſamkraut. 1. Viola Trinitatis. > E c — — Wild Freyſamkraut. II. Viola trinicatis minor Perrzaflore albo. 2 = > * — SU — EINS DL bißweilen drey blaumer Blaͤttlein vnder den zweyen veielbraunen gefint, Mitten in denen allen ſich man Blumen gefunden / wie das wild Freyſamtraut / [ Et⸗ übche ganz gelb / etliche groͤſſer vnd wolriechend / den blu⸗ = men ſolgen Bollen oder Koͤpfflein / darinn ein gelbfar⸗ — — 2 ne E ber Saamen verſchloſſen iſt ı neben einander genen / — * fleiner dann der Saamen von der Schölwurs.] Das wilde Gefehlecht iſt den samen in allem gleich allein daß die [Blätter und Blumen fleiner ſind / auch die] Blumen von Farben nicht fo [hön/fonderen gelb vnd blauw / oder gelb und weiß ſeyn / ſind alle beyd ohne Geruch. LDiefes waͤchſt von ihm ſelbſt auff den Aecke⸗ ren RE Beyde Befchlecht kommen im Ende deß Frühlings herfuͤr / vnd ſtehen den ganzen Sommer über, Won den Namen. IT IL 3 Wiid Frey ſamttaut. heiſt Sateinifeh Viola iacea, Herba itatis, Viola lammea, txicolot. Herba cla⸗ — H _ Sarranashaßegenenezond Pliniuslib.sucapırı. Vio- das Sternlein Etliche werden auch mit gang weiſſen D.Tarobi Theodor Tabernaemontani/ Dreyfaltigleitblumen. I Viola Trinitacis, —— KB = vellaca, Griechiſch Lorerflaypavv, Welfch.Ixier: Herba delatrımtz. Sranp Benfees. Boͤhmiſch Trogice. Teutſch Freyſamkraut / Dreyfaltigkeitblumen / Sieben Farben Blumen. [Am Rheinſtrom nennet man ſolche Blu⸗ men sonnig Sorg: Bey ons Jeſusbluͤmleim / Bla 4: — lein, las Tufculanas,marinas;Flammeas. Esfeye auch bey den Alten Phlogion vnd Phlox , alfo daß Phlo⸗ gion die zahme / vnd Phlox die wilde feye.] kn [1.&11, Violatricolor horu.repens, an@rcExg ®r2>1T heoph.6.hift.6.C.B.Viola Hammea,Dod. N gal.Cel.Aammea coloria calida,Ad.Lob.fammea leucricolor major; Lugd.tticolos, Dod. Cluf. Ges. Caft. cui & lacea major. Viol& nigra peihmilis, flostrinir.vel heptachrum, Gef.horr. Herba trini- taris.Brun. Fuch. Lon.fativa, Trag, Iaceafive los Triniratis;Marth. IN.Violabicolor aruenfis,C.B, Viola lyl.Lob.ico.dammea minor, Lugd.tricolor peırza, Ger. Violz nigra fimlis aruenfis minor, Gel. hort. Herba trinitatis ſyl. Trag. Iacea altera, Ma:rh.minor,Cait.) * en Von der Natur Rraffe/ Wirckung vnd Ei⸗ F Zenſchafft deß Sreyfantranıs. A HA Kraut ift am Geſchmack etwas bitter vnd Xſcharpff/ hat derowegen eine warme vnd truckene Natur vnd Eigenſchafft an ſich / alſo daß etliche dieſes Kran biß in dritten Grad / warm vnd eruckenachten Teragus h mäfliger Qualitet / vnd feyen nuͤglicher im Leibe / dann au ſerhalb genommen.) - ¶ JInnerlicher Gebrauch deß greyſamkrauts. 534 * Fa gs Kraut mie Wein geforten vnd getruncken / Bere Fund. treiber au böfe Feuchten / vnd benimbt dag Frey, Frevfentm fen im $eib:[’Daherinennt mans Freyſam / oder frei h· ſchamtrant Sonderlich ſo man «8 den jungen Kin- dern im Brey zu eſſen gibet / oder ſo ſie daſſelbe Waſſer ‚Für die Reudigfeit/nimb Chamillen / Sinnaw vnd Randigteim Freyſamtraut jedes eine gute Handvoll, fiedefiemit- — einander in Wein / trincks en > — geh in DasAnder Buch/von Kräutern. A gehe it acht tagen zwey mal ins Bad / ſo benimbt diefer tranck allen Schleim vnd Wuͤſte hinweg / der ſich lange Zeit zwifchen Haut vnd Fleiſch geſamblet hat / dann sr macht faſt ſchwizend. Es dienet diß Kraut den reudigen Menſchen gar wol / von dem Kraut geſſen / deß Waſſers getruncken. Käudigteit.| Date Es hat auch diß Kraut einzertheilende vñ durchtrin⸗ nn, gende Natut / derohalben wer von grobem ſchleim vmb die Bruſt gar voll iſt / der ſiede Freyſamkraut in Ho⸗ nigwaſſer / loder füllen Wein „nd trincke fruͤe davon. Man kan auch Alandwurtzel / yſop vnd Fenchel darzu thun / vnd ein wenig braune Veielblumen / ſo wird der Tranck deſto kraͤfftiger. erſchtoſſene Die verſtopffte vnd verſchloſſene Mutter zu eröffnen, Mur. ſolt man nemen dieſes Freyſamkrauts / Beyfuß / Cha⸗ B millen/Doften vnd Poleyen / jedes j. halbe Handvoll / G Haſelwurtzel / Diptam Wurtz / vnd die Wurtzel von rother Roͤte jedes ein loth / Aniß vnd Fenchel jedes ein halb loth / gelbe Veieln ein quintlein / ſolches in Honig- waſſer geſotten vnd getruncken / eroͤffnet die Mutter / Verſtandene vnd bringt die verſtandene zeiten wider: Doch ſol man Monatzeit. ſich fürfehen / damit nicht ſchwangere Perſonen dar⸗ von trincken. Brůch · IIn rotem Wein getruncken / heilet Bruͤch / fuͤrde⸗ Schäden. ret alle Schäden zur Heylung. Haißgſchwar ¶ Freyſamtraut iſt gut den Schweinen / wann fie mie Schwein. · dem hihigen Halßgeſchwaͤr Angina beladen find.] Euſſerlicher Gebrauch. DꝛEKrau geduͤrrt / gepuͤlvert / mit Honig vermiſcht vnd angeſtrichen / heilet die Rauden vnd das Ju- cken. Daun hierzu iſt es ſonderlich gut. Es wird auch Banden, für ein Wundkraut geachtet in Wein oder Waſſer ge⸗ Raub. c fottenyond die Wunden darmit außgẽe cht diefelbige rein vom Eyter vnd heilerfie Deßgleichen chut auch der außgerruckte ſaſſt davon alfo gebraucht, oder das duͤrre Kraut gep end indie Wunden geſtreuwet. Keen. Das Kraut mit ſo viel Yſopkraut / Satureyen / Cha⸗ millen vnd Quendel in Wein / oder halb Wein vnd Waſſer geſotten / vnd alfo warm über die Bruſt gelegt / hilffet wol den Keichenden / vnd zertheilet etwas den ſchleim oder Koder darinn / ſolches ſoll etlichmal nach⸗ Beropffee einander geſchehen. Es ſollen ſich auch die Weiber mit bemeldtem Kraut Duͤrrwurtz / Satureyen / vnd Mut⸗ terkraut von vnden auff behen / vnd die Füß wol damit von oben herab reibẽ / eroͤffnet eg die verſtopffte mutter. Von gediſtilliertem Freyſamkrautwaſſer. PB Aqua Iaceæ. —— Ann man das waſſer breñen wil / ſoll man Kraut => engel 0nd Blumen miteinander hemmen, cin wenig zerhacken vnd in eo Mariz außbrennen. geeruch DIE Warfer iſt gut den jungen Kinderen ſo mie dem er Kinder. Freyßlich Itadcn fin [pas fzmann ein fliegende oder laufende hitz haben / wann man ihnen darvonzu trincken gibt Abendts vnd Morgens/dehgleichen on. der Tags mit kuͤhlen den Syrupen vermifcht/] welche ſehr raͤndig ſeynd / die ſollen deß Waſſers entweder im Beth oder aber in einer Badſtuben einnemmen vnd darauff ſchwitzen / ſolcher Schweiß nimbt hinweg was E für Vnrath zwiſchen Fell vnd Fleiſch verſambier iſt / vnd vertreibt alſo die Raͤudigkeit. Vnſre Weiber rin. ckens / wann ſie das Rotlauffen haben’ vnd ſchwißen — indem Bethy dann es den Schweiß gewaltig treibet Raud der Kinder. Nora. Btantzofen. jenigen gegeben werde/ welche mitden Srangofen be⸗ hafftet findyalfo daß man es jhnen etliche Tagl neun o⸗ der mehr Tag / jeden Tag zu zwey malen auff fechs loch getruncken Jeingebe / vnd fie jederzeit wol ſchwinen laß Es ſol aber der $eib zuvor durch purgieren wolgerei, niget werden. Dieſes Waſſer kan auch nuͤnlich den jenigen dar⸗ * K Es meldet Camerarius daß diß waſſer nuͤelich den 691 gereicht werden / ſo da ein verſtopffte Leber haben / vnd Berfiopfte zur Gelbenſucht geneigt ſind: Deßgleichen auch denen Lber welche vmb die Bruſt voll Schleims ſeynd / [vnd den Fa Athem fchmwärlich ziehend] Morgens vnd Abendts ein Trunefdarvon gethan / ¶ vnd den Wein darmit gemi⸗ ſchet das zertheilet den groben Koder / vnd hilffet der Natur zum außwerffen. Syrup von Dreyfaltigkeitblumen. A bemeldtem Kraut fan man einen nugfichen machen alfo. Dan nemme Kraut / ſtengel und Blumen / preſſe den Safft darauß / ſolchen leutere man ſchoͤn vnd wol / ſolches geleuterten Saffts nehme man ein Pfund / weiſſen Zucker acht Vntz / iaß ſolches bey einem gelinden Kolfewer gemaͤchlich ſieden / ſcheu⸗ me es im ſieden wol / vnd leutere es mit einem zerklopff⸗ ten Eyesweiß / wann es feine dicke hat / ſo ſehhet man es durch ein ſauber wullin Tuch / vnd verwahret den Sy⸗ rup in einer Porcelanbuͤchſen zum Gebrauch: Dieſer Syrup kan zu allen obermelten Schwachheiten wol gebraucht werden / wird auch lieber von jungen Kin⸗ dern eingenommen: Vnd da man deß gebrennten Waſſers darzu thut / vnd mit einander vermiſcht / wuͤr⸗ cket er deſto kraͤfftiger. Saltz von Freyſamkraut: Sal herbæ truntatus. AR welchen Orten das Kraut in.groffer Menge zu bekommen iſt / da kan man auß dem gedoͤrrten kraut ein nutzliches Saltz praeparieren / wie von dem Wer⸗ muehfalg iſt bericht gegeben. ; Diefes Salz fan zuerlichen oberzehlten Gebreſten auch mol gebraucht werden die verſtopffte Glie der zu⸗ eröffuen/wann man deſſelbigen vier oder fünf Graͤn . Deßglsichen mir Wein oder dem gebrennten waſ⸗· San ‚fer eingen es den Schweiß gewaltig / tan Sans von raͤudigen Perſonen / von Waſſerſuͤchtigen / vnd Saſſerſuche. denen ſo mit den Franggoſen befleckt ſeynd / wol cinge, Srrrsofn- nommen werden / dann es eroͤffnet die Schweißloͤcher / vnd fuͤhret dardurch auß was für Gewaͤſſer ſich im Leib verhalten thut. Das VIII. Gap. Von Winterveieln. I Je Winterviolen habenjhren NamenyLIL. __ ri. — dieweil das Gewaͤchs den Winter wol ley⸗ v den kam oder auch im Winter blüher. Iſt an geſtalt ein ſtaudecht Kraͤutlein / einer Elen hoch / hat rauhe ſtengel vnd Blaͤtter / welche lang / ſchmal / gzaw Efehwarsgrün]ond zerkerfft ſeyn. Die Blumen ſeyn au etlichen gang weiß / etliche [licht] braun; [erliche feibfarb/die riechen wol vnd lieblich / nd find den ans dern mit der geſtalt gleich] weiche warn fie abfallen / kommen anden Stenglein langel ſchmale end runde] Schoͤttlein herfür [wie am Kölfraut] in welchen gelb? . farb dünner Saame verfchloffen ligt. Die Wurgel iſt lang holtzecht / etwas rorh vnd an Geſchmack fharpff- Fangen an im Anfang des Frů⸗ lings zu bluͤhen / vnd zu zeiten auch finder man fis im Winter blühen, “ + III Deſſen hat man noch ein Geſchlecht / ſo alter kleiner gang weiſſe Blumen traͤgt / fo ſehr wol IV.So hat auch C. Cluſius noch ʒweyGeſchlechter: deren eine den vorigen mit Blaͤttern / Seengel / Wur⸗ tzeln vnd Saamen gang aͤhnlich / deſſen Blumen vier⸗ blaͤttig / weißlechtig / fo endtlich leibfarb werden / aber gantz ohne Geruch. Diefes wähßt vmb Wien in Oe⸗ ſterreich an den Raͤbbergen / ſo im Meyen vnd Brach⸗ nat bluͤhet. andere weächfe Eienpohymitvidran · . F Schweiß 1m. IV. Winterveien ar bluͤhet V. Das 692 A Weiß Winterpeicn, F I. Violahyemalisflore albo. B & | x 8 * — ſo den vorigen etwas breiter vnd dicker / ſo etwas am Geſchmack ſcharpff ſind / auff den euſſerſten Stengeln ſind die Blumen / ſo da bleich Vonden Namen. Inter Violel ſo zum Vnderſcheid der gemeinen / groſſe Violen koͤnnen genennet werden, J heiſſen Lateiniſch Viola marronalis, Hermo. Barb. nennet fie Perſicam & Parthicã vndhᷣeregrinam, Plin. hats D Heſperidem genennet. I. IHeſpetis hortenfisC.B. Viola alba Perſica Hermolai Trag. Leucoium& Viola purpurea, Fuch.Leucoium, Diof. album pur· ‚pure; Fuch. ico. Viola alba, Tur.matronalıs, Gef. Gar Bedindtronnfie£ Damafcena, Ad.Lob. purea & alba,Lugd.fyl.alba & purp.Cxf.Hefpe 3.Clus.hift.ico.ViolaDamafcena fl.purp.SWer.Il. Hefperismontana,pallida o doratiifima,C.B. pri- ma &monrana,Cluf.pan.& hift.pannonica,Cam. Violzfyl.ipecies,Cxl. IV, Hefperis fyl. inodora, I D.Tacobs Theodori Tabernaemontans/ Braune Winrerveichn,' Viola hyemalis purpurea, @ > 8 7) SH * — — kocht / iſt nuglich den jenigen / ſo einen ſchwaͤren Athem haben + Morgens einmal oder zwey einen guten ſtarcken Tunck darvon gethan. Bemeltes Kraut mit Peterſelien / Fenchel und Ey⸗ —— n dergleichen Kraͤute⸗ der fuͤr RöRIsRoberamia ren geforten vnd \ Schweiß vnd den Harn. | Auß den Blumen ein Gurgelwaſſer gemacht, fol Sram. fehr heylſam ſeyn inder Breun / vnd dem enziindten = no N n Half: das Waller darvon treibet den „ Eufferlicher Gebrauch der Winterviofen. EStan diß Kraut wol zu den friſchen Wunden ge, Fee ©.B.2.velaltera pannonica,Cluf: pan. 3. Eid.hift. deic. Welfch Lemonia, Viola bianıa, Frangoſiſch Gyro= lee, [Vroles des dames;Giroffles des dames) SE ——— Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ci end Dfke RR 7 genſchafft der Wineerveiin. Kften Waffer/o tuchen ei E (Y Alenuslisg.de fimp.med.facul.c.18. fehreibery / forten/und erſte theil de Idaß die Winter violen fehr hiziger Natur ſeyen dA die Weiber die Schmerzen empfin et» Samern welches auß den ſcharpffen Geſchmack der Blätter —— Monarzeiten / lindert dag Stechen da, von verdab vnd Wurtzel wol fönne abgenommen werden; Sie Telbfk/erwärmerdie Mutter vnd fürderedieverflande- —— haben aber viel Feuchtigteit bey fich / dieweil ſie micht NeZeiten. Es kan diß Kraut far zu allen Gebreften bitter füyen. Iſt alſo jhr Krafft vnd Natur durcherin. gebr aucht werden / mie das Freyſamtraut / davon im gen/ zertl eilen vnd durch die Schweißloͤcher außzu· vorigen Capftelvermelderifl. R führen. =». Da man wil / kan man auß bemeldten Winterpei- Innerlicher Gebrauch ein Waſſer Sprup/Saffı Sal, vnd auch Det ber De⸗ Kraut / fürnemblich wann es außgetrucknet ¶ kriten an allen Gebreſten dienſtlich / davon im fin Weingeforten/oderin Waffer/daeingeber ſanmtraut if angejeiger worden, i fuͤrhanden were / oder aber in einem Hontgwaſſer ge⸗ F hat auch Krant ein r anf Meran Berftandene dene Monarzeiten en treiben / entioe, Merastum darvon getruncken / [treiber auch u Kräutern, 693 Bram Welfche Veieln. L Leucoium purpureum. Wei Welfche Veieln. I, Leucoium album. | Das Ander Buch / von A F ) N / N Z — 9 N — Y — — PT DDR ee ? mm) - N ſchlecht tombt mir den erften ganz 111. uͤberein / allein daß feine Blaͤtter adericht ſind/ die biu⸗ —— men aber miteiner Veielbraun Farb gehieret. — vnd an welchen langlechte dicke / lbreiter vnd bleicher / ¶Die Blumenſo friſch feyndrrtechen mol; die ſtoͤck⸗ Velelbraun Welſche Vaeln. Wild hoch Veieln. Il. Leucoium Violaceum. IV. Leucoium ſylveſtre. 694 A kein wann ſie vom Saamen feynd auffgangen/ brin⸗ gen fie nicht Blumen biß zum andern Sahr.] Bemelte Welfche Beieln werden bey vns in Bär, sen gezielet / fangen bald im Meyen an zu bluͤhen / vnd bleiben faſt biß an Winter. [Diefe fangen an in der Faſten zu bfitenznseiten auch über Winter / vnd weil fie gärter feynd dann die gelben / pflaͤget man diefe vor der Kältaußsuferen.] [Man hat auch in den Gärten Violen / die deß er⸗ ſten Jahrs vom Saamen auffgehen / bringen jhre blu⸗ menim Srachmonat vnd Heumonat / zum theil weiß / zum cheil leibfarb / zum theil gang rot / vnd braun Pur⸗ purfarbyriechen alle wol/ gewiñen gleichlingen Kraut / Stengel / Schifflein und Saamen mie obgemeldte/ find aber kleiner / zarter vnd ſchmaͤler / moͤgen fein Froſt B leiden / derohalben fo bald das rund breit Saͤmlein in G dem Schifflein zeitig wird / verderben die Stöck mit einander / vmb deßwillen muß man den Saamen vor dem Winter froſt auffheben / vnd alle Jahr gegen dem Fruͤhlmg erneuweren. Vnd iſt der Vnderſcheid zwi⸗ ſchen den drey erſten vnd dieſen / daß die erſten groͤſſer vnd uͤber Winter verbleiben / dieſe aber kleiner ſind / vnd zu Winter verderben: Derohalben dieſe Sommer Violen / vnd die erſten Winter Violen genannnt merden.] F IV. Das vierte Geſchlecht / ſo Leucoium fylveftre genennt wird/hat feinen Namen, dieweil es wie Clu- Zus vermelder/ auffden Bergen funden wird. Iſt den andern Veieln fürnemblich ven gelben an Blaͤtteren faft gleich / allein das fie ſchmaͤler find/ grün vnd eines au fd Beisin. © bittern Geſchmacks / die Wurgelift weiß / lang vnd za⸗ H ſecht / darauß bißweilen einer / bißweilen zween oder iij. geſtreiffte ſtengel wachſen / daran viel ſchoͤner Bluͤm⸗ lein mit vier Blaͤtlein herfir kommen / den gelben vei⸗ gleich doch tleiner vnd ohne Geruch ‚der Sag⸗ Schoͤtlein verwah⸗ 9 ENG Veiel wird Griechiſch und Lateiniſch Leu- RXoium genennet / vnd zum Vnderſcheid der Blu⸗ men Leucoium album, Leücoium purpureum vnd Leucoium Violaceum, [1..Leucoium incanum majus C.B. Viola candida Trag. Leucoium.alb. Match.Lob.: d.Ger. candıdum majus,Dod. album hortenfe fruticofum, Cam. h. albo ſimplici, Eyit.Leucoion,Dod.gal.Gel.hort, Ad. Viola mat- D zonalisalba.Fuch. Turn.domeftica,Ang.alba,Lnb.- ico.alba quæ & matronalis, Cæſ. II.& IN. Leuco- jum purpureum velrubrum;C.B.purpureum,Mar. | Dod.gal.Lug.rubrum & purpureum, Cam. Viola purpurea,Trag.Lob.matronalis purp. Fuch. Tur. inclinantibus Cæſ. IV.Leucoium Iureum»fy m Viola hianca, Arabifch Cheiri, Spanilch derländifch Violieren, Frantzoͤſiſch Vialiers: Englifc) Gi- lonenflocke Giloner.) ern Von der Natır/ Krafft / Wirckung vnd Ei; enſchafft der Welſchen Veieln. ſchreibet Dioſcorides in ſeinem dritten Buch cap. 131. das die Violen jederman befannt feyen/ fie haben aber nur allein den vnderſcheid anden Blu⸗ * matronalis floribus rubentibus, aut ad purpuram key ifol.C.B.fylveftre,Clus.pan.& hift.Cam. Ger. \* fyl.minus;Gel.horr. Viola lurea fyl. Trag. IWelſch — Vale ben Lo amarillas.Tentfchr Welfch Veiel / dieweil fie * auß Welſchland zu vns find gebracht worden. [Ni D Jacobi Theodon Tabernaemontanti/ F men / dann etliche ſeyen Himmelblaumw / etliche weiß / etliche Purpurſarb / vnd etlich gelb / die gelben aber wer⸗ den fonderlich in der Argney gebrauchet. Auß welchen worten leichrlich abzunemmen iſt / daß dieſe Veieln mit den gelben an jhrer Natur vnd Wirckung faft.über- eineommten/ allein dag die gelbe in gröfferem Brasch/ vnd an jhrer Natur vnd Wirckung etwas kraͤfftiger ſeyen. Derowegen dann dieſe Welſche Veiel auch wel zuden Mängelnpnd Gebreſten deß Menſchlichen Set bes fönnen gebrancht werden/darvonin der Hiſtorier von den gelben Beieln ift Bericht gegeben wordgn, doch / daß man jhnen jederzeit einen Zufar gehe, Das X. Gapitel. Von Meerveieln. Ä Kleine rothlechte Meerveieln. I. Leucoium marinum. 1 z ü an Siehe Beieln werden von dem Aurhoresie. 1. X ‚auch von andern Authoribus Mersveieln Rothlechte Meerveieln. welche ch Sascha va DUrBE eer⸗ welche { veieln. ke aun van f je III. Das dritte liche dicke / runde „den vorigengleich, DasAnder Buch / von Kräutern. 695 A Blauw purpurbraun groß Meerveieln. F Groß braun Meerveieln H. Leucoium marinum cæruleo purpureum. UL. Leucoium marinum majus purpureum. —— —— —9 — / = \ f: - " fi el 9 Ye N FER We; G — I » an — G CE N IS ER LU — N — —— F — ——— * —— ‚Seine Wurheliſt weiß safechtia def ti⸗ dick. Diefes wächftin Spanien an vnge⸗ | d bawten Orten / ond blüher im Meyen/in Italien aber gleichen Farb / an den oberften theil / dmit fie ſich nach vnd Riderland /wie auch erlich Drren in nd der Wurtel lencken / geſpitzet / ſo da ſcharpff ſind Die dielet mans in Gärren V-Dasfünffte Geſchlecht iſ den erften Meee peieln mit vielen Blaͤttern befeget/Jan welcher Spitze diegel- an Kr aut Stengel ich, Klein get n vnd Blumen durchauß gleich, eerreicin be geſtirnte Bluͤmlein ankommen / der Saamen iſt in allein daß die Bluͤmlein ein gelbe Farbhaben, Rlein gelb Meerveiel. V. Leucoium marinum minus luteum. — Si 696 D Jacobi Theodori Tabernaemontani / a Sie wachſen wie gemeldet am Vfer deß Meers / lin F Monveiel. IT Viola lunaris. Hefpanien vnd Languedoc.wie au vnſern zeiten auch * in Gärten gesielet in Teutſchland ) da kommen fie von Benz | ſich ſelbſt herfür den Sommerüber: { Von den Namen der Meerveieln. DI Meerveieln werden liberal Leucoia marina genennt. C. Chuhusmelder/ daß die groſſe Meer, veicin zu Mormpelier in Franckreich Tripolia ge» nennt werden. V. Leucoium märitimum an- ne N minus,Clu, lp.& hift.Ad.Cam.Ger.anguftifol. Lob. fyl, an- Wurxel der II. Monveiel. Y 2... Von Monveicht. Monveiel. I. Viola lunatis, FRE 1. Monveich tzeln habe etwas lang, der ſchwamechtig / der Affodill oder Poconienmurgel faft gleichrageindaßfienichtfodie@ werden. Außder ¶ vmbjogen vnd erfunden werden, an Form und Ge⸗ Wurgelrriseein runder Stengel, en Neben- ftale den reg —* Afttsin befenet ; Seine Bianer fend breit vnd etwas —— init einem důnnen Hnrleih un. re | 1. Das Das Ander Buch/ von Kraͤutern. 697 A 11. Dasander Geſchlecht hat ein ſchoͤne lange brei- F Na X — te zaſechte Wurtzel / gleich einem langen breiten Bart / Das Al h $ apitel. feine Warzen ſeynd duͤnn / lang / zart vnd ſchmal: der Von Indianiſchen Veieln. Stengel ſo auß der Wurtzel kombt / iſt holßecht faſt ei⸗ In dianiſch Veieln. Viola Peruviana. ner Elen hoch / bißweilen auch hoͤher / ſeine Blaͤtter ſind dem vorigen beynahe aleich / allein daß ſie etwas run⸗ ee Ve NN IT ——— — der ſein / auch am Vmbkreiß etwas gerumpffet oder ge⸗ kreuſſelt: Anden Stengeln erſcheinen feine liechtblawe Blumen / den andern faſt gleich / nnwendig gar ſchoͤn mit Streimlein durchzogen / nach welchen die lang⸗ lechte Schoͤtlein erfolgen weiß vnd durchſichtig / wie die andere auch / in welchen der Saame verſchloſſen ligt / anzuſehen wie cin kleine Bone. Sie werden auff den Gebirgen funden / Fin dem Elſaß / im Schwetzerland vmb Glaris vnd Chur / wie WITT B auch in Thüringen vmb Stolberg finde man das an G X * der Geſchlecht / von dannen ſie hernach in die Luſtgaͤr⸗ ten gerathen / Wie dann auch mein genaͤdiger Fuͤrſt vnd Herr / Landgraff Ludwig dieſelbige in ihrer Fuͤrſt⸗ lichen Gnaden Luſtgarten hat pflantzen laſſen / lvnd in gang Teutſchland in den Gaͤrten nun mehr gemein.) donzens meldet / daß das erſte Geſchlecht vmb die Oſtern anfange zu blühen / daher es auch Oſter⸗ blum genennt werde, Bon den Namen. M nvbeie fol ihren Namen haben von dem Saa⸗ men / welcher fich dam Mon etwas vergleicher / o⸗ deraber von der Scheren Haͤutlein / welche fo weiß feheinen als der Mon oder wie Silber [oaher mans C auch Silberblumen nennet / andere heiſſens Flitteren.) H Wird auch genenner Oſterblume / vnd Bulbonac, — —— folia, feiner breitem Biätter/ nd Vio alunaris oder Luna- ria Graega, Etliche nennen fieauchSinapiperhicum quffeine fnodichte Stengel herfiir fommen * [Etliche machen ein Thlaſpi alterum Cratenæ da⸗ gel herfi welchet pimontanum, Eid .II. i D oblonga,C.B.karifoli A ’ veieln warm | &y eines fcharpfien Geſchmacks / dem Barren Senff an Krafftund @e, ſchmack gleich: Seine Wurzeln aber ſeyn am Ge ————— ſchmack etwas geringer. E Innerlicher Gebraucht 3 : S meldet Dodonzus, daß -Salfen berehteond mir Effig wie e ichen thut er | richte und eſſe / gleich wie Die jungen? ein Es pfleger auff das nachfolgende Jahr von der Lobelius ſchreibet / der Saame habe ein Artznfän. Wurseln wider aufzufchlageny fo die Wurzeln von Purgiren, hern / vnd treihe den Harn fort, [Lonicerus melde, der Winterkaͤlte nichtverlegeif.] j. — daß zehen Körner mie firnem Wein eingen mmen Boa dn Nanın, purgieren den. Leib vnden auß. Daß auch die Acht Er Author, nenner diß Gewaͤchs Indianiſch miften es gebrauchen mit gro r Geheimniß u Veiel / Sateinıfch Violam Peruvianam ‚andere ‚Ihrer Solofunft auß dem upffer Gold ae, Be Indicam, oder Florem mirabi- > sumachen.] 2.2. lem Peruvianum. - [Beil deffen Saatmen erftlich +. auf Spanien kommen / vnder dem Namen Marabil-‘ lasdel Peru das iſt Wunderwerck auß Peru,vonwe- — gen der 698 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani/ A gen der wunderlichen Enderung der Farben an den F ı Braun Marienglöclein. Blumen an einem Stock / darumb dann auch zu II. Viola Mariana purpurea, Bien in Defterreich von den Weiberen / geſchecket Indianiſche Blumen genenntwerden/ Die Frango⸗ — 9— Ar Kr fennenneng Chauffes des Svifes ‚dasift Schweitzer⸗ hoſen / nicht allein von wegen vielerley Farben / ſonder auch von der form der Blumen / wann fie fich beſchlieſ⸗ fen, jedoch iſt es auß Peru erftlich geſchickt worden vn⸗ der dem Namen Hachal Indi, von Italianern Laſſ- morroflopnd Gelfomini de Spagnia. [Solanum Mexiocanum foremagno; C.B. Magnæ admira- tionis herba Peruviana, Lob.Caft. Marabillesdel Peru & Hachal Indi, Cluf.pan. Admirabilis Peru- vianaEid.hift. Gelfeminum rubrum& Mandra- gora Theophr. Czf. Gelfeminum five Jalminum B Indicum, Cam. Jafminum rubrum Dalechamp. Lugd.Mirabilia Peruviana, Ger.] onder Natur / Krafft vnd Wirckung der Indianiſchen Veieln. ES geben etliche fir / daß diefes Gewaͤchs etwas "warmer Natur / mir einer zuſammenziehenden Krafft ſeyn ſolle. Wird aber mehr Luſt dann Nutzes halben in den Luſtgaͤrten gepflanget. —— [Eswöllen eiliche daß die Wurtzeln auff H.quint- genäre 0P (ein ſchwer genommen in Leibſ / treibe ehr die uͤberfluͤſ⸗ KatreBe füge Feuchtigkeit auß dem Leib Andere wöllendaßdie BER Pre über kalte Geſchwuͤlſten gelegt / zertheile dle⸗ * Das XIIIL. Capitel. Weiß Witlenglclem vnd zarte Wurzel faſt einer Spannen hoch. [Man I. Viola Mariana alba. er a — Ariengloͤcklein werden Lateiniſch genennet Vio- la, ana, od edium Dioſcoridis, darpo — — ir n 2 FE RE F Matth us AB { “ad — Ex Ze ven Br h N ang, £ Te: z * — I og i — Aanortenilsiolloo no 12 3 ; — am > m, Gef. hort. Viola Mari horr.Ad.Lob.Dod.Lugd.Chufh ift. Alba & a u- rea,Ger.Rapunculialterum rum gen — Griechiſch Mader, Welſch Medio,Viola Mariana, Teutſch a : Von der Natur, Krafft vnd Eigenfthaff a — — D Ite Wurzel it kalter vnd eruckener Ratur hat > cinsufammenzichende Art. Aber der Saamẽ iſt warm vnd trucken. Es ſchreibet Galenuslib.7.de ſim. Med. Facul. Daß der Saamein Wein getruncken / treibet die verſtandene Zeiten der Frauwen : Die wur / Berfandene nelaber genũget / ſtopffe die ubrige Fiuß der Weiber, Wrdenei Waorʒu ſie weiter zu gebrauchen/ift noch vnbewuſt. Son den vnſern jſſet man in der Faſten in Engels bndt vnd in Piderlande die Wurzel in Salat wie fer Rapuungel deren es nicht [ehr onaleihift.] Su M — Go bram gloein. Me sie meeiß on branne / beyde Geſchl auhes haͤriges Ge⸗ waͤchs an re on Blumen: en age ee ick oſſe runde Blumen wie kleine langlechte ee 2 73 ee SideteinL welchen ein fünffeicht Anepfflein folger Aurel fommen diinn re er fo jnnwendig in fünff theil getheilet / vnd ein Heinen blumen herfür — — * braunfrben Samen befhlenpe/] abın in me ee Eee | Das Ander Buch / von Kräutern. 699 * Milchgloͤcklein. FVnd Mitchgköcktein / dieweil fie viel weiſſes Saffts I. Campanula lactaria ſeu lacteſcens. von ſich geben / Lateiniſch Campanula lactea oder ja⸗ cteſcens. [I.Rapunculushortenfislariore foliofeu Pyramidalis, C.B.Campanula major, Dod.major la&efcens, Lob.Lug.laefcens fetidior,Clufhift. lattefcens pyramidalis. Ger. Pyramidalis, Ca. Lug.Luteriana,Eyft.Campana Pyramidalis,.Cam. I. Rapüculusperficifolius magno flore,C.B.cam- panularus Neriifolius1. Thal. Phyteuma, March. Lugd.Cam Czf-Campanula czruleafariva, Dod, gakfıvehortenfis.Lugd.media,Dod. Perficzfolia, Lob.Cluf.hift.Ger.] — Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ei⸗ genſchafft der Gloͤcklein. 6 jengerEobelius in feinenobfervationibus[wie dann auch Dodonzus) daß bemeldter Gloͤcklein Natur vnd Wirckung noch vnbekandt ſeyen. Deroe wegen auch nicht weiters darvon zu melden tft, Das XV. Gap, Won Schluͤſſelblumen. Schluͤſſelblumen. 1.Primula veric· —— 5 —— úûï— En En N * a WEB eg 0, We A * EN) N MIIEN 6 2 IP 7 EL 2 D 1 NM il DI — — > et — ; BE 7 * Q Ryen erfunden wird. Es meldet Camerarius, daß fo ielGeſchlecht derSchlüffelbtumen wachſen / daß man fie kaum zehlen koͤnte Jedoch ſeyen fie an Form vnd Geſtalt einander * nahe —— — —* Lobelius bezeuget / welchem derſelben nur ein Ge⸗ ich erzeigen / in welchen der klein Saamen» Aa A ah a Re nachfolgenden] Fehtscht befandt ſey Derfelbige Die anders Geſchlechte II. Das —— alle gat leichtlich und wol ertennen moͤge. Haben al · außgeſpitzet [nach welchen fünffectechrig F I in ihrengröften Bndi eidanden Blumenjderen 2 Bm Cie, allein die Blaͤtter / ſo Wwas tleiner vnd pitzer ſeyn. Sie = —* 5* —— —— wachſen an etlichen Orten vmb Die Zaͤun 0 Theil aber bleichgelb: Etliche auch gruͤn erfunden WVon den Namen — werden / vnd daß die Blätteran erlichen groͤſer vnd ; werdendiefe Kräuter Gloͤcklein geheiſſen / die- breiteherfundenmerden/dennanandern, : il ſich ihre Blumen den Glocken vergleichen: 1 Das erſte Geſchlecht hat ein weiſſe Ku? 2 ’ Wun — D. Jatobi Theodori Tabern aemontani / 700 — Y Y F Schluͤſſelblumen mir Nebenbluͤmlein. nee he III. Primula Veris prolifera. % y RG RN VA N EN an \y "N A 4 Pr — er ul FRE N vnd rungfecht beynahe der braunen 1 außgebreitet / weiß Shiũ ſel⸗ Betonien gleich / doch etwas aröffer / [haben keinen bu fonderlichen Geruch / am Geſchmack etwas fülke.] { Wenn die Blumen außfallen/ werden kleine Knoͤpff⸗ nnichtande lein / wie anden V asfaaı ven / darin kleiner ſchwar⸗ baten [oder Schluͤſſelroͤrlein / etwan zwoͤlff au Saameverborgenligt.. Er Stengelein / ein jedes Roͤrlein oder Bluͤmlein ſonder _ U. Dieſem er he chlecht iſt das ander an Wur- „N. lich in ſeinem Saͤcklein] herfuͤr fihleichen / eines lieb⸗xel / Kraut / Stengeln / ganz gleich allein daß ſeine — lichen Geruchs. Die Blaͤtter ligen auff der Erden Blumen N, * har #7 Ham, 73 R F ild Schluͤſſelblumen gefuͤllt — in. V.Primula Verismultiflora I. ſylveſtris. I. - * 9— % 9 > —— * en sr < \ W = ? 3 Tr S * = EIN N \ => .D eg —— 3 = G « 9 NIE I | EN DAB Pe \ 7 N ! VL; ) —— F N AR N * RN — ; Das Ander Buch / von Kräutern, 701 A Wild Schluͤſſelblumen. II. F Grin Schluͤſſelblumen. VI Primula Veris IV. —— I. — VII. Primula VI. he Flore viridi. — * r.Eyi rbafculumprat.velfylv. inodorü, ‚non odoratum;Fuch. album,Dod.Gal.Herba paralyfi eng fyl.-Trag.Primul.verisaltera, \ March. Lugd. major fl.albidıs,inodoris; Bod Ger. * a „pratenfis inodora luteo pal- \ . til; alei lida,Lob o fselatior,Cluf.hift. V.Verbaleu- , >. — — han —* lumfyl.magno ptenoq; fiore, C.B. Primula veris 4 | fylvasumfl. pleno tpecıoio,Ad.Lob.ico. Eyfi.flore multiplici,‚Lugd.A.pleno,Ger. VI. Verbalculum finguları #.C.B. Verbafculum minus, l.Primula veris minor;Eid. * uch. minus fing-H.C.B. Primula fyl.fl.obfe ib.fimbriaris,AdLob,Lugd. Primulz veris alteralpecies Dod. —— Grie⸗ ſo Fuchfins Verbafeulum ver dolm n . befchreiber. Italiani Cuculo — Bor di prima veras Fr ang oͤfiſch bnme ‚Brayesde cocu] nn. Peeters ern gliſch Coweslyppe [and — Böhm. rag > wice bitta. Teutſch Himmelß hlaffey S.Pere — fetrHandfehuhbtunen. [gaften ii — Von der Natur/ Kraft — genſchafft der Schluſſelbinm D e Schluſſelblumen ſind an G ; ſcharpff vnd bitter / vnd haben einzufammenzie» hende Natur / daher fievon Ferneliol.s.meth.med., warm vnd trucken geacht wer⸗ fe anußgerorffte Bluͤmlein ſind zart / ſůß / Hongeruchs / daher ſie — —— F | er — Auer Confıncn and da a * N : & er Sch — erlicher er Schtügfe | Sy ein principal für ale - 2: mderen Krantern fo wider dag Gicht gebrau⸗ er DIETZ chet wer⸗ — Pine Aug, RR; £ ’ A — £ Sicht. Hi \ we "das Haupt vnd erfalte Hirn zu wärmen / trucknen den Schmerzen gar woly follaber doch mir gutem — * vnd faͤrcken / vnd den Schlag suverhüren/ ] vnd wie Bedacht geſchehen. Dann ſolche fomenta obfie wol der hochgelaͤhrte Marthiolusdavon fehreibr/fo benems, den Schmerzen linderen / ſchaden ſie doch offtermals Geht, ¶ Tranck fuͤr diejenige ſo mit dem Gegicht beladen: neh⸗ Von dem außgetruckten Safft der fieny / vnd Fenchelwurtzel / jedes awey loth / Calmus vnd ES t der außgetruckte Safft auch feinen Nutzen. Bertram jedes ein loth / Poleyentraut / Lorbernblaͤtter / he 4 mananf —— ſaamen / wild Rauthen ſaamen / jedes ein halb loth. Die ⸗ auch nutzlicher den jenigen eingeben werden / ſo im Leib Zu Apozemategenugift, Es fan bemelter Tranck mit ci jemir. ch > nem Ehyertlar clarificiert werden / vnd — | Fit rs ag ' fein Zimmatwaller darzı gethan Bon dieſem Tran Stecken, Fr lich er, POP Anger chen Trinckwein fräfftiger haben wil / ſol man nehmen — fer ‚geoift Bee ; er — Hpfnndiee chf er - * ſind / ſol man Kraut / Stengel vnd Blumen ser hacken / vnd in Balneo Marie außbrennen. Bon die⸗ —— Kalt hirn · F er, * * nat x Derfoofung Hirnszertheiletden groben Schleim / vnd loͤſet auff die mammen/ond auch einejeilang im Mur Deves. Verſtopffung der Nerven, Derowegen auch bemelter Au —— Bein wol von den jenigen mag genuͤtet werden / ſo jnnau es ee — — fh Schlags beſorgen / oder mit dem halben ſchlag Kindera gehen, ——— 4 find angegriffen. 55 Seibsiffaucho rOpmmachtond Seht — Ertiche Arrte nemmen die Wurtzel von Schlaͤſſel. I peirdeß.Herne a a — blumen / thun darzu Calmus vnd Yſopwurtzeln / Muſ⸗ Erlicpeandere ſodieſes Waſſer — er caten, Nägfein vnd ſchw sen Pfefter zzerfihneiden end serfloffen folche ſtůck / binden fie in ein feiden tůch⸗ Kein / vnd henckens zwen oder drey Tag in Brandte wein oder in ander aquas vitæe, dar nach vermiſchen ſie ſpolches mir Schluſſeiblumen und Eudivienwaſſer / ge⸗ ben davon dam Krancken drey oder vier loth zu trin ⸗ cken / vnd wird für ein ſonderlich Experimen gehalten. Si un Es wird auch die Wurzel gebranchrdie Berftopflung - Rrafen Ber, Der Nieren vnd Blaſen zu eröffnen / in Wein oder Ges Waher eforten vnd darvon getruncken. [Die Wur- · Anden = gefgeftoffen/fanmitnugden Kindern gebraucht wer zei denwider die WBnm]) 7 00. z An lichen Orthen machet man auß den jungen: E Scößlingen der Blumen Salat / vnd jſſet Diefelbige.. Euſſerlicher Gebrauch. She ESmndsiß Krane auchenferlich zu dem Sicht ge * Meppancher. Dann es ſchreibet Fernelius, daßdie Schlüffelblumen zerſtoſſen vnd auff das ſchmerthaffte illierten Glied gelegt / demſelben gar wol thun. 2 = Man kan auch die Blumen in Weinoder Waller N groffem Hauptwehe fo von Kälte kompt und gitteer — fieden/ond wie ein fomentum auflegen: alfo in milch mir ſchoͤſſen ER man Tuͤchlein in dieſem waſſer Dasprwehe" aeſouten / nehlein darin genenet) vnd über die fchmerg. negen vnd vmb das Haupt ſchlagen. Die friſche Wun⸗ —— | haffte Glieder geſchlagen / linderet die hirige Weherag denmitt derfelben. Man kan auch beyd Krant vnd Blumen in en die Weib Milch chun / darzunemmen ein Theil Weißbrodt / ſo⸗Bluͤmlein abzuplicken / befpren Hes mi e imander ein wenig ſieden ioſſen / biß das kraut ¶ brennen darnach ein Waſſer San midi AR, — — Das Ander Buch / von Kraͤutern. — A ſich vnder dem Angeſicht waſchen / die Flecken vnd Sprenckeln damit zu vertreiben / welches Waſſer beſſer wir d / wann Limonien Safft darzu genommen wird. Von Schluͤſſelblumen Wein. Vinum Primulæ veris. ah macht auch ein Wein auß den Schluͤſſelblu⸗ men alfo : Dan nemme ein bereites Faͤßlein / da⸗ rinn the man etliche läge Aeſchern oder Buͤchen ſpaͤhn / ſchuͤtte darnach / wann das Faͤßlein zugemacht iſt guten Moſt daruͤber / laſſe denſelbigen verjaͤhren / wie don dem Wermuhtwein vermeldet iſt / vnd behalte jhn zum Gebrauch. Welche mit dem Gegicht oder dem halben ſchlag beleidiget ſind / die ſollen ſich dieſes weins ſtaͤtigs gebrauchen / dañ er betompt wol dem krancken / blöden Haupt/sercheiler den groben Schleim eroͤffnet B die verſtopffte Nerven, darvon bemeldte Schwachheis Derven MP gem ſeht hertommen. Er hulfft auch wol den Nieren Fopffung. vnd Blaſen ſo von grobemSchleim oder Phlegmate Sertz ſtrct. gerftopfferfeynd: Stärcker das Herg vnd alle jnnerlie che Glieder, * Extract von Schluͤſſelblumen. Extractum Primulæ vexis. ES fan auch auß den Schlüffelblumen ein guter ex⸗ tract aufgezogen werden/welcher zu allen obermel⸗ ten Gebreftennüglich zu gebrauchen iſt. Diefer Er» tract iſt in fürnemen Perfonen/ ſo fuͤr anderen groflen Doſibus Medicamentorum ein abſchewens tragen / wol zu gebrauchen / daß man jhnen ein quintlein mehr oder weniger / nach gelegenheit mit Roßmarein oder Betonienwaſſer eingebe. Wie aber ſolcher Extract zu Gegicht. bloͤd Haupt Verſtopffte Nerven. € bereiten ſey / darvon fan man laſen um I. Buch von H . Wermuch Ertracl.: Ei — Conſervenz von Schluͤſſelblumen. Eswꝛerden dieſe ch mit Zucker einge⸗ — der gelben wolriechenden Blumlein / ſchneid das hinder lange Rörleindarvon ab / werffe daſſelbige hinweg / darnach zerhackt ſtoß man die Bluͤmlein mit Zucker / wie von ven Graßblumen iſt vermeldet worden. Von ſolchem eingemachten Zucker ſollen ſtaͤtigs die jenigen eſſen / welche / wie ver⸗ eat Hirn, melder/das Gegicht haben / nicht alein zu ermeldtem Saiag. Gebreſten / fondern ſtaͤrcket ihnen and) das Hertz vnd a" alte Glieder / vnd iſt dem kalten Hirn nuglich vnd gut. Dann es dem Haupt am nutzlichſten / wider das ‚feuchte vnd bloͤde Hirn / ſehr gi a | ꝛach ge [rt bereitet werden / jo an ſtatt der conierva te gebꝛ u et werden. — Es wird auß den Schluͤſſelblumen cin Saltz ge⸗ machet / wenn man Kraut / Stengeln vnd Blumen außdoͤrret / zu Aeſchen brennet / ein Waſſer / fuͤrnem⸗ lich aber ein Schtuͤſſelblumenwaſſer dar ͤber ſchuͤttet / darnach percolirt vnd ſolches zu einem Saltz bringet: x Solches Saltz wird auch zu den obgemeldten Gebre⸗ Verſtopfung chen des Hirns / vnd ſonderlich zu der Verſtopffung der Nerven. der Nerven gebrauchet / drey oder vier Graͤn mu Ber 793 F cin Sälblein machen fan auß bemeldtem Oel / Rau⸗ tenoͤl vnd Oel von Bibergeil: Da man aber folch Saͤlblein ſtaͤrcker haben will / kan man darzu thun ein theil Petrolei/ Olei de Piperibus vnd Olei ſpicæ, — Wachs ſo viel zu einem Sälblein genug iſt / ermeldten Ort warm darmit zu ſchmiren. Das XVI Cap. Don Alpfehlüffelblumen. Groß Schlüffelbiumen. I. Primula alpına larifolia, #3 T — r S ; F x 7 A N — P\ = — \ 2 N “ “ — 8 Ex N ME ji ) | VE A J EN F ZINK 3 h AN 9 N £ — KEINE I >, SIE Alpſchluͤſſelblumen feynd dreyerley Ge⸗ —0 Derſte Geſchlecht / fo groß Alpſchluͤſſelblumen ‚genannt wird / iſt den vorigen an Blumen / Stengeln vnd Wurseln faſt gleich / allein daß die blumen pur» purblauw oder braun find/ feine Blätter lichen etwas gebogen / weiß oder gruͤnlecht / dick vnd feißt / nicht ſo „rauch als die andern Schlüflelbiumen/ ſondern glatt rings vmbher ein wenig zerferfft und etwas gekreuſelt. Die andern zweyGeſchlecht ſeyen einander faftvere _ ıraız, wandryihre blärter ftehen im anfang rund zuſammen / pfewifies ‚mit der Zeit wann ſie ſich von einander theilenybreiten ſie ſich auff die Erden außreufferkich findfie weiß/ als mern fie mit Meel beſprenget / jnnwendig aber bleich- L ’ \ ‚ ſchlecht von dem Auchore vorgeſtellet. Das —— \ grünjein wenig krauß vnd diek/der gemeinen Schlüfe RR felblumen bey nahe gleich / allein daß ſie feiner’ ſpig ondweniger rauch ſeyen. Ihr groͤſter vnderſcheid ft an den Blumen / dann die eine / welche iſt das ander Geſchlecht / Alpina Media hat ein ſchoͤne luſtige liechte purpurfarbe oder gang liechtr ote Blume. Die ander > aber Primula anguſtifolia, iſt mit einer ſchoͤnen weiß ſen Blumen geʒieret. ER ———— tonien oder Najoranwaſſer eingenommen. Dergler Vonden Namen. chen mit Hauwhechel oder Persrfilienwafler gebrau · ReEmeldte Schluͤſſelblumen werden in den Alpen chet / eroͤfnet die Nieren vnd treibet den Harn. LS der hohen Gebuͤrgen funden / daher fieauch jren De von Schluͤſſelblumen. Namen haben: fangen an ım Frůling su bluen / doch ES fan eben anffolche weißein ölvonden Schluͤſ⸗ felbhumen gemacht werden / wie von den Naͤglein⸗ blumenoͤl / oder Chamillenoͤl iſt bericht gegeben [Bon den vordern Raͤdlein der blumen von gutem friſchem fürn Banmoͤl bereitet: Vnd wird dieſes Del auch Gegicht zu dem Gegicht gebrauchet / wenn man den Ort / da die — Nerven verſtopfft ſeyn / darmit ſchmieret darin man —— etwas langfamer als die gemeine. Behalten jhren Na⸗ men durchaußydsfie Alpſchlůſſelblnumenl rote Schlůſ⸗ ſelblumen Jgenennt werden. Latine Primula Veris alpina.[1.Sanicula alp.purp.C.B.Brican.Ang. Ar- thriticaefp.fl.purp-Gel.hort.Paralytica Alp. Sani- culafl.purp.Ad AuriculaVrfi,Caftico.fl.purp.Lob, icofuaverubens,;GerSecund.Clul.pan. & hift, II. ur: Dh Ver \ — ã — uch #- ” — IE. 704 » A Alpſchluͤſſelblumen / mit ebenmaͤſſiger Groͤſſe. FE II. Primula alpina Media. —2 —— AO, yon DE 6 LEER s = —G SL 9 — ———————— —— = | S N EEE) EIN € UT EAE M 0) 10/77 { fiveczrul.Lu Lob.Lüg.Primula veris fl.rubro,Cluf- Pan. & hift. ‚ monente Cam. IN.Verbafculum alp.umb.majus, €.B.Paralyricaalp,Sanicula — Lob. Lugd. Primula yeris alboflore,Cluf-Pan.& hift. Ger.Reiferlin.Simlero de alpibus.] Was jhre Natur Krafft / vnd Wircknng ſey / iſt — —— ———— — hı j zu erangen. al =: — D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / Das XVII. Capitel. Von Beerſanickel. Bleich vnd weiß Beerſanickel. LII. Auricula vrſi loribuscandidis. Irem flo- xibus pallidis. IS feynd die Auriculæ Vrfioder Veer ſanickel zum. billich von wegen jhrer ſchoͤnen vnd sierlichen _ V-V1- Blümlein vnder die plantas coronarias 4% fenet worden: Es werden aber Derfelbigen viel ash | Tee R * 2 v Das Ander Buch/von Kräutern, 795 A Goldgeel vnd geſprenckelt Beerſanickel. F Beerſanickel. V.VIAurieula urſi floribus aureis & floribus VII. Apud Helvetios Fluͤblumen Auricula urſi. guttatis. . Auricula urfiminimafloreniveo. end wunderlich gefalten / von Farben weißgelb. Ihre Wurtzel iſt zaſecht wie die weiſſe Nießwurtz /daran in feißter runder Stengel erwaͤchſet / einer fpannen hoch darauf viel Bluͤmlein erfcheinen mie die gelbe wolriechende Schluͤſſelblumen. Ihr groͤſter Vnder ⸗ Xſcheid iſt an den bemeldten Blumen deren eiliche bleich pond weiß / wie an dem erſten vnd andern Geſchlecht: AR "Etliche geel vnd blanw / wie an den dritten vnd vierd⸗ N senvetliche gefprenckelt vnd goldgeel / wie an den fuͤnff⸗ ET ve eeeeen vnd ſechsten zu ſehen. let / wie beydes bey diſem authore, vnd in den obferva- VI. Das ſiebende iſt den vorigen gleich / allein var. tionibus C.Clufij zu fehenfift: fie feyt aber einander _ daß feine Blaͤtter nit gerferffe ſeyn tote die andere/dar, Perrfanidet, fart ateichr alfo daß garen geringer Vnderſcheid gwi- du auch etwas gröffer / (änger vnd feißter / [oberhalb Be ihnen zumachenift: Vnd ſo viel die erfien VL glatt / vnderhalb weißlecht · die Blumen find den an · eſchlecht anlanget / feyn diefelbige fürnemblich ein. dern gleich / allein rieffer zerſchnitten / bleich roth / ohne ander nach der Beſchreibung Matthioli garıg ver · Geruch⸗ vnd innerhalb etwas haarechtig: die W wandt an Wurgeln/Rrantond Stengel: jhre Blaͤt⸗ zel iſt kleiner vnd ſchwartzlechtig.] — ser ſeyn friſch vnd dick / an dem Bmbfreißgang ſubtil VIER eh wird von den ind — iij ner 706 Afeiner Blätter halben etwas vnder ger und fpisiger feyn denn die andere / auch an dem Vnbereiß eias mehr vnd tieffer serferfft. Iſt ſonſt den vorigen gantz gleich. — IX. Das neundre Geſchlecht hat kleine Blätter? taum eins Danmen groß /onden am Stengel ſpitzig vnd ſchmal / oben herumb breit und zerkerfft / an Far⸗ ben gruůn / eines bittern Geſchmacks / nicht ſo dick vnd feißt als die andere / vnder welchen ein klein zartes Sti⸗ iein herfuͤr kreucht / daran bißweilen ein / bißweilen ij. ſchneeweiſſe Bluͤmlein ohn einigen Geruch ankom̃en. Vber dieſe bemelte Geſchlecht / werden noch andere mehr von C.Cluſio beſchrieben in feinen obſervatio. Pann.lib.2.cap-46. Als nemlich eins mit Goldgelben Blumen gleich der Primulæ Veris; vnd mit dicken B feiſten Blaͤtteren / gleich der fabarız, lechten / dicken / groffen / weiſſen wurtzel / darauß viel an⸗ dere dergleichen auricule gepflantzet werden / darvon ‚auch Lobeliusin feinen obſervat. meldet. [Diefes ge ſchlechts figur ſteht im vorgehenden Capitel vnder dem groß Schluſſelblumen / dann kin Vnderſcheid it, ale allein an der Farb der Blumen.] Dasander beſchrei⸗ beter mit Purpurfarben Bluůmlein / ſo kuͤrnere Blaͤt⸗ ter hat / vnd nit ſo dick / am obern Theil gruͤn end glatt / vnderhalb bleichgruͤn / die Blumen / deren oft ſechs und mehr bey einander find der vorigen .Ileich / jedoch groͤſ⸗ U A A hernacher ſchoͤn Purpur⸗ arber / jnnerhal doch weniger dann die vor gemeldte / vnd iſt mit der Wurtzeln gleih. Dieſe finde man vmb Inßbruck / im Schweiter Gebuͤrg / vnd wird Rotteſchluͤfſſelblumen H genannt. Mit dieſer kombt der rot Bergfanickel ſehr uͤ⸗ ber eins ¶ Vnd noch eins / ſo er für dag vierdte helt / [fo nichts anders dann das ſiebende Geſchlecht in dieſem Capitel / welches die Hirten in Steyrmaref Stinrif- fein nennen / ] darvon an bemeldtem Orth weiter zu | — arhioho fhreistdaßßi an . menge wachfen vmb die Start Graͤtzi vnd vmbliegende Landſchafft in Kernen au mbydarvon C. Cluſius an bemeltem Dre geſchrieben. [Sm Schweiger Gebuͤrg find ſie gar gemein.] Von den Namen. A Eerſanickel oder BerendeleinLwirdSateinifch ge⸗ nennt Auricula Vrſi Arthritica alpina,vonGel- nero Arthritica lunaria,Paralyfıs alpina. [1.ILIII. IV.V.Sanicula alpina lutea,C.B. Saniecula five au- ricula urfi Matth Arthriticæ genus alpinum & Sa- nicula alpina, Gef. hort. Auriculavrii,Dod. Call. vrfi1.vel lureo fl.Cluf.pan.&t hift.Ger. vrfi feu lupi, Cxf.Paralytica alpina,Saniculafiveauricula vil Lob. Primula veris pachyphyllos, Lugd. Aliima five Damafonium Diof.Col. Variat foliis&florib. folijslgvib.&viridib.incanis velcanefcentib.den- | fioribus renuioribus:;majorib.& minoribus: flori. pallidis,luteis,aureis, candidis & czruleis. VLlſa- nicula alpina fl. variegato,C. B. auricula vıfız. bleichlechtig / ſo wolriechendt ſind / je ⸗ vn & hen Steinechten Gebuͤrgen / wie anch vmb Tyrolher- D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / ſcheiden / welche län» E ziehen zuſammen. Derohalben fir groß Lob haben zu Wunden. allen Wunden, Bruͤchen / Blutgaͤngen / vnd andern Zrͤrch Kr; Be For AR * Blutgaͤng. vnmaͤſſigen Fluͤſſe / wie die ſeyn mögen / in aller maſ⸗ fen gebrauchet / euſſerlich vnd junertich. [Ein Wund⸗ tranck darvon gemacht] Seyn aber von wegen jhres Mangels in Teutſchland / allhie gar in feinem brauch. [E8 ſchreibet Geſnerus in ſeinenn Buch de Luna- rijs daß dag mit den gelben Blumen / in Wein gethan jhm ein ſondern guten Geruch gebe, Item daß es wi⸗ der das Zahnwehe / ſo von kalten Fluͤſſen verurſachet / Zahnw ebe. gut fen warn mans wolzerbeife: derowegen es auch umpakreen. dem falten Haupt vnd Nerven aut fen. Die Jaͤger in hohen Gebůrgen brauchen die Wur⸗ Schwindel. gel reider den Schwindel / derwegen fie es Schwin⸗ delkraut vnd Krafftkraut nennen. mit einer lang G Der außgetruckte Safft wird in die faulen Schaͤ⸗ Faule Schaͤ⸗ den gechan welcher auch die zerſchrundene Haut von Serrgundes der Kälte gar bald heylet. ne Daut von ite. Das XVIII. Gapitel Von Bergſanickel. Roth Beraſanickel. 1. Saniculaalpina rubra. & > = — ER 5 Bergſanicket Cluſ.pan & hiſt. VII.ſanicula alpina rubefcens,fo- ein lio non ferrato,C. B. Auricula vrfirubefcens. Ger. Vi. faniculaalpina angufifolia,C.B. Auricula vol,s.Cluf. in pan.B.purpureo,Ger.Eyft, IX. ſani- cula alpina minima nivea, C.B. Auricula vrſi mi- nimafl.niveo, Cluf. pan. & hift, Ger. an.auricula vrſi Ralbo Eyſt. ]Weſſch Sanichel. In Oſterreich nen» net man fie wolſchmeckenden Schluͤſſelblumen / [ die Schweiger Fluͤeblum / weil ſie auff jhren Alpen ſo ſie Stuo nennenmwachfen.] — Vonder Natur /Krafft /Wirckung vnd Ei⸗ gzaenſchafft der Beerſanickeln. Pr Mir einer UV talten vnd trucknen Natur ſeyen: ſtoyffen vnd tr Das Ander Buch / von Kräutern. 707 A Klein Bergſanickel. MWeißgefülle Maßlieben. H. Sanicula alpina minima. I. Bellishortentismukiplexflore albo. WU va — ⸗ Von den Namen: — De⸗ erſte Geſchlecht wird genennet rot Bergſani⸗ ckel / von wegen ſeiner roten Bluͤmlein ſo es an den Stengeln traͤgt: Lateiniſch Sanicula alpina rubra, diewen es auff den Gebuͤrgen ſunden wird, Das an⸗ der Geſchlecht / he iſt llein Bergſanickel / Lateiniſch Sa- © nicula alpina minima, [1.Saniculaalpina purpu- 144 rea C.B. Britannica, Ang. Anthriticæ Ipecies A, purp.Gef.hort. Te pur. — Ad.Auricula — purp. Lob. ico ſiave⸗ Ara ES ofeulis, Gef. hort. Auricula urfi 6.Cluf-pan.Auricula minima, Ger.] Von der Natur/Krafft und Wirckung dee Bergſanickels. R MS werden die Kränter gar nit inden Aporfecfen gebrauchet / dieweil fir nicht wol su bekommen ſeyn · Jedoch ſeyn fie faſt einer Natur mit den Bergſani⸗ cFteln / vnd können auff gleiche weiß zu den Wunden vnd übrigen Fluͤſſen gebrauchet werden. = — Lapitel. — Mafticen. 1 fer —— EI.BLIVV. . Maftieben, * ri D —* rund / vn — a her ein wenig zer fer Ken a der Erden vmb die ehe ich Sterng- weih / darnach ſteigt es hoͤher Bon tzel komen ield inne runde Stengleii/ »ffpannen. hoch / ſo übers E ja ’ | * vnd etwas rauch find] an welcher fine herfuͤr ſchlei ben Apff wie die Thamilen / wiwol was groͤſer / er — iſt rings herumb mit einen Wlättlein wieder Kheinfann Tauß dem an Anfel 5 er keiigftre beſehet/ wel⸗ n weiß ſeyn / an etlichen rot / an das geel darinn (welches der Saamen iſt) herauf / eibfarb, oder auch mit rot und weiß vermen ⸗vnd pflangerfich ſelbſt / wic die Acker Chamilien. gerigefile ond ongefülltyaleich wieder Hanenfuß/fet- _ Diedreplerfts Befchteshtabermemlich das VLVI. vr.uir via Iren inwendig w ßwendig rot gefůũet anzufehen vnd VIILfyn einander auch gans gleich / haben jhren Maftısden. iverfehein. Man bringet ein drang Vnderſcheid an den Blaͤttern / ſo an einem groͤſſer ſeyn if J gehe lelbfarb / die / wo jh dann an dem andern: Kommen auch mit dem vori⸗ weyhnndert vnd mehr Blaͤt, gen faſt uͤberein / allein daß an dieſen die Stielen von Rmei/parvilDinne Bar endenan biß oben auff mit blättern lſo da ſchwaͤrter Dddd di dann 708 D.Tarobi Theodon Tabernaanontant A Kiein zam Maßlieben. Klein wild Maßlieben. II. Bellis minor Hortenſis. IV. Bellis minor Sylveitris, SZ dann der porigen] Er ſeyn / vnd ein blanwe rutd- Bfeienfo seränderen fi fich die Blumen und werden IcchreBfnmte überfonien/an jenen aber feyn die Stiel Midernmb einfach [werden auch ganßz gruͤn / Herwi⸗ oben auf bioß vnd nackend / [die Wurtzel it holzechtig derumb ſo fie Te nicht bald abgebrochen wer den / ſtoſſen die : und jafri; * ſdas gang Kraurbiter. Sie But gefüllte Bluͤmlein die roten ſo wol als die weillen an⸗ Sg e Nebenbluͤmlein auß den Köpfflein der erſten / al⸗ gefuͤll werden gemeinlich in den GL daß ewann er fuͤnff Bluͤmlein von ein let: — der heranffer wachfen. " Zuzeien feßendie er mehr von fleifligem Pflanzen’ dann von ſich K mt auflange ma — die Bo fie aberfaßfeuche/ond lang an einem Dt * g aa , a 4 Das Ander Buch / von Kraͤutern. A Blauw Maßlieben auß Sicilia, VII. Bellis cærulea Apula. Ih v8 - li ALL EZ <\ ; 7 © 9 F Blauw Maßlieben von Mompelier, VIIEBellis cerulea Monfpeliaca. Nur III — Lus in ſeinen oblervationibus von dieſen Kräutern? Broch der in⸗ daß ein decoctum oder Tranck dar von gemacht / gantz —5 heylſam vnd gluͤcklich gebraucht werde zu den Wun⸗ —* den / vnd Bruͤchen der jnnerlichen Gliederen. Darzu man wol nem̃en kan die Maͤußoͤhrlein vnd Braunel⸗ len / ſolches mit einander ſieden vnd davon trincken. aber gegen dem Frühling. Wann jemandtsein Ader in der fung entzwey c Ven den Stamen. A were / daß er Blut außwuͤrffe / der fol diefe Maßlieben Hunc auß⸗ vnd ein wentg Schwartzwurtz in Waſſer ſieden / wenn werten, SzpAßtichen wird Sateinifch genannt Bellis/ wegen ug feiner fehönen Geſtoit Bellium vnd Flos Belli- " us von etlichen Pafchanchemum ticadiemweil es ein gut Experiment ſeyn ſoll / wider das Gliedwehe / wie Bockius meldet: Item Confolida mi- nor oder Solidago minima.] Etliche nennens Pri- mula veris,das iſt ein erſtlinge Blum des Lentzen. [LIL.II.Bellis hortenſis flore pleno,eoque magno . velparvo,C.B.Bellis,Lon.minor,Match.Lug.mi- “ nimaCafl.minor hortenfis, Fuch. Dod. gal-Gein. hort.Lac.Primula veris, Trag.Gel.hort. Confoli- daminor officinarumyan Bellis Pliniana,Ad. IV. * en — = er — gepnlvert / vnd auff die Muͤßlein der jungen Kinder ® * ge inonad SolidagoConſolidæ fpeciessBrunf.Pri- mulaveris;Eid.Cxf. V. Bellis fyl.media caule ca- 2 >.B.media,Marr.Ad.Lugd. Cluf. hift.minor, Cal.fyl.media,Gekhort.Ger.ylveltris;Dod. ma- jor hLLob VIVI. II.Bellis cærulea caule folio- f0,C.B.catulea,Globularia Monſpelienſium, Ad. Lob. Ger. montana, Czf. minor fl. cxruleo, Eyft. Aphyllantes,i.e.frondiflora,Ang.Cam,Globularia ceæœrulea, Col.Welſch Fiori diprima veragentili. Frantz. Paſqueties. Margveriets Bohmiſch Matecnyk. fofen, Oſterblumen / Madlieblen [Maffü bluͤmlein: Englifch/Dayfie Diverländifch/ Made Von der Natur / Krafft / Wirckung ond genſchafft der [ weillen roten vnd gefprengten] ' Madelic E -Maplichen. =K IJe gruͤne Blätter der Maßlieben haben ein heyl⸗ feuchter Complexion feyen : Aber der ſaͤurige Ge⸗ ſchmack / in der kleinen Arti / zeiget any daß fie etwas kal⸗ ser Narr ſeye / [mögen in Leib und auſſerhalb genuͤtzt werden.] ir: wine Innerlicher Gebrauch der Maßlieben. Es bezeugen alle Seribenten/ fürnemblich aber die recentioresMedici, daß dieſe Kräuter fonderlich "Bann den Wunden faſt dienlich ſeyen Es ſchreibet Lobe- — mvnd Herba arthri⸗ zerhacket / mit friſchem füllen Baumoͤl — Ei⸗ DI Maßlieben ſeynd mittelmaͤſſig warm vnd ri > cken vnd ein wenig zufammen siehender Natur - daher Lobelius ſchleuſt daß fie mehr truckner denn ein Sieber zugleich fürhanden were/und davon firige einen quren farcken Trunck thun: Hierzu fan man auch etwasvon Boloarmeno oder Terra ſigillata thun / wird der Trank defto kraͤfftiger. Es ſchreibet Tragus daß die kleine Maßlieben weñ ſie noch jung ſeynd / mit Saltz / Eſſig vnd Baumoͤl geſ⸗ ſen / wie ein Salat / den Stulgang fertig machen / wel⸗ ches aber Lobelius nicht approbieret. i Matthiolus ift der meinung mit dem Trago vnd ſchreibet / daß die Fleifhbrühe darin der kleinen Blaͤt⸗ ter getocht vñ getruncken / den harten Bauch ermeiche, Das Kraut von den wilden Maßlieben gedoͤrret / Kuttzerache. ſtrewet / dienet wider dasrächlenend kurren Athem. Etliche halten für das abnemmen ſehr vielauffdie- Abnemmen. * en foman fie nüchtern jffer und wann mar ſchlaffen wil achen. — GER Es follanch augenſcheinlich dag gerunnen Blut / Gerunnen fofich von fallen / ſtoſſen / fehlagen / beyde jnnen vnd int auf, nſſe dem Leb verſamblet / zertheilen und außfuͤhren / Enm auff allerhand weiß genoſſen. —— Das Kraut im ſiedenden Waſſer gebruͤhet / klein gute Da \ /alfo februng der geffen/ miltert den harten Banch / heylet Die hinige Dr" a der Därm / fondertich in der feharpffen r. * In gutem Wein geſotten / vnd wann man ſchlaf · Krampff fen gehet / getruncken / vertreibt den Krampff.] F Euſſerlicher Gebrauch. ae > Same Art zu allen hisigen Wunden / ldarauff gele⸗ get / jfůrnemblich aber deß Haupts / wie Fuchfius mels det. Es vermeldet auch Lobeliusin ſeinen obfer.f.253. - aufdem Rondeletio daß dieſe Kräuter auff alle weiß vnd weg zu den Salben vnd Pflaftern fönnen gebram · cher werden Wunden zu heylen. Sie lindern auch die groſſe Schmersender Glieder / ¶ welche von warmen @ucder, vnd trucknen Vrſachen hertommen | warn manzer, fhmers- ſtoſſene Pappeln vnd vngeſalgene Butter darzu thut. Wie fie auch in denhisigen Daͤrmen nuͤtlich zn den Einftiren können gebraucht werden. Das = D. Jacobi Theodori Tabernasmontani, A [Das Kraut zerknuůtſcht / vnd auff die geſchwulſt der F Gaͤnßblum. Beſchwniſt Macht geleget / wehret der Hitz / mit ſaͤnfftigkeit vnd ni. Bellium majus. —5* — * derlegung deß Schmertzens. In Regenwaſſer geſot⸗ Haut. ten / vnd darmit ſich gewaſchen / vertreibet die Flecken >> der Haut. ] Von dem außgedruckten Safft der. Maßlieben. — MI man den Safft auß diefen Kräutern bringen koͤnne / hat man fich bey vom Wermurhfafft zu erſehen / dañ er auff gleiche weiß auß dem frifchen kraut ſoll außgepreßt werden. Dieſer Safft vor ſich ſelbſt o⸗ der mit Wegerichwaſſer vnd Praunellenwaſſer einge⸗ Banden nommen /iftzu allen oberzehlten Gebreſten gut / heylet rt die Bundenzpndbringefie widerumbjufanien. Deß⸗ p gleichen thut er auch euſſerlich in die Wunden ge⸗ than: liſt zu den Hauptwunden fehr heilfam befunden G worden ] wann man jhn auff die hisige Glieder ſtrei⸗ chet / kuͤeet vnd lindert er dieſelbigen. Von dem gediſtillierten Waſſer der Maß⸗ fieben. 5 ; RB Meyen nimpt man das Krane mit aller feiner Subſtantz / zerhacket es klein / vnd brennt Waller darauß / [ oder aber nimb die Maßleiben warn fie in befter vollfommener bluͤhet ſind / ſambt dem Kraut vnd Wvuurzel wol geſaͤubert / vnd zerhacke es klein / erbeigein gutem firnem wolriechenden ſtarcken Wein / vermach s beheb / vnd als dann diſtilliere es] folches Waſſer ge⸗ „Snnertihe truncken / heylet alle jnnerliche Wunden / wo die feyn Tonnen. mögen / an Lunge oder an der Leber fiir ſich felbft/ oder - „auch mit Wegerichwaſſer eingenommen. 3 w — Ir —— ſich ——————— BR H u...gensond der Merliche Hig deß Magens vnd der Därmen[flärcfee + En : Lnd befräfftiger den vnluſtigen Magen / macher jhn J Lusd. — (eui & Spret begierig: Heylet auch die Verſehrung deß Turmaı — anıorum) Eyct y leſtric SEingeweydts / bekraͤfftiget die erlambten Glieder dar- UMaJorIyi.Fueh. ico. Gef. hort. Oculus bovis, 0 Erlamte 0. £ 8 Brunf.Buphrhalmum. Eid.majus,Lon.] Engliſch Grease dayfie.[Diderländifch S.Peesers bloemen.] . Beon der Narur/ Kraffe / und Ei⸗ —8 L YA IN N DS —— V — * —F F —* Biärtertein. | un. senehaffeder Gängbtumen. im Mund, uva f, —— — * Zungen / ſo von Hit entſtanden] GRAnßblum har. r —— zu waͤr⸗ Wunden. Mit dem gebrennten Waſſer die Wunden cuffer- * wen pd zu trucfnen. Ward firenemblich auch m (ich eifiggemafeheny macher fir bald heylen / verwah en a noengebrauchet/ Träncke varvon gpyyy, ret ſi auch für groſſer Eniundung. 0050. Kan et/oderPflafterweißuibergefege: vnd fagı Lo- Zrig, * ius, daß ſie gleiche Natur und Eigenſchafft habe Das XX & ap 0, Mitderfleinen Maßlieben / davon im vorhergehenden > Don Gänfblumen. T Sarıtelgchandelt if, Deromegen fi auch auff gleiche, | : a we ac hkauhen. | Der Gaffemiro nuͤtzlichen ge⸗ Ye Gaͤnßblum / ſo etlich Simpliciſten vnder ¶ kruncen von den gebkochenen, * die groſſe Maßlieben / etliche abet vnder die 5 oe eingefamnbler/pnd gekocht Alinderer den Dobagrirser SohannesblumenrechnenwirdgonLobe- IAfAmEn Podagrifcen Schmernen , ſonderlich Poren 1io beſcht ieben / daß fie viehrunde/fehmmale/hofgechtg MANN Man Den Pappeln darzu thut. Stengelhabe/fafteiner Elen lang /L zu zeiten höher. J » D z x‘ BER Stine Wurzelift breit außgerheilee y daran ſcht Be, a8 xl. Sapitel. kleiner Faſeln bangen. Die Blumiffmittengelbrdie Fon Ningelblunien, Blaͤttlein fo rings darumb ſtehen an Farben wißy } —— gleich wie an der Johannesblume: Die Blaͤtter ſeynd , dick vnd ſpitzig / an den Enden zerkerfft / gleich wie eine eg = anfang liegen allenthalben vmb die * urtzel auff der Erden: die andere ſo an den ſtengeln ee gfindfangtechtig.] Etat f — aan Bohren fengelumener Spannenhoch, Waͤchſt gemeiniglich anden Aeckern vnd Wieſen / kommen faſt mitten im En [Beftehen den ganzen Sommer auch biß gegen Winter/ welche Gi ER N sen ganzen DO $ " Gipfflein der Stengel wachfen er N =. ae rosa Sg mir denen auff einem Stengel] As ‚ kommen die fcpöne Saffrangeibe [geftienee] Bumen G Won den Namen. enßbluml S. Johannesblumen / Kalbsangen /] Slengeln/ weiches ihr Saamei rein s ; ; - — Ihr Saame i wird Lateiniſch gennet Bellium majus, von etlt · ¶ mander chu⸗ — — ee ar en chen Bellis major, [ confolida media vulnerario- genviecin Vogelsflänlein oder &r. u gel - rum] oder Buphthalmum majus [ Bellisfyl.caule inwendig weiß vnd ſůß Die Wurtel iſt ‚re foliolo major,C.B.major, Trag. Mart. Fuch, Dod, ſecht. Dergröfte onderfeheid/fo an Kımgelbtunnen zu — ſpuͤren / 2 9 ® Das Ander Buch / von Kräutern, 711 Groß gefüllt Ringelblumen. Groß goldgeel gefuͤllt Ringelblumen. 1. Calendula multiflora maxima. n / iſt allein an Vñ vnd VIIL.Befchfecht werden von den andern vn derſcheiden jhrer Nebenbluͤmlein halben / dieweil auß denſelbigen Blumen viel andere kleine [mit langen ‚Stielen] herfuͤr wachſen / welcher bißweilen acht / offt- mals neun oder auch mehr gezehlet werden / daher fie Gaoldgeel gefuͤllt Ringelblumen. IU, Calendula polyanthos flore aureo, ht. Das F tee iſt innwendig roth / da fiefonftacmeinige lich Saffrangelb ſind ) Das neundte Geſchlecht iſt dem VI. gang gleich / allein daß feine Blätter fpigiger en. ¶Vnd diefe ift die Wilde / fo in Franckreich vmb Mompelier /auch in Italia von jhr ſelbſt waͤchßt: Wie junge Bluͤmlei ———— f * 712 dann —— off nicht über drey oder vier zwerch 5 sw | den die Ringelblumen faſt allenthalben in D. Jacobi Tpeodort Tabernacniontant/ Rund gefüllt Ringelblumen. V. Calendula mulciflora Orbiculara. Zam Ringelbiumen. VI. Calendula ſativa. & Bon den Namen. RK Ingelbtume [von dem ringfechren Saamen alfo genannt Joder Goldblume heiße in Latein Calcha, gezielet / vnd — einmal —— re chöylanchenun ur la ı ger hoch.] = i — Das Ander Buch/von Kräutern. A Wild Ringelblumen. F IX. Calendula arvenſis. 713 es noch friſch vnd jung iſt. [Die Frangofen backen es auchin den Eyerkuchen / vnd gebens den NBeibern zu Monatzete 9 welchen dig monatliche zeit zu viel / oder zu wenig der Weiber. ieſſen.] — Einche nemen das Pulver von den Blumen / wi⸗ Zahnſchwert ckeln ſolches in Baummol/ vnd legens auff die Zaͤhn / * die Schmertzen damit zu ftillen. DIE Kraut geſotten und getruncken / vertreibt die Beibfuct, — F traͤfftig in der Peftiteng, — Piftiteng, 1 Blaͤtter umn Dfen gedoͤrt / vnd genoſſen ſtillen den weiſſen Weiberfluß. — Die Blumen nut Wein getruncken / bewegen den — Weibern die gebůhrliche Reinigung / vnd fuͤrdern fol» vr pur - chen Fluß kraͤfftiglich. Sie verzehren auch die Feuch⸗ fardern tigkei im Magen / vnd erwärmen denfelbigen. Die Rind in Wein geforten/ond getruncken / die⸗ ner en deberſuͤchtigen. Scherfügtige Der Saame toͤdet die Wiirm.] Euſſerlicher Gebrauch der Ringel er blumen, DE: flätig Geruch der Blumen fürdere Das Blut iateo mar außder Nafen fo ſchwerlich zu ftillen, Auch die dem Kräng von Ringelbiumen auf den Haupt erwärmery bewegt das biutenyondfan nicht gefkille merdenyfo lang der Kranz anff dem Haupt / fonderlich wo man ſich mit tanzen end fpringen erhitziget.)] Es ſchreiben etliche dab dieſe Blumen dem Ge⸗ Berzr ficht gar wol thun / vnd daffelbige fehärpfien, | Fabronen. Ringelblumen mitdem Kraut gedorret / angezůn⸗ Bars det / vnd den Rauch vnden auff empfangen / ſoll ein ge, fördern, — —— ſeyn / das Buͤſchlein oder fecundinam | 77 2 a DR tha polyanchos major, C.B.Calendula lute . EsmeidrerL. Fuchluns) dafibie Blumen — ha uchlins) daß die Blumen fehr ge Ha DL.ob.ico. Calendula major prolifera,Ger. IX.Ca- I — Mur/Krafft/ genſchafft der Ringelblume Fa ne me find warmer vı tur / warm im andern Grad / vorab a ' feynd / doch find die Blätter ertwas higiger mit ciner Schärpffe / wie ſolches ıftareken Dabe dep Befehmacts abtunemmen-j 5 vndzercheilen / itchen auch wenig zu amme Hierony · Br mus Bock meldet /daßfie mehr cuſcrlich dann inner» ⸗ E jich follen gebraucht werden, 2 Wiewol esauchvonden Welſchen in der Speiß mir anderen Kuchen Kräutern gennget wird / zu Be⸗ wegung deß Stulgans — Innerlicher Gebrauch der Ringelblumen. As Krant in Wein geſotten / da kein Fieber fuͤr⸗ 7 3 R. den iſt / vnd davon getruncken macht weit vmb Weit vmb Die — oͤſt den groben Schleim auff· Derglet. be — hen genut/benimbe es das Herntlopffen / ſo den Wei⸗ - Yentepffen bern tombryon Qerhaftung jhrer Zat / fürdert auch der Frauwen Dlödigkeit: Deßgteichen thut auch das - Kran fir fich ſelbſt oder in Salat genunet / wenn — * * Branchrmwerdenydie NH darmir gelb zu machen, — notmen,| u _ Miderumb bringen ;Lond flilfer die übsrlüffige. Doch der Weiber. — vermiſchen den © macen. - ing in Wein geſotten / uber die Harte kal⸗ Harte katte Geſchwuͤlſte geleget / erweichet vnd zertheilet dieſel veſchwnn igen, Das Pulver von den Rinden mit Senchelfafft vers miſchet / Wein vnd ein wenig Oel darzu gethan / vnd Mit einander geſotten / biß es dick wird, hernacher ein wenig Wachs dazu gethan / vnd zur Salben gemacht/ Wir. dienet ſehr wol zum MNiltz vnd erk aiten Magen] Craiter Von dem außgetruckten Safft der Ringel⸗ Eumen vnd feinem jnnerlichen Gebrauch. = Ce Safft on den Ringelblumen auffglei DE WEB AU wegen gebracht werden /wie der Wer muhrfaffe. Diefr Saftı[oderdie jur, ge Schoͤßlein mit einem Eyerdotter gebacken] von den Weibern einge - ol ihnen die verftandene Monatzeuen bald Monatzeit fanman Mutterkraut oder Beyfußwaſſer darumder machen / vnd miteinander einnehmen. ſich die s Saffts gebrauchen / vnd diefclbigemsitweie ſem Andornwaſſer / etlich Morgen nacheinander ein. nemmen : Etliche nemmen zudem Saft einquintiein © © Beß@Pulders von den Era irmeny od bramdpen dnf üle Monatzeit 7 Euſſerlicher Gebrauch deß Saffts Ringelblumen. Zu den Wehtagen der Zahn / ſoll man deß Saffts ———— ein gut theil in Nund nem men em zeitlang darmn be⸗ — halten / ſol den Schmerten bald beunmien.. Eich afft mit Weineſſig / vnd waͤſchen die Zähndamin] — 8 — mie Salz zu einem Pfiaſter Morgen. gonacht /auff die Aarsen gelcatwertreibt er 27; : r x mit der Geelſucht behafftet ſeynd / die ſollen Geeiſucht. ; Er Saft von Ringelbiumen in die Ohren ge- Hprenwirm. A than/foll die Würmdarnın eiden, \ — 714 D.Tacobi Theodori Tabernaemontani/ Ar Er foll auch die Flecken vnd Mafender Haut ver⸗ F Murterfrant, Chalta alpina. treiben.)] Bon Ringelblumenwaffer vnd feinem innerlichen Gebrauch. Das Waſſer fol von Kraut ond Blumen fo bald fie anfangen zu bhühen/gebrennt werden. Dieſes Berfiopfang Waller wird nüslich gebrauchet zu Berflopffung der —— $eber/darvon die Gelbſucht verurſachet wird / dieſelbige croͤffnet es widerumb / damit die Gall widerumb in jhr Receptaculum fan bracht werden. Woeiterzeit. Welche Weiber ſich an ihrer zeit ſaͤumen / die follen dieſes Waſſers alle Morgen ein guten ſtarcken Trunck chun / doch ſollen fie jederzeit / Betonien / Poleyen oder Beyfußwaſſer darunder vermiſchen. Dr [ft den Weibern fo im Leib erfalter/ond die Beer z muner von Kälte verfchleimbr/ ein fehr nurlich Waf- G fer: Aber die fo hisiger Natur findy ſollen diß Waſſer innertich nicht nieffen. eure Einsr — voll getruncken / nimpt allen Haupis. u dr en des Haupts / ſo es Aufferlich uͤberge⸗ legt wird. 3 Defiteng Es ſchreibet Camerarius/ daß man dieſes Waſſer Saweh [Br auch wider die Peſtileng gebr auche / dazn man auch den Safft auff vier loth nemme / ſoll den Schweißn deren, — Euſſerlicher Gebrauch des Ringel · blumenwaſſers. * Nr * Fiss ES wird dig Wafler hoch gelober Lals ein gut / nüůtz⸗ = TEEN | . "lich Augenwafler / für mancherley Gebrechen ders er 1) N) DIS ? c Rlbigenvdie Augen zu laͤutern / den Schmerzen zu flil- — AS SEIT ien / das Geſicht zu erflären] au den higigen rohen Au⸗ Ra gen / wenn man Abends vnd Morgens ein wenig da⸗ zigen Geſchmacks / dem Nardo gang aleich / auß wel⸗ tinn troͤpflet: oder leinine Tuͤchlein darinn genenet cher Wurxel ein Stengel herfür tritt/ einer elen hoch/ oond dieſelben etlich mal uͤberlegtt. bißweilen auch nidriger / an welches Gipfel ein geſturn⸗ 0 Hanpenche: [Es fol auch das Hauptwehe ſtillen vnd miltern te goldgelbe Blum herfuͤr kom̃t / ganz luſtig vnd ſchoͤn wie gemeldet / aͤbergelegt / zu viel malen iſchet / vnd anzuſehen / der Rinds augblumen oder Johannsblu⸗ an die Schlaͤff geſttichen. men faſt gleich· Seine blaͤtter find lang / breit vnd Gesund Die Weiber ſollen auch diß Waſſer infonderheie _ _ bieishgeibrmie vielen Aederlem durchzogen / der En⸗ ne in Mutter zapfflein gebrauchen/die Geburt vnd Naͤch mia fo gleich und ähnlich / daß fie in-der erft vor die gebure mit Gewalt zufürderen / vnd fie nach der Gen Ensian moͤchte angefehen werden. Gelinerus ynd -burt ju reinigen, | Ei Dodoneus vergleicher fie den Wegrichsblärtern/ mie Salg von Ringelblumen. Sal welchen fie auch gar übereinfonimien.Lobelius ſchrei⸗ = Calendule. AT bet / daß er es in Agro Narbonenfi habe angerroffeny Dre Sat von den Ringelblumen ſoll auff glei· ee waͤchßt auch in den feuchten Wieſen / auff den ho⸗ >» e weiß zubergitet werden / wie das Wermutſaltz. hen Gebirgen. In Schweitzerland vnd Eifaß] Berfiopfung Vnd iſt das Sal zu vielen obgemeldten Gebreſten — Von den Namen. — der Leber. gut vnd nüglichyfonderlich die Verſtopfung der Leber M gder Lebe utterwurtz wird von Pnegellerninden Burde sueröffnen mit Odermenig / oder weiſſen Andornwaſ · wilder Wegerich Lateimniſch genennt ee Berfonfte fer eingenommen. ,.. ‚Plnadiemeil es für ein Art der Ningelblumen gehal- = —— ¶ Dergleichen auch die verſtoyffte Mutter zu erẽ » , tenmird: | ond an Grieß treibẽ nen mir Hawhechelwaſſer einge nommen / treibt es den dardi Gallicx, andere fagen / es feyein Species des “ Harn vnd den rich. 005 NardiCeltice. Gefnerus nennet es Calcham al- : Ringelblumen Del. _ » Pinam Br. an EStan auch ein Delvon diefen Blumengemadt B —* werden / wie das Chamillenoͤl: Welches aut iſt zu gebrauchen den jenigen / welche den Athem ſchwerlich fuͤhren / vm die Bruſt her wol damit geſchmirt dañ es Samert im eroͤffnet vnd zertheilet Es ſollen ſich auch die Weiber Weiber, Damit fehmieren/melche groß Stechens vnd Schmer- gensim Rück fuͤhlen / von Verhaltung jhrer Monat- E jeiten/denfelben erwaͤrmet vnd etͤffnet es die Ader der Mutter / vnd bringt fpnen jhre geiten. — Lugd. Ptaruceae sa, 58.120,68 Capitel. tana,Lugd. Be RE ia : —— Weon der Natur vnd Wirckung. Bon Mutterwurtʒ. ee ee —* ckung. | Jeſes Kraut befchreiber Lobelius in feinen H _ waltig forttreibe i — — Hamerete Mutterwuꝛt ——— vnd adverſariis novis, a —— exion fepriftsn. — DD daß es ein ſchoͤnes Gewaͤchs ſey / ſene Wur⸗ [Gefnerus mefdet/daß die Wurref nieflen 2” gel vergleicht fich der Wurtzel des groſſen Baldrians / ee Pe en mad. zuge = aufgenommen daß fie lleiner iſt / vnd mit vielen Safeln nenfohochhinumder gefallen/oder fofichfonfterwan behencket zbey nahe demDoronico gleich / einegrä, mit Arbeit verlegt haben: Remmen ein Handvoll, — ſen / ſharffen / durchtringenden / bittern / vnd doch wur· firden sin Bier /trincken des MorgsnssininTrund 8 * warm — — 1. \ A. Serhfenwug allein daß ſeine Blätter länger und fpigiger feynd/ da $ g in Scorpion miefeinen dů ſen. Das Ander Buch / von Kräutern. Gembfenwurg TI. II. Doronicum II, longifolium. A warm davon / decken ſich zu / vnd ſchwitzen: Wo ſie ſich F daun verlegt haben / empfinden fie an dem verletzten Dir groſſen Schmerzen /auffzwo oder drey Stund / vnd werden alſo curiert: Haben fie fich aber nicht per» lentsempfindenfie feine Veränderung. Arch zu Danzig in Preuffen iſt es ſehr in groſſem Brauch / vnd obwol bey jhnen es nicht waͤchſt / wird es doch auß Nider Sachſen in Faͤſſern dahin gebracht.J [Bon dieſem Kraut wird auch gehandelt vnden in der 11.Scction am 20.C ap. vnder dem Namen :groß Lucians Kraut / das erſte / welches nichts andersdann diß Mutterwurtʒ J... Das XXIII. Kap. Bon Gembſenwurtz Gembſenwurz L I. Doronicum. 0 fynd. Das ı.harnachder Befchreibung unden/holen geſtirnten / härıgen ſten⸗ es Schnuhs hoch / bißweilen auch hoͤher / an zuͤpffel drey oder vier Goldgelbe Blumen mit kleinen gligenden Blaͤtlein rings umbher beſetzet / wie die Rheinblumen / herfuͤr fommen Die Baͤtte rund / vnden am ſtiel etwas außgefchnirten/fe auff den Ruͤcken etwas rauch vnd haͤrig. Die Wurhel iſt weiß / hat an etlichen Orten runde Knollen u bey⸗ den Seiten / mit duͤnnen Faſeln befeget/angufchen U. Das ander Geſchlecht iſt dem erſten ſoſtaleich/ her es auch Doronicum longifolium genennt wird⸗ Die Blume iſt auch etwas darter vnd luſtiger anzu⸗ — dieſe beyde Geſchlecht werden noch von C. Cl. vier ander in feinen obſexyationibus Pan.lib.3.c,27. befchrichen. — Das erſte hat einen ſtengel / ſo haͤrig / lind / faſt eines Schuhs hoch / mit wenig Blaͤtteren / welche langlecht / dick / haͤrig vnd fharff: Am Guͤpffel deß Stengeis iſt gemeiniglich nur ein rohtgelbe Blumen / mir kleinen ⸗ * Hirten Gembſwurtz genannt.] 4.13 Geſchmack lieblich. Das ander vnd das dritte iſt einander ſehr gleich / haben einen gruͤnen runden / holen ſtengel / ſo in deran. dere Elen hoch / in der dritte aber etwas niederer / vnd haben ein groͤſſere vnd breitere Goldgelbe Blum / ſo in der dritte viel groͤſſer: Die vnderſte Blaͤtter haben lan⸗ ge ſtiel find breit vnd zerkerfft / die aber vmb den ſtengel / den ſie vmbgeben / find laͤnger / ſcharpff vnd bitter. Die Wur yel iſt eines kleinen Fingers dick / weißlechtig/ von deren etliche Zaſern herunder gehen — Das vierte har einen Stengel auff wo Elen hoch / vnd eines kleinen Fingers dick / ſo haarechtig / vnd zu o⸗ e* tan eich Aeſtlein außgerheiler: har wenig blaͤtter / welche haarechtig / etwas zerkerfft / deren die vnderſte d die andere langlechtig / vnd vmbfangen den ſten⸗ gel Die blumen find gelb / vnd groß / fo mit 20.0der zo Heine Blaͤtlein beſetzt ſind / vnd ohne Geruch. Die wur ⸗ xeliſt weißlechtig / vnd hat runde Knollen. ar, Dieſe vier efchlecht wachfen auff dem Steyrmarı =” ckiſchen und Ofterreichifchen Gebuͤrg / end wird dag ander vnd dag dritte Geſchlecht vonden Jaͤgern vnd So wird auch von Lobelio nach ein Geſchlecht ge⸗ fener/ welches er beſchreibet Doronicum brachiata radice cancri ſorcipiculatum ritu, darvon in feinen obſervationibus fol.370.9n0 in adverfariisfol.290. zu leſen. — [Diefes findet man in dieſem Buch in der 2. Sect. am 8s. Cap. vnder dem Namen Aconitum Pardali- anches 2P linij beſchrieben vnd gemahlet.) Es wachſen die Gembſenwurtz in Welſchland auff den Gebuͤrgen Gargano vnd Baldo, auch an andern Orten mehr / welcher CCluſius gedencket. ¶ Wie dann auch indem Schweyner Gebuͤrg.] — * Eeee ij — —* WVon . 716 a Vonden Namen. GEmbſenwurn wird inLatein genentDotonicum, welchen Namen es durchauß behelt / lynd von den Jaͤgern Schwindelfraut.I.Doronicum radice fcor- pC.BBoronicum Ang. Cord. hiſt Geſhort. Lon. CſCEyſt Romanum, Ceſ.hort. Lugd.alteru Ad. minus; Cam.majus, Get lauifoliumy Cluf. pan. & hiſt. Dotonicitertij varietas, Ad, Lob, Aconitum pandalianches minus,Matth.Lugd.Caft.primum, Dod.Il.Doronicum radice dulci, C. B. Auftriacum alrerum,Cluf.pan. Cam.z. Auftriacum 2. Cluſ hiſt. minus;Ger radice repente, Eid. Aconitum Parda- lianches Theophr.Matr.Lug.] Vonder Natur /Krafft/vnd Eigenfchafft. der Gembſenwurtzz B NOronicum iſt in feiner Natur warm vnd trucken. Innerlicher Gebrauch der Gembſenwurtz. dhuns Je Wurtzel wird gebraucht zu den Wunden vnd Bürm. Auffblähung deß Leibes / vnd fonderlich der Mut⸗ — / töder vnd treibet auß die Wuͤrm im Leib / eroͤffnet Herz, die Verſtopffung der Daͤrmen / fuͤrdert den Harn / ſtaͤr⸗ Gifft. cket das zitterende Hertz / widerſtehet dem Gifft / vnd wird auch zum: edlen Theriac gebrancher. In Welſch⸗ land / da man ſolcher Kraͤuter viel haben kan / kan man allerley compolitiones von ſyrupen / Conſerven / Latt⸗ werglein vnd dergleichendifpenfieren vnd zubereiten. [In den hohen Schweyzer Gebuͤrgen pflegen die, - fonach den Gembſen ſteigen die Wurgel wider den Bidet. Schwindel zu eſſen / wie dann and in Steyrmaref: C Die Wurzel gepuͤlvert / mit Feygen geftoffen / vnd H Saftiger ů—ͤbergelegt / heilet der giftigen Thier Biß vnd Stich.] a Ob diefes Doronicum dag Aconitum pardali- anchesminus feyypnd ein Gifft bey fich habyalfo daß feine Wurgel Hund / Fuͤchs und Woͤlffe zöden koͤnne / darvon fat man leſen Matchiam Lobelium in feinen olL209 .. Das XXIV. Capiteh — Bon Sternfrauf — ee Ternfraut hat feinen Namen von den Bin Sterntraut. —— fish ven Sternen vergleichen hat ein lange safechte Wurtzel reucht ein wenig nach Näglein/ darauf zween oder mehr ſtengel wach⸗ D fen/bißweilen auch einer / gang gerad, ſteiff und holg· I echt / haben oben geflirnte glingende Blumen / die find formiert wie die Chamillen Koͤpff / haben innmendig einen gelben Apffel/ mit purpurfarben [oder braun⸗ blau] Blärtleinbefegt. Die Dläreer find langlecht auffgeſpitet / rauw vnd ſchwartzgr uͤn / am a | ein wenigbitter, Der Saame ift lockecht / verfleucht: von den Wid. I. Dos ander Geſchlecht iſt dieſem mir ſeinen Sterntraut· gelben Blumen gantz gleich. 1II. ſariis beſchrieben / daß das Maͤnnlein ein zaſechte wur- zel habe / wie die fuccila,das iſt Teuffels Abbiß / darauß an ſtarcker / gerader / ſhmaler ſtengei wachſe / faft einer D. Jacobi Theodori 6 11. Das dritte und vierdte Geſchlecht / Bergſtern · — atraut. kraut genennt / werden von Lobelio in feinenadver- ⸗ Tabernaemontani/ FE * Braun Sternfraut. * 1. After Atticus purpuroczruleus. V. [Das 1.Befchlecht hat ein ſchwartze zaſerechte * Wureel / Stengel die elen hoch / rund vnd rothlechtig / ee die mit wenig Blättern vmbgeben / welche lang vnd ſchmal / ein wenig zerkerfft / auch febarpff und bitterech⸗ ‚ fig find: Der ſtengel wird in etliche Nebenaͤſtlein zer ⸗ J — Soamen folgst. Das ander iſt das gelbe Sternfrant biRBIE gekenn een Geel Sternfrant. II. Bulbonium luteum I Elen hoch / darauff ein ſchoͤne groſſe Blum ankomme / nGroͤſſe / Farb vnd Geſtalt wie die Alandtblume fiir ne Blätter find etwas braunlecht / an der Groͤſſe vnd Geſtalt wie der Aſter Italicus. i ıW. IV. Das Weiblein ift dem Dännleinan der Blu⸗ Surntraut. men vnd Groͤſſe des Stengels faft gleich / allein daß der Stengel vnd die Blätter rauch / haarecht / vnd laͤn⸗ ger ſeyn / wie die kleine Hundszunge. Es werden noch andere Geſchlecht der Sternkraͤu⸗ ter mehr von O.Cluſio beſchrieben / darvon zu leſen iſt lib.3. obſervationum Pannon.cap.29. Deßgleichen auch von Lobelio in obfervar.fol.187.188. wie dann auch inadverkariisfol.147.148, Das Ander Buch / von Kräutern, A Sternkraut mir geelen Blumen. II. Alter flore luteo II. > & i gr = NN Mo VI Das dritte de mie WurselStengelond Blat⸗ ie blaͤtter / ſo den Stengel v wullechtig / lang vnd ein zwerch Finge Die Blum iſt groß VII. VII Das vierdte hat auch Wurtzel den vorigen Sneiten, gleich / deſſen Stengel eines Schuchs hoch / ſteiff vnd vii — E ‚Fuch.ico,atricus 1.Dod. cæruleus Thal: Cam. Ita= gruͤn / mit ſchmalen / ſchwarzgruͤnen vnd ſteiffen Blär- tern vmbgeben: Die Blum iſt den vorigen gleich / je⸗ © Sa fpannen hoch herfürbrechenyond find bey der Attlein ringsweiß ae. en in den berg⸗ funden anff den wilden Gehin Waldwieſen. ein Srernfraut.] —— Von den Namen. — © Kindern, S erntrant wird im Latein genennt After Atticus oder Stella Attica, von feinen geſtirnten Bin⸗ men? Bulbonium;Inguinalis, Ms iſt Bruchfrau diewen es su den Bruͤchen gebraucht wird. [I.After. atticuscruleusvulgaris; C.B. atticus Purpureus, lorum purpurafcens, Lob. czeruleus Italicus, five 8.Clußhifbartieusminor A.czruleo ‚Eyft. atticus March, (cui & Amellus) Fuch:Dodon;gal.Cord.in Diofc. & hiſt defc. Gef-hort.Lac. Lon.Cluf. pam . Caft.Lugd, H:Altermontanus lureus Salicisgla- ii * & & Blumen in Waller geſotten vnd ae air h > / dienen wider das Halßgeſchwaͤr/ Angina Daten ; * 717 F Berafternfraur Maͤnnlein Ind Weiblein. IV.V. After montanus lureus mas & fo- mina. IH. IV. : J tticus ſecundus, Cluſ.pan. Auſtria- Eid hiſt. Italorum, Ger.Bellis Iurea, After luteus hirſuto ſalicis folio,C.B, Pannonicustertius,Chuf. at quintus in hift, hirfür. Ger.ico. IV. After montanusluteo magno flore, C.B.montanus, Ad. Lob. ico. Ger, articus alpinus foliolis luteis,Cæſ. V.After atticus Jureus monta- nus vil loſus magno flore, CB. montanus hirfurus, Ad.Lob.ico. Lugd.lureus, fiveoculus Chriftimi- nor,Eid.] Teutſch Wegertraut / Bruchtraut / Schar⸗ tenkraut. Es meldet Lonicerus,daß die Blume des Nachts feheine wis cin Stern am Himmel / atfo dag es von etlichen für cin Gefpenft werde ange — Natur /Krafft vnd Wirdungdes —_ — Sterntrauts. = Sdertran hat ein kuͤlende Natur an ſich / faſt wie N die Rofe / doch nicht fehr: Es verschre auch vnd — auß / wie auß feiner Bitterkeit abumemmen — Innerlicher —— des Stern⸗ Galenus ſchretbet ihm ein vermifchre darur zu, aufs, Eufferlicher Gebrauch. SRerntraur iſt gue wie ein Pflaſter uͤbergelegt / wi · — ‚der die groſſe Hin des Ragens: weder die hitzige — — Geſchwulſt der Augen / des Gemaͤchts / vnd wider den Außgang des Hinderen / wie Matchiolus auß dem — Dioſcoride vermelden Man ſagt auch / daß diß des Hindern. Kraut ſoll dte Schmertzen der Gemaͤcht ſtillen wenn es nur an denſelbi⸗ gen Ort wird ange 2 handen, Ererif. Du des f Er Maioran, She Er edlen wolriechenden Majora⸗ A nen oder Meyrönen werden vier Ge⸗ IP Tchlecht von dem Auchore fürgeftellerzan OP Wurgein/Stengeln/ Blättern und Blu⸗ menfaftaleih. — N 1. Das erfte Geſchlecht / wie auch die andere/hat ei⸗ nen holgechten Stengel mit vielen zarten Nebenaͤſt⸗ lein / daran viel kleine / runde / weißgrawe / wolriechende DBlättlein: Bluͤhet mit grünen ſchuppechten Knoͤpff⸗ lein / darauff weiſſe / kleine / ſubtiele Bluͤmlein ſtehen: Nach welchen ein gar kleiner brauner Saamen erfol⸗ D. Jacobi TheodoriTabernaemontani/ / dc FJ J—ͥ J— ———— EEE EIER RER ER E RER ER: Beer erlernen Die andere Hection. Das J. Capitel. — WVon Majoran. an 1. Majoran, E II. Engliſcher Majoran. Majorana major I. Majorana major II, Anglica. F 2“ # & su offt begoſſen Gegen dem Winter muß man fie anß⸗ fen vnd in Kellern oder anderen warmen Orten bes halten / dann fie feinen Froſt leyden können, [jedoch findet man cin Art / fo auch den Winter über im Gars ten bleibt / wenn man jhn zudeckt J. — Von den Namen. Meran heiſt auch Maſeran oder Maſeron / Mey⸗ len vnd Meyron / Gricchifch £duturor vnd pꝛ Gatein. Maiotana, Amaracus, Sampſuchum. II.Maiorana vulgaris,C.B.Maiorana;Brunf.Dod, en Die Wurzel iſt holzecht mie vielen Zafeln vmb⸗ a ge Amaracus,Matrh.Fuch, ıtm. eben. Z $ 2 » D 11. Dasander Geſchlecht kompt mit dem erſten an —— ‚allen ſtuͤcken uͤberein / außgenom̃en mit feinen geſtirn -· ten Bluͤmlein mit fuͤnff zarten Blaͤtlein befener/ wel⸗ cher am Guͤpffel deß mittelſten Stengels ſehr viel an⸗ kommen / vnd ganz getrungen zuſammen ſtehen. I. Das dritte Geſchlecht vergleicht fich gang vnd Lugd Sampſuchus five Amaracus,Latinis Maiöra. na, Cord.in Diofe.&c hift.Amaracus yulgatior,äd, Lob. ico Eyſt maiot. Caft, fylveftrisannua, Cam. Sampfuchus,Lac.Lob.H.OriganumOnires,C.B.&£ March.Gef.hort ‚Lae „Lon.Catt,Lugd, Heracleoti- er fyl.potius quam maiorana, Col.Marum quib am,Dod.gal.Lac,Lugd.Hyf- Meran Aa den erften/ allein daß feine Blätter etwas ſchmaͤ⸗ fopusgenuinaGr&corum,Ad.Lob.Maiorana ma- ıv. er find / darzu iſt es an Geruch ſtaͤrcker dann die ande» re / daher es auch edler Majoran genenner wird, IV. Das vierdte Geſchlecht / die Epimajorana,ift Pr na Ge — tenuifolia.C.B.no-: is.Bruhf.An g-lativa,Trag.Lon.gentilis, Turıte- nulor & minor.Dod.Amaracus, five maioranate- Maren gr Audfein den vorigen gleich/allein daß feine flen- niuifol.Marr.Caft.Lugd.Amaracus,Sampfuchum, gel mit vielen Fäden oder Haarlocken verwirzet feyn/ gleich wie an em Epichymo, Sie werden gefäct und gepflanget · muͤſſen aber am Scharen ſtehen / vnd in alten Miſt geſeget werden / da⸗ Gelchorutenuior,Ad.Lob.tenuif.urbana,Cam.IV. Cufcata Maioranz circumnatä.C.B. Epimaiora- na,Ger.] Welſch / Spaniſch und Frangsfifch Mawra- > na Niderlandiſch Marioleyne. EnglifchMarierome Böhe \ 4‘ * miſch YA. PA 7— —— 2 is ) — > - Da > N Ze / & P II Ä\ IS 5* —W — > v BERN a z N/A > a / A 3 = — — Wi 4 J — — SE ER SEDIS Ir — — 5 ——— ——— —— —* zT N are) Se RS NZ — SIE —Z H oran Das Masum feyezfo von Diofeoride.ond | rd.Davon aber im nachfolgen- geſchehen fo den Capitel Meldung fol, Von der Natur/Krafft vnd Figenfchafft BI m der Majoranen, Iofcorides ſchreibet / der Majoran fey eines ſuͤſ⸗ I vnd bieblichen Geruchs. [Am Geſchmack einwenig bitter / mit einer lieblichen ſchaͤrpffe.] Iſt ei⸗ er ſubtielen Subſtann / warm vnd irucken im anfang deß dritten Brads; Vnd hat ein Art zu digeriren vnd oo gursertheilen. 2 [Bey oen Alten iſt fuͤrnemblich hoch gelobt worden * m der Inſel Cpprengemachfen.] d Nar an ſich haben das erfalte ‚rot er 15 Kraut ein edle Wirsin aller Koft.] [Der Majoran wird in der Speif gebranchet / vnd bringe dem Magen Luſt vnd Begird ander Speißyond gibr aller Koſt / darzu er aebrauchtwtrd /ein lieblichen / anmuͤhtigen Geruch vnd Gefchmack.]. Majoran mit Roſmarein / Betonen Neſſen vnd E Salbey in Wein gefotten / i gut wider die faire Weh⸗ vaupe. tagen deß Hanpts / jederzeit einen guten na dat u. vonaethan ——— Luft zur ſpeiß machen. Mañ kan auch bemeldte Majoran fambrden — ren Kraͤntern / oder auch fuͤr ſich ſelbſt in guten firnen Wein legen / vnd darůber trincken / bekombt wo den je⸗ nigen / ſo ein kaltes hanpt haben / auch denen ſo mit dem Sara, Sdhlag / vnd dem Krampff geplager werden: Wie fie —— hen denn auch zu allen andern ſchwachheiten deß Haupts A des paupts vnd deß Hirns / ſo von Kaͤlte verurſachet / ganz nun ich xyn Kaue vnd wol konnen gebraucht werden. Diofcorides ſchreibet / daß Maſoran in Wein ge ſotten / vnd davon getruncken / gut ſey wider die anfan⸗ Das Ander Buch / von Kraͤ F III. Edler Majoran, Majorana III, tenuifolia, cken vnd zu erwaͤrmen. 1 Mir Naͤgleinblumen / ſonderlich die da gelb ſind / in Berfansıne guten ſehrmache / vnd ſolches die Weiber bey ſich bringer utern. IV. Epimajorana. * — = ; * das ſchwerlich Harnen / vnd Warcıfus, men/[ond Leibwehe Der vii EdaB; rimm welches es ſtillet / Samerut auch milderer: Erteicher vnd Ieger das gefehtvollsne Kummer. Milg nider, —— Majoran gepuͤlvert deſſen vier Scrupel / vnd zween —* Scrupel Bibergeyl mit Ipocras getruncken / ſtillet das Leibwehe. * In Wein geſotten vnd getruncken / dienet zu dem Saweruch ſchwerlichen Achemy vnd alerley Verſtopffung der jn- — nerlichen Gliedern.J „Innerttcher Es werden auch die Majoranennugfich gebranche Site AS Gebres wider die kalte Gebreſten der Mutter / dieſelbige zu ſtaͤr⸗ —— ER tet, wein gelegt / vnd dariiber gerrundfen/ bringt den Wit, ——— bern jhre verſtandene Zeit widerumb / vnd zerthetlet die Durer. Blaͤſte oder Winde / ſo ſich in der Mutter verhalten, Euſſerlicher Gebrauch der Maſoranen. — T Yizanı Sei wann man die duͤrre Ma ⸗ Anrergerume aoranen Blätter jerzeibe / vynd mir Honig — Mmifche / dar nach überlege / fo vertreiben fie die biintiäe jnoder hun, Streichmaſen / vnd dag ondergerunnene Blut / lvon ſchlagen / ſto ſen oderfallen.] Deßgleichen auch / wañ man ein Zäpfflein daranß Monaatʒeit foͤrderen. re es die Monatzeiten. rn [Ein Lendenbad daranf gemacht / vertreibt die blaͤ⸗ Zune en u K fie der Mutter.) Es werden die MajoranenponFerneliofehraed» bet zum Hauptzwagen in Langen / oder aber in Waſ⸗ fr vnd Wein geſotten / vnd das Haupt darmit gezwa ⸗ gen / doch ſoll man auch andere Kraͤuter mehr darzu nemmen/als Roßmarein / Chamillen / Salbey / Laven⸗ del / Fenchel vnd dergleichen. [In Laugen geſotten / end das Haupt darmit ge⸗ zwagen / ſtilet das groß Welche ein kaltes nemmen Majoran / Roßmarein / rothe Roſen / Stoe⸗ Pepe chasblumen / Lavendet / Chamillen vnd Spicanarden jedes j. Theil / darzu thun geſtoſſen Muſcatenblumen — Hauptwehe. md biödes Haupt haben, die ſollen Kawrestih, = 729 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani/ A vnd Naͤglein jedes auch ein Theil / ſolche Stück mie F feibfommen ſeyn / wenn jhnen die Naßloͤcher verſtopft Säwerug einander klein zerſtoſſen wie ein Pulver / in Baumwoll ſaſſen / ſolches mit einem Zindel oder Daffet vnternaͤ⸗ ben / vnd ein Cucullum oder Haͤublein darauß ma⸗ chen / vnd ſtaͤtigs guff dem Haupt tragen. Majoran in Wein geſotten / darnach den Dampff Gehör Bär, indie Ohren gelaſſen / ſtaͤrcket das Gehör: Auch ſoll man das Kraut alfo warm wider die Ohren halten, Magenwehe. [Defgleichen in gutem weillen Wein geforten big 3dick wird wie ein Pflaſter / auffgeleget / fliller das Ma⸗ DBasergerun, genweh / richtet die verruckte Glieder widerumb ein / vnd nimbt den Schmergen/ zertrennet das vnterge⸗ von Käte, runnene Blut / vnd die Geſchwulſt von Kälte, und len legt das geſchwollene Mifg nider. * Das Waſſer darinn Majoran geſotten wird / iſt B faſt gut gethan in die Schräpffföpff oder Hörner / o⸗ der fie darmit genetzet / dann es bewahrt / daß nach dem Schräpffen nichts böfes zuſchlage durch vnreinen Eyſen over Köpffe. Das Pulver durch die Naſen in ſich gezogen / reini⸗ ze getdas Haupt wol / vnd macht nieffen. Jedoch wird es ſelten allein gebraucht / ſondern mir andern Stü- cken vermiſchet / welches alſo kan bereitet werden. Nimme des edlen Majorans der recht gedoͤrrt ſey / ein halb loth / fchwargen Roͤmiſchen Coriander j.halb Quintlein / Cubeblin / Cardamoͤmlin / Naͤgelin / jedes zween Sırupel/ Bertramwurtzel ein Scrupel / weiß Nießwurt ein halben Scrupel / Bibergeyl auff fuͤnff oder dj. Gerſtenkoͤrnlein ſchwer: Dieſe Stuͤck ſtoß alle zu reinem Pulver / darvon ziehe ein wenig in die werden / vnd fo gar fehtoerlich den Athem führen, als Ademder wenn fie erfticfen wollen / daß man als dann frifche Majoran zerreibet / vnd den Kindern für die Naß⸗ loͤchlein haͤlt. Von dem Major anſafft. HE Safft warm in die Ohren gerropffer / nimpt re der das Sauſen / vnd flärcfer das Gehör. Ein Sälblein mirreinem Meeldavon bereitet / le / Enzändung get dichigige Geſchwulſt ond Entzuͤndug der Augen ; dr Augen. wird zu mancherley Oel / Salben vnd Pflaſter nůnlich / vermiſchet / von wegen ſeiner waͤrmenden Krafft. Diefer Safft auffgeſtrichen / leget das geſchwollene Befamoten Milgnider. Er . e Binmender Dom Saft vnd diirzem Pulver bereitet man nutz⸗ — © tiche Mutter aͤpfflein / die Blumen den Weibern zu rm fördern.] A Der Safft von Majoran mit Salg vnd Eſſig ver / Scorpionen mifcher vnd angeftrichen / iſt gut wider der Scorpio MP nenftich, Majoranſafft Lallein oder] mit gelben Hiteten- Maſen von rauch vnd Chamillenoͤl zu einem Sälblein gemacht, yhostem vnd angeftrichen/vertreibe die Mafen fo auß verſtock⸗ tem Blur herfommen, Von Mojoranenwaffer ond feinem Sehrand, Menn die Majoran noch frifch ſeyn / follen fie mir guter acht in Balneo Mari gebrennt werden. Diefes Waſſer iſt erefflich gut zu allen falten Gebre⸗ © Rafen. Dig iſt nutzlich zu verhuͤtung vor dem Schlag / H ſten des Hirns / wider die fallende Sucht / den Schlag Fallendſucht. Shi. wird auch fuͤr die fallende Sucht gebraucht: für das haar de 2“ pefinfterse Geſicht su länsern: die Berftopffung der —— Naſen zu eroͤffnen / vnd Maͤngel des Geruchs zu wen⸗ der, Nafen, Den; das gelbe von den Augen in der Gelbſucht zu —— a ide Wachsfogibe es Nafenzäpflein, 9nd har gie h ra * — ER An Majvran ſtetigs gerochen/ truͤcknet die rinnen. * Augen / vnd vertreibet die Muͤcklein von denſel⸗ bigen. * Ohrenſanſen In Daͤmpffen gebraucht/ftiller das Ohrenſauſen: D heyſet das Schwehren derſelbigen / vnd bringet dag j * bverlohrne Gehoͤr / wo es nicht zu lang angeſtanden / wider, An Majoran nur gerochen / iſt ein Hersftarefung/ Obrmacht. ermuntert die Ohnmaͤchtigen / vertreibet dag Herß⸗ DREIER, itteren. Be aaa Zu der fallenden Sucht / den Paroxyfmum zulin- dern / iſt das nachfolgende fehr miglich : Nimme Mar joran / Roßmareinblümlein / jedes j.lorh / Paradiß⸗ holtz j. Vntz/ alles geftoffen/diß reibe wol mit in. Vnzen wolgeſchmacktem Wein durcheinander: miſch darzu Gerſtenmeel j. Vntz / Krafftmeel ij. Vntz / lege dieſes aauff das beſchorne Haupt.) Kauer /big · Wer ein falten blöden Magen hat / vnd nicht wol der Magen. danwen Fan / der ſiede Majoran vnd Wermuth in EWein /vnd ſchlage darnach olche Kraͤmer warn a zart :Sohaftein Foftbarlich allen gebreſten deß Haupts / Hirns / Nerven vnd weiſ⸗ reg ber den Magen dis Tages stlichmalfo wird jhm wide, rumb geholffen. Rieſſen wa · Friſche Majoran zerrieben / und in die Naßloͤcher gethan /machet nieſſen / ſchreibet Fernelius, [jertheiler den Schnupffenyreiniger vnd erwaͤrmet das Haupt / vnd fo man den Safft mit Nießwurtz vnd Blbergeil vermiſchet / vnd in die Naßloͤcher thut / erwecket er die unliberteind» jenige / ſo in enem vnberwindtlichen Schlaff ligen. lSemeldte Areney auff die Zungen geſtrichen / brin⸗ Soraaa get die verlegene Spraachwider.] Es werden die friſchen Majoran gar nuͤtzlich ge⸗ branchet an den jungen Kindern / ſo erſt auß Mutrer · truncken·] Staͤrcket und fräfftiger die Sennadern Grip. a n Harn vnd den Grieee. wider dag Zittern der Hände: wider don Krampf n vnd den Schwindel des Haupts / Morgens vnd A⸗ Hände. bends darvon getruncken· [Es erfreiver vnd fläreker Kramft das Hirn vnd Gedaͤchtnuß wunderbarlich / jederwet- · len drey oder vier Loͤffel vol Abends vnd Morgens ge⸗ Ben. „> — — den chen die Murtet verſtopfft ft, / vnd an Ihrer Monaı Zeiten ſaͤumhafftig werden / denfelbigen erwaͤrmet es die Mutter / ſtaͤrckt dieſelbige / vnd bringt ihnen alſo jh⸗ re Zeit widerumb zu recht. IIſt nutzlich den vnfruchtbaren erkalteten Weibe ⸗ Vnfeuchtba⸗ ren / reiniget jhnen die Geburtglieder / vnd verzehret af, ke Weiber: len kalten Schleim der Beermutter. Iſt ein ſonderliche Arzney wider den weiſſen Fluß. ] Werferfuf. Es zertreibt auch vnd zertheilet ſolches Waſſer Al» Grobe zäge erley grobe vnd zaͤhe Feuchtigkeit / fo ſich im Leib ver- Frrhtistete halten / vnd iſt gut den jenigen / welche vmb die Bruſt Schwerer gar voll ſind / vnd einen ſchweren Athem haben. Athem. Auff folgende weiß zubereitet / iſt es viel kraͤſſtiger Nimme Majoran mit ſeinen Knoͤpfflein / wenn er am allervollkommeſten blůhet vnd noch gruͤn iſt / zerhacke ihn wol :Geußguten fräfftigen wolr iechenden firnen ‚Wein daram daß er wol erfenchte: Bermach das Ge⸗ ſchirr beheb zu / daß es nicht verziechen fönne: Laß alſo etlich Tag erbeigen / hernach geuß in dasdiftillier Ge⸗ ſchirr/ zeuchs fänffrtalichen ab⸗ mit ſtaͤter Erfriſchung/ dann die auffſteigende ſpiritus ſeynd hitzig / ſubtiel und ich wolriechendt Waſſer zu KalteGebte⸗ fen Geaͤders / ſo yhnen auf Kälte widerfahren : innk- Harms, Mer halb vnd auſſerhalb dem Leib zu gebrauchen | —— fen Geäders, Eufferlicher Gebrauch de Majoranz waſſers Ajoran-⸗Waſſer an das Haupt vnd — — — ein leinen — — vnd vmb das Haupt geſchlagen / benimbt die Weheta- Hauptwehe gen deſſelbigen fovon Kälte ihren Brfprung haben, vor Raiee. Das Waſſer auff die Zungegefirrchen/ bringe die Vertorens ' verlohrne Spranch widerumb, Spraach * DasAnder Buch/von Kräutern. 721 A Don Majoranweinond feinem Gebrauch. i > — WI: manein Majoranwein zurichten kan / ift bey aupt / Hirn/ > tea dem Wermuthwein angezeigt worden. Vnd iſt vnd Mutter dieſer Wein zu allerley erzehlten jnnerlichen Gebreſten —— gangnürtich vnd gut zu gebrauchen. Dann er erwaͤr⸗ Schwinder. met alle jnnerliche Glider / ſonderlich aber das Haupt / 238 das Hinn / die Sennadern vnd die Mutter /welcheer Der Gerädenuf, nichtallein erwaͤrmet /fonderen ſtaͤrcket und fräfftiger Surkepffe dieſelbige auch gar wol / dienet alfo wider die alte weh⸗ Harn treiben tagen deß Haupts / wider den Schwindel / wieder den Waſſeꝛſucht. Schlag vnd andere erzehlte Gebrechen / ſtaͤrcket die Siun / vnd bringt die verlorne Gedaͤtchnuß widerum̃. Eroͤffnet die vorſtopffte Mutter / treibt den Harn - vnd iſt gut den anfangenden Waſſer ſuͤchtigen: Deß⸗ Wann man die Majoran mit Zucker einmachen ent auch faſt gut zu den falten Bebreften deß Hirns / dar⸗ a, von droben vermeldet iſt / ſtaͤrcket auch vnd kraͤfftiget ebiae. daſſelbige / ift gue dem Falten Magen und dem ſchwa⸗ Bertopfung chen blöden Hertzen Iſt auch nuslichden Gichtbruͤch⸗ der Leber. gen. Eröffner auch die Verſtopffung der Leber und | Bun ven / litem erweicher die verharte Mutter / vnd leget dag — geſchwollene Miltz nider.] Welche mir demSchlag ge⸗ Befömoiten ruůhret ſind / die ſollen ſich im bad warm darmit ſchmie⸗ — ren, Es iſt auch gut wider das Erkruͤmen deß muůnds / Ertrühendes Torcura oris genennt / diß Oel in die Ohren gelaſſen / ee wendet vnd vertreibet das Sanfendarin ; widerficher u Ohren · auch dem Scorpionen Gifft. [Bber den Magen ge⸗ Storpi gifft. F der in ein wol vermacht Geſchirr / laſſens acht Tagan der Sonnen ſtehen / vnd truckens auß zum dritten mal. Solches Del wird von den Apotheckern Oleum A- maracinum oder Sampſuchinum genennt / welches aber die Alten viel auff ein andere Weiß bereitet ha⸗ ben / ſo nicht mehr im Branch ift.] Bon gediſtilliert Majoransl. Oleum Stil- | latitium feu Chimica arte extractum genennet. EStwird auch ein ünftlich Del auß den Majoranen gediſtilliert welches zu allen oberzehlten Gebreſten viel ſtaͤrcker und kraͤfftiger iſt dann das vorige. Man ſoll aber ſolches mit ſonderlicher guter Beſcheidenheit gebrauchen / von wegen feiner brennenden Hitz / die es bey ſich hat: Vnd derowegen nimmer allein’ fondern allezeit mit einem Zuſatz / als mit einem gebraͤnnten Waſſer mit einer Conferva,Syrupo,eledtuario,oder einem andern Corpore ſoll eingenommen werden. 4 Das 11. Gapitel. ag 2 “ Vom Kraut Diaro, Marum I. 1. Amberfrant. Simpliciſten von dem Kraut Maro: Dann etliche halten es für ein Art der Majoranenz ʒaumoͤ — 4 Shine nun Meynungen der fich der Safft versch :feihe es d durch/vñ wirff der harteſten weiglein von Major an darinn auff vj loth / vnd halten auch die Majoran fir das rechte Marum, vermache es mit einem Blaͤßlein oder Leder lein beheb tr als daß das Wort Majoran vondem WörrleinMaro in, Etliche nemmen lauter vnd alt Oel / ſo viel geyng herkomme. Anvdere aber haften das Marum für dag iſt / miſchen den Safft darunder: Laſſens ander Son- K wolriechende Maſtick / welchee in Franckreich gepflan⸗ nen / oder in heiſſer Aſchen fünffschen Tag lang ſtehen in einem wol vermachten Geſchirꝛ: Siedens wie oben ger wird: Andere haben ſonſten hre Opimon davon wenlaͤufftiger zu leſen ben Lobelio in fernen obferv. gemeldet / truckens dann auß / vnd thun ſolches einmal. ; fol.263.000 205. wie auch in ſemen adverl2riisfo ‚212. oder drey biß ſich die waͤſſerige Feuchte gar verzehren: nem̃en jederzeit wider friſchen Safft: alſo wird es gar troͤfftig vnd gut. — * Dar mit es aber noch kraͤfftiger feye / vermiſchen et⸗ ehe noch mehr it tabwurtz / Bachmuͤn / jedes, Handvolt,Cajltenhefsipier loth / vnenigs Dei fo viel F iſammen. Nemmen Majoran kraut zwo Haͤndvoll / Mirthen⸗ Defaleichen auch bey Marthiolo, Camerario, vnd Dodonzo. . Es har aber vnſer Auchorier Geſchlecht deß Mart abreiſſen laſſen / welche nicht allein an ſich ſelbſt einan⸗ der gleichformig ſeyn ſo dern auch mit den vorherge⸗ festen Major anen / beynahe sans und gar koͤnnen ver⸗ glichen werden. 1 Das erfle Befehlecht (fein Meines Staͤndlein 1. ‚eines (ehrfichlichen Geruchs / ungefährlich ander, Mer" D. Jacobi Theodo 11. Syriſch Marum. Marum Syriacum Il. IV. Kriehend Marum. 3 Marum zepens. IV. — — > — halb Schuhs hoch / mit vielen kleinen hofgcchtigen Ne⸗ benzweiglein / daran viel kleiner Blaͤttlein gleich dem gemeinen Quendel / doch weiſſer / leichter vnd cin we⸗ nig groͤſſer: Oben an dem Stengel erſcheinen wollech⸗ E ge Knoͤn ſieim auß weichen gar £leine/weife Blůmlein K haſar kommen: ſeine Wursel iſt dunn vnd holsccht. m .. 1:Dasander Geſchlecht iſt dem vorigen faſt gleich / Marum · allein wie Lobelius meldet / daß feine Aeſtlein etwas fhmäler/enddie Knoͤpfflein an den Stengeln / ſo ſich der Maſoran vergleichen / kleiner ſeynd / wie auch feine Blätter. Iſt eines ſehr anmuͤhtigen lieblichen vnd fri⸗ ſchen Geruchs. = Al. Das dritte Geſchlecht wird von Marrhiolo be, Marum ſchrieben / daß es habe weißgrame diinne Blaͤtter / klei⸗ ner dann deß Major ans / vnden breit / oben außgeſpit / an Geruch ſehr lieblich / aber eines ſcharpffen geſchma⸗ see bringt an ſeinen holgechten duͤnnen Aeſtlein pur⸗ ri Tabernae F —— nn = ‚foltum,C.B. monfant/ UI. Marım, Marum Marthioli. purweiſſe Blumen. Wird von Lobelio rragoriga- num genennet. Ger ewaͤ —— ee” piele rſchied⸗ Uchen Orten etliche werden gepflanser/ etliche werden in Aſia vnd Aegypten gefunden / von dannen fie in J⸗ taliam bracht werden. Sie behalten jhren Lateimſchen Namen Marum uͤberal. [LSampſuchus ſive Marum Maſtichen redolens, C.B.Clinopodium,Dod. gal Geſ.hort. (cui & her- ba Sampſucho cognata)Cam.· Helenum Theoph· ——— Ang. Tragoriga- num ı. Cluf. hifpan. Marum, Gefner. hor. Caft. Ger. peregrinum,, Eyft..Marum, Maftic Gallo- rum & Anglorum,Ad.verum,vulgo Maftic,Lugd. vulgarefive Clinopodium,Dod. H.Majorana Sy- riaca vel Crerica,C.B. Marum Syriacum, Ad.Lob. Lugd.Ger.Crerenfe,Alp. IH.Tragoriganum lati- ım,C.B.Marum,Marr.Caft.Lugd. Tragoriga- „num,Dod.Lug. alterum , Gef. hor. Ad. Lob. Thy- _ mum Creticum,Ger.ico. IV.Marum repens verti- -cillarum, C. B. füpinum, Lob. ex Siciliäallarum, - Sampfüch.Diofe. Cxf. SampfüchusDiofc.five A- „ maracus ferpens,Ad.Pulegium anguftif.Ger.ico.] efehlecht an vielen onde I 00055 genfühaffedegMari.. DXE Kraut Marum hat ineriey Naeie mie den Won der Natur Kraffe/ Wirkung und Ei⸗ Hirns / der 2* Sennadern/ auch Conſerven Oel vnd Wa bey den Meyron vermeldtet iſt brauchet zn Verſtopffun Sf c 1. BGroß Baß⸗ len, Se — Das Ander Buch / von Kraͤutern. 723 A . Groß Dafitien, F Mittel Bafılien. II. Ocimum medium five citrarum, I. Ocimum magnum. — — ⸗ I. Ocır F2 Dr? I \ — De > Klein oder edel ; 2 RE um Baſilien. Nägelbafilien Breit trauſe Baſilten A aryophyllatum minus, 10 num larifolium criſpum. C. B. = N A X 7 Va I Dr xA FR —B * Sr nuſentſchoͤn / breyt / dick vnd e Blaͤttlein / von Ratur vnd Geſtalt die edelſte vnd omb her etwas zerterfft Der ſtengel iſt rund / brannfar fchönfte/dann fie mieshremheblichen Raͤglein geruch ih / die Blumen / weiß / der Same die andere weit uͤbertreffen chut daher es auch Oci- · mum Caryophyllatum das iſt Naͤgelbaſilien genent wirdJ = — F = : Br Es gedenckt D. Camerarius noch eines Be mi fehtechts/fo groffe biauwliechte / krauße / zerlerffte Blat⸗ nl ter habe/gang wolricchende/ werden in Icaliagenenne Ocimum crifpum Hilpanicum. [ Diefesifteinfon derlich ſchnes Gewächs welches ich alfo befchrichen hab in meinem March. und die Figur darzu — * Dann 724 A Dann auß einer feiner safelechtigen Wurtzel / erhebt F fich ein ſtengel faft elen hoch / ſo etwas rauch vnd bmun. roth / vnd in kurtze Aeſtlein ſich theilet: Die Blätter find rund zweyer Finger breit / glatt / etlich rothſchwartz / etlich blaw / etlich gefleckt and tieff zerkerfft vnd krauß / fo an langen ſtengeln hangen. Die Blum iſt weißrot / der Saame iſt ſchwarn vnd groͤſſer dann der anderen / ſo in kleinen Hlßlem eingeſchloſſen bluͤhet im Hew⸗ monat vnd Augſtmonat: Diß iſt auß India in Spa, nien / vnd dannen in ltaliam, vnd endtlich in Teutſch⸗ land gebracht worden.)] Sie werden in den Luſtgaͤrten gepflanret / ¶ man zie⸗ let fie gemeiniglich in den ſcherben vor den Fenſtern /) waͤchſt geſchwind herfuͤr 7 wie Theophraſtus melder/ a blüher im Brachmonat vnd Hewmonat. Camerarius wann die Sonn am heiſten ſchemet / wil begoſſen wer ven. [Zudem wann mans in ein Waller fſerei / z fleget es darinn ein lange Zeit / wie in der Erden zu gruͤnen / vnd auch zu bluͤhen / vnd auch bißweilen Saamen zu⸗ tragen.] * den Namen. * ilien / Baſilg oder Baſilgram heiſt Griechi Önsor vnd Auer SateinifchOcimum,Bahlicum, Herbabafılica,Herbarregia.[l.Ocymum vulgatius, €.B.mediumvulgatius,Ad. Eyft. medium, Matth. Caft.Cam.Lugd.mediocre, F uch.3.8 mediũ Cæſ. five Baſilicum medium vulgatius, Lob. Baſilicum five Ocimum, Brunf. Bafilica minor & Baccharis Germanica,Trag. I.Ocimum citri odore, C.B.ci» € tratum,Gel.hort. Cæſ. Eyft, maximum citrarum, “Lob.IIl.Ocimum minimum;C, B.crifpum, Brunf, Lon.garyophillatum velminus,Match,exiguum, Fuch:minus, Dod. gal. Tut. minimum Amaraci fi- gura er run LobEri alterum tenuifol. «Cal.Bahlicumminus,Caf. IV. Oci latifol. maculatum, velcrifpum, C,B. lati 1, Caf.Bafıli- Indicum Clus.hift.Batılicu Hifpanicum,Cam.Indicum macularum,Eyft.' rabiſch Berendaros,) Welſch Bafılico- Franöfifch Bafılic Spanifch Ababaca. Niderlaͤndiſch Bafilicom/ Boͤ miſch Dazalita/lEnglifhBaftl.} = Von der Natur/ Krafft/ Wirckung vnd Ei⸗ D genſchafft der Baſilien (rs area iberflüffi- ge Feuchte haben. Sie find aber warm im ande⸗ ren Örad. [ Sors im Hewmonat eingeſamblet wird / laͤſt ſich das Jahr über friſch behalten] )/ 3 Innerlicher Gebrauch der Bafilien. % — Waren / mo dieſelbige am Leib ſeyn mögen / wann man [den Saamen zu Pulver brennet /) das Pulver darein ſtrewet / ſoll es die Warzen vom Grund auf. Warzen, I zichen/ alfo daß feine mehr da wachfen möge: [aber man muß die Warzen zuvor mit einem Meſſerlein sin * D% wol die Alten vonder Bafilın Schaͤdlich keit geſchrieben haben / fo iſt es noch zu difputieren/ob diß onfer Bafılıen der Alten Ocimum ſey / angeſehen / daß auch die Alten in der Krafft nicht einig find / dar - von aber in vnſerem Lateiniſchen Herbar io⸗ gelichts BOt / gehandelt werden, / vnd willen allein bieſes er⸗ anti hucben abgcımapleerich Tugenden Diß Kraut in Wein geſotten vnd getruncken / rei⸗ are kaltein Schleim/benimmer alfoden alten Huſten vnd en, Fithrereden ſchweren Achern = gm fat. Mi es De ee iarcket das Hertz / vnd dienet fuͤr die Ohn tzi en Auch nůtlich den melancholiſchen Menſchen. — Miug mehtt. Diß Kraut geſſen mehret die Nilch/ aber zu viel gßſen / it ſchwerlich zu verdämen bringe derohalden Blocgſte/vnd mache das Geficht erwas onnekik, In Wein geſotten vnd gerruncken / tft den erkalten wann es verzehret den falten ſchleim * Weibern \ 5* BEER den Harn / vnd der Weiber ſagt / daß es nicht gegen Nacht / ſondern im Mittag’ G „0 Mer die Brut und Sungen/vonallemzähen Kader 1 D.Jacobi Theodori Tabernaemontan / In Eſſig geſotten und davon getruncken / treibt die Waem aufı Wuͤrm lebendig auf dem Leib. treiben, Die Kraut gepuͤlvert mit Schlehenſafft / viij. mor⸗ Jmiertige gen nach einander getruncken / heylet den fo im Leib ge⸗ Vtu brochen / wie Matthiolus ſchreibet. Das Kraut — zu ehelichen Wercken: ſtillet allerhand Bauchfluͤß. — an fehr im gebrauch in Vermiſchun⸗ gender Eöftlichen Lattwergen vnd Confecten fo son den Arabifchen alten ersten nurfich erfunden find, Er dienet für alle Maͤngel vnd Gebrechen des Her» Gebeechen tens / wehret den ſchweren Gedancken / Schwermuth reine von Melanchofey verurſacht / leget dag Hertzzittern / Hermsiteern, vnd erweckt im Menſchen Frewd vnd Muth. - Der Saamen geſotten vnd getruncken / treibt den — Harn / vnd fuͤrdert der Frawen Zeit vnd tan wie das ug ang, Kraut gebraucht werden truͤcknet die Milch anß .) rhanen. Es ſeynd mancherley Opiniones von dem Ge⸗ brauch der Baſilien. Galenus wil nicht / daß man ſie gang innerlich in Leib brauchen ſoll / dann er ſchreibet / daß ſie — Bar SER böfe Be sr / feyen dem Magen ganı " lich / vnd ſchwerlich zu verdawen. er Diofcorides; daß fie das Geſicht dunckel machen / vnd den Leib ſehr auffblähen. Bey Plinio wird geleſen / daß Chryſippus die Ba⸗ fitien fehr geſcholten hab / dieweil ſie den Magen ſchaͤd⸗ lich ſeyn / vnd auch zur Vnſinnigkeit vrſach geben / ſol⸗ len derwegen von jederman gemieden werden. 2 Es melder auch Diofcorides; daß erliche woͤllen / man folle feine Bafılien effen dann wann fie geſſen wird / oder indie Sonne geleget / ſo wachſen Wuͤrm⸗ lein darauß. [Das iſt gewiß / daß die Scorpionen gern bey dieſem Kraut ſind.)] Euſſerlicher Gebrauch der Baſilien Ehliche werck befuͤrderen. Bauchflůß. Baſilien in Waſſer ſeben / die Bruͤſt legen. Es wird der Baſtlienſaame ſehr gelobet wider die weniganffrigen.] J b> [Der Saamen über Nachrin Roſenwaſſer gelegt) Sesune. Macher es klebericht / gleich wie die Quittenkernen / die Schrunden „net alſo zu der Bräune /zu den Schrunden der Scffe am amn, gen vnd Zungen: wird auch nuůtlich gebrauchet in der⸗ gleichen Verſehrung der heimlichen Orten. Zuden Wargen der Bruſten / vnd an andere rt Warten der zarter Glieder wird es auchnurlichangeftrichen,] Prüf. Boaſitien in Eſſig geleget vnd daran gerochen/wen» Ohnwaht. det die Oonmach... ¶Dann das Kraut mit feinem guten Geruch er, Hirn ond quicket das Hirn vnd Hert / ſtaͤrcket die leblichen Gei ⸗ m ne nt x So man das Kraut miiKo r beſprenget / weiten a se — —— euchtiget es das Hirn mäfliglich/ alſo daß «8 au : sum Schlaffreiser, mis Ei . e Der Saamen ſtaͤrcket auch den feuchten Eaften Srustertau Magen, vnd wird nutzlichen ander die Salben für — den Grind vermiſche = rn Offt daran gerochen? beit ruch wider. In Biſemapffel ver gerochen / iſt ſeht dien ſtlich zur Zeie der sPefkileng. Der Rauch von vnden anff empfangen treiber die todre Geburt todte Geburt. — Be) DIE Kraut mit Wein vnd Baumoͤl geſotten vnd gebraucht / = Das Ander Buch/von Kräutern, 725 A gebraucht fliller das harte Trengen sum Stulgang. F Bon Bafılienwein. . Stindendee Gefotten / vnd den Mund mit der Bruͤhe offt auß⸗ Df den duůrren Baftlen wird ein Wein zuberei "9 geiwafihen/vertreiberden ſinckenden Athen. tet / jur geit der Weinlefung / wann man den füflen ——— Das Saufen der Ohren filler es in Saͤcklein ver, Mofthat / daß man d an gen dariiber verjähren ; naͤhet / vnd übergeleget.] — bey dem Wermnthwein iſt vermeldet worden, * ieſer Wein ſoll riechen wie ein Muſcateller / vnd eis Vom Baſilienſafft. nes guten Geſchmacks ſeyn: Wird fuͤrnemblich den MI der Safft vonden Baſilien zu iberfommen bwermührigen vnd rawrigen melanchotifchen Per⸗ ſey / tan man leſen bey dem Wermuchfaftt. fonen gegeben vnd dargereicht. [Kraͤfftiget und ftär, Shwermr. Genrtfür Safft von dem Kranteingenommeny fürderedie Ferden Magen: macher wol däwenypnd sertheiltden Magen ftärs vr. Frawen in jhrer Geburt / vnd reiniget ſie nach derſel. Schleim vnd Hufen, Abendts vnd Morgens ger sen. bigen, eruncfen.] Diofcorides fchreiber/der Bafılienfafft Fin die Au⸗ ; Kiar Sehr gen gerhan/Jmache ein flar Kay Geficht/ vertreibe Das IV. Kapitel, made auch alles was das Geſicht verfinſtere / vno wehr den, Don Doften. Kugenftöp, Fluͤſſen der Augen, Be 8 Derkandene Erlche machen Mutterzäpfflein darauß / die ver» R Doften. Monatzeit. ſtandene Monatzeiten der Weiber zu fuͤrdern. I, Origanum album. Veſenbluten DBafilienfaffe indie Naſen gethan / wehret dem uͤ⸗ fillen. berfluͤſſigen Naſenbluten. Von gediſtilliertem Baſilienwaſſer. Ds Kraut follim Brachmonat mir aller feiner fnbftang geſa mblet / vnd inbalneo Mariee gebren⸗ net werden. Hett / Haue [Dder nimb das Kraut wann es in beſter Bluͤhet De iſt / zerhacks klein / vnd befprenge es fänfftiglichen mit le Breſten vnd Kättederfelben. = ——— Bäder ſo von Kätte der. verle vertteibt das Zit⸗ Zittern. — let den zaͤhen groben Koder/ nimmer den langtvirigen ‚Keihen. Huſten: Vertreibet dag hefftig Keichen / treiber den ——— — Weibern ihre Zeit / vnd ſtaͤrcket jhnen jhre treiben. utter / vnd reiniget ſie von allem Schleim. ] Baſilienwaſſer getruncken / ſoll gut ſeyn wann ein Wurm. Wurm in einen Menſchen gefrochen were / oder im Leib gewachſen / denſelbigen ſoll es ohne Schaden aufs treiben. F DIN > — Oviel die Form vnd Geftalt der Doſten an · Nanget / tom̃en fie mit derſelbiaen faſt überein, Daten — DS 1 Das erſte Geſchlecht hat Blärter gleich wie ‚ —— vnd darinnengenente Tůch die Majoran / allein daß ſie grͤffer ſind / vnd ain wenig Sefhmut indie rauch: Die Stengel ſeynd cewas härigy daran je zucy age Haupts / vertreikt ie@e Blätter gegen einander geferer/ auf welchergewerben Mit Roſenoͤl vnd Effi vermifcher/über dieftirnen andere fleine Dlärrlein herfür wachfen. Obnandınm EN gelegt / miltert das Haupt Stengeln erfeheinen kleine Knoͤpff ain daran die let vnuaturucce ¶ Vber die Bruͤſt der Weiber / vnd heimlichen Dre nen weiſſen Blumen herfuͤr kommen / gleich von Mar Arne geleger/flillet die vnnatuͤtliche Hize / vnd verersiberdie joranblumen. ee - Bröf. Geſchwulſt ſchnell. — II. Diebeyde Eretifi | E Auf diefem Waſſer wird ein Vberſchlag über das K fafkaleich Die erſte überto Dernern. Hertz gemacht zur Hersflärefung. Jedoch werden ge, meiniglich andere ſtůck darunder vermiſcht / als nach. folgender weiß fo faſt kraͤfftig in hefftigen Hertzzittern. ſie kuů Ohnmacht. Nimb Baſilienwaſſer / halb Pfund Roſenwaſſer / Burretſch vr Ochſenzʒungen waſſer / weiß Seeblumen. waſſer / jedes — —— ij loth / der drey⸗ 3 f ef en Santel anderhalbauintlein Citr Saamen / Sawer ampffer vnd Sattichfaamen jedes j Scerupel / Campher vnd Saffran jedes ein halb Scru⸗ pel:diefe ſtuͤck ſubtiel r geſtoſſen / vermiſch v⸗ der die Waſſer / netz Tůchlein darin vnd legs über dag m Hertz in aller Ohnmacht] überein eliſt vierectet/auch en t | | Se ze en D, Jacobi Theodori Tabernaemontant/ 716 olgemuth. Oxiganum Heracleoticum. II. Cretiſcher W IT. A Ererifcher Wolgemuth. OriganumHeracleoticum. L 11 I? Rn, EN VD N Hr hat Blätter wieder gemeine Doſt / auch fol- Purpurbrann. V. Origanum Monſpeliene. die Blumen aber find erfaft in einer Dolden zu ⸗ nfchön * — =. 5 S = 5 3.8 € ES Ex Ss 5209: 22 & EESE =.3 m — —— 55 255 ee * ———— dee x “2% <ä 38 Esseasss ZEILE MNES nennety- F en / vnd eines lieb⸗ chen Geruchs / lwelches allerdings ſtaͤrcket vnd gröf- Geſchlecht.J arıus anum Monfpı — D. Camerarius [Die Wurgel iſt ſchwach / fladeret oben auff dem Grund. IIſt eines guten Geruchs / ¶ doch nit V. Gemein Doſten. Origanum vulgare. vnd rothlecht / die Blumen find braunroth mit zerthei⸗ @ 7 —— — — 3838 aze.s® SseEer ze g5e 85 ©r Mö Sımaw. A B Das Ander Buch / von Kräutern, Ben den Namen. Foren Wolgemuth / Coſtentz oder Bergmuͤntz / heißt Lateiniſch Origanum, vnd nach dem Vn⸗ derfiheid / Origanum Heracleoticum, vnd Origa- num fylveftre ſeu valgare, von wegen des Orts / da er zu wachfen pfleger. [I.Origanum fyl.album,C.B. album, Ger.defc.fyl.Cam. II. II. Origanum He- tacleoticum: Cunila gallinacea Plinij, C.B.Hera- cleoticum, Mat. Geſhort. Lac. Ad Lob.Cafl.Cam, Ger.peregrinum ı.vel6.Trag.Gr&tum;Ang.alte- zum. Czjalp. IV. Origanum fylv.Cunila bubula Plinij,C.B. Origanum, Brunf. Ang. Tur.vulgare, Trag.Matt-Lon.Lugd,Eylü.fjlveltie, Dod. Gord. —— uch. Gef. hort. Lac. Cam. onitis majus, Ad.Agrioriganum five Onitis major, Lob. Origa- num ĩalicum, Cxf. Anglicum,Ger. V.Origanum folio fubrorundo , C.B.. Origanum Onitis Gallo rovincie minus,Monfpeliacum,Cam.ep.Marr.] Re fh Ongano. Frantzoͤſiſch Origan, LMariolaimebaflar- de,) Spantich Oreganos,Önglifch Organe / Boͤhmiſch Dobramift. BR Von der Natur Kraffe/ Wirkung und Ei⸗ genſchafft der Doften. ES zeugen Galenus;pnd Paulus Aegineta, daß alle Geſchlecht der Doften warm vnd trucken feyen im dritten Brad. Vnd meldet Oribafiuslib.1z. medic. colle&t.vaß fie ein Natur und Krafft haben zu eröff- nen / zu erwaͤrmen / zu reinigen vnd zu zertheilen. Aber der Cretiſche Wolgemuth ſey ein wenig einer zuſam⸗ c menziehenden Natur. Lauch der gemeine iſt an Ge, WVerſtopfung Grober Schietm auff der Bruſt. — Keichen. Lungſuchc. Wuͤrm. Wuch den Weibern mehren. N E Sabfucht. Gifft vers «treiben. rüginhe, werden / wider die V ſchmack etwas ſcharpff vnd zuſammenziehend.] Innerlicher Gebrauch der Doſten. Ernelius ſetzet / daß die Doſten nürlich gebraucht Gliedmaſſen / ſonderlich der Lungen / der Leber vnd der Doſten in Honigwaffi hem grobem Schleum verurfacher wird / der ſich vmb vie Sunge hat angehencket. Ertichersiben das dürze Krant su Pulver / vermi⸗ (hen das mir Honig wie eine Lattwerge / laſſen daflel- bige darnach gemachſam in Mund sergehen ſoll faft gefotten vnd getr uncken 7 it ein ret / vnd mit Honig genoſſen Zucker dar auß beren chut dergleichen.] — 727 F_ Es ſetzet Matthiolus ein fein Experiment wider Bauchtüß. alle Bauchflůß alſo / daß man die duͤrren blaͤtter u pul⸗ ver reibe / ſolches mit einem heiſſen Eyerdotter vermi ⸗ ſche / in einer Pfann / [oder auff einem heiſſen Ziegel gebachen Izu einem Kuͤchlein formiere vñ darvon eſſe. [Die Blumen des gemeinen Wolgemuths gedoͤrrt Roeetuhe vnd mit Wegerichſaamen in rotem ſaͤurem Wein ge⸗ truucken / ſtillet die rote Ruhr.)] Es wird das Kraut ſonderlich gebrauchet die Mo / Monatzete natzeiten der Weiber zu fuͤrdern / mit Wein vnd Ho⸗ korderen. nigwaſſer geſotten vnd darvon getruncken / vnd ſoll hier zu ein ſonderlich gut Lob haben / fuͤrnemblich aber die rothe. ¶Diß Kraut in Wein geſotten vnd ein Trunck dar⸗ von gethan / ſo man baden will, treibt auß alle Bnrei- Raub. mgfeitder Haut durch den Schweiß / als dtaud /Grin · Senne digkeit / Gelbſucht vnd dergleichen. ] Euſſerlicher Gebrauch der Doſten. Oſten in Wein geſotten / die Bruͤhe darvon im Zehnwehe. Mund gehalten / miltert den ſchmerhen des Zahn ⸗ wehe: mit Eſſig geſotten / iſt ein gut Mundwaſſer su den faulen vnſaubern Zähnen. Mit Feigen geſotten / gibt ein gut Gurgelwaſſer gu Hatßaſchwaͤt dem Halßgeſchwaͤr Angina genannt.] Doſten in Waſſer geſotten vnd den feib von vnden Verſtopffte auff damit gebaͤhet / eroͤffnet die verſtopffte vnd ver⸗ Mutter- ſchloſſene Mutter / vnd fuͤrdert die verſtandene Zeit / darzu man auch Beyfuß / Poleyen / Chamillen vnd Ackermuͤnt nehmen fan, mmet die Haͤrtigkeit der Mucter / reiniget fie / vnd bringet jhnen jhre Zeit.] Fernelius ſagt / daß Doſten geſotten vnd uͤber gele / Sefchwu get / die Geſchwulſt zertheile vnd vertreibe : Son, derlich ſo man die mit Gerſtenmeel kochet / vnd wie ein Pflaſter überleger/ Lauch Oel vnd Eſſig darunder ver⸗ mifcher.] . ä Doften mit Wein geforten und den Dampff in die Saufen der Ohren gelaſſen / vertreibet das Sauſen darinnen So R I mangemteldten Wein ſampt dem Kraut auffgelegt / nen iur, sertrenneter dag pndergerumnen Blur. 1 Doften gedörzer mir Salpeter und Honig vermi⸗ ſchet / vnd die Zähne darmir gerieben macht fic weiß Doften mit Feigen vermengt / vnd warm übergele- = geriftiller den Wehtagen der Seiservondas Stechen, Seitenwehe. Anß den Blumen vnd blättern des gemeinen Do, Vberfüffige ſten / werden nüsliche Dampffbäder und Bähung ger Frubre aufs machet / da man die falte uͤberfluͤſſige Feuchtigkeit auß⸗ trucknen vnd verzehren ſollJ. ee er flärigs zum Stul genoͤhtiget wird / vnd doch Imang zum nichts thun kan / der ſtreuwe deß Pulvers von den Do⸗ Statgans ſten auff den Afftern / ſo wird er erledige. Man ſaget daß der Wolgemurh die Narrern ver⸗ Er Natternund an ; ; ibe / vnd wo man Doften mit Schweffel[geptülvert Omerfenvu gemehretiondiftanch dem Kind nuglich. — ni ee Die — ine rt haben die verftopff- " re erlichren | te Leber zu eröffnen’ ſollen fie von den tigen » : = 2 — ebrauchet werden. — > ' Vondem Safft deß Wolgemuhts. Dioſcorides ſchreibet/ daß die Doſten gut ſeyen den jenigen / ſo von Schirling oder Opium geſſen haben / mit ſuͤſſem Wein getruncken: Meldet auch / daß der Wein darinn Doſten geſotten ſey allerley Gifft ver⸗ treibe Emelches von beiſſen oder ſtechen der giffti⸗ gen Thier fomme/ ] fo er getruncken wird : ſey auch gut den Milsfüchtigen ı dann auff fuͤnffzehen quintlein ſchwer des pulvers mit Honigwaſſer getrun · cken / ſoll die ſchwarze melancholiſche Feuchte durch an Stulgang außtreiben. — Er Safft auß dem friſchen gruͤnen Wolgemuth .. m. Dee ein koͤſtliche — femun Gurgelwaſſer für die Geſchwulſt deß Halß / alle Der, Drfbrung fehrung deß Munds / die Bräune / oder fo mans mit Bräune. Bunte E Feigen oder in Effigfieden/ Jheilet das [ herab asfchof, krabat ſene] Zaͤpfflein die Mandelond den Schlund darzu Geitwärdee. auch dig Geſchwaͤr deß Mundts / fo man Aphehas und N der SaffenıieBlam Silendtvermniferund durch Sf ü dig : Mr 728 D, Jacobi Theodori Tabernaemontami / A die Raſenan ſich gezogen / reiniget das Haupt vnd F Haupt reis eucht viel ſchaͤdlicher uͤberfluͤſſiger Feuchte darauf. Das V. Capitel. — Wolgemuchſafft vnd Poleyenſafft in die Naſen ge⸗ Von Bocksdoſten. than / reiniget das Haupt Bockedoſten. I. Deßgleichen auch mit Milch vermiſchet and in die — B die Schmersen derfelbigem Tragoriganum. I, ie Dioſcorides vnd Pliniusdavon ſchreiben. Verſlanden ¶Doſtenſafft getruncken / fürdereden verſtandenen — Harn vnd treibt auß die uͤberfluͤſſige Magengallen. Mogengall, RT bi Conferven oder ucker. — —— oder Waſſer geſotten / kan zu obgemeldten Gebrechen ein nutzlich Tranck gehörten werden / mit Zucker oder Honig ſuͤß machen / an ſtatt eines Syrups. Oder auß dem Safft wol mit p Zucker getocht in Syrup machen. ruf, ¶ Auß den Blumen kan mit Zucker ein Conlerva men, Hufen. gemacht werden / wie auß andern Blumen / welcher zu⸗ efer die Bruſt zu waͤrmen vnd den Huſten zu verthei⸗ fen nußlich iſt. Von den ſchoͤnen Bluͤmlein vnd haͤrigen Blaͤttlein vomStengel ſauber abgeſtreifft / mit Wein erbeitzt vnd abgezogen, mag ein nuglich kraͤfftig Waſſer bereitet werden: Vnd ſolches Abendts vnd Morgens jnner vnd auſſer dem Leib anffiij. oder vier loth gebrauchen / auch vnder Tags trincken / vnd vnder den Wein ver- mifchen.] SER Bon — Wolgemuth⸗ c DL befte Zeit feiner Diſtillierung iſt / Kraut vnd Rtengel ſerhackt wann es Blumen traͤgt / vnd in Balneo Mariæ außgebrenner/Lfür ſich ſelbſten oder in Wein gebeitzet. Kurzer Bon dieſem Waſſer Morgens vnd Abendts ge⸗ —— runcken / iſt gut zu den Keichenden ſo einen kurtzen A⸗ 2, Bann “ehem haben / den Lungenſuͤchtigen / denen fo ſtaͤtigs hu⸗ Reaen tat. ſten / [von wegen kaitem zaͤhem Schleim vnd Koder verurfacht / vnd eng vmb die Bruſt ſer a / dann es loͤſet danf fürdert das Außwerffen / lwaͤt — gei den Magen, ee RE Berfeheung DenMund damit geſchwencket vnd offt gegurgelt/ —— nimbe alle Berſehrung vnd Faͤulnuß deß Halß vnd Zahmwehe. Zahnfle iſches / nimmet auch das Zahnwehe von kalten 2 fait, Slüffen verurſacht / zeucht das Blatt vnd das Zäpff- fein im Half widerumb auff / trucknet das Hirn / vnd Dftärerdie Sin) 00000 —— I auch gut den Weibern davon getruncken / tel. han hre Zeit verſtanden iſt dann es eroͤffn die mut⸗ ter / erwärmerdiefelbige vnd machet das grobe Gebluͤt — — ee‘ u ’ ——— go den Doften fan man ancheinen guten Wein Hape machen/wie von dom Wermuth. Solcher Wein = Kan iſt gut den alten Leuthen welche mie den Fluͤſſen deß Hanpts geplaget werden ſo hnen auff die Bruſt vnd " Sungefallen / darvon fie ftätigs huſten / vnd gar voll * vmb die Bruſt werden / hilfft ihnen wol zum außreu⸗ Ve gniethen ift er gut den Gelbfüchtigen 7 / vnd hrigenzanch den Weibern / welchen jhre Zeiten Re pflegen anfsubleiben. Don Dofiendl. AS Doftendl fan zubereitet werden / wie das Merz I muhroder Chamillenoͤl / darvon im erſten Theil . = ffnefehrie — Frhr ee I) — — Karzerzuhe fehmieren omb die Bruſt / den kursen Athem erwas u 3 — Berfanden gefind zumachen. Deßgleichen vmb die Mutter r un BT N Monate eumiereriernoäenner es diefelbige / vnd Hilfe sur Fuͤr- Cr Bocksdoſten eynd gwey Gefchlecht. J. gygukofter derung der verſtandenen Zeit. as erſte har eine kleine důnne Wurtzel / da⸗ ae Oleum ftillaririum außden Dran nur eitel feln ſeyn. Die Sten⸗ Es tan auch wol ein werden zu den oberzehlten Gebreſten gel ſind anderthalb Schuch lang / weiß vnd vierecket / mit tleinen holtzechten Nebenſtenglein: ſeine blaͤtter foynd Das Ander Buch / von Kräutern, 729 Aſeynd fort dem Yſop gleich / allein daß ſie etwas breiter F Wilder Balſam oder Roßmuͤntz. II. Mentaſtrum. find: [Sternweiß geſetzt / an Geſchmack faſt wie Po⸗ ley / Die Blumen find den Steinpoleyen gleich / lkiein leibfarb / mitten von dem Sterigelan] eines lieblichen Geruchs vnd ſcharpffen Geſchmacks. — —* H. Das ander Geſchlecht iſt ein Staͤudlein ander⸗ "halb Hand hoch mit vielen Aeſtlein / hat eine dicke zer⸗ theilte Wurtzel. Die Blaͤttlein ſeynd zart / ſchmal vnd ſpitzig / ſeine Blumen find ſchoͤn purpurbraun / eines ſehr ſcharpffen vnd brennenden Geſchmacks / doch ei⸗ ———— lieblichen Geruchs / waͤchſt in Welſch⸗ and. [Das erſte waͤchßt in groſſer Menge in Friaul auff den ſteinechten Buͤheln / vnd alten Mauren. Das ander hat C. Cluſius an vielen Orten in Hiſpania ge⸗ B finden, Von den Namen. T Ragedoſten /heiſt Griechiſch vnd Lateiniſch Tra- goriganum, Fransöfijch Grofe Manolaine baflar- de. [1.Tragoriganum Serpillifoliums C.B, Tra- goriganum,Matt.Lac.Caft.Lug.Ger. I.Tragoti- ganumanguftifolium, C.B,fecundum, Cluf. hifp. & hitt.Dod. Lugd.Cam.ep.f.2lbo,Lob.] Von der Natur/Rrafft und Eigenfchafft ; des Bocksdoſten ———— ſchreibet wie auch. Galenus ſelbſt / daß der Bocks doſten mit dem gemeinen, Do» ſten ganz uͤberein komme / derowegen was von dem gemeinen Doſten im vorhergehenden Capitel iſt ge⸗ ſchrieben worden / ſoll auch von den Bocks doſten ver⸗ Oſtanden werden. r Das VI Sapı 2. Bon Spismüngen. 0 GSpigmiing, © I. Mentaacura. ee Dry Je Spitzmuͤnz hat eine vielfaltige Wurtzel / — elche auff dem Sand hin vnd her fladert / be⸗ giebt ſich nicht tieff in das Erdreich: Auß der Wurgel kommen viereckete haͤrige Stengel fafteiner Elen hoch / an welchen trauſchlechte dicke / hieichpur⸗ purfarbe Blumen wachſen. Die Blaͤtter ſind etwas rund / rings vmbher zerkerfft / vnd ein wenig runtzlecht / [die ſtaͤts wol riechen. II. Es gedenckt Lobelius noch eines Mentaftri, si. ſo er Mentaſtrum niveum Anglicum nennet / [das — iſt weiſſer Engliſcher wilder Balfam / deſſen Blätter der —— halb weiß vnd halb gruͤn / zun zeiten ganz; weiß ſind] * II. Weiſſer Engliſcher wilder Balſam. * Mentaſtrum Anglicum niveum. 730 D. Jacobi Th A Die Spitzmuͤntz / wann ſie einmal in den Gaͤrten ge⸗ flanget wird / bleibet fie viel Jahr / vnd verjunget ſich alle Jahr ſelbſt. Die Koßming aber waͤchſet von ſich ſelbſt auf den Brachfeldern/bey dengagfen vnd Brun⸗ nenquellen. [Das dritte iſt auß Engelland in dag Tuſſchland gebracht / vnd wird in Gärten gezielet.] Sie blahen gemeiniglich im Augſtmonat. Von den Namen. DI Spiamming wird auch genant Balſammung / Balfam oder Gartenbalſam / vnſer Frawen muͤntz/ Fond Deyment]£ateinifeh Menta acura, Menra acu- minarapnd Menta Romana,[1.Mentha angultifo- lia fpicata,C.B.Mencha,Brunf.Ang.Menta LMatt. Caft. hortenfisı. Gef. horr. fativa vel horte nſis 3. Dod.Fuch.Tur.acuminara, Lon. Romana»5.pr=- ftantior anguftifol.Ad.Lob.fariva,Lugd.Cruciara, Ger. hortenfis oblongo fol. Cxf.odorata an guftif. Cam Sifymbrij1.altera fpecies,;Cord.in Dioſc. H. 9 Carap Menthafyl.rotundioretol. C.B. Geſ.hort.aquati· ca,Ger.Mentaftrum,Cord.in Diot. folijsorbicula- tis,Geß.ap.I.Mencha fpicarafolio variegaro,C.B, Menraftrum alterum, Dod. Anglieum cinereum & niveum,Ad.niveumAnglicum,Lob.Lug.Eyft.] Griechiſch area, Welſch Mentha, Arabiſch Naha- naha,Spanifch Hierva buena Fran oͤſiſch Mente, Boͤh⸗ miſch Mata / k Niderlaͤndiſch Balſem Munte / JI En- gellaͤndiſch Mynte. Die Roßmuͤnz oder Roßbalſam / heiſt Mentaftrum,Menra equina, Menta caballına. Item wilder Balſam / oð wilde Munt / Welfch [Mer · 1a falv.:reca Spaniſch Mafrantes» Frangöfifch Mente fa- 1 nunge Engeländifch twiloe Diynee.] Von der Natur / Kraffe Wirckung vnd Ei genſchaff der Spiemung. Eyde Geſchlecht der Munten feynd warm und Dtrucken im Anfang deß dritten Grads. Einer ſub⸗ tile ER 1 wenig bitter / giehen auch etwas zuf ‚auch eins Krafft haben uflärden 0 Innerlicher Gebrauch der Spiemüng. Magen fir ee lich Krant zu vielen Gebrechen dienſtlich / ſonderlich Sir aber hilfft fie dem Magen gar wol / denſ lben zu erwaͤr⸗ Est Spismüng oder Balfammaing einnuge - I eodori TZabernaemontani/ FE helffe den Weiberen / ſo in ſchwaͤren Kindsnöchen Amsenss, liegen. meldet auch Simeon Serhi, daß ſolcher Tranck Blutſperen den jenigen gut ſeye welche Blut außſpeyen /helfſe den ⸗ ſelblgen gar bald. . Welche ſtaͤtigs Milch eſſen / die fellen die Blaͤtter Dz die mit zerzeiben vnd mic der Milch eſſen / macht daß die mild) "it gerinnt. imSeib nicht gerinnet oder dick wird. Das thut er andy wann man die Blätter in Milch leget laͤſt er dieſelbi⸗ genicht gerinnen oder Dick werden. Eufferlicher Gebrauch der Spismünk. Sy uns mit Gerſtenbrey mie cin Pflaſter übergelegt/ vertreiber die Geſchwaͤr vnd Geſchwulſt / faget Dioſcorides. Das Kraut gepuͤlveret mit Gerſtenmeel zu einem SIT Sms lafma gemacht/ond warm vnder den Nabel ge⸗ — oͤſer Feuchtigkeit in der Blaſen / vnd Daͤrmen · Geſchwaͤr. Geſchwuiſt. Boͤſe Feuch⸗ legt / verzehret vielb in den Daͤrmen. en erden Schnupffen von Kälte hat / der thu Bal- Schnnyffen ſamblaͤtter in ein Saͤcklein / vnd lege daſſelbige deß vor Kaue · Nachts uͤber den Scheitel deß Haupts / ſo benimbt es den Fluß vnd macher das Haupt leicht. Das Kraut in Waſſer vnd Effig geſotten vnd wie Harn aicht ein Pflaſter über Die Bliaſe gelegt / hilfft denen ſo den — Harn nicht halten toͤnnen. Zu der erſtockten Milch in den Bruͤſten foll m nemen das Kraut von den Muͤngen / Eſig vnd Weiß · brobt / ein Beey dar auß machen / vnd uͤber die Bruͤſte legen / ſo zertheilet es die harte Knollen in den Bruͤſten. Muͤntz in Waſſer oder Laugen geſotten / vnd das rg Haupt damit gewaſchen / vertreibet vnd heilet den flügf- ſenden Grind deß Haupts gar wol. — Muͤnztz gedoͤrret / gepuͤlvert vnd mi dereinander temperiert / auff ein Tuch! geſtrichen als ein Pflaſter / vnd über dag Hersgrüblein gelegt / ſtillet das Auffſtoſſen vnd Brechen deß Magens. Muͤntz mit Saltz geſtoſſen / vnd auff die Biß der on, Dafnniger - Der Saamenzerftoifen vnd serfnisfehet auff das Yauprs Haupt geleget / ſtille tdeflelbigen Schmersen /miltere Sin hraſte auch die Bruͤſt / ſo von der Mitch hart werden. ] vonde Von dem Münsenfafft ond feinem jnner⸗ lichen Gebrauch an a * rich in Bröflen, Sawertkeig vn⸗ Kufiteffen Sawert 88 des Magens = M ilch. — re a truncken / ſtille das Bluten oder Blutſpeyen dB punı Magens; wehre auch dem Wuͤrgen / Ballen en — * Brechen deß Magens / benehme das Kluxen / vnd ſeye boleta · gut den jenigen / welche ſich ſehr erbechen vnd Chole- sam haben / mit Wein oder ſauwrem Granatenſafft eingenommen. Wider das Bauchgrimmen / Colica genennet / neh/ Saugerim. — men etliche den Dünsenfafft / acht Pfeſſerkoͤrner vnd men . fit mit Eſſig ge⸗ Vlnt ſpe yen ein wenig Honige / miſchen ſolches miteinander / vnd —* Bauchwuͤrm toͤde. Sn. men ond zu ſtaͤrcken / vnd aljo Die Daͤwung deſſelbigen pin fürdern 7 [filter das hefftig Auffſtoſſen / Vnwillen deß Magens vnd hart Kluxen / vertreiber den Sod /] grün oder důre gebrauchet / entweder darüber getrun⸗ .ken / oder darron geſſen / foie ſie dann in Salſen auch gebraucht werden / den Appetit vnd Luſt zur Speiſe zu ——— 8 aͤrren Balſam in Wein geleger vnd darüber ge⸗ truncken / erwaͤrmet den Magen / öffnet die. verſtopffte Spin zer, Leber / vnd sertheilet allerley graben Schleim / ſo ſich im Seien. Magen vnd in der Scher verhaltet. [Doch fell ſie nicht zu uͤberfluͤſſig gebraucht werden dann das Blut wird darvon duͤnn vnd waͤſſerig / vnd leichtlich in Ballen > veraͤndert / darumb die fo viel Ballen Haben / ſollen der Mengen muͤſſig gehen. FR ae Ehtihenera Galenusfchreibet daß der Balſam geniger/bie na gen reyte / aber Ferneliusfager dargegen/ wie auch Diolcoridesdaßer die Empfängnußverhindere. Grimme, Adtiusfchreiber/wenn man das Kran in Wein fie, de vnd drey Tag nacheinander einen guren Trunck darvon thne / benemme es das Grimmen gantz vnd Ban en - & Su Esift auch der Balſam den Haupt gut/ wie ar dem Geruch fan abgenommen werden’ daher er * ae den Schwindel deß Hanpis ge brau⸗ Simeon dethi vnd Matthiolus ſchreiben / daß der Balſam in Wein geſotten vnd darvon getruncken / Ai * fi } t8, 5 tuͤrliche vnd Eheliche Werck bewege 7 und an denſelbi· x Wodn das Aufffoffen end Wuͤraen def Magens nemmen es mit Deinem, Es ſchreibet auch Diolcorides, daß der Safft mit Bauchwuͤrm ſanwrem Granataͤpffelſafft eingenommen / die runde chdeß Manten⸗ Eufferficher Gobrau Auffftoſſen fol man neſnmen deß Muͤntenſaffts und Wey⸗ * Drogen rauch / ſolches in Eſſig ein zeitlang erwallen laſſen / dar⸗ nach uͤber Das Hersoräblein legen / leget das Kluxen vnd wuͤrgen deß Magens wunderbarlich. ¶ Wie dann auch Muͤnnen afft mit ſo viel eſſig beydes mir ſtarckem Sawerteig verm ſcht / ein Teiglein gemacht / vnd uͤber den Magen aticat.] — Plinius vnd Diofcorides ſchreiben / wenn man Ohrẽſchmern Muͤntzenſafft mit Honigwaſſer vermenge vnd in die Ohren troͤpffe/lindere er die Schmertzen derſelblgen. Man ſaget auch / wenn man nnwendig die Naßloͤ⸗ cher mit dem Safft reibe / ſo mache a — uͤntz Naſen blutẽ machen · des Magens um Das Ander Buch / von Kräutern, A [Müngmacher die rauche / ſcharpffe Zungen glatt F E24 Beibfucht. Rauhe Zung vnd Linde wenn man fie darmit reibet.) Dom Münsenfprup vnd feinem innerz 2 lichen Gebrauch, ATE dem frifchen Muͤntzenſafft und Quitten ſafft / oder Margrandenſafft wird auch mit Honig oder Zucker ein Syrup gemacht / Syrupus Menteæ genant / Lauf dieſe Weiß: Nimb deß außgepreßten Saffts von wolzeitigen ſuͤſſen Quitten drey Pfund:von ſuͤſſen auch von ſauwren Granagtenaͤpffeln / jedes zwey Pf. diefen Safft vermifche zu gleich / thu auffein Pfund o⸗ der zwey der Blätter von edler kranſer zahmer Muͤn⸗ tzen klein gehackt / darinn roter Rofenblärter ſechsthalb lo th darzu / laß alfo 24. oder 24. ſtund in einem warmen Ort / in einem verglaſierten Geſchirr ang erbeitzen / be⸗ B heb vermachet: Deß anderen Tags ſeuds gemachlich G auff einem ſanfften linden Kolfenwerlein den halben theil ein / ſeihe es durch / thue zwey oder anderhaib Pf. Zucker / oder gelaͤutert Honig darein / ſeude cs vollends zu rechter Dicke eines Syrups. Solcher Syrup ſoll hernacher / wenn dag Geſchirr vom Fewer abgehebet / mit Biſem vnd Amber / oder Gallia moſcen gewuͤrtzt werden / damit er kraͤfftiger auch lieblicher werde. Dann kein koͤſtlichere Artzuey dem Magen fan gefunden werden / Jiftzu allen ober⸗ zehlten mnerlichen Gebreſten nutzlich vnd gut / wird auch mehr dann der Safft gebrauchet / dieweil er liebli⸗ cher einzunemmen if. Dieſer Syrup genunet / ſtillet Durchtauff. nicht allein den uͤberſluͤſſigen Durchlauff und rohte Roreruht · Ruͤhr / ſonderen iſt auch zut den Weibern / denen jhre © zeiten zu viel ſlleſſen. Er bentmbt auch das Vnwillen / H — 5 Brechen vnd Wuͤrgen deß Magens / vnd hilfft der Tnwiiter Daͤnwung deſſelbigen. Muͤngenſyrup mit Oxymel = — von Meer zwieffel vermiſchet / vertreibet den boͤſen ſtin⸗ Kim enden Athem / ſo yon Kälte hertombt. Von gediſtilliertem Muntzenwaſſer. WeErnn man das Waſſer brennen wil / ſoll man die ganze Subſtantz deß Krauts zerhacken / vnd in Meiberzeik. Balneo Mari diftillieren. Diß Waller Abends und Morgens getruncken / erwaͤrmet den Magen / eroͤffnet die verſtopffte Leber / iſt auch gut den Gelbſuͤchtigen / vnd fuͤrdert auch der Weiber Zeiten, —— Es ſtillet auch vnd wehret dem Erbrechen, Wuͤr⸗ VO · gen vnd Durchlauff deß Magens /gleich wie im Sy- rup vermeldet iſt. Se ee Eiern [Den jungen Kindern fo Spuͤlwuͤrm habenyein, vun Hegeben/ tödstdiefibigen vnd treibt fie gewaltiglichen * RR Verſtopffte Leber. getana de Den Mund offtmals darmit gewaſchen / benimbt — den boͤſen faulen Geſtanck deß Athems vom erfaulten * — Sichtnoten Das Waſſer auff die Bruůſte geleget / vertreibet die in Brüften, Sunder Machtnouen damit mananch dis rinnenden Grind Kinder, der Kinder niglich waſchet. | — —— Von — — wirdandgin Wein bereitet „on diefem N N re F fo u vorgemeldten Maͤngeln auch ſehr dienſtlich ift.] mahl einen guten Trunck gethan / iſt gut fürdie CH eagen — — 4 nd Belbfucht; Erwwärmerden falten Magenzertheh- Vertiopfite s Von Münsendl. (etden falten groben Schleim / vnd ver gehret denſelbt Kyuenn DiIfs Del ſoll mit vnzeitigem Del/wiedasCha, gen: Eröffnet auch die verſtopffte Arderlininder millendl zubereitet werden/darvonimerfteneheil Muster / und bringerden Weiberen jhre dene * re derfrifchen K Zeit, er Ze = . Blätter von zahıner koauſer Muͤnz / vnd deß aufge er RE. yon frank an 1 Das VI. Kapitel. = Fe Baumoͤl / oder das / ſo yon vnzeitigen Oliven gepreßt - —— => Br ‚sin Pfund vnd xvj loth / vermifch diefe ee Von Kapenmänk. Mir ſammen in ein Glaß / vermachs beheb zu / laß acht oder Er Kapenmüngen gder Katzennepten ſind * vierschen tag an der Sonnen ſtehen / dann ſeude es in dreyerley Geſchlecht. LDas erſte hat ein zer ⸗ atenmung einem doppelten Geſchirr auff vier ſtund lang: ſeihe es theilete zaſelechte Wur gel / daranf em vier ⸗ durch mit kraͤfftigem außtrucken / vnd das ſol zum drit⸗ ecketer Stengel kombt /rauch / grauw / dick vnd ſafftig / Re ten mal geſchehen / vnd in ein Befchire behalten : etliche mit grawweiſſen Nebenaͤſtle in beſetet. Sem Blaͤt⸗ — laſſen die Blätter darinn liegen.) er ſeynd den Reſſeln etwas gleich / ¶ doch kleiner vd Ertaiter Vnd wird dieſes Delnupfich gebrancht / den erkal⸗ weiſſer / vmb den Vmbbreiß zerferfist. Oben an den . Dan gen ſchwachen Magen zu waͤrmen vnd zu ſtaͤrcken. x N —⸗ Das Hertzgruͤblein darmit geſchmieret / wendet dag Vrechen dee Vndawen / ſtũet das Brechen Dh Magens / vnd zer⸗ Tanke Ge, theilet alle harte Geſchwuͤlſt vnd Geſchwaͤr deſſelbigen. ſawuiſt vnd Auf den dirten Münzen wird auch cin Oleum he ftillaririum ertrahiert/welches eingegeben wird wider Erbregen. das Erbrechen deß Magens / ſoll aber nicht allein ſon⸗ dern mit einem Roſenzucker eingenommen werden. Von der Natur vnd Eigenſchafft der Roßmuͤntz. DI Roßmuͤntz / oder der wilde Balſam iſt einerley Natur mit der Spitzmuͤntz / allein daß ſie etwas truckener iſt. Innerlicher Gebrauch. Rofmün; in Honigwaſſer gefotren / iſt gut wider Katter Hu ⸗ den fenchren Falten Huſten / jertreibet den Schleim N” vnd machet außwerffen. Simeon Serhni ſchreibet / daß der wilde Balſam ge, Würm > ſotten vnd darvon getruncken / die Wuͤrme vielmehr toͤde dann dr Spitzmuntz. * ¶ In Wein oder Waſſer geforteny vnd getruncken / Kintbettern „7 er. 5 5,5, reinigen. reinaget Die Kindbetterein: Iſt auch gut zu dem Kelr Kuten. chen / ſchweren Athem vnd Bauchgrimmen.] — Mit Wein geſotten duo geir incken / erwaͤrmet den Hagen» falten Magen / vnd benimbt die Schmertzen deſſelbi⸗ ſchmerg gen. Hat auch andere Tugendten wie der Garten⸗ balſam. GAR Eufferlicher Gebrauch deß wilden Balſams. Wober Balſam in Wein vnd Waſſer geſotten / al ⸗ Bauchtꝛum̃en jo warm über den Nabel geleget / benimmet dag Bauchgrimmenpnd erwärmer die Daͤrm im Leib. Wann die Zähn hol vud faul ſind / alfo daß fie auch gotegäpn- ſtincken / der waſche fie offt mit war mein Waſſer / darin Roßmuͤntz geſotten iſt. Welchem Menſchen die Ohren ſchwaͤren / der ſie⸗ rg i de Noßming/ Detonien vnd Majoran in Waller "I" vnd halte darnach dag Ohr offtmals über das heiffe Waſſer / daß der Dampff daran ache. [Mit Wilderming geraͤuchet / vertreibt die Schlan · Schtangen vertreiben. gen vnd ander giftig Vngeziffer. - BondemRoßmänsfaffe Kominefft in die Ohren gelaſſen / koͤdtet die Obrenwürm- Wuͤrm darinnen / fonderlich wenn man Waffe darzu nimbr/variun Aloe zerlaſſen if. 4 Es wird auch diefer Safft nutzlicher wider die Wirm, Warm im deib gebr auchet / dann der vorige Safft von [Diefer Sp gemruncken / vnd anffdas Gemaͤchte Gnarhen — geſtrichen / hilfft denen / welche gonorrhag zertheilet auch die Gelbfucht.] Fr PVonRofmängwaflr. — Iß Kraut wird mir aller feiner Subſtantz genom ⸗ ae 3 men/ondin Balneo Marice außgebrennt. engelmerfeheingn runde geaͤhrte weiſſe Blumen. = er Sf MI # 732 D. Jacobi Theodort Tabernaemontan / A Katzenmuͤntz. 1. Menta felina I. —— RER 65 FI — Schmal zahm Neptenkraut. III Menta felina. IILSativa anguftifolia. G re ME IE Dieſem Geſchlecht feynd die andern zwey * ganz gleichvallein daß ihre Wurgeln groͤſſer vnd dicke ſind / die Blätter auch groͤſſer end raucher Sie werden aber voneinander geſcheiden jhrer Blaͤtter halbendie- weil das eine breiter Blaͤtter hat dann dag ander / ſon⸗ ſten ſind ſie in allen ſtuůcken einander faftgleich. Sie wachſen an den Wallſtetten / nebenden We⸗ gen vnd an vngebaweten Orten, F — Breitblaͤtterich zahm Katzennept. II. Menta felina IL Sariva latifolia. 9 3 I Von den Namen. Atzenkraut oder Katzennept / heiſt Leteiniſch Menta felina vnd Cattaria, [darumb daß die Katzen jhre Frewde damit haben; I. Mentha cataria vulgaris & major, C. B. non odoriſera Brunf.cataria, Lob. felina Ger· Eyſt. Nepeta vulgatis, —— Cord.in Diofe. Germanica,Cam. Herba gattaria, Matr.Cafl-felis;Lugd.Calamintha 1.genus, Fuch. 3. genus,Dod.gal.Tur. Thal.Calaminthzfpecies 3 7 KartesMpnre, Boͤhmiſch Kocarnyt.] quibusdam,Gef.hort.Calamincha montana, Lon. Balfamita major.Lac.Cattaria herba,Dod. Carra- ria, five Menthacarti, Ad, Gattaria vulgo, Caia- mintha 3.Diofc.Cxf. H. Mencha cataria Jaritolia, 1 C.B.peregrina latifolia,Lob.Lugd.altera,Ger.Ne- peta peregrina,Eyft.III.Mentha cataria ang ftito- lia major,C. B.peregrinaanguftifolia, Lob. Lug. Cattariafolio longiore,Dod.Salvia Romana,Ger. ico. Welſch Herba Gata. Frans, Herbeauchas, Spanifch Terva Gattera, Niderländifch Kattenkruydt / Englifch Von der Natur /Krafft ond Eigenfchafft. der Katzenneyt. — e Katzenmuͤntz iſt eines ſcharpffen Geruchs / ei⸗ 88 hitzigen Geſchmacks / vnd ziemlich bitter Der» — wegen ſie ein Krafft hat zu waͤrmen / n er ncknen d ůnn K mit den Salaminthen oder: zu machen vnd zu durchtringen / wegen yhrer ſubtielen Subſtantz. Vnd dieweil ſie mit jhren Kraͤfften und Tugendten Bergmuͤntzen faſt uͤberein⸗ kommen/ it nicht vonnoͤthen dieſelbige alihier auch zu erzehlen. Derowegen was im nachfolgenden Capitel von den Bergmuͤntzen geſchrieben wird / daſſelbige fol auch von dieſen Katzennepten verſtanden werden wie ſolches auch Marchiolus begeuger, — Das VIII Sapitel, Von Bergmäng. Cr Bergmüngen feynd erlihe@effeher., ",... 18 erſte welches die gemeine Bergmüng MAſſt / hat Blaͤtter wie die Poleyen / doch groͤſſer / sin we⸗ c ein wwenia rund rauch end vmb den Vmbkreiß zer⸗ ‚Die eckete ſtengel wachſen / mit vielen Ncbenäftlein be- ſetzet / faſt mitten am ſtengel vnd den Aeſtlein erſcheinen —* Blumen / fostwas auff Purpurfarb geneiget ind. ’ II. Das ander Befchlecht. har ſteiffe viereckete ſten⸗ get beynahe einer Elen hoch / etwas dünner dann an dem Balfanı Die Blätter vergleichen fich den Meliſ⸗ Klein araw Bergmuͤntz. II. Calaminthamontana lucana minor. u. Bergmüntz. Das Ander Buch / von Kraͤutern. F Gemein Beramiinz. I. Calamintha montana vulgaris. I. * — — 73 Edel Bergmuͤntz. II. Calamintha montana. IH. præſtantior. > * ar find doch etwas rancher / wie auch ſeine Purpur⸗ l. Das dritte Geſchlecht die grawe Bergmuͤntz iſt ein weiſſes Gewaͤchs / feine Stenglein ſind Elen lana/ mie vielen Naͤbenaͤſtlein faſt eines Schuchs groß. Die Blaͤtter ſeynd weiß den Majoranen gleich / doch viel kleiner hat grauwe Bluͤmlein / gleich den Nepten — Iſt eines ſtarcken Geruchs / wie die Po⸗ yen. Baſilanmuͤntz. IV Calamintha Ocymoides, — A “ — 3 111- Bergmöng BURN; Boktmang Blätter gleich der Spigmiing / allein daß ſie gröffer vnd fpigiger find: Der Stengel iſt etwas rohr / je mit zweyen Blättern beferet/ darzwiſchen die rohilechte ge⸗ oͤhrte Bluͤmlein herfuͤr brechen. Die Wurzel fladert hoch in dem Erdreich hin vnd wider. Sie wachfen auf den Bergen, daher fie auch ihren Namen haben, bhi- hen im Junio vnd Julio, Vonden Namen. DI Bergmuͤnten werden auch gerenner Stein munßz / dieweil ſie auff den Bergen / vnd fleinigten Orten funden werden.Sateinifch Calamincha Mon- tana. [I. Calamintha vulgaris, velofficinarum Germaniz,C.B. —— Thakyul . gatis;Cam.montana,Gel.hor.Lac.Dod.Caßt.Lug. monrana vulgaris, Lob. Eyft. Nepera montana, Cord.in Diofc.Mentafativa rubra, Ger.ico.Il.Ca- Jamintha magnoflore,C.B.montanapr&ßantior, Ad.Lob.Lug.Cam,Eyft,Calaminthum 1.Ang.Ca- lamentum montanum, Cæſ. Scordonia; ſive fal- viaagreftis,.Ger.ico. IN.Calaminthaincana ocimi foliis;C.B.2.incana,Lob.Lug. Cretica,Cam.mon- ana vulgaris,Ger. IV.Mencha hortenfis verticil- lata ocimi odore,C.B.hortenfis 4. Fuch. Tur.fati- va 4.Dod. Lugd. Mentha 3. Gef.hort.4.Lon.Ro- mana anguftitolia,Ad.Lob.Cardiaca. Cam. Ocy- moidesrepens;Ger.ico.]WBelfch Calamintha.Zrann- Calament. Spanifch Lanevada. Von der Natur /Krafft und Eigenſchafft der Bergmüng. | Aulus Aginera lib.7.de re Medica, vnd Oriba- Aus lib. 15. Medicin. colle&t. fehreiben / daß die Bergmüng einer fubtilen Subftang ſeyen / fie machen duͤnn / durchtringen / zertheilen / treiben vnd oͤffnen / ſey⸗ en am Geſchmack ſcharpff / und wie Oribaſius meldet / ein wenig bitter / vnd derohalben ſeyen ſie warm vnd trucken biß in den dritten Gradd. gäben ſchlein AIlRaAnn man den zaͤhen groben falten Schleim / ſo ichim Magen in den Daͤrmen / vnd vmb die Bruſt herumb lange zeit verſamblet haty durch purgie⸗ ren außfuͤhren wil / ſol man dem Krancken zuvor etlich Tage von dieſem Kraut zu trincken geben / in einem Honigwaſſer geſotten / dann dardurch wird der grobe Schleim nit allein zertheilet / vnd zur Purgatſon præ⸗ pariert / ſondern eg werden auch die verſtopffte vnd ver⸗ ſchloſſene Gaͤng / dardurch ſolche Materia ſoll außge⸗ führt werden / eroͤffnet / damit ſolche zaͤhe Feuchtigkeit deſto fůglicher fan außgefuͤhrt werden. Magenwehel [Wem der Magen truckt / oder wehe thut von Blaͤ⸗ ſten / der eſſe das Pulver mit der Spaß] = > Fernelius ſchreibet / daß die Bergmuͤntz gar nutzlich fen den jenigen / welche ſtaͤtigs kelchen / vnd einen ſchwe⸗ ren Athen haben / vnd mi: dem Huſten geplaget wer⸗ den / denen ſol man ſolche Kraͤuter in Honigwaſſer ko⸗ chen / vnd darvon zu trincken geben: Doch ſo fern ſol⸗ che Beſchwerligkeit deß Athems vnd deß Huſten / von grober Materi kompt / fo ſich vmb die Lungen ge⸗ ſchlagen hette. Vnd hierzu iſt ſonderlich tauglich die E Sattwerge fo man in der Apotecken Diacalamentum Colica nennet. Welche auch zu der Colica nuͤtlich und gut iſt. — Seeiſucht. Die Bergmuͤnt in Honigwaſſer geſotten / iſt auch aut den Geelſuͤchtigen / dann ſie eröffnet die verſtopffte Kber / darvon getruncken. Es wird auch die Bergmuͤntz von Galeno ſehr ge⸗ lobet / die verſtopffte Mutter zu eroͤffnen / vnd die Men⸗ ſes zu fördern: Aber es ſollen ſich ſchwangere Perſoh⸗ nen hiermit wol vorſehen / dieweil ſie der Geburt gar ſchaͤdlich iſt / dann ſie auch für der Zeit auß Mutterleib Hatnireiben treibet / ltreibet auch den Harn.] Ste wird auff man⸗ | cherley weiß gebraucht erlichFochen fis in Honigwaſ⸗ "prapatieren, Keihen. Hufen, Verſtopffte Mutter. D.Jacobi Theodor Zabernaemontani/ IV. Das vierdte Gechlecht / die Baſilienmuͤntz / hat F ferond trincken darüber. Andere reiben das duͤrre Kraut zu Pulver vnd geben es in einem Merh ein zu trincken vnd gemeinialich nach dem Bad. [Diefes Shweip. bringe den Schweiß auch / vnd trucknet den Leib auf.) Weichen Perfonen der Same verflieſſet die ſollen Saamenfluß ſich der Ackermüng gebrauchen / dann er trucknet den Samen faſt auß. Diofcorides ſchreibet / daß ſie den Außſaͤrigen gut Auſſatz Ds geſſen and Kaͤßmolcken darauff getrun⸗ en. ¶Mit Honlg und Salz eingenommen / toͤdtet die Wir. Wuͤrm im Leib] [Der Tranck oder Brühe von ſolchen Kräutern Zergifftung geſotten: Iſt ein nutzliche Arzney fuͤr alle Vergifftung von Siam der Schlangen / vnd dergleichen Bngeziffer innerhalb sen · G in Leib getruncken / vnd euſſerlich den Schaden damit gewaſchen / vnd genetzte Tuͤchlein darein gelegt. Euſſerlicher Gebrauch der Bergmuͤntzen. Be ſchreibet / wenn man die Blaͤtter zer⸗ Monatzeit ſtoſſe / u einem Zaͤpfflein mache / vnd in die Mut, dar Peiber ter thue / treibe es die Monatzeiten der Weiber / aber es sage ſey der Frucht ſchaͤdlich. Es wird auch ſonſt diß Kraut nutzlich wider die ver⸗ ſtandene Monatzeiten gebrauchet / in Waſſer geſotten / vnd ein Baͤhung [oder Lendenbad] darquß gemachet / darnach das Krant alſo warm uͤber die Mutter gelegt. Wer mit dom Bauchgrimmen geplaget wird / der Gaucgrint, leg dieſe Kraͤuter in Wein vnd Waſſer / laß fie bey dem Fewer gar heiß werden / vnd lege ſie darnach warm uͤ⸗ y ber den Nabel / es hilfft gar wol / vnd erwaͤrmet wider⸗ umb die ertalte Darm. Paulus Ægineta ſchreibet / daß ſie gut ſeyen wider Hufſtwebe · das Huͤfftwehe / uͤber den breſthafften Ort geleget / denn fie brennen die euſſerſte Haut / vnd ziechen die innerli⸗ che Feuchtigkeit herauß: Doch ſoll ver Leib wol ger» niget ſeyn. LDas Kraut mit Oel warm auff den Rucken ges Dice. Schlangen vnd Qifus anderer Gifftiger Thier Biß geleget / iſ nunlich Und Sure ſolch Kraut hin ſtrewet.] Bon Bergmängenfofft. | Pass fo man den Safft in die Naſen Nafenbiuten laſſe/ſtele er das uberfiiffige Nafnbinten. Der Saft von den Bergmungen in di Ohren ge, Ofsenwürm. laſſen / toͤdet die Wuͤrm darimnen. Mit Honigwaſſer eingelaſſen / benimbt das San, Saufen der, ſen der Ohren: Wie aber ſolches ſafft koͤnne zu wegen — bracht werden / fol man leſen imerfien Theil von dem Wermuthſafft. WVon Bergmuͤntzen Syrup ee von dem Meſue dieſer Syrup beſchrieben / mdinden Apotecken genannt Syrupus de Cala- mintha .· Erfan auch allein von dem Kraut / oder ſet⸗ nem Safft mit Honig zubereitet werden / wie man fol- cher Exempel viel im erſten Theil finder, ; ¶ Dieſer Syrup iſt gut den jemigenyfo einen ſchwerli Gaumen hen Athem fůhren / ſonderlich den alten deuhten / ſo Am nicht außwerffen koͤnnen / vnd ſtaͤtigs mit dem Huſten En — EN = i gut den Milsfüchtigen / fo einen ver» onunfüeige ſtopfften Miltz haben/wndfaftverharrerifl. In etlichen Apothecken wird cin Syrup davon ge, Balım machet dem Magen / ſo m abeladen / vnd vneſſig Wei" ſehr dienftlich : Nemmen darzu Bergmüngenfafft/ wolriechenden guten Wein /jedes vier Pfundt/ Gra⸗ narenfafft,fambt —— funff Pfund / laſſens zum halben ·heit infieden pnd alfosiwcen Tag ſtehen / biß ſich das dicke I ſetzet / nemmen das laniege DasAnder Buch/von Kräutern, 735 A lautere darvon / thun darzu vier Pfund Zucker / ſiedens E nach der Kindbeth widerſahren / vielmal damit gewa ⸗ der Kindser, zum Syrup: wuͤrtzens mit einem halben loth wolrie⸗ chendem Gallia / thuns in ein wol vermacht Glaß / ſtel⸗ lens alſo 40. Tag an die Sonnen. Ein anderer wird auff nachfolgende weiß gemacht: Nimme Katzenmuͤntz oder Kagen- Kraut Ackersoder Feldmüng jedes vier loth / Liebſtoͤckelſamen def Saͤm⸗ leins Dauci, Chamillenhew 05 Squinantum, jedes v. auintlein/frifcherfeißter Meerrräubel vonden jnnern Körnfein gereiniget / j halb Pfund / wol verſchaͤumbtes vnd reingelaͤuterts Honigs ij. Pfund: Zu oberzehlten ſtuͤcken gehoͤren ſechs Pfund Waſſer / in welchen erſt⸗ lich die Meertraͤubel wol ſollen geſotten werden / nach⸗ mals die andern Stuͤck / nach dem ein jedes zahrt oder hart / wann der halbe Theil eingeſotten iſt / ſo ſeihe die B Bruͤhe durch / thne den Honig darzu / vnd ſeuds zu be⸗ quemer Dicke. —— Dieſer Syrup iſt der beſte zu allen Fehlen deß Mil⸗ Hindermp #88 / ſonderlich für Erhartung deſſelbigen / erwaͤrmet des Athems. die jnnerlichen Glieder / nimmet alle Hindernuß deß Athems. Confert/ Huſt⸗ oder Bruſttaͤflein von Katzen⸗ oder Bergmuͤntzen / Diacalamenthum genennet. ES wird in den Apothecken ein nugliche Vermi⸗ (Hung su einem Confect / Huſt⸗ oder Brufträfelein - bereite / vnder dem Namen Species oder Confectio Diacalaminchz , die auff folgende Weiß follbereiter werden · Nimb Kaztzen⸗oder Ackermuͤnzz / oder deß rechten Bergmuͤntz / Poley / Kloſterhyſſop / ſchwartzen Pfeffer / Seſelſaamen / Bibinellenſaamen / jedes j. loth / Liebſtoͤ⸗ ckelſaamen anderhalb oder zwey quintlein: Eppiche ſaamen ein drittheil eines quintleins: Ammiſaamen / Thymian / Dillenſaamen / Enysſaamen / ſcharpffen Erhartung Zimmet / rein geſchaben weiß Snaber/jedesij. Serum pel: Dieſe ſtuůck alle ſollen zu reinem Pulver geſtoſſen werden. Auß dieſem fan mit Zucker mancherley Huſt⸗ taͤfelein / oder mit gelaͤutertem Honig Lattn erge: oder mit reingeſtoſſenem Zucker ein Treſeney gemachet werden. Doch iſt zu mercken / daß es auff mancherley Weiß hin vnd wider in den Apothecken geändert wurd. —— Dieſer Confect iſt fuͤrnemblich zu Ertaltung der Beriwiger Bruſt / laugwirigem Huſten / blaͤſtigem vndaͤwigem Mogen. P Magen der alten Leuthen ſehr dienſtlich. ) | Don Bergmüngenwafler. I” Junio oder Julio fol man diefe Kräuter ſam⸗ len / vnd mit aller Subftang zerhacken / vnd in Bal- neo Maris aufbrennen. Dieſes Waſſerlfuͤr einmal Berfiopfire zwey oder drey loth Igetruncken / iſt zu allen oberzehlten innerlichen Gebreſten gut; Erftsch eröffnet es die ver⸗ uften. ftopffte Lufftroͤhren / vnd zertheilt allen boͤſen Schleim ſucht⸗ a 2 Se Be pe * er * * in der Bruſt / hilfft alſo den Sungenfüchtigen/ vnd de⸗ außwerffen. Dar nach iſt es gut den Geelſuůchtigen und. Milt ſuͤchtigen / dann es ſehr gelobet wird / den harten Meile zu zertheilen· E Es verzehrer auch diß Waſſer allen groben falten. atterfhteim in der Bruft vnd — Berfiandene EB fol auch gebraucht werden von den Weibern / 7 welchen shre Zeitverjtandenift: Doch follen fie hierin Murterwehe mit gutem bedacht handeln. [ Erwärmer die Geburts Glieder / machet ſie fruchtbar / treil et die Afftergeburt / nimbt auch das Mutterwehe: ſonderlich fo von Kaͤlte = verurſachet wird / mit reinen Tüchlein warın über die Macht gelegt / auch Mutter aͤpfflein darvon bereitet. Kait gefiche Die Glieder wol mit dieſem Waſſer gerieben / nimbt de Guder. das kalte Geſicht / wird auch für das hefftig ſchandern im Fiebern gebrauchet. Das Waſſer von Katzenmuͤntz ſoll gewiß ſeyn zu der nach Vertreibnng der Maſen oder Flecken / ſo den Wobern nen fo vollomb die Drufe find, fg huftenondfihe Schleim der fih vmb die Bruſt vnd im Magenver aͤlt. a K ſchen / vnd von ihm ſelbſt trucknen laſſen. Es fol ein koͤſtlich Augenwaſſer ſeyn / in kalten fluͤſſi. Fiaſſige ⸗ gen trieffenden Augen / damit gewaſchen vnd uͤberge⸗ leget.J WVon Bergmuͤntzenoͤl. Es ſolle auch außbemeldten Kraͤuteren ein Oel mit altem Baumoͤl zu gerichtet werden / wie das Cha⸗ millenoͤl oder Wermuůthoͤl / welches zudem erkalten Magen vnd der Mutter kan gebrauchet werden / die⸗ ſelbe damit zn erwärmen. Vnd wer da voll vmb die Bruſt iſt / foll zuvor dag Kraut in Laugen ſieden / vnd alſo warm uͤber die bruſt legen / darnach ſoll er ſich mit ſolchem Del ſchmiren. Welche Weiber groſſen Schmertzen am Rucken G befinden / wegen der verſtanden Zeit / die ſollen Chamil⸗ lenoͤll vnd Bergmuͤntzenoͤl zuſammen nemmen / mit Wachs ein Saͤlblein darauß machen / vnd ſich an dem Rucken wol damit ſchmieren. Von gediſtilliertem Calaminthenoͤl. DI Chymicı diftilfieren ein Del auß den duͤrten Kräutern / weiches gan feharpff vnd hisig iſt / zu oberzehlten Gebreſten auch nutzlich: Sol aber nimer allein/ohne cin anderen Zuſatz gebraucht werden / yon wegen feiner brennenden Natur, Das IX. Gap. Von Ackermuͤntz. 1 Adermüng, - Calaminrha arvenfıs. I. As erfte Geſchlecht der Ackermuͤnz har ein elta weit im Erdreich vmbher zeucht / auf welcher ein vierecketer / grauwer vnd gebogener Stengel waͤchßt / solches blaͤtter ſich der Polchen blaͤtter vergleichen / da⸗ her es auch von etlichen Pulegium agreite genennet wird. Iſt eines lieblichen vnd fharpfen Geruchs. Die ander Arterming bat cin zaſechte Wurtzel/ da⸗ rauß viel ſtengel erwachſen eich den vorigen Muͤn⸗ nen: Diebiätrer vergleichen ſich der rechten Poleyen / find doch eiwas gröfferftings vmbher zerterfft. “ Die AN trieffende Augen, Ertaiter agen vnd Mutter, ’ Gämerh des Mudensvon ,„ verffandener Monatzeit, $; Adcker muͤntz. Air > — I Ade mũnch er —— D. Jacobi Theod ori Tabernaemontani / F A 1. Ackermuͤntz. R Vonden Samen. 3 . e zwey erſte Geſchlecht werden A ermuͤnten ge⸗ Calaminiha arvenſie Il — Calamincha arvenfıs, II.Ca- lamintha arvenäsverticillara: C.B.aquarica,Mars Lugd. aquarica Belgarumyan Polycnemon, quali multibibia, Ad.Lob.Calamintha altera,Dod.gal. Fuch.Tur.arvenfis;Gef-hort. Mentaftrum, Brunf. Nepera agreltis vel4.Trag.Lug.Nepeta»Lon.Po- lycnemon Lobelij, Lugd. II. Calaminrha puiegij odors;five Nepera.C.B. Calamintha altera, Mait« Lugd.Icalica pulegij odors,Gef.hort.altera odore er Pulegiitolüs maculatis,Ad.Lob.menta pıg- tantior,Ger.ico.anguftis folijs, Eyft.Nepeta agre- ftis,Cord.in Diofc.Pulegivim ſyl. ſive Calamintha altera,Dod. Calaminthum , quod vulgo Nepeta, G cf. II. Mentha rotundifol. paluftris, feu aqua- tica major,C.B. rubra,Brunf. (yl.altera & aquati- ca, Lon ſyla.Cæſ. Balſamina agreftis & Nepera 3. Trag. Silymbrium fyl. Matt. Lugd. Sifymbrium, Fuch. Dod. primum, Thal. Calamentum 3-Ang« Silymbrium agrefte aquaticum,Gef.hort. Aquari- calıveSifymbria mencha,Ad Lob. Balfamira ofh- cinarum. Eyft.] Srangsfifch Poulior faunage, Er Cala- ment des Champs. Niderlaͤndiſch Wilde Fed Munre.] Das dritte aber wird gennenet Wajlermüns vnd ER N GT iz — Waſſernept / Lateiniſch Calamintha aquatica,Cala- —— N III mentum aquaticum; [ Srangöfifch Mente Aquanque: ENT Welſch Balfamirz : Niderlaͤndiſch Roode Water⸗ — munttt c NEIIES H Von der Natur vnd Eigenfchafft — — der ichermine. GARBES ISIS ge? viel die Wir kung vnd Tugenden diefer Můn⸗ — I gen belanget /tommen dieſelbe in allen Stuͤcken III. Woſſermůng. mit den vorigen Beramuͤntzen uͤberein. Derhalben Calamintha aquatica. auch eines für dag ander kan gebraucht werden; vnd was von den Bergmuͤntzen im vorigen Capitel iſt ver» mieldet worden / fol auch von dieſen Ackermuͤntzen ver⸗ aa. : R ser = DonWirbeiof, f. Wirbeldoſt. Clinopodium.I. * Fr D I ren N «N 2 Kr NW Lee MW N 2 3% | . Nail Ah Ri un er PER — —3 — u! MMS m N HR, N # N 38 Frl — — a MR x a N ARE IM 8 — —— > S { 1, Die Waſſer muntz iſt dem wilde Balſam faſt glei Waſumüntz allen daß die Blaͤtter etwas kleiner es wu piereekereinholen Stengel / voll Saffts / mit Neben, äfttein befegerz an weichen bleiche Blumen herfuͤr kommen. RR Sie wachſen anf den Aggfern vnd Feldern / end auch bsy Waflern; blüyenim Junio vnd Julio, Das Ander Buch / von Kräutern. 737 11, Wirbeldoft. Steinpoker, F Donder Natur/Krafft und Eigenſchafft A ; \ Clinopodium. Il. der Wirbeldoften. N &, ‚Ribafıus ſchreibet lib. 15.colle&. medicin. der — AS Wirbeldoſt feye warm vnd trucken im-dritten a 2 A Brad, — Innerlicher Gebrauch. Es meldet Dioſcorides daß die Bruͤhe / da Wirbel⸗ Krampft: doſt ein geſotten iſt qut ſeye wider don Krampff / ne 2 > Harnwind: Treibe anch die Monatzeiten Monty er Weiber / vnd die Geburt; Sey auch gut wider ie gig 8 gifftige Thier Biß. 9— Fe Bi * Die Zweiglein in weiſſem Wein geſotten / vnd AL enniae ® truncken / bringt die vnſinnige zerruͤttete Melancholi- —— 2 6 cos widerumb zurecht / vnd ſoll an vielen warhafftia er 9 funden vnd bewehrt worden ſeyn / wie ſolches Matthi- N olus bezeuget. x EN Das XI. Kapitel. TAU N Von Meliſſen. I ASS U) h er Meliſſenkraut. I. MNeliſſa. i Y >> N H AN . A Eß Wirbeldoften ſeynd zwey Gefchlecht / J. Das erſte beſchreiben Diofcorideslib,z. ca. Wiri eiboſ. m Daserftebefipreiben Dotcena⸗Vvn 104.9ndOribafiuslib.ı1.Medicin.colle&. daß es ſeye ein ftandrlechres Kraͤutlein / mit vielen Eſt⸗ lein / vnd zweyer Spannen hoch / ſeine Blaͤtter verglei⸗ chen ſich den Quendelblaͤttern / ſeine Blumen haben ein Geſtalt wie ein Bethfuß / voneinander gefent/ wie deß Andorns Blumen. 11 IT. Das ander Geſchlecht iſt an Blaͤttern / ſtengeln Wirbeldoſt. ynd Blumen geringer dann das erſte. SE vonder Wurtzel an biß oben auß mit ſchoͤnen ee ER Se Bluͤmlein vmbgeben / ſo den Lavender Bluͤmlein gleich / vnd rie⸗ D cher das gang Kraut faſt wie die gemeine Baſilien.] Das erſte waͤchſt an fleinechrigen Orten / [das an⸗ der wird in groſſer Menge auff den Aeckern ſonderlich wo die Sandecht vnd Sonnreich find in Teutſchland vpnd Franckreich geſunden.] Ir, Wonden Namen. — uleg um montanum, Lon. Cala- Tur.Acynus;fi \ vele Ocimifacie,C.B.vulgare,Lob.Cluf.hifl.alte- ä zum Marchioli,Lugd.Ch nopodium aut Le&ipes, Ad.Clinopodium;Ang.Tur.Cxf.majus;Thal.Ba- filicumz. Trag. Calaminchum montanum, Eid. Pfeudoclinop 1Marr.Acinos,Dod.gal.Fuch, von den Gtiechen vnd Sareinern m genannt/darumb daß feine Biu⸗ * = & — — — — ſchlecht ſchreibet Diofcorides, daß ſich feine Meilen, Blätter dem ſchwartzen Andorn vergleichen? oder der Bienfange/allein dab fie groͤſſer ſind / vnd nit ſo rauch. Seine Wurzel iſt der Reſſelwurtzel gleich / darauf lange viereckte Stengel [ Elen hoch / zu zeiten höher Jwachfen an welchen es bleichgelbe Blumen K trägt. Der Saame iſt dem Aaleyfaamen gleich / doch etwas kleiner: [ In kleinen Huͤlſen gantze Ge⸗ wächs gibt einen Geruch wie die Citronaͤpffel / faſt ͤ⸗ beralin Italien / aber bey vns reuchet ſie ſchier wie Wangen je mehr man aber daran reucht / je ſuͤſſer der Geruch wird.] II. Das ander Geſchlecht / die Tuͤrckiſche Meliſſen / ee Von dm erften Ges 1. hat ſchmaͤlere vnd laͤngere Blätter dann die erſte / ſeyn — * © ein wenig serferffrydie Blumen find größer : Purpur⸗ farb oder blaum iecht / elich auch weiß. Der Saame iſt fanglecht vnd ſchwartz — 111. [Das dritee Geſchlecht iſt die wilde Meliſſen ſe rn etliche fir die rechte Meliſſen halten / wir aber vermeh⸗ I wer Gggs nen / RE. © A ee er 4 738 A Tuͤrckiſche Meliſſen. FC \ 11. Melifla Turcica, II 8 IN « 1 J nen / es koͤnne koͤmlicher vnder die todte Neſſel geſetzet werden. Dieſe hat ein zaſerechtige Wurtzel / anß welcher jährlich etliche fange viereckete rauche ſtengel / wie auch an den todten Neſſeln herfuͤr wachſen: An welchen die Blaͤtter der erſten Meliſſen gleich / je doch groͤſſer run. tzellechter vnd ſchwartzgr uͤn / vnd etwas higig am Ge⸗ ſchmack: Die Blumen ſind lang / ohne Geruch / drey oder vier bey einander/ gemeiniglich Leibfarb / etliche wol gang weiß / auß Huͤlſen herfuͤr ſchlieffende / in wel⸗ hen ein ſchwartzer ziemlich groſſer Saamen einge, ſchloſſen ift.] : Beyde Gefchlecht werden in Gärten gepflantzet / DR im — 5 [das dritte waͤchſt auff den ſchattechtigen Bergen vnd bluͤhet im Meyan.] — 7 Won den Namen. Eliffen oder Meliſſen ⸗ Kraut / heiſt auch Honi a a Bienfange vnd Mur — GricchiichMersaragumer, [dasift Bienenblat) vnd lelopv⸗, das iſt Honigblat / dieweil die Bienen den Honigſafft von dieſen Blumen außſaugen Lateiniſch Melifla,Citrago,Melitis;Apiaftrum vnd Citronel- la. Welſch Cedronella Meladella,| Naranzata] Frang6- ſiſch und Boͤhmiſch Meliſſe. Arabıfch Bederangie. Spanifch Torongill(lerva idreira. Engliſch Bawme.] Die andere heift Meliffa Turcica,five Moldavi- E Ca, weil fie vo auß der Moldam / dafiedann fir K der gelegt / lind fich felbft wächft/ift gebracht worden. Melifla horten- fis:C.B.& Lon.Melifla,Brunf,Ang.Dod.Cel.Ger. officin. Eyft.domeltica velı. Trag. deſc. noftras, Cam.Meliflophylium Matt.Geſ.hort.Caſt. Lugd. vulgare veladulterinum,Fuch. Apiaftrum.Match, Cord.inDio.Lac. Tur.Ad.Lob.Citrago,Gei. hort. U. Meliffa peregrina folio oblongo,C.B.Molda- vica, Marr. Caft. Lugd.Melifla vel Cedrönella,i.e, Citrago Turcica; Gef.hort. Meliflz genus ex Ori- . ente,Cxf.Tureica, Dalech. Lugd. Cam, Ger,Me- liſſophyllon Tureicum,Ad.Lob.] r D. Jacobi Theodor Zabernaemontani/ Bonder Natur,’ Krafft / Wirckung vnd Ei⸗ genſchafft der Meliſſen. seiten if warn im andern / vnd trucken im erften Grad.l Mag nußzlich innerlich und euſſerlich zum Leib gebraucht werden.] Innerlicher Gebrauch der Meliſſen. DI: Meliſſen werden zu vielen Schwachheitenge- galte Gebre braucht / als nemblich zu den falten Gebreſten deß en def Hirm Haupts vñ deß Hirns / deß Hertzens / deß Magens vnd ken der Murter. [ Dann die Brühedarvon getruncken / Mutter. auch an das Kraut gerochen / ſtillet das Diutrermehe.] Fernelius fchreibet lib.6.methodi med.cap.6.daß Meagoırs fie das ſchwartze verbrante Melancholiſche Gebluͤt laͤu. Grbrs: rem tern vnd bezwingen / vertreiben alle Trauwrigkeit vnd Bersrande Gebtür aufs G Schreckens fo von der Melanchofey herkommen / vnd *5* machen froͤliche Träume / führen auch zum Theil das verbrante Gebluͤt auß dern Leib. Es werden die Meliſſen auch von Rondelerio ſehr Melancholel gebraucht in Melancholia capitis, defgleichen auch — indem Schlag Paralyſis genannt / zu der Fallenden⸗ Saͤwinde ſucht / um Schwindel deß Haupts / vnd zu den alten kalten Wehetagen deſſelbigen / in Wein geſotten oder eingebeizet / vnd dariiber getruncken / dann fie ſeyen dem Haupt vnd dem Hirn gang bequem / daſſelbige su waͤrmen vnd zuſtaͤrcken. Dioſcorides ſchreibet / daß ſie gut ſeyen den jenigen Kurtzer A⸗ ſo einen kurgen Athem haben / das Pulver mir Honig bem. vermiſcht / vnd eingenommen. Er fetzt auch wenn man die Blätter mir Niter ein⸗ Gifftige H nenme / ſehen ſie gut den jenigen / die gifftige Schwaͤm⸗ Sewät. Bauchgrim̃k. me geſſen haben. Seyen auch gut wider das Bauch⸗ grimmen. * [Metiffen in Wein geſotten vnd getruncken / iſt gut —5 — für alle Bergifft.] ergufft, Es har auch die Meliffen ein groß Lob befommen, Schwach das ſchwache ohnmächtigeHers zu erfreuwen / ſtarcken Dr vnd zu traͤfftigen / vnd fo cs ertaltet iſt / widerumb zu er⸗ — — die Schwachheit und Ohnmachten deß Herzens die, felbige abzuwenden / ſonderlich fe von falten Vrſachen herkommen, — Die jenigen welche ein boͤſen Athem haben ſollen Boſer A⸗ fich lärigs der Meliſſen gebrauchen. them. [Die Blätter nůchtern geſſen erhigigen den Ma⸗ Dauwung fuͤrdern. 1 genyond fuͤrdern die Daͤnwung In Franckreich pRege mn den Kindbettern / ſo ſehr grameofe mact / Krafftloß / vnd zur Reinigung / auß den jenigen Kindbetiern Gipffeln deß Krauts mit Eyer / Zucker vnd Roſen. waſſer Tortenzumasben). — Euſſerlicher Gebrauch der Meliſſen. loſcorides meldet / wann ſich die Weibs perſo⸗ Vetflondene nen in das Waſſer ſetzen da Meliſſen in gefor, Yoranetr. ten ſeye / ſo bekom̃en fie ihre beffandene Zeit widerumb, — er Vnd ſagt / daß die Bruͤhe / da Meliſſen in geſotten / mit — eim Clyſtier eingegoſſen / ſeye gut wider die rote Ruhr / ßgleichen wann man die Zaͤhn mit bemeldter Bruͤh waſche / ſo lin dere ſie die S erſelbigen. | Die frifchen Blätter serfi die Augglie⸗0Augengue⸗ d— innen derſchmerti · # el id Wullkrau in reifen und : Rote She en der Huͤ ei zu finderen in Wein oder | — ae gelcat. - a Br; Meliſſenkrautl vnd Chamillenblu ge Saͤcklein gerhan/in Waller oder ] ir — zwiſchen zweyen Tellern außgetruck die vnruhige Mutter gelegt, get ſie widerumb zurecht. Daher gs? Mutterkraut genennet wird. / — | Das Ander Buch/von Kräutern. 739 A [LDämpffond Schweißbäder von Meliſſenkraut / Feſchwache Hertz / vnd erwaͤrmet daſſelbige / iſt gut den gote Raba zaye bringt ven Frauwen jhre Bloͤdigkeit. Mflafter auß friſchen Meliſſenblaͤttern vnd Saltz Kröpf. gemacht / vnd auffgelegt / zertheilen die angewachſene Banden. Kroͤpffe / reinigen vud faͤubern die Wunden / linderen fümeg. Den Schmertzen der Glieder. rather Das geforten Kraut aufgelegt / ſt ninlich in gifftiger Büprender Thier Stich / wuͤhtender Hunds Biß vnd dergleichen. — So jemands von Bienen geſtochen wird / lege diß Kraut uͤber / es nimbt den Schmertzen. Binendafte So man die Bienſtoͤck mir dieſem Kraut reibt / ſo mit wegfus· n stiegen die Bienen nicht hinweg. xIn der Laugen gebepgerzond damit vielmal gezwa · bauen. genm behaͤlt das Haar bey feiner Farben / daß es nicht bald grauw wird. B Mieder Bruͤhe ſich gewaſchen / reiniget die Haut Dfauberteit von aller Vnſauberkeit Die ſaule Schäden werden Fauie ſhaͤdt. Dadurch gereiniget / vnd zu der Heilung gefürdert:] Von Meliſſenſafft. BI: mandenSafft auß den Meliſſen bringen kan / it bey dem Wermurhfafft angezeigt. Weiber reis nigen. Bauchgrim̃ẽ. GBifft von Thieren. men / reinige die Weibsperſonen / vnd bringe jhnen jht Zeit / mit Beyfußwaſſer eingetruncken: Es vertreibt auch das Bauchgrimmen. Der Safft mit Wein ge⸗ truncken / iſt zut wider dag Gifft / ſo von Thieren kombt. — Safft in die Augen getropfft / beſſert das Ge⸗ icht. Meliſſen Syrup/ Syrupus Meli Iophylli. c San fan auch auß den Meliſſen einen nuglichen Syrup zubereiten wie auch andere gemmeine Sy Geficht beffes den. rup. Vnd iſt dieſer Syrup in gleichem zu gebrauchen / Deßgleichenauch nuglich zu allen ae wieder Safft. & p ® x; 4 — — det iſt. MEſentraut mit ſeinen Stengeln genommen / zerhackt/ vnd in Balneo Mariæ gebrennt/gibtein herrlich gut Waſſer Andere beyzen das Kraut zuvor ein Nacht in gutem firnen wein ein / oder aber in Mals vaſier / vnd diſtillieren darnach das Waſſer darvon.] Wo es recht verwahret / bleibet es drey oder vier Jahr gur.] 3 5J BEER n der Slider endanderemehr. - * Hauptwehe ‚son Kälte, Morgens vnd Abendsvj.lorh deß Waſſers mit .ñ. loch Betonienſyrup einnemmen / hilfft jihnen gar wol. Ertatte Mut⸗ ter. Muttergtim⸗ men. Magentru⸗ en, — — Meliſſenwaſſer in üben Wein gethan / macht ihn — widerumb lauter Fleiſch mie gemeltem Waſſer bes ſprenget / bleibt ein gůte Zeit friſch ond ſicher für Flie⸗ ; gen vnd Maden J. ® e Von Mitiffen Zueker/Conferva Meliſle Je weiſſen Blumen der Metiffen werden mit zu⸗ “fer zu einer Conferven ein gemacht / wie die Rag⸗ leinbiumen. Est genügt den Melancholicis, ver- mehr die ſchwer mn hige Gedancken / ſtaͤrcket das kalte = Put mo a 2 un e * $ — * G Plinius ſchreibet ‚daß der Meliſſenſafft eingenom⸗ a — — indelyder dasErflate ⸗ K tunckeln Augen / ſtillet die rote Ruhr / vnd das Bauch, Zauchgrim · grimmen. m. Auß den Blaͤttern macht man mit Zucker ein Latt⸗ werg oder Conſerv Man nimpt der Blaͤtter ein Pf. zer ſtoſſets wol / thut darzu anderthalb Pfund rein ge⸗ ſtoſſen Zucker / ſtellets an die Sonnen / vnd vmbruͤh⸗ rets deß Tags vielmal. Solche Conſerv iſt aut denen / ſo den Athem anders gurrer A⸗ nicht mögen haben / dann wann ſie ſich auffrichten : De"... wie dann auch dem erkalten Magen: Treibet auß die Yiagır. vnrein boͤß Melancholiſche Feuchte: Da man auch Er deß Abendts wenn man zu Berhachet/einer Baum⸗ er nuß groß einnimmet / vertreibet es alle erführeckliche Srferituge räume, Metiffen Bein. Sy An pfleat auch ein Wein davon zumachen : $afr fer über j. Pfund Krauts xiiij. Pfund Moft ſie⸗ den / biß er flar vnd hell wird; Vnd iſt zu erzehlten Bre⸗ ſten ſehr dienſtlich.) | Don Metiffen Eſſig. Es wird auß den Blumen ein Eſſig bereitet / wie von den Naͤgleinblumen / welcher euſſerlich zu den Ohnmachten deß Hertzens faſt dienlich iſt / ein ſchwaͤm · Ohnmacht lein darin genetzt / vnd daran gerochen / oder mit leinen Tuͤchlein über das Hertz vnd Pulß⸗Adern gelegt / vnd auch an die Naſen geſtrichen. Extract. san macht auch ein gan lieblich Extract darauß / welcher mir einer Fleiſchbruͤhe oder dergleichen? gar wenig gebraucher zu vorgemeldten Maͤnglen / ſon⸗ derlich in kalten complexionen fehr dienftlich iſt. WVon der Krafft der Tuͤrckiſchen. eſes iſt der erſten an der Wirckung nit vngleich / ond wird der Saame ſo ſehr wolriecht / ſonderlich für kraͤfftig gehalten.] Das XII. Cap. Von Roßmareinpoley. Jeſe beyde Geſchlecht der Poleyen / haben . jhren Namen von der Geſtalt der Blaͤtter Roßmarein⸗ D vnd der Blumen. Das erſte Geſchlecht wird Prien. genennet Roßmareinpoleh / dieweil ſich feine Blätter den Blaͤttern dep Roßmareins vergletchen/ / vnd Pos —— ſeine Blumen der Poleyenblumen aͤhn⸗ ſeyn. Hat ein zertheilte knodechte Wurtzel / darauß viel kleine ſubtiele zarte Stenglein kommen / mit den ſchmalen Blaͤttlein beſetzet. Das anderGeſchlecht der Maſſiliſche Poley iſt dem we 1. $ erſien gang gleich / außgenommen / daß feine Blaͤtter Mefufger ettoaggröffer vnd breiterfind. Sie werden in Creta vnd Maſſilien funden. Das dritte Geſchlecht iſt das Teutſche Poly. Po⸗iIr. ley iſt ein Kraut / ſo hin vnd her auff der Erden kreucht / Zeut cher fie Dntendel/dann es nit in die Höhe waͤchſt / es wolle Pr dann blůhen / doch nicht über einer Spannen hoch / vnd iſt ſeine wurtzei duͤnn vnd zaſecht Der Stengel iſt Spannen lang / etwas rauch / vm̃ welcher die Blumen ſind / wie an der Baſilgen biß oben auß / gemeintglich weiß leibfarb / etlichs rot leibfarb / bißweilen gan zweiß: fo im Sommer wann die Kräuter der Hie halben doͤr⸗ ven vnd welcken anfanget au bhühen / ober fchon auf dürzer Heide ſtůnde. Ja er waͤchſt ſo gern / daß es auch auff die Kraͤutze gebunden zunimbt und waͤchſt. Die Blätter vergleichen ſtch dem Majoran / ſeynd doch et⸗ was groͤſſer. 3 Diejes wächft gewoͤhnlich an ſeuchten Awen / Wie. fen vnd Waͤlden / fladert hin vnd wider vnd zu Zeuen abereucht es sin ganz Feld.) — Bass ij Von — — Ps 740 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani/ F A Roßmareinpoley. Maſſiliſcher Poley. x I. Pulegium Creticum. II. Pulegium Mafltlioticum. — * * Teutſcher Poley. % - Das ander Geſchlecht aber wird genennt Maffilis III. Pulegium Germanicum, ſcher Poley / Sateinifch Pulegium Mafhliocicum; [Der Tentfehe Poleptwird Polep on kleiner Bal⸗ fam genannt: auff Latein wie die andere Pulegium, das iſt / Floͤhekraut / weil der Rauch darvon gemachız die Flöhe vertreibet / nach PlinijZenanuß.]Pulegium latifolium,C.B.Pulegium,Brunf.Trag.Ma:.Fuch. im. ER ¶Der heylige Hieronymus ſchret Indianern der Poley in gröfferem —— PPoley ven | | Feuchtigteit der u Von den Namen. vnd euſſerlich & pas heißt Grichifch JArxor ond Praxur ei Aras bifch Alnegern » Alnam : Latenuſch Pulegium : dag ift, Fiöhetranf] weilder Ranch darvon gemacht / die . Flöhe vertreibt/wie Plinius bezeugt. Weſſch Pulegio: Zransöfikh Ponliot: Spanifch Poleio: Böhm, Poleg. Das erfteßefhlech wird genennt Noßmareinpo- fenySareınifch Pulegium Creticum, diemeil es in der ⸗ felben Snpilfundenwnd, Er nimerfienthiil, /sertheiler alle gäbe Shraf vor IS Pd erwas bitter Jondeiner ſubtielen Subftans/habın — .Pbnmadt. Das Ander Buch / von Kräutern, 741 A gere Weiber vor Poley ſich enthalten / dann jhre Kin · FSo einer erwas giffriges geſſen hett / der trincke die⸗ Sahadagteit der zu vnzeiten davon geboren werden. Eberſuse· Dieſes bekompt den Leberſuͤchtigen / vnd fo an der Ge Sungen Preften haben / macht auch den Säugammen Mich macht: viel Milch. Mit Eſſig vnd Honig / oder mit zwey theil Waſſer / vñ einem theil Wein geſotten / ſtilet den Fluß / das Auffſtoſſen und Brechen / wie auch das nagen im Magen Schlund. ʒe Mir Wein Honig vnd Aloes getocht vnd bereitet) führen. iſt ein nutzlicher Tranck die ſchwarze Ballen durch den Kam fulgang außzufuͤhren / versehrer auch alle sähe fchleim Murrernepe der Lungen / benimbt den Krampff. Stiller das bauch⸗ AIR toche der Daͤrm vnd der Mutter. Zercheilt das Halß⸗ Mund. geſchwaͤr Anginam. Offt darmit den Mund gewa⸗ eg die Faͤule vnd Effen im Mund. In guten weiffen Wein geſotten vnd getruncken / * ae treiberden Harn ond Lendenſtein / eroͤffnet allerley ver» Seth, ftopffüng / treibt alfo die Gelbfuchtund Waſſerſucht / Serfucht. vnd wehret dem Grimmen. Dracfund Welcher vngeſund Waſſer trincken muß / der lege Waſſer. Poleny darein / oder ſtrenwe deß Pulvers darein / fo tan ers ohne Schaden krincken. Wann dieSchafevon dem blühenden Poley eſſen / fo fangen fis an zu plärzen. Eufferlicher Gebratich. Bauprwche, ley gerochen / ift einem Falten und feuchten Hirn Sqhwindel. 237 Aber uͤber die Stirn gelegt / vertreibet das Hauptwehe. Alſo ein Kraͤntzlein von Poley ge⸗ macht vnd auffgeſetzt / iſt zut für Hauptwehe / vnd — er € — — ram. ofen zerknitſcht / auff die Podagriſche — leget / biß daß ſie roth werden /ſtilet den Schmerzen, miltere das So mans aber fioffet / vnd mie Cifig — vnd den jenigen / ſo in der Schlaffſucht vnd Ohn⸗ macht ligen / fuͤr die Naſen hebt / etvan in Mund gibt / bringet ſie wider zum Verſtand. Welcher allezeit ſchlaͤfferig und vnluſtig / der lege frifche ae vnder die Zung / vnd erfrifche die oft. Die Zahn mir Poley Pulver gerieben / haltet fie friſch vnd ſauber: Born gerieben’ benimpt das Eſſen vnd Fäuleim Mund, —*— Mit Effigond Salsaefiofendienetden Meeeſüch-⸗ Gern tigen / vnd wider den Rrampff warm damit gerieben : — — vnd Scorpionenftich. —— auff den Brand geieget / loͤchet Erbarte "Ein abentaovenSitn genaderdarin gefeffän, Be erweichet die verharte Muteery vertreibt derfelbigen — det Bläftrond wofie verruckt bringet fie widernmb in ihr Hort, ſtell. In er geſotten / vnd mit warmen be gemafchen/vertreibe dag juchen der Haut. Bondem Poly Waffer und ſeinem jnner⸗ * — — — SE Waſſer jnnerhalb deß Scibegenoffen rwan⸗ ee >= die Bruſt vnd Lungen / Magen, alle Glieder wederwär, DE Eingeweyds / vnd fuͤrnemblich die Geburtglieder der Weiber, Nieren⸗ nden vnd Dlafeny befräfftiget E dieſelbigen / eröffnerz tzehret allen sähen Sei Weiberzere. fuͤrdert den Harn / vnd d n Weibern jhre Zeit treiber K Beburtgtier die langſame Geburt und Affter Geburt :derohalben ſol diß Waller den ſchwangern Weibern nicht gege⸗ — BE Weib ihr Bloͤdigtett oder Roſen nie har ! 8 r eit 0 nit hat / ver Weiber. of miefieben IAffel voll warn Poley Waller su Mor, gen frühe im Beth nemmen / ein Pulver von Lorbe⸗ ee > als des andern, z Die Warter offrert afengetrunden/reiniaetden Diana Magen von ahem Schleim /fürderet die Daͤwung / — wehret den Vnwillen / iſt den Mißſůchtigen dienlich / oaa weil es die ſchwartze melancholiſche Feuchte aupfübrt, Schlaffſucht. Magen est, Ger⸗ 1 fs waſſer / es benimbt dem gifft ſein ſchaͤdliche Krafft. nern, Für das bluten oben vnd vnden deß Tags zweymal Gifte. luten. getruncken / jedesmal auff vier loth / iſt gar gut; ſtillet dunn das Blutſpeyen vnd harnen: Heilet auch die Harn⸗ Yıurharnın, — — Euſſerlicher Gebrauch. ee er an die Stirn vnd Schläffgeftricheny Swaierige durch die Naſe angezogen / reiniget das Hirn von |.“ de waͤſſeriger FZeucht vnd falten Flaͤß / ſtillet auch das he In die Augen deß Abendserlich troͤpfflein gethan / * er⸗ and) Teinene Tuͤchlein darin geneger / vnd übergelege) laͤntern · erlaͤutert die Augen / vertreibt das jucken vnd beiſſem In die Ohren gethan / oder den Dampff darvon Obrẽſchmerh Shinin empfangen / werschret die falten Finß deß Haupts / vnd nimbt den Schmersen der Ohren. Das bleich Angeſicht offt darmit gewaſchen / Tuͤch⸗ Sahene farb fein darin genetzet vnd uͤbergelegt / von ihnen ſelbſt wol machen. crucknen laſſen / bringt eine ſchoͤne liebliche Farb. Vber die Naſen gelegt / ſtillet des bluten derſelbigen. Nafenbtuten we den — Schlaff vnd Schwermuhtig⸗ ——— it Das XIII. Capitel. Von Roͤmiſchen Quendel. * I. Cretiſcher Quendel. * TThyraus Iofcorides BEE — Römer ſchen Quendel in feinem driteen ®inch/dap Kemiser es ſeye ein klein ſtaudlechtes Kraͤutlein / mit - vilenZwetglein vm̃gebẽ / darã yjl kleine / zar⸗ te / ſHmale Blaͤttlein / vñ zu oberſt trage es Fleinellang- lechte Ichuppechte Knoͤpffleim / voller [kleiner ſchoͤner] Purpurſarben Blum aut fpiirerman feinen Sgamen / dann er wachſt erſt auß den zerriebe⸗ nen Knoͤpfflein / oder duͤrten verfallenen Blůmlein auffder Erden. Die Wurgel iffhofscchtdie indee - — 4 Argnep nit gebrauch wird. Der beſte Welſcher Quen⸗ dei waͤchſt in Creta / auch in Welfchland vnd Hiſpa⸗ nien / Iwachſen gern in vnfruchtbaren und ſteinechten a IRRE DR USING DR 08 m 742 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / A * Roͤmiſcher Quendel. Welſcher Quendel. * E tet / vnd getruncken / den jenigen gut ſey / ſo ein ſchwer / Gag II. Thymus niger. Fe RR. 72 a) — G ) vr 74 d © m Roͤmiſcher Quendel. dern auch in Haͤfen wie ein kleines Baͤumlein. — Von den Namen. = Rmſher oder Welſcher Quendel / hei auch Thymian-· Kraut / Thym oder Thymell; Latei- niſch Thymus oder Thymumſ Thymus capita- zus,qui Dioſc.C.B. Thymum, Matth. Ad.Lob.Cre- ticum Cord.in Dioſc. Dod.gal. Lugd. Cæſ. legiti- je) mum,Clufhifp.&hift. aphaleron, Dod, Thymus, - Ang. Lac. Caft.2. Alp.capitatus, Cord. hift. verus Capitacusı.Creticus, Cam.] Xrabifch Hafee. Welſch Tymo. Frangöfifch Thym oder Mariolaine de Angleterre. Spanifc) Tamilbo galſero Boͤhmiſch Thym. [das ander wird auch Welſcher Quendel / Thy- mian, Thym oder Demut genennet ; von erlichen Immenkraut / weils allezeit voller Immen ift: vnd wird von Dioſcoride in feinem Buch Thymum du- rius genennt. Thymus vulgaris folio latiore, C.B. Thymum durius,Dod. Lob. ico. Cluf.hifp. Ger. vulgare,Lugd. Thymusalter durior,Cam.. E Don der Natur / Krafft / Wirdung vnd Ei⸗ enſchafft des Roͤmiſchen Quendde. "A Eginerafihreibt lib.7, de re Medica, der Ro⸗ A mifche Quendel ſey warm vnd trucken im drit⸗ ten Grad / vnd habe ein Art die grobe zaͤhe Feuchte im Leibe zu zertheilen vnd důnn zu machen. Iſt eines lieblichen Beruchs/ond am Geſchmack etwas ſcharpff. Innerlicher Gebrauch des Amiſchen ne dels. Iofcorides lib.3.cap.41.9nd Oribafius lib. 2. de virtute implicium , wie auch Galenus, ſchreiben / daß der Thymian in Honigwaſſer gefor- G Ölied oder Gemaͤcht gefchwollen ift ı des Morgens — lichen Athem fuͤhren / vnd vmb die Bruſt viel grobes —— uſten. Schleims verſamblet haben / darvon fie ſtaͤtigs Rei, Aalen * hen vnd Huſten: Treibe auch den Harnı[die Bauch ⸗/ rm] die Monatzeit der Frauwen / die Frucht vnd — die andere Geburt. Item gerunnen Blut und Gifft. ben. [Thymian mit Honig vermiſcht / vnd wie ein Latt⸗ ER wergen firtiglich geſchlungen / reiniger die Bruſt / für- Brnftreinige dert den dicken zaͤhen Lungenkoder zum außwerffen.] Aetius fhreibet / daß der Thymian gut fin DEN Zrateige Trawrigen / Vnſinnigen vnd Deelancholifchen Men- Bnfinniae, ſchen / alle Morgen ij. Quintlein des Pulvers von Igdo- dem Kraut mit einem Truͤncklein Honigeſſigs einge⸗ nommen. ER | Sey auch gut denjenigen / welchen das männlich Gerswur nüchtern ij, quintlein ſchwer des Pulbers eingenom, """""* men. > Die Podagrifche /vnd ſo mit der Gliedſucht be, podagtram fchwäret findyfollen.alle Morgen nüchtern ein loth des Guedfnche. Pulvers von dem Kraut mit Honigeflig eyntrincken / dann es zeuget Aetius, daß es die Gall vnd andere boͤſe Feuchten außtreibe / vnd bekomme dem Krancken gar wol / es mag auch ſolches Pulver mit wein eingenom⸗ men werden. Mi : Thymian gu Pulver zerftoffen / vnd eins Quint / Gefhwone, keins ſchwer mit einem Löffel voll Honigwaſſer nich“ wer Leib· tern eingenommen /befompt dem gefchmwollenen Leib wolfonderlich im Anfang. £ Auff tij Quintlein ſchwer mir dem gemeinen oXy- genen vnd H mel zertrieben / jedesmal anff ein Söffel voll nüchtern Hüfrenmeng eingenommen / nimpr allen Schmerzen der genden genaen vnd Hüfften des Seitenftechens / end Bruſtſucht / vnd dag drucken vmb das Hers.] : „ Ruffus Ephefiusin tractatu de Medic· purgant. gperangor, vnd auch Oribafius in lib.de medie collect. fehreir für Gerät — 4 fi EEE EEE { vnd groben hnlıtche Gi ne u 3. Gehen coliſch den chleim quß dem außführen. Leibe führe, N —— _Diofcorides meldet / man ſoll ihn mit ein wenig gay Salz vnd Eſſig trincken / fo treibe er die ſchleimigen Bruhn Feuchten durch den Stulgang. suffügren.: Es meldet aber Fallopius in tractatu de fimpl. medicam.purgant,daß ergar ein geringe Art zu pur⸗ gieren habe, ee Wo man aber diefes Roͤmiſchen Quendels die Atergans Menge haben kan / follman denfelbigen Heiffigbran, Verftopfung chen / dann er thut auff allerley Verfiopflung dep Sei- ganeıumen bes / erwaͤrmetl vnd ſtaͤrcket alleerfalteiinneriiche Gle⸗ Yauptond der / als da iſt der erkalte Magen / die Mutter / dz Hanne” · vnd das Hirn / ſtaͤrcket und erquicket dieſelbige/ vnd iſt gut wider alle Gebreſten derſe lbigen / ſo von Kaͤlte her⸗ kommen: Entweder ſtaͤtigs in der Koffgenusstioder darüber getrunken: Bekompt auch woi den jenigen/ focin biödes Geſicht Haben, Lfo fie ce flärs un der Kopf Bur@enät brauchen. en Thymian zu Pulver aeftoffen/mit Sal vermifcht/ sutzumap. vnd zu der Speifigenu A t&uftzum ofen.] — Eurer Onbranchdep Nomen K WOn dem eufferlichen Gebranch dieſes Qundele angasow re rare "mit Cffig vermifeht, Ama yon vnd wie ein Pflafter übergeleger/di ſchwulſt / lſo von falten Fluͤſſen entfteherJvertreibe:jer- nen Ziut- theile das pndergerunnen Blut; Nehme hinweg die Sefgeir | Warzen vnd die Geſchwaͤt / ſ von den Griechen Thy- or [Thymian mit Honig vnd Ejfigwermifcher, vnd Bräkimirh neuwe frifche Ge Furergerans warm auff den Bauch g elbergetvaltig geblafenenondgefchwollenen Gcmächte. Wein vnd als gefosht / vnd Merge- Haftteat Das Ander Buch / von Kräutern. A In Spanien yfleget man die Gefäß mit Waſſer / F darinnen Thymian geſotten / außzuwaͤſchen / darinn man Wein oder eingemachte Oliven thun wil. Plinius ſchreibet / man follc den Roͤmiſchen Ouen⸗ del denjenigen für die Naſe halten / welche die Fallen⸗ defucht habenıLfe kommen fie wider zufich felbft. Sol⸗ len jhr Beth vnd gewohnliche Gemach damit vnder⸗ ſtreuwen vnd beſprengen. Von Roͤmiſchen Quendel Syrup. DE: Quendel Syrup wird auff folgende weiß be⸗ reitet. Nimb der oberſten Zweiglein von dem wol⸗ riechenden Quendel ſambt dem Bluͤmlein vier loth / Acker⸗odFeldmuͤntz / aufgedoͤrrter Krauſermuͤntz / jedes v.guin. Fenchelſaamen / Enißſaamen / Epfichſaamen / deß Saamens Dauci jedes j.loth / friſcher feißter Ro⸗ finlein / oder Meertraͤubel zehenthalb loih: Sende alle dieſe ſtuͤck bequemlich im Waſſer / nach Art der Syru⸗ pen Die Brühe ſeihe durch · Nimb zwey Pfund Ho⸗ nig darzu / ſeud jhn zu rechter dicke eines Syrups ; et Kür wuͤrtzen jhn mit einem halben loth Gallie mo- cal. 8 * — Dieſer Syrup iſt ſehr nutzlich / dann er kraͤfftiglichen waͤrmet vnd erhigiget/benimbr allen Huften vnd Ge⸗ Sätcim der brechen von Kälte verurfacher dann er zeitiget und far Pe dauwet den zähen Koder vnd falten Schleim in der Annertiche Bruſt vnd Lungen / verſamblet / ſtaͤrcket und befräfftie wären getdagZwerchfäl: erwaͤrmet den Magen vnd alle jn⸗ nerliche Glieder.] Von Roͤmiſch Quendel Wein. Ach dem man deß Thymians viel haben kan / ſoll man einen koͤſtlichen Wein daraußmachen gleiche weiß, wie von dem Wermuth Wein iſt geredt — Va Es e 7 Verſtopfung — ein hat ein treffentliche Art / alle jnnerli⸗ che Gtieder/zutwärmen on ſtaͤrcken / die verftopffung su eroͤffnen / vnd auch die Leben de Geiſter zu erquicken. Ohnmacht. Iſt gut den Ohnmaͤchtigen / ſchwachen / traurigen / vñ Ann 9 Der detuůmmerten Perfonen/hilfft den gar wol / ſo mit dem Shwinde, Schwindel deß Haupts beladen find/welche cin flärig a Hanptwoche haben/fe mit dem Schlag beruͤhret ſind / Dagenwehe. vnd ſehr zittern: Zerrheiler den groben Schleim in ver Belındfuhr. c ur np Bruſt / vnd macht den ſelben außwerffen / vertreibt das —— N re e da Se ge denSchleim Dagen e Speiß nicht verdauwen fönnen: In zu allen oberzehlten jnnerlichen Gebreſten Art gediſtilliert: wo mie Eitronen reuchte. macks / vnd zu allen kal⸗ - Bullen. fononfalten Fluͤſſen verurſachet: Iſt nuͤtlich wieder Fan dr alle Gifft den Kindern vertreibet es die Wuͤrm / ſaͤr Kinder. chetdas Geſicht / Gehoͤr vnd die Zaͤhn mit Wermur Waſſer getruncken / heylet das taͤgliche Fisher.) zauff A us dem beften Thym oder Römifchen Quendel / wird ein herzlich goldgelbes Dei auff Chymiſtiſche 743 Das XIV. Capitel. Don Thymſeyden. Thymſeyden odır Filtzkraut, Epithymum. 3* N: VAR RN JA i 4 — SAN EL NUDE E — a N a ER TN" z = Arthiolus fehreiber von dem Epithymo ‚daß Zypmfepöge, M es ſey ein Geſchlecht des Filtztrauts / vnd moͤch te wol klein Filzkraut genennet werden / dieweil cs viel tleiner Faͤden vnd Haarlocken habe. Es werde aber Epithymum genennet / dieweil es auff dem Kraut Thymo wachſe. Dioſcorides meldet ſeine Blumen ſeyen dem frembden Thymian gleich / habe důnne / liechte Knoͤpfflein mie kleinen Stielein wie cin Haar, Es ſchreibet Lobelius noch ein ander Epichymi, welches er nennet Epithy wum Giecorum & Ara- bum in feinen obfervar. vnd adyerlariis, [diß iſt nichts anders dann das vorige.J Es waͤchßt diß Krautin groffer Menaein Cappa⸗ docia vnd Pamphilia / wie Dioſcorides meldet. Und behält feinen Namen durchauß/daß cs wird Thymſey⸗ den oder Filsfraut genennet / Lateiniſch Epichymum, oder Epichymus. [ Epichymum five Culcuta mi⸗ nor,C.B.Epichymum; Mart. Lac. Ad. Caſt. Lugd. - Cat. (qui Thymo Italico innafci ſeribit) Alp Epi- thymum Græcorum & Arabum,, Lob.Ca : - minor,Dod.) _ 5 Von der Natur/Krafft/ Wirckung vnd Ei⸗ genſchafft ver Thymſeyden. Ribaſius ſchreibt / wie auch em ſeyde fey warm vnd trucken im dritten Grad / end habe aleiche Krafft wie der Roͤmiſche Duendelr allein daß fir ſtaͤrcker vnd fräfftiger ſey. Fernelius ſchreibt / daß fie etwas zertheile und důnn mache, vnd ziehe cin wenig zufammen. Es fol aber diß Kraut gefamblet werden wann es noch frifch und ans iſt: Dann wann es dürz worden / iſt es zu nichts ſonderlich nuͤtlich. Imerucher Gebrauch der Thymſeyden. DXweanchoughe Leute ſollen ſich fleiſſig des Epi- sn ih chymi gebrauchen / dann «8 fchreibt Fernelius, Pusgreinigt daß sr das ſchwartze / grobe melancholiſche Gebluͤt zer⸗ Distangeig Gags iiij theilt — 714 . D,Iaobi Theodori Tabernaemontani/ A theite / reinige den Mil / vnd widerſtrebe allen ſchwach⸗ Ffuͤnff loth / weiß Zucker vier Pfund / geſotten Moſt zwey heiten / ſo von der Melancholey jhren Vrſprung haben: Aber er bringe groſſe Hig vnd Durſt / ſoll derowegen nicht allein / ſondern mit kleinen Roſinlein oder Vio⸗ lenſafft eingenommen werden. Diofcoridesfchreibet/zwann man die Blumen mit Phleamntis { s Honig trincke / treiben vnd purgieren fie die Phlegma⸗ ſche Feucht und wartze aſche Feuchte / vnd die ſchwartze Galle vnder ſich durch Sal pargım den Stufgang. * Kginera-lib.7. ſagt / daß ſie ſonderlich gut ſeye die ſchwartze verbrannte Melancholiſche Feuchte außzu⸗ reiben / wann man fuͤnff Quintlein dep Pulvers mit Mauchmolcken einnemme. Oribaſius ſchreibet lib. 7. medicin.colle&.Daßmananderthalb loth deß Pul⸗ vers mir ſůſſem Wein einnemmen fol die Melancho⸗ B uiſche Feuchte außzufuͤhren: Vnd ſeye gut dem auff G Fan geblafenen Mil. * Tin mie Mil$. Pliniusvj.quintfet jv.auinslein. Man koͤnte beyv.quinsfein bleiben / dch minder oder weniger nach anſehen der Perſon / jhres Vermoͤgens vnd Kraͤfften. — Aber ſo man Traͤncklein bereitet von dem Thymſey⸗ den / mag man von ij.lorh biß auff jv. loth gebrauchen.] 3.Das Pulver mit Honig/ Salz vnd Weineſſig ge⸗ Anh xruncken / iſt gut denjenigen die geſchwollen vnd auff⸗ D geblaͤhet ſeyn / vnd ſonderlich den Melancholiſchen. Was ſeine Tugenden mehr ſeyn / darvon kan man leſen in vorhergehenden Capitel von dem Roͤmiſchen Quendel / dann es alle Eigenſchafft deſſelbigen ns an jhm hat / vnd wie Oribaſius meldet / iſt es viel kraͤ tiger :deromegen was daſelbſt vom Roͤmiſchen Quen⸗ del gefchrieben fol auch von diefim Epichymo ver fanden werden. Ei — Von dem Thymſeyden Syrup Syrupus = de Epichymo genannt. - ES wird der Thymſeyden inden Apotecken hefftig gebrauchet zu mancherley Getraͤnck / Pulver Latt⸗ wergen / vnd dergleichen Vermiſchung / ſonderlich ſei⸗ ner purgierender Krafft halber: aber fuͤrnemblich wird E ein nagficher Syrup davon bereitet auf folgende weiß, Numb gut friſch Thymfiyden/der vmb den Römifchen Quendel gewachſen ift / v. loth / die ſchwartze und gelbe Myr abolanen drey loth vnd drey quintlein Flachs ſei⸗ den: Taubenfropff / jedes dritthalb loth / Roͤmiſchen Quendel / Ackermuͤntz / Ochſenzungen Mirabolani Emblicivnd Bellerici genannt / reingeſchaben vnd tlein zerſchnitten Suͤßholtz / Engelſůß Wurtzel / weiſſen Lacken Agaric;hlauwen Stechas / rothe Roſen / jedes anderthalb lo th / Fenchelſaamen / Enibſaamen / je des dritthalb quintlein / außgedoͤrrte Pflaumen von Da⸗ maſco / an der Zahl zwantzig / friſcher feißrer Roſin oder Meertraͤubel acht loth / das Mark yon Tamarindi Pfund.” Zu diefen wird man sehen Pfund Waſſers ber dürffen / darinn alle er zehlte ſtůck in rechter Drdnung ſollen geforten werdeny fo lang bißfich ficben Pfunde verzehren / vnd folder Thymfeyden zum allerletzſten darein geworffen werden / vnd die uͤbrige Stůck darzu gethan werden. Diefer Syrup iſt ſehr nutz in den boͤſen Blatteren z.antzoſen. vnd Srangofen / Krebs / Erbgrind / vnd allerley Bin, Krebs. reiniafeit der Haut; tieſfen Schäden vnd Fiſteln / in duute allen Gebrechen von ſchwartzer Ball oder Melancho- vonfawan ifcher Feuchte verurfacher. So mandeffen acht auff ner Gall. sehen lorh deß mals einnimbt / purgieret et kraͤfftiglich. Von dem Thymſeyden Waſſer. ya diß Kraut / (ſo du es gruͤn nicht haben fanft) + Yen außgetrucknet oder duůrrerbein in gutem kraͤffti⸗ gen Weln / vnd laß an heiſſem Sonnenſchein wol er⸗ weichen / hachmals zeuchs ab in ein bequemes Gefaͤß. Solches Waſſer iſt ein ſondere gewiſſe Huͤlffe in aller Vnreinigteit der Haut / wie vom Syrup geſagt wor⸗ den.] N Das XV. Gapitel. Von Satureyen. 1. Gemein Satureye. gatureĩa. K = tureden. ne holnechte Wurtzelt cher feine ſchmale / ran Stengelein fommen, Iſt Garrenfräuden. — — Das ander Geſchlecht wird Srämifie turey / vnd iſt zweyerley / d Das Ander Buch / von Kräutern, F III. Roͤmiſcher Saturey. II Satureia Romana. I. A 11. Kömifche Sarurey, 1. Thymbra I. oben. aufy den find, * Eden, IIT, Roͤmiſche Saturey. IV. * Saturey. Thy — den Sommer über, ⸗ Sun ; — rer Bon der Natur / Krafft vnd igenfchafft. K Th ymian:dochiftdie anderamE 745 AN — Yon den an. Degemein Saturey wird auch genannt[Kunel/] — * N, Gartenhnfop/ Kaibsyfop/ Zwibelyſop / Huͤnerfuͤl / vnd Sergenttaut. Griechiſch OuutparSae teinifchSacureia vnd Cunila. Arabiſch Sahater Welſch Thimbra,Coniella,Peverella, [Savoreggia Spanifch ) Segu- relha. Sransöfifch Sıvoreie, Sarriette. Boͤhmiſch Satu⸗ rege.[1.Satureia hort.ſive Cunila fativa Plinij,C.B. Satureia,Trag.Lac.Lon.Dod.Lob.Czf (cu &Cu- nila & Thymbraagreitis,) Cam.altera,Matr. vul- garis,Dod.gal.fariva,Fuch.Tur.hortenfis,Gelhor. Ad.Lob.ico. vulgaris hortenfis, Lugd.iyl. altera, Caft.hortenfis itiva,Ger.domeltica,Eylt. Hyſſo⸗ I pusagreftisBru. Thymbrz z.ipecies,Ang. Thym- "br — hort. inS tureia montana Balte⸗ 1a,L „hortenfis, Lob. ob.Cxf. Thymbra, Dod. . in Diofc. & hift. Lugd Eyft. Yhymbra fyL.: Ang.agreltis;Gekhort.SarureiahtveThymbraalte- xa,Ad.Lob.ico.Saxifraga 2.Cam,ep.Matr. DI.Hyf-, ſopus albo flore,Ger. IV Sarureia Ipicata,C.B. Sie ifraga ı. Match, ThymbraS.Iuliani, five Satureia vera,Ad.Lob.ico,Saxifraga vera,Dioic. ‚Lugd.Cln ‚nopodium,Cx[-SatureiaS.luliani,Ger.] der Sarureyen. ESrun iſt am Geruch vnd vnd higig / [pnd riechen die zwo er ben wol wie die erſte IWird derowegen für waimvnn Ric gie. halten im dritten Grad. Innerlicher Gehrauchder: &? es fehreibet Tragus, daß die Samreyen gar nutz⸗ ich und wol von dem gemeinen Manıy zu vnd mit anderer Speiß gekocht werdenyfonderlich bey jungent — — — A —— Fleiſch vnd bey den Liſchen⸗ vnd ſey der armen Leuht [mie dann auch der; elJGewwrirn Leibe cum lichte he ſchaͤrpffe] damit ſie den Luſt vnd Begird zum eſen erwecket / wen / benimbt den Vnluſt vnd das Wuͤrgen vnd er A tzen zu en Dahere (8 auch ie >> Zu —— 1 den Magen / fürderndas Dan. Diuwung fürderen. Brobetalte ouftſchmeu er 746 A fcher Sprach von Saryris feinen Namen gewunnen. ] F Wenn man den Cappes Damit koche / befomme er eis nen guten Geruch end licblichen Geſchmack. Derhals ben die Armen wuͤrtzen im Herbſt den Compolt, oder Cappes damit.] Fernelius ſchreibet / die Saturey genutzet / zertheile die grobe kalte Feuchten / mache ſie duͤnn vnd treibe ſie auß dem Leib / ſey gut genůtzet / den jenigen welche eine groſſe Verſambiung von grobem faltemSchleim oder Phlegmate vmb die Bruſt haben / darvon ſie ſtaͤtigs keichen / vnd keinen Athem haben koͤnnen / denſelbigen zertheile ſie / vnd fuͤrdere das Außwerffen / mit Honig⸗ waſſer geſotten / oder in Wein geleget vnd darvon ge⸗ truncken. Er meldet auch / daß ſie gut ſeyn den Frauwen / wel⸗ Feucht zer⸗ theilen. Keichen. B chen ihre Zeit verſtanden ſey: Sonderlich aber ſo man G Zerflandene ſie in Malvaſier feudet / vnd davon trincket / ljedoch fo ſollen ſie ſich zuvor purgieren laſſen / damit der ſchleim durch die Stulgaͤnge außgefuͤhret werden. Dioſcorides ſagt / ſie habe alle Eygenſchafften wie der Quendel. Sie ſind gut dem kalten Magen / vnd erwecken den Luſt zum eſſen. Etliche Leut hacken ſie vnder die Würft/[die duͤrre Saturey werden alſo an⸗ muͤtiger vnd gefünder zu eſſen] man kocht ſie auch mit den Erbſen [Bonen / Linſen] welche nicht uͤbel daran thun / dann ſie nehmen jhnen die Blaͤhung. Bauchtrim̃t. [Satureyen in Wein geſotten vnd getruncken / be⸗ —— — das Bauchkrimmen / vnd erwaͤrmen die utter. Sdhlas · Die kalte Phlegmatiſche Leut ſollen ſich der Satu⸗ Dfnmage, Fepen fehr gebrauchen / denn fie verwahren diefelbige H fürdem Schlag. [Sarurey in Ochfenzungenwafler geſotten / darvon getruncken mehrer der Ohnmacht auff folgende weiß gebraucht. Nimb iiij pfund waſſer / ein halb pfund Honig / ſeuds mit einander / den dritten ttheil eyn / verſchaͤums wol / dieſen Tranck gebro Masenden gäglich. Diß iſt auch gut fuͤr das Magendrůcken / terwehe Mutterwehe / ſo von Blaͤſten entſtanden / dann dieſes die Blaͤſt mir gewalt zertheilet. Sein täglicher Ge⸗ brauch iſt auch den Augen gut / dann das Geſicht dar⸗ — durch geſchaͤrpffet wird, N u Gollauch nug vnd gut ſeyn für Schädigung pn» .. Sffiger reiner gifftiger Thieren innerhalb gebraucht/ond auch AR eufferlichen wol zerknitſchet auff die Schädigung ge⸗ legt. ; D Dasfrifch Kraͤutlein im Mund offt zerkaͤwet / ſtaͤr⸗ I —— cket die Wurtzel der Zan / vnd nimbt allen Gebrechen "yon Kälte verurſacht.] ' x Eufferlicher Gebrauch der Satureyen. A“ Tugend ſo von Thymian oben erzehlet vnd ſo vom Quendel geſagt werden / ſeind dem Saturey auch möglich / vmd des willen eins fuͤrs ander genom⸗ men vnd gebraucht mag werden.)] gurBe — Satureyen geſon vnd auff die harte Geſchwulſt geleget / jertreibet dieſelbige. Mit Waͤitzenmeel auff die Huͤfft gelegt / benimpt die Schmerzen daſelbſt. Satureyen in Wein gefor- ten / vnd warm auff das Haupt oder Genick geleget / [ond ein wenig vonder Brühe in die Ohren getropfft) E erweckt die jenige / ſo in einem tieffen harten Schlaf Gartrfäraf B Dpröfchmerg ligen / ſagt Fernelius. ¶Safft von Saturey in die Ohren getropfft / nmypt den Schmerten darinnen. Von ſolchem Safft mit Waͤitzenmeel ein Pflafter er. bereitetz wird. nuglich auff die Bruſt geleget in heffn gen / vnleidlichen Schmertzen. Fiehe sten. „ Saturey jerſtoſſen vnd mit Waſſer in die Gemach geſtrewet / toͤdet die Floͤhe.) — Von gediſtilliertem Satureyenwaſſer. DI Satureyen follen geſamlet werden, wenn fie bien: Alsdann follman fie klein zerhacken / vnd in Balneo Mariæ außbrennen, D. Jacobi Theodor Tabernaemontani/ DIE Waſſer iſt gut zu allen ober zehlten Gebreſten / gangmiııg darvon getruncken. Iſt gut den jenigen fo mit dem Pauptwebe langwirigen Hauptwehe beſchwaͤret ſeyn / darvon zu trincken geben / vnd mit leininen Tuͤchlein uͤberge⸗ ſchlagen. Welche mit dem Bauchkrimmen geplaget werden / Baucherime. darvon fiedarnach Paralytiei worden ſind / dieſelbige ſollen ſich dieſes Waſſers fleiſſig gebrauchen / dann es vertreibet die Wind vnd zertheilt die grobe kalte Feuch⸗ ten / ſo ſich indie Nerven geſetzt haben / vnd den tranſi⸗ tum Spirituum animalium verhindern. Es iſt auch Monatzett vermeldet / daß diß Kraut gutfey die Monatzeiten der Frderen- Frauen zu foͤrdern / darzů dann auch diß Waſſer fan gebrauchet werden / doch ſollen ſich ſchwangere Per⸗ ir beydes fiir dem Kraut / und dom Waſſer fehr en. Iſt auch gut wider den falten Magen vnd das har- eg te trucken deſſelbigen / deßgleichen zu der erfalten Mut Draceer. ter dieſelbige zu erwaͤrmen. Von Satureyenwein. Bon den Satureyen wird auch zur zeit der Wein⸗ leſung / ein Wein zugerichtet / gleich wie der Wer⸗ muthwein / welcher zu allen erzehlten Gebreſten kan vnd ſoll gebraucht werden. Iſt aber fuͤrnemblich gut den alten Perſonen / welchen jhre natuͤrliche Waͤrm entgehen will / vnd allerley crudirares oder boͤſe Feuch⸗ ten bey ſich ſamlen / dieſe lbige verzehret er / damit fie nit uͤberhand nemmenwnd Schwachheiten verurſachen. Vongediſtilliertem Satureyenol/ vnd ſchlechtem oͤl. syn fan auch zweyerley Del auß den Satureyen "machen/sines mit altem Baumoͤl / wie das Wer⸗ Das Ander Buch / von Kräutern. TAG A N. Citronenquendel. F III. Cretifcher Quendel. Serpillum 11. Citratum. Serpillum III. Crericum, (S Nark: G ni © werden der Quendelerfiche Gefchfechefim- lein herfuͤr itffeinern Biärtfein,] anden Stengeln Quendsn, ETERER Bi a RATE EN * * ee \ : „„den/deren erliche zam fepnyerliche mil / [fo mit ompt es braunlechte Blumen, x > jpren Stengelein auff Erden kriechen vnd ſich II. Dasander Geſchlecht iſt dieſem faſt gleich / al ginn pflangen.] I. So vie 18 erſte Geſchlecht belanget / Teinvvaßesanallen Stůcken groͤſſer ſt Seine Blu Suender, hat daſſelbige eine kleine duͤnne Wursel/ darauß klei ⸗men ſind dicker / vnd ſtehen mehr getrungen zuſamen. ne / runde vnd duͤnne Stenglein herfuͤr fommen mit U. Das dritte iſt ein ſtaudecht Kraͤutlein / ſcheint ee vielen Blättern beſetzt / welche fich den Majoranen o», allein an feinen Blättern den andern vngleich ſeyn / Quender, der Doſten vergleichen/jedoch Eleiner/[beyden®ewer- hatvielfleiner Aeſtlein / mir kleinen Blärrtlein beſehzet / ben kommen zu beyden Seiten andere kleine Stenger gleich den Rautenblaͤttern / außgenommen / daß ſie kiei⸗ IV. Weiſſer Quendel. V. Quendel mit weiſſen Blumen, Serpillum IV. album, Serpillum V, album U. £ WR ya 4 S IN) me) 743 yit F ner / ſchmaͤler und fpigiger ſeyn. Die Blume hat eis nen ſcharpffen Goſchmack vnd einen lieblichen Ge⸗ rich, Wird in Creta funden / daher es auch den Na⸗ men hat. 3 = * IV. V. Das vierdte vnd fuͤnffte Geſchlecht ſeyn ei⸗ Woſtr nander gang gleich / ſeyn auch den erſten Geſchlechten Quendel. pnfichyalfein daß fie weiſſe Blumen tragen. c VI VI Die zwey letzte Geſchlecht feyn einander v1.vit. auch gar verwandt / haben ein kleine zertheilte Wursel wende anzzafechtdaranfipre Stenglein kommen / damit fie.auffoer Erden herumb kriechen / Die Blaͤttlein find fleinond ein wenig langlecht: Ihre Blumen fehen rund zuſammen wie cin Kugel / welche an dem einen Geſchlecht weiß feynyan dem andern braun alle beyde eines guten Geruchs vnd ſcharpf fhmads. ER Bee °C. Clufius gedencket noch dreyer Geſchlecht der Duendeln/foer SerpillaPannonica nennet / darvon zufefen ift in feinen obfervarionibus Pannon.lib.3. cap-g5.[deren die erſte iff das Eitronenquendel. Das ander ift dem Heinen Quendel ganz gleich / allein daß gu eiten das gange Kraut wie Nußbaumenland ci- D nen Geruch hat : zu zeiten iſt es ohneinige Geruch. Das dritte aber fo auch fehrmeit pin einander flecht vnd feine Ziveiglein in die Erde pflantzet hat fange ſchmale Blätter / fo auff der legten Seiten haarechtig find: die Bliuͤmlein fo pur purfarb vnd mit weiß ver⸗ miſchet / ſthen oben an den Stenglein / jedoch nit rund zufamimen geſeret. Dieſes waͤchßt bey vns auff der Waſſer fall an ſteinechtigem Dre. Der Duendelwerden cin sheilinGärren funden / ein Theit aber auffden Felſen Büheln end ſteinechtigen Orten důrren Auwen vnd Wieſen faſt allenthalben.] Fangen im Majo an zubliien den Sommer uͤber. : Sind D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / VI. Klein weiſſer Quendel. Serpillum VI. minus florealbo. VI. Kleiner Quendel mit braunen Blumen, Serpillum VII. minus flore purpureo. Ye >> AR CH 51 Cam.Ger.VI.&VU.Serpyllüvulg.minus.C.B.Ser- pyllum,Brunf.Trag-Fuch.Ang.Gef.hor. Tur. Lac. Lon.Ad. Lob.Cxf.Lugd.vulgäre,Dod.Ger.ylve- ftre,Matth.Cord. inDiofc.yl. alternm,Catt.vulg. repens, Cluf.hift.] Welſch Serpillo. Sransöfifch Sor- ponlet. Spanifch Serpellio. Arabiſch Hemen. Boͤhmiſch Matery dauſſtka. Niderlaͤndiſch Quendel. Von der Natur/Krafft und Eigenfchafft dreß Quendels. * Es meldet Oribaſius lib.5ı.medicin. collect. daß ı der Duendel eines feharpffen Geſchmacks ſey / vnd wärme faft fehr. Vnd ſaget Eginera daß der Quen⸗ del ſo warm ſeye / daß erauch den Harn vnd die Menſes — ——— — pr — — er der foin Gärten gezielet wird.] Innerlicher Gebrauchder Quendeln. Linius Valerianus ſchreibet / das Pulver von den Bauchgtint duͤrren Aiendel in Wein oder Waller genom- — inen vnd getrundken/ verrreibeauch das Baucher m- pm men / treibe den Harn fort/vind mir Eſſig genuͤtzet / ſeye er gut wider die Gebreſten deß Milfes. Er ſchreibet auch / daß der Quendel aut wider dag Sire. Gifft ſeye lDann inder Spelß vnd Tranck genutzt / iſt Sifige ein Theriack fuͤr alle Gifft der Wuͤrmen vnd Schlan⸗ Fa I Ä gen vnd hen ſſie vondengifftigen Thieren nicht mögen beleidi⸗ Vonden Namen. ger werden. : Bei —S— auch genennet Kuͤnlein / Huͤner ⸗Accius ſchreib meen RER koͤl / Coſteng vnd Huͤnerſerb. [wilder Poley ]IGrie⸗ mit Eſſig einnemme / fo lege es das Bin — E chiſch vnd Lateiniſch Serpillum; &grudeor vnd Her- K alfo gut den jenigen/wel — pillam.[von Kriechen IItem Cunilago. [L.Serpyl- Quendel mit Eſſig vnd Hon um fativum, C.B.Serpylium,Mart.Lac.Lugd.do- cken / wie dann auch der Saffrvon Qnendelauff melticum,Caft.foliisamaraci,Ger. Il.Serpyllüfo- halb loch mit fo visl Eifig eingenommen au liis citri odore,C.B.alterum citratum, Matt.citrum fo Blut fpeyen, — dlens Geſhort. Thal.fyLı. citratum Caſt. Serpyl- Mit Suͤßholtz oder Honig / Ani lumreferens planta odore citri,Czf.pannonicum ten / reimget die Bruftvondenzähen. —— — 11. Berka Dana: a 0 F EN! Serpyllum folioThymi, CB. alterum, Dod. Nar- Mit Anigin Wein En Paarn: bonenfe foliis & ee erpufillianguftifoliThy- ._ fegt — a Spt mi,Lob. Lugd. Serpylium fyl. ZygisDiofe. Cluf. Der Saame mit Wei fen : tem von Sendenund hift.Creticum,Ger. IV.& V. Serpillum vulgare dem Kraut flärhs getruncken/ den Skein zin biafen Stell» majus,C.B. majus fl. purpureo & aliud candıdo, Enden vnd Blateren.) FR | , ; x Bon DasAnder Buch / von Kräuter 749 A ” Von den Quendeln ſchreibt Dioſcorides gar kurz: a — —** daß der Quendellin gutem firnen Wein geſotten vnd Das XVII. Cap. en), getruncken / treibe den Harn / vnd der Frauwen zeit / Don Kraut Polio. Krampf — jenigen / ſo — ſeyn / * nuglich 1. DBerapolium gebraucher/ wider das Krimmen/ den Krampf / die . Dit fast. Bruͤche / vnd wider die hisige Geſchwuͤlſt der Leber / liſt * Polium montanum I. den Wafferfüichtigen gut.] In ſumma es wird diß Kraut nemlich der Quen⸗ del zu allen innerlihen Schwachheiten gebrauchen, gleich wie die Satureyen / davon im vorhergehenden Cap. geredt iſt / ſoll auch eins fürd ander gebraucht werden. [Der grůn Quendel iſt nun aue in die Kuchen zum Fleiſch vnd Fiſchen gleich den Pererfilgen kommen / dann er ſtaͤrcket den Magen vnd das Däumen.] Eufferlicher Gebrauch der Duendel gan frifehem Quendel ein Kranz gema auff das bloffe Haupt gelegt / — Schm zen vnd Die ſchary en Sach d et Tl nr Haupts ſchmertz. + N ES, ROSS > N m S 2 Dr (Y 3 er er y > - J — Karen % u AN) 9 * — # ) Eu * — —⸗ A * — — Saal Sl), rn. * G 8 u E PR 2); ——— — 4 —88 N R N N r Fe “ Hanyıe / —* Die His / ertreibet die erh innigkeit / re a bringt den 3* /wie Dioſcorides, Plinius, vnd Fernelius darvon ſchreiben. Dalßgſchwaͤr ¶Quendel mit Honig vnd Wein geſotten / den Halß warm gurgelt / iſt gut für Halßgefchwär? Der Geruch des Quiendels ſtaͤrcket das Hirn / ver⸗ Gptoinder. treibet den Schwindel auſſdas Haupt gelegt, Woman Bienen sieherzfollman Quendel pflan⸗ "dann er nach dem Thymian den Bienen am al, H © fer anmůtigſten / wie —— Palladius ‚sugen, A Gaͤrten geſetz Bes Geruch viel li £ — | RR een Ders - halben was von den Sarureyen im vorigen Capitel — iſt geſchrieben / ſoll auch von den Quendeln verſtanden ‚I. Braun Bergpolium. werden: Vnd kan manauf gleiche weiß auch Waſ⸗ um montanum purpureum II, ſer / Wein vnd Oel davon bringen vnd zurichten / wie von den Satureyen / auch zu eben denſelbigen Gebre⸗ ſten dienſtlich / derer Bi der Satureyen iſt gedacht worden· — Von Quendelwaſſer. Disc Waſſer — im Srach = montasywannes tn pfte ie ei 1% ir 7 = ‚Haupt Re Magen ſtaͤr⸗ den der Leber / Mittz / Nie⸗ ren Biaſen vnd Mutter — Geber ee nn Ratter Hu⸗ 4 . — — | &sätinng „ So einer von A ren — As Polinm f — —— in x — Bergpolium genennt wird / das andere Dergpoiinm De Feldpolium. I. Das erfte Geſchlecht auß den IE Berapolijs befchreiber Diofcorides , daß «8 fey cin eo und. Ärdtr das Hirn: eng as Fiandlechtes Kraͤntlein / weiß / vnd einer Spannen -Hanptond trueknet die Flüß, hoch / bißweilen auch höher / an feinen Stengelein be- Gehörum kommet es kleine Knoͤpfflein / mit weiſſen Haaren / den hor vnd Geſicht / auch der Pe darvon ————— grauwen Menſchenhaar aͤhnlich eines ſtarcken / aber u — doch lieblichen Geruchs Seine Wurselift eingig mit wenig Faſeln vmbgeben / darauß ſeine holscchte Sten⸗ gel wachſen / mit grauweiſſen Blaͤttern befegtzfo rings vmbher einwenig zerkerffet ſeyn: Zwiſchen welchen andere kleine Blaͤtter herfuͤr kriechen / der Saame iſt klein / rund vnd langlecht. Obhh 11006 X V. Polium Weiblein. Polium V. Fœmina. — II. Das ander Geſchlecht iſt ein nidriges / zartes Braun Berg Kraͤutlein gleich dem Quendel / mit vilen kleinen Aeſt ⸗ xclium· ¶ ſein / ſo ſich mehrtheils auff der Erden außbreiten / ann weicher Gipffelbranne Blumen herfür fommen. Das ganze Gewaͤchs iftgang wollecht / eines fehr licblichen Geruchs. III. Das dritte Geſchlecht iſt dem erſten bey nahe erg: gleich / ſtehet mit ſeinen Stengeln faſt auffrecht / etliche 6 * a) yollum, D. Jacobi Theodort Tabernaemontant/ F A II. Geel Bergpolium. Polium montanum luteum IM. IV. Klein Bergpolium. ‚Polium montanum IV.minimum. _ VE Feldpoumm pPolium VI.campetre. - I\ FEN ſtehen anch etwas zu der Erdengebogenygangendgar. graͤwe / ſele Blaͤtter ſind ganz weiß: Oben auß den Knoͤpfflein kommen gelbe Sllnrlein herfuͤr / daher eß auch a —— ee = IV. Das vierdte Geſchlecht iſt dag kleineſte end 5 gerinafte/fanm eines Fingers lang / mit feinen ſubti ⸗ — ad len Aeſtlein / feine Blaͤttlein find hart / weiß / klein vnd ſchmal: Oben am Stengel ſtehen drey oder vier weiſſe Bluͤmlein: Haben kein ſonderlichen Geruch an fich. V. Das fuͤnffte Geſchlecht Polium femina ger en nannt/hat ein dicke harte Wurtzel / darauß holgechte Warum. Stengel herfür tretten deren etliche auff der Erden | kriechen / gleich wie der Quendel / find zerfriimmerond gebogen mit vielen grawen blaͤttern / gleich dem Stoe - chaskraut / vnderſchiedlich befegt/oben am Stengel er⸗ ſcheinen viel Blumen’ ganghänffıg snfammen / vnd beysinander geferer. Wird Polium famina — diewei Das Ander Buch / von Kräutern. Das XVII Cap. Donyop Hiflopus. — A dieweil kein lieblicher Geruch am gantzen Kraut zu F ſpuͤren iſt / wie Lobelius meldet. VI. Das Feldpolum hat ein Wuryel / gleich dem Bergpolio / darauß duͤnne / runde vnd weißlechte ſten⸗ gel kommen mit ſchmalen vnd langlechten Blaͤtteren beſetzet / geich dem wilden NRoßmarcın. Oben an den Stengeln gewinnt es ſeine Knoͤpfflein mit weiſſen Blumen / gleich wie das Bergpolium. * Es gedencket C.Cluſius noch anderer Geſchlechten mehr der Poliorum darvon zu leſen iftlib.r.obfervar, Hifpan.c.65. [deffen erſt iſt das Meerpolium / ſo zwey⸗ erley / dann es bey Mompelier auffrecht / bey Venedig aber auffdem Sand außbreitet wachfer: das ander vergleicht fich mit dem, fo allhie die at: das dritte iſt allhie auch für dag dritte gefent: Das vierdte B iftander anderen ftell : das ſechſte / ift allhie dag vierd- G te inder Drdnung.]vnd in feinen obferv, Pannon. lib.3.cap.56. SE. ar. Es wachfen erliche auff den Bergenverliche auf den Feldern / vnd bliien zn vnderfihiedlichen Zeiten / ein Theil im Martio / ein Theil im Aprill etliche im May vnd auch im Brachmonatt.. Woeon den Namen. BErgpolium heiſt Sateinifch Polium montanüm: Das Feldpolium aber Polium ſy lveſtre, vud wird von erlichen für den wilden Roßmarein gehal⸗ t£.[I.Polium montanum album,C.B.montanum, Ang.Lob.Ger.minus & mediterraneum; Ad alte- rum feu parvum,Dod.gal.montanum l.Cluſ.hiſp. & hift.montanum alterum Cæſ. I, Polium mari- € timum ſupinum Venerum, C.B. Polium. ı Dod. vi. Feidporium. ar montanumre Vonder Natur/ — 15: Bifftiaer Thierbiß. Waſſerſucht zu Mittzſucht. nee Aber es vnd tod ıhde ucht auf Monat ʒeit Sqhtangen ES melder Diofc.daß der Rauch von dem Polio er. Vnd wenn man das Pe er ͤberlege / heylet vnd heffte es die * . befften, E Zeit der Weiber /¶ das Nachbuͤrdle / vnd todte drucht] K 751 I Ylop- N d4 j —* A D N 8 Bi N DU 4 — nn ee — —— R — 7 > U ya * YA 2 2 2 A — —— vr dc F In AN a, F J J ING y x) > do Mar — = DS N) F 7 hf ; ER EN ZEN Aussee AAN, / —— — 53 ——00 —— NN Y- nz ö —J 1) 7 \ N) ne vnd frembde Dergemeine Hyſop hat vi» SE nenlicblichen Geruch mit ſchoͤnen / gruͤnen / ſteiffen vnd langlechten Daern betleidet / gleich wie die Samurcyen allein dab ſie eins groͤſſer ſeyn / hat ein hölgechre Burzel darauß ſeine Stengel kom̃en / [an derhatb Schuh lang ben mit blaw Farben geaͤhrten Blumen zu deiten auch weiß gegen dem Hewmonat a Yfope findamey Geſchlecht / der gamei · 18 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / A geziert. Diefenlfolgerein Haͤußlein / darin ein kleines F groben Schleim außzuraumen / vnd zu zertheilen. ſchwartz Saͤmlein verfchloflen.] lag, Das ander Gefchlechrftbifem ſaſt gleich atem daß esrore Blumen überfommer/ lvnd zu seiten Die Blu⸗ men alle auff ein Seiten fich neigen.) Es gedencket Lobelius noch eines anderen Ge⸗ ſchlechts in feinen adverfariisfol.185.f0 auffder einen Seiten gang Schneeweiß ſeyn ſoll / auff der andern a⸗ ber gruͤn. * Es wird der Yſop faſt allenthalben in Gaͤrten ge⸗ langer : Blůhet den Sommer über, Lonicerus ge⸗ deucket noch eines wilden Geſchlechts ſo auff den Ber⸗ gen wächft. [DIE findeſtu in dieſem Buch / vnder dem namen Soñenguntzel od Helianthemo beſchrieben.] =... Bon den Namen. B Sp oder Yfop heift auch Iſpen und Kloſterhy⸗ ſop Lateiniſch Hyfsopus oder HyflopumfI. Hyl- fopus öffieinar.cgrulea,five picara,C.B.Hyflopus, Bfunf. Trag. Tur. Cord. in Diofe. Lac.Lon.Cam. fl. ceruleo,Eyft.hortenfis. Fuch.communis; Ang. d.gal. vulgaris,Gef.hort.Dod.Cluf-hift.faciva, Cord.hift.Lugd.Arabum,Ad.Lob.Ger.Hyflopum, Matt.Cæſ.Caſt. II.Hyflopus rubro flore,C.B.Ara- bum rubro A.Lob.Lugd.Cam.Ger.Eyft.] Arabifch Cyfe und gba. Welſch vndSpanifch Hyßopo,Englifch/ sBöhmifch und Sranadfifh np —_ Don der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ei⸗ genſchafft deß Yfops. Pa Kgineca fehreibet lib.7.de remedica,der c EL Ylopfen gar einer ſubtielen Subſtantz / warm vnd trıtefen im dritten Grad, durchtringet ond ſaͤubert. [5m Augfimonar folman r ihn bejchneiden vnd dörzen.] a Innerlicher Gebrauch deß Yſops. grobe Fench⸗ ES fehreibet Marcellus in libro de medicam. daß ER —— "= der Yfop ſtaͤrcker vnd kraͤfftiger ſey / die boͤſe Feuchte auß dem Magen zufuͤhren / dann der Wermuht. — — uch Dioſcorides wannn Wein ſiede / vnd die Bruͤhe mir Oxyn ſche / dar nach einnem̃e / ſo treibe er die dicke grobe Feuch⸗ ten durch den Stulgang. Es meldet aber Fallopius in feinem tractatu de fimpl,medicam.purgantibus, daß fie sin geringere Krafft Ju purgieren haben. Jedoch hun fie gar wol/ wann man den Leib pur, D gieren wil / daß man fie zuvor in Honigwaſſer ſiede / vnd ein Tag drey oder vier che dann man purgiere / Mor gens vnd Abendts einen quiten Trunck darvon thue / damit es den groben Schleim zuvor ein wenig zerthet⸗ le / fo hernach deſto füglicher fan außgefuͤhret werden. —— Mit gruͤnen Feigen geſotten vnd warm getrun⸗ Gekörfiär cken / erweichet den Bauch zum Stulgang. In der sen. Speiß vnd Tranck genügen macher ein hůbſche Farb vnd ftärcker das Geſicht. fen mit Ejfig und. Honig / tr incke es lauw / vnd ſtoß dar⸗ — m nach ein Feder mit Baumoͤl in Half. 5 brechen der Bruſt vnd der Lungen zu vertreiben / dar⸗ gegen er faſt für allen andern Kraͤutern zu gebrauchen gif: Als da feyn die Berftopffung der Lungen von gro» ber Feuchte / alter Huſten / ſchwerer Athem / Voͤlle der Brufty Reichen vnd andere dergleichen Gebreſten der Lungen mehr / fovon Kälte hertommen / darzu der Y⸗ ſop ein beſondere Krafft vnd Tugendt hat. Witer oberjehlte Gebreſten der Bruſt beſchreibet Dioſcorides einen auten Bruſttranck / als daß man nemme Hyſop / Feigen / Honig vnd Rauten / ſiede die ſelbige in waſſer / vnd trinck davon einen guten ſtarcken trunck / ſo ein wenig warm gemachet ſey. Da jemandt die Rauten nicht leiden koͤndte / ſoll er weiſſen Andorn / oder Doſten darfuͤr nemmen. Vnd ſo man Alandewurg vnd Veielwurtzel darzu thut / gibt es einen herzlichen guten Bruſt Tranck / ſonderlich den Seine fürnenie Krafft vnd Eigenſchafft die ge⸗ [Das gemeine Trauck zu der Bruſt vnd Lungen⸗ Sungfuce, ſucht / Heyſerigkeit vnd Raͤuhe def Halß / wird von Y⸗ Heferigteit, ſop / Feigen / Eniß / Fenchel vnd Süßholg bereitet / vnd mit Honig füß gemachet / dann es iſt dem Geſchmack anmuͤhtiger.) Zu den obgemeldten Gebreſten iſt der Hyſop auch Motenmge allein gut in Wein oder Bier gelegt / vnd flätigs dar- — aber getruncken : Oder aber mit Honig vermiſcht vnd Harnereiben wie ein Lattwergen gebrauchet / dieſes toͤdet auch die gneu. Wuͤrm / Yſop mit Wein geſotten / Fenchelſaamen da⸗ Budbers, runder/vermifcher/den getruncken / nimbt das Wehe im Magen vnd Därmenyhilfit rider Die Waſſerſucht vnd Gelbſucht / beweget den Harn vnd der Frauwen Zeit / vertreibt den Froſt deß Fiebers / vnd bringet den « 1 G $eib gute His. : Yſop mit Salbey geforten und darvon getruncken / iſt den jenigen gut die ſich klagen / daß ſie zu ſchwer vnd hart gehaben/ond jhnen dar uͤber wehe gethan haben.] Dieſer Syrup fol alſo bereitet werden. Nimb Yſop die zarteſten oberen ſtaͤndlein mit den Blumen ſo recht getrucknet ſey / Epfichwurtzen / Fenchelwurtzel / Peter⸗ leinwurtel / oder an ſtat der Wurtzel die Saamen / als die lieblicher vnd kraͤfftiger find : Rein geſchaben Suͤß⸗ holt / jedes dritthalb loth / geroͤlter Gerſten j. loth / Pap⸗ pelfaamen Bummi Tragant / Quttenkerner jedes iij. quintlein / edle Maurrauten antderhalb loth / rote vnd ſchwarge Bruſtberlein / jedes ander zahl dreiſſig: Fri⸗ ſcher feißter Roſin oder Meertraͤubel von den jnneren Kernen gereiniget iij. loth / auffgedoͤrrte weiſſe Feigen / Er machet duͤnne / ͤffnet H felßter friſcher Datt eln / jedes ander zahlzchen: Zucker» penid der ſchoͤn weiß ſeye / zwey Pfund / auß dieſen ſtuͤ⸗ cken mach den Syrup. Nimb viij Pfund Waſſers / Waſſer vermiſcht. Meir Fenchel oder Spargenwaſ· Ser? man fol aberjederzeie Beyfuß darzu nemmen damit die Krafft zn öffnen/bißsur Mutter brache werde. ar mar Wer ſich gern brechen wolt / der ſiede Iſoy vnd Kreſ = Bibergeil / weiſſen Andorn / jedes j.quintlein/ Poeoni⸗ — J K__ Euenlicherchrauch def ® — iltzſucht vnd vnd Niter wie ein Pflaſter ͤber gelegt a ; Deßgleichen in heiſſem Waller gefortei vnd über, Yrutaz a trei : Haif gſchwaꝛ — Bruͤhe den ingeſocten haben. [Dit Eifiggefochtond warm im aapıfgm et ; mi * 4vnde gerſtoſſen / vnd uͤbergeleget zeuch —*— en nen gen | fo von Schlangen gebiffen find, rn Hop Das Ander Buch / von Kräutern. A YfepauffaliiendKolen geworffen vnd den Dampff F obrenfauſen durch ein Trechter in die Ohren gelaſſen / vertreibt die Blaͤſt / ſauſen vnd klingen derfelbigen. Wo die Mutter —— + fo iſt die Baͤhung vnden auff mit Yfop ſchr nutzli Yſop mit Oel wol zerſtoſſen / vnd den Safft darinn getrucket / das Haupt darmit geſalbet / benimmet den Grind / vnd die Laͤuß darauff. Faso, Wein der fenger worden iſt / bringſt du zurecht alfo: Nimm ein Maß deffelbigen Weins / ſtreuwe geftoflen Yſop dareinymifche es wol a gr es ing aß.) — Don Dfopfaffe. us dem Yfop fol man den Safft brfingen/ioie bey dem Wermuhtſafft iſt bemeldtet worden. Dieſer B Saſſt mit Scabiofenwaſſer eingenommen / iſt gut wi⸗· G der den alten Huſten / wider dz Keichen / kurgen Athem / Auffſteigen vnd auffſteigen der Lungen / hilfft den jenegen / Grind. Laͤuß. witer Huſte en y der tung nichedann auffgericht den Athem führen können. - — Yſopſafft mit cin wenig Sala vermiſcht vnd eins getruncken / treiber durch den Stulgang den zaͤhen Schleim auf dem Gedaͤrm / vnd die Wuͤrm ım Leib / fonderlich fo man den ſauwrem Syrupvon Honig vnd Eſſig geforten darunder vermiſcht. Der Safft mit Kraͤſſenſaamen genutzet erweichet den Bauch fänff tiglich.) Von Yſopſyrup. An finder in den Apothecken einen Syrup von Yfop zugerichtet / welcher gar kraͤfftig iſt wider die — Gebreſten der Bruſt vnd Lungen / er zerthei⸗ — let den harten groben Schleim fo ſchwerlich kan auß⸗ — geworffen werden / vnd führerauch de ‚auf. Er wendet —— ſo von dem Haupt auff — — fallen. Iſt gut wider dag Scitenftechen fo von Phlegmare herkombt. Man fan auch auß dem Safft allein/os auß dem geforten Waſ⸗ fer von Yfopeinen Syrup mit Honig oder Zucker ab- fisden / welcher zu den erzehlten Gebreſten auff gleiche weiß vnd chen ſo wol kan gebraitcht werden. WVon dem gediſtillierten Yſopwaſſer. Das Kraut / wann es bluͤhet / ſoll es mit Stengeln? Blaͤttern vnd Blumen zerhacket werden / vnd in Balneo Mariæ außgebrennt. Es iſt viel koͤſtlicher / ſo man die gruͤnen Blaͤtter ſambt den blawen Bluͤmlein D abftreiffet/ klein zerhacket ondin gutem firnen Rein wol erbeitzet / beheb vermachet / und dann al diſtilliert. Diß — ——— iij. oder iij loch getruncken / vdasrägliche Tranif ——— hat talter ſchieim auß die Spuͤlwuͤrm. Welcher ein ſtinckenden Schweiß Pr | hat / der fol diefes Waſſer viel trincken / er wird deffelbie ger entlediget. Welcher u der Waſſerſucht auf kalter Vrſach geneigt wer / der trinke viel diſes Waſſers vnd E E permifche fein taglich Tranck damit nn _ MBider das flärigs Stechen vnd Wehethumb der berie und Seiten iſt diß Waffer nutz Eroͤffnet die Verftopffung —— der Leber und deß Miltzes / fuͤhret auß die ſchwartz Gal⸗ a Demmer auch das kalte eingenommene Gift.) 3 — Es wird auch gebraucht wider den kalten Magen er. den zu rwaͤrm de zu der ee ine \ in fandene Zeitforeauereiben uflerlicher&ebrauch def Yſopwaſſers. he — llar vnd das — m dh — von Fit. ee 1 K Aus dem Kraut vnd den Biumen machet man ein 73 Yſopwaſſer im Mund gehalten / vertreibt das Zahn. Ps —— wehe ſo von Kaͤlte verurſacht wird. Bon Yfopzucker.ConfervaHiffopi. RE den Apotecken finde man den eingemachten Y⸗ ſopzucker / welcher Conferya Hiflopi genennet wird. Man kan ihn außden Blumen jederzeit bereiten mit Zucker angeftoffen gleich wie die Confervam flo- tum caryophyliorum. Diefer Zu ıferdiener auch wol zur Bruſt vnd Lun · grün und gen Gebrechen / erwaͤrmet die Bruſt / den Magen vnd Zungen Ge das Haupt vnd ſtaͤrcket dieſelbige / verzehret auch Die * und kalte Fluͤß fo auff die Bruft fallen, Haupt fiäte [on Huſtlattwerglein / ſo fpeciesDia- en yflopi genennet, se föftlich Huftlatswerglein wird in wolgerüften Apothecken bereitet / vnd ift das amgebraͤuchlichſten ſo alſo gemacht. Nimb der oberſten Zweiglein von Y⸗ ſop mit jhren Bluͤmlein / Florentiniſchen Violwurtz / Thymit / ſchwartz Pfeffer / jedes vj.quint Stabwurtz o⸗ der Poley / Garten Yſop / Rauten / Roͤmiſchen Kuͤmel / jedes jloth / friſcher feißter Datteln / weiſſe Feigen / feiß⸗ ter Meertraͤubel / Fenchelſaamen jedes j.halb loth: Er liche nemmen darzu gleich ſo viel deß Tragacanths / Gummi vnd Suͤßholtz / weiß geſchaben Ingbers / E⸗ nißſaamen / Matttůmmel / Liebſtoͤckelſaamen / jedes ein auntlem. Dieſe Stück ſtoß rein aaaſammen vnd bewar ſolches Pulver wol daß es nicht verrieche. Davon fan mit Honig ein duͤnn Lattwerglein bereitet werden oder mit Zuckertaͤffelein gegoſſen werden:deßgleighen auch mie jolchem Pulver für fich ſelbſt vnd rein geſtoſſenen Zucker Treſeney zurichten. Diefes bekom met infonderfeitdemerfalten Haupt Starte wol: Trucknet das abgefallene Zäpfflein : Diener für Bo ‚alle Gebrethen der Bruſt vnd ungen von Kaͤlte ver⸗ Bapfin. urfacher/vann alle kalte zähe Schleim werden dadurch — erweichet / auch verzehret / vnd der Koder zum außwerf · n fin gefuͤrdert / wird derohalben auch nutzlich von den ns Lungenſuͤchtigen gebrauchet. Ein anders wird gemacht wie folget / Nimb Yſop/ Violwurtz tote geſagt / Mirrhen / ſchwartz Pfeffer, / ian⸗ gen Pfeffer ) Cardamoͤmlein Matenfinmel/ Peont enkoͤrner / jedes cin halb loth / Spicanardi / der Wurtzel Coſti / Ammeosſaamen / jedes j. quintlein: Stoß alle diefe Stück zu Pulver / vnd gebrauchs wie vermeldtet. Dieſes iſt dem Haupt ſonderlich gut / vnd nutlich de⸗ 1 — Fallendenſucht geneigt / tan mit Peomen ⸗ Sehnde r oder Be eingenommen werden.] on Yſopwein. 50 dem Yfop wird auch gar ein nuslicher gurer Mein bereitet/wie von dem Wermuhtwein iſt ge⸗ lehrt worden. Vnd tauge dieſer Wein ſonderlich den Alten / dann er erwärmt alle jñerliche Glieder vnd ver» iehret die grobe boͤſe Feichten / ſonderlich fo ſich vmb die Bruſt verſamblet haben: Vnd die net alſo gar wol wi⸗ der den Huſten / wendet das Keichen vnd ve OR them. we Es iſt auch dieſer Wein gut den —— — — vnd denen ſo die — haben. on Yſopoͤl. * Oel / wei man ſie in ein Glaß thut vnd alt Baum» oͤl daruͤber geuſt / gleich wie das Chamilenoͤt/ lvnd an die Sonnen ſtellet] Mit diefem Del follen ſich diejenigen ſchmieren / fo Sarg. mir dem Schlag geplaget ſeyn / Dann es ermärmer die any 1 £alte Glieder, vnd Sennadern. Das Haupt damit ge⸗ fehmieret/versreibe die Laͤuß vnd das Juckenl auf dem Haupt.] Von gedifiliertem Yſopoͤl. ES auch auß dem dürzen Kraut fünftlichein game und’ Oel diſtillieret / welches Oleum Hiffopi deftilla- etaite Os — — lamen vnd ertalten Gliedern "*" Hhhh ij fon 754 D Jacobi Theodori Tabernaemontani/ A ſonderlich gut. Wird auch jnnerlich gebraucht zu dem F bey denen es in groſſer Menge waͤchſt / nennen es der⸗ Sauchgrime. a 3313 Darmen / darvon die Colica oder halben Stanca cavallo, [Auchnemmen die Bauren das Bauchgrimmen enrftanden ift/ diefelbige wider Die Blätter mit Oblat eyn / purgieren fich darmit. umb zuerwärmen vnd dag Grimen zu vertreiben. Es Mit Milchwaſſer oder Molcken eingenommen / ſoll aber nicht allein vnd ohne Zuſatz eines andern cor · wuͤrcket es viel hefftigery dann ſo es allein gebraucht wird bewegen zu Erbrechen / purgiert mit groffem PN poris gebrauchet werden. luſt· ſchwaͤcht den Magen / die $eber/ ſampt anderen Das XIX. Gapitel. natürlichen Gtiederen, Derohalben foll mans rein Von wild Aurin ſtoſſen / mit Maſtix vermiſchen / oder Zimmer / Eniß / x gefchaben Süßhols/ Zucker darmit ſtoſſen / vnd inche Wild Aurin. Grariola. ner Zifererbfenbriien eingeben / oder anff dieſe weiß: Nimb Gratiolakraut j. loth / Meerkoͤl / Enißſaamen / 6 jedes ein halb loth / Roſinlein j. loth / ſeud es in Wein / biß auff x loth eingeſotten ift: ſeyhe ss durch / vnd gebs dem Kraucken nchtern gu trincken. Dieſes treibt das Gewaͤſſer häufig, iſt derhalben den Waſſerſuͤch · waſtrſs tigen dienlich] Camerarius meldet/ daß es den Waſſerſuͤchtigen gut fey / geforten vnd darvon getruncken: Sonder ⸗ gangwirige lich aber der Extract fo darauß gemacht, werde / [ifo drevtaͤgliche manauchnirie im den langwirigen dreytaͤgltchen Fie⸗ —— bern vnd dem Hufftweh / muß aber von wegen ſeiner Bitterkeit nicht zu viel gebraucht werden. — Euſſerlicher Gebrauch. Das Kraut in Waſſer geforten/ vnd die Brühe in aim, einem Ciyftier gebraucht, todet die Wuͤrm / iſt gut wider das Grimmen vnd Hufftwehe, Grimmen, Die Blättergriin serfnirfeht vnd auffgekegt / oder —— duͤrr gepuͤlvert / vnd eyngeſtrewet / heylen die Wunden, H Der Safft/wie auch das gebrannte Waller / ma · Giatte Haut chet ein glatte Hant / vnd nimpt die Flecken vnd Dia» man. ſen hinweg.] er ; Er Hast, Das XX. Kapitel. ; Bon Spicanarden / vnd Lavandel. 3 6. Bi a a NS — X DR N 7 Pa) 1% ——— Ca Kraut Gratiolam befehreibet Matthio⸗ var > — lus, daß es habe gevierte Stengel anderthalb )Spannen lang Die Blaͤtter vergleichen ſich etlicher maſſen dem Hyſop / ſeyen doch breiter / lin⸗1 vnd einwenig geſchartet / deren allweg zwey gegen E einander ftehen. Zwiſchen den Blaͤttern erfcheinen kleine weiffe oder leibfarbe Bluͤmlein. Die Wursel ſn gar zafecht weiß vnd duͤnn: Waͤchßt gern auff feucheen Wieſen vnd Auwen. — Vonden Namen. Ratiola wird auch genennet Gratia Dei.Cor- A Jdus nenne es Limnehion, vnd Centaurides. Anguillara nennet es Papaver fpumeumDiofcori- dis,wie Lobeliusin feinen obfervationibus anzeigt, Welſch Gratiola. Gratiola centauroides,C,B.Gra- tiola; Match. Dod.Gel.horr. Ad. Lob. Lugd, Caft. Cam.Ger.Gratia Dei,Lac.altera Cæſ. Gratia Dei, cujus femen Gelbenech, papaver fpumeum forte, Ang. Limnefium five Centauroides, Cord.hil,.K Eupatorium Mefues Cord.fchol.] _ Don der Natur / Krafft ond Wirckung der Gratiole vnd feinem extracto. Atchiolus ſchreibt / daß diß Gewaͤchs fehr bir. ter ſey / vnd derhalben warmer vnd truckner Arr Berm aldet auch [daß es ein Art hat zu purgie⸗ ren/dann ſo man der Blaͤtter friſch oder duͤrr gehen — eſſe / treiben fie den Schleim vnd Ballen durch den Sauanp Srulgang: das hab man auch an Pferden wahrge⸗ T der Spicanard vnd der Lavendel Prien reiben. nonienzwann fie auff der Weyde ſind / vnd diß Kraut einander faſt Ähnlich und verwandt ſeyn / mit eſſen] gewinnen ſie den Durchlauff / vnd nemmen die — po Greek Blumen end - Pferde darvon ab / vnd werden mager. Dis Friauler / Das Ander Buch / von Kräutern. F III Savendd. L * Lavandula J. A 11. Spicanard, Spicahortulana flore albo, ° ae zecht / zertheilt vnd mit viel Fa eln vt nbaeb en darauß viereckete / klei⸗ ne diinne Stenglein kommen / mit vielen / langlechten / lein erſcheinen. — Der Saame iſt grawſchwart 7 darven die junge wie der Roß· — * — * X N z Sekten — doch kan man fie Biel beſſer „siehe? fo man die —— vnd im Lentz oder im Herbſt widerumb in Grund legt. Ihr Vnderſcheid beſtehet darinnen / daß / was der Spicanard / mit Wurtzeln / Stengel / Blättern Blu⸗ men vnd Aehern groͤſſer / breiter / laaͤnger vnd dicker iſt / das iſt der Lavandel ſchmaler / kurzer nidriacr vnd duͤnner. Darzu iſt der Spitanard an Geruch ſtaͤrcker / der Lavendel aber milter vnd lieblicher vnd auch ge⸗ braͤuchlicher. V. Waſſer Lavendel. Lavandula alba. Se A DT * * * * 8— N N za N Du * 9 —* * AN s 1 — WE ED ESS 7 — N 756 A Es werden auch beyde Geſchlecht felbft von einan- F der vnderſcheiden / alſo / daß eines gröffer Blaͤtter hat / dann das ander: Fuͤrnemblich aber das ander Ge⸗ ſchlecht des Lavandels / ſo ein frembdes Gewaͤchs iſt / end an wenig Orten funden wird / welches Blaͤtter den andern gar vngleich ſeyn dem Dauco Ererico oder fehrwargen Coriander gleich: Seine Bluͤmlein find Himmelblamyeineg fehr guten vnd ficblichen Ge⸗ ruchs. * Geſchlecht werden in Luſtgaͤrten gepflan⸗ ger/biien im Brachmonat oder Hewmonat / [su wel⸗ eher Zeit jhre wolriechende Blumen ſollen geſamblet goerden.] — Von den Namen. D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / Fernelius ſaget lib. 5. methodi medendi cap. 19. Hanpıpüg, Wanıı man die Spicanard im Mund halte / fo be⸗ groinge er die Fluͤß deß Haupts / daß fie nicht fönnen auffdie Bruftfallen/ darzu er cine fonderliche Eigen ſchafft haben ſoll / vnd habe auchein Natur die übrige Fluͤß auß zutrucknen vnd zuverzehren. Er melde and) imfelben Buch / daß man den Spicanard und Lavan ⸗ Gaminter, del gar nuͤrlich und wol gebrauchen koͤnne / wider den * Schwindel deß Haupts / wieder den Krampff / die en Schlaffſucht / das Zittern vnd Erſtarren der Glieder / Lame. vnd wider die Laͤme. Wer ein verſtopffte kalte Leber hat der nemme ij . gerſtopftl⸗ loth Kalmus / Odermenig vnd Leberkraut jedes j. halb taste scher, Handvoll, Spicanard vnd Haſſelwurtz jeder j halbe ndvoll / kleine Roſinlein j. loth / Zimmetrinden ein » SPicanard heiſt Lateiniſch Pſeudonardus vnd G quintleinfiedediefe Stuͤck in einer guten Maß firnen Spica. I&V Lavandula anguttifoliasC.B: Lavandula,Trag.(cui& Caſia Germanica) Mat. Lac.Lon.vulgaris;Cord.in Diofc.minor.Cor.hift. feemina,Lugd.mas,Dod.gal.altera, Eid. breviore fol.& fpic»Clufhift. fl, albo & hortent. minima; Ger.Pfeudonardusfem.Matr.Fuch,Caft.Stachys, Ang.Nardus vulgo di&ta,Gel.hort.Spica,Ad.Spica Icalica& donieſtica, Cæſ.Spica Nardi, Cam.Spica Lavedula& Lavendulaalba, Lob:ico,Spicavulg: fl. ceruleo &A,alboEyit.I1.&I.Lavandula lati- folia,C.B.Lavandula,Ang.(cui & Cneorum The» oph.)Gel.hort. Dod.Ad.temina,Dod. galmajor; Cord.in Diof.&hift.mas,;Lugd.latior.foliis,; Cams altera longiorefol.& fpica,Clul.hift.A.cxruleo:& Wein vnd thue Abendrs and Morgens einen guten warten Trunck davon / diefer Tranck eroͤffnet die Le⸗ ber / waͤrmet den Magen vnd iſt aut wider die Gelb, Magen wär, fucht. ¶ Vnd anhebende Waſſer ſucht entweder für fich Geibfuce. felber alleinyoder mir Zimmer Mufcamußond Naͤg⸗ — — lein gekocht vnd getruncken / ſtillet das Hersflopffen/ Heme lopffen. vnd ſerthetlet die Gelbſucht.] — Der alte Scribent Macerrühmer den Spicanard Sen nice und Savendal daffie den Magen wärmen ond ſtar⸗ Kervenmee cken / die Winde oder Blaͤſt im Leib vertreiben / dz Hertz en flärcken/ Ind die Nieren reinigen : Und vermeldret zestpragens, auch daß ſie den Vnluſten oder Vnwillen deß Ma⸗ * geus benemmen vnd fürdern die verſtandene Monats —— zeiten der Meiber / [das Buͤrdele / vnd erwaͤrmen die Geburt m Blaͤſt imLeib € Steechas-live ſpica hortulana,Ger.fl, coeruleo & fi. Mutter dann dieſe beyde Gemächs der Beermutter PH” albo.Eylt.N ardus Icalica, Matt. Lob.Germanica» Lon.Pleudonardus,Mz>rt.Caft.mas,;Fuch.femina, fehr dienſtlich / diefelbige zu befräfftigen in Dampffbaͤ⸗ dern / Pulvern vnd dergleichen gebraucht. Die Geburt zu fiirdern vnd Schmerzen zu miltern wird nachge⸗ hends hochger uͤmnbt. Nimb Lavendel Saamen j.halb quintlein / Breitwegerich vnd Endivien ſgamen jedes Spi·ween Sernpel⸗ ffer ein Scrupel / zerſtoß / gib dieſes echiien nnd Enzietentvaffer m- | rischenden Dingen gebraucht. . LAbvandel heiſt Lateiniſch Lavandula oder Spica- nardusfemina.Welfch Lavanda. Frantzoͤſiſch La- rande. Engliſch Lavandar. Boͤhmiſch Lawendula. D Riderlandiſch Savandır. Von der Natur / Krafft / Wirkung end Ei- genſchafft. Pina vnd Lavandel feyn warm vnd trucken m andern Grad / ldoch Spicamehr dann der La⸗ Yander.] Ferneliusfchreiber fie feyen etwas ſcharpff vnd ein wenig bitter / mit einer zuſammenziehenden Krafft / ſo doch gering iſt· Sie ſeyn einer ſubtielen Innerlicher Gebrauch deß Lavandels Sift der Lavandel ein edel koͤſtliches Gewaͤchs/ Sonder anderen Kraͤuteren / welche in era wachſen / faſt den Borsug har kan zu vielen vnd man⸗ Auffſteigen der Mutter Savandel su Pulver geſtoſen mie Wein getrun⸗ cken iſt zut wider das auffſteigen der Mutter ] Euſſerlicher Gebrauch deß Lavandels. Mer ein ſchwaches kaltes Haupt hat / der fol daſſel⸗ bige ſtaͤtigs mit Laugen waſchen / darinnen La⸗ vandel / Salbey vnd Majoran geleget ſeyn. Wider die Fluͤß des Haupis / ſoll man Lavendel / Haupiſüf. Lorbeerblaͤtter / Betonien vnd ſchwartzen Coriander indie Lauge legen und das Haupt darmit zw agen Lavandelblumen in ein ſeyden Saͤcklein genaͤhet / vnd flärigs auff dem Haupt getragen / benimpt das Hauptwehe / vnd ſtaͤrcket auch das ſchwache Haupt / vnd fo man der Blumen nicht gnug haben fanz ſoll man RoßmareinMajoran/Salbeypnd Chamillen ⸗ blumen darzu thun / zu einem Pulver zerreiben/ und in Baumwoll faffen laffen/ und fülches wis cin Hür feinflätigsauftdem Haupt tragee. Wer ein bloͤdes Geſicht hat / der ſoll ſtaͤtigs At La⸗ —— vandelrichen. Zu den erlahmten Händen vnd din Sändens gern. Nimb Lavandel vnd Salvien jedes j. Hand» Singer Schwach talt Haupt. ge Serley Gebreſten deß Menſchlichen Leibes gebrauchet X voll Kramerbeer vj loth / ſolche Stück fiede man in Aitetatte werden ; Fuͤrnemblich aber / wie Fernelius in feinem Sebreſten Merhodo vermeldet / iſt er ein edle Artzney wider die * en alte vnd Falte Gebreſten deß Haupts / deß Hirns vnd Nerven. der Nerven diefelbige sn ſtaͤrcken / zu erquicken vnd zw erwärmen: Sonderlich fo man Roßmarein / ey / Stoechas / Zimetrinden / Naͤglein / Muſcatbluͤt / Car⸗ domomum vnd dergleichen darzu nimbt / in Wein o⸗ der Waſſer ſendet vnd davon trincket. Es werden die beyde Kraͤuter auch ſehr gelobt wi⸗ der den gansen vnd halben Schlag / ſonderlich von Fernelio vñ Rondeletio, welcher ſie in Pilulen brau⸗ chet / welche er hoch rühmer wider die Paraly ſun. gutem firnen Wein / vnd reibe die Hände oder Finger darmitwo man wil / vnd auch die andere Glieder. 1? — —— geſotten / vnd Anhnwehe. e auff den wuͤtenden Zahn gehalten / fli — * —— Zahn ſtillet Die Blumen in gebrandten Wein gelegt / vnd in Verloꝛn⸗ Munde genommen / bringet die verlegene Spraach et widerumb, Iſt auch gut / ſo man die falten erlambren tambre Suter ri — — eud Lavandel in Waffer/negdein Hembd darin, auß ver, a age an den Ge⸗ Heim, Von Das Ander Buch / von Kräutern. 797 A Bon Lavandelblumen Zucker. Conferva F brifthafften Dre wol ſchmiren / fonderlich da die Ver⸗ Lavendule. Kalte Ge⸗ brechen des Hirns vnd der Nerven, Schwindel, Schlag. Paralyis. Pd derNierven/als da ſeyn der Schwindel deß Hanp- Buum tes / det Schlag 7 das Erlamen der Glieder Paralylıs Spray. denennet/ das Erſtarren vnd Zittern der Ölteder vnd der Hände; Vnd foman ihn ein Zeitlang im Mund _ B heit / o bringt er die verlorne Spraach wider / vnd über G Brü ee Die Winde iſt alſo gut vnd ninfich wider das Bauch» — a Geſicht and wehret den range Sahlfendo auff die Lungen fallen. —— die Lung fi 12 * © gn8 Hat alfodaß eg den Geruch gemeiniglich verloh⸗ — — dere than die Blumen in einen Kolben / beiprengen end beſruchten fie mit Waſſer / vnd diſtillieren fie dar⸗ nach / welches etwas milder wird einzune mmen / dann S winden. ‚das vorige, vertreibet den Schwindel Abendts vnd an; Morgens getruncken / ſt ein koͤſtliche verhuͤttende Ar np /fürden Schlag / Krampff anch denen eingegoſ⸗ fenzdie jegund mit dem Schlag begrieffen / oder darzu ) gencigt find» EEE ea Melipem die Zung vom Schlag kefhwerer/ der Bergung. grigche diß Waſſer / vnd halt es viel malim Mund / es bringt die Zung wider zu kraͤfften mit der Sprach.] Diefes Waſſers ein g img: Ertatter Waſſer Sffel voll engenomen / iſt dem —— kalt 1 Magen vnd dem Haupt gar gut: Vnd har alle Wirckung wie auch der eingemachte Zucker / allein daß der Zucker nicht ſo ſtarck iſt / vnd der halben auch lieblicher amzuneumen. Harn treiben P Diß er waͤrmet alle jn Di überftüfigfeiegrober falr Harn / vnd fürdertden Wei bern jhr gebuͤrliche Reinigung] u Euſſerlicher Gebrauch des Lavendelwaflers. Er bnd borbeer / jedes handvoll / Venediſche Sciffen wie — ER e we fersiedes xij loth / zertreibe fie in dem Moͤrſel wol / laß mach in Balneo Maria —— far fräftig Waller / st vielen Sachen dienſtlich. An⸗ H nenrinden / jedes ein ſtopffung ligt. - Man fanauch das Waſſer allein brauchen die er, Ertarte mie £alte (ame Glicderzu erwärmen vnd su ftärefen : Dar» Vic det. zu dann faſt dienſtlich iſt das — — Lavandelwaſſer mit Meyenblůmleinwaſſer in: Mund gehalten / bringt die verlorne Sprach wider. Das Waſſer mit leinen Tüchlein vmb das Haupt Kg — geſchlagen / minbt hinweg die Wehetagen deſſelbigen / Basar fovon Kälte verurfache werden. Jim Mund gehalten Wogiechen⸗ lindert es die Schmerzen der Zan [von Falten Flůſ⸗ —_ ſen / trucknet das feucht Zahnfielſch / befeſtiget die Jän; ‚gibt dem Mund einen guren Geruch: macht den Mund fchön rotfaͤrbig. Es iſt auch ein ſonderliche nurliche Hůlff der vollen von röder mann jhnen des Morgens das Hirn vmb⸗ laufft das Haupt damit beftrichen / in die Naſen gezo⸗ gen / vnd die Schläff mol damit berichen.] Einfoftbarlich Krafftwajfer von Lavander 0 .oder Spiefenwafler. Hiserft kan mit ringem foften bereitet werden auff = folgende weiß. Nimb Lavandelwaſſer von den Bluͤmlein ſo in Malvaſter oder gebrannten Rein ge⸗ beihßt / thue weiter darzu folgende Stück fo getrucknet / aber doch nit zu faſt gedoͤrret ſeyn ſollen / Salbeyblům ⸗ fein, / Roßmarein vnd Majoran / jedes cın handvoll / Burretſch vnd Ochſenzungenbluͤmlein alſo friſch/ Hyſop / Meliſſen / Peonienwurtzel / Wolgemuth / jedes affh loth / Betontenblůmlein j. loth / ſcharpffen Zim- met / Peonienkoͤrner / Cardamoͤmlin / Cubeblin / Citro⸗ halb Loth ſtoß zu yulver / vnd laß Vetlorene Spꝛaach. ‚ indem Labandelwaſſer erbeigenzmit einem halben pf. ice in Bein Yu Das ander fo gröfler vnd fürtrefflicher bereit alfo: frifchen Meertraͤublein / fo von den jnnern Kernlein viger/ vnd über etlich Zeit durchſeyhe es vnd vet Kim Spicke blumlei von jhren Stilen abgeſtreifft / ein groß Giaß voll von vier Maſſen / daruͤber and gu⸗ ten gebranten Wein der wol rectilicirt ſey / vermach es fo beheb als du magſt / ſteus an die Sonnen auff fünff oder jechs Wochen lang: Oder aber vermachs mit ei⸗ nem Taͤiglein / von weitem Meel / Kalch / Eyerklar vnd klein gepülverten Maſtix gemacht / daß es nicht verrie⸗ che: Nach Verſcheinung obgeſetzter zeit / thu es in cin Kolben / vnd feg ein doppeln Heim darauff / halt es ſtaͤt in gleicher Kaͤlte / ſo lang daß es wol abgezogen fey- Zu ſolchem Waffer nimb folgende Kraͤutet / Wurtzel vnd Blumen. Salbeyblumlein / Roßmareinblumleim / branne Bethonien / aſt klein zerſchnitten / jdes jhalbe Haudvoll / Burretſch vnd Ochſenzungenbluͤmlein / — mir den Schlüffelbtügikein zu jhrer Zeitin Malvafier oder gebranten Wein muͤſſen ein» gebeigt werden ) Schluͤſſelblůmlein / Meliſſen fraufe ins’ Baſilien / Poley / iedes inij- loth / rLavander und Spickblůmiein / Lorbeerblaͤtter / friſche Pomerantzen⸗ blaͤtter / jdes zwey loth Dieſe Stůͤck alle klein zerhacket vnd erbeiget an der Sonnen / wie geſagt iſt /diftillier noch ein malab : Darnach thue folgende Specerey wol vnd rein — in das abgezogen Waſfer / laß ander Sonnen ſtehen / vnd in bequemen Geſchire ei· K culierensfolana/dafidueinen warmen Sonnenſchein haben magft, Rimb friſcher Citronenſchelnten / Poeo nienförner/jedes anderthalb loth / ſcharpffe Zimmet / j. loth / Muſcatnuß / Mußrabluen Cardomoͤmlein / Cu⸗ beblein / gelb Sandelholt / jedeseinloth/ Paradißholt ein quintlein: Dieſe fuͤck klein geſtoſſen / thue auch in das Gioß n dem lenſten nimbein halb pfund der groſ⸗ ſen feißten Zibeben von den mnnern kaͤrnlein geſaͤubert / hack ſie faſt klein / vermachs bebeb zu,pnd laß alſo ander Sonnen ſtehen: fo du dieſelbige nicht Eräfftig haben magſt / ſo ſeyhe es durch / daß es lauter vnd klat werde / dann mach na gends Puͤlverlent: Nim rein geriben Perlen ⸗· halb loth / rein geribnen Smaragdj. Scrupel / 753 Serupel / Biſem Ambra vnd Saffran / jedes ein hal⸗ ben Scrupel / rote Roſen die wol außgetrucknet ſeyn vnd noch wol riechen / rot Sandel/ jedes ij. loth / die ſe ſtuͤck bind in ein zweyfach oder dreyfach langes Saͤck⸗ fein von rotem Carmeſin Taffet bereitet / das henck da⸗ rein, vnd laß alfo gantz wol vnd beheb vermacht blei · ben / biß du es bedarffſt. ° HiemHerz Dieſes wird von piefen ein gulden Waſſer genant/ —— faͤrtrefflichen Tugendt halben dannm es ſtaͤrcket alle jnnerliche end euſſerliche Glieder dermaſſen / daßſie quiden. _ yonfeinemgebrechen jeichtlich verlentmögen werden / ——— vnd ſonderlich werden das Hirn / Herz vndLeber ſambt Geräcenuf allen jnnerlichen Gliedern waͤrmet vnd bekraͤfftiget / —— die Geiſter erquicket / Sinn / Vernunfft vnd Gedaͤcht⸗ Sallendfuce. muß gefchaͤrffet: Hilfft der Daͤuwung getruncken / oder B jibergelegt. Tägtıch nüchtern auff ein halben Nußſcha · fen poll getruncken / vnd wol daranf gefaſtet / nimbt den Schwindelond Fallendeſucht. —— Es ift ein gewiſſe Arzeney denen fo ſich vor dem — NE, oder jeg mit getroffen ſind / Abendts und Morgens davon gerruncken. Die Zungen fo er⸗ (ambt/dardurch die Rede gelegen iſt / darmit gerieben / bringt ſie widerumb zu recht. ae ———— Den Mund darmit geſchwencket / oder ein weil im Ziuere und gehaiten mimt allen Geſtanck vnd Faͤule deſſel· Böfer Serudh bigen / vertreibei den boͤfen Geſtanck deß Athems / vnd 2 Faß Höfen GeruchderNafen. Ein Tröpffleinin ein Obe gethanytöder die Wuͤrm darinn / vnd bringet zu zeiten das Gehör wider. | — 2 Weibern iſt es ein nutzlich Artzney / ES machet ſie Fruchtbar / verze ret alle boͤſe Feuchte jhrer — Geburtglſeder / ſo die Empfaͤngnuß hindern. Mit ſol⸗ machen, en beyden Waffern vnderweilen den Tranck vermi⸗ ſchet / vnd getruncken / haben fie wunderbarliche Krafft und Tugendt.] ¶Veon .apandelwein. Wbveinem Lavandelwein ſoll man * kalte nes Faͤßlein / ſolches mit 8 ein ol Aden — Feugte des Tuͤchlein thun / vnd ein Saͤcklein doanß machen wie ein Hauprfäckleinfo geſtept iſt / vnd ſolches in das faͤß die ſo einen len Magen haben. on Lavendeleſſig. E S wird ein koͤſtlichen Eſſig von dem Lavendel ge⸗ S macht/alfe daß man die Blume zuvor laß duͤrr wer⸗ den / darnach in guten Wein oder Weineſſig leget / gleich wie von dem Naͤgleineſſig iſt Bericht gegeben. Dieſer Eſſig wird für ein ſonderlich gute Hernftär- Obnmacht. ckung gehalten / wann man dem ohnmaͤchtigen Mer ſchen die Pulßadern damit reibet / oder aber leine tůch⸗ fein darinn neger/ond uͤber die Pulßadern leget. EDeßgleichen auch ſoll man ein Schwaͤmmlein da⸗ rin negen/ond ſtaͤtigs daran riechen. Auch ſoll man die Hände damit waſchen oder feucht machen / vnd daran riechen. Von Lavendeloͤl. Vß den Lavendelblumen wird auch ein Delgemas wann man fie in Baumöl wirfft / vnd in eim ame Glaß an die Sonne ftelfe/ wie das Naͤgleinblumenoͤl: ° Diefes Del wird euſſerlich gebrauchet zu den erlamb- een Gliedern / vnd die ſo erfalrer feyn/mit Wachs zu ei⸗ nem Saͤlblein gemachet / vnd die Glieder im Bad da⸗ ' mir geſchmieret. D . Jacobi Theodor Tabernaem ontani/ cken kochet mans auff folgende Spickbluͤmlein / vnd Kraut / jedes vj.loth: Waſſer vnd Wein / oder Roſenwaſſer / vnd deß beſten Weins / jedes v . loth: Seſaamoͤl / oder deß beſten Baumoͤl / j halb Pfund: Kochs auff einem Kolfeuwerlein in Balneo Mariæ in einer zinnen Cu⸗ curbit bey vier ſtunden / vnd ruͤhrs fleiſſig vmb: Seihe es dann durch / vnd behalts: Vnd diß wird Oleuum Nardinum ſimplex genennet. Das Compolirum bereit man auff vielerleyweiß : Ertich nemmen Spicanarden vj.lorh / Majoran iiij. loth / Paradißholt oder gelben Sandel/ Aantwursel/ SalmusıCamelhär/sorbeerblätter, Cardamoͤmlein / jedes ij loth mit Wein vnd Waſſer beſprengens / ehe ſie es ſioſſen / oder thun erſt wann es geftoffen iſt / jPf . Roſenwaſſer daran / vnd füß Baumoͤl v. Pfund / ko⸗ cheus ſaͤnfftiglich: beſſern Geruchs halben fan man ein haib quintlein Ambra darein ſtrewen. Andere ma⸗ chens alſo nemmen Spicken viij. loth / Storax / Naͤ⸗ glein / jedes vj loth / Muſchatennůß x. loth / Balſamoͤl oder Spicköt woͤlff loth / Seſamoͤliiij. Pfund / tochens mit einander bey v. ſtunden. F [Raffinallen Apote weiß; Nim̃ Lavendel oder G Dieſe Oel zertheilen / heilen die kalte ond blaͤſtige zu⸗ —5* fall des Hırns /MNogen Leber / Mils/ Nieren vnd Bla Hırns Ma, Hi ches Del dann in allen Apothecken under dem Namen Olei ſpicæ gefunden wird : welches der gemeine Mann’ Spicenoͤl Marien Magdalenenoͤl nenner/ vnd jhre viel haltens für den rechten edfen Balfam. — - Diefes Oel iſt su allen obersehlten Gebrechen viel Sirup ngficher enfferlich zu gebrauchen/ dann das Waller ; Dan Iſt eine gewiſſe Arsney den Weibern fuͤr das Leib vnd Noutterwehe / ſo man jhnen den Nabel damit ſchmie ⸗ rer: bringtauch den verſtopften Harn / fo man allein vmb die Sen, - aufferhalben den vnderſten Bauch / vnd vmb d den darmit ſchmieret / deſſen ij troͤpfflein in We nein? * genommen / treidt die Würmanßdemgeib, im. Ein troͤpfflein eingetr uncken in einem guten firien Bauch ſtopf⸗ K Wein/lopffr den Bauchy pnderreärmer das Enge rigen, weld / vertreibt dag Blähen: mache die erkalten Wei> unfruchrbare ber fruchtbar = 2 — Die Augbrauwen damit aeſolbe / bewahrt ſie vor dem außfallen und macht die wider wachſen. Ein Augbrawen tropffen warm in die Ohren gethan / benimpr alle fal» —— en Fehler / das ſauſen vnd ſchmertzen der Ohren. Karte Ohren | —— ——— BB... — — tiglichen.] FR : kin e Das Ander Buch / von Kräutern, 759 A Das XXI Kapitel. F fein Saͤmlein / wie die Meliſſen / auß welchem er feye fiſch oder alt bey vns auffgehet / traͤgt aber felten Blu⸗ Ron Stoechas kraut. men oder Saamen. .; * Stoechaskraut. * ¶Dieſes bringt man duͤrr ins Teutſchland / auß Ara I, Stœchas Arabica. eben waͤchſt mit andern Speeeregen — — exandria / vnd ferners Waͤchſt viel in Franckreich ar, ID AR FI, SR bey Mompelier / vnd bey Maſſilien über / in den In⸗ —— —— IE I: feln ſo von wegen der Menge diefes Krauts/Sroecha- REN AN SER : desaemanntmwerden.] NER AZ BENV AN Es iſt allhier diß Kraͤutlein von dem Auchore ab, „1 \ gemahlet / ſo ein Geſchlecht ift def aameinen Stoechas· rants / vnd meldet Lobeliusin ſeinen obferv fol.235. daß — von dem Herren Oluſio auff einem ho⸗ hen Gebuͤrg Lin Portugal am hoͤchſten Ort deß Ber⸗ ges Calpe ſeye erfinden worden. Sf dem anderen G. Stocchasfraut beynahe verwandt / alleiny daß feine ſchmale Blaͤttlein fehr serferffe vnd gleich gezaͤhnet ſcheinen / oben gruͤn vnd vnden weiß / an Geſchmack et⸗ was bitter vnd hitzig / oben am Stengel bekombt es ſei⸗ ne geaͤhrte vnd ſchuppechte Kolben / wie an dem gemei⸗ nen Stocchastrautimit blauwen oder Purpurfarben Bluͤmlein. Seine Wurtzel / Stengel vnd Saame / ſind einge bittern vnd würgigen Geſchmacks. Von den Namen. ß Kraut heiſt Roͤmiſcher oder groſſer Welſcher vnd frembder Kuͤmmel oder Thymian : Oder Stechasblum Griechiſch Sorgas: Sateinifch Scochas. I.Stœchas purpurca,C.B.Steechas, Trag.Mar.Gel. h.Lac.Ad.Lob.L.on.Caft.def.Lugd.Stichas, Fuch, fr Dod.gal. Tur. Stichas Arabica, Cord.in Diofe.& F H hif. ScheämbiesCan Spies —— ** Stuechas brevioribus ligulis,C luf.hift. II. Stœchas 5 # wer —— B. — hifp. u folio ferrato & crifpo, Lob. crifpo fol. Cluf. hift. sec >. TR Succudus Avicenn® Myconi,Lugd, Xrabifch Afo- he lerarı. chodes, Welſch Stechade: Sranzöfifch Stechados: Spas niſch Cantueſſo Englifch French) lavender : Boͤhmiſch Stechas.Das ander wird von den Snnwohnern Ab= chrin Francos, das iſt / Frangöfifcher Roßmarein ges nennt] — — Von der Natur’ Krafft / vnd Wirckung J deß Stoechastrauts. DB dem bittern vnd räfen Geſchmack iſt leichtlich qbzunemmen / daß es warmer vnd truckener Par tur ſeyn muß / ldoch uͤbertrifft die truckne: Alſo daßes warmer Complexton im erſten / vnd trucken im ande ⸗ ren Grad von den Alten iſt geachtet worden. Hat ein Art zʒu ſaͤubern / zu ͤͤnen vñ du zertheilen. Vnd werden von dieſem Gewaͤchs die zuſammen getrungenen Aehꝛen / als die nutzlichſten den mehrentheilgebraucht,] F Innerlicher Gebrauch. Be DE Ace haben dem Stechas gleiche Krafft und Prakme Tugendt mit dem Hyſop zugeſchrieben nemblich Kreche daß es den Gebrechen der Bruſt vnd Lungen nurlich vnd heylſam ſey / alle jnnerliche Glie der deß Eingemey⸗ des eroͤffne. Aber die Arabiſche Aertzt geben jhm auch weiter zu cin außtreibende vnd purgferende Krafft / wann es noch gruͤn iſt: Gleich wie die Roſen / welche Kwann ſie grůn find purgieren / vnd nichemehrwann > ſie duͤrr ſind. Damit es aber deſto kraͤfftiger purgier / muß man jhm den ſechſten theil deß gemeinen Saltz 0° pnd Salgemma zugeben / oder die ſchwartze Miroba ⸗ Gauvnd —— lanen: tem die Squillen / vorab m Mängeln def —— Hanpts. Purgierer aber / wie ſie lehren / die ſchwartze N: eſes wolriechende Kraut / ſoma Stechas Gau vnd zaͤhen Schtim i Stochas ı nenner/iffeinedel Gewaͤchs /mirWurgel/ Es wird anch fehr gelober das Haupt vnd Hirn zu Schwinde, tra. ER Stengel/ vnd Blättern dem Sadeisfäpn waͤnmen vnd u färefenydient wwer den Schwindel; har a, lich: hat ein holgechtige Wütrgelondbolscchtis gef, ¶ Schlag / Schlaſſſucht vnd Fallendfucht[ Zittern’ Bars Fatenofugr lein langlechte / dicke graumwäfchenfarbe Blätttyyo, _ empfindtigkeit/Zrefeney darauf gemacht Jwiderftcher Are benam Stengelhateseingeährte Kolben / auß vien pmGif. ee: tleinen blauwen Bluͤmlein zuſammen geſent: Hat Mir Meerzwibeln oder Oxymelle ſquillitico — ee x ' a) BA | j —J. Kr] N 283 J 14 E E 17 ? cf g 4 4’ 760 A derdeflelbigen Eſſig eingenommen / iſt gut wider alle F Bien Fate Gebreſten / vnd fonverlichen wider die Fallende⸗ Kaue Ge⸗ſucht / wie Melues ſchreibet / Schwindel und vmblauf⸗ bteſten. fen vor den Augen] = Das Kraut mit ſeinen Blumen in Wein oder Zzrons ¶ Waſſer geſotten / vnd getr uncken / eröffnet allerfch ver, Mus. ſtopffung [fonderlich des Miltz vnd der Leber reiniget und ſtaͤrcket die jnnerliche Glieder / ſambt dem ganten Leib. — In Honigwaſſer geſotten vnd getruncken / raumet —2. die Bruſt vnd Lungenl von Koder / wie der Yſop / mag Koderres je eins vor das ander genommen werden. Aber den his zigen Choleriſchen Naturen iſt er jnnerlich gebraucht nicht nutz.] Ohmacht. [Mit Ochſenzungen Kraut / oder ſuͤſſen Dcpffelfaffe B vermiſcht / iſt ine bequeme Artzney fuͤr Ohnmacht vnd —— ſchwachheit deß Herzens / ſo von Melancholiſcher Feuchte verurſachet. en EB treiber auch den Harn vnd den Weiberen jhre een natürliche Monathei \ | Eufrlicher Gebraud, AS Haupt gegwagen mit der fangen / darinn dag —— —— vnd Blumen geforten / fräfftigerdas kalte ngHim bloͤde ſchwindlechte Hirn / oder das Rraufalein über, gelegt/oder daran gerochen / iſt auch dienlich Der Rauch davon in die Naſen empfangen / reini⸗ Zret tein· er das Haupt / vnd fonderlich die Snftrumene der Vernunfft vnd Sinnheit, F — Den Kindbettern iſt es nutzlich / nicht allein deco⸗ c * darauf gemacht / ſondern auch darmit beraͤu⸗ et.) [Bondem Sprup/deStoechadein Apo⸗ ie thecfengenannt. 37 den Apothecken wird ein Syrup bereitet auff * ha iedeg * Langen Pfeffer: fri ſchoͤn en ver thu fie zuſammen in ein verglafurt Befchirr: Sodann alle gemeldte ftück duͤrr / ſo genß acht oderschen Pfund D Waſſer darauff/ laß alſo ꝛ4. ſtund erbeigen hernaher ſetze auff ein ſanfft Kolfewerlein / laß gemaͤchlich ſieden / daß der dritte theil einſiede Demnach durchſeihe die Bruͤh / vnd truck es wol auß / vermiſch den Honig da auslaß mit ein ander ſieden / mit ſtaͤtigen verſchanmen / biß es in rechter dicke werde eines Syrups: weren aber die Kraͤuter noch friſch vnd grůn / ſo nimb allein ſieben — Noch iſt ein geringerer im Gebrauch / vnd wird ge⸗ maacht auß Stechasblumen oder BipffelMhthalblohr? Er, Thymian Bergmüngen vnd Doften / jedes dritthalb loth / Enißſaamen vij.quintlein / friſcher faı ber — ſinlein j.loth: Dieſe ſtuͤck werden in Waſſer abge 0. tennachder Kunſt · Zu der dutchgeftegenen Brühe thut man Honig oder Zucker fuͤnffthalb Pfund: Bnd er Ro⸗ i mer / Calmus ond Ingwer in einem zarten feydenen Tuͤchlein gebunden. Der ander / fo Syrapus de Stecade in ſpeciebus genaũt wird/foll alfo bereitet werden, Nimb ſcharpffen Zimmet / Calmuswursel/fremibde wolr iechende Spie canardi / edel Zimmet / Saffran / ( welchen etlich auß⸗ laſſen) weiß reingeſchabenes Ingwer / ſchwartz Pfeffery langen Pfeffer jedes ij. oder anderthalb quintlein: bin. de es in ein ſeyden Tuͤchlein / vnd hencks in den vorge⸗ melten Syrup / mfteinem Faden oben am Gefaͤß an⸗ gebunden / damit es jederweilen he rauß gethan werde / vond wol außgetruckt / daß die Krafft in den — RR —— chthalb loth: Bd Spinfaben ı ifdemrt E wird difer auch gewuͤrtz mit anderthalb quintleingim. K Siengel vnd B kleiner im en: ! — “ — — — — — F rn = en in ⸗ 4 * tz } Fa —* F Bi 5 Er D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / Dieſe Sprupfind ſehr nutz vnd gut fůr ale Gebre⸗ Sauug chen der Nerven von Kaͤlte verurſachet / als Schlag / Na Sicht Fallendeſucht / nnuß / Krampff / hefftig fpan fur, nen deß Geaͤders / Zittern der Glieder / vnd ſcheußlich Se Krümmen deß Munds.Wicder die kalte Fluͤß / ſo auff Zircern. die Bruſt herab fallen ; ſtaͤrcket den Magen / eröffnet * Süß, jnnerliche Verftopffung/ nimbt die Hindernuß def an m ſchweren Athems / weil er den zähen ſchleim zertheilet/ — ſtaͤrcket den gantzen Leib ſo von Kälte verlentift. Wo rl. aber weniger erhigig vonnoͤhten / fo ſoll der erſt oder ander allein gebraucht werden : Woaberhefftig Kaͤl⸗ te vorhanden / ſoll der lente genuger werden.] Das XXI. Gap, Bon Salbey. Groß oder breite Salben, I. Salvia major. AN hei hrlein ſtehen gleich einem ide allezcit Jam Geruch nicht fo ſtarck e [Diefebende mögen vom Saamen vnd flet werden, | dtanifihe Salben iſt den anderngleich, zupıanırg jſte nicht ſo dick raum vnd rung. See. ern etwas weiſſer / vnd eines tichlicheren Das Ander Buch / von Kräutern, 761 A Spitz Salbey. F Indianiſch Salbey, 1. Salvia minor. : a Salvialndica. * B 7 = \\ IN \/ | N — NN ee y.) "Ey, ii iſd diemont in gefunden / welche in Wide Sal iu; * Waoald * 40 n 1 a ) ) i I n Sranefreich und erlich Orten deß Welſchen⸗ nen runden Saamen. u | v1. Es gedencket Camerarius noch eines Geſchlechts / lands / waͤchſt die Salbey von ſich felbfk in groſſer u foin Creta waͤchſt / etwas grauwer ale die andere]mit Mengeydaß man fie ingrofie Puſchele ſamblet / doͤrret / runden Kndpfflein/ gleich den Gallͤpffeln / vnd eines . Pnddie Backöfen mir einheini. lieblichen Geruchs / [fo von den Innwohnern zum Es ſollen die Saldeyen nic ohne Nauten gepflanget Brot ſtaͤrckung geſſen wird.] werden / wegen der Schlangen / fo ſich gerne darbey [Die grofeSalbeywirdinGafconia,Languedock verhalten. Auch folman die Salbey nicht mit Miſt Alyen Salben. We. Wilde Salben. ii Iv. Salviz Bias = “ V. Salviafylvettris, — % — 762 | D. Jacobi ThesdoriTabernaemontani/ A Cretiſche Salben. * F rabifch Aeliffacos. Welſch Salvia. Franxoͤſſſch Sadger. VI. Salvia baccifera Cretica. Spanifch Salvia vnd Salva. Boͤhmiſch Sfalvvieg. Engliſch Sage NiverländifchSarie.Sarein.Salvia. Quia innumeros falvos& incolumesfervar.