deem NOVA ACTA ACADEMIAE CAESAREAE LEOPOLDINO - CAROLINAE GERMANICAE NATURAE CURIOSORUM. TOMUS QUADRAGESIMUS QUINTUS. CUM TABULIS XIV. Verhandlungen der Kaiserlichen Leopoldinisch-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher. Fiinf und vierzigster Band. Mit 14 Tafeln und 14 Tabellen. ` Halle, 1884. Druck von E. Blochmann und Sohn: in Dresden. Für die Akademie in Commission bei W. Engelmann in Leipzig. ^ } Verhandlungen der Kaiserlichen Leopoldinisch-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher. | Fiinf und vierzigster Band. Mit 14 Tafeln und 14 Tabellen. Halle, 1884. Dist vo uH c cen uo SO h n Dresden. Für die Akademie in Commission bei W. Engelmann in Leipzig. NOVA ACTA ACADEMIAE CAESAREAE LEOPOLDINO-CAROLINAE GERMANICAE NATURAE CURIOSORUM. TOMUS QUADRAGESIMUS QUINTUS. CUM TABULIS XXVIII. HALIS SAXONUM, MDCCCLXXXIV. Hx officina E. Blochmanni et Filii Dresdae. Pro Academia apud W. Engelmann. Lipsiae. GUILIELMO I REGNI GERMANICI RESTITUTORI ET IMPERATORI GLORIOSISSIMO BORUSSORUM REGI AUGUSTISSIMO POTENTISSIMO ACADEMIAE CAESAREAE LEOPOLDINO-CAROLINAE GERMANICAE NATURAE CURIOSORUM PROTECTORI SUPREMO, AMPLISSIMO, CLEMENTISSIMO HOC QUADRAGESIMUM QUINTUM NOVORUM ACTORUM VOLUMEN SACRUM ESSE DESPONSUMQUE VOLUIT ACADEMIA PRAESIDE HERMANNO = KN O BA AU Gi Inhalt des XLV. Bandes, L Dr. Adolf Elsas. Untersuchungen über erzwungene Membran- schwingungen U. Dr. F. Eugen Geinitz. Die skandinavischen Plagioklasgesteine und Phonolith aus dem mecklenburgischen Diluvium . IH. Dr. Wilhelm Schur. Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter aus Heliometerbeobachtungen der Abstiinde seiner Satelliten . IV, Hermann Jordan. Die Binnenmollusken der nórdlich ge- miissigten Linder yon Europa und Asien und der arktischen Linder. Mit Verbreitungstabellen 1—14 Seo Jie EE S. 33—100. S. 101—180. S. 181—402. Taf. VI—XIV. NOVA ACTA der Ksl. Leop.-Carol. Deutschen Akademie der Naturforscher Band VENTO TE Untersuchungen iiber erzwungene Membranschwingungen von Dr. Adolf Elsas in Marburg. Mit 5 Tafeln Nr. I—V. Eingegangen bei der Akademie den 15. Mai 1882. HALLE. ^1882. Druck von E. Blochmann & Sohn in Dresden. Fürdie Akademie in Commission bei Wilh. Engelmann in Leipzig. 1. Gegenstand der Untersuchung. Der berühmte Félix Savart veróffentlichte im Jahre 1826 unter dem Titel „Note sur les Modes de division des corps en vibration“!) die Re- sultate einer experimentellen Untersuchung der Schwingungsarten, deren eine gespannte Membran fähig ist. Die allgemeinen Gesichtspunkte, welche Savart zu dieser Untersuchung veranlassten, und die allgemeinen Gesetze, welche er durch dieselbe zu bestátigen hoffte, werden in dem ersten Satze der Abhand- lung folgendermassen angédeutet: | „C'est un fait que j'ai établi par une foule d'expériences, que quand | „deux ou plusieurs corps sont en contact, et qu'ils sont ébranlés l'un par „lautre, ils s'arrangent toujours pour exécuter le méme nombre de vibra- ` „tions; d'où il semble qu'on doive tirer cette conséquence, qu'il n'est pas „vrai que les corps ne soient susceptibles que d'une certaine série déter- | „minée des modes de division, entre lesquelles il n'y a pas d'intermédiaire, | „et qu'au contraire ils en peuvent produire qui se transforment graduelle- „ment les uns dans les autres; ce qui fait qu'ils sont aptes à exécuter des „nombres quelconques de vibrations." | Um die Richtigkeit dieser Gedanken zu prüfen, versuchte Savart, | Membrane dureh tönende Körper, deren Ton nieht mit einem Eigenton der ! Membran übereinstimmte, in Schwingung zu versetzen. Die Versuche wurden b mit dem erwarteten Erfolge gekrönt, und Savart konnte seiner Abhandlung ! eine grosse Anzahl wohlgeordneter Schwingungsfiguren, von welchen jede einer | 1) Annales de Chimie et de Physique 2° série, tome X XXII, p. 384. 1* | | | | 4 Dr. Adolf Elsas. bestimmten Schwingungszahl entspricht, als Belege zu den im oben citirten Satze angedeuteten Gesetzen beifiigen. Diese Gesetze, auf Membrane eingeschrünkt, lassen sich folgender- massen kurz formuliren: 1. Eine gespannte Membran kann mit jedem Tone unisono schwingen. 2. Jedem Tone entspricht eine besondere Schwingungsform der Membran (bei hóheren Tónen eine besondere Gestalt und Gruppirung der Knotenlinien), welche durch sein Verhältniss zu dem Grundton der Membran und dureh die Form der Begrenzung der letzteren be- stimmt ist. 3. Zwischen zwei Systemen von Knotenlinien, welche verschiedenen 'l'onhóhen entsprechen, ist ein continuirlicher Uebergang vorhanden. Viele Jahre spüter, 1860, glaubten die Herren J. Bourget und Félix Bernard durch die mathematische Theorie der Membranschwingungen und dureh eine eingehende und sorgsame Experimental-Untersuchung Savart's Behauptungen als unrichtig dargethan zu haben. !) Nach den Resultaten ihrer Versuche müssten wir in Uebereinstimmung zwischen Theorie und Experiment die Gesetze aufstellen: 1. Eine gespannte Membran kann mit keinem Tone unisono schwingen. Sie kann nur sich selbst in Einklang stellen mit Klángen, die hóher als derjenige sind, welcher beim leisen Antippen der Membran ge- hórt wird. 2. Knotenlinien werden nur für gewisse bestimmte Klinge genau aus- gebildet. Eine kleine Aenderung in der Hóhe des Klanges, durch welchen die Membran in Schwingung versetzt wird, bringt schon Verwirrung hervor; wird die Tonhóhe des erregenden Klanges ent- schieden geündert, so bleibt die Membran unbewegt. 3. Der Uebergang von einem System von Knotenlinien zu einem anderen ist ein plótzlicher, unvermittelter. 1) Sur les vibrations des membranes carrées; Ann. de Chimie et de Phys. 3° série, tome LX. J. Bourget, Mémoire sur le mouvement vibratoire des membranes circulaires; Ann. de l'école normale, t. III. | | » gen —— — in bau Untersuchungen über erzwungene Membranschwingungen. Die Resultate Savart’s werden also nicht etwa modificirt oder in ein- zelnen Punkten richtig gestellt, sondern durch andere, welche das gerade Gegentheil sind, beseitigt und vernichtet. Es sieht fast wie ein Angriff auf P Savart's wissenschaftliche Ehre aus, wenn Bourget und Bernard in den unzweideutigsten Ausdrücken sagen, Savart sei mit vorgefassten Meinungen an die Untersuchung herangetreten und habe Gesetze gefunden, welche er zur Stiitze seiner Theorie des Hörens finden wollte; er habe nicht darauf geachtet, | | ob seine Membrane homogen und regelmässig gespannt waren, da sorgfältig behandelte Membrane die bizarren Klangfiguren Savart’s nicht zeigten. | Es ist unsere Absicht, nachzuweisen, dass die Savart'schen Gesetze | zu vollem Recht bestehen, und dass die mathematische Theorie der Membran- | schwingungen, wie sie in jedem ausführlichen Lehrbuch der theoretischen | Akustik entwickelt wird, mit Unrecht den Anspruch erhebt, vollständig zu sein und alle Fälle möglicher Schwingungen zu umfassen. Wir werden sehen, dass die Gesetze Savart’s sich auf erzwungene Schwingungen beziehen, während die bisherige mathematische Theorie und die bisher durchgeführten experimentellen Untersuchungen (natürlich mit Ausnahme ‘der Savart’schen) nur die freien (Eigen-) Schwingungen der Membranen und die Erscheinungen beim Mittónen umfassen. 