[Die- weil fie dem gangen Leib nutzlich vnd heiffam.] Daher der Poẽta rhythmicus ſpricht: Cur moritur homo, cuun ſalvia crefäit inhorto ? iphone: Conra vinı mortis;momest Medicamen inhonss. Don der Natur / Krafft und Eigenſchafft der Salbey. Egineta vnd Oribaſius ſchreiben / daß die Sal⸗ bey waͤrme / vnd ein wenig zuſammen ztehe. Iſt warm im erſten vñ trucken im andern grad. Die Spitz⸗ ſalbey iſt kraͤfftiger dann die breite lvnd ſol im Hewmo⸗ nat geſamblet werden. _ Innerlicher Gebrauch der Salbey —2 Iofcorides ſchreibt lib.3.cap-37. die Salbey ge⸗ Hatw tree, forten/ond getruncken / treibe den Harn / die ver, ee fkandene Zeit der Weibsperſonen / vnd die Frucht auß 2* — Ab ¶Darumb die Salbey von den Alten / als ein ſonder Frauwen Kraut / geruͤhmet wird: Welche auch fuůt geben daß die Cwinen / ann ſich die Geburt —— vnd eſſen / damit ſie leicht⸗ Gifftig Na⸗ "Sich gebaͤhren mögen.) Sey auch gut wider Die gifftige ern Seich : Stich der Natern. De — — — kernelius vermeldet lib.5.methodimedendic.18. Hirn und / 7 a N H daß die Salbeydem Hirn gar gurfene: Fuͤrnemblich — für, — NG aber ſtaͤrcke vnd Fräfftige fie die Nerven ond komme tuͤngen /ſondern mit alter Erden von Laimen od Laug⸗ zu Huͤlff allen den Schwachheiten / fo von Ver ſtopf⸗ aͤſchew ſo wachfen fie deſto frewdiger. Ste bluͤhen im ſung oder Verletzung def Hins / oder der Nerven o vnd Auguſio / [wird im Mertzen am beſten ver · herfommen, * RR Er iderden Schwindel def Haupts fol man nem, Shwinse, ee a in bene. lochy a a —— Ei 25%. Amen Salben drey HandsolPeconten SRAbbey hat ihren Pamen nach den Befchfechtens. Zip und Fenchel jedesti, quneleimy Baonten und dann dag erſte Geſchlecht wird genennt groß vnd ßmarein jedes ein halbe Handvoll, Suͤßholtz zn breit Salhey / Lateiniſch Salviamajor. [1.Salviama- Quintleim / ſolche Stuͤck in Wein ſie den / vnd darvon — or an ſphacelus Theopr. C. BSalvia laritol. Brunf. trincken. Man kan auch ein wenig Caſtorei oder Bi⸗ — ae ya. March. enldarzuchun Fuch“Dod. Tur.Lac.Lugd.Caft.Ger. hortulana, E- r eldet auch daß die Salben dem Magen gar Magen fürs n. ric. Cord. falvia, Ang. Cord.in Diofc. domeltica, nuslich ſey / dann fie erwärmedenfelbiaen/ond Rärcke Gerrorem Czf. major, [cabrior Diofcoridis, Ad, Lob. major jhn / verschre die boͤſe Feuchtigkeit dariun / vnd bringe Apperte. D latifol fi cærul· Eyſt/ s widerum den perlornenApenit/jey auch gut wider das Cäkten Das anderaber wird genennt / Kleinſalbey / Spig. Schlicken deß Magens. ie: ſalbey / Creus ſalben vnd Edelſalben / Lateiniſch Salvia Es vermeldet Tragus, daß etliche Leuth ſeyn / ſo deß Peftilent . aurieulara,SalviaminorpndSalviaacuraoder no. Morgens drey ſyigiger Salbeyblaͤttlein Öfen’ vermei⸗ > bilis. [I Salı jiaminor aurita& non aurita,C.B, nen deß Tages über für der Peſtilentz vnd ver böfen falvia nobilis,Brunf. Gel.boruanguftifolia&c mi. gufftfichersu ſeyn. — nor; Trag. minor, Matth.Fuch.Dod.gal. Cord.in Plinius ſchreibet wann man die Salben mi: Wer, Roteruht Diofc,Lac.Tur.Lob.C2f. Ger. pinnata, Ad. Eyſt. muth brauche / ſo ſtopffe ſie die Roteruhr. Das thun acuta,Lon.anguftifol. Chuf.hift.renuifolizaurieu- guch die Blaͤtter / wann man ſie jſſet / ſo ſtopffen ſie den lara, Cam.SphacelusTheoph.Lugd. M. Salvia fo- Blutgang. eg TR lio tenuiore, €.B.Hifpanica odoratiffima, Cam. Es werden die Salbeyen auch gelobt da ‚Hifpanica fl.albo,Eyft. IV.Pfeudoftachysalpina, ber Hände zu vertreiben / in Waffer aefoten C.B. Marrubium montanuml. Thal. Salvia fyl. Wein vnd darpon gettuncken / an i — 9* nigrio Cæſalpina Ger. Waſſer gebehet / darinn Salben geſotten If. Die wilde Salbey wird Sateinifeh genennt Salvia ¶ Der bᷣoet Macer vnd auch plin ĩus ſchreiben daß Surenſtech. E fylveltris,Salviabofci,Scorodonia,[ V. Scordium x die Salbey genutzet werden wider das Seitenſtechen/ en. ‚alterumi.Salvialylveftris.C.B.Salviafyl, Trag. _ Pleurifis genannt / vnd ſeyen gut wider den Huſten. (8 Nepetaaltera) Lon. Sphacelus fyl.Dod. ga. Welche viel mit den Fluͤſſen deß Hanpts acplaget Haurrfif Scorodonia, Cord.hitt. Thal. Ger. Salviamontra- werden / die ſollen ſich flätigsder Salbey acbraucheny maß Ambrofia quibufdam, Gel. hort. Scordium dannſie toehren denfelbigen / vnd halten fie ein / in der majus Plinij. Eid.alterum Plinij, Ad Lob. Cam. Koſt gebraucht oder darüber aerrunden, Melimiim alterum breviusCzf [AU Speiß mir dürzer Salbey / ſo zuvor als ander Eretiſch Salben heiſt Lateiniſch Salyia Creti · ¶ Wurt geſtoſſen / bereitet / ſind leblich vnd geſund · Den ca vnd Salvia baetifera Crerica,Salvia baccifera, Armen nuglicher weder frembde Wuͤrtz. Br ©.B.Salviafruetum inftar Gallxferens, Mart.Grg- Agtippa ſchreibt / daß die Weibersfo Schwanger Schwangere ca,Ang.coceiferafivebaegata Cretenlis,Ad.Creri- find / vnd gwongeiten gebähren zdig ſollen offtermais eher test ugd.Cam,ep-Mart.] Sabeyschranden) en oe zzur sa bacgifera,Lob.ico, Sam,ep „Sulbepteien — [fr BERN: Das Ander Buch / von Kräutern." 763 A Eufferlicher Gebrauch. F Bluͤhet iſt / ſrreiff die von Stengeln / hack fiekfein, thue Buter Athẽ. SAley im Mund gekaͤuwet / machet einen guten fie in cin ſauber Gefchirr/ geiß guten kraͤfftigen wol⸗ Athem. richenden firnen Wein daran: Vermachs wol / laß et⸗ x guder gahn · ¶ Die Zaͤhn und Zahnfleifch mir frifehen Salbey ⸗lich Tag an heiſſem Sonnenſchein ſtehen vnd wol er⸗ Bar macht. hlaͤttern gericben/behale fie ſanber vnd ſteiff. eizen / vnd diſtilliers/ re, Stehrigteit ¶ In Wein geſotten / darmit gegurgelt / benimbt die Diß Waßfer har wunderliche Krafft fuͤr alle kalte tatte Haupt ⸗ ud Sehrigkeit deß Half vnd der Kälen.] aͤngel des Haupts / vnd was von falten Fluͤſſen ver⸗ Befaffen Wem das Zäpffiein gefallen vnd geſchwollen iſt / urfacher wird dem Gaͤder und Glieder innerhalbge- Spin — Der nemme Salbeyen / Senffſaamen vnd Pfefferkoͤr⸗ truncken / vnd die Gueber wol damit gerieben.] nerfedes iij.quintlein / ſiede ſie in Waſſer / das r.oder ri, Dieſes Waſſer iſt auch gut getruncken den jenigen / — ungen uͤberig bleiben / thue darzu j vnhen Rofenhonig/ fo mit dem Schlag gerůͤhret ſeynd / vnd fehr mir den Hand. end brauch es wie Gurgelwaſſer. — Händen zittern. ſwete zung ¶ Wann einem Menſchen die Zung ſchwer wird / daß ¶Wehret dem fünfftigen Schlag ſtaͤrcket die ſchwa⸗ —— er nicht wol reden kan / der nemme Salbey / Hyſop / vnd che Gedaͤchtnuß vnd Bernunffe: ſt ein heilſame Arg- auef. Acker muůntz jedes gleich viel / fiede fein Waſſer und _ neydenenfo vom Krampff vnd hefftigen Stchrin glie⸗ Bicht. B halte die Bruͤhe warm im Mund. G derngelähmerfind. Zestegenhe Salbey euſſerlich auffgelegtrreiber dietodre Frucht Iſt auch nutzlich den Weiberen / ſo zu vnzeiten pfle⸗ Era ouperewen ¶quß Mutterleib / wie Pliniusmelder. Vnd wann ſich genzu gebehren) m die Weiber mit dem duͤrren Kraut auff Kolen gelegt / [Diefer zeit iſt es ein nußliche Arsnen bey vielen / zu Lebet ertwärs von vnden auff raͤuchern / ſtilet es die vnmaͤſſige FE Erwärmung der Lebet / welche ſich auch zu acht wider · eihaende der Weiber / wie Aet ius beze — Dintnde ¶ TIn hefftigen bluten der Wunden ſoll man friſche bringen foll/ ob fie gleich haiber verfaulet were: nimbt auch den ſtinckenden At Athem. = hem daher verurfacher. er. Salben zerftoffen.ond uͤberlegen / ſtillet das Blut. Es iſt auch nuß der ertalteten Bruft von herab fal⸗ Ertattere Salbey vnd Neſſelblaͤtter vnder einander geſtoſſen / lenden Fluͤſſen / minb den Huſten; erwaͤrmet den ma⸗ —* Oenge · vnd Pflaſterweiß auffgelegt / heilet die Ohrengeſchwaͤr gen bringt Luſt zur Speiß Nimbt das troͤpflich har- Suftzurfperf. Bi · Mit Wullkram in Ban geſotten / warm daruͤber ge⸗ nen: fuͤrdert den Weibern jhre natürliche Reimgung / —— ſeſſen / machet den Affter in Leib gehen.) wo ſie zu lang verhalten / vnd ſtopffet wo fie überfläjfig Weiberzeit,. füwarghasr ¶ Salbeyin Waſſer geſotten / und darmirges vage? lichen Fluͤſſe: Treiber die todte Geburt auß — A cn, Macht ſchwartz Haar / vertreibt die Milben ; Heil rad), . Das Wafler dauf geſtrichen / fol baar ſchwartz treiben, den Grind: Saͤubert vnd heilet gifftiger Thieren biß / die grauwe Haar — machen. € darwit gewaͤſchen / ſtilet das Blut / vnd ſaͤubert die fau⸗ — ha Geſchwaͤr z Isger die Geſchwulſt an heimlichen” Thierbiß. iz: ug AEG ———— — —— er Ein Dampff auf Salben gemachet / iſt gut fiir die ern Harnwinde / erfordert dag waſſer / vñ ſtillet den ſchmer⸗ ing, An der Blutruhr . Damit die Gemaͤchte warm ge⸗ Srurruhe, bäher/oder in Wein geforten / od darmn gewaſchen / id vertreibt das Jucken daſelbſt.] Von dem Salbeyſafft. un lift beydem Adtio Tert. 1. Sermo.ı. daß der Salbeyſafft gut feye die Empfängnuß su fuͤrde⸗ ren / dann er vermeldet am felbigen ort/daß fo cin Weib den vierten Tag nach ihrer Reinigungj halb Pfund / welches er HLem mam — 5A — — — we⸗ D.nig Sals trincke / vnd darnach ſich alſo bald zum Mani Megefo e mpfange ſie vnd werde ohne Zweiffel ſchwan ger/ wie er ſolches mit einer. Hiſtorien bezengt / vnd auch cnpel gibt / ſo ſich in der Inſel Copto hat ugerra⸗ n / da es hrung genugſam gegeben, [Dann als in gemeldter Egyptiſcher Inſel / der groͤ⸗ ſte Theil der Menſchen an der Peſtlenn geſtorben) da haben die Weiber gemelten Safft getrunken / davo fie ſehr Fruchtbar worden / vnd viel Kinder widerumd gezeuget.] ee - felben Ort daß der ſafft Jucken der ſaͤnfftiget pi Gemaͤcht. fünf ge Empyfängs anf fhrdern. ge Es meldet auch Aetius am Shrfbegen. ihn deß Morgens nüchtern mir Honig trincken: ſoll ſich das Blutſpeyen bald ſtillen. — Euſſerlicher Gebrauch deß Salbeyſaffts. ‚gut ſey den jenigen / welche Blut außfpeyen/wann fie Oprenwärn. ( SAlbeyſafft in die Ohren gefaffensröderdie Wuͤrm Bmarpan Rdarinn· Wenn man das Haar oft mit Salbey. en. ſafft beſtreichet / ſo wird es gar ſchwartz davon. Den Safft indie Wunden gethan / ſtillet das Blut dariñen. Mit Honig vermiſcht / vnd damit faule Wun⸗ den gewaſchen / reiniget die wol — Bluten der Wunden. Todre drucht ſtreiben. zeucht auß die todte Frucht] ein eracen mit Wa mener Der Safft mit Murterzäpfflein in Leib gethan / e diftilfieren.[D- Mira —* —— * welch Krampff.] Es iſt auch diß * Schlaͤff / vnder die Nafen / vnd Pulßadern geſtri⸗ en, . [Sojemands dic Gemaͤcht he fehe ſich wol mit diefem Walker. * Bonfolhem Waſſer alein/oder mir Pfauwenmiſt / Simon der Mooß von Baͤumen / oder Baummollen in die frıfche Wenden Wunden gethan / verſtellet das binem) — WVon Salbey Blumen ducker. r Salvien utker wird anf den Blumen vnd zucker gemacht wie der Naͤgle inblumt neter Die⸗ ft Conferva iſt gut den ſchwachen Magen zuflärefen/ vnd alle böfe Feuchtigkelt deſſelben zu verzehren, Iſt Ertar Seen. nutz den jenigen/fo erlambte lieder Haben :pnd kon su Hilf dem ertalten vnd ſchwachen Hirn / vnd deſſel⸗ bigen Gebreften 7 fuͤrnemblich dem Schwindel de Haupts. Iſt auch nutzli ten pflegen zu gebehren. ſſtig — u Bean — ck vcrgangen / ſoll man drey ruhen laſſen / vnd —— — Waſſer gut den Ohnmaͤchtigen an Obnmacht ‚764 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / Avnd erſtarren der Glieder / der Krampff vnd die fchlaft- F I. Gemein Scharlah, Zu — fucht. Iſt nuß gebraucht denen / ſo einen kurgen Athem — Hufen. haben/foftätigs huſten vnd Lungenſuͤchtig ſeyn / freie _ —— ber auß das Gift. Dagmen Ermwärmerden Magen / ſtaͤrcket das Hert / vnd er⸗ Aodͤgfnet die verſtopffte Leber / lerwaͤrmet die Leber vnd Mutter / treibet den Harn vnd Weiber Kranckheit.) der &eber. Egfollen aber die ſchwangere Weiber ſolches Wens Iarn reiben můſſig gehen. * Don Gebrauchder wilden Salben. AREA T die Natur vnd Krafft der wilden Salbey / an⸗ 8 fanger/iftdiefelbigean jhrer Wirckung geringer > dann die gemeine oder Garten Salbey: Jedoch kombt | ſie mit jhrer Eigenfchafft mir dem Scharlach fat di z berein / darvon im nachfolgenden Capitel ſol gehandelt ERE werden, x S Ne Das XXIIL Kapitel. BonScharlach. - > a In. Spanifh Scharlad, SclareaHifpanica. * — Eß Scharlachs ſeyn zweyerley Geſchlecht / Be RE eines zam/das ander wild. L.Auß den zamen ẽ iſt das erſte Geſchlecht / der Roͤmiſche Schar⸗ fach mit einer kurtzen / aber dicken holzechten Wurzel / darauf viereckete rauhe Stengel wachſen / an welchen Purpurfarbe Blumen zwiſchen den Blaͤttern herfuͤr kommen / nach welchen ein ſchwarzer Saame erfolget in kleinen Huͤlßlein / welche vnderſich nach der Erden Ehangen : Seine Blätter fein rauch vnd zerkerfft / wel K hefich etwas deß Andorns Blätter vergleichen. - g 1.Der gemeine [oder wolriechende Barten]Schar- Gemeiner Lach ift dem vorigen gleich / allein daß feine Blätter — Saariadh. groͤſſer dicker vnd breiter ſeyn ¶vnd aͤſchenſarb grün] WEN NIE Be z wie auch der Stengel / feine Blumen ſeyn Himmel IV. Der wilde Scharlach iſt dem zamen faſt gleich _ iv. — vermenget / lgemeiniglich hat ein ſchwarzlechte Wurtzel / darauß dicke / rauhe ſten Did weißblauwſaͤrbig. gelanderthalb eien hoch / mi braunen wenen gearhren ꝰᷣe ” u. IH. Das dritte Geſchlecht feheiner dem erften gleichy Blumen herfür tommen / ſeine Blätter feyn gar rauh / —— allein daß es weniger Aeſt hat / der Stengel iſt vierecket / vnd liegen sum theil auff der Erden, pie Blätter ſeyn etwas giãtter vnd ſpigiger / doch har V- Diefem Geſchlecht iſt die legte Art ſaſt gleich / all ter / die Blumen vergleichen ſich etwas deß Lavendels lein daß ſie gang weiſſe Blinuten tragt. Weer Blumen. Es beſchreibet C. Cluſius benebẽ Das Ander Buch / von Kräutern, 765 A IV. Wilder Scharlac, F Sclarea fylveftris. V. Weiſſer Scharlach. — A RL — —— ? —— N l J 8* N DEN N 8 ——— — d vır. *Wulder Scharlach oder Salbey. * fo ringsweiß den ſtengel vmbgeben / welchen ein kleiner NAorminum ſy veſtre falvifolium. ſchwartzlechter Saamen folget. i 2 Die ander iftein Art deß wilden Scharlachs / fo an der vierdten ſtell gefeget/ deren dann drey vnderſchied⸗ liche Gattung. : 7 ENT ENG VII. Das drittewird auch vomMarchiolo befchrie, _ VIE MN ERPTWRR GENE I NWR ben / ſo ein ſtarcke Wurtzel hat / ſtarcke viereckete Sten- AN SEHR ; gelzfo weyer Elen hoch: Die Blätter find groͤſſer und MATEU dicker / gemeiniglich mit weiffen Flecken befprenger: N SER Ä * N AN N 5 ein Saamen wie die andere. 8 Die Blumen find Veielbraun / zu zeiten bleicher hat VII.Es beſchreiben auch Lobelius vnd Dodonz- _vitt. us noch ein befonder Befchlecht welches ein zaſerechte ——⸗ ſchwarze Wurxel hat / anf welcher etlich Stengel / fo Ivo auch drey Elen hoch / vierecket / vnd einwenig haͤrig herfuͤr ſchieſſen. Die Blätter find bleichgruůn / breit vnd faſt dreyecket und zerkerfft: Die Blumen bleichgelb / wie auch der Saamen. Das gantze Kraut hat ein Honig Geruch / vnd iſt der ſtengel kleberechtig / al wann Ho⸗ nig daran geſtrichen were.] Sie wachſen in Gaͤrten vnd Wieſen / vnd auch in Waͤlden / als das wilde Gefchlecht : blühen im Brach⸗ Br Monat, 2 ¶Das erſte wächft von jhm felber in Italia / nicht a weit von Senis : Das leyte waͤchſt gern anff ven Ber» gen in Teutſchland / Franckreich vnd Italia. “4 Von den ann. K Rarlach vnd Schatlen heit Griechifehöguner. Satei,Horminum,Sclarea,Scarlea,Orvala,Ma- — NS trifylva,Gallitrichium pnd Centrum Galli.[1.Hor- dere Grfehle ” Bo minum fativum,C.B.Horminum,Matt. Ang. Lac. — —— —— man leſen kan in ſeinen _Dod,Ad.Lob.Cel.Lugd-fativum,Dodgal. ca: 0. °F us P annon.lib.3.cap.42: Cam.iyl. foliis purpureis, Ger.Orminum verum; = Shah. ie « [Deren die erflecin Wurxze hat ſo Daumens Gefhoreminus,Lon. H.HorminüSclareadidums * pnd außwendig ſchwartziſt: Die Stengel viere⸗ CB.Gallitricũ ſativum 1.Trag.Gallitricum, Dod. et vnd härig : Die Blärrer breit / har ig runglechtigy Lugd.Cam.Ger.Sclarea,Mat. Calt.C3.Sclarea * serferfity dem gemeinen Scharlach faſt gleich / jedoch or.Gel.ap.Sclarea Aethiopis, Ang.Orminumfar. ao fograun, noch ſo eines ſtarcken Geruchs. Die _Fuch,.Tur.Cor. in Diol.Horminü & Ormind min. lumen ſo im Bra nonat ſich erzeigen / ſernd Pur · ¶ Geſ. hott Scarlea, Ad Lob. Orvala Pod Can gide Aurſarb / nicht viel gro ſer dann der SavandelBlumeny ritis Heraclea, Fracaſt.cui & Alyflon Galeni.Scor- = | | Sit m 7) dium “ER: 766 D, Jacobi Theodori Tabernaemontani⸗ A dium alterum Plinij, Dalech. in Plin.Horminum FVon gediſtilliertem Scharlachwaſſer. fyl.ı.Clu£.hift.Marrifalvia major.Col. IU.Hormi- num fyl.Lavandule fol.C.B.Hormini fylfecundi fpecies3.Cluf.pan. Gallitrieum alterum, Ger. IV. Horminum pratenfe folüis ferratis, C.B. Salviaa- reftis Brunt. A.purp: Eylt. ſyl. vera. Trag.fyl.Gel. FeisHorminum fyl. Fuch.Dod.gal-Tur.Cord.in Diofe, Gef. hore.Lon. Lob.Ad.Lugd.Cam.majus, Thalfyl.2.& fyl. 4.f.violaceo,Cluf.pan.Orvala fpecies4.Dod. Sideritis Heracleæ ſpecies, Fracaft, Gallicricum vulgo, Cæſ Colus Iovis Ger.ico. Eyſt. V.Horminum pratenſe niveumfoliis incanis, C. B. fyl-4.niveo A.Clufpan.fylveftris 4.altera fpecies; Cluf. hift. fyl. Ger. Salvıa agreftisfl, albo, Eyft.] 2 Welſch Horminio falvatico. Boͤhmiſch Salvveg polnij. Frannoͤſiſch Orvale,Tonebonme. EngliſchClayre· Nider⸗ G ländifch Scharleye. [Wird auch von den Teutſchen totlde Salbey genanm / ſonderlich das IV. V. vnd VII. Geſchlecht.] oder Natur / Krafft / vnd Eigenſchafft. as, deß Scharlache. NM yAulus Eginera ſchreibet lib.7.dere medica,der Pesuus fen warm vnd ziemlich trucken: Habe ein Art zu fänbern [ond durchdringen.) Innerlicher Gebrauch deß Scharlachs. lofcoridespnd Aginera ſchreiben / daß der ſa⸗ — me deß Scharlachs zu den ehelichen Wercken seinem veine/mir Wein getrunken; [der woiriechende Schar fach ift fräfftiger.] Es iftauch der Saame gut den jenigen/ fofich mit Be ven gifftigen Metallen verderbt/ und einen boͤſen Ma- Diera, gen darüber befommen haben, — [Ein Brühe davon geſotten mit Wein / erwaͤrmet Magen en den Magen / vñd innerliche Glieder / iſt nun den altın —* erfalten vntraͤffugen Mannen / verzehret auch alle jn⸗ Männer neriicheralee ſchaͤdliche Feuche. — Birma. ES meldet Diofcorides, wann man dag Kraut in Eyrifen Waller ſiede vnd überlege / ſo verzehre es die Ge⸗ vyd Dorn ſchwulſt / vnd habe ein Kraßt die Spreiſſen vnd Dorn außtiaben · ¶ Iß dem Leib zu ziehen: Deßgleichen thut auch das Kraut ſelbſt / geſtoſſen vnd übergelegt/ wie Plinius ver» meldet, ; x [Scharlachpulver in die Naſen empfangen/macht nieffenmacht meſſen / vertreibet den Schnupffeny vnd reiniget das Hirn. Sänuphen ¶Die welſchen Weiber pflegen ein Saamen Körn- (cin def wolriechenden Scharlachs in die Augen zu Augen * er chun / darinn bleibt e8 ohn allen Schaden, Vnd wo mans hin vnd her weltzet / henckts Staub vnd andern — ſich ſaͤubert die Augen / gleich wie der Aug⸗ ein Der Saamen geſtoſſen / vnd mit Fenchelſafft da⸗ arerana⸗ rein gelaſſen / iſ den Augen ſehr dienſtuch: Nimbt auch beit, die Kranekheit der Augen / fo der Menſch deß Tages nichts / fondern allein deß Nachts ficher.] Tragus ſagt / wann die Weiber das Krant in Waſ⸗ ahen / ſofur⸗ Beiberzeit ſer ſieden / vnd ſich von vnden auff damitl dere es jhre Zeu mit Gewalt L vnd die Buͤrsen Igleich wie der Diptam. ES harlachfraut in Qurtergefotten enddarauf K 2 einSalben gemacht/ift fonderlich gutden Weibern / Ruin fodie Mutter auffſteiget warm damit geſchmieret.] Won dem Scharlachſafft. rn das Kraut noch frifch ift,fol man den Safft daranf wingen / vnd denfelben zum Gebrauch behalten. Diefen Safft brauchen die neuwe Arpte wi» der die Trunekenheit vnd finftere der Augen mit Ho⸗ Zrungenbeit " * * nig vermiſcht / vnd darein gethan. Finſtere Au⸗ wen, Zeucht anch auf allerhand Dorn vnd Spreiflen :heie Sysee De fer Die hinigen Gefchwärleiny Ciffen v2 Blärterfein.] Sean sreibl greiberden Stein, Flecken Mafen vnd Plaͤt darauf zu vertreiben: Diefen Safft mu Hauwhechel Waſſer getruncken / — on dem Garten Scharlach / wann erin der beſten Bluͤhet iſt / wol zerhackt / mit gutem firnen Wein beſprenget / beheb vermacht / vnd dann das Waſſer da⸗ von abgezogen / hat die Krafft wie die bruͤhe dep Krau⸗ tes / der Safft / vnd der Wein. Iſt ſonderlich nut den blöden kalten / vñ fo mir ſchaͤd⸗ lichem sähen Schleim beladen : Reitzt zu der Sieber macher die erfaleene Maͤnner vnd Weiber fruchtbar. Männer und Ertvärmetz trucknet vnd befräfftiger das Haupt / — Hirn vnd alle jnnerliche Glieder / wird wider die Fal⸗ Berg ferrdefucht gebraucht : HP dem erfalten Magen ein Pe heitfame Arsney / filerwen Schmerzen deß 4187 Zauenifuge, Magen vnd Mutter / zu tag zweymal getruncken jebes- — mol m loc / vnd Tuch darin genent vñ übergefchlagen: 3 Treiber den Weiberen jhre Reinigung / Geburt vnd Mutter, Hachgebure. So man auch die Weiber von dein ——— Dampff deß Waſſers baͤhet und von Baumwollen Seburevnd Nutterzaͤpffle in bereitet / fuͤ dert es deßgleichen.] — Von Scharlachwein. On dem gemeinen Scharlach wird mir friſchem Meoſt ein herrlicher guter Wein gemacht / gleich wie bey dem Wermuthwein iſt angeheigt / lſonderlich Vo man den Moſt über die Blumen deß wolriechenden Scharlachs ſchuͤttet. Vnd hat dieſer Wein einen herr⸗ fichen Geſchmack / gleich wie ein Muſcateller. I Er wird auff mancherley Werßbereiter: Dann etliche hencken allein das Kraut / ſo ein wenig verwelckt iſt / das Faßt Andere laſſen ſuͤſſen Moſt darüber verjähren; Etliche pflegen. auch den Scharlach mir dem füllen Moſt zu H fieden.] Er iſt dem Haupt und Magen faſt nutzlich / dann er erwaͤrmet / ſtarcket vnd bekrafftiget dieſelbigen / ver jehrer Die böfen Fenchten / fofich in denfeibigen verbalen. we sen, Er bekombt auch den kalten vnft uchtbaren Nele Vnſfrugtha _ beren wol / die mit den weiſſen Fluſſen betumert ſeyn / ẽ ebe erbringet er Hanpt⸗ weeth um on wagen feines iareten Gerüche Das XXIV. Sapite, Bon Feber Kraut. Feberkraut. Teitianaria * ar A Febereraut. 1 Sieber. Bräune. ‚B isdender Andorn. Das Ander Buch / von Kräutern, 11. Riechender Andorn. Stachys Matthioli. CA reseherfranba ein ſchlechte geringe Wur⸗ F zel / welche fich nicht richt in die Erden ſtecket / — welcher diinne ſchmale Stengel herfuͤr kommen faſt eines Schuchs hoch. Seine Blaͤtter ſeyn langlecht vnd ſpitzig / gleich der Veronics rectse rings vmher ein wenig zerkerfft / zwiſchen welchen feine blaw⸗ lechte Blumen ſtehen. Dieſes waͤchſt in feuchten vnd ſuͤmpffechtigen Mies ſem auch an etlichen kleinen Baͤchlein / in Teutſchland / Niederland vnd Engelland.] Es behaͤlt feinen Namen / allein daß es Feberfrant oder Tertianaria genennet wird / vnd iſt ſehr bitter, Lyfimachiaceerulea galericulata, vel Gratiola cœ⸗ rulea, C. B. Lyfimachia galericulata, Lob.Lugd. Cluf. hiſt. f.cæruleo galericularo. Cam. Sideritis cxrulea, Thal. Gratia Dei, Cæſ. Herba Iudaica al- tera,Dod.belg.] Von der Kamır/ Krafft ond Eigenfchafft deß Fcherfrane. On dieſem Kraut getruncken / in Wein oder :Waf. fer geſotten / etliche Tag lang / vertreibt allerley Fe⸗ ber / fuͤrnemblich aber das Drittaͤgige Fieber / daher es auch Tertianaria geneñet wird / dieweil es wider ſolch Fieber gar dienſtlich ift befunden worden. [Man pflegt auch das Krautin Waſſer zu ſieden / zu einem Öurgelwafler für die Bräune.) Das XXV. Gapitel, + Bon Andorn, | 1. Diechender Andorn. Stachys —— — mn N Cr riechende Andorn wird alſo genennet / wegen ſeiner wolriechenden Blaͤtteren / vnd daß er dem Andorn faſt gleich iſt / allein daß feine Blätter länger ſeyn vñ ganz wollecht: Bekombt einen vierecketen Stengel/ gantz rauch vnd wollecht/ auß welches Gewerben bleichbraune Blumen kom⸗ men welche gleich als geähre oben auß ſtehen Der u Saame iſt rund / wie Kappesfaamen: Has cin zafcch- te Wursgelfaft eines Fingers dic, _ Das ander Geſchlecht wird StachysMätchiolige, nennet / iſtein waͤſſeriges Gewaͤchs / hat feinen ſonder · 767 I KIMNAIL PN, nn — ? ⸗ lichen Geruch / ſeine Blaͤtter find dem Andorn gar nicht gleich / ſind nicht weiß / ſondern gruͤn vnd gelind: [Die Blumen find bleich gelblecht. Ob aber diß traut die rechte Scachys fen / iftzufehen bey Lobelio in fiir nen adverfariisfol.229. * Das dritte Geſchlecht iſt den erſten an Stengeln Bu: vnd rauhen Blaͤttern faſt alcıch / allein daß fie fen eg ler [fehwarsfärbiger]on fpistaer ſeyn/ uͤberko mbt bran⸗ dern, ne Blumen/L gemeiniglich aber ſeynd fie agußwendig — Si roth / — 768 A roth / jnnwendig mir weillen Linien durchogen/ und F find weiter auffgefperzer dann der andern. Die Wurs zel iſt Gleichechtig / jedoch lind / nimbt offt ganze Aecker ein / da dann die Wurzel lieblich riechen / wie der Be⸗ nedicten: An den Waſſern aber / da ſie auch viel waͤch⸗ ſet / nicht alſo. ) Waͤchſt an den Waſſern daher cs feinen Namen hat. Von dergleichen Geſchlechten / vnd was die rechte Stachysfey/ fan man leſen bey Lobelio in feinen ad- verfariis fol.228. vnd 229. auch in feinen obfervatio- nibus fol.236.284.285.286.0nd 287. Es wächft diß Kraut auff den Bergen rauhen Buͤheln / vnd vngebawten Feldern bluͤhet in Brach⸗ monat vnd Haͤnwmonat. Von den Namen. B oo Sscchender Andorn / [fo auch Feld Andorn Iheift G $ateinifch Stachys, Pfeudoftachys, Griechiſch Sraxus Welfch Salviamontana.Frangöfifch Saugemolle. Böhmifch Klaſſ. EI. Stachys major Germanica,C. B.Stachys,Match.Fuch.Dod.gal.Cord.in Diofc. & hift.Tur.Lac.Lon.Ad. Call. Lugd. Ger. Diofcori- dis.Lob.Germanica,GeLap.minor, Cam, Sphace- lus, aliis Stachys, Guil. Marrubium agrefte vel 3. Trag.Pfeudoftachys,Mätth.Lugd.Salviafyl.Cxf, Marrubium montanum alterum, Thal. Sideritis Heraclez,Col. I, Stachys minor Italica, C.B.Sta- chys,Mart,Dod.Lugd.Ger.minor.Cam.florib.gra- tioris odoris;Gef.ap.Spuria Flandrorum,Ad.Lob. ob.Stachyslychnitis,Eid.ico.Salvia fyl.3. Cxf. IM. Stachys paluftris foedira, C.B. paluftrisGefneri, € Cam.Beronica foedira,Gel.col.Sideritisı1.gravis o- doris, Thal. Clymenon minus, Lugd. Tertiola, quod Tertianas fanet, C&f. Marrubiu aquaticum — Lyſimachia galericulata adulterina, Exyſt.] — WVon der Natur/Krafft vnd Eigenſchafft deß riechenden Andornd.. DI Krane ift warmer vnd er Natur / wel- ches auß ſeinem ſcharpffen vnd bi wol abzunemmen iſt. Vnd hat diferriechende Andorn Bruft ran, Alle Krafft vnd Tugendt wie der gemeine weiſſe An⸗ — Bruſt zu raumen / vnd die verſtandene Wei⸗ Monatzeie, ber Zeit ſortzutreiben / derowegen was in ders. Sect. dieſes andern Theil / von demſelbigen weiſſen Andorn D geſchrieben wird / fol auch von dieſem Geſchlecht ver⸗ ſtanden werden. Droveigig Den braunen Waſſer Andorn pflegen etliche wi⸗ Bieber · ¶ der das dreytaͤgig Fieber zugebranchen.] — Das XXVI. Cap. WVon Gamanderlen. — S ſeyn der Gamanderlein zwey Geſchlecht / zahm vnd wild. Auß den zahmen ſeyn etliche groß / etliche klin. 1. Das kleine oder erſte Geſchlecht hat ein zimliche — lange Wurtzel mit etlichen Faſeln behencket / auß wel⸗ dein. chen ſeine rauhlechte Stenglein herfuͤr tretten / faſt ei⸗ ein wenig hart vnd rauch. An den Stengeln zwiſchen den Blaͤttern gewinnt es feine kleine braunlechte vnd zuweilen weißlechte ] Blumen / nach welchen es einen. kleinen Samen überfombr/[inTäfchkein verſchloſſen 1. 1.Das ander Geſchlecht ft dem vorigen faſt gleich / Gref®e> wächtt äweger Spannen hoch / hat ein zafechte Wur⸗ gzel / darauß ein holtzchter Stengel kombt / mit ſchwartz⸗⸗ lechten Blaͤttern befege/zwifchen denen es feine braune Blumen befombt/foden Stengel vmbringen. Iſt ein ſchoͤnes Gewaͤchs / reucht wie ein Harz faſt lieblich / vnd eines bittern Geſchmacks III.Dieſem vergleicht ſich das ander groß Gaman⸗ Geſchmack ner Spannen hoch / mir kleinen zerferffren Blaͤtteren g beſet / weiche ſich dem Eychenlaub etwas vergleichen / D.Jacobi Theodori Tabernaemontani/ I. Gamanderlen. Chamædrys. SV Y 11. Groß Gamanderlen. Chamzdrys maior I. & 4 derlein gang vnd gar / allein daß egeingröffere Wur „ 111 zel hat / vnd die Blätter auch —* Be | IV.Das vierte Geſchlecht wird Chamzdrysmon- * tana genennet. Welſch Chioma dijove, von wegen der Verg Gm Form vnd Geſtalt der Blumen / weiche fich einem ge, dienderieim. wundenen oder gefrümmten Haar vergleichen. [Die- ⸗ ſe iſt auch zuvor in dem erften Theil vnder dem Na- men Argentina Mompeliaca oder Welfch Sillur- — kant) * vnd Sul Das Ander Buch / von Kräutern. 769 F III. Groß Gamanderlen. cChamædrys major. II, — io; | Vonden Namen. Amanderlen vnd Gamanderlein / klein Baten⸗ Ang.· Ad.Lob. Cæſ. major 1.Cluf. pan. mas, Cam. major fti flore, 3.{ive & larifolia,Ger. IV,.Chamzdrys alpinaCi- ontana frurefcensdurior,Ad.Lob, ontana, Cluſ. pan. &chift, alpina Simleri, Cam. Teucrium alpinum Ciſti flore, Ger. Cerva- tia Gef. hort. Herbacervi quibufdam. Eid. fra&.] Welch Qereivola. Frantzoͤſiſch Germandree. Spanif E — Germander. BChmifd Okanı a menſſy . F ¶Von der Narr / Krafft /Wirckung vnd Ei⸗ genſchafft deß Gamanderleins Aman derle iſt eines bittern Geſchmacks / Galenus Nwil / daß es warm vnd trucken ſey im dritten Grad. Aber bey vns iſt es wenlger warn vnd trucken. loſcotides ſchreibet / wan das Kraut noch grün. dat von * — nnerlicher Gebrauch deß Gaman⸗ er derfeing. vnd “ iſt / ſol man es in Waſſer ſieden vnd en / ſey gut denjenigen ſo den Krampff Miln ſuͤchtigen gut ſeyn / nemblich welche cin harte ge, "TR IV. Berg Gamanderlen. Chamzdrys montana. EEN. F — ZI er SE zig i x * babenı ts puften, vnd gat ſchwerlich harnen kin, Stncın Galenusfaget / daß es eine Krafft habe die grober Brote aͤbe haͤhe / kalte Feuchten vnd Schleym au hertheilen / zu er Skins öffnen, vnd die jnnerliche Verſtopffungen hinweg zu Inveruche nemmen / ſaͤubere vnd reimige die innerliche Glieder / z treibe auch den Harn / vnd den Frauwen jhre zeit / auch Weberur fo ſtarck / daß Diolcorides ſagt / es treibe die Geburt Ka, uuß⸗ auß Mutterleib. - * ER A:ginera vermelderlib.7. de re medica, daß fie den barrgrfwer =2 len Milz haben / daſſelbige machet es geringer vuͤd verzehret es / wir ſolches auch Galenus vnd Dio- ſcorides bezengen. Diewen die Kraͤutlein den Harn fo gewaltig rei» | bet / witd es von Diofcoride vnd Plinio fehrgelobeet wider die anfangende Waſſerſucht in Waſſer wol ge · an ehem De pure michi in rn Drau 779 | A oder Malvaſier getruncken / fol für der Pefilenz be- wahren. F Bürm Das Krautin Wein gebeißet über Nacht / vnd da, von getruncken / toͤdet die Würm.] Podagtam [So mans fruͤhe iij. ſtund vor dem Eſſen 6o.Tag nacheinander warm trincket: Aber der Leib ſoll zuvor pur geret ſeyn / vnd der Kranck ſoll die ſauren vnd ſehr geſaigene Speiſen meyden. Dieſe Artzney haben die SGenueſer / Kaͤyſer Carolo dem V. zugeſchickt / vnd bes zeugt / ſie ſey in vielen Gliedſuͤchtigen Perſonen war- hafftig befunden worden / alſo daß fie in vielen Jahren das Podagra nicht mehr empfunden haben.] Eufferlicher Gebrauch des Ga⸗ ” manderleins. B —— lobet dieſe Kraͤuter / daß fi faſt gut ſeyen die Wunden vnd Geſchwaͤr / ſo vmb ſich freffen zu heylen / mit Honig / Eſſig oder Oel gebraucht / nach dem der Schaden iſt: Oder das Pulver allein gebrauchet / je nach gelegenheit der Sachen.] > ie, Es werden auch Fomenta oder Bähnngen auß Beibergeit, dieſem Kraut gemacht welche gut — verſtande⸗ ne Zeit der Weiber zu erforderen / vnd uͤber das warm Krant geſeſſen / oder über die Mutter gelegt. zum In Waſſer gefotten/ ond fo warm mans leyden sims tam darein geſeſſen / auch Saͤcklein drauß gemacht / auf die Schoß vnd Lenden gelegt / erweicht vnd oͤffnet die harte verſchloſſene Gaͤnge der Mutter. t Wider den Schmertzen der Goldadern an dem Hindern hilfft baldfo man Gamanderle in Banmoͤl c kocht / vnd das Ort mit beſtreicht.] Milben vnd — des ſoll man das Kraut mit Feygbonenmeel / in Eſſig vnd Saltzwaſſer ſieden / darnach durchſeygen / vnd das Wunden. Geſchwaͤr. Haupt damit zwagen. Grind [Das Krautzerftoffen mit altem Schmaͤr / vnd ich a zrind zwiſchen Fell und [41 * —* — ae : — eattr Scha Mit Honig serftoflen/ond anffein kalter Sch x, geleget / es ſeye gfeich wie der wolle / ſo lets jhn. — Söfertrof. Geſtoſſen / mit Baumoͤl temperiert / den Leib damit geſalbet / vertreibt den boͤſen Froſt. * = sg Mit Schababfaamen in gleichem Gewicht genom ⸗ "Sanaugen. Men/inein fäcklein gethan / vnd warm auff das Hanpt ? 5 gelegt / zertheilet Flůß / vnd wehret dem Schnaupen.] Von Gamanderleinſafft DE Safft von Gamanderlein mit Eyfenfraut- —— waſſer in die Augen gethan / vertreibet die Dun⸗ —— ckelheit / vnd machet ein klar Geſicht. Plinius vnd Theophraſtus ſchreiben / man ſolle den Safft mit Oel vermiſchen / vnd in das Aug troͤpfflen. Plinius meldet / der Safft ſey gut den Milsfüchti- gen / mit Eſſig eingenemmen. ee Sätangn Diefer Safft enfferlich angeftrichen / iſt aut wider and Seorpir per Schlangen vnd Scorpionen Stich, daſſelbe Gifft wirder umb zu vertreiben / auch fo man jhn mit Wein Mittzzſucht. einnimbt: — — Von gediſtilliertem Gamanderleinwaſſer. As Kraut gehackt / wann es Blumen hat / vnd in — dem Betonienwaſſer faſt glech. Säweter Diefes Waſſer iſt aut denjenigen) welche voll vmb —— die Bruſt ſeyn / einen ſchweren Athem fůhren / vnd ſtaͤ⸗ im tashuften vnd keichen / Morgens vnd Abendts einen der Brut. guten Trunck davon gethan: Er zertheilet den ſchleim in der Bruſt / vnd fuͤrdert das Außwerffen. Gelbſuche. Es iſt auch aut den Gelbſuͤchtigen / darvon getrun⸗ — cken dann es eroͤffnet die verſtopffte Leber / damit die Ball widerumb zurecht bracht wird. Ä Gebtühr reis ff4ir wisen. [Meiniget das Geblůt / diener wolfüir die anheben. Anfangende Wider die Milben ond Schuppen auf dem Haupt H Balneo Maris anfaebrenn/gibtem gut Wafler/ x gende de Waſſerſucht / ermeicher das verharte Milk. Treiber Waferfushe. den Weibern ihre verſtandene Reimigung / vnd fuͤrdert DdJacobi Theodori Tabernaemontani / die todte Geburt : Treibet den Harn Iſt auch ein nutz Weibergerr fiche Areney den erkalten Weiberen ſo den weiſſen Sun re Fluß haben. Weifferfiuß, Durch die Nafen gezogen / auch das Haupt darmit Karegıng, angeſtrichen / trucknet die falten SI. Auff den Magen gelegt / ſtillet das hefftig Vnwillen / Etbrechen Erbrechen / vnd Kluren / von Kaͤlte deß Magens ver⸗ Sur · urſacht. ie Murterzäpffleinyoder den Dampff von diefem Ertateere Waſſer empfangen/ erwaͤrmet die Geburtsalieder der eat erfalteren Weiber: Vertreibt den weiſſen Fluß / vnd 5 ö fuͤrdert die Empfaͤngnuß: Auch mir Tuͤchlein uͤberge·gdan legt / heilet alle Verſehrung zahrter Ort / ſonderlich der ae Geburtsglieder. re glieder. Von dem Gamanderlein Wein. G DE dem lieblichen Gamanderlen fan man einen guren Weinzurichten / gleich wie den Wermuth⸗ wein. —— Dieſen Wein lobet Plin ius wider die Maͤngel vnd Hufen. Gebreſten der Bruſt / ats da ſeyn Huſten / Keychen / za r ſchwerlicher Athem / verſtopffung derſelbigen / vnd was Achmen. dergleichen mehr ſeynd. r Er iſt auch fonderlich den Waſſer ſůchtigen gut / dañ Waſſetſucht. er treiber das boͤſe Gewaͤſſer gewaltig durch die Harn, Derfopfung gänge hinauf. Er eröffnee die Berſt opf una der deber / Yun, Dierk deß Milges / der Neren vnd der Mutter / zu welchen —— Gebreſten er nutzlich vnd wol kan gebraucht werden. — Vnd iſt gut den jenigen / fo ein bloͤdes Geſicht haben. Von Gamanderleinoöl. uß den Blumen der Gamanderleim / kan man auch ein Oel zubereiten / wie das Chamillenoͤl / darvon Sinctöfchmer, — sen der Wei⸗ Dieſes Delift gut den pervon Ders er Don Bathengel. 5 758 Groß Bathengel. Teucrium 1. VZRN RN AR 2 yz — Das Ander Buth von Kraͤutern. 771 A 11. Großbraun Dianderlen, Teucrum II. dünnent weiflen hofgecheen ] Wurtzeln oder Faſeln: Bewinn: Stengel Spannen ho h / oder auch etwas höher / mit runden kleinen kraußzerkerfften Blaͤttern beſetzt An den ſtengeln bekombt es zwiſchen den Blaͤt⸗ tern blawẽ BE den gegen ee RN ————— ſein Amer groß / etliche ein Das erft Gechlecht hat ein Wursel von vielen - Ähnlich allein daß fie weniger Stengel vnd “Blätter Tetra Pr. 1 Klein Gamanderfen, Teucrium Ill. ‚minus. | finen Saamenin fleinen he TIR Dies ander wey Geſchlecht / ſeyn dieſem faſt derien. haben · Die Blumen ſtehen anandern Geſchlecht / wie 1m. am gavendel Am drtteen Gaſchlecht kun fie etwas Fun Bar groͤſſer / mit vier blanmen runden Blattlein beſett. nn IV. Das vierdre Gefchleche üfgar ein frembder m. Batheugel / ven vorſgen an Blaͤttern vnd Blumen — V. Vagriſch Bathenael. Tru-rium Pannonkum. — 77% | D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / A aang vngleich / allein daß die Blumen etwas blawlecht F 1. Ehrenpreiß. And/wird Griechiſcher Bathengel genennet / dieweil er ' Veronica. in Grecia zu wachfen pfleget- ¶Dieſes beſchreibet Clufius alfo : Es ermachfe zu Zeiten eins Manns hoch / habe einen Stengel deß klei⸗ nen Fingers dick / ſo mit einer weiſſen Haut überzogen ſeye / in wenig Aeſt zertheilet / allzeit zween gegen ein an⸗ der/ond grauwlechtig: Die Blaͤtter ſeyen dem groſſen Bathengel faſt gleich / jedoch groͤſſer vnd etwas zerkerf⸗ fet / vnden grauw / oben aber —— 7 — ſehr bit⸗ ter /die Blum iſt weiß ohne Helm auß welcher viel langer Faſeln herfuͤr ſchieſſen. Dieſes wachſe auff den Bergen bey Calpe auch in den Hecken / mit weit vom Meer bey Botica, vnd biuhe im Hornung. Dieſes hate ich gefunden in Italia auff den Bergen / nit weit von B Teracino welches nicht fo hoch wachfet.] G PERF V. Das fünfte Geſchiecht fehreiber Cluhus,daß «8 Bathenge, den anderen gleich ſeye / fürnemblich dem zweyten Ge⸗ ſchlecht / allein daß es gar ein zaſechte Wuryel hat / traͤ⸗ get feine blawe Blumen oben am ſtengel / wie der Spi- canard/Lond wachſe vmb Wien in Oeſterreich. ) Von andern Geſchlechten der Bathengel kan man leſen C. Cluſium lib.3.obferv.Pann« 1.cap- Sie wachfen gemeiniglich auff den Felderen / in Wieſen vnd neben den Zännen /Lond Ackerreynen] blühen im Majoyerlichetm Junio vnd Julio, Vonden Ramın. GxRoß Barhenael.heift Griechiſch vnd Lateiniſch vnd Boͤhmſch Teuerium, Franoͤſiſch Grofe ga- mandree. Welſch Tenerio. EI. Teucrium,C.B.Fuch. . € Ang.Dod. pal. Cord. in Diofc. Lac. Lon. Ad.Lob. H x GER — V Cat een Gef-hort.Eyft.2.Matr.Lugd.vül- : : 4 gare fruticans, five ı. Cluf. hift. latifoliü,Ger.Cha- 11. Klein Ehrenpreiß Weiblein. — 2.0.0.0 medrysaltera ſeu aflurgens.Dod. Il. Chamzdrys Veronica minor feminaflore candido. L. Pi) fpuria major anguftifolia,C.B.altera, Trag.vulga- £ 3 sis mas, Fuch. Tur.Lugd.fyl.Dod. Teueriü 1.Mätt. Lugd. Hieroborane feminaDod.gal.Lugd. Pfeu- dochamzdrys, Gef. hort. Veronica fupina f Teucrii prarenfis,! ‚ico. Auricula in æ Teucrij quarti ſpecies tertiaCluſhiſt.lil.Chamæ- drys ſpuria minor votunditol. C. B. Chamedrys Bunt faiſa aliquib· Teucrium, Gef. hort. vulgaris feemina,Fuch. Tur.Lon.Lugd.fylv. Ger. Clu hift. Hisroborane masvel Verbenaca fupina mas,Dod. Von ver Natur, Krafftond Eigenfihaft Seuſt ranın? FEr Bathengel iſt warm im anderen / vnd trucken gamereisen Sm dritten Grad/ [ıftbitter wie der Gamanderle — Hat ein gleiche Krafft vnd Tugendt zu erwaͤrn en beröffen. , öffnenysu tretben/ pi erthellen vnd zu ſaub ern / wie die Gamanderlein / raͤumet die Bruſt g E Harn vnd die verſtandene Menſes, ve eröffnet die Leber / vnd weiber den € weiß wie die Gamanderlein / darvon tel iſt geredt worden ; Sol deroweg weiß gebraucht werden / eufferich und une Das XxXxvIM. Capi auffrecht ſtehet. Das Ander Buch / von Kraͤutern. 773 A : 111. Klein Ehrenpreiß, F iv. Auftrechufichender Ehrenpreiß. Veronica minor Verenica recta L N \ F B * N — N Ay I 7 12 Sa Ne SW NZ WW Ar RUE NZ NV ; NG E N, W NE N% Na NZ Vz Kal 07 Na — a WER Br y y \ | —8B 7 ) — — E G P/ ————— — 7 > ME * 4 — —— — * — Na: 44 N \ € SAN — Veronica recta. L V. Auffrechtſtehender Chrendretß. I. | — ie Veronicareftaminor. g M “ 9— A RN) K { —.106 Nun Erf ae NY —828 KUN N IV ) — —8 1% yon NY N SA N % NW, \ N7 J | m. Diefern if das dritte Geſchlecht der teime —— — A venpreißgang gleithr allein daß erin cuen ſiucten che , ner iſt. — Be E £& IV. Das dierdte Geſchlecht die Veronicaredta; hat iv. 17 Brafechte Wurrgel welche fich mıitfhren Faſeln Crewrefi LAN außbreitst/daratı a | N ARIN= och herfuͤr fonunen/ vnd auftrecht/ S — * au — N *— RER Plänen üi. N. Das ander Gſchlecht das Werbleinhateinlange befeneswelche fich dem Weyperichfaft vergleichen/doch Chrenpreib. lechte zerſpalte ne Wurgel / darauß feine Stengel kom⸗groͤſſer vnd wentger zerkerffet. Die Stengel ſeynd men / welche auff der Erden Hin vnd wider fladernyfind oben geaͤhrt / daran viel Blumlein zufammen aeienet/ etwas rauh / wie an dem vorigen / mit runden / weichen _ mitwier Himmelblauwen Blaͤtilein geſchmuͤckt vnd vnd gruͤnen Blaͤttlein beſett / wie an dem Egelfrantı gejiererder Saame iſt klein vnd rotlecht. An den ſtengeln uͤbertombt es Purpurbranne Bin ·VDieſem ſt dieVeroniea recta 2.faft gleich / alein men ein wenig mit gelben vermiſcht / nach welchen run · daß jhre Blacter anger vnd ſchmaͤler ſeoSn. Es de Hülßleinfommenydariunepder Saame verfihlop VI.DasIerte Geſchlecht iſt dem Ehrenpreißtweibleit v1. 74 fen iſt | faſt aͤhnlich angenommen = ea. a x 774 A hat / vnd eine lange fafelechte Wüurset/ fine Blumen ftehen am Stengel / wie am Lavandel / denandern an Farben gleich. Sie kommen gemeiniglihin Wälden herfuͤr / blů⸗ ben im Brachmonat / ſollen auch vmb dieſelbe zeit ge⸗ ſamblet werden. Es werden noch zwo Arten deß Ehrenpreiß mehr von C. Cluſio beſchrieben lib 3. obferv.Pann.capı53: VII. Deren eine / ſo das ſiebende allhie / vnd ern ziem⸗ liche ſtarcke vnd zaſelechtige Wurtzeln hat / bringet etli⸗ che ſtengel fo Elen hoch / welche in zwey oder drey Aeſt⸗ ein ſich theilen: die Blaͤtter fo ſchwartzgruͤn glangen⸗ de / find lang / aber viel breiter dann an dem vierdten vnd fuͤnfften Geſchlecht / gar wenig zerkerffet / die Blu⸗ men ſind oben an den geaͤhrten Stengeln dick zuſam⸗ men geſetzet / an Geſtalt dem gemeinen gleich / aber etwas bleicher / welchen der Samen in brei⸗ sen Taͤſchlein verſchloſſen ſolget / waͤchſt in Vngern / + andenDefterzeichifehen vnd Steyermaͤrckiſchen Gebuͤrg. vnr VIII. Dieanderefo dag achte allhier / bringet auß Ehrenpreiß. einer langlechten zaſelechtigen Wurtzeln / etliche holtz ⸗ echtige Spannen lange auch kurze Stengel / ſo auff der Erden gebogen ; die Blätter find gruͤn / dick lang⸗ lechtig / zun zeiten mit gar kleinen Kerffen zerſchnitten / ſo bitter find ; An dem oberſten Theil der Stengel find fechs oder acht vierblättige blaue Blumen auf wel⸗ chen drey Faͤßlein herfür ſchieſſen; Der Saamen fo bleich flach vnd rothgelb / iſt in Täfchlein fo dem gemei ⸗ ren Ehrenpreißaleich jedoch gröffer vnd breiter vers ſchloſſen. Diefes wächft im Steyermaͤrckiſchen Ge⸗ biira : Sch hab es auch auffdem Berg Baldo bey Ve- zona vñnd Sumano bey Vicentia, vnd auff dem Berg lara bey Benffgefunden.] a Von den Namen. E wird auch von etlichen Gruͤndheil ge⸗ ennet / wegen ſeinerg hat allerley Wunden ond( aͤr zu heilen. Latein [vnd Weiſch Veronica. I. Veronica mas ſupina & vri. Ehrenpreiß. F D, Jacobi Theodori Tabernaemontani / koͤnne es derſelbigen widerumb helffen / vnd ſie von der Faͤule erretten / vndjauch was daran verwundt iſt zu⸗ heilen / welches man von den Hirten hat in acht genom⸗ men welche ihre faule Schaft mit dieſem Kraut erhals Huftenser ten / wann fie jhnen daffelbige mitein wenig Salz [ri CHrf der den Huftenjeingeben. Deromegen follen fich die jenigen dieſes Krauts fleiffig gebrauchensfo einen Mangelin der Bruſt oder Lungen haben / als fonderlich fo da fehr huſten / vnd gar Hufen. voll vmb die Bruſt ſeynd / alſo daß fie ſtaͤtigs keichen Reiser. vnd einen ſchweren Athem haben / vnd denſelbigen nit fuͤhren fönnen/fiefisen dann auffrecht Deßgleichen una fol man cs brauchen an den jenigen / weſche Lungen⸗ —— füchtig worden ſeynd / vnd eyteriche Geſchwaͤr an der Gelhwär Lungen haben / alſo daß ſie in die Schwindſucht gerah⸗ PP Ehrenpreiß Gen. Mean fan fie auff mancherley weiß brauchen / ent⸗ ſocht. weder daß man ſie in einem Honigwaſſer ſiedet vnd ſtaͤtigs davon trincket / oder daß man das duͤrre Kraut zu einem Pulver mache / mit Honig vermiſche / vnd wie ein Lattwerge einneme Wilman aber ein decoctum darauß machen / ſol man Apoſtemenkraut / Yſop vnd Alandtwurtzel dar zu thun / ſo gibt es ein guten Tranck: Andere thun auch Suͤßholtz / Feigen / kleine Roſinlein vnd Fenchel darznu / vnd ſie den bemeldete Stuck in ei⸗ nem Honigwaſſer ab. Matthiolus ſchreibet / daß diß Kraut auch den Miltz⸗ Mittzucht. ſuͤchtigen gar gut ſey / vnd ſo mans in Wein ſie de / vnd darvon [etliche Tag nacheinander] trincke / mindere es das Miltz. Leonhardus Fuchſius ſenet / daß es das verſtopffte 6 Miltz vnd H Miltz vnd die Leber eröffne / iſt derwegen gut wider die &cher. groſſen Krafft die es anfich - vulgatifsima,C.B.mas,Fuch.Lon.Lug. Thal.mas ferpens, Dod. major feptentrionalium, Lob. vera & major,Lob.ico.Cam.Ger. Teucrium; Trag.Be- tonica Pauli,Dod. gal. Veronica vulgo dieta, Gef. * hort.vulgarisfupina,Cluf.hift-humicaulis & fupi- D ha, Col. Auricula muris 3Cæſ. IL&II.Veronica pratenſis ferpillifolia,C-B.femina, Dod.gal.Lug. Thal. pratenfis, Dod. minor ferpillifolia,Ad.Lob. Euftagia & Eufragianobilis,Brunf. Teucrium al- terum Trag- Beronica Pauli, Tur. Gel.bort. quo- rundam,Cam.Auricula muris 1.in pratis.CxLIV.& V. Veronica ſpicata anguttifolia, C. B. Veronica herbariorum, Lob. Lugd. re&ta vulgaris major, Cluf-hift.affurgens,Ger.ipicara czrulea, Cam.Au- ricula muris4.Czf, VI, Veronica ſpicata minor, C.B.Veronicare&ta minima,Lob.Lugd.Ger.Cluf. hift.re&ta minor, Cluſ.pan.] — Von der Natur/ Krafft /Wirckung vnd Ei⸗ ——— genſchafft deß Ehrenpreiß. 7Eonhardus Fuchſius ſchreibet / daß das Kraut E am Geſchmack gar bitrer ſeye / vnd giehe gar ſehr sufammen/daher dann abzunemmen iſt / daß es warm vnd trucken ſeyn muß. [Die befte iſt / welche bey den wurgeln der Eychbaͤum waͤchſt / vnd ſol im Hewmonat geſamblet werden.] Innerlicher Gebrauch deß Ehrenpreiß· esmtr diß Kraͤutlein von den neuwen Artzten ſehr gelobet vnd gepreiſet / zu vielen jnnerlichen vnd euſ⸗ ſerlichen Gebreſten deß menſchlichen Leibs: Fuͤrnemb⸗ iich aber zu der verſehrtenLungen / ſol es ein außbuͤndig gut ſtůcklein ſeyn / derſelbigen widerumb zu helffen vnd da ſie ſchon faſt angangen were / vnd etwas verfaulet / 1 Geibſucht. Gelbſucht geniger: Er meldet auch / daß das Kraut Yung, gut ſeye wider den Auſſatz / vnd ſetzt darbey eine Hiſto⸗ rien von einem Koͤnig auß Franckreich / welcher mit ſolcher Sucht beladen iſt geweſen / vñ durch den brauch dieſes Krauts widerumb ſeye geſund vnd heil worden, [DIE Kraut iſt ein fuͤrtrefflich Wundkraut jnner⸗ halb vnd auſſerhalb des Leibs / Wundtraͤnck davon zu bereiten / ſambt andern guten heilſamen Wundtkraͤu⸗ tern / auch das Kraut / der Safft vnd das duͤrre pulver. Mit Wein geſotten vnd getruncken / heilet alle fri⸗ Friſche man ſche Wunden / deßgleichen die alten Schäven/gifftige Areas, vnd fluͤſſiae Vervnreinigung der Hant / Raͤudt vnd Bifftige ver · Grind/ Kraͤtz vnd Schebigkeit durch don Schweiß / Yerganı. vnd reiniget das Geblür. Wen die Peſtilentz anftöft der thue gebuͤhrliche — Aderlaͤß / darnach nemme er def gepulverten Krauts anderthalb quintlein / mit iij. loth deß gebranten Waſ⸗ ſers / trincks warm vnd ſchwinz darauff / er fol genefen,) Euſſerlicher Gebrauch deß Ehrenpreiß. iche Wundärst rühmen diß Kraut hoch wider Wunten, alte vnd friſche Wunden / das Kraut in Waſſer ger Sr ſotten / ein wenig Alaun darein geleget / vnd die Wan, Zinermäßter. den darmit auß gewaſchen. Es dienet auch wider aller⸗dlechten. ley Grind vnd Raͤudigteit deß Leibs: [Als da ſeynd Zittermaͤhler / Flechten vnd dergleichen Etliche zerlaſſen ein loth weiſſen Vitriol in . Pfund zzue/kin, Ehrenpreißwaſſer. Mit Alaun / Vitriol / Spongruͤn / end: Bun oder dergleichen vermiſchet / wird über die Maß nutz Frremigeei K lich gebrauchet zu allen Schäden / faulen flinefenden v Hau, Wunden vnd igkeit der Haut. Vnd wider Ft den Auſſatz / wie zuvor vermeldet iſt. Wer von einer Spinnen geſtochen were / ¶ oder gif Spinertich, tigen Thier gebiffen/]der ſiede das Kraut / vnd lege es Sifuan, an den Ort / loder reibs / waſche es vnd 7 drei] ẽonn v ſo ſchwillet es nicht. 3 . [Das Kraut mit Eſſig zerknitſchet / oder darinn ger garc mu ſotten onderliche Tag auff das harte Milz geleget / er " ilet vnd miltert die Härtigfeit : ie dann auch die Knollen am Den: Das Ander Buch / von Kräutern. * A Don Ehrenpreißfafft. MI manden fa aup de Ehrenpreiß bringen kon⸗ ne / ift ben dern Wermuthſafft angezeigt worden. Es dienet aber dieſer Safft gar wol wider oberzehl⸗ Drofiund 1 Gebreſten der Bruſt vnd der Lungen / mit ſeinem re Ser Waſſer / oder aber mit Scabioſenwaſſer sirigenoinen. tliche loben dieſen Safft wider das Blutſpeyen / wenn man denſelbigen allein / oder mit Wegerichwaſ⸗ ſer / oder aber Schwartzwurtzwaſſer vnd Bolo armeno einnemme. — — So wird auch bey dem Nicolao Myrepſo feä.i. c. 327. ein Antidotus beſchrieben / darınn ſolcher Safft auch vermeldet iſt / vnd wird / von bemeldtem authore hoch geruͤhmet wider dag Blutſpeyen / vnd allerley Fluͤß / wie dieſelbige ſeyn moͤgen. Bi 775 Es lobet auch) Marchiolus dag gebrannte Wafler Stun. wider den Stein warn es etlich mal diſtillieret wird. [Mean follaber das erſte diſtillierte Wafler widerumb in die Kolben auf die Hefen gieſſen / ſo ſchmeckt es gleich wie Laugen / man mag ein wenig Zucker darzu miſchen vnd krincken. — Zu friſchen Wunden oder Stichen trinck deß Waſ⸗ ſers deß Tags zweymal / jedes mal auff liij.lot / ſo ſchwi⸗ tzet es zur Wunden herauf gleich als Baumoͤl / waſche auch die Wunden mitdiefem Waſſer fruͤh vnd ſpat / hegeletnene Tůchlein darinn / lege es dar ͤber eg heilet Derfhruns alle Wunden vnd boͤſe Sehaͤden / auch Verſehrungen De anheimlichen Orten. Ertiche halten darfuͤr / daß das Waſſer mit deß Krau⸗ Beifreon, tes Pulver getruncken / die feißten vnfruchtbaren Sra- ie Friſche Wo⸗ den vnd ſtich. Weiber. Es meldet auch Camerarius,daß der Safft gut ſey G wen mager vnd fruchtbar mache, Verttopfung Wider die Verſtopffung der Nieren / ſo vom Grieß her⸗ „ der Dieten. Fombt/darsu man Hawhechel oder Fenchelwaſſer neh⸗ men kan / vnd mit einander eintrinckte. Diefer Safft iſt auch gut wider die Spinnenftich) Spiäenfi. darmit beftrichen. Defgleichen reiniger er / vnd heilet Wunden. die Wunden 5 Er. [Der Saffe mit Honig vermiſchet / heilet die alten Aute boͤſe boͤſen Schäden: Der Safft fir fich felbft oder mit A⸗ Shäden. laun gebrauchet / heiler und ſaͤubert die fanle Wunden re Wun ynd Flechten der Haut.) x .. Von Ehrenpreißwaſſer. en diß Kraut feine Blumen uͤberkompt fol «8 € brennt, ee — Diefes Waſſer iſt in gröffenn Brauch / mehr denn Getfuct. die Tranck oder der Safft / vnd wird von Trago⸗ Sie. MatrhioloCamerario,Loniceropndanderni Lebet vnd Miitz Ver⸗ ſtopff Lungenge⸗ ſchwaͤr preißtoaffer — preißwaſſer welches ein koͤſtliche Arzney die enge au, Bruſt n erweitern/ vnd den Koder zum Außwerffen a ae su fuͤrdern / Remiget guch das Geblůtl uͤber die Maß fenteinigen. wol /dardurch aller Grind vnd Raͤud hinweg genom⸗ Schwerte men wird: Reintget auch die Rieren / Mutter vnd Berftandene, Blaſen] vñ fuͤrdert den Schweiß / vñ iſt zut den Wei, Monatheit. hern / denen jhre Zeit verblteben tft. u) Diß Wafler fan auch enfferlich wieder die ſchaͤdli⸗ Giffliget chen gifftigen Biß gifftiger Thier gebraucht werden / Theerbiß · ſolche Schaͤdigung damit gewaſchen vñ genetzte tuůch⸗ lein uͤbergeleget / zeuchet das Gifft herauß vnd wehret dem Auffſchwellen / welches in Menſchen vnd Vieh nulich fan gebraucht werden. Ein Gurgelwaſſer oder Mundſchwenckung von Auffſchwet- dieſem Waſſer anfaͤnglich gebraucht / wehret vnd ver⸗ — treibet die foraliche Auffſchwellung deß Halß / darauß — Loͤcher einfallen / ſonderlich in boͤſen Frans hoſen. Ertractvom Ehrenpreiß, gefamblet werden / vnd in BalneoMarie außge- us dem Ehrenpreißfaffe fan auch ein nutzlicher Iungenge ? ee | Extract zugerichtet werdeh/EXuradtum Veronicg urn Banned welcher zu den obermelten Gebreſten auch faft dienſtich ſt / fonderiich aber tofder die Gebrechen derLungen / wie dieſelbige zuvor find angezeigt worden. Dar nach auch wider das Gifft / welchem es ein groſſen Widerſtand thut / vnd leſt es nicht uͤberhand nemmen. Wie man aber denſelbigen bereiten fol, iſt zum Theil bey dent Wermuthertract angezeigt worden, Dom Ehrenpreißwein. gan dein Ehrenpreiß Fan auch ein guter Wein zu⸗ Noerichtet werden / wie bey dem Wermuthwein ift angezeigt worden. Diefer Wein fol fleifligvon den je _ nigen getruncken werden/welche in der Bruſt on Lun⸗ —— gen brefthafftig find / dehfelbigen bekombt er gar woir Sau end ı Eröffner auch die Leber den Miltz vnd die verftopffee Mumer. Mutter / vnd hat alle Eigenſchafft wie das gebraute Waſſer / darvon zuvor vermeldet iff. | Vom Ehrenpraffalg, O man deß Ehrenpreif die menge haben Fanyfol man cin Salz davon machen / gleich wie bey dem Bermuchfalg iſt gelchret worden. Dieſes Salß it fuͤr nemlich gut den jenigen / welchen die Lunge anfan⸗ —— get zu faulen / vnd halte darfür / daß man ſolchem Ge⸗ brechen mit feiner Artzney beſſer koͤnte abhelffen / dann mit ſolchem Saltz / wañ man es nur haben konne / doch wo es in groſſer Menge waͤchſt da fan man es wol Ötiegende [Kühler die His deß Gebluͤts / fruͤh vnd ſpat auff. praeparieren loth gebrauchet / wehret vnd vertreibet die fliegende — Si 2* — — — — Das XXIX. Gap. —— tliche beigen den Ehrenpreiß in diſtil⸗ — — lieren darnach das / Waͤſſer darvon / das ſoll gar gut = ’ Von dem groſſen Erdtpin > feyn zur Zeit der Peſtilentz 7 wider die Gift ond Poeſti⸗ Iß Kraut wird befehriebenbegMarchioe, ı. ientz ıtj. oder iii loth mir einen Schweiß darauff g· DDDaß es auff der Erden krieche / habe lange Hroſſer Erb ⸗ haften: ¶Man kan auch in der Noth an ſtat deß The, male Blaͤtter / welche fich etwas dem Roß⸗ — riacks auf .halb loth deß Pulvers von dieſem Kraut / marein vergleichen / doch kleiner / weiſſer und rauch / in iij lot dieſes Waſſers eingeben / welches ein bewehrt ¶ ſtehe an dunen Stengeln dick in einander / an Gernch ſtuͤck iſt / ſoll dem Gifft ſehr widerſtreben / vnd daſſelbi· wie der Fichtenbaum welchen es etwas gleich feye/das zebeiwingen. [Bnd ſo man die Haͤnd / Haupt / Stirn her es auch Chamepitys> das iſt / klein oder nidrige nd Schläff darmit beſtreicht / Schwaͤmlein darinn Fichte genennt wirdyfeine Blumen ſeyn zart vnd goid⸗ netzet / offt daran riechet / ſol ein gut Preeſervativ fur gelb. Die Wurtzel iſt einer Spannen lang / voll d ůnner u ‚die Pefttteng ſeyn. Diener auch für allen boͤſen Ge⸗ Zaſeln vnd waͤchſt im mageren / ſandechten / vnd vnge⸗ and ſchwangern Weibern wol zu brauchen.J dauwten Erdreich.J ae — Seh Es I. Groſſer Erdipin. Chamzpirys major. — 4 Es befchreiber D. Camerarius noch [5wey ] Ge⸗ ſchlecht / ¶ deren eines fehr ſchon ifE/gangond gar mit gelben Haͤrlein befleider/]deren Blum er erachte/ nit * a als der erſte. * — 1. Das ander iſt mir Blaͤtteren den vorigen fi Grohe aͤhnlich / doch laͤnger / auch in drey heil ae pie, höher dan ein Spann / bringt oben Blümleinin fünf = von Farben braunroth / in der Miete haben fie gar lan⸗ ge Fädemlein, Die Wurgelifthotsechtond krumb / wird oben in etliche Aeſt gerheiler. Das ganze Kraut reucht wol / vnd iſt etwas bitterlecht / waͤchſt vmb Ca⸗ ſtelnenff in Franckreich an ſteinechten bůrgechten rten. an III. So gedencket auch C. Clufius in feinett ob- @rojer&its ferv.Pannon. noch einer Artıfoer Chamzzpiryn au- ftriäcam nennet / welche ein ſchwarte holtzechte vnd za⸗ ſelechte Wurzel hat / von welcher jaͤhrlich etlich Sten- gelfo Spannen hoch / vierecket vnd etwas härigfind. Die Blätter find breiter dann der gemeinen / offt in vier vnd mehr Theil zertheilet / grün vnd glantzende / vnden etwas grauw / ziemlich liebliches Geruchs. Dre Bumen fo im Meyen herfür brechen / find der erſten an Form gleich / aber viel gräffer vñ ſchoͤner / vnd veiel⸗ braun / mit etlich blutigen Dipfflein befprenger: In je⸗ dem Huͤlßlein ſeynd gemciniglich vier lan glechte/ eck⸗ echt / ſchwarzglantzender Saame. Diefes wächft an⸗ derthalb Meil von Wien auff einer Höhe / bey dem x Dorff Radaun nicht weit von Petersdorff.] Von den Namen. IF Kratıt wird Tenefch genennt / Erdtpin / Erdt⸗ tifer/ Je laͤnger je lieber Schlagfräutlein. Grie- chiſch end Lateiniſch Chamzpitys,Ajuga,Abiga,Iva fitica vnd axcherica, Herba apople&ica, Cu- eurbitularis(Chamzpi tys lutea vulgaris,fivefolio trifido,C.B.Cha mzpitys 1. Matth.Dod.Lac.Cord. hift.Lugd. fecunda, Tur.Lon.z. Trag.Fuch. Ang. Chamzpitys, Gef. hort.Cxf. vera,Cord.in Diofe, Vlaͤttlein ertheilet / faſt wie Dchfenzungenbhiimleiny D. Jacobi Theodori Tabernaemontani/ F Hamefitheos, Welſch Camepitio vnd Iva, Spaniſch bini- ho.Ftansöfifch we maſt ate. Boͤhmiſch Yova, Engliſch Groundepynt. Von der Tarur/ Krafft vnd Wirckung deß Erdtpins. Ds Kraut hat einen bittern Geſchmack und iſt et⸗ was ſcharpff / derowegen warm im anderen / vnd trucken im dritten Grad. Innerlicher Gebrauch deß groſſen Erdtpins. ES wird diß Kraut von Rondelerio fleiſſig gebrau⸗ chet wider den Schlag / als welches ein ſonderliche Eigenſchafft darzu haben fol / daher es auch Schlag⸗ kraͤutlein genennet wird. ei [Matchiolusfegt nachfolgende Pillulen / fo für den G Schlag fuͤrtrefflich vnd bewehrt· Nimb deß groſſen Erdtpin/brammeond weiſſe Betonien / Stechasblu⸗ men / jedes j.quintlein / Turbith anderthalb quintlein / Lerchenſchwambj halb lot / Coloquint j.halb quintlein / Imber / Steinſalzz / jedes zz Gerftöförner fejwer/Rha- Barbara anderthatb.quint. Indianiſchen Spick ſieben Koͤrner ſhwer/ pulveris Hierz ſimplicis ein loth / Diagridijj.guint.diefe ſtůck alle ſtoß und miſch zuſam⸗ men in einem Mörfelmit dem fafft deß Krauts Erde⸗ pin / formiere daran Pillulen / auff ein jedes quintlein neune / von denen ſoll der Krancke alle Tag / wann er zu Beth gehet / drey einnemmen / fie helffen gewaltig / wie ichs felber erfahren hab / ſchreibett Matthiolus.] Andere Medici brauchen es auch ſonſten zu den — falten Gebreſten deß Hirns / als da iſt der Schwindel / die Fallendeſucht vnd dergleichen / in Wein gelegt vnd dar ůber getruncken / oder das Pulver mit Oxymelite Schlag. H Schlag ⸗ Leber / Miltz vnd Nieren [Die Blätter ſieben tag nacheinander in Wein ge⸗ Gewbſuche truncken / vertreiben die Gelbſucht: 40. Tag in Meth Aare, eingenommen; heilen fie das Hufftwehe / treiben den Dronaneit. Harm vnd bringen den Framen jhre Krandkit.. . Die Blätter gepuͤlvert / mir Feigen vermiſcht / vnd Stutgang! eingengmmen/firdernden Stulgang,. ;_ Made Das Kran geforten vnd gerr ancken / treiber dag Geft ckotblut geſtockt Blut auß dem Leib )/ Es ſol auch diß Kraͤutlein gut ſeyn wider das Gifft / vnd andere gifftige Kraͤuter / ſo z mandts dieſelbige ge⸗ n R eſſen hette ¶ Daher indem$and Ponro,da die Wolffs⸗ murgingroffer Menge waͤchſt / iſt diß Kraut ſeht ge⸗ braͤuchlich / wie ein Theriack gebraucht. Euſſerlicher Gebraͤuch. DIE Kraut gepüfvert/ in dig Naſen gerogen reini · Han sine ger dag „an, Ge⸗ Verlohren Geruch. chet / vnd in einem sun sch se Murter.S Be > — Das Ander Buch / von Kraͤutern. 777 A mans aber Pfloſtersweiß uͤberlegt / wehren ſie den freſ· F I. Ivenkraut von Mowpelier. Frefient:Ber ſenden Geſchwaͤren. ui. So man mit dem aufaerruchten Saft den Leib be⸗ ftreicher/bringet es den Schweiß] Das XXX. Gap. Bon venfrant I. Ivenkraut. a Mufchara, Schweiß treiben. EN 2 > A WERUZZEN MD Ay’ = N 2) a Er — —— — — HR — Es Ivenkrauts ſeyn zwey Geſchlecht /N. Das PERRMe IN erfte nennetman Ivam Muſchatam, wegen ; ; feines fieblichen Geruchs / ſo ſich dam Biſem vergleichet / hat ein zaſechte Wurtel / darauß die Sten⸗ gel erwachſen / mit vielen feinen fpigigen Blaͤttlein bes fest / obenauß etwas von einanderzerfpalten : Seine licbtiche Blumen kommen auß kleinen Hulßlein her- D für/den vorigen bey nahe gleich, a: Sventrant. vndgelde halten / wie das vorige: Vnd Iva Muſchata Mompeliaca. Moſchata Monſpelienſium, Ad.Ger. Anchyllisal- tera,Cluf.hifp, & hiſt. Caſt Lugd. Anthyllis Cha- mæpityides minor,Lob.] Von der Natur / Krafft vnd Eigenſchafft —* deß Ivenkrauts. Heil dag Kraut eines higigen end ſcharpffen H > GSefchmacks iftwirdes für warn vnd trucken ge⸗ Vnd ſo viel ſein Gebrauch Mlangt / kombt es mit demſelbigen auch / nemblich mit der Cha mepity majore, darvon im vorigen Capitel vermeldet iſt / berein / derowegen / was vom Gebrauch deſſelbigen Krauts iſt geredt worden / ſol auch von die⸗ fen verſtanden werden, Das XXXL Gap. Von Rheinblumen I. Rheinblume. Stoechas citrina. — a ne A I. Rheinblume von Mompelier. Stoechascitrina Mompeliaca, - > * = — c ig Er Kheinbhimen feynd fürnemblich zweh Rhenblume. Des I. Das erfie hat cin ſchwartze / Br, diinne vnd fürge Wurtzel / darauß ſeine run⸗ de vnd rauhe Stengel eniftehen/mit langen / ſchmalen weiſſen vnd wollechten Blaͤttern beſent / eines bitteren Geſchmacks: An einem jeden Stengel kommen run⸗ de / knoͤpffechte / goldgelbe Blumen her fuͤr / eines liebli - chen Geruchs / aber eines bittern Geſchmacks / ¶ ſo nicht verwelcken / ſonder allezeit jhr Farb behalten.) IV. Gelb Rheinblumen. Amaranthus luteus. II. ; hal el er RUE Nr | rs N 778 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani/ FE 1. Gelb Rheinblumen. Amanranthus luteus. I. EIN H FR: I. Dasander Geſchlecht hat ein Feine diinnegaf „,, 1 echte Wurtzel / darauf ein langes Stenglein wächft —— faſt eines Schuchs hoch / mir vielen langen / ſpitzigen / vier grauwen Blaͤttern beſetzt / neben welchen andere kleine Blaͤttlein herfuͤr ſprieſſen. Seine Blumen verglei⸗ chen ſich den vorigen / allein daß ſie kleiner ſynd. III. IV. V. Die andere drey nachfolgende Ge⸗ Gars im fehfecht Amaranthi lurei genennt haben ein ſchwartz pinmen lechte Wurtzel mit vielen Faſeln behenckt / auß welcher V. Gelb Rheinblumen. Amaxanthuslureus TIL grauwe / — A hoch herfür tretten / mit langlecht vL Cretiſcher Stechas. D * VI. Cretiſcher Stechas. * Stechas citrina Cretica. SE grauwe / rauhe oder haͤrige Seengel einer halben Elen | en / fpistgen rauhen Blättern beſegt / etwas groͤſſer dann an dem vorigen / oben an den ſtengeln wachfen runde / ſchuppechte vnd gleich als geaͤhrte Knoͤpfflein / darauß die weiche, wol⸗ lechte / gelbe Bluͤmlein erſcheinen. Sie findeinander faſt gleichy allein daß etliche kleinere Blaͤtter vnd ſten⸗ gel haben / als die andere. VDCamerarius gedencket noch eines Geſchlech⸗ tes / fo Stoechas citrina exotica preftantior von Ihm genennet wird. [Welches ich auf Creracmyfan- gen hab vnd darumb Ererifcher Stechas genennet / fo auß der beygeſetzten Figur wolfanerfannt werden,] Sie wachfen anf rauhen truckenem fandechtem Erdreich / vnd auff der Dünen Heyden blühen im Brachmonat vnd Heuwmenat. 2... Donden Damm. Rmblumen Haben jgren Namen / dieweil fie am Rheinſtrom [swifhen Speyer vnd Wormbs ] funden werden. Etliche nennen fie Mottenblumen/ dieweil fie die Morten vnd Schaben von den Klade⸗ von treiben. Etliche heiſſen es Jungling / darumb daß die Blumen nicht verwelcken / $ateinifch Frecha Eitrina oder Chryfocome, auff Sriechifch Amaran- thus Galeniiieiwol Lobeliustin anders verſtehet in finenobfervationibusfol. 403. item Amaranthus luteus,oder Amaranthuscitrinus,Tinearia,Aureo- la,[l.Elichryfam feu Stechaseitrina anguftifolia, C.B,Sroechastitrina,Mart.Lac Gel-hort.Dod.Caft, Lugd.Amaranchus luteus,Fuch.Lae.Lon.cittinus, Kol darauß vil weiſſe wollechte ſtengel komen / faſt eines Tur.Ageratum Aurelia,Dod.gal.Helichryfum; & Amaranthus Galeni, Cæſ. Chryfocome aureave coma,Ad.Lob.Chryfocome prima vul gatis, Clu£ hiftl.Comaaurea,Lob.ico, IElichryfon fyl.angu- Rtifo]. capitulisconglobatis, G.B. Steechascitrina altera,Ad.Lob.ico.Lugd.Agerarum aliudguorun- dam,Lugd.Chrylocome, Cxf.altera; peregrina r. ClufbiftElichrylam Crericum,Cam. II. IV. V. Elichrylon five Steechas citrina latıfol.C.B.Ama- räthus & Heliochryfosprimus, Tra g.Chryfocome five Amaranchus lureus,Ger, Vl.Elichrylum Ori- entale, C. B. Stoechas Citrina comuis grandioribus, J / Das Ander Buch / von Kräutern. . 779 F Cam.Ep.Helichryfum Creticum, Eyſt. J Welſch vnd Frantzoͤſiſch Sticados aitrina. Bon der Natnr /Krafft vnd Eigenſchafft der Rheinblumen. * HI a vermelder/ haben einen bit⸗ tern Geſchmack / muͤſſen deroroegen warmer vnd truckner Natur feyn.Galenus ſchreibet / ſie haben sine Krafft zu zertheilen. Innerlicher Gebrauch der Rheinblumen. loſcorides meldet / wann man die Blumen mit Eaw rus⸗ in eintrincke / ſo kommen ſie zu Huͤlff den Huficwehe. jenigen / ſo mit Noth harnen / vnd ſo mit dem Hufft⸗ —— u, wehe geplager werden / ¶vnd heilet was jnnerhalbim een. Leib verfehrer and gebrochenift. ] In Wein gefotten —— G und getruncken / treiben fie die Warm aufdem Leib / bigigen \ Lmacher auch ſchwitzen. Etliche haltens für ein bewehrt Srüffen, Mittel zu der Lungen / ſo von ſcharpffen hitzigen Fluͤſ⸗ fen verſehret worden.) Galenus fchreiberzwenn man die Blumen jertreibe Vaftendene vnd mit Wein trincke / forreiben fie die verflandene Monatzeit. Menfes fort, er * Es vermeldet and) Galenusdaf die Xheinblumen yperpanp allerley Fluͤſſe außtrucknen vnd ftopffen: Plinius fa» Sig. ger / wann mandie Blaͤtter mit Wein einnemme / ſo ſtopffen fie die Fluͤß der Mutter, Es meldet auch Dioſcorides, wañ man das Kraut Hanpfäf. oder die Blumen deß Morgens nuͤchtern mit weiſſem Wein einnemme / ſo bezwinge es die Fluůͤß deß Hau⸗ ptes / vnd halte dieſelbige ein. — Es ſchreiben auch die bemelde Aut hores alleſambt / Serumen daß die Rheinblumen ein fönderlicheaute Art haben / 3 das gerunnen Blut in der Bruſt im Magen / vnd tn vad Blofen der Blaſen zu zertheilen/ wann man fie mit Honig⸗ waſſer einnemme, \ Sie Haben anch eine Krafft die verftopffte Lebet / Veitopfteke⸗ Miltz / Nieren / vnd Blaſen ] zu eröffnenzieynd aber ande - dem Magen etwas zuwider. " [Die gelben Rheinblumen werden von den Alten Garagen ſonderlich gelobt für Schlangen vnd dergleichen Bn⸗ Vergiftung gesieffers Vergiſſtung.] Eufferticher Gebrauch der Rheinblumen. Linus fchreibt/ daßfie die erharte Geſchwaͤr er, Harte Ge Prsse vnd mit Honig vermiſcht vnd angefiri, mir * ſie den ae — ie — Die Blumen in Laugen geleget / vnd dag Haupt Rit. darmi gewaſchen/ vertreiben ficdie Niß vnd Milben Vin · auff dem Hauyhtt. = [Die Btumen mögen zu allerley Baͤhnng / die har⸗ —— te — Mutter zu erweichen / genommen Naker, werden, Wann man diefe Blumen bey die Kkider leget / Schaben · verjagenfie Motten vnd Schaben.] Das XXXI. Gapitel, WVonm Ruhrkraut. k | S ſeynd viel Geſchlecht der Nuhrfräuter von ar Hna dem Aurhore obferviereworden.E Das erſte phatium. Geſchlecht hat ein holtzechte zer ſpaltene Wur⸗ Schuchs hoch / mit kleinen weiſſen wollechten Blaͤtte⸗ ven beſetzet / welche weich anzugreiffen ſeynd / gleich wie ein Sammet / oben an den Stengeln erſcheinen die ogelbe / runde knopffechte Blumen / welche nach der Ban darponflichen. > IR Das ander Geſchlecht iſt dem erſten mit ſeinen 1. grauen vnd wollechten Stengeln vnd Blaͤttern / wie Pobrtt auch mit der Wurselaleich/ alten daß es groͤſſer iſt / träger runde / knopffechte / bleichgelbe / wollechte Blu⸗ men / deren ein theil mitten an den Gleychen oder Kno⸗ den der Stengel herfuͤr kommen / ein theil aber an den Glpffeln der Stengell wie ein kleines Kaͤhlein mit klet⸗ Kktt inj nen — D. Jacobi Theodor A 1. See Gnaphaltum. F Gnaphalium marinum. I. 1. Groß Ruhrtraut. Gnaphalium III. majus. I nen Düpfflein befprengt/] wird von etlichen gehalten / daßesfeyeHerbaimpiaPlin. — III. IV. V. Dieandern drey nachfolgende Ge⸗ 2 fchlechtrfegnd den andern faft gleich / allein daß eines g gröfer iſt dann das ander / ohn das groſſe Ruhrkraut / >" welches Blumen etwas geaͤhrt ſeyn. — es VI. Das fechfte Geſchlecht Gnaphalium monta- u num genennet/ift auch ein zartes/ / grauwes wollechtes Kränrlein/faum einer Hand hoch / hat ein kleines zaſ⸗ echtes kriechendes wůrtzlein / darauß ein rũdes rauhes fienglein kombi / an welches Gipffeln knopffechte weiche weiſſe Blůmlein / Lerwan ſechs oder fiebenjftchen faſt wie ein Woll. Seine Blaͤtter ſeyn weich / grauw / vnd ein wenigrauch liegen sum theil auff der Erden her⸗ umb gleich wie die kleine Zeitlofen. [JM Elſaß finder man es auch mit Nebenaͤſtlein.)] yuvın VIE VIIL Diefemfepnddie andere zwey nachfol- — * gende Gnaphalia gang vnd gar verwandt allein daß Tabernaemontant / H. Ruhrkraut. Gnaphalium U. vulgare. N KEN Ar < N \ IV. Ruhrkraut. Gnaphalium IV. medium, eines braune, das ander aber rohte Bluͤmlein traͤgt / Leeliche Purpurrot / etliche Letbfarb / etliche geſprenge rot vnd weiß ohn allen Geruch.] R C.Cluhusbefchreiber noch ein ander Geſchlecht mit bleichgelben Blumen / fo er Gnaphalium alpinum nennetlib.3.obfervat.Pann.cap.18.] welches im fol⸗ genden Capitel geferet onder dem Namen Leontopo⸗ dion Marthioli.. Es hat faſt ein jedes Geſchcchtſeinen egenen DH Das Ander Buch / von Kräutern, a V. Klein Ruhrkraut. F Snaphalium V. mmus. VIL Braun Engelblůmlein. Gnaphalium I montanum purpureum. —9 — damen. aparı, Cateiniſch Andigkeit willen / andere ſagen jhm Ruhrkrant vnd Heynſchkraut der Tugendt halben. Das ſechſte Geſchlecht Engelbluͤmlein an etlichen Orten genannt / heiſt auch Haſenpfoͤtlein / weil ein je⸗ E des Stenglein mit, feinen Blumen einem Fuͤßlein K vergleichen :Bon etlichen aber Maͤußoͤhrlein von we- gender Blätrlein.] ES Se - [.Gnaphalium maritimum.C.B.Gnaphalium, Matt. Lob. Lugd.legitimum;, Cluf.hift.marinum, Gef.hor.Ad.Lob.ico.marinum romentofum;Lug. IGnaphalinm vulgare majus.C.B.Gnaphalium, Fuch.Gel.hor.Tur.Lac.Caft.vulgare,Mar.Ad.Lob. Lug.Filago,Dod.ur.; Ger.Heliochryfos ſyl. Trag. Cenrunculus. Tur. Tomentum; Cord.hift. Lon. Impia Plinij.Ang.(&Cartafilago)Gel:hort.Herba Impia,Czel.Gnaphalium vulgare,minus, Thal. III. Gnaphalium majus angufto oblongo folio alte- 781 VI. Weiß Engelblümlein. Gnaphalium VI. montanum album, N ne a Ri U — Eh VI. Kor Engelblümlein. Gnaphaliun VII. montanum fuaverubens. ico.Ger.montanum DalechampijLugd.Pilofella minor;Dod.Cluf.hift.] 02.2 Be Bonder Natur / Kraffeond Eigenfchafft der Ruhrkraͤuter. Alenus fchreiber ‚die Ruhrkraͤuter zichen ziem⸗ _Jlich zuſammen /ſie haben ein Art zu trucknen. Innerlicher Gebrauch der Rı A er Iofcorides vnd Galenus ſchreiben / daß die Ruhrkraͤuter gut feyen zu der rorhen Ruhr in —— aumrem Wein geſotten vnd getruncken / [ſtillet zuch Rdernm. ot A i Halßge⸗ ſchwãr. Hynſch deß Krebs an Srüſten. B 782 Euſſerlicher Gebrauch der Ruhrkraͤuter. F DEN dem Matthiolo lieſt man / daß der Safft der Ruhrkraͤuter gar gut ſeye zu dem Halßgeſchwaͤr Angina genennet / wann man jhne / mit Wein vnd Muͤch vermiſcht/ vnd fich darmit gurgelt. IVnd Ph: nius faget noch mehr / nemblich ſo jemandt das Kraut nur kaͤwwet / der fen ſicher vor jengedachten Gebreſten. gebraucht: — en Blaͤtter werden an der Scherwollen flocken gebrauchet / und dis Pulſter darmit ge⸗ füle. Pe Von Ruhrkrautwaſſer. ESföreiber Dodonzus;daß das Waſſer nutzlich 8 S ſten / leinene Tüchlein darinn genert vnd uͤbergeſchla⸗ € i 2. Söwenfuf, I. iii. Söwenfuf, sen/[dann darvon werde der Krebs verhindert / daß er nicht ſchwuͤrig werde. Etlich gebrauchen mit nutz dar⸗ zu die Blaͤtter von der Haſelwurtz in gemeldt Waſſer zuvor eingeweicht · I, Esift diß Waſſer auch gut den Weiberen / fo jhre Zeit iu viel flieſſen / deßgleichen auch wider alle andere Stüßrteplbige fine. Das XXXIII. Capitel. 1. Loͤwenſuß Leontopodium ſpecies Gnaphalij. ZN 4, Ruhrkraut / auch ein rauhen flenaeldren op niert setbocbaranein RümarnHanetoopfehe een ſtehe / dick ond breit außgetheilt / inwendig dirchfichtn, mit kleinen doͤchlein / anufehen wie ins di —— ſtapffen. — = * hs — 1. Das ander Geſchlecht iſ dem vorigen gleichjal, lein daß es ein gröffere Wurtel vnd längere Blätter 1 Matthioli;Lüg.Gna halium alpinũ Ger. diſ. Cluſ heiſt Griechiſch Acovremidvon, Lateiniſch Res LeonigLeontopodium.[I. Gnaphakum ns h — re — auch dem Rindviehe zu der Hyn⸗ ebrauchet werde wider den Krebs an den Bruͤ⸗ — — S Loͤwenfuß fe auch ein Geſchlecht deß I, Gnaphalij, Das erſte Gefeptechtharlang- —— * D.Jacobi Theodori Tabernaemontant / II. oͤwenfuß. Leontopodium Matthioli. pinum magno fotezfolio brevi;C.B: Leontopodi um g.pesleoninus,Lob.T2b.Ger. I. Gnaphalium alpinum magno flotefolio oblongo;C.B.Leonto- Podium verum,Matt. Leontopodiuin, Dod. Caſt. an.& hiſt. IGnap alium alpinum minus O. B. EA ” — — 4 ——— —— Die dritte Das i Won Koͤhlkraut. — —I6 ER \ N; RN‘, N — 1x ) N N * —R — AA re —— — N a N SEIEN 8 x ? — N T —F rt 5 —, Ya — IN 3 \ N ZE — 4 7 HR tern V — * 39 > SH 7 FIN EN ß — = U 2 —— * — etliche werden genenuer Kappest mentoͤhl. Die glatten feyn zweyerle. ensure Onfäiohrberanin Das erſte eder grůnweiſſe te / dicke außgebreite Blaͤtter / mit einem ten Ruͤcken / vnd uͤberkomt einen braunen / dicken vnd D harten Stengel. Der rote aber hat kleiner /duͤnner vnd ſchmaͤler Blätteromd Stengel. Der Kraußtoͤhl hat einen ſtarcken Stengel / mit ge⸗ fuͤllten oder zinnerlechten Blaͤttern [wiecin Kalbe, kroͤß / Ieren fuͤgen fich etliche oben sufammen/E daß ſie offt anzuſchen ſind / wie Capyes Jetliche aber ſtehen mir ihren Blaͤttern weit außgetheilet. Der Cappes hat runglechte groſſe Blätter / vnd ſchleuſt ſich allwegen eines über das ander in eine run de / werden zuletzſt in der Mitte zu einem Haupt / daher es auch den Namen hat / von ſeinem runden Hanpt/ ſo in der Mitten ligt. ¶Dieſer aber iſt dreherley / etlicher iſt grůͤn / der ander weiß / etlichet rot: Der weiſſe iſt zu der Speiſe der an, muͤhtigſt. — a Sraltaner * nennen jhn Caulifie ee Pa > Brafsica, II Blumenföhloder Brafsica prolifera florida, wind alſo genannt dieweil er inwendig in den Dieses leich wie ein kleine / gelblechte krauſſe Blumen, dick in einander waͤchſt. ¶Diß bringet in Teutſchland ſelten zuten Saamen / daß wider gleicher Arc Koͤhl darauß achfe : Ift ſehr gut vnd zart zu eſſen / — — Winter im Keller A Ka Die andere Befchlccht intonders au befihreiben/i nit vonnoͤhten / dieweil fie an ei rt von fc» derman leicht vnd wolfönnenerfenhtwerden. XV. Der wilde Koͤhl hat Blaͤtter wie Sterk find rauch / der Stengel ift anderhalb Schuh hoch / hat erfchloffen/ erſtlich gelblecht⸗ efchrmack bicter Die Wurtzel ſcharpff / waͤchſt auff fan man leſen beyLobelio in feinen obſeryat. vnd ad⸗ verlaris vnder welchen er eins befchreiber/fo Braßica & EEE marina 3t YA ir vonstlichen für das Lampfa- _ gehalten, ; > — — 23 EIER er — 1 XVI Bon andern Geſchlechten der Koͤhlkraͤuter € er D. JacebiTheodori Tabernaemontani / | S F A 111. Rother Koͤhl. Brafsicarubra ! iv. Cappes oder Cappeskrant Braſsica capitata. ce KT H — marinafylveftris maltitlora 8 Mönofpermosge: XVIISofestauch C-Clufiusnech ein fhöne Art neriner wird. [ Deffen Blätter find dem erſten Kohl Weiche er Soldahellam alpinam nenher? welihe feche " ähntichräber bier dieferionduffiger angufeheny harct- Oder acht Diefe runde / grüne bnd glengehbe Blätter nen Bieten parten Stengel/ imdiel Zefleingetbeitet) bat fo eines hufaiminenfichendeh bitcetkähten Ger aufftelchen die weiſſe breite Blumen / denen kurtze di» ſchmacks· Der Stengel ift rothlecht / glatt / Spannen efe Hilfen folgen/in deren jeden ein eingiger Samen / hoch / auff welchen zwey oder drey Bluͤmlein zugleich) foinder Gröfleeiner gemeinen Erbig / verſchloſſen iſt. fo nidſich hangen / blaum oder purpurbraun / zu zeiten Diefeswächft am Engellandiſchen Meer vnder Port· Hank weiß / faſt wie ein Gloͤcklein ‚doch am Vmbkreiß land / auch am Geſtad bey Dover.) _ f garsieffserfehnitten: Welchen cin langlechtig Koͤpff V. Roht Cappeskraut. VI. Krauß Koͤhlkraut. Brafsica capitata rubra. Braſsica criſpa. Dos Ander Buch / von Kräutern, 785 A VII. Buͤſchel Koͤhlkraut. F VIII. Buͤſchel Kraußtoͤhl. Brafsica prolifera. Brafsica criſpa prolifera. Den SE | 1093 J 2 KOhlfrau heit im Sarein Braßica, end sum Vn⸗ derfcheid Brafsicaalba, rubra, capitata, crifpa, [I. Bralsicaalba velviridis, C.B. Braflica,Brunf lævie, Matth. Cæſ. Caſt. candida,Gef. hort. Iata chweygerland und Steyrmarck / auch in Gebuͤrgen vmb Inßbruck.)] Die Einheymifehe werden erſtlich vom Samen ge⸗ alba, Lon. alba vulgaris, Lugd. vulgaris, Ad. zielet / vnd ſo ſie einer Spannen hoch gewashfen/wer- ſativa, Lob, Dod, Ger. Braſſicæ fative majoris ſpe⸗ cies altera, Trag. III. Braſſica rubra, C B.Geſ. hort. Ad,Lon. Ger.prima, Tur.vulgaris, Cord.in Biofc. ben ſie fuͤrter in ein ander Erdreich gepflanger: wach⸗ fen gern an fühlen,feuchten vnd getuͤnchten Orten. IR Blumen Koͤhl. * ‚Braßica prolifera lorida. 736 D.Tacobi TheodoriTabernaemontani/ F Ar. XI. Saphoyſch Kraußtähl XII. Buͤckeltöhl. . ——— criſpa. Braſsica tophola. F — TIS Cumana ſ.rubra, Dod.gal Braſsicæi.genus, Fuch. rubræ 1.genus,Lug.IV.Brafsica capitata alba,C.B. alba, Brunf quæ capitata & ſeſoilis Cord. in Dioſc. alba felsilis& glomeräta,Lob.ico.capitara,March. lore,Ad.Braſsicæ ru (& Lacucurris)Lac.Gef.hort.Lon.Lob.Caft. alba, VII. & MX Brafsicaafparagodes crifp Ger.alba feisilis glomerofa, aut capitata Lactucæ habitu, Ad. capitataalbida, Dod. ( cui Tririana) je Lugd. Cl. Brafsice 4.genus,Fuch.Tur.Bafsice naaut capitatæ 1.genus,& Cumana Plin.Cxf. Caulisca- . Cam. . & :.sSX HL Breyt Kraußkoͤhl. abe. - = XIV. Schmal Kraußkoͤhl. Braſsica Seleniſia latifolia. Bialſsica Seleniſia anguftifolia. DasAnder Buch / von Kräutern. 87. :, xV. Wild Koͤhl. F X VI. Engliſch Koͤhltraut. Brafsicafylveftris. Brafsica Anglica. genus, Cæſ. —— ire oblongo non Die weil aber der Koͤhl dem Magen etwas ſchaͤdli ———— Sabauda vulgoAd.Sa- iſt / ſo ſchreibet Galenus, daß man ſie mit einer uda hyberna, Lob. ico. Bralsiczalbe2. ipecies, Lacuturris: Dod. gal. X I.Braßicaalba crifpa,C.B. criſpa, Matth. Lac. Geſ. hort. albacrifpa,Lugd.Sa- bauda Dod.patula criſpa Sabauda ——— ico. XI.Braſsica fimbriata C B. Sabellica ſ. crifpa,Dod, DLob. ep Dodlig rigen Dod.Lug. nigracrifpi-. simaCel.fAmbriara,Lob.XIII.Brafsica latoApijfo- lio,C.B.Selinifia,Ger.XIV.Braßsicaanguftoapijfo- lio,C.B.crifpafeuApiana,Trag.Lon.LugSelinoi- des,Dod.Gerfcißsisfolijs,Ceftenuifolia,laciniara, ‚Apiana crifpa,Cä.Braßsicz rubr 3. ſpe- Ang hinab ſchlucket / bringer er die verlohene Stimm wis s der, er Bauchstimt Koͤhlkraut geſotten mit einem alten Hanen / vnd gendenftein, Die Brühe getruncken / ſtillet das Bauchgrimmen : böp Min. Ein utzliche Speiß zum $endenftein : Mir Senf kraut oder Samen geforeenzift dem bofen Miltz dienſt⸗ lich. —— = podagram. So das Podagram haben / ſollen nicht allein zur ESpyeiß gebrauchen /fonderen auch darmit purgieren/ wie vnden gemeldet wird: Vnd wird die Artzney deſto D. Jacobi Theodori Tabernaemontani/ Koͤhlkraͤuter zerſtoſſen mit Gerſtenmeel vermen. biniae Ge get / vnd uͤbergelegt / ſyn gut wider alle Hisigeond auch Fruit. andere Geſchwuͤlſte / heilen die Nachtblattern Epiny- —æ— &idas;die Roſe / den Rothlauff / vnd die Raude / ſagen NP Dioſcorides vnd Galenus. Koͤhlblaͤtter zerſtoſſen / mit Saltz vermiſchet / und ii. «a, bergeſchlagen / brechen die Carfunckeln. * — [Ein Koͤhlblatt auff die Scheytel geleget / ſoll die Vermat⸗ verruckte Mutter uͤber ſich ziehen / vnd wider zu recht Duser, bringen.] Koͤhl gekochet mit Honig vermiſchet / iſt gut wider Beſchwat. alle Geſchwaͤr / die weiter vmb fich freſſen / auch wider Zus den falten Brand / ſagt Diofcorides, Koͤhlblaͤtter zerſtoſſen / mir Eſſig vnd Alaun ver. miſchet / vnd nach dem Bad auffgeftrichen / vertreiber Tr" B fräfftiger wann man Rauten und Eoriander-Saa- G die Raͤude end Kräge.] Auff das Haupt gebunden / men darzu thut. Die Blumen / Gipffelein am Koͤhl pflegen die Wel⸗ Harn teeibẽ. ſchen gegen dem Frühling zu ſieden / vnd wie Spar, gen mit Butter vnd Eſſig anzumachen / vnd alſo eſſen / treiber den Harn viel fräfftiger als das Kraut. Köhtfamen groblecht zerſtoſſen / vnd in einer Fleiſch⸗ Grimmen. hruͤh geſotten / vnd alſo getruncken / ſtillet das Grim⸗ men im Leib kraͤfftiglichen. — Koͤhl geſotten / oder das Safft / oder die Bruͤhe mit machen. Zucker vermiſcht / machet Stulgang. Er: Haupıwese IM Waſſer geſotten / vnd den Dunſt in das Haupt von übrigen empfangen / auch das uͤbrig über die Stirn geſchlagen / inden. ſtillet das Hauptwehe / ſo von ͤbrigem rrincfen ent» ſtanden. Stulgang C Die Wursel vom Roͤmiſchen Koͤhl geſotten / vnd H Ohrtſchmertʒʒ der Bruͤhe zwey oder drey Troͤfflein warm indie Oh⸗ ren gethan / nimbt den Schmertzen derſelbigen. Galenus ſchreibt / der Koͤhl heffte die Wunden zu⸗ fammen : Die Erfahrung gibt / daß wo man die Blaͤt⸗ ter inrohen rauhen Mein focher/ vnd uͤberleget / heilet esgroffeiche hole Wunden. — bitsige 54%. Die Blätter anff higige Schäden gelegt / nimbt die achfrel. KiB/ miltert den Schmertzen heiter vmb ſich freffende fende Share Schaͤden / auch an heimlichen Orten. — anbeimuden. Der Harn von einem Menſchen / fo etlich Tag Fiſtel. ðWolff / glechten / Zittermaͤhler vnd dergleichen Brei Sittermähter. nigkeit der Hant heilen. SR Koͤhlkraut im außgehenden Hewmonat genomien/ Wunden hefften. u die mittel Rippen darvon gethan / die Blaͤtter in weiſ⸗ T Bıre side fen Wein getocht / die Schenckel mit der Brühe gewa⸗ 1 ** (hen / darnach die Blätter warm daranff gelegt / mil⸗ ter den Schmergen / vnd heiler ſaͤnfftiglich alle alten Schäden vnd Geſchwaͤr: Iſt ein fonder Erperis ment.] —— Se: Euſſerlicher Gebrauch der Koͤhl⸗ kroaͤuter. — ſchreibet/ daß das Koͤhlkraut zerſtoſſen / nit Gerfenmed/ Nauen, Corner nban wenig Salz vermengt / vñ auffgelegerdie Schmerzen —— gekochte Waſſer vom Koͤhl den Nerven vnd Bley Echen gar wol thut / darmit gebaͤhet vnd außgewaſchen. K Es halte auch bemeldtes Waſſer beyde friſche vnd alte Bader. Wunden reyn / wann man fie darnut außwäfcher: - Deßgleichen thue auch das Kraut / zerſtoſſen vnd dar. aͤber geleget / es foll aber der Schade jederzeit äupor mir warm Waſſer außgebaͤhet ſeyn. Seitenfes ten / ein fein Erperiment : Nimme ein Koͤhlkraut⸗ — Blat / leg es auff einen heiſſen Ziegelſte Br en es mit vngeſalzenem Buͤtter oder Hinerfehmalz daß es wol weich werde / ſtreuwe Flein geſtoſſenen Kuͤm⸗ iu Daran vnd lege es alfo warm auff die Sei⸗ nacheinander Koͤhlblaͤtter geſſen hat / ſol Fiſtel Krebez truncken / iſt gun wider die gifftige Schmaͤmme ¶Wider die Schmerzen deß Siechens in der Sei⸗ | behält das Haar / ſo anfaher auffallen. Koͤhlſaamen mit Beielwursfäfft serftoffen / vnd — angeftrichen / vertreiben die Flecken vnd Roßmuͤcken Anasfisr. im Angeficht.] - Von dem Safft der Röhlfräuter/ vnd feinem jnnerlichen Gebrauch. Te ſchreibet / daß der Safft auß dem ro⸗ _Fben vngekochten Koͤhl gepreßt / mir Niter vnd Violenwurtz getruncken / den Stulgang erweiche: Hardy, En Wein getruncken / ſeye er gut wider die Pater iß. N EEE Mann jemandtg die gilb hette / der nehme die forderſte junge Schoß der Blätter : Erwalledie, Magengibb ſelbigen ein wenig in heiſſem Waſſer : Stoß die Bla⸗ ter / truck den Safft durch ein Tuchyond nemme Mor gens nüchtern deßfelbigen Saffts ein ziemlich Glaͤß⸗ fein voll warm mit Saltz einer Erbſen groß auch ſo viel Roͤmiſchen Kuͤmmel: faſte darauff drey oder pie Stund langıp el: | : oͤmiſchen K t mit Kuͤmmel oder Dillen, Sanmenlgenuinefilkedas Seibache il fein Der Safft auß rohen Blärtern gerrucke vnd ge⸗ Biffeige Mit Honig angemacht ond gefocht / rriiun hinab. geſchlungen / ſtillet den Huften.] — Euſſerlicher Gebrauch deß Koͤhl⸗ faffte. Et Er aufgeprefte Safft mit Meel von Fenogre- Yoragıa. > covnd Eſſig vermiſcht / wie ein Pflafier gemache Are fonts nd übergeleger / hilfft wol wieder dag Podagram vnd — Schmerzen der Glieder: Defgleichen auch iſt es gue — die alte faule vnreine Geſchwaͤr. ann man den Safft in die Naſen thut / reiniget Haupt sine er das Haupt / ſagt ——— * ee Pr nig Betonienſafft oder Waſſer darunder miſchen. Ein Zaͤpfflein anf dem Safft gemacht / in die Neut ⸗ Weibergelt. ter gethan / hringet den Frauwen ihre Kranckheiten / darzu von etlichen das Radenmeel genommen wird, ji Es meldet Plinius, daß der Safft mir Honig ver⸗ Kıar Bft miſchet / ynd in die Augenwinckel gerhan/ das Geſicht — flar vnd hell mache: Vnd wann man den Saffı mit —— Wein vermiſche / vnd indie Ohren thue / bringe er das Zieermaht harte Gchör wider / vertreibe auch allerley Flechten n vnd Zittermal am Leib / wie auch den Grindonddie Raͤnde. — Den Safft auff das alte Haupt geſtrichen / machet Haan van · Haar wachfenyondedperdie Lanß Auf ſhanean ars mie Sig und Ephäum oder SöftFrat. Basen fafft vermifcher vnd anffaeftrichen /ſtillet das Haupt von zum wehe / ſo von Trunckenhsitver- — ruf Schwaͤmmt. # Das Ander Buch von Kraͤutern. —— — — 4 Ruͤbentoͤhl. Caulorapum. WB 9 NR — N A) I AR a URN — dem — E Koͤhl wird für die Kindersf jh⸗ Heyſſere. nen dic Heyſſere zu vertreiben / vnd die Fluͤß / ſo vom Haͤuptlein herab auff die Bruſt fallen / zu erweichen vnd außzufuͤhren / ein herrliche Bruſt Sartwerglein ges Macher äufffolgende Weiß : Nemmen deß Koͤhlkrautſaffts v. Pfund / tochens über einem linden Kolfewerlein / biß daß nlir De : ch — verſchaumen es wol/ thun — nen Moſt / Honig vnd Een —— 7 — darzu / laſſens geinä r en D mit min Spat ee Hi ie auffein Jahr behalten erden. en deß ——— Pf.roten Zucker vnd Honigs / jedes andert⸗ - batb Pfundyfochens wie gemeldtet/ u end thun fit an derthalb loth Saffran dazn Andere nemen deß faffte ein Pfund, Saffran j.halb Loth, Zucker und Honig/ jedes j halb Pfnnd / miſchen vnd kochens miteinander. a = oder Eappiss On dieſem Kraut ein zerhackt / i Wein erbei en > Su Fi zu End deß Brachmonats cin gut vn 137abgerogen: Welches def Morgens nührm engl &berund lein vol getruncken / purgieret den Magen vonder 5 Sallensfühtetdenzäßen Schleim auß: Leget dag Leib⸗ den Trunckenen wider nůchtern — vnd Morgens jedes maltij (och gerri 5 a cken iſt gut für den Stein vnd Grieß in Sehden. Gifft ſein Krafft. Wean. Yuyfchalb gebranche hi übergefegtit naffen Lieb». Sri. ee A — zuͤndung / ſtillet rten. Haut damit ge⸗ m ea Grindodas Haupt undermelsäge $ neget / behuͤtet vor dem * außfallen cke Dißfan I ge eibet Diofcorides, wie auch — Ewehe / ſoll den Leber vnd Mitzſuchtigen helffen: macht RMed So einer von gifftigen Vngezifer geſchaͤdiget were/ der thue einen guten Truntk darvon / cß nimbt den Bor ofen. — daß die außgebrante Aeſchen wort den Koͤhlſtengeln / vnder dic Medicamenta cau⸗ ſtica gerechnet werde. Es ſchreibet auch Galenus lib. dealimentorum facult. daß bemeldte Aeſche ein ſehr truckene / wie auch brennende Natur an ſich habe / derowegen er meldet) wie auch Diol&lib.2.cap:123. daß ſolche Aeſche mir ale tem Schweinenſchmalt vermiſchet / und uͤbergeleget , ſaͤnfftige vnd lindere die alte langwirige Schmerhen der ann dergleichen — mehr. gleiche weiß gebraucher/ wird egelobir wider Huftſchmertz die Schmersch vnd Wehetagen der Huͤfft. Es wird auch auß bemeldter Aeſche ein NR Lauge gemacht / wider den Falten Brand vñ das Wild» — man ſich damit waͤſchet. Von vielen an⸗ deren Tugendten vnd Eigenſchafften dep Koͤhls / fan man ſeſen bey M. Catonede re ruſtica cap.ı57.meL. cher fie zum hoͤchſten ruͤhmet: Vnd wird vermeldtet / daf ſich die Römer ſechshundert Jahrlang mit den en behulffen — dann die Artzte ins wuſche Reid kommen ſeyen: Alſo daß kein Schwach gen em N micht mit den REN e Bomber Rraftonn Tugendad wilden Koͤhls. Arte Saten Som i6.colled.Fol.424.dabdern deK Jamen faſt gleich fen : Allein daß erwei vnd amGeſchmack bitterer erfinden werde. Gnome 2 — ————— eg gen geſotten / ſuͤß vnd lieblich fenenätt eſſen Wenn man die Blaͤtter gerſtoͤſt / vnd bi ein Pfla⸗ — uͤ edie Wunden zuſammen / vnd befften- * —— en nis werden auch: zud den vorigen Koͤhl⸗ — erechnet / mit welcheẽ ſie / fuͤr nemlich aber mit den glatten faſt uͤbereinto mmen / außgenommen — Würgel dicker * groͤſſer ſeyn welche ſich iij tiner A einer Rüben vergleiche TR gie ein Ruͤben / darauß die Blätter wachſen. E⸗ ſeyn jhrer zweyerley / die eine wird ſchlecht Ruͤbenkoͤhl ge⸗ nenner/ die andere aber lang Ruͤbentoͤhl / dieweil die Hurselertvas lenger iſt dann der erſten. Lat. werden fie genennt Caulorapa,odet Cauliro a:[Braßsica gon- gylodes, C.B. Brafsicz alba 4. ſpecies, Dod. gal. Brafsica chyrfuta,Gef-hort.Caulorapa,Brafsica pe- regrina,medio cauleturbinara & rapata,Ad. caule rapum gerens,Dod.rapicaulis,Cam. rapofa,Rapi- tiuscolis Catoni, Lugd. Brafsic® capitare 2. ge- nus, Lacururres Plinio,Czf.] Die Welſchen nen» nen fie a a dem Plinio follenfie feyn Lacu- g. Soviel ihr Natur vnd Qualitet anlangt / koͤnnen Rab en. fie wie Die vorige genugt vnd gebrauchet werden. Das II. Sapitel. — ON Se Rüben) fojederman wol befanne, feynd rley tote auch Diofcorides vermeldet / zam vnd wild, Der zamen werden dreyerley Art fuͤrgeſtellet / ſo hren Vnderſcheid allein an den Wurdein haben / wie bey einer jeden verzeichnet ſtehet. [Deren etlich flach vnd rund / die andern / gantz rund / wie ein Kugel / die dritte lang / rund eines Arms dick / vnd braunroth. J Sie ſeyen alte glatt / haben keine Fa⸗ E feln / dann allein am vnderſten Theil / haben ſie ein Schwänslein/ damit ſie den Safft auß der Erden zie⸗ hen Ihre Blaͤtter ſeyn rauch vnd ſcharpff / gleich dem Reauch/ allein daß fie breyter ſeynd / [ der Stengel iſt Weyer Elen hoch vnd rund/ Jihre Blume iſt gelb mit - Schotten vnd Saamen dem Köhlgleih. Die wilde Ruͤben ſeyn den zamen faſt gleich / allein daß die Blaͤt⸗ ter ramer vnd gerůmpter ſeyn / bringen jhren Samen in Huůßßlem / aufwendig ſchwartz / wendig aber weiß [Die Wurzel iſt lang wie der Rettich / am Geſchmack wie RuͤbenJ. Es meldet Matthiolus in ſeinem Herbario, daß man an etlichen Orten Rüben finde / deren eine mehr D, Jacobi Theodori Tabernaemontand/ n / ¶vnd ſtehet über der Erden F II. Rund Nappen oder Stopffelruͤben. Rapum rotundum minus. 1I1II. Scheibelruͤben. Rapum orbiculatum· a Se. N) rer gar viel vmb Trident her gefehen von. fehmer. Vnd iſt wolzu verwundern / daß auf einem fo 4 fleinen Körnleiny vnd in fofurger Zeit / fo cin groffe K übe wachfen fol. Ste machfen gerh an fülen Orten! er werden alfo füffer / und der Safft außder Erden zeu⸗ am mehr in die Wurzel dann in die Blätter, = emmilden wachfen an den Keinen der Felderiond — Be; j re 7 Das Ander Buch / von Kräutern. 791 A W. Klein Schefbennappen oder Scheibenruͤben. F V. Lange Rüben. Rapum.orbi minus. E84 Rapum lougum. 2 13 4 N, G SR B i El SER VER Lang Siopffelrublein. Rapum longum minns. D- ı pa fativa,Brunf.Cord.Rapum fativum,Fuch.Ruel- vulgare, Trag. Dod. Rapum vel Rapa, Ang, Tur» Lac.Gef.hort.Caft.Rapum rorundum, Mar. Lon. Amar. Rapum fecalirotundirare, Cef.majusorbis a 4% culatum;. turbinarum, Ad. Lob, fativum orbicur : E —— ———— K era ern — oblongius,Dod.longum,Mat.Lon.Caft.Lug.tere- Nahrungachen end fihreibet Simeon Serhi, ronnda oblöngeh sc ee. —— zf.Amar. VII. Rapa ſyl.C. B& Cæſ.Rapum ben flärigs efe / vnd gebe Vrſa han Verſtopffung der Verfopfung er.£yl.non bulbofum, Ad. Lob.]. sepsr + Aber die Bimhe von den gefortenen Ruͤben / Piste . Seliem Welſch kapo Spaniſch —TmirZucker vnd Butter indere die ſcharpffe Keel / vnd angöfifch Narean Boͤhmiſch Rzipa · Engliſch mache vms die Bruſt weit / daher ſie auch von dem ziderlandiſch Raggen. Bausmerswolsf fehr gebraucht wird welche ein furgen Rau⸗Krafft/Wirckun zvnd = we von groſſer Berfamblung deß chem. * enſcha ae ne * ſich in der Bruſt verſamblet 6e Ruͤben werden geſchaͤtet r im * BER D — herauf getruckt / mit ein wenig Zucker — — IM ün 792 A Zuckerfandel füß gemacht und alfo warm / wann man F fehfaffen gehen wu / außgetruncken / erweichet den Kos Suftem · ¶ der vnd ſtillet den Huſten kraͤfftiglichen.] Es wird der Ruͤbenſaame mehr in der Artzney ge⸗ St. brauchet / dann die Wurnel / vnd ſagt Diolcotides daß der Saame bequemlich vermiſcht werde vnder die Art⸗ neyen / ſo wider den Gifft eingenommen werden / vnd under den Theriac. : Sey auch faſt gut getruncken / wider den toͤdtlichen Gifft / in Wein oder in Del eingenommen. — mie law Waſſer getruncken / machet fogen. FERN —— a Megtrözu Man ſchreibet Ach dem Saamen zu / daß er mehr Doteifchpeis. die Luͤſte vnd Begirde zur Vnkeiſchheit erwecke / dann die Wurtzeln. re B [den Kindern/iwarnn fiean den Blartern oder Br Kinderbiars; fchlechten kranck ligen / gibet man den Ruͤbenſaamen wn · ¶ einydastreberfichran °—— © Im Niderland macht man auß dem Saamen ein Kotzen ma. nach der Br burt. Wuͤrm. nach der Geburt: Diſes toͤdet die Wuͤrm im Leib.] Ruͤben mit Eſſig vnd Salz genůtzet / machen Luſt Zußjnefen vnd Begird zu eſſen Cs fhreibet aber Gaie daß ſie gar wach in . ſchwaͤruch zu verdaͤnwen ſeyen / blähen den Leb faſt auff / vnd mehren den Samen. Daher auch bey blinio geleſen wird / daß ſich der Democritus der Ruͤben ganz vnd gar enthalten habe, Wann man die Podagtifche vnd erfrorneFüß dr. der Schwaͤr ende —— er BL Hl. — gegurgelt. — — Ruͤbenſafft mit Frauwen Milch vermiſchet / in die un FETS Augenminckelgerhan/machtflar Geficht: | Küben vnd Zwibelnfafftiftdienfich um Brand Fe deß Pulvers.] = = Von der Näturond Eigenfchäfftde® Wilden Rüben. Ei an dem Gebrauch der Wilden Rüben ſchreibet Diofcorideslib.2.cap.ı14. Daß man den Saa⸗ men vermifihe onder die Argeneyen / fo eufferlich ge⸗ braucht werden / das Angeficht und den ganzen Leib zu reinigen: Sonderlich aber under die ſo auß Feigbo⸗ nen / Erven vnd Waͤttze nmeel bereitet werden. Das III Kapitel. 4 Von Hederich ¶ZE derich iſt ein Kraut Elenhoch / hat ein lang⸗ * Haste Wurzel gleich der Wilden Kr dert. Sben / darauß ein Fauher/dicker/häriger Stengel * erwächter: Die Blätter vergleichen fichfaffden Ki benblaͤitern / allein daß ſie ranher vnd häriger ſeynd / ⸗⸗ ben am ſtengel wachſen braunlechte Blumen / an Ge⸗ ſtalt wie die Märgenröflein nad welchen lange [hits fein wachſen / wie an den Leucolis, darinn der Saame verfchloffentigt. Ä Be: 4 Das ander Befchlechtift bemeldten bey nahe gleich: Dafer de Banden vmb den Stengel feyn die Blätter groß vnd derich · breit / vnd je höher fie am Stengel ſtehen / je ſchmaͤler / kleiner vnd ſpitziger fie ſeyn/dar zu ſehr zerkerffet. Del / weicher warm eingeben wird zn den Schmertzen Fr Welckrube n nennet / ein Waffer geſotten / vnd ein wenig Zuckercandi darinn zerlaſſen / iſt gut den boͤſen D. Jacobi Theodor Tabernaemontani / I. Brann Hederich. Rapiſtrum purpureum. 8 — 75 ⸗ ER — — We RS IL Waſer Hderich. Rapiftrum aquaticum, Sane Warkeliffeht zehcht / darauß die &tengek exwachſen an welches Gipffel viel kleiner / gartet / ge» Rirnter Blmleim / mit bier Blättleim herfür komen Vnd wird genennet Waflerhederich /dieweil es an Seas — offftären : 9 ommer uͤber / bringen feinen Saamen Herbſt. re ia Das Ander Buch / von Kräutern, [Bon den Namen. H Ederich heiſſet bey den Lateineren Rapiſtrum, I. Rapiſtrum fi. albo ſiliqua articulata, C. B. Si- napi agreſte 3. Trag. Lampſana, Tur. Cæſ. Rapi- ſtrum R.albo Erucæ foliis. Lob. ico. Raphanus ſyl. Ger.ico.Rapiſtrum arvorum,Ger. II. Raphanus aquaticus alter,C.B.Rapiftrum aquaticnm ‚Ger.] Don der Natur/Krafft ond Wirckung des Hederiche. efer Hederich hat faſt ein Natur mie den Ruͤ⸗ ben: Jedoch iffer etwas wärmer vnd truckner Innerlicher Gebrauch des Hederichs. Art B Es iſt dieſes Kraut gar in einem geringen gebrauch: — ——— Das Waſſer davon getruncken / zertheilet den Schleim in der Bruſt: Hilfft denen / ſo einen kurtzen Athem haben. Vnd ſoll faſt gut ſeyn wider allerley Gifft wie der Ruͤbeſaame. Das IV. Capitel. WVon Ackerkol. I11. Ackerkoͤl mit bleichgelben Blumen. Lampfana flore melino. NY IN Y dx * TB * N | > / 3 runder Stengel mit wenig Nebenäfllein ent, F G * 793 [Bonden Samen. ° S wird diefes Rrant ron den Botanicis genennt Rapiftrum fl luteo.C.B.Rapiſtrum Brunf.Dod. Gel.hortarvorum,AdLob.Sina piagrefte4.Trag. Irion, Fuch, Tur. five Erylimum, Cam. Caft.Ra- Phanusfyl.Cord.in Diof.Lampfana,Mar.(quibus- dam etiam : Irio eiufdem) Gel.horr.Ang. Lugd. Lon.Ger.Radix ſylveſtris Cæt vr Bon der Natur Kraffeund Wircku — f Wirkung st man diefe Lampfanam gebrauchen koͤnne / vnd wasjhr Natur vnd Eigenfihafft befonders ſey / finde ich gar wenig bey den Simpliciſten. Dann he mehr von der Geſtalt der Lampfane, dann von” feiner Eigenſchafft ſtreiten. Jedoch iſt wol abzunemen/ daß es faſt mit andern Koͤhlkraͤutern übereinfomme/ dieweil es ein Art hat zu ſaͤubern vnd zu reinigen. Der⸗ wegen es euſſerlich wider die Raͤude vnd Flechten fan gebraucht werden. Deßgleichen auch helt es die friſche Wunden rein vnd ſauber / wie von den Köhlfräutsen iſt bemeldet worden. — Das V. Capitel. Bon Rapuntzeln. I. Rapunqzel. Raub, Flechten. Wunden. Arsseöpı. ey hat ein ſchmale Wurgel, darauf ein BI > N " ficher/ feine Blaͤtter ſeyn ein wenig rauh zer» E ſchnitten vnd zerkerfft / faſt wie am Waſſerhederich / an den oͤberſten € tengeln kommen ſeine bleichgelbe Blu⸗ K Kapınseln ſeynd —— Geſchlecht / zahme Ra⸗ men / gleich dem Hederich / allein daß fie cin wenig klei⸗ her ſeyn / nach welchen die kleine Schoͤtilein wachſen / darinn der Saamen verſchloſſen / wächft gemeinig- lich neben den Aeckern vnd Saamfeldern. x; na genennt / welchen Namen erliche dem wilden Koͤl zuſchr Andere haben fonft cin Kraut smolchees ‚Lampfanam heſſſen / alſo daß vngewiß iſt / weiches das rechte Lamplana ſeyn koͤndte: Darvon bey Lo- belio in ſeinen adverfariis,fol.70. weitlaͤuffig zu ſe⸗ hen iſt / tthioli welcher beyd des Dodonzi vnd amperwirfee —J — weiſſes slei — ſen / derohalben ſie Es wird diß Gewaͤchs von dem Autore Lampfa-. > Er ar an vnd wild. Das erſte Gefchlecht gewinnt punge. €. erfilich im Anfang deß Frühlings ein kleines der seit waͤchſt fie gröfler vnd diefer / faft vier Finger, lang / vnd eines fleinen Fingers dick / in der mitte auff ⸗ geblaſen · Von der Wuttzel komenl gegen dem Brach⸗ wann Ehen hochletliche zweyer e haben die ſes gem gel —— langlechte glatte Blaͤtter / ligen auff der Erden außgebreitet wie die Maßlieben: Die andere Si i . PR. — —— — — ſß vnd weich zu eſ⸗ hrzum Salat gebraucht wird / mit > daß ehe dann ſie in Sten· ı c Widias pungel D TI. Klein Wild Rapungel. Rapunculusfylveftrisminor. TI. ⸗ andere aber ſo nachmals an den Stengeln wachſen / find länger vnd ſchmaͤ er / Tmit vngleichen Gefegen.] Das erſte Geſchlecht trägt oben ein purpurblauwe ſchellechte geſtirnte ] Blumen / hat tleinen ſchwartze Saamen / in runden Knoͤpfflein verſchloſſen. Die andere drey Wilde Napungeln ſeyn der erſten faſt gleich / allein daß ſie in allen ſtuͤcken kleiner / gerin⸗ ger vnd ſpitiger ſeyn Ihre Stengel ſeynd ſchmal vnd lang mit zwey oder drey Blaͤttlein beſetzt / oben an den IV Weiß Wild Rapunzel. Rapunculusfylveftris florealbo. IV. 38: En D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / E III. Wild Rapuntzelmit purpurweiſſen Blumen, Rapunculus [ylveftris,flore ex purpureo candicante, III. Gipfflein der ſtengel bekom̃en ſie jre ſchellechte blumen/ damit ſie von einander vnderſcheiden werden / als de⸗ ren eiliche blauw / etliche Purpurweiß / die andere gar weiß herfuͤr komen / wie bey einem jeden verzeichnet iſt. Das fuͤnffte Geſchlecht die Wald Rapunzzl / iſt ver erſten an Blaͤttern / ſtengeln vnd Waursein faſt gleich / die Blaͤtter ſeyn vnden am Stengel breiter dann oben auß / dan etlichen find die Blaͤtter mir einem fehwarnen V. Wald Rapunzel. Rapunculus V. nemorofus. I. ge — Das Ander Buch / von Kräutern. ' 795 \ VI. Wald Rapunhel. F VII. Wald Rapunzel. Rapunculus VI. nemoroßus, IA Rapunculus VII. hemoroſus. IM. F %7 way: um — V UV Sa ’ i \Y Ss EN \/ an \ 7 r: ag V nn \ — * bißweilen Purpurbraun / bißweilen grauwblauw / vnd zu zeiten auch gang bleich. [Die Wursel iſt auch weiß / an Geſtalt vnd Geſchmack der erſten aͤhnlich / ſaſt ſuͤß vnd gar lieblich.] Das ſechſte und ſiebende Geſchlecht ſeyn den kleinen wilden Rapunzzeln faſt gleich / koͤnnen billich ein Mit HE Kapıngeln Gebrauch beftcher deß Frühlings Ayperte mar im Saları mit Salz und Eſſig abberstter : Sie 8 — machen Luſt vnd Appetit zur Speißl machen ein guten R Bun in ik ; dann zum Salat bereiten. —— a npunculi [ilichefagen/daß vie Wamelsehocht mtt amem in Rapuntia.Ab Avicenna Pes Locufte.[[.Rapuncu« die Milch: Vnd ſo man mit Zwibein beretterefle, flär, Narır de lus Eſculentus, C.B. Raponcoli,Brunf.Rapuncu- de vnd mehre ſie den Männern die Parır] en vum;Ad.Lob. ( & pes locuſtæ vicenne) Ger. II. Campanula minorrotundifol. vulgaris, C.B.fyl. Jeſe Kräuter haben hhre Maier minima,Dod.minerrotundifolia,Lob,Lügd.mi- N dieweil fie infonderheit gut Jepn at den Hal tra 7 noralpinärotundiorib, imis foljjs Cluſ. hifkico gefcehwären. Sie feyn einander allefambtan rotundifolia Aore in ſummis cauli- nculus fyl.minor,Eyf. Campanu- irpurea,Ger.V.Rapunculus ſpi- 796 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / A F 2 ———— ervicaria major, . I. Halßkraut. Cervicariamajor. I. kleiner / inwendig feyn fie em wenig rauch / von Farben Sie wachſen auff trucknen Wieſen / vnder den He⸗ entweder weiß / wie das lezte Geſchlecht / auch bleich⸗ teen vnd Geſtraͤuchen / blͤhen im “nie und Julio, purpurbraun oder blawlecht / mit goldfarben Saamen außaefuͤlt. Ihre Wurtzel iſt weiß vnd ſehr knodecht. | Von den Namen. Kuein Hatz/ [Das feine hat einen runden Stengel / die Blaͤtter Fe wirdLateiniſch geneiierCervicaria.Vuu- tra. finderwas äfchenfarb/dieBinme ift Violfarb / vnd fe» laria,Campanula.[1.II.&1V.Campanula vul- hen am Gipffel vielhartbeyeinandergedrungen/ha- Katior folijs urticz, vel ‚major & afperior, k den feinen fonderen Geruch.] EN = Campanula, Ang. major, Fuch. Vuularia major, II. Klein Halßtrau. 0 IV. Weiß Halßkraut. Cervicaria Ill. minor, = _ . Gervicania alba. IV. D. Das Ander Buch / von Kräutern. 797 A Trag.Trachelium majus,Dod.gal.Lugd.Ger.Cer- F II. Scheibelrettich. vicaria & Digitalis purp.alt:ra, Lon. Cervicaria Raphanusorbicularus. II, B Ieronymus Bock fchreibt in feinem Herbario, G | Solßwehe major, Dod. Trachelium 5. Cervicaria, Ad. Lob. Trachelium folijs Vreic, Cluf.pan. five vulgare, Cluf- hift. Archangelica, Cæſ. Rapi ſyl. genus ma» jus fol.fere Vreicz,Gel.hort. Cervicaria maxima, Thal. Ul Campanula pratenfis fl.conglomeraro, C.B.Vuularia exigua, Trag.Rapil,genus,Vuularia in pratis, Gef. hort, Trachelium minus, Dod.gal. Ad.Lob.Cluf.hift. Lugd.Ger.Cervicaria 3.ivemi- nor,Dod.minor, Thal. JGrichifchTgexarsor. Rider andiſch Halßeruyt. Don der Natur / Krafft vnd Wirckung der Halßkraͤuter. daß dieſe Kraͤuter einer trucknen Natur ſeyen / vnd werden Halßkraͤuter genennt / dieweil fic vielleicht zum Halßwehe koͤnnen gebraucht werden / ſo man de- cocta oder gargarifmos darauß mache. Vnd dieweil fie truckener Natur ſeyn / koͤnnen fie wol zn den Halß⸗ geſchwaͤren gebraucht werden / wie auch zn andern euſ⸗ ae” ferlichen Geſchwaͤren dieſelbige auß surruicknen. Son ſten weiß man von jremgebrauch noch nichts weitere. [Die Wurgel pflegen etliche wie die Rapuntzel zu⸗ bereiten vnd effen.) Das VI. Capitel. WVWVon Rettich. c I Runder Rettich. 4 Raphanus rotundus I. Sn 1 E K Vartirenig. S werden dep Rettichs zweyerley Geſchlecht —AD * Eerfunden / emes fo Gartenrettich iſt / das ander — Waſſcreauch Der Gartenrettichhat einen einander ſaſt gleich allein daß der et * : weiß / rund vnd dick / wann fie etwas alt worden / eines rauchen tunden Stengel, daran weiſſe Blumen her· was runder iſt. Eniche ſind weißrlang rund, weich / frame, darauf werden runde / hole Schoͤtlein / vñ nit zu ſcharpff andere find dick / hart wie die Städt forn fpi Km —— ini verſchloſſen ift. Die Blätter ler rauher vnd offer ae — Seine Wurgelift A ER 795 A Blättern faſt vngleich / doch wird er feines fharpffen F Geſchmacks halben dem Rettich zugeeygnet. Bee Rettich wird in Gärten gepflannet / waͤchſt gern an ſeuchten Orten / wil nicht mit Miſt ſonderen mit Sprewer gedůncht ſeyn / wie Camerarius ſchrei⸗ ber: Wiewol ihm Fuckſius ein feißt Land zueignet. Blüher im Sommer / vnd kan auch Winterseit ge⸗ ſamblet werden. — WVonden Namen. heiſt im Latein Raphanus. [I&H.Rapha- EN Sbienlariegfef rotundus, C.B.Ra- phanus, Trag.Brunf.Ang. Cord. in Diofe.vulgaris. Gef.hor.primus,Mat.magnus,Lob.fiveradicula ſa- tiva,Dod-farivus,Fuch. Lac.Caft-Lugd.rorundus, B Te ea re u. Raphanus aquaricus, folijs in profundas-lacinias divifis;C.B.Radicula ſyl Pod Raphanus fyl.ofhici. aquaticus,Lob.ico.aquaticusGer. ſylyeſtris & pa- luftris,.Lugd.Sifymbricum ſyl.Cæſ] Griechiſch ea⸗ garis. Arabiſch Fagell. Welſch Raphane.Spanifch Rava- no.Sransöfiich Refori. Böhmifch Nöetkete. Niderlaͤn⸗ difch Radijs. Englifh Raddyſne oft Rabon- Bon der Natir/ Rrafft und Wirckung des Rettichs. Sſchreibet Fernelius, daß der Rettich warm fey im drieten vnd trucken imandern Grad. Vnd wie auf Diofcoride, Galeno, Oribaſio, vnd andern ab» zunemmen ift/ hat er ein Natur zu oͤfnen / zu fänberen c vnd duͤnn sumachen/Lond daͤuwet.] Innerlicher Gebrauch des Rettichs. Zame Ret⸗ th, Es fehreibtDiofcorides,daß der Rettich ein Are habe " zu erwaͤrmen / aber er blähe den Leib und mache viel Gruͤtzen: Sey dem Mund füß/aber dem Magen zu⸗ wider. : : Dauwung · Er melder auch / daß er dem Bauch gurfeyerman muͤſſe ihn aber nach aller anderer Speißeinnemmen/ alſo heiſſe er der Dänmung’fürdere die Außtheilung der Speiß in die Glieder. JAber vor der Speiß genom⸗ men / treibe er die Speiß überfich und verurfache dag Würgen: Wiewol Galenus gangdarwiderift/daß der Rettich rrach dem Nachteſſen foll gebraucht wer ® Soaaugeeie den / vnd ſchreibet / daß er mehr Schaden dann Nutzen des Kesice. bringe. IIn ſumma Rettich vor vnd nach der Speiß D geffenymacht auffſtoſſen / betruͤbt das Hirn / die Augen vnd Bernunfft. : — Doch ſind die Stengel vnd Kraut / leichter su ver⸗ dänwen.] Rettich geſotten vnd geilen / iſt gut wider den alten langwirigen Huſten / vnd Dicke ſchleimige Fenchten / ſo ſich in der Bruſt verſamblet haben, ſagt Dioſcorides, alter Hſt en. D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / Rettich Rinden geſtoſſen / mit Eſſig vnd Honig ge⸗ noſſen / macht vnwillen / vnd wuͤrgen: Das thut anch —⸗ der Saamen mit warmen Waller getruncken. Wel⸗ Tee. ches gebrauchen ſollen die / ſo mit dem taͤglichen auch viertägigen Fieber behaffterfind.] Es pflegt Adriusdie Rettichwurtzel zuvor mir weiſ⸗ fen Nierwurtz zubereiten / alsdann follen ſie zum wuͤr⸗ gen kraͤfftiger werden. — Fernelinsmelder/ daß die Wurtzel ein Art habe die Zgfoſf⸗ verſtopffte Leber zu eroͤffnen / vnd das Miltz minder zu Dizmin, machen / mit Eſſig oder mit Oxymelite eingenom̃en / —— hilfft alſo den Milgfüchtigen- Rettich [wie auch der Saamen geſotten oder ſtaͤ⸗ Biodigteit tigs geſſen / bringet widerumb der Frauwen Bloͤdig⸗ daun n keit Itreibet auch den Harn.) gene Eufferlicher Gebrauch. ttich geſotten vnd tie ein Pflafter uͤbergelegt / Dftuät ift gut wider die Waflerfucht / fagt Diofcorides : Vndergerun, Bird fo man ihn mit Eſſig über das Mil legt / ſt er gut Yen nut wider die Milzſucht: Damanjhn mie Honig vermi, Indfirep ſche / ſaubere ond gertheileer das ondergerunnen Blu kanger vnd wehre den Geſchwaͤren / die umbfich freffen / ferne Racrzy Rettich geſtoſſen / oder den Safft darvon mit Dor, Feten tenmeel vermiſcht vñ angeſtrichen vertreibt die ſprenck⸗ —5 len vnd Flecken der Haut / kan auch mit Honig vermi⸗ Par ſchet werden die Flecken deß Angeſichts dantit zu ver⸗ ee außfallendt Haar widerumb wach» fen. Rettich Schnittlein auff den Nabel gelegt / ſoll den Grimme Weibern das Grimmen legensfage Hippocrates. Er. d h fiche binden diefe Schnittlein vmb — ſol den ——— Wehetagen ſtillen: Deßgleichen thun fie auch zn dem Podagram oder Zipperle / vnden an die Fußſolen ge⸗ bunden in den hiigen Febern/sichet die Hir vom Ner- trinden gerſtoſſen h.quint⸗ quintlein Vernnſche al⸗ ein duͤnn leinen Tuͤchlein / aame in Oxymelite oder Honig vnd Eſſig ra _follabermit Waſſer vnd Honig abgeſotten werden. Saft indie Dhrengelaffen. wWagen zum Ferneliusfchteibervom Bartenreitich / daß er von . Man ſagt auch / ſ¶ man Rettich auffein Scorpion u —— ver Beſchwerung den Magen zum Wuͤrgen bewege / vnd lege / ſo ſterbe er. [Welcher auch die Hände zunor mit Sctungen zertheile was für grober Schleim in denfelbigen ver⸗ Rettichſafft wol uͤberſtreichet / der an ohne Verlegung yr? ander famter fepıfiiredenfeibigen gemachfamanfvalfodager ¶ Schlangen / vnd ander Bngesiffer fahen / ond nach rim zes amaup : Dat auch von jungen Perfonen vnd ſchwangern Weibern Notturfft ʒubereiten. | a —— — Vongediſtilliertem Rettichwaſſer. N Eis et ae per Salleeund Honig dar · MAn brennt auch ein Waffer anf dem Rettich / wel⸗ Be : — — — K * ches zu obermeldsen Gebreſten fat gut iſt / ſnder ⸗ an jlorh oder fj.quindeindeß Saa- ¶ luch aber wider denSteinsmwelchen es fafkereiber. Dann mens flein zerſtoſſen in Honig vnd Waſſer eitinchme bey Pliniogefefen wird) daf/ wann man den Rettich oder auch mit einem Gerſtenwaſſer eintr incke: Doch in Waſſer koche, pnd derfelbige Bruͤhe alle Morgen u folles ewaswarmlich eingenommen werden, drey Becherlein volleinnetiiersermahle es den Stein/ Ouffeige ¶ Wer giftige Schwaͤmm geſſen hat / der eſſe Rettich pmd rriche denfelb igen mit Gewalt auß. Che abervaik Sgwinm. fürnem blich aber gebrauch er fich deß Rettichsſaamen. ; mandiefes Waffer braucht folder Scib upor wol ir⸗ Dann es ſchreibet Oribaſius, daß der Saame kraͤffti⸗ gieret vnd gereiniger feyn / — ger ſey dann die andere ſtůck. — — FE ee aim. fie grdn/ond mi Honig vermifht Pa a er iff an widerdag Gifft ——— er re 3 an Dporgens nüchtern getrun, foficin der Brut verbaltrvermege nunich von den rim, jenigen fan eingenommen werden / welche einen ſch cken / zermalet den Stein / vnd treibt denfelben auf, # ‘ — N Dawilen. ren Artzeneyen gebraucht.) Es wird auch gebranchrwider die Wa ſſerſucht ftä- Bafrfoht tigs darvon getruncken / fuͤhret Die gelbe Bewäller ge⸗ verfiandene waltiglich auß: nuͤchtern getruncken / to-ͤdet die Wuͤrm otenzeit. im Leib / vnd treibet ſie auß / befuͤrdert den Weibern jh⸗ re verſtandene Zeit.) Rieten oder · Die jenige welche ein Geſchwaͤr an den Nieren o⸗ a der Blaſen haben alſo daßfieim m harnen Eytervon fich geben / ſollen fich die fee Waſſers gebrauchen dann esreiniger das Geſchwaͤr / vnd nimbt den Eyter hin weg. | > Shhleim oben For dem ſauren Effig Syrup Oxymel genannt aubräbenn., vermifchezond einen guten Trunck warm gethanyeine Sir. weil bey ſich behalten / vnd dann wider von fich gebro» B chen / fuͤhret oben auß viel Schleim: dienet woldenen? ſo Gifft eingenommen haben. — Euſſerlicher Gebrauch. Roy die Augen gerhan reiniger fie von den Flecken we id Mafen/ond fihärpffer das Geftcht sim Neund Birermapı. gehalten / zeucht viel Schleim auß den Zähnen und Augẽfiecten. A, ſtillet das Zahnwehe. Alle Vnreinigteit der Hauůt / als — * Sefhwut, Grind / Zittermaͤler / wol damit erwaͤſchen / vnd genetzte duͤchlein dariiber gelegt / hellet wol / auch im Antlig ge» ſtrichen. Gifftiger Thier Biß damit wol erwaͤſchen / vnd genetzte Tuͤchlein uͤbergelegt / ſtillet den Schmersen/ truckt die Geſchwulſt mider / vnd macht es bald heilen. Syrup von Rettich. c ES fan Auch auß dem außgetruckten Saft deßRet⸗ tichs ein nuglicher Syruy mit Zucker oder Honig änbereiter werden zu allen obersehlten Gebrechen faft nuslich: Vnd wird gelobet von Fernelio, daß er gut feyden Nieren vnd Blaſenſtein außzurreiben : Kan entweder mit dem gediſtillierten Waſſer / oder mit ka auch mie Hauwhechelwaſſer eingenommen werden. Diieren vnd Blaſenſtein. Sawerer Dieſer Syrup mit Scabioſen oder Yſopwaſſer ge⸗ Atem, ¶ hrauchet / iſt gut den jenigen / ſo einen ſchweren Arhem fuͤhren / dann ſolcher Tranck zertheilse den groben Schleim gewaltig ſehr. | Bugfoge. Auch iſt er gut den Milsfüchtigen / fo sin hart ver⸗ ſtopfft Miltz haben. FR Rettichöß/Oleum raphaninum. .. DES wird auch vin Del von Rettichſaamen bracht / Öhrifämerg. Iwie vonden Ruͤbenſaamen oder Seinfaamen: Die- 27 Del iſt gut in den Schmerkender Ohren / wann man deſſelbigen ein wenig darein treuffet. rin, ES Lamauch disfes Dal suferlich aucht werden, Ruremmepe. wann mans an brefthaffte Ort fepmteret /als zu dem Berfiopffte erkalten Ruckgrad/um Nieren wehe / zur verfiopfften Dinar · ¶ Mutter vnd de Haar wag·¶ Rettichoͤl mit gebrandter Aeſchen von Stabwurtz ſen machen. permufcht/ vnd er 4 kale ſtatt geſtrichen / machst wi⸗ derumb Haar wachſen. Das VIIL Gap, Bon Meerꝛetlich. Jeſer Retuch iſt em bekannt Krane in der x E Bıruug) a vnd Apothecken. Hat ein groſſe / ſtar⸗ cke weiſſe Wurtzel / welche ſich tieff vnd auch weit in das Erdreich begibt 7 eines ſehr ſcharpffen Ge⸗ kranſe zerſpaltene oder serferffte Blätter / welche mit der Zeit groß vnd breit werden wie die Blätter deß Le⸗ pidi / doch groͤſſer. Der Stengel waͤchſt hoch in die ho⸗ he faſt zwo oder drey Elen hoch: an welchs Gipffel erſt⸗ ch kleine Knoͤpfflein ankommen / darauf Die weiſſe Bluͤmlein werden / nach welchen ſehr kleine Schoͤtlein erfolge, 7 >... as Der Meerꝛettich wächft am liebſten inden feuchten s Das Ander Buch / von Kräutern, A ren Athem haben / wird auch zum vnwillen mir ande» F ſchmacks. Auß der Wurtzel kom̃en erſtlich Herfür kleine 799 Meerrꝛettich. Raphanus marinus, ZA 2) IN WU) & Is 8 RX AN 7 * — N 4% r % EIN he EP F NN f N Nez , N 8* RS a U Lu „ Gründenyer belleihet auch getn von jhm ſelbſt warın man die kleine Stuͤcklein / oder ein Aug mit feinen griie nen Federn ins Sand ſetzet. Vonden Samen. Me ereeuch hat im Latein viel Namen) etliche hal⸗ ten es fir dz Thlaſpi alterum Diofeoridis:wird Auch genennet Sinapi Perficum, vnd in den Axothe⸗ cken Raphanus major; Item Raphanuscondimen- tarius vnd Raphanusobfoniorum. [Raphanusru- fticanus,C.B.Lob,Ger. Thlaſpi alterum, Diot. lib. . acap.186.Raphanısfyl.Diofc.lib.2.cap.138.& Ras j phanusfylfeu Armoracia Plinij, quibufd, Armo« tatia aut Raphanus major, Brunf. Raphanus ma« jo, Trag.Gekhort.fyl.Fuch. Ang. vul garis & ruſti⸗· canus, Matt.ruſticus Cam. Lug. Armoracia Plinij, Lac, Thlafpi majus,Cord.inDiofc.Lon.magnum, Cxf.Raphanismagna,fiveRadiculamagna Dod.] Bon den Arabiern wird er genennet Naffureium album, Von der Natur / Krafft vnd Wirckung deß Meerꝛettichs. > HD Wurzel deß Meerrettichs iſt viel higiger und kraͤfftiger dann deß gemeinen Rettiche — fie auch biß in dritten Grad hitigl vnd trucken) geach⸗ JVJ — Innerlicher Gebrauch deß Meerrettichs Swird dieſer Meerrettich zu allen Gebreſten ge⸗ ‚ebraucher / wie der vorige? Lund ſonderlich zn Auß⸗ Stein / Harn reibung deß Harns vnd Steine. Dann ſo man anf!) eeer⸗ ver Wurtzel ſieben oder mehr Scheiblen ſchneidet / vnd die uͤber Nacht in weiſſen Wein leget / dieſer Wein früh getruncken / treibt gewaltig den Stein vnd Harn / auch die Frauwenzeit.J Allein daß er in feiner Wirckung ſtaͤrcker vnd kraͤfftiger iſt. Es haben die Alten ein befondere Aryney gemacht Haupraste auß dem Merzerrichyfoie su dem Hauptwehe auf kaͤl- mp Kauun te gebraucht haben nemblich alſo / man ſchnude Meec rettichwurtze klein 7 doͤrre ſie an einem warmen Dry: danach op mon ie un Pulver: folidesPutversfol Vmmm j S- man © "AR 800 A man nemmen einen doͤffel voll / vynd dem Krancken in F einem Trunck Weing zu trincken eingeben: Darnach fol ſich der Krancke zu Beth legen / vnd wol darauff ſchwinen· Dieweil aber dor Meerrettich den Augen ſchaͤdlich iſt hat man ſich damit wol fuͤrzuſehen. [Meerrerrichfchölet in Eſſig gebeint/ond mit ein we⸗ nig Honig genoſſen / lauw Waſſer darauff getruncken machet ſpeyen / vnd iſt ſonderlich gut denen ſo mit dem viertaͤglichen Fieber geplagt werden. Die Tenrfehen pflegen die Wurtzel bey dem Fleiſch zu focheny brauchens auch mit Eifig angeeacht sit ei⸗ ner falfen zum Fieiſch / dann es bringt Luſt zu ejlen. Euſſerlicher Gebrauch. Eerrettich mit Haarſtrang in Waſſer geſotten / das Haupt mit gezwagen / macht Haar wachſen. ee Zerftoffen und mit Honig vermiſcht / heilt die Mund⸗ Mundfaͤule. faͤule. * kaudern Mit Rauten vnd Pfeffer Del zerſtoſſen vnd den Bicber, Luſt zum eſſen machen. B imviertägte Ruckgrad damit geſchmieret / hilfft wider das Schau * gen Fieber. Dreorägig Fieber. dernin viertägigen Fieber. Mit Saltz zerſtoſſen und auff die Pulßadern gebunden heilt das dreytaͤgige Fe⸗ ber / der Serbfoll aber zuvor recht purgieret ſeyn. Sarteseer DAS Kraut in Wein geſotten / mit ein wenig Oel aD Min. seinem pPflafter gemacht / vnd uͤbergeleget / erweichet deehare Leber vnd Milg/ vnd vertreibt das troͤpfflecht 8.20: SD Samteibe. Sojemands nicht harnen kan fogerftoffe man bie Hufftwehe. Wurgenflein/ roͤſte es in Butter / legs alfo warm uͤ⸗ ber die Scham: Vber die Hufft gelegt dient denen fo € mit dem Hufftwehe beladen find. Meerzereich in Wein A gsworffen foll denfelbigen zu einem Eſſig machen.] Safft von Meerrettich. San kan auch ein Safft anf dem Meerdettich San. "bringen / welcher ein gute Artzney iſt wider den Siem Grieß / Sand vnd Stein / mit Peterſilienwaſſer / oder einer Erbſenbruͤhe eingenommen. a Perfihree , Dan fchreiber auch dieſem Safft zu / daß er faſt gut — fenyder verfehrten Lungen: Er fol aber fuͤrnemlich gut feyn den Lungenſuͤchtigen / ſo das Abnemmen haben/ Phthiſici genannt. Meerzertichwafler, Iß Waffer fan zu allen gebrechen gebraucht wer» — den / wie das Rettichwaſſer / iſt aber viel ſtaͤrcker / Sein ereibe. treibt den Harn vnd den Stein gewaltiger / vnd zer⸗ Ebe woẽ theilt allen groben ſchleim od Phlegmata, ſo ſich in den DurrenMa- 7 2 ner und brug Mieren/dem Magen 0d der Bruftderfambiet haben, zertheilen. WMeerꝛettichlatwerge. RS wird auch ein nutzlich Latwerge auß dem Meer⸗ rettich zubereitet / l welche doch de Geſicht faſt ſchaͤd⸗ lich iſt / nd Wehetagen deß Haupts macht nemblich alſo: Man nemme ein Theil der reinen gefäubersen Wurgeln/fchneide ſie zu runden Scheiblein/ daͤmpffe fie in einem verglaſurten Hafen mit gutem firnem Wein / etliche thun auch Eſſig darzu / biß fie weich wer. den: Darnach treibe daſſelbige durch ein Tuch / damit E das feuchte oder der liquor davon fonie: Diefesnem. K meman j.Pfundygeläutert Honigs anderthalb Pf. Letlichenemmen halb Honig’ vnd halb Zucker] laß es . bey einemgelinden Kolfewer fieden / vnd ſtaͤtigs vmb⸗ ruͤhren / biß es Latwergen dick werde Darnach wann es ein wenig erkaltet iſt / thue man dazu Zimmet j loth / In gwer anderthalblor/Cardamomi,Eubeben/Näg- Grieß vnd lein / Muſcatennuͤß / jedes ander halb quintlein / vnd ver⸗ harn — miſche es durcheinander. Diſe Latwerge iſt ſonderlich rein brechen · ut den Gtieß vnd Harn zu treiben / vnd den Stein — um Yeiffender Erlichzerftoffen den Meerrettich / nemen dann Effig und Honig / ſieden das mit einander / biß es dick genug Stein. Merft : — de Dune. wird wie in Sattwergen. Solches geben fiefürden reiſſenden ſtein / vnd fuͤt die Berftopffung der Mutter. — —— D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / Das IX. Capitel. Don Hevdrettich. Heydrettich. Armoracia. ERNEST * — — — AT ar L —i AN En Heydenrettich befehreiber Dioſcorides J. geyserung cap. i1s. vnder dem Rettich daß er Blaͤtter Br De dem zahmen Nertich gleich : Aber noch dem wilden Koͤhl / Lamplana genannt / viel aͤhnlicher: Seine Wurtzel ſeye ſchmal / aber doch gang raͤß und . ®* * Er waͤchſt auff vngebawten Orten neben den Baͤ⸗ n vnd in Gründen, Von den Namen. ES iſt auch viel Streits wie man die Wurtzel recht nennen ſoll: Dann etliche woͤllen diß Gewaͤchs für die Lampſanam halten / dargegen Diblcorides ıft/ wie in der Beſchreibung dieſes Krauts vermeldet ifi; Anderenennen es Raphanum fylveftrem , ein theul heiffen es Rapiftrum album; etliche Armoraciam, [Rapiftrum fLalbo filiquaarciculara, CB. Sinapi agrefte vertium Trag.Lampfana, Tur. C{.Rapi- ftrum fl.albo Eruextolijs.Lob,ico, Raphanusiyl. Ger.ico.] ee | Bon der Natur/Krafjeond Wirdung des Heydrettichs. loſcorides ſchreibet / daß diß Kraut ein Name |. habe zu erwaͤrmen / vnd den Harn fort zuntreis Harn heil. ben fen faſt higig / welches dann auß feiner Schärpffe wol abzunemmen iſt. Dan ſagt daß wann die Saͤng· Mihver můtter dieſes Kraut eſſen / ſo benemme es jhnen vie 4 Milch / welches man an den Schweinen haracht zu nemmen / welche / wann fie es eſſen / dermaſſen von der Milch tommen / daß auch die Jungen dar ůber ſterben muͤſſen. Kan fonften in vielen Sachen gebraucht werden / wie — — Meerꝛrettich. ER ds . Dap — 2, u ‘ Borrci. Das Ander Buch / von Kräutern, IL. Wilder Borꝛes. Borrago lylveftris Aoribusalbis I. Das X. Gapitel, Don Bürzerfch. L Weiſſer Buͤrretſch. Borrago floribus albis. ley Geſchlecht / eines zam / das ander wild. Die zahme Borzagen hat eine runde / ſuͤſſe / weiſſe klebrechte Wurtzel / Spannen lang: ¶ Daumes dick] Auß welcher ein holer feißter rauher Stengel waͤchſt / mit ſehr fleinen ſtachligen Doͤrniein beſetzt oben auß in viel Aeſtlein gereheiler] an welches Dolden gemein⸗ lich gang Himmelblaw / zu zeiten weißLoder auch Leib⸗ farb vnd bleich fuͤnff blaͤttige geſtirnte Bluͤmlein her⸗ für kommen / in welcher Mitte ein ſchwarzes Stuͤplein ſtehet nach abfallen der blumen wachſen kleine ſchwar⸗ se Koͤrnlein / von welchẽ ſie ſich von neuwem pflantzen / S ſeyn der Borragen oder Burretſch zweyer⸗ wann ſie in das Erdreich komen. Seine Blaͤtter ſind breit / rauch vnd ſtachlecht / neigen ſich etwas nach der Erden. Dieſem ſeynd die zwey wilde Geſchlecht durch» auß gleich: Sie haben ihren groͤſten Vnderſcheid an den Blaͤtteren / deren etliche ſeynd / etliche breit/ lvnd ſeyn die Blumen viel feiner.) Die zamen Borragen werden erſtlich in den Gaͤr⸗ ten gepflantzet s Die anderen kommen von ſich ſelbſt herfuͤr. Bluͤhen gegen dem Brachmonat. Don den Namen. Borrago,Corago; Lingua bubula,LinguaBo- | Boꝛage Buͤrretſch oder Borres 7 heiſt im Latein SR vis.[{I.Bugloflum latifolium,Borrago,C.B.Borra- go,Baunf.Trag.Fuch.ico,Ang.Gel.hor.Dod.Lon. Lugd.Cxf.Cam.Bugloflum,Mart.Fuch. Tur. Lac. Ad. Caft. verum. Dod. gal.Cord.in Dioſc.latifoli um Lob.vulgars;Clul.hifp.Bugloffa urbana,Cluf. hift.Borrago hortenfis,Ger. II.Borrago flore albo, ‚ Ger.I.LycopfisAnglica; Ger.] Welfch Boragine, Spaniſch Borraia.Frannöfifch Borrache,Baglofe, Boͤhmiſch Bora wolowy / Yayk. Doderlaͤndiſch Bernagie. Eng⸗ liſch Borage. u F k 799 III. Burdetſch mit ſchmalen Blaͤttern. Borrago tenuiſolia. Re Von der Natur /Krafft vnd Wirckung deß Burꝛetſchs. BAꝛagen oder Burretſch iſt warm vnd feucht im erfien Grad. Snnerlicher Gebrauch der Borzagen. Je liebliche Barzagenblumen fönnen in Speiß vnd Trangfgebraucht werden ; Dann es ſchreibet Diofcozides wieauch Galenuspnd Piinius> daß die Vmmm tü Bluͤm⸗ 800 A Bluͤmlein in Wein gelegt vnd davon getruncken das F 28 Y : nd wie Fernelius Hertz vnd Gemuͤth erfrewen —— ſchreibet / daß ſie das Hertz ſtaͤrcken / vnd alle melancho⸗ —* res liſche Trauwrigkeit vom Hertzen abwenden/Lienteren ® das Gebluͤt.)] s \ Den fehwachen vnd blöden Menſchen ſoll man blu⸗ men vnd Kraut mit Bynetſch zu einem Muͤßlein be⸗ reiten / vnd jhnen zu eſſen geben / betombt jhnen wol wi⸗ Zraurigteit. der pie Traumrigkeit. Auch ſollen fie fleiſſig über die Bluͤmlein trincken / erquicket vnd erfreuwet die blöde Ohnmaͤchtig Natur vnd das ohnmaͤchtige Hertz. Vnd thut wol den Het. jenigen fo von langwiriger Schwachheit matt vnd Krafftloß ſeyny. Dertutaern· Welcher Menſch groß Hernsittern hette / ſo von hitz kaͤme / derſelbig koche Borragen vnd Ochſenzungen⸗ B £raueond Blumen in Waſſer / vnd trincke davon. Iſt aber das Hertzitteren von Kälte / ſo ſiede er bemeldte Kraͤuter vnd Blumen in Wein. ae ae [Ein Tranck darvon geſotten / vnd mit Honigfüß gemacht / ſtilet den diirten Huſten / vnd die Rauhe deß 12 — er die Alten mit dem Burretſch einfonder Geheimnuß der Natur gerriebenydas Sieber damit zu⸗ benemmen: Haben genommen ein Stock der allein drey Stengel hat / vnd denſelbigen gantz mit Kraut / Wurzel, Blumen vnd Saamen wol zerknitſchet vnd geſotten / daſſelbige haben fie zu trincken geben wider d} drittaͤgig Fieber : Wider das viertaͤglg aber cin Stock mit vier Stengeln in gutem firnen Wein wie gemel⸗ der geforten. a Dem die Zaͤhn wehe thun / der kaͤwe dag Kraut öfft zehnwehe ynd dick) Wer da offtmals pfleget verſtopfft zu werden / der laß jhm Borragen / Bynetſch vnd Bingeltraut in fei⸗ Sieber, — ſter Fleiſchbr uͤhe ſieden / mit Mandeloͤl / oder friſcher Butter angemachet / und eſſe in der erſt vor anderem Eſſen darvon: Solches Muͤßlein helt den Leib offen. Sf. "Das Kraut Wurtzel vnd Saamen / jedes für fich felbft / dder mit Re in Wein gefotten / vnd ge⸗ truncken / läft das Gifft nicht zum Kernen fleigen. me — Dergeftoffen Samen mir Wein getruncken / brin⸗ Werber, get den Weibern die verfiegeme Mitch wider. bloͤde cher, den Lebern.) | D Eufferlicher Gebrauch, Sendenwehr, KxRaut vnd Wurtzel von Borragen mit einander zerſtoſſen vnd in Wein geſotten darnac) warn x auffgelegt / benimbt das Lendenwehe. herende ¶ In den ſchwindenden Fiebern ſoll man Bortagen neinmen Kraut vnd Wurselsfolches mit einander jer⸗ ſtoſſen / darnach in Waſſer vnd Veteloͤl / oder ſonſten in einen feißten ſchluͤckerichten Waſſer kochen vnd ſol⸗ ches dem Kraucken über die Bruſt legen. Heyſere. Die Wurzel in Waſſer geſotten vnd den Halß da⸗ a hs er ein tru⸗ ckene Keel haben / vnd heyſer ſeon. Be. Borzagen Kraut vnd Stengelin Waller geſotten / auffs Haupt geleget / iſt gut den jenigen / welchen dag Haupt von groſſer Hitz iſt verbrent worden vnd auß⸗ getrucknet. FE en. [Das Kraut zu Aeſchen gebrant / vnd mit Honig en, Waller temperierer gibet em heylſam Nundwaſſer / fur vndgahnflet, Das Eſſen / für die Breune / vnd alle andere Verſeh⸗ fees Vetſeh · rung deß Haͤlß / der Zungen vnd Zahnfleiſch ſtaͤts da vo mit gewaſchen. Die Blumen in Banmöl gelegt / vnd über d5 Hertz tzſt aͤr⸗ Fang. vnd Magen gchgr/iftein gun Staͤrckung. E Die Wurselmit Baumol vnd Gerftenmeelgefocht Kast Brand als sin Pflaſter / vnd uͤbergelegt / loͤſcht den Brand vnd wild Feuwer.] Das Kraut geföcht vnd geffen / iſt gut zu der bi, N D. Tacobi Theodori Tabernaemontani/ Don Borzagenfafft und feinem Gebrauch. WEchem Menſchen von melancholiſchen Duͤnſten das Hirn außgetrucknet iſt der nemme Borra⸗ gen vnd Erdrauchſafft / nete einen Schwam oder lei⸗ nen Tuͤchlein darin / vnd lege fie über das Haupt. Es Fan dieſer Safft nutzlich gebraucht werden zu Bebreſten fo alten Gebreſten / die ſich von dem melancholiſchen Ge⸗ blätbder Daͤmpffen erheben: Wie auch si der ſchar⸗ Gebrürer, pffen vnd hiigen Gall / dieſelbige nider zulegen. vr Bon gediftilliertem Borzagenwaffer und feinem jnnerlichen Gebrauch. Orꝛagen vnd Hchfenzungenwafferift faſt nutzlich Hauptwehe in groſſem Hanptwehe / ſo von geſchwinder grof- Yin Außagetruck, net Hirn. G ſer Hitz kombt. 8 wird diß Waſſer niiglich gebrauchet in dem Seitenſtechen fo von groſſer Hit feinen Vrſprung Seitẽſtechen hat / wann der Krancke deß Tages uͤberfluͤſſig darvon trincket / dann es lindert nicht allein die Hig vnd den Durſt / ſondern benimbe auch der Gall jhre Schaͤrpffe: — aber ſo man ein Mandelmilch darauß bereitet. — Vnd kuͤrtlich zu vermelden / ſo kan diß Waſſer gar migz her. nutzlich vnd wol in allen hitzigen Fiebern dargereichet 83 ſtaͤrge. werden Dann es nicht allein die Hig vnd den Duft nr lindert / ſonderen erfeuchtet widerumb die verbrannte Glieder / vnd ſtaͤrcket das Hertz Es ſey vnnatuͤrlichs klopffen / Zittern / Ohnmacht vnd Schwachheit: auch in letſter Not zu einer Labung: Nim̃ abgeriebene Per⸗ H fin vnd andere Hertſtaͤrckung / vermiſche esmir die⸗ ſem Waſſer / ſchůtt dem Krancken ein / nete Tüchlein darin vnd legs auffs Here. — Das Waſſer von Blumen vnd Kraut / Abendts Sesıhrrb vnd Morgens auch vnder Tages fuͤnff Loͤffel voll ge⸗ migen truncken / reiniget das Gebluͤt von aller Vnſauberkeit. —— Nimbt auch alle ſchwere Fantaſey vnd Traͤum / vnd fo ſich von boͤſer Drefamcholsyerhebt.] ©» Euſſerlicher Gebrauch deß Bur retſch⸗ en waſſers. er Er rote hirige Yugeln hat / der nene feinen Tuͤch zip fein in diefem Waſſer vnd lege fie über die Au. Augen, ie; gen / das be nimbt die Roͤte vnd milrert den Schmer⸗ J In groſſem hitzigem Hauptwehe ſoll man keinen bihig Haupi⸗ Tuͤchleim in dieſem Waſſer negen/ondflätige über das” Haupt legen oder vmb die Schläfffehlagen.. ; Ber groffe Hin vmb die Bruftharzverneine Bot 5, ymgin tagen vnd Ochſenzungenwaſſer zuſammen / mifche Drop, darımder ein wenig Rofenwafler vnd Roſeneſſig / ne⸗ tze Tuͤchlein darin vnd ſchlage fie fiber die Bruſt. Er Wann ein Menſch von dem Fieber matt vnd ohn⸗ Mär — maͤchtig wurde / ſoll man nemmen Bor ragenwaſſer / — Roſen vnd Saurampfferwaſſer jedesgleich viel / da⸗ runder vermengen cin theil Naͤgleinblumeneſſig / vnd ein wenig Saffran / in bemelten ſtuck ein Schwaͤm⸗ lein oder leinen Tuͤchlein negen / vnd ſtaͤtigs uͤber das Herz ſchlagen. — Conſervenzucker von Borragenblumen. K Es werden diefe harte liebliche Blůmlein mit zu⸗ fer eingemachet gleich wie die Violenbluͤmlein / Lauff dieſe weiß: nimb bit). loth der blawen Blůmlein / rupffe die jnnern ſchwartzen Biigfein darauß / Zucker drey vierling / ſtoß die Blumen wol zu Muß in einem ſteinen Moͤr ſer mit einem höfgenen Stempffel vermi⸗ ſche den geſtoſſenen Zucker darunder / ſtells an die Sonnen / vnd ruͤhrs offt deß Tages vnder einander: Deſſen ſoll ij. loth auff einmal genutzet werden.] Vnd — —— in Tan ann fie nuglich in allen Fiebern auch in den Peſti⸗ zusser, lentziſchen fan gebraucht werden : Sie ſtaͤrckt dag herg — vnd die lebendige Geiſter / widerſtehet alem Gifft: fuͤr⸗ nemblich Das Ander Buch/ non Kräutern. Anembfich aber ift fie gut wider alle Beſchwerung vnd F — Traurigkeit deß Hertzens / erquicket vnd erfrewet die —3 betruͤbte trauwrige Geiſter / vnd macht die melancholi⸗ Herbtievffẽ ſche Perſonen luſtig. Vber das thut ſolcher eingemach⸗ a Zůcker gar wo dem ohnmaͤchtigen Hertzen / bertrets nigen. bhet / das zittern vnd klopffen deſſelbigen / vñ reiniget das melancholiſche Gebluͤt. Syrup von Borragenblumen. MNuß dem Safft der Bortagen wird auch ein nutz⸗ licher Syrup zubereitet’ alfo : Man nemme deß Saffts xviij. loth / der friſchen Blumen ij oder inj. loth / die ſiede man vnd ſchaͤume fie wie es ſich gebůret dar⸗ nach thue man darzu viij loth Zucker / vnd laß alſo ab⸗ ſieden / dieſer Syrup iſt zu allen obermelten Gebrechen z dienſtlich / wir auch die eingemachte Blumen / ftärtfer Hark ftaͤrce, das Hertz / vnd wendet alles Anliegen deſſelbigen ab, [Over auff dieſe weiß : Nimb friſchen Burretſch den zerſtoß mit Kraut / Stengel vnd Wurtzeln / vnd Blu⸗ men / mit einem huͤltzin Stoͤſſel in einem ſteinen Moͤr⸗ ſer / truck hernach den Safft herauß Davon nimb ij. Pfund / ſetz auff ein ſanfft Kolfewerlein / laß anderthalb Pfund zerſtoſſens Zuckers darin zergehn vnd gemach ſieden / reinige es mit weiſſem Schaum von Eyerklar/ ſeihe es durch vnd ſiede es vollend zu bequemer Dicke. Etlich nemmen diß Saffts acht Pfund / Zuckers nur eins / oder halb fo viel: Oder alſo Nimb deß gelaͤuter⸗ ten Burzerfehenfaffes viij. Pfund / verſcheumpten Ho⸗ nigs iiij. Pfundyfends ein wenig mit einander: Dar⸗ nach ſeud j. Pfund friſcher zerſtoſſener Burretſchblu⸗ © menin Brunnenwaſſer fo viel vonnoͤhten: Seihe es H durch / vnd ſeuds zum andern mal. Vnd dieſer Syrup muß im Fruͤhling warm wann die Kraͤuter noch ſaff⸗ tig / gemachet werden / vnd kan eintzig gebrauchet wer⸗ den oder mit andern vermiſcht werden.] edoch iſt die - conlervafürtrefflicherdannder Syrup Borragenwein S wird auch ein kuͤnſtucher Wein auß den Borra⸗ gen vnd Ochſenzungen bereitet: [ Nemblich alſo: Nimb friſche Burzerfchbtumen j. Pf. geuß daruͤber vi Pfund guten ſuͤſſen Moſt / der alſo geſotten ſey daß er ſuͤß bleibe Oder damit er Fräfftiger werde / ſo nimb im ſieden je zu ſieben Pfund deß außgepreßten Saffts von Burꝛetſch / vnd laß es alſo lang ſteden / biß ſichs anfa⸗ bet zu laͤntern Oder mit dem außgepreßten vnd erlaͤu⸗ Deerten Safft vermifche den Wein / fo fan man den ganzen Sommer folchen Wein haben. Etliche hen⸗ cken die gefäuberten füllen Warzen deß Burzerfchs m Wein / vnd hat gleiche Krafft.] Entweder daß man die Blumen brauche / wie im erſten vom Wer muth⸗ wein / vnd im andern theil von Naͤgleinblumenwein iſt Bracericht gegeben worden :oder aber daß man den auß ⸗ beopreßten Safft dare in ſchuͤtte. egen ergi, Deſer Wein treiber alles Gifft vom Herken / reint⸗ Be get das Gebluͤt / vertreibet die ſchwermuͤhtige trauwri⸗ Sawermüß ge Gedancken / erfrewet die lebendige Geiſter / ¶ nimbt —* die ſchweren Traͤum / Vnmuth / Zittern / Ohnmacht: Dramaage. Erreicht den Bauch ſaͤnfftiglich Ind churales was g von der Borragen Conferva iſt gefchricben Das XI. Capit Bon Dehfenzungen, SON Ochſen zungen ſeyn drey Geſchlecht fůr⸗ = I 1. + Ohfenzung: geſtellet / eines ſo die gemeine iſt / das ander ſo ©) Spannifch Ochſenzung genennet wird/ond das dritte fo Welſch Ochſenzung it / eines das Mär lein / das ander das Weiblein genennit: alle Geſchlecht Leyn an Geſtalt der Wurtzeln / Stengein / Blärterpnd Blumen einander gangähnlich. J. Ihre Murgefver, gleicht ſich ganz mir der Dorzagen ſuß vnd klebricht. [ Welche an der erſte erwan Arms lang vnd anßwen dig grauwſchwartz.¶ Dis Stengel werden faſt zweyer —— #7 % A © I. Ochſenungen. Buglofla I. vulgaris. 2 1 Ri m — 11, Spanifch Ochfenzungen. Bugloflum 11. Hilpanicum, L 0 Elen hoch / rund / ſachlecht vñ rauw / daraufviel zweig lein ſtehen / an welchen viel kleine Purpurblauwe / oder weiſſe Bluͤmlein en — Saame entſpringet / lſo gantz runtzlecht vnd lang / ei⸗ nem Schlangen Köpfflein gleich / vnd am Geſchmack ſuͤß / deren drey oder vier in haarechten Haͤußlein ver loſſen. [Die Blaͤtter ander gemeinen Ochſenzun⸗ — — ig vnd ſtachlecht. — Mmmm fi IL An IL 802 A III. Welſch Dchfensung/ Maͤnnlein. F Buglofla III. Icalica,mas. Blaͤtter gröffer vnd breiter / L wie an dem Burzerfch/ vnd Winter /ıflzur Argncy gar bequemlich. mm. © TIL An der Welfchen find die Blaͤtter der erſten — OD» gantz gleich. Es beſchreibt Matthiolus noch andere Geſchlecht mehr der Ochſenzungen / darvon zu ſehen iſt in feinen Commentariis in Dioſc. [Soda werden Anchulz oderror Ochfenzungen genenner/ weıldie Wurtzeln D ein blutroten ſafft geben /welchein Franckreich wach- fen.] Sohatauch Lobolius ein Artin feinen adver. fol.247.notiert, welches er nennet Bugloflum ſem⸗ per virens,darvon an bemeldtem Ort weiter zu leſen/ [diefes iſt nichts anders dann das Spanifch Dehfen- sungen/fo allhie gefert iſt. Es wachfen die Ochſen zun⸗ genan gleichen vnd fandechrigen Orten / komen auch fehr inden Bären herfür. · Bluͤhen im Heuwmonat. = Von den Namen. O Shſen ʒung wird im Latein genennet Bugloflum; auch Lingua bubula vnd Lingua Boyis, dieweil fich ihre Blaͤtter einer Ochfenzungen vergleichen. [L 11. &IV. Bugloflum anguftifoliummajus,C.B» Buglofla,Brunf.CefIcalica, Trag.Lon. longifolia, Cluf.hilt.Bugloffum vulgare,Marr.Lac.Catt.Lug. D. Jacobi TheodoriTabernaemontani/ IV. Welſch Ochſenzung / Weiblein Buglofla IV. Italica, fœmina. BeyAwssor, oder Kigenov, wiewol etliche dieſen Namen verwerffen. Von der Natur /Krafft und Eigenſchafft der Ochſenzungen. TS ES habendie Dchfenzungen fo ein groffe Gemeine = fchafft me der Borzagen wegen Ihrer Qualitet / Natur / Krafft vnd Wirckung / daß auch eings für dag ander von den Alten Medicisift gebrauchet worden / wie bey Dioſcoride Galeno, Plino vnd andern mehr su ſehen iſt Derohalben was im vorgehenden Capit. von der Borꝛragen iſt geredt worden / ſoll auch billich von dieſer Ochſenzungen verſtanden werden / jnner⸗ lich vnd euſſerlich zu gebranchen / [wird derohalben wie von Burretſch geſagt auß dem Geſafft ein kraͤffti⸗ ger Syrup von Och enzungen / von den blumlein ein Conferva; ein Dehfenzunge- Wein / vnd ein außge⸗ brannt Waſſer zugericht. Es wird aber der Safft von Dchfenzumgen ſchwerlich außgepreßt / dann wo mans ſchlecht ſtoſſet / gibts einen Schleim wie Kuͤttenkarner: Derohalben ſo muß das Kraut zuvor in einem kalten feuchten Dre ber Nacht ſeyn / dann anßpreſſen vnd mir Eyertlar läntern.] ze Das XI. Capitel. Don Cerinchen, Er Cerinthen feyn zweyGeſchlecht / groß vnd L * + 2 EGer. anguftifolium, Ad.Lob. Italicum velHifpa- K nicum grande,Cam. Iralicum fhczruleo : H. albo, Eyft. Cirſum Icalicum, Fuch. Lycopfia, Ang. Ly- klein. . Die groffe hat ein lange / groſſe / dicke Groß Erin weiſſe Wurrel / daranfdrey oder auch fünff 9* runde Safftreiche Stengel entſtehen / bißweilen einer copſis Dod.gal.Cirſium, Cord.in Diofc.Echium I- talicum fpinofum,Fuch,ico.Anchufa,Tur.Anchu: faAlcibiadion,Dod. Bugloſſus ltalica, vel Gallica major,vel vera,Gef.hort. 1.Bugloflum latifolium femper vierens,C.B.Bugloflum fempervirens,Ad. Lob.ico. Cam.Hifpanicum, Cæſ. Bortago femper „ virens;Ger.Hifp.lacifol. Eyſt. ] Frantzoͤſiſch / Niver- laͤndiſch / Engliſch / Bugloſſe.] Haben alſo ein Namen mit der Borzagine :Deromegen fie auch ohn Vnder⸗ ſcheid son den alten ſeyn gebraucht worden, Griechiſch lein herfüͤr / welche ſich wenden vnd biegen gleich dem Sonnenwirbel / an welchen langlechte vnd hole Blu⸗ Elen hoch / mit ſehr viel Fanglechten ſtumpffen Blaͤt⸗ —— tern beſetzt / an Farb gruͤn vnd gleich als Himmelblawy mit weiſſen Flecken beſprenget / cin wenig rauch vnd haͤrig: Neben den Blättern fommen andere Zweig⸗ men ſtehen / mitten vnd aufwendig gelb am anderen ¶ Dett / da ſie an den Aeſtlein hangen rot purpurbraun / bißweilen auch gan gelb / wann die Blumen abfallen / kommen ſeine Knoͤpfflei — — — Rn ER in herfuͤr /in man ge⸗ herfür / in welchen * | Das Ander Buch/von Kräutern, - 805 A k Groß Cerinthe. F nennet/davon zu leſen iſt in feinen adverfatiisfol.gße i Cerinthemajon. - [welches nichts anders if/dann das allhie arfegreffein : Eerinthe/allein daß diefe Figur nicht viel mus ift.] . C.Clufius ſchreibet / daß fie an etlichen Orten in Lufitania wachſe / und fange bafd im Srübling vnd im Mertz an zublühen / [ die kleinere wächft anff dem zum Gebuͤrg / auch vmb Breßlauw in Schle, en. Von den Namen. — DS Krautwird Teurfch vnd Lateiniſch Cerinche er genennt/ dieweil feine Blumen den Bienen gang angenem ſeyn follen? wie Virgiliusin Geotgicis vnd ROT AU HH, — * — a — D I — — — IN; a Plinius lib.2ı. cap.r2. bezeugen: [Engliſch / Honie⸗ ——— N N woort.] Erliche wollen cs auch Memirham nennen: — ZN 6 Andere wöllen es ſey das Maru oder AImarum Avi- ? 7. INy sennwmwelcheser lib.2.cradt.2.befchreiberfürnemtich IN aber das dritte Befchlecht / welcher Meinung aber C. Cluſius lib,»obfervar.Hifpan.c.62. gang verroirffte [Die kleinere wird von den Schweigern Berghunds⸗ zungen vnd Fleckenkraut genannt, I. Cerinchefeu Cynogloflum montanum majus, C.B. Cerinche; Gef-hort.Caft.quorundam, Clufhifp. major, Lob. Lugd Cam. Cluf. hift. Ger. Cynoglofla montana, Geſchort. Thelephium Diofc.quibufdam,Ger. Te- lephium maculofum Cam.Maru herba,Dod. Pul- monaria Romans;C&f. IH. Cerinche minor,C.B, Lob.Cam.Ger.Plinij,Ad.Lob,ico.Lugd.fecunda, Cluf. hifp. minor feu quarta, Eid.hift. Maru herba minor,Dod.} a Das = IL Capitel. 43 ’ Y N £ Y A 6 ER ED RN | Wa 7 RZ ® Ba) 7 AZ S er ER) TOR — * IR — 8 0: IR DA Ne N SB SW NR U EL WIESS ’ AIR TR ER — N J >; P NIT EN D 5% — ir) 3- meiniglichzwen kleine ſ MY wird der Lattich in ic Geflecht abet, 1. an der Groͤß wie die Erven theilt / alſo daß etlicher dam iſt / etlicher wild. Deß — — — @ faſt gleich? samen dattichs ſeyn viererley Art. L. Die erſte Jencam allein daß es kleiner vnd zarter iſt hat důͤnne iſt der gemeine dattich / befombt ein hothechte / faſelechte Sein an welchen viel kleiner gelber Bluͤmlein herfuͤr Würpel wie ander Geſchlechte auch / darauß der ſten. ommen; Der Saame iſt kleiner dann am vorgen get wachn faſtElen hoch / iißweilen auch viel hoͤher mit Geſchlecht. Es gedencket Lobeliusnocheines Ge, weychen breiten Blättern befent [mit ſchwarzgr uͤnen — kechis der Cerinthe, welches er Cerinchen Plinij en vermiſcht / etlich rot als ob ſie mir — . — nt i ; & ragt 4 : 806 ) 11. Koͤpffelatich F Lactuca capitata. sweren] beyde voller Milch / wie auch die andere nach⸗ folgende Geſchlecht / [ und weiler jung / foifter füß/ wenn er aber alt iſt / ſo wird er bitter. ] Oben am ſtengel erſcheinen klein gelbe Blumen / welche mir der Zeit zu grauwer Wolle werden / endlich bekombt es einen haͤ⸗ rigen fchiwarsgraumen Saamen / welcher vom Wind [der gröft Lattich hat ein weißſarben verfleuger. Saamen.] BE ER 11. Dasander Geſchlecht der Koͤpffellattich/ thut 111. Krauſſer Sartich, | Lactuca criſpa IL erſten Geſchlechts breiter vnd gröffkr ſeyn / am andern DJacobi Theodori Tabernaemontant / III. Reauffer Sateich, Lactuca crifpa I. NEN RUN — 2} e SER ZN NN ie SR fich gegen dam Herzen zuſammen / aleich wie die junge 5, Mt m in / daher es auch Koͤpffellattich genen- gap: net wird, „II. Das dritte Geſchlecht die beyde Kraußlattich tin. kommen mit dem erflen ganz uͤberein / allein daß ſeine Bu Blätter fraafferfepn: DaherfieihrenNamenhaben. IV. Das vier dte Geſchlecht / de Endivienlattichift _ ww. dem erſten auch ähnfich/ allein daß feine Blätter deß u IV. Endfien dattich. Laäucaintybacca Das Ander Buch / von Kräutern. F V Meer Sattich. Lactuca marina. A IV. Krauffer Endivien Lattich. Lactuca Inrybaceacrifpa. 23 VL Wilder attich. — Lactuca ſylveſtris odore virofo. v u Na, WW - “ \ N SI an N. VAR EEE u . j 172 * Aw — Geſchlecht aber ſehr zertheilet vnd gekraͤuſelt / vnd vmb die Ende her gleich als mit fpigigen Doͤrnlein beſetzet. Bertieig, X· Daslenfte Geſchlecht der Direrlartich iſi dem Köpffellartich etwas gleich / ſeine Blaͤtter ſtehen etwas gegen einander zuſammen gethan. EEE — LEs beſchreibet Lobelius noch eine Art deß Lat⸗ chs / welche er Lactucam fylveitrem veram nennet / dabvon in ſeinen adverfariis fol.89. zu leſen. ¶ Dieſe hat — auff der Erden geſpreitet ſind / zun zeiten hat es etliche Blaͤtter die da außgeſchnitten ſeynd wie am Pfaffenroͤrlein⸗ kraut: der Stengel iſt zweyer Elen hoch / ſo oben in viel Nebenaͤſtlein getheilet wird: die Blumen ſind dem ge⸗ meinen Lattich gleich / der Samen kleiner vnd ſchwart⸗ lecht: das gang Kraut iſt voller Milch / die alfo feharpff H daß ſie auff der Zungen Blattern zeucht / vnd am Ge⸗ ruch alſo vnlieblich wie das Opium iſt. Dieſes hab ich in Burgund wie dann auch in Langedoc gefunden.) Sie wachſen allefambr in den Gärten/ond werden vom Saamen gesieler/firnsmlich dis zame oder Eins heymiſche. Vonden Namen. Ach heit Latein Lactuca, end zum Vnderſcheid der Geſchlechten Lactuca capitata, Lactuca crifpa, La&tucalntybacea vnd Lactuca Marina.[f.La&uca fativa,;C.B.Ang.Dod.Cord.in Diol.Lugd.La&uca, Trag- Gel.hore.Cx[.Ladtuca Horefcens,Matr.Lac, ſativa folio Scariol®;Ad.Lob:rotunda,Lon.ic6.IL Lactuca capitara,C.B. Mair. Dod. Cafl.Ger.fativa j Majarquz in caput coit,Trag.rertia,Dod. gal.fel- = flis;Gel. hort.Lon. capitatacrilpisbraßiczfoliis, Lob. ob.fativa fefsilis, five capicata, rugofis erifpis brafsicz folijs Ad. Lob.ico. La&tuca caputia cog- nominara,Cx[.Ill.La&tuca crifpa,C.B.Ger. Crifpa &3.Trag.La&tuca,Turcrilpa,Mar.Dod.Lug.Czf. fativaccrifpa,Fuch.crifpa non capitara,Ad.Lob.IV, Lactuca foliisEndiyiz,C.B.Endivia major, Trag. defc. Lon. Lactucæ 4.genus, Matt. intybaceaGer.. IV.2.La&tucacrifpaaltera, C.B. Sabaudicacrifpa, Ger. V.Mufcus marinusLa&ucz&fol.C.B.marinus nusı.Diofc.Theophr. Bryon La&ucfolijsPlin. Lob. Therapidion Crarevz, Ang. Bryon thalaf- 4 K fion, Tür.VI.La&ucalyl.odorevirofo,C.B.fyLve- rior & Thefion, Lugd. ico.agreftisCord. hilt.ico. Lob.ico.agreftis,Scariolg hortenfis folio, La&tucz flore,Opij odore,Ad.fyl.Anglica odore Opij ſimi- lis.Cam.]Sricchifch Si9a&-ArabifcbCherbs.Weifch Lattuca. rangöfifch Laxitue. Spanifd) Lechuga. Boͤh. Locyta. [Niderländifch Lattouwe. Engliſch Sertes.] Von der Natur/Krafft vnd Wirckung deß Lattichs. Der Sareich iff kalter end feuchter Subftans/ alfo = daß jhn eiliche dem Brunnenwaſſer gleich ſche⸗ gen.Simeon Serhi ſetzt den Lattich kalt vnd feucht im dritten Grad. 807 alter,‚Marr.Caft.marinus Theophr. Dod.gal.Lug marinus virens latifolius,Dod.belg.Fucusmar« Inner⸗ * A ED >. en 808 A Annerlicher Gebrauch def Lattichs. Ss ofcorides fehreibt/daß der Sarrich dem Magen Dich meh» bequemlich fenesfüle/bringeden Schlaff / erwei⸗ — den Stulgang vnd mehre die Milch: Wann er geſotten ſeye / gebe er dem Leib mehr Nahrung / dann rohe geilen. So man aber offt Lattich eſſe / mache er ein bloͤdes tunckel Geſicht. Die hitige / brennende vnd wuͤtende Gall zu loͤſchen vnd zu bezwingen / iſt faſt nichts nutzlichers dann der Lattich / ſonderlich wenn man jhn rohe / wie ein Salat jſſet / Fühler auch das higige enzuͤnte Gebluͤt gleich ei⸗ nem friſchen kalten Brunnenwaſſer / doch ohn einigen Schaden deß Magens / vnd in dem er das hitzige Ge⸗ bluͤt alſo lindert / bringt er einen ſanfſten Schlaff / wel⸗ z ches auch Galenus in lib. de alimentorum facult. bezeuget / daß jhm der Lattich / wann er jhn zu Nachts geſſen / gute Ruhe vnd einen ſanfften Schlaffbracht Derohalben bey den Alten eine Gewonheit geweſen / daß fie das Nachteffen mit einem Lattich beſchloſſen baben Galenus meldet auch/ daß auf allen Oleribus kei⸗ nes ſeye / welches dem Leib beſſer Nahrung gebe / auch fein beſſer Gebluͤt mache / dann eben der Lattich / [fürs deret vnd mehrer die verſiegene Milch / wann fie von Sorgen der His vnd Truckne verft hitzige Gall Ge⸗ Br egenift.] Es wird bey Plinio geſchrieben / daß Antonius Mu» faden Großmächtigen Käyfer Auguftum, mit dem gebrauch deßLattichs von feinen gefährlichen ſchwach⸗ C heiten erietter habe. Wann man den Bauch erweichen wil / ſoll man gs ertwele fir anderer Speißein Lattichmuͤßleim eflen / [fonder- lich fo man jhn mit einer feißten Fleiſchbruhe kochet / mit Zucker beſtrewet / vnd jſſet /) derohalben dann auch die Alten jederzeit vor das erſte ein Muͤßlein von Lat⸗ uich getocht / auffgetragen haben : daher auch der Poet Martianus fchreiber: Primatibi dabitur ventri laciuta movends Niilis,crc. ” Die Alten haben anch den Sartich zu End der mal⸗ Kit genoſſen / die Trunckenheit damit zu ringern.] ge Plinius fchreibt/daß der Saame zerſtoſſen / vnd in rn Wein getruncken / die Geylheit vnd ſchampare Traͤum bigig tropff· vertreibe / welches andere auch dem Kraut zuſchreiben. ans harnın Hilfft wider das hitzige troͤpffling harnen / ſo man ein wenig Magſaamen Mich darzu miſcht. Bine fpeven. Die jo Blut ſpeyen / vnd ein ſchweren Athem vnd % die einen falten Mägen haben / vnd viel Schleims im Leit / die ſollen deß Lattichs fich enthalten.) Euſſerlicher Gebrauch deß Lattichs. san yarauf gemacht / it gut den jenigen / welche von groſ⸗ — fer Hi wegen nit ſchlaffen koͤnnen · Darzu man auch Haſenpappeln nemmen fan. Brandon Wenn ſich jemand gebrendt hat von Feuwer von Ben Zar heiſſem Waſſer oder Del / der ſtoſſe Lattich / vnd mıfche oder. Saltz darunder / lege es darnach auffden gebrennten Ort / es muß aber geſchehen / ehe dann es Blaſen gibt, E Friſchen Lattich zerſtoſſen wie ein Muß / inf da⸗ Hanpefhmer Haupt od an die Schläffgehalten/benümbe die ſchmer⸗ en tzen / vnd lindert die Hi. Be wmbfich frefs Sartich mir Salpeter zerftoffen 7 mit Wein ange Ferde Foäben. macht / wehrer den Schäden fo weiter pmıbfichfreflen. Sausſtwa. ¶ Lattich mir Agreften geforten/ond darmit gurgel — iſt treffentlich gut wider alle Halßgeſchwaͤr / vnd abge⸗ ——— er Bon dem außgedruckten Safft def Cattichs. EStanauß dem Lattich gar leichtlich ein Safft auf. getrucket werden / welcher zu kuͤlen gang dienftlich iſt / wenn man feinen Tuͤchlein darinn neget vnd ber leget: [Oder ein Stirnpflafter darauß macht/]als m LAtichtraͤuter in Waller geſotten / vnd ein Fußbad D. Jacobi Theodori Tabernaemontant / F Hauptwehe von groſſer His Lond wachen] ſoll man Haupımg, ſolche Tüchlein über die Schläff am Hauptlegen:ond mat, alfo über andere entzuͤnte Glieder mehr. Gticder., [Diefer Saffı mic Frauwen Mitch vermifcher und uͤbergeſtrichen / kuͤlet faſt wol / mir Roſenoͤl an die ſtirn ga vnd Schlaͤff geſchmieret / miltert den Schmertzen deß zen. Haupts / vnd machet wol ſchlaffen. So man dieſen Safft 7 darunder ein wenig Cam. pher die Gemaͤcht mir ſchmieret / filler den Fluß deß natürlichen Saamens.] Bon Lattichwaffer. ESwird auch cin Waſſer auß dem Sartichfraut di⸗ ſtilliert / welches faſt nutzlich zu gebrauchen / in aller, ley Fieberen vnd hitzigen Schwachheiten / linderet die De G Hit / daͤmpffet die fcharpffe breiiende Gall / vnd fonder- ee lich fo fich im Magen verhaftet / loͤſchet das enzuͤndte = Gebluͤt / vnd chut wol allen erhitzten innerlichen Glie⸗ Ude ähm dern / entweder Abendts vnd Morgens auff zwey loth getruncken / oder euſſerlich mit leinen Tuͤchlein uͤberge⸗ fihlagen.] Welchen Menſchen von groffer Hizdas Hirn auf, Aufeenug getrucknet wer / alfo daß er nicht fehlaffen toͤndte / der Mıczmrmng trincke fleiſſig von dieſem Waſſer / ſonderlich gegen A, Biafentüten, bendt. Man kan auch Tuͤchlein darin negen/ond uͤber ne dieSchlaͤff legen / l kuͤlet die Nieren / Lenden vñ Blafen trefflich wet: lindert den Banch / ſo von vnnatuͤrlicher Hitz erhartet iſt: miltert den heiſſen trucknen Huſten. So die Saͤugammen dieſes Waſſer trincken / vnd Mus ver vnder jhr taͤglich Tranck vermiſchen / bringt jhnen viel ee H Mith.[Die Schtäff und Pulßadern an Händen da, am. , mit beſtrichen / bringt den Schlafl.] Es iſt auch diefes Waffer gur zu den brennenden rennen x Are fo fich in der Bruſt halten / getruncken vnd uͤchlein übsrgefchlagen, Won Lartichöl, us dem Saamen Macht Man ein Oel alſo: Nimb def Saamens j. Pfund / geuß vj loth Rofenwaller daran / laß ein wenig in der Wärme erbeiſſen / vnd di- ſtillier ein Oel darauß wie bräuchtich Andere erwei- chen den Saamen wol in Roſenwaſſer / vnd preſſen ein Oel darauß 7 welches ſehr gut iſt zu dem flieſſenden natuͤrlichen n/deflen ein wenig etlich Tag nach⸗ Samenſſ einander in Wein oder Suͤpplein eingenommen. ] Von dem Meerlattich 1 Was den Meerlartich belangt / wird derfelbige auch uuͤr talt vnd feucht gehalten /aber doch nit fo oc) “als der gemeine Lattich: Derowegen ober wol zu ober⸗ melten Gebreſten auch fan gebrancht werden/fo rich» tee man doch nicht fo viel darmit auß / ale mit dem ge» meinen kattich. a Das XIV. Kapitel, Bon Binetſch. DasAnder Buch / von Kräutern. 809 A I. Spinat oder Binetſch. F * IL Eoel Binetſch. * x 'Spinachia. 2 Spinacia nobil:s. — | Etlich Koͤch wiſſen dieſe Muͤßlein zu bereiten am wie Mangolt: Die Stengel ſind rund / hol / mit viel Anfang deß Fruͤhlings wenn der Holder außſchlagen Zincken vnd ſchmalen Blaͤttlein befleider: Der San, ¶ wil/ als dann nemen ſie j. Theil folcher unsen Schoͤß⸗ men iſt rund ohn alle Stacheln / dem Nangoltſaamen bin / wenn ſie erſt herfuͤr kommen ſehn / in kle me hand. nicht vngleich: So mehr man dieſen in feiner Jugend Voll / bereiten dieſelbige am letſſten mit dem Spinat/vñ abſchneidet / je drauſchlechter er waͤchſt. geben ſie darnach zu eſſen / welches fůr trancke vnd ge. ae um tt , TE Man find auch ein drire Geſchlecht / ſo dem er· finde Perfonen ein gut purgier Muͤßlein ift/ fingemat veren. Bruch, — es den Leib gar gelind vnd ſanfft criveicher, fen gang gleich / mit holen Stengeln / zwiſchen demſel⸗ erde 1 ben wachſen die aller fleineften geelgriine Bluͤmlein / ¶Binetſch erweichet den Bauch mi teret die rauhe ranperdürer die ſteuben darvon vhn allen Saamen / gleich wie etin. Ketl/ vnd wird zum duͤrren Huſten gebrauchet · Wad Yuten Ger Hanff thut / den man Femelmenner.) auch zu den Chyſtierungen gebraucht, — 4 Bonden ta re Diefes Krauts Brühe gerrundken treibt dichöfe Sanfex, Von den Namen. z Feuchtigkeit auß / vnd machr ein ſanfften Athem J femmagen D Shimt oder Binerfch heift im Latein Spinacia, ı .. Es machraber derBinerfch ein grob melancholifch —OlusSpinaceum. [I.-Lapachumhorrenf:sfeu, _ Geblät/ wann man fein ſtaͤtigs genieffen wil; Bu⸗ —— feminefpinolo, C.B. Spinachia,Brunf, ſchrelben erliche daß er ſehr blaͤhe uch.Dod,Spinacia,Matı.Ad.Lob.Lug.Cxf. Ger. Eufferticher Gebrauch mas,Cam.Spanachia,Mart.Lon.Caft. OlusHifpa- — nicum Spinachia vulgaris, Trag,Spinaceumolus; (EIN Pflaſter auf Binetſchkrant gemacht ynd.üser Siytame. Gef.hort. IL.Lapathum hortenfe feu Spinacia fe- den hirigen Magen vnd $cher geleget benimbedie yenvi Aber: minenon fpinofo, C.B. Spinachianobilis &ı. Ps mit. Hinlegung deß Schmersens. Iſt auch gut zu vndSpinnen Trag ſativa mas,Lugd, Bohmiſch Sfpinat,Grie, Pen Sttchen der Scorptonen / vnd Spinnen darüber E44 chiſch Srarazın. Arabifch Mfpansch, Welfchspenaci, 8eleget.] | Frantzoͤſiſch Hpinaces. Spanifch Spinague. Niverlän. Bon gediftilliereem Binerfchwaffer. diſch Spinagie. Engliſch Spinage, fan auch ein Waſſer auß dem Binetſch Von der Natur/Kraffe/ Wirckung vnd Ei⸗ ah in — Hinig icher genſchafft deß Binerfch. bern wol zu gebrauchen iſt Fuͤrnembuch aberdieen, Ensändee inet oder Binetſch iſt kalt vnd feucht tm hundte Magen gall zu daͤmpfen vñ derſb gen ſhaf asrmeat- Ge Kennen: —— Argneygebrancher. die engümdee Leber zu kuͤlen vnd zu loͤſchen / zetruncken / Snerlicher Gera, m nagen Niger ru. ES werden auß dem Spinat grüne Muͤßlein bereis fegens darnach wie ein Pflaſter über den pigigen I er FE dagt. Teet / welche dem hitzigen trucknen Magen gar be⸗gen vnd üͤber die Scher. quem feyn; ¶ Vnd mag ſolch Kraut ſehier in alletlen — — Krancfheit zur Speiß genommen werden.] Wind fo Das XV. Gapitel, | man fie mit einem feißten ſuͤſſen Oel Yfie gm. zum Stulgang / vnd halten den Leib offen / es muß a. Pre ber die Gruͤeſſe wol darvon bracht ſeyn / zu dem ſoll ſol⸗ ches Muͤßlein zu erftfür anderen Speiſen auffgetra. D, Jacobi Theodori Tabernaemontani/ E « 4 ich oder Schmerbel. I. Rohe Milten. F Bu a Atriplex rubra. 11. Wild Milten. Scheißmelten. Atriplex ſylveſtris· I. ‚a Bee Von den Namen. RR — Gr Henrich wird auch genenner ftofger Het ae rich / Schmerbel / Tomb der fehmiusigen Blätter . willen / Jim $areinBonusHenriceus.[Lapharumum- . D profurm;C.B.BonusHenricus,Brünf. Trag. Match. 1 Ger.Rumicis 2.genus. Tur.3. genus, Fuch.Arripli- cis fyl.fpecies;Gel. col; Atriplex canina,Lon.ico. Tora bona,Lob. Dod. ( quibusdam Chryfolacha- num)Thal.Lapathilyl.fecundum genus.Lugd.] Don der Natur/Krafft und Wirckung 5 deß guten Henrichs. gu Er gute Henrich hat ein Ebenmaͤſſigkeit in der Waͤrme vnd Kaͤlte / trucknet aber auß · Iſt ein ger mein Bund) £ VonMiienm ¶0 SwerdenderWitten merBeftechtbefärie. K Zame Mit. ben / zam vnd wild. Die same Lift dreyerley / als * rot / weißgruͤn / vnd fhwarsgrünan Blaͤtten — — AV #5 IN vnd Stengel / under welche die weißgriine die befte ift/ a RR NE SD = haben alle Mätbechre Blätter / fonderlich in der ms Der Stengel überfommier auch mirderZeirbrame gendt / ehe daß fie in die Stengel fleigen. [Bberfombe Zarb. # einengroffen vierecketen Stengelmit vielen Neben. -⸗ Eines iſt zu verwundern/d aß man weherley Sa⸗ * stoeiglein / an welchen erſtlich gelbe Bluͤmlein herfͤr menbh einaı —— * — bommen / da nach der Same welcher in drinnen hilf. imdünnen Häur an Aal 4 fein verfehloffen tigt: "Die Blätter find vnden am ſtie n ſtiel nacket / vnverſchloſſen / gang fehwarsinicht ardifer dat — breit / vnd oben am Stengel hinauff formiererwieein der Saamen Tauſentſchoͤn / welches Hieronymus darnach werden ſie grůn / vnd endtlich Feumerroch: Dieamepmoilde geſchleche ſeyn der zamen faft gich ⸗ az * ** > : * — * = — — — ——— iR Das Ander Buch / von Kräutern. A 111. Scheißmelten. Wilde Melten. \ Ariplex ſylveſtris II. „> ın. allein daß ſie — vnennidechur Blãt⸗ Die er haben: Ihr Stengel ſtoͤſt wie der erſten faſt dreyer Elen hoch in die Hoͤhe / an welchem nach den gelben Blumen ein gehänffter Saamen /ſtehet wie am Mey⸗ er: Ihre Wurselftecker tieff in der Erden. Diezamen Milten wachſen in den Krantgärten: Dieandern werden auff dem Feld vnd an den wegen Bu u Von den Namen. Wezn oder Molten Wilemefrent id Scheiß aelten von wegen der Wuͤrckung ] wird ir mi D ee et ER. Arri- I hortenfis rubra, C. B. fariva folierubicundo; „cufo folio,Cord,in an hortenfis; Dod. horten ra,Lon.fas — — vens⸗ Ad. Leb.ieo.purpurea grandis,Cam. II. IR Arriplex IyLfolio finuarocandicäre,C.B. Arriplex Iyl: Ang. Cord.in Diofe.Gef. col.Cet. fyl..Match. » Zugdımarina, Gerico, (yl.finuar, i Ainuata; Lob. Atriplex eteriag Briechſch Argapakis, diewen er geſchwind In die Hö he wacht: Dann ſie bald innerhalb acht Tagen nach fie den anderen Kraͤuteren jhre Nahrung engie * ben / dab nichts bey jhnen wachfen koͤnne / wird auch K Kpusordxavon genennet / von wegen feiner gelben Blu⸗ a Arabifch Caraf. Welſch Arrıplice. Spaniſch Armo- les. Sransöfifch Follete wroche. BoͤhmiſchLebeda Nider⸗ landiſch Molde /Engliſch Orrage. Orach. ] Von der Natur / Krafft vnd Wi { der Mitten, me ſeyn kalt im erſten / vnd kugem * an⸗ dern Grad / werden in der vnd in den Apothecken ge⸗ * & © tivaaltera folio& Aore purpureo li⸗ der Saar herfuͤrkdmmen / derohalben gefagt wird/ daß. Sıt erlicher Gebrauch der Mitten. ge erden die Milsenfräuter fürnemlich das Gar- — der Kuͤchen am meiſten gebrau⸗ chet / im man gruͤne Muͤßlein darauß bereite. Es —* chrei —— fie auff ſoſche Weiß geſſen nicht agen verharren / ſonder brechen bald durch : linius ſchreibt / daß ſie ſchwerlich koͤnne ver⸗ daͤuwe en / vñ zeugt auß dem Dionyſio vnd Dio· Ki die Mitten vielSchwachheiten mit ſichbrin- — Magen faſt zu wider hagoras beſchůldiget ſie / als ſolten fie Die Waf- ſerſucht / Gib vnd andere Krankheiten verurfachen. Die ilten iſt wol feuchter Art / aber ſie bewe⸗ get den Bauch nichtimieHippocrareslib.2.de victus rat ione ſchreibt / wieewol Diofcorides wil / daß die Mil⸗ ten in der Speiß wie ander Gemuͤß genoſſen / den har⸗ ten vs erweichen — ich von der wilden ver · —— von Mil tern bereiterydtenen wol Hiniae Chor den duͤrren hitzigen Choferifchen Menſchen zur ſpeiß.] en Me enge Se. ein wider die@etbiucht, " S ibet daß er ein Art habe die Verſtopffung der —— pr rhinweg su nemmen / mit Wein oder Honigwaſ⸗ pet fer eingenommen, [der Saamen eines halben Loth ſchwer / entweder ürgenund für fich allein eingenommenyoder in Wafler geſotten Srvisang alfo warm nuͤchtern getruncken / bewegt das Bijgen — wie auch den Stulgang. Euſſerlicher Gebrauch der Ditsen. z — J— fehreiber / daß man die Milten ieh barte Stnots ſtoſſen follvoder in Waſſer weich kochen / vnd uͤ ton on? Otů · ber die harten Knollen [and Druſen hinder den Ohr —— ven] legenves vertreibe fie. Alſo auch die Blätter zerſtoſſen oder den Safft da- Sinige Ger von über die higige Glieder gelegt/fou die Hitz vnd den der. —— es: er Saffı vonder Zamen foll die Haar huͤbſch Hau gelb machen.] ' En geıb — Von dem Gebrauch der wilden Milten. S fihreiber Plinius;daß der derwilden Mil⸗ Sam die Haar —— — 26 = ua Die wilden Mitte — — ig vermengt / Schmers def vnd auff das * Glied geleget/ eu e, — Schmerzen deſſelbigen. — Das xvu Capitel. Don Gaͤnßfuß. * Kup, wird von Lonicero und Fur uchfio 4 Genßfuß. milten / ringe vmbher mit fpistgen Feen — = ſchnitten / in Geſtalt eines Gaͤnßfuß überfomme klei⸗ ne rote Bluͤmlein / der Saame ſeye an den Zwei zuſammen getrungen / gleich wie an den Heinen‘ ten. Das ander gefehlecht ift —— fin gleich / allein daß feine Blätter £leiner ongeringer feyn, Waͤchſt in Gärten vnd anderswordaniel Miſt ligt. Bon den Namen, . Biuinikeakig: oder Seuntod / dieweil die zin en Pes anferinus, — um. Ati atifolia,C.B.fyl, — — —— latifol, — lacinijs, A: ——————— Fuch.Dod.Lon. Lugd. Cam. Blitum 4. & Solanum 4.Trag.Cyno- , genus,Czi. Il.Arriplex fyl.laritös ER — B.Blitum 5. & — wann ij gen —— * ee, £ A E Chenopodium II. BR Fa OR —A EIN 8 —— TI A URS, VE Rn: I FF, —VWfWAX genus, Trag.Blitifpecies,Lon.Arriplexfativa pur- purea,Ger.ico.]Gallice Pied.de iars,Byeddeoye.Icalice Pede diocha : Englifch Goofe Footer Niderländifch Ganſen Voet. * — Von der Natur / Krafft vnd Wirckung deß Gaͤnßfuß. Ta daßer wolbißinandern Grad — Solanum Hortenſe = Vondem Gebrauch dep Gänffuß. ES ift kundbar / daß die Schwein / ſo von dieſem kraut eſſen / bald ſterben / derowegen ſein Gebrauch vera worffen wird, D. Jacobi Theodori Tabernaemontant / 1. Gaͤnßfuß. Chenopodium I. FE Das XVII Gapitel, Don Schaamfraaut. Vulvaria, — Schaamkraut. Sbeſchreibet Lobelius dieſes Kraut / daß es * Ei kleines zartes Kraͤutlein / ſeine Blätter Diegen auff der Erden / an Farb werßlecht / als weren fie mit Me sm enget: Sey eines ſchendlichen / boͤſen /ftinefenden Geruchs / gleich einem ſtincken den Bock / alſo daß die jenige / an welche der Geruch / im fuͤr⸗ uͤber gehen / geflohen / nicht anders vermelnen / als daß ſie ſolchen Geruch bey einer garſtigen / vnflaͤtigen / ſtin⸗ ckenden Metze oder Huren bekommen / vnd empfan⸗ gen haben / daher es auch von wegen eines ſolchen ſtin⸗ ckenden Geruchs / fo ex impuris illisloculisfolcher garſtigen Metzen / jhrervielfaltigen vnzůchtigen Par⸗ tierung halben pfleget außzugehen / Vulvaxia oder Fu⸗ tuaria genennet wird. [E8 iſt ein ſtinckendes Milten Gewaͤchs / die Blaͤt⸗ ter der Scheißmilten gleich + der gang klein ſchwartz Saamen iſt kleiner dann der Scheißmilten.] Es ſollen an erlichen Orten neben den Wegen vnd an den Aeckern in groffer Menge wachſen / wie Lobe- lius meldet, — — ¶Waͤchſt auff den truckenen Hofſtaͤtten / neben den Maunwren / da die Hund hin ihen) Er Dondenfamn _ (Shramtrantwird im Sarein gehenne Vulvaria? Futuaria, Arriplex pufilla, olida, hircina, Ga- * rumolens:; Etliche nennen es Arriplicem caninam, quodex canum urina illamenafci purent. [Atri- plexfetida,C.B.canina& Blitum feridum, Trag. Tragium Germanicum, Dod. gal. Garofmun Dod.C d hiſt. Atriplex fyl,alrera,Ge£hort.pufil- laolida,hircina,Ad.Arriplex olida, Lob· Ger. cani⸗ na Lon: Volyaria, Caſt. Lug.Cynocrambeaffiniss Connina vulgo, Cæſ.] Man nenneres and) guten a en ai | ——— ing um € Das Ander Buch / von Kräutern, * 4 & a Von der Natur/Krafft vnd Wirckung. Tl Bapffenfraur Weiblein. a Der guter Henrtch fol ein gewiß Erperimen _ ’ Uvularia femina. Bär in feyn für die Wuͤrm in faulen Wunden / angehen⸗ ze. cket oder indie alten Schäden gerieben / ſo muͤſſen fie herauß fallen. Alſo auch gebraucht/ift es fuͤr die Maden Ze diefelbige zu vertreiben in Viehe oder in Men. en. Man ſagt / ſo es de Hund riechen? werden ſie mit Gewalt zur Vnkeuſchheie gerrichen, — VL ON 7 — N h WERT NN “ 4 De NN FE 99 34 NG 1 —G 9 A \ 9 — N Y — NN A WEN } N I m j Ss | Mn — 9 F \ — ngu ‚Zarcpera. Spaniſe lengua decavall.B iſch Czijpk | I % —— oͤhmiſch Czijp oma bylina Engliſch Hor⸗ Von der Natur / vnd Eigenſchafft dep Zapffenfraucs. — — find beype Seſchmack / derohalben «5 für hintayndaı Bu kurs 0nD die/minielenfangen Safelnbehenctt geagenune , derohalben «5 für hitgvndıruden eich wie die. em Ruſco i li ie —— > en Innerlicher Gebrauch deß Zapffenkrauts. gleich wie in der Werßwurg/zu beyden Seiten mir di fhreibt Diofeorides vom Zapffentraut / daß ſo cken / ſteiffen / aͤderichten Blärteren beſetzet / welche an die Wurtzel außtruckne / zu Pulver ſtoſſe / vndd [ Schmweigergrün ond] fich faft den $orberrblärteren folches Pulverstiij,», oder vj. quintlein ſchwer den Geburt für, vergleichen, [find aber gärter] oder den Bfärteren dep bärenden ABeibern uni fühlen QBeineingehe, fofilt-sem 7” Rufeizmirtenanden Blättern ſcheuſt noch ein kleines dert es die ſchwere Gehnrr, | Blaͤttlein perfiüirzanzufehen wieein Zünglein oder pie Der Bein getruncken / treibt es den Harn vnd der Harn treibt, ein angehencktes Zaͤpfflein Auf deſelbigen Blamein Frauwen Blödigkeit: Wie auch dag Buſchlein nach nen. Vrſprung lſcheuſt ein klein Blůuͤmlein fo braunroch Der Geburt / ſchreibet Galenus pnd auch Plinius, Dargiein. E darnach]wachfen fleine Becrlein oder Koͤrnlein gleich ¶¶Das Kraut oder die Wurtzel zu Pulvergefofen einer Erbſen / welche erſtuch grün feyn 7 darnach roch K Ein Löffel voll mir warmen Wein gerrumeten fol die —— werden / wie am Rufco. Mutter ſtillen / wann fie ſich alſo beweget / daß ſie Oh. ver. 1: Dasander Geſchlecht ſcheint dem erſten faſt gleich / machten verurſachet. Beh ffennann Allein daßfeine Blaͤtter fchmäler pud frigiger feyn, Die Wursel gepuͤlvert /j quintlein oder anderthalb Es waͤchſt diß Krane in Gebirgen / ſonderlich an Mit Wallwurnbruh erlich Tag nach einander zu tun, Brüder naſſen Orien / deßgleichen auch in Vngern / France. cken geben / ſol den Kindern die Bruͤche heilen: jedoch reich vnd andern Sändern. Bringet feine Beerlein im folman das Ort mit einem gurten Band verforgeny So 5 FR weilfich in den erftenTaggn der Bruch alfo hefftig ruͤh⸗ Von den Namen. —— a Apffentraut / Hauckblat/ Hnckenbfar at / Auffenblat/) ——— —* en — De > f nelfran/Qungenblar,hi Lateiniſch Hypoglof- Es wird auch in Halßgeſchwaͤren gbraucht / dieſel. 4* ‚ -autus Alexandrina Bonifacia, Uyularia. bige anßzutrucknen vnd zu heilen: · Wie auchzu DEM ir. Nunn dä DIAS Zapffentraut hat einen ſcharpffen vnd amt wa ; 814 D. Jacobi Theodort Tabernaemontani⸗ il. * Beta nigra. * A feuchten gefallenen Zaͤpfflein und das fencht auffge· F Säyfinin, ſchwollen Hauchblat su crucknen / uͤber das Kraut oder Wurtzel] getruncken. Euſſerlicher Gebrauch. Wunden hei ⸗ De Pulver von Kraut vnd Wurgelin Wunden m. · geſtreuwet / trucknet dieſelbige auß / vnd heilet fie. Es ir i Krauden jungen Kindern angehenckt / Bald der wechen das Zäpfllein pfleget zu fallen. [Wie dann Kind. auchoie uͤberftuͤſſige Feuchte su verzehren.) Etliche nemmendas Kraur/ vnd ruͤhren den gefallenen Zapf- fen damit an / ſo ſoll er fich widerumb zu ruͤck begeben. ufige [BU füffigen Wunden vnd Schäden wird dieſes —* ur Krantinond aufferhalb dem Leib gebrauchet. Die Buırgel Prlaftersmeiß auff die Peſtilennblattern ge⸗ " legt / zeitiget ſie bald.) Das XX. Cap. — —— * Von Manngolt. |, ya" a 3 NN $ ae m I. Manngolt, N ea Beraalba. SS — N 9 — — III.* Rohter Manngolt. * Beta rubra. "AK NIE 18 z * DE Wr v4 VE N 5 Kyl GV. - NE Manngolt hatein ſchlechte einsige Wur⸗ — a zel / welche lang iſ / vnd fich tieff in die Erden fencket / mit vielen Faſeln behencket / auß wel⸗ cher ein rippechter Stengel waͤchſt uͤber Elen hoch: Seine Blaͤtter find ziemlich breit weich anzugreiffen / [ond an dem vmbkreiß etwann krauß. JAn den Sten⸗ aein Lund Nebenaͤſtlein / J erſcheinen kleine gelblechte Bluͤmlein / deren ie eins nach dem andern erfolgt / nach E welchem runde ſtachlechte Knoͤpfflein erfolgen / welchs K jhr Saame iſt. ¶Deſſen finder man gar gemeiniglich — — dreperleyvon Farben / etlicher gewinet ſchwarzgrůne am der Wurrgeln/fo lang vnd dick / offt eines Arms dick / » blärter’der der aller gemeinſt iſt · der ander weiß gel / der gank Blutroth / vnd wird by uns Ronangenanıt.] iſt mir der Auffsiehung vnd Plansung särter/weicher Der hochaelchrteD.Camerarius ſchreibt / daß noch vnd milter in der Speiß / vd an dieſen beydenift die andere ſchoͤne Geſchlecht von mancherley Farben / als Wurzel weiß, Der dritte iſt mit Wurtzel / Blaͤtter vnd gelbrorh vnd weiß erfunden werden mit ſchoͤnen groſ⸗ Stengelbraunrorh; Sonſt iſt vnder dieſen dreyen fein _ fe breiten Blaͤttern So ſchreibet auch Lobelius von Vnderſcheid. einem (dwargen Manngolt / ſo am Meer wachſe / eis So iſt noch ein ander Gattig von roten Manngolt nes geſaltzenen Geſchmacks. Diofcorides gedencket — auß welchem etlich ein Ruͤben Geſchlecht machen / ſo auch zweyerley Manngolt / roht vnd weiß. doch das gang Kraut mit dem Manngolt ſich verglei⸗ Der Mannaolt waͤchſt allenthalben in Gaͤrten vnd cher und nicht wol kan vnderſcheiden werden / allein vngebauwten Orten / lvnd viel ehrer vom alten danız 2 neuwwen * = - Das Ander Buch / bon Kraͤutern. 815 A neuwen Saamen / welcher wol vier Jahr tan gut be FDeßgleichen hilfft ſolche Brühe wol den erfrornen Erfromegers halten werden] blůhet im Julio vnd Auguſto. Von den Namen. MAnngoltl ſo an etlichen Orten Roͤmiſcher Koͤhl / vnd Rungelſen heiſt Lateiniſch Beta. [I. Beta al- ba vel palleſcens quæ Cicla offic.C.B.Bera,Brunf. Ger.candida,Trag.Fuch.Tur. Cord.in Diof, Dod. Lac.Lugd.alba.Marr.Ang.Gef.hort.Lon.Ad.Lob. Cam.Caft.Bera folio breviore & viridiore,Cf. I. Beta rubra vulgaris, C. B. rubra,Brunf,Trag.Lon. Dod.nigra,Ang, March. Fuch. Dod. gal. Lac. Gef. hort. ( &rubra) Caft. Lugd.rubra vulgarior,Ad. Lob. Lugd.} Gricchifch Terra. Arabifch Decka. Welſch Bietola. Spanifch Afelgas. Franßoͤſiſch Porree. .B —— Manholt. Niderlaͤndiſch Beete. Engliſch etes. Van der Natur /Krafft vnd Wirckung deß Manngolts. G verſtanden werden. Sy Er Mangoteifeins feharpffenräfengefchmacter daherer auch von erlichen warm vnd trucken ge⸗ ſetzet wird im andern Grad. Simeon Serhi wil / er feye warm vnd trucken biß in dritten Grad. Welches mehr von der Wurtzel / dann von dem Kraut ſoll verſtanden werden. Es hat dieſer Manngolt ein Art zu ſaͤubern / wie Galenus vermeldet. Innerlicher Gebrauch deß Mangolts. — aooſcorides ſchreibet / DaB der weiſſe Manngolt deiden | Io Magen nuglich ſeye und den Stulgang c treibe : Aber von wegen feiner gefalgenen vnd nitri⸗ ſchen Feuchte / ſo er in ſich habe / mache er ein boͤß Ge⸗ bluͤt / vnd geb kein gute Nahrung. Andere ſchreiben / wann er wol abbereitet werde / wie der Binetſch ſey er ein leichte dauwliche Speiß denen / ſo ein ſchwachen Magen haben. Aber Simeon Serhi > Barfopfung wil / daß er dem Magen gang vnd gar zuwider feyyond Aneberund ſchreibet/ fo er rohe mir Effig geſſen werde / neume er r die Berftopffung der Leber / vnd deß Miltzes. [Der weiſſe Manngolt geſotten / vnd mit rauwem Knobloch geſſen / toͤdet die Wuͤrm im Leib oauchfiuß. Der ſchwartze Mangolt mit Linſen gekocht vnd geſ⸗ Wuͤrm. H ſen / ſtoyffet den Bauchfluß / fonderlich aber die Wur⸗ geh, i Die rothen Mangoltwurg pflegt man ein wenig zu p ſie den / oder inAfchen braten / vnd darnach Scheiblein⸗ weiß zerſchneiden / mit Kreen vnd Pfeffer oder Cori⸗ ander in Eſſig einzumachen / welches man zur Speiß beyvasanffist ; Etliche brauchen es an ſtatt eines Etliche nemmen die Wurgeln wol geſaͤubert / doͤr⸗ rens in einem Backofen / darnach ſchneidens zu run⸗ den důnnen Scheiblein vnd mit wurffelecht geſchnit⸗ tener Meerrettichwurtz / Wachholderbeer / Coriander⸗ ſaamen und Sala beſprengt / machens ein / vnd thuns in kleine daͤnnine Faͤßlein / ſchlagens zu vnd verkauf⸗ fens / werden auch in ferne Land gefuͤhrt. du zu hin Die junge Mangolt Stoͤcklein mir den Wurgelny Durfe Bullen, ein wenig erwaller/ und auf Eſſig geilen wie ein Com» Bau in a» poſt / bringe Luſt zu eſſen / nimbt den Durſt vnd ſtillet die Gall im Magen. I Ä K Die Stengel von dem frembden aroffen Mangolt / werden gleichfalls ein wenig gekocht / vnd in der Faften auß Eſſig / an ſtatt deß cæpisgumpiſt gebraucht ] Euſſerlicher Gebrauch. — FAR, rohe Blätter deß Mangolts zerſtoſſen / vnd wie RR * ein Pflafter überaelegt vnd anaeftrichen / verreibt Peraanı. die Zittermahl / wann fie mir Ruer vorhin fepn gerie benworden. — golts in geſotten ſeyn / vertreibt die kleyechte Sch ——8* vnd Niß deß Haupis / damit gewaſchen. — Die Bruͤhe / da die Wurgelond Blaͤtter deß Man⸗ Schmertzen vnd das Klingeln darinnen: An die Zaͤhn daß fie nicht auffallen. Ferſchen wann manfie damit baͤhet / wie D iwicorides !9"- von bemelten ſtuͤcken ſchreibet. [Die Blaͤtter aruͤn zerſtoſſen / vnd über die Schaͤ⸗ vwnb kb frcfs den gelegt / ſo vmb ſich freſſen / heylen Diefelbige.] a Von dem außgetruckten Safft deß Mangolts. gan dem Safft deß Mangolts ſeyn widerwärtiae Meynung / dann es meldet Galenus, daß der auß⸗ getruckte Safft den Bauch zum Stulgang reytze: Dargegen ſchreibet Simeon Serhi, daß er den Stul⸗ gang zu ruck halte / vnd den Leib ſtopffe / vnd von we⸗ gen feiner Hitz bringe er dem Magen groſſen Durſt / welches vieleicht von dem ſchwarzen Manngolt fan Der Safft mit Honig vermiſcht / in die Naſen ge⸗ Haupt re than / reiniget das Haupt / vnd zeucht viel Waſſer auß / man. ſchreibt Dioſcorides vnd Fernelius. en [Der Safft ſo wol auf der roten / als auß der weiſſen gumvoncan Wurtzeln getruckt / vnd davon drey oder vier Tropffen «er uberne in die Nafen gegogenyretniger das Hirn von kalten di, Kent berfich ſteigen den Daͤmpffen.)] Doͤmpffen reimoen. Deßgleichen in die Ohren getreufft / benimbt er die 6 — Zahnwehe. geſtrichen / lindert er die Wehetagen derſelbigen. Der Saft mie Wein getruncken / treibt den Harn hatoteiee. fort / vnd iſt gut genugt wider die Gelbſucht. Baldſucht. Weñ die Wurtzel von Mangolt zu Aſchen gebre De. net wird / darnach mit Honig vermengt / ſollen die jeni⸗ gen das Haar damit ſalben / fo da anfangen glatt vnd haarſteiſ kaal zu werden: Dann cs behaͤlt die übrige Haar ſtelff / mager, _ Das XXI. Capitel. Bon Wap Mangolt. k Groß dimonium. Limonium. I. N Iofcorides lib.4.cap-ı7. befchreibt das Limo. nium,daßes Blätter habe wie Mangoltyallein a daß fie diinnerond ſchmaͤler ſeyen / deren wol zehen o, 90% der auch mehr von einer Wurtzel / gewinne ein ſchma⸗ ſen ſtengel / dem Gilgen ſtengel aͤhnlich / daran viel roter RNnun Mi Saame Man⸗ * 816 ’ A 11. Bald Mangolt. F Limonium II. pyrola G ö Saame ankomme / am Geſchmack herb / vnd einer zu⸗ ſammenziehenden Natur. Welche Befchreisung/ob fie auffdiefe gegenwärtige Figur de Limonjj fönne referiert werden / wird don Simpliciften vnd ſtirpi⸗ um exploraroribus vielfältig difputiert. Petrus An- dreas Matthiolus maximus rei herbariæ inda- garor; iſt etwas zweiffelhafftig an der Befchreibung deß Limonij; ſchleuſt doch endrlich / daß er beyde erſte dann er deß dritten nit gedencket) ſo lang für die rech⸗ te vnd wahre Limonia halte vnd erfenne/bißdaß ihm ein ander Kraut gejeiger werde / welches nit der de- fcriprione Diofcoridis beffer überein kaͤme / vnd ein. D treffe. Daß aberDiofcorides das gemeineLimonium ſolte befchrieben haben / welches man Winrerariin ju nennen pflegt/gateinifcehPyrolam,ond ſolches für das rechte wahre Limon dam erfenne / wie etliche darfür halten / vermeinet er ganz und gar) flelet auch ein an⸗ der. Kräutlein fire die Augen / welches die rechte Pyrola oder Wintergrin fey.Lobelius peritiffimus rei her- barie inquiſitor fehreiber in feinen adverfariis; vnd iſt auch der Meinung / daß das erffeLimonium nichts anders ſey als Blitum fylveltre, oder Pratenſe Pli- nip oder ein Geſchlecht deß ſchwartzen Mangolts / wel⸗ chem es auch an Bletteren gantz Ähnlich feye, habe viel langes rorhlechtes Saamens: Seine Blumen ſeyn braunlecht / die Stengel duͤnn vnd zart die Wurkef fen etwas roth / gleich wiedie Mangoltwurg, fo er La- E pathum acurum nennet /eincg sufammenziehenden Geſchmacks / vñ daher haben es dr Aporhecker für das Been rubrum gehalten: Wie man hiervon weiter [e fen fan / bey dem Matrhiolo in feinen comment. in Diofe. vnd bey Lobelio in feinen adverfariis fol, 123 Was aber Theophraſtus, C. Cluſius, vñ andere mehr darvon halten fan man ſich in jhren Schrifften er. fündigen, Dann es zu viel weitlaͤufftig iſt / ales zu er⸗ zehlen Das dritte Geſchlecht beſchreibet Lobelius, daß es 111. Dad Dan, den Anderen an der Geſtalt verwant ſeye / allein daß es golt, kleiner vñ geringer iſt / wachſe an den Vfern deß Meers D. Jacobi Theodori Tabernaemont ant / K IIL Klein Limonium mit Olivenblaͤttern imonium parvum Narbonenfe olez folium. III. Meerfenchel / ſeine Blaͤtter feyen etwas geringer dann der Oliven / liege faſt auff der Erden außgebreitet / der Stengel ſey Elen lang / daran klaue gebogene Neben⸗ zweyglein ſtehen / faſt beſchweret von Bluͤmlein / ſo et⸗ —— vnd blauw ſeyen / den anderen faſt — mn | _ Die ʒwey erſte Geſchlecht wachfen gemeinialich anf eſen vnd Moßlacken· Das dritte aber neben dent Meer vnd auff Gebürgen, R Bon den Samen. Nas erſte Gefchlecht wird Groß Limonium ge⸗ nennt Lateiniſch imonium Been rubrum Cor: di, ob fich aber dieſer Name hieher ſchicken wolle / be⸗ ehe man Lobelium; Matthiolum; Theophraftum, onæum, vnd andere ineht.[I. Limonium mari« timum majus;C.B.Limonium,Mätth. Lac.(cui& Been iubrum ) Ad. Lob.CxfCaft.Lugd.Ger.Been rubrum, Limoniof. Biftorre cognara, Gef. hort. Been rubrum officinarum, Guil. Valetianzrubre fimilis,Dod.] Engtifch Sea Lavander. Welſch Bieraa Salvarica.]Das ander Geſchlecht wird genennt Wald, man golt / Wintergrün/Sareinifch Limohium,Pyro- la : Iſt doch nichr das gemeine Pyrola fo Marthiolus befchreiber.[I.Limonium alterum,C.B.Marr. Lug. Limonium Marthioli fecundum,Ad.] Das pricte Geſchlecht wird genenner Klein Limonium mit O⸗ livenblaͤttern. Lateiniſchi moun parvum Narbo⸗ nenſe, oleæ folium [I IL. Limonium maritimum minusolex folio,C.B.Limonium Parvum Närbo« nenfe olexfolium, Ad.Lob. ico, parvum Narbo= nenſe Lugd.Cam alterum exiguum,Cef.parvum, Ger. ]Engtifch Roctegavander.] Bonder Natur Kraft Wirckung and Ei⸗ genfhaffeder Simonien. | iſt droben vermelder das der Saame einer zu⸗ Mmmengiehenden Natur ſey : Vnd alſo auch die © # ‚Würgel: Kan deromegen nuplich gebraucht werden Rote Taf und auff hohen Gebuͤrgen / vergleiche ſich fat dem. — wider die rote Ruhr / Durchlauff / Binſpeyen vn⸗ DER Buuefpepen. flleſſen der Beiberzeiten, mir Wein oder dergleichen oa Waſſer eingenommen, rs Das Ander Buch/von Kräutern, 817 A Mas dietugendr deß Pyrolæ anlangt / ſo ein Auß⸗ F 11. * Weiſſer Meyer. * bund iſt onder den Wundkraͤutern / wird an einem an⸗ Blitum majus album. dern Ort vermeldet. 2 en — ¶In den Apothecken wird deß Lmonij Wurgel/ fiir dag Been rubrum der Arabier / gebraucht: da doch das Been rubrum allein in Armenia waͤchſt / vnd iſt ein Wurtzel gleich wie die kleine Paſtnachen / krumb in einander gedraͤht / wolriechend / vnd fo man ſie kaͤuwet / zaͤher. Derohalben ſo ſollen die Apothecker an ſtatt deß Been rubri, Tormentill oder Natterwurtz nemmen.] Das XXII Gap. dem Safft rohrzfehreiben kan. Seine Wurgelift dick vnd langlvielfaͤltig je ee ——— ten Faſeln behenckt / auß welcher ein rother / dicker fafft- reicher Stengel waͤchſt / voll rothes blutiges Saffts / vm̃ welche die Blätter mit langen Stielen / wie Tau⸗ ſentſchoͤn geſtaltet: An dem Stengelſtehen die Blu⸗ men vnd der Saame gang dick vnd haͤuffig / gleich als an einander getrungen / gleich wie an den Melten. „a 11.Der weiſſe Meyer iſt dem rothen in allen Stuͤ⸗ Be cken gleich außgenommen die rohte Farb J. E TIL Das ander Geſchlecht iſt gleich einem ſtau⸗ tr dechten Baͤumlein / viel groͤſſer dann das erſte / mit viel "" fangen, runden buzechten Blumen / einem groſſen — EI Hanentamm gleich / welche ſich su der Erden neigen / rubrummajus, C.Bı rubrum, Matth. Ad. Lob. ico, an Farb ſchoͤn roth anzuſehen gleich wie die Tanfen- Cam. Cal; rubens.Dod.majus rubrum, Dod. gal. ELBE —— * ſchoͤn / har einen geſtreifften ſtarcken Stengel / eines hortenf&rubrum,Gek.horsrubrum minus, Matth. Arrms hochl ja vier oder fuůnff Elen hoch Jiſt dem erſt iimn allem faſt gleich. * erſten —— nigrum,Ang.Blitum,Lob.ob.Ger.II.Bli- sn gd. album jus,C.B.album, Match. Caft.majus, 2, Biewajenin Gärten vnddeldern gleich dn an⸗ Dod.majus d.gal.Ad.Lob.Lug. Blirum. dern Kochtraͤutern. 2 Lacfarivumalbum,Gel.hort. Welſch Bto Frantz. Eyer wird auch ge nennt Bluttraut / wegen feiner _ Bredas. Englich Blytes. Boͤhmiſch Blijt. LNiderlan · En Papagey⸗ 818 [Der Hanenkamm aber wird in viel Orten eh» F feher Hirfch oder rorher Hirfeh genannt / ob ſchon wol der Saamen ſchoͤn weiß ift. Lateiniſch Blitum majus, Vngaricum,Indicum,. ®on andern Amaranrhus major,crißtarus. IILAmaranthus max imus, C.B. Purpuraſcens ʒ. Dod. gal.major forib.paniculofis ſpicatis purpureis,Ad. ‚Lob. major fl.obfoleti colo- ris, Dod. magnus, Cam. panicula fparfa, Ger. Bli- tum, Matt.ico.majus;Eid.fol. rubrum majus,; Caft. Bliti peregrini genus 1.Czf.Amaranthi fpe- ciesarborelcens,Gef.hort.Quinuaf. Blitum majus Peruanum,Cluf.hift.] Niderländifh Groote Flou⸗ re Engliſch Branched lower Centle. Von der ee a vnd Wirckung deß Meyers. — iſt ſeucht vnd kalt im andern Grad, Innerlichet Gebrauch deß Meyers Meyer wird von etlichen Leuten zu der uͤtzet / alſo Den fie grüne Muͤßlein darauf: vaßer dem Seib gar kleine Nahrung gebe / vnd Plinius fehreiber/ erden Magen fo hart zum * bewe⸗ ge in n Perſonen / daß auch offt ra dadurch verurfachet werde wel Thade foll be⸗ nommen werden’ wann man jhn mit Oel / Salz vnd einwenig Eſſigs koche. ® Seorpionen Der Safft mit Wein getruncken / ſoll air fe eyn den * ee) jenigen fo von Scorpionen [ond giftigen Span, c verletzt ſeyn. a Rote Ruhr Der gemeine Mann pflegt denrorhen Su en zu E Weiberftuß. — wider die rohte Ruhr / vnd die uͤbrige We berfluß. > —— dieſer Saame Be die a BGoeibſucht. guneraugen. ches end ae) fol dies insg augen oder Liechtdoͤrner an den fuͤſſen vertreiben. © Engändte — auch ſonſten auff bemelte Weiß zerſtoſſen / BSuteder ¶ vnd uͤber die engůnte hingige Gliedmaſſen geleget / die⸗ D ſelbige zu erkuͤhlen. Dis XXIIL Capitel G isanßdem Binetſch Aber es meldcr'Ga wi DI Choke- I D. Jacobi TpeobonTaßemärmantanı/ I. Groß Sammerblumen. Amaranthus pus püreus major. f AlI. Papageytraut. — tricolor. IE | N Von Sammetblumen © h SB, i S Gewaͤchs bekommen ihren Namen von Seeß Sam · yyrxer luſtigen ſchoͤnen Blumen. 1. Das erſte merbinmen. As Geſchlecht nt zertheilte wur⸗ zel/ da auf ein glatter, er / feißter ſtengel erwachſet Elen hoch / vnd neben der Wurrel etn as roht / mit vie⸗ fen Nebenzweiglein: Seine Blätter ſeyn langlecht / breit / lind vnd glatt zobengefpiger : Am Stengel er⸗ ſcheinen die ſchoͤne Purpurrohte / oder dunckelbraune Blumen / gleich wie cin Aehr / ohnee einigen Geruch/ laſſen ſich angreiffen gleich als ein Sammer / welche, foman fie mit den — rreibet / geben ſie einen liechtbraunen Safft von ſich: In der Bluͤhet bringen fie einen glatten ſchwartzen glizenden Samen / in klei⸗ nen Haͤußlein verwahret. Es haben die Blumen cin ſolche Art an ſich / daß ob man ſie ſchon abbricht / vnd fie duͤre werden / ſo verlieren fie doch Ihre Farb nicht / ſon⸗ dern bleiben friſch vnd luſtig / alſo daß fie auch / wie Do⸗ donzusmelder / in etlichen Jahren nicht verwelcken IL 11 Das ander Geſchlecht par feinen Namen mehr von den Blaͤttern / dann von den Blumen: Danneg ſchreibet Lobelius, daß feine Blätter Lfo ficherlicher maſſen dem Pferfiglaub vergleichen] jederzeit mir dreyerley Farben ee ee traut, Pi — = lein / —— ——— zerliche — etlich gruͤn / bleich ehem Papasıy. Ba es auch Papagalligenennet werde, 1. Das drirte Öefihlechrif demerfengleichyals — ein daß ſeine Blaͤtter kleiner ſeynd / vnd ſeine Blumen * rb haben / wel Iv. &s a Leid este in feinen obfer. fol. ER Das AndetButhvon Kraͤutern. 819 A U. Tauſentſchoͤn. IV * Hanenfamb. * Amaranthus vulgaris. III. Amaranthüspanicula incurya. a # — — * Iſt gar ein 5— Bluͤhet iſt wie Ha⸗ ———— florib.ad Toc. nenfämbyoder Federbuůſch formieret / dieſe bringe ee fo viel Saamen als dievorigen / wird auch zu Zeiten Wonder Natur, Krafftr Wirckung vnd Ei⸗ mir Stengeln zweyer Finger breit funden / vnd einer genſchafft der Sammet⸗ Bluͤht] So geverrfet auch Dodonzuseiher anderen Arty Aarmerbfunme iſt einer falten vnd truckenen Com⸗ welche vier oder fünff Elen hoch / bißweilen auch höher SH: Adi mehr Suftes dann Nunes HALBER ypyyppyrgen, anmwachfen piieat/ in hiftoria Horum coronariorum gegieler. Jedoch mögen fir wider alle ftuͤſſige Gebreften —— ©ap.2z-[ift das Blitam Vngaricum fo in dem vorge · gebraucht werden/ als Blutſpeyen / Durchlauff / Ro⸗. Weis yet Capitel ſtehet. teruhr / zum übrigen flieſſen ver Weiberzeiten ju dem — Sie werden ſeht in den Bärten sa Li toggen, Blurharnen] und dergleichen miehr. ihrer luſtigen Geftalt / [und werden; aͤhrl rdem Euſu &h d Saamen auffbrache/ ] gewintten Ihren Anfang im | Euſſerlicher Gebrauch, Heuwmonat: Die Blumen kommen im Aug; DI Kraut in Wein geſotten / vnd damit gebäher/ 5 a a ; der fopffer ven Fluß im Afftern ſtillet das vergeblich — Trengen zum Stulgang. Die Wursel aber geftoffen / mit Menenbutter ge: „, Pr TE mnmerblume Tauifeneich en Fe miſchet / und darauf ein Salb gemacht / dienet für die mor,ingatein. — amoris, PiWdarauf aaſtrichen. blumen, A Die Junafrauwen sengen fonderlich das erſte in Dr ” ——— —9— hen jhren Gaͤrten vnd Scherben fuͤr den Fenſtern / ſparen purpureus ſaturo coccinus Ad.ĩ ob. faruro cocci fie bıßanıff ven Wanrer/ da alle Blumen cin End lore;Dod.purpureus, Lugd. Ger. Flamma An 2. habenzlafjen ſie ein wenig im Waffer quellen / vnd ma⸗ III.Amaranthus ſimplici panicula,C.B. Amaran- Sen Kram darauß. Daher auch die — thus, Mat. parvus Cam purpureus,Fuch.Tur.Dod. den / der fein Lebens Zeit in guter Geſundheit / beſtaͤn⸗ 47 gal. — hit. Plinij minos, Geſhort. en Ehren zugebracht / mit folien & £ an us icılpicarapanicula,Lob.aneu- > Trag,] Walfe Bor — K Etliche halten darfii. daß bie Briheron deſem 58— ch Paffeuelowr Engiſch Flowergem Nider, Kraut in Wein geſotten / die fehlenmige Beermutter —— ch Finwelbloemen Böhmifch Kmermilofki, fäubere vnd truckne / vnd den Weiberen die verlohrne sig, De andere Papageyfrant oder Feddern/inga, MG widerbringe] Amaranthus tricolor. II-Amaranthusfol.va- ch — —— Das xxI V. Capitel. i&tus,Cam.Blitum maculofum & herbaPa ? Don Naterwurs. B 10d.Symphonia Plinij& Gomphrena, Lugd.. * li Bid alterum genus, Cæſ. Niderfän EU . Er Naterwurs ſeynd zweyerley Geſchlech· 5 ner: Ei rim Pape I groß vnd Alein. 1.Das groſſe Geſchlecht hat Groenatee —— Wurtzel außwendig ſchwartz "wi d haͤricht / nnwendig aber braunroht / eines ranhen aß wie dis Eycheln Skins — roht⸗ Bo; ne ann II. Ratet · außgenommen⸗ daß es kleiner iſt feine Stengel vnd Trag.Serpen wurd. — A 820 D. Jacobt Theodori Tabernaemontan / II. Klein Naterwurtz. I. Groſß Naterwurtz. — Biſtorta minor. Biſtorta major. jor. Lappa minor, Rumexacura. Etliche haften ſie fuͤr das Limonium Dioſc.lib.4. cap.iſ. ILBiſtorta majorradice minus intorta, C.B. major, Tra Dod.gal.Ang.Gel.col.Ad. Thal.Ger.CluChift. Bi- ftorta,Cordin Diofc.&hift.Mätch.Dod.Cef.Calt. befegt. Dben am Stengel erfcheinen die fofbichre ge Jubrina &Dracunculus major;Eid.Serpentariafe- Een einander zufatr mina & Colubrina,Fuch. Colubrina, Lon. Limos errungen. [Daranff folger der Saamen / wie ander nium,Gel.hort.Bulapachum 5.Biftorta,Fracaft.II, ————— Es iſt auch die Wurtzel verwickelt/ Biltorta major radice magis inrorta,C.B. Biftorra, vnd ineinander geſchrenckt / gleich wie cin Nater / d ° Lon.minor, al. Gel. hort,Lac.media,Ang, her fie auch den Namen befommen. Iatifolia,Ger,major,Eyft. mas,Brunf.Colubrina: - “minog, Brunf, Colubrina minor, 'atja mas 5.Biftorea,Fuch, 1588 D Blätter vergleichen fich dem Sauwrampffer. Hadyforen. Sransöfifch Bißorze. Niderfänt he Ritermurg. der Rene Benin zu leſen iſt in feinen obferva-9 Englifeh Shafemeede.] Bilona, tionibus Pannon.lib.2.cap.ı Sr Se — ——— _ ehfindein Gefähtechemeiches ratfobefhreiber: kg ee — vnd Ei⸗ Es hab einen duͤnnen Stengel fo einer Spannen ; i — hoch / welcher zu oberſt die weiſſe Blumen traͤgt / wie ein Eyde Wurtzeln groß vnd klein / haben ein Art / daß Ehr zuſammen getrungen / vnd im Henwmonat her» ſie ſehr zuammen stehen, [dann fo man fie im PN Mund £ofter/ haben ſie ein faſt rauhen 7 herben Ge⸗ oben grůnlecht / vnden abet gramicche: Der Saa. ſhmack / daher ſie fůr kalt vnd rrucken geachtet werden men iſt wie an den Bröffern: Aber die Wurtzel iſt viel lbiß in den dritten Grad.] fisiner zufammen gebogen / vnd in einander geſchren ⸗ nnerlicher Gebrauch der Natterwurtz cket / mit vielen Zaſeln / außwendig ſchwartz / invendig wird Die Naterwurg fonderlich gebraucht wider 4,4 weiß / eines herben rauhen Geſchmacks. Waͤchſt in den allerley übrig Fluͤß deß geibs / diefelbige zu ſtellen E Defteriichtichen vnd Steprmärdkifchengraßechtigen K vnd einzuhalten. Gebürgen: So piel Clufnis. Die Wurgelwirbvon Ferneliopnd andern Diefe habe ich auff dem Schweiger Bebihrg auff auch fehrgelober wider das Gifft/ ond auch Die Pefli» Gi. dem Spligel / vnd auff dem Baldo bey Verona ge, lentziſche Lufft / wann man de Yulvers von der‘ —— gefunden J. gel eines quintleins ſchwer / mit weiſſen firnen Wein Ste wachſen/ wie Matthiolus meldet / in groſſer einnimpt / ſich darnach warm niderleger / vnd wo zu. Menge auff den Gebůͤrgen / welche das Böhmerland deckt / ſo muß das Gi dem Schweiß — von der Schleſien vnderſcheiden / an Schattechten von dem Menſchen abgehen. Gleiche Wirckung har feuchten Dreen auft den Wieſen bey vns. ) Vlühen die Brühe darinn die Wurgelgeforren ift: Man mag im Meyen vnd Brachmonat. auch ein quintlein Theriack oder Michridar mifcpeny Don den Namen. 0 fowirdesdeftofräfftiger.] — oder Schlangenwurt / heiſt Sateinifch Das Kraut vnd die Durtel in rochem Wein oder The leaf containing pages 821 and 822 is missing from the original book held by the Missouri Botanical Garden — Das Ander Buch / von Kraͤutern. 823 a 1. Muͤnch Rhabarbarum. Hippolapathum ſativum L y fehr breit : Die Wurtzel dick / rund vnd zaſe⸗ lecht. vo. VI. [Das fibende Geſchlecht / ſo Drachenblut ge⸗ nenuet wird / von wegen der rothen Blaͤtter willen? * Grindwurg. * L.apathum acurum five Oxylapachum. D EN NEN ame — —— N NE * TER I TR — N F Wild Mengelmurg. Hippolapathum fylveftre I. * Sie wachſen an vielen Orten / etliche kommen bey = den fümpfigen Waſſern herfür: Erliche werden ne» B. ben den Zaͤunen und Graben funden / etliche auch in Gaͤrten / bluͤhen faſt in dem Hewmonat. Krauß fyig Mengelwurtz Lapathum acutum criſpum IIL * Be *.: Re; Er * — ze — al E 824 D.Jacobi Theodor Tabernaemontant/ A Klein Grindwurs. F Beyerampffer. > Lapathum minimum. IV. Lapathum paluftre V. —* Von den Namen. nt an — SH Engewurs wird auch genenner Menwenwurt / Sie haben aber fapt ihren Vn derſcheid mir den Streiſfwurtz / Grindwurtz / Zitterwurz / Buben⸗ Namen / alß das erſte Geſchlecht wird genennet La- pathum domefticum, Rumex ſativus, Lapathum a a me 2 rel fativumylatifolium. Vulgo Rhabarbarım Mona- —— dieweil die Wursel ee iſt ¶l vnd von den Barfuͤſſern end Carthäufern in den Ka RE A NE he pathum latifol.C.B-RhabarbarumBrunf.Rhabar- · * Roth Mengelwurz. # Hydrolapathum minus vu. Be. * "8 Lapachum rübens. ORDENS a 1 a u a he A Melicerides, Das Ander Buch / von Kräutern, 825 A barum Monachorü (Francifcanorum) Trag.Gef. F Wurseldiefer Kraͤuter in Eſſig foche / oder rohe zer⸗ hort.Cam.Hippolapathum;5.Rhabarbarum Mo- nachor,Ang,Dod.Hıppolapachum, Matt. ſativum latifolium,Ad.Lob.(& Patientia vulgi) Lugd.Ru- micis 2. genus, Fuch.z.genus,Tur. Lapachum fa- tivum, Dod.gal. hortenfe, Lac. Lon. maximum, Gel.hort.magnum,Cef.latifolium,Cam.Lapathi fpecies, Cord, in Diofc. Rumex major, Thal. lati- tolius;Cluf. hift. Dieandere Gefchlecht werden ge- meiniglich genenner fpig Deengelwurs/ / Grindwurtz / Lateiniſch Oxylaparhum, Lapachum acutum, La- — pathum acutifolium, Lapathum criſpum. III. La- pachum folio ſubrotundo, C. B.ſyl Ang. foliis fere rotundis, Geſ. hort.folio retuſo, Ad. folio minus a- cuto,Lob- ico. Lapathati 3. fpecies, Dod. gal. Ru- B mex agreftis,Cord.in Diof.Hydrolapathum mag- num,Ger.ico. IN. Lapachü folio acutocrifpo, C.B« Hydrolapathum minus, Ger.ico. IV. Lapathum minimum,C.B.acutum minimum, Lob.ico,Ger.] Der Weyerampffer / wird Sareinifch genennet La- pathum aquaticum : Hydrolaparum, bey den Griechen / vnd Hippolaparhum: Lapachum pa- luftre, Rumex agüaticus vnd paluftris, Lapachum equinum,Rumex equinus. [V.Lapachum aquati- cum folio cubitali, C,B. 1. Ang.iativum,Dod.ico. Rumex paluftris, Trag. Rumicis,5.genus,Cord.in Diofc.Hippolapathun,Dod.gal.Match. Gefhorr, Lon.fyl.Matth.defe. Caft. Thal. Hydrolapacthum magnum 5.aquaticum,Ad.majus,Lob.Lugd. VI. Lapachum aquaticum minus, C. B. Hydrolapa- © chumfativum,Lob.Lug.Hippolapathum fativum, Ger.ico.] [der Drachenblut wird anch rohr Mengelmurg ger nannt/gatein Lapachum rubens,Sanguis draconis, Lapachum folio acuro rub£re, C.B.fanguineü,Ad. Lob. Cam. rubens,Dod rubrum, Cam. in March. fanguis Draconis herba, Gef. hort. Lon. Lapachi fyl3. genus, Lugd. Lapachitertii altera fpecies;5. Lapachum nigrum, Dod. gal. Rumicis ſpecies fo- lüsrubentibus venisdiftindtis,Cord.ob. Von der Natur/ Kraffe/ Wirckung vnd Ei⸗ genſchafft der Mengelwurtz SO viel auf dem Diofcoride vnd Galeno abzu⸗ nemmen iſt / fo haben die Mengelwurtzen ein ver⸗ * Sehreiber Dioſcor ides lib.2. cap.ıı8.in gemein / von den Mengelwurtzen / daß aller Mengelwurg. blaͤtter geforten wie andere Kochkraͤuter den Stul gangerweichen. = Aber der Same diefer Drehendep jenigen gegeben’ welche mir den B agens. Stutgang erweichen. —— Kräuter werde nutlich den üffen / der g denzmit Wein oder Waffer eingenommen. Plinius ſchreiht / daß man deß Saamens ij. quintlein ſchwer nit Wein ſoll einnemmen. Seorpionen, Deßgleichen ſchreibet er / wer deß Saamens zuvor —— eingenommen habe / der werde nit von den Scorpio, nen beleidiget. Bi: Eufferlicher Gebrauch der Mengelwurtz in gemein. ES ——— bemeltem Ort / daß man die Mengelwurtz rohe zerſtoſſen fol, / vnd mit Ko, ſenoͤl vnd Saffran vermifchen/darnach wie cin Pfla⸗ fur überlegenyfo verzehre vnd vertreibe fi die geſchwer ſo an Melicerides nennet. Deßgleichen ſo man die —— ſtoſſe / vnd mit Eſſig vermenge vnd anftreiche/ heile ſie die Rauden / Flechten vnd ſcharpffe Nägel / doch daß Kant. mandie Glieder zuvor mir Eſſig und Niternoͤl reibe. Feten. Alſo auch warn man die räudıge Glieder baͤhe o⸗ der mäfche mie der Brühe / darin folche Wurtzeln e ingeſotten ſeyn / ſtillen fie das Jucken. rg ¶n Wein geſotten / vnd in Mund gehalten) legen ſie den Schmertzen der Zaͤhn / vnd der Ohren / darein Es meldet auch Dioſcorides, ſo man die Wurtzel in Wein ſiede vnd ůberlege / vertreibe fie die harte Ge⸗ ſ hwulſt fo man Scrumas nennet: Defgleichen die Surenan Gefchtwer bey den Ohren fo man Paroridas heiffer: — Vnd ſo man ſie mit Eſſig vberleget / ſo mache ſie das — Zahnſchmer⸗ G Milz dünn vñ gering / dañ es ſchreibt Galenus,daßfie ein Natur habe / damit fie etwas digerire vnd zertheile. Von Grindwurtz. DI Grindwurtz hat jhren Nahmen / dieweil fie Raud. vielfaͤltig zn den Raͤuden / Grind vnd Jucken der ss Haut gebraucht wird / wie in den porgehenden vermel- Dam. der iſt dann hieran wird fir fonderlich gelobt vnd ge⸗ rühmer. Für die Raͤude ond Flechten der Haut machen er. diechter. liche ſolche Grindſalbe Ste nemmen die Wurpel/ machen fie zu einem Pulver / vnd vermengen fie mit Eſſig: Andere nemmen Honig vnd das Purlver/ond machenein Salb darauß / vnd ſchmieren ſich im Bad damit: Andere fochen Kraut vnd Wurtzel in Waf ſer / thun ein wenig Eſſig darzu / vnd waͤſchen darnach H die raͤudige Haut damit auf, roten Ruhr / vnd Brechen deß Magens geplagerwer, - K ¶ Der Safft von dieſer Wurtz / Nußoͤl / Terpenthin / jedes gleich viel mit einander geſotten / darnach durch ein Tuch geſiehen / vnd Weinſteinpulver den dritten Theil ſo viel als deß erſten Stůcks darunder gethan / Schöne glat⸗ vnd eine Salbe gemacht / darmit den vnreinen Grind Dawn am Leib geſchmieret / macht die Haut glatt vnd ſchoͤn.] Zu der grindigen vnd raͤudigen Hautda fonft nichte u helffen will / ſol man ein folch Waller machen: Man fol nemmen Grmdmwurs ond Alandwurtz jedes zwey loht / Arꝛren end Wallwurtz jedes j. loth / Odermenge / Brannellen vnd breit Wegerich jedes Maß / Kupf⸗ * ferwaſſer j. loth / Alaun / lebendigen Schweffel jedes j. vntz / Salpeter j. halb loth / Roſen ein M. Granatſchelf⸗ fen ein M. Wein vnd Waſſer jedes .gut Maß / ſchar⸗ pffen Eſſig ein Noͤſeel / oder xij. Vnz Solde Stick ſoll man wol weicheu laſſen / darnach ein wenig fieden, In dieſem Kochwaſſer follman Abends und Mor gens dis Haͤnd oder Glieder baͤhen / faſt acht Tag lang / nachmals ſoll man die Haͤnd offtmals mir einem tuͤch⸗ lein befeuchten / ſo mir Roſen vnd Wegrichwaſſer/ da⸗ rinn ein wenig Alan vnd Victriol gelegen iſt / naß vnd feucht gemacht worden. * [Grindmurg mit fo viel Pappeln.aeforten in Mitch Beiffen der oder Waſſer / auff den Bauch geleger / ſtillet das Reiſ⸗ ge fen indem Gedaͤrm.] . Dom Gebrauchder Münchrhabarbaren. Eben den gemeinen Wirckungen der Me urgen/ davon im Anfang Meldung gefchehen, wird diefer gelben Wurtzel dieſes auch als eın befon. ders zugeſchrieben / daß ſie die Gall vnd Phlegmara ** durch den Stulgang außtreibe: Wis Hieronymus Tragus bezeugt / daß er es an ihm ſelbſt warhafftig be⸗ funden habe / als er ein quintlein deß Pulvers von der Wurtzel [fo zuvor gedörzer/ ] mit einem dritten Theil [halb ſo vil] Ingwers in einer brůh eingenommen habe, Vnd diemweil diefe Wurtzel die Ball außfuͤhret / fo fehreiber Leonhardus Fuchſius, daß fie von den Gelb⸗ füchtigen gar nurlich vnd wol Fönne gebrauchet wer⸗ den / in Wein geforren vnd Morgens einen guten Trunefdavongerhan, [der Samen daß roten Menaelwurse iſt ein fon, fanawtriger derliche gute Artney wider dẽ langwirige Mutterfiuß 000 iij Das 826 A Das XXVI Gap. Yon Sawerampffer. 1. Samwerampffer. Oxalis, Acetoſa. I: Afuͤrgeſtellet / groß vnd klein / fafteıner Form pn Geſtalt / gewinnen ſpigige Blaͤtter mit Nebenoͤhrlein / gleich wie die Spießeiſen / ſind einer F Eß Sametainpffers werden zmchBefchleche lieblichen Saͤwre / alſo daß ſie auch rohe geffen werden. Oben am Stengel wächfen kleine braunrothe Bluͤm⸗ lein / auß welchen ein brauner dreyecketer Saame kom⸗ met: Ihre wurtzel iſt langlecht und gelb / außgeno men am anderen Geſchlecht / fo eine knodichte Wuůrtzel hat. hr groͤſter Bnderfcheid iſt an den Blaͤttern / ſinte⸗ D mal dag dritte Geſchlecht rundere Blaͤtter hat / dann die zwey erſten. — Das vierte Geſchlecht wird von den andern vnder⸗ ſcheiden / wegen feiner krauſen Blaͤtter. Die andere ha, ben kleinere vnd geringere Blaͤtter dann die vorigen. Die groſſen Sawrampffern wachſen zum Theil in denGaͤrten / zum theil auch in den ſte nechten Wein- bergen. Die kleinen aber wachſen auff vngebauweten ſandechtigen Drren/blühen im Hewmonat. Von den Namen. ¶SAwerannſſer der X pffet / wird Sateinifch ge⸗ nennet Acetoſa. Griechiſch OZarız, Adrador ond AraZueie. Niderlaͤndiſch Surckel Enguſch Serren. Frantzoͤſiſch Osfelle,Aigrene: Wilſch Au Acetoſa. Spa E Azederilha,Azedas: Bohmiſch Sftiowyf.] — K aber faft ihren Vnderſcheid mirden Pamen: Das erfie Geſchlecht iſt der gemeine Ampffer / wird genen. net Oxalis oder Acetoſa ſativa.II Acerofa pratenſis C.B.Acerofa;Brunf.Lon.major;Caft,Colum:Oxa- lis. Träg.Mart.Läc. Fuch. Dod.Ad, Lob; Cxf;Gei, major, Thal.Lugd. Lapachum 4. Dioſc· fylveftre; Plinio,Laparhi alia Ipecies, Ang. Lapachum mini- mum,Oxalisdittamajor,Gef.hore.] Däs ander Geſchlecht wird genenner Oxalis ruberofasmegenfei, ner Enodechtigen Wurtzeln. II. Acerofa tuberoſa rä- dice,C.B. Oxalistuberofa, Lob.Dod: Lugd.Ger.] Das dritte iſt runder Ampffer / wird auch genenner — D. Jacobi Theodori Tabernaemontani/ in. Ampffer mir knodichten Wurtzeln Galis tuberoſa II. IX N — N | — III. Runder Ampffer. Oxalis rotuuda ſeu rotundifolia. III. Salſenampffer vnd Agreſte nampffet datelniſch Ökxäs isrorundaeurorundifoliaAcerofa rotunda Oxa⸗ lis Gallica. FIT. Acerola rotundifoliahörtenfis _ C.B: rorundisfolii»Cam. OXalis Romana & Ve- terum;Dod.gal.rotundioribifoliis;Gekhort:rotui difolia, Dod. rotundä;Lugd.faciva Francarorun« difolia tepens, Ad:Lob. Franca feu Romana, Ger: tertia, Oæſ] Das vierte echt heiſt man Krau⸗ fenaimpffer/Acerofä cuſpat ——— Fr, Das Ander Buch / von Krautern. 2327 F A IV. Krauſſer Ampffer. V. Schaaffampffer. Oxalis criſpa. IV. Oxalis dvina. Vi VI. Klein Sawerampffer. | nee a . Oxalis VI, minima: I, ER — — Dasfünffte Schaaffampffer / Oxalis ovina:fv.As [DE Sawerampffer iſt ein gu Kuchenktraussm. En — lanceolata, C.B. Oxalis — mwiers jeit zu den Salſen / zeucht ein wenig zuſammen . Trag.(& Lapatiolum) Dod.minor, Matt. Geſhor. Dienet allerd ings mit Kraut / Stengel / Wurzel vnd Lugd.tenuifolia ſnuata vervecina Ad. Lob ee·Saamen sur Arzzney / vnd ſoll der Samen im Brach⸗ „ tofella;Lon. Acerofa minor; Caſt· Rumicis La- vnd Hewmonat eingeſamblet werden.) J. — Epamegeau, ee kan na K — * cens, Crf.tenuifolia,Ger.] Vnd die zwey letſt Gle·⸗ ampffers. A ſchlecht Kleinampffer / Acetolzminime. [VI Acea D ein Menſch ee nn Tue ing > . tofa lanccolara anguftitolia repens, C. B. Oxalis Gebreche auß Hitz oder Cho * minor,Get.VIl.Acerofaatvenfisminimanon lan· brauche Sawerainpffer mit Weineſſig / das erwecket cteolata. CB minima,Ger.) vnd bringet widerumbein Luſt zueſſen. “2. -b Wein truncken wird / der nemme Zeundengete Von der Natur/Krafft / Wirckung vnd Ei⸗ — a Seeblumen / bin. verhäten. ¶enſchafft deß Sawerampffers. de ſie im ein einen Tılchleinpndlege «sin den Wein. — WJewol Diolcorides den Ampffer oder Sawer⸗ Sawrampffer / Lattich vnd Endivien mit Eſſig be· 3 ampffet. vnder die vorige Mengelwurtz rechnet / reit vnd geſſen / benimpr das Grawen vnd Vnwillen zon@at. , ſſ emer vermiſchten Natur ſeyn: Jedoch ſchreibt Fer· dep Magensfo von vieler hiniger Gall ſein Vrſprung nelius, daß der Sawerampffer falepnd trucken ſey im hat, * PER. andern Grad, Oobo uij Auff \ Derſtopfung J Schenckei 828 [4 pffung der Leber / ſo von Überflüffiger vnd grober Gall entſtanden iſt. — da offen Durft leidet / vnd gan hitig iſt / der nuge Sawrampffer in der Speiß vnd im Salat. Wider die Spülwiirm ſtoſt man deß Saamens zu Purser vnd nimbr denfeibigen ein / ſtopffet auch die rothe Ruhr / vnd wehret dem Blutſpeyen.] Obnmacht· ¶ In Schwachheit deß Hertzens vnd Ohnmachten / ſoll man den Samen zu puůlver ſtoſſen vnd den Kran efen eingeben? derfühler das Kern vnd wendet Die Ohnmachten ab: Es kan aber ein ſolcher Saame mit Bonꝛagenwaſſer / oder Citronenſafft eingenommen werden. Der leber. Durſt B Wer mit dem Durchlauff / ſo auß Hit oder Chole- G Dorsiauf ra enſſtehet / geplaget wird / der fol Sawerampfferſaa⸗ von Hir men mir Wegrichwaſſer vnd Quittenſafft gebrau⸗ chen / ſo geneſet er. — Swan [Die Wurtzel gepuͤlpert und mit Wein genom⸗ Beisfucr. men/vertreiber die ſchwartze Gelbfucht: Zertheiler den ein Nierenfteinond fördert der Frawen Reit.) Eufferlicher Gebrauch. | Es wird in dem Teutſchen Kraͤuterbuch deß Mat- chioli, eines wunderbarlichen / behenden vnd gewiſ⸗ ſen experimenti gedacht / zu allen flieſſenden vnd freſ⸗ " fenden Geſchwaͤren der Schenckel / welches alſo fol zu⸗ bereitet werden : Man nem̃e zwo gute Handvoll Saltz / Sawrampffer fo viel als eins Menſchen Haupt groß/ zerſchneide das Kraut / vnd thu es mit dem Salz in einen newen verglaſurten Hafen / gieſſe daruͤber rein Brunnenwaſſer / daß es drey oder vier zwerch Finger uͤber dem Kraut ſtehe / darnach ſiede es halb ein / thue endlich darzu gebranten Alaun eines Huͤnereys groß / zu Pulver geſtoſſen / weiſſen Victriol einer welſchen Nuß groß: Mit ſolchem Waſſer waſche man den Schaden alle Tag zweymal / deß Morgens vnd gegen Abendt vor dem Eſſen / davon wird der Schaden end⸗ ich heyl. — Hufflattich vnd Sawrampffer Blätter vnder heiſ⸗ fen Aſchen gekocht / darnach mit Schweinen Schmaltz oder Hirſchen Marck zu einem Pflaſter gemacht / ma⸗ Zlutſchwer. hen die Blutſchweren geſchwind zeitig / vnd bringen ſie zum Eyter. En [Sawrampffer end Haußwurt geſtoſſen / und mit Bueder. Eilig gemiſcht / auff enguͤndteGlieder gelegt / lͤſchet es. Sawrampffer vnd Mengelwurtz in Wein geſot⸗ ten / vnd den warm im Mund gehalten / vertreibet das Zahnwehe. Zahnwehe.) Vaon dem außgetruckten Safft deß Sawr⸗ ammpffers: Vnd — jnnerlichen auch. 25 wird diefer Safft fonderlich gebrauchet in den inigen Choferifchen Fiebern / die ſubtiele / ſcharpffe Geſchwaͤn der de and wiürhende Balleinzuhalten/ zu temperieren vnd zu bezwingen / entweder für fich ſelbſt oder mit Endi⸗ vienwaſſer vnd Titronenfafft eingenommen, R Wider das Zittern vnd Klopffendeß Hertzens auß K E grojfer Hitz / fol man Sawrampfferſafft mit Ochſe zungenwaſſer / darinn Manus Chrifti mit 1» re gerzieben feynzeintrinefen : Solcher Tranck Iöfcher die groſſe Hin deß Hertzens / vnd wehrerder Ohnmacht, Peftuentzeic. Cs wird auch dieſer Safft von Hollerio gelobt, in Peſtilentzzeiten gebrauchet / fich vor derfelbigen zu be» wahren / alſo: Man nemme deßreinen abgefeymbren Saffts von Sawrampffer iiij loth / Granatenwein ij. loth / deß beſten Theriacks ij. Scrupel / vermiſche dieſel⸗ bige mit einander / vnd brauche es. Es wird auch der Sawrampfferſafft in Bauch⸗ flůſſen gebraucht / dieſelbige einzuhalten vñ zur ftopffen, Sonderlich ſo man Roſen Zucker / Quittenſaffi / vnd ein wenig Boli armenæ darzu thut. . D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / Auff gleiche Weiß genuser/benimbrerdie Verſto· F Euſſerlicher — deß Samwrampffer; ſaffts. Seranuſſeſaſt [mit Baumoͤl temperiert / vnd Hape, an das Haupt geſtrichen / nimbt den grewlichen Awert son Schmerzen deſſelbigen / ſo von Higentftanden.] * Welchem Menſchen die Zaͤhn wehe thun von groſ⸗ Bahnache fer Hitz / dr nemme Samwrampfferfafft in Mund/der, vor Hu, felbe löfcher die Hin wunderbarlich / vnd leger den Schmerzen. Samwrampfferfafft vmb die Augen geſtrichen / ma⸗ giat⸗ An chet ſie klar. Es wird bemelter Safft auch gebrauchet aenmagen, wie der Safft von der Mengelwurtz / die Raͤude vnd ih das Jucken ver Haut zu vertreiben. Bon Sawrampfferwaffer vnd feinem innerlichen Gebrauch. Yazınme [die breiten Blätter vom zahmen oder wils den Sawrampffer / diſtilliers ohne allen Zuſatz / fo haſt ein kraͤfftig kuͤhlendt Waller.) Es hat das Sawrampfferwaſſer ein groß Lob in der Artzney bekommen / alle jnnerliche febriliſche vnd peſti⸗ lentziſche Hitz zu loͤſchen / zu bezwingen / vnd derſelbigen zu widerſtehen / vnd wie Ferneliusmelder/ fo laͤſt es die Faͤule nicht uͤberhand nemmen / ſonderen wehret der⸗ felbigen: [Fir ſich ſelber allein oder mir Gerſtenwaſ⸗ fer vermiſchet vnd gebrauchet.) Derohalben es auch nutzlich wider die Peſtilentz zu gebrauchen iſt: Als ſich Peru, Sm * vor derſelbigen zu bewahren / ſoll man deß Morgens I nüchtern folches Träncklein gebrauchen : Nemme Sawrampfferwafler ij. loth / guten firnen Wein vier - loth / darinn laß man zergehn der Terrz ſigillatæ ein quintlein / vnd trincke daſſelbige erliche Morgen nach⸗ einander. Sommerszeiten in groſſer Hig foll man nemmen Sawrampffer / Endwien vnd Seeblumenwaſſer / je⸗ des ij.loth / guten Weineſſig cin halb loth / deß beſten Theriacks einen Scrupel / ſolche ſtuͤck vermiſchen / vnd mit einander eintrincken. Rondeletius beſchreibet ein ſolch Prefervarivum für die Peftilens. Man ſoll nemmen deß Syrups von Limonien / de acetoſitate citrisjedes ij vnz. Sawer⸗ ampfferwaſſer / Roſen vnd Borragenwaſſer / jedes cin vntz / darunder vermenget Pulver Diamarg. frigid. ij. Scrupel / vnd ſolches allen Morgen einnemmen: Soll aber ſonderlich Sommers zeiten / vnd wann Hig fuͤrhanden iſt / gebraucht werden. [MWircker ſolches al⸗ les kraͤfftiger / ſo man den Sawrampffer Syrup da» runder mifcher oder in Mangel deflen / deß gepuͤl⸗ verten Saamens j.quintlein mit eintrinckt: Alſo ge⸗ * braucht / loͤſchet den Durſt gewaltig: Bringet den Luſt Iuft sur fpeh zur Speiß wider / ſo von His gefchwächt worden: Zer- Krrkenge heilet die Gelbſucht: Erfühler das Hertz / vnd treibet Gift - u vom Hertzen.] ernelius meldet / daß es ein Kraft und Eigenschaft gerfopfte habe / die verſtopffte Nieren, das Miltz / vnd oe Rieren, die Leber widerumb zu eröffnen : Daher es dann / wie =. auch andere vermelden/gutfey den Gelbſuͤchtigen / den ar Milgfüchtigenspnd denen / ſo mit dem Nierenwehe bi, De uuer kaden ſeyn / dann es treibe den Harn vnd den Grieß. Euſſerlicher Gebrauch deß Sawrampffer⸗ waſſers. Stan diß Waſſer auch euſſerlich gebraucht wer · hin dee himm⸗ * [Vmb daß Haupt / su Loͤſchung eier ng ; licher Hip deß Hirns / vnd zu miltern den Echmergen/ fe von ſolcher Hig verurſachet wird:] Den hingen Pre Magen /das Hertz / vnd die engünte Leba zu lo ſchen Engändte vnd zu tuͤhlen / leinen Tuͤchlein dareingenege und ai, Fer bergeſchlagen. hisigen Augen geleget / loͤſcht es die Hi Hihtge Aw * ¶Vber die gewaltiglich: In die Ohren getropfft / vertreibet in der gem erſte die hinige Dhrenfchwehren : In Mund gehalten, zu nmbe das Zahnweh / ſo von hinigen Fluͤſſen herkombi Zahn DasAnder Buch/von Kräutern. 829 PR Welcher mit einem poſtilengiſchen Sieber angegrifs F jepeg ein loch / Pulvers Diamarg. krigid. hh quintlein / Afen iſt dem ſoll man cin ſolch Epithema zuſtellen manRoſenzucker ij. loth thus folche Stͤck in ein kleines ſoll nemmen Sawrampffer / Roſen· vnd Wegerich ⸗ Haͤffclein / vnd zur Zeit deß Durſts / nemme er eines waſſer jedes viij.loth / Granatenwein vj. loth / Neglein· halben (orhe ſchwer oder mehr mit Veiel / oder Gerſten. Hers aarat. blumeneſſig vnd Roſeneſſig / je des j. loth: Pulu.coral- waſſer einsfolcher Tranck loͤſcht den Durft / ſtarcket das erg lorum rub.& fantalorum omnium; jedestin halb _ Herz vnd widerſtrebt dem Gifft. — — qiuntlein / ſolche Stück vndereinander vermengen /lei. Se E nene Tuͤchlein darinn negen/ und uͤber das Hertz vnd Das —— Capitel. — Leber legen / vnd ſolches zum offtermals. er ; ee er Raud. Es ſollen ſich auch raͤudige Leuht mit dieſem Waſ⸗ = Vom Burtzelkraut. A fer waͤſchen / ſo benimbt es jhnen das Jucken. — RR . di. [So mans über den hefftigen Brandy fo man, N —— Antontj Plag nennet / leget/ loſchet es die Hin/ vnd be ⸗ kraͤfftiget das Glied = Syrup von Sawrampffer. Syrupus de Acetoſa. # — — es wird auch einnuglicher Syrup von den Sawr⸗ ampffern zugerichtet / alſo Man neme deß Safftg von Sawrampffern drey Theil / deß guten weiſſen Zur ckers zwey Theil / das laſſe man mitt einamder ſteden / verfeyme es wol / vnd läutere es mie einem Eyerflar/ biß es vollkommen abgeſotten iſt oder mache jhn alſo: Nimb der ſchoͤnſten vnd fäißten Blaͤtter deß Sawer⸗ ampffers der in den Gaͤrten zielet wird / zerſtoſſe in ei⸗ nen ſteinern Moͤrſſer zu Muß / preßden Safft auß in einem ſteinern verglaſurten Geſchirr / demnach in cin Pfañen auff das Fewer / vnd taf ein Wall oder zween ſteden / ſetze es wider ab / ſo laͤuteret er ſich vnd wird klar als ein Waller: Seyhe jhn wann durch ein duch c nimb deß Geſaffts vnd Zucker gleich viel / Laß gemach⸗ HOAS lich ſieden zu einem Syrup nach der Kunfl. —N 8 Mit die ſem Syrup koͤnnen nutzlich die Latwergen Pıfiieng. vnd Confecten / fo fürdie Pefkileng geordnet / vermi⸗ ſchet werden. ]J Dieſer Syruphat gleiche Krafft und Wirckung / daron im Sawrampfferwaſſer Meldung geſchehen iſt / wird zu den hitzigen peſtilentziſichen Fie⸗ bern gebraucht: Alſo daß man nemme Syrup vom Samw erampffer/de Acetoſitate Citri oder de Limo- nibus jedes ijrloth / Sawrampfferwaſſer vnd Ochſen⸗ zungenwaſſer jedes ij lot / vnd vermiſche daru nder deß pulsere Diamarg.frigid.vñ der Confection Alcher- mes jedes zwey Gran ſchwer 7 trincke folches jederzeit deb Morgens. nn. —S Hitz des her· Es loͤſchet auch bemelter Syrup den Durſt vnd die ſchlecht furgeſtelt jam vnd wild, .Das erfte ganvatel. — ——— RR Sprupvon außgedoͤrrten Ro» Fegrzundie Sänge erwas rund, anffdem Rück weißilecht eingenommen. an dieſer Syruy zu andern hisigen Fie⸗ Endivien. vnd dattich⸗ erſten gang = Tyan .. dieStengelbrämer] ww, Confervenzucervon Sawrampffer. IH. Das dritte nennet der Aurhor Sn fan auch die Bluͤht von Sawr ampffer mit dieweil esam Meer funden wird, fer Zucker einfalgen/gleich wie andere Blumen auch: etwas gröffer und länger als des vorigen / E RNemmen der friſchen Samrampfferblärter ein halb Kern aangaleih.e — fʒerſteſſens miteinander in einem ſteinern Ne orſer/ V. Es wird bey Lobelio einander Art deß w. N ſtellens ein gute Zeit an die Sonn / vnd behaltens dag erburgelgangond gar Meerburget, ahr durch, ]_ Ba) wird ſolche conferva zu al. " wnaleich iſt / davon zu leſen in feinen obfervationibus * een oberzehlten Maͤngeln vnd Gebrechen deß Libs e En * ben fo wol vnd nulich gebr auchet / als der Safft das ter faſi wie der Oelbaum feißt / grauwlecht vnd glatt / or 0, Waffer oder Syrup dar von zubereitet / entiveder für Rh fabft/ oder mit dergleichen Syrupen oder Saͤff e 5 — —E mit der Pefileng angegriffen wer / vnd wegen der groſſen Hit groſſen Durſt leydet / der ſoll ſich foicher ſchlecht noir! u... Conferven gebrauchen ; Oder nemme der bemelren ander waͤchſt gemeimiglid . eonferven h. loth / Roſen vnd Borragen conferven sn Man SE 11. Sewburtzel vnd Ackerburtzel. Portulaca arvenſis. IV. * Meerburgel. * Portulaca marina Lobelij. funden / l wie dann dritte wird an Vfern deß Meers das vierte.) Von den Namen. — BBrirꝛl oder Bortzel wird auch genenner Borgel- kraut / Borgel / Purgel / Portulac / Samborgel vñ Grenſel: Lateiniſch Portulaca.Porcellana.[1,Porru- laca latifolia ſ. ſatira, C B. hortenfis. Brunt defe, Trag-Fuch. Dod. gal.domeftica Marth. Ad. Lob, Caft.Ger.Portulaca, Tur.Cord.in Diofc. Lon.fati- va‚Ang.Corhilt,‚Dod.gal.Lug.Eyft, major, Cam, F I K D. Jacobi Theodor Tabernaemontam / 311. Meerburxel. Portulaca marina. W N il 4 Ai T ng — hortenfis,Gef.hor.latioribus foliis;C&f. II. Portu- laca anguttitolia ſ.ſylveſtris, C.B. iylveftris, Trag. Match.Ang.Fuch.Dod.Ad.ut : Ad.Lob. Caft.Ger. Portulaca, Lac, fponte nafcens, Cord. hift. minor, Gef. hort. Cam, anguftiorib. foliis, Czf. Cepæa, Cord.in.Dioſe.Lon deſc II.& IV. Portulaca ma- rina,Ger. ]SricchifchArdgaxsn. Arabiſch Backaleancha. — Welſch Poriulaca. Spaniſch Verdolagas. Frantzoͤſiſch Ecurpier Boͤhm iſch Kurynoha. Engliſch Porcelayıy Pourslane. Niderlaͤndiſch Porceleyne.) Von der Natur /Krafft vnd Eigenſchafft deß Bortzelkrauts. DE oder Burxeltraut iſt kalt im dritten / vnd feucht im andern Grad / vnd hat ein zuaſmmengie⸗ hende Krafft. [Sie ſind auch cin wenig ſawer / als we» tens gefalgen / daher dann etliche wie dis Oliven und perneinmachen.; 5 Innerlicher Gebrauch def Bortzelkrauts ES meider Oribafius lib.2.medicin, colle&.c.z. daß die Portulaca dem Leib ein geringe Nahrung gebe welche kalt vnd feucht ſey / darzu gan klebrecht. Fernelius ſchreibet lib. mech. med. cap.3.daß die Porculaca sin fonderliche Art habe die hihige / bren⸗ nende vnd wuͤhtende Gall zu temperieren / zu bezwin⸗ gen vnd einzuhalten / widerſtrebe der Faͤule / damit ſie nit weiter vmb ſich greiffe / ſey alſo gut in den hitigen / diebe brennenden vnd Peſtilentziſchen Fiebern. Das Krant rohe mir Eſſig wie ein Salat geſſen „gs bekommet dem hitzigen Magen wol / fovonderfchats gem pffen verbrennten Cholera geplagt wird: Auff gleiche A Weiß genugefkiller er das Wurgen vnd Brechen deß — Magens Cholera genennet: Wie auch allerley Ch , lerifche Ztiß dd Durchlauff deß Magens wie auch Dursuunf, die rohte Ruhr / für fich ſelbſt geſſen / oder die gekochte ete Brůh davon eingenommen: Welche Bruͤh von Dio· pair feoride gelobet wird/ daßfie die Spüleiirmaußdem — Leib treiben fol, Andere nemmen ein halb quintlein deß Saamens / Ä iertoffen denfelbigenyond geben fh den Kindern init wam Mitch ein / ſo die Wirm von ihnen treiben, - E a x * Das Ander Buch / von Kräutern. 4 Wer mit dem Sod im Magen geplaget wird / der E Euffert icher Gebrauch Burtzel affts ſoll diß Kraut im Salat eſſen / oder daſſelbige in Waſ⸗ des ſaffs Sod. fer tochen vnd die Brühe davon trincken. wu vnder der Zungen gehalten benimbt den Durſt. Burtzelſaamen genuͤtzt / trucknet den natuͤrlichẽ Sa⸗ Eamefaf- men vnd verſtellt deſſelbigen Verflieſſen / wann es auß Hin kompt. — [Burgel im Mund gehalten / vnd mit dem Safft die u beftrichen / ſtopffet das lauffende Blut der Naſen. Wider das Troͤpfflingen vnd Brennen des Harns / baren. ſoll man Burtzel vnd Lattichſaamen mit Zucker be⸗ ſtrewen / darvon in Koſt vnd im Tranck oft vnd viel einnemmen iſt faſt gut darzu. B Eufferlicher Gebrauch. Iofcorides lib.2.cap.125. Das Burgelfraut — —— Gerſtenmeel oder Gerſtenmuß vermiſchet / fünen. gar nutzlich und wol uͤbergeleget werde / wider den ha Schmerzen vnd Wehethum def Haupts / wider die Geſchwulſt der Augen / wider die Roſe oder Rohtlauff * vnd Schmertzen der Blaſen / ſo von groſſer Nik ver⸗ urſachet werden: Vnd meldet Galenus, daß kaum ein ander Kraut funden werde / welches den erbrannten vnd hizigen Perſonen in den brennenden Fiebern vnd anderen Entzuͤndungen beſſer thue / dann eben dieſe Portulaca, die rohen Blätter zerſtoſſen vnd wie cin Pflaſter über den Magens über die Weiche/ die Scherz Nieren vnd andere entzuͤndte Gliedmaſſen über ge⸗ c fiblagen : Doch ſoll zuvor ein Ader gelaſſen ſeyn. Dioſcorides ſchreibet / wie auch Galenus; daß das Stumpfie Buryhelkraut gekaͤuwet oder geſſen / heile die verhoͤnete ale oder ſtumpffe daͤhn / ſo von herbem oder ranhem Obft vnd dergleichen / ſchlehe oder ſtumpff worden ſind / vnd wird fuͤr ein gewiſſes experiment gehalten / wie auch Argenterius bezeugt. zZu auf der · Burtzelkraut geſotten vnd wie ein Gurgelwaſſer ge⸗ Draf, bramchtiwehrer den dünnen Fluͤſſen fo auff die Bruſt vnd in Magen fallenzond benimbt jhnen die ſchaͤrpffe. Burtzelkraut mit Roſenhonig vnd Bolo armeno * vermiſchet / vnd geleget uͤber den Nabel ſo außgehet / Dodagram. wie auch über die geſchwollene Bruͤſt nach der Gebutt / iſt ſehr dienſtlich Dienet auch wider das Podagram.] Von dem Safft deß Burtzelkrauts vnd ſei⸗ * nem jnnerlichen Gebrauch. W der Safft auf diſem ſaſſtreichen Krant auß Nubringen ſey / iſt im erſten Theil an vielen Orten atigezeigt / vnd ſonderlich bey dem Wermutſafft. Vnd iſt dieſer außgetruckte vnd gelaͤuterte Safft innerlich u allen Gebreſten deß Leibe zu gebrauchen / darvon droben bey dem jerlichengebrauch deß Krauts iſt ver⸗ meldet worden: Nemlich zu allen higigen vnd brennen⸗ Ben den Fiebern Diefelbige sn fühlen vnd zuloͤſchen / vnd die * ſcharpffe m he as vnd zu bezwin⸗ Hu, gen/ vnd iſt ſonderlich gut in den Peſtilentziſchen Fie⸗ — bern / nicht allein die groſſe Hitz zů daͤmpffen ſondern auch dem Gifft vnd der Faͤnle zu widerſtreben. [’Die» ner auch zudem duůrren Huſten.. gr Galenus ſchreibet / daß der Safft vielnusficher wi. E der die rothe Ruhr / wider das Wuͤrgen deß Mageng/ 831 Er Safft mit ¶Veiel⸗oder ] Roſenoͤl vermiſcht / ——— vnd an die Schlaͤff geſtrichen / benimbt das Haupt. Hin. —* fo vonder Hitz feinen Anfang hat / vnd machet affen. Plinius ſchreibet / er den alten Medici leſen / daß ſo man dag — ——— Saffıhe, Dawnut ſtreiche / ſo re er den Fluͤſſen alſo / daß fie auch in ei. nem gantzen Jahr nicht mehr geſpuͤret werden / aber doch mache er denfelbigen triübe und dundfele Augen. er Safftin Mund gehalten’ macher die wackel, Zahn befeſti⸗ "De Safe eng un Mn übe" eufferlich mir über, indert alle hizige Gliedmaſſen deß Seibs/gleich wiedag 2 G serftoffen Kraut, Welche Kinder von groffer His nicht 1 koͤnnen denen foll man diefen — Bir: eg ſer mit Werck oder leinen Tuͤchlein über die Schlaͤffe binden: Auch deß Waſſers zutrincken geben, fo uber» kommen ſie gute Ruh, — Von gediſtilliertem Burtzelwaſſer vnd ſei nem jnnerlichen Gebrauch, " MI man außdem gantzen Burtzelkraut ein Waſ⸗ jerin Balneo Marieæ brennen fol, hat man fich im erſten Theil an vielen Orten zu erſehen / vnd fürge lich vonder Krafft dieſes Waſſers zuſchreiben / ſo hat es alle Eigenſchafften / darvon um Gebrauch def Kant⸗ * vnd deß Saffts iſt gemeldet worden/ dann es treffent ⸗ Hinig Ziehen, lich wol alle hitzige brennende Fieber end Engündun, Eli H gen der Öleder Fühler vnd Löfcher / es feye das Haupt Kore Hape. das Hertz / der Mage, Leber / Mteren, Blaſen oder die Vrennender Murter. [Stopflerdte roche Kupr/oder pigigefcparpfe Aerpug, utgaͤng / milsert den ſcharpffen brennenden Harn / Gntdenader, erflüfligen Weiber inß vnd Guldenader/ d benimbt den Huſten / dag Keichen / Blutſpeyen / vnd Brurfpeyen. reyniget den Athem] In den higigen Fieberen / wie auch in Phrenitide, mann die Krancken nicht fchlaffen koͤnnen / fol man Fern nemmen Burtzelwaſſer vnd Sartichwaffer / jedes feche ben und vntz / ſůſe Mandeln. ung / Melonen vnd Kürbesfan, en men Jedes ih. quntlein. Kanauch j. quintlein fem.pa- pavaalbi darzugerhan werden: Daraußfoll manein Mandelmilch machen / vnd dam Krancken gegen As Be davon geben, Wer die Bräune hat / dernemme DBurgelmafler tij vng / Quutenſaſſt in. tothy Rob de berberisj,forhy Bans⸗ — es auff einen Trunck / das brauche er eilich mal — Euſſerlicher Gebrauch deß Burtzelwaſſers. HLeich wie der Safft dieſes Krauts euſſerlich ge⸗ da ſoll auch das gebrante Waſſerzu eben * denſelbigen Gebrechen euſſerlich gebraucht vnd uͤber · gelegt werden. lRuͤhlet hefftig das hirige Haupt mike oben gır tert das Hauptwehe / vnd tobend Hirnwuren/versret wären. * bet die Hin vnd Roͤthe der Augen / loͤſchet auch ande i Be ver Glieder vnnaturliche His, — SE An das Haupt und Schlaff geſtrichen / vnd in die Naßloͤcher / machet ſchlaffen: Den jungen Be Hte Nohr. 9nd Andere Vauchfliffe/ eiedann anch wider dag K- 1 ſolchem Fall nut / ſo fe von grojfer Sig nicht fihlaf- — Bluuſpeyen / vnd alleriey Blutfluſſe der Nutter / vnd Bananuf. der Guldenadern koͤnne gegeben werden / als man da⸗ Rab rohe Kraut eſſe. Yigegig, ¶ Es wird auch bemelter Safft wol gebraucht zu den va hitzigen Nieren End der Blaſen / wie Plinius vermel det / allein / oder aber mit Pappein vnd Wegerichwaſ⸗ Sarnen, ſer eingenommen / vnd vertreibet das tröpffling oder brennend harnen / dazu er dann cin groß Lob uͤberkom⸗ men hat. Der Safft mit gepuͤlvertem Trac anth vnd Gum- Viachamen mi Arabico zu Pıllulen vermifhtondsingenommen/ ſtillet das hefftige Bluthar nen,) —— Haupt gelegt mit ſindem Werck / jederweilen auch ein Loͤfflein voll emgeben. Den Mund damt gewafchen / indert die zaͤhn / fo — bon ſawrer herber Speiß ſind laug worden. . Für die Bräune der Zungen ſeu man Quitten · S-önne. fern’ Baſilenſaamen [over welſch Floͤſſaamen] in nee. dieſem Waſſer werchen laſſen / vnd darnach die Zung und Zahn» damit beſtreichen / it ſaſt gut, heulet auch alle Berfchneren rung dep Meundts vnd deß Zahnfletſches.] Syrup aut,Syrupus hortulacæ. IJe man von dem Burtzelſafft einen Syrup zu⸗ bereiten font / it iin erſten Theil — a & % — "832 A ale bey dem Wermuthſyrup vnd anderswo / vnd dann F auch im vorgehenden Capitel von dem Sawram⸗ pfferfornp angezeigt worden. [Erliche bereiten ihn alſo / nemmen deß jerriebenen Burselfaamens ein Pfund! legen den in Hier Pfund gelaͤuterten Endivienfaffe/ D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / ¶Von den Namen. DXRx⸗ Kraut hat bey allen Authorib. einen Na⸗ menyalfo daß eg Cep@a, von Match. Ang. Lac. Lon.ico.Ad.Lob.Catt.Cxf.Clufhift.genenier wird.] Von der Natur vnd Eigenfchafft dep laften ihn 24.Stnnd darinn erbeisen/fochen es dann = ek finden Kolfewerlein auff den hatben Theifeinshun darnach zwey Pfund Zucker da, © n vnd ſiedens zum Syrup: Erliche thun auch). Pf. Eſſg oder anderthalb Pfund Granaten ſafft darzu.) 3ud ſoll ſolcher Syrup auch zu allen oberschlten Ge⸗ 50,09 Brechen innerlich gebrauchet werden / darvon bey dem Saſſt vnd Waſſer Meldung geſchehen iſt. Es wird Saghwind · auch dieſer Syrup nutzlich in der Schwindſucht ge⸗ Ss Mär nuzzt / Ehrhiſis genennet / da man feuchte vnd kuͤhlende B B Araneyn zu gebrauchen hat. G Dieſer Syrup init Sartich.und Endivienwafler eingegeben/benimbrdie Hit / vñ löfcherden Durſt / vnd — ——— iſt faſt gut wider die Hiz vnd brennen deß Magens / fo — von uͤberfluͤſſiger Gall herkombt. 2. [Meerdurgel Nacarond Eigenſchoſtt. Cepeenkrauts. go der Kraft dieſes Krauts fehreibt Diofcorides an bemeltem Ort kuͤrtzlich alſo: Seine Blätter “ ſeyn gut in Wein getruncken wider die Harnwinde Gamım vnd wider die Raͤudigkeit der Blaſen / vnd fonderlich Näudigten wann ſie mit der Brůh / da wild Spargenwurgeingin, Dahn geſotten ſind / gerruncken werden, | Das XX VII. Gap, Von Cappern. —F 1. Cappern. Capparis I, 0 ES ifewarm vnd trucken / macht dunn / durchtringt / = zerheiftund vergehret. Es werden die Blaͤtter in Ni⸗ Sg and wie Capparismit Salz eingemacht / vnd an i Zange, Das Kraut friſch in einer Fleiſchbruͤhe geſotten / > — deſſen cin halb Pf. getruncken / erweichet den Bauch.] WVon Cepeenkraut oder Welſch Harnkraut. Kr Welſch Harntraut. Cepoœa. D⸗— heim dur chiogen / feine Frucht vergleicht ſich den Dis Oviel dieſes Kraut belangt/ euuſch Cepten * 2 Itraut oder Welſch Harnkraut genennet/sa, Xteiniſch Cepoa, iſt daſſelbige bey die Burßel⸗ kraͤuter geſetzet / dieweil eg Dioſcorides ſelbſt denſelbi⸗ gen verglichen hat. Dann er ſchreibet hiervon lib. z. gp· igs. alſo: Cepaaiftden Barsel aͤhnlich / anßge⸗ nommen daß ſeine Blaͤtter ſchwaͤrtzer ſeyn / vnd hat ei⸗ neſchmale Wurtzel. Cameräriusharfiezu der Hauß⸗ wurtz gerechnet. Hiervon kan man auch leſen Lobe- = : — — — — Diefes waͤchſt in den irgen in Italia bey P u. duapnd Bonama. — — — $ Te —— * D * ——— laud niche E ggAorern heiſſen Sareinifch und Griechtſch Cappa- Eee Das Ander Buch/von Kräutern. F A I. Cappern. Capparis. II. [f N | 7 N\ Kan I D ; 11. Das wilde Gefchlecht/Capparisleguminofa genennet / vberfompt Blumen den vorigen faftgleich she dann fie aufgehen wenn fie aber offen ſeynd / ha⸗ ben fie aufwendig eine weile und inwendig eine roth⸗ lechte Farb / in der Mitten gelbe Faͤßlein endrlich be» kombt ſie Schoͤttlein / darinn der Saame iſt: Seine Blaͤtter ſeynd etwas kleiner 7 doch länger vnd dicker dann am andern Geſchlecht / je zwey an einem Stiel gegen einander gefiger: Seine Wursel iſt lang vnd hoitzecht / breitet fich um Erdreich wert auf. — wachſen in heiſſen Laͤndern / dann fie RKaͤlte leiden koͤnen / derwegen ſie auch in Teutſch aufftommen: In heiſſem trucknem vnd durzem Erdreich wachſen ſie von ſich ſelbſt. Die beſten ſollen in Italien / Candien vnd Cypern wachen / in —— ung RER n erlichen Orten macher man auch die auffae. thane Blum mit Eſſig ein / vnd braucht es in der J Das dritte Geſchlecht ſo man bißweilen in Gärten findet / waͤchſt viel in Syria bey Alepo wis dag Rauch- Wolffius verzeichnet hat.) Eee Bon den Namen. | res. #[.Capparis folio acuco, C.B. Capparis, Dod. tolio acuro, Lob. Lugd. Ger. Capparis aliud bar Il. Capparis fpinofa fructu minore, fo- iororundo,C.B. Capparis,Trag. March, Dod.gal. Ang.Cord.in Diofc.Gef. hort. Lac. Lon. Ad. Caft. Lugd.RaWolf. (qui & fylveftrium meminir.) ſpi nola,Dellon.rerufo fol,Lob. Ital. Cxf‘ rotundiore folio,Ger.] Arabiidh Copa, Weifch Cappara. Spa. niſch Alcaparras. Frannsfilch Capprez. Engliſch Tap⸗ par. ¶Capars Böhmih Cappary. . 2 Daswild Geſchlecht wird genenner —5 le- er fivefabagin fylvelttis. [III ne — d * — ee IIT. Geſchlecht der Cappern, ‚ Capparis leguminota. — Oileguminolis Lob. "Capparis Fabago> Dod. Ger. fyl. five fabaginea, Cam.ep. Fabago Belgarum , Lugd. Telephium Diofc.& Plin.Colum.]Yrabifch Ardıfuge vnd Ardifri- g.[Rhafı,Andirian zu Alepo,Morgfani.] Von der Tatur/Rraffe/ Wirkung vnd Ei, genſchfft der Cappern. Etius Tetr.1. Sexm.i. ſchreibet / daß die Rinde der Cappern nit eine Natur an ſich habe / ſon⸗ dern ſie fen am Geſchmack bitter / ſcharpff / und ein we» nig herb / doch zuvorauß bitter / daher ſie dann ein Art "1 habe zu ſaubern / zu zertheilen vnd au öffnen : Von we ⸗ gen der Schaͤrpffe / hab ſie ein Krafft zu erwaͤrmen / zu durchtringen / vnd důnn zu machen ; Aber von wegen herben Geſchmacks ziehe fie ein wenig zuſammen: deß Rn vermeldet darbey / daß kaum en beſſer Medica- mentum erfinden werden zu dem ver hate — als eben dieſe Cappern euſſerlich und innerlich ge» brauchet / wie darvon an bemeldtem Dre weiter zu leſen. RS... Diofcoridesfchreibe ib. 2.capı 175. daf die Cap⸗ pern/foinAfrica wachſen / denLeib hefftig blahen. Vnd die in Apulia wachſen / bringen Vnwillen vnd Wuͤr⸗ gen deß Magens: Vnd welche vom rothen Meer vnd 1.ybıa kommen / ſeyen ſehr zanger vnd ſcharff / alſo daß fie Biattern im Mund aufftreiben / vnd verzehren das Zahnſeiſch bıß auff die Bein. Bon denen vin ara Dia wachfensfchreibet Galenus, daß ſie Gifft in ſich har ben. Fernelius ſaget / daß fir warm vnd trucken ſeyen im dritten Grad / vnd wie Artius vermeldet / siner ſub⸗ riefen Subſtantz. = Janerlicher Gebrauch der Cappern. ES fehreiberLobeliusin feinen advertariis lol. ada. daß die Heine Cappern viel in hoͤherm Werth bey dem gemeinen Mann gehalten werden / dann die groß ſe / aldieweil fie einen lieblichern vnd anmuhtigern Ge⸗ —5 en habenfolten:Aber er vermeidet - ; * ab gghen ſchleim fen/ vnd ein en Salat / vnd für aller anderer Speiß auff den ih Sch eim führen. u nen die verffopffte Leber vnd den Mile, werden fehr gelober/daß fie die zäh ren / vnd dag verftopffte Milg eröffnen, Zu dem dicken / groben / melancholiſchenG Dia mean Berſtopffung vnd Geſchwuiſt deß Milzes / ein herzlich 'biü. gut Apozema. Nemme Ochſenzungenwurtzel vnd Verſtopfung Suͤßholtz jedes j. loth / die Rinde von Cappernwurtzel e vnd Tamariſcen jedes ij. quintlein / Hopffent nopff/ D Meliſſen / Filtztraut vnd Hirtzzungen jedes ein Hand⸗ voll / dieſe ſtuͤck ſiede in Wein / vnd ein wenig Waſſer / biß auff ein Noͤſſel / miſche darunder weiſſen Zucker ſechs loth / vnd mache es wie ein Apozema;; Verſtopfft Mittz men thun. — Deßgleichen thut auch / wann man deß Pulvers vonder Rinden der Wursel ein zeitlang mir Mech einnimmet/allemal eines quintleins ſchwer. Es fehreiber ſcorides daß deß Saamens zwey quintleins ſchwer / 20. Tag lang mit Wein ge truncken / das Miltz kleiner mache, Die Rinde von der Wurtzel in Honigwaſſer geſot⸗ Zeitlang darvon getruncken / fol ſaſt gut ſeyn den zaͤhen groben Schleim durch den Stulgang —**8 Stulg i ’ | aufführen. außzuführen / wie dann auch durch den- E Defigleichen bewege folcher Tranck die verft — boͤſer Feuchtigkeit auß dem Haupt: Eroͤffne die Ber, es ſtor ffung dep Milves fo gewaltig / daß ach das Blut mis gehe / fonderlich wann dem Milz dardurch geholf⸗ fen wird / wie Oribafıus, Äginera, Aetius; Fernelius, vnd andere mehr davon gefchrieben haben. ; Euſſerlicher Gebrauch der Cappern. ZIder das harte vnd erſchwollene Milg, fol man Erhartet Je css Mu, Wy ſolch Pflaſter machen / vñ auff die lincke Setten Pr. darvon ſoll Mid ancke Abendts und Morgens einen guten war⸗ I den Harnfelbft: K andehe ** — Roſen der Weiber / lege das Hufftwehe / vnd ziehe viel vnd andere feine Zufaͤll hinzunemmen.] pffem Weineſſig herlaſſen iij. gunt. oder ein ha legen Remme Fepgenii,for/Bdellij,Ammoniaci, Jiloro, as erharte Milz / und benimbt die Verſtopffung deſ⸗ ige, s ffiltee den Schmerken.] Es ſchreibt Aẽt ius de Saame und die Frucht gleiche Krafft haben / wie die Rinde / allein daß fie etwas ſchwaͤcher ſeyen; Vnd meldet darbey / daß er auff ein zeit ein hartes Halßge⸗ guy ſchwaͤr allein mit den Blaͤttern geheilet vnd vertrieben gefnkr, be. Doch ſoll man jederzeit ſolch Argneyen darunder —— — Schaͤrpffe etwas ECappern ſambt Blumen vnd Laub Pflaſtersweiß Knoten uͤbergelegt / zertheilen d vertreiben Knoilen / Beulen Kay Kroͤpffe vnd dergleichen. nemmediefesDel vonCappern ij.loth / Hit und Gänfferh jedesj.halblarh/Ammoniaci en : (2 MWachsfonieljuneinem Sälblein genugit, Hiermit —— —— = Das Ander Buch / von Kräutern. 835 A einander serftoflen zu einem Pflafter machen / vnd über F II. Roſen von Sericho- garmug. die lincke Seyten legen hilffe dem harten Meils faft Rofa Hierichuntina I. U Sonderlich fo etwas yon Ammoniaco darzıı fompt. = Don Cappares Rüchlein/Trochifeide Capparibus genannt. DI Cappares - Küchlein follen alfo bereiter wer den: Nimme die Rinden von Kapperwurg/ Schaffmuͤlſaamen / jedes vj.quinelein Ammoniaci jloch / ſchwartz Coriander / Bergmuͤntz / Calmus / bit⸗ tere Mandel / Kreſſig / Rautenblaͤtter / runde Holwurtz / Odermenigſafft / fo außgetrucknet / jedes j. quintlein: Zerlaſſe dag Ammoniacum in Eſſig / vnd mache das Pulver darmit zu Zeltlein an / iij Scrupel ſchwer / et⸗ B jicherhun noch weiters darzu wilden Galgan vnd Hir⸗ tzenzungen Kraut / jedes ij.loth Ammoniaciein halb loth / vnd der uͤbrigen Stuͤcken / jedes nur ein quintlein. Vvatopffeung Diefe Kuͤchlein find in gemeinem Gebrauch / die . Verſtopffung des Deines zu öffnenypeffen Geſchwulſt Ku zu vertheifen/anch Auffblehung su wehren.) Das XXIX. Gapitel, Don Rofen von Jericho. 1. Roſen von Jericho. RofaHierichuntina arida I. 1. Raoſa Hierichuntina II. 1:7 * ———— S werden dreyerley Arten der Roſen von Je⸗ o ; Sehe ; richo von dem Auchore fürgeftellet. I. Das K M AI E erfte Gefchfecht befchreibet Lonicerus, daß eg | ee fen ein hart duͤrres / holßechtes Staͤudlein / wolrie ⸗ IN chend / holdgelb / mit tranblechten Koͤrnlein befegt. Das gantze Geſchlecht waͤchßt faſt rund mit feinen = fpisigen důrren Aeſtlein oder Reißlein / oben rund zu · ¶ Wurtel / vnden in viel Fafeln gerrheilerauß melcher ıır. fammen gefpist/gleich einer Kugel. grobe holgechre Stengel herfiir fommen/mit langlech- Icfeny u. IL. Dasandermirdbefchriebenydaßes kleine Blaͤtt ren ſtumpffen Blaͤttern / welche fich etwas den eigen” ze fein habe / gleich der Olwen / auch fleine weiffe Blüm- plaͤitern vergleichen. — lein / der Stengelift fat einer Hand hoch: Die Wur⸗ Es wollen erliche dieſe Roſen für das Amomum Beh rund / lang vnd holtzecht / mit wenigen Neben, ten davon zu fefen iſt bey Lobelio in feinen ob- wurtzeln. ervarionibus vnd adverlarijs. —— AUll. Das dritte Geſchlecht hat auch ein holtzechte Drppii Don 836 D. Jacobi Theodori Tabernaemontant / | A Von den Namen. F, u. Klein —— is Ro3. Jericho wird Lateiniſch genennt Roſa — = aan ierichuntis,oder Hierichuntina , Rofa S.Ma- N ER riæ, vnd Roſa Hierofolymitana. [1.& II.Rofa Hie- BEN —J richontea vulgo dicta. C. B.Roſa Hiericontea, Tur. N N Lon.Lob.Gartz.Caft.aperta & conclufa,Eyft.Ro- — ſa de Hiericho & Roſa Mariæ monachis, Lugd. A- gl | momum, Cord. in Diofc, & hift. Amomit Diofc. EZ \ & Plin.C=f.] X Mengen ren — ten: d /da e das gan⸗ J % N Kae ie Ehriftnacht — AI, »N # — — —— — a7 {\ RI ſoll fie fich in einer gewiſſen Stund wenn NE (2 man fein frifch Waſſer fest, vnd Haben alsdann jhre R— NR beſondere Speculation vnd Merck daran / wie es ſich G —60 hernach mit etlichen Sachen ſchicken werde [welches | falſch ift / dann fie in Waſſer geferziede Srundauffe 4 gehet.] Das XXX. Capitel. Bon Rausken. 1. Groß Wafferraueten Eruca paluftrismajor. ra ann } 8a) N 460 N, EN RN — — Vz = Ya? | VERS —— 8 III. Die wilde Raucken / iſt der erſten auch faſt in gleich / allein daß jhre Blaͤtter nicht fo groß ſeyn / vnd Pisten auch nicht ſo tieff zerkerfft: Ihre Wurtzel iſt eins ſeht ** Geſchmacks / ſchlecht vnd gering in kleine Es gedencket C.Clufiusnoch einer andern Art der ben Bluͤmlein. [Disfes iſt oben befehrieben / vnd die Figur fürgefteller under dem Namen Leucoii mari- nilurei majoris, das iſt Groß geel Meerveiel . So notiert auch Lobelius ein Gefchfecht der wilden Rau⸗ cken in feinen obfervationibus fol.ıo2. [ welches mig der allhie aefegen Raucken uͤbereinkompt.] IL Rıein Waſ⸗ srianden, D Ca | nA). Divswenerfie Geſchlecht machfen an den Waffern —W — BR vnd Baͤchen: Das wilde aber auff důrrem Erdreichy WR vnd bey alten verfallenen Maumren. Diesamen blů⸗ A hen den Sommer über: Die wilden aberım Junio — vnd Julio. DI Von den Namen. in > | Aſſerraucken heiſt Griechiſch Eifer: ateiniſch Ir oe ) paluſtris Die wilde aber Eruca ſy lyeſtris r 1 ze [1.Sinapi apiifolio .album,C.B,Sinapi,Brunf.gra- =‘ - cile Plinioy lureum farivum alterü, Trag.primum, Cr Raucken find sweyerleyydieerfleitwey@e, Fuch. Tur. Caft,album ‚Eyft. alterum, Matt. Lac- 1. jehlecht werden genennet Waſſerraucken / Cf.hortenfe,Fuch.ico.Dod.gal.farivum, Lug.fa- Oro Bafı dieweil ſie an den Bächen funden werden. tivumalterum, Dod. Ger. agrefte apij aut porius E 1. Das erfle har ein rauche dicke Wurtzel / darauß K laveris fol.Lob.fyl. ———— ſyl. mi· viel groſſer runder Stengel entſtehen / einer zimlichen nor luteo parvoque flore,C.B.fyl-Fuch.Tur.Lug. groſſen Hoͤhe / an welchen viel kleiner weiſſen Bluͤm⸗ lein mit vier Blaͤttlein wachſen / wenn dieſelbige ver blüher haben / folgen kleine langlechte duͤnne Schott. fein hernach / in welchen der Saame verſchloſſen iſt / eines ſcharyffen Geſchmacks: Seine Blätter find groß vnd ſpitzig / gantz tieff vnd lang zerkerffet. I. Das ander Geſchlecht / die fleine Raucken ſeyn den erſten faſt gleich aufgenommen daß es an Wur⸗ tzeln / Stengeln vnd Blättern kleiner vnd geringer iſt / feine Blaͤtter ligen auch etwas auff der Erden herum̃ / wie an dem erſten Geſchlecht. ſyl.ſcetida, Gef. Col. Sinapi iĩ.genus ſyl. Fuch. ico. Eryſimum verum, Lugd. II T. Eruca ſyl. majog lutea caule afpero,C.B.fyl. Match. Lob. Hod. Caſt. Ger.Etucz genus fpontenafcens,Czf.] Arabiſch Lergier. Welſch Ruchera. Spanıfch oruga. Fransoͤſiſch Roguene. Niderlaͤndiſch Ratette. Bohmiſch By⸗ la horcice Engliſch Great oe Das Ander Buch / von Kräutern. 111. Wild Raucken / oder wilder weiffer Senf. F IV. A Eruca fylveftris. — * —*8 G w0% 2* WA, An %. = A — —J rn S werden bey ong Teutſchen zweyerley Senff in Garten gezielet: nemblich der weiſſe vnd der gelbe Garten Senff. Der Weiſſe iſt zwey · erley / jahm vnd wild. Das zahme hat eine Wurzel / die da weiß, duͤnn / vnd eines ſcharpffen Geſchmacks / auß welcher der Stengel ſich erhaben / ſo Ehlen hoch / an welchen die Blaͤtter lang find / zerſpalten vnd ser- kerfft / am Geſchmack fehr feharpff / die Blumen find weiß oder —— — lang Huͤlſen folgen / ſo voll kleinen H Dasmilde Gefhlecheiftdie/fs an der dritten Stell 1 D vnder wild Raucken gefentift, Donden Samen. W iſſe ſer Senff oder Raucken / ſo von dem lateini · ſchen Eruca herkompt / heißt Griechiſch ErZaper, ch ‚Eruca.[Eruca latifolia al- ba fativa Diofe. C.B. Eruca, Brunf, Matrh. Ang. Cord, in Die 7 .G Sinpi Bi ‚Ave Rucula 837 *Weiſſer Gartenſenff / oder ahme Raucken. * Eruca ſativa Dioſcoridis. nnericher Gebrauch Dr Kaurtn/ vnd des ucken oder — * Senffbläreerrohe 333 m Er die Begierde zur Vnkeuſchheit / fa, Vrreufchpeit. * get Diofcorides,wie auch der Saame derſelbigen / wel ⸗ Dan cher auch ein Krafft harden Harn fortzutreiben : V⸗ fürderen, ber das ſoll er auch die Däunmung des Magens für- a — hen toͤden / iwung en / n allerhand Gifft.] Es ſchreibet Egineta, daß das Kraut oder Haupt ſchaͤdlich = ribafins in feinen — —— mit ia“ * —— ihnen jhr Higond Schärpffe et⸗ — ſchreibt / —— ſeyen wider dem: aus outer — ————— Heil er darzu genommen damit es einen lieblichen Ge— ſchmack habe, Esvermelder auch * ah man rl cuetr liſch Rocke "Es plaud —— en ee ewiß ſagen / —— vnd Wuckuns —— dergleichen Schmachheiten auffge- — hatten Habenvfolches Pulvers vnd Kümmel gleichviel Alenus ſchreibt / daß die Raucken faſt hitiger zuſammen genommen / vnd darvon genuͤhet. — x u Fr —— rg twird derohalben fehreibe/fo man die Wurzel in Waſſer Zerbrosene . dem |. —— ] i br Schfferder i san dad um * — —— ochene Bein 3 Se — Safe herauf Ar Pyrr iij © 838 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / A fie Maalieder geſtrichen / fol das Geſicht laͤuteren: F * Gemeiner Senf. * en Vnd der Saame widerftreber dem Gift der Scor⸗ Sinapi api) folio. Gifft. pionen vnd Spinnen. Die Wurel getocht / vnd Pflaſtersweiß übergele- get / zeucht die Beinſchieffer herauſſer. Es wird auch auß den samen ein ſehr kraͤfftig Waſ⸗ fer gebrandt.] Das XXXL Gap. [Bon dem gelben oder rothen Senff. * Gelber oder rorher Senff. Sinapi rapi folio. — ——— en en echten — aber ſpitziger dann an den vori⸗ gen: Die Blumen find weiß / zu zeiten gelb / vnd fol- ——————— rotlech⸗ —— Saamenverfihlofen. - in Ba Dir wide fi mit StengelzDlärtern vnd gifen dem zahmen gleich /doch kiemer vnd kürger: Die Biu⸗ ä mei aeberder Oaamı rorhfähnwargmwächpeauffoem Feld / offt vnter dem Getraͤt id, a Dr 1 — BR Enffheißr Griechiſch zme — Arabiſch F ardei Lateiniſch Sinapi. [1.Sinapi rapi folio ve er — Pli- api, * r.Caft.pri Marl .ac.Cef. nfe,Cc Di Lan. Lugd.deie Beier — VE er 1 vi in ren z — ae — burſæ paftoris fo Niderländifch Moſtardt: Diofcorides,daß der gelb — Frantzoͤſiſch Seneve. — Su ae an li im one —— Spauiſch Moflaza. Bohmiſch Horcicr, | —— —— DasAnder Buch / von Kräutern. 839 A let werden / ſchreibet er / der vollnwachſen iſt / faſt roht / F Euſſerlicher Gebrauch des Senffs nit duͤrr vnd trucken / ſondern wann er zerſtoſſen wird / ER den falten langwirigen Gebreſten dcs menſch ⸗ daß er feucht ſey / mit einem gelben Safft / vnd jnnwen · Siichen Leibs / wird dieſer Senff gar niglich gcbraus dig gruͤn anzuſehen. Iſt warm vnd trucken im vier· cher: Sonderlich daß man din apiſmos dar auß ma⸗ ten Grad. chet / als daß man den Senffſaamen mir Feigen ver⸗ Innerlicher Gebrauch des Senffs. miſche / vnd wie ein Pflaſter aufflege/darzır dann ek» ES wird der Senff mehr euſſerlich dann innerlich Liche auch Sawertheig rhun: [Die gemeinfte Form gebraucher; Vnd fürnembiich harer feinenbrauch iſt dieſe Nimm gute feißte Feigen laß fie ein gangen bey den feißten Wuͤrſten / bey feißtem Fleiſch vnd Ge⸗ Tagin Waſſer erweichen / darnach trucks durch ein bratens. Es werden aber auff mancherley weiß Sal-. Sieb / thue zn dem durchgeriebenen Senffineel viel o⸗ fen vnd Eintuncken darauß gemacht; Etliche nem der wenig / nach dem es flarck oder milt ſeyn fol: zum men das Senffmeel/ fehtirten füllen neuen Wein ſtarcken nimm zwey theil Senff / vnd ein cheil Feigen / oder Moſt daruͤber / laſſen es darnach in dem Gefaͤß zum linden zwey theil Feigen vnd einen Senf. Wo fichen / rühren es die erſte Tage etliche mal wol durch⸗ aber die Glieder vnd die Haut gar zart weren / vnd der B einander / vnd behalten es dann zum Gebrauch / vnd G Mangel nechſt vnder der Hant / ſo nmmm mehr Brot garn meibz iſt dieſe Salſe gut genuͤtzet / den Harn zu fürdern/den fürdig Feigen oder bein zuvor den Senffein weil in a groben Schleim in der Bruſt zu zerrheilen vnd auß⸗ Eſſig / dann alſo wird die Schärpffe des Senffs ger bein. zuräufpern. a 8 ringert. Nlſo auffgelegt / ſagt Dioſcorides, biß ſo lang Andere vermengen die ganze Koͤrner mit reinem die Haut roi wird/ aͤnffige die Schmertzen der Huͤfft Hafeme - Honig / vnd gebrauchen fich deffen bey der Koft. des Miltz / vnd iſt gut zuallen langwirigen Wehethum ⸗ Mus ſchmer⸗ Etliche nemmen guten Weineſſig / vermiſchen den · ¶ ben Vnd fo mancg auff das Haupt legt / iſt er gut wir REN zeun* felbigen mir dem Senffmeel / vnd brauchen jhn bey der der den Schwindel / wieder das alte Hauptwehe / wi⸗ Hauptwehe, den. Koſt / welche Bereitung nicht boͤß iſt / dann alfo genutzt der die Fallendſucht vnd den Schlag / darzu er dann ne iſt er dem Magen gut / und macht einenguren Appe fonderlichgebrauchtwird. tit zum Eſſen. [Die Pflaſter taugen nicht in allen Kranckheiten / Es beſchreibet Marrhiolus ein andere Art / ſolche auch nicht zu allen Gliedern dann durch ſolche etliche/ Salſen zu præpariren: Man ſoll nemmen j. Pfund als Ohren / Nafen/m. garverbrandt wurden: dero⸗ friſchen Senff / denſelbigen in einem Retbtopffe zerſtoſ⸗halben nicht le htlich ohne raht eines erfahrnen Arge ſen / heiß Waller daran gieſſen / vnd jhn wol reiben / es zu gebrauchen ) er ie . C darnach zudecken / vnd auff den andern vnd dritten „7)_ So man Senifmeel mie Lavendel oder Mayen, Tag widerumb wolreiben; Wann ſolches geſchehen / Neblumeneſſig und Bibergeyl vermiſchet / vnd die Glie⸗ ſoll man vj. Pfund / oder j. Noͤſſel guten Moſt daruͤber der warm damit reibet / ſoll ein gut remedium ſeyn. gieſſen / in welchen Quitten weich gekochet geweſen Es ſchreibet Dioſcorides fo man Senff flein zer⸗ ſeyen / vnd durch den Durchſchlag getrieben faſt auff ¶ ſtoſſe / vnd für die Naſe halte / mache er Nieffen: Auff eig ”. jPfund / darunder gerhan Näglein ond Zimmetrin, gleiche weiß gebrauchet / ſey er denen behuͤlfflich / ſe mit pywerfugr: den jedes ij. loth / dieſe Stuͤck ſoll man alle durcheinan der ſchweren Sucht beladen ſeyn / vnd dͤn Weibern ſo der miſchen / vnd zum Gebrauch behalten. Vnd fo propter uteri ſufſocationem dahin fallen / Imit Ep man dieſe Salſe nicht fo ſcharpff haben will / ſol mehr fig vermiſcht / fuͤr die Naſen gehalten / treiber die Mur⸗ Moſt darzu genommen werden: An ſtatt des Moſis zer hinderfich,] fell man einen ſuͤſſen Wein mit Zucker ſieden / vnd Senffmeel in Betonien oder Lavendelwaſſer ge Tieffer denſelbigen darzu gebrauchen. than / zu einem Pflaſter gemacht / vnd auff das beſchor⸗ Schaft. ¶Etliche thun darzu eingemachte Pomerantzen ⸗ ng Haupt gelegt / iſt gut den jenigen / fo vom tieffen ſchaͤlen / in kleine Stuͤcklein erſchnitten: Vnd dieſes Schlaff nicht koͤnnen erwecket werden. nennet man in Italia vnd Hifpania Muſtardam, Duͤrꝛ Senff zu Pulver geſtoſſen / vnder Seiffen · F D quafı Muftum ardens, dag iſt / gleichwie gebrandter I waſſer vermenger/ vnd die Hände damit gewaſchen / ſürdern Moſt: Sie iſt lieblich / reizet den Iuft zur Speiß / vnd macht ſie glatt. h fürdere die DAuwunßg . y n Simeon Sechi ſchreibet / daß der Senff dem Milz Solen an Fuͤſſen ſtarck reiben mis Eſſig darinnen Dierägig wol thue / ſo von vieler Fe uchte vnd Winden geplaget Senf geſo wrd Erwerde auch märlich gebt auchet in den vier- im die tägigen Febern / ſo von verbrandtem Schleim verur Hham | fh wird.. gleich viel mic [Mir Feigen vnd RT zerſtoſſen vnd einge · ¶ nomẽen / vnd ein gute weil nommen / vertreibt die Waſſerſucht J Hirn von boͤſer feuchte / dient zum 38 In Wein n vnd gett Ei Morgen nüchtern vbe en / behuͤtet vor dem wich, Rn Er lag. I Ne Senffmeel mit Honig. vnd Waffer geſotten / iſt ein Berfäwone, —— Senffmeel mit Homg vermiſcht / Täfelein davon K gut Gurgelwaſſer zu dem verſchwollenen Halß und ver Hat. un, emachrralle Morgen einenuchrern geſſen / macht ein harten Reden 0.090. belle gute Stimm. Senffmeelmit Honig temperiert / auffgeſtrichen / gacı wad · Wider das alltaͤgige Feber / niit ein quint Senff / ¶machet das anßgefallene Haar wachfen/vertreibt auch fenmagen. Min seroßjhruond trincks im warmen weiſſen Wei / ein dieblaumenMläler. Dit Honigond Gaͤnßſchmalz „Find vor dem Froſt vnd lezdich in cin warm Beth. vermifcheond auffgelegerz Senff mit Effig getruncken / zertreibt den Stein. nen Blut. Mit Eſſig temperiert/ vnd angeſtrichen / hei⸗ geringe Senffin der Speißgebraucherreinigerdas Hirn / let die boſe dtaud vnd Fiechten. — eomyt den Augen nir faſt wolzift dam Magen gut /· ¶ Senfffaamen vnd Alan murtel herſtoſſen / auffdie Befausr, FE JJ ———— die groben nd ie überftüffige Feuchtigkeit : fürdert die nun Jar ond die Zeit der Weiberen: 840 A GSenff mit Eſſig zerſtoſſen / vnd uͤbergelegt / zeucht F das Gifft auß den Wunden / ſo ein Scorpion oder iehen. lang geſtochen hat. * a erandein Rau davongemch / vertreibet die Schlangen: Der ander en welcher weißlecht / vnd nit ſo ſcharpff iſt / geſtoſſen / vnd mit jungem Moſt vermi⸗ feheribehelt ihm lang füß: Darumb die Kauffleuth / welche den Weiſchen jungen Wein ins Teutſchland fůͤhren / legen dieſen Senff in die Faͤſſer oder Laͤgelen.) Von dem Safft deß Senffs vnd ſeinem Gebrauch. loſcorides ſchreibet / daß der Safft auß dem friſchen Saamen gepreßt werdet / vnd darnach Binder Sonnen außgedoͤrret. Diefer Safft mit einem Honigwaſſer vermiſchet / Beſchwollen gibt einen guten Gargarilmum zu dem geſchwollenen Da. Hal vnd harten Keel⸗ Gehörttar Plinius ſchreibt / daß der Safft das Geſicht flar ma⸗ machen. chend benemme die grindige Augenbrauwen / wann . Man jhn mit Honig anftreiche: Sy auch gut wider Bahnwche. das Zanwehethumb fo angeftrichen, Von dem Senfföl. Oleum Sinapinum, — Dis ſchreibet man folleden Senfffaamen ein Diieder, zeitlang in Baumöl sinbeigen / vnd darnach wol Huf außtrucken oder außpreſſen: Diefes Del fol faft aut eſeyn wider das Erflarten der Nerven oder der Glie⸗ der/ wider die Gebrechen der Hufft / vnd andern maͤn⸗ € geln / ſo von Kaͤlte verurſachet werden. Ohtenſauſen. Es ſoll auch diß Del gut ſeyn wider das Saufen der Ohren / Liber den andern Tag ein Tröpfflein da- rein gethany warn der Kopff genugfam purgiert iſt worden.) Grawe — Sch langen vertreiben. Moſt ſũß behaiten. mit dem Dei ſalben / fuͤt den grauwen Haaren ſollen verhuͤtet werden. Das XXXII. Kapitel. Ron Weafenffoder Hederich 1. Wegfenfl. Eryfimon I. Man fager auch daß die jenigen / welche das Haupt x gewinnet D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / I. Wegfenff- Eryfimon Il. 111. Wegſenff. Erxyſimon IM. Er Wegſenffſind dreyerley Arten fuͤrgeſtellt. 1.Daßerfte Geſchlecht iſt ein Kräntlein ſpan⸗ nen hoch / bißweilen auch viel hoͤher: Seine Blaͤtter ſeyn vngieich zerkerffet / an Farb weißlecht An dem Stengel kommen kleine gelbe Bluͤmlein herfuͤr Vbertombt ein kleines gelbes Saͤmlein / an Geſchmack etwas ſcharpff / wie der es kleine ſubtiele Schoͤtlein / ſo mir der —* ee 3 do 4 - E IT > S * N * DR * % \ vr Ar; EN — x“, N N AH — h R N N e / UF A RS —8 Si N N G i A * J. Wesfenf Senffiaame: Nach der Bluͤht ‚ deu. mit Waller vnd Honig vermenge vnd überlege. Auff Das Ander Buch / von Kraͤutern. 1. Gartenkreß Naſturtium. A ůͤber ſich in die Höhe ſtehen / darinnen bemeldter Safft E verſchloſſen ligt U. Das ander Geſchlecht iſt dieſem faſt gleich / allein DaAcnff. daß es groͤſſer iſt an Blaͤtteren vnd Stengeln / ſeine Blumen vnd Schoͤtlen vergleichen ſich den Raucken / außgenommen daß ſie kleiner ſeyn. II. Das dritte Geſchlecht hat ein groſſe gefriimre . Wurtzel dar auß viel auffrechte Stengel entſtehn / mit langlechten ſpitzigen Blaͤttern befeger / am Vmbkrriß ein wenig zerkerffet / mi Blumen vnd Schötlein dein vorigen gleich/ [vondichem wird auch gehandelt un. den / vnder dem Namen Myagris,oder Seindorterdag ander.) Sie wachfen gemeiniglich an den Wegen/daher fie den Namen haben : Bluͤhen mi - islioond Auguſto. Von den Namen. WEsſenff oder Hederich heiſt Griechifch Epuees. Lateiniſch Irio ¶I Eryßñrnum vulgare,C.B.Hie- robotane feemina, Brunf. 4. Verbena femina & Sinapi 7. Trag.Sinapi alterum genus fyl. Fuch. ico.Verbena, Tur.re&ta fivemas, uch;Lugd.Ery- fimum,Syhapifyl,fpecies,Gef.hort.Irio Matt.Cor. in Diofc.Lac» Lon.Lugd.CfIrio five Eryfimum, Ad.Lob.Dod.Caft.Cleome Ottavij,Ang. H.Eryfi- mum alterum ſiliquis Erucæ, C.B. Eruca fatıva, Ger.ico.] Welſch Eryfimo. Spanifch Rinchaon. Iran, göfich Velar. Bon der Natur / Krafft vnd Eigenfchafft deß Wegſenffs. HE Saame diefes Krauts iſt Warm vnd truchen H im andern Grad. Das Kraut wann es dir: ift / ſo wird es dem Saame etwas gleich geachtet / aber wann es noch feucht vnd friſch iſt / iſt es an feiner Krafft viel geringer / dann der Saame Innerlicher Gebrauch deß Wegſenffs. E ſchreibet Dioſcorides, wie auch Galenus und Plinius,daß wann man den Saamen klein wie ein B Meel zerſtoſſe / vnd mit Honig ineiner Sarttverge ver» Order menge / vnd eſſe / räume er die Bruft von dem groben Seat Schleim von den Flůſſen / vnd Epter: Defgleichen thue auch das duͤrre Kraut in einem Honigwaſſer ge⸗ ſotten / vnd ſagt Plinius, daß es alſo den jungen Kin- D dern gut ſey / davon getruncken: Sey auch gar kraͤfftig wider das Gifft alfo genutzt. Euſſerlicher Gebrauch deß Hederichs! loſcorides lobet diß Kraut wider den heimli⸗ chen Krebs / wann man den Saamen zerſtoſſe c gleiche Weiß gebraucht fol er gut ſeyn wider die har, te Geſchwulſt der Bruſt / vnd der Apoftemen fo man Parotides nennet/ wie Galenus pnd Pliniusdarpon ſchreibet.) 2 Das XXXI. Gap. — chreibet Matthiolus, (I, oa, : anfange zu wachſen / fen es mit den Blaͤt⸗ tern dem gemeinen Pererfilien Ähnlich: Darnach fo es in Stengel tritt / werden ſie an den Aeſten lang vnd ſhmal / deren etliche ein wenig zerterffet ſeyn. Der — helwie eine Dolde. 111. Das dritte Geſchlecht hat Heine Wuͤrte⸗ fand ein Si —— 841 111. iſt důnn ie weiſſen Bluͤmlein: lein / darauß kleine ſchmaie Stenglein tommen mit Steinert, — mean on rn Seren —— an em Chef Ft inrumden Döttlein verſchloſſen. Die Wurpeliflang ne Blätter find klein dem erflen Geſchlecht fatale ee — bvenig derterfft: Seins Blumen ſtehen an dem Sten · ¶ IUV. Vean hat auch in erlichen Bärtenin Kraufes Fre, III. Stenfreß. F Nafturtium petræum. — — ar AREA aa In Sa —— — 1740, FR N u FINE) PL DAN So R — —— Sr sy = 7 ——— 2 ; k YA ® ANZ U) — —— Son: NIS Br: ——— 3 ; (N —8 — FR * N ’ — — — — NS & | 8 DA 0 “ wR 1 Ey N 8 RM nicht kan vnderſcheiden werden / dann durch die Blaͤt⸗ ter ſo ſchoͤn breit vnd krauß ſind mic die Figur genug⸗ ſam anzeigt.] WVon den Samen. ö Kr heiſt Griechiſch Kagdawor- Lateiniſch Naftur- cum. [I. C album,Plin. Nafturtium, Nafturtium hortenfe vulgatum, C. B. Brunf. Ang. Matth.Cæſ. Caft.hortenie, Trag.Fuch.Tur.Lac-Ad.Lob.Dod. —— INaſturtium hortenſe latifolium, C. B. I a F * faamesfehreibt Galenussifeinerbrene * DEr Keejfenfaamerf nenden Natur zam Geſchmack fcharpff and zan⸗ ger: Das Kraut aber iſt etwas ſchwaͤcher / jonderlich wann es noch grün end friſch ft: Der Same iſt warm vnd trucken im vierten Grad. D Innerlicher Gebrauch der Kreſſen. — Ioſcorides fehreibtlib.2.cap.156.daß der Kreſ⸗ ereiben. ſenſaame ein Art Habe zu waͤrmen / ſey aber dem —— Fen nuwieder / bewege den Leib zum Stulgang / —* [rreibe die Gall durch den Stulgang / mindere das —* aufgeblaſen Miltz / bewege den Harn / bringe den Wei⸗ bern jhre Monatzeiten / bewege zu der Vnteuſchheit/ vnd treibe auß die Bauchwuͤrm / vnd ſonderlich wann man Roßmuͤntz darzu nimmet / ſoll er allerley Wuͤrm auß dem Leib treiben / wie Plinius davon ſchreibet. Es zeuget Galenus, daß dieſer Samelmit Waſſer vnd Honig geſotten / vnd die Bruͤhe darvon getrun⸗ Schuͤppen vnd Grinde auff dem Haupt. ER: * Ben ent Morgens vnd Abendts/] cin gute Kraffthabe Mir gebrandtem Wein vermifche, und aufdie Haut F "denzähengroben Schleim in der Bruſt zu zertheilen / E vnd denſelben außzůwerffen / vnd derowegen den jeni⸗ Sawerer · gen ſonderlich gut ſey / ſo einen ſchweren Athem ſuͤhren / em. · ¶ Afthmarici genennet / ſonderlich aber/foman jhn mit die Bruſt. codte Geburt eintrinckt. Alſo⸗ genpndgifftigen Thieren, Doſten vnd ſuͤſſem Wein, brancher / wie Plinius 1 — f * In Geißmilch geſotten vnd getruncken / benimbt das Wehe vmb die Bruſt. Mit Wein gebrauchet der Saamenjtreiber die rodre Geburt.] Es meldet auch Diofcorides, wie auch Fernelius, daß der Saame den Milsfüchtigen faſt gut ſey / wann man jhn mie Wein oder andern tauglichen Waſſern erſteht er den Schlan- K tinein Saͤckle warm aufgeiegt / benimbt dz Hufftwehe. D.Jacobi Theodori Tabernaemontani/ * IV. Krauſer Kreß. * Nafturtium crifpum. DIE Kraut diener auch wider den Scorbock. Der Säortet. Saamen zerſtoſſen / vnd mit Wein eingenommen von sten! Pint den jenigen dic hart gefallen find / zertheilet daggeflo- fer Gebluͤt / ſo man alsbald darauff ſchwitzet.] Euſſerlicher Gebrauch der Kreſſen. KReſſenſaame zerſtoſſen mit Honig vermenget / oder han er Xanch vor ſich ſelbſt im Mund gehalten / vnd gekaͤu⸗ dem Haupt wet / zeucht viel Schleims vnd böfer Feuchte auß dem sehen Hanpt herauf: Vad ſo man jhn durch die Naßloͤ- cher an ſich ziehe / reinige er das Hirn / mache nieſſen / vnd erwecke alſo die jemige / ſo in einem harten tieffen Schlaff ligen / ſchreibet Fernelius, vnd vermeldet auch lib. 5. cap. 24. ſo man den Saamen mit Honig ver⸗ miche vnd anftreiche / mache er das Milz tieiner ver Mir reiboauch die Randen vnd Flechten der Haut: Vnd gau lib. 6. cap. 9. fo man jhn mit Gerſtenmeel oder Ger⸗ . fienmalsen vnd Effig anfflege / benemme er die Hufft Dora · wehe / vnd fo man ihn mır Pech vermiſche / vnd wie ein Heben Tun aufficge / ziehe er die Pfeil vnd Dorner anf dem Leib. * 4 [Der Saame in Waſſer geſotten / vnd das Haupt gaar brief damit gezwagen / ſoll die Haar ſieiff vnd feſt behalten. gen. Mit Feigen vermiſcht / Pflaſtersweiß über die Ohr Zaluohre⸗ ren gelege/bringt das Gehoͤr widerumb. Mit Gebör. fehmatg vermenger / vnd üibergefttichen/vermeibet Die Gm ‚gelegeiseucht Blattern auff · In Wein ——— — Mann man den Saamen im Mund kaͤuwet / vnd vnder der lamen Zungen helt / br inget er die verlegene Dekhit Sprash- Sprach wider. Es ſchreibet Pliniuspon der Kreſſen / daß foman den Saamen mit Bonenmeel vermenge / vnd uͤber die Kroͤpff am Halß ſtreiche / darnach ein Koͤhlblat daru⸗ ber lege / vertreide es dieſelbe / und ſeye faſt gut darzu. Kor Vnd ſo man den Saamen mit ig uͤ Blutgeſchwaͤr le eig uͤber die gefoman Furuneulosnennerzmach eingaure % "Ein Rauch vom Saamen gemachet / dengifftigen Thieren.) — — m: den gan — | Das Ander Buch / von Kräutern. 843 | A Von dem Safftder Kreffen. F S. Barbellkraut Maͤnnlein. Barbarea mas. ES fol ver Safft von dem ganzen Kraut aufge, Bi Srrcker werden/ond zum Gebrauch gehalten: Dies ED 1 Saffe mir Frauwenmilch oder auch ander Milch durch die Nafein das Haupt gezogen / treibet auß die übrige a. ſich in der Gelbſucht in dom Hauyt ver⸗ lten hat. — a ” Diefer Saft mir Wetffemandornwaffer vermi⸗ ga cher zen moi na Br arzign. . [Der Saffı im Mund gehaleen / eucht auß die Prreine _ Fluß von den böfen Zähnen / ſaͤubert vnd reiniget alle” vnreine freſſende Schäden. De ER ER = Don dem gediftillierten Kreſſenwaſſer. Dis Kraut genommen init aller feiner Subftang) em serhackeondinBalneo-Mariz gebrennt / wann Sara es ſeine Blumen hat / iſt gut den Brieß vnd Sand auf Be der Nieren vnd Blaſen zuführen.[EröffnerdicHarn- gang / nd reiniget ſie von aller Vherliifigkeit: Eröffe zn met auch Verſtopffung der Lebet vnd dep Milz Rau· met die Bruſt / zertheilt den zaͤhen Schleim ſo vmb die ungen in der Bruſt fiat; Toͤdtet auch die Wahr im Birm sebwndtreibtfieang.] 0. a Mit Chamilien-.ond Beyfußwaſſer vermengt / vnd ir: getruncken / eroͤffnet die verfchloffene Mutter / vnd bringt den Weibern jhre verſtandene Zeit wider. [ Enfferlicher Gebrauch. verdem bad De⸗ Haupt damit gewaſchen oder genctzet bewaret N a De vor dem Haar auffallen, * H X | c —— die ehe eg FB ar 7 &sufnat- eher hefftig nieffen : errwccfsr alfodie Sthlaffjlichtigen/ SBarbeltenm Weiblein. ſo von Kaͤlte hekombt. | ———— 4 Em. IM Mund gehalten / zeucht den Schleim auß dem im Sau Haupt / darvon viel Schmertzen verurſachet: Den —— ee damit geſchwencket / hebt die die erlambte Zung Vber die Geſchwulſt vnd Knollen hinder den Oh⸗ ren gelegt / zertheilet die. Bareinigeeie HMeilet allerhand Vnreinigkeit der Haut / ſchwartz⸗ os hautn. lechteFlechten / Kraͤtze / Blattern / geſchwaͤr mit ſolchem Waſſer gewaſchen / vnd darinn genegterüchlein uͤber⸗ gelegt / reniget die vnreine Schäden. Zu den Durch⸗ ſchlechten mir Honig gemiſchet / ein lind Tuchdarinn 5 p Senetzt vnd vierfach auffgelegt / vnd fo es trucken wird I widerumb befeucht / zeucht die rechten Flecken herauß. —2 Mit doppeln Tuch über die Lenden gebunden oder nmi einem Schwamẽen / nimbt den hefftigen Schmer⸗ m Ken deß GriensZertreibt auch alle vnnatuͤrliche Ge⸗ — ſchwuiſt / Zeucht anf Dorn /Pfeil / Spreiſſen / etc. Das XXXIV.Gapitel. J Von EEE BE alt. . g fleichran Blättern Stengelny di ſch Ihre Wurtel iſt rund / vnd doch etwas knodechtig / auß welcher ein runder / fatßter ſtengel waͤchſt an welchem kleine gelbe Bluͤmiein herfuͤr kommen / weiche wann Di X | fie verfallen / folgen kleine runde Schoͤttlein hernach / — —— \ | in welchen derfrohtfarbe)Saameverfhloffenifi: Die 3.) Trag.Lon.Caft. Scoparcgia, Fuch. ico. Ang’ ¶Broliaͤtter ſind rund / breit vnd etwas geſpitzet/ deren ſich Sarbaræ herba, Fuch. Gel hort. Pfeudobunias, Bi rermaspergleihen. Dod.gal,Nafturtium paluftre, Gef. hort, hyber- — — Er | Kamge) x f k 2 Bart er —— Garda be [Enatiich Winter Krejfie.] eesekmiisehne 7 darvon Lobeliusin — — * * es fen DasPfeudobunias oder Pfeudo- 5 Eu 844 A Donder Natur/Krafft vnd Wirdung F des Winterfreß. Wann man das Kraut im Mund kaͤuwet / gibt es erftlich etwas einen feharpffen Geſchmack / dar- * zeucht eg ein wenig zuſammen / darauß abzuneh⸗ men iſt / daß es warmer vnd truckener Natur ſeyn muß : Fuͤrnemblich aber der Saame. Von dem Gebrauchder Winterfreffen. D s wird im Winter an ſtatt des Kreß gebrau Sqharboc. wird auch wider den met.) Leonhardus Fuchfius (hreibetjpaßesein ſonder⸗ Zanıe Wan lich gut Wundkraut ſey / fuͤrnemblich aber werde es ge⸗ denund de hraucht zu den vnſaubern vnd faulen Wunden vnd — Geſchwaͤren in welchen es auch das außwachſende p Sleifch verschre. und - [Der Saamen fo ſehr ſcharpff / treibt den Harn / a das Grieß / vnd zertheilt den Stein.} as Das XXXV. Kapitel. Bon Gauchblumen. I. Gauchblume. Cardamine I, F —— ——— N ee 7 AN ER () v Ü) 07 N AN 1. o\ Ermilden Kre — len: — den etliche un Shan Authore vorgefteller. 1. Das erfte Geichlecht har ein ganz faſe⸗ — Wurtzel / darauß runde ſchmale Steng⸗ fein wachſen faſt einer Elen lang mit etlichen Neben aͤſtlein beſetzet: Oben an den er cheinen weißlechte Blumen eines ſcharpffen 10 g Dlätter vergleichen fich bey nahe den Brunnenfref & E gen, alfein daß fie kleiner ſeyn / fuͤrnemblich aber die / jo der nechft an den feinen Stengeln bey der Wurtzel wachſen / vnd auff der Erden außgebreitet ligen: Die ander Blätter fo oben an ſtengeln ſtehen / ſeyn kleiner vnd fpigiger-[Diefe finde man auch in Gärten mir ge fülten Blumen.) 1. AL Das ander Geſchlecht iftbemeldtem faſt gleich, Bauhbism. allein daß feine Blätter etwas groͤſſer / vnd sin wenig gekruͤmbt oder ombgebogen ſeyn. ıı. BI. Das dritte Geſchlecht ift den vorigen an Wur · Vonchbium · tzeln Stengeln vnd Blumen bey — außgenommen / daß ſie etwas leibfarb ſcheinen: Die = D. Jacobi Theodori Tabernaemontant/ 1. Gauchblume, Cardamine II. II. Weiß Gauchblume. Cardamine IL Speciesalterafloribus ladteis. DO Pan 2 Bam kn am | ir. DasAnder Buch/von Kräutern. 845 F A IV. Gauchblume. V. Alpganchblume. Cardamine II L: trifolia. Cardamine alpina. VI.Es beſchreibt C.Chufins noch ein befondere Art, vi. der Kreſſen foda Plantula Cardamines genennet Autrcſis · wird.LDeffen Blätter auff der Erden ligen / den Maß. liebenblaͤttern etwas gleich, der ſtengel ſo einer zwerch Hand hoch / hat wenig Blaͤttlein / an deſſen Gipfel et» liche weiſſe Bluͤmleim welchen lange Hiſſchen folgen / in denen ein kleiner rotfarber Samẽ / ſo etwas ſcharpff / N verſchloſſen: Die Wursel if tlein auff der Erden fladtende. Diefes find man auff dem Schweiner Ge⸗ Winde verfuͤhret wird, Sie fommen- im Aprilond Mey herfuͤr. u VBondenftanın. NEID Kreß oder Bauchbtums[over Wisfenfref] 1° wird Cardamine genenner/ oder Nafturtium fylveftre. TA. Nafturtium pratenfe m flore C.B.pratenie(vel 3.) Trag. Gel Tur e Fuch. {ylveitre, Lon. Flofcuculi Brunf. Dod. Hiberis, Fuch.ico. Lepidiumminus,Cord,in Diofc.Sifym- brium Cardamine, Dod. gal.Lac.Lugd.Cardami- ne altera, Lob.Lug.Ger.alter2 impliciore,CJuf. . hift.latifolia,Ger. I.Nafturtium pratenfe folioro- tundiors, flore majore, C.B. Cardamine ſiye Si- br.alcerum Diofc.Lob.Cardamine,Ger. III. Cardamineladtea,Ger. I V.Nafturtium alpinu trifolium,C.B.Cardamine trifolia Lob. L alpina i.trifolia, Cluſ. pan. & hift.V.N. pinum tenuiſſime divifum, C.B.N Gef. inepift. Cardamine alpina 3 lu ‚K pan &hift. Thlafpimontanum minimu ıgd. \ VI.Nafturtium alpinumbellidis foliominus;C.B. BREI i \\\ Planrula Cardamines zmula & Sinapipumilum = AVENDEN ;;; Ai Re — em 2 i Coeckoecks Bloemen. mocks. gel ankom̃en / ſeyn weiß gleich den andern: Die Wur⸗ re Paferagefaunag.]) | Alpi: Wonder Natur Kraft vnd Eigenjchafft } särter 4 „der Bampblumen, i neifsrhie ZI milde Kreß iſt warm ond trucken im vierdten ð Doch im as fencher dann die gemeine Krsß, Diof fie habe eine hinige brennende Natut an Qaga Bon 346 a Von dem Gehrauchder wilden Kreflen. Eiwer ſchreibt / daß diefe Kreſſen einerley Krafft vnd Eigenſchafft haben mit dem Gartenkreſſen: — ſie auch auff gleiche weiß koͤnne gebraucht me Gebrauch der wilden Kreffen. e weile Gauchblumen in Laugen geforten/ vnd De das Haupt darmit gezwagen / vertreiber die Laͤuß — vnd hat eine Art zu trucknen vnd an ſich zu rt das Haupt gene ſoll die Roͤthe der Augen vertreiben, ſoget Das XXXVI. Cap. Von Brunnkreß. 1. Brunnkreß. Sifymbrium aquaticum. I. en — — — Die er⸗ ———————— zus mit einem holen ſten⸗ DE gi anderthalb Schuch hoch / daran fehr klet⸗ ne weiſſe Bluͤmlein herfür foren : Die Blätter feyn erſtlich flein vnd rund / darnach feheinen fie ats wann fie etwas gerfehniteen weren. Seine Wurzeln ſeyn * reine * weiſſe Faſeln / gleich einer Seiden. ann die Blumen verfallen / fo ſchoͤtt⸗ fein hernach / in welchen kleiner ge Me E verſchloſſen iſt. IL Das ander an hat eine diinne — faſelechte Wurtzel / feine Blaͤtter vergleichen nahe den erſten / ſind doch nicht ſo rund / —— = aut ähnlich’ oben an den Stengeln findfieet- mas lang ſpthig ond zart. An dem Gipfel der Stengel erſcheinen viel kleine Aeſtlein / gleich einer Dolden zu- —————— —5 viel kleine Blůmlein erfchet, nen / dem vorigen gleich. Sie — an den Walferbächen vnd auff den Wafern ur ge Bluͤhen — damit zu kuͤhlen · — K Der —— Zröpfling D. Jacobi Theodori Tabernaemontant / II. Brunnkreß. Siſymbrium aquaticum. II F Don den Samen. BRunntreß oder Bachpungen heift, Griechiſch Kagdagirn. Lateiniſch Sifymbrium aquaricum, Sion aquaticum, Nafturtium aguaricum, Anagal- lis aquatica,Sifymbrium cardamine‘ [ Na- fturtium aquaricum fupinum.C.B. Nafturtium Am mag =} ag.Lon. Dod.Silymbrium ac erer ardamine,Diofe. Ve la Galeni,AngsSi d.pal. er odorarum,Er.Cord. Sifymbrium aqua ‚Mart.Cf.Caft.alterum, Cord. in Diofe,Gef.hort. Thal. tertium.Lac.majus, Cer. Sion Cratevæ Erutzfolium,Lob.] Welſch Gorgole- fe or ser IFranͤſiſch Laberle. Spanifch Rabacas. 1 fgtıocrländifch water Kreſſe: Engliſch water Kreſ⸗ ſe. Boͤhm iſch Rzericha Potocnij.] Von der Natur/Krafft und Wurckung der Brunnenkreß. Rrunnkreß iſt warm vnd aucen / im anderen Grad warn ſie noch grün vnd friſch iſt Wann fie aber dr worden / iſt ſie higiglim dritten.] Innerlicher der Brunn⸗ Mind Bruntreſſen noch jung of ſeyn / werden fie an vielen Orten in tgebraucht: Der gemeine Mann vermeinet den Gen gen tröpffling harnen / vnd if gut wider das Gurtzen deß arm "Brımneref wie ein Salargeffen weiber den Gtieß Grieß vnd vnd den Harn: Iſt gut den Milz ſuͤchtigen / denen die —— Miltz verhartet iſt Vnd iſt nutzlich den jenigen / wel⸗ = + ie menge bchme | en {4 ag ge —— — Plinius; In Wein geſotten vnd getruncken / [und auch über ee 3 — A L[Diefesiftsu den junerlichen Verſtopflungen vnd F Yerfiepfung Faͤulung der Leber vnd deß Milg gar nunfich gebrau⸗ Raung chet worden / deromegen es nicht alleinden Waſſer⸗ nn füchsigen gar dienſtlich / ſon dern noch vlel mehr den je⸗ Baferfühs nigen / welche mit dem Scorbock beladen / welche Base. Kranckheit in Sachſen vnd Mitternaͤchtiſchen fans den gar gemein iſt / etliche Tag davon getruncken. Euſſerlicher Gebrauch der Brunfreffen. ES fepreiber Diofcorides, daß man das Kraut fol serftoffen vnd die Nacht auß uͤberlegen / fo verrreibe Abbe det es die Flechten vnd Raͤude der Haut / doch daß man es deß Morgens widerumbabwäfche: Sey auch gut den jenigen / ſo von der Sonnen Sig verbrandt ſeyn. Es wird auch gebraucht wider den Brand / in But⸗ Bad. ger geroͤſtet vnd auffgelegt/ ſoll den Brand wolheulen. B [Es iſt auch gut wider allerley Thier / ſo da ſtechen / er als da ſind die Hurnaͤuß vnd dergleichen / uͤbergelegt.) Bon Brunkreſſenſafft. — ESwird der Safft von den Brunenkreſſen auß der Doms. ganzen Subſtantz dieſes Krauts außgepreſſet und gelaͤutert. Dieſer Safft if gut viden das Gurnen vnd wien Brechen deß Magens: Eröffnee die Verſtopffung deß Miltzes vnd der scher. [So man will wachend machen / ſoll man den ſafft mit Eſſig vermiſchet in die Naſen thun) Bon Brunkreſſenwaſſer. J* Auguſtmonat ſoll man Kraut vnd Stengel zerhacken vnd in Balneo Mariæ außbrennen. treiben: Wie auch die verſtandene Zeit der Weiber: im Dyut auff die Verftopffungder Leher ond deß Deilxes, ZIe man diß Delbereien folaft im coflan dhet / vndinfiirhergehenden Capitlen offımals ange» Men. ige Dieſes Del wird fonderlich gelobt wider die Fi⸗ ſeeln / diefelbiae zu heilen vnd rein zu halten / über den richen / oder auffgelegt. Das XXXVIL Gap. Das Ander Buch / von Kräutern, ee Orhrbans „, DIE Warfer iſt zu oberzehlten Gebrechen faft aut / wi Harn fürnemblich aber den Grieß / Sand vnd Harnforriu H 847 I efesKraurhar ſeinen Namen von den blaͤt⸗ tern / ſo rund zuſammen gethan ſind / wie ein loͤffettrant Loͤffel / welche ſattgruͤn vnd lange ſtiel haben: An den Stengein find weiſſe pierhlättige Blumeny auf welchen die runde Hilfen wachjen / in denen der Saamen ſo klein vnd breunlich verfehloffen. Mächkt german feuchten Orten am Meer in Niderland / ale Holland vnd Frießland. Es wird auch in Gaͤrten auf⸗ gebracht / ſo es an feuchten Orten geſaet wird: Bluͤht getmeiniglich im Meyen / das ander Jahr nach dem es geſaͤet iſt. Von den Namen. effelkrant wird Lateiniſch Cochlearia, Cochlea- ria folio fubrorundo,C.B,Cochlearia,Dod, Gef. G hor.Lug.Cam.ep.Mat.Talephiß,Lac.Britannica, Gef.hore.Cochlearia Batava.Lob,genannt/Nibderf. Lepelcruyd. Engliſch Scurvia grafie/Spoonemwsort.] Von der Natur / Krafft vnd Wirckung. Deffatrau iſt warm vñ trucken / dem aruͤnen Kreſ⸗ fig mit dem Geſchmack vnd Natur aͤhnlich / oder dem Brunkreß / dazu es etlich rechnen. Gebrauch deß Loͤffelkrauts. | DSF wird ſonderlich wider den Schorbeck gelobet / Etorsse. foman das Kraut mit Milch oder Wein ſiedet / vnd das etlich Tag nacheinander irincket. Der Safft darvon mir andernoder in einer Con⸗ ſerv / over dergleichen gebraucht / bringt dieſem Kram⸗ cken gtoſſen Nun - =... Das XXXVIIL — — xt * sy * er finden: Anden Stengel. Daga ij erfehrhe 848 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / A erſcheinen kleine weiſſe Blümlein wie am Meerꝛettich / F 1. Groß Wegkreß. nach welchen ein Heiner Saame erfolgt : Die Wurgel Iberis. I. iſt dick [weiß / lang / am Geſchmack wie die Blaͤtter R W⸗ feharpff 1 in etlichen Nebenwurtzeln abgetheilet. Diß Gewächsfombt in den Gärten herfuͤr / vnd iſt übel wi⸗ darumb u vertreiben : Blüher im Junio vnd Julio / Cmwächfk auch für ſich ſelbſt vmb Mompelier in Franck · reich / deßgleichen in Francken.)] FFefferkraut / Ingwerkraut oder Senffkraut wird Griechiſch genennet aAex i⸗uo⸗. Lateiniſch Piperitis, Lepidium,Raphanus fylveitris.[Lepidium latifo- ‚lium, C.B. Pipericis; Brunf. Lon. Dod. gal.Lepi- dium five piperitis, Trag. Match.Cam. Lepidium B magnum,Fuch.Tur.majus, Cord.hift. Lepidium G Diofc.Ang. Lepidium Pauli & Plinij,Mart.Lugd. Czf[.Plinij, Lob. Dod. Raphanus fyl.offic. Lob, Ger] Frantzoͤſiſch Paßerage. Welfch LepidioLPiperela) Ar abifch Sertaragi.Spanifch Naftori. Boͤhmiſch Pipe“ rat. E agliſch Dittammer / Dittander / Ditany /Pep⸗ perwoort] Niderlaͤndiſch Peppereruyt. Von der Natur / Krafft und Eigenſchafft iſt warm vñ trucken im vierten Grad / andere woͤllen / es ſeye warm im vierdten / vnd tru⸗ chen im dritten /) alſo auch daß es die Haut rot macht ⸗ vnd Blaͤtterlein erweckt / wenn man die bloſſe Haut darmit reibet. — c Innerlicher Gebrauch des Pfeffer H > EinGehrandiffiienembtichinSatfenmiip N. Groß efemfrant/ fig und Salz abbereiret vnd genuͤtzet / letliche be⸗ — Iberis. II. ne ER Y re &4 R GBebärende 8 end vf Beber von jhrer Bin abheiffen.] Se Dep _ Galenusfehreiber/ daßes gleiche Krafft habe mit D dem Bartenfrep/danonim 32. Capitel dieſer Section I} Meldunggeſchehen —O > ON Er geaenwertisen Keeffenfepnd oenerfep — 2 . \% e Ey i Br I Arvreine fo groß Weatreß non dem Auchore ge ap ber groß Beſem⸗ Das Ander Buch / bon Krautern. 849 A Blaͤtter ſeyn gantz ſpitzig vnd ſchmal. Sie zur ges! F Das EI; C apitel. 4 er — ereee * ee VWVron den Namen. & Westreß heiſt Griechlſch vnd Latetniſch Iberis, [Lan Thlaſpi fruticoſum incanũ, C.B.Thlaf- i incanum Mechlinenſe, Lob. Lugd. Cluſ. pan. & Bin. IL Iberis Nafturtij folio,C.B.lberis, Caft.Ibe- ria Cardamätica,Ger.Lepidiuin campeftte, Ang.] Boͤhmiſch Stenicnijt. Von der a ie od Wircuns Kräuter ſeyn warm vnd trucken im vierten hu fon namen union u: ® green, Es geben erliche fůr / ſo man die Wurgelan’® > nahe. Das XL. Sa Beta Ofen Sat Wurtzel kommen ru Relmii glätten Blättern bi eine werfallen,biersen Re —— er Be t iſt mir wann as Merbapten! Oefhmaste palschgefipcpen tleine weiffe Bluͤmlein erſcheinen / welche wann fie verbluht haben / ſo erfolgen an beyden Seiten der ſten⸗ gel viel Taͤſchlein / welche ſich mit jhren kurtzen Stielen nem Loͤffel vergleichen, darınn feiner vnd ſchwartzer Saame verſchloſſen ligt / [ die Blaͤtter find Fingers lang / einwenig faͤrßt / vnd begreiffen den Stengel ſo IL. En iſt das ander Geſchlecht ſaſt gleich / al⸗ —X — pe mammen Cretiſcher Bauwrenſenff · Thlafpi Creticum V. D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / A Groß Bautsrenfenfl. F Thlafpi majus III Griechiſch Thlafpi. ThlafpiGracum polygonati folio IV. ſtehen: Vberkombt nut ein ſtengel / welcher ſich oben in viel kleine Zweiglein zertheilt / daran fehr kleine weiſ⸗ ſe Bluͤmlein herfuͤr tommen: Nach welchen ein klei⸗ nes Saͤmlein erfolget. All. Das dritte Geſchlecht hat ein geringe Wur · ¶ tzel darauß ein grober dicker / runder ſtengel erwachſet : Bros Date Blätter verlgeichen ſich gantz vnd gar der groſ⸗ kenſanff. fen Sawrampffer: Mit Blumen vnd Taͤſchlein dem Vungeriſcher Bauwrenſenff. hlaſpi pᷣannonicum VI: — * ' Das Ander Buch / von Kräutern, A Thlafpi von langen Dock mit Blättern dem kleinen F j Ruhrkraut gleich. Thlafpi Narbonenfe centümnculi anguftifolio, Alyſſon Italorum VII. Beu n Thlafpioleraceum. IX. IV. Das vierdte Geſchlecht hat ein kleine zaſechte Wur tzel / darauß female Stengel erwachſen / mit vie, E len Nebenaͤſtlein / an welchen viel kleine weiſſe Bluͤm⸗ & fein herfuͤr kommen / wie ein runde Dolde zuſammen geſenet· Anden andern Stengeln fommen groͤſſere Blumen herfuͤr / nach welchem kleine runde Knoͤpflein kommen / in welchen der Saame iſen iſt. Sci» ne Blaͤtter ſo vnden am ſtengel ſtehen ſeyn der Weiß⸗ wurtz gleich / allein daß fie kleiner ſeyn / lang vnd ſpitzig / ligen quff der Erden rings vmb den Stengel außge⸗ breitet / die andere Blaͤtter find ſchmaͤler vnd ſpitziger. V. Das fuͤnffte Geſchiecht beſchreibet Lobelius Serujgr in ſeinen adverfarijs daß es habe serferffte Blaͤtter / . fiürnemlich die vnderſte / fo allhie nie fenn abgemahlet. Der Stengel Elen hoch mit vielen Nebenzweiglein beſennt / an welcher Gipfel viel gehänffte leibfarbe / lweiſ⸗ 851 Thlaſpi von langen Dock mit vielen gehaufften Bluͤmlein. Thlaſpi Narbonenſe vmbellatum. VIII. ſe / rohte] Bluͤmlein ſtehen / welche ſich einer Dolden o⸗ der weiſſen Holderbluͤht vergleichen: Mach der Bluͤt finder man viel fleines Samens in den Taͤſchlein am Geſchmack gang feharpffond hisig : Die Wurscift Hein mit vielen Fafeln behenckt. [Diefes ift ohn zweif⸗ fel abgemahler worden zur Zeit wann es Saamen ge⸗ tragen dann es alsdann alfo langlechte ſchmale / ſpi⸗ tzige Blaͤtter und aͤſtige Br bringst, Dieſes dul⸗ aa uiij de * 852 D. Jacobi Theodori Tabernaemontant / Agendt weiß Bauwrenſe Ugend weiß Bauwrenſenff⸗ Thlaſpi 3 ben pm. I, Thlafpı X 11. album fupinum. II, — er ——— det bey vns ——— aber nicht alein (auch aleich Oben am ftengel kommen eine Blüm- durch den Saamen / ſondern en fein herfuͤr / mit vier weiſſen Blaͤttlein welcher viel zu⸗ — * forepflangen.] ſammen geſetzet ſeyn wie cin Dolde/ohne einigen Ge⸗ eſchl ru —— Re i * — il. Das Ander Buch/ von Kräutern. A Stechender Thlafpi oder Bauwrenkreß. Thlafpifpinofum XV. Kein Schiochafpt | Thlafpi XVII elypearum minus I. Bw Er gend auffder Erden äufbreiten. ¶ Iſt niche ſo ſcharpff wie die andere / ſondern etwas ſaͤurlichh ·. — E VI. Das achte Geſchlecht traͤgt oben an dem ſten⸗ We aron gelvtel gehaͤuffte weiſſe Blumẽ gleich ein⸗ 1. dnguodeg, den Seine Wurzel iſt gering / darauß viel ſchmale runde Stengel wachſen / mit kleinen zerhackten Blaͤt⸗ kein befent: Der Saameifteines fharpffen vnd hikie gen Geſchmacks — ie IX. Das neundte Befchlecht iſt dem erfien ganz Pawrifenfr. gleich und jederman wol befant.[Blüher bald im An⸗ fang deß Frühlings’ vergeher auch bald daßes im Mayen nicht mehr zufinden: Welches gemeiniglich an vnd in den Kebbergen in ſtarcken lettechten Grund wächft.] * x X. Das gehende gewinnt einen ſchmalen doch ſtar⸗ den, cken Stengel / auffwelchen fine weiſſe Blumen wie ein Korn erſcheinen. rweiſſen dol⸗ 853 F Klein Beſemtraut. Thlafpi minusGermanieum XVI. m > Se. v2, Yan DR KAENZ SR A 8 * — > VRZ” NEE DAY) DO 17 9 —WB Je, J — — ——— eei Sehitebefennfran. re; XI. Daseilffte hat viel kleine dicke und etwas brei⸗ x te Blätter auffder Erden rund vmb den Stengelhe, Lgend weiß rumbgelenet:. Die Wurzel iſt weß und zaſecht/ dar, "Doreen K außder Stengel erwächft eines Schuchs hoch mir - kurtzen ſchmalen Blättern befeer; Seine Blume iſt weiß / vnd der Saamerundlcht. 1 XII. Das zwoͤlffte Geſchlecht iſt dem vorigen an an Wurtzel vnd Stengeln gleich / ſeine Blaͤtter ſind klei⸗ Fer - ner vnd fpigiger / ligen rund auffder Erden vmb den ; Stengel her / wie in einem runden Zirefel oder Kreiß / als doppel aufeinander geleget / trägt feine Blumen auff den Stengeln wie ein Dolde. XL Das drengehende befchreibt Lobelius kuͤrz _ xın. lich / daß es viel Aeſtlein habe / weit außgebreitet / mit Be vielen ſchmalen Biattlein / dem Leucoio marıno mi- nimo gleich: An den Stengein kommen viel weiſſe Bluͤmlein — ‚Der Saame ſey eiwar breit vnd die W h. | —* XIV. Das 34 D. . dacobi Theodori Tabernaemontani/ Kleineſt Thlaſpi. F Creticum Galeni,Ang. drabz folio, Ad. Lob. lati- Thlafpi XIX, Clufjminimum, us,Dod. platycarpon, Cam. 11. Thlafpi arvenfe Vaccariz incano folio majus, C.B.latifol. Fuch. 5 Yur.primum,Mars.Lac.Caft.Lugd.alterum,Dod. Lugd. 3. five Crarevas,Ang.minus Cord.in Diolc, minuslatifol.Lon. vulgatils.Vaccari& folio, Lob, vulgatifs.Ger. officinarum. Colum. 111. Thlaipi arvenfe Vaccari& laro levique folio, C.B, majus Ger. IV.Thlafpi Alyfson dittumcampeitre ma- jus,C.B, Alyflon,Match. Ang.Lugd.Cam.Thlafpi Grzcum,Lob.ico.Ger. V. Thlafpi umbellarum Crericü Iberidis folio,C.B. Drabafive Arabis,aut Thlafpi Candiæ, Dod.Geſ. hort. Lugd. Thlaipi 4. Match.Lugd.Creticum;Gel. hort. Cæſ. Cam.Can- die umbellarum Iberidis fol. Lob. Candiæ Get. VI. G Thlaſpi montanum glaſti folio, C.B.ı. vel mon- tan.peltatum,Clu£.pan. & hift.pannonicum,Lob. ico.Ger,Vil. pi Alyſſon di@&um maritimum, C.B. Narbonzale. centunculi anguftifolio, Ad. Lob.ico.Lugd.maritimum,Dalech.Lugd. VIII. Tihafpi —— fol.Monfpeliacum.C.B. alterum, minus umbellatum, Natturtij hortenfis folio Narbonenfe.Ad.Lob.ico. aliudumbellarum Penz,Lugd. IX.Thlafpi arvenſe perfoliarum ma- Aw. . Geſchlecht Bäumiter Lobelius mit vielen —— rauchen Blättlein der jusC.B.primum Dalech. Lugd. alterum mitius ro- af. Satureyen gleich: Die Stengel machfeneinesfhufs _rundifoliü burſæ paſtoris fru&tu,Colum. X. Thla- hoch: Die Bluͤmlein ſeyn weiß / die Hulfleinbreivin Spiumbellacum arvenfe Iberidis folio,C. B. ama- u ee fey. rum,Ger. Allobr Cretic.Cluf.hift.Naftur« x. ain dornechtes Gewaͤchs / tium ſyl. Lugd Thlaſpidij aliud genus, vel 3. Trag. Bu — In Shbenäpin vrrbetrsic XL.&XH. Thlefpialpinum idisczrulex fo- > c fie das Poterion; die Blärrer fein weißlecht vnd ſte⸗ H] lio.C.B.fecundum & Badenfe, Cluf. pan. monra- © senp: —* —* fige in feinen Täfchlein gang num, ꝛ. Cluſ. hiſt. album. ſupinũ, Lob. ico. Ger. XIII. Thlaſpi fruticoſum Leucoij folio anguſtifolium, KVI.Dase fechehende fein gemeines ®efeintraut C.B. fruticofam folio Leucoij marini minoris, allenthalben wol befannt/ von vnden an biß oben aus Lob-Lugd ſemper virens,Cam. XIV. Thlatpi fru- oll klein age sah ein Mal Heiner | gelber —— folio chymbrg hirfuro,C.B.fruticofum al- Saamen. > terum,Lob, ee ee ;.Hilp. BJ. al fe. & 4. Trag. — tus m5$. Trag. Thlafpianguttifol. en en Fu — — minus hortenfe vul⸗ e Nebenäfkfein ſeyn * hen runden ar faſt wie ein Schildt gare, Lob. ico minus tenuifol. Lon.Iberis, Tur. Na- p niuſchen ſeyn / gleich einer zuſammen getruckten &in- | rtium ſyl. Thal XVII.Thlaſpi biſcutatum aſpe -· D eensfaketeinsi in welchem jeden ein Saameörnlein in, ! rum Hieracifolium & majus,C.B.parvumhierac- - dere Naͤgleinblumen: Seine Blumenfindflein fol-five lunaria lutea Monipeliens.Ad. Lob.Luna- — — auch — — ria un Da Thlaſpi biſulcatũ, velluna- zym. achtzehende Geſchlecht it cin fe, Fia ata, Cam.majus clypeatum,Ger.XVIIL Kein Sander nes Gewaͤchs / halb gelblechte Blätter, Blumen vnd zn ——— campeſtre minus,C.B. 4» Saamen / feine oberfte Dartjehen oder Schiletlein gal-Ayilum minus Dalech. Lug.minimum, ſeyn duͤnn vnd liecht wie ein Pergament / an Geſtalt Pe ie ea ai petfoliarum minus, tie dag Leucoium,daher es auch erliche für das Leu- umf coium —— Seine — ſeyn weiß / a <)‘ — —— &us J Ben: — ne iu ) ä en Bannon-lib.3.cap.10.vn2 Dann auc) bey-Lobeliom usAginera f — ationibus vnd adverſariis. PS (na ne merke Eeffnd —ãA a J %. ondgerbrecheswaniman jhn mit Wein eintrin. ber gemeiniglich find man fie nebenden Wegen / Zaͤu⸗ denfelben mis einem 3 ruhe. gie es nr ——— € denim Brachmonat zeitig. me Sl —— ſucht / obet es hat jhnen gefaͤhlet / Vondenftamen. , DRacontraut oder Dragoncell heiſſet Lateiniſch Pragoncellus, Dracunculus hortulanus, over eſculentus, Dracunculus hortenſis, C B. Match. Call. Eyſt.Draco, Ruell. Dod.gal Lob.Tarchon. — & Sechi Gel-hort.Draco herba,Dod.Ger. hortenfis,Gef.hort.feu acerarius, Lug. (& Ch coma,Diolc.) Cam.Dragone vulgo Cæſ.Tragum vulgare,Cluf.hift.] [Tracon wie eiliche woͤllen / bey dem avicenna: Welſch Dragone: Niderlaͤndiſch Dra- goen: Engliſch Tarragon —36 Dragon.] * | | Das Ander Buch / von Kräutern. 855 — Euſſerlicher Gebrauch. FO Don der Natur /Krafft vnd Eigenſchafft DE Saame serffoffen und indie Nafe gethan / ma⸗ deß Draconfrautes. > a "au vnd erwecket Die jenige / fo im rieffen An fehreiber von diefem Draconfraut/ daf es * — ef af & rn * mic t — Pr ea trucknen ſoll [dann es am gen der Huft / wie Paulus Ægi get/ mit ei⸗ GR f nem Enemate oder Ginftier gebrancht — * Innerlicher Gebrauch. [Diefer Saamen wird auch gebrauchet zn Säube, ES werden Salſen vnd Eintuncken anf dieſem game rung vnd Reinigung der Haut / vnd Heylung derflief- Kraut gemacht: Dann es bekombt wol dem falten En. ſenden vnreinen Geſchwaͤr / wie der Bartenfreß; wird Magen bringet ein Appetit und Begird eſſen / [jer- — anch in Theriack gebraucht > — theilet die Blaͤſt/ ſtaͤrcket die Glieder ] vnd treiber den Harn und | — Harr / lvnd der Weiber Blum.] be ae Das XLII Gapitel, = Dan jffer das Kraut auch mir Sarrich wie einen 1 Fe ee AT af, \ i . 5, Don Draconkraut. — contrau . DII Vlätter erſtoſen / mir Honig gemifcher/ vnd später von „Dracunculüs hortulanus. angeftrichen/wifcher ab dis Mäler/fo von fehlagen foffen. n oder ffoflen fommen, Ä BR So mans kaͤuwet / zeucht den Speichel und wäfleri- Gaupr zer e rigen Schleim / wie Bertram / reiniget alſo das ſeuchte wien. Haupt.] ey Das XLIM. Capitel. Bon Melonen oder Pfeben. Melonen /Pfeben. N, Ms ductau. F N Ys Draconfraut hateinemeißlechte Wur⸗ eell die auff der Erden kreucht wie das Graf] PT mitvielen Langen Faſeln behencket / darauß ſchmale lange Stengel wachſen mit langen / ſchmalen / DD — RS —— 9 Melonen ſchreibt — * * Bor Erven m langen Räte en tn —— K ſwie die Cucumern. Die Blätter ſeyn rauch und ſcharpff anzufehen, wie Robenlaut / alem dab fe — — ſeyn: ep er etl ne Frucht abfallen / die ar m — digen —— nt i rchlen übersonen/ etwas rauch / —— en Safftreich / mit Koͤr⸗ nern gang ordenlich beſcet / inne vnd ei⸗ fuͤſen Gmecks anßwendig etlich gelb / die an. — ben aberder Melonen viererley Arten gefanden vnd gepflanget / wican ge⸗ genwertigen G zu ſehen / als deren etliche rund ſeyn / vnd derfelbe en A Spanifch Melonen. 11, MeloHifpanicus. ) 7 Ina My) cn / eliche feyn formieret wie ein Byrenverliche breityerliche wie ein Schildt / ein theil feyn langlecht / andere eckech⸗ tig: Ein theil klein / ein theil mittelmaͤſſig / ein theil faſt groß wie eines Menſchentopff / bißweilen auch viel groͤſſer: Wie bey einem jeden Stuͤck beſonders ver⸗ [Manfinder auch die ſo ein diinne Rinden haben/ daß man fie alfo gang vnabgeſchelt eſſen mag / wie By⸗ Byrenmelonen. IV, Pyromelo, Ni a. ST, IA MR —— X — D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / * Zuckermelonen. III. Melo Saccharinus. dere Kunſt / die man in der Pflangungbrancht. Es iſt auch noch ein ander Gefchlecht / deren Rin⸗ den glatt / vnd goldgelbrdie fan manden gangenRin- ter an einem trucknen Ort behalten: Man muß ſie as denneinfamblen.] Sie wollen ein ſetßt vnd fonnreich Erdreich haben: Schildt Peponen: V. Melopepo clypeatus. 92 Ka — I — REN ber im angehenden. Herbſt ehe dann ſie recht zeitig wer⸗ \ Erftlich Das Ander Buch / von Kräutern. Breite Pfeben. F VI. Melopepo compreſſus Erſtlich bedurffen ſie deß Regens oder deß Waſſers: Darnach wann ſie anfangen zeetig zu werden / iſt jh⸗ nen das truůbe Regenwetter zuwider: auch ſo gerahten fie in einem naſſen Somer gar uͤbel / [dann fie werden vngeſchmackt.) Wann fiezeitig ſeyn werden fievon ihren Stielen loß. Die gute vnd beftefeyn ſchwer / ha⸗ ben ein dicken Stiel vnd lieblichen Geruch. Vnd da man ſie mit einem lieblichen Geruch haben wil / als daß — Groͤſte Peponen. VII. Pepo maximus oblongus. FIG, — Ge: —— — —— DE ur L * N) EN DIN — — “4% * WM» — *7* ” SS. — D—————— Rund Melonen. VII. Melopepo teres. — £ e a fie nach Bieſem oder nach Roſen riechen follen/ ſoll man denSaamen oder Kern ehe dann er geſaͤet wird/ oben an der fptgenein wenig aͤffnen / darnach in Ro» ſenwaſſer oder Malvaſier / darinn Bieſem zerlaſſen / ein Tag oder zween ligen laſſen. [Ste werden auch ſuͤſſer fo man den Saamen zu⸗ vor oben auffrinet / vndin ſuͤſſen Wein oder Waller darinnen Zucker zerlaſſen ein Tag oder zween laſſet / vnd darnach widerumb im Schatten laſſet trucknen.J Klein langlecht Indianiſch Peponen. IX. Pepolndicus minor oblongus. h X. Pepo Indicus minor rotundus. Don den Namen: Meor⸗ oder Pfebe heiſt Griechifch rIemwv. La⸗ teiniſch Melo vnd Pepo, auch Melopepo.Dann es ſagt Matthio lus, daß die groſſe Melonen Pepones genannt werden / aber die kleine vnd runde [ fo faſt wie ein Quitten Acpffel formieret /] Melopepones; fl. II. Melo vulgaris, C.B. Melo.Brunf. Trag (8 Melopepo)Lac.Ger.Pepo,Matrh.Fuch. Lugd. Klein Indianiſch ecfechtig Peponen. XII. PepolIndicus minor angulofus; * Au a D. Jacobi Thesdori Tabernaemontani / A Klein rund Indianiſch Peponen. F Klein Indianiſch Schildtpeponen XI. Pepo Indicus minor clypeatus. —7— — N } Caft. Pepo grandis Melo ; Cord, hift. Cucumis Galeni & antiquorum, Dod. galMeio vulgiss, Cucumisanriquorum, Melopepo Dioſc. Ad; Leb. Melcpepon Galeni,Cef.Melopepo,Gef.hor.Lon. Lugd. I11.Melororundus parvus;C.B.fuccaratus; Lob.ico.faccharinus, Ger. LV.Melo pyriformis; . C.B.Pyromelö;Gef. V.Melopepo clypeiformis, C,B-Pepo latus,Dod. gal:latioris tru&tus,Eid. Geb Klein Indianiſch Peponen. HL PepominorIndicus IV; Das Ander Buch / von Kräutern, A hort, Cucumis Pepove latior clypeiformis. Lob. icö.Cucurbitalaciniaca Dalech. Lug. feßsilis,Gef. append. VI.Melo pepo compreflüs,C.B. Melope- po»Anguil.compreilusalter,Lob,ico. Pepo maxi- mus compreflus,Ger. “VII. Melopepoteres,C.B, Lob.Pepo maximus rotundus,Ger. VIIL.IX,Pepo oblongas;C.B. Pepo,Brunf.Lon.Call.Cam.mag- nus,Dod.gal.Gef. hort.major oblon gus;Dod.ob- longus, Lob. Melo feu Pepo oblongus,Czfalp.X. Pepo rorundus Meloniseffigie, C.B. Pepo oblon- nie gus;rorundus;lureus,viridis, Trag. fyl.Dod.rorun- dus compreflus melonis effigie, Ad. Lob. Lugd. X1.Pepo minor clypeatus, C,B. Indicus fungifor- a mis;Ger.XIl.& XII. Pepominor angulofus,C.B. ndicus minor angulofus.Ger.] Arabifch Barheca, B Welſch Melone. Spaniſch Melon. Srangöfifch Melons. Boͤhmiſch Dijne a Melanny. Niderlaͤndiſch Melo⸗ nen.Engliſch Melons lor Pompians.) Vondder Natur / Krafft / Wirckung vnd Ei⸗ genſchafft der Melonen. ® Alenus ſchreibet / die Melonen haben eine kalte A Fond wäflerige Natur: Aber Matrhiolus ver. meldet / Die ganz füffen ſeyen einer warmen Art nicht entfchloffen. Fernelius ſchreibt / daß die Melonen kalt vnd feucht ſeyen im andern Grad, Innerlicher Gebrauch der Melonen, — Galenus, daß die Melonen dem Leib zq Shöyiätee 359 FF An erichen Orten werden die Melonen auch mie Honig oder Zucker eingemacht / welches em lieblich eſ⸗ fen iſt wider obgedachte Gebreſten [Alfo nimb ongeitie ge Melonen / ſchneide fie in lange Stůckle/ nach ihren ſtriemen / die eufferfie Rinde vnd Inneren Saamen chu darvony lege die Schnittlein in ein ſcharpffen Ef fig schen Tag lang / darnach geuß den Ejlig davon / Mu andern friſchen daruͤber / laß widerumb schen Tag ſte⸗ hen / vnd růhrs alle Tag ein wenig. Mach diefem geuß den Eſſig ab / lege die Schnutle auff ein ſauber Tuch auff ein Brett / daß ſie trucknen / chue fie mein Honig oder Zucker / fend fie bey dem Fewer ſittiglich ein kleine weil / das thue taͤglich biß auff chen Tag darnach nint ſie auß dem Honig oder Jucker/leg ſie in ein ander Ge⸗ Wirr / vnd beſtr ewe es ſtuͤckweiß mit Ingwer / Naͤgeln / G Mußcatnuß /Zim̃et Endlich geuß rein geſaͤubert Ho⸗ nig/oder weiſſen Zucker daruͤber / ſtopffe das Geſchirr zn / vnd halts zur Nothdurſſt. Die Melonen Cucummern /Citrullen vnd Kuͤrb⸗ ſenſamen find einer Natur / auß welchen man zugleich pflegt ein Much zupreſſen / vnd den durftigen Febrici- ſebrxitauct. tanzen zu geben für cm Tranck / welche Mitch Emul- quaruor feminum frig. major. genennet wird. Man ſchoͤlt dieſen Saamenszerfioiler fie wol in einem ſteinern Moͤrſer / treibt es durch mit Brunnenwaſſer / vnd thut es in cin Glaß. Diß wird gebrauchet zu Ber, — ſehrung der Nieren vnd Blaſen / dieſelben werden ge⸗· reiniget: Kuͤlet oͤſchet den Durſt / lmdert den hitigen — * * Huſten / wehret der Schwindſucht / vnd nimmet das Enns, troͤpfflich ich harnen / alle tag drey oder vier ſtund vor dem eng ne boͤſe Nahrung machen fürnemlich wann fie Morgeneſſen bey zwo oder drey ung gerrumncfen. Wo —— Melonc. nicht wol gekocht werden/ dann fie erfaulen leichtlich: Vnd vermeldet am felbigen Ort / daß ſie ein Att haben zu ſaͤubern vnd zu reinigen. Simeon Serhi meldet / daß die jenigen fo ſich der Melonen überflüfftg gebrauchen / leichtlich in ein Fie⸗ ber gerahten koͤnnen / lvnd grimmen deß Leibs / ſo man aber die maͤſſig vnd mit Saltz jſſet auch guten Wein darauf trincker/fchaden ſie defto weniger. Es iſt auch ein Welſch Sprichwort: Wirſtu Mer lonen zu viel freſſen / ſo wirſtu auch bald die Kernen muſſen eſſen: Dann in hitzigen Fiebern braucht man die Milch von den zerſtoſſenen Kernen zur Speiß oder ranuck. d Der Saame wird von Galeno zuallen Sachen ı fräfftiger ond beffer gehalten / dann das Fleiſch an den Melonen. eriRivr Der Melonenſamen geſotten vnd getruncken / rau⸗ Ben met vnd reiniger die Scher vnd die Nieren / treibet den taben. · Harn / vnd den Grieß. RE Der Saame von feinen Hilfen gereiniget/in Ger- Tessin fenwaſſer geſotten vnd zerſtoſſen / dar nach getruncken / ers ſtgut wider dag troͤpffling brennende harnen / lindert —— die Schmertzen deſſelbigen / vnd iſt ſonderlich gut wi⸗ Sm, der das Nierenwehe / jo von groſſet His ſein vrſprung far hat. IIſt auch gut wider den t. Yan. AS de mie Milch oder füffem Wein einge- Mei. nommensfehafft ab die Geſchwaͤr von der Blafen.) Firgeicher. In den higigen Fiebern da man fich deß Weins E enthalten muß / ſol man nemmen deß Gerſtenwaſſers K mitfeinemeigenen Safft und Meet faft ein Halb maß / ſůſſe Mandeln / vj. oder viij loth / Me, onen vnd Kuͤrbskernen oder Saamen jedes ein halb loth / auch etwas mehr / vnd ein Mandelmilch darauf machen: Solches iſt ein nutzlicher Tranck in allen hi⸗ Zamang tzigen Fiebern / in eng uͤndung der Leber / der Nieren / der re Dlafen vnd der Mutter / auch in dem Hauptwehe fo von groſſer His fompt. Zu den bemeldten Krandhei- —— auch die Melonen brauchen / fo mir Zu. — open et man in Kindberh den es die Notherfordereitan es ſtaͤrcker gemacht werden, atfo: Nimb weiſſen Ma enj loth / der vier Sa⸗ men jedes iij quintlein / ſuſe Mandel loth / in einem ſteinern Mörfel zerſtoſſen / vnd algemach gefotteny Suůßholtzwaſſer daran gegoſſen / truck es durch / miſche dazu Viol oder Jungfrauw Haar Syrup.] Euſſerlicher Gebrauch. —— zerſtoſſen / vnd über die Stirn gelegt wehrt % den Fluͤſſen ſo in die Augen fallen fchreibt Diofco- tides,ond fagtzfo man den Safft mit Meel vermifcher darnach ander Sonnen trucknen laffe / reinide vnd HarAngeihe fänbere —— mache ein klar Angeſicht. wachen. Die Wurgelzerfoffen / mit Honig vermifcher vnd — wie ein pflafter ibergelege/hepfer ic fige@cfchnsär, Femme fo man Favos I — [So man die vnreine Haut darmit reibermird fie Grtndes ſauber / benimbt alſo die Flecken / ſo von der Sonnen Hit / vnd andere Maſen deß Angeſichts fo nicht rieff in der Haut ſtecken / aber der Saamen iſt kraͤfftiger Ein koͤſtliche Anſtreichung fuͤr die Weiber: Nimb Molonen / Umonen / die Wurtzel von Pfaffenbind und Zaunrüben jedes gleich viel zer ſchnetde alles / legs in ein diſtillier Kolben / geuß daruͤber Geißmilch / biß es gang bedecket / diſtilliers in balneo Mariæe, mit dieſem Yan Xngefiche —— Waſſer beſtreich das Angeſicht / ſo wird esß klar. Eee Ein anders/der Saamen von Melonen geföteeny /Küch fein darauf gemacht / vnd in der Sonnen gedörat/ver- Frestente treibt allerley Flecken vnder dem Angeſicht / ein Saͤlb. Anseſto . kein darauß gemacht mit Wein / vnd angeſtrichen. Wider die Ohnmacht iſt ſehr zut fo man an Me⸗ * launen ſchmeckt / wie die Cucummern ruͤh⸗ met. Rage: Sr Mr a ER — X * 860 D, Jacobi Theodori Tabernaemontani / F Fiebern / vnd wider die Bräune / giber man ſie ficher, Ensäntung A Das XLIV. Kapitel. . Bean auch — ** hisige Gall: Vnd find Knie, ; : Yiedi nen / darvon im vorherge⸗ Braͤune. Von Citrullen zu gebrauchen wie die Melo h — — henden Capitel Meldung geſchehen if. Das XLV. Cop. Don Kürbfien. Köpffel Kürbe. 1. Cucurbita capitata. Er Citrullen. Citrullus. * * IQ I x 3372 7 ie 7 * x 8 —* * Se Citrullen haben Blätter gleich. den Co⸗ Eitrnlin, am aufgenommen daßfie gröffer feyn/ auher/ und am Vmbkreiß mehr zerferfft. Sg ie figen Eh — ——— — mern oder Melonen.Sie bekom̃en cin goldgelbe Blu⸗ me mach welcher die Frucht erfolgetsfehr großyfehmwer/ Groß Släfchen Kinds. rundond glatt: Die Rinde iftgraßgrün/ vnd da ſie II. Cugurbita lagenaria major. die Erden berührer/iftfiegemeiniglichweiß: Sunwer- dig ſeyn fie am Fleiſch gantz feucht und wäflerig/ wel⸗ D ches in etlichen ſuͤß iſt / in etlichen ſanwrlecht / etliche ha⸗ 1 ben gar feinen Geſchmack. ¶Gemeiniglich iſt dz Fleiſch - beyder Rinden weiſſer / faſt eines ſauwren geſchmacks / aber das ander cheilift fuͤß vnd lieblich ) Der Saame iſt breit vnd zweymal groͤſſer als der Melonen / mit ei⸗ ner harten Rinden bekleidet / ſchwartz / bißweilen roth⸗ lecht / loder Aſchenfarb. Ye ¶Dieſe Frucht fan man in einem hauffen einfcharzen/ vnd uͤber wween Monat behalten, vnd fo fie zu früh aeitig abgebrochen weren/ werden fie indes Wärgen vollendt zeitig / vnd bleiben defto länger] > 211117 PC) 7 As gäruf wird in Latein Cirrullus genennt / oderan . } urien Anguria. [AnguriaCitrullusdi&a,C.B. E Cicrullus, Trag. Gel. horr. Lon. oficınarum, Ad. g & ob Ger.Anguria, Matth.ang. Lac.Gel.col.Dod. ENT x Lugd,Caftl.Cam.Cucumer;vel Cucumiscitrullus, i Fuch.Dod.ur : Gef. hort. Turn. Cueumer vulgo, © Cafalp.] l Franxoͤſiſch „Conembre amm. Enguſch Eitrull eucamber.] Von der Natur / Krafft und Eigenſchafft N der Angurien, Citrullen oder Angurien feyn kalt und feucht tie die Melonen [im andern Grad] fiefeyn deß — Sommers uͤber nuslich vnd gut wider die Hitz / wider Dur. den Durſt / vnd Engůndung der Leber: ¶In hitigen —— DV GALLE HE — * Das Ander Buch’ von Kräutern. 851 A Klein Flaͤſchen Kuͤrbs. F Klein Indianiſcher Kürbe, III. Cucurbita lagenaria minor. IV. Cucurbita Indicaminor. Nr Ds BiN KINN NY /} I Y S ww) S (7 Sa Gen — ie EEE — III. Die dritte werden lange Ků | ürbe amlich wey Geſchlecht „, Die dritte werden ange Kürbsgenennt de⸗ ıır. * ErK —— —— ren Frucht an etlichen ſchlecht aggy an erlichen krumb lans⸗ arbo. —— den. Der einheimifehen find dreys gebogen/als die Hörner] Ihre Dlätter vergleichen — aley Areıl.Dieerflen feyn rundywerden Köpffelfürbe fh dem Ephero/ allein daß fie groß ſeyn / breit vnd —12——— t beißlecht / ſi hencken ſich mit jhren Reben vnd Fäden] ganeñt / dieweil ſie ſich einem Kopff vergleichen. I1. Die weiß! j hitj enLondzä tie bien breitlecht / Flaſchenkuͤrbs genennet / dies an die Pfaͤhl / Baͤum / und was ſie ergreiffen mögen/ ſteigen daran in die Hoͤhe mit jhren groſſen weiſſen ge⸗ weil man Flaſchen darauß machen kan / derer auch ſtirnten Blumen.[ Welche ee — —5 ſind ganz wollecht / anzuſehen als weiſſe Roͤßlein / jede Langer Kuͤrbs. VI. Cucurbita longa. zweyerley ſeyn / groß vnd klein. Indianiſcher Kuͤrbs V Cueurbita Indica. Drrr ii Blum Ohrenwehe. 862 A Blum miefünff oder ſechs Blaͤttern / ſolche Blumen F fallen am driteen Tag ab ohn alle Frucht: Die ande, ren Blumen find fleiner ‚aber hindert an jeder Blu men erfcheiner auch r Frucht / anzuſehen als die klei⸗ ne wilde Holtzbyren. BIS “4 Wan die Blumen verwelcken / ſo nimbt die Frucht fehrzurmelche erftlich grůn iſt / darnach bleichgelb oder ieibfarb: Der Same iſt in den Kuͤrbſen / lwelcher breit iſt vnd duͤnn: Die Wurtzeln find lang mit viel ange⸗ wachſenen Zaͤſerlen .. — Der Ind iamſchen Rürbs [find auch mancherlen Fan Vndercheid / ander Groͤſſe / Form vnd Farben find doch alle geſtaltet wie die Nelaunen. ISeyn zweyerley / groß vnd klein / jhre Blaͤtter ſeyn groͤſſer dann der vo⸗ Agen / ſharpff vnd rauh / gleich dam Weinrebenlaub: B Die Reben ſeyn anch dicker / ſtͤrcker vnd rauher: Die 6 Blumengroß und goldgelb / Lfaft wie die Lilgen zer⸗ heilet.), BE Sie wachfen gern an feuchten und wäfferigen Or⸗ ten / vnd wo fie diefelben nicht —* muß man ſtaͤtigs Waſſer dabey halten / ſonſt moͤgen ſie nicht auffkom̃en. [Sobald die zwey erſte fäißre Blaͤtter auß dem grund ſchlieffen / muß man fläts Waßſſer darbey haben / ſonſt moͤgen ſie nicht ſo bald aufftommenJ. Wann man die Kuͤrbs groß haben wil / ſol man die mittelſte Kerne auß den Flaſchen nem̃en / vnd in der die Spigen vnder ſich tehren. [Soman den Saamen in Seſamoͤl beiget/ vnd folgende ſetzet / ſollen Kürbfen ohne Saamen wachſen. Erliche beigen den Saamen in Milch oder Zucker⸗ c wajlerıfo wachfen die Kuͤrbs eher und werden ſuͤſſer. H ren auch zu allen higigen Gefchwulften. Esift auch ein Von den Samen: K Verbaloder Kuͤrbſen nennet man Griechiſch / Ko⸗ — ] Heift LateiniſchCucurbita. II. Cucurbita capitata; C; B. quedamfeßsilisalba la- ta ab altera parte comprella, Gel hort.fungifor- mis, Ger · ſtellata five lefsilis,; Cam. IL.& III.Cucur⸗ bita lagenaria A.albo,fo lio molli;C.B: Cucurbitä; ita, Brunf. prior, Dod. minor, Fuch. Dod. gal. Turn. plebeia,Gef.hort.lagenaria,Lob. Caft.Ger.Came- raria minor. Lügd. IV. & V. Cucurbita ma» jor rotunda A.lureo foliö alpero; C.B.Indica;Mar: Caft.rorunda,CalIndica rorunda; Lugd. Zuccha majörrorunda, Cord. hift. Cucurbita quam Zuc= p cam marinam Icali vocant, Gef. hort. Cierullus major & Pepo major,iyl.Ger.ico. VI. Cucurbita oblonga fl.albo, folio molli,C.B. fructu oblongo; Trag.Cord.in Diolc. oblongaFuch.longa; Tur. Lon.Caft-Cam.Longior, Dod. anguin,Dod.gal. Ger.Zuccha longa,Ang.Cucurbita,Gef.hort. fati- valonga,Cef.Cucurbira Camerarialonga; Lugd. omnium maxima anguinaLob.]Xrabifd) Haraba. BelfchZueca. Spaniſch Calaburcagrannöfifch Courge» Boͤhmiſch Tykew. [Niderländifeh Cauwoorde. Eng, liſch Gourde ]). — Von der Natur/ Kran Eigenfhaffe | der Kürbfe FINE Kiirbe feyn den Melonen vnd Angür allen Stücken gleich / vnd durchauß verwandt:d E rowegen wo zu die Melonen gebrauchet werden / dar⸗ K zu fanman auch die Kürbs auff gleiche weiß nutzen. Diofcoridesfchreibt/daß der Safft allein oder mit Roſenoͤl in die Ohren gerröpffet/lege den Wehechum [Die Kürbe wird in der Speiß gebraucht / vnd ik et wol. | Man pfleger fie auch mit Zucker oder Honig ein⸗ zumachen / wie die Citrinaten. = Wiewol man die lange frifch behaltet wann man ses —7 —— n Sand grabet / vnd dur: Hew darauff leget / zu Ient mir Erden bedeckte. * nuffleget/ zu ER D. Jacobi Theodori Tabernaemontani/ Alſo auch der runden Kuͤrbis / etlich werden nach der fänge in ſtůcklein geſchnitten vnd auffgehenckt / die behaͤlt man auf den Winter / vnd zuvor in Waſſer ein⸗ geweicht / braucht man ſie sur Speiß. Ertiche purgieren ſich mie Kuͤrbis / hoͤlen einen ſri⸗ ſchen Kürbis auß / thun Wein darein / vnd da es uͤb Racht geſtanden / rinckens am Morgennůchtern. Der Saamen geſchelt in Gerſtenwaſſer geſotten / re ift gut wider die hizige Leber und Nieren / wie dan auch *52* der Saamen von Cuenmer nn. Die alten Kuͤrbsreben mir Eſſig vnd ſuͤſſem Wein Rote Rehe. Euſſerlicher Gebrauch. Je Aeſchen von den Rinden heilet den Brand Drant, OD ylt auch faule Geſchwaͤr vnd Loͤcher / ren jo am Männtichen Gemaͤcht fich erzeigen. Männigen, Der Saamen gepüilvert ond in Wunden geſtreu Zur wet mache daß fie mit Fleiſch werden außgefuͤllt. So man die Pferd mit dem Safft auf den Blaͤt⸗ teren beftreicher/ find fie ficher vor den Fliegen vnd Mucken. — Von des Waſſers jnnerlithem vnd euſſer⸗ lichem Gebrauch. Een acer von vnzeitigen Kürbis gebrandt / trincket —*8 maninhirigen Fiebern. So mans mir Zucker fen, vermiſchet / trincket / dienet e8 wider den hinigen Hu⸗ ſten / vnd fürdert den Stulgang. Seinen Tuͤchlein darin genint vnd uͤbergelegt / nicht De allein zit den fchmerslichen heiſen Podagtam / ſonde · ſehr gute Arsen für das groſſe hizige Hauptwehe/ en fonderlich den jungen Kindern. Wo man dag Waſ⸗ mer fer nicht hat / mag manden Safft von ven Kinbfen Das Waffer fo wol als der Safft ift sn den hizigen Hin Ihren vnd Augen gut dar ein gethan und wbergeleät. Sur Heylet auch was vom Sewerverfehretifl.] ) Das XLYI Gapitd Von Coloquinten. . Coloquint das Maͤnnlein. Colocynthis mas. h / von Kräutern, 863 E die gröͤſſern / lelchtern / mie dem hickeften Marck / wei / ——— ſeyenau Arancy erwehlet Innerlicher Gebrauch der Coloquinten ESfäreibetFerneliusdaßdie Coloquinre ein Att qꝛleim vnd an ſich habe / die sähe grobe Feuchte vnd Schleim / Bat avßere⸗ dann auch die Gall vnd gelbe Gewaͤſſer / auß dem ben · Leib zu treiben vnd zu purgieren. Bad werde gebrau⸗ chet zu den alten langwirigen Kranckheiten / darinn der Agaricus vnd das Turpethum zu ſchwach ſeyn. Er meldet aber darbey / daß es den Magen / die Einge ⸗ weide vnd den ganzen Leib zum hefftigſten bewege / ier ⸗ reiſſe vnd zerſchneide die Daͤrme / vnd bringe ** ſtare 1. A Soloquint dag Weiblein, Colocynthis femina. Das Ander liche gröffe Schmertzen mit ſich und purgier fo e G daß auch das Blut hernacher gehe / [dann ee eröffnet die Außgäng der Adern / viel befftiger / dann die Ara» bierdem Aloes zugeſchrieben haben zernaget und sit friße die Gaͤnge da es durchgehet.] FR Derohalben dieſe Coloquintenichtleichtlich oder freventlich zugebrauchen feyn fondern mie gutem Be» dacht vnd Beſcheid er [Die Schädtichkeit werden gewendet durch Zufag vnd Bermifchuung folcher ftück/ die das Hertz / Magen vnd Lebern ſtaͤrcken: Demnach in Vermiſchung de//· fen darvones ſchleimig / ſchlůpfferig vnd zaͤhe wirt / daäa mit es behend durchlauff / als fuͤrnemblich ift gummi — acant, Maſtix, Bdellium, vnd dergleichen. ru c — = Sa — | Sr laden ©: — — EHE ee er der Erden her: Die Blätter feyn rauch / Ae⸗ wehe ee ER SEHEN DUNE Daten fhenfarbrgranmreings ombherzerfchnirten feine blut men ſeyn bleichgeib / nicht faft groß. Die Frucht ift ganz rund / wie cin Heiner Bal / erſtlich grům darnach aber Citringelb / jnnwendig luck / als ein Schwamm mit viel Koͤrnern beſetzt / an Geſchmack ſehr bitter. Die Frucht an dem Weiblein iſt rund vnd etwas Jaulecht wie die Byren / liechtweiß vnd glatt. Die Frucht kompt ganz ſpat / wann der Herbſt ein End haben wil. [Beh vns gehen ſie wol auff / werden aber nicht jeiig: De⸗ ropalben die Frucht zu vns gebracht wird auß Egh· j pten und Alexandria. Herz Rauwolff ſchreibet / daß ſie am Fluß Euphrate auff Bagadet in groſſer Menge wachſe / von dannen ſie nach Alepoy vnd ferner in an⸗ dere Ort gefuͤhret werde / vnd von Perſtanern wird fie Tuc deferti genannt.] Man pflege das Marck zu einem ſubtielen Pulver zu ſtoſſen / darnach mir ſuͤſſem Mandeloͤl vnd Maſtix zn vermiſchen / vnd Trochifcos oder Pillulen darauf zu machen: Man fol auch nicht über einen halben Scrupeldeß Pulvers einnemmen. Es gehoͤrt diß pul⸗ ver allein für ſtarcke junge Perſonen / vnd nicht für ſchwangere Weiber. Leuht en tzen vnd ſieden dieſen Aepfſel in Wein / vnd geben den Krancken zu trincken / daß etliche dan Geiſt anffgeben. Solche Kunſt / konnen faftatle Juden / die da befen- nen/ daß fie allczen d n zehenden Mann auffopffern n ſehe ein jeder fur ſich. Euſſerlicher Gebrauch. Oloquint in Gſſig geſotten / vnd warm damit gur⸗ Gemeine lehrt / dss Zahnwehe. In rer Eſſig gerührer / vnd Die grindige Haut darmit gewa ⸗ Maut. Haar vor auffallen bes wahren vnd ſchwartz mas tſie ſchwartz Tr Dip Delwarm indie Ohren gerropfft/ benim̃t das BE Saufen / indas Nabelloch warın gethan / toͤdet die — Vonden Trochifcis Alhandel, der Eoloqumjhr SchävfigeiGenommen eo — über dis maß rein zu Pulver geſtoſſen / damit er fich nicht im Seib an das Gevärmhenefen könne: Demnach jo nimbt man def Puivers x. Bas’ Gummi Dragant / Arabit vnd Bdellium jedes ſechs ur : Die Gummi serlaß 7 Krrr U man - 864 A manin Roſenwaſſer / vnd mit einem theil werden Kl. F gelein oder Trochkiſci bereitet / welche fo fie trucken wer⸗ den / werden zu Pulver geſtoſſen / vnd mit dem andern cheil deß erweichten Gummi widerumb Küglein ge⸗ machet wie zuvor / vnd dieſes geſchicht dreymal. Vnd dieſe Kuͤglein werden in den Apothecken Trochiſci Alhandel vnd Trochiſci de Coloquintide genen» net / faſt gebraͤuchlich bey den jetzigen Practicanten / an⸗ dere Arsneyen von Pillulen / Lattwergen und derglei⸗ chen zu ſchaͤrffen. Es werden auch viel koͤſtlicher Lattwergen / Pillu⸗ lein vnd Trochiſcen in vielerley Art von dieſen Ae⸗ pffeln bereitet / ſonderlich die bitteren Lattwergen / Hie⸗ rapicra genannt. B Coloquintaͤpffel. De Coloquint welche baß auff unfer Natur ge artet find, koͤnten onfchädlicher gebrauchen wer» den / auff folgende weiß. Bon dieſen Apffeln / wo fie wol zeitig ſind / nimb das weiß luck Marck ſampt den Kernen / laß in einem Glaͤßlein mit Wein / wol zugedeckt / erweichen auff vier oder fünf, ſtund / dann — auf durch ein Tuͤchlein / vnd trincks wann du zu Abendt indas Beth wilt ge⸗ en hen / dieſes wird gegen Morgen allen zaͤhen diefen gro⸗ Zube, ben Schleim aufführen, und wol purgieren: auch in dem Brimmen und faulen Magen’ Fieber und Waf- ferfucht dienlich.] Das XLVIL Gap. Bon Cucumern. Curumern. Cucumis. I. .c Je Cucumern haben faft alle die Art an ſich / daß ſie ſich außbreiten / vnd da ſie nicht vnder⸗ ſtuͤzt werden / muͤſſen fie wegen jhrer ſchwa⸗ chen Reben auff der Erden ligen bleiben. L. 1. Das erſte Geſchlecht har ermas kleiner Blätter, Cucumern. dann die Kuͤrbs doch dicker / fchärpffer vnd rauher Die Blumen ſo zwiſchen dem Stengel vnd Blaͤttern wachſen / ſeyn gelb / nach welchen die Frucht erfolgen, Vom Gebrauch vnſer Hieländifchen © D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / Tuͤrckiſche Cucumern. Cucumis Turcicus. II. H Spanifch Cucumern. Cucumisex Hifpanico femine natus TI. außwendig mit vielen Tuͤpfflein beſprenget / erſtlich gruůn / darnach wann fie zeitig werden / ſeynd fie gelb» lecht / mit viel ſtriemen oder Fuͤrchlein gezieret. ‚ Ab IE Die andere oder dritte Art werden Tür» _ ız. m — ckiſche vnd Spaniſche Cucumern genannt / von we Zur gen deſſelbigen Orts / jhre Blaͤtter ſeyn den vorigen et Tucumern mas gleich / aber die Frucht iſt groͤſſer vnd ſchoͤner an⸗ zuſehen. # — — W. Das vierdte Geſchlecht / die Schlangenkuͤrbs / Etagen / ſeyn lange / kr umme / hollkeelichte Gurcken / an der Rin⸗ Wr de weiſſer vnd rauher / dann das erſte Geſchlecht Def gleichen auch die Blaͤtter ſeyn ſcharpff vnd rauch / wie in den Melonen. Sonſten ſeyn ſie am Geſchmack dem erſten gleich. „ TV Noch ein andere Arc der langen Cucumern kCecunten, finden wir von H.Camerario gefener/ welche Blätter hat wie Melönen/ auch folche bluͤmlein / aber die frucht iſt nicht fo hollkeelicht / ſondern fnorgicht wie auch die gemeinen / jnnwendig ligt viel Fleinerer Saamen / dañ in andern gemeinen / koͤñen auch nit fo wol vielRegen⸗ d Mercer leyden / welches doch die gemeine leichtuich duf. den / ſondern dieſe lange woͤllen viel Sonnen wie die Melonen / welchen ſie auch faſt gleichen / wann der Geſchmack vnd Geſtalt der Frucht den Vnder⸗ ſcheid nicht machten. * Sie werden in den Gaͤrten gepflantzet / vnd wann man den Saamen in Milcch einbeint / ſo gerahten fie peffoficbliher. f Wann man die Gurcken haben wilumit eins Men. ſchen oder andern Thier Bildnuß formiert/ follman die Bluͤet imeinen Hafen oder andern Geſchirr ver. gg Bildnußaußgegraben o⸗ ¶ Veumern oder Gurcken heiſt Griechiſch ainue Hunt- SE N pe $atemmifeh Cucumis. [1. Cueumis arivus vul- 9 garis,C.B.farivusBrunf.Mat.Fuch.Dod.gal. Lon. Cail.Cuccumis,Trag-Ang.Tur.Lac. Fracaft. vul- on garis, Dod. Ger. farıvus & efculentus, Ad. Lob. Lugd;Citreolus vulgosCfalp- I. Il.Cucumis fa- xivus majorsC.B.Tureicus,Fuch.Ger. ex Hifpani- >. © feminenarus;Ger. IV.Cucumisflexuofus,C.B. . Jongus,Match. Lugd. oblongus,Dod.anguinus,&z fortilis,Lac.Ang.Gel.col.Lugd. anguina, Ger.fle- xuofusfive anguinus, Ad. Lob. farivus 2. Caft. Ci= EISEN Das Ander Buch / von Kräutern. Schlangenfürbs, Cucumisanguina. IV, haben) / 865 Fon der datur / Krafft vnd Eigenfchafft der Cucumern. ¶ Vecumern Melonen / Kuͤrbs end Citrullen ſeyn alleſampt einer Natur vnd Eigenſchaſſt / derowe⸗ gen was von den Melonen geſchrieben / ſoll auch von Cucnmern verſtanden werden. [Die gemeine Cucumern werden lang wachſen / wann man die Blüher fampe dem Stiel inein lang Rohr thut / fo muß in die Länge wachfen vnd fo man hernacherdiefen Saamen fähet / bringet er von ſich ſelbſt ſolche lange Frucht. So man frühzeitige Cucumer haben wil / ſo thue man im Jenner oder Hornung fäigte gerunchte Er» den in ein Korb / darein fese man den Saamen foren 6 ein wenig Waſſer darüber/ond fo ſie auffgehen/ fel⸗ fe ven Korb an warmen vnd fehönen Tagen vnder den Himmel / neben einer Wand / daß ihnen der Wind - nicht fehaden möge : So aber Kälte vorhanden / ſothu den Korb ing Hauß / vnd thue dasfolang 7 biß kein⸗ Froſts oderKeiffs mehr su beſorgen / darnach vergrab den Korb in die Erden. Bo man vnder die Cuenmern Oel vnderſehet / ſo ruͤmpffet ſich vnd zeucht zuſammen auß Fermdfehafft : Dargegen ſo man ein Schtuſſel vol Waſſets vier o- der fünff Singer weit darvon ſtellet / in einem Tag nã⸗ het fie ſich dazu. Auch fo offt es donnert / wendi ſte ſich vmb / als kaͤme ſie ein Forcht oder Schrecken an. Man pfleget auch die Frucht gant einſaltzen / wann ſie noch klein / in Saltz / Efiig vnd Waſſer / vnd pflegen. man Fenchel dazu thun dieſe ſezt man auff zum Bra⸗ tens / wañ die Frucht nicht mehr vorhanden iſt. Sonſt —— chnei —— per anmachen vnd darftellen: Jedoch follman nach dem fie geſchaͤlt/ Scheibenweiß zerſchnitten / Salg darube thun / ein halb ſtund oder mehr —* ſtehen / ſo zeu es die übrige Feuchtigkeit herauß / ſo man hinweg wer, fen ſoll vnd hernaher Oel vnd Saltz darzu thum So daule diebe man zu viel jſſet / erkaͤlten fie das Gebluͤt / vnd erwecken eweaen fanle Fieber. Cucumern fuͤrdern den Harn / doch nicht fo wol als barn fürdern die Melaunen. a Eufferlicher Gebrauch. DI Blaͤtter in Wein gefotten / vnd uͤbergel heylen die Hundsbiß: Die Frucht zerfehnitten fhwuıp. I und übergeleger : fühlen die hirige Gefchwmulft : wider Braune. die Braͤune ſtaͤts auff der Zungen gehalten / iftfehr dienſtlich Bes TE Tu Das XLVII. Capitel. WVon wilden Cueumern vnd Bierneu⸗ we: ame. 0° ——— Onden Cucumern ſeyn noch zwey Geſchlecht überig. 1. Das erſte wird genennt wild Cucu⸗ Wulde Cucu⸗ >. mer / wird von der zamen allein an der Frucht wern . vnd Wurtzel vnderſcheiden. Die Frůcht iſt viel kleiner dann an den andern / die Wurtzel aber iſt groͤſſerlweiß/ een | ein wenig e Teines Fingers dick. Die B ti K ten peraleigben fh fehr.ben sapincn SucBmenBEAUNB daßfie grober vñ rauher ſeyn / mit vielen Adern durchs chtlwo ſie faſt er ſchnell / herauß / dc ga, D. Jacobi Theod 1. Wilde Cucumern. Gucumer afininus» LE le: > N. VW BEA LE zz” — ER ru ST - , N > — [Die Blaͤtter find ſchwartzgruͤn / rauch vnd geſtal⸗ ‚Het wiedie gemeine Cucumer Blaͤtter: Die Stengel forundond rauch/fladern hin vnd her auff der Erden / pad wöllen nicht leichtlich über ſich: Träger zweyerley 7 gelbe Blumen / wie die Kürbs Die erſten / fo nicht unde Knöpfflein gewinnen / verwelcken ohne Frucht: Die andern bringen ihre Frucht / ſo gegen dem Herbſt zeitig werden / als ziemliche gelb/innwendig ganz luek / mit vieln Koͤrnern beſetzet / fofich der Citrullentoͤrner etlicher maſſen vergleichen· Deren Aepffel werden offt ab einem Stock uͤber die hunder tabgeleſen / vnd ſind auch bitter Dieſe wachſen gern in ſandechtigem feuchtem Grund.) Diewilde Cucumern haben ihre Wohnung in fan digem Erdreich / vnd auffden alten gebrochenen Mau⸗ werfteinen. In Teutſchland muͤſſen fie vondem Saa⸗ men gepflanger werden. [Die erſte gewohnet bald / vnd befamer fich felbſt / alſo daß es nachmalen ohne Pfian- sung anff den Miſten / an den Wenden / vnd anderswo feine Wohnung ſucht: Wiewol ſie uͤberall in hizigen Landern waͤchſt Man finde ſie viel vmb Bononia in Welſchland: Vnd ſo man die Wurtzel uͤber Winter im Keller behaltet / ſchlagen ſie das ander Jahr wide⸗ mb auß. n No Encnmer heiſt anch EfelEuenmer, Spring, E Kirbs/twilde Hunde Kuͤrbslein. Jöriechifchzirs dyeusc-LateinifeyCucumer,oder Cucumisiyiveltris, K Cucumer afıninus, anguinus, oder Cucumer erra- ticus. [Cucumisfylveitrisahninusdi&us,C.B.a- sreitis,Brunf.Cord.in Do rag. Mar. ne.Fuch.Dod.uc: Lac. Lon.Cxf.Caft.anguinus, Tur.Cor.hift.erraticusvel afıninus;Gel.ho. C merElarerijfyl.Ad.Lob.] Welfch Cocomero Salvati- 2 Srannößf Caandre fusge. [Spanifc- brillo amargo. Riderlandiſch Efeloft velt Concomerg: D . Engliſch wilde Cucumber / Spirting Cucumbers.] —— vnd ———— wol ſie⸗ een genannt Bierncucumer er ee : ori Tabernaemontant / F 11. Klein Bierneuenmern: Cucumer minor Pyriformis, * — — NN S— < Ger.] Dietveil fich die Frucht den Bieren ver. ii t, [Englifch pearefashion Cucumber.] ng Von der Natur / Krafft / Wirckung vnd Ei⸗ genſchafft deß wlden Cucumers. er: ſchreibet daß die Eſels Cucumer fehr Regelbieren gan Cittins ae Bigter — — fuͤr warm vnd trucken + N» Innerlicher Gebrauch der wilden Cu⸗ cumern. ES wird diefer Cucumer gar wenig innerlich ge⸗ braicher/wegen feiner groffenBitterfeitondfchäd» ' lichkeit / ſo er bey fichhat.Diofcorides ſchreibet / daß der Safft / Lauß der Wurtzel auff ein halben Serupelzum hoͤchſten eingenommen / treibe auß durch den Stul⸗ gang ; iſt oft an drey Gran zu vildie Gall vnd Phleg- Garn mata purgiere lbekom̃e inſonderheit den Wafferfüch, Prigmas tigen wol / vnd ſchade dem Magen nichts / ſpricht Dio- fcorides, jedoch fo gehörer ein ſtarcker Magen darzu na“ vnd ift fich hierin wol fuͤrzuſehen / ] and nicht wol zu wagen u: i Euſſerlicher Gebrauch der wilden Cu⸗ Er ER cumern. — — — Yen A Ipenthin vermiſche vnd uͤberlege / breche sanft die harte Geſchwulſt / ſo man Panos —— det / daß die Bruͤhe / darinnen die wilde Cucumern ge⸗· ſotten haben / faſt gut ſeye wider die Wehethumb vnd eingegoſſen Schmertzen der Hufft / mit einem Clyſtir — gangwitiß Es wırd von Paulo Aginera lib.2.cap.5. einher? lich gut Remedium EEE Schmerzen und Wehethumb deß Haupis / welches Amen auch von Hollerio ſehr gelobet wird /alfo: Man ſoll nemmen die Wurzel von den Cucumern / ſie in kleine F A Di Wurtzel gedoͤrrt vnd zerſtoſſen / mit Honig vers ARE | * * Mafen deß Angeſichts vnd Leibs. Aber mit Gerſten⸗ wwmials vermiſcht vnd auffaeleget / ver zehret allerley Ge⸗ ſchwulſt / ſo ſich von kalten Fluͤſſen erheben. In Eſſig gekochet / vnd in Mund gehalten / legt den ee Schmerzen der Zaͤhn / vnd übergefchlagen vertreibt ſie N das Podagram Buß ſen ſtaͤrcket das Gehoͤr J) | er. Bon dem Safft dep Efels Cucumers/ 4 — Elaterium genannt. Be; } | E € alfofaft eindorxe / daß kleine Rügelein darvon bereitt 3 2 3 I; o * = 2 =: 7 ”. ml ”. 3 & ä Ss — Ss 3 = = = % © — ’ DBafer anfı „,. . f gar gefaͤhrlich iſt damit ju purgieren / wird er deſto we⸗ niger N Schaden kan eingenommen Die a Milli, gang der Adern eroͤffne / vnd faſt langſam wircke: de⸗ mir Bdellio 9nd Dragant vermifcher/ oder mitfeifch | & toirdaber auch die Schädlichfeit benommen I urch Gewuͤrg vnd Specereyen. —— folgende Aranepfaftfräfl- i bee Das Ander Buch / von Kräutern, “Der Safft von den Blaͤttern in die Ohrengelafs rici ein | Der Saffı ſchwer / mit Kofenponiggefenchser una P.lhilen dar wit Gewalt dehgleichen au die Brite, darını der / dieſelbige damit gefchmierer. rohalben ſoll mans nicht bald allein eingeben / ſondern — — — u oe ag 2 867 FE an zu einem Teyg / vnd mach Pillulen daranf. Dann et angeſtrichen / vertreibt die Flecken von allerfey das Elaterium u diefer Zeit wird felten allein gebraute chet / fondern vermiſche mir andern Pillulen alfomnıit Pilulen von Khakarb.rrochif.de Agarico, jedes ein 4; Scruwel der beſten Rhabarbara j. halb Serupel Ela- 7 terij drey Berfteinfdrnlcin cher: diefes allcs zerſtoſ⸗ — ſen / vnd vermiſcht mie Wermihtfafte angefenchr/ su — einem Teyg vnd PUulen gemacht: oder pillu- I Agarici ein Scrupel / Elarerij vier Geſtenkoͤrner auß gemacht. er Safft von der Wurseliftein ante Artzuky in Borg, er Waſſerſucht/ dann es auf dasach Baer = erfopfung £ + "ir äeber vnd * tn, : roͤffnet Huff wehe Wurtel geſotien iſt vertteibstdie Beibfuche,o G die Verſtopffuna der Leber Schmertzen dep Hufftwehes] Es wird dieſer Safft non Ati chen gebraucht wider Angina. die Anginam mit Honig ond Del vermengeti / vnd außwendig angeſchmiert. [Mean fast / wann einer die Wurtzel der Weinraͤ⸗ en/mit dem Elaterio beſtreiche / ſo fteſſen die Bogel feine Trauben / ſo daran wachfen.] Efels Cucummerol/ Oleum Sieyonitm. Woe man ein Oel hierauß machen ſoll / iſt im erſten — Theil offtmals angegeiger. Es wird aber dieſes Del nutzlich gebraucht in den regen * kalten Gebreſten deß Hirns / vnd der Nervenzalsin ‚ns vnd demSchlagParalyfisgenennt/ondin sirernder Öle, Sing, A, Gier, Dieſes Oel wird von Konde letid gefobetiwiderdag harte Gehör mann man dejfetbigen erliche Tröpftiun gee⸗ indie Ohrenläße: oder daß man in bemeldtem Dei?" Eotoqumtenblärter fochet/ond eufferlich auffleger. [der Bierneueumern Krafft und Wir; = Hung, DIL hat auch ein puraierende Krafft / vnd dienet nicht in die Kuͤche / iſt trucken ond warini. Wiltu fie gebrauchen/fo nimmecın Apffel / Höfe fie anf/wann es wol zeitig iſt / vnd lege das Marc ſambt „den Koͤrnern in ein Glälein mır Wein, kiß vier oder fünff Stund darınn trucks durch ein Tuichleinzend trincke den Wein / wenn du zu Bech gehn wilt / ſo wrd gem vnd D faſt bitter, Das aber ſchwer / gruͤnfarbig / mit vielen far⸗ I gegen ag auer zgaher grober ſchietm / die Magengall; Wagengas vnd was Vnraht im Leib iſt / ſanfftiglich ohn allen "Per. Shavenaußgeführ.] * a Das XLIX. Gapitef. Von gelben Rüben oder Möhren. u Bonden Waten >: Fr Er K GE Risen wird Griechifch genennt&r. —* — FR = teinifch Sifer-[Paltinaca renuitol.Jativa radice lurea he: B.] Arabiſch Culcas. Weſſch Sifaro. Spanifch Chirivias» Frantzoͤſiſch Chery. Bohmiſch 5* few, ER Bon der Natun vnd Eigenſchafft der “ ehren oder gelbe Rüben ſeyn warm im erfteny > icher Gebrauch der Möhren. Lore Wurgeln werden mehrin der Ruͤchen / daũ in der Yrancy gebrauchet / find einge fälen vun D. Jacobi Theodor FE Gelbe Rüben oder Möhren, Sifer alter Matthioli. \ — ſ RS “ IN * lieblichen Geſchmacks / erregen ein Appetit zum eſſen: Brief treibe. Seyn dem Magen nuzzich / treiben den Harn vnd den Grieß ſonderlich die geſottene Bruͤh darvon. gudeneten.. Man ſagt auch daß ſie ein Natur an ſich haben / zu Gen Bere den ehelichen Wercken zureigen. ¶Von dieſem Kraut iſt im erſten Buch in der an⸗ dern Sect. am22.Cap- vnder dẽ Namen: Zame Pa⸗ ⸗ ſte r Moͤhren weitlaͤnffig gehandelt worden. Die Namen aber / ſo hiebey gefegt/find der Geyerlein / davon beſihe das zy. Cap. deß ĩ Buchs der . Sect. J Das L. Capitel. Bon ndianifcher Zuckerwurtzel. S ift zudem vorigen Sifaro noch.ein ander > Bucerunme Gefehlecht deßSifari gefegt worden/foSifarum. ii. Rr Peruvianum, oder Indianiſch Zuckerwurgel genennet wird/ von wegen feiner ſůſſen Wurgel/ wel⸗ cher Geſchmack / wegen feiner Lieblichteit dem Zucker wergliechen wird. a [Diefes beſchreibet C.Clufius,das es feine Näblein auffder Erden vmb fich zerſpreyte / wie Die wilde Cu» enmer/die da dick vnd gefafftig ſind / vnd glatt: die blät- ser feyen ziemlich dick / bleychgruͤn fo den Binetſch Blättern nicht vngleich: die Wurtz Spannen \ Elangyzu zeiten als ein groſſer Rettich / jedochzu beyden K theilen ſtumpff. Deffen find dreyerley von Farben vn⸗ derſcheiden / vnd an Lieblichteit deß Geſchmacks: dann o ſchon wol ale jnnwendig weiß ſeyen / fo iſt doch an eilichen die euſſerſte Haut rothlecht / ſo die beften find: an andern bleich / an andern weiß. Dieſes waͤchſt für ſich ſelbſt m der neuwen Welt vnd beyligenden Inſeln / von dannen iſt es in Hiſpa⸗ nien gebracht worden / vnd wird von ihnen Betata, Camotes vnd Amoresgenannt:von den Cr dern / die ſie jen auch haben / Poratoes vnd Porades. [Bararas,CamoresHifpanorum,C.B. Clul.hifp.&£ ji —⸗— > er D* 1 Taber weiß zerhauwen vnd ein wenig Wein / Roſenwaſſer 8 vnd andere runde Wurtzel anhangen / wie beygeſetzte ſtock vierzig runde Wurtzel gezehlt habe / ſo durch wei ⸗ Stengel nasmontani/ / Indianiſche Zuckerwurtzel. Siſarum Peruvianum,fiye Batata Indorum * 2 PBSZES (AP —* — Von der Natur vnd Gebrauch. HI Einwohner der neuwen Welr effen die Wur⸗ gelfo wol rohe ale gefocht; Bey den Spanniern wird auch für ein Schleck gehalten/von wegen feines. fiesfichen Geſchmacks die fie dann ander den Aeſchen brathen / die euſſerſte Haut hinweg fehelen, Scheibleine —* vnd Zucker darzu thun: Etliche eſſens mit Oel / Eſſig end Salz: Andere machen auß den frifchen Wur⸗ gen Conferven.] r [Das LI. Kapitel. Vom Grübling Baum. Ruͤbling Baum har ein wurtzel wie die Gruͤb⸗ ling geſtaltet welche erwan einer Fauſt groß Say. etwan einer Hand lang / bißwellen klein / ſo knorricht vnd geſafftig mir einem zarten braunen / oder rauchfarben Haͤutlein uͤberzogen / jnnwen dig aber iſt fie weiß vnd ſatt. Da der Stengel herfuͤr ſchießt / ſd viel lange zaſerechte Wurtzel / die breit vmb ſich fladern / auß welchen am Fruͤling andere ſtengel herfuͤr brechen er — Figur klaͤrlich mit ſich bringet: alſo daß ich an einem lechtige Zafern an einandernhangen. D iſt von zwo biß in ſechs Elen hoch / gruͤn / rund geſtreift / etwas haͤricht / geſafſtig / Fingers dick / welcher in viel ſchwache Nebenaͤſt getheilt. Die erſte Blaͤtter ind den S. Barbellkraut Blaͤtter gleich / die andern ſind den Siebapffel gar ähnlich / Spannen lang: am Anfang fehwargbraun, hernacher bleichgrun / etwas haͤrig / in —— fünffifieben ondmehr Zheil gerheils/ wiſchen welchen zwey kleine Blaͤttlein / wie an dem Liebapffel Blat ge⸗ 4 fat find, Die Blumen find an langen Aeſtlein schen? zwoölff / oder mehr bey einander / etliche offen / die ande» re beſchloſſen / an Form vnd Geſtalt der Melanzane.. hiſt Lugd.Caſt. Battades, Ad.BataraHifpanor.Ca- blum gleich / vnd ob fiewolgang/jedochfofinofiefünfe — — iveAmotes&cIguames;Lob.Silarum Peru- een ni men . vianum,Ger.] gelben Streimen pndsrjogeny vnd in der mitte etliche * * Grübling Baum, * ‚Boladum tuberofüm efculenrum CB.ſive a J N, Y e h — —J Man hat ie * mit — Blumen in Defterzeich, — beyeinat e wie an der gemeinen Nachtſchatt / deren. etliche einer Nuß / andere einer Hafeinaßaroß/ andere kleiner / ſo „jun erſten ſchwart gruͤn / etiche ſchwarzroch/ voller weiſſen lucken Marck vnd kleinen runden vnd breiten Saamen / wie der Nachtſchatt. Dieſes Kraut iſt auß der Inſel Verginea in En⸗ gelland / von dannen in Franckreich vnd anderswohin gebracht worden: etliche woͤllen / es jene auß America rin Spanien erftiich demnach in Staham gebracht borden. Iſt jen malen bey den Teuufopen/Engellände- ren / Fransofen/ Stalianern vnd Spaniern gar ge- D mein? vnd wird durch die Wurgel leichilich gemehrt darıımb daun genieiniglich gegen dem Winter die Wurtzel außgraben werden / vnd ım Frühling wider gest. Die Burgunder pflegen die Aeſt su biegen mit . Erdreich decken / vnd alfo mehr Gruͤbling zu betomen . Von den Namen. — — wird von den — anern vnd ti — — gr len Kräuterbuch / gelichts GOtt foll gehandelt erden / wie dann auch ſoll erwieſen werden / obs den ten ſey belannt geweſen oder nicht. — Von der ddatur vnd brauc Wuryel ſollen an & arby € dann dieſes hieher geſetzt iſt worden / vnd wi⸗ F a der Indlaniſchen —— Das Ander Buth won grautern. 859 * —— —— das vorige Bacara Indorum, gr dieſes Barata Ver ginea genannt wird, Vnd vird dieſe Wursel Speiß gebrauchey/onderden % B ſchelt / vñnd mir Pfeffer ger —— ſchaͤlens / s Scheiblinmweiß, / hun —— Bruͤh vr Die —* fochen Fleiſch / wie die Ki Pa —— —— Eifia und Pfeffer. Vnd brauchens zur Stärtfung der e Stär Werfen Mehrung deß Samens : etliche — der 2* es denen zu eſſen / die fo gar am beib abtommen find. — Das LII. Kapitel, Von Zwieffeln. * * N Je Zwichein haben ein runde Wurtzel / Zoleba Si kleines Knoͤpfflein] —* nen D Hoaͤutlein oder Schelff euffeifte Haͤutlein iſt zart vnd rothlecht —— auß der Wurtzeln kommen viel duͤnne haͤrige Wur. tzeln oder Faͤßlein herfür. Der Stengel iſt faft andert Be ee afene de Koͤpfflein / mit dünnen weiffen Haͤutletn — die brechen mit der Zeit autff / vnd — die ge te zuſammen getrungene [ für fommen / hart zuſammen eg ; ich zur kleinen im werden in welchen je wey oder drey ſchwartze [ eefete] Körnlein — die Gruͤbling in det n gebraten / ge⸗ Andere/n dem ſie 370 .darobi Theodor 4 Weiß Zwiebal. Cepaalba. F TIERE Von den Namen. uw heift Briechifch Kegumsor. Saretnifch Cepa. [Cepa vulgaris,;C.B. Cepe,Brunf.Gef. Lob. Ce- Trag.F rag. Tur.Marr.Lac»Cord.inDiofc.Ang. « . pırata,Mart.rorunda,Dod.larivaMat- ee che Engtifd Onyon. - Bonder Natır Krafft und Cigenfchafft der Zwiebeln. Zwiebeln / ſchreibet Galenus, haben einen ſeht ’ c D Vſcharpffen Geſchmack / derwegen ſie biß in vierten Grad warm ſeyn. Hioſcorides ſagt / daß ſie ein Art haben su ſaͤubern vnd zu eroͤffnen / lvnd durchtringen J. der den dattich vnd andern Krauiſpeiſen eſſen / dann “fie die uͤberfluͤſſige Feuchte vnd Kälte deren milteren end memmen. ABo aberdie flätiggebraucht werdeny "mehren. mehren fieden natürlichen Samen.) ® arste tnh, Galenus ſchreibt von denz Inydaßfieden Leib gen yeheuk: uffplähen/ vnd haben eine Rraffe Die sähe/dicke gro, be Feuchten oder Phlegmara diinn zu machen vnd zu gertheilen: Seyen aber gang ſcharpff / welche Schär- Pffe ſie doch verlieren fo man fie suvor einmal ewen o⸗ der drey im Waſſer abfiedet. Sn. ppetichrim, Di fcorides fager / daß dte Zwiebeln den Apperit gen. einen Vnwille apa ar er Er ag: daß fie dem Leib ſchaͤd⸗ H I K Sruftengfenn: Loderaber m einer Gl fänffrgch Fr bratet / Abendts ond Morgens gebraucher/da dann et⸗ | sche Das Gnffenach fich außdem Sub. Tabernaemontani / Roth Zwiebel. Cepazubra, Sie werden von Fernelio gelobt / daß ſie ein fon» ? derliche Art haben ſollen die grobe Phlegmata in der * | Blruſt mertheilen / zu fanbern vnd aufzuführen ſon⸗ | derlich ſo man ſie mit Honigwaſſer Focher vnd iſſet / | oder mit Kreffen vnd Honig vermiſchet / vnd wie ein Lattwerglein gebrauchet / derowegen ſie den jenigen ji efennfo einen ſchweren Athem führen/oder vmb dit Eännnd | liche Zucker darunder mifthen- | Wol geforten vnd geffen / öffnen dag verſtopffen garmmik deß Harns.) Ellichel gemeine Leuht eſſen die rohe Zwieffeln mit Bern Brode vnd Sals fr die böfe faule Luͤfft / vnd iſt nicht verwerffen Welche aber Hauptwehe davon be⸗ forienydiefollen jhrer muͤſſig gehn. Dann es ſchreibet Diofcoridespaß ſie Hauptwehe machen / vnd fo man ihrer viel jſſet / bringen vnd perurſachen ſie Lechar- gum,das iſt einen tieffen vnuͤberwindtlichen Schlaff. Die rohe Zwieffeln zerſchnitten / in friſch Brun⸗ Spamin nenwaſſer iiber Macht geſt anden / vnd den andern tag — den Kindern ſolches Waſſer zu trincken geben / treibet vnd toͤdet die Spuͤlwuͤrm gewaltig.] Euſſerlicher Gebrauch der Zwiebeln. — ⸗ ter mache vnd uͤberlege / mache es — titig vnd breche ſie auff [Welches auch Die Zwieffel ale · lein gebraten vnd warm auffgelegt thut.] 4 Hollerius fehreibet in feinem Tractatu de Pefte, daß wann man ein Zwiebel außhoͤle pnd mir gutem i iehridas fulle / darnach den abgeſchnit ⸗ | nen wider umb aufflege vnd in heiſſen Om̃ern oder Afchen weich brate / darnach mit einander zerſto /· ſe / vnd wie ein aufflege / ſeye es herzlich Ida ga | dengifftigen Beulen ond Geſchwaͤren / ſo ſich in der Peflilengau : Diefelbigemache es seitigond "Ziviefel in Schmals geräftet und den Kinderet guy — bergeleg weiche miche harnen Können Hilf Ihnen zmm® Sn Das Ander Buch / von Kräutern. A [Ein experiment wann die jungen Kinder den R Harn nicht können ablaſſen: Nimb die allerduͤnſte Zwiffelſchellet oder Haͤutlein / ſo zwiſchen einem jeden Biait lige / 1898 dem Kind vornen auff das Rohr / s macht harnen) Zwieffel wieeinSuppofirorium in die Mutter ge» ſchoben / er oͤfnet die Adern, pndbringerden Weibern ihre Zeit [fo eine Zeit lang ſtill geſtanden / vnd feiret eweſen] — geſchelt / in Baumoͤl gelegt / in ein Saͤck⸗ fein Fingers dick eingenaͤht / in Affter geſchoben / oͤffnet Buttmater die Guldenader. Das důnne Haͤutlein fo zwifchen je⸗ dem Fach in den weiſſen Zwieffeln iſt / vmb die Eychel deß Maͤnnlichen Gliedts gewickelt / vnd in wenig oben wege. durchlöchert/ereibt den verſtande nen Harn.) B Von dem Safft der Zwieffeinond feinem © nnerlichen Gebrauch. ES wird diefer Saft zu vielen fachen von den Au⸗ thoribus beſchrieben Fuͤrnemlich aber iſt er nur. Bauen, lich den jenigen / fo mit der Peftileng behaffter ſeyn / nach der Meynung Holerij alſo zu gely auchen: Dan fol eine Zwieffel nehmen / fie oben auffſchneiden vnd außhoͤlen / darnach ein Quintiein Theriack darein thun / vnd inheiffer Aſchen braten/miezuor auch ver⸗ meldet iſt / wann ſolches geſchehen ſoll man das euſſer⸗ ſte abſchelen vnd darnach ein vntz oder zwey loth Gra⸗ nathenwein oder Syrupi acetofitatiscitri dazu thun / vnd den Safft außpreſſen / zu welchem außgetruckten Safft man nemmen ſoll zwey Quintlein Tormentill⸗ c walleı/ond dem Krancken zu trincken geben / dammach fol er fich warm zu decken einen Schweiß zu halten: Dergememe Mann nimbt nur die gebratene Be: fel vnd truckt fie auß doch fan man ein wenig Cardo⸗ benedictenwaſſer darzu nemmen dann alſo gibt ſie mehr Safft von ſich — er - [Stleichsfalls ein Zwieffebwie gemelder außgehoͤlt / Ber gefüllt/gebraten und mit einander zerſtoſſen / vnd über, geſchlagen / iſt ein koͤſtlich Pflaſter zu erweichen / der Pe⸗ ſtilentziſchen vnd andern atfftigen Beulen.] Pliniusfchreibt/wann man den fafft von Zwieffeln — 1. Mit Fenchelſafft vermiſche / ſeye cr ſonderlich gut wider A Dieanfangende Wafferfucht. Zwieffelſafft mit Berel, ſaafft den jungen Kindern eingefloͤſt / toͤdet vnd treiber d die Wuͤrm von jhnen. Pranmenzene _ Zwieffelſafft mit Wein fen · Frauwen jhre Zeit.] A Eufferlicher Gebrauch des Zwieffelſaffts. MWieffelfafft mit Honig vertmifcht vñ angeſtrichen / En macht ein far Geſicht fchreiber Diofcorides,fver, aut. treibt die Faͤhl vnd Anfang def Starne. Indie Na⸗ ne — 3—— Vnd vermeldet am ſelbigen Ort wann man den ſafft de mit Eſſig / Rauten vnd Honig vermiſche vnd anſtrei⸗ enag, Geo heyie er die diß der tobenden Hund Zaleſeſut wachen. mit Huͤnerſchmaltz vermiſchet / it aut wider die Schaͤ⸗ den der Spt chuch Wund gerieben haben dar, u ert. [ ——— machet das Haar widerumbmwachlen.] En - ae weiter am felbigen Orth, getruncken / fůrderer den daß man den Safft mit Rauten vnd Honig vermi, K ſchen ſoll vnd den Half damir beſtreichen / ſey gut wider die Anginam,twie ſolches auch Pliniusbezcuger. Die Guldenadern mir dieſem Safft gerieben, er. Öfner fie. Vnd fo manden indie Ohren rröpffleruma- het er das Gehoͤr mider gut / [ fonderlich foman zer- ſtoſſenen Fenchel in ern außgehöfre Zwieffel thut / bra⸗ tet vnd den Safft darauß truckt Aiſo auch Romiſcher Kuͤmmich geſtoſſen / in ein aufgehölte Zwieffein gt, N die gebraten vnd außgetruckt / vnd der Safftin die Ohren getropfft / ſtarcket das Gehor) Zwieffelſaa⸗ men zerſtoſſen mit warm Waſſer im Mund aehaiten/ toͤdet die Wuͤrm in den Zaͤhnen / vnd treibt ſie herauß. — € Saldenader dr Badın, 871. [der Safft mir Eſſig vermiſcht / vnd an der Son, Maſen am nen angeſtrichen / vertreibet Die weile vnd fchn arge kem̃ aſen am Leib. ef mit Eſſig vermengt / vnd in dic Nafen Naſenbluten an ſich gezogen / ſtillet das binten Welches auch ein Zwiebel entzwey gefchnirten/ond für die Naſen gehal · ten thut. ider das Podaaram da fein Geſchwulſt / ſchmie⸗ ——— re das Ort mit Zwieffelſafft / ſrewe ſchwartzen Pfeffer datcın Bis darauf fubriel gepůͤlvert / dan ach heh einen Schwan: ewvunit. in Wein/darinnen Kümmel aclorten iſt / vnd binde auff das Dre: diefes zeucher die bike Feuchtigkeit auß den Gliedern zur Haut herauß pnd zirrbeiter fie] Bon Lauch, ä * Lauch. Porrum. ’ Yu | /; IND.” os Eh Sauchs find: zweyerley Geſchlecht / schm Lasch. bynd wild. Deß zamen find abermal zwey Ge⸗ ——— ſchlecht / eines ſo cinheinufch/ das ander aber frembd / ſo Syriſcher Lauch genennt wird, Dieſe beyde find einander faſt verwandt / allein daß eines kleiner iſt dann das ander. Sie haben cin einige Wurtel fo da weiß iſt / welche fich den Zwieffeln vergleichet / daran hencken viel Heiner haͤriger Faictn/ haben nım einen Stengelivaran breite blaͤtter ſtehen / etwas zuſa mmen gefuͤgt / lang vnd fpisig: oben am Stengel ſtehen viel Blumen rund vnd zuſammen geſetzt / wie ein Kugel, ? Der wilde Lauch iſt auch sweyerleny einer mitbrefe ten / der ander mit fpigigen Blättern: Die dreyerffe Gefchlecht lommen mir den samen an WBurgeln/fen, geln vnd Blaͤttern bey nahe tibercin 7 allein daß ſie ei⸗ nen Vnderſcheid an den Blumen haben. * Der Brißlauch oder Schnittiauch hat viel tunder / holer Stengel oder [griine/ennde ] Plufflein/weiche hart beyfammen ſtehen aleich den Heinen Binten ha, ben oben anden Pfeifflein purpurbraune knoͤpffechte Blumen’ nab w in tleinet Saame erſolget / [in kleinen Haͤnßlein verſchloſſen / hat kleine Zwiebeln / offt auff 200 SEAN emander / die mag man theilen / jedes beſonder/ 08 Mwansig oder dreyſſig in ein aruben ſetzen gie bleiben über Winter im Grund onverlest.] et Der 872 D. Jacobi Deoden Tabernaemontani / — ESdyriſcher Sanch. Wild Brißlanch. J. PorrumSyriacum. Porrumfylveftre. I. — Czf.Caft. commune, Mach, Lugd. vulgare,Lob. Der same Sauch — ” gi —R Erd. capitatum, Fuch. Tur. capitatum vulgare,Cam.] reich / wird auch ſehr gepflantzet. LArabifh K: Welſch Porro. Spaniſch Puerro. —— In — oa Böhm Pr Enahich Ssetes. bi gene nnet Tipasor.gät iverländifch Pateye [Sprifcher Lauch heiſt Por- imo, B:Das wilde Geflecht aber | Bilder breitblätterichter Lauch. Porrumfylveftre latifolium. Das Ander Buch / von Kräutern. 873 Ä Brißlauch. E ſtoſſen vnd mie Wegrichwaſſer ein genommen / Bintrehfe Schenoprafum. für das Blurtrechfen außdem Mund vnd a — —— vum, Trag.Fuch.Gef.hort.Lon.Lug.fe&ile,Marr. Cepa Afcalonia, Match. defc. Ger. Cepafeflilis& Gelion,Tur.Schenoprafum;Dod.Lob.(cui Afca- lonia Matt.)Porrotonfilicognarum,Cam.I[ Enge liſch Cives / Chives. Niderlaͤndiſch Bieslooc. VWVon der Natur/Krafft vnd Eigenſchafft z deß Lauchs. looſcorides vnd Aẽtius ſchreiben / daß der Saa⸗ I me eines ſcharpffen Geſchmacks ſey. Vnd Pau- dus A ginera ſagt / daß die Blaͤtter eine Natur haben / damit fie cin wenig zuſammen ziehen. Es iſt der Lauch warm vnd trucken im andern Grad. 2 Innerlicher Gebrauch def Lauchs. geobe deuch · Y Alenusfchreiber/ daß der Sauch den Leib erwaͤr⸗ —— Ime / vnd zertheile die grobe Phlegmata oder Fenchten / ſo ſich darinnen verhalten. ſdiein drh [MeirBerften geſotten vnd geſſen / fuͤhrt den ſchleim — durch reuſpern auß der Bruſt: deßgleichen mit Honig zu einer Lattwergen bereitet und gebraucht.] — Es meldet aber Egineta, daß er ein boͤß Gebluͤt ma⸗ che / wegen feines feharpffen Geſchmacks / damit er aber denſelbigen verliere / meidet Aetius vnd Galenus, daß So man jhn ein mal od drey in frifchem Waſſer fieden fol. Sum —— ‚g fla Neronis bejenget/ welcher alser auffein Monat dieſe anf Delgeflen / hater eine ſtarcke klare Stimm dardurch befoimmen.] Bars, ¶ Dioſcorides ſagt / den Sauchgemistbringe ſchwere en Tröume/erweiche den Bauch / mache diinn vnd flůſ⸗ vd Ham Mgstreibe die Monarzeiten der Frawen / vnd den Harn / Milben aber er befchädige die Blaſen vnd die Nieren; Agine- ta fchreiber / daß der Saame nuglich vermenger wer. de vnder die Argney fo zum Nierenwehe gebrancher werden. Sauch offt genutzt / macht ein bloͤdes dunckeles Geſicht / [ſcharff Geblůt / machet Blaͤſt / vnd iſt dem Magen / lverſehrten Nieren vnd Blaſen „. auch me Dprehenfanmeny ides sin quintle/r, auch macht ein helle Stimm wie folches % bervon Saamen ni Der Saffe mit Honig getruncken oder angeffri, "ver. chen / wehret dem Giſſt der ra) ifft der Schlangeny vnd anderem Gifft Eufferlicher Gebrauch. ‚der das Saufen und der Ohren, Samerh vñ ſoll man nemmen SauchyIepr ) Saufen der ölyond daſſelbige in die en re er — [Oder nimb den Saft vermifche ihn mit Eifig, Weyrauch Mitch oder Roſenoͤl / vnd laß in die Ohren, Zu den geſchwaͤrenden Ohren ſeht nutzlich: Nimb Geſcwaren ⸗ Lauch ij. Haͤuptle / vnd drey Regenwihrm zerſchneide de Obren. vnd ſeude es mit einander in Bamel ſolches tropffe G mwarın indie Ohren / es flillerden Schmerzen / fäubert vndhepler ie Blätter serfloffen vnd übergefchlagen/vertrei. ben die Mafen und Flecken def —— —— Safft auß ven Blattern mit Effigpndger, ſtoſſenen Weyrauch vermifcherond uͤbergeleget / ſtellet 2 den Blutgang / ſonderlich der Naſen: mic auch die — Blaͤtter zerſtoſen vnd auff die Stirn gebunden. Die Blätter geſotten und auffaeleget / find gut zu Verſbwolle⸗ den verſchwollenen vnd ſchmerhichen Gulden. oder "Gwen, Affteradern. So ſie aber in Waffer geforten mit Eifig rn vnd Sals/ond darinnen gefeffenveröfinerdie Mater, bakı ale: erkalte Wunden / vnd and / laſſens über Nacht dartiber/ vnd wo fich: a A Farb halten fieesfür ein gut Dom wilden Lauch. Tees fehreiber , daß der wilde Lauch dem Harn und Magen ſchaͤdlicher ſey / dann der ander/ cr wärs —— me auch mehr / vnd treibe den Harn vnd die Menſes en viel kraͤfftiger als der Bintzenlauch. Das LIV. Capitel. Vondem Knoblauch. Er Knoblanch hat Blätter dieermasfhmä. _ 1 ler find dann der auch / zu beyden Seiten Rrobınus, arpff: der ſtengel iſt rund / glatt vnd hohl / an deſſen Gipfel die Blumen vnd Saamen wie an der Zwiebel geſtaltet / ſo erſt im andern Jahr her kompt. Die Wurtzel iſt wie ein Zwiebel / auß vielen Za⸗ hen oder Kernen zuſammen geſetzet deren bißwelen auff die dreyſſig zwiſchen den diinnen Haͤutlein ver⸗ —— Kopff wachſen viel kleiner duͤnner Ha, > e au ; s — x E Diefes wird mehrer theil von den daͤhen oder Kern der Zurtzeln auffgegieler: im Fruͤhling feheiderman - dieZaͤhen von cinander/dielegrmanimeinerordnung in ein zimlich gut Erdreich / je ein Zaͤhen fingerslang vonder andern: In wenig Tagen ſtoſſen di ihre Keymen darauf die Blaͤtter wachfen. dritte Fahr. Vnd ſo man die Hänprer inder Erden traͤfftiger haben will / ſo ſoll man im Hier monate diß Kraut nidertrucken / vnd Knoͤpff daran machen. So man jhn gern füß hat / vnd nicht zu ſtarck am Geruch / ſo ſollen die Zaͤhen gefeger werden / wann der Monſchein vnder der Erden iſt / vnd fol auch wañ der Mon vnder der Erden außgezogen werden. Bonden War Kyollanch Perf Orth 5xese. Arabic nifch Alliä. [Allium fativum,C.B.Alli. ee Sır Cam, 874 A Cam.farivum,Dod. Gef. hor.Cef-Lugd. la multifidum,Cord.hit.] Niderlandiſch food. Eng liſch Garlijte Welſch Aglio. Frannöfiich ail,Auz. Spa niſch Vo⸗s. Boͤhmiſch CGeſnet. Von der Natur vnd Eigenſchafft. KRoblauq at warm vnd trucken im vierten Grad: durchtringet vnd macht duͤnn / vnd iſt im anderen —— nach der Pflangung che daß er neuwe Kernen ſtoͤſt am ſuͤſſeſten · vnd wird nach lacobi mit feinen Blättern in Rauch gehencket biß zum Fahr. Iſt den hisigen Naturen nicht zum beſten / auch welchen das —* oder Podagra viel zu Leidte thut / die ſollen ———— eſſen / dann er erreget die gewohnliche 8Innerlicher Gebrauch. DE Knoblauch wird geſſen nicht allein wie eine - Speiß / ſo nder auch wie ein Artzney: aber der ſtar⸗ cke Geruch bekompt uͤbel dem bloͤden Hirn / machet xruͤbe Augen / bewegt Zorn / fuͤrdert den Schlaff und Durſt / welches man ſichtbarlich an einem Hanen ſe⸗ ir geffen hat.J nach dem Effen su vertreiben / eſſen ruͤne Rauten rer N © Bong 1 gebraten Mangoltwurnel / aber Peterlein / Eppich Darauf gebraucher/Derict den Geſtanck hmpffung ing Haupt, gute ER wärmer vnd trucknet den falten und feuchren — die sähe Feuchtigkeit im Leib / eroͤffnet a die en die Blaͤſt. Dann Galenus fehreibet von einem Bawren / dem die windige Darm, er Leidts gethan: wanns aber jhn ankommen / Dre ſtarck geguͤrtet / vnd Knoblauch mit Brodt geſſen / ſich geuͤbet / nichts getruncken / darauff biß auff ee guten Wein truncken / dar auff die gange Nacht gefehtaffen/am Morgen allen Schmerzen frey auffgeffanden. 7 - Knoblauch aeflen toͤdet vnd treibs auch die Wurm in dem beid / ja auch die Egel getruncken / muſſen wei ⸗ den et Galenus. In Mitch geſotten / vnd den Kin, = Morgens nüchtern zu trincken geben / toͤdet die Gite wider · ¶ Widerſtehet dem Gifft / darumd nennet ibn Gale- fispen. nus ein Theriack der Bauwren: Darumb follen die Worm im dei, + D Schniteer vnd Mäder / welcheinder His vngeſund 1 Waſſer trincken / den Knoblauch inder Speiß brau⸗ hen welches dann auch die / fo wandern / thun folleny iewols die ſchnitter auch eſſen / daß ſie ſich deß vnmaͤſ⸗ igen Trinckens enthalten fönnen: dann wie Galenus hreibt / hat der —— beſondere Kraft den Sötunn > ul wider die Di der Schlangen oder Nattery und Rasers vnd tobenden Hund / geſſen vnd guten Wein darauff —* Jacobi Theodort Tabernaemontani⸗ atiynm E durch die Schaͤrpffe gemiltert wird / ſtaͤrcket auch den ragen. Iſt nutzlich den Huͤnern / ſo den Zipff oder die ſchnu⸗ — der haben. ans Die Zwiebel recht diffilfieret zu einem Waſſer / iſt warn. ein koͤſtuche Artzney wider die Wuͤrm vnd Faͤule. Shen Euſſerlicher Gebrauch. ES ift ein natuͤrliche Feindſchafft zwiſchen dem Knoblauch und Magnet / dann dieſer Stein zeucht das Eiſen zu ſich / fo er aber mit Knoblauchſofft ge⸗ ſhmieret wird / treibt er das Eiſen von ſich: bekompt aber feine vorige Natur / fo er mit Bocksblut beſpren⸗ ger wird. Die Weiber / foan etlichen Orten die Milch in den G Brunnen pflegen zu hencken / dieſelbige im Sommer ſůß zu halten / die ſollen jhre Häfen zu rings yınboben mit Knoblauchſafft reiben / als dañ ſeyn ſie der Schlan- gen ſicher / welche der Mitch faſt nachſtellen / alſo daß etwan eine darein fellt. Knoblauchſafft iſt gut zu der ſchabechten Haut da · Sasbid mit geſalbet: vertreibt die Schuͤppen auff dem Haupt? il vnd allerhand Flecken im Angefiht. rg Zu Aeſchen gebrannt, mie Honig vermiſchet / nach dem Bad angeftrichen, vertreibt allerley Grind / Ma⸗ Srafenam ſen vnd Flechten am Leib / vnd macht das außfallende Se. Haar miderwachfen: oderein Sälbfein von Knob · rmasen lauch / Saltz und Weineffig. Dieſe Afchen heylt die — boͤſe / offene / fuͤſſ ge Geſchwaͤr darinn geſpreuget. — Wider das Wehetumb der Ohren von Kaͤlte: Ohtendehe, H Knoblauch in Baumoͤl geforten/ warm eingerropflt/ filfer den Schmertzen. Knoblauch geſotten vnd gebraten mie Maftir und Bertram gepuͤlvert damirden Mund gewaſchen / iſt gut fůrs Zahnwehe Oder in Eſſig oder Waſſer gefor, aebhanca ‚ten vnd den Dampff davon empfangen / fo es von kal⸗ ten Jar engen wol: oder cin Zaͤhe in Aſchen nd ſo warm mans erleiden fan auff den ae ‚Der mit Weyr auch vnd Keimbolg ‚in Eſſig geſotten / vnd warm im Mund gehalten. die Weiber dahin fallen’ von wegen der auff⸗ delentſechn ſtoſſenden Mutter / oder auch von hin fallenden Siech⸗ tagen Mann vnd Weib: Item ſo die Kinder Wuͤrm im Leib haben, Hirt ein Knoblanchhaupt erſchneids / chu darzu Aloes hepati oder Ochſengall j halb loth / waͤrme es / trucke den Safft davon / vnd reib jhn in das Nabelloch / beſtreich auch dauit die Puls.ond Schlaſ⸗ adern / deßgleichen auch die Naßloͤcher Ein Rauch von Knoblauchwurtzeln vnd Kraut / ee bringer den Weiber jhre Qualen ſo ſie den Dampf?" zu jhnen laffen gehen. Fürden vetſtandenen Harn: Nimb vier Knode — fauch/ brate ſie ein wenig in heiſſer Aſchen / zer ſtoſſe fig needs in einem Moͤrſer ſambt einem halben loth ee diß * truncken / auch euſſerlich wie ein Pflaſter auffgelegt. lege alſo warm wie ein Pflaſter uͤber die ee. pAuen. Wider die Peſtileng / ſchneid Knoblauch in guten trefflich gut. feharpffen Epig rund ihn warn 7 iſt wol ſo gut als Den Huſten fol ſtilen Knoblauch mit thewre Artzney. Schmals gerſtoſſen/ vnd darmit die Ferſen wa — guy mat fehmieret wann man fehlaffen geht. Seh niereden alten Huften: M Wider das Podagram ein Erperiment. * den ER it Wolgemuht geſotten J— uß vnd Niß Mir Tanfent, K Harnvon einem kieinen geſunden Knaben / dıftilier 7 güildeneraut jedes gleich viel geſotten / iſt gut wider Die Wide den Lendenſtein ſoll man Knoblauch auß gebrannten Wein eſſen / oder drey Knoblauch in ein Prasgebnee Truck weiſſen Wein geſchnitten / ein Wall auffge⸗ urch ein Tuch gerieben / warm getruncken trei⸗ jhn / lege darein zerſtoſſenen Knoblauch / vermache das Geſchirr wol,purrihciers vier Tag nacheinander / als⸗ dann diſtilliers zum andern mahl dieſes ſtreich mit eh» ner Feder auffden Schmerzen, f (der Oi Biber onfinnigenpuundenimbKnobmntenit "an fe teren jedes — — in geſotten / zerſtoſſen. — — He; eat. ai % re — Das J —79 Das LV. Gapitel. F Von Brißlauch. Se Blätter pfleget man fiber der Erden ab⸗ zuſchneiden / zu Salſen / vnd anderer Speiß/ © man brauchets auch mit Lattich im Salat. Das Ander Buch / von Kräutern, 873 fpenft vnd böfe Beifter darmit zu vertreiben / von wel» ‚fie ſehr angefochten werden. Sateinifch Allium Alpinum, dag ift Alpenknoblauch. Irem Viktorialis mas zum Vnderſcheid des Weibleins / fo der Auchor noch herz bracht hette / wenn er nicht durch den zeitlie chen Tod ju bald were hinweg genommen. worden. Darumb nennet man jhn Schnittlauch weil man iüm montanum Jatifol.macularü, C.B. Allium dag onderrheil Kante der Wurzel vnder der Erden laͤſt Rgtinum;March.Lugd. ferpentinum, Caft. alpi- die ſtoͤſt auffs newe Blätter herfuͤr / vnd laͤſt ſich alſo Um» Gefhore. Dod. Ophiofeorodon,;Lob.Vi&o- das gantze Jahr beſchneiden. Bey vns branuche man Lialis longa Geſ. hort. Cluſpanme hit. Wienof die grunen Pfeifflein zu den Pfannfuchen wann dit etliche wölen/daß alein der Bunderfchei ſey daß das u noch nicht herfür ännlein breitere Blätter habe ı und das Weiblein Die Pfeiffen mir Eſſg abbereie gibr ein wolge⸗ſe fhmasfte Salfzuallerlen Speiß follaber nit au viel Marchiolus nenner ce Allium anguinum, [von „ gnüntwerdenz font verurſachts mas vom dauch ger wegen braunen Mackeln/damit ‚damit der Steng 4 B fageworden.] ee es ee er falyatico. Jidere vo. — erpent Snates Garlick Das LVI. Capitel —— RT Se Fe ———— iegwurtz Maͤnnlein. Allium Alpinum. Victorialis mas. Das LVII $ ap. Bon Wald Knoblauch. * Wald Knoblauch As — — Wuren mit vielen haͤrechten Haͤutlein vmbwickelt / wie mit Netzen / welche di en alſo hart iufammen halten / daß ſie ſchwerlich tönen von cin. nder abgefundert werden: Auf der Wurgel waͤchſt geftreiffter Stengel / welcher Fingers dick iſt / einer clen hoch / von pnden herauff purpurbraunyoben aber — in / an welches Gipffel ſehr viel Heiner geſtirnter K — — mit ſechs weiſſen Blaͤttlein befege/ ad Bee er Saamenin feinen Ro. ken le wird, Mieten am Stengelftchen choder vier — Blaͤtter / den ———— fa gleich, uſius ſchreibt libs2.oblerv.Pannon.c.22. daß ran den Steinflippen era werde, - Von den Samen vnd Krafft. — alſo genent / diewell die Berg⸗ —J knappen ſich derſelbigen ſeht gebrauchen / dis Gt Nach Allium-Vrfinum. —— TAU $ f I FH 22 72 22 GG; 77 ? 8 — N NIERN N NUN XxX WBWX N N ——BG& NUR U R < N 0b Knostaniäge fh gegen — Ban gen —— en zweyen ern / — mie = ee vergleichen / vnd welche aͤtter gewinnen / die tragen im End des Apri⸗ len u einem eckichten IN ng en = > —* der Saamen in kleinen Hůlßlein ver» n foigctt. Die Wurel iſt weiß ‚lang wie ein fleiner junger Garten Knoblauch anzufchen / mit vielen kleinen Za- fern: Vnd wird in ben fenchten/ naſſen auch finſtern Waͤlden gefunden. x Vonden Namen. —— heißt / 8 ne m —— rinnet uſammen aufft / wird um Vefinum,dasift / Beeren Knoblauch Sfif mi genannt, 876 D. Tacobi Theodori Tabernaemontant / A genannt. [allium fyl.latifolium, C B.allium fl. F Natur ond Eigenſchafft. ar ee er reed Dıte ift in feiner gangen Subftang eines Äblen | re gal.Gef.col. Tur, ſtarcken Geruchs vnd böfen Geſchmacks: alfo i 1.Cef.Caft.Cam Eylturfinum daß wann das Rindviehe es in der Weide verſucht / a Karaofeoro, _fofömace pad rend Die Deich KAG pad die Bu 4 ck nach dem Knoblauch / daß diefelbige dum, Gef. hort. —— ‚Lon.] Niderlan⸗ tet fo ** keichrlich tarı genoffen difeh Das Loock: Engliſch Ramfons / ransöfiih | uch aus, Welfch Agliöde glonfi nr De vierdte Sertion. Das 1. Lapitel. Don Bonen: ar Weiſſe Bone von Ameriee. Phaſeolus albus Americanus. —— NY 3 / H J we AN 28 | R ? AR NS | ——— No \ 39 * SEA UN Weiſche Bone oder Steiafaſeln ber us; vnd C. Cluſius lib. 4. obſervation. Pannon. 5 ihreibet Diofcorides lib.2.cap.148. daß f fie Blatter haben dem Ephewähntichy doch weicher: einander gleich ſeyen / fie haben einen Vnderſcheid Ihre Stengel ſeyen ſchmal / haben Zincken gleich den am den Blumen / deren etliche gang weiß, erlich Räbenfröpffen / darmit jie fich anhencken / vnd vmb · gelbtetherein Theil Piirpurbrannbtähen. Derfi winden was ſie ergreiffen koͤnnen / daran ficalfo groß nembfte Baperfcherd aber feye an der Grucht/t vnd hoch wachten /daß fie Sommerszeiten Iuftfchat- gen ihrer vislfaftiaen Farben / wie ten acben : Sie bringenanch Hilfen oder Schotten ferten von dem Auchore befchrieben gleich dem Foenugraeco, aber doch viel dicker darin. ben gan vnaleich / als — grauw / Das Ander Buch/von Kräutern, 877 F A DBrefilgenbonen I. Phafeolus Brafilianus I. . Brefilgenbonen I, Phafeolus Braſilianus II. * —B — m N AU — * \IN>$ =\ ER) IR — AN —D u \ N\ ’ N Fi ER CHAR R VEANY N) SEIN A [ > * IT v —F Bonen an Susenraheäekin: Seine Blu⸗ men find bleichrorh. . . ’ von den andern etwas vngleich: Seine Blaͤtter wenn wie auch Lobelius,daßfie etwasrund ſeyen / doch niche Poren fie noch jung ſeyn / ſcheinen fie den gemeinen Faſeln durchauß auff den Seiten breit / eines Fingers dick / gleich / allein / daß ſie kleiner ſind / vnd auff dereinenfei- vnd zweyer Finger breit/bifweilen auch breiter / an der ten etwas rauch: Das let: Theil der Stengelift einen Seiten / da ſie in den Schotten anhangen etwas ‚ Mt zarter / gelber / weicher Woll beſetzet / ſeine Schorten tieffoder hol / jhre Rinde feye hart /hotgecht vnd glatt, „. Perdenfehrgroßsiwie fie allhie abgemahlt ſtehen / wel aufwendig duůnckelroch / jnnwendig aber weiß / ſie laſ⸗ Breſilgenbonen III. Schotten der III. Breſilgenbon en, Phafeolus Brafilianus se Phafeoli Brafiliani IlSiliquæ ſen ſich Betz Das dritte Geſchlecht der Brefilgenbonen / ſcheint Von den een Bonen ſchreibet Clufius, Purgierende 378 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani⸗ A Egyptiſche Fafeln oder Bonen, F Purgierende Bonen anf America, >hafeolus Egyptiacus. Phafeoli Americi purgantes. Zwoͤlfferley Geſchlecht der Brefilgenbonen, = Phafeoli Brafiliani XII.genera — Zwoͤlfferley Geſchlecht der Faſeln. Phafeolorum XII. genera. DasAnder Buch / von Kräutern, 879 Monaärd. Lob.alcer Indicus, Lugd. IH. Phafeolus F P Brafilianus foliismolli wen obfitis,fru&tu ma.. * Pr gno>C.B. Phafeolus Brafilianus, Lob.Cam.Ger.] Agyptiaci» [ Phafeolus Indicus major bicolor, €.B.peregrinus Indicus, Cluf-pan.& hilt.z.five £- gyptiacus, Cluf-pan.ico. vnd Americi purgantes, Faba purgatrix larifsima ex infulaD, Thomg;C.B. ‚Phafeolus major, Cluf. adMonard. Cor D.Tho- m, Eid. Phafeolus novi orbis, Lob. Americanus i purgans,Ger.Faba purgatrix, Lugd.ico.] von we 3 gen der Derter/dafieerftlich herfommen feyn. Bonder Natur/ Br Wirckung vnd Eis eenſchafft der Faſeln oder Bonen. — Alenus lib de aliment.faculc. ſchreibet / daß fie B gar feuchter Natur ſeyen. Simeon Sethi ſetzt G fie warm vnd feucht im erſten Grad: aber die rothen ſind etwas wärmer, Innerlicher Gebrauch der Fafeln. e Faſeln wer den vom gemeinen Mann vnd * Arbeitern in d er Koſt genuͤtzet: Es ſchreibet Aetius, wie auch Oribaſius, daß ſie dem Leibe eine ge⸗ ringe Nahrung geben: find auch ſchwerlich zu verdaͤ⸗ 7. wen / vnd blaͤhen den Leib / [fonderlich die rohten vnd ſchaͤckechten.) Etliche wollen ſo man fie mit Senff lo⸗ der Kuͤmmeleſſe / ſchade fie weniger. Simeon Serhi maget / daß ſie ein ſonderliche Eigenſchafft Haben ſchwe⸗ er „ig Träume zumachen. — „Ein decoctum darvon gemacht / treibet den Harn / Se c vnd die verftandene Menſes. 28 Singen Sie haben auch ein Art den männlichen Saamen Es follen ſich aber die ſchwan Bonen gar nicht gebrauchen. die Wunden leget.] — Euſſerlicher Gebrauch. ES haben die Fafeln cine Art wie die Bonen / aller⸗ Eigen Geſchwuͤlſt / ſonderlich der heimlichen Gliedern ulegen / deßgleichen auch die Schmernen derſelbigen gau ſtillen / in Mitch oder Waſſer geſotten / vnd wir cin laſm· abergeletttgg. Auß den vnjeitigen / friſchen weichen Schotten machet man ein guten Salatalfo: Dan ſendet fie su. vor / darnach beſtreuwet man fie mit Pfeffer/aber nach dem ſie geſotten / roͤſtet ee * BR 4 “ ondfürdersden Ham. Bey v = — ofne Aeratafeher mo ehe 0 Das I. Sapı venn. > Rn . nen perborgen lig Bannıror / ö f 880 A Von den Namen. ne heißt Gricchifchkieu@- $ateinifch Faba- [1.Faba, C.B.Brunf.Matt.Ang.Fuch.Tur.Cor. in Diofe.Gef.hort.Lac.Lon.Caft.Cam.Sativa,Lug. Faba vulgaris, T rag.Fuch.Cord.hift,major vulga- ris, Ad.major recentiorum, Lob. hortenfis, Ger- Phafeolus fativus, Dod. gal. Beona five Phafelus major;Dod.Il.Faba ſylveſtris. fructu rotundo atro, C.B.Sylveftris , Match. Ad. Caft.Lugd.Cam.Faba Grecor.fyl.Lob.Beona fyl.Dod.Pifa nigra,Cam.] Arabifch Hachille.IBelfch Fava. Frantzoͤſiſch Fabue LFe- yes. Behmifch Bob. Niderlaͤndiſch Boonen. Eng⸗ liſch Beane.] Vonder Natur /Krafft vnd Eigenſchafft 20 der Bonen. HI Bonen ſeynd kalt vnd trucken im erſten Grad. Galenus ſchꝛeibet / daß das Fleiſch der Bonen ſaͤu⸗ bere vnd reinige / aber die Rinde oder Schelffe ziehe et⸗ Innerlicher Gebrauch der Bonen. Bonen werden mehr euflerlich dann jnnerlich gebrancher/dann fie blaͤhen den Leib / machen vich efind ſchwerlich zu verdawen / und bringen bö- fe ſchwermuͤtige Traͤum: Fuͤrnemblich die gruͤnen Bonen / welche dem Magen viel ſchaͤdlicher ſeyn als die duůrre / vnd geben auch mehr Winde. [Doch die⸗ Huften, nen fie wider den Huſten / dann fie machen außwerf- fen. Bey vns jifer man die grünen Bonen mit der Schelffen vnd ohne derſelben die důrren aber gibt man C den Werckleuthen in der Faften.] Diofcorides ſchreibet / fo man die erfie Bruͤh ab- ſchůtte / ſo blähen fie weniger. Es meldet aber Oriba- fius;daßfieeingrobesdiefes Geblut machen. [Auch mag man Kümmel darzu mifchen / der gertreibt und — — Bauchfluß. man fie gang mit der Schelſſen in Effi v nd vnd die rothe Ruhr / nemmen auch das Würgen. Exrtiche machen anf Bonenmeel Homgtuchen / im Elſab prlegen fie ihre Schwein mir Bonenmeel zu meſten / darvon fie bald zunemmen. Die Boney ma chen die Huůner vngeſchlacht / ſo die viel eſſen.) Euſſerlicher Gebrauch. Iofcorides ſchreibet / daß Bonenmeel mit Ber. Sruſt und Gase ang. derlich wider die Geſcha mächts oder der heimlichen - brechen die Bonen gan — = — men Steh in Waſſer tochen vnd über die Bruſt legen. G 2 Plin ius lobt die D. Jacobi Theodor Tabernaemontani / FEernelius lobet das Bonenmeel ſehr wider Die Maren ung Sprenackelen / Maſen vnd Flechten der Haut / vnd Hektar ſagt / es mache die Haut ſchoͤn vnd klar. [So man ſich darmit reibet· oder Honig vnd Ochſengall darzu ver⸗ miſcht / vnd ſolches anſtreichet.] Wider die Taubſucht ein gutes Experiment / ſo ariſicu Matthiolus beſchreibet Man ſoll die Bonen in waſ⸗ fer ſieden / biß ſie wol gefocht ſeynd / darnach gieſſe man die Bruͤhe darvon / vnd lege die gekochte Bonen in eine Schuͤſſel / ſtelle einen Trechter daruͤber / vnd laß den Dampff in das Ohr gehen / ſolches ſoll man etliche Tag nach einander thun / fo hilfft es gewiß. < [Zu einem klaren Angeficht/ lege viel Bonen in Kıar Ang ſtarcken Eſſig / laß jhnen die Hülfen abgehen rrückne ur. fie an der Sonnen / dann ſtoß zu Pulver / hu fhön Brunnenwaffer daranyond wenn du fchlaffen geheſt / wafchedasAngefichtdarmit. Bonen ohne die Schelffen im Mund gekaͤtpet / vnd Kagenpar. über die Stirn gelegt / ſtillen die Fluͤſſe fo gegen den Augen vnd Hanptherab fallen. — Mit Gerſtenmaitz / Alaun vnd Oel zuſammen ge⸗ Kap. ruͤhrt vnd uͤbergelegt / verzehren die Kroͤpff. Bonenmeel mit Honig vnd Foͤnugrecmeel der. ge mifcher/gertheilt das vnder gerunnene Biut in Augen / Yugm. vnd vergehrer die Ohrmuͤtzel. Mit Roſen / Weyranuch / Ohrnutel vnd Weiß von einem Ey vermiſchet vnd uͤbergeleget / treiber die Augen hinderſich / fo herauß ſtrotzen / vnd auch andere Geſchwulſt. — In Eſſig gebeitzt / it gut zu dem Starn / vnd de fo an den Augen etwan durch einen Streich verlent H ſind / iſt auch mützlich den Spannadern fo verwundet oder zerknitſcht find. J Die Schelffen von Bonen jzerknitſcht / vnd uͤber Nee⸗ das Ort gelegt / da Haar außgeranfft ſind / machen daß * ** daſelbſt kein Haar mehr wachſe. Die Baͤum an welchen ſtaͤtigs die blůt ohne Frucht Baum an . abfällt vnd verdorzr/bringt — Schar re geringe vmb ie Wurtzeln den Grund hinwe Bonenſchelffen / oder anderer Frucht Sprewer / be⸗ feuchtige es mit on ee Afche von ven Stengeln [Lond Yuftucde- Schelffen/Jwider das Huͤfftwehe vnd Schmergender _ Ner ven / mit altem Schweinſchmer vermifcht and uͤ⸗ bergelegt. = Don Bonenwaffer. — Pu Das Ander Buch / von Kräutern, 881 A Das III. Capitel. —— 11. Klein Feigbonen, Lupinus minor Don Feigbonen, — J. Feigbonen. Ev Lupinus. AN > N UN, N — ® — IL . 2 I — — ——— er — — Be hr —— 1 =. 080. Pitter vorhanden, werden die Blaͤtter als wolten fit FE Rp ec en aruͤn / vn⸗ den aber weiß vnd rauch. Oben am Stengel bekom̃en Gelb Feigbonen. RE fie ihre weiſſe geaͤhrte Blumen / nach welchen dicke breis Lupinus luteus te Schotten herfür tretten / den Bonen gleich/hart vnd gelblecht / auſſen ein wenig rauch / jñwendg aber glart/ in welchen fuͤnff oder ſechs Körner verſchloſſen feyn? rund vnd etwas flach / auſſen weiß vnd jnnwendig gelb / eines bittern Geſchmacks / die Wurzel find holge echt mir vielen Zaſeln behenckt/fond fo bald die Wur⸗ . gelein wenig mit Eifen verletzet iſt dorsce die ganze . Stauden] Die kieinen Feigbo u daacb / wachfen in Franckreich / in lralia vmb Rom vnd —— Bonen habeneinen hoßensrum. olen ſtengel / einwenig wol · b /daran ß eg ar * oder feche Blaͤcin zu— [I Lupinus ſativus Aalbo, ft Tttt Diofs, | ei 882 A Diofe.Lon.Cef. communis;Gef,horwalbus;Fuch. E Tur.Cam.albo fl.Clukhift.fativus.Ang.Dod.Cor. hift.Ad.Lob. (cui & Fabaficulnea Germanis afo- lio)Caft.Lugd.Ger.vulgaris,Eyftett. II. Lupinus fyl.A.czruleo, C.B- fylveftris,Match.Ang. Dod.ur. Lug.fyl fegerum fl; ‚Ad.Lob.fl. czruleo.Cluf. hift.Ger.fyl.fore czruleo, Gel.hort. Cam.fyl.flof- culis&czruleo purpureis, Camsep.fyl. anguftifol, fl.ceruleo,Eyft, IH. Lupinusfyl. fl.luteo,C.B-fyl. lureus;Dod.gal.odoratus;Eyft.Hifpanicusfl.luteo, Gel.hort. fl. luteo, Lob. Cam.in Matrh. Ger.flavo florsCluf.hift.] Welfch Lupino. Spanifch Erıramu- ces. Frantzoͤſiſch Lupins. Arabiſch Tormns.Siderländifeh Vychbonen / L Byahboonen.) Engliſch Lupines . Teiutſch Feigbonen / Wolffsbonen. B Yonder Natur / Krafft vnd Wirckung — der Feigbonen. DE bittere Geſchmack der Feigbonen zeigt an / daß warmer vnd truckner Complexion ſeynd / lzu i ihr Vermögen.) brauchder Feig⸗ bonen = J eröffnen vnd aufsufrei Innerlicher treiben : Dioſcori Feigbonen ein u die Wuͤrm auß dem Leib zu harn vñ grieß treiben. Beibfucht, ee Hürm. Fartwergen wider die Gelbſuch Wuͤrm mit gebrendtem vnd gepi Euſſerlicher Gebrauch der Feig⸗ bonen. = Raͤblein außgangen iſt: Nimb Feigbonen meel loth / gebrandt Leinwadfetzen / vermiſch es⸗ awon nimb halb loch / mache es mit Wein an / vnd lege es mit achs uͤber · — — Fernelius meldet / daß ſie eine ſonderliche Krafft dena, haben die Haut von allerley ittermalen © ichmafen zu ſaͤnbern vnd zu rei · ‚nigen · Plininsseil/ man fol dns Meel mit Eſſig ver⸗ — ie H ON) SEE Mer den Bruch der Kinder) warn ihnen das . allen Sticken faſt verwandt. Schäbigfeit / Flechten / ge kontangıholhmad ond weicht D. Jacobi Theodor Tabernaemontani/ | miſchen / vnd die Haut im Bad damit beftreichen. An⸗ dre fieden die Bonen in Waſſer / vnd waſchen die grin⸗ dige Haut damit, Wider die verfiandene Zeit der Weiber foll man nemmen Feigbonenmeel / darunder Myrrhen end aha | Honig vermifchen/ vnd wie ein Zäpfflein indie Mut, 4 ser hun: foll die Menfes widerumb bringeny ſchreibet | Diofcorides. | Es ruͤhmet Pliniusteie auch Galenus ſelbſt / dieſe | Feigbonen wider dieharte Geſchwaͤr und andere Ge⸗ — ſchwulſt / dieſelbige gu vertreiben vnd auffzubringen. [Feigbonenmeel mit Eſſig geſotten vnd auffgelegt / gror/ da zeriheilet die Kroͤpff / Knollen vnd Beulen / das Hufft. eg, | wehe / vnd Engiindung aller Glieder: Mit Eſſig vnd Gas | Dchfengallen vermiſcht / pflaſtersweiß auff den Bauch g 6 gelegt / treibt die Wuͤrm auf. Wider den kalten Brand: Nimb Feigbon enmeel / eaueduu ſeuds mir Laug vnd Baumoͤl zu einem Pflaſter / thue ein wenig Saffran darzu / vnd legs warm auff. | Feigbonen mit Eberwurs aeforten / in Tropffwein @rinpter | oder Waſſer / heylt allen Grind der vierfüfligen Thie⸗ — | heimiſchen.) ren / damit etliche Tag gewaſchen. Die wilden find herber vnd ſtaͤrcker dann die eins. Das IV: Kapitel, % } | DonErbfen. | Buͤſchel Erfen: | N X DS EN: — AA SR), HA TR AV, 0 U, a Ian Q SS S ten / als die Fafelerbfen. Der fleinen feyn ach zweyer⸗ ley eiliche nenne man Gartenerbſen / etliche Felderb | ſen / auß welchen ein Theil weiß oder aelblecht / ein theil auch ſchwartz ſeyn / beyde Geſchlecht find einander in Die groſſen Erbſen haben kleine Wurzel — N DasAnder Buch / von Kräutern. 883 F Faſeln Erbſen. II. Piſum quadratum Plinij. EN % Sir - NK SITTIN In Tor dünne Faͤden / damit es fich an die Pfähl anbinderam Gipfel deßrechten Stamms / zwiſchen den Fäden vnd Blättern friechendie kleine nackete furge ſtiel herfuͤr / an welchen die Blumen ſeynd weiß oder feibfarb [ie zwo nebeneinander] nach welchen Feine Schoͤtt⸗ lein in der erſt erfolgen voller runder Körner oder Erbfen/welche ander Farb gelb feyn. Man hat auch bey vns ein neuwes Geſchlecht / da man die Schoͤttlein fambt den Erbſen / weil ſie noch Klein Feldt Erbſen. IV. Piſum minus II. Klein Erbfen. III. Pifum minus 1. An R Ban h a % i T MEI ; N. Er N 2 — 8 ⸗ 4 — 8 5 * * * Ss — —— — — IE ERBE —— — — — Fe } groß ſeynd / ſſet welches erſtlich fol anf der Littauw von Vilna en fopn.] * Das ander! echt / die Faſelerbſen ſeyn den er» ſten gleich, allein’ daß die Koͤrner oder Erbfen viel vn⸗ gleiche Ecken haben. ’ Die Felderbfen feyn den Gartenerbfen gleich al- fein daß erliche gröffer and dicker Wurtzeln haben / auch feyn die Schoͤttlein kleiner / jhr Bluͤhet iſt weiſſet dann der andern: Sie haben ihren Vnderſcheid an Wild Erbſen. V. Piſum ſylveſtre. w \w * — DIN ’ — den Erbſen / daß etliche bleichgelb ſeyn / etliche ſchwart. Beyde Befchlecht werden in Gaͤrten / vnd auch im Feld geſaͤet / buͤhet im Junio vnd Julto. C.Clufius befchreiber noch ein Geſchlecht der wil- den Erbfen: [welche von Stengeln vnd Blaͤtteren den Felderbſen ſehr gleich: Die blumen, ſo im Brach⸗ monat herfuͤr ſchueſfen / find klein / weißgelb / viel bey einander : Die Huͤlſen find etwas kleiner dann der Felderbs / in welchen die ſo klein rauchfarb vnd vngut: Die Wurzel iſt holtzechtig / su seiten deß klel⸗ nen Fingers dick / ſo jaͤhrlich neuwe Schoß vnder der Erden friechende herfur ſtoͤſt Diefe hat Cluſius im Windifch Land vnd vmb Wiengefunden: Ich habs D vmb Tůbingen vñ auf den Hugeln bey Padua geſehen. E Don den Namen: Exðrbſen heiſt Lateiniſch Piſum. [1.Pifum umbella- rum; C.B. Ger. Piforum primum genus, Trag- W.Pifiim majusquadratum, C.B. majtıs,Dod.Ger. guadrarum Plinij, Ad. Lob. ico.magnum peregri- num,Eyft. Piforum prima fpecies,Dod. gal. Pha- feoli primum genus, Trag. Pifa Italica grandia, Cam.ILIV.VH.Pifum arvenfs;C.B: Pifum,Brunt. Dod.gal. Tur. agrefte, feuz.genus, Trag. minus, March. Lon. Dod. Caft. minus ex luteo virelcens, Ad.Lob.in arvishumiferpehs, Lugd.Pifa vulga- ria,Cam.Ervilia fiveOchrus,Lugd, V.& VI Pi- fum fylveftre perenn,C.B.fylveltre,Ad.Cluf.pan. &hift. Thal. Ger. fylveltrePannonicum, Cam. K Phafeolus fyl. Lugd.] [Fransefifch Poi. Spanifch Anveias.] Belfch Pf. Engliſch Peafe. Niderlandiſch Siockerwitten. Boͤhmiſch Hrach. : VBon der Krafft vnd Eigenfchafftder rbſen. Y Alenus ſchreibet / daß die Erbſen einerley Natur vnd Krafft mit den Bonen haben / vnd werden auff gleiche weiß wie die Bonen gebraucht / davon im vorhergehenden Capitel zuleſen. [Die Erbfen find faſt milter Natur in der Kälte und Truckne / machen nicht fo viel Blaͤſte als die Bo- nen / vnd geben beſſere Nahrung / derohalben bey den D. Jacobi Theodori Tabernaemontan/ F Schwartz Erbſen. VII. Piſum nigrum. Dan 437/— 36 Dan N » DNPG } — —F 1a I 2% 3 1 exe) IN KU I G Teutſchen / fo wol Reichen als Armen / inder Speiß gar gemein / weil fie wol ſaͤttigen / ſpeiſen vnd naͤhren: werden auch in der Artzney jnnerlich vnd euſſerlich ge⸗ brauchet. Innerlicher Gebrauch der Erbſen. ZOn den Erbſen werden in der Küchen viclerlen Erbsbrühlein mag ohne Schaden bey nahe zu al⸗ len Gebreſten geben werden: vnd pflegt man beyong 1350 Stund nach eingenommener purgierender Artz ⸗ ney ein ongefalgene vnd vngeſchmaltzene Erbsbruͤhe zu trincken. Den Kindbetterein geben die Auffwatterin Brůͤh / gattbenan fein von Erbſen vnd Pererfilgenwurgelz zu Außfuͤh⸗ weinisen. rung der uübrigen Vnreinigkeit durch den Harn / ſon⸗ derlich fo Muſcatbluͤt vnd Roſenmarein darben geſot⸗ sen ift Andere halten darvor / man ſolle nicht Erbſen / fonder Ziſererbſenbyuͤh brauchen. Euſſerlicher Gebrauch. zRbſen in Wa ſer vnd Laugen geſotten / darmit ge⸗ zusgenter wagen / heylet den flieſſenden Grind ° "Grin Ersfen vnd Wicken in Waſſer geſotten / darauß ein Pflaſter gemachet / vnd auffgeleget leget nider die Su, Gefchwulſt deß Männtichen Gliedts / vnd miltere den EZ Shmasen. — Wider die Enr uͤndung der Glieder: Nimb vnjet · angäntung tige Erbſen / zerſtoß fie mit den Blaͤttern / vnd miſche der Onem darunder dag weiß von einem Ey legs Uber Din Schmertzen / es lindert bald So man ju einer Erbsbrůh Honig vnd Gerſten· zasıenır meet chut / gibe es ein Herzliche Artzney zu allen fanlen dea⸗ flieffenden Schäden. —— Erliche halten / wann man die Warzen / ein jeden mit einer fondern Erbs anruͤhre / anffdie flund wann der Mond neuw wird / vnd dieffelbigealle in ein Tuͤch⸗ ein binde/ hinderſich werffe / follen dis Wartzen ab⸗ allen. fallen.) u Das Ander Buch / von Kräutern, 11. Wilde Zifer Erbe, Cicerfylveitre, I. A Das V. Gapitel. Don Ziefer Erbfen. 1. Zifer Erbs. Cicer. sam vnd wild. 1.Die samen haben ein gerin- ge weiſſe Wurgely einen duͤnnen holgeshten Stengelmit vielen Nebenzweigleinyein wenig rauch / waͤchſt nicht auffrecht in die Hoͤhe / ſondern ſteht eiwas — UII. Wilde Ziſer Erbe. &: Biefrerbfen eyn aegrley Geſchech/ Ciceriylveftre. II. & F 885 5 — — —— — gebogen: An den Nebenzweiglein wachſen auff bey⸗ den Seiten Feine breite Blaͤtter / rings umbher etwas feyn klein / e weiß oder leibfarb / nach welchen kleine aufachlafne Schoͤttlein erfolgen wie ander Colurea [ die mehr rund dann lang findyderen jedeg felten über zwey Erbsfein begreifft.] Der Saameliſt dreyecket / weiß oder blauwlecht / lweiß / roth vnd ſchwartz) IV, Wilde Kechern. Cicerculafylveitris. > (9) AN / 886 D. TacodiTheodoriTabernaemontand/ A 1. Dasander Geſchlecht / die wilde Zifer Erbsbe- F Galenus ſchreibt / daß die Zifer Erbſen gekocht / vnd ni nr ſchreibet Lobelius mit feinen geringen Aeſtlein / dex davon getruncken / zerbrechen den Nierenſtein: Vnd rei, Eh” Heinen Peltſchen gleich · Seine Blumen ſeyn bleich⸗ſo man fie mir Roſenmarein koche / ſchreibet Diofe. Betſu gelb· Die Schöttlein klein wie an den kleinen Linſen / daß ſie den Harn fort treiben / ſeyen gut wider Gelb, > viel an einem Stiel zufammengeheneft / rauch vnd ſucht ondanfangende Waſſerſucht / aber er melder da⸗ ſchwartz / voll kleines / hartes glanzenden Saamens /beydaß ſie den ſchwierigen Nieren vnd Blaſen ſchaͤd⸗ ein wenig flach wie der Ginſterſaame. Am Geſchmack lich ſeyen: Aber eg wil Oribaſius, man ſoll fie in Waſ⸗ —— fer kochen / vnd den Safft datvon trincken / ſonderlich x. ILL. Das dritte Getchfecht befehreibetanchLobe- ¶ aber von den ſchwartzen / welche für andern den Stein u Ziſet / Jius, dah es luftiger anzufehen feye / dann die andere. außführenfollen * Sein Stengel ſey faſt anderthalb Elen hoch / mit ſtar⸗ Pauluslib.1.de re med.fchreibt/ daß ſie den Sag · an⸗ en NRlbenaͤſtlein beſetzt. Die Blaͤtter feyn denzamen men vermehren / vnd zu ehelichen Wercken reitzen. — Ziſer Erbſen gleich / allein daß ſie groͤſſer / dicker vnd mehren auch die Muh runder ſeyn / einwenig serkerffe. Die Blumen ſeyen Es ſchreiben andere / daß ſie ein Art haben die ver, Derflangene denzamen gleich / das Schöttlein flein vnd flach mir ¶ ſtandene Menfes, vnd auch die Frucht felbft außzu⸗ —— B Men tleinen breiten Saamen außgefuͤllt. Sie wer⸗ G treiben: Auch die Verſtopffungl der Lebern / Milz vnd a den gepflantzet / wie auch andere Legumin a Nieren 3u eröffnen. F Derfopfug, [Das ander Gefehlecht wächft in Teutſchland / als [Wider das brennende vnd troͤpffliche harnen ein Ooſierꝛeich / Baͤnern / Braunſchweig / Elſas vnd auch treffentliche Argney: Nimb rohe Ziſer Erbſen ander⸗ un Do DBngern : Dasoritte hab ich umb Mompelierin halb Pfund / waſſer x. Pfund / laß da driere theileinfic- Franckreich viel geſehen J). den / ſiehe es durch ein —— Bruͤhe thue 1v. IV. Die wilde Kechern haben ein geringe Wur- Süßholsij.lorh/die Wurzeln vnd Blaͤtter von Pap⸗ wWoude Re⸗gel / auß welcher ſehr viel eckete Stengel herfůr wach⸗peln / Eibiſch Determenig vnd Filsfrant jedes ein * ſen / welche ſich hin vnd wider auff der Erden außſtre ⸗Hand voll / Sebeſten vnd Bruſtheerlein jedes zehen / een/mit erfichen Gleychen / darauß glatte / ſhmale vnd geſchelte Melonen Körner vier loch/die Beer von Ju⸗ ſpizige Blaͤtter fommen / je zwey beyfammen geſenet / denkirſchen / Nachtſchatten / Meer hirſen jedes ein loth / hat feine kleine Raͤbletn / darmit fie fich vmbwickeln: drey zerſtoſſen Neſpelkerne: Diß alles ſiede zum an Seine Blumen ſeyn weiß / wie Schoͤttlein klein / geich dernmal / biß das dritte theil eingehe / darnach ſiehe es den Erven /etwas breit vnd flach / darinn der Saame ab / ſo haſtu ein £öfttiche Artzney / darvon nimb fruͤh ein mit wey oder drey Ecken verſchloſſen ligt / außwendig Trunck zehen Tag nach einander: Doch ſolſtu zuvor weiß vnd jnnwendig gelb. H vr. — — o man Ziſern über Nacht in Waſſer geweycht ana Von den Namen. einnimpt vnd ſechs ſtund darauff faſtet / treiben ſie die — werden Griechiſch EaCwIos genennet / Wuͤrm auß dem Scib.) Fer Sateinifch Cicer. [I. Cicer fativum, C.B.Cicer; ä -C ee In Cord. in Diofc. Lac. Cxf.Catt. Eufferlicher 2 zn der Zifer * rbſen. * S ſchreibet Diofcorides vnd Galenus;daß die Zi. 2 — rerbſen gut ſeynd wider die Geſchwuiſt deß Se are * das Meel mit Honig vermiſchet / und wie ein Dod.Lugd.fyl.majus; Thal. — Lum trip yiLt, n.C. > mel Lugd.larifolium,Ger.fyl. alterum,Dod. Lugd.fyl. „f&on ſchwuͤhrig worden weren / und zum Eyter tom ⸗ Re en nifchLachyrus, “ zivum, Cord. LathyrisNarbonenlis, lariorefolio, ein Pfiaſter / diß ſtreiche warm auff ein Tuch oder be ie ee major, fivepurpureus, der / vnd binds auffden Gebreſten / es hilfft fanfft und Vondet Rasin/Sraff vnd Wirclung — waſſet geſotten / vnd über Die Leber gelegt / zertheilet Die fen Bam das Zapnflif faulet der ſtoſe weiſe gie Ss ſern baͤtze in Eſig vnd ſtrechsen. Wider den Schlangenſtich / fiede Ziſern allein on Sgume der init S. Johannes Krauẽ / ſchlags alſo uͤber den MP — Schadenrehilft] er braucht haben.) — Ziſer —— mit — a ar gie nt : urdarmitbeftrichen/ benimbr die ten/ Geh Innerlicher Gebrauch der diſer 4 ——— cin glatte Haut; fhreiberFer- Be u Erbſen. Et 7 a — hier in b Nahr ung / dar ſich damit: [Andere ſieden es mir Grindwur⸗ — pndt gezie Heyden in ihren hochzeitlichen ten und — Das Ander Buch / von Kräutern. 887 j FE Galenus fagt/daß fie gar nicht zur Speif follen ges r Das v1. Capitel. nutzt werden / wiewol Oribaſius meldet / daß die ar⸗ Don Erven. men Seuche offtmals Hungers halben die Erven eſen Erven muͤſſen / ob ſie gleich gar vnlieblich ſeyn / vnd bie Näh- Ervum five Orobus, * rung geben. * Nr N ZN Löfen/da dann die weiſſe die beten fegnfollen. Dann man deſſen alle Morgen nüchtern etliche gyuz, * a n hinab ſchlucket / ſoll es das Miltz in kurtzer Zeit verzehren. den Taubeniffdiefer Saame gar angenehm / vnd betommen viel Jungen davon] Euſſerli cher Gebrauch der Erven. G ERvenmeel mit Honig vermiſcht vnd angeſtrichen / Kıare Haut Macher ein reine tlare Haut / reinigerfis von aller, masen ley Zittermalen / Flechten vnd Räuden, machet die rauhe Haut glatt / vnd vertreibt das Jucken / wie Fer- nelius davon ſchreibet. —4 Es iſt auch diß Meel gut wider die harte Bruſt vnd barte Vruſt andere Geſchwaͤr / dieſelbige zur erweichen vnd auffzu⸗ bringen ¶Dieſes Meel verhindert auch / daß die Schaͤ⸗ den nicht mehr vmb ſich frefien.] ; Diofcorides fchreiber/ daß die Bruͤh von den Er. Erfrorne ven gut ſeye zu den erfrornen Füllen oder Ferfeny vınd SUR das ucken deß Leibs / damit gebäher, Mit Eſſig vermifcher/ linderer das Bauchgrim⸗ Bauchgrim⸗ men / den Stulgang / da einer nichts ſchaffen fan, pnd — die Harnwinde. En DH . In Weingebäigerond übergeleget / heylet dite Biß Denken, der Menſchen/ Hund vnd Schlangen. a —— Die gruͤnen Schotten mir Stenaeln vnd Blätter se, — REN BZLN z SA, y — NZ DEZ N INDIPRNESIDING ji F N LIND DV ‚ Een serftofen/ 9nd nach dem Bad die Haar darmit Zusıfäwu = — en 2 BABES 2 ee 26057 Eonhardus Fuchſius macht zwey Geſchlecht e vn. Kapitel, Enm Eder Erven /eines weiß / das anderroth.Marthio- Bon £infen. Aus melder/d5 es auffder Erden krieche mit vielen Aeſt⸗ » a ee. —— geiederren Bläreen. Seine Blume if en/ennet a Taten fanası - Der weiß oder braunroth die Schoͤttlein find klein vnd ſchlecht gerin e Mursel/ auß weicherdiinn — fa / barinn / wie Lobelius fehreibet / drey oder vier Stengel [ Sen bach Tenefpriefen mt vielen Sieb = feine eckete fpisige Koͤr nlein verſchloſſen fen: Pre äftlein/ an welchen harte / fehmale, ſpitzige Blaͤtter ſte⸗ 5 ne an ee u lb, hen JLein jedes Aefletn mit feinen Fadend armiefiefich - ma befchpeiben noch andere Geſchech der Erpen.ih. anbindet / wie dte Erbſen Die Blumen ſeyn klein vnd obſervat. Pannon.cap.ꝛ9. braunlecht / nach welchen kleine runde / getruckte vnd — Won den Namen. breite Köchletn oder dinſen verfchloffen feyn. Dieflet, — Eſbenhei Sriechifeh 6zoCar Sareimifeh Ervum, $fihen weißyin der Koft anmiipriger zu fen. Di ern —— — isfeminema. groffen aber aͤſchenfarb / mit einer braunen wei 2 umen: [ond deren eine iſt gröffer/dannfe jore,C.B.Orob usfive Ervum. Matt. Geſ. hort. Ang· Blumen· lvnd deren iſt gröͤſer ſonſt drey lein durch einander verwickelt / mit kleinen langlechten & €) — — dergemeinen Cord.in Diofc. Lugd Cicerfativum;Dod.gal.Er- ‚Sie erfordern ein krucken Sand / vnd trucken Wer, vun Gelhon.Cu iveMochs) Cl yrım ser: Blůhen bald nach dem ficgefäct werden: Und Cam.Mochusfive Cicerfativum, "abifchHerbum feman den Saamen in einen Miſthauffen ſcharret / ceptus herbarior. Ad. Lob.Ger.] Ar. föH he eine Zeit en laſſet end darnach aͤet / waͤchſt er Welſch Ervo. Frantzoͤſiſch Ers- Spaniſch 12 wos. Bo deſto BER ß Bed 5 4 De — aM miſch Hrachwicij.lE nalifch bitter — III. Das dritte Geſchle t iftein kriechend G —— = Yon der Natur Kraffe vnd Eigenſe ftwaͤchs / die Wurtzel iſt lang vnd gekrůmbt / auß welcher gayacnfm ee ae daß die Erven ¶ len Nebenaͤſtlein / mit kleinen Blärtleinbefeger/ welche DAul — — fh foftden Wictenbergfeichen alein daßfe line nern Ciätmadergerebiler (Aubere feyn, Den am Seengelerfieinendie Blumen der ve, ac ; a indi 5 > ond rÖfne und jo man re supileinnemme/ ir —— eh Fed „ beufiedas Blurmirdem Harn ac. N ofeoridesfhreibrlib.3.cap-ını.dafdieerun Id groffer Menge geffendas Haupt beſchweh · © tanz ondberegen den Bauch mit einem Grimmen — dureh den YHarn vnd Stulgang. [So man fern u. Dfhfentocheromafürfenrwernen he faht darn. L Sinfen, Lens, F III. Groß friechende Linſen. Lensmajorrepens. ER N ER, E- ı ya W, VIREN vYs J H — E & Don den Samen. Fänfe heiſt Griechiſch Saxoe.SateinifhLens.[T.Lens vulgaris, CB.Lens Brunf. F uch.Dod.gal.Cord, in Diofe.Lon.Ad.vul gatis hveagreftis& lenticu- læ primum genus, Trag. Lens minor, Lob. Dod. Lugd.Cam.ep.Ger. TI.Lens major,C.B.Gef.horr. Ger. fativus& Lenticulæ alterum genus, Trag. Lens.Marth.Ang.Lob. Cxf. Cafl.Iralica,Cam.IMl. Trifolium fyl. luteum filiqua cornura,vel Medica D. Jacobi Theodori Tabernaemontant / 11. Groſſe Linſen. Lens major. fruteſcens, C.B. Meliloti — ſpecies tertia, Trag.Trifolij genus Medicæ ſimilis Geſ. Medica flavo flore, Clul. pan. & hiſt. Welſch Lenticchia, Srangöfifch Lentilles. Spaniſch Lenteyas. Arabiſch Ha- des. Boͤmiſch Sſocowice. Niderlaͤndiſch Linzen. ¶ Eng⸗ liſch Lentils.] WVon der Natur vnd Eigenſchafft der Linſen. — DI: Sinfenhalten das Mittel zwifchen warmer vnd > falter Natur / ſeyn trucken im andern Grad, Sinnerlicher Gebrauch der £infen, Iofcorides ſchreibet / daß die Linſen das Befiche verdunckeln / ſeyn auch ſchwerlich zu verdaͤwen / beſchaͤdigen den Magen / vñ blaͤhen die Daͤrm. Brin⸗ gen ſchwere Traͤume find dem Kopff / Spannadern / vnd der Lungen gefaͤhr / zu viel in det Spaß genoſſen.] Oribafius,wie auch Egineta vermeldet / daß ſie ein boͤſe Nahr ung geben / vnd ein grobes dickes Gebluͤt machen. Daher auch Galenus ſagt / daß die jenige / welche der Sinfen viel eſſen / Teichtlich in Außſatz gera⸗ then koͤnnen / vnd auch zu dem Krebs geneigt ſeyn / dann ſie ein grob melancholiſch Gebluͤt machen» Es haben auch die Linſen ein Krafft damit ſie zu⸗ ſammen ziehen / derowegen ſie auch den Srulgang fi» | pffen / vnd ſonderlich wann fie geſchelet ſeyn d fleiſſig geſotten werden / vnd die erſte Bruͤh davon ab⸗ K —— iſt / [find alſo nutzlich denen / ſo den Bauch⸗ Bautfuf fluß vnd die rote Ruhr haben. Etliche thun Effig da, Rote Wr su: Andere ſieden Refpeln / Burtzel oder Quuren da „gun mit / vnd gebens zu eflen. Diener auch wol den Weiber ren / ſo zu viel flieffen.] Dann die erfte Brühe, darinn Linſen geforten feyn/beweger den Stulgang / [fonder- lih warm man Baumoͤl vnd Salz darzu miſchet / ſo man noch fehrer ſtopffen wils fol man die Linſen ſambt den Schiffen wol vnd lang in Eſſig fochen / dann die Schelffen zʒiehen heftig sufammen.] _ Wann man die erfte Brühe den Kindern zu erin, Bir ir cken gibt / treiberfie die Bauchwuͤrm von jhnen / vnd ſoll sin gewiß Experiment feyn. * —* Das Ander Buch / von Kräutern. 889 A Man pflegt auß Rath der Arabifchen Artzten / die F II. Meerlinſen mit zerkerfften Blaͤttern. gunsehiasen. Sinfen mit Fenchel / Peterleinwurtz / Feigen vnd ders Lenticula marina ferratisfolijs. gleichen ſtuͤcken ſieden / vnd die Bruͤhe den Kindern zu geben / damit man die Kindsblattern koͤnne herauſ⸗ fer bringen. Erliche geben allein die erſtgeſottene Bruͤh vonstnfen] | Euſſerlicher Gebrauchder Linfen. fen in Eſſig gefocht/ond wie ein Plafter überge Kain —leget/vertreibetdie harte Geſchwaͤr am Halß / Lond > Mit gedörsten Roſen oder Granatäpffelfchalen end mie Honig su einem Pflafter geforten und warm 2 auffgeleget / iſt gut wider die higige Geſchwulſt deß Vinderen. B In Merhacfotten vnd uͤbergeſchlagen / treiben die erſchrundene Glieder: mit Gerſtenmeel geſotten vnd aenem auffgelegt / ſtllet den Schmertzen Podagre. — Die Linſen wol geſotten / darnach geſtoſſen vnd uͤ· % bergelegt / ſtillen das Blut / ſo zu den Wunden vnd an ⸗ derswo herauß fleußt.) Aneiree ¶ Es werden die Linſen auch gebrauchet su der Raͤu ⸗ dpa. Digfeitder Haut / dieſelbige damit beſtriechen / wann fie mit Honig vermiſchet ſeyn. Ya, Wider die hitzige Geſchwulſt der Augen / ſchreibet eu, Diöfcorides;daß man Linſen vnd Steinklee in Waſ⸗ fer ſiede / vnd mit demſelbigen die Augenglieder und Winckel beſtreiche. —— Das VII. Gap.. Von Meerlinſen. 7 Sie behalten ihren Namen durchanuß / daß fie Meen⸗ linſen genennet werden / Lateiniſch Lenticule mari- ne. II. Fucus folliculaceus lihatiæ folio, . © ©.B.Lenticulamarina Serapionis & Uvamarina quorundam,Lob.Lugd. I.Fucus folliculaceuster- rato folio, C.B. Lenticula marina ferratis folijs, Lob-Lugd.Sargazo Acoftz, Lugd.] Niderfänvnch - Zeclinfe.] Was jpre Kraffe vnd Eigenſchafft ſeye/ ſi NET s A noch unbsfandr. RE R Das IX. Cıp. RER DEIN. WVon Waſſerlinſen Aſſerlinſe iſt ein klein / gruͤnes / rundes Ge⸗ Waſſerun⸗ waͤchs ohne Wurtzeln / ſchwimmet oben auff ler · ven ſtillſtehenden Waſſeren / bleibet ſtaͤtigs grünzift ders dann ein I Waſſermoß oder] Fertigkeit gen Waſſern / auf welchen andere < Kränter erwachſen. [Dann fobaldorfesinfenauß den ſtillen Waſſergraͤben / etwan durch einen Flut in = fiieffende Baͤch kommen / vnd fie fich am Geſtad erhal⸗ K tenmögen werden die Linſen je breiter / dann ſie thun ſich weiter mit jhren Nebenblaͤttlein auff / vnd auß einander / gewinnen kleine weiſſe Zaͤſelein vnderſich / damit hencken fie ſich an die Waſſer geſtaden / mit der Zeitwachfen auß denſelben andere Bachkraͤuter vom 2 Brunnenfreß mir ungleich.) Sie werden fürcinfon. I derliche Speiß der — 5— —— Blaͤttern / das ich auch ſtaͤtias darinn ſinden laſſen. [Bnd auch der ie werden von Lob einem Sieb anf dem Waller wenig 890 D. Tacobi Theodori Tabernaemontani/ A Wailerlinfen. F Lensviperalis vnd Lentigo.[I.Lenticula paluftr's Lenticula paluftris. vulgaris,C.B, paluftris.Trag.Cxl.aquatica,Brunf, Thal.Lens paluftris.Mat.Dod.Ang.Cord.inDiof, Tur.Lac.Lob.Lugd.Ger.Lenticula,Ad. Il. Lenti- cula paluſtris quadrifolia,C.B. Lens paluſtuis alte- ra, Matt. Lac.Lug. Caſt.ap. Lemna Theophr. Lug.] Welſch Lenzede glı paludi. Frantzoͤſiſch Lentille de mar ai Arabifch Tahaleb. Spaniſch Lenteya gellagoa. Boͤhmiſch Riaſa [oder Okrehty. Riderlaͤndiſch Waterlinſe / oft Endtgroen. JEngliſch Duyckmeat. Von der Natur /Krafft vnd Eigenſchafft der Waſſerlinſen. Hfkerlinfen feyn falt vnd feucht im andern Brad; vnd dienen zwallen higigen Schwachheiten end G Engündungen der lieder, ¶Innerlicher Gebrauch der Waſſerlinſen. gas gebrannse Waffer von Waſſerlinſen iſt faſt Innerige nunlich wider die groffe innerliche Hitz sur seit der 34 Peſt / deß Tagseinmal oder drey / ein zimlichs Glaͤßlein vol getruncken. Oder ein theil Waſſerlinſen vnd ein theil Seeblumenkraut mit einander geſotten / vnd die Bruͤhe getruncken / tuͤlet alle jnnerliche Brunſt. Euſſerlicher Gebrauch. FE: den Karnoͤffel vnd higigen Bruch / mag man Kaınöfer Waſſerlinſen Prlaftersweißaufflegen. Wider die engiindte Scher follman feine Tuͤchlein engänee oder Henffewerck in vorgemeltem Waſſer netzen / vnd keba. Mitchwarm tiber die rechte Seiten legen. Dient auch zu allen higigen Schäden, su dem wil · yegan, >] H den Fenwer vnd hitzige Glieder Kranckheiten / wie die den, Samtraͤuter vnd Nachtſchatten / ſol aber mit Beſchei⸗ Di dr. a — — Sea => e — —— — Ander Geſchlecht der Waſſerlinſen. denheit genutzt werden.) Lenticula Paluftris, I. } Das X. Kapitel, Won Geel Wirken, Bee Wicken. ieia. “ Sy ER G 7 fi u 8 & 7 ERÜK — — — Y, u me IM —— — wenig rund / hangen an langen ſtielen / hat ein gehaͤuf⸗ felten Saamen gleich wie die Linſen / doch nit ſo flach / Ddarzu iſt er tunckel / herb vnd hart.] Sie wachſen bey⸗ de auff ſtillen Waſſern / Lond hab ich das ander vmb — Padova / auch im Suntgow gefunden.) Je gelbe Wicken haben jhren Namen yon Don den Samen. dengelbfechten Blumen ift ein gemeine 5 Aferlinfe oder Waſſermoͤß heift Griechiſch ware, SGewaͤchs / hat ein Heine Wurzel / auß wel⸗ SO rörsanaru. Sareinifch Lens paluſtris, cher die Stengel entſtehen / etwas gröffer dann einer Lens lacufttis , Lens aquatica, Mufcus paluftris, Spannen hoch / ie mu zweyen le? 66 * Das Ander Buch / von Kräutern, Amelcher mitte andere kleine Aeſtlein herfür kommen / daran langlechte Blaͤtter ſtehen / oben auß ſpitzig / wenn die Blumen abfallen / kommen kleine Schoͤttlein her⸗ nach / faſt wie an dem Genſter / in welchen fünffoder fechs ſchwartze Koͤrnlein ſeynd / cin wenig tund vnd flach zuſammen getruckt / eines vnlieblichen Geſchma⸗ ‚er Sie wachſen ſehr auff den Feldern / auch neben ben Hecken vnd auff den Aeckern. Von den Namen. RZ Icken wird Griechiſch genennet ble⸗o⸗ Lateini elnuͤß / Worneo Sriehuphs Ne ae Sort — — Vicia. Lathyrus ſyl.luteus folijs Viciz,C.B. Legumen terre glandibus fimile, Dod. Glandib. terreftribus congener fl.luteo,Cluf-pan. Lachyrus fyl.floribus luteis,Thal,] Frangöfifch Vefche. Nider- B andiſch Vitſen. [Engliſch Ferch.) Von der Natur/Krafft vnd Eigenſchafft der Wicken. Dir Wicken haben faſt einerley Natur vnd Er genſchafft mit den anderen Wicken/ darvonim zwoͤlfften nachfolgenden Capitel ſoll geſagt werden. Das XI. Capitel. Von Erckelnuͤß. Erckelnuͤß. Chamæbalanus. SRWRNT AA SSY SI, 2 = —— nen ; Be ta > ——— ie n an eg lein durchzogen vnd vmd wickein ſeyn eines ſuͤſſen Ge⸗ ſchmacks / vnd ziehen etwas zuſammen gleich wie die Eycheln oder Caſtanien. [Hangen etwan drey oder vier Nuͤßlein / als lange Feigen an einem duͤnnen Fa⸗ gr aa ee Kino e mit dem Pfl ug nicht zerſtoͤret wer n / ſtoſſen feat Jahr neuwe Frucht / die bleiben im ſelben Jahr weiß vnd zart. Die Schwein wo fie diefer Ruͤß gewar werden / wuͤlen fie hefftig darnach.] Auß der Wurtzel kom̃en kleine Aeſtlein / welche ſich auff der Erden auß u er — —— Seine Blaͤtter vergleichen ſich faſt en Wicken. An RT ee Br i —RX Wind e in? evon aber weiß mit vielen kleinen Ffaͤden oder Aeder ⸗ 891 F den Aeſtlein tragen fie im Brachmonat] ſchoͤne Pur⸗ purrohte Blumen / gleich wie Erbſen / eines lieblichen Geruchs / nach welchen kleine Schoͤttlein erfolgen / da⸗ rinn der Saame ligt. 0 ſchreibet / daß ſie ſehr in Engelland wach. Franckreich vnd Teutſchland / werden in den tigen Waͤlden funden. Bey vns vmb Baſel h in n Wäiren/Gerften vnd Speltzen Feldern. m Von den Namen, = Erdtnuß oder Erdrfeige [end Saͤuw⸗ nus,ApiosFuchlij, Tragi,Cordi,twas aber das rechte Apios ſey / befchreibet Marthiolus in feinem Herba- o davon auch in der fechften Section foll geredt wer⸗ G den. [Lachyrus arvenfisrepens tuberolus;C.B.A- Pios,Trag.Fuch. Lugd. Pfeudoapios, March.Cha- mzbalanus,Dod.gal.Ornichogalum purpureum, Cord.in Diotc.Aftragalus, Tur Penz.Lugd. Panis ‚Poreinus,Lonic. Aftragalusärvenfis, Thal. Terr glandes,Dod.Ad.Lob. Ger. Glandesterreftres, Cl. pan.&hift.Arachidna Theophr. Colum.] Nider⸗ ländifch Eerdtnoten vnd Ervdekeelen. TEerdecfie: Englifch Eardnut peaſe.] Ob diß Kraut auch Aftra- galus Dioſcoridis ſey / wie etliche wöllen / fan man le⸗ ſen Lobelium in feinen adyerlat ijs fol.498. Von der Natur / Krafft und Wirkung der Erdnuͤß AR etlichen Drten werden die bi. erh * ein Fa ad gezogen / welches dann für Roſenwaſſer gegeben wird.) — Lobelius ſchreibet / daß die Erdnuͤß ſchwerlich zu ch / haben einen ſůſſen Geſchmack / vnd ziehen ein wenig zuſamen / daher fie auch zu den Flůf⸗ fen der Mutter / vnd Durchlauf deß Seibs gebranchet werden. Sie bringen auch Wuͤrgen vnd Vnwillen mit ſich. Das XII. Cap. Von Wicken. 1. Vogelswicken. F 2 gleich wie die Caftanıen / geben viel —— 392 DD Rarobi Theodon Tabemaemontan⸗⸗ J. Groß wild Wicken. Cracca major. ERS Er Wichen ſeyn dreyerley Art: Die erſten hr feyn gar Flein : Die andern feyn groͤſſer / vnd die dritten ſeyn siner mittelmaͤſſigen Art zwi⸗ ſchen den andern beyden. 1. Dag erfte Geſchlecht die Vogelswicke / iſt ein zar⸗ — tes Gewaͤchs von Aeſtlein Fäden vnd Blaͤttern / den Linſen bey eg gleich, doch kleiner / taͤget Purpur⸗ braune Blumen / welche zuſammen getrungen ſtehen / nach welchen ſehr kleine mann par x —* Vide ar Sraft in dEigenfehafft hen kleine ſchwartze Koͤrnlein van m 11.Diegroffe wi Aallein daß ſie in allen Stücken gröffer ſeyn Tragen D purrpuebraune Blumen / viellichtet vnd ſchoͤner dann * die vorigen. m. III. Das dritte Geſchlecht iffein Mittel Art zwi· a fehen den — — das erfte/ vnd kleiñer dann das ander / ſonſten iſt es j nen in allen Stucken gleich, Bon andern Gefchlechtt meht kan man fefenC. Chu: fium lib.4.obfervar.Pannon.cap.30: [Welsher datt zwo befchreiber: Deren die erſte au Beiner zaſerechten Wurzel Stengelbringerforundfind/ vnd ohngefehr Elen hoch / vmb welche ſind Blaͤtter der gemeinen Wi⸗ cken gleich / allein daß ſie haͤrig vnd grauelcch findy vnd hat wie die andere Faͤden / chen fir ſich an das Graf heffter: Die Blun n gemeini drey ſind / vnd der gemeinen Q 3 enander Gefl x aͤhnlich / ſind weiß mir grauwen Aederlein pnderzogen. k — Welches in Vngern in den Feldern waͤchſt Figur hiebeygefest. Das ander aber kompt mi dem Vogelwicken in vielen überein: allein das der ſtengel haͤriger / linder vnd gransolechrift : So findauch die Dlärrer viel [hmäler/ond die Blumen kleiner? 2 — auch in Italia gefimdenhab.] Sie wachfen zum Theil von ſich felbftz under — ide auff den Adern /fismerdenaug une: ———— Griechiſch Aociaa. Lateiniſch Va c icken ſeyn den vorigen gleich / III. Klein wild Wicken Cracca minor; 7 S/ NS RE 1 — Nr I/II N X Em \% N) N 8 — W — N < > \ MM Galega altera vel fylveftris, aut Germanica3Dod, Gälega fyl.Dodonzi, Thal. H. Viciamaximadu- metorum,C.B.{ylveftrisaltera,vel.5.Aphace.Diof. Oimunda Latinorum, Trag. I11.Vicia fegerumfi- ———— hitſutis, C.B. Viciaminimavel4. altera, Dod. gal. Thal. Aracusfive rima,Ad.Lob.Arachus.Lugd Arabıfch AU —— 1J der Wicken. gas Wickenmeel iſt einer zimlichen warmen vnd Airucknen Natur, Saͤubert vnd zeucht aufatmen, | Innerlicher Gebrauch der Wirken. | NE Wicken fepn vnlieblich zu eſſen / hart vñ ſchwer · zu verdaͤuwen / machen ein grobes melancho⸗ liſches Geblůt. Sind ein Speiß fuͤr die erde / für Voͤgel / Hůner vnd Tauben. Sıefönnen aber gebrauchet werden zu den Bauch⸗ fluͤſſen / dieſelbige zu ſtopffen / ſond erlich das bereite Meeldavon/Lfo man alfo bereiten foll:man ſoll die be- ſten gröften Wicken in Waſſer quellen / biß die * iein darvon fallen / darnach von neuwen werden / vnd zu Meel mahlen / vnd das ee nen Beutel oder Härin Syb raͤden vnd behalten. _ Das bereit Wickenmeel / treibet den Harn / wo man aber deſſen ſo viel brauchen wolt iſt es der Slatern —— ſchaͤdlich / vmb feiner außtreibenden willen Drey oder vier Betas Sonn Grünen deß Magens.] Euſſerlicher Gebrauch der Wicken — —— itterm Aracuspnp Cracca, I. Vie ia mui itot-, Cab, Amangi fo Be mit Honig vermiſchet — DasAnder Buch / von Kräutern. 893 A Mit Wein getochet / vnd auffgeleget / heylet die Biß F III. Wilder Steinklee der Schlangen / Hund vnd Menſchen / zuvor wol ge Lotusfylveftris 11. bert — Wickenmeelmit Wein vnd Honig vermiſcht / auf⸗ geleget / zertheilet die Knollen der ſchmertzlichen Brit ſten / heylet alle flieſſende Schäden.) Das XIII. Capitel. Von Steinklee. I. Weiſſer Steinklee. Lotus ſylveſtris flore albo 1. “u — — — Er Steintlee ſeyen etliche einheimiſch / etli⸗ che frembd. I. Auß den einheimiſchen iſt erſt⸗ ich der weiſſe Steinklee mit einer langen —— mat e em en hoch / mit vielen Nebenaͤſtlein / an kleine weiſſe Buůmleim den Erbsbiumen faſt gleich, herfuͤr fen je zwey gleich neben einander geſert / nach wel. n fleiner runder Saame hernach erfolger/von wel. Gen fich das Kraut befäct : die Blaͤtter hencken an gar⸗ 3 feinen fielen je drey beyſamen / rings ombher jer- Vh. „.e Das ander Geſchlecht iſt dem erſten faft gleich, — ine Wurzeln gröffer hen gel bekommen dornechre Spigen: fonften den vorigen . MMallen fückengleich. Es wirddiß Kraut auch Sie⸗ bengeʒeit genen — — — ein an⸗ ders / welches er Lotum atam nennet. Bruni; „II. Das dritte beſchreibet Lobelius, daß es dem —— n Seintler ähnlich ſey habe ſtetffe /harte vnd bieichgelbe ZN Ben. 77/8: dem Mompelirifchen weiſſen Klee fai 1a — Fe kein daß fie ſchmaͤler feyn. Oben am Stengeltrages V Dos fünffte Geſchlecht wird genennt Schotten _ v. goldgelbe Bluͤmlein / kiein / vnd etwas grauw. ſteintlee / dieweil feine Frucht in langen Schöuttein gene V. Das vierdie Geſchiecht wird vierblärterichter _ verfehleffen ftzein Feines Geawaͤche Spannen hoch, 16 Stın Siemtlee genannt / wegen der vier Blätter/ fogemei» _ mir einer zertheilsen Wurgel/darauf viel fleincccfech- Er niglich an den ſtielen funden werden dem Wieſenklee te Stengel wachſen / an welcher Gipfel goldgeibe Bmo⸗ bey nahe gleich Die Wurhei iſt klein / anß welcher viel men herfuͤr kommen / nach welchem die Schoͤttlein kunde ſchwancke ſchmale Gertten kommen / mit hhren fommen. Sie wachſen überall auff dem Feid/ an ſtan. Zagern dun cheinander verwirzerianwelche ein kno /echten Drtenaondneben den Wegen, Blühen gma fſechte Blumen wächft wis an dem Wieſentlee. niglich den Sommer über: — = * — V. Schortenfteinflee von Mompelier. Lotusrrifolia filiquofa Mompeliaca x Srinfe wird uͤbe all Locusgenenner / vnd zum major vulgaris, Trag. Germanica, Do: gal. Ad. Loöb.Cami.Ger.fl.luteo, Eyſt Melilotũ majus Brüf. Lotus urbana,ʒ Matt.ſativa.Caſt.ſativa altera,Lug. ſylveſtris. Fuch. ico. Cæſ.Loti ſive Trifolij fpecies, Cord.in Diofc. Trifolium odoratum ı. & 2.Dod. ' Thal.Saxifraga lutea,Fuch.altera,Lac. IM. Lorus liquo glaber florerotundo,;C.B.LorüsLybica Dalech.Lugd. IV. Quadrifolium hortenfe album, ee phzum fufcum,Ad.Lob.Lug. „Lotuspiatenfisfiliquofüs lureus, C.B, Lorustri- folsprateniliquolaMonfpelienliumAd.Lob, ıliquofüslureo Al.Cluf. pan. pratendis filiquo- fus,Ei trifolia corniculara,Ger.] Se: ö D Jacobi Theodori Tabernaemontann / A IV. Bierblärerich Steinklee. F Lotus quadrifolia. IV. Von der Natur Krafft vnd Eigenfchafft der Steinfleen. DE weiſſe oder wilde Steinklee / hat ein Art zu wär, men / zu trucknen vnd zu ſaͤubern / zeuchet auch ein wenig zuſammen · Innerlicher Gebrauch der wilden ESrteintlee. loſcorides ſchreibet lib.4.cap.107. der Steitt, Biafen, klee klein zerſtoſſen / vnd mit Pappelnfaamen in nes. fülfem Weingefocht vnd getruncken / feye gut wider den Schmerzen der Blaſen / davon getruncken. Euſſerlicher Gebrauch deß wilden Steinklees. Teintlee mit Honig vermiſcht vnd angeſtrichen / gergerin, ſaͤubert das Geſicht / vertreibt die Spruͤcklen Ma, ber. fen vnd andere Flecken deß Angeſichts / ſchreibet Dion, coridesanbemeltem Dre. Bon andern Tugenden meht foll im nachfolgen⸗ den Capitel Meldung geſchehen / dann fie faſt siner Natur ſeyn. Das XIV. Copitel. ¶[Vom Welſchen Steinklee. * Welſcher Steinklee. *. Melilotus corniculis reſſexis. RN) ec — ——— — a: vnd vndeuchtigen Wurhel / wird wie ” cin Staudle einer Ehlen hoch mit tleien Blaͤttlan wieder Klee / die Bmbfreißeinwenigier · Diefes ift der rechte Meililorus ſo in Bärren geile let wird aber in Welfchland in der gandfchaftt Cat, pania vmb die Statt Neapolis wächfter für fichfelbfl. _ Derohalben fo brauchen die Aertzie vnd Apothecker für dieſes den gemeinen Steinfiseı foan Krafes Safer Stenfleenächtbal vonderfeich- ur \ | Das Ander Buch / von Kräutern, Don den Namen vnd Natur. F Weſher Steintlee heiſſet Griechiſch und Latein Melilotus:Sertula Campana, weil es in Cam. pania wächft end man beyihnen Kränglein darauf machet. Melilotus corniculis reflexis major, C.B. major, vel3. fpecies, Trag.Italica, Fuch. Dod.gal. Gef.h.Ad. Lob. Meliloti quartum genus,Fuch.ico, Melilotus five Sertula campana, March. Cord. in Diofc. Melilotusalia Cæſ. Lorusfylveftris, Gef. hort.Trifolium corniculatum 2.Dod, Thal Sertu- la campana, Caft, Niderländifch Oprecht Melilot: Welſch Meliloto Coronella: Spanifeh Corona de rei. Vnd wasvondem gemeinen Steinffee im volgenden Ca⸗ pitel geſagt wird / ſoll viel mehr von diefer verftanden werden,] Das XV. Gapitel, Bon gemeinem Steinklee. Gemeiner Sieinklee oder Honigklee. Melilotus vera. A One ( € fatfee iſt dem wilden Steinklee ſaſt —* D Eien hoch/ ER feine Blätter ſeyen dem vorigen Steintlee auch faſt gleich am Vmbtreiß ein wenig zinnelecht. Oben an den Stengein traͤgt er weiſſe vnd auch gelbe Blumen / eines fäwerlichen lieblichen Geruchs. Dieſer Klee waͤchſt auch überall an den ſieinechten Orten / ne· Eben den Wegen Blůher faſt dengangen Sommer ti. x pn ¶ Dieſes halt ich mir dem weiſſen Steinklee eines n] s Von den Namen. AA Onigffee / oder gemeiner groſſer Steinklee / wird — — Steinklee / Schuchlein vnd vnſer lieben Frawen Schuchlein. Lat. Melilotus oder Nelilotus vera,Melilorusurbana, Melilotus nobi · b Melilotus coronata, Sertula regia oder Sertula CLampana Etuche woͤllen jpn neñen Melilotũ faxi- j kagä,pilaxifragiä luream.[Lorus horcenfis odora, | CB iylveftris,Mart. Ang. Caftaltera,Lugd.fativa; © Füchse, Dod. gal. Cord. in Dioſ. &c hiſt. Geſ. hott. G pnd 895 Cam.urbana,Lac. Tur.def.Eyf.horrorüi odora,Ad' Lob. Trifolium Diofcoridis , Trag. odoratum, Fuch.Tur.Lon.odoratum alterum,Dod.Lugd.ca- ballinum,Gef‘hort.] Arabifch Alchilehnelich. Welſch Aelilotol Engtich Claver: Boͤhmiſch Komonice.] Von der Natur / Krafft/Eigenfchafft und Wirckung deß Honigtlees. —— vnd Ægineta ſchreiben / daß dieſer Steinklee einer mittelmaͤſſigen Natur ſey / doch ſey er etwas mehrwarm denn kalt / alſo daß er im erſten Grad warm geachtet wird: Vnd melden darbey daß er ein Art habe zu erweichen / zu zertheilen / vnd jeitig su machen / zeucht auch ein wenig zuſammen / vnd mil» tert den Schmergen.] Innerlicher Gebrauch deß gemeinen Steinklees. Es wird der Steinffee mehr euſſerlich dann jnner Masenwch lich gebraucht / Dioſcorides vnd a. fehreibeny Irmertie daß er zu dem Magenwehe könne genuger werden/in Wein vnd Honig geforten und davon getruncken / ler⸗ weicher alle jnnerliche Geſchwaͤr.] Mit Kalmus in firnem Mein geſotten vnd gt, & truncken / ͤffnet er die verftopffte Leber / dazu cin Hand⸗ voll Odermenge fan genommen werden / auch cin Theil Fenchel. _ Bi Mir Chamillen und Beyfuß gekocht vnd genutzt / befompt wolden Schmerzen der Mutter / vnd benim⸗ mer die Geſchwulſt derfelben / —* —— —— * Gliedern / vnd Schmertz vñ der Muget. eo ſcorides ſchreibet wie auch Plin ius vnd Fer- Euffernge nelius, daß der Steinklee zu allen eufferlichen Shmesen Gebreſten und Schmergen könne gebrauicher werden, [gleich wie Chamillen zu Baͤhungen / Baͤdern / Sal⸗ ben vnd Pflaftern,] ; zu dem gefehwollenen und hirigen Gemaͤcht de Hmige Ge⸗ Manns fol man Steinfleeblumen, Chamillenbiu, mis. men vnd Bonenmeel in Milch oder Waſſer ſieden / vnd wie ein Pflaſter uͤberlegen / nimpt die Schmertzen hinweg vnd legt die Geſchwulſt / es kan auch ein wenig Wermuht darzu gethan werden, Eyhiſch / Pappeln mit Kraut vnd Wurtzel / Steintiee / Chamillenblumen / ſolche Stuͤck mit einander in Waſſer fieden / biß fie weich werden/ darnach durch ein Sieb ſchlagen / alsdann follman darzu thun Ger» ſtenmeel / Leinſaamen vnd Roſenoͤl / vnd folches wie cin Caraplaima über die Mutter legen; [Oder aber anffdiefe Weiß: Steinklee in ſuͤſſem Wein geſotten / darzu genommen Magſaamentoͤpff⸗ lein / Leinſaamen oder Fenumgrcum jerſtoſſen / gibt ein koͤſtlich ſlomentum, vnd Aufflegung zu vorgemelten Geſchwulſten Etlich machen cin Pflaſter darauß: nemmen das Meelvon Leinſaamen und Fe⸗ n em ein gebratenen Eyerdotter vnd Baumol — in Waſſer oder Langen geſotten damit duchende gewaͤſchen / heilt dis flieſſende Geſchwaͤr vñ den Ma Veſhwar. u ij Mutter⸗ * 896 A den Hanptarind : oder mit Galloͤpffeln vnd Kreiden F in Wein geſotten vnd angeſtrichen. Mit Eſſig vñ Roſenoͤl vermengt / uͤbergeſchlagen / miltert das Hauptwehe.] Von Steinkleeſafft. Ann man den Safft gut haben will foller auf —— a Jh Blumen allein außgetruckt oder-gemacher Ausenfel. werden. Diefer Safft iſt gut zu den tunckeln Augen / pinanch su den Augefellen / mit Eiſenhard oder Schoͤl⸗ wurtzwaſſet eingetreupffet. Pe) Esift auch diefer Safft gut wider die Schmerzen hrẽſchmetrtz. der Ohren / warm darinn getreuffet. Von dem gediſtillierten Waſſer. Haupt wehe. B es wird diß Waſſer von Krant vnd Blumen auß- & gebrennt/ [welches fehier alle Kraft ve Chamil- und —— Staͤrckung deß Haupts vnd Hirn / auch der Gedaͤcht⸗ Magen vnd nuß / auff drey loch getruncken ſo man ſchlaffen wil ge⸗ übergefchlagen ——— Gerhwutfh die Hig vnd leget den Schmersen/Lals der hinigen Enoinbung ent ermeicher die efchmulft. SIE faſt nunlich wider en Ötieder. die Geſchwulſt vnd EngündungWeiblicher Geburts⸗ en glteder/ zum außgewichenen Affter/ und Geſchwulſt en Dampff hiervon in die Ohren empfangen / Sarg nimbt den Schmerzen und das Saufender Ohren / agenweh. Haupt / Stirn vnd Schlaͤff damit beſtrichen vnd tuͤch⸗ kein abergeleget / nimbt das hefftige Hauptwehe. Auff den Magen gelegt / ſullet den Schmerzen vnd leget die Ser] ESwir von dieſem Kraut auch ein Dei subereitet/ - gleich toi das Chamillenoͤl / darvon im erſten theil dieſes Kraͤuterbuchs. SE Sämander, Seh Dil wird zu allen Gehreften gebrauchet wie Sue. das Chamillenoͤl die Schmerzen der Glieder zu lin⸗ deren. D Wider die hinige gefehwollene nd fehmernhaffte ; Hinige Bus Glieder / fol man nemmen ein Weißbrodt / folches in Bude, Mitch kochen vnd bemeltes Oel darzu thun / darnach wie ein Caraplafma überlegen / linderet die Schmer⸗ gen faft wol. In den Apothecken finder man ein Pflafter vor Meäliloro zugerichtet / welches zu obermelten Gebreſten Welches von dieſem Kraut als dem vornembſten Siuck ſeinen Namen hat: wird alſo bereitet: Nimb Steinklee ein halb⸗ Pfr du Chamillenblumen / Fenu⸗ grecſamen / Lorbonen/ ſchwurtzel / Wermuth gipffe⸗ eim jedes drey quintlan / Epſichſaamen / Cardamoͤm⸗ fein, Violwurtz / Galgant frembde Spick / Caſſie lig- nie / Aeniß ſamen / jedes anderthalb quintlein / Majeron Ei mintlein / BHummi / Ammoniac drithalb loth / Sto⸗ k rax Calamita Bdellinm / jedes v quintlein / Terpen⸗ eben ini. loih⸗/ fatßte Feigen mölffan der Zahl Boͤckmn Bufchlit / Spiegelhars / jedes fuͤnff loth Wachs ein halb Pfund, Majeron ond edlen Spickoͤl jedes ſechs öehyerliche nemen jeden Oels ein Pfundy vnd Aeniß⸗ A anderthalb quintlein / vnd Pferfichblühtdrey un. fienoch darzu. Auß dieſen ſtuͤcken ma⸗ den DE rechter Kunſt ein Pflafter/ welches erwei- Magens eher vnd zertheilet alle Haͤrte deß Magens / Miltzes / Mund eberen vnd anderen: miltert auch zu gleich D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / Das XVI. Capitel. Von dem Garten Steinklee oder Sieb engezeit. — * Siebengezeit. * Lotus hortenſis. is ui L, 8 9 BE = N TI — 7 u —* ed 3 Sebengegeit oder zahmer Steinklee / hat eine Garten } kurtze weiſſe Wurtzel / auß welcher cin Srantiw HF Stengelherfür bricht / fo zweyer Ehlen hoch / glatt / weißfarb vnd hol / mit vielen Nebenzweigen be⸗ ſehet / auff deren jede ein gedrungen Purpurblauwe Blumen / ond auß deren wird ein ſtachelechtes Koͤlb⸗ lein / darinn der gelb und Saamen als Hirſen Koͤrn⸗ lein in feinen fpisigen Haͤußlein verſchloſſen. Das gantz Gewaͤchs ohne die Wurtzel hat ein Geruch wie ein wolricchendes Bach: jedoch fo langer in Gaͤrten ſtehet / hat er den Tag ficbenmal feinen Geruch / vnd verleurt jn ach fo offt widerumby daher es dann Sie⸗ bengejertgenennt wird: nach dem er aber außgerupfft vnd gedorz iſt / beheft feinen Geruch / doch wann truͤb Wetner anſtehen will / ereiget ſich der Geruch an ge⸗ dachtem Kraut fo gewaltig / daß es jederman im Hauß wo es hangt / riechen muß / daher es dann ein ⸗ kraut moͤchte genannt werden, Dieſes wirdin | * land in Gärten gezielet / vnd Jaͤhrlich gegen dein Frů⸗ | ling gefäher. Matthiolus ſchreibet / es wachſe auff den Wieſen vnd bluͤht im Brach-oder Heuwmonat. Von den Namen. — ebengezeit wird auch Gartenklee oder zahmer teinflee genennet / vnd von den S Schabziegerfrant: auff Latein Lotus hortorum odo- ra & Trifolium odoratum: Niderlaͤndiſch Seven⸗ ghethden eruyt: Engliſch Sweete Trifopl/ Garden claver : Frantzoͤſiſch Nefle odoriferant: Welſch Loto ſal- vatico-Spanifch Nobel ol: Arabiſch Handachoca. Von der Natur / Krafft und Eigenſchafft &Jebengezeit waͤrmet / trucknet vnd fäubert/bienet Sant 3 wider das Gifft/ ller den Schmernenyondpeplt 4 Das Ander Buch / von Kräutern. 897 F : A Innerlicher Gebrauch. 11. Engliſch Schneckenklee. DI Blätter Blumenond Samen mit einander Medica Anglica. Harn treibt. oder jegliches fiir fich felber in Wein oder Honig⸗ waſſer geſotten vnd getruncken zertheilt das Stechen Bafafuhr- in der Seiten / bewegt den Harn / miltert den Schmer⸗ sender Harnwinde / dienet wolden Weibern / welche vonder Mutter halben hinfallen als weren ſie tod. Ale fo auch wider die anfangende Waſſerſucht iſt dieſer Tranck etliche Tag getruncken dienſtlich. So man aber in Eſſig vnd Honig kocht / iſt gut für om. Gifft eingeben darumb iſt der Samen gurgebraucht 3 den —— wider das Gifft / wie dann auch in Theriack. Die Blaͤtter gerſtoſſen vier quintlein / oder deß Sa⸗ Grasmengeit, mens drey quintlein eingeben / treiben der Frauwen b Bıddigkii. Euſſerlicher Gebrauch sSs ůden vñß I treffentlich heylſam zu allen Schäden und Du Wunden / vnd hinderfchlechtdie Engiindung. Bärtenien Die gebiffene Wunden von Schlangen und arts —— dern gifftigen Wuͤrmen / ſollen mit diefem Kraut / Saamen vnd Blumen / zuvor in Waſſer geſotten / fo⸗ mentiert vnd geheylet werden / ſe man die Wunden ſtaͤts mit geſottenein Waſſer ſaͤubert vnd waͤſchet. Da⸗ zu dann auch das gebranndte Waſſer dient. gute Die Blätter nd Blumen imDelwölgebäigt wird ee zuden Wunden gebraiicht: Dieſes erweicht und thet⸗ Sud Fer alle harte Falte Geſchwulſten vnd Knollen: Sol auch alle Brüchder Kinder heyen. i dag Kraut über Tiſch / uͤber nd Gift. Das dürze bexn / die den Geruch nichrwol leiden fönnen,] Das XVII. Gap, Don Schneckenklee L Seeſchneckentlee. Medica marina⸗ Er 5 0 Bon den Starten. De erſte Geſchlecht der Schneckenklee / wird Sa teiniſch genennet Medica marina: Trifolium cochleatum maritimum rtomenrofum,C.B.mati- timum,Gel.hort. Medica marina, Ad.Lob.ico⸗ Cl. I hifp.&hift.Cam. Trifolij quoddam genus in m; lecht vnd Er oo 398 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani/ F A I Syriſche Cicern. AftragalusSyriacus. 11. Klein Spanifche Eicern. Aftragalus Lufxanicus Cluſij, v % EDEN EN — —9 — SD. > u IN Ö 2 A O Ss Hl N 9 8 I a e welche bißweilen Arms dick erfinden wird / in zwo o⸗ DS. der drey Wurzeln von einander get heilt außmwendig feficdiefelbige: Vnd ſtopffe auch das Blut / ſie toͤnne vun ſun ſchwartz vnd rumgelccht / junmwendig weiß, hart vnd aber / ſchreibet er / fehmerlich pulveriſirt werden / wegen holtzecht / eines vnfreundlichen Geſchmacks / wenn ſie jhret Haͤrtigteit. gruen wird / ſoll fie haͤrter ſeyn dann din Horn, Die Stengel ſeyn rothlecht / hart / eckecht / rauch wollecht ei⸗ Das XIX. Gapitel. ner Ehlen hoch, faſt eines Heinen Fingers dick. Die —— Blätter ſeyn grauw vnd wollecht je zweh gegen einan ⸗ Von geſtirnter Wien. der geſetzt / an den Aeſtlein kommen viel Blümlein her⸗ Stella Leguminofa. für nach einer Reye geſetzt / welche erſtlich ſchwartzgelb ſeyn / darnach gantz ſchoͤn weiß. Die Schotten ſollen den kleinen Faſeln gleich werden / in welchen die Frucht ligt. Sie wachſen in Syrien vnd Spanien. D on den Namen II Ciceren werden von Lonicero auch Chrift- wvurtz genennet / Knollenfrant vnd Erdmoͤhren Griechiſch ArgiyA@-Lateinifch Altragalus,Talus Glandula. [1.AftragalusSyriacus hirfurus,C.B.Sy- riacus,Lob.Lugd.Ger. II. Aftragalus Beticus la- nuginofusradice amplifim&C.B. forteprimus, Clulhifp.Lugd Luſitanicus Clufij,Lob.Ger. Bœ- ticus,Cluß; hiſt. & cur. poſt Phafeolus peregrinus Bellı, Cluf: cur.poft.] [Riderländifch Cleyne Cice⸗ rer. Engliſch Mücke Vetch. Spaniſch Garavancıllos.) Von der Natur / Krafft vnd Eigenfchafft der Citeren. E N jofcorides fehreiber/daß die Wurheln det Sy. F riſchen Ciceren eine sufammenzichende Natur aben.So meldet Clufius von den Spaniſchen Cice⸗ n daß wañ man die Blaͤtter kaͤuwe / ſo ziehen fie erſt⸗ fh zufartien aber hernach geben fie einen ſehr higigen Seſchmack vonfich: Band die Frucht in den Schütt. kein fenefo ſcharpff / daß ſie den ganzen Mund erhint / wann man ſie darinn helt und ein wenig taͤuwet. Innerlicher Gebrauch der Ciceren. Stutgang Tofcorides ſchreibet lib. 4. cap.58.wannman — de die Wurgel mir Wein trincke / fo ftopffe fie den | E Smaana / vnd treib den Harn. Sie werde auch euſſer⸗ Obelius ſchreibt von dieſem Kraun / daß es blät, Geftent lich aebr aucht / wann man fie truckne / zu einem ſubtie⸗ ter bekomme / wie die Scorpioides leguminofa, len Pulver mache / vnd in die alte Geſchwaͤr ſtrewe hei⸗ feine Blumen vergleichen ſich den Blumen — Es t J Das Ander Buch / von Kräntern. F A tes Lampfanz , auff den kleinen Stielen gewinne es Hörnlein / fo ein wenig gekruͤmbt ſtehen Sternweiß zufammen gefügt / in welchen Heiner Saame verbor- genlige: Soll von den Bulern in groſſem werth ge⸗ halten werden. Iſt ein frembdes onbefantes Gewaͤchs * welches Tugenden ſonderlich nichts geſchrieben ¶[Vonden Namen. II Kraut heiſt bey den Boranicis: Ornichopo= Di: affinishirfura, ru&tu Stellato,C.B.Rella ieguminofa,Lob.Lug. Caft.Vicia fefamacea Apu- 13,Colum.] Das XX. Gap. ’ Bondem KrautOnobrychisgenannt, Onobrychis Clufij 1. Jeſer Kräuter werden etliche Gefchlecht be» n. I. Das erfte hateingroffelange J ON ee nimmer verwelcken. Die Stengel ſeyn e en fang rund vnd hart / ligen auff der Erden mit nielen Rebenaͤſtlein / die Blätter find Hein vnd ſpinig / eines * : Auß den Fluͤg⸗ andere Nebenäftlein ran welchen lang» er * — — gen Korman ſo eines boſen Geſchmacks ſhn. I. ee Murselfafkeis nes kleinen Fingers dick / hart vnd holsedhrrficckzericht en on briı Beige —— el / wel auff der Erden außbteteen ner Eien hoch die Blätter ſeyn ſchmal vnd langlecht / an den 2 trägt es ſchoͤne Himmelblauwe Bluͤmlein / nach welchen die Schoͤttlein erfolgen / in welchen der Saame wie die Nieren geſtalt / verborgen 3 BL Dasdritte Geſchlecht har ſtarcke fäifite grůne Stena er 1 sn langlechte : % G men ge wer u — eneplny mi ſchwar· K 899 chouh / je amöiffoder fänfichenan einer Seiten, ci reifften Stengeln kom⸗ en herfür einer Spannen lang / an it ſchwarzen Striemen gezeichnet / ittlein erfolgen, mit ſchwar⸗ Onobryhis Cluſij U. Is u => N \G KUN Na F: RN N 4 E V * \ al = NY, — SV N EHER un Onobryc his Cluſij III. — I A 4 N INN; NH Gefhmarks/onddocher — Die Wursel dick, hazt/ Aal me am Drasanı mal Ba rk Bu ii gab D,Tacobi Theodori Tabernaemontani / Onobrychis Cluſij IV» E V. Das letzte Geſchlecht der Hanenkopff hat eine glatte ſchlechte Wurtzel / darauß viel runder Stenge ⸗ Hanmtoyg, lein erwachfen mit kleinen ſubtielen Zweiglein / daran kleine fpigige Blaͤtter ſtehen / gleich wie an den Wicken ⸗/ je zwey an den Stengeln / gleich als wann ſie geaͤhrt weren gleich wie ein Vogelswicken. Es haben dieſe Kranter vngleiche Stiel vnd Zeirblühen doch gemet⸗ niglich im Junio / Julio vnd Auguſto. — [Bon den Namen. gi Fan, vier erſten Geſchlechtet haben folgende Nas mei; LOnobrychäs fpicata N.purpureo,C.B.O- hobrychis prima,Cluf-pan.& hilt. II. Onobrychis Aoribus Viciz dilute czruleis;C.B. Onobiychisz. Cluf.pan.& hift.Ger. III. Onobrychis fpicara flo- G; ribuspallidis, nigrisradijs noratis, C.B. Onobıy- chis 3. Cluf.pan.& hift.Ger: IV. Onobryehis folijs Viciz majoribus ceruleo purpurafcentibus : vet folijs Tragacanthæ, C.B. quarta,Cluf‘pan.Schift. montana quarta, Ger. ] Das lente Befchlecht wird Teutſch Hanenfopff oder Wid hopffenkraut / Latein: Onobrychis folijs Vicie fructu echinato majors 3 C:B.Onobrychis,Lac.Dod.Cluf.pan.& hift. Thal. . Ger. Onobrychis Dodonzi A.rubro, Eyft. Glaux velOnobrychis, Gefhort. Polygalon Rhæticum. ’ rt.apit. Poly; ala mulcorum; Lugd. Caput gallina — — Ad. Lob: Lupintisiylru- fticis,;Caf.] Engliſch Medick firch Cockes head. Ige⸗ nennet. Don bemelten Kräutern kan man weitleufftl- ger leſen bey C.Clufio lib.4.obiervar. Pannon.c.32. Ri — * 8 Von der Natur/Krafft vnd Eigenſchafft. Hanentopff. Widhopffenkraut. On jhrer Natur vnd Eygen ſchafft finde ich ſon⸗ Onobrychis. — derlich nichts bey den Aurhoribus, dieweil es frembde außländifche Kräuter a e' anget / iſt es in eines Jeden Be Schielkrant. Glaux Cluſij. Br nein Stiel oder Rippen / weich und grünfecht RE Wol beſetzet / haben erſtlich ei ſchmack Rn — Fr er 2 * ‚mens, die Wurnelif lang vnd dick, Das Ander Buch / von Kräutern. A Shielfranthat eine Heine weiſſe Wurgeldar- F 11. Geel Steinwicken. Shieltraut. auß drey oder vier ſchmale Stengel entſtehen / Hedyſarum minus. NIT an Farb graum / einer Spannen lang: Die Blaͤtter ſtehen an den weiglein nach einer Ordnung / Sr guelche weich feyn oben gruͤn / vnden grautolechtvon KURT N zarrer Woll / am Geſchmack erwas bitter : Dbenam Stengel bekompt es eine runde knopffechte Blumen / faſt wie an dem Suͤßholtz / waͤchſt an den Vſern [ldeß Waſſers Thormis fo an Salmantica her fenfr wel⸗ ches weit von dem Meerift/ wie Cluſius meldet / ] deß Neers vnd andern Waſſern / blüher im Junio / wird Glaux,[Cicerifyl.minoris affinis fi nonidem,C.B. an Glaux; Anquill. Glaux, Cluf. hifp: Lob. Lugd. Diofeoridis, Ger. Glaux Hilpanica, Cluf. hift.An- thyllisaltera lutei fimilis, Dod.]genenner/ Teutſch B Schielfraut. Donder Natur/Krafft und Kigenfchafft deß Schielkrauts. Luſius meldet / daß es am Geſchmack etwas bit· Edter ſey / derowegen es warmer Natur ſeyn muß, Dioſcorides ſchreibt /man ſoll es mit Gerſtenmeel / Saltz vnd Oel kochen in einer Brühe / ſo bringe es die verſiegene Mitch widerumb. Das XXII. Cap. 901 EG N 2 — Verſiegene Milch. —*5 * Von Peltſchen. ⸗ 1. ——— Peltſchen. ans dyfarum purpureum. \ YES c ._._ 98 TEL SRUr Re, —— a MIR 1 — — — —— AR RMV, . II. Hedyfarum five Fercum equinum. = SP (AN = 2 Sy — F > — NSS — NE M = Q md — ie > 55 . K N PR: JePeleſchen ſeyn fuͤrnemlich zweyerlen / aroß Beth ynd fein. Das groſſe kreucht auff der Erden / F har ein weiſſe glatte Wurtzel eines bitteren Das ander Geſchlecht hat ein zaſechte Wurgel/tre, 1. Geel Stets Geſchmacks/ am Ger uch gleich wieder Steinklee / da⸗ rauß viel zarter Stengel wachſen mit andern kleinen Neben zweiglein / daran die fleine/ kurtze ſpitzige Blaͤt⸗ ter ſtehen Oben an dem Stengel erſcheinen leibfarbe oder auch Purpurbrane Blumen / wie an den Erbſen / nach welchen erumme acbogeneSchöttlein folgen wie ein Horn in welcher ein rothgelber Saame verborgen Augt / auff beyden Seiten zuſammen getruckt vnd et⸗ ee ger gelbe Blumen nach welchen die gehoͤrnte Schoͤtt⸗ fein folgen / etwas vnderſich gebogen / iſt dem erſten gan gleich außgenommen daß feine Blaͤtter vnd ſten⸗ gel kleiner ſeron. Das drirte Geſchlecht iſt dem vorigen an Blättern vnd StengelLio ecket ſtreiffecht mit viel Nebe nzʒweyge] gleich/ aͤberkompt kleine gelbe Blumlein / nach welchen die ſchotten erfolgen wie ein halber Zirckel oder Mond / anzufchen wie ein Huffeiſſen an einem Pre A wicken. 111 Roſſzeiſen. 902 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani/ A IV. * Sroß Peltſchen. * F V. * Klein Peltſchen. * Securidacamajor. Securidaca minor. H Von den Samen. genenner wird / lin welchen der Saamen ſo rothfarb — 5 werden Griechiſch genennet asvragos: auch Hedyſarum equinum oder Ferrum equinum pnd wie ein halber Mon gehoͤrnt / daher die Alchimi ⸗ Lateiniſch Hedyſarum, Securidaca, von wegen ſten — 5——— rei halten / ver⸗ der Geſtalt deß Saamens. Securidaca dumerorum meinen Silber damit zu machen.] Sr major A.vario ſili quis articulatis, C. B. Melilorus Don andern Befchlechten deß Hedyfari fanman Juinta- Trag. Ornithopodium 2. vel quoddam leſen C.Clufiumin feinen obfervationibusPannon. majus;Dod. Securidacaaltera,velalterium prima lib.4.cap.31- {pecies, Cluſ. pan. & hift. Loto enneaphylſo non Sie wachfen vnder dem Getraͤid / blühen faſt im difsimilis,Lug. Hedyſarum fcorpiuron, Cam. ma- Junio vnd Julio. Es jus,Ger.Securidac® alterum genus, Cef.-II.Ferrum Weil alhie von den Peltſchen gehandelt wird / ſo equinum Germanicum , ſiliquis in ſum̃itate, C.B» follen die rechten fo von den Alten befehriehen her ge» Sterra cavallofyl.Germanicum,Cam.Hedylarum vond 0b wol die Alten nur eines Gefchle glyzyrrhizata,Ger. IV. Securidaca lurea major, Br —* C.B.major, Matt.Caſt.Securidaca, Ang.Cæſ.vera, I Clufhift.fecunda,Dod. gal. Hedyſarum Geſ. hort· Das groffe hat ein weiſſe zaſechte Wurtel / auß wel·Lac. Lon. ſive ſecuridaca major, Ad. Lob. Hedylſa- irfchieffen die Blaͤt zum majus,Lug.Cam. primum, Dod. legitimum, u erh (ie Cluf.pan.Pelecinus. Gel«hort .V.Securidaca lutea minor corniculis recurvis;C.B.minor,Matrh.Ad. ten fteherein Blat allein :die Blumen wie der Erbfen Lob-Calt. Cam. Hedyferum alterum, Dod. Lugd. 5 En aber fleiner bey einander gefest und vonfarb minus,Lug.Securidacz ſimilis quedä,Czi. Aftra- gelb / ob wolstliche ihnen leibfarbe Blumen zu eignen : galus Monipeliacus, Cluſ. hiſp. ðc hift.icon. Vnd fo mas gebogene Hörnleinyin Dasdritte Hedyfarü equinum[Ill.Ferrum equinum ni rothgelb oder rauchfarb vier⸗ hliqua fingularis,C.B.Ferrü equinum,Marr.(cui& - ecfer/oder an der Geſtalt wie ein zweyſchneidig Beyhel Securidaca monrana) Gel.hort, Lob.Ger.Medicz vaſchloffen / am Geſchmack bitter vnd ein wenigherb. ¶ Pecies Gel. hort. Slerro cavallo,Ad. Cgf.Cä.Luna- v. Das fleine hat ein duͤnne weiſſe /lange Wurtzen / 72 minor;Caft.Solea equina, Lug.Ferrüequinum Kiein pet ſo tieff in der Erden ſtecket / mit Stengeln / Blätteren vulgare woruntgabn, Colũ. Welſchoſerra cavallo. ldas * Ind Bfumen, vergleicht ſich dem groͤſſern / allein daß ¶ iſt Roſſzeiſen / vnd das von wegen der Figur deß Saw E e8 alferdingen kleiner: vnd find die gehoͤrnte Schotten K Mens: Andere aber ander Brfacheny daß mann die rumd gebogen vnd fpigig/ in welchen auch ein vierecke⸗ Pferde auff der Weide gehen / vnd fie auff Dip Kraut ter Saamen. ' offt tretten / fallen jhnen die Huffeiſſen ab. Niderlaͤn ⸗ Sie werden bey den Teutſchen vnd Welſchen in DIE Peerts yſen Engliſch Horfeshooe.] Gärten geyſlanget / anderſſwo wachſen ie — Von der Natur / Krafft und Eigenſchafft Feldern vnder dem Berräid/fonderlich zwiſchen Waͤi⸗ der Peltſchen. gen vnd Gerſten: wie ich dann die kleinere in Franck⸗ loſcorides ſchreidet / daß es einen bittern Ge⸗ reich vmb Mompelier geſunden / vnd mir auf Candia ſchmack habe / daher abzunemmen daß es warm auch iſt zu geſchickt worden. Noch ſind drey andere Ge · Dnd trucken ſey · Vermeldet datbey daß es dem Mar ſchlechter / von welchen in meinem dateiniſchen en ſeye gut darvon getruncken / vnd werde vnder die Herbario geliebts —— n vermiſchet fo wider das Gifft gebrauchet SM werden. werden, Der Saamel welcher waͤrmer iſt / vnd — n Das Ander Buch / von Kräutern. Anerbann das Kraut / ] treiber den Harn ondder Fra⸗ F wengeit. Iſt auch gut den Meilsfüchtigen fo mie dem ‚Scirro behafftet ſeyn. Das XXIII. Capitel. Bon Senet. 1, Alexandriſcher Senet. Sena oxientalis. 1. Ener ift zweyerley / eine ſo dena orientalis ge⸗ ee RE pnennet wird/die anderSenaItalica.Lobelius — ſchreibt / daß es gar ein Sommer Gewaͤchs ſey / koͤnne keinen Froſt leiden / vergleichen un dem Suͤßholtz / oder der Colurex.Das erfte Geſchlecht Se= na orientalis;fo fiir die befte gehalten wird/ hat gerin⸗ p ge Funde Stengel / gleich wie der Melilorus ; andert» halb Schuch Hoch : die Blätter ſeyn langlecht / ſchmal / ſpinig vnd gruͤnlecht faſt wie an dem groffen Myrto, [oder Suͤßhott / deren gemeiniglich acht an einem ſtiel ſtehen / beyderſeits vier/ die Blumen ſeyn bleichgelb/ mit rothlechten Aederlein durchzogen / nach welchen die Schoͤttlein erfolgen / gleich wie an der Colutea o⸗ der wie ein halber Mon anzuſehen / in welcher breiter braunlechter / Igrauwfarber] Saame verſchloſſen iſt. nm > Dasander Geſchlecht / die Welſche Senet / ſchreibt Def &e Lobeliussift der erſte faſt gleich / allein daß feine Bläte ter furger ond runder ſeyn der Saame iſt auch etwas fehtwärger dann der Alexandriniſche / ſie iſt auch an jh⸗ ter Krafft vnd Wirckung viel geringer ale die vorige / als welche allen andern vorgezogen wird. Sie werden Ä 903 IL Welſch Senetkraut. Sena ltalica. Von den Namen. Ken: behelt feinen Namen iin allen Spraachen. Lateiniſch Sena. [1.Sena Alexandrina five fo- lijsacutis,C.B.Sena Alexandrina, Trag. Gel.horr. Cam.ep:& hort. Orientalis; Ang. Beilon.Ad.Cf. Ger. Ægyptia ſive Alexandrina & Syriaca, que preftanuflima,Lugd.1.Sena Italica five folijsob- tufis;C.B.Senna,Hermolao. Iralica; Trag.Ad.Ger. Cam.ep.& hort.Sena;Match. Fuch. Dod.ur: Lac. Cord.hift.Lonic.Lob.Calt.Lugd.aitera,Ang.forte. Androfacealtera media didta, Belion. communis 1 &vilior, Gel. hort. noſtras. Cæſalp.] Betfehund Sranzöfijch sene, Bon der Natur/Krafft vnd Eigenfchafft 4 der&ene. Seneriſt warm vnd trucken im Anſang deß ande⸗ ren Grads. Innerlicher Gebrauch der Senet. Siſt taum ein gebraͤuchlicher Arzney au dem pur⸗ — eben dieſer — bey den Reichen fo wol als bey dem gemeinen Manny lweil ſie ſicherli— ohn allen Schaden vnd fruchtbarlich purgieret und ohne Sorg allen Menſchen weß Alters ſie ſeyn moͤgen gegeben werden / auch ſchwangern Weihern IEs wird E auch nun mehr in Teutſchland gepflannet: Aber auf K aber weitlaͤuffig difputiere/ ob man die ſchoͤttlein nutz⸗ allen andern foin Franckreich / Welfchland und an. derswo wachfen / ſeyn die Aegyptiſche vnd Alsrandris niſche die beſten / [dann fie nicht alſo den Grimmen machet wie die Welfche. Sie koͤnen aber nicht für dem ajo gepflantet werden / ſonſt nemmen ſie von der Kaͤlte Schaden / muͤſſen auch fruͤhe im Herbſt einge⸗ "Der Alepandrintfeh Senerift auch sweyerlenfort — xandrini net iſt au die erſte wird Mechina genannt / weilfie von Mecha kompt / welches die alerbeſte iſt / hat langlechte / hmale etwas ſpinige vnd dicklechte Blaͤtter / an der farb grüne Pi licher brauchen £önte/oder aber die Blaͤtter. Fernelius geucht die Schöttlein den Blättern fuͤr / vnd iſt Fallo- pius auch der Meinung / daß die Schörtlein kräftiger purgieren/dann die Blärter/foman fie nur friſch vnd gut haben koͤnne. Aber dieweil fie gmemiglich fuͤt der zeit werden abgebrochen che dan ſie recht zeitig worden ſeyn / ſo ſchreibet er / daß er die Blaͤtter licher brauche dann die Sch 8 werden aber die Senetblätter fuͤrnemblich ge / Metandos — everbrannts melancholifche Geblüt —* —* anf dem Leit iſůhren / darnach die Gall vnd den — * * A hen Schleim damit zu expurgie 904 Sdhleim pꝛ Argney zu den Verſtopffung der jnnerlichen Glieder / —e vnd derſelbigen alten lanwirigen Schwachheiten / als —— ſcyn die Maͤngel der Leber / deß Mitzes/ deß Ma⸗ B Schleim wuͤrcket fo blaͤhet er ſich auff / vnd dehmet G gens vnd andere mehr allerley Vnrath / Schleim vnd böfe Feuchten fo ſich in derſelbigen verhalten / ſonder⸗ lich aber was ſich vmb das Mefenterium? als dafich allerley Wuſt zu verhalten pflegt / verſamlet hat / auß⸗ zutreiben vnd zu reinigen. Vnd thut daſſelbige gantz gelindy ohn groſſe Beſchwerung oder Bewegung deß Leibs. [Daß er aber etlichen Menſchen / vnd ſonderlich den Weibern / ein Bauchreiſſen mit bringet / iſt nicht der Senet ſchuld / ſondern deß zaͤhen ſchleims / der ſich am Leib angeſetzet hat wann nun der Senet in ſolchem das Gedaͤrm. Darumb] ſollens jederzeit mit einem Zuſan gebrauchet werdem als da iſt Ingwer / Zimmet⸗ tinde/Spica,Aeniß oder Fenchel. * Sie werden fuͤrnemlich auf dreyerley weiß gebrau⸗ chet / entweder dag Pulver davon / oder daß man fir in Wein / oder in einem andern liquore über Nacht ein⸗ baͤtze / oder aber daß man ein decoctum darvon ma⸗ he. Def Pulvers gibt man zum hoͤchſten ij. quintlein fin einer Hunerbruͤhe. IZu einer Infuſion nimbt man loch / oder anderthaͤlbs: zu einer decoction aber faſt ‚ ‚seoplo TER J fie einbäiget/ dann fo man fie fendet: dann im fieden entgehet sum theil mie dem Dampff ihr Krafft. Alſo aber bäigtman c ſie am beſten NimbSenerblätter (mol von den groben ſtengel / Schoͤttlein vnd andern vnrath geſaͤubert / vnd ſauber gewaſchen) 15. loth / Zimmet vnd Ingwer klein zerſchnitten j.quintlein : weiſſen Weinſtein anderthalb quintlein: gegraben Saltz zwey drittheil eines qumt. Borretſchblumen j. halb loth. Dieſe ſtuͤck thue in ein Zunnen Kanten / geuß darüber heiß ſiedend Waſſer xx loth / oder Geißmolcken: verkleib mit Bo Teig⸗ kin auß Waͤitzenmeel vnd weiß von einem Ey gema- chet / die Kanten oben / daß kein Dampff hinauß kom̃e. Diefe Kante ſtell in dem Winter hinder den Offen / im Sommer in ein warm Bechtuͤſſe / in einem Kaſten / vnd laß alſo uber Racht ſtehen: alſo zeucht das heiß Waſſer die Krafft an ſich. Darnach ſeihe es durch ein Tuch / geuß zehen oder zwoͤlff loth ſchwer darvon / trin⸗ ckees früh warmy bleib im Hauß vnd faſt fuͤnff ſtund darauff. | Die decoction wird auch auff diefe Weiß bersiter: Nimm Senerblätter wol geſaͤubert / zwey loth / Ing⸗ ber wol zerſchnitten j· quintlein / zwoͤlff Naglein / Fen⸗ chelſaamen vnd Aeniß jedes ein halb loth: Thue dieſe ſtůck in ein neuwen verglaſurten Haffen / gieß andert⸗ halb pfund Waſſer oder Wein daruͤber / laß es mit ein⸗ ander gemach ſieden / biß der dritte theil eingeſotten iſt / ſeihe es durch cin Tuch in ein kleinern Haffen / thu Zu cker nach deinem gefallen dazwgib dem Krancken früh ein zimlichs / vnd warmes Truͤncklein / laß jhn vier oder fuͤnff ſtund darauff faſten. So man wil daß es redli⸗ cher wuͤrcke / ſoll man ein wenig geſtoſſene Rhabarba⸗ ra darein thun. E Mactcthiolus ſchreibet / er hab etlich viel one an Srangofen. den Fransofen euriert / dieſer Geſtalt. — Leib offen zu halten, Augen des ſchwerung · blaͤtter / Erchenſchwamm vnd Rhabarbara mit dem Kochwaſſer von Frantzoſenholtz in fundiert: dieſes jh⸗ nen auff 40 tag zu trincken geben ohn alles ſchwitzen.] Per da leichtlich pflegt ver ſtopfft zu werden / der fo, che ſtaͤnas Senetblaͤtter ein loth / mit Quetſchken und kleinen Roſinlein / vnd eſſe oder trincke die Bruͤhe da⸗ von / ſo halten ſie jhm den Leib offen. Es werden die Senetblaͤtter auch nutzlich gebrau⸗ chet in den Beſchwerungen der Augen / ſo von Fluͤſſen tom̃en / wie ſolches der hochgelährte vnd weitber uͤmbte Doctor Iohannes & olmnus Furſtlicher Leib Medicus D. Jacobi Theodori Tabernaemontaui / ren.Sie ſeyn ein edel F and Profeflor zu Marpurgk offt vnd vielmals verſu⸗ cher vnd erfahren hat. Sie haben auch ein Arc an ſich vnemg, das pnreine Gebluͤt zu fänbern vnd zu reinigen. Es wird auch.an erlichen Orten ein purgierender Syrup von dem Senet gemacht :mwie auch ein purgie⸗ render Senerwein/ ſo zu virlen Gebrechen dep Leibes gar nutzlich fan gebrauchet werden. Etliche werſſen Senetblaͤtter in Moſt / zur zeit deß Herbſts / laſſen mit einander verjähren: Dieſer Wein purgiert wol vnd lind. Wer ſich vor Auſſatz beſorgt / oder am Leib ein har⸗ Auſen sen Grind herte/der branch Senet mit Daubenfropgf, 9 fafft zur Wochen drey oder viermal, Eufferlicher Gebrauch. NMEſu⸗ ſagt / ſo man Senetblaͤtter mit Chamillen⸗ waͤſche / das fol dem Hirn / Gehoͤr vnd Geſicht faſt wol befommen.] Das XXIV. Gap, Don Schotenklee. I, Schorenftee, Trifolium ſiliquoſum. EN = — — 7 —— 2 — u J groß vnd flein. (1) Das erſte hareinlang- S⸗ Schotenffee ſeyn zweherley Geſchlecht / % lechte gekruͤmbte Wurtzel / vndenauß gar pie sig/in der mitten befompr fieerliche Faſeln / welche ſi auff beyden Seiten —— ae K ſchwach / welche fich auff die Erden legen / mit weiß⸗ grauwen Blättern beſetzet / gleich den gemeinen Klee⸗ blärtern/anßgenommen daß fie kleiner ſeyn Oben am Stengel erfcheinen goldgelbe Blumen / nach welchen die Schotten erfolgen / in welchen kleiner runder Sa⸗ me ligt. [Diefes halt ich mit dem Schotenfteinflee von Mompeliet/von welchem im vorgehenden 13. Capitel / eines ſeyn ] 11. Das ander Geſchlecht iſt dieſem foſt gleich / ale „,,,T Span lein daß es in allen flücken kleiner iſt. ¶ [Diefe hat ein Wurgel ſo lang holsechtig vnd deß Winters vnerſchrocken / auß welcher jährlich duͤnne Stengel ſo auff der Erden geſpreitet herauß — blumen in Laugen ſiede / vnd das Haupt darmit nd Gef un De u | | | | 0 = — zZ 9) Er Das Ander Buch / von Kräutern. er 11. Kleiner Schotenklee. Trifolium filiguofum minus, EN / 2 Die Blaͤtter ſind grůn / dein Kleeblaͤttern gleich · Die Blum iſt goldgelb vnd zuſammen gedrungen : fo bald die Blůmlein auffallen wird auß jeder Blumen ein Vogelslawe / etliche mit dreyen / etliche mit vier lan⸗ gen Schoͤttlein / voller runden Saamen / als die klei⸗ nen Wicken. Vnd wird dieſes auff den Straſſen vnd Rechen gefunden: Wie das erſte an ſteinechten vnd bergechten Orten bey vns.) Von den Samen, Sbboꝛentlee hat ſeinen Namen von ſeinen Schoͤtt⸗ lein ſo es uͤberkompt / zum Vnderſcheid der ande⸗ ven Kleen. Lateiniſch Trifolium fıliquofum, [LLo- tus pratenſis ſiliquoſus luteus; C.B. Trifolium ſili- quoſum/Ger. II.Lotus five Melilotus pentaphyl- los minor glabra,C.B.Lagopus primus, Trag. Me- lilorus Germähica, Fuch. Lon. Meliloti 3. genus, oO ' Fuch.ico, Lorusfyl. Dod, gal.pentaphylios, Gef. hort. Trifolij fpecies, Cotd: in Dioſc. Trifolium corniculärum primum, Dod. Thal. Melilorus co- tonata, Ad. Lob. Melilorum vulgo, Cæſ.Pſeudo- melilorus, Cam.] Das ander wird vnſer Frauwen Schüchlein genenner. Niderlaͤndiſch Steenclave⸗ ren. Englifch Codded trefoile: Frannoͤſiſch Couronne Von der Nalur / Krafft vnd Eigenfehafft hender Natur / derohalben Das ander iſt kalter / truckener vnd zufammengies - E es dienlich im Anfang K 8% der higigen Geſchwulſten zu kuͤlen vnd hinderfich zu treiben.) Was feine Natur vnd Kraͤfften belanget / werden dieſelbige in den nachfolgenden Kleen faſt be⸗ ſchrieben: Dann von dieſen nichts inſonder⸗ heit von den Authoren geſchrieben wird, 7 )o( Ss — F Das XXV. Kapitel, Don Hartzklee. Haräftee; m Trifolium bituminofum; Iß iſt ein rauchs haͤriges Gewaͤchs über. — kompt ein lange Wurtzel / welche ſich tieffin =. die Erden gibt / auß welcher zarte / rauhe ſten⸗ gel kommen / mit kleinen zarten ſtielen / an welchen drey rauhe haͤrige Blaͤtter ſtehen / niit kleinen Tuͤpfflein be⸗ ſprenget: Seine Blumen ſeyn Purpurbraun rund zuſammen geſetzet / nach welchen kleiner Saame fol⸗ get. — Von andern Geſchlechten def Trifolij biruminofi beſehe manDodongum in hiftoria leguminumvnd Haus gedencken alleindiefes/fo Harsflee der Auchor nennet.] Es wächft diefer Klee auffden Feldern und vngebauwten Orten / Lin Apulia / in gang Tufcany vmb Luca vnd in der Inſel Jiva haͤuffig / aber bey on Teutſchen allein in Gaͤrten. Von den Namen. + a Arsfleehatfeinen Namen / dieweil die Blaͤtter ei⸗ nen geruch von ſich gleich gebẽ mie ein Hartz Latei ⸗ Trifolium Aſphaltite, Trifolium bitumino- fum. [1.Trifolium bitumen redolens, C. B. Trifo- lium aſphaltæum, Matt. Geſ. hort Fracaſt. Ad Lob- Lugd.Trifolium,Dod.gal.Cord.in > ioſ. Geſhort. Lombituminofum, Ang.Dod,Cgf. Oxyrriphylium,Gef.horr.] [Miverländifch Groete Claver :Englifch Troecle Claver: Welſch Trifogio bi- suminofo.] Von der Natur Krafft ond Eigenfchafft deß Hartzklees. Dicht Hartzklee iſt einer warmen vnd truckenen Naͤtur / lwie das Hartz.] Innerlicher — deß Hartz⸗ oſcorides ſchreibet fo man drey Blaͤtter Die, Dtey vnd — fe Klees eſſe / ſo vertreiben fie das drittägige vırräog —— benemen das vier tagige Feber . Kerr Etuche 905 Lobeliumın feinen obfervar.[Lobeliussnd Dodo- «Ger: : er 906 Etliche fepreiben / daß man die Blätter vnd Sau F men in Wein fieden fol und trincken / ſollen gut ſeyn ilder das Seltenwehe: ſſchwerlich harnen / anfang TH der Waſſrſuche vnd Zufällen der Beermutuer brin⸗ nrter. genden Weibern jhre natuͤrliche Zeit: man ſoll aber des Saamens ih quintlein ond der Blätter ein (och eingeben.] Doc fol man ſich darmit fürfehen. Zreiflich Manage auch dz es gar gut ſey wider das Freiſch⸗ lich in decotum daranf gemacht vnd genuͤtet. Das XXVIL Gapitel. Von Kleen. I. Indianiſcher Klee. Trifolium Americum I. A Seltenweh —„ — * — “ J — 1 Ind aniſchet de Stengel mit vielen Nebenaͤſtlein / welche Ken ſich fehr lencken / mit dreyen rundlechten bläts tern befeget / eines harzechten Geruchs: Vberkompt oben an den Stengeln weißlechte geaͤhrte Blumen: Der Saame iſt rundfecht und ein wenig breit: Die a " in viel Faſeln zertheilt 7 fo unten an der urgel bangen, —— 11. Das ander Geſchlecht die Bibertlee iſt D cat (I)erfte Geſchlecht diefer Kleen hat run⸗ gleich: Haben grüne glatte tiner Elen jnwendig Löchericht / die Blätter ſeyn faͤißt / dick / breit vnd glatt / je drey an einem Stiel: Mitten am ſten xE betommen ſie jhre Blumen / an Farb weiß / ſeyn wie K Eleine Blaͤttlein / nach welchen feine runde Schöre- fein erfolgen in welcher rorher Saame verſchloſſen iſt gleich wie Hirſen / eines bittern Geſchmacks. Die Wurseliftinviel andere zertheilt / mit welchen ſie hin vnd her fladert / jnwendig weiß vnd voll kleiner? Ihre Ntchenmnrselnfchlagen allenthalben auß. & IV. Das vierdre Gefchlecht die Hertzklee / haben geftreiffte Stengel mit fehmalen Nebenaͤſtlein / dare auff drey blatter ſtehen / oben ein wenig eingetrucket wie ein Hert / daher fie auch den Namen haben: Ihre Blumen kommen neben den Stilen herfuͤr gantz klein vnd rorhlecht Srauifger V. Das fünffte Geſchlecht wird genennet / Spani⸗ — Herthtlee. D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / — — zweyerley / nemblich groß / vnd klein / ſeyn einander faſt 7 III. Biberklee. Trifolium Fibrinum III. — III en x —— RR MU. bi * YiYV RN Net & 7 ſcher Klee / dieweil er auf Spanien gebracht wird / bret⸗ iet ſich mit ſeinen aͤſtlein weit auß / welche als mit dreyen Biattern befeger ſeyn / dem gemeinen Klee gleich / mit vielen Aederlein durchzogen oben am ſtiel befompt es runde/enspfechte/geährre Blumen / nach welchem klei⸗ ne Huͤlßlein bleiben / in welchen der faameligt. Ein je⸗ des wächßt an dem Ort daher es feinen Namen hat/ wie diefelbe bey einem jeden verzeichnet ſtehen / dann auch fonften keine andere haben. Bon Das Ander Buch / von Kräutern, IV. Hersflee, Trifolium cordarum IV. [Bonden Namen. Nie erfte heiſſet Indianiſcher Klee / Latein Trifo⸗ lium Americanum, ©. B. Americum, Lob» Dod. Lugd. Cam Leti fyl: genus latifolium ex Armenia;Cxl. H. & Hl. Trifolium paluftre; C.B.Cord. hift. Dod. Thal.Eyft. paludoſum, Ad» a & minus ; Ger. Limonium —— — ioſcorid. pratenſe; Trag. Iſopyrum; Dod. gal. Sei, hort. Lotus palüßtris, Eid, Menianches palu⸗ F 907 fre:Lugd. V. Trifolium pratenfe folliculacum, .. C.B.pratenfe Salmanticum,Cluf-hifp.&hift.Lob. Lugd. Salmanticum,Ger.] Was ihre Natur vnd Krafft belangt / moͤgen fie vielleicht den Völkern befandt ſeyn / bey weichen fie wachfen, Don Wiefenklee, E Weiß Wieſenklee. Trifolium pratenfe album, * N Sr Wiefenffee find zweyerleh. l. Das erſte du⸗ eine safechte Wurdel / darauß viel kleime / runde / ſchmale / bintzechte Stengel erwachſen / faſt eis ner Elen hoch / an welchen drey fpinige langlechte blaͤt⸗ ter beyſammen ſtehen: Vnten am Stiel bekompt es an zarten Zweiglein drey kleine Blaͤttlein an einan⸗ der geſetzt / gleich wie ein Hertz formiert. Oben am ſten ⸗ gel bringet es ein weiſſe runde getrungene Blume / nach welcher man den Saamen findet. H. Das ander Geſchlecht iſt dem erſten faſt gleich / PER aufgenommen /daß feine Blätter etwas kuͤrter vnd runder feynsträgt ein fehöne liechtbraune Blume / ei⸗ nes ſuͤſſen Geſchmacks. « K — I: Das dritte Geſchlecht wird Feldklee genennet / ;, ne jederman wol befandt/ hat ein fafelechre Wurzel dar⸗ anf viel Stengel kommen / mit runden lang» fechten aderichten Blättern befegt/befompt fleine run. de Knoͤpfflein / daran es blůhet. Ste machfen im Feld vnd auffden Wieſen: Bluͤhen den Sommer über: Wer da luft hat noch andere ſchoͤne Geſchlecht der Kleen mehr zu befeheny der leſe C-Cluhum in Pann. vnd Hifpan.obferyarionibus, Lobelium in obfer- vationibus fuis & adverlarüis , vnd Dodon. in hift. legum. welche Auchorespon diefen vnd andern ſchoͤ⸗ nen Geſchlechten der Kisen weitläufftiger gefihrichen. Don den Namen. Kir —— genennt Teiguxoy Lateiniſch Trifolium rifolium pratenſe album, C. B⸗ Fuch. Dod;gal. Tur. Ad. Cam. pratenſe primum Xxxx ij 908 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / F A “ IE Wieſentlee. III. Feldklee. ya Trifolium pratenfe. - > Trifoliumarvenfe- 2 = & INS 5 — — f ADS V: wa — N / 4“ N j SS X Nm 28 N A 8 & USERN ADANTV —I8 \\ — Caſt pratenſe alterum, Trag. Matt. Lac.majus pri» [Eufferlicher Gebrauch. mum, Cluf-pan.& hift. pratenfe vulgare florecan- Se Blumen fa & 2 u mpt dem Saamen in Waſſer vnd dıdo, Thalil Trifolium pratenſe purpureum;C.B. DL geforten / vnd uͤbergeſchlagen / erweichen die a Trag.Fuch.Ad.pratenfe rubrum,Cam. Thal. pra- harien Knollenond Geſchwoͤr ·) tenie,Match.Dod.ur: Tur.Lac. Lob. Lugd. Czf. 2 u. Ger.alterum,Caft.majus,Brunf.defc, III. Trifo- N Yium pratenfe luteum capitulo breviöre, C.B: pra- tenfe lureum;Fuch. Tur. Lugd. Cam. luteum 1.ca- * XXVIII Capitel. don Katzenklee. — pitulo breviore, Thal. Melilotum minus, Brunf.4. —— — gen mediczfimile, Gefhort. Trifolium praten- | Lagopodium« € tertium, Caft. Burgundiacum; Ger.] [ Arabifch Teihlon.] Betfeh Tfogli. Spantfeh Trevol,»Bchmifch — — NE BR | DDael. Frangöfifch Trefeles Niderlaͤndiſch Claver. 1 Sa —— Engliſch Herbe eriſolie. = Ay Fe MS 3 Von der Natur / Krafft ond Eigenfchaffe VW Wu, — der Wieſenklee. te Y. Eonhardus Fuchfius fhreibet / daß fieim Ge⸗ ſchmack einwenig zuſammen ziehen / alfo daß ſie einer truckener Natur ſeyn. er [Matthiolus feget / daß der Wieſenklee Falter und 9 ae Natur ſeye / habe auch einen Art zu erwei⸗ n. Innerlicher Gebrauch der Wifenkleen. emeldre Klee ſeynd mehrein Speißderjungen Kälber dann ein Aranıy. Jedoch fagt manıfo die Blumen mit Wein oder Honigwaffer gefotren * werden’ pnd getruncken / ermeichen fie den groben Särm. Schleim. Sie können auch aljo mir Cliftieren hierzu — aebraucher werden / Liu erweichen den zaͤhen harten ſchleim in den Daͤrmen / heylen derſelben Verſehruung vnd Schmersen.] — safe Fuchfiusfehreiber/ daß ſie zu dem weiſſen Fluß der Se erſtaß. eiber gar nunlich gebrauchet werden / fuͤrnemblich Vrn ·pdene DIE mit den yurpurbraunen Blumen’ entweder geſſen abergeit. Oder davon getruncken: Aber der ander mit den weiſſen Blumen foll die verſtandene Das Ander Buch / von r äutern, F IIIL Geeler Haſenklee. A II. Weiſſer Katzenklee. Lagopodium flore albo. EAN IR ER a AUG — 9 RU IM IUNZEN, ar B 73 xIV. Groffer Haſenklee. — Lagopus maximus. V. * Geißklee. * Lagopus maximus alter. — S ſeyn dreyerley Art der Katzenkleen Das er ⸗ ſte Geſchlecht iſt cin auffrecht Staͤundlein mit —J runden Stengeln / ein wenig rauch / mit drey⸗ en Blaͤttlein beſetzt / am ſtengel traͤgt es weiche wollch te Knoͤpfflein / an Farben weißlecht / feine Blu a ; D erfcheinen gemeiniglich Goldgelb/ hat — — Saamen wie Hirſchen. Die Wurzel iſt tlein vnd Das ander Geſchlecht hat etwas breiter vnd groͤſſer feet Blätter dann das erfte. Die Wurtzel iſt groß / lang / vnd Holgechrfaft eines kleinen Fingers dick / rings v⸗ her mis kleinen langen Faͤslein vmbſetzt. Der Stengel iſtrund vnd lang / auff welchem die weiſſe Blumen er, Mi Das dritte G pe der geele aſenklee hat ein var“ groffelange —* nd iſt den gleich / allein daß feine Blaͤtter ein wentg länger vnd ſpitiger ſeyn: An den ſchmalen ſtengeln kommen gee⸗ Ehhe/runde / geähree Blumen / derer viel beyſammen ge⸗ Es beſchreibt noch zwey andere Geſchlecht der Ha⸗ ſentleen Lobelius in feinen obſervat. fol. 499: wie auch C.Clufius Lib-4.obfervar.Pannon:cap.34: - TE Das erſte hat-ein Stengel ſo Elen hoch / vmb welchen Blätter faſt wie an der braunen Wieſenklee / oben an dem Stengel vnd Nebenaͤſt ſind lange / dicke / haͤrige Koͤpfflein / mir braunlechten Blumen beſetzet / vnd waͤchſt dieſe in Franckreich auf den Wieſen. Das ander ſo Grißllee genannt / hat einen hohen knopfftigen Stengel mit Nebenaͤſt die viel gewerb ha⸗ ben / vnd find mit ſpizigen vnd langen Kleeblattern ber Fincdie rings herumo gar fubrieserferif/ und Aſchen⸗ lid vnd Auguſto. feinen / etwas rund vnd getrungen sufammenge- 909 Lagopodium Hore luteo. farb: Oben an dem Stengel hat es viel laͤngere vnd getrungene Koͤpff / welche wann fie bluͤhen gat lieblich zuſehen / weil die ſchoͤne rote Bluͤmlein anf den harich⸗ ten Haͤußlein herfuͤr brechen im Meyen vnd Brach⸗ monat. Dieſes wird in Teutſchland auff den araßech⸗ sen Buͤheln vnd Bergen / zu zeiten auch in Wälder gefiinden.] Sie werden allenthalben in Härten) Wieſen / Fel⸗ dern vnd ander dem Berräid funden. Blůhen im Ju⸗ — Br * Atzenklee wird auch Haſenfuß vnd Haſenklee ge⸗ een "pusond Lagopodium,PesLeporis. (1. Tiifolium pus gopodium, PesLeporis. arvenfe humile fpicatum, five Lagopus, gopus five pes Leporinus,; Match. Fuch.Dod.ut : Lac.Lob.Lagopus & Lagopyron.Ad.Lagopus & Lotus campeftris, Trag. Leporinus pes, Cord. in . Diofe.Lagopusmajor,Czf.minor,Cam. vulgaris, Lugd.Thal.Lagopodium,Ger.Il.& III.Loro affi-_ "nis Vulneraria pratenfis;C.B. Achyllisprior,Dod. gal.Lac. Lugd. leguminofa,Lob. Cluf.pan.& hiſt. ——— Dod. Vulneraria ruftica, Gef. hor.Arthericafaxorü, Thal.Lagopum maximum, aſt Ger.Anthyllis leguminofa,Eid.] Frangoſiſch Pied de lieure. Boͤhmiſch Zageciinoha. Nider laͤndiſch Has ſenpootkens / oder Haſenvoetkens. Engliſch Hares⸗ x foota. l Trefoile: Welſch Piede Lepre.] Won der Natur /Krafft und Wirckung — — £ Axtzenklee oder Hafenfuß harein zuſammen ziehen / — ——— TNlofeorides fehreibtdaß der Katentlee in Wein : * er Waller gefotten vnd getruncken / ſtelle Die chi. Daher fie auch vom gemeinen Mann Saugiuß. nuslieh wider Die rote Ruhr gebrauchit werden / wie ;E auch widerdas Blut fpeyen. [So man die Blätter) Buntfpepen. härigePunen oder Saamen zu Pulver reibrinzorem | — ſauwren D, Jacobi Theodori Tabernaemontani/ 11. Geeler Sauwrklet. Oxysfloribusluteis. 910 A fautoren Wein / oder Granatſaſſt zu trincken gibt: F denen aber fo das Fieber haben / ſoll mans in Waſſer ſieden vnd eingeben. Teüpffunz Ragentl in / jedes gleich viel zuſammen Rn: — — — wider das brennende / troͤ⸗ Verſehrte Blake: mit Pappelnfaamen in füffem Wein Dia geforennnd getruncken / heylt die verfehrte Blaß / vnd ſtult den Schmertzen derſelbigen. Euſſerlicher Gebrauch. Bintder DI ärige Putzen zu Pulver gebrant vnd anffge⸗ —— Pin. ee —— der Guldena⸗ dern / vnd de Wunden. EN der Bam. darauffbinden/fo vergeher ihm die Geſchwulſt. B - Kasentlee in Waſſer gefotten / darmit gewaͤſchen / sanfe Hast. machet die rauhe verbrante Haut von der Sonnen widerumb glatt ond zart / fonderlichonder dam Ange» ‚Honig darnndergemifcht. Dan fiuß. en Weiber halten / daß der Kagentlee den Deiffer —* vnd weiſſen Weiberfluß ſtopffe / ſo man BR —3 — ſine / vnd darvon trincke.] Etliche wiſchen den Hindern mit den weichen Putzen / dis Roteruhr dar⸗ mit zu vertreiben. Das XXIX. Capitel. Von Buchampffern. 9— 1. Buchampffer. c Oxys. H = Matthiolus fagt / daß die Blättlein / wann ſie erſt ⸗ lich perfür tommen / vmbwerts gefalten vnd zuſamen gemunnen ſeyn / darnach wann ſie fish auffthun / wer⸗ den ff ſchoͤn ſchweißergrůn vnd formiert wie in Hertz⸗ lein Dre Blumen ſeyen auch durchauß mit purpur⸗ farben Aederlein durchzogen. U, Das ander Geſchiecht / hat runde zarte rotlechte 1. Aeſnein einer Spannen groß / mit welchen es Uber Die ein Ein Erden tkreucht / wurtzelt ſich auch mir ven Stengeln allenthalben ein / darvon es neuwe friſche Zweiglein überfommet. Die Blaͤtter ſeyn den erſten faſt gleich / doch etwas kleiner / wann der Abend herbey kompt / o⸗ der ein Regen fuͤrhanden iſt / ſo ſchlaͤgt es ſeine Blaͤt⸗ I jan zuſammen: Seine Bluͤmlein ſeyn gelb mit fuͤnff Blauie in beſent / gleich wie sin ſterniein / nach weichen etwas laͤngere ſchoͤttlein erfolgen dann in dem erſten / darinn kleiner roter Saame verſchloſſen iſt. [Welcher da er gar reiff / von jhm ſelber ſpringt / welches er auch ſhut wann man jhn anrührt/ vnd ſcheinen Doch die Schoͤttlein noch ganz ſeyn · welches auch ander erſten geſchicht Die Wurtzel důnn vnd faſelecht. Sie wach ⸗ fen ſehr an ſchattechten Orten / [die erſte iſt auch in Teutſchland gar gemein / vñ gemeiniglich in den den / auff den Wurtzeln der groſſen Baum wachſendt / eiwan an den Felſen: Die andere aber iſt in Welſch ⸗ N * land gemein / hiuhen im April vnd Anfang deß Mey · — — ens. Fb E ie 80 Pie auchsenen⸗ er oder / wird e F Vchampffer iſt zweyerley / eines mit weiſſen Da —— Guckgauchsklee / Buchtlee / Buhampflen Blumen / das ander mir gelben. 1. Das cıfle Haſentlee. Lateiniſch Trifolium acerofum. Oxys iſt ein kleines nidrigs Kraͤutleim / an Wurtzel důnne zarte Aeſtlein kommen / ER den eben drey Fleine zarte bleichgrüne Blaͤttlein / ei. nes ſaͤuwerlichen Geſchmacks faft wiecin Herz fors miert.Zwifchen den blaͤtter n erſprieſſen außder Wur⸗ nel gar Heine zarte Stiel / an welchen die kleine weiſſe Dfmtern ſtehen mit fünff Blaͤttlein beſetz / nach wel⸗ chen kleine fünfferkere Knoͤpfflein erfolaen / m welchen kleiner gelber Saame verſchioſſen in. Die Wurzel iſt tyas krum̃ / noͤpffecht / důnn vnd rotlecht. FPlinij.ll Trifolium acetoſum vulgare, C.B.Trifo- lium acerofum,Brunf.Mätr.Dod. Lug. Thal. afts f.albo,Eyit.Panis cuguli,Brunf.4.Oxyrriphyllon, —— Oxys Fuch. Dod gal. Tur. —— Can.alb: -Oxys quorundam, Ang.Pliniana, ee f4- catt, 11. Trifolium acerofum cornicularum; C-B» Oxys;Cei.Gerfl.lureo,velflavo,Clußhifp.&chift- Dod.Lureacorniculararepens,; Lob. Lugd.Lorus urbana, Tur.ico. Trifolium ae > 3 = Das Ander Buch / von Kräutern. Caſt. Eyſt. Juden Apothecken Alleluia: Welſch F ZuinlaTrifoglio acetofo.] Frantzöſiſch ain de cocu. Eng- ifch Wod four. Niderlaͤndiſch Coeckoecxbroot. Von der Natur/ Krafftrond Eigenſchafft deß Sauwerklees. Eonhardus Fuchſius ſchreibt / es habe diß Krant Leinen ſchwerlichen Geſchmack / ſeye kalt vnd tru⸗ Ken san ſeiner Krafft dem Saumrampffer durchauß gleich / dann es ein ſauwren Safft gibt.] Innerlicher Gebrauch deß Sauwrklees. S wird ein Waſſer von dieſem Kraut gebrennet / er * faſt nutzlich vnd gut iſt zu allen jnnerlichen ber Enzuͤndungen der Gliederbenimbt die Hitz / vnd loͤſcht ® den Durſt / it gut gett uncken in allen higigen Fiebern: Fuͤrnemblich aber in den Peſtilentziſchen Fiebern / er⸗ B frifcher das Hert / vnd widerſtehet dem Gifft. ¶Sauwrelee geſſen / loͤſchet den Durſt / iſ wider den So. Sod gut vnd jnnerlichen Hizen. 4 Wider die hitzige — —— Fieber wird es auff etliche Weiß gebrauchet / dann man darauß einen lieb⸗ be. fichen Syrup / ein Zucker oder Confervam wie das Roſenzucker zubereitet / wie auch ein Waller. Euſſerlicher Gebrauch deß Sauwerklees. S wird dieſer Klee euſſerlich zu den Geſchwaͤren / Wunden vnd Fiſteln gebrauchet: Fuͤrnemlich a, ke ber zu den Mundgeſchwaͤren. [Das Kraut gefäuwer/ oder den Safft im Mund Dsfiite gehalten / iſt den Kindern gut zu den Blattern im Maunde / auch den Alten zur Mundfaͤule: ſonderlich Ddroo man ein wenig Alaun darzu thut. Wis dann auch Ochvaͤr. Bunden, Muudgr Das Waller mir Alaun tempetiertzreiniget vnd heylet hetr die Mundgeſchwaͤt. Zu Reinigung vnd Außwaſchung der Wunden / vwird auß dieſem Kraut mit der Odermenig sin gut Waſſer diſtilliert. — Mit diefem Kraut vertreiben etliche die Maͤler o⸗ je der Flecken auß den Kleidern Deromegen fie es Maͤ⸗ ertkraut nennen.) — Das Waffer oder der Safft von dieſen Kleen euſ⸗ Be "ferlich auffdie hisige Geſchwulſt geleget / lin dert die ſel⸗ bige, Man will für gewiß ſagen / daß wann viel Blu⸗ men an dem Kraut herfuͤr kom̃en / fo ſoll es gar einen naſſen Sommer vnd viel Regen geben; Wann aber der Blumen wenig herfür kommen / fo follein dürzer p vnd ttuckener Sommer werden-LJfteintechter Wet · ‚terhan/ dann wann Vugewitter vorhanden richtet das Kräutlein feine Blätrer über fich / als wolt es wi⸗ der das Vngewitter ſtreiten.] — Von gulden Leberkraut Basen Mi” Stentdet Auchor zwey Geſchlecht der gulden iertran A Scherfräuter/einesmit eintzigen ſchlechten blu⸗ men : Das ander aber mit gefüllten Blumen. Das vngefuͤllte Geſchlecht iſt wider umb zweyerley / ei⸗ nes mit blanwen / dag ander mit roten Blumen, I. "Das blauw Edelleberkraut beſchreibet Lobelius, daß es dem Sauwrtklee / Oxys Pliniana genennet / E faſt gleich ſey / alein daß nicht ſo ſawt iſt. In dem har, K ten Winter / ſchreibt er wann dag neuwe Jahr anfan⸗ get / oder auch art Ende deß Jannarij / dringenerft- lich die zarte runde haͤrige Stengelein oder Stielen herfuͤr / gleich wie an den braunen Mertzenviolen oder Maßlichen ein Spannen hoch / mit fehönen blauwen geftienten Bluͤmlein gezieret / gang wie an dem Fleinen Schoͤlkraut / welche auch bißweilen vnder dem kalten Schnee Herfiir tringen / vnd ſich ſehen laſſen ohn Blaͤt⸗ ter. Ein jedes Blat hat ſeinen beſondern Stiel / daran es hanget ein wenig zuider Erden gebogen / welche ſich auch vnder dem Schnee verhalten und vnverletzt blei⸗ ben / an det Geſtali / Farb / vnd Groͤſe wie die Hedera Hi 1. Blauw guldch deberkraut. Hepaticaaurea flore cæruleo. N, u se) TI. Kot gulden Leberkraut. Hepatica aurea flore rubro⸗ HESS LT ) — \ N PFERDE NN HR) 7 Helix;öder wie das Cyclamen hederaceum: Der Saame ift klein / fpigig vnd braunlecht. Die Wurtzel ſchwartz vnd ganß faſelecht. Matthiolus ſchrelbt / daß ſich feine Blätter der Haſel ⸗ wurt vergleichen / forn mit weiſſen Mackeln beſprengt / vnd auf den Ruͤck braunlech / im Meyen befoitie es ſet⸗ ne liechtblawe Veieln oder Blumen, die habenin det mitte ein haͤrige butzen / wie die Roſen / auß deinfelbigen werde ein rauwes Knoͤpfflein / darinn der Saame[ fo itech tblauw / langlecht wie ein Agleyen] verborgendige. Xxxx il 11. Dieſem 912 D. Jacobi Theodort Tabernaemontani/ A III. Gefuͤllt gulden Lebertraut. F miſch Yatrniit trogiliſty. FrannölifchHeparique.Nider, Hepatica aurea multiflora. laͤndiſch Edell Levercruyt. [Englifeh Threeleaned Ly⸗ ver wurte.] — Bon der Natur / Krafft und Eigenſchafft deß Edlenleberkrauts. Atthiolus ſchreibet / daß diß Kraut warm ſeye im erſten Grad / vnd trucken im dritten. Es vollen aber andere als Dodonzus, daß es mehr kat dann warm fey. [Dißeröffner anchdie Verſtopffung Berkopfung deß Miltz / vnd folgends alle Kranckheit von ſolcher ** Dim. Rerftopffung verurfacht werden hinweggenommen : fonderlich wann die $eber erhigiger iſt wird fie erfüler, Innerlicher Gebrauch dep Edlen Leber. G hs, frauts. ESwird diß Krant fonderlich geruͤhmt und gelber &eber nes die Leber zuftärcken / vnd fie zu eröffnen wann ſie mung verſtopfft iſt / m Wein geforten vnd davon getruncken. Nierensnd Es treibet auch den Harn / reiniget die Nieren vnd — Brlaſen / vnd heylet die verſehrte Daͤrm / lvnd allerley Varfck Berfehrungs Welches auch fein gebrannt Waſſer außrichter. Die Kraut zu Pulver geſtoſſen / darvon ein Löffel Prüt der voll in einem trunck ſawren Weins den jungen Kna gen, ben / ſo gebrochen findyeingeben viel tag nacheinander / heylt ihnen die Bruͤche / wie Baptiſta Sardüs ſchreibt. Euſſerlicher Gebrauch. An ſagt auch + daß dieſe Kräuter gut ſeyen wider Munträut, N H die Mundfaͤule / die Blätter geſotten / vnd den a Ak ya Mund damir gegurgelt. [Wie dann auch wider die zärszaf NA DR Geſchwulſt der Mandlen / vnd dep Zaͤpffleins. leins. i ; Die Kraut dient zu allerley higigen Geſchwuͤlſten / Pe m I. Dieſem iſt das ander Geſchlecht faſt gleich / auß · irmiperlgung dep Schmerzens/ beylen die Wan Be den ond Geſchwaͤr. J Diß Kraut weich geſotten / vnd zu Muß serftoffeny ern if übergeleger auffder rechten Seiten nn ‚ ber die Leber / auff der lincken Seiten über das Miltz Betifert erfület. Den Weibern auffgelegr/füiler den ůberfin ſi· Pete gen Fluß hrer R J ——— er Was jhre Tugendenmehr ſeyn / wird denjenigen betant ſeyn / bey welchen ſie wachſen. Das XXXI. Gap. Es iftdiß Gewaͤchs bey vns frembd/ wird auß an⸗ derngändern bracht/on in den Luſtgaͤrten gezielet. Sie I Don Hauwhechel. ſollen in groffer Menge omb Wien herumb wachfen. a: Hauwhechels feyn zweyerley Geſchlecht / — ¶Vnd in Oeſterreich mit ſchoͤnen rotiechten Blumen / in vnd zuweilen mit gar weiſſen / aber fie blühen etwas eines foftechender DnnwpecheifinndOne- foäter dann die gemeinen mitblawen Blumen. Man 5, nisfpinofagenenner wird: Das ander a⸗ Be ber fo ohn Stacheln waͤchſt / Ononis non ſpinoſa ge⸗ Bag bey Ban Straßburger Henſchaff/ wie dan MEN Dos erfte if widerumb gweyerley / eines mit auch van Wahgan in Weftphalen bey Corbach vnd rotlechten leibfarben Blumen, daß ander mit weiſſen anderstvo.] Lobelius melder/waßesauchimharen Dlumen.I. Das erſtel ſo im Srüplingmit zarten ro. gaunjche a Srenamn Winterfeine Blumen erhalte :twicwol Mar- fechren Zweiglein herfür fomptrohne Stachtenzpiefie" thiolus t -Blumenii jo uͤber⸗ > — Kane, ſhrenet/ dan es Die Vumen in Dojoibere rigen daıesparte holchre fen habemir (hat enden Pfiernenefu/macfene. Dane Ind u den Lebertraut wird auch genennt Edel Leber⸗ „, blätternyoder auch dem Ehrenpreiß / an Farb ſchwattz⸗ .E ——— — no- R grünpndein Burn — bilis,;Trifolium nobile, Trifolium aureum, Trifo- che ſich vnder der Erden weit außbreite:andere fi lium magnum, Trinitas. Il.& Il. Trifolium hepa- ben / daß ſich die Blumen der Faſelnblumen verglich ticum flore ſi mplici, C.B.Hepatica,Brüf. Dod.gal. chen / nach welchen feine Schoͤttiein als der Sinfen] aurea, Brunf.4. Gel.hort.Thal.Trifoliümagnum erfolgen + darinnbreiter Saame verſchloſſen iſt / [wie feuaureum, Trag. aureum , Dod. Lon. aureum | magnum, Caft. Trinitas, Matth, Ang. Cord.hift. (fiveEpimedium) Geſap. Caf. Caft. Herba trini- tatis,Gef.hort.Lug.Hepaticum trifolium»Ad.Lob. Cam. Ger. Hepaticarerreftris, Gef. col.Hepatica zrifolia,Clufhift. II. Trifolium heparicum fl.pl. C.B.Hepaticarrifolia polyanthos,Lob. Lugd.tri- folia czruleo pleno flore, Cluf. hift.ap. alt.multi- flore,Ger.autea ſi pleno & cæruleo, Eyſtett.] Boͤh⸗ II \ BZ Au va 2 . Wu a Zi — NN 2 ’ — > ar U (EN > . t bier ” RE auwhechel gantz gleich / außgenommen daß ſie ge = 8 — etwas gröffer dann der gemeine / ſie abe auch dicker vnd gröber Aeftiein: Vnd ſchreibet / — efeneihm auch ſolche Art offtmals mit gar weiſſen En —2 auch ohne Stachel und Doͤr⸗ ner: Welche Beſchreibung gaͤntzlich mit dem leßten vnd vierdten Geſchlecht uͤbereinkompt. III. Auff weiche ſich das dritte Geſchlecht auch gar III. Purpurbraun Stalkraut. Ononis III. nonfpinofa purpurea. \) dann die gemeine Art 1fonften ſeye fie den gemeinen Das Ander Buch/vonKräutern. 1. Hauwhechel. F Ononis. I. H i 913 I. Weiß Hauwhechel. Ononis Il. flore albo, — — — * wol reymet / allein daß feine Blumen purpurbraun ſeyn: Beyde Geſchlecht haben dicke grobe holzechtige vurpurbr. Wurtzeln / vnder der Erden durch einander gefloch, Rotrhech ten / vnd weit anfgebreitter / auß welchen runde ſtarcke rauwe ſtengel erwachſen / mit rauwen zerkerfften Blaͤt⸗ tern beſetzet / groͤſſer dann deß gemeinen: Das gantze Gewaͤchs iſt eines ſtarcken bockechtigen Geruchs / wie davon weiter zu leſen iſt bey C. Cluſio lib. 1. obſervat. Pannon.cap.i4. IV. Gelb Hauwhechel. Ononis IV. ſine ſpina lutea 914 . Jacobi Theodori Tabernaemontani/ A Der gemeine Hauwhechel wachſet gemeiniglich F auff den Aeckern / auch auff den Wieſen / vnd neben den Wegen: [mo es hinkompt / iſt es gar ſelten zu ver⸗ treiben/ wegen der langen Wurtzel / die hin ond rider ins Erdreich fladert / ein Berhinderung der Frucht auff dem Feld / ein Schade deß Futters auff den Wir fen, ein Irrung vnd Auffenthaltung der Pfluͤge / Schnitter vnd Mäder. ] Die andere Geſchlecht finder maninSilefia, in Anglıa, Italia, Gallia vnd anderen Örten mehr, Sie blühen im Junio ond Julio, Bonden Namen. HAumhechel [weil es ſo tieff in der Erden wurselt/ daß man es mit Hauwen muß außreuten / ] wird auch genennet Stallkraut vnd Ochſenbrech: Latei⸗ B niſch Ononis; Anonis, Reſta bovis, Remora aratri, Acutella. [I. II. Anonis ſpinoſa f.purpureo.C.B. Anonis ſive Ononis, Matt. Lac.Anonis, Fuch. Dod. ur: Tur.Caſt.ſpinoſa, Eyſt.Ononis, Cord.in Dioſ. (cui & Acutella) Geiin.hort.Ad. Lob.Lugd.Thal. Cæſ. Anonis five refta bovis, Ger. Refta bovis, Trag.Lon AgypironCrarevz,Ang. IH. Anonis {pinis carens purpurea, C.B. Anonis non ipino- 12,Cluf.pan.Eyft.purpurea,Ger. Anonisfive Ono- nis fine {pinis, Cam. Anonis mitior prima, Cluf. hift.Ononis perperuo levis,Gel.hort .IV.Anonis vifcofa fpinis carens lutea major „C. B. mitisfl. luteo, Cluf. pan.non fpinofalutea,Caft.Ger. Ono- nis lutea montana, Cam.ep.mitis luteo flore, Eyſt. Natrix Plinijherbariorum,Ad.Lob.] Frantzoͤſiſch Bugranes vnd Areſte beuf. Welſch Amonide, bonaga Opa» niſch Gatilhos. Böhmifch Gehlice. Niderlaͤndiſch H Prangwortel. Engliſch Camoche. Von der Natur / Krafft /Wirckung vnd Ei⸗ enſchafft deß Hauwhechels. Eginera ſchreibt / daß der Hauwhechel warmer Complexion ſey / fuͤrnemblich aber ſeine Rin⸗ de: Hat sin Art zu ſaͤubern / duͤnn zu machen / vnd an zertheilen: Iſt warm vnd trucken im Anfang deß drit⸗ ten Grads. Innerlicher Gebrauch der Hauwhechel. Er Hauwhechel / wann er noch zart iſt / vnd keine Dörn hat / mit Saltz eingemacht / iſt ſuͤß vnd lieb⸗ lich zu eſſen / vnd treibt den Harn. [Derohalben es die Alten uͤbers gantze Jahr zur Speiß behalten haben / D vnd ſonderlich wider den ſtinckenden Athem geflen.] G Harn treibẽ. ©Stindender Athem. Zune Galenus ſchreibet / daß die Rinde von der Wurtzel brechen. ich gut fey zu gebraushen/dann fie fänbere und = le: Vnd meldet ——— es man die Berborgene Rinde der Wurtzel in Wein ſiede / treibe fie den Harn / Bergwarnt vnd zerbreche den Stem [mit Gewalt / iſt an vielen Menſchen bewehrt / treibet auch die verborgene Feyg⸗ wartzen herauß / vnd heylet ſie. ervnd Dieſer Wein eroͤffnet auch die Verſtopffung der Dig Ber» Ebern / vñ deß Miltzes / iſt gut wider die Gelbſucht und Gens: Aufflauffen deß Bauchs vonder Waflerfucht. . - Marchiolus ſchreibet / daß ereinen gefennet habey welcher erliche Monat das Pulver von diefer Wurtzel Cotneffet. eingenommen habe / vnd von dem Carneffel ſeye entle⸗ diget worden. x — Das Pulver mit Wein genommen treibet das — Grieß. Grieß.] — Plinius ſagt / wann man die Rinde in Honig vnd Sucht. fig koche / ſey ſie gut den jenigen / ſo mit der ſchweren Sucht beladen ſeyn. > Raten ¶ [DieReurer ſie den die Wurtzen / vnd gieſſens den Pfferden ein / ſo nicht ſtallen fönnen.] Euſſerlicher Gebrauch des Hauwhechels. zahuwehe. DIe Wurtzel in Waſſer vnd Eſſig getochet / vnd den Mund damit geſpuͤlet / ſaͤnfftiget den I ag sen der Zaͤhn / ſchreiben Galenus vnd Diofcorides. — — * Sie wird auch ſehr gelobt wider die Mundfaͤule / Deansyay, auff gleiche Weiß gebranchet. [Sie vertreibt auch die Rufen / daruͤber gelegt oder Rofen geſtrichen. on Haumhechelfafft. Winn das Kraut nochfrifch iſt / ſoll man den ſafft — darauf bringen / vnd denſelbigen gebrauchen, Bteinim. Paulus Ægineta ſchreibet lib.7.de re medica, daß der — Safft mit Wein vermiſchet / vnd getruncken / treibe den Harn / vnd zerbreche den Stein. Vnd ſo man jhn se im Mund halte lindere er die Schmerzen der n. Von dem eg Hauwhechel⸗ waſſer. Aus den friſchen Wurzeln vnd dem Kraut wird Sup auch ein Waſſer gebrenner / welches zu erlichen Steinder Gebreften geniiger wird/fürnemfich aber wirds gelo, Zuarnım ber ven Sand, Grieß vnd den Steinder Nieren ond and Dry der Blafen fortzutreiben vnd aufzuführen: Es dient auch folch Waſſer zu der Berftopfjung der Leber vnd deß Miltzes. Etliche thun die Rinden von der Wurgelin Mal⸗ vafier / vnd diſtillieren ſie darnach in Balneo Mariæ [fie nemmen der Rinden vier Pfnund / zerſchneiden fie klein / gieſſen acht Pfund Malvaſier darüber / laſſen ſieben Tag nacheinander ſtehen / darnach diſtillierens:] Welches Waſſer zu obgememelten Gebreſten ſehr dienſtlich ſeyn foll [ fo man ein ziemlichen Trunck auff einmal em̃ imbt / es treibt den Stein vnd verſtandenen Harn mit gantzer Krafft.] Dom Hauwhechel Saltz. Je Practicanten ſchreiben von dem Hauwhechel ⸗ geeren vnd Dice esein fonderliche Art habe / fuͤr dem Kraut Piafenfeit oder dem gebrandten Waſſer / den Stein in den Nie ren vnd Blaſen außzufuͤhren: Wie aber daſſelbige su preparieren ſey / findet man bey dern Wermuhtſaltz. Das XXXII Gap. Bon Baumichten Wirfenklee, | Stein vnd Harn ireibl, Baumichter Wieſenklee. Trifolium fruticans. Das Ander Buch / von Kräutern, 915 A Jeſer Klee iſt ein ſtaudechtiges Gewaͤchs / F 11. Dorycnijfpecies. gunmiäter hat ein weiſſe fange Wurzel welche tieff in Ba⸗criu. der Erden kreucht / auß welcher lange gruͤne Stengel herfuͤrkommen / etwas duͤnn / zweyer Ehlen hoch / in viel trumme Aeſtlein abgetheilet. Die Blaͤtter erheben ſich bald über die Wurzel / welche je drey bey⸗ men an einem kleinen ſtielein hangen / vnder wel⸗ &en das mittelſte als groͤſſer iſt / dann die zwey andere / oben ein wenig ſchwartzgruͤn / vnden aber gruͤner / bey nahe den Kleeblaͤttern gleich / allein daß fie kleiner vnd ſpigiger ſeyn. Am Gipfel der ſtengel erſcheinen die Siumen an ſehr kleinen Stielen / mit fuͤnff oder ſechs ſchoͤnen goldgelben Blaͤttlein befener / faſt wie die klei⸗ ne Ochſenzung / allein daß ſie kleiner ſeyn. N \ ER B Die Frische iſt rund / erſtlich gruͤn / darnach wird fie 6 — ſchwart / der Saame iſt breit / den Linſen gleich. Podo⸗ | nzus ſchreibet / daß es im Niderland und anderswo NUR, in Gärten gepflanget werde ondblüheim Sommer, Der Saame aber. werdeim Herbſt zeitig. ¶Von dieſem Kraut wird auchimerften Buch in der vierdren Section am 25. Capitel under dem Na⸗ men Beerrauthen gehandelt.) - Bonden Namen. Earl Gewaͤchs wird don Dodonzo Trifolium fruticans genennet / Teutſch Baumichrer Wie⸗ 2 4 fenflee. Don andern wirds genennet Cyrifus,oder ! 97 Trifolium Polemonium,tie davon weitlänffiger su N ’ — * — leſen iſt bey Dodonæo in hiſtoria leguminum cap. — >: * — 89. [ Jafminum luteum vulgo dictum bacciferum, Fe — € C.B.Polemonium Monfpelienfium,Ger.Ad.Lob: H Lugd.Cam.Eyft.Rura capraria Gallor. Monſpel. Item DEE PETER 0 oder Aefllen.. Gei.Trifolium fruticans,Dod.] Seine — ſich den Oelbaumenblaͤtte⸗ ren / außgenom̃en / dz fie viel kleiner ſeyn / anFarb graw / Das XXXIIL Gap. - welcher je drey / bißweilen auch mehr mit einander her» \ : für kommen / vnd zuſammen ftehen/ eines zu ammen⸗ Von Dorycnio. ziehenden Geſchmacks: Oben an den Stengeln er⸗ I. Doryenium Hiſpanicum. ſcheinen viel weiſſe Bluͤmlein / rund zuſammen geſetzt: Wann ſie verblůhen / fo folgen vier oder fünf Hutß⸗ fein bey einander / bißweilen auch mehr / fo groß alsrin Erve / an Farb etwas rohtlecht / in welchen cın Sam⸗ koͤrnlein von mancherley Farben verſchloſſen iſt / gleich wie in der Wolfſsmilch. Die Wurtzel iſt ſchwartz / hart vnd holtzecht / welche nicht verwelcket. U. Dieſem iſt das ander Geſchlecht gleichranfarb_ u. grauwer vnd weiſſer dann das erſte / wächtt einer &, PYenium. len hoch / gewinnet gelinde vnd weiche Ruthen oder Aeſtlein / mit kurtzen fpigigen Blaͤttern beſeret / eines geſaltzenen vnd einwenig ſcharpffen Geſchmacks: An * den fielen kommen dreyy vier oder fuͤnff gruͤne Blu⸗ men herfuͤr / welche etwag groͤſſer ſeyn / dann an dem Kraut Media. C.Cluſius ſchreibet / daß [das erſte in Spanien ] im Narboniſchen Feld / auch vmb Wien herumb gefunden werde / [das ander aber im Könige reich Valenz[blühe im Majo vnd Junio. - Von den Namen, — Es ſchreibet C.Clufius lib.2.obfervar.Hifpan.cap. 47. daß diß Kraut faſt allenthalben Dorycnium fen genennet worden / es komme aber mir dem Doryc- Kg nio Dioſcoridis nit gantz vnd gar vberein / ob es ſchon ein wenig mit eintreffe. [I. Trifolium album angu- ftifolium , floribus yelut in capitulum congeltis, C.B.Dorycnium falfo.di&um,Gel.hort. Monipe- lienfium,Ad.Lug. Cam.Dorycnium,Lob.Hifpan. Cluf-hifp.& hift.Ger. II. Lozus pentaphyllos in- canus,C.B.Dorycniocongener planta,Cluf. hifp. & hift.Lugd.Doryenium Monipelienfe,Ger.] | — Von der Natur/Rrafftond Eigenſchafft Rs Eß Doryenij ſeyn zweyerley Art: I. Eines deß Doryenij. Deryenium, fo Doryenium Hifpanicum genennt wirdy Cluſius meldet / daß die Alten diß Kraut haben )ond iſt ein ſtaudechtiges Gewaͤchs mit vielen Dorycnium fomniferum genennet / dann Zweigen außgebreitet / faſt eines Schuchs hoch / biß wann man fein zn viel habe eingenommen / ſey es 3* BER ) 9:6 . Jacobi Theodori Tabernaemontant / | A lich geweſen. Es har einen zuſammenziehenden Ge⸗ F * Gemein Süßholg. * a ſchmack: Das ander Geſchlecht hat einen gefalgenen HL Glycyrrhiza ſiliquoſa feu communis. und fcharpffen Geſchmack. Daher dann abzunemmen iſt / daß es etwas warmer Natur ſeyn muß. Das XXXIV. Gapitel. Von Su ßholtz. NS m ER H IN — We Y 1. Süpdolg. a SEEN N, N Glycyrrhiza. NS) [7 \ > — IN RS > K IE G SINE INES \r2Z. Doll? AZ Sa —— — ZY>' 8 ICHS NS v N — MARS F (7 7 NAD | Tr NA © — CR H Sinus iſt / vnd wo eseinmal einwurgely lt S fartıman feiner nicht bald vider loß werden | [jedoch wo viel Kuͤhe vnd Roſſzmiſt iſt / bleibt es nicht lang / als wann es ein natuͤrliche Feindſchafft wider dieſelbigen truge: ISeine Wurtzel fladert hin vnd her / gibt viel langer Sprießling / außwendig ſchwartzlech ⸗ ig oder holgfärbig/ jñwendig aber gelb an Geſchmacl eriwas herb oder bitter / doch gar ſůß vnd lieblich · Auß IT. Saßholn SE der wurtzel erforieffen hohe runde Stengel / zweyer E⸗ Glycyrrliza echinata Bioſcoridis. len hoch / mit etlichen Nebenzweiglein / daran langlech⸗ te / dicke / fäißre Blaͤtter / je zwey neben einander gefest/ gleich wie an den Ziſer Erbſen / wann man fie augreiſ⸗ fet / leben ſie an den Fingern. An den Stengeln kem⸗ men purpurbraune Blumen herfuͤr / gleich den Hya⸗ cinthen / nach welchen kurze rauhe Schoͤtlein erfolgen / mit drey od vier Koͤrnern gefuͤllt den Linſen faſt gleich. Das ander Geſchlecht iſt dieſem faſt aͤhnlich / allein —— daß feine Wurgel nicht fo ſehr vmb ſich fladert / iſt dick / ſtarrk vnd lang / gibt ſich fo tieff vnder die Erden / ale feine Aeſtlein hoch über der Erden ſtehen. Bringet fein rauhe Frucht in kleinen Huͤlßlein / welcher etwan zehen oder — rund vmbher bey einander ge⸗ ſetzt ſeyn / ſcheinen gleich den Koͤrnern deß Ahotns. ¶Weii fein ſonderlicher Vnderſcheid vnder dieſen beyden Suͤßholtz / iſt das gemeine Suͤßholtz hierin ge⸗ ſeit: Welches ein Geſtaͤud / mit Gaͤrten vnd Sten⸗ geln zweyer oder dreyer Elen hoch rund holtzechtig / £ mir ſchwartzgruͤnen vnd kleberechtigen Dlärteren bes kleidet: Die Blumen fd den Sinfen und Wickenblu⸗ men faſt aͤhnlich / vnd leibfarb/brechen gegen dei. Hew⸗ wmon t herfür / welchen lange Hülfen die nicht vmbher beyeinander geſetzt / vnd rauch wie dfe vorigen ſondern ein jedere beſondeke / mit jhrem beſonderin ſtiel / in denen der Samen den Linſen nit vngleich ver ⸗ ſchloſſen iſt. Die Wurgel iſt ſehr lang / fo hin vnd mi der fladert / außwendig Erden oder holtzfarb / jnnwen⸗⸗ dia gelb / als Entzian Wurtel / doch viel ſůſſer vnd kraͤfftiger / dann die andere / darumb ſie auch taͤglich ge⸗ gan braucht wird / vnd ſoll zur Zeit wann das Siebenge ⸗ — ſtirrn vndergeht / geſamblet werden.) = — I . Sdꝛiner⸗ Das Ander Buch / von Kraͤutern. 917 A _ Lobelius gedencket noch einer anderen Art / ſo er F halb einſteden / vnd ſeihs durch. Bon dieſer bruͤh trinck Glycyırhizam fpinofam Antiochenam neñũet / da⸗ von zu leſen in feinen adverlarijs fol. 406. Suͤßholtz [mit den rauchen Schoͤttlein ] wächftin vielen Orten Icaliz, [fonderlich in Apulien auff dem Berg Gar- gano, Jdeßgleichen in Hiſpania vnd GalliaNarbo- nenfi.Es wächft auch [die gemeine Jin groffer Menge in Teutſchland vmb die Start Bamberg, Don den Namen. Vßholtz wird Sriechifch genennet TAvwdbfuda.fas — de —— Glyeyrrhiza. [II Glycyrrhizacapire echinato, C.B. Glycyrrhiza, Matth.Dod.gal.Lac. Caft altera,Ang.Icalica,Gef. hort.vera Diofe.Dod. echinara Diofcor.Ad.Lob.Lugd. II.Glyeyrrhiza filiquofa vel Germanica;C.B. Glycyrrhiza, Fuch. G Cord.in Diofc. & hift.Gefn.hort. Cam,Germani. ca,Dod. gal. altera, Marr. vulgaris, Dod.Cam. ep, levis;Lac.nonechinara, Lugd. ſiliquoſa, Ad. Lob. Dulcis radix, Trag. Tur. Gef. hort. Liquiritia, Brunf. ] WelfchRegoliziz. Frangsjtfch Reclife,[Regälice.] Spaniſch Regaliza. Arabifch Sus. Böhmifch Seforice, Niderlaͤndiſch Duitthout / [ Soerhour, Ealtiffihout.] Engliſch Lycores. In den den Apothecken Liquiri- tia. Von der Natur / Krafft / vnd Eigenſchafft deß Suͤßholtz. s Suͤßholtz iſt einer mittelmaͤſſigen Natur / in der Waͤrme der Menſchlichen Natur faſt gleich, C foͤrmig: Vnd dieweil es eines ſuͤſen Geſchmack⸗ iſt / H wird es fuͤr feucht gehalten. Vnd fo man die Wurrel an der Sonnen wol trucknet / kan es zwey Jahr behal⸗ KKwerden — Innerlicher Gebrauch deß Suͤßholt. Iofcorides vnd Galenus ſchreiben / daß das Suͤßholt mir ſuſſem Wein getruncken / heyle — die grindige Blaſen vnd Schmertzen der Nieren / deß⸗ SaudeRet, gleichen thut es auch fomandte Wurzel in Waſſer Dem [euder. Item die heiſſe vnd feharpffe Brunſt deß ezduß· Harns. Dieſer Wurtzel Krafft iſt zu befeuchtigen / die ranche Keelen zu lindern / den Huſten zu ſtillen / vnd den aͤhen Schleim der Bruſt zu erweichen] Ein Bruſitranck / ſo den ſcharpffen Huſten lindert / den Magen raumet / den Durſt leget/ vnd die Bruft 1 Bagen can, von dem Schleim erledige: Nimb friſcher Feigen ij. — Orii R — —* Nie Das, örrorer Bruſtbeerlein vnd Sebeſten / jedes ein loth / Bruioon Keine Roſinlein ein loth / Suͤßholtz / ein ha a fen Andern / Aniß vnd Fenchel jedes ein halb loth / fol. MR Stůck in zwen groſſer Maſſen ſchlechtes Gerſten⸗ waſſer geſotten / biß der dritte Theil verzehret wird / da⸗ von ſoll der Krancke Abendts vnd Morgens einen fruͤh ein ziemlichen Trunck zweymal in der Wochen. Die Wuthzei gibt auch ein gar fchön extractum Lungen vnd cum ſpiritu vini & fine illo prepararum, welches ru in vielen Mängeln der Sungen vnd der Nicren fün gebraucher werden.] ‚Folder das troͤpfflinge vnd brennende harnen fol Srennenp Man Süßholsstteine Roſinlein / vnd ein wenig Hau. bornen. hechel / in ſů ſen Wein firden/ond davon rrincken, [Stßholzin Geyßmilch gejoreenysftzurHarnmwin- gamaııı, am beften.] t rege Eufferlicher Gebrauch deß Suͤßholtz. loſcorides ſchreibet / daß man die Wurtel dor ⸗ ren ſoll / vnd zu Pulver ftoffen / folches Pulver werde nutzlich in die Augen gefprenat/wider DIE Haͤut g guet lein / fo in den Augen wachfen / Und das Geſicht ver- den Augen, hindern. IIn die flieſſende / ſchwerende Augen acfpren- erg get / ſoll den Fluß ſtillen / vnd das Geſchwaͤt heyleu:twie Augen, auch die Blärterlein vnd Befchwären deß Munds / in Pıärertetn die Wunden gefträumer/fürdertficzur Heylung. — Sußholz Pulver mit ein wenig Wäigenmeel ver, Korpiauff, mifcher/ond in einem Tuch über den Rotlauff geſchla⸗ gen / bringt ein groſſe Milderung.) > Von Suůßhholtzſafft. Wann ma man jhn alſo bereiten: Manfoll nemmen das Suͤßholt/ ſo es noch grůn iſt kanſt / das ſchabe vnd ſaͤnbers / erſchneid es überzwerch in fleinerunde Scheiblein / die zerknitſche wol, ſchůtte friſch Brunnenwaſſer darüber/ laß ein zeiclang erbeis tzen / damit das Waſſer den Safft vnd Suſſgkeit gaͤntzlich an ſich ziehe: Alsdann prefedas Waffer mit einem kleinen Preßzeug von Hola: thue es in ein fan. ber Geſchirr / laß auff einem ſanfften Kohlfeuwerlein ſieden / doch vñruͤhre es mit einem hüfgenen Schaͤuff⸗ lein / darmit ſichs nicht an Boden fege vnd verbrenne. So es anfahet dick werden / kan many damit es liebu⸗ cher werde / Honig oder Zucker darzu chun / vn d ſieden laſſen zu rechter DickeeinerSartwerae ] ece Dieſer Safft iſt gut / wie Dioſcorides bet / wi⸗ Henflstigteit der die Heyſerigtein deß Halfesy der Keelen oder ran· in Mer hen Lufftroͤhr: Iſt auch que dem hitzige agen / vnd durß $eber : Auch ſo man den Safft cin zeitlang vnder lberyffe kut Zungen haͤlt lindert er den Durſt / vnd iſt g J die ſcharpffe Flůß / dieſelbige etwas dick zu machen. guten Trunckthun. — Dieſer Safft mir Yſopwaſſer getruncken / linderet a. : dot ige Soman aber cin ſchlechtes Gerſtenwaſſer haben Erin ii der Bruſt / vnd —— — wil / den Durſt zu loͤſchen / ſo nemme man Gerſten ein reuſpern. 5 Zend vollfeine Kofünleinzwep loth / Suͤbboſz loth / wWwil Honigwaſſer over ſůſſem Mein gerrunetenyift — Anißh vnd Fenchel jedes zwey quintlein / darzu ſoll man er gut wider dic grindige Blaſe / vnd benimbt das bren Srarmene hun wey groſſe Maß Waſſers / vnd dendrittentheil _ ende Harnen. 66 E einſieden iaſſen. — KR Süßholsm ſuͤſſem Weinl etliche TagJeingebeiger / Ein Stenglein Suͤßbols aufigefihniten/infrifh darnach den Sarft aufgeprefferz nd mır Zucendict (es —* —— vnd ſolches außgeſogen / ld gemacherı meinem Saffegeforten/]ift gurden Suns Sunafücige chet den gar wol. Br 4 füchtigen: una a ae Er Were - [Die Wurel gefäumer/ oder der Safft im Mund Dam Sifieafunir Draganııenganaden Hufen, Bas Sehaltem/biß er fanfft hinab eheicheröfcher den Duft ya1.Filfufenond im Deundgergeheintaffen/ift guefür las filletden —— Bir > den Huſten. J Steg, Macher außwerffen / erweichet die Ar * WVon Suͤßholtz Syrup. gm Ovaͤr / nimbeden Sod / —— —— hinigen Dh Sprup von, Spin mio 4 — En oſtliche Armney / daß kein Stein in Lenden / o⸗ Nimb geſchaben Sufholg zwey loch / Franwen⸗ Ku ee Süßhoinmuge/ haarKranc tochrYiep ein halb Lorhyvaran gießcin CO on Dappeiniossneunauinein’ Beurie- Dap Wafe1p24. Stun Kernen | Neſpela Kerniede R i ein Honig / Zucker penit / weiſſen Zucker jedes pi en Neſhein Kern jedes © ſechs loth ſolche Stück ſiede ad ſy rupi Feng Stücke geuß zwey Pfund Steinbrechwaßfer / laß Vyyy con- 918 A confifteneiam.Diefer Syrup iſt fehr gut zu den higi- F Sisigefhars gen ſcharpffen Fluͤſſen / dieſelbige zu emperieren / zu in⸗ Ree craflieven EN Deßgleichen raumet er Seisenfiedt die Bruſt von allerley Vurath / iſt gut wider den Hu⸗ ſten / vnd auch wider das Seitenſtechen. Bon Sůßholtzwaſſer. Aqua decoctionis Glycyrrhizæ. Aynpfleger auch die Wurtzel allein in Waſſer zu a. —8 darvon zu trincken / ſolch Wa ſſer iſt Seiccũeen· utlich wider das troͤpfflinge vnd brennende harnen. Auch fol eg den jenigen gegeben werden /fo mitder Seitenkrenck over Seitenſtechen geplaget werden/ dann es lindert die Hit / benimbt den Durſt / vnd weh⸗ ret dem ſtechen. Das XXXII. Capitel. Von Bocksdorn. 1. Bocksdorn oder Dragant. Tragacantha I —⸗e Ocksdorn [I. ] oder Dragant wird von Dio- fcoride beſchrieben / daß er ein breite holtzechte Wuryel habe / welche über die Erden wachſe / auß welcher nidrige feſte Aeſtlein kommen / welche ſich weit außbreiten / daran viel důnner / kleiner vnd ſchma⸗ ler Blaͤttlein / lje zwey gegeneinander ] wachſen / daruu⸗ der weiſſe vñ harte Doͤrner verborgen ligen / zu ſtechen 1. Bog s dorn. vnd zu verwunden ſchaͤdlich Vnd fo man die Wurtzel aufffchneide / fo flieſſe ein Safft oder Gummi herauß / E welches auch Tragacantha genennet wird / darunder K das beſte fen fo da klar durchfichtig / glatt / ſchmal / zart / lauter vnd ſuͤß iſt: [fo Alter es wird / je mehr cs ſich ent⸗ faͤrbet / erbleicht erſtlichen / wird nachgehendes gelb / vnd dann rauchfaͤrbig: bleibt sehen Jahr gut vnd kraͤfftig / die rotlechte iſt gemeiniglich nicht viel werth. Das ander Tragacantha iſt der erſten faſt gleicht Border, ein ſtandechtiges Gewaͤchs / mit vielen weiſſen Sten- geln / welche ſich leichtlich biegen laſſen / eines Schuchs hoch / auch etwas groͤſſer / welche ſich weit außbreiten / wann fie noch jung vnd zart ſeynd / erſcheinen fie faft wollecht / mit vielen langen weiſſen abſcheuwlichen Dornen beſett: Seine Blaͤtter ſtehen an den Neben⸗ Meiglein gleich wie Fluͤgel / tlein weiß vnd wollecht D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / II. Bocksdorn. Tragacantha 11. beyſammen gefegt / wie an den Linſen eines füflen Ser _ ſchmacks. Wann die Blaͤtter deß Winters auffallen fomen an jhre ſtatt harte ſpttzige Doͤr her / alſo daß man den ganzen Winter über feine Blaͤtter daran ſpuͤret / welches am erſten Geſchlecht nicht iſt / dann daſſelbige den ganzen Winter über feine grüne Blätter behält, C.Clufius gedenckt noch einerandern Art deß Dra⸗ aantslib.r.obfervat.Hifpan.cap.z2. Es wächft der Dragant wie Matchiolus meldet/in Achaia, Crers vndPeloponefo. Eitiche ſchreiben / daß er auch vmb Maſſilien in Franckreich erfunden werde. [Es wächf auch in Apulia,in Gargano oder S. Michels Berg: Das ander aber wächftin Spanien. Bon den Namen. DRagant oder Bocks dorn heiſt Griechiſch vnd Sa» teiniſch Tragacantha. Tragacantha, C.B.Mat. * Geſ. hort Lac. Lon. Ad.Lob.Lugd.Cluf.cur. polt. Tragacantha five Hircifpina, Cluf. in corol. ad.Dod.gal.&.Dod.Ger.] Arabifch Chitira. Frannoͤ⸗ ſiſch Barbederenard und Ramebone. Welſch Tragacantha- Spanifch Alquetira. Niderlaͤndiſch Boexdoorn / Bo⸗ exbaert. Engliſch Goates Thorne.] Von der Natur/Krafft vnd Eigenſchafft deß Dragants. DRagant ſaͤubert vnd trucknet: Iſt kalt im ande⸗ ren / vnd im erſten Grad: [Iedoch je Alter es wird / je mehr es hitziget / ſo wol zu mercken iſt. Innerlicher Gebrauch deß Dragants > Iofcorides vnd Fernelius fehreiben / daß der zurergufem Dragant gut fen wider den alten langwirigen nr - Huften/ wider den rauhen Halß vnd Reel; wider die Heiſſerigkeit / vnd wider die Fluͤß / [rammerdieenge vnd verſtopffte Bruſt / ſo man jhn mit Hong vermi⸗ ſche und ein weil vnder der Zungen halte biß er zer⸗ fehnelge, BE [Heyler die Loͤcher vnd Verſehrung derſelben:nimt Verſebun den herabrrieffenden Flüffen ihre Schaͤrpffe / dadurch * auch der Huſten geſtillet wird.] Es ſchreibt auch Dioſcorides, ſo man def Dragants eines quintleins ſchwer / mit ein wenig — ee Das Ander Buch / von Kraͤutern. Pen ſuͤſſem Wein teincfe[oder in Brühelfiyer gut F Nee? fine, doider die Schmergen der Nieren / vnd der berwum u Waſſer ſieden / und an flatt deß be A br Es wird auch ein Lattwerge auß dem Draganı ges . macht/ fo Diatragacanchum genennet —— erley iſt / eines wird genennet Diarr: lidum : Das ander Diatragacanrhu feyn gut wider die Sebreften der Lungen / raumen die Bruſt von dem Schleim / vnd ſeyn wider den Huſten faſt dienlich. [Draganıgeddrr/unputber geſtoſſen / in Torten, ° Reteruhr. tilwaffer. oder Quuttenwem getruncken / oderin Cly⸗ — Hoſten. ſtierung gebrauchet / verſtellet den Leib an der rothen 6 B Ruhr.) £ Es wird diß Bummi auchzu den Xugen gebrau⸗ one chet / mit Milch oder Roſenwaſſer zerlaſſen / vnd indie en gelaſſen / lindert den Schmerzen: [von ſchar⸗ pffen Fluſſen / ſtaͤrcket vnd trucknet die Augen fräffttg- lichen: Nimpt das Beiſſen ond Raͤnde der Augglie⸗ derin Milch serlaffenvond: indie Augen rings vmb ge⸗ — Von dem Feiern reach” m : frigidum genennet. = Confect wird auff folgende iFbereiter: nim̃ weiſſen Dragantij.lorh/ gummi Arabici fünff quintlein: rein geſchaben vnd zerſchnitten Süßholsj. - c duntlein / Kraffemeel ein halblorh: Kırbfe nen / Cucumer vnd — 3 vnd + zerhackten jedes ein fe ‚der ſchoͤn weiß vie ) rein ; peihalber Bcneinain weiters. eek fifaamen vnd weiſſen Magſaamen / jedes dreyanınt- kin; Vnd werden daͤffelein gemacht : Etliche berei⸗ finder Form mit Violſyrup. wird fuͤrnemblich bereitet wider ale Mängel der Bruft vnd Lungen von His verurfacher/ vnd fon» von Hit 2 derlich den Sungenfüchtigen und Schwindelfüchti- A gen DIE befeuchtiget auch die Zunge vnd Kehlrohr / Er Ben den heftigen. von His vnd Trückne verurfacher: Es ſo ¶Von demandern⸗ ſo ——— ec calidum, Swird at gemacher: Nimb weiſſen Dragant vier Loth / duͤrren Kirch Hyſop / Pinien Nußlem / FÜR Mandelkern zuvor gefänberr / Seinfaamen jedes W Quintlein / Fenugrec / feharpffen Zimmer jedes sinhatb {o / rein geſchaben vnd zerſchnitten Suͤß⸗ ) Sf ieh —— Ingwer / je⸗ ein Quintlein: Die harte Stück zu Pulver ge⸗ n / die — ——— t durch einander zu ſpe n fan man en inlinder oderharter Formbereiten. 2 —— gungen vnd Lufft · K Bi ger Kälte verfegerzalsin Koderond ee Schleim verurſachet / — rliche achemen vnd keichen.J Das XXXVL Capitel. Von boterio. — ge ne f — üben fördern Mond ee Bemmdı: dien Blafen: An ſtatt deß ſůſſen Weins folman Süße thum ca= m frigidum; n / Melau⸗ H € Potesi ie Saame iffein eines * Geruchs / aber zum Gebrauch pnrüchrig: Die Win. Bel iſt feſt und ſtarck / wol zweher [oder dreyer | Ehlen lang / wann fir auffgeſpalten wird / ſo fleuſt ein Safft dar auß / einem Gummi gleich Matthiolus ſchreibet / daß es dem Dragan ſo aͤhn⸗ lich ſcheine / daß es jhm wol moͤcht verwandr ſeyn / daß ſeine Zweige oder Aeſtlein oben auß eiwas dicker wer⸗ den / vnd mir einer duͤnnen zarten Woll beſetzet / wel⸗ ches am Dragant nicht ey. Der Stengel ift mit einer zarten ‚Kbwarsicchten Ninden befleiderrhin und her gedraͤhet vnd gebogen. Es iſt auch diß Poreriumgar nicht ein Schoen. dorn / wie Cornariusvermeinerhat, — — Es wächftanfenchten Bergen, be nen Na men Porerium durchauß.[Bnd find ansin Teut⸗ ſchen vnd Welſchen Landen nicht, ¶Von den Namen. DS Kraut wird auch genennet Tragacanchz affinis lanuginofa, five Poterium,C. B. Pore- tium,Match;Caft. Lugd. Ger, Tragacanthaaltera. forte Porerium;Cluf.hilp. & hiſt. — na hirci minor,Ger.] Von der Natur vnd Gebrauch deß Poterij. Das s Gummi fo auf der — cken / hilffet den Schwindfuůchtigen / welchen die Lunge fehwierct.] Dan ſaget / daß die Wurzel die verwunde Sehn, Verwandte adern vnd Rerven widerumb zuſammen heffte / wann Fre man ſie zerſtoſſe vnd überlege: [ wie dann auch — er — e indes — die Bruhe / da dag Kraut innen ge⸗ — — a! AL Roͤmiſch Neſſel. D 920 EEE RER ER ce» \ PP Pe & D. Jacobi engen —— SEIFERT rtrreeee Die fuͤnffte Hection. Das J. Capitel. * Von Neſſeln. — Cr Noeſſeln ſeynd zweyerley Ge⸗ 26 L fchlecht,frembo vnd einheimifh. Auß den IN, Afe bden Reſſeln Liffdaserfteßefchlecht/ EI fo man Nöhmifch Neſſel nennet / den ein⸗ heymiſchen oder gemeinen Neſſeln faſt gleich / hat ein runde hofgechte Wurtzel mit vielen Zaſeln / auß welcher ein runder holer raucher Stengel waͤchſt / bey nahe ei⸗ nerl zweyer Jelen hoch: die Blaͤtter ſeyn etwas ſchwartz⸗ gruůn / rauch vnd tieff zerkerffet wann man fie angreife fet / brennen fiehart: Zwifchen den Blaͤttern bekom⸗ met es cin rothfaͤrbige vnd bleichgelbe zaſechte Bluͤht / neben welcher runde rauhe ſtachlechte Knoͤpfflein ſte⸗ hen / in welchen ein glatter Saame verſchloſſen iſt / an Geſchmack erſtlich ſuß / darnach gang hitzig / alſo daß er Linſaamen / daher er auch Vrtica ſylveſtris ſemine Lini genennet wird U. Die einheymiſche oder gemeine Neſſeln ſeyen auch zweyerlen / groß vnd fleinyderen etliche zam ſeyn / etliche Wild, als da find di Waldneſſeln / alleſampt je⸗ derman zum beſten befannt/fommen mit den Roͤhmi⸗ ſchen Neſſeln gar uͤberein / allein daß ſie nicht an jhren Blaneru fo tieffzerferffer ſeyn / haben auch einen eck⸗ echten rauchen Stengel jnnwendig hol: Der Same tzwiſchen den Blättern herfuͤr / an tleinen zarten Stengeln / gleich wie ein Traͤublein. [Die groſſe hat ein Wurselfolang iſt / vnd durch einander geflochten / von Farben gelb / darauß etliche rauche harechte vier⸗ Verica I. Romana. E auch den Pfeffer uͤbertriffet / vergleichet ſich etwas dem 4 1. Groß Neſſel. ar —8 uU un I — — J — = =. mr — N NT \ & 2A N eckte ſtengel etwan drey Elen hoch wachfenveinstheils mit rohtbraunen rauchen Blaͤttern / die anderen mit fehwarsgriinen Blaͤttern bekleidt. Der Same iſt mei farbig / dem hirſen erlicher maſſen aͤhnlich / aber kleiner·] IN. Die Heiterneſſeln ſeyen kleiner dann Die ander melten/] hanat mi ſo lang an den Zafelnsfondern fleht hartan den Blaͤttern on? Stengeln/Lforundifliond felten uͤber drey Spannen hoch ] zuſammen gepackt / werden alſo genennet jhres hizigen Brands halben. IV.Dierote Reſſeln ſeyn dem vorigen gleich’ daß die ſtengel vnd die Wuͤrtzeln erwas rorlecht ſeyn. VDos legte Geſchlecht wird genannt Wald neſſel / diewen ſie m Waͤlden funden wird / feine Blumen ſeyn den Bienſaugen gleich, Die Rötmifige Nafenmäenin Tendſchland at. pflantzet werden von jhren Samen. Die andere wach⸗ fenallenthatben neben den Zäunen vñ in den Vonden Namen. as erfte Befehlecht wird genenier Roͤhmiſch Nefr © fe Welfh Neffe ond Barren Niffel. Lateinuſch NVrtica Romana; Vrticaltalica vñ Vreica Hortula- na. Das ander Geſchlecht heift groß Neſſel / oder bren⸗ nende Neſſel / Lateiniſch Vrtica mas, vnd Vrricama- jor. Das drirte Geſchlecht heiſt Heiter neſſel vnd Ha⸗ bernefiel/ $ateinifeh Vreica minor. Die Waldneſſel aber wird gateintfch genennet VreicaHerculea. In geimem pefk Palit Safe Verien. [I Vrüca wir ER 111. ren / der Saame [der dagröfler ift dann an der vorge> Hattermmfik U V om Das Ander Buch / von Kräutern, F A III. Heiterneffel- IV: Rot Neſſel. Vrtica III. minor, BR, wvwaica IV rubra, WER —— “ miſch ütens pillulas ferens: I. Dioſc. ‚ Vrtica, Ang. legitima, Cluf.hift- Romana, Trag Fuch.(& vera) Tur.Gefhort. Eyf.fyl.fiveRoma- Na offic, femineLini, Ad. Romana vel mafcula, VD Nlveftis.Dod.gal.urensprior,Dod.I1.I V.Vrrica wie ein dattn ütensmaxima,C.B.major, Brunf,Fuch.Dod.gal, feyergut Lugd.Cafl,Vreica,Cord.in Diofc.urens.G: ‚urei altera,Dod.fyl.major.Gef.hort.afperior.Lob.com- munis,ive major&foemina,Ad.III, Vreicaurens minor, C.B. minor, Brunf, Fuch. Dod. gal.Cord. hift.Lon. Thal. Ger.fyl.minor,Gef.hort.Vrtica 3» ‚Trag. Match. Lac. Lugd. Caft, exigua, Cæſ.urens iminima,Dod.minorfiveCaniaPlin.acrior,Ad.mi- nor atrior,Lob. V. Lamium maximälylv.fotidü, C.B.Vreica [ylv.Lon.fetidamaxima, wer, Thal.Heraclea, Galeopfis legitima vel vera Diofc.Clufhift. ]Jazarden. Welſch ortia.Niderläns diſch Netel. Spaniſch Orzige. Frantzoͤſiſch rtie. Boͤh⸗ Kopriwa Engliſch Netle. — —»— Wonde iune Krafi- Wirkungund Ei > ( sec Casa ne ſeln g ar einer ſub⸗ Tiefen Subſtantz feyen / vnd vermeldet darbey / daß ſie dergleichen Hitz nicht bey ſich haben. Fernelius ſaget / die Neſſel ſeyen warn vnd trucken im dritten Grad. Sie haben ein Krafft zu erwaͤrmen / zu reſolvie⸗ ren / zu zertheilen vnd abzulöfen. ¶Werden mit jhrer sen Subſtantz / Kraut / Saamen und Wars, die junge S in Wein / vnd trincken dar⸗ den die junge Schoͤßlein in⸗ sehe Lon, Thalvulgaris urens u Trag..Matc.Lac. Cal. mache leichtlich außwerffen / vnd reinige die‘ Gh 927 A Galenus ſchreibervie auch Oribaſius. wann man F *2 ei den Saamen mit ſuͤſſem Wein trincke / ſo reytze er gu cn Berot 2 den ehlichen Werden. Reffelblarrer mit Wein geſotten vnd getruncken / Bond ersel erweichen den harten Bauch / zertheilen die Winde / A nen, Flillen das Grimmen wo die Verſtopffung nit Vrſach iſt: reigen die ehelichen Werd. Gleiches wuͤrcket auch das Pulver von gedoͤrten Neſſelblaͤttern / mit Honig vermiſchet / oder der Safft mit Wein getrunken.) Es meldet Fernelius, daß die Neſſeln ein Arc har ben ou ſaͤubern / daß fie nicht allein den Bauch bewegen zumstulgang / wie Galenus vnd Dioſcorides fchret- ben, ſondern eröffnen auch die verſtopffte Nieren / zer⸗ treibenden Stein und führen denſelbigen auß. Ruellius meldet wann man den Saamen in 0 m _higtoaffer einnemme / ſo mache er wuͤrgen: Fernelius magen ferer man folldeß Samens nem̃en von einem halben au. biß auff ein gantzes / der treibe durch Wuͤrgen den zähengroben Schleim ohne Beſchwerung auf. tunen Hippocrates ſchreibet wann man deß Saamens gm. eintrincke / ſo reinige er die Mutter. ——— Diofcorides aber ſagt / wann man die Brühe nche Meiberzeit, me/ da Meffeln in geforten ſeyn / vnd diefelbige mit ein wenig Myrıheneintrincke/fo fördere fie die verſtande⸗ ne Zeit der Weiber. ‚a —— Es melder auch Dioſcorides, daß der Saame gut ſey wider dag Seitenftechen. Auff ein quintlein deß gepuͤlverten Saamens mit Viol oder einem andern Bruſtſyrup eingenommen / hilfft ſehr ond ) woͤllen es etlich fire ein ſonderlich experiment halten / wann man die oberſten Gipfel in Waſſer ſiede vnd darvon H crincke / lfuͤrdert gewaltig zum Außwurff. Die Wurtzel in Wein vnd Honig gekocht / iſt ein creffliche Argnen sum falten Huſten vnd Keichen: dann es reiniget die Suffrröhrlein der Lungen / erwei⸗ gert die Bruſt / zertheilt die Rippengeſchwoaͤr / ij. od iiij. Loͤffel voll Abends und Morgens warm getruncken. Die Wurgelvonden Neffen wol gewaſchen / mait ein wenig Saffran wol zerſtoſſen and der Safft auß- getruckt / davon etlich Köffel voll mir Wein eingenom- menverlich Tage nach einander / und wol darauff ge⸗ ſchwitzet / it nuglich in der langwirigen Gelbſucht.] Euſſerlicher Gebrauch der Neſſeln. loſcorides ſchreibt an bemeltem Ort / wañ man D die Neſſelblaͤtter zerſtoſſe mir Saltz vermenge / Hundebif. ¶vnd wie cin Pflaſter uͤberlege / heylen fie die Biß der es Hundı vnd die Geſchwaͤr vnd Schäden ſo ſich in kal⸗ Verſtopffte Rierenſtein. c ralter Pr Langtwirige Geibſocht. I srte en Brand verwandeln willen: Deßgleichen die fau⸗ au. KR Beihwäriden Krebs) die harte Geſchwulſt / [es fene an Gewerben / an dem Milz’ oder hinder den Oh⸗ ren / Idie Blutgeſchwaͤr vnd andere Apoftemen auch, — Widerallerley vmb ſich freſſende und faule Schaͤ⸗ Gas De ben; Numb die oͤberſte Schoͤßlein von den Neſſeln / ri erlfiBlumen Samen tragen / dazu auch das Kraut Schwalbenwurt / jedes gleich viel / zerſchneids und roͤ⸗ fie fie in friſch Butter / trucke es durch ein Tuch: So asyrem grüne Fäißtigkeit darauf / darmit beftreiche ven Schaden. Siies Go imand am Schlag oder Mutterkranckhelt / Ener eberdergleichen lege / als were er tod ond wolteſt wiſ⸗ fen ob dag Leben in jhm were : fonimb Brenneſſeln / lege fie ihm auff die Arm / Schienbein oder Antlin/ laß ſie cin weil ligen / ſo die Haut rot vnd blaͤtterig wird fo hat der Menſch noch den Geiſt deß Lebens rim Speinemein Glied ſchwienen wolt / der hauwe es u wolmit Reſſein / vnd reibe es wol mir Neſſelwaſſer / ſo fompreszuferner vorigen Vollkommenheit. ö Neſſeln mit Wein geforten / vnd fich) damit gewa⸗ a ſchen /heylt den Grind /geſotten vnd mit Myrrhen ge⸗ miſchet / vnd auff der Frauwen Bauch gelegt / bringet ihnen ihre Zeit: mit Baumoͤl geſotten / vnd die Haut damit beftrichen/macher fehmwigen.) E machen. D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / Ruellius vermeldet / daß der Saame vnd anch die Blaͤtter / wie Fernelius zugleich zeuget / gut ſeyn wider das Podagram vnd Hufftwehe / mit altem Schmer Podagram, oder Beer enſchmaltz in einem Pflaſter gemacht vnd denche uͤbergelegt. — Deßaleichen vermelden fie auch / daß ſie den Milz, füchtigen gut ſeyen / einCeratum darauß gemacht vnd uͤbergelegt. Die Balbterer vnd der gemeine Mann / pflegen die gaute eien ⸗ kalte erlahmten Glieder mir den Neſſeln zu reiben / ver⸗ Olieder. meinen alſo diefelbige darmit wider zu erwaͤrmen / aber Match, meldet / es ſoll der Leib zuvor wol purgiert ſeyn. Wider das Naſenbluten brauchen etliche die Mefr grafınkiaten, ſeln / daſſelbige su ſtellen / Fernelius ſaget / man ſoll die friſche Wurgel indie Naſe ſtecken: Andere wollen / daß man die Blaͤtter vnder den Armen halten ſoll. [Wider das dreytaͤgige Fieber: Nimb die Blätter —— von groſſen Brenneſſeln / zerſtoß ſie / vnd thu Saltz da⸗ zu / binde auff die Pulßadern an beyden Armen : aber der Leib ſoll zuwor purgieret ſeyn. Auß Neſſeln / Oel vnd ein wenig Saltz wird ein Saͤlblein gemacht / vnd die lieder damit geſchmieret / verhuͤtet vor Kaͤlte / et⸗ liche thun alt Gaͤnßſchmaltz darzu. 4 Den Brand vnd Blaͤtterlin der Neſſeln / heylet Brandt Rofenwaſſer mit Eyweiß zerklopfft vnd angeſtrichen.) a Bon gediſtilliertem Neſſelwaſſer vnd feinem jnnerlichen Gebrauch. MMey ſoll man die Neſſeln ¶ in Mangel der RE, miſchen die gemeine wann ſie am volltomlichſten bluͤhet mit Kraut vnd Blumen Jſamblen in Balneo Mariz aufbrennen. [Oder nach dem es klein zerha - cket / mit Wein ein wenig beſprengen / vnd alſo etliche Tag erbäigen / vnd nachmal ſaͤnfftiglich abziehen gibt ein kraͤfftig hizgig Waſſer zu trucknen geneiget / ſo zu mancherley Gebrechen heylſam.) Diß Waſſer iſt gut den jenigen / fo voll vmb die Same Bruftfeyn/ondeinen ſchweren Arhem fuͤhren / etliche hn Morgen drey oder vier loch warn getruncken / lnimbt den falten Huften: fliller das hefftig Keichen / erwaͤt⸗ mer den Magen vnd ſtillet deſſen Schmertzen.] Es wird auch diß Waſſer gelobet zu der Seiten» kranckheit / Pleuritis genennet auff gleiche weiß genus zet / vnd follein gut experimentumfeyn. [Morgens Mittags vñ zu Nacht getruncken / iſt gut Auftdgedt wider die aufffleigende Beermurter / Darmgichtond Grimme. Brimmen im $eib; vertreiber den Stein ond Nieren Seen, ſchmertzen / Wuͤrm vnd Auffblaͤhung im Leib.] en Welche den Stein haben / die follen fich difes Waſ- Senat ſers fleiflig gebrauchen / dann es zerbricht den Stein? Er vnd treibt Sand Grieß vnd den Harn anf. Das Waffer von den Heyterneſſein / tillet die zeit Au der Weiber. % Die Wurzel ju End der Hundstage rein gerda Keinen in ſchen / gehackt vnd gebrantı Morgenesnd Abendts ij. tungen oder drey loth getruncken / iſt gut fur das Grimmen zertheilet die Apoſtem der Lungen]. Euſſerlicher Gebrauch des Neſſelwaſſers. ES wird diß Waller nuglich gebraucht / wider dfe eg alte faule Schäden dieſelbige zu heylen vnd friſch zu Seiten N | | | | K machen / dann es verzehret das faule Fleiſch darinnen. Es iſt auch gut zu den friſchen Wunden / diſelbige — rein zu behalten / damit fie nicht faul werden / wann opärene man ſie damt außwaſchet. ¶ Wuͤte nder Hunds biß mit Hundebn· gewaſchen / vnd darinn genetzte Tuͤchlein vbergeleget / ift ein experimenr dieſelbige zu heylen / ſonderlich ſo ein wenig Salg darunder vermiſcht wird. Von dem Neſſelſafft. Heer Safft mag leichtlich auß den Neffeln 8% jmungen werden / vnd praeparirc wie der N Ze ——— Dieſen Das Ander Buch / von Kräutern. A Diefen Safftlobet Dioſcorides wider dag higige F geſchwollene Zaͤpfflein / wann man fi) damit gurgelt. Ruellius vnd Plinius fchreiben wannmanden eabE Safft einnemme / forreibeer den Harn / vnd zerbreche den Stein / er kan aber mit Hauwhechelwaſſer oder mit Wein eingenommen werden. Euſſerlicher Gebrauch deß Neſſelſaffts. Naſenblote. es wird dieferSafft gelobt wider dag viel vnd uͤbri⸗ ge Naſenbluten: Ruellius ſchreibet / man foll den frifchen fafft außpreſſen vnd über die Stirn fehlagen. Andere vermifchen jhn mir Ruß auß einem Ofen vnd thun es in die Nafenlöcher. [E Es woͤllen erliche / daß der Safft in die Naſen ge⸗ than / mache fie ſchweiſſen · Vnd fo man woͤlle / daß es gu * Er wider auffhoͤre / ſo foll man die Stirnen vnd Daumen G B mir dem Safft beſtreichen.] Das 11. Gap. Bon Todtenneffein. 1. Todneſſeln mir weiſſen Blumen. Lamium I: album. 23 Die Blume —— eine —— — vmb ——— Blättern beſenzt: Nach den —— ſchwartzes m. Er A Driste Gefeblecheiftden Tore fi er ı ganz vnd gar gleich/wie auch Fuchſius bezeugt / 1Baß:das eine gelbe / das ander abe braune Bis. | der Lamiorum;fan man leſen C.Clufium ie obfervar. Pannon. cap. 46. n beſchrieber ; Das ander fonber der Viaunwin. ander Stell b bum non fetens, folio obl: 923 II, Gelb Taub⸗ oder Todneffefn. Lamium 11. luteum. — — yerumb/ond an den — alten Hoffft faſt den Son mer über, _ Von den Namen. gas erſte Geſchlecht heiſt weiß Tand,oder Todneſ ⸗ ſel / wird von etlichen Wurmkraut oder Wurm⸗ neſſel genannt / diewen es den Wurm am Finger ver⸗ treiben ſol / Lateiniſch Lamium albam, Paloniciihia, oder Panaritium. Item Archangelica alba, Vrtica ladtea, vnd Anonium album. Das auder Geſchlecht wird genennet gelb Taubneſſel oder Todneſſel / Latei⸗ niſch Lamium lureum, Anonium luteum, vnd Ar- changelica lutea. Das dritte heiße braun Todneſſel / Lateiniſch Lamium purpureum. In gemein heißts Taub. oder Todneffel/Lamium,Vreica mortuas und Vreicainers. [1.& I.Lamium purpureum velal- ongo, C.B.Lamiumfi- ve Archangelica fl.albo, Ad. Lob.Lugd.Vrtica in⸗ eis five Lamium 1.Dod. Galeopfis, Trag. Match, Lac.Lugd. Galeoplis fl.verticillaco, Thal. Leucas 3 Ceeſ. — Dioſc. Cluſhiſt. II. Lami- um folio oblongo luteum, C. B. Lamium luteum, —— Yarica iners 3. five Lamium flore od Galeopſis fl.croceu,vel —— Aulureovel Vreica labeo ‚Cam. Leucas montana, J Wonder Paz Su mn | an haff Lichfis an Todten | warmen vnd trucknen Mate / welches auf dem ſchmack fönne abe nnerlicher Gebrauch der Taubneſſeln. ES werden diefe Kräutergar felten von den Medi. eis innerlich im Leib gebraucht / ohn allein die mit den braunen Blumen / welche cin groß Lob — x die rothe Ruhr / wann man ſie in Roteruht. ſer — — 2 = Dppn ij Euſ⸗ FE 924 A Euſſerlicher Gebrauchder Taubneſſeln. 1ofeorides ſchreibt lib.4.cap-go-daf der Taub⸗ Be Blaͤuer / Stengel / Saamen end Safft eine Eigenſchafft haben / die Haͤrtigkeit zu vertreiben / deßgleichen den Krebs / die Gaſchwaͤr hinder den Oh⸗ ren / die Geſchwulſt am Halß / grruma genennet / vnd Dorn. die Blucgeſchwaͤr / darzu muß man die Schaͤden deß am Hay. Tags weymal baͤhen: mitder Bruͤh da dieſes Kraut Bintgefmär. in geforten hat / darnach dag geftoffen Kraut mit Eſſig warm anch zweymal wie Pflaſter überlegen: Von den weiſſen lſtinckenden] Taubenneffeln ſagt man daß wann man das Kraut zerſtoſſe / vnd mit dem Safft auff den Wurm am Finger lege / muͤſſe derſel⸗ bige bald ſterben. BPlinius ſchreibet / wann man dag Kraut mit ein Aue faute wenig Salg zerſtoſſe und uͤberlege / ſeye es gut wann » ſich einer geſtoſſen habe / deßgleichen auch wider die al⸗ te faule Wunden vnd Geſchwaͤr. ¶Taubneſſel gedoͤrret / gepůlvert / iſt gut den fratten ferden. Diß Pulver mir Ofterfucey gleich viel ,Spongrün den dritten theil / vnder einander vermiſchet mit Sa⸗ Arc Scha⸗ pe ae Baumoͤl zu einer Salben / heylet die ale dm. te Schäden vnd faule Wunden.) . ER Von dem Saffeder Taubneſſeln. D Ter Soaft fan auch teichtich auß dem Kraut bracht werden / wie bey dem Wermuhtwein iſt ge- lehret worden. dieſen Safft indie Wurm am Finger. frame Pferd, Tragus ſchreibet / wann man Naſſen ihn / ſo machet er ſchweiſſen. [Taubneffelwafferim Brachmonat diſtilliert / Mor⸗ gens vnd Abendtg jedes mal wey oder drey loth ge⸗ runcken / iſt gut fuͤr den weiſſen Fluß der Weiber. Das III. Capitel. Von Taubneſſel. I. Tauboder Todneſſel.Galiopſis 1. Weiſſer Pi) Jeſer Tanbneſſeln / welche nichts anders / dann ein Geſchlecht der vorigen Todneſſeln Dſeyn / werden zwey Geſchlecht gezehlet. I. Das 9 D. Jacobi Theodori Tabernaemontan⸗/ II. Taub⸗oder Todneſſel. F Galiopſis. II. — J — * 2 —— NN ; — NN, I He rn MR 1, Ming EN RN . EZ > SZ J6 —— | 1A EVA A © RU 327 SAN — WR BR — Se U * Se SMS )- 8 N 72 J » 52 Ka VE u a Y ER * —— a RS erfte iſt den vorigen Neffeln mir feinen gerferfften Blumen vnd vier ecketen Stengeln gantz gleich / allein daß die Blaͤtter etwas runder ſeynd / vnd auch weiſſe Zuͤpfflein haben / als weren ſie mit Meel beſprengt / da⸗ her es auch Galiopfis genennet wird / wie bey Mat- thiolo geleſen wıro / auch wann man die Blätter cin wenig jertreibt/geben fie einen ſtarcken flinekenden Ge⸗ ruch vonfich: feine Blumen feynd etwas braunroht / Wirtelweiß omb den Stengel gefegct ander Geſtalt einer Muͤnchskappen gleich: Hat ein ſchlechte Wur⸗ zel / auß welcher viel Stengel herfuͤr kommen. II. Das ander Geſchlecht iſt dieſem faſt gleich / alein m. daß es kleiner Blaͤtter vnd Blumen träge; Ste wach, Zeulo ſu. 1 fen neben den alten Mawren vnd Zaͤunen / vnd blů. hen en Sommerüber LITE. Das dritte Geſchlecht hat eine ſtarcke zaſel⸗ ıpt echrige Wurgel / auß welcher jährlichen vist Stengel Tui“ herfür fehieffen / fo über Elen hoch / dick vnd vierecket. Die Blaͤtter ſeynd den Neſſelblaͤttern gleich / Hand⸗ breit / haͤrig / abet nicht brennendt: Die Blumen find vmb den Stengel herumb den Taubenneſſeln gleich / jedoch groͤſſer / ſchoͤn rot / Innwendig mir leibfarben vnd weiſſen Streimen / eines ſtarcken Geruchs : diefen fol« gen Huͤlßlein / in deren jeden vler Saamen verſchloſ⸗ fen. Dieſes hat C. Cluſius vmb Wardein gefunden? es waͤchſt aber auch auff vnſerm Gebuͤrg J. Es gedenckt C-Clufius noch eines Geſchlechts / ſo er Galiopfinmaximam Pannonicam nennet. Von den Namen. a DI Tanbneſſel wird auch in gemein genennet Vrtica mortua, Vrtica iners vnd Vrricalabeo. In fpecie.aber heiftfie Binfang end Stincken dneſ⸗ fel: Lateiniſch Galeopfis und Galiopfis,wierwol Fuch- fiuscınen Vnderſcheid darinnen macht / vnd Galeop- fin für die Serophulariam heit: Iremm Galephos vnd Vrtica fœtida l.Lamium maxularum, C.B.Lami- umalbum,Ger. Vrtica farua Awrdeni@, Thal, mortua maculisalbis refperfa,Col. II. Lamium purpureum feetirum folio fubrorundo,five Galeo- pfis Diofcoridis, C.B. Lamium, Träg.F — | ga « Das Ander Buch / von Kräutern, 925. Agal-Lugd. Lamium five Vrtica non mordax vul- F II. Spanifch Andorn. aris feerens vulgaris & foetida, Cluf. pan. Vrtica Marrubium 11. Hifpanicum. mas, Brunf. mortua, Gef. hort, inersaltera, F Dod.non mordax vulgaris foerens purpurea, Lob. ico. Galeoplis, Ericio. Cord. in Diofe, Lon.Cz£. vulgaris fœtens purpumea, Ad. Lob, purpurea, Lugd.Caft.] Bon der Natur / Krafft und Eigenfchaffe der Taubneſſeln. Sift zuvor vermeldet / daß die Taubneſſel nichts anders ſeyen / dann ein Geſchlecht der vorigen Tod» neſſeln / vnd denſelbigen auch wol koͤnnen ugeeignet werden: wie auch von andern Simpliciſten geſchehen iſt: Derowegen ſie auch den vorigen an jhrer Krafft vnd Tugendt gleich gehalten werden. — Das IV. Gap. Ron Andorn. I Weiffer Andorn. 111. Spanifher weiffer Andorn. — Marrubium III. Hiſpanicum candidum, | Belfır yu,, I-Das erfte Geſchlecht der gemeine weiſſe Andorn / m hateneharre Wurselmit vielen Zafiln behenckryang | welcher feine viereckete / grauweiſſe vnd rauhe / oder | er | hen / lrunglechten) oder wollechren dieken Blättern bes 0 Efegerymelche etwas rund ſeynd / vnd rings vmbher zer gg rfſfet: Vmb den Stengel ſtehen neben ven Blättern ine weiſſe Blumen / Wirtelsweiß herumb / [ein Ge- fen vber dem anderen / Gleychs hoch / ] in ſtachlechten Raͤußlein / iu welchen man hernach runden rauhen an den Stengeln bekommet es ſeine weiſſe Blumen / vond ſchwartzen Saamen finder, gleich wie an den Baſilien / rund vmb den ſtengel her / Sa. „ N. Das ander Geſchlecht/ der Spaniſche Andorn intleinen ſtechenden Häußlein/gefest: Der Saame . An, hat ein MWursel gleich. wie die Neſſel / auß welcher dee © üftfchwar/ gleich wie an den vorigen. Stängel waͤchſt faft eines Schuchs hoch / mit andern IH, Das dritte Geflecht der weiſſe Spaniſche ıır.. — * beſetzt / welche rauch / zrauweiß vnd vierecket Andorn / hat eine Wurtzel den vorigen gleich auß wel, Arg kerfft / — za NE Die Blätter ſeyn rau) faſt rund / ein wenig ger» cher viel ſtarcke viereckete Stengel erwachfen / ſo biß⸗ dern, MI / eines zuſammenziehenden Geſchmacks. Oben weilen einge Elen hoch werden / mit vielen Gleychen x ; gonderfeheiden/breiserfich auch mit feinen Nebenzweig⸗ F lein weit auß / welche gleich als Fluͤgel neben einander ſtehen. Seine Blaͤtter vergleichen ſich etwas dem ge⸗ D. Jacobi Theodort Tabernae montam⸗ IV. Eretifcher Andorn. Marrubium ‚IV. Crericums V. Schwarser Andorn, Marrubiaftrum, Ey. — — Prafium;Ang. I L. — bium album latifolium peregrinum, C.B.candi- dum, Dod. Ger. candidum alterum Hifpanicum, meinen Andorn / allein daß ſie etwas nit Lob.alterum pannonicum, Clul.pan.& hift.Cre- “ jo rund ſeyn / rings vmbher ein weni⸗ herkerffet gantz ‚Cam. IV.Marrubium albumangufifolium + € ch 1m, C. B. Creticum anguſtiote folio, Ad. N ‚rericum, Dod. Ger.Lugd.Creticum.a- 1 am] WelfehMorrubio.Spanifc) Marroi Fran⸗ wen er mb den Stengelbefentfeyn. nöfifch Marrubin. Böhmifch Yablecneyf. Engliſch IV. Das vierte Gefchlecht/ der —— White Horehound. Niderlaͤndiſch Jolrove. Crether wird von Lobelio befehriebenydaß er runde / wollechte Der ſchware Andornlhat feine befonvere Namen / Soden Stengel habe / mis zarten Nebenaͤſtlein / welche viel Griechiſch wird er genennerBeMart. bateiniſch Mar- - D weiſſer ſeyen dann an dem gemeinen Andorn / wie auch 1 Tubiumnigrum. [ Marrubium nigrum fetidüm, feine Blätter allein dz ſie ſchmaͤlet oinlängerfeyn/for. Ballore Diofcoridis, C.B. — majusvel. nen fpigig vnd rings vmbher zerkerffet. Die Blumen ı Trag.nigrum,Gef.hort.Lon.Ballore,‚Mart.Fuch, ſeyn jart vnd weiß vmb den Stengel herumbgeferey / Tur Cord. in Dioſ Lac. Dod. Lob. Cæſ.Caſt. Lugd. wie an dem gemeinen Andorn / welchem es fich auch Marrubium. nigrum foetidü, Ad.aquaticum,Ger.] / ruchundan derzarcen Wollen vergleicht. WellhMarrobio negro. FrangsfifchMarrubinnur. Spar v V. Das letzte Geſchlecht ift der ſchwartze Andorn/ niſch Maroios negros,oder Marrovionegro. Niderlaͤndiſch Sghwartzer den ee nes alſo genennet von wegen · Swerte Andoron. Engliſch Stint ing / Horchound ] ſeiner ſchwartzen vierecketen rauhen Stengeln vnd Blaͤtter welche etwas mehr zerkerfft / ae = dann am gemeinen? [ein wenig rund / darzu % 2:8 ‚bärtd ı (warm —— einssflarefen Ge- oe ni warmfy: . 