2. Unterscheidung zwischen erzwungenen und freien Tonschwing- ungen. Einrichtung, um Membrane in erzwungene Schwingung zu versetzen. Da nach unserer Meinung der Irrthum Bourget’s und Bernard’s lediglich darin beruht, dass diese Physiker die Unterscheidung zwischen er- zwungenen und freien Schwingungen nicht gekannt oder nicht gewürdigt haben, wollen wir zuerst diese Unterscheidung näher erörtern. | > Wird eine Saite gezupft, eine Stimmgabel angeschlagen, eine Membran | durch einen continuirlichen Luftstrom angeblasen, so wird dadurch den elastischen Kräften, welche zwischen den Theilchen dieser Körper wirken, xelegenheit gegeben, in’s Spiel zu treten und Tonschwingungen zu verursachen. Dr. Adolf Elsas. Die Analyse der Klänge, welche ein solchergestalt zum Tónen gebrachter Körper liefert, zeigt, dass dieselben in jedem Falle aus Einzeltónen zusammen- gesetzt sind, deren Schwingungszahlen einzig und allein durch die Art, die Dimensionen und die Beschaffenheit des tünenden Körpers bestimmt, hingegen von der Art der Klangerregung unabhiingig sind. Die Gesammtheit dieser Einzeltóne bildet die Reihe der müglichen Componenten, aus welchen ein in der oben bezeichneten Weise erzeugter Klang des Kürpers zusammengesetzt sein kann. Jeder Klang eines gegebenen Kórpers, welche durch eine (momen- tane oder continuirliche) nicht periodische äussere Einwirkung hervorgebracht wird, ist entweder ein einfacher Eigenton des Körpers oder ein aus einer Anzahl solcher Eigentüne (aus Componenten der freien Schwingungen) zusammengesetzter Klang. Die Art der Erregung be- stimmt nur, wie und aus welchen Componenten der Klang zusammen- gesetzt ist. Die theoretische Akustik ist im Stande, für besondere einfache Körper (z. B. Saiten, Membrane, Pfeifen) die ganze Reihe der möglichen Eigen- schwingungen aus allgemeinen Betrachtungen zu bestimmen, und in vielen Lehrbüchern dieses Theiles der mathematischen Physik wird die Ansicht ver- treten, die Theorie verlange, dass jeder auf beliebige Weise erzeugte Klang eines gegebenen Körpers sich aus den Eigentönen desselben zusammen- setzen lässt. Diese Ansicht findet eine starke Stütze in den Erscheinungen des Mit- tónens und der Resonanz, bei welchen eine Klangerregung durch eine perio- dische äussere Einwirkung stattfindet. Kine Componente der freien Schwingungen eines Körpers erklingt ge- sondert, wenn man in der Nähe desselben einen anderen Körper, unter dessen Eigenschwingungen sich eine Componente von nahezu derselben Tonhöhe be- findet, zum Tónen bringt. Wenn wir nun unter erzwungenen Schwingungen solche verstehen wollen, welche durch eine periodische äussere Kraft veranlasst werden, so haben wir in den Erscheinungen des Mittónens und der Resonanz Beispiele erzwungener Schwingungen. Es ist eine nothwendige Bedingung für das wahrnehmbare Hintreten des Mitschwingens, dass der erregende Klang Com- Untersuchungen über erzwungene Membranschwingungen. 1 ponenten enthält, welche nahezu mit Eigentónen des resonirenden Körpers iibereinstimmen. Mit dem Namen erzwungene Schwingungen bezeichnen wir aber in strengerem Sinne solche, welche durch eine periodische äussere Kraft von beliebiger Periode in wahrnehmbarer Weise veranlasst werden. Es mag fraglich erscheinen, ob ein beliebiger elastischer Körper fähig ist, mit einem Tone von bestimmter Höhe unisono zu schwingen, das heisst, es mag nicht ohne Weiteres einzusehen sein, dass jeder Körper durch einen mit ihm DG verbundenen Tongeber dergestalt in Schwingung versetzt werden kann, dass seine Vibrationsgeschwindigkeit genau dieselbe ist, wie diejenige des ton- gebenden Körpers. Indessen wird zugegeben werden müssen, dass alle Er- scheinungen der Fortpflanzung eines Schalles durch luftfórmige, flüssige und feste Körper Beispiele solcher erzwungenen Schwingungen bieten. Damit ist constatirt, dass jeder elastische Körper fähig ist, an Schwingungen mit belie- biger Periode Theil zu nehmen, und wenn die Erregung in geeigneter Weise und mit genügender Stärke erfolgt und fortdauert, so dürfen wir zweifellos folgern, dass er auch in stehende Schwingungen mit der gegebenen Periode der äusseren Einwirkung versetzt werden kann, Die äussere periodische Einwirkung, durch welche eine erzwungene Schwingung hervorgebracht wird, braucht nicht von einem in vibrirender Be- wegung befindlichen materiellen Systeme auszugehen; sie kann auch in einer regelmässigen Folge von Impulsen bestehen. „Ein ausgezeichnetes Beispiel einer erzwungenen Schwingung liefert eine Stimmgabel, welche unter dem Ein- flusse eines intermittirenden elektrischen Stromes schwingt, dessen Periode nahezu gleich ihrer eigenen ist.“ *) Weitere gute Beispiele erzwungener Schwingungen liefern das Bell'sche Telephon und eine Einrichtung, welche als Spielzeug vielfach hervorgeholt wurde, als die Erfindung Graham Bell’s neu war. Bei zwei kleinen beider- seits offenen Metall- oder Holzeylindern werde die eine Oeffnung durch eine thierische oder eine Kautschuck-Membran geschlossen. Solche Cylinder können 1) J. W. Strutt, Baron Rayleigh, Die Theorie des Schalles, übersetzt von Neesen, 153509751 | | | 8 Dr. Adolf Elsas. zu einem Fernsprechapparat verbunden werden, welcher auf grüssere Strecken wirkt, als man gewühnlieh anzunehmen geneigt ist, indem man die Membrane durch eine schwach gespannte Schnur miteinander verbindet. Die Schwing- ungen der einen Membran, welche durch das gesprochene Wort an der ersten Station erregt werden, pflanzen sich dureh die Kordel zur zweiten Membran fort; diese wird in erzwungene Schwingungen versetzt, welche den Schwing- ungen der ersten Membran genau entsprechen und Luftschwingungen ver- anlassen, die als Worte gehört werden. : Was nun die theoretisehe Behandlung der im strengen Sinne er- zwungenen Schwingungen anbetrifft, so genügt es nicht, dass eine periodische Kraft gegeben sei, welche auf das gegebene materielle System einwirkt. Die Kraft muss in soleher Weise auf das System einwirken, dass ein Punkt oder ein Theil desselben wirklich mit der gegebenen Periode der Kraft schwingt. Daher muss die erzwungene Vibrationsgeschwindigkeit eines Punktes oder eines Theiles des materiellen Systems gegeben sein und aus diesem Datum allein ist die Schwingungsform des ganzen Systems zu bestimmen. Obgleich erzwungene Schwingungen mit beliebiger Periode bei jedem elastischen Körper als möglich gedacht werden müssen, so bleibt es doch fraglich, ob wir einen gegebenen Körper in einer für die Untersuchung ge- eigneten Weise in solche Schwingungen versetzen können. Dass eine Tisch- platte, welche an den Schwingungen einer darauf stehenden Stimmgabel Theil nimmt, kein geeignetes Untersuchungsobject ist, braucht wohl nicht erörtert zu werden. Die einfachsten Verhältnisse bieten die erzwungenen Schwingungen von Saiten, welche sowohl der Beobachtung, als der Theorie leicht zugänglich sind, wie ich in meiner Promotionsschrift') im Zusammenhange gezeigt zu haben glaube. In dieser Schrift habe ich auch bereits die Art angedeutet, wie man gespannte Membrane leicht in erzwungene Schwingung versetzen kann.?) Man verbinde eine Stimmgabel mit einer Membran durch einen weichen Faden, in- dem man das eine Ende des Fadens mit einem Tropfen Harzkitt auf der 1) Ueber erzwungene Schwingungen weicher Fäden; Elberfeld bei Joh. Fassbender. 2) Seite 34. eN Untersuchungen über erzwungene Membranschwingungen. 9 Endflüche einer Stimmgabelzinke, das andere Ende, welches man mittelst einer Vühnadel durch die Mitte der Membran hindurchgeführt hat, in derselben Weise an der Membran befestigt. Dann klemme man den Rahmen der Membran an der Kante eines niedrigen Tischchens fest, so dass die Membran horizontal liegt und befestige die Stimmgabel an einem hóheren verstellbaren Stativ, so dass die Ebene, welehe senkrecht durch beide Zinken der Gabel geführt wird, auf der Membran senkrecht steht. Zuletzt schiebe man das Gestell mit der Stimmgabel so weit in die Höhe, dass der Faden ein wenig gespannt ist. Bringt man nun die Stimmgabel durch Streichen mit einem Violinbogen zum Tönen, so übertragen sich die Schwingungen derselben auf den Faden und von letzterem auf die Membran und das ganze System der drei Kórper, Stimmgabel, Faden und Membran, schwingt mit der Vibrationsgeschwindigkeit der Stimmgabel, Die Schwingungsart der Membran lässt sich dadurch untersuchen, dass man Flusssandkörner möglichst gleichförmig auf der Membran vertheilt und durch ein leinenes Tuch etwas Lycopodiumpulver über sie hinstäubt. Der schwere Sand legt sich an die Stellen minimaler Schwingungsweite und bildet Knotenlinien, während der leichte Staub sich an den Stellen maximaler Sehwingungsweite aufhäuft. 3. Bemerkungen über die Geschichte der einschlägigen Unter- suehungen. Es ist Baron Rayleigh's Verdienst, auf die Unterscheidung zwischen freien und erzwungenen Schwingungen mit Schärfe hingewiesen und dieselbe für die theoretische Akustik in fruchtbringender Weise verwerthet zu haben. Seine „Theorie des Schalles“ enthält eine Reihe von treffenden Bemerkungen über die Bedeutung dieser Unterscheidung für die theoretische Auffassung akustischer Probleme. Indessen hat man es nicht mit einer durchaus neuen Begriffsbildung zu thun. Die Brüder Weber hatten in ihrer berühmten ,,Wellenlehre“ und in anderen Schriften?) zwischen den Schwingungen forttönender Körper und Re- 1) E. H. und W. Weber, Wellenlehre auf Experimente gegründet. Leipzig 1825. S.539 ff. W. Weber in S. Schweigger’s und Schweigger-Seidel's Jahrbuch, Bd. 15 (45), S. 294. Nova Acta XLV. Nr. 1. 