4 ruchs / feine Blumen ſeyn purpurbraun / welche vmb F au andern Grad / vnd tru ae driuen bat, „un den Stengel ſtehen gleich wie an dem weiſſen Andorn. den nee reinigen / zu fü —— zerthet. Nach der Bluͤth finder man ſchwartzen langen drey⸗ vnd fortäu treiben. * ee jeswey * * —— einem Ko Innerlicher Gebrauihoeßiweiflen ſtachlechten Haͤußlein.] Der weiſſe vnd ſchwartze An- Andorns. m teen vnd befchreibet Galenusgar furstich Kinefimenb, dr = dorn wachfen an vngebauwten Orten vnd neben den rm Daran fast vorm — Wegen: Auß den frembden hat ein jeder feinen Dre darnach er iſt genennet worden / blühen gemeinigtich im Julio, Von den Namen. YRım oder weiſſer Andorn heiſt auch Gottsver⸗ geh Griechiſch Ilgzorv. Cateiniſch Praſſium vnd album. E;Marrubiumalbum vulgare, c. B.femina, Brunf.candidum, Trag- Marrubium, Match. Cord. in-Diofe. Fuch.Dod. Tur.Lac.Cl. Caft. Geſ. hort. Lob. Lugd Ger.vulgare Cluſ. hiſt. gar bitter ſey / vnd habe eine Kraft die Berſtopffung Sn der Leber vnd deß Miltes hinweg zu nemmen/ranme nigen. . die Bruſt vnd die ungen vondenigroben Schleim. — 5 [En Wein oder Waſſer geſotten / dar inn verſchaͤum Kasmce ten Honig gethan / der erwallet iſt treibe die verſtan⸗ Be; dene Menies fort / vnd reiniget die Mutter / fuͤ nemb⸗ Zu lich wann Violwurt darbey geſotten ——— tert die Nachwehe / toͤdet die Wuͤrm im Leib J.. Es brauchet Fernelius dieſen Andorn fehr in den ar ru : Das Ander Buch / von Kräutern. afabedensähen groben Schleim außzufuͤhren / vnd ſey F gawmer derowegen gar gut den jenigen / welche einen ſchweren Arcthem fuͤhren vnd ſtaͤtigs huſten: Diefcorides ſchrei⸗ her man ſoll das duͤrre Kraut in Waſſer ſieden vnd davon trincken. Es iſt aber beffer/daß man Alandwurg end Violwurtz jedes ij. loth Andornfraut/Yfop vnd Hufflattichs jedes ein Handvoll / Aniß vnd Fenchel jedes drey quintlein / Suͤßholtz ein halb loth / vnd kleine Roſinlein ein loth vnd acht friſche Feigen / ſolche ſtuͤck mit einander in Honigwaſſer ſiede vnd dem Krancken darvon zu trincken gebe / Morgens vnd Abends einen en Trunck. Ruellius ſchreibt lib.3.cap.58.daß der Andorn gar agenn nutzlich den jenigen gegeben werde / welche Blut auß- ſpeyen / wann man ſeine junge Zweiglein mit Fenich B koche / vnd davon trincke. [Die duͤrren Blätter zerſtoſſen / mit. Honig ein Latt⸗ werge gemachet / iſt gut zu der Bruſt vnd Lungen / ſo man im Mund laͤſt zerſchmeltzen / vnd ſittiglich hinab ſchleichen.] Er meldt auch / dz der Andorn gut ſey den Krampff zu vertreiben. * [Das geſtoſſene Pulver vom Andorn mir Honig eingenommen töder die Wuͤrm vnd treiber fic auf. Andorn geforten vnd eingenom̃en / leget die Harn⸗ — winde / troͤpfflich harnen vnd den kalten Seich. Zunum Libwehe / hefftigem Grimmen / vnd Verhin⸗ derung deß Harns / iſt folgendes Traͤncklein ein gute dh Fräfftige Arzney. Nimb weiſſen Andorn / Roßmarein jedes ein halbe Handvoll / Suͤßholtz rein geſchaben / Peterleinſaamen / jedes ein halbe Handvollhalber/fri- H fcher Meertraͤubel / ſchwarz vnd rot Bruſtbeerlein je» des zwey loth / dieſe Stuͤck ſeud in Waſſer / dieſelbige Brühe mache füß/ und gib dem Krancken jedes mal auf ein halbes Becherlein.) Yıhrp Fernelius fager/daß der Andornden Weibern gar behuͤtfflich ſey / ſo in Kinds noͤthen ligen: Vnd meldet vdioſeorides wie auch Egineta, daß er den Weibern Beggcwet. nutzlich nach der Geburt eingegeben werde / die Mo⸗ natzeit vnd andere Geburt fort zu treiben. Es meldet aber Diofcorides, wic auch Plinius, daß erden Nieren und Dlafen gar fchädtich fey. [Doch wird diefer Schad benommen / ſo man Suͤßholtz und Kofinlein darzı mifcher.] dorf vnd fangen Ge⸗ been. c Ein a ee ihn wie lma uͤberlege / fosertreibe erdie harte Ge⸗ ee fhmalgvermifchetrauffgelegt,verschren die Kroͤpff. — er Blätter mit Honig ver- her und übergeleger 7 die faule vnreine Geſchwaͤr heylen / vnd die fo weiter vmb fich freffen / Lfielinderen die Schmerzen der Seiten tibergeleget.] Ir —* Esmachenihnen auch die Weiber Baͤhungen hie, 7 Behya, Mit dic verſiandene Zeit wider zu bringen. $ Ort Das Waſſer darinnAndorngeforren/henfe alle boͤ⸗ Ehiypen, fe Grind / Schiippen / Flechten vnd Zittermaͤler / da⸗ * tumb die junge Kinder / weiche den Andorn vnd Me, gerey haben follen darinnen gebadet werden. Bahaı Wo einer hart bemiider worden von fehwerer Ar⸗ beit oder hartem Gehen dardurch die Glieder verhar⸗ — Schmerßen davon entſpringet / der mache cin Saͤlblein vom Saft von Andorn mit Roſenoͤl vnd beftreich fie damit. Andornin Wein geſotten / vnd das Miltz darmit geboͤhet / erweicht das verhartet Milz auff den vnder⸗ Sf. Kr gefämen, ae 9»7 fen Bauch gebrauchet / leget die Darmgicht fo von Kaͤlte cin Be nee aide ſo ten Durmge . Mit end Waſſer ein Bruͤh geſotten von An⸗ dorn / die ſchmertzhafften Feigblatter gebaͤhet ſtillet den Zeigbiaster. Schmergen derfelbigen: Nachmals das Pulver deß Krauss darinn gefäet oder ein Sälblsin mit Honig bereitet vnd darauff geftrichen.] Bon dem Safft deß weiffen Andorns vnd feinem jnnerlichen Gebrauch. Te» fol ven Safft auf den Blättern trucken / vnd an der Sonne laſſen tru⸗ cken werden / ſolcher Safft ſey zu allen oberschleen Ge⸗ Gift. breſten gut. Iſt auch gut allen denen / ſo Gifft geſſen Stangen» vnd von den Schlangen gebiſſen wordeu] — Mit Wein oder Yſopwaſſer eingenomen 7 gerthei @greimter let den Schleim in der Bruſt / vnd macht außreuſpern. Deut. Pliniusfober dieſen Safft ſehr wider das Giffe Es werden auch Pillulen auß dieſem Safft gema⸗ chet / welche gut ſeynd wider dit Gelbſucht Oder daß man den Safft mit Odermenigwaſſer annemme, Euſſerlicher Gebrauch deß Andornſaffts. Ohannes Ruellius ſchreibt / wann man diefen ſafft mit Honig vermenge vnd in die Augen ſtreiche / fo ſtaͤrcke vnd fehärpffeer das Geſicht. Dlolcorides ſagt/ man ſoll jhn mie Wein vnd Honig anſtreichen / ſo mas che er das Geſicht klar. Es meldet Plinius, wann man den Safft indie Geiuſucht Naſen nemme / ſo treibe er die Gelbſucht. Es iſt auch dieſer Safft gut wider den Wehchumb der Ohren entweder fuͤr ſich ſelbſt oder mit Roſenoͤl eingetropfft. Von dem gediſtillierten A Gelbſucht pfien, Obrenwehr, ndornwaſſer. —X Junio vnd Julio fol man dieſes Kraut ein⸗ mblen / Fein zerhacken / vnd in Balneo Marice außbrennen. Diß Waſſer iſt gut zu allen oberzehlten Gebreſten / ſonderlich zu der Verſtopffung der Lungen / wider den Huſten vnd dienet den jenigenzfovotl umb der sung, die Bruſt ſeyn / Tg alle lanwirige veraltete Gebreſten Huſten. der Bruſt vnd Lungen / dann dadurch wird die zaͤhe wg fehleimige Matery erweicht vnd gelöfer: Iſt den aften der Zruft vñ Leuthen ſo ſchwerlich athmen / ein nutzliche Artzney / vñ Eher wird alfo bereitet : nimb die Blätter von weiſſem An⸗ aıpmen. dorn/ Kirchhyſoy / Mawerrauten / jedes ein halb loth / Suͤßholtz rein geſchaben vnd Flein gerfehnireen .tochy Ackermuͤntz / Aenis ſaamen / Eppichſaamen / Fenchel⸗ ſaamen oder Wurtzel jedes anderthalb loth / Pappeln⸗ faamen/Foenum grecum, Violwurtz jedes ij. quint. Seinfamen/ Quittenkern j halb torh/feifcherMeerträn« bel / zehen loth / Feigen fuͤnffzehen. Dieſe Stuͤck ſollen in zehen Pfund Waſſers geſotten werden / biß der hal⸗ be theil einſtede / nachmahls durchſeihe: Zu der Bruͤh nimb zwey Pfund Zucker Penidi, vnd zwey Pfund ge⸗ haͤutert Honigs / ſends zu rechter Syrup haͤrte. Ethch nemmen an ſtatt er Quittenkoͤrner Flachs vnd en.) Es iſt auch gut wider die Gelbſucht / dann es net die verſtopffte Leber vnd den Mile Man ſoll auch v6 Waſſer den Weibern geben / ſo Gaurt au⸗ in ſchwaͤren Kinds noͤthen ligen / denen hilfft es die Ge⸗ treiben. burt außtreiben. — — Von dem Andornſyrup. den Apothecken findet man einen Syrup von Andorn/Syrupusde Marrubio genennet / welcher au obermelten Gebreſten kan acbraucher werden / vnd Verftopffte iſt ſonderlich gut die verſtopffte Leber zu öffnen vnd zu Lber croͤf⸗ * > kraͤfftigen / iſt gut den Waſſerſůchtigen / vnd denen jo —— flärtigs huſten. Vonder Krafft vnd Wirckung de ſchwartzen Andorns. EN Er fehmarge Andorn wird feines ſtarcken Ge € ſchmacks halben gar nicht im Leib gebr ancht. * a Sri %, auffwachſe mit einem vierecketen Stengel / welcher fich 928D. dJacobi TheodortTadernaemontans/ A Ertirdenferfih zu den vnretnen Geſchwaͤren ge · F I. Spaniſch Alyſſen. Bateine Ge⸗ Be li ee ageftrichen. Alyflum I. Galeni Hifpanicum, einbige [Die Laug darinn ſchwartzer Andorn gefotten/ift Köpf. nuslichden grindigen außgebrochenen Köpften dar- mit gewafchen. r & Zobender Die DBiärter griin zerſtoſſen / vnd mit Salz vermi⸗ Hundssiß. ſchet / vnd uͤbergeleget / ſeyn gut wider Die gifftige Biß obenden Hunde, — — abe: in heiffer Afchen doͤrrt / vnd alsdan —8 mit Honig incorporist, heylen fie die vnreinen Ge⸗ ſe vnd Feigwartzen. Von dem Confect Diapraſſium genennet. N den Apothecken wird ein nutzlich Confect von ndorn vnd viel andern Stuͤcken mehr bereiier/ B fo ganz mähfam zubereiten / von wegen der vielen ftü. G een fo darzısgebraucher werden. Es kan aber cin ge⸗ ringere Bermifchung gemacht werden / ſo an last der» felbigen fan gebrancherwerden. imbAndernbfärter ein loth / Zimmetrinde / Naͤg⸗ lein / Nuſcatnuß jedes ein halb quint. Suͤß holtz j. halb {oth/Scoracis calamitæ ein quintlein / Violwurtz / Ae⸗ nißſaamen / Fenchelſaamen jedes anderthalb quint⸗ fein : Diefe Stück ſollen zu reinem Pulver geſtoſſen werden darnach Bifem oder Ambra vermiſchet wer« den / ineinem fanbern Mörfer mie Roſenwaſſer wol gertrieben. Auß dieſem fan cin Trifaney bereitet wer⸗ den / fo manauffein quintlein deß gemelsen Pulvers / zwey loch rein geſtoſſen Zucker dargu nimbt. Oder ſo viel gelaͤuterts vnd verſchaͤumptes Honigs dazu thun / daß es ein Lattwerge gebe: oder zu einem quintlein deß H Dt = Pulvers / zwey loth Zucker Bern vnd in rg BG € 5 waſſer zerlaſſen / vnd Huſtentaͤffelein davon gieſſen. —— ee fan auch an ſtatt deß ob» Al —— ide = gemelten gebraucher werden. Nimb Andorn / Aland⸗ Purpureo, wu erzwiebeln / jedes ſechs loth: Hyſop / Viol⸗ wurhzel / Suͤßholtz / Bergmuͤntz / Salbey / Kůttenker⸗ nen / Terpenthinkörnlein / jedes cin a. ge acht loth / Fenum græcum zwey loth / Feigen vnd Wein⸗ beerleinyjedes ein Pfund / thue darsn Honig ſo viel von nochen / vnd kochs zu einer Lattwergen. Dieſe Ara dienet zu allen Faͤlen der Bruſt vnd Lungen / ſo von Se herab fallenden Fluͤſſen verurſachet werden / weiche Behcefgär auch die Fluͤß ſtulet Schwindel vertreibet / Geſicht pie · ¶ ſchaͤrpffet· Da. Das V-Bap 1 Bon Alyſſen. Eß Alyfifegn vier Geſchlecht / das erſte Ge⸗ ſchlecht beſchreibet Galenus gar kurtzlich lib. 2.de Antidotis, nemlich daß es dem Andorn gleich ſey / doch etwas rauher / mit ſchaͤrpffern Stach⸗ len / welches Blumen auff purpurblauw geneigt ſeyen. 1 I. C.Clufius ſchreibet / daß es eines Schuchs hoch "alsbald in viel Nebenzweig abtheiles gang weiß / vnd gleich als mit Woll vmbzogen / je mit zweyen Blaͤttern neben einander beſetzet / in einem jeden Gleych / welche den Blättern deß Andorns faſt gleich ſeyn / allein daß E fie kurtzer ſeyn / auch grauwer vnd mehr zufammen ge, falten / ohne Geruch / aber doch eines bittern Geſchma⸗ k * ckes: Vmb den Stengel ſtehen Wirtelsweißherumb feine weiſſe Huͤlßle in / mit fünfffpisigen harten Stach⸗ — Ten befeger/in welchen feine blawe purpurbranne Blu⸗kerffet ſeynd dem Bingelkraut Maͤnnlein bey nahe men ſtehen / deß Andornsblumen gleich / nach welchen gleich / ſenne Blumen feyn klein vnd purpurrot / deß An⸗ hernach ein rotlechter Same erfolget. Seine Wurzel dornsblumen faſt gleich. iſt hart / holzecht / vnd ſehr zertheilt. I. Dos dricte Geſchlecht wird genennet Alyſſum n I Das ander Geſchlecht iſt dem erſten faſt vngleich / majus, welches Blätter groͤſſer ſeynd dann deß vort⸗ Zune hat ein turtze ſchmale Wurßel / mit ſeht viel důnnen ¶ gen / hat ein eingige Wurzel mir vielen Zaſeln behen zarten Faͤsiein vmbgeben / auß welcher ein dicker / gro⸗cket / ſene Blumen ſeyn den vorigen gleich / allein daß ber viereckter ſtengel kompt / mit vilen ſchmalen Zweige ſie groͤſſer werden. lein beſetzt / welcher Blaͤtter etwas lang / ſchmal vnd zer⸗ IV, Das vierdte Geſchlecht har einen ranhen — 929 Das Ander Buch/ von Kräutern. F IV. Weiß Feldalyſſen. * IL. Groß Alyſſen. Alyffum III majus. Stengel eins Schuchs hoch / mit rauhen Nebenaͤſt⸗ 5 fein befenet / welcher Blätter lang fpigig vnd rauch / tingsombher zerkerffet / dam weiſſen Hanff beynahe gleich / ſeine Blumen feyn weiß vnd den andern gleich, Bon andern Gefehlechten der Alyflorum, fan man kfenbey Lobelioin ſeinen obfervationibuspnd ad- verlarijs: Dergleichen auch bey Ruellio intractatu de narura ftirpium. — Cluſius ſchreibet / er habe das erſte Geſchlecht erſt⸗ maals in Hiſpanien funden: Nunmehr aber wird es in Niiderland vnd anderswo in Gärten von den Saa⸗ men gezielet / bluͤhet in dem Martio. Von den Namen. D ocſſum heiſt Grichifch Arvaron Lateiniſch Alyſ aa J * Ton verticillatum folijs profunde incifis,C.B.Alyffon Galeni, Cluſ. hiſp. & hift.Dod. ‚Lob. Caft. Ger. Galeni aliud, Cam. Planta Hiſpa- nica Marrubio fimilis,Col.H.Sideritis arvenfis an- ifoliarubra,C.B.Sideritisalia in vineis fl. pur. arvenfis fl. rubro, Cam. Sideritidi .congener fecunda, Thal.Ladanumfegerum Plinij & Tetra- hitanguftifolium alijs,Lugd. I11,Sideritis arven- fis latıfolia glabra, C.B.SideritisHeraclea altera, Caf. arvenfisfl. pallido, Cam. Sideritis 1. arvenfis fpecies altera, Thal. Alyflum Germanicum, Ger. IV. Vrrica aculeara folijsferraris altera,C.B.Can- nabis fyl. fpuriarertia, Lob. ico. Vrtica mortua 4. ‚Dod.poft. E Won der Natur/ Krafft / Wirckung und Ei⸗ J genſchafft deß Aly M. — ſchreibet Galenus lib.6. de ſimplicium medi- cam.facult,daß diß Kraut Aaves or genennet wer⸗ de / dieweil es den jenigen gar heylſam vnd gut ſeye / ſo don einem tobenden oder raſenden Hunde gebiſſen Er meldet auch darbey / wann man es an einem vn⸗ no fange tobenpenZoenfhen gebrauge, [obringees hhu gang vnd gar widsrumb zurecht / vnd thue fol. * 3 I ond fo man es eufferlich anfreiche/ nemme es hinweg Alyflum UV. arvenfe album. ches auf einer ————— ſtantiæ ſimilitudi Er ſetzet auch darbey / daß es ein truckene Natur ha- beyond ein reſolvierende Krafft. Aer ius ſchreibet / daß es die ſchwartze Gall auß dem frümargegat - Liib fuͤhre wann man fechs quintlein deß Pulvers mir aufführen, Eſſig / Waſſer vnd cin wenig Saltz eingebe / terr.a. ferm.3.cap.zı. Paulus Aginera fagt lib.7.dere medica, daß dag Kraut die Nieren reinige/ vnd derfelbigen Verſtopf⸗ Fa fung hinweg nemme. Eufferlicher Gebrauch deß Alyflı. es melder Aẽrius ter.1.Serm.r. wie auch Galenus, da das Kraut Aly ſſon in Art habe zu ſdudern Yareran, die Maſen und Spruͤtlen deß Angeſichts. Es lobet auch Fernelius diß Kraut wider die Biß g dergifftigen Thier. —— Es beſchreibet auch Dioſcorides ein Alyſſon, dar- von er meldet / daß wann man daſſelbige fiir die Hän, aſeeen fer hencke / ſo bewahre ss Menſchen vnd Vieh fuͤr der Zauberey. Das VI Gap. Don Braunwurk. 7 & werden von den Simpliciften gemeinig- BSraunwuth if lich zwey Sefchleche der Braunwurtz befchrie- ben / eines fogrofle Braunwurzt iſt / vnd für das Maͤnnlein gehalten wird / welches allhier abge⸗ mahlet ſtehet: Das ander aber iſt das Weiblein. So vil diſe Braunwurz belangt / hat fie ein weiſſe knodech⸗ te Wurtzel mit vielen Zaſeln / auß welcher drey oder vier Stengel wachſen / gruͤn vnd eckecht / jhre Blaͤtter ſeyn ziemlich groß / rings vmbher zerkerfft / den Neſſel⸗ blaͤttern gang gleich / allein daß ſie etwas glaͤtter ſeyn / Lam Geruch ſtarck / ſonderlich fo mans zerreibt.] Oben am Stengel kommen jhre braune Blumen herfuͤr / · zuſehen wie hole Schneckenhaͤußlein / welche endlich zur ſpitigen Knoͤpfflein werden voll Sameng / wie indem Bilfenfrant, \ Zzzi [das D.Jacobi Theodor A Braunwurtz. Scrophularia major. F [Das Weiblein iſt groͤſſer / weiſſer vnd faͤißter / hat * offt feine Knoden an der Wurtzel / vnd waͤchſt nur in feuchten waͤſſerigen Orten. Aber dz Maͤnnlein ]waͤchſt an ſchattechtigen Orten / hinder den Zaͤunen vnd alten Manwren / lvnd bey den Waſſern Ibluůhet im Junio vnd Julio. — Von den Namen. RMRaunwurz oder groß Feigwartzenkraut / Kno⸗ = denkraut ] wird auch genennt Saͤwwurtz / dieweil fie den Wurm an den Saͤuwen vertreibe / Lateiniſch Scrophularia, Acurandis ftrumis : Ficaria, Ca- ſtrangula, vnd Mellimorbia.[Scrophularianodofa feerida, C.B. Scrophularia major, Brunf.Gel.horr. Tur.Lon.Ad.Lob.Cxf. Thal. Lugd. Cam. Ger. Scrophularia,Matth. Lac.Dod. Caſt Ocimaftrum alterum, Trag. Galeopfis; Dod.gal. Fuch. cui mi- nor;in icon.Clymenum mas;Gel.hort. Griechiſch Tarı- Wie Fuchſius vermeint. Frantzoͤſiſch Grande » _ Serophulaire Boͤhmiſch Swinstyforen. Welſch Sero- folariaPiderländifch Speencruyt / Helmeruyt. Eng ⸗ liſch great Figgewoort / Kernellwoort.] Salben.]) Tabernaemontant / Die Wuryel gepuͤlvert / darunder Honig gemiſcht / Zrin ze deß Abends vnd Morgens genutzt / vnd zwo ſtund da» Puh zauff gefaſtet / vertreibet Truͤſen / fo am Halß wachſen. Euſſerlicher Gebrauch der Braunwurtz. Aulus Egineta vermeldet / daß die Braunwurtz gan ð. Pi feye wider die harte Geſchwaͤr / dieſelbige zu er Wein weichen vnd zu vertreiben: Pliniustilsmanfol fie mie Eſſig zerſtoſſen / vnd wie ein Pflaſter uͤberlegen. Auß vielfaltiger Erfahrnuß wird dieſe Wurzel gung, gebraucht zu allen kalten Geſchwaͤren / Geſchwülſten / Roin d⸗ Apoſtemen / Beulen / Truͤſen / allerhand Gewaͤchs vnd na Kroͤpff / und was fich von falten zaͤhem Schleim ers fenKröpg, hebet / zu miltern / weichen / loſen vnd vertreiben: fonder.? lich aber den forglichen Gebrechen der Halßdruͤſen / wo dieſelbigen anfangen ſchwaͤren / davon heßliche Lo⸗ cher fommen am Halß vnd vnder dem Kinn, ſo man die Wurtzel wol geſaͤubert / zu einem duͤnnen Muß in einem ſteinern Moͤrſer zerſtoͤſſet / Plaſters weiß reicht vnd ůbergelegt· Oder wann ſie offen ſind die Wur⸗ selond Kraut in Wein wol zerſotten / mit Wein baͤhet / vnd beydes zerſtoſſen vnd uͤbergeleget. Etliche Leuthe ruͤhmen dieſe Braunwurz hoch wi⸗ der die Kroͤpff/ daher es auch ſeinen Lateiniſchen Na⸗ menhatond Scrophularia genennt wird / vermemen wann man die Wurtzel an Halß hencke / ſo vertreibe ſie dieſelbigen. F — Diofcorides aber wil / vnd auch Pliniusscs ſey beſ⸗ Kropf, ſer daß man das Kraut mit Effigserftoffe vnd Pfla- ſtersweiß überfchlager vnd den Ort deß tags über etli⸗ che mal mit dem gekochten Waller baͤhe. Oder aber ſo man die Wurtel mit arfalgenem But⸗ ter wol zerftöft / vnd in Keller 15. Tag ſtellet / alsdann bey einem kleinen Fewer ſeudet vnd durchtreibt . Die Weiber binden die Wurtzel dem Vieh an / ver⸗ — treiben Maden vnd Wuͤrm damit.) — ie Von dem Braunwurtzſafft. an das Rrant feine Blumen hat / nemblich im Junio / ſoll man es mit feinen Wurtzeln nem̃en / mit einander zerſtoſſen / vnd den Safft außtrucken. Diefer Safft hat von dem Herzen Trago ein groß Grmd, fes Lob wider allerley Grind vnd Raͤndigkeit / Lin alfo grofe Breften/fo man ſchier für Außſatz haltet / I die⸗ ſelbige zu vertreiben / wann man Wachs vnd Baum⸗ oͤl dar zu thut / ein Saͤlblein darauß machet / vnd ſich damit ſchmieret [Er ſaget alſo / im Meyen nimme das Kraut mieden Wurtzeln / waͤſch vnd ſaͤubers wol / dar · nach ſtoß vñ trucke den Safft auß: den Safft behalte über Jahr in einem engen Glaß wol verſtopffet / vnd fo du eine Salb wilt bereiten, ſo nimb deß auß getruckten Saffısı Wachs vnd Baumöl/ jedes gleich viel / mit einander erwallet / auff Kolen wol temperirt zu einer " Plinius brauchet jhne auch wider die faule boͤſe Schnen de Von der Natur⸗ Krafft vnd Eigenſchafft Schaͤren Er wird anchzuden Schmersen der Gul⸗ der Braunwurtz. Uchfius fehreiber/ die Braunwurtz habe eine Art zu trucknen / zu digerieren vnd zu zertheilen / ſey ei⸗ E nes bittern Geſchmacks. [IR warmer vnd truckener g Ratur / damit fie nuglich gebrancher wird / aber viel mehr aufferhalb dann innerhalbdeß Leibes / darzu die Wurgel fürnemblich gebrauchet wird.] i Innerlicher Gebrauchder Braun⸗ wurtz. Wuͤrm. Es wird diß Kraut gar wenig in Leib gebrancht / et tiche geben ein Qutnelein deß Saamensein wider die Würmydiefelbige außzutreiben. [Der Saamen mit Wein getruncken / iſt nu vnd gut denen / ſo von Schlangen vnd anderen gifftigen Thieren gebiſſen ſeynd. Der Samen mit Pfeffer / Myrrhen vnd Wein ge⸗ truncken / belompt woldenen/fo Hufftwehe haben, Gifftiget Thierbiß Hufftwehe. x wi denaderen gebrauchet mit Mandelöl und Gaͤnßſett / — lvnd ein wenig Schmer wermenget / anff Baumoͤlge⸗ ſtrichen vnd uͤbergelegt. — ¶Von Braunwurtzwaſſer. An ſoll das Kraut vnd Wurtzel warn «8 noch kind vnd sartift ſamblen / klein vnd wol zerhacken / in firnen Wein baͤttzen laſſen / vnd hernach diftillieren negeiguan · Di Waſſer Abends und Morgens jedesmal vier loth getruncken / milteret den Schmertzen der zer gen. ſchwollenen Feigwartzen / auch deß Rachts Tuͤchlein darinn genetzet vnd uͤbergeleget welches sin ſonder · bar experiment. er Iſt auch ein fonderliche Artzney wider die —— deß Angefichts / ſo gantz auffzůgig / voller Blaͤtterlein als der Auffaͤtzigen / vielmal damit gewaſchen / vnd fuͤt Re dep nahe nie * — — Bu friſchen Wunden / zů alten vnartigen Schäden F vnd Fiſteln / kan auch wol gebrauchet werden, deß ta · ges vielmal damit gewaſchen / wie dann auch in dieFi⸗ a ſteln geſpruͤtzet / reiniget ſie / vnd wehret dem duͤnnen e fluͤſſigen Eyter / vnd fuͤr dert fie zur Heylung. ber die roten trieffenden Augen geleget / trucknet ond heylet ſie. | Das VII. Capitel. Donder gelben Braun wurtz· — * Gelb Braunwurtz. * Scrophularia lurea, SS En / Zeſes Geſchlecht hat eine ſtarcke gafelechte Wurtzel / vnd hat feine Knoden / wie dann — auch das Weiblein: auf welcher erliche ſten⸗ gel herfuͤr ſchieſſen / die vierecket / haͤrig / rohtlecht und hot ſeynd: Die Blaͤtter ſeynd gruͤn / breit zerkerffet / an langen Stielen hangendt / bey den Gleychen ſchieſſen von vnden auff lange Stengel / an denen die Blumen ſo der gemeinen Braunwurzblumen gleich / ſeynd a⸗ ber gelb welche zu runden fpigigen Knoͤpfflein wer⸗ den / welche groͤſſer ſind dann an der gemeinen / ſo voll kleinen vnd ſchwarzen Saamen find. ¶Dieſe habe ich allein in Gaͤrten geſehen / vnd wird on etlichen vnder die Todtenneſſel fo man Lamium nNnennet / gerechnet.] — — Vonden Namen. Iß Kraut wird genenner/Scrophularia flore lu· teo,C.B.Lamium pannonicum2.Cluf.pan.äl-- etum five exoticum;Eid.hift-Scrophularia mon ana maxima,Col.] — Das VIII. Capitel. Von Betonienkraut. S werden der rechten Betonien fuͤrnemblich ʒwey Geſchlecht erfunden / eines mit braunen / das ander mit weiſſen Buumen. ¶Von dem erſten Geſchlecht ſchreibt Diofcorides, Warzen habe? gleich wis die Nieß⸗ ® “ E K * * I daß es ſchmale Wu Das Ander Buch / von Kraͤutern. chen ein * — —7 931 L Betonienfraut. Betonica. IN ) N A N wurtz / auß welcher ein fehmaler / fubtieler vnd rauher viercketer ſtengel kompt / faſt einer Elen hoch / mit lang⸗ fechten/meichen/ zerterſſten Blaͤtter befent vnd vmbge⸗ ben den Eychenblaͤtteren etwas ähnlich / ein wenig ratıch und einegieblichen Geruchs · Oben am Sten gel betompt es inebraungeährte Bhumenznachmel — * vnd ſchwarzer Saamen in 11. Daſem — ij 932 Ä D, Jacobi Theodori Tabernaemontani/ A. 11. Difem iſt das ander Geſchlecht ganz und gar F ig, Perwandı/alein daß es weiſſe Blumen traͤgt / lvnd iſt aenhiel haͤriger / ſo ſind auch die Blaͤtter viel dicker.) Von andern Geſchlechten mehr kan man leſen C. Cluſium lib.z.obfervar.Pannon,cap-47- Sie achſen gemeiniglich in en vnd Gaͤrten / auch in Wälden vnd andern ſchattechtigen Orten / blühen im Majo end Junio. Bon den Namen. BeEonien heiſt Griechiſch Kisger. Late iniſch Beto⸗ nica,Vetonica,[pon den Spaniſchen Voͤlckern Veronibus;die fie erftlich erfunden haben / ] Serratula vnd Herba facra. [1.Beronica purpurea,C.B.Bero- nica,Brunf.Trag.Match.Ang.Fuch.Dod.Gel.hort. B Tur.Lac.Lon.Ad.Lob.Czf.Thal. Lugd.Caft.Ger. vulgaris,Clufhift.Veronica,Cord.in Dioſc. & hift. I1.Beronica alba, C.B.Brunf.albo flore,Dod.Cluf. .&chift.Cam.candida,Trag. Lob.Vetonica al- —S Welſch Beronica. Franzöfifch Beroine. Spanifch Bretonica. Arabifch Caſtara Boͤhmiſch Buk⸗ wice hijla. Englifch Betony. Niderlaͤndiſch Betonie. Von der Natur/Krafft vnd Eigenſchafft der Betonien. rnelius ſchreibet / daß die Betonien warm vnd trucken ſeyen im andern Grad. An Geſchmack et⸗ was ſcharpff vnd bitter ‚Lan der Krafft vnd Tugendt — gie See Haben eine Kraft sn waͤr⸗ > men / zu zertheilen / duͤnn gu machen vnd zu fänbern. IInnerlicher Gebrauch der Betonien. S ſeyn die Betonien ein edles vnd tugendtreiches Kran; zu vielen jnnerlichen vnd enſſerlichen Ge⸗ breſten deß Leibes heylſam vnd wol zu gebrauchen. Dann gar nahe kein leiblicher Gebrechen den Men⸗ ——— mag / darfuͤr jhm diß Kraut nicht ein Huͤlff beweiſen koͤnne / vnd iſt ein beſondere Arsneyfür allerley Fieber jnnerhalb vnd auſſerhalb — bt Galenuslib. 7. de fimpl.medicam. Tugenden gar kuͤrnlich / . vnd ſagt / daß die Betonien cin Krafft haben / die bruſt / — era — / ee — je⸗ nigen / ſo mit der denſucht und dem Krampff be⸗ Belegen ſchweret werden / jerbrechen den Stein in den Nieren / D treiben fort die verſtandene Zeit der Weiber / ſeyen gut 5 den jenigen / welchen etwas im Leib zerbrochen iſt / vnd werden nutzlich gebrauchet wider aller Thierbiß / euſſer⸗ lich damit beſtrichen / wie ſolches auch Aẽtius tetr. I. Katteße, Ferneliusfehreibet/ daß fie dem Haupt vnd dem breßendee Hirn alſo anmuͤhtig ſeyen / daß ſie auch dieſelbige mit —— ihrem Geruch allein erquicken vnd erfreuwen. Sind — derwegen ſonderlich gut / wider alle kalte Gebreſten deß Funk Haupis / wie Diefelbige nur ſeyn mögen/ als da ſeyn die en deſſelbigen / der Zittern ond Erſtarꝛen der Glieder die Taubſucht / die Schlaffſucht / Lethargia genennet / vnd was derglei⸗ chen Maͤngel vnd Schwachheiten deß Hirns vnd deß mehr bezengen / entweder in Wein geleget und ſtaͤtigs darüber getruncken / oder aber ein Decoctum darauß gemachet / darzu man auch die Salbey / Roßmarein/ * ran / Poeonienwurtzel vnd dergleichen nemmen an. PB Das Krautinder Speiß genoſſen / ſtaͤrckt dz Hirny ang, ond fchärpffer das Geſicht: mit Wursel / Kranrond pen. Dfumen in Waſſer oder Wein gefotten/ nach der Kranckheit Eigenfchafft / ond diefer Brühe einge, rruncken / reiniget das Gebluͤt / vnd führer es under ſich / davon die Augen truͤb vnd ſeucht werden.) Sum, Wehtag Schwindel / die Fallendt - best. ſucht / der ganze oder halbe Schlag / der Krampff / das Es ſchreibt Egineral.7.de re medica wann man die Wurtzel zu einem Pulver mache / vnd mit Honig⸗ mager, waſſer einneme / ſo mache fie wuͤrgen / pndtreibeoben auß / was ſich im Magen verhalte. Dioſcorides meldet / wann man ein quintlein def Eingengm Pulvers von den Blaͤtteren mit Wein einnemme / ſo Of widerſtehe es dem eingenommenen Gifft. ¶Drey quintlein deß Krauts oder Blaͤtter in Wein Salangn eingenommen / ſind nutzlich denen fo von Schlangen 9 vnd Natern gebiſſen worden ſind. Betonien eines loths ſchwer in Meth getruncken / s machet den Stulgang fertig: Mit rothem ſauwerm masen. Wein oder Geyßmilch getrunckem/ hilffet denen die “aha, Blut außfpeyen. Die Blätter einer Bonen aroßanfeinem Schnit- Magenfin G lein gebaͤhet Brodt eingenommen /nad) der Speißy Zi", ſtaͤrckt den Magenibenimbt das Auffftoflen vnd foth: So, Wie auch das Kraut und Blumen im Wein geſot⸗ ten / vnd getruncken. Das Pulver von gedoͤrrten Blaͤt⸗ tern / fuͤr ſich ſelbſt / dder mit Honig vermenget / vnd ein⸗ ra gleiche Wircknng.] Rüellius fehreibet / daß die Betonien gantz nunfich Zrörfung ſey wider das tröpffling harnen / vnd vermeldet daß et⸗ iiche die Betonien / Eyſenkraut Verbenaca genennt / vnd Schaffsrippe in Waſſer ſieden / vnd darvon wi⸗ der den Stein trincken / weiches jhnen auch gar wol be⸗ fommenfol. U» = Es wird auch diefem Kraut zu geſchrieben / daß es Derftepf nicht allein dieverftopffte Mutter eröffnet / ſonderen Fusengap habe auch ein Tugendt / dieſelbige zu ſtaͤrcken / vnd die ven. H Frucht zu erhalten / daß fie nicht fuͤr der Zeit abgehe. [Die Weiber welchen die Mutter ſtaͤttigs leydts Auppage . aufffteigt/folten fonderfich diß Kraut gebrau⸗ de Nun en. Die Geelfuͤchtigen ſollen dig Kraut ſtaͤttigs brau Geufunnge chen / es ſeye in Pulver / Traͤncken oder Lattwergen. Das Leibwehe ſtillet das Pulver / eines Quin tleins Inbnis ſchwer in warmen Waſſer eingenommen. Item das Pulver dreyiquintlein ſchwer mit gutem altem Wein / ovnd 27.3erfteffene pfefterförnfein eingenommen / hilfft gatend · e Witder den Stein: Nimme iij quintlein deß Pul⸗ Erin. vers in Meer zwiebel / Eſſig / Honig zwey loht / vnd wartn Waſſer 5. Becherlein vou / vnd trincks zu etliüch malen.) we 1 Ruellius end Diofcorides foben fie fehr wider die tungen» Gebreſten der Lungen / follen gut feyn den jenigen / ſo — *— ſehr huſten / vnd ſtaͤttigs keichen / von wegen der groſſen Kg Berfamblung dep Schleims / ſo ſich in der Bruſt vers hattet / wann fie das Pulvervon den Blaͤtteren mit Honig vermiſchen / vnd wie cin Lattwerge gebrauchen/ oder daß die Blumen vnd Blätter in einem Honig⸗ waſſer ſieden / vnd flärtigs darvon tringfenyLfrühe end Abends allemal ein ziemlichen warmẽ trunck / Iwelchet Tranck den Lungenſuͤchtigen gar wol bekommen ſoll. Euſſerlicher Gebrauch der Betonien loſcorides ſchreibt / wer von eim gifftigen Thier gebiffen were / der ſolle die Blaͤtter zerſtoſſen / vñ wie ein Pfiaſter uͤber den Schaden legen. Vnd meldet Zora Haupts mehr ſeyn mögen, wie ſolches auch Ronde- x Pliniusdaßdiß Kraut de Schlangen fo fehr zu tiber letius,Hollerius, Mercurialis, Fuchſius, vnd andere fey * wann man ein Zirckel darauß mache vmb ein chlange herumb / ſo ſchlage ſie ſich ſelber zu tod. Diegriine Blätter ſeynd gut den Hauptwunden / Heap” [es ſeye von ſchlagen / fallen / ſtoſſen / oder dergleichen den Rerlerung/) wann man fie zerſtoſſet oder in Waſſet end ein wenig Wein ſeudet / und wie ein Pflaſter bergelegt / ſo heylen fie die Wunden / vnd ziehen auß die Spreiſſen von der zerſchlagenen Hirnſchalen: ¶Deß Tags drey oder viermal abgenommen / vnd wie gemel· det / friſch widerumb uͤbergelegt. An ſtatt deß gruͤnen Kranis fol man die duͤrre Blätter zu Pulver machen / — Das Ander Buch / von A [Me die Augen zerſchlagen oder zerſtoſſen we⸗ sie gen, der ſtoſſe die Blätter / vnd lege fie über die Augen En wie ein Pflaffer. Auff die Stirn gebunden / linderer un Wehetegen der Augen. Die Wurrsel in Waffer geſotten / ein fauberen Schwamm darinngeneret/ vnd fit die Augen gehal- ten / lindert deren Schmergen, Die Blaͤtter mit wenig Saltz zerſtoſſen / vnd indie Naſenloͤcher geſchoben / ſtellet das bluten. So man die Blaͤtter in halber Wein vnd halber tag Eſſig ſeudet über das dritte Theil/gibe ein gut Gumgel. waſſer zu den faulen ſchmertzhafften Zähnen. öktamen. Der Dampff von Beronien durch einen Trechter in die Ohren gelaflensftier den Schmergen.] Von dem Safftder Betonien/ vnd feinem innerlichen Gebrauch. ES ſchreibet Ruelliuslib .3.de natura firpium, cap. 76.daf der Safft vonden Betonien nutzlich yuauihe gebrauchet werde wider alle innerliche Schmergen ver Ei jass Olieder/ond deß ganzen Leibs / vnd ſo manden Saft mgem. srincfermache er ein fröliche vnd liebliche Farb, Bund fopf Er meldet auch / daß der Safft ein Natur habe / den fin, Bauch zu fiopffenywann man jhn trincke. - Eufferlicher Gebrauch def Betoniens ſaffts. BEonienſaßft in friſche Wunden gethan / behaͤlt fie rein vnd hefft fie zu / iſt ſonderlich gut zu den wun 6 es aber mittler weil fein fleiſſig Kraͤutern. 933 Vom Betonien Syrup. Swird faſt in allen Apothecken ein nutzlichet Sy. up von Betonien gemachet / welcher fürnembtih zu den erzehlten Gebreſten deß Haupts / vnd der fun, * gen zu gebrauchen iſt / dann er den groben Schleim in —— der Bruſt zertheilet / vnd außwerffen machet. Er fan auch gebrauchet werden zn den falten Flůſ⸗ eatte Haupe, ſen pi Haupts ie Hauwhechelwaſſer vermiſcht / vnd getruncken / Sceinend treibet den Stein vnd Grieß fort. an und Man fan anch cin fchlechten Syrup darauß ma⸗ chen / alſo daß man nemme iij. Pfund deß Saffts / vnd anderthalb Pfund Zucker / vnd laſſ daſſelbige ſieden / biß daß es feine conſiſtentiam before: ¶Verſchaume ] Vom Betonien Zuder. Hofer Zucker oder Conferva foll von den Blu⸗ men gemacher wwerden / wie beyden Naͤgleinbiu⸗ men Zuckeriftgelchrer worden. Diefe Conterva ift zu vielen Sachen gut / darvon zuvor vermeldet iſt / dann ſie ſtaͤrckt alle jnnerliche Glie⸗ der / das Haupt / das Hirn vnd die Nerven / iſt gut den jenigen/ / ſo mit der Fallendſucht beladen ſeynde Iſt gut = ale Wehetagen deß Magens / vnd fuͤrdert — die Daͤnwung deſſelbigen / widerſtehet allem Gifft / * ſtaͤrckt das Hertz / vnd wendet die Ohnmachten deſſel⸗ ———— ben: Es ſoll auch dieſe Conferva den jenigen ge. Funsfuche, | Hi, : / geben werden ſo ſtaͤtggs Blut auffpeyenz vnd fun * ——— RER, — Fauna thai | er — ft mit oſen vermenget / vnd in das ſeiche Con — —— | getraͤuffet / iſt gut wider dag Erſchweren der Euqh bereiten nferden von d enfäißr ⸗ — benimpr 5 Schmerzen berfßigen. n/ iſt aber nichefo lieblich zu Von dem gediſtillierten Betomenwaſſer. Be dem Majo vñ Junio fol mandas Kraut Damblen / vnd in Balneo Marizaufbrennen. [D» der von den Blumen allein wañ ſie am zeitigſten / vnd in hellem ſchoͤnem Wetter abgeleſen werden / entweder für ſich ſelber / oder in gutem ſtarcken Wein eingebei⸗ get / her nach ſaͤnfftigltch in glaͤſernen oder ziñene Helm gediftillteret.] für. DIE Waffer ift aut zu allen oberzehlten Schwachs heiten / ſtaͤrckt und Eräfftiger das Haupt vnd das Hirn / draumet er die Bruſt / iſt gut den Lungenſuͤchtigen vnd Geelſuͤchtigen / dann es eroͤffnet die Verſtopffung der Lber vnd deß Miltzes: Es iſt auch gu der ſchwachen | Mutter / vnd erlediget die Nieren von dem Stein: “rn Bieauchdie Blaſen: Hilfft denen fomit demtal, eg oder troͤpfflichem harnen bes nd Zoff Iſt gur wider das flätias Auffſtoſſen vnd blöden mis Magen: ſtillet den Vnluſt deſſelbigen / mag in allem augſacn. Schmerzen deß Magens nutzlich gebraucht werden: dann es verzehret alle vnnatuͤrliche Feuchte / vnd gibt alſo dem Menſchen am Mund vnd Angeſicht ein ſchoͤ⸗ ne liebliche Farb J. Euſſerlicher Gebrauch deß Betonien⸗ waſſers Baptacır, Eicher groß Hauptwehe hat / der nege leine Tuͤch⸗ Dim indem Waller’ vnd fihlage fie umbdag aupr. ’ een Es iffauchgur/dafman die frifche Wunden def ai Hauprs mir dieſem Waffer offt außwaͤſche. er, [Mic dann auch diegiffttge Biß Wunden und böfe Schaͤden werden nuslich darmit gemafcheny dann es reiniget vnd milteret ſie / vnd fuͤrderet ſte zur Heylung. Pl Es iſt auch einfonderlich gut Augenwaſſer / dieſel⸗ bigen zu ſtaͤrcken / vnd das hefftig Trieffen zur ſtillen. k —2 In dem Mund ein wei gehalten / vnd damit geſpů · bkeimimbt dis Mund fanle vnd Braͤunce )/. K nieſſen. Andere zerſtoſſen das junge zatte Kraut imn ei⸗ nem Marmelſteinen Moͤrſer gar wol: nemmen deſſen ein Pfund / miſchens mit vier Pfund Zucker / der zuvor mit ij. Pfund gediſtilliertem Betonienwaſſer / als ein Syrup abgeſotten worden: Vermiſchens über einem linden Kolfeuwerlein wol durcheinander / behaltens dann ein Jahr in einem beheben Glaß. Woman aber ſolchen Zucker nicht haben kan / mag man außden gedoͤrrten Blättern ein Pulver bereiten / vnd daſſelbige mit Honig vermengt / einnemmen / hat ſchier gleiche Wirkung.) | Won Betonien Wein. — D, Wi den braunen Betonien wird ein guter Wein PN gemacht, wie bey dem Wermuhtwein iſt angezei⸗ get worden. Diefer Wein iff gut dem Falten bidden —* Magen / ſtaͤrcket vnd erwaͤrmet den ſelbigen / fuͤrdert die Lane . Daͤuwungen / vnd verzehret alle boͤſe Feuchtigkeit deſ⸗ —— ſelbigen: Dazu iſt er dienſtlich allen erkalten Geburts⸗ ser. gliedern der Weiber / eroͤffnet allerley Verſtopffungen / on ng widerſtehet dem Gifft / vnd ift gut den Schwindenden. iregenzer Vber das ſoll er auch gar nuslich vnd gut ſeyn zu allen —— kalten Gebrechen deß Haupts / deß Hirns / der Nerveny / der Leber der Mutter vnd der Lungen / darvon zuvor vndlungen. gemeldet iſt. — [Von dem BeronienEfig ß den Blumen wird auch cin nuglicher Effigber —* Man nimbt dierorbraune Blumen / laſſet ein wenig verwelcken / nachmals geuſſt man man guten ſtarcken Weineſſig dar ůber / vermachets beheb vnd ſtel⸗ lets an die Sonnen: Dieſer kan an ſtatt deß anderen Eſſigs in der Speiß gebrauchet werden / weil er die Krafft der Betonien an ſich nimmet / jedoch fol in de- nen Gebrechen / in welchen der Eſſig ſchaͤdlich iſt / nicht gebraucher werden.] Von dem Betonien Salg. ES fan auch außder Aeſchen der verbrandten Ber tonien ein Sal bereitet werden / wie bey dem Wer it iſt gelehtet worden. Diefes Salz Gebrauch — Bu Mi : % 934 A Verſtopffte Leber. Geibſucht. a re den Schleim in den Nieren. Schieim in den Nieren. —— ſchmertz. Fe 9 N Erkalter Magen, . B In treffentlich gutond Heylfam pflaſter zu dem ver⸗ Verwundt Haupt Zerbrochene Hirnfgasens Fiechten Hartz / das Ade vnd weiß ſeye / jedes ſechs loth / D. Jacobi Theodori Tabernaemontan/ iſt / die verſtopfſte Leber su eroͤffnen / dienet den Geel⸗ F Waſſerbetonien. ſuͤchtigen vnd Waſſerſuͤchtigen: Verʒehrt die faule Beronica aquatica. boſe Feuchten / fo ſich im Magen verhalten / vnd zer⸗ Von dem Betonienoͤl. iß den braunen Blumen kan auch ein Oel gema⸗ chet werden / wie das Naͤgleinblumenoͤl / ſo auch gleiche Wirckung hat / die Schmergen der Mutter zu lindern vnd zu benemmen. * - Man kan auch sin kůnſtlich Del darauf; bereiten/fo Chymicaarrefan præpariert werden / welches zu vie⸗ den falten Schwachheiten dienſtlich iſt / ſonderlich den erkalten Magen / vnd den Gliedern. Ron Beronien Pflaſter. wundten Haupt end zerbrochenen Hirnſchalen / mache alſo: Nimme Fraumenmilch / Thannen-vnd zerlaß es in einem Tiegel über einem unden Kolfenwer Frauwenmilch / — zwiſchen * — —— elttr Sa se Rn Per neeflanesmegelänt- aften Cape gefhrichen IR ertngen ach auf tsond arforteneg geldes Spiegelhars / nem fanber * er α = gleiche weiß zu gebrauchen. ungebrawcher Wacherjevesfechsiorhrlaßindeu Säf — Erfiche brauchen den Safft von diefer Braun. " ‚gem ob dem Gewer zerachen Aunferatichz mt ästigemn wurt / lauß den Blättern / vermifchen den Safft mit Särfinten „=D Pfunddareit er est na den / die N i Pfund dat ein] vnd beer es in apffen it behalte zut [der Safft vom Kraut mit Schaefilond Sal Fenwerlein / biß die Saͤfft der Kräurerverzehret wer⸗ Dur re & en: Thesis lest flar Denedifchen Terpenthing ei Honig / vnd gekocht] wider die böfe ſtinckende SHE" den: Thue z est klar Venediſchen Terpenthins ein 5 — ——— peter temperteret/ vnd in die Ohren gethan / leget den VNohtdurfft.) > MDas F ae Schmerzen miver. — u —— F Sap. = Der Samen erſtoſſen / vnd mit Honig vermiſcht zuge ne flaſtersweiß guff die Stirn gelegt / ſtillet das Trieffen Angm Waſſerbeto⸗ — er 5 ; — — Pr — Sram Da 0 mitder andern: bie Don Hersgefpann. Erg den fechften Capitel iſt gehandelt worden / gang vnd Ersgefpannift zweyerley/eing gemein / das an⸗ gar mir feinen we — —— ferffien Blaͤttern uͤbereinkompt / au 2 erfte Befchlechr iſt ein zinelicht Krant / hat ein Jan jenen aber grün. E Cowächftdiek dran in den Wafferg bern funden / blů en. re j WVonden Namen. Afferbetonten wird auch geneñt weiß Nacht chat⸗ ten / Lateiniſch Beronica aquatica- Scrofularia ina, ClymenonTurneri,Ocymaftrum Tragi. [i ‚crophularia aguatica major.C.B.Thal: Ocimaftrum majus, 1 rag. Galeoplis 2.Dod, gal. 3 E ; ex enge Das Ander Buch/von Kräutern, 935 A > Hertzgeſpann. F U. Syriſch Hertzgeſpere. Cardiaca. Cardiaca Syrıaca. — F N es — = —8 —F IX ———— Ri fi | imtweiffer eckrer vd fpisiger Saame erfolgen. = Das dritte Geſchlecht iſt dem andern faſt gleich / al-· ann. fein daß feine Stengel viel ranher ſeyn / die Glöcktetn Raus Sr fepn nicht fotoeiß ſondern enwas braunlecht/ / vnd en · kun · ger / mit ſchaͤrpfferen / laͤngern / härtern vnd grewliche⸗ ven Doͤrnern beſetzt / der Saame iſt dem vorigen aleich. Das erfte Geſchlecht waͤchſt ſehr vmb die Zaͤune / vnd alte Mauwren: Bluͤhet an Julio: Die audere wachſen in Shrien. — WVon den Namen. N Ersgefbann oder Hertgeſperr /_heift Sareinifch 2 I Ser [1.Maırubium Cardiaca di CB. : - Marrubium mas,Brüf.Melyflalyl.-Trag.Ca Matth.Dod. gal. Gel.hort.Lac.kon.Ad.Lob. Thal. Caft. Lugd. Ger. Lycopfis, branca Iupina, Ang. Cardiaca velLycopus,Fuch. I1,Melilla Mo- lauana odorats;C.B. Conftantinopolitana,Matr. Cardiaca Melitica, five Moluca Syriaca, Ad. Mo- lucalevis,Dod.Ger.Cardiaca melica,liveMoluca am minus afpera, Lob. Moluca five Meliſſa Conſtan- tinopolicana,Cam. ı.Caft. Moluchar. Cxf. Molu- ca ſive Meliſſa Turcica Dalechamp.Lugd,Melik- ſophyllum Conftantinopolitanum, Eid. Moluca odoratafpinofa,Caft.Eyft. 11. Melilla Molucana feetida,C.B.Melica;vel Moluca afperior,Ad.Cam. * K Moluca afperior Syriaca & Maleluc Turcorum, . a Ievis inodora Eyft.] Böhmifeh Srdeentit Frango⸗ Nic Agipaume. Englifh Morherworp Nidennandſch Hera re Bon der Natur /Krafft vnd Eigenſchafft Weaſt ſoſt we anden Meliffenbiärrern;beneben den | deß Hertgeſpann⸗. — * efiehen vmb den Stengeln fehe Kern warm im andern / vnd trucken Meine Dörnlein „weiche von fechs oder fiebentweiffen em dritten Grade lwi folches der bitter geſch mack . Ötöekfeinyatticheinem Trechter/bedeckt werdenyanz anpweiße.] Hatein Arvdasgroßedicke Geblüt 3 ſden wie ein Haunein / doch etwas feiffzoben herumb Sn mer — —— etofichen Dornlem beſchet Meitten auß den leccen eu chane m purpunfärhige eber wehech 0 Be Innere — x 936 A geſpañ & Kinder, € Innerlicher Gebrauch. S wird dag gebrandre Waffer von dieſem Kraut fonderlich gebrauchet zu den jungen Kindern / wañ fie das Hersgefpann haben / alſo daß jhnen das Hertz ſtaͤtigs bochet / vnd vmb daſſelbige geaͤngſtiget werden. Seein / Grieß Etliche ſagen auch / daß es den Stein vnd Grieß ſolle fortereiben / vnd die verſtandene Monatzeiten der dene Weis Weiber. J A ¶ In Wein geſotten / vnd etliche Tag davon getrun⸗ Krampf. ckeinoer auch warm uͤbergelegt / dient zu dem Krampf pe & vnd Laͤhmung der Glieder. Natur der Syriſchen Hertzgeſperr. es Kraut wird wider das Gifft geruͤhmet / vnd — Or darauf halten etliche für ein kräftige G g Arnney au den Wunden deß Haupts. Das XI. Gap: Don Hanff. Cannabis. 1. Hanf. PEN na \ Er Hanffiſt weyerley/ gelb vnd weiß / ſo viel Noie Bluht beiangt. Das erſte Geſchlecht liſt MD zweyerleh / nemlich das Maͤnnlein vñ Weib⸗ lein. Das Maͤnnlein breiter ſich auß in Nebenzweige / waͤchſt bißweilen ſo hoch / daß es faſt anzuſehen / wie ein ziemlichs Baͤumiein / ſo fan man auch auß dem Stock E gute Kolen brennen / su Bereitung deß Buͤchſenpul⸗ vers. Das Weiblein hat nicht Nebenaͤſte / bring Saamen / darzu iſt ihr Stengel särter/wirdg lich Fimmel genannt / die Blätter find kleiner vnd blei ⸗ cher / vnd blüher häuffig mit kleinen bleichgruͤnen tren⸗ ſchlechten Bluͤmlein / welche unfruchtbar abfallen / vnd vergehen / waͤchſt auß deß Maͤnnleins Saamen / vnd gibt ſubtieler Werck / dann das Maͤnnlein / welches hat lange holgechte hole Stengel / mit vielen Nebenaͤſtlein: Seine Blaͤtter vergleichen ſich dem Aeſcherbaum / wie Fuchfins ſchreibet / allein daß fie kleiner vnd ſchmaͤler ſeyn / eines ſtarcken Geruchs / rings vmbher geſchartet / welcher fünffoderfechs an einem Stiel hangen / auß· gebreitet wie die Finger an der Hand / ſeine Bluͤhet iſt rate, 1 D.Jacobi Theodori Tabernaemontant / F I. Weiß Hanfſſtraut. Cannabinaalba. SI (ss YEr * 8 = ZEN, — IE) DEN > 8 D Fr * = — — — NG: m VER ; { —* 2 FEW, NS 2 y In — * — IE gelb/ nach welcher ein runder glatter Saame erfolgen dem wilden Saffran gleich / jnnwendig am —* weiß / ſůß vnd faͤißt / außwendig aͤſchenfarb. Die Wur⸗ zel iſt faſt zertheilet vnd zaſelecht. Das ander Geſchlecht iſt dem vorigen an Blaͤtte⸗ zen faft gleich / gewinnet einen knodechten Stengel / mit vielen Gleychen abgetheilet / welche gleich als Gewerb in einander ſtehen / oben dicker dann vnden / faſt wie Pfeyler anzuſehen: Auß dem mittel Stengel / offen zwiſchen den Gewerben andere Stengel herfuͤr / mit ihren Gleychen dem groſſen gleich da als einer auf dem anderen herfür ſtoͤſſet gleich wiean dem Kraut I Kati; feinemwerffe Blumen ftehen zwiſchen den Blaͤt⸗ tern in kleinen Hillßlein/nach welchen der Saame folger: Der same Hanff wird in Härten gefäetzond wann man das Kraut zur Artzney brauchen wil / ſol es abgenommen werden / wann es noch bluͤhet. Von den Samen. Anffheift Griechiſch Karradı Lateiniſch Canna · ing Canapus. [I. Cannabis ſativa, C.B» Cannabis, Brunf. Match. Ang. Lac. Tur. Lon.Ad. Lob.Czf.Caft.Ger.major, Trag.fativa,Fuch.Cor- in Diofc.fecunda,Dod.mas,Dod.gal. II.Vrrica a- euleara folijs ferratis,C.B.Cannabis 55 fpuria,Ger. fyl.fpuria altera,Lob.ico.] Seehedemgi. Nıperländiich Kemp. Englifch Nempe.] . Welfch Canape-Franndfifch Cham —2 mo. Boͤhmiſch Konope. Von der Natur/ Krafft/vnd Eigenſchafft deß Hanfts ESföriben Galenus Macthiolus, Ruellius vnd Leonhardus Fuchſius, daß die Hanffkraͤuter gar higigerond truckener Natur ſeyen: Aber Hiecon mus Tragus wil / ſi ſeyen talter Complepton. Innerlicher Gebrauch deß Hanffs. wird der Hanffſaamen gar nicht in Leib gebtau⸗ en es (chreibt Galenuslib.1.de alimentis daß der Saame gar ſchwerlich koͤnne —— K Das Ander Buch / von Kräutern. A den / ſey beydes dem Magen vnd Haupt ſchaͤdlich / vnd F iud uut mache ein boͤſes Geblut. — Paulus Aginera ſchreibet / daß der Saame fo fehr hhghßtruckne / vnd die Winde zertheile / daß er auch die Krafft der ehelichen Wercken vertreibe / vnd hinweg nemme / wie ſolches auch Galenusllib.7.de fimpl.me- dicam.facult.bezeuget. Auß dieſer Vrſachen fehlen die Weiber / welche den Kinderen / ſo mit der Fallendſucht beladen / offt Hanfffuppen zu eſſen geben / weil dieſer Kranckheit vr⸗ ſach im Haupt iſt / vnd der Hanff das Haupt be⸗ chwehret. R St das Reiffenim Leib: Nimb Hanffförner wie o viel du witt / waſche din Staub mit Waſſer ab / geuß guten weiſſen Wein darauff / vnd ſiede es biß die Koͤr⸗ B ner aufſfſpringen / mach ein Milch darauß / von deren nimb einen warmen Trunck zum andern vnd dritten⸗ mal / ſo wird das Reiſſen gelindert. Der Saamen in Milch geſotten / vnd gang warn getruncken / vertreibet den trucknen heiſſen Huſten. Der Hanffſaamen macht / daß die Huͤner viel Eyer legen / auch mitten im Winter.) Euſſerlicher Gebrauch deß Hanffs. DI: rohe Wursel zerſtoſſen vnd übergefchlageny —* heylt was vom Fewer verſehrt iſt: oder das Kraut jerſtoſſen / mit friſchem Waſſer angefeuchteriond uͤber⸗ geſchlagen / iſt bewehrt / ſoll offt erfriſchet werden. Wider den kalten Harn: Nimme zwey oder drey a horn. haͤnffen Wiſchlein / ſeud eg in halb Wein vnd halb — — c fahren / als warm mans leiden kan / vnd laß man dar- nach den Harn von ſich.] Die Wurgeln deß wilden Hanffs in Waſſer geſot⸗ Si _ en ond libergelegt/fänfftigen vnd lindern die Hitz / zer⸗ —. theilen die Geſchwulſt / vnd verzehren die harte Knoͤpff der Gleychen. Welchen Weibern die Mutter auffftöffe,denen foll wan Hanff anzündenyond für die Nafen halten [fo ſtehen fie bald widerumb auff.] Von dem Safft deß Hanffs. Uellius ſchreibt lib.3.de natura ftirpium,c.27. wann man def Saffts ein wenig indie Ohren tallesfordde er die Wuͤrm darinnen / loder anders / daß darein geſchloffen iſt]) und führe auß alles was darin⸗ nenfen.&s fol aber der Safft auß dem gruͤnen Kraut j gedruckt werden/ond warm eingelaſſen. l Thut ſolches — Wunden vnd offenen Schäden.) oil, Erift auch gute wider die Schmerzen der Ohren / entweder fuͤr ſich ſelbſt / oder mit Roſenoͤl eingetropffet. Von Hanffoͤl. Des Del wird von dem Saamen außgepreſſet / Ohenghpe, D Hyd dienet fonderlich wider die Gebreſten der Oh⸗ ren / als wann —* —— verſtopffet ſeyn / ſo tropffe er warm darein. Aiſo auch wen die Ohren ſchwuͤrig werden der treuffe Hanff darein / fo treiber es die Jenchtigkeit her⸗ auß / doch ſoll es etwas warm eingegoſſen werden. Es iſt auch gut zu den harten falten Geſchwuͤlſten.) Das XII. Capitel. Von Scorpionenkraut oder Krebs⸗ blumen. S werden der Seorpionfräuter etliche Ge⸗ ehlet. . Das erſte / ſo groß Scorpion⸗ an, —— wird / hat ein ſchlechte geringe Wun hel / mir wenigen Faſeln behencket / auß welcher der Stengel lmit vielen Gieychen] erwachſen / mit we⸗ — —* welche ſich den Baſilienblaͤt⸗ aern vetgleichen / allein daß ſie gröffer ſeyn / weiſſer vnd Waſſer / vnd laß den Dampff gegen den Gemaͤchten H I. Groß Scorpionfrant, Heliorropium majus. 0; I. Klein Krebsbtumen. ‚HeliotropiumminsL rauher / lwenden ſich mit der Sonnen: ] Oben am Stengel uͤberkommet es feine weiſſe oder blei Blumen / anzuſehen wie ein Scorpionſchwantz die Blumen ea rei anbeyden Seiten der Stengel kleine / grüne ond ranhe Knoͤpfflein / da⸗ rinn der Saame verſchloſſen ligt. ; II. Dasander Geſchlecht / die flein Krebeblumsift m. der erſten wie C. Clufius ſchreibet / faft gleich aufge, Hein Rreber nommen daß es kleiner iſt feine Aeſtlein feynd ſchmal vnd ſchwanck / gleich als in viel Fluͤgel außgebreitet / ein wenig rauch / ligen auff der Erden außgebreitet. Die Blaͤtter ſeynd dem vorigen auch am Geſchmack / Farb / Form vnd Geflalt ganz gleich / alle in daß fie klei⸗ ner ſeyn / den faſt aͤhnlich: Die öber. ſten Schoͤßlein der Stengel ſtehen gekruͤmbt wie ein lone tz / an welchen weiſſe Blumen er⸗ ſcheinen / ganz ordentlich nach einander geſetzt / gleich wie in dem erſten Geſchlecht / nach welchem ein brau⸗ Der vr — Waſch Krebeblumen Heliotropium tricoccum Plinij. — Nu, * RI ee EC Brandy hefftige Enziindung vnd Higder glie⸗ — der: zertheilt alleanfahende J Dioſcorides ſchreibt / das Kraut ſeye gut wider die Roſe oder Rortlauff / wider den Brandy wider die har⸗ harce War, tt Warren / Condilomata genennt / wider die Blut⸗ Drasfänig, ſhwaͤren / vnd andere Hinige Geſchwoaͤr / wann man die Blaͤtterlzertnitſcht]wie ein überlege, Es werden auch diefe Kräuter nuglich gebraucht in den Clyſtieren / dann ſie die Natur sum außfuͤhren er⸗ reisen, — dem Lendenſtein geplaget ſeyn / die ſollen dieſes Krauts auch in dem Wannenbad gebrauchen / dann es hilfft jhnen gar wol. IdIn dieſem fahliſt gut / daß man jhm ein Zuſatz ge⸗ be / als da it Raͤttich / Kreen / Kreſſen / Peterſilg / vnd a Ba ſtuͤck mag man in Wein ſieden / vnd warm über die Blaſen legen / alsdann treibet es den Harn kraͤfftiglich Wirwol das Kraut mit ſo viel Brunnenkreſſen in Wein geroͤſt / vnd warm uͤberge⸗ legt / den Harn ohnegweiffel treibt / vnd auff den banch geleget / ſullet das Grim̃en / fo fern Feine Verſtopffung vorhanden iſt Grimmen. Mit Bonenmeel / Pappelkraut vnd Waͤinenkleyen © Grand. in Del und Wein geröft/ Pflaſtersweiß uͤbergeleget / D peyfer die gerfnitfehte Spannadernjond die zerftoſſene I Maͤußlein. Das Kraut mit Eſſig wol zerſtoſſen / vnd warm uͤ⸗ ber das Enterocelas gelegt / iſt ein bewerte Artzney. Rorlauff _ Der Saamen mit Haußwurtz geftoffen/ vnd mit Eſſig vermiſcht / vnd uͤbergeſchlagen / loͤſchhet das Rot⸗ guten Die Wunden heylen bald zu ſo man die duͤrre Blaͤt⸗ ers Pulver floftz in die Wunden ſtrewet etlich Tag nach einandery es fügtdie Wunden zuſammen / vnd aaͤſt kein Hig darzu ſchlahen .) Hewmonat ſoll man dag Kraut ſamblen / vnd xDin Balneo Mariæ außbrenn iſt für alle jnnerliche Geſchr a gehende Geſchwaͤr / dieſelbige zu zertheilen. So mans Snnertihe schen Tag nach einander jedesmaldrey loht trincket / Suicder Bere eröffner die Verſtopffung der jnnerlichen Glider / als Leber / Milgy Nieren vnd Harngaͤng / vnd fäubert fie iſt vnd an, — von aller Vnreinigkeit. Benimbt auch den Weibern den Schmertzen deß Mutterwehes / treibet den Harn vnd gebuͤhrliche Reinigung jhrer Blumen/milcerer — nee Huſten Diefes Waller if gut denen fo flärtigs huſten / vnd nicht fönnen außwerffen. _ Srießtreibt, Mit Hanı waſſer und Betonienſyrup einge⸗ —— — — verſtopffte 141493 ; ereiben. G Die jenigen fo mit dem Stein/fiienemtichaber mit welches getrun⸗ K D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / F Euſſerlicher Gebrauch, 8 Angeficht offt damit gewäfchen/macherdaffer, Die fehön vnd flar. * Finder Mir Manlbeerfafft oder Roſenhonig vnd dergfei, hen vermifcher und darmit gegurgelt/ loͤſchet die Hig Er aus vnd zertheilet die anfangende Gefhmuif deſſelbigen. Pr Ein wenigin die Ohren gethan / miltert das heffi Ofrtfeg Ohrenſtechen / vnd ſcharyffen Schuͤß we Zum Brand fovon Waſſer / Faͤtßte oder Metall Bram, geſchehen / mit leinen Tuͤchlein übergelegt /iffesnug; Stimm Kuͤhlet auch die fliegende Higder Schöne. ö we darmit gewaſchen / vertreibet allen böfen GrindySlechten/Zittermähler/den Kindern mitwei- chen leinen Tüchlein übergeleger / wann fie die Mäge Fiecmäpe, a mit dieſem Kraut gebader ift es dienſt ⸗ hit in ug, Von dem Safft vnd ſeinem jnnerlichen Gehrauh. Linius ſchreibet / der Safft feye gut den Sumgen- tungafg füchtigen,fonderlich aber wider den alten. Huſten ice auffüij.oder ittj,lor ſchwerl Abends und Morgens an ander Tags eingetruncken / auch Bruſtſyrup dazn ge than / benim̃t auch dag ſchwerlich athmen / Jeingenem⸗ men / fuͤrnemlich aber da man jn mit Hufflattich waſſer oder mit Hyſopwaſſer eintrincket. Mit Wein vermie -· ſchet und getruncken / iſt über die maß heylſam / fuͤr alle Ween Innerliche Bruͤch vnd Verſehrung / es ſeye von ſchla⸗ Terfiprung gen / fallen / ſtoſſen oder dergleichen be Camerarius [ober den Saft auch re vnd den verhaltenen Harn / auff fechs loch eimgenom⸗ mg men. [In welchen vnd den Lendengrieß ein Syrny darauß gemachet wird. Euſſerlicher Gebrauch deß Saffts: B wann man den Safft in DIE gprygum 2 * —4 Ohren treuffe / ſo benemme er den Schmerzen Deßgleichen ſaget er / ſey er gue [mit Honig] wider gig die higige Geſchwuͤlſt deß Halß oder deß Schlunds ⸗ vnd der Mandeln / den Half damit gegurgelt / vnd uf 7" ſerlich angeſtrichen. Der Safft mir Roſenoͤl wol vermiſchet mehret Serien den gebrochenen Adern der Waden. Adernder Mir Cffig zerſtoſſen / vnd alfo warm übergefchlageny miltertden Schmergenson den aufffchwerenden brů⸗ hen fräfftiglich, : Diofcorideswil/wan man den Safft mit Bleyweiß Kotaufs vermifche und anftreiche, fo vertreibe erden Rotlauff / ift aber nicht wolzu wagen. Er fol auch heylen alle zudem _ flüffenden Grind / vnd freffende Schäden, lglechten Diyen Zittermähler vnd dergleichen, fo fie darumb beſtri · chen werden / vmb das willen foll man junge grindiae eg die Maͤgerey haben / in diſem Kran Safft mit Bockeunſchlit vermengerpnd übergels- Bot get / iltert die Wethagen deß Povagrams.] Das XIV. Capitel. ke Von Bingelfrane: u. Bo) — ade As ara pe Maͤnnlein / dasander dag Weiblein genen net wird. 1. Das Maͤñlein / wie Dioſcorides „rm fhreiberrhar Blaͤtter den Baſilien aͤhnlich / vnd for- gramm | mieret wie die Blaͤtter am Krane Tag vnd Nacht/ al. lein daß fie etwas kleiner ſeyn / vnd an dem Vmbtreiß zerkerffet / vnd an Farben — — Wurtzel iſt ſchwach auß welcher ein ecketer ſtengel waͤchſt / mit an⸗ dern Nebenzweiglein vmbgeben / ſo viel Gewerb an ſich haben / neben denen es feinen runden Saamen uͤber tompt / ſo etwas rauch iſt / welches zwey Koͤrnlein ei hars — | Ps | hart neben einander gefeger: Der ſtengel waͤchſt ziem⸗ 1 tich hoch. TI. Das Weiblein iſt dem Maͤnnlein etwas | —— gleich an Wurtzeln / Stengeln vnd Blättern / allein daß die Blaͤtter etwas gruͤner ſeyn / auß den Gewer⸗ | ben wachfen fanae Stiele 7 mirzufammen gerrunge- / nen mofecheen Blumen / faſt wie ein Träubleiny wel⸗ che von Saamen abfallen. Sie wachſen gern an ge | bauwten Orten / als inden Weingaͤrten / da man fie | biß weilen mit groffer Menge finder [daß auch zu zei⸗ ten der Wein den Schmack von jhnen an fich nimbt.) Sie blühen im Auguflo. 7 d Wonden Samen. B Inzeltraut/ Mercur iuslraut vnd Kuͤhkraut heiſt > Awslons.sateinifch Mercurialis, quiaa Mercu- rio dicicur invenra.[I.Merculiariszeiticulara five mas,Diofc.& Plin.C.B.Mercurialis,Brunf. (cui& _ - Parchenij 6.{pecies) Trag. mas;Ang.Matth. Fuch. Dod.Lac.Gel.hort.Lon. Ad. Lob.Caß.Lugd.Ger. Cam. mafcula, Tur. Cord. fructum ferens,Cxs. " Phylionarrhenogonon Theoph. Cord.in Diofc. II. Mercurialis ſpicata five feminaDiofe.& Plin. C.B.vulgaris& 1. Trag.feemana,Ang.NM art. Fuch. Dod. Tur. Geſ hort. Lac. Cord.inDiofe.Ad.Lob. Caſt. Lugd. Ger.florens, Cæſ. Phyllon Theligo- non Theophr.Cord.in Dioſc·] Welſch Mercorela. helcruyt. Engliſch French Meramie. deß Bingelkrauts. — B ngeltrant it warmond trnclen imsrfienÖrad, SSalenss ſchreibet / daß es eine Krafft habs zu zer⸗ ra, Y \ofcoridesfihreiber lib. z. cap.ı84. wann man Foiefe Kräuter / wie andere Kochträuter bereite Ind elle fo erweichen fis den Bauch / vnd treiben zum Franßoͤſiſch Vignable.[Mercuriale.) Spanifch Mercuria | El. Böhmifch Plana Bapılifa- Merländifh Bing. x Von der Natur Kraffeond Eigenſchafft * | _ Innerlicher Gebrauch deß Bing \ - Das Ander Buch/von Kräutern. FE Bingelfrane Maͤnnlein. Mercurialis mas. 941 Bingelkraut Meibtein. Mercurialis fremina. Kraut in Waller ſiede / vnd die Bruͤhe davon inde, am, fo treibe fie die Gall vnd⸗ r durch den Stulgang. Waffer rei Ruellius faget / daß fie die Bruffvon alfericy Vn⸗ raht entledigen / aber fiefeyn dem Magen ſchaͤdlich. Dioſcorides ſchreibet / wann das Weible zerſtoſ⸗ ſen / vnd den Frawen nach der Reinigung in die Mut⸗ ter gethan wird ſollen ſie Toͤchterlein empfangen / vnd —— herwiderumb das Maͤnnle / der geſtalt gebraucht / ſollen empfangen. ſie Knaͤblein gebehren. Gleiche Wirckung ſoll auch der Safft haben / mit ſuͤſſem Wein nach der Reini⸗ gung getruncken. = — Euſſerlicher Gebrauch. es rühmet Hippocrates dieſes Kraut hoch in den Weibricer _ Gebrechen der Weiblichen Geburtglieder / danner —— ſchreibt / wann man das Kraut mit Honig / oder mit ee Roſenoͤl / oder aber mir Veielol für die Schaam halte, Nabacbırt fobringe es den Weibern jhre verſtandene Zeit wide, — rumb / vnd locke herfuͤr die andere Geburt / I man ma⸗ cher auch Mutterzaͤpflein von dem Kraut mit bemele 4... ten Oelen / Bäder Baͤhungen vnd dergleichen/weib- ge licher Geburtgliedern nutzlich.] Wider das roͤpffling vnd brennende harnen hat Zröpfftung er das Kraut uͤber die Blaſen legen laſſen. Be. Es wird auch diß Kraut gar nnglich inden Cly⸗ ſtieren gebraucht / vnd ſonderlich fo man es friſch haben — reitzet _ zum anßtreiben. J Sie werden auch euſſerlich auffgelegt die hate Ge, Farte Bes Being 9 ai E Von dem Safft deß Bingelfrauts vnd ſei⸗ nem innerlichen Gebrauch · Aus dem frifchen Kraut wird ein Safft gepreßt / Yurgieren, welchen man mit Honig abbereitet / vnd eingibet den Leib zu eroͤffnen und zu purgieren. Eufferlicher Gebrauchdeß Saffis. ben. Bruſt reinis gen. J —5— har den Taubſuͤchtigen Perſonen Vertohten den Safft in das Ohr getreuffet / vnd darnach mit altem Beit beſtreichen laſſen Hat das Gehoͤr ſollen widerumb bringen. — — Aaaaa [Wann ’ 942 D.Jacobi Theodor Tabernaemontant / * Wild Bingelkraut Weiblein. * Mercurialis ſylveſtris fœmina. xWann einem Waſſer in die Ohren tommen wer / F der nem̃e den Safft / vnd tropffe hn warmlecht in dag Ohr / bringet jhn — wider zu recht. In Nabel ge⸗ rieben / bewegt zum Stulgang. Kespff Soll auch alle vngeſtalte Kroͤpff wie auch die Zit⸗ Biacıfeten. terflecken vertreiben / mit Eſſig vermiſcht vnd auffge⸗ m in" ſchreiben / daß miedemSafft auß dem Bin geltraut / Eibiſch vnd len / die Haͤnd wol gerie⸗ den man koͤnne in ein geſchmeltztes Biey greiffen. Von dem Honig ſo davon gekocht wird. Au⸗ diefem Kraut pflegt man ein Honig su machen/ nemmen darzu deß außgetruckten Saffts tij. Pf. deß beſten Honigs anderthalb oder zwey Pfundy iaſ⸗ s alſo mit einander einſieden / zur Dicke eines Sy⸗ welchen den Eiyftieren gebrauchen. Don dem gediſtillierten Bingelfrautwaffer. nn in. ut in feiner vollkommenen Bluͤht iſt / —— ten men wol vnd klein zerhacken / vnd vu (hwarke — zuvor mit firnem guten Wein beſprengen / alſo erbaͤtzen laſſen / vnd mit fieiß diſtillieren. Welches dann den Bauch erweichet / am Morgen nuͤchtern auf ij.tor getruncken / treibt auß die groben / zehen / verbran⸗ ten Feuchtigtei / die Ballen vnd fehwarge Cholera, Sep, Indie Naſen gezogen / reiniget das Haupt / vnd trucknet es von den herabfallenden Flüffen ‚die ſich in die Augen / Ohren / vnd Naſen ſetzen / vnd die Sinn⸗ olichteit verhindern. Sihioer Mit reinen leinen Tuͤchlein übergefchlagen / tuͤhlet H den hefftigen hizigen Brand: vñ mit ein wenig Wein en wermifcher 7 iſt gue die alten faulen Schäden sureint, gen vnd heylen.] Das XV. Capitel WVon wild Bingelkraut. * Wild Bingeltraut Maͤnnlein. * ee — mans As Wild reg vnaleich / allein daß fie nicht fo hoch waͤchſt / ſo — — diinner/ Die Ser B etwas groͤſſer doch weniger: Die — weiß ia" echt / ſo ſehr vmb fich Freucht. Dieſes iſt auch zweyerley: das Maͤnnlein mit zwey · fachen Huͤlßlein / mit zweyen Koͤr ulein ſo rund findy vnd blaumfarb. Das Weiblein mit zuſamen getrun⸗ genen Bluͤmlein / wie ein klein Traͤublein: nach dem Meyen verwelcket das Kraut / ſo in den hohen Waͤl⸗ den / oder in den ſteinechten Rechen waͤchſt. Vonden Namen vnd Natur deß wilden Bingelkrauts. Fr Bingelkraut oder Hundskoͤle / wird schaften: für der Griechen KurorgauCn, $areinifch Mercu- zialisfylveftris & Brafsica canina. [1. Mercurialis monrtanatefticulara,C.B. fyl.Trag. Lon.quæ Cy- nocrambe,Gef.hort.mafcula ſyl. Cord. hiſt. Thal. Cynocrambe, Matt.Fuch. Dod.Lac.Ad. Lob.Mer« curialis altera vel montana, Cæſ. can i na mas,Co=.. lum. II.Mercurialis montana fpicata,C.B.canina femina,Colum.fyl.femina,Cord.hift. Thal.Cy= nocrambe f.Mercurial.fem.fyl. Cam.Cynocram- befamina,Eid.ep.Marr.] Niderlaͤndiſch wild Bin⸗ ghelcruydt. English Wilde Mercurie. Frantzoͤſiſch Choux de chien, Mercuriale ſauvage. Welſch Mercorella da,Caflanaria.Spanıfd) Vercaperrana. Das gang aut hat einen vnlieblichen Beruch / vnd iſt an der — Wirckung faſt dem vorigen gleich. — Das XVI. Gap. at Von Welfeh Bingelfraut. das Männlein vnd das Weiblein. 1. Maͤnnlein har ein harte holtzechte W Que Bingelkraut iſt auch zweyerley / —2 end iſt / und in viel —— —— kleinen ingers dick: An ein — 83 gelentſteht / eines Schuchs hoch / biß⸗ ee ee Kae Bee yes een ſauwerlechten vnd geſaltzen ſchmacks / — E Das Ander Buch / von Kräutern. 943 A L Bed Bingelfrant Männkin. B grüne e Blumen wachſen fo hart zuſam̃en ges Phyllum marificum. trungen ſtehen / nach welchen der Saame gar langfam ——— * pfleget zu gerathen / runden Huͤlßlein ver⸗ borgen ligt. Sie wachſe IE Apbensfeinchte Orten / Wegae — — 5 A, vnd zum Vnderſcheid wird das erſte gen en⸗ net apferdyover. Das au YOnAdyoron,sateinifch P hyl- fum.[1Phylion refticulacum,C.B, Phyllum,Mart. mas feu —— mariparum, Ad. Arrhe- nog .ico.Lugd. marificum, hiſp. & — ob.Dod.Caft, IT.Phylion “ m⸗ © C.B.cheligonon,Dod.ico.Ad.Lug.Ger. Caft.Spanifch Terva de SGuiteria, - x J Bon der Natur / Krafft vnd Eigenſchafft deß Welſchen Bingelkrauts. DIE Kränterfeyn eines ſaͤuwrlichen vnd gefalse, nen Geſchmacks / kom̃en mit dem gemeinen Bin⸗ gelkraut gantz überein mit jrer Krafft vnd Wirckung / ſollen derwegen auch auff gleiche weiß gebraucht wer⸗ den / wie die gemeine / darvon im vorhergehenden Ca⸗ piteli gehandelt worden. [In Spanien bey den Salmanceren wird dieſes 3 ſer darinn das Kraut wol geſotten / dem Vieh ge⸗ yon einem tanben Hund gebiſſen / mit groſſem ur in Granata brauchens fehr a — we: — — Das XV. Sapitk 2 N, | Don Braunnellen.. 4° L Braunnellen. Erunelſ⸗ > fümacksjangufeheninieo die — ſchen den @ Gel.horrt. inifcum, Cluf-hift hifl.feminas u * ar Blaͤttern ond Gleychen wächft ein kl ein N Aan welchen ein doppeles adhes rundes Hilfe Er merdengemeinifehen 1 2 0 Feinpkeper/im welch ——— — füge, hatcin drinne Praamnetm | wie in der Wolffsmilch. % Burgelmit vielerdurmen härigen Wur⸗ | — — U. Das Weiblein iſt dem andern gantz gleich / al. gzeln vmbgeb darauf ein vierecketer ranher Stengel nsfein gemeiniglich wächt afteinee Spannen hoch / [vnd zu zeiten hoͤ⸗ Sen —— ie I nd Fu * die: gr nen 4 ſich den —— | I ———— I a etwas rauh * * > Aoasa ü — RR —* + * — — f langlechte / geaͤhrte / blauwe Blumen / gleich wie Stoechastraut. 11. Das ander Geſchlecht hat ein ſchlechte duͤnne wachſen / an welcher Gipfel weiſſe Blumen nen: * Die Blätter ſeyn den vorigen bey nahe glei > Ayers me fpisigen Salbeyblaͤ en / aber die obern bif —— tieffzerfchnitten.] Il. Das dritte Geſchlecht hatein 7 Wurtzel ni III. ⸗ rn] ob am ——— uͤberkompt es ein — Dez Drau Wurtzel / darauß zween oder drey ſchmale Stengel er ⸗ D. Jacobi ————— II. Weiß Braunnellen. Prunellaälba IL © III. Braunnellen, — _ Prunella 1m * Von —— — — vnd ige der Braunnellen. — Braunnelle iftein wenig bitter / wird derwegen für warm vnd — ſie ſaͤubert vnd hefftet mſammen. Iſt ein Be nr innerlich vnd eufferlich zu gebrauchen / dann es ſan iglich heylet / vnd miltert alle De 5 Innerlicher —— elle. BRaunnelentraut in Wein oder Waſſer geſot · then ten / vnd darvon getruncken / heylet glle —— 6 — Pa. ar tr Hr vnd euſſerliche Verfehrung. —— Bripenmag Dee" eyn 5 auch getruncken werden in hefftigem Leibwehe U0D Bee den erften auch etwas glerch / allein daß fie etwas lange Grimmen von Berfehrung der Daͤrm verurſachet. Er fecht feyn eineszufammentehenden Geſchmacks An Das Kraut geſotten / mit Mandelölond Granaräpfe; > dem Gipfel der Stengeln erſchemen ferne geährte (en Safft vermifcher ond genoffen/ nimbr denhirigen . > Blumen den erfien gang gleich / allein daß diefe mit Huften.] Mir Honig gerrunefen/iftgut den je⸗ Ed ſeyn / als wekghienfarb, roht — ein — verlegte Jungen — derlich fo man Ehrenpreiß dar zu thut / vnd iſt gut den ee m fäleßecnmchr anna —* jenigen / ſo vnterſich geblut haben / dann es zertheilet —— * — ſolcher Tranck dag gerunnen vnd geliffert Blut / vnd gam⸗ Sie wachſen auff Wiefen er iM Birdn: > un w * a ee np in den Brut au — Rechen / J blühen faf den en gen Blaetlein werden must im Salat. 7. * Von den Namen. * ade) IL BRReaunnelen hat jhren Namen / dieweil ſie zu den Euſſerlicher Gebrauch der Bat ; Braͤunen derungen gardienftlich iſt / wird auch K Weéehber eine euſſerliche Wunden hat / De gt aenenner Gottheyl / wegen Ihrer en Kraf Braunnellenkraut in Wein und Waſſer ſieden / B® vnd S-Antonij.Rraut.Sareinif 2. Confo- od die Wunden off mit außwaſche ſo heyletſie lida minor. [I.Brunellamajor folio non diffe&to, CB. Brunella, Brunf. Dod. Lob. Prunella, Fuch. Ang. Ad.Cz[.Lugd.Cam. Ger.vul garis& 6. Trag. Confolida minor Match.minima, Cam. Sym ıphy- tum perrzum,Lob.ico. Il-Brunella folio lacınia- ” 10,C.Baltera, Dod. Prunella (ecunda,Gluf.pan. &, hifl.altera hirfucior, Cl. Lobelij, Ger. $ ‚mphy- ſchwulſt / Geſchwaͤr oder tum petræum, Lob. ]Welfch [ Conſolida min⸗ —— nen — — bald. Wer die Bräune oder. fönften einen böfen Mund grän. oder Halß hat / der ſi ſiede das Kraut in Honi vnd gur Halß offt mals darmir/ ſo wirdjhmge . (fen.[Ran auch zu anderer rt Gebrechen nuslich "gebrauchen. werden / als fuͤrnemblich i ee u > Mir Efiig — DasAtnder SndyvonArdutern 945 Don Braunnellenwafkr. - — r D Brauunellen ſollen im Brachmonat / wie die ðGuldenguͤnſel / welcher Zeit ſie vollfomlichen di n efaniber werdenihernadherfien zerhackt gebi net werden / oder mit gutem Wein beſpreuget / ein ta „od zwey mal wol geheberbeint werden / nachmalg gedi» _ Welches Waller in allen erzehlten Mängeln iervmafenkun au anmürigsngebranchen. _ "das Seitenſtechen / Geſchwaͤr imfeibiftes ut / wo mans Morgens Nittags vnd Abendts jedes — ‚malauffvier loch trincket / wehret auch den Ohnmach- Hertzen. Stillet das een Der —* verurſachet. innen Bine vom falle en ofen * l B Fi re G A.’ die Sprach gelegen ift: ſoll auch die Bruſt er⸗ raͤrmen / das eröpfflecht harnen men.] PER Es wird diß Waller fehr gefober wider die Bräune im Half vnder der Zungen, war man fich damit gur- gelt / lvnd etwan ein wenig Rofenhonig darunder ver, vnd deß Tags vielmal den Mund ſchwenckt: der deß Tags vielmal auch etwan ein wenig Roſen⸗ honig / Maulbeeren / oder Nußſchelffenſafft darunder ar ‚a Ar en Sahmary Mund halter. gut die verdorꝛrte Zung rg — — te vnd Baſilien oder ſaamen darinn einbaͤitzet / = roh wnd / vnd Die Zung darmitbe- Fe f oſtrichen er Befhrung ¶ Es ſoll aber diefeg © ei ee Has >= be 9a. rungen DaB nalßg “ \ a Fo Derfrng Mer fe 0 TE wer II. ———— a} im Ih — — Confolidamedia IL. + chen / vnd ober gleich eine euflerliche Wunden hat / ſol * er doch ſtaͤtigs davon trincken vnd die Wunde [fis ſey alt oder neuw damit außwaſchen. Von dem Braunnellenſafft. Bunden, er Safft wird auf dem grünen Kraut ges ee preffer. Es wird dieſer Safft auch eufferlich und innerlich zu den Wunden gebraucht / zu dem Breñen —— and Verſehrung deß Sn. Wer einen ti uͤberkom̃en hette / der laſſe jhm dieſes Saffts jederzeit ein treiffen / “er Stich von Brunda 1 4 Leonhardus — — wann man den Ba. Saft mit Effig vnd Rofenölwermifche, vnd darnach über die Schläff lege ſo lindere es die groſſe Schmer⸗ tzen deß Haupts. rung [Seftoffen mie Apoftemfrant vnd übergeleget/ zei⸗ tiget es die Carbunculos, vnd heylet die — Ban XYIl. Sara. | Si cken, we as — 4 gleich / welche ſich — — —— K ger ſtengel entſtehet / mit viel ee, > ser fine ame Zhımen Deren rich wichenden —— — Blaͤttern ei er ie ähre wie dt Braunnellen.Manfindficauchmickeib. I. Dasdri — — >.» farben vnd gantz ſelten mir gelben Blumen.] adden. A i u » 1. Das ander eift dem erſten an Wars ıbtielen Stengel mit langen fpiign gen vnd ſtengeln / wie auch an den Blaͤtrer i — gleich ell zerkerfft und gang vn⸗ allein daß oiefelbe gröffer/ breiter vñ rauher ſ —2 gleich be ‚m geſetzet: Be En ‚Wuͤlltraut / ſche am Gipffelfeine runde Blumen / welche —X — oben D. Jacobi Theodor Laberiacmontant IV. Guͤldenwundkraut. Confolida aurea IV. 946 _ A un Bafertbundfeäu. Confolida paluftris III. B N \ c h oben herumb fg) An Form vnd Ge⸗ heylen: IHeyd uſch Mundkraur] Sonnenblumen, flale ver aroffen Moaßlieben gangähnlich. $ateinifch Confolida aurea, [IV.Virga aurea angu- IV. vierte Gefchlecht getvinnereinenrumden ftifolia ferrata,C.B. Virga aurea, Gef. horı.Solida- kan —* Nebenäftlein/deren erliche 80.Ang Solidago Sarracenica, Tıa rag. Fuch.Dod. —J— * —588 griin foie ver Benfuß feine Eon.Ad.Lob.Lugd.Herbadoca,Ger.ico.) er er ſcynd groß ondgerkerffe den Weivenblättern Wonder Narır/Rr. der 6b: Am Gipf der ſtengel erfcheinen bleich⸗ Guldengunſel vnd Wundkr gelbe zug welche endlich verfliegen wie der Lattichſaame. Has einfafechte Wurzel / welche wie Lonicerus ſchreibet / jährlich von neuwen außſchlaͤget mit rohtfarben Spargen/ eines ſtarcken wilden Ge⸗ ruchs. p # Von den Namen. Gludenguͤnſel wird Lateiniſch genennet Confoli- + = da media Solidago, item Solidago Sarraceni- £a vnd Conſolida Sarracenica. [I. Confolida me- dia pratenlis czrulea, €.B. media,Brunf.Marrh. Fuch.mediamajor, Thal.Confolida media&Her- ————— Kraͤuter alleſampt zu * Verſeh ⸗· ungen vnd Wunden gebrauchet / gleich wie die une, Braunnellen/ beydinnerlich und auch euſſerlich / wie im vorigen Capitel vonder Braunnellen iſt vermeb zu5 Dnbfäfk, der worden. Etliche brauchen fi auch zu den alten vnd —— 1 faulen vmb ſich freſſenden Schaͤden. [Die Guldengunſel iſt auch gut für die —— vnd Verſtopfſung der Leber vnd deß Miltzes / heylt die mn, jnwendige Wunden vnd die Darmbruͤch / treibt den Harn. Der Safft wird in die ſaule vmfreſſende ſchaͤ⸗ — den offt gethan / vnd das jerſtoſſen Kraut dariiber — ba Laurentiana;Caft.Prunella cærulea, Tra g-Bu- * € & gula,Dod.Cluf.Lugd.Ger.Bugula &Prunella qui- on atur vnd iigenſchafft des at bufdam,Ad. Lob.ArtheticaPandettarij,Ang. Sym- E oder Heydniſch Wundkraut. phytum medium,Lon.Chameciflusquorundam, Lugd.Chameciisi alterum genus, Cæſ. 1.Confo- lida media pratenfis purp.C.B. media purp.Fuch. media minor, Thal. Prunella ea — Trag. Bugula cafnei coloris REN af. Ealbo,Ger.] Welſch Marondola, Sransojifeh Bugula Mi gemeiniglich alle Wundfräuter aufder Zun⸗ IF gen ein wenigrand) find vnd cine zufammenzte- hende — * an jhnen gemercket — m. auch an diefem gefpürer : derohalben diß an 2 liches Wundfraut vnd trucknender N — 1, fan jnner vnd auſſerhalb des Leibes gebra der Buglum. Boͤhmiſch Swalnijf — ¶Fran · denszu allen Wunden ftich/fante boͤſe veraltere Böfifch Herbe an Charpentiers: Niderlandiſch Sene⸗den vnd Fiſtel wie der Sanickel: vnd wird ſonderlich grocn: Engliſch Bugle.] in die Wundtraͤnck gebraucher. Wie zum theil vnden Das dritte Geſchlecht wird gemeinigfich genenner im Cap. von dem Wintergruͤn / zum theil in dem erſten Waſſer wundkraut Conlolidapaluftris, diewerl es ¶ Theil im Capitel von Samckel iſt angezeiget worden. bey den Waſſern funden wird. [lil,Conyza paluſtris Welcher geſtalt aber die Wundtraͤnck ſollen bereitet 4 ferratifolia, C.B. Conyza aquaticafol.ferrar. Gef werden / it zum theil im erſten Theil vnder dem Sani⸗ — . — Thal. quatta, — ckel angezeäger wor den / wird auch in dieſem Buch bey atracen ica,Ger. LinguamajorDalechamp. dem Bi darvon gehandlet. — Engliſch Sagen conſeund / Saracenes Dih Kr auch das Bluten vnd Bauch⸗ —2 Woundwoort.] fluß: Heyletd ee deß Halß vnd Munder / Das v erte wird genennet Gldenwunderaut/ von bringt ollene Zoͤpfflein PER — wegen ſeiner groſſen Krafft dig es hat Wunden zu befeſtiget Naclende Zäht, Zu Banien. das gefloffene Pulver in die Wunden vnd aͤden gethan / welches ſie reiniget / vnd fuͤrdert ſie zur Hey⸗ lung. Dan pfleger auch ein Salben darvon zu machen: dar zu nimbe man Heydniſch Wundkraut vnd Sani⸗ ckel / jedes gleich viel / vnd laß es mir einander in Wein ſieden / trucke es dann auß: Zu dem außgetruckten hue Meel von dem Saamen der Siebengezeit / Boͤ⸗ Baumoͤl vnd ein wenig Wachs / vnd zur Salben ge⸗ * San⸗ ſotten. Dieſes heylet ale Wunden / vnd alte faule m Schäden Von dem gediftiffierten Waſſer. B den Blumen vnd der Woll auch geſaͤuberten Wurtzeln wol zerhackt vnd in gutem firnen Wein er⸗ baͤtzt vnd nachmals diſtillieret. Welches Waſſer zu allen Wunden ſehr heylſam auſſerhalb vnd jnnerhalb deß Leibs gebrancht / jedesmal auff drey oder vier loth Banden, brancht nicht allein die friſche Wunden ſondern auch veralte faule Schäden darınır gewaͤſchen / auch Tüch- Den. lein in diefem Waſſer geneger vnd auff die Wunden geleget / heylet das eſſen im Mund, vaung Das Waſſer heylt auch alle Verſehrung der heim⸗ E lichen Glieder Manns oder Weibs darmit gewaſchen vnd übergelsger.]. | Das XIX. Cap Don ungenkraut, Lungenkraut. — rulmonari. u. — | wurnaut. S——— Lungentraut iſt jederman wol bekannt / | naͤchſt mi weichen gerumpfiren löcherech- = ten über einander geſchoſſen ] Blaͤttern /b⸗ ben grůn / vnden aber weiß oder gelblecht / mit vielen Mageln befprenger/ vergleiche ſich fafteiner Sungen, Waͤchſt an Enchenbäumen/ [end Buchbaͤn · men]wie anch an den Stein⸗ — felſen. * — — ckin Vnſchlit vnd Reinberger Schmalg/ halb ſo viel an ſtatt deß Wundtrancks. Wird auch euſſerlich ge- Das Ander Buch / von Kraͤutern. A Zu gleichem wird auch gebrauchet der Safft oder F J De⸗ Kraut wird von Stengeln abgeſtreifft ſampt G H s 4 947 Don den Namen. Vngent aut heiſt in Satein Pulmonaria.[Mufcus pulmonarius, C.B. Pulmonaria, Trag. Match. “ Fuch.Dod.Gefhort. Lac. Lon.prima, Caft tertia, Cluf. pan.fungofa Lug. vulgaris, Thal.Pulmona- tia,Lichenis quoddam genus Cæſ Hepatica rerre- ftris,Gef.ico. Welſch Pulmenarıa. Fransejifch Herbe aux poulmons, Boͤhmiſch Plicnijf. [ Nıverländifeh Songereruyt. Englifch Sungwoort.] Von der Natur/Krafft vnd Wirkung deß Lungenkrauts. Vngentraut iſt ein wenig warmer vnd truckner Natur / wiewol es etliche für kalt achten wollen. Innerlicher Gebrauch. ES hat diß Kraut cin ſonderlich Sob überfommen/ Sunsensres zu den Gebreſten der Lungen / mann diefelbige F ſchwuͤrig worden fepnfp follman das Pulver mit Ho⸗ 113 vermiſchen / vnd wie ein Lattwerglein gebrauchen / oder aber das Kraut in Wein oder Honigwaſſer ſie⸗ den vnd davon trincken. [Die Viehe Aertzte brauchen es anch dem Viche zur Lungenſucht gepuͤlvert vnd mit Saltz vermiſchet] wi Es diener diß Kraut auch woltwiderden Huſten / Hufen, deßgleichen wider die enge Bruſt / wann man Aland. Ense wurzzel / Yſop vnd Fenchel darzu nimpt vnd in Honig⸗ waſſer abjeuder/ [oder das gebrannt Waſſer getrun⸗ een. Das Pulver macht man alſo: nimme $ungen- kraut gedoͤret / Anißſaamen / Fuchs sungen in Sufft ge⸗ doͤrrt / Fenchelſaamen / Suͤßholt / Alandwurtzel / Ing-⸗ wer jedes gleich viel / vnd beſonder geſtoſſen durchge» - reden / darzu genommen deß beſten 8 fo viel die andere fpecies wiegen / durch einander gemiſchet/ vnd fursund & wie ein Traͤſeney Abends vnd Morgens gebraucher/ ud — vertreibet das Reichen, öffnet Lung vnd Leber / vnd iſt Per» faſt gut zu dem rauhen Huſten.] Es wird auch ſonſten diß Kraut gebrauchet wider Pausräf. allerley Bauchfluͤſſe / vnd vnmaͤſſige Weiberzeiten die⸗ —e ſelbige zu ſtillen. Es wird auch gelobt wann nach dem heftigen purgieren der Menſch fich bricht und gar zu viel Stuͤl hat. Euſſerlicher Gebrauch. * Eriche ſtreuwen das pulver in die frifche Wunden / frirge Ban dieſelb ige bringer es geſchwind wider zuſammen / 9" vnd heylt fi. t Stiller das bluten innen end auffen / deß Pulvers Blut ſtellen. ein wenig in er — — —— * Faſche Ben, · friſchen zunemmenden aber denen fo vol. ier. ———— iſt es ſchaͤdlich Mit Wein geſotten darunder Honig vermifch® vnd durch ein Tuch geſtrichen an der Sonnen gedoͤr⸗ ret daß es hart wird / darnach gepůlvert / vnd diß Puls ige x, ver higige Geſchwaͤr mit Gerſtenmeel geſtrewet / (ein he) | 943 | “1. Schmalblärtericht Sungenfrant.. Pulmonaria I. an, A er | nigen Geruch: Wann fie gang seitig worden/fallen * fie auf jhren Hilfen gleich wie die Borzagenblumen ; Der ae gleich * an er Och⸗ fenzung. Seine Blätter ſeyn gar ſpitzig vnd rauch / den a faft gleich / außgenommen daß fie weicher ſeyn / auch nicht mit fo barterranher Woll befent: Siehaben auch feine Stiel daran fie hangen / fondern ſtehen vmb den Stengel herumb : Die vnder⸗ er II. Hirſchmangolt Weiblein. Pulmonaria Plinijfemina III. — D. Jacobi Theodori Tabernaemontani/ 11. Hirſchmangolt Maͤnnlein. Pulmonaria II. maculofa,mas. F ſte blaͤtter ſo vnden am ſtengel ſtehen / ſeyn auch rauch ſpitzig vnd ſchmal / faſt einer Spañen hoch. Die Wur⸗ zel iſt in viel dicke füißre Faſeln zertheilet / welche erſtlich —— darnach ſchwartz wird / eines füllen Ge, 8 11. Das ander Gefchlecht hat eine dicke / braune / . fäißte Wurtzel / welches dicke grobe Faſeln eines uchn e chen Geſchmacks / die Stengel ſeyn weich vnd haͤrig m | IV. Schmalblaͤttericht Hirſchmangolt. Pulmonaria IV. Plinij anguſtifolia. Das Ander Buch / von Kräutern. ar)? A wachfen anderthalb Spannen hoch / an welches i . ̃· I. Weiß Wallwurtz. pfel rauhe wollechte Huͤlßlein erſcheinen / darauß die Symphytum majus flore albo. 2 äneblawe oderpurpurbraune Blumenherfürfem» * FE 2 meny gleich wie an erlichen Schlüffelblumen/ oder an — der gemeinen Hundszungen / die Blätter ſeyn breit / rauh vnd haͤrig / mit weiſſen und ſchwartzen Mackeln befprengen wann die Blumen verfallen / get ein fehwarger Saame hernach. — III. Das dritte Geſchlecht Hirſchmangolt Weib⸗ pn. na er De get Beibr zeln /Stengeln / Blaͤttern vnd Blumen faſt gleich / al⸗ phycum we. — ur —* — - IN ED ER \ ur! de 7 im feiny wie auch Cluſius meldet / daß es bißweilen mit weiſſen Blumen erfunden wird. Das vierte Gefchlecht befehreiber Clufius.da \ Gimabik gg dem erſten Geſchleche be nahe gleich ſey / alleindaß — eg einen dickern vnd groͤſſer Stengel / vnd auch breite⸗ G B re Blätter habe / vnd uͤberlomme fihöne vorn Bon bemelten Gefehlechren Fan man weiter leſen C. 0, Clufium in obfervar.Pannon.lib:4.cap.9. + = = ESe werden in tunckeln Hockbůſchen vnd ſchattech⸗ en Waͤlden funden / wie Cluhus bezeuget. ER Von den Namen. - une As die Namen belangt / ſeyn diefelbiae bey einem WEWieden auffgezeichnet. Das erſte wird genennet hmalblaͤttericht Lungenkraut wegen feiner ſchmalen laͤtter / Lateiniſch Pulmonaria anguſtifolia. [I. Symphytum maculoſum, five Pulmonaria angu- fifol.cerülea, C.B-Pulmonaria 2.vel.anguftifolia " .. ceruleoflore, Chuf. pan.tertia Auftriaca,Eid.hitt. Auftriaca 2.Cam.2.angufifol.Ger.] - c —— irſchm die Hirſch gern eſſen oder blauw Schtuffelb —— —— oſa, w en mer * gfelten Blaͤtter / oder Pulmonaria Plinijmas. [Ni⸗ derlaͤndiſch Onſer vrowen Melckcruydt: Engliſch Spotted Conuslips of Jeruſale. NDas dritte wird ge⸗ nenne Hirſchmangolt Weiblein / Lateiniſch Pulmo- daria Plinij fœmina.lII.& 111.Symphytum macu- lofum,s.Pulmonaria latifolia.C.B.Pulmonariaal- cera, Matt.Caſt. Pulmonaria & Pulmonalis,Dod. gal.Pulmonaria Plin. Gef. hort. Pulmonaria. Cæſ. maculofa,Ad. Lob. Cluf. pan.Cam, Ger. Eyft.ma- jor,Lugd. vulgaris maculofo folio, Clufhilt.Sym- phyrum maculofum,Dod.] Das vierte heifffchmale p Pärtericht Hirſchmangolt / Lateiniſch Pulmonaria * auguftifolia. [1 '‚Pulmonariaangaftifol.rubentg, ceruleo flore,C.B.Symphytumyl.Cord.hitt.Pul- monariafolijs Echij Lob.ico.Ger. Confolida ma- jotfyl. Trag. Pulmonariz terti® fpecies altera, * Cluf-pan.z.Pannonica,Eid.bift.] ; — Won der Natur/Rraffeond Eigenſchafft deß — Hirſchmangolts / vnd Lungenkrauts. RAS die Ratur vnd Krafft dieſer Kra get / werden dieſelbige zn den Gebreche „md der Lungen angewender/ dann eg ſchi us von dem andern Geſchlecht / daß es or en feinen. Kiffat / ſo es in fich hat zdie ebrechender Aungen en / zu den Lungenkraͤuteren gerechnt werde / dann von wegen feiner euſſer — EEcoſchreibet auch Marchiolus, daß er die Pulmo- — nariam maculofam in Wajfergeforten [mir Roſen ·. — zucker abbereitet / vnd die Brühe frůhe zu trincken ge» — — ben] vnd wider dͤs Biucſpeyen garminichend wol Elen lang in der Erden ſtecket / aufwendig kolſchwartz Tugenden mehr ſeyn ft mir — vnd glat/ inntwendig aber weiß aufs der Burtel tritt - ein rauher / holer / dicket / eekiter Stengel’ einer — — geben wie die Borzen ] an den Stengeln gewinnet es 20) Daserficharti runde hole gefchellte Blumen faſt wis die Schteffel (eberige [hlüpfferige biumen /an garb weiß/Lerliche bicich weifgeib Jnach ata Jaweich r Saamsimgrüinen a * ugt. 3 sen Blaͤuern beſetzt / ldie ein Geſchmack de c 959 A * III, Gelbe knadichte Wallwurg. * Symphytum majustuberofa radice. nf, ho A\ INT, 9 — —MW — —8 —9 N F — S N au N > EN U NN E Ss N x list, IT. Diefem iſt das ander Befchlecht in allen ſtuͤ⸗ jr Fb Fon durchauß gleich /alleindaß es braunel liechtblau⸗ 171. we Blumen trägt. x 111. Es gedencket C. Clufius noch einer anderen Wallwurt / welche er Symphytum ruberofum nen. E:2072:59 4 32) net / davon man Iefen fan lıb. 4. obfervar. Pannon. cap. 3.[Diefe hat ein weiffe lange Wurtzel / ſo knodecht vnd eines kleinen Fingers dick fehr vmb fich kriechen⸗ de der Stengel iſt gar gſafftig: die Blaͤtter viel kleiner dann an der erſten / zarter vnd nicht ſo rauch: die Blu⸗ men ſind gelb vnd kleiner dann an den andern: Der Saame iſt in Hilfen dem vorigen nicht vngleich.) Beyde Geſchlecht wachſen gemeiniglich auff den Wieſen in Gaͤrten vnd an Waſſergeſtaden: Bluͤhen dem Herbſt außgegraben werden. [Das dritte waͤchſt vmb Salgburginden Gärten vnd bey den Zaͤunen / wie dann auch in den Vngeri⸗ ſchen vnd Oeſterreichiſchen Waͤlden.] Er 7 Von den Namen, | WAvur wird auch genennet Schwartzwurtz / Schmerwurtz / vnd Beynweil: Lateiniſch Sym- phytum alterum, Symphytum majus, Confolida ajor. Conferva major;Inula ruftica, Con m Confo- major pndSolidago. [I.8CH.Sy " lidamajor,C.B. Symphytum, Tur. Lon. majus, Matth.Cord.hift. Cam.Caft.magnum,Fuch.Dod. ur: Lugd.alterum, Ang. Cord.in Diofc.Lac.Con- folida major,Brunf. Trag.Cam.Thal.Ger.Confo- Lob. 111.Symphychü majus ruberofa radice,C.B. _ tuberofum, Lob. Dod.Lugd. tuberofum majus, Gluf. hit.majus fl. fublureo ruberofaradice, Cam. Symphytum alterum folio Borraginis, Ang.Con- folida altera minor , Cæſ. ruberofa vel nodofa, Cam. Welſch Confolida maggiore. Frantoͤſiſch Oreille de afne. Spanıfch Sueldamajore. Boͤhmiſch Swalnijk. wetſſy. Engliſch Comfrey. [Niderländifch Waelwor⸗ —————— ni ph erofum.Niderländifch Kn bolecht WaelwortelJ. D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / F Mondes Watur/Krafft und Eigenſchaffe der Wallwurg. DI Wallwurtz iſt von Natur rechtmaͤſſig tempe⸗ riert in der waͤrme / mit einer ſchleimrigen ſeuchte / welche wann die Wurtzen trueknet / hefftig abnimmt / daher dann die Alten wie auch Fernelius ſchreibet / daß die Wallwurtz warm vnd trucken ſey im anderen Grad: Hat eine groſſe Krafft zuſammen zuhefften / ſoll fleiſſig zu allen Wunden jnnerlich vnd euſſerlich gebrauchet werden, [darumb fie dieſer zeit fuͤrnemlich in alle Pflaſter vnd Salben vermiſcht die Beinbruͤch zu heylen / auch fuͤr andere Bruͤch der Gemaͤcht ohne Schnitt zu heylen jnnerlich in Getraͤnck vnd Pulver / auſſerhalb in Pflaſter vnd Baͤder. Man helt daß die G mit braunen Blumen kraͤfftiger ſeye / dann welches bieichtoeiffe Blumen träge.) Innerlicher Gebrauch. Sr vnGalenus ſchreiben / daß die Wur⸗ Bautn tzel in Wein geſotten vnd darvon getruncken / BA die rote Ruhr und andere Bauchflüß/wie auch die un. maͤſſige Fluͤß der Weiber ſtille und ſtopffe. 2 Es wird dife Wurzel fehr gelober zu der verfehrten Derrigne Lungen: Dann eg ſchreibet Galenus;daß fie die Brut 4 vnd die Lunge von allerley Eyter vnd anderen böfe Feuchtigkeiten ranme vnd erledige / vnd ſeye gut u jenigen /welche Blut außſpeyen / wie ſolches auch A- gineralib.7.dere medica beʒeuget. So meldet auch Fernelius, daß fie den Lungen⸗ tungfgäg, füchtigen gut fey/Phrhifici genennet. k H Diofcoridesfehreiber/ man fott die Wurgelftoffen vnd trincfen: Andere aber wollen man ſolle fiemit Merh oder Honigwafler trincken / ſo raume fie vie bruſt vom Eyter / wider das Blutſpeyen aber fol man ſie in Brurfpeym, roten Wein firden und trincken. Es wird auch diefe Wurgel von vielen geruͤhmet / Brüg, daß fie gut feye den jenigen/ fo dagebrochen ſeyn / oder bir im Leib verfehrer vnd erwas zerfallen haben / denen fol dieſe Wurtzel auch gar behülfllich ſeyn / denn ſie hefftet fo ſehr zuſammen / daß auch Dioſcorides meldet / wann man fie bey Fleiſch in einem Haffen lege / ſo ſollen die Stuͤck darvon widerumb zuſammen wachſen. Andere ſchreiben / ſo man dieſe Wurgel ſtoſt / über Dh Nacht im Waſſer ligen laͤſt / geſtehe das Waſſer dar⸗ von. Die friſche Wurtzel gekaͤuwet / nimbt den Durſt. den ganzen Sommer uͤber / aber die Wurselfol gegen j * Die auff gedoͤrrten Blaͤtter zu Pulver geſtoſſen Danafır ne ua. vnd mie Bein eingebenyfliller den Weibern den uͤber en fluͤſſigen Fluß jhrer Reinigung. Die Blumen in ro⸗ tem rauchem Wein geſotten / deß Tags zwey mal dar⸗ von getruncken / ſtillet Blutharnen. Den Safft auf Saum getruckt / vnd davon auff vier lot getruncken ſol in der Zanıinit, Schlaff vnd Taubſucht ſehr dienſtlich feyn.] Das Ander Buch / von Rrästem. 951 a Welche Weiber zu viel ſluͤſſig ſind die ſollen dieſe F damit gemilteret / und das Glied geſtaͤrcket wird / wird greap. Wurrnel Bolus vnd Blutſtein offen vnd mifchen, alſo gemacht: Nimb Wallwursblätterond Wurscl/ ein Pflaſter machen auff die Lenden vnd in di Schoß Mirtyllenbeer vnd Blaͤtter / jedes gleich viel’ zerſtoß es legen. wol / ſiede es in dick rotem Wein / biß der halb theil ein⸗ Wer Eyter harnet und Gonorrhæam hett / der waͤ⸗ ſi /in ſolchem fieden wirff dazu weiß Weyr auch vnd u ſche frifchen vngelſatzenen Butter mit Wallwurtzwaſ⸗ ne jedes ein loth / trucke eg wol durch ein fer eilffmal / vnd ſalbe die Lenden vnd das Kreugdar- ſtarck henffin tuch / her nach thu dazu vngefaͤlſcht Myr ⸗ mit. ER: z tillenbeeroͤl / Roſenoͤl von grünen zeitigen Oliven ber —8 Ein gute Blutſtelung Hab dieſe Wurtzel geſtoſ⸗reitet / jedes cin halb Pfund / deß erweichten Schleims fen im Vorraht / in der Noch miſche das Pulver mie von Ibiſchwurtzel zwey Pfund / laß faſt gemaͤchlich mit warmem Waſſer / netze Henffenwerck darinn / ſchlags einander fieden : Thue weiter Boͤckinunſchlit ein halb uͤber / es beckt ſich an / wird bald hart / vnd ſtoffet fein. Pfund daran / Terpenthin vier loth / Maſtix dreh loth / In ſumma alle Wundaͤrtzet ſollen ihnen Wall⸗laß wol mit einander ſieden biß die waͤſerige Bruͤhe wurtz zielen vnd haben / dann fie iſt zu allen Wunden / einſiede / alsdann thue weiter darzu Silber vnd Gold⸗ Bruͤchen vnd Schaͤden glett / jedes ſechs loth / roten Armeniſchen Bolus / weiſ⸗ B.Dieſe Wurzel mit Eyerklar uͤbergeleget / ftillerdie „, fer beſigleter Erden jedes ſübtiel acpuͤlvert vier loth / Hemorchoi- uͤberflůſſigen Hæmorrhoides vnd groffe Hit derſel⸗ ” roter Mint dritthalb loth / ſehe mit einander anff ein des bigen Drr. — ſanfft Kolfenwerlein / daß es gemaͤchlich ſtede vnd zu Dieſe Wurgel wol zerſtoſſen / Pflaſtersweiß auff/ bequemer Haͤrte komme eines Pfloſters Etliche thun gufamuns geſtrichen vnd uͤbergelegt / erzeigt wunderbarliche hilff noch hierzu die Renden der Wurselcines Eſchenbau⸗ in Beinbruͤchen / auch Fleiſchwunden vnd Bruͤch der mesoder Eichenholtz vnd auch die blaͤtter. Ein Bruch⸗ ie, Gemaͤchten: (darumb auch Briüchbädernusfichda. pflaſter mach auff dieſe weiß: Nimb Maſtixoͤl / Gruͤn⸗ von bereitet werden: eget auch alle higige Geſchwulſt oͤl von vnzeitigen Oliven außgepreßt jedes drey quint · der Daͤrm vnd ſonderlich deß Affters. lein / Terpentinoͤl vnd Mirtylle oͤl jeder ein loth / Sil ⸗ grhttenfe Die Wurgel zwiſchen zween Steinen zermahlen / ber und Goldglett jedes anderthalb loth / dieſe ſtůck wol aanſoll wunderbarlichen die ſcharpffe hitzige Peftilengbla- vermiſchet / ſends ſaͤnſttiglichen mir cin wenig Roſen⸗ tern loͤſchen. Eſſigs ſo lang biß der Eſſig eingeſotten / dann thu dar⸗ An Welſchland pflege man die Blaͤtter im Som⸗zu Safft von Wallwurt fuͤnff loch’ fiede es widerumb mer gegen Abend vmb die Bethladen zu legen / wider biß der Safft auch einſtede: thue weiter darzu klaren die Wantzen / dañ wann ſie zu Nacht darauff kriechen / Terpentin fuͤnffloth / saß aber ein wenig ſieden allzeit € bleiben ſie in den rauhen haͤrigen Blaͤttern behangen: H auff einem ſanfften Kolfeuwerlein / zu lezt thue darzu es bekleben auch die Floͤhe darauff. —— in einem Eimer Waſſer / ¶ Vened ſch Wachs 7 als viel daß es ein recht Pflafter das halb Theil eingeſotten / Leder darmit geſchmieret / gebe / das ſtre wird nicht widerumb hart / dtenet den Secklern wol, Das Bruchpulver wird alſo bereitet: Nimb weiſ⸗ Von Schw artzwurtzwaſſer. = fen Weyrai h/ Myrrhen / klar Maſtix / jedes ein halb chenblut / beſiglet j t us dem Krane vnd der Wurzel wird auch ein halb quintlein ee * Waſſer gebrennt / zu oberzehlten Gebrechen dienſt⸗ bi jedes brit halb auintfein’® ä s lich /Lsu jñerlicher und euſſerlicher Verſehrung /brüch 9 BON Dr 9 ER ——— ypreſſen Nuͤß / Mirabolanen Rinden / Hypociſtis / nn en re age jedes ein auindleinpndein Serupel/ Sadanivij.forh: Bun u ER 4 er — En: 2 * Diefe Stück alle ſtoß zu einem Vulver / welches nicht ee re a A fr — * — allein zu dem Pflaſter fan gebräticht werden / fondern milillei De Rah ——— einmal auff den Gebrechen gelegt wer⸗ * n foll; — — Barfpgen, [Stiller das hefftig Blutſpeyen fuͤr ſich ſelbſt auch m D drey oder vier loth getruncken / oder mirtangentlichen I J - 2% Das XXII. Capitel. Welche gebrochen find / oder im Leib verſehret / die Von Steinguͤnſel. follenvondiefem Waller allzeit ein wenig vnder jren Be . Tranefvermifchen.So einer ein Bein zerbrochen her. ‚Er Steingüinfelwerden vier Geſchlecht ge· 4 te / der trincke ſolches Wafler / es heylet von innen her- ieehlt /) das erſte wird genennt Symphy- Steingnſei. auß: ſollen auch die Buͤſch in dieſem Waſſer genetzet RX tum petræum Matthioli, hat ein lange rot» werden. ge Zu Br . lechte Wurgel,faft eines Fingers dick / außfocicher vil rg Tücher genetzt und übergelegt/ l alle vnnatuͤr⸗ zarte duͤnne Aeſtiein kommen / mie fleinen ſchmalen Etrunen he Hiry das wild Fenwer/ vnd leget auch ſolche Ge⸗ Blaͤttlein beſetn gleich mic der Quendel / ſeine dlumen — ut: heylet auch die Schrunden an den beffzen / ſeyn blaw eines guten Geruchs vnd füllen geſchmacks / aͤnden vnd Fuͤſſen / die Verſehrung an heimlichen pnd fo man es kaͤuwet / fo zeucht es die Phlegmara im u RAM) " Mund anfich. — Von eingemachter Schwartzwurtz. * I. Das ander Geſchlecht / die Confolidaperrza_ 1. Eriche Leuth machen auch diefe Wurtzel mit Zucker prima, hat ein lange sufammen geflochrene Wurtzel / Greinginfel, E Loder Honig ein / vnd behalten fie zum Gebrauch. K mirvielen Faſeln behenckt / auß welcher der Stengel .. Dieſe Wur zel alſo eingemachet / iftfonderlich gut wächftfaft eins Schuchs hoch / mit vielen Nebenaͤſt· are, den Lungenſuͤchtigen / ſo ein verſehrte Lungen haben: fein’ an welcher Gipfel viel Blumen erſcheinen / wel⸗ vnd wann man ſie mit Roſenzucker gebrauchet / iſt ſe cher viel beyſammen ſtehen / gleich wie ein dicke runde gar gut den jenigen/foda Blut außſpeyen. Dolden / anjufchen wie die Johannes oder Conradse Wie aber diefe Wurtzel kan eingemachet werden / blumen / nach welchen der Same in den Huͤlßlein fun⸗ wil ich bald her nacher bey der Alan dwurtz anzeigen. den wird / die Blaͤtter ſeyn den Braunnellenblaͤttern ¶ Die gelbe Waliwurn ſoll den vorigen nichtfehr one faſt gleich mit vielen Adern durch ogen. = gleich ſeyn / allein daß es etwas linder end särter iſt. 111. IV. Diefem andern Geſchlecht ſeyn die zwey 17. ot) lwurtz Pflafter. nachfolgende Geſchlecht faft gleich / allein daß ſie le Spa, EIn treffentlich heyiſam Pfafterzu Heylung aller ner vnd geringer Wurteln haben / vnd weiſſe Blu⸗ ruch / durch welches auch der Schmerzen men tragen. x 952 D. Jacobi Theodors Tabernaemontani / II. Steinguͤnſel. Symphytum petræum I. A Steinguͤnſel. er Symphyrum perrzum Marthioli. „gi“ machfen gemeiniglich auff den Steinfelfen vnd vngebauwten Orten. Von den Namen. Ss) einguͤnſel heift Sricchifeh und Lateiniſch Sym- “phyrum petreum, Confolida petræa, oder Alum Plinij.[ESymphytum petræum folijs Thy- mi,C.B. petrrzum, Matt.Lac.Lon. Lugd.Ad.Clut. hift. 1 LIII.& IV. Virga aurea anguftifol. minus . II. Schadheyl. Symphytum perrzum II. flore albo. ferrata,C.B.Virgaaurea,Marr. Dod.ur:Lon.Lugd. Caft.Ger.Eyft.aurea Villanovani, Ad. Lob.Broc- cenbergenfis.Thal.an guftifol. Cam.Virgzaurez alterum genus,Czf.Leviographis Plinjj,Ang.] Bon der Natur / Krafft vnd Eigenſchafft der Steinguͤnſeln. Es bezeugen Diofcorides, Galenus, Egineta vnd Orxibaſius, daß dieſe Steinguͤnſel einerley Natur ‚IV. Weiß Schadheyl. * Symphytum petræum III. flore albo. * N Das Ander Buch / von Kräutern. 953 and Tugendt habe mitder Wallwurs/darvonimyo, F Cord. Welfch Emola. Arabifch 1afım. Frantzoͤſiſch Aul- rigen Capitel iſt gehandelt worden / derohalben was mee.[Herbed’ Elanie]ond Enula. Spanifch Raitz.de alla. dafelbft von der Wallwurtz iſt geſchrieben / das ſo auch ¶ Boͤhmiſch Woman. Engliſch Elecampane. Niver- von dieſen Steingůnſeln verſtanden werden. laͤndiſch Alantwortell Galantwortel.] Von der Natur / Krafft// Wirckung vnd Ei⸗ Das XXIII. Capitel. genſchafft der Alandtwurtz. Von Alandtwurtzel. Edrche —* der Alandt ſey warm vnd trucken im andern Grad. Fernelius ſchreibet / er ſey warm im Alandtwurr. elenium. dritten Grad / vnd trucken im erſten / fo meldet auch Paulus Egineta lib.7.de re medica er ſey warm vnd trucken / habe aber doch viel uͤberiger Feuchtigkeit bey ſich. Er hat ein Art zu waͤrmen / ů ſaͤubern / zu zerthei⸗ len / fortzutreiben / vnd zu eröffnen. Innerlicher Gebrauch der Alandtwurtz G S ruͤhmet Galenus diefe Wurgel wider die Ge⸗ sen der Bruſt vnd Lungen / dann erfagt/ daß Pr fie ein Art habe / den zaͤhen groben Schleim, fofich in der Bruſt verſamlet hat / zu artenuiren, zu zertheilen / ar auch —— — * ſt derohalben nutzlich zu gebrauchen zur Verſto/ Berfkopfu pffung der Lungen / wider den Huſten / wider daß Kei⸗ der ng * chen / vnd auch den jenigen / ſo einen ſchweren Arche Sum, a © 77 haben vnd flärigs auffrecht figen müffen. Wider gememelte Gebreſten fagt Diofcorides, ſoll man das Pulver von der Wurtzel mit Honig vern mn u ſchen / vnd mic ein Sattwergen gebranchen/ Jauff fol- u gende weiß: Nim̃ wol verſchaumbt vnd gelaͤutert Ho⸗ nig ein halb Pfund / machs warm / vnd ruͤhre der auff⸗ gedoͤrrten Alandtwurtzel rein zu Pulver geſtoſſen dr — H —— an — man den Safft von Suͤß ⸗ oltz darzu miſchet / iſt es gar nutz wider das Seiten, Seitenwehe. wehe / da grober Koder ſich geſamblet hat) . Man kan auch die Wurztzel klein zerſchneiden vnd mit Hyſopkraut vnd Engelfüß in einem Honigwaſſer abſieden / vnd darvon trincken / iſt zu den obermelten Gebrechen faſt gut. Rondeletius brauchet dieſe Wurtzel auch in Dem paratyfis, halben Schlag / Paralyſis genennt. Es ſchreibet auch Iohannes Fernelius, daß der X. Harn vnd landt gut ſey den Harn vnd die verſtandene Monat⸗ * onarzeit zeiten der Weiber fortzutreiben: Vnd ſagen etliche / meldet / am Geſchmack raͤß vnd zanger / mit vielen an. DAB die jenige / welche flärigsder Wurtzel gebrauchen / deren angewachſenen Wurtzein / auß welchen ein di. keinen Mangel an harnen haben / dann er reiniget die cker / ranher aber wollechrer Stengel waͤchſt / faf zwey · Nieren vnd Blaſen / kan derowegen nuglich gebraucht San. er clen hoch / bißweilen Höher/ Jan welches Gipfel groſ⸗ J werden zu einer Fuͤrſorg fuͤr den Stein. —* fe goldgelbe Blumen erſcheinen wie am Johans⸗ Dioſcorides vermeldet / wann man die Wurtel krandoch viel gröffer: Die Blaͤtter / ſchreibt Diofco- ſtoſſe / vnd einnegmnerfen fie gut wider das Blutſpeyen / rides; vergleichen fich dem Wullfrant/ allein daß ſie ¶ lſonderlich ſo man fie mir Roſenzucker vermiſchet. breiter ſeynd vnd härter anzugreiffen / Lin der mitten Es wird auch das Pulver vom Alandt wider die Warm mit einem erhebren Rucken / J auch viel ſpitziger / vnd Er — auß zutreiben / in einer Er⸗ er — ee, en Alandtwurs in Wein getruncken / widerficherdem Gifft. Es beſchreibet Diofcorides nochein Alandtkraut / Gifft / vnd erfreuwet das Herr. ſo er Helenium Egyptium nennet / lib. 1. ca 8.09» i Eufferlicher Gebrauch der Alandtwurtz von man auch leſen fan C. Cluſium ſib. 2. obfervar. Hy andein Wein geforren/das Haupr damir —— Hiſpan.cap.ðð. lwelcher dieMedicam marinam,dag —— \ Any, TE > — —— WdE EI y groß / etlich auch klein / werden allein an ihren Blumen - vnderſcheiden / welche mir mancherley farben geſchmuů⸗ cket vnd gezieret ſeyn. — Auß welchen etliche wie Camerarius ſchreibet / ein oͤne groſſe / ſchneeweiſſe Blumen tragen / gemeinig- mit vier Blaͤttern befeger/ die bißweilen gantz / biß⸗ Granatapffel Alſo werden es che dig aber rings vm̃her rot / vnd was andere dergleichen farben mehr ſeyn / wie bey verzeichnet ſtehet. K So viel dann die Geſtalt der anderen Stücken be⸗ langet / kommen fie auch in denfelbigen faft überein, Das Kraut iſt an allen hůrig / rauch vnd serferffersims lich breit und lang / nicht gar grüiny fonderen etwas aͤ⸗ fhenfarb: Der Stengelift rund vnd haͤrig / an wel, ches Gipffel die Blumen erfeheinen mit mancheriey Sarbeny wie vermelder/ wann diefelbigen verfallen, fo folgenrunde Köpffr in welchen der Saame verſchloſ⸗ fen iſt am Geſchmack ſůß vnd oͤlecht: die blaͤtter wach⸗ fen vmb den Stengel ohne Stiel. Von dieſen vnd andern mehr fan man weitleufftt⸗ ger leſen bey Lobelio in ſeinen obfervar. vnd adver- N — H 963 Weiſſer gefuͤllter Magſaamen. VIII. Papaver multiflorum niveum. fr ze, — 2 fariis fol. ro. und nur. da er deß fehmwargen Magſaa⸗ mens gedencket / welches Blumen fihden Ehrenro⸗ fenoder Peronienrofenvergleichen. —— So gedencket auch D-Camerarius noch einer gar ſchoͤnen Art / mit groffen asfüllten Blumen von aller. ley Farben : [welche auch bißweilen von gangen blät- tern zufammen aefeget find vnd jnnwendig vmb den Kopff luſtig gekraͤußlet / bißweilen find die Blätter alle in kleine Faſeln gleich zerſchnitten / vnd felgam durch⸗ einander gewirret / vnd lieblich anzuſehen. Der Saas men aber iſt in den Knoͤpffen viel weniger vnd kleiner / dann in den vngfuͤllten / vnd wo man ſie nicht zu rech⸗ ter Zeit ſaͤet / werden ſie widerumb einfach.) Es werden dieſe zame Magſaamen in den Gaͤrten geziehlet / bluͤhen faſt mitten im Sommer. Won den Namen. Aafamen heiſt auch Oelm aaen / Oelſamen / Moͤn Fe voder Maͤn / Griechiſch Müzwr nueoos. Lateiniſch Papaver hortenſe ſeu ſativum. [IPapaver horten- fe ſemine albo, C.B. FARB Un. Ang.Lon.fa- tivum, Match. Dod. gal.Lugd. album, Trag.Dod, candidum,Ad.Cxf.album farivum,Gef.hort.Lob, Caft.Ger.fativum femine candido,F uch ar. DI Tur. I.Papaveı criftarum, loribus& femineal bum, C.B. candidum alterum vel 6. Trag. fat. 4, Dod.fimbriatum aut criſtatum album, Ad. Lob. Lugd.f.fimbriaro, Cxf. fativum nigrum.Ger.Pa- paverisfat. fpecies foliisdiffe&tis, Dod. gal. Papa- ver Memphiticum florib.multihdis.Gel.ap.II. IV. V.VLVILVIILIX.Papaver pleno Horealb.C.B.Pa- aver f.multiplici,Gef.hort.Cam.ep.album poly- —“ „Lob. Ger. fl. multiplici numero denfo, Cl. color Horis variat, hinc tor heichguree.] Xrabifch Thaxthax. Weſſch Papaverodo- meflico. Spanifeh Dormedira. Frangöfifch Pavorplanc, Böhmifeh Mafzahradnii. Niderländifch Ta- men ende / Wirreheul & Mancopy / Eng- ſſch Witegarden poppic. Von 964 | ABonder Natur / Krafft / Wirckung vnd Ei⸗ genſchafft deß Magſaamens. DE Maafaamen if talt im vierdten Brad. Fer- nelius ſchreibet / daß der weiſſe viel ſicherer zu ge⸗ brauchen ſey / dann der Innerlicher Gebrauch deß Magſaamens. Es ſchreibet Galenus, daß man an etlichen Orten den Nagſaamen vnder das Brodt backe / vnd ma⸗ che einen ſuͤſſen tieblichen Geſchmack: Aber Simeon Serhi fagt/ daß er gar ſchwerlich toͤnne verdaͤwet wer⸗ den / vnd gebe auch dem Leib ein geringe Nahrung. Oribalius fchreibet lib.2. de virtute fimpl. wann man den Saamen eſſe / fobringet er einen ziemlichen g fanfften Schlaff: Cs meldet aber Galenus, fo man deßgleichen zu viel eſſe / ſo bringe er auch einen toͤdlichen onüberwindfichen Schlaff / ſo man Lethargum oder Soporem nennet. — Dioſcorides wil / man ſoll die Haͤupter oder die Köpffserftoffen/ darnach in Waſſer ſieden / vnd ſolche Brüherrincken/fo bringe fie den Schlaff / vnd vertret be das übrige vnmaͤſſige Wachen doch fol manfich hiermit wol fürfehen. ‚Den jungen Kindernyfo gar vnruͤhig ſeyn / vnd nit ſchlaffen knnen denen tan man den weiſſen Samen in Milch oderin Brühe kochen / vnd zu eſſen geben: Doch ſoll man ihnen nicht zu viel geben / dann er ma⸗ eher bald Hauptwehe / vnd ſchwehret daſſelbige. der gemeine Magſaamen ſeye nicht vo * 3 Fernelius wil / der falt wie der ſchwartze/ ſonderen ſetzt jhn kalt im drit⸗ Cen Graͤd: was aber den ſchwartzen Magſaamen ber H langet / rahte ich / daß ſich ein jeder darfuͤr hůte / [wel⸗ eher viel ſtaͤrcker iſt dann der weiſſe. Vnd ſoll man hiermit dem Dioſcoridi vnd anderen nicht ieichtlich vnd freventlich nachfolgen / ſonder mit Beſcheidenheit hiermit handeln. —— Der weiß Magſaamen iſt eine nutzliche Arancy rg der Bruſt / rungen vnd G *nimbt die Heyf- ferigfeit vnd den Huſten ſtillet den heffugen Bauch» Sctaffen machen. fluß] ee Eufferlicher Gebrauch deß Magſaamens. loſcorides ſaget / wer nicht ſchlaffen koͤnne / der ol Magſaamenblaͤtter vnd die Koͤpff in Waſ⸗ ſer ſieden / leinen Tüchkin in der Bruͤhe netzen / vnd uͤ⸗ p ber die Schläffe legen. Gäarier _ [Das Kraut in Waſſer geſotten / mit reinen leinen hauprfgmens Tücher iiber die Stirn geleget / ſtilet den hefftigen/hi- un gigen/fcharpffen Schmerzen deß Haupts.] Su Er ſchreibet auch daß ſie gut ſeynd wider die hitzige —* Geſchwulſt vnd den Rotlauff mann man die Koͤpff zerffolfe/mit Gerſtenmaltz vermiſche / vnd wir ein Pfla- D.Jacobi Theodori Tabernaemontani/ F len Schmergen deß Haupts / ſo von Hitz verurſachet: bauptfäen, tem wider alle Hin vnd Truckne der Bruſt vnd Lun · Zen / in Heyſſerigkeit vnd duͤrrem Huſten. *— Wenſer Magſaamen wol zerſtoſſen / vnd mit dem gebrandien Waſſer ein Milch darvon bereitet vnd die Hirnwuͤthenden damit geſpeiſet vnd getraͤnckt / bringt Prawähete fie wider zu rahen. Euſſerlich aber wird das Waſſer gebrauchet wider Rotang das roht auffzůgig Angeſicht / daſſelbige deß taas sen, oisangcic mal gewaſchen / vnd von jhm ſelſt getrucknet: benimbt auch die heßliche Maſen / vnd machet ein lauter Kar Angeſicht: Macht auch die Haut an Händen Halß "Te di vnd Braſten weiß / ſo vonweillen Magſamenblumen — gediſtilliert / offtmals damit gewaͤſchen: hilfft auch de, 9" nen/fo vonder Sonnen ſchwartz worden. Die Stirn vnd Schläff darmit beſtrichen / vnd in Scafin die Raſen gechan / bringet einen ſanfften Schlaff film let den Schmertzen deß Haupts. men Genegte Tuͤchlein ůbergelegt / vnd deß Tags zu vil⸗ Bnnarärts malen erfriſchet / oͤſchet alle vnnatuͤrliche Hin vnd Ge⸗ Hit ſchwulſt.J Von dem Safft deß Magfaamens/ Opium genennet. i Dee Safft oder Opium wird auf dem ſchwar⸗ gen Mahen geſamblet / wie man aber denfelbigen überfommen fan / davon fehreibt Diofcorides lib.4. cap.6ı, vermelder auch am felbigen Ort / wie jhn elli⸗ che pflegen zu verfaͤlſchen / vnd lehren darbey / wie man dag verfaͤlſchte Opium erkennen koͤnne. So viel aber ſeinen Brauch belanget / iſt derſelbige billich / vnd nicht ohne Vrſach / von dem Diagora ver⸗ worffen worden: Dann in Warheit von diefem Opio gu reden / iſt nichts anders dann ein ſchaͤdliches Gift: Dann es ſchreibt Fernelius lib.mechod.med. cap-5- wann man es einnemme / fo bringe es den Menſchen ombdas schen: Band foman es für die Augen halte oder anftreiche ‚mache es ein bloͤdes Geſicht / vnd ver» mnckele die Augen: In die Ohrengethan bringe es die Taubſucht / vnd wie man es brauche / ſo benemme es die Empfindlichkeit aller Gliedmaſſen. Es toͤde auch alle natürliche Wärme vnd bringe den Menſchen ſchlaffendt vmb. en} Solvderwegen nimmer gebrancher werden / es ſeye dann die hoͤchſte und groͤſte Noth ſuͤrhanden / als ſtaͤ⸗ tigs wachen / vnleydelicher vnd pn uͤberwindlicher Schmert / da ſonſt fein andere Artzeney nichts auß⸗ richten wil / da fol man es mit ſonderlicher guter Be⸗ ſcheidenheit gebrauchen. *— Vnd dieweil die alte Medici, als Meſues, Adrius Kginera,Oribafius,pnd auch Galenus offt and viel⸗ mal ſehr mit dieſem Safft in jhren comp fitionibu: gefrefier Haben, will ich den Leſer gewarnet haben, da fer überlege. ¶ Oder mit Eyerflar vnd Frawenmicch / af Pflaſtersweſß übergefehlagen : mit Mofendl vermie 6E folcher compoficorum medicamentorum muͤſſig ſchet/ der Saamen oder das Kraut darvon / vnd anffe gehe / vnd nichi freventlich gebrauche. gelegt / eucht groſſe Hin auf · miltert auch den ſchmer⸗ Diewei auch die Sandftreicher vnd verzweiffelte See genam’Podagra tie auch der Safft davon / mit Ro» Juden dieſen Safft in flärigem Gebrauch haben / vnd fenoͤl vermifchet.] Zoſſe Wundergeichen darmir pflegen außzurichten / Sauer Plinius fehreiber / daß etliche ven Saamen zerflof- dieweil fie gar geſchwind vnd behend allen Schmerzen dern, fen, mie Rofendt vermiſchen / und an die Schläffe damit fönnen ſtillen vnd niderlegen/ vnd jnen dafelbft E fireichen/ den Schlaf damit zu fürdern. mit ein Anſehens bey dem gemeinen Mann machen’ une Elliche pflegen den frifchen Saamen zerſtoſſen / K ſonderlich aber die loſe Juden / wil ich jederman gewar⸗ gra. un darzu Saffran vnd Franwenmilch / fireichens ¶ net haben / daß erfolcher Leuht / ſo gar fein Get en er das hizige Podagram. haben / můſſig gehe: dann fie nur gedencken die ſchmer⸗ Don Magſaamenwaſſer. gensulindern , Gor gebe / es gerahte hernach wie Erih rennen folches Waffer alleinvonden blu⸗ men : andere zerhacken die vnzeitigen Magſamen ⸗ hänpter mit dem Krant ond Blumen vnd diftillieren das Waller darvon : Diefes wird gebranchet inner. Halb vnd auſſerhalb de Leibs: innerlich auff zwey oder drey lot zum hoͤchſten alle His su kuͤhlen / zun Abend ge» truncken / bringt den Schlaff denen / ſo von vielen Fan⸗ Hend ůhelde gafeyen vnrůhis: it gusden Hirnwůhtenden / ſuilt al. woͤlle. Es wird noch ein ander Safft von dem ſchwartzen Mahen gemachet / fo Meconium genennet wird / wel⸗ chen man auf den Blättern vi Koͤpffen pflegt aufsry preſſen / welcher noch vil ſchaͤdlicher iſt als das Opium WVon dem Safft außd Blättern. ZyEr Saft von diefem Krant mit leinen Tüchlein Das Ander Buch / von Kräutern. 965 den Sch Fond ſanffte Ruh: Oder ein leinen Zäpf-F Auf dem weiſſen Saamen wird auch cin Lattwer Zrncner Fbei lein dariun genetzet / vnd in die Naſen gethan / bringet annch den Schlafffürderlich.Aber zu ſolchem Gebrauch iffder ſchwartze Magſaamen viel kraͤfftiger. Diefer Safft mit Roſenoͤl vermiſchet / das Haupt / gm. Serien vnd Schlaͤff darmit beſtrichen / milteret das Hauptwehe / vnd leget die ſchweren Schuͤß. Den hinigen Augen iſt er auch faſt nut mit einem * gebratenen Eyerdotter vermiſcht vnd uͤbergelegt. Für Schmerzen der Ohren / auch hefftigem Haupt⸗ ey wehe mit bitter Mandelöt alein/oder auch mit Neyn · hen ondSaffran vermiſcht / vnd darein getropfft/fänfe tiger den Wehethumb / ſo von groffer His kompt. ee Mit Frawenmilch vnd Saffran überdas Geſicht Siam, der lieder gefchlagen mit leinen Tuͤchlein / nimpt den B ſcharpffen Schmerzzen. Deßgleichen alle Engündung vnd hitzige Geſchwulſt emurduns · Id damit gelöfchet/anch die hisige Braͤnd: aber ſoi⸗ che Arzneyen follen nicht ohne guten Raht gebraucht werden / damit nicht Schaden darauf erwachſe.] Don Magſaamen Syrup. RE den Apothecken wird auch ein Syrup von dem IM agfaamen difpenfiert/ welcher auch zu den ober“ gehlten Gebreſten Fan gebrancher werden : Er iſt aber ſonderlich gut zudem ſcharpffen Huſten / vnd den hitzi⸗ gen ſcharpffen end auch geſaltzenen Fluͤſſen fo von dem "Haupt auff die Bruft fallen / entweder für fich ſelbſt o⸗ der mit einem Biolenfafft eingenommen, Mer nicht fehlaffen kan der nemme Lattich vnd C Seeblumenwaſſer jedes zwey vntz / Magſaamenſyrup Eiuffirr anderthalb vntz / vermiſch es vnder einander su einem Truͤncklein / vnd brauche es / wann er will ſchlaffen ge» hen: [Siehe wol für dich / daß du nicht gar außſchlaͤfffů / vnd nimmermehr erwachefl.] E Don Magfaamen Lattwergen/Dia- papaver genennt. Hr auff zweyerley weiß bereitet. Der erfte iſt die» fer: Man nimpt frifch unseitigen Magſaamen⸗ haͤnpter / vom weillen ond ſchwartzen / jedes auff j. halb Pfund; Etliche nemmen den Saamen darmit (doch deß ſchwartzen weniger dann deß weiſſen) auff ſechtze⸗ hen loch / ſiedens in vier Pfund (andere acht Pfund) Waſſers / ſo lang daß auff zwey / oder wie andere / anff anderthalb Pfund davoneingeforten ſeyen / feihen die Brh daurch / thun dar zu weiſſen harten Zucker / vnd gedreheten Zucker / jedes acht loth / ſiedens su rechter Dicke eines Syrups. Etliche nemmen jedes Magſaamenhaͤupter ſampt dem Saamen fuͤn ſſhehen loch / laſſens in vier Pfund Regenwaſſer bey 24. Stunden wol erbaͤtzen / laſſens fieden biß anderthalb Pfund Waller verbleiben / ſei⸗ hens durch / thun weiters darzu beyde Zucker / jedes ein halb Pfund / kochens mit einander zum Syrup. Der ander vnd groͤſſer Syrup/foSyrupusde pa- pavere compofirus,genennettoird/ fol auff folgende Weiß bereirer werden: Nimb weiß vnd (wars Mag- faamenhäuprer/jedes auf dreygehenthalb loth Manr- raten vier loch weniger ein quinelein rein geſchaben Hıften, gein den Apothecken zugerichtet / Diapapaver genen- Duften. net / welche auch zn den vortgen S dpi fan nie gebraucht werden; Fuͤrnemlich aber iſt fie gut den je⸗ nigen/ welche einen truckenen Huften haben / vnd den Sungenfüchtigen / deßaleichen den Schwindfüchtir gen/ auch denen fo ihren Schlaffnicht widerumb uͤ⸗ berfommen fönnen. Dar ʒu dienet auch das Loch de papavere, ſo man in den Apothecken hat. [ Dan fan auf den Koͤpffen ein Lattwergen MA» Sa⸗rffer chen 7 fürden feharpffen Huſten vnd Fluͤſſen / fo auf rg und dem Haupt auff die Lungen vnd Bruſt herab fallen: — dienet auch wider allerley Bauchruhr / Blutſpeyen / Pintipeven. vnd Verflieſſen der Frauwenzeit. Man muß aber die G Koͤpff in Waſſer ſieden / biß das halbe Theil verzehret wird / nachfolgendrs durchſeihen / vnd gefaͤumbt Ho⸗ nig oder Zucker darunder thun / vnd widerumb ſieden laſſen / biß dick genng wird / wie ein Lattwerge / die nen⸗ net man Diacodium. Wann man aber zu ſolchem Lattwergen harte ge⸗ Füfiser forteneSchtebenfafft/oder Succum Hypociftidisda, —* Pe zu vermaifche/uft es viel ſtaͤrcker zu dem fiſſigen Bauch sn, - vnd Fluß der Keelen zu flillen. Köftliche Brufttäfelein von Diagfaamen. >: tet? zerhacket werden. Von dieſem Pulver mir weiſſem Zucker magſt Taͤfelein gieſſen / oder mit obgemeltem Syrup ein Huften Latwerglein bereiten. Dick Täfer fein werden ſonderlich den Lungen vnd Schwind⸗ Langſuchtig ſuͤchtigen geordnet. Don Magſaamenoͤl. D Iß Oel wird auff dreyerley Weg bereitet / erſtlich wird es außgepreßt vom geroͤſten Saamen: vnd dieſes iſt an der Krafft am geringſten. Das ander ſo viel ſtaͤrcker / wird von den Blumen bereitet / alſo nimb friſcher Magſaamenblumen ſechs loth / zerſtoß wol zu einer: Muß / thus in ein Glaß / geuß ein halb Pfund vnd ein halben Vierling Baumoͤl daruͤber / ſtelle an die Sonne / laß etlich tag erbeigen/ dann ſetze es in dop⸗ pelem Gefchire mit Waſſer über / vnd laß gemaͤchlich ſieden / trucks durch ein Tuch; Nimb andere friſche Magſaamenblumen / vnd das thue einmal oder vier. Das dritte / ſo am gebraͤuchlichſten iſt Nimb gruͤ⸗ ner vnzeitiger Magſaamenkoͤpff mit dem Saamen / der Blaͤtter vnd Blumen von Magſamen / jedes zwey loth / zerſtoß es wol / geuß darüber schen loth friſch wol gewaͤſchen Baumoͤl tell es an die Sonnen / vnd ſeud «8 indoppelem Geſchirr in Waſſer / wie vorgemeldet ond veraͤndere zum dritten oder vierdtenmal die Kopf / Saamen / Kraut vnd Blumen. Süßhols fünffquintein’ [anderenemmen zehen lot K NSoiche Delbringenden Schlaff wider / loͤſchen al» Satetfbriv⸗ drenffig vorher Bruſtbeerlein / Sartichfaamen sehen loth / Pappeinfaamen / Quirrenkörner / jedes andert- halb loth / landere nemen Lattich Pappeln vnd Quit⸗ ienſaamen / jedes xj. quintlein.] Dieſe Stuͤck ſeude in vier Pfund Waßfer / biß der halbe Theil einſiede: Als- dann nimme weiſſen Zucker / gedreheten Zucker jedes ein halb Pfund / Landere nemmen st hen loth] ſeuds mit der Bruͤhe zu rechter Dicke eines Syrups: Vnd At Kür, dieſer Syrup bleibet auff wen Jahr kraͤfftig: Vnd —— iſt fräfftiger dann der erſte / wird von den Alten zu dent ag, ordner.) duͤrren Huſten / vnd der Schwindfucht ſonderlich ge⸗ fe Engiindung in higigen Fiebern: miltern das heffe ser- tig Hauptwehe / kuͤhlen vnd ——— sftillen Dichdr or Dumag fe Daͤmpff / ſo vom Magen ins Haupt ſteigen: Es ſol von Diagen, aber das Hauptydie Schlaͤf / Stirn vnd die Raͤßloͤcher wol mit beſtrichen werden. —2 Cecet Das . 4 — weyerley / groß vnd h Dioſcorides ſchrei⸗ if, Matthiolusfch ff gewinnen / mit zweyen haͤri⸗ gen gt men herft elbige von &i end fommealsdann feine Blume herfuͤr / welche bald widerumb abfalle / — aa Sin Kopff/ rings ombher mit ſchwargen Haaren bejenet/ Ba gen finder man ein braunlechten ten Samen/ [die re if sinnlich diet weiß / etwan gelb / mit 2 a iime — finder ſie zu eiten auch mir gefůllten Blumen. ar ” Sie wachfen auf dem Feld neben den Wegen / vnd vnd inden Früchten: [ond bißweilen ingroffer meine gesalfo daß das ganne Feld mit diefer überogen / ſhet· ner onddas vom Meyenan biß in den Herbſt.) Von den Namen. — > diefen Blumen treibenymachen den Blättern Schnallen in der Hand oder Sir, nen: vırd auch genennet Kornroſe / Feldmagſamen / Hirnfchalond Grindmagen. Griechiſch Minar holac oder auch ß⸗ ·ec. Lateiniſch Papaver erraticum,Papa- verfluidum vnd rubeum. [Papaver ertaticum ma- jus Dioſc Theophr.Plin. C.B. Papavet rub- rum,Brunf.erraticum,Eid.Marth. Cord. in Diofc. Gefhort.Lac.Lon.Dod.Caft, Cæſ. Thal.rubrum; Eyft. erraticum primum, Fuch. rheas, Lob. Ger. prius,Lugd,alterum, Dod. gal. chazasfive caduco Frame * H Engliſch Wilde poppic. j zugebrauchen fey: Wiewol er vermelder/ daß etliche D. Jacobt Theodori Tabernaemontani / F II. Klein Klapperꝛoſen. Papaver erraticum minus, — A} INT) lie \ [ flörepuniceo,Ad.Lob.ico. II. Papaver N minus, C.B.ch@as,Dod.gal. cheas minus, Lugd. erraticum al.Fuch.Dod.] Welſch Papavero (!varico und roſolaccio Spanifch Amapallia: Sransöfifch Pavor faunagesond.PoceanzCocquelicon. Boͤhmiſch Matwileij. Niderländifch Root Eolbloemen vnd Corenrsoſen. Von der Natur/ Krafft vnd Eigenſchafft der Klapperroſen. Alenus ſchreibet der Klapperzofenfaamen ſeye viel kaͤlter / als der zahmen Magſaamenſaame / alfo daß er nicht ohne groſſen Schaden genutzt werds, Innerlicher Gebrauch der Klapperzofen. S ſchreibt Theophraftus,daf die Griechen in der Koſt haben gebraucht: alſo in Welſchland nem̃en die en die jungen zarten Blaͤtter / kochens mis Burterond Kaͤß vnd eſſens / wie ander Kraut.] Auß angezogenen Worten deß Galeni iſt leichtlich abzunemmen? daß dieſer Saamen gar nicht jnnerlich ſeyn / welche ein wenig deß Saamens in die Honigku⸗ chen oder Lecktuchen zu vermiſchen pflegen. Fuchfius fehreibet / daß die Klapperzofen die übrige Fluͤß der Weiber ſtillen wann man die Blätter in Wein ſen⸗ berfur det / vnd davon trincket: Loder von anffen überfchlägt.] Rondelerius ſchreibt / daß die Blumen ein fonderliche gute Eigenſchafft haben wider die Seitenkraͤnck / Sins wanman fie in Bibinellen-over Scabiofenwaflerfie- | derond dem Krancken eingebe / aber es follim Anfang | der Schwachheit geſchehen wann der Fluß anfanget | ſich in die Seiten zu fegen / hernach aber foll man ſie nichtgebrauchen. [Widerdas Seiten ſtechen foll ein gewiß Erperi Sup ment ſeyn / ſo man die Blumen dörzet / zu Pulver ſtoſ⸗ ſet/ vnd mit Veyelwaſſer dem Krancken zu trincken dere nemmen ein halb loth der Blumen / bmn⸗ ut gibt. An henckens in ein halb Pfund Gr Kama Etliche | ne Das Ander Buch / von Kräutern. 967 A Erlichefagen wann mandas Kraut über die Leber F 11. Wildergehörnter Magſaamen. aekait. lege / ſo ſtilltes das Naſenbluten: andere fehreiben fol- Papaver cornicularum, II. ches der Wurzel zu / wann man fie in den Er halte / doch daß ſie zu gewiſſer Zeit gegraben fey. ¶Von dem gediſtillierten Waſſer. Ebrandt Waſſer auß den Klapperroſen kůhlt alle jnnerliche hitz / welches etliche in hizigen Fiebern zur Dt grincken geben: Dann es kuͤhlet die Leber / ſtillet den Schmertzen / bringet den Schlaffe / loͤſchet die Higim Hals / vertreibet die Braͤune / ſo mans trinckt / vnd da⸗ mit gegurgelt. An die Schlaͤffe geſtrichen / vnd vmb die Stirn gebunden / ſtillet es das Wuͤhten der tobigen Menſchen / legt den Wehtagen der Augen / ſo von Hiz z entſtanden ift.] en i So wöllen etliche / man foldas gebrandt Waffer C Bahn iger die deber ſchlagen fo verfteller esdann das bluten [der Naſen ]welches wol feine Brfach hat. . [der Safft vondiefen Rofen mit Schweffel vnd 8 Salpeter vermiſcht / heylt den Grind / ſaͤubert und ver⸗ Hufen. treibt alle Flecken. In Syria machen die Innwohner ein Zucker auß den Blumen / wie auf den Roſen ge macht wird / welchen fie zu dem Huften branchen.] 7 Das TIL. Gapitel. Don wilden gehörnten Magſaamen. 1. Wilder gehoͤrnter Magſaamen. Papaver cornicularum. 1. jRIRL Pe} er =. u Dat ame Befehl. mu & daß es eine veielbraune Blume nãgt/ und 65 rag, m an Blättern fleinerifl. „ee II han. > u — o IIL grünfind : Die Sten⸗ Van x Dei» faamen, u Safe hob Wie dann auch den Früchten.] Sie wachfen elderen E panien.] i * — nte M iſt zweyerley / groß Ilder gehoͤrnter Magſamen heiſt auch gelb Del» bag ——— TER hn.Diofcorides en re Ef ) RE reiber/ hat weiſſe oder äfchenfarbehärige K Papaver cornutum, oder Cornicularum. [ 1. P: ⸗* Efärßee ] Blauer dom Wulfrautfaftähr re Bye luteum, €. B.c er — Ä den Mohn b.Caft vinbhet zerſpalten / wie die Blaͤtter de wilden M — Lac. Ad.Lob 2 feine Stengel feynd denfelbigen auch leid rund vnd jus,Dod.lureum, Fuch. T Bee — rauch / einer Elen hoch / daran ein gelbe Blumen er⸗· g8al. Cord. in Dioſc.& niſt. Gel. * n. a. ſcheinet / nach welchen einlanges Schöttlein erfolge, Cam.Il.Papavercornicularum pheniceum hitlu- imbt wie ein Horn / dem Bockshorn beynahe tum,C.B.cornicularum alcerum ıed.cornicula- —* eig Ph einen Spiglein verſorget:] zum rubrum,Dod.cornurum rubro ore, Geſ. hort. daher es auch den Namen hat / in dem Hoͤrnlein trägt Ger.fl.pheeniceo,Ad.Lob. chuf. hiſt. cornutum al⸗ es kleinen ſchwarzen Saamen / dem —— an er er * —— aͤhnlich / ſeine Wurtzel iſt dick vnd ſchwarn: lvnd nicht, h Papaverocornuto. fd in isffindg 2 Pavot cornu. Böhmisch Mat Rustomaty. finde Een) a —— 968 A Englifch Horned poppie. Niderlaͤndiſch Heul / und Horne Heul. Von der Natur/Krafft vnd Eigenſchafft deß gehoͤrnten Magſaamens. Eonhardus Fuchfius ſchreibet / der gehoͤrnte Magſaamen ſey warmer vnd truckener Natur. Galenus ſagendie Blätter haben sin groffe Krafft su fäubernond gu reinigen. Innerlicher Gebrauch. ! Etius fehreibet/ tetr. 4. Term.1.cap.45.daßdiß Kraut ein giftige Natur an fich habe / vnd der» Degen gar nicht in Leib zu gebranchen. Wiewol Dio- fcorides meldet / wann man die Wurzel in Waſſer g koche / lbiß das halbe Theil eingehe vnd dieſelbige bruͤh ger, trincke / ſo heyle ſie die Gebrechen der Leber diene wi⸗ breen. der das mb der. Hufft: hilfft auch denen / wel⸗ Hufftwehe · der dicke / grobe fandige Harn viel leydts thut. Stulgang nius ſagt / wann manden Saamen mit Honig⸗ weiben. · ¶ waſſer einnemme / ſo treibe er sum Stulgang. Euſſerlicher Gebrauch. ——— Alenus meldet / daß die Blaͤtter vnd Blumen Hywaͤr. die faule reinigen/[dann ſie das faule Fleſſch verzehren ] doch ſoll man fie nicht gebrauchen / wann ſie ſauber ſeyn / dann ſie auch das geſunde Fleiſch auffegen. & Die Blätter mit Del vermiſcht vnd angeſtrichen / nemen hinweg die Rufen / fo ob dẽ geſchwaͤrẽ wachſen. c So mandif er dem Viehe über die Augen — Geſchwaͤr leget / reiniget es dieſelbigen / und machet die Augen klar / doch fol mans zimlich brauchen / daß es nit Bin» zu viel etze. [Das IV. Lapitel. Von ſtachelechten Magfaamen. *Stgachlechter Magſaamen. * apaver ſpinoſam. Seathlechter Er ſtachlecht Magſaamenblaͤtter ſeynd an Magfaamen. a: Beftalt dern gehörnten Magſaamen faft ähnlich rings vmb zerſpalten / mit leinen gelben Dörnlein ombaeben ; find nicht fo dick noch| gungen / pre —2 D. Jacobi TheodoriTabernaemontans/ F farby mit etlichen einen Doͤrnlein. Der Stengel iſt anderthalb Spannen hoch / rund mit etlichen Doͤrn⸗ fein beſetzt: die Blum iſt gelb/gligerent/von fuͤnffauch ſechs Biattern / dem gehoͤrnten gleich: Nach welcher ein langes Koͤpfflein erfolget / ſo fuͤnffeckicht / mit lan⸗ gen gelben Doͤrnlein ombgeben/in welchen ſchoͤner / ſchwarner ftreimecheer Saamen / fo ſechsmal gröffer dann in andern Magfaamen verſchloſſen. Diefes if erftlich anf India Occidentali,anßder Inſel S. Johannis genant / in Engelland ander dem Namen Figue delinferno,dasift/ Höllifche Feygen / gefchieft worden / vnder welchem Namen ich es au auß Engelland erftlich empfangen / vñ der erſte beſchrie⸗ ben in meinem Phytopinace, vñ hernaher in mein. Marthiolo, vnd habs Papaver fpinofum genennen, G Es iſt bey mir bedencklich / ob es nicht ſeye das Glau- cium Dioſcoridis, welches er ſagt / Blätter haben wie der gehoͤrnte Magfaamen auß welchen der Safft ge⸗ cruckt werde / ſo gelb ſeye wie Saffrich: Dann dieſes gantzes Krane iſt voller gelber Safft wie das groſſe Schoͤllkrant: Aber darvon fol fernersin meinem da⸗ teinifehen Herbario,gefichts Gott / gehandelt werden: Beil das Kraut nunmehrin vielen Gaͤrten / nicht al⸗ fein in Engelland / Welſchland / ſondern auch Teutſch⸗ land / habs ichs hieher ſetzen woͤllen. Das V. Cap. Von Bilſenkraut. 1. Bilſenkraut. Hyoſcyamus L« N As Bilſenkraut iſt dreyerley. I. Das af/ Io} wie Diofeorides fehreibr/ift ein ſtaudlechtes ee) Kraut/ bringereinen dicken fäißten/rumden undranhen Stengelymit breiten langen / ſchwarten / [euncfel äfchenfarben / aͤderechten / faͤßten / tieffzer⸗ kerfſten / haͤrigen Blaͤtteren feine Blumen ſtehen an den ſtengeln gleich wie die bleichgelbe lod todtenfarbe] Cymbalen: lod Haͤfelen / nach einer ordnung biß oben⸗ außrdochnuranffeiner Seiten] nach welchen klem⸗e Knöpffiein bleiben, mit fleinen Deckle in vol Saamens ‚dem Mohnfaamen ähnlich [ doch grauwer vnd Erdenfärher] feine Wurgel iſt = » L Da Das Ander Buch / von Kräutern. A I. Bılfenfraut. Hyofcyamus II. RR RD or * 8 —— I: Var 8 u a Yale o N (Aa 0 \ EN "u %> > RU Sr N — ANZ 3 \ N > —* — QM AV fi —ã Ta EN 19 —FR \) —J— TURN NDR) B c vnd fafftreich/LSpannen lang / ſo ſich faſt in das Erd, reich hefftet. Das gantze Gewaͤchs gibt einen ſtarcken ſchweren Geruch.] 1. 11. Das ander Befchlechr/Lfodas same weiffe Bil⸗ ſenkraut Jiſt dem erften gleich / allein daß feine Blätter etwas runder/weicher vñ fäißter ſeyn / ¶ vnd ſtehen nit ſo gedrang in einander.] Die Blumen ſeyn auch ein wenig bleicher / vnd der Saame weiß. Es wird auch bißweilen mit roth purpurfarben Biumen / bißweilen auch mit gar weiſſen Blumen funden. lHat auch nicht —— oder Schellen / darzu ſind ſie auch III. Das dritte Geſchlecht hat ein lange weiſſe m dennaut. Wurel / faſt eines Fingers dick / auß welcher ein run. D der haͤriger Stengel waͤchſf / bey nahe anderthalb E⸗ len hoch, mit andern Nebenzweiglein / an welchen ein zarte Woll gefuͤllet wird: Die Blaͤtter ſeynd nicht fo zerkerffet und außgeſchnitten / wie in den vori, gen / ſondern rund/fätßt/weich und wollecht / eines ſtar⸗ cken Geruchs / feine Blumen ſeyn gelb nach welchen runde Rnöpfflein erfolgen/in welchen wich ſchwartzgel⸗ ber Saamen verfchloffen iſt. — WV. Das vierdte Geſchlecht wird von Lobelio ge⸗ fest/welches dem weiſſen Bilſen in allen ſtůcken gleich / allein daß die Blaͤtter kleiner vnd runder ſind / aͤſchen⸗ farb gruͤn: Der Stengel anderthalb Schuch hoch die Blum bleichgelb / mit dunckeln Flecken / I, diſſentraut. F II. Bilfenfraut, Hyolcyamus peruvianus. G FFEIEIII- Bon den Samen. BJeentrau oder Bilſen wird auch genennt / Doll. kraut / Schlafffraun/ Saͤuwbon / Rindswursel/ Zigennerkraut. Griechiſch öcrzdauoe.$arinifhHyof- cyamus, Faba fuilla, Apollinaris, Symphoniaca» Palladia, Herba canicularis, Dens caballinus. [I. Hyofcyamus vulgaris vel niger, C.B. Hyofcya- mus,Brunf.Tur.Marth.Lac. Lugd. Cxf. vulgaris, Gef.hor. Thal.Eyft.niger,Dod.Lon. Ad.Lob.Caft. Ger.flavus;Fuch.niger vulg.Cluf.hift.Apollinaris, Cord.inDiofc. II. Hyofcyamusalb. major vel 3. Diofc.& 4.Plin.C.B.candidus Trag.albus,March. Dod.Gef.hort.Tur.Lac.Ad.Lob.Lon.Caft. Lugd. Cam.Ger.Eyft. Apollinaris 3.Cord. inDiofe. Ill. I Nicoriana minor, C.B.Eyft. Hyolcyamus niger vel3.Mart.Caft. Lugd. lureus;Dod.Gef.hort.Lon. Cä.Ger.dubius lureolusSolanifolius,Ad.Lob.Pri- _ apria,a forma fru&tus;Gel.hor. Tornabong conge- ner, Cæſ.] Arabifch Altercums [ Bengi ] Vulgo zufguia= mus. Welſch Infquiamo. Spaniſch Veleoho. Franzöfifch Iufguiame. Boͤhmiſch Blyn. Niderlaͤndiſch Bilſe— cruyt. Engliſch Henbane. Don der Natur / Krafft vnd Eigenſchafft deß Bilſenkrauts. wu Das Bilſentraut iſt auch fehr Falter Natur [ond wird der weiß von a — in dritte grad / aber trucken im erſten. Fernelius ſchrei⸗ bet / das ſey am beſten zu gebrauchen / welches ein weiſſe ich zu Clodianiteitvon Venedig funden.) x Blume vad weillen Saamen hat / wiewol auch nicht io vnd Camerario. Das erſte Geſchlecht wächftauffongebanmten Dr, —— den Straſſen vnd Ackerreynen ] bluͤhet im o Die andern zwey ſeynd frembd / muͤſſen in Gaͤrten sepflanger werden. ¶Jedoch fo finder man das ander auch in Franckreich / bey Mompelier / auch bey Venedig am Meer] fiber: Die andere aberfol mangann vnd gar ver⸗ we ie Innerlicher Gebrauch. Alenus faget ob wol das weiſſe Bilſenkraut / beſ⸗ fer dann die andere fönnen in Leib gebrauchet werden / ſo ſol man fie doch allzumal gleich wie ein gifft flichen vnd meiden / dann ſie ein Natur an ſich haben / die Menſchen doll vnd vnſinniczu machen: Wie ſol⸗ ches an den Fiſchen wahr zunemmen iſt / welche ſo bald tobend werden / wann ſie deß Saamens geſſen haben Cccec Wi [Die 979 ALDie Hiner auffden Balcken falten herab warın fie F are mie Dilfenfanmen beränchert werden / vnd ſo ſie den Saamen eſſen / ſterben fie davon. Alſo machet es auch die Menſchen Schlafftruncken vnd doll / wann ſie ſein viel eſſen. Es meldet Matthiolis, er habe Bawren⸗ finder gefehen/ die diefen Saamen geſſen hetten die waren alfo rämifeh vnd vnſinnig / daß die Eltern mei⸗ neten/fieweren vom böfen Getſt beſeſſen. Daher nen nen eg die Bauwren Diftarbio,das iſt / Verwirren. So die wilde Schwein von dieſem Kraut effen/ fompt fie der. Rrampff oder Tropff an / aber die Natur hat ſie ein Artzney gelehrt / eilen alsbald zum Waſſer / fahen Krebs vnd eſſen ſie / damit wird jnen geholffen.] Vnd wiewol Dioſcorides ſchreibet / daß man den ſa⸗ menzu enichen jnnerlichen Gebreſten deß Leibs ge⸗ brauchen ſol / iſt ihm doch hierinn nicht nachzufolgen / ſondern vielmehr Saleno zu gehorchen / welcher jhn vnd gar verbeut. ¶So jemand in Argwohn were / daß er Bilſenkraut der Saamen geſſen hette / der trinck von Stund an Seyßmilch / Meth / Kürbsfaamen mit ſuͤſſem Wein / oder Reffeſaamen / Kreſſen / Senff od Raͤtuch / Zwie⸗ beln / Knobianch / welches man haben mag / mit Wein getruncken / dardurch wird der Schade gewendet.] Euſſerlicher Gebrauch. Béeentee⸗ Blumen vnd Saamen / dienen zu dem Schlaff/ftilten den Schmertzen / ſo mans a⸗ ber zu viel braucht / machen ſie doll. — Die Blaͤtter alſo grün über Geſchwulſt gelegt, nim⸗ Beſchwuiſt erden Schmerren / truckt dis, Geſchwulſt nider. Giu ederwen So man die mit Mehl zerſtoſſet / ſtillet vnd vertrei⸗ bet das Gliederwehe / vnd das hirige Podagram / dar⸗ uͤber geſchlagen. Sqlaffbtin Ein Fußwaſſer oder Dampff davon gemacht / brin⸗ — dern. Schmertz Kitten. u. get den Schlaf. Bine fitten. Die Blätter zerſtoſſen und übergeleger/ flillen das ; bluten vnd übrige Fluß der Frauwen. ® Mit altem ongefalsenem Schmeer eines Pfunde anden. ¶ hoper zerftoffenzond ein Becherlin guten alten Bein jiber einem Feiner darunder gemiſchet / Pflafterswerß auf Wunden gelegt/foll trefflich wol heylen Zanſchmert Die Wursel mie Eſſig geſotten/ iſt gut zu den Schmertzen der Zaͤhne / damit warm gewaſchen.] podagra. Der Saame Aſtoſſen / mit Wein vermiſchet / und D wie ein Pflaſter uͤbergeleget / iſt gut wider das Poda⸗ windige Be, gra / wider die windige Geſchwulſt deß Gemaͤchts / vnd erst zu den geſchwollenen Brüften nach der Geburt. gefümwolene [Der Saamen gepuͤlvert / mit Frauwenmilch vnd Zt. Eyertlarondein wenig Lig vermiſchet / vnd an die "machen. Schlaff geſtrichen / machet wol ſchlaffen. — Den Rauch von dieſem Saamen durch ein Trech⸗ — ter gegen dem Zahn empfangen / vnd Din Mund wi⸗ der gewaͤſchen / ſtillet den Schmertzen. Eäwernte „DE Saamen mit Wein gerftoffen/ vnd auff die Brufider ſchwaͤrende Brüft der Frauwen gelegt / hilfft wol.] — Von dem Safft deß Bilſenkrauts. loſcorides beſchreibet dieſen Safft auff dreyer⸗ (ey Weiß. Die erſte iſt / daß man Blaͤtter / Sten⸗ gelvnd Saamen zerftoffe / vnd den Safft außpreſſe / E delchen man darnachin der Sonnen trucknen fol/ a⸗ ber er melder/daß er nicht über ein Jahr gut bleibe. * Dieſer Safft ſoll gut vr den Zip, wider den Schmersen der Ohren / vnd Gebre⸗ Seermutter. chen der Beermutter / wie es der interpres Diofcori- disnennet,. - PER Mir Meeel oder Gerſtenbruͤh vermifiher vnd über. Hinige@e, gelegt/lindert die Schmertzen deß Podagra / die hitige Menf. Geſchwulſt der Augen / vnd der anderen Glieder / wie Dioſcorides vermeldet. — on Bilſenkraut Waſſer. Kon fenkraut mit Blumen vnd dem vnzeiti⸗ gen grünen Saamen wird ohns allen Zufagein D. Jacobi Theodori Tabernaemontant / * pn ſeyn wider die ſcharpffe hitzige kraͤfftig kuͤllend Waſſer gebrandt/ welches doch nicht zubiel / auch nicht ohne Vermiſchung anderer Waſſer gebraucht 5 ſoll. Sei Für alle Enzůndung vnd Geſchwulſt / Tücher d rinn genetzet vnd uͤbergeleget / benimpt We 38* hefftigem Wehethumb deß Haupts von Hitz Ida der Menfeh möchte Hirnwuͤhtend werden / brauchet man vnder wenen das Waſſer / wie auch das Oel in die Pas feny andie Stirn Schlaͤff / Pulßadern vnd Fuͤß ge⸗ ſtrichen / oder darinn genetzte Tuͤchlein uͤbergeleget. n die Ohren ein wenig gebraucht / verhindert das & feharpff Stechen vnd anfahendt Ohrenſchwaͤren. F * In die Augen gebrauchet / kuͤhlet Die Hin / nimmet Köen die Röche/das hefftig beiſſen / vnd hefftige Geſchwulſt / Yrsm- vnd ſtillet den Schmertzen. Welche ein hinig roth Angeſicht haben / die waſchen geh ſich Abendts damit / vnd legen naſſe Tuͤchlein uͤber. fir. | Von dem Bilſenoͤl. D IßOel wird auff zweyerley Weiß bereitet. Etliche nemmen das Kraut fampt dem ungeitigen Saa⸗ men / ſtoſſens wol zu muß / gieſſen gruͤn vnzeitig baum⸗ St daranylaffeng alich Tagan der Sonnen erbditen / dann fender mans in doppelm Geſchirr / biß ſich die Feuchie verehret / nachmais durchgeſiegen / wird bis halten. Etlich preſſen ſolch Oel von dem Saamen / welcher zuwor in war mem Waſſer wol erweichet / damit er auf⸗ gefehtwelle / und das Oel deſto beſſer darauß gepreßt werde, Andere nemmen den friſchen trucknen Samen n derſtoſſen jn / thuns in ein gläferin oder aͤhrin Geſchir / ftelleng ein Tag vnd Nachtin Balneum Mari, vnd weil es noch warm nemmen es herauß / thuns in ein Saͤcklein vnder ein Preß. Diefes Det iſt über die Maß kalter Natur / wird derohalben gebraucht / wo hefftiger Kuͤhlung vonnoͤ⸗ ehen/ wird auch zu Weichung nunlich gebraucht / doch fol es niche ohne groſſe Vorbetrachtung gebrauchet DD in die Ohren gethan / nim̃t die Stich ond Orrtinıs Schmergendarinn, ſtillet das Gliederwehe and hitit 22 Podagram. S Ei gr8. ‚Mit Effig vermiſcht vnd Über die Stirn vnd Schlaͤff ara geſtrichen bringt den Schlaff. — Von dem dritten Bilſenkraut. Eriö zweiffeln / ob man diß Kraut für ein Bilſen ⸗ fraut halten folydieweil der Saame etwas ſcharpff iſt. Andere aber haben durch Erfahrung / daß der ſafft von dieſem Kraut / oder die Blaͤtter zerriben die Lauß gaufvirh vnd Flöhe vertreiben / welches an Hunden offe verſu⸗vernehe. cher iſt worden/dann fie geſchwind herab fallen. Man macht ein Oel auß die ſein Kraut / welches gar heylſam / vnd ſonderlich friſche Wunden bald heylet / datumb dañ erlicheein Nicotianam darauß machen / andere nennen es Hyoſcyamum vulnerarium das iſt Wundbilſen.] * Sr Das VL Cap. ¶¶ , Yom Indianifhen Depmel, , = K>: G S # % terrechnen/wegen feiner Blumen vnd Knoͤpf ⸗ Demi fein: Andere aber feyn darwider. e Camerarius fegt zweyerley Geſchlecht Nicoraniz, eines mir groffen dicken Blärreren / das ander mit 96 ringern vnd fpisinen Blärteren. Lobelius gedencket dreyerley Geſchlecht / eines fo groß iſt / das ander klein / dag dritte nennet er Sanam ſanctam· Das erſte Geſchlecht die groſſe Nicotiana, waͤchſt wie D.Camerarius meldet / an etlichen Orten im er⸗ fien Jahr anderthalb Manns hoch / gewinnt ein groſ⸗ fe hoigechre Wurzel etwas weiß oder gelb / mn en⸗ Das Ander Buch / von Kräutern. Me 1. Indianiſche Beynwelle. Nicotiana major. B Ger IF: DREI Q ab Neben wurtzeln / leines bitteren Geſchmacks: Seine Blaͤtter ſeyn groß / dick faͤtßt vnd ſafftig / an den Sten⸗ geln erfcheinen feibfarbe/ lbißweilen ſchoͤne rothe ] blu⸗ men / nach welchen die Knoͤpfflein kommen / voll Saa⸗ mens welcher gegen dem Herbſt zettig wird. WVon den andern Geſchlechten fan man leſen Ca- merarium vnd Lobelium in feinen obſervationi⸗ busfol.z16.0nD z17. far — Das ander Gefchlecht iff von dem erften vnder⸗ ſcheiden / weil es Blätter har die kleiner ſeynd / vnd ſpi⸗ ziger / vnd lange Stiel haben / da dir vorige ohne Stiel p din Stengel begreiffen / demnach fo find an diefem die Blumen etwas fleiner vnd roͤcher und waͤchſet geinei⸗ niglich dieſes nicht ſo hoch als dascrfle] Es iſt dieſe Nicotiana gar ein frembdes Gewaͤchs / 5 fuͤr wenig Jahren in Teutſchland iſt gebracht wor x ei den / wird nunmehr allenthalben von Saamen auff- erzogen / man ſchrelbet / daß es erſtlich auß Americain Franckreich feye bracht worden / vnd von dannen in Teutſchland / lwaͤchſt ſonderlich viel in einer Inſel / die wie das Kraut Tabaco heiſſet.] Es will an feuchten e Dr MSHinsSHANERIRSHL: re [Bnd foll gegen Herbft gefähet werden / weilder Saamen / ob er wol gar Heinz etlich Monat vnder der Erden ligt / ehe er herfuͤr lompt. J Von den Namen. Ndianiſch Beynwelle wird auch Indianiſch Wundkraut genennt / von wegen ſeiner heylſamen Krafft. Die Indianer nennen es hetum vnd Pici- elt. Lateiniſch Herba ſancta, Sana fanda,Nicoria- n3,Tabacum,PerumClubj,Hyolcyamus Peruvia- nus Dodonei. [1.Nicotiana major larifolia,C.B. Nicoriana, Lon. Lugd. Hyfcyamiz.fpecies, Gef. hort.Sanafandtz Indor.Ad.Lob.Ger. Tabacum la- tifol. Cam. Eyft. Hyofcyamus Peruvianus, Dod. Cã.ep. Tornabana,Cl. Herba $. Grucis femina, © Caft. H.Nicoriana majorangufifol.C.B.& Eyſt. Herba fan&taS$.Tabacü minus, Lob, ob.Hyolcya- H ter Natur ſeye / vnd reiniget / hehlet zuſammen wunderbarlich/welche Wır- 971 Fad.Monar Herba ſ.Crucis mas Caſt. Tabacum an⸗ -guftifol.Cam.alterum minus,Lug.]WelfchTornabo- na. [Bon dem Auctore ſo ſie erſtlich in Welfchland gebracht hat / zu Nom, Herba fandla Croce, von dem Cardinal fo es auß Portugau gebracht Fransdjifch Herba de ka Roine,Nicotians. Niderlaͤndiſch Tabacoı Ri cotiane. Engliſch Tabaco of Trinidada.] Von der Natur Krafft und Wirefung der Beynwelle. Odonzus[iveil er vermeiner harzesfey cin @e- ſchlecht deß Bilſenkrauts /) ſchreibet / daß es kal⸗ hab eine Art zurück zutreiben. Dargegen ſchreibt Lobelius, daß ce ommlich warm vnd trucken ſeye auch im anderen Grad / vnd wann man es kaͤwe / ſo brenne cs fat auff der Zungen / alſo daß es einen hizigen Geſchmack babe, [jertheilerz ckung fonderlich ın den Blaͤttern iſt / twas ſchwaͤchers F * Saamen / die Wurgel aber sauger nichee zu der rtzney. * Die Blaͤtter ſie ſeyen gruͤn oder duͤrr / ſo koͤnnen fie nuglich gebrauchet werden / derohalben die fafftiaften ‚mit einem Faden angefaßt/ werden inein fauber Ge, * mach auffaehenckt. Etliche pflegen die Blätter in + friſch Baumöl zulegen / damit fie allzeit frifche Blät- ter haben / vnd wann fie die brauchen wöllen / fo wi- ſchen fie das Oel mit ginem zarten feinen Tücplein ab» Innerlicher Gebrauch, Odonzusmefdet lib. 4.de Deleteriiscap.2z. A_J daß es die Scurh ſchlaͤffrig mache/dazu auch dou vnd vnruͤhig / als wann fie runcken wweren/wann ſie nur allein den Dampff davon in Leib bekommen. Aber es ſchreibt Lobelius darneben / daß die Schiff⸗ leuth vnd andere mehr / ſo auß India kommen ſolche Blaͤtter bey ſich tragen / [bringen kleine Trechter oder Hörner mit ſich von Palmenlaub / audere von Erden oder anderen Materien gemachet / in welchen ſie oben obgemelt Kraut ſtecken haben / juͤnden diß an/) vnd ei. nen Rauch darvon machen / welchen fie laſſen in fich gehen / fich darmit widerumb crquicken/ wann fievon groſſer Arbeit matt worden ſeyn / deßgleichen auch ven I genſchafft / welche we Durft vnd Hunger damit zu füllen ; Davon fie erfl lich gar fretwdig werden / vnd dartiber gang fänffrigtich entfehlaffen/welches auch Dodonæus bezeuget / vaßes. aber die Leuth voll vnſinnig oder tummelicht machen ſolle / das will Lobeliu: gar nicht zugeben. [Es ſey wie Ihm woͤlle / ſo hat dieſes Kraut dick wunderbarliche Ei, eweitlänfftig von Nicolao Monar- do,CaroloStephano in feinem Buch vondem Feld, baw / vnd Egidio Everhardofind befchrieben worden, ¶Dieſes Kraut wird ſonderlich gelobet alen Brer · a ſten der Bruſt vnd Lungen dann mit Zucker gekochet — etliche Tag nacheinander genoſſen / erweichet dieenge ® en. Bra tie auchder Safftfirigtich inabgefehtuctey jedoch ſo ſoll der Leib zuvor gereinigerfeyn. Deß Pulvers ſo viel zwiſchen zweyen Fingern kan — gefaſſet werden / in einem oder zwey Loͤffei voll Agua cpeiten, K vir& eingetruncfen / wann musPeruvianus alter,Dod,Perumanguftitol,Quf. | — man zu Bech gehen will / zertheilet den Schleim / ſo ſich von übrigen Eſſen vnd be macher — —— * — ulvers ein quintlein in weiſſem Wein — — mit andern ſtůcken gefocher/ und — mir einem Cliſtier gebraucht / ſtilet das Grimmen. Iſt ein gewiß erfahren Nießwurtzel / auch alles ander cinanommen Gifft.] Eufferlicher Gebrauch. = * fehr viel Schleims vnd Gewaͤſſers auß dem Haupt sieben. herauß. Deßgleichen auch / wann man jhn durch die Es Noßlocher n ſich aiehe. Cesce ii Mittel wider die aufftige Eingenorien . _ T. Obeliusmelverinfeinenadverlarijswanman impifin den Mund gehen laſfe / jo ziehe er — D. Jacobi The A Es ſchreibet auch Lobelius; wann man die Blaͤt⸗ Zahan · he ger jerzeibe / vnd wider Die Zaͤhn halte fosiehen fie viel Schleims herauß / vnd werden nuslich gebrauchet wi⸗ der das Zahnmeherte von — Mc — iſt. Die frifchen Biaͤtter über dem Feuer oder warmer u. u re vnd uͤbergelegt / ſtillen den Schmer⸗ me gen deß Haupts Magen / Grimmen im Leib / ſo von Kaͤlte vnd Blaͤſten herzeichen. Seo aber die Blätter nit friſch / ſoll man ſie mit Wein befeuchten vnd warm überlegeny oder das Pulver mit anderen dienftlichen ſtůcken vermengen / vnd biß der Schmerzen nachlafe ſe / gebrauchen. Etliche uͤberſtreichens oder roͤſtens zuvor in Baum ⸗ fördern. öl ondlegeng uͤber den Magensdenfelbigen ſtaͤrckt es / befůrderet die Daͤuwung / zertheilet die Blaͤſt / und er⸗ weicht den Bauch. uͤbergelegt / oder den Safft / zer⸗ B Ofen. „ Das Kraut warm Gefawir. theilt allerhand Geſchwuiſ / Geſchwaͤr und Gewaͤchs. Das Pulver erlich mahl auff verbrandte Drt ge⸗ 97, das Haupt wol reinigen / purgieret ſeyn. Item das Pulver ſo viel du zwiſchen zweyen Fin⸗ gern ſaſſen fanftyanff der Zungen ein ante weil gehal⸗ ten euchet ein zaͤhen waͤſſerigen Schleim auß dem € Halßan ſich / man ſoll aber den Mund mit gutem Wein außſchwencken / vnd dieſes etliche Morgen ge⸗ un: ehan jeliber den andern oder dritten Tag/ reiniget die Bruft fehr wol.) Dodonzusfagt/vaßesim Niderland fehr gebrau⸗ cher werde, wider die Raͤude / Kräne vnd Vnreinig⸗ keit der Haut: Deßglei ſey es auch gar ein herrlich Wundkraut / vnd vertreibe allerley hitzige Geſchwuͤlſt / aber an alten vnd ſchwachen Perſonen ſey es gar nicht ficher zu brauchen, fondern allein an jungen vnd ſtar⸗ chen. Von dem Safft. Obelius ſchreibt / daß der Saffı oder der Syrup darvon / fiir fich felbft oder mit dem gebrandten * D waſſer eingenom̃en / ſey gut wider den Huſten / vñ helffe den jenigen ſo einen ſchweren Athem führen vnd ſtaͤt⸗ Batofugt. tigg keichen / lvnd dergleichen Kranckheit / die von kal⸗ ten fehleimigen Feuchtigkeiten herfommen. Denfafft gibt manin Hifpania den jenigeny die mit dem Freiß⸗ lich vnd Wafferfucht beladen find. Kindern Den gibt man auch wider die Wuͤrm / je⸗ doch nicht viel / doch follman mit gutem Bedacht hans deln, dann diefer Safft auch bey den ſtarcken Leuthen purgteret/ wie Dodonzusein Hiſtorien davon anzei⸗ ger, Auff acht oder schen loth getruncken / purgieret ons Zen vnd oben / erfolget aber gemeiniglich ein Schlaff darauff.] ade · Es iſt auch dieſer Safft gut gentigt wider die Ge⸗ brefen der Haut / die Raͤnde vnd Flechten zu ver⸗ E greiben. Berfaten [Deß Saffts oder auch def Oels zwey oder drey Troͤpfflein lanwlecht in die Ohren getropfft bringes Gehör wider Der ſafft indie Nafen ge- heylet die ſtinckende / faule / freſſende friſche Wan⸗ gebrauchet zu den friſchen —— Wanden / vnd alten Schaͤden / dieſelbige rein zu behal⸗ Fa ten vnd zu heylen / Cheyler auch alle alte / ſaule / flie ſſen⸗ deromb fichfreffende, Frangoͤſiſche Schäden vnd giff· tige Wunden / den Safft oder das Pulver darein ge» zuvor mie Wein, Harn oder auch dem ſafft fauber anßgewaſchen / ſiillet allen euſſerlichen Blut» — Raͤude· der Haut· itzige Ges den der Dar m odori Tabernaemontani / F fluß / auß Wunden / Naſen / ſo man den Safft mit dem serftoffenen Kraut uͤberlegt / vnd in die Naſen tencht. [Mic dem Safft wol gerieben / vnd dann die zer ſtoſ⸗ Ar ſenen blaͤtter uͤber gebunden vertreibt allerhand Kroͤpf / — — DrüfenSeigwargen/Pefitenzblattern und den Erb⸗ —* grind.] 2 blagern, Deßigleichen auch fol man die Zähn damit reiben / u fo benimpter die Schmergen derfelben. “ [So man zu diefem Safft Roſenhonig und Öra- Bautezapı, natenfaßfewermifcher / vnd das faule lucke Zahnfleiſch "9 damit beſtreicht / heylet ſehr wol. Vnder die Guͤrgelwaſſer vermiſchet / heylet alle Harn Maͤngel deß Half. Den Safft von den Blaͤttern / ſo mit Eſſig zuvor wol zerſtoſſen worden / außgepreßt vnd — über dz Milz geſchlagen / zertheilet die harte Geſchwulſt Pine G derſelbigen / es ſoll aber der Ort zuvor wol mit warmen tuͤchern gerieben werdẽ. Oder aber vermiſche man den ſafft vnder andere dazu dienſtliche Salben / vñ ſchmie⸗ reman das ort damit / vnd leg man darüber ein warm Blatt over ein Trichlein/fo in dem Safft genetzt ſey. Auch dem Viehe in faulen wurmechten Schäden Faztenin gerhany infonderheitfodie Pferd oder Efel hartvon —** den Laſten getruͤckt find worden / iſt es nutlich, Pr. Vondem Sprup. Es pflegen die Welſchen ein Syrup auff falgende Meifzufochen: nemen deß außgetruckten Saffts von den Blaͤttern ein Pfund / thun ein Pfund Zucker dahu vnd ko hens zu einem Syrup: welchen ſie zu der gig Enge der Bruft / ſchweren Athem / auch die Wuͤrm auß Bir. dem Leib zu treiben / gebrauchen / aber wider die Wuͤrm ſol er etliche morgen einander nach ein wenig genom̃en werden / doch muß man auch ein Blatt davon auff den Nabel binden: Jedoch ſo haben fie auch ein kraͤfftigere im Brauch / ſo mehr Stuͤck hat. Remmen darzu Alandt vnd E ngelſuͤßwurtzel vice loth / in weiſſem Wein zwoͤlff Stund erweicher: thun hinzu Roſinlein j lot / fünffschen Feygen oder ſchwar⸗ Bruſtbeerlein / Roßhůb / Lungenkraut / Bartenyfop vnd Bergmin/jedes anderthalb Han dvoll / ein groß SBlatvon der Nicotiana, geſchaben Suͤßholtz cin halb ioch / Neffelond Baumwollen ſaamen / jedes andert ⸗ halb quintlein / kochens in Meth / ſeuhens durch / thun darzu ſo viel Zucker / vnd laſſens zum Syrup ſieden: deſſen gibet man jedesmal nüchtern ſechs loth / damit er den daͤhen dicken Koder sertheile.] Von dem Waſſer. Au⸗ dem Kraut wird auch ein nutzlich vnd heylſam aſſer gebrendt / wider die Gebreſten der Lungen vnd der Bruſt / dieſelbige von dem Falten groben Schleim zu eriedigen / ſonderlich da man es mit einem Yſopſyrup brauchet. Es wird auch dieſes Waſſer an etlichen Orten mit Wafpdt feinem Safft wider die Waſſerſucht eingeben :Dann der Safft ein Krafft hat zu purgieren. [Mit ein wenig Tanbenktropff diſtilliert / vnd das Lherfuhk Waſſer offtermals genoſſen / ſol die Leberſucht heylen. Euſſerlicher Gebrauch deß Waſſers. Waſſer iſt auch gar nutzlich vnd gut wider K DRbe uſſerucht Gebreſten der Haut / darvon zuvor gefage: auch ſoll man die Wunden vnd andere offene Schaden fleiſſig damit außwaͤſchen / dann es ſaͤuberet vnd heylt uͤberauß wol · Es woͤllen etliche diß Waſſer vnd den Safft auch Br zum Krebs gebrauchen wider Die Carbunckel vnd die fen Waſ⸗ aerche für Kröpff am Hals. [Die Augen offtermals mit diefem warmen || fer gewaſchen / ſtaͤrcket das Geſicht / vnd acheuetdie Sch Rebel / ſo es vertunckeln. DieZähne damit gewaͤſchen / Köredg er miltert den Schmertzen. Das Angeſicht etlichmal da⸗ seht mit die Roͤte —— 0: ſie nem̃en friſche Andere bereiten es alſo: fi —— H — lungen vnd Bruſt Ge⸗ breſten.· — dene darzu / laſſens mit einander erwallen / truckeng dann auf: thun andere frifche Blätter darein / vnd kochens wie vor / vnd das zum drittenmal / thun das in ein ſau⸗ ber Geſchirr / vnd ſtellens andie Sonnen. Oder nimb deß Saſſts vnd Baumoͤl gleich viel fochsmiteinan. est. der über eim Kolfewerlein / biß der Safft gar eingeſot⸗ Dafauberteie ten iſt Diefes wird zu euſſerlichen Maͤngein / als wun⸗ seem, den / alten Schäden / Vnſauberkeit der Haut Roͤche vnder dem Angeſicht / wie auch Wehetagen deß Haup⸗ Hauptwehe· ges zu miltern / gebraucht. y Alſo wird auch ein Föfkticher lieblicher Balfam be reitet: Nimb deß Saffts auß den Blaͤttern ſo viel du wilt / thue gleich viel Baumoͤl darzu / ſtells in ein Glaß an die Sonnen wol vermacht ein zeitlang / oder ver grabs in Roſſzmiſt 40. Tag lang / fofindeftu am Bo⸗ B ag fräfftigen Balfam gu vorermelten Kranck⸗ iten. Von Salben. Es werden auff viel Art Salben auß dieſem Kraut EDgemacht / deren wir etliche hierzu ſezen wollen : nim̃ der ſchoͤnſten vnd ſafftigſten Blaͤtter / fo vol geſaͤubert vnd getrucknet / ſo viel du wilt / ſeud ſie in Roſenoͤl ein mal oder vier / jedoch nimme jedesmal friſche / ſeihe eg durch / vnd vermiſche gleich viel deß außgetruckten Saffts / vnd ſo viel Wachs als von noͤthen / vnd laß zur Salbe kochen. Oder nimb der ſafftigſten vnd vollkom̃eſten Blaͤt⸗ ter ein Pfund / zerſtoſſe in einem ſteinern Moͤrſel / mit | Schmeer über dem Fewer ergehen / vnd thue die zer⸗ ſtoſſene Blaͤtter ſampt dem Safft darein / vnd laß in a, fänfftiglich mit einander fie- | den / biß die Feuchtigkeit eingeforten iſt. | Oder nimb Nicoriana Saffte ein Pfund / Baum⸗ oͤl / Dannenhartz / friſch Wachs / jedes vier loth / S. Jo⸗ hannsoͤl ij. loth / laß es ob einem Kohlfenwerlein drey ſtund ſieden / ſeihe es durch / thue weiters Terpenthin vier loth dazu / vnd laß zur Salben einſieden. Etliche —— nem̃en fuͤr den Safft allein geſtoſſene Blätter zu den Ssranden andern Stuͤcken. Dieſe Salbe iſt gut zu alten Schaͤ⸗ void, den / Krebs / Schrunden der Händen ſehr dienſtlich. Scchoſene Ein andere zu geſchoſſenen Wunden: Nimb deß Bann, Saſſis ein Pfund Terpenthin zehen loth / S. Johan⸗ nesöt ſechs zehen loch, deß beſten weiſſen Wein ein halb der Wein eingeſotten iſt / darnach thue darzu Wachs oder Griechiſch Bech ſechs loth / Augſtein vnd Mum- a ein halb loth / laß mir einander zu rechter Di cke ſieden. Sins, Zu dem Grind ein ſehr gute Salbe: Nimme deß Sagffts anderthalb Pfund / geſtoſſen Schweffel vnd Saltz / Nicoriarumöl / Pomeranzzenoͤl / jedes ij. loth / Wachsoͤl vnd Hirſchenunſchlit / jedes vier loth / vnd mache cin Salb darauß. ME. Oder auff ſolgende weiß / ſo kraͤſſtiger auch su alten legs vber Nacht in rohten Wein / vermiſch mit einem Pfund wolgelänterten Schweinenſchmeer / kochs biß der Wein gar eingeſotten / ſeihe es mit einander durch / Eſthue zu dieſem ein halb Pfund Saffts von den Blaͤt⸗ tern / Danneuhart acht loch/ laß widerumb ſieden / biß der Safft eingeſotten iſt / thue letſtlich darunder vier viel von noͤthen zur Salb.] Von dem Del. Banden, Odonzus fihreiber an bemeltem Ort / daß man außdem Saamen ein Del preffe / welches von denydiefelbige damit zu heylen. So ſchreibt Camerarius, daß man ein Wundſalb darauß mache / die wider den Krebs ſonderlich gut ſey. Das Ander Buch / von Kraͤutern. Das VII. Capitel. Von Nachtſchatten. J. Nachtſchatten. Solanum ſativum I. A zerſchneinens klein / thun Baumoͤl / ſo viel von noͤthen / F o einem hoͤltzenen Stempffel / laß ein halb Pfund friſch Schäden: Nimbder Blaͤtter zwey Pfund / zerſtoß die / loth gepuͤlverter runder Oſterlucey / friſch Wachs, fo | - vielen in hohem Werth gehalten werde zu den Wun⸗ 973 37 # ib N m ZN) AP —* 9 —v IR VE F —9 — SEN B an LERR, R DARAN VRE/YIS —R — —— 3 N \ — — II. Nachtſchattten mit kleinen Apffeln. Solanum II. pomiferum. — * .. D-Pfund lapalfoachtTogerbeisen/alsvannfendsbiß ı * FR en Daß erfte befehreibet Tragus, daß «8 ein Noweigant. r (echte weiſſe Wurtzel habey mit vielen Fa⸗ ſeln vmbgeben / auß welcher der Stengel wachſe / faſt einer 974 A LIE, Baumichter Nachtſchatten. Solanum fruricofum. einer Elen hoch’ mit vielen Nebenäftlein/ an welchen weiche, linde / ſchwartzgruͤne Blätter hangen : an den Stengeln erfeheinen weiſſe vnd bleiche Bluͤmlein / ſo draufchet bey emander ſtehen befommen jnnwendig ein gelbes Zaͤpfflein / anzuſehen wie die Blumen Je fenger je lieber nach welchen ein gruͤnes Beerlein er⸗ foigt/Lalerdings anzufehen wie der&phemenförner/) fo endlich fehrwarg wird / darinn viel eines Samens verſchloſſen iſt. 11, Das ander Geſchlecht hat ein ganıfafelechte 1. —— Wurtzel / auß welcher ein ziemlicher dicker ſtengel kom̃t / ein, mit Nebenzweiglein / fo zwiſchen den Blaͤttern herfuͤr fommen : die Blaͤtter vergleichen ſich etwas dem gel⸗ D ben Bilſentraut / oder dem groſſen Nachtſchatten / al⸗ lein daß ſie etwas ſchmaͤler vnd laͤnger ſeyn. Seine blumen feyn mit jren Zaͤpfflein dem gemeinen Nacht⸗ ſchatten gieich / nach welchen die Beerlein erfolgen / an⸗ zuſehen wie kleine goldgelbe oder braune Aepfflein / gar ſchoͤn vnd lieblich. a AI Von dem dritten Geſchlecht ſchreibt Lobelius, Banmicter daß es wie ein Baͤumlein wachſe / drey oder vier Elen hoch / gleich dem Pferſigbaum oder Mandelbaum / ſei⸗ ne Blumen vergleichen ſich dem Gartennachtſchat⸗ teny nach welchen feine ſchoͤne purpurfarbe Beerlein folgen / dick groß vnd rund den Boberellenbeerlein faſt ähnlich / ſie können den Winter wol leiden / alſo daß ſie auch jhre Farb biß in Januarium behalten. E werden noch vielmehr andere Geſchlecht der E Nachtſchatten befchrieben vnd funden fo der Author noch nicht überfommen: Bon denfelbigen aber fan Clufium; Do- — D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / FE Von den Samen. yrasıfharen oder Seuwkraut / wird Griechiſch Sauxvos unmalos- Sateinifch Solanum hortenfe, Uvalupina,Ulva vulpis,Morella,VulgoSolarrum. [1. Solanum officinarum,C.B:Solanum;Lon.hor- tenfe,Matt.Fuch.Ang.Dod. Gef.hort. Lob. Lugd. Cam. Ger.nigrum; Cord. in Diofc. &chift. Sola- trum,Brunf.vulgare, Trag. minus, Cæſ.]Welſch so- latro, Arabiſch Hameb. Frantzoͤſiſch Morelle. Spaniſch rerva mora. Boͤhmiſch Pſywijno. Engliſch Nigdiſha⸗ de / Mrell / Niderlaͤndiſch Nachtſchade. Das ander Geſchlecht wird genennet Solanum pomiferum. III. Solanum pomiferum fructu ro- tundo ftriaco duro, C. B. Pomiferum, Lob. Lugd, Ger.Eyft. Mala Athiopica;Dod.Lugd. Ger.Cap- G ficum rorundum Dalechampij;Lug: INiderlaͤn⸗ diſch Peper von Guineen. Englifh Sleepie Night⸗ fhade.] Das dritte aberSolanum fruticofum oder ar- borefcens, von etlichen Schrychnodendron vnd A- momum Plinij. [I,Solanum fruricofum baccife- tum,C.B. fruticofum; Gef. hort.arborefcens,Calt. Cgf.Cam.Americanum „Lugd.Strychnodendron, Gef.hort. Ad. Lob. ob. Eyfl.Amomum, Gel.hort. Lob.ico.Plini;;Ger.] [Miderländifh Criecken van Indien. Engliſch tre Nightshade. Spaniſch Guyn- Amdelainds) Von der Natur/Krafft ond Eigenſchafft * deß Nachtſchatten. — Alben ſchreibet / der Nachtſchatten ſeye kalt im M andern Grad / hat ein zuſammenziehende vnd zu ricktreibende Natur / Lift aber in dem trucknen vnd feuchten mitrelmäffig-] Innerlicher Gebrauch def Nachtſchatten. ES ſchreibt Galenus in lib.de ſimpl. medic.facul- tatibus, pnnd in Jib. dealimenttaculratibusdaß der Rachiſchatten zu allen Sachen fönne gebrauchet werden / da man fühlen vnd zu ruck treiben will er ſey aber gar nicht wol ſicher in Leib zu nemmen/ derowe⸗ gen auch zu nnerlichen Schwachheiten nicht au ger brauchen, z E — Euſſerlicher Gebrauch. yrrsrdaren mit Gerſtenmeel zerſtoſſen vnd wie genuß cin Pfiaſter uͤbergelegt / ſo gut ſeyn wider den Rot⸗ lauff / vnd die Geſchwaͤr / ſo weiter vmb ſich frejlen. DieBlaͤtter zerſtoſſen vnd auffs Haupt gelegt / ſeyn ging gut wider die groſſe Dir deffelbigen.Auff gleiche Weiß Yanyın, iiber den Magen geleger/ benemmen ſie auch demſelbi⸗ core gen feine Hi. ' * Wann man die Blaͤtter mit Saltz zerſtoſſet vnd uͤ⸗ Oprenge ber die Ohrengeſchwaͤr leget / ſo man Parorıdas nen, net / vertreiben fig diefelbigen / wie folches Diolcori- des bezeuget. Es ſchreibet Fernelius, daß ſie gut ſeyn wider die Sqarpfh⸗ ſcharpffe hitige Fluͤß dieſelbige zu rück zu treiben. — Doch fol man auch nicht freventlich dieſe repellen⸗ tia gebrauchen / ſondern ım Anfang der Schwachhet⸗ en / bißtweilen ſeynd fie auch gang und gar nicht zuge· brauchen / dann fie offt mehr ſchaden dann nutzen. Vondem Safft. De Aus dem Kraut vnd Stengeltan man auch einen Safft bringen / welchen Diofcorides zu den ober» nanten Gehrechen auch pflege zu gehrauche / vñ ſchretr betzwann man den Saft mir Roſenol vemiſche / ſey er gukfudenz er gut wider die Engůndung der. Haͤupter an Den jun⸗ rd gen Kindern / wann man diefelbige damit befprenge/ Kindern [löfcher vnd —— jhnen die laufende Hitz/ vnd ðciud · ‚ncfendenfeharpffen Grind. j zu ae en fan der Safft on, der die Augenartzney AN dern Fühlenden Waſſern gebraucht werden. K , ſtatt deß Eyerflars vnd an · # Das AnderBuch/von Kräutern. 973 | 4 Diehists Ohrengeſchwaͤr werden mie dem Safft E jedesvier loth / Populeonſalben / Roſenſaͤlblein jedes if. guige dh anch gemilteret / ein Tröpfflein oder zween darinn ge⸗ rend tro — Der Safft auß den Blaͤttern vnd Beerlein allein * oder mit Roſenoͤl vnd einwenig Eſſig / vnd Henffin⸗ Bigee perck darinnen genenzet / auff das Haupt geleget / ſtillet die ſcharpffen Stich / vnd bringet die Wanwitigen wider zu recht. Aus Wollen ein Zaͤpfflein gemacht / vnd zu ſich ge⸗ /ſtillet den Weiberfluß. Zur Heylung der hinigen / offnen / flieſſenden Schaͤ⸗ dem mag man den Safft mit Bleyiweiß / Silber giett Seiten vnd Roſenoͤl mengen vnd ein Salb darauß machen: Kühler auch den hitzigen Brand / S. Anthonien Feu⸗ wer vnd dergleichen J). 8Won dem Nachtſchattenwaſſer. us dem Kraut ondftengeln wird auch ein Waſ⸗ fer gebrennt / mehr eufferlich dann innerlich zu ge» brauchen. % | [Das Waffer fo ohne allen Zufag gebrannt wird / Bon dem erſten / wañ es die Blumen vñ gruͤne Blätter hat / vnd von dem Stengel abgeſtreifft / klein zerhackt | „ Atrfo es zwey Jahr alt worden / mag. mans in den jn⸗ | nerlichenhisigen Gebreſten eingeben gleich wir Sees blumenwaſſer. Als zu der erhitzigten geber/ Nieren / zu ⸗dem groſſen brennen deß Harns / auff drey loth einge⸗ truncken. Der gemeine Mann will / daß man denen / ſo zu Nacht für Geſpenſt oder dergleichen Fantaſeyen er⸗ SGdrecken Gyenſt ſchrocken find / deß Waſſers zu trincken gebe / vnd ſa⸗ H G loth / Gold vnd Silberglett jedes vier loth / abgelöfcher vnd bereitet Tutian drey quintlein / Bleyweiß / gewaͤ⸗ ſchen Kalck jedes andet thalb loth. Dieſe Stück vermi, ſche zuſammen nach der Kunſt in einem bleyen Moͤr⸗ ferssulegt vermiſche darunder ein halb quintlein Cam⸗ pher der recht gepuͤlveret ſeye / vnd mache ein duͤnnes Das VII Capitel. Von der Nachtfehatten Schlutten genannt, * Nachtſchatten Schlutten genannt, * Solanum veſicarium. Ei 4% gen / daß es vonfolcher Nußbarkeit Nachtſchaden ⸗ —3 z —— der Nachtſchatten heiſſen ſoll. —— chet / ſtilet den vnmaͤſſigen Weiberfiuß.] DT —— aupt hat / der nen leinen tuͤch⸗ Haupt. ein in diefem Waſſer / vnd ſchlage fie offt darumb- Hier is Deßgleichen auch / wereinen hitzigen Magen oder garäther, Leber hett / ſoll das Waſſer auff gleiche Weiß euſſerlich aufflegen. I Diteop. Eingetruncken vnd mic Murtersäpfflein gebrau⸗ : &sanfe Diofcoridesfchreibt / welchem die ſcharpffe vnd hie ; | Imafäß gig Flůß in die Augen fallen / der nemme das Waſſer | vnd Eyerklar / vnd ſchlag es ͤber das Aug. doagta¶ (Fuͤr ſich ſelbſt zerſtoſſen / vnd auff das hitzig Poda⸗ | gram gelegt / kuͤhlet diß / vnd nimpt den Schmerzen. — Etliche ſchreiben / ſo man die Wurtzel mit Scabio, —— „htm. hats. es die Vrſchlechten vnd Barpelen. MUB FD FE ſchwulſt beforgr/der gurgle offr damit / es loͤſcht die Hiz vnd treiber die Geſchwulſt zu ruͤck / loͤſchet die Entzun⸗ dung der Mandel vnd Gurgel. So den Frauwen die Bruͤſt entzuͤndet werden / vnd ke Dabır vor Geſchwulſi beforget/fol man darinn genente tuͤch · "fein überlegen / legt auch dan Schmersen der Glieder / wie auch der heimlichen Orten Manns vnd Weibs / eg diefen Geſchwuͤlſten fol mans warm über- Vom Raspefehanenein "ugs, üß- — dem heff ig Veiſſen vnd Jueken in Beinbrũ⸗ SEE Senn jarten Orten/wird diß foftlich Sälblein bereitet ; nint ſen / vnd Rautenwwnrnel anden Halß hencke / vertreibe I | Karnagi, einem jeden Schaden / fonderlich an heimlichen und IE Kraut hat eine weiſſe Wurtzel / die mit Gargen, ren Zincken bin vnd her kreucht / auß wel-· MD cher im Aprillen junge Dolden herfuͤr ſchieſ⸗ ſen / auß welchen Stengel werden / ſo Elen hoch / gegen der Erden ſich neigende: Die Blaͤtter ſind der gemei⸗ nen Nachtiſchattenblaͤtter etwas gleich / doch breiter / ſteiſſer und etwas wollecht: Die Blumen (ſo faſt den gantzen Sommer an dem Kraut ) iſt weiß / aber größe fer dann an der gemeinen / auß welcher hohle / gruͤne / gantz verſchloſſene Blaſen oder Saͤcklein wachſen / ſo einer Nuß groß? mit acht Holkeelen der Laͤnge nach durchzogen welche gegen dam Herbſt minien rot wer- den / in deren jeden am Boden ein runde Beer als ein Kirſchen anzuſehen / angehefft / ſo am Geſchmack bitter in welchen auch viel weiſſer Saatmen verſchloſſen. Diß wird an den Mauren / vñ gemeiniglich in Wein⸗ gärten gefunden / vnd fo ſie darınn gewohnet / wird ſie nicht leichtlich außgereutet. ZH wird Schlntten genañt / Boborellen / Inden⸗ ceſchen / Ind enhuͤtlein / Indendoͤcklein / Teuffels⸗ firfepen/rorh Nacheichatesgroß Steinbrech von feinen Qugendt. Griechiſch sedyres Amaxales · Arabiſch Alkekengi. Lateiniſch Soelanum halicacabum, velica- ria: [Solanum velicariü C.B. halicacabum, Trag. nit peferffen Gefchlechts/ Qegeriche, Mar-Lac-Ad.Lob-Lugd.Halicacabum, Ang.Catt. a anaenpfeffiilcg vulgare Fuch Tur.Eyl-Halicacab vecanum. t > B am oͤl von vnieitigen Oliven gemachet / Roſenoͤl Cam,V elicaria,Cord,in Diole.Gel-hort, Cei-vul- A vr * — J 976 D. Tacob A garis,Dod: gal. prima; Caft.Solanum vehcarium, Gefhort. Dod. Halicacabum;five veficaria,Cord. hift.Gef.horr.Alkekengi, Lon- Saxifraga rubra & .Brunf. Miderlandiſch Eriecken von ouer Zee. Eng⸗ liſch Winer Eherries. Frantzoͤſiſch Baquendndes © Ce- Halicacabo. Spanifch Accar- riſes d’ outre mer. Welſch vendor de fuenno yVexiga de perro : Boͤhmiſch Wiſſne Morste. — Von der Natur / Krafft vnd Eigenſchafft der Schlutten. DI Schluttenblaͤtter blühen wie die Nachtſchatt / find kalt vnd trucken im andern Grad: Aber die Beeren haben eine außtreibende Krafft / welche su en» de deß Augſts oder im Herbſtmonat ſollen geſamblet B werden/wann fie huͤbſch roth find. Innerlicher Gebrauch. Nieren und yon den Schlutten die Kirſchen geflen/ auch alſo Biajenreint, Draum / reinigen Dit Rieren vnd Biaſen / vnd trei⸗ Dende ben den Stein vnd Harn / ſonderlich aber / ſo man fie Harn m Wein ſeudet / welche ſampt dent Blaͤttern geſotten — Podagram. Heenñenvin DE Safft von den Kirſchen getruncken/ zertheilet ‚ dimdsib. das en Blut im Leib: mit weiſſem Mag⸗ ſaamen / Kuͤrbis / Melonen-oder Cucumerſaamen / ¶ NMucch oder einem Gerftenfehleim / oder einer Bruͤhe / fämerghafte darinn zuvor Pappeln mol gefotten worden / getrun⸗ damen. cken / miltert das ſcharpff ſchmertzhafftige harnen. Die friſche Beeren mit einem Honigwaſſer zerſtoſ⸗ Ertz ndung — ſen / vnd den Safft dar auß getrucket / iſt ein toͤſtliche Augen, Araneyderhisigen Ensündung der Augen mit groſ⸗ fen beiſſen. Dieſer Saßſt mir ſuͤſſem Wein vermiſcht / ig den ſchwurtgen Augen / ſomans darinn thut. WVon Schluttenwein. An pfleget auch zun Herbſtzeiten auß dieſen Kir⸗ ein Wein zu machen / wie folgt: Man nim̃t der rorhen Beeren cin Maßtand voll und geußt fie in ein Ohme guten füflen Mofts vnd laſſens alſo verjaͤ⸗ renyoder. aber thue die Beer in einen langen ſchmalen feinen Saͤcklein / vnd hencks darinn. Etliche preſſen die Beer mit den Weintrauben / vnd laſſens mit ein⸗ ander verjähren. Etliche ſie den die Beer in Moſt:Et⸗ liche zerſtoſſen die Beer erftlich/ darnach ſchůtten fie Wein daruͤber / vñ ſeihens dann durch. Andere behal⸗ ten die friſchen Beer über ein Jahr / machen folchen Wein wann eg jhnen gefellt / die rothen Körner zer⸗ tnitſchet / vnd in ein leinen Saͤcklein gethan / in eine Kand gehenckt / inein Maß / als viel du mit einer hand Harn kraͤfftialich / vnd mit figkeit / Sand / Grieß ar vnd Stein auß den Nieren vnd Blaſen / ſ man Mor gens einen guten warmen Trunck auff acht loth dar⸗ von thut. BR BA Bon Schlusten ein Syrup oder Ge⸗ : traͤnck. a yayınme der rothen Beer drey loth⸗ frifche groſſe eertraͤubel von jnneren Koͤrnlein gereiniget / Pineenkernen jedes anderthalb Loth / Endivien/ fat - tich nd Burtzelſaamen jedes drey quintlein / Peter⸗ lin / Fenchel / Spargen / Bruͤſch vnd Epffichwurtzel je⸗ des an halbe Hand voll, Suͤßholgrein geſchaben vnd klein zerſchmutten / dritthalb lot auffgedoͤrtt Quetſgen / fehwwargondrorher Bruſtbeerlein / jedes zwölf: gedoͤr⸗ se Mergeniolen / Wegweiſenkrau⸗ vnd Blumen) des ein halbe Handvoll. Die Stuͤck thu zuſammen in ein meſſinge Becken / geuß aller daran / daß es auff ® Theodori Tabernaemontani / gerſtoſſen vnd zerhackt / und durch einander vermiſcht / F zween Finger darüber gehe / laß auff das dritte Theil Ya Por einfiedenyfeihe es durch / vnd trucks wol auß / dieſe bruͤh — mache ſůh gu einem Tranck / oder mit Zucker / ſends au be einem Syrup.Diefesiftfehr nuslich zn allen Berhin, "er derung def Harns / Reinigung der Nieren’ Harn⸗ gäng vnd Blaſen / von Sand / Grieß / Stein vnd der⸗ gleichen. Von den Kuͤgelein / ſo man Trochifcos Alkekengi nennt. e Beeren werden in den Apotheken in vielen compofitionibus vermifchet/ fo man zu den Nie ren vnd Blaſen bereitet fonderlich aber werden Kuͤg · lein oder Trochifcen darvon gemacht / auff folgende Weiß. Nimb der rothen Kirſchen drey quintlein / der groſſen Welſchen / wie auch der gemeinen Kuͤrbſen / 2 Ind Eitrulenfaamen / von jhren Huͤlſen gereiniget / je⸗ der vierdthalb quintlein: Armenifchen Bolus, Gum- mi Arabicum,mweiß Weyr auch / Drachenblut / weiſſen Magſaamen / bitter Mandelnkern Süßholsfafie Gummi Dragacanthi, Krafftmeel / Pineenkoͤrnlein / jedes anderthalb loch; Epfich und Bilfenfaamen/ gel⸗ hen Augſtein / Opium, jedes ein halb loth: Dieſe ſtuͤck vnd mir friſchem Safft von den Beeren befeuchtet / ſtoß durcheinander zu einem harten Teyg / darvon mas che runde breite Kuͤgelein / vnd laß ſie ſittiglich auff⸗ trucknen. Diefe werden denen / ſo die Blaſen ſchwuͤret / vnd Eyter harnen / anglich in Geyßwilch zerrieben Enter ha vnd eingeben. Von dem Schluttenwaſſer. ES erden dierorhen Beeren zerhackt oder mit ei⸗ Enem hoͤltzernen Stempffel in einem ſteinern Moͤr⸗ ſel zerquetſcht / in gutem Wem erbaͤttzet / vnd dann di⸗ ſtilliert. Diß Waſſer iſt den jungen Kindern ſehr nun⸗ uich / jederweilen sin Loͤffel voll / oder ein loth davon ge⸗ benzju Reinigung der Nieren vnd Blaſen: den Ab ten aber ein loth Abends vnd Morgens auff drey oder vier loch / zu Treibung deß Harns vnd Rinnung def bar felden Hindernuß : auch wider das Lendenweh / wann ſie ſolches ankompt / auff drey oder vier Loͤffel voll / deß Tags dreymal / vnd jhren Wein damit gewaͤſſert. Esreiniger auch die Nieren fo ſchwaͤren vnd Eyter Shin harnen / auch die Verſehrung vnd Schaͤbigkeit der vhenen Blaſen:ſtillet auch das Blutharnen. — Euſſerlich in die trieffende Augen gethan Abends vnd Morgens / truͤcknet ſie / vnd laͤnlert das Geſicht. Das Waller vom Kraut gebrandt / hat gleiche Tür gendwoie DePNachrjeharrenuküpler doch nicht ſo ſcht. Das IX. Kap. on Wald Nachtſchatt. — Er Wald Nachtſchatt / ſo ein Stand iſt da nem Bänmlein fich vergleichende / hat eine sdick /knoͤpffecht t / vnd HA weile Wurgel / fo Fingers vnd lang / ſo ſich hin vnd her im Grund verkreu im Winter der Kälte halben vnverſehrt bleib Aprilen ſtoͤſt fie jährlich jhre Stengel / ſo K Elen hoch mit runden N gel zum Theil Keſtenbraun Die Blaͤtter ſind breit / uͤn gruͤne Beeren w Stiel / hi lein — Gebürgenin Te Das Ander Buch / von Kräutern. A * Wald Nachtſchatt. * Solanumbaeca nigra cerafifimili, serland / in der Graffſchafft Veldeng / ecliche ziehlens auch in Gaͤrten. Be a men/ auch aufferhalbnicht / dann en — * vnd heylet / aber nicht von grund herauß / ſondern treiber zu ruek in Leib / darauß groſſer Schaden offt entſtehet. So man die Beeren ſſet / machen ſie einen doll / vnd kr vnſinnig / oder bringen jn in einen tieffen ſchlaff / d weil fie ſchoͤn vnd luſtig anzuſehen / werden ſie von er den Knaben zun zeiten geſſen fir Weinbser/ die da F 977 HI Blätter wol zerſtoſſen vnd mir Salg vermi. Grind. fcher/anff den beiitenden Grind gelsaruheyler/riber die Ohren geleger/foll den Eyter herauß ziehen. Die grüne Blätter in dem groffen bigigen Haupt. —— wehe uͤbergelegt / ſtillen Schmersen vnd Ni. * Das Kraut zerſchnitten vnd uͤber gelegt / trucket ni, Hitzige Ge⸗ der alle higige Geſchwaͤr vnd Geſchwuiſt / auffden hi- een ER tzigen Magen/engündere Scher gelegt/löfcher die Hin. gen vü dh. Das gebrandt Waffer har gleiche Nirefung. Der Saffı mit Eyertlar temperiert / vnd auff die Brennende brennende flieſſende Augen gelegt/ffiller den Fluß / vnd ſerte as· nimmet den Schmertzen. So man den Saft mit Wollen uͤberleget / vnd Weiberfiß peſſaria darauß machet / in $eib hin ſtiler den Wa⸗ © bern jhren Fluß ul) ER ya * — Zr > ZEN : 67, 5 z N F affbser iſt ein Kraut mit viel ſtarcken run ⸗ Salafbeer. N ———— gerheilerz vwelche weiß vnd wollecht ſeynd. ‘Die Blätter vergleichen ſich den Quittenblattern / dann fie ſeynd Diet imd vnd wollecht, Die Blumen flepenzuringe vmb den Stengel fo tanglecht vnd bleich / die Frucht _ nnfie reiffiſt / i / zu ze welche / wann ſie reiffiſt / in ee —— W Rerbensfo man hnen micht zu Hulffefompt. — —K Die Wurhzel iſt lang/ ſenff uͤr die Schwein iſt es ein koͤſtuche Artzney / dann were — von Sig oder ſonſt tranck werden / alsdann pflegen fie den Saͤwen in der Speiß ee ae fe Rare. rot Rinden bedeckt. Diß Kraut waͤchſt am ae Orten / als in Hiſpania, bey der Statt Ma laca, wie Cluſius ſchreibt / ch habs allein in Sueiengeichenn.. Chlaffbeer wird es von feiner Wirckung genen, aaco. Lateiniſch Solanum — ——— ſomniferum verticillartum,C.B.iomniferum,Mar. il.Geßhort.kac,Clulhilp.&chift.Dod.Ad.Lob. d,C&k Cam-] Niderlaͤndiſch Slaepmae⸗ Doddd 978 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / F * A cken / Naſchaeye solasrofamnifere, Spaniſch * 11. Stinckende Stechaͤpfſel. * orvale. — Solanum ſpinoſum — Vonder Natur / Krafft und Wirckung Rinde der Wurtzeln eines 6 ſchwer en. mie Wein getruncken / iſt kraͤfftis den Schlaff zu rides. Be nd / im Mund Zahnð · he · ne Er im Mun Das XL, Capitel. Von Stechäpffel. Eee 1. Stehäpffel. A Solanum ſpinoſum. * — H ‚erterffer/die Blume iſt ſchneeweiß / der vorigen an dit Form gleich / vnd ein wenig kleiner / die Frucht iſt ver⸗ lengt in viel Theil vnderſcheiden / ſeht ſiachlecht wit ein Igel: Innwendig hat es and) einen Vnderſcheid / fehrarslich su ſehen / die vierfach von einander abjons - dert / mi ſchwartzen Saamen ausgefuͤllet / welcher che Ser peiff wird / fo ſchoͤn hell vnd weiß iſt als ein Beer ⸗ lein / darauß es jaͤhrlich auffgebracht wird/ dann im Dabfi verd thies / ie andere Somergemächs. Das — 6 heßlich/ vnd iſt ohne zweiffel mir gifftiger Wuckung der Stramonien nicht vndet ⸗ legen. Deſſen machet Chriftophorus à Coſta drey Ge· T die andere gelbe / die dritte hab Blumen dem Bilſaa · men gleich.) Es ſt m frembdes Sommergewaͤchs / ſo erſtlich Eenhar: — auß den Orientiſchen Landen zu vns lom̃en / da ziehit | dns Fuchfius fhreibtegwerde MAFrsat mans jegund in erlichen Gaͤrten / mehr zum Luft / an — en er Sr zum Gebrauch / Jfoden Wiuter nicht leiden sel daranfı ein flengelermachftimie Lonic erusfchrei. jährlich gefäper werden/blüher in Hundstagen | herzgwener Spannen hoch / lſo diek / rund and ſteiff mit Von den Namen. — Ra mancken) ſeine Blätter ſeynd aͤſchenfarb / gruͤn / SR4aͤpffe oder Rauchaͤpffel heiſt Griechiſch ve weich und fäiße, gleichder Milten / oder Nachtſchat- ganönnaron, oder Eagundnaner-tatcinifch Stramo- tenbläfter; an den Stengeln wachfen lange / grůne / mia,Pomum Ipinofum,tegen feiner rauchen ſtechew ſtreifſechte Knoͤpffe / eines Fingers lang / wann ſich den Aepffel. Nux —— dieſelbige auffthun / ſo lange / weiſſe / ſreimech Hippomanes. [1.Solanum pomo ſpinoſo rotundo Glockenblumen herfuͤr / welche ecket ſeyn / gleich wie longoflore,C.B.Strammonia ſ.pomum fpinofum, E andem Convolvulo majore, doch gröffer vıld weite K. Trag-Nux merella,Macch.Cafl, Acoft. Cam. Nux terreines lieblichen Geruchs welche deß Morgens of · el Avicennæ, Ang Fuch.Gelhort. fen chen / auff den Mittag vnd wann die Sonnen — ſt.Seramonia.Fuch.Po⸗· ſcheinet gehen fie widerumb zu. Wann die Blumen ort. een Cam. Eyft.Malumfpi« verfallen / kompt ein grüne/runde rauche Frucht her· nofum,Cel.Hippom nes Cratevz,Ang. Gebot. großals ein Welfche Nuß Linder mitte mit ILSolanum — oblongo fpinofo.C.B. einem Fuͤrchle uͤber zogen / Iwelche voll Saamens iſt Darura Garzice a Co Caft.Lugd.Solanum mank gleich wie die —— —— wie Dodo- ee nee, — Turm nzuszeugt/[die Wurzel iſt mit Zafelnzereheile.] * — a ha Vdn dem erfien Gefhteche/ fo Aconittim Parda- 2 W f 984 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / a fein daran ſeine ſchwarze oder grauwlechte Blaͤtter F Michridar jedes ih. loth / dieſe ſtůck ale hat er mit Ho⸗ hangen / ſeht tieff sereheilerond serfpalten: Oben am nig vnd Baumöleingemacht wie ein Lattwerg. Stengel überfompt.esfeine blanwe Bluͤmlein / anzu · diefer Satttverg harter wunderbarliche Euren gethany fehen wie ein Eyſenhuͤtlein / daher es auch den Namen nicht allein wider Napellum, ſondern auch auch wi⸗ hAbder wie en Munchtappen / in welcher zwey tleine allerley ander Gift). Zuͤnglein verborgen ſeyn / oben em wenig breit in cin» ander gebogenyan fleinen zarten Faͤßlein: Wann die Das XV, C apitel. Blumen verfallen/fo komen kleine auffgereckte Schoͤt⸗ VBeukK Thor fein/jedrey an einem Stieh/in welchen kleiner ſchwar⸗ om Kraut — ——— venenum,mors [Sonften heiſſen ſ pardalianches . ſeu Thora ] ü pardalianches, Marr. Aconitı n Pp Ang.Lugd.Tora venenara, er; Lob.ico.Clufhift.Thor. Pan. Caft. Lugd. Cam. Aconirum pa ‚alterum five Thora minor, C.B.A: ra Valdenfis, Dod. Limeum pardal. veno folio, Lugd. Rununculus-grumofa radicez. Cluf. hift. * [Spanifch Terva de los Alabeſtrieros] dieweil die mir dem außgetruckten ſafft dieſes Krauts / ihre Spieß oder Pfeil pflegen zu beſtreichen / damit ſie die milden Thier defto leichter uͤberkommen Finnen: Dann ſo bald ſie mit ſolchen ae er bißweilen ein Bart» bißweilen auch zweh oder drey K fo fehr vnd bald verderbet / d Blätter gefehen werden/ ringe vmbher einwenig zer⸗ kerffet vnd gefalten / ſeyn etwas glatt / ſteiff vnd gruͤn⸗ lecht / vergleichen ſich beynahe den Blaͤtteren def ‚Schweinsbrodts: Oben an den Stengeln erſcheinen feine geſtir nte Bluůͤmlein / mie fünff goldgelben Blaͤt⸗ beſchet / gleich wie an ‚dem Fuͤnfffinger⸗ aun/ oder Tormentillen / n — — voll Saamens / vnden am Sten⸗ wa chſen viel feine /vumde/ weiffe, mann fie frifch enteo Et = ee alſo von den Jaͤgern fee [Es pflegen die Jäger den außgetruckten und zu⸗ bereiten Safft in den Kuͤhhoͤrnern zit behalten / damit jhre Pfeil anzuſtreichen / und ob es gerecht ſeye / pro, bieren —— cs alſo / ſie beſtreichen ein Nadel damit / vnd ° ftechen ein Fröſh dam meiche/fofie alebald fıckrfo. iſt erger dann Gefnerus dieſes bezeuget.] Muß deromegen gar ein gifftiges Kraͤntlein feyn / fogang gar niche in Seıb zu gebrauchen iſt / vnd fchr odonzus;daf es an feiner giftigen Krafft dem Napell faſt zn vergleichen / dann wann cm Menſch 986 D. Jacobi Theodori Tabernaemontant / A Menſch oder Thier mit gemeidtenSpieſſen oder Pfei- P Springfraut, —— ini dem Gafft des Kraut ber ‚Lathyris anguftifolia, der muůſſe in einer halben Stund flerben: ne man esin Leib nemme / fo ſoll es nicht eödelich ſeyn / oder den Menſchen vmb das Le⸗ ben bringen / aber doch fen es nicht ohne Schaden, Das XVI. Capitel. Bon Springfraut. » Springfraut. Larhyris larifolia. F * Bi: SYNG Mi Fan VEN it TEUER ISPYNN 4 5: 0 € > —— NN ame 2 — Y < — U Er ⸗ er * * vr { ingkraͤuter ſeyn drey Geſchlecht / auß elchen die zwey erſte einander an Wurtzeln / tengeln / Blättern / lit vnd Früchten oder Koͤrnern faſt gleich ſeyn / allein daß eines groͤſſer iſt dann das ander Von dieſem Kraut ſchreibet Dio⸗ fcori cap.162. Daß es ein vntuͤchtige Wur⸗ cht / auß welcher sin einziger Sten« hoch / faſt eines Fingers dickl vnd as braun / oben mit vielen Zweig · Fe Ephämgleich:tfind nahe an wei— BVBnu ſchen — bringt es ſeine Frucht / gleich wie runde uͤne Nuͤßlein / jedes wie Bockiusfehreibt/mitdreyen Fächkein over Haͤußlein vnderſchieden / gleich wie die ckenkoͤrner am Wunderbaum / vnd ineinemjeden ee a 5 aͤchlein ein Saamförntein / wie des Hans. So F — „x bald die Nuͤßlein Dürr werden / ſpringen fie mireinm Die dritte Art ift ein Erbfen Geſchlecht / wird von > Knallvon derSonnen His auff / gleich wie die Schot _Lobelioin feinen adverfäriis fol.498. pnd in feinen 1 aan Pfrimenhecken / von welchen Körnlein fie wir, obferyat.fol.517.vnder die Legumina gerechnet / vnd — ſen / vnd ſich erfüngen: Die Ki beſchreibet kuͤrzlich / daß ſeine Blaͤtter klein / ſhmalvd Erven / doch etwas groͤſſer vnd rund / ſpitig feyn/gleich wie Graß / mit feinen Stengeln / vnd Safeln/dan — — —— ſeynd fie weiß / lfeißt] am Ge- es 2 ne weiß / am Ge⸗ ſchmack ſůßlwie sin Nuß hu lent brennen fie wie Pfef⸗ fer oder Aron | Ä ar welchen kleine eckete Koͤrnlein ofen ſeyn / am Geſchmack wie die Erbſen. — Die zwey erſte Geſchlecht ſeyn rechte Milchkraͤuter / venn man die Stengel oder Blätter zertruͤcket / fo ger > benfie alle Milch von ſich / ſie wachſen in Gärten ond 5 gebanmeren Orten: Der Saame ſoll gegen Herbft aufgenommen werden / wenn die Schotten anfge- derer ſeyn. Don den Namen. men / dieweil der Saame / wenn er zeitig iftsfelbft anffpringer : Heißt auch Springwurtz / Treibfraut oder Scheißkraut / dieweil es zu Stul treibt. Grie- chiſch A«Svers. Lateiniſch Lachyris, Caraputia mi- nor. [ Lathyris major. C, B. Carapaucia Brunf. B Cf.minor,Lob.Lathyris,Brunf.Mart.Fuch.Dod. Cord.in Diofc.Gef.hort.Tur.Lac.Ad.Lon. Lugd. een five Caraputiaminor2.Tra- 80] Arabiſch Mendana. Welſch Cacapuz2a.Spanifch = Tartago.Sranzöfifch Earge BöhmufSksceahienfy, MNiderlaͤndiſch Sprinckcruyt / Spargie, Engliſch Garden Spargie. Bon der Natur/Krafft vnd Eigenſchafft J—— deß Springkrauts. BE: gr Springkraut ift warm im dritten Grad / und J——— feucht im erſten. Inmnnerlicher Gebrauch. » ce erden dieſe Kräuter felten innerlich gebraucht, Gal vnd — licher weder die Koͤrner] Bafetud Fernelius fihreibt lib.5.Mechod.med.cap.ı2. daß mon das Springkraut ein Kraft habe / das Gewäffer auß gg dem Leib zu führen durch den Stulgang: Wennman feiner Körner von fünff oder ficben biß auff zwoͤlff ne⸗ me / dieſelbigen duͤrr mache / darnach zum Pulver brin⸗ ge / vnd mit einem Tranck von Fenchel, klein Roſin⸗ lein / Zucker vnd Zimmetrinden zugerichtet / einnem⸗ me. = Er meldet auch / daß etliche drey oder vier Blaͤttlein — D dieſes Krauts / mit andern Muͤßlein / vnd mit feißter I Brühe kochen / vnd darnach einnemmen /ſich damit zu purgieren. Da man aber andere purgantia haben kan / ſoll man ſich dieſer gefaͤhrlichen Purgationen ent⸗ halten / dann fie dem Leib Schaden hun, Euſſerlicher Gebrauch. | - A Arthiolus fehreiber/ daß man den Safft ge, 5* brauche / im Etzen / Brennen vnd Außtilgen der Wartzeen / des übrigen Fleiſches vnd zu den boͤſen J Flechten vnd dergleichen. Die Mennman die Milch mit Baumoͤl vermiſcht / vnd | ee E nimmer feine ¶Doch ſoll man im An. 5 : es Dylan nei dann in die Augen 0, ss lenıeird gang rorbjgleichwietiner auflänig Befenn, =. fmersen/cs foll aber zuvor das Zahnfleiſch mit ro, Bm Wachs verforger werden. EErtliche fo diefen Safft ſamblen / thun Erbſen oder Bonenmeel darunder / machen kleine Paſtillos dar⸗ — der heiſſen nnen. — . Das Ander Buch / von Kräutern. & Das XVII. Gap. FPringkrant oder Springtoͤrner haben jhren Na⸗ le ———— K Mildyin einen holen Zahn gethannimeden Bon Wolffsmilch. 1. Groß Woifsmilc, Tithymalus maximus. ED LITT z — A JJ IIAAINNSZU — N ZN — N A 9— mn Er Wolffsmileh ſeyn viererley Geſchlecht deren erlicher jhren Namen befommen von ihrer Groͤſſe / als da ſeyn groffe und fleine Wolff můch / eiliche von der. Landſchafft und 987 9383 A 1. Wolffemilh. F Tithymalus characias Matthioli. Orr / da fie wachfen/als Spaniſche Woiffsmilch vnd Meerwolffsmilch. Etliche werden genennet nach der Geſtalt jhrer Blätter, — 1. I. Das erſte Gefchlecht wird von wegen feiner af Gröffe s groß Wolffsmilch genenner/ hat vict dicker ktnooſpichter Wurtzeln / darauß ein eingigerhoher ſten gel waͤchßt / an welchem dicke f ißte Blaͤtter ſtehen / vn · terfich nach der Erden gebogen / mitten mit einer Rıp- pen durchzogen / voll weiſſer Milch / den Blaͤttern der V. Wolffsmilch mit breiten Mandelblãttern. Tithymalus amygdaloides latifolius. D. Jacobi Theodori Tabernaemontani/ IV, Wolffsmitch mit Mandelblärteren, Tichymalus amygdaloides. me herauf. VLWolffsmilch mir ſchmalen Mandelblärteren, Tichymalusamygdaloidesanguttifolius. _ N & ec Na x — TE PERS LE 5 | /) \ Il) f, | l Das Ander Buch / bon Kräuten. 989 * — VI. Myrten Wolffsmilch, VII. Morten Wolffsmilch. Tichymalus Myrfinites — * Tithymalus myrſinites I. anguflifolius. 2 Wr DE) <) DEM Er —— “> 30 YET A ER J B u > 7 z Y HD RB 7% NY C = I. Das ander & echt die breite Spaniſche an 5, —— na ” ER DAT Sk Botfomih, Karin Biden akuredn hie — en ee van nkäefPngn ws here Stengel herfür kompt / biß weilen auch mehr/ n Saftıs weicherfaft (harpff: *4 faftsines Schuchs hoch /rings vmi her mit dielen dre . Pmb die Aeſtlein wachfen / ſehn den Delbäumenblät. ‚ten rundfpigigen grünen Blättern beſehet / voller weiſ· ren gleich / allein daß ſie I vd fehmäter ſeyn · fer Mitchyfo einesfcharpffen Gefchmacke ıft :Hatein Die Wurgefif dick und Helgecht; Der Stengeliftin gelbe purpurfarbe Blume / in breiten holen Knoͤpff· hen Nebenäftten abgerheiter / welche důnn und lei begriffen, ſchmal ſeynd / gleich wie Bintzen / mit breitenbolen >, III. Die dritte Wolffsmilch / Characias genennt / Rxnoͤpfflein / ſormieret wie ein Wanneoper Badyıe IX. Kleinblaͤttericht Myrten Wolffsmilch. a. —— Tichymalus myrſinites III. Meer Wolffsmilch. F— er Tithymalus paralius Marchioli, Mer, J Eeeee Vnd D. Jatobi Theodori 1. Sonnenwend Wolffsmilch. TichymalusHeliofcopius. 990 a x c iſt allhie zu mercken daß alle nachfolgende 3 dieſen faſt gleich ſeyn / fo viel die oberſte theil der | oder der Dolden belanget / darinnen der Saame ſte re folgenden Befchlechten belanget / iſt derfelbige nur an Jen Blättern zu ſpuͤren: De a le folgende Geſchlecht genennt werden Wolfs⸗ mis Mandelblärtern / dieweil ſich ihre Blätter KENN Copreffens Wolffemnilch IT. Titchymalus Cupreſeinus II. TEA — ey — 20 RER montant/ XxII. Cypreſſen Wolffsmilch. Tithymalus Cypariſsius * den Mandelblaͤtteren vergleichen / allein daß fie glatt vnd ſpitzig ſeyn / deren erlich breit feyn etlich ſchmal. VII. VIII. IX. Die Myrtenwolffsmilch haben var.vut, jhren Namen von den Blättern ſo ſich den Myrten⸗ Bft | blätteren vergleichen / allein daß jhrer cin Theil groͤſ⸗ fer ſeyn / deßgleichen ſpitzig vnd ſtechend: Die Sten⸗ gel werden anderthalb Schuch hoch: Bringet feine Frucht ein Jahr vmbs ander/ond wirdvon den Grie⸗ nein Nuß genennt:] Ihre Frucht iſt eines ſchar⸗ XIV. Cypreſſen klein Wolffsmilch. Tithymalus Cypreisinus I. N v Y £) aß Se NK N Te —* Das Ander Buch / von Kräutern. XV. Kleinert Wolffsmilch, Tithymalus minimus, pffen vnd beiffenden Geſchmacks: Haben einen Vn⸗ derfcheid an den Blaͤttern / deren etliche groß ſeyn / et⸗ liche klein. x. X. Die Meermolffsmilch hat jhren Namen / die⸗ R weil ſie am Meer funden wird / waͤchſt faſt einer Span⸗ nen hoch / mie fuͤnff oder ſechs bleichreren Stengeln / vnd ſchmalen langen Blaͤttern / wie an dem Lein / brin⸗ get einen run den Saamen / faſt wie die Erven: [In € runden Knoͤpffleimhat ein weiſſe Blume, xi XI. Die Sonnet Wolffsmilch wird alfo * ia, genennet/ dieweil fie ſich mit den Gipffein nach der - Sonnenombwende. [rem Hunds milch: ] Hat ein weiſſe zaſechte Wurztzel / darauß zarte / feißte / rothlechte Stengel erſcheinen / einer Spannen hoch / vnd voll Milch [har Blaͤtter faſt wie der Buͤrgel / doch etwas runder vnd duͤnner / jhre Bluͤht iſt gelb / darauff folgen runde Knoͤpfflein / in der Groͤſſe deß Corianders da⸗ rinnen ligt: Ider ſame eines ſehr hitzigen Geſchmacks. aux; X. XII. XIV. Die Cypreſſen Wolffsmilch / ſo n den Apothecken Efula minor genennet wird / hat — Barton. Ihren Namen von den Blaͤtteren fo ſich den Cypreſ⸗ ſen vergleichen / gewinnen einen runden holtzechten bleichroten Stengel / mit vielen Nebenaͤſtlein / welche D Spannen hoch find: J an welcher Gipffel ein rotgelbe Bluͤht erſcheinet / mit kleinem Saamen / haben ihren Vnderſcheid an den Blaͤttern / deren etliche groß ſeyn / etliche tiein: Das dritte Geſchlecht hat wenig Blät- ceer / deren etlich mit den Spigen über ſich ſtehen / etlich aber getkruͤmbt vnder ſich nach der Erden hangen / ſeyn alle voll Milch. E 14 | Von den Samen. Omi at jhren Namen von dem weiſſen Saft wele EN eier Deich ng. Grie⸗ bifhTißsuarer: Cateiniſch Tithy malus, Herba la· Raria,vulgo Efula. [I. Tichymalus paluftris fruri- eofüs, C.B.Efula major & lecunda, Trag.Piryufa major,Dod.gal. Cord. in Diofe. grandis, Thal.E- ſula major,;Dod.Lug.major Germanica,Ad, Lob, 991 F Lugd. II. Tichymalus latifoliusHifp.C.B.plary- p yllon,Cluf.hifp.& hift.Dod. Lugd. Platyphyl- umHifpanicum,Lob.Tichymal.latifel.Ct. 111. Tithymalus characias rubens peregrinus, C.B, eharacias Matt.Lac.Lon.Lugd. Caft.characias al- ter, Dod. Cæſ.platyphyllon Ad. characias Mon- fpelienfium,Lob. IV.& V.Tichymalus,Characias amygdaloides,C.B.Tichymalus mafculus,Theo- Phr. characias, Ang. 1. fivemas, Dod. Lugd. Caf. eharacias2.Cluf.hifp. Cam. characias amygdaloi- des,Lob. VI. Tithymalo maritimo affinis lina- tizfol.C .B. Tichymaluslinifolius,Cam,Efula al« tera in humidis,Cxf. VII. Tichymalus myrſinites latifolius, C.B.myrſinites. March. Ang. Dod.Geſ. Lac. Lon. Lob. Cæſ. Lugd. Caſt. Cam.myrfinices legitimusClufhift. IIX. Tichymalus mytlinites anguftifol.C.B.myrlinices Diof.Ad.Lob.ico.myr- finites in montibus,Caf. IX. Tichymalus chara- cĩas anguftifol. C.B. myrfinites altera, Lob.Lugd. myrfinitesanguftioribus.fol.Cz{,X. Tichymalus maritimus,C.B. Tithymalus paralius, Matt. Ang. Dod. Lac. Gel. hort. Ad. Cluſ hifp. Löb.Lon.Cakl Lugd.Cam.maritimus,Czf. XI. Tichymalushe- liojcopius,C.B.Marrhiol.Ang.Fuch.Dod.Cord in Diofc.Tur. Gef. hort.Lac.Lon.Ad.Lob.Cef.Lug. Dod. Thal. Cam. Tichymalus dendroides, Dod. ico.Thal.XI1.&CXIU.Tichymaluscypariffizs,CB; - March. Fuch. Ang.Dod. Tur. Lac. Geſ. hort. Lon. Ad.Lob. ob. Caft. Thal. Lugd.Cam.Efula officin. Czfalp. XIV. Tithymalus folıjs Pini, forte Dio- ſcoridis Pityufa,C.B.Efula vulgarismajor & quin- H ca, Trag, Pityufa five pinea, Elulamin. ofhc.Ad. Lob.ob.Efula mınor,Dod.Luga. major.Cxl.XV. Tırhymalus 5. Efula exigua, C.B. Elula exigua, Trag.Lob.minima,Lug. —— — los,Macch. Lugd. Cam. Thal. Papaver ſpumeum, Gel.hort.Peplis mınor Dalechamp.Lugd.]Srans tzoͤſiſch Herbaa lat. Welſch Leitariaherba. Spanifch Lechne trefna. Böhmisch Kolowratec / vnd Chwogka. Niderlaͤndiſch Wolffsmelck. Engliſch Wilde Spurge. Von der Natur / Krafft vnd Eigenſchafft der Welffsmilch. Je Wolffsmilch iſt warm vnd trucken im vierd⸗ ten Örad/Ferneliusaber ſchreibet / daß fie warm ſey im dritten Grad / eines ſcharpffen vnd hinen Ge⸗ DJeſe De auß dem Leib zu reiben ben. > a Aber Blaͤtter haben gleiche Wirckung / darnach der — * Saamen : der Milchſafft iſt der ſtaͤrckſte. —— gefanen/Burehgeflsgen, vnd Pulver von Wolfſsmilchs Rinden darunder vermi · Eesse ij ſchet & * 997 Aſchet ein halbes Quintlein mit Zucker abbereittet / zu - einem Teunck wird fir die Waflerfucht gebrancht.] — ne Beind / ES werden die Wolffsmilch euſſerlich auch zu dem Darten vb REyen pndbrerien gebrancht/ wie die Springwurt / a den Grind / Wartzen vnd Haar zu vertreiben. Erögrins Man branchranch die zerſtoſſene Wurtel / Kraut J— Mitch zudem Erbgrind / machet ein Salb date anß / vnd ſtreichets an / iſt ein bewehrte Kunſt.] Das XVIII. Kapitel, Von Erdbyrn. Erdbyr. Apios. B ie ; [ : c DR ſchwart / jnnwendig aber weiß vnd fafftreich / iſt ein frembdes Gewaͤchs in Teutſchland / wird in Crera,. ern vnd Apulien funden: Behalt ſeinen Namen s. [Tithymalus tuberoſa pyriformi radice, j C.B;Apios,Marth.Ang.Dod. gal.Lac. Lugd. Caft, vera,Ad,Lob. Ger. Tichymalustuberofus Dioſc. Lusd tuberoſa radice,Cluf-hift.] Don der Natur/Krafft vnd Wirckung dieſes Krautleins vnd feinem jnn erlichen & > T) loſcorides ſchreibt / daß der Safft diefer Wut, xel ein Natur vnd Krafft habe uͤber ſich vnd vn⸗ der ſich zu purgieren vnd außzutreiben / ſonderlich der Safft auß der Wurtzel. Dat vnd ¶ Natthiolus ſaget / daß eg die Gall vnd Gewaͤſſer Daſſet aufs außfuͤhre. — — x Men. Das oberfterheil an der Wurzel eingenommen . treibt vnd purgiert durch Erbrechen: Das vnder cheil E ger treibt vnderſich durch den Sutgang Begane k Wurgelpurgiertbeyderfeitsondenundoben: Def gleichen anch der Safft / den man alfofambler. Wafkafagı, „ Dean foldie Wurzel ſtoſſen / vnd in ein Becken voll Waſſers legen / und woldurcheinanderrühren/dar- nach mit einer Federn den Saft ſo auff dem Waſſer ſchwimmet ſamblen vnd trucknen laſſen Die ⸗· 2 Sa Wale RT ne ucht. — D. Jacobi Theodori Tabernaemontani/ Das XIX. Cap i Dom Kraut Alypo, . Alypum. Milchkraͤutern geſetzt von wegen feines weiß Se? S wird diefes Kraut Alypum auch zu den Alypum, fen Saffıs/ D.Camerarius ſchreibet darvon / als es jhm erſtlich auffgaugen / ſeye es in der erſte dick vnd feißt geweſen / aber im Herbſt werde es je laͤnger je duͤnner / wie kleine Gertlein / die vnderſten Blaͤtter / ſchreibet er / fallen ab aber die oberſten bleiben ſtehen / vnd wann es alt wird / ſeye es gar cin ſubtieles ſtaud ⸗ lechtes Kraͤutlein / mit roten Stenglein / vnd das dJan. tze Gewaͤchs ſey voller Milch. Es ſchreibet Lobelius darvon / daß es viel holtzechte Stengel habe / mit einer duͤnnen purpurbraunen Rinden bekleidet / mit vielen kleinen Blaͤttlein / den kleinen Myrten etwas gleich / ganzz dick beſetzet / an einem jeden Zweiglein erſcheinen runde / zarte / vnd gleich als gefiederte Purpurfarbe Bluͤmlein / wie an den Scabiofen: Die Wurtzel ſeye eines Fingers dick braun vnd holtzechht. Das gantze Gewaͤchs ſey uͤberauß bitter: Ob das purgierende Turbit von dieſem Kraut herkomme / wie etliche woͤllen / davon fan man leſen bey Lobelio in ſei nenadverfarijs fol.ı58. Iſt ein frembdes Gewaͤchs / wird auff hohen Bergen funden / fo am Meerligen. ¶ Die ſes habeich auff dem Berg Ceri ander Momper lier / vnd auch bey Maſſilien gefunden. REN -. Bon diefem Krant wird widerumb gehandelt auchein ander Figur hinzu aefegt vonder dem Namen Hippogloffi Valentini Clufij vnden amız1,Cap, - der 11, Section. ] y Won den Namen. S wird dieſes Kraut gemeiniglich Alypum ge⸗ nennet / von etlichen Herba terribilis, von wegen feiner ſtarcken purgierenden Krafft. [Thymelzafo- lijs acutis capirulo Succifz,five Alypum Monfpe- ‘ Jienfium,C.B.Alypum montisCeri, fiveherbarer- ribilis Narbon« um, Ad.Lob. Alypum Pens, 3d.Empetron phacoides,Lugd.Hippogloflum ntinum Cluſ.k iſp & hiſ 000 2. Das Ander Buch / von Kräutern, 993 A WVoron der Natur vnd Eigenſchafft deß F- le Kleine Hundsmilch. ee. —— Peplus minor, Tofcoridesfchreibt/daßder Samen / mit Salz u Be > Jond Effig eingenom̃en / treibe durch den Stul⸗ Das XX. Gapitd, . N i Bon runder Wolffomilch Y \ — — ‚= N Dat made Woiſo / D iſt nach der Beſchrei⸗ Bil — bung Diolcoridis ein ſtaudlechtes Kräur- lein / voll weites Saffts wie Milch / mit klei⸗ nen Blaͤtteren wie ander Weinrauten / allein daß fie breiter ſeyn Vnder den Blättern hat es einen kleinen j D unden Saamen / gleich dem weiſſen Mohnſaamen / doch kleiner / die Wurtzel iſt zu nichts nug. Waͤchſt in n Gaͤrten / vnder den Raͤben / auch neben den Zau⸗ en. Heiſt Griechiſch und Lat Peplus, [vnd E- fula rotunda Peplushive Eſula rotunda, C.B. Pe- plus,Match. Fuch.Ang.Dod.Cord.inDiofc.& hiſt. Tur.Lac.Lon.Ad.Lob.Lugd.Calt.defc.Thal.Ger. ‚Peplis,Caft.ico.Elula rotunda, Gef.coll.] Nider- ländifch Duyvelsmelck. Engliſch perie Sparge. Fran⸗ hoöͤſiſch Refueillematin des nigres. Welſch und Spaniſch Peplo. * +39 4 - Bon der Natur/ Krafft und Eigenſchafft F dieſes Kaauts. ———— fehreiberzwann man deß Saamens fiinffigehen Quintlein ſchwer in Honigwaſſer einneme/fo treibe vnd purgiere es die Gall vnd phleg⸗ matiſche Feuchte durch den Stulgang: Deßgleichen huue auch das Kraut / wann mans in der Speiß koche. Von Hundsmilch. \Erffeinen Hundsmilch find zweyerley Ge⸗ ſchlecht. I. Das erſte iſt ein tleines Staͤnd⸗ Dien / mit ſehr ih gr d zarten ; | *— . gang die ſchwarne Gal / aber es vermunde dis Därm, iR GA F — —v/v— N —8 2 — RETTET * —— 2 7% 2 Da < he en Nur, 7 WS — * DR: 5 — II. Kriechende kleine Hundsmilch. Chamæſyce. — faft anderthalb Spannen hoch / ſeine Blätter ſeyn zar ter / dann an der runden Wolffs milch Die Binmen — . Kriechende ft gleich: Seine Bluͤmlein vergleichen ſich den vori⸗ gen / die Frucht iſt vnder den Blaͤttlei ergen / klei⸗ ner dann an dem vorigen; Die inn / tauchen Milchtraut. Das erſte Geſchie — — im Augſtmonat. Das ander Franckreich an rauhen Orten funden. Don den Namen vnd Natur. Zyaserfe Geſchlecht wird Peplis vnd Peplusmi- Dot genenni. IL Peplis maritima folio obrufo, lis;Marth. Tur. Ad. Cluſ. hiſp. & hiſt. Lob. Lug.Caft.def.Cam.Ger.Peplus,Catt.ico.Peplium, — Eee Mi Cal. 994 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / A Cef.PeplionDalechampij,Lugd.]vonHippocra- F Kleiner Morgenftern. ce — von andern Kom dyes. Das ander Barbula hirei purpuro cærulea. soird Griechiſch und Lateiniſch Camafyce.[11.Cha- | mz[yce,G.B. Match. Ang. Gef.hort.Dod.Ad.Lob, Cluf. hifp. & hiſt.Cæſ. Lugd. Cam.Ger.]genennetz Teutſch friechende Aleine Hundsmilch. Haben auch ein purgierende Natur an fi. Das XXI. Gapitel. NT Im Sa u 72 a RN Ne zZ 5 Von Bocksbart. Tagopaon luteum. Th B R c : H Zortebart. Eß Bocksbartsfind dreyerley Art / das erſte D Geſchlecht hat einen geringen doch fangen I lrunden vnd glatten] Stengel faft zweyer Elen hoch / mit etlichen Öleychen abaerheilt ; Lan wel chen Knoͤpffen aemeiniglich weiller Schaum oder Speichel / fprechen etliche der Bauch thue folches:] Seine Blätter/fchreibet Diofcorides,feyn den Saff- ranblaͤtteren aͤhnlich doch etwas länger vnd breiter / welche bißweilen krauß erſunden werden / bißweilen auch glatt / oben an den Stengeln erſcheinen groſſe ge» fuͤllte Blumen / mit bleichgelben zerterfften Blaͤttlein / welche Sternweiß beyſammen geſetzt ſeyn / faſt wie am Alandt / [die ſich den gangen Tage ander Sonnen wenden / am Abendt ſchlieſſen fie ſich su, frühe fo der i Sonnen Auff⸗ haͤrige Koͤpffe ——— Pfaſſen liedoch viel groͤſſer /J auff welcher ſchwarner Saame ſtehet / welcher mit feiner Wollen verflengt / hat ein Lange ſů ſe Wurzel, [die da rund i vnd Fin, gers dick / Jond iſt das gantz Gewaͤchs vol füfer Milch, Das dritte Geſchlecht wird kleiner Morgenſtern mein Dh tieiner Don, „ ¶ Das ander Geſchlecht iſt dem erſten faſt gleich / ai · genennet / diewenl es kiemere Blätter hat dann dag gmfrr- genfiern, fein daß es purpurbraune Blumen traͤgt / welche nicht ¶ vorige / den Blättern der wilden weiſſen Sie inn aͤglein aljo außgefuͤllt / auch nicht fo breit ſeynd / als die erſten. faſt gieich / ſchmai vnd ſpinig Die Wurtzel iſt den vori⸗ Auß dieſen braunen Biumen werden bißweilengrof- gen gleich / oben auff mit vielen härigen Fafein etwas ſe Knoͤpff / darinn viel ſchwarzes Staubs verſchloſſen / dick beſetzet / auß welchen runde fchmale Stengel herfut welches der Brand iſt / wird zu zeiten / doch nicht ſo on _ frettensan welcher Gipfel runde / ſchuppechte Knoͤpff⸗ auch am gelben Bocksbart gefunden. Die Wurzelift leinmachfen gleich wie an den Kornblumen ‚wants lang / offt zweyer Finger dick) fich Disfehpige auffthun / fo ſchlieffen die ld id DasAnder Buch / bon Kräutern, 995 Afein herfůr / dem anderen Geſchlecht etwas gleichyal. F ' kin * länger vnd fpiriger ſeyn / gleich wie —* Das XXIII. & apitel. hanuesblumen. Scorſoner Sie wachſen von ſich ſelbſten an feuchten und on. Don ; ng gebauroren Drren/[der gelbe wächfl bey ensallenrhaf. 1. Spanifc Scorfonera. benin Örrenyanffden Wiefen :aber der mit braunen ScorzoneraHifpanica. Blaͤtteren / wird bey vns in Gärten gepflanger/diemir weiſſen Blumen wird auff den hohen Gehürgen it Icalia, als auff dem Apenino gefunden Jstihen im Junio vnd Julio. Vonden Namen. padssar har feinen Ramen vonder Geſtalt der härisen Blumen, fofich einem Bocksbart ver gleichen/wird auch genannr Habermalch / Gauchbrod vnd Morgenftern : Griechiſch Tpayerazar.Sareinifch g Barbulahirci. [I.Tragopogon pratenfe Iuteti ma- jus,C.B.Tragopogon,Mar. Fuch.An g Geſ.h. Tur. Dod.Lon.Cz(.il.lur.Eyft.luteum,Lob.Ger.luteus communis, Thal.Barbula hirci, Trag.Matrh.Lac, Caſt. Barba hirci, Cord. inDiofe. & Bi. Dod.gal. Gef.hor.Lug.f.lur.Cam.II.Tragopogon Purpuro ezruleum,porrifolio quod Artif vulg0,C.B.Tra- gopogon;Dod.Lob.alterum,Mat.Lug.puniceum, rt. purpureü,Ger.Eyft.{yl.A.purp. CæſPar· bula hirci altera, Matth. Caft.Barba hirci A. purp. Cam.Gerontopogon fiye Safsifica Italor.Lug. I. Ttagopogon gramineo folio radicevillofa,C.B. Tragopogon minus, Ger.] Welfch Barba debeceo, Tran. Barbe debow. Spanifch Barbedecabron. Boͤh⸗ miſch Rosybradfa. Niderlaͤndiſch Boexbaert vnd Jo⸗ c Kphsbloemen. EngtifchBucfesbarde/[Goatesbeard,] Von der Natur vnd Eigenſchaffi deß — H — Bocksbarts. EonhardusFuchfius ſchreibt / das Kraut vnd te feyein wenig warm vnd feucht / wel — man auß dem ee er nnerlicher Gebrauch. IL. Bngerifch Scorfonera. DI Kinder effen auch diß Kraut in feiner Jugend »$corzonera Pannonica, vmb feiner Suͤſſigkeit willen / wie den Saweram. 5: pffer. [Etliche Leuth eſſen die roren Wurtzein im Sas lat / wie die Rapuntzeln / Iſonderlich im Meyen. Zefing Die Wurgelgefocht geſſen / oder die Brůhe davon kam gerrumgfen / iſt gut wider das tröpfflich harnen / vnd em em — ö — ieſe Wurtzzel mie Fran einer Fleiſch⸗ — bruͤhe geſotten / vnd mit langem Pfeffer beſtrewet / brin⸗ D get den Scugammen viel Milch. Die Wurgel deren mit braunen Blumen werden fonderlich bey uns in Gärten gepflantzt zur Speiß / mit — getocht / vnd neñens Artifi oder Arcihf.] deſen TS wird dieſe Wurtzel gelobt wider die Gebreſten der Shen‘, Brufſt / der Lungen / wider den huſten / wider den ſchwer⸗ ⸗. lichen Athem vnd das Setten ſtechen / ſi befomptauch "figugs, gar wol den Lungenſuchtigen / od Schwindfiichtigen, WVon dem Safft deß Bocksbarts. Aus der Wurtzel vnd dem Kraut / fan auch der fafft werden wie bey dem Wermuthſafft iſt kotden Diefer Sat: fuͤrnemlich gerühm wider dag wird i amd Geitenftechen. Wird auch gebrauchtzu den verfehrten "any Nieren vnd Blafen. Es ift auch diefer Safft gur die E Wunden zu heylen / darzu auch das Waſſer K deu [Etliche ſchreiben / fo man den Safft mit einem KE® qnin, gefloffenen Schafftheuw ſieben Tag nachein- ander trincke / es heyle die verwundete Därm vnd Re nn mer — —— Seſchieche Sram (cin nl Wa irdas nen Sn hl si va OF | der en. rffe weißlechte 7 langer Bat, Mitleinen Trichkcin übergefehlagen/Peyler Wun⸗ ame: y welche etwas breit (oyny Dann | an dem keib.] Eecee mi am 996 D. Jacobt Theodori Tabsrnaemontant/ hi Scorfonera. F IV. Teutſch Scorfonera, — A enftfe ia, Scorzonera Germanica, ÄNN UNDIN N} \ Gı B # c HZ ala" zzer dann die vorigen / am Bocksbard / rings vmb ein wenig gefallten [oder eintweders gebogen / ſind Spannen lang ein jedes an einem fangen Stiel / welche bald von der Wurtzel auß⸗ gehen / vnd ſich auff die Erden fpreiten.] Der Sten⸗ gel iſt rund / eines Schuchs hoch / bißweilen auch hoͤ her / [mit Knoden oder Gewerben vnderſcheiden / bey wel⸗ chen an den Blaͤttern herfuͤr fehieffenykleingr vnd kuͤr · Jan welchen goldgelbe / gefuͤllte Blumen erſcheinen / wie am Bocksbard /Idem es ſehr V Teunſch Scorſonera. Scorzonera Germanica Il. aͤhmlich iſt I welche endfich in haͤrige oder wollechte Fa) verwandelt werden / under welchen ein fang» lechter Saame iſt / etwas weiß. Die Wurseift[Fin- ders dick / Spannen J] lang / ohne Faſeln / außwendig mir einer ſchwarzen Rinden vmbgeben / jnnwendig a⸗ ber weiß / an Geſchmack ſuͤß vnd lieblich / [und gibt ei⸗ SE Das ante Oufhfeße Die Dngeife&en eg HM. Das ander Geflecht die Vngeriſche Scor⸗ fonerayhat ein Wurtzel der erſten durchauß gleich / voll Can VE Stein Teutſch Scorfonera.. ; _ ScorzoneraGermanicaanguftifolia Das Ander Buch / von Kräutern, aweiſſes Saffts / welcher wann er außgeſtoſſen iſt / wird D er gelb. Hat einen geringen geſtreifften Stengel eines Schuchs hoch / mit kleinen Blättern befegerzdie under» ſten Blaͤtter ſeynd dem ſpien Wegrich etwas gleich hart vnd dick. Seine Blumen ſind goldgelb / den vorl⸗ gen gleich nach welchem ein langer raucher Same er⸗ folgen / gleich wie am Bocksbart / doch etwas fleiner. IM. Das dritte Geſchlecht hat ein runtzlechte Wur⸗ Sononera · zel / vnd ſchmaͤlere Blaͤtter dann die vorige / damit eg von der anderen Art vnderſcheiden wird / welcher ſie ww, ſonſten in allen Stücken gleich iſt. Teutfeh So viel die Tentfehe Scorzoneras belanget / ſeyn Sofort: dieſelbige den vorigen faſt gleich (IV. V.) Die erſte iſt der Spaniſchen Scorzonera gang verwant / wie auch B die andere/ allein daß derfelbigen Blätter etwas mehr gekraͤuſelt ſeyn mit jren runden fehuppechten Köpflen. E win Zeus VI. Das letzte Geſchlecht har Heiner Blätter / mir Eee, „ie Kippen durchzogen / die Wurzel ift den andern gleich / auß welcher ein runder Stengel kommet / an welchem runde / tieffserferffte Köpfflein erſcheinen / darauf die gefiederte Blumen herfür ſchlieffen. Bon andern Befchlechten mehr fan man lefen C. Clufiumlib.4.obfervar.Pannon.cap.ı. Es fchreibt Camerarius, daß diefer Geſchlechten viel in Teurfch- land funden werden /fürnemlich vmb Ingolſtat / bey⸗ de mit einfachen and gefilllten Blumen. Andere Ge⸗ fihfecht werden in Spanien und Vngern fundeny bluͤhen im Junio vnd Julio. Vonden Namen. u I 8 DI Kraut wird von den Hifpanicis (orfoneragenen. F net / von dem Wörtlein Scurzdoder Efiorzo, wel» - ches auff Spanifch ein Schlange heiſt. Lateiniſch Vi- peraria. [1.& V.Scorzoneralatifolia finuata,C.B. Hifpanica,Match. Lugd. Caft. Scorzonera, Dod. Lob. Lon. Czf. Cam. latifolia, Thal. Hifpanic prima,Chuf. hift. Tragopogon peregrinus velHi- ſpanicus, Gel.hort. ViperariaHifpanica humilis, Ger.ico.Il. Scorzonera latifoliahumilis nervofa, C.B. humilis latifol. vel 2.Cluf. pan. Pannonica 2. Eid.hift.Viperaria Hifpanica,Ger.ico, IH.Scorzo- nera angultifol.prima,G.B.Pannonica 3.velScor- fonera humilis anguftifol.Cluf. pan.& hift. Vipe- raria Pannonica.anguftifol.Ger. IV. Scorzonera latifol,altera,C.B.Bo&mica,Matr. Lob. Lugd.ma- jor vel pannonica ı. Cluf. pan. & hift.latifol.Ger- Jewol Diofcorides nur zwey Ger B ſchlecht der Nareiffenrößlein ſetzet / fo ſeyn doch derſelbigen vielmehr von Dodonæo, Zi Clufio, Marrhiolo, Lobelio, vnd andes ren obferviere vnd erfunden. worden / welche doch mehrtheils einander faft gleich end ähnlich feyn. Sie befommen ein runde zwichelechte Wurgel/ innwendig weiß / auß welcher ein runder / hohler / blofler Stengel herfuͤr tritt / faſt iner Spannen hoch : Andem Sten⸗ gel erſcheinen die ſchoͤne liebliche Blumen / faſt mit ſechs Blaͤttlein beſetet / welche an etlichen weiß ſeyn / aneelichen gelb / an etlichen auch purpurfarb / wie faft bey einem jeden verzeichnet ſtehet· In der mitte der vergleichen ſich bey nahe den 997 manica,Eyf. VI.Scorzora folijs nervofis, C.B.al- tera,Lob.ico.Viperaria humilis;Ger.ico.] Teuiſch Schlangenmordydieweil vielen Leüthen damit geholf⸗ fen worden / ſo von Schlangen ſeynd beleidiget gewe⸗ ſen.· ¶ Engliſch Bipersaraflel] Bon der Natur/Krafft und Eigenſchafft ” 1.88 Schlangenmords. _ * ESfäreibet Matthiolus,, daß diß Kraut ein edle Sätangn vnd bewaͤhrte Argeney ſeye den jenigen / fo von bif, Schlangen feyn verlegt worden, darzu dann der ſafft ſonderlich gut ſey. — Es widerſteht auch diß Kraut allem andern Gifft / Sıpr. vnd iſt gut in Peſtilentziſchen Schwachheiten. Peſtilentz. Etliche ſchreiben daß der Safft in Spanien fo fräfftig ſey / daß wann die Schlang Scorzo genennet / damit beruͤhrt wird / alsbald erſtarre / wann man aber jhr es in Mund thu / ſo ſterbe ficaisbald.] Extract von Scorꝛonera. xus dem Safft follman in den Apothecken cin Ex- tra&tum difpenfiren laſſen / vnd zum Gebrauch behalten. — Dieſer Extract iſt nicht allein gar aut wider die ob⸗ erzehlten Gebrechen / ſondern gibt auch ein gute Here, Samaner ſtaͤrckung / iſt gut wider die Fallendefucht 7 wider den Opnmassr. - Schwindel / vnd die Ohnmacht. Von dem gediſtillierten Waſſer. RR Apothecken pfleget man an etlichen Orten auch das Waſſer von diefem Kraut zu brennen/ Berftopffer welches auch zu den vorigen Gchreften fan gebrancher &ber- werden / vnd iſt gut der verſtopfften Leber. Inden Peſtilentziſchen Fiebern gebraucht / machet peſnenp ra ſtaͤrcket auch das Herz / vnd iſt gut wider a Schwindel.) ee EBERLE Manfan auch die Wurgelmit Zucker einmachen Dun end zum Gebrauch verwahren / lvnd erliche Tag nach, EhrDer ⸗ einander fampt dem Waller zu Eröfinung der scher rs vnd deß Miltzes gebrauchen.) A Dodonæus ſchreibet in hiftoria forum & herba- Traurig, zumcoronariarum cap. 64. wann man die Wur⸗ keit. el eſſ / ſo machen fie den Menſchen frötichı und ver. Gino treiben alle Traurigkeit. Band wann man den Safft n von der Wurtzel in die Augen thue / fo mache er ein ——— wine — er [das Wajler mit andern uber das Herz geleget / gertz farat. Blumen ſtehet ein rundes kleines Ri glein, Nach den Blumen bleiben langlechrt Schöttein inwelchen der Saame verborgen ligt. Ihre Blätter Blärteren deß Lauchs / doch haben erliche breit auch ſchmaͤlere Blaͤt⸗ ter. Sie haben jhren groͤſen Vnderſcheid an den Blumen / erſtlich ſo viel die "Farb derfelben belanget / wie vermelder iſt darna ern etliche aber wie das « eſchlecht der Nar⸗ ciſſent oßle in foeines Schuchs hoch waͤchſt an wel⸗ ches Stengel ſechs oder acht / bißweilen auch mehr weiſſe Blätter auf einem dünnen Haͤutlein herfür fommen/ auch mit onderfchiedfichen Farben gefehen wi 998 Narciflus I, polyanchos Marthioli. l By N N N UN N 9 —F N \ 8 tommen / nach welchen dreyeckete Schoͤttlein bleiben / in welchen ſchwartzer vnd ecketer Saame verſchloſſen iſt. Die Wurgel iſt außwendig mit ſchwartzlechten Scheiffen beſetzt / mit vielen angehenckten Faſeln / jnn ⸗ Dendig aber weiß / auß welcher sin ſchleimechter Safft ſfleußt / wann fie auffgefehnirten wird. .daẽs ander Geſchiecht Narciſſus Conftantinopo- is litanusgenennet/hateinen dicken Stengel / auff wel⸗ — III. Narciſſenroͤßlein —— III. Matthioli X. D. Jacobi Theodori a 1. Gefuͤlt Rareiffenröplein. F Tabernaemontani/ II. Narciſſenroͤßlein von Conftantinopel, Narciflus IL. Gonftantinopolitanus. x ; —8 WW EN SIR (N chem ſuͤnff oder feche Blumen herfuͤr komm.n / weiß End auch gelb / jnnwendig mit ſechs langen Puͤtlein beſetzet die Blaͤtter find breiter dann am erſten Ge⸗ ſchlecht. ¶ Von dieſem wird auch im 2. vnd 18.Cap.die- fer Section vnder Namen der Meerlilien gehandelt.) Diefen ſehnd die nachfolgende Geſchlecht fat gleicht formen auch mit der gemeinen Befchreibung überein, Von dem achten vnd neunten Geſchlecht der Nar⸗ IV. Narciſſenroͤßlein. Narciſſus IV. Matthioli IV. Das Ander Buch / von Kräutern, VI. Rarciſſenroͤßlein N V. Weiß Narciffenrößlein. Natcıflüs V. albus. — m ix ciſſenroͤßlein —— daß ſie gelbe vnd wol⸗ Rareifen, töpien, Art, riechende Bluͤmlein trage / ihre Blätter feyen lang» lecht / ſhmal vnd dick / in andern Stůcken dei vorigen gansgleich. — Das ſiebenzehende Geſchlecht / Narciſſus Autu- mnalis minor geneñt / iſt ein kleines Gewaͤchs / faſt ei? nes Fingers hoch / uͤberkom̃t nur einen ſchwachen ſten⸗ gel / daran ein wolriechende weiſſe Blumen herfuͤr komyt. Das gantze Gewaͤchs iſt bitter / wie auch die ans jederman wolbetant / vnd den vorigen an dere. So viel den urtzeln/ Stengeln vnd Blättern faftaleich / allein daß feine gelbe Blumen gang rund iſt / oben weiter dann vnden / auch rings vmbher zerkerffet / erftlich in runden langlechten Bollen verſchloſſen. Man finder zit zeiten auff einem Stengel zwo Blumen / ſo auß einem Saͤcklein herfuͤr ſchlieffen / wie dann die Figur außweiſet.] 1000 4 IX. Nareciſſenroͤßlein. F Narciſſus IX. iuncifolius TI. B c XIL Kein gelb Nareiſſenroͤßlein. Närciflus XI. rofeolureus minor, SL FON 1 D Das ander Geſchlecht deß Pfeudonarcifei, gefuͤlt Joſephs ſtaͤblein genennet iſt dem vorigen auch gleich / E allein daß die Blum mit vielen gelben Blaͤttlein auß · X efuͤllt. — —— Das lente Geſchlecht / NarciflusPerficusgenennt/ / —— hat eine dicke / bleiche / oder ſchwartzlechte Wurtzel / wie Bes. die vorige / jnnwendig aber weiß / vnden mit vielen Fa⸗ ſeln befeger: Seine Blaͤtter ſeyn etwas breit vnd glatt / an Farb ſchwartzgruͤn den Blättern derHemero- callidis Valentin faft gleich: Die Blume ift mic ſechs Blättern beſetzet / auff welchen die drey jnnwen⸗ digſte etwas ſchmal ſeyn / die euſſerſte aber breiter / eins ſtarcken vnfreundlichen Geruchs / darvon weitlaͤuffti⸗ ger zu leſen bey C. Cluſio lib.2.obfer.Pann.cap.ıo, Wer da Luſt hat von bemelten vnd andern Narciſ⸗ ſenroͤßlein mehr vnd weitlaͤufftiger zu leſen / der beſehe Matthiolum Dodonæum, C.Cluſium in ſeinen ob- D. Jacobt Theodori Tabernaemontant / X. Groß gelb Narciſſenroͤßlein. Narciflus X. roſeoluteus major. Xu. Narciſſentoͤßlein. Narciſſus XII. Matthioli IX. — DM IN i 5 fervar,Pannon.sndHifpan.deßgleichen auch Lobe⸗ lium beyd in feinen obfervarionibus vnd adyerſarijs. Sie wachfen zum theil aufden Bergen / in Waͤlden / Wieſen vnd anden Waffern : blühen zu vnderſchied⸗ lichen Zeiten / doch fehr im Frühling. Don den Namen- Vlundl.Nareiis laifolalb- mediolueus, C-- ifenrößlein wird Sareinifehgenennt Narci- m“ * — —* B 2 Er Be — 2 F + F DR = 0. ee k — a oly (five Chalcedonius & multi- ) Lob.Ger.exoricushive Conftantinopolita- us;Cam.fl.mulciplici,Clufhifp.Lugd.muktiplex, - Dod.major A.multipl.Eyft.quartus,;Lon. H.Nar- ilſſus Ulyricus liliaceus, C.B. 3.vel Conftantino- XV. Weiß ſpat Narciſſenroͤßlein. Narciſſus XV. niveus fero- tinus. F Das Ander Buch / bon Kraͤutern. N XII. Halb geel Narciſſenroͤßlein. Narciffus XIII. medioluteus poë- — ticus. 1001 XIV. Narciſſemoͤßlein. Narciflus-X 41V. poëti- cus V. — 5 DIR politanus, Match. Lugd. Afouzenas de !as Indas, Lob.ob.Lilionarciffus Hemerocallidis facis,Eyft. II. Leucoium bulboſum majus five multiflorum, quodaliqui Acrocorion Plinijftatuunt, C.B.Leu- conarcifiolirion prar.vernum,Ad.Lob,.Leucoium XVI. Weiß ſpat Nareiſſenroͤßlein. Narciſſus XVI. ſerotinus albus. NY: INIA gl TEE —— — bulbo.. L * x * — — 4 002 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / | A XVII Varciſſenroͤßlein. F XVII. Gelb Hornungsblumen oder Joſephhs. | Narciflus X V II, autumna fräblein, | minor Pfeudonareiffus luteus. | 62 * XIX. umen. * — — | De re Fra &gemi- bulboſum polyanthemum,Dod. Gam. Lugd.bul- 4 TR — boſum majus,Ger.ferorinum majus, Clufpan. IV. N Ei * Ornithogalum exoticum m: re, minofe u. x - innat6,C.B.Ornirhogalum Neapolitanum, Cluf ER Se : ap.Eyft.Narciflüs 4.Matr.Cluf-hift. V. Narciflus 4 torus albus major, C.B.torusalbus,Dod. Lob, to- ıns albus prior, Cluf. hifp. albus major, Cam. me- — dioluteus polyanthon, Ger.ico. VI. Narciſſus palli- | 1 dus circulo lureo,C.B, mediolureus, Dod.Lugd, | Ger.fiveEyR.albidus mediolureus,Lob. VO.Nar- eiflus medioluteus copiofo flore, odore gravis | C.B.medioluteus, Ad. Lob. Cluf. hifp.SWer. me- | dioluteus alter,Dod.Lug. alter comofo flore, cal >onftantinopolitanus minor calice fimbriaro‘ | K iuncifoliusflore rorundo,rofeo, C.B,iuncifol.fl. rotundæ cireiniratisrofeo,Lob.Lugd.SWer.XIll. Narciffus albus magno fore,circulo pallido;C.B.- mediopurpureus, Ger.ico.latifolius 7. Cluf, hifts XIV. Narciflus albus circulo purpureo,C.B.pur- pureus, Gel.hort. mediopurpureus, Dod. Lugd. Cluf. pan.Eyft. Poẽticus mediopurpureus, Lob» mediopurpureus pr&cox , Ger. larifolius alter, | Cluf.hift. Narciflus, Caft. primus circuleo rubeos Cæſ. XV. Narciflus albus circulo croceö po- os C.B. mediocroceus ferotinus poly- b. ico.4.Matth. Lugd. totus albus,Ger. ico. XVI. Narciffus albus circulo croceo mi- nor,C.B. minor ferotinus mediocroceus, Lob, eo. minor ferotinus,Ger. XVII. Narciflus al- bus au:umnalis minimus, C.B. aurumnalis mi- “nn Cluf. hifp. Lugd. parvus, Dod. Lob. ferorin. five autumnalis minimus,Cluf. hR.X X I.Colchi- cum melino flore, Narciflus Perficus, en pan. D &chift. Cam. Ger.] Welſch und = ch Narciſſes vnd lannettes. Srangöfif A u. —— oder — ZB umen/NHornungsblumend tiofen. Engli ſch ; ee eudonarciffus lureus wird auch genennet — usfylveftris, XVIII. & XX. Nat- ciſſus ſy lveſt. pallidus calice luteo, C.B. Narciflüs, Brunf. Lac.lureus, Trag. Geſ. hort Bulbus (ylveft. & Codiaminum, Gef. col. Pfeudonarciflus, Dod. gal. vulgaris, Cluſ. hift. Narciflus luteus ſylveſt. Dod.Lon. Lugd. totus lureus montanus, Theo- phraft, Lob. calice prelongo angulofo, b 2 Pfeudonarciflus Anglicus & Hilpanicus,;Ger.XX. Narciffus ſylveſt. —— calice carens, Pr SE Plkndonareie A. pl. Cluf. hift, Narciflus ſylveſt. K miultiplex,/ Dod, luteus multiplex Dodonei, Lugd. mulcplicifore, Lob.ex luteo pallidusf. pl. Cam. cuius flos multiplici plexu rof& inftar, —— — —— Enguſch batard Dafto- Das Ander Buch / von Craͤutern. Teurfeh geel Hornungsbtumen/or MM; * Von EEE t — ſchafft der Narciffen, roͤßlein. W Clufins bezenget / daß fie eines bitteren. Sen 2% ſchmacks feyen. Matrhiolus fehreiber/ fie ſeyen warmer vnd truckener Natur. 4 a tn Obelius melder auf dem Dioſco daß ren wann man die Wurgelnven den Parcifen fo» machen, che/ vnd davon a ——— ſie wuͤrgen vnd brechen. Eufferlicher 6888 / J Wursel ein Xrchabe Aitermäter. jureinigen: Kan dergmegen nuglich gebraucht Siesten. werden zu den zittermaͤlern Mafen vnd Flechten / vnd anderen Vnreinigkeiten der Haut / mir Honig ver⸗ menget vnd angefeichen n —— des bezenget. — [So die Wurtzel mit N en vnd Eſſig ver, vermenget wird / vnd ———— es viel beſ⸗ Die Wurðel geſtoſſen / vnd mit ein wenig Honig Brand, vermiſchet / er die verrenckte Glie · e⸗ der: Item die Podagraͤmſche Schmertzen · Podagram. Soman ſie gruͤn zerkniſchet / vnd mit jhrem Safft verränimene alſo warm auͤber gelegt / heilet die verſchnittene Senna, Sennadern⸗ BE sr i E⸗ * —— f XX. Gefuͤllt Jacobsſtaͤblein. XXI Narciſſus Perficus, Pfeudonarciffus luteus polyan. thos. ) f — B 8 er c vH — 1004 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani/ A Es meldet and) Dioſcorides, daß die Wurtzel die F diinnen Haͤutlein fuͤnff oder ſechs weiſſe Blumen her⸗ Ber Harte Geſchwaͤr erweiche / vnd habe eine Art / die ſpreiſ⸗ Soreiffen, ſen / Doͤrn vnd Pfeil außzuziehen / mir Honig vnd rer Wickenmeel jzer ſto ſen vnd übergelegt. Von Narciſſenoͤl: Oleum narciſſinum genennet. Erharten deß DI Det fol im Frühling auß den Blumen / wie en das Chamillenoͤl gemacht werden. Diß Oel iſt nutzlich in Erharten deß Weiblichen Glieds / vnd deſ⸗ ſen Verſtopffung: Tauget auch zu den harten Ge⸗ ſchwuͤlſten. Von dem Gebrauch der geelen Hornungs⸗ B blumen, NOn den geelen Hornungsblumen fehreibet Do- donzus, daß man erfahren habe / daß foman die Wurtzel koche / vnd ein wenig Aeniß vnd Ingwer das zu thue / vnd einnemme / treibe ſie nicht allein den gro⸗ ben vnd falten Schleim / fondern auch das Ge⸗ waͤſſer durch den Stulgang — hinauß. — Sch leim vnd BSew aſſer Das II. Capitel. * | Von Meerlilien. 5 Mesrlifien, Hemerocallis Valentina. Ei A Bi ie —— —— vnd tlebricht / wie dag D ganze Gewaͤchs auch / mit einem fehwargen aͤntlein vmgeben: Auf der Wursel enrflcher ein bloffer Stengel fo bißwellen Elen hoch wächft dem SR. een groffen Leucoiobulbofo gleich, allein daß er ſtaͤrcker — iſt / vnd ohne Blätter, an welches Gipffel / auß einem G für kommen / dem gsiben Pleudonarciſſo aͤhnlich / am Geruch mie die Llien / mit ſechs bleichen Zaͤpfflein bes ſetzet: Wann die Blumen verfallen / ſo verlaſſen fie groſſe eckete Schoͤttlein / in welchen man ſchwartzen / breiten vnd lucken Saamen finder: Die Blaͤtter ſeyn lang vnd breit / den Narciſſenblaͤtteren gleich / allein daß ſie ſtaͤrcker ſeynd / vnd ein wenig aͤſchenfarb. [Bon dieſem iſt vnder dem anderen Narciſſenroͤßlein / wie auch im 18. Capitel gehandelt.) Sie waͤchſt am Meer bey Valeng herumb / daher fie auch Valentina genenner wird. IWie dann auch vmb Mompelier ] Blüherim Majo: Der Saamen wirdim Auguffmonat zeitig, Von den Namen. DI Meerlilien wird Sareinifch genennt Lilium marinum album. Hemerocallis Valentina, wegen deß Oris da ſie waͤchſt. Iſt von erlichenaud) Scillapnd Pancratium flore lilii genennet worden, [Narciflus maritimus;C.B. Hemerocallis Valen- tina,Cluß-hifp.&chift.Dod.Lob.Cam.Pancratium florib.rubris,Lob.ico. Pancratium Dalech. Lugd. Narciflus marinus, Dod.Cluf. hift.ap. alt.& cur. poſt. Cæſ.ISpaniſch Amores mios.[Squil.a menor. Eng⸗ liſch Sca Daffovıld.] Welſch Giglio marino, vnd zu Conſtantinopel Conzanbat. — Von der Natur/Krafft / Wirckung vnd Eis genſchafft der Meerlilien vnd jhrem jnnerlichen Gebrauch. loſcorides ſchreibet / daß diß Kraut ein Krafft abe / wie die groſſe Meerzwiebel / werde auch al⸗ ſo bereit vnd eingenommen wider ſolche Gebrechen / dar zu die Mzer zwiebel gebrauchet wird allein daß die ⸗ ſe eiwas nk m: © ” iu: ‚Der Safftauß diefem Kraut gepreßt / mit Erven · gaſun⸗ meel vermiſcht / vnd zu Küchlein gemacher / iſt garden See - Mafferflüchtigen pnd dinn uch gen mi Homowaſ⸗ gu fereingeben. ; ©.Clufius meldet/ daß die Apothecker zn Momper ller in Franck eich Trochitcus over Kuchlein dar ⸗ auf gemacher Haben / weiche man zum Theriack gen 1 braucher. Br x Etliche Simpliciſten ſetzen ein anderrore Goldlil⸗ genblume / ſo von jhuen Hemerocallis Chalcedoni» ca Purpuro ſanguinea polyanchos genennet wirdy davon man leſen kan beyLobelio —— obfervage fol.85. vnd im Teutſchen Herbarıo Matrhüolilibz ° Del. * > CN Er. Hornungsbtumen feyn örepGcfhlet: 2, — en ein hohles Bläplein oder Scörtein waͤchſt / ar ‚enden herumb —— friſchen vnd liebl chen — Blumen an dem Hagdorn: t ein rundes Hönptlein faft wiecin Byr in welchen ein harter vnd lang⸗ — — N ; Das Ander Buch / von Kraͤutern. 1005 A I. Weiß Hornungsblumen, F IL Weiß Hornungsblum en. r Leucoium bulbofum I. Leucoiumbulbofum IL G ; | ig DT EPSCHL BR | — 11. Gefuͤllt Hornungsblumen. gel von Leucoium bulbofum multiflorum. y Felen Waͤlden vnd ſteinechten Drren: Sie werden auch in Gärtengelicdt.. Sie blůhen gar zeitlich im Jahr / nemlich im Fe= bruario ohne das dritte Geſchlecht / welches im May feine Blumen überfompt, WVon den Samen. REP Hornungsbiumen werden auch genennet Sommerthuͤrlein / dieweilfie den Sommer ver ⸗ kuͤnden / Lateinifch Leucoium bulbofum. [Viola al⸗ ba Theophratti.]1.Leucoium bulboſum C.B.LeucoiumTheophr.&Viola alba PlinijNar« > ciſſus martius, Brunf.ſeptimus, Matth.Lugd. Viola * alba Theophr. Trag. Fuch. Gef:car. Narciflus a- — quaticus, Cæſ.Viola alba bulboſa Fuchhij, Lugd. Leucoium Theophr. Dod.gal.Lon. Narciſſus & Viola alba Tur.II: Leucoium bulboſum trifolium — — BR majus,C.B. Leucoium bulbos. Byzanr. Cluf. pan. — præcox. Eid.hiſt Lob. III. Leucoiübulbofum ma- — EEE ER ° jusfivemultiflorum, quodaligui Acrocorion Pli- lechter Saame iſt / die Wurkelifkswieblecht/innwer» nijftaruungC.B.bulbofum polyanthemum,Dods dig weiß / außwendig aber mit einem braunen Haͤnt Cam.Lugd. bulbofum ma)us Ger. ſerotinum ma- fin überzogen / vnden mit vielen welſſen harechten jus.Cluf.pan.ferorinum.Eyft.Leuconarciffolition Faſein befräfftiger. re prat.vernum;Ad.Lob.] Niverländifch Witte Tyde⸗ MM. Das ander Geſchlecht iſt dem erſten an Wur. looſen / Witte Lelie Narciſſe, Somer Sottetens. agent teln Stengeln vnd Blaͤttern faft gleich / anßa - Englifeh Binbet violer.J rem weile Velel vnd öfferond ftärcker ſeyn / wie auch d Schneetropfien : Das dritte Geſchlecht wird geneñet mien daß ſie gr ie blu⸗ op wen / ſo beyne weymal groͤſſer itt / Die enflerfteh ri gefuͤl hungsblumen / Leucoiũ bulboſum mul« se fepngang Schmseweß/fishen wie visp gie mi ‚eucoiumbulbofumpolyanıhos. — | u er Self Mi, Dodo ER ‘ — ——— 1006 D,IacobiTheodoni Tabernaemontani / A Dodonzusfchreiber / daß weder die alte noch newe F *Tulipa coccinea. * Medici etwas von jhrer Natur und Wirckung ges u: er haben / daß alſo jhre Kräften noch onbefans syen, Das IV. Kapitel. ® [Bon den groffen Nareiſſen Lilien. . * Groflerote oder weiffe Narciſſen Lilien. * Tulipa rubra vel alba major. x 5 Wi . 5 — f. 3 IE * \ = N — 3 Hy E Ar x = F * F * SR A — * L m. = : E r 7, i th . R —— == * RAUM! h N j Groß Nar ⸗· AU ciſſen Lilien. * Tuliparamofa. * nt / A ner ſchwartzen Haut übersogen/ welche jñerhalb gleich F wie an einer Käften haͤrig ift/onder welchen die Wars gen weiß iſt wie das weiß vom Ey fo gekochet iſt / vnd iſt ſuͤß· Auß diefer kommet herfür ein runder grüner Stengel / ohn gefähr einer Elen hoch / ſo etwas graw⸗ lecht: vmb welchen gemeiniglich drey Blaͤtter / zu zei⸗ ten vier vnd fuͤnff ſo breit / lang vnd dick / die fich gegen der Erden vmbbiegen / ſeynd blauw / gruͤn / alswann fie mit Meel befäyet weren Oben am Stengel iſt ein groſ⸗ ſe uͤberſich ſtehende Blum / wie ein Becher formieret / gemeiniglich von ſechs Blaͤtteren / auß welchen ſechs Faͤſen herfür kriechen / die zu zeiten gelb/ zu zeiten bieich / ja auch ſchwartzlecht. Nach dem die Blum verriſſen / folget ein rund Koͤpfflein / ſo zu zeiten laͤnger / zu zeiten fürger/in welchen ein breiter / runder / bleicher / gelber B oder rotfarber Saamen verſchloſſen. G Die Farb ander Blum iſt mancherley / wiedann auch erlich wol riechen / etlich aber gar nicht: die eine iſt gelb / vnd das bleich oder goldgelb / deren erlich wie frifch Wachs / oder auch wie Saffrich / etlich riechen gar nichts / vnd der Blättern Anfangfinogeb. 4 Die anvere iſt roht / vnd das bleichroht oder braun. roth / deren Anfang aber gelb nit einem ſchwar⸗ sen Flecken beſprengt / vnd dieſer etlich riechen / wie ein — — etlich wie Magſaamen oder ſchier gar nicht Die dritreiftleibfarb/ vnd das heiter leibfarb / oder violbraun / zu zeiten ſo bleich / daß man meinte ſie were weiß / deren Anfang find bleich / oder gelb. Die vierte iſt ſchneeweiß / vnd jhr Anfang gelb / vnd CowFäßtendblih. > H Die funffte iſt mir vermifchten Farben auff vieler⸗ ley Art / alſo daß C.Clufus der gelben mit Farben ver- miſchet / wie dann auch der roten / vnd der weiſſen jeder acht / der leibfarben aber zehen / welches dann vier vnd dreyſſig machet / vnderſchiedlich vermeldet. Die aber ſpat blůhet/ har gemeiniglich ein laͤngere vnd dickere Wurtzel: der Stengel iſt hoher vnd dicker / vmb welchen gemeiniglich vier Blaͤtter / die etwas ſteiffer vnd auffrechter: Das Koͤpfflein iſt dicker / vnd der Saamen groͤſſer. Man finderanchin dieſer Art / daß zu zeiten der ſtengel in Nebenaͤſten getheilet wird / wie auß gegenwaͤrtiger Figur zuſehen. Die ſpaͤtige iſt nit fo von mancherley Farben, fon, D der iſt allein gelb oder goldgelb vnd rot: Deren etlich vos jetlich gar nichtsriechen.] Ad Das V. Gap. Von Nareiffentitien. rum etliche Geſchlecht von den Aurhoribus bes > IA fehrieben / deren vns drey fürgeflelt ſeyn / auß ‚ welchen das —— ein zwieblechte Wurtzel hatz welche ſich eewas dam Lauch vergleichet / auß wel- (her einfleiner zarter Stengel kompt / daran bißwei⸗ lem auch wey Blumen mie ſechs gelben Blättlein ber Eeꝛzet / geſchen werden / jnnwendig mit gelben Zäpfilein: 1, Die Blätter ftchen fapt mitten am Stengel / welche da E E hart feym vnd fich dent Sauch einas vergieichen. K Ref, Das ander Geſchlecht iſt dem erſten an allen Stü- "un. cken gleich / allein daß ſeine Blume mit vielen Aeder⸗ lein durchzogen / vnd die Blätter etwas zertheilet ſeyn / | twelche behd weiß vnd gelb erfunden wird. | * Das dritte Geſchecht hat ein groſſe zwieblechte ki MWirgelzmitgroffensreiren Blaͤttern / mit einem ge · 5. flreifften ſtengel/ daran es cin Hauptlein traͤgt / in wel⸗ hen der Saame verborgen iſt. Wird genennt Tulipa Das Ander Buch / von Kraͤutern. Narciſſentlilien. Tulipa ltalica. 1. ’@ der Nareiflenfilien oder Tulipa-. Ania, for © werden der Rural pa — Von den Namen, Arciſſenlilien werden Sareinifch genennt Tulipæ ı Dalmarico pileo, cuius forinam flospatens referre viderur. Wie Dodonzus meldet. [1.Tulipa minor lutea kalica,C.B. Lilionarciffus Bononi- enfis luceus,five Tulipa, Lob.Lug.Lonchitis,Czf, - Tulipa Apenninea , Cluf.hift. Bononienfis quae plerumg; poly clonos.Cam.H.Tulipa minor lurea lit B. minor, Lugd. ‚minor Narbonenfi,- a 3 = Dod. 1007 * E & 1008 2 D. Jacobi TheodoriTabernaemontani/ A Sareifienkilien, Tulipabulbifera. F SE Kraut wird von Dodonzo Ind Lobe- za lio befehrieben/daß cs ein frembdes Gewaͤchs * ſey / habe lange / fistas vnd ſcharpffe Blaͤt⸗ ter: Seine Blume ſey mehrtheils en roten kleinen Tüpffleinbefprengt: Der Stiel fo mit, ten dardurch gehe / habe ein frhöne liebfiche rote Farb; Die AWurgel ſey etwas ſchwartz / werde Lateiniſch Flos : Tigridisgenennet. [Tigridis flos, C.B.Dod.Lob. ‘ 5 Lugd.] “ Das VI. Kapitel. 3 Bon Zeitlofen. ® F 1, Gricchifch Wirfenseitlofen. x G Colehieum Ulyricum I. ' Dod. Narbonenfis, Cluf. pan. hift.Cam.Narciflo- Lilium lureum, Ad. Lilionarciflus Narbonenfis lu- zeusmontanus,Lob.IN.Tulipa bulbas in foliorum alisferens,CB.Tulipabulbifera,Cluf. pan.& hift. Ger.prolifera,Cam.] Br Siehaben fein Gebrauch in dee Arnney / werden > nur Sufis halben gepflannet. Das VI. Kapitel. Von der Blumen vom Tiegerfraut. Blrlume von Tiegertrant. F Tigtidis flos. 1 — Jeweil viel Geſchlecht der Zeitloſen ſm wil Zeitloſen ich dieſelbige erſtlich in gemein auß dem Matthiolo vnd Trago beſchreiben / darnach inſonderheit von eines jeden Vnderſcheid / ſo etliche haben werden Meldung thun. Ihre zwieblechte Wurgel iftweiß/meich und milch⸗ reich / aufwendig mit einer ſchwartzen Schelffen uͤber⸗ zogen. Auß der Wurtzel kommen im Herbſt diebloſſe vnd nackende Blumen / ohne Kraut oder Blaͤtter her, fuͤr / gemeiniglich mit ſechs Blaͤttlein beſetzet / deren et⸗ liche gelb / etliche auch fchön leibfarb / jnnwendig mit gelben daͤpfflein / wie an den Lilien / vnd den Saffran⸗ Blumen an Geſtalt faſt gleich aufgenommen der Ge⸗ K ruch / die Farb vnd Geſchmacke Das Kraut kompt ge⸗ genden Glaͤnzen herfaͤr / hißweilen mit dreyen / biß⸗ weilen auch mit vier grünen Blättern / gleich wie Ant den Meyblumen oder Lilien / zwiſchen welchen Die lan⸗ ge Frucht herauß ſchleuffet / mit der alten ſchwattzen Winterffeidung übersogen/ welches da ſeynd die alte gerwelchre Stengel. Zwrfchen den Blaͤttern etſchet⸗ nen ihre lange weiſſe Saͤcklein / je zwey oder drey ne⸗ ben einander / welche voll rundes Saamens ſeynd⸗ dem Kerichfaamen faftgleich, fo cr — lwelches EN —— Das Ander Buch / von Kräutern, EB III. Geel Wiefenzeitlofen.. Colchicum III. luceum. a I. Syriſch Zeitlofen. Colchicum Syriacum Alexandrinum II. Pam. Em miraculum natur. Es iſt auch dieſe Wurgelim Herbſt am Geſchmack füßrim Frühling aber wird ſie bater. | $ Es melderanch Coftzus, daß diß Kraut bißweilen m Fruͤhling ein andere gruͤnlechte Blumen herfuͤr brin inge. Mit dieſer Beſchreibung kom̃en ſie faſt alleſampt — Zeitloſen mit viel Blumen. Colchicum IV. polyanthos cum floribus. if NA 1 —— N H fosctige die ihlechte Wurel> vnd offeäprlichne- we Augen / wie die Satyriones, vnd ſetz diefes als ein ; 1009 überein, n allein das erfte Geſchlech * ſches mit vielen ſcharpffen Wehe gelben BI befenerifl.. — Das ander hat ein gelbe Blume. Das vierte traͤgt viei ſchone weiſfe Blumen. Die Bnaerifche Zeirlofe waͤchſt mie mehren Blaͤttern / foda fpigiger feyn/dar« zwiſchen viel Säcklein ſtehen. Das zehende Geſchlecht gewint ein weiſſe Blume / V Weiß Zeitloſen. Colchicum V. album Germanicum, 7 Z G 4 9 G 7 7 7 \ N N N 1010 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani/ A VI. Engliſch weiß Zeitloſen. F VII Vngriſch Zeitloſen. * Colchicum VI, album Anglicum. Colchicum VII. album Pannonicum. B F ® c — ẽ iſt viel kleiner da dere, D gemeinen Zeitloſen gleich / denen die Koͤpfflein folgen uͤberkompt eine ſchoͤne purpurblame Blume, vnd iſt die Wurtzel wie Zwiebel. Diefeiftvon Alepo . [Wrilallhie die Zeitlofen nit gnugſam befchrichen Muß Syria gebracht / ſo mir noch vnbekandt iſt. — I. Die andere iſt von Matthiolo erſtlich gebracht / 6 4 L. Die erſte wird von Lobelio n / daß ſie welche er von Conſtantinopel empfangen / hat ein n —* sehen oder zwoͤlff Spannen lange ſpigige Blätter ha⸗ Wiebelechte Wurtzen / fo in der mitte geſpalten / dit ee per ſo mie viel dippen durchzogen / durch melche der Blaͤtter vnd Blumen ſollen der gemeinen Zeitloſen Stengel erwachſe / an welchen die Blumen auff klei⸗ ſchier gan gleich ſeyn :pnd mie Lobe lius meldet / ſo iſt nen Stielen / ſo dleichgelb mit jhren gelben Faſeln / der der Stengel der die Wurtzel ſpaltet / die auſſen vnd in⸗ VIIL Zeitloſen Maͤnnlein. * IX. Zeitloſen Weiblein. FE — Colchicum viii maſculinum. Colchicum 1X- fœmininum | Das Ander Vuch on Ktautern. 101 A ‚X. Bergʒeitloſen. XI. Klein Zeitlofen, ER Eolchicum X, montanum Clufj. Colchicum XI. minus, 2,2 — — — die Wurg iſt gröffer: Vnd findalte die Summen Cochicum XII. mont in ———— fuͤr die vierdte / vnd der Saamen mit den Blaͤttern / — * ¶ W.fuͤr die fiebende Zeitloſen gefeger. Diefe waͤchſt in Oeſterreich anffden Wieſen. — — Die fuͤnffte it die gemeine / allein daß fi weiſt on.) » Blumen hat / (VI) mir melcher die fechfte ber eing jofen · fompr. » v1. ul. IX. Dieachte vnd nenntt /iffdie gemeine STURS we Zeitfofen mit leibfarben Blumen. VIIL 1X, . X. Das zehende Geſchlecht har ein Kleine zwiebe⸗ Pen lechte Wurtzel mit viel rawfarber Haͤutlein bedeckt / jn⸗ Verg Zoitlo⸗ eruch weiß vnd füßy die Blum fo vor den Biacceren fr berfür kompt / hat echs lange leibfarbe Blaͤtter vnd 1 ſechs daͤpfflein / weichen gleich die Blärternachfolgen _ 0 (welches inden gemeinen nicht geſchicht) fodreyodeer vier ſchmal Fingers lang / grůn vnd glantzendt auff der Erden ligen vnd etwas fauwer ſind / fo den gantzen Winter uͤber / auch den Frühling geſehen werden / vnd wann fie welck werden / ſind fie rorfarb: im Sommer erfcheiner der Stengel ſo Spannen hoch / an deſſen Gipffel ein dreyecket Köpfflein / darinn der Saamen verſchloſſen / welcher rauwfarb / glatt / klein / rundlecht FINALE —— dann — beſchrieben * vnd nen viel ſchwaͤrtzer iſt dann der gemeinen. Es vermet⸗in Spanien auff den Buͤhlen gefunden, XL.) Albie xr. Niet aber I es ſeye ein Art von der Tulipa ſo die Blum für das eylffte und der Stengel — * Apenino wächk/an deren der Mahler die Saamensfür das sehende gefent worden, ter zu breit vnd zu kurtz am der Blum aber zu XI Das wölffte fo cin Gefchlechtdeß anderen xIT, z Fund gemahlet habe. — igt / hringet ein ſechsblaͤttige gelbe — ————— a en a Dritte papeimrumde diete Wiege nn. K AM Detöber, wann diereeef werden im Srühling, cr. De De Mendig weiß, ea une Sonn Narciflen, oͤeigen ſich —* drey oder vier glacte⸗ gr ar | rößlein: Der Blättern find fünff oder fechs lang vnd gelrümpte Blaͤtter · den Blumen Kai — * breit/gligend vnd fehwarsgrün: zwiſchen welchen ein ¶ lein / im welchen der fchtwarge runde Samen : die wur. Grenglficherhebe / auff welchen ein gelbefechebtärri. Aeliftfleinmir einem [ehwargen.Häurlein überzogen.] & Blum / mit ſechs Fäslern gegen Herbſt: Dieſe wird Von den Namen. in Italia vnd Spamen auff bergechten Wieſen ge⸗ Jeſenzeitloſen wird auch genennet Vehtblumen funden. — nackete Huren / Herbſttlumen Marten Saff. IV. Die vierdte hat offt zehen / zwoͤlff oder mehr ran / Hundshoden / Lateiniſch Colchicum, [von dem Milchweſſe Blumen ſehr luſtig anzuſehen die Blä- Or Colchide]Ephemerum lethale, Bulbus a gre- ter fo im Frůhling herführ fe eſſen / find bleichariin/ ftis. [.Colchicum Ulyricum,Ang.Lob.Lug.Cluf. ‚nfder gemeinen gleich / wie auch der Saamen / aber hift.C.B. I. Colchicum a RR : HH SU as al N Ve FRASE = ee > D.Jacobi Theodori Tabernaemontani / I. Blauwer fremder Hyacinth. Ga 8 Hyacinchus otientalisceruleus I, ——— 1012 “2 SyriacumAlexandrinum;Lob.Tulip=genus:qua- "le Apenninze viderur;Cluf-hift.I. Colchicum lu- - teum majus, |C. B. Lnreum. * "Theophr.Helichryfo Cratevz fimiliss Ang. Nar- ci. autumnalisquorundam,Cluf-hitp. Lugd. ma- jor,Dod.Eluf-hilt.Ger.fl.luteo,Eylt. candidum multiflor. G.B.Pannonicum weriuyd albo A.Cluf. hift. Cam. candid. Pannonic. poly- chicum Anglicum candidum angultis folijs,C.Bi candido flore AngliecumLob. AnglicumLobelij Lugd.VIM.&IX.C olchicum communes, EB.Col- chicum; Trag. Tur Fuch Dod Matt. Lac.Gel-hor. Lon.Caft.nigrum & ſubrubens Cord hiſt. Primu· 8 la veris Brunt· Colchicum five ſtrangulatorium & Ephemerum crocifolium,Lob, Colchicum Ephe- “2.5... merumLüg.Hermodadtylus vulgo & Crocusiyl. rn ex. &XI. Colchicum montanum anguftifol. >. -C.B.Montanum,Cluf. hifp.Lugd.minus;Lob.Hi- 5-1. Jpan.parvum;Cam. XII. Colchicum luceum mi- = nusC.B. parvum montanum lute ü,Lob.ico,Ger.; ER Narciſſus autumnalis minor, Ciul.hilt IGricchiſch BER zorg no Axabiſch Surugen.} Welfch Zaffrano Jalvatico. : MNiderlaͤndiſch Tyrlofen. a — in Meow Sa 5 Boͤhmiſch - Denn: Spaniſch Quiz menenaa Ob aber diefe Wurpelder Hermodadtylusjey / dafuͤr fie gar faͤlſch⸗ lich von etlichen Apotheckern gebrauchet wird / darvon kan man leſen Matthiolum, Tragum, Lobelium, © Cluſium vnd andere meht. Donder Ratur /Krafft vnd Wirckung — der Zeitloſen. II fehreibet lib, 4. cap. 28. daß dieft A IWurgelgaraifftig ſey vnd die Leuth vmbs Le⸗ ben dringe / derowegen fie gar nicht zu gebrauchen / vnd jederman darfuͤr zu huͤten hate ER Es haben cin zeitlang die Apothecker die Wurtzel r wmodactylo (fe für die Podengramiſchen geordnet) welches ein groſſer Irrthum vnd verderben der Kan⸗ dan wein dieſe Wurrel im detb gifftig die den Dien- ſchen todet / gleich wiedte gifftige Schwaͤmme. Es Hreibt Diofcorides,er habe diß Kraut allein darumb aſchrieben / damit niemands daſſelbige / noch ſeine Wuͤrhel von wegen jhrer Suůſſigkeit / an ſtatt der Bul ⸗ benwurtz eſſe. Das VIII. Kapitd.. Von Hyactinthen. ER LB woldiel Geſchlecht der Hyacintheit erfun⸗ DB den werden / ſo ſeyn fie doch cinander =. > Form vnd Geſtalt faſt gleich: Sie haben al⸗ leſampt ein zwieblechte Wurtzel / darauß ein dünner/ glattet vnd graßgrüner Stengel waͤchſt / faſt einer Spoannen hoch / bißweilen auch höher, ldůnn / glatt / nd gtaßgrůn :] Mitten an demfelb igen Stengel / biß bbenauß abertommen ſie jhre ſchellechte 2 —— P F * Be re N Be ars {4 Blumen / de⸗ eeen etliche blanw ſeyn / etliche purpurbraun / ein Theil weiß ein Theil auch gelb / vnd ein Theil leibfarb/ wie E aſ bey einem jeden vergeichnetfleher/ / wann die Blu⸗ men zeitigen / ſo neigen ſie ſich gegen der Erden / vnd bleiben lang hangen / ehe dahn ſie verwelcken. Ihre Bolaͤtter vergleichen ſich faſt den Knoblauchblaͤtteren / deren etliche ſchmal ſeynd / etliche etwas breiter, brin⸗ gen ih kleinen Hülfen Samen wie Raven. Mitmwel- - > her Befehreibung fe beynahe alleſampt eintreffen / 2 Ohlnerliche wenige. ——— Das erſte Geſchlecht hat etwas groͤſſere Blumen here dann die andere / welche fich weit auffthun / vnd bald A, 2” perfür kommen / hat feihte vnd breits Blaͤtter / vndet⸗ nen ſtarcken Stengel. — Aentale Matt h. alterum or ientale Maithioli,Lugd. F Lob.Liriumalterum x» IV.Colchica "* Anch.Lob.ico.vulgare polyanchö,Eyit. V.Vl.Cols. ‚Hermodaätylogebranchtinden Pilulisde Her» es * Blumen den erftenfaft gieich / mach weichen feine ſot⸗ — as ſiebende Geſchlecht vergleichet fich mit feinen vi, Wurneln / Blaͤtteren vnd auch der Samen fftden aut II — — DZ 11. Gefuͤllter frembder Hyacinth. ‚Hyacinchus orientalis major polyanchos II, „Das ander Geſchlecht ͤbertompt auch ſehr höre BR 5 Himmelblanwe Blumen, fo bißweilen auch mit eine weiften Farb aefehen werden. ER a Der Englifch Hyactneh ift mit feinen weiſſen . X Das Ander Buch / von Kräutern. L Groſſer Hyacinth oder Mergenblumen. — Hyacinthus major III. wird / od liliflorusdiemeil ſeine ſchoͤne vñ liebliche pur aurbraune blůmlein / ſih der Silienblumd vergleichen. um Das achte Geſchlecht halt ich für das Muſcati brin⸗ Bed ‚ gerbraunfechte/bißwerlen auch gelblechte Blumen / ei ⸗ aa, me8 lieblichen Geruchs / welchem die andere nachfol- ER gende Geſchlecht gleich ſeyn / außgenom̃en daß fie klet⸗ ner findywicauchdas vierdte Geſchlecht / werden auch on einander vnderſcheiden wegẽ jhrer Farben. Das eV. Weiffer Engliſchet Hyacinth. „. Silieny daher es auch Hyacinthus liliaceus genennet fehmale vnd lange Blaͤtter / gemeiniglich nur zwey / zu 1013 F IV. Groſſer purpurbrauner frembder Hyacinch. Hyacinthus purpureus magnus peregrinus IV. Dreyschend Geſchle che iſt das aller gemeinefte: auß ei⸗ ner runden kleinen / weiſſen Zwieblein tommen herfuͤr iten auch drey / zwiſchen welchen das klein duñ bin⸗ sen Stenglein herfuͤr ſchieſſet / mit blauwen / zu Zeiten mir weiſſen geſtirnten Bluͤmlein beſetzet: dieſen folgen runde Knoͤpfflein als Erbſen / mit goldgelben Samen als Hirſen gefuͤllet / dieſes kompt gemeiniglich zu End deß Hornungs herfuͤr / daher es dan Blawhornungs⸗ VI Klein blauw Mertzenblumen. 1014 A VII. Hyacinth. Hyacinchus VII. c — & * ee en genen m wird, und verſchwinder vmb den ken Sſchlechten der Hyacinchen meht vnd was der rechre —— Ben ſeye / kan manleſen Dodonzum, Lobel uchfium,Clu- x Siebtüensur Pe RER u Sit cken name falsen Sänderen etwas langfamer. Sie wachſen anff - IX. Frembder gelber Traubenhyacinth. Hiyacinchus botryoides Chalcedonicuslureus IX» D.Jacobi Zheodori Tabernaemontanu VII. Frembd Traubenhyacinth. Hyacinthus botryoides Chalcedonicus mo- Pi. acus VIII dem Feld under der Saat auch inden Wälden.[Der 1.2.3.4.5:6.7.8.9.10.11.find bey ons Teutſchen frem̃d / doch in erlichen iſt der erfl und der andere gemein: der aller gemeineftein den Weinbergen iſt der ſechſte / wie in den Waͤlden der dreyschende.] Ron den Samen. Kyranuset Griechiſch vnd Lateiniſch Hyacin- thus. [I.Hyacinthus Orientaliscaulemaculo- f0,C.B.Hyacinth. Diofc.& Theophr. Ang. Orien- XWeiß Traubenhyacinth. a > — * Das Ander Buch/von Krautern. 1015 A XI. Seibfarb Traubenhyacinth. F XI. Groß violbraun Traubenhyacinth. Hyacynthus botryoides incarnatus. XI. Hyacinthus botryoides cæruleus major XII. —— Teutſch Hyacineh ee ı Hyacinthus Germanicusttellaris. maximus, Fuch, fol. fyl tium,Gef. hor.Lac.Hy 6 J in Diof.racemofus, Dod. comofus minor,Lob.ob. J * talis Matth. Gef. hort.Dod.Caft. Lugd.Clufhift. Rauw. ceruleus,Ger.Eytt.Orien talis Grecus, Ad. Lob. Lugd. Conftantinopolitanus,Cam.Hyacin- thus, Cæſ. II.Hyacinchas orientalismaximus,C.B. Orientalisalter,Match.Lugd.Orient.major,Dod. Polyanthos,Ad.Lob.Lugd.Il.Hyacinchuscomio-. füs major purp.C.B.Hyacinchus,Diof.Ruell.Mar. Cord.in Diofe. Gel. col. Caft. maximus, Tur.ma- jor, Lugd, Prim, Ama. Fuch. Gef, hore.czruleus 1016 A Von der Natur / Krafft vnd Eigenſchafft F der Hyacinthen. Tofcorides ſchreibet wann man den Saamen mie Wein trincke/ fo vertreibe er die Gelbſucht / und meldet auch daß ſie etwas herb ſeye / vnd ziehe zu⸗ ſammen. Wann man die Wurzel in Wein ſiedet / vnd wie ein pflafter über die Scham leget / ſo ſoll kein Haar da- felbft wachſen / wie Diofcorides vn Galenus ſchreiben. Das IX. Capitel. Von wollechter frembder Zwiebel. Wollechte frembde Zwiebel. Bulbus Eriophorus. Gelbſuch⸗. RR, —— frembden Zwiebeln ſeyn zwey bdet aa geſchlecht. Das erſte hat can dicke / weiſſe / woll⸗ awiebel, RDechte / wieblechte Wurtzel / mit vielen ange» wachſen Zwiebeln / daran dicke vnd lange Faſeln han⸗ gen: Auß der Wurxel entſtehet cin ſtarcker / glattet / nacketer der bloſer / grůner Stengel / faſt einer Elen hoch / biß weilen auch hoͤher / obenauß etwas blaw: am bberſten Theiluͤber kompt es ein langlechtes dickes Ae⸗ er / welches erſtlich grun iſt / mit der Zeit aber wann e feine Blumen herfürthunywird es ſchoͤn Himmel⸗ blaw: Seine Blumen ſeyn lieblich an zu ſchen von wegen jhrer purpurblauwen Farb / mit ſechs kleinen Blaͤttlein ſternweiß beſetzet / hangen an kleinen Stie⸗ E len / haben keinen Geruch / an Geſtalt den Blumen deß Hyaeinthi autumnalis faſt gleich: jnnwendig haben ſickleine Zaͤpfflein welcher Spiten erſtlich purpurs braun ſeyn / darnach werden fie bleich / als weren fie mit Meel beſprenget: Seine Blumen fangen erſtlich von vnden an zu blůhen / biß oben hinauß / welche bald welck werden vnd abfallen. — Kr Auß der Wurgel fommen viel langlechte Blaͤtter / den Hyacinthen faſt gleich / aber nicht ſo dick vnd ſafft⸗ reich /doch viel haͤrter / gruͤn vnd geſpinet / eines vnheb — lchen Geſchmacks / lvnd fo man das kleinſt von einem Blatt den breiten weg von einander zeucht / gibt es lange dünne Faͤden / wie an Spinwäben.] = Clufius vermelderjpaßer feinen Saamen davon habe koͤnnen uberfommen. >. D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / Wollechte frembde Zwiebel. * Eriophori altera eicon. H Woll gefplirer werde / ſo viel al er feine Blum belange / 1 Welche faſt ſpigig ſeyn / es wird genennt Bulbus ſolſe # — Von dem anderen Geſchlecht meldet Dodonzus gar kuͤrtzlich / daß jhm die Figur von dem weit beruͤmb⸗ ten Antonio Cortufo Patavino ſey zugeſchickt wor⸗ den: ſeine Wurzzel ſey gar zwiebelecht / mtr vielen tu⸗ nicis bulbofis beſetzet / dar zwiſchen ein sähe ſubtiele * habe er dieſelbige niemals blůhendt geſehen. Sie ſind gar ein frembdes Gewaͤchs / in Teutſch⸗ land noch faſt vnbekandt. Br * Es gedencket Theophraſtus deß Bulbi eriophori lib.7.Hiftor.cap.13. daß es an den Vfern wachſe / wel⸗ ches Zwieblein mit zarter Wollen beſetzet ſeyn / darauß man Kleider machen koͤnne. [Ste werden genennet / Bulbus eriophorus Orientalis, C.B. Bulbus erio- phorus, Cluf. pan. & hift. Lom-Dod. Cam. L gd. Bulbus lanacus ex Orients, Cæſ.] * Das Cap. Von weiß Feldzwiebel. SON Feldzwiebel har ein zwieblechte Wur⸗ Werden nel faf wie der Lauch / mit vielen Faſeln ber tr henckt / welche gang klein ond ſubtiel ſeyn / die Wuryel iftvoll Saffts / vnd ohn Geruch ; der Sten ⸗ geliſt dunn ſchmal / an welchem drey oder vier geſtirn⸗ te weiſſe Blůmlein ſtehen mir ſechs Blaͤttlein beſeget: quius, dieweil ſich ſeine Blumen nach der Sonn wenden, + [Diefes waͤchſt auff den Aeckeren vnd vnder den Fruͤchten in Tenrjehland vnd Italia / wie dann auch "Das Ander BurhyoonRräutem: 1017 —=r — Weiß Feldzwiebel. *Meerwiebel. * | 4 — Bulbus ſollequius. er “er > Seilamajoı, - UA, ä NAT ee 2 | ı vulgare, Ad:Lob. alterum minus, Cam.;.live vulgare, Clul. hift. & pan. candido fore,Cord.in _ Dioic.Bulbus Leucanthemos minor, Dod. Lugd.] Niderländifch wir Felde Ayiuyn: Engliſch Star of Berhlehem : Frangofijch Churles, oignion blanc cham« . peftre: Spanifih Lochegallina : Die Bauwren vnd die Kinder effen die Wuryel / weil fie am Geruch end Ge⸗ ſchmack nicht vnlieblich iſt / fonderlich in der theuwren Zeit / dann man dieſe Wurtzel lang behalten kan / wie die Zwieblen. Das XI. Capitel. Von Meerzwiebel. Er T \ofcorides beſchreibet die. Meerstoicbel gar nit Bears. JAnach ihrer eufferfichen Geſtalt (1.) Sie hat gar ein grofje dicke zwieblechte Wurzel vol — Saffts /mit viel Lroeiffen fo die beſten find rotlechten Schelffen über einander beſent/ vnden mit vielen Za⸗ fein behe nckt: Auß der Wurtzel kompt erſtlich ein ſchoͤ⸗ ner / langer / runder vnd glatter Stengel herfůr / daran ſchoͤne weißgelbe Blumen auff beyden Senn wach⸗ fen Wann dieſelbige verdorren vnd abfallen / fo kom⸗ men uͤber eiliche Tag hernach breite dicke Blaͤtter / ohn Stiel / wie an den weiſſen Lilten. — Es pflegt dieſe Mer wiebel fuͤrnemblich im Herbſt zu blůͤhen: Der —— wird im October vnd Do, E pemiber zeitig; Exliche fehreiben / daß fie im Auguſto K dd September blühe: Vnd zeige an die drey Zeiten © sirackermsoie[ Theophraftus vermelver; dannerf ⸗ lich die vndern Biumen am Siengel die erſte zeit aan — eiget / darnach die mitlen / welche das mitlen im acke —— et, , „ran vermelden / vnd letzlich die ander Spigen/ welche 11. Dieandere Art / Pancratium genanntibefehrer _ 1. die letzte Zeit andeuten. Sie blůhet auch den Winter / bet auch. Cluſius, welches bey der Scylla waͤchſt / vnd Meennwichel eh 3 SE Euer #] 3 on abershnedie Erdeninder Stuben] .. , ftanven Blättern vnd Zwiebeln groͤſſer / wachſt viel 2 — — — Krach a ne re ba Mird auchin Portugal vnd Hifpanien funden, daran hat finden moͤgen 1 [So fihreiber Rauwolff / daß bey Tripolt ſo viel wach“ ad Monden Namen. * en / vnd davor mit Hauffen / wie dis Stein d Lateinſch Scilla.[1Scillaradıcealba,C.B. fürpapfic«s außgraben / ſonderlich wo fie nahe bey den —— heit Grlechich : il 1018 D. Jacobt Theodori Tabernaemontant/ ugd.alba minor five Pancratium,Caft. * —F a rubra,C.B. Pancratium & Scilla, Diofe. Squilla Brunf.Scilla, Trag.(&Cepa maris)Matth.Fuch, T —— Die hort. ‚Cam.Cz£,maior,Caft.communis & Pancra- en ancrarium.Cluf-hifp.&z hiſt. Dod. Lugd.Scillarubentib.radicistunieis folio aloes ca- rinato,Lob.]2frabifch Hafpel. Srangöfilch Charpemai- re. Welſch Sala. Spanifch Cebola allbarrana. Boͤh⸗ miſch Cybule morsfa. Engliſch Seaonion. Wird auch genennet scilla marina: Vnd von C.Clufo Päncration. = Bon der Nasur/Krafft vnd Eigenfchafft der Meersiwicbel, Iofcorides fehreiber/ die Meerzwiebel ſere zan⸗ Meerzroichel gedörzer/ zu Pulver geſtoſſen / j. quint Gore ang fein ſchwer mir Oxymel gerrumefen / treibet den Mwargegag Schleim vnd fehwarge verbranre Gallen druch den Sa. Stulgang: Vnd diener wol zu dem Hauptwehe Shwindg, Schwindel, Zallendefucht vnd Podagram; vertrei · ber die Wuͤrm im Seib. ürm, Meerʒwiebeln gebraten ein Theil / Saltz acht Theil / vnder einander geſtoſſen vnd geſſen / erweichet den sen, Bauch: Deßgleichen thut auch der Saamen / geſtoſ⸗ fen vnd mie Honig oder Feigen geflen.] Aber welche jnnwendig im Leib verſehret oder ver, wundt ſeyn / diefelbigen fehreiber er / follen dich Zwie⸗ bel meiden. ¶Meerzwiebel über Nacht in Waſſer geleget / oder Rauß tha laͤnger / ſo es die Maͤuſe trincken / muͤſſen fie ſterben.] B gersfcharpff/ higig und trucken auch fobefftig’ SG Euſſerlicher Gebrauch der Meerzwiebel. ivieMatthiolus meldetz daß fiedie Haut auffbeiffen mag / lwird im andern Brad higig gezehlet: aber jhre Schärpffe zu demmen wird fie vorhin gebraten in A⸗ ſchen. ISie oͤffnet / ſaubert / zertheilet / zeucht auß / durch⸗ ngen / [den zaͤhen Schleim / ] machet duͤnn / vnd wi⸗ derſtehet der Faͤul. Iſt faſt bitter vnd ſcharpff / lvnd hat viei kiebrechten Safft.] Innerůcher Gebrauch der Meer zwiebeln. die rohe Meerzwiebel dem Leib ſchaͤdlich iſt / I folific zuvor bereitet werden / damit fi ohne Scha⸗ Wie man fie aber ſoll abbereiten/befchreibt Diofco- ridespnd Matchiolus, nemlich / man foll Hanfſen⸗ © werck in Waſſer neren / die Wurgel wol damit vmb⸗ loſcorides vnd Plinius ſchreiben / wann man Sarumdan den der Ferſen / fonon Kälte auffſpringen zu Win. erfen von Räte, Baubıre. terszeiten J). wickeln / darnach mit einem naſſen Faden verbinden / FH was boͤß ſey / vnd wehrẽ der Zauberey vpnder die ie n / vnd aiſo braten laſſen: vnd wenn ſie zum erſtenmal nicht genugſam gebraten iſt / ſoll man ſie von neuwem mit anderm naſſem Werck vmbinden / vnd braten / biß daß fie weich wird / lob ſie aber weich genug ſey / erkenſtu / ſo du mit einem Sprei⸗ fen leichtuch dardurch ſtechen kanſt: oder ſo ſie / wann du es mit zween Fingern truckeſt / a zerfallt / ] — ——— —— ßß / durchzeu⸗ chei ſie mir daͤden / vnd henckt ſie an den uffi / alſo daß eines das ander nit anruͤhre / damit ſie trucken werden. [Eiche pfegen die este Rind werffen / die Zwiebel danach in Waſſer zu ſieden / ſchůuen aber das erſtgeſotten Waſſer davon / und ſie- D den fie noch mehr / biß daß die ſtrenge Bitterteit vnd di ee en ) Schärpffe herauß kompt / hencken ſie auff / wie vor ge⸗ 1 meldet / in die Lufft zu doͤrren.] Dioſcorides ſchreibet / man ſolle ſie mit Teyg oder Leymen vmbwinden / vnd ſie darnach in einen heiſſen Ofen legen / oder in Kolen ſcharren / vnd alſo außbra⸗ ten: Vnd ſagt dabey daß man das Inwendigſte zum Gebrauch behalten ſolle / das Euſſerſte aber ſoll man hinweg werffen. Vermeldet auch / daß die außgetruck⸗ en > Wein und Effig zu gebrau⸗ nfeyen, = [ändere thun die Zwiebel in einen Haffen / verde⸗ ckens geheb mit einem Deckel vnd ſtellen es in einen Bachoffen / vnd laſſens alſo braten.) Die Meerzwiebeln find gut vermiſchet mit den Ge⸗ g traͤncken vnd Araneyeny Die von Gewuͤrtzen bereitet gan treue werden / auch onder denen / damit man den Harn frei. K ben will. a Waſſerſucht. Esmelder auch Diofcorides,daßdiefe Zwiebel gut Sonst, feyden jenigen fo Waſſerſücheis fepnzondwelchenie he Speißobenim Magen fchwimmet. Sey gut wider die Gelbſucht / wider das Banchgrimmen[bringe den Ber, Harn one die Weibliche Blumen mit Wermuht vnd Maſtix in Wein geſotten / vnd mit — ſuͤß gemacht / eroͤffnet alſo die Leber vnd Miltz / wider den alten Huſten / vnd den jenigen jo einen ſchweren Athem haben / lſo ſie gebraten eines Quintlein ſchwer mit Honig vermiſcht / vnd wie ein Lattwergen jſſt / dañ es zertrennet vnd durchſchneidet dis sähe Feuchtigkeit. Hi ! nicht faufen.] Don Dieerzwicbeleffig.Acenum feilliticum genennet. —* den Apothecken finde man einen Eſſig von die⸗ ſer —— ie Acerum fcilliticum nennet / ſo ein edle vnd fuͤrtreffliche Arney iſt / zu vie⸗ len Gebreſten dienſtlich / vnd ſo nunlich / daß jun auch Galenus nicht genugfamrühmen fan, [Diefen bereit man alſo: Nimb der weiſſen Meer⸗ zwiebeln / weil dieſe die beſten ſeyn / ſaͤuber vnd waͤſche fie wol / ſchneids su Heinen Stuͤcklein / zeuch einen lei⸗ nen Faden dardurch / alſo daß fein Stůͤcklein das an⸗ der anruͤhre / henck ſie an den Lufft vierzig Tag nach⸗ einander: die gedoͤrrte Stuͤcklein leg in einen ſteinen Krug / geuß darüber den beſten weiſen Weinefligs auff fuͤnffzehen loth Zwiebeln / zwey Pfund Eſſig/ ver» mach das Geſchirr wol/daf fein Damıpff oder Geruch herauſſer mag / henck den Krug in die heiſſe Sonnen/ über den ganzen Sommer / darnach feihe den Eſſig herab / vnd truck die Stůcklein wol auß / ſo haſtu den —— — Zwiebeln bereit.] r zertheilt alle grobe und zaͤhe Feuchten / ſo ſich im zapızump Leib verhalten / ſonderlich aber in der Bruſt / En je⸗ * nigen ein heylſame Artzney / fo cin groſſe Verſamb⸗ lung in der Bruſt haben von falfın grobem Schleim / chin er — —— a on denjenigen gebraucher werden / welche ein ſchweren Athem haben / vnd gleich als erftücken wdl Zum len and voll vmb die Bruſt ſeynd / ein Loͤffel voll oder zween eingenommen. Es iſt dieſer Eſſig auch gut wider allerley Mund» Aaronuu. faͤule / vnd Halßgeſchwaͤr / machet auch ein he Stim̃ / verdaͤuwet die Speiß im Magen / verzehrt alle Dher- pa Sumn fluͤſſigteit / machet ein gut Gehoͤr vnd ein klar Ange — ſicht. Wird auch gelobt den Harn fort zu treiben / vnd ðeñat Bir —— abzuwenden / wann ſie erſtlich ange "* a „ Abeocnten einge dngmmaen 4 ſoviei daß er miche fo oft; auch niche fo heftig han a · auf ea Abenlfame Artzney zu Erhaltung Menfchlicher Ge, andheit / ob gleich etwas vnſaubers mitten in dem ine verborgenlege. Dieſe Artzney hat Pychagoras, erftlich erfunden, der in ſeinen Schriffeen bezeuget / fo jemand don die, ſem Eflig täglich ein wenig trincke/ dem gereicheeg zu langem Leben / ſpatem vnd gutemAlter / vnd er Pytha- goras ſelber hat dieſe Argney im so. Jahr feines AL. ters zu brauchen anfangen / ift alfo mit Geſundheit kommen biß auff hundert vnd ſiebenzehen Jahr. Sollen derohalben alle Morgen nuchtern ein we⸗ nig davon trincken / vnd ein weil dar auff ſparieren / da⸗ mit er ſich im Leib außtheile· dann er den Menſchen tenanfs mutig machet su allen Geſchaͤfften: treiber alles ͤber⸗ waben. flüſſiges wuͤſtes auß dem Leib durch den Harn vnd Vone Oft darmit gegurgelt zeucht die Fluͤß von den Ohren / vnd eroͤffnet die Gaͤng derfelbigen. Aber es ſoll von denen fo jnnerlichen verſehret ſeynd vermitten bleiben. Din Ron Meerzwicbelmein. HE Wein wird alſo bereitet: man nimbej. fund. Squillen Schoͤllet / laffers schen Tageim Schar. sen hangen vnd trucknen: thuts in ein verglafure Be» ſchirr / ſchuͤttet ſechs Maß firnen Wein darůber / hen⸗ eg ders alfobey 40. Tagen auff / welcher gleichfals den weh, Hähen Schlam son dem Hirn Brufk scher, Nieren es mit Gewalt außtreibt / und den gantzen Leib durch den Bon zweyen Syrupen von Meerzwiebel⸗ — eſſig / Oxymel ſcilliticum ſimplex & compoſitum genenn. Auß dem Meerʒwiebeleſſig werden seen Sprup gemacht / einer fo man ſimplicem oder einfachen nennet: den ——— genennt / weil er von mehr Stücken gemachet. Den erſten mach alſo: nimb Honig ſo verſchaumpt vnd rein gelaͤutert drey Pfund, Meerzwiebeleſſig zwey Pfund / laß alſo ger maͤchlich mit einander zu rechter dicke eines Syrups ſieden. So man will kan vier Pfund Waſſer dazu ge⸗ than werden, damit ſich der Honig in ſolchem fieden beſſer erlaͤutere / vnd laſſe mit einander einfieden. Die, genvnd jñner⸗ ſer ae Gebrechen deß Eingeweids / fonderlich fo vonfalten vntäiter Dicken vnd zaͤhen Matery verurſachet / ſehr nutlich. Bun Den andern bereue alfo: Nıimb vonder Meer, zwiebel der jnnern mittlen Schalen ein Pfund / ſchar⸗ pffen Weineſſig eylff Pfund / ſchwartzen Pfeffer / Ma⸗ cedoniſchen Peterſilgen jedes vier loth / Cretiſchen Danci’ Ameos vnd Aenißſaamen / Maria Magda lenblumlein / Lobſt ͤckelſaamen / jedes ein halb lot Ha» ſelwurtz / Cardamoͤmlein / fremden Spit anardi / Rha⸗ punticzwurtzel / Mäifterwurg/Bertrammurgel/weiß oͤmiſcheykůmmel / Amomi jedes cin loch / frifche Von dem Huſtenlattwerglein vonder Meer; zwiebel. Loch de Squillapnd Loch ad Aſthma genannt. R Wlattwerglein wird alfo sugeriifk: nimb Mect- —— rein geläutere Honig / jedes ein halb Honigs anderthalb Pfund / fend diefe Stück ob a⸗ nem helen ser tiglich / daß es die werde wie oir Houtg an hhm ſelber pfteget u ſeyn / ſohaſt d emn Das Ander Buch / von Kräutern, F kraͤfftig Huſtlattwerglein wider das ſchwerlich A- Reigen. een, Affter. Im Mund gehalten befeftiger die wacklende G Stulgang vnd Harn reiniget / vnd in guter Gefund- peiterhater ’ * Syrup iſt dem Haupt / Magen vnd jnnerlichen 1 Saawer Softirourget, Hyfop,Poley/gencheifeamen, krauſe Muͤntz / gruͤn Epffichkraut jedes ein garten vnd frifchen Rautenzincklein fünff Stäud» K ‚kin: Geläuterten Honig anderthalb Pfund / geſotte⸗ nen Moſt drey Pfund / auß dieſen ſtůcken mache nach der Kunſt in den Hundstagen ein Syrup / welcher viel Eräfftiger iſt / dann der erſte. /etlich nemmen deß ein Pfund / vnd deß 1019 them vnd Keichen / erweichet den u Schleim ſo auff die Bruſt vnd Lungen ſich geſetzet haben / damit er leichter moͤg außgeworffen werden. Dieſes Lattwerg⸗ lein wird noch kraͤfftiger auff dieſe Weiß: Nimb der gefochten Squillen ein loth / weiſſen Andorn / Iſop jedes cin quintlein / law Violwurtz ein halb lot: Saff⸗ ran Mirrhen / jedes ein halb quintlein· Honig fo viel von noͤthen / alles zuſammen kocht / gibet ein Lattwerg⸗ lein / ſo zwey Jahr gut bleibt vnd wird Loch ad Aſtma genannt. Es haben auch die Alten die Meerzwiebel für ein ſonderlich experiment in der Fallendenſucht zaucbetne gehalten vnd ſolch Lattwerglein bereitet: Nimb von der Meerzwicbel die jnnere Stück in den Hundsta⸗ gen / thus in ein gläfin Geſchirr / legs ſatt uͤbereinan⸗ der / vnd Fer beheb had der —— erbei⸗ tzen / biß die Stůck anfangen weich vnd waͤſſerig wer- den / als dann truck den Safft auß / welchen vermiſch mit wol gelaͤutertem Honig / daß es etwas ſůß werde / daß man es wol brauchen moͤge / vnd ſeuds zu rechtet Dicke deß Honigs. Bon diefem gib alle Tag ein Loͤf⸗ fel vollmach dem die perfon jung oder alt iſ Eswerden auch Küchlein fo manTrochifcos de Squillanehner/ auß der Meerzwiebel gemachet /foman zn der Eonfec- tion deß Theriacks gebrauchet vnd zu anderen groffen Confection / deren hie weiter zu melden wir vnnoͤhtig achten. Das XII. Capitel. Von Indianiſcher Moly. | — Mon. 1020 D Jacobi Zheodori Tabernaemontani / a " a OL, Feldstviebel. | yIndieum. II: Ornichogalum I. majus. 5 * Slihmwerden: :anın dieelbigeiifdas Sroreichtom. men / fo werden fie zu groſſen Zwiebeln / vnd bringen friſche Blaͤtter vnd Stengel ſeine Blaͤtter ſollen et⸗ was weich vnd wollecht ſeyn / an Farben gruͤn. Wird Moly Indicum genennet / dieweil es erſtlich ſoll auß India in ¶paniam bracht ſeyin Andere nen. nen es auch Caucafon. Das ander Moly hat vi fer Blaͤter / auch ein- ann Ar vd dicker Wurrel / welches on Frucht bekant iſt: Sind b * aͤchs/i Das —* Er a Von Feldzmichtl. uß den Feldgwicheln hat dag erfte Ge t Bram X ein sen a Wurzßzel / darauß ein glatter Stengel kompt / oben in etliche Zweig⸗ fein abe Ri welchem jeden cin weiſſes geſtirntes imfein ſechs ſpitzigen Blaͤttlein erſcheinet: y er 1107 wachſen hoch ⸗ ʒʒwiebel / deren Figur im —— ſem ſteht / beſchrieben: dieſe Fi⸗ gur aber iſt der Feldzwiebel bleichgelben Blumen / auß deren Wurtzel gemei herfuͤr lommen / welche wann E wie dann die dritte Figur in dieſe Das ander Geſchl at. 7 “rechten Safe haider er mann man fie fi m | | & = gie ? Aa — & 4 — ei oder feche —— dreyeckete tilein nd ſchmale Blaͤttlein herfür,fo ein wenigrauchfeyn/ond - penrunderpnd — — —— ehe Ben —— "Das dritte Geſchiecht ift gar ein Aleines Kräuts er Im Aprillwann die R suwelchen / tompt mitten auf jhneh berfürein Sehr lein / hat em geringes Wuͤrtzleim / rund — gel ſaſt einer Spannen hoch / an welchem viel geſtirn⸗ er sehe fechs Blärelein befeget/ jun. at ge ru a cha *ĩ — — wieben. Bee -bfet ‚data Das Ander Buch/vonKiräutern, ° 102 A Geel Feldzwiebel. F Gaffran. * Ornithogalum IN. luteum. ä Crocus. —R En N £ N \ N \y/i Vonden Namen. ee wird auch genenner Erdnuß / vnd A⸗ ckerzwiebel / Griech vnd Lateiniſch / Ornithoga⸗ lum,ögußeyaror.[1.& III. Ornithogalum luteum, 2 &B. Cord. in Diofc. Ad. Lob. Lugd. Col.Bulbus; Trag.(cgpaagreltis)Lac.fyl.Ruel.Fuch.Tur.Gef. D cat. Pod. Lugd. Cam. Eyſt. Bulbus fyl. alius bifo- I Aus Geſ.hoxt.eſculentus Caſt. Lon.Sifynrichium, Caſt.Lon. Bulbus Ornithogalo ſimilis .lut.Cæſ. I. Ornithogalum ſpicatum fi. viridi lacteſcente, C.B.Pannonicum albo A.Cluf.Pan.& hift.] Fran⸗ Röftfch Churlesond Oignon blanc champeftre, Spanifch Leche gallina. — Von dem Gebrauch der Feldzwiebel. * Obelius meldet anf dem Dioſcoride, daß ſie ei» * ne Art haben zu erwerchen vnd zu zertheilen. un Seyn gut wider die harte Geſchwuͤlſt. Die Wurtzel vnder heiſſer Aſchen gebraten / mit Honig zerſtoſſen —cx id uͤbergelegt / ſoll gut ſeyn zu den vnreinen vnd vmb ſichſreſſenden Geſchwaͤren. RE E Dioikorides meldet / man könne die Wurtzel rohe vnd gekocht eſſen. k ee Kino den Zäpfien fein in den weiſſen Silgen gleich jeyn : Ska. RE Saffrans ſeynd zwey Gefchleht: Das Wann die Blumen vergangen ſeyn / jo fommen als, en IN erfie Sefehticht har sin Winnzelroieein run. Re grawe Ziviebelz feine Blumen ſeynd pur purfarb / den Zeitlofenbiumen gleich : Lond har ein je⸗ erh 2 D Diıuen echsBtärrer ] mieten in den Blumen finde © oaman biunveen Safran / wis sin ſchmoles Zůnglein 1022 D. Jacobi A⸗r — A Wild Spaniſch Saffran. Erocus vernustertius Cluſij. oder ſechs junge ——— wann man dieſelbigen pflanzen wil / ſol man fie in der Lufft doͤrren / aber nit in der Sonnen/ darnach im ne ſoll man fie a Be vnd hr welcher beffer feyn ſol / dañ fo auß Italien / Sicilien oder Aegypten bracht wird er blüht im Herbſt / ehe dann ſeine Blaͤtter wach» ſen: Die Bluͤht wehret faſt ein ganzen Monat / lvnge⸗ ſehrlich alle Tag muß man auff die Blumen warñem⸗ men / damit ſie nicht verderben.) N Das ander Gefchlecht hat ein geringe Wurgel/gleich Reini einer Haſelnuß / eines zufanienzichenden Geſchmacks / Spanih inmwendig weiß / außwendia mit einer harten Rinden — vmbgeben / auß welcher ein kleiner kurtzer Stengel kom⸗ met / etwas ecket / an welchem ein eingige blume waͤchſt / der Saffranblumen gleich / alkin daß fie kleiner iſt / mit vj. blaͤttlein / außwendig etwz weiß / ſonſt gang viol⸗ braun / eines lieblichen Getuchs mit erlichenZäpfflein; Nach den Blumen kompt ein dreyecket Schoͤttlein / in welchem kleiner goldgelber Saame iſt: Die Blaͤtter ſeyn ganz ſchmal / rund grun vnd langlecht. Es wird E auch diß Gewaͤchs mit einer weiſſen Blumen erfun⸗ Klein wild Spaniſch Saffran. Crocus vernus minox Cluſij L Von den Namen. — Saffran heiſt Griechiſch zgexos. Lateiniſch Crocus oder Crocum. L GCrocus fativus,C.B.Crocus, Brunf.Trag.Fuch.Tur. Dod. Cord.Lac.Gel.Lon. Lob.fativus, Ang. Lugd.fativus autumnalis, Eyſt. Crocum,Mart.Caf hortenfe,Cam.II,Crocus vernus anguftifol.magno flore,C;B, {yl. angufti- fol. Ang. vernusminor primus, Chuf. hifp.Lugd. fyl.minorHifpanicus flore patulo, vulgo Nozili- cha minor, Lob.Ill.Crocus vernus anguttifol. par- vo flore,C.B.vernus minor 3.Gluf. hup.Lugd.ſyl. vernalis 6.Dod. fyl. Hifpanicusyulgo Nolzilicha major,Lob.] Arabifch Zafaran. Framoſiſch Safran. WelfchZafarano. ee, ran.Engliſch / Saffron. Von — vnd Eigenſchaſt deß Saffrans. DE Safran iſt warmer und tritefner Natut / warm im andern/ond trucken / wie etliche! lten / im erſten / oder wie andere meinen / im dritten Grad, Vnd wird der beſte diefer Zeit Zimmer Sarfranıund Zimmer vom Adler genannt: Heutigeg Tags hielt man den Defterreichifchen für den beſten. Es wird der befte erkannt / ſo er ſchoͤn Feuwer rot iſt / vnder den Fin- gern roͤſch / daß man ihn zerreiben kan / eines ſtarcken Geruchs / etwas ſcharpff / vnd sin wenig bitter / —— allzeit Farb haͤlt. Innerlicher Gebrauch.) D. oſcorides fehreibtlib.1.cap.25. daß der Thel- ſalus den Saffran werth gehalten habe / allein von wegen ſeines Geruchs: Andere aber / ſagt er / ha⸗ ben den Saffran vor toͤdlich geachtet / wann man ſein drey Quintlein mit Waſſer einnemme: Vnd bey Lo- Bin belio liſet man in feinen obfervationibus,;wann fein drey Quintlein eintrincke / mach erden Menfehen: den / wie Cluhus vermelde. = K ſo luſtig / daß er Lachendt erben muß: [Dieſes / wie au Das dritte Geſchlecht ůbertompt ein Bir Spa⸗ a te Blätlein ı welche: = wilde wächft auff hohen — mit weiſſen / etlicher mit blawen oder liecht pur⸗ re beit man fe — ] Matthiolus ſchreibt / it an einem Hund verſucht wor⸗ den. JEr ſetzt auch dabey / wañ man jn mit Wein trin⸗ cke / ſo mache er bald truncken / darvon die Leuth etwas doll werden. Galenus ſchreibet / daß er das Haupt ſehr beſchwere / daher er auch bald eruncken vnd voll macht. Simeon dethi ſagt / daß er dem Magen gut ſey / vnd — er heiffe die Speiß verdäumen: Bnd wann man jhn einnem̃t / fo mach ereine fehöne vnd gure Farb! age, genommen / — ein boͤſe Tea — behdase an | A der Bruſt / der Nieren’ Blaſen / Lungen vnd Leber: def, Treibeden Harn / vnd reitze zu ehelichen Wercken —— Fernelius ſchreibt / daß er den Schleim in der Bruſt eertheile / ſeye wider dag ſchwerlich Athem / wider den Buſten / vnd die Seitenfränckfonderlich zun bne gar Hufen. „wol den Lethargicis, das iſt ſo in eim harten Schlaff ligen. gersfärde, [Cr flärcket das Hergitchliche Geiſter / vnd bekraͤff⸗ Shwind tiget ſie: Wird zu allen Hertzſtaͤrckungen nugfich.ge- Be pranche: Wird den Schwindſuͤchtigen geben / alſo dz etliche ſchreiben / daß er auff einen haͤben oder gantzen Scrupel ſchwer in ſuͤſſem Wein eingenommen / die Schwindſuͤchtigen gleichſam vom Todt erwecke / vnd auff etliche Tag dag Leben friſte] vaferfung Es oͤffnet allerley Verſtopffungen der Leber / [jer- atheilt die Gelbſucht / lvon der Mutter / treibt den Harn Gabfuche.B Harnynp OND der Frauwenzeit. > Bebezır Wann die Kinder das Reiſſen im Bauch habeny em Follman jnen ein wenig Safran mirMitheinftöflen. Be [Widerſtrebet auch dem Gift : Etlich braten den Sud. ganzen Saffran in einer befchloffenen hohlen Eyer- ſchalen / nemmen darzu Thiriac / Zitwan / Senff/ ma- chen darauß ein Lattwerge wider die Peflileng. Shatt vnd Es wird auch auß dem Saffran ein herzlich Ex⸗ Deseit traet zubereitet / deſſen wenig eingeben fuͤrderet die Ge⸗ age burt / gibt Krafft der Mutter vnd der Geburt / fürderer auch den Weibern jhre Bloͤdigk eit. Etliche geben den Saffran in bequemlichen Waſ⸗ ken eins fiirdert die Geburt / vnd bekompt denen woi / ſo mit Gefahr gebaͤhren.] Stug. ſoll man Saffran mit ſcharpffem Eſſig vnd Bibergeil miſchen / ein Feder darinn netzen / dnd in die Naſen ſtoſſen / das machet ſie widerumb munter. um Eswird der Saffran nutzlich vnd wol gebrauchet bnnder die Pflaſter / ſo zu den lamen Gliedern vnd har⸗ ten Sennadern gemachet werden / ldavon macht mar das Oxicroceum inden Apothecken.) Ine Simeon Sechifobtjhn zu den euſſerlichen Schmer⸗ Niagram KEN der Glieder / mit Milch vnd Opio vermengt vnd D übergefegt. [Bd Roſenoͤ / iſt gut zu dem wuͤhtenden Podagram. As Saffran mit Laug vnd Baumölvermifcher/ warm uͤbergeſchlagen / iſt zut zu den Geſchwaͤren vnd Ge⸗ ſchwulſten / da man ſich deß falten Brands beſorget. Zu dem falten Brand ein koͤſtlich Pflaſter / Wolfs⸗ —— Laugen —— Wein geſotten / darnach mit Saffran gemiſchet. Auff die Bruͤſt vnd Ballen der Haͤnd / wie auch ei die Pulß der Händen gebunden / Fräfftiger die wachhergigen. ie tin. . Kräng von Saffransblumen gemachet / vnd auff dem Haupt getragen / vnd daran gerochen/ bringen den Schlaff. * E Vom Saffr — a Kon der Saffranzwiebeln flein zerhackt wird ein nutzlich Waller gebrandt / vnder welches man die veiſſe Terram ſigillatram wol vermiſchet / weiſſe leine fig Tichlein darinn netzet / vnd über den Brand / fo man Santa. gemeiniglich S. Anthonien Fewer oder Plag henn / derbig, U defTelbigung Loͤſchung legt / vnd deß Tages vielma⸗ — Diß * " — Das Ander Buch / von Kräutern, -Sfeiben, Ertiche chun zur — — > — 1023 FEAuch auß den Blumen von welchen der Safran noch nit berupfft iſt / brennet man cin Waffer von wel. chem zwo Stund nach dem Nachteſſen getruncken machet fchlaffen: Andere brennens wann die Saff, Sara, ranfaͤßlein herauß gethan ſind / vnd geben auffs meiſte "IR vier Vntz auff einmal. Von der Lattwerge vom Ey vnd Saffran. ESwird auß dem Saffran vnd Ey ein gemeine peſtitert. doch nutzliche Lattwerge in Zeit der Peſtilentz zu ge⸗ brauchen zubereitet / da dann der Saffran das fuͤrnem⸗ ſte Stuck darunder: Andere nennen es Ele&uarium Maximiliani,weil fiebeym Käifer Maximiliano im Brauch geweſen / vnd auf folgende Weiß gebeflert iſt worden, Nimb ein friſch Ey / ſchlage es am Spiz auff vnd laß das Weiß alles herauß / fuͤll ſolch Ey mit gu⸗ G tem Saffran wider zu/ verfleibdas Loͤchlein wider zu / legs zum Feuwer vnd glücnde Kolen herum / daß es zu gleich brate / oder legs in warmen Ofen / oder pnder warme Aeſchen / biß ſich die Schal anfahet enferben / damit der Saffran nit verbrenne / daun leg das gang Ey in ein Moͤrſer / vnd zerſtoß ſo rein als du kanſt / thu darzu ſo viel am Gewicht weiſſen Senffſaamen fo rein gepuůlvert / vnd ſtoß woldurcheinander: Nimbweiter deßrechten Diptam / Tormentillwurtzel/ jedes ein halb loth / Kronaͤuglein klein abgefeilet / Quintlein / de⸗ befonder zerſtoſſen / hernach wol vermiſchet / hu weiter darn / friſche AngelieBibinellenwurgeh/ond Zittwen / Campher und guten Tyriacks / jedes gleich viel / alſo dz Dicke wolvermad es innen ode — jedes ein halb loth / Paradißholtz vnd rote Corallen j. Quintlein / Einhorn gehen Gran / deß beſten Thinecks / wergen. Dieſer Be et ‚suffein Berftenförntein ſchwer in gem Wein ger trieben :So aber der Menſch die Peftherre/ fofoller ehe zwoͤlff Stunden vergangen / diefer Sartivergenci» ner alten Perfon ein Quintlein / einer jungen geſtan⸗ denen/ oder einem Weibsbild ij. Serupel ſchwer zer, u eingeben / vnd jhne auff etliche Stund machen ſchwitzen. Es werden ſonſt in den Apothecken noch mehr Artz⸗ neyen zubereitet / ſo von dem Saffran jhren Namen haben / als da iſt Dacurcuma genannt: Wie auch die gemeine Peſtilentz Pillulein / ſo man auch PilulasRuf- _ - finennetzein Vnguentumcroceum® .. der Vnguentum peftorale , wie auch das faſt ge bräuchlich Pflaſter Oxicroceum genannt davon sis handeln zu lang were/ allein wie das Oxicroceumfol gemacht werden? foll kurhlich angezeiget werdenzwe es den Wundartzten jhreg Handwercks ein Meiſter⸗ K ſtuͤck folches recht zubereiten, a EN 16 deß Gummi Galbani vnd Armoniaci jedes % re fie uber Macht klein zer, quetjcher in Eſſig baͤtzen / deß Morgens fereauff ein Gluͤtlein / daß es ein wenig‘ de / dañ trucks hart durch ein haͤrin Tuͤchlein: ſete wider uͤber / vnd laß als lang fiedeny daß der Effigeinfiede : Nochmals chue dar zů Schiffbech / Griech ew vngeniet Wachs vnd Terpensinjedssfchfthalb Quintlein / laß sec ſchmeltzen / — 1024 A ſchmeltzen / jedoch damit — —* ee folgendes Maſtix / weiſſen Wey · rauch vnd Myrrhen rein gepuͤlveret / jedes auch ſechſt⸗ Duintlein / auch ohn vnderlaß vmbruͤhrende: her⸗ naher ſo ſchůtts in kalt Waſſer: ſchmier ein glatten Seein / wie auch die Haͤnd mit Loroͤl / vnd boͤre es wol: zum letzſten fo nimb deß beſten Saffrans iiij. loth / vnd Awan dariñ / vnd trehe Pflaſter Zapffen darauß. Weinbrühe. DIE Pflaſter wird gebraucht zu den Beinbruͤchen / Zerfioffene_ den Schmerzen zu milteren / vnd den Bruch bald zu lite, heyfen: Wird auch gelobet zu allen zerſtoſſenen / der» Apoſtem. quetſchten vnd zarmorſchten Gliedern: Erweichet Die harten Apoſtem / vnd das zuſammengerunnen blut: ja wanndas Pflaſter recht gemacht wird / vnd der Saff⸗ ran nicht außgelaſſen oder geſpart / vnd allein zu einem Betrug das gefärbewirb: aher dann etlich diß vmb gerings Gelt verfanffen koͤnnen.] Das XV. Capitel. Von Schwertel. 1, Welch Schwere, GladiolusItalicus. z B \ Er Schwertel ſeyn zwey Gefihlecht:1.Das erftehat zwo zwieblechte Wurßheln / deren eine uff der andern ligt / mit Schelffe 0 swelshegleich als mit haͤr gen Faſen betleidet / l vnden haben ſie auch Zaſeln wie Zwiebel.] Auß der Wurtzel — E komp einrunder/ftarcfer, meer Sten ten hoch / oben gebogen] fich auß den Blaͤtteren herauf windet / auff beyden Seyten mit ſchoͤnen purpurbrau⸗ nen Blumen gesierer/Lordenlich nach einander geſetzt / langlecht / vnd an dam Vmbkreiß / gleich den Sitienbiu- men : Nach denſelbigen erſcheinen die Schoͤttlein / in ©. welchen der rore [runde] Saamen verborgen iſt dem Wa ſſer ſenffſaamen faſt gleich : Die Wurtzeln erfchet, nen außwendig etwas braunlecht / ſeyn eines ſcharyfen Goſchmacks Die Blaͤtter ſtehn ſteiff in die Hoͤhe / ſeyn here auch Schwertelgenennet wird. II. Diefemift das ander Geſchlecht faſt verwandt’ — — BR apeir‚darinn das Pflafter gewickelt / G Wieſen / vnd an den Waſſerbaͤchen: blühen im Majo, W l/ſo ¶ E⸗ K hhe / ſeyt die vndere aber hu das Widerfpiel.] hart / mit vielen Streimen durchzogen / auff beyden —— 66 Seiten ſcharpff / vergleichen ſich einem Schwerdt / da⸗ D. Jacobi Theodori Tabernaemontani/ | 8 nichranbrennerfolesftätig F IL Braun Schwertel. Gladiolus Germanicus, N allein daß feine Blumen erwas mehr braunfeyn/ und m — nur auff einer Seiten deß Stengels ſtehn. Braun Sie wachfen vnder dem Berräidy auff den feuchten SP" 2 Don den Namen. ES hpertelwiro Griechiſch genenner Eiplor. Latei⸗ niſch Gladiolus;Enfis;vnd Gladiolusfegeralis: Icem Gladiolusvi&orialisfeemina, vnd vidtoria- lisrorunda: fl. Gladiolusurrinque floridus,C.B. Gladiol’Mar.Dod.gal.Gefcol.Ang.Lac.Caft.Cgl. Lug. peregrinusCam.utringzfloriferus, Dod.Ital. nis Rorum ordinibus cinctus Lob. I. Gladiolus flio- ribus uno verſa diſpoſitis major, C.B. Gladioius, Dod.Narbonenfis,Lob.noftras, Cam. Vidoralis herba, Lon. rorunda, Eyft. Xiphion minus Chuf. » hift.pan.&rar.] Teutſch runde Stegwurs. Arabiſch Kafıflın. Welſch Gladiolo. Frantzoͤſiſch Glanel. [alaw, Enatifch Corne Flag.] Boͤhmiſch Dewatero odenit, Von der Natur/Krafft vnd Eigenſchafft Be EM Mi ſchreibet daß die Wurtzeln ein Art haben su waͤrmen / zu trucknen / zu zertheilen vnd außzuziehen / laber die oͤberſte ſeye viel kraͤfftiger / dann dieonderfter] — Innerlicher Gebrauch. Wann jemandrgroffe Schmersenan der Blafen aut hat / vnd das Waffer nichtfan abfehlageny der mt nemme die Rinde von der Wurzzel / ſtoß fie zn Pulver / vnd trinck daſſelbige mit Wein vnd Waffer ein. Dep> _ gleichen wider das Milsroche fol.man das Pufer in Mt" einemgeringen Wein geben / fo vertreibet es daſſelbi⸗ ge Dioſcorides ſaget / die oberſte Wursel[ in Waſſer geſotten / ſey gut den Kindern ſo gebrochen ſeyn. Er ſagt auch / ſo man die oberſt Wurtzel mit Wein Be trincke / machet fie Begird vnd Luſt zur Vnteuſchheit: nagen 2 cher Gebrauch. —— BES meldet auch Dioſcorides wann man die oberſte nom a mache / ſo siehe fie Copiaen aB.Dommanpiie gen» ſet / vnd über das Haupt legt / zeucht fie die Schieffern bi auß. Sie iſt auch 2 * die en der —— 8 Vertreibet die harte Geſchwulſt vnd die Fiſtein ui r re kan. —— geſotten vnd nuͤberg en? vertrei den Ge⸗ est er 8 — ie Geſchwulſt bey den Ge gehe Die Wurgel um Zäpfte gemacht / vnd in der Weis ber Heimlichkeiten gethan / zencht jhre gemeine Fiůß an ſich. J Das XVI. Cap. Bon Geelem Poetifchen Hyacinths Geeler Poetifcher Hyacinrh, Irisbulbofa 2 s — MILE a eine zwieblechte Wurtzel hab / mit vielen ſchel⸗ SS fen / dar auß der Stengel wachſe / faſt einer E⸗ len hoch / mit ſchmalen gruͤnlechten vnd geſtreimten Blättern beſet: oben am ſtengel erſcheinen zwo breite gelbe Blumen / den andern Tulipis faſt gleich / ohn ei⸗ nigen Geruch Stine Bellen oder Schoͤttlein ſeyn klein vnd diek / in welchen ein roter ecketer Saame vers ſchloſſen ligt. NIE Er waͤchſt an fäißtenDrten vnd fleinigen Buͤheln / m Sams. ==. 0), ,, - Es melder Clufüs; daß es von feiner Kraft Und Veurckung noch nichts vermelderfey: N Won den Namen Ddeſet Hyacinth wird ſonſt genennt Irisbulbofa lutea inodora major; C.B.bulboſa anguſtifo⸗ ‚ia luteo fore,Clußhifp.Lugd.EyRt.bulboia N. pal⸗ Lirium mas aut Lirium vetum Dod:Lugd.] Das XVIL Gap. Bon Perfifcher Gilgen. * Jeſe Gilge hat eine weiſſe langlechte Kurt ſs Auß der Wurtzeltritt ein runder groffer ſten⸗ Das Ander Buch / von Kraͤutern. A Vnd wann man die duͤrre Wurtzel mit Wein herſtoſ⸗ F Jpunfreundlichen Geruchs / welche an langen Sttelen hangen gleich wie Schellen oder Gloͤcklein / mit ſechs Jeſen Hyaci 1 befehreibr .Clufiussdafiee RKdie andere vnd oberfie Helfft deß Stengels / iſt gar b »lido,Ger.Hyacinchus po&tarum kureus; Lob: Lug: 27. Me > Ynelzmit wenigen aber doch groſſen Scheiffen SO anfatiengefüget/ift feines boͤſen oder ſtarcken 10235 Perſiſche Gilgen. LiliumPerfieum. . len och me oe uf kommen fehr viel bleichbranne Blumen'herfiir /eine® DBlättlein. Cluhusfchreibet/ er habe einen Saamen davon überfommen koͤnnen. Es behelt feinen Teut⸗ ſchen vnd Sateinifehen Namen durchauß. Iſt gar ein frembdes Gewächsrin Teurfchland vnbekant. Was fing Natur ſey / iſt noch vnbewuſt / wie Lobelitis vers | weibtt. —J— MRiderlaͤndiſch wirds genannt Lelien van Perſen. EngfichPerfian Lelte. Welſch Penhachi Perfiano.gatein } Lilium Perficum,C.B.Dod. (& Hyacinth.ipurius 6.) Lob.(& Pannachio Perfianor.)Lug.Cam.Eyfı Lilium Sufanum; Cluf.pan.& hiſt. 8? Das XVII. Sapitl. Don Königsfron, As (Nerſte Gefchlecht der Corönz imperi« Jalis hat ein zwieblechte Wurrgelwelche dich —— fs auß groſſer Safftreichen runden Schel⸗ fen zuſammen gefegtywelche bißweilen weiß iſt / bißwei⸗ len auch blauwlecht / gemeiniglich aber bleich / vnd eines ſtincken den Geruchs· Der Stengel iſt rund / dick ſtarrk vnd gruͤn / zweyer Eſen hoch / halb geſtriemet / vnd mit vielen Blättern beſetzt / den Lilienblaͤtteren faſt gleich — von Blaͤttern / glatt vnd etwas blauw / an wel⸗ —*8 —* 1026 1. Koͤnigskron. A Coronaimperialis L. Bi er ches gleich wie Perlen an den Stumen hatigr: mitten gußder Blumen gehen ſechs Zäpfleinmit einer ſpi⸗ gen herfür:machden Blumen folgt ein eckechtes ſchoͤt⸗ eins in welchem breiter rorlechter Same verſchloſſen. m 1. Zas ander Geſchlecht iſt diefem in allen Stů⸗ allein daß. «8 mehr Blumen überfompte Königetron, cken gleich / wie auch die Figur auftweiße/ fo daß man auch auff die vierzig Blumen in onfersgnädigen Fürftenond Herren Sandgraffen Wilhelms Luſtgarten / Anno 15do.ansinem Stiel geiehlet hat. * D.Jacobi Theodori Tabernaemontan/ — | F K * AN Don den Samen, Kdenigstron oder Königslilten heiſt Lateiniſch Corona imperialis,Lilium Perficum, Tufaio- der Toufai. LLilium ſ. Corona Imperialis, CB, = Coroina Imperialis, Dod.Lugd.Lon. Cam.Eyft, Lilium five Corona Imperialis; Lob. Tußzilive Lilium Perficum 1.(& Hemerocallis Diofe.)Cluf, pan,&hift, II. Lilium five Corona. Imperialisdu- plici corona, C.B. Corona Imperialis phenicea duplici corona; aut ferielorum; Lob. ico:H.claffe duplici,‚Eyftert.] [Niderlaͤndiſch / Keyferseroonen, Eñgliſch / Crone Imperiali.] Es ſeyn gar außlaͤndiſche Kraͤuter / vnd frembd in Teutſchland / fie werden aber nunmehr auch in Luſt⸗ gärten gezielet. £ 3° Shre Ratur vnd Eigenſchafft iſt noch onbsfannt: | Sie brühen im April. Das XIX. Capitel. Bon Gilgen. — — PX — — Er ilien ſeynd dreherley Geſchlecht / mit h ⸗ wanhen ven Farben vnderſcheiden / das erſte ſeyn die weiſfen Lilien ‚haben eine zwieblechte Wur ⸗ zel / auß vielen Schelffen zuſammen geſetzet /Lein jede Schelffe aber iſt anzuſehen als ein feiſt / dick und zaͤhes Haußwursblar/] auß welcher ein glatter / run der / feiß · ter Sangel wachſt weyer Elen hoch / an welchem die ſchoͤne / weiſſe / feißte ond wolriechende Blumen erſche· hen / bon vnden an eng / oben aber weit / mit ſechs blaͤt⸗ tern zuſammen geſetzt / Laußwendig mi tHohlfecknge - - falteny das eufferfte Theil oben an den Blättern iſt zu · rings herumb hinderfich gebogen, ] jederman wolbe⸗ kannt: Innwendig ſtehen gelbe Puͤtlein / auff zarten ſtielen. [Diefe Puͤtlein geben einen andern Geruch / dann die Blum vnd zerſtieben leichtlich/ dir Blaͤtter feyn lang / feiſt vñ glatt / [welche im jar swen mal - fenverftlich im Anfang def Lengen / darnach im Herbſt⸗ Kah die Blumen mit ren ſtengein vergangen find] Das ander Geſchlecht iftdiefen faſt gleich aleind5 © &8 mehr vnd fehmäler Blätter har/ [end von F Das Ander Buch / von Kräutern. Breitblaͤttericht Blurailgen. Lilium cruentum latifolium. A Groß Goldlilien. Lilium aureum majus. * * B a — — Beriehiätte, Das dritte G eföhleche hat ein Wurzel den erſten — —** Bam. A Be : ER "Fr ie? F ſcheinet/ an dem Ste an ein blutrote Blume mit Maar er⸗ ‚c DM ganz gleich / auß welcher ein dicker Stengel waͤchſt / da⸗ 7 an dem Stengel wachſen wenig Blaͤtter / fo faft breit feynzanzufchemtote die Wegrichsblättrer. _ Erdreich / woͤllen au ch fühle vnd ſchattechte Stelle ha⸗ ben / bluͤhen im Jun * id. Dann wo ſtats Sonne iſt / da gerahten die Blu⸗ men der weiſſen felten / vnd fallen die Stengel von der aflengegen dem Meyen gern ab/ohne Gilgen. — Paurpurbraune Silten machen etliche alſo im Heu⸗ monat nemmen ſie die zwieblechte Wurtzeln / hencken fieimein Rauchfang / biß ſie wol doͤrren / darnach im ertzen machens wider rein / legens inroren Wein⸗ hefen / laſſens fo lang darinuen biß fie ſich ferben / endt⸗ lich fegen ſie / vnd geuſſen die Weinhefen dazu. Floren- tinus ſchreibet / daß wo man Zinober oder ein andere Farb wiſchen die ſchuppechten Blaͤttlein der Zwiebeln eingeuſt / rote Lilien darauff wachſen ſollen / doch ſollen die Wurtzel nicht verlegt werden. Etliche ſchteiben daß Silien wachſen / wann man die Stengel klein zerſchnei⸗ Andere aber / wanm man den gruͤnen ſtengel fleiffig ain leget / ſo belomme er an eim jeden Gleych ein Zwie⸗ becleim / ſo beſonder gefent/bringt in kurher zeit blumen.] Won den Namen. göstien oder Bilgen heit Griechiſch zeivor. Sareinifch *Lilium.[I.Lilium album flore ereto& vulgare; Dod.gal.’Tür.Match. Lac.Caft:C&falbum, Trag: Fuch. Gef. horr. Ang. Eon. Lugd.Eyftıcandidum, — ——— album vulgare, Cam. = Ambrofia five Lilium album Nicandr, Ang. II. liumpurpnrocroceum majus, C.B. Lilium pur- üreum; Diofcori: rubens. Plin. Hemerocallis )iolt.Mätr.Airiar.Ang.Lac. Caft. Hemerocallis r. — Cam. Lugd.Lilium rabrum five aureum; Brunkrufum, Trag.Dod.galtubens;GefcarFuch. .croceum,Fuch.Lon. rubeüs velcroceum alte- Im; Gef. horr. fyl. crotco Hote;Cxf.purpureum, isAd.purp.majus;Lob.Dod.Lügd. Eylt;Marra: Ste wachfen gern an wölgediingten Orten vnd 102% * [eV ER gonChymiftarum,Lob.ico. IMLilium cruentum plantaginis folio,C.B.]Xrabifch Sufeno. Welſch Gy- lo. $ran.Lis blan. Spanifch Lirioblanco. Bohnuſch I lium Engliſch With Eih Niderlandeiſch Wune sche] Bon der Natur, Kraft und Eigenfchafft nr Meeeflen Silien. © 5a Nase vnd Fuchfius ſchreiben / die Kiliens blumen haben ein vermiſchte Natur / [art cher Waͤrm vnd — IIhre Subſtang ſeye zum theil zart vnd fubtict/isum Then auch grob vnd jredſch / vnd zum Theil waͤſſerig. Die Blätter vnd Burgen > haben ein Art zu fauberen / doch die Wurtzeln meht dann die Blaͤtter / ſind trucken im erſten Grad Werden nicht nnerlich gebrauchet / oder gar lang ſam / [alfo das Kraut vnd Wurtzel wol zerſtoſſen⸗ trucknen / loͤſen/ erweichen vnd zerthenen maͤſſigichen/ Innerlicher Gebrauch. Je Wurtzel vnd Blaͤtter in Mein geſotten vnd Reio tzung getruncken / btingt den Weibern jhre Reinigung, der Biber. Die Wurzel mir Wein geſotten / und weiſſe Nieß ei wurtz einer Erbſen groß dar under gemiſchet / vnd deß treiben. Weins Abends ſo man zuBeth gehen wil getruncken / treibet durch den Stulgang. BE Wider die Gelbſucht / mub Stabwurß wo Hand⸗ Geltſucht. voll / der gelben Puhen auß den weiſſen Lilien inpabe Han dvoll / geuß drey Pfund weiſſen Wein darüber / gon,Caft,ico.Martagon.ra 1 c B.Lilium GrerofßJunonis;Apul:Liliüm;Brunf. & feud das dritte Theil ein / davon gib jechs Tag nacheins ander alle mahl früh einen warmen Trund, . Der Saamen oder das gelbe Wilrmfein ih det Sctängen, —* in wein getruncken 7 hilfft wider den Schlan⸗ biß. Mit ändern bequemen Mitteln gekocht zum Gurs Sısnernuns gelwaſſer / heylet alle Blattern / vnd Verſehrung deß —— Munds vnd der Keden] * Euſſerlicher Gebrauch der Lilien. Ernelius ſchreibt lib.6.merh.med.cap.4.watın Bran r⸗ ‚man die Wurzel brate / it Roſenoͤl vermiſchet Feuwen vnd iberlege / hehle ſie den Brandl vom Fewer: IVnd wann man die Wurtzel in Wein ſiede / drey Tag nach ——5 simandn. 1028 A einander aufflege/oder darüber ligen laſſe / ſo vertreibe F Huneiaugen. fig die Seichtdörner oder Hüneraugen- \ vdiolcorides ſagt / wann man die Wurtzel mit Ho⸗ Nerven. nig vermiſche / heyle fie die versuchte vnd durchgeſchnit⸗ tene Nerven. Ziaermahlet. Defigleichen vertreibe ſie die ittermaͤbler / die Rau· den den vnd Schuppen auff dem Haupt ſaͤubere anch die fueſſende Geſchwaͤr deß Haupts. wären [Biber die Gefchwär an Händendas Mittel ge⸗ nden, nanm / oder Geſchwulſt vnd Hin der Gemaͤcht / / nimb der Wurkeln / zerſioß mit Buſentraut vnd Gerſten o⸗ "der Wälgenmeel vnd ein wenig Eſſig / legs über wie ein Pflaſter / das nimpt die Hit / ſtillt den Schmertzen / vnd erweicht die harte Geſchwulſt gar fänfftiglich.] Es wird auch diefe Wurgel fleiſſig gebraucht wider B alteharte Geſchwůſt und Gefehmär diefelbige zu er · G “Be gyeicheny vnd zeitig zu machen warn man die Wur⸗ gel mit Seinfamen vnd Foenugrec in Milch oder Lau⸗ gen ſeudt / auch etwas Huͤner oder Gaͤnßſchmaltz dazu Hun/ ſoiches wie ein Brühe kochet / auff ein Tuch ge⸗ ſchmieret vnd uͤbergeleget. Verhattung [Die Zwiebel in heiſſer Aeſchen wol gebraten / nach⸗ rg mals zu Muß zerſtoſſen vnd mit Roſenoͤl vermiſchet / Keintgung. erwveicher die Verhartung der Geburtglieder / vnd trei⸗ der Weiber, erden Weibern jhre Reinigung · Sechwotte/ Etliche fieden die Wurtzel allein in Geyßmilch vnd ‚ne Brſt. vnd brauchens zu den harten geſchwollene Bruͤſten / zu Eh: Eyſſen vnd Schlieren. Berbarcer Aoider dag verharse und ſchmertzhaffte Milg / nimb wi Moeille Giigenwurrel / Beerntlauwenwurtzeln / Ibiſch⸗ C wurzeln/ jedes ein Viertheil eines Pfunds / wol zer⸗ fnifche und hernach geſotten in vier Map Wein und einem halben Pfund Oel / biß es dick wird / durchge⸗ ſchlagen / vnd ein wenig Wachs darzu gethan / dieſe Salb über die Seiten vnd Miltz gelegt. S.Anthont _ Die Blätter, wann fiegriin feynd / zerſtoſſen / mit en Wein beſprengt / vnd Pflaſters welß auffgelegt / lͤſchen ee 1 S Auchomen Fewer / die ſchwartzen Blattern / vnd —— heylen Schlangen vnd Scorpionenbiß Solches thut ons ACH die Wurgelszerftoffenondanftgelgt.] Bon dem Saffeder Lilien. fcorides vnd Calenus bejengen. Fernelius fehreibt/wieanch Plinius;der&afft wer» —* nutzlich Ense * der erharten Mutter / die⸗ ſelbige widerumb zu erweichen / vnd die verſtandene Zeiten fort zu treiben, Von dem Lilienwaſſer. Erngꝛ Seh brennen oder diſtillieren auch Waſſer auß den Lilien / auß den Blaͤttlein der Blumen ab» genommen wenn ſie noch friſch vnd vnverwelckt ſeyn / Erharte Mutter. allein / oder ſampt den Wurzeln alles klein zerhacket / / vnd geben daſſelbige den j welchen die S Sprasg: erlegen iſt / Loder ſonſt v aan en tig find worden / jeder⸗ E weilen auff zween oder drey doͤffel voll / ſtaͤrcket das ex· kalte Haupt / ſtillet die kalte Fluͤß Diß Waſſer getruncken / benimbr die Schmertzen innertichen der jnnerlichen Glieder / vnd Fühler die engiindere be⸗ Gucder. GHerpnddie Mutter. Es ſoll auch diß Waſſer die Ge» Seberund burt fort treiben / Lohne Schaden / vnd milteret den une Schmersen / treiber auch den Weiberen jhre Reini⸗ ben. gung. geibe Flecken Die un Maßen (ein darinnen genener/benimmet Die gelbeglecken und D. Jacobi Theodori Tabernaemonsan/ Iſt heylſam mir Tuͤchlein in die Schrigsi do ap heimlichen Orts geleger / iſt auchnusfichin —* bist. ae | gen gefchwollenen Wunden / ſonderlich in Verlegung Den. def weiſſen Geaͤders 7 es zeucht auch die His herauf) ee fo man fich mir fiedendem Waller / Oel / Feißte und —* | dergleichen verbrennt hette / vnd macht folchen Scha, Geäten den ſchnell zu heylen / vnd feger den hefftigen Schmer⸗ Brent gen bald.) are Vondem Lilienoͤl. DXex⸗ Oel wird von ſeinen Blumen vnd altem Baumöl gemacht / wie das Chamillenoͤl od Naͤg⸗ leinblumenoͤl / auff folgende Weiß: Nimb gut friſch Baumoͤl ein Pfund. weiß Lilienblaͤtter acht loth / thus sufammen in ein glaͤſerin Geſchirr/ vermachs wol vnd hencks an die Sonn: fo mans fräfftiger haben will / ſo muß man je über zwantzig Tag friſche Liltenblaͤtter in das Oelthun / vnd die alte hinweg thun / vnd diß iſt das gemeine vnd kleine weiß Gilgenoͤl.] Von dieſem Oel ſchreibet Galenus, daß es ein Art Shan habe zu erweichen vnd zu zerthellen / wer de gar nutzlich en vnd fruchtbarlich gebrauchet su der erharten Mutter. Dioſcorides ſchreibet / es ſeye gut die erharte Ner⸗ Erhana ven oder Sennadern zu erweichen. Es linderet and ie gar wol die Schmertzen der Glieder / macher die Ge⸗ Sammy ſchwaͤr bald zeitig / vnd milteret die Geſchwuͤlſten fon, Bu, derlich fo man ein wenig Saffran darzu thut. * Es dien auch diß Oel gar wol wider den Krampf / Ktanm es erwaͤrmet die kalie Glieder vnd Sennadern. [Die Hebammen ſollen weiß Llienoͤl zur Noht ⸗ gagu. turffe haben vnd brauchen / es iſt auch gut zu den Rache wehen der Kindbetterin / gewaͤrmet / Henffinwerck da⸗ rinn genetzet / auff den vndern Bauch oder hinden auf das Schloß gelegt. Die Silienbiätter fo in dem Del su Boden find ge⸗ fallen / find erefflich gut zu den hinigen Apoſtemen / fen, trucken die Geſchwulſt nider / mit Hinlegung deß Schmertzens — Esfoll auch dieſes Del fleiſſig in den Cliſtieren ge⸗ vn braucht werden. [Das Delheylt vnd (öfcher allerhand SHHH, higige Schmertzen / vnd Brand vom Fetver / oder die Hauer Peſt lenzblattern damit gefalber/ fliller Das Leibwehe Peklat daslangtirig genden vnd Ruckenwehe / wärmer dit gihmehe. Nieren und Blaſen. Roaunh Zu Erweichung deß harten Stulgangs vnd Line Banchetůl N derung deß Baucharimmen: Das ander vnd groͤſſer Siltendl ‚fo viel hiriger vnd kraͤfftiger wird auß mehr Stücken bereitet: alfo ;nint Sitienblätter vier loth fehonen Maſtix / Calmus end Coſtuswurtz / letliche nemmen an ſtatt dieſes die Peſti⸗ lenzwurtzel / Jiedes tin loth / Saffran drey Quintlen Zimmet / Naͤgleln / jedes ein Quintleim : Dieſe tool zerſtoſſen / ſollen 24. Stund lang in Waſſer dermachterbäigen/hernach laſſen ein Wall oder zween auffſieden / zwey Pfund friſch Baumoͤl darzut frifche $ilienblätter darein legen / vnd wol verſtopffet init einander andie Sonne hencken / 40. Tag laſſen erbeiken/ demnach mit einasıder zu Berzehrung der Waͤſerigkeit fiedeny durchſeihen und zur Rohtdurfft behalten,] ae Das XX. Capitel. Don Heydniſchen Lilien Er Heydniſchen Lilien ſeyn drey Geſhlecht / i&il (1.11.) die zwey erften ſeyn einander faft vet — wandt / belommen runde Stengel, zweyer Ehlen hoch / mit langen / breiten /ſptzigen Blaͤtteren / Sternweiß vmb den Stengel beſenet / oben am Sten⸗ gel wachſen kleine Stiele / daran die bleichbraune oder feibfarbrohte Blumen vnder ſich hangen / den Lilen · blumen 4 wie Dodonzeus permeldet /faft gleich) OÖ fleckt / Heiner / vnd mit vielen purpurbraunen Das Ander Buch / von Kraͤutern. 1029 AL Heydniſch Lilien das Maͤnnlein. F II. Heydniſch Lilien das Weiblein, Lilium Saracenicum mas. Lilium Saracenicum fœmina. fleckr/fe — die — en ſpiß beſetzet. gar rund / wie ein Zirckel. Auß der Blumen hangen ae i 1 ie 2 ich fechs braune Zaͤpflein / eines lieblichen Geruchs. Die Mursel ift zwiebellecht / den Lilienwurtzeln fat nat eich. aͤhnlich / allein daß ſie gelb iſt. IV. Das biertde Geſchlecht hat ein Quoicbe wie die * II. Das driete Geſchlecht iſt wol einer Elen hoch / weiſſe Silienyallein daß fie gelb iſt und hat kleinere Zaͤ Gemein Saga feine Wurzel iſt dem vorigen gleich / auf welcher ein hen / auß welcher im Fruͤhling runde / glarte Stengel Devdruft &ir iuäsen. ſtarcker geftreimter ſtengel wächft, mit vielen ſchwarg ⸗ gyie in den Silien herfuͤr ſchieſſen. Die Blätter jo dem III. Roth Heydniſch Lilien. xXV. Gemein Heydniſch Lilien. * Martagon rubrum. Martagon vulgare ſeu Lilium montanum. RR —50 = | VENZEL: \e ee K 3 — | Fee mm, D. Jacobi Theodor V. Gelb Meerlilien. Lilium marinum luteum. 1030 A Seiffenkraut gleich, ſtehen ringsweiß wie Sterne vm̃ den Stengel / an welchem oben die Blume / ſo leibfarb⸗ roth / wie Klien formieret / aber viel fleiner / fo mi viel tleinen / braunen Tuͤpflein beſprenget / vnd ſind gemei⸗ niglich / anjeder Blumen ſechs Blaͤttlein / forumbher gebogen / auch in jeder ſechs braune Zaͤpfflein / eines lieblichen Ger uchs / man findet es in etlichen Gaͤrten mit weiſſen Blumen] N Das fünfte Geſchlecht / die Meerlilien / iſt den # v E j Mi Det Dette anderen ungleich / hat auch ein zwieblechte Wurtel / tompt in allen ſtůcken mit der weiſſen Meerlilien uͤber⸗ ein / darvon im vorhergehenden 2. Capitel iſt gehandelt worden / allein daß dieſe ein gelbe Blume traͤgt. Es ſeyn alleſampt frembde Kraͤuter / werden in den Lnſtgaͤrten gepflanger/blähen im Junio. Vonden Namen. Herr Lilien oder Heydnifche Blumen, Bold» wurtz / wird Lareinifch genennt Lilium Saraceni- cum;Liliumiylveftre vnd Mattagon, etliche woͤllen fie auch Hemerocallidem nennen / ſonderlich das fuͤnffte Geſchlecht / ſo Lilium marinumgenennt wird. [1.&1.Lilium floribusreflexisalterum,lanugine hirfurum,C.B.Lilit purpureum mas,Gef.hore.fyl, primum & majus, Cluf. pan. &chift. Hemerocallis. flore rubello,Lob.ico.IN.Lilium bulbiferum lati- folium majus,, C-B. Lilium cruentum bulbos ge= rens,Lugd. Martagon bulbif. majus, Cluf. pan.vel E primum,Eid.hift. V. Narciflus maritimus,C.B, Lob.Cam.Panctatium A.rubris,Lob. ico.Pancra- tium,Dalech.Lugd.Narciflusmarinus,Dod.Cluß, hift.ap.alt.& cur.pofl.Czf.] x [Das vierdte/fo von etlichen für den Afphodelum gehalten wird nennet man Goldwurtz von wegen der gelben Wurgeln / vieleicht auch weil die A iſten diß Kraut in hohem Werth halten / vnd wollen / es ha, be eine Krafft die Metall zu verändern, [IV.Lilium Aorib. reflexis montanum, C.B. Lilium purpure- um, Fuch. ico. Gef. hort.ſyl. Dod. Cam. alterum, Cluf.pan. fyl.purpureo fl. Cæſ· montanum, Ad. Lob,Martagon,Matth, Lac. Lugd, Caft. defs. pri« Tabernaemontani / F mum, Ang HemerocallisDod.gal.Cord.in Dioſe. Gef.hort.Lon.Affodillus,Brunf. Aſphodelas fœmi- na,Fuch.] Boͤhmiſch Zlatohlawet. Frantzoͤſiſch Li zauine Niderlaͤndiſch Lelie von Cafvarien.] Von der Natur / Krafft vnd Wirckung der Heydniſchen Lilien. Attkiolus ſchreibet / die Wurtzel habe sin Das tur wie die Lilien. Innerlicher Gebrauch. Eiche den Harn nicht wol ablaffen koͤnnen / die Hama, ſollen die Wurtzel in Waſſer ſieden / vnd darüber trincken. Es wird auch die Wurgel euſſerlich auffgelegt / wie Harcau die Nienwurxel / die harte Geſchwaͤr zu zeitigen vnd zu erweichen. [Mit Schweinenſchmer / oder Marck auß Ochſenbeinen vermiſchet vnd warm uͤbergelegt. Die Wurgelin Wein geſotten / und mit der Bruͤh aus boͤſe veraltete faule Schäden wol gewaͤſchen vnd ge, dm. ſaͤnbert / vnd nachmals genetzte Tuͤchlein ͤbergeleget / iſt ſehr unglich < mic ſocher Bruͤh werden auch Zitter Arnermäg, maͤhler / boͤſe Flechten der flieſſenden Grind / auff dem Fusion. Haupt vnd an anderen Orten vertrieben vnd gehey⸗ kt. Vom gemeinen Heydniſch Liliens waſſer. ‚ein nutzliches Waſſer von den Blu⸗ Frege menallein/ oder ſampt der Wurtzel faſt klein mit N einander zerhackt / fuͤr ſich ſelbſt / oder mit Wein erbe· n zet / diſtillieret wer den zu allen Flecken der Haut vnd Faule Ban im Angeſicht / allen Grind / Raud und Vnſauberteit hinweg zů nemmen / die faule ſtinckenden Wunden da⸗ mit zu reinigen vnd zu ſaͤubern. In Leib gebrauchet / treibet den nigung vnd Harn. — Die gemeine Heydniſche Sitien / fo die Wurselit Bein geſotten wird vnd getruncken / hilfſt den Wer bern / ſo ihre Zeit nicht haben / fürdert auch den Harn. Bad weıldiffcheiner ein wild Geſchlecht su ſeyn der n diß gebrauchen / wie die kan Weibern jhre Mei» Welbenen vnd Harn weiſſen Lilien / ſo mag ma weiſſen Lilien. Euſſerlicher Gebrauch der gemeinen Heyd⸗ = ! nifchen Silien. sr e Wurzel mir Wein vnd Delgerößond Pfla⸗ ſtersweiß in die Schoß auffgeleget fuͤrderet dent Harn. Mit Hinerfhmalg vnd Leinſaamenmeel geſtoſſen Sind vnd auffgelegeti / fliller den Schmersen der Gnldena- guranoim der, Soden Kindberterin nach der Geburt die Drufte Tritte geſchwellen / die ſollen auß die ſer Wurtzel / Di enſalb ond Reißein Pflaſter machen vnd aufflegen.] ar )0( Ir Hemerocallis Valentina, Cluf. hifp. &hift. Dod. x 9 Die f "Das Tepe Kräutern. RE er PT EEE were - = — iR — * “8 J —9 achte Serrion. Das 1. Capitel. Don Arerwurgoder Calmus. A Ackerwurtz. Acorum. EAckerwurtz. Acorum cum ſuo iulo. lin ö B N I | N Fi | j ” | | / | + | — RN en | c G J JAs der nn ſey / vulgo, Amar. Ci. Acorum, Lon. Can. Ger Eyſt. & wird weitlaͤufftig von erlichen Medicis vnd Simpliciften diſputlert / welches all, D hie zu erzehlen zu fang ſeyn wurde. So viel aber den gegenwertigen Acorum anlanget / wird der- felbige von dem weitberuͤhmbten Marchiolo fiirdie rechte Ackerwurtz gehalten vnd befchrieben / daß es ein knorrechte vnd weißlechte Wurgel habe / mit vnzehlich vielen angehenckten Zafeln/bringe einen glatten ſten⸗ gel / mit viel Zweiglein / auff welches Gipffel ein Zaͤpff⸗ lein herfuͤr fehieffergleich wie an den Haſelnuſſen / ſeine Blaͤtter vergleichen ſich gar der Veyelwurtz / allein daß ſie laͤnger vnd ſchmaler ſind / geben einen guten Ge⸗ ruch von ſich / wie die Wurtzel ſelbſt. Wer da Luſt hat weitlaͤufftiger von dem Acoro zu næum, Lobelium, Matthiolum, Fuchſium vnd andere mehr / welche viel von dieſem Acoro ge⸗ —— Es waͤchſt der Acorus in Ponto, Galatien vnd d den Tartern / vnd in der Littauw nicht weit von der Start Vilna, und wird von jhnen Tartarski genennet / dieweil dieſer Wurs Gebrauch von den Tartaren ihnen iſt erſtlich angezeigt worden.] Von den Namen. ¶ Amus oder Ackerwurtz heiſt Griechiſch «xoges oder arogor, Cateiniſch Acorus,Acorum.Acorus verus five Calamus aromaticus Officinar. C.B. Acorus, perperam Calamus aromar.offic.Manardo, Trag. ‚Match. Cord. Gef. Ad. Lob. Calamus aromacicus leſen / der fan beſehen Gaziam dehorto, C.Clufium, M G legitimum Cluſ. hiſp. verum, Lugd. Ca amus no- fter, Iridis ſpecies, Ang. IArabiſch vage. ] Welſch / Spanith und Fransefikh.ior. Samıg ruf worec [Engtifch Baftard Calamus.] Don der Natur/ Krane, Wirdungund Ei⸗ geuſchafft der Ackerwurt· Alenus ſchreibt / der Calmusiy warm vnd tru⸗ cken im dritten Grad / vnd einer ſubtielen Sub⸗ fang, hat derowegen ein Art důnn zu machen / zu zer⸗ theilen / zu ſaͤubern vnd zu oͤffnen. Der allerbeſt iſt weiß / voll / am Geſchmack ſcharpff und etwas bitter / an Ge⸗ ruch nicht vnlieblich / ſo nit dicker ee runglechroder wurmftechicht.] i Innerlicher Gebrauch. Alenusfchreiber/ daß der Calmus j Inne Harn treibir F —* Harn ſorttreibe / vnd thu moldam der. dt | en Miltz. [Sn Summa / betompt wol alen denen Mängel, Mäusen foin = Leib von Kälte zaͤhen Schleim eh Kälte, ren Vrſpru n.] » ae 2.01 Briiherdarinn Seitenwehe, Calmus geſotten iſt / ey gut gerrunefe wider dz Seiren⸗ — wehe / wider das Bauchgrimen/on vider den Krampf. Krampyff Pliniusfagsy er werde nutzlich gebranchet wider die —— ebreſten der Bruſt / treibe den Harn / vnd heyle aller⸗ —* — ley Gebrechen der Blaſen [in Wein oder Meth ge⸗ Gedrecien ſotten / oder Pulversweiß geffen: ] Vermeldet auch / —— daß er zu den Schwachheiten der Werber gar gut ſey: Wetbergen. Vnd ſchreibt Fernelius daß er die Mutter ſtaͤrcke / vñ eek dat. Hhbbh ij I 03 2 A Es betommet der Calmus gar wol dem ſchwachen F Sa wacher ¶ hloden Magen’ fo nit wol daͤuwen kan / zu Pulver ge» Magen, Ratte Leber / ſtoſſen / oder fein zaſchnitten / vnd ſtaͤttig davon geſſen · Der nemme gepülveret Calmus ein Quintlein / vnd ſo viel Zimmerröhrlein/ vnder einander gemiſcht / brauche diß alle Morgen in einem warmen Trunck Wermuhtwein.)] In Wein geſotten / vnd davon getruncken / bekom̃t wol der falten Scher/und dem Miltz / eroͤffnet dieſelbige / Harmminde. erwaͤrmet den M Gerunnen agen / vertrebet die Harnwinde vnd das Grimmen. [Hilft denen welche von Fallen oder Stoffen ge⸗ Su im £eib, rnunen Blut im Leib haben / dienet wider die Nater⸗ arerſuch ¶iuch / wird derohalben gemifche mit den Artneyen / wel⸗ it Athem. Blöder Ma > Die Wurnel mit Zimmet / jedes j Quintlein ſchwer sen, che man wider das Gifft suriche. Darumb dann die ſo iiber Sandreifen / follen jederzeit diefe Wurgel ber ſich gragen/ vnd ehe fie trincken / zuvor im Tranck ein weil ligen laſſen / wie ſolches die Littauwer in ſtaͤttigem Brauch haben. Die Wurseldef Morgens nüchteren geflen/ ver⸗ Stindender treiber den ſtinckenden Athem · mit Wermuthwein getruncken / waͤrmet vnd kraͤffti⸗ get den blöden falten Magen. : Der Dampff von diefer Ackerwurtzbruͤh in Hals Den allem dunech einen Traͤchter / wehret dem Huſten.] Euſſerlicher Gebrauch. ESwird der Calmus gar wenig auffer am Leib ge⸗ braucht : Diofcorides ſchreibt / wann ſich die Weis a. C her indas Waller fegen da Berkorfte eröffnees ihnen die verſtopffte Mutter vnd bringe Die verſtandene Menles widerumb zu recht. Vondem Calmus ſafft. i St diefer Safft auf den frifihen Wurgeln ge⸗ preßt werden: Diefen Safftloben Diofcorides, u \ Galenusvno Plinius ſehr / daß cr gut yy die tunckele Angen klar zn machen / vnd die Augen von allerley boͤ⸗ ſen Feuchten zu ſaͤubern / außwendig angeſtrichen / oder Von der Lattwerge /ſo Diacorum genannt, Uß dem Calmus macht man folgende Lattwerge: AR imb Geyerleinwurtzel anderthalb Pfund / ſaͤu⸗ pbers / zerſchneids in friſchem Waſſer / alsdann zerſtoß zu Muß / geuß daran gelaͤuterten Honig x. Pfund / ſeud es auff einem linden Feuwerlein /růhrs ohn vnderlaß herumb biß die Feuchte verrochen / als dann ſo thue wol jerquetſchet Calmus / vñ klein zerhackt Zuͤrbernuͤßlein / jedes anderthalb Pfund Pfeffer, Mußcatbluͤht / Naͤg⸗ lein / Ingwet / wot zerſto ſen / jedes ein loth / Muſcat⸗ nuß / Galgant / Cardomoͤmlein / jedes drey Quintlein / auch wol serfloffen/rühre wol vndere inander zur Latt⸗ mwerge. Oder machs nach Myreplij Beſchreibung / al⸗ fo: Nimb Calmus fünff Quntlein / Bertram ein lot / 1 — a Ingber / Naͤgelein / Galgant jedes drey Quintlen / lan⸗ gen Pfeffer em halb loth Muſcatenblůht / Saffran je⸗ des ein Quintlein/ Epfſich vnd Aenißſaamen jedes j. halb quintlein: gelaͤuterten Honig / ſo v el als zur Latt⸗ Ewergen genug iſt. Er N hauptfämers Diefe Sartwerge wird gebraucherdie Schmerzen K nen vöRärtedeHaupes fo von Kälte entſtehen zu miltern :fchärpf- Sinnund . €. N 4 Berftand fer Sinn und Verftandyreist zu ehelichen Wercken / iſt khärvfen derohalben allen Leuthen dienftlich : Stärder ond er. Kamp yärmer die Senn vnd Spannaderen / vnd vertreibet den Krampff / ein loth eingenommen. J Von eingemachtem Calmus. DEn Calmus ſoll man alfo einmachen. Nimb ſchoͤ⸗ nen volkommenen Calmus / darüber ſchuͤtte rein Brunnenwaſſer / laß ſanfft ſie den biß er weich wird / vnd die Birterfeie ein wenig darauß fiede/ alsdanın — ubere fig von den Faſen der euſſerſten Haut / geſchwel⸗ D.Tacobi Theodori Tabernaemontani / len etliche gar zu groß / ſo ſpalte fie nach der Laͤnge / vnd wann ſie noch zu birrer weren / ſo laß ſie abermal erwal⸗ len / als dann truschne fie in einem haͤrin Sieb: darnach gieſſe daruͤber / fo vielsiemlich Hart geſotten Zucker / der nicht zu heiß ſeye / daß die Wurtzeln bedeckt ſeyen / laß Tag vnd Racht ſtehen / damit der Zucker die Feuchten / ſo in Wurtzeln iſt / an fich siehe / den feihe hernach wi⸗ derumb ab / ſiede jhyn Syrup dick / vnd geuß jhn aber lauw daran / das thue fo offt biß er nicht mehr wäflerig iſt. [Alſo wird er zu vns gebracht von denen da er waͤchft / man bereitet jhn auch alſo in Teutſchland / weil er jeßt gemeiniglich gepflantzet wird.] Diefer eingemachte Calmus iſt fonderlich gut zu Kalter Ma, demkalten ſchwachen Magen / ſo viel boͤſer Feuchten S,,, in ſich hat / ſolche verzehrt er / vnd ſtaͤrckt die Daͤuwung: Feen, G Er macht ein guten Athem / eröffnerdie Verſtopfung Zee der innerlichen Glieder / treibt dan Harn / vnd fürdert Barbeyar der Weiberblume. Naucben. [Bon Calmuszucker. | Nmb ein Pfund Calmuswurxtzel / ſeuds in Waſ⸗ fer / darnach zerſtoß / vnd treibe es durch ein Sieb / dag durchgeriebene ſete uͤber das Fewer: Thue zdu⸗ cker drey Pfund daran / kochs su einer Lattwergen / ſetz zutändda es ein weil an die Sonnen / vnd behalts das Jahr ü- Kan ber: Diß hufft allen Zuffänden deß Hirns vnd weiſ⸗ es fen Geaͤders. = y _ Oxymelvon Calmus. = uß Salmıns mache man auch ein Syrup oder — Zranck / Oxymel genannt / welcher der erkalten ers Mit. Calmus i INOH ; almus in geſotten ſey / [0 H Lebern vnd Muß ſehr dienſtlich iſt / alſo ſtoß Calmus Narobem Pulver / geuß Eſſig darůber / deck es zu / laß alſo ſtehen drey Tag vnd Nacht darnach ſiede es halb eim ſeihe es durch ein leinen Tuͤchlein / thue Honig da ⸗ zu / nach deinem Gutduncken / ſiede es widerumb biß der Eiligvergehre: Von dieſem Oxymel gib alle Tag frühe zwey loth mit Bruͤhe / darinn Calmus geſotten.] Das II. Capitel. Won geel Waſſerſchwertel. * Gelbe Waſſerſchwertel. Iris paluſtris lutea. DE Die | Das Ander Buch/von Kräutern, A/ Je gel Waſſetlilien har Blätter der Vey⸗ — Awurtz gleich / doch länger vnd ſchmaͤler: der Stengel iſt glatt / wie an der Veyelwurtz / vnd zweyer Elen hoch / an welchem viel Blumen herfuͤr ftoffen/ wie an der Veyelwurtz / derfelbigen Blumen gleich / allein daß die oͤberſte Blaͤttlein gar klein feyn/ pnd die ganze Blum gelb ſcheinet. Nach den Blumen kommen dreyeckere dicke Schöttlein in welchen wich breites Saamens tie die Linſen nach der Drdnung gefeget/erfunden wird: Die Wursel iſt lang / tnorrecht ynd weißlecht / mit vielen Faſeln behenckt: Ste waͤchſt im Waſſer vnd an feuchten Orten. Bluͤhet im Majo vnd Julio. Von den Namen. F B GE Baſſeſchwetnel oder Waſſer lilien / heiſt auch paluſtris lutea, Iris ſylveſtris lutea, Pſeudoiris, Pfeudoacorum.[Acorusadulterinus,C.B. Acorus; Brunf. Cord. hift. Lac. Cef. falfa, Cord. in Diofe, Gef.hore.vulgo,Czf-AcorumAdhlterinum, Trag. falfum,Matth.Caft.officinarum,Fuch.Acöfusno- fras,Ruel. palüftris, Ad. Lob. lureusfalfüss Lugd. Gladiolus lureis lilijs, Er. Cord. luteus, Fuch. ico. Lon.Gladiolusaut Acorusfalfus. Tur- aquaricuss Amar. Irislurea, Dod.gal: Cord.hift. agreftis,Gef. car.Pfeudoiris;Dod.paluftris;Eyft.Butomon. Chu: hift.]Diderländifch Geel Liſch. Frantzoͤſiſch Glayeul ou Hambe baflarde. Engliſch Gladdon or ſalſe Acorus. [Water Flachs: Die Apothecker habens lang fuͤr den c rechten Acorum gebraucht.] i Von der Natur/Krafft vnd Eigenfchafft — der gelben Waſſerlilien. Ödönzus vnd Matthiolus fehreiben/ daß die Wurkel eines ſtrengen vnd zuſammenziehen⸗ den Gefchmacksfey : Hat alſo ein Art vnd Natur zu cknemaber ohn ſonderliche Waͤrme. Wiewol Do- gonæus ſchteibet / fie ſey kalt vnd trucken im anderen ee nnerlichet Gebrauch . ObeliusyndDodonzus ſchreiben vnd bezeugen Leona die Wurtzel gut ſeye wider die rohre Banafing. Ruhr / vnd alle andere Bauchfuͤß / wie diefelbigen ſeyn koͤnnen / wann man die Wurzel trincke / oder ſonſten fie auff andere wegeinnemme ; D Sieftilleauch die übtige Flüßder Weiber / vnd das üsrge Des vnmaͤſſig bluten / an welchem Ort dafjelbige außfleußt. ug Srlichefagen/ wer nur die Wurgel bey fich trage bunten. der ſey ficher fiir allem vnmaͤſſtgem Bluten. Bnmäfiget Andere bringen dein Safft beyeinem Kolfenmwet Durerfuß. uf diefer Wurzel / vnd gebrauchen denfelbigen zu den vumäfligen Zlüffen der Mütter, 9 Ron gebrandeem WWafler. — —_ Bluifluß. Fri: prerineh auf der Wurtzel ein Waſſer / ſo ſehr du der ins Sfräfftigzu Stopffung allerley Blutflůß. Andere “4 brennen ein Wajfer von der gelbengilien für ich felbf? 5 Zufag / vnd gebrauchen es die Hitz der Augen zu £ühlen/ auch higige Geſchwulſt der heimlichen Glie⸗ » der Manus vnd Weibs / Abendts vnd Morgens wol damit erwaſchen / vnd darinn genetzte Tuͤchlein übers E geſchlagen. Von Schwertel Lattwerge. Dar Lattwerge wird auff folgende Weiß bereitet: "Srimb der beften Wurtzeln / die fehön leibfarb roht feynd / ſanbere fie fleiſſig / vnd fehneide Dit euſſerſte Rin⸗ den davon / vnd hack fir dann faſt klein thue ſie in ein groß Glaß / mit einem weiten Mundloch / geuß guten kraͤfftigen roten Wein daruͤber / vermachs wol zu / laß drey oder vier Tag alſo ſtehen / hernaher fend es daß die Wurgeln weich werden / vnd laß den Wein gar ein⸗ ſieden / vnd thue nachmals je auff j. Pfund der Wur⸗ H vi K 10375 zeln / zwey oder dritthalb Pfund rein gelaͤuterten Ho⸗ nig / laß widerumb gemaͤchlich ſieden / vnd thue weitet darzu weiß eingeſchaben / vnd klein zerſchnitten Ing⸗ ber auff ſechs oder acht forh: laß alſo mit ſtaͤtigem ruͤh⸗ ren ohn allen Rauch wol ſieden zn einer rechten Dicke: als dann nimbs vom Fewer / vnd ruͤhre darunder fol⸗ gend Pulver / ſcharpffen Zimmer j.loth / langen Pfef⸗ fer j. halb loth / Galgantwurtz / Mußcatnuß vnd Bluͤht Cubeblein / Cardamoͤmlein / jedes quderthalb Quint⸗ lein / Paradeißkörner / ſ chwartzen Pfeffer jedes j.quint⸗ lein / mehr oder weniger / nach dem man die Lattwerge gern hitzig vnd kraͤfftig hät. Etliche thun weiter darzu füß geſchaͤlte Mandelkerne / vnd Pinienkernen lang⸗ lecht zerſchnitten / oder gar klein zerhackt / vnd iſt ſolches faſt anmuͤhtig. Diefesift ein gebräuchliche Magen Lattwerge / def- Haupteid get Schwertel und Drachenrurg.Lateinifeh Iris G fen Morgens nüchtern /pnd etwwan de Abendrs nach Masen er h — aller Speiß vnd Tranck einnemmen / das Haupt / den Magen zn erwaͤrmen vnd ſtaͤrcken / ſampt allen ande» ren Gliedern / ſo erkaltet ſind: verzehret die Feuchte deß Magens ſtaͤrcket die Daͤuwung / bringet Luſt zu eſſen: Iſt ein bequeme Artzney denen fo von Natur falt vnd Katte gif. blöd ſind / vnd cin ſchwachen Magen haben / vnd mit Falten Fluͤſſen angefochten werden.] Das III. Cap. Don Veyelwurtz I. Veyelwurtz. — > \ N ER Deyielwiirg werden ameyerloy Ct ſchlecht fuͤrgeſtellt / deren etliche zam ſeyn⸗ et⸗ < liche wild. ® 1. Auf den samen iſt das erſte Geſchlecht / fo ein BabiiBepem weiſſe rnollichte Wurgeln hat / mit vielen angehend- wi ten Zafelny einestieblichen Geruchs faft wie die Beh ein Auf der Wihrgel tritt Herfiir ein glatter runder Stengel mit erlichen Gleichen / an ſeinem eberſten Theil in andere Zwelglein abgetheilet / an welchem ſei⸗ ne himmelblawe Blumen erſcheinen mit ſechs Blaͤt⸗ tern/ derendrep vnderſich hangen vnd vmbgebogen ſichen wie ein Bogen / die andern drey aber über indie ond gleich als in die Runde zuſam̃en ge» > fegefepm;pie blätrer ſeyn lang / gleich wis Schwertel for, * 1034 D . Jacobi Theodori Tabernaemontani/ | I: F A ‚IL. Beiyelwurg. II. Wei Beyelwurg. Iris vulgaris IL Iris alba. III RIES SS RD & —— ley Farben vnd Tuͤpfflein beſyrenget / ein Theil auch gruͤngelb andere haben cin Waſſerfarb / oder. ſonſten ein vermengte Farb und geſchaͤcklert / wie faſt bey ei⸗ nem jeden Geſchlecht notiert iſt. Doch haben etliche ei» nen Vnderſcheid an den Blaͤtteren / deren ein Theil ſchmal ſeyn / an etlichen Aber etwas breit; Als da erſt⸗ lich iſt die lris Dalmatica major, mit einer ſehr groſſen V Veyelwurtz mit vielen vnd mancherley Farben⸗ RDuuͤpfflein befprenge. z Iris Chalcedonica variegata. $ Das Ander Buch / von Kraͤutern. 1035 \ VI Veyelwurtz von Conftantinopel: F VII. Weiß Beyelwurg, Iris Chalcedonicaaltera: Iris Florentina: j — A AT S H je ee N i SINE — — dicken Wurpelidaranfeinholersftarcker/grofferflen IX. Die Iris Pannonicahat ern knodichte Wur gel waͤchſt / mit anderen Nebenäften befenet: Seine el / mit vielen außgeſtreckten Faſeln / außwendig gelb» Bater fepnd eiwas ſchmal vnd ſpigig / auff beyden lecht / eines guten vnd lieblichen Gernchs. Die Blu⸗ Seiten vmb den Stengel befert/aninfehen wie Pflau· ¶ men ſeynd zroß / vnderweilen gang vnd gar ohne Ge⸗ men fiugel / einer ſehr ſchoͤnen Geſtalt / am Stengel be⸗ ruch / vnderweilen aber riechen fie wie die Blumen deß . fompt egviel Blumen / den vorigen gleich / mit ſechs Hagdornsmit vielen Farben gesieret ;die drey Blaͤt⸗ > deyelbrannen Blätternbefent. ter / ſo überfich ſtehen / ſind gelb / ſtoſſen nit zuſammen; ie ir Chalcedonica ift auch an jhrer Blu⸗ Die drey vnderſten aber ſeyn bleich vnd weiß / mit viel mie mit viel vnd mancherley Tuͤpfflein beſprengt. purpurbraunen Striemen durchzogen. VIII. Beyelwurk- 1X, Vngeriſch Veyelwurtz. Iris dilute cærulea involucro albo; KisPanhonica IV. Cluſij. 1056 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / — FXI. Kleine breitblaͤtterichte Himmelſchwertel. A X, ag Iris ſylveſtris minor latifolia, Be X Das wilde Geſchlecht iſt zweyerley / eines mit XIR Diedrite Kisfylvetris hatfchmarse/diltts Bun. breiten Blaͤttern / das ander mir ſchmalen Blärteren: ¶ne harte Wurkelnymit viel kleinen harten Zafeln: der das erſte Geſchlecht auß den wilden iſt den zamen faſt Siengel iſt faft anderthalb Elen hoch / daran etwan gleich / allein daß es in allen ſtuͤcken fleiner iſt. drey Blumen erſcheinen / mit vielen Farben geſchmuͤ⸗ .Das ander Geſchlecht iſt den erſten gleich / byn cket: Seine Blaͤtter ſeyn ſchmal / lang vnd ſpitzig / faſt ſeine Blume / ſo mit mehr Farben gezeiret iſt daran et⸗ einer Elen hoch. — — iche Blaͤtter ſchoͤn / himmelblaw ſehn / andere ſeyn zum XHLXIV. Die zwey letzte Geſchlecht ſeyn einandetr theil veyelbraun oder bleich / auch etwas weiß / oder mit Ach verwandt / breiten fich mit jhrer Wurtzel weit weiſſen ſtreimen durchzogen / aber ohn einigen Geruch. auß / ſo außwendig roth iſt / Nnwendig aber weiß, vnd xII. Groß ſchmalblaͤtterichte Himmerſchwertel. XIII Klein. Veyelwurtz. Itis ſy heſtris anguſtifo lia major, Chameitisanguftifolia: m 4 I E Das Ander Buch/von Kräutern. XIV. Klein blauw Waſſerſchwertel. Chamsziris anguſtifolia minor. eines hitigen Geſchmacks / auß welcher ſchmale vnd fäißte Blätter kommen / vnd ein jarter Stengel / an weiches Gipffel liechtblauwe Blumen erſcheinen / den porigenerwas gleich / doch ſeynd die Blaͤtter ſchmaͤler vnd glärter/onder welchen ein kleines Zuͤnglein liget. Lobeliusvermelder/daß die Blum auß nenn Blaͤtt⸗ fein feye zuſammengeſetzet: Nach den Blumen erfol- gen dreyeckete Huͤlßlein / darinnen der Saame ligt. Die Veyelwureln ſeyn mehrentheils frembde Bes wachs / werden aber jero.auch in Teutſchland in Luſt⸗ Jaͤrten gepflanger: [Die beſte Veyelwurtz waͤchſt in lyria von dannen fie auch indie Apothecken Welſch vnd Teutſchland 9 Die weiſſe aber brin⸗ get man von Florentz / die wol an ſtatt der Jlyriſchen mag gebraucht werden / welche an viel Orten in Ita lia gefunden wird / fuͤrnemlich aber in Lario, nicht weit von Piperno:] Die wilde vnd kleine Geſchlecht fom- men zum theil an den Wegen end auff den Wieſen | aber werden in Gärten gepflantzet. Sie blühen gemei⸗ niglich im Senn / erliche auch im Junioy als Die wilde Veyeln. [Die Blum thut ſich in der Nacht vielmehr auff dann am Tag/man foll aber die Wurgelbald im Anfang deß Frühlings aufgraben/ ehe dann ſie gar berfür ſtoſſen / oder mitten im Herbfl/ vnd follen im Schatten gedoͤrret werden. Auß den duͤrren fellman die außleſen / welche glatt vnd runglecht / welche wolrie⸗ x chen /nnwendig duͤrr / ganz vnd feſt nicht verlegen o⸗ Edawurmichis ſindhe —— Monden Namen. Pag enden heiſt auch Himmelfchwertel / blauw VRSqwerrel / blauw Gigen / vnd Lilgen Griechtſch Tees. Sareinifch Iriss[das iſt / Regenbogen / alſo genant / doß die Blaͤtter an den Blumen mit mancherley * 5 ben gesieret ſind / wie ein Regenbogen. Iris fylveitris, - Chameiris. [1.8 H. Iris hortenfis latifolia, C. B. Germanica,Trag.domelftica,Matr,Lac.Calt.Lug. Iris, Tür. Ang. Dod,Cord:in Diofe,Lon.Commu- * 8 nis,Gelhort.vulgaris;Lob.Ger. noftra lativa,Cor, — — — — herfuͤr / auch von ſich ſelbſt an etlichen Orten / ein theil 1037 F hiſt. IIIIris hortenfis alba Germanica, C.B.albo flore.Gef.hor.vulgaris candidis Horibus,Lob.ico, Lugd.candida,Dod.IV.Iris Aſiatica cerulea,poly- Er C.B. Afıarica, czrulea, Cluf, pan. five lari- folia major 2.Eid.hift. Dalmatica major, Lob.ico, Lugd.Ger.ico. V. IrisSufana flore maximo ex al- bo nigricanre,CB.Sufiana,Cluf.-pan.Chalcedoni- ca vatiegara,Lob.latifolia major prima, Clufhikt. Ghalegooica latifol.Iris Eyft.Camerarij,Ger.ico» V.lrisDalmaticamajor,C.B.Clui:hifp.Lob.Ger. major latifolia3.Cluf.hift. VII. Itis alba Florenti- na, C.B.Florentina, Ireosofficin. Dod. gal. Lon. Ad.Ger.fativa loribusnivei coloris, Matt. Floren- tina feu femına,Gef.hort. Ilyrica,Cord. in Dioſc. flore ex toto candido,Cef.majoralba,lllyrıca vul- go,velpotiusFlorentina,Cam, latifolia maior al- ba, Cluſ.hiſt. VIII. Irishortenfis pallide carulea, C.B.Chalcedonica,Ger. ico. latifoliamajor obio- lera,Cluf.hift. IX. Iris latifolia Pannonica colore multiplici,C.B.Iris varia caulifera,vellris.4.Cluf. pan.majorlarifolia,ız. Cluf. hift.Jurea variegara, Ger. ico. X. Iris vulgaris Germanicä five [ylve- ftris,C.B.Iris,Brunf.Ger.car. fylveftris,.Marrh.Lac, Cord. hift.Caft. Lugd. fyl.major, Matth. ep. Gel. hortGermanica,Fuch.czrulea,Dod.latifoliama- jor vulgaris,Cluf. hift. biflora, Ger. ico. Gladiolus czruleus major, Trag. XI. Chamæiris variegata, C.B.ltisperpufilla latifolia, Lob. ob. Iridi humili latifolia fimilis, Cluf. hifp. Irisviolacea,Ger.ico. Chamæiris, ſeu alia perpufilla Iris latifolia, Lugd. H Chamæiris ceruleo & violaceocolore,Eylt.XIl. Iris pratenfis anguftifolia non fetida altior,C.B. fylveftrisByzantına peramzna, Lob. ico.Ger.un- deciina Cluf. Cam, tenuifolia, Thal.anguftifolia altera,Cluf.hift.prarenfis majo;Eyft.XIM.Irisan- -· guttifol. prunü redolens major, C-B.fylveitris mi- nor,Matt.Caft.fyl.altera,Gel.hort.Lugd. Chamz- iris odore carens,‚Cam.XIV. Iris anguftifolia pru= numredolens minor,C.B.perfuhllafyl.anguftifo- lia,Lob.ob.Chameiris, Dod. Lugd. odoratiffima, . Cam.anguttifolia humilior;Clul. hifp. peregrina, Illyrica vulgo, Cxf. Chamæiris, vel Iris humilis, Cam.in Matt. Chameziris tenuifolia,Ger.] Ara. bifch Asefra. Welſch Iride oder Giglio aZuro. Niderlaͤn⸗ difch Blaeuliſch ouer zer. Engliſch Flower de luce. Srangöfifch Glaienl. Spaniſch Licio cardeno. Boͤhmiſch Koſateß. a ra Bon der Natur Kraft vnd Eigen ſchafft der Veyelwurg. DI Veyelwurtz iſt warm im andern vnd trucken im dritten Grad: Mefue ſchreibet / fie habe «in Krafſt su eröffnen’ zu zeitigen dünn gu machen / zu re⸗ ſolvteren / zu ſaͤubern / zu zertheilen / vnd die Schmer sen zu lindern. Von den wilden vnd kleinen Veyel ⸗ wurß ſchreibet Dodonzus, daß ſie gar ſcharpff vnd hi⸗ sig ſeyen. — Innerlicher Gebrauch. Aulus Alginera wider den alten Huften / dann fie sertheilen de K groben zähen Schleimin der Bruſt/ vnd machen den, felbigen außreufpern, REES [Oder die gedörte Wurtz serftoffenzein halb lot def Pulvers in einem Trunck Merhoder Gerſtenwaſſer = a An # De Schreiber / die Veyelwurn ſey ZUR aycr Quftın, den warm eingenommen / vnd fürtiglich hinab geſchluchet / — Dienst der Bruſt / Jungen / Huſten / ſchweren A, er fehreiber/ man fol die Wurz mit ſuͤſſem Bein erinefeny fofenfie nicht allen zu dem Huſten gut/fondern auch wider das Keichen / vnd den ſchwer gegen, fi f n&ch em. — ; ” jolcorides ſeget / wann man def Pulvers ſieben i Sim Quint⸗ 1038 D. Jacobi Th Quintlein ſchwer mie Meth oder Honigwaſſer trin⸗ ne cke / ſo treib es die Gall / vñ dicke phlegmatiſchen Feuch⸗ en ten / durch den Stulgang: [Bnd wann man noch ein „tiber Duintlein geſtoſſen Rhabarbara darzu chut / iſt es ein gute Artz aen fuͤr die Waſſerſucht. Nber Plinius ſchrei⸗ bet, wann man deß Pulvers nur zwey Quintlein mit Honig einnemme / ſo bewege eg den Stulgang: Me- He wu / daß die Wursel auch das geel Gewoͤſſer auß- führe, vnd das ſchwartze verbrannte melancholiſche Gebluͤt. Fiur ſich allein genůgt / iſ fie dem Magen vnd an⸗ dern Gliedern beſchwerlich / ſoll derowegen mit Ma⸗ ſtix / oder in Meth / mit ein wenig Spica, oder in Kaͤß⸗ waſſer vnd Honig eingeben werden. Diofcoridesfchreibetsfiefege gut den jenigen / die B den natuͤrlichen Saamen nicht behalten koͤnnen: Lin -Sceblumenwaflereingenommen.]) Be: £ Es wird auch diefe Wurtzel von Fernelio ge⸗ braucht / die verſtandene Monatzeiten der Weiber zu fuͤrdern. * Harn creibt· [Die Wurselzerfehnitten/in weiſſem Wein geſot⸗ Stein. ten / vnd darvon ein zimlichen warmen Trunck am ——— Mor gen gethan / etliche Tag nach einander bringet Worm. den Weibern jhre Zeit wider / treiber den Harn ⸗ bricht Beeueht. Den Stein / oͤffnet die ‚grimmen / toͤdet die Wuͤrm / reiniget Die Geelſucht durch den Schweiß.) ar Mir Wein gerrunden/ ‚eröffnet die verftopffte Le⸗ ber: Mir Eſſig oder oxymelite eingenommen / ma⸗ chet ſie das Milz kleiner. Veyelwurtz mit Hirtzenzungenkraut oder Tama ⸗ rißeken geſotten vnd getruncken / betomt wol den Miltz⸗ ſuͤchtigen. REN S ewird auch gelobt wider das Gifft der Schlan- Sf. genymie Eifiggerrunden] aberman muß ein gut theil einnemmen / damit ſie das Gifft uͤberwinden konne. Die Weiber ſtrewen dep Pulvers ein wenig auff die Brüh der Kinder / vnd gebens jhnen von wegen ee Bepelurg in einem Saͤcklein in Wein oder Diet a gibt huen einen lieblichen Geruch oder Ge⸗ — Euſſerlicher Gebrauch. VEy lwuna ſampt Eſſig vnd Roſenoͤl gemenget / D nır einem Tuͤchlein über die Stirn geſchlagen / Hauptwebe · unperrdasHauptwehe. _ Veyelwurtz mit weiſſer Nießwurtz vnd noch ſo viel gene Honig vermiſchet / vnd angeſtrichen / vertreibt die Ma⸗ ſen vnd Flecken deß Angefichte. - Die Wunel trucken getaͤuwet / machet einen guten Zahnwehe· Athem / fänfftiger das Zahnwehe / ſonderlich in Eſſig Zeſotten / vnd warm im Mund gehalten.] Hattigteit. Hioſcoride⸗ ſchreibet / wann ſich die Weiber warm Be bahen mig der Bruͤh / darinn Veyelwurtz geſotten hat / fungder Pr Ider dieſelbige weich ſieden / vnd wie ein Pflaſter über, Min. legen / ſo erweichen ſie darmit die Häreigke vnd harte Geſchwulſt der Mutter / vnd eroͤffnen die Verſtopfung derfelbigen. 5 RT Das Pıilver mit Honig vermifherrein Zaͤpfflein E darauf gemacher/ etwan eines Fingers lang vnd dick / beygebracht / fuͤrdert nicht allein die Blumen / ſon⸗ vnd dern auch die Geburt. er : [DO der machs alfo : Nimb zween Eßloͤſfelvoll H0- nig hu es in ein Pfann / laß es uͤber einem linden Kol⸗ fewer ein oder zweymal auffwallen / darnach miſch da⸗ runder ein Quintlein Veyelwurtz / vnd fo viel Erd eiben beydes gepülwerer / ruͤhre es wol durcheinan⸗ 1 daß es nicht anbrenne / als dann geuß es auff ein Becken oder Moͤrſelboden / biß es halb erkalte / fo for⸗ miere darauß ein Zaͤpfflein Fingers dick vnd lang / laß «8 hart werden :DIE foll das Weib mic Baumol oder xrlaſſener Butter erſtuich (chmeeren/und an jr netnen / Verſtopffte Leber. tzſuchtig 3 Verſtopffung / nimt das Bauch ⸗ eodori Tabernaemontani / E mit einem angehenckten Faden / ein Stund bey jhr be⸗ halten / biß es wol beiſſe / endlich wider herauß ziehen] Die Bruͤhe / darınn die Wursel geſotten / iſt gut mir einem Clyſtier ingegoſſen wider die Wehethumb gu, der Huͤfft. - Fernelius ſchreibet / wann man die Wursel ſiede / vnd wie ein Pflaſter überlege / fo erweiche ſie die harte Geſchwulſt und die Geſchwaͤr / ſo man Strumasneitt, sruma Mefue vermeldet / fie werde nuglich gebrauchet wi. der alle harte Geſchwuͤlſt fonderlich wider die Haͤrtig⸗ Die keit der Sennaderenpndder Gelencken / mit Bein —* Honig vnd Camillenoͤl getochet / vnd wie ein Pflaſter uͤbergeſchlagen. [Die Wurgel gepuͤlvert vnd eingeſtraͤuwet / reini 4 get die vnſaubere Wunden / heylet die Fiſteln vnd ld, Wanda G cherte flieſſende Schaͤden / machet neuw Fleiſch wach⸗ ſen / inſonderheit / ſo ſſe mir Honig vermiſcht wrd. Soman mit Veyelwurtz Bruͤhe den Afftern bär · het / und darauff mit einem ſcharpffen Tuch reibt / — nerman die gulden Ader / darauß das melancholiſe er Blut pflegt zu flieſſen. Wider den Schmerten vnd Geſchwulſt der Ser San u maͤcht: Nimb Veyelwurtz geſtoſſen ein loch / Zimmer Shen rinden on? Diffenfaamen jedes j. halb loth / Saffran ein Serupel;mifch alles zufam̃en / netz ein ſtůck Schar⸗ let in gutem weillen warmen Wein fträt das ‘Puls ver darauff / vnd legs alſo uͤbr. Bepelwurs vnder die Kleider in Kaſten gelegt / be Güte, wahret ſie vor den Motten vnd Schaben / vnd gibt jh ⸗ treiben nen ein guten Geruch. J) Von dem Safft der Veyelwurtz. Elue ſaget / man ſoll den Safft auß der Veyel⸗ A wurgbringen wie den Wermuthſafft. Etliche —— die friſche Wurtzel / vnd preſſen den Saft. darauf. Bon diefem Safft fehreiber [Marchiolus, mit Zu⸗ cker vnd ein wenig Indianiſchen Spick abbereitet / gibt man den Warferfüchtigen früh und warm cin Eyer, Paleaöt ſchal vol alle vier Tag einmaly offter oder wenigen - nad) Gelegenheit der Perfonen führer die waͤſſerige Bherflüfftgfeit durch den Stulgang.] Lobelius melderin feinen obfervationibus, daß er ninfich gegeben werde den Waſſerſuͤchtigen / alſo dz man gebe von einer Vnz biß auff zwo / doch ſoll man jederjeitein wenig Zimmetrinden / Spicanardi, Ha ſelwurtz / vnd deß Syrupi & eichorio dazuthun. [Oder nemmen onferer gemeinen blauw Sitienwunrselfaft. loth / miſchens mirdurchgefiegenem Roſenhonig / oder mit Waßfer / da Senetblatter zuvor jnnen geſotten / o⸗ der mit Meth. — Ein Sattwergen ſo koͤſtlich fuͤr die Waſſerſucht Nimb deß Saffts drey quintlein / Galgan / Zitwen / je⸗ des ein halb loth / Zimmetrinden / Naͤglein / jedes ein halb Quintlein / Meerkoͤhl ein halb loth Stoß alles zu Pulver / miſche mit Honig in ein dattwerg / davon ſoll alle Tag frůh ein loth ſchwer geffen werden. no - Diefrifche Veyelwurtz mir Zucker oder Honig ein⸗ gemacht / wie man mit Ingber pflegst zu chun / it auch nuslich.] Der Safft in die Naßloͤcher gethan / macht nieflen/ ir vnd jeuchet biel Rotz / Schleim end Waller DEM gem Haupt Haupt / wie Melue ſchreibt / vnd reiniget daſſelbige vonsiher- den Fluͤſſen. Per. Den Saft in onfaubere Wunden gethan/ macht ae ſie rein / heylt die Fiſteln / die loͤcherichte flieffenden ſchaͤ⸗ Zifen. denyund macht neuw Fleiſch wachſen / wie Meſue vnd Ferneliusbegengen/ darzu man auch Honig nemmen kan / vnd mie dem Safft vermiſchen. aute havi Pit Bonenmeel vnd Honig vermiſchet / nd angeſtrichen / machet ein klare Hant / vertrei⸗ bet allerley Raͤude vnd Flechten. H 1 K Ven Ps DasAnder Buch / von Kräutern, 1039. A Bon Veyelwurtzwaſſer / auß den Wurs F Andere bereitens alſo: Nemmen der Florentini⸗ tzeln vnd Blumen. end ENDEN Mergen wird auf den friſchen wolgeſaͤu⸗ tung ihr herren Wurgeln/ fo klein zerhackt / und zween oder genen, drey Tagin ſtarckem Mein wol crbäiger / ein Waſſer diſtilliert / welches zu oberzehlten Gebrechen faſt nutz⸗ ach / waͤrmet vnd trůcknet die Lungen vnd Bruſt von uͤberfluſſiger Feuchte / erweicht den zaͤhen Schleim / er⸗ warmet den Magen; Eröffner die Scher/ vnd heylet die Geſchwulſt deß Milzes: Verzehret die anhebende Waſſerſucht und Gelbſucht: treibt den Weibern jhre fmers. Reinigung vnd Nachgeburt: erwaͤrmet die Geburts⸗ alieder / vnd ſtillet die Schmerzen der Mutter: rein, yad Diafen ger die Lenden / Nieren / Harngaͤng vnd Blaſen. eeggen — Eufferlichreinigeralle fanle Wunden und Schaͤ⸗— | ; | er damit gewäfchen fol die Beinfpreiffen heraußziehen / Ämter dinger Di Gefchwulſt vnd Hufftwehe vertreiben, fihe machen, 5 2 gufemche. Anß den Blumen wird auch ohn allen Zuſatz ein Waßſer gebrennt / welches denen / fo vom Schlag ges a tropffen / vnd ſprachloß worden in Mund goffen/brin. | gerdas Geſpraͤch widerzreiniger die flüffige Wunden | Zittermähler vnd Flechten / und Vureinigkeit der aut; * Deß Waſſers auff zwey loth auff einmal eingehen mit Zimmer Pulver vnd andern Stuͤcken / iſt ein heyl⸗ Sefuſicht. ſam Mittel in der Waſſerſucht / vnd iſt ſolches viel kraͤfftiger / wann es alſo gebrannt wird / daß es der blu⸗ men natuͤrliche Farb behaltet. Bon der weiſſen Lattwerge. ES wird auch von diefer Wurtz ein Puͤlverlein be⸗ | Freitet / ſo man die weiß Lattwerge nennet / auff fol- gende weiß: Nimb der Florentiniſchen Veyelwurtz | | c ee ee u Ze 4 rein geſtoſſen j. loth / rein geſchaben Suͤßholtz / fchönen klaren gummi Arabici, jedes drey Quintlein Zucker⸗ Candit ij. loth / gedrehten Zucker iii. loth / Zucker viij. loth / alles zu reinem Pulver geſtoſſen / vnd wol vermi⸗ ſchet. Dieſes wird fuͤrnemlich den Kindern bereit für deßender den Huſten vnd Enge der Bruſt / wird ihnen vnder Bier Die Milch / Pappen vnd Speiß vermiſchet. So mans kraͤffuger haben will / 'en man ein Quintlein Saffran darunder thun / vnd von wegen der Gegichten jehalb loth rein gepülvert Peonien Roſenwurtzel. Von den Veyelwurtzel Taͤffelein Aus dir Veyelwurtz werden zweyerley Bruſttaͤffe⸗ XF Mein in den Apothecken gemachet / fo fie Diaireos nennen: die gemeinſte —— zubereitet werden: nim⸗ me der Florentiniſchen Violwurtz ij. loth / Zucker Can⸗ dit / vnd die ſpecies Diatragacanthi frigidi, jedes iij. Quintlein / ſtoß alles zu reinem Pulver / vnd vermiſch ‚durcheinander: Hernach nimb Zucker j. Pfund / zer⸗ laß jhn in Hyſopwaſſer / ſeund ihn su gebuͤhrender Haͤr⸗ te / vnd vermiſch das gemeldte Pulver darunder mit ſtaͤtigem ruͤhren / vnd geuß runde Kuͤchlein oder Taͤ⸗ ur D _ Siften. gen fehr dienſtlich nemmen alfen Huſten vnd Man. der gelder Bruſt. Die andere werden mir einem Zufag vielandererStücken mehr bereitet / welches wir vnder⸗ Elaſſen der kuͤrze halben. WVeycl Pulver. ee ein wolriechendt Pulver ge⸗ Nmachet / wie folget: Nimme Florentinifchen Vey⸗ elwurtz ein halb Pfund / roht gedoͤrrte Roſen / gelben Sand elholt / GummiBenzoi, jedes acht loth / drora⸗ eis calamirz,frifche Naͤgelein / gedoͤrete Majoran / je⸗ des zwey loth / wilden Galgan ein loth: Dieſe ſtuͤck al fe follen rein gepuͤlveret werden / welches dann mit ; Baumoͤl in fleine feydene Saͤcklein gethan / gibt ein 82 lieblichen Geruch zu den Kleideren / in Gewandkaſten erwe gelegt / darvon ſie ein anmuͤhtigen Geruch empfahen / ſo das Hirn / Herz vnd lebliche Geiſter erquickt. felein darauß. Dieſe Taͤfelein ſind der Bruſt vnd Lun⸗ den / damit gewaͤſchen / macht ein lauter Angeſicht / offt G K ſchen Violwurtzelj. Pfund / gedoͤrrte Roſen vnd Vey⸗ elen / weiſſen Sandel / jedes drey loth / gedoͤrnt Majo⸗ ran / Naͤgelein / jedes zwey loth / Biſam ein halb quint ⸗ lein / ſtoſſens zu Pulver.] Von Veyelwurtzoͤ. On der Veyelwurtz wird auch ein Oel in den A⸗ pothecken zugerichtet fo. man Oleum irinum nenne, Mefüe ſchreibet / man folle es machen auß tj Pfund Blumen / vnd ein Pfund Wurtzeln /gleich wir Das Rofende Bon dieſem Del fehreiber Meſue, daß eg die Ner⸗ Krampf, den vnd die Gleyche ſtaͤrcke / fey gur zudem Krampff / en wider das Hauptwehe / wider die Schmergen der $&- Surın, * ber / deß Miles / der Nieren / de Mutter pndder Glig, Muzer und der / deßgleichen lindere es die Schmerhen deß Poda⸗ Be grams/der Bruſt vnd der Seiten /pleuritis genennt: Podaaram. An die Schlaͤffe geſtrichen mache cs ſchlaffen / vnd ——— wann man es in die Ohren truͤpfſe / benemme es die —* —— —— * Es hat auch diß Det ein gute Krafft zu zeitigen / Hart⸗ duͤnn zu machen / zu zertheilen/ nn — Schmertzen zu linderen : Es ermeicher auch die ſtar⸗ Gleyche / die harte Beulen und Kroͤpff. Mir einer Clyſtier eingegoſſen / benimmet es die S amertz der Schmertzen ver Daͤrm / vnd lin dert das Huffiwehe. Därm. [DIE Del wird gemeiniglich bereitet alleın von den Blaͤttren der blamen Silien, Del darüber goffenzund alfo ander Sonnen erbärse: Andere mifchen Biol wurtzelſafft vier loch vnder zwey Pfund alt ſuͤß Baum ·⸗ ölyftellens ein gute Zeit an die Sonn / laſſens mit ein» ander ſieden / biß fich der Safft ganz verzehret / vnd e wann es ſchier genug geſotten/ thun ſie de Blumen - acht loth darzu / vnd laſſens widerumb ein wenig er⸗ wallen / ſeihens letztlichen durch / vnd verwahrens Fol⸗ gende Weiß aber iſt beſſer Nimb der frembden Viol ⸗ wurtz / wol zerſtoſſen / iiij loth der Blumen darvon / oder der vnſeren acht loth der Bruͤhen darinn Violwurtz ingeſotten ſey / ein Pfund / friſch ſuß Baumoͤl ij ꝓpfund: Diefe Stück miſch wol durcheinander / finds in dop⸗ pelem Geſchirrbiß ſich die Feuchte verzehrt / dann ſey⸗ hees durch / trucks wol auf: Nimme andere friſche Wurtzet Blumen vnd der geſottenen Bruͤhen / ſends wie vor / ſeihe es wider durch / vnd behalts zu der Noht | durfte: Etliche thun noch darzu Wein ein id / Muſcatenbluůht acht loth Zirewen, Cardamomlein / jedes ein halb loth / oder wie viel ſte wollen / vier loth / waſchen das Del zuvor wol mir Waſſer / gieſſen dat» nach den Wein darzu / vnd dann dre Siͤck rein zu Beer laſſens acht Tagin einem warmen twolerbäigen/fochens alsdann in einem doppelen Geſchirr / biß der Wein zum halben Theil eingeforten iſt / ſeihens durch / vnd truckens wol auß: Zertlen das rein gepuͤlperte Veyelwurtzel zwey Pfund / baͤtzens widerumb acht Tage / ſeihens widerumb durch / vnd thun friſch Pulver darein / alſo auch zum dritten mal / laſſens fiedeny ſeihens durch / vnd behaltens zum Ge⸗ brauch / vnd dieſes iſt das beſte.] — EZ Das IV. Capitel. Don Wandläußfraut. ; S Wandlaußtraut beſchreibt Dodoneeus zynträsf, daß es ein runde Wurtzel habe mit dicken traut. groben Zafeln behenefer/ feine Stengel vnd Blätter feyn den andern Veyelwurhzeln gleich / allein daß die Dlärter etwas fehwärger ſeyen / vnd fo man fie mirden Fingern zutreibe / geben fie einen ſtarcken ſtin⸗ enden Geruhvonfih: [Der Stengel freucht zwi⸗ fehen ven Blaͤttern herfuͤr / der iſt dick glatt / ohne Kno⸗ den / Elen hoch ] Die Blumen ſeyn purpurbraun / Sin ji und 1040 Al G Das V. Gap. - Bon Hermodartylen. & J. Hermodactylen. Hermodaäylus verusMatthioli. ’ J H vnd etwas feiner dann dieandere/nach welchen grof- dreyeckete Schörtlein erfolgen. L zweyer oder dreyer Singer fang/ end Danmens dick] darinn roter Saa- me verfchtoffen liget / faft wie die Erveny eines higigen Geſchmacks / wie auch die Wurtzel. & wächft diß Kraut in Italia von ſich ſelbſt bey » Weeyhern; Bluͤhet im Julio vnd Auguſto. J— Andlaußkraut wird alſo genennt / von wegen ſei⸗ nes böfen vnd ſtinckenden Geruchs / oder dieweil Dd es die Wandläußverrreibt : lGriechiſch vers. JSatei- nifch Sparula feetida, vnd Xyris: [Gladiolusfeti- dus,C.B.Xyrisfive Iris (yl.Diofe.$parganium live ‚Xiphidionyoffic.Sparula fertida,Ruell.Amar.Spa- zula fœtida Trag Fuch. Lon. Gel.hort; Ang. Cl. Dod.Xyris Matt. Lac. Tur.Cord.Corn,Lob.Caft. ‚Cam.Ger.Xyris velIrisagria Theophr.Dod.gal. ‚Ad.Lob.ico.XyrisMarchioli & Lob.Lug.] Bıewol Dodonzus tin ander Kraut dardurch verſtehet. ‚ Franöfifch Glayen! uant. Niderlaͤndiſch Wandtluyß Truyt / ſinckende liſch. lEngliſch Stincking Gladdon. Spanifch ei spadanad. Bali parolafenda.) Von der Natur Kraft vnd Eigenfchafft E Odonzus ſchreibet / daß der Saame vnd die K Wurgel warm vnd trucken ſeyn im dritten —— Gebrauch. treibẽ. An brauchet diß Kraut ſelten in Leib / wegen ſei⸗ —* Were böfen Geruchs. Der Saame eines halben Huintleins fhwer eingenommen fol den Harn mit Gewalt treiben. [Mit Eſſig getruncken / mindert das Mile. Grad. i8.] Die Wurgel gepuͤlveret / vnd eines Quintleing ſhwer in Wein] eingenommen/fol gut ſeyn wi ⸗ der die Harnwinde vnd Bauchfluſſe RKrampff/Bruch / Hufft⸗ “= wel D.Jacobi Theodor Tabernaemontani / F Wandlaͤußtraut. Sparula fœtida. nen / vnd an tunckelen Orten / auch bey den | Eufferlicher Gebrauch. HE Safft auf dem Krane gepreßt / mie Honig verm ſcht und anaeftrichenyfäuberet vnd reiniget gar ſehr / vertreibt die Raͤude vnd die Kraͤtze. [Der Wurrsel ein Theil Kupfferblumen ein dritt· chen / Rhapontick dag fünffte Theil: Diefe Stück ges retro ſtoſſen / vnd mır Honig vermiſcht / gibt ein edel Pflaſter daß die ſpigen Pfeil vnd verlohrne Eiſen auß den 2* Wunden vnd Stichen ohne Schmertzen zeucht.] Dodonæus ſchreibet / wann man den Safft an die Wände vnd Beth ſtreiche / ſo verlieren ſich die Wand, Prien, (äuferwie dann etliche wollen / daß es daher feinen Na⸗ men habe. EN Er Hermodactylen ſeynd zwen Geſchlecht / | Moer wahre vnd der faliche. 1. Den wahren —— Hermodactyl beſchreibet Matthiolus, daß et | ſchmale Blätter habe zweyer Spannen hoch / welche | fich den Blaͤtteren dep Eſchenlaubs peraleichen/ oder der Afſodillwurt / alle in daß ſie viel fehmälerondarie ner find: Die vnderſte Blaͤtter ſeyn viel türtet dan die andere / fo oben auß ſtehen / waͤchſt mir vier Wur⸗ | zeln / ſo auß einem Brfprung fommen anzuſehen wie Finger / an der Farb bleichroth / die Naͤgel ſeyn weiß | [em jede Wurgelift formieret wie die Fenger an | Menſchen Hand / vnd ſihet man an jedemFinger oben "einen Nagelsgfeich wie eines Menſchen Nagel: dann Hermodactylus lautet auff Teutſch ein FingerHer- | metis.] Oben an den Wurtzeln / da die Blätter a | Birfetullenp23 Pe fubange ZORl mie ; mittel auf dem Kraut tritt der Stengel berfhr) naran die Bliume ſteht welche er nie hat hu fehen bekommen /on⸗ dern ein langlechten gruͤnen Knoſpen / wie ein Bytn formierer/ faſt wie die Knoſpen der ——— Loannenher der ſhadiche Jearpumb gef "Nr man die Wiefenzeitlofen für Hermodactylum faſt m gatz Europa gebraucht hat / ſo doch die Wieſenzeitloſen Gifft ſind. IEr waͤchſt vmb Conſtantinopei herumb. ¶Ob wol der Auchor allhie der Meinung iſt / daß dieſes die wahre Hermodacthlen ſeyen / ſo halt ich doch mit Lobelio und Dodon&o,daf es ein Geſchlecht ſey Iridis tuberoſce. Die rechten Hermodactylen werden zu End deß andern Buchs fuͤrgeſtelt.) ¶. „ I Das ander Geſchiecht / welches da iſt der Pſeu- dohermodactylus, iſt ein ſchoͤnes Gewaͤchs / mit we⸗ nig Dlättern/[diefes halt ich nichts anders ſeyn / dann das / ſo im nachfolgenden Capitel für Stendelwurtz D geſetzt iſt: Iwelche da rund vnd ſpitzig ſeyn / gewinnt o⸗ benauff ein ſubtielen Stiel, fo zwiſchen zweyen Blaͤt⸗ tern herfuͤr tritt / ein ziemliche groſſe geſtirnte Blume / mit ſechs purpurfarben ein beſetzt: feine Wur⸗ — gleich / wie die Figur auß⸗ Von den Namen. Eyde Geſchlecht behalten einen Namen: Eines wird Hermodactylus verus genannt / das ander Pieudohermodadtylus. [1.Iris tuberoſa folio angu- lof0,C.B. Hermoda&tylus verus, Match. Lugd.lris tuberofa,Ded. gal: Lugd. Lob, Eyft.bulbofa præ⸗ cox, Cluf. hift. Lonchitis major, Caft. Saryrıum; Cxf£.II.Dens canis lariore rotundioreg; folio,C.B: £ Mithridatium Cratevæ Plinij; Ang. Cæſ. Pſeudo- J ſuæi, folio maculofo; & Dens canis, Gef. hort.Sa- tyrium erytheonium Gef. col. Ad: Lob. ico. Dens caninus,;Dod.Cel.Cam.Ger.Saryrium & Dens ca- hinus, Lob.Saryrium rubrum,Dalech. Lugd.Dens canis fl.rubro;Eylt.] Don dem Gebrauch def wahren Hermodattyli. De Wurzel def Hetmodactyli veri hatein Art N fräfftiglich zu purgieren wanı man das Pulver trinckt / oder die Wursel fender/ vnd einen Trunck da⸗ Das Ander Buch / von Kraͤutern. II. Falſche Hermodactylen. Pſeudohermodactylus Matchioli, hermodadtylus,Match.Lugd-Hermoda&ylusMe- K von thut / ſonderlich aber wis Paulus Egineta davon I 04 I F_fchreibt/fo purgier fie die podagricos. Man folfie aber Pursterem im Anfang gebrauchenscum humores lunt in Auxt. Es meldet Aber Egineta darbeyy daf fie dem Mas gen fchädfich fey. Man bereitet auch in den Apothecken pilulas de Hermodactylis, welche von diefem Her» modactyl follen gemachẽet werden / vnd nicht von dem Colchico, welches Gifft ben ſich hat. Das VI. Capitel. Von rot Stendelwurtzel. Kor Stendelwurtz. ium erythronium tein zwieblechte deren etliche beyſammen fun werden /] ſo etwas langlecht iſt / vnden mit vielen Fa⸗ ſeln beſezet Auß der Wurtzel kompt ein glatter Sten- gel / mit zwey oder drey kurtzen breitlechten Blaͤtteren / kfaſt wie Lilien oder Bergtnoblauch beſetzet: [su Zei⸗ ten ohn / zu Zeiten Imit Mackeln beſprengt: Oben auff den ſtengeln uͤberkompt ſie / wie Lobelius meldet / ent» weder ein rothe purpurfarbe / oder weiſſe / oder auch ein vermengte Blume / [mirbraunen Faſeln / vnd einem weiſſen Stifftlein in der mitten gesierer: Die Blaͤtt⸗ fein biegen ſich / wann die Sonne warm ſcheinet / uͤbet ſich INach den Blumen kompt ein dreyecket Knöpfe s iſt ein frembdes Gewaͤchs / wird in Welſchland vnd Franckreich funden: [Ja auch in Steyrmarck —* Saphoy: weil es nicht blůht / bringet es nur ein latt. tStendelwurtz wird auch geneñnt Schoßwurtz/ $ateinifch Saryrium erythronium dente cani⸗ no, oder Dens caninus Pſeudohermodactylus Marchioli &Italorum.[Englifh Dogstooth.] Von dem Gebrauchder Stendelwurs. T Obeliusmelder auß dem Diofcoride, wanman L» Satyrij erychronij, obs aber dieſes ee Siiti iij 9 ” ven Pſeudohermoda En: wird diefe Stendelwurtz bon etlichen I . we tie bey Lobelio zu ſehen. Kraut 1 042 A Kraut ſeye / iſt noch ſehr vngewiß: ] nur in der Hand F Ba alte / ſo erꝛege vnd bewege fir zu Den ehelichen Wer * Ir fonist deſto mehr, wann man ſie in Wein rin (73 e 2 Grimmen. [ber diefe Schoßwurtz wird gebraucht in Steyr- Greif der marck wider das Grimmen mit fonderm Nutz: man gibt fie auch den Kindern’ in einem Waſſer geforten/ wider das Freißlich. Das Pulver von der Wurzel pflegt man in Steyr⸗ marefden Kinderen auff die Brühe zu ſtraͤuwen / für die Wuͤrm / wie Camerarius ſchreibet.] Das VII. Capitel. Von Affodillwurtz. 1 Geel Affodill Sitien, Ken. Wuürm der "Kindern, 7 * — —— ——⸗ N 2° un, Fr Is ) \ A ——— 3 N 1 Blumen erfolgen dicke dreyeckete Schoͤttlein / in melchen ſchwartzer gligender Same verfchloffen ige: Vbertompt viel Lange knodechte Wurgeln/ wiean den gemeinen Affodifwurgeln, [’Diefe wird bey den E Erabatenauch wit weiſſen Blumengefunden] ) a IL Dieſem ift das ander Geſchlecht gantz vnd gar —— verwandt) allein daß es rote Blumen traͤgt / auch mie mehr Blättern beſetzet iſt: Seine Wurtzeln haben kleine härige Faſeln an ſich mehr dann am erſten Ge⸗ chlecht. f II Das drirte Befchlechrift den vorigen an Blaͤt⸗ tern Lfo dem groffen Sanch ähnlich doch länger vnd ſchmaͤler / in der mitten erhoben / daß fir faft dreyecket anzufehen find : Jond andem Stengelgang gleich/hat viel langlechte / [runde J Wurxtzeln / in der mitten dick 111. Weis Affo⸗ dill Litien. welche ſich wis Dodonæus vermeldet / den Eycheln * D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / 11. Koch Affodill Lilien. Afı phodelus liliaceusrubeus I. ° feine weile geſtirnte Blumen / rings vmb den 111. Weiß Affodilliwurg- Afphodelus III, albus. P ( : —— vergleichen / ldie aufwendig ſchwartzlecht Innwendig gruͤnlecht woll Saffts / am Geſchmack ein wenig bitter/ ond etwas zuſammen ziehend / am Stengel erſcheinen Sten⸗ gel herumb geſetzet / in der mitten miteinem Zaͤpfflein / fo auch etwas geſtirnt iſt Nach den Blumen komen runde Knoͤpfflein / in welchen dreyecketer ſchwarzer Saame verborgen ligt. ER TANTE Das Ander Buch / von Krautern. _ 1043 4 IV. Geel Afſodillwurtz E ; V. Geel Affodillwurtz Aſphodelus IV. luteus minor. Afphodelus V. luteus. 4 m — * ur VI. Das fechfte Geſchlecht iſt von dem vorigen vyn vr. IV. V. Dieſem ſeyn die andere nachfolgende ganz derſcheiden an a vnd 0 — — gleich / allein daß erliche gelbe Blumen tragen / [und VBlaͤcer mie Tpfflein beſpren stfepn. di Sitich, t hat das fůnffte Geſchlecht oder gelbe Alphodelusauch “ VIL Das legte Befehlecht fedendorigen mir „vi: viel gelber Wurtzel bey einander 7 jedoch Fleiner dann ſeinen gelben Blumen auch gleich / befomptanch der, —— der weiſſe / ſo ſchr vmb ſich triechen Die Blaͤtter ſind greichen geffreimte Blärter / allein daßfienichtfofehr ſchmaͤler / vnd traͤget auff einem Stengel viel gelber nalen, men gekruͤmbt ſeynd / hat oben ein dicke runde knodechte Bluͤmlein: Der Saamen iſt wie an dem weiſſen / doch Wurra / auf welcher fehr vieikleine Fafelnmachfen/ F in wenig groͤſſer. wird gemeiniglich an den Waſſern ſunden. VI. Roth Affodill Lilien. VL Geel Waſſer Affodillwurtz. Afphodelus IV. rubeus. Aſphodelus luteus paluftris VII. .D | ; 1044. D . dacobi Theodori Tabernaemontani / A Bonden sven erſten Geſchlechten ſchreibet Dodo- F naus, daffie auß frembden fanden bracht werden ondblühen mirden Gilgen / die andere Geſchlecht wer. deninden Gärten gesielerzohn das letzte: Bluͤhen im Majo vnd Junio. | Vonden Samen. wen erſte Geſchlecht werden Affodill Lilien ge⸗ Znnet / ateiniſch Afphodelus liliaceus, von we⸗ gen jhrer Blumen / fo ſich den Lilien vergleichen. [I Lilium lureum afphodeli radice;C.B.Liliuus non bulbofum luteum, Dod.Lugd.Ger.Liriofphode- Jusluteusliliflorus,Ad. Lob.Liliafphodelus lureo flore, Cluf. pan.hift. Cam. Afphodelus liliaceus, Eyt.Il.Lilium rubrum afphodeli radice, C.B.He- 4 B merocallis,Diofc.Theoph.& Plin.Lilium rubens 6 harundinaceum, Gef.hort.non bulboſum obſole- to colore rubens, Dod.Lirioſphodelus phæniceus, Lob.Liliafphodelus puniceus;Clu£-hift.Lilium ru- brumnonbulbofum, Lugd.faruum, Eyſt. Liliago major afphodelo affinis Cæſ.] [Riderländifch Lilio Affodille. Die andern werden genennt Afſodillwurtz: Grie⸗ chiſch vnd Lateiniſch Aſphodelus, Haſtula regia. IIII. Afphodelusalbusnon ramoſus, C. B.Aſphodelus. Marcell Ruell Matt.Amato, Geſ.cat. Lon.Caſt.ve- rus, Cord.in Diofc.mas. Dod gal.alter, Ang.·Cluſ. hift.albus, Geſ. hort· ap. Cluſ. hiſp. Dod.major al- bus, Lob. caule fimplici Cæſ. non ramoſus, Ger. Haſtula regia,Trag. Lon. Lac.Gef-hore.Lugd.IV. x teus;Gel.horr.Dod.Cef.Lugd.lureusminor;Lob. Lug. flore melino,Matt.ico. Luteo flore & radice, Cam. Ger. Iphyon Theophr.viderur; Ang. VAſ- phodeluspurpurafcens folijs maculatis, C.B. fl.in- carnato pallido.Dod:gal.flore ſuave rubente,Lob. ico.VII.Pfeudoafphodelus palultrisAnglicus,C.B. paluftris,;Lug.luteus paluſtris Dod. Welſch Afphode- lotond Amphodillo. SpanifchGamones. Niderl. Afſodille. Engliſch Aſphodill.] Arabifch chenuce over Bhunte, Fl ann oͤſiſch Aphrodiles Böhmifch Kopyckotralowſta. Don der Natur/Krafft und Eigenſchafft der Affodillwurtz. On der Aſſodill Silien ſchreibet Dodonæeus, daß jhre Natur vnd Eigenfchafft noch vnbekandt ſey / D beyde in der Artzney / vnd auch in der Speiß. Von der weiſſen Affodillwurtz ſchreibt er / daß fie su viel Sachen gut ſey / werde auch nutzlich zur Speiß ge⸗ brauchet / vnd ſchreibet Heſiodus, ſtultos ignorare, quam magnum bonum fit in Malva & Afphodelo. Matthiolus vnd Fuchſius ſchreiben / die Affodill⸗ wurtz ſeye warmer vnd truckner Natur. Innerlicher Gebrauch der Affodillwurtz. teberſchme Joobelius ſchreibet / die Wurgelgeforten/ond in % nigwaſſer getruncken fey trefflich gur wider die Schmerzen und Wehetagen der Leber. Vnd ſo man die Wursel[eines Quntleins ſchwer ] mit füfe ſem Wein trinckt / benimpt ſie den Huſten / vnd iſt gut E den jenigen / ſo emen ſchweren Athem ſuͤhren. garn vnd Dioſcorides ſchreibet wann man die Wurzel in Menatzeit Bein fiede/ond darvon trincke 7 treibe fie den Harn / Krampf. vnd die Monarzeit der Frawen: Sey gut wider den — Krampff / heyle die Brüch / vnd lindere die Schmer⸗ zen der Seiten.[Helffe wider die Gelbſucht / anheben⸗ de Waſſerſucht und Podagra, mehre die Vnkeuſch⸗ t. Der Wurzel ein halb loth in Wein getruncken / —— dient wider Schlangenbiß / wie auch die Wurteel / buim dB Blaͤtter in Wein geſotten / vnd übergelegts Scorpionm ¶ Alſo auch die Blumen vnd der Saamen in Wein Gifft. getruncken / widerſtehet dem Scorpionen Gifft: Wie dann auch Nicander in der Beſchreibung ſeines The⸗ riacks / wider alle Gifft lobet. J & V.Afphodelusluteus & flore & radice,C.B. 3 1 K Sa Galgans feynd dreyerley Geſchlecht / Euſſerlicher Gebrauch. — in Eſſig geſotten / vnd angeſtrichen / ans, ertreibet Die Raͤude und Kraͤtze. [Mit der Wurgeldie weiſſen Zittermahl nach dem Pitermagı, Bad gerieben / vertreibt fie. Das beſchorne Haupt oft anee gerieben / macht krauß Haar wachſen. Die Wurtzel zu Aeſchen gebrandt/ond mit Honig ein Salb darauß gemacher vnd angeſtrichen / macher fenmagen das außgefallene Haar widerumb wachſen. Aber die Wurtzel mit Stabwurtz in Laugen geſotten / damit das Haupt gewaſchen / wehret dem Haar außfallen Dodonzus ſchreibt / die Wurtzel in Weinhoͤfen ge, DrramG,, ſotten / vnd uͤbergeleget / heylet die vnreinen Geſchwaͤr — * [ond alte Schaͤden J ſo weiter vmb ſich freſſen. Auff wurde gleiche Weiß gebrauchet / vertreibet ſie die hizige Ge Gr rg ſchwuͤlſt vnd Blutſchwaͤren: [Wo man die Wurtzel mit Gerſten oder Feigbonenmeel ſendet / vnd überlegt, Die Wurzel gepuͤlvert / vnd mit gebrantem Alaun Bareine gemenget / vnd auff vreine Wunden gelegt / set das faul Fleiſch auf: wie dann auch die Wurtzel in Wein: geforten / vnd dis onreine Wunden damit gewaſchen / reinigerfie. Die Wurtzel in Waſſer geforten / vnd die fchäbige Haut deß Viehs damit gewaͤſchen / macht daſelbſt das Haar widerumb wachſen. Mit der Wurgel geraͤuchert / vertreibt die Maͤuß. Von dem Safft der Wurtzel. Auf der Wurtzel den Safft gepreßt / mit ſůſſem fir⸗ nen Wein / Myrrehen vnd Saffran geſotten / ſoll gar ein gute Arttney ſeyn zu den Augen: J darein ge⸗ sropffet: Iwie Dioſcorides davon ſchreibet. Mit Turianvermenger / iſt gut den boͤſen flieſſen⸗ den Augen / außwendig darumb geſtrichen.] Es fan and) dieſer Safft nutzlich gebrauchet wer ⸗ Voreine G⸗⸗ den in den boͤſen pnremnen Geſchwaͤren / ]fo man den win | Safft warm in die Wunden laͤſſet.] [Diefer Safft allen für fichrover Weyrauch / Ho ⸗ Bafanser, nig/ Wein vnd Myrrha darund er vermiſchet / vnd teuder oh⸗ warm in die Ohren gelaffen/reiniger fie von dem Ey" ter ond Vnſauberkeit. — Wem die Zähne wehe thun / der nemme den Safft bohnnehe. von der Wurteln / laſſe ihn warm in das Ohr auf der ‚andern Seitensgibt ein Sinderung-] Von dem Oel. * Linius vnd auch Dodonæus ſchreiben / man fol Frans. ein Wurtzel außhoͤlen / Baumoͤl darinn HUN’ zei, | vnd bey einem Fewer kochen / ſolch Del ſey gut ange⸗ | ſtrichen wider den Brand vnd die erfrorne Ferſchen. | [Oder die Wurgeln Hein zerſchmtten / wol in Oel N, geſotten / vnd angeſtrichen / thut gleichsfoͤrmigs. j Bemeldtes Delin die Ohren gelaſſen / iſt znt wider Zaubbeit. die Tanbheit.Pliniusfihreibr/ die Wurrei ſen gutwi⸗ Be der das Zipperlen entweder die Wurtzel geforten vnd übergelsgt/oder in der Speiß genuger, SE Das VII Sop "Bon Galgan. e Mauß ver⸗ treiben. Stieffende Augen, i 539 1.0» Das erſie beſchreibt Dodonzeus, daß er —— — lange / ſchmale vnd harte Blaͤtter / dem Lauch faſt gleſch / doch haͤrter / vnd auff der Seyten ſcharyfff· feine Stengel ſeyn ſtarck / glatt vnd dreyecket / bißwei ⸗ fen auch vierecket / einer Elen hoch: J[darinnen ſtecket — weiß Marek wie in wolriechenden Bintzen: Joben am | Stengel gewinnt es feine glmende Blaͤtter / zwiſchen welchen der ſpitzige und graßfarbige Saame herfür dringt: Die Wurztel / ſchreibet er / iſt lang vnd dick / Lsafeche / in einander geſchrencket ] außwendig er⸗ was ſchwartzlecht / innwendig aber etwas weißgelb / eines — Geruchs / vnd ein wenig eints bitteren u Dieſem — Das Ander Buch / von Kräutern. 1045 F — 1. Langer wilder Galgan. 11. Runder wilder Galgan Cyperuslongus, Cyperus rotundus. ne Wurgeln/ ſo auch etwas knodicht ſeynd / vnd an duͤnnen Faſeln hangenr faſt wie Haſelnuß oder kleine Zwiebelein anzuſehen / außwendig rot / loder mit bleich ⸗ farben / rauhen Haͤutlein bekleidet / welche an der důr⸗ ren Wurtzeln runtzlecht iſt /) vnd innwendig weiß / ei⸗ nes ſuͤſſen lieblichen Geſchmacks / faſt wie Caſtanten. In LWelſchland und anderen heiſſen Laͤnderen / waͤchſt der Galgan won ſich ſelbſt an den waͤſſerigen [doch gebawten Orten: In Teutſchland wird er in & Gaͤrten gepflantzet. [Den deſten bringt man auß Sys — N ria vnd Aegypten von Alexandria, der dann viel kraͤf⸗ N‘ \\; DEN tiger iſt / dann der fo man auß Welfchland bringt, RAP ,; Das oriere Geſchlecht wächft im Welfehland allein / N.” " pinb die Statt Verona: Jedoch in Africa iſt es auch semein Moden Slam i . Ider Balgan heift Griechifch aires® Latel⸗ niſch Cyperus. [I. Cyperus odorarus radice * longa,five Cyperus ofic,C.B.Cyperus,Matt.Ange Fauch. Tur, Lac. Gef. Caft: Romanus five longus; Cord.in Diofc. longus habitior,Ad.longus, Cord. * Gef.hort-Dod.Cam.Ger. primus& major, CzlIh Cyperus rotundus vulgaris; C.B.Cyperus, Trage ' Lob.ob.rotundus; Cord. in Diofc. Gef. hort Dod. Lob.ico.Lon.Ger.alterradice olivar;Cel; ] Aras bifchSaherade-Weifch Cypero.Svanifch Iuncia. Enalıfeh vnd Pidertändifchrnitden Salesaen. [Enalifh Gas lingale.] Boͤhn iſch Galgan plany [Das dritte Ge⸗ ſchlecht wird Tralı genannt Duleichinum, Cype⸗ tus dulcis Theophrafti. [IM. —— e⸗ ſculentus anguttifol C.B. Ttalı, Match, Caſt· Cæſ. Lugd.Trafı Veronenfium, Ad: Lob. Cyperus dul- ER Base I N ne ar IL Dieſem ſt das ander Geſchlecht faft gleich / al/Aulce vnd DuiZolini Nderlaͤnd Zoet Cyrerus. Eng⸗ E —— daß Ems Olärer vnd Stengel kleiner — = — Galngale, Bon den Afticanern Hab ſeyn Scine Wurgeln findrund vnd knodicht / han Afelim]) _ | — gen anlangen Faſeln / faſt den Diver gleich / an der Von der Narır/ Krafft vnd Eigenſchafft Farb vnd Geſchmack ven vorigen glech. Be dep wilden Galgans. — PP >... ME Das dritte Geſhlecht iſt den vorigen an ſten⸗ Aenus ſchreibt / der wilde Galgan waͤrme vnd bon Aelny Bitter vnd men sang sıtwandt; [doch truckne / ohn einiges beiffen, Hat auch ein Na⸗ Find di Blätter Arms lang / vnd ſpigig John allein ſei⸗ tnr moͤffnen / reinigen / vnd zu treiben, — | — 1046 A Innerlicher Gebrauch Harn vnd Tofcorides ſchretbt lib.1.cap-4.die Wursel has er beeine Krafftzu erwaͤrmen / eroͤffne die Adern / weißen ondtreibeden Harn / vnd auch die Monatzeiten Der Weiber / wie Egineravermeldet. aBaffefig, · Eliniu⸗ fehreiber/ ſie werde gar nutzlich gegeben den Ge. Waſſerſuͤchtigen / dann ſie treibe den Harn vnd den — Sand / iſt derowogen gut wider die anfangende Waſ⸗ Sig, ferfucht/die Berftopffung su eröffnen. [Somander aeftoffenen Wurgel ein Quinelein ſchwer mit war- mem Wein ein impt / foll auch der Scorpionen Stich heylen.] Von dem Saamen ſchreibet Plinius, wann man RA. dan mache vnd in Wegrichwaſſer eingebe / fo ſtil- ge Hauptwehe. Banggrim Die Wurgelin Wein eingenommen/ ftärefer den um Magen, ift gut wider das Bauch rimmen / hilfft der Däuwung/ond vertreibt den Schwindel, Eufferlicher Gebrauch. — Alenus vnd Aginera ſchreiben / die Wurtzel toͤnne nutzlich gebrauchet werden zu den vnrei⸗ nen vnd ſeuchten Geſchwaͤren / fo nicht gern zuwach⸗ ſen / dann ſie truckne vnd siehe auch etwas zuſammen. Mondae · Diofcorides ſagt / das Pulver von der Wurzel (ey fände. gutswider die Mundgeſchwaͤt / [und heimlichen Or» ten]fo weiter vmbſich freſſen / wenn man daſſelbige ein⸗ ſtraͤuwe. Welchen Weibern ihre Zeit verbleibt / die ſollen ein Biefandene Dampffbad auß dieſen Wurtzeln machen / vnd ſich Keibergeie Yamitbäheny oder die Wurtzeln Pflaſtersweiß warm auff die Schloß legen. [So man zu diefer Wurgel fo viel Sorbeern mens ER ger/mir einander in Bein ſiedet ein Pflafter darauß Bafferfüg, machet / den Waflerfüchtigen warm auffden Bauch vi ‚fege/ringert vnd nımpr die Geſchwulſt. ——— Vnreine Ge⸗ ſchwaͤr. — zencht vnd trincket / ſoll es zur Fruchtbarkeit dienen. 443444535444434 RR ea x BERTERTT D, Tacodi Theodor Tabernaemontani/ D Die Wurtzel gefänmwer/ wendet den böfen Geruch Stine deß Munde vnd Athems. Achem. Von dem Galgant Pulver/Diagalanga genannt. es wird ein Confect oder Lattwerge / oder Pulver von diefer Wurtzel gemacht / mit andern Stuͤcken / wie ſolget: Nimb Galgantwurtzel / Paradißholtz / fri⸗ ſche Naͤgelein / Muſcatenbluͤht / weiß geſchaben Ing⸗ ber/ langen vnd auch weiſſen Pfeffer / ſcharpffen Zim. met / Liebſtoͤckelſaamen / jedes anderthalb Quintlein: Acker vnd Gartenmuͤntz gedoͤrret / frembd Spicanar- di,Subebtin / Calmus / Epffichſaamen / Fenchel und Eniß / auch Mattkuͤmmelſaamen / jedes ein Quint⸗ fein, Diefe Stuͤck werden gepuͤlveret vnd gebrauchet: z ie er die Bauchfluͤſſe / vnd die Weiberflüßyabererbrin- E Diener für die grobe Blaͤſte im Leib / fuͤrdert die Din zgy darunder. So man gemelten Safft mit Rauckenwaſſer auß Srugsar teit. Die Veroneſer eſſens / ſaugen den Safft oder das Marck herauß / vnd ſpeyngen das Haͤutlein herauß: dann ſie eſſens rohe vnd auch gekocht: Dann zu Ve⸗ ona, wie auch Venedig / tragen die Knaben die⸗ fer Wurtzel Körblein voll / vnd ſchreyen Dolce Trafı,das ıftyfülle Traſi. * FIFTT Die nenmdte Hertion. | . Das 1. Capitel. Von Knabenkraut. I ddwieh. (1.)Das erſie wird von Dodo- =) neo vñ Marthiolo beſchrieben / dz es brei⸗ ceovnd faͤißte Blaͤtter habe / den Lilienblaͤt⸗ tern faſt gleich ; Der ſtengel ſey ecket vnd einer Span nen hoch / auch etwas höher 7 an welchem viel purpur⸗ braune Blumen herfüt kommen / welche gleich als ge» ähre vmb den Stengel herumb ſtehen / anzuſehen wie ein offener Helm / welches vnderſte Blaͤttlein mit pur⸗ purbraunen Prnetlein beſprengt ſeyn. An ſtatt der Wurhdel hat e8 zween langlechte / dicke Knollen oder * Sacklein hart beyſammen geſetzet / auß welchen der oͤ⸗ berſte gar voͤllig vnd ſafftreich iſt / der vnderſte aber weich vnd welck oder eingeruntzelt. — Vnd iſt su mercken allhier bey diefer defeription; daß faſt alle nachfolgende Gelſchlecht / fo in diefer 9. Section begriffen ſeyn / einander an Wurtzeln und jh⸗ rer Krafft / wie auch an Blaͤttern / vnd zum Theil an ihren Blumen / faſt gleich und aͤhnlich ſeynd / alſo daß fie auch: von dem gemeinen Mann sichtlich koͤnnen erkennt werden, STIER Eß Knabenkrauts ſynd etliche Ge B 11. Das ander Geſchlecht iſt dem erftenmirfeinent —* Saͤckle in vnd den Blättern gleich / allein daß diefelbige gentraun etwas ſchmaͤler vnd ſpitziger ſeyn / uͤberkompt an ſeinem Stengelein dickes Äehr / mit weißbrannen Blůmleim beſetzt / mit purpurbraunen Puͤnctlein beſprengt / anzu⸗ ſehen wie ein offener Helm / oder Muͤnchskogel / auß welchen ein Zaͤpflein hanget / in der Geſtalt wie man den Saturnum mahlt / daß er ein Kindim Mund führt/welches Glieder zum Mund außhangen.Seine Särflein vergleichen fich zweyen Muſcatennuͤſſen/ mit etlichen groben Faſeln behencket / wie auch am er ſten Geſchlecht. — III. Das dritte Geſchlecht har ſchmale geſtreimte — Blaͤtter / dem ſchmalen Wegrich gleich / uͤberkompt ein genau. dicke geaͤhrte Blume / mit vielen Farben gezieter/ ſon⸗ ſten den vorigen gleich. \ IV. Diefem ift das vierdte gleich / alein daß ſeine . Blaͤtter groͤſſer ſeynd —— V. Das fünfte Geſchlecht die Marieneräher/hät Yung auch dicke/breite Blärter/welche mir vielen Faſeln ber 1er min fprengt feyn. Seins Blumen find den vorigen gli) —2 A 3. Groß Knabenkraut. II. Groß Knabenkt G Cynoforchis major I. Cynoforchis major Hi B | 1 iR] nn || U Um | . a 8 S ) * an Farb etwas gruͤnlecht. VI. Mit dieſen vergleicht fichraleich wie mit einem Hoͤrnlein beſetzet / haben etli⸗ ſich das fechfte Geſchlecht / mit feinen Säcktemondber che Blaͤttlein an ſich / gleich wie Ohren an einer Nar- ſprengten Blaͤtteren / welcher Flecken etwas ſchwartz renfappen. Re; Sie wachfen auff den Bergwieſen / Buͤheln / in ruͤn ſeyn Die Blumen ſeyn weiß vnd purpurbraun / eines guten Geruchs / anzuſehen wie ein Narren⸗ kappen. VIIL. Das letzte Geſchlecht hat glatte / ſchmale vnd geſtreimte Blaͤtter / dem ſchmalen Wegerich gleich / die Blumen ſtehen weit offen / vnd hangen etwas hinder⸗ 111. Groß Knabenkraut. Cynolorehis major Als Berayt Rnabẽt⸗ Das Ander Buch / bon Fraͤutern. 1942, Waͤlden vnd Werngärten werden funden an duͤrren vnd feuchten Wieſen : bluͤhen faſt im Hewmonat. Von den Namen. DXE Geſchlecht der Knabenkraͤuter werden Grie⸗ chiſch vnd Lateiniſch genennet Cynoforchis, IV. Groß Knabenkraut. Cynoforchis major IV. 1048 V. Marienträher Männlein. Cynoforchis maculata. A F VII. Gefprengt Knabenkraut. Cynoforchismorio Il. FI.IT. Cynoforchis latifolia hiante cucullo minor, C.B:najor,Ger.alter3Dod. Lugd. majoris fecun- dafpecies,Lob.lI.Cynoforchis latifolia hiante cu- "eullo,altera, C.B! noftra major, Lob. Lugd. prior; Dod.media,Cam. IV. Cynoforchis latifolia,fpica compa&a,C/B .certia,Dod.Lugd.mäjoraltera no. ftra,Lob.paluftris,Ger. ico.] Welfch Tefliulo dicane. Spanifcb/Coyon de pero. $ransöfilch/Covikon de chien. D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / VI. Geſprengt Knabenkraut. Cynoforchis morio mas, Dogs ftones. Niderlaͤndiſch / Hontscullekens ] Das fuͤnffte Geſchlecht wird genenner Marientraͤher Orchis morio,folijs ſeſilib. maculatis, C BCyno- forchis morio mas; Ger. ico. Cynoforchis delphi. nia feflilibus, maculofis obtuſioribus folijs , fHore purpureo violaceo, caule fefquicubitali, Lob.ico.] LEnglifh Foole flones. Die andern zwey Cynolor- chis morio, [VI.Orchis morio masfolijs macula- tis C.B. mas anguftifolia, Fuch. Tur. mas minor, 5 Lon.Tefticulusmorionis mas,Dod. Lugd.Cyno- - forchis morio,;Lob.Franc. VI. Orchis moriofe= Nr mina; C.B.tefticuli fpeciestertia, Matth. Orchios terrium genus, Dod. gal,Cynoforchis morio fe- _ mina,Lob.Lugd. Ger. Tefticulus morionis fœmi- na. Dod.Lugd. Teutſch gefprengt Knabenkrau. Vonder Natur / Kraffeond Eigenſchafft deß Knabentrauts Nabentraut iſt warmer vnd ſeuchter Natur: Die RWurteeln ſeyn eines füffen Geſchmacks. — Innerlicher Gebrauch, K Arabiſch / Cla⸗ alkeb, Boͤhmiſch Wſtawac. IEngliſch | 2 Enden Alten iſt die groſſe vollfommene Wurtzel wie ein andere Küchenmrtrkel zn der Speiß ge⸗ = kocht worden / dieſer Zeit wird fie nicht allein in Spaß vnd Tranck / fonderen für ein koͤſtliche Artzney / den er erramte lamten Mannen / welchen aller Muth mar Welberen Mannmm entfallen iſt / ob fie damit wider zu erwecken] Galenus fehreiber / die Wurzel an dem Knaben · kraut habe viel übrige Feuchte bepfich : Derhalden wer wann man ficeffe oder trincke / fo erzeae fie vie cheliche 3” rumb auff die r Werck / und heiffe dem alten ſchwachen Mann wide ⸗ i 3 — Sie wird 3 auff mancherich Weiß gebraucht / = etliche windken fie in gutem firnen Wein oder Mal» vaſier / etliche brauchen fiein der Speiß / geben fie vn⸗ der ein Muͤßlein oder backen ein Kuͤchlein darmit vnd geben fie zu eſſen. Han fan auch Honig vnd weiſſen Pfeffer darzu nemmeny pndein Sarttwerglein darauf machen / ſol ⸗ ches auffi.torh fehwer in gutem Wein/erliche Tag ein» genommen / hilffer pam ſchwachen la a 3 Bnvermöglir ce Maͤno · er . Das AnderBuch/von Kräutern. a Mann baldteider auff.LOvder alſo Nimb der wurtel F j.quintlein / Haſelwurtz anderthalb Quintlein / Langen⸗ pfeffer ein Scrupel / miſche es vnder einander mit Ho⸗ nig / vnd genieß wann du zu Beth gehen wilt.] Aber das ander kleine verwelckte Saͤcklein gehoͤret fuͤr die Cloſter Ingfrawen: Danncs ſchreibet Gale- nus darvon / daß daſſelbige allen Luſt vnd Begirde zu den ehelichen Wercken hinweg nemme vnd hinder⸗ lage. —— Diofcorides ſchreibet / wann die Männer die aroffe vollfemmene Wurgelvon dem Rnabenfrant eflen/fo zeugen fie Rnäblein. Vnd fo die Weiber die kleine wei- che Saͤcklein einnemmen vnd eſſen fo empfangen fie Maͤgdlein. Vnd meldet darbey / wann die Weiber.in Theſſalia ein $uft vnd Begird machen woͤllen zur Vnkeuſchheit / ſo geben ſie die runde volle Wurtzel mit Geyßmilch ein zu trincken: Dargegen da ſie den Luſt hinderſchlagen woͤllen / ſo brauchen ſie die runtzlechte Wurtzel. — Arenmen .· Etliche ſchreiben daß die Wurtzel gar gut ſeyn den abnemenden Menſchen / ſo Phrhiſici genennt werden. Die Wurtzel in Wein geſotten / oder zu Pulver ge⸗ ſtoſſen / vnd mit Wein getruncken / oder mit Eyeren Rote Rahr. gebacken / ſtilet die rote Ruhr, Etliche ſiedens in rau⸗ hem herbem Wein / laſſens widerum trucknen / ſtoſſens dann zu Pulver / vnd gebens alſo cin.) Euſſerlicher Gebrauch. Bi Puleiusfihreibetrdie Wurzel zerſtoſſen vnd uͤ⸗ bergeleget / reiniget die boͤſe faule Geſchwaͤr / vnd C mache ſie su wachſen. Be; H —— Auff gleiche Weiß gebrauchet / zertheilet die higige GBGeſchwulſt / heilt den Brand / vnd ſtillet das Blur .IDas Kraut vnd Wurtzel wol zu Muß zerſtoſſen / pnd uͤbergelegt / iſt nutzlich die alten Flechten / die vnrei⸗ nen Schäden darmit zu der Heylung fuͤrderen / alle Faͤnlnuß benemmen / zeitigen / erweichen vnd loͤſen. eune. In Wein geſotten vnd den Mund darmit wol ge⸗ —— waſchen / benimpt die Braͤune vnd Mundfaͤule / nim⸗ bie mer auch die Higblätterlein/ / vnd Sehrigkeit der Ge⸗ burtsglieder.] Von dem Safftder Wurgel. rd Hafer Saffemit Honig vermenget vnd angeſtrie⸗ — chen / heylet die Schmertzen der Augen gar ge⸗ p ſchwindt / vnd benimpt die Fluͤß fo darinn fallen. E Bıyıar, Es fehreiben etliche ‚daß fiir das Begichtfanmein E beffer Irtzney ſey / dann diefer Safft, — [BR man die runden Wurtzeln einmachen fol,fo Conditum de faryrio genenner. ES werden die Wurgeln alfo eingemacht: Nimb der vollfonieneften weiffen runden Knabenkraut⸗ wurtzeln wol geſaͤubert von allen Nebenzaͤſerlein fiede ſie in Waſſer / biß ſie weich werden / thun ſie zwiſchen zweyen Tuͤchern an Lufft / biß die Feuchte außteuckne ; mach ein guten Syrup von Zucker / oder Honig / wann du ab dem Feuwer thun wilt / ſo wirff die Wurtzel da⸗ rinn / vnd laß einen Wall thun / wann es erkalt iſt / ſo faß in ein ſauber Geſchlre zum Gebrauch. Dieſes iſt ._. „anmührig zugebrauchen / am Morgens zwey oder drey Eseſſen vor dem Imbiß zu Reitzung zu ehelichen Wer, K ee cken / die aber fo verzaubert / es ſeyen Man oder Weiber Been. : — ſollens nemmen wann fie ſchlaffen gehen Br eilt, =». — } En - Dieſe Wurrgeln ſeyn Fröfftiger / ſo ſte in ein Syrup darinn eingemachter Inaber gelegen / gekocht werdeny oder ſo man die Stuͤck ſo in der folgenden Lattwerge zu reinem Pulver geſtoſſen / darunder vermiſchet / vnd Wurreln/ ein oder drey einnimyt / vnd der Bruͤh ein Loͤffel voll darauff nimmet / wann man iu Beth gehen B G 10 49 Bon der Lattwerge Diafätyrion. V dieſer Lattwergen nimb der rumden oder übers lengten Wurseln die feißren vnd vollfommenen/ fo im Augftmonar gegraben/ wilder Paſteneywurtzel / Brachendiſtelwurtzel das Marck von Indianiſchen Nuͤſſen / Pineenkernlein / Piſtacien / friſch Naͤgelein / jedes dritthalb loth / weiß rein geſchaben Ingber / weiß Senffſaamen / das Koͤrnlein auß der Frucht von A⸗ ſchenbaum / jedes fünff Quintlein / die hinderen Bier theil vnd Schwantz von frembden Eydexen / ſo Stinci - genennt / Neſſelſaamen / (andere nemmen Zwiebelſa⸗ men )jedes dritthalb oder nur zwey Quint. Auf diefen Stuͤcken mit ſchoͤn gelaͤutert Honig mache ein Latt⸗ werge / in welche du zehleſt fuͤnff Gerſtentoͤrner ſchwer Biſem / mit Roſenwaſſer wol zertrieben thun ſolſt. Diefe Lattwergen nimpt man auff einer Keſten wröne man “ groß ein / wann man zu Berh will geheny vnd thurein mer- Truͤncklein gut traͤfftig Wein darauff / dan es die bloͤ⸗ Fr rd den Mannen rettzet / erwaͤrmet auch vnd flärcker die Lenden / tieren vnd Baſen / nimmet alle Hdernuß deß Harns. N - Es find die fie aufffolgende Weiß bereiten: Nem⸗ men frifche Ragwurtzel/ friſche zahme Paſteney / Gri⸗ tzelmohren / Indianiſche Nuſſen / Pmeenkoͤrner / Pi⸗ ſtacien jedes dritthalb loht / Ingber / Naͤglein / Aeniß / Rauckenſaamen / Vogelzůnglem von Aeſchenbaum / jedes v. Quintlein / Zimmer) Schwams von demuris Zwiebelſaamen jedes druthalb Mimtlein / vnd mas chens wie die vorige / etliche thun auch ein wenig piri -⸗ tus roſarum darzu. ke Bon dem gediſtillierten Waſſer von Kna⸗ x benkraut oder Stendelwurt. — a: on der frifchen Wurtzel / ſo am fafftiaften / kan zu Nobgemelten Sachen ein kraͤfftiges Wa ſer bereiter/ fo man dieſelbige klein zerhacket / vnd in Malvafier oder guten Wein erbeitzet / vnd das Waſſer darvon di⸗ ſtillieret. Diß Waſſer Morgens vnd Abendts getruncken / Innerigh⸗ erwaͤrmet alle jnnerliche Glieder / wie auch den Ma⸗ —— gen entzuͤndet das Gebluͤt / dardurch die Begird be⸗ kraͤfftiget wird / bringet die erkalten Mannen wider auf Mannen. die Füß. Iſt auch den erkalteten vnfruchtbarn Wet reger bern gut / erwaͤrmet jnen die Öebursgliederzondmache- * fie su Behaltung deß Saamens geſchickter / wird auch Schwind ſuͤchtigen vnd abkommenen Menſchen face, nutzlich gebrancht. Wunden / auch alle ſanle vnartige Schäden gerhany — trucknets vnd fuͤrderts zu der Heyſung. * Schwammen oder lemen Tuchlein darinn genegt/ Rare Ge⸗ vnd uͤbergeleget / zertheilet vnd vertreibet alle kalte Ge⸗ ſchwulſt / Druͤſen vnd Beulen.) Das II. Capitel. Don Stendellwur 7 > ER Stendellwurs ſeynd auch vielen Ge ſchlecht. (1:) Das erfte iſt mit ſeinen Säcß, Stödewurg, TE fein vnd feinen Faſeln dem Knabenkraut gleich: Seine Blätrerfeyn gang aͤdericht/ etwas klei⸗ ner + dann an dem breiten Wegerich feine Blumen feyn etwas ſchwartzbraun anzuſchen / wie ein fllegende Fliege / daher es auch Mufcarius genennet wiro, I. Dieſem erſten Geſchlecht ſeyn die zwey nache m folgende gang vnd gar verwandt/ allein daß eines Gebe Sten⸗ gröffer iſt dann das ander / vnd daß eines gelbe Blu. ware men träge, mit dreyen Blaͤtrern an dem Stengel bes ſetzet / als dag Tefticulusmuicarius TIL . 11. Das ander aber mehr vnd groͤſſer Blätter hat / ML vnd etwas verbliechen purpurbraung Blumen. Stendels Kkktt V .Das a — Be Den Mund damit geaurgelt/ benimpt die Mund, —— aule / Breune vnd deſelben Verſehrung. In friſche — r A © 1048 I Stendelwurk. Tefticulus mufcarius, I. N N IV. Das vierdte Gefchlecht/Tefticulus V. milita⸗ kis genennet/ hat etwas kurtze breite Blaͤtter / fehr aͤde⸗ richt / wie der groſſe Wegerich: Seine Saͤcklein ſeyn dem vorigen gleich / an den Stengeln erſcheinen ſeine Blumen / weiche an jhren Stielen etwas lang herab hangen / auff eine Seiten gebögeh / anzufehen wie ein WMWenſch wit einem ee ohne Hãnd vnd dutß / ſeyn at Pe IH. Stindelwürk, relliculus muſcarius. IV. SITES II ” ER, D. Tacobi Theodori Tabernaemontani / F II. Gelb Stendelwürg, Tefticulus muſcatius. II: : V Der Tefticulus Vi.caftrarüs;hatfchtnale fange ; 2 ee; ’ Blätter; mit Striemen durchzogen feine Wurtzeln ſeyn etwas lang/oben dicker dann onden auß / anzuſe⸗ hen wie zween Finger/ twird auch genennet Saryrium cafträrum,oderEumuchum;dteiveil es zwey dicke runs de Saͤcklein hat / wie die vorige. X.fhreiberL men trage / oben wie ein Helm anzuſchen / vnden anf IV. Stendelwurr · * Teſticulus V. militäris, - VI. Ben dem Telticulo fräreumarico minore „ fehreißer Lobelius, daß er gar fehöne huftige Sn, Sir Das Ander Buch / von Kräuter. Ä V Stendellwurr. Teſticulus VI. caſtratus * —— ——— 9— wie ein Menſch / ſo keine Füß oder Haͤnd hat / die blaͤt⸗ ser ſeyn etwas breit vnd geſtreimet. X.Der Teſticulus XV. or nithophorus hat auch Ernte, etwas breite Blaͤtter / gantz ſtriemecht / vnd fehr befleckt / vu feine Blumen ſeyn von mancherley Farben / fuͤrnem⸗ lich aber purpurbrann, weiß ond bleichbraun;, Der andern Befchreibung finde ich nicht werden aber doch vnder der gemeinen Beſchreibung begriffen? — V. Stendelwurtz. Tefticulus ſtrateumaticus minor X kennt werden. * 1051 VI. Stendellwurtz Tefticulus, VII. Sphegodes; 24 ⁊ J— NUN u man SU IHNEN I 4 - NN /R \ fönnen auch an hhten Wurreln vnd Blumen woler> Der Tefticuluslarifolius V. Matthioli hat et/ was vngleiche Blättervon den andern: Es geden⸗ dein cket ſeiner Matthiolus gar fürnfich inden Commen- tarijs in Diofcoridem,pnd præſentirt nur die Figur. Was die Namen belanget / ſeyn dieſelbige bey den Kraͤutern angezeigt. [Werden ſonſten auchgenenner VIII. Stendellwurg, Teſticulus Xu 09 ij Ktttt * * ı* # ö 1052 IX. Stendellwurtz. Tefticulus XII. 1Orchis mufc corpuszeferens minor, C.B. Tefti- culus pumilio,Cord.hift. Orchisquinrum genus - Dod.galfeminaminor;Lö. Seräpiastertius,Dod. Serapias barrachites, Ger.ico. Triorchis Serapias > zertius,Lüg. II.Orchis mulcam refetens lurea,C.B. T ieu us yulpinus Juteus,Ad Orchis myodeslu- ‚tea Narbonentis,Lob.Lug.Orchismyodesminor, Ger.ico.Orcheos genüs humile,Lugd. 111. Orchis * Di Lacobi Theodori E Tabernaemontani / X. Tefticulus. XV. Onitkopherus. \ Lob.Lugd. V. Cynoforchis militaris major,C.B. mufcam teferens major; C.B. myodes altera,Ger: XL Breit Stendellwurs. fticuluslarifolius, V, Matchioli. "Te 41 quarta, Dod. Orchis; larifolia altera, Cluf. pan. & hift. Ornichophora candida, Ger. ico. V. Orchis caftrara, C. B.Saryrium caſtratum vel eunuchum; | Lob. caftratum Gemmz; Lugd Serapias caftra- tum;Ger. VI. Orchis fucum referensmajor * lis fuperioribus candidis & purputaſcentibus ©.B. Saryrium quartum; Brunt. Orchis Serapias — — gu, Serepias (een dus majoi XI. Klein Knabentraut. Teſticulus XVL miner, | a 4 Dad. Das Ander Buch / von Kräutern, ” I. Fuchshoͤdlein Teſticulus vulpinus. ADod Lugd.Orchis ſphegodes, Gem.Lob.ob.Lug. E ‚ Orchis ftrateumatica, Ger; ico.Telticulis fpecies 2.Mart.Lac.Triorchis femina,Fuch.Lon.VII.Cy- nolorchismilirarisminor,C.B. Orchisftrateuma- ica, Ger. ftrareumatica ‚major, Gein. Lob. Lugd. VIII. Cynoforchis montana purputea odorara, C.B.Orchis 4.Dod.Lugd.Tefticulus primus Mat. candidusCor.hift.ico.Orchis feinina, Fuch. Tur. Orchios tertium genus; Dod. gal. IX; Orchis montana Italica;flore ferrugineo lingua oblonga, C.B.Tetticüli 3.Ipecies,Mart.Lugd, X.Orchis pa- Pilionem referens,folijsmacnularis,C.B.Orchisor- nichophora fol.maculofo,Gem. Lob.Lugd.Tetti- culusfphegodes,Ger.ico, XI.Cynoforchis latifo- lia hiante cucullo major,@, B, Satyrium primum; . p Brüf.mas, Trag. Orchis mas latifolia,Fuch.Orchi- @ os Primum genus, Dod.gal. Lugd.Thal, Tefticu- lusg.Marxt.3.Lac.XH.Orchis angultifolia, C.B.Or- chisadrachnites, Ger.ico.] Mit ihrer Krafft ond Wirefung fommen ſie mit dem Knabenfraut übers ein: Das III. Cap, " Ron Fuchshödfein. 1. Fuchshödfeinyoder Fliegenblumen: Tefticulus vulpinuslatifolius, 1053 | In. Fuchshödten. AR - Tefticulus vw|pinus IL D e ; (L) Das erfte hat zwey oder drey glatte breit ⸗ k ) * { » yes = EN Er Fachshoͤdlein ey auch viel Gefehfeche: og ® lechte Blaͤtter / etwas kleiner dann die Sitten. K blaͤtter / der Stengel iſt faſt einer Spannen hoch / an welchen weiſſe Blumen herfuͤr komen mit drey Blaͤtt⸗ lein / deren eines obenauß ſtehet / die anderen zwey auff der Seiten wie zween Fluͤgel / in welches mitte ein, Schwängtein ſtehet / faſt anzufehen wieein Sommer; vögelein: Die Blume iſt aucheineg füllen vnd liebli⸗ Gen Geſchmacks: Seine beyde Saͤcklein ſeyn rund Be mir etlichen Faſeln vmbgeben / wie auch die vorhergehende; Bar Be. ee ander Geſchlecht hat auch groſſe runde — Eieleinsfeine Blätter feyn breit vnd ädericht mit vie, len Stecken befprengerz die Blumen fcheinen purpurs braun / anzuſehen wie ein ſiegender Vogel. Ba = zarte weiſſe Blumen / ſein n. WV.Das drute Gefchlechtharfünff oder ſechs 1rurv. Blaͤtter gang geſtreſmet / vnd ein wentg breit/dem ſpi⸗ Guchepöde | gen Wegrich erwag gleich) deren etliche gefriümbe fie," hen : Derftengelift Spannen hoch / an welchem fünf oder ſechs Bluͤmlein herfuͤr kommen / mit erlichen Blaͤttlein an welchen das vnderſte etwas ſchwartz iſt / ansufehen wie aͤn volkommene Biene. V Der Teſticulus IV. hermaphroditicus hat = Kkttt üj ‚ibn V. nie Buchepöte | e Blätter feyn gang breitiend cm,» M % 054 D. Jarobi Theodori Tabernaemontani / A IV. Suchshödfein. F liusCord.hift. Tefticulirertij fpecies prima, Mat Tefticulusyulpinus III, Lugd.Tefticulus vulpinusı.Lob.OichisOrnicho- phora,Ger.ico. II. Orchis papilionem expanfum herbacei colorisreferens,C.B. Cynolorchis quin⸗ tus, Dod. Orchis ornithophora, vel ornithes folio levi,Gem.Lob.Lug. V. Orchis bifoliaaltera,C.B, latifolia alcera,Clul:pan.& hift.hermophroditica, Lugd.Ger.Orchis pfychodes diphylla,Lob.] Das IV. Gap, Von Knabenkraut. I. Geel Knaben MH. Klein wolriechend Kna⸗ kraut. benkraut. Teſticulus lureus.Orchis Teſticulus minor lutea. odoxatus. W V. Fuchshoͤdlein. Tefticulusvulpinus IV, hermaphroditicus. As gelb Knabenkraut (1.) befchreiber Lobe- EEE lius in feinen oblervationibus, vnd nennet or 8 Orchidem Frifiam lirtoralem; bekompt zwey Blaͤtter gleich den Zweyblat / etwas Hleiner dann der fine Wegrich / rauch vnd haͤricht anzugreiffen: Der Stengel iſt Spannen hoch / an welchem viel geel⸗ grüne Bluͤmlein erſcheinen / gleich wiean dem Hya⸗ cintho majore; Seine Wurtzeln ſeyn zwey runde / kleine Saͤcklein. | U. Das klein wolriechende Knabenfrantzbefompt . Kran | die kleineſte Blätter vonder allen Geſchlechten / den | MWegrichsblättern etwas gleich / doch gar ſchmal vnd gering / an Farbengrün: Der Stengel iſt gar ſubtiel einer Hand hoch / mit vielen kleinen weiſſen wolrie⸗ K chenden Blümlein befegerzden andern faftgleich ;blüe hen im Augſtmonat oder Septembri, NR | — [Bon den Namen. von einander. Seine Wurzeln vergleichen Je werden aenennet:I.Orchis lutea hirfutofo= Ki etwas dem Telticulo caftraro, allein daß die eine rer Frilia,Ger. Orchis Frifia litro» am obern theil etwas dicker iſt mit jren Schwaͤntzlein _ralis.Lob. Lugd.H.Triorchis alba oddrata minot, Dr ee de und langlecht / ohn ein Schwaͤntz · ¶ C BiSatyrium 3. velodoriferum,Brunf, Tefticulus odorarus,Ad.Lugd. Orchis fl. albo odorato, Cam. Von den Samen. III.Orchis palmata paluſtris altera, C:B. Serapias D jefewwerden auffvolgendeweißgehennet/.Or- paluftrisalrera leprophylla;Lob.Lugd.Cy- - ” chisalba bifolia min.calcare oblongo, C. B. noforchis paluftris altera — Orchis altera Satyrion vulgo,Ad.Tefticulus bifo- — Gem] Das Ander Buch / von Kraͤutern. 1055 A Rnabenfraut, II. Bockshoͤdlein. Teſticulus galericulatus. Teſticulus hircinus II. f VAN N — IN N.=2 a) —W — 111. Klein Bockshoͤdlein. Lap Teſticulus hircinus minor BL Bon Bockshoͤdlein / vnd Geylwurtz I. Bockshoͤdlein. Teſticulus hircinus I. ran feine ſtinckende Blumen herfuͤr kommen / am Ge⸗ ruch gang ſtarck wie ein Bock / an Geſtalt wie ein offe⸗ — ner Helm hg ng en = ; etwas gekruͤmbt / anzufehen wie ein halbe Eydex mit SR Er Bockshoͤdlein werden auch erlich Ge⸗ dem halben seib vnd dem Schwantz: Die Blumen — ſchlecht erfunden / auß welchen das (1.) erfte feyn an etlichen Orten mit purpurbraunen Flecken ; Geſchlecht langes breite vnd glatte Blätter befprenger/ nach welchen langlechte und geſtreimte ; hat / den Ulienblaͤtteren gleich: Der Stengelifteinee Schöttlein erfolgen / darinn kleiner Saame verſchloſ⸗ Elen hoch / oben anſdick wis cin Achr anzufehen / da⸗ —— Kettt iij Nau Dieſem — 1056 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani/ A EV Froſchbluͤmblicht Geylwurn. Orchis batrachites. I. III. Dieſem iſt dag ander vnd auch das dritte Geſchlecht faſt gleich / allein daß fie ſchmaͤlere Blaͤtter haben: Die Blumen ſeyn den andern auch etwas vn⸗ gleich/ aber mit jhrem Geruch kom̃en fie gang überein, * iv. IV. Die Froͤſchbluͤmlicht Geylwurtz / Orchis ba: Bröfhbrims trachiresgenennetjift wie Lobelius fehreiber/ cin Ge⸗ „ILII. Bocks hoͤd⸗ km eehfecheder Stendelmurs qua: ſexus ſunt ambiguis | E Alſo daß es wol fändre ein Tefticulus hermaphrodi- cicus genennet werden: Wird aber Froͤſchblůmichi VI. Bocksgeyl Tragorchis. H V. Bienbluͤmicht Geylwurtz. Orchis melitius. Geyltwurtz genennt/ von wegen feiner Blumen fofich denfelbigen etwas vergleichen follen: Seine Saͤcklein ſeyn nicht rundyfonderen etwas langlecht / gleich wie der Tefticulus vulpinuskermaphroditicus. V Die Bienbluͤmlicht Geylwurtz / Orchis meli: _ Y. tius genen net / hat lange ſpigige geaͤderte Blaͤtter / dern duhen etliche krumb wachſen hat feinen Namen von den wur; Blumen / quiapis cadaverulum exprimunt & re⸗ præſentant· VI. Stendelwurg. Satyrium trifolium. Das Ander Buch / von Araͤuter. 657 5 VI. Stendelwni; i, Ski a Ri: J N Im u El N 8 mr VILVIEDie Stendelwuttz werben an ihren wur⸗ um Kelnleichtlich erkennt / haben nurdrey Blaͤtter / ſeyn an hren Blumen etwa vngleich / deren ſich Die erſten ei. ner Fliegen vergleichen / die anderen aber ſcheinen bey habs wiedie Blümlein an dem Eyſenhutlein. [Bon den Samen: Hoi mwerdeitgenennet: J. Otchis barbatus odore hirci, breviore latioreque folio, C.B. Tragor- chis; Dod. gal. maximus, Ger. Tefticulus hirci, .Dod.Lob.ob: I1,Orchis odore hircilongiore an- Zuſtioteque foliö, C.B.Telticulus hircinus vulga- ‚ ris& leporisteftic.Lob. Tefticulus lingua bifora - D tara,Cfhiteinus vulgaris-Eug: Tragorchismas; I Ger. I11.Orchis odore hirci minoi,C.B.Tragor- chis femina,Ger:IV .Orehis hermaphroditica; C. * B.bärtachires,Gem.Lob,Tub:Lug.Orchis Melir- | tias:Ger.ico.V. Orchis fucüreferens f.fubvirente, C:B. Tefticulus vulpiims minor; Ad: Orchis fera- pias ſecunda mitior Död. melittiasi.apis cadave- tulum exprimens,Lob.Lugd. Vl.Orchispalmarä paluſtri ota rubia,C.B.Cynoforchis Dracontias, Gem. Lob. Lugd: Serapias paluftris leptophylla; Get.ico. VILVIN. Orchis trifolia major, C. B. Te- ‚ Riculus facerdotis;Ruell, Orchidis yndecima ſpe⸗ cies, Trag. Tefticulus vulpis; Dod:gal.Lugd.Sary« rium erifolium,Fuch.Tur.Lon.] Das VI. Capitde 8 on Ragwurtz = ; er — va rs Rn 2... Hleich mit Ihren Säeklem allein daß ſie in der einen Kein Rag⸗ Er Roa wurg werden etliche Geſchlecht vor, Art etwas länger vud fpigiger find/ Ihre Blätter ſeyn Erd — » geſtelt (1.) auß welchen das erſte Geſchlecht auch mehr geſtriemet. —— — < ſich mit feinen Blaͤtteren den Lilien verglei⸗ IV. Das groß wolriechende KnabenftatitTrior- tein. chet / hat einen ziem lichen geſtreifften Stengel daran chisodotaragenenner/ hat drey langlechte zwieblech⸗ Sieh 1 feine weiſſe vnd beſprengte Blumen herfuͤr kommen / te Wurtzel / mit wenigen zarten Faſeln behencket / auß echend Kna⸗ Hunden am Stengel nbertompt es drey Saͤcklein an welchen runde vnd ſpigige Blaͤtter wachſen / gleich wie — &inander/ deren ween grob ſeyn / das dritfe aberfaft der Ophri Pliniana wie Lobelius meldet / eineBlu- — E klein / mit etlichen angehenckten Faſeln. men vergleichen ſich dem gelben Knabenkraut / am MALE. Dacſem feyn die wey nachſotzendeGGeſchlecht ¶ Gernchsgann lebüch. — et VXVI.Die \ ai 1058 ns v. vi. yn. Geil Rag⸗ wurt. z yı. raut III. Ragwurtz Weiblein, Triorchis femina - 2 — > —— 7 SE —— — —— — V. VI Die andere drey nachfolgende Geſchlecht / ſeyn dem vorigen mit jren gelben Blumen gang gleich / haben drey runder / weiſſer Würslein oder Saͤcklein / ohn das (VII.)dritte / welches Wurtzel etwas groß vnd langlecht ſeyn. VI. Das Beraknabenkran iſt mit ſeiner Wur⸗ tzel der Creutzblumen faſt gleich / ſeine Blätter ſeyn glatt vnd geſtriemet / im Imio uͤberkommet es an feinen Stengeln ſchoͤne wolriechende Blumen / bißweilen V. Geel Ragwurtz I. vnd IL, Triorchis lutea L & Ik E D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / IV. Groß wolriechend Knabenkraut Txriorchis odorata. 30 In & an RR A| OR ER h FAR EN , 2! R AR Ts j 9 — A ——99 RN ET RAN : Na NN F — — u NDS weiß / bißweilen auch geſprenckelt Die Blärter kom⸗ men im Martio herfuͤr: wird quff den Bergen fundem Von den Namen Sxwerden ſonſt genennet / N& VILOrchis tri folia major, C.B; Tefticulusfacerdoris,Ruella Orchidis undecima fpecies, Trag Teſticulus vul- pis;Dod.gal.Lug.candidus odoratus major, Cord, hiſt. Satyrium trifolium,Fuch, Tur. Lon. Amar, III. Orchis fucum referens,flore fubvirente,C.B, VI Gelb Ragwurtz III. Triorchis lutea III. \ * Das Ander Buch / von Kräutern, 1859 A VI. Ragwürg. F forchis montana, Lob. maxima foliölevi, Gem; Triorchistrifolia; Lugd.Serap.Garyophyll.Get.ico.) Das VII. Gapite. Von Händlensiwurg oder Cteusblumen. 1 Haͤndlenswurtz Maͤnnlein. Palma Chriſti mas I > VI. Bergknabenkraut. ‚Serapiäs montana. Nur 4 , — —0006 NW ac AS ANY, —2 — a N 7 ih Klein Handlenswurt Mannleim DALE Palma Chriftiminoi mas, Ivy Be 12 —⸗ iV.Triofchis;vel Tetrorchisalbaodoratä,majof, + CB.Tetroichisvel Triorchis albafpiralis;vel aus tumnalis, Gem:Lob.Lügd: Teſticulus odorarus majot,Dod.V.Triöichislurea altera & lutea folio glabr0,G.B.Triotchis lutea Gem· Lob. Lügd.VI: Triotchis lureä tadice oblonga,C.B.lutearadice oblong4;C.B. lütea tertia Gemma, Lob: Orchis leodienfis,Ger. VIII. Orchispalmata montahäal- tera,C.B, Serapias monrana folio levi& Cynos - Er Creugblumen oder Haͤndlens wurtz wer⸗ gänsyana, ‚den vielerley finden : Es ſeyn aber jhrer fuͤr⸗ varn neimli ———— groſſen D.Jatobi Theodori Tabernaemontant/ IV. Klein Haͤndlenswurtz MWeibtein, Palına Chrifti minor feemina, 1060 A III. Händlenswurg Weiblein. FE Palma Chrifti fremina. Ei - en groffen ſeyn einander an allen ſtůcken bey nahe gleich den, doch ſeyn erliche Würgelein lang daran / ale wie — fie haben Blaͤtter faſt wie der Knoblauch / außgenom⸗ ein Finger / etliche gar kurtz / wie geſtumpffte Finger / men daß etliche breiter ſeyn: Sie werden aber auch von einander vnderſcheiden / dann etliche ſeyn glatt / etliche befleckt / etliche gantz aͤdericht oder ſtriemecht wie die Wegerichsblaͤtter / auch ein theil breiter / dann die andern Ihre Wurseln ſeyn zertheilet / vnd auff bey⸗ den Seiten erſpalten / anzuſehen wie zwey Menſchen⸗ haͤnde / daher ſie auch Haͤndienswurg genennet wer⸗ V Haͤndlenswurtz Palma Chriſti maculata. oder geſtuͤmpffte Haͤnd. Auß der Wurgel wächftsin runder / glatter Stengel mit geaͤhrten Blumen / deren etliche weiß ſeyn / etliche geſprengt / andere braunweiß / eines guten Geruch·· Das feine Geſchlecht / die Palma Chriſti minof, Kuine gt gewindt viel Finger anfeiner Handyfeine Blätter per, Mm: gleichen ſich eiwmasden Blättern dep Saffrans: Hat VE Haͤndlenswurtz. Palma Chrifti maculara montana. | Das Ander Buch / von Kraͤueern "josi A VIE Waſferhaͤndlenswum F VIIE Wafferhändteteing. - Palma Chrifti paluflris I. Palma Chriftipalußkis II, _ S . | : Z F N a” IN He IX. 8 ndfen wire I N Ad.Get. Satyrium — bahılicum mag Aerhändtenzwurg. IL Gel.col.Dod.Lon.defc. II. Orch spalmara ıninor ; P — * Be: ae Bu a calcaribus oblongis,C.B Serapias minor,Lob.rni. N! nor rubra Gemmas Lugd. minor nirente flore, Ger. I11.Orchispalmara ahgultifolia minoi,C.B, femina, Trag. ico. Satyrium feemina, Brunf,alte. tum, Trag. deic. Palma Chrifti major,Matth.ico, tertia,Cord.hift.Saryriüm bafılicum majus, Lugd. N ico.mas,Fuch;Dod.gal.Lon. ico. Saryriumregale, ty Tur.IV.Orchispalmara anguftifolia alpina nigro flors;C.B.Saryrium bafilicum alpinum, Gef.horr. bafılicü,minus,Dod.Palma Ehrifti minor, lat Lugd. Franc. Caſt. deſc· Orchis minor ai ie 1 Ad.OrchisSerapias odoratifs. #.min.alp.Cam.V, Orchis palmara prarenfis maculara, C.B. femina altera,Trag.Satyrium bafılicum,femina,Gef‘cols Lon.Dod.Palma Chrifti,Ama.Cord.hill.Cl. fe. ‚mina,Ad. Ger: maculara, Franc. Eyft.Serapiasfoe., mina pratenlis; Lob: Lugd. Orchis ferapias,Cam, VI: Orchis palmara monrana macularyC.B.Cy- ncforchismontana folio maculofo, Gem. Serapi- as candido A.mont, Lob. Lugd. Ger. Palma Chri- ftimajor, Caſt. VII. Orchis palmara paluftris maculata G. B. Cynoforchis paluftris altera lo- phodes;velnephelodes,;Gem.Lob.Lugd.ViHl. Ir a6 She > ; chis palmara paluſtris terria;C.B.C: nolorchis p; luftris levi folio,Lob. Cynotorchis leptophyliaz K Gem. Lugd. Serapias paluftris levifolia, Ger.IX, - ..Orchis palmara palufktis Jatifolia, C©.B: Serapias paluftris latifolia, Lob. Ger. Saryrium bafılicum tcliofum,vel3.Dod. Cynoforchis paluftris platy⸗ % Phylia,Gem-Lugd.] Darvon weiter zu fehen iſt bey einen glatten ſubtlelen Stengel’ daraneinpiiepirig, Lobelio, welcher nicht allein Diefe Namen / ſonderen 1 Blumen waͤch ſt / eines liehnche n Geruchs Auch ſehr viel andere Geſchlecht meht obſerviert vnd Don den Samen, .d en hat / wie auch C. Cluſius in feinen obfera eugwurg oder Händlenswurg wird Lateinif VarPännon . Zu 2 eo Palına Anne Sean ang EEngliſch / Satprionreyal/ vnd Handed Sa⸗ i lewol fich di ’ yrion / Niderlaͤndiſe dekens · Blum oder baſilicon, wiewol ſich diefer Rame nicht — a Han too anyfiereimen wil: Irem Cynoforchis.[I.Orchis E en Balmara ratenfis latifolia longis calcaribus,C.B, elma Chu ifti major, Matr. alexa, Cord: hift.mmas; u om A Vondenm Gebrauch vnd Krafft der 2 Bergen een, Don Sommerwurtʒ. £ Sommerwurtz. Oxobanche I. — — & N E * € ; N ” Soriemsart. Er Sommerwurg ſeynd zwey Geſchlecht .. D 1067 Creußblumen. Arthiolus ſchreibt / das Pulver vonder Wur⸗ M.« mir Wein eingenommen / vertreibe das " iereägliche Fieber man ſoll es aber gebrauchen turn por deß Fiebers Antunfft. Es foll auch diß Pulver gut ſeyn den vnſinnigen Menſchen vñ denen ſo mit dem Vergicht beladen ſeyn. Die Wurzel geſtoſſen vnd uͤbergelegt / ſoll gut ſeyn wider die podagriſche Schmertzen vnd Wehethumb. Das VII. Capitel. ‚senfaßten und zarten Stengel habe, ohne Dlätter/ wachfe offt anderthalb Schuch hoch / habe bieich gelbe Blumen / die Wurtzel ſeye eines Fingers dick / [end fo der Stengel verwelcket / wird die Wurtzel hol.] Es waͤchſt diß Kraut vnder den Erven vnd ande⸗ ren Huͤlſenfruͤchten / lvnd erſtickt dieſelben / daher es dann den Ramen Ervenwuͤrger bekommen hat / auch = Die zehende Hection. Das 1. Capitel. a einander faſt ähnfich.- Matthiolus ſchreibet A = SS. erften Gefchlechrdaßeseinraubene, NÜDod-gal.Ger.] D. Jacobi Theodor Tabernaemontani⸗ E vnder dem Hanff / darumb wirds in Thuͤringen / Hanff man genennt: vnd an andern Kraͤuter mehr / als anf der Ferberblumen / Habichkraut / Klee / Wicken / wilde roͤte / dann er ohne andere behilff niemalen wachſet.]) Vonden Namen. GSnmerwurn vnd Ervenwuͤrger / [oder Ohn⸗ blat / ) heiſt Griechiſch vnd Lateiniſch bey dem T heophrafto Ayuidupor.Gauda leonis,Mala herba, vnd Herbatauri,oderHerba vaccæ, dieweil die Kuh / ſo diß Kraut geſſen haben / alſo bald der Ochſen bege⸗ ten.[Orobanche majorga ophyllum olens,C.B« Orobanche,Matth.Ama. (herbataurivel vaccæ) Ang. Cord. in Diofe.Lac. Gef. cat. ( Leontobora« Sommerwurtz Orobanche HI, nos)Lon.Lob. Caft- —— — Limodoron, five Orobanche Er apum Geni« Von der Natur Krafft vnd Eigenfchafft. SOmmrwiug iſt kalt vnd trucken im dritten Grad⸗ Es hat diß Kraut keinen Gebrauch in der Artz⸗ ney: Etliche Leut eſſen ſie rohe / wie pi Spargenitie nen Salat mie Baumoͤl / Salt und Eſſig abbereitet. [So mans mit den andern Huͤlſen Frůchten ſeu⸗ det / kochen fie defto cher, aa € Von Welſch Beerenklauw IN farbe Wursel/gang fehlipfferich/mit klei⸗ Jeſes Kraut hat ein lange zaͤhe rot⸗ B hat er fleine Blaͤttlein / wiſchen welchen Heine ſtache⸗ lechte Hilfen ſeynd / darauß weiſſe Blumen herfuͤr ſchlieffen / nach welchen man einen gelblechten la⸗ Saamen findetzwicein Weiſche Erbe. Cs wächtet in. Gärtenjan fteintgen vnd feuchten Orten.l Bey Mom pelier waͤchſet eg von ihm ſelber / da es dann die Apo⸗ hecker zu den Cliſtieren holen.J Bluͤhet im, Von vnd Julio; Das Ander Buch /von Kräutern, 1063 i A Welſch Beerenflaum. F ; Acanthusfativus, Das 11 Sap. * Von Wegdiſteln. 1. Weiß We r Sy 37 gdiſtel. 117 Acanthium vulgare I. flore albö. KK Sy . = 4 DR * ES —RB ri — EN B ce . > —— von den Nam sth) Beerenklaw wird Griechifch und Latei⸗ Mniſch genennt Acanthus. IItem Pederos vnd — Melanphyllos Galeno:[ Acanthus ſativus velmol- — bs Vergilij,C.B.Acanthus, Matth.Cord.in Dioſc. 11. Wegdiſtel mit purpurfarben Blumen. c Lon.Caſt.Ceeſ.levis. Eyit. verus, Trag.Fuch. Acanıhium vulgare flore purpureo. F % Cam. fativus,Dod.ur: Gef. hort. Ad. Lob.Lugd. ‚Ger.Branca urfina Jtalorum,Guil.epift. Niderläns diſch / Beeren claeuw: Engliſch Beares_brecch.] Welſch Cambo. Spaniſch Tervag: guante. Boͤhmiſch Akant Franoͤſiſch Brancheurfime.) & Von der Naiur/ Krafft Wirckung vnd Eis ER genfhaft. Atthiolus vnd Fuchlius fehreiben / die Blaͤt⸗ D VIter der Beerenklaw haben ein Natur zu zer⸗ euen vnd zu verzehren: Aber die Wurxteel ſey einer 3, fubrielen Subſtantz / iſt derowegen warmer ond truck⸗ ner Natur · a ee, 7 = WARE — gantze Gewaͤchs hat einen zaͤhen Safft / da-· xauß etliche ein Gummi zurichten / welches dem Tra- =, gacancho nicht ungleich ıft.] — 2 nnerlicher Gebrauch. —— (ES wird Krancın Teutſchland nicht gebraucht / S dieweil man es nicht haben kan. IIn mangel deſ⸗ n vermeinen etlich es ſolle Die Wieſendiſtel fo Wie- ffentoͤhl genannt / gebraucht werden.. Sanmeist, Diolcorides vnd Plinius ſchreiben gar fur dar ⸗ von / daß die Wurselgefoshe vnd getruncken / treibe * den Harn / vnd ſtopffe den Seib:fey gutden Schwind⸗ E ſuͤchugen vnd denen fo gebrochen ſeyn / in der Speiß Ri genüger/Lond fürnemtich mie Berften.] A bodagtiſhe. Sie vermelden auch dap die Wurtzel den Poda⸗ griſchen gut ſey / zerſtoſſen vnd uͤbergeſtrichen. & we Euſſerlicher Gebrauch. RER II — Blaͤtter mit Gerſtenmeel in Waſſer getocht / —— — Kr" darnach das Waſſer abgegoſſen / vnd Schwein» · ſccchmalstz zu dem Kraut vnd Meel gethan / vnd uͤber ⸗ frau. gelegt / zettiget ond erweichet die Geſchwulſt grade Die Wur e er ſtoſſen / oder gefortenzund Pflaſters⸗ Ban weißüübergeleger/ heylet die verruckte Glieder vnd den Tal | Paar. Brand:manmags anhimPedagramüberfhlagen] ſen / an farben weißgraw / alß weren ſie Sr RE Er si 3 — 1064 D Jacobi Theodori Tabernaemontani/ A III. Frembd Wegdiſtel. F IV. Weiß MWegoiftel, Acanchium peregrinum Onopordum. I. Bi, SE Weiß Wegdiſtel. allein daß fi ſchmaͤler ond weiſſer ſeyn / gleich als warn a Be ————— ſie mit Spinnweben uͤberzogen were.. m ER; | FEN ——— IE Dieſem iſt das ander Geſchlecht in allen Stuͤ Hurparfarkt Me DE cken gleich / alein daß es purpurfarbe Blumen trägt, Wesdiſten. IIR Das dritte Sefehleiht hat ein Wurtzel / welche ſich auff beyden Seiten außbreitet / herkompt einen Weneſta jiemfichen hohen Stengel / daran feine ſchuͤppechte runde dnd langlechte Knoͤpfflein erfeheinen/ in der Hoͤhe mir weichen / wollechten brannen Blumen be i ſerrt / den Kornblumenfnöpfflein faſt gleich Die Blüte ter ſeyn lang vnd fpinfgrserterfft vnd ſtachlecht iYVDie ʒwey leöte Geſchlecht weiß Wegdiſtel ge · —* nennet / ſeynd dem erſten ganz gleich, beydes mir jhren —J. * a | poeiffen dicken ond weichen Blumen / mit jhten breiten \ er und groffen ſcheußlichen vnd dornechren Blaͤtteren / 4 vnd auch mir jprer Wurzel; Sie wachſen gmbh" jüdie ee 2 en Sie werden vonerlichen in den Gärten gepflange/ — wachſen auch neben den Zaͤunen vnd an den Wegen BR Bluͤhen im Junio vnd Julio. er, eG — Yondnftamin - ie | Oz Egoifel heft Gricchifeh -xar5e Au » ’Spinaalba,Acanchium.[1.8 il. Spina alba co» a Mencofa latifolia fylveflris, C. B· Spina alba | "rag.Spina alba fyl.Fuch.Lon.Acanchium;Mate; | e Dod.ut: Ad. Lob.Caft.Cam.Lugd. Onopordon | DET FEUN RB Athenzi,Ang. Gel. hort, Silybum fiveleueacan- | EA Rn au 8 — x thaLonicernLugd.ico. Carduus ſyl. Caialp. IL i 2 | > \ PARIS Solftirialis lurea,peregrina,Ger.IV.& V-Spinaro= MI >> N —90 Ad; X ‘© menrola altera ipindhor; C. B. Onopordon;Dod. + —— u ae RR Cam. Acanrhium Ulyricum; Ad. Lob. Onopyxus | Re. N ee SER .. 3 Dalechamp. Lugd. Carduus viarum & Carduus fer Wollenüberzogen : Oben am Stengelerſcheinen er IE are albo, Eyſt . dornechte Koͤpfflein einem Meerygel gleich / doch et⸗ ArabıfchrBedeguani. Srangofifsbrefßineblanche. Welſch was kleimer / auß welchen haͤrige weiſſe Blumen herfur gpipasianca Bohmufao rubhiy rtderlandiſch / Wit⸗- Ir Me | SpinabiancaBohrmifw Trubijly. Niderlan ſe ſchlieffen / nach welchen man ſchwartzgrauwen Saa eapı Borenxbillle}- 4... EN Saar Weghdiſtel. Engiiſch CorrenXhiflel u. men in weiſſem Haar verborgen finder etwas kleiner , Die wey teste Geſchlecht werden noporda , pndrunderdann deß wilden Saffrans / eines bitteren Zene unent Weſch ScurZo.d°afıno PR vnd higigen Geſchmacks. Seine Blätter ſeyn groß / a Thule Br lang / breit vñ ſtachlecht / wie an der weiſſen Eberwurt / = REN e: i Et EEE Ve E ih a AL null EEE. Sa, nn 4, * * —— ‚DasAnderBuchroonRräuten. 1065 A Don der Natur /Krafft vnd Eigenfehafft E , I Acarna Walerändi altera. — der Wegpiftel. | u Te \ & DI: Wurel iſt einer trucknen Ratur / vnd zeucht 5 had > sin wenig zufamımen : Aber der Saame iſt einer ſubtielen vnd warmen Subftans. Innerlicher Gebrauch der Wegdiſteln. ® lofcorides vnd Galenus ſchreiben / die Wur⸗ — sel ſey den jenigen gut / ſo da Blut außſpeyen. feyen. Deßgleichen den Magenfüchtigen / vnd denen / ſo Bauchfertig ſeyn man kan die Wurtel duͤrr machen vnd das Pulver in Wegrichwaſſer oder ſauwrem ro⸗ tem Wein einnemmen : [Die Wurgel vnd Blaͤtter geforten / und darvon \ Krampf. getruncken / dienet wider den Krampff / in welchen der zu Halß zuſammen / vnd das Haupt hinder ſich geſpannet ö DE a 77 Es meldet auch Diofeörides; daß der Saame den jungen Kindern gut ſey / ſo den Krampff haben. — CEuſſerlicher Gebrauch. gäpnivche. NE groß Zahnwehthumb hat / der ſiede die Wur⸗ WRNyel / vnd ſpiele den Mund mit derſelbigen Bruͤhe / fo vergeht der Schmertzen / wie Galenus bezeuget. tige Diefrifche Wurtzel derſtoſſen vnd uͤbergelegt / heyli wir Die phlegmatiſche Gefehwär: er ee, Bl Cartin # dem Gafrähfiahnen gleich aufgenominen daß er Acarna Theophrafti: air kleiner iſt das gantze Gewaͤchs iſt grauw don Wollen: 1. Das ander Geſchlecht habe einen Stengel faſt Elen hoch / an welchem dicke Blumen herfür kommen / wie an dem Carduo benedicto; in welchen der Sau men iſt dem vorigen gleich 3 Seine Blaͤtter ſtehen an dem Stengel mit zraͤuwlichen vnd abſchenwlichen Doͤrnern beſehet. — Sie ſeyn in Teutſchland Jan frembd / vnd vnbe⸗ kant / werden von Theophraſto Acarnæ genennet / [1. Acatna major caule nonfoliold; C.B.Acarn: Theophrafti, Ang.Lob. Lugd.Ger: ILAcatna hu⸗ milis caule foliofo,C-B.PitnomasCrer& Salohens fis Galloprovinciz,Ad;Lob.Lug-AcärnaValeran , dialkera,Lob:Lugd.Ger.JEngtfhlgish Thiſtle.] Das TV. Gap, Von Spillendiſtel. * IS: Die rechte Spinkoiftel 09 Artadtylisfehr Eoiniifer. En davon difpntireMarthioluseitiauffiger in > junen ee 91.d4 er etlicher Auchorum; als Theophrafti; Her- molaj;Plinii, Rueili; vnd anderer Memung vnd o⸗ pin loher helet vnd dar ſtellet / vnd vermelden deſ etliche diß Kraut fuͤr den rechten Arradtylidem halteny wel⸗ cher Meinung er auch approbire wann nur die ſten⸗ gel etwas mehr gerad auffwiichlen / nd die Blaͤtter einen rothen Safft wie Blut von ſich geben / darvon wenlauffiger bey Marchivlo an bemeltetn Ort zu le⸗ >>) fen. Die Wurgetuft gar faſclecht / anß welcher ein run⸗ — — 20000 der geſtreimter Stengel waͤchſt / mir Nebenaſilein be⸗ wid Carin⸗ ( Seſe beyde Kraͤuter werden von Lobelio in ſetzet / daran ſeine ſtachlechte dicke vnd langlechte khoͤpf⸗ BP) einen oblervariomibusbefchrichen / daß ſie Wie ae zarter Wolleny darinn ein ſchwattz-⸗ dar dornecht vnd flachlecheienen: (1) Das Techter Saame iſt / welcher gat langfam zeitig wird. 20 enfle Biefchtecht habe grůne lange / pitge vnd geboge Gene Blatter fepnbreie vnd ſehr tie f gerterfft / eines ne Blätter auff der einen Seren etwas grauw von fiarcken Getuchs Lore Blaͤueim / welche oben ain ſten · weicher Wollen/ mit abſcheumlichen gelben Stachein gel ymb den Blum nenopftfteheizwann ſte nech jung Befeget der Stengel wachſe anderthalb Elen hoch an. ſehn /geben einen roten Saft wie Blut. Deſes wie TE pelchein gufdgelbe blumen geſehen werden / mie ſchup ⸗auch die Alten ſeugen / wird nit allen mie geiben / ſon⸗ = peohren Siacheln rund vmbher beſetzet / der Same iſt ¶ dern auch N x — J— — r Atractylis Matrhioli, N 7 VG — — EN, I Ri > tt auch ein frembdes Gewaͤchs in Teutſchland / H wächftin GalliaNarbonenfivon jhm ſelbſt / lfuͤr nem⸗ lich aber in Candia vnd vmbligenden Inſulen / da man es noch Atractylida nennet. ⸗—— Von den Nomen, — . vnd #rinag ꝰα ltem #r@. Cateiniſch A- traftylis,Cnicus,fylveftris,Fufus agreftis,Golus ru: ſtica vnd von erlichen Carchamus fylveftris. [Atra- &ylis lurea,C.B.Atradtylis,Mart.Dod.ur: Lac.Ad, Lob. Caft.Cam. Ger. vulgaris, Ang. quörundam; Lugd.Theophrafti & Diol-fanguineo fucco,Col.] ¶Niderlaͤndiſch wild Baſtaert Saffraen / Engliſch wilde Baſtard Saffron. Welſch Atratile Carduo ſal- D vatico.] Vonder Natur / Krafft vnd Eigenſchafft der Spillendiſtel. en auß Galeno;daß dig Kraut Wrruͤckne vnd firfam sersheile, Innerlicher Gebrauchs ze. DE Saame mir Pfeffer und Wein getrunrken / E hilffe denen fo von Scorpionen geftochen feynd, Darzu auch die Blätter ond Blumen können ges braucht werden. wi [Die Weiber pflegten diefe Stengel vor Zeiten für Rocken oder Spindel zu gebrauchen welches noch sur . el⸗ Seien den Orischen foigebräudih fon wir. B onius fehreibet,] | Das V. Cap. Von Cardobenedict. Tardobene ⸗ Jeſer Cardobenedict iſt ein edel berůhmt dict. Kraut / jederman wol bekant / überfomprein zimliche lange vnd zarte Wurtzel / mit kleinen Faͤßlein behencket / ganz fafftig: Die Stengel ſeynd zart und weich / kriechen auff der Erden / dem Haſen⸗ koͤhl gleich Seine Blaͤtter ſeyn lang dem Lattich et was aͤhnlich doch ſchmaͤler / rings pinbher zerkerfft und zerſchnitten wie die Blätter deß Senfftrauts/ zart / Sprg SpüeoitupekUnkärß ze D, Jacohi Theodori Tabernaemontani / x*Cardobenedict. Carduus henedicus DL Z find ondfäißtian Farben ſchwartzgruͤn Seine Sten⸗ gel ſtoſſen runde wollechte Knoͤpfflein herfür / mit ei⸗ ner bleichgelben Bluͤht / auch mit ſpizigen Blaͤttlein vnd ſtachlechten Doͤrnern befeger: In den Knöpfe kein finder man langen vnd bleichgelben Saamen / ſo in weiſſer Wollen ligt. Er wird in Gärten gezielet / bluͤ⸗ het im Hewmonat oder Brachmonat. : [Es fchreibet Bellonius; daß in der Inſel Lemno dieſes in lachen Felderen von fich ſelber wachſe / vnd werde von jhnen Gardera cantha genannt.] Von den Namen: ¶ Ardobeneditt / oder geſegneter Diſtel / heit atemiſch carduus benedictus.ſoder an&uss Cnicus ſyl. hirſutior five Carduus benedi&us; C. B. Carduus benedictus, Brunfdeſ. Trag.(cui & Acanthus Ger» manicus) Matt. Lac.Geſ.hort. Ad.Lob Lugd Caſt. Cam.Gei Eyſt.Attactylis hirſutior, uch· Pod. gal. Acanchium;Cord. in Diofc, Lon⸗ Cnicusfyl. alter Theophr.Cord.in Diofe,Fracaft. C&f.Lugd.Cam, Cnicus fupinus;Cord. hift. Carduus fan&us,Atra= ctylis Diofe. Cal] Welſch Cardumsille. Spaniſch Cardo fandte. Sransöfifch Chardonbenoif oubemſt. I Eng- liſch bieſſed Thiftte.] * ee Von der Natur /Krafft und Eigenfchafft der Cardobenedicten ger bittere Geſchmack dieſes Krauts zeiget genug. ſam an / daß es warmer vnd truckner Natur ſeye / Lond har dieſe Diſtel das Lob über alle Diſtelkraͤuter / vnd zu vielen Preſten jnnwendig und aufwendig ge⸗ brauchet / daher dann vmb ſeiner groſſen vnd heylſa⸗ men Krafft gefegneter Diſtel genannt wird. Es ſoll a⸗ Ber in der Schatten gedoͤrret / vnd mit zune mmendem Liecht geſaͤhet werden. Innerlicher Gebrauch, Iofcorides ſchreibet / wann man das Kraut / die es Wolle vnd den Saamen mit Wein vnd Pfef⸗ fer rincke / ſeyen fie gut Wider die Scorpionenſti y wider die Peſtilentz vnd alle anders sifftige ſchwach ⸗ eiten. mr Es melde Fernelins,dah diß Kraut fosıderlichgut Bun Bi Kinder sh J o«aa. Mi fey fürden Krebs vnd andere faule Schä- . den/ als eben die Cardobenedict / und erschtetwfe daß Das Ander Buch / von Kräutern. A [’Beyden Tenefchen wirds fehr gebrauchet zu B Bu, dövierrägige fiebet/ond der Kinder Begicht gebraucht, Eufferlicher Gebrauch. Archiolus ſchreibt / daß kaum ein Föftticher Arte ein Weibsperfon geweſen / deren die Brufl von dem Krebs biß auff das Bein fen außgefreffen s ondtwidee DB geheylet wordenyalfo dab man das Kraut geſotten habe / vnd den Schaden damit auß gewaſchen / und fol, bieten vnd Yſopwaſſer / mit Violenſyrup/ es ſtaͤrcker haben will / mit Honigeſſig 1067 E ſer in die Augen gethan / vertreibet die Roͤte vnd a Bu Prem; warung für der Peſtilentz / auch die Prefthafftensuer- en darinnen. Augen. retten in Speiß und Tranck gebraucht. Es iſt auch diefer Safft gut die verſtandene Zeiten Dertandene — —* ein gem darvon Ko fol. der Weiber fort zu treiben. * gende weiß: Nimb der Cardobenedicten auffgedoͤrere Es wird auch gar nuglich / glet wie das Pulver / Peſtuentz. Blaͤtter / vnd zerſtoſſen ein Quintlein / Perlein wolauff _widerdie ei end wii SM. mehr gebrauchet, einem Marbelſtein mit Roſenwaſſer abgeribenyj.ferus Diefer Saft mir weiſſem Andornwaſſer einge, rind en gleicher maß abgeriben/r.Gerflen. _nomenyräumet die Bruſt von allerley groben ſchleim. Bruft. 1; förnlein ſchwer: Etliche thun Einhorn darzu / dieſes Iſt anıch dienſtlich wider die Schwachheiten der ge, &eberumd gibt man mitdemSprupvon Eitronenfafftbereirvor Ber vnd deß Magens / vertreiberdie Wirm pndröder —— 24.Stunden ein / iſt nicht allein wider die Peſt / ſonde ·¶ ſie / deßgleichen auch das Srimmen der Därm, Bürm. Oft ren auch allem Gifft nuglich.] Von dem Cardobenedieten Sprup, Yramm Eigen ¶ Deß Pulvers[von Kraut oder Saamen]i. Quint⸗ Uß dem Safft vnd Zucker kan ein nutzlicher Sy⸗ mi kein fehwer eingenommen/macht fhwizen/ vnd treiber ——— Nimb deß außgepreßten a “das Gifft vom Herzen: Reiniger auch das Gebluͤt / Saffts der gelaͤutert feye/ein Pfund oder anderhalbs / Warnvnd toͤdtet die Wuͤrm. G vnd alſo viel Zuckers / laß es gemaͤchlich ſieden zu be⸗ — Auff ſolche weiß gebrauchet / bewahret es den Men⸗quemer Dicke ine⸗ Syrups. ſchen vor der Peſtilentz / vnd laßt das Gifft nicht uͤber⸗ Dieſer Syrup iſt ein gewiſſe Artzney fuͤr faule Fie⸗ Faul⸗ Fie⸗ hand nemmen. ber der Jungen vnd Alten: Iſt auch nutz in forglichen de Batiafende Der gemeine Mann braucht diß Pulver wider die raͤufften / Sterbend vnd Pefilenz deß Morgens nuͤch⸗ — vr. nachlaffende Fieber / alſo daß ſie vor deß Fiebers an tern je aber den andern Tag ein Loͤffel voll mir feinem Waſſeiſucht. kunfft das Pulver mit einem warmer Trunck Wein gediſtillierten Waſſer vermiſchet vnd gerrundfen: — einnemmen / vnd darauff ſchwitzen: Andere fieden dag wird auch zu anfangenden Gelbe⸗vnd Waſſerſucht / Safe. Krane in Wein vnd trincken darvon/ iſt aber gar ein auch alle gifftige Materi auß dem Leib zu treiben / nutz⸗ I biuterer Tranck/Lwenn die Birrerfeirzu wider were/der lich gebraucht. ] ar eudteim mag Pilulen darauf formieren vnd einnemmen fol p Ertractvon Gardobenedicten. nd ches Pulver vnderweilen genuͤtz / bewahrt vor viel Zus Je man cin Ertract vonden Cardobenedicten⸗ Dimaise, faͤllen / als Hauptwehe / Schwindel / vmblauffen vor frant bereiten folsishret Andernacusin feinem hin, Pen Augen/vor der Gelbſucht / Waflerfucht:treibetdie tradtarudeextradis kn uͤberfluͤſſge Feuchte auß dem Magen und Mutter: * nd iffdiefegextradt,twie Crato fehreiber/ein fiir. Busen, € fillerdas Darmgicht: Erlaͤuteret das Geſicht / vnd H — — wider die Peſtilentz vnd al⸗ ſchaͤrrffet das Gehör · ranmpt die Bruſt lerley Gifft / werd anch für ein beruimhtes preſerraie Fa Diß Pulver auffein Quntlein ſchwer / wird wider vum contra peſtem gehalten, D. Camerarius ruͤhmet diefeg extract wider die Frangofen, Das Krant mir dem Holz geſotten wird nuslich Sransofen. Mir Wein eingenommen oder mir Erd. Fasten Fir den Frantzoſen genoffen.] rauchwaſſer / treibet den Schweiß vnd das Gifft anf, Brhopfng Es wird auch dig Kraue von etlichen fiir ein fon» Von dem gediftillierten Tarbobenedietene kalter, — Derlich gut Leberkraut gehaffen/die Verſtopffung dern maffer vnd feinem fnnerlichen Sehr auch, felbigen hinweg zunemmen. 2 Bacbrännte Waller f Dftndeim Wer cin Geſchwaͤr jnnwendig im Leib hett / der ſoll 9% er Net kan auch zu allen oberseht, —* ten innerlichen Gebreſten gebraucht werden / gleich Cardobenedictenkraut in Wein oder Waſſer fieden wie da⸗ ulver/dannes treibtondfihrdesen ‚Oifeaup | vnd Davon frincken/fo wird jhm geholffen. — pres Dem Cnftnftgicine Bas benennen Örfpaupe, Die neuwen Simpliciftensals Marchiolus;Boki= wehe vnd den Schindel beß Haupre flärefer di. Ge, nehe vs vnd andere růhmen diß Kran hoch wider das groſ⸗ daͤchtmuß vnd den abnemenden Menfehen. Sowindel. DR Hauptwehe / ſo uͤber den Augen wuͤtet / lvnd von et⸗ Eowird auch nuglich gebraucher wider das Sri, lichen der Nagel genannt wird / wie auch wider den tenftechen/ fovon Kälte oder Winden herfompr/ X Schwindel / In der Speiß oder in Tran? gentiper. bends und Morgens zween oder drey Loͤffel voll einge nommen. Wer vmb dte Bruſt voll iſt/ der trincke Cardobene⸗ Vou vmb die oder ſo man Vraſ. vermiſcht. [Bielmals getruncken / reiniger die Nieren vnd Teeren vnd laſen vom Grieß vnd Stein / bringt den Wauberen Zen reis Ihre gebuͤrliche Reinigung. ] ® * Euſſerlicher Gebrauch deß Cardobenedic⸗ "Fr gends dag Pulver darinnen geſtraͤnwet. tenwaſſers. sr . Vinden Die Won von Cardobenedicr in Wunden gelegt / Tamerariusfage/ daß das Waſſer von Car, Gehoͤr ſtar⸗ fer fie widerumb zu / vnd iſt offt bewehret funden. dobenedietenkraut / zum andern malıngläfern — Die Blaͤtter zerſtoſſen und auffgelegt / heylet die Pe⸗ menten mit ſleiß diſtilliert / ein ſonderliche Artz⸗ tu, ſtilennblattern / vnd loͤſchen den Brand deß Feuwers / 8 nen ſeye / den jenigen ſo übel hören wann man etliche De lalle Stich und Biß der Seorpionen oder Schlan, Tropffen warm in die Ohren thut. an gen Mi Schweinenfchmeer zerſtoſſen und Waͤtzen⸗ Lrinen Tuͤchlein in Waſſer geuetzet / vnd über die — wen meel / vnd alſo mitrorem Wein zu einem Pflaſter 9 - Stir gelegt benimpt das groſſe Hauptwehe. botten / heylet alle faule Schaͤden / wie riefffieauch fg, Das Waſſer in die Augen gerhanybenumptdfe Ro⸗ pe gen. Dämpff vnd Schwetfbäder mögen auf diem te vnd das Jucken derſelbigen. Gran bereitet werden / den Stein vnd Weiberzeit in [Auch die Flecken / vnd ruͤckner die flieffenden Au. — reiben. Die Blätter mir ſuͤſſem Wein vermiſchet vnd genwindkel/ derhalben auch — die bloͤden duncke⸗ Augen. ie. ff die Geſchwuͤlſt der Gemaͤcht gelegt / iſt dienſtlich.) Ten Augen.Loͤſcht auch ven zrand vom Fewer / Waſ⸗ Von dem Safft deß Cardobenedietenkrauio — Ei ge er { Woe man den Safft auf dieſem Kraut bringen Ah aebrancher iſt gut zu alten faulen Schädeny F De * muhtſafft angezeiget. auch am Geſicht vnd Brůften der Weibsen 7 darmit e ſewaſſer oder Eyſenkrautwaſ⸗ gewaͤſchen / reiniget fig wol vnd fuͤrdert ſie zu der Hey⸗ us uij Jung 1068 A lung / ſonderlich fo man auch deß pulvers dareinfäher: F wie dann auch alle Verſehrung der Geburtsglieder.! Von Cardobenedictenwein. — WI man einen Cardobenedictenwein zubereiten She" folrkan man fehen bey dem Wermuhtwein. Vnd Scarwinder. ift diefer Wein nuglich und faſt dienftlich wider alle Gebreſten / darvon bey dem innerlichen Gebrauch deß — gebraͤnten Waſſers iſt Meldung geſchehen / als nem⸗ — lich wider die Peſtilentz / Gifft / Hauptwehe / Schwin⸗ F del / Vureinigkeit deß Gebluͤts / vnd andere derglei⸗ genfeber, chen mehr: Fuͤrdert den Schweiß / die Weiberzeiten / vnd den Harn: Nimpt hinweg das Seitenſtechen / ſo von Winden verurſachet wird / vnd vertreibet die —— Magenficber. 2,008 VL: DUDEN, Bon weiſſer Eberwurtz r | Weiſſe Ebertourg. * / 4Chamzleon albus five Carlina. c S ar R D Bas Ei Evom ſchwathen oder groſſen Eberwuttz — iftgehandelen — nen vnd weiſſen Eberwurtz / als die bey den * Teutſchen in gen nem Brauch / geredt werben. Die⸗ fe har cin lange / ſchwartze/ ů zeiten rotfarbe runde wur⸗ tzel / fo gemeintalich im Herken auffgeriſſen oder zer⸗ ſpalten / innmwendig aber weiß vnd eines ſtarcken Ges ruchs. Die Blaͤtter ſeyn weiß wie deß Strobildorn/as ber rauher / ſtachlicher / vnd ſpihiger / haben feinen ſten⸗ — D, Jacobi Theodori Tabernaemontani / * Weiſſe Eberwurtz mit Stengeln. * Carlina caulefcens; ſtehen / wie dann hlebey geſetzte Figur klaͤrlich Anzeige! Vnd bluͤhet im Haͤuw · vnd Augftmonat. Diefes . waͤchſt auff rauhen hohen bergen im Schweiterland vnd Schwargwald: Vnd ſoll die Wurtzel im Frühe ling / ehe dann die Blaͤtter herfür ſtoſſen / gegraben vnd im Schatten gedoͤrret werden. Von den Namen — WE Cbertonrn Heift Giechſch apa lan un Arabiſch Chzmeleon leme : Saseinijch Camzelon albus,Carlina. [I. Carlina acaulos magno flore; C.B.Chamezleon albus,Matt.Cord. in Dıofe, Lac; Calt.Lugd, Ixine Theophrafti, Ang. Spinaarabi« ° ca,Dod. gal. Cardoparium caule nullo; Gel.horr. Carlina herbariorum;Ad,Lob.ob.humilis(velals. tera)Dod,Col.vulg.Cak.fefili Hore;Cam. 11.Cara . Jina cauleicens magno f.C.B.caulefeehs, Cam.ep. & hort, vulgaris caulem emicrens,Col, Chamerle- on niger vulgaris; Trag. Eyſt. niger alter, Mau ‚Lugd.niger; Lac: albus, Fuch. Leucacantha, Dod: gal.Chamzleon albus cauledonarus,Lob.] Hs ndeletvorden 7 foll auch von der eis "derländifch Eperwörtel:Englifch Myiterhpftel. Sram N ; oſiſch Carline. Welſch Carlına, vnd Chameleone biantös Spaniſch Cardo pinto.B Shmufeh Pupanea byla. Es nennen auch die Apothecker dieſe Wurtzel Carlinam⸗ vom Kaͤyſer Carolo dem Groſſen / dann man ſaget: daß zur Zeit ſeiner Regierung / als er viel Chriſtenliche Kriege fuͤhret / ſey ein grauſame Pefileng in ſein Heer kommen / darvon viel tauſent Menſchen hinfielen / das E gel/ ſondern ligen anff dem Grund. Bald ob der Wur⸗ K babe den frommen Kaͤhſet bekum mert / alſo daß et Gott tzel / mitten zwiſchen ven Blaͤttern bekompt es ein breis te Blumen / ſo ſcharpff / dor necht / vñ an cılichen bleich⸗ farb / an andern purpurrot / welche darnac) zu grawen Haaren wird / vnd verfleugt/ darzwiſchen iſt der Saa⸗ men / ſo ſich deß wilden Gartenſaffrans Saamen glet⸗ Dieſer Blumen Kopff ſtehet allwegen offen ſo der Himmel klar vnd heiter / wo aber truͤbe zeit vnd Regenwetter vorhanden / thut er ſich st. Vnd gleich wie er von wegen der Farb der Blumen etwas vnder⸗ ſcheid zeiget / alſo geſchicht es auch mir dem Stengel, dann zu Zeiten hat er gar keine Stengel / zu Zeiten ſtoͤſſet er jahrlich newe Stengel / darauff die Blumen fleiſſig bat / vnd ihmeim Schlaff ein Eugel erſchein / der habe auß einem Armbroſt ein Pfeil geſchoſſen / mit vermahnung / er ſolte auffmer cken / auf welches Krank der Pfeil fallen wurde / mit demſelben ſolte er einem Kriegsvolck von der Peſtilentz abhelffeny vnd ſolches ſey geſchhen.. — urterlicher Gebrauch. 7: II Wurs iſt warm und trucken im anderen "Grad, : DIBel gedörzer gepůlvert / vnd eines 2% — mn Sen garnaan map A allem Gifft fuͤrnemblich der Peſtilentz Vnd Dioſco- F ei. ridesfihreibt / Man brauche dieſe Wurhel an ſtatt — des Theriacks in Wein wider die Biß vnd Stich der Zrürbi, boͤſen gifftigen Thieren, x greiter Gleicher weiß ein Quintlein ſchwer genommen / Baucwurm treibet auß die breiten Bauchwürme: Öffnerdie Ver, Ent ſtopffung des Miltz vnd der Lebern / vnd alfo mindert — 4, die Geſchwulſt der Waſſerſucht nimpt die Geelucht / — — fo man die Wurtzel mir Andorn geſotten trinckt. Sun beecht ¶ Es fürdere auch den Harn gewaltig / vnd ſoll den Stein brechen. "5 A Beiberzei, Die frifche Wurtzel gefchaber 7 zeucht herauf der Badgebur, Weiberzeit/pndlöfet die Nachaebürr, Das jñerſte der Blumen gefänbert son dem ſchup⸗ B pechten Kraut / vnd der Wollen / darinn der Saamen G iftipfiege man in Italia in Zucker oder Honig einzu⸗ machen / vnd ift gar lieblich zu effen : Etlich effens auch robe/ wann man Aber folches alfo zu viel ſſet / macht es Grimmen vnd Schwinöd. Euſſerlicher Gebrauch. Erich hencken den dornechten Blnmenkopff ůber Buffoffen. den Tiſch / vermeinen / ſo man jhn anfiher/ helffe er ‚ee _ fider das Auffſtoſſen vnd Sodt des Magene. Hide Die Wurzel in Eſſig gefocten / vnd fich darinit ge⸗ Sri. mwäfchensverereibt die Flechten / Grind vnd Raͤnd : iſt — auch gut fuͤr den Schmerzen deränen. Theophraftus ſchreibt / fo man wiſſen wil / od der Kranck des Laͤgers fer werde oder nicht /foll man a dieft Wurtzel ſieden vn einander / allemahl frühe waͤſchen / ſo ers wol duldery doͤrffe man ſich feines Todts auff dißmal nicht be⸗ ſorgen / Das VII. Capitel. Don Spherdiſtel. Spherdifteh Carduus Ip herocephalus ri — — S gedencket Reimp X — fuͤnff Sefehlecht der Spherdi teln So viel aber diß ſſchleche betreffenn chut / hat 68 sine dicke vnd Das Ander Buch / von Kraͤutern. Krancken drey Tag nad 4 einen rothlechten 1069 holtzechte Wurtzel / auß welcher ein fehr hoher Stengel waͤchßt / mit groſſen langen vnd breiten Blaͤttcren⸗ ganz ſpitzig vnd ſtachlecht / auch ſehr tieff zerkerffet/ oben her gruͤn / vnten aber weißlecht: An den Zweigen des Stengels erſcheinen gang runde kleine vnd weiſſe Koͤpfflein / in welchen ein rauwlechter Saame erfun· den wird: ; = Diefe Diſtel iſt in Teutſchland ſaſt vnbekandt / muß in Gaͤrten gepflantzet werden, Von den Namen. DIeſe Diſtel wird Spherdiſtel und Biſemtknopff] | genennet / von wegen jhrer runden Knoͤpffleim wird auch genennet Welſchdiſtel. Lateiniſch Sphzro= cephalus, Spinä peregrina : Chamzleon verus; wie ſie Tragus nennet 7 item Cärduus echinärus. Carduus Sphefocephaluslarifolius vulgaris.C.B, Sph&tocephalus, Cord.hift.Dod;Eyft. Chamzle- On verus; Träg.niger; Fuch. Spina alba altera, _ Match. Spina incognita, Fuch.ico.peregriha,Do® do.gal.Echinopus; Geſ.hort. Ctocodilium, Lacı Ad. Lob. ob. Chalceios,Lugd. Terralix IPinofaz Lugd.Carduds globofus, Ger: Engliſch Globe this file. Niderlaͤndiſch Noofchevifte.] „ ‚Was die Natur Kraft vnd Wirkung diefer Dis ſtel ſey / davon ſchreibt Dodonzus; daf man es noch nicht wiſſen koͤnne / dann ſie nicht im brauch ſey. Das VIIL Capitel. Von Welſchdiſtel. — Welſchoſtel. Crocodilium: —— NEN ii Mm 5 N an beſchreibet / daß ihre Dlärter lranhe / ſtach⸗ licht / dein Strobildorn ähnlich ſeyen allein dag fie tleiner / duͤnner vnd zarter / vnd auch roth ſeyen / haben tenaeleiner Spannen land / vnd Kine Yan welches Gipffel vielfärbiae weiſſe laͤmlein auß inem Koͤrnlein wachfen: Ihre Wun hel fen Dich, fehwarg vnd fetßt / Nzerſpalten vnd zer⸗ naget / jnntwendig geel. Sie waͤchſt in truckenen ches fen vnd — — auch neben dem Meer / Lin Apulia vnd Calabria, = \ “ 1070 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani/ F A Donden Namen. 3. * Zame Kartendiſtel. * ſchdiſtel / wird von Dioſcoride ſchwartz Eber⸗ Dipſacus ſativus. yurggenenne/pnd von wegen der Berenderung — der Farben an den Blättern’ wird ſie Griechiſch ge⸗ nenüuf xauatar ueras:] Chamzleon niger, dits weil ſie die Farb an den Blaͤttern verendert / von we⸗ gen deß Ores / da ſie hingepflantzet wird / derowegen ſie auch grüny weiß / blauw vnd auch roth erfunden wer⸗ den. Anderenennen dieſe Diſtel auch Crocodiliums wiewolDiofcorides dardurch ein ander Gewaͤchs ver» ſtehen wil IChamæleon niger umbellatus A,cseru- leo hyacinthino, C.B.Chameleon niger- Matrh, Caft.Lugd.nigerDiofe.Ang. Maranth&, Ad. Lob» Cam.Col.niger Cortufi, Dod.verns Dalech.Lug. _ B Welfch Cameleone nero.Spauifch Cardopinto. Zrannd- G ſiſch hardoneue. Boͤhmiſch Pupanea cerna.] Von der Natur / Krafft vnd Wirckung. Ioſcorides ſchreibet / die Wurzel ſey eines ſchar⸗ pffen vnd beiſſenden Geſchmacks daher ſie hi⸗ > Biger Ratur ſeyn muß / vnd wie etliche wollen / warm im andern vnd trucken im dritten Grad. Wird nicht innerlich gebranch/dieweil is dem Leib ſchaͤdlich if, Euſſerlicher Gebrauch. . 6) ten vnd dergleichen. ] ⸗ — --Deßgleichen thue auch die Wurtzel mit Schwefel —— en miſcht / vnd uͤber den boͤſen Zahn legt.] Wann mandie Wurnzel heiß macht / vnd mit einem Pfrimen aufeinZanhatter/fol fie denſelbigen brechen. > Vobechfreſ· _ Sie wird auch under Die etzende Artzney vermiſcht: fende Bes auch Pflaftersweiß uͤbergeleget / Dis boͤſe vmb ſich frefe fende Geſchwaͤr auhsilen, Das IX. Kapitel, = | —— x ee _ s FL — genannt.] IN — a r : genen Haͤcklein / zwiſ⸗ en welchen kleine weiſſe Dlünt- ——u— — lein herfür dring — Rn, ER | gleichen fich der Bi milde Gefhfecht ſt dreyerley / das erſte t gleichen ſich der Bie dem zamen allerdings gleich aufgenomen die Blaͤt⸗ Karmfit ter find fehmäler / vnd dornechter Die Blumen Leibe farb oder purpurbraun : Auch find die HA ein nicht halbfo feharpf/als inden sammen. Dies wählt von ihm fetbft, ermwan hinder den Zäunen/ vnd ſonſt an 0 Wuͤrmlein / doch nicht allwegen.] — en a 0 ’ al Geſchlecht ift dieſem mit ſeinen I Es wird von erlıchen geurhen in Gärten gepflan Köpfflein — N ri Kate zet / welche ſie darnach den Wullenwebern verfauffen, a pe 2 —— ⸗ Bat allerhoͤchſten der Stengelh 7 Dilfacas. Zratinäfifbrchergensarder. *— Das Ander Buch / von Kräutern, Ä 111 Gexkerfft Kartenkraut. Dipiacys II. lecht deß wilden / waͤchſt am Stengel hat nicht hohlkelen / iſt auch nicht fo dornecht Die Blaͤtter find nicht fo dor necht / vnd nicht ſo erhaben wie ein Schiflein die Koͤpfflein werden nicht groͤſſer dann die Mufraten / ſind mit důn⸗ nen Haaren befert/als wereng grůne ſeidene Faͤßlein / bluͤhet gemeiniglich weiß / vnd zu Zeiten auch braun; Dieſes waͤchſt vnder den Kletten vnd anderen Vn⸗ traͤutern / auch an feuchten Graͤben vnd Huͤgel.] Won den Damen BE Artendiſtel / Bubenſtreel vnd Weberkarten / [weil die Tuchmacher mit dieſen Diſteln und Strelen Ihre Tücher karten und kaͤmmen heiſt Griechiſch vnd Lateiniſch / Dipſacus, Labrum Veneris; Cardus Ve- IV. [DAB britite — 3 ®, * a neris and Carduns fullonum. [F Dipfacusfarivuss I penygurfejeh wider das nattan Fieberimein Dläg- C.B.Carduusfullonum ſat uus, Trag Labrum Ve- netis Matt. Cord.in Dioſc.f.candidos, Cæſ.Dipſa⸗ cus ſativus, Dod.ut: Cord.hift. Gef. hort. Ger hor⸗ tenfis albus, Fuch. ſativus fullonum, Ad. Galedra- gon Xenocratis; Ang.Carduus fullonum, Lob.Il: Dipfactis ſyl aut Virga paftorismajor,C.B.Dipfa- eus,Lac. Lon. purßureus, Fuch. fyl.Dod: ut: Tur: ‚Cord.hift.Cel.hort.Thal.fativus alter; & ſyl. ma- jonkugd.Carduusfullonum,Brunffulloniuserra: ticus, Trag Labrum Veneris, Cord. in Diofe. Ad: ,®. Lob.fyl.Thalalterum, Mac.f.purp.Cgf. II.Dipfa- eus folio laciniiaro,C.B. fylveitris, Ger.] Arabisch ‚Diffaces . [Cardo di panni ] Spanifch Cardencha. Englifch Taſſel EfReafel] Boͤhmiſch Sſtietka. Niderlaͤndiſch Vol⸗ K — as letzte vnd vierdte wird auff Latein Virga pa⸗ ſtoris, vnd Dipfacus ſylveſtris minor. IV.Bipſa⸗ eus ſy l.capitulo minore,yel Virga paftorisminor; C.B.Cardüifullonij3.gents,Trag.Virga paftoris; Matth. Ad. Lob. Diplacus minor, Gef.Kort, Thal: SylminonLugd.3.& Galedragon Plinij, Dod. ur: virga paſtoris dc Dipſacus faruus. Cam; ] genannt / auff Teutſch wilde Kartendiſtel die kleinere. Niderlaͤn⸗ diſch wilde Caerdens . WelfchVirga di paſtore und Dicaſo * minore.] 1071 Wilde Kartendiſtel. * * Virga palſtoris. —V—— fehreiber/die Wurtzel ſey trucken im an dern Grad / vnd habe cine Art zu fauberen. Wird gar ſelten jnnerlich gebraucht: Euſſerlicher Gebrauch. HI Wurtzel in Mein geſotten / vnd darnach zer⸗ ſtoſſen / biß fo fangfic ein dicke ͤbetkoint wie wache) mp * alsdann übergelegt heylt die Schtunden vnd Fiſteln des ging deß Hinderin.Aber dieſe Artzney muß in einer kupfern Buͤchſen behalten werden/Lfo ik fie sin gantz Jar gut.J Sie ſol auch allerley Warzen hehlen vnd vertreiben open; Dioſcorides meldet / daß die Wuͤrmlein / ſo in dem Koͤpfflein oder in dem Marck derfelbigen funden wer⸗ lein gebunden / vndan Halß oder Aringebuindch.. Es ſchreibt auch Marchiolus,daß beyneldte wurni, lein mit Beicl-oder Nofenötgerfkoffen / vnd ıibergele- — — get / treffentlich gut ſeyen widet den groſſen Schmer⸗ wNurmo : ‚gen deß Fingerwurms. = [Die Fiſcher Brauchen diefe Wuͤrmlein gern zu dem Angel / dann fie find den Fiſchen ein angeneme ſpeiß.J Er ſaget auch / daß das Waſſer / ſo in den Blaͤtten funden wird / gut ſey zu dem rotenZaͤher⸗Fluß der Au⸗ — be vn braune braune Fle⸗ gen / damit gewaſchen. Heyle au Flecken vnder dein Angefichttdarimii ah Ki . Die Blätter auff das Haupt geleget follen das Dig Hirnwuͤten ftillen, . en — - TKarrenblärser ir Eiggeforen/ tut Eytecifser- ,, miſchet / vnd auff den Bauch geleger / fropffe den Fluß "Tore DE Stnlgängs. m a * ot ZEN or Saft. ir * In Waſſer von den Blaͤttern diſtilliert / iſt gut f Muntffrr die Faͤule im Mund / damit gewaſchen. Ba DIE Waffer oder auch der Safft von dem Krant Oprenwirm in die Ohren gerhan toͤdet dte Wirmvarinneng — 1072 A Das X. Gap. . Bon Brackendiſteln. Brackendiſtel. Eiyogium. Zweigleinfommen herfür ihre ſcharpffe / getrungen / D bleichgrůne / geſtirnte Koͤpfflein / ldann die Knoͤpfflein mit harten vnd ſehr ſpizigen Stacheln zu rings vmb⸗ I vnd Spreiſſen auß dem Fleiſch ziehen. her / in der Geſtalt eines Sterns vmbgeben/ welche gegen Herbſt / wann ſie seitig worden / auß den ftache- lechten geftirnten Raͤdlein / welches der Saamen iſt / lda ein jedes Koͤrnlein zwey oder drey Doͤrnlein er⸗ was kleiner dann der Binetſchſaamen hatı J abfallen. Die Blätter find groß/breit/Erauß und tieff zerſchnit⸗ ten / mit ſcharyffen Doͤrnlein / n der erſt gruͤn / dar⸗ nach werden ſie bleichweiß mir etwas blauw vermen« get / als berggruͤn. ER Wäcftin A m Erdreich / lauff důͤrren Heideny vnd neben den Wegſtraſſen /] vnd wie etliche woͤllen/ fol fie geſamlet werden/wann die Sonn im Krebs ift, . Vonden Namen. E BWRaaendiſte⸗ Kraußdiſtel / WWallendiſtel/J vnd Mannstreuw oder Radendiſtel wird Bricchifc) vnd Sareinifch genennt Eryngium. [Eryngium vul- gars;C.B.Cam,Eryngium, Fuch, Ang.Lac.Cord. in Diofc. Cxf. vulgare, Dod. gal. primum, Trag. Lon.montanum fıvecam peftre,Mart.Caft.Lugd. mediterranium, Tur.Gef.hort.Ger.campeftreme- direrraneum,Ad.Lob.] Welſch Ivingo. ne Panikaut. Spaniſch Cardo corredor. Böhmifch Mackay oder Mussfa wijra. [Niderlaͤndiſch Cruyßdiſtel. Engliſch Levant ſea Hollie.) Bon erlichen wird fie auch geneñt After Articus, Inguinalis ynd Cenrum capita. D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / xVon der Natur /Krafft vnd Eigenſchafft BxReagendiſtel iſt mictelmaͤſſig warm / etwas truck. gen iſt. Auch denen ſo mit der Fallendenſucht bela· ale ten gut ſey den Leberſůchtigen / vnd den jenigenyfo wag Gi. lem Gifft vnd auch der gifftigen Thierbiß wie p. — nius auch bezeuget. RE u ‚In Summg / es wird diß Krane hoch vnd fehr ge aim. * der Bracken diſtel. ner Natur / vnd einer ſubtielen Subftang. Innerlicher Gebrauch. HD Blätter weilfie noch jung vnd zart ſind / ma⸗ chet man mir Sals ein / vnd jffer fie wie andere Kräuter. i Dioſcorides fehreiber/die Wurtzel mir Honigwaſ fr getruncken / ſey gut den jenigen fo den Krampf Sag, am Halßhaben/ vnd jhnen der Halßhinderfichgefe, den feyn/fonderlich fo man die Wurgel mit cichen Mi⸗ ſpeln fiede. * A Er meldet anch daß die Wurgel mit Wein gefot. PP vergifftes in Leib genommen haben: Widelſtehe al, En | Galenus ſagt / wenn man die Wurtzel koche und die Bruͤhe davon trincke / vertreibe fie die Colicam oder Bauchgrimmen. Vnd wenn man fir mitt Ho. nigwaſſer fiede ztreibe fie den. Harn vnd den Stein’ ara. helfe wol wider das brennend vnd troͤpflend harnen mn. auch denen fo mit groſſer Noth harnen vnd Mangel 8 2 ander Blaſen haben. Doch foll man fünffschen tag den lang Abends vnd Morgens einen guten Trunck dar, Zfimd ‚von thunzfollfie den Stein gar auß dem Leib führen. | vnd fonderlich fo man Bachbungen darzu nimpt,. Be 8 * ruͤhmt wider allerley J 4 wider es ein groß Lob haben foll / wie man bey Plinio Sram lefen fan, > — Aetius terr.1.Serm.ı. ruͤhmet die Wurgel/daß fie faſt nuͤzlich wider den Stein koͤnne gebrauchet wer⸗ den / wie ſolches auch Fernelius bezeuget. Euſſerlicher Gebrauch, = I Enn mandie Wurtzel anhencket oder uͤberlegtr — Nſoll ſie die Baͤulen vnd die Geſchwulſt / ſo man ꝛun. panos nennet / vertreiben / Lauch die weiſſe Flecken der ee J Augensfchreiber Plinius.] ” J Auch fan fie nüglich gebrauchet werden andere Ge⸗ ——— erweichen vnd zu zertheilen / Pflaſtersweiß ergelegt. SEE PR Die Wurgel zerſtoſſen vnd auffaelegt / fol Dorn —5* I. [Die gefalsenem Schmeer vermifcher end über 4 geſchlagen / wehret dom Fleiſch / daß fich von den Bei⸗ nen ſchelen will, Die Wurgel wol zerſtoſſen / in rotem Wein ein we / Sanang nig geſotten / iſt gut den Weibern uͤbergelegt / welche die Frucht nicht biß auff die rechte zeit tragen / wiewol 88 dargegen darvon getruncken / die Geburtfürdert,] Von dem gebraͤndten oder diſtillierten Waller, —— Atthiolus ſchreibet / daß man im Mayen auß —— Iden jungen zarten Blaͤtteren ein Waſſer zu u brennen pflege / welches fiirbindig gut ſey wider die Srangofenblatteren/ond reinigedas Gebluͤt wunder ⸗ 4 J xK barlich wol von dieſer Scuhe Es ſoll auch diß Waſſer wol helffen wider das taͤg⸗ * liche vnd viertaͤgliche Fieber. — Bemeldtes Waſſer getruncken / eroͤffnet die Ver⸗ Bea ſtopffung der Leber und des Miltzes / Diener wider die 3 Geelſucht / fuͤrdert den Harn vnd der Frawenjeit / vnd ðeeſuat. iſt nuͤtzlich den jenigen/fo mir dam Lendenſtein beſchwe⸗ — ret ſeyn. ER . ‚fürdern. Von dem Bracendifichfafft, ABI man den Safe von der Wurnel und dem jungen Kraut überfommen kan / foll man leſen bey dem‘ * Dife Wermarhfaift. A Dieſer Safft iſt nicht allein gut wider die oberjchl, F IL: Blauw Meerrentsel. IE, ed te Gebrechen/alsdaiftdie Verſtopffung der Leber vnd Eryngium ceruleum, Ih dvdeß Mittzes das Bauchgrimmen vnd vergleichen: a — Sonderen wird auch von den Rondelerio gar hoch N x uaerüuͤhmet / die verſtandene Zeiten der Fraumen wide Sewetzeit. rumb zu bringen. — red vnd Die net auch wider die Gelbſucht vnd Waſſerſucht. en [Der Safft von den Blättern anfgetruckt/ wehrt IRNN,) 8 — dem Außlauffen deß natůrlichen Saamens. > I * | Extract von Mannstrew. \ AR Rheinſtrom / da dies Kraut in groffer Men⸗ ge wächft/fan man einnnsliches Ertract auß die _ Sife. em Kraut zurichten / wider allerley Gifft gantz nutlich vnd tauglich. * Auch iſt es gut wider die Waſſerſucht / vnd denen / G — ſo ein vnreines Blut haben / vnd zu dem Auſſatz oder dpannefeh, —5 geneigt ſeyn. Von eingemachter Mannstrewwurtzel. — DI Wurselfolmanim Herbfimonar außgraben / 5 fierein ond ſauber waſchen / darnach auffſpalten / opnd den Kern herauß nemmen / ſie als dann fchiebficht oder lang ſchneiden / darnach ſteden / vnd wie den ein⸗ gemachten Kalmuß bereiten : Etliche laſſen die Wur⸗ Pr; zel lang / thun das Marek herauß / vnd beftecken fie mir Zimmet vnd Naͤglein. Dieſe eingemachte Würsel iſt aut den Leberſuͤchti⸗ m gen / vertreibet das Grimmen / treibt den Harn vnd die Weiberzett / wendet das Keichen vnd den ſchweren Althem / ſchwecht das eingenommen Gifft / nuͤßet dem H falten blöden Magen vnd waͤrmet die Geburts glieder. Meſues ſchrelbet daß ſie ſehr zu ehlichen Wercken i teinerfe) nusltch den alten onvermöglithen Drännte AOL. Baaum Bergbraefendifel, ren / welche ſie etwas munter vnd luſtig mache, Eryngium alpinumczruleum Das XI. Kapitel, | x Em‘ Von blauw Meer wurtzel. 1. Blauw Meerwurtzel. Eryngium cæruleum L T ‘ — u, ML, + de FE RN > } Wu , fuͤr geſtelt anßwelchen das (1.) erfte Geſchlecht iſt die blauw Meerwurgelrwelche it ein Gewaͤchs faft zweyer Elen hoch / mit einem ſtarcken geſtreimten Stengel / jnnwendig voller weiſſes Marcks / vnd mit vielen Knro⸗ Den vnderſcheiden / auß welchen andere Zweiglein her⸗ — — Mmmmmm für — — 8 ¶ Das Ander Buch / bonKrautern 1073 Eneben der gemeinen Brackendiſtel werden r, noch andere Geſchlecht der Eiyngiorum mehr Dias peite erfinden / deren vier von dent Auchore ſeynd "er - D 1m. Are blauwen Meerwurtzel / fo viel den Stengel vnd Blu⸗ IV. : Kein Bra» te vnd holgschte Wurzel/ welche alle Jahr vergehet? * 1074 DIatobi Theodori Tabernaemontani / A IV. Klein Brackendiſtel. F pannonicum latifolium,Eyft.Cluf.ceruleum,Ger. Eryngium pumilum Cluff. — alpinum cæruleum capitulisDipfa- > vr ci,C:B.alpinum czruleum,Ad.Leb.ico.alpinum, CT Gef.hort.montanum tenuifolium ambitu profün. definuarum Lob. planum Matrh. Dod. ico.aliud montanum Dalechamp.Lugd. fpurium primum, Ger. ico, Herba peregrina folijs Acanrhi, Cæſ. V. Eryngium montanum pumilum, C.B. pumilum, Clufhifp.&chift. Dod.Lugd.Ger.] Von der Natur / Krafft vnd Wirckung der Meermurgeln: es ſeyn ohn zweiffel dieſe Eryngia einerley Natur mit der gemeinen Bracendiftel.Dodonzus ſchrei⸗ het / daß fie higiger Complexion feyen/ welches auß dem Geſchmack könne abgenommen werden: Sie ha⸗ ben aber noch feinen Brauchin der Araney. [Der Meerbrackendiftel Wurtzeln / die lenger vnd weicher find / dann der gemeinen find viel bequemer mit Zucker oder Honig sinzumachen : dieſe ſoll man im Srühling graben alsbald die Blätter herfür ſtoſ⸗ fenydie fanbern / nach derfenge ſchneiden / das Marck hinweg werffen / vnd allein die Rinde der Wurtzeln im Schatten duͤrren.] Das XII. Capitel. Von Artiſchoß. 1. Artiſchoß Theophraſti. Scolymus Theophraftis \ 4 fuͤr ſprieſen / an welches Gipffel runde Koͤpflein her⸗ für kominen / mit vielen blauwen Bluͤmlein beſerzt / vn⸗ der welchen ſieben oder acht ſpitige Blaͤttlein ſtehen / faſt wie ein Stern anzuſehen. Seine blaͤtter ſeyn breit? grůn vnd aͤdericht / rings vmbher ſcharpff vnd zerkerfft. Die R urrel iſt an jhrem oberſten Theil etwas dicker x / an welcher andere dicke vnd glatte gen / aufwendig etwas braun / jnnwen ⸗ xiß vnd ſafftreich — riſt die ander Meerwurtzel faſt gleich / al⸗ hre Wurßel etwas kleiner iſt / vnd die Blätter der Erden ſich außbreiten / dann am erſten EN. : I 11II. Die blaw Bergbrackendiſtel kom̃t mit dererften men / wie auch die Blaͤtter belanget / faſt uͤberein / auß⸗ genommen daß die Blaͤtter etwas laͤnger ſeynd / den Betonienblaͤttern faſt gleich / die Wurtzel iſt auch viel groͤber vnd dicker / ñwendig weiß vñ gantz fleiſchreich⸗ IV. Die klein Brackendiſtel hat ein duͤnne / ſchlech⸗ auß derſelbigen waͤchſet ein ſchmaler Stengel eines Schuchs hoch / in viel Nebenaͤſtlein abgetheilt / an wel⸗ cher Giepffel viel runde Koͤpfflein herfuͤr kommen / mit ſtechenden vnd dornechten lein ſternsweiß beſe⸗ zet / vnd vmbgeben ſeine Blumen wie auch die Koͤpf⸗ fein vnd derfelbigen Biailein ſeyn an Farb himmel⸗ F ers E blauw Die Blärter fo — —— k — | S ſeyn etliche Geſchlecht — — ⸗ SP deß Arrifchoß. Das 3 groß / breit vnd weich / rund herumb auff der Erden erſte wird genennet Artiſchoß Theoprafli/ ine het außgebreiter ? Die andere fo anden Stengelnftehenn I 8Ar ein ſtachlichtes Gewaͤchs / vnd wann * ſeyn ſchmal / ſpinig vnd ſehr zerkerfft / ſe fallen gar bald noch jnng iſt / voll weiſſes Saffts gleich wie Milch: ab / alfo daßman langſam das Kraut mit ſeinen blaͤt⸗ Seine wurelift lang / ſieiſchreich / vnd am Geſchma — ſuͤß faſt eines Fingers dick auß welcher erliche Sien⸗ tren haben kan. — — CE Desiey erfe Geſchlecht wachſen am Meer / die gelherfür tommen einer Elenhoch/ an den FAN) andern zwey auff den Gebuͤrgen. gang dornicht. Seine Blatter ſeyn griim/mit abſcheu ⸗ * befege An den Sten⸗ WVon den Namens WSEerwurtzel oder Beragbrackendiftel werden alle⸗ amp Eryngia genennt/zum Vnderſcheid wird das eine genennet — alpinum, vnd kryn⸗ gium pumilum Clufij, die andere aber Eryngia cæ⸗ zulea. [1.&. II Eryngium larifölium planum 5 — ber blůhe planum Matt, Caft, Lugd.ſpurium primum,Dod, lichen weiſſen fpisigen Dörnen < - gehn uͤberkompt es eine gelbe Blumen / faſt wie der Safran : $nden dornechtigen Köpfflein brinac es feinen breiten Sammen 7 welcher ale gleich reis ſhup⸗ pen zuſammen hanget 22 BEE a Clufius fehreiber / daß ſie den gangen Sommer ů⸗ Renge funden in ago valmantic : U Deß x — Errobupom. Das eine iſt ohne — das ander iſt ſtachlecht. Das erfte] die Strobildorn / Scolymus non aculea- tus;har einftarcke Wurzel / faſt eines Daumen dick / vnd weher Spannen lang / mit etlichen Faſeln behen- eetreines füffen vnd lieblichen Geſchmacks / auß wel · 0.2 herein runder holtzechter Stengel entſtehet / faſt dick ⸗ F vnd ſtarck / an welchen wie auch an. naͤſtleir ſchoͤne / groſſe und ſehr ſcharpffe purpurbraune loder x den Nebenaͤſtlein Das Ander Buch/von Kräutern. * II. Artifhoß Strobildorn. Scolymus non aculeatus. al 11.[DeE jaitien Strobildern find wey Geſchlecht: ———————— 1075 II. Groß Artiſchoß. Scolymus major. Violbraune Diſteltoͤpff her fuͤrk als d Zapffen an Kiefferbaͤumen darinnen cin weißgramer Saame ligt/ in welcher Woll: [iwie wilder Saffran Saamen : die Blätter ſeyn faſt groß vnd langlbleich⸗ gruͤnjauff der Erden aufgebreiter / und uf Seiten tieff zerſchnitten end zerkerffet. 111. Dieſem iſt das dritte Geſchlecht die groß Ar⸗ — tiſchoß gang gleich / allein daß ſie in allen Stůcken größe or. ferift. ' IV. Das vierdte Geſchlecht / die ſtechend Artiſchoß „IM, iſt auch dem Scolymo non aculeato gang vnd Zr gleich / außgenominen / daß ferne Blaͤtter ſtechend ſe(n. Sie ſeyn frembd in Teutſchland / l aber Die erſte hab fer geſunden / mit geſleckten Blaͤute · Sc Bıncig in Lios ] werden aber an wich iſp. Ad. ſ& Eryng Lob.Cæſ. chryfänthemus,Dod.Ger. Arradtylismarina,Lug. II. Cinara hortenfisfolijsnon aculeatis,C,B. Ci= nara nonaculeara, Mart. & Dod.Lugd.Cinara feu Arhtifchochi vulgatiosEyft,Carditus nonaculca- rus,Marr.Cinara,Dod.gal.Lau.Eyit. Carduushor= — tenfis,Gef-hort: Carduus aut Scolymus non acu- e ‚leatus;Lon, Carduushörtentis, Gel.hort.hortenfis \ non fpinofus,Caft. I, Cinara maxima Anglicas C.B.Lob.ico. Ger. Scolymusieu Cinara maxıma Eyft.IV.Cinarafpinola cujus pediculichtant C.B. Mmmmmm ij Carduus Achſel vnd 44 acken fo Blauwer wilder Saff⸗ 1076 A Carduus aculearus,Marr.hortenfis;quem Cardum P vocant,Cam.Cinarafpinofiffima,ScolymusDiof. & Cactos Theophr.Ang.Ca&us Marrhioli, Lugd. Cardones;Cf.]Arabifch kaxos. WelſchCarioſi Archi- chtochi.LCardom]Spahifch Cardode comer. Fransoͤſiſch Artichaule. Boͤhmiſch Kardus zahradnit. Niderlaͤn⸗ difch Artichocfen. Engliſch Artichofe.] Von der Natur/Krafft und Eigenfchafft ver Arnſch | Stobildorn ſeyn warm vnd trucken im andern ‚or, . — Innerlicher Gebrauch. Atthiolus melder/ daß etliche Leuth die Wur⸗ sel kochen / vnd darvon eſſen / oder aber eſſen fie rohe wie ein Rettich mir Saltz vnd Pfeffer zugericht C Alſo jſſet man das fleiſchechte Vndertheil deß Diftel- kopffs / mit Baumoͤl oder Butter / Saltz vnd Pfeffer abbereitet / ſonderlich wann ſie noch nicht bluͤhen oder hart werden. — SE Item wann es im Winterin Kellern außſchlaͤgt. Es ſſt aber das / ſo ohne Stachel / mehr dann das an⸗ der gebraucht / daher es dann die Welſchen nicht allein im Sommer / ſonderen auch den gantzen Winter ha⸗ ben / ſo fiees im Sommer / wann es noch jung iſt / mit Erden oder Sand uͤberſchuͤtten / alfo bleibet es weiß / zart vnd weich / eſſen alſo das gantze Kraut mir Salz x . vie. > > an. Pliniusfchreibet / daß vor Zeiten folches auch mit Eſſig und Honig feye eingemacht worden / vnd darzu ec gethan worden Laferisradix vnd Kuͤmmel / auff daß 4 man ſie das gantze Jahr auß haben moͤchte] Aber es ſchreibet Galenus, daß fig ein grobes Me⸗ lahcholiſches Geblůt machen. Geſtanct de Die Wurtzel in Wein geſotten / vnd darvon ge ken ſoll den Geſtanck der Achſeln / lynd deß ganz iben/oder aber daß man ſie ſtoſſe / uͤber⸗ ſt anſtteich A Tranck treiber auch viel ftinefendes — Don blauwen wilden Safran. ¶Ieſen blauwen wilden Saffran beſchreibet C.Clufius, daß er habe ein dicte atreche Wurtzel / außwendig ſchwartz welche etliche Jahr vnverſehrt bleibe, Seine Stengel ſeyn ſtarck und holtzecht / faſt einer Elen hoch: Die Blatter ſeyn etwas weiſſer und länger dann an dem gemeinen Safran: Dben anden Stengeln überfompterrumde Koͤpff wie der Saffran welches Blumen ein Hımmelblame E Farb hat / der Saame iſt rotlecht / dem gemeinen Saff- x ran gleich. Et Be en Er blüher im Majo und Junio / waͤchſt vnder der Saat vnd auff den Aeckern / Lin Hiſpanien zu Salas manca.] = Von den Namen: Year milder Saffran wird Sareihifch genennt/ Cnicusczruleus,Chicusalter. [Cnictis cerus leus afperior, C.B. Cnictis alter; Cluſ hiſp.· &chift, Lugd.f.cetuleo,Lob. Eyft. Carchatnum five Cni⸗ cus fl.ceruleo,Cam. Carthamus five Cnicus,Ger. Niderlaͤndiſch Vrembde wilde Hof Saffraen mir bia- en Blosmen.] —— D. Jacobt Theodori Tabernaemontani / Blauwer wilder Saffran. Cnicus cæruleus. 1% 1. Q —* PL NN. Y —— a Zi N 8 SA lag HE % & F ur zZ 7 Worn dieſer Saffran zu mise vnd zu gebrau⸗ chen ſey / finde ich nicht bey den Authoribus. Das XIV. Gap. Won Dreuwdiſtel. — eracantha = ei N Sefes Kraut halte ich/ dab es ſeydas Shit gummi SEN Han Seoiymus yiveiisgenenneuet ET fen Figur in dem Teutſchen Herb Das Ander Buch / von Kräutern. 1077 a thioliabgemahfer ſtehet: [Der Stengel Jmächftfaft FWächft an dürten trucknen wuͤſten Orten / ymb zweyer Spannen hochy etwas ſchwartzbraun / Lreucht etwas nach Wein/] hat ftachlechre zerkerffte Blaͤtter / welche etwas lang feyn ; oben an dem Stengel erſchei⸗ nen feine Blumen vnd Köpfflein welche voll Saa- mens vnd weilfer Wollen. Wird im Boͤhmerland funden / [wird auch bey uns vmb Baſel gefunden.) Bon den Namen, HRempiftl toird auch genennet Schoͤnhaͤrlein / = Sateinifh Heracancha, Scolymus fylveftris: [ Chicus fyl.fpinofior; C.B. Carduus'& Dipfacus minor; Brunf. Arra&ylisfive Cartamusfyl: Trag: Carduus vulgaris, Matth. Lugd Atractylis vulgaris mitior;Fuch.Cärlina fyl.Dod. uc: vulgaris; Cluf. hift.Colus ruftica;Cor.in Diofc:Gef.hort.Cirlium & B luteum fequanorum,Lob.Carcamus ſyl. Lon.Cęſ. Carlina fyl.major,Ger.Böhmifeh Kraſowlaſek. : Dom Gebrauch diefes Krauts. BEy Marchiolo lieſet many daß die Weiber im Boͤhmerland diß Kraut in die Laugen legen / zum Haupt zwagen / das Haar darmit ſchoͤn vnd leicht zu⸗ machen. Auff folche weiß gebraucht / ſoll es die Laͤuß vnd Nuͤſſe auff dem Haupt toͤdten. Das XV. Capitel. Von klein wild Carlina. Klein wild Carkina. Laͤuß vnd Ruß toͤdten. € _ Carlinafylveftris Clufj. D — Catlina. obfervat.Hilpan. cap. 8o.daß es ein duͤn⸗ MNnes rohtlechtes Wuͤrhlein habe / welches alle Jahr ver gehe / auß welchem ein ſchmales Steng⸗ fein wachſe faſt einer Hand hoch / mir grauwer Wol⸗ len vmbgeben: Seine Blätter ſeyn den wilden Car⸗ finen gleich / doch kleiner / grauw / mit ſcharpffen Doͤr⸗ nen befeger: Anden Zweiglein bringet es dornechte Koͤpfflein mit einer gelben Blumen / welche ſich einem Augengirckel ver gleichet Mitetn mit bleicher Wollen Befest/rings vmbher mit harten trucknen gelben Blaͤt⸗ teren vmbgeben. enge die Statt Salamancain Spanten. 3Blůet im Augſt⸗ monat. 24 Donden Samen. Keein wild Carlina / wird auch genennetflein Eber⸗ wurtz / Lateiniſch Carlina fylveitrisClufij.[Acar- na flore luteo patulo,C.B. Eryngium Archigenis; Ang.Carlina ſyl. minor; Dod. Ger. fyl. minor Hi- fpanica, Cluf. hifp. & hift. Acarn& five ſequano⸗ rum Cirfij, Carlinæve varieras, Lob. Acarnefimia lis Carlina fyl:minor;Lugd.Acorna,Czf.] . Das XVI. Gap. Don Eberwurtz. Groß oder ſchwarz Eberwurg. Chameleon niger. das erfte beſchreibt Lobelius,daß es ein flein wurg- fchön Gewaͤchs ſey / habe ein fleine Wurtzel eines fchleimiaen Saffts: Seine Blaͤtter ſeyn lang _ und etwas ſchmal / mit langen fpisigen Dornen alſo be⸗ ſetzt / daß man fie nit angreiffen kan / oben an den Sten⸗ geln uͤberkompt es bleichgelbe Blumen / gleich wie Creußblumen / welche endlich zu einer weichen Wollen werden / vnd darvon fliehen. Der Saamen iſt klein / — rten/Lin Franckreich. N. Die Spaniſche EI ——— bat ein (Chmarse harte Wurkelz eihes fülen Ce Krwurm. ſchmacks / auß welcher ein Stengel tritt / bißweilen ei⸗ ner Elen hoch / ſtarck vnd füiße,innwendig hol / mit vie⸗ len Nebenaͤſtie m beſetzt / an welchen viel lange / ſchmale / a“ Eberwurtz ſeynd zwey Geſchlecht / (1) AR weiſſe / dornechte Blätter herfür kommen. Oben an den Stengeln überfomprfie ein purpurbraune Blus amen wird im Auguſto zeitig, Mmmmm ii Bon 1078 D. Jacobi Theodor Tabernannontand/ A 11. Spanifch Eberwurtz. FE Speerdiſtel. mæleon Hiſpanicus Cluſij. Carduus lanceolatus. B DNA > ’ 7 - —— N — — — — Von den Namen. Matendiſtel. Dis erfte Gefchlecht wird von dem Auchore Carduus Marianus, ſchwartz Eberwurtz genennet / Lateiniſch Chamz- leon niger,von Lobelio aber Picnomos Cretæ. [I. — a caule foliofo,C.B.Picnomos Cre- tæ Salonenfis Galloprovinciz, Ad. Lob. Lugd. Chamzleonniger;Ger.]Das ander Öefchlechtaber wird genenner Spanifch Eberwurt / Lateiniſch Cha- mæleon Hiſpanicus, oder Chamzleon Salmanti- us. [II Acarna major caule folioſo, C.B.Chamæ- leon niger Salmaticenſis, Cluf. hifp. &hift. Dod. Ger.Chameleon Salmaticenfis.Lob.Lugd.] D Diesmweil diefe Difteln in Tenefchland vnbekannt 1 — ſeynd / auch bey vns nicht erfunden werden / iſ auch I ihr Gebrauch in der Artzney noch vnbekannt. —8* —xVII. Capitel. Von Speerdiſtel. = Spendifiet. GC ID den vorigen Difteln wird auch diefes Ges s fchlecht gerechner/foda Speerdiſtel vom Aucho- reift genennt worden/von wegen der Form vnd Geſtalt der Blätter / welchefich einer Lantzen oder ci nem Speer vergleichen : Seine Wurgelift faſt zaſe⸗ lecht / auß welcher ein dornechter Stengel wachft mit anderen Mebenzweiglein/ an welcher Bipffel runde Köpffherfür kommen mit fleinen fpigigen Dörntein „.. beſchet/ anf den Köpfen fommen weiche, wollechre, K braune Blumen herfuͤr / nach welchen der Saame in den Köpffen funden wird. [Diefes iſt vmb Bafelges —— — vnd wird ge⸗ nennet Carduus lanceatus latifolius,C.B.Carduus waͤchſt faſt dr Reiten ?e aſt dreyer Elen hoch / lzu Zeiten auch Manns lanceolarus,Ger] hoch / rund / vnd an allen Orten voll Diftel ]mit ande m ren Nebenaͤſtlein / auff welchen runde / ſcharpffe vnd Das X V Il. C ap. ſtachlechte Roſenrote Koͤpfflein herfür kommen / ringẽ Von Mariendiſtel. vmbher mit langen / harten, fpigiaen Dornen beſchet. Die Blaͤtter wachſen ſehr groß, mir weiſſen Flecken BIER: NE Diftel harein runde ſteiſſe Wurtel / wel· ¶ befprenaranchrings ——— und maſchar⸗ n der Erden ſtaͤcket / eines füllen Be- pflen Dornen verforger/fätßepnd voll Saffıs:[ So ſchmacks / auß welcher ein hoher Stengel ſinder man auch fläts Waller zwiſchen dem *— Das Ander Buch / von Kräutern. A vnd den holen erhabenen Blättern:] Der Saame F ligt in dem weiſſen Haar oder Wollen faſt glatt / dem Cardobenedicten Saamen bernahe gleich: Lund am Geſchmack ſuͤß / von welchem er ſich jaͤhrlich erjünger.] Waͤchſt gemeiniglich in den Krautsärten [in Tenefthland : aber in Welſchland waͤchſt es faſt über, all von fish felbft:] Blüher im Junto vnd Julio, Von den Samen. ST Ariendiftel wird auch genannt Frauwendiſtel / Vehediſtel / weiß Wegdiſtel and Stechfraur. Gricchifch rurd« Aa. Sareinifeh Carduus Ma- riæ Carduus la&teus,Spina alba,Bedegarim. [Car- duus albis maculis norarus vulgaris, C.B.Carduus albus& Chamzleon,Brunf.CarduusMarig, Trag. Fuch.ico.Gef.hort.Lon.Caft. Ger.vulgaris, Cam, B Carduus lacteus, Match. Lugd.Spina alba,Dod. G ’ gal.Lac.hortenfis, Fuch.Silybum, Ang. Ad. Lob. Carduus Marianus, Cord. in Diofc. Leucacantha, Lac.Corn.Carduus leucographus,Dod.Leucogra- phis Plinij, Lugd. Cardui fyl.alind genus& Aca- non Theophr.Czfalp. Sranzöfifch Chardon de no- fire Dame. Böhmifch yes. [Niderländifch On⸗ fer Vrouwen Diſtel. Englifch Ledies Thiſtel. Welſch Scardacio bianco vnd Cardo del latte. Von der Natur/Krafft vnd Eigenſchafft. Eonhardus Fuchſius ſchreibt / die Wurtzel hab ein Natur zutruͤcknen / vnd ein wenig zuſammen zu ziehen: Aber der Saame ſey warm / vnd einer ſub⸗ tielen Subflans. 2 nnerlicher Gebrauch. e Mursel wird in etlichen Orten in Eſſig ge⸗ beitzt / vnd zu anderer Koſt als ein Saas geffen.] wg Fuchfius fchreibt auß dem Diofcoride, daß die Wurztzel nuͤtzlich könne gebraucht werden von den je nigen / welche Blut außwerffen / vnd mir dem Bauch» Fluß beſchweret ſeyn. dm Weibe⸗ Welcher Frawen die Milch verfisgenift/foll dieſe Wuryel mit Fenchel und langen Pferfer/Lin gleichem Gewicht / J inder Speiß nuͤtzen / vnd etliche Tag dar⸗ von eſſen / fobsfomp: fie die Milch widerumb. Galenus will / der Saame getruncken / thue wol de⸗ nen / ſo den Krampff haben. [So man den Saamen wol zerſtoſſet / vnd mir dem D gediſtillierten Waſſer anmacht / gleich einer Mandel⸗ oder Kürbismild) und alſo trincket / ſtillet alle vnna⸗ Dar fliegende = : Diener gar wolden Kinderen im Feber und gro itz. Die Weiber br den Saamen / gepülvert/ firdas Stechen an der Sepren : er führer auch den Stein anf] detopfee Die Wurzel, Lin Waſſer] geforeen / vnd darvon dar, &rein getruncken / eröffnet die verftopffte Leber / treibe den Rate» Harn / Sand vnd Stein [end Frauwenzeit ] reiniget —— —— gr rg ¶Darumb auch gut wider die Waſſer und Gelbſu Euſſerlicher Gebrauch. DI —— * die Geſchwaͤr oder Geſchwuͤlſt gelegt / macht fie zeitig. 8 Die — Bruͤh von der Wurtzel [im Eſſig] im Mund gehalten, benimpr das Zahnwehe. Dom gediftiltiereen Waſſer Gumfegt Henn das Kraut noch etwas jung iſt / ſoll man ein Waſſer darauß brennen / welches faſt gut iſt wi⸗ der das Seitenſtechen / lbeſſer aber tft es Jwenn man des Saamens cin halb Quintlein zerſtoͤſt / vnd mit ci» nem guten Trunck des Waſſers einnimpt. ¶Dieſe Arsen iſt auch gut ſuͤr Gifft der Peſtilent/ fuͤr higige Fieber / vnd andere Gifft im Leibe. Es hat auch ein Krafft den verſtandenen Harn fort zu treiben / deßgleichen auch den Grieß / Sand vnd dig, wu f 1079 ¶Diß Waſſer iſt fehr kraͤfftig fuͤr allen Vnrath / fo Tnrape um ſich im Leib erhebt / an der Bruſt / Lungen / Herren / u Seiten / Leber und Milgy jedesmahl auff ein oder urey ke vol getruncken / vnd den Tranck flerigs ver- miſcht. If auch ame zu der enzuͤndten Lebern / für Obn- — mache vnd Schwachheit / Tuͤchlein darinn genert Spnmagr. vnd übergelegt.] Das XIX. Capitel. Von Ackerdiſtel. Ackerdiſtel. Carduus arvenfis, * —— Vder vorigen Diſtel kan auch die Ackerdiſtel ge· aa. am werden / welche ihren Nahmen hat / dieweil ſte gemeiniglich auff den Aeckern ſunden wird Ihre Wurzel iſt der vorigen faſt gleich mit Heinen 2 Fafeln behenckt / auß welcher der Stengel entflcher / o⸗ ben in viel Zweiglein abgerheilt / daran runde fehup- pechte Knoͤpfflein wachfen mir braunen wollechten Blumen: Ihre Blätter ſeyn am vmbkreiß etwas ge» falten/ond mit fleinen Dörntein beſetzt. Don den Samen. Aẽterdiſtel wird Lateiniſch genennet Carduus in avena proveniens, C B.Carduus fyl.in avenay Trag.avenarius, Thal.mufcatusGer] Das XX. Capitel. Von Loͤwendiſtel. — Diftelfräntern iſt kaum eines / fo Aue, “> mit dieſem Loͤwendiſtel fan verglichen werden, von wegen feiner harten granfamen und ab, ſchewlichen Doͤrnen / fo es ſůr andern Diftelfräntern uͤberkommen hat / daher ihm auch der Nahme entſtan⸗ den / daß es Loͤwendiſtel over Carduus ferox iſt genen» net worden / dann es von wegen feiner Diſteln grew⸗ lich anzuſehen iſt Dodonzus ſchreibt / daß gemeldte Diſtel einen kurzen Stengel habe / welche kanm ciner ſpannen hoch wachſe / überfome ſeine Blumen / ſo an Mmmmm ij Farben mn. geb erſpreiſen / mit ihren Nebenzwel glein / an welchen 111. weiß Sterns Duft, A 1080 söwendiftel, Carduusfetox. a‘ 1 Farben etwas bleichgoldgelb ſeyn / gleich wie dep Atra⸗ &ylidis;endvon wegen jener langen / harten / ſchar⸗ pffen vnd ſpigigen Dornen / damit fie vmbſetzet ſeyn / Man ſoll dieſe Diſtel auff dürten ſteinechten Ber⸗ N ee 5 Vonden Namen, GOmertdiftl wird Sareinifch genennet Carduus fe rox, Phœnix pvnoLeo.[Acarnaminor caule non foliofo,C.B.Leo,Carduus ferox; Dodon.Phenix; Leo,Carduus ferox;Dod.@arduusferox,Lug.Gers Engliſch Cruell / Thiſtle. Welſch Cardofiero.] D Vonm Gebrauch der Lowendiſtel. gvn x Zygweildiefe Diſtel frembd iſt/ fin de ich nıcht was fis fuͤr einen Nutzen in der Argney haben koͤnne. Das XXL Capitel. Don Wegdiſtel vnd Sterndiſtel. [Eden dreyen vorgeſtelten Diſteln / (1.) iſt das erſte Geſchlecht fo klein Wegdiſtel genennet wird / gar ein dornechtes vñ ſtachlechtes Kraut / beydes mir Blaͤtteren vnd mit Stengeln / wie die ge⸗ genwertige Figur außweiſt an den Gipfſeln der ſten⸗ geln erſcheinen feine Föpffechte braune Blumen / faſt wie an dem Onopordo, die Wurtzel fladeret im Erd» reich weit vmb ſich / mit vielen Faſeln vmbgeben ſchlechte Wurtzel / faſt glatt / auß welcher etliche Sten⸗ kleine dornechte Koͤpfflein wachſen / mit braunen] pres ſilgen Farb) Bluůͤmlein / [nach der Bluͤhet ſin det man den Saamen in gedachten Koͤpfflein verſchloſſen / Kleiner dann ander Diſtelſaamen.] Ihre Blaͤtter ſeyn ſchmal zerſchnitten / vnden am ſtenge viel groͤſſer dann oben. Mitten an den Stengeln erfcheinen etliche doͤr⸗ ner / welche rund beyſammen geferer ſeyn / vnd wie ein Stern anzuſchen / daher es den Namen traͤgt. ‚ III. Das ander iſt dieſem beynahe gleich mit Wur⸗ zzeln / Stengeln / Blaͤtteren vnd Blumen, allein daß * 11: Die Sterndiſtel iſt zweyerley: Die erſte hat ein x D. Tarobi Theodori Tabernaemontant / F I. Klein Wegdiflel, _ | Polyacancha Theophtafti. \\ ) v la HR: BRENNEN Spina ftella. - = Ko NM IT F NN \ 7 IN N 6% Ga 7 Ilm ER SI —— N Diefelbige weiß ſeyn / daher es auch weiß Sterndiſtel genennet wrd. = Vonden Namen. - : Dee⸗ erſte Geſchlecht wird Teutſch genennet / llein Wegdiſtel/ Lateiniſch / Polyacantha Theophra- fti. I Carduus fpinofißs. anguttifol.vulgaris;C-B- ofa Gazg,Ad.Carduus fpinofilfimus vulgaris;Lob. Polyacanchos Theophr.Lu BE OmnpOrA m — fyl.3.Dod.ur: Aculæ- ee N — m— E a. UL. Weiß Sterndiſtel. ihr ftella Alb lendiſtel vnd Radendi Das Ander Buch/oon Kräutern. 1081 fiet. En, ee ‚Srangdh —— Pe-] Sateintjch m ei use Ba Calcitrappa: II. & II. Carduus ftellatus folijs Melonendifkl, 3 paveris errätic;C.B. Eryngiuin,Btunßalterum; rag.Lon.Calcatieppola; Matrh.Carduus ftella- Melocarduus; ius, Dod. ur: Adı(five Cälcicrapa) Lob.Cam. Ger. 3 == Carduustellarorius five tellario,Geßhort. Polya- cantha, Cord.hift.Myacanrhos Theophr.Dalech? Lugd.Caidüus muricarus, Cluſ.hiſt. Die erſte iſt gemein alfenthalben : Die Andere abe vmb — 2a vmb Zerrar vnd an⸗ Beste] | — Das XXI. SB Von dem Kraut a ee AG diß Krane auch vnder die Diſtelkr = zu rechnen ſey / geben feine Blauter Yfam dar / dann es nicht wol i — hoͤnden zerbrochen werden. Es aͤbe kompt ein « £c harte Wurtzel wie ein Holtz / vnden auf in Zaſeln zertheilet: Auß der Wurtzel r Sten⸗ gelin viel diete te und gebogene Aeftlin abger ie eter ſeyn gar kurtz / dick vnd pe * an einen, — — te ih ei — is aus nr genennt wird: Vonden Pamei — mitbieten Skip, en / welcher vieriehen/ an jhm gefun⸗ 17 init krummen dor nechten Hacken allen⸗ thalbe wie ein Stern anzuſehen / alſo daß * fan angreiffen / — Bl a 1082 D. Jacobi Theodori Tabernaemontant / A wie ein Cuenmer von Farben. Inwendig hat ſie ein F Cafalpinus ſchreibt / daß er geſehen hab den Sten. weiß ſchwammechtes Fleiſch / wie in den Melonen / mit einem Haͤutlein vnderſchieden. Vberkompt keine Vlaͤtter / wie fie auff dem Sand ſtehet / fo gewinnt ſie vnden gar kleine harte Wuͤrtzelein / welche ſich weit außbreiten. Lobelius meldet / daß ſie auß der newen Inſel in Engelland von en Schiffleuten ſey gebracht worden, Don den Namen. MEonmdiſte wird Lateiniſch genennt Melocar- duus oder Melocarduus echinatus Indiæ occi- duæ: item Echino melocactos. Melocactus Indie occidentalis C.B.Echino melocactos, Ad.Lob.ĩco. Cluſ. Melocarduus echinatus Penæ, Lugd. Ger. B Niderlaͤndiſch / Stekende Meloen diſtel van Weſt In⸗ dien, Engliſch Hedgehogge Thiſtle.] a 18.XXIV. Sapitl. on ſtachelicht Aloe. Stiachelichte Alot. Aloe Americana. iber C Claſius dieſe Aloe in feinen Zoe, S ‚obfervar.Hifpan.lib.2.cap.77. vnd ſetzet / daß fie viel lange / groſſe / breite / gruͤne Blaͤtter übers komme / gantz glatt / vnd am vnderſten theil drey oder vier zwerch Finger dick welche hart in einander ſte ⸗ hen / wie an der gemeinen Aloe, Jedoch iſt dieſe viel ſtachlichter vnd blauwer dann die erfte:] an jhren eufferften Theil befommen fie ihre Spigen / welche E nichts anders ſeyen / dann ein dicker harter Dorn/al K die Americaner vmb ihre fo hart / daß man fie auch für ein Seul gebrauchen fönne. An den Seiten erfcheinen furge / vnd ambreiten Theil ſeyn fie ganz ſafftreich / eines bittern nd ſcharpffen Geſchmacks. Mitten auß den Blaͤtte⸗ ten foll ein Stengel wachſen / faſt eines Arms dick. Die Wurgel ift dick ‚lang vnd krumb / gleich als mit Sleichen abgetheilt / auß welchen an den Seiten viel andere junge Stoͤck vnd Wurzeln herfür wachfen wie an der Figur zu fehen iſt / vnd wenn diefelbige nit in der Zeitabgenommen werden/fo entziehen fie der al sen Wurtel hre Nahrung / daß fig verdorren muß · gel mitten auß dem Gewaͤchs mit kleinen vnd wenig Blaͤttern herfuͤr kommen / welcher in wenig Tagen eylff Elen hoch gewachſen fey: Oben hab er gleich als viel Zweiglein bekommen / wie ein breite Umbella, an welchem die Blumen uͤberſich geſtanden ſeyen / eines Singers hoch / außwendig gruͤnlich / jnnwendig aber bleich / welcher jede ſechs Blaͤttlein gehabt; Vnd ger gen dem Winter iſt der Stengel widerum̃ verdorret.) Iſt gar cin frembd Gewaͤchs in Teutſchland / ſo da erſtlich auß den Occidentaliſchen Inſeln in Teutſch ⸗ land iſt gebracht worden. Von den Samen. DI ſtachlechte Aloe wird Lateiniſch genennt A. loe Americana, vnd Aloe ſpinoſa. [Aloe folio in oblongum aculeum abeunts;C.B. Alo@ Ameri« cana, Dod.Cluf.hifp.& hift:Caft.Cam.Lugd.Ey, Aloẽ in Piſano virero; Ad. folio mucronato,, Lob, Ger.alterum genus; CL fpinofa five Americana, Cam.]Bonden Indianern Mageyond Mail. Spar nifeh Cardon. [Zu Valentiain Spanien nennenfie es Fly agul- la, dag iſt / Faden vnd Nadel / dieweil die Spigen für ein Nadel / die jnnern Faſen aber für Faden gebraucht fönen werden alſo daß man Leinwatt darauß macht.] Innerlicher Gebrauch der Aloe. es fehreiber C. Clufius, daß diefe Aloe in groſſem Brauch ſey bey den Indianern: Sonderlich der Safft den fiedarauf bringen / vnd auff mancherley H weiß gebrauchen. Auß der Wurselsche fie gar zu fehr ſchoßt / hoͤltern fie auß vnd ſamblen darvon den Saft / welcher ale bald wie ein Syrup dick wird / dieſen Fochen fic ein we⸗ nig / ſo iſts wie cin Honig: fomans ſaͤubert / iſt er wie Zuefer: gewaͤſſert / wird wie ein Eſſig: Sie thun auch ein Wurgel darzu / arsdann gebranchen ſie es für Wein / ſo mächtig voll macht.] * Auch machen fie die zarten Blaͤtter mit Zucker ein. Darvon man weitlänfftiger bey ermeldtem Auchore leſen fan, EEufferlicher Gebrauch» Kan Americaner heylen auch die Frantzoſen dar, Gramm mit: fienemmen ein Stück zerſchneidens Hein’ thuns in ein Hafen / vermachens wol mit Keym / ko⸗ mchens drey Stund / darnach tragen ſie den Hafen zu dem Krancken / thuns auff / vnd laſſen den Dam vnd Rauch an Krancken / davon ein groffer Schweiß derur ſachet wird. Oder aber braten auff ven Kolen ein Blatt / vnd laſſen den Dampff von dem Krancken in fichziehen, Aber weil der Schweiß fo ſtarck getrie⸗ ben wird / werden fie ſehr feh mach. Saft auß / end gieffens in die frifche Wunden / vnd — heylen ſie bald. "Der Safft von dem jungen Kraut vnd MWursel Ven do. mit Wermuth vermifcher wird in die Biſſz der Bir pern gerhan. & » mb Mexico da es dann garzu viel wächft/end vie Gomata ſchreibt / Br Manns hoch / pflegen hre Aecker zu pflanzen (mie wir die Dorner) zu Verhůtung derfelbigen : Sie gebrau⸗ chens auch für Holtz / vnd die Aeſchen darvonzur Lau⸗ er ., Ä Die Blätter Branchen fie = Ziegel: fie machen auch Papeyrdaranffür die Mahler * ie arich wie Hanff oder Flache’ vnd machen Seyler / Guͤrtel / Haifftern / Kleyder vnd der⸗ gleichen darauß: wie dann auch Schuhe / als wann fie von Seylern gemachet weren : Es follen auch Hi- fpali,tie Clufius meldet / Hembder darauß gemacht / verkaufft werden. En Die Blätter braten fie auff Kofen 7 erucken den frikke Dir | | | | | | | Demeine- Aloe. Das Ander Buch / von Kraͤutern. A Die Prieſter pflegen ſich bey ihren Opfferen mit F dem Dorn / ſo zu oberſt am Blatt / zu ſtechen. Vom gemeinen Aloe. * Gemeine Aloe. Aloẽ vulgaris. & chalb Spannen hoch / zudeiten laͤnger / zwey ⸗ er Finger dick / auffgeſpitzet cin wenig rund / hinderſich gebogen / vnd zu beyden Seiten mit etlich kurtzen vnd ſtumpffen Stacheln verſorget / vnd trin⸗ gen die Blätter je eins über dasander. Der Stengel iftlang/glart/zrundymit erlich Nebenaͤſte daran rings vmb ſtehen die Blumen wie die Granatbluͤht / ſich zur Erden neigend/von Farb gelb:wiewol etlich ſchreiben / D daß ſie es inden neuwen Inſeln mit weiſſen Blumen / z leibfarben Blun a: gemeine Aloe hat füißre Bläreer, anders wie dann auch Matthiolus mit leibfa e gefehen haben Der Saamen iſt wie deß Affodillwurtz Die Wurzel iſt dick vnd lang mir Mebenzineflein bes henckt. Dieſes waͤchſt viel in Alia vnd Arabia;wird Zuch anß India gebrachtiman dielt in auch in Welſch⸗ Tandyın Gärten vnd Schärben vor den Fenftern / zu Neaples, Romy Pils, Venedig / Padua, vnd das mehr zu einem Spectacfel dann zum Gebrauch. Es “ foll anchin Franckreich in den Inlulis Sceechadibus “genannt viel wachſen. In Teutſchland Haben wirs auch in Häffenyaber fan beſchwerlich vor der Kälte er- halten werden:dann auch der Regen dieſem Gewaͤchs gar zu widerift. Etliche nemmens auß den Haͤffen ge- gen dem November / vnd henckens indie Stuben auf / Meerzwiehein / vnd ſagen etliche / daß is alſo auffge · henckt auch bluͤhe. ee #2 ode damen. Ds Kraut heiffer Griechiſch Aro Aloe, Arabiſch Sobar.Cebar.sateinifeh Alo& Sempervivum ma- -_ tinum. Sertum amarum Columellz.[Aloe vulga- -#i6C.B.Alo&,Trag.Maur.Fuch.Ang.Dod.ur:Cor. Lac.Tur.Gel.hor,Lon.RauW.Ad. Lob. Cæſ.Caſt. Garz Clul.hilt.EyR.communis,Cam.Diote.Col] | Niderlandiſch / Welſch vnd Boͤhmiſch Aloe. Engliſch Aloe / Sea Housleeke. Frantzoͤſiſch Perroquer. Spas niſch Hierva baboja, AA var, “. % G lich serbrechen iͤſſet / vnd laſſet ſich zwiſchen den Fin⸗ wider das Blur traͤchſen ua - Sinnen :Dieandere werden Aloe⸗ biexber alfo zu Zeiten zweh Jahr vnverſehrt / wie die K 1083 Von der Natur ond Krafft. — Dis gantze Gewaͤchs reucht ſtarck / ſchmeckt fchr bit Fe ter / iſt warm vnd trucken im andern Bradyaıdhe auch & wenig zuſammen. om innerfichen Gebrauch der Aloe. ey Safft / ſo man in denAporhiefenharwridat meiſten auß India gebracht / welcher auß den blaͤt⸗ > tern gepreßt wird ander Sonnen getruͤcknet und at» doͤrret vnd iſt zweyerley. Dererfte wird-Aloe lucco- citrinum genannt / iſt Leberfarb / vnd fol rein / klar vnd bitter ſeyn / ein guten Geruch haben / vnd ſich leichtlich zerreiben laſſen Dieſen faͤlſchen etliche mit Arabiſchem Gummi oder Acacia, aber den Betrug mercket man alſo / daß er nicht fo bitter / nit ſo ſtarck reucht / nit leicht⸗ gern nicht zerreiben. Der ander Aloẽ Caballinum genannt / iſt ſandecht / vnſauber vnd ſchwartlecht / vnd iſt nichts anders dañ die Grundhaͤffen deß allerreineſten Aloe / vnd wird zu den Roſſzartzneyen gebraucht. —— Alſo täglich ein wenig a ————— Men, Gau vnd ſchen vor vielen fi — — ————— —— gieren. purgieret die Gallen vnd Schleim? reiniget vnd ſtaͤr⸗ Magen für cket den Magen: bekompt der kalten vnd blöden Lebern — * wol / vnd zertheilet die Gelbſucht. Aloe mit Maſtix vermiſcht vnd eingenom̃en / iſt gut Biut trͤhſen dem Mund vnd Hai, "Fdimumd. aftir cin halb quint.mit Ein quintlein Aloe vnd Wermuthſafft ve malgsbraubruuftgut u, if! at werd; derhalben in den Aparhedten ein Hauptſtuck iſt / vñ mir vieln dingen verhuſcht wird. Beil aber Aloe ſehr bitter / vñ man jn allein brauchen wolt / mag man kleine Pillulen darauß machen / end deren jquint. oder anderhalb einnem̃en So man voll⸗ kom̃en purgieren will / mag man in · quint. ſchwer nen» men. Etliche / wann ſie weniger / bald vor dem Eſſen / nem̃en / wirckt es mehr / alswann ſie viel gebrauchen. Wer aber ein Schaden an der gulden Adern/oder hitzige Geſchwulſt an dem Kindern hat / der ſolle Aloe ht den der Purga⸗ tion nit befchädigt werd; i nicht einemmen alſo auch ın dtirzen melancholiſchen geuthensfonderlich foger alt find/foU Aloe miche leicht» lich gebraucht werben. - m —* Dom Exrract vnd Pillulen. uß dem Aloe wird ein Extract gemacht / ſo etliche Zeuhter Ritter Magſaamen nennen / welches in den feuch⸗ nee ten Magen vnt Brummen dienſtlich iſt. In den Apothecken har man zweyerley Pillulen von peſuentz Abe · Die erſten werden von Aloe / Myrrhen end Sa ran gemacht / ſo man peftilentialesnenn ilentz vnd Faͤule bewahren / fi der N ner/f6 zudent Haupt vnd Magen drentich ſnd dann SET", ſie den Schleim benemen / vnd machen ein oder zwey nigen. · ſanffte Stulgang / .quint ſchwer genommen: So man Haupt reinigen wil / nime man fiea ſtund nach dem Nachteffen : So man aber den Magen reinigen will / ſol man fie ein ſtund vor dein Nachteſſen gebrauchen. Vom euſſerlichen Gebrauch. eu im Eſſig vnd Ro enwaſſer vermiſcht / und uͤ⸗ Haupewehe, bergelegt / mildert das Hauptwehe Mit Wein — temperiert / wehret dem auffallenden Haar. Mir Roſen oder Fenchelwaſſer gewaſchen / vnd Augenfif, vmb die Augen geſtrichen / nimbt den Fluß darinnen / — Aloe m Wein vnd Honig vermiſchet / vnd warm in “ A in Mund genommen / heylet allerley Geſchwaͤr vnd F Geſchwãr im 4 Bürm, 10845 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani⸗ vnd Faͤule darinnen. Mit Honig / Ochſengallen vnd Eſſig zuſammen geruͤhrt / wie ein Pflaſter warm uͤber den Nabel gele⸗ get / vertreibet die Wuͤrme. Biutʒeichen. Mir Honig vermiſcht / vnd angeſtrichen / vertreibt Friſche wun⸗ Den. Fiſtein. Flieſſende die Blutzeichen vnd Raͤude. In fumma / Aloe iſt nutz vnd gut für alle boſe Fi⸗ ſteln vnd flieſſenden Schaͤden / ſonderlich im Munde & = z vnd heimlichen Orten. Faule ſtin⸗ sende Schär treibet alle faule ſtinckende X L Ruphorbiü. E i phor Anten — Mir Srachenblut vnd Myrrhen vermiſchet / ver? Schäden vnd Geſchwaͤr / vdet auch die Wuͤrme darinn. Das XXVI. Capitel. Don Euphorbio db Euphorbit —— ——— a EN N x Elphorbiim efißreißet Diofeorides I) Ylib.3.cap.92. daß es ein Blum ſey in Libia > wachfendyin der Geſtalt des Krauts Ferulę : auff dem Berg Arhlanie nenden Saffts. I. Dodonizus in 3.lib.2.cap.mahlet ein Kraut / mit langen Dicken flach. lichten Blättern weiches erliche in Niderland für das Euphorbium halten : Wie es allhie abgemahlet ift, II. Das Anteuphorbium wird auch von Dodo- no an bemeldtem Ort befehrieben/daß es viel runde grüne Stengel habe / welches Blätter fich den Porn, Tacen vergleichen/haben auch ein dicke groſſe Wurzel mit viel Nebenwurtzeln. Beyde Gewaͤchs ſeyn in Teutſchland vnbekannt Der Safft ſoll auß Libia vnd India zu vns bracht werden, Es behält feinen Damen Euphorbium, 11. Anteuphorbium. = Von der Natur oder Gummi des - Euphorbij. Iofcoridesfchreiber/wenn die Sinnwohner deg Sands den Saffı uͤberkoimen woͤllen / ſo legen ſit nvor etwas vnder das Kraut / ſtehen darnach von wei⸗ sem davon / vnd verwunden die Blaͤtter mir einem damit der Safft / welcher mit Gewalt heran tringet / nicht an fie ſpringe / da⸗ durch fie mögen befthädtger werden, Diefer Safft fol weiß ſeyn wie ein Milch welcher mit der Zeit etwas — werde. [Man ſol das außlefen / welches langen ſcharpffen Sie i Bon der Natur /Krafft / Wirckung und Eir se genfchafft des Saffts Euphorbjj. phorbium ift gar ein fharpff hirig Gummi ” onder allen andern das allerhigigfteralfo daß es auch die Haut brennet vnd auffeet / wie Galenusb& zengt / iſt auch einer ſubtielen Subſtant Ferneliue ſchreibet / daß es im erſten Jahr aang gifftig ſey / vnd halte ſich biß in das vierdie Jahr ſoder länger / dar? nach nimpt es ab / auff daß cs aber länger gut erhalten werde / aegt man es in friſchen Hirſch oder Linſen JR heiß vnd trucken im vierdten Srae [Sol innerhalb einem Jahr von wegen der higigen Art / nit gebraucht werden Be: Innerlicher Gebrauch des Euphorbij. Nr Ernelius ſchreibet / daß diß Gummi oder Safft Ssahud ⸗ hiſtoria firpiumpempradis. K eingenommenyalle innerliche Gleder erhige / enr Kırpons uͤnde areiſe / vnd den Menfchen in ſolch Ohnmach ⸗ ten bringe / dag auch der kalte Schweißaußbreche, Derowegen ſich jederman wol hiemit hat fuͤr zuſe ⸗ hen /d amt er mieht freventlicher weiß damit vmbgehe / dann es den gangen Leib zerreiſſet / enzůndet vnd be⸗ ſchaͤdiget. Paulus Egineta⸗Actuarius, Meſues vnd andere fehreiben / daß es die phlegmara vnd das Gemäller mit Gewalt außtreibe / auch auß den articulis, wie Fer⸗ nelius ſagt. Be Diofcorides meldet / man fell es mir Honig ein⸗ nemmen. Das Ander Buch / von Kräutern, Fi A [Andere duncken dasEuphorbium in füß Man, deldl ein / vnd machen einen Teig darumb / vnd laſſens in einem Ofen backen / dann alſo wird es viel linder. Fernelius will / man ſolle es zuvor einen Tag in Mandeloͤl legen / darnach widerumb herauß nemmen / vnd in einem Citronenapffel braten / vnd alsdann gebrauchen: Wenn man es dann wil eingeben/ ſoll man nicht uͤber ſechs oder acht Graͤn uͤberſchreiten / vnd dieſelbe mit Zimmet / Maſtix vnd Spica vermen⸗ | on. ¶Etliche ruhmen Euphorbium hoch wider die Pe⸗ | ſtilent / miſchens mit Maftir Safran vnd Honig / wie ein Lattwerge / vnd gebens dem Kransfen: aber da⸗ mit iſt nicht zu ſcherren.] Euſſerlicher Gebrauch. Iofcorides ſchreibet / der Safft ſey gut wider die G Saunſhi der Starfehl der Augen / mit Honig vermenget / Augen. pndangefiriechen / welches ich doch niemand rathen | will / dann ich beforge / es wuͤrde Fell und Auge mit ei⸗ | nander hinweg gehen. gufewege, ¶ Er meldet auch / daß es gut fey wider das Hufftwe ⸗ he / mit einem gewuͤrtzten Wein eingenommen, ganperc» In die Nafen gelaffen/macher nieſſen / vnd zeuchet an Vielböfe Feuchtigkeit auß dem Haupt / daß auch biß ⸗ weilen He Orfämir. Es iſt gut die bofe Baͤulen vnd Geſchwaͤr darmit auffzuetzen. | [MirSpicenölgemengt/ond obendas Haupt dar⸗ | mit gefirichenvbenimpr die Geſchwaͤr.J a. © 29 diefem fehreibt Dodonzus , daß es viel Saffts bey ſich habe / welcher gar nit ſcharpff ſey / ſondern etwas ſchleimig vnd kalt / vnd werde von den Einwohnern wider die groſſe Hitz vnd Schaͤrpf⸗ fe des Euphorbij gebraucht: Das XXVII. Capitel. Von geſtirnt Rohr. I. Cereus Peruvianus, NINA AST N ER A H ſt ein dickes / 1085 II. Geſtirnt Rohr von Bert: Calamus Peruvianus Alteroides. noch dieſe wey Ge⸗ Seht tes vnd ſchweres Holtz / mit vielen dicken / dornechten Beulen beſeet. [Bon den Samen, D Jeſe Gewaͤchs werden ſonſten genennet : I,Ge- reus Peruanus fpinofus fructu rubro nucis irudine C.B.Euphorbij arbor Cereiefigies Ad.Lob.ico:Euphorbium,Caft.ico: Cereusfpinos fus,Lugd.Ger.Il.Carduus caule ftellaro Peruan C. B. Arundinacea pinnara & ofa exotica ‚Ad. Lob.ico.Carduus Monardi,Calar musPeruvianusfpinofs - Ger,] DL k J * P a Die #, — A 1086 D. Jacobi Theodori Tabernacmontani/ Die eylffte Sein. as Das E Sapitl . % =. Yon Huͤnerdarm — Huͤnerdarm. Alſine. 1. F— II. Groß Vogelkraut. Alſine I: major, spe ba Erz &l) 4 Fax EN 7 M — N YA N 66 J N * —* NIS! NY G Ss re & 4 a 2 7 > ! or nanemorum; | ‘ C.B.majo,Dod. Cam Geni &-Allinege- nr ; man wolbefant, — nnına,Diofe.maxima,Lo —W— ein kleine te Wurgelzauß wel. ſas gallinæ ma jus, Brunf, 2. enus, Trag. Centun- — ſafftreiche —— * Es yiticulis u I Vene minor fich gemeiniglich auff die Erden legen: Seine Blaͤt⸗ multicaulis, C.B. Ailıne, Tur minor, Fuch, Dod, ser ſchn eẽtwas rund / vnd ein wenig ſpitz an Farb arun gal.Lon.Thal.Lu gd.min ima,Dod;Ad.Lob.Cam. — zwiſchen welchen kleine werffe Blümleinanfchmafen ° Ger.Morlus gallingminozBmnf.gipecies, Trag, ‘ Stielen herfür fommen/ nach weichen fleine Sf. € neulus minurflimas cauliculis Cal, V.Bur- lein erfolgen / darinnen ſehr kleiner gelber Saainener- © Ta Paltorısminor loculo oblohgo. C.B,Burfa pa. ſunden wird, u“ Fr ftoris fexta, I rag. Poronychia altıne folıa, Lob, ° a, [Das ander wird etwann Elen hoch / vnd auch hoͤ⸗ Lugd.Cam vulgaris, Dod latito lia Ger. Herbula ber, hat feine Gewerblein / vnd auff beyden Seiten buriz paftorisctinis;Ce Ihlalpios minima fpe- Blätter / wie Saͤwbuͤrtzel/ zwiſchen welchen dieBlüm- cies. Thal.Myotoris Far ch.Lugd.igrangde D lein / wie am erſten ſtehen herfuͤr wachfen.] I ſiſch Mouron. ZB clich Gallinella, | Centone,Pavarına. Ni⸗ „„Diefem ſeyn die anderngang gleich allein daß et⸗ derlaͤnt iſch Nuetr / Vogleler uyt Engtifc) Chickn ee⸗ liche groͤſſere / etliche aber kleinere Blätter haben. de) Bohmiſch Rurumor. Die letzte wird Gaͤnßbium * a ——— En mauntt en außgelegt in ſandechtem Grund windt im an⸗ — = ——— fang deß Jahrs feine kleine weiſſe — Von der Natur⸗ Krafft vnd Eigenſchafft lange kleine Saͤcklein / wie am Töfcheltranrfofaen da» deß Huͤnerdarmss rinn ein kleiner Saatnen :vergehetbaßd.} - = — ift Falter vnd feuchter Natur / faſt wie Es waͤchſt in alen Krautgaͤrten vnd Weingärreny / Odas Krau Lag vnd Machr/seucht aber doch nicht kompt erſtlich mitten um Winter herfur / vnd bleibt big duſammen. Be rt mitten in den Sommer / algdann verdorzereß,. / Innerlicher Gebrauch.. D ewei das Kraut kalter vnd fenchter Natur iſt / Sieber · Von den Samen. — v5 Re wird es von etlichen wider das Fisher gebraucht Hrreadam beift auch Hůnerbiß/ Vogeltraut vnd vnd von jhnen Feberkꝛaut genannt, e e Banßfraun/ dieweiles den et Wr u‘ Die Blaͤtter in einet aißten Fleiſchbruůhe gekocht / Fire zu ' iſt ihnen fehr dient. R u 00 LP SE ne rief ame fig. KarcilAline, engine Spa fonds knigenZP "" Lac.Lon.Lob,Lug.Caft;major,Fuch.medi2,Dod. — — Euſſerlicher Gebrauch. ER 5 — gal. Ger.minor,Dod, Ad.Lob. ico. Thal. Morfüs F Dat das Kraut geroͤſt / vnd den Kindern Uber gan ndet Roen Lelb gelegt / indert ihnen die Schmertzen. Run — Ze * — — % * —— ———— PR 4 Das Ander Buch / von Kraͤuter. 1687 F & A Br Huͤnerdarm. IV. Klein Vogelkraut. Allıne II. media; ö Alfıne IV. minor. : Wi Pr = G * a NN a ee er Kieineft Bogelfraut, 3 Grantid oder Oräıra before 1 dann es kuͤhlet * ie ' — Das I. Sapttl.? _ Von andern Gefihlechterndeß Huͤrer · darms. — L Gehoͤrnt Huͤnerdarm. — Alſine corniculata Cluſij. D Be f die groffe Hitz vnd Schmerzen der Augen / wie Dio- * ſcorides ſchreibt. — = 3 Von dem außgedruckten Safft. — — 15 Fan Safft indie Ohren getroͤpffet / iſ gurmwider K + — Ohtiſhmer. "die Schmerzen derfelbigen. 5 ige Auch lindert er die higige Geſchwůlſte der Augen 5 Bon dem gediſtillierten Waſſer vnd ſei⸗ nem jnnerlichen Gebrauch: ie tfieber. de frifchen Krant foll man im Majo ein # — Eh Brennen. Diefes Waſſer iſt gut getrun ⸗-⸗ 98 fen wider alle hitzige Fieber / vnd andere Entzuͤndung Er der jnnerlichen Glieder. ; 4 ——— a Eamig, Es iſt auch gut den fenigen/ ſo ſehr abnemmen / als Eneben den vorigen Huͤnerdaͤrmen werden. x. f Be den Schwindfüichtigen: Vnd auch den jungen Kine ⸗ noch andere mehr. von dem Auchore geſeh Sromtäb Me dern / ſo groſſe Hinhaben: ¶ Vnd da man ſich dep / RStet auß sy das I. Jerſte iſt / ſo gehoͤrm Hi. BR i — ERBE" — — ? a unnn ij nerdarm 7 F Y # ” 1088 D Jacobi Theodori Tabernaemontant / A Ti. Roth Stein Vogeltraut. F II. Klein Stein Boacltrant, Allıne Petræœa minima. Alfine Petræa rubra. ö x 2 B — Runerrauchen. WRuͤnerdarm. S a — 5 k ’ "Alfine hederacea * AA Naeh ne U RSS SH 8a F —— J — In SI; 2 an: > — ı n J = 7 Zn Ä be nerdarın geneunt wird / wächft einer Spannen hoch) ter gang füiße vnd ſaftig / wie des Buthels oder Maur ⸗ = mit einem einnigen zarten vnd rauhen Stengel mit pfeffers:] hat gar Heine zaſich etlichen Gleichen welcberfich zu oberſt in eiliche Flů⸗chen viel důnne ſchmale Slenalein wachſen eWBurtzeln / auß weh _ Tau ze⸗ % gel außtheilet / an welchen kleine weiſſe Blůmlein ge; ten hat es nur ein einigen runden Slen gel / nit ſpan ⸗ | fehen werden/wenn diefelbige verfallen/fe folgen lange nen hoeh / fo ſich im oberften Theil in Kleine Zweigen echte Hörntein hernach/mir einem liechten Haͤutlem / theilet (wte Daun die igne/ fo fir dag drırre Finger 5 gleich wie die Hůnerſporen / vnd wenn man fie an K Näaelkraut her nacher gefent worden / außweiſet/ wel ⸗ Zreifft / find fie etwas feucht Jin welchen ein kleines ches von dieſein nit ſoll in er * fchwarses Saͤmlein erfunden wird: Seine Blaͤtter _ haaticht/ vnd ein wenig brain: I daran rothe feine feyn rauh vnd langlecht faſt wie an der Dchfihzun. Bluͤmlein ankommen / nach welchen runde kleine ser? ⸗ | * gen / deren je wey neben einander aefertfeyn. Die kerſfte Gefaͤßlein blebem in welchen der Saame ligt. — Murgeliffsunichteniin/werdirbralle Jahr: Das , IH. Das driute Geſchledudas Stein Vogeltraut gun Sri ange Gewaͤchs hat keinen Geſchmack an ſich. Äfldemgemmeinen einen Hinerdarm gantz glei 7 ale Dogetr nn. 1. Das roh Stein Vogelkraut wird alſo genen⸗ Teindaß — — Orten funden wird. — Rot Seein ·net / dieweil ſeine Blaͤttlein ſich den blaͤttern der Seins IV: Die Huͤnerraut Begnraut Brechen vergleichen : Fover wie kleine Haͤndlein / daher wegen der blärter fo fich den Rauten etwas vers sach Händelfranegenannt/oder tie die frderften haben gar ein dünnes Wuͤrtzlein / auß ie — nan den * Kr, Fuͤßlein aaden Sröfchen | da ein jedes Blaͤttlein ges nefe důnne Aeſtlein wachfen/mit vi mieiniglich mit dr eyen Finge een erlein Vnd find die blaͤt· ren beſegt. — S B. = * * — hen werden alfogenennt/VoR ganerrau⸗ = = % ” VDas — — Fir, | | Das Ander Buch / bon Kraͤutern 1089 A VIE Huͤnerdarm mit Gamanderleinblaͤtteren. E VI. Huͤnerdarm mit Ehrenpreißblaͤter. Alſine foliis triſſaginis. Alfıne folijs vetonicæ. |) EA x » ya)e) . IX, Waſſer Vogeltraut. Alſine paluſtris. — — x —— ER | 9 VIE Brunnen Vogeltraut. , Allinefonans 3 kerſſt feine Blůͤmlein werden liechthl. ai A): dent der Aeſtlein anff kurzen Sticken: — — VII. Das hachfolgende Ge haͤrige x v2 VW: Das fünfee Geſchlecht wird genennt Älfıne Re von wegen feiner Bottet / ſo fich den In.gleich 7 haben Blätterh des Epfichs vergleichen : [find dick und ſaf⸗ | Blumen vd Blätter rägt | tigt die Blamlein purpur fatb oder blauw der Saas danndas andee ———— men ſſi nicht in Sacklein verſchloſſen / ſondern ſtehen %- Das Veogeltrant hat ein vielfaͤſeige — Zr e werrunde Knollelein heben einander daher fie ſechte härige Wirgel/auß wetcher@tefdtinne fehtoansRune ee — etliche Kaßenknollen nennen EeAeſein ommen / miw ſeht vielen kleinen Blärtkam >... — „VE Die Alũme folüs trinaginis hat Blaͤtter wie - befestzch enteln faffatsichrift in Keimesmidiigs >. —— das Kraut Gamanderlein / sin wenig rauw vnd zer⸗ BEER Sonn her, = Ar : IE — are u X. Da Es 1096 D,Tacobi Theodori Tabernamontanı/ A X. Flůß Vogeltraut. F XI. Meer Vogelkraut. Allıne fluviatilis. Alfıne marina. EN IL RCTEN / RZ 9 9— ur IS REIT NUTZEN SEHE 3 —— EN — Ch Se 7 — iz 9 DR) N [X N \ > a RS XI Alſines ſpecies. N IX 2* tana, paluftris, luviatilis. Alſine marina.[I.Lych- nis ſegetum minor, C.B. Alfıne corniculata, Cluß hifp.&chift.Lob.Caft.Lugd.Ger. II. Seclum trida- &ylitestetorum,C.B.Paronychiaaltera Dod.ru- taceo fol.Ad.Lob.Lugd.Ger.Vimbilicifpecies qui bufdam,Cxf.Da&yliobotanon alterum, Thal.Pa« tonychia laciniata,Ger. Il Alſine minor lini ca- pitulis, C.B. minima ſuffruticis inftar, Thal. pe- « ır2a,Ger.IV.Alfine triphyllosczrulea, C.B.reta Ger.parvare&a,Lob.ico.Cam.Elatine triphyllos. Lugd. V. Alfıne hederul& fol.C.B.Alfıne 4.genuss Fuch.ico.mas,Gel:hort.fpuria prior, Dod.hirlura, Cam.hederacea,Ger.Elatine,Dod.gal. Lac, Thal. prior, Lugd.Lappago Plinij,Ang.Morfusgallina T folio hederule, Ad.Lob. Centunculus hirfurion _ Cxf.Vl.Allıne Chamædrifolia flofculis pedieulis oblongis infidentibus, C.B. Alfıne media, Fuch, Lugd.Cam.altera foliisferratis,Gef.col.folijsTrif faginis; Lob. ico. Ger. Spuria altera, Dod.Elatine altera, Dod. gal.Lugd.Morfus gallin& 3. Trag. . VII. Alfıne Veroniczfoliis fofculis cauliculisad* - heerentibus; C.B. folio Veronicz,Ger.Elatine po- Iyfchides Lugd. VIII Alfıne aquarica media, C.B.fontana, Ger. IX. Alfıneaquaticamajor,C.Be paluftris,Ger.X.Alfine aquatica minor & fluitanss XI. C.B.fluviatilis,Ger. xl. Alfıne major; &; B. ma Ein andere tina,Dod;ger. Alfine five Hippiamajor ‚ Lob.ico» gattods · fel oder Bienfange : ſcheinet von den andern Huͤner ⸗ CentuneulusC e(.X1I.Lamiumfoliis caulem am- ’ bientibus majus, C.B.Baliore crifpamajor, Lugdu Alfıne hederula altera,Ger]) — Von der Natur/Kr des Vogelkrtuts. — Wa⸗ ihre Natur und Tugenden ſeyen / halte ich darfuͤr / daß ſie mit dem vorigen / dar von im erſten Capitel iſt gehandelt worden / faſt uͤbereinkommen: xi. 2, = Von den Namen. Dann ſie auch kalter vnd ſeuchter Complerion Je behalten einen Namen Huͤnerdarm oder Vo⸗ ſeyn· — gelfraut/gateinifch Alfıne corniculata: Alſine — | petræa, Alſine re&ta, Alfıne hederacea. Alfınefos * —84 listrislaginis. Alüne foliis veronic®.Alline fon- ae — Das Ander Buch / von Kräutern, 1091 A Von jnnerlichem vnd enfferlichem Ge F Elatine. Ti. brauch des andern, fo Hendelfraut + genannt. ES mag init andern Salatkraͤutern geffen werden / ift der Burtzel gleich. hihige Schä Mag auch zu allen hisigen Schäden gebrancher — werden. Es ſoll ein beſondere Eigenſchafft zu den 320 Nagelgeſchwaͤren haben: daher es auch von erlichen Paronychia,dag iſt Nagelkraut / genannt wird.] Das III. Kapitel, Non Elatine: { Elatine I: — 72) Gef.hort. Tur. Dod. Lon Cæſ. Caſt. Lugd. Cams Ger.Verbafculum quorundam, Lugd. II, Elatine folio acuminato in bafı auricularo Al. lureo.C.B. Elatine Match.Caft.Lugd. re&ta, Lob.alterg, Bod. Lob.ico. Ger folio acuminato ; Thal.Linaria he+ derule fol, Col] ” Don der Natur / Krafft ond Eigenſchafft der Elatines. NEN T Yiscar melder 7 daß von dem erften Ge⸗ HR * ſchlecht der Elatines nichts von den Authori⸗ ermeldet ſey / wozu man fie gebrauchen koͤnne Leonhardus Fuchſius vnd Matthiolus haben ſie er Ber. zu dem Ehrenpreiß geſetzt / jhr auch gleiche Krafftond Jeſes Gewaͤchs / Elatine genannt / ſeynd Tugenden sugefehrichen / dardon —— Eh D zwey Gefchlecht : 1. Das erfte Geſchlecht | renpreiß zulefen. Aber Dodoneus iſt gar einer an - Hain — Owirdvon LeonhardoFuchlio, vnd Mar- dern Derynuna. TB rhkiolo fiir das Ehrenpreiß Weiblein gehalten: hat ¶ Von dem andern Geſchlecht ſchreibet Marthio- Rocheruhn cin kleine zaſelechte getrůmbte Wurtzel/ darauß duͤnne Jug daß die Brůhe von diefem Kraut getruncken / die rauhe Stenglein kommen / welche auff der Erden hin yor eRuhr ſtopffhe — EL vndherfladern: Seine Blätterfeyn gruͤn vnd weich? enn mandas Kraut gruͤn zerſtoſſet / vnd uͤber⸗ Hin de faſt wie die Blätter des Egelfrauts: An den Aeſt⸗ feger/folles die Hip der Stirn vnd der Augen hinweg — kein gewinnt es kleine purpurbraune Bluͤmlein / mit mmen ein wenig gelb vermifcht: Nach welchen kleine runde Elatine Tr ee Hilßlein bleiben/darinnen der Saame ift, ; — rn t. I Das ander Gefchlecht hat auch gar cin gerin. den vorigen zweyen Geſchlechten wird anch Dies ERS Maine ges Wiirslein / darauß fünf oder ſechs ſchmale Aeſt⸗ fe dritte Elatine geſetzet / welche Blätter ſich den kin tommen / einer Spannen lang / vnd ein wenig andern Geſchlecht faſi vergleichenyallein daß ſi gan — taub: Seine Blätter feyn ſaſt formiert wie ein pfeil adericht ſeyn / rund / nicht gerferffrzmoch rauteywelcher den Blättern der Winden oder Zaunglocken faft K gar viel an den Stengeln ſeyn / neben den Blättern? E gleich / anßggenommen / daß fie etwas Meiner runder ® wachfen zarte Fafeln herfür/ init welchen fie fich an vnd ein wenig haͤrig ſeyn / eines herben vnd sufammen,. die Stangen oder Zäune vmbwindet pridanhenicken, * ziehenden — uͤberkompt kleine Bluͤmlein [Es wachſen auch zwiſchen den Blärtern zarte vnd Schöttlsinyin welchen der Saame if. Stenglein / auffdereh jeden ein selblechte Blumen? ; Das erfte Geſchlecht waͤchſt an vngebauwten Dr. wie anden Wicken: melchen folgen Huͤlßlein / die da tenyblüce im Junio. [Bey vns vmb Baſel allein in _Tänger find dann der Unſen / in welchen vier oder fünf den gebauweten Aeckern. J. ſchwartze glingende runde vnd harte Saamen ver⸗ Das ander waͤchſt in den Aeckern / zwiſchen dem fchloffen if. Die Wars iſt klein vnd haſcrecht. Korn / vnd in gebauwetem Erdreich. Diefe waͤchſt bey vns in faͤrßten Aeclern / under dem WVon den Samen, Waißen vnd Recken vnd anderer Saat: bluet im Be SIe behalten jhren Namen durchauß Klatine as Meyen: Band ver Saame iſt im Brach / vnd Hew⸗ NRennet. [1.Elatine folio ſubrotundo C.B.Ela- monat zeitig. KR ine Dioſc. Ad. Lob Veronica foemina, Marr.Fuch; _ z een —— Dnnnn ii: Du⸗ 1092. .Jacobi Theodort Tabernasmontant/ F I. Blauw Gauchheyl. "Anagallis carulea, A Elatine. II. ; Diefes — kan gelb Wicken genannt werden / & . DES NE — daher es dann es etliche Aphace nennen / l ſonſt wirds ß Gauchheyls werden drey Geſchlecht fürs IR —— En A RER — geſtellt / ſo hren Vnderſcheid allein and. nn auch genenner Vicialutea folijs confolvuli mino- EIRENT / JO JDTER SONDERI DEI. ARERER EHE gu tis,CB.Aphace Diofcor.Gal.&Plin. Aphaca, Ad 7 ‚Blumen haben, 1.Das erſte Geſchlecht hat | ‚Lob. Cal. Cam. Orobanche leguminum; Lugd.] ein fehlechte/safechte/ gertheifte vnd geringe Wurhel / | auß welcher viel viereckete Stengel wachſen / kanm ei ba 0 18 Slanmenlungıitnmehrehee nu dur | ag IV. Kapitel, den : Seine Blätter feyn weich ondrund/docherwas | ne Si $ p — langlecht / beynahe wle an dem Johanneskraut An Don Gauchheyl. Sag ain aſchemen Heine geſtere Bluͤmlein mit 1. Rother Bauchheyl, & R III. Geeler Gauchheyl, Anagallis Phœmcea· Anagallis lutea E- L/ Das Ander Buch/von Kraͤuter. 1093 A Knf Bar 1 * —8 welchen ve E Von dem Safft deß Gauchhepis. pfflein erfolgen / mit Cortandery darinnen kleiner Ernelius ſaget / man den Safft in die Naſen ⸗ Salein auf gelber Saame verborgen ligt. F 2 MH: rn ee dem Haupt —— I. Dieſem ſeyn die zweh nachfolgende Geſchlecht up —— — — FAR sche Pi au ei 5 . e . URS. 7; R ER R “ a a —— Bus miem traget [ SUR Wird auch mit den Ader gebrauchen alfe-daf wenn diefelbige eräffe weiſſen gefunden? Ste haben ihren Vnderſcheid A nen wöllen/foftreichen fie denSafftan vondenroren in, den Blattern / ſo da am dritten LITE Gefihlecht gröf- Gauchheyl: Aber zu ſtopffen die aulden Adery nemen Beet Bänd» fer ſeyn / dann Am Andern:Lja auch fpiger vnd gruͤner.) fieden Sarft von dem blauwen Kraut und ftreichen hepi: Sie wachſen auch in den Krautgaͤrten in den Laͤn⸗ (hi er aan 2 dern / vnd in Stoppelfeldern/biii Auguſto. ——— — ach Hd Ahdefiti- Amina. [die ʒwo erften blühen den Sommribt Kr Sfft is. Doro BarMlengeh ——— — * ee chen heylet die Augengeſchwaͤr Argemara genennt ; ſchwar. in gemeltem Dre: aber die dritte vndlgelbe findt man Aufffolche weiß gebrauchet / foller die tuncfele Augen, * allein in — finſtern Waͤlden; auch auff den auch heil ond lauter m athein wis folches Diolcorid Pos feuchten Gebůrgen / | ws Done 2 ze Ar Von den Namen. & „ Der Saft indie Wunden gethan / fäubere diefel- Wunden. GAuchheyl wird auch genennt Colmarkraut / [von bigtnwi ch die vnflaͤtige —— gab rrf- i etlichen Vogelskraut Sateinifch vnd auch Sri» Finde Befchwär vnd alte Schäden, chiſch Anagallis.[l-AnagallispheniceoflorsC.B: [Sven Dienfeh dder Vice Holt einem tohenden — Anagallis, Cord. in ee Gef. hort, mas, Brunf. Hund gebiſſen were/der trincke diefer Kräuter Safft / | — — F — Calt vnd waſche den Schaden darmit. % Ger.phoenicea mas, Ad.Bob.punice,C&K.II, Ana us ee Be n Ri ERS gallis ceruleo flore, C.B. ——— Brunf, Trag. — Von dem gediſtillierten * aſſer. ei Matth. Fuch. Dod. Tut.Lac.Lon.Caft.Lugd.Ger Au⸗ dem Kraut wird auch ein Waſſer gebrennet / cærulea, Cæſ. cæruleo flore, Cam. terreftris feemi- zu den erzehlten Gebreſten dienftich, na,Thal.IH.Anagallisluteanemorum; C.Bluey Wann man einen zuten Truuck dieſes Waſſers Ad.Lob.Lug.Thal.Ger.lureä flauove flore, Cam: thut / ſich darnach warm niderlegt / vnd einen Schweiß nell: vnd wird das mit den roten Zinnoberfarben blu⸗ tafenden Hunden greifen Widerſtand che dardon —— — Hinunelblauwen Violen fir das Welblein gehal⸗ Auch gebraucht werden zu Eröffnung dervsrjtopffeen u & * Lbet / vnd ander Wafferfiiche — Von der Natur/Krafft vnd Eigenſcha a | = deß auch | Das V. Cap. z Auchheyl iſt bitter warmer vnd truckner Natur / N —— — Nhat ein Art zu ſaͤubern / vnd etwas an ſich Ben ER Von Bachbungen. wird derowegen von vielen fuͤr ein ſonderlich gut RB, Wundkraͤutlein gehalten, 5 A — ——— I TE RE Anagallisaguaticaminon L . Innerlicher Gebrauch N i dem ereibt, T YLinius fehreiber das ge geſotten / vnd getrun⸗ * s Di denstrsibeden Harm vnd ſey der Leber gun. R | Betten. Etliche ſagen auch / daß fie nutzlich wider die Peſti⸗ Baſtſucht· (ey; gebraucht werden / vnd thnn auch Hiiff wider die > aſſerſucht De ker öfinen. Bauchheyl in Wein geſotten / vnd getruncken / oͤff Srimeretbi mer die Sebsr/ift gut wider Die Waſſerſucht / treibt den Santen „5 Steimzehir Widerſtand allen giftigen Wunden vnd eis. Suchen, | N — Sder rothen Gauchhehl vnd Eyſenkrant jedes cin loth gepůlvert / einer Haſelnuß groß in Gauchheyl o⸗ der Eyſenkrautwaſſer eingenommen / iſt trefflich gut. Wi Die Jaͤger pflegen/wann jhnen die Hund von an⸗ nn Beim waͤhtenden Hunden gebiſſen werden / die ſelb E Wunden in flieſſendem Waſſer wol mit Sand auß · uwaͤſchen / vnd hernach diß Kraut in gebackenen Ey» ⸗ ern einzugeben zift auch den Menſchen dienlich / vann ſie es / als bald fie gebt ce * V e mel 9 haben eine Krafft / alle ner 5 4 IMeherhunnd zn lindern / vertreiben auch dic his * ‚ange. —— an ne k Fe SerfehreistDiofeoridesund plimusdi das Keaut ren blauwen Blumen den außgetruckten Affter⸗ Darmanrneftreibezwann man es ůberlege: Aber dad ander mit den rothen Blumen siehe jhn herauß. sa Br 1094 A IL Klein Bachbungen mit Poleyblaͤttern. - Anagallis aquaticaminor, IL “ Pr © 7 IV. Bachbungen, Berulafeu Anagallis aquatica. D SE 1. Seum Bach⸗ ſchlecht / groß vnd klein. J. Auß den kleinen iſt bungen. das erſte Geſchlecht / mit einem ziemlichen di⸗ cken Stengel / vnd kleinen Nebenaͤſtlein / welche glatt anzugreiffen ſeyn / lvnd wo dieſelbige den Grund ruͤh⸗ ren / gewennen ſie kleine ii safechte Wurgeln: JAn den fleinen Zweiglein [ zu beyden Seiten’ vnd nit am Guͤpffel: ] gewindt es liechtblauwe Bluͤmlein dep D. Tacobi Theodori Tabernaemontani / MaAchbungen oder Waſſerbungen heiſt Sateinifch — III. Groß Bahbungen, Berula major. EIN chen breite Täfchlein werden’ in welchen fleiner Saas me erfinden wird: SeineBlaͤtter feyn ſaatgruͤn / dick / ſafftig vnd faͤßt: lals Bonenblaͤtter / daher es etliche Bachbonen nennen: ] etwas rund vnd ein wenig zer⸗ kerfft. Die Wurxtzel iſt faſelecht vnd gering. — IL Das ander Geſchlecht uͤberkompt einen run ⸗ den Stengel / je mit zwey Nebenaͤſtlein / ſo auß den Kim da Gleichen herauß kommen befeger: Die Blaͤtter ſeyn etwas laͤnger / dann am erſten Geſchlecht / den Blaͤtte⸗ ren der Poleyen beynahe gleich, feine Bluͤmlein ſeyn etwas braunlecht. — u 11. Die groß Bachbungen / Berula major gr *. nennet / har ein runde dicke Wurgel/ mit viel haͤrigen N ; Zaſeln behenckeranßderfelbigen kompt ein dieker/fäiß- ter / ecketer Stengel mit vielen Ren N rn ran ſehr viel kleiner blauwer Bluͤmlein wachfe an dem erſten Geſchlecht / jyhre Blaͤtter ſeyn ver andı kleinen Bachbungen gleich / ohne daß ſie laͤnger vnd | breiterfeyn. F V. Das legte Geſchlecht iſt dem erſten gang gleic h m außgenommen daß es an den Stengeln / Blumen vnd Blättern groͤſſer iſt / pflantzt auch weiter vmb ſich. | Sie wachen in den warmen Brunnenfluͤſſen / J in den Graͤben / ſo deß Winters nicht uͤberfrieren. hen im Juni, = . Vonden Namen. ” Anagallis aquatica,Berulea, Sium aquaticum Laver.[I.Anagallis aquaricaminor folio Jubrorun« do,C.B. Anagallis aquarica ( five Becabunga Ger» inanorum ) Ad. Lob. Dod. Lugd.Thal.Cat.aqua- tica minot ‚Al. pallido, Ger.Sion,Brunf. non odo« ratum ı. Trag.Sium; Ang. Eric. Cord. Fuch.Lon. _ Cepza,Tur.Dod.gal. Il. Anagallisaquarıca mia nor folio oblongs;C.B.aQuatica,minor, Ger. III. Anagallis aquatica major folio oblongo. C. B· a· quatica,Ger.major,Gel.col.IV.Anagallis aquatica major folio fubrorundo,C.B,aquatica folio maxi mo, Thal.Anagallis five Beccabunga,Ger.) 33 A zoͤſiſch Laver, ÜBerle. Niderfändifh Waterpungen. Engliſch Water Pimpernell PP > * Bonder Natur, Krafft vnd Eigenſchafft der Bachbungen. — DI Bachbungen feynd warmer / vnd einwenig. feuchter Natut / wer den nugfich in der Speifyond in der Artzney gebraucht, — Innerlicher Gebrauch. Sr Srühling wird von vielen das Kraut im Sa. Dargenüser/ond fonderlich von Den /diemitdem Säortor, Schorbock geplager werden, vnd von denen, foden iondenftan. Lendenſtein haben / fiir welche Gebreſten dig Kraut ſonderlich geruͤhmet wird, dann es bezengen Diofcorides,Galenus, Aetius,Pli- nius. vnd andere mehr / daß das Krant entweder rohe geſſen / oder gefotten/ nicht allein den Harn treibe / ſon⸗ Stein. dern auch den Stein sermahle und außführe. Babe. Welche Frauwen fichlan ihrer Zeit fäumenydie fol an len ſich diefes Krantggebränchenvann ce hilfft Hhnen / doch ſollen ſich ſchwangere Perſonen darfür Pens dann eB auch die rodte Frucht auf dem geibtreiber, Plinius vnd Diofeoridesfhreiben, daß es gut ſey denjenigen / fo die rote Ruhr haben dann esfoll die yerwundte Därm heylen / ſonderlich jo es mir Del ge, fochewird. € [Das Kraut geſtoſſen / vnd mir rohtem ſauwrem Beinoder Beyfmilch, darinn gluͤende Kißlingſtein abgeloͤſchet findyaetrunekensfkilfer alle Bauchfluͤſſe. Dmnaae Diß Kraut ſt auch aut wider Die tunckele Augen / ac. Milgfuchronp anfangende Waferfuche;1dderaud ge die Danchwiitine-] ee: u, Rote Ruhr. ——— Cuſſerlicher Gebrauch. — chlus meldet / daß diß Kraut von vielen ge⸗ Gſchwuſt· Nbrauchet werde/ die Geſchwuͤlſte damit zn vertrei⸗ ben / auch die ſchaͤbige Pferd damt zu heylen. Wider denKotlaufond andere hitzigeGeſchwuͤlſt / oll man diß Kraut in Wein vnd Waſſer ſieden / vnd Htige Ges ſwulſt. Abeilegen. - länger dann ein Spann: an der mitten deſſelbigen fichei vier Lgemeiniglich aber zu Zeiten fünff/ auch fechs / wiedann auch — Ben & En irkompr] fehöner/grüner Blätter, die ein Stern e —— Ein jedes Blatt ſey formieret wie ein hart Rigelblatt ¶ oder Nachtſchatten.) Oben am Stengskerfcheinen widerumb kleine vnd langlech ⸗ Das Ander Buch / von Kräutern, Es hat diß Kraut ein groß Ob wider den Stein / G | Me fehreiber, daß ertiche di Kranefiie 1095 FE Elbe Acpnicum falutiferim:* C N fe Bierter/ Goa ein (dns Sure Blümlein mie dreyetley Jarben zerrhsiler: lch mit vier chwarz⸗ grüner Heine Blattlenn darnach acht fleiner gelber Stromlein / vnd in der Deittendsjeloigen geſtirnten bluͤmleins iht man in gantz purpurbraunes vierecke⸗ tes Knoͤpfflein/ wie ein Aeuglein anzuſehen] in wel⸗ cher Mitten ein ſchwartzbbraune runde Beer ſteht / Twie ein groſſe Heydelbeer / eines woen doc) ſuͤſſen Ge⸗ ſchmaeks / wie die Wald Nachtſchattenbeerlein oarin⸗ nen viel tleines weils Saamens har/wiein den Bo⸗⸗ en [Dder in Effig oder Burrer roͤſten warm auffle⸗ horellen Die Wurhel fen dunn / bleich / vnd in diel Za⸗ ten / vnd jederwelen ernenwern. RR: —5 — spe D Die Blaͤtter grůn zerſtoſſe vnd übergelegt/oder wie ein langer vurm / vud Erdenfürb.] den Safft angefkrichen , —— wider mit Es wachſt in dieken/ ‚Ibartechren vnd feuchten Bietenim Wafler/ darem Gerften vnd Kleien geforten abge⸗ Waͤlden / deßgleichen an etlichen Nechen / am Gebůrgz "ost. wäfchenperngibt Neaen vnd Flecken im Angeficht.] vnd bey den Hecken. a ae von dem Safe Von den Namen. ‚vis SUB dein friſchen Kraut wird der Safft gepreßt / ¶ EInbeer l oder Wolfsbect/ Sterntrane] wird as Poren Aubacm — a Mafen — genenut Aconitum ſalutiferum,; Herba Petit, vnd Sprücklen yuder dem Angeficht alspaldverrrei, Paris-Uva veria, Uya vulpina. [Solanum quadria bet vnd Hintep np 20.05 feliuni baccilerum; C.B. verrapäylion, Gei;horr, Pe a OR m „Ad.Lob. Herba paris,Maich.Aug. Dod. Ci, Ce RT Von dem gediſtillierten Waſſer Lusd. Thal. Ger. Eyſt. Paris herba Lon.Caſt· Aus dem friſchen Krane fol cin Waſſer gebrendt nirum Pardalianches, uch, Tr Aconitumlive . ‚Shorhog. “werden / jonderlich von den jentgen / fo mit dem patdalianches monococcon, Cord. in Diofe. & Sun. Schorhock und dam Stein beladen ſeynd / danınce halt Bohm ſch WB angjofo. [IMiderländifc) Wolfes * hieran in fonderlich groß Lob überfommen har, K befie. Engliſch one Berrie Serbe Truefope, Tranges —— Das —— — Don der Natur / Krafft vnd Wuckung. ae FO — DI Kraut fampt den er au kalter vnd ——— — ud der Nachtſchatten verglen⸗ ee SI Aran enep em Macht Sfr Bu VL DEREN at = I Iben/ daß es ein alattenrunden € tengel ha⸗ — — * Dbe / lwelcher braun iſt / vnd ohn alle Knöpff:] Innerlicher Gebrauch: · das Aconinım pardalianches halten / aber cr meldet / dap fie fich weit vergreiffen dann es fene die Beer nichrfo giffug als fir meinenvond ersehfet ioieer, % lichen mar dem Samen ſey geholffen worden, fo durch Zauberey jhrer Bernnn tfeyen beraubt geweſen — [Die Körner auß den Beeren haben ſie gedoͤtzet / — vp.d — A vnd geſtoſſen / alle Tag fruͤhe warmen Wein getruncken / vnd ſolches drey Wochen nach einander gethan. 1096 Iſt ein bewehrte Artzney wider das Arfenicum, Pehtteng> und feineggleichen: Darumb werden die Beer in den — Otzige Um Peſtilentz Lattwergen vermiſchet. Euſſerlicher Gebrauch. DI Blätter und Beer werden auff Peſtilenniſche Seulen vnd Carbunckel mie Nus gelegt. DieBlaͤtter gruͤn zerſtoſſen / vnd über die hitzige Ge⸗ fehwülften der Gemaͤchten gelegt / iſt ein treffliche. Hilft dann es beyde Hin vnd Geſchwulſt niderlegt. Zu den hisigen Augen fan es gleicher Geſtalt ge · Be: braucht werden/ oder feingebrandt Waſſer: deßglei⸗ aͤr der Nagelwurt. chen zum Geſchwaͤr der Nagelwurtzel. Auß den Beeren wird ein Oel gemacht.fo dengrof- G Sämerz der fen Schmerzen der gulden Ader ſtillet wo man es Daldender · warm mit einem Tuͤchlein offt überlegt. Das VII. Capitel. Bon Nießwurtz. ¶ Weiß Nießwurtz Maͤnnlein. nHelleboxus albusmas, kin NP Y N IH — DR Je Nießwurt / fo man zweyerley / eine ſo das Maͤnnlein genennet — E wird/die andere aber das Weiblein. Das erfte Gefchlecht hat ein Wurtzel eines Dau⸗ a Beif Riefs mens dick / aufwendig Erdenfarb/ junwendig weiß vnd luck / mir viel weiten lzarten Neben] Wurgeln vmbgeben: Der Stengelsfo auf der Wurgelwächft/ ift Elen hoch / [su Zeiten auch höher Jrund vnd hohl: Laußwendigmir.erlichen Häutlein bedeckt / die fich ab⸗ ſchaͤlen wann er dire wird:] Die Blätter kynd dem Wegrich gleich [oder dem Encian / ſeynd aber nicht fo iang mit braunlechten Striemen durehjogen: Oben am Stengel erfcheinen viel Zweiglein / mir drauſch⸗ lechten bleichgelben[oder grünlechte ]°Blärelein befent: - anzuſehen wie Sternfein / darauf Aline Schaͤfflein werden / darinnen der Saame ligt.] Das ander Geſchlecht iſt dem erſten gang gleich / D .Jacobt Theodori Tabernaemontani / ein Quintlein ſchwer in F * mer die Wurhel gepuůͤlvert / in kleinen liedernen Sad 11. Weiß Niefwurg Weiblein, Helleborus albusfamina, ohn alfein daß feine Zweiglein mehr mie Bluͤmlein beſchweret ſeyn / vnd faſt wie cin Traube anzufehen wurg: Es iſt auch das dritee Geſchlecht mit fehwarkbrai kin. nen Blumen ISie wachfen gern auffden falten wile den Gebuͤrgen [überall in Teutſchland / als Schwei⸗ tzerland / Eiſaß / Schwartzwald.] — Won den Namen. a: Seit Nieß wurt heift Sateinifch Helloborusal- > bus, Veratrum album. Welſch Eileboro biancas Franhzoͤſiſch Ellebore blanc. Spanifch Terve de ballefles Böhmifch Kaychamfa, [Arabifch Cherbachemabaid« Niderlaͤnd. wit Rieſcruydt. Engliſch whireHlkbor] h Von der Natur/Krafftond Eigenjchafft + J der Neßwurnn 'Y EonhardusFuchtius ſchreibet / die weiſſe Nieß⸗ wurtz ſeye warm vnd trucken Im andern rad: 4 Tt am Geſchmack ſcharpff ond hizig / fo man kau⸗ wet / zeucht ſie den Speychel wis Bereram.] RR Innerlicher Gebrauch. Es wird die weiſſe Nießwurtz auch im Leib gebt Pr chet / die ͤbrige vnnatuͤrliche Feuchtigkeit au dem tar | Leib zu treiben : Aber man fol ſich damit wol fürfchen/ | dann fiegroffen Schaven ihun kan / vnd wie Feine · | £ fi fürdie weiſſe haͤlt / iſt lius darvon fehreiber/ bißweilen den Menſchen ſo hatt —— 4 zum Wuͤrgen treibt / daß er auch davon erfiiefenmnpe [Derhalben fol fie nicht ohne Zufar anderer Stůcke / R die jhre hefftige und ſtrenge Wirckung milderen / ein ⸗ genommen werden.) : — Sie wird aber ſonderlich gebrauchet / Die ſchwarne gapen verbrantemelancholifche Gau auß dem deib uführen. Dieweil fie aber einer gifftigen Namriftfowir® , fie auff mancherley weiß zuvor bereiter/che man fiege- brauchen, i [Die Wurgelfrämer nennen fir Schampanieite , wun de tragen fie gefiochten feilzondbereden da Ball | daß fie diefe Wurzel in Wein uber Nacht legen / den felben durchſeihen / vnd früh trincken zu Außfuͤhrung aller boͤſer Feuchtigteit. Es verkauffen auch die Krös a * lein genaͤhet. J Mat hi Ius Rettich machensflecken die Wurtzeln darein ſtopffen das Loch widerumb zu / laſſen ſie ein Tag vnd Nacht darinnen / darnach nemmen fie dic Wurtzel wider umb herauß / vnd eſſen den Rettich / derſelbige ſoll alsd ann Ent reise. zu Stul treiben. Er Fernelius ſchreibet / man folle die Ninden vonder Wurselin Wein einbeigen/ vnd darnach ein Truͤnck⸗ fein darvon chun: Dder aber foll fie fochen in einer fäißten Steifihbrühe oder Honigwaſſer / oder aber in einem Gerſtenwaſſer / oder fonft in einem gelinden vnd geringen Syrup / darnach eineruͤncklein davon thun. Andere bereiten ſie in einem Quitten / gleich wie mit dem Rettich / darvon zuvor geſagt: Vnd meldet Ca⸗ merarius, daß die Quitten ein ſonderliche Eigenſchafft B haben / der Wurtzel jr Gifft zu nem̃en / vnd fie zu ſchwaͤ⸗ ben: [Dann wo wolriechende Quit ten lang bey dem Gifft / ſo auß der Wurgel die Spanier machen / jhre Pfeil zuſchmieren / das Wild damit zu ſchieſſen / wird das Gifft geſchwaͤcht: Ja auch die Thier alſo beſchaͤ⸗ diget / wo fie Qutten eſſen / werden ſie erhalgen :Der- halben die Spanier den Quittenſafft wider allen gifft/ auch zu Sterbsläufften Hoch achten. ] Derowegen mir auch dieſe Preparario mıt dem Quitten am beften ge⸗ fallen thut. Es ſchreiben Plinius, Marchiolus, Fernelius vnd andere mehr / daß man feine alte noch junge oder vn⸗ vermögliche und fehmache Perfonen wie auch fein ſchwangere Frauw darmie purgieren ſoll fondern als c u vnd wolvermögliche Leut. — braucht werden / ſonder in groſſen langwirigen frank heiten / da ſonſt andere gelinde purgationes nichts che. wöllenanprichten/ als in der fallende Sucht / Tobig ⸗ er u fett Schwindel Waſſerſucht / Hufftwehe / Keampff 2 Auf, Anka vnd dergleichen. Vnd ſoll dieſer Geſtalt be⸗ reiten werden: die Wurzel ſol zuvor 24 . ſtund in Wein oder Oxymel gebeitzet / vnd folgends wider gedoͤrtet / zu Pulver geſtoſſen / vnd eines halben Quintleins ſchwer in einem warmen Trunck Wein früh darge» reicher werden. fegen/oderinetner Fleiſchbruͤhe cin Tag beisen/ dar⸗ nach durchſehhen / vnd ein klein Truͤnckglaͤßlein vol D geben: geftoffen Zimmetrinden ſtehet wol darbey.] Sie purgiert beyde durch Brechen vnd Stulgang J vnden und oben auß / aber mehr durch Wuͤrgen / fon» derlich was im Magen ligt / darzu etliche nemmen ein P' halbes Saͤcklein voll Nießwurtz / wie man ſie in den A⸗ pothecken finder : Aber man fol wiſſen / daß das Pul⸗ ver gar ſchaͤdlch iſt / vnd leichtlich den Krampff ver⸗ urſachet / welches wol zu verhuͤten iſt. die raͤudige auſſaͤzige Haut reinigt. Neffen made a Rleßwurtz ¶ mit Meyernkraut ] indie Naßloͤcher gethan / machet nieſſen / vnd reiniger dag Haupt. Dipvägiug Die Wurzel in gangen geſotten / vnd das Haupt " Hartmit amaſchen / töderdie Nuͤß vnd £äuf im Haar, Babnmee, in Effig geſotten / vnd im Mund gehal· Das Ander Buch/ von Kräutern. A Maatthiolus ſchreibet / daß etliche ein Loch in einen F te ſoll auch nicht in geringen Schwachheiten ge⸗ - Manmaganch die Wursel zween Tagin Wein . 1097 Ein Stuͤcklein von dürden Wurzel in gutem gr , brandeen Wein woleingebäiget/ end denen fo mit ver harten Schtafffucht beladen fennyin die Nafen gerhan macht fiewachen.} Diofcorides ſchreibet / daß die Nießwurtz auch die Ayrtandene —— Zeiten der Weiber widerumb zu recht RR inge, chlaffſucht. Das VIII. Kapitel. Bon Niefwurs. Nießwurtz. Helleborus Hippocratis. Iſe Nießwurtz wird bey Matthiolo biſchrie / Nickeert· A ben / daß fie zweyer Spannen hoch machfe: jr wurhzet ſey ſchwarg wie die ſchwartze Nieß⸗ wurtz / doch nicht fo garz die Wuͤrrtzelem ſeyen auch ete mas zarter: [verwirret / vnd durch einander geſchren⸗ cket: IDer Stengel ſeye weich vnd zart / an welchem goldgelbe glinzende Blumen wachſen / wie Kuedill / doch ein wenig groſer / darauß lanalechte Knoͤpff ent⸗ ſpringen / faſt wiedie Brombeer / welcher der Saame 24 Biegen» Wann man die Fliegen vertreiben will, ſoll man 3 OR $ J Wönfzögen, Nießwurtz in Milch ſieden / vnd ihnen fuͤrſtelen fo vil if:] re ren vnd ſubttel / wie an dem „ Dann barvon efjen, die muiffen erben Bepglsichen Sie wähftim Boͤhmerland / auch in Teutſchl andy mir Meel verm ſchet / vnd den Maͤuſen dargeſtellet / Sena tn Thiringen/ — —* fierben. — Tee F ' tar 1 muͤſſen ſie auch ee £ blüher um April und ım Mey. a i Euſſerli cher Gebrauch. Vonden Namen. E 7 Alenus ſchreibet / daß ſie ein Arc habe sufänbern K DIrDiewus wird vom Auchore genennt Hel⸗ — ond zu reintgen koͤnne derowegen sn den euſſer⸗ leborusHippocratis:»on Dodoneo Buphthal-- rind. fiehen Gehrechen der Haut / als Fichten Mafenrgrind mon Diofcoridis: Anverenennen fie Pfeudohelle- ·· oder Mäudiafeit ond dergleichen gebramcher werden. borum , Helieborinen end Helleborum ferulace= defiie Paulus Aiginera lib,7. deremedicameldeydaß um Theophrafti. [ Helleborus niger tenuifolius Buphthalmi flores C.B. Helleborus ferulaceus, Ad.niger ferulaceus Theophr. Ad.Lob.Elleborus niger verus.Trag. Lon.Pfeudehelleborum, Matt. Lugd.Buphchalmum,Ang.Dod.Cluf. pan.& hift, Lug.Cam.Helleborine tenuifolia,Cord.hift.Elle= boraftrum nigrum,Gef.hott. Cam. Elleborum al- terum,Caft.Sefamoides minus,Cord:in Diof.Geh hort.] Tentſch vermeinte hware Nießwurtz. lEng · Dose. 1008 D. Jacobi Theodor Tabernaemontant / A Donder Natur /Krafft vnd Wirckung F II. Klein Laͤußkraut. des Pfeudohellebori. Helleboraſtrum minus. Atthiolus ſchreibet / daß etliche Apothecker die⸗ M: Wursel fir die rechte ſchwartʒe Nießwurtz brauchen / aer er laͤſt jhm dieſes gar nicht gefallen: Es ſchreibet auch Dodonæus, daß die Wurtzel in deco@is purgatoriis gar hoch / oder in magna dofi gebrauchtznichtg gewircket habe. Harte» · ¶ NAußwendig / loben fie etliche / uͤbergeſchlagen / zu m Erweichung der harten Geſchwuͤlſt vnd Knollen.) Das. IX, Kapitel, | Von Laußkraut. | — 1. Groß Laͤußtran. 8 Helleboraſtrum magnum. —9* IN: a IR Lyco&onum 1.Dod.gäl.Confiligo,Ruel.Gefihon ° Lon.Ger.Conßiligo ſyl Tur-Pulmonaria Vegetis Gel.hort.Verarrum nigram,3.Dod.Clufhift Hek leboraftes; Ad.maximus,Lob.Ger.Sefamoides mä+ gnum;Cordi, Lob. Enneaphyllon Plinjj; Cal] Engliſch Bear ſoote / Setterwort. J — Von der Natur/Krafft / vnd Wirckung — deß Laͤußktrauts. rs 2 Je Authores vermelden / daß diß Kraut ſaſt giff · Se sg feyyond wie Dodonzus ſchrelbet / ſo woͤllen es etliche zu den Aconitis rechnen / dann es nicht allein h 1 pie Laͤuß daher es Laͤnßtraut genennet / ſondern auch — — Fuͤchs vnd Wönftsden fol wann face gufen ber — N S x: —* o L eſe ʒwey Geſchlecht des Laͤnßkrauts wer⸗ a Bari gu > — —— —— in 3 a a — — — eſte wird genennt groß Laͤußkraut / hatein Ks Kon fehwarklechte Wutgel mit dergleichen Fafeln behen⸗ Das X. Sapı cket / anß welcher ein hoher Stengel waͤchſt / oben in vvell Won ſchwartz Nießwurtz Zweiglein abgerheileran welchen bleichgrůne Blumen ER ee u herfür kommen / faſt wie an der ſchwarzen Schi ‚Er fehmwargen Rießwurg ſeyn wey Ob h E m vendig mit einem Schoͤttlein befegerz mie an dem ſchlecht I: Das erſte hat ein ſchwartze 3% zugnung Selamo;foder Nigella; der Saame iſt ſchwartz) die ſechte Wuryel / in einander geſchrencket. [art Dlärter feyn lang /fehmal vnd ſehr aterfft wie cin Geruch flaref / faſt wie der Holder auf der Zungen Sea. [Das gan Sewächs fineketfük übel) bitter (charpf nd, toiderterrigs auß welcher ein Kieinkäuß z IL Das ander ift diefem faft gleich / alein daß es ſtarcker Stengel waͤchſt an welchem feine Blun n — Mut." Heiner Rdaher es auch Hellcboraftkum minus ge: K fichen tie Rofeh formicrerzmie fünfg gelbgriim Blätte : u a — Be * A fein befenee / in welcher ee Es aedencket Camerarıus eines anderen Ge⸗ gefe werden / mit fün er ſeehs ACHIRTER MEN MINE 84 | geſchen HN ans Suamanfgt: #2 cchte des Laͤußkrauts / darvon zu leſen iſt m Tees - Aderzparinnen lang men Kg r fihen Matchiolo, bey der fihwargen Neßwurr Die Blätter ſtehen an langen Stielen $ neun bey Sie wachſen an rauhen vnd Feinecheen Bergen: ſammen / an geſtalt lang / ſchinal⸗ ſchwartlecht vinbher Bien im Anfangdes Sommers. : gerferfftzond am Angriff ewasfhnpft 0... i 2. Bonden Namen. 9075 Das ander @efähteiht befchreibet Mätrhiolus Sr, Eufkraur wird von anderen auch ſchwartz Nieß⸗ daß es vmnehlich wich Wurneln habe / wie das erſtee EI $ateinifh Helleboraftrum; pedi- _fehlecht / ſegen dach etwas fenwärget Und — Cularis, pnd von etlichen Contiligo: [I:& 11. Hel- , Geſchmack — bier onb gnliehtih — leborus niger feetidus , C. B. Pediculatia 3. Ttag. a fepreibt eriffrumdyglatt end fet/ en Elleb, niger Iyl.adukterinus; Trag- Fuch, Lugd. hoch mis runden glanten Stielen br —— * * * ee —— — — Das Ander Buch / von Kraͤutern. E A I. Schwarg Neßwurg. Veratrum nigrum, | ä N) — | B NR | / oe) EI | Sa 35 — YA FE i | Ve MR NN | Her | SEN) U \ | © 3 N US ; . Sreirifeh Chriftwurg. | | Vetatrum nigrum Stiriacums VEREIN yyP Sa, il) UN, — 0 TI A IT near = WEITET puryurhraune Biamen / Iwrd auch init weiſſen blu⸗ den gefunden / J wie ein Roſe erfeheineh iin welcher mitten auch Schoͤtlein erſcheinen / fo zuſammen ges rungen ſtehen / je acht neben einander / zwiſchen weiſ⸗ ſen sen/darinnenlanglechter Saame ligt: Die —— an runden langen Stielen / deren je behſammen ſiehen / auch etwas zerterfft : Dieſes Bond Nau / KrafferondCigenihäfle Gefthleehe hält Matchiolus für die richte ſchwatnc 1099 Das erfts Geſchlecht wächer auf Bergen vnd Pils heln. Das ander aber anff ebnen vngebawten Or⸗ ten / vnd fonderfich in oͤberem Oeſterreich vmb die Start Steier/ von dannen fie anch von den Apothe⸗ ckeren foll uͤbertlommen werden’ wie Marchiolus wife Faͤngt im Jenner an blühen biß auff den April Von den Namen. | Nießwurtz wird auch genennet Chriſt ⸗ wurtz. Arabiſch Cherbachen. Lateiniſch Hellebo= rus niger, Veratrum nigrum. [1.Helleborus niger hort.fore viridi,C.B.niger,Brunf.Elleborusniger ädulterinus domefticus; Trag.hortenfis;Fuch.ni- per alter,Marrh. vulgaris, Gel.hore. Cal. Picudos G elleborus niger,Dod.gal:Confiligo Tur.mınor Lugd Helleb.niger noftras;Cord+hilt: Verarrum nigrum,Cord.in Diofc.fecundum, Lac.Dod.Cluh pan.& hift. Helieboralter alter, Ad. Hellebora= ftrum.Lob.Ger. li. Helleborus nıger flore roſeo, C.B. Elleborum nigrum,Marrh, Caſt. Lugd. Cam.- Planta leonis,Dod.gal.Elleb.niger fl.m ee pur · pur.Gel-hort.niger, Ad. Lob. niger 2.Dod. Lugd. Ileb. niger antuus ; Ang. niger legitimus, Cluß hift.niger verus, Ger.] Welſch Elieboronero. Fran⸗ göfifch Elebore noir: Spaniſch Verde gambre negro. Ni⸗ IE derländifch Heylich Kreſteruit. Swert Neßeruyh d. — Blake Heuebor.) Boͤhmiſch Cem» xemi. we 2.0 Berfehwargen Niefwure: Aulus Rgineta fehreiber / die ſchwarne Nieß ⸗ wur ſey warm vnd trucken im dritten Grad / wit ſnch die werfie / vnd habe ein Art zit ſaͤubern vnd zu reinigen. Man ſoll die Wurtzel im ſchatten trucknen / die euſſerſte Rinden darvon thun / vnd zum gebrauch behalten; Das Holtzmarck fol man hinweg werffen Innerlicher Gebrauch. Woeenn dem vorhergehenden Capitel von dem jn⸗ nerlichen Brauch der waren Nießleurtz iſt ge⸗ redt worden / ſoll auch von dieſer ſchwartzen Nießwurtz vberſtanden werden ‚dann fie auff gleiche weiß / doch etwas bequemucher / die Ballen od den zaͤhen fehlen auß dem Leib treibt vnd purgtert? Soll auch zu eben ANen denfelbigen Schwachheiten gebrauchet weroen / als da Frrte, iſt der Auſſat / der Krebe / die Fallend ſucht / ſchwere Par äigeein. Fantaſey / Vnſinnigtett Quartanfeber vnd derglei⸗ —— chen : Es ſoll auch nir allein ſtarcken vnd vermögli. chen Perfonen eingegeben weröen: [Doch follman jhn nich: fiber ein quintlein auff einmal arbranchen £ fo fan man auch der Wurgel gepůlvert cm quintlein a RE A Boy den Mälnftöckeh gepflantzet/ gib — ein angebohrene Art zu purgseren:] Wie man ſie auch brauchen ſoll / iſ im vorigen Capitel angezeigt. Es befehreibt Aetius rerr.ı.Serin.3. cap. 129 vnd Yufmnige 130. ein Cremorems dd auch sin Decodtum vera- Nenſchem ® - eris welche er ehr lobt dapfieguf feyenden Dnfinnie gen vnd dollen Menſchen / fie darmit zu ieren? / wie man die — —— fan; = Eufferlicher Gebrauch: Ehrparge Meßwun geplivert mit Kohia/6der Stans. SCH ‚ängeftziehen 7 vettteibet die Raͤnde Gleichen’ Griitb and andere Vnreintgtein Haut. der rien fireibee Me Chriiire hete it Anehayı piflein gebraucht / treibe die Monatzeiten der Wet treiben _ 2 el ondbeniegmuchn — a 8 Zu der Tänbfücht ein Sppekittient von Marchtb Zap N Yo aefent; arm Chriftreurn gepuͤlvert eines Gerſten · — er Do körnkin K ) 1100 A koͤrnlein ſchwer / laß in das trancke Ohr 7 geuß ein we⸗ F nig Bitter Mandeloͤll darein / verſtopffs mit Baum. wol: das chu etliche Tag nach einander am Meorgen fruͤh / jedoch foll der Leib zuvor purgieret ſeyn. a Die Wurgelinalten Schaͤden gepuͤlvert / reiniget dieſelbige. — Es melden auch Tragus vnd Matthiolus, daß die Peſtilent. Kriegsleuht zur Peſtilentz gebrauchen mit groſſem dann ein Spannen von der Drüfenszerzen fie die Haut mit einer Zangen auff / ſoſſen ein gluͤenden Pfriemen dardurch / darnach ſtoſſen die Wurgel mit frifchem Butter beſtriechen in das doch / diß zeucht das Sifft gewaltig herauß. Iſt die Druͤſe vnder den Ach⸗ ſeln / thut man gemeldte Wirckung an dem Arm: B ſcheuſt fie aber in der Schoß auff fo machet man das G Loch am dicken Schenckel.] Wein von ſchwartzer Nießwurtz. Aus⸗ der fehmwargen Nießwurtz machet man auch einen Purgierwein/mie derſelbige von Weskero in feinem Antidotario Ipeciali beſchrichen iſt / die ſchwarte verbrante Gall auß dem Leib zu reiben vnd zu . ine Denen. -Bufifigteit. (G | n Auffar, enusliches Ertract von der —— aubereitety ——6 zus den melancholiſchen Schwachhgggen ı nutzlich zu gebrauchen iſt / als da feynd ſchy Shwarhe der Dan afyyQnfinnigfeit/2uffas: rem Srantofen/Zrich> D, Tacobt Theodor Tabernaemonsani/ 11. Wild weiß Nießkraut. Helleborine flore albo. lich Krebs / Vnreinigkeit der Haut vnd andere der⸗ J gleichen. — u Das XI. Capitel. IL Wild ſchmalblaͤttericht Nießkraut. Von wild Nießwurtz. Helleborine an gultifolia, 1. Bild Niefwurg = Helleborins, L ae N B NOBEKZA “ ENG D UL . BE RK —J— — ZN anne — AN Er milden Nießwurt ſeyn drey Geſchlecht / — (1.) Das erſte hat gar faſelechte Wurtzeln / Srtengel iſt ſarek / vnd ſarck eines Schuchs hoch / me — g aͤderichten geſtreimten blaͤttern beſetzt / ſchmaͤ⸗ a ler dann an der weiſſen Nießwurtz / eines bittern vnd er duͤnner dann an der weiſſen Rleßwurtz der — Geſchmacks: Oben an dem Stengel erſcheinen schen oder zwoͤlff weile Blumen / gleich als geaͤhrt beyſammen gefeger/ mit fůnff Blaͤttlein / Der Sten delwurtzblumen beh nahe gleich n der Mitten et⸗ mas gelblecht / nach welchen langlechte/ getruͤmbte Schoͤttlein kommen / darinnen Heiner Saamen ver⸗ ſchloſſen ligt. — Il. Das ander Geſchlecht if dicfern faft gleich / ab gnurneh | kin daß es breiter blaͤtter hat fine Blumen — a uch Ruf | DasAnder Buch / von Kraͤutern. A weiß / hat ein geringes Wuͤrtlein der Stengel waͤchſt F einer Elen hoch ui Il. Das letzte har ſchmaͤler Blaͤtter dann daR an⸗ Bun fämate der) waͤchſt mit einem oiinnen ſtengel faft Elen hoch / —— an welchem ſchoͤne purpurbranne Blumen aeſchemen. D.Camerarius meldet daß die Blumen von vie⸗ lerley Farben erfunden werden, / etlich ſeyen gruͤnlicht / etliche weißlicht / ein Theil letbfarb / vnd auch rotlicht Wachſen ſeht in Auſtria vnd in Bnaern auch vmb Baſel in Wieſen vnd in Waͤlden blühen im Maqo vnd auch im Junio. * Von den Namen. gone wird Sateinifch Helleborine: XT Helleborine latifolıa montana, C.BiHel- _ leboring; Dod. Ad, Lob. Lügd. Ger. Saryrium 8. G Trag Damafonium Calliphylion, Cord.hift. Epi- paetis 5.Elleboring;Cam,ep.Sigillum Salomonis; CxEIl.Helleborine Halbo,velDamalöhium men- tanum latifolium,C.B. Helleborine albo, A.Ger; Alifma quorundam;Cord.hift.Alifma cimbalian- themona; Thal, Epipactis ahguftis foliis,EyR-I11. Helleborine möntana anguftifolia purpurafcens, C. B. anguftifolia, Ger. Damafonium| tenuifol, Cord. hilt. Dämafonium alpinum, Lugd. Alifma tenuifolium, Thal. Sigillum $. Marix 3. C&f.]ge- nennet / [weildas Kraut ſich etwas mit der weiſſen Nießwurtz vergleichet· Niderlaͤndiſch wild wit Nieſ⸗ cruydt. Engliſch wild white Neefewöre.] Von der Nauur / Krafft vnd Wirckung. T %Odonzus ſchreibet Pempradis 3.lib.2.cap.28; Tu dieſes Krauts Natur vnd Krafft / noch vn⸗ Das XII. Cap. * Von Zweyblat. I. Zweyblat. Ophris — * | Bunt. Y Wesbiat (.) ha rein dunnes Wäreleitintsiel J ke un darauß der ſtengel waͤchſt | anderthalben S pannen hoch / an welchem arůn⸗ 2 Sclbes oder auch weilli: Blumiein herfuͤ kommen / die ———— m ; > — 101 # er ef N. Ophris trifölias Ä MWenblät heift Bitolitm,piPp feudorch is, Ophrig, Ophrisitolia. [1 Ophrisbifolia,C.B. Ophris, Match. Fuch:Ang. Gel. ar. Call. Cam Cal Thal. Franc.Bitolium;Dod’gal.Ad.Lob.Lon.Cam.Per- ... folaratyl. mas, Brunf. Satfrium x5..