2 10 Dr. Adolf Elsas. sonanzsehwingungen unterschieden, ausgehend von den damals bekannten Ver- schiedenheiten zwischen den Sch wingungsformen selbsttónender und reso- nirender Kórper. Ihre Auffassung ist von vielen spáteren Physikern adoptirt und auch von Bindseilt) in seiner „Akustik“ vertreten worden. „Beim Selbsttónen tint der ganze Körper. Die Zwischenräume „zwischen den Knotenlinien der Klangfiguren sind aliquote Theile des „Raumes von einem Rande des tónenden Körpers zum andern. Diese ,Linien müssen in dem Sinne immer symmetrisch liegen, als sie Abthei- „lungen von einer solchen Grösse begrenzen, dass diese Abtheilungen ihre „Schwingungen in gleichen Zeiten vollenden müssen. Hiervon unterscheidet „sich das Mittönen und seine Knotenlinien dadurch, dass beim Mittönen „möglich ist, dass nur ein Theil des Körpers mitklinge, ohne dass der „andere es iiberhaupt oder in gleichem Grade thut und dass bei den Knoten- „linien des Mittönens jenes Verhältniss der Zwischenräume der Knoten- „linien des Selbsttónens nicht stattfindet, sowie auch dass die aus jenen „Knotenlinien gebildeten Resonanzfiguren zwar symmetrisch sein können „(wenn der resonirende Körper sehr regelmássig ist) aber es nicht noth- „wendig zu sein brauchen." 2) Die Weber’sche Unterscheidung muss verlassen werden, wenn sich zeigen lässt, dass der Schwingungsvorgang beim Selbsttönen und beim Mit- tönen der Körper derselbe ist und dass die Schwingungsformen niemals spe- eifisch verschieden sind. Savart zeigt in seinen eleganten akustischen Unter- suchungen deutlich das Bestreben, diesen Nachweis zu führen; 3) in der oben citirten Abhandlung, 3) welche ein Jahr nach der Weber’schen Wellenlehre veröffentlicht wurde, formulirt er mit unzweideutiger Klarheit die Resultate seiner ausgedehnten Experimente, und diese Resultate, deren Richtigkeit an- 1) H. E. Bindseil, Akustik. Potsdam 1839. p. 263. 2) Bindseil a. a. O. S. 264. 3) Zuerst in dem Mémoire sur les Vibrations des corps solides, considérées en général ; Annales de Chimie et de Phys., tome XXY. 4) Note sur les Modes etc.; Ann. de Ch. et de Phys. tome XXXI. Untersuchungen über erzwungene Membranschwingungen. 11 gezweifelt worden ist, hoffen wir durch die vorliegende Abhandlung zu bestä- tigen und ausser Zweifel zu setzen. Wenn die Schwingungsformen continuirlich und ohne specitische Ver- schiedenheiten in einander übergehen, so darf man die Schwingungen selbst nur nach der Art ihres Ursprunges unterscheiden. Eine solche Unterschei- dung ist mit grosser Schärfe der Auffassung schon 1824 von F. G. Fischer gegeben worden.) Fischer’s Eintheilung in ursprüngliche und mit- getheilte Schwingungen deckt sich dem Wesen der Sache nach mit der von uns adoptirten in freie und erzwungene Schwingungen. Erstere hätte recht wohl beibehalten werden können, indessen verstehen wir unter er- zwungenen Schwingungen nicht allein die von einem tönenden Körper mit- getheilten, sondern allgemeiner solche Schwingungen, welche durch irgend eine periodische Einwirkung hervorgerufen werden und deren Oseillations- geschwindigkeit mit der Periode der Einwirkung übereinstimmt. Die ersten theoretischen und experimentellen Untersuchungen der Mem- bransehwingungen gehóren derselben Zeit an, in welcher durch die Arbeiten der Brüder Weber und Fischer's die Grundlehren der Akustik systematisch zusammengefasst wurden. Savart und Marx?) erforschten die Schwingungs- erscheinungen experimentell Poisson?) lieferte 1829 die vollstándige Theorie der freien Sehwingungen rechteckiger Membrane, während seine Behandlungs- weise der kreisfórmigen Membran nicht zu einer vollstindigen Lösung des Problems gelangte. Nachdem Kirchhoff*) 1850 das weit schwierigere Pro- blem der Schwingungen starrer Platten theoretisch gelóst hatte, war das Ma- terial zur vollständigen Behandlung der kreisfórmigen Membrane gegeben. Clebsch’s „Theorie der Elasticitát* (1862) enthält die allgemeine ‘Theorie der kreisfürmigen Membran mit Einschluss der Wirkung der Steifheit und 1) F. G. Fischer, Ueber die Grundlehren der Akustik. Abh. der Berl. Akad. d. W. 1824; Physik. Klasse, S. 85 ff. Vel. Bindseil, Akustik, S. X ff. ?) S. Schweigger-Seidel's Neues Jahrb. Bd. 5 (65), Bd. 6 (66). 3) Sur l'équilibre et le mouvement des corps élastiques; Mém. de l'Acad. VIII. 357 ff. 4) Ueber das Gleichgewicht und die Bewegung einer elastischen Scheibe; Crelle's Journ: Xd S051. 9* 12 Dr. Adolf Elsas. Rotationsträgheit. Die theoretische Untersuchung Bourget's: enthält nichts wesentlich Neues, doch ist sein Mémoire dureh die experimentellen Resultate und dureh die Bekämpfung der Savart'schen Anschauungen äusserst wichtig. Die von Bourget in Gemeinschaft mit Bernard geführte Untersuchung über die Schwingungen quadratischer Membrane ist die erste beachtungswerthe experimentelle Behandlung des Problems seit Marx. 4. Methode der Untersuchung. Die oben beschriebene Einrichtung, Membrane in obligatorische Schwing- ungen zu versetzen, gestattet, die Schwingungsformen derselben in der ein- fachsten Weise nach allen Richtungen zu priifen. Denn man kann eine sehr grosse Anzahl von Sehwingungsformen erhalten, indem man zuerst die Schwingungen verschiedener Stimmgabeln auf die Membran überträgt, dann Membrane von ‘verschiedenem Material oder Membrane von demselben Material unter schwächerer und stärkerer Spannung auf den Rahmen aufspannt und schliesslich auch noch den Rahmen durch andere von derselben Gestalt, aber von anderer Grösse ersetzt. Bestimmt man für jede Schwingungsform den tiefsten Figenton der Membran und vergleicht dessen Tonhöhe mit der Höhe der angewandten Stimmgabel, so wird man leicht die Richtigkeit der Savart'schen Gesetze prüfen können. Ich möchte glauben, dass Savart ein ähnliches Verfahren eingeschlagen hat, um seine Schwingungsfiguren zu erhalten, obwohl er sich hierüber nicht in unzweideutiger Weise äussert. In dem oben angeführten Satze spricht Savart von Körpern, qui sont en contact. Weiterhin sagt er, dass man, um den continuirlichen Uebergang von einer Schwingungsform in eine andere beobachten zu können, entweder den Ton des erregenden Körpers allmählich variiren oder die Membran allmühlichen Aenderungen unterwerfen müsse: lon peut satisfaire à la seconde (condition) en formant la membrane d'une substance trés-hygrométrique, comme le papier, afin de pouvoir limbiber peu „à peu des vapeurs aqueuses, tandis qu'on l'ébranle à distance avec une lame vibrante, un timbre d'horloge ou tout autre corps, dont le son soit fixe." | ! = ee = RI A ne nn nee A A A ES SSS Untersuchungen über erzwungene Membranschwingungen. 13 Man darf keinen Anstoss daran nehmen, dass die von Savart und die von mir erhaltenen Figuren oft nicht übereinstimmen, da dieselben von der Lage des Erregungspunktes auf der Membran abhängen. Unter den Apparaten des Berliner physikalischen Instituts, welche Herr Geheimrath Helmholtz mir in freundlichster Bereitwilligkeit zu benutzen ge- stattete, fand ich eine Reihe von 13 kleinen Stimmgabeln, deren Tonhöhe zwischen c, und e, lag, und vier grosse auf Resonanzkästen befestigte König’sche Stimmgabeln c,, &, Y, € zu meinen Versuchen besonders ge- eignet. Bei sämmtlichen Stimmgabeln waren die ersten Obertöne leicht durch Anstreichen mit einem Violinbogen zu erhalten, und bei den kleinen Gabeln konnte ich ausserdem noch leicht einen dritten Ton herausbringen, indem ich | den Violinbogen über eine der Zinken, senkrecht zu der Schwingungsebene | des regulären Tones der Stimmgabel, hinführte. Die Höhe dieser Töne, sowie | die Hohe der Obertóne bestimmte ich mit Hiilfe eines Stimmgabelapparates, | welchen Appun construirt hat, um die obere Grenze der Wahrnehmungsfähig- | keit von 'lonunterschieden zu demonstriren. — Ich konnte also im Ganzen | mehr als 40 verschiedene Téne zur Erregung der Membranschwingungen be- nutzen. Indessen war es nicht thunlich, dass ich alle diese Töne bei einer | und derselben Membran zur Anwendung brachte. | | Da eine gleichmässige Spannung der Membrane um so schwieriger wird, | je grösser dieselben sind, verzichtete ich auf Anwendung kreisförmiger Rahmen I von mehr als 15 cm Durchmesser und quadratischer Rahmen von mehr als | 15 em Seitenlänge. Der tiefste Ton einer Membran von Pergamentpapier, welche auf meinen grössten Rahmen aufgespannt war, lag gewöhnlich zwischen | Co und ¢,. Bei einer solchen Membran zeichnete ich nur diejenigen Schwingungs- \ figuren auf, welche durch die Stimmgabeltóne bis cz resp. c, hervorgebracht wurden, da bei höheren Tönen die Klangfiguren zu sehr complieirt und zu wenig übersichtlich waren. Damit ich keiner tieferen Stimmgabeln bedürfte, wandte ich kleinere Membrane an, um die Schwingungsformen bei Tönen, welche niedriger oder wenig höher als der Grundton der Membran waren, zu beobachten. Ich habe es überflüssig gefunden, die Membrane aus anderem Material als Papier herzustellen, da die verschiedenen Sorten Pergament-, Hanf-, Schreib-, Druck- und Zeichen-Papier am leichtesten zu erhalten sind | 14 Dr. Adolf Elsas. und einige dieser Sorten in assortirten Handlungen in verschiedener Dicke gekauft werden können. Beim Aufkleben der Membrane beachtete ich natürlich die Vorsichts- massregeln, welche Bourget und Bernard angeben. Das Papier wurde in Wasser getaucht und nach Entfernung der überflüssigen Feuchtigkeit auf den hólzernen Rahmen gelegt, welcher vorher mit nicht zu starkem Tischlerleim bestrichen war. Dann suchte ich mit der Hand das Papier möglichst gleich- mässig schwach zu spannen. Die Zusammenziehung der Membran beim Trocknen vergróssert die Spannung noch bedeutend, so dass häufig das Papier zerreisst, wenn das Trocknen zu schnell vor sich geht, oder dass es sich von dem Rahmen loslóst, wenn der Leim zu dünnflüssig ist. Indessen nachdem ich einige Uebung im Aufspannen erlangt hatte, hatte ich nicht oft mehr mit dem günzlichen Misslingen der Membrane zu kämpfen. Wenn eine gut gespannte Membran der Untersuchung unterworfen werden sollte, musste ich natürlich von Zeit zu Zeit ihren tiefsten Eigenton bestimmen. Durch das Singen von Tonleitern konnte ich leicht den tiefsten Ton, den ich zu singen im Stande war, finden, auf welchen die Membran kräftig resonirte. Dann hatte ich nur noch zu bestimmen, ob dieser “Pon der tiefste oder ein anderer Eigenton der Membran war. Dazu gab die von mir eingeschlagene Untersuchungsmethode die ausreichenden Mittel an die Hand. Man habe gefunden, dass e, der tiefste "l'on ist, welehen man singen kann und mit welehem die an's Ohr gehaltene kreisfórmige Membran kräftig mittónt. Man verbinde die Membran mit einer Stimmgabel e, in der oben angegebenen Weise und bestreue sie mit etwas Sand und Lycopodium. Wird dann beim Tönen der Stimmgabel aller Sand nach dem Rande, alles Lyco- podium nach dem Mittelpunkte der mitschwingenden Membran hingeweht, so ist e, der Grundton der Membran. Bildet sich dagegen eine Knotenlinie im Innern der Membran, so befestipe man den Faden in der Nühe des Randes und bringe die Stimmgabel wieder zum Tónen: legt sich dann der Sand über einen Durchmesser der Membran, so ist c, der zweite Eigenton der Membran, dessen Schwingungszahl nach der Theorie der freien Membranschwingungen 1,594 mal so gross ist als diejenige des Grundtones. | | EE = A A ss EE Untersuchungen über erzwungene Membranschwingungen. 15 Bei quadratischen Membranen ist eine solehe Untersuchung meist iiber- fliissig, denn diejenigen Schwingungsfiguren, welche bei der freischwingenden Membran erhalten werden und bei denen keine Knotenlinie durch den Mittel- punkt hindurchgeht, werden auch erhalten, wenn man die Membran durch eine Stimmgabel von der betreffenden Tonhöhe in Schwingung versetzt. Aus der Tonhöhe eines beliebigen Eigentones lässt sich aber leicht diejenige des Grund- tones berechnen, wenn die dem ersteren zugehörige Schwingungsform bekannt ist. Wenn sich z. B. bei Anwendung der Stimmgabel g, im Innern einer quadratischen Membran parallel den Kanten je zwei gerade Knotenlinien bil- deten, so zeigte die Theorie der freien Schwingungen, dass die Sehwingungs- zahl, welche dieser Klangfigur entspricht, in Beziehung auf den Grundton der Membran als Einheit gleich 3 war; demnach war c, der Grundton der Membran. Die Sehwingungszahl zu der Klangfigur, welche eine andere Stimm- gabel, z. B. fj, erzeugte, berechnete sich dann leicht aus dem Verhiiltniss von fj, zu ey, nämlich zu 4.2 = 2,666..... Es mag an dieser Stelle bemerkt werden, dass ich bei der Berechnung der Schwingungszahlen zu den dieser Abhandlung beigefügten Klangfiguren stets den Eigentönen der Membran die theoretisch berechneten Tonhöhen zu- geschrieben und diese der Berechnung zu Grunde gelegt habe. 5. Besondere Vorsichtsmassregeln. Bei jeder Membran, welche gut aufgeklebt und so weit ausgetrocknet war, dass ihre Eigentóne sich wührend eines Zeitraumes von mindestens einer Stunde nicht mehr erhöhten, wurde nach der Bestimmung des Grundtones zuerst der Mittelpunkt geometrisch bestimmt. Denn es ist eine wesentliche Bedingung, dass der Befestigungspunkt des Fadens bei allen Schwingungs- figuren, welche mit einander verglichen werden sollen, genau an derselben Stelle liege. Bei gewissen Figuren wird freilich durch eine kleine Ver- schiebung des Erregungspunktes nichts geändert; bei anderen aber hat die kleinste Verschiebung Unsymmetrien im Gefolge. 16 Dr. Adolf Elsas. Ich habe immer besonders darauf geachtet, dass die complicirteren aus einfachen Linien zusammengesetzten Klangfiguren sich regelmässig und sehón ausbildeten. War dies nicht der Fall, oder hatte die Symmetrieaxe derjenigen Figuren, welche nurzu einer einzigen geraden Linie symmetrisch waren, eine unver- ünderliche Lage, so suchte ich zuerst den Befestigungspunkt des Fadens genau in die Mitte der Membran zu bringen, und wenn das nieht half, vernichtete ich die Membran als unregelmässig gespannt und zur Untersuchung ungeeignet. Im Laufe der Untersuchung überzeugte ich mich noch von Zeit zu Zeit, ob die Membran ihre Eigentóne nicht geändert habe. Von vornherein überzeugt, dass die Savart'schen Gesetze richtig seien. wunderte ieh mich, bei meinen ersten Versuchen zu sehen, dass die Membran nur durch diejenigen Töne in lebhafte Schwingungen versetzt wurde, welche mit Eigentónen der Membran übereinstimmten, dass bei anderen Tönen die Knotenlinien undeutlich und verwaschen erschienen und dass ferner alle Schwingungsfiguren bei kreisfórmigen Membranen concentrische Kreise waren. Ich hatte den Rahmen der Membran an zwei gleich hohen Tischchen derart stigt, dass ein "Theil der Membran sich über den Platten der Tische be- Bald erkannte ich, dass die zwischen den Tischen und der Membran befe fand. befindliche Luftschicht an den Schwingungen theilnahm und die Schwingungs- figur mitbestimmte. Ich erhielt völlige Gewissheit hierüber, als ich die "Tischehen so weit auseinander rückte, dass nur noch der Rahmen auf den Kanten derselben auflag, und als ich dann eine andere Membran in ver- schiedenen Entfernungen unter die zu untersuchende hielt. Daher sorgte ich spüter immer dafür, dass die Membran einige Fuss von dem Fussboden des Zimmers entfernt blieb und dass kein Theil derselben sich über den Tischen befand, an welchen sie befestigt war. Um über die Verwandtschaft der erhaltenen Klangfiguren sicher urtheilen zu können, musste ich natürlicherweise auch prüfen, ob eine schrüge Stellung des Fadens zur Membran einen Einfluss auf die Ausbildung derselben ausübe, und ob die Schwingungen des Rahmens dieselben mitbestimmen, so dass eine Aenderung in den Schwingungsformen eintrüte, je nachdem man den Rahmen so wenig als möglich befestigt oder so stark als müglich an den Tisch anpresst. AAA E | Intersuchungen über erzwungene Membranschwingungen. 