% bifolium; Trag:Alifma,Cord.Gethpr. Pfeudorchisfeu bifo- lium,Dod.Ophris bifolia,Gef I1.Ophristrifolia, CB. Ger. Perfoliara. Iyl:femina,Brunf] Etliche hennen es wilden Dun chwachs. Niderlaͤndiſch Twee⸗ blat. Engliſch Twaiblade . /j/ Von dem Gebrauch deß Zweyblats. S wird diß Krantinder Arsmey nicht gebraucht / Banm N —— daß es Wunden l Beinbruche vnd eſchwaͤr hehyhe a _ Det Safft auf dein Kraut fol dis Haar ſchwatz Samwarz kbeik, ee ferbe He * — Das XIII. Capitel. Von der groſſen Entzian Se stoffe Entian hat eine Wickel ſo fafk gr, I ‚langırınd/ — en dick / — auß wendig Erdenfarb / inntvendig gelb / am Geruch ſtarck / am Geſchmack bitter als Taufentaul, denkraut. Die Blaͤtter fo ſich bey der Wurtzel auß ſprei⸗ ten / vetgleichen ſich dem breiten Weznich / find aber groͤſſer / dicker / vnd gt Zeiten m hiarörfecht: Der ſtem⸗ gel iſt rund / alder/ mit Gleithen abgerheiler / ho / Fin· gets oier/än denen Manns hoch. Die Bumen ind gelb / ih Hnütfen verfebioffen/ vnd ſo ſie gar herfür tom men / thun ſie ſich auff / vnt ſo fie abfalle n/ komme — vo. ne Haͤfe ⸗ 1102 D. Jacobi TheodoriTadernaementans/ Groſſe Ensian. * F 1, Engian. n — Gentiana il, Cluſij. - H I. Ensian. 1. Das erfte Geſchlecht auß den beyden Entzian hat 1 Gentiana VII. Cluſij. ein gelbe Wurtzel eines Fingers dick / mit vielen ande⸗ ren Wurselnvon Elen hoch / mit vielen weichen blaͤt⸗ teren / deren je zwey neben einander geſetzet ſeyn geſpi⸗ get/ / vnd mit etlichen Striemen durchzogen / den Schwalbenwurgzblaͤtteren bey nahe gleich. Von der Hirten deß Stengels an / biß oben auß / uͤberkompt es wiſchen den Blättern langlechte / hole purpurbraung Blumen / zu oberſt in fuͤnff Kerben zertheilet / jnnwen⸗ dig mit fuͤnff gelben Faͤhlein beſenet / nach welchen ein lauglechtes zweyhoͤrn iges Schoͤttlein erfolget / in wel⸗ chem kleiner breiter Saame ligt wie Sprew· Iii. Das ander Geſchlecht hat ein geringe Wurtze / T darauß ein ſtarcker knodichter Stengel wachſt / einer " Elen hoch [fo gegen der Wurzel rohilecht iſt / je mit Wey Blättern neben einander befegetzden Wegrichs⸗ . Blättern faft gleichy jedoch kleiner / deren vnderſten viel gröffer und länger mit langen rotlechten Stielen; Die bbern Blättern aber. haben feine Stiel. Mitten am Srlenge neben den Blättern fommen Eleine Zweig fein herfuͤr / daran die Bluͤmlein ſtehen / Lauff jeder | Seiten gemeiniglich drey / mit fünff purpurblauwen Blattlein gezieret / [end mit ſchwartzen Tuͤpfflein be⸗ ſprenget / mit fuͤnff gelben Faͤßlein.) Nach dieſen er ⸗ folgen fpigige Schoͤttlein darinnen kleiner Saame | a — — vnd un — m [die er im Schweitzer Ge uͤrg / Steyer⸗ K mar, Defterreich und Dngern: die andere in Bur⸗ | gund / Schleſten vnd Engeland / an feuchten Drtend | Bluͤhen im Julio vnd Augufto. | * Von den Namen. . ne Haͤfelein / in wel der kleine / důnne / breite / lei sian Griechiſch und lateiniſch / [Weib | che. S * a De kd/]Gentiana.fl.Genriane aſclepia · Dieſe waͤchſt auff hohen Bergen in Teutſchland: dis folio,C.B.Gentiana 3. Trag.Dod;gal.Gentiana In&ärten bleiber es fäpwerlich tiber das ander Jahr; folijs hirundinaria, Gel, hort. five Afclepiadiss nd toird die Wurrgel im Augſtmonat und Sep» Cluf. pan- minor altera, Dod» Vinzcoxicum I gember gearaben / vnd im Scharen gedörzet: Welches Czl.11.Gentiana autumnalisramofa,C.B.Gentl- Kraut Gentius der Illyrier König erſtlich erfunden ana fugax ſive annua ı. vel Gent. 7. Clut.pan. & hat / von dem es dann den Namen hat.] | a ala ve polyanchö — vr + 1 auch genennt Bitterwurtz.¶ Engliſch Gread Felwoort / Baldmoney.] Don der Natur /Krafft vnd Eigenfchafft der groflen Entzian. D Je Wurtzel Entzian iſt warm im dritten / vnd trucken imandern Grad. Galenus vnd Oriba- ſius ſchreiben / ſie habe ein Natur zu ſaͤubern / duͤnn zu machen / zu treiben vnd zu eröffnen, Dioſcorides mel⸗ det / ſie ziehe auch etwas zuſammen. [Es wird allein dieſe fuͤr die beſte gehalten / ſo außwendig gelb wie Buchsbaum / jnnwendig wie Saffran / am geſchmack gar bitter / hart / ein wenig runtzlecht / vnd ſchwerlich zu⸗ verbrechen: bleiben alſo fuͤnff Jahr gut.) Innerlicher Gebrauch. Er gemein Dann weiſt kein beſſern Tyriack oder was fie innerlichs Preſtens im Leib und Magen fuͤh⸗ len / vertreiben ſie mit Entzian / Calmus oder mit Ing⸗ wer. Es find auch etliche Tyriackskraͤmer / die nichts andersdann Enstan vnd Lorbeeren / ſampt anderen etlichen Wurgeln/mit Honig vermengt / fuͤr Tyriacks verkauffen. Sue. Es wird dieſe Wurtzel hoch geruͤhmet wider dag Sffiiiger Gifft / vnd die Biß der Schlangen vnd raſenden Hun- a en Dioſcorides ſchreibet / wann man zwey Quintlein Erlangẽbef ſeye es gut wider der Schlangen Biß. ¶Daher es dann zur Zeit der Peſtilentz beyde Men, 2 Pte ſchen vnd Viehe dienich / vnd wird auch dem Wiche vnder das Futter gemiſchet. Hmbsbif fen iſt / der ſoll nemmen ein Quintlein Entzianpulver / ein Quintlein Myrrhen / vnd ij. Muntlein gebranter Bachtrebsaſchen / ſolche Stuͤck vier Tag nach einan⸗ der in Wein trincken / darvon ſoll jhme geholffen wer⸗ den / wie HieronymusTragus beʒeuget: Auch ſol man die Wunden offen behalten / vnd mit Saltzwaſſer rein halten / vnd das Gifft auch mir Laßkoͤpffen herauß ziehen. far, ¶ Plinius fchreibersfie ſeye dem Magen gut / vnd ſtaͤr⸗ am, cke denſelbigen / mit Waller eingenommen: Da aber D fein Ficber vorhanden / ſol man fie mit Wein eintrin, Weiß brauchen / nemmen ein loth Entzian / ein halb loch Calmus / vnd ein Quintlein weiß Ingwer / wol geſaͤ ubert / vnd faſt klein zerſchni loih auff einer Schnitten Brodts in weiſſen Wein ger dunckt / vnd auff einmal genommen. Dieſes wird in genannt, Lber / vnd Moenſucht. E der Magenfüchtig iſt / vnd die Speiß nicht wol behal⸗ ten mag / die ſollen Entzian gepuͤlvert mit Wein trin⸗ wartwafler.] _ MBärm. Dieweil diefe Wurnel fehr birrer iſt toͤdtet fie die em im Leib. | Reigen Es melde Plinius, daß man fie dem Viehe einge» Bid, berwiderdasharte Keichen: Iſt deromegen nuslich > pen jenigenfoflärigs haften, und vmb die Bruſt vol feyn, dann fie machet außreufpern/ vnd raumet die Bauuſ von grobem Schleim; [fo man das Pulver —— — Raſender Wann jemand von einem raſenden Hund gebiſ⸗ | - etlichen Apothecken das grobe Pulver für das Fieber Es können auch vorgemelte Stuͤck zu reinem paul. BY eftoffen werden und Zucker darunder vermiſcht / 9 leichter eingenommen werde: Der Leber o⸗ nig vermiſchet / vnd wie ein Lattwerge einnim⸗ Das Ander Buch / von Kräutern. A Thal.Frantzͤſiſch centiene Boͤhmiſch Horec. Wird F täglich vnd viertaͤglich Fieber / wider den ſchweren X, Taoanch me Magen Arztzney / als eben dieſe Wursel: Dann c deb Pulvers mir Pfeffer / Rauten vnd Wein trincke / y 1 cken N [Zu den Magen fiebern / follman auff folgende tten/ darvonein halb cken / oder fo Hig vorhanden mit Endivien oder Weg⸗ K met. _ 2 X Eines Quintlein ſchwer getruncken / it gut fuͤt das ER rianfarfemit Honig Bermifcht end angefteichen, 1103 them vnd Keichen.] — Ruellius ſchreibet / die Wurtzel fen gut den jenigen / Keiaen. fo hoch gefallen / vnd im&eiberwas zerbrochen haben. ue Sie hat auch ein Krafft den Harn vnd der Frau⸗ a wenzeit ſort zutreiben: Aber es ſollen ſich ſchwangere Herden Frauwen darfür huͤten. Ein gut geringes Magenpulver für die ſenige / ſo gatter Ma⸗ einen falten blöden Magen haben. Nimb reinacfchasen, ben Suͤßholtz / Ingwer / Calmus / Engian jedes en loth / Aniß / Fenchel Coriander / jedes ein halb loht / Nägelein ein Quintlein / ſolche Stück klein zerſchnit⸗ ten vnd zerſtoſſen / mit einander vermiſchet / vnd dat» von geſſen / wer da will, tanauchein haib loth Pfeffer ° darzun hun, us —— [Wider dag Magen trucken nemmen etliche Die ragen eras. > DBrofam vom Semmelbrodt/ fehneiden darunder er- «ten. fiche Stücklein von Entzian / gieſſen Eſſig daruͤber / laſſens ein wenig ſtehen / vnd wann ſie wollen ſchlaffen gehn / trincken fie es auf. Entzian geſotten / vnd davon getruncken / oder das ebet vnd Pulver in Wein eingenommen / oͤffnet die Verſto⸗ ei pffung der Seber vnd Miltz / fliller das Grimmen / t Grimmen. dee die Wuͤrm / reiniget die Nieren, — Euſſerlicher Gebrauch: D Je Wurzel wie ein Mutter daͤpfflein gebrauchet / Bertantene bringet die verſtandene Zeit widerumb / vnd zeucht —— die Frucht anf. «reiben. Das Pulver in die Wunden vnd alte Geſchwaͤr ge- Wunden, fräumersbehelrfiefrifchrnndremigerfie ——_ m äue _ DasPulver mit Baumoͤl vermiſchet ondPfla- Sermirfhn fiersweißübergefchlagen/heyft die zerkniſchte Glieder. Gut Die Wundarst machen shre Quellmeiſſel darauß / dis ange Wunden damir su ermeitern.] Bon dem Ensianfafft. — MI: man den Safft auß der Wursel bringen folr Ichrt Diofcorides lib.3.cap.3.nemlich alſo / man foll die friſche Wurgeln zerſtoſſen / darnach fo viel waſ⸗ ſer daruͤber ſchuͤtten / daß ſie bedecket ſeyen / vnd alſo fünff Tag weichen laſſen / als dann wol mit einander — ſieden / biß ſich daß Waſſer ſetzet und die Wurgel ſich sc ſehen laͤſt: Wann das Waller darnach faltworden? fol man es durch einreines Tůchlein ſeyhen / vnd aufs preſſen / darnach das Waſſer widerumb ſieden / biß es Honigdick worden iſt: Alsdann ſol man dieſen Safft in einem glaſierten Geſchirr zum Gebrauch wol ver⸗ waren. Innerlicher Gebrauch dieſes Saffts. er In quintlein diefes Saffte[von der griinen Wut, Settkftegen: außgerruekt/Igetrunckenyift gut wider das Sei⸗ Rmpf. tenftechen: Auchdenen die etwas zerbrochens im Leib habenyoder mir dem Krampff geplagst feyn/ wis Dıo» fcoridesfchreibet. Dieſer Safft mit Wein oder Waffer getruncken / Set und iſt gut den Leberſuͤchtigen / vnd — —— Mit Beyfußwaſſer getruncken / treiber fort die ver Derftandene menies, Diefer Safft mit Abbißwaſſer eingenommen, ser» Serunen treiber das gerunnen Blut im Leid [deren fo etwan Pirtimteie hoch herab weren gefallen / ynd führer es auß. Es iſt auch diefer Safft ein gewaltige Artzney wi⸗ der allerley re der tobenden undenbiß, [Sin den langwirigen driteäglichen Fiebern gibet man anderchalb Quintlein dep Saffte inciner Hen⸗ nenbrübe.] x Euferlicher Gebrauch diefes Saffts. Böfe Luͤfft. Tobender Hunde Dticaͤglich leber. gerrreibe die Rande / Flechten vnd Zirtermäter,. ste — hen = 1104 A Auff folgende weife bereiten: Nimm frifche En» F zianwurkel / zerſtoß fie wol / laß fuͤnff oder ſechs tag in friſchem Waſſer wol erweichen / dann ſeuds mit ein⸗ ander wol auff einem linden Kolfeuwerlein / biß die Wurßeln gar zerfahren / wann es dann erkaltet / ſo ſeyhe es durch ein haͤrin Tůchlein / ſetz wider auffs Felwr/ laß gemaͤchlich ſieden / biß es dick wird wie Ho⸗ ig / denn behalis in ein verglaſurt Geſchirt / dieſes iſt Siem. du den Fifteln vnd holen verborgenen Schäden cin | — kraͤfftige Artzney: vnd wird and) vnder etliche Col- lyria in den Augen gebraucht / - Dfrenwärm, ¶ Der Safft in die Ohren getroͤpfft / toͤdet die Wuͤrm darinnen Beibersis © [Ein Zaͤpfflein von Baumwollen gemacht / vnd 9060. in poracieltem Safft wol genett / vnd in die Mutter Bertendrods gethänzfürdere den Weibern jhre Blumen / Nachge⸗ burt vnd todte Feucht.) ben Won Entzianwaſſer. AB den frifehen Wurtzeln wird auch ein gut waſ⸗ } fer gebrennt. ee ii Durban ha benm graben / vnd klein zerhacken : Andere nemmen die friſche Wurtzel ſampt dem Kraut / ſaͤnberns / vnd ser» hackens faſt klein / laſſens auff ein Tag drey in gutem n erbeinen / als dann zeucht es ſaͤnfſtigli⸗ N chen ab. RTL DEE N : — Dieſes Waſſer jeder zeit am morgen nüchtern drey daule. es erg verhuͤt die Faͤule / vnd erlängert dag n] i 7 C Diefes Waffer iſt gut den Magenfüchtigen / vnd H ; ze fonderlich wenn man j.quineliin Pulver von Calmus vnd Zucker darzu hut: LDrey lorh Entzian Waller’ ‚darunter gepulverten Calmus ein halb quintlein / vnd ein quintlein Zucker / drey oder vier mal getruncken / * bringt luſt zu eſſen * eng Ellich Tag nüchtern drey lorh getruncken / verzeh⸗ & Sam und ret allen Schleim im Magen / fuͤrdert den Harn vnd — bereit der Frauwen gerechtigkeit. Auch eroͤffnet es die Ver⸗ Berftopfung ſtopffung der Leber vnd der Mutterr dericheromd Es Hat auch dieſes Waſſer atoffe Krafft allem Sir. Bifferundder Peſtuentz zu widerftrebeh/gleich wie der Vvelent Safftdarvon. ; Matchiolus fehreibet / welchemm Mann init dem menſtruo vergeben ſey / der ſolle diß Waſſer etliche D Tag nach einander alle Tag drey loth trincken / ſo ge⸗I neſe er widerumb. Erttract don Entzian SYS diefer Wurtzel wird auch cin Extract in den Gifft. NRApothecken gemacht / welcher nicht allein zu den oberschleen Gebrechen des Leibs nüntich gebraucht / fondern auch fürnemblich wider das Gifft höchlich ge⸗ rühmer wird / wie ſolches auch der hochgelehrte D.Ca⸗ merarius bejeiigei. Das XIV. Cap. — "Don Modelgen ; — re: llange / runde Wur⸗ u — gel [mit zween oder drey Zincken / in der K mitte Creutzweiß durchſtochen / auß welcher runde Stengel kommen / [daher fie auch im Latein Cruciata vnd Teutſch Creutzwurtz genenn?/]fafteiner Spannen lang / mit viel Bewerben abgetheiler 7 je mit zweyen Blaͤtteren beſetzet / welche feißt / dick / vnd lang⸗ lecht ſeyn / wie an dern gemeinen Seiffenkrant: [alle eeit ein wenig rumb gefögen gegen der Erden] Oben * am Stengel wachfen letwan fechs oder fiben] grüne Huͤlſen auf welchen blaue Blumen fommen / mie lange hole Schellen / faſt wie die Schluͤſſelblumen / mann diefelbiae verfallen / ſo werden länge Saͤcklein / darinnen goldgelber Saame liget / wie der Wullſaa⸗ men. F G D. Jacobi Theodori Tabernaemontani/ I. Modelgeer. Gentiana minor. 1. Himmelſtengel. Gentiana miinofs - 1. Das ander Geſchlecht hat ein kleine Wurtzel „u iſt auch gar ein fürges Kraͤutlein / mit vielen Zweig lein/ daran Heine Blärtlein ſtehen wie am kleinen Tanfentauldenfrant) uͤberkempt ſeht ſchoͤne hummel⸗ blauwe Bluͤmlein / weſche etwas hohl vnd lanalecht ſeyn / auch ein wenig tieff zerkerffet nach den Blumen folgen die Huͤlßlein / voll kietnes (eh arzes Saamens. TIL: Das dire Gefehlecht it auch ein klemes gl Kräutlein / hat ein weiſſe Nürslern’ euß welchem men ſchmale braune Stenälein kom men / mit klemen blaͤtt⸗ fein beſeret / wie am Hu erdatin: Oben am Stengel _ trägtt es ein langlechre Blum on Gench / mit funff ſchoͤnen zierlichen himmelblauwen Biaͤttlein beſetzet / welche etwas vnderſchieden ſtehen — + "Die Modelgeer waͤchst auff vngebauweten Ade ren / Rechen / vnd neben den Siraſſen: Bluͤen im Ju” fio, — x Ron ’ —* reinn Das Kraut mit der Wurtzel geſotten vñ getruncken / 2 Bafeıfüh, D.Camerariusfch tige, Sinfesen. [Die Sänwpireen ſo bald ein Saͤuw ſterben ein Pa EC Runderau gehalten, allerley Brüch, vnd Schä- DHL: Wurgel der Modelgeer ft ſoſt bicteret dann Sue Deromegen fie auch hoch wider das Gifft geruͤhmt Pofiient- wind / wie donn auch widerdie Peſtilens. [Wer fich Das Ander Buch / von Kraͤutern. 1105 A 111. Klein Gentian. Gentianella. FE vnd das rein geſtoſſen Pulver in die Wunden ge Wunden, ſtreuwet / heylet fo mächtig. wol 7 daß es auch den Na⸗ pr hat / heyle alle Schäden. Die Wurzel zerſtoſſen und anff den Bauch gele wirm. get / toͤdtet die Wuͤrme. Horkr im Das X V. Kapitel, Bon Schwalbenwurg. 1. Schwalbenwurd, Afclepias I. SW ’ are DE N F I. ER RI h 2 N ISDN N Ö et > WE x enſtich / Lateiniſch Gentiana minor, Cruciara. LI. Gentiana cruciara,C.B. Cruciara, Trag. Fuch, . (eui& Gentianz fpecies)Dod.Ang.Gef.hört.Lac. Lon.Lugd.Eyft.Herba fullonum,Brunf.Gentiana cruciata,Gel.hort.minor; Marr, Ad. Lob. Caftıme- H dia, Cam tertia quæ duplex,Gluf. pan & hiſt. Cru- ciata gentianella, Thal. Vincetoxicum alterum, — N, Cxf. Niderlaͤndiſch Madelger, Engliſch Eroffewort — N — Gonan Bohmſch Poſtrelene Korenii. Franoͤſiſch EN 1 Gentiene vroifet. Welſch Gentiana minore.] Das ander 3 ZA N N — < 3 IN wird genennet Himmelftengel / auch Gentiana mi⸗ 8 — nor. I. Gentianella alpina æſtiva centaureæ mi- EN IN INN pen norıs foliis,C.B.Gentiana fugax 5.feu Gentiana;Il. =. N) N: ‚! | \\ IN Cluf;pan.&chift. Calachiana verna Dalech. Lug.] u HN f N N (Enalifeh Baftard Felwort.) Vnd das dritte Gen- tianella.Englifch Alpes Felwoort. Von der Ratur /Krafft vnd Wirkung 12 Schwalbenwurtz. der Modelgeer. DEE RER, Afclepias I. die Engianvnd derowegen warmer vnd truckner I Innerlicher Gebrauch = m WA von der Entzian iſt vermelder worden / davon im vorigen Capitel ft geha delt / das follauch als les von der Modelgeer anden werden / dann ſie gang vnd gar jhrer Krafft und Wirckung gleich ſeyn darvor bewahren will / der nemme deß Pulvers ein Quintlein ale Morgen in Wein : der aber damit be⸗ haffiet / dem gebe man ein ganz Quintlein. reiniget die ge an re Feuchtigkeit. eibet / daß es den Waſſerſuchti⸗ gen gar nutzlich ſey wann man die Wurtzel in Wein E Inge vnd darvontnde 5 BA N FE * WAZ fäller/ jerhacken fie das Kraut vnd Wurtel / und ge⸗ bens den Schweinen in dem AP]; Enſerlicher Gebrauch, S wird auch dieſes Krant für cin ſonderlich gut den damit zu heylenyoajuman das Krant/ Waſſer vi Safft gebrauchen fan / welche man anff gleiche weiß qurichten fanwıevon der Engian ıfgelchret worden. - [Das Kraut ſampt der Wurtzel in Wein gefprteny und dis Wunden und Schäden darmit gew Re. 1106 _ . Jacobi Theodor Tabernaemontani / A - MI. Schwalbenwurs- Afclepias II. Horenigto, 8 S — — ZEN PR a ER Schwalbenwurg werden drey Ge⸗ Sdhwalben⸗ Ze ſchlecht vorgeſtellet / (1.) das erſte har gar ein — aaſechte Wurhel / lin einander geſchreuckt vñ verwickle mie vielen [kleinen runden Jwiellen Wuͤr⸗ gelein / at chmack etwas ſuͤß: [Jvnd ein wenig ſarpff / vnd werden erliche fo groß / daß ein ſtock auff zehen Pfund wiger.] Auß der Wurgel kommen feine runde) grüne und gähe Stengel / an welcher Giepffel kleine weiſſe Bluͤmlein wachfen/ wann diefelbige ver⸗ bluůhet haben / fo folgen langlechte ſpizige Schoͤtlein hernach / etwan Fingers lang / welche jnnwendig mit D weiſſer Woll gefullet ſeyn / in welchen auch der Same ligt/ gleich wie bey der Engian, Wann die Schoͤttlein find zeitig worden, ſo thun fie fich auff / anzuſehen wie ein fliegende Schwalbe / vnd fleugt der wollechte Sa» me darvon: Die Blaͤtter ſeyn etwas breit vnd ſpitzig ſtarck vnd glatt auff beyden Seiten mi Aederlein durchzogen. — 11. Das ander Geſchlecht iſt dieſem faſt gleich, al⸗ Säsaen, lein das ſeine Wurtzeln etwas in einander geſchren⸗ wur eerfeonuend auch an ſich ſelbſt tleiner iſt dann das vo⸗ rige. + ER ER 111.Dag dritte Geſchlecht iſt dem vorigen gar ver⸗ Sseaben wandt/außgenommendaßLdie Stengel höher dann ander gemeinen offt ſechs Elen hoch wird / vnd ſich vmb die nechſten Gewaͤchs windet Jfeine Blůͤmlein et⸗ E was ſchwarlecht ſeyn. Sie wachſen in Waͤlden / an rauhen vnd ſandigen Drren/ auch) in wilden Bergen : blühen im Auguſto. Bon den Namen. Chwalbenwurtz wird Griechiſch vnd Lateiniſch genennet Aſclepias, Vincetoxicum, Hirundi- naria.[1.& II.Aſclepias albo fore;C.B.Ger.Afcles pias,Fuch.Dod.gal. Cord.hift. Turn.Lac-Gel-hor. Ad.Lob.Caf[.Cam. Vinceroxicum; Marth, Dod. nal. Ca t.Lugd.Hirundinaria. Brunf. Trag.Gef. hore.Lon. IH1.Afclepias nigro flore;C.B.Vinceros xici alterä fpecies, Dod. Alclepiasnigra; Lugd.fl, nigro⸗ Niſt. altexa fl. nigro, Lob. five Pe- ‚F riploca minor.Apocynum;Colum.]Böhinifch£af fowienif.[Niderländifeh Swaluwe worte: Engliſch Swalow wort: Welſch Virxerofüco.] Vonder Natur / Krafft vnd Eigenſchafft der Schwalbenwurg: Min fehreibet / die Schwalbenwurt / fey meflig warm vnd trucken. Innerlicher Gebrauch. loſcorides fehreibet/wann man die Wurtel in Wein ſiede vnd darvon trincke / vertreibe ſie das Sauchnrimmen / wie ſolches auch Paulus Älginera Banggeim bezengt / es wehrt auch dem Gifft / ſo von gifftigen Thie⸗ Sn ren kompt / daß fich daſſelbige meht zum Herren zeucht. Leonhardus Fuchfius meldet / wie auch Matthio⸗ Morgen einen warmen Trunck im Beht einnem̃en / fich wol u decken vnd einen Schweiß Halten fo ſoldie Sglangen ⸗ —** Ein Dampffbad vom Kraut vnd Wurzel gema / Mate ee cher vnd macht fluͤſſig die verſtockte Zeit. a: Anden Wundtraͤncken wird dieſe Wurtzel anch Bote sifise gebrauchet / deßgleichen zu den alten boſen gifftigen SR" Schäden vnd fanfen Wunden diefelben zu reinigen / vond ander Heylung zu fürderny fonderlich Der zarten Gfievder/als MannendABeibs heimlichen Orten / vnd K Bruſt vnd hat ein Krafft wie die Hoſwurt . J Von den gediſtillierten waſſer. Uß dem friſchen Kraut vnd Wurtzeln wird auch cın Waſer gebreunet zu allen oberzehlten Gebre⸗ en die nſtlich. A 5 —— —— mit den Fyrupo de — radi- Stein. eibus eingenommenyıft gu wider den Stein. ? Es Fol au gut ſehn die verſtandene Zeitender Nerpanbent Franwen zu fürdein / fan derowegen mit dem tyıupo —— de artemifia eingenommen werden. * über dte maſſen heylſam vnd na fiir Ale Best les jnnerhalb vnd außſerhalb deß Leibs: Tag⸗ lich garuncken vnd das Trank vꝛtmiſchet⸗ in RN EN ——————— 7] Das Ander Buch / von Kräutern 1107 Schaͤden von jnnen herauß / vnd euſſerlich uͤbergelegt F ke Wurßel / mit viel angehenckten Hein gar zart Bu ee veiniget und heylet alle Verſehrung zarter Gliever,] ae Ü ne 3 em S Schwa burß. nackender Stengel / we wenig rauch iſt / von oeondem Satder Schwälbenwurg. der Mitte boben geähter) Em n an Sn gaff weten. den use beingen Fan bye Wer- er fee fipmätaßhann Brad fer Et ern Bauhgeim» muhtſafft angejeigt worden: Vnd fan dieſer Safft ligen auff der Erden herum⸗ aufgebreitet/den Bläts men. auch gar wol iu allen oberschlten Gebrechen gebrau⸗ tern deß Mangolds faft gleich, ein jedes Blat iſt auß⸗ cher werden / als nemlich wider das Gifft /wider die Pe⸗ wendig mit fieben Fäplein[oderKippenJdurchjogenz ſtilentz / Waſſerſucht / Bauchgrimmen vnd andere [pie fich ale am ende def Blars gegen der Warrzelsite meht · — ſammen tragen.] RR = er — ar Na YUT aa 11. Der kleine breite Wegrü ifdemerftengleich/ „Mm DS TUE SA siemens ni umen. St Von Wegerich. EEE, B 008 Groſſer Wegerich, a Kleiner breiter Wegrich, : Plantago major. ——— Planrago latifolia minor, —* V. Schaffenmae. — Plantago minor Diofcoridis; —9 NVA IN CH ONE FIIR N 0 II. Kleiner finiger Wearich· Plantago anguſtitolia minor: . — —— — ————— — * * ı108 A D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / F VGefuͤllter Wegrich. plantago multiplex. — — 2 RL 0 U Kl ar, VI. Meerwegerich. Plantago marina, lieben / am welchem etwas runde vnd diefe geaͤhrte Kopfflein ankommen / in welchen der Saame ift- IV. Das vierte Geſchlecht / die Schaffs zung / hat ww. Shftiuns. auch ein zaſechte Wurgel: Seine Blaͤtter ligen auff der Erden /rauch / vnd ſcharpff / auch mit ſieben Aeder ⸗ lein durchzogen / anzuſehen wie ein Schaffssung / das er &h den Ramen har/bleiben allezeit grün. Der einer Spannen hoch/ gantz bloß und pin der Höhe überfompr er feine Achern / wie iſt:] K Vonden Namen. * Roſen Wegerich. u Plancagorofea. > N ax 2 N ANZ Fl RT IQ Y we am erften Geſchlecht / allein daß fie etwas kuͤrher ſeyn / [der Saamen zimlich lang /gröffer dann des erften/ dem Baſilgenſaamen ähnlich.) ö V. Dergefiülte Wegrich iſt dem erſten Geſchlecht gann mie Warneln faft gleich wie auch mit feinen Blaͤtte⸗ veny doch haben die vnderſten Blätter kleine Spit- fein] welche ein weniggefalten feyn : Hat allein fein Bderfiheid an den Stengeln / an welchen 4 Aeher / foſt wie Roſen lauß vnzalbaren kleine Arge rich Blärtlein]gefehen werden. VL Dastente Geſchlecht der Meerwegrich hat et⸗ —— ne runde / weiſſe langlechte Wurtzel / mit viel aſeln riqh. behencker: Vberkompt ſehr viel lange fpigige Blaͤtter / faſt eines Fingers breit / ſo ſich den Blättern des file gigen Wegeriche vergleichen / an erlichen Orten etwas geterfft / vnd ein wenig rauch oder haͤrig: An den ſten⸗ geln trägt eg weiche Aeher / wie an den andern gemei⸗ nen Wegrichen / mit weiſſen vnd wollechten Bluͤm⸗ lein. * Sie wachſen an feuchten Orten / in Gaͤrten vnd neben den Wegen: Das legte Geſchlecht finder man am Meer: Blühenim Majo vnd Junio. EXber der Samen geitiger gegen dem Augſten. Die SBtärterfollen zu anfang des Sommers wann ſie am voltommenſten ſeyn / eingeſamblet werden mit der Wurgen / vnd an ſchattechten Lufft getruͤcknet wert den: aber der Saame wann er vollkommen zeitig * Egrich heißt Griechiſch Apryr» seor.garcinifh pe latifolia ſinuata, C-B» Plantago rubra, Brunf. Trag. Lon.major, March» Fuch. Tur. Gel.h. Dod.Calt,.Cam.major larifolia, Ang.latifolia,Cord.in Diofc.Ger.lacifol.levisAd. Lob.ico.Planrago & Centinencia, Cal. Ik Plan« tago lacifolia glabra minor; C. B.larifoliaminon _ Ger. U Plantago anguftifoliaminor >C- B. Ger. 'Plantago pentaneuros minot > Thal. Lanceola minor, Cal. IV. Plantago larifolia incana, C-B jor,Brunf.Matt.Lon.Lugd-Cam.mediasf! 5 RER RC ER EN Das Ander Buch / von Kräutern, A hift.minon Tur.incana,Ger. —2 quorun· ¶ F Aber vier ſeyn gut wider dag viertaͤgige dichet/ Quat- Axev dam Lugd.V.Plantago latifolia rofea florib·qua- ſi inſpica diſpoſitis. CB.toſea, Ad.Lugd roſea lpi⸗ cata, Ger.Eyſt.] Arabiſch Lyfen. Frangoͤſiſch Platain. ka ine. Spanifch ae go Na trocel. Plantaine. Niderla Wechbre. [Weahabree.) Das veirdte Geſchlecht Schaffsung wird Latei⸗ nifch genennet Lingua ovina,oderPlantago media, Der Meerwegrich wird genennt Plantage marina. [VI. Coronopus maritima major, C.B.Plantago marina,Dod.gal.Ad.Lob.Ger,maritima,Gel.hort. Lugd.anguftifolia, Dod. Bibinella, Cæſ. Corono- pus marinus, Cam. Engliſch Sea Plantaine. Nider⸗ ländifch Zee Weghbree.] deß Wegrichs. Odonæus ſchreibet / der Wegrich ſeye kalt vnd trucken im andern Grad; Vnd der groſſe ſeye kraͤfftiger dann der kleine ſpitze Megrich, ſie haben a- Are offene ber auch ein herben Geſchmack / derhalben fie die alten ©päden. offnen Schäden trucknen ohn alle Scherpffe / vnd ſto⸗ pffen die Fluͤß.] Innerlicher Gebrauch. Bin Kubi, lofcorides ſchreibt / Wegrich als ein Rochfrant Sauhföf. mit Eilig geſſen fen gut wider die rore Ruhr vnd Burıen. auchflüß : darzu auch der Saamefaft gut ſey / vnd foman jhn in Wein trincke / ſtopffe er nicht alleinden Boauchfluß / ſondern auch das Blutſpeien / Bluthar⸗ cn: vnd ſtopffet in ſumma alle Gebrechen / ſo zu viel flieſſen. Mag man auch den gepuͤlperten Saamen in ein roh Ey ſtrewen / darnach braten eſſen.] Er ſchreibt auch an bemeldtem Ort / daß der We; rich an ſtatt deß Mangolds mir Linſen gekocht nutzlich | geffen werde / wider die Waſſerſucht / vnd fonderlich J wider das Weißwaſſer / Leucophegmatia genennet / es ſolle aber die krancke Perſon truckne Speiß eſſen / ſonder Tranck / vnd das Kraut zwiſchen andern Spei⸗ ſen eſſen. Galenus ſchreibet / daß die wurtzel / die Blaͤtter vnd ze. Samennuglich gebraucht werden zu der verflopfften Leber end den Nieren: vnd fagt Fernelius,dg der Weg» rıch eine Ratur habe die Nieren su reinigen / vnd den Schleim / ſo ſich in denfelbigen verhaltet / zu zertheilen / für allen andern Kraͤuteren / derowegen er nutlich zu Sandygrieg Den Gebrechen der Nieren vnd der Dlafen koͤnne ge⸗ brauchet werdenyanch den Sand Brief vnd Harn fort zu treiben. Rermmd Diofcoridesmelder/ wann man die Wurzel vnd weine MBläcrer mir ſuͤſſem Wein gincke / ſeyen fie gut wider die Nieren vnd Dlafen Sefliär Innertihe . Siefönnen auch zu allen innerfichen Verſehrun⸗ Berfeprung gen gebrauchet werdeny es ſeye ander Leber / Lungen / Miltz / Magen oder an Daͤrmen / dann ſie ein ſonder⸗ liche Cigenſchafft haben auch iunnerlche Wunden zu len: . Plinius —— —— ſeye den Lun⸗ genſuͤchtigen oder Schwindſuͤchtigen. “ Es wird aber diefes Kraut fonderlich geruͤhmt wi. g der die rohre Ruhr / vnd wann man im Anfang der, ſelbigen willein Purgarion ſtellen fol man nemmen deß geſottenen Waſſers von dem Wegrich / oder aber deß gebrennten waſſers vj. loth Rhabarbari andert⸗ halb quintlein / Roſenſyrup zwey loth / vnd ein Purgir⸗ traͤncklein darauß machen. > [Der Saamen jerrieben / in ein Ey gethan / vnd auff einem warmen Zigel gebraten / ſtillt die rote Ruhr - gar wol.] - . trincken ſo treibe es ihnen die Geburt fort. r - Diofcoridespnd Plinius ſchreiben / daß drey Weg⸗ % richswurtzeln / mit drey Becherlein Wein vnd fo viel Waſ,er getruncken / das dreytaͤgige Fieber vertreiben: = = -B Von der Natur Krafft ond Eigenſchafft G m anf, Erliche fasın wann die Weiber iiber das Kraut 1109 tana genennet. ; Eufferlicher Gebraue h s ‚ ofcoridesfchretber lib. 2.cap. 6o.die Blaͤtter Tip, 5 Wegriche uͤber geleget / fenen Dienftlich zn ofen, n ——— en Be J get ſeyn: deßgleichen u den ſaulen / vn ſoubern / eſſen⸗ ne den Geſchwaͤren / vnd wehret den — em un ter vmb fich freffen/ den Carbunckeln / Nachtblattern / vnd allen anderen ſo weiter kriechen / welche die Grie⸗ chen Herperas nennen. Er heylet auch die alte vnebene Geſchwaͤr / ſo man YO —— * (Ani. earich if gut wider die Fifteln der Augen foman Augeup . K&£gylopas nenenner. * — fein. [Wearich mirSatg uͤbergelegt / vertreibet die. Kr oͤpff / Ktoͤpff. erliche hencken nur die Wurgel/an den wider die ſen Gebreften. en Die Wegrichwurgel geſotten / und mit dem Waf- ahnmehe. fer den Mund gewaͤſchen / oder die Wurtel vnder den ; Zähnengefäwermimpt das Zanwche/ oder die Wurs gel mmit ſo viel Bertram acplvertund auff den hoplen Bahn gelegt / ſtulet den Schmergen. In ſumma cs wird dieſem Kraut von Galeno, Band i Paulo Ægineta, Oribafio, Diofcoride pnd anderen — mehr cin ſehr groß Lob geben / alle friſche und alte pn. Sumbahıg. reine ſtinckende vnd vmb ſich freſſende Wunden vnd — Geſchwaͤr zu heylen / [wider alle higtge Apoftemen/ zuabımn | Brand, Schäden, Hundebiß Ohrmisel/ Drakfen, —— Feysblatteren / Arßwarten / anhebende Podaaray f —— man die Blaͤtter zerſtoͤſt / vnd auffaele at / oder ein Tůch⸗ le in den Safft / oder gebranten Waflerneserendie h berſchlegt / vnd derwegen für cin ſonderlich gut mund» Ps kraut gehalten. ¶Es vertheilet das Blut in den Wunden / geſtoſ⸗ Yrarta der ſen / vnd mit Eyerweiß auffgelegt: heylet auch die ge⸗ brandte Glieder. Mit ſtarckem Wein geſtoſſen vnd uͤber den Krampf Krampf, gelegt/ hilfft] Es wird auch euſſerlich in den Clyſtieren gebrau⸗ chet / ſo zu der roten Ruhr gemacht werden / dann eg ıj. Rote, Kapr, berfompt daſſelbige Waſſer / darinnen das Kraut ge ſotten wird / cin Ratur die Daͤrm su reinigen / vnd was verwundt iſt / daſſelbig heylet es widerumb zu. Wer mit dem Leberfluß oder dyſenteria heparica Leberfiß angegriffen iſt / der fol diß nachfolgend Pflarter ge- og brauchen: Nimb breit Wegrich mätffong Margra» denbaumblaͤtter / Wallwurtz / Maßlieben / Wunder» kernblaͤtter / jedes ij. vntz / Rußkenkorn / Galles / Myr⸗ ten / jedes ein vntz / bereiten Coriander ein vntz / Terræ ſigillatæ ſein halb Vntz / Drachenblut ij. Quntlein / Boli armenzdreyong/Saffran cin Quntlein / Ma- eis itj. Quntlein / QCummi Arabich Tragant beyde ge roͤſt / jdes ein loth: Die Blaͤtter zerſtoß und fiedefiein zwo Maß Waſſer / darnach ſchůtte darzu ſechs loch Roſeneſſig / laß ſaſt wol ſieden / ſeige die Bruͤh darvon / zerſtoß das geſotten ſampt den anderen / leglich miſch j. halb quiut. Ca mpher dazu / moch es zu eine m weichen Pflaſter / vnd fchlags über die Seher vnd den Banch Bor das Grimmen auf Berlerungder Därmen/ Prüfen acnß ein gut Clyſtier :nimb geftähele Waſſer can fein maß Tefirums darinnen fiede breiten vnd foigen Wegrich / Rofen je» = des ein Hand voll / darnach erlaß darmn ein uns DE, ckenunſchlit / drey geklopffte Eher dotter / Rofendtzwen 110 A Das Pilvervondirm Wegrich mit der Wur⸗ Zeigwamen gel von ſcharpffem Aron gepuͤlvert vnd vermiſchet / gruckner die Feigwargen hinweg] Dondem Wegrichfafft vnd feinem inner lichen Gchraud. HE Saft in die Ohren gethan / nimbt hinweg jh⸗ ren Schmertzen / ſo von Hi entſtehet. In die Au⸗ gen gelaſſen / oͤſchet er die Hin derſelbigen. —— Der Safft wie dann auch das Waſſer nemmen das grauſam Hauptwehe / Tuͤchlein darein genetzet / vnd uͤbergelegt.] Dieſer Safft wird von Dioſcoride vnd Plinio ge⸗ Blutſpeyen · ruͤhmet wider dag thiolo ein beriimpre Argney oder Lattwergen darauß B gemachet / auff ſolche Weiß: Nimb Tragant / Arabiſch Bummiy Drachenblut / Boli armenæ- Krafftmeel Ohreſchmertz· Hits der Au⸗ gen, fpodijjedes ein Quintlein / Blutſtein / Magſa amen / mumiz;hypociftidosjedes drey quintlein / ſtoß alles klein / vnd miſche es zuſammen mit Wegrichſafft vnd Roſenſyrup: vnd mach ein Lattwergen darauß / dar⸗ von der Krancke offt ein wenigin Mund nemme / vnd D———— | — Es ſoll auch dieſer Safft zu allen jnnerlichen Ver⸗ ſehrungen gebrauchet werden / damit es alles heylet / “pas jnnmwendig verronndet ft / ſonderlich an Nieren i vnd Dlafeny mir Hauwhechelwaſſer / oder einem an⸗ dern bequemen Tranck / als fuͤſſem Wein eingenom̃en. Hose Rufe, Deßgleichen ſtopffet er auch alle Gebreſten ſo zu Duſharnen. viel flieſſen / iſt derohalben / auch zu der roten Ruhr vnd FO allen andern Bauchfluͤſſen / wie auch zudem Blut⸗ — arnen. Bing Etliche fagen es fey diefer Safft gueden Keichen- ät den vnd denen/fo mit der Fallendenfucht beladen ſeyn/ [benemme auch den Sod/pnd öde die Wr” 0 DerSafft mie Eſſig vermiſchet / vnd etliche Tage De viaguch nach einander fruͤhe warm getruncken / benimpt das Biber dreytaͤaliche Fieber J). srlicher Gebrauch deß Wegrichsſafft. S. Wuͤrm · Mundges lofcorides fehreiber / der Safft außden® laͤt⸗ ist tern gepreßt / vnd den Mund ſtaͤtigs darmit ge⸗ nd mafchenyreiniget vnd heylet die Mundgeſchwaͤr lweh⸗ adafieiſchs. zer dem bluten der Zaͤhn end Zahnfleiſch. D Dieſer Safft mit Kreiden oder Bleiweiß vermi⸗ Rotlauff ſchet vnd angeſtrichen / heylet den Rohtlauff. ——— Welchem die Naſe ſehr blutet / der mifche Wegrich⸗ 68 ſafft mit fcharpftem Eſſig / loder das Waſſer znetze lei⸗ men duͤchlein darinn / vnd ſchlage fie ynden vmb die Fußſolen / in die Haͤnde / lege ſie auch auf die rechte Sei⸗ ten über die Seber : Vnd fo es nit helffen mil, ſoll man es kalt über das Gemaͤcht ſchlagen. Wann einem Weib die Milch in den Bruͤſten ver- feihen wil die folljhre Wargen mit Weglrichſchafft BE ® — s dienet diſer Safft ſehr wol in die Clyſtier zu der un rohten Ruhr > Alß daß man nemme Wegr.chfafft/ und Wegtritfafft jedes fechs vntz / Roſenoͤl ein Vntz / Bi g Hirſchenmarck iij.ong/Drachenblntsnd Boliarme= K nz jedes j. quinelein / folche Stück miteinander ver- 2 miſchet / vnd ein Clyſtier darauf mache, Hit ber Yu Es ſoll auch diefer Saft gebrauchet werden / wie SM Diofcorides ſaget wider die Hitz vnd Entzundung der Dörenwehe. Augen / darinn getr oͤpffet. Auch wider die Schmerzen vnd Wehetagen der Ohren: deßgleichen auch in die Fiſteln gegoſſen / heylet er ſie. Milch in den Brüften vers — beſtreiche man die Wartzen mit Wegrich ſafft /ſo truck⸗ Bands net es gewißlich die Mitch. Mit warmen Wegrich⸗ fömers. . faffeden Bauch wol gebaͤhet benimptallen Schmer⸗ —— zen in die Wunden gethan / machet fie ſchnell heylen. Fuͤr Mutterwehe wird der Safft mit Woll in geſtalt rec Mutterwehe Wunden der Mutrerzäpflein gebraucht / ob es gleich in der Zeit der Reinigung wer. Die Wundenvon Schlangen. nd rafenden Hunden gebiſſen / mis diefem Safft ge⸗ Blutſpeien: Vnd wird von Mat- [So man die Meilch in Brůſten verftellen will / ſo D. Jacobi Theodori Tabernaemontant/ F waſchen / vnd die Blaͤtter darüber geleget/ heylet ohne Schaden. Alle flieſſen de Schaͤden / N — er Flechten / deßgleichen andere ſchaͤden / als Fiſtel/ Keebs/ Krebs, Carbunckel / Wolff / vnd alle vngeſchickte Verſehrung and, heylet Wegrichfafftı Krane vnd Waſſer / flärs darmir en überaelegt.Diofcor. er Safft mie Eifig vermifcht / nimpt die Maſen/ Flecken und Ryfame deß Angefichts —— Yen "So man diefen Safft vom breiten Wegrich Mit — einem Tuch auff die Scham legt / vnd ſo bald es truck⸗ EP ner widerumb nener/flilfet die Überflüffige Weiberzeit, Mit Hanßwurgfafft vermenger/ loͤſchet das wilde wir Zum, Feumer. = Don Wegrich Sprup. FySefer Syrup wird auff zweyerley weiß gemachet / der eine alſo Nimb Wegrich afft iij. Pfund / rote Roſen anderthalb Handvoll fiede es mit einander / ſeihe es durch vnd trůcks auß / laͤnters wol / thu Zucker ſo viel von noͤten dar zu / vnd laß zum Syrup einſieden. Der ander wird alſo gemacht Nimb Wegrichſafft ij, Pfund / Roſenwaſſer iij. Pfund / Cypreſſen Nuͤßlein / wild Granatenblut / Hypociſtidis, Spodij, Maſtix / Weyr auch / Gummi Arabici, Drachenblut / Blůt⸗ ſtein vnd Gallaͤpffel / jedes ein loht: ſtoß alles zu Pu > ver / vermiſche es vnd ſiede es zum halben Theil ein / gr ſeihe es durch: thue darzu weillen gelaͤuterten Zucker / J und laß es ſieden. ——— Diefe Sprup ſind zu allen oberzehlten Kranckheiten Bacſute “ eg Blutfluͤſſen vnd Durchbruͤchen fehr dienſt⸗ ii. ? Don dem gediftillierten Wegrichwaſſer und feinem jnnerlichen Gebrauch. ES fan auch das gehrennte Waſſer zu allen ober Rote Ha, zehlten jnnerlichen Gebreſten gebrancher werden ar FR wie diefelbige find ermeldet worden als da feyn die ro Vuarfrerm. te Ruhr / alerley Bauchfluͤß / Leberfluͤß / Blutharnen / Daiberfoh vnd andere übrige Fluͤſſe wis dann auch das Blut⸗ ſpeyen / lvnd Weiberfuͤß.) * Merim Heupt etwas verſehret worden ift/derfol ſtaͤtigs Weg ichwaſſer mit Betonienſyrup trincken / Gase fo heylet die Wunde widerumb zu. * - Deßgleichen auch wer ein offen Geſchwaͤr an der, &ter/ Die 1 Sebery am Mil over in der Mutter hette/ der erinke eramir von diefem Waſſer / dann es reiniget vnd heylet zu. Matihiolus ſchreibt / daß die jenigen / ſo fich befurch⸗ Sande _ sender Schwindfucht / fleif g von dieſe m Waſſer trin⸗ oat cken ſollen. — [Für das dreytaͤgige Fieber fol man deß waſſers ein Dusnrägig guten göffelvoll irincken / wann dzieber vorhanden, Site Eufferficher Gebrauch Bet. Wesrtichwaſſer mie Schaffthaw zerſtoſſen / dar SI nach geptitvereen Bintflein darunder vermiſcht / ſtillet das übrige Naſenbluten. Margraetenblůht vnd Nafendtuten Schelffen / auch Galles in Wegrich / vnd Roſenwaſſer geſotten / vnd den Mund dar mit gewaſchen / iſt gut zu —— der Faͤulung vnd Mundgeſchwaͤr. — — An Welchen das Zaͤpfflein herab gefallen iſt / derfol weqr ichwaſſer im Mund halten / vnd fich mir gurgeln. den Mund mir dem waſſer offt gewaſchen / vnd gaſtteun den Halß dar mit außgeſchwencket / heylet die Faͤule im Ha. vnd alle Berfehrungdatinnenvond verrreiber die Ge⸗ a de ſchwulſt der anfahenden forglichen Halß geſchwaͤr: fanukte befeſtiget das Zahnflifchy / vnd nimbt die Schmertzen — der Zaͤhne / fo von higigen Fluͤſſen verurſachet / wird auch nusfich gebrauche su mancherley Augenartzuey / für Higige Geſchwulſt der ſelbigen. ae Mit feinen Tiüchlein ͤbergelegt in groffer DIR vnd Het vn Sieheryerfühlerdas. Her vnd Lebern: nimpt auch den ar Schmerzen der geſchwollenen Feigwartzen. al | Bo auch die gulden Adern zu hefftig fielen’ daß gun ante man Schaden darvon beforger/ folman DAS Waſſer : mit Baummollen uͤberlegen. | & rn Dos Ander Buch/von Kräutern, a Es iſt auch nutz zu allen giftigen Wunden / Stich Sef nge vnd Biß gifftiger Thier / auch tobender Hunden dar⸗ Wonden. mit gewaſchen. Binende DIE Waſſer iſt guefür blutende Mengel / Baum ⸗ Wenger, wollen daruͤber gelegt. Zufffeigen Welcher Frauwen die Mutter auffſteigt / deren ſoll tem man einen Schwam in Wegrichwaſſer vnd Eſſig ne⸗ tzen / vnd überlegen: das dienet auch wider die uͤbrige | Fluͤſſe der Mutter.] ge Man ſoll auch mit dieſem Waſſer die Wunden | —8* pnd Geſchwaͤr außwaſchen / ſo bleiben fie rein. [Mir Gran. Tüchern fibergelegr/tühlt alle hiesige Befchmulft mun- Bafabioten den vnd Schäden, Löfcher den Brand vnd alle hinige | brennende Blattern. Vber den Hacken gelegt / ſtillet | * das heffeige Naſenbluten vnd das waͤten deß Bluts. Bon Wegrichſaͤlblein. | EIN nuglich Sätbtein ſol alſo bereiter werden: nimb | friſchen Wegrichtraut zwo guter Hand voll / ſchwei⸗ nenſchmaltz / ſo friſch und wolgelaͤntert ſey / ein Pfund: Stoß zuſammen mit allem Fleiß im Moͤrſel ʒu einem Muß / laß hernach acht Tag in einem falten Keller er- bäisen: Dann thu es inein füpfferin Pfaͤnnlein / laß gemach ſieden / ſeihe es durch ein Tuch / vnd trucks wol auß: Hernacher thue deß Saffts ein halb Pfund da⸗ laß widerumb allgemach fieden/biß ſich die Feuchte Mat verzehre. Diß ift ein koͤſtlich Saͤlblein für alle higige En Geſchwulſt vnd Geſchwaͤr / zn allem Brand vondem bone. Feuwer oder vnnatuͤrlicher Hitz / die Entzundung vnd Geſchwulſt der Wunden vnd alten Schaͤden zu Cfüpken] - 8 Das XVII Gap, | Se Bon fpis Wearich, Ir Spis Wegrich. Plantago lanceolata. | - Jeſes Befchlecht wird genenner Spitzwege⸗ rich / wegen feiner fehmalen ſpitzigen Blaͤtter / de ©) mit vielen Rippen durchzogen: Hat auch ein zaſechte Wurgel/darauf feine eckete Stengel wach» ſen / an welchen geährte Bunnen ſtehen wie an dem groſſen Wegrich / von Farben ſchwart / vnd einer weiße u IIIı F echten Blüher/[wie def mittelſten Wegrichs / das iſt⸗ wie weiſſe Haͤrlein mie kleinen Duͤpfflein beffeider/] dieſer Saamen wird groͤſſer dann der anderen Ges ſchlechten / iſt dem groffen Wegrich gleich / allein daß die Blätter ſchmaͤſer vnd ſpitziger feyn. Waͤchſt auch) in den Wieſen und neben den Wer gen. Von den Namen. SRuwearich wird Lateiniſch genennet Lanceola vnd Lanceolata.Item Coſta equina, vnt Coſta canina. [Plantago anguſtifolia major, C.B.Plan- tago minor, Fuch. Brunf.Dod.Gel.hort.Lac.Lon. Lugd. media, Caft.länceolara, Trag. Ang.longa, Mart.Lugd.quinqueneruiasAd.LobıGer.L.anceo= 6 la major, Cat. ]rerrareg@.Id eft, Quingueneruia, Frantzoſiſch Lanceoie.Enguifch Kibbe wort / Ribwor⸗ te Platntaine.] Niderlandiſch Hountsribbe. ¶ Welſch Pianlagine longa / lanciola.j Von der Natur / Krafft und Wirckung deß ſpitzigen Wegrichs. Woe⸗ die Natur vnd Eigenfchafft dieſes ſpizigen Wegrichs belanget / bejeugen alle Simpliciſten / daß er auff alle Mitrel und Wege / nalen Gebreſten jnnerlich vnd euſſerlich zu gebrauchen ſeye / wie der groſſe Wearich / allein daß er wir Dodonzus bezen⸗ get / an Kräfften etwas geringer ſeye / dann da Weg⸗ rich: Derohalben was im vorigen Capitel von dem breiten oder groſſen Wegrich aefchrichen iſt / foll auch allzumal von dieſem Wegrich verftanden pndgeden tet werden. Dos XVIII. Gapitel, Bon Waſſerwegrich. 3, Bafferwegrich, ‚ Plantago aquatica. : NEN ER K 4 N N an RL 2 GN) “N BE # x = — ſſerwegrich iſt ey / aroß und kein: L ai (1.) Das groffe Geſchleche hat niet aſelechte 23 RAND Wurtzeln / feine Blaͤtter feynd fäiße, * ſtarck vnd grůn / dem gemeinen Wegrich faſt gleich: Auß der Wurtzel kompt ein langer runder Stengel / mit vielen Nebenaͤſtlein beſehet / an welchen kleine weile ſe / drauſchlechte Blůͤmlein herfuͤr — — * jeſe * Ppppp ü ſſerweg ⸗ # Ss A 1. ſerwegtich· € | 7 Siewahfenin Suͤmpffen / Pfuͤdeln vnd Waſſer⸗ D Ger.] Niderlaͤndiſch Water Weghebree. Engliſch 1 1112. D . Jacobi Theodori Tabernaemontani | Klein Waſſerwegrich. rd Planrago aquarica minor. gleich / allein daß feine Blaͤtter fleiner vñ ſpitziger ſeyn. graͤben / buͤhen gemeiniglich im Junid — Von den Namen. Waſſetw ih heiſſet auch Froſchwegrich vnd Froſchloͤſſelkraut / rateiniſchlantago aquatica, Plantago paluftris vnd Cochlearia paluftris. [I. Plantago aquatica latifolia;C.B: aquatica,Brunf, Trag.Mart.Fuch.Dod.Tur.Gef.hor,Lon.Ad.Lob. Caft. Thal. Cxl.Lugd.Tab. Ger.Limonium,Ang. 11.Plantago aquatıea anguſtifolia, C. B. humilis anguſtifolia & longifoliä, Lob. aquatica humilis, Water Plantaine: Frantzoͤſiſch Plantain d. eaue. Welſch Plansagine aquatıa.] ” Bon der Natur / Kraffe vnd Eigenſchafft deß Waflerwegrihs, ſoll diß Kraut oder Waſſerwegrich gantz vnd gar einerley Natur vnd Krafft haben wie die an⸗ dere Wegrichtroͤuter / aber ich halte darfuͤr daß es et was kaͤlter vnd feuchter ſey / dann die andern. Dann es auch vleldienlicher iſt allerley Hit zu loͤſchen vnd an⸗ dere Geſchwuͤlſt nider zu trucken / dann die andere Ge⸗ E ſchlecht. Sonſt har es alle Kraͤfften wie die andere auch gräpfilien nicht allein die übrige wiewol etwas geringer/fondern auch alle Schäden alt vnd new / innerlich vnd eufferlich / zu reinigen ond zu hehlen / derowegen es auch für cin Wundtraut gehal- ten wird. x Bierenfein. [Die Wurpd treibet den Nierenſtein auß / foman Heim ſtoſſet / vnd in Erdbeerenwaſſer eingibt] Es ſoll auch gebrauchet werden auff gleiche weiß / wie die vorige / dann beyd Safft vnd —*— dienlich BE yn. + * 41. Dieſem iſt das ander Geſchlecht ganz vnd gar Das XIX. Capitel. Von Schlangenzwang. 1. Groß Schlangenzwang. Holoſtium majus Cluſij. il. Schlangenzwang von Mompelier. \ Holoftium Mompeliacum. x i > BE x Be SEAL a Ze Ay Sefehlechmelchesertich m dem Wegrich Be vnd ju ſtillen / Sera.) Dasue — f gen wöllen/hat ein důnne / lange vnd holtzed Woſyel / feine Blaͤtter ſeyn den Blaͤttern deß ſpitt⸗ gen Wegrichs faſt gleich / außgenommen daß fie klei⸗ ner / ſchmaͤler vnd ſpiziger feynd / auch etwas grauw von wegen der weiſſen Wollen damit fie betitbee Tigen auff der Erden außgefpreirer : zwiſchen den⸗ sen fotiien fihnffodet fechs fieletn herfiir/won bet NT se an biß oben auß / mu vielen geährten meißgrüne Blimfeindefepmerer: Der Saame italeih wie Regrichfaamezanchin einen Stein BFA I - 1. Das ander Gefehlecht/Hokk um Mompel * cum genem / ctompi Blaͤtter gleich wit —J —2* * TER RN INUINZWVZZAR — LAN N \ \ IKK 14 IR RN = u dberSiähfrant/gat ſchmal / doch etwas langer / auch ein wenig rauch / aber nicht graum / iſt ſonſt dem vori⸗ gen in allen Stuͤcken gleich. — in. 111. Das dritte Geſchlecht wird gehentnt Holoftis Brinfbian, um Perrzum; vielleicht darumb / dieweil es auff den bmsang. Felſen funden wird. [Diefesiftein nackendes Farn —— Blaͤtter / Fingers lang: dann «8 nur Stenglein har die gantz hacket / vnd erwan jwängig auß einer waſſechden Wurzzel wachfen? wie die Maurrauten: Die Stengel haben an den Spigen zwey oder drey Hoͤrnlein / wie Saͤnwburſt anzuſehen / welche etwan mit braunen Droͤpfflein beſprenget / vnd iſt der Geruch / wie am gemeinen darnkraut. IIſt aber Bon den andern geſchlechten ganz vngleich Ste wach⸗ fen gemeiniglich an kauhen ſteinethten Orten vnd Bergen. Blůhen im Majo ¶Die erſte waͤchſt in Spanien bey Baleng Art Weg : die andere bi) Mompelier an důrren vnd vn⸗ gebauwten Orten: Die dritte an ſteinechten Orten vnd Bergen / in Schweitz / in Buͤndten vnd vmb Genff auff dem Berg Salette: Auch im Elſaß zwi⸗ ſchen den Steinktüfften ] ) — Von den Samen. S Ehlangehimang wird Latemiſch genennet Ho⸗ ‚— loftium : Dodonzus nennt das erſte Geſchlecht Plantaginem anguftifoliam Albidam. [1.Holofte: um hirſutum albicans majus;C.B.Holeft. Salman: ticum prius; Cluſ. hifl.majus Eid. hit: Lob. Sal- mantieenfe Olufij, Lugd.Cam.Ger. Plantägo,an- puftifolidalbida,.Dod. 11. Holofteum hitſutũm als bicans minus,C.B.Salüaticenfe minus, Chu£.hift; parvum Mönfpelienfe,Ad-Lob.Ger. Il: Filix ſa⸗ - xariliscorniculara,C.B.nudalıve Saxatilis, Trag; ‚ Lugd. perr@a, Lon: Holoftium alterum; Ad. Lob; Perrzum,Ger.&2px15ö leu furcarum, Thal.) Das dritte wird Filix Saxatilispnd Skinfarh: Engliſch £ Mountiane Piantiane genannt. J A Bon der Natur /Krafft und Eigenſchafft 30 Sahlahaeiimangd, = Deu meldet auß dem Galeno; daß diefeg Kraut truckne vnd zuſammen jiche [Das drit⸗ eiftdet Natur vnd Art/ wie Capillus Veneris vnd mag darfuͤr erwehlet werden / vnd iſt einer Mammen⸗ ‚öithenden Wirckung - FI Gebrauch. —— lofcorıdesfehreiber von dem Aoloſtio, wann man die Wurtzel in Wein ſiede / werde ſie nutz⸗ lich getruncken / wider die Brüche, — Das Ander Buch / von Kraͤutern. III. Stenfchlangenjwand. Holoſtium Petræum. F Euſſerlicher Gebrauch, S fol dieſe Wurtzel ein ſolche groſſe Kraft haben idee x — daß Pr Pod ge⸗ ſotten werde / ſoll d ſammen wachfen: 1113 as Fleiſch im Hafen widerumb zur ‚ Bird derohatben für ein ſonderlich gut Wiihd- Ay, kraut geachtet die werten offnen Wunden widerumb zuſammen zubringen vnd ju hefften / derowegen bil» lich vnder die medicamenta glurinantia zu rechnen. Vmb dieſer Vrſach willen ıft diß Kraut von Dodo- neæd vnd andern mehr zum Wegrich gefenet worden. Das XX Kapitel, Kon Hundszing. Hundssung mit Blumen; Cynogloflum cum flore. [ Je Hunds zung hat eine ſaff treiche jertheilte Wurtzel / auß welcher ein Stengel waͤchſt D anderthalb Elen hoch. Seine Blater ſeyn groß vnd lang / an Farben grauweiß vnd faſt aͤberecht / etwas rauch anzugreiffen? Oben am Stine wuchs ſen andere Nebenzweiglein mit kleinen pinpirbians wen Blumen gezieret / wie an der Ochfekzlingen: > 4 1, fe A Zordenns · Wann die Blumen verfallen / fo folgtein kleinet Sau me wie Kletten formirt. Wuaaͤchſt gemeiniglich Zaͤunen / blůͤhet im Julib. - Don den Namen hier dein Manren vnd K HBurenins wird Griechiſch vnd daleiniſch genen⸗ niet Cynogloilum. [Cynoglofium majus vuls gars;c.B.Cyn ‚Dod.Al.Ger.ofhicinaruin Lon;vulgare, öglofium,Dod.Ad. j Match. Lob. Zar En hiſt. Eyſt Cynogloflä, Ci. niajor, Brunf.Cord.in Die — GoliLycopinkae] Welſch — —— onghen. Engliſch Hounds toong Srangöfil — — ö dechien. Welſch Coglofa; NT: Ron ırı2 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / 1. Wilde Meyd, Iſatis fylveftris. A Yonder Natur / Krafft vnd Wirdung F der Humdegungen. Arthiolus fchreiber/ die Hundesung ſeye falt vnd trucken imandern Brad, Innerlicher Gebrauch. S wird diefe Wursel dem Wegrich faft gleich ge⸗ ee ” — Tugenden / dann ſie auch wol die⸗ Rote Ruhr get wider allerley FLUR deß Leibs / dieſelbige einzuhal⸗ ten vnd zu ſtopffen/ vnd ſonderlich zur roten Ruhr / ſoll Nan die Wurgel auß doͤrren / zn Pulver ſtoſſen vnd mit rotem Wein eingeben. Auch ift fie gut den jenigen fo Blut außwerffen / mit Wegrich oder Braunellenwaſſer geſotten / vnd da⸗ vongetrunden. B Melche mir dem Fluß deß männlichen Saamens G ‚Saamenfuf heladen oder beſchweret feyn / die follen auch auff glei» che weiß die Wurtzel gebrauchen, Banapig, Sie diener auch wider allerley Bauch flůſſe das pulver mie Roſenzucker vermiſcht vnd eingendmmen. haat wachſen ¶ [ Das kaal Haupt mit dem Kraut in Schweinen⸗ ſchmaltz geroͤſtet / geſchmieret / machst von neuwem Haar wachſen. ar: 7 mh Die frifche Blaͤtter zerkniſchet vnd auff die higige umden, Geſchwuͤlſt der Wunden gelegt / indert wol.) EEunſſerlicher Gebrauch. Hondobiß. loſcorides ſchreibt / wenn man die Blaͤtter der? gas ſtoſſe / mit alte m ſchweinen Schmaltz vermiſche — — heyle ſie die Biß der Hund. ie Wurgel geſotten vnd im Mund gehalten / H ro heylet die bite Giſchwaͤr dis Munds [meldye von Beigbiatern. Frangofen ihren vitprung haben ] Deßgletchen auch die Feigb atteren ſo man fie mit ver geſottenen Bruͤ⸗ * he außwafcher/ [vi d das Pulver nſtreuwet: deßglei⸗ Wei auch ver Safft / yvnd brannte Der: 5 te Wurtzel mit Taig Übergoschr.n ber ffer Aeſchen — — gebraͤten / dat nach den Taig darvon gethan / die gebra⸗ Sagbiaaern gen Wurtzel in den Affter gethan / nimpt die His vnd F —— der Feigwartzen / vnd fuͤrdert fie zur hey⸗ lung.J — u Es folk ach dieſe Wurtzel enſſerlich zu allen wun ⸗ den gebraucht werden / dann ſie heylet dieſelbige. — Von dem Safft. D ES wird auch ein Safft auf der Hhnöszungeit ge · f * a eufferlichen Schäden zu gebrau. en iſt. Aieersäten. Ben Matthiolo wird ein föftliche Salbe beſchrie⸗ er ben von diefem Safft / zu den alten Schäden / boͤſen Gros Blattern/ Grind vnd Fiſteln faſt de nſtlich / nemblich Sem alſo; Nimb Hunds zungen ſafft / Roſenhonig jedes glelch viel / ſie de fie ſittiglich / biß ſich der Safft zum cheil verzehret / darnach mache eu. mir Terpenthin zu einer Salben / mit welcher man darnach die bemeldte Schädenbiftreichenfoll. Es wird auch dieſe Wurtzel gelobt wider die ſchmer⸗ Zeigwattzen. Ken der Feigwarzen: Das XXI. Cap. Don wilden end, an, Er end ſeynd zwey Sefchlecht 7 zamı und wilde Weyd· wild: Die wilde Weid / ſo von dem Aucho- —— re allein geſetzt / hat ein weiſſe Wurtzel mit we⸗ nigen Zaſeln behenefer / auß welcher ein zarier braun⸗ lechter Stengel herfuͤr ſtoͤſt / mit langlechten gefpisren Baͤttern befetzet / vnden breit und etwas außgeſchnit⸗ ten aleich wie die Blaͤtter an dem Beſemkraut oder Bauwrenſenff / die pnderfte Blätter ligen auff der "Erden außgebreitet / ewas blauwſchwartz Oben am — uͤberkompt ſie viel Nebenzweiglein / an wel⸗ chen kleine gelbe Bluͤmlein ganz drauſchlecht herfuͤr kommen / wann dieſelbigen verfallen / ſo folgen lange Blut auß⸗ werffen. * 11. Zame Mey. * Ifätis ſativa. ae . fe PS 3 5 “u V RETTEN N DE EN > a breite Huplein / darin Noet RR fehfecht welten ertiche far die zame Weyd halten. [Bud zwar der game ıft dem wilder, aͤhnlich / vnd iſt — Is der Vnderſcheid / daß der Stengel deß zamen elhoͤ⸗ her / offt fiber mo Elen wächft; die Blaͤtter ſind brei⸗ er / vnd dee Hulſen gröfler. Der zame wird an vielem Ott auch in Teutſchland geſaͤhet / auch ganne Aecker vol / dann dieſes von den Tuchmachern vnd Ferbern gebrauchet wird. Zu ſolchem Kraut haben fecigene netiger DIEÖR 7 Das Ander Buch/ von Kräutern, 1115 A Muͤhlen / auff welchen diß Krant zerkrecht wird dar, F Seyffentrauf Saponaria; auß machen ſie Kigelein oder Ballen / die fie ith heiſ⸗ fen Sommer auff Hurten duͤre machen / zu letzt berei⸗ ren ſie dieſelbige zu blauwer Farb. Die wilde aber / tc J Sie waͤchſt an vielen Orten in Teutſchland: blů⸗ ber im Majo vnd Junio. Von den Namen. Wedd heiſt Sateinifch, Haris:[I.HarisyIveftris vel anguftifolia,C.B.{yl.Trag.March.Fuch.Dod: Gef. hort. Lac. Lon, Lob. Lugd.agreftris,.Cord.in Diofcor. Glaftum five Hatis iyl. Ad. Glaftum fyl: Tur.Cam. II. Iſatis fativavel latifolia;G.B.dome- fticazfive Glaftum;March.Caft. Hatisfariva, Trag: Fuch.Dod.ur.Cord; in Diofc. Gef; hort. Lac. Lons B Claftum fativum, Tur.Ad.Lob.Cam.Glaltumvule@ 80 Guadum Cæſ] Welfch Guado. Boͤhmiſch Wayt. Spaniſch vnd Frantzoͤſiſch pakel. Miderlaͤnd iſch Weed.Engliſch Woade.] Von der Natur/Krafft vnd Eigenſchafft — der Weyd. Atthĩolus vnd huchſius ſchreiben / daß die til; de Weyd am Geſchmack bitter ſey vnd zuſam⸗ men ziehe / vnd derowegen auch hefftiger waͤrme vnd truckne dann die zame. Innerlicher Gebrauch ES wird die Weyd mehr zum Turch färben dann zur — XIArtzney gebraucht. Es ſchreiben Galenus yndDio- IB; Se — die Weyd geſotten vnd ———— — ED A, —— Werkfüchrige fen den ılsfüchtigen gut fey: Diofcorides melder — ET Pr 2 $ darbehrmanfoliedas gefortene Krantandh eufirih Wonder Natur Krafft vnd Eigenfhfft überden Milgeniegen. Bee dep Schfienframs: wi Bing. ¶ Es ſol auch ein Natur haben alleriy Blutflůß zt ¶ SEyffenkraut in warn und trucken im wierdee ſtillen / wird aber gat wenig in deib gebraucht. Grad: Es erw armet / macht důnn / gerrreiber) fr Euſſerlicher Gebrauch ner vnd fürdert den Schweiß. Kuna [_\ Alenssrühmetdrf Krauchochy daß es die kalte Innerlicher Gebrauch. Ben A en vnd vertreibe. Schreibe m Te Wurgeldieles Kautz au wunderbarfi [4 genden mu / die faule vnreine € zanger vnd ſchar u Zwey Quintlein mit % eihnär. Bd Hnb fich freffende Geſchwaͤr zu heylen vnd ihnen ep sang j " Er —— Hong vermiſchet vnd eingenommen / ſey gut den de» armen. su widerſtehen / welches er aber von der zamen Weyd berſůchtigen / vnd denen ſo den Athem ſchwerlich fuh⸗ ſchreibet: Die wilde aber dieweil ſie viel ſchaͤt ffer fan ren / vnd fhärigshuften, fienicht fo bequemlich gebrauche werden. Dieſe Wurtzel mit Cappren gebraucht / bricht ven Ren bie, i » lien geoörzeen Kränteren/ ein durch Seainpndereiberfh mir oem Harn auf: DBerichrer Härdiatar öfkerfigen, geſiegen / truͤcknen ond heylen allerhand feuchte rin. I auch die Haͤrtigkeit deß Milßes. der Vcres. ie nende Schaden / als Zitterſchen / Flechten vnd derglei⸗ Plinius ſchreibet / de Wurtzel geſotten vnd darvon chen] 6. — die Glſuch · gintk ee Es wird auch dieſe Wunel gebraucht die verſtan ⸗ ¶ Harden⸗ Das XXI. Capitel. — bene Zeiten der Weiber zu finder: ee Bon Seyffenkraut. Euſſerlicher Gebrauch: | i er a ER RT Ye Wurtzel mit Gerſtenmeel in Wein geforten Bei. Eyffentraut hat ein gtoſſe runde⸗ lange wit oo übergelege vertreibt die Geſchwuͤlſt vnd Beil pay, F I Je weiche ih hin vnd wider aupbrenme / auf ¶ len / ſo man Panosnenncr/wie Dioleorides melde, I welcher ein runder wollechter Stengel wachſt / I e oder auch rote oder pitrpürbrane Dlimlen mit —" Gajenus fehrciber/die Wurhel mache nieffensnd =... Kin Blätelein herfůr komen / nach welchen der Saa⸗ —— Yan foil In 5* Aicin Fe gg fie erfolget in fieinen Schöttiein berborgen: Sene x zerfoffen, mir Honig vermifepeny pndalsdann ın die Blaͤtier dergleichen ſich etwas den Blättern deß Oel⸗ Naſen tropffen wie Fernelius melden 008 baums/tie Fuchlius meldet. Wann die Weiber die Wurgel wie ein Mutter⸗ Wet Ecs wachtt in Aland Syriaanff rauhen ſteinigen Hohlein brauchen? ſo btinget ſie Hnen yhre Zeit aber Srahrtöt — Die Wurtzel mit Gerſtengrieß vnd Eſſig vermi-.., mit andern Mitnebenaͤſtlein an welcher Gipffel weiſ⸗ feher/peyler vie Känze. grieß Mi J RAb Bergen / blůhen im Junol es iſt in Teutſchland gar fie todet die Frucht. 7— “gemein ben tleinen Bächlern.] Es kan auch an ſiatt der Sehffen in Waͤſchung onden Ramen. der Aleider gebt auch et werden / daher es dann ES Enfenfrant oder Speicheltenen/ heilt Brinchirh 5; den — — ateiniſch Sapondria, Lanatia vnd Ra- — icula. [Saponaria major levis, OB Saponatia⸗ — As —— Cam. Ger. a, — Eyfl.major,Lugd.Violaagreftis, Trag-Seruchiom; 0 Re hal.Lugd.fätivum,Fuch.ico. Nider⸗ Zee Pop * inf Das landiſch Seepe eripor; Engliſch Sopewott.) ra * A. DasxXxXIll.Gap, Bon Luciansfraut. I. Groß Lucianskraut. Damaſſonium 1.Diofcotidis; 11. Groß ——— Damallonium alterums Xs (1) a ee J Sacansnant Diofcorides lib.3.cap.ı60. daß es Blätter dem Weatich nlich / allein daß ſchmaͤler ſeyn / vnd aegen der Erden gebogen: Die Wurtel ſey dee — Nießwurg etwas gleich / D. Jacobi Theodort Tabernaemontani / F ein wenig feißtrjänger vnd eines guten Geruchs / auß G tiwas haͤrig; Die Blumen wachſen etwas groͤſſer / dus Celtica altera; Ad, Lob, Lugd: Chryfanche- welcher cin ſchmaler Stengel wachſe / mehr dann E⸗ ienbögen lang / an welchem dünne weißlschte Blumen herfuͤr kommen: Matthiolus / ſaget daß es goldgelbe Blumen trage / vnd feine Blätter ſeyn etwas ſchmaͤ⸗ ler vnd weicher dann des Wegrichs Blätter. Dodo- nNeeus ſchreibet / der Saam ſey duͤnn / lang and ſchwartz⸗ lecht. [Bon diefem Kraut wird auch gehandlet oben in der 1, Section dieſes Buchs am 22.Capitsl onter den Namen Mutterwurtz.] IIDas ander Geſchlecht iſt dem erſten faſt gleich n. feine Wurtzel iſt länger vnd zaſecht: Die Blätter find kocianonadt kleiner / ſehhen mehrtheils vnten am Stengel / ligen auf der Erden außgebreitet / der Stengel iſt ſchmaͤler vnd welcher Blaͤttlein zerkerfft ſeyn. Sie wachſen in naſſem feuchten Erdreich / auch in feuchten Waͤlden: lin Boͤhinen / vmb Nuͤrenberg vnd Helmſtatt / bluͤen im Junio. Bon den Namen GReianstrant wird auch genennet Waldblume Sareinifch Däamaflonium , Alilma, Chryfanches imon ‚latifolium,Plantago alpina. (1. Doronicum Plantaginis folio alterum, C.B. Alifma, March; Cat. Cam: Eyft. alpihum ;Gef.hort. Thal.Calıha alpina,Gef.hort. Tab.Caleiidula alpina;Ger.Nar: imum latifolium;Dod.Lugd.Ger.Damafonium $ Alifma ; Lugd. Prarmica montana,Lugd.] Die Schweiger nennen es Mutterwurtz. Boͤhmiſch An⸗ gelskytranck. Teutſch wird es auch genennet Engel⸗ tranck. ICamerarius nennet es Laugenkraut/ Jo⸗ hannesfraut.] Von der Natur, Kraffe/ond Eigenfehaft deß Lutiantrauts. loſcorides ſchreibet / die Wurtzel ſeye am Os ſchmack ſcharpff / muß Be a vnd anckener Natur ſeyn. [Diß Kraut, vnd fürnemblich die Wurtzel / waͤr⸗ met vnd macht důnn / mit einer geringen zuſammen Ziehung.) Innerliche Gebrauch, 2 | I gön Dnintlein diefet Wurzel oder mehr mit Wein Seit, * getruncken / iſ gut den jenigen/fo von einer Kroͤten gebiffen ſeyn / oder opium geſſen haben... Es meldet Camerärius; daß die ämren dem Derarftang | Bichegeforren zu trincken geben / wann ſie vermemen Dr? daß fie etw as vergifftes geſſen haben — Auff gleſche weiß gebraucht iſt ſie gut wider das Sanmen | rimmen / oder Darmgicht. Wie ſolches Diofcori- Pincterger des bejeuger. [Diener auch wider den Gebteſten der Mutter, Das Kraut ſtopffet den Stulgang / treibt ſtopffen. ve Mongei Man braucht auch das Kraut zu Pulver geſtoſ⸗ | ſen vnd eingegeben dem Birhe/ wann fie je nicht eſſen koͤnnen. Euſſricher Gebrauch. Ns Kraut wie ein er after auffgelegt ıfänftiget ef die Geſchwuͤlſt. fonften gar nicht im Ge⸗ brauch der Artzney / wie auch D donzus bezeuget. Das XXIV. Capitel. Von Samkraut. Seren e n | ber auffden Waſſern Sn lange runde / kno⸗ dichte Stengel: Seine Blätter ſeyn geſtalt J wie Wegrichblatter / welche im Waſſet enmporfähroim · 4 men: an feinen Jweiglein bringt es Teibfarbe geaͤhrte —— Biumen rar wis dir — — .. kleine 3 4 I Samkraut. N —E6 al —— Zar — —* NN“ 2 . —— * Zu ; a: — * Bu Sof hen art Ss Game 1. i as ander Gefchlecht faft gleich / allein a ee MWurgel iſt vnterſchiedlich mis vielen daſeln behenckt Sie wacheninflilen Waſſern vnd Gräben: blů · win. onat. se Das Ander Buch / bon Kräutern, | Potamogetoh, / > Ry 7 HH MN 9 — 7, — — N N EL, 7 * —B * 4 — re 1117 Don den Namen. Damtraut loder Seeholdertrant)wird Griechiſch genennet Tleramsy era Saxpırna. Satetiujch Pos tamogeron,Fonralis;Spicata[l.Potamogeron ro- tunditolium, C.B. Poran:ogeion. Trag. Match, Fuch.Ang.Lae.Lon Caf.Caft.Lugd. Portamogei- + ton,Dod.gal. latifolium, Ger, Pocsmogeni ſim is rotundiore folio,Cord.in Dioſc: U. Poramogsion Salicis folio,C.B. Potamogeron ‚fiye fontalıs & ſpicata, Ad Lob.ico. Potamogeton 2.Daleck.Lug. anguftifol.Ger.] Niderlaͤndiſch Fontey eruyt/ vnd Frantzoͤſiſch Eßıcd eaue. Spaniſch Ffhıgada. lNedena de Ries: ar Poramagero: Englifch Pondweede / was ter ſpite. ar ẽ Von der Natur / Krafft vnd Eigenfchaffe des Samfrauts, Odonæus meldet auß Galeno; daß diß Kraut eine Natur habe zu kuͤlen vnd zuſammen zu ziehen / iſt derwegen kalter vnd truckner Complexion. Innerlicher Gebrauch. Es wird diß Kraut gar ſelten gebraucht, das duͤrre Vauchtut ſollen etliche brauchen wider die Bauchfluͤß vnd ro⸗ the Ruhr / Lin Wein geſotten vnd getruncken a erlicher Gebrauch. | 37 Eſſig vnd Baumoͤl geroͤſtet / ein wenig warm 4 8 uͤbergeſchlagen / lindert die His vnd Schmertzen Sdrandes deß Podagramsı ”. ER: 28 Euſſerlich wird es uͤber hisige Geſchwuͤlſt geleget Auen h * dieſelb ige zu fülen/ond die Flůß zurück IN | 2 ! - Done eecblu ven. * ii s Weiß Seeblume. | Nymphæa alba N. fürnennblich inch Ge · : Außdentwefen(l.) mm m. efchlecht / welches cin diefefi har mitpilen Faſeln behenckt / t ſi aſtecket / außwendig iſt ſie ſchwa mir ſchwargen Mackeln beſprenget / jnnwendig weiß Ma DR ‚end c 1118 D. Klein weiß Seeblum. Nymphæa alba major» id’: SW N 7 — ERENENJ, — 8 7 ART \) vnd luck / letwan eines Schenckels dick / zweyer Elen ang vnd bißweilen laͤnger.] Seine Blaͤtter ſeyn weiß / [oben gruͤn / vnden pur⸗ purbraun / ] groß / breit und etwas rund / an dem Stiel etwas zerſpalten / anzuſehen vnd formiert wie ein hertz / oben glatt / vnden aber mit etlichen Striemen vnder⸗ ſchieden / darzu dick vnd feißt / vnd ſchwimmen auff dem Waſſer.] Seine Blume iſt weiß / mit ſehr vielen weiſſen Blaͤttlein auffgefuͤllt / welche ein wenig lang AV. KHlein geel Seeblum. L. Nymphza lutea minor. I. — —2 al - y D, TacobiTheodo ri Tabernaemonkani / | FE 111. Geel Seeblum. —9 N N N N N RN \ NN N \\ \ 8 N N EEE AA IX vnd ſpitzig ſeyn / in welcher Mitte viel gelbe Pfuͤzen oder Faͤßlein ſtehen ohn einigen Geruch. Solche Waſſerblumen / ehe daß ſie auffgehen / find die Knopf lang / als des Magſaamen / anzuſehen wie die zeitige Datteln / mit braungruͤnen Blaͤttern verſchloſſen] Nach den Blumen kompt ein rundes Haͤuptlein / n welchem ſchwartzer gliscnder Saame erfunden wird faſt wie der Hirß. Die Stengel’ daran die Blaͤtter und Blumen wachſen / ſeyn lang rund vnd glatt; V. Klein geel Seeblume I. Nymphæa lutea minor Il. Das Ander Buch / von Kräutern, A i. Die kleine weiſſe Seeblum iſt der groſſen gleich / F m allein daß jhre Wursel/ Stengel und Blaͤtter kleiner ſeyn / wie auch jhre Blume / mit fuͤnffkleinen weiſſen ſpitzigen Blaͤttlein beſetzet / nach weichen kleine Haͤupt ⸗ fein bleiben / darinnen der Saame / wie der Magſaa⸗ me verſchloſſen iſt. sn „FIR Das dritte Geſchlecht / die groß geel Seeblum Beet Sen iſt dem erſten Geſchlecht gantz gleich / allein daß feine Hau BSlaͤtter etwas länger ſeyn Die Blumen ſeyn ſchoͤn gelb mit fuͤnff kurzen runden Blaͤttlein beſetzet / anzu⸗ ſehen wie ein Roſe: [Die zugeſchloſſene Knoͤph / ehe dann fie außbrechen zur bitier find fie gang rund / als kleine Kugeln / mit grünen. Blätteren überjogen: [Mitten wächgt ein rundes fpigiges Köpfflein / mif vielen gelben Püglein vmbſetzet / in welchem der Sag⸗ J me funden wird. me iſt der groſſen Secblumen gleich / aufgenommen Bebtumen, Daß es in allen Stuͤcken kleiner vnd geringer iſt V Das ander hat rundere Blaͤtter / welches Blu⸗ ——— men wie ein gelber Stern feynansufchen, "Site wachſen in Weyhern / Pfulen vnd Waſſer⸗ ſtaden. Blůhen im Junio. Von den Namen. Kernen wird auch genennt Waſſermahen / Hartzwurtz / Harſtrang / Waſſerlilgen: Griechiſch Nyugßziz: Cateiniſch Ny mphæa, in oficinisNenu- har. [I.Nymphzaalba major;C.B. alba; Brunf. atth Ang. Dod. Cord.hift. Lon. Ad. Lob. Thal, "IR Nymphza lurea major, C:B.Lugd. Cluiihitt. lurea, Trag.Matt,Fuch.Ang.Tur.Dod.Lon. Lob. Caft.Ger.Eylt.altera,Cord.in Diofe.A. ex roto lu⸗ teo, Czf.cirtina,Cord.hift. Nenuphar luteum, Brunf. IV. Nymphza lurea minor parvo flore, C.B.altera lutea, Lugd. lutea minoi leptentriona- lium, Ad. Lob. ico. V. Nyrıphea lutea minof imaguo flore,C.B.luteaminor Lugd.Ger.Dod.eds ſiſch Blanc deeau. [kis d efang.] Spaniſch Hıgosdelrio. Lefnderes detrio.) Boͤhmiſch Lekno. Loder Stulijk] Niverländifch Plompen [Englifch Warer Silien,] P phæa alba; die ander Nymphaa lutea. der Seeblumen Atthiolus vnd F —J ſchreiben / die Wur⸗ Vhelvnd der Saame der Sechlumen ſeyen kalt) vnd etwas truchen: Aber die Blumen ſeyen kalt vnd feucht. [Das Kraut vnd Blum find kalt im dritten / vnd fencht im andern Grad . ) — Innerlicher Gebrauch. vaghne ZYAlenus ſchreibt / daß die Wurtzel vnd der Saa⸗ ‚x Ime nuͤtzlich Fönne gebrauchet werdenwider die Bauchfluͤß / in rotem Wein geſotten vnd gerrun? BT kenne „Er meldet auch / daß ſich die jenige deß Samens #en Saas ſieiſſig ſollen gebrauchen / welchen der männliche Sa» verflieſſen pflegt: Dar zu ſie dann ein wenig Campher vnd Agſtein nemen koͤnnen / ſolchs zu einem ſubtielen Pulver machen / vnd zu Nachts mit Wegrichswaſſer eintrincken. Die wurtzel geſotten / vnd getruncken / beraubt den Er Menfchen ſeines vnteuſchen Geluſts.] Vera Es fehreiber auch Galenuss daß diemit den weiſ⸗ I fen Blumen kräftiger fen / die weiſſe Flůß der Wei⸗ I ber zu ſtellen / wenn man das Pulver mie rotem ſaw⸗ tem wein einnimpt / vnd foll cin gute Artzney ſeyn / wie ſolchs auch Aegineta lib.7.de re medica bejeigta 5 Ger.Cluf-hitt.candida,Trag.Fuch. Cxf: majoräl- . & ba,Lugd.Caft.Eyft,Nenuphar album ‚Brunf: II: 9 Menges Nymphza alba minor,C.B»Ad. Ger, parva, Marc. belg.] Arabisch Nexufar. Welſch Nymphaa. Frantzo⸗ Vnd zum Vnderſcheid wird die eine genennet Nym- IV. Das erfte Geſchlecht / die Heine geele Seeblu⸗ G Von der Natur/Krafft/ond Eigenſchafft men deß Nachts im Schlaffoder zu anderer Zeit / zu K 1119 Etlich ſtoſſen die duͤrre Wurtzel und den Saa⸗ men / nemen jedes einquintlein / Agſtein ein halb quint⸗ lein und gebens in rotem ſauwrem wein / etlich Tage: Nach elnander fruͤhe / vnd warm.] Diofcoridesiftder Meinung / daß dit Seeblumen ein Krafft habe das Miltz geringer jumachen / wenn | man die wurgel in wein trincke / wie Plin ius ſchreibet. [ft nuͤtlich für das Grimmen des Bauchs / Leibwe⸗ Grimmen, he / rote vnd weiſſe Ruhr. > Die Würgel geſchaben / vnd fir die rote Blutruhr — eingeben mit wein schen Tag nach einander / oder den Roterubt. a dardon mit wein vermiſchet / nimpr die Ruhr in. * Die Blumen fördern den Schlaff dienen tool zu Straf fürs allen higigen Zuftänden : find auch von weaen fhrer ** Zu⸗ Kälte dem Hertzen anmuͤtig / kuͤlen die erhitigten Ich, Mind. lichen Geifter.] Euſſerlicher Gebrauch, —S ſchreibet lib. de vitt fimpl. wenn man die wurtzel in waſſer lege / vnd die Hant darmit waſche / vertreibe fie die Zittermaͤler. Mu Ef zmhermalet. ſig vermiſcht / heilt die Flecken der Hant. —— Die wurtzel mit Roſen vnd Violoͤl gekocht / vnd tin —38 wenig Branatenfafft daran goſſen / nimpt die ſcharpf⸗ fen Zitterflechten.] Plinius meldet / wenn man die wurtzel an dag Vrteuſche maͤnnliche Glied ſtreiche / benehme ſie die vnkeuſche 8* Luſt vnd Begierd / verhalte quch den Hingang des maͤnnlichen Saamens. — Aetius ſagt / wenn man die wurzel mit Pech ver⸗ Autfaten tberlege/fo heyle fie die Gebrechern/ dar von PP Haare · das Haar außfalle. Die wurtzel lgruͤn zer ſtoſſen / vc infrifche wunden gelegt / ſtilt das bluten. But floh, ¶Gedoͤrr / vnd in die Gefchwär, fo von Schuhen gerruckt/geftrenmer/heplerflesdeßgleichendenfüteffens den Hauptgrind.] Hauptgrind. Es ſollen die Jungfrauwen dieſe wurtzel flärige in _ Ihrer Saugen haden / vnd das Hanpt darmit waſchen SE aus, dann ſie macht ein ſchoͤn gelbes Haar. en. [Die frifche wurtzel gerſtoſſen / und pflaſtersweiß geagen vnd uͤbergelegt / nimpt den Schmertzen des Magens vnd Siaſen der Blaſen.) — Von dem gediſtillierten Seeblumenwaſſer vnd ſeinem jnnerlichen Gebrauch, Auß den Seeblumen wird ein heranuch gut fülendes Bioh Haupt, waſſer gebrengssu vielen hizigen Gebreſten diente *vbe lich. Fuͤrnemblich aber wird es gebraucht zu dein groͤſſen Hauptwehe / ſo von Hitz verurſacht wird / dar⸗ zu es faſt gut iſt / aſſo daß man nehme Seeblumenwaſ⸗ fer vnd Lattichwaſſer / jedes vier loth / Bethontenwaſ⸗ fer zwey loth / Veielſyrup drey oder vier loth / vermiſche ſolche Stuͤck vntereinander zu einem Traͤncklein / welches der Krancke etliche mal gebrauchen ſoll. Wenn jemand für groſſem hisigen Haupt hit fehlaffen kan der nehme Seeblumenwaſſer / vera mifche darinnen / Magſaamenſyrup / vnd thue gegen Naͤcht ein guten Trancf davon. 00 In den hitzigen / groſſen vnd ſcharpffen Febern / da —— ein duͤrr Huſt mit vnderlaufft / ſoll man den Kran — cken dieſes waſſers darreichen / doch kan man darzu nemmen Hufflattichwaſſer jörg gleich viel / vnd etli⸗ che loth Veielſyruy darunder miſchen / das gibt gar cin gutes Traͤncklein / [oder dag waſſer Allein / auff vier oder ſechs loth getruncken — Dergleichen ſoll es ſleiſſig in febre hectica ge⸗ Febrishes braucht werden / dann es dafelbfk wegen feiner Feuch⸗ ce tigkeit viel vermag sg — ret dem langwirigen Bauchfiuß] ——— Es iſt auch faſt nug getruncken zu dem hitzigen Seb⸗ Seytenſtechen Deßgleichen in allen andern Enzuns dungen der innsrlichen Glieder / es ſey die — I 1120 A Miltz / die Nieren / die Mutter oder die Blaſe: doch foll F man fich auch etwas darmit vorfehen / dann wann man es gu viel trinckt / mindert esden männlichen Sa⸗ men / vnd vertreibet / vnd verſtoͤrret allen uſt zu den eh⸗ chen Wercken. Euſſerlicher Gebrauch deß Waſſers. hitig Hauyt. AIRSichem Menſchen das Haupt hitzet / der fol Tuͤch⸗ lein in dieſem Waſſer netzen vnd uͤberſchlagen. Rot au [Reiniger das Angeficht von allen Hirblärterlein/ Stgdngeliht machet eine fehöne weile Haut: Darumb esdenen fonderfich dienſtlich iſt / ſo ein rot auffzuͤgig Angeficht ben.) Brenn _ Wider die groffe und vnnatuͤrliche Hig der Scher der schen fol man nemmen Seeblumen / Endivienmwaller jedes gleich viel / faſt drey Vntz Nofeneffig cin Vntz pulu, B fantalorum omnium ein quintlein / ſolche ſtuͤck vnder einander miſchen / leinen Tuͤchlein darinnen netzen / ag en Bee. —— Enründung o auch wann das Herg entuͤndet iſt / foll ma ren — Seeblumen / Borragen vnd Saurampffers waſſer / vnd wie das vorige gebrauchen. eBrennende Auffbemeldre weiß kan man dig Waller zu allen Dieser: andern eufferlichen vnd jnnerlichen entzuͤndten Glied⸗ maſſen gebrauchen / wie auch zu den brennenden Blat ⸗ tern / doch ſoll man cs nit zu kalt uͤberlegen / anch nicht ohn bewegliche Vrſachen. ßt vnd ge⸗ Won dem Safft. Rote Ruhr, He Safft von der Wurgel außgepre truncken / ſtillet die rote Ruhr: macht vntauglich zu ehelichen Wercken. Sfämur Tuͤchiein darinn genegt/ vnd uͤber die Gemaͤcht ger der Gemaͤcht. legt / nimpt die Geſchwulſt derſelbigen. Sätafen Dieſer Safft ſonderlich von der weiſſen in die Naß · maden. Löcher vnd Schlaff geſtrichen / machet ſchlaffen / in die Bene Ren · unden gethan ſtillet das Blut. Vondem Wein. Daken. e Alten haben ein fonderlichen Wein bereiter/ Sruſtge⸗ Wurselond Blumen in Wein erbäigen laſſen ſawar · ¶ welcher Wein der Bruſt ond Sungen faſt dienftlich iſt / benimpt den Huſten / Bruſtgeſchwaͤr / vnd deſſelbi⸗ gen ſcharpff ſtechen / erweicht den Bauch.] Von dem Seeblumenſyrup. Aus den Blumen wird auch ein nutzlicher Syrup gemachet / nemlich alfo; Nimme der Blätter von geilen Seeblumen ein halb Pfund / thu fie in Waſſer / fege es über cin gelindes Kolfeuwer / laß nur ein eini⸗ gen Wall thun / darnach trucks durch ein Tuch ſtarck auß / thue darzu ein halbPfund Zucker / ſiede es wol ab/ biß es fein rechte conſiſtentiam ůberkompt. Etlich / darmit er defto kraͤfftiger feyinemmen drey⸗ mal andere friſche Blumen / ſiedens vnd ſeihens durch. Deſſen pfleget man gemeiniglich drey oder vier loth / fuͤr ein mal mit gebrandten Waſſern einzugeben / vnd dieſes iſt der einfach Seeblumenfyrup:] Man macht auch in den Apothecken einen Syrup / den man neunt Syrupum de nymphæa, oder de ne- nuphare, in weichen viel andere kuͤhlende Stůck mehr E fommen. · - [Diefes ift der gröffer und compofirus Syrupus; x wird gemacht wie folgt: Nimb der abgeropfften Blaͤt⸗ ter vonder Blumen vier loch, Roßhub / Fenchelwurtz / Floͤhſaamen / Pſyllium genannt; Saurampfferfaa- men / jedes wey loth / Kuͤrbsſaamen / Melaunen vnd Citrullen / vnd Tucumernſammen / jedes ein loth / En⸗ divienſaamen beyder Geſchlecht / Lattich vnd Burtzel / Krantfaamenyjedes j halb loth. Dieſe Stück alle und zerquerſcht / oder zerſtoſſen ſend in Gerſtenwaſſer tum. weiter Zucker j Pfund / weiſſen ſcharpffen Eſſig / Gra⸗ natenoͤpffelſafft jedes iinj. loth / laß gemaͤchlich su Dicke eines ſieden: dann wuͤrtzs ab mit reinem ge⸗ puͤlverten lholtz vnd gebrandten Helffenbein / jedes ein quintlein / bind ein wenig deß frembden Spi⸗ D G vnd benimpt die Hitz im Haupt: H das Jahr durch bleiben.] D. Jacobi Theodori Tabernaemontant / canard in ein ſeiden Tuͤchlein / vnd hencks darein / da⸗ mit er ein wenig temperieret werde / vnd nicht Verſto⸗ pffung verurfache.] — Dieſer Syrnp iſt nutzlich zum Gebrauch / wie a das gebrendte Waſſer in allen hitigen ee loͤſchet wunderbarlich die hizige brennende Ball vnd — Fieber : iſt ſonderlich gut den ſchweinenden Fiebereny dann er feuchtet gar wol / vnd loͤſchet den Dueſt. gut zu den trucknen hitzigen vnd ſcharpffen Huften/fe von dergleichen Fluͤſſen herkommen / mit Hufflattiche waſſer eingenommen / dann er lindert die Schaͤrpffe / vnd macht die dünne Fluß etwas dick. Mit Gerſten oder Veielwaſſer eingenom̃en / lͤſchet Darf: erden Durftyer feucht die truckne Rälen vnd die bruſt * Mit Lattichwaſſer getruncken / bringt er den ſchlaff fetapenma, chen. 5 [Solcher Syrup mit friſchem Waffer zu einem en dünnen Tranck/gleich einen Julep vermifcher vnd ge⸗ Ait truncken / lͤſchet alle innerliche His ond Enruͤndung / bringet den Schlaff ſaͤnfftiglich / wehret dem Durſt Mit Endivienwaſſer vermiſchet / dienet der erhie⸗ ten Leber.] Von Seeblumenzucker. DW den Blumen wird auch ein Conferua gema chet / wie auß den Violenblumen: Man fol aber hierzu die weiffe Blumen erwehlen/ wo man ſie haben \ kan / vnd guten weiſſen Zucker darzu nemmen [nem lich der Blumen / die wolrein ſeyn j. Pfund / mit iij. pf. Zucker alles rein geſtoſſen / an die heiſſe Sonn geſtellt / vnd alle Tag einmal oder drey vmbgeruͤhrt / fo kan es & Kahl b. Diefer eingemachte Zucker iftein Kräftigung ond Migepefi Kuͤhlung in hitzigen und auch pefkilengifchen Fiebern? / dann erbefompt dem Hertzen gar wol / ſond erlich fo man Borragenzucker darzu thut. Darüber auch) ſoll er zu allen anderen Gebrechen San gebrauchet werden / darvon bey dem Syr up Meldung * geſchehen iſt / vnd fuͤrnemlich iſt er ar den Schwind⸗ füchtigen/wetche ſich ſtaͤigs dieſes Zuckers gebrauchen ſollen Befeuchtiget die Bruſt / Lungen vnd verdoͤrr⸗ te Kaͤlen: Auff ein loth eingenommen / bringet den Schlaff / vnd man den Krancken in groſſer Hitz / zu ei⸗ ner Kühlung vnd Labung geben werden.] Don Seeblumenoͤl. Aus den Blumen wird auch ein gut kuͤhlen des Del gemachet / nemlich auff folche weiß; Nimme der Blumen ein Pfund, Baumöt vier Pfund ſtell es ein Zeitlang in einem laß an die Sonnen / wie von dem Veieloͤl iſt Bericht geacben. 5 Diefes Del hat ein groͤſſer Krafft zu fühlen’ dann das Veieloͤl / wird denen an die Schlaͤff und Nafen» Löcher geſtrichen / ſo nicht ſchlaffen können / [over ein Tuͤchlein darein genetzet / vnd vmb das Hanpr gebun⸗ den / bringet Kuh: Wem die Nieren erhigt ſeyn der nemme Seeblu⸗ ene Ne men vnd Veieloͤl/ jedes ih. lot / Roſenel j loth / Wachs e fo viel zu einem Säfbtein genug iſt / vnd beſtreiche eder beſchmiere ſich darnach mit deinfelbsat vmb die Nieren. Alſo auch in hisigen groſſen vnd brennenden Site DE bernyift es gut cin Sätblein . dfefem Oel gemacht / vnd den Ruckgrad damit geſchmieret. 1 Ss heitica febre wird Dif Dei fat aulohe/ala dab Eis" man eine Tuͤchlein darinnen nege uͤber Die gan⸗ ge Bruſt ſchlage / gleich wie ein epithema. tor gelben Blumen iſt infonderheit — dem Hergen/ e von sreffe Hitz mart vnd ſchwach worden / darauff geſtrichen. Ch Erliche laffen auf dem Del ein Salb bereiteny wel sul che ſie zu dem Schlaff gebrauchen / auch ee andern hirigen Gliedern über» ſchmieren. —* A . [Seeblumen Salb. EB den gebreſten deß Hertzens / ſo von Hitz / wie auch Ein hitzigen Fiebern bereitet man ein Salbe alſo / Nimm deß Oels von gelben Seeblumen ſechs loth / gelbe Blumen gedoͤrrt / vnd zu Pulver geſtoſſen / ein halb loth roten Sandel / rote Corallen / Sauwram pfer Samen / jedes ein drittheil eines Quinlein : Per⸗ len / Paradeißholtz / das Beinlein auß dem Hirſchen Hertz / jedes das ſechſte rheil von einem Quntlein / Campher fuͤnff Gerſtenkoͤrnlein ſchwer / ſtoß alles zu Pulver / darnach nimm weiß ungenigr Wachs uvor mit Seeblumenwaſſer abgewaſchen / wie viel ſein ge⸗ nug / zerlaß es in einem Tiglein vber einem linden Kolfenwr/ incorporier die obgenannten Stuͤck/ vnd mach ein Salb / darmit ſchmier euſſerlich das Herz.) Das XXVL Capitel. Bon Pfeilfraut. 1. Groß Pfeilfraur, Sagırta major, — W Im N\ Feilkraut ift zweyerley / groß end Hein: 1. IE Seind einander faft gleich/ haben ein zaſechte weiſſe Wurgel/gleich wie der Waflerwegrich/ außmelcher ein runder glatter vnd gerader Stengel . waͤchſt innwendig luͤck wie cin Bingen / mit ander Neben zweiglein beſetzet / darauff die weiſſe Bluͤmlein erſcheinen mit dreyen Blettlein beſetzt inder Mitten mit braunlichten Puͤtlein. Die Blätter find dr. E ecfentyonden mit zwehen Spigeny oben aber mit eintk K Spisen/gleich wie ein Pfeil formiert/ den Aronsblär, tar foftgleich / doch erwaslänger vndfpisiger: Die Stiel / daran die Blätter ſtehen / find glart und drey⸗ eckent. Zwiſchen den Stielen kommen runde / brau · ne vnd rauhe Kuglen herfuͤr / faſt wie die Haſelnuͤß / darinnen duͤnner Same verborgen ligt. Sie haben ihren Vnderſcheidt an den Blaͤt⸗ tern 7 dann gleich wie das. ander Gefchlecht klet⸗ ner Blätter hat / dann das erſte. III. Alſo hat das dritte Geſchlecht viel ſchmaͤlere Blaͤtter dann das ander Geſchlecht. — Sie wachſen in den Waſſern vnd Lachen Blůen Dos Ander Buch / von Kräutern, En 1121 11. Klein Pfeilkraut Sagitta minor. KW ar 3 y G fi * \\ * — 7, Nagy = N BA FRINNN 52 ZINN EI —— III. Klein ſpitig Pfeiltraut. Sagitta minor anguſtifolia. Pauhan heift Sateinifch Sagirra vnd dagitra⸗ lis, Irem Lingua ferpentis. [I.Sagitra aquatica major. C.B. Sagitta major, Match. Caſt. Phleos mas larifolia, Lugd. Barba ſylvana recen⸗ tioribus, Cxef. Sagitraria major, Ger. II. Sagicra aquatica minor latifolia , C. B. Sagirra minor Match. Dod. Ad.Lob.Lügd. Call, Piltana Plinij, Ang. Sagitta & Sagittalis, Cord.hift, Sagitraria | 29999 minor; — 1122 D. Jacobi TheodoriTabernaemontani/ A minot,Lob.ico,Ger. III. Sagiera aquatica minor F ‚ IL Klein Dracenmwurg anguftifolia , C. B. Sagirta minor anguftifolias Drätönculisininon. : Ger. Phleos five Stæbe Theoph. anguftifolia, Lugd.] Niderländife) Serpents tonghen Engliſch Atr owe head / Water / Archer. Frantzoͤſtſch Queue d ‚Arondelle, Welſch. Saetta.) Von der Natur/Krafft/ vnd Wirckung deß Pfeilklrauts. — DJeſes Kraut iſt in hrer Natur kalt vnd feucht / foie der Waſſerwegrich / mit dem fie auch in Krafft und Wirckung vberein kompt — Es ifediefes Kraut gar in feinem Gebrauch. Es meldet D. Camerarius bey) dem Matrhiolo, daß diß Kraut gut ſeye den Weibern / welche gern Fruchtbar ſeyn wolten / darvon gerrundken/ondatinnengedadeh & sap WVon Drachenwurtz. 5 Groß Drachenwurtz. ! "Dracontium majuss ill. MWafferdrachenwurg. Dracontium päluftres . D Orr (CAR Drochenwurtz iſt dreherley. 1 Das erſte —**** Geſchlecht wirdt genennet groß Drachen⸗ — — mirsiond von Matthiolo beſchrieben daß es cin groſſe / runde / weiſſe Wurtzel habe mit einem dünnen Haͤutlein vmbgeben Seine Blätter ſeyn gleich der Mengelwurtz / doch etwas eintwers gebögen: Der Stengel iſt geradt / glatt vnd ſiemlich dick / mit x brannſchwartzen Mackeln beſprenget / vnd faſt weher Ehfen hochyan welchemfeine Shum herfürtompt. K [Diefe erfte halten die erfahrne Herbarii füreim - erdichtes Werck / habs auch) hleher niemalen be⸗ 0. fommenfönnen. Br 11. Das ander Gefchlecht wird alıch von Mar- RE * * A Kr ip: *an der Haut vertreibe / mit Honig 0 miEjigenrmihe Das Ander Buch / von Kräutern. 1123 A net fie vngeſchmack ſeyn / aber bald darauff zwackt ſie FEs werden auch auß dieſer Wurtzel Argneyen ge⸗ Difere die Zungen / gleich als ſteche man ſie mit den allerklei⸗ neſten Doörnern.] Auß der Wurtzel kommen runde Stengel / daran zum theil die Blaͤtter erſcheinen je eis nes an einem Stiel, den Blättern def Cornelbaums faſt gleich / Doch etwas groͤſſer. Die Fruche iffwieein langes Träubelein mit vielen Beeren / weich erſtlich grün ſeyn / endlich aber roht werden / in welchen man kleinen ſchwartzen langlechten Saamen finder. Die erſte zwey Geſchlecht wachfen bey den Zäunen vnd ſchattechten Orten : Das dritte aber bey den Waſſeren. Die Wurtzel foll im Julio außgegraben: Vnd die Beerlein wann fie zeitig worden / geſamblet werden. Von den Namen. DRachenwurzl Natterkraut oder Schlangenkraut heiſt ¶Griechiſch Agazirrıov. ] Lateiniſch Dracon · tium oder Dracunculus Item Serpentana vnd Co. lubrina. [I. Dracunculus biftort& folio, C.B.Dra- cunculus major,Mart.Dod.gal, Cait.Dracontium majus,GerEyft.Serpentaria major,Lugd. II.Dra- eunculus polyphyllos,C,B. Dracunculus, Fuch. Tur.Gef-hort. Ceel. major, Trag, Lac, Fuch.Tur, Cord.in Diofc.Lon.Cam,minor,Mät. Caft. poly phylios, Cord, hift. Dracontium majus, Brunf. Dod.Ger. Eyft.Serpentaria Draeunculus major verus, Ang. Anguina dracontia, Ad. & Serpenta- ria colubrina,Lob, III. Dracunculus paluftris,five radicearundinacea Plinij, C.B. Dracunculusa- uaticus,Match.Dod.Caft,Cam.Ger.Eyf.fyl.Tur. aluftris.Dod.gal.Lug.minor, Lon. Plinij3.Fuch, — 5 rubeum, Eid, ico, Aron paluſtre Geſ. hort.Anguinaaquatica five Dracunculus,Ad.Lob, Draconrij genus in paluftribus Germaniz, Cæſ.) Zrabii Lf MAR Dragon. Span Trage Frantzoͤſiſch Serpentime. Böhm ch Diablit / [ond Geſſ⸗ ger. Niderlaͤndiſch Draeckenwortel / Speerworiel. Engliſch Dragons.)] Von der Natur/Krafft /vnd Eigenſchafft doer Drachenwurg, Alenus fchreibt/die Schlangenwurt ſey an Ge⸗ ſchmack ſcharpff / zanger vnd bitter / ztehe auch ein D Wenig zuſammen / einer ſubtielen Subftang/ muß de⸗ rowegen hitiger vnd truckner Narr ſeyn. 1 Innerlicher Gebrauch loſcorides ſchreibet / daß die Wurzel l geſotten / oder vnder heiſſer Aſchen gebraten / darnach ser» ſtoſſen / vnd wie ein Lattwerge / mit Honig eingenom⸗ men / den jenigen gut feye/ ſo einen kurtzen ſchweren A⸗ them haben / vnd auch denen / fo ein Fluß oben herab auff die Bruſt faͤllt dergleichen auch eingenommenz zertheilet fie allerley groben vnd zaͤhen Schleim / ſo ſich * in der ——— vnd machet denſelbigen auß. reuſpern / wie Galenus bezeuget. Paulus EÆgineta ſchreibet / wann man die Wurzel "ande et, in Wein einnemme / ſo reinige fiedie jnnerlichen Glie⸗ der. eines halben Quintleins ſchwer ges —— | *— ſtoſſen / vnd mit weitem Wein getruncken / bringet den Frauwen jhre Zeit. rg DI Wurel zerſtoſſen / Lond übergelegerroder das Pulver eingeſtrauwet / oder mit Honig vermifche vnd angeſtriechen / fänbere und heyler die böfen Ge» — —— Lau) indie Fiſteln diefelbigen. : | fehreiber, die Flecken vnd Mafen daß fie — K Die Wurzel in Wein getruncken / treibt den Harn — vnd reitzt zur Vnkeuſchheit / wie Diofcorides bezeugt. [derSaamen macht / ſo man zu den Fiſteln gebraucht. [die friſche gruůͤne Blaͤtter / auff die friſche Wun⸗ prrgetem den gelegt / heylen fie: aber mann ſie důrr ſind / folign den ſie nichts von wegen ihrer Schärpfie. Die Weiber, fo neumlich empfangen habensfofen Swangere weder andie Wurtzel / noch an das Kraut riechen, Drr- dann es ihnen fchädtich.) ie Blätter in Wein geſotten / vnd uͤbergeleget / ErfroneBoß, heylet dic erfrorne Fůß vnd Ferſchen. Galenus ſagt/ wann man die Blätter auf Kaͤßle⸗ erg ge / ſo faule fie nicht, ten. Die Frucht ſoll fräfftiger ſeyn dann das Rrauro- der die Wurtel / derowegen auch zum Kecbs mehr zu. Krede, gebrauchen. ¶Mit dieſer aͤet mandengifftigen Krebs Ralens· · vnd das vnnatuͤrliche Gewaͤchs der Naſen. — So jemandts feine Hände mir diefer Wurzel be⸗ a ſtreicht und reibt / darfferfich für den Nattern nit for genyfchreibt Diofcorides.] Von dem Safft. loſcorides ſagt / daß der Safft auf dem Saa⸗ Obrtſcn⸗en men gepreßt / mit Oel eingetropffet flllerden mertzen der Ohren. Ein Wollzaͤpfflein in dieſem Safft genege / vnd in die Naſen gethan / verzehrt die jinnwendige Geſchwulſt darinn / Polypus genennet / [mehrt auch dem Krebs.) Es ſchreibt auch Diofcorides, daß der Safft auß Fr Krebs. H der Wurtzel gepreßt/ gut ſey wider die Geſchwaͤt vnd R an Narben der Augen / auch zn dem tunckelen Geſicht. [Don der Naiur / Krafft vnd Wirckung deß Waſſer Drachenwurt. Waſer Drachenwurtz iſt higig vnd trucken / durch⸗ dringet / Ägetauff/ vnd zertrennet die groben a. hen Feuchtung: Kan derohalben dem Aron feiner Wirckung halber verglicchen werden.) Das. X XVII Gapite | Bon Aron. fon I. Aron. Daaag fi a — cken beſprenget ſeyn. [Wie ichs dann in Schweiz ges 1124 Kr IL. Geſprengt Pfaffenpint: F Arum macularum; — AA Das er⸗ Koͤlblein findet / I weiches die Bluͤht iſt / Londer wel⸗ chem Haar waͤchſt / daſſelbige Koͤlblein wird mit der Zelt groͤſer / vnd befener ſich rings vmbher mit gruͤnen Koͤrnern als ein Traͤublein / wann der Herbſt herbey kompt / ſo werden die Körner roth / gleich wie die rohte Corallen. [Das Kraut verwelckt im Ende deß Mey⸗ ens / vnd bleibet allein das nacket Traͤublein / biß in den — H. Difennift das ander Geſchlecht durchauß gleich / 3t anßgenommen daß feine Blätter mit ſchwarzen Fle⸗ funden: in Welſchland aber ein ander gattig / da die Kraurfehällen viel groͤſſer / vnd die Blätter mit lan⸗ gen weiſſen Striemen durchzogen / zu zeiten mit weiſ⸗ fen Mackeln befprengt.] u 111. Das ein Pfaffenpintfraiit hat runde knodich⸗ Kein Pfafo ge Wurteln / l als fleine Knoͤpfflein beyſammen / Iwel⸗ che an diinnen Zaſeln hangen / ſonſt iſt es dem ande⸗ ren gemeinen Aron durchauß gleich / allein daß ſeine Blätter ſchmaͤler vnd ſpitziger ſeyn. ” Er wachſt in den Waͤlden vnd andern ſchattech⸗ son Drsen/fompriim Hornung herfu/ pnd blůhet im pri... um,Matth.Lugd.Eyft, majusfolijs albis maculis "horaris, Cäfl.ofheinarum; Lob; ico.nigricantibus K Kraffeond Tugendt / wie die. Drachenwurtz und mel⸗ & =” 5 D, Jacobi Theodort Tabernaemontani / III. Klein Pfaffenpint. Arum minüs; | Don den Namen. AbVon Pfaffenvint vnd Teutſcher Ingwer: Glie⸗ chiſch &gor.$ateinifch Atum· [I. Arum yulgare honmaculatum,;C-B. Arum; Fuch. Tur, Cordin . Diofe. &chift. Gef. hott. Lac. Lon; Thal, vulgars,. Cam:majus; Ger.Diolcoridis, Ang: Ati primum ° genus, Trag.Aron.Brunf.Gel. col.E ft. M.Arum . maculattum;maculiscandidis vel Migris, C-B.A- lirurisignarum;DodArig.genus, Träg: 11, Arum | ininus;C.B.Matth.Caft.Lugd,Ger.] Arabifeh rm. Welſch Aro, Frantzoͤſiſch Na dethien. Spanifch Tara Boͤhmiſch Aronaneb,Englifch Cockowpynt Di lähdifch Calfs voet. a Von der Narıı/ Krafft / Wirckung vnd Ei⸗ — = hi genfchaffe aß Arnd. Ron iſt hiziger vnd ruckner datut / bipinande en Grad. Galenusfihreiber/ die Wuryel habe eis ne Krafft eu reſolvieren vnd zu zertheilen. Innerlicher Gebrauch D Burelin lauterm Wein geſotten / erkaltet gute = cin gliender Stachel darsin geftoffen / daß der Wein zum anderenmal warm werde / vnd warm ge gm | ſrancken mimpt den fanlen Magenfieber / vnd bektempt = dein verfehleimten blöven Magen woll _ een "Ep ehreiber Diofcorides, eu habe der Ardn der/ daß die Blärter kur Speibeingemacher werden? wie ſoiches auch Galenusbejenge. — IR Oribaliusynd Aginera ſchreiben / daß der roh tin fonderliche Tugendt hab / den groben falten CE per Zr inder Bruſt zu zertheilen / vnd zum Aupwwerflen it u" fürvern: Darzju man das Pulver von der dutren Wurtzel nemmen fol ſolches mit Zucker oder Hong — vnd dar von eſſen / vnd iſt ein bewehrtes Stucklein. a Aſchen braten / darnach zerſtoſſen / mir Honue FT füllen Nandeloͤl zu singe Sarswergen machen vnd ein ⸗ A Die Wurgelin Mich geſotten / wnd geſſen / nimpt Hufen. den Huſten.)] Kinpbertein Aronmurgel gebrauchet / reiniget die Weiber nach reinigen. der Geburt. ud Pliniusfhreiber/ die Wurtzel habe ein Krafft den Deberzeit Harn vnd auch dir verftandene Zetten der Weiber m fort zu treiben / wann man das Pulver mit wein) oder andern bequemen waſſern emtrincke. [Welches auch thut der Saamen / ſo man zwey quintlein ſchwer init weiſſem Wein nimpr.] Sawerer Er meldet auch / daß etliche ſo einen ſchweren athem haben / vnd ſtets huſten / das Pulver vonder Wurtzel Der pnderdasMecl vermiſchen vnd Brodr darauf ba cken laſſen / welches auch nie Übel gerhan ift, peſulen· Wann die Peſtilentz regieret / ſoll man Aron fleiſſig B Guffe fehr, Eufferlicher Gebrauch, ES fehreiber Hieronymus Tragus, Er wiſſe zu den Peflilengblartern kaum ein beilere Argney/ dann ten wann man die Blaͤtter des Arons grün oder dürzii- berlege. 5 Fernelius gibt der Wurtzel das zu / daß ſie allerley boͤſe vnd vnreine Geſchwaͤr ſaubere vnd heyie / e⸗ ſeyen Phagedænæ oder Carcinomata: [Wo ſie gepuͤlvert wird vnd eingeſtreuwet] Deßgleichen auch die Fi⸗ ſteln / vnd andere vmb ſich freſſende Geſchwaͤr Weſchãden. [Die grünen Blaͤtter uͤbergelegt / heylet die alten ten. boͤſen Schäden vnd Fiſteln / die fie etſtlich aͤnbern / © tiefen die Feuchtigkeit auß / darnach heylen fie eng So fehreiber auch Paulus Egineta daß ſie eine art Be Ge⸗ —— ſaͤubern ¶ Das Angeſicht hůpſch zu machen / nimb gepulvert zn Aronmursel / Fiſchbe in vnd Bleyweiß jedes j.lorhy * miſch mit Roſenwaſſer / oder Oel / vnd waſch das An⸗ —* geſicht darmit. a Sotten an Mit Zwiebeln vnd Beerenfchmalg zum Pflafter dab geſtoſſen / vnd Über die Knollen am Leib gelegt / vertrei⸗ venlrich· Die Wurtzelgeſtoſſen / vnd auff die Beinbruͤch ge⸗ legt/heyfer die.) An Das Kraurend Wurgelin wein vnd dl gefotten? vnd warm darauff gefeffen/ heylet die Feigblatteren / dagram wol thun / wie Diofcorides ſchreibt. band Dieblärter mr Wein ond Del aoche/ vnd ber, gelegt / ſollen den Brandheplen. * Plinius ſchreibet / wann man dieſe Wurtzel raͤn⸗ woente. chere / ſo vertreibe ſie allerley Bracsifferzmache fie auch ar rolle / alſo daß ſie gar krafftloß werden / vnd dArnie rl [Ss man Aronblärter indie madigen Kaͤß legt / SE Von der Gerfa ferpentarici. R Muß der Wurtzel wird folgendes Piiiverlein bere- wol wider / půlvere es wider/ond thue dag zu pielen malen) hach dem das Pulverlein ſtarck ſeyn fol. » Solches n. Pilverlein wird von den Apotheckern Gerfum fer- tarium genennet / welches man gebraucht / dag — — die gantze Haut mit zu reini⸗ RE + Das Ander Buch / von Kräutern, habe / die Vuremigteit der Hanr su rein gen vnd zur D vnd rreiberden außgehenden Affter widerumb zuruck. 1 bodagram. Die Wurgelmit Kuͤhmiſt nbergelegt / ſil dem Pos 1125 F gen von allerley Maſen / welches bey den Italianiſchen Weibern wolbefandt, es * Dieſes wird auch gebraucht zu einem Saͤlblein / fo —** Vaguentum eitrinum genannt / ſo zu der Reinigung —9— der Haut ſonderlichen bereitet wird, Diß Pulver kan auch in Rarcken Augenartzneyen —* gebrauchet werden / die Fell vnd Flecken zubeiſ ⸗ fen: Es iſt auch ein koͤſtlich — —— — Schäden/FifiinKrebs/Zietermät, fluͤſſgen Grind / dann es trucknet vnd reiniget. Sof alſo gebraucht werden nimb diß Puͤlverlein / feucht es an m dem gediſtillierten Waſſer zu einem duͤnnen Muͤßlein / ſtreichs auff die Flecken / Morgens waͤſche es mit demſelbigen waſſer wol widerumb ab.) Grind, Eluſſiger Grind. in der Speiß gebrauchen / dann fie widerſtehet dem G Vondem Safft vnd feinem jnnerluchen Gebrauch, ’ S wird der Safft auf diefem Kraut gepreßt / hoch pefnent. wider die Peſtilentz geruͤhmet end auch wider an, Oft dern Giffemehr. Ein Loffel voll diefes Saffts mir ein wenig Eſſig Siftrige pe⸗ eingenommen / widerſtehet der gifftigen Peftiteng, kuend. Dieſer Safft mit Eſelshuſſwaſſer geiruncken/ iſt Schwerer gut den jenigen / ſo voll vmb die Bruſt ſeyn / ein ſchwe · ren Athem haben / vnd ſtetigs huſten / denen hilfe ex gar wol / dann er zeriheilet den groben Schleim räit, met die bruſt / vnd machtanfreufperen. = Der Safft mit Beyfußmalfer eingenommen / trei⸗ bet die verſtandene Menles ſori / vnd reiniger die Ari, Verfländene ber nach der Geburt. Weirberzen, A Eufferticher Gebrauch des Aronfaffis. P ·ras ſchreibt / daß der Saff mir Honig ver, Dunn miſcht vnd angeſtrichen / die Dungkele sriübe Aue Augen. gen hell vnd klar mache. 5 Der Safft in die Naſen gerhan / heylet dae Ger pı ſchwaͤr darmnen / fo man Polypum nenuet. “ Den Safft [von den rorhen Körnern] mit Ro, Obrifgmerg ſenoͤl vermiſcht / vnd in die Ohren getröpffet / benimpt die Schmertzen derfelbigen. Vondem Aronwaſſer. Kon dem Kraut / Wurtzel vnd Blumen ein jers — hackt / in Mein erbeitzt / wird ein kräftig Waſſer Yard diſtilirt zu friſchen wunden / auch alten faulen Schar Hursiren — — a Fe Extiche geben diß Waſſer auffäwen od . du trincken für ſich ſelbſt / oder mie einc m oritten hei eines Quintleins der Wursel varnır jerizichen: cts liche thun einer Haſelnnſſen groß anıs Theriarg dar Sie runder / vnd follein Eräfttae Arzenen feyn fir dag Pfund, Gifft / ſonderlich für die Peſtilentz / warmb zugedeckt / vnd wol erſchwitet: legen anch Tüichtern in dem ivap fer genetzt / auſſen über die Peſtileniſche Däuten.] Matthiolus fager / daß eilich Weiber waſſer anß · — ag tar machen. diefer Wurtzel brennen / vnd hoch rühmen/vaß «ı Angeſicht tlar mache / vnd die Runhel verrreiber nn 7 dere aber trucken den Safftarıfy erucfnendenfelbigen Lan der SonnJond fo fie ibn brauchen wollen serlafe AI Eittinenätone fepmmochstwen@efähfecht, wie die Oliven nit vielen fubrielen Zareik © > beheneft:: Auß der Wurselfompr eindünner Steh, gel / welcher oben ein Erummes Koͤlblein eräot wie cin . Das erfie hat ein wetſſe Wurtzel glaſch Kiein Arın, | Oht / das iſt anff der einen fetten offen / jmwendig anf Daagı Ma purpage 8* 1126 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / A 1. Klein Aron, F 111. Klein Aron. Arifarum larifolium Matthioli. Arifarum anguftifolium, m #5 a IL. Das ander Geſchlecht bat ein runde Wurzel a‘ 25 11. Klein Aron, * a ee aber Kirin Ir Be) a “nn: \ weiß / eines ſcharpffen Geſchmacks / doch geringer alg — Arifarum latifolium Chufj. der gemeine Aron / mit erlichen Zaſeln vmbgeben J Seine Blaͤtter ſeyn dick / weich / gruͤn / vnd eines ſchar⸗ | pffen Geſchmacks / den Blaͤtteren deß Arifaſt gleich / allein daß ſie an den hinderfien Spitzen etwas runder ſeyn / ſtehen an einem langen Stiel? Zau iſchen den Blaͤttern tritt ein anderer Stengel herfuͤr / mi vielen rohten Flecken beſprenget / an weichen ein lange Bl me ſtehet / wie an dem erſten Geſchlecht / anzuſehen wie sine Muͤnchstappen / fo ſich etwas zu der Erden nei get / an den eufferften Theilen etwas ſchwartz / onſten er weiß / jnnwendig mit einem erummen Züngkin Beh, = a III. Das dritte Geſchlecht befehreiber Marchi- m. olus , daß «8 habe lange / ſchmale / glatte und weiche Kerr | Blaͤtter / welche anlangen Stieten hangen / brine auch ein zwiebelechte Wurtzel / mit vnzaͤhlich viel dun⸗ nen vnd weiſſen Zaſeln vmbfangen Die Blaͤtter | vergleichen fich etwas dem jpigigen Wegrichrhaten einen gliegenden Schein/nach den Blaͤtteren tompt ein langlechte fpirige weile Blume herfür, / hinde | rucks gebogen / wann diefelbigeauffreißtzfofrndt ein langer/ frummer vnd fpigiger Wurm darauf? bißweilen purpurbraun / bißwerlen auch etwas grüne licht: —— iſt nicht roht / wie etliche vermet· Nen / ſondern weiß. ra ch K Sie wachfen an fandecheigen Orten auch neben | den Wegen /Lin Spanien vnd vmb Rom: ) Das letzte Geſchlecht blůhet im Fe Augufto, a 1 —2 | Ahkpuebrann aencigt / darauf gehet ein fleines pur⸗ | purbraunes Zinglein ; die Blärterfeyn den Blaͤtre⸗ ven deßgemeinen Yrons gleich allein daß fie viel Eleie ner vnd zarter ſeyn. ser U Das Ander Buch / bon Kräutern, 1127 A Ponden Namen. F Peftitenstenre mit Blumen. ? i flore. * Keon Aron heiſt Griechiſch vnd Lateiniſch Arifa- — * rum, das eine Ariſarum latifolium: Dae ander Ariſarum anguftifolium.Aris.[I.Arum venisalbis, C.B. Arifarum, Matth. Dod.gal. Ad. Caft. majus, Gel. hort. prius Macthioli,Lon. Lugd. latifolium B Mätthioli,Ger. Dracunculus minor, Gef. ap. Lat. Dracontium minus,Dod. Arum mactılarum, Cor. fchol.Aron aliud folio macularo, Thal. Arım ma- jus Veronenfe,Lob.Arifarum latifolium alterum; C.B.alterum, Ang. Narbonenfe, Ad. larifol. Cluf. hifp.Dod.Lob.Ger.pri mum,Cluf. hit. III. Ariſa- zum anguttifol. Diolcoridis forte, C.B. Arifarum, Gar.ap.Cx['primum,Ang.alterum,Matt.Dod.gal. ® Lon.Lugd, anguftifolium, Ad, Cluf.hifp. & bift, Lob.Dod.Lugd.Ger. tenuifolium, Cam. Pfeudoa- sifarum,Caft.] Framgöfifch 106. [Welſch Arifaror Spanifch Laro,y Frailillos. Englifch Friers Coule.] Von der Natur/Kraffeond Eigens ſchafft deß kleinen Arons. ESbeꝛenget Marchiolus, daß alles das / ſo im vorl ⸗ Capitel von dem gemeinen Aron geſchrieben / auch von diefem Arifaro ſolle verflanden wer den, | "Das XXX. Gapiteh _ Fi | Peſtilenswurt. * NN | 0 Peflileng ben darnach vielarifet vnd breiter ein jeden har ſel⸗ ee. 0 Pexalires, nen eignen Stiel lſo braun/ haͤricht vnd hol ıf/Jvare auff es ſigt wie em breiter Hut als Diofcorides ſchrei⸗ bet / auff dem Rucken grauw: oben auff dem Stengel erſcheint die rauſchechte vnd Leibſarbe Blume / anu⸗ * fehen mie ein bluͤhender Traube / welche mir dem ſten⸗ nd gel verwelcket vnd darvon fleugt. a Sie wächft auff den feuchten Gründen und bey # den Waſſerſtaͤnden: bluͤhet im Anfang dep Mersen, [Aber die Wurzel iſt am gebränchlichftenmag wie andere eingefambler werde iget / l r zerſchnitten 7 aneım (Faden an Schatten , j Serichner werden ; weiche damnymanmfisminem Dondendiamn — —— Negentrafft ] heiſt Griechiſch Nerasirm,tatınfh Petalices. ¶ Petalites majot & vulgarıs.C.B, Petalites (coli: genus,Galeriua) Trag.Fuch. Ang. Tur. Dod.Coid.hilt.Gelhon + Lac.Ad.Lon.Lob.Cx!l.Lugd.Cer.Clul; hift, Peta- — firesflore punican:e, Thai. mas, Cam, Tulilage ° major,Matt.Caft.] Matchioluswulses fen nicht die rechte Petaſites, fonderen viel mehr ein Geſchlecht deß 7 m ; iu p gleichen ſie ſich dem — re 1128 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / A Innerlicher Gebrauch. E Das XXXI Kap. | Yufftigen Nas Pulver von diefer Wurtzel mit Wein getrun⸗ der Mutter, de gut den Weibern / ſo von wegen der auff⸗ Von Dotterblumen. | ffeigenden Mutterdahin fallen/alswenn fie tod weren. I. Groß Dotterblum. | Bandgrims Auff gleiche weiß gebrauchet / iſt es gut wider das Populago major. en Bauchgrimmen/Colicagenenner. Samen Welcheeinen ſchweren Athem haben ſtaͤtigs hu⸗ we. ſten vnd keichen / vnd nichts außwerffen koͤnnen von — wegen deß groben kalten Schleims / der ſich in die Bruſt gefetzet hat / die ſollen nemmen Peſtilentzwurtz vnd Alandtwurtz jedes zwey loth / Ehrenpreiß / Yſop vnd Doſten jedes ein halbe Hand voll, Suͤßholtz ein halb loth / Fenchel ij. quintlein / acht friſche Feigen / ſolch B Stück in einem Honigwaſſer ſieden / vnd davon trin · cken / ſo wird jhnen geholffen Vabend en Leonhardus Fuchfius ſchreibet / daß die Wurtzel — ein Krafft habe den Harn vnd die verſtandene men⸗ ne es fort sutreibeny dann fie eroͤffnet faſt alle Verſto⸗ Besfiopfung, pffungen der innerlichen Gliedern · 3 Es ſoll diefe Wurgel gar träfftig ſeyn wider die Poßlteng- Peff leun / dann man fager/ daß fo jemand def Pul⸗ vers eines halben lots ſchwer mit einem guten Trunck firnem Wein einnemme/ vnd ſich darnach zu Behr iege / vnd einen Schweiß hatte / fo treibe es das Gifft mit Gewalt durch den Schweiß auß. — [Die oberſte Rinde von der Wurzel geſchoͤlet / in Eſſig gebaͤttzet / biß es die Krafft anfich genommen/ darvon mit ein wenig Rautenſafft vnd gutem Tyriack S getruncken / iſt nicht allein wider die Pefliteng/fondern H Giff auch änder Gifft ereffentlich gut, Bürmdr Das Pulver von der Wurgel / iſt nutzlich für die — Wuͤrm der Kindern] Euſſerlicher Gebrauch. Böfe vmb ſich Das Kraut zerfloffen/ vnd wie ein Pflafter uͤberge⸗ ende Se NAlegt / ſol gut ſeyn wider die böfe Geſchwaͤr / fo wei⸗ ter vmd ſich freſſen / wie Dioſcorides vnd Galenus be⸗ zeugen, : [Die Wurzel gedörter vnd gepuͤlvert / trucknet alle Wunden. flieſſenden Wunden. ; / Burmder . Die Roſßaͤrtzt brauchen auch diefe Wurtzel zu den pferdt. Pferden / wann ſie den Wurm haben. D [Ron dem Peftilenswurgwaffer. On der Wirrgelflein zerhacktyon inWeinerbäige 1 wird ein föftlich Waſſer gebrandt / welches getrun⸗ Peſtuentz cken / hat alle obgemeldte Krafft / vnd iſt anmuͤhtiger zu gebrauchen / ſonderlich zu Peſtilentzzeiten zu Vor⸗ ſorg. Oder ſo der Menſch mit angriffen were / der ſoll deß Waſſers ein Trinckglaͤßlein warm eintrincken / vnd im Beth wol ſchwitzen· 374% gratterwehe · ¶ Stillet auch den Weibern das Mutterwehe / toͤdet ertateer Ma⸗ den Kindern die Würm/ erwaͤrmet den Magen / vnd * alte jnnerliche Glieder. — — Euſſerlich gebrauchet / trucknet alle feuchre fluͤſſige Bunden va Wunden vnd boͤſe Schaͤden / vnd fürdert ſie auch zur Södten. — Heylung. Die Glieder wol darmit gerieben / nimpt die E Rände vnd Kraͤtz / vnd erwaͤrmt die ertalten Glieder. Del von der Peftilengwurs, Bicben Ein delvon diefer Wurgelgemacht,ond damit ge⸗ — 5 er Se faipebefomprmwolden Febricitanten / die ſich che der der. Froſt kompt / darmit falben : diß Oel wird auch zu an · derer Vnreinigkeit der Haut gebraucht: deßgleichen zu den erkalten Nerven vnd Gliedern.] Ertract vonder Peſtilentzwurtz Aus dieſer Wurtel fol billich in den Apothecken ein Ertract zubereitet werden / welches man zur Nor Wefitteng, durfft haben koͤndte· Dann man defelbigen surgeit SM A N — 8X —* RSS der Peftiteng wol brauchen mag/ dieweildie Wurzel eisen @ derfelbigen jo groffen Widerſtand thut. Deromegen EX Dotterblumen werden drey Geſchlecht da, anch in etlichen Apothecken eine nustiche Compofition erfunden. I. Das erſte wird genennet groß verbm auf diefer Wurhel gemacher wird Diaperalıtes ge, Dotterblum / hat ein we Wurgzel / melde nennet / welche man in Sterbenslaͤufftengar nuutzlich vielfaltig zertheilet iſt Auß der Se omt ider gebrautte na 3 weiche Lpole] Stengelzmwelsher Tien hoch wählt — Das Ander Buch / von Kräutern. 1129 A III. Gefüge Dotterblum. F fugio. Die mit gefuͤllten Blumen wird in Beyern ai Populago mültiflorä; nannt Ruckerzu.) — — Von dem Gebrauch der Dotterblumen. De ſchteibet / es werde die Blume niche gebraucht in der Artzney / dann jhre Tugenden eyen noch vnbetandt: Bockius ſagt die Kinder trei⸗ * ee darmit, — hreibet Cametarius ; daß zu Ruͤrnberg da gemein Volck die gedoͤrten vnd gepuͤlverten Dotter⸗ blumen in einer Bruͤe / oder Löffel vol Wein zu frühe im Bere brauche / vnd ſchwite darauff / die Farb von der Gelbſucht damit juverrreiben / 3 dann durch den Schweiß außzudringen pfge) & Das XXX Capitel. Don Hafelwurk, —* I, Hafelwirg. 3 alatum — —— — F N h — vlelen Neben weiglin / jan welchen goltgelbe Blumen loder Rößten/] herfür lommen wie an dem Hanen- fuß / Aufgenommen / daß fie groͤſer ſeyn Wann die Blumen verfallẽe / fo bleibt ein Koͤpfflein wie am Age, bleykraut / darinnen geeler Same wie der Hirſen ver⸗ ſchloſſen ift. Das Kraut iſt ſchoͤn grün vnd rundt ah. zuſehen wie die Bletter det Haſelwurtz/ ligt auff der Erden außgebreytet / iſt glatt vnd rings vmbher kin wenig zerkerffet. — ‘m 11Dieſem iſt das and er Geſchlecht gantz vnd gar Detterbtis gleich aufgenommen daß «8 in allen ſtůcken fleiner — vnd geringer iſt / daher es auch klein Dotterblum ge⸗ nennet wirdt / ſeine Blume deigleicht ſich faſt mit dem ; D Hanenfuß. RUE iu. III Das dritte Geſchlecht kompt auch mit feinen — Wurtzeln / Stengeln vnd Blättern mit den andern we ganz end gar vberein / hat feinen Vnderſcheidt allein Anden Blumen welche mit vielen gelben Blaͤttlein x On der Hafelmirs ſchreibet Dioſcoridet, (1) in u; daß ihre Bletter dem Ephew gleich fehen / al⸗ a lein daß fie kleiner vnd rundet ſeyn / Lfehwarg» außgefullt ſeyn / daher es auch gefuͤllt Dotterblum ge nennt wirdt. ie Sie wachfen auff den feuchten Wieſen / bei den b 58 * — N — lkei gruͤn / auff der andern ſeyten weiß / bleich grün/mır bie⸗ Sen ne Tenkletnen Aederlein.] She Bhimlcın wachfen Fan ’ jarten vnd langen Stielen ] zwifchen den Blättern? / Von den Namen. —— neben den Wurkeln en Farben —— * gStierblum wirdt auch genennt Mooßbluim / ines lieblichen Geruchs infleineh Huͤlſen wie am ——— De Mafferfehmalsbtumen’Goldt Wieſenblu. Bilſenkraut / darinnen ein ecketet Same waͤchſt / wie = E men / geel Wießblum / vnd Mattenblum : Latemiſch K Sie Weinförner: Die Stengel ſeyen ſchmal 7 zart / . Populago; Caltha paluftris. Erfiche halten fiefür ¶ rauh vnd ecket: Wachſe auch mit viel ſchmalen krum · n ſpecem tumlag mis aber Dodonzus iſt gar dar · men Wurtzeln / ſehr durchemander geſt ancket / mit ter. [LSCH. Caltha palaftris Aore ſimplici, C:B; angehaͤnckten Zafeln 7 welche auch gat eines guten 7Tamlago altera,Matth. Chamzleuce; Ang · Tut. liebitchen Geruchs ſeyn / vnd am Geſchmack ſcharvyff · > Chelidonia paluftrisCord:hift. Calchapaluftris; - I Das ander Gefchlecht hat viel tnodichte důn⸗ in en - Ger.hoit. Dod: Ad: Lob.Lugd. (& Malacociflus he vnd fcharpffe Wurneln / am Geſchmatk ciras aſeln „ imaioi, ) Cam. Ger. Calcha palufttis vulgaris; ſcharpff vnd bicter / riechen aber nicht ſo lieblich als an Clus; hift: Chrylänchemuim ; Lon: Epimedium dem erſten Befchlecht: Die Blätter liegen anff der Dodonei;Thal.Farfagium; Caſt· Cälcha paluſtris ¶ Erden / etwas ruß der vnd tauhet dann an der andern iot. se minor; Ger ill. Calcha paluftris A. pl. C. Haſelwurt / am Vmkreiß etwas vneben: Der Sien· B & Cam. & Clus.hift. multiplexʒ Ger·ſl.multipl. gef fein vnd haͤtig Die Blumen ſeyn den Chimil. Eyft: Aorib. denfis; Gef: hört. Niderlandiſch Dot lenblumen gleich, außgenemmen dap fie kleiner ſehn / terblosmen: Engliſch Marſch Mar gold Welſch Bar= eines guten Geruchs. a D. Jacobi Theodori Tabernaemontant) 11. Haſelwurg . Aſarina Matchioli, 1130 F [ond deß Miltz] „vnd erledigt fie von vielen Gebr ſo daher vervrſacht werden / als da iſt / —— * —— die Waſſerſucht. — Fernelius ſenget auch die Haſelwurtz vnder die Arz Dale, neyenfo zn dem erharten vnd verftopfften Milz ge, Erhareer braucht werden: Vnd ſagt / daß ſie gur fey zu den Min- langwirigen Febern. Samen Marchiolus fagt daßfie ein gute Artzney feye dem 4 Banwers volck fo das Fieber haben / wañ fie ein Hand But, vol der Dlärter in Wein oder Honigwaffer ſieden / vnd ein wenig Zimmerrinden ond Muſcatbluͤt darzu chun / und etliche Tag frühe einen warmen Trunck darvon trincken / ſo treibe eg durch den Stulgang die Ball vnd auch Schleim / davon das Feber fommen eye. [Aber ſchwangere Frawen ſollens nicht trincken / dann es ohne Schaden / jhr vnd deß Kindts / nichts geſchehen würde.) Wer viel Schleims vnd auch verbraͤnte faule Gall Säreamm vnd Feuchtigfeie im Magen befindet / und ſich gern num wuͤrgen wöll 7. der nehme ein Quintlein deß Pulvers vonder Haſelwurtz mit warmem Dier / oder Honig⸗ waſſer ein / vnd bewege ſich darnach wol / forreibet es diefelbige boͤſe Mater ien vber ſich durch das Brechen auß / wann es nichts ſchaffen will / ſoll man einen in, San ma gerin Half ſtecken / vnd Ihm herauß locken · Dieſes oenuia tan man auch brauchen in den faule Magen Febern / vnd iſt vielen gar wol bekom̃en / folange Zeit mit dem Feber feyn geplager geweſen. Die Weiber / denen jhreMenfes verſtehen / die follen Weihe um, vber Haſelwurtz vnd Beyfuß trincken / fo geneſen fie widerumb / vnd befommen jhre Zeit, [Zum einbeitzen nimpt man eines loths ſchwer: deß Pulvers / aber von eim Quintlein biß auff zwey Jedoch auff ein halb loth allein gebraucht wuͤrcket durch den Stulgang / zu drey Quintlein treibtegden Sta Harn ; eins lorhs ſchwer / befürderr der Frawen Zeit : De | anderhalb loth mit Merh getruncken / macht es [chmir Stun , — RT, * — ⸗i ⸗ Zach H Das erfte Geſchlecht wächft an ſchattechten Dr» gen / in Hecken vnd Wälden/ vnd blůet zweymal im Jahr / nemlich im Fruͤling / vnd Herbſt / vnd wirdt ge⸗ ſamlet von den is.Tag Auguſti / biß auff den achten Septembris.] Dis ander find man auff den Gebuͤrgen: Bluͤet im Herbfl, — Won den Namen, 5 vurtz heift Gricchifch Zoager. Sareinifch Aſa- rum [ 1.Afarum, C.B. Brunf. Trag. Match, Fuch. Dod. ut (Perpenfa, Vulgago) Lac. Cord. in Diofe.&hift. Tur.Gel. hort· Lon.Caf.Caft.Lugd. Thal. Ger. Eyft. Afarum baccaris; five Baccatus; Ad.Lob.ico. II. Afarina,foliis Alari, C.B. Afarina,. D Maxch.Caft. Lugd. Ger.] Arabifch Afaron. Welſch — Bachara. Frantzoͤſiſch Carabel, lCarbaret on Oreille d’ho- me] Spaniſch Afara baccara. Boͤhmiſch Copytnyk. Engliſch Aſara bacca. Niderlaͤndiſch Haſenwortel. ¶Maͤußooren.] ben vñ purgieren die boͤſe Feuchten durch den Stuel⸗ gang wie die Nießwurtz: Cs bedunckt mich aber / es werde deß Pulvers zu viel ſeyn / dann es leichtlich wie⸗ q tigerdavon werden.) gen fo es zu rein gepuͤlvert macht es viel cher foren? dann zum Stulgang und ſo mans hefftig kocht / ver- lieret auch feine Krafft ; und fo man su viel diefer Murgel zu anderen purgierenden Artzneyen nimbt / fo führer fie deren Wuͤrckung vielmehr oben auß. Etlich geben die Blätter im Meyen den under ihrem Futter / davon fie fich reinigen und mu⸗ * Euſſerlicher Gebrauch, Far, Haſelwurtz wird fehr gelobt das bloͤde ſchwache Hauptond Hirn [fo der Mangel von Kaͤlte] zu ſtaͤrcken / ein Laugen darauß gemacht / vnd das Haupt sn Von der Natur’ Krafft / vnd Eygenſchafft / darmie gewafchen. Lund behalterdie Haar.] der en 3 - Ein gute — — — rd Wurgel k kei i aupts vnd dep Hirns : Dit aſelwurtz / Sa > trncken ae — — Maforan/Chamillen und Beronien jedes cin Hand⸗ * voll: Lorbeerbletter / Lavandel vnd Roßmarein jede Innerlicher Gebrauch. ein halbe Hand voll / rote Roſen vnd Wermuth / je⸗ — Tofeorides ſchreibet / die Haſelwurtz habe ein des gar ein wenig: Solche Stück in ein Sädlein ———— Krafft damit fie erwärmey vnd den Harntreis gechan vnd in die Laugen geleget / darnach das Haupt ber Werde derohalben nuglich gebraucht wider die _ ſtaͤtigs darmit gewafchen. 3 Waſſerſucht ‚und wider die alte langwierige ehe, K [Die Blärter wol jerftoffen auff das Haupt gelegt! Sal, getrade humbder Huͤfft. Reichen vnd Huflen.] ſtillet den Schmergen derfelbigen.] — . Es meldet auch Dioſcorides, daß ſieben Quint⸗ Diofcorides ſchreibet / man vermiſche auch die Ha⸗ senanfteeh. (ein deß Pulvers mit Honigtvaffer gefunden / treis felwurg onder die wolrischende töſtliche Salben [Bon Hafelwurg Del. Wurtel wird in Baumoͤl gelegt / vnd = paid derumb durch Würgen außgetrieben wirdt. an der Sonnen den Sommer vber getocht Ertatter⸗ Wenn man die Haſelwurtz in Wein legt vnd dar⸗ gebrauchen fie wider das Frieren vnd —— Disgen. vber trincher / chut fie wol dem erkalten Magen / vnd def Fiebers / ein Stund vordere ankunfft den 5 fonderlich fo man ein wenig Calmus vnd Näglein grad und die Fůßſolen warm damit gefalbet : etl errang, ars miımpe ; Solcher Wein befoimpt auch wol der thun auch Das Ladanum darumner; machet anch Ir Starter onfaften Ssher / eröffnerdie Werfiopfiungderfelbigeny aleih ſchwtuen.J — Haupt. Das Ander B —— Von Haſelwurtzſaff9t. Kar Sehge HUF der Hafelmurs wird auch ein Safft aedreft? zuge, ——— (chen man mie Thucien vermiſchet / vnd in die Augenwinckel tropffet / cin klar Gefichtdarmit zu ma⸗ en. Asgenfeht _ Es wird auch dieſer Safft gebranchet die Fehl vnd Woͤlcklein der Augen hinweg sunemmen. Diefer Saft feger den Weibern die Geſchwulſt der Bruſt nach der Gebärung Wird zum Brand der Glieder gebtancht:daran gerochen / fuͤrdert den fchlaff. ¶Der Safft auß den Blättern aeprefir dder mir ia Mund getaͤumwet / mache konen : branching dekhalben Nuch in viertaͤgltchen Fiebern mie Zimmer / Muſcat· blaht vnd dergleichen vermiſchet: oder ſiedens I ab g inie Wein vnd Honig / vnd thun die vorgemelte ſtuͤck 6 hing. 3 — Von Haſelwurtzwein. Je man auf der Hafeltwurg einen Wein bereiten foll/darvon kan man le wein. RD Hergeiopips. ¶ Dieſet Wein iſt zu vielen kalten Gebrechen gat Ner Mage. dienſtlich / dann er bekompt wol dem ſchwachen Her⸗ zen fo ſehr klopffet / vnd irrere: Thut wol dem falten agen/ denfelbigen erwaͤrmet er / verzehret die bfe Feuchtigkeit darinnen / vnd beweget etwas zum Stul⸗ gang. er Rattenfvers ¶ Welche eine Falte Leber haben) und vom groben Ropfkeseher. Schleim und Gall verftopffer iffdie follen ſich fuͤr nem⸗ Def rt [ich dieſes Wein ftärgs gebraiichen/dann er ſtaͤrcket c die Leber / eroͤffnet dieſelbige / vnd treibt die böfe Mare. rien durch die Harngäng auß dem Leib Yfkalfogar H nutzlich vnd gut den Waſſerfůchtigen/ amp auch den Bee Deßlerchen auch den —— vnd die je⸗ nige fo ein kaltes Haupt ooer Hırn haben ſollen dies fen Wein in jhrem ſtaͤtig en Gebrauch haben, [Ron gebrantem Hafeiwurgwaffer, ES wird von Kraut Blumen vnd Wurhel / wann fie in befter Vollkommenheit/ wel gefäubere/ vnd wol zerhackt / ohn alen Zuſatz gebrant / oder mit gutem Wen wolgeſprengi/ etuche Tagerbätgt/ein gut Waſ⸗ ſer abgezogen. Geſchwutſt der Bruſt. Brand. Shiaf für o Bi: Zorfenfong ¶ Deeſes auff zwey oder drey loth getruncken / öffnet der leber· Alle Verſtopffung der Leber / Nieren / Blaſen vnd Beer, ee unter treibt den Harn / vnd der Weiber Reinigung / tr. vnd erwaͤrmet ſolche Glieder treibt auch die Nachge⸗ Nihgebore burt. Iſt auch den Waſſerſůchtigen hl jnuerhalb Boſſaſuch. auch uͤber die Leher gelegt, — — Das ſo ohn allen zuſatz iſt nicht fo hikfg vnd rucken: - Dieſes mit granwen Augſtein / fo zuvor ſubtiel abge⸗ rieben vermiſcht / vnd deß Nachts ein Troͤpfflein in die Augen gethan / vnd am Morgen die Augen mit ban Zröbe dinge. lautern Waſſer wel gewaſchen / laͤutert die rüben vnd le NE WVon der Krafft der Akrine: BO der andern Haſelwurtz fehreibt — daß ſie heiſſer vnd truckner Natur ſey/ aubere vnd uch/ponKräutern, E Froſch Biß Rana morſus ſen bey dem Wermuht-⸗ tet ſchnd klein vnd rund / foſt wien der Haſelwuttt / doch kleiner / welche auff dein Waſſer ſchwimmen / zwi⸗ daran kletne Bluͤmlein ſtehen / mit drey werfen Blaͤt⸗ lein / vnd Mitten gelb / faſt wie am Waſſerweglich / al⸗ Es ſchwimmet auff den waſſern bluͤhet im Von den Namen. * —9 nennen esauchNymphzam parvamı ‚Parva, Cl. Morfusranz; Dod:Ad. Lob. ico. Cat. „ap. Miderländifch Cleyplompen / Vorſchenbeet. Eng⸗ Von der Natur/ Krafft / vnd Eigenſchafft deß Froſch Biß Eneus vermeinet/ daß es cin ſpecies ſey deß *— Mmoge itonis vnd habe cin Natur wie daſſelbige / ſchen den Blaͤttern tommen lange Stielein herfuͤr / dein daß dieſe etwas groͤſſer ſeyn. — Julio. Roſch Biß wird Lateiniſch genennet Ran mor⸗ Nymphæa alba minima;C:B.mıinoi alba; liſch Froggu Bast.] Es wird dif Kraͤutiein gar hicht gebraucht. Dodo⸗ lich das es fühle vnd zuſammen atche; ‚Das XXXIV, Sapiich Don Schweinbrode bertheile. Vnd wann mandas Krautin Wein trin- a: Schweinbrödt befefteibet Diofeötides -,.., j en Ei daB Pulver eines Quintlein (diver in Wein E daß es Blätter habe dem Eyhew faſt gleich⸗ —** MMIMe] foertreiße cs den groben Schaum Und Dior NAunchen bramnrot feynyanf ermmem, Tanchölepanf: Sey gue wider die Waſſerſucht vnd der andern Seiten aber init werfen Sletfen — Kan Oselfucht ; [Schmergen der Frangoſen vnd deß Zip» _ gerligeh auff ver Eiden aufigebruter. Der Stengel Peubwärm. perlein/fallenden Siechtag / vnd halben Schlaarson per bloß ohn Blatter / zart vnd glatt, vier oder fünff Babe Die Bauchwůrme. ITretbe auch den Harn vnd Frau⸗ ta lang / auff welchem fehdne Roſenfarbe Blu Hub Wenzel Men wachfen/ eines lieblichen Geruchs: Die wu ttzel Das XXXIIL. Cap: 5 Von Frofch Biß. | Iß Waſſerkraͤutlein befchreibe Dodonaus; 8 Hält / welche vnderſich wanhfen: fang Dläts daß es an ſtatt feiner Wurtzel kleine Fäßlein 2... iſt wie cine Ruͤben anzuſehen / außwen dig ſehwartz vnd Een weiß/ mi viel dünnen Zafeln beheuctt / ei⸗ nesbittern vnd ſcharren Eieiehmacts. Wachſt m feuchten Acckern / an jeharrecheen oDc UL. er N vnd auch ım Den iur — — ER WR 1132 Schweinbrdt. A Cyclamen, NV —8 IN E Von den Samen, GSyvweinbrod⸗ oder Saͤuwbrodt vnd Erdtapffel [Erdtnabel heiſt Griechiſch vnd Lateiniſch Cy⸗ x Dn dem Feigwargenfraut fehreibt Diofcori- Feramarge K 1134 ‚A Seigwarsfrauts Chelidonium minus; € : ES fehreibt Galenussdaß diß Kraͤutlein warm vnd Ser angehenckt / ſolt len 2er. ein ſonderlich gut Arzneh ſeyn vber den vberfiuſſigen Sqhtbocke E Schörböcyvas Krantin Salatgeffen. gleichen Kranckheiten gebraucht werde.] ee Diofcorides ſchreibet daß di Brühe, datinnen K TEN VE AS el en erein., Selgwarsenfratitgefottcn/tnit Honig vermenge / vnd Da Y $ p· ee ‚gen, Se Hauptreinige/ ertheile auch den groben Schleim in der Brufk. Das XXXVI Capitel. a > Bon &inblat. “as Einbiat. Inblatt har ſubtile zaſechte Wurtzeln mit belchẽ es hin vnd wider kreucht / auß der Wur⸗ I sel waͤchſt ein einiger Stengei / l ſo důnn / bing- echtig / nicht vber Spannen hoch / ) daran es für feiner Bluͤet ein Blatt belompt / welches rundiert iſt / vnd 2 * D. Jacobi Theodori Tabernaemontani/ gZeſtirute [molriechende] Bluͤmlein / darauß enduch mit welcher es ſich weit außbreitet · auß der Wurtzel Maͤy auffthun — Cymbal· glöckleim / vndenherummnb sin wenig ſchatti — F, Einblatt. Unifolium; N, NN N N N N N N N N NN RN NN N \ N N } —* * h te, z a doch ein wenig gefpiget ] wenn es aber bküher/foge winnt es noch eines [durch welche das rund Seen - gelein gehet J oben am Stengel vberfompr eg weile torhe Beerlein werden, : Bus Es wächftan fehatrichten Orten: Bluͤet im Majo o Eönblatt wird Latemiſch Unifoliu. Tilium con vallium minus; C.B. Unifolium,Brunf.Do& tr: Lugd. Cam. Eyft. Monophyllon; Ad. Lob: Thal. Ger. Cotyledon; fyl. & LInifolium ‚Trage. Gramen Patnafli,Marth. Lugd.Caft. Majus Gen Henophyllum & Monophyllum, Gef. hort. Cya tlaminum unico folio;Dalech.in Diofc. Bifoliu I Primum; Lonic. Niderlaͤndiſch Eenblate: Englifd One blade.|genenner ;Dodonzus wil es ſey ein Gr fehlecht der Mayblümtein, REN — [Bon — vnd Gehrauchdeß u Er inblatts. Be eS meldet Dodonzus;daf die gepůberte Wurtzel eines Quintleins ſchwer in Effigvr pe — —— ⸗* x Waſſer vermiſchet / zu den Prfikensifchen Beulen erde eingeben. ee So haͤlt diß Tragusfür ein Wundkrant innerlich Wunden. | vnd euſſerlich zu alle Frifchen A unden zu gebrauchen: Baforfmi Erliche woͤllen daß es die Verſtopffung deß weifjen bes waien eaͤders oͤffne / darumb es auch im Podagra nd. der, Omen 0 Don Mapblämlii. Me: fehnätocherfeniweiböndFöt:(l) 8 25 ; se BO A n⸗ EIN Das erſte mit den weiſſen bluͤmlein / hat ein — dunne zafichte / weiſſe vnd quiettchte Wurtzel F waͤchſt ein zarter ( glatter / dreyeckiger) Siengel / wel· = cher zwiſchen den zweyen grünenylangenondanfame | men gedrungenen Blättern herfuͤr brichtran wel \ erftlich fünff over fechs weiffer runder Knoͤpfflein ge⸗ fehch werden/gleich wie Erbſen / welche fich gegen deitt: yanzufehen.wie sin rundes © Das Ander Bu A 1. Maͤybluͤmlein. Lilium convallium. ruchs vnd bitteren Geſchmacks wann die Bluͤmlein verfallen/fo finde man gegen dem Herbft anden Sti- len rothe Koͤr ner / wie die rothen Corallen oder Spar⸗ genkoͤrner. * Das ander Geſchlecht iſt dieſem in allen Stuͤcken Bote Day, gleich / außgenommen daß es rothe Bluͤmlein uͤber⸗ bahmlein · kommet. Sie wachſen gern an ſeuchten Orthen in den waͤl⸗ den Bluͤhen im Mojo» — Von den Namen. M vblunnein loder Zaucken] heiße Lateiniſch Li- D #49 ]jumconvallium. Fuchfius nennet es Ephe- merum non lerhale. [I. Lilium convallium al- _ bum,C.B.Lilium convallium, Trag.Match.Gef. " _ horr.Dod.Czf.Caft,Lugd.Cam.Ger.Cluf.hift. Li» liumconvallü, vel fyl.Brunf. Lilium Theophr. - Dod,gal.Lilium convallium vel vernum Theo» phrait. Ad. Lob. Ephemerum non lechale, Fuch. Callyonimus velChamecitinus. Gef. hor.Caca- lia,Lonic. II. Lilium convallium ‚ flaubente, C. B. floribus fuäve rubentib. Lob. ico. fl. fubrubro, Cam. fl.incarnaro, Eylt.] Welſch / Mugerbi , Boͤh⸗ Grandmugnet. miſch / Lilium convallium/ Frantzoſiſch / — u i ums Von der Natur’ Krafft / Wirckung und Eis genſchafft der Meybluͤmlein. —— ſeyn warmer vnd trockener ur: Galenus wil ſie ſeyen vermiſchter Natur: Dann die Wurkelsiche etwas zuſammen / ſo ſeyn die Bluͤmlein am Geſchmack bitter. Es iſt aber weder Kraut / noch Wurtzel im gebrauch / allein die Blumen / vnd ſonderlich das gebrandte Waſſer darvon.] Innerlicher Gebrauch deß Meyenbläms ſich —S — $ rfich vor dem ag t/ der neme La⸗ vey ibergeilöl drey loth / thu es in Shen) ftelle es acht Tag an die Sonnen / wenn ſich dañ jemands nicht recht befindet / der fol sin Loöͤffel voll ch / von Kräutern. 1135 F} II. Rote Maͤyblumen. Lilium convallium rubrum. Wennein Kind das Bergicht har follman nem, Brge men ——— vnd Rautenwaſſer jedes gleich viel / vnd dem Kind ein Loͤffel voll oder mehr nach Gelegenheit / einſchuͤtten. Wenn ein Menſch ohnmaͤchtig wird / ſoll man jhm Oha macht. bald deß Waſſers zu trincken geben. Welche Perſonen auch ſehr zur Ohnmacht ge⸗ neigt ſeyn die ſollen nemen Borragenwaſſer vñ Me⸗ liſſenzucker / jedes gleich viel / vnd ſolche mit Mayen⸗ bluͤmleinwaſſer anmachen wie ein Lattwerglein vnd darvon eſſen. Es wird auch diß Waſſer das kalte bloͤ⸗ | de Haupt vnd das Hirne darmit zu ſtaͤrcken vnd zu Rat Havpt. OS Dersaißen gut gene wider den Sag ft derohalben gut genuͤnt n | Tropffen und verlohrne Gedaͤchtnuß. ** Wie man aber das Waſſer haben kan / lehret Mat-⸗ thiolus, nemlich wenn die Bluͤmlein noch friſch ſeyn vnd jhren guten Geruch haben / ſoll man Malvaſier oder fonften guten Wein in ein Glaß ſchuͤtten / dar⸗ nach die Blumen darzu thun / vnd als dann das ver⸗ waret an die Sonnen ſtellen. Auff folgende weiß bereitet iſt ein koſtbarlich Krafft⸗ waſſer: Nim die friſchen bluůmlein mann fie vollkom⸗ menlich bluͤhen / ropffe von ihren Stielen / thu fie in ein Glaß / geuß guten Malvaſier oder ſonſt ſtarcken vnge⸗ ſchwebelten Wein darüber: daß ſich die Bluͤmlein das rinn wol erbeitzen moͤgen / vermach es fleiſſig / ſtelle es erliche Tage an die Sonen / daß es wol durch einander järe: dañ ziehe es ab:hernach ſeihe ss wider in ein geheb Glaß / ſtelle es wider an die Sonn / vnd laß wol durch⸗ einander ſteigen / fo wird diß Waſſer ſubtill vnd viel ftarcker. So mans aber ſtaͤrcker haben wil ſol es wider bber die frifchE Blumen goſſen werden vñ ander kraͤff⸗ tig Gewuͤrt —— ee Sandel vnd dergleichen / fo nicht allein das — eennnfft und Gevächmuß fräfiger fün- Dame dern anch das. Herz ſtaͤrckt und erquicket / vnd ın ehe Opmmashren dienflich: Hchens wider darmit ab / Bpnmage. “. DRerrr laſſens 1136: DiRacobiTheodoriTadernaemontani/ A laſſens abermal ru geben fir jhm noch einbeiferen Geruch mit Biſem / Ambra / Perlen vnd Edelgeſteinen. Andere beſprengen die Bluͤmlein erſt mit Wein vnd diſtillieren darnach ein Waſſer darauß Etliche Laffe fie ein Tag oder zween / oder auch länger in Wein - erbeigen/ vnd brennen darnach ein Waller darvon, ¶Ja anff die 4. Wochen feyben darnach den Wein abydrfillieren ihn fünff mal/ vnd fo man diefen Mein I mie ſechs Pfefferkoͤrnlein vnd ein wenigLavandelwaſ⸗ - 0 fer. migtz foll man ſich deſſelben Monats für dem Schlag. Schlag nicht beforgen, Ale Morgen ein Loͤffel vol Dacſucht. darvon getrunken vertreibt die Därmfucht.] Welche diß Waſſer woͤllen fräfftiger haben die ſchuͤtten gurd Wein oder Malvaſier ober die Bluͤm⸗ B [ein/thun darzu Lfo viel] Lavandel / Roßmarein / [auch G ein wenig Rimetrinden / Naͤglein vnd Muſcatenbluͤt / [vermachen das Glaß wol zu laſſen es etliche Tag ſte⸗ hen lan der Soñen / doch ruͤren eg bißweilen / darnach dieſſen es ſamptlich in ein gläfern Kolben / ſtellens in ein Keffel vou heiſen Waſſers vnd brennen darnach das waſſer darvon/terlich mal nacheinander / welches] fehr ſtatck vñ Fräfftigift an allen obergehleen Gebreften deß Hertzens / des Hirns / vnd anderer Glider mehr. — Bringer die verlohrne Sprach wider / vñ widerſtehet dem Gifft gewaltiguich / retbet es auß dem Leib. [Das gemein außgebrannt Waſſer ohne zuſatz / Be — ſtaͤrcket das Hirn vnd Hertz / ſo die Gicht haben / ſollen Giche. Sans. der den Schlag vnd Schwindel / weil es cin fonder- — liche Krafft hat für alle Verletung deß Hirns. Wider alle vergifftige Fieber / fuͤrnemlich fuͤr giff⸗ rige Schaͤdigung der wuͤtenden Hunden getruncken vnd genetzte Tuͤchlein vbergelegt. Harn on Es treibt auch den Harn vnd den Weibern ihre eb Keinigung; auch in Kindts arbeiten auff ein Löffel olloder zween eingeben iſt es dienſtlich. Soll es auch Wilch mehꝛt. den Weibern die Milch wider bringen vnd mehren. — — ereytẽ den Wein mit dieſem Meyenblům⸗ le/ zur zeit deß Herbſts / vermiſchen die dürten Blu⸗ men vnder die Weintrauben auff der Trotten. ieh Euſſerlicher Gebrauch, ‚penis Waſſer eufferlich an das Haupt oder I Schtäff geftrichen/ benimpt die Schmergen der, Gifftige Ficber. Wütenden * Haupt⸗ ſchmertzen von Kaͤlte. ER auch vnd Fräfftiger das s Im. er Ein Tichlein in dom Waffer genetzt vnd vber das Ohnmacht, — erg gelegt / benimpt die Ohnmacht deffelbigen: m Syrah. rund gchaltenibringees die verlohrne Spraach wir © vera LoderauffdieZungengeftrichen. Es erlaͤutert Ze auch die dunckelen ſinſtern Augen dareingerhan. Das Angefichemitdem gemeinen Wafler wol ge⸗ — waͤſchen / vnd von ſich ſelbſt laſſen trucken werden / Nöte def mache ein lauter Angeſicht / vnd vertreibt deſſelbigen N: Be, > Di erlambte Glieder darmit fleiſſig gewaſchen Bet, an ; sd — Sie der werden bebraͤfftiget / vnd nimpt daB zittern der Haͤn⸗ Hind. den. & GBeſchwulſt | — genegte Tůchletn vbergelegt.] mie Mon Miepblämleinfaffe. D Ie Augenaͤrtzet wiffen den Safft auß den Bluͤm⸗ Teein zu bringen / vnd halten denſelbigen wol auff sum Gebrauch. — en DSeebr Saffe folt erefftich gut ſeyn / su den tuncke⸗ en Augen dieſelbige hell vnd klar zumachen: : Bon Mepblämlein zucker. HYDE den Kiebtichen Blumletn wird auch ein Con ferva gemacht / wie auß den Veyeln oder Borra⸗ gen Blumen. ur Disfer Zucherit auch in allen obermelden Gebre⸗ fih deß Waſſers ohn vnderlaß gebrauchen / auch wi⸗ ſelbigen / ſo von Kaͤlte vervrſachet werden: Staͤrcket ] ¶Etlich haltens für ein feeretjudeh Ensiindingen) welcher ein runder glarter Stengel waͤchſt / Pe E GefhwulfiBerfehrung der heimlichen Orten / reine x —* wol durch einander ſteigen: zu letzſt F fen gut / ſaͤrcket das Hertz / wendet di Ohnmacht / vnd Here Amen, widerſtehet dem Gifft: Bekoͤmpt auch wol dem bi6, gen den fchwachen Haupt / iſt aut den Kindern / ſo die fat, — lende Sucht haben / vnd denen / ſo ſch deß Schlags pe, I de foͤrchten. = —* [Andere machen zu gleichen Sachen ein Zucker | auß den rohten Beerlein, Bon dem Meyenbluͤmleinoͤl. AR den Blumen wird ein Delalfo berepter- Pirne der Blumen / vnd fülle ein ſanber Geſchire darmit / vermachs geheb / vergrabs in ein Omeyſſen Hauffen ein Monat lang / fo findeft einen dicken Safft dae * rinn / einem Del gleich, Diefer eufferlichen aufge, ſtrichen / miltert die Schmerzen Podaarams vnd an, Pesran, derer Glieder: dienen auch auffgeftrichen für die —5 — Darmgicht der jungen Kinder. Es ſoll auch die anfa, Dermaist hende Maltzey / zum oͤfftern gebraucht / hindern, daß Er fis nicht weitere vmb fich frißt.) Malte. Das XXXVIL Gap. Bon Weißwurtz. a 1. Weißwurt Maͤnnlein. Polygonatum I latifolium. SAN Er Weißwurgmwerden etliche Geſchlecht er — iꝛhlet: Das erſte iſt die gemeine Weiße Drännian wurg/ welches Wurhelweiß iſt / weych / lanı vnd tnorꝛecht / imlich dick Hader weit ynbfich / auß Elen hoch / oder auch hoͤher. Die Blätter ſeyn grün mit Streimen durchzogen / Nbeyden Seyten deß Stengels gefener : Zwiſchen ven Blaͤttern komen ſchoͤne weiſſe Blumen herfuͤr / mit grün vermenget / deren zwo oder drey beyſammen hangen: Rach den Bluͤmlein Be runde Koͤrnet / welche erſtuch grün ehn/darnachfehwarg werden. au i 11.Diefem if dasander Gefchlecht faft —— Zune geffreifen frarefen vii racten ffengelz ee SAD männin | hoch: die blaͤtter feyn den erſten gleich doch tleiner vnd frarcer/eines vnfreundlichen geſchmacks. Seine — daß ſie gröffer ſeyn / vnd eints jimlichen gute Gere In den Beerlein findet man einen) — 8 Das Ander Buch / von Kräutern, 1137 A IT. Weißwurg Männlein. —J AUII. Weißwurß Maͤnnlein Polygonatum I L lätifolium; ygönarum HL. latifolium: — EN a ze F 1 — N 4 ) — MM a, 5 ’ * J —— — Ze N 2% Y FE — * N ann IS 5) #77 > > i u E ” )} F A — —* Nr DET DELIRN m. Hl Das dritte Geſchlecht har ein runden gefrüms 55 ten Stengel / mit ſwey oder drey Nebenaͤſtlein / mit u ib feinen Blättern ombgeben vnd vribfegt/gleich wieder an 2 weicher dann An der gemeinen weißwurtz / auffderdi- Thioli- ; * r s ſcharpfen Geſchmacks IV. Das vierdte Geſchlecht kompt mit den voriaen neben den Blaͤttern kommen zarte vnd krumme Stie⸗ faſi uͤberein Seine find — Mn Werfwntn . Weißwurg Weiblein J Polygonarum V. aliguftitolium I —T M NENNEN — PIE — 47 A 833 vier oder fuͤnff zuſamen 1138 VI, Weißwurg Weiblein. Polygonatum VI. anguftifolium Il. die andere Geſchlecht. V. Das fünffte Geſchlecht / die Weißwurtz Weib» lein / iſ dem erften Geſchlecht gang vnd gar gleich / al⸗ lein daß ſeine Blaͤtter ſchmaͤler ſeyn. VI Das ſechſte vnd legte Geſchlecht hat einen eck⸗ Selma echten Stengel / einer Elen hoch / mit vielen Neben, aͤſtlein befener/ welche gleich weit von einander ſtehen / | t : An welchen langlech» te / ſcimale vnd ſpitzige Blätter ſtehen / je drey oder vier en. Die Bluͤmlein ſeyn gleich wie an dem Weißwurtz Weiblein / doch ein wenig kleiner hangen an ſehr kurtzen Stielen / nach welchen die runde rothe D Frucht erfolget / mit hartem Samen, Die Wurzel iſt den andern gleich. Sie wachfen am meinften inden Wälden vñ auff den Büheln. Bluͤen faft im Mafo, Von den Namen. Eißwurtz heiſt Lateiniſch Polygonatum, vnd Si- gillum Salomonis. LI. Polygonatum angu- ftifolium vulgare, C. B. Polygonarum , March. Lac.Caft.vulgare,Cam. vulgarius,Eyft.larifolium, Fuch. Dod.ut: Cord. in Diofe. & hift. Gef: hort. Lob. primum, Ger. majus, Lon. Ad. Thal. latifo- liũ vulgare.Cluf. hift.Sigillum Salomonis, Brunf. Gel. hort. latifolium, Trag. Fraffinella,Ang. Cæſ. 11. Polygonatum latifolium flore majore odoro, C.B. flore odoro, vel ı. Cluf. pan.fecundum la- tiorefolio.Eid. hift. Polygonatum,Ger. II.& Iv. K Polygonatum larifolium ramofum, C.B. 3. Cluf. pan. latifol. £. ramofum , Eid.hifl. ramofum & acutum;Ger.Polygonato affinis planta, Lob. ob, Laurus Alexandrına,Match. Dod.Gal.Cam.Hip- gloflum,Lugd.Rufco affinis tertia.Cæſ. V.Pos — anguſtifolium non ramofum,C.B.an- guftifolium; Fuch. Dod. gal.Tur.Eyft.Lugd.Cluß, vel 5. hift,renuifol. Cord. hift. Cam. tenuifo- ium majus, Thal.eretum,Gef.hort.minus, Lon, Ger.foliis Rubiz,Ad.Lob.alterum; Dod.Polygo- nato ſimilis in alpibus, Caf.Sigillum Salomonis anguftifol.Trag.VI,Polygonatumangufifolium an welchen weiſſe libuiche Bluͤmlein ſtehen DW G D, Tacobi Theodor Tabernaemontans/ F ramofum,C.B. anguftifolium; Ger. 4.anguftifol, ramoſum, Cluſ pan. 6. fiveanguftifol. 2. Eid, hift, tenuifolium minus Thal.) Welfch und Spannifch Eraßinella. [Ginöchietto, [ Sramöfifch Cengeuliere, [Sean de Salomon.]Böhmifch Koforik[oder Licidlo Nider, ländifch Salomons feghel. Engliſch White roorgyor rely feala [Salomons Scala.) Bon der Natur /Krafft vnd Epgenfchaffe der Weißwurtz. MW Eißwurs zeucht ein wenig zuſammen / ift etwas bitter vnd ein wenig ſcharpff: Dat derowegen ein vermiſchte Natur. Innerlicher Gebrauch. ES wird dieſes Kraut gar wenig zur Artzney ge⸗ brauchst : Etliche fagdı daß die Wurtzel ein Kraffe vberzogen / daß fie lieblicher zu gebrauchen feye. Es foll auch diefe Wurtzel geflen / die weile Fluͤſſe der Mutter ſtillen. Bann man ein Quintlein def Pulvers von den Blättern einnimpr/ fol es den Schleim auß dem Leib Scteim führen. [Oder die Blätter in Wein fiedet, Derohal⸗ ben etliche fehreiben / daß die ſchwartzen Beerlein ı2, oder 14. auffeinmal geflen / den Schleim unden vnd oben purgieren. So man die Zungen mir dem Safft der Wurtzel reibet / fördereden Speichel / zeucht die Feuchtigkeit vom Hanpt/wie dann auch / fo man den Safft durch pi die Naſen in ſich ſupffet. _ Euſſerlicher Gebrauch. loſcorides vnd Galenus ſchreiben / daß die Wurtzel die Maſen vnd Flecken vnder dem Ingeficht vertreibe / vnd ein ſchoͤn fare Haut mache. [Die Wuryel zerſtoſſen / vnd auff die blauwen Maͤ⸗ ler / darunder das Blut zuſammen geloffen iſt / gelegt / zertheilet daſſelbige in wenig Tagen. Die friſchen Blaͤtter von Weißwurtz im Mund zerkaͤwet / machen Nieſſen / vnd ziehen die Flůß vom Haupt / vnd ſtillen die kalten fluͤß der Zan- Die Wurgel in Laugen gebeytzt / vnd darmit ge⸗ zwagen / vertreibt die Milben auß dem Haar heylet das fluͤſſig Haupt: truͤcknet die fluͤſſige Grindt der Kinder / vnd toͤdtet die Laͤnß darinnen. I Ein Sätbfein auß friſcher Weitzwurtz / mit Schmäry vnd ein wenig Saffran zubereitet / iſt gut den harten Beulen der Frantzoſen / vnd dergleichen kalien Ge ſchwuͤlſten / dieſelbige zu vertreiben. Don Weißwurtzwaſſer. Aus der friſchen Wurtzeln mir Kraut vñ Blumen wol vnd klein zerhackt / in gutem Wein erbennt/ wird das Waſſer diſtilliert: Diß Waſſer etliche Tag getruncken / auff drey oder vier Löffel voll, treibt das gerunnen Blut auß dem Leib / reiniget den Magen / Milz, Nieren / Blaſen: treibet den Frawen Ihre Kranckheit / vnd gerrheilt allerley nnerliche Geſchwar im Leib eo Dif Waſſer iſt das allerbefte und berühmte su al, lerhand Flecken / Ryſamen / es ſey von der Sonnen oder ander vrſachen vnd andern Mäleren vnder dein Augen’ auch jonft am Leib / damit gewaͤſchen / vnd Tuͤchlein darinngeneget vnd darauf geleger: Andere ſchneiden die Wurgel mit Liebſtoͤckelkraut / diſtillie⸗ rens / vnd waͤſchen ſich damit.) Das XXXIX Cap. Bon Wintergrün. ntergriin hat ein weiſſes Wuͤrhʒlein / wel⸗ De hin on wider fladert : Seine Stenglein er epn zart vñ rund / faſt einer Spannen hoch / ni habe / darmit fie zu den Ehelichen Wercken reige. u Ehengen [Daher wird fie in erlichen Apothecken mir Zucker zuyn Weiß Dat, terfinf, s Sbeicheꝛ Maſen im Braune kun Kaite fh der Sän. Haar, Fluͤſiger Grindt. Ben · —* —* Blut. Magen / Mir’ Nie⸗ ren / vnd vian · Beſchwaͤr. | Rieden am | Leib. F Wintergruͤn. Meyenblumlein bey nahe gleich [welche wolriechend / mit fuͤnff Sternweiſſen Blärtlein beſetzet / vnd in der mitten Faͤßlein wie die Roſen haben/Jüberfomprfarte vnd ſteiffe Blaͤtter bey nahe wie das Byrbaͤumenlaub / ldoch kleimer / welche über ven Winter friſch vnd gruͤn bleiben / daher es den Namen hat: Vnd bringt jedes Staͤudlein funff oder ſechs / ſelten mehr Blärter.] Von den Namen. WoIrtergruͤn wird auch genennet Holtzmangold / Waldmangold / vnd Wandkoͤhl. Sareinifch Py- rola, Beta ſylveſtris. [Pyrola rotundifolia major, C.B.Pyrola,Brunf. Match. Ang.Dod.Geſhort. Ad. major five Beta ſyl. Thal. Limonium, Fuch Tur. fylveftre, Trag. Limonium & Pyrola, Lon.Bera fl.Cord.in Diofcor.Pyrola aliain campeftribus, - Cal.) Böhmifh Hruffticka.[Niderländifch Winter D Welſch Pirole.] Von der Natur / Krafft und Eigenfchafft deß Winrergrüng, Achſißs ſchreibet / diß Kraͤutlein ſeye trucken im u. Grad: Iſt zuſammenziehender Natur. p Innerlicher Gebrauch, Banden. EStwird diß Kraͤutlein mehr euſſerlich zu den Wun⸗ abe. Diolcorides ſchreibet / daß der Saame mie Wein i getruuncfendie zorhe Ruhr und Wauchftäffe Ropfe: Auff gleiche weiß gebrauchen, flillerer den roren Fluß der Weiber / wie ſolches auch Galenus bezeuget. Sondtrane Die Balbierer vnd Wundaͤrtzet ſieden gemeinlich jhre Wundtraͤnck mit dieſem Kraͤutlein / darzu ſie an⸗ dere Wundkraͤuter mehr nemmen / als Wegrich / Sa⸗ nanw / Singruͤn / Odermenig / Tormentill / Benedic⸗ tenwurtz vnd dergleichen mehr [ vnd ſiedens un weiſ⸗ ſem Wein. Nimb Heydniſchwundkraut / Sanickel / SynnaunyWineergrün / jedes ein Handvoll: Dieſe Stück hacke alle faſt klein / vnd thu fie in ein zwo maͤſ⸗ 2.5 fge.Kampreny geuß guten firnen Wein anderthalb Dos Ander Buch / von Kräutern, Pyrola. Lob.Caft. Lugd. Ger. Eyft. vulgatior, Cluf.hift. I groen. Engliſch Wintergreens Frantoͤſiſch Pyrole - den gebrauchet / dañ zu den jnnerlichen Gebrechen. K nickel / Egelkraut / Maͤußoͤhrle Braunellen + Syn, - 1139 F Maß daruͤber / friſch Brunnenwaſſer / ein halbe Maß laß in einem Keſſel mit fiedendem Waſſer wol ſieden / biß der dritte Theil ſich berzehret / Tab wol vermacht uͤ⸗ ber Nacht ſtehen: Bon ſolchem Tranck aib dem Ber, wundten ein guten Loͤffel voll Abendts vnd Morgens warmb / vnd vermiſche es auch vnder ſeinem taͤglichen Tranck allezeit etliche Tropffen-Dder nimb deß Heyd⸗ niſchen Wundkraut anderthalb Handvoll; Gulden⸗ guͤnſel / Wintergruͤn / Synnauw / fpisen Wearich / Maͤußoͤhrlein / Schwalbenwurtz / jedes ein Handvoll / iß / Rautenblaͤtter / jedes zwo Handvoll / dieſe Stuͤck vermiſche / vnd ſiede wie vorgemeldet. Es ſollen aber zu ſolchen Wundtraͤncken auch an, Hauptwun ⸗ dere gute Kräuter gethan werden / ſo demſelbigen glied den. fo verwundt iſt / dienſtlich ſeynd Als zu den Haupt⸗ wunden / Salbeyen / Lavandel / Betonien: zur Bruſt / Eniß / Fenchel / Meertraͤubel / Feygen von wegen der Ohnmachten / Mertzenviolenbium Damit auch zuge» nieſſen lieblicher ſeye / fan Winters zeit mit Homg / Sommerszeit mit u oder mit bequemen Sprup gemacherwerden, Wann fie aber zum föftlichften zu gebrauchen / wird ein verfländiger Wundargt wol wife fen anzumelden, Ertiche brennen das Waſſer darvon / vnd brauchen Imeriich· es zu den jnnerlichen Wunden vnd Verſehrung / wel⸗ enden, ‚ ches etwas anmühriger zugebrauchen iſt. Dieſes Kraut in Waſſer mit ein wenig Wal⸗ Shwürige turn geſotten / iſt ſehr dienſtlich den ſchwuͤhrigen Dig» Nieren. H ren] Eufferlicher Gebrauch. 2 Es har diß Kraͤutlein ein groffes Lob überfommen prifse Wan ⸗ zu den frifchen Wunden / wırd auch bey den Bal- dm bierern in grofjem vnd hohem werth gehalten. Es iſt auch gut gebraucht, zu allen flieſſenden ſchaͤ⸗ Frteffende den/dann es trucknet fehr auß/ wird deromegen auch — 5*— zu den Fiſteln gebraucht. Auß dieſem Kraͤutlein werden mancherley Art Salben vnd Pflaſter gemacht / wie es einem jeden ſelbſt “ wol gefaͤlt / vnd wie man es brauchet / ſo heylet es die wunden / wann man nur das Kraut zerſtoſſet / vnd friſch uͤberleget oder das Pulver darinn ſtraͤuwet. [DIE Kraut und Wurgel geſtoſſen / vnd den Safft von Sanickel / vnd Synnauw / ſampt Baumoͤl / vn⸗ dereinander vermiſchet / vnd zuſammen geſotten / zu ei⸗ ner Salb / kan man in drey Theil theilen / vnd jeglicher ein eigen Farb geben. — Zum erſten nimb Bolus vnd Drachenblut / ſtoß zu an ber E73 pulver / vnd vermiſch ander du Salbe / ſo wird ſie roth: Dieſe kan vmb die hitzige Gebreſten geſtriechen wer⸗ den / ſo bewahret fie die Wunden vor Hitz / vnd laſſet nichts darzu ſchlagen. Zur anderen Salb nimme Bleyweiß vnd Krebs⸗ gaſae ftaa⸗ augen gepuͤlvert / vermiſche es / fo wird die Salb gar den.. weiß / damit magſtu alle fluͤſſige Schäden ſaͤnfftiglich trucknen / reinigen vnd heylen. er Zur dritten nimb Spangriin vnd Offerlurepser- zau gieiſc ſtoſſen / vermiſchs / fo wird ſie grůͤn: Mit diefer Salb magſtu faul Fleiſch vom Grund außetzen. Diß Kraut heylet die Bruͤche vnd friſche Wun⸗ den / wehret dem Brand / vnd ſtillet das Bluten. Von dem Wintergrünwafler. | dem Wintergrün/ wann es in feiner beſten ze Wuptt. het / tlein zerhackt / vnd in gutem wein erbaͤttzt / wird ein Waſſer diftillierer/fo inaleen Wunden / an ſtatt eines Wundkrauts taͤglich fan getruncken were den / auch die wunden ren fie zur Heylung / reiniget alleböjs faule Schäden.) Brüd, Brand, Blut ſtillen. * * | Rrrrr if Das 1120 D. Jacobi Theodori Tabernaemontant / IL Durchwachs mit Steckrubenblattern Perfoliata Napifolia. A Das XL. Gapitel. Don Durchwachs. L Durchwachs. berfoliata. © — Eß Durchwachs ſeynd five; Geſchlecht/. — Das erfte waͤchſt wie ein kleines drauſchlich⸗ es Bäumfein[hat einen runden, dünnen) braunen Stengel Jinic vielen Nebenweiglein / welche alleſampt durch die rippechteond Auffgchebte Blätter gehen/ als weren fie dardurch gejogen; Die Blätter feyn eiwas rund Doch ſpitig den Epheroblärtern faft gleich: Oben an den ffengeln wachfen Schweiger grıi. ne gefrönie Blumen/wie an dem Synnam : der Sa; Hi etwas grauw: [Die Wurgel fehlecht/ weiß vnd safecht.] + ; Bu —— II. Das ander Geſchlecht nennet der Authot Per: Bensasem, foliatatn napifoliam , dieweil fich feine Blätter den Steckruͤben vergleichen : [Dann fie feynd feißt / vnd ſpreiten ſich auff der Erden zu rings vmbher / verglei⸗ hen ſich den Zungen, find äfchenfarb gruͤn] welche faſt wie am erſten Geſchlecht / an den Stengeln ſtehen / wenn die kleine geſtirnte Bluͤmleln verfallen / ſo folgen lange Schoͤttlein hernach / wieandem Rauͤbentrau/ in welchen der Saame verſchloſſen i t Waͤchſt auff den Wäizendekerny [im Wirtenber⸗ gerland / ¶ Weſterich und ThüringenJauchin ſand ech⸗ E ten Orten: (Die Stein⸗ vnd Bruchſchneider pflan⸗ tzens in Gärten: Jblühetim Sunid; — Bon den Namen Durchwachs hat ſeinen Namen / dieweil ſeine ſten⸗ > gel durch Die Blaͤtter wachſen Wird auch genen⸗ x» net Stopslochy vnd Bruchwurtz / dieweil es zu dem. Bruch deß Nabels gebrauchet wird : wie auch zu den F SS ftris,Cord.hift.Lugd. Siligquofa five major Tragıs Cam. campeftris ı.Cluf. hitp, &chift. Caft. Lug Cam.fyl. perfoliara, Dod. Perfoliata minor, Gef. hort. Perfoliaca Napifolia Anglorum ſiliquoſa, Lob.ico.filiquofa,Ad.Lob.ob.Ger. INiderlaͤndiſch - Der mwas.Englifh Thoroe ware. Welſch Perfogliaras i K DBrüchen der Gemaͤchte Lateiniſch Perfoliara.[I,Per- foliata vulgatiffima,five atvenſis C.B.Perfoliata Brunf.March. Fuch.Eric;Cord. Dod ut: Arig. Gef. hort,Lon.Cord.hift.Lugd.Eyfl.vera, Thal.vulga- ris,Ger.major, Trag. Perfoliarum vulgarius flore luteo folio umbilicaro, Ad.Lob.Cacalia,Lac.Sefe- li Echio picum Diofe. Cxf. II.Braffica campeftris perfoliara A, albo, C.B.Brafficaaltera, Trag.agre- Böhmifch Biipfomabylina.] B2R Von der NaturKrafft und Eigenſchafft deß Durchwachs. Dut chwachs iſt am Geſchmaek bitter / vnd jeinchet zuſammen: Iſt derowegen etwas warmer Na⸗ — tur / doch mehr trucken | — Bon dem Gebrauch deß Durchwachs. Eonhardus Fuchfius ſchreibet / daß diß Kraut zden Wundärgeren zuſtehe dann es wird am meiften ondfürnemblich gebraucherzu den Brüche: grig, [Iſt über die maß heylſam / allen frifchen Wunden / frirte Bw geftochen oder gehaumen, ſchnell vnd fauber von jn⸗ nen heranß zu heylen: Mit Wein cin Wündtranef davon geforten/ond auch die Wunden mit gewaſchen / deßgleichen deß Pulvers eingenommen vnd auch in die Wunden geſaͤet.] Zu den jnnerlichen wunden vnd Bruͤchen ſol man den Saamen in Wein ſieden / oder das Pulver darin ⸗ hen vermiſchen / vnd eintrincken. AU. [Den Kinvern foll inan den Saamenin Milde ⸗ ſpeiß zu effen geben ;Öleicherinaffen auch das gebran. | te Bönffer.d? =; SE aa Matthiolus ſchretbet / wann einem Kihdder Na⸗ Aifacen bet zu fers herauß gehe / ſo ſol man ihm dae Kraut vnd de Rabeis den Saamen darauff binden / ſo gehet er wider zuruck. ¶Die Blaͤtter gr uͤn zerſtoſſen / vnd mie Wachswin⸗ —— nen / Propolis genannt, ein Pflaſter darauß gemacht / —— vnd uͤbergelegt / heylet die Brůche der Kinder / ſo det ⸗ der Slrder. igenicht über das Jaht gewwehrer: Bertreibet die Sf, felbige nicht über das Naht gewehret: De GE nperbein. Auffblaͤhung aller Glieder / vertreibet vnd zertheilet die Kroͤpff: Zerſtoſſen vnd Pflaſtersweiß uber ·⸗ ee geleget / vertreibet die Vleer . Annertiche Wunden % Das Ander Buch / von Kraͤuter. 1141 — \ Von dem Durchwachswaffer. F * II. ange Oſterluceh. * zunetiie an das Kraut in voltommener Blůͤhet / ſol es J Berfeprung: gefannler werden / vnd klein zerhacket / mit guten * J Wein beſprengt / etlich Tag zebaͤttzt / vnd hernaher di⸗ Aſttilliert: Iſt diß Waſſer Jugen vnd Alten anmuͤhti⸗ J ger zu allen jnnerlichen Verſehrung / Stich vnd wun⸗ den / vnd alle Bruͤch zu heylen / getruncken / vnd den Schaden damit wol gewaſchen / auch das rein Pulver ge darinn gefäct/oder genetzte Tüchlerh Übergelege;] Das XLI Kapitel, Bon Dferlucn. B * TI Runde Oferludy. * Ariftolochia rotundas G NEN —— RR AH 4J ar x E N 0" as F — — RATE — E; — — ER Ve le Kr ee —“ A 2 - »Atiltolöchiaclematitia — —— 4 —— ER T ‘Ödonzus meldet auf dein Diofcoride, daß. ge D 5 Jorey Geſchlech der Dfterlincey erfunder wers | den: Eine fo man runde Oſterlucey heißt: Dieander fo man lange Oſterlucey nehnet: Bid dann die drit e / ſo Ariſtolochia clematitis genennet wird. VDie erſte vnd runde Ofterlucey hat ein runde Bus Wurtzel / mit vielangeheneften daͤſerlem / Banana 2 Erpenfatb /innwendig goldgelb vnd bitter: Hat vie Stengel / ſo Elen hoch / zaͤch vnd biegig / mit Holkehlen gezieret / ſo auff der Erden zum theil fladern: Die blaͤt⸗ ter find wie Ephew 7 doch biel runder· Die Blumen wachſen an dem ſtengel hin vnd wider / ſeynd ſchwartz⸗ brann vnd lang / wie fpisige Hutlein Der blůhet folgt die Frucht / faſt wie ein Byren formieret / darinn viel breiter Saͤamen / ſchier weieein Hertz geſtalt / ſo ſich er⸗ Nenig / die dann ih fůnſſ Stůct K E ſeiget / wann die Bye Pe an ee nm 1.Dieanderepndfande Oſterlneey hat ein Wur⸗ ——— Belyfo Spannen lang / offt laͤger / vnd an etlichen rien Fingers dick die ſtengel ſeyn den vorigen gleich ſo ſtrack anffgericht ſtehen: Die Blaͤtter find groͤſſer / Bird nicht ſo rund als an der erſten / hat blumen wie did runde / find aber bleichgelb / denen cin Frucht wie ein . Byrenformieretzerfolgeti ] 0 0 0m 11. dHE Die dritte / welche der Auchor allein althiet Ads Of̃ · riuceh· hencket/ vnd wird von Dodonzeobefchriehen/ daß ſie lguge vnd ſehr důnne wickechte Aeſtleim habe / damit fie ſich vinb die Nechſten Pfeiler oder Baͤume vnbwin⸗ 1142 D. Jacobi Theodor Tabernaemontani / Abißweilen auff der Erden krieche / bißweilen auch tieff F dene Zeiten der Frauwen wider zu bringen / vnd die Vvaan in der Erden wachſe. Von den andern Geſchlechten fan man leſen Dio- Feoridem, Matthiolum vnd Dodonæum. [Die erſte waͤchſt in Welſchland in groſſer Menge vmb Padua;ond ſollen die allerbeſte ſeyn / ſo man in Apulien auff dem Berg Gargano findet: Die andere wird in abulia vnd Calabria gefunden. In Franck⸗ reich vmb Mompelier hab ich fie beyde / alfo wol als in Woeaſchland außgraben. Derohalben ſo koͤnnen dieſe beyde Oſterlucey / ſo die kraͤfftigſten ſind / wol zu vns ge⸗ bracht werden) vnd bleiben bey fünffjahr enverfehrt.] Sie wird inden Gärten gepflanger/blühet im Ju⸗ nio vnd Julio, Von den Namen. Sterlucey wird ingemein Griechiſch und Latel⸗ mſch genennet Ariftolochia. lAriſtolochia ro- tunda, fl. ex purpura nigro, C.B. rorunda vera, Trag.Lon.Cam.rotunda,Matt.Dod.ut: Ang.Cor. in Diof.Gef. hor.Tur.Lac.Ad.Lob,Caft.Lug.Eyft. rotunda 1.Cluf-hifp.&c hift. femina, Lugd. prima, Cz£l.Ariftolochialonga vers,C.B.& Ang. Cam. longa,Dod.ur; Cord.in Diofc.Gel.hort.Ad.Lob, ico. Cluf.hifps &hift. Lugd.altera,radice pollicis crafficudine,C&[.IN.AriftolochiaClemaritis redta, C.B.Ariftolochia,Brunf.longa,Trag.Matrh.Fuch. - Tur.Lac.Lon. Caft.Lugd. longa altera, qua Cle- matitis vereribus,Cord. in Diolc. longa vulgaris, Ang.Cam.ep.& hort. Eyft. Ariftolochia Clemati- tis;Dod.gal.Ang. Gel.hort. Ad. Lob.Ger.Sarrace- niea,Dod.Lugd.alteraradicetenui,Czt.] Arabifch Zaraund oder Mafmora. Welſch Ariflologia. Spaniſch Aftronomia,[ Arifiologuia.] Sransöfijc) Foterrle.[ Ariflolo- ge] Böhmifch Podrazee. [Niverländifeh Oſterlucie. Engliſch Birchwort. um Vnderſcheid aber wird ci» ne genennet Ariftolochia longa, rorunda vnd Ari- filochiaclematitis. Von der Natur, Krafft /vnd Eigenfchafft der Oſterlucey. O Strlucen iſt heiß vnd trucken im dritten Grad / I welches man auß dem ſcharpffen vnd bittern Ge⸗ ſchmack wol abnemmen fan. Von dieſer Holwurtz ſchreibet Dioſcorides, daß ſie an Kraͤfften etwas ge⸗ ringer ſey dann die andere: weil ſie aber alleſampt be⸗ D ſchrieben / worzu fie dienſtlich ſeyn [Dann dieſe Wur⸗ geln ſehr in der Artzney genuͤtzet werden: doch hat die runde fubrielere Subftang/ iſt derohalben kraͤfftiger / die Verſtopffung su oͤffnen / vnd die grobe Feuchten zu zertrennen.] Innerlicher Gebrauch. S freiberFernelius, daß die Wurtzel der Hol⸗ Grober — > nutzlich gebrauchet werde/den falten gro, Säreim. ben Schleimyfofich im Leib ond den Gliedern verhal⸗ ag ‚terusertheileny und sum purgieren geſchickt zuma, chen / reinige auch das Hirn von aller böfen Feuchtig, keit / und werden alfonuglich gebrauchet suder fallen, den Sucht: raume auch die Bruſt vnd Lunge von al, E lem groben Schleim / und befomme derohalben wol den jenigeny welche vol vmb die Bruſt ſeynd / einen 3 fehweren Athem führen ſtaͤtigs huſten vnd keichen / vnd aleichals erſticken wollen: habe auch eine Krafft / alle innerliche Geſchwaͤr auffzubrechen. Vnd treibe —X die todte Frucht auß dem Leib / ſey auch ſonſten der le⸗ Sendigen drucht ſhadch · Diofcorides ſchreibet / ein Quintlein deß Pulvers mit Wein getruncken: vnd wie ein Pflaſter uͤberge⸗ Schwerer A⸗ ezduah Sit. legt / ſey gut wider das tödliche Gifft: L Heyle auch der br dlangen · Schlangenbiß / ſo mans uͤberleget / wer den derohalben dem Thiriack zugethan.) Vnd meldet / daß die runde Holwurtz allem Gifft widerſtehe. Es hat auch die Oſterlucey ein Krafft / Die verſtan⸗ Mutter zu reinigen: Derohalben auch Diofcori ſchreibet / daß die Wurtzel mit ——— ſotten / vnd darvon getruncken / den Weibern jhre zeit bringe / vnd treibe auß die andere Geburt: ¶ Vud allen Vnraht / fo in der Mutter iſt / vnd ſolte zwar ein jede Rein Kindbetherin zum wenigſten über dieſe Wurtzel trin. de Kuna, cken / damit fieder Reinigung deſto gewiſſer were] Rondeletius ſchreibet / daß die Wurgel wol konne gebrauchet werden an den jenigen / ſo mit demSchlag geruͤhret ſeyn / dann fie verschrerden Schleim’ darvon Die Nerven verſtopffet werden / vnd loͤſet die Verſto pffung auff: Darzu man beyd das Pulver brauchen kan / oder aber einen Tranck darauß machen. ER —— 4 die Holwurg ein befons - ere Argnenfeye wider den Krampflf / in Honi — en serunde. | — s meldet auch Dioſcorides, daß ſie den Miltzſuͤch Drinpugr, tigen gut ſey. ——— [Mefues ſchreibet: beyde Oſterlucey haben eine Krafft zu purgieren / welches wahr iſt / ſo man deß Pul⸗ —* vers drey Quintlein ſchwer trincket / bewegen ſie den tim Stulgang/ond treibenden Schleim auß / auch wie etz er wollen / die * Der runden Pulver in einem weichen Ey offt ein gm gebenyift gut zu deß — —— © and Diefe Wurgel find auch fräfftig inden Clyſtieren der Apopleäticorum pndEpilepticorum. —E Euſſerlicher Gebrauch. H Ernelius fehreiber / die Holwurtz habe einegroffe er fänbern vnd zu pa ; — verzehre all faul Fleiſch / halte die Geſchwaͤr reiny ond Sau zung * die en Ser entweder Das Kraut ger, Bärmin oſſen / vnd grün daruͤber gelegt / oder ab are geſtraͤuwet. 5 sr, * r meldet and daß fie Spreiſſen / Dorn / Pfeil vnd Sprefieny Schieffer auß iehe. Wann man das Kraut kai = Dom pie, vnd leget: derohalben die Balbierer dieſes Krauts gar nicht in jhren Stichpflaſtern vergeflen. Galenus ſchreibet / daß ſie die vnſaubere Geſchwaͤr Bufänbere wol reinigeond frifch mache man foll das Krantin Srfanii, Mein oder Langen ſieden / vnd die Gefchwär / oder Wunden darmir außwaͤſchen darnach das Kraut — — Pulver darinn ſtraͤuwen. s brauchen die Schmied diß X den Schaͤden der Pferden. ee. — * Wann die Pferd verwundet / oder vom Sattel a ſind / ſtraͤnwen ſie diß Pulver von der Wurtzel 1 ; Das Pulver mit Honig vermifcher vnd angefiriergue chen / fäubert die Haut / vertreibet — Flecken — termaͤhler: wie auch die Raͤude. — Oſterlucey gepůͤlvert / vnd mit Eſſig vermiſchet / iſt gut pi Raͤude darmit gewaſchen. o man die Zaͤhn mit diefer Wurrel reibet / ſo ſaͤu⸗ bert ie — — ne Diofcorides fehreibet / wann man die Wartzel zu Bertantene einem Mutterzäpfflein mache / vnd gebrauche / fo brin · Wabennen. ge fie den Frawen jhre verſtandene Zeiten oder Men- 1-79 Wider ſolchen Bebrechen foll man eine folche Baͤ⸗ hung oder fomentum machen ; Nimme Oſterlucey⸗ blätter ein gut Theil / faſt ein Pfundy oder ein halb Pf nach gelegenheit. Pappelny Eybiſch Doften ond Beyſuß jedes ein gut Theil / thue darzu Silienwurgel/ / Leinſaamen und Foenugrec, koche die Stuͤck in Waller vnd Oel / vnd gebranche es wie ein Fomentum. Man pflege auch nach der Baͤhung ſich zu fhmie- ren mit einem Saͤlblein welches alſo kan gemachet werden; Nimb Camillenölsgeel Veieloͤl vnd bilienoͤ/ jedes lot / Ganßfen ein loch / da muſch· dar . Das Ander Buch / von Kraͤntern. 1143 A ver von Holwurzt anderthalb Quintlein / vnd mache F Netba Siciliana. mit Wachs ein Sälbtein. * Bunten, [Fin bewehrt Pflaſter zu den Wunden vnd vnrei⸗ * —— Bnreine nen Schaͤden: Nimb die Blaͤtter oder Wurtzel von — Sgaͤden · Oſterlucey / doͤrre vnd ſtoſſe fie zu Pulver: diß Pulver Ss 1 29 er RR, vermiſche mit Terpenthin vnd Leinoͤl zuſammen in ei⸗ nem Tiegel / ͤber einem linden Kolfeuwerz vnd mache ein Salbe daranf.] | Don Oſterluceyſafft. MI: man den Safft befommen fans ift bey dem Wermuhtſafft gelehrer worden: Banden. ¶Dieſer Safft iſt gut in die Wunden gethan / dieſel⸗ bige friſch zu behalten. Wann man dieſen Safft in die vnreine faule Ge⸗ ſchwaͤr thut/vergehret er alles was faul darinnen iſt: B derowegen die Wundaͤrtzte dieſen Safft auch vnder 6 Er Ihre Salbe mifchen ſoͤllen / ſo ſie zu den onfanbern Ge⸗ ſchwaͤren gebrauchen, Es iſt noch allhier zu mekcken bey der Beſchreibung der Oſterlucey: daß beneben dem geſchlecht der Oſter⸗ lucey / ſo ich im Anfang dieſes Capitels auß dem Her⸗ ten Dodonzo beſchrieben noch ein ander Geſchlecht von Lobelio geſehet ſey / ſo auch Miſto lochia clema- titis genennet wird / welche ſtarck auffwaͤchſt / und ſich nicht alſo vmbwindet / als die ſo fornen befchrieben iſt: vnd halte zwar darfuͤr / daß der Auchor mehr deß Lo⸗ belij,fo auffrecht waͤchſt / dann deß Herzen Dodonei, fo ich beſchrieben / will verſtanden haben, [Bon dem gebrandten Waſſer von lan⸗ CH ger Oſterlucey. Er H S ſoll das Kraut vnd Wurtzel von derlangen D- gelb vnd = —— N > | vnd wann ſie verſallen fommen rothe Beerlem —* ſeerlucey wann fie im beſten Blůhet iſt/ tlein zerha · ¶ herfur / welche leylich ſchwarn werden: innmendigvol ‚Ferzin weiſſem Wein wol erbäigt witden/ hernacher Kleines Saammens/ wächt in Siciliaund Engelland — gemächlich abgejogen werden, . DIE Waſſer iſt ein: . IM Waͤlden wird anderswo in Gaͤrten gepflantet? Derfprung heimlich Experiment fůr die Verſehrung hetmucher bleibet ſtaͤtigs grün. en —— Orten fuͤr faule giffuge Nr Donden Kant T waͤſchen / genetzte Tüchlein dariiber gelegt / vnd deß Ta⸗ Spubtien WEHT Ta Bil i genennt / weil etliche vermeinen / —— erfriſchet / auch deß Pulvers datinn ge ee in Sicilia von ſich felbft anffwachfer na lan ren [Androfemon maximum frutefcens C.B;Andros Gebure und Es tan auch an ſtatt eines Bundttands gebranl> na : Gel.hort.Lug.Cxf.majus,Cam, —— cher werden: den Welbern m Kinds A rbeit/ auff drey aliud,Lugd.Clymenum;Ang. Gef. horr. Cafl.icoi - ; sörelvolleingebenzhiffer hnen/ treiber die Nachge - Clymenum iralorum;AdıLob.GeıSicilianasgef, burt / vnd die Reinigung nach der Geburt, — — einem Reiniger vnd trueknet das Hirn don kalten Fluͤſ⸗ Franoͤſiſh heiſt es von feinem Gebrauch sur Ban Rt, O D fenjerweitert die Bruſt / eröffnet die Leber und Milz: , arnen Date faine: wie auch Engullän J Eine a Daher ar Selenpestiund Srrppı tundbeylctt — Enge Brutt. ano Stich, d Morgens auff lij loth der Far Re bares nnd Teutſch Grundheyl etlich — Peſtilentz koͤſtach / Abends vnd Morg tijle Androfmulhae z Bet Bf — — Heyler auch alle jn babensfälfchlich für das olemum gehalten: eber vm nefen ’ ei a a — BEE EN .. j | — — Bd Shaam WVon der Natut / Krafft vnd Wirkung Warm in Die ſchwerenden Ohren gethan / heylet DGewacht hat eimen ſtarcken / doch nicht vnlieb⸗ ee: ſolche Geſchwaͤr bald / vnd lindert die Schmerzen. lichen Geruch / faft wie das Gummi elemniums Be: Die giftige Stichder Schlangen, damit gewaſchen triiefner/ zertheilet / rnd zeucht etwas zuſammen / mit ensen · dnd geuehte Tuͤchlein uůbergelegt / zeucht den Giftaußt einer ſehr geringen Waͤrme. Derenthalben ge in-allete Zufgchen ein Schwam darinnen gencket / vnd warm auff den ley Wundbalſamen / Wunpfalben vnd Wundträns 5 = EEE Drabanfoden Peufenmmfabuaufgekänhy dnzalen außbinignnn br fürtnchuch Suck icden en Saeaſen Deom / Rage maggetrauchet werden. RE Wo einer in ſcharpffen Spreiffen / Dern Nägt — Er N der nege Luichtein in Das XLIII Eapiteh, ur Die Yiefeim Aafferzigs über;bringetden Schadenzu&ye Von Knoblanchkram 7 AZ / vnd mache sin aupfhweren.] * 3 R 3 =K Da: N ” —— ER * — * ai a KEIT- Sn. — Noblanchtraut hat ein fehlechte nne / wei. 08 KEIL SB, > fer holtzechte Wurgelranß welcher cin runder / Krobtang, Bom Gieilianifehen Grumdbey, I diinner Stengel wächft, einas fat ynp""® 5 belsechtufaftsmeyer Elen hoch: Seine Widtrer ferid Sieittandfch a: Kraut hatein můrbe holscchte Wurtzel / ¶ Schweitzer gr ͤn /etwas rund 9ndgerferfftavann man — Sruntpept, Schuh lang / auß welcher ſtar/ fie mitden Fingern zerrerbet / fortechen fie wie Sanch: =, F ad = — Oben am Stengelerſcheinen kleine wene Bluͤmlem / ſpringen / der Lange nach geſtriemt / wie an den Speck· ——— Sans in einen Mo Ve okein erſchemen etliche Gleich / auß ten Schöetteinerfunden wird. — —ueen nd vuccbanwien ouen - vnden dlach / oben ſattgrůn· Sum Blůmlein ſeynd blůhet i — — ERS 1144 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / A Knoblauchtraut. F fein naͤhen eines Fingers lang vnd dick / vnd zu ſich * laſſen. — Der Safft und das Pulver von diefem Kraut iſt Drag, dienftlich zu den böfen Schäden da man den Krebs förchtet.] Das XLIV. Gap, Von Waſſerbathenig. BE 1. Wafferbarhenig _ | | | | Scordiums 2 KORD> VE: KR —9 c Von den Samen. KFnoslanchfran heiße man auchgenchelon Salß⸗ kraut / Lateiniſch vnd Welfch]Alliaria,[Alliaria, C. BTragcui ——— Fuch. Match. Dod. [cui & Pes aſininus Pandect. ] Lac Lob.CaftLugd.Cf. Thal, Lon. Cam, Ger.Allia- ftrum. Gefhorr. Alliarıs. Niderlaͤndiſch Loock fon. der Loock. Engliſch Sauce Alone/ oder lacke of che Hedge Framo iſch Allee. Böhmifeh Spfen.Kowa A. Groß Waſſerbathenig. Nasen ! Scordium majus, Von der Natur /Krafft vnd Wirckung * deß Knoblochkrauts. D DI Kraut ift warmer vnd truckner Narr /doch i nicht fo hefftig wie Knoblauch :] Der Same iſt Bigiger dann das Kraut. Innerlicher Gebrauch. Eris Leut brauchen das Kraut zu Salfen [mie Eſſig / Saltz vnd Ingber: duͤncket mich vnfreundt⸗ lich zu eſſen ſeyn. Dreh. [Das Krant dienet zum clyſtierẽ wider das Huͤfft⸗ wehe: hat faft einerley Wirckung / wie die Kreß vnd Senfftraͤuter / doch etwas milter J Man kan den Samen brauchen zu dem groben un. Schleim / ſo ſich in der Bruſt verſam̃let hat / denſelbt⸗ Ber Deu. gendarmit duͤnn zu machen vñ zu zertrennen. Wirdt ſonſt wenig gebrauchet. E Etliche ſieden das Kraut in Waſſer / vnd gebens K Kurzer mit Del zu trincken den jenigen / ſo ein kurgen Athem Athem.· haben.) EN, Euflerlicher Gebrauch. Rifenma DEn Samen [ie auch der Safft deß Krauts] vr I zerftoffen/ond in die Naſen gethan / macht nieſſen / preise oßman auf en gefioffenen Aufffteigen io lus ſchreibt / daß man auß den nen der Muser · Samen vnd Eſſig ein Pflaſter mache / vnd den Wei⸗ bern aufflege / welchen die Mutter pflegt auffzuſteigen: Solchs Pfiaſter ziehe die auffgeſtiegene Mutter wi⸗ derumb vnder fich. | Man mag auch den Saamen in ein leiuen Saͤck⸗ { Das Ander Buch/von Kräutern, A II, Klein Waſſerbraunmaͤuderlein Scordium minus ) —— — EM, wWeſſaba · OKI Aſſerbath us iſt dreperlch J. Das erſte Ge⸗ gm. ſchlecht ift die gemeine Waͤſſerbathenig / wel⸗ > ches Wurzel duͤnn iſt / vnd ſehr zerſpalten: Auß der MWursel kompt ein vierecketer braunfarber Stengel / welcher etwas Haͤrig iſt / mit zarten Blaͤtte⸗ a s f © ren beſetzet / welche fiß den Samandckfein vergleichen, H = ni: darauß mache fo behilters die dung für außgenom̃en / daß fir etwas gröffer ſeyn / auch Haͤrig/ vnd nicht fo dich; zerkerfft / wenn man fie zerreibt / ſo ge⸗ benfie einen Geruch wie Knoblauch: Zwiſchen den Blaͤttern kommen feine rotlechte Blumen herfuͤt. Gtoß Wafı eel duͤnn/ mit viel Zaſeln behencket. —— De. gar verwandt / allein daß es viel Heiner ift. Sie wachlen an ſeuchten Orten: Blühen im Ju⸗ nid vnd Julio, [Man foll 8 ſammlen in der Bluͤhet 7 vnd am Schatten trücknen : vnd ob es wol in vielen Orten in Teurfehland waͤchſt / fo wöllen doch 7 daß das beſte ä ſeye / fo man auß Crera bringt.) J Von den Namen. ae Satenifeh end Arabıfch Scordium. [I Il. IN. Scor- dium;, CB: Tr ag ſiſch Chatnaraz. B RN 37 ; a der Waſſerbathenig. DAs Kroüt dieweilesehwnas bier fhond fait — jenche/wird es für warm vnd trucken Lim andern Grad] gehalten: Hat eine krafft zu ſaubern / vnd laͤſt intcht faulen wie Galenus bezeuget / man habe in ei, | nem Krieg nach der Felorfehtacht wahrgenommeny | daß welche tödte Coͤrper auff dem Kraut Scordio | gelegen waren / daß ſie nicht ſo bald verfaulet / als die andern netuchet Gebrauch. biß graferpario für die £ Bıirm im Leib⸗ 11. Das ander Geſchlecht iſt dieſem faſt gleich / auß⸗ ſabathenig · genom̃en daß ch viel gröffer waͤchſt / der Stengel nehgt fich mir feinen Blaͤttern ſehr zur Erden: Die Wur⸗ 1IL Das dritte Geſchlecht iſt dem erften ganz vnd nerliche erfalte Glieder widerumberwärnge, der. WA ofeorides fehreißer, daß das dörne Kraut in De Bein gefstten od nd getrun — a f Pohtteng: dic Schlangen biß vnd Andere toͤdtliche Gifft · Iſt ein in Die Schlangen if eflileng;s; bist mich, Die 1145 F Das Kräue ober Macht iin friſch Brunnenwaſſer geleget mir einander diſlilliret/ vnd den Rindern oͤfft Würm der geben zu trincken / toͤdtet die Wuͤrme. Rn Das Pulver von geddretem Kraut eines Quintl. ſchwaͤr mir Wein getruncken / iſt gut fůͤr Ziirforg der Peſtilenzʒ ¶. — Zweh Quintlein deß Pulvers mit Hohigwaffer getruncken kompt zu Huͤlff den jenigen / fo ſchwerlich Sawaͤruch Harnen. Hatnen. Das Pulver mir Wein getruncken / treibt den Harn vñ verftandene menfes. Es ift ach diß Kraut Verftandene gut den Scherfüchtigen in Wein geleat 7 vnd daruͤber —— Peſtilent· a a z se cberfucht. gerrütcken : Ldann cs Öffner dit verfiohffüng der $& Bertepfi bern und deß Miltzes. Seber und Mir Merh getruncken / hehlet die rothe Ruhr / die Fett Dtußr, verfehrling och Magens / vnd die Harnwinde or Fernelius wil / man folle diß Krane jederzeit den ſchaͤdlichen purgierenden pnd andern Arhneyen bey⸗ legen / damit jhr Gifft dadlirch geſchwaͤcht werde, Er ſchreibet auch / dab diß Kraut nüglıch zu brau⸗ chen ſey in Bruſtſchwachheiten / dann cs habe eine Brut groffe Kraft / den groben kalten Schleim daritinen Pr mitt duͤnn zu machen / zu zeriheilen / vnd aufjuranmen/ defgleichen auch was für eyterige Materien fich das rinnen verſamblet har: Iſt alſo gut den jentaen wel⸗ che einen ſchwaͤren Athem haben / flärigshtiften vnd Scwäter keychen /,pnd ein Geſchwaͤr an der ingen tragen: yumın, lſonderlich aber ſo mans mit Honig vermifehr / und {unten Su Faͤulung / Dioſcorides fchreibt / man ſolle das Kraut. mit —— vnd Honig vermachen / vnd wider gemelte Gebrechen gebrauchen. Dan fan auch das Kraut mit Veyelwůurtß /Hyſoy vnd Feygen in cinem Gerſtenwaſſer oder Honigwaſſer ſteden / vnd darvon trincken. Es ſoll aber diß Kraut ———— dem Theriack genommen werden: Dann die Erfahrung geben hat / daß diß Krane groſſe Krafft vnd Tugend habe wider die Prftileng vnd allen giftigen Durathy vnd auch Polttent, für die fuͤrnembſte ſtuͤck eines gehalten / ſo dem Gifft Sie. widerſtehen. Paulus Rgineta ſchreibt daß diß Kranralle jr» —— — — og — wird diß Kraut mehr innertichdann.eufferlich Drreme · —— Dioſcorides ſchreibt/ das Pulver mır u Honig vermiſcht / reintge die bnreine Wunden vnd — Geſchwaͤr vnd bringe fear Keplang. . Mir Eſſia Taeforren]vbergelegtoder angeſtrichen / bekomme es wol den Podagriſchen ſchmerhen. WVon Waſſerbathenig Saff. = 3 Sc manden faffeaup diefem Krane bringen ſot / =. Wſſ hen dem Wermuthlafft angesergt worden. Bndmelver Diofe — daß * Safft zu alen erzehlten gebrechen koͤnne gebraucht werden. Mit Hy epwaſſer getrunckẽ / raumet er die Bruft / Reihen ſche — hen. eitien ſchweren Athem haben/fonderlich gut. 0. Es foll aber die er Safft fürnemblich auffgehaben neläuffeen haben ken⸗ a K ft den Allhmaticis; das ıf/tnatchefehr feichen und. : | toider die Peſtilengiſche Seuch em Defiteng, fort hern⸗ N an flat cınes — ! $ 1146 D. Jacobi Theodori Tabernaemontant / Theriacke gebrauchen kan / vnd wird geruͤhmet daß F 1. Sonnenfron, 5; "Corona folis I, fie auch den jenigen / fo an der Peſtilentz gelegen’ vnd fein Hoffnung mehr geweſen / gcholften habe / vnd ſie widerumb erlediget: Man ſol ſie aber alſo gebrauch en / Nim̃e Citronenfafft zwo vntz / Dioſcoridij ein Quint. Spec.cordial. € gemmis zwo Scrupel / Weineflig BAR zwo onngy mifche ſie allefampt miteinander / vnd gebe es ES dem Kranefen auffeinmal su trincken / vndſoll cin ge» (C= wiſſe Kunſt ſeyn wider die Peftileng. (7 S [Andere gebrauchen es alfo: Nemmen deß Saffts Be: I \\ RR : von Lujula vierlorh / Citronenfafft zwey loth / Die ge» { N x IS > - meine ſpecies cordiales , vnd die von Edelgeſtein / —— IN NY) Dar £ jedes j.Scrupel/ gemeldter Lattwerge YDiafcordij halb loch / Eſſig zwey loth / miſchens durcheinander / vnd gebens auff einmal ein.] B Es mwirdauchdiefe Lattwerge wider andere Ge⸗ G preften und Schwachheiten mehr gebraucht / als in Kangiswsirig altem langivierigen Hauptwehe/ und in andern mor⸗ Hanpiweht. bis epidemicis ‚ oder graflierenden Hauptkraͤncken / in welchen man es mit Sauwerampfferwaſſer geben —J— = — IN r [Das Diafcordium wird alfo gemacht; Nimme AMY) uimmerCaflie ligneæ, jedes j. loth / Waſſerbathenig — oeih / Creuſchen Diptam / Tormentill/ Naterwurs/ ENT Galbani, Gummi Arabici, jedes j. loth / O ij au⸗ — * drerthalb Duintlein / Storacis calamite fi ffthalb Quintlein: Ensian j. loth / Bolus armena drey loth * Terræ ſigillatæ j. loch / langen Pfeffer / Inber / j des ein halb loth / weiſſen Honig / dritthalb Pfund: Ro⸗ c ſenzucker j.Pfund / deß beſten Weins ein halb Pfund: H mach ein Lattwergen darauß.] = Don Waſſerbathenig Wein. aus dieſem edlen Kraͤutlein fan man auch zur Zeit 11. Sonnenfron - eyır Weintefung einen herzlichen koͤſtlichen Wein Cotona folis HH machen / zu — Gehrechen faſt dienſtlich = z Sterbenss Sn Sterben ifften follmandiefen Wein sufte ⸗ NE NN h, so · len / als nemlich: Rinie weiſſe Divrammursel/ Tor- >, zZ mentillwurt / Raterwurtz / Angelicwurtzel / Baldrian ⸗ = wurtzel / Calm us vnd Bibinel jedes j.halb vntz/ Zit. wenn ein vnßt / Waſſerbathenig / Rauten / Meliſſen je⸗ des etwan mehr dann ein halb loth: Cardobenedicten drey Quint. Weckholderbeer anderthalb Quintlein / Galgan / Zimmet / Naͤglein jedes J.loth / Muſcatnuͤß Quintlein / Muſtatenblumen / Saffran jedes ein D halb Quintlein / Campher ij Quint. mach alle fuck I flein / vnd beytze fie in zwoͤlff Pfund / das iſt / in drey Maß guten firnen Wein / drey gantzer Tage darnach flede den Wein durch / vnd behalte jhn zum Gebrauch. Bon dieſem Wein ſoll man in Sterbenszeiten alle Tage deß Morgens trincken vierlorhydarnach ein weil daranff faften; Diefer Wein ereiber nicht allein altes u Gifft auß dem geib / ſondern verschrr auch alle böfe feuchtigteit / ſo im Seibift/ reiniger das Beblit/ vnd ber en — wahrer den Menſchẽ ganz ſichetlich für die Pefülenn, J = Das XLV. Gap. | Er Sonnenfron ſeyn zʒwey Geſchlecht / groß — cron | vnd klein: I. Das erſte Geſchlecht iſt gar cın — Er R D hohes groſſes Gewaͤchs / viel groͤſſer dann ein Mann :[Wächfl in Spanien / su Zeiten auch bey „ons 24-Schuhe hoch.) „Hat einen ſtracken / geraden ar — Arms dick / mut breiten er ren 2 geoifen Blättern befert fo rings embher etoas fer. Es mielderCamerarius;daferein Blum gehabt die 5 ferffet ſeyn: Dben am Gipffel erfcheiner ein groffe guten seitigen Samen 2362:gerragen habe. ER: NY, I N e AGSTITEIRN 3 Blumy der Geldblumen gleich aber viel groͤſer / ſaſt 11. Diefem ift das ander Eefchteche dnrchanf _ 1. — simliche bereite Paret/ oder ein groffer breit, Eee Stengel Fat ‚ker, Zeller ringe vinbher mir vielen goldegelben Blu· ¶ erwasranhfenn, vnd die Blaͤttlein an der Dam men beſetzt / wie an der bemelten Goldtblumen: Wehn längeronpardflerwahfen. 2... — Diejelbige verfallen / fo betompt man einen langlech n i So bieldie andere ame Geſchlecht lan iM. — — ie 3 ! *— n Er “ Das Ander Buch / von Kräutern. 1 47 A III. Klein Sonnenkron. F IV, Kein Sonnerfron Weibfein, Corona folis minor. III. Corona folis mino: femina, gärten gepflanser/ feynd gar gemein worden ; bluůͤhen etwas langſam im Sommer. Vonden Namen ¶ Zunentron wird auch genennt groß Indianiſch Sonnenblum / diewerlfich die Blume nach der Sonnen wende Lateiniſch Corona folis, Floslolis Peruvianus, Chryfanchemum Peruvianum, pnd Flosfolis,Planrta maxima.[1.Helenium Indicü ma ximum; C.B.Solis los Peruvianus,Lob.Chryfan- ‚themum Peruvianum Dod.Lugd.Helianthemum ; Peruvianum,Cam.ep,Sol.Indianus,;Lon. Helenia. ; * umIndicum,CeL.H,HeleniumIndicumramofüm, . C.B.Ghryfanchemum Peruvianum alterum, Dod, . HelianchemumPeruvianum proliferum,Cam.ep, Flos folis ramolus, Cam. Fios folis minor, Ger, Flos Solis prolifer,Eyft. IV. Helenium Indicum minus;C.B.Aosfolis minor femina,Ger.] IN der⸗ laͤndiſch Sonnebloemen van Peru Engliſeh Sunne lower. Welſch Pianta mapıma) u. Von der Natur Krafft / vnd Eigenfchaffe der Sommenfronsim Leib — Odoneus ſchreibet / daß die junge zarte Stief Ehelich⸗ anden Blätteren sin wenig gefocher/ darnach Were. mu Del vnd Saltz zugericht / em lieblich Eſſen geben / vnd reitzen ſehr zu ehelichen Werden. ¶Die Blumen aber che fir ſich auffthut / vnd faſt * V. Corona Solis ramoſa five prolifera. RR: : en wie ein Artiſchock ſihet / kochet man gleicher geſtalt / ni,’ ER vnd ſol auch wie Die Artiſcheck jyyr Wırefung haben, den andern gantz vnd gar gleich / allein daß ihre Sten. Der Saame ıfklichlich zu eſſem jedoch hat er zu⸗ gel, Blaͤtter vnd Blumen viel Heiner wachſen. letzt ein Schärpffe Etliche halten darfůr / daß er wie Es ſeat Camerarius nocheimGefhlechtrwichte, der wide Saffranmurgter.) Ä Soꝛdeneren bey abgemahler / die viel Stengel vnd Blumenıra- -· Euſſerlicher Gebrauch, — ———— — ——— —E Eiche meineny man koͤnne dieſes Kraut auch wol "aber auch durch Kunſt gar leichtlich zuwegen bracht ¶ Rfuͤr ein Wundtrant gebrauchen / dann es hefftet werden] re etwas zufanmen. Iſt fenftın feinem Gebrauch / > Sie wachfen in Americas [und Peru, ] von ſich dann «8 mehr Luſts dann Nutzens halben geziehlet “ Sir 5 Bu 1148 Wunden, richten Safft/welcher cin Geruch har wie ein Terpen- thin: So finder man bißweilen an dem Stengel sin rothlecht Bummiy welches man in Spanien zu den Binden brauchenfol. So mandiß Kraursftengelerlich maldon einander bricht / allein die euſſerſte Schälen gang bleibt und wi⸗ der zufammen bindet / waͤchſt es ſehr bald wider zuſam⸗ men / vnd gleich wie an einem Beinbruch einen Cal- lum machet / wie dann Camerarius meldet.] Das XLVIL Gopitel. Von Herbſtroſen. . Herbſtroſen. Malva arborea. — C En D roſen gefeger/ welche faft allefampt einander an Wurzeln Blättern vnd Stengeln / durch⸗ auß derwande ſeyn / wie auch an den Roſen ſelbſt / auß⸗ genommen / wie Dodonzüs meldet / daß etliche gang roth / etliche leibfarb ein Theil ganz ſchoͤn weiß / cin Theil auch ſchwarnblutrot / wie dann bey etlichen ver⸗ 1 1. Das erſte Geſchlecht hat eine lange / glatte vnd Serbſnroſen. weiſſe Wurtzel / jnnwendig aͤhe und ſchluͤppericht / hat der Auchorfünff@sfchlecht der Herbſt- i D. Jacobi Theodor Tabernaemontani/ A [der mitten der Blumen findet man ein fleb- F IL Weiß gefüllt Herbftrofen. Malvaairborea alba mulciflora; OR Bm — e= — N Ze ®, 2 N —— W Im. Schwartzr oht Winteriofe. Malvaarborea flore nigro multiplici ea Ann Sys S — Al. Das dritte Geſchlecht ůberkompt ein gat ſchoͤn e groſſe fehwarzrothe gefuͤllte Blum / viel gröfler bann SGerbftrofen die andere / iſt ihnen aber fonften durchaup gleich Vi Das iehte Geſchlecht ft den andern init Wur · „aaa zeln / Stengeln vnd Blumen vetwandt / allein Daß file terufen ne Blätter erwäs länger vnd kieff zerſpalten ſeyn · Sie wachſen nicht bald don ſich felbftrfondern mie fen srftlich in Gaͤrten geflanner werden, Ölen in — Das Ander Buch / von Kräutern, IV. Gefuͤllt Winterroſe. Malva roſea multiplex. ER: V. Frembd Winterroſe· Malvea rofea ſimplex peregrina. — in AT me a nn 1 ST u a * 2 * x | 0 Vonden Namen, ‚Erbftrofen werden auch genennt Winterrofen/ € —— Gartenpavpel. Lateiniſch Malvaar« borea, Malya hortenfis. [1.Malva rofea folio fub- rorundo, C.B.Malvahortulana Brunf. hortenfis, Trag.Buch, Tur.Dod.Lon, Ger. fativa, Dod. gal. N \) darauß gemacht / 1 ſen anderthalb Ehlen hoch / 1149 F Ang. Romana.Gef.hort. Haftula tegia, Eid. Mal- 2 va major unicaulis, Match. Caft, tolea frucicofa, Ad.{Lob. rofea fimplici flore, Lugd. Malvæ alte- fumgenusCzf. IIIII. & IV. Malva rofeafolio fubtoryndo A. pl. C. Bi rofeamultiplex, ob», Lugd. Romana multiplex, T — hört. hoc⸗ J multiplici fore. Ger. Dod. major unicaulis multiplex, Caft. V. Malva rofea folio ficus, GE. rofea —— Peregrina, Ger.) Frauoͤſiſch Rofe de ouiye mer, ¶ Welfch Malva magziore.] Englijeh Holli⸗ hocke. Niderlaͤndiſch Winrerrofen. , e [Bon der Natur/Kraffe und Eygen 2. f@bafft der Herbfitofen, Odonzus meldet / daß die Herbſtroſen ewas ¶ Awarmer vnd feuchter Narr feyeny doch weni⸗ er dann die gemeine Pappeln / ſiehen auch ein we⸗ aꝛig zuſammen RER Be Innerlicher vnd euſſerlicher Gebrauch, ES melderDodonzus, mann mai die rothe Blu⸗ ‚men in rothem Wein ſtede pnd den Aeıbern st Weiberfinf, trin clen gebe / fo ftillen fie die zubicl flieſſende menſes. Es werden dieſe Roſen auch beſonders gebrauchet zu der Mundfaͤul / m Waſſer geieger/ynd den Mund Dundfänt damit außgewaſche. [Die Roſen in Wein und Waller war Honig oder Mann darzu gerhan/ fÄuberh vnd Mund vnd heylen die Faͤule vnd Geſchwaͤr im Mund vnd Halß / ud damit gegurgelt/ond den Mind gewafchen “ Die ofen in / { efotten / 1% Geſchwaͤt im Wajfer geſotten oder ein aller sır. g ſ gut füralle innerlicheond cuffer, & liche Hızyfür S.Anthond Feums 21 vnd Andere heiffe Heim Ge Geſchwuſſt / mit lemnen Nübergelsge,]) Sam, ;, Es bejeugen Matthiolus, Dodonzus, Fuchfiusz ‚Tragus pndDiofcorides felbft, daß die ‚perbftofen e. einerley Krafft / Natur ond Wircfung haben nit den ahdern nachfolgenden gemeinen NHafenpappeln : de- rohalben was im nachfolgenden Capitel vonder Ha- fenpappeln Natur und Tugenden geſchrleben wird / fol auch von dieſen Herbftrofen verſtanden werden, Das XLVIL Gapitel, Von Hafenpappeln, So feiftdis jähitie Pappet/ fo allentpalben ne Gärten wächft, jederman wolbefandi/har eine gelbe oder weile Wurtzel / auß welcher ein diefichrer/ runder | ER gemeinen oder wilden Pappeln werden 1. Ä | aueh erliche Geſchlecht vorgefteiie, I-Das gr, Dafenrap vnd weicher Stengel wächft/mit andern Mebenzweig, lein befenet/an welchen ſchoͤne rote / leibfarbe Roͤlein wachſen / mit braunen Aederlein durchzogen / an etli⸗ chen ——— gantz weiſſe Roöslein / wann die Blut men verfallen / ſo werden kleine runde Kaͤßlein / wel. hes an alen der Saame iſt. Die Blaͤttet ſhnd und/ vnd etwas tieff zerſchnitten ‚ 11. Das ander Befhtscheit dien faftgleich/aie , 1 genommen / daß die Blätter kieimer ſeyn treucht meh yein, rertheils aliff der Erden herumb, III. Das dritte Geſchlecht wird mmerpappeln _ tır. genennt / von wegen feiner weichen gelinden Blaͤtter / eg welche den andern fonft gleich m: [die ſtengel wach. bikweilen viel hoͤher / find rauch vnd Lind wie ein Sammer ſeine Blumen ver- gleichen fich den Herbſtroſen i die blu iſt gelb nirfehr groß/ welchen ver ſamen fſolget / ſo ſchwath / ondinvicle, fachen Huͤlſen verſchloſſen) Die Würget iſt ſehr ier⸗ theilet : waͤchſt hoch in die hohe wie cin Sräuoten, ‚IV. Die Kraußpappel hat ein weiſſe wurtzel/ mit vil ıy, Mebenmnirrgeln/atißtoelcher in ftarcfet enger wachſt Kraufrap mit runden / glatten / grůne vnd trauſen Blättern be⸗ festyan den ſtengeln komen kleine weifſe bliimlein her. für / nach welchen der fans edfolgt * an den — Ve „ ie 1150 D. Jacobi Theodor Tabernaemontani/ F A 1. Hafenpappeln, 11. Gänfpappeln. Malva ſylveſtris majors I. Malvafylveftris minor II. r > = £ S Sie wachfen allenthalben in Bärten/ an vngebau⸗ Innerlicher Gebrauch. gen Orten / bey den Zaͤunen vnd neben den Wegen: DI Pappeln find zu allerhand Gebreften fehr [Sn Gärten auff den Kirchhöfen die zwey erſten: dienſtlich / jn nerlich ond euſſerlich / daher es dann die dritte aber iſt in Welſchland vmb Ferraria ge⸗ etliche Alten Omnimorbiam , das ift/ wider alle | meiny wird bey vns / wie auch die vierre/in Gärten ge⸗ Kranckheiten genennerhaben. para fo auch Käßpappelngenannt/heift Grie⸗rohalben nicht vnbillich under die KRoch-oder Salat chiſch Marzxn. Sareinifch und Welſch Malva.[I. fränter genomen werden.) Malvayl.folio finuaro,C.B.erratica2.velMalva ° Aetius fehreiber/ daß die Pappeln mit Del vnd arm equina,Brunffyl.elatior, Fuch. Dod.gal.fyl.Tur. Salz gekocht ven Bauch erweichen, vnd sum Sul made D Ger.ſyl.recta, Cor.hiſt. fyl. vulgaris, Cord.in Dioſ. 1 gangtreiben. er fyl. proceriof, Dod. Ad. vulgaris -procerior, Lob. Fernelius fagt/ daß der Pappelnfaamen gut ſeye gerne major,Lon. vulgaris major, Cam. flore rubente, denjenigen fobefchwerung in der bruſt haben /werde inter Zrafs Cgl.li.Malvalyl.folio rorundo;C.B.Malva;Brunf. nuglich gebraucht von den Althmaricis; fo. da fehr fei- 3 Mit.Lac.Caſi.vulgaris, Lug.vulgatiſſima, Trag. en: Item von denen / ſo einen harten trucknen Hu Yufien fyl.pumila, Lob. Lugd. Ger. ſyl. repens pumila, ſten haben / fo von Hiz herkompt / er lindert "die Abe Lob.Lugd.Ger.fyl. Ang. Ad. agreftis minor, Geſ. rauhe Keel / vnd macht ein leichte Stimm. Sonder hort.minor;Lon.vulgarisminor, Cam.fl.candi- lich wann man jhn in ſuͤ ſſem Wein, oder auch indie do,Cz£11L.Alchea Theophrafti,A,lureo, C.B.Al- nem Honigwaſſer braucher. 5 thæa altera,five Abutilon Avicennæ, Mat. Althæa Zu bemelten Schwachheiten fan man auch die Theophr. Gef. hort. Cæſ. Lugd.luteis florib. Ad. Blaͤtter vnd Wurzeln gebrauchen, dann fie lindern Lob.Ger.Abutilon, Ang.Dod. Call. Cam. Ibifcus diefcharpfferauhe Keel vnd die groffe Higy fonderlich Groſeha Theophr.Dod.gal. IV. Malva folüiscrifpis,C.B. in ſuͤſſem Wein oder Milch geforten vnd getruncken. Malvg ſpecies ſſnuoſa, Cord.in Dioſc.Malva ſati- Die Phrhifiei oder Schwindſuͤchtigen ſollen ſich gan g)? laciniofa,Eid.hift.Alchza crifpa,& major,Gef. der Pappeln gar fleiſſig gebrauchen / Lin aller Speiß ruht E # horı.Malva crifpa,Eid.Dod.Cam. Ger. Eyft.Mal- K nd Tranck ] dann ſie jhnen gar nuglich vnd gut iſt / Aa criſpatis oris · Lob. IArabiſch Chabere. Franroͤſiſch von wegen der Feuchtigteit / ſo fie ihnen mittheilet. Malye. Spaniſch Malvas, Niderlaͤndiſch Maeluwe 08 [Das Kraut vnd Wurgeln geſotten / die Brühe gi, Keeßtencruyt. Engliſch Mallowe. Boͤhmiſch Slez. fam getruncken / vnd flätigs widerumb von fich geben / Aber die erſte nennet man Käßpappeln: Die andere widerſtehet allerley Gifft. 2 ond kleinere Kaͤß / Hafen-oder Bänfpappeln. —— auch die — gleich wie Due Ra rn | . : vnd den Saamen nuglich gebrauchen zu der Verſeh⸗ Zröpfing Bon der Natur/ Krafft > Eigenfchaffe tung der blaſen / wie dann auch su dem tröpfflingen baren : der Hafenpappeln. vnd brennenden harnen/ mie Eibiſchwurteln / Sůß ⸗ DRXRXvenyappemn ſeyn ſeucht / vnd ein wenig war· holz und Melonenkernen / in ſůſſem Wein geſotten / mer Natur: jnnerlich vnd euſſerlich zu vielen Ge ·vnd darvon getruncken. er , dienſtlich. [Ds Saamen in einer kraͤfftigen DER? —— Jbtihen um Julio 9nddlc andere seit über. Derohalben Plinius ſchreibet / welcher alle Tag ein Mahan siehe ühen Trunck ihn von Pappelſafft / der ſeye denfelbigen Tag Kronshith, Bonden Samen. für allen zufallenden Kranckheiten behuͤtet / mogen de⸗ | j ? RR 1 ER RR Ba Dr En Ze zn = Lö > ou 023 > Dun 7 a0. Das Ander Bu 111. Sammerpappeln. Malva Theophrafti. III. — — = are Sen —— — J l de» Wann jemands der mannliche Saame verflenft/ kun Du (5 von Hit verurſacht wurde der nehme Pappeln vnd Samenſiuß. Eibiſch / ſiede fie in Waſſer / vnd trincfe darven. Zu der Bloͤdigkeit deß Magens / ſo von Truckne der Magens. herfompr/ ſoll man dieſe Wurtzel mit geſchelter Ger⸗ ſten kochen / vnd die Bruͤhe einnemmen: Vnd wann man zwey oder drey loth Veielſafft darzu nimbt / fo macht es einen gelinden Stulgang. Welchen Menſchen die Daͤrm verlegt ſeynd / dar⸗ durch ein Grimmen verurſachet wurde 7 der ſolle die Pappelnwurtzeln auch mit Gerften fochen / vnd drey > pogr vier loch Zuckercandi darein thun / fich darnach ſolcher Brühe fleiffig gebrauchen. Gries Es brauchen auch erliche die geforten Bruͤhe von Stein. Pappelny den Grieß vnd Stein damit zu vertreiben, und fo man Peterſilgenwurtzeln darzu thut / wird es deſto kraͤfftiger. Man ſagt auch / wann die ſchwangere Weiber fich der Brühe von Pappeln loder den Safft } fleiſſig ge⸗ brauchen / ſo toͤnnen fie deſto leichter gebären. Mu der [Krane vnd Wurtzel mir Fenchel vnd Aniß in Singan en. Wein geſotten vnd getruncken / bringt den Saͤugam⸗ Be men viel Milch: nimpt den Schmergen der Di Fomerg. ., der Blaſen / vnd erweicher den Stulgang. Bassirten,“ " Der Saamen mit rothem Wein gerrunsfen / be⸗ E nimpt den Vnwillen deß Magens.] Eufferlicher Gebrauch, Pgihamn Wurtzel — geſotten / vnd mir gezwagen / vertreibt den flieſſenden Erbgrind Be Hanyıs, vnd die Schuͤppen auff dem Haupt. Die rohen Blätter mir ein wenig Saltßz und Ho⸗ Meifenden nig vermengt / im Mund zerkaͤuwet / vnd uͤbergelegt / a Heylen die Geſchwaͤr / ſo zwiſchen den Augen vnd Na⸗ ſen ſich erheben. degen vndeDer Saamen mit Wein oder Baumoͤl vermiſcht / Fi Augen vertreibet allerhand Flecken vnder den Augen, Ein Zahnpulver macht man alſo: Nimme die Birze Wurgel/ fo ein Tag in Waffer gelegen / wickle fie in naß Pappier / laß under der Aſchen braten / dar⸗ — | E ms) tteffender e Sa —* 1151 ch / von Kräutern. F IV. Kraußpappeln, Malvactifpa. IV, H —— NER — —— Diofcorides fehreiber / daß die von Pap · peln — gar ie mit a * nu ie eingegoffen wider die Schmerzen vnd Berfihrung Arkereame, der Daͤrmen / der Baͤrmutter / vnd des — Br. Pappeln zertnitſcht und uͤbergelegt / ſeyn gut wider Yumenfti, der Bienen vnd Weſpen Stich, [Geſtoſſen mit Menſchen Speichel / vnd über Kröpff, Kröpfte und harte Geſchwaͤr alle Tag geleget / ſoll die, Daran # felbigen vertreiben.) Es haben die Pappeln ein gute Art zu erweichen was hart iſt. [als da find allerley harte end hitzige Ge⸗ * ſchwaͤr am gantzen Leib Derohalben ſie etliche in Milch / in Waſſer ſieden / vnd thun Huͤner⸗ ſchmaltz darzu. Andere ſiedens in Waſſer mit Ger⸗ ſtenmeel / vermiſchen Baum ⸗ oder Roſenoͤl darunder / vnd legens uͤber: Diß benimbt den Schmertzen / zer⸗ Schmp. theiler und erweicher. | Derohalben fie auch viel zu dem Steim Stein gebraucht werden / Daß man Fomenta oder Bähung daran macht: Als nimb Pappeln / El⸗ biſch / Peterſilgenkraut vnd Wurtzel / Tag vnd Nacht ⸗ traut / Chamillen / Leinſaamen / jedes ein gute Hand⸗ voll / oder auch zwo: ſiede das in einem groſſen Keſſel / laß es von jhm ſelbſt erkalten / und fege darnach ven Krancken darinn: Im Bad foller das Kraut zu ſammen faflen / end über die Nieren oder Blaſen ten, } : [Oder aber nimm ein Sack voll Pappelfran vnd den Wurgelfiedecs in einem Keſſel mir Waſſer / vnd ba- fawotene de darinn / das erweicht und eröffner die enge — — ſchwollene Harngaͤnge zu der Blaſen erweicht auch Dune, die verharte vnd verſtopffte Mutter. So man ein Fußwaſſer darauß macht / zeucht es die auffgeſchoſſene Fluͤß vom Haupt. Zudenengündsen end harten Bruͤſten der Wei⸗ ber follman cin foich Pflafer machen: Ptım Pappetne bar ruf. blumen / Veielkraut / Schoͤllwurtztraut / Fünfffinger⸗ kraut / jedes j handvoll / ſiede es in waſſer biß acht vntz uͤbrig bleiben / das truck ſtarek auß / nimb darzu Weis tzenmeel / daß es wie 8 Brey werde / thue re jf ii darui 1152 D. Jacobt Theodor Tabernaemontani/ a darzu Schweinenfehmalg/ond Foche es wie ein Pfla- F fler : das ſtreiche faſt eines Fingers dick auff ein tuch / vnd leg es etlich mal uͤber die Bruſt. Pappeln in einer Huͤnerbruͤhe geſotten mit Ger⸗ ſtenmeel fo lang biß es dick wird / mit zweyen Eyer⸗ dortern vnd Violoͤl geſtoſſen / vnd ein wenig Saffran Seſchwar. dar zu gethan / zertheilet / weicht vnd zeitiget alle Ge⸗ wär.) ER — ” * dag Seitenſtechen / ſo auß Cholera fompr : Nimme Pappeln / Eibiſchwurtz vnd Chamillen / je⸗ des ein handvoll / Leinſaamen ij.loth / Gerſten meel iitj. eng/Stißmandelölond Veieloͤl jedes it. loth / ſolche Stuck vermiſche mit einander / vnd ſchlage fie warm DONE: Wider die Haͤrtigkeit der Mutter werden auch die Pappeln gar fieiſſig gebraucht / alſo daß man nımpi ea PVappeln / Eibiſch / Ehamillenblnmen / Dfterluccyblär | ‚erz ilienwurzel vnd Seinfaamen jedes cin gut rheil/ du inein Saͤcklein / vnd ſiede fie m Waſſer vñ Oel / Seitẽſtechen. e vnd lege darnach das Saͤcklein warm uͤber die Mut⸗ ter: Auch ſollen die Weiber dieſelbige Kraͤuter in öl end Waſſer ſieden / vnd ſich darinnfigm Auff gleiche weiß follman auch daſſelbige Fomen- ; gi tum den jenigen fuͤrſchreiben / welchen die Nieren und und Biafen. Blafen entzundet vnd erhiger ſeyn ; Deßgleichen auch den Weibern / welchen die Mutter erhinet iſt alsın daß man die Ofterfucey darvon nemme. ee Salangtbiſ ſebeln vnd Aſchloch zerſtoſſen Pappeln mir 8 vnd ůbergelegt / helffen trefflich wol wider den Schlan⸗ Omi. Von Pappelnſafft vnd ſeinem jnner⸗ 0. fihenSchrand... . DE: Safft von Pappeln wird gelobt wieder die en fallende Sucht: Iſt alıch gut Wider das verbran. ge vnd melancholifche Blut / daher die Vnſinnigkeit Be 0 entfichenfanydrey Becherlein voll cin wenig warmb ingeben / wie Plinius fehreibet, —— "Krampf. Iſt auch gut den jenigen / ſo von groſſer Hin den Krampff überfommen haben / dann er gibt den trucke⸗ nm Abern gute Geuchtigkei. 4. ,, geiäeä ge· ¶ Etlicht geben den Safft den ſchwangern Weibe⸗ Die Schwindſuͤchtigen follen ſich dieſes Saffts tige. —— von wegen der trucknen Lungen Diner Hu · ¶ Es iſt auch dieſer Safft gut wider dendärren Hu⸗ lerigren, ſten rauhe Keel vnd Heiſerigteit. Euſſerlicher Gebrauch des Pappelnſaffts. Sean en ſchreibet / die Pappeln habe cine fonder- enfih- uche Kraft wider. der Bienen vnd Wefpen-ftich das Krane darauff gelegt u weichem dann auch der Saffeguriftangefleichen. no ung WVnd ſo ſich jemands mit Oel / darinnen die blät- ter zerſtoſſen ſind / ſalbete / ſticht jhn Fein Bien deſſelbi⸗ GEN LOGE.) 3 ee ee - Der Safft in die Ohren gelaffen 7. benimpt die. Schmerzen derfelbigen.. 0.2.0405 Der Safft mit Ervenmeel vermengt vnd ange, = Zieten, Mrichen / vertreibt die Flecken / vnd machr ein rein? * — ER 5 SR — en 4 wundee Diefer Safft mit einem Clyſtier singegoflen / iſt gut den verwundten Daͤrmen Von Pappeln Conſerven. EAache Medici loben auch die Conferden) fo man = außdemjungen Kraut oder den Blumen mit Zu⸗ cker einmacht / und ſagen / daß derſelbige Zucker zu als len erzehlten jnnerlichen Gebreſten dienſtlich fey;für- —— nemblich aber bekomme er den Lungenſuͤchtigen oder Harms Phrhiſicis gar wol / welche ſich derſelbigen gebrauchen: Ewie dann auch zudem Brennen des Harns :] Wie man aber dieſe confervam machen fol / iſt bey den Rägleinblumenangejeigt worden, fleiffig gebrauchen / dann er. befompt ihnen gar wol / De K An den Fon Dappeln IBafler. As Wafler foll auß den Pappelmdiftiltierer wer, den/ wann fie Käßlein vnd Blumen tragen, im fang des Maͤyen vnder einander gehackt. Auf Herbſtroſen aber / wann fie fich zimlich eröffner haben / vnd follen fie von den aruͤnen Koͤpfflein abge⸗ ropfft werden / vnd ſaͤnfftiglichen diftillierr. mal auff tiij.lorh / dienet wol fuͤr Seiten-Gefcheär :binigerger Iſt mildert die rothe Ruht / die hizige Geſchwaͤr der Nie⸗ Dieſes getruncken Tag vnd Nacht vier mal / jedes tn On r. gut zu jnnerlichen hisigen Fiebern: heylet vnd Rote Hitzige ßen ſchwaͤr der | ren / Blaſen und Mutter: fechs oder achtlorh getrun,⸗ Nieren via⸗ cken / bringt den Stulgang / legt den Schmerzen deren, u Mikes. 8.2 E Eufferlich gebraucherriftfehrniislich wider alle pn, Entüntung hatürliche His / Enzuͤndung vnd Geſchwulſt deg des Munds/ der Vruſt/ Munds / der Bruſt / des Halß / der heimſlichen Dre: Harp uns Vber das Haupt geſchlagen / ſtillet die ſcharpffen ſtich / macht ſanfft ſchlaffen heimlicher Orten. Bon Krafftder Sammetpappeln. * t den Harn / vnd miltert den Schmertzen 47 on /damitfie die Geburt deftoleichtlir #7 Fr Saamen anderthalb quintlein ſchwer in mern Zten vud BR en RE 4 Grieß. getruncken / treibet den Stein vnd Grieß: fuͤrdert dern ſar⸗ dern. Das XLVIII. Gap. Von Elbiſch. Sn | Althæa. ER Eibifch s — nl a ll un man u. 02 FIN ehiecht erfunden/anp dem vorgeftalteny(t) Son ze TE * 9 = —— 4 ER 2 er u na — 4 er Aarau werden auch erliche Ge⸗ — Eſſ erſtluich der gemeine Eibifch/welcher ein di⸗ cke / glatte + weilte / ſchlůpſſerige Wurtzel hat / mit viel Sebehmwiirglein / auß welchen lange / runde Stengel Fo uͤber Elen hoch] wachſen / welche holgecht ſeyn / mit wollichten / weichen / aſchenfarben blättern beſetzt / anzu⸗ greiffen wie ein Sammet: jwifchen den Blaͤttet en vnd Stengeln/ lein oder Blum en ar toeiffe Lover weißrore Roͤ⸗⸗ en herfür nach melchen der Saame - folget wie anden Pappeln/[einem Kaͤßlein gleich J) 1.Bondem andern daß feine Blumen vnd der hd nen Eibifch gang vergleiche. Seine Blätter pn den Geſchlecht fehreibet Lobelius» Pa der Saame fich dem gemib bern erwas ungleich mächtin Di DÖDETT Fi iit. A I. Bäumeibifch. Althæa arboreſcens. B © 3 r — a: ãD &in Baumleim / daher 68 auch Aunæ⸗ — Bentuhel wird. 2 0 er ML Das drirte Geſchlecht hat dicke / grobe / holzechte $ Stengel oder Acfts miteiner aͤſchenfarben Rinden vmbgeben Die Blärter ſeyn rund / weich / lind vnd er Ben grauw / wie an dem gememen Eibiſch / allein daß it Heiner ſeyn / ͤberkomt ein purpurbraune Blum mie Fünf Blatiem /der N dem Eidiſch gleich. Iſt auch ein baumechtes Staͤndlein. — Ri Das Ander Buch / von Kräutern, 2 — es V 1153 AI: Baumeibiſch | r ea aiborelkehs Club: > „ IV.Dastegte Geſchlecht it mie feiner Würkefbnd den Blättern dem Eibifch gleich : waͤchſt zweher Elen hoch / die Blaͤtter ſeyn ein wenig laͤnger / dann an dem gemeinen Eblſeh / uͤber kompt an kleinen Stieleinem purpurbranne Blum / mit fünff langlechten (pinigen Blaͤttern / nach welchen runde langlechte Schöttlein oder Schlaͤuchlein erfolgen / in welchen der Saame iſt gleich wie Hirſen. Eibiſch waͤchſt an feuchten Orten / bluͤhet im Augſt⸗ monat vnd Hewmonat. [Die Wurtzel pflegt man zu⸗ graben im Fruͤhling oder m Herbſtmonat. 2 Wenden Minen. are” Eöetäfe auch wol Hehlwurt der Nfintirgmdche „te genennet werden, weil es Gtlech ſch ASeraheife - D ſet: Lateiniſch Alkhxa, Ibifcus, Mälvavitcus Bifmak > 2 2 va.[1.Alchea Diofe. & Plinij,C.B. Althea,Brunf. Trag.Mätt.Fuch.Död.ut : Tur.Lac:Cord.in Dioſ. &chilt.Gef.hor.Lon.Ad.Lob,(&Ibifeus)Lug:Caft. Ger, Alhzafiye Malvavifcus, Ang.Malv® ägre- ftisgenüs,Gel:hört.Malvalyl.prima, Cæſ Aldhza vulgarisCamThal.Clufhif.Eyft: H.Alcheafru- tefcens folio acuro parvo Hofe; C.B. Alkh&aärbo- rea Olbiæ in Gällo rovincia,Ad.Lob.ico.Alchza atborelcens,Cam.Ger, III.Althæa frurefcens folio - rorundiore incano, C: B. Alchza frürex,Clufhift, Lob. Ger: Althæa lignofa Dalechampij, Lugd. N Malva ältera ad Malopen accedens; Cl-Althxa wa "x Äturicans Hifpanica;Eyft. IV. Alchza palüftris, C.B.Lugd.Ger. paluftris cytini Hore, Ad: Lob.Al- thaa hortenfis ſiye peregritia,Dod;] Arabifeh Chi- Yni. Niderlaͤndiſch Wirren Hemſt oder witte Mala- we.· Engliſch Mariste Mallowe. Franssfiiheuman. ves. Welſch Malvavifchis. Spaniſch Terva Cannamera. Boͤhm ſch Wyſoty Sle Von der Natur/ Kraft und Wirckung = ©. 5 Elbiſch. —zıeinlich anche: [pie Wurzel aber im Anfang och andern Grads:] Er erweicher / zerthellet Iindererdie ‚große Hir vnd Schmertzen / vnd macht zeitig. — Inner⸗ 115 4 A Innerlicher Gebrauch. ES haben die Bappeln vnd Eibifch ein Natur / derohalben was von Bappelnim vorigen Capi⸗ tel geſchrieben / fol auch von der Ybiſch verſtanden werden. Es meldet Lobelius, daß die Apothecker zu Vene⸗ dig den Schleim auß der Wurtzel / Muccago genennt / Haupt. mit Zucker etwas hart ſieden / vnd Kuͤchlein darauß machen / welche su den důnnen vñ ſcharpffen Fluͤſſen deß Haupts gar dienſtlich ſeyn. Es wird auch diß Kraut wider das brennende Harnen gebraucht / mir Suͤßholtz in Gerſtenwaſſer geſotten / oder in ſuͤſem Wein / vnd darvon getrun⸗ ſchmert · ¶ Ien Die Wurgelauff ſolche weiß gebrancht/lindert die Schmertzen der Blaſen. Es ſchreibt auch Fernelius, daß die Bruͤhe darin⸗ nen Eibiſchwurtzel gekocht / getruncken / thue wol de⸗ nen / ſo ſchwaͤrlich harnen: fuͤ hre den ſchleim auß Die» ren vnd Blafen: Der Saame aber habe ein Krafft / den Nierenſtein zn zermahlen und außzutreiben. — Dioſcorides ſchreibt / daß die Bruͤhe von Eibifch- vwurtzel gut ſeye wider die rothe Muhr vnd andere Bauchfſůß / darvon getruncken / welches man alfo verſtehen muß / daß ſie die Schmerzen der roten Ruhr lindere. Wenn man aber Naterwurtz / Tormentill und dergleichen zuſam̃en ziehende Kränter mir focher/ fo Heiler fie die rohte Ruhr / vnd andere Gebrechen. - Plinius fchreiber die Wurtzel fey gut denen / fo den —— Krampff haben: Vnd wenn man die Wurtzel mit E Mitch koche, fo helffe fie bald wider den Huſten. [Die Blätter in Milch geſotten / vnd alfo warm ge, truncken vertreibet ein jeden Huften : welches der Same fräfftiger thut / vnd macht wol außwerffen / ſonderlich ſo man Kirchenhyſop vnd Suͤßholtz dar⸗ mit in Wein oder Waſſer kocht / vnd ein wenig Ho⸗ nig darzu thut. Hippocrates har den Verwundten / wider den Verwundte. hefftige Durſt / auß Mangel dep Gebluůts / ein Tranck mir Eibiſchwurtzeln in Waſſer geſotten / geordnet. ER Die Wurgel mit Honigwaſſer geſotten / iſt ſehr gut 8 fuͤr alle jnnerliche Geſchwuͤlſt un Geſchwaͤr / ſo in dem F Leib find warm getruncken. TREO Ein Tranck darvon geſotten / fordert die gebuͤrliche der Werber Reinigung der Weiber nach der Geburt. Jedoch fo nad der Ge · man diefen Tranck erliche Tag nuͤtzet / ſchadet er fehr " p dem Magen / vnd ringert die Daͤwung / dann ein I Vnwillen / heftig Blaͤen vnd aufffioffen darauf erfolget. Euſſerlicher Gebrauch, een EStäreber Diofcorides,daß die Wurtzel in Wein — oder Honigwaſſer geſotten / nuͤtzlich gebraucht wer» Sinder den de / wider die Wunden / wider die Geſchwuͤlſt und Ge⸗ cſchywaͤr / fo man Strumas nennet / wider die Geſchwaͤ⸗ nee, ren hinder den Ohren / vnd andere Beulen vnd Apo⸗ —— — der ſtemen / wider die hitzige Geſchwuͤlſte der Bruſt: Deß⸗ En gleichen n. zu — Nerven oder Senn» Mervenund adern / dann ſie zertheile / zertreibe / erweyche / koche 7 zei⸗ Sennadern · tige vnd heyie zu. — u E [Eibifhmwurgel in Mitch oder Waffer geſotten / biß Sewaan in Brey darauß wird / * Pflaſterweiß vbergelegt / K Sitanꝛende erweycht vnd zeitiget alle waͤr / lindert die ſtar⸗ Ode. vende Glieder. & ” Seänse Eibiſchwurtzel and Leynſamen geforten / als ein er — Halß gelegt / weychet die Geſchwaͤr Banſchmerg. Die Wurgel in Eſſig geſotten vnd im Mund ge halten / lindert den ſchmertzen der Zaͤhn. — Wider den groffen Schmerzen der hinigen und Engändung entzundten Blaſen / nimb Eibiſch und Pappelnwur⸗ der Glieder· gef jedes auff zwoͤlff loth / Violenkraut zwo Handvoll ntlee vnd Chamillenblumen jedes ein halbe Handdroll / Magſamen .loth / Leynſamen vier loch / Schwetlich nen, Sie in Nieren vnd Blaſen. H D. Jacob Theodori Tabernaemontani / F diefe Stuͤck ſiede in Miſch / oder aber in Waſſer vnd Baumoͤl / damit ſoll ſich der Krancke baͤhen / oder das Kraut in ein Saͤcklein thun / vñ wie ein Eomentum gebrauchen. [Dre Wurtzel geſotten / vñ mit Gaͤnß oder Schwei⸗ Bitter Met⸗ nenſchmaltz / oder Terpentin vermiſcht / darauß Zäpff. ndeig⸗ fin gemacht in Leib gethan / loͤſchet die Hitz der Mut⸗ ——— ter vnd auch Feigwartzen. Ein Salb darvon bereitet / Brhaster e 2 — glie der. eroͤffnet die verſchloſſene Geburtsglieder. Der Saamen mit Wein geſotten / vnd Baumoͤl Miffarben datunder gemiſcht / loͤſcht ab allerhand Mißfarben im "Ts Angeſicht / zeucht die Hitz auß. Der Saamen gepuͤlvert / mit Meyentaw tempe⸗ zreammmn riert / zu einer Salben / vertreibt die Flecken vnder den den Augen, G Augen. Der trucken Samen Hein gerftoffen / mir Eſſig ges vnteincHant ſotten / darmit an der Sonnen geſchmiert / oder nad dem Bad / heylet die vnreine außfärige Haut. Wie auch der erweychte Schleim vom Samen Ziegen des mir Kofen oder Bonenblüht Waſſer / nimbr die Files Anscfets cken deß Angefichts /fonon der Sonnen gebrandt, gu Der Samen in Delermweycht / darmit die Stich und Verletzung der gifſtigen Thier / auch der Hornuͤſ⸗ fen vnd Bienen / beſtr iechen / ſoll es heylen. Die Blaͤtter ein wenig mie Del beſtrichen / pflegt Wunden. man in die Wunden zu legen / deßgleichen auch auf zen, den Brand vom Fenwer / Wafler oder defgleichen brennenden Dingen befchehen, : Den kalten Brand zu heylen nimb Eibiſchſamen / taterörmd Seynfamen / Feenugraecum , jedes ein Löffel voll / Paͤppeln ein Handvoll / Sawerteyg zween Löffel voll/ ſendt alles in Reiniſchem Wein / endlich thu ein we ⸗ nig Saffran darzu/ vnd legs warm vber den Ge⸗ breſten. In Summa / es wird diß Kraut gleicher Geſtalt gebraucht zu allen Gebrechen / wie auch die Pappeln. [Don Eibiſch Waſſer. m Auf der Wursel/ im Fruͤhling außgraben / wol Darur ha⸗ geſaͤubert / vnd klein zerharkt / mit Wein begoſſen / RA vnd erbeyget/wirdein Wafler abgesogen/ welches mit derung. Bruffprupen vermifcher / vnd warm getruncken / Berbarte nimbt den doͤrren Huſten: treibt auch alle Verſeh ⸗ Sunpamen rung der Lungen / vnd jnſon derheit offt get uncken / heylet die verwundten Daͤrme in der rohten Ruhr: Deſſen drey loth getruncken / reiniget die Blaſen / vnd ſtillet das Blur harnen.] [Bon Eibiſch Salb. er Aus der Eibiſchwurtzel wird auch ein Salb berel⸗ grpane tet / fo man in der Apothecken Dialthæam nen» Green net can fehrgebränchliche Salb: Dann ſie hat ein Shine Natur zʒu weychen / zu ſeuchten / zu sertheilen / zu zeitt⸗ gen vnd zu heylen / lindert auch wel alle Schmertzen / wird derowegen auch ſehr gebraucht zu den erſtarrten e” Gliedern / zu den Seyien ſtechen / bruſtwehe / Krampf / verrenckten Gliedern vnd dergleichen mehr. [Es werden zweyerley Salb davon gemacht / eines anß vielen / das ander auß wenig Stuͤcken. Das erſte/ ſo Inguentum dialthæa compoſitum genafit wird/ ſoll alſo bereitet werden : Nimb Eibifchwurgel/ fo wol gefänbert zwey Pfund die fehneid zu diinnen Scheibe lein / ſtoß wol zu Muß: Seinfaamen Fenugressieded ein Pfund / Meer zwiebeln ein halb Pfund / zerknitſche es alles wol/ vnd geuß ſieben Pfund Waſſers daru⸗ ber / iaß vier Tag ſtehen hernach ferc es auff cin ſanfft Kolfenwerlein / vnd laß gemaͤchlich ſieden / biß es an⸗ fahet dick vnd ſchleimig zu werden dann nimb ein wenig darauß / vnd geuß es in ein ſtarcken haͤnffen Sack / wo es dann zu diek iſ / ſo ſchůtte ein wenig fies dents Waſſer daran / dann preß wol vnder einem Dröttlein. Den außgetruckten Schlenm / laß wider ſaͤnfftiglich ſieden / damit ſich das Waſſer / ſo daran sofkammıpelverchreig Die Sche unen \ A Das Ander Buch / von Kr i Pſund / ſuͤß Baumoͤl iiij. pfund laß widerumbage- F maͤchlich ſieden / biß alle Waͤſſerigkeit ſich verzehre / thue darzu gelb Wachs / klein zerſchlagen ein xfund/ foth : gummi hederæ galbanum, (fo mit Wein ker; trieben / jedes vier loth / endlich Griechiſch Hartz / Spie⸗ selharg rein zu Pulver geſtoſſen jedes ein halb pfund? Wenn es denn alles gnugſam durcheinander zergan® gen / ſo hebs vom Feuwer / laß erkalten / vnd behalts zur B Nothdurfft. Das ander / ſo Unguentum dialthæa ſimplex genannt / wird Auf folgenden Stücken bereitet: Nim̃ Eibifehtwurgel ij pfund 7 Lein vnd Foͤnigrecſaamen / jedes j. pfund / erbeitzens in acht pfund Waſſer / laſſens hernach mit einander ſieden / vnd preſſen den Schleim auß / wie gemeldet: deſſen nemmen ſie ij. pfund / gemei⸗ G nes Oels vier Pfund / Terpenthin vier loth / ſiedens mit einander / biß ſich die waͤſſerige Feuchte allerdings verzehrt: vnd thun weiters hinzu Wachs j. Pfundy ars rij.gorh.] x age ‚E Das XLIX. Gapitel, Von Sigmarswurtz. 1. — Altea; — — zwey a E Das fie Gefchlecht har ein weile lange Wurgel/ mie die Eibifchwutnel ldoch er vnd ter] auß welcher viel runde — langen Nebenſtielein / daran Ewiſchdietern faſt gieich m — feyn: [mic an ee iR imen vergleichen fich mie den Pappeln oder Eir biſchblumen / allein daß fie groͤſſer feyn / von Farben braun / nach den Blumen fölger der Saame / wie an den Haſenpappeln. u.Zu dieſem Geſchlecht irdnodheandere 9 ge⸗ La gar Be —“ —— — unf —** —8 u N, er 1155 Be ? IE Wetterroßlein. Alcea peregrina, der Erden ligen. — Dei .; wie an dererften zerſchnitten An den Stengeln erſcheinen Knoͤpff⸗ lein / auß welchen herauß ſchlieffen ſchoͤne bleichgelbe Roͤßlein / doch find fie vnden bey den Haͤfelein / dar⸗ ausß ſie ſchlieffen / ein wenig purpurbraun: mitten in den Blumen erſcheinet ein goldgelbes Buͤtlein / vnd blůet gemeiniglich wann die Sonne am heiſten ſchei⸗ net: Wann die Blume abfaͤllet / bleibet ein holes haarechtes Saͤcklein / mit vielen ſchwargen Rıppks vnderzogen / ſo obenauß fuͤnff Sri r ir chim ae der Saamen bäuffig I zarter Wolken perwahrer/ il nicht gröjfer Pahın der —— Das erſte findet man auff vngebauwten Feldern? / vnd an den graßechten Raͤchen Die andere wird ——— Gaͤrten gepfl N — Walſſchland auffden Ackern wachßt Von den N men. e Samarstenrg oder Faliiß heift BAT vnd sarcınifeh Alcea, Bitmalva. [1.Alcea vulgaris major C.B.Alcea,Matth;Futh.Dod:gal. Cord. ita Diofe.Gel;hort:Lac.Lon.Lugd.Cal.Alcea & & her. ba Simeonis,Brunf.Alcea,malve Trag.Alcea vulgaris,Dod. Ad. Lob. Lu Clul, hift;Eylt. Cannabis ſyl & Herba Ang.Malvz agreftisgenus, Ge Seſ.hort. M. ve x bemerken 11. Alcea vefcaria,C.B.Alcı 13, Trag.Dod.gal. Lugd.Ey Alcea Bahn = Gel-hort. peregtina ‚Eid. Ger. fol AdkLob: Malva Venetä ‚Gei er, Aerba Ungariea tarch,Lac.Lugd.Ca!. ug EC alt. Hypecoum — „Maivafalvati- frid. Franzöfiich Bimalines‘ Hizbdıa ij ——— Sigmars⸗ * ie Mallowe Die ander m Veneram, etegrinam; -Römifcher Jelriiy Yet, Venice 1156 D,TacohiTheodoriTabernaemontans/ a yon der Natur / Krafft und Eigenfchafft der Sigmarswurtz. hat diefes Kraut aleiche Natur / Kraft und Tu⸗ gend wie die Pappeln oder Eibifch / alein daß «8 nicht durchauß fo kraͤfftig iſt. Innerlicher Gebrauch. Ann man die Wurtzel in einem geſtaͤhlten oder MWabgeloͤſchten Gerſtenwaſſer tochet / ſol ſie gut ſeyn Rote Rohr: hider die rothe Ruhr vnd andere Bauchfluͤß: [Oder aberıfo man die Witrgelein Halb loth ſchwer in Milch / darinnen gliiende Kißlinaſtein zuvor abgeloͤſcht ſind / trincker/ oder an ſtatt der Milch / Wegrich / oder Weg⸗ trittſafft nimbt] wann man aber Natterwurtz darzu thet / hilfft es gewiſſer. RE. - [Mic Kraut und Wurzel anne @efotten vnd getruncken / flillet das Grimmen dir Bitfehtung. Daͤrme / heylet alle jnnerliche Verſehrung. Berker Die Wuryzel im End deß Augſtmonats außgra⸗ läutet, hen / vnd darab getruncken / angehenckt / zerſchnitten / vnd mit anderer Speiß geſſen / erlaͤntert das Geſicht.] ger iu , Etliche tragen diß Kraut am Halß / vermeimen es ſoll jhnen kein Fehl uͤbe den Augen wachfen ; oder die⸗ ſelbige vertreiben. — mehr darvon / wann man den Safft oder das Pulver darzu gebrauchet. Euſſerlicher Gebrauch. Eß Roͤmiſchen Fellriß Natur / nach? Beſchreibung / ift falt im dritten Brad vi c alsiche Krafft mir dem Magfaamen:] Das L. Gap. Von Sabdarifa. Sabdarifa. Se gen. Matthioli dhat —— ZW) “N wird diß Kraut gar kurz don Dodonzo u; Be riebenyond vnder die Pappelnfräüter ge⸗ AT rechnet: Es faget Dodonzus; daß es riinde > Stengel haberinit anderen Nchenäften befener firadf auffacführe —— ———— ne Blumen ſeyen gar ſchoͤn den P umen ale von Karben weh ein die Stırmen dit ‚Aleez vefcatiayond mieten ſchen (hwarai'" in Wein oder Wafer O , FO Mo diefes Krane wachſe / vnd wie man es / auch worzu es zu gebrauchen ſey / wird nicht gemeldet: wird nur allein Sabdarifa genennet/ [Alcea Indica ma- gnö flore,C.B:Sabdriffa,Lob.Dod.Lug.Cam.Ger. Eyft. Alcea americana, Cluf.hift. Auff Engliſch Thorney Mallowe. Das LI. Capitel. Bon Baumwoll. Baumwolle, Goflipium. H >. On diefem Kraut ſchreibet Matrhioluss daß garnsot: Fes wachfe wie ein nivriges Baͤumlein / mut viel Zweiglein / vnd drey geſpaltenen Blaͤtteren. Die Blum / wie Camerarius meidet / iſt gelblecht / vnd funwendig ein wenig purpurfarb / beynahe wie die Pappelnblumen Die Frucht ſihet wie en haͤrige Nuß ⸗ darinnen der Saame ligt / mir zarter / ſchoͤner / weiſſer Wollen verſchloſſen / vnd wann die Nuß zeitig wird/ vnd auffbricht / fo jeiget ſie wolfechte Locken / welche man ſamblet / vnd Leimvad darauß machet. Wachſt in Cypern vnd Sirilien Candien / Rhodis vnd Apulien / wie auch in der Inſel Malta] 4, Vonden Nam YyAummol heißt Griechiſch zirsn.] Lateiniſch = Goffipium;fBombax,Coron. Goflipium fru⸗ telcens feminealbo, C B. Gollypium; Turn.Dod. RauWolf.Ad.Lob:Caftl.Cxf-Lugd.Cam:Bombax offcinar. Xylon,Fuch. Dod. 824. Gel. hore, Lac. "Lon.Xylon five GoMipiuin,Mart.Guil. Rıverläns x dich Cattden: Englifch Bembafte- Welſch Bombagss ‚Corom. Frangoſiſch Coton. Spanifch Algoden. Di miſch BuholnaJ) VBon der Natur/Krafft/vnd Eigenſchafft ee D Baumwole har eine warine vnd truckene Natur. RE ; EEE ä > Bondein&ebranchder Baumwolle: — u ES rd die Deummoll mehr zu Kldberen ind u.g XCinwad gebrauchet / dann zur Artznery. vu ae ar Es 8 F Dis Ander Buch/ von Kränten, 1837: A Bon dem Saamen ſoll man ein Oel machen / wel· F AI. Klein Kletten. Green de ches allerley Flecken vnd Maſen vnder dem Angeſicht Wire qußtilget. Eine fiten, Wann man die Baumwoll zu Pulver brennet / J vnd daſſelbige in die Wunden ſtraͤuwet / ſoll es alſo⸗ bald das Blut ſtillen. Von klein Kletten. * L Groß Kletten. * Lappamajot, N A \ \ 2 Lappa minor. B ” ee : N — #3 — — — 3 FF 7 E —— x Sie wachſen gern auff den alten Hoffſtaͤtten vnd —*— inder den Zaͤnnen. —— = — @ | Von den Namen. * KR Kletten heißt Griechiſch Agrreso. Lateiniſch en! & Perſonata, Lappa major, Bardana.. [Lappa Be INN I major, Arcium Diofc.C.B.Lappa major, Brunf Ri ee ; Trag.Tur.Cel.Perfonara,Lac.Lon.Ad.Lob.Lug, BE RE Er Kletten ſeynd zwey Geſchlecht / groß vnd € \ — deſgienen. IN elein. [Die aroffe Kleuen patein Murnel/ Perionata major,Matt.Caft.Perfonatia,Fuch.Fra« je stchlecht/ kana)/ Anfitvertdt ars/oik calt.Arcium,Ang.Dod.gal.Cord.inDioic.Ar&tion R — —— —— I perfonara, Thal. Nider andiſch groonCifen. Enge Stengef rundyhol, weiß/mit Purpurroht vermifcherz. —* mit vielen Mebenzweigleinzon feinen fpinigenfchma» © lin en — — ec: 3 len Blätelein befese. Die Blaͤtter feyn breit vnd ang 5, 5 Mi — ja a ; rd fehwarsariimyan der Seiten gegen der Erden aͤſchen⸗ } iß / Ige a PN 2 iecht — ſarb gegen dem Hewmonat erſcheinen die gruůne run · —— — — — — Kg de Frucht oder Klettenknoͤpffe / mit vielen gebogenen —* —— wer a er Haͤcklein / damit fie ſich an die Kleider hefften: ¶ ieſe — — J — — hal — fino erſtlich grͤn / darnach age rc ee Kae, KaadkillifveSıumarie Ad; Lob.Bardek Baar braunroht / als die gemeinen Diſteln. Der ẽ N —— n In wer — kleine Geſchlecht har ei⸗ —— 2 —— Bein Kieten. nerohtezafechte Wurgel/ auß welcher ein fatßter ecke⸗ — ee — = * fen — — iſy. I 1er Stengelforhprrenwasmehr dann einer Elen hoch / ndiſch Cley dit Dur ne % g; Pinbher {mie vielen Tüpien Jbefpreinge ; Lin vrel. Dee Be: benäftteinygleicheinem Baͤumlein gechriler.] Seine Bliãner feynd ind vnd weich von Farben äfthenfärs big / vnd rings vmbher gerkerffet: Zwiſchen den Blat⸗ ern vnd Zweiglem wachſen die lange ſtachlechte Klet⸗ gen/jegwe); oder drey neben einander / faſt wie ein y. Blaͤtter ziehen zuammen. gelstoͤpfflein anzuſehen. Er —— Gebr mer {Es melder Tragus, daßergemeiniglich auß jeder „snnerlicher Sebrandn Sa An 3 crkoͤrnlein im Herbſt ge⸗ DI Wursel in Afchen gebraten — Ka) 799 BE 5 Kierten wey fehmarser Haberförnlein im Herbft funden/ond ſchreibet / daßerliche Narırfündigerjhre . oblervarion haben / wann im Herbſt Obgenannte, I ffeeren jeitig vnd auffgethan werden, finden ſie in ch 5 perjeden Ketten — — Per ——— welches ſol ein fruchtbar volllommen Jahr bedeuten. Eyter au Fe = — RN ——— gefundenrhale Die Witrgelgefocher/ond davon getruncken / trei · an · ñ ten ſie das gegenthen / nemlich ein fünfftige Thewrung ber den Schweiß in Wein geſotten / und getruncken / treiben, aller Fruͤcht.] ER wvehret dem keichen. 2 | 3 Ei * term). Die 1158 A Die Wurgehmit Zucker eingemacht / vñ gebraucht / F E iſt gut wider den Stein vnd Nuhr : reyrtzet zu den ches lichen Wercken ‚fördert den Harn / welches auch der Safft thut / mit Honigeingenommen,. a Der seitige Samen gepůlvett / iſt ein kraͤfftige Ars Stein eney fuͤr den Stein in gutem ſtarcken oder gebrand⸗ ten Wein eingenommen. wird Die srfte zarte Schößfein werden in Welſchland wie Sparſen gekocht vnd genoflens Bm Gebrauch. Are Soa · Dde gruͤne Blaͤttet find nutzlich den altch Schaͤ⸗ Senuate den /vbergelegt: bekommen auch wol den verruck⸗ Swen Glidern. Die Baͤtter zerſtoſſen / mi Eyerweiß ver⸗ miſcht / vnd vbergelegt / heylen den Brandt. Mit Salg vermiſcht vnd vbergeleget / dienen den B Biß von Ratern / tobenden Hunden / vnd andern G N\ Siffuger giftigen Thieren / wie auch die Wurzel von Natur et Zhier oß· · was hur trůckne vnd kaͤlte genchgt: find derhaiben jn⸗ ner vnd auſſer dem Leib zu gebrauchen i Die grünen Blätter ziehen zuſammen: wird deßwegen von den Apstheckern in ihre Kuͤl / Stich und alte Schaͤde Pflaſter gebraucht. N Es halten etliche darfür / ſo man ein Blatt dem —— Welb an den Fußſolen bindet / ziehe die Mutter hie nanff siegen, nab / vnd auff das Haupt gelegt / hinauff Auß dem Kraui ein Lendenbad gemacht / iſt zu dem ‚Sendenftein. Lendenſtein zut. 2 | Die Wurzel mit Schmaltz vermiſcht / vnd Auffge- * legi ertheilt die Kroͤpffe. Etliche hencken die Wurtzel an Hals fuͤr das Fieber. Groß Kletten geſotten mit Wein / vnd zerknitſchet / A Se wniſt Pflafters weiß vbergelegt / nimbt die Geſchwulſt deß aD Riutes / vnd zeitiget harte Geſchwulſt. Der Samen in Waſſer geſotten / vnd mit dieſem egre file die faule alte Schäden gewaͤſchen / reyniget ſie gar wol. * WVon dem Safft. ln Om diefe Kranrdch Sartgerrundten/wiberfts ! 5 3 ee Biß der wuͤhtenden Hunden; Ein gute Salb wider den Allan: Nimb deß Saffes von groſſen Kietien / Nußol vnd Terpenthin jedes gleich viel, ſeuds mit einander / ſeyhe es durch ein /thue gepuͤlvert Weinſtein den dritten Theil ſo jel darzu / vnd mach ein Salb.] Von der Natur, Krafft / vnd Eigenſchafft D der kleinen Kletten. Lein Kletten ſeyn warmer vnd tructner Natur. werden wenig in det Artzney gebraucht. Innerlicher Gebrauch. Tierönymus Tragus ſchreibt / der Safft von dieſem Kraut eines Quinl. ſchwaͤr mit Wein etruncken / fol denen gut ſeyn / ſo von Schlangen Matt hiolus meldet / daß ulver von der Wur⸗ tzel mit Rhabarbara vermiſcht / vnd mit Wein eynge⸗ nommen / alle Vnreinigkeit im Leib hinweg nemme / fat. darvon der Auſſatz toͤnne vervrſacht werden Er meldet auch / daß der Safft zut ſey / wenn ein obrmacht. Menſch in Ohnmacht ſalle / vnd nicht reden koͤnne / daß man ihm deß Saffts cin wenig in Mund thue. Euſſerlicher Gebrauch lofcorides ſchreibet daß der Safft das Haar Aſchoͤn Gelb Mache / wenn man es darmit be, [Man muß die Kletten / ſo ſie noch nicht gan jeis tig / ſamlen zerſtoſſen / vnd in einem jrrdiſchen Sefchirt behalten / darnach law Waſſer daran gieſſen / dag en Bar beftreichen over jtongen: etliche brau⸗ Mein su: Kleine Kletten jerſtoſſen / vnd vbergelegt / verzehren —* ——— lich die Kroͤpff / daher ſie den ; 2 | ! I ug Beth haar wachen .· D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / Das LUIII. Capitel Don Blutwurtz Blutwuriz. Getanium ſanguinarium. ckenſchnaͤbel gerechnet hat ein Wurtzel / ſo außwendig vnd jnnwendig roth iſt / groß dick vnd viel zerſpalten / auß welcher duͤnne vnd rauhe Stenget wachſen / mit runden Blaͤttern beſetzet / ſo ſich den Pappeln etwas vergleichen / aber viel tieffer auß⸗ geſchnitten / mit vielen Kerffen anzuſehen / wie ein Hand mit jhren Fingern: Oben an den Stengeln fominen feine Blumen herfuͤr wie Roſen / von Far⸗ —— von andern vnder die Stoß / arn 5 ben ſchoͤn Braunroth / wann die Blumen verfallen/ fo folgen lange Koͤpfflein hernach / beynahe wie anden andern Storckenſchnaͤbeln ee Es waͤchſt an vngebanweten Orten : Blüher im Junio vnd Zultds — — Von den Namen. Ltwurtz hat jhren Namen entweder von der Fa. then Wurtzel / oder dieweil fie gebraucht wird zur Blunſtillung. Lateiniſch Geran imn ſangumarium [Geranium barrachoides; Gratia De! Germano⸗ tum; Lob. C.B. Geranıum quartum(länguinarie radicis [peeies) Matt h· Lugd; Calt: Geraniuin 5 Fuch.L.ac.Lon, 6. Tur. batrachoides;Dod. Cams Thal.Lugd.battathoides primum;Clul:Pans] dies weil es ein Geſchlecht it dp Storckenſchnabelt. [Nie derländifch Cravenbeck / Bloedwortel. Engliſch bloa⸗ die Cranesbill, Srangofifch Becde Cru Spaniſch Pid de Cru.] Bon der Natur / Krafft / und Eigenfchafft der Blutwurtz Bouwurn trucknet vnd zeucht zuſammen. Iſt —— derowegen gut zu den Wunden. Wird anch ale Waeden ein cbraucht / das Blut zu ſtillen dann es ſchreibt Vuanc I F ‚daß kaum ein beffere Huͤlff erfunden mer» der das Blut zu ſtillen / als eben DIE Kraut. —— Das LIV. Kapitel, Von Epimedio Epimedium. a E | Kpimedium, Odoneusfehreibt in Hiſtoria ftirpium pem- > pradis quarıg Jıb.quinti,csp.22.00ß diß kraut vielbreite blaͤtter habe / den Epffichs blagteren beynahe gleich / hart / breit und ſpitzig oder ſtachlicht / von Farben grün’ am Vmbtreiß ein wenig zerterfft / weicher je drey an einem runden důnnen Stielein hangen: zwi⸗ | ſchen den Blättern kompt herfuͤr ein runder Stengel e faft einer Spannen hochyan welchem ſchoͤne liebliche Bluͤmlein wachſen / mit vier Blaͤttlein gezteret / welche am Buͤrden ror) ſeyn / vnd jnnwendig gelb / mit einem D grünen Puͤtzlein bejeget: Außwendig ſeyen die Blu⸗ I men auch von Farben roht / vnd — ———— gleich durch zogen: ſeine Wurnel theilet fich in viel Ne⸗ benwürglein auß / quff beyden Seiten / vnden aber ſey ſie gar zaſecht. — Sie ſollen in Italia vmb Bononiam vnd Vincen» tiam herumb in feuchten Orten wachſen. Behaͤlt nur dieſen Name / daß es kpimedium ges Nenner wird/kompt aber mit dem Epimedio Dioſco⸗ ridis gar nicht uůͤberein / dann daſſelbige teine Blumen traͤgt. —— — dieſes Krauts Natur vnd Eigenſchafft ſey / iſt noch vnbekandt / vnd nichts darvon vermeldet BE —— E vnd Epipetron Plinij jeyydarvon kan man leſen Eo · x belium in feinen adverlariis fol.138 Herrꝛen Dodono in hiſtoria ſtirpium be, D ſchrie ben / daß es eine dicke knodechte Wurtzel habe / welche ſich mit andern langen / weiſſen / fleiſchich⸗ sen Nebenwuͤrtzlein weit außbreitet liſt einer Elen lang / minder oder mehr / offt eines Fingers dick / bruͤ h ig muͤrb / hat ein důnn Holg / durch vnd durch wie in der denchelwurn ] Auß der Wurzel kommen viel Kung, S Kraut wird von dem weitberůhmbten Das Ander Buch / von Kräutern, Aeſchwurtz· runde 159 Fraxinella⸗ engel / einer Elen hoch / oder auch hoͤher / lrund / braun vnd haarecht / vnden mit Blärtern/obenaber mir Blumen gezieret. An den Nebenaͤſtlem ſtehen ſei⸗ ne Blaͤtter / biel an einem Stiel / den Blättern beßl E⸗ ſchenbaums ſo nahe / daß etliche das Kraut die leine Eſchern nennen: oder Suͤßholtz faſt aleich / doch fürs tzer / haͤrter vnd mehr geſpiet: Die Blumen haben eine ſchoͤne rote purpurbranneFarbl vnd weiß / ſpreng⸗ licht mit Aederlein-durchzogen] mit fünf Bfärtfein beſetzet auß welchen etliche krumme Fästern han⸗ gen/ gleich wie ein Bart anzuſehen / [deren Geruch iſt ſuͤß / lieblich wie ein wolriechender Zimmet 7 aber die Wurget iffJeines ſtarcken Geruchs/ faſt wie ein bock: Wann eine Blume verfaͤllet / ſo wachſen an deſſelbi⸗ gen Statt fuͤnff rauhe rohtlechte Schöttlein /in wel» chen runder / ſchwartzer vnd glizender Saame erfun⸗ den wird / etwas geringer dann an der Poconien, Waͤchſt auff pen Bergen vnd Buͤheln / blühen im Sun 7, = u | Von den Namen Eſchwurtz lſo auch gemeiner oder weiſſer Dita J heißt wird Lateiniſch genennet Fraxinella,Pole moniũ [Diamnusalbus vulgo Fᷣraxinella, CB, . Dictamnus purarusBrunf.vulgaris,Trag.Gefhon , Cam. ofhic, Lon. Peonia mafcula, Eid. Di@am- num album, nonnullis pumila fraxinus, Match, Lac.Ce[.Caft.Tragium,Dodon.gal.Gef.hort.Di- &tamnusnoftra,Cord. inDiofe, Fraxinella Cord, hilt.Dod.Lugd. Cluf.pan.& hilt.Ger.Eylt. Närrix _ Plinij, Ang. Wiewol erlicheein anders fir das Polis monium nemmen / wird and) Pleudoditamnum — genennet. Engliſch Baſtard Ditta⸗ me, 2 x Bi e — © der Aeſchwurg. Habe cin Ratur u digerieren / zu zertheilen vnd zu er⸗ = Rn 22 er Odonzeus fehreibt/die Wurheider Aefhtsnrg a ſeye warmb vnd trucken im anderen Grad 1160 A [Die Wurzel ſoll im Frühling gegraben werden! F ehe dann fie in Stengeltritezoder ja im Herbſt.] Innerlicher Gebrauch. auedefuch eſer Diptam iſt wider die Fallendeſucht / vnd al⸗ > N deß Hirns / fo von Kälte verur⸗ ſachet werden dienfttich / fonderlich der Saamen vnd der Zucker von den Blumen · — e Wurgeleines Quintleins ſchwer getruncken / eBerftopfung toͤdtet DIE Wurm / oͤffnet allerley Verſtopffung / ſtillet "Stein. yon Bauchfehmersen: treiber den Stein.] und Es melde Dodonzus,daß die Wurtzel ein Kraft habe den Harn vnd die verſtandene Zeiten der Weir Sramgesure. ber fort zu reiben/helffe auch der Geburt / treibe auß die ereaste Mut ander Geburt / vnd komme zu Huͤlff der erkalten Mut⸗ * ter / vnd allen derfelbigen Gebrechen / fo von Kaͤlte her⸗ G kommen / ſey gut den Magenfüchtigeny vnd denen / ſo engeren ein kurten Achem haben. ER. Man machet anch anß diefer wurtzel gute Bund, wänd. Erliche fieden djeſe Wurnel mit dem Srangofets granzofen. holgz / vnd gebens nuhlich wider die Frangofen zu trin⸗ ensfechs Wochen lang nach einander.) gäiunge, ¶ Er meldet auch / daß fie ninglich gebranchet werde fiich wider die. Schlangenftich und gifftigen Artzneyen OPofiient» Oppjperftrehe der peſiuenn vnd allem anderen Gifft / vnd konne gar wol vnder den Theriack vermiſchet werden. Euſſerlicher Gebrauch. Er Safft der Wurtzel heilet die Wunden, DieH c Wunden. Die follen auß derfelbigen Murrersäpfflein machen vnd vnderſtoſfen / oder fich von vnden auff da⸗ mit raͤuchern. den Blumen brenner man ein Waſſer / wel⸗ Kopffwehe. Auß den —— ches etliche in Kopffwehetagen / von Kälte er in die Nafen ziehen. Andere brauchen es zu kalten Fluͤſſen der Augen · R Zu Rom verfauffet man das Wafler den Wei⸗ anal: Angeficht darmit fehön vnd lauter zu mar * — Nan machet auch auß den Blumen ein Oel / wel⸗ ches uͤbergeſchlagen / den Schmerzen deß Zipperles / ſo von falten Flůſſen herkompt / ſtillet. Etliche wölleny daß diß Kraut ſey der Dictamnus D verus, vnd brauchen auch die Wurgel fuͤr den rech⸗ I ten Diptam; Aber Dodonzus iſt gar darwider / vnd soil auch nicht / daß es ſey der Pſeudodictamnus Dio- Das LVI. Gapitel. Don Attich. — Er Attich iſt dem Holder an Geſtalt vnd Ge⸗ — ruch faſt gleich / doch kleiner / hat ein weiſſe kriechende Wurtzel / eines Fingersdich/ auß welcher runde Stengel wachſen 1 eins Manns hoch / vnd voll Marcks / su beyden Seiten mit groſſen ſchwarrgrůnen Blärtern beſetzet / wie die Holderblaͤt⸗ g ter / deren etwan fuͤnff oder ſieben an einem Stiel ge⸗ gen einander ſtehen / eines luͤblen ſtarcken Geruchs. Dben am Siengel uͤbertompt es feine weiſſe getroͤn⸗ Blſuͤmlein / [mit wenig Puryur vermiſchet / die. da vie licblicher dann die Holderbluͤhet riechen ] wie an dem Holder / auß welchen runde ſchwartze Beerlein Es iſt der Attich an etlichen Orten gar gemein bluͤhet im Brachmonat. Von den Namen. A Trich wird tateiniſch genennt Ebulus. [Sambu- cus humilis five Ebulus, C.B. Ebulus, Brunf, Trag.Matth. Fuch. Ang. Tut. Lac Bellon. Ad. Lob, D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / Attich. — Caſt.Cæſ. Lugd. Ebulus five humilis Sambucus - Dodon.ur:Ebulusfive parva Sambucus, Cord. in Diof.Ebuli & Sambucialterum genus, Lon. Grie⸗ chiſch Kauarzarn. Welſch Ebulo. Spanifch Sabugo. Srangöfifch zebte. [Niderländifh Habijck. Engliſch Pane woort.) — Von der Natur/Krafft vnd Eigenſchafft deß Ariche. RT DyTeich iſt warm ond trucken im andern Grad, Innerlicher Gebrauch. ES fehreiben Diofcorides,Galenus,/Eginera end Plinius,daß der Artich ein Kraft vnd Natur har be / den Schleim, das Waflery and zum theil die Gall fteim/@s auf dem Leib zu treiben / vnd zu purgieren / vnd vermel⸗ an den darbey / daß er nutzlich zu der Wafferficht koͤnne Warferusr, gebraucht werden: Diofcorides ſagt / man fol die blaͤt⸗ ger wie ein Muͤßlein kochen / vnd dem krancken geben? oder aber die Wurtzel in Wein ſieden / vnd denſelbi⸗ gen zu trincken geben. Es ſchreibet Fernelius, daß wann man das Kraut oder die Wurzel fisde/ fo —— purgierende Krafft. — Attichwurtzel in gutem weiffen Wein gebeint / vnd Ziguich di auff sween Loffel vol eingeben cin ſtund ehe das Fie⸗ ba · ber anſtoßt / vertreibet das taͤglich Fieber: Man ſol ſich aber huͤten / daß man nicht darauf ſchlaffe — junge Dolden im Frühling / oder Blaͤtter in in geſotten / Honig oder Zuͤcker darzu gethan / vd etlich tag davon getruncken / vertreiben den falten Hi Ver K ſten / raumen die Bruſt / gemelte Doldenın der Speiß genoſſen / erweichen den Bauch zum Stulgang. Der Saamen gepülvern since Quintletn ſchwer Doffiht ” Wein singeben/ it fehr gut wider dis Waſſer⸗ = tfiche nemmen den Safft vnd geben denfelbigen zu eſſen. ED Andere machen die Frucht mit Zucker vnd Jim einyond behalten diefelbige zum Gebrauch. FREE . er man —* daß der Attich dem Magen ſchaͤdli / vnd denfelbigen beſchwere. — Bann man anch deß Attichs zu viel einnimpt / ſo treibet er oben auß. — Euſſr ·· A Eufferlicher Gebrauch. DI Blätter in Wafler geſotten / geben ein gut en BGurgelwaſſer zum Halßacjchwär : und fo man Afatend Bertram darzu nimpt / iſt auch gut zudem abfallen- zapfflein. den Zaͤpfflein] Ehe garteverr Zu der harten verſchwollenen Mutter fol man ein füwollene 5 R EN e Suter, Fomenzum —— Kraut vnd Blaͤttern / vnd den Dampff empfangen. Die Stengel mit Hirſchen Vnſchlit vermenget vnd vberlegt ſoll wider das Podagram helffen. ¶ Attichblaͤtter in Waſſer ober Nacht geweycht / oder in Waſſer geſotten / darmit die Waͤnd e in Kainmern begoſſen vertreiben die Mucken und Floͤhe weiches auch die Maͤuß lichen. — B Von dem Attich Waſſer. un der Attich blüher / fol man jhn ſammlen / zerſtoſſen vnd brennen / welches cin Jahr / fan behalten werden. — Diß Waſſer auff ſechs loth getruncken / oͤffnet den Leib: iſt wider die Waſſerſucht dienlich nımpr das taͤglich Fieber hinweg. — Zu den Halfgefhwären fan dig Waſſer fuͤr ein Gurgelwaſſer gebraucht werden. Es wird diß Waſſer auch zum Schweiß gebraucht / int dem Safftvermijcher 7 der auß den außgetruck⸗ ten Beeren gemacht wird / wie dann auch diefer fafft/ foman Attichmuß nenne 7 zu der Waſſerſucht fehr dienſtlich 7 > WVon dem Safft deß Attichs. arg loſcorides ſchreibet / daß der Saft ein ſchwartz Hoarmachk, | Haar mache / wenn man ss barmir beftreiche, dm TDer Saft in die Naſen gethan / ſoll das Hirn von allem Vnrath reinigen Don Attich Del vnd Salb. Tliche machen cin Dal von dem Safft alſo / fie nemmen deß Atuchsſafft und Baumoͤl gleich viel) chuns in ein verglaſurt Geſchire / machens mit einem Teyg huus in ein Backofen / laſſens ſieden / biß der Safft gan versihret: Vud ſolches Del brauchen fie zu den geſchwundenen / harten vnd zerſchlagenen F Yobagram. * Mucken / Fiöhe und Maͤuß vers waben, . x Baffrfucht Taͤglich Fie⸗ ber. = Waſſeꝛſucht. dene/ harte vnd zerſchla⸗ dene Glieder. J BE „ Das Soaͤlblein macht man alſo ; an nimbt die Bruͤhe von Attichtr aut / deß beſten Korntmeel / friſchen D Butter jedes gleich vicl / durcheinander vermufcht/ thnt man in ein jredinen Hafen? fert in Backofen) dodagtam vnd laͤſ ets alſo miteinander ver ehren / damit ſchmiert drangoſen man die Glieder / wo der ſchmerten am hefftigſten iſt im Podagram / over von Franggoſen. — Das LVIE Lapitel. — Dom Wunderdaum. . — ee er a er 8 nderbaum hat runde breite Blaͤtter / — — ⸗ | Wondet⸗ welchen ein runder / hohler / rohtlichter / Rhoher /arter Stengelherfür toͤmpt / an wel. chem die Blaͤtter in der hoͤhe am groͤſten vnd breite⸗ ſten wer den /rings vmbher außgeſchnitten / anzuſehen vie ein groſſer Gänpfuß/ ein jedes Blatt mit ſeinen - E Rıppen vnd Spisen einer Sonnengleich / vnd ſo es K egnen will A thun fich die groffen Blaͤtter vber ſich / vnd empfangen den Regen / daß man noch vber di Tage Waſſer darinnen findt. Der braun Stengel etwan Werffarb Als vere er mit Moͤhl beſprengt / oaͤchſt offt zweyer Dean hoch / mit Nebenaͤſtlen / an re > welcher Giepffel ein tranbichter 7 ſtachlichter Kolben woaͤchſt / welcher zweyerley Blůhet bringi/geel vnd roht. Die vnderſten vnd erſten Blumen find geelfarb ehe dieſelbige auffgehen / eyn es glatte runde Knoͤpfflein / welche ohne Frucht alfallen. Die ander Bluhet iſt roht / den Safftr anblumen gleich / nach weichen ſtach⸗ leche Körnsr werden / mit drehen Ecken / wenn die— \ ® _“ Das Ander Buch / von Kräutern. _ macht haben zu ibren Ampfen vnd 1161 SER \ U; Be fpringen fie auff / vnd fai⸗ en die Zecken herauß / L das {ft der grauwe glatte Saamen / welcher fich einen groffen Hundegecfeh oder Lauß A be — —— Sa⸗ men iſt ein feiſt Marck / darauß die Eayprier Oel ge⸗ vergehet der groſſe dicke Stengel gantz vnd gar. Die Würgel iſt Spannenlang / vnd in viel? zertheilt / gehet doch nicht tueſf ins Erdtrich. J. | Von dem anderh Geſchlecht Rieinus Americus; ._ n. genennt / fehreibt Lobelinsfüürsiich/ daß es ein Ge, Pure, waͤchs werde dreyer Mann hoc / vnd Manns dick / Amer; welches Körner allhier abgemahlet ſeyn / mit einer fehwargen Rinden bekleidet / in welchen ein weychet Kern iſt / gleich wie ein Marck / welcher vnden vnd obenauß Der Wanderbanm iſt ein frembdes Gewaͤchs / in Teutſchland wird aber nun mehr auch gar gemein: Iſt ein Sommergewaͤchs / kan gar keinen Froſt le, den / muß jaͤhrlich im Aprill dem Samen aufſbracht Zst ij 1162 D.RacobiTheodo A Vonden Namen. WBnuderbaum/ Creutbaum / Zeckentoͤrner / Mol⸗ fenfran/Tireftfcher Hanff / heißt Griechiſch K- — Lateiniſch Ricinus, Cataputia major. [1. Ricinus vulgaris, C.B.Ricinus, Trags Matc.Fuch.Dod.ur: Ang.Cord.in Diofc.& hiſt. Gel. horr.Lac. Lon. Ad.Lob. (Gallis Palma Chri- fi)CelCaft.Lugd-Rieinus vulgaris, Cam.majors Evil: Granum regium majus, Meſuæo, Mirafole Iralis,Guiland.epift.Il.Ricinus americanus major femine nigro, C.B. Ricinus Americanus, Curcas incolis,Cluf.not.ad.Monard.Lugd.RieinusSyria- eus;Cam.] Arabifch Albemefuch. Granum regıums Vulgö Palma Chrifi.NiverländifhWunderboom, B Srangöfifch Palme de ri. Welſch Girapie. Spamſch 8 Abena del mferno Boͤhmiſch Skocer wetſſy. lEngliſch Palma Chriſti] Von der Natur / Krafft vnd Eigenſchafft deß Wunderbaums. WBuderbaum iſt heiß vnd trucken im Anfang deß dritten Grads. Cs wird aber fürnemlich der Saams gebraucht, Innerlicher Gebrauch, S fehreibet Diofcorideslib.4- cap i59. daß dreyß Wieim San Iſg Körner zuvor gereiniget / daͤrnach geſtoſſen vnd getruncken / die Phlegmara, die Ball vnd das anfireben. Waſſer durch den Stulgang außtreiben. Mefue faget/man ſoll die Körner nicht über fuͤnff⸗ zehen sinnemmen. Fernelius ſchreibet / daß man auffs allerhoͤchſt nur acht Körner gebrauchen ſoll / vnd vermeldet darbey / daß es ein beſchwerliche Purgation gebe / ſo den Leib hefftig bewege. 4 Bann man die gange Körner mit Zucker oder Honig überzenger / ſo pürgieren fie etwas gelinder. Sonfttreiben fie oben end vnden anf. — [E8 vermeinet Coſteeus, daß in Diofeoride für dreyſſig ſoll drey gelefen werden. a Aber def Americanifchen fol auch ein halbes Koͤrn⸗ 5 fein vnden vnd oben ſtarck purgieren. Euſſerlicher Gebrauch. De Blaͤtter zerſtoſſen / vnd uͤber die geſchwollene Gefhwottene ” Higige Augen vnd harte Bruͤſte geleget / nemmen —— die Geſchwulſt vnd Schmertzen derfelbigen mit Eſſig Kobstanft. permifcht/löfcher fie den Rotlauff. ruffärbige Das Dil fo Oleum ricinum genannt wird/ ift Hauc. ſubtieler Complexion / vnd waͤrmer dann Baumoͤl / reg wird zur mißfärbigen Haut gebraucht, Zittermäler o⸗ der Flechten / damit gefalber/oder die Körner geſtoſſen / vnd Pflaſtersweiß übergelegt, Die Manlwürffe follen ein ſonderliche natuͤrliche Widerwertigkeit gegen dieſem Krant haben alſo daß fie nich hinkommen / wo es gepflangerift.] Das LVIII. Gapitel. E Bon Geyfbart, Geyßbart. Na hat eine dicke Wurtzel aufwendig Maulwürff.· ſchwartz / jnnwendig aber roht / mit ſehr viel Zaſeln behencket eines guten Geruchs / auß welcher ein ecketer holer Stengel waͤchſt / drey oder vier Schuch hoch/ Lerwan Manns hoch / ] feine Blätter ſeyn gleich wie an der Odermenig gar tieff zerthellet / [mie kleinen Nebenblaͤttern / an braunfarben Rippen Sleichs lang von einander geſetzet [Lund rings vmb⸗ her zerkerffet / oben ſeyn ſie runtzlicht / auff der anderen Seiten aber weiß / vnd hart anzugreiffen: am oͤberſten Theil dep Stengels erſcheinen fleine weiſſe Blůmlein ſhuͤſammen getrungen / faſt wie ein Traub anzuſchen /) welche einestteblichenGeruchs ſeyn / wann die Bbim- kin verfallen / fo bleibet sin kleines ,rummes Saͤm⸗ ri Tabernaemontani/ F Geyßbart. Ulmaria, lein / wie Heine fpigige Wuͤrtzelein / ein jedes mit dreyen zäpffiein.] * Es waͤchſt an feuchten Orten vnd neben den Waſ⸗ ſern / bluͤhet im Julio vnd Auguſto. Bon den Samen, Gẽe bbart heißt Lateiniſch IImaria, Barba capræ⸗ Barbahirci.[Barba capræ floribus compactis. CB. Barbula caprina prior, Tragon.Barba capri, Dod. gal. Potentillaı. Ang. Medufium, Cord.hift, Barbacaprina 1. Lon.Barbi capra, Ad.Lob.Regi« na prari, Dod. Ger. Ulmaria; Gef. cat. Cluf.pan.& hitt. Lugd. Cam. Argentillamajor, Thal.] Grie- chiſch Teayerayor Wir Dodonzusmelder. Nider⸗ laͤndiſch Reynette. Fran tzoͤſiſch Barbe de cheure. Von der Natur / Krafft und Eygenſchafft deß Geyßbarts. GEyßbart iſt kalt vnd trucken / zeucht zuſammen. Innerlicher Gebrauch, Es meldet Dodonzus; daß die Wurgel gekochet / Rote Auf nuglich gebrauchet werde wider die rote Ruhr / wie dann auch das Pulver darvon. Mit rotem Wein geſotten / fo etwas ſaur iſt / vnd Beterfof getruncken / ſtilet es den Weibern den übrigen Fluß. Das Pulver mit Rofenzucker vermenget / vnd da⸗ Bandfähr von geſſen / ſtopffet die Bauchflůß. Sie wird auch wol gebraucht wider das Blutauß / Butan ⸗ werffen / im Wegrich vnd Braunellenwaſſer geforten/ werffen· vnd darvon getruncken. Die Blumen in Wein geſotten vnd getruncken / —— eber· ſollen das Quartanfieber vertreiben. Euſſerlicher Gebrauch. D Je gruͤne Wurtzel erſto ſſen / vnd aͤber ein Wun / ʒiuten der den geleget / ſillt das bluten / vnd heylt auch Wenn darzu auch das Pulver kan gebraucht werden. ä | A Das LIX. Cap. x Don Watdbart, Waldbart. I. Diymepogon. 1; Waldbart. II. Drymopogon, II — er 5 — En Waldbart ) beſchreibet Hieronymus | Bockius vnder dem Namen Pycnocomj, "daßereine large Wurtzel habe / mit vielen Nebenwuͤrlein / eines ſtarcken Geruchs / darauß jähr- lich ein neuwer holer Stengel entſpringe / der ann as ’ °\ Das Ander Buch/von Kräutern, 1163 Fien Mannslänge erreiche: Die Blaͤtter ſeynd hatt / runglecht vnd zerferffer/ die Bluͤmlein weiß / woltie⸗ chendt / vnd in maſſen eines Barts zuſammen gehaͤuf⸗ fer: Nach welchen em tleines dreyſpitiges Saͤmlein erfolget, ee [Soman diefe Figur recht bedencket / ſo iſt es das ander Geyßbart bey Meronymo Bock: deſſen Blu⸗ men mit langen Zaſeln einem Schneeweiſſen Bart gleich en / auß welchen lange Zapffen werden / welches 4 zapffechte Saamen / von Art ein ſchoͤn Ge⸗ waͤchs. II. Das ander Geſchlecht deß Waldbartsrharein __ tt. holtzechte (charge duͤnne Wursels groͤſere vnd ſcha. Werber nere Blaͤtter dann am erſten Geſchlecht Die Sien. gel werden hoch / die Blumen weiß / vnd viel zuſam⸗ G men getrungen. Sie wachfen in Wälden am meiſten / daher fie auch Ihren Namen haben. [ Sonft wird das erſte auch ge⸗ nennet:Barba capreæ floribus oblongis,C.B.Baıbu= lacapr, & barba caprina ſyl Trag. Barba capri, Fuch.Dod. gal.capr, Lugd. Eyft. capıina, Geh, hort.altera,Lon.Porencilla 2.Ang.}- Von der Natur /Krafft vnd Wirckung. SS’ ſeynd warm vnd trucken / eines bitteren / vnd pur. auch sufammenzichendenGcfchmacks/fonderlich führen. die erſte Art. Derowegen auch die Wurtzel die Gall Sr außfůhret. Die Blätter zer cheilen die Geſchwuͤlſten / Spreiffen vnd wañ fie außgewachſen haben / ziehen ſie Pfeil vnd abohiehen Spreiſſen auß / ja fie ziehen Blattern auff gleich wie pi der Hanenfuß, Werden doch nicht piel zur Arancy v gebraucht. Das LX. Kapitel, ” Bon S.Chriftoffelsfraut, ©.Chriftoffelstraut, : Cheiftophoriana, BILR)) NIS GE GL Iß Krane hat eine dicke Wurtzel mir viel S.Chriflot« iind außmendig ſchwartz / inn, fastrant. “= mendigerwas gelb/ vergehet gar langſam / ſtoſt alle Jahr friiche Stenael vnd Blaͤtter herfin . Die Stengel ſeynd dm eines Schuchs hoch die i Ttutt ii 5 Dlde- E « 1164 A Blaͤtter breit / weißlicht fpinig / vnd rings vmbher jer⸗ Ferffet san den Stengeln kommen herfür zarte / moſ⸗ echte / weiſſe bluͤmlein / nach welchen ein ſchwartze run⸗ de Frucht erfolget / mit einem Striemen durchzogen / faſt wie ein Traube. MWirdin Wäldcn funden / fo am Rhein wachſen: blühen im Majo / aber die Frucht wird im Augſtmo⸗ nat zeitig. Von den Namen. — —— Lateiniſch genennt Chri⸗ ftophoriana, Hetba 8.Chriſtophori. Coſtus niger: [Aconitum facemolum,C-B. Chriftopho- riana,Gef.hort.Dod.Ad. Lob.Clufhift.Cam.Ger. Eyſt & Coftusniger quorundam,Baiba capriquis _ B busdam,Czf.Napellusracemofus,Lugd. Engliſch G Herbe Chriftopher.] : Mon der Natur/Krafft vnd Eigenfchaffts Odonzus melde / daß diß Kraut von wegen ſeiner ſchaͤdlichen vnd gifftigen Natur dem Aconito werde gleich geachtet · ſoll derowegen keines wegs gebraucht werden, „Das LXL. Sapid WVon weiß Reinfarn. Weiß Reinfarn. Tanacetum album acutum. X Eiß Xeinfarn patein eteäht > ſchmalen Nebenäflein oder Zincken / an welchen et, ne weſſſe geſtirnte Blümlein ſtehen / nach welchen der Saame erfolget / wider dem Stengel ſtehen die Blaͤt⸗ ter ohne Stiel / lang / ſpihig vnd ſchmal / gleich wie eine Sege zerkerffet. — — Waͤchſt neben den Wegen an ſteinechten Orten: [bey vns wirds auff den Wieſen vnd Waſſer geſtaden geſunden / Plůhet gemeiniglich im Junio. WEiß Reinfarntev fpisiger Reinfat / wilder Ber⸗ der Stengel waͤchſt / etwan Elen hoch / mit er DRTaobiTheodoriTabernaemonfant/ F bum äcurum; vielleicht von wegen finer fpigigen Blättern. [Dracuneulus pratenfis ſerrato foljo, .B.Pyrerktum Brunt.ico. Tanacerum album ſeu acutum, Trag.(& millefolium 3.) Ptarmica, Matt. Fuch. Tur. Geſhort Lon. Caſt. Lob. (& Ptarmica folio Taraxaconis, velSteinuramentoria) Lugd. Cluf.kif.Cam. Ger: Pyrechrum Iyl. Dod.gal.fyl. ac parvum,Cord. in Diofc. Tarchon fyl.velaqua- ticum. Gel. hort. & col. & Draco aquaticus. Prar- micafyl.Germanica, Thal. Draco ſyl. hve Piar- imica, Dod. Mentha Sarracenica Myconi, Lugd. Prarmica vulgaris, Eyft: —* rlaͤndiſch wilde Ber⸗ tram. Engliſch Sneeſewvort. Welſch Prarmica Boͤh⸗ miſch Perſam.] Von der Natur /Krafft vnd Eigenſchafft der weiſſen Reinfarn. DIs Kraut iſt am Geſchmack etwas bitter / vnd de⸗ rofdegen warmer vnd truckner Natur. Mattluiolus ſchreibet / daß weit er grün ſey / fo wärs me vnd truckne er im andern Grad / aber důrr kompt er auff den dritten Grad.) Sein Gebrauch iſt in der Artzney noch vnbewuſt. EeEuſſerlicher Gebrauch. Iß Kraut getaͤuwet / miltert ven Schmertzen det zahnſhnen Zahn vnd eucht viel Schleim vom Haupt. Die Blätter mit den Blumen erſtoſſen / vnd über, Vnderae gelegtiverjehren das vndergerunnen Blut. —— Die Blumen machen hefftig nieſſen fo man ſit Rieſen ma duͤrr geſtoſſen darein thut. gr Ds LXI Sp. nd - Von groß T aufentgälden. Groß Taufentatifden. Tentauiium majus. Iß Krautwit 901: Matthie ic bi jü abs, BroßZaw x. daß es ein dicke / harte / ſhwere Wurtze hobe / Female KR Tiinie olkelen/ aleıch wie ein Strick vmb ⸗ wunden / J blutſafftig / vnd faſt dreyer Schuche lang / eines zufammenzichenden) ſuͤßlechten ſcharyffen Ge⸗ ram] wird Sareinifehgenennt Tanacerumal- ſchmacks / auß der Wurtzel waͤchſt ein runder 67 Rote Ruhr · Bm, Das Ander Buch / von Kräutern, 1165 A gel mit anderen Nebenaͤſtlein / zwo oder drey Elen F thecfen geneugs ein Quint. Rhabarbari zwey Scru⸗ hoch: Oben am Giepffel vberkompt es Knoͤpflein wie der wilde Gartenſaffran / allein daß ſie etwas kleiner vnd laͤnger feyn: Die Blume iſt Himmelblauw / vnd Wollecht / wie Tragus anzeigt. [der Saamen fo zimlich groß / ligt wie der wilde Gartenſaffran in Wuͤllenflocken eingewickelt.] Es waͤchſt in hohen Gebuͤrgen vnd feyſten luͤffti⸗ gen Gruͤnden. [Welches man auß der Sandfchafft Apuliavondem Berg Gargano bringt ; wiewol «8 auch auff dem Berg Baldo bey Verona, wis dann auch in Saffoy waͤchſet. Bon andern Geſchlechten . mehrfan man leſen Dodonzum vnd C.Clufium. Bon den Samen. B GRoß Tauſeudguͤlden / fo gemeiniglich Rhapon- tica genannt / I heiſt Lateiniſch Centaurium ma- jus vnd Rhaponticum oder Rheuponticum. [Cen- taurium majus folio in lacinias plures diviſo, C.B, majus, Ang.Tur. Lac. Ad. Lon. Lob; majus alte- rum ‚Gef. hoxt. magnum Matrh. Dod. Caft. ma- jus I. vulgare Clut. hift. majus , Rhaponticum Pharmac. Cord.in Diofc. &chift. Cam. Centaurea major , Cxf. Rhapontica , qu& hodie Cenraurea major, Trag. Er.Cord. Riderländifch Sroor San. torie. Engliſch Great Centorie. Frantzoͤſiſch Grande eentaurees Welſch Cemtauria maggiore, Spanifch Ra» pontico vulgar. - ; Bon der Natur/Krafft / vnd Eygenſchafft dieſes Krauts. c tur vnter falt vnd warn / dann fie iſt am Ge- ſchmack füß vnd etwas ſcharpff / vnd zeucht auch zn. ſammen. Innerlicher Gebrauch. Di Wurgel in rorhen fanwrem Wein geforteny ‚oder aber in Wegrich vnd Tormentillenwaſſer / us, vnd darvon getruncken / ſtopfft den Bauchfluß / vnd die rothe Ruhr. Zu ermeldten Gebrechen fan man auch diß Pulver brauchen: Nimm Rhapontic vnd Natterwurtz / jedes ein loch / ſtoß ſie zu Pulver, Ci⸗ tronenjchelffen vnd rothe Corallen / jedes j. halb loth / rothe Roſen ein halb Quint. Spec. Diarrod. Abbar. vnd Triaſantalizjedes ij. Scrupel / mach fie alleſampt was grob iſt / zu einem Pulver / vnd thue darnach Zu⸗ cker darzu / fo viel daß es einen Geſchmack haben fan. Wenn aber jemand das Pulver nicht alfo trocken eſſen fan / ſoll er es vnder Roſenzucker vnd Quitten⸗ ſafft vermiſchen / vnd wie ein Lattwergen gebrauc jet D auch ſtehet j Quintlein: Boli armenz, oder Terre Bgillarewoldardy. — Es har dieſe Wurtzel ein Natur / daß ſie die verhal⸗ tene menfes widerumb zurecht bringe Fond die ver Berftandene ſchloſſene Mutter eroͤffnet: [fo die Weiber darvon Beiberzer. trincken: Zäpffelweiß in die Scham ſtoſſen: benimbe Sömeg Auch den Schmerzen der Mutter] Vnd auch wir der Wuger. derumb die vbrige Müßder Weiber fiille. Wil man die menfes mit dieſer Wurtzel provo- eiren, fol fie mit Beyfuß vnd Ddermenig geforren werden / oder andern dergleichen Kraͤutern / alg Char millen / Duͤrrwurtz · Will man aber die menſes ſtopf⸗ Sy fen / ſoll fie mit Wegrichwaſſer gebraucht werden. ¶Dieſe Wurtzel wird vom gemeinen Mann ge⸗ ——88 braucht wider alle Verſehrung / Verwundung vnd Bruͤch jnnerhalb deß Leibs / trincken darab.] Wenn jemand hoch gefallen were / vnd etwas im Leib zerbrochen hette / vnd gelieſſert Blut vorhanden were / [der neim̃e der zerſtoſſen Wurtzel ein halb loth in Wein, Oder] ſol man nemmen deß Pulvers von dieſer Wurzel / Apoſtemenkraut / Terræ figillare, Boli armenz, Drachenblut / vnd Mumiz, jedes Zureffert G Roß Tauſen dtguͤlden if einer vermifchren Na, H I pel / auß diefen mache man ein ſubtieles Pulver, vnd gebe es mit rorhem ſauwren Wein / oder aber mit Braunellen end Scabiofenwafler dem Krancken zu trincken. Dieſe Wursgelmit Schwarzwurtz in rotem Wein geſotten / vnd darvon getruncken / iſt gut wider dag Blut ſpeyen / man fan auch Maußoͤhrlein darzu Blutſpeven. thım. r Etliche ſchreiben auch / daß fir die todte Frucht fol Torre Frucht auf Mutterieib treiben. —— [Ein halb loth der gepüfvereen Wurtzel eingenom⸗ men mit Waſſer / fo Hir verhanden were / ſonſt mir Leibwehe Wein / ſtillet das Leibwehe / vnd den Weibern dag Motterweh. Mutterwehe. Diefe Wuryel iſt fuͤrnemblich im brauch zu faulen zante Ma⸗ Magenſebern darab gerrumeken : eroͤffnet die Leber / ——— vnd kraͤfftiget fie: zertheilet die anfahend Geelſucht / Berifuct, vnd laßt die Waſſerſucht nicht oberhand nemen,] Wallerfuhe. Eufferlicher Gebrauch. ES zeucht dieſe Wurtzel fehr zuſammen dann fie auch jrrdiſcher Ratur iſt / fan derowegen wol jun den Wunden gebraucht werden / dieſelbige zu hefften Wunden. vnd zu heilen. Dieweil ſie auch ſehr trucknet / kan man ſie zu naſſen vnd feuchten Schäden brauchen. — [das Pulver darein geſtrewet / oder gekocht / vnd Pflaſters weiß auffgelegt. et, ® Dan macht auch ein Pflafter darauß / welches anffgeleger/der Mutter gut iſt ) ‚ Daten, Don dem Safft diefes Krauts. pfleget diefe rtzel gar bald zu verwelcken - derohalben man den Safft darauf nemmen ſoll / wenn fie noch frifch iſt / vnd zum Gebrauch behalten / wie man aber den Safft davon vberkom̃en fan / dar⸗ von kan man leſen bey dem Wermuthſafft. Diefer Safft iſt gut gengetzfojemand gerunnen Zeramen oder gelieffert Blut in ders Bruſt hette / der follnemien Bu, Abbißwaſſer und Scabioſenwaſſer / dieſen Safft / da⸗ rinn vermiſchen / vnd etlich mal einen guten Trunck thun wider den lanwierigen Huſten / vnd kurtzen Athem ſoll man dieſen Safft mit Hyſopwaſſer trin ⸗ —— cken / ſo wird es beſſer. — Den Seberfichtigen iſt dieſer Safft auch gar gut eberſucht. vñ nuͤtzlich / wie dann auch die Wurtzel ſelbſt / m Wein legt / vnd daruͤber getruncken. — and das Pulver / macht die fand hm *.. Das LXIT. Soap. Von Elein Tanfendtgülden. Sein Tanfendgütden. I. Hateineleinfhleh, x fe chtes Würslsin zu nichts nůg auß Sense melchem cin tleines ecletes Stenglein waͤchſt / ein / an einer Spannen hochymiterfichen K Spengnacis ceri, Wird alfo in den Apo⸗ melchen ſchoͤne / rothe / leibfarbe vnd geele wachſen wenn dieſelbige verbl en / jo N Schoͤttlein⸗ wie Weitzenkoͤrner / Ge arena ne Wiefen Bihet im = ur Das ani it vberkompt mehr fpigt- a — a. : tau⸗ ger Blatter/ ſendgůlden · weiſſe bt wel⸗ chen 1166- D.Tacobi Theodori Tabernaemontani / A 1. Tauſentguͤlden. E 11.. Weiß Tauſentguͤlden. =. Centaurium minus. Centaurium minus album, , Fi =, . | &% { B G — — A ” - hen runde fleine Schoͤttlein folgenydarinn der kleine \ — Saamen verſchloſen iſt Lein T u. ee ia ; Diefes finder man zweyerley / dann das einchat Sein Tanfenegildenfra fehmätere Blärtery durch welche der Stengel nicht Fieberkraut / dieweil «8 noch von etlichen wieder ge ae 8 das Tertianfteber — wird / jtem ie Sn a RE * vnd Erdtgall [meil die Wurtzel und Blätter hefftig a 2. 25 is Geib Tau⸗ — ae * festes bitter ſi je riechiſch RXurave⸗o⸗ 75 wuıneon. Cateiniſch ſantguiden · A Arie mb Bafel auf feuchten Wie⸗ Centarium minus,Febrifuga,Felterr&.[I.Centau« \ fen ben Michelfelden gefunden/wie dann aiich nid : rium minus,C.B. & Trag.Matth.Fuch.Ang.Dod, u e weit von S.Ch 1 Marti — Sräkburg Man ur: Tur.Cord.in Diofc.Gef.Lac.Lon. Cam, Thal, findt es auch vınb Mompelier: vmb Bononien in Se * IV. Gelb Tauſentguͤlden. * sad); in Engelland vnd Spanien, Centaurium minus luteum perfoliatum. * III. Gelb Tanfentgülden. * RE — — Be . D Centaurium minus luteum. ü $ U Min. — i : Er br Das Ander Buch / von Kräutern, A Lugd.Caft.minusf.rubrö; Eyſt patvum, Ad.Lob. F Ger.Centäurea,Brunf.C&l.minot, Brunf. & V. Centauriumluceum perföliarum,C.B.lüreum; Ad: Clukhifp;prius; Ligd. Eyft. otib, lur. live eitreis pallidis Mel. Lob, luteum perfoliätum, Cam. ep: parvum fl.favo,Clul.hift.Iureutm; Gei. Achilleos; Cl. |Velfch Centauriominöre Frantzoͤſiſch Fieldeierre. Boͤhmiſch Zemelut menſſy. Niderlaͤndiſch Cleyne Santorye. Engliſch Smali Cunrorie] Don der Natut / Krafft ind Eigenſchafft. der klein Tauſentgůͤlden 1167 fiede man in genugſamem Waſſer biß anff dren Vns / dieſelbige Bruͤhe ſoll man nemmen / vn⸗ v3 4 deriren deß beſten Rhabarbr anderthal Difint,Aga= tiei trochifcari ein Quint. Zimiketrinden ein Quint.dieſe Stück über Nachtin Brühe ftehen laf⸗ ſen / darnach deß Morgens außtrucknen / ein loth ge⸗ ſtoſſenen Zucker darztı thun / oder ein loth Violen oder Roſenſafft / vnd darnach eintrindfen. Galenus ſchreibet wie auch Fernelius; daß dieſes Kraut nutzlich fönne vermiſcht werden vn die Ari, nehen / ſo man zu Fluͤſſen gebrauchet/dann c# truckne —— ** ehr iſſen. Lein Tanſentguͤldenkraut iſt warm vnd krucken im ehe den Nerven / ſo oh hab ass » andern Grad. Hat eine Krafft zu ſaͤuberen/ zu zer gen grober Feuchtigkeit befthtwerer feyny dieſelbige ſoll * theilen / zn öͤffnen / vnd wie Mefuesfchteibet/ den Leib eb ohne Schäden hinweg nemmen pnd n / B zu purgieren / Auch fo hefftig / daß es die Adern eroͤffne 6 deröhalbeh es alıch zum Schlag / Patalyfıs genenin?y Schlag vnd Blut mit treibe· gehr auchet wird / funemlich aber ih@iyftieren/daiman Innerlicher Gebrauch. die Materien gedenckt auß der Hau vnder fich zure- 56 Kraurift nicht allein in den Apothecken wo Vellierensdarzu dann folch Eipftir ſaſt raugiich 1: befande/fondern auch dem gemeinen Manny die Nimb klein Tarıfentgiildenfran/ Salbey / Majoran / e8 gebrauchen wider allerley Feuchrigteit dnd ſchieim / ¶ Bathonien vnd Hhſop jedes ein halbe HandvollyAs Vagenficbet Bebond ° daher die Magenfleber berurſachet werden / vndpur⸗ gieren darmit den Magen durch den Stlilgang mit folgendem Tranck. Sie fieden diß Kraite in Weiny vnd erliche mifchen Zucker darunder von wegen der groſſen bittere vnd trinckens. ER Diefes vertreibt nicht allein dit Fieber / fondern oͤff⸗ Berafute het auch die Leber / das Miltz / darauß die Gelb.ond ifft. uAcberſuche⸗ gut und Wusfäpren, E Waſſerſucht entfpringet/ führet auch daB Gifft init Gewalt auß u ; Z Sie machen auch ein koͤſtliche Traͤſeney / ſtoſſen das Kraut zu Pulver / vermiſchen Zusfer daron / ſo biel daß man es nieſſen mag/fürden Magen. Andere ſieden ein Syrup davon / alſo daß ſie die bit⸗ tere Bruͤhe von dieſem Kraut geſotten / mir Zucker ds der Honig ſůß machen. N In etlichen Aporhecken wird im Augſtmonat auß den Bluͤmlein mit Zucker ein Conſerven bereitet.] Es ſchreibet Galenus; daß diß Krau ſonderlich ſeh den Leberſuͤchtigen / ſo die Leber verſtoffet iſt / dann er melder / daß es derſelbigen Verſtopffung ge⸗ waltig hinweg nemme. Actius ſchreibet Tett.i. ſerm·z. cap · z2· daß die klein — —— ugendt habe die gro⸗ be Gall vnd Schleim auf dein deih sit führen brot purgieren / wie ſolches auch Mefue bezeuget / alfo daß man ſechs Strupel oder zwey Qxtintlein in Waſſer fiede vnd daſſelbige einnemme Diewell es aber auff ſolche weiß zu viel Bieter iſt fan man ein Hönigwalfer dar zu nemmen / oder das Waſſer mit Zucker ubberei, Dieweil aber der grobe Jäpe Schleim oder die phlegmara nicht konnen aufgeführer verden ſie ſh. en dann zuvor etwas incidirt; atrenuirt vnd ad exi⸗ ‚tum pizpatirc; ſoll man zuvor diefe nachfolgende apozema oder Tranck gebrauchen / dardurch der gro. be Schleim wie auch die Gall zertheilet wird · Nimme Fenchel vnd Peterleinwurtzel jedes anderthalb loch / Hyſoy / Bethonten / Doſten / klein Tauſentgůlden vnd Wegwarten/jedes ein Handvoll / Aniß vnd Fenchel / jedes cin loth / dieſe Stück koche man in genugſamen Honigwaſſer biß auff ein Noͤſſel darvon ſoll man alle Morgen zuvor drey ons einnemmen / biß der Tranck getruncken iſt: Wann als dann die Materia alſo pra= pariert iſt / ſo ſol man dar nach die purgationes brau⸗ chen / vnd Die übrige grobe Feuch tigkeit auß dem Leib reiben / darzu man ein ſolche Purgation nemmen fan die beyd Gall vnd Schieim außfuͤhret / vnd der der⸗ Ropfften Scherr auch wol betommen kan / nemlich alfo: Nimb Bethonien / Tanſentgůldenkraut / Wegwarien vnd Doften/ jedes ein Handvoll, Violen / Borragen ien: und Ochſenungenblumen jedes fo viel man mit dreh⸗ en Fingern faſſen kan / Senetblätter sin loth / diſe ſtůck Bäricitih lot / Chamillen / Steintlecbinmen pnd Ste; eckraut jedes ein Hand bo / diefe Stick ſoll man in gnugſamem Waſſer ſieden biß auff ein Noͤſſel oder zwoͤlff vntz / zu weichen man vermiſchen ſoll / der batt⸗ wergen / Benedicte laxativæ vnd Diaphœnicom jedes ſechs Quintlein / Dillenoͤl dreh vnhz / guten Mal vaſier vierthalb Vntz gemein Salg ein halb Quint⸗ lein / ſolche ſtuͤck vnder einander miſchen: Solches fol man alle Wochen doch häch gelegenhelt / zweymal ge⸗ H brauchen / biß die Schi heit vergangen iſt ¶Erthiche nemmen ein Handvoll diefer Blumen / ſieden die in Wein / over welches beffer iſt / in Gerſten⸗ waſſer einer halben maß / alſo lang biß die Helfft ein⸗ geſotten iſt / dieſelbige Bruhe aeben fie den Krantken zu trincken / jo das drittägg Fieber haben / dann e® purgleret ſolche Brühe die Gall auß dem Leib Bd Fuer. vertreibet alfo das Fieber / daher es auch Fieberkraut oder Febrifuga genennt wird: Von bemeldter Brühe ſchreibt auch Diofcorides daß ſie gut vnd behuͤlfflich ſche wider die Schmerttzen der Huͤfft / mit einem Chyſtit tingegdffen/treinigerabet ‚alfo kraͤffttg die zaͤhen boͤſen Schleim / daß auch offt Blut damit außgefuͤhret wird.] Es werden auch die Blumen gebrauchet die ber⸗ Zateufu ſtopffte Mutter zu eröffnen: Sind alio aut die ver, Mur fianoche imenfes wider umb zu rrholen dann fie eroöff⸗ nen die Adern / wie Melue ſagt / aber es melde Ferne, lius; daß fie auch die Fruch anß Munerleb treiben? wann man jhrer zu viel brauche. & en Mit Wein geforten vnd getruncken filfedengrop fen Schmerzen deß Grimmens. Bon wegen ſelner Grimmen, Vitterkeit toͤdtet es die Wuͤrm / treibetfic auf eines Würm Quintlein ſchwer mir Honig eingeneininen/ auch Pflaſter sweiß auff den Dabelgelegt.. Desß Pulvers ein Quintleins ſchwer mit Aeniß⸗ ſaamen über den dritten Tag in ein genommen / iſt wider die Waſſerſucht ſehr gut. een. In Waſſer geforten pırd getruncken / it zut wider Keichen das Keichen/nimbe auch den Alten Hufken.] . — Euſſerucher Gebrauch: 00. ß Kraut geftoffenin Baum ol aeröft, vnd ů⸗ Sgheu tzich bergelegt/ vertreibt die ſheuruchen Wiundmahi Wardmast, die Haut mit der Brůhe gewaſchen / n immet älferlen Fucten. Maſen vnd Flecken — Br —— ern gezwagen / Ger Haar nacht gelb Haar] Hr machen. „ Den $lußder gulden Adern sit eroͤffnen / nimb Mein — Bei gen. ——— Taufentgülden/ Rapo — — —— weiß öffnen. Nießw jedes vie tuck mach An mit —* Zwibelſafft / vnd leg es an das rt. Wann inandas Kraut grün ſerſtoͤſſet / vnd auf friihe Wan, friſche Wunden IegtrjoHeylet es disfklbigegar * — Das 1168 ! A Das Kraut euſſerlich auffgelegt / erweichet das har⸗ harte Mit · te Miltz Mefue ſchreibt / daß es ein gut Wundkraut ſey / vnd ſolle Heilfig zu den Wundſalben und Pflaſteren ge⸗ brauchet werden. [Das Pulver iſt von den Alten vnder die Salben Wornden· yermifcher worden / die man zu den Wunden braucht/ daß fie bald heylen / vnd die holen tieffen Schaͤden vnd Fiſtel außfuͤllen ſollen / haben auch das rein geſtoſſen Pulver darein geſaͤhet / oder auß dem pulver / oder fafft mit Honig ein dünnes Saͤlblein bereit / vnd mit Faͤſ⸗ ” Tenin die Wunden vnd Schaͤden geleget / aber in bie holen krummen Fiſteln / follder Saft oder das Waſ⸗ fer offt einge ſprůnet werden. * Gebrauch En Safft foll man nach der Meinung Diofco= ridis alfo machen: Man ſoll das Kraut ſamblen wann es ſeine Blumen hat / oder voller Saamen iſt / genſt Waſſer daruͤber / vnd laͤßt es fünffiehen Tag da⸗ xrinnen weichen, darnach ſeud man das / ſo lang das Kraut uͤber dem Waſſer ſtehet / wann es bald iſt kalt worden / ſo preßt man es durch ein leinen Tuch / vnd fend die Brühe widerumb / bißfie Dicke uͤberlommet NMan ean jhn auch auff andere weiß mehr machen? wie darvon bey dem Wermuhtſaſſt mehr zu leſen iſt. Zu der erharten Leber vnd Miltz wird nachfolgen⸗ der Syrup dienſtlich ſeyn: nimb des Saffts von Tau⸗ arcetere ſentgulden / Eppich vnd Fenchelwurtzel / jedes gleich H viel / laß ſieden / ſeihe es ab / truck die Feuchte wol auß / —— thu Zucker darein / iſt ſehr dienſtlich zur Gelbfucht.] RS, Diefer Safft ſoll fehr gut ſeyn wider die Gebrechen per NRewen end der Sennaderen / wie Dioſcorides ſchreibet / vnd derowegen nuglich zu gebrauchen wider ramoyff. den Kram ider den Schlag / Paralyſis genennet / Werflopfung * $ Vnempfindlichteit der Glieder vnd dergleichen Die» ſerSafft getrund n eroͤffnet nit allein die Leber / ſonder un, auch die Verſtopffung deß Milg/ und vertreibt deffel- bigen Haͤr it / wie Pernelius davon ſchreibet. | Euffericher Gichrauch ai. Dundıl Ber Tofcorides vermeldet / daß der Saft nutzlich ficht. vnder die collyria vermiſchet werde / dann er pertreibe alles was das Geſicht verdunckle Man ſoll dieſen Safft auch vnder die Wundſalben Deh un / dann er heylet gar wol. = I sſe faue [Auch allein mit feinen Tuͤchlein ůͤbergelegt: reis Schäden, niger auch alle boͤſe fauleatee offene ſchaͤden / vnd brin⸗ — get ſie zur Heylung . Babes. Ein Wolsäpfleinin dieſem Safft feucht gemacht ma anfe pnd den Weibern beygebracht / bringst ihnen jhre Zei⸗ eraben. = tenrupndzenche die Giburt auf.LDer ſafft in die Ohren Erd. gerropfiet.] Er toͤdtet auch die Wuͤrm in den Ohrem Auffs Haupt geſtrichen / heylet den flieſſenden Grind. Verſtopff· Der Safft wit Oel vnd Wachs vermiſchet zu ei⸗ Dit: ner Salben / offner das Miltz damit geſchmieret.] Von Tauſentguͤldenkrautwaſſer. I Ann das Kraut fine Blumen traͤgt / ſoll man [daffelbig nemmen / die Wurtzel hu erffen / fer darauf brennen vnd zum Gebrauch behalten] Tone Diß Waffer iſt zu allen oberzehlten Gebrechen —— air dienſtlich / wiewol es nicht fo ſtarck iſt als der Safft o⸗ Würmer der das decoctum darvon: [mider die faule Magen⸗ Kinder, ſieber jedesmal nuͤchteren auff drey loth getruncken / auch wider andere oben erzehlte Kranckheit / als kalten vndaͤuwigen Magen zur erwärmen vnd ſtaͤrcken wi. - der das Grimmen im $eib und Darmgicht / anfan⸗ gende Geſchwulſt nach den Fiebern. Es fol diß Waſ⸗ ſer den jungen Kindern gereichet werden / ſo mit den Wa man beſchweren ſcyn je drey oder vier Loͤffel voll / nach Gelegenheit gegeben. — ® D Jacobi Theodori Tabernaemontant / F Es iſt auch gut getruncken die Verſtopffung det Bareyrung Von dem Safft vnd feinem innerlichen 6 Oc Uß dem Kraut oder feinem außgetruckten Safft / = Das LXIY. Sapitd, Mist dreyenfüürgeftelften Thapfis witbd dicke Wuirgethabezobenaußsrwashärig. mit einer di⸗ wol zerhacken vnd in gutem Bein erbeigen/] ein waſ⸗ K fehr bittern vnd ſcharpffen Geſchmacks / hre Blaͤtter Leber zu eroͤffnen wie auch deß Miltzes und der Muse, dr ber, er/ [drey oder Hier tag aneinander gerrundfen/treibt Musa den Weibern ihre Blumyfürdert fie im Gebaͤhren. Geburt für Euſſerlicher Gebrauch. — 2 DI Waſſer ift enfferlichnustich zu trucknen dfe zum, fluͤſſtge Wunden / reiniger die alte faule Schäden MBunden, son fihligem Eytter / vnd fürdert zur Hiylung: auch ein. mit einer Sprügen eingefprüiget in die holen Fiftel, Den Kindern mit feinen Tichlein anff den Nabel Warm der gelegt/foll die Wuͤrm toͤden. Kinder. . _ Mitein wenig gelaͤutert Honig vermiſchet / in die — Augen gethan / verschret alle Vberfluſſigtkeit / etklaͤret Ana, dag Angefichtmime die fehengliche Flecken der wund · mafen.] | | Don Syrup def Tauſendtgůlden⸗ krauts. D IJeweil der Safft auf diefem Kraut ganz bitter ift zu gebrauchen fol man einen Syrup darvon bereiten / faſt auff gleiche weiß / wie bey dem Wermuth⸗ ſyrup iſt gelehret worden. DiefenSyrupum de centaurio minore;fan man zu allen Gebreften gebrauchen 7 gleich wie das deco- &umpdarvony oder den Safft / fuͤrnemlich aber zuder, verſtopfften Leber iff er nach der Meynung Galeni-Derferft gans.nüsfich zugebrauchen „entweder mit Cardabe-""" = nedieten oder Endivienwaſſer vermiſchet und singe 9 — en “ — u dem groben Schleim fo die Nerven verſtopffet / Ders daher man ſich deß Schlags zu beſorgen hat / —* Fat ng nemmen diefes Syrups Stoechados vnd Roſenho⸗ nig jedes ij. Loth / Bethonienwaſſer Syrupmafler vnd Roßmareinwaſſer / jedes drey Bang / ſolche ſtůck mit einander vermiſchen / vnd etlich mal wie ein Julep gebrauchen / er zertheilet den groben Schleim / vnd föft die Stopffung auff. Siraci von Tauſendgůldenkraut· an man auch ein Extract machen vnd zubereiten / welches ſonderlich gut iſt den Seberfüchtigen / vnd de⸗ — nen ſo von wegen der Leber mit der Gelbſucht beladen &herfudk; ſeyn / dieſelbigen ſollen dieſen Extract gebrauchen / ſo — geneſen fie widerumb. RR WVon der Natur ond Krafft deß gelben Dauſentguͤldenkrauts Hate ift bitter / aber viel weniger dann die erſte > pnd wird fürsin Wundkraui gehalten] Ss : Bon Thapfa, M(1.Jerflegenenner Thapfia lauifolia Clubj von nu Tparfe welchem fie beſchrieben wirds daß ſie ein lange een Rınpen vmbgeben / außwendig ſchwargluich / mu ⸗· wendig aber weiß / voll weiſſes Saffts wle Milch / eines ſchreibt er / ſeyn grün vñ etwas rauw / eines vnfreund⸗ fichen Geſchmacks / den Blaͤtteren der Kerulæ faſt gleich / zwiſchen welchen ein knodechter ſtengel herfür fomme; jnnwendig hol vnd luck / eines Fingers dit einer Elen hoch / biß weilen auch hoͤher / an welchem ein ſchoͤne Kron warhfe + mit goldgelben Blumen nad) in breiter Saamefomp ? .