17 Die mittleren Theile der Membran werden, da der Faden gespannt sein muss, ein klein wenig in die Hühe gezogen. Wenn aber die Membran einigermassen stark gespannt ist, hat diese Deformation keinen wesentlichen Einfluss auf die Bildung der Schwingungsfiguren, weder wenn die Richtung des Fadens zur Membran senkrecht ist, noch wenn der Faden gegen die Membran schrüggestellt wird. Eine Aenderung der Schwingungsfiguren durch geringere oder stürkere Befestigung des Rahmens habe ich im Allgemeinen nicht constatirt. Nur in wenigen Füllen konnte ich eine solche Aenderung bemerken; aber ich glaube, dass ich dann jedesmal durch zu starkes Anziehen der Befestigungsschrauben den Rahmen etwas verbogen hatte. Die stark hygroskopische Papiermembran darf während der Unter- suchung nicht mit der Hand berührt werden; noch weniger darf man ihr mit dem Gesichte zu nahe kommen, da sie sofort durch die Aufnahme der im Athem enthaltenen Wasserdümpfe veriindert wird. Um sich von der Empfindlichkeit einer Membran gegen Wasserdümpfe zu überzeugen, halte man sie über eine Stimmgabel, mit welcher sie stark mittónt. Dann befestipe man ein kleines Wachskliimpchen an der Stimmgabel ; nachdem hierdurch der Ton der Gabel erniedrigt worden ist, resonirt die Membran nieht mehr so stark als vorhin, und aufgestreute Sandkürner werden nicht mehr so lebhaft bewegt. Nun hauche man schwach gegen die Membran; ihre Tonhöhe sinkt, da sie Wasserdämpfe aufnimmt; dabei resonirt sie stärker und stärker, und nachdem die Intensität der Resonanz ein Maximum erreicht hat, nimmt sie wieder ab. Hierauf entferne man sich mit dem Gesichte von der Membran; die aufgenommenen Wasserdämpfe verdunsten wieder, und der Eigenton der Membran nähert sich wieder dem Ton der Stimmgabel. Dabei bewegt sich der Sand immer lebhafter, bis die Resonanz ihre grösste In- tensität erreicht hat, und endlich nimmt die Stärke der Schwingung wieder ab, indem allmählich der anfängliche Zustand der Membran wieder her- gestellt wird. Man kann übrigens die Membrane gegen den Einfluss der Feuchtigkeit schützen, indem man sie mit trocknenden Oelen oder Harzen imprügnirt. Als ein vortreffliches Schutzmittel gegen Feuchtigkeit erprobte sich das Bestreichen Nova Acta XLV. Nr. 1. 3 18 Dr. Adolf Elsas. der Membran mit einer heissen Lösung von etwas Wachs in Terpentinöl. Reines Terpentinél ist nicht gut anwendbar, da dasselbe zu langsam völlig verdunstet und die Membran zu lange klebrig bleibt. 6. Discussion der Sehwingungsfiguren, welche bei quadratischen Membranen erhalten wurden. Die Figuren 1—44 der Tafeln I und II. reprásentiren eine Anzahl von Schwingungsformen quadratischer Membrane und sind nach den wahrschein- lichsten Werthen der zugehörigen Tonhöhen geordnet. Die unter denselben stehenden Zahlen geben die Schwingungszahlen an, bezogen auf den Grundton der Membran als Einheit. Die blauen Linien stellen die durch schweren, mit Anilinblau gefärbten Sand gebildeten Knotenlinien dar, während das an den Stellen der gróssten Ausschwingung in eigenthiimlicher Art aufgehäufte Lycopodium- oder Kork- pulver durch rothe Farbe bezeichnet ist. Der Erregungspunkt der Schwing- ungen lag bei all diesen Figuren in der Mitte der Membran. Ein Ueberblick über diese mannigfachen Klangfiguren zeigt sofort, dass bei keiner derselben eine Knotenlinie weder durch den Erregungspunkt hin- durch, noch nahe an demselben vorbei läuft. Die Schwingungsfiguren derjenigen Tóne, welche tiefer sind als der Grundton der Membran, unterscheiden sich nicht wesentlich von einander. Dei diesen Tönen wird aller Sand nach dem Rande der Membran hingetrieben und alles Lycopodium sammelt sich um den Mittelpunkt. Wir schliessen daraus, dass die Intensität der Membranschwingung in dem Erregungspunkte am grössten ist und nach dem Rande zu abnimmt, Die Bewegung des Lycopodiums wird immer stürker, je náher der Ton der erregenden Stimmgabel dem Grundton der Membran kommt. Wird der erregende Ton allmühlich hóher als dieser, so breitet sich das Lycopodium weiter um den Mittelpunkt der Membran aus und bildet schliesslich einen Ring um denselben, welcher sich mehr und mehr erweitert. Ex, > Untersuchungen tiber erzwungene Membranschwingungen. 19 Der Erregungspunkt bleibt also nicht ein Punkt der stärksten Auf schwingung. In jedem Falle aber bleibt etwas Lycopodium in der Mitte der Membran liegen, selbst wenn der Mittelpunkt als ein Schwingungsminimum betrachtet werden muss. Bei der Tonhöhe 1,19 hat der Lycopodiumring schon einen beträcht- lichen Durchmesser (siehe Fig. 1) und zeigt an den Stellen, wo er von den Diagonalen der Membran geschnitten wird, stàrkere Anhüufungen. Lásst man die Tonhóhe noch weiter wachsen, so wird die Maximal- linie mehr und mehr zu einem rhombischen Viereck verzerrt, dessen Ecken auf den Diagonalen liegen (Fig. 2). Dann wird aus dem Rhombus ein Quadrat, welches sich allmihlich erweitert (Fig. 3 und 4). In Fig. 4 ist eine gróssere Menge von Lycopodium um den Mittel- punkt angedeutet. Diese Anháufung ist jedoch nicht durch Ansammlung des stark bewegten Staubes entstanden, sondern die Bewegung in der Nähe des Erregungspunktes ist so schwach, dass derselbe nicht fortgeschleudert wird, woraus wir schliessen, dass sich eine Knotenlinie um den Mittelpunkt herum bilden will. Diese Knotenlinie erweitert sich mit zunehmender Tonhöhe und Fig. 5 zeigt dieselbe als einen Kreis, dessen Radius etwa 3/; der Seitenlänge der Membran beträgt und welcher von einer quadratisehen Maximallinie ein- geschlossen wird. ; Bei der Tonhöhe 1,60 ist die Mitte der Membran lebhaft bewegt, der Knotenkreis ist noch ein wenig grüsser geworden und wird nur von einer kreisfórmigen Maximallinie umschlossen, welche über den Diagonalen der Mem- bran verdickt ist. Die Tonhöhe 1,581 entspricht dem zweiten Eigentone der Membran. Die Theorie der freien Schwingungen zeigt, dass bei diesem Tone der Schwing- ungszustand der Membran dureh die Gleichung t EN E Te DU, (1)w— fc sin, —— sin. = -+ D sin. Se sin. SCH - cos. pt dargestellt wird, worin w die Amplitude des variabelen Punktes der Membran, dessen Coordinaten x, y auf eine Ecke als Anfangspunkt des Coordinaten- 3% 20 Dr. Adolf Elsas. systems bezogen sind, zur Zeit t darstellt, a die Seitenlánge der Membran bedeutet und p die mit 2 multiplicirte Schwingungszahl des Tones ist. Diese Schwingungsart ist einigermassen willkürlich wegen der Un- bestimmtheit der constanten Grössen C und D. Für D — o vereinfacht sich en obige Gleichung zu ED 5 E wi =C.sin at sin. - a . cos. pt Diese Gleichung entspricht einer Schwingung mit einer geraden Knoten- linie im Innern der Membran x — 4a. Auf ähnliche Weise erhalten wir, in- dem wir C — o setzen, eine Knotenlinie y — $a parallel dem anderen Seiten- paar. Es lässt sich nun zeigen, dass bei allen Schwingungsformen, welche durch die Gleiehung (1) dargestellt werden, die einzige Knotenlinie im Innern der Membran durch den Mittelpunkt derselben x — 4a, y — 4a hindurchgeht. Denn wenn weder C noch D verschwindet, so erhält man die Schwingungs- form, indem man die Fundamentalschwingungen PI p TURAE S Wi — Gone c M BI Y | cos. pt und a a E Adiuro dp E we =D sin. — sin. — “Y eos. pt a a mit entsprechenden oder entgegengesetzten Phasen zusammensetzt. Dann ist klar, dass bei iibereinstimmenden Phasen in dem unschattirten und in dem doppelt schattirten Theile der nebenstehenden Figur die Richtung der Ver- schiebungen dieselben sind und dass daher in diesen Theilen kein Theil der Knotenlinie zu finden ist. Welches auch das Verhált- | niss der Amplituden sein mag, die Knotenlinie kann nur durch | die einfach schattirten Theile hindurchgehen. Wenn andererseits die Phasen | der Bewegung entgegengesetzt sind, so wird die Knotenlinie ausschliesslich durch den doppelt schattirten und durch den unschattirten Theil laufen. Es | ist also müglich, dass die eine Diagonale der Membran Knotenlinie wird. Die Gleichung (1) stellt diese Schwingungsform dar, wenn entweder C — D oder Le C— —D ist. Für andere Beziehungen zwischen C und D ist die innere Knotenlinie gekrümmt. Da sie aber, wie nach dem Vorhergehenden erhellt, stets durch den Mittelpunkt der Membran hindurchgeht, so folgt, dass die yk E Untersuchungen über erzwungene Membranschwingungen. 