* — Ii. Das ander fehlechr ft dem erſten faſt gleich / f. vnd wie biolcorides wil / tomt es mieder Ferulaauch gang vnd gar uͤberein / außgenommen daß ſeine Sten⸗ gel zärter ſeyn / die Blaͤtter — ſich dem Sen chel / ſein ſtengel iſt auch mir ander: ge — * * * — — Das Ander Buch / von Kräutern, Breitblaͤttericht Thapſia. Thapſia latifolia Cluſij I F 1. Kubi — n. vu, u an Beten re Btoen er ihnen hoie Kunde nein) rote atıch im erften Sefchlecht) der Saame „teird breit faſt wie der Dillfaatıieh. ie Wurtzel 7 an — ſchwartz / nwendig weiß / au — ls fi wu — —— 9 es ciemere vnd > im ee ; = en * fe majus,Lob.Dod. Scieli 1 12 F I. Schmalbl Seteriche Thapfih, Thapfia III. anguttifolia, Eh dem J ER Rn Bergen / vnd blücr im Auaffmonar. Das ander follin der Inſel Thapfo wachſen / vnd auch in Apulia auff dem Berg Gargano, vnd mel; det Marthiolus, daß die Landsbetrieger deſſelbigen Mangel für dasrechte Turbich vertauffen 7 dieweil fie einander faſt gleich ſeyn Von den Namen. 2.Das ander Geſchlecht wird auch Turbich ge, A Henmer)dteweildie Landſtreicher die dasrechre Turbich verfauffen. 612;C. B,Thaptıa 1. Clufhift.Sefeli Peloponen- — Lug-ilt-Thaptia fenicuhifolio,C.B.Tha} ha Diolc.Ad. Lob. ie: *yelienuifolig PB &hilt.tenuitolia,Ger.] Bombe Natur Kraft vnd Eige ua der Tliapfiz. : Baur wie auch der Safe * — — S eo fürnemfich die Mech dder der —“ gebrauchet / welchen wie Diofcorides 1 alfo überfommen folle, Man macht zu hen ein Grube / fehneidet die Rinden der Wurtzel auff/ oder hölet on Wurtzel auß / in der Geſtalt eines Gemölbs / bedecket ſit / damit det Safft / ſo darauß fleußt lautet fene/ deß andern Tags —— man den zuſammen giſtoſſen Safft preßt Safft dar auß / darzu ſtoſt — fie iult einer Kelter auß ale An an Safe Inn elin Dickes erden si * Bunun daß es I Spanien wachſe auff —— Wurzelfüg [. Tha phalarifolia peloponenfe folio cicu- J — meldet Diofcorides, da — J In 2 1 Spurl heißt Griechtſch ExLia, Sateinif Thaps - = —— 1170 D.Zacobi Theodori Avnd ſtellet jhn an die Sonnen/ damit er trucken wer» F de. Exliche ftoffen die Blätter darzu / aber fit verderben den Safft daß er wurmſtichig wird. —2 Diefer Safft wie auch die Rinde dieſer Wurtzel / aan haben ein Kraff / damit fie die fehmwarne vnd gelbe Gall onderfichdurch den Stulgang / und auch uͤberſich durch brechen außtreiben / wann man ſie mit Honig⸗ waffer einnimpt : Die Rinde / ſaget Diolcorides gibt man weyer Scrupel ſchwer mit drey quintlein Dil faamen ein: Deß außgepreßten Saffts anderthalb Scrupel: Def anfgefloffenen Milchſaffts gibt man nur einen halben Scrupel ſchwer doch fol man ſich wol damit fuͤrſehen / dann fie gar ſchaͤdlich ſeyn / jnner⸗ lich gebrauchet. Diofcoridesfehreiberman ſoll fie denen geben / ſo Reichen. flätigs keichen / vnd ſchwerlich außwerffen / vnd auch mr wider die langwirige Schmertzen der Seiten. Sem, Eufferlicher Gebrauch, Sarnaz, DEr Saft mache Haar wachen] init Honig vers fenmacen. , mufchrond angeftrichen / iſt gut twider die Gebre⸗ — chen der Haut / der Flecken vnd der Mackeln deß An⸗ Kaud. geſichts wann man den Safft mit Schweffel vermi⸗ Songwirtoe, fehersfo vertreibet er die Rauden / die Beuten vnd die —— Geſchwulſt / ſo man Panos nennet Er iſt auch gut an⸗ incmafen, geſtrichen wider dit langwirige Gebrechen det Sei⸗ sen/der Lungen / der Fuͤß vnd Gleichen. Die Wurtzel vnd Saffi/ mit gleich ſo viel Weyrauchs vnd Wachs vermiſchet und uͤbergeleget / vertreibet die Blutmaſen: Dan foll es aber nicht ber zwo Stund ligen laſſen / 'C darnach abthun, vnd den Dre mit warmen Waſſer baͤhen / wie Bioſcorides lehret / [oder mit Saltz waſſer oreinigteit ablwaͤſchen : vertreibet alſo genuͤtzet auch anders Vn⸗ Bram, reinigteit der Haut.] * —— — Das LXV. Capitel. — ’ J 7 Zabernamontans/ I. Stinckend Schierling. Cicutaria fœtida. 111. Waſſerſchierling. Cicutaria paluſtris. haͤncket / it der Moͤhrenwurtzeln beynahe gleich. Britt, get einen groſſen Stengel mit Gleichen wie der oben mit bielen Nebengweiglein beſeget / an mel» aͤclein wachſen Mel Kronen oder Schadh mit weiſſen Bluͤmlein: Seine Blätter a ER Schierlingewerden dren@cfhlechener- genommen daß fiefehrnäler fepmrond sinnelehereinte geftellet.(1.)Das erfte hat einlange/fchlech- fehweren, ſtarcken Gernchs; Der Saamen iſt dem ſtinckende Wurnelmis etlichen Zafeln be- — ktnkrnoch wasmee- nr * ER Das Ander Buch / von Kräutern, 1171 A L. Das ander Geſchlecht hat gar ein dicke Wurhel / F nn darauß auch nie. ſehr diefer Stengel ächft Das XLVI & apitel. Sorerng Mit groben Nebenaͤſtlein beſentt / ſenne Blaͤtter ſeyn den n im vorigen vngleich / lang fpirig vnd ſchmal / ſehr a Bo Paon en: von Farben ſchwartz oben an dem Stengel / ſchreibet I. Päonien Maͤnnlein. Lobelius traͤgt es eine breite Dolden / mit weiſſen bins Pæonia mas. men / nach welchen ver Saame komme / ſo etwas klei⸗ ner ſey dann der Angelic: Der Stengel waͤchſt faſt drey oder vier Elen hoch, 3 _ in 111: Dasöriree Geſchlecht waͤchſt gemeiniglich bey Doffeflev pen Maflerbächen/har un ſchlechte / geringe haſechte Burgel/ anf welcher ein geſtreiffter Stengel wächft/ mit feinen Nebenaͤſtlein / an denen gleiche Dolden wachſen / wie am erſten Geſchlecht / allein dz die Bluͤm⸗ p lein vnd der Saame viel kleiner ſeyn. Die Blätter z ſeyn den vorigen auch gleich / doch kleiner vnd zinne⸗ lechter. Sie wachſen allenthalben gern / an den Zaͤu⸗ nen / an vngebauwten Orten / vnd auch in den Wein⸗ gaͤrten: bluͤhen im Majo vnd Junio Von den Namen. EEbirtmg heiße auch Wuͤterich / Griechiſch zu- ver Arabiſch Sucuran. Welſch und Lateiniſch Ci- cuta. [I. Cicutã major, C.B. Cicuta,Trag.March; „ Ang.Fuch.Dod.Tur.Lac,Ad.Lob.Lon.Caft.Lug: Ce1.Germ.major,Cord.hift.Cam. vera,Gef. hort. Thal-Cicuraria vulgaris, Cluſ.hiſt. ICicutaria la tifolia feetida,C.B.latifolia fœtidiſſſma, Lob.Lug. Cicutaria, Caſt.ico.Cicuta latiſolia foiidiffima; € Ger.Seſeli Peloponenfe,Matt. Gef.hort.Lac. Catt. Hn. HR Lon.Lugd. I Cicutaria paluftristenuifoligC.B, N ‚ paluftris,Lob. Ger. palufirisalia,Cam.Gicurap — Diofc.aquasica,Gef-hort.ThalL= gifticum(yl.&Feniculumfyl.Trag.Phellandy- FD Reken, um,Dod.Lugd:Silaus Plinij Cæſ.J Spanifchcegs- ER < N > ra.Fransofi Eue Boͤhmiſch Bolehlaw. Niderlaͤn⸗ —— RSS diſch Dulle Keruel. Engliſch Homlocks. * I. Päönienrofen Weiblein.* Bon der Natur⸗Krafft/ vnd Eigenfchafft - Pzoniafomina A.lımplici. deß Sthierlings, Bing, I Vin vus unse oiaedne werde auch eit def t u vnder dag rödrliche Gifft gerechner/dann er ſey Egerunge · Idmch von wegen feiner Kälte. Welches man auf der Hiflorien Socrariserwerfen fan. Dann es meldet Plato wie bey Dodonzo zu leſen / daß die Arhenicnfer a den weiſen vnd verfländigen Philefophumden S- , „N \ D Erarem mit dieſem Kraut getoͤdtet vnd hingerichte [RR haben. Derowegen man dieſes giftigen Krautsgang = —— vnd gar fol můſſig gehen-Da aber jemand deſſelbigen N vnwiſſend geſſen hette / ſoll er nach der Schr Dioſcori⸗ Zeh dis einen guten ſtarcken Trunck Weins ıhun/[der da alt ſey / vnd darinnen sin Quintlein geftoffen Encian vermifchen.] Bon dem Schierlinafafft, DE Iofcorides ſchreibet / man preffe den Safft auß den Dolden / ehe dann der Same trucken wirdy Denfelbigen ſege man in die Sonn vnd laß jhn hart werden / vnd mache darnach Kuͤgelem darauß Die — fer Safft fan vermiſchet werden mit den Argneyeny — fo. die Schmerzen ſanfft gen vnd niderlegen. — —— ‚Er hehlet auch den Rohtlauff vnd die Geſchwaͤr / Gefiuär, fo jmmer weger kriechen wann er darüber gelegt wird... BER NE „ AP, rer. Es fihreibet auch Diofcorides; wann man das 4 Kındberrerin Kraut wie ein Pflaſter uͤber die Bruſt der Kindbette · nen. pin lege / fo truckne es die Miſch auß / liſt aber ohn ge⸗ Y fahr nicht wol zu brauchen / diewetl folches gar zu ſehr „Fälter. JAuch laͤſt es den Maͤgden die Dräft uscht gröfe 2 fer wachfen. Jedoch oll man ſich darfür wol huͤ⸗ an / dann sand cuſſerlich gebraucht / gar — lic) iſt. Pe 3* — ©... es lih.c ap· spiieen, . er Geſchlecht der Päonientenwstft das Maͤti⸗ Dos I Tein/das ander aber das Abeibiein: (1) Bon dein Maͤnlem fehreiber er / daf s Blätter habı den : groſſen Rußbaͤnmenblaͤttern ähnich ;die Wurtzel ſeh era: Vunnn ü dick) wi D.Tacobi Theodori Tabernaemontanti / 1172 F IV. Weiß aefülle Päonichrofen; Be; III. Gefuͤllt Päonienrofen, Pæonia fœmina multiplex. ER EN) dick / wie ein Finger / vnd einer Spannenlans / eint® herben vnd zufammenziehenden Geſchmacks: Es iſt auch die Wurhel außwendig etwas roͤhtlich / nnwen⸗ digaber weiß. Der Same iſt auch etwas runder dann indem Welblein / ſonſt iſt es im andern Stuͤcken dem Weiblein faſt gleich. — 11. III. Das ander Geſchlecht wird geneñet Paͤo⸗ Bcibin, nienrofen Weiblein / hat ein knodechte oder knoͤpffech⸗ ge Wurhel / welche ſich etwas den Eycheln vergleicht / oder aber der Affodillwurg / welcher fie gantz vnd gar verwandt ſeyn / außwendig ſchwarßlecht / Innwendig aber weiß vnd luͤck / ines ſchwaͤren Geruchs: Auß der Wurzel waͤchſt ein glatter Stengel zweyer ſchuh hoch / D an welches Gipfel ſchoͤne runde Koͤpff herfuͤr komen / wann dieſelbige auffgehen / fo werden ſchoͤne rote Ro⸗ fen darauf / deren etliche gefuͤllt ſeyn / [ond deren offt eine bey 500. Blätter klein vnd groß har] etliche auch ongefüls / nnwendig mit gelben Zafeln beſetet: Die Blätter ſeyn der ſchwartzen Nießwursblaͤttern faſt ſeyn erſtlich braunrot / darnach werden fie gruͤn / vnd endilich aͤſchenfarb. Wann die Blaͤtier an den Blumen verfallen / fo wachſen zwey oder drey kleine / rauhe / weiche Schoͤttlein / wie Mandelknoͤpff / in wel⸗ chen man / wann fie ſich auffthun / ſchoͤne rote Koͤrnet find / wiedie Granattorner / welche mit der Zeit gar chwartz werden / jnnwendig aber bleiben fie weiß / vnd ſeyn eines füllen Geſchmacks. [Aber die gefüllte brin⸗ E ger gar felten Samen dieweildi Blumenvergehre werden] J.. IV: Das folgende Geſchlecht if dem andern gang vnd gar gleich? allein daß feine Blumen von Farben ſchoͤn weiß ſeyn. ae Eonſt finder man vnder den MWeiblein eine die ganz fehon weiß iſt: wie dann auch eine gefund? wird die groffe Blätter und dergleichen leibfarbe Blumen hat / die aber noch fo groß find als anden andern. Noch iſt eine mit harten fleineren dunckelgrünen Blaͤttern / ſo nit hoch waͤchſt / vnd iſt die Blume viel kleiner dann an der gemeinen / vnd dunckelbraunen. Es iſt auch ei. ne / die blaͤtter hat faſt als die gfuͤllte / mehr zertheilet als die ander / die Blum iſt ſchoͤn Zinober farb / die man e Kraͤfft alle in die K Pœonia fœmina polyanthos flore albo. A > Ser * BE teimſchen Herbario, geliebts Gott / weitlaͤuf tger / wie dann auch von dieſen geredt werden.] Sie werden alleſampt in den Bärsengeielen: lwie⸗ woldas Mäftein und Weiblein in ven hoben Gclͤt⸗ gen bey Como / wann man in das Schtweiserland wil auff dem Monte Generoſo genannt / auch in Saffoy vnd Rarbona auff dem Veganio. Die weiſſe aber m Ereta anff dem Berg Ida / wit Bellonius ſchreibt. Bluͤhen in Majo. x Don den Damen. Aeonien oder Benigenrofen / wird anch genennt PfingftrofenGichtrofen / Konigblum / Griechiſch vnd dateiniſch Poeonia,Dulcifiola. [1.Peeoniafolio nigricante Iplendido; que mas;C.B. mas,March. Ang.Cord.in Diofe. Ad.Lob.Dod.Caf. Lug. Tabs Ger.Eyft.nobilior vel 3. Ttag.mas;foliishucis.Gel hort, IH, Peonia,comunisvelfemina,C.B.Pa& nia Trag. Tut. Lon.femita, Brunf. Fuch. Ang» Dod.gal.Cord.in Diofc.& hift.Gel.hort. Ad.Lob: . Cam feemina altera Dod.Lugd. vulgaris femina Clufhift.rubra .ſimpl.Eyſt. II: Peohia femine f.pl-rubro majote; C.B. femina multiphfl. Gele hort. Dod. Ger; femina polyanthos, Lob. Lugd. olyanthos fl.rubro, Eyft. IV. Peonia foemina fl« albo pl, C.B. feemina polyanıhos Al. albo, Ger.) : Arabifch Feonia. Welſch Peonia. Spaniſch Rofaalbara diera. rangofifch Penoefne. Boͤhmiſch Piwonka. Enge gif Peionie. Niderlaͤndiſch Pioenen. — Don der Natur/Krafft vnd Engenſch derPäonien. "Ernelius ſchreibe , die Päonien feyen warn vnd trcken im andern Grad. Sie ſeyn etwas ſuͤß⸗ Hiehen auch zuſammen / vnd haben cine S die ein wenig bitter iſt. RE [Die Blumen follen im Meyen: der Samen im- Augſtmonat gefamblerwerden : aber die Wurgel zu anfang deß Fruͤhlings / ehe fie die Zapffen ſtoſſen / oder im Heroſt / fo der Stengel verwelcket ſt/ graben vnd behalten / ſo zwey speed Jahr gut bleibt. vn Das Ander Buch / bon Kraͤutern. 1173 A Innerlicher Gebrauch. F 8 fehreiber auch Galenus, daß de Mursel ein ES wird die Paͤonien fehr geruhmt wider die Ge, Kraft habe die vetffandene mentes widerumb zu er, Nerffandene breften deß Haupts vnd dep Hirns / fürmemblich holen cıner Mandel groß zu Pulver gemacht vnd in Werberseit. dallendſucht. aber wider die Fallendſucht wie Galenus uget. Honigwaſſer getrunken [mir Wein in der groͤſſe ei⸗ [Aber bey den alten find man nirgends / daffiedie Mer Keſten eingenotiienzremiger die Weiber nach der Päonien innerhalb den Leib wider dieſe ſchwaͤre Geburt: lindert auch den Wehetagen deß Bauchs.] Wehetag Kranckheit gebraucht haben : jedoch ſo gibt die lange Er meldet auch / daß ſie die verſtopffte Lebet vñ Nier IF Pond, Erfahrung / daß nicht Mein diefe Wurzel vnd Kor, fen eroͤffne / dieweil ſie etwas ſcharpff vnd bitter ſeh Verfopffee ner gut ſeyn / ſondern auch der Safft vnd Waſſer auß daher auch Pliniussnd andere ſchreiben / daß ſie nuůtz⸗ — den Blumen darzu dienſtlich feyen, lich gebraucht werde wider die Geelſucht Dioſcorides —* Daher pflegt man den Kindern mir Kirfchewaffer ſaget / daß zehen oder zwoͤfff der rothen Koͤrner in her⸗ ein Milch außdem Samen zu machen vnd mitande, ben ſchwartzen Wein getruncken, ſtopffe den vbrigen ren nothwendigen dingen vermiſchen / welche wider rothen — Weiber: vnd feyen dieſelbige Monatftuf, gehfuc der das Fraͤißlich Fräfftig ift Andere nemen die Körnery Körner gut den MAgenfüchtigen / fo nichts bey fich Kinder. — fänberens fleiffig von der euſſerſten Rinden vnd ma. __ behalten koͤnnen / was fie effen oder trincken. p Gen mie Zucker oder Honig cin kattwerge / vnd bran C _ Mit ſuͤſemm Wein gerrundken, ſeyn ſie gut wider die 7 chens für ein praͤſerpativ wider gemelte Kranckheiten. ſchmertzen der Nieren vnd der Blaſen. ¶ So man die Rieren vnd Es ſoll aber die Wurtzel gegraben werden im Fri. Römer den Kindern zu eflen oder zu trincken gibt 5 wer Img in abnentendem Dondzanderegrabens/wenndie laſſen fie den Stein in jhnen nicht wachſen) Pe Sonn im Loͤwen iſt / darzu am Tag vnd Stund der Fernelius ſchreibt / daß ſie zu gebrauchen ſeyn wider Sonnen/ in abnemmendem Mono.] den Incubtum; das iſt wenn einer meynt/ daß er im Incubus, Wider das Fraͤſel der jungen Kinder / ſol man Schlaff von Jemand getruckt werde / vnd kein Arhem netten der Wurhel vnd Samen der Päonienfedes haben fan: Darfür man funſehen der (hwarsen ein Quintlein / Seſel / Aniß / vnd weiſſen Kimmel jedes Nörnerin Wein trincken foll/ wie Dioſcorides mel, ein halb Quintlein / Eichenmiftel ein Quntleim / dies det. Es meldet auch Fernelius, daß die Wursel oder Stück fol man zu einem fubrielen Pulver machen, dieKör her l.Quiulens fehmär] im Wein getrun⸗ mie Zucker vermiſchen / vnd den Kindern ein Ouint. (cken / gut ſeyen wider das auffſtelgen der Mutier / dar⸗ Auffſteigen lein ſchwaͤr mit Mich eingeben. von die Weiber in Ohnmachrfällen, der Mutter, So aber ven Kindern das Fräfel von Wiirmen , Galenus agt / wenn mandıe Wurtzel in ſauwrem hert ame / welches dann offt geſchicht / ſoa man nenien .. Deu ſiede / on davon trincke ſo ſtopff fie den Bauch. Bauah ſtopf⸗ € der Wurzel vnd Koͤrner der Päonien jedes ij. Nuntt. A [So man der Körner dreyſſig nimpt /dtefelbigen f- Wurmſamen zwey Qıunelein/deß beſten Rhabarbari ſchelet + au Pulve rſtoͤſſet / vnd im Wein zu trincken Berloben⸗ ij · Scrupel / weiſſen Zucker zwey vnß / darvon ſol man Stht / bringen fie Die verlegene Sprach widerumb / die, Eh auch ein ſuhtieles Pulver machen / vnd den Kindern Mnauchwiderdasift) * EEEuſſerlicher Gebrauch, dern Bruhlein / ſonderlich wenn der Mondabnuttipr, © ſeyn viel deut der Meinung / daß wenn man den gata der Es befehreibenauch Mercutialis ein Pulver wider Kt dern die Wurtgel oder die Koͤrner an den Hals Kinder. das Fraͤſel der jungen Kinder / ſo noch an der Nuter hencke / ſollen ſie von dem Fraͤſel frey ſeyn / welches auch Bruſt hangen / nemblich alſo Dean ſoll nemmen der kernelius bezeugt / vnd auch Galenus cin Exempel Paontenförner einhalbenferupel/ Stoechasbtitinen Krishler mit einem Jungen Knaben / welcher gang vnd vnd Bethonienblumen ein halben Pugillum/Balgant gar von der Fallend ſucht iſt gefreyet geweſen / wenn er Falleeſucht ein Scrupel / die Stück fol man alzumal zu einem Me Wurtzet am Haljegetragen hat / ſ bald er aber die. fubtielen Pulver machen / darvon foll man etwas in NHbigevon fich abgeleget / iſt er gleichin die Schwach ein Loͤfflein thun / vnd dem Kind ın Mund bringen, t ee Er ae ; ⸗ IE \ * die D darnach ſoll man es alſo bald — fangen laſſen / — t der Sallendficht beläpe Hr * * y 5: wWꝛun ın den cuwachfenen Kindern das Sräfl Wurkel rischen darzu fie auch ein werng Sabergeye nicht wolte nachlaffenfo follmandas Frangofenhoig vud Rauien nemmenfolen * — in Berhonienwaffer fieden / vnd ein par Quntlem / Solche Wurtz auch am Hals getragen / vertreibt Stange oder mehr nach Gelegenheit Päonienförner dargı le naͤchtuche Geſpenſt / fo ım Schlaff vnrůhig ma, Gehen hun ydeßgleichen auch Eichenmiftel und Coriandery ¶ chen / etliche brauchen die. Körner darfür.] vud einen Sytupy darauf jieden / darvon man den Hellerius fehretbr/ man fell nemimen Bertram / Kindern geben fol, Es geben erliche fůr es muß diefe Veielwurtzel vnd Paͤontenwurtzel xdes ij. Scrupel / Wurel zn einer gewiſſen Zeit gegraben werdenyim Daran «an Pulver machen und den jenigen in Die einer jonoerlichen Conttellation — Naſen we > dr Fallend ſucht haben / ei na die Sonn im Löwen fey / darju ‚auch am Tag vnd in durch das Nieſſen widerumb erwecket. — ® der Stundder Sonnen; Vber dos lo ſey das Mann. · — En Ei — vnder det Orb im Von Päoninmaen 0 urtzeln / — 1174 D. Jacobi Theodori Tabernaemontant/ A wendet die Ohnmacht / vnd ſonderlich in den Weibs⸗ F fondern auch zu allen andern Gebrechen / darvon bey perſonen / ſo von wegen der Mutter dahin fallen / als Ohnmacht. wenn ſie todt weren. Es wird auch von etlichen auff eine kuͤnſtliche Art diß waſſer difkilliert/ond nenen es Aquam extractio⸗ nis pæoniæ, welches zu oberzehlten Gebreſten viel ſtaͤrcker und kraͤfftiger iſt dann das gemeine gebrante Waſſer. Extra&t von Paͤonien. AB den Pfingſtroſen wird auch ein herrliches Ex- tra& inden Apothecken zugerichtet fo man Ex⸗ tractum pæoniæ nennet/ welches fonderlich aut vnd Baßendfunge. fräfftig ift wider die Fallendſucht in den erwachſenen Perſonen. an — Es iſt auch gut den Weibern / ſo ob fuffocationem uteri. ureri darnider fallen. ; Don Päonienfalß, AR den Päonienwurseln fan man auch gar tool ein Saltz praepariren; ſo zu ermeldten Schwach⸗ heiten der Leber / vnd der Mutter / fuͤrnemblich aber wi⸗ allendſucht. der die Fallendſucht / gar nunlich vnd dienſtuch iſt / wie dann der hochgelehrte vnd berühmte Medicus Do- &or Johan, Wolffius Fürftticher geibarnt zu Mars purg/ in vnſers G.$- und Herzen Sandgraften Lud⸗ wigs Apotheefeny fo jhre F · G. den armen ſchwachen Baderthanen zum beſten / mit groſſen Vntoſten ha⸗ c benauffrichten laſſen / ſolch Salg prepariren laͤſt. Man ſoll aber dieſes Sala nicht den jungen Kin⸗ dern / ſondern alten erwachfenen Perſonen eingeben / auch nicht ober zwey oder drey Gran ſchwer. Ron Paͤonienblumenʒucker. S werden auch die Blumen von der Paͤonien in den Apotheeken mit Zucker eingemacht zu einer onſerven / fo man Conleryam pzoniz nennet/pnd wird alſo zugerichtet. Nim die Blätter von den Paͤo⸗ nienblumen / zerhacke oder zerſtoſſe fie klein / vnd zu inemPfund der Roſen nimb vierthalb oder ij. Pfund al RT a es dry Monat an die Sonnen / vnd ruͤhre es täglich ymb: Diefer eingemachter Zueker iſt fuͤrnemblich pp gut wider die Fallend ſucht / dar von man den erwach⸗ ſenen Kindern / fo mit dieſer Plag beſchwaͤret ſeyn / Rachtforche jederzeitgeben fol: Dar nach iſt er gut fuͤr die Nacht⸗ Shwinde forcht vnd Fantaſey / wider den Schwindel vnd ande» — 5 te Gebrechen deß Hirns / ſo von deſſelbigen Bloͤdig⸗ # Zerfepfte keit hertommen / Dann es paben Die Päonien eine fon derliche Art das Hirn zuſtaͤrcken vnd zu fräfftigen. Nieren, Er treibt auch die verſtandene Zeiten der Weiber / vnd reiniget fie nach der Geburt / eroͤffnet die verſtopff⸗ Gelbſucht. te Leber vnd Nieren / iſt gut wider die Gelbſucht / treibt Si, den Harn vnd Grieß auß / benimmet das Leibwehe Sedt. vnd ſtillet den Bauch /iſt gut fuͤr den Sodt des Ma⸗ Stein, Zens / vnd laſſet den Stein bey den jungen Kindern 2... nee ohnmacht Welche Weibsperfonen flätigsin Ohnmacht fal- en FR (en y wiegen Aufffleigeng der Meutser / die fein fich og. fleiſſig an dieſe Conlervam halten/dann fiebstömpt = E jhnen gar wol. Sage Man folf den jungen Kindern diefen Zucker in dem Waſſer zerrreiben vnd eingieſſen. ES. Esfollen anchdie Saͤugam̃en dieſen Zucker ſtãtigs _ gebrauchen / zu einer Borforg / damit die Kinder et⸗ was gefreyer werden yon foicher Schwachheit, Bon Päonienwein. DC den Pfingftrofen oder Päonien / fan an — Rauch einen nuslichen guten Wein machen / welcher Zallendſuche. Mehr allein zu der Fallend ſucht z wider den Schrein» Stwinde del / vnd andere kalte gehrschen dep. Haupts ſehr gut iſt / der Conferven iſt Meldung geſchehen. Wie man aber dieſen Wein bereiten ſoll / darvon fan man leſen bey dem Wermuthwein. Das LXVIL Gap, Don Lichäpffel. Liebaͤpffel. Poma amotis. ER Bevoaͤchß hat ein serrheitte Wurel / auß na⸗ſu 2 welcher ein rauher Stengel waͤchſt / mit an- Ddern dergleichen Nebenaͤſtlein beferer / an welchen feine Blatter hangen / etwas breyt vnd groß / I auch tieff zerkerffet / ſeyn eines ſtarcken vnfreundtlichen Geruchs / feine Blumen, bangen an fleinen Stielen / von kleinen ſpiigen Blettlein / nach welchen ein run⸗ de / breyte Fracht erfolger / wie ein Apffel von Farben roht / goldgelb oder braun / wird offter mals ſehr groß / vnd gehet jaͤhrlich vom Samen auff · = Es feyn diefe Aepffel in den Gaͤrten gemein wor⸗ den / blühen im Auguſto vnd September . — Won den Namen, dJebaͤpffel oder Goldaͤpffel / heiſen Lateiniſch Poma Amoris oder Poma aurea.[Solanum pomiferum tu&urotundo ſtriato molli, C.B,Poma amoris; "Dod.Gal.Ad.Lob.Cam.ep. Ger. Pomum amoris, Lugd.Cam.Lycoperfion Galeni Ang. Malum & K pomum aureum. Gel:hort; Aurea mala,Dod.Caft, * Malainiana; Cl] Welſch Pomidoro. Frautzoͤſich Pomme de anmoers. Niderlaͤndiſeh Gulden Appelen : - Engliſch apples of Loue J. Don der Natur/Rraffeond Eigenſchafft > der Liebaͤpffel. — | A Das Ander Buch / von Kräutern. Eufferlicher Gebrauch. Rehtlauff· ride fageny daß der Safft gut ſeye zu dem Roht⸗ lauff end anderenhigigen Fluͤſſen/ enſſerlich ange- ſtrichen: jedoch foll man fich damit wol vorſehen / daũ erbald gar groſſen Schaden thun kan / Landere brau⸗ chen den Safft deß Krauts zu den Augen / vnd hal⸗ tens fuͤr das Glaucium. Die Aepffel in Oel geſotten / oder an der Sonnen 1175 F Dod.Lac.Lon.Ger.malum infanım,Gef.hor.Me- longena, Matth. Cord. hit. Ad. Lob. Caſt. Lugd, Cam.Solanum hortenſe & Pyra infana,Cxf. Me- lanzana fructu pallido,EyR.IWelfch Melongena vnd Petrancianı, Frangöfifch Pommes d amours und vnange · nes.Arabıfch Melongene [ Niderlaͤndiſch Verangenes: — Madde orraging Apples. Spaniſch Melan- gena. Amon. pol maceriert, find gut wider Die hitzige Naudy damit Von dem Gebrauch der Melangen. gefhmiere.] Edtuche / ſonderlich in Welfchtand / brauchen dieſe i Aepffel in der Speiß / aber fie bringen böfe Chole⸗ Das LXVIl- Sapitel, riſche Feuchtigkeit / vnd verurfachen alfo —— Von Melantzen. keit. Sollen derowegen gar nicht gebraucht werden. Melanzen Malsinfana In Welfchland jffer man fie diefer geftalt / man fuder die Aepffel im Waſſer / darnach ſchelet man ſie / B — a ſchneidts in Srücklein / die beſtreuwet man mir Meel RR vnd roͤſts in ſiedentem Deloder Butter; darnach bes I RER ſtreuwet man ſie mit Pfeffer end Saltz / vnd iſt nicht ein vnliebliche Speiß / wiewol fie dem Leib boͤſe RNah⸗ rung geben / daher ſie dann Mala inſana, das iſt vn⸗ —9* geſunde Aepffel heiſſen: dann ſo man jhr offt jſſet / brin⸗ N M. : gen fie böfe choleriſche Feuchtigkeit / Blaͤhung / Haupt⸗ behe / Schwermuͤhtigkeit vnd Verſtopffung. Sie ver⸗ mieeinen dieſe Speiß ffärcfe die Vnt euſchheit ‚welches vielleicht darumb geſchicht / daß fie Winde machen. Euſſerlicher Gebrauch. — MEanren Aepffel nach der Laͤnge geſchnitten / vnd die Schnittlein auff die Stirn gebunden / linde⸗ ren das hihige Hauptwehe / auch an andern Ortendeß * 1. H Leibs nemmen ſie die Hitz.] Das EXIX. Gap. Von dem Indianifchen Gewaͤchs Mula. Muſa. x |) ni Ih ( 9 \ N US N — RR \ * — — * a N IS nin Dres Bemächs bay Marchilo Be * — — 62 Elangen oder Mefansenäpffel heiſen dateinch ee ifen in der ne bclanım pomife- Rohr / ſpreiſſen ſich auß alſo/ daß ——— ek 5 E Mala; Trig Euch. Sänge eine n der DBrsireem halbe Elen erreichen / in — X rum fructu oblongo; N z — — Vuunu it der J xp Ri 5 a Vnteuſch⸗ 1176 A F der Mitten mir einer dicken breiten Rippen durchjo- 8 gen: Im Sommer aber verwelcken die Blärter ent- weder von ſich ſelbſt oder von groſſer Httze / alſo dab fie alleſampt abfallen / vnd im Herbſt die Rippen bloß vnd nackend behalten. Seine Fruͤcht ſeyn ſo groß / als die kleine Citrullen / vnd wann ſie zeitigen / ſo gewinnen ſie ein gelblechte Farb / außwendig mit einer Haut uͤ⸗ berzogen / wie die Feigen / welche ich mir den Fingern : — = a weder Kern noch ſa⸗ mæien / vnd ſo man ſie eſſe / ſcheine fie erſtlich ohne Ge⸗ ſchmack / dar nach aber je länger je lieblicher. a — Marthiolus meldet / daß feine Frucht auß Aegyp⸗ ten vnd Syrien gen Venedig bracht werde / daſcloſt werden es Mula genannt: Von den Namen. D Ie Aegyytier ſollen diß Gewaͤche Maus nennen. Arabiſch Mazi. Bon C. Cluſio wird es Pala ge, nennt. Vulgo.Mufa. [Palma humilis longis latisg; foliis,C.B.Mufa,Matt. Dod. gal:Bellon.Guill.Ad. RauW.Cel.Caft. Trag- Lugd. Garz. cui & Ficus "Martabanis. Palmæ ſpecies pumila qu& Mufas fert,Gef.hort. Mufa Serapionis, Lob.Mufa fiveFi- ee es Engliſch Adams ap plc] — Von der ae. vnd Eigenſchafft auts. “3 dieſes Kraute Es ſchreibet Seräpio von dieſem Kraut / wie Mat⸗ chio lus meldet / daß es warm vnd feucht ſeye im er⸗ E fien Grad. ; — Innerlicher Gebrauch. ES ſchreiben die Medici; daß / fo man der Frucht zu viel effe / befchedige fie den Magen / vnd verſto⸗ beit. pffe die Seber: Dargegen aber ermweiche fie den Seiby der Br, treibeden Harn vnd reigesur Vnkeuſchheit Undere Zungenund auch Die Gebreſten der Bruſt / der Sungen vnd der —— Nieren. Sie wird aber in Teuſchland gar nicht oder ſelten gebraucht / dieweil fie nicht iu überfommenift, 3 K D. Jacobi Theodori Tabernaemontant / Muſæ fructus. Das LXXX. Gapitel, Don Lungenblumen. Lungenblumen Pneumonante. vnd ſaget / daß es Blaͤtter habe wie die Model, mm geer / außgenommen daß die Blaͤtter kleiner vnd ſchmaͤler ſeyn / wie auch feine Stengel ſeine blu⸗ men ſeynd den Blumen der Modelgeer gleich / doch groͤſſer vnd von Farben blauwbraun: Seine Wurtzel ſeyn lang / ſchmal vnd duͤnn / faſt wie die weiſſe Nieß⸗ wurtz / eines ſehr bittern Geſchmacks / waͤchſt auff vn⸗ gebauwten Orten. z Vonden Samen. R — Lobelius diß Kraut kuͤrrlich / Sungenbig Y EBngenbtänlein wird genennt Pneumonantesatte j derenennen es Violam Calathianam.[Gentiana paluftris anguftifolia, C.B. Gentiana minıma, Mar.Calt.del.anguftifolia,vel 4.Cluf. pan.&chift. . Calathiana viola in praris udis, Dod.gal.Lugd. Calathiana viola autumnalis,Gef.hort.Pneumo- nanche;Lob.ob,Ger.Cruciara five Gentianamini- ma & Campanula pratenfis, Lugd. ft in Ge⸗ ſchlecht der Engtan : Engliſch Calathtan Violet) Von der NaturKraffe und Eigenfchafft F der Lungenblůmlein. — SE Kraut iſt warmer vnd truckner Natur / eines X ſehr bittern Geſchmack. — Innerlicher Gebrauch. u DS Krane mir der Wurtzel in Honigwaſſer ger ſotten / vnd davon getruncfenyreiniger die Bruſt / zertheilet den groben Schleim dat innen / vnd machet grober anfwerffen. Sft alſo gut den Lungen ſuͤchtigen/ daher un es auch den Namen hat: diener den jentgeh fo ffätig® gunaführige- huſten / keichen vnd einen fehweren Arhen haben Auf — glelche weiß genunet / thut es auff die Berſtopffung der no mucer KLber / deß Milges/ond der Deuter: Iſt derwegen gut — wider die Geelſucht / vr chtvnd die verſtandene Frad engan Tpetenc Die weil es auch ſehr bitter iſt / toͤtet es die Wuͤrm im Wurn · Leib en Ar Kraffe vnd Tugendt habe / wie die Engtan oder Modelgeer. Surfer — A . Das Ander Buch / von Kräutern. Eufferlicher Gebrauch. | Es wird diefes Kraut für ein fonderlich aut Wund⸗ kraut geachtet / allerley Bruͤch vnd Schäden zu Deib- heylen. Das Kraut mit der Wurzel in Wein geſot⸗ Ban den» ten onddie Sthäden damit außgewaſchen: So man auch das Pulver darem ſtreuwet / helt es die Wunden rein / vnd heylet ſie ſehr wol. Es wird auch das Pulver gelobet wider die Strumas exulceratas, wann man das Pulver mit Honig vermiſchet vnd anſtreichet. Er Auffgleiche weiß gebrauchet / reiniger es die rändige welter. 8 Haut. Das LXXXI. Capitel. Von Meertrauben von Mompelier. Meertrauben von Mompelier, Uva marinaMompeliaca. Biermann Iß Gewaͤchs hat ein langer tnodichte Wur⸗ bene nel / fo zwerchauß waͤchſt / auß welcher viel ſchmale / duͤnne vnd runde Zweiglein wach» ſen / wie Bintzen mit vielen Gleichen vnderſcheiden / wie dag Equiferum oder Roſſzſchwantz 7 mit vielen D Rebenaͤſtlein beſetzet / obenauß ſpigig vnd etwas ſtach⸗ fiche / ohn einige Blaͤtter anden Gewerben wachſen zarte weißgr ůne Bluͤmlein / welche kloͤppicht zuſam ⸗ men ſtehen: Seine Fruche iſt gar klein / von Farben F G rotlicht / eines ſuͤſſen vnd angenemen geſchmacks. Der _ Saame iſt dreyecket / hart / ſcharpff vnd ſpitzig / eines zu⸗ fammenz iehenden Geſchmacks. Das ganze Gewaͤchs ligt mehr auff der Erden / dann auffrecht / breitet ſich mit feinen Aeſtlein weit anf. Es waͤchſt am Meer an fandschtigen Orten / die Frucht wird im Herbſt seırig, 3 on den Damen 5 — —— wird genennt Uva arina Mompeliaca, dieweil fie auch alda er⸗ E finden wird.[Polygonum baceiferum maritimum ® werden; Auch die ůberige minusC.B. Tragos, Ruel. Tragium, Gef.hort.E- quiferum quargum, Match. Lugdı Croton Nican- i, Ang. Equiſeti facie racemofa planta, Ad.Uva marina — Tragus; fiveScorpius ma= ritimus,;Dalech.Lug.Tragum, Uva marina,Cam, Uva marina quarta, vel minor, Ger.] Griechiſch wird fie anch genennet Tg4,@-, oder T9270@ ; wie Dodonzus meldet. tm Scorpion. $rangöfijhRaie fin de mer. Engliſch Sea Grape . ) Von der Be SET i ‚ dies J s. re Beerlein diefes Kauts ſeyn volltommenlich füllen fönnen gebraucht rowegen den Bau Rs ten der Weiber zu ſtillen. | mann udn sufammen : Der — K 1177 Das LXXXI. Kapitel, Don groß Klebfraut. Grof Klebkraut. Aparine major Plinij. i Roß Kiebfrant iſt ein rauhes / häriges Ger Brop Aus waͤchs / welches fich allenıhaiben anhencket ; kraut. Hat ein ſchmales zertheiltes Wuͤrtzlein / gantz ſchlecht / auß welchem rauhe / haͤrige / eckete Stengel kommen / welche ſich zur Erden kencken / mir vielen Gleichen vnderſcheiden: An dem Stengel wachſen rauhe haͤrige Blaͤtter / welche ſich dem Spitklee ver⸗ gleichen / außgenommen daß ſie groͤſſer / dicker / laͤnget vnd rauher ſeyn / oben an den Stengeln zwiſchen den Blaͤttlein wachſen kleine weiſſe Blumlein / wie an dem Kleberkraut / nach welchen ein kleines Saͤmlein iget. en hinder den Hecken vnd Zäunen. Wird Lateimiſch genennt Spanne major pᷣlinij. [Buglof- ſum Iyl. caulibus proeumbentibus C.B. Alyſſum Germanicum Echioides; Lob.Lugd.Buglollzfyk Species, Thal.Aparine major Plinı,Ger.Crucialis qu=dam,Cal.Alperugo Ipuria,Dod: belg. Borra- go minor ſyl.Col.Engliſch rear Gooſe grajle.] ou man es aber gebrauchen konne / iſt mir one bewußt: So finde ich bey den Authoribus nichts dar von beſchrieben· Das LXXXIII Capitel. — S werden der Roͤte viel vnderſchiedliche Ger ſchlecht von Lobelio vnd andern ertehlet: Vnſer Aurhor hat nur zwey Geſchlecht ge⸗ ſetet ¶ Die Wilde vnd Seerote wirmöllen aber von der zamen Rote zum erſten haudlen / weil ſie auch in Teutſchland gepflantzet wird. 1. Die Zame hat ein lange / duͤnne / rothe Wurgzel / ⸗ 1. fo auff dem Grund fladert / vnd nicht tieff in die Erden Bam Rita ſteigt Hat viel viereckete rauhe Stengel wie das Klebkram / doch viel dicker / haͤrter / ſchaͤry ffer vnd ſtaͤr ⸗ herzwelchendie Blaͤtter rings herumb ſtchen wie sin * F — * 1178 D. Jacobit Theodor Tabernaemontani / F * 1. Zame Roͤte. * a Rubia fativas N AIU Tara R. NVE — AG 24 3 — — — * “ E% eins — F -’V — Ku" “ nn IE 2) J III. Seeröte. N Rubia marina. Sterne/fo grůn und ſchmahl find : die Blumen klein vnd bleichlicht: der Saamen iſt rund erſtlich duͤnn / darnach roth / vnd warn et gar zeitig / iſt er ſchwartz] Das erſte wird genennet wilde Roͤthe / bat ein duͤnne zaſechte Wurtzel / auß welcher ein vierecketer Srtengel waͤchſt mit andern Nebenaͤſtlein vnder⸗ — ſchiedlich befeger : An den Gleychen deß Stengels ſte⸗ ben feine Blaͤtter vmb den Stengel rings vmb wie ein Stern oder Raͤdlein gefeger / der einheymiſchen Roͤten gang gleich, allsin daß fie etwas brepter ſeyn / ’ U. Wilde Nöte, Rubia fyl 2° auch nicht fo rauhe wie an derfelbigen : An den Ne⸗ benäftlein gewit fte bleychgelbe Bluͤmlein / nach wel⸗ chen ein kleiner ſchwartzer Samen folgt. HI Das ander Geſchlecht hat cine diefe/ harte _ ur. Wurtzel / außwendig gar roth/inwendig aber rötliche, Sein auß welcher viereckete / harte holgechte Stengel wach» ſen / ener Spannenlang / bißweilen auch laͤnger / mt Dielen Gleichen / je mit vier harten / weiſſen Blaͤtten beſehzet / vnden breyt / oben aber fpig/ wie ein Stern a ꝛ zuſehen / auß den Aeſtlein kommen andere ſchmale Zweiglein mir ſehr kurzen Blaͤttlein ganz dick beſe⸗ Bet/an welchen langlechte / bleyche / geſtirnte Bluͤmlein erſcheinen. > Das ander waͤchſt im Feld von ſich ſelbſt. Das dritte wächft aın Vfer deß Meers; Bluͤhet imam fang def Sommers, EB Bon den amen Koette oder. Ferberzöte / Ferberwurg wird Grie⸗ chiſch genennet eeudpedarer; Sareinifch Rubia oder Rubea undorum; Rubdra tin&toria, Rubıa intedto- ria. Vena rintoria. [i. Rubia tindtorum fariva; C- B. Rubia fativa; Brünf. Trag. Mäcrh. Fuch. Dod: Ya > gal.Gel.hgrt. Lac. Tur.Lon.Fiac.Lugd.Calt. Rus bia,Cordum Dioic.Ang.Dod. Cel.majonAd.Lob: Oluſ. hi ;Thaplıa Aiclepıadis ; Ang. HM. Rubia {yl.levis, OB: iylv.Brunt.Match.Fuch. Dod.gale Gef. horr.Bäc. Tur. Lon. Lob. Lugd» Cam. Calle K Thal. Ger.Rubia iyl.minor;Ad.Lvb. Ob. Lappa⸗ goPlinij,Caf. III. Rubıa marınma; C.B. marıs na, Narbonenfium,Ad4.ob.Dod.Clni.hutp.& hilk Crucialis maritima; Cl] Arabifeh bane, Wench — Rubbia. Franoͤſiſeh Garance. Spaniſch kauia. Boͤh⸗ miſch Marena. Engiſch Mader. [Ror Madder.J Niderlaͤndiſch Crappe. — u Von der NaturKrafft und Eigenſchafft det Roͤten. — Erme lius ſchreibt / die Roͤte ſey warm im anderd >. Pond trocken im dritten rad: Man —— 5% Das Ander Buch / von Kräutern, A am Geſchmaek herb vnd bitter ſey / [dannen her ſie eine F ſtopffende zuſammen ziehende Art haben / andere wol len ſie ſeyen kalter Natur, Innerlicher Gebrauch der zamen 3 28 His Kraut in Wein geförten und getruncken if Zbier bip. aut wider der gifftigen Thieren Biß. Alſo auch ein Tranck mit der Roͤte geſotten nimbe Seitſuch. die hoͤſe Farb der Gelbſucht hinweg: _ Es werden darauß allerley Traͤnck vnd Arneyen zugericht / fuͤt die fo gefallen / ſich geſtoſen oder geſchla⸗ rg gen worden / vnd da man beſorget / daß das Bebltit jn⸗ nerlichen zu viel außlauffe / vnd den Menſchen erſticke. nerliche n· lichen Wunden / dardurch offt tödliche Wunden der Bruſt vnd deß Gedaͤrms gluͤcklichen find geheylet worden. Etliche ſie den diefe Wurtzel in Waffer/ond vermi⸗ ſchen ſolche Brühe mit dem Confe& Tryphera ma- eiberzeie. Laa genannt / vnd brauchens wider die überflüflige Gutvenader. MWeiberzeit/die zu viel ſtieſſende gulden Ader und rore Bote Ruhr. Muhr.) 2 BE ER Ein auter Tranck wider die Gelbſucht: Nimb die Wurtzel von Roͤte / vnd Haſelwurtz jedes ein loth / Fen⸗ chel vnd Peterleinwurtz jedes zwen loth / Aniß / Weck⸗ holderbeer / rote Erbſen jedes drey Muntlein / Engel⸗ ſuͤß drey loth / guten Rhabarbari vierthalb Quintleiny Gelbſucht. Ingber vnd Spicanardi jedes zwey Serupel: Dieſe € Stück ſoll man in gnugſamem Waſſer fieden/bißauf H ſuͤchtigen vnd Mitsfüchtigen/dann er eröffnet allerl ein Noͤſſel / darnach durchfeigen : Zu verfelbigen brůh fol man mifchen deßSyrupide Epitimo vnd Biean⸗ tini drey oder vier loth / vnd davon ein Trund thun Dioſcorides fchreiber man ſolle die Wurel inet nem Honigwaſſer fieden vnd darbon trincken / fol die Gelbſucht verekeibeie .. =. ° Galenus fehreibet) dab die Wurgel die Leber vnd ne das Mil —— auch den dicken Harn ſo ge⸗ waltig auß / daß auch offtmals Blut mit gehe. Waſſerſucht. Kan derhalben nunlich zu der Waſſer ſucht gebrau⸗ chet werden. Es meldet Fernelius, daß der Same mit Oxime- D lite getruncken den Milsfüchtigen gut ſeye / dann er i Mattſucht. yerschre das DER. Fa Monatzeit — ein Mutter zaͤpflein brauche / ſo ziehe ſie die verſtanden we - Blui von failen oder ſtoſſen. Bond MN man dei Safft aı der Wurgel bringen fan, iſtbey dem Wermu fäfft angezeigt werden, pliciften vnder die Amenonenr oͤßlein gerschner bey _ elchenss auch gar wol fülnde; * 1179 Diefer Safft mir Wein getrunken / iſt gut den je⸗ nigen / ſo von Schlangen gebiffen ſehn. = Diefen Safft mit Rofenfaffe vnd Wegrichwaſſer —— permengt vnd getruncken / eroͤffnet die verftopfite de Berftopfie rn iſt gut wider die Gelbfucht. Bam. ¶Mu Beyfußwaſſer vermenge vñ getruncken / treibt Monaysic. die verſtandene Frawenzeiten fort. a 2 Er toͤdt auch die Bauchwͤrm / entwedet für ſich Tangeiret ſelbſt / over mit Wermuhrtwaſſer getruncken. WVon dem gebranten Waſſer. A dem Kraut vnd den Wurkeln fan man auch ein Waſſer brennen / zu Biel Sachen dienfttich:: _ . Sendertich aber.ift es gue zu der berflopffien Scher) Berfiobfie B Die Wur tzel dienet auch zu den trendtenden inner. & gr diefelbige äueröffnen: Tangt wol zu der Öeelfncherondtht: 4, ——— Waſſer ſucht / dann es treibet den Harn Bann. mit gewalt. —J ‚ „Dis jenige welche den Harn ſchwaͤrlich abſchlagen Sa wanuh koͤnnen / follen ſich diefes Waſſers / wie ach ach ge Pr" fottchen Trancks davon gebrauichen/dann ce zerthei⸗ let ven Schleim vnd treibt den Gließ vnd den Harn ort: Doch ſoll man es auch mit Beſcheidenheit ger rauchen; Don dem Wein von Rote. tat Man außdem Kraut vnd der Wurgel einen . Bern bereisch fol y darvon fat man leſen bey dem Wermichwein. Vnd iſt diefer Wein fuͤrnem Ich gut getruncken / den Waſſerſuͤchtigen den Seber- deberfucr, 48 Yerpopfung Veerſtopffung derfelbigen Glieder / mie auch die Verter Maren. Ropfing der Mutier. Treibt den Harn bnd die Daberiam Derftahdene menfes; Berzehrer den zähen falten Schiem / macht denfulbigen důnn / vnd bequem aum WVon dem Salg von Rote; RT SYS dem Krant fan man auch cin Salt juridy sichten wie Wermuthſaltz welches ju deranfan genden Waſſerſucht faſt dienflich iſt / dann es treibet — din Harn mit gewalt veröffnet auch die verſtopffte $e- Birftopffe ber: Wie man abet diefes Sag gebrauchen ſoll / iſt 2% bey dem Wetmuthſaltz angezeiget worden Eon der Salb von Roͤte. 5 ey WMu macht in dei Apochecken von diefer Wurzel ein rohtgelbe Salb/ Unguentum rubrum po⸗ — tabile genannt / welche in Wein zerlaſſen vnd getrun, Feine &eny iſt dienſtuich iu dem jnnertichen ondergerunnc Sun Von der wilden Ri eſes wird bey vns Glidtraut genannt / vnd pfle⸗ — gen vnſere Weiber das Kraut zu gebrauche n it ner Spannen hoch init andern Nebenäf > bein befegt/ die Baͤtter vergleichen ſich aller din gs dem J D, Jacobi Theodor Tabernaemontani/ A Rote Feldtroͤßlein. F Adonis flore citrino« 1. Roͤdelkraut. Pediculariss 2 11. Gel Roͤdel. Pedicularia lutea. Vonden Namen ıria lute Iß Feldtroͤßlein wird genennt Adonis flore cĩ Ne zu Vi ‘ trino von andern Anemone agreftis, oder An- -· RN en | — Sa e Von dem Gebrauch diefes Rräntleins. ass, din diefes Kräutlein koͤnne gebraucht werden / lAſt noch nicht obfervirt worden : Etliche ſagen / daß der Same davon zudem Stein fönne gebranchr erden. x EEE ; [Bon diefem beſihe in dem erften Theil das 16. vnd 20. Cap. der erſten Section.) D - Das LXXXV. Capitel. © en Ron Rödelfraut, e · aravt. a Roͤdelkrauts oder Laußtrauts werden RED * Dim ʒwey Geſchlecht fuͤrgeſtellet: 1. Das erfte wird von dem Herzen Dodonzo befchrie» ben / daß es ein drinne zaſechte Wurzel habe / auf welcher kleine / kurge dͤnne Stengel wachſen / deren etliche vber die Erden ligen / etliche aber auffrecht ſte⸗ hen: An den Stengeln wachſen kleine / krauſe zinne⸗ lechte Blaͤttlein faſt wie Laͤuß anzuſe hen / di Blumen vergleichen ſich faſt der Taubenneſſelblumen / oder der Criſtæ Galli, außgenommen daß die kleiner ſeyn / von Farben rot oder weißlecht Wenn die Blumen = E verfallen / ſo folgen kleine Schoͤttlein / in welchen lei K — ner ſchwarzer Saame erfunden wird Be ee — — Bine Das ander Geſchlecht iſt dem erſten mit ſei. — — a, Hen Blumen vnd Saamen bey nahegleih. Hat ein — eines duͤnnes Würslein/ darauff ein ſchmaler auff⸗ — Von den Namen. RK rechter Stengel wächft eines Schuhs hoch: Seine Roedel⸗ Roͤdelkraut / vnd Laͤußkraut / wird Grie· Blatter ſeyn lang vnd ſpitzig / rings vmbher zerkerfft / Xchiſch von etlichen genennet Arexlwgerp& ib ·. Laber nicht zerſpalten / an dem Stengel wachſen gelbe oder weile Blumen faſt wie am erſten Geſchiecht / ahwelchensrente Bläflein wachſen / in veichen ein breyter ſchwartzer Saame ligt. — „Man findet fie auch auff den feuchten Wieſen / Bluhen im Majo vnd Junio. teiniſch Ruta pedicularia, pedicularis, vnd pedieu- Jaria, Item Fißtularia,Crifta galli und Crifta galli- naria, [1. Pedicularis pratenfis purpurea, C. B. _ Pedicularis, Lob, Caft: altera; Lon. Pedicularia & sr campeftris, prior, Trag. Ale&torolophus Dodon- al Thal.Fißularia,Dad, Alestorolophi age0" Das Ander Buch / von Kräutern. I. Farntraut Werblein 11681 A Cluf.pan.&chifl.Crifta $allialtera,fivePhrhirion, F Filix femina, Lugd.Il.Pedicularispratenfis lurea,vel Crifta gal- 11,C.B.Pedicularis campeltris;3.Trag.Ale&orolo- phos, Ang. Crifta galli, Lobel. Dodon. Thal.fim- plicicaule,Cxf.Crifta gallinacea, Dod.gal.Lugd, Cluthit.7 Welcher Name fürnemtich dem andern Geſchlecht gegeben wird / wie auch der Griechiſch Na⸗ me Niderlaͤndiſch Ratelen / [oder Hanecammekens. Engliſch Veldoun Rattle / oder Coxcombe. Das erſte Geſchlecht wird gemeinigliſch Oberer» von den Grie en genennet / das iſt Laußkraut / diemeil dag Viehe voll Laͤuß werden ſoll / welche auff den Wieſen weiden / da dieſes Krauts viel wächft. Enalſch Louſewort o⸗ der rod Rattle Niderlaͤndiſch rore Karelen, Von der Natur/Krafft vnd Wirckung B dieſer Kraͤuter. Brutnerbte D Jeſe Kräuter find warmer feuchter Natur / moͤ⸗ no gen auch zur Argney eufferfich genuͤßet werden / in duͤrren truckenen higigen Schäden, 2 Bien Bon dem erſten Geſchlecht fehreibet Dodonzus, er daß es zu den Fiſteln gebrauchet werde. Vnd m den übrigen Fluͤſſen der Weiber / in ratem Weinlgeſotten. Aber deß andern Geſchlechts ſeine Krafft vnd Na⸗ tur / ſey noch vnbekannt / dann es fuͤr nichts beſonders geachtet werde. Seyn alle beyd in feinem Gebrauch, Das LXXXVI. Capitel. Bon Farnfraut. i Y 7 1. Farnkraut Maͤnnlein. [9 SE I. Brunnenfarlin, \ Filiculafontana, N Kanton WAT TORE tr op N Be ; 3 F al A Diirt ober jeitig werden / ſo fallen fie ab wie Meel oder Stun PIE RER [Sn diefer Farnwurtzel ift zu mercken / fo hald Wurgel durchichnirten) erfcherner auf) * a ee u —n Vogel anzufehen als cin Adler min zwehen Kopfen in K einem weiſſen Feld / das iſt aber mch⸗ anderſt / dann die kleine ſchwartze Aederlein / welche durchauß der Wurtzeln als kleine Spannäderlein zertheilet ſinde II. Das ander Geſchlecht Farutrant Weiblein ft — dem erſten gantz vnd gar gleich / anßgenommen daß es 5 Zweiglein hat / vnd daß die Blätter höher am Stamen Weileim. ſtehen / dann in dem erſten Die Wurtzel iſt roht / vnd E kai ‚befchreibet Diofcorides; daß es ein lange ſchwar⸗ N —— der Erden habe / welche auch ganz haͤ⸗ rig iſt / vnd zuſammen gedrungen wie ein Waſen. Die blaͤtter ſtehen an einem langen rippechten Lauffgerech- \ —— zur beyden Seiten wie ein Flůgel geſetzet / rings vmbher zerterffet / auff der einen Seiten / [gegen der Erden / im Maͤyen / Imit vielen runden Tröpfficin oder Mackeln beſprengt / gleich wie das Geſchm eiß der Raupen / wie Matthiolus fehreibst/ wann dieſelbige J ae X — — % — sin wenig fehwarglechrystlsche ſeyn auch ganıs binfrot, ; Was die andere kleine Geſchlecht anlangt foren , ii. in. dieſelbige mit dieſem gantz vnd gar ůͤberein/ ſchn auch darntraut; einander fo gar verwandt / daß es vnnoͤtig ſſt / ſie zube⸗ fehreiben / haben nur allein den Vnderſecheid / daßfie kleiner vnd Eihkaer ſcyn / dann die erſte Geſchſecht. Rxxxx Diolcoa A . 1182 IV. Klein Steinforn Weiblein. 1. F Filicula pettæa femina I. Diofeorides ſchreibet / daß man feinen Saamen finde an diefen. | gen vnd ſagen daß manin S Johannis Baptiſtæ Racht den Samen überfomen koͤnne / lſo man Wull⸗ kraublatter vnder leget / fo finde man deß Morgens kleinen Saamen / dem c felber gefehen habe) vnd das ohne Gefahr und Be⸗ ſchwerung / ] geſchehe aber mit grofler Gefahr deß Le⸗ beus init welchen Saamen fie hernach groſſe Wun⸗ derwerct koͤnnen außrichten / welches doch mehr ein ee re ndere feyn der Meinung / daß die ſtau⸗ bechte Tröpffleinanden Blättern der Saame ſey . - Siewacyfen zum Theil allenthalben in tunckeln / fehärtechten vnd feuchten Wälden ond Thaͤlern / zum — —— den delſen. Die Wutteel ſol man im — auch Stein farn / heißt Griechtſch Neec, vnd Inrur- * u rer Sateinifch Filix,ond zum Vnderſchetd Filix perrza. [1.Filixnon ramofa dentata, C.B.Filix; D Brünf. vulgaris, Trag. mas,Match. Fuch. Dod.ür: Tur. Lac. Lon. Ad:Lob,Caft.Lugd.Gerimalcula; Cotd. in Diofc. &hift. mas altera; Thal. femina; ‚Ang, Gef.hore.Cxf.Dryopteris, Matr.in epit· Lug. H. Filix ramofa major pinnulis obtufis non den= satis,C.B, Filixfylveitris, Brunf, feinina; Mach. VE Klein Steinfarn Weiblein III. Filicula perra femina II väntern: Dargegen andere bezeu⸗ aafaamen gleich auff den Blaneren igen / wie dann Tragus bezeuget / vnd ich * ı ‚© Air) ‚gebraucht, D. Jacobi Theodor Tabernaemontant/ V. Kein Steinfarn Weiblein IL Filicula petræa femina, II. N Fuch.Dod.Ad.Lob.Caft.Lug.Ger.femina primä; Thal.mas, Gel. hort. Filix, Cef. Thilypreris hlix femina,Cord.inDiofc. II1.Filiculätontana mi» nor,C.B.fonrana femina,Ger.IV.Filix non ramo- fa petiolis tenuiflimis&ctenuiffime denraris, C.B. Filienla montana mas;Ger. V.Filix querna CB. ie fol. Cord. in Diolc-Gels hort.Ad.Lob.Cam. cp. Filix arborea; five Dryop- teris, Trag.Lügd. Filix querta, Ofmündula, Lon: Filicis genusparvum alterum in mohtib.C=[L.VI. Filix faxatilis folijs non ferraris;C.B.Filieis genus “parvum primum in montibus,Cef. VI 1.Filixra- imola minor pinnulisdentatis,C.B. Filix feimina altera tenuifol. Thal: quernäleuDryopteiis,Ger, Pteridion mafeulum ‚Cord.hit,}oas iſt Steinfarn. Mrabifeh Sarax. Welfeh Felhe. Frangoͤſiſch agem panifch HelechoTerva. Boͤhmiſch Kapradij. Enge Ferne derländifeh Dan... Bon der Natur Kraßt vnd Eigenſchafft ee debSarnfrauı- ae ift eiwas warmer vnd truckner Natilr) dann es iſt am Geſchmack etwas bitter / vnd zeucht + x I tinwenigiufommen, Wird langſam inder Ainney en. Imerlicher Gebrauch = % krauts Meäitleng zu niigen ſey wider die breiten VIE Rein Steinfarn Weiblein IV. » >. © Filieulaperr=a femiha IV: K 8 % yk PAR "Alenus fehreibet/ daß die Wursel deß Farn⸗ ————————— u al un * — a BE ln U del ur lt ALU m Das Ander Buch / von Kräutern. 1183 A Wuͤrm / dann fo man der Wurtzel ein loth ſchwer mit. F feng treibt die breite Wuͤrm auß dem Seib/Tond iſt herc· dienen Honigwaſſer einnemme / ſo tdie fie dieſelbige Wuͤrm. Wann man aber ij. Scrupel Nießwurtz darzu thut / fo treibe fir dieſelbigen auch auß / wie Diofc.vermelder. LES ſollen aber die fo gemeldte Artzneyen brauchen woͤllen / zuvor Knoblauch geſſen haben. Don dem Farnkraut Weiblein ſchreibet auch Dio- ſcorides daß es ein Mißgeburt mache. Er meldet auch / wann man die jungen Blaͤtter ko⸗ che / wie anders kochkraͤuter / ſo erwelchen ſie den bauch / i vnd Machen einen Stulgang. Esfagtaber Plinius, ifgebutt. Stulgang machen. J daß ſie dem Magen gar ſchaͤdlich ſeyen / meldet darbey / daß fie Gall vnd Waſſer auf dem Leib purgieren. Sg wangere ¶ Aber die Wetber ſollen fich vor folcher Wurgelhit- Veiber · ten / dañ die ſchwanger ſind / die fonien omb die Frucht: die nicht ſchwanger ſind / werden gang vnfruchtbar.)] Eharten deß ¶ Wider das Erharten deß Mictzes / fol man zehen Mrs. Tage das Pulver von Farnwurtz auch anderrhalb Quintlein mit Wein trincken / follaber erftlich von ein halben Quintlein anfangen / vnd alſo fort biß auff anderthalb Quintlein. [Die Wurtzel in Wein geforten/ond ctlich Tag ge truncken / bringet das krancke Milz wider zurecht. So man ein ſtuck diefer Wurtzel einem Roſſßz / ſo nis mo. · ¶ dergefallen / vnd man nit wiſſen kan / was fuͤr ein Bre⸗ ſten ſey / vnder die Zungen leget / hebet es an zu ſtallen vnd miſten / vnd ſtehet widerumb auff / iſt ein Expe ⸗ riment.)] > Eufferlicher Gebrauch. u hörten KArnkrantzu Aeſchen gebrant / heylet das Erſchrin H der Seffgen. O den der Lefftzen. Dieſe Wurgel gedoͤrrt / vnd zu einem Pulver ge⸗ rs * ſtoſſen / heylet die fenchten Geſchwaͤr / dienicht bald zu heylen ſeyn wann man das Pulver darein ſtrewet. > [Wider alte Schäden ſchreibt Matthiolus ein ge⸗ wiß Experiment ſeyn: Nimb Farnkrautwurtzeln ein Handvollfäuber ſie wol / ſchneide ſie zu kleinen Stůck⸗ lein / geuß ij. Pfund guten weiſſen Wein daruͤber / laß halb einſieden: mir diefem Wein waͤſche den Scha⸗ den / vnd ſtrewe darnach das Pulver von der gedoͤrrten wurtzel darein / es hilfft behendiglich und beſtendiglich. Leſteden Plinius ſchretbet / daß dieſe Wurtzel zerſtoſſen / vnd Kobranp- wie ein Pflaſter auffgeleger / das eingeſtochen Rohr p auß dem Fletſch oder Wunden ziehe: Herwiderumb “thing ſolches die zerkniſchte Wurzel vo Rohr dem ae Schaͤdẽ. Farnkraut / wo es jemand verletet hette Bänke, Die Wurtzel von Farn m den Wein gethan / ver⸗ hatten hindert daß er nicht bald ſauwr wird. Die Alten haben ein nusliches Saͤlblein von dies fer Wurtzel bereiter/ alfo daß die Wurtzel wol zerſtoſ⸗ ſen / mit gleich viel Schwemenſchmaltz vermiſcht / auff acht Tag in einen feuchten Keller gethan / hernach auff ein klein Kolfewerlein miteinander gerlaffen/ vnd ge⸗ maͤchlich geſotten / biß ſich ein Theil der Feuchtigkeit verzehre / demnach durch ein Tuch außgetruckt und zur notdurfft behalten: Dann es zeucht auß alle Doͤrn vnd Spreiſſen 7 fo in der Haut ligen vnd ſchweren E müflenz vnd iſt von den Alten fuͤrnemlich erfunden Diem vnd Spreiſſen auf iehen vnd bereitet wor den / fůͤr die Verwundung der Pfeil von Rohr gemacht / ſo bey jhnen im Brauch geweſen. Wonianß. Mit dem grünen Kraut haben die Alten die ſtin⸗ enden Wandläuß vertrieben / die Wänd vnd Bert ſtaͤdt damit beſteckt / vnd mir dem Safftbeftrichen, Es moͤgen auch die Schlangen diß Kraut nit dul⸗ den / darumb ſolche Ort mit Farnblaͤttern beſpreitet werden ſollen. Der Rauch von diefem Kraut vertrei⸗ bet alles Vngeziefer vnd Gewürm.] : . Don dem Safft: — an die Wurtzel noch friſch iſt / ſo ſtoſt man fie, vnd zwingt einen Safft darauß/[welcher ſo man mit ſuͤſſem Wein vermiſchet / vnd drey Morgen nach einander nuͤchtern trinckt / drey oder vier ſtund vor eſ⸗ bertröiben, | Bogesiffer, mir goldgelben lich gut wider den Brand dep Fenwers / heiſſen Waſ⸗ Srand dep ſers / oder Oels / vnd dergleichen / wie ſolches Marchiv. deuwero lus bezeuget. Iſt aber die Wurtzei zu trucken/ ſo ſoll man fie mit Roſenwaſſer oder anderm Brunnenwaſ⸗ fer befeucheen. Damut durchſtrie chen /ailt ein fchleie migen Safft/der für den Brand nicht zu bezahlen ift / ö dann wonichts Helfen vnd loͤſchen mil zifkdteh Arge ney die beſte. Von dem gebrandten Waſſer Uß der Wurtzeln klein zerhackt / in Wein erbeitzt / vnd dann abgezogen / wird Aß Waller in aller maß ftir oberzehlte Maͤngel euſſerlich vnd innerlich im Leib nuglich gebraucht. } i Das LXXXVII Gapitel, Don Venushaar. I. Benushaar Meiblein, I. Adiantum I. nigrum verum, SB NZ AZ, ’ / z ; ’ ' Enus haar oder Franwenhaar ſeyn fifnifferfey Geſchlecht fuͤrgeſtellet / ſo einander an jhren Wurteln / Blaͤtteren vnd Stengeln beynahe gang und gar verwandt ſeyn: J. Sie haben gar zaſech⸗ 2 tchärige Wurtzeln / auß welchen kurtze fiengel fomen opescem eines Fingers lang / welcher gar viel bey einander fi» h hen / zart vnd glizend: jhre Blätter feynleinsfirund. lecht mit jhren Kerffen zerſpalten / wie der jun K riander / aber mit der Geſta t den Weinrantenblärern gang aͤhnlich / ſie biingen weder Blumen noch Saa⸗ men / ſeyn von Farben grün / duch den gangen Win⸗ ter auß / welches wol zu verwundern iſt / daß fo cin klei⸗ nes — = re über vnverſehrt r dem groffen Froſt bleiben: — — Sie haben gar ein geringen Vnderſcheid / das erſte Geſchlecht kompt mit der gemeinen Beſchreibung ganz vnd gar uͤberein / außgenommen daß feine ſten⸗ el braunſchwartz nd auffrecht wachſen. ve ! —— ander Geſchlecht hat etwas ſtaͤtcker Sten / Synm 4, gel / vnd auch groͤſſere vnd dickere Blaͤtter. nushasr. III Das drirte iſt dem erſten gleich / forn an den rır. Blaͤttern glatt vnd grůn / auff der andern ſeiten aber Nournant. Tuͤpfflein beſprengt / wie die Engelſuß Sr IV.V.Die % 1184 DIarodı Theodor Tabernaemontant / f A - IE Syriſch Venushaar. IN. Manwerraut. Adiantum Syriacum; Il Adiantüm album; III. Hg © ; * fi 21 a. , 12 er .%7 RB * IV.V. Die zwey andere Geſchlecht ſeyn den vorigen Veneris Capillus terræ, Ruta müraria.[1.& H.Adi- . Venushaar anſch aleich ynd foimmen mit der gemeinen Beſcheri antum foliıscoriandri, C.B. Adianrum magnum; N on. Re Trag.Adiantum,March, Fuch.Dod. ur: Ang.Lac, bung uͤberein / allein daß eines Blätter etwas gröffer es ee ee — * Ti ahn dann deß andern. Ad. (five Capillus Veneris verus)Lob.Caft.Lugd: ı * ER wma Adiantum nigrum;Cord.in Diol. & hift.Frac. Ca= Sie wachſen anf den Riſſen vnd Sugen er aten pillus Veneris vulgo,Adianrum album Plinij Ce. - I: Sr ; apillus Venerisverus,Get. IN. Ruta Mmüraria; Von den Namen, 1 a se Sr ie . C.B.Capillus Veneris, Brünf. Trag. Saxifraga2;. | ee A Carla BrunfSaxifiaga feu Emperron,Fuch.Parony ia⸗ IV: Vemnehaar Maͤnnle Ve Groß @flsfärn. —— J — Onopretis major: Das Ander Buch/von Kräutern. A Macth.Lac.Caft.Ruca muraria,Dod.ur: Gef.horr. FE Ger.Adiantum candidum; Cord. in Diofe. &hift. Guil. Thal. album, Lon. Cam.nigrum; Gef. hort. Cæſ. Salvia virz,Ad.Lob:Lug. IV.Adiantum mas; Tab.C.B.Onopteris feemina, Ger. V. Adiantum foliis longioribus paluerutenfis pediculo nigro, C. B. Adiantum pulchrum Lugdunenfi fimile, Thal.nigrum Plinij, Ad.Lob. nigrialiud genus; Gel. Onopteris nigra,Dod.ur; Lugd. mas, Ger.] Welſch Capel venere. Spanifch Culantrillo de pozzor Srangöfifch Capılli verers. Böhmifch Walſſ Zensky. Niderlaͤndiſch Vronwenhayr Englich Maiden hat. re. Das dritte heißt ſonderlich Mauwrrauten / etli⸗ chen Meichellkraut dann man es wider das Fieber brauche / ſo man Meichler nennet. Niderlaͤndiſch B Steencruyte. Engliſch Wall Rue. Frangoͤſiſch / Kue de muraille.] Von der Natur / Krafft/vnd Eigenſchafft deß Venushaars. Alenu⸗ ſchreibt / dz diſe Kraͤuter einer mittelmaͤſ⸗ — Natur ſeyen vnder kalt vnd warm: Aber ſie haben doch ein Krafft zu trucknen / zu digeriren vnd an zertheilen. Innerlicher Gebrauch: | Küchen, Joſcorides fehreibet lib.4. cap.ızı: daß die brůh Geetfücht, dagranmenhaar in geforten iſt / getruncken / gut —— ſey wider den ſchwerlichen Athem / wider das Keichen / 8 wider die Geelſucht / Wilſucht / wider das ſchwerlich "or harnen / vnd wider die Bauchfüß, — Stein. Ermelder auch / daß bemelte Bruͤh ein Krafft habe Bintfpenen. den Stein zu brechen / die menſes vnd ſecundinam Saiten. fort zutreiben/Liiillet auch das Blutſpehen das Sei. senftechen.] Es wirdvonAndernacoein guter Bruſttranck bes ſchrieben / alſo nimb Frauwenhaar/ Hyſop / Feigen / Bruſtbeerlein / Sebeſten Roſinlein / Gerſten vnd ge⸗ ſchaben Suͤßholtz jedes gleich viel / koche ſie in Bruns nenwaſſer / wie es ſich gebuͤret / vnd trinck davon / dieſet Größer Franck ift ein befondere Huͤlff den groben Schleim zu dern. gertheilen/ond auß der Bruſt zu raumen. Wider den kalten vnd fenchten Huſten / nimb Vei⸗ elwurtz / Alandtwurtz jedes ij. loht / Hyſop / Fr auwen⸗ haar / wann es noch ſriſch iſt jedes i Handvoll / Roſſz⸗ müůntz / Bibinell / Andorn / Wolgemuhr / jedes ein halbe Hand voll/ geroͤſten Lein ſaamen ein vntz / Gerſten drey loth / Suͤßholtz / Weinbeerlein jedes ij. vntz / Honig vnd Zucker jedes vj. vntz / toche vnd ſiede es zu einem Sy⸗ ruy / welcher trefflich gut iſt wider den falten Huſten / Dann er zertheilet den groben Schleim in der Bruſt / und machet denſelbigen außwerfien; . — Gödhern Ein Decoctum das Gebluͤt damit zu reinigennimũ Mm Frifchen Venushaar oder Indiantith. loth / Erdrauch / Hopffen / Violen ij.loth / Pllaumen oder Quetſchgen / an der Zahl viertzig / Sebeſten und Bruſtbeerlein / je⸗ der fünffschen: Dieſe Stück ſtede man in drey over vier Roͤſſel Brunnenwaſſers bey einem gelinden Kol⸗ feuwer / uͤber die Helfft ein Darnach thu man darzu auß der Caſſien deß außgezogenen Marcks drey vnt / 7 Tamarindin zwey Vntz / Mannse ein Vng / deß beſten Rhabarbari ein lot / koche ſie wie ſichs gebürtäu einem Tranck oder Decocto darpon fell man alle Morgen drey oder vier vntz trincken / das reiniget das Geblůt / vnd lindert die feharpffe Gall fo mit vnderlaufft. Wider das Bluthärhen / da man die Harngaͤng reinigen muß / nimb Frauwenhaar vier Handvoll Melonenſaamen / iij· loth / Zucker oder Hönig jedes jy; onß / darauß ſiede ein Decoctum oder Syrup / vnd ge⸗ be denſelbigen der krancken Perſon mit Waſſer / da⸗ — sinn Melonenſaamen geſotten ſey Men ¶ Wenn man auch das erſtockte Blut in den Harn⸗ er gängen reinigen will / fol man Frauwenhaarkraut / 5 & weiß auffleget mit Myrthendt/ Sadano vnd rauhen I fonderitehe Art habe den groben zähs 1185 Fenchel Epffichwurtz / Veielwurtz vnd rote Erbiß in Muilcch ſieden / vnd davon trincken. Wider den Stein / Sand vnd Grieß / ſol man nem, Stein⸗ men Frauwenhaarkraut zwey Handvoll / Indenkir⸗ ond Brick ſchen / Meerhirſch jedes j halb loth / ſolche mner hal⸗ ben Maß guten weiſſen Wein ſieden / biß ein drittheil versehrer iſt / davon ſoll man nach dem Bad drey oder bier Vntz trincken. * Euſſerlicher Gebrauch: —— bar feinen Namen / daß es dick vnd Stirn Yant ſchoͤn Haar machen ſoll / wann man genden Sat, gen brauchet / vnd dag Haupt damit zwaget: fol auch das Haar widerumb wachſen machen / wie Galenus ſchreibet. [Wo mandasKrantgrün zerſtoſſet und Pflaſters⸗ Särebatig opff. Wein: oder wie Plinius iehret / mit Epffichſaamen in ange Wein vnd Dei gekocht: oder jun Afchengebrandt. Das gruͤn Kraut zerſtoſſen vnd auffgelegt / benimt Ftieffende das Gifft auß der Schlangenbiß / vnd heylee den fiha- ran den. Auff harte Geſchwuſſt / Ktͤpff vnd Mißgewaͤchs geleget / vertreibet vnd zercheilet ſie.) Diofcorides fagst/ fo man cs m Laugen lege / vnd das Hanpt mit wafche / heyfe es die feuchte fueſſende Hauptgeſchwaͤr / vnd vertreibe die ſchuppechten Klei⸗ en deß Haupts. Bann man den Hanen diß Kraut zu eſſen gibt / ſo werden ſie gar keck vnd ſtreithar. Von dem gediſtillierten Vennshaarwaſſer / duo ſeinem jnnerlichen Gebrauch. ya ſoll diß Krant ſamlen / vnd in Balneo Mari ein Waſſer darron brennen / vnd zum Gebrauch behalten,Lodir alſo · Nimb das Kraut wannes am volltommlichften grünse / als nemlich zu Anfangdeß Sommers/ zer hacke es klein /erbeigeesin Weinyond zeuch das Waſſer davon ab. — DIE Waſſer har gleiche Tugendt / wie das Krant vnd der Syrup.] Dieſes Waſſer iſt nunlich getruncken den jenigen / —X fo ein groſſe Verſamblung in der Bruſt haben / dar⸗ Kıihet von ſie ſtaͤtigs huſten / keichen vnd eunen ſchweren aA them haben / entweder fürfich ſelbſt / oder aber / welches viel beſſer iſt / mit Myſop oder Hufflattichſyrup ange nommen / dann es wider folche Gebrechen gar gut iſt / wie aus) Galenus ſelbſt bezenget daß das Kram um n Schleim und Phlegmara anß der Bruft zuführen AL er ötfnier auch Die Leber vnd das Milt / vnd benimpr die Gebrechen/ Berftopme fo von ſolcher Verfiopflung einſpringen / jedes mal — drey oder vier loth eingenommen / auch den täglichen Tranck darmit vermiſchet / beumpt den Huflen: Er Fühler die hizige Leber / Magen vnd Hertz / beyd jnner⸗ Sinige ua lich gebrauchet / vnd mit Tuchlein von außen u berge⸗ — we. Es iſt auch diß Waſſer gut den jenigen ſo mit dem Seein Stein beladen ſeynd / dann es ſchreiben Bioſcorides Galenuspnd Fernelius, daß es den Stein zermähle vnd zerbreche / daß fe einen guten Trunck dapon hun/ ſonderlich aber wann fie das Wannenbad brauchen / K dardurch die Gaͤng eiwas relaxitt werden / alsddanun treihe es deſto fuůglicher auß Doch foll man jeder zeit mit dem Syrupo de duabus ; vel quingue rad.» nemmen. — [So man mir dieſem Waſſer die gifftige Wunden? Oft Schlangenbiß vnd Spintenſtich ſiiſig waſchet / Vancen· heylet esſſee Vondem Syrup von Venushaar. ES mir auch in den Apothecken ein Syrup von Venushaar gemachet / ſo man Syrupum capillo⸗ rum Veneris nennt / welcher auch in groſſem Brauch iſt: Fuͤrnemlich aber wird er gebrauchet wider die hie a High A gige Gebreſten der Bruſt vnd der Lungen / dienet wol F gisise De goider die Fiuß / vnd eröffnet die Verſtopffung der fun. EICH geny[ Leber / MilgNisren vnd Harngaͤng / miltert den Veioptung zähen Koder / vnd fuͤrdert jhn zum außwerffen.] ana. Dienet auch im Anfang der Seitenkraͤnck / dann es linder die ſchatpffe fallende Fluͤß: Deßgleichen auch wann manin der Seitentraͤnck die grobe Materien etwas jertheifen wil / vnd zugleich auch ſchlaffen ma⸗ chen / ſol man nemmen Veielſyrup / Frauwenhaar⸗ forupjedes ein Vntz / Magſaameuſyrup ein halb vntz / folch mit einer Gerfienbrüh dem Krancken eingeben. [Diefen Syrup mache atfo : ſend friſche Frawen⸗ haardlaͤtter in Waſſer / oder zerfehneid die Blaͤtter / er⸗ baͤin in warmen Waſſer zwoͤlff ſtund lang / in einem B faubern verglaßten Geſchire mir einem engen Halß / vnd nimb zum dritten mal friſche Blaͤtter / erbeint / vnd G ſeihe es durch. Dieſer Bruͤhe nimb drey Pfund / gelaͤutert Zucker zwey Pfund / thue es zuſammen / vnd ſends in beque⸗ mer Dicke zu einem Syrup. Dieſer wird Syrupus de capillis Veneris ſimplex genannt. Der ander und groſſe Syrupus compoficus ge⸗ nannt wird auff folgende weiß angerichtet. Nimb deß frembden Frauwenhaars / Ceterach / rot Steinbrech / jedes cin Handvoll gemein Manwrrauten ij · Hand⸗ vol /roter Bruſtbeerlein / geſchaben vnd klein geſchnit· ten Suͤßholt / jedes vier loth / dieſe ſtuͤck ſeud in Waſ⸗ ſer / ſehe die Bruͤh durch / nimb darzu weiß Zucker drey Pfund / bereit ein Syrup davon.] gachen ‚Wider das Keichen vnd den ſchweren Athem / fol an neimmen dieſes Syrms / Syrupi de hyſopo vnd H Oxymelitis fimplicis jedes drey Vntz / welche man mit Hyſop vnd Hufflattichwaſſer vermi ſchen ſol / vnd einen guten Trunck darvon thun. — Drey Bm dieſes Syrups mit Hauwhechelwaſ⸗ ſer vermiſcht / vnd davon getruncken / treibt den Stein / em · Harn / Sand vnd Grieß auß · | 7 Mon gramenhaarmwein. | —— an auch einen Wein auß dieſem VKrant zußellen / welcher den jenigen ſonderlich gut * ſo einen ſchweren Athem haben / längs Huſten / i nd nichts außwerffen koͤnnen / denſelbigen hilfft ſolcher Wein gar wol / verzehret Die vbrige feuch⸗ Agkeit in der Bruſt / zerthellet ſie vnd macht dieſelbige D außreuſpern. Deßgleichen ſollen ſich auch die jenige fleiſſig an Stein. dieſen Wein halten / fo mir dem Stein beſchwert ſeyn / ; denfelbigen kompt er gar wol zu Huͤlff / zerbricht den» x felbigen nicht allein / ſondern mata davon ein anderer widerumb wachſen koͤndte. Song, ¶ Ein guter Wein) das Melancholiſche Geblůt zu je Gebiir, reinigen: Nim̃ geſaͤuberte Weinbeerlein drey gemei⸗ ne Pfund / Frawenhaar ij-Brig/ond ein halb Loch ſchwartze bereite Nieß wurt v.lorh/Engelfüß/Hermo- dactyli jedes vier Vntz bereiten Coriander / Senet v. Vntz / he ra ne Holtz dj. gemeine Pfund / deſſelbigen Rinden achae- hen Yo / diß alles grobgeftoflen / gieſſe daran zwo Heydelberger Ohm neuw gekelterts Moſts / wie der m Ohm reines einem Fewer gar ſanfft ſieden / vnd alle Tag vmbge⸗ ruͤhret nachmals-drey Tag gefallen. Nach dieſem faußer ſeihen / vñ zum gebrauch behalten / dieſen Wein, ſoll ein Krancker fo mit der Melancholey auß deß Milges Feuchten beladen iſt / ween Monat lang / zu Tiſch an ſtatt einesandern Weins trincken / oder zum wenigſten einen Tag vmb den andern: Dann er öff- net den beib ſaͤnfftiglich / vnd führer damit Die Gallen vnd ander grob Gebluͤt auß dem Leib / und ver ⸗ eehret auch daſſelbige zum 2 zehrt auch alle Phleg- - vonder erſten Trotten kompt / thue darzu ein halben Brunnenwaſſers / das laß vj. Tage bey 1186 D. Jacobi TheodoriTabernaemontans/ Das LXXXVIII. Capitel. Von Guͤlden Widertodt. | Gulden Widertodr. Adiancum aureum. — ae) J —— — er AN Y Klein gulden Widerrodt. Adiantum aufeum m inus. 5 > pe Adiantierfunden/wiedisfelbige allhter abe inet gemablet ſtehen / einander gang end gar gleich ' enommen / daß eines gröffer iſt dann das ander / fie haben glatte braungelbe Stengel wie cin goldfar⸗ bes Haarı an welcher Giepffel en Koͤrnlein wahl! gleicheinem Waͤiten koͤrnlein haben sin důnnes wůr⸗ helein oben auf ganz haͤrig : RE Es beſchreibet Lenicerus, wie auch —— ein Geſchlecht dieſes Adianci mir weiſſen Bůmlema weiches Bamem etwas rund feyn/ vnd auff det Et den igenjoben rt/panteihe/ondenabergigember er · "Se magen afdemOeoimden na A, ® 7 Das Ander Buch/bon Kräutern, 1187 A ſen/ Waͤlden vnd auch auff den alten groſſen Steinen: F II. Widerthon. bluͤhen im Hewmonat. Trichomanes masmajot; Bon den Namen, G Bleen Widertodt wird Griechiſch genennt Po⸗ lytrichon Apuleij. Lateiniſch Adiantum aure-⸗ um. Il.Polycrichum aureum majus, C.B.majus; Trag.Apuleij majus;Fuch.aurefi,Dod.gal.majus, Lug. Mufeus faxatilis autfylveltris, Trag.Mufcus capillaris,Ger.Adianrnm «gu Ror:majus, Thäl. II. Polytrichum aureum medium, C.B.nobile & pri- mum, Trag. Apuleij aureum vel 2. Lon. Muſcus capillaris,Dod.minor,Ger.Adianrum agvird me- dium,Thal.Herbulagramini fimilisin patieribus major & minor Cæſ. Engliſch Goldelods.} J .Von der Natur/Krafft vnd Wirckung 6 deß guͤlden Widertodts. es treiben die alten Weiber und Landſtreicher viel Abenthewer mit diefem Kränstein/ fehreiben jhme viel wunderbarliche Tugendt zu. — Fuchſius ſaget / fie ſeyen einer mittelmaͤſſigen Na⸗ tur / trucknen vud zertheilen. Das LXXXIX: Capitel. # Bon Widertodt. 1, Widertodt Maͤnnlein. Trichomanes mas. N ' Trichomanes femina % Pa N N — Ta Zi DEN Ai Y — 8 vern andt / aſſo dapfiefeinen andern Vnderſcheid hßba. — une: TE san Siehaben ein fhmwarge urkel pen vilen Heinen AueksinendfanchtenDrren/auch an den groffät aaren oder Fäsleinzanß welcher feftenbrauneSten. eo — en wachſen auff beyden Seitenmirfleiitenzranden N N Hoi ven ame rg Blaͤttlein befeger den Meerlin ſenblaͤttlein np I ® DR: une EA RATTEN = anuſehen wie ein Stranffederlein/ oder wie ein Idertodte Wwderthon / Abthon, rot Stein⸗ — JSrenferer vi rs braungelben Tipfflein befprenger: Siebri a Terzapaitı, Kullapıy@. {as er Blumen noch Saamen. erg * E — * Xxxxx diü nes — > > E de 0 teimifch ara Barba Herculis, Herba _ Sic wachſen auch auß den alten Manmwren/an exinira,pnd Adian tum rubrum.[L.&CH.Tiichome- zur 1188 D. Jacobi Theodor Tabernaemontani / A IV. Klein Wider Männkein: F Das CK. Gap. * E i mas. Trichomanes minox Bon Engelfüß. Engerfüß. Polypodiu m: 3 3 MN . Trichomanes minorfemina =V EZ — Engelſuͤß. II. Polypodium. II; INES BN ES IT} IN N & En nesfive Polytrichum Officinzrum; C. B. Tricho- imanes, Trag.Mart.Fuch. Ang.Död.ur: Cordihifk; Geſ.hort. Tur.Lac.Ad. Lob. Caft. Cam. Saxifraga minor prima,Brunf.Trichomanes nigrum, com- muniterSaxifregarubra; Thal.Adiantum rubrum; Lon.Polytrichum vulgo,Czf. III.-Trichomanes xamofum majus & minus,C.B.foemina,Ger. [Ri derlaͤndiſch Weder doot.Englifh Common Maiden haire. Welſch und Spanifch Polärice.] Bon der Natur /Krafft vnd Figenfchaffe — deß Widerthons. ———— Dioſcorides, Galenus, Matthiolus, E onzus vnd andere / daß diß Kraut eNa⸗ tur / Krafft / Tugendt vnd Wirckung habe mit dem Adianto oder Venushaart / darvon im vorhergehen· den Capitel weitlaͤufftig iſt gehandelt worden, R Derohalben was dafelbft von den Kräften der - zuw euſſerlich vnd jnnerlich / von dem Waf- ſer / Wein / Syrup vnd andern iſt vermeldet worden) Ben. ———— —— das an⸗ werden: Dero vnnoͤtig iſt ſolches — * — DE ; Ngelſüß iſt zweyerley / (1.) Das erſte Wit das gebrandte Waſſer den jenigen gut ſey / iofeorides ſchreibet / har eine harige — I gelreines Heinen Fingers dick / mit vielen Aleie, er faulen, dien zaſechten angewachfenen Würglein/ gar ndtnorncht / aufwendig rochſchwar 7 Ju en 2 ie a an de ; Das Ander Buch / von Kräutern, a aber gruͤn / an geſchmack ſuͤß / vnd doch auch etwas bit, E ter / fladert oben auff der Etden herumb Das Kraut waͤchſt einer Spanen hoch / die Blätter vergleichen ſich dem Farnkraut / allein daß die Engelſuͤßblaͤtter tieffer zerſpalten ſeyn / ſo ſtehen auch die lgeſpaltene) Blätter vngleich gegen einander / auff der einen Seyten glatt / auff der andern aber lauff dam Ruͤcken /] mit rothgel⸗ ben vnd rauchen Tuͤpfflein beflecket / wie an deih Farn⸗ kraut: Vberkompt keine Blumen. Il: Das ander Geſchlecht iſt dieſem gleich / außge⸗ Engefüg. nommen daß es groͤſſere Blätter hat: „Sgn hits fagt:dap fie Ball vnd Schleim aubſuhre! . Sie wachfen an Zelfen an den Eychbaͤumen / an alten Wänden oder Nawren / vnd auch wiſchen den Steinen in den Brunnen / die beſte aber vnd kraͤfftig⸗ ., fte findyfo iii den Eychbaͤumen waͤchſen. Das Kraut | 8 grünetden ganzen Winter ober: Man ſoll es ſamlen G wann der Augſtmonat ein ende hat. 2 Sohn Namens 7. 5 ENsselſũtz wird auch genennet Suͤßfarn / Suͤß⸗ wurtzel / Baumfarn vnd Tropffenwurtz. Griechiſch vnd Lateiniſch Polypodium, Filicula. [1. Polypo- dium vulgare; C.B: Polypodium, Brunf. Trag. Matth.ang. Fuch.Dod. gal.Cord.in Diofc& hilft: Geſ.hort· Tur.Lon:Ad,Lob.C&f. Caſt. Cam. Ger; majus, Dod.primum, Lugd. II. Polypodium mi- nus C.B. alterum, Matth. Lac. Lugd. minus, Dod. quercinum, Ger.] Welſch Polypodio. Arabiſch Befai- gi. Spaniſch Filipodio. Franhoͤſiſch Polipode, Boͤh⸗ miſch Deladye. Engliſch Oke ferne: Niderlaͤndiſch CC Boomvarn. VE Don der Natur/Krafft und Eigenſchafft .. berngelfüh ES fhreibt Fernelius; daß die Wurtzel / welche nur H Sallein ım brauch iſt / warm und trucken feyim an. dern Grad. [Die Alten fegens warm im dritten vnd ken im andern Gradt. J Eines füllen und doch herben vnd rauhen Geſchmacks. es, ; Paulus Aginera vermeldet / daß fie. ſehr truckne vohn einiges Ballen. — Innerlicher Gebrauch, eweil dieſe Wurtzel dem Magen etwas ſchaͤd⸗ lich iſt / ſoll man ſie jederzeit mie Aeniß / Fenchel / Naͤglein Honigwaſſer / pnd dergleichen bereiten; ¶Etliche haben die frifche Wurtzel init Honig vnd D Pfeffer kocht vnd einzeben. exiger seit wird fie auch vnder die purgierende Ar ey zeehlet / alſo daß fie ſchier in alle fürereffent, liche purgirende Traͤnck / Lattwergen / Syr upen / pur⸗ gitenden Wein vnd dergleichen Vermiſchungen ge⸗ braucht wird: ne u. So man aber Allein gebrauchen will / foll man nach ver Lehr der Alten auff ein halb Loth eingeben / in Honigwaſfer vorhin gefotten, Kan doch wol biß auff ein gang Loth eingeben werden, Es wird auch die Brühe darvon wol auff ſechs loch ohn ſchadenſeinge⸗ nommen: vnd weil es in kochung ſein Krafft leicht⸗ lich verleürt / muß es in vermiſchung vnd kochung der Artzneyen zu lezt hinzu —— Diolcorides ſchreibet / dah ſie cin Krafft habe NR Gad vn purgieren / vnd Durch dein g zu treiben: Pli⸗· Mean foll fie aber nach der Meinung Diofcotidis mit Huͤnerbrůhe kochen / oder aber mit Mangolt vnd Haſenpappeln / damit jhr der ranhe Geſchmack 17 tung benommen werde? oder in der Brühe von Köls kranrgefottin/ond die Brühe getruncken / ſanfftiget den verharteten Bauch in Fieber: Deß zleichen thnt fie auch ſo mans doͤrret / zu Pul⸗ der ſtoſt / vnd auff ein Quintlein ſchwer in Mech Kinhimpt.]) Ei ie Es wird anchdiefe Wurtzel ſeht gebraticht zu dem Meetanchotifchen Geblůt / vnd denen Schwachheiten/ ſovon der Melancholey oder dem Miltz herkommen. 4 I A Püleius fehreibet) das Kraut — 1189 Wider dieſelbige Melancholey / fo von deß Mi Men⸗ feuchten cuiſtehet / fol man et ein ee von Drug 5 kin: Nim̃ Sener/ Romiſchen Duendel/Epichymi, Slachsfeiden Botragenblumen jedesein Vntz / En⸗ gelſůß / Vejeln / jedes ein Loth / dreiffig duͤrre Pflau⸗ men / Weinbeerlein j. vntz / Aeniß vnd Fenchel, jedes anderthalb loth / Hirfchzungen / Frawenhaarkraut / Chamanderlein / Koͤnigskraut jedes ein SHahdvoli Laß ſolche Strick wol firden in gnugfamen Waſſer / darvon nim̃ vier vntz / weiche darinnen Myrobalani Indi ein loth / Ohebuli drey Quintleim / laß vber Nacht ſtehen / darnach truͤcks wol auß / miſche darzu Diafe- — —— außgezogentn Caſſten Vntz. es deß Morgens auff ein Tru — Bee, | if Trunck / nach gele⸗ = s wird auch dieſe Würsel gebraucht i Ge⸗ Hüfken breften der Bruſt / welche von — een Ram. mare perprfachet werden als da iffder Huſten / das Verſtopffung der Lungen / vnd andere der⸗ — eithen. Zu ermeldten Bruſtſchwachheiten foif ı folchen Trank oder ——— gelſuͤß / Alandtwurtz / Saffranſamen jedes j. loth Der nushaar / Hyſor / weiſſen Andorn / Doſten Sau reien / jedes ein Handvoll / Eybiſchſamen vnd Fenchel jedes zwey Quintlein / Feigen, Sebeſten vnd Bruſt⸗ beerlein jeder acht 7 kleine Kofinlein zwey loth / dieſe Stuͤrk ſiede man in gnugſamen Honigwaſſer / big auff anderthalb Roffel/ darnach feigerhan es durch/ vnd trincke darvon: So man aber ein Sprup darauf 3 machen wilsfoche man die ſtůck auf Brunnenwaſſer / biß auff anderthalb Noſſel / vnd thu darnach Zucker darzu / ſo viel zu einem Syrup gnuß ſam iſt. ER Es wird auch diefe Wurhel gebraucht zu dem Ge⸗ Gasaen ſchwollenen vnd erharten Drilg, — Wider das Krummen im Leib / ſoll man nemmen Pi. Engelſuůß / Fenchelſaamen / Anß / Kümmel und Ing⸗ RR wer jedes gleich viel die Stuͤck jerfchneiden/ und den Saamen etwas zerſtoſſen / in einer feyften Brůh fies je a Hua zenn die Schwein anfangen zu ſterben / ſoll man jhnen Engelſuͤß eingeben / fü =. an vnd eg bewahret von der Seuch 2” ’ Eufferlicher Gebrauch: # — * —— [2 zerſtoſſen mit Acero fcillirico yermengt/ vnd gekocht / darnach angeftrichen fol das Hauptwehe Hauptwehe vertreiben. Dioſcorides ſchreibt / daß die Wurzel [mit Honig] —— zerſtoſſen 7 den verrenekten Gliedern gut ſey Dep, Bu gleichen auch heyle fie die Schrunden an Händen GN. und Fuͤſſen / mit Hontg angeftrichen, Bd Glen E.Diefe Wüirsel gepůͤlvert / vnd in die Naſen 96 than / fol das vbrige Fleiſch darinne verzehren / das koiypus man Polypum nennet.) RE: F Von dem Safe Lin ius ſchreibet / daß det Safft außder Wursel . . getruckt / den Stulgang errege / vnd treibe Gall * vnd Schleim auß. Deßgleichen reinige et das Kurt stehe R chen auch reinige — berbrandte Melanchetifche Bim / vnd führe es auch Aue. Seneblätt auß / ſo er mit andern Argneyen als mit Scene ten/ Epıchymo, Kaͤßmolcken 7 vnd andern derglei⸗ hen Purgation oder Lattwergen vermiſcht vnd ein⸗ genommen wird. sun: e WBonm Engelfüß Syrup. VoOn dieſet Wurzel wird ein nutzlicher Syrup al⸗ ſo gemacher: Numm Engelfüg Wurzel / ſo an Eychbaumen gewachſen / dritthalb Loth: Dehfenzuns gen vnd Mutterkraut / jedes ein halb Handvoll: Caps priswurgel Rinden / Haſelwurt / Calmes / Cyperiy jedes j.lorh: Senetblaͤtter Epichymi ; Lattich En. divien / 1190 A divien / wilden Sartichs / jedes drey loth: Kochs in F ee Waſſer wie gebräuchlich /feihe es durch : zu die ſem Berbrante th Rofenhonig j. Pfund / fendg sum Syrup. Dies Sn ferift nůglich alle Melanchotifche Feuchte und ver⸗ Söwim. brandie Gallen aufzuführen: sereheilst auch Die zaͤhe “ kalte Schleim / vnd fuͤhrets anf. ] Von Engelſuͤßwaſſer / vnd ſeinem Gebrauch. Wern man das Waſſer brennen wil / fol man die Engelſůß nemen / fo in den Eychbaͤumen fun⸗ den wird: Diefelbige fol man zwiſchen vnſer Frawen Tagen ſamlen / mit Kraut on Wurgeln fie zerhacken / vnd ein Waller darauf diftillieren. Diefes Waller getruncken / reiniget das Melan- B choliſche Gebtür,foliden jenigen gegeben werden 7 ſo Auſſat· zum Auſſatz genciger ſeyn. Siwären Wer mind die Bruſt voll iſt / vnd einen ſchwaͤren ehem Hufen, Athem hat / auch ſtaͤtigs huſtet / der ſoll deß Morgens vnd Abends einen Trunck dieſes Waſſers thun / mit Veielſyrup oder Hyſopſyrup nach gelegenheit ver⸗ menget. Weiloanchoiey CE vertreibet auch diß Waſſer die Melancholey Seite pp die ſchwaͤre Traum: Soll gut ſeyn wider das Quartanfeber / vnd fänfftiget den Bauch.) Das XCI. Kapitel. | . Bon Spicant. 1. Spicane Maͤnnlein. - Lonchicis altera mas, —— — >> — N © —0 HAN N ' \ KANN . wie dag techre Scolopendrium ; doch rauher und gröffer / auch vielmehr zerkerffet: Es meldet aber Maxchiolus, wie auch Dodonzus; daß ihre Blätter den Blättern deß Engelfüßvergleichen/zu beyden seiten fehr zerſpalten /gar ſchartecht ond rauh / forn grün vnd glatt / vnden aber auff der andern Seiten taub vnd befleckt wie die Engelfüß: Die Wurgel iſt ſchwarn mit vielen dünnen ſchwarnlechten Wuͤrtlein D. Jacobi Theodori Tabernaemontant / II. Spicant Weiblein oder groß Milzkraut Lonchitis altera femina, N SS B II. Spicant. Lonchitisadulterina» kertheifer: Wachfen Alfanıptoßne Stengel / fra men vnd Saamen. Sie haben jhren Vnderſcheidt / daß eines groͤſſer / breyter vnd — Blaͤtter hat/ wie am erſten Geſchlecht zii ſehen iſt als das ander. III. Das dritte Geſchiecht hat füirgere Blärter: Das ya —— ſchmaͤlere vnd fpigigere Blaͤtter dann: — I. [Das ander wird von Trago beſchrieben / deſſen Wurtel ſchwart / waſecht anfammen gedrmn- aut Das Ander Buch / von Kraͤutern. * Recht Milßkraut. * Scolopendria vera A gen / vnd durch einander geflochten : deſſen Blätter F ſind in der erſten auch rumb gebogen / wie der Hirſch⸗ ungen / wachſen etwan zwaͤntzig vndmehr Blaͤtter auß einer Wurgel/ wie die Hirfibsungen : Sind. as ber ſchmaͤler / vnd zu beyden Seiten mit groſſen Kerffen zerſchnitten / biß zum mittelſten Ripp / welches auf der Wurzel braun herfuͤr traͤucht Diefe Blaͤt⸗ ter ligen auff der Erden / anzuſehen wie ein langer Warm: Gegen dem Brachmonat ſtoſt hoch an⸗ dere vnd ſchmalere Blätter aller dingen jerferffr wie Engelſuͤß / die ſtracks vberfich wachfen/ wie die langen Hanenfedern anzufihen : Diefe geficderte Blaͤtter find auif der einen Stiren auch mit fleinen gelben Tuͤpflein rote der Engelfüß befprengt ; gegen dem B Herobſt verderben die Federn und bleiben Die ander 6 eiſt gewachſene Blaͤtter auff der Erden ligen ober den Wineronderfehrt.] °— 2 Sie wächfen in den ferichten Groaͤben / auch an an⸗ bern naſſen vnd runckeln Orthen⸗ Von den Namen. SPicant oder groß Milekraut wird von Dioſco⸗ ride Asyxiris genennt ‚ONd’Asyxiris rpayeraı Latemiſch Lanceolaris, vñ von etlichen Alplenıum Iyiveitre.[R Lohchitis alpera , C.B. aſpera ma- josMaith.bugdiCam. alera,Ang. Lac: Call. Lon: altera; quibutdam alpera ; Cord: in Diolc. Ges. hortiap. Lonchitis Maränth&, Ger. ico. Il. Lon- & thitis minor , ©. B. Aiplenum iylveftre, Trag; Lugd: Lonehitis atpera , Dod. ur: Lugd. Thal.. Ger.alpera minor, Mart.Lugd.Cam. altera Diofc. Gel. frac· Ad. Lob. Struthiopteris, Cord.hılt. ico. Thal.Scolopendrium majus;Lon. II. Lonchitis folio Cererach.C.B: Lonchitis2.Dälmarica; Ang: Lonchitis Maranch& ; Lob, altera Maranthæ, Clußhift.afperaMaranthz,Cam.ep.alperalluen- fis Lugd. Cecerach genus in llua nalcens, Cal Filicisgenus, qu& Lonchitis altera; Cluf-pan.Po= IypodiumIluente,Lugd-Filieula perrga: mal. Gen 1co:] Niderländifch Grachtvaren. Vonder Nalur /Krafft vnd Eigenfchafft deß Spicants. Es wird von dieſem Kraut wenig von den Me · DE gicisgefeprieben.Diofcorides meldet / daß es faſt | Wonden. gut ſey zu den Wunden dann es laſſe fein Hip oder ring Recht Wieraut.· E⸗ rauten. Engindung darzu ſchlagen. Vnd wenn man es mit Eifigeruneke,fo mintdere «8 das Milz wunderbatlich. - Gleihe Kraft und Wirckung ſchreibet auch Ga⸗ lenus dieſem Kraut zu — — Von dein rechten Scolopendrion BR oder Milsfrant n Shift dag rechte Scolopendrion vnd Aſpyle⸗ don welches die Apothecker fr das Ceterach EN gebranihen follen deſſen Blaͤtter find nicht E ober Fingerslang / deren viel auß einet ſchwarzen za · fechten haarechten Wurtzeln herfuͤr triechen sein jedes DHlärfein ift eerſchnitten / und vergleicht ſich mit ſel⸗ > din Kerffen dem Eingelfüß/ oder formtert wieemhals ber Monyooet wie die geſialt deß wurms Scolopen⸗ drid / ind oben ſchoͤn grun / vnden gelblecht / gang wauch / als weten ſie mit Staub vberzogen ·. Die wächft im rauchen Gebutg an. den Felſen Bieinflüfften vnd Raſſen / alerdings wie die Maur, on den Namen. Iletraut peft Griechiſch vnd Sateinifeh Seolo« Mb endrion;Afplenon: in offeinis Cetet ach · > fCeierach officinar. CB.gcolopendria;Ang vera; e © Trag.Ceierach Eric.Gord. Cei.Scolopendriuin; . Milsfüchtigen / allein gebraucht / oder mit | auch in etlichen Theilen ein ſubtile Subſtang. 1191 N I IR —— er £ N Se IE —B — — Fe — X RE — — —E — — — —— 7 & ZA ANY * ⸗ AND — PR f Cord. hift. veruin, Lon. Afplenum, Matth Do gal. Gef-hort. Lac. Tur.Ad. Caft.Lugd.Cam. . plenium Cord. in Diofcor. Dod. Lob.] Arabiſch schölofendrion. Niderlandiſch Steenvaren Enz Spleene woort oder Miltwaſte. Welſch Ableno. Spas nifch Dor adılha. Frangtzoͤſiſch Ceierach. Böhmifh Ceterak. — Bon der Natur / Krafft vnd Eygenſchafft 7 dep Miltzkrauts. F Dee⸗ gantß Gewaͤchs iſt am Geſchmack ſauwr end ſtreng / von Natur trocken vnd etwas warm; hat nerlicher Gebrauch. Eu fiillen das Gluxen: brechen den Stein. wider alle M ncholiſche Kranckheit vnd viertaͤglich Sicher, Fieber. z Die Blätter in Eſſig geſotten / vnd diefer Eifig viertig Tag frühe getrunken / erweichet a = vnd gefchwollene Milt / machets auch kletner · ¶ Hatte Dun Auß den Blaͤtteren ein conferva gemacht init Zucker / wie andere Conferben/ifktreffentlich gur den hr a * laͤtter klebt / eines Quntl. ſchwaͤr mit halb fo viel weiſſen Aaftern in Wegtich Waſſer getruncken iſt treffentlich gu» — Gonorrbesam fake. > Diefes Krautiit Zufer Erb brihe genden, thne dem Milz wol / treibt die Weibliche zeit : mir ge, Weber. brannten Scorpionen gebracht / iſt c8 der Buſer dienftlich/ teiniget die Seren vnd Blafen: welches Nieren vi fräfftiger fo man geſtoſſene Dattelfern vnd weiß Ag. a — fein dam hu vnd mit Wein einnmy. er; Euſſerlicher Gebrauch · a serftoffen / init Wein vermiſchet @rsn.ca Se und ober das Milz gelegt uk gut widerdas Min —— aa geſchwollen Miltz. aa = n 1192 D,QTacobi Theodori Tabernaemontant/ A Don Milsfrane Syrup. F Hirfehjung. Phyllitis foliis laciniatis; ES wird ein nürficher. Syrup auf diefem Kraut RD gemacht, fo SyrupusdeScolopendria in rechten wolbeftelten Aporhecken genannt wird/ vnd foll alfo bereitet werden: Nimm Engelfüß von Eychbäumen/ Borrꝛetſch und DOchfensungentwurgel / Tamariſcen⸗ rinden / vnd Rinden von Cappriswurtzel / jedes vier loch: deß rechten Milzkraut drey Handvoll: Hopffen / Flachsſeiden / Edel Maurrauten / Meliſſen jedes ij. Handvoll: dieſe Stuͤck ſollen in neun Maß Waſſer geſotten werden / biß vier vberbleiben: hernach ſeyhen ond vier pfund Zucker darzu thun / vñ nach der Kunſt laſſen ſieden. Dieſer Syrup iſt dem Miltz ſehr dienſt · ih / eröffnet deffen Berfiopffung / nimpr die Ge⸗G B ſchwulſt hinweg / zertheilet die dicke Melancholey / vnd Frage wird in den viertägigen Fiebern nuͤtzlich gebraucht] Das XCI. Kapitel, [Bon Hirfchzung. [* Gemeine Hirſchzungen. * Phyllitisfive Lingua cervina, —— AN, « N Ö — —— N N II > G ZEN € — N N M | IV, ches aber nicht alfo Y 7 In der erfte aber feyn fie der gemeinen gleich/ wie ein 4 7 Zung formiert / daher fie auch den Namen habens , 4 Ihre Wurgeln find dünne fehwarglechre Wiirzlein, & N N Wachfen ohne Blumen und Saamen. 9 D Man find dig Gewaͤchs in Wälden vnd ſchattech⸗ W HIrtung oder Hirſchzung heiße Griechiſch our 1 * ri. Cateiniſch Lingua cervina,Scolopendrias wiewol nicht zu. gar recht. LI. Linguacervina offi= cinarum, C.B. Scolopendrium Brunf.Scolopen- dria vulgaris,Trag.Phyllitis,Match.Dod.ur: Ang. Lac. Tur. ur: Geſ. hort. Ad. Lob. Thal. vulgaris NIS Cam. Cluf. hift. Hemionitis, Leon. Manar. Ruel. Fuch.Lingua cervina,Er.Cord.Lon.Cef. I.Lin- | gua _ multifido —— gemeine ta Dod. Cluſ. hiſp. & hiſt. Lugd. Phyllitis multifi- haarechte en dofolio.Lob. — > Ger-Phylbtis, Caſt. ap· e deß Waldfahren: die Blaͤtter find?) MUeronara,Cam.] Niderlaͤndiſch Herſtonge. Spas Ang / eriche if auffaereckt 7 eich tie ein halber niſch Lengoa cervina Seanzöfifch Langue de Cerf. Böha Meonzeiner Zungen vnd Milz micht ungleich grıiny MID Plany trant. lEngliſch Hartstoong. Welſch x vornen glatt aber an dem Rucken erhaben weil „, 77344 «eruina.] — durch ein jedes Blatt ein rundes braunes haatecht ¶ K Bon der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft Ripplein geht / darneben auff beyden Seiten viel der Hirſchzungen. Gemeine Hirſchzung. braungelbe langer Zwerchſtrichen als Heine Wiirm. Odonzus meldet / daß fie truckner Natur ſeyn / lein / bringt weder Stengel / Blumen noch Samen.) Es beſchreibt C.Clutiusdiefe Hirſchzung / daß fie der gemeinen Hirſchzungen gang gleich ſey aut nommen was die Blätter anlanger / welche einer Spannen hoch wachfen / derer fechs oder fiben auf einer Wursel fommen auff der einen Seiten grün vnd glatt / auff der andern aber fommen fie nicht der, . gleichen braungelbe Zwerchftriche / fo Heine Wuͤrm⸗ fein gleich ſeyn / wie an der gemeinen Hirſchzungen / oder ja gar wenig; Vber das / fo feyen die Blätter an vnd am Geſchmack zuſammen ziehend. [Das ganz Gewaͤchs reucht nach Sarnfrant ; es macht. duͤnn / trucknet / vnd Fühler] 22 Innerlicher Gebrauch. DIE Krantmit feinen Wurtzeln inrorem ſauwren Bein geforten vnd — — wird ſon⸗ derlich gelobet wider die rothe Ruhr / vnd andere yore Kuh Bauchfuͤß. Bauchfũs. Auff gleiche weiß gebraucht / ſtellet eg die vbrige Zei / DWeiberzeit. sender Mutter: Vnd iſt gut wider das Blut ſpeyen. Slutſpedes · fet vnd ertheiler — —— gt — meldet auch — — / 8 wenn eins dem ans ‚wenn man daß Rrant mit weiflen Bein Fer dern herfür wüchfe / wie Dodonzus permeldst / wel, . weiſſem Singen 2 che / helffe es wider die Schlangen Bi, Pr; ee ee 8 Das Ander Buch / von Kraͤutern. 1193 A Es hat auch dieſe Hirſchzunge bey nahe einerley F Wermuth Wegweiß / Jungfrawenhaar oder edle Natur / mit der gemeinen Hirſchzungen / derowegen wViltſucht. fie auch ohne zweiffel zu der Miltzſucht kan gebraucht werden. Dioſcorides ſchreibet / ſo man Hirſchzungen in Eſſig ſiede / vnd darvon trincke / mache fie den ge Geſawollen ſchwollenen Miltz geringer / lvnd bringe ſie widerumb mu . ju recht. Die Blaͤtter vber Nacht in Wein gelegt / vnd am DES Tag davon getruncken / iſt gut den Milsfüchtigch/ond verzehret andere böfe feuchtigkeit im Men chen. Wider die haͤrtung vnd verſchwellung deß Miltzen ein gut experiment auß Matthiolo: Nimm Hirſch⸗ zungenkraut / brenne die Blätter zu Pulver / vberdiß B Pulver laß gebrannt Hirſchzungenwaſſer lauffen/ G wie man pflegt Laugen zubereiten. Diefer Laugen nim̃ zwoͤlff Söffel voll / Syr. de radic. Oxymel. fim pl beydes ſechs Loͤffel voll; mifche es / vnd trincks frühe warm etlich Tag nach einander. In Wein mit Tamariſcen geſotten vnd getrun⸗ cken / ſtillet die ſchmertzen deß Miltz. Mit Kirchyſop geſtoſſen vnd geſotten in Wein / es. vnd getruncken nimpt die Gelbſucht und falten Stich: oder mir Peterleinwurtzel gekocht thut deßgleichen. Derforfung ¶ Die Brühe darvon getruncken / vnd die Blätter od Mi. auſſerhalb auff die Leber und. auff das Milz gelegt / et⸗ oͤffnet die Verſtopffung derſelbigen. Stechen deß ¶ Wird auch heutigs Tags für das ſtechen und auff⸗ · ſchwellen deß Milg vom gemeinen Mann in Wein geleget / end darvon getruncken.] Wer einen verſtopfften vnd geſchwollenen Miltz hat / der foll nerien Engelſuͤß / Ochſenzungenwurtzel jedes ein loth / der Rinden von Cappern ij loth / der oberſten ſchoͤßlein von Hopffen / Erdtrauch / Meliſſen vnd Hirſchzungen jedes ein Handvoll dieſelbige ſtuͤck in gnugfam Waſſer biß auff ein Noͤſſel einſie den laſ⸗ ſen / zu welchem er darnach thun ſoll drey vntz Zucker / vnd widerumb ſieden zu einem Tranck. [DIE Kraut in Wein oder Waſſer wol geſotten / Stein iſt denen fo mit dem Stein beladen dienfllich. : Das Waller darauf mir fleiß diſtilliert / iſt Fräfftig Magen, in den Magenfchinergen, fol den Stein brecheny ber min, nimdt die Harnivinde / vnd treibt den Harn hefftig. Der Sianub / ſo rucks der blaͤtter hencket / .Quintl. ſchwaͤr / mit einem halben Muntlein weiß Augſtein in Burtzel oder Breitwegrichſafft eingenommen / ſtillet Samenſiuß. den Fluß deß natürlichen Saamens. Härtung deß Minze. ten Miltz. Euſſerlicher Gebrauch, Dffenefihä, — reiniget vnd heylet allerley offen — Schäden. | Abgefallen Das Waſſer darinnen das Kraut geſotten / iſt gut spe. zum abgefallenen Zaͤpfflein / vnd zu dem blutenden Bapnfeirg, Zahnfleiſch / darmit den Mund außgeſchwaͤnckt. Hirſchenzungen Zucker. WE den Blättern der Huͤſchzungen wird ein nuͤtz⸗ Aſcche Eonferva oder Einbeigung mit Zucker berey⸗ ter: die Blätter follen auff das aller kleineſt zerſtoſſen K oder zerhackt werden vnd zur einem Pfund gutes har ⸗ sen Zueferg vermiſchen 7 vnd in einem Meörfer wol _ dnrcheinandern ſtoſſen / an die Sonn ſtellen / vnd den Somer vber wol erbeitzen laſſen / vnd alle Tag ein mal Nol durch einander rühren.“ Diefes iſt ſonderlich den Miltzſůchtigen ſehr dienſtlich vnd nug. Hirſchenzʒungen Syrup. on der Hirſchzungen wird ein nüslicher Syrup I gerettet / welcher in den Aporheefen Syrupus de Seolopendria En. m das me Milz frau vnd nit die Hirſchzungen folteverftanden mer» den, Wird alfo gemneinlich gemacht: Nim Hirfiben, Bungenydeßrechren Milgfrauty oder der Hirſchenzun· "gen zwepmaf fo diel / Endivien / Steinlebertraut / MaurzantenyFenchel vñ Peterſilgenwurtzel / Bruſch ⸗ wurtzel / jedes j. halb Handvdll: Burretſch und Ochſen ⸗ sungen bluͤmlein jedes ein Handvoll : Flachskiden ij · oth: Kuͤrbſen / Cucumeren / Citrullen vñ Melonen» ſaamen von den harten Schalen gereiniget / jedes ein halb loch: dieſe Stuͤck zum theil klein zerſchnitten zum theil in einem Moͤrſer zerquetſcht ſolle in rechter Ord⸗ nung je eins nach dem anderen geſotten werden / von der durchgeſiegenen Bruͤhe bereit ein Syrup mit Zu⸗ cker / wie der gebrauch iſt. Andere bereitens alſo Nem⸗ men deß rechten Milgfrauts ij. Handvoll / Hirſchen | sungen ein Handvoll; Endivien/ Wegwart / Wer⸗ muth / edle Leberkraut / edle Maurrauten / jedes ein hal⸗ be Handvoll: Fenchel / Peterſilgen vnd Maͤußdorn⸗ wurgel ij. loth: Flachsſeiden ein Quintlein: der vier gemelten Saamen+ Burzeifch vnd Ochſenzungen⸗ bluͤmlein / jedes fo viel man zwiſchen zween Fingeren halten fan / kochens / ſeyhens durch / vnd kechens mit Zucker zum Syrup / hencken dann folgende Pulver in eim ſaubern leinen Tuͤchlein verbunden / darein von Muſcatbluͤet / Spicken / Lacca vnd Caſſta Lignea / je⸗ des cin halb loth / laſſen noch cin Wahl daruͤber ger hen / vnd behaltens sum Gebrauch. Diefer Syrup iſt nistich zu Abtuͤhlung der vnna⸗ gg türlichen Hitz / vnd anzůndung der $eber/sueröffnung Dertopfung der Berftopffung der Leber 7 fo von zähem Schleim der teber verprfache/ auch die Verſtopffung vnd alle Gebrechen HB deß Mile hinzunemmen, Hirſchzungen Wein. Es wird auch ein nuͤtlicher Kraͤuterwein von der Hirſchenzungen bereitet / wie vom Wermuchwein gefage iſt: etliche vermiſchens vndet den Wernauth· wein? Solcher Wein iſt den Miltzſuͤchtigen zu gutem vnd Blaſen erdacht / reiniget die Nieren / Harngäng vnd Blafen "ir von allem zaͤhen Schteim. Hirſchzungen Waſſer. Au den frifchen volllomnen Blaͤtter klein zerhackt / vnd mit Wein beſprengt / wol vermacht / auff drey oder viet tag erbeyar/alidann diſtilltert / wird et naig. Sober Dnb lich Waſſer zur eröffnungder Leber / Milg Verſtopf⸗ —— fung / Abends vnd Morgens getruncken: iſt gut wider Masen- den Magenſchmertzen / waͤrmet vnd truͤcknet jhn von aller Schleimigteit: Nimbt hinweg alle boͤſe Zufaͤll ⸗ ge. Nieren⸗ Den Mund wol darmit gegurglet / nimbt deſſelbi⸗ gen er Geſchwulſt / truͤcknet das herab gefchoflen lein Euffertich mit Tiichern über harte Geſchwulſt vnd ger Enzuͤndung gelegt; fliller end miltert fie. Sn faulen Dunts. ateen Schäden vbergelegt vnd die Wunden damit ge» Zhariaken waͤſchen reiniget fie/ vnd fuͤr dert ſie zu der Heyluns. — Das XCIV Gapitch Zinn Bon Fingernägelfraut. EN Et Singernägeltr räuter werden Bi drey k De fürgeftlt. (1.) Das erfe iſt cin gerrame drauſchlecht Staͤudelein 7 hat ein runde weiſſe / zaſechte Wurtzel / kaum eines Fingers lang / auß welcher ſchmale Aeſtlein kommen bey nahe ei⸗ her Spannen hoch / mie vielen Gewaͤrblein: An welchen kleine fpigige / aſch nfarbe Blaͤte lein wach⸗ fen An den Gipffeln der Aeſtlein vberkompt es ſei⸗ ne Dolden von weiſſen Bluͤmlein / nach welchen der Saame erfolget wie Hirſen Koͤrnlein / eines ſiar⸗ en Geruchs. — Yyyyy AL Das m eränt. II. Braut. 11. Singernägelfrant, Paronychia altera. D 2 \| EN N. .\% — & E e/.) N j A — —— * N , IL Das auder Gefchlechtift dein erſten faſt gleich / "allein daß feine Blätter fpintger ſeyn / mit jhren Spi⸗ ‚ren allefamprin die Höhe geſtellt. „HL Das dritte befchreiber Dodonzeus ; daß eg gar ein nidriges Kraͤutlein ſey / welches Blätter ſehr F D.Jacobt Theodori Tabernaemontani / A L Singernägelfrant, Paronychia Matthioli. 111. Fingernaͤgelkraut. Paronychia III. F ſcheinen / mit geringen Kelchlein / in welchen der Sa⸗ img ſtecke. Die Wurtzel iſt faſt gering / Imit dieſem iſt oben in der iꝛ. Section am 2.Cap. vnder roht Stein. Se erg Das erfte Geſchlecht waͤchſt am Meer / das legte aber an ſchattechtigen / feuchten / vnd fleinigen Drien: H Blüherim Frühlings | Von den Namen SSnsernägeitrant wird Paronychia genennt / ei⸗ che woͤllen das erſte Geſchlecht Polygonon den⸗ ten. [1. Anthyllis maritima Alune folia,C.B. Gra- men fecundum Plinii, Ang. Paronychia, Ang, altera ; Match. Lugd. Anchyllis marina incana alfınefolia Narbonenfium , Ad. Lob. ico. Lugd. Centumgrana, Cæſ. II. Myagrum fylveftre,C.B. Pfeudomyagrum alterum,Cam.in Math, III.Le- dum tridaäylites tetorum, C.B. Paronychia al- tera, Dod. ruraceo folio, Ad. Lob. Lugd. Ger. la- Einiara , Ger. Umbilici fpecies quibuldam , Caf, Daä&ylioboranon alterum, Thal.] a i. Don der Natur/Krafft vnd Eygenſchafft 1 dieſer Kraͤuter Eduche ſchreiben / daß dieſe Kraͤuter gut ſeyn wi⸗ der das Naͤgelſchwaͤren / daher esauch den Nam⸗ men habe: Dodonæus meldet / daß man von jhren vnd Tugenden noch nichts gewiß ſchreiben die; Das XCV. Capitel Boy Mooß. ITS fiyn pic Geflecht bi Mooß. Dantızisngeh I — dem Etdtrich / etliches an den Steinen / etli⸗ ches auch am Meer / und iſt nichts anders / dann ein K haͤrechte Vnreinigkeit und vberflüffigkeit der Baͤum / klein vnd zerkerfft ſeyn / den Rautenblaͤttern bey nahe gleich: Der Stengel ſey kurtz / mit andern geringen Nebenaͤſtlein / an welchen kleine weiſſe Bluͤmlein er⸗ A: der Erden / der Stein vnd der Waller, 1. Das Baummooß iſt nichts anders dann ein lockecht / vnd harccht / verwirzet Gewaͤchs / jeder man wol betandt / es wird aber von Farben nicht einerley funden / doch iſt das weiſſe oder weißgrau⸗ we am beſten / erſtlich das ſo auff den Cederbaͤumen waͤchſt / wie Diolcorides wil / darnach welches auff —32 * > RER der jühnarge johniehen)...= = 737 wachen TIL. Die andern zwey Geſcht - — iſ / das ander mir det Biͤhetm. Das Ander Buch/von Kräutern. F 11. Acfticht Mooß. Muſcus ramoſus. L Baummooß. Muſcus arbotum. IV. Farnmooß. Muſeus ſilicinus. © 2 nn — 7 —— > H III. Bluͤhendt aͤſtig Mooß. Muſcus ramoſus floridus, F J D i Bonder Natur Kraffi/ond Epamnfcheft de Mooß. ES föhreißdt Matrhiolus, daß alles Mooß einer zuſammen sichender Natur ſey / wie ſolches auch Dioſcorides beztuget. Innerlicher Gebrauch. san fagt / daß wennman den Wafferfiichrigen offen dep Pulvers von dem Mooß eingebe / ſo treibere die Waſſerſucht auß. i LErlich@nenmen den fehönften Eychenmooß / fer Sectfogn gen jhn vber Nacht in Wein / vñd trincken davon für die Beelfucht.] 2 Baummooß im Wein geleget vnd darüber getrun gg a Eken / fol das Wuͤrgen vnd Brechen deß Magens Deada niderlegen: Es meldet aber Serapio, daß derſelbige Mageno. Bein dem Menſchen einen rieffen Schlaff bringe. Baummooß ın rothem Wein acfotten end dar, Bauchſtiß von gerrumsfen / fliller Die rorhe Ruhr vnd ander Bauchfiß. — Es ſchreibet auch Mattkiolus, daß dag Baum⸗ Vrei w IV: Das dritte wird genennet Farnmooß / dit» Bernmooß: weil es ſich dem Farnkraut vergleicht. P Es foll das Mooß geſamblet werden im anfang d Sommers wann es trocken iſt [ond an sinem g trocknen Dre behalten werden.) i Von den Namen - SO heißt Gricchifch Beten Lateiuiſch Mufcus, [1.Mufeus arboreus: Uſnea officinar. C. B. - Mufcus arboreus, Ttag. Matth. Ang. Dod. Lugd. Caft. Thal.Mufcus,Dod.gal.Cord.in Diofc. arbo- tum,Lon.queinus; Lob. Ger. Mulci genus, quod privarimSplachnon votanz C=K Il. & III. Mu- feus arboreus cum örbiculis,C.B. Mufcus fœnicu⸗ laceus, Lugd.quernus fruticolus re. ev M@&, Col. IV. Mufcus ſlicinus major; C.B. hlicinus, Ger;] Arabifch Yree. Welſch Mofo. Spaniſch Mufo: Fran- Böfifsch Moufe.- Böhmisch Mech, Nideꝛlaͤndiſch Mofch- Engliſch Moſſu.) mooß die Weiber fuͤr der vnzetigen Gekun bewahre, Su fürn emlich aber fo von den Eychbaͤnmen genemmen wird ‚wann fie def Pulvers ein wenig im einem fri⸗ fchen Ey einnenimen [die Reichen mögen geftoffen Perlein darzu ehun.] VPypyoy Kaufen Badiende ähn. 1196 A Eufferlicher Gebrauch dep Baum⸗ mon PAunmooh in ſauwrem Wein geforten/ vnd dent Mund darmit außgeſchwencket / befeftiget die F 8 FR wacklende Zaͤhne / damit gegurgelt / hebet auff das ab⸗ Gebrechen 6 (eds. «ds it Blut ſtillen · /8 Mooßvon Todtentopff. Biut flilen: .. ” yalßsäpffie.] —* ſchreibet / wann die Weiber ein Ge⸗ en habẽ an den Geburtsgliedern / ſollenſſie Mooß Wafler ſteden / vnd darinn ſitzen.· Es gibt and) das Baummooßh ein gute Bluꝛſtil⸗ füng/welchesman an den Baͤren hat erfahren / welche daſſelbige branchen / wann ſie verwundt ſeyn / das Biut dar mit su ſtillen. &s milder Diofcotides ; daß das Baummooß vermiſchet werde, under die wolriechende Rauchpul⸗ ders [Noch heutiges Tags wird der ſchoͤnſte Mooß ger | braucht zu dem moleiechenden Pulver / welches man pulverem Cyprium nennet.) : Mooß von Todtenkopff. Muſcus ex ctaneo humanid: ] - ,®& a / ge Aiche Medici vnd Apothecker legeh einen ”_ Tödreneopff eine zeitlang an einem feuchten Drehy auß welchen endtlich ein Mooß herfür waͤchſt / ſolches nemen fie und halten es zum Gebrauch: Es wird aber fürnemlich genuͤtzet zu der Blutſtil⸗ füng 7 darzu es cin ſonderlich Experimentum ſeyn einſtrewet I vr EI, Ai Dieſe wey Mooßgeſchlecht ſeyn auch hichts an ders / dann ein wild / haͤricht / rundes vnd auhes Waldkraut / ein kriechend / grun / trucknes Mooß / wæelches ſich nicht außbreitet / has klee weiſſe Faͤden / damit es fish anhancket vnd hin uno het treucht / als hg pen ae neun Elen lang. Im ſtoſt es rande gelbe cin herfuͤr / wie die Haſelzayffen / weiche für ſein Blüher gehalten werden / ſallen aber ohne Frucht ad, Sie wachſen in den Wälden und Wuonufjen, RK a Von den Namen N Mohr gencunt Beerlahh set Gürtel, Such St. Johannes Guriel / Guͤrielkraut / Neun⸗ hehl / Teuffelselanme. Lateiniſch Mulcus terreltris [1. Mufcus denticulatus minor ; C.B,denticula- zus,Ger.tertefttis repens;Cluf; hitp: teireltris mi: nor alter,Dod: teireftris denticulatus alter, Lob, Lugä.cerreftris Lufitanıtus.Clu£.hit. I. Mufcus denticulärüs major , C.B; minot denticularus; Ger. terreftris denticularus, Lob. Lugd: retrefttis minor,Dod.] Nosrländifh Wolffellawen. Boͤh⸗ miſch Mech Zemsti. D DR > Se Vorider Nabir, Kräfftzond Eigchfchaff DI Wooß oder Gürelfraiit if kafsch vnd erne ⸗ 2 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / Mooß. Muſcus I. —— Mooß Muſcus IL: — * SR VE: x Aue —z RZ AZ * A [> "8 — f 5 NE * ——— a7 37 Z ——— ar N * — — NE: 2* NZ — * > SH Ar — — Fr : > dieſes Mooß oder Beerlabps: _ Das Ander Buch / von Kräutern, 1197 A I Hochwachfendt Mooß, Mufcus ereätus, — — 2 =< I? —— —J —— ——— ⸗ IE Be. TE Z IRQ 7? VIE W NV NN AN — AAN. NUN \\ N NR N INN N N ING Ü 1 NUNINGZUNVA V nd | B vr NUNN AN AN N N VANM — U N NW NN 3 | c | rd IL. Gehoͤrnt Moof. Maſcus cornicularus. D,2 | | ® * — — Sem rer⸗ im fe ale vnd denfelbigen außführes welches ein eximent ſeyn ſoll / Lſonderlich aber wird das gelbe fubtiele Blũhet gi E E — —— vanata Bauchſuͤß vnd rote Ruhr. u, — Pe Be | 3*8 in Wein koche vnd ůͤberlege / ſo lindere es dic hitzige po⸗ Sergerer dagriſche Schmertzen. Er meldt auch / wann cn Wein Ben zäheoderfenger worden ſeh / ſo ſoll man das Kraut in das Faß hencken / bringe es hn wider umb zu recht. Bon dem gebrennten Waſſer. DRje ſenigen / fo mit dem Stein geplaget werden, Toten sin Waſſer auß dem Wierlapp brennen A: Fond davon trincken / das gerbricht den Stein vnd fuͤh⸗ ret jhn auf, ¶ Dieſes ſo allhie von dem jnnerlichen vnd euſſer⸗ lichen Gebrauch deß Mooß gefeget/wiedann auch die Namen / gehören dem Kasenleyterlein / darvon im nachfolgenden Capltelgehandelt wird.] = II. Bergmooß. „. Mufcus montanus. Nder die Geſchlecht deß Mooß / werden auch diſe frembde Mooßtraͤurer gefegt/auf welchen das (1.) erſte hochwachſendt Mooß genenne wird / diewetl es mir feinen Aeſtlein faſt eines Schuchs hoch in die Hoͤhe waͤchſt / welchet ſehr viel bey einander ſtehen von Farben ſchoͤn purpurroht / mit vnzehuch viel kleinen ſpizigen vnd haͤrigen Blaͤttlein beferer, [Wird Latemiſch genennt: Muſcus erectus ramofus pallidus;C.B.Mufcusfcoparius;Lob, Lugd.terre ftrisScoparius,Ger.] j u 11. Das ander Gefchlecht wird gehoͤrnt Mooß ge⸗ nennet / Lateiniſch Muſeus corniculatus diewen⸗ ſich einem Horn oder vielmehr emem Hirfchgewicht bergleichet / mit viet Enden, Sonfen[mirdesauchen® corniculara,C.Bau; ve nem Krauterbruch har. Er meldet / diewell din Mooß oder Kraut grünifty ſeye es anzuſchen wie ein ſubtiel klein Kraͤulein, wann es aber trucken vnd dire worden / ſey es dem ge. ‚meinen Baummooß faſt gleich, am Geſchmack etwas geſalgen / das be s beſte ſey von Farben ein wenig rotlecht. Es wachſt am Meer / anden gelſen vnd Kiunfen fo von dem Auſtoß deß Waſſers befeucht werden: Man ſoll es auch finden in den Moſcheln vnd Schne⸗ Yo Rn 1198 D,Tacobı Theodori Tabernaemontani / A Meermooß I. F Wild Corallenmooß. Mufcus marinus I. Mufeus corallinus;five corallina montana. Corallenmoof. Meermooß II: Corallina altera; Mufcusmarinus II. ei VER NM: C.B.Mufcus marinus,Match,Ang. Dod.ur: Cord: in Dioſc. Lac. Tur.Calt.Lug.Czi.Corallina,Lob: “ I Lon. III. Mufeus capillaceus multifido folio albie dus, C.B.marinus vulgariffimus,Lob. Lugd mari Meermooß IIL nus,;Ger.marinus herbaceus mollior, Czf.IV.Muß Mufcusmarinus III. cus coralloides five cornurusmontänus,C-B-Muf- cus corallinus five Corallina montana, Ger. V» Muſcus coralloides ſquamalis lorieatus, C.B.Bry- onhalaflion, Tur. Mufcus marinus 3. Dod candi- duscoralloides{quammarus,Lob. marinuscandie dus coralloides;Lugd.] genennt / Teutſch Corallen⸗ ep - ee are Von der Natur/Krafft / vnd Eigenſchafft deß Corallenmoo—ß.. ES meldet Marthiolus; daß diß Mooß ein gemwo gabheben Etige Artzney ſeye widerdie Bauchwuͤrm / dann ſ R man dieſes Pulvers mit Wein, Milch oder Caſſia den Kindern eingebe / treibe es ohn alle Beſchwerung alle Wuͤrm auß dem Leib / wie viel hrer auch darinn ſeyen. — — Den Kindern aber fo vnder vier Jahren ſeyn / gibt mandeß Pulvers nur ein halb Quintlein Denen aber ſo darüber feyn/fan man ein ganz Quintlein geben Es ſoll auch diß Mooß nicht verlegen ſeyn / vnd ſe man es brauchen wil / ſol es erſt geſtoſſen werden dd _ _ etwas groblecht / damit es deſto langer im Magen a Von den Namen. Eauahe branchen diß Pulver vnd chun etwas Rha · SI Errmoobwird vonden Sandftreichern Coralli- _ parbaridargı damirdie Wuͤrm ſo bald außgetrichen na. [1.Mufcus maririmus five Corallina of, ee Auch ok raßefam Andre ben — + * un un, a ee a in ae * — allein daß es zuſammen dringe / wider die Hiz vnd hi⸗ % r —— — a Das Ander Buch / von Kräutern, 1199 A gar ein wenig Diagridij darunder / doch nach Gele⸗ F III: Katzenleyterlein. genheit der Perfonen, Lycopodium. EEufferlicher Gebrauch. > dr dieſes Krauts Kraft wider die Würmer has ben die Alten als Diofcorides vñ Galenus nichts gewuſt / dann fie fehreiben nichts anders davon’ dann tzige Geſchwulſt vnd Podagra / welche deß fühlensynd hinderſchlagens bedarff / gut ſey.] Das XCVII. Cap. Don Baumflechten. 1. Klein Baumflechten. —— arborum — > 4 das erſte Geſchlecht anfangr/iftdaffelst „ ge jederman gar wolbefannr/dann es allenthalben an den Bäumen gefchen wird / vmb weiche es vmbwun⸗ den vnd vmbflochten iſt / faſt wie das Lungentraut. I1.Das ander — ———— Ms * * N. Meerfechten ein krauſſes / geruͤmpfftes / Mooßechtes Gewaͤchs / an⸗ Neerſlechten. zuſehen wie ein Lungentraut / wird am Meer anden groſſen Steinen funden, ‚IIL Das dritte Gefchlecht Katzenleyterlein ger nannt iſt dem erften Geſchlecht deß Mooß oder Bert im, lap / bey nahe gantz vnd gar gleich / kreucht auff de Er · den hin vnd wider/ hat kleine Faͤßlein mir welchen es ſich an die Erden haͤnckt / auß den mofechre Gewach⸗ kommen ſchmale tenglein berfür / am welchen )/)·e Y sten oder drey 8 hangen / we an dem Bun · lapp · Waͤchſt in Waͤlden vnd feuchten Orten. Bi den Namen. — as erſte Geſchlecht wird genennet Den Forza u inonatitis; C.B. Pülmonaria, Trag. Matth.Fuch; Dod, ur Gef. hort. Lac. Lon. Pulmonaria fungo« fa;Lugd. vulgaris , Thal. Mufcus pulı Lob.P Imonaria,Lichenis quofdam ge Hepatica terreftris, Ger. ico.) Das andere Meer» - flechten/ Lichen marinus: Das dritte Rapenleyrers kin und Loͤwenfuß / Lateiniſch y Bes - leoninus , Pes lupinus. —— terreftris ——— tus; C.B. Mufcusterreftris, Ti en Match.Lac.Dodı K Caft. Mufcus urlinus, vel pes utfinus , Gel, frac, Lycopodium ie. pes —— gal. ——— ce, Cord hiſt. ico Ger. Tur. Muſcus clavarus & 3 pes leoninus ‚ Lob. Ger. felaginis ipecies altera Thal.] & Vonder Ä. = vnd Wuckuns atzenleyterlein. Es ſchreibet Lobelius ; daß das Kagenfayterein Steam fürtrefflich gue ſeyn fol widerden Stein / vnd die She M a Moofgefchlechren fehn auch die erhigte teren. Derhalben ſollen die jenigen / fo — fe drey Kraͤuter gefener worden / deren das erſte dem Stein beſchwaͤret ſeyn / dieſes Kraͤutlein fleiſſig wird genennet Baumfiechten / das ander Meer. · ¶ gebr anchen daſſelbige in jhren Wein / oder ſonſt in jhe — u Kanenleyterlein· — ‚gemein Getrancklegen / vnt darüber trincken Vyyyy il in fein BE flechten. Lichen marinus. + A Wo zu man aberdie andere zwey Flechtengeſchlecht F 1200 brauchen koͤnne / iſt bon den authoridus nicht vermel⸗ der / jedoch ſeyn ſie ohn zweiffel einer trucknen Natur. Das XCIIX Kapitel. Don Leberkraut. ” ssberfrant, Hepatica I. — han — m an — vmb ſich kreucht / mit vielen ſchuppichten ſeyſten Blaͤttern Die Wurgelift wie cin haͤrichte nen anfnüpffer/ das Kraut ift anff der einen Seiten Saatgruͤn / mit vielen feyften Blättern vberſchoſſen / D vnd durcheinander gefallten oder gertimpffer auff E ovnd Sareinifch Lichen, Lichen pe der andern Seiten wie ein Pflaſter. Auff der zruͤnen Seiten gewint es gegen dem May viel kleiner Blaͤtt⸗ lein / gleich wie die Meerlinſen / darauß feiſte / kurhe vnd dünne Stil wachſen als Netzfaͤden / auff einem jeden Stiel ſiehet man ein Bi fümlein/wieein Sterns fein formiert / oder gl sm Raͤdlein / wie a letz⸗ ten Geſchlecht. Sie wachſen — — vnd fdratiecheh Drtheny esse. A aa = a a. nicht fobitter ſey. (Ban mancsin Geißſchotten ſeudet / und hen im Majo. — oder Steinfeberfraiit — Mooßflechten on 1 Brunnenfraut/heußt ee xatiliss itery Hepatica,Heparica faxatilis, — chen petræus latifolius, ſive Hepatica fontana, C.B. Hepatica, Brunf.Lon. tecoraria ſive Hepa- riea fontana Trag. Lichen ; Matth. Fuch, "Ang. Dodon. ut. Cord. in Diofe. Lac, Tur: Catt.Lugd, Czf. Thal. H. Lichen perrzustellarus, C.B. Li- chen 2.Lob. Lugd.Hepatica. 2. Ger: Lichen pe- træus umbellatus C. B. Lichen tertius, Lob, Lugd.] Arabiſch AZez. Welfch Lichene. Spaniſch Figadella,Zrangofifch Porcoran. ¶Hepaticque. Boͤhmiſch Yarrnyk. —— Steenleuertruyt. Engliſch en "Beide Boll’ damit esfich an die Felfen der Brun⸗ D. TarodiTheodoriTadernaemontans/ Leberkraut. Hepatica. II. & III. Von der Rau, Krafft / vnd Eygenſchafft deß Leberkrauts. LEbertraut iſt kalter vnd iruckner Ratur / hat ein Krafft zu reinigen vnd zu fäubern, Innerlicher Gebrauch, gs meldet Fernelius; daß diß Kraut der Leber ſchr dienſtlich ſey vnd ein groſſe Gemeinſchafft oder Verwandiſchafft mie derſelbigen hab ; Derohalben es auch zu den Gebrechen der Leber gar nutzlich zu ge⸗ brauchen. Das Kraut in Wein gelegt vnd daruͤber etliche Berftopfung Taglang gerrungfen / eroͤffnet die Derfopfung der der en 1 £cher und ſtercket dieſelbige [Das Kraut geforten / etliche Tag nad) einandet Gellſocht. darvon getruncken / oder das Pulver ——— einge⸗ nommen / die net wider die Gelbſucht. J Wer die Gelbſucht hat von ——— der Leber / der neme Peterſilgen Wurhzel Wegrichwurgel&eber- kraut / Doermentg vnd weiſſen Andorn / ſiede fie in Waſſer / fuͤrnemlich aber in Wegtichwaſſer / vud trin · de darvon / fo wird jhm gehoiffen man fan den Tranck auch mit Honig oder Zucker ſieden / darmit er ter anzahl trincket / auch darmit ein zeitlang be purgiert es gar lind die verbrändte vnd Dicke Sue ö tigfeit / if deromegen denjenigen 7 welche boͤſe Krätf $ K und vmb fich freffende Schäden haben’ gar dienſt Are, x = 6 lich man foll aber cguch ſolchen Tranck friſch a0 — berenten.] - Man fol diß Kräurleih zu alle fisigen Gebrechen Hitge debet. der Leber gebrauchen / auff was weiß man nur tan. [Ertiche geben dep Pulvers ein Quntlein in Ele Gonoschaa: nem weich geforten © denen / welchen nit Gonor- ıhza — Euſſlicher Gebrauch Se ſchreibet wenn man. das Kay ——— vnd wie cin Pflaſter vber die Wun⸗ den vberlegt / fo ſtele und ſtop ſſe * AN —— Jin] Das Kraut gerfoifen / Das Ander Buch / von Kraͤutern A mit Honig vermiſcht vnd angeſtrichen 7 ſoll die Miß⸗ F chreibet / deßgleichen auch die Flecken / daher es dann name er [nach der Gelbſucht ] vertreiben / wie Plinius hat / wie Galenus be inen Namen vberkommen wuget. RE Naupiföf. Sn Wein geſotten / vnd in Mund gehalten / ſtellt ben Haupifluß / det herab im Hals gedrenglich hut fen, LBrunnleberkraut Syruß. 8 On dieſem Krant wird ein guter Syrup zu Ab⸗ —J Brisı ung gemacht / nicht allein. der erhigten Lebern / ondern auch anderer jnnerlichen Glieder / alſo Nimb Brunnlebertraut vnd Waſſerlinſen / jedes cin Hands von: Kuͤrbſenblumen / Roſen / blauw Violen / jedes ij B lich / thue vnder die durchgeſtegene Brühe cin Pfund ucker Öranatenfafft acht löch / vnd wuͤrtze es mit ei⸗ nem Quintlein gelben Sande] Von dem gebrannten Waſſer vnd feinen Gebrauch Aus dem Kraut wird auch ain Waffer gebraͤnnt / Ewiewol von wenigen Leuhtenlauff ſolche weiß zu - End deß Mäyens vnd Anfang deß Brachmonats / haͤuber die ſteiſſig / hacks klein / vnd diſtilliers uſatz /) welches su den oberzehlten jnnerli⸗ ohn allen #, — loth : Camelhaͤw Quinilein / kochens wit gebtäuchag i 1201 > Territebeifräne baDkweiffe fähte Mifröleih) Szapien twelchen — auß wel · kraut. chen ein vnrecket ſtenglein wächft einer Span⸗ nen hoch / mit ſchmalen gruͤnen vnd rauchechten bãt⸗ lein beſetzt / wie ein Stern anzuſehen / welche gleich weit don einander ſtehen / wie an dem weiſſen Megerkraut ben dir tengel kruͤgt es Heine hie Biim⸗ re: eril Ichen rauht Köpffiein folgen wie ai Klebkraut een F — verfchloffen ift] Es waͤchſtind Bätdenbiihetim Mayo >» Don den Namen. ¶SKernieberkraut wird — fun Om serien Bat * ſch Ma: | ttilylva;Hepatica ſtellata vnd cordialis, AuchHe: bajıcı Iylyefttis. [ Alperfashve Rübeola monra: naodota; C.B. Caprifolium vel Stelläaria, Brunfi Märrifylva, Trag.Cord.ih Dioft.Lon. hal-Alpe- tula;Dod.gäl.Frac.Lob.Lußd.Ger: Alperula odo: . tata,DodiCaft.Clufhilt: A Kenner Ad.Aparine fylveftris quaedam; ord. ın Diofe; Allnet horr.Lac.Hepätica ten! Alyſſum̃ Plinij minus;Gef.coll.] Niderloͤndiſch Waldmee⸗ ſter. Engliſch Woddrdoffe Ftannoͤſiſch Mugadt] Bon der Natur /Kraͤfft vnd Eigenſchafft u, ‚Pe. DI Kränelein ift etwas wariner prid trinchriek NNatur / doch faſt temperiert in feiner Complexis onwern es noch friſch if: Innerlicher Gebrauch, DM Mäyen wann das Kraͤutlein noch frifchifty [und bluͤhet pflegen es vtel Lenht in Wein zu legen vnd daruͤber zu trincken / ii der geber wol thue / vnd dieſelbige ſtaͤrrke ſoll auch das Herz ſtaͤrcken vnd erfreuwen ⸗... —— Es hat aber cin Ratut die verſtoͤpfſte Leber ir el afefne en: Dienet auch wider alle Gebreſten derſelbigen eben ſo von Hi herkommeenn. Widher die Gelbſucht ſoll man Leberkraut / llein Tau⸗ Geihſacht ſentgůldenblumen / Frauwenhaar vnd Khabarba⸗ rum in Wein legen Ede trincken / nimpi ſie widerumb hinweg / dann ss eröffnen ſolcher Tranck die $eBer/daimie dis Gall widerimd n jhreim receptacu⸗ do fomimen fan. Be Euſſerlicher Gebrauch: iſch Leberkraut auff hizige Gefchwär gelegt kuͤh⸗· — ler fie» Das Kraut zerſtoſſen vnd den Weibern ds Fhmär. bergeleget / ſtulet zu biel fücpfende menfes; onderlich Weidertiuß. warn man ſie in einem roten ſauwren Wein ſeudet > vnd alsdann nber die Schaatttlege: ant zerkniſcht vnd uͤbergelegte.. lebeh vñ he et # : kr erſtenmeel zerſtoſſen und Granatenſafft / Higige Apo ⸗ vnd mit Rofenoͤl vnd weiſſem Sandel ein Pfiaſter femendet daralıf * iöſcher vnd herhener ale puasge A. n . poͤſtemen der Leber. —— >... Inmerlichen brand. Hpänn ick ini eben mei — > lich im Meh ſoll man fie ſamlen / vnd in Balneo Marie af daran lee. SB witd fonderlich.gebraticher zu der erhirten ſchwach en eibitee lehet Leber / dieſelbige su kühlen vnd zu ſtaͤcken. Es iftauch gut fuͤr die heiſſen Ritten / Morgens / Mittags vnd A⸗ I serie mau un Es eroͤſſnet auch eber / vnd die ee Betbfuche: Man ſoll es aber jederzeit dsber. mit einem bequemen Sytuprals Endivien ddet Wege warten ſyruy einnemmen. Es wird auch diß Waſſer EB Augefhlagenoiserfisiräeheraut J * 1202 D, Jacobit Theodort Tabernaemontani / FJ Das C. Cap. WVaon Sonnendauw. Klein Sonnendauw. I Rorella minor. I. B Kein Sonnendanum- II. - Rorellaminor. II, c — D ESoßendauw tDodonzus, daß es «in kleines end ET nideriges Kraͤutlein ſey / hab feine Blätter an kleinen Stielein / aber derfelbigen fehr wenig / klein vnd rundlicht / rauch vnd von Farben rot / über das fo ſey⸗ en ſie ein wenig hohl / anzufehen wie ein Ohrloͤffei / in weichen man jederzeit ein et Waller findeyauch wann die Sonn am ſchei⸗ ne: Zwiſchen ven Blättern kommen kleine Sticlein an welchen weiſſe Bluͤmlein erfcheinen ; feine E MWürglein ſeyn wie ein duͤnnes Haar, BEN — Geſchlecht iſt dieſem faſt gleich / allein Soñendanuw daß es — Sie wachſen an wuͤſten / ſandechten vnd liechten Drten: Blͤhen im Majo vnd Junio: Man fol fie ſamlen wenn es gar hetß vnd trucken it. — Von den Namen. Se E Inncrvauwioder Sondanı vnd auch Sindate wird Lateinifch genennet Rorella, Kos ſolisvnd .. Salfırora.[1.Ros ſolis folio rotundo,C.B.Ros ſolis. Dod.ut Lon. Caft. Cam. major,Ger.Rorida five Ros Solis major, Lob. Solfirora,feuSponfa Solis, * Ger. Rorella five Salſirora, Cor.hift. Polytrichum Apuleij album,Lö.Rorida five Solis ros ad. Lob.] Niderlaͤndiſch Loopichcruyt. ¶ Sundaw: Engliſch Sun de aw.] Von der Natur/Krafft / vnd Eigenſchafft dieſer Kraͤutlein. S meldet Dodonæus, daß diß Kraͤutlein einer ſcharpffen hitzigen vnd brennenden Natur ſeye / warm vnd trucken im vierdten Grad. Innerlicher Gebrauch. D Rwen man auch zur allerhitzigſten Zeit eine Feuchtigkeit an dieſem Kraͤutlein finder/haben et⸗ Gelihr vermeinet / daß fie den Sungenfüchtigen vnd Phehihiciseine befondere Artzney feyn wurden / aber Dodonzus ift gang und gar darwider / vnd meldet daßfie jhnen viel mehr ſchaͤdlich dann nusfich ſeyen / von wegen jrer brennenden Hitz / die fie bey ſich haben. Derwegen fie auch nicht wol im Leib zugebrauchen Euſſerlicher Gebrauch. F oblongo,C.B. RosSolisalia, Dod. —* minöß; ann man die Blätter mit ein wenig Galg zer grapanyıgr, ftoft vnd uͤberleget / fo sichen fie Blaſen auff wo es nur iſt: Deromegen ſie vnder die Cauſtica zu rech⸗ nen ſey. Das CH Capitel. Don Mansharnifch. 1, Mansharnifch. Androface Matrchioli, I Oſten wird vermeldet / daß es ein klein Meerge⸗ waͤchslein ſeye / wachſe auff den geſtriemten Muͤſch⸗ len / mit glaiten / kleinen / glanzenden Stielein / dar auff ein klein Schiltlein ſtehe / wie ein Nabel formiert. Vn · der dem Waſſer ſey es gruͤnlecht wenn es aber our? wird / ſo ſey es weißlicht. IL Das ander Geſchlecht wachſe offt zwo Span⸗ nen hoch / trage weißlechte Blumen vnd nach denſel⸗ bigen in Heinen Knoͤpfflein ein braun Saͤmlein. Sie follen am Meer wachſen. [Das erſte auff der Muſch⸗ ien habe ich zu Mompelier nicht weit vom Meer in gefunden / welches Heiner iſt dann das ſo ich —— hab auff einem Stein. Das anderfin man in Oeſterreich vmb Wien vnd Badenin Korn feldern / vnd wann fie einmal in Garten gebracht/bt faame fie fi flber; Aberdie Figur ißnicpebepoens Don var 24 L N Sf SröeAräuein werten ey Machi- a: befchrieben gar fürslich. Bon dem (I.)er» zu » It, niſch · Das Ander Buch / von Kräutern. A II. Mansharnifeh. Apdroface — II. Bon den Namen, Sr Ansharnifh wird genennet Androface ‚dag er⸗ fie Gefchlecht wird auch Vmbilicus marinusge, nennt. II. Androfaces Chamz conchæ innafcens vel minor, C.B. Androfaces;Coryledon foliofum € marinum, Ad. Lob. ico; Androfäces; Lob. Lugd. Fungus marinusminimus, Cxf. Androface Matt. Ger. IL. Allineaffinis Androface dicta major,C.B. Androface altera, Match: Lugd. Cluſ. pan. & hift, Cam.Androface annua {puria;Ger.] > Von der Natur⸗Krafft ond Eigenſchafft. Banhfhf. On dem erften Geſchlecht wird nur vermelder) — Ba es die Bauchfluͤß ſtelle / aber den Harn treibe Das CII. Kapitel, Don dem Kraus Seſamoides. D I. Klein Seſamoidestraut. Sefamoides parvum Marthioli L 7 II; —— ——————— GE TIEREN 1203 F H. Sefamoides IL majus Scaligeri, ill. Scfamides Salmanticum parvum Clufj: H Z 4% ee ) er —— — n ſie von ſich gibt / gleich wie ein Milch: Auß der Wurhel en / wann ma Safft wie die Wurzel: Stine Blätter fm langyfpig vnd etwas rauch / den Blaͤtteren deß Kraͤenfuß — daß ie ge feym. der miten ———— den Stenglein erfeheineh runde vnd fpisige Koͤpfflein Bon feinen weiſſen on Schüplein befenet; eg Die Blumen ſeyn gwarten Blumen gang gleich/roongarben ſchon blaumyin der mitten ſchwart/ lich. Der Saame ift ſchwart vnd am Geſchmack füß, MI. Das ander Geſchlecht Sefamoides majus dca⸗ eri iſt gar ein fü 18 Kräurlein: Seine m 50 — — en OL user — chten 11. iv, 12 04 IV; Seſamoides Salmanticum magnum. A F G lechten Rinden vmbgeben / jnwendig aberfi choͤn weiß / etwas hart vnd holtzechtig am Geſchmack nicht ſo gar higig / noch bitter vnd vnfreundlich / doch ohn Geruch. Auf der Wurgel eneftehen ſehr viel ſtarcke / dicke / sähe Aeſilein einer gar groſſen Höhe oder Laͤnge / an wel chen kleine weißbleiche Bluͤmlein herfür kommen / nach welchen ein kleiner Saame erfolget / wie am Bey⸗ fuß : Ann den Stengeln ſtehen ſehr viel weiſſe gligende Vlaͤtter / von vnden an biß oben auff / wie an der Cha- melza,mit dünner vnd grauwer Wollen befenet. 111. Das dritte Gefchlecht Sefamoides Salmanti- cum parvum Cluſij hat ein weiſſe / harte / dicke Wur⸗ zel / auß weicher důnne Stenglein wachſen / wie am p Lentraut / an welchen von der mitten an biß obenauß I ſeine Bluůmlein wachſen / erftlich gruͤnpurpurbraun / darnach werden ſie ein bleiche Woll oder Haar / in wel⸗ cher mitten vier gruͤne Körner geſehen werden wel⸗ de endlich zu Schoͤttlein wachſen / voll kleines ſchwar⸗ ges Saͤmleins: Die Blaͤtter ſeyn etwas hart / den Blättern dep Leinkrauts faſt gleich. IV. Das vierdte Geſchlecht Selamoides Salman- Sefamotdes- tilcum magnum gencnnet/ iſt mit ſeiner Wurtzel dem vorigen gleich / allein daß ſie dicker vnd groͤſſer iſt: der Stengel iftimit viel Blättern befenet/ welche faftlang feyn/forn breit ond hinden gar ſchmal: Oben an dem Stengel erfeheinen feine weilfe getrungene Bluͤm⸗ lein / nach welchen fleiner Saame in Huͤlßlein erfun⸗ gEdenmird. D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / ſilienſium, Ad.Lob. ĩco. Sefamoides majus multe- rum Dalech.Lugd.IN.Refeda alba minor,C.B.Se- famoides parvum Salmanticum,Cluf.hifp.& hift. Lob.Ger. IV. Lychnis vifcofa lore mufcofo;C.B. Mufcipula five Vifcaria altera flore muſcoſo, Ad. Mufcipula altera flore mufcofo, Lob. Lugd.Sefa- moides magnum Salmanricum, Cluf-hifp.& hit. Cam.Ger.Vifcago;Cx[.majonCam.)] Von der Natur /Krafft / vnd Eygenſchafft deß Seſamoideskrauts. Atthiolus ſchreibet von dem erſten Geſchlecht / gar un daß warn man deß Saamens anderthalb 333 {och (eher mit Honigwaffer trincke / fo treibe er Gall — vnd Schleim durch den Stulgang auf. [ Deßgleichen fo man den Saamen mit Wafler genten. permifche / vnd wie ein Pflaſter uͤberlege / vertreibe er Seſchwuſſt. die Beulen / vnd Geſchwulſt. Von dem andernGefchlecht meldet Lobelius daß a... es gar ſtarck vnd kraͤfftig purgier / alſo daß auch das gierm, * Blur hernach gehe / vnd leichtlich das rote verurſache. Von andern jhren Tugenden iſt nichts weiters ge⸗ ſchrieben. Das CHI: Capitel. x Bon Öhrlöffleinfraut. Ohrloͤffleinkraut . * Otites. wid genennet Opriöftns Iß Kraͤutlein Apr K Di vonwegen feiner Blaͤtter: Es hat ein man. runde dicke Wurtzel / Sie wachſen gemeiniglich auff den Buͤheln / blů⸗ hen im Majo vnd Junio. weche etwas weißifl/ — — mit Zaſeln beferet/ oben auff etwas geſpalten / auß det nn en. — Wairgel en ſiehen viel lange / ſtarcke / důnne ſtenalein / SEſam⸗idestrau wird Lateiniſch genennet dela · am welchen ſehr kleine weiſſe Blumlein wachſen / wit moides;pnd zum vnderſcheid / deſamoides Mat· einfleines Sternlein anzufehen/bey nahe wie an den chioli Cluſij. vnd Scaligeri, auch SefamoidesSal- feinen wilden Maͤrgenroͤßlein / daher. es auch von et manticum. [I.Chondrillaczzrulea cyani capitulo, lichen under die Sefehlecht der Märgenrößlein geſetzet C.B.Sefamoides parvum, Matth. Caft. Cam.Ger. wird / nach den Blumen bleiber jfleiner Saame / von Col.minus Matrhioli,Lugd.parvaDiofc.Ad.Lob, welchem es fich widerumb erjänger, Seine Blätter Coronopus quidam A.czrul.Gef.col.Chondrille ſtehen vnden bey der Wurgelin groffer menge bey⸗ fpeciestertia,Dod.Catanance quorundam,Lugd, fammenyonden gar ſchmal / oben aber etwas breit/ fors II. Thymelza foliis candicantibus ferici inftar ‚mollibus, CB, Tareonraire Galloprovinciz Maf+ miert/wie ein Ohrlöffeldaher es auch feinen Namert übereommeny es vergleichen: Die Vlauur Pf, | Das Ander Buch / von Krsiutern. | A Söffelfrant/Cochleariagenenntfind doch etwas klei⸗ | ner vnd runder. z | 0, Mon den Namen, | Dortöfelfrane ‚wird gareinifch genennt Otites, o⸗ | \ der auch Lychfis fylveftris. Was diefes Krauts Natur / Krafft vnd Eigen, ſchafft {ey iſt mir n och vnbewuſt / ſinde auch nichts bey andern Authoribus davon geſchrieben ‚ES halt / daß dieſes mit dem SefamoideSalman- tico magno⸗ deſſe n in vorgehendem Capitel gedacht worden / eins ſeye. Das CIV: Cap. Bon Leindotter. Leind otter. Sefamum. - ° — >> — S wird diß Kraut feiner Geſalt nach von > lechten Knoͤpffen verfibfoffen: wachſe in Egypten ond In dia / auff einem faulen Feld oder in ſeißtem Sand. Seſa mum ſey / dañ daſſelbige bekomme ein bingechten/ men / fein Saame vergleiche ſich denn Magſaamen / pPleudoſeſamum genennt werden. re kr Bonden Yamd, — ,. * adotter oder Flachs doiter wird Latelniſch genen⸗ —. Bod Cafl: verum, Cord. inDiofe. Get. hott. Lügd.Cam.Sefama,Cx[Sempfem,Alpıno.] Grie- Diwiegrame])» ,. | Von der Nacur/Krafftund Eigenfchafft Vi ten Selami auf Oræcia zu ons bracht werde / der Ca * — D kelndotter. — Diofcoride gar nicht befehricben/Dodonzus & meldet / daß es ein Stengelhabe derhoch und dick ſey / der Saame ſey weiß / feißt vnd oͤlicht / in lange · Marchioluswilnicht/ daß dieſes Kraut das rechte knodichten Helm wie der Hirſen / vnd graßaruͤne bluu. derohalben koͤnne diß fuͤr geſtelte Gewachs bulicher em n — chiſc Welſch sefam Spanifch Alagria. Eng, z — Atthiolus ſchreibet / daß der Saame deß rech⸗ eiirfeißte Slichre Feuchtigkeit in ſich / wie ſol. N enus in lib. de aliment. facultat bus nd in librisde ſimplic facultat.· ſagt et / daß 1205 der Saame etwas warm ſey / habe ein Krafft zu wei⸗ hen vnd zu fänfftigen, ® Innerlicher Gebrauch. Alenus fchreibtin lib.de alimenr.facultat.daß Ider Samevon dem Selamo geſſen / bald färriger ſey ſchwerlich zu verdauwen / vnd bewege den Magen sum Vnwillen / welches auch Dioſcorides lib.2.cap. Cap.1o2. bezeuget / vnd darbey vermeldet / daß er einen ſchweren Athem macheriſt nit innerlich zu gebrauchen, Euſſerlicher Gebrauch. — J - ſchreibet an ermeltem Ort / daß der guaniaee Leindotter uͤbergelegt / die harte knellichte ſeña⸗ Sennadern deren erweiche / heile auch die hihige Geſchwulſt vnd Alan den Brand. Das Kraut / l der Saamen mit Roſenoͤl vermiſcht / Samertz deß vnd uͤbergelegt / benimpt die Schmerzen def Hanupts / Houupts. ſſo ſich von der Sonnenhitz erhebt. Das Kraut in Wein geſotten / vnd über die ſchmertz ⸗ Hitzige Aw lichen hitzigen Augen gelegt / nimpt den Schmertzen / 9"- vnd loͤſchet die Hißg. So haben auch die Alten das Del auß den Sad“ Zap, men gepreßt / vnd gerennefen wider das Darmgicht⸗ 5 a Siein vnd Mutterwehe. Seſamoͤl legt den Schmertzen ſonderlich der Oh⸗ Ohnſamern ren / da ein groſſe Hitz darbey iſt.] Don Flachsdotterl. An verkaufft in den Apothcken ein Oel / ſo pvon dieſes Krauts Saamen gemachet wird Oleum eſanium genennt / welches gebraucht wird zn der rau⸗ hen vnd ſcharpffen Keel diefelbige zu lindern vnd wir Rauhe e derumb zu feuchten / macht alfo cin klare helle Stimm. Es wird auch euſſerlich gebraucht in erweichen / zu Erweichen ſaͤnfſtigen vnd zeitig zu machen, — Das CV. Kapitel. F Eon zamen Flache. * Zam Flache. * Linum. t A 2% Ko 2 \ IN u > lache hat ein dühte Wurrel / anß wel⸗ EEE I I cher eindünner glatter Stengel ertnichfer, FW ORRE RE mit lahglechten (chmaler acipisten Biat · tern; hat liechtblawe Blumen, melden erſolgen run⸗ Bin u 1206 D. Jacobl Theodori Tabernaemontani / A de auffgeſpitzte Knoͤpfflein / darinnen der braune brei · F Dom Leinoͤl. te vnd glatte Saame ligt. Diefem iſt der wilde Flachs gang gleich / doch mit Stengel und Bellen groͤſſer vnd dicker / oben auſſen / da die Bollen wachſen viel Nebenreißlein. Zwiſchen dieſen beyden iſt fein Vnderſcheid / dann das die Bol⸗ len am wilden in der Sonnen nicht auff gehen / wie am zamen - Der zame wird in Teutſchland ſchier allenthalben in Aeckern vnd Gaͤrten gezielet: Der wilde aber wird etwan auff Haberaͤckern vnder der Frucht gefunden. er Vonden Namen. Fur nennet man Griechifch Arvar.Sareinifch Li- B O num.[Linumfarivum,C.B.Linum,Brunf.Mar. Fuch. Cord. in Diofc. Tur. Lac. Lon. C&f.Lugd. Catt. farivum, Trag. Dod. vulgare czruleum, Ad. Lob.]Arabifch Bezerchetan.NiderländifhBlag.Eng- liſch Flaxe. Fransöfifch Lin. Welfeh vnd Spaniſch Li- o. Boͤhmiſch Sen. Von der Natur /Krafft vnd Wirckung. HE: Samen fo allein zur Artzney gebraucht wirdy N derift warmimandern Brady im der feuchte vnd truckne mittelmaͤſſig / er zertheilt / erweicht vnd lindert. Innerlicher Gebrauch. BEE, KLinfaamen gepülvert mit Honig vermiſcht wie ein “ gafkzumanı: LLattwergen / miltert den Huſten / reumbt die Bruſt / vↄn Wer⸗ indert die Reel: mit Pfeſſer vnd Honig vermiſchet / c bringer Luſt zu natuͤrlichen Wercken. Mit Honig Del und Waſſer gekocht / vnd zu trin⸗· H — cken geben / lindert / erweicht / vnd zeitiget alle higige ge⸗ — ſchwnſſt nnerlich vnd euſſerlich / ſo man auch das uͤbri⸗ ge außwendig auff den Leib Pflaſtersweiß aufflegt. Säanind, Leinſamen mit Roſinlein geſſen iſt gut den ſchwind⸗ — Plinus. Wider die Verſehrung an Daͤr⸗ Ber Därmui MEI oder ander Mutter / ſoll der Saame in Waſſer Mac. geforten werden / vnd zu einem Clyſtier gebraucht were. denin Banch / oder in die Dune. as Der Saamen in Waſſer gelegt / gibt ein Schleim / fo Mucago, Mucilago, oder cremor Lini zu Latein / das iſt nſaatſchleim genannt wird / welches zu lin⸗ Undern. dern / Hin vnd Schmergen zu miltern viel gebrauchet wird / derohalben zu vielen vermiſchten Argneycny als D Bruſtlattwerglein / vnd Weichpflaſtern genommen. Euſſerlicher Gebrauch. N re Ha auff zeitige Geſchwaͤr gelegt / macher zuhand cın Loch darein. Seſawuſ. Der Samen getocht in Waſſer vnd Oel zu einem * Zeitige Ge⸗ bergelegt / fänfftiger vnd zeitiget ſie / vnd erweichet die — = : Saamen wolgedörzt vnd zerſtoſſen / vnd mit Rafenbinten 3° Eſſig vermiſchet / aͤber die Stirn geleger/ftillerdas bin. ten der Naſen. Sehnupffen Lein ſaamen auff Kolen geleget / vnd den Rauch in die Naſen gelaſſen / nimpt de ASchnupffen. Aus⸗at ¶ Der Saamen in Wein geſotten / vnd damit gewa⸗ rcurn fehenyreiniger Die Haut vnder dem Angeficht, Seitenmehe. „ Wider den Wehethagen in der Sauren, fendeden Brand. ¶ Saamen in Wajfermeg ein leinen Tuch darinnzlegs ‚darüber: folche Artzney heylet auch den Brand, Im Grim a fan man den gefochten Saamen aufflegen/ond mit der gefortenen Brühe vnd Dei cin Ciyſtier —— dem Leinoͤl den Bauch ſalben. Der Saamen geroͤſtet / vnd mit Eſſig vermiſchet / vnd uͤber den Bauch gelegt / ſtillet den Durchlauff vnd die rote Ruhr. So man Leinſaamen vnd Kreſſi zerſtoſſet / mit Honig erwallet / ſolches auff die rauhe ſcharvffe Naͤge leget / heylet ſie / vnd bringet dieſelbige 4 Grimmen. = ; : ® Durchlauff Nagel. Mit Roſenoͤl oder Seeblumenwaſſer ang 1 vnd über die Geſchwulſt am ganzen Leib + faſt gleich und aͤhnlich ſeyn (1.) it gleich viel Aus Seinfaamen wird ein Oel gepreßt / welches nit allein die Artzet / ſondern auch die Mater vnd ande⸗ re gebrauchen: ſo brennet mans auch in Ampeln / weil es laͤnger dann Baumoͤl weret. Diß Oel iſt ein ſondere gute Araney wider das fle- ug, chen oder Seitengeſchwaͤr / vnd wider den ſchweren A⸗ Schwäre them warm getruncken / aber es muß friſch vnd neuw — ſeyn / dann das alte waͤrmet / macht auch Vnwillen. iendenwege, Es iſt auch gut wider den Stein vnd Ledenwehe. Euſſerlich wirds gebrauchet wider den Krampff / Ftampff ſtarrende Glieder / vnd wider den Gebreſten deß Hin gr mmuit derenzals Geſchwulſt der gulden Adern / Feighlatiern Aber. Schrunden / vnd dergleichen Schnursen: es erweicht delsblatem . die Mutter. eſtrichen / Brands heylet den Brand deß Fiebers. Fichers, Marrhiolus beichreiber ein wunderbarlich und be, — N ER hend Experiment auß dem Leinwad / damit man alle 3 böfe/ / grindichte vnd greuwliche Flecken am gantzen tb. Leibe / wie die ſeyn moͤgen / in wenig Tagen außtilgen kan / ſo dem Wein ſteinoͤl weit zuvor thut. Nimb ein trucken leinen Tuͤchlein / falle es auff ein Meſſerſpitz / vnd zuͤnds uͤber einem meſſenen Becken an / ſo es nun brennet / laß es ſaͤnberlich ſincken auff den Boden deß Beckens / vnd fo die Flamme über ans ganze Tuͤch⸗ fein gefahren iſt / vnd dag gebrante Tuͤchlein auff dem Becken ligt / hebs mit dam Meſſer wid erumb auff / fo findeſtu auff dem Beckenboden / ein feißte Feuchtig⸗ keit gleich wie Delfleben / mir dieſem Oel beſtreich die Flechten / es beißt erſtlich / aber nichtlang. Solches thu erliche Tage nach einander / jedes Tags ein mal: von diefem Oel werden die Flechten gang gelb / verdorren Fiechten vnd fallen ab in kurzen Tagen. Dom Garn, : Wr das Reiſſen / Stechen end Grimmen immxefento Seibmimbrohe Streelgarn / ſeuds in Waller mit nme im Aſchen / darnach truck dz Garn auß / vñ legs warn auf. sub. DIE Garn alſo warin/ bekompt wol den Weibern bald nach der Geburt / fo mans jhnen warm auff die Natardurt Solen der Fuͤſſen legt / dann es fuͤrdert die Race te burt zum Außgang / vnd hindert die Nachwehe] Das CVI. Capitel. Vom wilden Flachs. 7 Sfepn von dem Auchore firnfferfeh geſchlicht deß wilden Flache vorgeſtellet / welche mit JEEN winergtate NBlaͤtter n / Stengeln / vnd Burzeln einander pt erfie Geſchlecht hat sine dicke / weiſſe erumme Zurtzel mat erlichen di een Fafeln behencket / auß melcher viel rotlechte ſtatcke Stengel wachfen / beynahe wie an dem Johannes⸗ kraut : die Blaͤtter vergleichen ſich etwas dem gemet⸗ nen Flachs / außggenommen daß ſie groͤſſer / breiter vnd dicker ſeyn / eines ſehr bitteren Geſchmacks: Oben an dem Stengel erſcheinen viel ſchoͤne groſſe Blumen / mit fuͤnff goldgelben Blaͤttle in beſeyt / auß welcher mir. te fuͤnff Faͤßlein herfür gehen; nach den Blumen fol⸗ gen breite Knoͤpfflein / in welchen ſchwartzer Saame verſchloſſen iſt · ee. 11.Das ander Geſchlecht hat cin weile Wurtzel mit ns wenig Faſeln / auß welcher viel runde feißte Stengel zu. wachſen eines Schuchs hoch / welche ſich oben in an· dere Zweiglein außtheilen / an welchen ſchoͤne himmel⸗ blauwe Blumen erſcheinen / wie am gemeinen Lein⸗ —— welchem runde dicke Koͤpfflein erfolgen in velchen breiter / langlechter / ſchwarzer Saame verbor⸗ gen ligt. Die Blaͤttet ſeyn geringer dann am gemei⸗ nen Leinkraut. ER #7 I, Das dritte Geſchlecht if? diefer andern fü „,, U" gleich / allein daß «8 kleiner vñ ſchmaͤlert Blaͤtter / ſten Zug mais werke ht - IV. Dns gel vnd Wurzeln har, wire bihwenen men gefeheu, ” er Das Ander Buch / von Kräutern. F A I. Vngeriſcher wilder Flache. Linum Iylveftre Pannonicum. I. € > Win IV Dasvierre Geſchlecht hot anch einweiffehärte Sa. Wurtzel/ mit tlichen Zaſeln vmbgeben / auß der Wur⸗ Bel kommen ſchmale / ſtarcke / vnd feſte Stengel / auch eines Schuchs hoch: Die Blätter ſeyn ſchmal / hart / g / vnd von farben gruͤn / eines bittern geſchmacks. ‚Dben am Stengel uͤberkompt es viel groſſe weiſſe bins men mit fuͤnff purpurbraunen Striemen durchzogen / eines guten geruchs / nach welchen kleine runde knoͤpff⸗ lein bleiben / in welchen man breiten / ſchwartzen glitzen⸗ den Saamen findt / dem gemeinen Leinſaamen gleich. = ‚TIE Rise Stade, Da 2° 1207 \ \ —“ FE „ V> Das fünffee Gefchleche befreibet auch C-Clüs „Y., fus;öaß es gareın dünnes Würklein habe / mit härt- werd gen Faͤßlein / auß welchem getinae riinde Zweiglein kommen / mit fehr biel fleinen ſpizige n Biattlein bes ſetzet / oben an den Aeſtlein erſcheinen ſehr kleine weiſſe Bluͤtlein / nach welchem gar geringe Knoͤpftein kom⸗ men / in welchen der Saame iſt. — 8 Sie wachſen gemeimalich auff dem ſeld / bey den zaͤu⸗ nen vnd eben den Wegentoluͤen im Juntio vñ Jule, IV. Wilder Flache, veitre IV: Linum flv nommen daß fie lein dieſes Stengels gg am gemeinen Leinkraut oder Ritterfporen / aufge» fleiner vnd etwas bleicher feyn ; Das K 1208 A V. Klein blauw wild Flache. Chamelinum czruleum, > Mon den Namen der Flache wird Lateiniſch genennet Linum tylveftre, [1 Linum ſyl. latifolium lureumz C.B.iyl.2.Cluf.pan.3.Eid.hıft.farivum,Ger.ico. I, Linum fyl. anguftis & denfioribusfoliis, flore mi- nore,C.B.Linaria 4. Trag.Linumfyl.3.Cluf.pan. Lugd.iyl.tenuifol. Lob. Ger. fyl. czruleofl.Cam. c ep.Eyit. IIl.Linum iyl. anguftitolium foliisrario- zibus,C.B.fyl.tenuifolium,Ger.IV.Linum Iyl.an- ‚gultifolium flore magno; C.B.1yl.4.Cluf.pan.iyl. 3.Dod.Cam, ep.fyl.Horibus albis, Lob. Ger.iyl.2: florib.albis,Lugd.iyl.enuifolium,Cam.V.Linum Sylveltre minus, C.B. fyl. 5. Cluf. pan.8.Eid. hiſt. „Chamgelinum,Lob.Lug.perpufillum, Ger.Linum | - ES mdberDo Wiesweil feine Tugkfden nei Marchiolus fehreibet/ man koͤnne jhn eufferlich ge» brauchen zu den harten Beulen vnd Geſchwaͤren / die⸗ eichen / auch zur Linderung der ſchmertzen. Das CVIL. Caputel Won Leinkraut. * eben / daß es sin langlechte weiſſe Wurnel ſeln behenekt/ welche alle Jah neuwe ſtengel außtoſt / ehren ea aa — Elen hoch wachſen / mit vielen ſchmalen fpigigen blaͤt⸗ tern beſetzt / wie am gemeinen Lein kraut / an dein zwei ar DE ganze Gewaͤchs iſt am Geſchmack bitter. m Das ander Geſchlecht hat eindünne — ſe — hin ond her kreucht · Auß der Wurzel tom̃en ſchwancke Aeſtiein / fo fich auff der Erden auß⸗ breiten / mit fetßten vnd dicken gruͤnweiſſen Blaͤtteren beſetzt / je drey oder vier beyſamen / dem gemeinen Sein. kraut faſt gleich / außgenom̃en / daß fie kleiner ſeyn die blumen ſeyn Violenbraun / gar ſchoͤn vnd lieblich an⸗ ee yon vnderſte B 1 iſt von Farben goldgeel/ eines bit. 25 Geſchmacks / nach den blumen folgen dicke knöpf⸗ Saamens gm > Re Es Seinerauce find fünfert — — re ea GN auffbenden feiten mit groffen ondgtemlich dicfen Far eſtalt mie amgemeinen Seinfraut/das D, Jacobi Theodori Tabernaemontant/ xF Vungeriſch Leinkraut. I, LinariaPannonica. I, NY # Vngeriſch Leinkraut U. Linaria Pannonica. Ih > - MARS N Q —* EHEN N mi Das dritte Gefelechenoted nei aid Leite u, blumen / die wurgel iſt lang / vñ vnden gat zaſecht / ſeine blaͤtter vñ ſtengel vergleiche ſich dẽ gemeinen Leinkraut .· IV. Dasvierdte Geſchlecht iſt dem dritten gleich em aufgenommen daß es kleiner iſt / har gar ein zaſechtes keintraur. ‚häriges Wuͤrtzlein. > ER er V. Das lente Geſchlecht wird genennt falſch Lein ging kraut / von wegen ſemer runden / wollechten / goldgelben trau. kraut / hat ein zerſpaltene zaſechte Wurtze / dicke / runde erame, vnd ſtarcke Stengel / ſine Blaͤtt ſyn breiter vnd laͤn · ger dann am gemeinen Leinkraut ſine Blumen ſeyn Saamen ſolget. # nd nn 5.0 Man u 20 nn 2 nl ih nn E Das Ander Buch / von Kräutern. 1209 III. Bilden Leintraut. F V. Falſch Leintraut. Linaria III. aurea. Linaria adulterina, G SET B IV. Klein gůlden Leinkraut. montana fofculis albicantib.C.B. montana five Linaria aurea minor: fylvatica, Thal. Lynofyris nuperorum, Ger. ico, nonymostenuifolia,Cluß pan,& hift. Anchyllis 2 montana Lugd. Welſch / Spaniſch vnd Frangtzoͤſiſch J Lnar Kr ir ö f DEN Sie wachfen auff den Bergen neben den Wegen vnd Straſſen / blühen im Junio ond Julio. 7. PVonden ann = — in welchen breiter Rgeriſch Leintraut wird Lateintſch genennt Li» Enstan.] ie Pannonica, Gulden Seinfraut heiſt far» K IL Das ander niſch Linaria aurea. Falfch Seinfran/Linariaadul-e genommen, daß terina.[I.Linaria A.pallidorietu aureo, C. B. Lina- tia Pannonica ı.Cluf-pan. &chift. purpureaaltera, 4. Ger.ico.I.Linaria quadrifolia fupinaC.B.alpina, III. Das £hort.&ep.Pannonica 2: Clul,pan.3.Styriacas — — repens, Eyſt. IT1 Linaria foliofo capiculo lureo major;C.B.Linaria 3.&cHeliochry» fos,Trag.4.Lon.Linaria aurea TragLob.Lugd. Gei.Eyit. Auftriaca, Cam. Olyris Auftriaca,Cluß pan.&.hitt. ge RER Lob. recentio- rum,Lugd. IV.Linaria foliofo capiculo lureo mi- nor,C.B.Ofyris purpuro carulea,Ger. IV.Linaria hat cin weiße Wurtzel eines kleinen Singers diet / auß welcher ein einiger Stengel waͤchſt faft einer Ein hoch / oben in viel dünne Zweiglein abgerbeilerran wel. chen purpurbranne Blumen wachſen/ beynahe wie an dem Lavandel / hinden auß etwas ee die blaͤt⸗ ter am Stengel ſeyn erwas lang / beynahe wie am ge⸗ meinen deinkraut / welche aber vnden am Stengel ſit⸗ hehn / vnd auff der Erden außgebreitet ligen / ſeyn viel Basis Mi groͤſſer vurpurbraun Harntraut. 1210 D. Jacobi Theodori Tabernacmontani / A 1. Groß Harnfraut, F 11. Klein Harnfraus, Olyris major. Ofyrisminor. * IV: Linaria bellidis folio five Ofyris odo- xata purpurea, %, c 5 H * — * — * Se © IE Wolriechend purpurbraun Harnkrant, “2. ‚Olyris odorata purpurea.. 1 N . 4 J FE; N Ip — IR * * 7 miert wie die vierdte Figut anßweiſet / wie ich das mit Fleiß zu Mompelier wahrgenommenhabe] . Sie wachſen auff vngebauwten Rechen / in den J Gaͤrten vnd hinder den Zaͤunen ; [Das dritte findet x Mans Mompelier in Franckreich · vnd wird von et lichen bey uns in Gärten gepflantzet: bluͤhen im Junio vnd Zulio / auch m Von den Namen roͤſſer vnd breiter/ faſt wie an den Maßlieben / aber ings vmbhetr gerkerffet / wie auch etliche am Stengel eeerſchnitten ſeyn / nach den Blumen folgen lein⸗ Buleen / in welchen kleiner roter Saameligt,, Die IV. Figur iſt allein hiebey gefent worden / das mit man den Vnderſcheid zwiſchen der dritten vnd nierdten fehe/meil die dritte anden Blumen Sporen ‚aber ſich nicht befindet / ſondern find for, rn "Das Ander Buch/von Kräutern, A Lob.ico, III.Linaria bellidisfolio; C.B. odorara; F Cluf.hifp. & hift.Dod, Lugd.purpurea, Ad. purp. odorara,Lob.Ger.] $rangsfijch Linarie. Spanifch vnd Welfch Linaria. Böhmifch Leu marfi. Bozi. Ni⸗ derlaͤndiſch / wilde Vlaß. LEnglifeh Yode Flare.j Bon der NarurıRr d Engenjchafft der wilden Flachs oder groffen Harn⸗ kraut. 5% rnfratieoder Leinkraut iſt warmer vnd truckner Natnꝛ / welches man auß feinem bittern geſchmack wol abnemmen fan. Innerlicher Gebrauch. Es fehreiben Diofcorides vnd Acrius; daß dieſes Geeiſuͤchtige "Krant gut ſey den Geelſuͤchtigen / in Waſſer geför- 12u Diß Waſſer fol viel außrichten in der WafferAnwarefust, ſucht wenn man nimpt ein Quintlein def Pulvers von Attichwurtzel mittel Rinden / ond fuͤnff oder vier Vnßʒ dieſes Waſſers / ſolches mit einander vermiſchet zu emem Truͤncklein / vnd deß Morgens mit einandet auff einmal einnimpt / das fol den Harn gewaltig trei⸗ ben / vnd das Waſſer außfuͤhren / aber man muß die⸗ ſen Tranck etlich Tag nach einander gebrauchen. [DIE Waſſer getruncken / fuͤrdert den Stulgang / Geelſucht. vertreibet die Geelſucht/ vnd öffnet die Verſtopffung der £eber,] Leinkr autwaſſer mit Wearichdeup oder Roſen⸗ Berforiu ſyrup vermiſcht / eroͤffnet die verſtopffte Leber. Es iſt diß Waſſer auch gut den Milsfüchrigenvie- Digfügs derzeit ein guten flarkfen Trunck darvon gethan / mit kise. B ten bnd darpongetrüinefen / fonderlich wann fie von @ Oxymelle vermifcher. Berfiopffung der Leber her fompt: Dann es meldet Dodenzus;daß dieſe Kraͤuter ein ſonderliche Tugend — haben zu eroͤffnen / fuͤrnemlich aber die verſtopffte Le⸗ Mur. ber / wie Galenus bezeuget: [und auch das Miltz.] Es wird auch diß Kraut Harnkraut genannt / die⸗ Harn treibẽ. weil es den Harn mit Gewalt treiben foll: Iſt derwe⸗ gen denjenigen gut / welchen der Harn vnderweilen fliehen bleibt :oder ſonſt jchwerlich harnen koͤnnen / dañ es treibt den Schleum / vnd den Stein mit dem Hard anf Nieren vnd Blaſen: [Kraut / Wurtzel vnd Blu⸗ men geſotten / vnd Abents vnd Morgens getruncken.] fü, . Das Kraut mit Peterlein / Fenchel vnd Alandt⸗ wurtzel / deßgleichen Sußholtz vnd Schwalbenwurg in Wer geſotten vnd darvon getruncken / iſt gut den € Waſſer ſuͤchtigen / dann es treibt die übrige Seuchrig. F feit durch den Harn hinweg / vnd fo man Attichwur⸗ zel / Aniß vnd Fenchel darzu nimbt / wird der Tranck deſto kraͤfftiger Euſſerlicher Gebrauch. As Krane ſerſtoſſen/ vnd alſo weich wiſchen den * Nabel vnd Gemaͤchte geleget / iſt gut denen / ſo der Harn wider ihren Willen entgehet. Auff gleiche weiß Kaitſeych genůtzet / ſoll es gut ſeyn wider den Kaltfeych- Von dem Leinkrautſafft vnd ſeinem jn⸗ nerlichen Gebrauch, Br dem — der — Stein. tige: Verfiopfiee [7 der, 2 ſucht. 8 uhwirm) Su iſt auch — — den — Harn / mit Pererfilgentwurselmafler / oder —— eg oder aber mit eis Berfander Her Harms fort det treiben? E ſeyn mag: [gele — —— — — Se wird auch diefer Gafft gebraucht zu vnreinen Wunden vnd ——— Safe —— chen zu den Flecken vnder dem Anaeficht/ dann es ſchreibt Galenusʒ daß diß Kraut ein Kreſtbedenn teinigen vnd zuſaͤubern. Von dem en —— Mario — Kranefaniklen/ Bench Ss ‚ Arosa sc — yes“ Euſſerlicher Gebrauch deß Waſſers. ES wird diß Waſſer wie auch der Safft / zu denro- rote Anden, ten Augen gebrauchet / zu vnreinen Geſchwaͤren / — zum Krebs vnd Se der Haut / vnd deß Ge⸗ ſichts gebraucht: Das Cap. Studensenfraut, i. Stirdentenfräut. Herba — — tern iſt gefent wor Blättern vetgleichet / wird e Natur vnd Kräfften ein a nee Kräsig zu werden / zu welchem Ge⸗ Safft dieſes Krauts gut vnd nuslich Zus nij 1212 N 7 er IL u. — Geſchlecht wird — Spagen- jung / dieweil fich feine blärtlein einem Spatzenzuͤng⸗ kin sergleilhenzfeine Blumenswie Lobelius fürsli eldet / ſeyn bleychgelb / die Köpfflein aber / lumen Ar Se Eoriander — ef Weird — genannt) und Ofyris gehalten : Linaria fcoparia , C.B. Belle violere, Seſ. hort. fcoparia, Gel.hort, Ad. Lob. Lugd. Ger. D Ofyris,Ang.Dod.Caft.Cam.Linaria magna,Lu Brosch Creutbium · ee uedere. Englifch Broome tode Flaxe. as ander Paſſerina vnd Lithoſpermon minus. PER Dod.gal.minus, Lon.Paflerina, Tra ee unieaulis, Ad Pak. rina linaria, Ger. Linaria altera botryodes mon- tana, Col. Engliſch Sparrowes ode Flare. — — a ſemen / damit fie das. 7) von dem Auchore obferpiert Wehe einander alfe Sun Ahnen Blättern Stengeln / Wurzeln ond Blumen, dag —— er fönnen angefehen werden: en Vnderſcheid mit den Farben —— das ander aber am Stengel er⸗ Hyſopsblaͤttern ſaſt gleich; en a Bam an ara RL; ‘ & um Linariæ folio Germanicum , C.B, D. Jacobi Zheodon Tabernarmontant / 11. Spasenjung. Lingua paflerina. I. Groß weiß Ereusblum. Polygala major alba. I. HM. Groß blanw Creutzblum. Polygala II. major czrulea, an formoiiaeffale den ee —— daß — En —* * ja men verfallen ofolgen 7 ein hern am Beſemeraut / in welchen man zwey rauhe / ſchwar⸗ ge langlechte Saͤmlein finder: [Aber ein jedes Tafı kein ift mit acin beſchirmet / iſi mit zweyen hangenden Fluͤgeln * auff daß —— —“⸗ verſchret werden, Def z RT — — her. 7 VRR OPER A IT. Groß purpurroht Creusblum. Polygala III. major purpurpurea. B c - - « E; > > > R\ — ‚m Dieſem erſten Geſchlecht ſeyn die zwey nachfolagen⸗ —— de / nemlich das II. vnd das ILL] et tohe Eieng, Stücken ganz vnd gar gleich / anfgenommen daß das ander Geſchlecht blaum : das dritte aber purpur⸗ rothe Blumen trägt, w. IV. Das vierdte Geſchlecht ſcheinet den andern Erandtum. etwas vngleich / hat cin dicke / zer ſpaltene / holgechre Wur ʒel/ groͤſſer dann die andern Geſchlecht / mit vie⸗ len Nebenwůrtzlein: Auß weicher viel drinne Zinefen WBlauw Creutzbluͤmlein. — Polygala V. caiulea -E Das Ander Buch / bon Kraͤutern. — IV. Cxeurklum. Polygala Matthioli. IV. * 1213 3 — — N ri 4 N N wi oder Aeſtlein wachſen / an welchen es jene Blumen trägt /den vorigen gang alsich: Seine er kom⸗ men mit den vorigen Blaͤttern auch Yberem / allein daß ficein wenig fürger vnd breyrer feyn. © © V VE VIL Das fünffte/ fechfte vndfichende v.vivet. Geſchlecht fommen auch mit den drey a vnd Ereuskaum gar in allen Stücken len daß fie VI Braun Creußg · VIEL Weiß Creug⸗ —— * Be VI. Polygalapur # VAL. Polygala En * u purea. 2 — i- 3 r alba, & $ — — — 5 1212 D .. Jacobi Theodor Tabernacmontani/ A VIII. Kriechende Creunblůmlein. F Das CXI. Gapitel, Polygala repens. Bon MWeggraf. \ S I, Groß Weggraß. Polgesnum I. majus. etwas Feiner — deren das fü € blaumwe / das fechfte braune / das ſiebende a 5 meifie Blumen wägt, vn, YA Das lente Gefehlechemird genennet Poly- Kriehende gala repens, dieweil es mit feinen fehwancken Aeſt⸗ Srengbihm ſein anft der Erden hin vnd wider kreucht / hat zarte c furge Blärtlein/ond gleich geährte Bluͤmlein. H Sie wachen gemeinlich auff duͤrren Heyden li⸗ gen faft auffder Erden aufgebreyt/ im Majo fangen — blůͤhen. Von den Damen. [weil sin der Ereugwochen am voll- gefunden wird/] wird auch Amann? II. Weggraß, / Kamja sticchifch Morviyara. Sareinifh Po lygala; Polygonum. 11, — Dodonzo Flos ambarualis, [I. H. ill, Po- we En ‚c garis major; Cluf, Pan. & 2 STERN QM. ım variat: hinc tres Bic } 4 ——— Mcceruleo NS ‚IV. Polygala major Mam iliotica; * B. — Matth. Lugd. Polygala Valenti- na. 2. Clui. hiſp. & hiſt. Altragalrides herbario- rum, Lob. V. VI. VII. Polygala vulgaris, C.B. n,Trag.Polygala; Dod. gal.Tur.Lon,. am.Ger. Polygalarrecentiorum ‚Ad, Lob. yuigarisminor, Cluf, hift: los amberualis, Dod, Amãrella, Ger. ep. Crucis flos, Eid. coll. floris co- lore varia, hine iterum tres figurz. V IL. Poly- gala repens niyea,C. B. Polygala,Caft. repens, Lob. Lugd. Gen —* Eruydbloemen. Engliſch Mi J * Von der Nat Kran Etgenſchafr ES melden die — Daß Bife Bumen oder NINA IE | Kräuter gar in feinem — werden ZEHN I SR 7 mehr zum Suftyvann zum Nutzen gebe NSG 7 Ebiolſcorides ſchreibet gar — daffiec | Mög, nen herben vnd zuſammen sichenden Befchmack ha, K ben : Vnd wann man darvon iĩrincke / bringen fie den viel Milch. F ae un Bluͤmlein mit Gerften· öl ET vnd zu⸗ — führen, — end —9*— — ein halb ren darvon außgetruncken / jührer die Gallen auß Fräffe | ——— tiglich. er her | —— Blaͤtter zerſtoſſen / vnd euſſerlich DE fin Maͤnnlein vnd das u N fehreißt ae es n habs, mit vielen ychen / vdd Das Ander Buch / bon Krautern. —V IT. Wegtritt. F i i A Polygohik IK V. Klein fruchrbarer Wegttritt. dieweil die Blaͤtter deß dritten (IL) Geſchlechts * ee vnd ſpitziger ſeyn / dann ha andern —S— echt. er „IV. Berameseraßi IV. Daß vierdte Geſchlecht hat ein důnne / weiſſe _ tv — echt h inne / weiſſe / ivx. Polygonum IV. montanum. langlechte Wurtzel auß welcher viel fhm — | Bun * N. thet / vnd derowegen gang luſtig an Sci Same iſt auch wie andenvorigen. V. Das fuͤnffte Geſchlecht / ſo Hein fruchtbar Weg · tritt geneunt wird 7 iſt den vorigen mit feinen ſchma ⸗ ein fruchte ‚fen Blaͤttlein ldie ͤſchen farb ſeynd / ſpigig wie an: Cy- dar Wer preſſen / J vnd weiſſen / Lover kietnen grůnforben gs" — —— 3 — * — RA N eu ÜRREE | gleich allıın daß es fleinerondge - - N sat aim Ber 1 krieche auff der Erden weyt vmb fich ’wiedasGraf: <<, ie wachen auff vngebaumtem vnd truckenem Se te nn eff un an nf anß genommen / daß fie weycher vnd länger find / und k — nm eg uff habe vnder einem jeden DBläteltin feinen Saamen Sommer. en biß in Herb] Blühen um m wachfen. I. Mittelher befehreibung das erfte Se, TEE 525 ſchlecht fürnemblich vbereinfompe > allein das feine Won den Namen. N Eaaraß wird auch gencit Dia Qlätrer ich etiwagmehr vergleichen mir der Satire ag; Senn teyen dann mit den Rautenblaͤtteren wiſchen den⸗ eno Be ——— feibigen blaͤttlein wächft ein Icibfarbes Blůmlein Lan ygonum · ganguimaria Conmig iola, Centumnodia erlichen ganß weiß / außwelchen ein dreyerketes vnd Seminalıs. [I Polygonuth latifolium, C.B, fein kompt / wie am Sauwerampffer / feine Wurtzel Centumnodia, Brunf. Polygonum malculum; klang vnd hofgecht / von Farben weiß, mit vielen Trag.Lac.Mas,Märch: Fuch.Dod. ur: Ang, Cord, J in Diofc.Gef,hore.C#f,Thal.Lugd.Caft.primum leſes waͤchſt etwan ſo lang an einandet / auff der ¶ Tur. vulgare, Cam mas vulgare, (Sanguinaria, — Man daß man groſſe Bürden Graß da⸗ Centumnodia) Ad.Lob.Ger.majus, Lon. II. Po- . teinbindenmag.]) | Iygonumbreviangultoäue folios C.B.masminus #11. Dieſem erſten Geſchlecht ſeyn die zwey nach⸗ Ger. I: Polygonum oblongo angufto folio, Ch Degaraf. folgende gang gleich / haben sun kleines zartes weiſſes B. AV. Polygonum minus candieans, C.B mon. ——— 1216 D. Jacobi Theodori Tabernaemontant/ A tanum minimum niveum & ſericeum⸗ Ad.Lugd. F fichen Orthen Weibs und Manns: heylet die euſſerſte montanum niveum mininsum,Lob. Paronychia hifp. & hiſt. Polygoni, Hifpanici genus,Lugd. V. Polygonum auguftifimo & acu- zo vel gramineo folıo minus repens , C.B.Saxi- fraga Anglica, Ad. Lob. ico, Lugd. Polygonum minusfeu feemina, Lon. felinoides five Knawel, Ger. Polycarpona feminis copia,Lugd.] Welſch Poligono. Spanniſch Carriola. Arabiſch Blalrahagi. Srangöfifch Corregiole. Boͤhmiſch. Truſskawec. Ni⸗ derlaͤndiſch Wechgras oder Duyſent cnoop. Engliſch Knot graſſe.] Von der Natur/Krafft /vnd Eigenſchafft deß Weggraß. Hiſpanica, Cluſ. Wẽsgraß iſt kalt im andern Grad / oder wie ande · re wöllen/ im anfang def dritten Grad: truͤck⸗ ner vnd zeucht zuſammen. Innerlicher Gebrauch. Ale hue ſchreibt / daß diß Kraut eine ſonderliche Igute Krafft vnd Tugend habe / allerley Flůß deß geis zu ſtnlen on zu ſtopffen / dergleichen ſeyn Bauch⸗ Kup rothe Ruhr Weiberſtůß / Bluiſpeyen / Wuͤrgen 2.3, and Erbrechen def Magens / Naſenbluten vnd an⸗ ven. dere defgfeichen mehr: Darzu man das Krauf ent⸗ . weder in einem rohen ſauwren Wein oder aber in / einem Wegrichwaſſer fieden kan / und dem Krancken zu trincken geben. — Bauchſtuͤß. Weiberrüß, Blut fpeyen. Ertiche ſchreiben / daß die Bruͤh / darn Weggraß niden Siein gewaltig außtreiben Pappyeln / Süghols vnd Pauli H ſchwaͤr derſelben. Stein. geſotten / getruncke c fol: Man fan aber dar han / vnd einen Tranck dar auß machen. -MHicer den Bauchfluß kan man auch das Pulver gebrauchen / darzu man nimbt die Spec- Diarrhod. Abbat. Bolum armenam; vnd Naterwurtpulfer / ſolche Stuck miteinander vermuſcht / ſol man nut Ro⸗ fen Zucker einneimmen. SE Sind Mir Waſſer vnd ein wenig Zucker oder Suͤßholtz oder tes gefosten, vnd darvon gerruncken /Iöfchet alle unerlt - amd Rueren, che Hin deß Magens / der geber/ der Blaſen / vnd Dir A 100 a We Das Kraut mir Wallwurtz vnd Braunellen in Blutſpeyen. rothem Wein geſotten / vnddarvon getruncken / iſt gut “wider das Blutſpeyen. * Wunden. Em Wundtranck D miſch den Safft mir Holderbluͤtwaſſer: Dieſes ger truucken / heylet allerhand Wunden.) — N Alenus meldet / daß das Kraut gut ſeye die 2 — re vnd auch allerley Da loͤſchen / zerknitſchet ond vbergelegt, — [Das Kraut kerſtoſſen / mis friſcher Butter ver⸗ miſcht / und auff die geſchwollene Bruſt gelegt / heylet diefelbige/ vnd ſtillet den Schmergen/ vier Tag nach⸗ einander auffgelegtgtt Seechen deß Das Kraut in ſauwrem Wein Geſchwulle⸗ ne Nim̃e Weggraß / Sanickel vnd Koͤhl jedes cin Handvoll / trucks auß / vd ver- 1 - to diefelbige nur zu ſyuͤren iſt / es ſey an der Leber / —— Schäden ſolcher Orth.] Don dem Weggraßſafft und feinem fnnerfichen Gebrauch. On dem Safft fehreibet Diofcorides, daß derfel. | bige außgepreßt vnd getruncken / habe ein Art zu Brufpeyen fühlen / dick zumachen / vnd zuſammen ziziehen; Dreten. s Derohalben ſey er gut wider das Blutſpeyen / wider —— das Brechen / wider die Bauchfltuͤß vnd Choleram, wie auch wider die Harnwinde. Er meldet am ſelbigen Dreh / daß er den Harn Harntreiken, | mercklich anßereibe. Diefer Safft mit Wein getruncken / iſt gut wider Biftige der gifftigen Thierbiß: Aherönfen Ein Stund vor deß Fiebers anfunfft getruncken / Siebe, vertreibt erdaffelbige/ doch fol man ein gut theilrine N cken / faſt zwey Becherlein voll / wie Pliniusmelder, [Diefer Safft init ſieben oder neun Pfefferförner getruncken / wann das Fieber fommen wilzift gut wi⸗ der dag viertägige fol aber im Abnemmen dep Mong Vtertdeige gefambler werden. . Der Saffı fol ven nigung ferdern. Die ſer Safft mir Wein getruncken / iſt gut wider das tröpfflingen Harnen / vnd ſaͤubert die Blaſen Zröpfing vnd ſtillet derſelben Schmerzen + - — Euſſerlicher Gebrauch deß Saffts. Es sgraßfafft und Roſenoͤl mit Butter vermiſcht / vnd die Bruſt damit beſtrichen / heylet die Ge⸗ Weibern ihrer Blumen reini⸗ ein * lum. Bruſtge⸗ ſchwar. Wider die vbrige Fluß der Weiber ſol man Zaͤpff Wetepif, fein in dieſem Safft negeny vnd vnderſtecken / ſo ſtillet es diefelbige, Diefer Safft in die Ohren getroͤpffet / truͤkknet den Enter in Eyſer auß / vnd heylet die Schäden: miltert auch den * Schmerzen vnd Wehetagen der Augen; [Ei heylet Yagennehr, auch die Fiſteln / darinn geſpritzet. — Fernelius lobet dieſen Safft hoch 7 daß er gut ſey das Blutzufillen: Lin die Naſen gezogen / ſtillet dag Blutſtilen. Vlnt derfelbigen: Iſt gut allem fanten dahnfieiſch / — darmtir gewafchen | Es wird auch nutůch angefir, chen wider den Rohtlauff Witöfinwer/ vnd alle an» Rohelauff dere euſſcrliche iR. a Don dem gediftiffiereen Weggraßwaſſer⸗ ; vnd ſeinem jnnetlichen Gebranch . gen Weggraß gegen dem Augſten / wann «8 in beſter vollfommener Bluhet iſt / klein zerhackt / vnd mit Wein ein Wenig beſprengt / vnd etlich Tag an der Sonnen wolerbeyget/mird ein nunlich Waller DR ee Es milder Galenus; daß dieſes Kraut der fürs nembfien Stück eines ſey wider allerley Entzun dun⸗ Engindung gen/deromwegen fin Waſſer auch ein groſſes Lob vber⸗ ommen / wider alle innerliche vnd enſſerliche Hit / gunn — Hauprs/ der Nren” en /vnd vber den Meagen gelegt / ſtilet da Wurgen Blaſen / oder an andern Gliedmaſſen. gen vnd Brechen / man fan auch cin wenig Wer⸗ Emuth darzu hun. | 2 [Wider das Wuͤrgen / Durchlauff vñ rohte Nuhr Dürgen. t Derdiauf ein Erperiment Marchioli : Nimme Wegteitt zmo_ K ſchwaͤr jederzeit dardon warın trincket / fo ſtopfft es den Bauchfluß. [In Handvoll, feudg in anderthalb Pfund Weineffigy feygs durch / nene zweyfache Tůcher dareyn / leg fie bber den Magen Nabel vñ binden auff den Ruͤcken Zremmdh _ Das Kraut tlein zerfloflen / Pfaftersweiß anff ‚den Magen gelegt / nimpt deſſelben hefftig brennen : | oſcht auch den heftigen Brand vñ alle Engändung Berierung ¶ Wegtritt in Weingefotter / vnd indie Bruͤhe ein —— wenig Honig gethan / iſt vber die maß ein heylſame Araney für die Serigteit vnd verle gung der heim⸗ * Sond / Grich vnd Harn mit gewalt zu treiben; Mer niget die Nieren vnd Die Blaſe · D x has anc ip Wafer fatabe Eygenfhaft wie der Saffı / dann wann man vier 09er fünff Sorh der rohten oder weilfen Ruhr / Bandfiuf. \ dem drittaͤ⸗ Dricänlg i . vnd vier! tig diebet. ſolcher maß eingeben/dienet denen / ſo mit dem Dri gigen vnd vierraͤgigen Fieber beladen ſind / ſo ſie es nemmen / ehe ſie das Wehe anſtoſſet. Wann jemand ein ſtarcke Pirgation hat eynge ⸗ Srugang er er zu re e fol er von dieſem "FT Waſſer trincken / fo ſtopfft fich ver Stulgang. — Es hat auch. diß Wa ein rafie den Stein Sn? ercibene iD die Dlofe. Dami aber g— * * *2 — Pre hittige Wun⸗ den. Sau Bahn, fleifch. In * A nen Saamen / faſt rein gepuͤlvert / auff ein Quintlein F einzugeben / mit drey oder vier loth deß gediſtillierten Waſſers.) Dargegen getruncken / von den Weibern / fo jhre menſes zu viel haben / ſtopfft es dieſelbige. woiem. Das Waſſer dienet wider die Wuͤrm der jungen vnd alten Leuthen.] Euſſerlicher Gebrauch deß Waſſers. Swird diß Waſſer euſſerlich gebrauchet / allerley Hin = Hig damit zu loͤſchen / Tuͤchlein darinn genetzt vnd uͤbergeleget: Doch ſoll man ſich auch wol damit fuͤr⸗ ſehen / damit man die Hitz nicht zu vngelegener Zeit hinderſchlage / ſonſt wird es mehr Schaden dann Nu⸗ B tzen bringen. der hizigen Wunden vnd Schäden. Mit leinen Tuͤchlein uͤber die ſchwartzen Blattern wartze ri geſchlagen/ heylet diefelbige. Es wird auch diß Waſſer wol gebrauchet zu dem faulen Zanfleiſch / wann man fie fleiſſig damit außwa⸗ ſchet: Loͤſchet auch die Hitz vnd Hisblärterkin darin ⸗ nen/befeffiger auch die Biller und Zähne. Das CXII. Gapitel, Das Ander Buch / von Kräutern. Es mehrer auch diß Waſſer allen boͤſen Zufaͤllen C 1217 ſetum paluſtre brevioribus foliis polyfpermon, ' C.B Polygonum feemina, Diofe. Matth.Er.Cord. Gef.cat. & hort.Dod.Ang. Amar. Lac.Calt.Lugd, feemina femine vidua, Ad. Lob.icon.femineumy Thal.Sanguinalisfemina,Cord.inDiofc.Limno» peuce,Cord.hift. Equiferum tertium, Cæſ. Cauda equina feemina,Ger. Duyſent Knoop Wijften.] Von der Natur /Krafft / vnd Eigenfchafft En dep Thannenwaͤdels. Krafft habs damit es zufammen zeucht / vnd aͤltet / vnd feye zu allen Gebrechen aut / wis auch das Weggraß Männlein/aber nicht fofräfftig. Denis fchreiberypafi dieſes Kran auch ein fi Das CXIIL Kapitel, Bon Klein Wegtritt. 7 Klein Wegeritt, Polygonum minus alterum. Vom Thannenwaͤdel. Thannenwädel. Polygonum femina, — J NW NA SU \ m 077 Fa — | —⸗ F EN 197 i = ; — WW x 77 —— EN IE. 7), Heine Wegtritt it ein rraufchlicht Kur. n N \ Es & aͤndlein / waͤchſt niche über fpannen hoch / em " Ag IS N77 hat ein rundes weiſſes dünnes Wuͤrtlein / — wi ee . An WR n . feinmwiedas Weggraß / die Blaͤttlein ſeyn ſpittg / vnd — — — Kaͤſchenfarb / afarb / oben an den Stenglein —— Bi: NET NEE grlünfarbe geftriemee Blrmlein vnd Saame wit Zuunan (EIN I ander Geflecht def Wenaraf wird Ra finder ee gemeint inben Kübendetrn, Ba SEFON on Diofcoride genennet Polygonon foe- Von den Namen. cn. — — en ein ffeineszartes Stänpfeitnfeyy mir einem einzigen KLein Wegtrut wird auch Kunaubel Knawel ges Stengelmiedas jarte Riedrohry mir vielen Gleichen * "nenner$areinifch Polygonum mir —— An einander gſtochen / wie die Trommeten / darauß num gramineofolio majũs erectũ C. B. anthyllie rings vmbher Blätter wachſen / den Kyndannenblaͤt. Valentina Cluſij Ger.ico.Engliſch Knot graffe.] ‚ tern Ant Seine QBursein freie enbaben einen Wonder Natur / Kraſſt// vnd Eigenfehafft Brand inder Arnnep- dieſes Heinen Wegtritts. veoenben Namen. ee ni > nanentoädel witd’anchgenenneflein Katenwe— wie der groffe Wegtritt oder Weggraß / da⸗ THannenwaͤde er ek Capitel vermeldet iſt / nner⸗ del: Griechiſch Polygonon thely: Sateinifch Po: von »[Equi= \. fichond snilerlich gebrauchet. Er Löfcher alle Hier * fon Ananas 1218 A ſtopffet die Bauchfluͤſſe / die rote Ruhr die Mutter, F an, ſlůß / das Naſenbluten / vnd dergleichen / treiber auch Munerrüs. den Stein Sand und Harn / wie das groſſe Weg⸗ graß: Es mag auch eines für das ander gebrauchet und Ham erden: [Iſt wunderbarlichin der Harnwinde vnd ee ER „röpfflichen harnen.] Das CXIV. Kapitel. Don Meer Wegtritt. I. Meer Wegtritt. Polygonum marinum II Be —— — ‚fürgeftelle/fo Meer Wegtritt genennt werden, 1, Das erfte fehreibt C. Eluſius, wächft under» D weilen eines Manns hoch : Hat ein harte holtzechte Wurtzeel / auß welcher ein dicker Stengel waͤchſt / faſt wie eines Menſchen Arm / mit ſchwartzlechten langen Aeſten / an welchen visldünne Zweiglein ſtehen / eines Schuhes lang / mit vielen Gleichen / wie am Roſſz⸗ — und eines zuſammenziehen ⸗ Vub die Gleiche periumbwachfe — moßechte Bluͤmlein / welche Bank ge⸗ ne: — en: Nach — ein roht⸗ cFrucht kompt, „vnd eines ſauwrlech⸗ ten Geſchmacks / in welcher ein Ober va — erfunden werden wie Hir ſen / u wend wendig aber weiß — men —— IL Das ander — Meer Wege gar gleich / allein wie Clufius ſchreibt / daß es kleinet sh. fladert auff der Erden herumb / ſt auchehne Blätter: Ey Geſchmack / blumen vnd Frucht dem erſten gleich Sie wachſen am Meer: blühen im Mafs ; Sen [Diefes wird im vorgehenden 56; ——— rauben geſetzet. Von den Namen. SE Wenn oder See Wegaraß he niſch Polygonum marinum —— ER item Ulva marına; [Polygonum bacciferum ma- Titimum miajus, [ve Uva matirimia major, C.B; Polygonum quartumPlitij majus;Clußhift. Tra⸗ ers Fe D. Tacobi Sheobort Tabernaemontant / I. Meerweggraß. Polygonum marinum IH, baeciferum marıtimum minus CB. Tragös;Ruel. Tragium Gef.hort.Equiferum 4.Matı.Lugd.Uva marma Monfpel.Lob. Croton Nicandri; Ang. Ba quifeti facie räcemofa planta, Ad: Tragum,Uva > marina, Cam. Lira marina quarra, vel minos Gen Von Dr Ran —— Eigenſchafft deß Meer Wegtritts. gs meldet C-Clufiusdaßiefe Polygohaimatina einer ſtarcken zufammenichenden Natur ſeyen /⸗ deromwegen fie din Krafft haben ju ineraffieren/ gleich wie das gemeine Weggraß / darfür fe — — secauchen werden. Das CXV. Laptil | Don Sıfehmeldten: F hat der "Author allhier ein GMabmoh⸗ len laffenıfo er Polyipermon nennet / welches wie mich beduncket / nichts anders iſt / als das Litkoſpermon Diofkoridis,oder Tragisatißgenoms men / daß es vielmehr Saamenträgt/ daher es auch ohn weiffel feinen Namen überfommen hat / vnd deß⸗ en Polyfpermon vorm Authore genennt wordett: iſt mit das gange Gewaͤchs vnbetandt / finde auch chts bey andern davon; Seine Blä cter vergleichen nk halt mit den Blättern deß Fifchmatthẽ * Wurhel Söträgt esanch einen gleichen ander Figur zu feheniflstanderwegen et cies deß Lithofpetmi genennet werden/ dieweil esauch etwas mit dam Namen cinttiffi, Set ne Natur ond Tugendt iſt mir vnbekant / derbwegen anch nichts darvon fan bermeldet werden: Da es a⸗ ber ein Art were deß Lithofpermi; koͤndte es zu den ; Nerenrnd Dia gebranchet werden: [D:ERTE — — A Fiſchmeldten. —— N S — nN SFMLEDINENIIETE c —⸗ die Bluͤhet iſt gar klein / nit groͤſſer dann Hirſentoͤrn⸗ lein / zu geelgruͤn geſchickt: Der Saamen ıft ſchwart / ſchon glitzendt / nicht zroͤſer dann Sch Burgels: wie ein Trauben zuſammen geſetzet: die Wurzzel iſt ſchlecht vnd weiß. Es waͤchſt bey vns zu zeiten auff den Miſthaͤuffen Bor den Gaͤrten: habs auch an ſandechten Orten ge⸗ funden bey vns ander Weiſſenbruck neben dom Waſ⸗ ſer· CofianusBaflus aß mirdiefam vl Sifh gefangen werden: welches dann auch Anguillara — — — ION Kräurein Peplis genennt / bereitet ſich auf me Erden weit auf: Hat ein geringes Würglein? "Mit welchen es in der Erden ſtecket/ —— erfprieffen viel ſchwancke / ſchmale Reißlein / welche ſi ih vnd wider auff der Erden auß ſpreiten / von vielen ichen / vnd mit vielen zarten feinen lLinſen Blaͤt⸗ Hein befegerz wie am Welſchen Quchdel/ allein daß ſie Heiner vnd geringer ſeyn : An den Retßlein wächft uperfepili in gar Erines Samiein/ wilhes glei Das Ander Buch / von Kräutern. F Bun x ich Jl ach dem fr widehfehs * — Be) lern, welche fo Harnträut. He iſt ein kleines Kraͤutlein / wie dad 1219 Harnfrantı Herniaria, ale gedrungen zuſammen ſtehet / vnd aaringroffee Menge: [mie der Saamen an den feinen Miſt⸗ milten: Es wächft an den trucknen / důrren vnd fande echten, letwan auch anff fenchten] Orten nahe bey ben Wajertächen: Nöndin Juno on? Juliofune · Don den Samen men Matth. Caft. Epipadtıs; Ang. Mile egrana;Cord.hift. Herniaria, Gef.hort: col. Dod. Dodonzus, daf 2as Jhatnfrane en Dieſes Krauts Pulver mie Wein getruncken/ ſol gu — N. erenſten. EORB Bonigma ein ngenemmen / Eanin— treibet nicht allein den Stein ſonderen auch andere — Verſamblung / ats zähen Schleim’ Magengallen / Sc vnd andere Gewoͤſſer / d ſetſuchtigen faſt dien⸗ Sch halte diß Kräutlein für dieHerniariamHok im ——— etwird / daß ſie Stein ——— gepuͤlvert hernach m Dip Kraut gedoͤrret vnd J —— der Rofhoh Rind: ven diches geſtranwei / todtet die Maden / ſo barinnen ge» deß Dip vnd fuͤrdert zut Heylung. — ei X Von dem Safft. — ƷEr Gafft darbon außgepreßt / vnd neun Tagein⸗ x, ander or i Kein Experiment v — der die Brüch: Zermahlet auch den Nierenſtein: wird 4 3 s ; Kr auch = 17 f Aaaasa fi Bintflüß. Gifft. a ift/ein Waſſer gesögen / daflelbig acht Tageinans fuhr. ger nach gerrunekeny Öffnet die Ver ſtopffung der Les ond Harn ber/wertreibt die Gelbſucht / reiniger die Nieren/befis trelden . dert den Stein / Sand / Harn /)] Das CXVII. Capitel. — Marina minor. J— G c H ———— RE Rn Lobeliüsfürslich/ ¶Niderlãndiſch uhn Zei Melckeruyt. Engliſch oben ſpiig Wann es dufgerwächfen hat / gewinne es Black Salttvoott.] * oben am Gipffel viel kleine /rohte / dneBlaͤttet / dar⸗ Wor u aber dieſes Kraͤutlein gebrauchen eöndee/ auß kleine tunde Knöpfttenenefpringen/ute kleinem wird von Lobelio gar nicht vermeldet. Be... San; Die ftengel ſehen feißt vnd roht / das gange — Gewaͤchs am Geſchmack geſalzenn Das C xvi it rs Mit welcher Beſchreibung diß Gewaͤchs faft übers Don frembo Binkenkraut. &infomprzwie auch Dodonzus hiervon ſchreibet / daß we; es mit runden aͤſtechten flengelit atfftwachfe/ einer E⸗ * wird diß raͤutlein gar taͤrtlich auch von len hoch / mit vielen Gewerben ober Gleichen / weiche — Cluſio lib.2.obfervar.Hifpan.cap.ıöıbe, K mit der Zeit roht werden / die Wurtzel ſeh gat faſelecht / — ſchrieben / daß es gat ein bintzechtes Krätitfein and —— Safft eines ſcharpffen geſaltze⸗ 1220 Aauch euſſerlich Pflaſtersweiß uͤber geleget: ſtillet aller- F hand Blutfluͤß: vnd fol dem Gifft widerſtehen / jnner⸗ ich vnd euſſerlich gebraucht. Von dem gebrandten Waſſer. uß dieſem Kraut / wann es am vollkommlichſten Fe, daß ch tlctie Bluͤmlein habe wie die Naͤg⸗ ' inblumen roder Graßblumen / in purpur⸗ inc, itßlein / welche zwiſchen den Blaͤtiern her⸗ —— den Sinfenblätteren —— aufgenommen daß fie diefer fepns Die Wurzel fhreibterrift ſchmal vnd daficht / auß welcher Biel Stengel wachſen/ faft anderthalb Hand hoch / den Portulacenſtengeln etwas gleich auf: wel⸗ D chen etliche auff der Erden herumb wachſen / etliche a⸗ ber ſtehen auffrecht. Er meldet, daß man es in See⸗ land und Engelland am Meer finde. Wird genennet Glaux marina minös; zum Bns derſcheid anderer Geſchlechter / ſo etwas gröffer wach⸗ fen.[Glaux matitima,C.B Gläux,Dod.gal.Lugd; Cam.Gläux exiguamafitima;Ad.Lob.Ger.] ſey / welches auch feinen Namen habe Hoi det Form — tſeinet Stengel / welche fich den Binen en. Hat garein důnnes weiſſes Würslein/ ee bingechrer ſtengel wachfe imit vielen Gietchen/ af denen andere ſchmale Zweiglein foms men / mit viel Blättern befegei/den Leinblaͤttern gleich/ an den Iweiglein kommen herfuͤr viel weiſſe Bluͤm⸗ lein / nach welchen ein kleiner ſchwartzer Saame fol⸗ get. Das gange Gewaͤchs i ſt awas rauch / doch eines — —— ps eo = i D. Jacobi Theodori Tabernaemontani/ Frembd Bintzenkraut / luncatia Cluſij. * Von den Namen. Bit Binzenfraist wird Lateiniſch genennet IuncariaSalmänticenfis.[Rubialinifolia aſpe⸗ ra,C.B. luncatia Salmaticenfis; Cluf: hifp: &chift: Lob.Gei. Syianchie fpecies,Lugd.] ; Von feiner Natur vnd Eigeifchafft ift nichtevers — es noch in feinen Brauch kommen if; Das CXIX Capitel. Don Kali. ———— ſchreibet / daß das Kali an dein & fer deß Meers wachſe / und ſo es erſtlich auß Kai der Er — herfuͤr komme / gewinne es langlechte vnd runde Blaͤtter / faſt wie die kleine Haußwurtz / darnach wachſe es fuͤrter / vnd trette in einen knodichten Sten⸗ gel einer Spannen hoch! Auß den Gewerben ſtoſſe es feißte vnd dicke Blaͤtter / jnn wendig holy vnden breit / hen Ge ma 8; E8 werden diefes Geſchlechts noch änderd meht Bei daͤrvon fan man lefen bei lo vnd no in hiftoria ftirpium peimprot.libto 36 cf wie bemeldte Auchöres Abi ai Meer / nemlich an den Vfernlbey Ve⸗ nedig vnd — es} Das Ander Buch / von Kräutern, 1221 A KaliGeniculärum. Das CXX. Gap En Be; e ww: | Don Erdficffer; 1. Erpficffer, Coris, B . av 3 Lt mM M 12 c 7 Rh] Al I a. IM _/ en RT — — Bon den Namen. ‘3 Iß Meergewaͤchs oder Meerkraͤutlein wird ge nennet Kali genicularum, wegen feiner Gewer⸗ : ben: von Dodono Salicornia. [Kali. genicula- k tum majus, C.B, Kalı Match. Ang, genicularum; II. Erdficffer von Mompelier. Lugd.Cam.Salicorniä; Dod.ut: Lugd.Alcali,Gef. Coris Monfpelliaca, horr. Lon. Kali genicularum vermicularum, Ad. s : D Kalitertium, Cam. ep. Sallole genus aliud; Cæſ. Arabiſch Men. Engufh Glaſſewoortoder Sale⸗ woort.] Von der Nasır/Araf on Eosenhaf dep Kalı. — S füreisen Matthiolus vnd Dodonatis, daß 1 kali higtger vnd truckner Natur ſey · Vnd feine Aeſchen / darauß bereitet / ſey heiß vnd trucken im vierdten Grad / vnd einer brennender Natur: Der Saſt iſt ner ſcharpff vnd geſaltzen. Innerlicher Se: »- Er fe #8 die todte nd Lebendige Frucht auß —— jr ea ee — * ee ran * | — S wird DIE Fraut zu Jeſchen 0 t / welche — Ca brauchet in den Glaßhůtten [mit * > a nen — das ne —— vnd nd durch» tes een 8* | ich, — daß fi einer nd Be Kir wachſe either Sp g eines füfen vñ lieblichen ” — > A ofcorides fhreiber an bemeldtem Orth von rt dieſem Kraut / daß der Saame mit Wein ge» 2. vnd — — Bi orath / fo au we Saxitltaga altera feu II. Matthioli. Se gue, Der Mi — er er XI. Capitel. | Don inbrcch. ABrifle Teinbrech iſt sweyerlen : 1. Das erſte Ge⸗ — cht / ſo brech genennet wird / 1222 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / A wendig rothlecht / auß welcher viel ſtarcke runde / pur⸗ F L Weiſſer Steinbrech. purbraune Stengel wachſen / einer Spannen hoch / an welchen viel dicke vnd feyſte Blaͤtter ſtehen / wie an der —— ein Theil ordentlich / ein Theil auch ohne Ordnung geſetzt ſeyn: das oberſte Theil der Stengel ſcheinet wie ein dicke Aehr / von vielen zu⸗ ſammen geſetzten Huͤlßlein / je mit fuͤnff Kerfflein zer⸗ ſpalten / vnd ſo viel ſchwartzen Flecklein angeſtrichen: Auß welchen ſehr ſchoͤne blauwe oder purpurblauwe Blumen mir vier Blaͤttlein herfuͤr ſchlieffen welche auch etwas serfpalten ſeyn / auß welchẽ die zwey oberfte etwas groͤſſer ſeyn dann die andere. Nach den Blu⸗ men ſindet man einen ſchwartzen runden Saamen. Bon dieſem Geſchiecht ſchreibt Cluſius, daß es am Meer Lumb Mompelier in Franckreich hab ichs wi! G „aruan.) wachfe vnd bluͤhe im Majo, Von den Namen. errficfter wird Griechiſch und Sareinifch genennt Coris, dag letſte Geſchlecht Heißt Coris Monſpe- liaca. [ I. Coris lutea, C.B. Coris Matrh. Gel. horr. Lac.Lob.Lon.Czf. Lugd.Caft.Cam. Coris Mat- thioli, Ad. IL Coris czrulea maritima,C.B. Coris Monfpeliaca, Ad. Lob.Cam. Coris quorundam, Gluf. hifp. &hift,] Von der ie irn Eygenſchafft deß Erdki DXxvꝛei das Kraut eines füllen / doch ſcharpffen Geſchmacks tft / wird es für warm und trucken C geachtet. Innerlicher Gebrauch. Saxifraga alba. I den Harn vnd die, verſtandene Weiberzei⸗ *II. — — * Spinnen» r —— der Saame gutſey wider die Hutfiwehe. Schmerzen vnd Wehethumb der Huͤfft / wider den Krampf Krampff / vnd das Erſtarren deß Halfes / darvon der Hals hinder ſich gegogen wird. Euſſerlicher Gebrauch, ——— Saame mit Oel vermiſcht / iſt gut wider den Krampff / darvon der Hals ſtarrig wird. Soll auch gut ſeyn wider das Schaudern der Fie⸗ hat runde Er ne ein wenig zerterfft ſeyn / anzuſehen / wie die Blaͤtter an der Gundelreben / außgenommen / daß ſie etwas feyſter vnd linder ſeyn / ligen gemeinlich auff der Erden außgebreytet / etliche — auch am Stengel/aberfehr wenig: Auf der E Wurgel wächft ein runder / härichter 7 bingehrer K Stengel einer Elenhoch / [fo wenig Nebensweig bat] mit drey oder vier DBlärılein beferet/ an we * Sipffel viel weiſſer Blůmlein anfommen / beynahe N Pisten gleich? welche ohne Saamen ver» [Den Blumen folger ein zweygehoͤrnet Huͤlß⸗ — Se in/in welchen feiner Samen wie ſtaub verfehloffeny Sehr ſcheinet onfruchtbar zu ſeyn: Seine War, IL Dasander Geſchlecht wird — Dei, a tips den Samen halten/feynangu- lo beſchrieben / daß es auff harten Steinen vnd vnd Felſen ſehen / wie ein Eyerſtock in einer Haͤnnen / dann eben wachſe / auß engen Risen; Di Die Blätter vergleichen auff gleiche weiß bangen auch die runde leibfarbe ſich faſt dem Fenchel oder Dillen/ wi der Sten⸗ — — — — scuopn — oben traͤ⸗ dß —— — ligt. Die den Koͤrlein ein Befchmac — Das Ander Buch / von Kräutern. III. Steinbrech. Saxifraga III, Marthioli. \c X S m [II Das dritte Geſchlecht / fo für das ander be Sueinbtech · dem Marchiolobefchriebenift/har ein fehlechte Wurs tzel / auß welcher Stengel wachſen / fo über Spannen hoch in erlich Nebenaͤſtlein getheilet welche mir lang» lechten und ſchmalen Blättern bekleidet find: die blů⸗ men iſt purpurfarb / eines ziemlichen Geruchs.] Sie werden an duͤrren / rauhen vnd ſteinechten Or⸗ ten / auch auff den Felſen funden / buͤhen im Major 00 Bondenflamn. > Teinbrech wird Saxifraga.[I.Saxifra- Gelee Saxiiragia, Brunf - major,Fuch.Lac. Saxifraga alba, Trag.Dod, ur: D Fuch. ico. Gef. hort.Lugd. Thal.Cam.Saxifragia quarta,Martch. Caft.Saxifraga, Lon.albachelino- des,Ad.Lob.alba ruberofa radice, Cluf. hift. Tha- ligonoaflinis herba.Czf.] Niderlaͤndiſch Steen⸗ brete. Engliſch vnd Frantzoͤſiſch gaxiage.] kraut / vnd Brunnkreſſen / jedes gleich wich, fiede fie in Bein biß der dritte * — BEER fie ie die übrige Brühe durch / thue darzu den Syrupum de — el — radic. nach ſeinem Gebrauch / vnd trinck davon · Man kan auch ein wenig Fenchel, H fes fort auch derSaame ehr gebraucht wider den 12723 F menvon Meerhirſch / jedes j Quintlein Kuͤrbs / Me; lonen / Cucumern vnd Erdaͤpffelſaamen gefchäfer/jes des ij. Scrupel / Lattichſaamen 1j.Serupel/Trochife, von Judenkirſchen anderthalb Duintleiny Suͤßholtz vier Scrupel / Zucker drey loth / auß welchen Sticken man ein Pulver machen joll / vnd davon eſſen Deßgleichen wird auch diß nachfolgende Pulver gelobt: Nimb Steinbrechfaamen/Meerhirfchen A⸗ niß / Fenchel / Pererfilgen/ vnd außgeſchaͤlfften Melo⸗ nenſaamen / jedes cin Quintlein Judentitſchen/ roht Steinbrech / Schwambſtein vnd Judenſtein edes ein ſcrupel / Zimmetroͤhrlein / bereiten Coriander/ rohten Sandel jedes anderthalb ldth Näglein, Galgant je⸗ des tij. Quint. weiſſen Zurker ij Bag, daran machet man ein Pulver / vnd nimpt je ein Quintlein dapon / welches er mit Pappeln oder Steinbrechwaſſer ſol ein⸗ trincken. Es iſt auch das Krautlmit feiner Wurtzelffuͤr ſich ſelbſt ſtarck genug in Wein geſotten / vnd dariber ge⸗ truncken / treibet den vnd Blaſen. [Gleiche Wirck ung haben auch die rohte Koͤrnlein an der Wurtzel. Zu Pulver geſtoſſen / eines halben loths ſchwer in einem Trunck Wein oder Ziſerbruͤhe warm eingenommen. sr € — u " Das Pulver in einem en Ey behnimpt Hamm die Harnwinde vnd Kaltenfench: ] Dertreibet auch Kette die Harnwinde / vnd zertheilet den Schleim in den Nieren. _ Re ‚Fuchfius meldet / daß der Steinbrech auch die Men · Berkerjelt, treibe / vnd zertheile den groben Schleim in I Zn Bruſt. - [Die geforten Brůhe ſol auch in Fiebern nuglich Suse ſeyn / vnd das Auffſtoſſen oder Kluxen Def Magens ai al a Eufferlicher Sebräuch, · DRKraut wird gar hichteufferfich gebraucht / ohn allein daß man Wannenbad dqimt zurichtet / fu die jenige / welche mit dem Stein beſchweret ſeyn: al® z,, daß man nemme diefer Steinbrech / Chamulenkraut/ S.Peterskrant / Hafenpappeln ibiſch vnd Leinſaa⸗ men / jedes ein gut Theil / ſiede die in einem groſſen Keſſel vol Waſſer / vnd ſete darnach den Krancken darein. ER, Bon Steinbrechiwaffer und feinem jnner⸗ I lichen Gebrauch | särtenim Majofoll man das Ktautl mit gantet Subftang ]famblen/ond cin Waſſer darauf dis 38* itelbk. teren vnd | Vlaſen reini⸗ Harn / vnd reiniget die Nieren gem ſtillieren. * en Kon de vnd Epgen ffe Diefes. Waffer iſt sıt allen oberjchlten Gebreften Era. i — — — n ats das ge» Zarn treibt, JE bitter Gefehimack an diefem Kräuleingibezu Fahre Maler oder Pulver darvon Es btichrden Due un > perfichenypaßes warmer vnd trucknerNarmrfeyg / Stein / machet — —— fihrerang on 9° i Schleim auß / je vier oder fünf Loͤffel voil Loder jedes, i mal auff vier loth darvon getruncken / vnd ſonderlich nach gehaltenem Wannenbanddd Doch achte ———— —— ici us; le adianto v dergleiche — da man aber ſolche — —— ſoll treibe. man einwenig Zucke ee 5 it dem Stein beladen iftver nemme Stein, re. — en ee —— Von chfprups 1724 A dart aß fiede man einen geläuterten Syrup: Vnd fo man das Waſſer nemme/darinnen zuvor Peterlein⸗ wurtz vnd Hauwhechel in geforten weren / ſo gebe es den Syrup deſto kraͤfftiger. Siein /Sand Diefes Syrups drey oder vier loht mit Hauwhe⸗ dam heiiwaller oder dergleichen Waſſer eingenommen / treibt den Stein’ Sand und Harn auf. on Steinbrech Wein. EM Herbfi fan man auch einen Wein auß dem —— Kraut vnd Wurgel machen / auff gleiche weiß / wie bey dem Wermuhtwein iſt gelehret worden / vnd da man ein theil S. Peterskraut vnd Haſelwurtz darzu nemme / wurde der Wein deſto kraͤfftiger. Dieſes Weins ſollen ſich die jenigen fleiſſig gebrau⸗ B chen / ſo mit dem Stein beſchweret ſeyn / dann er ver⸗ Stein. treibt nicht allein den Stein / ſonderen verhuͤtet auch / daß keiner mehr wachſe oder zunemme / dann er ver⸗ zehret den Schleim dardurch der Stein verurſachet wird * Sarnwind. Diener auch wol wider die denen / ſo mit Noht harnen. Gebrauch u gr dritten Stein? rechs. Das ander hat die Kraßt deß weiſſen Steinbrechs / 1 Harnwinde / vnd hilfft Geibſucht. Waſſerſucht. Weiberzcit. ns ſucht / anfangende Wafferfucht/verftandene Weiber, * deit / langwirig Hauptwehe / ſo von Schleim vnd Kaͤl⸗ te verurſachet wird. Der Safft der Blaͤttern indie Augen getropffet / Südens. Nimpt die weiſſe Flecken / Wuͤlekle oder Anfang deß Starns / vnd thuts kraͤfftiger dann der Fenchelſaa⸗ — auch den Harn / den Grieß vnd BR. 5, en ederkein/paran hin er her D. Jacobt Theodort Tabernaemontant/ infonderheit aber bienet es auch wider die Gelb» " F [in Teutſchland Jin Engelland vnd Italia. Iſta Geſchmack vem braunen Scherfrant gleich Daher ct liche verimeinen/ dag es auch ebenmäflige Krafft und Wirckung habe / vnd zu den Berflopflungen der Le⸗ ber vnd deß Milhes diene. Hepaticam auream das iſt guͤlden Leberkraut / nennens die Apothecker an chi, chen Orten in Sachſen. Sonſten wird es auch genen, net: Saxifraga rotundifolia aurea,C.B.Saxifraßa aurea, Dod.ut: Gel. hort. Thal. Cam. Ger.Lugd: Saxifraga aurea lichenis facie & naralitijs, Ad, Lob.Hepatica palufttis,Eyft.] Das CXXIIIL Cop. Bon Haufwurg. G Haußwurtz Sedum majus. Je groffe Haußwurtz hat feine haͤrige vnd aufsen I Yzafechtee Wurtzel / darmit ſie anhaſſtet Cm jedes Stoͤcklein iſt mit ſeinen dicken / feyſten vnd ſafftigen Blärtern/ gedrungen / gefalten / vnd hart zuſamen gefetzet anzuſehen wie ein gefuͤllter oder dop⸗ peler Stern / auß welchen die erſte Blaͤtter zu der Er⸗ den rumb gebogen ſtehen. Im Haͤuwmonat wachſen auß dieſen geſtirnten Stoͤcklein / braunrohte / haͤrcch⸗ 187 hohle Stenglein / einer Spannentang / Die brin⸗ gen in der hoͤhe jhre braune Blůmlein nebeneinander geſetzt / ein jedes vergleichet fich einer offenen Flachs⸗ bollen / welche gegen dem Herbſt mit den Stengeln verwelcken / ohne Samen. Aber die Stocklein ſtoſſen K jährlichandere Stengel herfür. er Es mächft auff den Dächern und Mauren: bluͤhet im Majo vnd Junio : Es verdorret diß Kraut nimmer/bleibt immer vnd allwegen gruͤn / außgenom — men der Stengel, Die Stoͤck mögen allerlen Br gewitter u 20077 — 2 ee a Das Ander Bu A Veneris fpecies altera,Ang. Sedum majus,Fuch; F D Cord. in Diofcor, Läe. maghuın; Tur. Sedum feu fempervivum vulgare majus, Gef. hort. femper- vivum primum;Lon.majus Prinum,C&f.majus Dod. gal.Lob.Caft. majusalterim five Jovis Bar- ba, Dod. Aizoon Mmajus, Lugd, Cam] Griechiſch «eilwor, Welſch vivo. Franky To Barbie. Spanifch Terua puniera, Boͤhmiſch Netrese. Nider- laͤndiſch Bladerlooſen [oder auch Donderbaert. Engliſch Houslecke. oder Sengreene.) Von der dꝛatur Kraft vnd Eigenſchafft doer groſſen Haußwurs. D Je groß Haußwurtz iſt kalt im dritten Grad / vnd mas trucken / zeucht zuſam en / wie Diofcorides B meldet / wird zu allen hitzigen Gebrechen / gebraucht 6 Soll aber nicht bald nnerlich gebraucht werden. — Die Blaͤtter von Haußwurtz zerſtoſſen / vnd mit em Beimmen. eingetruncken / ſtillet das hefftige Grimmen vnd Leibw Bee ie · „DE Krait ſoll auch cin Fräffine Argneiyfehn wi⸗ rn Pe der alles vergifft Onreiner Thier / alfo daß die Alten bbdreiben / welcher diß Kram bey jhm trage / den mag —— kein Scorpion ſtechen — Innerlicher Gebraͤuch deß Haußwurtz⸗ N — lofcorides ſchreibet / man ſolle das Waſſer den ae 22.5 zu trincken geben? ſo mit dem Bauch, fuß vnd der rohten Ruht befchwärt werden Aber \ C man foll es nitgebrauchen /e® ſey dann daß ein groſſe ooffel voll zween oder dteyeinttinefeh, EG „ „Deßgleichen auch kan man cs zwtrincfen geben im den ſcharpffen brennenden Fiebern / da fonfi andere fühlende Waffer nichts möllch außrichten / da ſoll man es mit andern Waſern vermiſchen / und dem Kranken geben, ea Euſſerlicher Gebrauch dep Waſſers. DAs Waller diener euſſerlich zu allen hitzigen Zꝛise fd» Schaden / wider die higıge Geſchwuſſt / wider den Von dem Haufwirnfaffe vnd ſeinem ee - Gebrauch: . > > BE Saft HShe ih ingaii Spüeirni: men / tieibet die Spülwüree auß Se annen. Dafer Safft getrnneken / ertheilet dag geriinhen An⸗ Blut vom fallen oder ſtoſſen Stillet auch die vber⸗ Being, Blut vom falen sa ofen ; Sei | Der Weiber: _ use Yon y Mit Saränd oder Cifüict gebraucht / ſuilet die hepff gefährliche Ban uhtd | beeishende Hih beräufchlüge/ alsdanı ſoll man einen J — 3 ioſcotides ſchreibet/ daß die Blätter oder der — Safft gut ſehen wider Dre Roſe / den Rohtlauff / wider Robtlauff. agra. vermiſcht / iſt gut ange, Podagra, ſtrichen widet die Hitige ſchmethen deß Haupes, _ Diss, Ein Wozäpffisin in dchi Saft genetzt / vnd bey. geſteckt / ſto pfft die ei Fuß der Weiber, Diefer- Saft iſt auch Aur angeſtrichen wide die hitige Geſehwuſt der Augen / ſo von vbrigem Ghbin — kommen / vnd das Seficrbetriiben ; [reiniger auch u alle ſchaͤdigung der Augen , füller fie aß mit Fleſſch / wo ſie in der tieffe eyntefreſſen ſeynd / vnd heylen / fügen auch die geſchrunden Augbhrawen vis —— der zuſammen. —— Mit Maͤhl vnd dem Saffemirdeih koͤſtlich Saͤlb⸗ lein bereitet / alle Hiz jun ſtallen: wird auch nllglıch ac. — braucht im anfang deß Podagrams / oder Gacht ver Glieder: Oder auß oem Safft vnd Nachtſchaten. waſſer geſotten / mit dem Knoͤpfflein der Haußwurtz in Schweinenſchmaltz / vnd durchgeſtrichen viener it ru allen hihigen Beichwülften, = ie, Oder alſo wird cın nitzliches kuͤhlendes Saͤlblein bereitet zu allen ſcharpffen higigen Apoſtemen / ſo auch * Entzundung loͤſchen/ vnd auch F Glied ſtercketẽ uß dem Hauwurtzſafft / garıichra /Roſchol/ coͤl / vnd bnjeitigem Bautmöty Btvidiihitcincn Epertlar wol durcheman der zerflopfier und pehinifehet. — Deſer Safft mir Erpäpffeitwirgetfafft berim⸗ wird Pflaſtersweiß faſt nutlich auffgelegt im Bidköt voii Brandt vom Schiwery ſiedenden Waſſer / vnd der⸗ Zeiser, gleichen beſch adigung — — Die forte oimbfich freffende Schäden vnd Di, ndt Sauiebhib, mögen mir dieſem Safı gihenlet werden. Soll auch (ffsgfende vbet dic maß gut ſeyn allen Gebrechen der bruſt deck Gebreäpen Werber/von Hih vñ emfreſſenden Schaͤden: ii auch —5 ein nuͤtzlich loͤſchung im hefftigem Brandt 7 St, At Sıonen thonien Plag genandt. ir . Dib Saffts vnder Frauwen Milch / ſo zwoͤlff — Di —— a h geuröbffn, Terthri on 77 krieg tiiderbrungen, en * a gleich — Schäffen Vufehlitbnd Salg_ ER tigen vnd hitzigen Hanptweherft illet die hefftige Hirn⸗ j Proeranmander gefloffehzanff den Kropff geleger,folfe Kropf: D wiltenden/ono bringet fie ein wenig in ruhenz fo man den vermelbe — | 1er nDOL Dam Befchene Ba eg, Ze Särigfet hd. dnfühense Befinif ind ak ee a Da beraten ja AU isch Safertpeit werben uk una a iger DRS gaume Haupt mt najfen Zůchlein pmbbinder:] kın anf den Hals y Rıleken wid Leber —— Bil Dembisigen Magen / der en ſtillet das Blut gat fehnst, - — ken mit Roſenoͤl vernuſcht vnd vbergeſchiagen | 4 — Fr — Baumsl in die Shren gethan / Das CXX1 V; Kapitel; a foldas Seyor widerumb bringen - —— er * VE: ri Bad i ———— nimdi derſelbigen Boden Ktau —— en Augenfüß; hisigen Flůß heiſſe Gefehmulft pnd rennen jo fie Ader die Geſchlecht der Han EN ug; AM Morgen part zuſammen gebacken find damit dieſes Kräutfein gefept worden r les fi 5 — aufigemeiebte / ſuilet den Schmergen/ benitnpt nad GG, gang vnd gar einem Umbilico enerisges = EL I ee — zarter Glieder / als heimlichen Otthen / Manns vu⸗o —2 Habe «8 dem oſ Hanf | —— <> fhet dietveil 8 ach fuvor deinfelbigeh fe zngechanct —— In ſumma / es dienet wider ale euſſerliche Hit worden. [Diß iſt nichts Anders datın dep kleinen Nas belteaiite erfbe Bldstek 1 ehe ie cin Stengel betomp, Wird fünften auch genehnet : Cotyledon media foliis oblongıs ferratis, C.B. Onoblerum Hippoä eratis; Ang, Aizoufm ferrarum ; Cord. hift: Thal: oryledon minus fedi folio; Ad. Lob.UUmbilicud enetis Lob. ico. mihör, Lon. Ger.Phyi« Jon ptıimum; Ci‘ Cotyledon mi⸗ ; * re 1226 . D. Jacobi Theodor Tabernaemontant/ A Palmaria. Das CXXV. Cap. Bon flein Haußwurtz. J. Blutroht Haußwurtz. —*— Er fleinen Hanßwurtz feyn drey Geſchlecht Hanfwurk, 1,.Das erſte befchreibtDodonzuszdaßes cin Feines kraut ſey / welches viel kleiner Aeſtlein E habe / mit welchen es auff der Erden krieche mit ſehr viel dicken / ſafftigen / kleinen / langlechten vnd fpigen Blaͤttlein befeger/von farben Gruͤngelb / zwiſchen den, felbigen tretten die Stengel herfuͤr / ſaſt einer Hand hoch / oben mit einem Schatthuͤtlein oder Kronen ge⸗ sieret/ von vielẽ blutrothen Bluͤmlein / wie ein Sterns lein anzuſehen. Kino „Ik Das anderift auch ein kleines Gewaͤchs / mit Kagerräus, Del dünnen Aeſtlein / welche langfam vber ein Span, iin. nen hoch wachfen / bißweilen auch viel fleiner bleibeny oben auf mir weiſſen [oder bieychgelben ] Bluͤmlein beſetzt / wie ein Schatthuͤtlein / feyn doch etwas Eleiner dann am vorigen / an den Aeſtlein vberkompt es gar x an duͤrren ſteinigen Orthen: Bluhen den Sommer Bei ; folium album, CB. minus primum „ Trag- C II Kleinroth Katzentraͤublein mit weiſſen Blumen. Sedum minus hæmatoides. II KL. Kleinſte Karentraͤnblein. Sedum minimum. g fi 2: PN NnN N SI = 6 NT —* Zi: —8 I 2 x} wenig Blaͤtter / welche flein rund vnd langlecht feyn / ein wenig groͤſer dann die Weitzenkoͤrner / welche ein wenig rothlecht ſeyn: hat ein důnnes haͤriges Wuͤrtzlein mit welchen es oben auff dem Sand hin vnd wider ſladert. m 111. Das dritte Geſchlecht beſchreibt auch Dodo- nzus;daßesaar cin kleines Kraͤutlein ſey mir fleinen duͤnnen Aeſtleim / welche mit ſehr vielen / vnd gar klei⸗ nen dicken fpisigen vnd ſafftigen Blaͤttlein beſezet ſeyn / oben an den Reyßlein erſcheinen kleine goldgel⸗ be Bluͤmlein Sein Wurtzel iſt wie cin Haar · Sie wachſen allen thalben auff den alten Mauren / — Von den Namen Wee bie gemeim⸗ Namen belanget / ſeynd dieſelbi⸗ ge zuvor bey der groſſen Haußwurtzel angeied ger ı auch haben doch diefe ihren Namens als daß fie => flein Haußmwurg heiſſen / Griechiſch deilum mungen .. Sateinifch Sedum vñ Sernperyivum minus. [l.5= dum minus lureum folioacuro, C.B»minüs, Tup U ias, Fuch,. minus quintum, Clukhift. ſemperv c· vum minus, Dod.gal. Aizoon hemareides, Lob, ico.Aizoon minus,;Lugd. 11.Sedum minus ER — F 8 — Das Ander Buch / von Kraͤutern. 1227 hiſt. altefum, Gef, Korn. minus, Lac. Offic. Ger. E I. Wündtfraut: minus feemina,Fuch. feemina, Tur.fempervivum ahium. & munusalbum Brußf. minus; Marr. Ang.call Cal. en ; Craflula minor Dod.gal. Tragusherba, Cotd.in Diofc.Vermicularis & Illecebra major, Ad. Lob. Lugd. Vermicularis A.albo;Cam. Aizoon minus femina,Lugd. III. Sempervivum minusveimi- eulatum acıe,C:B. Portulaca tertia ; Brunf. Se- dum mınus 3. & Vermicularis, Trag. Sempervi- vum minimum five 3. Matth, Caft, llecebra fie ve fempervivum 3. Dod. ür:fedi rertium genus Fuch: Lac. Tur: Aizoon acre, Cord: hift. Sedum zertium Diofc:Gef.horr. Sempervivum minimum five Illecebia ; Lob; 3. minimum alterum, Cæſt Bohmiſch Tueny Muzye, Die pweylerften werden . ;, auch Kakenträubfein genenner: Das letſte Geſchlecht B wird von Dodonzo genenner Manwerpfeffer. $a- teinifch Illecebra: Niderlandiſch Muerpepper. Eng⸗ liſch Stone rrop Wal Peper.] Griechiſch arpaäxrn aygıa, [ Srangsifch Pam de oyfeau. Welſch Gra- Don der Natur/ Krafft vnd Eigenſchafft der kleinen Haußwurtz ES meldet Dodonzus ; daß vie zwey erſte Ge⸗ ſchlecht / der groſſen Haußwurtz an ihrer Natur vnd Eigenſchafft gang gleich ſeyn: Aber vom dritten vnd letſten Geſchlecht Sedum minimum genennt / ſchreibet er / vnd vermeldet auß dem Diofcoride; © daß es am Geſchmack gär feharpff vnd hihig ſey / alfo daß es anch euſſerlich auffgelegt / die Haut roht mache / 4 VRR: , SNAN N Dlafen auffsieht/onddie Hant durchfreſſe. | — — Innerlicher Brauch deß Mauwer⸗ H. Spaniſch Wind an Breen ma⸗ DEr Safft son dem Mauwerpfeffer init Eſſig Telephium ir. Hifpanicum, * Noder warm Waſſer gerrunefen / macht wrgen — vnd brechen! Auff air weiß gebraucht / oder mit Wein ein⸗ Saben genommen / treibt er den groben Schleym und die = Gall auß dem Leib / vnd vertreibt anff folche weiß das vieber. Batämar. bei es die in Sti —— masnchnerz Aber Die bemeldre Gejehlecht nicht wol] en DAS CXXVL Kap E: Von dem Wundtkraut. Eß Wundttrauts ſeyn viet Geſchlecht fůc, geftellt ;1. Das erſte iſt das gemeine Wund ⸗ A — N N Ah rings vrbher cn tberig serferft: [Haben and Re an in Stä ad is An der Sard etwas Himihelblanw;] ben an den Geſchlechts / an den Glenchen ft der € sion ne » Stengelti erſche men fine Yolden fhit weilfen gs roch : Obenäuff deim Stengel geloinnt es fee fürenteit — bejent:: Es maldet auch Dodo: den thıt fehönen goidgelden Bin mien aezıehrer: & haussdaß man — rohten vn · ne 0 bermeilen auch mu gelben Blumen finoe. EIER Das ander Geſchlecht iſt dem erſtẽ mi — andrea Helm vnd Blattern faſt gleich aufgenommen dag fit ie gröfjet/ dieler vnd feißter ſeyn / dann deß erſten — 8* Das bitte Geſchiecht hät viel lange chmaie — te Wurtzein / mit welchem 5 firh weit c Tnunterägt: 1228 D . Jacobi Theodor Tabernaemontant/ | | ‚E A 111. Braun Wundttraut. IV. Klein Wundttraut. Telephium III. purpureum. Tulephium IV. minus, Ye B c Z DASEIN 2 set / anß denſelbigen kommen viel runde/ glatte, faffti- ia : | —— uo ,C.B. minus repens fernper virens ‚Lob. _ 4 ge Stengel che fich zu ͤberſt in andere Zwenglein Lugd. Cam.tertium, Dod. fextum,Cluf. hift, ſem⸗ ER — 1 13:8 { . Ä 177 = vs & — Ale: — — en ' —* pervirens. Ger. Copara Pancij, Cluf.hifp. Schi... auch etwas dinnermichtfo-vol Saffts als die vori- ‚ Cam.) Welic) Faba grafa Sr — ge: Anden — pberfömpt cs feine Doldenmit vignes. —— — ngliſch Or · 4 rauen Bͤmlein / welche an kleinen zarten Stielen pyne· Boͤhmiſch onchodnyt. a VBon der Ratur /Krafft vnd Eigenfchafft ei eß Wunditrauts. — | V. Das vierdee Geſchlecht iſt fürnerond gerine = . —— Osine zel ſeyn auch viel \ X Archiokas ſchreibet die Blaͤtter dep Wunde⸗ diinner/ welche mehrertheils auff der Erden liegen: frants feyen kalter vnd feuchter Natur / aber Die Blaͤtter ſeyn anch lleiner / aber doch runder / vnd die Wurtzei habe ein mittel Art; Dodonzus meldet / etwas gelbgruͤn / voll Saffts / welcher vnden mer das Wundkraut ſey kalter vnd truckner Complexion: * D dann oben ſeyn / gantz vngleich geſetzt Seine Dolden I Vnd wie Galenus vermeldet / hat es eine Art zu truůck⸗ ſeyn mir ſchoͤnen leibfarben Blůmlein geziehret hat nen vnd zu ſaͤubern. a 5 rei 3 R : — — — Innerlicher Gebrauch Sie an den alten Mauwren vnd Hoff⸗ I ’ fätten re vnd ſteinechten et : S haben die alten Medici diß Kraut gar ſelten Blühen im Imio vnd Auguſto. nnerlich gebraucht / aber es hat Die Erfahrung ge⸗ = Bon den Namen. geben daß es zu vielen innerlichen Gebrechen auch rum Se niglich esfie gebraucht werden. Wir dann Matrhio- D>y Wundfrane wird auch genennet Knaben, Jus fehreibet / daß das Kran in Waſſer oder Wein — — rc ie Be Sek gefotten/ond darvon getruncken / fehr gut ſey su den nifh Telephium , Fe Griechiſch = —— | innerlichen Wunden vnd Berfehrungen / wie und phium , Fabaria, Craflula. E Tele- 39 diefelbige nur feoyn mögen / derohalben es ad phium vulgare, CB. Serophularia den Namen hat. [Bnd feye kaum sin anderbefler tia,Brunf. Fabaria, Matt.Guil.Lugd Argney zu = serfch Fa jernagten Därmen in Mätth.Gel.hort.Lob.Ca der rohren Ruhr. —— — Bee E ico. Craflulamajor, D Ö 4.91, Czf.-Thal.Amacam- K - Eufferlicher Gebrauch, er pferos, Gef. horr. Faba inverfa,Eid. Ad. Lob. ico. lolcorides fehreibet / mie auch Galenus vnd 5 Telephium vulgare five fecundum, Cluf. hift. Jinius ; daß diß Kraut ein krafft habe zu rei _ Graflulafive Faba inverfa, Ger.Cotyledon alte- · ¶ Ngoen vnd zu ſanbern / vertreibe allerley Flecken / Rat Se } tum,Diofc. Col. II. Telephium latitolium pere- den vnd Zittermal / an der Haut mit Eſſig ange Zinermah \ grinum;CB. Hifpanicum, Cluſ.hiſp. Lugd» Tele- Ärichen — Phium feuCraffula major Hifpanica,Lob.Craf- [Doch fo bald das zerkniſchte Kraut / oder | 9 du major Hifpanica, Ger. 111: Telephium pur- Ga davon ein gute Zeit vber gelegen iſt / ſo ſoll man — pureum maqjus, C.B. purpuraſcens, Fuch· Lugd. das vervnreinigte Orth mit reinem wolgelaͤutertem PETE & “ugs: Bee peten Lob: io. Tune San * Gerfienmähl wol reiben vnd bereichen dann mit — | guintum pürpureo flore,Cluf. hilt. Fabafja, Lon. demſelbigen wol ermäfchen/melchesfür ich feibfk vie fcriphulariafeu Portulaca major; Trag. Craflula Haut ſchoͤn macht.) : wo; montana, Ci, IV. Telephium repensfolio d- Es if auch diß Kraus ein edel Wunditran One! — 37 A 2 ag —— EEE 2 2 Der 6 — * AND 5 * 56 —— — — N * ne a FE ER en Fe ee Das Ander Buch / von Kräutern. 1229 A allen Wunden / Bann es heylet vnd heffter zufam. F — 17T ar ; me / die Blaͤtter zerknitſchet vnd Hbergifiat: ] fonder; f; Das CXXV I: Kapitel. | Siurflilen. Lich aber was gebrochen iſt an heimlichen Orthen: Von Röfenwiirg: | Stillerauch das Blur fräfi tiglich· Rofenmwurs. | Das vnderſte Haͤutlin am lerften Theil deß Blats / Rofea radix. wol / dech faſt duͤnn herab geſchaͤlet / vnd dann das fri⸗ ſche blaͤttlein vbergelegt / heylet wunderbarlich ſchnell / — laͤſt in ſolchen gemeinen Wunden weder Eyter noch — — Schmertzen ſich erheben. Solcher maß wird es auch in anfahender Geſchwulſt vnd hefftlger Enzuͤndung gebraucht. ) Es wird auch gar nuͤtllich gebraucht wider die groſ⸗ fe Schmerzen fo von Hr tommen : Danuı cs leget die Hitz / vnd lindert die Schmertzen. 8Wann man di Vlaͤtter zerſteſt / vnd auff die Stirn 8 Rafendines, bindet / ſol es das Naſenbluten ſtilen. Es ſagen die alten Weiber / wann ein Knaͤblein gebrochen wer / demſelbigen Kind ſol man ein Stock Schmertzen yon Hitz. iſt diß Waſſer auch gar gut / darvon getruncken. [Es iſt aber wicht alein m Wunden / ſondern auch in anderer Schädigung der Haut oder Grindt — * — ° dieſes Krauts zwifchen die Bein in ein Garten ſetzen / 9 fo das Sransanfange zu betlewen ſel der Bruch deß Kinds heylen· Stehet zu verſuchen: Sch halte aber mehr von dem gebrandten Waſſer. Von dem gebrandten Wundkraut⸗ waſſer. —— IE Waſſer wird gar nutzlich gebrauchet zu allen en · Rlnnerlichen Wunden: Es ſollen auch die Jenige/ fo mnerlich verteger vnd gebrochen ſeyn von dieſem € Waſſer fleiſſig trincken dann es ein edel Waſſer iſt N Sunertige den janerlichen Brüchen vnd Verſehrungen dep H Brüc. Leibs / es fey gleich der Mangel an der Leber / Lunge / Magen / Därmen/ Nieren / Blaſen oder an dir. J Babe Muiter. Marthiolus ſchreibet / wann ein Knablein — gebrochen wäre, jo ſoll man Ihm von dem Waller et⸗ SU Ru ee liche Tag zu trincken geben / vnd dis zerknitſchte Blaͤt⸗ III RENT, e ter, enpjerlsch auff legen. — ER BEREIT SZENE 8 Derwindstee Zu den verwundten Därinen in det rothen Ruhr Oſenwurtz hat cin dicke / ungleiche / fnol. 5 . — fichee Wurgel / ime einer glatten Rinden "ward: hombgeben / welche außwendig etwas braun u jnwendig aber weiß / ſonderlich wenn fie noch friſch —— vnd Schaͤbigteit / deßgleichen in alten boͤſen gifftigen iſt: wenn ſie aber dür? worden / iſt ſie etwas rohtlecht / Gifige Schäden / nügisch : ſolche Orth darnut gewaſchen/ [ondanffen ſchuͤppecht:]) Diolcorides meldet: fie ſen Schaͤden. vnd reine deine euchlein vbergelegt Stier auch das bluten vnd ſchmertzen ver Wunden) on dem außgetruckten Safft deß Wundktrauts. dem Cofto aͤhnlich / allein daß ſie etwas leichter ſehe / vnd wenn man ſie zer ſtoſſe⸗ —— Finge⸗ ven zerreibe] fo gebe ſie einen Geruch wie die Roſen / daher ſie auch den Namen vberkoinen: Ihre Stengel har an nd einer Elen höch/mit faßten hicken⸗ a, tagte; Ta nr em ent Wunden / Vi 3 Haußwurßblaͤtter rings vmbher ein wenig zerterfft: sole das Waſſer. BER BDE DEE Dieſer Saft mit Gerſteumaͤhl vermiſcht / wie ein Salblein gemacht / vnd angeſtrichen 7 lindert die Brand von Schmertzen deß Brandıs/ ſonderlich deſſen fo vol Schwefel oder Prüchfenpulver herkompt. | Wund ſalblein von dieſem Wund⸗ = gelegen / ſo waͤchſt fie doch von heuwen Dbenan den Stengeln erſcheinen grůne Dolden / welche en dilich rohtlecht werden. Matthiolus meldet / daß ſie vnder allen Wurtzeln / die wehrhafftigſte ſei / dann wenn fie ſchon etlich Mo⸗ natlang außgegraben iſt / vnd an einem feuchten Ort widerumb / a en aka —— ei hehlſam Wimprfälbtein fol alſo bereitet wer , Man findet ſie auff den hohen Bergen vnd Felſen / ee re Hand⸗ Ne wird auch indie Gärten gepflanker / muß aber oil: frifchen Schafgaben Blätter ein Hanovoly K serftoß in cınem feinern Moͤrſer wol zu Muß hie zerſtoß fleinern 3 been ein Pfund friſch vnd geläutert S i —— —— mach lange Zapffen Daran? die ſtelle in ein meſſin Becken / darmit eg auch ein Schärpffe von dem Roſt deſſelben einpfa⸗ herftelle es in ein feuchten Keller auff Dierschen Tag lang; danıt fend es auff einem ſanfften Kohlfi iwerlein / vnd geuß ein Becherlein vol gutes kraͤffti⸗ — — ſchattechten Drehen ſtehen: wind viel in Kerndten dnd Steyrmarck / auch Engelland / auff den Gebuͤr⸗ gen gefunden: bleibe auch in Garten am ſchattechten a ee ee Don den Namen: 6 wurtz heiſt Sateinifch Radix rofeä od Rhös ” Ndiaradix.[Rhodiatadix,C.B.Trag.Matt.Ang: ' Dod.ur :Cord.hift.Gefl.hore.Lae:Clul.pan.& hiſt. Lügd. Caſt Cam. Ger. Rliodia five rofea tadix⸗ u Weins / vnd lapeinfieden am geuchte / -Füch. Ad:Lob.Rofea radix; Lon.] Gricdhifch jadi« r} E. dann nr durch zu einem — en Welſch Rudice Rodis. Böhmifch Rubzowyto⸗ lblein. EI den. Niderlaͤndiſe Rooſewortel. Eugliſch * Rhodia] na 511177) 1230 D. Jacobi Theodori Tabernaemontant / A Von der Nalur /Krafft vnd Eigenſchafft F Klein Nabelkraut. der Kofenmwuts. Atthiolus vermelder/ daß diefe Wurtzel ver⸗ mengter Complerion fey / zum heil warm / feucht/auch etwas falt vnd trucken. Fuchfius ſchreibet / fie ſey warn im andern Grad. Wann diefe Wurgel alt und wol trucken wird / iſt ſie an Geſtalt ond Geſchmack der Wurtzel Chinæ nlich.] ie: Eufferlicher Gebrauch. nn Iofcorides fehreibt / die Wurtzel ſey gut wider die fehmergen deß Haupts / wenn ſie befeuchtet / ond mit ein wenig Roſenoͤl vermiſcht / vber die Stirn vnd die Schlaͤfe gelegt wird / ſonderlich wenn die Schmerzen von Hitz ſeyn / fol man die Wurtzel mit B Rofenwalfer befenchtigen. [So aber der Schmersen G von kalte enefteher/ follman die Wurtzel mit Majo⸗ ranwaſſer zerſtoſſen. Hunfterden· Andie Wurtzel gerochen / ſtaͤrcket das Hirn. Das CXXVIII. Kapitel. Don Nabelkraut. Nabelkraut. AUmbilicus Veneris. herfuͤr tritt oben mit einen Blu Farben ſchoͤn weiß. Es gedencket Dodonzus noch eines Geſchlechts / fo er Secundum ſerratum, nennet / darvon man in Hiſtoria ſtirpium leſen/kan. Sie wachten auff den hohen Bergen und Kluͤpf⸗ fen / vmb Mompelier wächft es inden alten Mawren fo iſt es in Welſchland in Hetruria vberall gemein? da ſie es Copercoinole nennen / weil es einem Ha⸗ fendeckel gleich, iſt: Blühen im anfang deß Som» mers. RR Don den Samen, 8 Abelfrant heißt Griechifch Koruander; Sareinifeh I + Limbilicus Veneris, Cymbaliü,Acetabulum: - end zum vnderſcheidt Ulmbilicus Veneris major“ vnd Umbilicus Veneris minor. [Coryledon mas jor,C.B. Cotyledon,Dod. ur: Ad.Lob.Cotyledon five Umbilicus Veneris, Cluf. hifp. & hiſt. Um- bilicus Veneris, Match. Lac. Tur. Lob. ico. Cl Caft.Lugd.Ger.major,Lon.Ulmbilici Venerisipe- cies prima, Ang. Il. Coryledon media foliis ANNE oblongis ferratis, C.B. vid. fuperius in Palmaria, Ne ae qua eadem eft planta anrequam caulem ptodu- 1. kraut iſt zweyetley: groß vnd klein / beehdde car] Niderlaͤne ſch Naueler uyt Welſch Ombilice Nabritraut. Geſchlecht werden von Di ride lib.3. 4 venere. Frantzoͤſiſch Efinelles. Spaniſch Capadella €.88: beſchrieben. J. Daß erſte Gefchlecht hät Fscuderas , Oreias de Mone. Engliſch Nanellewoort/ N ein Wurzel ee ser mit viel angehe nekten Mennimoort) J * — aeg hr ein Hafendeckelein / oder wie einK Von — vnd Eygenſchafft Nabel formiert feyn: Zwifehen den Blättern kompt dep Rabelstrauts · | ein dünner vnd runder Stengel herfür / faſt einer Bere ſchreibet / das Nabelkrant feyeiner ver⸗ Spannen hoch / oben in andere Näbenäfllein abge ⸗ miſchten Natur / feucht und etwas falt / and theile/welche mit braunfechten Blumen befenefegn. ¶ Inm chetl bitter : Kulet zeucht zuſammen / ſaͤubert vnd — — ander Geſchlecht hat / wie Diofcorides ertheilet. a u He sr —— 0 nmerlicher Gebrauch: 2 : een Sig N lofcori aß die Blätter ſampt Steinbte ge —— ze Wurtze nn mi u e Blätter mit Honig eingenommen / ſeyn den behencket / auß welcher ein eingiger duͤnner Stengel Die DI a? 2% Du mächf welcher min auß dem Ciresl or Wirte Walkrführigen su Euſſer⸗ — Das Ander Buch / bon Krautern. Euſſerlicher Gebrauch. s Nabelkraut zerſtoſſen / vnd wie ein — — vbergeleget / iſt zut wider die His vnd hiige Ge⸗ Encimdung ſchwulſt / wider den Rothlauff / vnd wider Die Entuͤn⸗ dung deß Magens. Es ſol auch das Kraut gut ſeyn wider die Befhwär, fo man Strumas sunennen pflegt. Deßgleichen auch wider die erfrorne Ferfchen. Das ander Geſchlecht har gleiche wirckung mit der Haußwurg. Das CXXIX. Kapitel. Bon Schuppenmwurg. Strume. Erfrorne chen. Schuppenwurtz. Dentaria Matthioli. —— Suppen · On de Geſchlecht FE — an — ſich im Fruͤh⸗ ling alsbald herfuͤr gebe / mit einem feyßten Stengel / einer zimlichen Spannen hoch / dar auff Leib⸗ farbe Blumen herfuͤr kommen / bißweilen auch bleich⸗ gelbe / vnd etwas rauh / wie ander Orobanche, habe fit den Huͤlſen kleinen Saamen / die Wurzel iſt weiß⸗ iecht / as von Schuppen zuſammen geſetzet / am Ge⸗ ſchmack zʒuſam̃en ziehend / vnd ein wenig bitter: Mac dem May verdorzerdas Kraut alfo bald / vnd har | ne Blaͤtter / derohalben es von Cordo eier H 12 3 I Klein kaal Zahnkraut. Dencaria — minor, genmurg : Sateinifch Dentaria,Macthioli, oder Cro= codilla.Item Aneblarum ‚Das fleinfaal Zahntraut wird genennt Denraria Aphylios minor. [1. Oro- bancheradice dentata major, C. B. Dentaria ma- jor Matth. Lob. Lugd.Cam.Franc. Ger. Eyft. An- blatum,Cord. hit Dod.Squamatia, Lon. Denraria abfque foliis, Caft. Arachidum, egenere Oroban- ches , Cal. il. Orobanche radıce coralloide, _ Denraria «2 3. Cluf. pan, Denraria coral- loide radice, Cluf. hift. Eyft. minor, Ger. Grie⸗ chiſch agum@, Radix ſquamata, Engtiſch Tooth⸗ woort. Sungwoort] * Von der Natur /Krafft vnd Eigenſchafft der Schuppenwurtz ES meldet Camerarius, daß auß dem Kraut pnd Sf, der Wureel cin Waller gediftilliere werde wider die Si, jungen vnd alten Leuthen dienſtlich / wel⸗ ches auch zu dem Zreyßlich der Kinder eg di: ge⸗ u der — werde ‚ Das CXXX | apit it — Von Naterzänglein. terzinglein —— ER kein gang faſeicht hat auch cin eimges feiß⸗ tes Blat / welches vnden breit iſt vnd oben ſpitzig / bey nahe wie ein Waſſerwegrichsblat / eines Fingerslang / auß welches Mitte ein Stiel berfür tritt/ mit einem —— —— al Gesicht den Wirfen/ — * vergehet es · Von den Namen. nenner wird. Raternge in E Drsanne &shthe ft garinare Sri ‘open Griechiſch vnd meer — ’ > Eat, Dateien Range aß einer Spann hecpct € — von | n weh | ah —— —— ——— — Se a Unifolium, Aimaro, Serpenraria I da, Baum nahe wie an der Stendehwurs 7 —— : Die Wurzel iſt weiß / anzuſehen / als wenn es ech five Luciola , Gef, hort. Lingua ferpen- were. ’ —— Niderlaͤndiſch sep Eng · Beyde Geſchlecht wachfen auff den —— BEN L Das letſte Geſchlecht — * —26 DAS erſte Geſchlecht wird genelit Schuppenwurgy em eg a nu 4, ee Bis 1237 - Starerfüngfein, Ophiogloſſum. » Don — gr und — deß Naterzuͤngleins. —— hat ein Krafft zu trůeknen / doch ohne groſſe Hit / iſt ein gutes —— Wund⸗ kraͤutiein [hatdie Krafft faſt Wallwurtz / derhal⸗ ben iſt es ſonderlich gut zu den Wunden jnnerlich vnd euſſerlich zu bratichen. Innerlicher Gebrauch. Mlier gůnglein mit Schwartzwurtz vnd ein wenig H often in rothem Wein gefotten/ond darvon ges — truncken / heylt die verſehrte Lungen vnd verwundte ur, Bluſt /nſ auch gut widet das Dlurfpeyen ; oder mit — ES etlich Tag nach einander getrun⸗ | cken Rahn. ME Wegtritt oder Wegtich geſotten / Br die Meiberfüp, rohte ek Kragen dumme — 5 — — Dane run Weiberſtuß· ſen NWeiberfiuß.l nis ef Eufferlicher Gebrauch, Uchſius fehreibet / daß di Kräutlein die Ge I Schw, ſchwulſt verzehre vnd pertreibe: [alle higige Ges Ennimdung ſchwulſt und Entz undung der Winden vnd Schä- der Wunden· den / das ſriſch SEIEN: oder mit der geſotte ⸗ ne Brühe gu en]. — —— nein Kraffe zu hefftet vnd ii ie keıtige £ —— Wundtraͤut⸗ friſche darmit Bann, alte Wunden hekermläe —— zu heylen —— ne enſ Mr ET gelegt / iſ aut [zu den hitzigen Ge — en far den falten Brandt Re Dei ie Man braucht es auch zu den Bri „Pd wird datanß ein Del zubereitet / weicheo n E melpten Schäden / vnd ſonderlich Mieten Brand /dienſtlich ift. ‚Narersünglein rothem Wein — ——— die a ae fügen Augen darmit ſaͤuberlich gewaͤſchen / (ee ſie / ſilet auch Das ſtaͤtigs weynen derſelbigen Don aterʒůngleinwaſſer Majo ſol man auß diſem Kraͤutlein ein Kaffe vnd ober Jahr sum Gebrauch Hin halten, g k:- 8 der der Sun —— — Lungen vnd der — ee En see I DIE Waſſer ein jeitlang gerruncken/ heyletdiein. D, Jacobi Theodori Tadernaemontani / EEs iſt auch gut wider das Blutſpeyen vnd die rote gote zug, Ruht / mit dem Syrupo de roſis ſiccis eingeno m̃en. Bint — Diß Waſſer wird auch geruͤhmet / daß es den jun ⸗ 64 ,, gen Kindern gut ſey / ſo gebrochen feyn/diefelbige ſollen Kinder, davon trincken / ſol jnen der Bruch widerumb heylen. In ſumma / es dienet wider allerley Wunden / jn⸗ Wunden, neruch vnd euſſerlich su gebrauchen; ¶Von Naterzuͤngleinwaſſer. ES wird ein Wundfälblein darvon bereytet / alfo: Nimb das friſche Kraut zerſtoß / mit frifcher Mey⸗ butter oder Schweinenſchmalz ſtell cs etlich Tag in ein Keller / dann ſiede es miteinander / geuß ein wenig weiſſen firnen Wein daran / vnd dan preſſe es wol auß / vnd behalts. Solch Saͤlblein iſt vber die maß kraͤfftig zu allen obgemeldten Gebrechen / vnd verhuͤte den kal⸗ Kauvran G ten Brandt: Wie auch das Del fo vber DIE Kraut gegoſſen wird, und daruͤber wol erbeytzet. Das CXXXI Capitel. Von roht Dehfenzunig: *I Rohte Ochſenzungen. * Anchuſa foliis & floribus aeg \ — hat ihren — von —* > FR wegen der roten Wurtzel / welche wenn man Mie jerreibt A fo einen toren Safft von ih aubt/ daß fie auch die Singer bintrohtfärket/ wie Dio- : Keorides meldet) iſt eines Fingers dick / auß welchet * rauhe vnd haͤrige [ mic fubtielen kleinen Stachein „a —— en einer. Eien hoch: Die Blaͤtter vergleichen fich faft der gemeinch Di H ö geh vnd —— deren fi etliche auff dem Sand aufbreiten/Lpnd haben gat ſu ule Kae —— Zweyglen — Ba! * — | Das Ander ‚Such/oon Kräutern. A * IL Rothe Ochſenungen. * Anchüfa altera: | B € tet dem es mit Kraut / S kerigel n/ weiſſen Bluͤmlein gleich / allein daß der Samen nicht fo glatt vnd weiß, ſondern runzlecht on ſchwartz wie der gemeinen / oder | der rohten Dehfenjungen vnd iſt die Wurzel auß⸗ wendig ſchwartzroht. Es waͤchſt an vngebauwren feyſten — * auff den Ackerhaͤhnen. Von den Namen: ROH Ochſenungen heiſt Griechiſch / Lateiniſch vñ Welſch Anchuſa. [I. Anchufa Echii foliis & floribus; C; B. Anchufa, Ad. II, Anchufä puniceis 4 BD Alorib. C.B: Anchufa; Ger: hört.fecunda; Matth; „Ang.Lac: chula 2. Lon. Anchufa minor — Onochiles; Ad: Anchufa p niſch Soagem. Franz er Wolowy Tazyf verweny. Englifch —— Das dritte wird wild Meerhirſen genennet: auff Lateiniſch von etlichen Anchufa — von an⸗ dern Lychofpermüm fylveftre. Lichoſpermum N ärueiferadice rubra,C-B.Lithofperihü;ly 1.Trag; ‚Fuch, Dod. gal: Cam, ep: Atichufa degeher facie 'Milii folis; Lob.ico: Änchufa aruenfis alba; Thal: Anckula 3 en er Lirhofpet- F mon tertium Dod. rbot Perlenerydi. Er on der Natu Krofft vnd ei ä — —— en rohten Och Be Eid en ziehende Ener ef men: * etwas einen bitteren Geſchmack / [oarinir fie fAunberr.i - Dodonzus nieldet y daß die Blätter etwas gerin⸗ ger ſeyen an jhren Kraͤfften / dann die Würtzel — Gebrauch [der wo erſten rohten Ochſenzung //. Ka pe Diöfcorides; dab die Br dä urtzel die? 8 Kauts in geſotten {ey Senn — ſey an den —— tzesß *F * Bes Ang Lac Lugd. Buglofla rubra,vel An= hen / vertreibt die Raͤude vnd Zitr — Lugd. er hd 1233 Im. Rothe Ochſenung Änchufa aruenfismihor facie milii folis; Br Die Wurhel mi Honigwaſſer WR 19T Pa don getruncken / vertreibt die Geelſucht / dann fie hat Grafugi, ein art/die Ball außzutteiben / wie Dodonæus meldet. [Die Blätter mit Wein getruncken /Röpffeh, din —* gang ſtopffen. Die Biaͤtter vnd Reh ron oder —S— Sifftigek dienen wider die Biſſſ der Sihlangen und gifftigen Zhiersiß: Thier, Vnd Diofeorides fehteibet / fo j mands die Blaͤtter oder Wurtzel kaͤuwert / vñ darmitden Schlan⸗ gen in Hals ſpeyet / muͤſſen fie fterben.] Euſſerlicher Gebrauch: D Ie Wurzel mit Tifig — fra Wenn man die Wurgel [fonderlich eh —7 Shbun dit emem Zäpfflein machet / vnd behſtecket / ſoll ſie die * > Beburt an fich sieben, Die Wurtzel in Del geſotten / vñ mitt wenig Wachs Brandt: angemacht / wie ein Sälblein/varndch vber geſtrichen / Are Wan —— = Brandt; [dnd * Minden mi Del Winjebrr eſchlagen / l das wilde euwer. Die babe wen auch die Wurtzel zum Ge⸗ ſchmuck jhreb Ange —— Die daͤt ber Färben, brauchens auch / be Su mit föfttieherröther Faı Därnit zu — — die — oltz Wachs su färben — — — rzein vfl — machen / nemlich t vnge — wenig Weins / vnd ein Theil dieſer Arch rel man ſo lang mit etnander ſieden / biß fie ein rohte Farb belommen. . Diefer Butter ae FAN! fo hoch gefallen Zar. ſeyn / den Hilffrfieseideriumb zu recht. Man gibt auch dieſe Aue den jungen Kindern in einem warmen Bier ju trincken / wann ie wollen "die Blattern betommen / denſelbigen hilfft dieſer But⸗ * nal San ſchlagen. Barker init Wein getruncken / oder mit z indert die fehmergen det Biafch: famirg: Sub Diß * Biattern dh Kindern. ae 1234 D . Jacobi Theodori Tabernaemontant F A Geſchlecht der Ochſenzung. Gnoſma Matthioli. — EIG) H € £ I Sf Krautlein wird von Marthiolo alſo be⸗ Oqhſenzuns an : Onofma iſt ein Geſchlecht der ro, RMeDen Ochſemung / hat viel rauhe / weiche Blaͤt⸗ zer / wi die kleine rohte Ochſenzung / bier zwerch Fin⸗ ger lang / eines Fingers breit / ligen auff der Erden rings vmbher außgebreitet: Bringet feinen Sten⸗ gel / auch kein Bluͤhet oder Saamen. Die Wurzel iſt lang vnd duͤnn / gibt einen blutrohten Safft. Waͤchſt —— mb Goͤrig vnd Fortaul / auffden Das CXXXII Capitel. | Bon fleinem Meerbirfen, Kinder T Yodonzusfehreiber/dag derMeerhirfe ein dicke dirſe. Wurrgelhabe/welche fish tieff indie Erden ſte⸗ Aemit ſehr vielen Zaſeln vmbgeben: Auß welcher ein runder harter vnd ſtarcker ſtengel wachſe / in viel Ne⸗ benaͤſt und Zweiglein abgetheiler: l anderthalb Elen hoch: Die Blätter ſeynd etwas rauch und ſchwarzz ⸗ lecht / den Olivenblaͤttern gleich / außggenommen daß fie ſchmaͤler feyn : Oben an den Aeſten bringet er kleine weiſſe Bluͤmlein / ſo zwiſchen den Blaͤtteren herfuͤr wachſen / nach denſelbigen kompt ein weiſſer gligender frunder ſteiniger Saame herfuͤr / anzuſehen wie em ſchoͤne Perlen / in der Groͤſſe wie ein Hirſenkor ee \ Sen Won den ame Leinet Meerhirſel oder Steinfaamen heißt Brie- VVchiſch Adörweguor wuxger. cateiniſch Lichofper- num minas, Milium folis, Georginium. [Litho- fpermum majus ereftum, G.B. Lichofpermumt; Brunf.Fuch.Cord. in Diofc. & hift. Tur.Lon.Ad, I rn ee MiliumSolis _ fativum, Trag. Lithefpermum minus:Marr.Dod, " Gef.hort. Lac, Lob. Caft. Lugd.Ger. vulgaremi- - nus,Cam.farivum,Fuch.ico.legitimum,Cluß-hift. alterum fruricofum, Thal. Saxifraga 3. Brunf. An- chufz 3. fimilis altera Cæſ.] Arabifih Milmmfoler K . Matchiolusmelder/vaßderSamelj.Quinefchtver Kleiner Mieerhirfe: Lichofpermum arvenfe, A Nu Rn — V6 — 2) ER INA N — NN N N SEN SAN — N EN ee EN Im Erculb. Welſch Lirbofpernoo. Spanifeh Milbarı. Mider⸗ ländifch Peerlencruyd. Engliſch Gromel. Boͤhmiſch Wrabij Symie.] Von der Natur / Krafft vnd Eigenſchafft deß Meerhirſens Tess ſchreibet / daß der Saame deß Meer⸗ hirſen warm vnd trucken ſey im andern Grad⸗ Innerlicher Gebrauch. “> fehreiben Diofcorides vnd Aetius, daß der Sa. Sem melsin Quintlein ſchwer gepuͤlvert in werfen] Amer "et Wein getruncken / den Stein gerbreche [mit Gewalt / Harn sreißt, I reinige die Nieren ]J vnd treibe den Harn fort / welches auch Fernelius bejengets BE - Ein gut Pulver zumStein / nimb Schwambſtein / Sm Judenſtein gebrendt Glaß jedes anderthalb Qunt. bereit Bockblut iij. Quint. Meerhirſe j. loth / ſtoß alles klein / nimb darzu geſtoſſen Zucker unj. loth / von dieſem Pulver eſſe man j. Quintlein vnd thue ein Truͤncklein DHauwhechelwaſſer darauf. Alſo mag man auch diß Kraut mit S. Peterskraut / Haumwhechel / Peterleinwurtz / Suͤßholtz vnd Fenchel in ſuͤſſem Wein oder in einem Honigwaſſer ſieden / vñ davon Morgens vñ Abendts ein guten Trunck thun Muit Eybiſchwurtzel / Süßhels vnd Fenchel in ſůſ ⸗nnenti fem ein geſotten vnd getruncken / vertr eibt dasbren» parnm nende vnd troͤpfflinge harnen. gepuůlvertuin Wein getruncken / trefflich wol bekomme Den Weiberen / fo in Kindsnoͤhten ligen denfelbigen gu Heifferder Geburt bald ab:jtreib auch die Nachgebutt, "> incks mie Wegrichfanft oder Waſſer. = ie Wursel bey dem Fleiſch getochet / wie Peter» Wer Gonorrhæam hette / der nemme ein int: gonoschadi Die gar. Das Ander Buch / von Kräutern, 1235 A Quintlein geſtoſſen Meerhirſen / vnd ſolches vor deß F II. Weiß Orandt Fiebers Ankunfft / dem Krancken in einem Trunck Antirrhinum album —* Weins geben / vnd ſolches etlichmal / ſo ſoll das Fieber F nachlaſſen / vnd ſoll ein gewiß Erperiment ſeyn. — [Euferficher Gebrauch. KA — ee vom HGan mag das Kraut ſampt Pappeln vnd Char A: * Minen in Waller fieden/ond darinnen he I Y Milterung def Schmertzen / ſo vom Skin kompt / vnd Ss sur Fuͤrderung def Harte] & N) FR BNN Dom Meerbirfchenwaffer, NAaRAT, Uß dem Kraut ſoll auch ein Waſſer gebrendfien a oem zum Gebrauch behalten, ! NR er) Kiernons DIE Waller iſt treffentlich gut den Stein in den DAX Ban kein Nieren vnd Buſen außzutreiben / vnd denfelbigen zu 9 —V 3 sermahlen. Es treibet auch diß Waſſer die verſtan G _N N dene Werberzeiten / mit Beyfußfyrup eingenom⸗ N Yu e — — III darnwind. Deßgleichen vertreibt es auch die Harnwinde. — Von Drandt: I. Orandt. Anctirchinum. I. € n * — be Blume / vnd ſein Saame | 4 $ ER k etwas je Br er sches | — den Blaͤttern et⸗ ge FETTE u —— — Blirihen ftehen oben an Hans vnd gar gleich. In welchen kleiner ſchwarglech⸗ Stengel gang ordentlich nach einander / an Geſtalt _ ter Saamefey.; DieWurselift nicht faſt groß / doch ein wenig langlecht / vnd ſornen etwas hreit/ alldieweil mit vielen kleinen Wurtzeln behencket. fen einem Frofipmanlgleihywann fie 11. Das ander Gefehleche iftdem erfteninalten m ——— OR cn gefpertes _Griickengleichy allein daß die Blätter fehmäter feyn? "+ Dranbe Söwermaul/von Farben ſchoͤn Kofenröht/ oder auch tn eineoberfe Helen mie weifen Bike gezie⸗ weiß: Mac) ven Blırmen erfolgenlanalechte Köpff a ſonft komen fie mie blärtern, Bhummen vnd Knöpfe ‚forn awas fpinig vnd Iöchericht/ einem Kalbetopff AROngana und gaben. Ei — 1236 D,TacobiTheodoriTadernaemontang/ IV, Klein Drant, F ſtaͤts thet bellen/wenn er frembde Leuht ſahe / daß der⸗ Anthirrhinum minus: IV. felbige Hund in acht Tagen nie gebeller hat / vnd die ⸗ * weil man vermeinet der Hund were bezaubert / hat man diß Kraut in die Hundshuͤtten gelegt / bald dar⸗ nach hat der Hund widerumb gebellet.] Er meldet auch / daf die jenigen fo das Kraut mit - Siliendtanftreichen/ huͤbſcher und holdſeliger werden. Dan fagt auch wer das Kraut bey ſich trage / den folcher verwahret ſeyn / daß er nicht dutch Philtra zur Lieb gereitzet vnd getrieben werde. ie Weiber ſieden das Kraut dir: vnd gruͤn / mit Waſſer vnd Alaun / machen alſo die Leinwad vnd G Schleier gelb darmit / darumb nennet mans Sterck⸗ fraut,] a Das CXXXIV. Kapitel. Don Weiderich. 1. Brauner Weiderich. c A, AS N \x Y 1m. } Ul Das dritte Befchlechrift den vorigen auch ganz Sea w. IV, Das vierdte Geſchlecht har erwas fehmäfere tommen nicht an den dberften ſtengeln allein herfuͤr / D Feld vnder dem H andere Zeit über; 5 | Don den Namen. Rant wird auch genennt Sterckkraut / Bracken⸗ haupt / Kalbsnaße / Hundstopff / Griechiſch Av- +höwörsgatein Aucierkinumi. [1.& II. Antirrhinum majusalterum; folio longiore,CB; Ancirrkinum EIERN "N NN 2.Matt.Lug.magnum;Dod:gal.Lug:majus,Cams — AN ee A ; Lob.Os Leönis Da = vulg6,Czf. Antitrhinum &calbum, Ger. A. rubro ? Eiderich wird von Diofeoride Jib.4.cap.44 &albozEyft. III: Anticrkinum lureo A.C.B.Geß beſchtieben / daß er habe ſchmale Stengel CE» hor.Ad.Lob.ico.fubluteo; eograhdiCam lenbogens lang / auch offtmals hoͤhet / roler IV. Antirrhinum arvenfe CB.Antirrhie Xefllein/daran dünne Blätter wachfen den Abeden- blättern ähntich/[daher es den Namen hat. ] Es wer fur;Etic.Cord.Tur.Lac: rin atch.4; nf E | ugd.Cam.epaminus; Gel. ‚Ger: mini K den ons aber detfelbigen viel Gefchlecht fürgeſtellet / Ad.Lob.mediumi, Ss *— nisalterur eg see 2 OBelfch AntirrinoFranzöfifch Oeldechamftefede ve, Diolcoridsfaft gheremten ki < —— Biber: nnferne Blaͤtter fich den Weident SGueule de veau.] Spaniſch yre,.Englifch Calvas ſnout oder Snapdragon. Boͤh⸗ ruͤ n totleche/höher dann ein Elenbogen / oben init vie⸗ Bon ——— Eigenſchafft Wutnelift etwas lang/fteckt doch nit u Kraut gar keinen Gebrauch in det Ark e Würkel) men.Diofcoridesfehreibet/daßdiefes Kraut angee welche feittwa a / du Zanberey. bunden / gut ſey wider Zanbeten. 0 ande auch erwas ecket elwachfen / mit vielen [Es melder Marchiohus, daß er geſehen habe in ei · Gleichen / ween oder An einem je⸗ nes Herꝛen Schloß von einem Kettenhund / det ſonſt den Sleichfichenörey: * — fol jederman lieb und werht haben, Es foll auch ein Siebe. en feyn fiir Gefpenaft vnd Zauberey. Sefpengfi, i AD färternbeh SE, ländifch Drant.KuaprandefenstriytoderCaiffnu, nähe vergletchen/ aleiny daß ſie etwas důnner [Hd Werereis iſch Hledütk. a, — len Aeſtlein befeget/ daran viel braune geaͤhrte Bluͤm ⸗ 670 Das Ander Buch / von Kräutern, F A. IT. Geeler Weiderich. Lyſimachia HH. lutea. Tr G — H Rn. echte ſchmale Blärterrdenößßeibenbläreinfaftgteich / * 7 —F F re 1 / TEN — v fi 6 % Pr he 22 Vale N a J — ES — — *—— A Kt I 5 EN = 1237 IIL. Klein Weiderich. Lyſimachia minor Il. > en I nn N 4 SR N Ze — NS Fe RR dein Xeftlein bringet es Heine braunlechte Bluͤmlein / mit vier gerfpaltenen Blaͤttlein Die Schördein ſeyn lang vnd ſchmal wie an den Naͤgleinblumen / außge⸗ nommen daß ſie kleiner ſen IV. Dasvierdte Geſchlecht wird genennet Lyſi⸗ machia filiquola; oder Weiderichroͤßlein / welches Mursel mit fehr viel duͤnnen haͤrigen Faſeln behen⸗ cte iſi Auf der Wurel woͤchſt ein runder ſtarcker Stengel mit viel Knoden / auß welchen je zween ande⸗ V. Weiderichroͤlein. 0 Lyfimachia IV: Sliquo I ©. — müßten * ———— | re ſchmale J 1238 D . Jacobi Theodort Tabernaemontand/ A F VI. Weifler Weiderich. VII. Kleiner Weiderich. Lyfimachia VI. filiquofa HI Lyfimachia VI. filiquofa, IV, 4 b ; — — eßſ A WE * * — FE 8 > Q N — = SI SITE U c — Thal.purpureum alterum, Dod. gal. Pfeudolyfi- ve ſchmal⸗ Stengelherfür wachen : Die Blätter ver- Dede alterum, Dad. 11. —— gleichen ſich auch den Weidenblaͤttern / rings vmbher chia lutea maſor, C. B. lutea, Trag. Fuch. Tur. Ang. erterffet; An den Rebenaͤſtlein dünne lang Ad.Lob. Cxl.Cam.Ger. Eyſt. lutea communis, ; lechte Schoͤttlein wie an den gesien Näglein, welche Cluf.hift.Lyfimachia,Matt.Lac.Lugd.vera,Cord, ER ‚fürden Blumen erſcheinen daher es au) Filiusan- in Dioffalfa, Caft.Lyfimachium verum,Dod.gal. .. zepatrem genennet wird/ inmelchen Schötrleinet“ |1enm,Gef.hort.Thal.Salicaria,Gel.hort.II.Ly- ee er ——— fimachia ſiliquoſa glabra minor, C.B. Filius ante ER nn eine RROpIEIN IR , patrem minor,Gef.col. Lylimachie filiquofz va- Are fiein genenntwird/uon Jar. Hera, Admedium genus Thal.IV-Lyfmachiai . — liquoſa hirſuta magno flore, C.B.purpurea,Fuch, eberke V. Das fünfte a! har auch ein safechte — Germ. — feu —— altera, ein, Wurgelimis ſtengeln Blättern vnd Sehörtlein dem Trag.Lyfimachium purp.1.Dod.gal.Lugd.Anro- D vorigen gan gleih/ aufgenommen war in alen 4 niana majorhirfura,G el.hort,Onagra campeftris a kleiner it, feine N Harden brann / hirfara,Cef. V. Lyfimachia filiquofa hirfura par- mit vier Dlärtleinwelche * _. en fir: voflore,C.B. V 1.Lyfimachia filiquofa glabra ma- — — fechfte Geſchleht har gareinzafechte wur ;.,.C.B. iliguoa, Ad. Lob,Ca major, Clul-hift, campeftris, Ger. Pfeudolyfimachium purpureum etlichen Gleichen / auß twelchemn jeden aw · —— 1.Dod.Onagræ genus eher Cal. vi 1.Lyfima- = —— —— chia ſiliquola glabra anguſtifolia, C.B. Lyſima- nen Bi er —— ein chiæ mediz altera fpecies, Thal. Chamznerion, —— vergleichen ſich gang vnd gar den Ger.ico.] Welfch Lyfmachis. Spaniſch Lifmaches [Srangöfifch Lyfimachie.Aber die gelbe / souh deauecor⸗ neolie. INiderlandiſch Wederijck. Boͤhmiſch Wrbina. [Engliſch Willow herbe.] = x Von der Natur /Krafft und Eygenſchafft deß Meideriche. j RER u Zeh vnd irnckner Natur / danner erich waͤchſt in nd feuchtem Dt am Geſchmack herb vnd ſtreng / vnd zeucht ſchr reich / auch an den feuchten Reinen: blüherim Juno uſammen . en et: amen. | ich iſt ein: ant / dann es zen Von den Be ——— — das Bint / wie Diolco- Bit file ridespnd Galenus bezeugen / lin ſauwrem en ge N een mir Kuprtrauy Rarerouremnd Sal u bepfn rorem Bein gefoten/ und Barca & nen | ſtellet Bauchfůß / vnd auch die rote r Se an mann men über Das Krant in, BP ® Das Ander Buch / von Kraͤutern. 1239 A. Sf derowegen gut den Weibern / welchen jhre Zei, F vy' Babert. {en zu viel gehen / mit Wegeritt/Erdbeerfrau/ rotem Das CXXXV.& apitel. * vnd Pronientonrs/ in rotem ſauwren Wein Ben Wieſenzeitloß. geſotten vnd davon getruncken. Wieſengeitlb nzeitloß. Mit Teſchelkraut/ Portulac vnd Butteln geſotten / Eph ioli ——— * emerum Matthioli. Gone nd dat von getruncken / iſt den jenigen gut / ſo der Sa⸗ ee —— me verfleußt / auch kan man ein wenig Campher dar⸗ RER VB w: zu nemmen, 2 s n®- 4 GER Eufferticher Gebrauch. ae U N NR! — BER ——— —— 4 Limius ſchreibet welchen die Schuh wundt ge⸗ >N N NLA Da =. truckt oder gerieben haben der folle deß Pulvers zeoN \ N VER = von dem důrren Kraut darinn träumen / ſo heylet es. > IN 9 AR = Banden. Das geiine Kraut zerſtoſſen / vnd auff die Wun⸗ N 77 den geleget / ſtellet das Blut alſo bald : Deßgleichen in Raſenbluten die Naſen geſtellt / verhelt das Naſenbluten. B.Dioſcorides ſchreibet / wann man das Kraut an⸗ a zuͤnde / ſo vertreibe der Rauch allerley Vngeziefer / für, nemlich die Schlangen / dann es gibt einen ſcharpfen Rauch / daß auch die Fliegen darvon ſterben muͤſſen. [Es wird auch die gelbe viel zn den boͤſen Haͤlſen gebrauchet / die aber mit den blauwen Bluͤmlein / wird Bräune, nutzlich wider die Bräune gebraucher.] Von dem Safft und feinen jnnerlichen Gebrauch, Wʒ man den Safft auß dem Kraut bringen ſol / iſt bey dem Wermuhtſafft gelehret worden. rote Rahr. Es ſchreibet Dioſcorides daß der Safft getrun⸗ wefpegen- cken gute ſey wider die rohte Ruht / dann er habe eine groſſe Krafft zuſammenzuziehen: Deßgleichen auch H © iverde er nuhlich don wegen folcher zufammenzichen- den Krafft / zu dem Blut peyen gebraucher: Als daß man nemme Welderichſafft / deß Saffts oder Sy- rups von den duͤrren Roſen / Boli armenæ, vnd Ro» enzucker / mache ſolche Stuͤck en wie ein J RR ——— erge / vnd nemme davon einer Nuß groß / laß gema MM? meldet Matthiolus, daß ſich diß Epheme⸗ de einfehleichen / vnd thue ein Trünekisin Wegrich⸗ ie mit den Blärtern 1 ee den fi, Bidayın, waſſer darauff. — lien vergleiche/anßgenommen daß fie ſchmaͤ⸗ Basanäp. Mit Roſenzucker vnd Quittenſafft eingenommen/ Dler vnd kleiner ſeyen / trage auch weiſſe Blumen / wie verhelt er die Bauchfluͤß. Dioſcorides — ap * blauwe / an Ge⸗ | ſerlicher Gebrauch deß Saffts ſchmack bitter Der Saame ſchreibet et / iſt weich die Elite m die Wurzzel lang / Fingers dick / wolriechend / vnd anff der Can daß der Safft gut ſey wider dit Augen sufammen 2 , Muerſut. UF übrige Fluͤſſe der Mutter : Baumwoll darinn Ce wächftin (ven vnder den Enchbänt D genetzet / vnd wie ein Musterzäpffleingebrauhe vhorhatrem One * Wider das Iafenblutenfol man nemmen Bolum u NE en Naſenbluten num, Weiderichſafft vnd Eſſig / ſolche ſtůck wie Es meldet Marchiolusamfelbigen Ort / da er von RE ee iberdie &kirnfeaen, pere den Colchieisfehreiber, daß erlichedrß Ephemerum ein Pflaſter machen / ynd uͤber die Stirn legen. non lechale wollen auff die gemeine Mäybfimlein Doer aber vermifcheden Saffemiefarebem@Effigt cn, foman Lilium conyallium tennet/aber fol netze ein feinen Tuch darinn / vnd ſchlage es vmb den Erg Sa — — — en se ten an Dei Saffein die Wunden gethan / verſtelletdaz die DIN Burrelgane vnd gar nicht en — Blut / vnd heylet ſie mien ſchicken. — opt „ran fagervwannder Safft allein indie Naſen ger an wurde / ſo ſtelle erdadbluten * ’ zeitloß / — Dr Safftin yſtieren gebrauchet / iſt gut widet DIE genennt Eph au — dem ſyl Vondem 2 * ad ng ee = er zu allen erzehlten Gebrechen dienfe ¶ Von der Natur/Krafft / vnd Eigenfchaffe lich iſt. Sonderlich iſt es gut getruncken wider die vn⸗ oe — Diteftöf. mäfigeglüß derMurtersman fan auch ein wenig N Atthiolus ſchreibet daß die Wurtzel Beyfußwaſſer darzu neumte. r Zähn li Mit Wegrichwaller —— iſt gut wider die ¶ wann man ſie in Weim oder Waſſer ſiede / vnd mit der Aberfüß iß,foman Dyſenterias hepaticas nennet. Bruͤhe / den Mund außſpuͤle a be re er er — man die Blaͤtter in Wein ſeudet / vnd in hihigen Fiebern anch gebraucht werden/doch derle get / vertreiben fisdte — Geſchwulſt vnd Apo ef cam excretionem ver⸗ — ſtemen. hindere. * 2 — ⁊ oe [2 1240 DiIaobtBheodori Tabernaemontant / A Das CXX XVI. Cap. F IL Kietn Stähtraut erficaria pumila. Von Floͤhkraut. P 1. Floͤhkraut. Periıcaria. I, RS — — — I .— — wachſen einer Elen hoch / mit viel Nebenäflein: St. ne Blätter find langlecht den Blaͤttern am Pfirſig⸗ baum gleich: Daher es dann Perlicaria heißt: ] Zwi⸗ fehen den Blaͤttern vnd den Stengeln / wie auch oben geaͤhrte Bluͤmlein / nach welchen ein kleiner / breiter/ H rorlechter oder ſchwartzlechter Saame erfolget. Das men einesfcharpflen Geſchmacks / wie der Pfeffer / doch ohn einigen Geruch / L,dannen nennet man es auch ſeryfeſeeeeee 11. Das ander Geſchlecht iſt dem erften gantz vnd gar gleich außgenommenydaß ee gröffer iſt feine blaͤt⸗ ter ſeynd breiter/ Lond finde in der mitte mit einem braunenodet auch ſchwartzen Stecken befprengt / vnd ———— durch den Geſchmack vnderſchet Wardel t gat fafctecht vno trägt ein purpurbraune 118, Das dritte Geſchlecht iſt den vorigen gank feynd fpisig vnd ſchmaal / wägt ein purpurbrannes Bg Beet Ste wachfen in groffer Menge nebenden Waſſer⸗ geſtaden / bey den Froͤſchpfuͤdeln / Weihern vñ dacken: blůhen imn Jul io vnd Auguſfee.. wor den amen — Reſſel / oder Mucken⸗ eraut / heißt Griethiſch üdgorimeee Lareinifch Hy- — eine A quasco.) Piverländieh Water peper. Vf je Arbtaipeprporsen;.Engifhäremart. _ Das ander wird Perlicaria mitis maculofa ge⸗ haltıic KT, Pariessisuiene ieh Hiyalobipen. CB. ET Perlicarie matcula; Brunt: inas; Lon. urens; Lob. N &5Stöstrauiskond fürnenich ncp Öe 1. — , lica * | a e ? , at, IN rhtechrigroßond fein. (L) Das efie@e» Nmailh Prrfieketupdtrlooerupar-Engtif Aſchl dead Arſmart. echte Wurzel habe / auß welcher runde / glatte⸗ knodich⸗ — ss [und beannlehte] Stengel, miseielen ðlechen — un anden Giepffeln wachfen weiſſe oder purpurbraune . gange Gewaͤchs iſt an Blättern Blumen und Saa- _ Fl Floͤhtraut. dieſes gar kein Schärpffe Harz] die IE . vnd gar gleich / allein daß es viel fleiner iſt / feine blärter —— 1 — Das Ander Buch / von Kräutern, 1241 Aa Vonder Nalur / Krafft vnd Eigenfchaffe F fancs nicht waͤrmen / ſondern iſt kalter vnd truckner deß Floͤhkrauts. Natur: derohalben mo man Kuͤhlung / Stopffung / —D— vnd Matthiolus melden / daß das Zufammensiehung/ vnd trucknens bedarff / mag man Floͤhtraut ¶Waſſerpfeffer genanm / warm vnd PIE Kraut brauchen. trucken ſey / doch nicht allerdings wie der Pfeffer, A — — / = auff das hirige Po- Hupe k j | ra geleget⸗/ ſaͤnfftiget den mergen. agra. en Duo fi Sie werden auch den Brandt zu verhuͤten / auff Brande. lofcorides fchreiber : fo die Blätter trucken riſche Wunden gelegt.] A_ worden find/fo ſtoͤßt man ſie / vnd gebraucht fie Stöhfrant, inder Speiß / an ſtatt deß Pfeffere.] Plumbago quorundam, Eufferlicher Gebrauch. given Flabtran hat feinen Namen / dieweil es die Sich —* vertreibt / wenn man das Kraut in die Kammer B p vnd darnach fo bald mit einem Beſem auf. G ref, Leonhardus Fuchfius fchreibet / daß es von den Wunden. Wundaͤrtzten zuden Wunden gebraucht werde / die» felbig? darmit rein zu behalten vnd zu heylen: Aber er fehreibe diefem Kraut weit ein ander Qualitet zu 7 nemlich daß es kalt und trucken ſey / und eines zuſam⸗ menzichenden Geſchmacks. Jedoch ob es fehon hitziger Natur iſt / wird es doch zu den Wunden gebraucht / vnd fuͤrnemlich zu den Bofanbere alten / vnreinen vnſaubern Gefchwären: Dann wenn Sfr man das friſche Kraut oder das Pulver daruͤber legt / oder darin ſtraͤuwet / ſo verzehret es das faule ſtincken⸗ de Fleiſch / vnd behelt die Wunden rein / fuͤrnemlich aber das duͤrre Pulver. ce & meldet Diofcorides; daß wenn man die Blät- H Geiger, ter vnd den Saamen auff die Geſchwulſt lege / fo vers treibe fie dieſelbige. : [So man diefe Blätter vmb das gefalgene Fleiſch / fo man pflegt auffzuhencken / vmbleget 7 bewahren fie es für allen Würmen.] — Bon dem Safft / vnd feinem euſſer⸗ ichen Gebrauch. Hub dein frifehen Kraut wird auch ein Saft ge⸗ preft 7 wie bey dem Wermuhtſafft iſt gelehrt — —— a a ne et ON N Kraut wird auch zu dem Waſſerpfeſſer ; Diefer iſt nutzlich vnd gut 7 nicht allein PN - Sröhtram Ir (einen u ln nam ben, IE Ines Singernid wann fe nu june andeh. eine vnd ſtinckende Schäden Damit zu ſaubern vnd da gieaperafe worden fo serthetier fie ich / vod breit Ze Vnreine — Schäden. i reinigen. en ſich weit auß: Von der Wurtzel/kommen viel Stengel - "D L[SoverSafft in die Ohren gerhan wird / toͤdtet ——— —— — Öfrentwhrm. gr die Wilrm.] ſchwancken Nebenäfktein beferet : Div Btärter ſeyn Wundenan Mean fagt/dapfo ein Wunde an einem Tier mit Heiner dann am Pfefferkraut / von Farben griin und Zhüren. dieſem Safft beftrichen werde / ſege ſich Feine Mücke fafftreich 7 eines fehr ſcharpffen vnd brennenden Ge oder Flieg darauff / derohalben die Fuhrleut dieſen ſchmacks vnd Natur / oben an den Aeſtlein bekompt fafft Sommersgeit gebrauchen ſollen. «8 pie purpurblantve Biuͤmlem in ranfen fleinerr — Floͤhkraut Del. = Kelchlein / nach welchen ein ſchwartzer Same folget. Au sem Siöhfrant, Lebſteckel vnd Teſcheltrauet · ¶ Es waͤchſt in heiffen Sändern’Lals Mompeller in faffrSpin nwiderföpff vnd Sröfihen fampe Oel / Franekreichy Spanien vnd Portugalz] neben den —— wird ein Oa gemacht / weiches die Podagriſche harte Degen; Blůͤhet im Auguſto vnd Septembri. Knollen dertheutt/ wie dann ãobel ius befthreiber.) Von den Namen. Von dem gebrandten Waſſer deß * Floͤhtraut wird auch Waſſerpfeffer gench Sl ec. = von crlichen Plumbago over Molybdsena Pii. E (8 wil 2 in feinem Brauch Mit hij.: Item Dencilaries [Lepidium Denzellaria die den jnnerlichen Gebrechen deß Scıbs / jedoch von &um;C.B. Dentellaria Mompel:& Flamula, Geh wegen feiner warmen Complexion fah man wol har. Molybdzna Plinij; Ang. Cam. Dentaria ia das difkilfierre Waſſer di den jnherfichen falten Ge . Dencillaria Rondelerij & Narbonenfium;Ad, Sera Sta, brechen deß Leids gebrauchen, als an dem erfalten oh, — hift, Caft.Glaftum, Ba Mragen / gu den erfalten Därmen/ vnd zu der fal, Hlveſtre; Cal, Englife Leadwoort. Welſch Herba ten Leber. di S.Antonio oder Crepanella a Aber diß Waſſer nimmer allein fondern Be — ee einem tanglichen Sprup vermifhen Wonder Natır/ Kraffi/ond Ey⸗ Von Natur vnd Wirckung deß andern Done Kraut fehr ſcharpffer vnd brennender * Floͤhtrauts. Wa, /alfo das lang in der hand behalten, auch j DAS ander dloͤhtt out wen eseinäufainenfiehehdeh dig Haut vetſchren chut. und milden ðeſchwack pas / vnd A (Mr Seccer Bon 1242 D. Jacobi Theodori Tabernaemontant / F IT. Runder Indianiſcher Pfeffer. Siliquaftrum rörundum angultifolium. A Mondem Gebrauch diefes Krauts. Eric meldenauß dem Plinio, wann man das Kraut kaͤuwe / vnd das Aug darmit beſtreiche / ſo nemme es den Mangel hinweg / ſo man Plumbum sel · Rennen / daher es auch Plumbago genennet wird. Wann mandas Kraut in der Hand haltet / ſoll es Zauſchmertz. die Schmertzen der Zaͤhn vertreiben / vnd daher ſoll es auch Dentilaria heiſſen. — ——— Exliche vermiſchen die Blätter mit Saltz / bindens auff die Pulßader wider das dreytaͤgige Fieber.) Das CXXXVII. Capitel. Von Preſilienpfeffer. 1. Preſilienpfeffer. siliquaſtrum⸗ D L Prefliens vierter. men daß fie ſchmaͤler vnd zigerf ben den Aeſtlein rommen weile Bluͤmlein herfůr / n E per Groͤſſe ver fengedachten Nachrfehätten]gemeintg, Ma a IS grünen Räbteinmnach den Slumenfolgenfangtechie . _ Et. Das ander Geſchieche if drfen alt Sa giant 3 — — —— 1: ¶ ſorn etwas fpigt, dcken mit feiner aufgebreiten —— Wurdel / init ER. weiche erfelich von Farben iin vden Stengelnond Blättern gans gleıch/außgenom. Pte igmpatach mann yeigWerden, Defekten — &öne Corallenrorhe Jarbrfetliche bleiben gebd, «auch runder Jndtanifcher Pfeffergenennt wirds der fehwarg / vnd An der Geſtalt auch breitöderfünft Von den zweyandert —— ieeePfeflerg ferien Die Dit Siguraufibeiftr[ in beiden TandkaniefenDodunauti EN ———— en Dodonæum an ermeltem Ort. ne verfchloffenäfy Dieer of ierflch auf Snnia[anp sah — higtgen a pda Geſchmacks / wie auch ¶ Cälechr]u ons kommen / wird aberhimmehr dar ger felscht.] ie Burgelifteinnigimeiß vnd za· melnin Scuefihländ ‚nnd don dein Saamen aufferzo⸗ 5 — gen / welcher absr langſam gerahten — te KARO ER, Ku, Das Ander Buch / von Kräutern, 12.43 A Gewaͤchs gar kein Kaͤlte leiden / wenn es noch jung iſt / F I. Duͤrtwurtz Conyza j. lvnd noch nicht gebluͤhet hat / anf man es außſetzen / —— ” vnd an warmen Orten behalten, fobringetes im ans dern Sommer ferne Frucht. F Don den Namen: PETE vnd Indianiſcher Pfeffer oder Kalechutiſcher Pfeffer/heißtSareinijc) Piper In- dicum,Piper Indianum, Piper Calecuticum, Piper Hifpanicum, Siliquaftrumy Piper brefilianum: Cäpfıcum. [I.PiperIndicum vulgatiffimuim,C.B: Siliquaftrum,, Trag. Lac; Siliquaftrum majus & minus,Fuch.Piper Indicum; Matt. Geſ.hort. Cæſ. Caf.Cam. Capfıcum vel Piper Indicum longiori- bus ſiliquis, Lob.Capſicum fivePiper majus&mi- | nus,Lug. I1.Piper Indicum ſiliquis furredtiscerafi B forma, C.B. Capficum brevioribus filiquis, Lob. G Capfıcum Brafslianum, Cluf. ad Monard. Lugd. minimis filiquis, Dod, Ger. Siliquaftrum rotun⸗ dum,Cam,ep.Match.Piper Indicum flrre&iscor= niculisCam, ] Frantzoͤſiſch Poiure de Inde. Niderlaͤn⸗ difch Brefilie peper. Boͤhmiſch Peper Indyansky / oder ſTurecky. Engliſch Ginnie Pepper. Weiſch Pepe cornuto Pepe d’ India. Von der Natur/Krafft/vnd Eigenfchafft deß Indianiſchen Pfeffers. ES ſhreibet daatthiolu⸗ vnd Dodoneeus daß die» „fer Pfeffer heiß vnd trucken ſey im vierdten Grad. Bnd vermelder darbey / daß etliche diefen Pfeffer ge⸗ brauchen an ſtatt deß gemeinen Pfeffers / aber fie thun BANN C daran gar übel, dann es habe diefer ein ſchaͤdliche vnd H “1, Groß Dirwirg, * gifftige Natur und qualicer, damit er der Leber vnd — eye andern jñerlichen Gltedmaffen groffen Schadenthur re. vnd ſie verderbe, Derowegen man dieſen Pfeffer nicht liederfich ge Branchen ſoll / die Speiß damit zu würsen, - [in Spanien braucht man «8 grün vnd gedoͤrrt an ſtatt deß Pfeffers / dieweil es aber gar zu ſtarck / pfle⸗ get man es ſampt einer broſam Brodt zerſtoſſen / vnd darnach ein wenig doͤrren / vnd dann zur Speiß brau⸗ SEE TE er er en nel iſt holtzecht / vnd zu nichts nun; — ER en Diem pc n. inige Wurxgel/ mit ſehr viel härigen Faſeln behenckt / Kıein Düns (cher langfam mehr dann ein Stengel herfuͤr ꝰoih trut / dem vorigen gleich / außgenommen daßer klein —— ——— die runde lgold] gelbe auch diel mibriger/ mit ſeht viel garten Aeſtiein befeptz Blumen / faſt wie an der Creugwurtz jeines ſchweren / feine Blätter ſeyn dreymal al rften doch nicht vnlieblichen Geruchs / ] weiche endlich zu ei⸗ ſchlecht / doch ein ——— — a cc üj n EEE der Reißlein erſcheinen feine tunckelgelbe bluům⸗ a a doch viel geringer / (wie runde Kuͤgelein) welche endlich auch verfliegen. 5 chlecht iſt auch ein kleines Gewaͤchs / Ban Dien hat ein zaſechte a wurd. igebreite Wurgel/ auß welcher kin simticher diefer Stengel wächft, von welchem ſchmale c Zweiglein entſprieſſen / mit wenigen ſchmalen / kleinen vnd langlechten Blärtleinbefeget: Seine Bluͤmlein ſeyn den vorigen gleich / (find weder breit noch rund / ſondern langlecht) außgenommen daß fie von Farben nd. | re luteo vel 3. iofc,C:B. Cony2a; ‚in Diofc; altera, Tur.media, Match,ur: Dod Lac. Ad.Lon. Lob.Lugd.Eyft.aquatica; Gel: horr. Thal. major; Ger.Mentha lutea; Lon. Afteri Actico ſimilis al- tera quæ Cunilago,Czf. Il. Conyza major flore globofo,C.B.minor, Trag. Match. Dod.gal.Lac. Caft. Lugd. Ger. prima, Ang. minor ſeu fœmina, - Lon.minima,Ad.(live Pulicaria) Lob.Dod.Lugd: "Thal.Pfyllium;Cord.hift.ico, II]. Conyzatzru= lea aeris, CB. Tinctorius flos alter, Erigeron ter- — — 7 > wurtz / die Schlangen die Muc bvbe daher es von eilnchen auch D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / A 11. Klein Duͤrrwurtz. Conyza II. minor. III Blauw Dürmurg. Conyza czrulea. — die Frucht / wie Dioſcorides meldet. [Auch alleinin Freude anf Weingeforten/warm getruncken / thut daſſelbig. eben Es dienet auch diß Kraut wider die Harnwinde / garmin, [allein oder I mit Calmus / Aniß / Fenchel vnd Wie, Kung. fenfiimmel in Wein geſotten vnd getruncken: Mit g Süßhotz vnd Eybiſchwurtzel ın ſuͤſſem Wein geſot⸗ ten / vertreibt den Kattfeych- Diofcorides fehreiber, wann man das Kraut mit Eſſig fiedey vnd denjenigen eingebe / fo die Fallende ⸗ ſucht haben / ſo erwecke es dieſelbige wide rumb. Das Kraut allein in gutem Wein geſotten / vnd davon getruncken / oder aber nur in Wein gelegt / vnd alſo gebrauchet / erwaͤtmet den Magen / vnd zertheilet Hagener vnd verzehret den groben Schleim darinnen / vnd fo wärmen. man Anißı Fenchel vnd Pfeffer darzu thut / wie auch ein wenig Galgant / wird der Tranck defto kraͤfftiger / Sauggrins vertreibt auch die Winde / vnd iſt gut wider dz Bauch⸗ men. Auff gleiche weiß mir Bethonien vnd Coriander gebrancht/ benimpt er das Hauptwehe / fo vom falten Hauprnehe Magen verurfacher wird. Das Pulver der Duͤrrwurtz/ fondekfich deß erſten Geſchlechts mir Honig vermifiher/ und wie ein Latte werge gebrauchen hilfft denen / ſo voll vmb die Bruſt ſeyn ſtaͤtigs huſten / vnd einen ſchweren Athem haben: Ze. Dann eg zertheilet den groben Schleim/ end macher Apım. denfelbigen außwerffen. Man fan auch das Kraut init Alandtwurtz / Veielwurtz / Suͤßholtz vnd Hyfop in einem Honigwoſſer ſieden / vnd wider gemeldte Ge⸗ breſten darvon trincken. I Die erfte Diirzonrg su Pulver geftoffen depein Quintlein inrorem ſauwren Wein getruncken / hey» Rota Reht Ierdierote Ruhe ]_—W5N— : — Euſſerlicher Gebrauch. wird auch von etlichen Balbierern zu E b Beh Wunden gebrauchen, Diefelbige damitreingu Pt rs Chantlen Mapdeln Behfufß vnd %- Bert \ ſthen *. baden. ———— 2 ’ J Das Ander Buch/ von Kraͤutern. Malie Sterntraut. Alter Atticus Mafhlioricus; ADuoͤrewurt gruͤn serffoffen/ond Pflaſtersweiß auf · F Wunden. gelegt / zeucht das Schlangen gifft auß den Wunden / ſaͤubert vnd heylet allerley Wunden und offne Schaͤ⸗ den.] Hauptwche _ DAS Kraut[ fonderlich vonder Heinen uͤber die von Käte, Stirn gebunden flıllet das Hauptwehe / ] mit Beto⸗ nien vnd Quendeln geſotten / vnd über das Hanpt ge⸗ legt / benimpt die Schmertzen en von Kälte herfommen. — Das Kraut mit Hyſop / Doſten / Br Salureien in Waſſer geſotten / vnd den jemgen / ſo von grobem Schleim erſticken woͤllen / vnd keinen Athem haben / warn über die Bruſt geleget / hilfft ihnen bald widerumb zum Athem. Beiberjn, [SO die Weiber das Kraut ſteden / darein ſigen Z vnd baden / reimget es jhnen jhre Kranckheit / vñ zeucht G viel boͤſer Materien von jhnen. Von Dürmwursfafft/ond feinen jnner⸗ fichen Gebrand, DRrmursfafts mit Wegwartenwaſſer vermiſchet / Aber fo ein Fieber fuͤrhanden iſt / vnd getruncken / eroͤff⸗ Besifuche. net die verſtopffte Leber / vnd iſt alſo gut wider dis Geel⸗ fucht. x Diofcoridesfehreiber / wahn man den Safft von der Duͤrrwurtz zu einem Muttersäpffleinmacher und Wißgebure. Indie Scham thue / ſo verurſache er ein Mißgeburt. Von gebraͤntem —— — Auafimonatfoll mat mg —— brennen: 7 =>; ‘ > Diß Waffer gerrunckiiv treibetdch£ ar 8 m el. Sand yeröfiner die verſtopffte Nieren vnd Blafen) Peerenvnd zertheiletdengroben Schleim darınneny vertreibt die Siaſe. Winde vnd txreibet viel boͤſer Seuchrigteit durch die Harngaͤng auß Seßgleſchen eröffnet diefes Waſſer die verſtopffte —— vnd ver ſchloſſene Mutter / vnd bringet den Weibern hjhre verſtandene menſes. Das Waſſer mit Hufllarich end Hyſopſyrup ver⸗ Dußſten. miſcht vnd geir uncken / iſt gut wider den Huſten / dan * macht wol außwerffen. Mit Wermuhtſyrup * R 4 genfe bi \ rechte Sana an welchen langl te/ ri ' ‚taub 1 Seffalt etwas laı ee auch genennet After Op 6 Ze vnd getruncken / 1245 ſchlecht ———— Velen IR Alter Arch tus Mafhilioricus. [After luteus foliolis ad Aörem tigidio,C.B.After Articüsalset,Match.Lugd. Arti« Cus verus;Ang.Gel. horr.Attieus Lob. Get. luteus⸗ Eam. Atticus primus Aore luteo Oluſhiſp acticus⸗ Cæſ. luteus als oculus Chrilti minor; Lugd.] woort Soll — —— Von ſo einan dv — einen geringen Bluͤmlein / außgenommen eines nbefent. Fon Die gi | * eiſten Buch der 6.Serrion Pen Dlumengraß.] Teuiſch Maſſiliſch Sternkraut. Engliſch Starre⸗ x men — an welchen fine de tert herfuͤrkem⸗ cherley Farben als gelben Tüpfflem, Seine Blätter fer ECceccec Ki ee 4 Mon 1216 D. Jatobi Theodori Tabernaeinontant/ A Augentrofl- E und Pfeffer mir diefem Kraͤutlein gebrauchen / fo ver⸗ “ Eufrafias treibe es die Daͤmpff / vnd laͤſt der Mangel nach. Wider den Schwindel deß Hirns fol man nenien Schuinden Augentroſt zwey vntz / Macis ein loth / ſolche ſtuͤck klein ſtoſſen / vnd jederzeit ein halb quintlein oder zwey ſcru⸗ pel darvon einnemmen / doch iſt es gut / daß der Leib vnd das Haupt zuvor purgieret feyyche dann man diß Pulver brauche. [Das Pulver mir Fenchel oder Eyſenkrautwaſſer Trieffen bet eingenommen / thut deßgleichen / vnd iſt treffenlich gut Ausen. fuͤr das trieffen der Augen. Das Augentroſt Pulver wird auch alſo zubereiten, Nimb Angentroft wol gedörzt und rein gepuͤlvert ein loth / gnten Zimmet anderthalb loth weillen reinge⸗ ſchaben Ingber j.hald loth / Cardomoͤmlein vnd Cu⸗ G geben jedes einhalb Quintlein: Fenchelfaamen drey Quintlein: diefe Stück rein gepuͤlvert / vermiſche vnd brauchs als ein Speißpulver / oder nimme zu einem Quintlein deß Pulvers ein loht Zucker / vnd nimbs Morgens vnd Abends auffein halb Loͤffel voll / auff ei⸗ ner Schnitten Brodt / ſo in gutem Bein erweichet / in der Wochen etlich mal ein / iſt ein treffentliche Ark» Kanegıst ney den Augen / dem Hirn / deß Morgens vnd Abends deß Haupie das Haupt von Falten Fluͤſſen zu trucknen. Es wird auch diß Kraͤutlein gelobet wider den fal, Kauer Ma ⸗ gen. =. : Magenficher. Darzu dann der Wein faft gut iſt. a Hieronymus Tragus meldet) daß er diß Kraͤut⸗ leln warhafftig zu der Gelbſucht befunden habe / alſo Geeiſucht. c EN H daß er es in weillem Wein gekocht / vnd dem Krancken Fr 8 gereicht habe zu trincken. rauß vnd klein / ringe — Ran to — die Augen a i i⸗ mmenziehendi ee 2 er . sort gelegt / oder der außgetruckte Safft darein gethan / ngeuän 7 Egwächlkäuffden Wieſen / blůhet im Anfang def iſt gut zu den tunckeln Augen : Aber das daraußgergem RE. 15. brennte Waſſer iſt linder vnd milter.] — ee { ; f Lateiniſch 4 inherlichen Gebrauch. — ——— uphrafia ee es ſamblen / vnd ein Waller darauß brennen, ‚C.B.EuphrafiaßzEufrafia,Fuch. ‚Gel: zum,C.B.Eup on. Eufragia, Marr. tunckeln vnd blöden Augen, diefelbige flar vnd lauter su machen: Deßgleichen auch zu den higigen Augen / man ſoll aber jederzeit Morgens vnd Abends fürnem» lich einen guten Trunck davon thun: Man kan auch diß Waller gebrauchen wider die Verftopffung ver ] Engtifch) Eiebright. VBchmifeh Ambrosfaoder keber / auch zu der Gelbſucht / erlich mal einen guten Bubfuhh * deß Saffts Eufferlicher Gebrauch deß Waſſers vnd tunckeln Augen / je einen Tropffen Augen en/ daß es 4u-den hinigenond runden Augen _Äij.oder ij. darinne gerropfft: Defgleichen auch nie), E [Das Kraut in Wein geforten/Abendsond Mor. „, färs geng ein guten Trunck ein wenig laͤuw davong han & erklärt vnd ſtaͤrckt das Geficht.] ee Matthiolus meldet wie man dag michren ein $öffets vol geifen mefichjoreyheideß Pulvers/mieinemipe hl Mu, cyan Yasenkeof = PR N MibeenBemmenigQutroder envomige: Don ugetofudet: sans? (oijdie Gedächenußfehe wolftärcken.] Aus diefem Holofeligen Kräurlein wird anch ein Wo einem Menfehen Dicken vnd dergleichenfiir _ *"Conferva gemachet auff folche weiß. Im Het» · den Augen ombfehwsrtmeten der fol AnıßySenepel monat famls Das Kränslein mirden Slamenyfreifle ten blöden Magen, und fonderlich wider die faulen Iagenfubet. — vu Das Ander Buch / von Kaͤutern. 