21 Schwingungsform, welche die Membran bei der nach unserer Methode er- zwungenen Schwingung 1,581 zeigt und welche der Fig. 6 unserer Taf. I ähnlich ist, bei den freien Membranschwingungen nicht erhalten werden kann und dass also diese Schwingungsform nicht durch obige Gleichung (1) dar- stellbar ist. Die Schwingungsfiguren, welche die freischwingende Membran zeigt, können indessen leicht durch Verschiebung des Erregungspunktes erhalten werden. Befestigt man den Faden in einem Punkte b der einen Diagonale, so wird die andere Diagonale Knotenlinie (siehe Fig. 45); liegt dagegen der Befestigungspunkt des Fadens auf der Parallelen zu einem Seitenpaar, welche durch den Mittelpunkt der Membran geht, so erhült man die Parallele zu dem anderen Seitenpaar als Knotenlinie. Bei anderen Lagen des Erregungspunktes zeigen sich gekriimmte, durch den Mittelpunkt laufende Knotenlinien. Zwischen den Figg. 6, 7, 8, 9, welchen die Tonhöhen 1,60, 1,70, 1,80, 1,92 entsprechen, ist der continuirliche Uebergang deutlich sichtbar. Die Knotenlinie sowohl als die Maximallinie verzerrt sich mehr und mehr in der Richtung der einen Diagonale. Wird der erregende Ton die Octave des tiefsten Eigentones der Membran, so findet eine eigenthümliche Deformation der Knotenlinie statt, und die Klangfigur ist nicht leicht klar zu erhalten. Die Knotenlinie der Fig. 9 zerreisst und es scheint, als ob sich bei irgend einer "l'onhóhe zwischen 1,92 und 2,04 zwei zu der grossen Axe der Knoten- linie in Fig. 9 parallele Geraden als Knotenlinien bilden. Dieser eigenthümliche Uebergang findet statt, während der erregende Ton die Tonhöhe 2,00 des dritten Eigentones der Membran passirt. Da der einzige diesem ‘Tone entsprechende Schwingungstypus durch die Gleichung (2) w= 0 sn. Az sin. 257 . COS. pt dargestellt wird, der zufolge sich die durch den Mittelpunkt der Membran gehenden Parallelen zu den Seitenlinien x — 1a und y=ta als die einzig möglichen Knotenlinien ergeben, so haben wir wiederum einen Fall, in welchem die Sehwingungsform der erzwungenen Schwingung mit derjenigen der freien Schwingung bei gleicher Tonhúhe nicht übereinstimmt. 22 Dr. Adolf Elsas. Wiichst die Tonhúhe der erzwungenen Schwingung über 2,00 hinaus, so bildet sich scharf und klar die Figur 10, in welcher die Knotenlinie eine Hyperbel zu sein scheint, deren erste Axe die eine Diagonale der Membran ist; die andere Diagonale wird eine Linie stärkster Ausschwingung; ebenso findet eine starke Anhäufung von Lycopodium in der Mitte zwischen den Ecken der Membran und den Scheiteln der Hyperbeläste statt. Bei weiterer Steigerung der Tonhöhe bilden sich wieder keine genügend scharfen Klangfiguren. Es scheint so, als ob sich eine Klangfigur bildete, wie man sie erhält, wenn man die Fig. 10 um 90° um den Mittelpunkt dreht und die so erhaltene Figur auf die ursprüngliche Fig. 10 auflegt. Steigert man die Tonhöhe noch mehr, so bilden sich deutlich ähnliche Figuren, wie die elfte, welcher die Schwingungszahl 2,12 entspricht. Bei diesen Figuren sind die vier stärksten Lycopodium-Anhäufungen, welche Fig. 10 zeigt, zu einem Quadrat verbunden, und das Lycopodium in der Mitte der Membran wird lebhaft bewegt. Der Uebergang zwischen den Figg. 11 bis 23 bedarf kaum einer Er- lüuterung. Fig. 13, welcher die Schwingungszahl 2,24 zugehört, wird auch bei der frei tónenden Membran erhalten. Der vierte Kigenton der Membran hat die Tonhöhe |/ 5 = 2,236 ....; denselben entsprechen die Sehwingungs- formen, welche durch die Gleichung: * AO dU XX. ki ANE rcp B) w= { C sin. - d - sin. zl -+ D sin. e sin. UR cos. pt dargestellt werden. Die Fig. 13 wird erhalten, wenn D= 0 ist, so dass also diese Schwingungsfigur durch die Gleichung w — C sin. sa sin. T cos. pt reprüsentirt wird. Wir werden im Verlauf unserer Erürterung erkennen, dass die Klang- figuren derjenigen erzwungenen Schwingungen, welche mit Eigenschwingungen der Membran gleiche Tonhöhe haben, jedesmal einem fundamentalen Schwingungs- typus der freischwingenden Membran entsprechen, wenn bei einem solchen der Mittelpunkt der Membran ein Schwingungsmaximum sein kann, — dass aber Er ër: Untersuchungen über erzwungene Membranschwingungen. 23 die Schwingungsform der erzwungenen Schwingung nicht unter den Schwingungs- typen der freischwingenden Membran enthalten ist, wenn sich der Mittelpunkt als ein Knotenpunkt der letzteren charakterisirt. So stimmt die erzwungene Schwingung Fig. 23, deren Tonhöhe 3,00 ist, mit dem einzigen Schwingungstypus des siebenten Figentones der Membran überein, welcher durch die Gleichung (4) w — C sin. pi sin. T T . cos. pt a a dargestellt wird. Dagegen kann sich unter den Schwingungstypen des fünften Eigentones, dessen Schwingungszahl gleich ]/*? — 2,550... ist, keiner finden, welche unseren Figg. 16 und 17 ähnlich ist. Weiter zeigt sich kein Schwingungs- typus des sechsten Eigentones, dessen Tonhöhe gleich VE — 2,915 .. ist, unter den erzwungenen Schwingungsfiguren von nahezu gleicher Tonhöhe (ef. Fig. 21 und 22). Man beachte, dass die Tonhöhen 3,162.., 3,536..., 3,606..., 8,808.., 4,000, 4,123... ete. Kigenténen der Membran entsprechen und überschaue nun sämmtliche Klangfiguren der Tafeln I und II, welche mit Eigentönen der Membran nahezu gleiche Sehwingungszahlen haben. Bei den Uebergängen von Fig. 9 zu 10, von Fig. 24 zu 25, von Fig. 34 zu 35 werden die Schwingungstypen total verándert, so dass ein Sprung von einer Klangfigur zur anderen stattzufinden scheint. Dagegen zeigt der Uebergang von Fig. 5 zu 6, von Fig. 16 zu 17, von Fig. 29 zu 30, dass das Passiren anderer Eigentóne, bei welchen der Mittelpunkt der Membran ein Knotenpunkt sein muss, gar keinen bemerkbaren Einfluss auf die Bildung der Klangfiguren hat. Der Uebergang zwischen den Formen der erzwungenen Schwingungen ist stets ein allmählicher, wenn der erregende Ton mit einem Eigenton der Membran übereinstimmt, welcher ein Schwingungsmaximum im Mittelpunkte verlangt, wie die Figg. 12, 13 und 14; 22, 23 und 24; 30, 31 und 32; 38 und 39 zeigen. M prag mem mmn 24 _Dr. Adolf Elsas. Die Klangfiguren der erzwungenen Schwingungen werden um so complicirter und gehen um so schneller in einander über, je hóher die Schwingungszahl des erregenden Stimmgabeltones im Vergleich zum Grundton der Membran wird. Die Figg. 49, 50 und 51 stellen Schwingungsformen dar, welche sehr hohen Tónen entsprechen. Um zu zeigen, wie die verschiedenen Klangfiguren, welche sich bei der freischwingenden Membran zeigen, aber bei der Erregung der Membran im Mittelpunkte nicht bilden, hervorgebracht werden können, habe ich die Figg. 45 bis 48 gezeichnet; der Punkt b bei diesen Figuren bezeichnet den Befestigungspunkt des Fadens. Bourget und Bernard haben bereits darauf hingewiesen, dass in den Eeken der Membran und in den Durchschnittspunkten der inneren Knoten- linien sich stärkere Anhäufungen von Sand zeigen. Ich habe dieselbe Er- scheinung auch bei allen erzwungenen Schwingungen bemerkt und sie in den gezeichneten Figuren angedeutet. 7. Bemerkungen zu den Schwingungsformen kreisförmiger Membrane. Die Beobachtung der erzwungenen Schwingungen fand ich durch mehrere Ursachen schwieriger bei kreisförmigen als bei quadratischen Membranen. Zuerst glaube ich gefunden zu haben, dass kreisfórmige Membrane sich schwieriger gleichförmig aufspannen lassen, als quadratische. Ferner konnte ich oft die Klangfiguren nicht scharf genug erhalten. Bei einer quadratischen Membran konnte ich eine schlecht ausgebildete Klang- figur dadurch schärfer machen, dass ich die Stimmgabel von Neuem mit dem Violinbogen anstrich; denn es ist klar, dass es einiger Zeit bedarf, bis sich alles aufgestreute Pulver auf die Knoten- und Maximallinien vertheilt hat. Bei kreisfürmigen Membranen, und besonders wenn sie gut gespannt erschienen, —— ————$ EE = $ Untersuchungen über erzwungene Membranschwingungen. 