1247 Blaͤtter vnd Blumen von den Stengeln ab / zerhacke F ſie wol vnd nimb ein Pfund darvon / darzu thu zwey Das C x LI. & apitel, vnd cin halb Pfund Zucker / zerftoß fie wol miteinan. Von Zapffenkraut. der / darnach thů ſie in ein Glaß / ſtelle es an dieSonne/ * x * vnd rührg offt vmb / ldeß Tags ein mal oder drey.)] Zapffet u ER Diefer einge machte Augentroſtzucker iftfürnem- Lautus Alexandrina Matthioli. — Ser lich gut zu dem Gefichtrfchärpffet vnd macht daſſelbi⸗ * EN ge klar / vnd benimpralle Finftere derfelbigen. 5 Kit " Bis Hirn. Bemeldter Zucker iſt auch gut zu dem blöden Hitn) / daſſelbige von den falten Flůſſen zu trucknen Es wird auch dieſe Conferva nunlich gebraucht Berftopfung zur Verſtopffung der Leber/ dieſelbige widerumb zu der lebet . eröffnen, Getbſucht. Deßgleichen auch iſt er gut zu der Gelbſucht / dieſel⸗ B bige zu vertreiben. Sisden Ma, Er betompt auch wol den blöden Magen / vnd allen G hen. faulen Magenfiebern In ſumma es taugt dieſe Conferva fuͤrnemlich Zander Der wider deß Geſichtz Abnemmen / Bloͤdigkeit / Tuncke⸗ u. le / vnd wie daſſelbige zuſtaͤrcken / vnd zu ſchaͤrpffen ſey / [fo man jhne deß Abends / fo man wil ſchlaffen achen? einer Banumnuß groß eynnimpt / vñ dar auff fchlaffet, Von Augentroſt Taͤffelein | — S wird ein nüslich Confert bereyt zu Schaͤrpf⸗ Angenfeht, en deß Gefichts / vnd zu dem Fehl der Augen/ wird alfo bereiter. Nimb Augentroft vier loth / ſo es in der beſten Bluͤhet ft: Muſcatbluſt / Cubeblin / ſcharpf⸗ fen /Zimmet / langen Pfeſſer / Naͤgelein / jedes j Quint⸗ lein: Fenchelſamen ein halb Quintlein / ſtoß alles zu reinem Pulver / zerlaß den Zucker mit Fenchelwaſſer H oder Safft / ſeud jhn zu bequemer haͤrte / vnd geuß daͤf⸗ felein darven. Von Augentroſtwein. EM Herbſt zur zeit der Weinleſung / ſoll man auch Deinen Wein auß dieſem Kraͤutlein zurichten: Wie — Alexandrinam Matthioli nennet / kan ich | aber derfelbige von dem Moft fönne praeparirt wer- X der Auchor diß Kraut Laurum nicht willen, fintemal «8 nit allein mit dem 3 den / darvon mag maun leſen bey dem Wehrmuthwein / Loder auſſerthalb der Zeit / da man den Moſt nicht ha⸗ ben mag / mit firnem Wein / wie von anderen Kraͤuter Wein iſt angezeigt worden.] SEN ‚von diefem Krantkan man weirtäuffe um libı4. obferv.Pann.capzı, offentrant oder Hauckblat / Auffenblat / vñ Reck, Dkraut heißt Lateiniſch Laurus Alexandrina Idea, - Erna Ccccce if 0 Uva besauch hie € on? / hi : ohne Stielan den ftengeln ſtehen / EA 1248 D. Jacobi Theodor Tabernaemontant/ A Uvalaria ,Bonifacia und Lingua pagana [Laurüs E* Buch oder in der fechften Section am 19. Cap. une Alexandrina fru&tu pediculo inhdere, C,B. Fuch. der dem Namen Alypum.] Ang. Gef: horuEyft: Hippogloflum, Match. Dod. Non dem Gebratich. ut: Turn. Lac. Ad. Lob. Caft. Ger. Hippogloflus; — Geſ.hott. Daphne Alexandrina, Fuch. Bonifacia ES meldet C. Clufius, daß diß Kraut wie ein de- - &zBisling ; Laufust ini rd. Rus — a Br die Theriackskraͤmer vnd Landſtreicher fürgeben. Bo a Sonft feyn feine Kräfften vnd Tugenden noch vn. Vonder Natur / Krafft vnd Eigenſchafft ¶ betandt. deß Zapffenkrauts / vnd ſeinem jn ner⸗ ae Mn. * lichen Gebrauch, Das GXEIE Kapitel. Schnelle Ge loſcorides fehreibet lib· 4. cap. 142. daß die on Maufdorn, —— Wurtzel gepuͤlvert vnd ſechs Duintlein ſchwer Maͤußdorn. Monaszeie. darvon in ſuͤſſem Wein eingenommen / mache ein Mufens, i ſchnelle Geburt / vertreibe die Harnwinde / vnd fuͤrdere G die verſtandene Monatzeiten der Weiber. Asgefaten Man ſaget / ſo jemand vber das Kraut trincke / ſo Fäplein. der Zapff herunder gefallen ſey / demſelbigen helff es widerumb: — ER + Es ſoll auch das Pulver von Kraut vnd Wursel/ Be. die flleſſenden Geſchwaͤr trucknen / vnd ſonderlich das | verwundte und —— = * F = halten / ſo iſt es geſe EEhatdiß Kt — / fi Et in Weifebland an randen groffer Menge alfo daß man auch K 0 Ponden Slanteı>c “ — 8 = Rufcus oder Brufeus, [Rulcuss T t Cord. in Diofcor.Gef;hort. Bellon.L Cal. Lugd Caft. Cam.Eyfl. Ger. Lon. Rufcum, Dod. ur: Centron co&um gebraucht / die Frangofen vertreiben ſoll / Frantzoſen. ch Keerbeſem da⸗ abdorn heiße Geuechch Zvugerm: are FRE Sn! RER REN... a —— — — —— Das Ander Buch/von Kräutern. 1249 a Brufe. Boͤhmiſch Gehlice wlasko. [Niderlaͤndiſch F IL. — Ai, ; F Stecken Palm: Engliſch Knecholme. Burchers J —— andeiuſh Darth Broome. „„Hypsricum Alexandtinum. Don der Natur / Krafft vnd Eigenſchafft =: A Re 9 deß Maͤußdorn. — — ſchreibet die Wurtzel deß Maͤuß⸗ dorng ſeye am Geſchmack herb vnd ein wenig bitter. Derowegen warmer vnd truckner Natur. Innerlicher Gebrauch ES meldet Diofcorides , daß die Blaͤtter vnd Sruchediefes Krauts mit Wein getrunken 7 trei- onatzeie bet die Monatzeit der Framen/ zerbrechen den Stein/ g vertreiben die Geelſucht vnd Harnwinde: Sie nem. fe) Beelſucht. men hinweg die Schmerzen deß Haupts / vnd der Harnwind. Bruſt. rn Es werde aber jegund nur die Wurtzeln gebraucht Berfopfung [IM Wein geforrenond gerrundfen] zur Verftopffung der Scber und Der Leber vñ Nieren / fie haben auch ein artden Harn / irn — Schleim] vnd Sand außzureiben: Qnd find git Geeuuche. wider Die Gelbſucht / Lfüdere die gemeine zeit der Wet Zeiberzeit. ber / gleiche Wirckung haben auch die Dolden / dit man wann fie noch jung find pflege zu eſſen wie die Spargensin ein naß Tiichlein oder Papeir gewicklet vnd vnder heiffer Afchen gebraten. . Die Wurgel werden heutiges Tags von den Sandfträiffern fehr verfälfcher/ diedeß Erdtſpinnen RN Krautswurgeldafür verfauffeny nicht ohne gefahr. 23 3 In Waſchland henckt man diefe Stauden bey zz Re ©, © dem Fleiſch damit die Mäuß end Rateen darvon SIT, ———— es dann auch den Teutſchen Dana AK —— he 5 nn = = ET NN Nidrigliegendt Hartheuw. ns Das CXL III. Capitel. Hypericum tomentofum. Bon Sanct Johanneskraut. FREE sp 1. Saner Johanneskraut Hypeticon. I WW E A * | N & AN >> DM iz U a Sk GE Ancı Yohatimestraut (1) hatein 8 — außt holzecht /brannrohte Siange welche‘ ¶ ſchmack oem — Cr. Johans⸗ er 11. rl daß feine Blätter viel kleiner ſeyen dann am erften ee. Tonrads⸗ san, 1250 Ä F c —— | er Hart / welcher zwiſchen den Fingetn zerrieben / die» flbige färben / als wann fie mit Blut angeſtrichen D. Jacobi Theodor Tabernaemontani⸗ V. x Conradskraut. * Androſæmum. St . Johannskraut waͤchſt allenthalben in den Hecken / an den Reinen vnd in den Wieſen / bluͤhet im Juli.. Don din Namen. EA Johannskraut heißt Griechiſch Umtenor; $ereinifch Hypericum , Perforara ; Fuga de* imonum. [1:Hypericum vulgare, C.B. Hyperi- cum, Brunf. Matt. Fuch. Ang: Tur.Lac,Lon:Dod; Ad.L.ob. Czf. Lugd.Caft. Cam. Ger. Eyft. Herba peiforara & Hypericum yulgare, Trag. Alcyron, Dod: gal: Cord. in Diofc. Androfemon minus Ger.col. 11. Hypericum folio breviore; C.B. Sy- tiacum & Alexandrinum, Lob;Syriacum; Lugds Ger. III. Hypeticutn fupinum tomehtofum vel Monfpeliacum , G.B; füpinuin, Dod. tomentos fum,Lob. Lugd. Ger.alterum tomentofum, Ads tomentofum feetindüufn, Cluf.hi; Androfemum album Dalech. Lugd: IV. Afcyrum five Hypes ticum bifolium im non petforatum, €. Bs Androfßemon, Match. Fuch; Tur: Lat; Cord. in Diofc,Caft.Gef. col.Hypericufm aliud. Dod. gal; V. Androfemon alterum foliis Hyperici, CB; nit wird geimeimiglich Ar vnd auff Welfch Androfemongenantt.]) — _. Bon der Natur/Krafft vnd Eygenſchafft bei Sebanner··s Das Ander Buch/von Kraͤutern. 1251 Innerlicher Gebrauch, F Dear Safft euſſerlich in Waunden gethährteiniget Wunden, Jewel dieſe Kräuter heyffäme Wuhderäuter dieſelbige vnd heylet ſie: Iſt auch gar gut zum Brand Brand. ſind / wie die lange ondrägliche Erfahrnuß gg, euſſerlich auffaeſtrichen. ER ſam beweißt/wird dieſes bon den Alten nicht gemeldet FDiefen Sarft gibt man mit Odermenig den Roſ warm ter dann ſie jhnen nicht weiters zugeben / dann paßfiedag ſen ein fůt die Wuͤrm.] * Roſp Duft But in den Wunden ſtillen / vnd dieſelbigen ſonder⸗ Don Fohanneöfrantwaffer. lich was verbrant iſt / hehlen. Aber dieſer zeit werden fie RR Ende deß A nichr allein innerlichen zu Wundirähefen / fonderen und Blumen — — auch enſſerlich / Del vnd darvon geſottene Bruͤhen / in ein Waſſer darauß brennen m Hunden. groſſen / tieffen Wunden, Berlerung deß Geaͤders / Diß Waſſer ift gut vnd heylet alle jnnetliche bnd Wunden Ma a © > reinigen/ondvongrumd — giifferfiche Wundenydavon [Mor ens vnd Abendts) auß zu hehlen.]) wen ee. getruncker 48 —* — Paulus Aginerä ſchreibt / daß das gantze Gewaͤchs ferich —— Se te Harn treibt. ein Harur vd Kraft habe den Harn ſort zu treiben: waſſer gerrunckeny alle Tag jiveh oder dich imaly jede «. R > Darzumah dann Krane Blumen vnd Saamen in G inahlzwven Oder drei fothyuft zuc fur Die Saltendefuche, Ktse eiberzeie. Wein feven fan vnd darvon trincken / Ewelches atıch [ond ven Sihläg.] BR das Gifft außagt / vnd der Weiber Bloͤdtgteit treibi ) " Dap Waſſer mit rotem Wein bermiſchet / vnd da⸗ — „ Galenusfehreiber, daß etliche das Kraut oder den yon getruncken / ſtopffet die Bauchfluͤß vnd rohte Laugrüf, Hufftwehe · Saamen eingeben wider die Schmerzen vnd We he⸗ Ruhr / lwie dann duch mit einem Tuch auff den bauch thumb der Hůfft Dioſcorides ſchreibet / man ſoll den gelegt.) Saamen viergig Tag langdar zu gebrauchen. = Don Sohannest Plinius ſchreibet / der Saame[geforren vnd getrun⸗ RETTEN Job TER rautöl, EURE cken ] habe ein Art den geb zu ſtopffen / dargegen aber DIJe Arorhecker vnd auch die Wundaͤrtzte pflegen „_ Harnond treibe erden Harn vnd den Okieh.[Sfkireffenfichgue em koͤſtlich Dei auß dieſes Krauts Blumen zu⸗ —— dein Blafenfleim — 5.Eäfref * machen : welches man aber anff ein ſchlechte weiß alſo N Same zerfoffen mit Wegrichſafft dder Waf. Prapariren foll: Nımb der frufche n Blumen fo viel Biurfpeven- fer getruncken / die net wider das Blurfpeyen.] du wint/ hu ſie ein Glah / geuß Baumdldariiber) Deeſeatig „, Hioſcor des ſchreibe / wann man das Krant mie ſtopffs oben zu / vud ſtete es an die Sonne eilche Tag» Fr" — das drehtägige Fieber. Ber be x — * — TE aͤndere friſche erumb an die ¶Das Kraut mit dem Saamen gedoͤret vnd gepuͤl⸗ H Beer Wr es anf wie zuvor / — thue Süfen. Fuſſen / reiniget Nieren vnd Sebi. eich mal nacheman der / zu lezt ſtoß die Hilfen ſampt In Polen pfieget man den jenigen / ſo hhnen von de Saͤanm /pnd lege ſie anch in das Oel / fo wird wegen fehwerer daſt weh gethan haben / dieſe Dlimen das Hel ſchoͤn Blutreht . Dieſes Del ſchreibet Mat⸗ | in einem warmen Bier mir Butter vnd Salgwarm !roluss heylet die Wunden gar wol/fonderlich aber Wunden, Linzugebeit,] Biegerioumdten Stnnabern. [Biefes-2tiiwirdbiel . kraͤfftiger / wann man Myrthen / Aloe Maitir vnd Per Terpentin darzu thut] Iſt ach dienſtlich zu allen fal- Geber. ten Gebrechen der Glieder vnd Bewerben: Iſt auch gut zu dem Brand vom Fewet / leget vnd Brand, miltert die Schmettzen der Hülle... — Es iſt dieſes Oel auch gut wider die rote Ruhr / ſo Rote Ruhe. man den Bauch warm damit ſchmieret / dinn es leget den Schmertzen vnd ſtopffet das Durchlauffiit: > 4 „, [Wider gemefpre ropte Ruhr cin Erperiinent : 1 Htumb ein Stück Nesevon einem Schaft erfehnend es / vnd roͤſte es in das Oel/ legs alfo wArın auff den ter Bauch / es lindert die Schmerhen / vnd verſtillet die a ; =... Paulus Agineta fagetlib.7. dere medica; wann Es wird auch gebrauchet wider die colicam,wenh Kirmme unsen, Man das duͤrre Pulver indte gitreine feuchte Wuns man fich vmb den Nabel damit fehmietety welchen a. Geicran Peret / mit Wein getruncken / dienet fürg Geſicht an Verſtopffte Nerven. Ze Bigern — iftangszeigt wordt. 5 an yigg, gerafhen on un. Diefer Sapfı init Wearich oder TWegttitiidifee Minden Ä es icke ider das Dir anffer vn a ae weh Pfund. — — ne N růcken / ſtoß gtoblecht was ſich ſtoſſen laßt/ fends | | Bote Kubi z N ulpprefenee Pegvenn Berti füß und ft anch gut wider das Blürfpeyen. kıns . * an 1252 D. Jacobi Theodort Tabernaemontani / A dann mit dem Wein vnd Saffran / biß ſich die feuch F 1. Leindotter. te verzehre: dann trucke das vberblieben Del wol das rauß durch ein hänffen Tuch / thu es in ein Glaß / vnd thu darzu die friſchen Blumen von St. Johanns⸗ Naut / Roßmarinbiumen / jedes ein wenig / laß es fuͤnff⸗ zehen Tag an der Sonnen erbeipen/dann aͤndere ein⸗ mal ſoiche nach gerhane Blumen laß widerumb fo fang an der Sonnen erbeigen / fo haft ein toſtbarlich Delan ſtatt deß gerechten Balſams su gebrauchen / in alle Wunden / außgenommen ſo von harter Zerknit⸗ ſchung vervrſacht / oder ſonſt vom Lufft zerſtoͤrt weren: une, lindert allen Schmerzen der Wunden / deßgleichen Brangofen. dr Glieder / fonderlich nach den böfen Franzofen : er⸗ weichet das Geaͤder in erlambden Gliedern wehret Rtomyff. dem Krampf / ſo von Wunden / vnd offnen Schaͤden z vervrſacht worden, G Auffviel andereweiß wird diß Del gemacht alſo daß ſchier ein jedweder Wundartzt fein eigẽ Wund⸗ oͤl hat von diefem Kraut. Vnder andern iſt nachfol⸗ gendes fehr nuslich ; Nimm alt Baumoͤl iiij. Pfund: deiſſen guten Wein j. Pf. friſche St. Johannsblumen vnd Saamen vier Handvoll / laß durcheinander in einem wolvermachten Geſchirꝛ zwen Taglang ſtehen / fiede es in Balneo Mariee trucks wol auß / zu demauß⸗ getruckten thue andere friſche Blumen / vnd das zum drittenmal ; ſeihe es dann durch / vnd thu darzu ein Terpentin xij. Loth / Wermuthoͤl vj. Loth / Diptam / c Ensiany Cardenbenedicten / Tormentill / Eberwurtj / SRKalmuß / jedes ein halb loth / Regenwuͤrm zum offtern E in Wein gewaſchen ütj.lorhy zerſtoß alles vndereinan⸗ der/ftells andie Sonn dreilfig oder viertzig Tag fen es dann wol verdeckt aneinen fanbern Drt.] ar Bon Yohannsfrautfalg Salhyperici II. Leindottet. genennt. Myagrum II. Lobelij. V On dem Johannstraut fan man auch ein Salt praparirein;swie aber daſſelbige zu machen / dar⸗ ———— | iſt noch nicht offenbary allein fagt man für gewiß / daß — dieſes Salg wider die Seitenkraͤncke 7 itis ge⸗ nennt / ein ſehr koͤſtliche Aramey ſey / wie zu leſen iſt in tractatu de reimed.fecresConradi Geſneri. v Es har auch ohn zweiffel diß Saltz ein krafft den Bst. Harn vnd denSand zu treiben/fonderlich da man es 5 D im Hanmhechelwaffereinnimpt: Bonder Natur/Krafft und Wirkung — deß Harthew oder Cunrads. Aiwiftien. Kran zerſtoſſen und wie ein Pflaſter vberge⸗ legt heylet den Brandt vnd gebrandte Schaͤden: in a ee u ee Der Samen ein einemmwarm ne reiben. Mech fruͤh eingenomen / treibt die i : Salen durch den Stulgang : vnd fo man diß Trancks viel Hufftweh. Tag nach einander gebrauchet Diener «8 wider das — Wehtumb der Hüfft.] | Das CXLIV. Capitel. Von Leindotter. Eß Leindotters werden drey Geſchlecht vor⸗ 2.003 geftelet/ das (1.) erſte beſchreibet Matthio- deinboner. lus, daß es im Sein oder Flachs wachfe: Der Stengel iſt faßtswen oder drey Schub hoch / rund vnd ſtarck / oben in viel Aeſtlein abgerheilet: Seine Blaͤt⸗ ter ſeyn ſchmal / pitz vnd langlecht lvnd hinden breit /] an den ſtenglein wachſen kleine Bluͤmlein / nach wel⸗ chen ein kleiner ſeyſter Same in breiten Bollen oder st. Das Ander Buch / von Kräutern, 111. Kühfraut. Myagrum III. Kuͤhekraut genennet / ſeine Blätter fommen mit dem erften Geſchlecht übersin/ trägt weiſſe Bluͤmlein / wie die Marienrößlein. FE [Diefe hat cin Wurgel fo in erlich Zafeln zertheilet iſt / auß welcher die Stengel herfuͤr ſchieſſen / weiche glatt / rund / gleichecht in Nebenäft gerheiler find: Die Blaͤtter fo gar gegen einander ſtehend find lang / glatt fornen ſpitzig / bey dem ſtengel aber breit ;auffden ſten ⸗ geln find Huͤlſchen wie an dem Marienroͤßlein / auß welcher die Blum herfür komypt / gemeiniglich Preſil · gen rot / auch bleichrot / der Saamen iſt ſchwartz dem Schabab — das gantze Kraut iſt bleichgruůn und DMacch olus meldet / daß etliche diß Kraut fuͤr das Sefamum brauchen aber dieſelbige jrren gar weit. Es waͤchſt das Myagrum im Lein oder Flachs / vnd blůhet mit denſelbigen auch gemeiniglich. — im Wirtenbergerland in den Samfeldern vnder den früchten gemein: Das dritte find:man auch bey ons inden Fruchtfeldetn.J 1. Myagrum flıqualonga, C.B.Myagrum al hm Phlfpiefigie bb: Lugd. Vila ca Trag. Camelina, Ger. Engluſch Golde of pleaſure: Flam oiſch Cameline. Das ander wird Engliſch ge⸗ henntereacle Wormefecd. Das legte Geſchlecht wird von etlichen Kůhtraut genennt. Sareinifch Vaccaria. [II.Lychnisfegerum rubra,foliis perfoliar,C.B. Vaccaria;Dod.Gel.hor.Ger.Thamecnemon;Cor, hift. Lychnis quibufdam , nonnullis_perfoliata rubra,Gel.hort.Glaitum, Ang. Glafto fimilis inter feoeres, Cal. Maris fyl. Vccaria dicta, Ad. — ga lengifg —— | 1253 F MPonder Natur / Krafft vnd Wirkung dep Leindotters. Es meldet Lobelius auß dem Diofcoride,dap das Bu Haut Del auf dem Saamen die Haut feißt und glatt "mache. Es iſt auch gut zu alen harten Knollen der Span- garte Kncı, nadern / zu den higigen Schmersen der Ohren / ent· Inbr@pan weder das Delangeftrichen ‚oder Saamen in Mil Hpreämerg oder Waſſer geſotten / vnd Pflaſtersweiß uͤbergeſchla Zarcı Ge gen. Es kan der Saame vnd das Kraut gebrauchet werden / zu den harten Geſchwuͤlſten / dieſelbige zu er⸗ weichen / vnd die Schmertzen zu lindern. Iſt ſonſt in keinem Gebrauch. [DIE Del fan an ſtatt deß Leinoͤls gebrancher were den: vnd haben die Alten die Holsfackeln darmit ber © fmieret.] s Das CXLV. Gapitel. Don Balfamfraut Weiblein. Balſamkraut Weiblein. Ballaminafamina. RS YA RN en e A, N KUREN ASORL X f J J — X 4 4 N N S Iß Balſamtraut beſchreibet Beginn ar] es ein fehr dicken Stengel habe / ander · Wehiein. halb Eien hoch der feye feiße faffrig braun/darauß entipreiffen vieldiefe Aeſte mır Blaͤt⸗ — ern bekleidet / welche ſich etlicher maſſen ven Weiden. blaͤttern vergleichen / außgenommen daß ſie an dem iß zerkerffet ſeyen An den Stengeln bringe es K groffe braune geſchwaͤnzte Blumen / darauß werden Aepffel / welche ſich etlicher maſſen den gemeinen Bal⸗ fenaͤpffeln vergleichen / rund / langlecht vnd rauch / wel⸗ ehe erſilich grůn ſeyn / darnach wann fie zeitig werden / ſeyn fie gelblecht / pringen auch von ſich ſelbſt auff: Der Saame iſt beynahe den Linſen gleich: Seine Wurseln ſeyn dick vnd ſteiſſ iſt noch ein ander deß Balſamtrauts / aan der Stiefwurg vergleichen / allein ekleiner ſeyn / ondtieff zerſpalten Seine blumen ſeyn bleichgelb wie an den wilden Cucuinern: die Frucht rund vnd gefpie ger wis ein Ey / gewinnt ranhe Knoͤpfflein oder bollen / Dddddd erſtlich 1254 A erſtlich gruͤn / darnach werden fie rot / wie hievon weit, F B laͤufftiger bey Matchiolo zu leſen iſt. Von dieſem anderen Geſchlecht wird widerumb gehandelt in nachfolgender Section amız. Capit.vn⸗ der den Balſam Aepffel.] Diß Balſamkraut Weiblein iſt ein frembdes Ge⸗ waͤchs / wird nunmehr auch in den Gaͤrten gepflantzet. Wird genennerBallamina femina.[Ballamina foemina,C.B:Balfamine altera, Trag. Matt. Fuch. Ang. Gel. hort.Caft.Balfamina,Dod.Lugd.femi- na,Cam.Ger.Eyft, foemina perficifolia, Ad. Lob. Balfaminum Bod. Gal. Lon.Balfamella; Cord. hiſt. Catenance Cæſ. ITeutſch Balſamkraut Weib» fein. NRiderlaͤndiſch Balſam appel wyſten. Engliſch Balſam apple. Welſch balſamina maggiore.) "Bon der Natur/Krafft vnd Eigenſchafft dieſes Balſamkrauts Weiblein: Tliche geben fuͤr / daß diß Balſamtraut Weiblein einerley Krafft vnd Tugend habe mit dem wahren Balſamkrant Es meldet aber Matthiolus, daß er ſolches noch nicht verſucht oder erfahren habe. Jedoch fan man es ohn allen aweiffel fuͤr ein gut Wundttraut gebrauchen. Das CXLVI Capitel. En, > * Iß Kraut beſchreibet Lobelius in ſeinen FEN Stengelond die gantze Geſtalt def Kraure fich mie dem Bingelkraut oder —— chen: vnd trage runde / ſchmale vnd langlechte Schoͤt⸗ lein / wie def Chelidonii,in welchen runder vnd ffki ner Saame ſey / wie an dem Balſamtraut Weiblein/ ſtecke auch getrungen voll / vnd wann man daffelbige _ mmrein wenig an uhte fo fpringe der Saame dentt igen alfo batd in das Geſicht / gleich als warın er er, sürnet were / vnd fich gedächte folshes angreiffens hal ben zu raͤchen / daher es auch Nolime tangere genen⸗ ner werde. Es iſt auch ein frembdes Gewaͤ * — adverfariis fol.135.0nD fagt/daßdieBlärrer G H D, Jacobi Theodort Tabernaemontani / [Deß Krauts Stengel find rund / gleichet / knoͤpff⸗ echt / zart / weich und über Elen hoch / in viel Nebenaͤſt zertheilet: Die Blaͤtter find langlecht / zart / zerkerfft vnd bleichgruͤn / die Blumen ſind dottergelb / rumbge⸗ bogen wie die Ritterſporen / ſo an zarten langen Faͤ⸗ den hangen / welchen lange Schoͤttlein folgen / welche wann fie ſchier reiff / angriffen / auffſypringen / vñ rumpf⸗ fen ſich alsbald die Schoͤttlein / als die ſpringende Kaͤßmaden / vnd fehrt der Saamen welcher langlecht iſt dahin: Die Wurgenift zaſerecht vnd ſchlecht. Diß Kraut waͤchſt gern in feuchten vnd ſchattech⸗ ten Orten / vnd iſt in Teutſchland ſehr gemein / auch Boͤhmen vnd Franckreich.] Don den Namen. G;Pringfamen hat feinen Namen/ wie gefagt/ von wegen der Schöttlein / welche dem Menſchen fo bald nach dem Geſicht ſpringen wann fie werden ans gegriffen. Lateiniſch Noli merangere. [Balfamina lurea, five Noli me tangere, C.B. Mercurialis ſyl. altera, Trag.Elula, Eid.& Lugd. Tithymalus fyl. Lon.Noli me tangere,Gel.hort.& frac.Cam.Eyft. Perficaria — Ad. Lob. Lugd. Cam. Thal. Impatiens herba, Dodon. Catenance altera, Cæſ. Chryſæa, Lugd.Balfamira altera,Col. Niderlaͤn⸗ diſch eruydecken em ruert mp niet. Englifh Codded Arsmart.] Von der Natur /Krafft vnd Eigenſchafft deß Springkrauts. ES melder Lobelius;daß diß Kraut etwas gifftiger Natur ſey / vnd derohalben gang vnd gar nicht an ſtati deß Bingelkrauts zu gebrauchen: Es willen etliche groß Abentheuwr mit dieſes Krauts Saamen brauchen, allerley verborgene vnd verſchloſſene Schäge damit zu ſuchen / vnd die Thore zu eröffneiymwelches doch eitel Fantaſey iſt / vnd muͤſſt⸗ ger Leuht gedancken / fo ſich lieber deß Muͤſſigangs / dann jhrer Handarbeit ernehren wöllen: Das CXLVIL Gapitel. Ron Indianiſeh Spicanarde. Indianiſch Spicanarde. Nardus Indica. Es net / vnd jhren Geruch lang behaͤlt. 4 _ —— Das Ander Buch/von Kräutern, 1255 A Es meldet auch Dioſcorides, daß die edle Spica- F fo man zu dem blöden Haupt bereitet / daſſelbige dar⸗ nardi offt verkaufft werde / nach dem fie in Waſſer ge⸗ weycht vnd abgewaſchen worden / aber den betrug koͤn⸗ ne man hierauf erkennen / daß jhre Achern welck vnd weiß ſeyn / mit keinem Pulver / noch Haͤrlein / noch Wollen behencket. Es waͤchſt disfer Nardusin Sn. dia / oder vielmehr) wie Diofcorides fehreiber/ auff ei⸗ nem Berg fonach India gelegen, lwelchen der Fluß Gange / ſo darunder für fleuſt / befeuchtiget. Die Wur⸗ zzel wird duͤrr zu vns gebracht auf Egypten von Ale⸗ yandria/ ſampt anderen Specereyen / fo man von dannen Jähritch gen Venedig führer, Bon den Namen. J Ndianiſcher Spiranarde wird Lateiniſch geneñt / Nardus Indica. [ Nardus Indica, quæ fpica, G Spica nardi & Spica Indica officinis, C. B. Nar- „ dus ‚ Ruel. Cord. in Diofcor, Gef. Cat.Lac. Tur. Lob. Indica, Match. Cord. hift. Lon. Caft. Lugd. Ger. Spica Nardi, Ang. Ad.Lob.ico.] Arabıfch Stumel. Welſch Nardo. Spanifch AZumer. Frangd- ſiſch / Apic de outremer. Böhmifch Nardus Indians⸗ Ay. Niderlaͤndiſch Spicke Narde. Engliſch Indian Spikenard.] Wird aber Spica genennt / dieweil die Wurtzel einem Aeher aͤhnlich iſt. Bon der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft der Indianiſchen Spicanarde. —— Spicanarde iſt warm im erſten / vnd vollkommen trucken im andern Grad / J[vnd har c ein zertheilende / ſtaͤrckende / zuſamenziehende frafft-] H Eufferficher Gebrauch, Tea fehreibt an bemeldtem Orht / daß die edle Spicanardi ein Kraft habe zu er Yarn treibt, waͤrmen / zu trucknen / vnd den Harn zu treiben. Item Auffitoffen ſie ſey gut wider das Nagen vnd Beiſſen / auch auff⸗ BA Magene· ſoſſen deß Magens / ſ ſo man diefe Wursen auf kal⸗ tem Waſſer trincke: es muß aber nit rohe Waſſer ſeyn / ſondern das zuvor abgeſotten / vnd widerumb erkaltet Ezheos iſt / wider di windige Auffblehung deß Leibs / wider die Seberfuce. Leberſucht / Geelſucht vnd Gebrechen der Nieren. Es ſagt auch Diofcorides ‚daßfie nutzlich vermi⸗ ſchet werde vnder die Artzneyen / die wider das Gifft bereit werden / ldaher es dann dem Theriack zugelegt wird.) D Wenn man aber den Harn darmit treiben will / ſoll — man die Wurtzel in Wein ſie den / vñ davon trincken: ee Auff gleiche weißiftfie auch gut wider die Harnwinde vnd Bebrechen der Leber / vnd der erfalten Mutter. Wann man die Wurgel in rothem fanren Wein ſeud / —* er = — aan Baughfluß. ſtopfft ſie ni die Bauchflůß / ſondern ie Wugerfluß. vnmaͤſſige Flůß der Mutter / vnd das weilte Geſicht / lond ſchleimige Feuchtigkeit / und ſollens die Weiber nicht allein trincken / ſondern auch mit dem ſauwren Wein kochen / vnd ſich von vnden auff darmit baͤhen.) Es dienet dieſe Wurtzel auch gar wol dem kalten Rate bisd blöden Haupt vnd dem Hirn / daſſelbige su ſtaͤrcken diurn . nd zu erquicken. Wenn man das Rhabarbarum brauchen wil / ſoll Gifft. Ertaite Mucter. g man dieſer Wurgel nicht vergeffen/dann fe ſiehet gar K wol darbey / dieelbige incorgieren. "TNofcorides ſchreibet / daß der Nardus zu den ugenargnenen verwahret werde / in einem nenwen — Erdengefaͤß. Aber ſie ſollen zuwor zu Pulver geſtoſſen werden / vnd Mit Wein zu kleinen Kuͤchlein gemacht. Das Pulver von diſem Nardo macht die bloſſe auß⸗ Nnnbtaven gefallene Haar der Augenbrawen widerumb wachſen / wenn man daſſelbige auff die ſtette ſtraͤuuwet / oder dag mit zu ſtaͤrcken vnd zu erwaͤrmen. Es ſchreibt auch Diofcorides,wenn die Weiber in Hitige Ge⸗ das Waffer figen/ darinnen diefe Wurtzel geſotten / wuif der fo bekom̃e es wol der higigen Geſchwulſt der Mut ter / Gebure für, pndreinige fie von allem Vnrath / Ljürdert die Ge, deren. burt ond Roſen. Das Pulver heylet auch die ſchwuͤrige / eyterige Sswuͤrige Mutter / in einẽ fubrielen Saͤcklein darein geſchoben.J Pet Von dem gediſtillierten Waſſer. Es ſchreibet Matthiolus, daß etliche die duͤrre Wurtzel in weiſſen Wein legen / vnd ſtellen denſel⸗ bigen etliche Tag an die Sonne / darnach diſtillieren fie denſelbigen Wein in Balneo Marie bey, einem gelinden Kohlfewrlein. Diß ift auch ein edles Waſſer / vnd wird fonderlich gebrauchen zn den Gebreften deß Falten Haupts vnd Ri deß blöden Hirns / als da feyn der ganze vnd halbe Em Schlag / die Schlaffſucht / der Schwindel / die verlohr⸗ Schiaffſucht. ne Gedaͤchtnuß Zittern vnd erſtarren der Glieder / vnd CHwirder Zittern. dergleichen mehr. Iſt auch gut wider die Ohnmacht darvon getrun, Ohnmacht. cken / vnd euſſerlich die Pulß vnd die Schtäff darmit n. ” Don Nardenoͤl. Aus⸗ dem edlen vnd koͤſtlichen Nardo, wird auch ein herrlich koͤſtlichs Oel bereitet / von den Ein⸗ wohneren deſſelbigen Orths / welche zu viel Sachen iſt. Von dieſem Nardo ſoll die Salbe bereit ſeyn ge⸗ weſen / darmit Maria Magdalena den Herren Chri⸗ ſtum geſalbet hat. Das CXLVIN. Gapit. Bon Bergnarde ond falfchen Frans zoͤſiſchen Narde. Nardus montana. N Ge 93 ramardug: wachſt mit vnderſchiedtlich m u — — runden der Stendel oder wie Di Dliven / mit einer fehmarsch —— geben Zun zeiten auch find fie Hit rund / fondern lang Dodddd d ü E⸗ 1256 D. Jacobi Theodori Tabernaemontant / A Es wachſen auch zu seiten auf dieſer Wurgel zu bey» F Jeſer Nardus wird Narbonenfis genennt / den Seitenlange Zaͤſerlein / fo eines lieblichẽ Geruchs dieweil er in Gallia Narbonenfi an feuch⸗ ſeyn / gleich der Wurzel / gleich wie Dioſcorides ver ten.mofechten Orten erfunden wird.ESon- meldet, Auß der Wurelrriet einfenfter/runder Stete fen mwirdergenennet : Nardus fpuria Narbonenfis, gel / an welches Giepfel ſchoͤne Dolden ftehen/ mit C.B.Nardus Gangitis fpuriaNarbonz,Ad.Lob, purpurbrannen Blumen, [die an graßgrünen Stie⸗ jco.Spuria Narbonenfis, Lugd.Narbonefis, Ger.] len hangen / ] eines freundlichen Geruchs: Seine Das ganze Gewächs iſt ohne Geruch / außgenomen Blätter verglichen fich faſt den Blättern deß Bale feine Aehrm ſo einen Geruch haben) wie das Baum, driang allein daß fie kleiner ſeyn / Lond nahebey der nooß / zwiſchen denfelbigen Aehre kommen binzechte / Wurtel garnichts zerterfft. glatte / vnd ſchmale gligende Stengel herfuͤr / faſt einer Diefer Bergnardus waͤchſt auff den Gebuͤrgen / Elen hoch / mit kleinen gruͤnen Schoͤttlein. Seine ria. a Von den Namen. co: Das CXLIX. Gapite, Sy ergnardus heiſt Griechiſch Ndgd@ iger. &4- Don Eeltifchem Nardo vnd Hirculo. teinifch Nardus monrana. [ Nardus montana Gelifher Nardus. ; | zadice olivari;C.B. Nardusmontana:Matt. Ang. Ad.Lob.Lugd.Clufhift.Cxf. Cam.j Welſch Nardo Nardus Celkica. montano. Frantzoͤſiſch Nardus de montaigne- Boͤhmiſch Nardus horsen.[Niderländifch Berg Nardus. Eng⸗ liſch Wilde Mountaine Spifenard.] V Von der Natur/Krafft vnd Eigenſchafft Va deß Bergnardi. DE Bergnardug har ein Kraft su erwaͤrmen / Vduͤnn zu machen / vnd zuſammen zuziehen. * Innerlicher Gebrauch. c 5 Ergnardus hat ein Natur ondTugendden Harn H hefftig zu treiben / mit Wein geforten/ond darvon getruncken. Wenn man dieſen Nardum mit ein wenig Wer⸗ un much in Wein oder Waffer fieder / vnd darvon trin⸗ .kket / iſt er gut wider die enzůndte vnd erhitzte Leber / vnd derſelbigen Geſchwulſt. Zalten Mar ¶ Auff gleiche weiß mir Wein getruncken / iſt er gut Gebrehen dem Falten Magen / verzehret die boͤſe Feuchtigkeit 2b Dutes darinn/ vnd vertreibet die Wind. Er ift auch gut / wie un Bıajen Dioſcorides meldet / wider die Gebrechen deß Miltzes / Harn treibẽ. Nardus Narbonenſis adulterina. Bo langleche vnd bleichgelbe Blätter ar nn habe : fein Wurgel fey fpigig mit vielen angewachſe⸗ D 14 N nen diinnen vñ woltischenden Zaſeln: Auß der Wur⸗ ae Bu Bel fompr ein duͤnner Stengel/ vnd faſt kurtz / an wel⸗ chen / wie Dioſcorides, auch vermeldet / geele Bluͤm⸗ lein herfuͤr kommen. x Es ſchreibet Diofcorides daß diefer Nardus ge» fälfcht werde mir einem Kraut / dem Nardo faft gleich / welches Geißboͤcklein genennet werde / von wegen ſei⸗ nesvnfreundlichen Geruchs / aber der Betrug / ſchrei⸗ ber er / wird leichtlich erkennet dann das Kraut Geiß⸗ boͤcklein ſey weiſſer / ohne Stengel / vnd mit kleinen Blaͤttern feine Wurzel ſeyen nicht bitter / vnd habe auch keinen Geruch / als der rechte Nardus. K beſte iſt welcher noch frifchift seines lieblichen Geruchs mit viel Wurgeln an einander hangendt / voll / vnd ſich nicht leichtlich brechen leſt / lvnd ſoll im Hew end Augmonat geſamblet werden / weil er im Herbſt vergehet . ie” Diefer Nardus wächft in Welſchland auff dem Gebürge Liguride, deßgleichen auch in dem Gebuͤrge hey Tyrol, Kaͤrndten vnd Stoyrmard, Bon den Samen, — @ Eifer Nardus [oder Scliung] heit Griechiſch NEN: zer. Sartnifeh Nardus Celtica. {Nardus CelticaDiofeoridis,C.B. Celtiea, March. . Cord. hilt, Gel. hort. Tur. Ad.Lac, Lob. Caft. Cam. Ger. alpina feu Celtica, Cluf.pan, & hift. Nardum gallicum , Cæſ Spica Celtica ; Lugd.] Welſch Nardo Celico, Frannoöͤſiſch Naru Gaulei · — voͤhmiſch Br Harn treibẽ. Allein daß er den Harn viel ſtaͤrcker treib / vnd auch Sunige Scber ¶ Es ſoll dieſer Nardus fonderlich gut feyn wider die saswuh. hitzige Geſchwulſt der Leber / wider die Geelfucht/Lauß Geeifuch Aufrbiäsung Eſſig getruncken / wider] Auffblaͤhung deß Magens/ erlmit Wermuth gefocht/] fo von Winden vervrſacht Gifft ig Tyierbig. Wird. Das Ander Buch/von Kräutern, 1257 Boͤhmiſch / Celtyka Nardus. Engli A Engliſch Monutaine F Spicanard mountaine Setwall. In vielen Apothe⸗ Das CL. Capitel. den wudes Saliunca genannt.] Von Marien Magdalenenblumen. Von der Natur/Krafft/ond Eygenſchafft Marion Magdalenenblumen. deß Celtiſchen Nardi. SE. Spica Celtica. Eyes. fehreiber/daß diefer Nardus gleiche Krafft Habe wie die Spicanardi / mag auch wi- der alle Gebreſten gebraucht werden / wie dieſelbige: dem Magen nuslicher ſey. Er iſt warmer vnd truck⸗ ner Natur / wie auch der Indianiſche / doch ein wenig waͤrmer vnd nicht ſo trocken⸗ Innerlicher Gebrauch. As feine Eigenſchafften ſeyn / iſt im vorigen Ta⸗ B pitel bey dem Bergnardo angezeigt worden. t. Mit Wein getruncken / iſt er gut wider den giffti⸗ gen Thierbiß. Andere ſeine Tugenden ſeyn im vorhergehenden Capitel angezeiget. Diofcorides ſchreibet / wann man diefen Nardum lang behalten wil / fo ſollen die Wuͤrtzlein on Steng⸗ lein / als welche man allein sur Artzney gebraucht / zu reinem Pulver gemacht / mit Wein befenchtet / vnd o feine Küchlein darauß gemacher werden / darnach in einem newen Erdengefaͤß fleiſſig verwahret. Celtiſcher Nard. Hirculus. N a5 den Rarden oder Spicken wird auch dieſe papim Spica Celtica oder Marien Magdalenenbi- Magdatenen I men gerechnet / mit jhren zaſechten vnd härigen blumen · Wursel / wird auch duͤrr zn vns in Teutſchland ge⸗ bracht / in den Apothecken gar wol bekandt. f Non den Namen. JDieſes Krantwirdg — at -, lorum U Ger]. ‚oder rorhe Ruhr fürhanden iſt/ ſoll auf. & n nicht fertig ſeyn / die ſollen fichter- jg gebrauchen/dann fie befommen f tt vo moi vn ſtaͤrcken ſie. Es wad en auch dieſe Blumen vnd das Kraut oder Waurte gebraucht zu den ſtinckenden Athem / wann Sancendet man ſie in dem Mund kaͤuwet. he [Wird vielen Oelen / Salben / Baͤdern / Lau⸗ — enfaͤcklein / vnd Bhaͤungen / vmb ſei⸗ nes lieblichen Geruchs willen / it = * Dodddd ii Da—⸗ 1258 D . dJacobi TheodoriTabernaemontans/ A Das CLI Capitel. E Das CLIL Kapitel, Bon Sonnenbhum. Von Haſenoͤhrlein. L Haſenoͤhrlein. Sonnenblum. Panax chironium Theophraſti. Bupleurum latifolium. N N — Authorum, von dem Kraut Panax genannt / RE alſo / daß einer dieſes / der ander ein andere da⸗ Bupleurum anguftifolium. MER N es #2 D B-iie Beſchreibung ſcheinet mit gegenmwerriger + Sigurfaftüibereinfommen. — Was es weiter für Namen habe / ehn daß es Son⸗ ses A nblumygarenifch Panax chironium Theophra- Fi geiiennet wird, finde ich bepandern nicht. Woʒu man dieſes Kraut gebrauchen fönne/iftmir bopnbewnſt / fan auch nichts gewiſſes darvon ſchreiben / on wegen der widerwertigen Meinungen der Aus >. Ahorn a Mir dieſer Figur wird vns fůraebracht das Kraut / 0 fo gemeiniglich — den ne 0 genanntwird; welches ein Stengelher fhaufforey SE cn bochmäleionD oben En 5 Icheilet wird. Die Blätter find Spannen lang im⸗ ich breu / etwas zerkerfft vñ fpisigrhaben auchandem pin ein fleines Doͤrnlein / find glatt / feißt vnd dick K- Blumen oben am Giepffel ſeynd gelb / foendlich wollechtig werden/ vnd mit dem kleinen langlechten Saamen davon fllegen: die Wurtzel iſt zaſerecht. Die⸗ fig waͤchſt m Franckreich in der Provintz / auch bey Mompeuer bey den Waſſerbaͤchen oder feuchten Orr ⸗ ſie in Gaͤrten gepflantzet / vnd wird Herba Doria, dag Ka a — dencrutpd van Langnedoc. Diefes Kraut iſt gleicher Naͤtur vnd Eigenſchafft als das Heydniſch W indt⸗ Graf auorin der fünfen &xenongüldendunde m aufs — 1% — 11. Haſenoͤhrlein. ——— En Das Ander Buch / von Kräutern. Raupenkraut. Scorpioides bupleuri folio, A wan Keſtenbraun werden :] Die Blaͤtter ſeyn breit F vnd geſtreifft / etwas fürger dann an dem andern Ge⸗ ſchlecht / deren ertiche bey der Wurgel wachſen / erliche _ am Stel: Oben am Stengel bekompt es Dolden wie am Dillkraut / mit gelben Bluͤmlein / [fo gemeiniglich im Augſtmonat erſcheinen / ]J nach welchen ein lang⸗ lechter Saame erfolget / wie am Johannes kraut / lwie der Ammi oder Peterleins ſaame.] m. I1.Das ander Geſchlecht iſt dieſem beynahe gleich / Zen ht· feine Wurtzel iſt dünn vnd gercheite/ auß welcher runs de Stengel wachſen faft zwo Ehlen hoch / mit vielen Gleichen vnd Nebenaͤſtlein: An den Stenglein wach» fen langlechte / ſpitige / geſtreiffte Blaͤtter / welche etwas breiter ſeyn dann am Graß: Oben an den Stengeln wachſen ſeine Dolden wie am erſten Geſchlecht / auß⸗ genommen / daß fie kleiner ſeyn / mit gelben Bluͤmlein / nach welchen der langlechte Saame erfolget / wie am Geſchlecht. Siewachfen in feuchten Waͤlden vnd an den Waſ⸗ ſerſtaden. ¶ Sie wachſen bey vns auff den ranhen laͤtt⸗ echten vnd kalchſteinechten Bergen vnd Aeckern / deß⸗ gleichen vnder den Wachholderſtauden vnd Dorn⸗ an duͤrren Rechen vnd harten Selfen.] Von den Namen. — Haste auch Wundtkranut genant / ) heißt Griechiſch Bsmrzveor.: Sareinifch Bupleuron: CTordusnennetdag erſte Öefchlecht Hophylion Ets lichenennen esanıch Elaphobofcum. [1.Bupleuron foliorigido,C.B-Bupleuron,Ang.majus,Gel.horr. alterum larifolium, Ad.Dod.Lob.Lugd. Panaces Chironium gborundam;Lugd. 11.Bupleuron fo» lio fübrorundo, five vulgatifimum, C.B. Bupleu- rum,Dod.gal. Gef.hort. Ad.Lugd.anguttifoliumy Dod.anguttif. herbariorum, Lob, Herba vulnera- ria, Trag.Ifophyllon,Cord.bift.Panax chironium — Engliſch Hares carcs.] Ron der Natur/Rrafft/und Eygenſchafft deß Haſenoͤhrleins Odonzus meldet / daß der Saame warm vnd ENGE fi im andern Grad. Die Blätter vnd tig/ vnd Mena G 3 i er te Scan mE. Kid. fichinvden Theriack ver : Wunden. [ES wirdvem. gemeinen Baugrsvolck Mund. —— Eufferlicher — —— Br er + . ki A a — N Odoheus ſchreben da daß diß Gewoͤchs ein fee. nes nidrige sKräntleinfeyermelches etliche zar⸗ ———— fi ſich uff die Erden legen / oder faſt gebogen — - ge Aeftlein ES entweder dar. nyswachfen zar langſam auffrecht/ an welchen | A $ u ehereite Slärer fehenz fo nenne Heydniſch Wundttraut / wiewol darfuͤr ein ander Kraut von eilichen gezeiget wird: Lateiniſch Viı aaurea,Solidago Saracenica.[Virga aureala- . . zifolia ſerrata, C.B.Virgaaurea, Cam.ep. Thal. tera ferrato folio,Lob. aurea margine erenato, Dod.altera, Lugd. minor laciniatis foliis, Cam.] Bohmiſch Trant wyſoty. [Niderlandiſch Gilden toede. Enanſch Boldenrod. Frantzoͤſiſch Verge dor. Welch Virga aureafive Pagana.) : Bon der Natur /Krafft / und Eygenſchafft deß guͤlden Wundtkrauts. Iß Kraut iſt warm und trucken im andern Grad / “einer zuſamenziehenden Natur / [har alle Kraͤfft / fo von dem Sanickel erzehlet werden / dann es auſſer⸗ Wunden. lich vnd jnnerlich alle Wundenſtich / faule boͤſe veral⸗ D ae Sit gese Schäden vnd Fiſinlen heylet / vnd wird ſonderlich Bu er indie Wundtraͤnck gebraucht.) es hat diß Kraut nicht vergebens feinen Namen überfommen/ daß es gülden Wundtkraut heißt/ ſintemal es nicht allein zu en ?/ fonderen auc zu den jnnerlichen Wunden gang heilſam vnd nffkt zu gebrauchen iſt von wegen feiner trucknen vnd zu ⸗ g fammensichenden Krafft / ſo es an ſich hat: Man kan Wundttraͤuter als Sanickel/ Wintergruͤn / Egel⸗ raut / Brunnellen / Maußoͤhrlein / Wegrich vnd der⸗ leichen / m Wein oder Waſſer nach gelegenheit ſie⸗ den / vnd davon trincken. ee — "Es wird auch di Kraut von wegen feiner guſam⸗ ee menziehenden Kraffty genůget zu den Bauchfliffen | Berfehrung nd der roten Ruhr / wie auch wider das Blutſpeyen: de Munds. — a Dune. Doch ſol man es in einem roten Wein ſieden / der et was ſauwer iſt / vnd den Krancken davon zu trincken m.¶Heylt die Verſehrung deß Halß vnd Munds / vnd befeſiiget die wacklende Zaͤhn / und bringt das ge⸗ ſchwollene Zaͤpfflein wider u recht J. 1 8* aber das Kraut entweder allein / oder mit anderen gg serbricht vnd außtreibt. D.Jacobi Theodort Tabernaemontani / Guͤlden Wundkraut. Virga aurea ferratis foliis, F Esfehreiben die beyde weitberuͤhmbte Medici Mat“ thiolus und Dodonzus; vnd bezeugen auch aucho- . ritate Arnoldi Villonovani, daß diß Kraut ein fon» derliche Kraft vnd Eigenfchafft habe wider den ſtein und das Nierenmehe: Alfo daß es nicht allein den Grieß vnnd Sand fonderen auch den Stein ſelbſt Stein. germale/ond denſelbigen auch zugleich außfuͤhre: uͤber —— das reinige es auch die Nieren vnd die Harngaͤng von allem grobem Schleim / dardurch offtermals der Harn auffgehalten / vnd verhindert wird Zu welchen Gebrechen dann das Kraut in Wein Fan geſotten werden / vnd davon gerrunden. Euſſerlicher Gebrauch. ES wird diß Kraut eufferlich allein zu den Wun⸗ den vnd offnen Schäden gebraucht/dann es truck, Offeneſqha ⸗ ner/genchräufommen vnd heylet / auff was weiß man ded · es nur gebraucht / entweder daß man das Kraut friſch gerfnifchet,ond uͤber die Wunden leget / oder aber daß man das duͤrre Pulver darein ſtreuwet. Man kan auch das Pulver gebrauchen zu den alten ſnde offnen vnd flieſſenden Schaͤden / daß man daſſelbige Shädın. darein ſtraͤnwet / dann es verschret vnd trucknet auß alle boͤſe Feuchtigkeit / fo fich darinn verſamblet / macht die Wunden widerumb friſch / behelt ſie rein / vnd brin⸗ ger fie wider umb zuſammen. Wann man das Kraut mit Braunnellen in ei⸗ nem Honigwaſſer fendet / vnd ein Gurgelwaſſer dar⸗ auf machet / vnd ſolches brauchet / iſt gar gut wider die Verſehrung deß Munds vnd deß Halß / iſt faſt gut wider die Mundfaͤul. BVon dam Saff deß gůlden Wundtkrauts / vnd feinem jnnerlichen Gebrauch. Je man dieſen Safft von dem Kraut außpreſſen > fol iſt bey dem Wermuhtſafft gelehret worden, Due ſer Safft iſt auch ſonderlich gurzu den friſchen vnd alten Wunden / dieſelbige rein zu behalten / vnd Wunden damit zu heylen / ſonderlich fo man jhn mit Oſterlucey⸗ faffe vermengt / oder mit deſſelbigen Pulver / ſo truck⸗ Mundfänt. k „neter gar wol auß / vnd verzehrr alle Seuchtigfeit. -Deßgleichendiener er anch an den alten Gejchmär Amte On, sen/fo fonften gar übel zu heylen ſemgn. . Famär Der Safft mir Honig vermifchet und angeſtrichen ausigteir vertreibet die Flecken vnd Raͤudigteit der Haut, der Han Von dem gebranten Waſſer von gülen Wunditraut / vnd ſeinem nnerlichen Gebrauch, & Re SR Zul oder Augufto follman das Kraut ſamb ⸗ ien / vnd inBalneo Mariz ein Waſſet diſtillieren. Diß Waſſer fan auch zu allen jiuneritcheit Vet / nenuche ſehrungen vnd Wunden gebrauchet werden / wie das vaſehrans · geſotten Waſſer. A Was aber droben von dem gefortenen Waſſer die ⸗ ſes Krauts wider den Steinvno Gebrechen der Nie ara, ren iffgejchrieben worden/ das fell auch von dem ge Niersnger brandten Wafler verflanden werden / dann es auff er ‚gleiche weiß nicht alleın den Harn vnd die Phlegma- · taoder Schleim foin den Harngaͤngen verhalten / sereheileond außfuͤhret / ſondern auch den Stein fi © " Belchem die Därmponderroren Ruhr ſceyn BER ggaotak riſſen vnd gernaget/ der trincke diß Waſſer / ſo heylen fetsiwerumb... er wre ee Man fan auch diß Waſſer gebrauchen zu einem .ſehrung Gurgelwaffer/wider die Verſehrungen deß Munds. op Mumie = Das CLV. Sapith = Bon gelfraut. : Geltraut iſt Weyerley / groß vndt ein. 1. Das EL | Geſchlecht hat ein důnn es —— we, — —* Das Ander Buch / von Kräutern. r261 F A Groß Egelkraut. Klein Eaelfraut. Numularia major. Numularia minor. r / W — —8— no Innerlicher Gebrauch, Jeweil diß Kraͤutlein einer zufammenzichenden wider ſchleufft / daher es auch Schlangenkraut oder > trucknen Natur iſt / iſt es ee — Egeltraut genennt wir d / an den Zweiglein hat esfeht zu den euſſerlichen / ſonderen auch zu den jnnerlichen kleine Faͤſelein / mit welchen es ſich auff dem Boden Verſehrungen deß Leibs: Vnd wie Dodongus vnd Xſhruns anhaͤnckt: An den Reißlein wachſen zu beyden Stier Fuchſius vermelden / iſt es gut zu der verſerten Lun⸗ —— ten / runde / gruͤne Blaͤttlein / faſt eines Fingers breit gen in Honigwaſſer geſotten / vnd davon getruncken / 2 oder auch breiter / welche einen Pfeniz gleich ſeyn 00° [fol den Huſtenden vnd Keichenden Menſchen ge⸗ 2 her es Pfennigkraut genennt wird: lfeißt / dick vnd aͤ⸗ reicher werden.] komp: esar Heinen ſtielen goidaelbe lgeſtirnte blͤm· Waller over Honigwaſſer geſotten / vnd darvon ger lian den Blümlein an geeien Haren ſuß fat a een —— — Es wächlt in Wieſen vnd Graßaaͤrten / Lin feuch- 1* ¶Oder auff die weiß: Nimb ein Handvoll dieſes D ien Wiefen/ Keinen vnd graßechten Waͤlden: J bie Krauts / das ein wenig gedoͤrrt ſey vier oder fechsfrt, — hein = m. a: u, feher Feigen / Eu / genchel vnd Süßholarieverj.haib an. Das ander Geſchlecht iſt dem erſten mit Wur ⸗ioht : Dieſe ſtůck in einer Maß guten firnen Wein ge⸗ Kein Eger zei; Srenacln vnd Blatteren gang vnd gar gleich / _ forenyund den dritren theil einge ſotten / vnd alſo = wie auch mit feinen zarten Reßlein / aufgenommen getruncken / jedes malein Becherlein voll / als warm daß o in allen Sicken kleiner vnd geringer iſt. ſo es mag geluten werden. Dieſer Truuck erwaͤrmet — Von den Namen. ond ſtaͤrcket die Bruſt / reiniget die Lung / vnd heyfer- — 4 Beltrant/ Shlangenfrauez[flein Natterfrant/ alle a derfelbigen: Nimpt den ud Pfennigfrane/ heißt Saremifch Numularia, | Dr 5 020 Hin X ee erheistaıa,Cennumstocbia. [bir Auff gleic a — iſt es gut “mularia major 8—..— a Lanariaminor)Fuch.Dodi: Gefhore. _UgENND bringe wodcrumb ufatıne _ m eonymus © ans en _morbia,Gef.Turn.Serpentariaz.& —— bium,Brunf.von wegen ſeiner vielfaltigen heylſſamen * E Krafft.] a 3 Sennicher —— cruydt / Egheleru nalifch Herbe twopence / Mo⸗ nenmwoort. Franoſiſch Gerbermonnoyere. Welſch Dine- varıa. Boͤhmiſch Pennitzet winum. ee Von der Natır/Krafft vnd Wirckung oder das Pulver in Wein eingenommen / wi —— — deß Egelkrauts. a 8 I WIDER DIE Innerriche 16 Seltraut-if einer: trucknen zuſammengiehenden mie Gen Fa = werden ſderohalben ein edel Wundttan / vndd Muhtalfobale. — Werckunghaben Defatihen audio Narerwunsy Wegrichund — am ſiarckſten en Moſenm funroremsopren ein gefarteny / vnd “ | davon geiruncken / erſtellet die übrige Fiůß der Mitt gaygernı — zur — * derecht/] zwifchen den Stengeln vnd Blaͤttern uͤbet · ¶ Egeltraut mit Braunnellen vnd Wallwurtz in Bermunen ' 1262 FR A ter: Wie auch allerley Bauchflůß vnd Durchlauf: F — Deßgleichen auch die zu viel flieſſende Buldenadern. Geiieffere [Diefes Krane mie Wein geförten/ vnd täglichen Bit — geniiner/zereheilerond führer auß alles gelieffert Blut / fo vom ſchlagen / fallen vnd offen innerhalb im $eib zufammen gerunnen iſt. Wo auch ein Wundt durch hefftigen Knuͤtſchung verurfacher wird / ſelber auffge⸗ brochen/oder auffgeſchnitten / treibt der Wundtrand von dieſem Kraut bereit das erflorben gelieffert Blut.] 56. Matthiolus ſchreibet / daß es auch znden Bruͤchen gelobet werde / vielleicht von wegen ſeiner zuſammen⸗ giehenden Natur / Les ſoll gedoͤrrt zu Pulver geſtoſſen 2 werden’ vnd dem Kind alle Morgen fo viel man zwi⸗ ſchen dreyen Fingern ſaſſen kan / in der Pappen ein⸗ B geben werden.] Ertich fagen auch / daß diß Egeltkraut fonderlich gut G Sqotboa. ſey zu dem Schorbock / in Wein geſotten / vnd darvon getruncken / oder auch wie ein Gurgelwaſſer gebraucht. Euſſerlicher Gebrauch. Eoſeetliche ES hat auch diß Kraut eingroß £ob überfommen Wunden, Ss den eufferlichen Wunden : Aiſo daß auch der ge- meine Mann folcheszuden Wunden sugebranchen ißt / dann es heylet / trucknet vnd zeucht zuſammen. auch zur Mundfaͤule vnd andern Verſehrun⸗ gen deß Munds ſehr dienſtlich. Zauteissıe ¶ Pfiaſtersweiß auffgeleget / heylet die faulen alten Sgaden. ea auch in Wein geforten/ond darmit gewa⸗ en.) Man fan aber daffelbige auff mancherley weiß ges C brauchen / entweder daß man es in Wein ſiede / vnd uͤ · Wunden· her die Wunden lege / [oder damit gewaſchen und ge⸗ ſaͤnbert / joder das Kraut zertniſche und aufflege / oder aber dag duͤrre Pulver darein ſtraͤuwe / [fo heylen fie bald / wie ſolches die Erfahrung bezeuget. Die verwundten Schlangen heylen ſich mit diſem Kranut / das etlich Hirten augenſcheinlich war genom⸗ men vnd befunden.] Von dem Safft deß Egelkrauts. den Blaͤtteren vnd Stengeln / wie auch auß em gantzen Gewaͤchs / tan man gar leichtlich den Safft außpreſſen wis bey dem Wermuhtſafft iſt ge⸗ lehret worden. Dieſer Safft iſt auch zu allen obersehlten Gebre⸗ p ehen dienſtlich / dann er trucknet vnd zeucht zuſammen wie das Kraut. 1 Rom Roht. Wieder die rore Ruhr mache ein folche Sarrwerge: Nimb alten Roſenzucker zwey vntz / Quittenlattwer⸗ ge anderthalb vntz / Egelkrautſafft ein loth / Borragen⸗ zacker ein vntz / bereiten Bolum armenam ein Quint. Roſen ein halb Quintlein / bereite Perlein zwey quint. Naterwurtz vnd Tormentill jedes ein halb Quintlein / zerſtoß alles klein / thue darzu Quittenſafft vnd Wer⸗ Mundfaͤule. —* * IN B CRD CR? —— D.Jacobi Theodori Tabernaemontani / muhtſyrup / oder deß Saffts / vnd mache ein Lattwer⸗ * darauß / welche su der rohten Ruhr faſt dienſtlich Dieſer Safft mit Schlehenſafft und Seeblumen · verfueſſen waſſer getruncken / iſt gut wider deß Harns verflieſſen / def Harns. ſo von groſſer Hit verurſachet wird. Wann man dieſen Safft mit Maſtix / Drachen · blut/ Terra ſigillata, vnd Roſenzucker zn einer Latt⸗ wergen macht/iftfiegut wider das Blutſpeyen. Eufferlicher Gebrauch deß Saffts. Es nutzet auch diefer Safft gut wol zu den Wun⸗ den / euſſerlich angeſtrichen / vnd die Wunden zu ge⸗ bunden / dann er heylet nicht allein / ſeondern verhindert auch alle andere hitzige Zufaͤll. Es diener diefer Safft auch die Weiber vnd Mut Wuserfiuß. terfiuͤſſe damit zu ftillen: Als daß man ein ſolch Pfla. ſter mache. Nimb Egelkrautſafft und Wegrichſafft jedes ſechs vnn / Roſenwaſſer drey vntz / Eſſig ein loht / roht Coral⸗ len / Augſtein / Blutſtein / Bolarmen / Myrtentoͤrner / vnd Weyrauch jedes ein halb loth / Terræ ſigillatæ, ſo viel genugſam iſt zu einem Pflaſter: Die oberneme Stück ſtoß alefampt zu Pulver / vnd mache zwey pfla⸗ ſter darauß / eines forn / vnd das ander hinden auffzu⸗ legen. Alſo auch wann man jhn auff Baumwoll ſtreicht / vnd in die Schaam chut / verſtellet er die uͤbrige Fluͤß. Zu den verwundten Daͤrmen in der ragen Ruhr / Verwundee kan man dieſen Safft gar wol mit einem Clyſtir brau⸗ — chen / aiſo daß man nemme zwoͤlff vntz der Bruͤhe / da · rinn Gerſten / Tormentil / Wegrich er Schwartzwurtz geforten haben / thne zu derſelbigen Bruͤhe / Hirſchen⸗ vnſchlit ein Vntz / Egeltrautſafft zwey Vntz / vnd ge⸗ brauch das wie ein Elyſtier / welches nicht allein den —* ſtopffet fonderen auch die verwundte Därm ch, Von dem Egelkrautwaſſer ond feinem jn⸗ nerlichen Gebrauch. — RE dem Mäyfoll mandas Kraut ſamlen / vnd ein eerfeprung Waller darauf brännen/welches auch zu allen ob» derfung te ermelsen Gchreften zu gebrauchen ift: Als nemlich rn wider die Berfehrung der ungen / der Leber vnd der Därmen. Es ſtopfft auch allerley Fluͤß / alsda feyn die Bauch ⸗ Banatüs flůß / Durchlauff / rote Ruhr / vnd Weiberfluͤß. Beibefäf Mit Wegrichwaſſer / Roſenzucker und Bolarmen @uncfpryen, eingenommen / iſt es gut wider das Blutſpeyen. Vber das loſchet es auch allerley innerliche Hin deß neg Maãgens / der Leber vnd Nieren. — Es iſt auch diß Waſſer gut zu den Wunden und Te, zn verfehrten Daͤrmen / ſo von den ſcharpffen vnd geſal⸗ tzenen Fluͤſſen zerriſſen vnd zernaget ſeyn. Blu iſpryen. Wunden. 333 NN RR, ug E Die swölffte Sertion. SUCHE erschtet : 1. Das erſte Befchlecht wirdges Bande . Das Ander Bcyoon Kräutern. 1263 1. Groffe Binde, Klein Winde. Valubilis major. Volubilis aruenfis flore — Wurhel en wie auf dein erſten Geſchlecht / 3% Blauw Winde. " Convolrulus cæruleus. viel runde vnd glatte ſchwancke Stenglein wachſen / wie Strick anzufehenyan denſelbigen wachſen gruͤne / gelinde oder weiche Blaͤtter wie an dem kleinẽ Ephew / außgenommen daß ſie groͤſſer fön: Seine Blumen ſeyn den voti g auch etwas gleich / ohne das fie etwas ‚sertheiler ſeyn / von Farben ſchoͤn blaͤuw: Nach den. felbigen erfolgen rumde/fpigige/ zertheilte Schoͤttlein / —— ES erm ki rat: Seine Blu⸗ a = — auch tb / bißweilen mit ro rpurbraune Sirlemlein er — ep lein / ſo die abfallen / ſnd man ſchwarzen Saamen * runden Knoͤpfflein verfhteifen/T auß den Stenglein kriechen erliche auff der Erden beruimb / / andere aber vmbwinden vnd wickeln ſich vınb alles was fie e ä en irucken me N Sienblumen en Ep — VE TEE — — Con- gehen, ſo folgen ri — rnach mit dum ma Er ma- Häurtein in welchen ein fhwarzer ecterer Saamıe — nr Ivis, March. Euch, fig, Es iſt diß Krant gar vbel zu A leweil Gef.hort,Lac-Calt:Lugd.L, jor, Ddd. die Worgel allzeit netve: June para ef? ur;Hels —— Il.Con- wie anden Hophhennn julus eeruleus ; tace0 angulofo folip, zum —* Das a Geſchlecht hat ein weiſſe if | cn. Convolvulus peiegrinus vellosnodis et ort, in welchen der ——— ——— igggg RR — 1264 A hort.Smilax cærulea, Dod.gal.Scammoniz fimi- F lis A.czrul. Ang. Nil Arabum; Gefner. hort Eyſt. Convolvulus cæruleus, Cam. Caft. Ger. afureus five czruleus hederaceus. Ad. Lob. Volvulus cæ- ruleus, five campana azura,Lugd. III. Convol- vulusminoraruenfis,C.B. Volubilis minor Trap. Lon. Thal. Helxine ciffampelos , March Fuch. Ang. Gef. hort. Lugd. Caft. Helxine Hederacea, Lac Smilax levis minor, Dod. ut: Get, Scammo- nea parva,Ang.Cam. Orobanche Theophr.Ang. Convolvulus, Tur. minor ‚Gef. hort. Cal.Clul. hift. minor purpureus, Ad. Lob.] Niderländifh Binde. Arabifch Adın. Welſch Vrlmochio. Engliſch Bindewerd. Boͤhmiſch Swlacec. Spaniſch Tedra Niderlaͤndiſch Winde oder Wranghe. Englifeh Bindtwed. Frantzoͤſiſch IPeron IVnd zum Vnderſcheidt Volubilis major. Volubilis minor. Sriechiſch zuira£ Asa — Geſchlecht wird auff Latein Convol- _vulus ceruleus vnd Campana cærulea, genannt: Arabifch Nil oder Hab al mil. elf 4 AZU- rea oder Bior de noue. Dasift Nacheblumeny weil fich dieſelbige bey Tag welck erzeigen / vnd zu Nacht offen ſtehen Riderlandiſch Biaeuwe Wilandtſchewinde. Englifch Blew Bindtweedt. Von der Natur /Krafft / vnd Eigenſchafft der Winden. — feyn etwas warmer Natur / wie man c RNauß dem bittern Geſchmack abnemmen kan. Innerlicher Gebrauch. Iofcoridesfchreibt lib.4.cap-140. wenn man Samen diefer Winden, mırdem Samen Dorycnüi einnemme / ein jedes eines halben Quint- leins ſchwer / fo mache er viel vnd mancherley Traͤum im Na chiolus ſchreibet / daß zwoͤlff oder ſechzehen ‚Körner. deß Saamens [jerftoffen/ond in weiſſem] Zr sofügren, außsuführen / fon fie vnd Fraumenhaarfrant gebracht / reiniger die Bruſt gen. von geobem Schleim, D Eufferlicher Gebrauch. Br —— Chamillenkraut / Do⸗ vnd Batonien / wieauch mit Pappeln vnd St. Peterskraut sin Bad zugericht / iſt zut wider den reiſſenden Stein. — Bemeldte Kräuter in ein Saͤcklein gerhan / in Waſſer geſotten vnd vbergelegt / iſt gut wider die Hatnwind. Harnwinde / vnd den reiſſenden Stein / ſo man das Kraut zu Baͤdern gebraucht J). Paalyi. ” Crliche loben diß Kraut in Paralyfı , daß man En darauß mache / vnd fuͤr dem Eſſen ge- Stein. E nn tan ee F au dem Kraut I eseyden Wermubjaf fisdehramenen Von dieſem Safft wird gefehrieben / daß er ein Stutgang Kraffthabe den Stulgang zu bewegen / wenn er ge⸗ mag grunckenmwird / dann es halten etliche darfür / vnd feyn der Meynung / daß die Winden / fuͤrnemiich aber das erſte Geſchlecht / ein wild Geſchlecht ſeyen der Stammonien / darvon in den nachfolgenden Capi⸗ sehn ſoll gehandelt werden. ee —— Kraut / einen Milchfarbenſafft geben / en Geruchs vnd Geſchmacks iſt.] D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / Euſſerlicher Gebrauch deß Saffts. D Jeſen Safft mit Eſſig vnd Roſenoͤl vermiſcht / end an die Schlaͤff geſtrichen / oder mit leinen ke dariiber gelegt / ıft gut wider das Haupt⸗ Hauptwehe. wehe. Es wird anch dieſer Safft wider das Huͤfftwehe Huoͤfftwehe. gebraucht / wenn man Weineſſig vnd Gerſtenmahl darunder vermengt / ſolches miteinander kochet / vnd darnach wie ein Pflaſter vberlegt. Der Winden ſafft hat auch ein Art zuſaͤubern vnd zu reinigen / derohalben / wenn man jhn mie Saltz vnd Eſſig vermenget / vnd anſtreicht / heyle er / vnd rei⸗ rm nuget die grindige vnd räudige Hant, : [Der Saft auß dem Kraut mie weiſſen Senff- kraut vermifcher / die Seingeichen damit geſchmieret / G macht ein Hant der ander gleich. So jemand verlegt wäre von viel gehen, der ſtoß Bertenung diefe Blumen / vnd fireich deß Saffts an den Scha⸗ ee den / er gencißt.] Von dem gebraͤndten Zaunglocken⸗ waſſer. Aus den Glocken fan man mitten im Sommer Rotbe Un ein Wafler brennen/ vnd zum Gebrauch verwah- er ren [dann es ein koͤſtliche Artzney iſt zu den rothen hitzigen Augen / darein gethan vnd vbergeſchlagen.] Diß Waſſer fol viel thun wider die Harnwinde / harnwind. Abends vnd Morgens einen guten Trunck darvon gethan. Rz ’ Zaunglockenwaſſer mit Hyſopſyrup vermiſchet / Langſachus. vnd darvon getruncken / iſt gut den Lungenſuͤchti⸗ gen / dann es eroͤffnet die verftopffte Lung / vnd macht außwerffen. Das 11. Capitel. Ron Buchwinden. Buchwinde. Volubilis nigra. Stutgang ereibe Das Ander Buch / von Kraͤutern. A welchen ſie ſich vmb die nechſte Hecken / Baͤum / Stau⸗ F B den / oder was fie erreichen kan / vmbwindet / von vnden an biß oben auff: Jzeucht dieſelbigen zu Boden / vnd bleibet es oben ſchweben / J ihre blaͤtter ſeyn etwas lang / breit vnd fpisig, faft wie die Ephewblaͤtter / außgenom⸗ men daß fiedituner vnd weicher feyn : Anden Strick⸗ lein bringer fie weiſſe kleine Bluͤmlein / welche etwas Klopsweiß beyſammen ſtehen / nach welchen ein klei⸗ ner / dreyecketer / ſchwartzer Saame erfolget / in duͤnnen rohtlechten Haͤutlein / [welcher aller dingen ſich dem Heyden Korn vergleicht.] Sie waͤchſt neben den Zaͤunen vnd in Weingaͤr⸗ ten / lauch in Flachsfeldern / welches er zu Boden zeu⸗ chet: lbluͤhet im Sommer, Von den Namen. 5 Bhroinde wirdauch genennet Schwargwinde/ Griechiſch ixEim uerdara G- vnd bey dem De- mocrito MaAarirı6@. Lateiniſch Volubilis nigra, Volubilismedia,Convolvulus niger.[Convolvu= lus minor feminetriangulo, C.B. Orobanche Ru- ellij;Gef.hort.Helxine ciffampelos,Dod.gal.Lug. altera arriplicis effigie,Ad.Lob.CentunculusPli- nij, Ang. Elatine,Cord.in Dioſc. Convolvulus ni- er, Dod. Volubilis media ſive nigra, Thal.] Do- — vermeldet / daß es Ciſſampelos genennet werde / nicht allein zum Vnderſcheid der Helxines, ſo Parietaria genennet wird / ſondern auch dieweil es ſich vmb die Baͤum vnd Stoͤck zu vmbwinden pfleget. [Niderländifh Swertewinde. Engliſch Blacke © Bindwed.] Br Don der a vnd —— der B Es meldet Dodonzus, —— man noch zur Zeit nit wiſſe wozu die Buchwinde oder Volubilisnigra könne gebraucht werden / ohn alleindaß Diofcorides vermeldet / daß der Safft auß den Blättern getrucket — vnd Eigenſchafft habe den Stulgang zu treiben. Das IIL Capit. FE 1265 Je Meerminde wird auch vnder die Ge Meerwinde. ſchlecht der glatten Winden gerechnet / hat cin runde / llange] dͤnne Wurtzel / auß wel⸗ cher ſchmale / duͤnne vnd rotlechte Reißlem wachſen / ſo ſich auff der Erden hin vnd wider außbreiten: An den Reißlein wachſen lange Stielem / daran glatte / breite / lichte vnd rundlechte Blaͤtter ſtehen / den Blaͤt⸗ tern deß Ephew beynahe / gleich / außgenommen daß fie runder ſeynd / lvnd Milchſafftig.) Die Blumen ſcheinen etwas purpurrot / anzuſehen wie ein Gloͤck⸗ lein / daher es auch von etlichen Campanula marina genennet wird. Der Saame ligt in runden Schörte lein / welcher etwas ſchwattz iſt. Das Kraut hat einen o bittern vnd geſaltzenen Geſchmack. Es wird diß Kraut an den Vfern deß Meers fun⸗ den / nicht allein in Welſchland vnd Franckreich / fon» dern auch in Holland / Seeland vnd anderen Orten mehr ; blüher den Sommer auf, Don den Namen, SoyCerrthde wird Griechiſch bey Dodonaeo genen» net Kesußn Sararsiurfareinifch Soldanella vnd Soldana,Convulvulus marinus, Campanula ma- rina.[Soldanella maritima minor, C.B.Soldanel« —— Ad.Lob. Cæſ.marina, Ger. aflica marina, Matth. Dod. gal. Ang. Cord. in Br & hift. Gef. horr. Lac, Tur. Lon. Lugd. Call.Cam Niverländifh Zee winde. I Engliſch Sea Bindwede / Sea Colewort. Frantzoſiſch Ohowde mer. Weliſch Soldanella.] Andere woͤllen diß Kraut auch H Braflicam marinam nennen/ welches etliche ampro⸗ biren. Don der Natur rafivund Epgenfhaft De ee. —— Geſchmack dieſes Krauts / gibt gnugſam zu verſtehen / daß es warmer vnd truckner Natur ſeye / auch biß in dritten Grad, Innerlicher Gebrauch, Es ſchreibt Diofeorides,d5 diß Kraut dem 3 gar ſchaͤdlich ſey von wegen feiner Schärpffe/ dar mir es denſelbigen belsidige: Deromegen «8 jederzeit mit guter fe übe ſol getocht werden, — aut ſonderlich gerůhmet wider die in eibt die waͤſſerige Feuchtigleit Waſſerſacht. Stulgang / Lionderlich aber ſo Darzu man deß wvers ein Quintlein n it Wein einemmen fanıwie Ferneliuspermelder / oder aber das Kraut vnd die Blätter in einer feißten Fleiſchbrůhe kochen / vnd et⸗ was davon eſſen / [oder mit Zucker oder Honig: abbe» relten / vnd ern zimlichen Truuck thun. Ertichefoffen das gedoͤrrte Kraut zn Pulver / vnd —— cp oe drey Quintlein mit ei⸗ ein: aber man folgen ve Zunmet ⸗ — darzu uns Anwen Ahabarbara vnd Eunbeben darzu / vnd gebens mit Wein So kan man auß dem putver emeldet auch — — verurſache / derowe · Eceecet gen 1266 D,TacobiTheodoriTabernaemontang/ A gen man jederseit ein wenig Muſcatenbluſt vnd Zim F wmetrinde dazu gebrauchen fol. Eufferlicher Gebrauch. Alenus meldet 7 daß diß Kraut über das den Stulgang errege / auch von wege feines ſcharpf ⸗ fen vnd gefalgenen Geſchmacks / eufferlich wider alle Gebreſten koͤnne gebraucht werden / darzu auch andere Kranier / ſo dergleichen Natur ſeyn genuͤtzet werden. Vinbich Wenn man das Kraut in Waſſer ſeudet / mit Ho⸗ nig vermiſchet vnd uͤberlegt / heylet es allerley vmb ſich freſſende Schaͤden. Das Kraut mit Honig vnd Eſſig zerſtoſſen / vnd nach dem Bad angeſtriechen / heylet es die Raͤude vnd Kraͤte der Haut / auch fan man ein wenig Alaun dar ⸗ zu thun / wird es deſto ſtaͤrcker. B Von Meerwindfafft/ond ſeinem jnner⸗ 6 lichen Gebrauch. Aus dem friſchen Kraut der Meerwinden / kan man auch einen Safft preſſen vnd uͤberkammen / wie bey dem Wermuhrfafft iſt gelehret worden, Dieſer Safft wird auch gebraucht die übrige waͤſ⸗ —— ſerige Vnflaͤtigteit auß dem Leib zu treiben. ® · ¶ Ferneliusmelder/daß man deſſelbigen Saffts cin halb ons koͤndte einnemmenyden Stulgang damit zu bewegen: Man foll jhn aber nicht allein, fonderen mit Bein oder einer feißren Hinerbrühe cinnemmen: Fedoch mangebrauche jhn / wie man wölle, fo thut er dem Leib Schaden. Euſſerlicher Gebrauch deß Saffts. WEerwindenſafft mit Honig vnd Waſſer vermi⸗ Eſchet / vnd in die Naßloͤcher gethan / reiniget vnd purgieret das Haupt vnd das Hirn: Doch ſoll man es mit Beſcheidenheit gebrauchen. Pe Diefer Safft mit Ervenmeel vnd Honig vermengt vnd angeſtrichen / reiniget vnd ſaͤubert die Haut / ver⸗ treibet die Raͤude vnd Kraͤtze derſelbigen. Vrſaubere ¶ Ss iſt auch dirfer Safft gut zu den alten vnrei⸗ Schäden: nen vi | Stulgang machen. —— — Volubilis marina. H wan für ein Art de Scammonij gehalten, wie Lobeliusin feinen adverlariis vermel. det / vnder dem Titel Scammnoij Monfpelienfis.$h. re Wurtzel iſt eines Heinen Fingers dick / mir vielen Nebenwuͤrnlein hin vnd her kriechendt / weiß vnd vol⸗ fer Saffts. Die Blaͤtter find etwas runder / als an den gemeinen Winden / kuͤrtzer / dicker / ſtaͤrcker vnd breiter oben weißlecht / vnd oben ſpitzig / gegen dem Stiel auff beyden Seiten rund / nicht ecket / in maſſen deß Apo- cyni oder der Oſterlucey: Der Blumen ſtehen viel bey einander / die find klein / geſtirnt / vnd weiß an Far⸗ ben / nach welchen ein ecketer Saame in kleinen Huͤlß⸗ lein erfolget. Es laͤſt ſich dieſes Gewaͤchs an Vfern deß Meers ſehen: Bluͤhet im Junio vnd Julio. [ Vnd wird ge⸗ nennet Scainmonie Monſpel. affinis foliis acutio- tibus;C.B. Periploca prior, Dod. Scam̃onij Mon- fpeliaci varietas, Lob. Apocymum 3. Cluſ. hiſp. Scammonij quoddam genus Cæſ.] Don der Kraffeond Wirckung der Meer: mwinde. Je Kraft und Wirckung belanger/ haben etliche den weiſſen Milchfafft von diefem Kraut aufge» preßt / vnd dich abgeforten/daß er ſchwarzbraun wor, den/hernach denfelbigen zur Purgierung Deßseibs an⸗ geivender: Aber es hargerınge Wirckung gegzeiget / ob er ſchon in ziemlicher quantitet iſt eingenommen worden. Das IV. Kapitel. am Meerwinde haben die Apochecker et Meewind⸗ a ’ Von Scammonienvon Mompeliet, 1. Scammonien von Mompelier. Scammonea Valentina. E27 fe Scammonea wird von ©. Clufiobe, geanonus fchrieben.1, Ihre wur hel iſt faſt eines kleinen von Dom Fingers dick welche allenthaiben hin vñ wi. Pr der weit vind ſich kreucht / vnd fich außbreltet / auf der Wurtzel kommen duͤnne vnd lange Raͤben / we vielfaltig vmb die Baͤum vnd Stoͤcke und was ſie er⸗ greiffen koͤnnen / ——— die Blaͤtter vergleichen ſich den deß Ephew / Das Ander Buch / von Kräutern, 1267 A * 1. Scammonien anf Syria, * F liaca, Lugd. Cam. Apocynum 4. latifol.Cluf-hift. . Scammonea Syriaca. Il, Scammonia Syriaca,C.B. Scammonia;March. | Gef. horı.Lon.Lugd. Caſt. Cæſ. Scammonium, Cord.hift.Dod.Syriacum, Ad. Lob.] Griechiſch Sraunwvialtem Exmulurla fifa vnd Korepunon In den Apothecken nenner man den rohen Safft auch Scammoneam, wann er aber preparirt iſt / wirder Diacrydiongenenner. . = Don der Natur/Kraffi/ vnd Eigenſchafft der Scammonien. ES iſt der Safft / ſo auß der Wursel gefamler wird / allein im Gebrauch der Artzney: Vnd wiewol etli⸗ che ſchreiben / daß er ſehr hiziger Natur ſey / fo meldet dochDodmzus,daß er maͤſſig warm vnd trucken ſey⸗/ ſintemal man fein ſonderliche Hitz / Schaͤrpffe oder Bitterkeit am Geſchmack ſpuͤhren koͤnne. Innerlicher Gebrauch, es fehreibt Diofcorides, daß der fafft dan Schleim Schleim und vnd die Ball durch den Stulgang außtreibe / und eu vermelder daß die gröfte Dofis ſey anderhalb Quine ihrben. lein / die mittelſte ein Quntlein / die geringfte aber ein halb Muntlein. Meſues ſchreibt / man ſolle den Safft eingeben von fuͤnff biß auff zehen Gerſtenkoͤrner ſchwer. Vnd ob wol Diofcorides vermeldet / daß dieſer Sajlt auch die Phlegmata außſuͤhre / ſo purgieret er doch fürnemlich die Gallen vnd das boͤſe Gewaͤſſer / vnd wie Oribalius ſchreibet / viel kraͤfftiger dann ander Te 4 = redergleichen purgisrende Artznehen. Rn —— ⸗ )H Aberegmelder Paulus Eginera, daß er dem Ma⸗ er ſeyn / von gen gar ſchaͤdlich ſey / vnd denjelbigen gar leichtlich ver» pringerfie derbe / auch für andern purtz autibus —* So ſetzt auch Meſues, daß dieſer Safft nicht allein dem Magen ſchaͤdlich vnd verdrießlich ſeye / ſonderen auch die Daͤrm im Leib und alle andere innerlich Glie⸗ der verletze vnd zerreiſſe das Geaͤder eröffne/ vnd von gantzer Natur vnd a dem Hersen vnd allen © EswidinGalliaNarbonenfipndinRegnoVa- andern Gliedern zu wider ſe · . lentino an den Vfern —— daheres Daher anch Ferneliusfehreibtlib-5.Merhodime- Sa euus · — dendi,cap.g.daß man dieſen Safft feinen jungen o · dh der alten Menſchen / auch feiner ſchwangern Ft abder (hwachen Perfon I ® füllen darmit vnd ein we vw. E w — 1. IE Deneben dieſer Scammonien iſt noch ein an, Scarhenien, pergefchlechizweiches für die rechte vnd wahre Scam- ehr Moncam oder Scammonium gehalten wird / welcher Wurzel faſt eines Arms dick iſt/ a lang / jnnwen · dig weiß vnd eines ſchweren Geruchs / lvoller Saſſt. Auß der Wurzel wachſen viel zaͤhe / runde vnd ſchwan⸗ \ cke Raͤbenl dreyer Elen lang / mit welcheuſie set oder was fie erzeid Ye öl n dann Pi 1268 D. Tacobi Theodori Tabernaemontant / A Etliche aber zerſchneiden die Blaͤtter ſampt den F mit Rofenzuefereingeben: Man kan es auch in Ob⸗ Gall vnd Wurtzeln / vnd trucken den Safft mit Gewalt herauß / damit fie deſſelbigen viel uͤberkommen koͤnne: Aber dieſer Safft iſt nicht ſo gut / als welcher allein auß der Wurel gefloſſen iſt / welchen man fuͤr den rechten vnd wahren Safft oder Scammoneam haltet / welcher auch ohne ſonderliche Beſchwerung die Gall / das Ge⸗ EErouß/ waͤſſer vnd bißweilen auch die Phlegmata ſelbſt au B erfennen koͤnne / lehrt Dioſcorides, da er ſchreibet / daß G dem Leib fuͤhret. Daß aber offtmals auch gar ein geringe vnd kleine Doſis der Scammoneæ gar hefftig vnd gang muͤhſe⸗ lig den Leib purgiert / kompt allein daher / daß ſie mit Wolffsmilch vermiſchet vnd verfälfcher worden iſt. Wie man aber die rechte vñ wahre Scammoneam die beſte Scammony leicht ſey / duͤnn / ſchwaͤm̃ig / klar / glitzend / an der Farbe dem Ochſenleim gleich / gleich wie derjenige Safft / ſo man auß Myſia bringt. Man muͤſſe auch nicht allein darauff achtung geben / daß die c Scammonea, wañ man fie mit der Zungen anruͤhrt / weiß wird / die weil ſolches auch geſchicht / wann fie mit der Woiffsmilch iſt verfaͤlſchet worden: Sie fol auch nicht auffder Zungen brennen dann folches auch ein Zeichen iſt / daß fie mit der Wolffsmilch verfälfcht ſey. Dieſer Safft wann er noch roh vnd nit præparirt iſt / wird er Scammoneagenennt: Wann er aber be⸗ reitet worden / heißt er Diacrydium vnd Scammo- nea præparata: Wie man jhn aber bereiten ſoll / kan auff ſolche nachfolgende weiß geſchehen. Von Diacrydio vnd ſeinem Gebrauch. ES wirdder Safft von der Scammonienwurtzel auff viel vnd mancherley weiß bereitet. Etliche leh⸗ sen ihn alfo preparieren: Nimb Scammoneam ij, vntz / zerreibe fie faſt klein in einem Moͤrſel / fpreng sur vor ein wenig guten ſuſſen Mandeloͤls dazu / ein Teig⸗ lat oder Pfeffertuchen backen / vnd alſo einnemmen. Auch kan man andere Kuͤchlein dar auß backen / mit Zucker / Zimmetrinden / Ingwer / Naͤglein vnd Ro⸗ ſenwaſſer. [Oder alſo: Nimb Rhabarbara / pul. arom. roſati / jedes cin halbes Quintlein / Diagrydij dritthalb ſeru⸗ pel / weiß Zuckers ſechs loth: den Zucker zerlaß mit ger diſtilliertem Roſenwaſſer / ſeude ihn wider hart / ver⸗ miſche obgemelte Stück darunder / genß runde Taͤffe⸗ lein darvon / deren gebe man ein halb Quintlein auff einmal. In Lattwergleins weißalfo: Nimb deß Marcks auß den Caſſien Röhren anderthalb loht / Rhabarba- ra zwey Scrupel: Der edlen Spicanardi zehen Ger⸗ ſtenkoͤrnlein ſchwer / bermiſch zuſammen / vnd mit Zu⸗ cker bereitet ein Lattwerglein davon. Auff Traͤnckleins weiß: Nimb Manne ein loth / Violſyrup anderthalb loht / Diagrydij fuͤnff Gerſten⸗ koͤrnlein ſchwer / zerreibs mir ſechs loch Wegrichwaſſer / zu einem Traͤncklein. Oder nimb Diagrydij acht Gerſtenkoͤrner ſchwer / zerreibs in ij. loht Violſyrup / mit ſechs loht gediſtilliert Endivienwaſſer / zu einem Traͤncklein. Pillulin mach alſo: Nimb Rhabarbara ein Scru⸗ pel / Trochiſcen von Wermuht,Diagıydij ſieben Ger⸗ ſtentoͤrnlein ſchwer / ſtoß wol zuſammen / vnd draͤhe fuͤnffzehen Pillulein darauf.) Iedoch ſol man dieſen Safft mit guter Fürforg ge⸗ brauchen wie auch droben vermeldet iſt. Ä Fernelius fehreiber daßman deß Diagrydij von fechs biß auff zwoͤlff Gerftenförner fehmwer eingeben koͤnne / die Ballen vnd das Gewaͤſſer auß dem gantzen Leib außzufuͤhren. Mefues ſchreibet / daß es vier Jahr lang vnverſehrt bleibe: Andere aber fegen nur zwey Jahr lang. lein darauß zu machen, darnach nimb ein außgehölte [Es werden auch Trochifcen over Kügelein bereit Quitten / darein thue den Scammonienſafft / verbinde ¶ von Scammonea mit Myrtillen / die Wurtzel Cofli/ das L mit einem andern Quittenſchnis / vnb ⸗ Saffran / ein wenig Op / mit vnzeitigen Traͤubelſafft ſchlage fie mir Teige / vnd laß in einem Backoffen bra. angefeuchtet: dieſer eines zertrieben mie einem Eyer⸗ ten / alsdann nimbs herauß Nachmals nimb ein dotter vnd ſcharpffen Eſſig / vnd an die Stirn vnd KEN . 2 P * ri F, * — ong gelbe Myrobalanen geftoffeny weich die inswey Bna Schlaͤff geftricheny vertreiber das veraltet Haupttuch Berater heiffen Quistenfafft 4. ſtund / an einem warmen ort yon Kälre.Deie Epfichfaftt sertzieben vnd auff die har · Ru g dañ trucke es durch ein Tuch / vnd vermiſch es mit der ten Drüßlein par an fie. Mic Bibergeil —— scammonesqlaß es an einem warmen Ort trucknen. vermiſcht vnd zertrieben und hinden das Haupt be ⸗ —— bo DRG alſo. Sie nem̃en ſtrichen / iſt gut zur falten Feuchten deß Hirns / der | ein ne fol. Shuftanımm (äneba Bracmuß.d. = chem Mailer beisen fie darnach ven Scammonien. uflerlicher Gebrauch def Scammonifaffts- —— — jhn widerumb trucken —————— Scammontenfafft genenet / werden: nemmen fie darzu füß Mandeloͤl vnden beygebracht / iſt der Frucht ſchaͤdlich. vnd ein wenig Tragacancha, thun es darnach in ei⸗ [Scammonea jertrieben vnd Baumwoll darinn Weiters nen ad Sana ombfchlagen denfelbigen — age ihre gebuͤhrliche Neint- More mit Teig / vnd jhn darnach braten. gung) ; — auch etwas —E— | Den Safftmit Honig oder Oel vermiſcht vnd an — allein mit Quittenfafft an: geftrichen verrreibe die Beulen, Gefehwülftond Ge⸗ tionesfeyn ambeften. fihmär/fomanPanosnnnt. 20 g. [Pperalfo; NRimbein ſtů Wann man den Safft mir Eſſig kochet vnd anſtrei- T- gemaͤchlich in fri chet / ſo bertreibt er die Raͤnde. mals gerzeibs in faunoren Duirtenfafft/ darin vorhinVODioſcorides vermeldet / daß er gut ſey wider Die al⸗ Hauptweho· der edlen Spicanardi / Anißſaamen / vnd andere wol⸗ te langwirige Schmertzen deß Haupts / mit Roſenoͤl riechende Gewuͤrtz geſtoſſen ſehen wider getrucknet / vnd Eſſig vermiſcht vnd das Haupt damit befprengt. Hnddann mit Maflır ond Gummi Bochioineinee „ES Nbreiber Diofcorides von der urnel der jgehölten Quitten gefotten, ] Scamonien daß diefelbige gut ſey wider die Schmer- Diefer bereite Scammonienfafft Diagrydium gen vnd Wehethumo der Huͤfft / wann fiein Effig ge menne/wird ſehrvnd vielinderArgneysumpurgieren ¶ ſotten /zerſtoſſen / darnach mie Gerſtenmeel vermiſcht / gebraucht: fonderlich aber pflegeman anderefchwache ¶ vnd wie sin Pflaſter uͤberleget werde: Purgariones darmit zu ſtaͤrcken vnd zu fhärpffen: Das V. Sapitel, WVon klein Scammonien. N Er fleinen Scammonien werden zwey ÖL zungen fchlech erfunden : (1.)Daserfte hat ein eini monien. Das Ander Buch / von Kräutern, 1. Klein Scammonien. Scamihonium minus Plinü L 1269 F MWuirgehiftbiinn vnd gring bon Farben braun / reits chet über det Erden her / von welcher ſtaͤttigs andere Stengel vnd Blaͤtter auffwaͤchſen. Sie werden in Hifpania vnd Gallia Narbonen⸗ fistwie auch andern Drien mehr erfunden: Das erſte Geſchlecht bluͤhet im Junio / Julio vnd Augufte :das ander aber im Martio vnd Aprili. Von den Namen. | gas erfte Gefchlecht der feinen Scamonich wird don erlichen fiir die Canrabrica Plinii gehalten, Engliſch Lavender leafed Bindwed. Das andet Ge⸗ ſchlecht abet wird Lateiniſch genennet Convolvulus folio althææ [Welſch cammonea picciola]Spaniſt Campanilla PortugalefifchVerdez illa.Sareinifch werdet fie Alle beyde genennet Scammonia minor. [I]. Con- 6 volvulus Linariæ folio, C. B. Convolvulusmini« mus Spiczfolius; Ad: Lob: Lugd. Ger. Volubilis terreftris Dalechampii, Lug. Cantabrica quorun- dam, Cluf.hifp:& hiſt.Il. Convolvulus Argenreus Althex t0lio,C.B:.Cövolvulus folio Alıhe&;Cluß hifp.&chift.Lug.Cövolvulus peregrinus,Lob.Caft. Von der Natur / Krafft vnd Eigenſchafft. II. Klein Scammonien. ES werden diefe beyde Kraͤutleln gar wenig in der Scammonium minus Plinüi N. Artzney geniiger.C.Clußus meldet vorn Ichten Ge⸗ ſchlocht / daß es in herzlich gie Wundtkraut ſey / dann Warten . es groſſe Krafft haben fol die Wunden zu heylen. Das VI. Gapitek Don Spanifch Waldraͤben. 3° SpanifhWaloräben. Clematis Boetica: & ⸗ DEZ. — Wh J — * 3J4— —— = SS2 * — — — A A er} 03 Den NH BER AN AS ln \ e- 7 — £ — NS D theilet : Auf der Wurgel wachen Diel dünne vnd I ſchwancke bintzechte Reißleln / welche auff ver Erden außgeſpreitet liegen / faſt eines Elenbogens lang / hart / zaͤhe vnd etwas wollecht: Anden Giepfeln derſelbigen Raßlein / kommen herfůr purpurbraune bluinen ohn einigen Geruch / den Blumen den blauwen Winden faftgisıch / außgenommen daß fie etwas Fleinerfeyhf eben herumb in etliche Ecken abgerheiler/ anzufehen als wann fievon fünff blaͤttlein weren zuſammen ges fenet: die blätter ſtehen an den Ziveiglein gar ungleich beyfammenz an Geſtalt etwas langlecht / ſchmal / vnd e zarsek Wouen beſenet don Weldenblaͤttern bey⸗ nahe glech / am Geſchmack ein wenig bittet vnd faſt wie cin Gummi. C.Cluliuspermeldet/ daß er hiemnals einen Saa⸗ men dat an habe ſpuͤren toͤnnen. K tt, IT. Das ander Geſchlecht ift auch ein nidrlges KıyaScaiit Kräutlein/ gewinnt viel ſchwache / ſchmale vnd rauhe we; Aeſtlein / mit welchen es ſich sum theil an andere Ge⸗ Jeſe Spaniſche Waldraͤbe iſt gar ein fremmb/ en NE 8, atlangeond sähe eflimit ct Arraken fchen Knoden oder Gleichen / auß welchen je wächs anhänger zum theil auch auff der Erden auß⸗ breitet: Seine Blaͤtter vergleichen ſich etwas den Bianern deß Ehbiſch / allein daß ſie kleiner ſeyn / von Farben grauw / rings vmbher ein wenig krauß vnd derfergfet / am Geſchmack wie ein Bunmizein wenig ſcharpff vnd bitter: anlahgen rauhen Stielein bringt es ſeine feibfarbe oder auch purpurbraune Blumen / den Zaunglockenblumen faſt gleich / anzuſchen / als mt. ren don bielen Blaͤttlein zuſammen geſeet. Die ʒween Faͤden wachſen / mit denen es ſich an die nechſte Baͤum vmbwindet vnd auffwachſet: Seine Blaͤtter ſcyn Hart vnd grůn / rings vinbher zerkerfft / eines fchar- pffen vnd brennenden Geſchmacks / deren ein jedes fein eigen Stiel hat / daran es hanget / doch ſtehen ihe ter viel beyſammen: Zwiſchen den Sticlen der Rlaͤt⸗ bompt noch ein ander Stiel herfuͤr an welchem ein kleines Kelchlein waͤchſt wie a der Wolffs milch / auß welches mitte ein Köpffiein herfuͤr fompt mir vielem er iij Saameın 1270 A Saamen beſetzet wie der Hirfen/ an welchem viel lan⸗ F ges Haar hanget / wie die weiſſe Pflaumen. Elubus ſchreibet / daß diß Gewaͤchs gar wol koͤn⸗ ne zu der Waldraͤbe geſetzet werden/ deren Diofcori- deslib. 4. gedencket / welcher es auch an Geſtalt vnd Complexion gleich ſey. Es wird in Spanien funden an den Waſſern. Von den Namen. Eraid Waldräben wird Lateiniſch genennet i Clematis Boerica, dieweil eg an erlichen Orten Boeticzift erfunden worden, [Clematitis peregrina foliis pyri inciſis, C.B. Boetica, Cluf, Lob. Lugd. Ger.altera Boerica,Cluf-hifp.& hift.] Engliſch the Traveilers Joie of Candie.] B. DBonder Natur/Krafft vnd Eigenſchafft der Spaniſchen Waldraͤben. sw die Blätter eines ſcharpffen vnd hirigen Sder brennenden Geſchmacks ſeynd / iftfie ohne zweiffel warmer vnd truckner Natur. * — Innerlicher Gebrauch. G,ufusvermelder auß dem Dioſcoride, wann Nman den Saa vnd mir Honigwaſ⸗ Sn fer einnemmeyfo treibe er Gall vnd Schleim durch den avtreden. Stulgang auß. — 7 Eufferficher Gebrauch. — pn man die blärcer zerſtoſſet / vnd euſſerlich denn Laͤb damt beſtreicht / ſollen fie den Auſſan reinigẽ .· ce . Das VII Gapitel. 7 Bonbigrln. 6 Singeiin. © Clematis daphnoides. « = As Kraut (1) Singrün befchrelßetDodo- Eingrün ST) Ynzus ; daß es lange duͤnne vnd ſchwancke RM Gertlein habe/gleich wie die Bintzen / mit pie, len Knoden oder Gleichen vnderſcheiden / breite ſich auff der Erden auß: Seine Blaͤtter ſeyn glatt / etwas breit vñ langlecht / den Sorbernblärtern beynahe gleich / außgenommen daß ſie lleiner ſeyn / gruner / darzu — — k Neben den Blättern kommen kleine — —— — D. Jacobi Theodori Tabernaemontani/ II. * Singruͤn mir gefüllten Blumen. * Clematis daphnoi flore pieno. -: * — > der braunblanw / bißweilen auch weile Bluͤmlein mis fünf Blaͤttlein geſehen werden / ohn einigen Geruch / vnden eng / oben aber weit auffgethan / etwas groͤſſex dann die Borragenblumen: hat důnne zaſechte Wur⸗ tzeln / welche auff dem Land hin vnd wider fladern. Es waͤchſt in den Waͤlden / auch bey den Waſſern / fuͤrnemlich aber in feißtem Erdreich; bluhet im Mertz · leibet allezeit gruͤn [dorumb machet man im Win⸗ see Kraͤnzlein darauß ßß 11. Es gedencket Bodonæus noch eines anderen un Geſchlechts ſo Clematis daphnoides major genennt — wird / weiches dieſem in allen ſtůcken gleich iſt / anßge⸗ nommen daß es an blumen / blaͤttern / Stengeln vnd Wurgeln groͤſſer iſt. 111. Alſo wird noch einander Geſchlecht bey Mat m. thiolo befihrieben / welches auch D.Camerarius ge, Singrün, dencket / mit gefuͤllten Blumen / ſo ſchoͤn vnd luſtig an⸗ zuſehen iſt. FE — Von den Namen. Fr: wird auch genenner Ingruͤn ¶Euwig⸗ run / Streit ynd Beerwinck. Griechiſch KAnel mis dagvoerd'ns.Lateinifh Vinca Pervinca. II. Clema- tis Daphnoidesminor;C.B.Daphnoides,Dod.ut: Fuch.Lob.Thal.Cam.Cluf. hılt. Vinga pervinea, Brunf. Gef. hort, Lon. Adı Lugd. Pervinca, Trag. Clematis, Match. Lac, Cord. in Diofc.Tur.prima Diofc.Ang.Provincavulgo,Czt, I. Clematisfl. pl.C.B.DaphnoidespolyHiora,Lob.Clematis ma- jor flore duplicato,Lugd.akerafl.pl,Clu£.hift.ap. alt IWeiſch Provenca. Frannöfifch Pervenche.Spanifh Pervmqua. Niderlaͤndiſch / Vincoorde / Maegdencrum ⸗ Boͤhmiſch Barwynet. Engliſch Pervinkle. Von der Natur/Krafft/ vnd Eygenſchafft Atthiolus ſchreibet / Singruͤn habe ein Art zu kuͤhlen / ltrucknet und zeucht zuſammen: JAber onzuswil/ daß er ein wenig warmer Natur ſey / doch etwas geringer dann imandern rad. Paulus Eginera meldet / daß er truckner Natur fen. « Dan fanauch auß dem Geſchmack abnemmen/ daß "er ruckne vnd zuſammenziehe, Fuchlus ſagt / daß er bitter ſey Inner⸗ Kin u | „SEE DE „U da m Das Ander Buch / von Kraͤutern. 1271 A Innerlicher Gebrauch, F auch alle Schaͤdianng deß Munde end Zanfleſſchs / S4ävigung ES wird diß Krane von wegen ſeiner zuſammen ·auch anders kalte fühjige Wunden vnd Schaͤden. — ziehenden Natur / ſonderlich gebrauchet wider die Fatß def —— Daher auch Diofcorides,;Galenus Das VIIL Capitel. gabs. vd Paulus Xgineta bezeugen / daß das Kraut in don Waldraͤb — Wein geſotten vñ davon getruncken / ſtile die Bauch⸗ En SR fluͤß vnd die rote Ruhr / ſonderlich aber foman es mit I. Frembd bla Naloräten, ſauwrem Weingebraucht. Clematis peregrina cerulea, Man fan auch diß Kraut wol gebrauchen wider N /2 Blutſpehen das Blutſpeyen / wann man es mit Schwartzwurtz in Wegrichwaſſer kochet / vnd einen guten Trunck dar⸗ vonthut. : R Baier. „Zeichen Weibern auch ihre Zeiten zuviel flieſſen / die ſollen diß Kraut mit Tormentill vnd Naterzun⸗ g genwurtzel in rotem Wem oder Wegrichwaſſer fie G den vnd davon trincken. Diener auch wol wider die Guldenader. Guldenader. er * Die Blaͤtter mir Eſſig eingenommen / find gut Sglangẽbiſ · wider die biß der Schlangen / die manAfpidesnener.] Euſſerlicher Gebrauch. | — Eric toben diß Kraut fehr die übrige Fluůͤß damit | RVju ſtellen / auch daß man es enfferlich gebrauche. Matthuolus ſchreibet daß die Weiber / ſo jhre Zeiten zu viel haben / das friſche Kraut oben an beyde Schen⸗ ckel binden vnd tragen ſollen / ſo laſſe das flieſſen nach: Laß auch die ſchwangere Weiber in kein vnzeitige Geburt gerathen. Dofenfruten Wider das Nafenbineen ſoll man das gruͤn Kraut zerſtoſen vnd auff die Scheidel deß Haupis / vnd vmh· C den Halß bindem ſo laͤßt es nach: Auch iſt es gut daß H man.die Blätter lang im Mund halte / davon ſich auch das Naſenbluten zu ſtillen pfleget. —— —— Diofcorides vnd Galenus ſchreiben mann man I die blaͤtter im Mund kaͤwe / ſo ſtillen ſie das Zahnwehe. DDieſes Kraut in Bein geſotten vnd den Mund u befeſti· darmit wol geſchwenckt / vnd darımn wol behalten / ſol⸗ —— ken die biller vnd Zanfleiſch haͤrten / die Zaͤn befeſtigen. SI STww | Siftiger So man das Kraut iiber die biß der gifftigen Tthie· · 2 ia — —— Ahierbig. ren bindet / heylet es diefelbigen.] Clematis — ea Pannonica. * Wann man auß dem Kraut Zaͤpfflein machet mit Dece Sfchpnd Kofandliond die Schaam hu, fänfft gen vnd lindern fie die Schmerzen Der 1 wie Diofcorides ſchreibet. ANETTE | Es wird auch diß Kran fehr gerühmer Banden | Dog einbändierndieribe abgefallene Weinyinfurger © —— t widerumb ſchoͤn / gelb vnd lauter damit zu machen / er Kun man mancsın das Faß legt vnd widerumb zuſchlaͤgt: lbeſſer aber iſt cs daß man den Wein zuvor in ein an⸗ der Faß ablaſſe. Es pflegen auch etliche Weiber den verſtorbenen jungen Jungfra wen von dieſe m Kraut Kaͤnlein aufzulegen / daher es auch Todtentraut ger Moden Sf —* * Saſſt auß den Blaͤttern getrucket / in die Ohr —* — i den groſen Schmergen: Dies | ſer Saft im Mund gehalten Isgeden ganſchmerten. Sondem Singrunwaſſe. E ya dcß Inge m nfang def Srüßlinge/fo R G 28% in vollfomihener blüherift/ serhatke jhm mit HE Wurzel Kraut vnd blumen faſt klein / vnd beſprenge jhn mit gutem firnen Wein / vermachs beheb / laß mol erbeisen, und siehe es ab. Dißiftden Kindern wol it eparätauge gebrauchen fo miedem tätigen Durchbruch behaftet, I der Kinder. Bari es wärmerersehrt foldde Seuchgfeigyond fl ert aite Mut den Ma ond die Rauwung. Er waͤrmt auch d r⸗ 8* ie Beermuster/ vnd trucknet von allein Schleim / —— — FE * —* — —* TA N 7 j — — ir Ar Y 5 werden don dein Auchoie noch andere 1. \ Wuandkeraͤnter in die Wundrränck gebrauchen auch 7 Belchiecht mehr der Waldräben erjehfer Brando | di auß welchen das (1.) erfte Geſchlecht frembe —— Si Wunden ond Scpäden damut gewaſchen. Heylet Eeceee di blauw 1272 A II. Blauw Waldtroͤbe. Clemaris czrulea II. EZ iv: Purpurbraun Waldtraͤbe. 2 blaw Waldträben genennet wird: Hat gar ein za⸗ ben gewinnt => wachſen / deren etliche breyt vnd derſpalten ſeyn / wie an dem tleinen Ephem / andere abet den blättern deß Sin⸗ 13 D. Jacobi Theodori Tabernaemontant/ FE grüng gleich. Seine Blumen ſeyn mit vier ſchoͤnen blawen Blättern beſetzt / en Blumen deß Singruͤns beynahe gleich / außgenommen / daß ſie groͤſſer ſeyn. II. Das ander Geſchlecht hat ein dimlıche dicke _ 11. Wurhzel / fo fich mit viel goldgelben Faſeln außbret⸗ a tete Auß der Wurgel wachfen vier Oder fünffftracke/ räben, harte / holtzechte / goldgelbe viereckete geſtrimte Sten⸗ Zel / an weichen viel Blaͤtter herfuͤr kommen / den blaͤt⸗ tern der Schwalbenwurtz faſt gleich breit vnd aͤde⸗ richt / nicht ſo gar hart / vnd eines brennenden Ge⸗ ſchmacks / wie die Flammula oder Braͤnnwurtz Match. die Blätter ſeyn erſtlich zuſammen gethan / anzuſehen wie ein Blaſe / oder auffgeblaſene Schot⸗ ten: Darnach thun fie ſich mit der Zeit von einan⸗ der / je ziwen gleich beyfammen eder gegen einander ge⸗ G fest: Oben an Räben vnd Nebenaͤſtlein kommen her⸗ für groſſe Blumen / fo nach der Erden gebogen hans gen / mit vier fehönen blawen blättern Creutzweiß bes feht / welcher Spitzen etwas zuriick gebogen ſtehen / einee geringen Geruchs. Inder Mitte der Blumen W man viel wolfcchte Haar von Farben braun. lecht / wann diefelbige zeitig worden / fofolget hernach ein breitet Saame / welcher etwas lang / rauh vnd ge» truͤmbt iſt / in runden Koͤpfflein wie Pillen verſchloſ⸗ ſen. Die kleine Faͤßlein an der Wurtzel vergehen alle Jaht / aber gegen dem Fruͤhling tommen widerumb neuwe herfuͤr. — II. Das dritte Geſchlecht die Clematis cæru⸗ Br t. lea ı1. hat gar ein fafeleihte Wurzel 7 guß welcher Wapzätıtı auch viel ecferer Raͤben wachfen / zů oͤberſt in etlichen H Rebemweiglein gleich wie die Flügel außgerheilet/ än welchen feine biawe und getrümbte Blumen fie» hen wie an dem vorigen Geſchlecht / außgenommen daß ſie nit fo vnderſich nach der Erden hangen : Sei⸗ ine Blaͤtter feyn auch de vorigen blaͤttern gleich / allein daß ſie nicht mir fo viel Adern durchzogen find: ER 1V. Das legte Geſchlecht die purpurbrann Wald⸗ — raͤbe iſt dem erſten Geſchlecht an allen Stuͤcken an treu Wurzeln Stengeln / Blättern vnd Blumen ganz ma vnd gar gleich / außgenommen daß jene von Farben blaw / diefe aber purpurbraune Blumen trägt. Schn alle vier frembde vnd anfländifcht Kraͤu⸗ ter: Blühen niit den andern Waldtraͤben. Von den Namen: I Waldraͤben werden ach Clematides ge⸗ "= nennt / allein daß eine frembde Waldraͤbe / La⸗ teiniſch Clematis peregrina ; die andre Vngeriſch Waidraͤbe / Lateiniſch Clematis Pannonica. Item blauw Waldtraͤbe / Olematis cærulea; vnd purpur⸗ braun Waldtraͤbe / Clematis purpurea genennet witd. INT6c IV. Clematitis cærulæa vel purpu- tea repens, C; B. Clematis altera, Match. Dod. Caft, ap.Cluf.hift. peregrina cerulea&z purpureä, Lob. Clematis 3. quæ Flammula ‚Czf. Pochos czruleus ; Lugd. I. & III. Clematitis cærulea ereda , C.B. Clematis altera minor longifolia,, Clyinenum quorundam , Lob. Lugd. czrules Pannönica2.Cluf. pain. mäjor Pannonica; Ger.] Enguſch Sadies Bower das erſte vnd leifle das an- K der vnd dritte Bush Bower.] ‚+ ber Waloreäbe. | er es am Gxfhtnact gar ſcharyff Bnd brens Das Ander Buch / von Kräutern, 1273 ; F Blaͤtter fenen am Gefchmack faft ſcharpff vnd hren⸗ Das IX. & apitel, a nendt / alio daß fie Blareren vnd Gefchwär machen / Von Lienen, kriechenan den Bäumen wie der Ephenw oder wie 1. $ienen. die Winde: Die Blätter ſeyen dem Singrün etwas gleich : Seine Bluͤmlein wachfen an zarten Stielen von Farben weiß vnd wolrischend / anzufchen wie Sternlein. Der Saame ıft gelblecht / rund vnd ſpi⸗ zig / welches viel beyſamen ſtehet. Es waͤchſt in Spanien vnd Welſchland neben den Zaͤunen / ſtehet gern an den Drehen da es dic Sonne haben kan. IL Was das ander Geſchlecht anlanget / iſt mir dieſelbige noch vnbekandt / ſinde auch nichts bey ande» ren Auchoren darvon gefchricben. e G Don den Namen, LJenen oder Seinen wird auch genennet Waldttä- sum. ben Bricchifch Kanneri; irtgu, Sateinifch Clema- tis altera. [Clematis five Flammula repens, C.B. Clematis altera,Dod.gal. fl.albo, Calt.Cam. alte- ra urens, Ad. Lob. Flammula ‚Dod. Lugd. hiſt. Viricella,Czf{.Clemaris urens & urens multiflora, Ger.] Spanifih Gormadera. em Clematis urens. Von der Natur / Krafft/vnd Eygenſchafft der Leinen. Ementrau iſt hisig im Anfang deß vierdten Gradts / ſcharpff vnd breunendt / derowegen es auch vnder die medicamenta cauſtica gerechnet wird, i H 3% Gebrauch. Iofcorides fi nman den Saamen 4 zerſtoſſe vnd mi oder Mech eynneme / treiben, — re N fo treibe es ourch den Stulgang Ball und Schleim. — — Euſſerlicher Gebrauch. ie efrifche Blaͤtter zerſtoſſen / vnd wie ein Pflaſter ggaup, II. Sienen, —— — die Raude. Clematis urens II. Sie werden auch gebraucht Blateren darmit auff grareren we der Haut auffzureiben / dann ſie egen bie Haut / ziehen zichen. auch die boͤſe Naͤgel von den Fingern. Clematis urens. I, N P — —— — or [N eng hat rorhlechte Stengel Bey Syanmenrg. Bluͤmlein vnd Wurtzel / hencket ſich ab * Stöc/ wächk nicht auffe 4 7 * — a Er Lenen oder Seinen werden gwey ke. furre&ta, Lob. reta Cam. Eyft. Jovisfurre&ta, u LAY richr yon dem Aurhore bargeflt: So ur Aammals. Sransäifih Efecrde ern — 1 ieh das (1) belanıger/ wird daffelbige von 1.) Bell naöifch Efpece de Iyeron Pete, daß es rorhe Aeſt gewinne RR. Sei ff | © — 5 * — > D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / P Diefes Oel fol gut ſeyn wider die langwirige 1274 A Brennwurtz. re : fehmergen der Huͤfft / mir einem Clyſtier eingegoffen/ Hufefgmern Flammula Jovis, oder eufferlich darmit geſchmieret. SE Es follauch aut feyn wider das fehwerliche Har- Schweruch nen / wenn man fich euſſerlich warm darmit ſchmieret. — Das XI Kapitel, VWVon Balſamaͤpffel. Balſamoͤpffel. Balſamina cucumerina. 5 ’ 2 Es ya — — | U EI OS U. RR ua 7 — SE. * —— hl — DD 9 = — — 9— H EG, Ba IQ | u Rn — WVWon der Ratur /Krafft / vnd Eigenſchafft der Brennwurtz. De Brenn fl eines ſcharpffen und bren⸗ genden Geſchmacks / daher fir auch für warm vnd cken gehatten wird im vierdten Gtad . nn ice foeniteren IE ne md IT geben fie wider dag pierrägige Feber / ein Stund e DI ne gungeznin genehity hat Baiſanaͤpf D vor — Froſtes anſtoß / vnd laſſen ein fehlechtes geringes Würgleiny mit wenig (* 2 ——— at — Zaſeln behencket auß derſelbigen allen 3 ufferlicher Gebrauch, duͤnne vnd ſchwancke Reißlin / mir welchen es hin Zahnwehe. Di neren Schelffen oben auff die Hand gelegt / vnd wider kreucht / an den Reißlein gwindt es ſeine ¶da man die Pulfader zugreiſfen pfleget / Carpus Faͤdlein / darmit es ſich an die nächfle Baͤum und genenut: geucht Blaſen auff / vnd hilfft wider das Pfeiler vmbwindet vnd in die höhe ſteiget. Seine Hart Se ⸗ ¶ Wer tin hartes Geſchwaͤt an feinem Leib hette / fo (wär ¶ nicht wolt zeitig werden / der zerſtoß das Kraut mit Dels vnd lege es wie ein Pflaſter vber / ſo macht es Fun Peidge! — men erſchemet die runde vnd gefpinte Frucht / ſaſt wie Bann man auch die blätter herkniſchet vnd auff Bat dur he Hautlogt / fo schen fie Dlafen vnd egendie Haut & auf. . - = —— — — e AT Bon dem gebranten Waffer, I Ihr ibft 7. AU dem Kraut wird auch in Balneo Marie ein — Aare Nergaffer gebrannt / welches fo hitzig iſt wie ein Brandierwein / es wird aber gar nicht gebrauchet / fonderlich in ib: Wenn man es aber in falten ‚Schwachheiten nugen will foll es mit andern Waſ⸗ fern permifcher werden/ damit es nicht Die jnnerliche Bon Brennwurköl. — uß dem Kraut fanman auch ein hiriges Del be⸗ auff ſolche weiß: Nimb die Blaͤtter von der Brennwurt / jerhacke vnd zerſchneide dieſelbige gar * fleindarna thu ſie ın ein Glaß / vnd ſchütte Baum · ©... 81 darlberz,[oder Kofendiz ftopfis oben a] jene «8 7 RB.) — Das Ander Buch/von Kräutern, 1275 A Donden Namen. F made / wenn fie ſich nach dem Bad damit vmb die —* BAlſamaͤpffel wird Lateiniſch genennt Ballami- Mutter vnd die Geburs gůie det ſchmieren / vnd fich Weber ma Nhna, Balſamina cucumerina, Mömordica, Vi- darnach zu dem Mann begeben. won ticella , Charantia. Pomum mirabile , Pomum Matthiolus meldet wenn man diefes Del zu den Hierofolymitanum, [Ballaminarorundifoliage. verwunten Nerven brauchen willfolman die Frucht — C.B.Balfamina, Matth. Lac. Lugd.CaL.al- in Terpentinoͤt / oder S. Johannestrautoͤl einbetten. 32, Geſ. hort. Balſamina five pomum mirabile Trag. Charantia, Dod. ut: ne poni- Das XII. Capitel. ceus, Cord.hift, Balfamina cucumerina punicea n frembd Balfamäpffel. Ad. Lob. maf. Cam. Ger. — Caft.] —* — i * Welſch Caranga. [Chararia.] Frantzoͤſiſch ¶Pommes de] Batfamäpffel ein ander Geſchlecht. Meracille. Niderlaͤndiſch Balſamappel. LEnglifch Halicacabus peregrinus. Balſamapple / apple of Hiernfalem.] Bon der Natur /Krafft / vnd Eygenſchafft B der Balſamoͤpffel. G Odonzeus meldet / daß die Blätter und die Srucht von Balfamäpffeln ein fonderliche art habe / zu trucknen vnd sin wenig zu kuͤhlen. Innerlicher Gebrauch. Wunden, ES wird diß Krane für ein gut Wundkraͤutlein ge⸗ * nnerliche und euſſerliche Wunden darmit zu en h | Derowegen auch Matchiolus ſchreibet / wenn man Vetwundte deß Pulvers cin Loͤffel voll mit Wegrichwaſſer ein⸗ em · nemmerheyless die verwundte Daͤrm. Darmgicht. Das Kraut in Wein geſotten vnd darvon getrun⸗ c cken/ iſt gut wider die Därmaicht ; Vnd denen ſo st- 4 Naqhwehe was im Leib zerriſſen haben. ¶ Item den Wehetagen der Geburt]: B Dodonæus meldet/wenn man deß Pulvers erliche Brůch. Tage nacheinander einnemme / vnd ſich mit dem Dil ſchmiere / ſo heyle es die Bruͤch. Blutſtellen. Solch Pulver in einer warmen Brühe eingenom⸗ men / ſtellet das Bluten.) l — Euſſerlicher Gebrauch. N A Acthiolus vnd Dodonzeus melden / wenn Srifche NV mat die Blätter zerknitſche vnd auff frifche — unden lege / ſo heylen ſie dieſelbige vnd hefften ſie widerumb zuſamment Es wird aber fuͤr nemlich das Del gebraucht welches man auff nachfolgende weiß bergen BE u a Ron Balfamäpffelsl, I | BEN u, derfelbigen wachfen ER 1 — ee nn fi machen : geſtriemte Räben oder Netffein / mit welch PR —— er weit außbreitet / End an ——— beytzen / darnach in die Sonne fielen / endtlich fol der: Seine —— * N — man cs mit Miſt bedecken / biß fo lang es verfaule / einander jertheilet wie — — doch ſoll man den Saamen zuvor außder, Frucht he· —— erfcheinen an langen Stielen De mid —— —— ideraf, biamlein erfolgen auffgeblafene Schotten oder Hilf Banden ſferley Wun den / die ſelbige zu heylen / vnd allen andern feinymelche dreyecket ſeyn / jnnwendig mit drey Gefaͤch m welchem jeden ein harte/ runde ie ein Erbiſen erfinden wird / welche was einem Hernen veraleicherzwon Farben ſchwar vnd miteinem weiſſen Näbslein, [oder als ein gi weiſſer Muͤnchskopff in der ſchwa n Kappen de Opobalfamum. _ borgen.] a * —— Man brauchet diß Gen oͤchs an erlichen Orthen um Laubwerck / fuchtet es indie eiſerne Gaͤtter oder lein v Te 2 19 Diane. Cs dienet auch dıf Del wider aleuley Brand u * ſey von Waſſer / von Oel / von Fewr / vnd anden braͤn. $ = Mnchrsgpflein oder Mefhe imſchHalicacabus p Woatm. Veiolraͤben. 1276 Aficaria peregrina: Halicacabum repens Cardi- F fpermon, Cardiaca repens, Cor indicum: Pifum cordatum. [’Pifum veſicarium fructu nigro alba maculanotaro, C.B. Velicarianigrafive peregti- na, Trag. Dod. gal. Veficaria five Halicacabum Match.Halicacabum peregrinum , Fuch, Dod.Gef.hort. Cam.Cer. Dorycnium & granum Cordis Cord. in Diofc. &hift. Solanum peregri- num, Lac. Capur monachi, Gel. hort. Pifum cor- darum, Ad. & cor Indum, Lob. Eyft, Faba inver- fa recentiorum, Cal. Veficaria altera, Gaft. Ni- derländifch Vremde Criecken van ouer zee: Engliſch Bliacke Winter Cherries: Welſch Nucchio foreſtie- Etliche woͤllen es für ein Dorycnium halten / B aber fie jrxen weit. dieſes Krauts. Odonzus ſchreibet / daß es warm vnd trucken ſey im andern Grad. Am Geſchmack bitter. Innerlicher Gebrauch. Honder Natur Krafft/ vnd Eigenfihaffe © N ſtalt deß Saamens wol zu verfichen geben / Mi‘ meldet / daß die Natur mit der Ge⸗ daß er ein ſonderliche Eigenſchafft habe zu dam Her nen / dieweil ſich derfelbige fo gar eines Menſchen Hera vergleicht. Dodonzus fager/ daß der Saame den Stulgang bewege / treibe die Wuͤrm anf dem Leib / vnd führe die übrige ſchleimige Feuchtigkeit auß dem Leib / ſon⸗ © derlich aber purgiere vnd reinige er die Därm, Das XII Capitel. Von Veiolraͤben. Groß Veiolr ͤben. Jaſminum candidorum. Y nv } * Je Veiolraͤben ſeyn anf der Zahl der jeni⸗ gen Kraͤuter vnd Gewaͤchs / ſo da muͤſſen vnderſtuͤzet werden; Sie vmbwinden oder vmbwickeln fich aber nicht vmb die Bäume oder Pfei⸗ fer wie andere fondern faffen ſich vmbwinden vnd drähen daher fie auch sum Laubwerck der Gebaͤw ges braucht werden / ſintemal man die Aercker / die Bäng H D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / Weiß Veiolraͤben⸗ Jaſminum album. Blauw Veiolraͤben. Jafminum cæruleum. und Stuben damit zu gtehren pflegt / [diemweil es gar wolriechend Blumen hat. Es werden aber derſelben com Authote vier Ge⸗ ſchlecht fuͤrgeſtelt fo einander von Wurtzeln / Blaͤtter / Stengeln vnd Blumen bey nahe gantz vnde rgleich ſeyn: Haben m Stengeln vnd Blaͤttern den vnñ der⸗ feheidt/ daß eines groͤſſer iſt / dann das ander : Ihte Wurzeln haben viel Faſein / damit fie in der Erden —* Das Ander Buch / von Kräutern. 1277 A Gelb Veiolraben. FO Bon der Natur Krafft /vnd Eygenfchafft Jafminum luteum. der Veiolraͤben. Efües fchreiber daß die Blumen warm ſeyen im Anfang def andern Grads. Bon dem Veiolraͤbenol/) afminum genenht. ES iſt von den Veioträben allein das Del fin‘ Gi. brauch / welches man alfo bereiten fan: Nimb der Blumen vonden Veiolraͤben ſo viel du wilt thu ſie in ein Glaß / ſchuͤtte darüber Oel ſo vlel genug iſt / ver⸗ mache eben das Glaß wol / vnd ſtelle es acht Tag in die Sonn / darnach nimb die Blumen widerumb heranß/ vnd trucke fie wol auß / thue widerumb andere friſche Blumen in das Oel / laß abermal acht Tag ſtehen / vnd G mache es wie zuvor / ſolches thue zum dritten mal. Andere aber machenes alfogfie hun die Blumen in ein Glaß / ſchuͤtten gnugſam Deldarüber / welches alt iſt / vnd ſtellens darnach i5. Tag lang an die Gone oder ſonſt an einen warmen Ort / darnach kochen ſie es in vafeduplici, trucken die Blumen wol auß / und werffen ſie hinweg: Wann ſolchs geſchechen / thun fie andere friſche Blumen zu dem vorigen Oel laſſen es aber ig. Tag fü chen an einem warmen Oit / ſieden ſie darnach wide wie zuvor / vnd ſolches hun fi Ba e ee dritten mal, 4 Dip Du hat faſt alle Krafft wie das Ch zwillenoͤ es erwaͤrmet / erweichet vnd Öffnet. — N... Dodonzus meldt/daß es die rohe vnd — tiigteit zerthetle vnd vertreibe Sey gut wider die tkalte Kite Siäh: H Ship fünemich aber Winterszeit: = E er Die er aber ſo — Natur ſeyn / feitenes nie . Ar vo wachien gebrauc n / dann es machet jhnen Hauptwehe / vnd fetn gehen ; — R neh wann fie viel darau riechen / wer — Naſenblu⸗ vielen Knoden oder Gieſchen uwendig mit weiſſe "IV ie Mefues davon ſchrell = fhwamın. rem SR arct anfg eftüfer: Auß einem jer Diofecorides fihreibt/wie auch Aetius daß dic Per⸗ den Öteich wachfenand —— varan fünff ſſer die ſes Oel zu jhren Pancketen vnd Zechen gebrau⸗ . oder ſieben langlechte / glatte d ſatigr uͤne Blaͤtter fie chet haben von wegen ſeines lieblichen Geruchs. Es hat dieſes Dil ein gute Krafft die kalte, lame / Rütterfamt hen / je zwey gegen einander / ohn allein das oͤberſte / en SE Binder welches allein eher anch etwas gröffer iſt dann die pie Olicher/ Sewerbeund Spannabe ee et ein! 7 iu erweichen vnd zu ann⸗ au — ch Barden | — —— — — — Sambac,Gel;hort. —— — b.cahtll.Jalninä humileluteum©.B.Gel: _ eum, miliusalterum Al.lun.Cef. n ge — — ico, Ger, 1Y.Jalmimum b — Daun jptes Saft uno Vi C.B. ceiuleum; Ger.] Ard. dnimpt mit Gewalt zu.]. Die Blätter fi # m Welſch/ Gelfimino. Framoͤ⸗ twa anglecht / glatt vnd diet / dar nach wurden ———— —— — Lond bangenan fangen Stielen ; Jah i dan enſſerſten Raben gewinnt es moſechte / bieichgeiee: Sr Blumen ** 273 .D. Zaobidherdon Zafernaenontan/ A 1. Groß Epheuw. II. Kleiner Ephenw. Hedera arborea. Hederahelıx. 3 N - * — >> S x — —— 2a 3 \ — Tr — — dr EN K 4 % 5 N 8 ö I I Blumen / nach lien * Winterdie Trauben oder Von der Naar — Epgenfihafft Beer erfolgen / welche nicht einerley Farb feyn/ dann eeeß Eyheuws ſcuche Trauben ſeyn weiß / etliche anch ſchwars / dech J enus ſchreibet / daß der Ephew am Geſchmack etwas auff gelb geneiget / daher auch deß grofkn E⸗ etwas zufammenziehe/ /d —26* vnd jrr⸗ phews zwey Gaſchlecht von etlichen beſchrieben wer, „ diſcher Natur ſeyc. Man ſpuͤre auch am Geſchmack den werßpnpfihmwarg: Wiewol auch — daß er cin ER A ae: und derowegen ER me je! Sen ſey et einer Mackeln oder — nn im erften.] Dioſcorides ſchreidet / daß es ohne Frucht ——— neh D wachte bringet auch fine Blumen: _ -praiicherdanın es Sie wachſen wie vermeldet / an den allen Mair "Keen en / Baͤumen / Felſen⸗ ee ſchaͤdlich. * a en J ten / niſten ai Mena pam, Von den Namen: — Öriechifih genennt zes ondirlie gparnfort ‚Dürn ieh 4 ‘ - „A J ER { ® a $ateinifch Hedera. Spaniſch Tedra. ra > Vierte. Welfch Hedera Deoseländiih Bay. B Brectan. ¶Englich Ju] — Zum Vnderſcheid aber wird das eine ——— Trag Aug Cortd. in Diofc.Dod. Cæſ. nigra Fuch. ———— major, Caflscorymbof2 communisyAd.Eob — rin — fo viel als mat Griehiihir® nu Englifch & ſpigen faſſen kan / ſo heylen fie die rote R Das ander Gefchle wird klein — Plinius ſagt / wañ die Mile ſůchtige auß d gencunge/Öhriechifeh ·n rose, Sätei niſch —— geſchirren trincken / ſo bon ii a cht lix,Brunf.Mät.Fuch. Dod.ur: Lac-LonLupCe£ e Cam.Ger.tterilis,.Ang;Helix five provolura ſtexi⸗ , lis hedera,Ad. Lob. [ Englifch Barren) or creeping —— — Hedera mare un 1 I + % — | | DasAnder Buch/von Kräutern, A An erlichen Orten gibt man ſie in der Peſt / davon F Peft. man fehr ſchwitzet / werden auch in der er want. — ® —— Euſſerlicher Gebrauch. JJ—— wann man die gruͤne Blaͤtter in Wein koche [darmir waſche] vnd uͤberlege / eſchnaͤr. ſo hehlen ſie allerley Geſchwaͤr / auch die boͤſe geſchwaͤr. Dioſcorides ſaget wann man fünff Steintcin auß den Epheuwkoͤrnern mit Roſenoͤl in eine: Gra⸗ natapffelrinde warm mache / oder mit einander koche / zahnwehe. lege es den Schmergen der Zaͤhn / wann man das öl in das Ohr der andern Seiten warm eintroͤpffe. Dieſes Det tilget anf die Narben oder Leinzei⸗ chen der Wunden und Befchwären / bringt ſie in hr — fl Farb. Narben. Orbaſius meldet / wann man die [jungen zarten] G Blätter in Eſſig foche 7 [oder rohe mit Brot zerftof- fu] vnd auff Die fincke Seiten warn wie ein Pflaſter Warnſucht. überleg/fey cs gut den Milgfüchtigen, Paulus Agi- _ neta ſchreibt / daß das Bummi von Epheum die Laͤuß Sof. auff dem Haupt toͤde / vnd vertreibe dag Haar / wann man es anſtreiche. Es melderauc Plinius, daß diß Gummi mit Eſ⸗ fig sertrtebeny gut ſeyn ſoll wider den Schmertzen der I Der Ephenwſaamen zerftoffen vnd wie ein Mut⸗ Monatzeit. en gebraucht / zeucht die Monatzeiten der Weiber; deßgleichen chun auch die Blaͤtterſtiel mit Honig vermijcht vñbey geſteckt / welche auch die Frucht c auß Mutterleib ziehen _ [Der Dainpffvon der Kos chung der Blat ter vnden in die Mutter gelaffen/ vnd ſich damit ehäben erreget vnd macht Rüfigder Zi ra. Zahnwehe. weni]. u 9 : Etliche zerſtoſſen i Körner brennenfi ezu pulver / pndfirsichen i Nie mit Wachs über den brand: Andere aber ntachen auß —— mit Wache Brand. ein Pfaftet / legen daſſelbige über den Brand fell jhn > 3 bald heyien. haar ſchu machen. Fontanellen * reinigen, angeſtrichen / machen das Haat ſchwarʒ. [S Oman auff die Fomanellen alle Tag ein Ep⸗ > Blatt legt / ſo seucht«s die Senchngfeit hrrauß / enand he barzı Crögried. lei Ob Waſſet er reibet / enderdem den Wein Shan ſey / ſo Wein / z E heuwhen Ba Be I probieehs rinne de w e pn an em ee unffe ven £ bis er aueh 3 Brin/wonn * brauch des oenfafe. Eufferticher | an ma Sen 1 fe wie Hauptrein» 1 Fein Errhinum gebrauchen koͤnne / — — mreintgen / wie ſolches auch Galenus bezein⸗ den auß den — * Diofeorides — Be | ar Die — — fie zeitig /] Nerſtoſſn vnd 1279 Deßgleichen thue auch wann man den Safft mit Eſſig vnd Roſenoͤl durch einander vermifche 7 end dag Haupt darmit beftreiche/oder von oben herabdar zanft troͤpffen laſſe. Fin beſſere Artzney su den — Nimm fie ben Ephewblaͤtter / vnd fo viel gefehelte Pferſigkern⸗ laß beydes ein wenig in Eſſig end Roſenoͤl erwallen⸗ ſchlag es alſo warm uͤber die Stirn vnd Schlaffader⸗ ſo hilfft es. Der Saft in die Naſen getogen / vertrelbet den bb Nauemge fen Geſtanck vnd reiniget die Geſchwaͤr darinnen ] fan, Dieſer Safft iſt auch gut in die Ohren getropffet / wider die ſchwaͤrende Ohren / mie Lilienoͤl vermiſchet Ofrm. leget er die Schmertzen derſelbigen. Von Epheuwoͤl. Zn den —— wird auch ein Oel diſtil· liert / wie von den Wachholderbeeren / Oleum & baccis hedere genennet / nemblich daß man die Beer zerſtoſſe / thue fie in ein Faß / vnd ſchuͤtte Waſſer daruͤ⸗ ber / ſo viel / daß fie wol davon bedecket werden ;darnach thu man ſie in ein kupffern Keſſel / oder Blaſen / vnd diſtilliere ſie durch ein kalt Waſſer / wie einen Brand⸗ tenwein: Andere brauchen ein andere Art / nemen das Holtz / die Beer vnd das Gummi / vnd bringen cin Oel davon. Dieſes Oel iſt ſonderlich gut wider die kalten — Gebreſten der Glieder vnd der Gemerbin: Treibt die Renter Onir verſtandene Zetten der Weiber / fuͤhrt den Stein auß / &5, vnd reiniget die boͤſe Geſchwaͤr. WVon dem Eybeuw Bummi. DS Bummi iſt mehrertheil vnbekandt: dann das fo in den Apothecken darfuͤr gebrauchet wird / hat die Krafft nicht fo die Alten erfordern / daß "u das Haar hinweg etzen ſolte: Da man es doch wol haben koͤndte / weil nichts gemeiners iſt / dann uw. So habe ich an allen ſtuͤcken deß Ephews / das Gummi seiich mal gefunden/ welches eines lieblichen Geruchs vnd gelb⸗ lecht war. Vermeine derohalben fo man den Stamen / da er am dickeſten iſt / auffſchneide werde cs wol here auß rinnen. Diß muß gar einer hitzigen Natur ſeyn / weil es nach der Lehr der Alten etzet vnd brennet / auff⸗ —— 208 Saer tet vnd die —— Bat ar — le auß weichen, jre a für wachſen / ſo auff der Erden bin vnd an — Blättern etwas rund / nicht faft groß, rungs vmbher zerkerffet eines bireren chmacks und ſtarcken Geruchs / auch rauchanın Ber den ſtengeln vnd — — rpu braune —— en — — die Gundelrabe — — — derd een & ER er teinıfchHedera terre: ftris;Corona cerrz.[Hederarerreitris vulgar.C.B: Hedera ,Brunf.Mat.Dod Lug:Cel. Thal. 16, Bru 4. Chamzciflos, Trag.Fuch, Dod .ae.Cam.Chamzclema,Cord.hift. Hu= milishederasAd;Coronaterrg,Lob.Malacociflog Lugd.[$ransöfifch Lierrezerreftre-Rierländifch On⸗ rhaue a Ground or ’ zum * Von 1280 D, Jacobi TheodoriT A ıi Sundeträben- Hedera terteſtris. F * — der Bundelr jräben. — e vermeldet / iſt gar eines bitte -⸗ "ron? — ee Ey ee: Br ndein wenig‘ — Er nvt — ——— ort, ( b8.]: Paulus Kanes ** lib.7.derer auch Galenus; daß die Blumen von der Sun eher in Wein geſotten / die verſtopffte Leber eröfne: Werde —S auch nuglich gebraucht wider das Hufiwche Diofcorides aber feget/ wann 4 die Blaͤtter et⸗ nes halben Quintleins ſchwer mit ſiebe * waſſer / ich oder fuͤnſſetz Tag Ir ker fie ge wider das Weherhun > t auch wann man das — ch — — chen Tag — — Ki 8 tgut wider die Wuͤrn man das Pulver den Kindern einbringen es toͤdtet dieſelbige. 5 abernaemontani / Ih Groß Gundelraͤb. * Hedera terreſtris majot. treiben: Vnd —— Fu et — Bon de Nonn Srafirunn en ent „warf gebraucher das Gifft durch Schweiß auptreil in Bafl ‚rgefotsen und Rt a die , der ihn den fafft zuſtillr fen vnd zu fehärpfung deß * Plinius vermeldet/ daß diß Kraut zerſtoſſe — zepůl ve Brno — — —— er © gefitent. ee die Peſtilent gelobet werde: Vnd — pe. vonden Reutern gebraucht wider en der 55 Bann man das Kraut in Wein ſeudet / lvnd trin⸗ cket ſol es den Harn — — uch ſoll — B wehren in der —— = Beyfuß / Ackerm | # = ' a Das Ander Buch / von Kräutern, 1281 — Man helt auch dieſes Kraut fuͤr ein anf Wunde. F Weinſtock. Viris vinifera. alte Schaͤden > kraut Dann es reiniget nicht allein friſche vnd alte Schãden / ſondern heylet dieſelbige auch zur, Geſchwaͤr an Ma tehiolusfehreiber/vaß es gut ſeye / wider die Be, — ſchwaͤr an heimſichen Glledern / Maͤnnern vnd Wei, bern: Deßgleichen auch zu den Fiſteln vnd flleſſenden Schaͤden Beine Wer einen wunden verſehrten Half hat / der fiede 3 diß Krant in Honigwaſſet / vnd gur gele ſich darmut / ſo heylet es widerumb. Don Gundelraͤbenwaſſer uß dem Kraut fol man auch im Maͤyen ein waſ⸗ ſer brennem welches zu oberzehlten jherlichen Ge⸗ brechen deß Leibs nustich vnd aut iſt : fuͤrn emlich aber ſoll es gut ſeyn den ſchwindſuͤchtigen / vnd den jenigen ſhhwiedlunac JO Eyter guff der Bruſt haben / dañ es raumt diebruft/ G Ester anf vnd macht einen lichten Athem/ (den erkalten Ma⸗ —— gen / Leber and Glieder och Eingeweids ſtaͤrckt vnd er⸗ gen vü Leber oͤffnet / verzehrt alle LER Feuchtigkeit darın: wird auch Babſucht· nulch in der ſchwarre vñ gelbe Geelſucht gebraucht.) Harn treibt, Es hat auch diß Waſſer ein Krafft dan Harn vnd Weiberʒit· die verſtandene Welberzeiten fort zutreiben. —* Eo man eetrincket vnd darauff ſchwigt / ſoll es zur Zeit der Peſtlenz nuslieh) ſeyn.) y .. Bon Öundelräbenfaffts Aus dem Kraut wird auch ein Safft gepreßt / wel⸗ cher von Macıhiolo hoch geruͤhmet wird zu der Fiſtein. Fiſteln nemlich daß man nemme deß Saffts tiit.lot geſtoſſen Gruͤn pan sin Quint ſolches mgeenander vermiſche / ein Wiechen darinn netze / vnd in das Loch A ſtecke [Machrauch die lampende Brüffwider.hart.] " ——5 dieſer Safft gut / Die Schäden darmit zu reintgen vnd zu heylen / (zu den Fiſteln iſt nichts beſ⸗ fers/danndı ſr Safft dar ein gelaſſen: Wie auch das Pulver vom viren Kraut ſelbſt / darinn geſtraͤuwet. Lampende Bruͤſt. Waſſerepheuw. Hedera paluſtris. — SL, — — enricula aquatica triſcula, C. B. Hederula aquarica;Lob belg.Ger.)Worzit man a⸗ ber diefen Ephew gebranchen koͤnne / iſt mir vnbewnſt. Von Weinſtock Weinftost. F cedle Weinräben oder Weinſtock ſeyn je⸗ — — —— bekant auß der Wurzel waͤchſt n dicker ſtamm mit viel andern Raͤben be⸗ fenet welches Rinde an alen Orten derſchiuunden iſt: 1 Alfomer fie ſich an die Stoͤck oder Pfaͤl hencken vnd wickeln: Die Blaͤtter ſeyn breit in fünff Theil abgetheilet / vnd rings vmbher zerkerfft / rauch anzugricffen : Diebiik her deß Weinſtocks iſt etwas wollicht / nach welcher die Trauben folgen / fo von vielen Beeren zuſammen ge⸗ heuffet ſeyn / welche innwendig ihre Koͤrnlein haben. Es ſeynd aber die Trauben von Farben nicht ei⸗ Igroß vnd flein ſeyn Etliche auch fo viel Koͤr⸗ ner haben / etliche wenig —S daß eiliche ſau⸗ ei ingcberuandere abereinenfüffen Wem. Es haben auch die det jhren vnderſcheid / daß eiche am ſehn ſo gepflantzt werden / etliche auch wild fo mie Raͤben / Blaͤttern vnd Fäden den samen gleich man ßgenom̃en / daß Ihre Trauben nit zeitig werden. feuchten us ſchreibt / daß der Raͤbſtock ein fchrware var art / noch zähe ſey / ſendern etwas ſe Erdreich erfordere / welches nr nit gernan heiſſen Orten / da er die faßt. Ermäch haben fan do toileranch nie fo grofle Dishaben ;aber an falten Dr, ten n wil er nit ———— in varmei laͤndern wachſen / ftärcker vnd föfklicher wet, den / dann fo in kalten ändern wachſen / welche gerin⸗ ger / ſauwr vnd waͤſſerig bleben. — Bondenfamen. NE Weinſte rd Gricchifch genennt «ler 310252@.Sateinifch Viris vinifera. Arabiſch Ha- rin. Welſch Vrre domefbica. Sransöfifeh Vigne. Boͤhmiſch Rywyw mne. Niderlan diſch Wyngaert, Wynſtock. Engliſch Mawred vine.J onder Natur Krafft vnd Eigenſchafft deß Weinſtocts. — MEAE die Natur pnd Compierion deß Weinſtocks feyez folbey einem jeden ſtuck befonderg angestige werden. Sf m Don A Tugenden 1282 D,TarobiTheodori Tabernaemontani/ Bondem Wein. E vom vnmaͤſſigen fanffen oderTruncfenheitherfonder DE Wein iſt nichts anders als der Safft / ſo auß den Trauben gepreßt wird welcher erftlich Moſt genennet wird/darnach wann er fich gefeger vnd ver⸗ johren iſt / wird er Wein genenner. Diefes Weins ſeyn ſehr viel Geſchlecht / welche alle⸗ ſampt jhren Namen haben nach dem Ort / an welchem fie wachſen. Sie werden aber auch vnderſchieden von wegen des Geſchmacks / daß etliche ſuͤß ſeyn / etliche ſauwr / herb / vnd feharpff, Auch von wegen der Farb / dieweil erliche Wein weiß ſeyn / gelb / roth / oder ſchwartz. Deßgleichen werden fie auch vnterſchieden an jh⸗ zer Subftangrdaß etlicher Wein duͤnn vnd ſubtiel iſt / etlicher auch dick und feißt. auch viel andere dergleichen Vngluͤck mehr / alſo daß mancher offtmals in die groͤſte Gefahr ſeines Lebens prleget zur gerahten / endlich auch ſelbſt in Armuht ſter⸗ ben ond verderben muß: Wie hievon Horat. auch gar fchön geſchrieben hat 1.r.Epilt.in Epift.ad Torquar. Quidnon ebrietas defignat ? Operta recludit, Spes iubet eſſe ratas,in prælia trudit inermem, Sollicitis animis onus eximit,ac docet artes: Fecundi calices quem non fecere difertum? Contrada quem non in paupersate folutum? Es koͤnnen fich aber die jenige deß Weins beffer ges brauchen / ſo alt vñ von Natur kalt ſeyn / als die jenige / ſo ein hitige vñ choleriſche Complexivn haben / ſintemal sr bey denſelbigen ſchnelle vñ geſchwinde feber erweckt. Item / haben ſie jhren Vnderſcheid an ihren träff- © Er iſt auch den jungen Kinderngar ſchaͤdlich / ſon⸗ ten und Eigenſchafften / dann erlicher ſtarck iſt / ſo Vi- num generofum das iſt / ein edler Wein genennet wird: Erlicher auch ift gar ſchlecht und woͤſſerig / fo von Tugenden ſchwach iſt. Galenus ſchreibet / daß der Wein warm ſey im an. dern Grad: Aber welcher gar alt oder firn iſt / ſey warm im drieten Grad. Der neuwe aber wann er noch wie cin Moftift zim erften Grad / fuͤrnemblich Die jenige Wein / ſo von natur nicht ſo gar ſtarck ſeyn / dann ſoiche ſtarcke Wein auch in der erſt im andern Grad zu waͤrmen pflegen. Es meldet auch Galenus in lib. de fimplic. me- dicam.facult. daß die Wein trucken ſeyen im ande- Erin Grad: Wiewol er auch ſchreibet in libris deru- enda fanitare, daß der Wein nicht allein waͤrme / ſon⸗ dern auch erfenchte/ vnd fonderlich das jenige/ fo zu viel ift trucken worden: Welches aber Galeno gar nicht zuwider / ſintemal er bißweilen wird gebraucht ĩoco medicamenti , bißweilen auch loco alimenti. Der beſte Wein ſt / ſo an der Farb ſchoͤn / an Ge⸗ ruch lieblich / an der Subftang ſubtiel vnd lauter / vnd amGeſchmack weinreich iſt / das iſt / wann er einen gu⸗ ten Rachtruck hat / vnd lang auff der Zungen bitzelt. Dieſer Wein warn er nicht zu alt oder firn iſt / 05 Weine, ſtaͤrckt alle natürliche Kraͤfften / erquicket ond erfrewer die febende Geiſter ‚flärckt vnd erwärmet das bloͤde / ſchwache vnd kalte Hirn: Iſt dem Magen gut, für- dert die Daͤuwung deſſelbigen / dann er ſtaͤrcket und waͤrmet jhn / bringet Luſt zum effen/führet die Speiß D ingangen Leib / machet ein reines lauter Gebluͤt / ver- treibet die gelbe ſcheußliche Geſtalt / vnd bringet wide · rumb ein gute Farb: Er zertheilet auch den groben zaͤhen Schieim / fuͤhret das Gewaͤſſer durch die Harn⸗ säng anf / vnd macht tool ſchwizen. Iſt gut den je⸗ nigen / fo lange zeit ſchwach gelegen, vnd gar versch» ret/ auch krafftloß worden feyn/ diefelbige ſtaͤrcket und erquicket er widerumb. Vber das machet er das Hertz froͤlich vnd luſtig / vertrelbet Trawrigkeit / Sorg / Angſt vnd Schwermuth / vnd bringet einen ruhigen ſchlaff. Man ſoll aber dieſes verſtehen fo ferꝛn man ſich deſſelbigen maͤſſiglich gebrauchet / vnd den Leib nicht darmit uͤberladet oder uͤberſchuͤttet. Wann man ſich aber deß Weins vnmaͤſſiglich ge⸗ Sa adlche brauchet / vnd ſtaͤtigs voll ſauffet / fo ſchwaͤcht er nit al⸗ der überfläffer fein den gangen Leib / den Magen / die Leber / das Herz gen Wein⸗ trinckens. vnd andere Gliedmaſſen mehr / ſondern auch dz Hirn / vnd die Nerven ſelbſt daher dann Hauptwehe / Zitte ren der Haͤnde / der gantzze vnd halbe Schlag / Schwin⸗ del / Faliendeſucht / die Laͤhme / Erſtarren der Glieder / Tobheit / Vnſiñgkeit / Fluß deß Haupts / Vndaͤuwen deß Magens / Bauchgrimen od Daͤrmgicht / und dan auch das Zipperlein oder Podagra ſelbſt her verurfache werden / wie die Poeten ſagen / quod Podagra ſit Bac- chi& VenerishliaBnd der Poet Oyid ſchreibet VrVenus enervat vires, ſic copia Vini Etentat greſſus, debilitatq; pedes. Vnd kommen nit allein ſoiche Gebrechen deß Leibe derlich Denen fo viel Nir and Feuchtigteit bey ſich ha⸗ ben / welche auch wie Galenus ſchreibet / feinen Wein ſchmecken ſollen / dieweil jhnen das Haupt vnd das Hirn dardurch beſchweret werden: Bemeldter Wein / ſo Vinum potens oder generor ſum genennet wird / iſt auch gut wider den eingenom · ingenstien menen Echm ling / vnbereiten oder friſchen Coriander / St. Pharicum, Ixian, Monſafft / Silberglet / Taxum, Wolffwurtz / vnd wider die gifftige Schwaͤmm. Erift auch gut wideralle Schlangenbiß / vnd wi, Siftige der aller giffriger Thierſtich vnd Biß die mit Kaͤlte First. roͤden / oder den Magen zu wuͤrgen od brechen treiben. Es iſt auch folcher Wein gur wider die alten lang⸗ weiligen Anffblaͤhung deß Leibs / den Krampff / Beiſ⸗ H fen vnd Ragen /hilfft dem verlampten Magen / vnd iſt gut wider die Flůß / ſo in Magen / vñ in die daͤrme kom⸗ men: Erbefompt/ vnd thun ach wol den jenigen / ſo von vielem ſchwitzen matt vnd ſchwach werden / vnd welchem fich der Leib von vielem Schweiß verzehret. Weiſſer ſtarcker wein ſo gar alt vnd firn iſt / thut dem Haupt ſchaden / vnd ſchwaͤcht daſſelbige / verletzet auch die Señadern / vnd bringt ſchnelle geſchwinde ſchwach⸗ helten / deßgleichen auch Zittern vnd Laͤhme vñ andere dergleichen ſchwachheiten / davon zuvor vermeldet iſt / ſonderlich ſo man ſich deß ſtaͤgs vnd zu vil gebraucht. Dioleorides ſchreibet / wer ſich in ſolchem Wein gar voll. geſoffen habe / der ſol einen guten Trunck tal⸗ 18 Waſſers thun / ſo ſchade jhm der Wein weniger. Diefirnen ſuͤſſen Wein ſeyn der Nieren vnd Bla · I fen faſt bequem. Solcher Wein iſt auch gut / daß man die faulen / boͤſen flůſſigen Geſchwaͤren / vnd die weiter vmb ſich freſſen / damit baͤhe vnd außwaſche. * Vngewaſchene friſche Schaffswoll in ſolchem wein * gentiger/aft gut über die frifche Wunden vnd hinige Geſchwůſſt gelegt / wie Diolcorides ſchreibet. Suſſer nauwer Wein fo nicht xerjohren / machet ein grobes dickes Gebluͤt / berſtopfft die kleine Aederlein in der Leber vnd im Mautt / bläher den Leib auff / gibt vil Winde / vnd macht ſchwere Traum, 00° Sülfer Wein ſo verjohren / vnd von ſeiner Höfen iſt / ſchadet dem Haupt weniger / erweicht den Leib / vnd machet Durchlauffen ; Gehet aber nicht leichtlich wi⸗ derumb durch den Harn hinweg. — K Der ſauwr Wein zeucht zuſammen / vnd fo viel de⸗ ſto mehr je weniger er keitig worden ifl: Jedoch ifter dem Magen qutsftärcker denfelbigen, vertreibt Die vn⸗ naurliche Süfte vnd Apetit der ſchwangern Weiber. Es ſol auch dieſer Wein fleiſſig gebraucht werden in dem Durchiauffen deß Magens vnd der Därmen/ diefelbige fteller er/ond heie ſie ein. Aber er verurſacht — garbalddie Verftopffung der Leber / deß Milzes vnd der Mutter) vnd gehet ſchwerlich durch den Harn ab / derohalben auch die jenige/fo Gonorthæam haben / fich deß Weins gebrauchen fönnen. 3 Schrwarger dicker Wein iſt ůbel zu verdäumen/foms nie bald zur Blafen : befehmerer das Haupt leichtuich / vnd macht bald truncken · Er verſtopfft gat *— — Das Ander Buch / von Kräutern. 1283 A die Adern der leber / deß Migeerseucht den Mageher- F Diefer geſettene Men hat ein Kraft ju waͤrmen / was snfammen: Aber er gibet mehr Nahrung dann anderer Wein / vnd macht viel Gebluͤt. Gelber Wein fo zeitig worden / iſt dem Magen gut / vertheilt ſich bald durch den leib / iſ dem Haupt weniger ſchaͤdlich / vnd gehet Bald durch den Harn wider ab. Schlechter weiller Wein, fo mit waſſer gebrochen iſt / mum oligophoron genenntiftdem Haupt und der Nerven gue / er ſchwaͤchet ſie nicht leichtlich/ er habe dañ zu viel Waſſers ben ſich / alſo daß es fehr über ſich daͤmpffe: dem Magen gut / vertheilt ſich bald durch den Leib: Fuͤrdert auch etwas die Daͤuwung deß Ma⸗ gens / verzehret die rohe Feuchtigkeit / treibt den Harn B vnd den Schweiß / kan auch wol den jenigen dargerei⸗ chet werden ſo mit dem drittaͤgigen Fieber behafft ſeyn. G AAben Wen Wannman einerüben Wein willanter machen, Kautär zu mas fol man zwen oder drey newe Häfen/nach Gelegenheit un deß Faß zerfchlagen, fo nicht verglaſurt ſeyn / vnd die Scherben in das Faß werffeny fo hencken fich die. Haͤ⸗ fendaran: Deßgteichen thun auch die weile Kilfel- ſtein / wann man fie zerſchlegt ond in das Faß wirfft. x * Von Moſt. — Wenn man einen truͤben Moſt bald wil lauter ma⸗ chen / fo ſtelle man ein sinne Kante mit Moſt in heiß Waſſer / ſo lang man ein Vatter vnſer ſprechen qhut / darnach laß widerumb ertalten / ſo ſeten ſich jelfchwerliche ae macher- grobe vnd rohe > keit/ verurfacher das Bauchgrim̃en / bißwei⸗ ei ap E WVon geſottenem Wein. Lateiniſch Muſtum co&um :Bnd iſt — —— ol ein geringer Vnderſcheid —— iſt. man ftärsde en Schaum abnetiten/fo oben auf ſchwimt Sneromd tfiger fe. Difer fer Ca Sfotteher Bei wird Gricchfch Hana genenht, © ‚falten blöden Magenyvertreibedie Winde fofich im Sfr. gemacht doch nit fo viel als der dann der Nein gehrtlangkain wider durch den Harn ab: Aber er er» weicher den Scibyand macht leich lich einen Stulgang · * Dieſer Wein gibt dem Lab auch gute Nahrungt Er bleibe aber von wegen ſeiner dicken Subſtantz / ein geittang im Magen fisen. Iſt auch der Leder end dem Milg nicht faſt dienfttich, Es wird diefer Wein nuglich den jenigen gegeben Si, fo ftärigs huſten / vnd einen fchweren Athem Ay en / Ychem, dann er praepariredentohen Schleim vnd Sefchtige -⸗· keit / ſo ſſch vmb die Bruſt vnd Lungen angehenekt har ben / vnd macht die ſelbige außrenfperin. Galenus ſchreibet lib.3. de med. fecundum locaʒ Oprönpmerg daß der geforrene Wein Sapa genennt / nutlich gebrau⸗ chet werde / wider die Schmertzen der Ohren. Don gebranten Wein / ſo aqua vitæ oder Spiritus vini gene nut wird. sein ſelbſt: er iſt aber viel dicker Au⸗ dem guten ſtarcken vnd kraͤfftigen Wein / wird del. uch chymica arte, cin liquor diſtilliert / man Aquam vitæ oder Spiricum vini su nennen pfleger/ vnd iſt dieſer gebrannte Wein nichts anders / als ipſa eſſentia oder anima vini, dann es nichts anders iſt / als die Krafft ſelbſt des Weins / ſintemal der übrige Wein / nach Abziehung dieſes Spiritus, nicht anders ſchmaͤcket / dann ein ſchlecht Waſſer / welcher auch zu nichts mehr nuͤtz iſt Dieſer Brandtwein iſt gar hisia end trucken / ei⸗ ner ſehr dünnen vnd ſubtielen Subſtange Vud je reiner er iſt / deſto higiger iſt er auch: Er wird reiner und ſubtiler / fo er öfter gebreunet oder diſtillirt wird. Diefer Spiritus vinioder Brandtwein / iſt zu Die» Nachrriche len Sachen dienftlich /dann er erhält wurd mehret die Wärme des natuͤrliche Wärmerbefchliger die Kräften des Leibs/ erſtattet die verlohrne vnd krafftloſe Kraͤfften / ſchaͤrf⸗ Er die lebende Geiſter. Vber das behält er den Men? * bey langer Geſundheit / macht zute Sinn vnd u nffe / erhaͤlt die Gedachtnuß: Schaͤrffet und ſtaͤrcket das Geſicht. Es iſt auch dieſer Gebrandtwein nuͤtzlich den jeni⸗ — in einem tieffen vnüberwindtlichen Schlaff li⸗ Saft vnd Autern dejfelbigen» ber das erwaͤrma er —— — — — ſcheid / aber nicht im T wie der gemeine — — SS — — /ertbeiterfich mt fo bald im Leib / vnd a 1284 A Man ſoll aber diß Aqu am vice mit Wein einnem ⸗· F men / vnd mit ſonderlicher guter Beſcheldenheit / dann Sar aduich · es gar leichtlich deß Haupts vnd deß Hirns begehrt vnd derowegen auch nicht allezeit ft ſicher zu gebrauchen / we auchinkaften Schwachhelten deß Haupts / fuͤrnem⸗ lich ſo ſich noch viel boͤſer Feuchtigkeit im Leib verhal⸗ tet / durch welche das Haupt mit vielen Daͤmpffen be⸗ ſchweret wurde / ſo der Brandtwein darzu kaͤme / wel⸗ cher ſolche Duͤnſte uͤber ſich in das Haupt treibe. Es ſollen ſich auch fuͤr dieſem Wein huͤten alle die jenige fo higiger Natur ſcyn / als die Sanguinei vnd Cholericipnd die fo mit hitzigen Schmwächheiten an» gegriffen ſeyn. Er iſt auch der Leber faft ſchaͤdlich / vnd ſo man ſeyn zu viel trincket / beleidiget er die Nieren. Senn Wer einen kalten vñ bloͤden Magen hat / der nem⸗ — ine Zucker / Galgant / Ingwer / langen Pfeffer / Mu⸗ ſcatenblumen / Zimmeir inden vnd Calmes / thu ſolche Stücke fein zerſchnitten in ein Glaß / ſchůtte daruůͤber guten Brandtenwein / vnd trincke alle Morgen ein klein Löffel voll darvon: Sol aber im Wintet fuͤr⸗ nemlich gebraucht werden, Verlohtne en zur eſſen haͤtte der nemme Brandenwein / vnd rhıre dar⸗ * zu die Knoͤpflein von dem Wermuch 7 vnd eſſe vier oder fünff Tage deß Morgens ein Löffel vol dar von / fo. bekompt er widerumb ein begierd zu eſſen: Doch fo fern der Mangel von kaltem Schleim iſt / vnd nicht von Gall — Gebrandter Wein mit Honig und Odſengal " permifchetz und den Kindern warm über den Nabel gelegtz oderinden Nabel gerieben / toͤdtet die Wuͤrm. N Wann jemand zů viel Brandtenwein gerruncfen Re haͤtte / vnd ſehr darvon erhitzet were / dem ſoll man alſo * — bald Geißmilch au trincken geben. Er — Weineffig/ ondfeiner Natur/ Krafft / vnd Eigenſchafft. oribahus aibet lib. 4. collect medic. cus. der Eſſig ſey einer vermiſchten Natur / kalt siner ſubtielen Subſtantz / ſey ab dar m kalt oder warm —* er habe zu ri = Kginera fagt/ Baer meh tan Dann mar trucken im dritten Grad. * Fernelius meldet / der Eſſig in kalt vnd trucken pi im andern Grad. Saherlicher Gebtauch deß Wein 8 N wol der Weine fubtiten & ang iſt / alſo daß er Feuchten eertheilet / doß man auch g He eröfftne. Syedoch zeucht er auch nit ein wenig zu vñ alle andere Gebreſten / er — SE et Bongräf: ; 3 Mn one raucht / wider die Banchfinß · G mene Eglen. Welcher Menfch gar feinen Luſt oder Appetit zu H 6.20 dab der Eifig dein Zahnfleifeh garı I der einen Tůchlein darin genert / vu chörimget, vnd die ——— — laubt / daß er die a Er zuſammen / vnd verſtellet zimlicher maffen Bansfif, 6. di FLüpo: 1b: Daher ex auch groß Sobüberfom» men / wider die D. Jacobi Theodori Tabernaemontam / Wider alle Gebrechen / ſo zu viel fli aſſen / beſchreibet dß Macthiolus ein ſolch experiment: Send Krebſen in Weineſſig / darnach ſtoß dis Rinden oder Scha⸗ len der Krebſen zu Pulver. Von dieſem Pulver ſoll man Morgens vnd Abends ein Quintlein in einem trunck Wegrichwaſſer / oder rotem Wein zu trincken geben. Dioſcorides ſchreibet / der Eſſig warm getruncken / vnd widernmb von ſich gebrochen / ſey krafftig vnd aut Sift wider alles Gifft / vnd ſonderlich wider den Mohn ſafft Mohnſafft. Meconium genennt / wider den Wuͤterich / wider das Blut vnd Miltz / wann fie im Magen gerinnen / wi. der die giffuge Schw aͤmm / wider das Gifft Ixia und atae Taxum. Eſſig mir Saltz —— eingenom⸗ Eingenome⸗ ne Egtens 2 * Der Eſſig iſt auch gut warm getruncken/ den jeni⸗ Kun — gen / fo nit Athemen koͤnnen / ſie ſigen dann auffreche, Mm Ein wenig gebrannt Hirſchhorn in Ejlig zerlaß Wim, ſen / vnd den Kındern eingeben / tft Ernfftglich wider die Warm im Leib. — Euſſerlicher Gebrauch deß Eſſigs. We man einen Schwamm in Eſſig netzet / vnd Tine — uͤber ein Banden legt / ftopffe er das Blut / vnd wehret der Hitz Eſſig wehret vnd heyler den Außgang der Zee Aufgangte, vnd deß Hinderm deß Hindern Dioicorides ſchreibet / er befeſtige dag weiche — 4 ge Zahnfleifch/ aber Aerius meldet reunz. der rag Der Eſſig iſt gut wider Die Gefchtwäre/ re weiter vmb fich freſſen / wider den Nohriaufvpag Fliegend Grm. fahder 7 wırer dem Grend und Raͤude wider die Singer @e uechten vnd Fingergeſchwaͤre / mit andern Stuͤcken enger — verniſcht / ſo hierzu tanglichfegn. 0. Er wehret auch den Geſchwaͤren / io das geſum Goſchwer. Fleſcht vnder ſich verzehren / ſo ma hagedenas nen · net/ vnd — man ji — darnut mau Fr lg ftreicherwertreiber er die Streihmafen Eſſig mit Rofendtvermifcherzeinen Schwamm gut wider die Higdes Haupts. Der Dampif des ſie e | vndd 3 IRL faumre unjeitige Tranben ſeyn faſt gut / dañ fie verhindern das Doͤw gen gar viel / vnd in demficdurch. viesch Das Ander Buch / von Kräutern. A [Wie die vnzeitigen Trauben einzu⸗ machen feyen. Fran dr die vnzeitigen Trauben einmachen wilt / Fo nimb die groͤſten / ſchneid die Stiel ab / m fie ſanber / mach ein Syrup dargı von Zucker / clari⸗ lieirt, wie offt anzezeiget / vnd wann er gar nahe hart genug geſotten iſt / ſo winff die Trauben darein / und laß ihn vellendsficden/aber nicht ſo lang / daß die Hig die Körner nicht zerſpreng / vnd u Muß werden. Diefe werden in allen hizigen Kranckheiten ge⸗ brancht / faſt lieblich zu gebrauchen / bringen Luſt zu eſſen / vnd ſtulen don Banchfluß) Von dem Safft der vnzeitigen £ Trauben, D/ den pnzeitigen Trauben wird auch ein Safft B Raepreßt / ſo man Om.phacium nennet / nemlich at- C fo: Nimb vnzeitige Trauben / leg fie drey oder vier Tagan — daß ſie welck werden / darnach preß den Wein darauf den behalt in einem Befchir? wol verdeckt zur Notturfft. R (Andere bereiten jhn alle: Nemmen die vnzeitt- gen Trauben / preifen den Safft auß in ein Faßlein / Haußehren 7 damit es von allen denen fo fuͤruͤber ge⸗ hen / von fich geſtoſſen / vnd alſo ein zeitlang vmbgewal ⸗ et werde. St t im andern / vnd trucken im er⸗ Geoſſe Hin groſſe Febrilifche oder Chole 44 Ge⸗ neigliche ; ; 2 hisige Eu Fön. en DOurſt. & 1? F — ſamme a : RER wegen / — Sonderlich aber, ſo ſie b Wann fie recht zeitig worden geb vermiſchens mie Saltz / ſtellen das ae dem - viel dienfklicher in der Kuͤchen / dann zu Mirgen deß Maaens, 7 1285 FO Wann man aber derfelbigen su viel ſſſet / ſo blaͤhen fie dan Magen/ vnd mahen Bauch ſiuͤß. Man ſoll ſie auch jederzeit fiir andern Speiſen Nen / damit ſie bald toͤnnen durchgehen / vnd nicht im Magen verfaulen Wann ſie ein wenig dir worden / find fie dem Magen angenehmer / auch beffer dann friſch. Von Koͤrnlein in Weinbeern. ES haben auch die harte Koͤrnlein ihren Nug end Gebrauch in der Atzney / dann fiefem einer truck nen Natur / vnd haben cin Art zu ſtopffen Derowe⸗ gen man fie wol gebrauchen kan / wider das Wuͤrgen vnd Brechen DE Magens / wider die Bauchplirß Zredendep Mi agens. vnd rothe Ruhr / wann man ſie duͤrr machet / darnach Sauspüp, fin zerſtoſſet / vnd mit ſanren Wein oder Wegrich. waſſer uͤberleget. “ Don den Räben. Odonieus meldet/ daß die Raͤben vnd die Gaͤ⸗ belein ein Natur haben zu kuͤhlen / vnd hefftig zuſammen zustehen; Seyn gut wider das pnmäflige Dal tvo es nur herkomme / ſtelle daſſelbige gar aldi —— Deßgleichen werden fie auch nutzlich gebraucht, wider die Bauchflůß vnd rohte Ruhr 7 Blutſtilen. Sie werden auch gebraucht / wider die Hit vnd En⸗ Entindung zuͤndung deß Magens / wider —— rom ee ; vnnatürliche Luſten der ſchwangern Weiber: Eine, Bonecärte weder ie en aber das Waſſer oder Ang den Saffro don innerlich eingenommen. Weiber, Don Räbenwafkr. — M Merz fleuſt ein Waſſer auß den geſchnittenen DRaͤben / fo Raͤbenwaſſer genennt wird / Lateimiſch Aqua vitis· vnd Lachryma vitis. Diß Waſſer getruncken / ſoll groſſe Krafft haben den Stein zu brechen vnd auß zutreiben Di Naben, Stein affer wird von vielen Leuthen geſamblet vnd auffge⸗ wider die Gebrechen deß Geſichts / dann man es das dunckele Geſicht beſſere / vnd vertreibe Dlamlein / euſſerlich in die Augen Dunckel Ge⸗ ficht. cint / m der Artzney dienſtiich. meldet Dodonzeus , daß dieſe DR u an mans mir Wein einnemme / es 1286 A Bon Weinhäfen. Rz Linhäfen wird Lateiniſch fex vinigenent/ item Sanies vini , Craflamen pnd Craflamenrum vini, wird auch Weinerufen genennt. Diefe Weinhäfen hat anch jhren Brauch beydin der Argney/ vnd auſſer der Artzney. Man brennt auß diefer Weinhaͤfen den Brand⸗ wein, fo allenthatben gebräuchlich iſt: Vnd hat diefer "Bein ale Raͤtur / Krafft und Eygenſchafft wie der Brandwein/ darvon zuvor in dieſem Capitel iſt Be⸗ richt gegeben / außgenommen/ daß er nicht ſo ſubtiel vnd kraͤfftig iſt / wie derſelbige Brandwein / fo dpiri⸗ zus vini genennt wird. Weinhaͤfen vnd Alaun jedes gleich viel mit einan⸗ der vermi B oider den Krampf fo auß verwunden herfompr/ ſoll man nemmen Weinhäfen / vnd einwenig geſtoſ⸗ ſen Alan darunder miſchen / ſoll faſt gut ſeyn. WVon Weinſtein. ger Beinfein iſt auch ein Art der Weinhaͤfen / A ſo ſich vmb das Faß geſchlagen / vnd hart men x iſ / Gricchiſch wird er Teoẽ genennt / Sareinifeh Tar- Krebs. tarum lapis vini⸗Niderlandiſch Wy ſteen Welſch Fceccia. Rafura de vino. Paulus Aginera fihreibet / daß der Weinſtein reichlich außtrůckne / vnd auch etwas zertheile / mit ei⸗ ner zuſammenziehenden Krafft. Der Weinſtein wird nuͤtzlich gebraucht wider die fſruchte Gebrechen deß Leibs. Dodonzus meldet / daß der Weinſtein gut ſey den Wanuniae. Wafferfüichtigen/ ſonderlich denen fo Leucophleg- matier ſind / alle Morgen deß Pulvers nichrern eine. . genommen: Da n deß / Daß es die mäfferige Feuchtigteit verzehrt v vuůd außtrucknet / vnd dieſelbe durch ven Harn außfuͤhret / treibt cs auch ſolche DI tie duch datt Stulgang auͤß: vñ ſo viel deſto mi weg —— auch den —— N gierende Arzneyen zu vermifchen / darmir fie deſto leichter jhre Wirckung haben. -D Weinſtein euflerlich wie im Caraplafına über den Vrechen deß Magen geleget / ſtillet dag Bürgen / Drehen ond Magens. Durchlauffen d bigen Muxerfiuf. en m fılet.68 die vottge Fluß der Mutter / au die — mit re # fer uͤbergeleget hin: vnd trucket nider die Dee · Zeit dicke Bruͤſter ſo von vieler Milch aufflanffen / on Milch fönnen. Wider die vnreine vr ar vnſanbere Zähn. Nimb Weinftein ein halb —— ſtoß zu kleinem Pulver / ſeyhe ihn durch ein enges. — — Ihm mie zu ein, mit reibe die Zähn alle Tag eint a ; u Waffe br nicht su a7 ®, “Serge Tun | Tartaro. An pfleget auch den Weinſtein zu bren — — Dioſcorides ſchreibet / daß etliche die Weinhaͤfen — in neue gebackene Erdengſchirr legen / fgen fie dar, nach auff ein groß Fewr su brennen / ſo lang die Häfen alle aluͤend worden iſt. Etliche bedecken den Weinſtein mit glůenden Ko⸗ len / vnd brennen alſo: Man ſoll jhn aber folang brennen, bif er weiß worden ıfl. - Diefer gebrandre Weinftein wird Griechiſch zn genen net / Lateiniſch Tarrarum uſtum vnd Tar- tarum caleinatum· Diefer gebrandıs Weinſtein hat sin Krafft damie et vnd uͤbergelegt / it gut widerden Krebs. 5 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / FE er hefftig brennet / reiniget / ſaͤubert / trucknet 7 zuſam⸗ men zeucht / die Geſchwaͤr heylet / vnd zur Narben bringet. Man ſoll ſich aber deß friſchen gebrauchen / ſaget Dioſcorides, dieweil er ſeine Krafft gar bald verleuh⸗ ret / derohalben fol er in Gefaͤſern verwahret werden / ſo wol vermgcht vnd verſtopfft ſeyn. Vnd dieweil ſol⸗ cher gebrandter Weinſtem gar leichtlich in cin wäre rige Feuchte reſolviert wird / auch von ſich ſelbſt / fol er in glaͤſeren Gefaͤß an einem heiſſen Orth verwahret werden. Gebrandte Weinhäfen mit Harz vermifcher / ver, Kautezin, treiben die rauhe vnd ſcharpffe Fingernägel. gernäget. Diolcoridesmeldst / daß die gebrañte Weinhaͤfen Rarbenten gewafchen / under die Augenargucn vermifcher wer, Augen. den/ wie die Calmeyblumen: Dann fie vertreibe die Narben / Wundzeichen vnd Tunckelheit der Augen, Von Weinſteinoͤl. us dem Weinſtein wird auch cin Del bereiten, Oleum Tarcarigenennet/ auff folche weiß, Nim̃ Weinſtein vier Pfundzden thu klein geſtoſſen in ein Kahr / brenne den in eim Ziegler oder Haffnerofen/ biß er wol gluͤhet. Nachmals ſtoß jhn / henck den in et. nen Wulenſack / an einen feuchten Ort / oder in Kel⸗ ler / darauß treufft dann ein lauter Feuchtin / faſt einem Waſſer gleich / welche man das Dal nennet. Peg Dodonzus ſchreibet / daß dieſes Det cin feharpffe bremmende Kraft habe / truckne auch hefftig auf. i Man bereitet ein Saͤlblein auß d ſem Del zu vielen H Gebrechen der Haut dienſtlich Nim Weinfteindt/ vnd Roſenwaſſer jedes gleich viel / thu darzu > — zu einem Saͤlblein genug? Dieſes Sa Auſſͤtige kn iſt gut di wanflägigeonreime Haut damit zu reim — nigen; Esbenimpr auch die Kände/ den Grind / die Zunermäier. Fiechten / Zitermaͤhler / vnd andere dergleichen Vn ⸗ raunigkeiten mehr/ fo ſich auff der Han fehen laͤſt / “2 alfopap man ich ge en a — Jederzeit wol dar⸗ mit ſchmiere. > ich Delgut wit Join Zu Rande & mie beſtrichen. I Das Ander Buch / von Kräutern, 1787 A Gaͤnßfuͤſſerſtock FO Mas nun dieſe Trauben fuͤr einen Geſchmack Vicis chenepodinä, —— jenigen am beſten belaudt/ bey welchen So viel aber jhr Natur vnd Eygen ſchaßt belan⸗ get / iſt dieſelbige zuvor angezeiget 7 da ieh von der Farb vnd Geſchmack des Welns in gemein geſchrie⸗ ben habe Das XVII. Gapit. Don Zibeben. Uvæ Zibebe. Zibcben. EN * koſinlem haben. 08 Aeroen fiyn an Ocfalt gröff 7 dann Di gef SEN... u Mi | — Das ander Geſchlecht it erwas kle iner / diebringet nan auß Cypern / Hiſpanien vnd der Proviink. Wel⸗ 48 "yo dem Authore drey andere Geſchlecht geſe⸗ ſehn dic kleineſten haben fein Kern: Werden Grie⸗ get worden / anß welchen die zwey — chiſch geuennt Apyreni : Sarinifh Lv& paſſæ Co⸗ meinen Weinſtock mit Rüben / Blaͤttetn und Tran⸗ Mae ( len faſt aleich ſeyn / das oritre Geſchlecht aber fEvon ca; Pallule Cilici®, Paflule chefeminz ; das ut den ändern etwas vngleich / vnd wird Ulvabarbatä Paffule in@hucleis, vnd in den Aporbrcten Pallu- genefiner / diewell es an feitten Trauben viel langer le minores: Teutſch / kleine Roſinlein. | Safan Bangen hat / anzuſehen wis ei langer Bart, Arabiſch Chefs | $ ? x u ul; ee: on 1283 Acc Mon den Samen. PER oder Damafcenertranben /Damaſceniſch — $ateinifeh Uvz zibebe.Ulvx Da- mafcen®; Üvz paffz Damafcen®, Zibebe,Paflu- 12 Damafcene. [Uvapalla major, C.B.Uvz paf- {2 majores,Trag. Gel.horr.Calt. Uva pafla, Tur. Lon. Zibebas ferens, Cam.) Von der NaturKraffe/ond Eygenſchafft der Roſinlein vnd Zibeben. Atchiolus ſchreibt / daß die Zibeben vnd Ro⸗ Ncſinlein ein mittelmaͤſſige Waͤrme haben / zie⸗ hen auch ein wenig zuſammen · Innerlicher Gebrauch, Odonzus ſchreibet / daß die Rofinlein dem Leib sin gute Nahrung geben / der Safft ſey dem Leibe angenehm / allein daß er ein dickes Gebluͤt mache / welches doch den Leib mehr fuͤttere / vnd ſon⸗ deruch die jenige Roſinlein / ſo ein duͤnnes Haͤutlein F G haben. nn Ermelder auch / daß fie ein Kraft haben zu lin, © 2 Dernvondetwas zureinigen. Ste [over dis durchge⸗ 000 firtchene KofinternMüptein]betomen mel der® uſt / der Lungen / der Gurgel / den Dieren / den Blaſen vnd Haube Kal dem Magen: Den ſie lindern die ſcharpffe rauhe no NKeel / ſind gut wider die Heyſerigkeit:ſie thun as gar : * — wol den jenigen / fo einen fehwaren Athem haben / ber Serien faͤrdern and) das Außwerffen und Außrenipern deß rohen vnd groben Schleims / ſo fich in der Bruſt / in der Kungen / eder in der Setten verſamblet hat / iſt H derowegen gut den jenigen / fo ſtaͤtigs Huſten vnd Te Keichen wie auch denen / fo. an der Seitenkraͤnck ent sap liegen 8, 8 er undern auch die groffe Hitz end fchärpffe der Bine va Nieren vnd der Blaſen / ſeyn derowegen gar gut wi⸗ he der dag rſelbigen. — brennende Vber das ſo lindern ſie auch die ſcharpffe Magen⸗ Pr —— er Mas iſchl ind offt als J auch bißweilen zur Ob; ¶In der Koſt gen | auff ſtoſſen.J en Es ſchreibet auch Galenus lib.7. de me fecundum loca, daß die Roſinlein der ® D Leber gar gut en / ſo viel nur von Fernelius ſchreibet / daß ſie re ——— zu concoguireny vnd allen boͤſen Feuchten zu widerſte⸗ hen: uͤber das jo faulen ſie nicht leichtlich / ſondern wi⸗ derfichemder Fänle. =; Es meldet auch Galenus; daß ſie E werden / wider alle Schwachheiten / Soea aha Feuchte jhren Vrſprung haben. ER cẽ auß Kaite. Dioſcorides fchreibe/ wann e Kofinfein mit Pfeffer kaͤwe / fo zi —— der. zu chen fie —— — * Haupt herun ee Matthiolus — ſo man alle Tage frühe vnd Abende / (vor der Mahlzett /) cin Loͤffel voll der kleinen — Roſinlein eſſe / ſo erweichen ſie den Leib / vnd machen vr einen Stulgang: Seyen ſonderlich gut für die higige bond truckne Coͤrper ꝛ ET: Terufferlicher Gebrauch. —— — Roſinlein mit Bonenmaͤhl vnd anne Be ci Pflaſter vbergeſchlagen / lindert die bisige San⸗o. Geſchwulſt deß Mannlichen Glieds vnd Hochbälg. = Wastiende Dieſe gerftolfen / vnd vber die wacklende Naͤgel ger Düsen Isgemmaipeoap fs bald herab falen-] Be wu. D. Jacobi Theodori Tabe Darnen den Kaliſeich / vnd die lich / vnd wie March rnaemontani/ Von Weinbeer oder Roſinlein Lattwergen. DW den Roſinlein fan man ein nutzliche Lattwer⸗ gen machen auff folche weiß. Nimb Paͤonen⸗ wurt ein Loth / duͤrren Hyſop / Meliſſen / Hirſchzungen jedes ein halb M. geſchaben Suͤßholtz ein Serh / ſolche Stück fiede allefampt in genugfamen Regenwaſſer / tricks hart auß / vnd ſeihe es. Darnach thu in dieſe Brühe ein gemein Pfundt klaubte vnd gewaͤſchene Weinbeerlein / die wolzerftoffen ſeyen / ſiede fie abere mals / ond treibe ſie durch ein Leinwad oder haͤren Syh / ſehe darzu ein gemein Pfund waffen Zucker / laß ſieden biß fie ein Lattwergen dicke erlanget. Dieſe Lattwerge iſt trefſlich gut die Bruſt zu erwei⸗ tern / den ſcharffen Huſten zu miltern / vnd das Fuß Saatpff werffen zu fuͤrdern: Iſt ſonderlich gut den jenigen / fo Hufen, mit der Fallenden ſucht beladen ſeyn wann fir einen Farende fhwären Arhem haben von wegen der Päonienwur- KA- sc: Anden Aporhecken wird dieſe Lattwerge Loch ei Pallularum genennet. [Bon purgierenden RE den Arerhefen hat man auch. eingemachte Reoſinleim die ſanfft purgieren / werden alſo berei⸗ tet: Rim Roſinlein ein Pfund / Roſenſafft andew thalb Pfund; Sennerblätter acht Loth: die ſe Blaͤt⸗ ter ſolen über Nacht in dem Roſenſafft ftehen / her⸗ nacher ein wenig ſieden / vnd ſechten zu dem ſo geſech⸗ renhn darzurorpen Zucker / fechzehen Loch / laß mit einander kochen zu anem Syrupy vnd zuende thue Fr Kofintein darsin / and laß widerumb sin wenig jeden, “= er Das XVII. Gapitel. Don Schwars Zaunraͤben. 1. Schwartz Zaunraͤben. — Vitis nigra L Kofinfein. Fa Teoride lib,4.cap.ı78. SE fie Slärter, habe den Ephembä archiolus vermelet, welche ich den 9 —J Das Ander Buch / von Kraͤutern. A IT. Waldtraͤben oder Lienen. Vitis nigra II. aub / vnd wachen Mein einem Stiel /) Allein Faß er 1289 F Auchore fefen fan. ( Niderlaͤndiſch wilde Bryonie. Engliſch Blacke Bryonie. Frautzoͤſiſch Couleuree ſauuage. Welſch Tamaro. Die ander aber wird Waldtraͤben oder Lienen ge⸗ nenne: Lateiniſch Clematis, vitis alba. [ 1. Cle- matisfyl.latifolia, C.B. Clematis 3. Marth. Caſt. Thal. 2. Lac. altera prima, Cord. in Diofc. Vitis fyl. Trag. Lugd. nigra. Fuch. Tur.Lön. Viralba, Dodon. ut: Czf. Viburnum Gallorıgn , Bellon. Atragene Theophr. Ang.Cluf. hift, Vtis iyl. cau- ftica, Gel.hort. Viorna vulgi, Ad. Lob. Ger. Cle- matis{ive Viorna vulgi Lob.Eyft.] Niderlandiſch Iymen. Englifch Traueilers Joie. Frantzoſtiſch Fror- ne. Weich, Nalba. Bon d& NaturKraffe/ond Eygenſchafft der fchwargen Zaunraͤben. e ſchwartze Zaunräben ift warm vnd trucken / . = yndwıe Dodonzus vermeinet / im dritten Grad. ibert vnd zertheilet. Innerlicher Gebrauch. Joſcorides vermeldet / daß die Wurtzel der ſchwartzen Zaunräben / gleiche Krafft habe / wiedie Bryoniaalba oder Stickwurtz / davon ım nach⸗ folgenden zwantzigſten Capitel ſoll gehandelt wer -⸗ den, allein daß fir nicht jo ſtarck vnd kraͤfftig fin wie dieſelbige. A AR Es meldet auch Diofcorides am felben Orth / daß man jhre junge friſche Schößlingey wann fie | DRS ä erſilich herfur kommen / koche wie andere Kachtraͤu⸗ ter / vnd eſſe fir in der Speißz: Dean fan ſie auch mit Sag hy tere die nuge Spar I vnd Eſſig zimie gen / vnd alſo gbraubag Dieſe junge Schd (reinigen die Nieren) garnrreits, « treiben den Harn vnd Monatzeit der Weiber. Sie Monazzen, * verzehren vnd mindern das geſchwollene Maltz. — (Es meldet auch Dio ſcorides, daß fie gut feyen Mm. wider den Schwindel / wider dis Fallendſucht / vnd S aminder. ch F ſuch wider die Laͤme. Euffrlicher Gebrauch. fehreiber 7 wann man die Blaͤtt. — wie der Buxbaum/⸗ (ond voll ihes > Bapräten: auff gleich 1 D vonder fehwargen Zaunraͤben tft vermelder worden. | Plinius ſchreidet / daß die Wurzel ein Krafft Schiefer von — vnd Eygenſchafft habe / die Schiefer von den Beinen —— Exr maee auch / wann man diß Kraut in den Hoͤ⸗ fen laſſe auffwachſen / jo vertreibe es die Schlangen / Sahlangen vnd mache die Voͤgel zahm. vertreiben. weiſſe wolriechende (zuſammen gedrungene) blame N — of vnd Wirdfing der n grawer Bart / Innerlicher Gebrauch der dreyeckeꝛ Deoer Saamen zn Pulver geſtoſſen / vnd das drit Sean vnd x — theil von einem quintlein / in einer feyſten Bruhe Gau aufs Ink 12 er ä oder Honigwaſſer treibe den Phlegmati⸗ "ber- “ Sie machfen gemeinlich tn den Hecken. Ihre ſchen Schleim vud durch den Srnigang. Spargen oder zarte Raͤbenſchoͤßlinge komen im Me⸗ DiofcoridespndSerapio lehren /daß or Wurzel & ge K diefer Räben mt —— —— derbſt zei Be getrunckẽ / ſol die W en / ein Baͤcher ⸗ og 5X ; se Bon den Namen, | et TEE Euſſerlicher Gebrauch. — af a —— — D IJe Blätter etſtoſen und auffgelegt 7 ehen die A@-. Sateinifch Vitis nigra: Bryonia nigra.[1.Bryo- nia levis; fivenigraracemola, C.B, nigra, Ger, Viisnigra,March.Ang.Lac.Calt-Lugd. nigralyl. Gefhort. Vitis fyl. five ügillum Marı®, Dod. ur: Viris &Bryonia nigra , Ad. {yl. Lob. Tamarum vulgo, Cal. Dodonzus will; «8 fey die Vitis Iyl- is , odge Tamus , darvon man bey ermeldtem — u uff / ond ziehen anf Die boſe Derdorbent ann aim MNaͤgel an dei Fingern, gem > Der Safft vnd die Blumen jerftoffen oder geſot⸗ ee A ge ferien ech er, a i PR ö Das mitner Haͤutloain iſt zu Blartersiehen Wear ehe Bi — Ssssas Das 12990 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / A Das XIX. Gapii, F Vonder Natur/Krafftund Siaenfha Bon Hinfchfraut ne on Hi » H btraut iſt warm vnd trucken im dritten Hinſchtraut. Grad. Amaradulcis. \ Innerlicher Gebrauch. Ieronymas Tragus vnd Matthiolus beſchret⸗ eneinen Wein von dieſem Kraut / wider die sene Geelſucht auff diefe weiß, Das Hola von ee diefen Räben klein Würfflecht zerſchnitten / vnd zu ei» — ner Maß weiſſen Weins / nicht weniger dann j.pfund genommen/ in einen ſchoͤnen verglaſirten Haffen ge⸗ chan / wol bedeckt mit einem beheben deckel / auch rumb⸗ her mit Teyg verkleibet / vnd ein Loͤchlein mitten durch * den Deckel gemacht / vnd alſo bey einem Kolfeuwerlein G firtigtich eingeſotten über Das dritte Theil: Solcher ES ift faſt gut wider die erflorbene Geelſucht / deß orgersnüchtern ein Glaͤßlein vol warm gttrun ⸗ fen im Behty darauf noch ein Stund geruhet / vnd e auch deß Abendrs fo viel / dieſer ein purgiert fänff- siglich die Geelſucht durch den Stulgang / vnd durch den Harn. — Es iſt auch dieſer Wein gut wider die faule Ma⸗ FauteMe, genfiber/[darvon die Geelſucht pflege sn fommen, — Die Blaͤtter gepuͤlvtrt / vnd mit Feygen vermiſcht / Stuigang eingenommen / fuͤrdert den Stulgang · u u Das Kraut gejotten und getruncken / treibt das ge» Berunnen ‚runnen Blufaußdem Leib / loͤſchet die Entzuͤndung —— deß Leibs auſſen vnd jnnen / wie Nachtſchatten / treibt ds ag A; durchden Schweiß vnd Harn fein ſanfft / öffnen die — DH Verftopffung der Leber / darumb es zur Selb vnd Fer Safft auß den Beeren fol die Maſen — D Sim Hanmmonat erſcheinen die Violblͤmlelnſo wrteaeıheffise huſammen / wehret den frejfenden vnd trie · gologelbes Zapfflein Wann die Blümlein verfallen, ger d ſo ſoigenl langlechte Beerlein hernach / ſo — 56 ger den Schweiß. ſeyn endtlich aber ſchoͤn roht werden / wie rohte Coral Ion, [roller Saffts / aber am Geſchmack ontichtich.] = — Ad yc | Bluͤhet im twmonat : Iſt ein hochſteigend | EEE ER Ei Bien menschen ingehtheglhven CN ne Mens ineipnn u men Sarben graumfehwars- groffe viefe Rübeny in eich Wunzeln ser» WondenNiamm — er nwendig aber weil hebeichten — hort Ang · Lob Das Ander Buch / von Kraͤutern. A Zaunruͤbe. Bryonia, BON Cameratius vnd Dodonzus gedenefen noch ei» ner Stickwurtz / ſo ſi Bryoniamnigram nennen / wel⸗ che ſchwartze Beerlein hat / auch ein chwaͤrtzere wurtzel dan die vorige / ſonſt der andern in allen ſtůcken gleich, Die Stickwurtz waͤchſt allenthalben bey den Zaͤu⸗ nen vnd Hecken: blůhet im Ende deß Mayy vnd den ganzen Sommer uͤber. Von den Namen, Aunruͤbe wird auch genenner [ Schmerwurxel / Siickwurtzel Hundstürbs/ Scheißwurtz / Raß⸗ wurtz / Romiſche Ruben / wilder Zittwar / Teuffelskir⸗ che ʒriechiſch Amer oeAeunisguonierevun cateiniſch Byonia alba, Virisalba. [Bryoniaalperalivealba p baccis rubris, C.B. Bryonia, Trag. Gel.hort.Lon. 'alba, Dod. ur: Lugd. Thal. Cæſ. Ger. Vitis alba, Mat.Fuch.Ang. Tur.Lac. Cordin Diofc.Ad.Lob. Caft. alba lylveltris, Gel-hort. Bryoniabaccis ru» bris,;Cam.] Arabifc) Fefra Welſch Zucca [alratca vnd Yira biamca. Spaniſch Anorca blanca. Srangöfijch Co= leuure. Riderlaͤndiſch Bryonie Boͤhmiſch Poſed. [Engliſch White Bryan.) Von Den DIOR Bro a SPAR meldet darbey / daß fie nich talleın die Gall vnd den Balls Schleim und —— Schleim / ſondern and) das — durch den Stulgang anßtreibhe·⸗ [Die jungen Dolden find zum theil bitter / vnd ein 2 wenig ſcharff mit einer geringen zuſammen 7 Die Wurzel warmet vnd trucknet zimlich. Innerlicher Gebrauch. alenus ſchreibet daß die junge Dolden im Harn tteibẽ. Case der Speiß genützet den Harn treiben / fengmanc) dem Magen gut/ dann fieichen cin wenig zufammen: Welches doch vielmehr vonder Vire [yl- „veßtri folk verſtanden werden, ſintemal dieſe Dolden oder die Wunel gang vnd gar fein Adſtriction bey fich haben. 1291 F [Somandie junge Dolden bereitet wie die jungen Gange Spargenrerweichen fie den Bauch ohne Schaden.) wıtem Es iſt aber die Wurgel nicht allgeis ſicher anna cin, dunemmen/ dann es melder Doſcorides, daß fir die Frucht in Mutterlelb toͤdte / vnd bewege etwan die Vernunfft. — [So iſt auch das Kraut vnd Stengel von dieſem Gewaͤchs / ngch der meinung Diolcoridisfaft ſcharpf/ darumb fie mehr auſſerhalb dann innerhalb in Leib ſollen gebraucht werden / dañ wo fie auch auff die Haut euſſerlichen gelegt werden / freſſen ſie die —— Es meldet auch Dioſcorides, daß die Wurtzel zut ſey den jenigen / ſo mit der ſchweren Kranckheit bela⸗ den ſeynd / wann dieſelbige durchs gantze Jaͤhr/ alle Morgen ein quintlein ſchwer darvon einnemen oder eintrincken. Deßgleichen auch ſey ſie gut denen ſo vom Schlaglvnd andern ſchweren Hauptſůchten mit Ho, Salas. nigwaſſer / oder emem Oxymel vermiſchet) geruͤhret Schwindel, worden / vnd mit dem Schwindel geplagt werden. Die Wurgel zu einem Pulver zerſtoſſen mie Honig ‘ vermiſcht / vnd ein Lattwergen darauß gemacht / iſt gut wider den Huſten / wider den kurten vnd ſchweren X, Daften. them / wider das Keichen / und wider die Schmerzen Auen. der Seiten / dann fie zertheilet den groben Schleim / Seen hilfft denſelbigen außwerffen / vnd raumet die Bruſt. [Affe auch denen / die im Leib zerſtoſſen / zerbrochen / oder zerfallen weren.] .. Ein halb Quintlein der Wurtel mie Effig vermi⸗ ſchet / vnd ſolchen Trantk dreyſſig Tag nach einander eingen ommen / macht das Miltz geringer. (Doch ſoll Geſchwollen H man die Wurtzel auch mir Feygen zerſtoſſen und auf PH legen. an ſchreibet wann man die jungen Schöß- Wu der fein mır Wäigen fiede und davon trincke /fo geben ſie Oduserin den Sängerin viel Mi» 6:5 Er melder auch wann man ein Quintlein der Wurgelmit Honigwaſſer einnemme / ſo put giere fie Seieimpan den Schleim durd) den Stulgang / welches die Sand, sieren. ſtreicher wol wiſſen / fo dieſe Wurtzel viel zum purgies ren gebrauchen / alſo daß auch wol die Darme moͤchten hernach fahren. Matthiolus ſ t/ daß die Wurtzel — ſey den Weibern, ſuffocationem ureri(fe von der Muster Empoͤrung) dafen fallen / als wann fie Empörung verzuckt weren / wann ſie die Wurtzel(auff zwey loht in dr Dune, weiſſem) Wein ſieden / vnd alle Abendt ein warmen Trunck davon thun(jedoch fol man ſich mir diſer wur⸗ Bel Gebrauch wol fuͤrſehen / daß man ihm nicht zuviel chue / dann ſie dem Magen nicht zum beſten gereichet. Dieſe Wurzel ſol auch den Schlangenſtichen fo wi. Salangen ⸗ derſtehen / darumb wird darvon auff zwey Quntlein ſuch. ſchwer eingeben / in ſolcher Vergifftung. Ertliche Landfahrer ſchneiden Menſchenbilder auf dieſer Wurtzel / verkauffens fuͤr Alraun / wir oben in der Beſchreibung deß Alrauns geinelder, Andere pure gieren die Leuhte damit / biß auf] dad hinorfie.) Euſſerlicher Gebrauch, Alenus ſchreibet / daß die Wurtzel einer ſubtielen Subſtantz ſey / habe ein Art zu ſaͤubern / außzu⸗ trũcknen / vnd etwas zu erwaͤrmen / ſey derohalben gut gg, zu der harten geſchwo Miltz / daron getr uncken / Dry, ' vnd mit Feygen eujlerlich über das Miltz zeisgt. Plinius ſchreibet / daß die Wurtzel die Flecken und Jecen deß en vnder dem Angeſicht werrreibg / wie auch die Rn Narben vnd Anmalen am Leib / (zerthetlet auch dig zeib. blawe Anmal von hartem ſchlagen / tretten / ſtoſſen vnd fallen / wo dag Blut zwiſchen Fell und Fleiſch gernnen iſt. In ſolchen Gebrechen pflegen etliche dae Schmer ⸗ wurtel mis Oel ſieden / daß fie weich vnd lind werden ' nachmals ſereichens durch ein Tuch / daß es ein Saͤbb ·. lein geb.) Er vermeldt auch / dz es die Schifer von den Saiefer vnh Beiñen anpsiehe, wie auch die Eiſen auß den Wun⸗ 3 den / (um Waſſer geſotten vnd Pflafterswerßibergt. som > gt.) Gssſsgs ij —E — 1292 Diofcorides ſchreibet ‚die Blätter / Frucht vnd F Wursel ſeyen am Geſchmack zanger vnd ſcharff / de⸗ rohalben ſeyen ſie gut wider die Geſchwaͤr / ſo weiter on? Gmb Rs ter vnd vmbd ſich freſſen / auch das geſunde Fleiſch ver- er, ihren vnd verfänfen / ſo man Phagedænas nennet: kant Brand Jean wider den falten Brand / wider Die faule Ge⸗ ſchwaͤr der Schinbein / mit Sälg vermiſcht vnd über? gelegt. — RE Mackein vnd Die Wurtzel mit Ervenmeel/Foͤnugteck / Cleiſter Eieine knorn vndErden / oder Kreiden vermiſcht und angeſtrichen / ———— vertreiben die Spruͤtlen / Mackeln / Maſen / vnd die Eleine Knoͤpfflein des Angefichts,fö man Varos hen» hersfäubern auch die fehroargen Wundzeichen. 83 Die Würkel mit Wein vermiſcht vnd uͤberlegt / Hitzige aewne ein Pflaſter / vertreibet die hinige Geſchwuͤlſt / vnd G bricht die Apoſtemen auff _ ER Harte venn (Mit Kınderblut jerftoffen vnd auffgeſchlagen / um jertheiteralte harte Beulen vnd Geſchwuͤlſt / vnd weh⸗ ret den vmbfreſſenden Schaͤden. Geſchwaͤr. Die Wurhel mit Del temperiert vnd auffgelegt / zerbricht allerlen Geſchwaͤr: Inſonderheit das Fin⸗ gergefchwäranden Raglen: Mit feißten friſchen Zei“ gen wol zerftöflen und uͤbergelegät. samen Krliche bereiten auß der Wurxel cin inde Salb / Hufemeße, zudehlamen erkalten Gliedern / nemen darzu Baum⸗ st od Schterinenfehnafs / welches auch das Huͤfſt⸗ wehelindert.) D. Jacobi Theodori Tabernaemontand/ Euſſerlicher Gebrauch. ZEn Safft von der Wurtzel gefamblet / che das ziecen deh Fram herfuͤr bricht / reimiget das Angeficht vnd Argefchte die Haut von allen Maſen vnd Flecken. Solcher Saft fol auch die Runtzlen des Ange Kunpemii ſichts vertreibenJaber der es braucht / der foll am An Angeft, aeficht ſchwien / ſonſt brennet dieſer Safft hefftig / ſoll — mit kaltein Waſſer abgewaſchen werden: Extraet von Zaunruͤben vnd Purgier⸗ Lattwergen. uß der Stickwurtz / wie auch auß dem Safft der⸗ ſelbigen / wird ein giner Extract in den Apothecken zugerichtet / fo zu allen obernandten jnnerlichen Ge ·4 breſten gar nuͤtzlich vnd gut ft / fuͤrnemblich aber wird Dem es gebraucht / wider das Auffſtoſſen der Mutter. Es hat auch der weitberuͤhmte vnd hochgelehrte Herr BD.Victoxinus Schonfeid, Profeſſor, Medicus ynd Mathematicus einen fonderlichen purgierenden Extratt in den Apothecken / von dieſer Wuryel zurich⸗ ten laſſen / welchen er in vielen Schwachheiten nutzlich vnd wol gebraucht hat, [Das purgier Lattwerglein wird alſo bereitet: Nimd geſaͤnbert vnd zerrtebene Schmerwuͤrtzel ein Pfund / Roſinlein / Honig / jedes vier Pfund / ge⸗ bratene Meerzwibel / geſchoͤlet Zuckernuͤßlein / jedes iij. for Muſcatnuß / Cardamoͤmlin / Muſcatbluͤhet / Ing⸗ . Die Wurzel fell auch vermiſcht werden vnter die werziedesj.halbioht, Naͤgeltin / langen Pfeffer / Ste⸗ Arneyen vnd Salbenrfo —* verzehren / (dann Hchasblumen jedes anderehalb Quntlein / Seſelſamen / fans Zeig. ſo man die Wurtzel wol zum zerſtoſſet / vnd wie ein Sad over Pflaſter gebraucht / in die alten gifftigen / vmlſich freffienden Schaͤden / mit ein wenig Salt ver⸗ n cer reuuget ſie von aller gifltiger Vnſanberkeit / ſtinckendem faulem Fleiſch vnd Eyter / welche ſonſt von feineriey Argney heiten woͤllen.) Au der Wurgelein Mitrergäpfflein gemacht vnd vnter geſchoben / (oder die Wurzel in Wein geſotten / Gabure anf, vnd don vnden auff damit gebaͤhet) zeucht die Gebutt / treiben · — Geburt an ns - die Bruͤhe ſetzen / da dieſe Waurı in geſotten bi a era ihnen DieMitrer/aber die ſchwangere Wet⸗ ber follen ſoiches Bad meyden · BE u - Der Saame wird gebrauchtiider die Rande vnd D den ð ind angeſtrichen / vñ wie ein pflaſter uͤbergelegt. I (Die Wurel in Laugen von Eychenholtzaͤſchen geſotren / vnd die Kinder darmit über den gantzen Leib Waſchen / darnach mit einem Meſſer den Wuͤrmlin Seiner ſo man Miteſſer nennet 7 vnd den Kindern in den Schoaßlochun ſtecken / vnd mit jhren Haͤuptern her für zucken / dieſelbige abgeſchnitten / vnd das Kind wi⸗ derumb mit diefer augen abgewaſchen / vettilger fit; Sören De Wurtzel in das Fewr gelegt/önd wie ein Ruͤb zu Kronen gebraten / gibt ein Dampff von ſich welchen fo die * Schlangen und Kroͤten iechen / ſterben gleich davon. Bon Zaunrü RER benfafft/ond feinem jnner⸗ MehenGebräud. Ps ſchreibet man felle den Safft auß der El Rure preſſen/ ehe dann der Saame jeitig wer⸗ K de, (Der alforgegen dem Fruͤling nimb ein groffe Wurhel / che fit jhr —— ſtoſſet / ſchneid jhr 0» ben das Häupelein ab Höfe fie innerhalb auß aber durchſtich fie nicht: Leg dag Croreich widerumb da · sanond das Hänprlein wider umb darauiffıfo ſegt ſich die folgende Hräche der Safft in das jnner Grbleim / den fol Momens mitt einem Söffelein darauß ſchoͤ⸗ pen das thue alle Morgen Etliche thun ein wenig Sata darein / darvon wird ſolcher Safft ſchaͤtffer) dioſcotides ſaat / man ſolle denSafft im Lenz auß der Wurtzel preſſen / vnd vermeldet/ daß dieſer Saft Phleamati mit Honiawaſſer getruncken / die phleamatiſche Feuch· \ fhegensre. ſe /vutch den Stulgana außtreibe: Diefer Safft ger . grumchen mit der Brite da Waͤtnen in geforten iſ / fol den Saugerin viel Miſch machen. DEE —— Sieinſais / Gallia Moſchata / jedes j.quintlein: Edler Spick ein halb quint. Lerchenſchwamm iij. quint. laß alfo durch einander vermiſcht / auff j.hatb Jahr erbei⸗ hen / deſſen gibt man auff ein loht ſchwer / ſo reinlget es das Haupt vnd weile Geaͤder / bon aller Vber lͤſſig⸗ Fallende⸗ feity Diener wol der Fallendenſucht / dem Schwindel / —— ab den gantzen vnd halben Schlag / vnd dergleichen kalte Sag Hauptpreſten.⸗ a = | Zaunruͤben Pillulen. DA kan auch gute vnd nutzliche purglerend Pil⸗ en auß dieſer Wurtzel præpariren / wie man ſie dann bey vns in den Aporhecken bereit findet ; Neinb⸗ lich alſo / nımb der důrren Stickwurtz vier Scrupel / der gelben heyrobalanen / Lerchenſchwamm / deß beſten Rhabarban bud Haſelwurtz jedes ein quintlein / i erydiin Scrupel / Maſtix ein Quintieim / Aloes ii Duintieiny ſolche Stuůͤck mache man alleſampt iu ei⸗ nem ſubtielen Pulver / vnd incorporire fie inte Wer⸗ muhrjapft/ dab es ein Teygletn werdde / welches man dnd zum Gebrauch verwahren ſoll / vnd Pillulen darvon en machen; Diefe Pillen Haben eine Krafft die Gall vnd anftretbeds Schleim durch dan Stulgang anßsuführen. Von dem gediſtillierten Schmerwurtz⸗ —— Imb die friſchen wurhel / ſaubere fie wol/ zerhacks fieiny chue fie mein Glaß / init gutem Wein be⸗ ſprenge es / bermache es mol zu / laß an der Sonnen er⸗ — Tage diſtilliere das Waſſer dar⸗ Innerhalb in geibgebrancht/veiger ben Magen sit —2 Bnwillen / vnd wird det Schleim darauß getrieben: Nrr⸗ auch den Batch: Dartumb i Buffer Mi arte Yon erlihen gebrauchet wird in der —— Said langwiriget Schwindel vnd dergleichen — Hauptwehe / Sc ee A Tz Fehier zu purgieren / vnderweilen deflen auff drey oder Der loht nůchtern getruncken / dar auff gefaftet. So Nans aber flärefer haben wil / fol man ein Scrupel der gepůlverten Wurtzel damit eingeben. DIE Waſſer allem getrunck en ſo / tote Dioſcori· des bezeugt / die kure vnd enge deß Athen vertreiben gurper vnd vmb Di Bruſt weit machen: ne Achemn⸗ Das Ander Buch / von Kräutern, A mit bequemen Syruden eingenommen wird. Heylet F auch was jnnerlichen gebrochenaft. Ohn vnterlaß ge- — mit der Zeit das Miltz ganz vnd gar ver · zehren. „Es wird diß Waſſer ſicherer auſſerhalb als inner» lichen gebrauchet / weil es ſ hr vnlieblich Hatae ·Sich damit gegurgelt / zeucht den Schleim auß / ſchwer. vnd wehret dein anfahenden Halßgeſchwaͤr Podagra. Sorm on? feinen Tuͤchern uͤbergeleat /ift im Podagra vnd hitzi⸗ —* auß gem Geſicht der Glieder faſt kraͤfftig. So einer in ein orn oder Nagel getretten / auffgebunden zeuchts jhm herauß. Die Haut vnd Angeſicht darmit wolberieben / rei⸗ niget ſie / benimpt alle Maſen / Flecken / macht die haut Feeden np latt / vnd vertreibet die Runtzeln iſt auch nug wider G Yanzern im DAB roht / dulſch auffzuͤgig Angeſicht: vertreibt auch Angeſcht· die Wundmaſen / vnd die Anmal oder Mutter zeiche n Sefhwi. Mit einem Tuͤchlein uͤbergelegt / briche alle Ge⸗ Zurm am ſchwaͤr auff / iſt dienſtlich wider dag hefftig brennend mer · Geſchwaͤr des Wurms am Finger. Wird auch nislichen gebraucher zu den faulen vn⸗ heylbaren Schaͤden / dann sale Faͤulnuß vynd Dher- fluͤſſigkeit hinweg eger. Von der Schmerwurtz Salb. Kon der Schmerwurg wird eine Salb gemacht’ fo inden Aporheefen Unguentum Agrippæ ge⸗ c nennt wird/folalfobgreiter werden. Nimb friſche rein qq geſchabene vnd wol gefäuberee Schmerwurgel zwey Pfund: kleine Hundskuͤrbsleinwurtzen ein Pfund’ friſche blanw Gilgenwurtzen ſechs loht / Fahrnkraut⸗ ð urtzel / Attich wurtzel / die Kern von ſpitzigen Waſſer⸗ nuͤßlein / jedes vier loht. Die Wurtzel ſollen alte ſcheub⸗ lecht duͤnn vnd klein zerſchnitten werden / vnd mit den Kernen wol zerſtoſſen / hernacher vier Pfund Baum⸗ öl dariiber gieſſen / ein Tag oder acht laſſen ſtehen / vnd erbeitzen: dann auff ein Kolfewrlein ſetzen / gemaͤchlich laſſen ſieden: hernacher mit einander in em haͤnffen Sack thun / vnd wol außpreſſen / wider auff das Fewr ſetzen / vnd wann es anfahet anfſſieden cin Pfund Faule Schaͤ⸗ m. Die Glieder darınit wol gerieben / vnd mit naflen - - 1295 nn | mM 7 —— BEE NN ) re EN ae? NUN F BI J welcherund vnd braunroht ſeyu Wann dieſelbige et⸗ was hoch auffkommen / ſo werden fir rauch / mir klei⸗ nen Difteln beſctet. Seine Blätter ſeyn rauch / hart vnd dreyecket / von Farben ſchwartzgruͤn. Wann die Raͤben beginnen etwan Manns lang zu werden / ſo ſteckt man hohe lange Stangen vmb die Stoͤck her⸗ vmb / daran man die Raͤben weiſet vnd anbindet / das. mit ſie alſo koͤnnen uͤber ſich wachſen. Im Hewmonat gewinnen die Stengel drauſchlechte getrunge ne weiß ⸗ gelbe Bluͤmlein / beynahe wie die Weinraͤben / aber viel Di weiß Wachs dar zu chun Laffenzergehen/woldurdh- volltommlicher / anmeishen luck· vnd Leichte gefüllte sinandereürensand gemächlic lfımeraeen/ dung ee —— D ¶Dieſe Salbe wird hoch gelobt in der Waſſerſucht / I tembris absunemmmen, [,5cbos) meider Due d Baferfune. vnd fihralleunnarärfiche Gefehwulftdeß Seibs: Den trägtfeinen Saamen / vnd welcher Saamen hat / der Bist. Bauch vnd Nabelmoldarmirgefalbet/ erweichet den befommprfeimbläher) ⸗ — igan den Schmergen der Lenden vnd Pier. Dermilde Hopffe iſt dem samen in allen Stücken de gta" yan vndallen Schaden folcher Drt von. Kälte ent. _ gleichranfgenommen daß er won ich hf hinder den Bern. > fpruhgennimptdenfalen Seichyr harneny Zaunen / in den Gräben’ vnd an den Hecken woͤchſet beſtrichen / erweicht die Ver g derſelben / den Ma⸗ — ‚allen i en vnd Pfeilern vnderſtüget werden / wird welcher jederman in den falten daͤndern da ſon ſt fein wolbet andt iſt Es ſeyn aber deß Ho⸗ As Feng siver Geſchlecht jam vnd wild Der same Ho» pffe ſtoft im Mernen ſeine junge Spargen herfür / — — oaerſtehen. L ; fativus& ſyl. Tr: Von der Natur /Krafft vnd Eigenſchafft oOdoneus vnd Matthiolus ſchreiben / der Ho⸗ ſeye warm vnd trucken im anderen Grad, vol eiliche ſeyn / ſo da fůrgeben / daß er kal⸗ En, nr Namr ar ſey / aber das Gegenſpiel gibt der — “ Goggas if In dangririge 1294 A Sinnerlicher Gebrauch dep Hopffens. O Er fuͤrnembſte Gebrauch deß Hopffens iſt dieſer / daß man hn zum Bier gebrauchet / vnd gleich als das Sals def Biers ſeyn kan. Aber mann man def Hopffens zu viel nimmer machet er dns Bier bitter vnd beſchweret das Hapı 2 _ Fernelius fehreiber/ daß der Hopff ein Krafft habe jun reinigen vnd zu eröffuen/flirnemlich aber eroͤffne er Berftopfee die verſtopffte Leber / reinige dieſelbige Daher auch Pli⸗ see. iniusfehreiber/ daß etliche im Fruͤling die junge Spar» gen in der Koͤſt nutzen / welches ein anmuͤhtige Speiß feh / doch werde fie mehr Luſts dann Hungershalben ‚aeften. Deßgleichen auch reiniget der Hopffe / den B Milg vnd nimpt hinweg die Verſtopffung deſſelbigen · eabr ene Es hat auch der Hopff ein Kraft vnd Natur die —— werbrandte melancholifche Feuchte gemachſam auß⸗ Bueber. zufuͤhren / laͤutert auch vnd kemiget dag Geblut / wird nustich wider allerley Fieber ſo von Vnreinigkeit deß Geblärs/ond Verſtopffung der Leber vnd deß Miltzes ihren Vrſprung habenyfüenemlich aber ſoll es gebrau⸗ chet werden zu den melancholiſchen Fiebern. Pirrrägig £ ‚| 5 — —— getruncken / vertreibet die viertaͤgige Sicher / öffnerdie Kunader Bruſt / vnd nimt auch das Keichen.] Dieweil auch der Hopffe die Saber vod das Miln reinigen /pnd diefelbigen Verſtopffung hinweg nimpt / wird er nutlich gebrauchet wider die Gelbſucht [und Geatfuge, treiber Die waͤſſerige kalte Feuchte auß in der Waſſer⸗ 0 Baferfuce.fnchrdurch den Stulgang.] Hoͤpffen vnd Hitſchungen in Wein geſotten vnd D. Jacobi Theodori Tabernaemontani/ FE _ Diefer Safft fan auch wol euſſerlich gebrauchet werden / die Flechten end Vnreinigkeit der Haut dat, giechten mitabzubringen end zureinigen- Don Hopffenfprup. gyEn Höpffenfyrup fan man alfomachen. Nimb NdeßSaffts von den oberſten zarten Geſchoſſen deß Hopffensein Pfund / Erdrauchſafft ein halb Pfund / fo alle beyde wol gelaͤutert vnd verſeimet ſeyn / als dann ſiede ſie mit anderthalb Pfund Zucker mol ab. [Etliche dan weiters fechs loht Rofinlein / fo zuvor ein weil in fig aebetzer ſeynd worden hinzu kochen «8 alsdann zum Syrup: und wird SyrupusdeLupulo cumace- toex paflulis aenannt.] G Diefer Saft hat eine Natur etbas zu kuͤhlen / die Beibfischt zu vertreiben end den Schleim durch den Gubfugt, Harn außzufuͤhren: Er reiniget auch das Gebluͤt S verbranten / ſchwartzen / melanchollſchen Dünften und andern Vnreinigkeit mehr. [Man fan jhn mit Ger ſtenmeel an machen/ond alſo offt trincken. Vom gebranten Hopffenwoſſer. Ann der Höpffen feine lucke Knoͤpff oder Bin = men bringet / darinnen der Saamen verfchleffen iſt / nemblich gegen dem Augſtmonat / ſoll man ihn ab» rupffen / klein zuhacken / mie ſirnem Wein begieſſen / wol erbeitzen / vnd hernach diſtilliren. — Diß Waſſer Morgens nuͤchtern warm getrun · Inneruche cken vnd dastägliche Tranck damit vermiſchet / reint⸗ ee ger daB Gebluͤt/ öffner alle junerliche Rerftepfung Barsmigrit Bider die obermeltBebreften kan man das Laub / Hyper Schern vnd deß Milcny vnd nitnpt deren Ge Prdent Hopffen oder die wurtzeln in ei Waſſer öder SGeyf moicken ſieden / nach Gelegenheit der Schwach⸗ hetlten / vnd jederzeit einen guten Trunck davon thun. Bär [Def gepuͤlrerten Saamens ein halb Quintlein Bene eingenommenytödet die Wuͤrm im geib/befürdert den Harnienpder Frauwen Zeit, — en in langivirigeh Fiebern nuglich Fewen die Blätter ein Kraft haben zu fäubern/ Fan man fie euſſerlich gebranchen zu aller Vnrei⸗ nigkeit der Haut. Man Fan auch den Hopffen vnd die Blätter wol —— den Bädern die Geelſuͤchtigen darmit zu } wa n: 5 - R : ; 5 3. D- Fein Dampff mie Hopfffenblumen gemachet/ bes fompt wolder harten verfshloffenen Mutter / auch de- i — nen ſo ſchweruich harnen / vnd denen ſo den Blaſen⸗ Fein fuͤhien / wann ſie das Waſſer ſollen ablaſſen.] Von dem Safft deß Hopffens. IZe man den Safft auf den Horſſen bringen der Haut. * an/ datvon kan man leſen bey dem We : odonzusfpreibet/wannihan diefen Safft ein⸗ nemme / treibe er fräfftig durch den Stulgang den: Saum vnd Schleim vnd die Gall: Vnd vermeldet Fuchſius wie aufs auch Matthiolus, wann er rohe eingenommen werde / treiber ſtarcker zu Stul / aber er öffne weniger: Dar⸗ „gegen aber wann er geſotten wird / treibe er nicht ſo far zu Siu / aber er feye kraͤfftiger su eröffnen alie jn nerliche verſtopffte Glieder. — Gesfage, „ Dieſet Safft treibet auch auß die melancholiſche Bofefoge. Feuchte / reiniget das Geblüt / die Leber vnd das Miltz / abt den Harn iſt gut wider die Gelbſucht und Waſ⸗ ſerſucht / [wird kraͤfftiger fo er mit Geyßmolcken ge⸗ braucht wird / vnd ſtarcket das weiß Geaͤder.] Euſſerlicher Gebrauch deß Saffts: obreng· · DRr Saft in die Ohren getropffet / vertreibt den — —7 böfen Geſtanck derſelbigen / vnd widerſtehet der Bine. Faͤule / daß die ſelbige nit überhand nemme / wie Fuch- vnd Dodonæus davon geſchrieben. ge ſchwulſt vnd Auffblähung : vnd führer die melancho⸗ lifche Feuchte anf dem Leib / darvon mancherley Vn⸗ reinagteit der Haut herkommen: befuͤrdert den Harn / wie auch euſſerlich auff den Nabel gelegt.] — Das xxu. Capit. Won ſtechenden Winde wir milax alpera I, i —— — Das Ander Buch / bon Kraͤutern. Stechende Winde, Smilax alpera II Portugaliſch ſtechende Winde. Smilıx alpera 11. Lufitanica. Sr | S — der — fuͤrnemlich zwey Ge ande, * fehtechtr glatt vnd rauw oder ſtechendt: Bon den glatten iſt zuvor gehandelt. Der ſtechen⸗ ee Geſchlecht von dem Auchore fürs, geſt Nit einander faſt gautz vnd gar gleich: Das erſte Sechlecht / ſchte bet Bioſcorides lib.4.cap.ı39. hät tin dicke harte Wurtzel/ auß welcher vrei ſchmaler Raͤ⸗ ben wachſen / welehe ſcharpff vd ſtechend ſehn wie die Dia Olderen —— Eck ES an fen merdenyt n a ana ne aa wachſen ger‘ as % auch finder man fie neben — ne der Aeckern mie auch auf den Bergen vnd in Thalen. Im Mäyen brin- — aber die Fruch wird im Herbſt zitig 1295 * N 5 Br y N \, 2 ‚ u — — * E N SEID Von den Namen. Sdehende Winde wird auch gehend — Winde. Griechiſch Susraf payea, Saternifeh Smilax afpera.Gazanenne fie Hederam Cilitiamt Sie wird aͤuch Hedera fpinola vnd Rubuscervinus: genennet. I. & III. Smilax aſpera fru&u ruben⸗ te, C.B: Smilax afpera;Match.Fuch. Dod ut: Tut Lug Cord: i in Diolcor. Gel hört. Ad. Lebe u Pulver geftoffen za crincken gebe, Es melder — — die — ter vnd gru chi vor vnd nach rinckeyfepen fieeing au te Artzney wider das Gifft. De duf Krank wol wider das Sit N uch under Andere Artznehen berris 17: Si werden emgenommen, asım mache/vno auffdcm auptare —* ſtillen / er ſa get aber darbey matt Pie er mnſſe der — nemmen / jonft wurde 8 nicht gez Di: Das Gsssss 1296 Das XXIIL Kapitel. Bon Salfenparillenwure. Salſenparillenwurg. Salſa parilla. tief in die nahe gleich: Dvnd holtzicht / ER = / ‚ n * hs aͤberkommen koͤnne / die Wurtzeln feyn důnn vnd holgeche, dem gemeinen Suͤßholtz bey⸗ Die Aeft deß Gewaͤchs ſeynd knodicht laſſen ſich bald außtrucken: Garcias g meldet / er wiſſe nicht ob es auch Blumen oder Frucht Man fol die Wartzeln erwehlen und gebrauchen D. Jacobi Theodori Tabernaemontand/ Von der Natur/Krafft / und Eygenſchafft der Salſenparillenwurtz. Dt Wurxzeln feyn gar einer ſubtilen Subſt antz / warm vñ trucken [treibenden Schweiß hefftig: Haben gar keinen Geſchmack noch Schaͤrpffe bey ſich / ſo man an dem Geſchmack führen koͤnne. Innerlicher Gebrauch. gebrauchet / fuͤrnemblich aber wider die Frantzo. ſchwuͤlſten vnd andern Schwachheiten vielmehr / fo von Kälte vnd phlegmatiſcher Feuchten Ihren Vr⸗ G fprung haben: Dargegen aber ſoll man fie nicht ges brauchen in den fihnellen und gefehwinden Kranck⸗ heiten vnd hinigen Fiebern. Sie ſeyn auch gut der fehtwachen Leber / mindern das Miltz / vnd vertreiben den anfangenden Auſſatz. Es werden dieſe Wurtzeln auff mancherley weiß sum gebrauch bereitet / jedoch iſt dieſes faſt die gemeine weiß zu bereiten. Nimb vier Loth der Salſenparillen⸗ wurt / waͤſche vnd reinige fie wol / ſchneide fie m fleine Sttiekicin / werffe fie in einen neuwen verglaſirten Haſen / gieſſe Darüber ſechs Pfund Waſſer / (ein Pfund hat zwoͤlff Bas) lafle es alſo eingebeiget ſtehen vier vnd zwanzig Sind / vermache den Hafen mit einem beheben Derfelgar wol, alfo daß fein Dampff herauf kome / darnach ſetze ihn beyein gelindes Kol⸗ fewr / laß gemachſam ſieden / biß bey nahe zwey Pfund eingeſotten ſeyn / darnach laͤß as kalt werden / feige den Traͤnck ab / vnd behalte jhn zum Gebrauch, Bann man aber dieſen Tranck zu obermeldien Schwachheiten gebrauchen wıl 7 folder Krancke zu vor wol purgiert feyn / fich in einem warmen Gemach verhalten vnd die Lufft meiden: Darnach follerdsf Morgens im Bech / oder incinem warmen Schwitz⸗ Eaften figend/schen ung deß decocti over Trancks cin» nemmeny fish wol zudecken / vnd zwo Stund daranff fhwigen wie ſichs gebuͤrt mit abwiſchen deß Schweiß: Kan er aber nicht ſo viel auff einmal trincken / ſo kan er nach Gelegenheit weniger nemmen /aber er treibt den Schweiß nicht fo wol / fo man cin geringer Dofin giber: Nach gehaltenem Schweiß / foler Roſinlein / Mandeln vnd gar leichtdaͤwige Speiß nem̃en / auch gar wenig eſſen / fol ſich faſt ſparſam halten, RER ED na fe; ; Waller, Nim̃ ſechs Quintlein Salſenparillenwurtz / —— er ge (fs fiede die wiesuvor vermelder, in einem wolvermach- rs / biß ſo lang ei en iſt / darna > —— 2 den Land a enS nd darvon an fastdeP ee we — >L : od 5 ins a = . } : ö Er 7 = ne Slmamiginsnun kt —— an diefsinHi an acht Tag gebraucht/ioler mi ein gelinde Pur⸗ re gation einnemen / vnd darnach abermal die Schweiß | Dinner: Dieanderefoin Hondura beydem ABaffer Halteny und alfe fort anbißer gejund worden. DAR 4 hat wit Biere Wurnelzfogelber u oder _ _ ,LDper himb Der Aurael ach erh ABaifer fünf FE febwarsfecht; welche dann für beifer gehalten wird; K &hen Pfund, darinn weiche c6 24, Stud / Ines Die Spanifche fompemir der ſiechenden Windenfehr MUff halb einfisden wann es fale worden feige ab: von äberein/ aber nicht die andere] 7 Diefem gib dem Kranden vier Stund vor Eſſens Von den ame den /]) vnd Smilax Peruviana. [Smilax afpera Pe- viana, five Salfaparilla ‚C.B.Salfa parilla, Ad, Matth,Lac. Monar.Gatz. Lugd. Zarzaparilla Pe- ruviang, Dod. ZarzafeuSalfa parilla ‚Caft. Smi- Holswaller trindfen / end dieſes treibt. beſſer den - Der nimm der Wurgel 10. Loth / Waſſers ſechxe ⸗ ben, Pfund / iaß ſieden biß daß nur 4. Pfund vberblei- chue vier Pfund Zucker darzu / von — | En —— Jeſe Wurtzeln werden zn vielen Schwachheiten Sranzefen. Podagra. feny wider das Podagra vnd Zipperlein / wider die See Fluͤß vnd ander Gebrechen deß Haupts su den Ge⸗ — * gemeinfte Tranch, Oder nimm auß der Wurkeldas March / jerftöffe es zu einem ſubtilen Pulver / vnd gib deß Pulvers ein Quintlein ſchwer / mit jegztgemeldtem Waſſer Dior gen nuͤchtern / vnd nach dem Nachteſſen: andere ge⸗ ben dieſes Pulver mit Wein eins von wegen deß bio⸗ den Magen: andere vermiſchen purgierende Artzney darmit. Dann iſt dieſes gewiß daB die Salſaparilla beſſer leiden mag / daß man es mit andern Stuͤcken dermifche dann der Guiac.] Auß dieſen Wurtzein wird auch noch ein Tranck | init andern Sticken gemacht / auff ſolche weiß: Nim̃ der Salſenparillenwurtz zwey Vnz / Frantzoſenholtz 8 vier Vnt / Bruſtbeerleln an der Zahl achtzehen / vier vnd zwanhig Quetſchken von Steinen gereinigt / | Borrägenblumenein Loth / Violenblumen ein Loth / vnd ein wenig Gerſtenkoͤrner: Dieſe Stuͤck ſoll man kochen in vier oder fuͤnffthalb Pfund Waſſer/ biß daß drey dder dritthalb Pfund eingeſotten iſt / darnach ſoll Man es durchſelgen / vnd zu schen Dingen Waſſers / ein Bng Violenſhrup vermiſchen. Di ſer Tranck wird auchl zum Schweiß getrun⸗ cken/ gleich wieder vorige erſtgemelte. Ste werden von den Prakticanten Syrup genennet / zum Vuder⸗ ſcheidt deß Trinckwaſſers / welches nicht fo ſtaͤrck ein⸗ geforten wird. BE Ber da wil von andern preparattonibus mehr Brombeeren. Rübusarvenfis, N — —— — * En Srotubeeran fen jederman wolbekañt / FI haben it langtechie Wurtzel mit erlichen Zafeln behencket r sähe v ſchwancke Sienglein wachfen / faft Kteo Oder Dreh Bat hacıen Dörhern befenst: An den Raͤ⸗ Das Ander Buch/von grau tern. A Morgens vnd Abends 6. both / vnd dieſes iſt das aller F werden fie weiß / lmit fuͤnff Blaͤtteren beferet ] nach benwoachfun Biumen ſo fe rohtlecht ſeyn / darnach 1297 welchen die Frucht erfolger 7 fo zum erften gruͤn iſt / enditch aber aufwendig ſchwartz jnuwendig voll roh» tes Saffts / den Manlbeeren an der Geſtalt faſt gleich An kleinen Nebenſtielen wachſen drey Blaͤtter / auff tiner Seiten weiß / auff der ander aber ſchwartz. Sie wachſen allenthalben vmb die Hecken’ fie blů⸗ hen im anfang deß Sommers: Aber die Beere wer⸗ ben faſt am Ende def Sommers zeitig. Von den Namen. BRombeer [oder gemeine Bremen] heiſſen Grie⸗ chiſch ar . Lateiniſch Kubus. [Rubus vulga- ris, ĩbe Rubus fructu nigro, C. B. Rubus Brunf: Matth. Fuch. Dod. ur: Cord. in Dioſc. Lac. Tur. G L.on.Lob. Cæſ.Caſt. Lugd. Er Br Tecundus; Trag. vulgaris; Gel; hoft. Tal. Rubus Dod.Ad, Rubus Ideeus ,Ger.ico. Morus live Rubus; Ang.] Arabifch Buleich. Welſch Row. Spaniſch Carfaı Franhoͤſiſch Ronce. Boͤhmiſch Oſtruzina. Engtujc) Bramble bufche, Niderländifih Bremen. Don der Natur /Krafft / vnd Eygenfihafft der Brombeern. Alenus ſchreibet daß die Wurtzel der Brom⸗ beeren zuſamen siehe: Welches auch Die Blaͤt⸗ ter vnd vnzeitige Frische thun / welche fehr trucknen / fühlen und ſtopffen. Wann die Frücht aber zeitig „ aöBer pa tif.patt —— in atereimäige Wärme, icheih wiſſen 7 der befehe Carciarı ab Hortö welcher die werben / haben fieein mittel © Hiltoriam der vallæ parillee weirfäuffiger beſchrit 4 doch eiwaß zuſammen. — ben hat Inner licher Gebrauch. 4IGaput GSaoneus ſchreibt / daß die seirtge Beern dent Das x In. Capitel. Magen ein angenehme Speiß ſeyen / dann fit ——— Von Brombeeren. ſiehen etwas zuſammen / lderohalb eu alle die jenigen / — fo die Speif nicht behalten tönen / vnd ſtaͤtig et» Erbrichem brechen iſt die Frucht geffen faſt nuͤtlich. So man dleſe Beer nit haben fan fol man die jungen Schoͤß ⸗ kein ion Waſſer fieden vnd trincken: J &ber Galenus meldet auch / wann man jhrer zu viel eſſe / ſo beſchwaͤ⸗ ven fie das Haupt / vnd machen daſſelbige kranck. Dioſcorides ſchreibet / wann man die Gicpffel yon den Brombeeren / der duch die Blätter vnd Blu· Dansk opffen He Bande — 1 Wan die Welber die bnjelcige Beer in Wegriche waſſer ſeden vnd darvon trincken / fo ſtopffen fiedte_ — vnd ſeyn gut wider die vbrigt SL derſel⸗ —— gen, | — 9 alentis fast daß die Wurzel der Brombeeren etwas duͤnnet oder ſubtiler Subſtantz ſeyen / vnd föne hen deröhatben nuͤtlich gebraucht werden wider den Stein. Wie folches auch Plinius bezengetrdaßcagar Stein · ein getviffe Hürfffeyy vnd treibe anch den Harn fürs San treibẽ. dar⸗ er Es Weird anch dieſe eveanſub 1298 N Euſſerlicher Gebrauch. den Argneyen kaum ein anders Fräfftiger ſey / als eben diefe Brombeer mit ihren Blättern vnd ur hel/ vnd vermeldet ; wann man die Beer und Wur⸗ geln doder das Laub / oder die newe Schoͤßlein ] in Bein ſiede biß auff das dritte theil / vnd den Mund Pax ſchreibt / daß vnder den sufammensichen Rondfänte, vamit außſpuͤhle / ſeyn ſie gut wider die Mundfoͤule / Halßge⸗ > 9nd andere Geſchwaͤr deſſelbigen wie auch die Ge⸗ ſchwaͤr deß Halß / ſonderlich wann man Honig darzu chun / as dann reiniget es vnd heylet auch zu. ¶Dienet Hauptgrind· den Balbierern wol / flieſſende Geſchwaͤr vnd Grinde deß Haupis / Angeſichts / vnd der heimlichen Orthen / Waclende Zaͤhn. offt damit zu waſchen . ] Die Blaͤtter vnd vnzeitige Frucht in Wein vnd Eſſig geſotten / im Mund gehalten / machen die Zaͤhn feß / fo da ſehr wackeln. Saide Ader. Die Blaͤtter zerriben vnd uͤbergelegt / heylen die guͤlden Ader / vnd ſtillen das Blut. Oihige Bie Wann man die Blätter über die higige Blatern le⸗ deren. Drehen ger/kühlen ond heylen fie diefelbigen. Wamuth vnd Brombeerblätter in Wein und ein wenig Eifig geſotten / vnd Über den Magen gelegt / iſt gut wider Bauchflůß vnd rorhe Ruhr. [Die grüne Blätter zerſtoſſen / vnd Pflaſtersweiß — auff den Magen gelegt / ſillet das ſtatig Brechen · SawathDas Laub in Laugen geſotten / machet ſchwartz — Haar. C DißSaub geddrrzu Pulver geſtoſſen / iſt nutzlich zu J Sn den Geſchwaͤren deß Viehes / eyngeſtrewet.] Vaon dem Brombeerſafft vnd feinem. Ruhr. Flůuß / als da ſeyn die roth ? junerlichen Gebrauch. Auß den jungen Schoͤßlingen / den Raͤben vñ jun. Wen Blaͤtterm wie auch auß dei Beern / ſo ſie noch F wicht gar geitig worden preft man einen Safft / wel· D. Jacobi Theodori Tabernaemontani/ Bockbeer. Rubus hircinus. u 2 der Beeren gefeger/foder Author Bocksbeeren 2 V den Brombeeren wird noch ein Geſchlecht Voaden . nennet / mit einer zimblichen diefen zafechten eben man darnach an der Sonnen truͤcknet / daß er Wuryeln / auf welcher ein hoher runder Stengel ‚ein Honigdicke vberfommet- Diefer Safft iſt zu allen dann der gefottene m oberzehfren Gebreſten gut 4 aucherwas anmuheiger au gebrauchen f Trand. — J— Diefer Safft ſtillet vnd ſtopffet mit Gewaliſallerlen eRuhf / Durchlanffen deß * ee Magens/die Leberflůß / onmäflige geiten der Weiber / D — Blutſpeyen / Enefleffen deß manlichen Raͤude. aamens vnd dergleichen mehr. geftrichen / machet die Haut ſchoͤn. Euſſerlicher Gebrauch deß Saffts. Geſchwaͤr vnd den fieſſenden Guind deß Hanpis / vnd Ein Dioforide ſchr —* ion man die Blaͤtter in es ſchwartzz Haar, Von dem gebrandten Waſſer. —— DE gebrandte Waſſer von Brombeern getrun ⸗ Ku — cken Abends vnd Morgens jedesmal zwey doth / t gut den jungen Kit Mundfänte. Es wird auch niigfich gebraucht zu ſaͤuberung deg Btieffende Beſchwaͤr Munds in den Mundfaͤnlen / zu den flleſſenden Ge⸗ hqxar deß Hanpts/ Angeficht, vnd heim. — qhen Drehen offt darmis = wächft mir andern Nebenzincken befeger : An denfel- bigen / wie auch an der Dolden der Stengel wachfen fleine Bluͤmlein den vorigen Brombeernblům lein gleich 7 wann diefelbige verfallen / fo folger die Frucht hernach / welches beerlein ſeyn / den Brombeern gleich / außgenommen daß fie kleiner blaͤtter ſeyn. Die blaͤtter wachſen an langlechten Stielen / an welchen vnder⸗ j weilen drey / bißweilen auch fünff an einem Stiel er⸗ Dieeſer Safft im Bad an deib für die Raͤude an, * funden werden / rings vmbher zerkerfft/ den Brom⸗ beerblaͤttern / fo viel Die Gſtalt anlanget / gang vnd gar gleich. [Dieſe wachſen nit allenthalben/ ſondern in etlichen feuchten dunckelen Hůſchen.] Von den Samen. HE Author nenner diefe BorfsbeerRubum hir» _ cinum. [Sonften werden fie auch genen net: Rus bus Idzus levis, CB. Rubusitertius , Cord. in Diofe. Rubi alia fpecies, Gel. hort. Rubus Idzus non fpinofus, Lugd. Rubus, Ger. ico.'hamzxba- tus,feu Rubus Idæus alter, Trag. | Was aber diefsr E Diefen Sarfemit Baummollenauffden Hindern x Bodsbeer Eigenfeyaffefey/ ut mir noch onberoufl, Das XXIV. Kapitel, Don Waidtwinden. k S werden der Waldtraͤken etliche Geſchlecht erfunden / wie derſelbige allhier ſiben von dem Authore ſeyn vorgeſtellet: (1.) Das erſte Geſchlecht hat ein holzechte Wurtzel innmendig weiß fuͤr das Grieß vnd den mir vielen andern Nebenwursein, Auß derſelbigen wachſen lange / ſchmale vnd holtzechte Raͤben / mit welchen ſie ſich vmb die Baͤum oder andere Standen vmwickeln · An den Raͤben wachſen feine weiche lang lechte Blaͤtter / welcher je zwey gegen einander geſetzt ſeyn / auff einer Seiten grun / auff der andern aber et⸗ was grawlecht Lodsr bleich wie an den Weiden 1 Spesuitgen a — — U Te en U LU > LT a nn u 07 ang Das Ander Buch / von Kräutern. F 11. Durchfichtig Specklilgen. Periclymenum II: perfoliartum. 1. Specklilgen. Periclymenum I. Dben anden Raͤben oder deren Biepfeln tom̃en her ‚für viel weiſſe wolriechende Tanglechte Blumenzinn, ⸗ ghol / etwas zertheilet / vnd an einem Dre vmb⸗ gebogen / auß welcher Mitten etliche Faͤßlein herfuͤr hangen Wann die Blumen verfallen fo folget die Frucht hernach gleich wie Traͤublein / welche erſtlich gruͤn iſt / darnach rot / wann ſie zeitig wor den / in wel⸗ cher ein harter Saame erfunden wird. 9, MH. Waldwinde. 1299 [> — F 8 — ERROR IL. Das ander Geſchlecht uͤberkompt auchlange n. holtzechte Raͤben / wie dag vorige / mit welchen es auch Durtfichtis mit feinen Blaͤtteren uͤbereinkompt außgenommeny — daß ſie an dem Stiel gar zuſammen wachſen / anzuſe⸗ hen wie ein Faßboden: An den Raͤben bekompts auch feine Blumen / fo ſich mit den vorigen auch gang vnd gar vergleichen / allein daß fie fürger vnd geringer fette | en [von Farben purpurweiß / welche ehe dann ſie ſich IV. Auffrecht Zeunling 1300 D. Jacobi Theodori Tabernaemontani / A V. Auffrecht Waldwinde. F VI. Auffrecht Zeunling. Perielymenum V. rectum II, Sabaudicum, Periclymenum VI. rectum III An den Stengeln wachfen geineiniglich vier oder Er VII Auffreche Zeunling fechs/gar langfam aber acht Blaͤtter / deren je zwey ge⸗ ericlymenum VII. rectum IV. gen einander geſetzt oben auf ſpitzig / mit fuͤnff Aeder⸗ ee ER — fein durchzogen: Oben am Stengel wachſen herfuͤr given andere Nebenaͤſtlein gleich neben einander geſe⸗ germitBlätternyden onderften gleichyanßgenommen daß ſie an den Spigen vier Blätter beyfammen ſtehen haben. Mitten zwiſchen denſelbigen beyden Zweiglein - griteherfür ein bloſſes nacheres ſtielein ohne Blaͤtter / an welches Giepfel rohte Beerlein wachſen / wie ein Trauben anzuſehen. IV, Das vierdte Geſchlecht iſt dem erſten an Blaͤt⸗ iv tern vnd Blumen beynabe gieich / ſeine Aeſt ſeyn rund r vnd holtzecht mir einer weiſſen Rinden men bernurs · Die Blumen ſeyn etwas kleiner dann am erſten Ge⸗ ſchlecht / deren als zwo an einem Stiel hangen / wann die Blumen verfallen / fo folget die rohte Frucht her⸗ nach / wie zwo rote Kirſchen beyſammen / deren eine — groͤſſer iſt dann die andere. NT V. Das fünfte Geſchlecht har einharte holzechte _Y. AN Wurf melcher wenig vnd ſchwaucke Acſt wach Apremer. YA fenımit einer weiſſen Rinden vmbgeben: Die Blaͤtter ſeynd etwas fang vnd zerkerffet / am obern Theilvon Farben grůn / auff dem Rucken aber ein wenig woll⸗ echt: Zwifchen den Blättern tommen zarte Stielein herfuͤr an welchen bißwetlen ein / bißweilen auch zwo Aeine und zarte purpurbraune blumen wachſen / nad welchen zwey Beerlem erfolgen / von Farben ſchwartz / xKond faſſereich / eines vnfreundlichen Geſchmacks. V.Das ſechſte Gefchlechtift ein nidriges Gewaͤchs — kaum einer Elen hoch / feine Aeſt ſeyn dick vnd weiß / Zanims · auch viel aͤher dann an dem vorigen: Die Blaͤtter — —— le ee — . AB Fe feyn hart vnd ſpitzig / den Lorbeeren gan gleich / oben auffthun ſind ſie rund / vnd der Bonenbluͤht nicht ſehr gruͤn vnd vnden weiß / an den kleinen langen ſtielein vngleich / vnd iſt der Geruch an diefer etwas anmuͤh⸗ wachſen zwey weiſſe Bluͤmlein / nach welchen die rote iger / dann der erſten: I Seine % feyndenwori- Frucht erfolget / anzuſehen mie ein Kirſchen / an — Cine Baron Sal men | Baneinde Spannenlangy eindinnefehmale Wurgelumirme, VIEL Mit dieſem kompt das lepre Geſchlecht gan gupase hin vnd ider mis Elsinen garten Faſein behencket: anders Farb gewinnt, Sie werden an etliche — — | ‚ Inden, * cher es fich weit außbreitet / vnd ein groß Feldeinniriey vnd gar uͤberem / auß genommen / daß die Frucht ein Bun c·· Das Ander Buch/von Kräutern, 1301 A In den Bärten gepflanger/wachfen auch von fich ſelbſt F Es meldet auch Diofcorides, daß der Saame der a.sure abr © E Harn treibẽ. Engliſch Wod binde / Honiſuckle . - | 3 au auff den Bergen / in Waͤlden vnd in den dicken Bi. ſchen vnd Haſelſtauden: Die Blätter kommen im Fruͤhling herfuͤr: Die Blumen aber erſcheinen im April / bißweilen auch im Majo vnd Junio Die Frucht wird im Herbſt zeitig: A Ponden Namen, NAldwind ı wird auch genenner Specklilgen / ¶Waldlilgen] Zaͤunling / Geißblatt [in Meich⸗ ſen / je länger je lieber; zu Nürnberg Rofen von Je⸗ richo:] Griechiſch Tlebirruufüör. Lateiniſch Perichy- menum, Mattifylva ; Volucrum majus; Caprifo- lium,Lilium inter {pinas. [1:Peticlymenum noh perfoliarum Germanicum;C.B, Perielymenum; Cam. Thal.Ger.Germanicum, Eyſt. non perfoli- arum Septentrionalium,Ad.Lob.vulgare Sepren- trionalium , Cluf: hift. Caprifolium; Brunf: Gef. hort: Lon. Germanicum;Dod.I1.Periclymenum perfoliartum;C.B.Lob.Lugd.Ger.EyftPericlyme- num,Matrh.Ang; Lac.Ad. Caft.alterum;Dod:gal. vulgare altetum Cluf: hıftı Periclymeni fpecies, cujus folia unita, Gef. hort. Vincibofcum vulgo; Cæſ. ITI.Periclymehum humile,C.B.Chamzpe- tielymenum, Ger, Clu£hift. Periclymenum 2.8 Chamzpericlymenum Pratenicum; Cluf: pan. "IV.Chamz&cerafus dumerorum fru&tu gemind ru⸗ bro; C,B. Halimus, Trag: Lon. Caprifolii tertia fpecies;Dod: gal. Periclymeno cognatus frutex⸗ Geſhort. Xylofteum, Dod: Thal, Cain, Pericly- inenum 3.Lugd.Allobrogum; Lob. alterum Allo- brogum,Cornusfeminzefigie,Ad.V.Chamice= raſus alpina fructu nigro gemino ‚C:B.Pericly- imenum re&um 2.Clul.pan:& hift.Lugd. VI.Cha⸗ imzcerafus alpina fruftu rubro gemino ; duobus Pund&isnotaco;C;B.Chamgcerafusmontana;5Geß; ad:Cord: hiſt. & hört. alpigena; Ad. Lob. Lugd. Chamzcerafus+Caft.Xylofteum alterum; Dod: Eyft. Periclymenum reätum 3:Cluf. hifp. Lugd. Ida ficus noftra;vulgö Frangula, Lugd. VIH. Cha- meæceraſus montana, fructu ſingulari teeruleo; . ©.B. Peticlymenum primum, Cluſ pan.rectum ʒ Eid:hift Welſch Vincibofeo. Frantzoͤſiſch Cheure fueille. Spaniſch Madrefelva. Niderlaͤndiſch Gheytenblat. Von der Natur /Krafft vnd Eigenſchafft der Waldwinden: Ne Blaͤtter der Waldwinden ſeyn eines feharpfz fen Geſchmacks / daher fie auch für warm vnd trucken gehalten werden/ [ aber mehrtheils find nur die Blumen im Gebrauch .) Innerlicher Gebrauch dep erſten vnd an⸗ dern Geſchlechts. x ; und icht der Waldwinden ſeynd fo hiziger Natur / haben ein ſolche Krafft zu gertheilen / daß ſie den Harn ſo ſtarck rin aüch ne gehe, ¶ wo man die zu viel jnnerlichen gebraucht.) ae Plinius fagt/vaß man den Saamen am Schatten u trucknen pflege / vnd zn Kuͤchlein mache / wañ man dieſelbige dreyſſig Tag mit Wein trincke / ſo machen fie das Milg geringet/ond treiben den blutigen harn⸗ "Diofcorides fehreiber, man fol von ſolchen Kchtein viergig Tag trincken / vnd alle Tag eines Quiñitleins r einnemmen. ee Fuchfiis ſetzet auch daß die Wald⸗ Stein! winden ein Kraft haben den Stein zu treiben und Keichen, den jenigen gut ſeyn / ſo ſeht keichen un aufzuführen. Der Saame wie auch reed ren Athem haben, Trag- Fuch. Dod.gäl. Cord. in Dioſc. Gekhort. G KR gebraucht ESEs Geburt bald abhelffe / daher auch etliche das Waſſer treiben. vom Krant brennen / vnd den ſchwangern geberen⸗ den Weiberen in Kindsnöhten[mit Lavandelſaamen auff vier loht]eingeben. ' [Es ſollen die Blätter fo man ſteben vnd dreyſſig Baruaisar Tag databtrinde/wie Diofcorides ſchreibt / vnfrucht machen bar machen.) Eufferlicher Gebrauch. Eonhardus Fuchfius meldet/ daß diß Kraut die Faule Ge⸗ fanle vnreine vnd feuchte Geſchwaͤr heyle vnd ſchwaͤr. außtruckne / vertreibe auch die Flechten vnd andere Vnreinigkeit der Haut / wie auch Flecken vnder dem dlechten. Angeſicht. Dioſcorides ſchreibet / wann man die Blaͤtter in Del koche / vnd den Ruckgrad damit reibe / [ertärme den ganzen Leib ] ſo vertrelbe «8 das Schaudern der Schaudern Fiebers der Fieber. [Das erliche vnbe dachtſamer weiß diefes Krauts Blätter zum Gutgelwaſſer für die Braͤune vñd an⸗ dere hinige Berfehrung deß Hal zu kochen pflegen, iſt ein ſchaͤdlicher Fehler: wie atich nicht geringer/daß jhrer viel auß den Blättern vnd rohten Träubleın den Safft außtrucken 7 vnd fir den Safft Licium; welcher fühler und hefftig zuſam̃en zeucht / vertauffen. Ausß dem Safft der Blättern machen die Wunde gerwunde aͤrgte cin gute Salbe zu dem verwundten Haupt und Haupt. Hirnſchalen. | — Bon dem gebrannten Waſſer / auß dem erſten Befchlecht: Minn die Blumen am vollfommeften ſehn / wird ein heylſam nun Waller gebrannt / welches zus ſtaͤrrkung deß Hanpts / fampt dem weiſſen Geaͤder / ſonderlichen aber denen / fo zn dein Schlag ger Schtag. Nneigt find / gebraucht wird / ſtillet das Hertzklopffen / Hergtiöpfen. dienet der Bruſt / ſchwaͤren Athem / Keichen vnd Hu⸗ Keichen Huſten. Nacht maͤnn⸗ lein ſten / etwhan zum Tag einmal oder zwey / jedesmal drey oder vier Loͤffel voll getruntken wie auch denen / wel. che zu Nacht die Nachtmaͤnnlein mir harten triicken Zarrtust viel beleidigen Benimpt die anfangende Waſſer⸗ fen vi Dat ſucht / reiniget das Geblüuͤt / die Nieren / Dlafen, ME Harngang. FR Euſſeruch wirdes auch gebraucht / dann die Augen Augen ieaz mer ringe 5* das Angeſicht darmit gewaſchen / macht es ſchoͤn vnd vse⸗ — har deffelbigen. * Mit Alan vertmufcher/ond damitalte faule With Fanie Wan, den v d Schäven erwaſchen fänbert fie, vnd fürderr Fr, fie — mag auch zu den Fiſteln und Krebs Krebs. ift auch ein Fräfftige Brandloͤſchung / die Glie Yrantı, der / da der Schaden / darmit gewafchen:) u Das XXV. Capitel. 0 Von Seidenkraub. (> Eiveifrant iſt michts anders / als ein verwir · erg, —5 kraut. P schen, damit es fh, iber das Öraß seat man find a ur n / Bänmen/ vnd Stauden / dann es fich fo dick — daß man darunder itn Schatten ſttzen koͤndte / hat weder Wur⸗ Bel noch Blaͤtter / feine Bluͤmlein find weiß / feine. Frucht iſt ein rundes Kno (ſo ſich dem Man⸗ goltſaamen vergleiche) ns / (meldyet gantz klein / wie der wild Mag wo der hinfaͤllt / erne⸗ wert ſich ſolcher Faͤdengewaͤchs alle Jahr von jhm ſelbſt vnd gewinnet ein ſeht lange Wurzel, Die Fäden oder Haarlocken ſind zu Zeiten weiß’ bißweilen roth / in der groͤſſe als die Saiten auff der Segen) a —— + Man finder dieſes Kraut in groſſer Menge im | bh Julie 1302 D,TacobiTheodori Tadernaemontani/ F A Seidenfraut, Innerlicher Gebrauch. Caflucha. Ernelius ſchreibet / daß die Cufcuca oder Filgs krant/ ein Natur vnd Krafft habe / das ſchwartz / grobemelancholifche Gebluͤt zu zertheilen vnd außzu⸗ treiben; Werde nuͤlich gebrauchet zu den langwiri⸗ gen verborgenen Fiebern / ſo von Verſtopfung der Le⸗ Sanguirige ber vnd deß Miltzes herkommen. Sieber, Matchiolus faget / daß diß Kraut die Geäder reis Zaher ſchleim nige von dem zaͤhen Schleim vnd Feuchtigkeit / vnd deß Geaͤders . ſonderlich von dem faulen Weſen / ſo ſich darinn ver⸗ haltet. Leonhardus Fuchſius meldet / daß es von Natur die Gall durch den Stulgang außfuͤhre / vnd ſonder · Die Gau lich fo man Wermuth darzu thut / (oder alſo: Nimm eftrabden, Wermuth vnd Seidenkraut / ſiede beyde mit einander / G vnd deſſen ein halb Pfund / vermiſch mit drey loth Zus cker / vnd gibs zu trincken.) Es hat aber diß Kraut ein ſonderliche Eygen gap ſchafft / dag‘ verſtopffte Mil zu eröffnen / vnd die mun. 4 ſchwartze Gelbſucht zu vertreiben, (Bird in drey vnd — 5 — viertägigen Fiebern nuͤtlich gebraucht / auch den jun⸗ — gen Kindern.) Wider die Gelbſucht / ſo von Gebrechen des Miltzes geeiſucht. herkompt: Nimb Fenchel vnd Peterſilgenwurtz jedes ein Bng / Sweinbrotwurtzel / Tamariſten Rinden / Cappern / jedes zwey Quintlein / Flachsſeiden ander, thalb Handvoll / Hirſchzungen ein Handvoll / Sal⸗ ſenparillenwurn j Loth / Maͤnßdornwurtzel vnd Aniß / jedescin Bang dieſe Stuͤck fol man in genugfam Waſſer ſieden / biß auff anderthalb Noͤſſel / darnach Ta IL die Brühe abfengeny vnd darunder vermifchen fünf 77 EIN Bang deß — — daß hr ein Tranck : . nn, werde: Hiervon of der Krancke alle Tags wann er Julio md Augufio. ( —— —— gebadt * einen guten ſtarcken Trunck thun. lich —— * daes —9* 2 * J Diefer Tranck eroͤffnet die verſtopffte Leber / fuͤr · aſerſt zeucht / gleich als ein Spinnenge wury nemlich aber die verſtopffte Milt / fuͤhret auß / vnd zer⸗ Lber und find man viel indem Flachs / daher es dann den Na⸗ Milz theiler gemachfam das grobe melancholifche Gebluͤt / men hats auch an den zaͤunen vnd Standen / welhe un ber Die fehrwarge Gelbfucht Samarze ſie auch bißweilen zu Boden zeucht. Man halter für SEN * BSH die beſie / ſo ander Geniſta oder Pfrimmen gefunden WVon gebranntem Waſſer. wird Andere haften die vmb die Reſſel waͤchſt / uͤr Die Ann diß Kraut feine Knoͤpfflein bringt / ſol es ge⸗ nunlichſte in der Artzney / vnd haltens fuͤr waͤrmer / braucht werden zum diſtillieren / welches zum dann das / ſo auff andern Kräutern waͤchſt. Andere Gebrechen der Lber / Reinigung deß Gebluͤts Ver⸗ preyſen das / ſo auff dem Flachs gefunden wird / ſey treibung der Gelbſucht vnd anfahenden Waller gersfshe nicht fo hitzig / erweiche vnd sertheile wol.) ſucht / nuͤtlich gebraucht wird / etliche Tag Morgens Waſſerſuchß⸗ D Von den Namen. j ud Abends gebraucht jedesmal auff drey oder vier EFirenfraurgitstraut Flachsdottern / Ranges) Loth / oder mit Wermuthwaſſer / vnd ſich darauff su- achsſeiden heift Griechiſch »zaruI=. Latei⸗ deckt vnd geſchwitzt: hat ein beſondere treibende Krafft: Harn und niſch Caflucha, Cufcura. (Podagra lini. Cufcuta fiürdere den Har n der Weiber blumen .· —— major; CB.Cuſcuta, Matth. Ang. Lac. Lon. Caſt. Den jungen Kindern einen Löffel vol eingeben / gig der Kins Cef.Cluf.pan.& hift.Ger.CafsythaDod.gal,Gef. iſt ihnen dienflichy wann fie groſſe Hit haben 7 dann der, hort. Ad. Lob. Caffutha, Fuch. Tur.Dod.Lugd. ssihnendas Gebluͤt reiniget. Thal.Androfaces, vulgoCufcura » Trag. Engliſch Euſſerlich in die Augen gethan / fehärpfferdas Ge⸗ aha Dodver.) Welſch Cufana. Frantoͤſiſch Couhemicr. ſicht vnd erläutere die Augen. garyffen · Boͤmiſch Kokotice. ; Die Haut darmit gewaſchen / nimbt die Vnreinig / ggnreiigtei : keit der Haut. der Haut, . Bonder Natur /Krafft vnd Eigenfehafft Ei Difem Kratt mag man Damff vnd guspay, dep Seidentrauts. machen zu der fehwar« eidentrant iſt eines bittern dmact⸗ / warm " ggmperftorbenen Gelb⸗ im eiſten / vnd trucken im andern Brad, Rein *— u get vnd zeucht zuſammen. =. | ® : 5 )o( Se i * a A N 6666 Das Ander Buch / von Krautern. 130: ELTENTERTRETTERTENTERDNN een verwrilersttrertiine Die drepsehende Hettion. Das J. Capitel. i Ott K “ Gifftwurtzel. — E Sie wird aber alſo gebrauchet / man ninnmer Me Bezoardica radix. Wur eel / ſtoſſet ſie zu reinen pulver / vnd gibt daßelbige Morgens mit ein wenig Weine zu irincken: aber gig der mit Waſſer eingenommen / daß es diegi ofle Hin der Bicder- Sieber lindere. Das II. Gapitel, Von roht Widerfof. Rohe Widerſtoß Behen rubrum officinarum, Sıfkwurge, Arolus Clufus fehreibetvon diefer . Wursel in tractatu deftirpibus pere- grinis & exoticis, daß fie lang / faft dick —* knodicht oder koͤpfficht ſey / an dem o⸗ berſten Theil gleich / als mit dicken Schuͤppen zuſam ⸗ men geſetzt / außwendig ſchwartz / innwendig aber weiß / vnd wann ſie trucken worden / iſt ſie hart vnd runtz⸗ c lecht: Vber das gewint fie erliche Faſeln mise ge⸗G memigt a feopin: ateinifch Ra ; 4.IC Fe —— — — — fie Radicem drakenam. Wonder Par rafiond Cigenfeha —— — daß er keinen ſonderlichen dieſer Wurtzel habe — koͤnnen: eo * aͤttern / ſondern auch allem an» verſtehen andere d A lein jhrengifftigen DI — og Diolcoridisswilchs ein Gemäche derſtehen / vnd außzutreiben / ſoll/mut einer weiſſen Aare nee ke auch das nz — junge Behen rubrum ei —— lu D.Jacobi THeodoriTabernaemontant/ | Coflus ofieinarum amarus. Buter Coftenwurg. — 13 04 A In den Apothecken aber zeigt man die Wurzzel / ſo F dick vnd knoͤpfficht iſt / euſſerlich vnd jnnerlich / rotlecht / mn einer zarten Rinden vmgeben / ganz sähe zu kaͤwen. Yon der Natur/Krafft / und Eygenſchafft eeß roten Widerſtoß. ES fehreiben etliche Medici ; daß dit Wuryel nicht viel Schahß werth ſeh / vnd keinen ſonderlichen Ge⸗ brauch habe ; Dieweil es auch gar tin vngewiß Ding iſt mit dieſer Wurtzel / fo brauchen etliche an ſtatt der» felbigen die Formentillwurg/oder Narerwurk- . o Das IL Capit. Don Coſtenwurtz. Shyriſch Coſtenwurt. Goftus Arabicus vel Syrius. = Coftus Adulterinüs: Dulcis ofhcinarum. * X H - Coftus officinarum dulciss Ä Süß Coſtenwurtz. Ind ianiſch Coſtwurtzel. ColtusIndicus: Collusälterperegeinus. — AN | chet eines bremmenden Ge⸗ — doß fie auch die Zunge gar ſeht erhin aber gar eines geringen Geruchs Di sel fo Coftus Peregriitus alte gufehen ſeyn / wie ein Rinde et es Baums / a Eftalt dem Holderſtamm gleich / von Farbe farbyonderwag runtzlecht. RE > Diedritte Art wird genennt Coſtus d vr inmenerfeh / die eine bitter / die amder aber am mack ſatlecht : Die bitter Eoftwurs/ it eineg Be ſdarpffen vnd nitriſchen / doch vnfreundlichen Ge⸗ liche anch gerad / außwendig runelecht ſchmacks / welche jnnwen ig ein groſſes Matck hat/ i¶wie die Carlit von Farben falbrot/ nnwendig wenß etwas leicht. Die fi kostirk wird alſo gehenntdies vn Ick/eineg guten Geruche wie die Veyelwutßz. wen ſie feinen ſonderuchen Giſchmack hat twieauch Matrhiolusfehreibt/d5 die Coftwwurge,fo man in den feinen Geruch iſt aber fehwerer vnd ſeſter / dann die Apothecken hat nit ſey der rechre ondwahre Coflus 3 Sn Pliniöbefehrieben mird,dt * dieweil der⸗ Bitser Eofteniirg/aarın krumb end runtlecht. 2 feron Diofe-ond Die Judrantfche Coftiwurgel befehreibt D.Came· ¶ felbige ſo eins — si beiffenden Gefchmacte fc U in — 4 rarius d fie rund fen biß weilen auch etwas breitlecht der die Hant aufetze / welches in det Ape eines Fingers dick / auch etwas dicher/srhiche krum / tr¶ ame befinden wird / derowegen · derrcchi on wahre 5“ — u RE a Zee ; 2 0 * « ers Das Ander Buch/von Kräutern, T205 A Coftusnichtfeyn koͤnne / auch in der Argneynitdar- F zwey Vntz / Spicol / Perrolei, jedes ein loth / Wachs / fuͤr zu gebrauchen. Er meldet auch / daß man den rech⸗ ten wahren Coſtum vor zeiten auß India, Arabia vnd Syria, bracht habe / aber man koͤnne jhne nicht mehr daher befommen, \ (Derhalben wo man den rechten Coftum nicht haben kan / ſoll an ſtatt der beyden Coftus, fo in den. Apotheckenvdie Peſtilentzwurtz Perafites genannt / ge⸗ braucht werden / wo aber die wahre Coſtus ſo allhie Syriſch Coſtwurtzel / oder der fo Indianiſch Coſt⸗ wurtzel genannt / verhanden / ſoll man dieſen gebrau⸗ chen / vnd nicht Zittwan oder Angelicawurtzel.) Dioſcorides ſchreibt / der beſte Coſtus fol friſch ſeyn / weiß / voll / feſt/ duͤrr / eines lieblichen Geruchs / nit ſtinckend noch würmichtzan Geſchmack zanger / ſcharf C vnd beiſſend auff der Zungen. Von den Namen. ¶ Awurrel heiſt Griechiſch S. Arabiſch Chaſt. Lateiniſch Coſtus.) N Von der Natur /Krafft / vnd Eigenfhafft des Coſti. DIE Coſtwurtzel iſt einer warmen Nat, fie zer⸗ sheilerzmacher dünn vnd beiſſet die Haut auff. Innerlicher Gebrauch. hruſtſchmert. ¶ Oſtwurtzel in Wein vnd Wermuch getruncken / Fr iſt gut wider die Schmergen der Bruſt / wider den Hangwirm Krampff/ und die Geſchwuͤiſt ſo von Winden her⸗ kompt / (mehrer dem toͤdtlichen Gifft der Schlangen / vnd toͤdet die Bauchwuͤrm.) Dioſcorides meldet auch / daß die Wurtzel den gen treigg, Harn vnd die menfesfürdere vnd außtr eibe / ſey auch Pe Br gut wider die Gebrechen der Beermurter.. = Das Pulver vonder Wurtzel mit Wein getrun Vneeuſhheit cken / treibt zur Vnkeuſchheit. Die rechte vnd wahre Toſtwurtzel / iſt auch gut wi⸗ der die Gebrechen des Hertzens / fo von Falten Feuch⸗ ten verurſacht werden. Es kan auch die Wurzel wol gebrancher werden / Verſtopffte zu den Artzeneyen / ſo zu der falten verſtopfften Leber an dienſtlich ſeyn: Deßgleichen auch zu der Waſſer⸗ Gebrechen deß Herzen. fucht / dann fie zertheilet / treibt den Harn / vnd vertreibt Die BRD > 5 Tofcorides ſchreidt daß diefe Wur Zuern der wider das falte Zittern vnd Beben nachtaffenden Jaffenden Febern / wann man ſie in Baumoͤl ſeudet / Fuebern. ¶ hd den Ruͤckgrad warm damit fehmieret/(ond So fen an Fuͤſſen ein Stund vor des Fiebers anfunfft-) Deßgleichen ſey fie auch auff bemeldre weiß gut, — wider die Laͤme mi u, (welche der Schlag hat gerührt. Moſen dez Er melder auch wann man die Wurtzel mit Ho⸗ nig anftreiche / vertreibe fis dt Sprůcklein vnd Ma⸗ ſen des Angeſichts. Es wird auch dieſe Wurgel nuͤtlich vermiſchet / vpnder die weichende Plafter. Wie auch zu den Artz⸗ Sifft. neyen / ſo wider das Gifft eingenommen werden. Von : E ARE der wahr / wird auch ein Oel be⸗ reitet / a ale weiß: Nimb der Cofmurgel ein ons/Cafftenholg oth / die oberſte Gipffel von Majo⸗ ran vier Buy Sei ach zehen Vntz / Wein ſo viel genug iſt / (aß fie zween Tag und Nacht weichen / darnach fo lang in heiſſem fieden / bißfich der Wein vergehret hat. Diefes Oel iſt warmer und truck Berkopfung ner Natur / eroͤffuet die Verſtopffung des Magens Ber tern nur eeber wi dann auch der Nerven vnd Spalt, adernjläßt die Haar nicht bald grauw werdenyerhält dem Seib feinen nanirlichen Geruch vnd die Farb. ©. Eingure Salb dem halben Schlag · Rımb dep Dis von Bibergeyl / Rautenoͤl vnd Coſtenoͤl / jedes * — fo viel zn einem Saͤlblein genug iſt / mi dieſer Salben ſoll man ſich ſchmieren nah Eelegenheit des Orths / auch jederzeit ein weina Spirirum vin dorzu nem⸗ men. Wu man dieſe Saben ſtaͤrcker haͤben jo neme man darzu des Oels von Euphorbio, vnd vou Pfef⸗ fer jedes ein wenig / erweicht auch die harte Geſchwul⸗ ſten / vnd erſtarrete Senn vnd Spaungdern. Den Ruͤckarad damit beftzichen / vor dem Feber / vertreibt den grauſamen Froſt vnd Schauder deſſelbigen. Das IV. Capitel. Don Gildwurg. Curcuma. Bilbwursil. > Onicerus ſchreibet / daß die cuma ein frembde Wurtzel ſey / vnd werde ge⸗ hatten für den Ciperum Indıcum Diolcoridis,mit | welcher Befchreibung fie gang vnd gar überein fe a mey dann fie ſey dan Imbeer gleich / an Ba auch etwas buter und to man fie kauwet / gibt fie ein Saffranfarben Safft / jInnwendig vnd anßwendig ‚gang gelb / alſo daß man darmır farben kan · Von den Namen. rtzel wird auch genenut Geelſuchtwurtzel / dieweil ſie zu der Geelſuͤcht ſoll gut ſeyn · Lateimiſch Curcuma), Cyperus lndicus, vnd Terra Merita. [Cyperi genus ex India, C B·Matth. Fuch. Cype- rus indicus & Curcuma ofhieinar.Cord.hitt.Cluf. Lon-Lob.Cel.c ypeti vertia Ipecies vel Indus, A- ” K mar.Curcuma longa &rorunda,Cord.hilt.Cype- ris Indica , Gef. cat. Terra merita ‚Ruel.Ad.Lob, icokLugd.] = ee. © Bon der Natur /Krafft / vnd Eigenfchaffe > der Gilbwurtz. — Der bittere Geſchmack Di Wurtzel gibt zuver · ſtehen / daß ſie warmer vnd ner Ratur ſey. Innerlicher Gebrauch. Er ein kalten blöden Magen hat / der gebrauche Bub⸗ Das ich der Gilbwurtz / darzun dann ein ſolch Magen. sen puiver an gmacht werde Nim geſchaben ſußhols klein jerfihnsuseny.tochiängmer/Cainms/Gilbammgeies + — ———— — es u | R @ x 306 D. Jacobi Theodor Adrey Quintlein / Galgan / Zittwer / jedes anderthalb F Quintlein / Naͤgelein Duntl. Aenif / Fenchel / berei⸗ ten Coriander jedes ein Vntz / Kuͤmmich ein Loth / ſolche rück vermiſche vndereinander / darvon Mal als: fe Morgen cin Halb Loth eſſen fan. Diß Pulver ſtaͤr⸗ ekit vnd Fräfftiget den Magen / verzehret die Blaͤſte oder Winde deſſelbigen / wie auch der Daͤrmen / für, dere vnd hilft der Dauwung / wehret den auffſtei⸗ genden Dämpffen jo das Haupt vnd das Hirn bir weren. Dieſe Wurgel mit Saffran vnd Weyrauch ge⸗ braucht drey Morgen nacheinander / vertreibt die Geelſucht. Es iſt dieſe Wurtzel gar wenig im Gebrauch. Es wird ber ein Lattwerge oder Treſeney Inden Apothe⸗ Geelſucht. B cken zugerichtet / Diacurcuma genennt/ ſo zu vielen G Kate ¶ Schwachheiten gut iſt / als nemblich zu den kalten De Schwachheiten deß Magens / der Seber / vnd deß Aber und. Milgesyondderfelbigen langwirigen Gebrechen. — Es ſchreibet auch Mefues; daß bemeldte Treſeney Woaßſſerſuche. nutzlich gebraucht werde wider die Waſſerſucht vnd boͤſe ſcheußliche Farb des $eibsjwersehre die boͤſe feuch⸗ Harn treibt, igkeit im Magen / vnd treibe den Harn fort / Llindert an und auch den fehmergen der Stiereny genden vnd Blaſen. Sdol auff folgende weiß bereitet werden. Nimm auten Zimmet / Saffran / Haſelwurtz /Bi⸗ binellen oder Pererleinfamen / Enißfaamen Gelber silder Rübleinfamen/ Eppichfamen jedes ein Loth: $ gute frifche Rhabarbara / Beer wurxel / frembdẽ Spie/ jedes anderhalb Loth deß rechten Coſti Wurgel / fri⸗ ner / oder darfuͤr die Cubeblein / Faͤrberroͤthwurtzel / auffgetrucknet Wermuthſafft Odermenigſafft / — Baſſamoͤl / jedes cin halb Loth / Calmus / anderthalb — Quintlein: ſcharpffen Zumet drey Quint · das Kraut vvcordium; Ceterate / Süfhotsfaftt / jedes drittthalb Quintlein: Gummi dragacant, ein Quintlein. Die Stuck alte ſollen nach der Kunſt zu Pulver geſtoſſen werdet auß welchen dann weiche oder harte attwwergen bereitet Werden. — Os wird über nad) em kleinere von den Alten ber fehrieben fo Diacurcuma minor genennet / ſo eben foicher maß zu gebrauchen / wird alfo bereitet. Nimm frifebe frembde Spitanardi / an deren flatt erliche Marien Magdalenenblum in dopplem Gr £ wicht nemmen / der Kınden Caflie lignee, Mirehen / — RN Cameels hew / der Wurtzel Coſti / charpffen Zimmet / jedes jLoth / ſtoß jur reinem Puls ver / bereit darauß ein Lattwerge oder Taͤffelein / weil ‚ ‚aber das Pulver faſt bitter / wird zu einem Pfund ex fechs Quintiein deß Pulvers genommen zul den Täffelein]) 4 | Bon Galganı legen: a Galgans ſeyn zwey Gefehlecht : groß * ond klein Der klein Galgan wird beſchrie⸗ J ben / daß er ws Spannen hoch auffwachſe / E welches Blaͤtter den Myrthen Blaͤtter n gleich ſeyn / die Wuryel iſt důnn / krumb vnd knodicht / jnnwen⸗ ig vnd außwendig Purpurroht / eines —— enden und brennenden Geſchmacks / wie der Pfef⸗ fer / vnd eines guten Geruchs. RE - Der groſſe Galgan hat eine gröbere vnd dickere Wurel ſo faſt woeer Elen hoch auffſcheuſt mit pi, > Sigen Blättern ſine Wurvel ift dick vnd knoſpicht/ an Kraͤfften viel geringer dann die Heine/an der Farb ertwag roͤther / doch nicht fo wolriechend. Deromegen anch die feine der groflen weit Horgejögen wird. Die Prob deßbeften Galgans iſt / daß er ſchwaͤr ſey / ſatt⸗ roch, wolriechend/ vnd an Geſchmack fehr ſcharpff. —— ie = — — c ſche Mircheny Caſſien / Comeels heuw / Balſamktoͤr⸗ H Tabernaemontani/ Groffer Galgan. Galanga major, DD Wi}, — a 7 Wurzel deß wilden Galgans winden / beisen fi in Eſſig vnd Pfeffer / vnd vert auffens darnach fuͤr Gal⸗ gan. Aber diefer Betrug werde geſpůret / warn man die euſſerſte Rinde an der Wuůttzel abſchabet / alddann hatfiein der Mitten fine Schaͤr pffe / wie det Galgan haben fol: 2 * Vaon den Ramen. GoAlsan wird Safchuifch geneher Galanga. [1. Ga- N Jariga majoi,C.B.Marthi.Cord: hilt, Ad.Lons Lob.Cl.Lugd.crafla,Ämsar. Acotuis ſeu Galanga mäjor,Fuch.comp-Corn. Ik Galauga& Galanga _ minor offic. C.B. Galaüga, Ruel. Brallau. Mundi — Gef, ur: Officin, Cæ ‚minors Match. Cord. hift: Fuch.comp. Corn. Ad.Lon. Lob. Lugd. Ger. Gas —— Arabiſch CAlnegiam. c on der Natur / Krafft / vnd Eygenſchaffe — El gan Galgan ift warn ond rucken in dritten Grad / wie foiches auf dem ſcharpffen ond beiffenden Ge⸗ ſchimnacẽ abjinemmen iſt Er erwaͤrmet / tertheilet / ver-⸗ zehret / macht důnn vnd sröffnen, F RE En ORDER Das Ander Buch / von Krautern. 1307 A Innerlicher Gebrauch: R Rhebarbaren. MW Er mit dem Schwindel geplaget wird / der mach Rhabarbarum I. ihm ein ſolche Triet / nimb Muſcatnuß / bereiten Corlander jedes ein loch / Eychenut gefhane Pan, 6 nienkoͤrner / Galgant ein Quintlein / Calmeß / Betonien / Cubeben / a me Zucker fo viel du wilt darvon follman jederzeit / doch als für dem Eſſen ein wenia neinmen, Katteöo Fernelius ſchrelbet / daß der Ggan ſehr gut ſey zu u * Gebreſten deß Hirns ſtaͤrcke vnd kraͤfftige aſſelbige. —— Keitet in Es wird anuch dieſe Wurzel gar nutzlich gebraucht * wider die kalte vnd windige Gebreſten deß Magens / dann ſie erwaͤrmet denfelbigen / jereheilet den groben B Schleim darinnen / vnd vergehrer die Winde. Als vg man nemme Galgan / Calmus vnd Zimmerrinden je» des anderthalb loht / Ingwer ein loht / Aniß / Fenchel / vnd Kuͤmmel jedes zwey quintlein / Raͤglein vnd Pa⸗ nßkoͤrner jedes ein Quintlein / Muſcatenbluht j. halb Quintlein / bereiten Coriander ein Nuntlein mache ſolche ſtuͤck zu einem Pulver / vermiſche darunder ge⸗ nugſam Zucker / vnd eſſe darvon. Etliche ſieden den Galgan in Wein, vnd rinefen davon zu öbermelten Gebreften: Man fan auch deß Pulvers ein Theiltn einen warmen Trunck Weins thun / vnd deß Morgens trincken Woiriechen · ¶ Es wird auch der Galgan gelobt / daß er dem Mens den Kıhem ſchen einen wolriechen den Achem mache/ vnd verzeh⸗ * € P ie 2* = — re viel boͤſer Feuchtigkeit im deib⸗ * Man kan auch den Galgan gebrauchen wider alle H — —— Gebrechen — Mutter / ſo von Kälte — * PN ber Muter · kommen Dorgleichen eroffnet er auch die verſtopffte EN Mutter/ vnd bringet den Weibern Ihre Zeit, — — — Matt hiolus ſchreiber / daß dieſe Wurhel gut ſey wi⸗ Khabarbarum Il. — — ARE Y ea der dic Ohnmachten def Herzens, diefelbige gu wen- den / fo fern bieſelbige von Kaͤlte verur ſachet werden das Pulver entweder mit einem Trunck auten ſirnen Wein / oder mi Meliſſenwaſſer eingeno mmen. Ir Summa es kan dieſe Wurhel genutzet werden zu allen Gebrechen deß Leibs / ſo von Kaͤlte herkomen. Linden Axoth rken hat man das Galgantpulber / Diagalanga genannt / anff folgende Weiß berer \ Nimb Galgantwurg / Paradißholg / NäglemMuf 4 ratblůht /Liebſtoͤckelaamen / weiß geſchaben Ingner ⸗ Langpfeffer / ſcharvffer Zuimmserdhreny weiß Pfeffer / jedes anderrhalb Quint. Ackermuns? Gartenmůn / Et beyde gedoͤrrt Cubeblein / frembden Spicanardi / E⸗ J— pfichſaamen / Fenchel vnd Anißſamen / Mantelkům ⸗ mel⸗ Calmus /edes ein Quintlein: Dieſe ſtuck gepůl⸗ Be: vert: Nimb hernach weiſſen Zucker oder verſchaump⸗ ten Honig / ſo viel als genug iſt / vnd mache cin Latt⸗ eobeviaſt Dieſes Diener für bie groben Blaͤt ftlfet das ftär- = & I Sof roͤpfen oder aufſſtoſſen / fůrdert die Dänwungond 8 J bwendet alle boſe Zuftänd deß Magens vnd der scher * auß Kaͤlte verurſachet ] REN Kr * JH | op YoErmelius freftermwann manden Sig 1 Oemfiran a ge A | Pens, Daunen tundacalen * dich / bßwweile n Non erfunden Ad / vnd fo ſte gant volltommen / i ſie eines Schen ckels dick / bupwerlen Ei — — van — an ie — J * 8 der Authot drey Geſchlecht in die Erden flichter/ono die Nahrung an ſich zcucht · Rene —————— — das lerſtt ¶ Auhwendig iſt ſie rohtſchwars/ ——— * a brannen vnd ahen Safft : Auf der Wurgel machten — — —— Fr die Stengelfnichtfofthochumie vielen Blättern befen? # . aber das erſte Geſchlecht / dab vs en Aurel habe 6 Te Duden am OR er husperbreitse ira Hande lang? ehe | — — ge — A — * Rz — 1308 Rhebarbara. F Rhabarbarum III. — \ RN ER 8 San et, * G H ſchmal Aber an dent Ende oder oben herumb breyt rundlecht / neigen ſich gegen der Erden / ſeyn rings ein wenig haͤrig / von Farben erſtlich gruͤn / nber etwagält worden / vberkoinmen ſie ein e Farb. Mitten zwiſchen den Blaͤttern dringet der herfuͤr / an welchen oben ſeine bluͤmlein wach⸗ fen / fee wie die purpurbraune Veieln / doch gröf- * ferseinesvberanf feharpffen vnd ſtarcken Geruchs. Das anper Öee heine dem erfen mi men Blättern vnd Aurgeln etr a8 ungleich ſeyn / wie tu fno de Aromatibus, ynd Garcias ab Horto c.27, Ndaß alles Rhabarbarum foin Indiam, Perſiam, vnd Europam bracht werde wachſe in der Voͤlcker Sandy ſo man Chinas nennet / auß demſelbigen Land werde = esgen Ormutz vnd Alepo bracht / von dannen gen Alexandriam, vnd Venedig. Nicolaus Monardus ſchreibt/ daß es auch in In⸗ dia, Peru genennet / erfunden werde. acthiolus ſſchreibet / daß man fie auß India vnd Perſia, f aber auf dem Sand Succuir, ſo dem König Chan sugehörer / bringe / J ſaget / er habe von den Perfier Kauffleuten verſtanden / daß diß Ge⸗ waͤchs feine Wohnung am meiften habe auff erlichen hohe Bergen / darauff vnzehlich viel quelende Brun- nen vnd mancherley Bäume geſehen werden : a rothlecht vnd laͤttecht oder —ES— K tiche woͤllen / daß an einem Ortinder Tartarei Sarmacandar auch ein Art Rhabarbari wachft/ aber : ſolches wird allein zu den Thieren gebraucht 3 — D. Jacobi Theodori Tabernaemontani/ jnnwendig rohtgelb mit viel rohten Aederlein / vnd ſo man «8 kawei / gibt es ein ſaffran gelbe Farb. Daß auch dieſe Wurgel von den Einwohnern ſoll gefälfcher werden / will Garcias ab Horto gar nicht ge⸗ ehen. FDiefe Wurtzel kan vier Jahr vnverſehrt bleiben / fo mans in Honig / in Hirſen oder in Pſyllienſamen einſcharret / oder mit Wache vñ Terpenthin verflsibt.] Von den Samen, ES wird diefe Wurtzel in allen Spraachen bennahe Rhabarbarum genennet/ dieweilman ſie erſtlich / wie Matrhiolus vermeldet / bey den Troglodyrenin Morenland erfunden har welche Voͤlcker ein wildes $eben fuͤhrten / gang vngezogen / vnd barbariſche Leut / daher ſie auch von den alten Römern Barbariſeyn genennet worden. Von der Natur /Krafft / vnd Eigenſchafft der Rhabarbaren. ES meldet Matchiolus, daß die Wurzel Rhabar- barum einer vermifchten Natur vnd Eigenſchafft ſeye / dann fie eröffne/ zertheile vnd treibe / uͤber das ſo ſtopffe ſie auch / vnd ziehe zuſammen. Iſt eines bittern Geſchmacks / warm vnd trucken im anderen Brad. Iſt einer fubrielen vnd auch einer jredifchen ſubſtang / daher fie auch einer vermiſchten Natur iſt. Innerlicher Gebrauch — S iſt dieſe edle Wurtzel in ein groſſe Kundſchafft und Gebrauch bey den Aerzten vnd Apotheckern gerahten/von wegen jhres groffen und nutzlichen Ge⸗ brauchs/pamirfie dem geibgedienerifle Sie wird aber fuͤrnemlich gebrancher sum ren / die vnnatuͤrliche Ballen vnd purgie⸗ vnd nemlich aber die Gall damit auß dẽ Leib zu führen. (Es Rumn wiirefer defto beffer / ſo man ein wenig Spica oder Ca melftrawwyoder auch Zimmet darzu thut.) Vnd fagt > Mefues;daß es gar &infichere Artzney ſey / ſs gantz vnd gar feinen Schaden mit ſich bringt / auch fein einiges Slied am menſchlichen Leib verlezee.. ernelius ſchreibet / lwi auch Matthiolus,] daß es ſo ein ſichere Artzney fey/ daß man fie auch den jungen Kindern vnd ſchwangern Frauwen koͤnne eingeben / doch fol man mis Beſcheidenheit handeln. Fallopius fagt in tractatu de ſimpl.medic.pur -· Zant. daß dıefe Wurtzel wol gar ſicher / vnd nach der Meinung Mefues, ohne einigen Schaden koͤnne ges braucht werdenyaber er habe an vielen Perſonen diß in acht genommen / daß er denjenigen gar ſchaͤdlich ſeye / vnd groſſes Send thut / fo mit dem troͤpfflingen Har · nen geplaget ſeyn. Sonſt melder er / iſt es ſo ein ſichere vnd vnſchaͤdliche Artzney / daß ſte auch den ſterbenden Veenſchen ohne Schaden / da fie auch In Todtsnoͤh⸗ ten ligen / kan eingegeben werden» = Fernelius ſehet / daß fie nutzlichen. gebranchet werde zur allen Fiebern / ſonderlich fo von Gallen jhren Br» — — forung haben / dann dieſelbige fuͤhre ſie gar gemach · Br, ſam vnd ohne Beſchwerung auß / uͤber das habe ſie auch eine ſonderliche Eigenſchafft die Lehber su ſtaͤrcken vnd zu reinigen / nemme hinweg alle Verſtopffiung vnd harte Geſchwulſt derſelbigen / wie auch die Geel. Geeiaae. fucht ſelbſt / bekomme auch wol dem Magen / vnd rei⸗ nige denſelbigen. Aber er meldet dern außsiche / fodem Magen vnd der Leber etwas weit enitlegen feyny deßgleichen auch führe fie feinen groben Schleimauß- Die Authores ſchreiben / daß man fie auff zweyer · ley weiß zum purgieren gebrauchen könne. Erſtlich dab man fie infundire oder einbeige/darnach daß man Was die infufiones anlangt/folman nemmen ber SBurgelj, Qäninslin oder pop nad Beleanın UNS er & Ä 2 er den Schleim / fin» Sanınd! purgieren. darbey / daß ſie nichts von den Glie⸗ * | A Schwchhen / IR ein nr, vnd darʒu nemmen ein wenig Schoenanc! oder Ci- namomi [fo viel als etwa io.ꝛo. 30. Girl akoͤrner waͤgen / tlein zerſchnitten / od areb z.rfic, ſen /] wie auch ein wenig Aniß / ſolche Saͤcklein — ach in Beinle⸗ gen / loder in einen Trunck Geißmolcken / oder gebran⸗ ten Waſſer / als Endivien Wegwartroder ineiner ab» geſottenen Kraͤuterbruͤhe beißen/ ſaſt x2. ſtund lang / deß Morgens ein wenigvarın masben etwas hart außtrucken / und das Trädeflein einnenien: Iſt aber - in. Fieber fuͤrhanden Aman an ſtatt deß Weins Wegwarten oder Endivie vaſſer darzn nenmen. Fernelius ſagt / man koͤnne der Wurtzel ij. Quint. ſchwer in infuſionibus aebr auchen / welches die hoͤchſte — — B pius wil / daß die groͤſte doſis deß Mabarbari ſeye nur ij. Quint. vnd man könne nicht wol ohne Schaden ii» berij.Quinelein nemmen / auch inintullonibus. Vnd warn man nur allein purgieren wil / vnd nit AIn gleich ſtopffen / ſoll man ſolche infuſiones gebrau⸗ chen / man ſoll aber die Wurgelgar nicht braten. Will man aber das Rhabarbarum in ſubſtantia, als nemlich in einem Pulver einnemmen / ſo wird es gegeben zum hoͤchſten biß auff vier Scrupel / oder an⸗ - derthalb Quintlein / welches die hoͤchſte dofis ift [mit — einem gebranten Waſſer / Geißmolcken / Kraͤuterbruͤe / oder auch Fleiſchbrůe / vnd ſtaͤrcket das Rhabarbarum mehr in dieſer Form gebraucht. Saoc man ſich etwa eines Gefchwärs an dem Mas i ® 5: Befheit an Rhabarbaracines halben Quintleins ſchwer anffein Fr; — ME habb loh cin Roſinlein ſtraͤwen / vnd nuͤchtern eſſen.] Etliche brauchen auch die Wurtzel in den decoctis, vnd laſſen ſie mit ſieden / welche gar vnrecht thun / die⸗ weil in coctura alle jhre purgierende Krafft / welches die ſubtile vnd fewrige Subftang iſt / verſchwindet. Alſo jrꝛen anch die jenigen ſehr/ welche in der roten * Ste Rohr · Ruhr das Rhabarbarum erfllich doreen vnd braten / vnd brauchen es darnach / daß es ſoll purgieren / vnd auch ſtopffen / fo doch ſeine purgierende Krafft durch das braten gang vnd gar verſchwindt / vnd nichts dan die jrrdiſche Subſtantz uͤbrig bleibt: Derowegen viel —— man gebrauche sum purgieren das rohe D Rhabarbarum obngebraten. 8 ner Geßmolcken in einem Gerſtenwaſſer / ineiner Huͤnerbruͤhe / oder einem gelinden Syrap; Doch fol - man jederzeit ein wenig Spicanardi der Zum̃etr inde darzu nemmen. Denen ſo hoch gefallen find vnd Blur außſpeyen / gib folgendes Rhabarbari ein Quintlein allein / oder mir wenig Mumig / oder auch Faͤrberroͤthe in einem Trunck ſauwren Weins. mer Rider die Wuͤrm der Kinder / gib jhnen ein ſeru⸗ —* pl nRhabarbari zu trincken. Alle Tag ein ſtůcklenn Rhabarbari, Maſtix mitZu · cher vermenget vnd gekaͤwet / oͤffnet die Verſtopffung E deß Haupts /taͤrcket die Sinn / waͤrmet den Magen / Bee en8 Diener zur Erhaltung der Geſundheit. Mass Eufferlicher Gebrauch, Em feine Glieder gerfioflen ſeynd der nemme Mumiqg / fo viel als ziven Berfienförner fehmwers dnd Rhabarbari ein halb Quintlein / miſche es mit gutem Wein / laß tiber einem finden Femer erwallen / ſchmiere den Breſten damit / es hifft wol / vnd zertheilt das vndergerunnen Blut] Non gebratenem Rhabarbaro. en Dfen oder Pfannen sn braten vnd zu doͤr⸗ i leerer Nusen inder Araney hats ich aber hat es in Art vnd Krafft zu trucknen / 2 — — —* Frese: werden / wider allerlen DB An der Buch / bon Kräutern. dofis ſey / wie ſolches Mefues begeitzer : Aber Fallop- G alle Tag fruͤe gebrasen Rhabarbari ein — Man kan auch das Rhabarbarumeinbeigen inet, Bo pfleget auch dag Rhabarbarıım auffeinem end zufammen zuziehen / wird vnd kan ders 1309 lein thun F Rtührw ie dieſelbige ſeyn moͤgen / vnd ſon derlich hat es groß Lob wider die Bauch pr fürnenituch aber wider zuüe. ; die rote Ruhr/ lſom au alle Taa j. Quint. deß Rhabar- Re Ruhr. bari koͤuwer / vnd hinab ſchluckt. Oper nimb Rhabar- barı j.quintlein / de Rinden von der gelben Myroba . . lanen j. quintlein / die ſe ſtůck zerſchneid/ vnd brate ſie thu dazu Saamen von Wegrich / Sawrampffer vnd Endivien / jedes j. quint. der roten Roſen ein Hand⸗ voll / geuß darüber rein Waſſer / darinnen glͤende Stahl etlich mal abgeloͤſchet ſey / ſeud es halb ein / dar⸗ nach ſcugs ab / zerlaß in dieſer Bruͤhe quintlem Phi- lonii Perſici, vnd gibs auf den Abendrim ein Schlaf trunck. JAle nim deß gebratenen Rhabarbari j. quint⸗ lein / der gelben duͤrren Myrobalanen zwey Scrupel / Wegrich vnd Taubenrock / oder Roffsihwargwaffer jedesein Vntz / deß Syrups von duͤrren Roſen j. vntz / mache es zu einem Traͤncklein / welches du etlich mal gebranchen ſolt. Fernelius meldet auch / daß diß Waſſer aut finden jenigen / ſo Choleram haben / oder ſich Rängswärgen Chotera. vnd brechen / vnden vñ oben auß / deßgleichen auch den Pintfpeoen, jenigen / ſo Blut außſpeyen / oder etwas zerbrochen im Leib haben / darzu man ſolch Pulver gar nutzlichen ge» brauchen kan: Nimb der Terræ hgillare, Bolix ar- men, Drachenblut/ Mumie, jedes ij. quint.Sper- maris ceti, wird in den Apothecken alfo gefordeuyein Quintlein/Rhabarbarirohe/ oder gebraten ein halb» quintlein / mache ein ſubtieles Pulse darauß / und gib — es mit rohtem ſauwrem Wein zu trincken. — — ‚gen oder Leber beſorget / ſoll man alle Tag ir H Wider die Banchflißfan man das pulperimit Kor ſenzucker vnd Quittenſafft permifchen und einnemen. rin Es iſt auch dieſe Rhabarbära gueden Weibern / Beten, 2 welchen jre Zeiten zu viel gehen / mit Wegruebondem °- . & wenig Beyfußwaſſer eingenommen [Ste folinau quintlein eflen.] Sprup von Rhabatberp: —— ES wird auch ein nuslicher Syrup auf dem * barbaro zugerichtet / nemlich alſo Nunb deß be Rhabarbari dritthalb Vntz / Senet blaͤtter — vntz / Violenblumen ein Handvoll / Zimmetrinde an⸗ Ex derthalb quint. Ingwer j. halb Quint Bat — ER man Batonien / Weawarten vnd Xcblingt ne — ſer jedes anderthalb Pfund / beize gr Suuct uber Nacht in die Waſſer ein / darnach laß ſie ein wenig auffwallen / trucke fie wol guß ſtede fie mit Honig / wie per Sud — purgierenden Roſenſyrups vier Bag. Diefer Syrup hat auch ein Krafft die Sat vnd auch dieverbrandrefehwarge Gall auf dem Leib —— fuͤhren / wird ſonderlich den zarten Perſonen vnd gen Kindern eingegeben; wil man diefen Syrup ba» "*" — ben / daß er etwas ſtaͤrcker purgiere / ſo human jederzeit nach Gelegenheit eines Gerſtenkoͤrnlein ſchwer / oder auch mweyer Diacrydiidarzufopurgterter fräfftiger, Pillen vonRhabarbaro. f dem Rhabarbaro weroen auch mit anderen - Pillulin berettet / als nemlich daß man nem̃ deß beften RKhabahari th mint Stifhelsfaffy - Wer muhtſafft vnd Maſtix / jedes quint. der gelben Myrobalanen vierthalb quint. Epfich und Fenchelſa⸗ men / jedes j. halb Qunt Trochiſcorum diarrhod, vierdthalb quint. Spec· eree mp. x.quint. Fenchel⸗ waſſer fodagenng iſt zueinem Teigicin / welches man wol verwahren ſoll: von dieſen Pillen gibt man von einem Sernpel biß auff zwey quintlein. Es werden dieſe Pilulee gar nutzlich gebrauchet in — den langwirigen Fiebern / vnd Verſtopfung der Leber / 5 vnd thun wol in der anfangenden Waſſerſucht ſ vnd arrfoce, Geelſucht / vnd ſind zum nutzlichſten zu gebrauchen / Seibfucge, wann die Narır langwiriger Kranckheit! halben kein er hefftige Purgation mehr erleiden fanyfo manj.cı derſelbigen in Werinuhmmaller eingibt. Abb 1310 A Ertwann werden fie mit andern flärcferen ge ſchaͤrpfft alfo : Nimm Rabarbara fieben Duintlein : Ammoniaci; Sagapenis Bdellij, Thurbich; gelben irobalanen jedes sehen Quintlein: Laccæ tj.Logh: Opopanacis, Seydelbaſt / jedes ein Loth Spicanar- den / Berg poleum; Aloe; jedes v Quintlein: Maſtix ij. Onintlein : jerfaß die bemeldte Gummi mir Wein / Waſſeſ hr. vñ machPlulein darauf s deren werden auff ein halb ne bLoth in Molcken für die Waſſerſucht eingenommen, Von purgierenden Taͤffelein von nF Rhabaibaro. Br bie arte Perſonen / fo cin abſchewens tragen für den purgterenden Argneyen / denen fol man nachder Beſchreibung def weirberühmeen vnd hoch» gelehrten Herzen Joannis Ctatonis A Crafftheim / B ſoiche purgierende Täfflein machen. Nimm deß beſten weiſſen Zuckers in Zimmetwaſ ⸗ fer diſſolviert / vnd ſo genugſam coquiert ıft vier Vntz / def Rlabarbari extracti ij. Quintlein in Rofenfafft X en Hafelwurgsjedes ein halb Duint % alle zu Pulver / außgenommen: die Mandeln welche ss? Audere bereitens alfo ;neimen Rhabarbaras ers miuth / důtre Roſen / jedes ij. Quintlein vnd ein halbes: Anilpodium ; frembd Spica > woltiechende Bintzen / Lacca, Odermenigſafft / jedes j. Quntlem: gelben Santal / Saffran / Caſſia oder Zimmet / Tragacant / Maſt x/ jedes ij Qunlein / gerftoß : reutere es durch / p vnd machs mit Fenchelſafft an zu Zeltlein Vom Dia Rhabarbaro. F Es ogrda auch Melupssin Föfliche tamnerae "Dia Rhabarbarum oder Conlectio de Raued- fcani genannt / fo fehr nutzlich in veralteten langwiri⸗ 0 Bieher. ibernond.Älle Fieber / fo auß jnnerlichen Ber Bebint- opffung verurſachet werden ; treiber auß dis Gelb⸗ fuchtwirdaufffolgende weiß bereite. _ _ Nimb Rhabarbara; auffgerrucfneten Saft vor Odermenlg vnd don Wermuht / jedes dritthalb gnint. Erdrauch vnd Daubentropffſafft fremboen Spica⸗ arden/Camelsheuw / Haſelwur/ Aeniß vnd Epfich» ſaamen / Zimmetrinden / bitter Mandeln wol geſchelt / —* jedes ein halb Quint. halber: Myrrhen vnd Saffran / ‚jedes ein Halb quintlein; dieſe ſtůck ſollen wol zerſtoſſen vd vertnufcht werden: Rimb ein Pfund geläuterte K Honig, aß fieden zu einer Dicke eines Syrups / vnd rühredeß Pulvers ſechs loht datei : von dieferfart, werge einer Keſten groß fol Morgens nüchternges - nommen werden/ vnd drey oder vier Stund darauf — — kan mit gutem weiſſen Wein zeririeben rden. * * E.rtraet von khabarbaro· | Aus der Wursel Rhabarbari wird von den Al Sn chumiſten cin herzliches gutes Extract gemacht / die Sagd auß. Übrige vnd vnnatuͤrliche Gall damt gar ſanfft vnd ge⸗ reißen ¶ linde auß dem Leibe zuführen: Dieweil mir aber dieſer modus pr¶ndi oder extrahendi vnbelandt iſ / D.Jacobi Theodori Tabernaemontani / F will ich den Leſer auff den Tractatum Gefneri fo E- vonymusinferibirtift/ / gewieſen haben in welchem ſolche adminiftrariones oder operariones beſchrie⸗ ben ſeyn / wie man fie auch bey dem Weckero in ſei· nem Antidotatio fpecialilibs2.cap.26.finder und le⸗ fen fan, Wann man diefeg exeradtum brauchen well / ſoll man ein wenig oder nur ein Troͤpfflein Zimmetoͤl da⸗ runder miſchen: Etliche nemmen auch darzu ein we⸗ nig Diacrydij,das Extract damit su fehärpffen. Dies. fen Extract fir ſich felbft eingenommen/ purgieret ale ſo gelind / daß man es auch den Kindern eingeben kan. Von Rhabarbaraoͤl. Kon dem Rhabarbaro wird auch ein Delbereitet 4 Inden drey oder viertägigen Fiebern nutzet es gar Dren und wol, fo gebührende Ordnung iſt fürgangenyalfo anche inandern purridis febribuss — Diß Oel mit Wein oder Bortzelwaſſer eingenom · Worm· men / toͤdtet vnd vertreibet die Wuͤm. ine In Franzofen am ſechſten Tageinmal eingenom ⸗ drantzoſen · men / fuͤrdert die Heylung. “ni Es ift auch diß Oel zu vielandern falten Bebreften Sanptnde jnnerlich vnd euſſerlich su gebrauchen / als da ſeyn IE re tarthi, Hanptwehe / Schwindel, Ränviafcit : Stillet Munertö das flieflen der Mutter / iſt gut wider das Peoragtamyzuem. zu ven diſteln / dem Krebs vnd andern Schaden mehr, Krebe. Das VII. Kapitel | Von Rhapontick. Siſt viel Streits under den Medisis von der ihapontie · 2 rechten vnd wahren Rhapontick;: Vnſer Au- chor hat auhler vier abmahlen laſſen / auß wel⸗ chen das erſte Geſchlecht Khaponticum verum offl- cinarum genennet wird welche aufwendig grauw⸗ ſchwartz ſehn ſoll 7 vnd Heiner dann die gemeine Rha · pöntief/etwas luck / vnd wann ſie zerbrochen wird / vol weiſſer Aederlein / der Rhabarbaren beynahe gleich / eines ufammemiehenden Geſchmacks / ſoll auß Pon⸗ io zu vns bracht werden. Er Es iſt ein geitlang von dielen das Rhaponticum vnd Rhabarbarum für ein ding gehalten worden’ Y } 3 = 4 ee Das Ander Buch / von Kraͤutern. | ak A Recht Rhapontick I, ponticum verum officinarum I. von wegen deß Woͤrtleins Rha; wie dann auch der Author das ander Geſchlecht der Rhapontick ſetzet / welches ſich init der anderen Rhabarbaren gan ver⸗ gleiche. ar _ NicolausMohardes gedentfet gar fürslich eines Geſchlechts der Rhabatbaren lib.3.Iimp.medic.fo in ‚Spanien gepflanger wird / welches Blätter fich der Mengelwurtz Rumex genent / vergleichen / dafuͤr er es auch anſiehet / wegen feiner rohten Wurtzel / vnd ver⸗ — Rhapontick TIL. ontici altera icon exv 1311 F 7 FÜ 4 p an > ML — ——— SH On — —V— meldet darbey / daß wann man die aͤtter lang koche / Be fo purgieren fie ſtaͤrcker dann die Wurtzel. Mit wel ⸗ chem diß dritte Geſchlecht faft übereinfomme. Das vierdie Geſchlecht beichreiber Lobeliusinfir ⸗ hen obfervariöhibus vnd adverlariis; daß es blätrer habe / wie die groſſe Kletten/ außgenommen / daß fichit fo breit ſeyen / doch laͤnger / rings vmbher etwas jerferf fet / vnd gefalten wie die Alande.oder Wullenkraut⸗ blaͤtter / auff einer Seiten gruͤn / auff der andern abfete Rhapontick I >. Rabpokitich TV rn is Br) I w i 1312 A ein wenig wollecht / gewinnet einen zimlichen hohen F. ſtracken Stengel faſt zweyer Elenlang / oben mit ei⸗ nem runden ſchuppechten Knopff / mit purpur brau⸗ ner Wollen oder Haar beſetzt / wie am Carodobenedic⸗ ten oder Frawendiſtel / der Saame wann er zeitig worden / iſt er dem Saamen deß groſſen Tauſend⸗ gzuͤldentrauts gleich / allein daß er länger iſt die Wur⸗ gelift auch lůͤcker und groͤſſer / dann an dem Centau- reo majore. Von den Namen. Käapontid wird in den officinis genennt Rha- ponticum,vonerlichen Centaureum magnund Maronium , vynd Sanguis Herculis. [ 1. Rha & Rheum Diofcoridis, C. B. Ponticum Rha anti⸗ quorum, Ad. Lob. Rhaponticum ficcarum ‚ Ger. IV. Rhaponticũ folio Helenij incano.C. B.Rha, Rhecoma&Rhacoma Plinij ‚Dod.gal. Rhapon- ticum » Lac. Caft! Rha capitatum folio Enuls ee ‚Centaurij majoris facie, Ad.Lob.Rhacapitarum, Ger. Helenij folio, Lugd. Engliſch Turtia Ru⸗ barba.) Don der Natur / Krafft / vnd Engenfchafft der Rhapontick. RNonud iſt ein wenig warmer vnd zuſammen⸗ jiehender Natur. Innerlicher Gebrauch. DI Rhapontick Wurzel fol gut ſeyn den jenigen/ fo dag Herngeſpann haben / mit Wein ange⸗ —* C nommen. oerugeſpan. (Es wird auch diefe Wu nel gelobt / daß fie den ig Müsfüchrigen vnd Leberſuchtigen gut ſey: Deß⸗ — 5 leich nauch den jenigen / fo einen fihwau en bloͤden * Wann man deß Pulvers von der Wurtzel cin Qunem in Wein vermiſcht vñd einsrinekt/ [ol es das Gifft vertreiben / ſo von Thieren fompt. . Sie wird auch gebraucht zu Dir Waſſerſucht / zu dem Krim̃en der Darmen / wider das Kluxen / wider die Bebreften der Deutter / Ynd der Bruſt / mit Wein Kıypen, oder einem bequemen Waſſer eingenommen .· Fa | Das VII. Kapitel, Non Zurbith. S ſchreibet Garcias ab Horto lib.ı. de aro- D atum hiftoria cap. 36. daß der Turbith cin Gewaͤchs ſey / welches Wurgel nit groß noch lang ſeye / habe einen Stengel / welcher ſich wie der Ephew über die Erden ‚außbreite / eines Fingers dick / pißmweilen auch dicker / wo Spannenl ang⸗ bißweilen auch viel laͤnger: Seine Blätter vergleichen fich den DBlärtern deß Eybiſch / wie ch die Blumen / welche veif ſeyn: Das vnderſte Theil am — ſchmaͤler vnd cchter iſi / ſol zu nichts nis ſeyn. Es meldet derfelbige Author auch / daß rechte Turbirh fey fo sin Gummi bey ſich von farben weiß ſey / wiewol er auch ſchreibt / daß die E Kinden ſo an Gummt haben, von den Einwohnern K auch bißweilen verfaͤlſcht werden / derohalben nicht "allezeir auffdas Gummi su baten ſey. Fernelius fehreibet / daß der Turbith ein Wurtzel ſeye eins Milchtrauts / fo Alypia genennt wird / wel⸗ ches Blaͤtter den Blaͤttern der Ferulæ gleich ſeyen / 1172 daß fie kleiner feyen. Welches doch Garciasab Horto an bemeldrem Ort läugnet / vnd außtruͤcklich ſchreibet / daß der Turbi“. son feinem 0 Malehfraut. herfomme / wie er dann gar weitlaͤuffig >. am bemeldrem Dreh darvon geſchrieben hat, Daß Alſo auch von dieſem Turbith gar vngleiche opinio- w — D. Jacobi Theodori Tabsrnaemontant/ Turbith. Turpethum. 4 G H Andere ſeyn / fo den Turbith in vier Geſchlecht abe theilen: Das erfte fol ſeyn der weiſſe Turbith / join der Apothecken gemein iſt / Lift ein weiſſe hole Wurtzel / dann das jnnerhuͤltzen Marck / als vnnuͤtz darauß ge⸗ ſchnitten ift: vnd fo man jhn bricht / (dann ſie iſt ſaſt muͤrb /) erſcheinet innerhalb voll zaͤhes Gummi / wel⸗ ches dann der befteift/ Jond bey dem Diofcoride Aly- pum/ bey dem Actuario Alypias vnd Turperhum album genennt wird/ Turperhum orientale vnd Alexandrinum.' i > Das ander Befchlecht fol bey dem Diofcoride vnð Aduario heiffen Pit yuſa, Clema, Crambion; beyden Kräntlern Turpethum nigrum vnd Efula major. Arabiſch Alfeebram majus. I Das dritte ſol heiſſen Thapfıa, Pancranum , Fe rulago, Ferula fylveitris, Turperhum cineritium vnd Turperhum Mefuis. Das vierdte fol ſeyn Turperhum Serapionis, vnd bey dem Diofcoride Tripolium,Meris,Piyche, Von den Samen. TuUrbithwuꝛrnel heiſt Turbi h Arab. ryet. latein Tur- pethům ¶ Turperhum Arabum leu Tui bit Õ- cinarum, C.B. Turbit Meſuæi, Matth. Turbichum five Turbit Arabum,Cord.hitt, Turbich Alexan- drinum; Ad. Lob. ico. Ger. Caft. Thapfız, radix, Fuch. Die andere Namen feyn zuvor angeieigt. Von der Natur /Krafft/ vnd Eygenſchafft Turbiths. — Turbith iſt warm vnd trucken im dritten Grad / hat ein Krafft zu purgieren / [ ſol aber nicht allein ge⸗ braucht / ſondern corrigirt werden / weil er dreyerley Schävlichfeit an ihm hat. Erſtuch / daß er ſchwaͤru· chen vnd langfam wuͤrcket: zum andern / daß er Vn⸗ willen ewecka: zum drüten / daß er zu viel gebrauchte den Leib zu feft trucknet.] * Innerlicher Gebrauch. a fehreibe / daß dieſe Wurgel ein Krafft vnd Eigenſchafft habe von dem Hanpt/von den Rerven vnd euſſerſten SGliedmaſſen zu ziehen / — Das Ander Buch / von Rraͤutern. 1313 - A allein das Gewoͤſſer / ſondern auch den groben zaͤhen F Mechoacan. Be pundkilsen Schleim / vnd denſelbigen durch den Sinl · — außtreiben. gang außzufuͤhren.: Deßgleichen auch remige fie die Draft vnd das Eingeweydt Tauch ven Magen von —— allem groben Schletm / ſo ſich in feinem Falten anhen⸗ cken: verhuͤtet vor aller vnreintgung / als Muſelſucht Fiebet. bnd ſchaͤdlichteit: iſt auch nuß zu den Fiebern von pᷣhlegmatiſcher Feuchte verurſacht] Sey derowegen nuͤtzlich zu gebrauchen in den kal⸗ —— ten langwirtgen ſchwachhe ten / da ſonſt geringe Art⸗ Saw, Miyen nichts außrichten woͤlen Er meldet aber auch beiten · ¶ darbeh / daß ſie den Magen vnd den Leib verwirre und vnruhig mache / welche ſchaden aber man benehme / ſo man Maſtix / Ingwer / Suͤßmandeloͤl / vnd Zucker darunder vermeng vnd damit einnemme: Soll auch langſam allein für ſich ſelbſt gegeben werden / ſondern 6 B ſederzeit mit andern vermiſchet. Es ſollen —— ſchwachen Perſonen / wie auch die ſchwangere Weiber für dieſer Purgation des Tur⸗ biths hüten ! Soll allen ſtarcken Perſonen gegeben wer don bereit / welche mäfliglich purgleren auff folgende | + — Mechoacan. — NMechoacana ih — SEs werden auch Pillulein gemacht / die faſt gut find —— zu den Kranelheuen / ſo von vrberfluͤſſiger Feuchte jh⸗ der Trochiſchen a m/Alöce, E igelſuͤß / jedes Y Sfihreibet Nieolaus Mona mals geſchrieben 7 für wantt “8 7 PR d vielfältig — a Date: So wie ein trucknet Coriander / welch ein Sep enibri zei⸗ tig wird: Die Wurtzel iſt dick/ der Bryontenwurtel geich / daher auch eiliche geweſen / ſo dieſe Wurtzel für. ein Bryonam gehalten: Aber es iſt ein gtoſſer pn; eıfin v5 feharpff/ aber die Mechoacan ohne Schärpf * — N * H 3 DD dacobi Theodor Tabernaemontant/ — A Don der andern ſchreibet fürnemfich auch Lobe- |F grobrgibes cin mo fein Sieber vorhandẽ in ij. Vnnen lius , daß die Wurgel der Bryonienmurgel mit der weiſſen Wein / oder aber in Wegweißwaſſer / oder aber Kindermit Rungelaond der Groͤſſe ſaſt gleich ſey / al· in einer Druͤh / ſo der Kranckheit am bequemſten iſt / fein wann man dieſe Wurzel auffſchneide / fo fpühre in welchen «8 vber Nacht fol gebepger werden / dor⸗ man viel runder Circkel darinn / vnd wann man fie nach am Morgen frühe die Bruͤhe fampt dem Puls tawe / fo ſchmecke fie wie Maͤhl / vnd gar nicht ſcharpff / ver eingeben. aber mit jhren Raͤben ſeyn fie der Bryonien gleich / Es koͤndte ein Infuſion auch bereytet werden / ſo und mit den Blättern der ſcharpſſen vnd ſtachlichten man das grobe serftoffen Pulver in Wein oder beque⸗ Winden. men Walfern die ganze Nachrüber eynbeyret / und Es meldet Monardes, daß die Wurgel in Hirſen⸗ dep Morgens die bloſſe Brüihe eingeben / welches nutz⸗ ſaamen / oder in einem gewaͤchſten Tuch pflege zu ver⸗ lich iſt zu Eröffnung der Verſtopffung der Leber oder wahret werden / wie die Rhabarbara, [jedoch bieibefie deß Miltzes. In ſolchem Fall aber / ſell man das Ge⸗ 9 4 „Saum drey Jahr lang gut.] wicht deß Pulvers biß auff vier quintlein ſchwer nem⸗ NE: Vonden Namen. men / vnd alſo der Bruͤhe biß auff drey vier Vntzen Sn EEE ENTER eingeben. ZUR sehen — Mechoaca oder Me- Es mag nicht dulden daß man ein Syrup oder 5, choacanz geneniit, [Bıyonia Mechoacana G fonftetwas anders. oderden Zimmer darunder mi⸗ alba,C.B. Mechoacan, Monard.Dod.Lon. Trag. eıdann «8 will ſonſt gar nicht operieren. — "Ger. Bryoniæ ſimilis planta Peruviana Mechoa- ſch Marcipan en fiir die Kider können ber cæ Provinciz, Lob. ob. Mechoaca ‚Peruviana, freitet werden auß dem zerſtoſſenen Pulver / geſchelten Lob.ico. Ger.Mechioacan , Lugd. hift. Rhabar- ¶ MRandeln / vnd gutem Zucker. barum Indicum ‚Caft, Aber voncrlichen Jndiant, Es koͤndien auch fleine Pillulin / vngefehr fo groß ſchen Rha genennet weil es die wälltrige Feuchtigfiit ¶ als Corianderförnlein darauß gemacht werden / da⸗ pur gteret / wie der Orlentaliſche Rhabarber die Guͤl· ¶ ma ſie deſto eher im Magen zergehen / nicht ſo lang das be. Von etlichen deuiſchen weiß Nhabarbe, Engliſch _ rinnenbleibentigenyond alſo den beib erhinigen Oder 3— Bryonie of Peru] aber pielgröfler Pillulin fo man auß den Gleichen Bon der Natur / Krafft / vnd Eygenſchafft schen pndpurgteren mil.) der Mechoacan. Es wird auch dieſe Wurtzel mit groſſem Nutz ger D DI Wurel iſt hitig ſchter biß in den andernyond braucht in der Waſſer ſucht / wie ſolchs von den newen Tofetoht. trucken big in dritten Grad : hat die Kraffe zu Medicis1ffobferpiert worde n / vnd auch Lobelius be⸗ PS urgierenyerftlich di iae Feuchriafei * zenger / daß er offmalserfahren wann er anderthalb ® —— * zwey Quintlein deß Pulvers mit Wein gegeben / choliſche Feuchte / auß allen Gliedern / auch den Gley⸗ daß es das gelbe Waſſer der Waſſerſuͤchtigen / vnd hen: purgieret / vnd ſtaͤrcket su gleich. Sie fol aber in anch die phlegmara ohn einige Beſchwerung / auß keiner higigen Kranckheit oder Entzuͤndungen ger dem Leib gezogen habe. es fehreibt Monardes , daß diefe Wurrel feinen Von Bockenwurtz ERYhnderlichen Geſchmack habe / deromegen man fie Bockenwurtz. China. auch den jungen Kindern / den alten Leuthen / vnd ; — * = Zassenehe. Det Das alte und fangteirige Danprwoche / wider Die "Zauemafuge, Kröpffeond die Fallendeſucht / fie ſile auch die alten = Eee a ee ' der Nieren vnd der Därmen: Befommen en ſchmernen bei Mutter / den Keichenden vnd fo ſeht nſien / wie auch denen fo das Fieber has Soßen ben Lfovon mandheriey Findiigfeisen enipehenrund OR auß Vermiſchung deß Phlegmatifhen vnd Gitbi. Brangofn. ſchen Gehliitg entſpringen / vnd mit den Frangofen 3 feyn. — —— E Man pfleger die Wurgel zu Pıflver zu ſtoſſen / vnd K das Puiver mit Wein / mit einer Huͤnerbruhe / mit ee Jenchelwaſſer / oder aber mir dem purgierenden Kos ein. Man fan auch Eonferven vnd Pillen auf prpariten // ſonderlich jo man fie ne er: ren — rſon fun /ſtarck oder ſtob au Pulver / doch weder zu klein noch zu Das Ander Buch / von Kräutern. A cap. zo. daß dieſes Gewaͤchs von den Einwohneren F Haupts vnd der Nerven / ſoll man Roſen / o Lampata genennet werde / wachſe drey oder vier ſpan⸗ nen hoch / mit ſchmalen Raͤben / vnd wenig Blättern : Die Wurgel ſey einer Hand lang / ſo bißweilen dick iſt / bißweilen auch ſchmal. Nicolaus Monardes ſchreibet / daß es gar cine dicke / knodichte oder knoſpichte Wurtzel ſey / außwendig roht / jnnwendig aber weiß / bißweilen auch rohtlecht. Die beſte feysfo da ſchwer / hart / feißt / vnd feines Ge⸗ ſchmacks ſey / nicht wurmſtichig. Sit ſoll ex India Orientali der Provinz China gebracht werden daher ſie auch ihren Namen uͤber⸗ kommen / wachſe am Dfer dei Meers. Von den Namen. MOckenwurtz wird von wegen deß Orths oder der & Bess China oder Schina genannt / vnd von den Einwohnern deß Orts Lampara.[Miderländifch Wortel van China] Bon der Natur /Krafft /vnd Eygenſchafft der Bockenwurtz. Onardesfehreiber/ die Wurtzel ſeykein wenig warm vnd trucken im andern Grad. Treibet den Schweiß mit gewalt. Innerlicher Gebrauch. S hat dieſe Wurgel in kurtzer Zeit cin groß Lob bes Srantofen. kommen / wider viel vnd mancherley Schwachhei⸗ eianär ten: Sond rlich aber wider die Frantoſen vnd der⸗ fehmerg, ſelben Beulen: Deßgleichen auch wider die alte Ge⸗ Sſchwaͤr vnd harte Geſchwulſt: wird nuglich gebraucht Podagra. wider die Schmerzen der Glieder vnd Gleichen / wider tinche, DAB Podagra vnd Hufftwehe: Lindert die alte lang- un wirige Hauptwehe / und Schmerzen deß Magens: Seisfuge, Stiller alleriey Fiůß / macht ein gute ſchoͤne Farb / be⸗ nimpt die Gelbſucht / vnd wird ſonderlich gelobt wider die Gebreſten der Leber. Es wird auch dieſe Wurtzel nutzlich gebrauchet / wi⸗ Eärag, der den halben Schlag / vnd alle andere Schwachhei⸗ Bieber. ten der Nerven: Iſt gůt zu allen kalten Gebreſten / ſtaͤr⸗ cket den Magen / vnd vertreibt die Winde darinnen;. Iſt auch gut zu den langwirigen vnd taͤglichen Fiebe⸗ ren / wie auch zu vielen andern Schwachheiten mehr / ſo von Kaͤlte jhren Vrſprung haben. D Von der preparation dicſer Wurtzel. x JIcolaus Monardes meldet / man ſolle nemmen N: Bng der Burgel/ diefelbige klein zerſchnei · den/in einen newen Hafen thun / vnd fünffehalb pfund Waſſers darüber ſchuͤtten / vnd alfo vier and zwantzig Stund in dem Waſſer beitzen laſſen: Darnach ſoll man den Hafen gar wol mit einem Deckel verwahren vnd verkleiben / bey einem gelinden Kolfeuwer / biß an die helffte einſteden laſſen / darnach laſſen kalt werden vnd durchſeigen / vnd dieſelbige Brühe sum Gebrauch = behalten. Garcias ab Hotto ſchreibet / man ſol ein Uns dies fer Wurtzel in nenn Pfund Waſſers fochen/ zu den E groffen vñ langwirign Schmertzen / biß die helffte ver⸗ fotten ſey: Vnd meldet darbey / dag der Schaum im ſieden zuſammen geſamblet / gat nuglich gebrauchst werde / zu den Geſchwaͤren vnd Geſchwuͤlſten / euſſer⸗ fich auffgelegt: Deßgleichen auch ſey der Dampff / fo mn. heranß ſchlegt im ſieden gar gut wider die Schmer⸗ gzen / auch reinige man die Geſchwaͤr mir der Brühe: Es meldet auch Garciass wann man der Wurtzel £ zu dam bemelten Waſſer neitien wurde / ſo brin⸗ IE den Krancken von wegen der groſſen Hitz in oſſe Beſchwerungen / wie er ſelbſt ſolches erfahren — man atich den Tranck fleden wil / ſol man jederzeit andere Artzney darzu thun / ſo dem krancken Gtied bequemlich ſeynd / als zu dem Schmersen deß 1315 der den Haupt vnd Rorem marinum mit der Wurtzel fieden: Zuder Amen. Verſtopffung der Scher die Epffichwurtzel / vnd fohit Derkopfung vorhanden were / foll man nemmen die Wegwarı ir, , ten :Zuden Geſchwaͤren der Nieren oder Blaſen / ſoll Btafenge inan Sußholtz darin nemmen. 2 a Wann man nun diefen Ttandf oder decoftum - gebrauchen will fol der Krand zuvor wol purgiert / end von aller Bnreinigfeit der Gallen / deß Schleims vnd deß Gewaͤſſers gereiniget ſeyn: Dar nach ſol man jhm einen guten ſtarcken Trunck deß decocti im Beht eingeben / wol zudecken / vnd ein Stund oder zwo nach Gelegenheit ſchwitzen laſſen: Ran aber der Krancke im Beht nicht ſchwitzen / follman jhm sin Schwitzta⸗ ſten zurichten laſſen / vnd hinein fegen» Vnd da der Krancke vermoͤglich were / ſoll er deß Tags zweymal den Tranck einnemmen. Wann man nun dieſen Tranck ein Tag acht oder neun gebraucht / kan man widerumb ein gelinde vnd ſanffte Purgation gebrauchen / vnd nach derſelbigen widerumb die Schweiß anfangen: Vnd alſo fortan purgieren vnd ſchwitzen / biß der Krancke ſeine Ge⸗ ſundheit widerumb erlanget. Doch ſoll man ſich auch in victus ratione wol fuͤr⸗ ſehen / vnd gar tenuiter leben / ſich mit geringer / weni⸗ ger vnd woldaͤuwiger Speiß benuͤgen laſſen / als da ſeyn junge Huͤner / Hanen / Roſinlein / Mandeln / vnd was dergleichen / auch ſehr gebraten Eſſen / ſoll ſich hie ten fuͤr viel Suppen / Schweinenfleiſch / vnd fürden > Weibern. Er ſoll ſich auch deß Weins meiden / vnd an ſtatt deſſelbigen dieſes Waſſer gebrauchen / als daß er nem⸗ me die Wurtzel deß vorigen decocti, nemlich dieſelbi⸗ de Bags ſchuͤtte widerumb vier Pfund Waſſer dar⸗ uͤber / fiede es die helfft ein von welchem Waſſer der Kranike trinefen fol: Es iſt aber dieſe Wurtzel ſiche ⸗ ver zu gebrauchen in langwirigen Schwachheiten / dann in newen vnd anfangenden Morbis: Das XI Gap, Bon Hermodatteln. Hermodatteln. Hermodactylus oficinarum. Y ——— offeinarum daß es ein wur⸗ gel ſey eines Krauts / ſo in Bergen wachſe / vnd fen Wweyerley / ein lange / die ander rund: Dierunde fen dreherley nemlich weiß / ſo die befte iſt / wie ein Hertz formiert / roht vnd ſchwarʒ. — Von den Namen. > EErmodaetyll wird Lateiniſch Hermodadtylus: ur Hi tuberofa folio angulofo; C.B.Hermoda- &ylüs verus,Matth. Lügd.lris ruberofa; Dod.gal: Lugd: Lob.Eyfl.Iris bulbofa precox ; Cluf. hift, *. " Loäichitis majorsCaft,Saryrium, Cæſ.]genennet. BET beß Hermodattyli. SERIE T Ernelius ſchreibet / daß der Hermodactyl warm J—— fe) im Anfang deß andern Grads Rt at ein purgierende Krafft bey fich: en Innerlicher Gebrauch: ® —2* Hermodactyllwurtzeln haben ein Natur vnd Krapfe den groben sähen Schleim auch auß den en. eff | Gleichen vnd Gliedern herauß zuziehen / nd durch den Stulgang außzutreiben / oder auch ſchwach vnd gemachſom / alſo daß man jederzeit mit ſtaͤrckeren Artneyen muß. Sie ſchwaͤcht ven Magen / und macht viel Flatus € oder Spica nardi muß torzigirt werden. chen / derowegen fie zu Pillulen gemachet / vnd andern purgier enden Artzneyen vermiſchet werden / wie davor bey Meſue vnd Nicolao zu leſen / vnd pilulæ arthri⸗ ticæ oder de hermodactylis genennet werden. ei « “ der owegen ſie mit Kuͤmmel / Ingwer / Myrobalanen Man fan dieſe Wurgeln nimmer allein gebrau⸗ 1316 D Jac. Theod. Taber. Das Ander Buch / von Kraut⸗ Sſchreibet D. Adamus Lonicerus, von dem D = Von der Natur/Krafft / vnd Eigenſchafft F At Pulver / feuchte es an mit Fencheiſafft / mache ein [Bonden Pilulen de Hermodactylis. Erde ſie alſo Nimb Hermodattelwurtzen / Aloe / Dder geiben Myrobalan Rinden / Turbithwurgtel / Trochiften yon Coloquinth / Gummi Bdellij vnd Ser apimi / jedes anderthalb loth: Bibergeil / Gummi Sar cocolle / Euphorbij / Opopanacis / wilden Rauten vnd Epfichſaamen jedes drey Quintlein / Saffran j. Duintlein : die Gummi laͤutere / vnd zerlaß in Weina dann zertreib ſie mit einem warmen eiſern Stoͤſſer / das übrige ſtoß rein zu Pulver die Stuͤck alle vermi⸗ ſche vnd feuchte mit dem Safft von Koͤhlkraut / dar⸗ auß mache einen Klotzen / vnd wann von noͤthen / ſo ur ein Quntlein darvon ond mache Pillulen dar auf. Von den Pilnlin Arteticis: Kar Pilnlin Artetic®,das ift fürdas Öeficht und Podagram / ſollen auff fölgende weiß bereitet wer⸗ den: Nimb Hermodattelwurtz / Turbieh/ weiß Dan- nenſchwamm / jedes ein loth / ſcharpffer Zimmerröhr/ frembden Spicanardiy Naͤglein / Balſamruͤhtlein / Ingber / Maſtix / rohte gedoͤrrte Roſen / Fenchel vnd Anißſaamen / Steinbrechſaamen / Maͤnßdornſaa⸗ men / Spargenkoͤrner / Meerhirß / Salgemine / jedes j. halb Quintlein : Aloes fuͤnff loth / ſtoſſe diſe Stück alle Podaram. harten Teig dar auß zu Pilulin / und gebrauchs wie die vorigen] — Diefe pilulæ werden von den Medicis ſehr ge⸗ sämesee brauchet wider die Laͤme der Glieder: Aber man fol Stedei. wiſſen / daß beineldte pilulz offtmals mehr Schaden / dann Nutzen mit ih bringen / vnd derowegen mit ſonderlicher Beſcheidenheit zit gebrauchen·