25 drehte sich indessen die Figur oft, und ich erhielt eine ebenso schwach aus- gebildete wie vorher, nur in anderer Lage. N Nicht minder war es störend, dass ich nicht so leicht, wie bei quadratischen Membranen, erkennen konnte, ob der Faden ganz genau im Mittelpunkt befestigt war. Deshalb darf ich nicht behaupten, dass die ge- zeichneten Figg. 52 bis 87 überall genau den Uebergang von einem Schwingungs- typus zum anderen darstellen, und ich beschränke mich daher auf wenige An- merkungen. Die Normalschwingungstypen der freischwingenden kreistörmigen Membran zeigen Knotenliniensysteme, welche aus concentrischen Kreisen und Durchmessern gebildet sind. Ein Blick auf unsere Figurentafeln III und IV lehrt zu- erst die Thatsache, dass bei den erzwungenen Schwingungen die verschiedensten krummlinigen Knotenlinien-Figuren erzeugt werden und dass Durchmesser als Knotenlinien nicht vorkommen. Innerhalb der heiden ersten Octaven des Grundtones liegen zwei Eigen- tóne der Membran, bei welchen nur concentrische Kreise als Knotenlinien auf- treten; der erste derselben hat die Sehwingungszahl 2,296, der zweite 3,600. Bei Ersterem liefert die Theorie der freien Schwingungen einen einzigen Knotenkreis im Innern der Membran, dessen Radius gleich 0,436 des Radius der Membran ist, bei Letzterem zwei Knotenkreise mit den Radien 0,278 und 0,638. Den ersteren dieser Sehwingungstypen habe ich nicht bei meinen Ver- suchen erhalten; es entsprach zufüllig keine der von mir beobachteten er- zwungenen Schwingungen genau der Tonhöhe 2,296. Indessen habe ich keinen Grund anzunehmen, dass der Typus der erzwungenen Schwingung bei dieser Tonhöhe nicht derselbe sein kann, wie der Typus des entsprechenden Kigen- tones (ef. Fig. 58). Den Schwingungstypus des anderen Eigentones mit der Tonhöhe 3,600 erhielt ich mehrere Male (siehe Fig. 74). Was die Uebergänge zwischen den Klangfiguren anbetrifft, so gilt für die Sehwingungsformen der Töne, welche niedriger oder wenig höher sind als der Grundton der Membran, dasselbe, was im vorigen Kapitel von den ent- sprechenden Klangfiguren quadratischer Membrane gesagt wurde. Nova Acta XLV. Nr. 1. 4 Dr. Adolf Elsas. Der Uebergang von einer Schwingungsform zur anderen bleibt ein all- mählicher, bis die Höhe des erregenden Stimmgabeltones diejenige des Eigen- tones 2,296 erreicht. Nachdem diese überschritten ist, tritt ein Zerreissen der geschlossenen Knotenlinie ein. Die Klangfigur ist nicht leicht klar zu erhalten, und es scheint, als ob zwei parallele Sehnen Knotenlinien werden. Dann bildet sich bei der Tonhöhe 2,35 wieder deutlich die Figur 59. Wächst die Tonhöhe noch mehr, so treten wiederum geschlossene Knotenlinien auf, welche aber einen grüsseren Fláchenraum umschliessen, als diejenigen der vorher- gehenden Klangfiguren. Bei der Tonhóhe 2,52 (Fig. 62) haben wir wieder eine zweiästige Figur, vielleicht eine Hyperbel, als Knotenlinie. Die Hyperbeläste gehen dann immer mehr in gerade Linien über, und es scheint, als ob sieh in der Nühe der Tonhöhe 2,60 wieder zwei parallele Sehnen als Knotenlinien bilden wollen. Die Figur dreht sich aber bei dieser Tonhóhe sehr leicht um den Mittelpunkt der Membran und ist in Folge dessen nicht leicht klar zu erhalten. Merkwiirdiger Weise zeigt sich, dass einige der geschlossenen Knoten- linien-Figuren, welche nach dem Ueberschreiten der Tonhöhe 2,60 auftreten, kleinere Fláchenráume einschliessen, als vorhergehende; indessen erkennt man das Fortschreiten von einer niederen Schwingungszahl zu einer hóheren bei den Figg. 64, 65 und 66 an dem Auftreten einer neuen Maximallinie inner- halb der Knotenlinie. Der Uebergang zwischen den folgenden Figuren bis zur Fig. 74 war wegen der Beweglichkeit derselben nicht leicht zu beobachten. Vielleicht müsste in Fig. 69 der innere Knotenkreis etwas kleiner gezeichnet sein; in Fig. 70 muss jedenfalls auch die Bildung einer kleinen Knotenlinie um den Mittelpunkt angenommen werden; ich habe mich indessen bemüht, die er- haltenen Figuren möglichst getreu wiederzugeben und Nichts zu zeichnen, was ich nieht gesehen habe. Jei Tönen, welche höher sind als der Eigenton 3,60, werden die Klang- figuren stabiler und sind in Folge dessen schiirfer zu erhalten. Der continuir- liche Uebergang von Fig. 76 bis zur Fig. 81 ist in die Augen springend und bedarf keiner Erörterung. Bei der Tonhöhe 4,27 tritt wiederum ein Ueber- springen von einem Sehwingungstypus zu einem anderen ein. bo be, 4 Untersuchungen úber erzwungene Membranschwingungen. Man beachte die Verwandtschaft zwischen den Figg. 82 und 85 und den Figg. 59 und 62. Das Verhältniss der Schwingungszahlen 4,24: 4,50 ist 1: 1,06, dasjenige der Schwingungszahlen 2,35: 2,52 ist 1:1,07. Wenn man bedenkt, dass eine kleine Aenderung der Tonhóhe nur eine kleine Aenderung der Sehwingungsfiguren herbeiführt, so wird man vermuthen kónnen, dass zwischen den Tonhóhen zweier Klangfiguren, welche den Figg. 59 und 62 ähnlich sind, dasselbe Verhältniss besteht, wie zwischen den T'onhóhen zweier verwandter Figuren, welche sich von den Figg. 82 und 85 nur wenig unter- scheiden. Ebenso móchte ich darauf aufmerksam machen, dass sich die Schwingungs- zahlen der drei in anderer Weise verwandten Klangfiguren 62, 69 und 77 nahezu wie 4:5:6 verhalten. Es wurde oben bemerkt, dass in der Náhe der Tonhóhe 2,30 zwei Parallelsehnen als Knotenlinien auftreten; bei der Octave dieses Tones bilden sich vier parallele Knotenlinien (siehe Fig. 86). Bei einigen Figuren, welche Bourget „bizarr“ genannt haben würde, findet eine überraschende Verwandtschaft mit den eben so auffallenden Figuren, welche eine quadratische Membran bei derselben Tonhóhe liefert, statt, wie man sieh durch Vergleichung der Figg. 75 und 32, 79 und 37, 83 und 40 überzeugen wird. Die Figg. 88, 89 und 90 stellen drei Schwingungstypen dar, welche Eigentönen der Membran entsprechen und welche durch Uebertragung einer Stimmgabelschwingung bei seitlicher Befestigung des Fadens in derselben Ge- stalt erhalten wurden, wie sie sich der Theorie nach bei der freischwingenden Membran zeigen müssen; der Punkt b bezeichnet den Befestigungspunkt des Fadens. Zu den Figg. 91 bis 102, welche bei einer rechteckigen Membran, deren Seiten sich ungeführ wie 1: 5 verhielten, erhalten wurden, ist wenig zu bemerken. Der Unterschied zwischen den Schwingungszahlen zweier aufeinander folgender Figuren beträgt einen halben bis einen ganzen Ton. Man erkennt auch bei diesen Schwingungsformen den continuirlichen Uebergang; auffallend 4* 28 Dr. Adolf Elsas. ist nur, dass bei der schmalen rechteckigen Membran sich auch Knotenlinien bilden, welche durch den Erregungspunkt hindurchgehen. Indessen sind diese Knotenlinien immer undeutlich gebildet. Der Fig. 103 entspricht ein Ton, welcher die Octave des zur Fig. 101 gehórenden Tones ist. Auch der Uebergang zwischen der Reihe der Klangfiguren einer recht- winkelig dreieckigen Membran (Fig. 104 bis 112) bedarf keiner weiteren Er- läuterung. Ich habe diese Klangfiguren einer rechteckigen und einer drei- eckigen Membran nur deshalb gezeichnet, um die Behauptung zu stützen, dass eine Membran von beliebiger Gestalt sich den Savart’schen Gesetzen ent- sprechend verhält. 8. Ergebnisse der Untersuchung. Damit ein gegebener elastischer Körper gezwungen werde, eine Schwingungsbewegung von beliebiger Periode zu vollführen, genügt es nicht, dass ein zweiter Körper mit demselben verbunden wird, welcher entweder in- folge einer äusseren nicht periodischen Einwirkung oder infolge eines äusseren periodischen Zwanges in Schwingungen mit dieser Periode versetzt ist. Die Masse und die Intensität der Bewegung des erregenden Körpers muss vor allen Dingen gross genug sein, wenn die Einwirkung auf den gegebenen Körper den erwünschten Erfolg haben soll. Man mag daher wohl an der Ausführbarkeit der Aufgabe, einen ge- gebenen Körper mit vorgeschriebener Geschwindigkeit schwingen zu lassen, zweifeln: Dagegen muss man stets die beliebige obligatorische Schwingung als möglich denken, da nian die Stärke der Einwirkung auf den gegebenen Körper immer grósser werden lassen kann. Bourget und Bernard hielten ihre Membrane iiber eine tónende offene Pfeife und liessen dieselben durch die Schwingungen der Luft über der Pfeife erschüttern. Sie konnten natürlich nicht a priori darüber entscheiden, ob die periodische Bewegung der Luft hinreichend kräftig sei, die Membran mit der Tonhöhe der Pfeife in Schwingung zu versetzen. Ihre Beobachtungen — Untersuchungen über erzwungene Membranschwingungen. 29 zeigten, dass dies nicht der Fall war; in keinem Falle aber durften ihre Resul- tate als eine Widerlegung der Savart’schen Gesetze gedeutet werden. Die vorliegende Abhandlung zeigt dagegen, auf welche Weise es möglich ist, eie Membran mit beliebiger Periode tónen zu lassen; in meiner Disser- tation habe ich bereits angegeben, wie sich die Luftsäule in einer geschlossenen Röhre in obligatorische Schwingungen versetzen lässt, und ich beabsichtige, demnáchst zu zeigen, dass auch Platten und andere Körper sich in erzwungene Schwingungen versetzen lassen. Für alle Arten von Körpern und für alle Methoden der Schwingungs- erregung gelten die Savart'sehen Gesetze, deren Gültigkeit für Membrane die vorliegende Abhandlung nachweist. Diese Gesetze der erzwungenen Schwingungen lassen sich, wie ich glaube, am schärfsten in folgender Weise fassen: 1. Es ist möglich, einen beliebigen elastischen Körper durch eine äussere periodische Einwirkung mit beliebiger Tonhöhe in Schwingung zu versetzen, wenn nur die äussere Einwirkung in geeigneter Weise erfolgt und die genügende Stärke besitzt. 2. Der Typus der erzwungenen Schwingung eines gegebenen Körpers ist bestimmt durch das Intervall zwischen dem tiefsten Eigenton und der erzwungenen Schwingung sowie durch die Lage der Erregungsstelle. 3. Der Typus der erzwungenen Schwingung eines gegebenen Körpers ist eine continuirliche Function der Periode der üusseren Einwirkung, dergestalt, dass eine sehr kleine Aenderung in der Periode der er- regenden Schwingung nur eine sehr kleine Aenderung in dem Typus der erzwungenen Schwingung zur Folge hat. 4. Eine allmähliche Aenderung in der Beschaffenheit (Gestalt, Dichte, Spannung ete.) eines Körpers, welcher durch eine sich gleichbleibende äussere Einwirkung in erzwungene Schwingungen versetzt wird, hat eine allmähliche Aenderung des Schwingungstypus zur Folge. Das erste Gesetz definirt nur den Begriff der erzwungenen Schwingung. 30 Dr. Adolf Elsas. Das zweite wird durch allgemeine Betrachtungen als nothwendig ge- fordert und durch die vorliegenden Beobachtungen bestätigt. Dasselbe gilt von dem dritten Gesetz. Die 'lhatsache, dass bei den Uebergüngen von einem Schwingungstypus der Membran zu einem anderen eine Knotenlinienfigur in eine wesentlich verschiedene überspringen kann, spricht nieht gegen die Allgemeingültigkeit dieses Gesetzes, da wir Grund haben anzunehmen, dass bei solchen Uebergängen eine vermittelnde Figur auftritt, welche sich gewisser- massen in einem labilen Gleichgewichtszustande befindet. Das vierte Gesetz ist eine Folge der beiden vorhergehenden: denn aus der allgemeinen Theorie der freien Schwingungen folgt, dass eine sehr kleine Aenderung in der Beschaffenheit eines Körpers eine sehr kleine Erhöhung oder Vertiefung seiner Eigentóne zur Folge hat. Kine sehr kleine Aenderung in der Beschaffenheit des Körpers bei gleichbleibender äusserer Einwirkung hat daher denselben Erfolg, wie eine entsprechende Aenderung der Periode der erregenden Schwingung bei ungeändertem Zustande der Membran. Dieser Erfolg ist aber, nach dem dritten Gesetze, eine sehr kleine Aenderung des Schwingungstypus. Es war natiirlicherweise mein lebhafter Wunsch, dureh mathematische Behandlung der erzwungenen Membranschwingungen der vorliegenden Abhand- lung die theoretische Grundlage zu geben. Indessen hatten alle meine Be- mühungen bis jetzt nicht den geringsten Erfolg. Es liegt die Aufgabe vor, die Amplitude w eines beliebigen Punktes der Membran als eine Function seiner Lage, der Zeit t und der Periode T der erregenden Schwingung zu bestimmen, so dass die Function w der partiellen Differentialgleichung (ano m dé Ld dur bigis i) genügt, für solche Werthe von x und y, welche die Gleichung der Grenz- curve der Membran befriedigen, zu Null wird und für x — 0, y — 0 eine ein- fache harmonische Schwingung darstellt, also die Form a $ t w= 5 sin 2 t T | | f Untersuchungen úber erzwungene Membranschwingungen. 31 annimmt. Ob die gegenwärtig zu Gebote stehenden mathematischen Hülfs- mittel gestatten, das Problem der erzwungenen Schwingungen für quadratische oder kreisfórmige Membrane zu lösen und die mannigfachen Schwingungs- ad formen, über welche die beigefügten Figurentafeln einen Ueberblick geben sollen, in einen einzigen mathematischen Ausdruck zusammenzufassen — das ist eine Frage, welche zu erértern ich mir nicht getraue. | a EA | d | Nova Acta Acad. CL.CG Nat.Car VoL XIV Jab E | Ze P Bam: a py 3 da Jp | à | moque DN | pone | BL | | ae | | | | | | | | 3 | | < | | | 3 hag oreo SDN EE DLE i = A. Elsas: Erzwungene Membranschivingungen. 141.7, Nova Acta Acad CCG Nat. Cur Vol. XLV KE “y Nova Acta Acad.C L.C. Nat. Cur Vol. HI 49, / \ vA 7,50. 1,72 185. 495. 56. 57. i cam d © "s : pe, N ai 2,18, 67. k / \ \ | | EDI I \ \ \ 2,46. 65. t / "4 QT uk pe J \ / \ / / A A 2,74 A. Elsas: Erawvungene Membranschwingungen. Tak 2 Lith.v. H. Schenck in Halle. — E Nova Acta Acad.C.1.C.6.Nat.Cur. Vol XLV Jab. IV. A. Elsas: Erzwungene Membranschwingungen. Tat 4. Nova Acta Acad. L.C 6 Nat. Cur. Vol. XLV Jab Y. | | | SE IL | | comes p D. d Lj ge | 93 he ge | mme a veen dm Dd bd | 95 96 E ame Lud 9 << > + 97. IE. a e e è | D e l è } D | 99, 100. | e | D | g D e e D e © s e | i | N | | 101. 702. D T cz» V * $ ji * /: A D | 6 | | | 103. | D umi Ce s GRE D 104 105. 106. | | | | | | | | | n d ^ i dg Ro d A Elsas del Lith. H. Schenckin Halle. A. Elsas: Eravungene Membranschwingungen: Tat. 5, » NOVA AC ALA der Ksl. Leop.-Carol.-Deutschen Akademie der Naturforscher Band XLY. Nr. 2. Die skandinavischen Plagioklasgesteine und Phonolith aus dem mecklenburgischen Diluvium en Dr. F. Eugen Geinitz, o. 6. Professor der Mineralogie und Geologie an der Universitat Rostock, MEAN. Eingegangen bei der Akademie den 6. März 1882. HALLE, 1882. Druck von E. Blochmann & Sohn in Dresden. Für die Akademie in Commission bei Wilh. Engelmann in Leipzig. Untersuchungen erratischer Gesteine miissen, wenn sie nicht bloss den Werth katalogartiger Aufzühlungen haben wollen, von zwei Gesichtspunkten ausgehen: Zunüchst miissen die Gesteine rein petrographisch und zwar mit müglichster Ausführlichkeit beschrieben werden, wobei ja auch manche inter- essante Verháltnisse zu Tage kommen, welche unsere Kenntnisse erweitern und vorhandene Ansichten z. Th. corrigiren können. Zweitens aber muss versucht werden, für diese Geschiebe ihre Identitàt mit anstehenden Gesteinen nachzuweisen. Freilich gelingt dies bis jetzt, wenn man einigermaassen vor- sichtig und gewissenhaft dabei zu Werke geht, aus manchen Gründen nur recht theilweise, insbesondere desshalb, weil wir bei weitem noch nicht genug orientirt sind über alle anstehenden Vorkommnisse (und namentlich muss ich es beklagen, dass mir recht wenig Vergleichsmaterial zu Gebote stand) und ferner, weil für viele Gesteine wegen ihrer grossen Variabilität an Ort und Stelle und ihrer ausgedehnten, typenarmen Ausbreitung überhaupt keine sichere Identitätsbestimmung möglich ist. Aus diesen Gründen ist es nothwendig, eine derartige, z. Th. etwas undankbare Arbeit zunächst lediglieh rein mineralogisch-petrographisch zu behandeln und dabei eine möglichst detailirte Typensonderung vorzunehmen, unbekümmert darum, ob einige dieser Typen sich früher oder später als geologisch zusammengehörig erweisen. Dadurch erhält man eine Sammlung von Materialien, die später leicht für Vergleichungen nutzbar gemacht werden kann. Ausser einigen recht charakteristischen massigen Orthoklasgesteinen und krystallinischen Schiefern sind es besonders die Griinsteine, welche für die beregten Untersuchungen giinstiges Material liefern. Daher wurden von 5* 36 Dr. F. Eugen Geinitz. (p. 4) dem mecklenburgischen Geschiebematerial zunüchst die Diabase und Melaphyre, Gabbros, Diorite und Basalte beschrieben, denen ein Vorkommniss des auf- fälligen Elfdalener Phonolithes angefügt wurde. Die Bearbeitung der massigen Orthoklasgesteine und krystallinischen Schiefer soll sich baldmöglichst an- schliessen.) Das von verschiedenen Sammlern zusammengebrachte Material befindet sich allermeist in dem Rostocker Universititsmuseum. Theilweise ist es be- reits in kürzeren Arbeiten beschrieben?) die aber dem gegenwártigen Stand- punkte der Petrographie nicht mehr entsprechen. Zur besseren Orientirung über die Fundorte ist am Schlusse der Arbeit ein Ortsregister mit kurzen Bemerkungen über die geologischen Verhiiltnisse gegeben. Eine Sonderung der Geschiebe nach ihrem geologischen Befunde (ob aus Geschiebemergel oder Kieslager stammend etc.) war leider wegen der nur sehr spärlichen dies- bezüglichen Angaben nieht thunlich. Eine Vergleichung der mecklenburgischen Geschiebe mit anderen Vor- kommnissen aus dem norddeutschen Diluvium liefert zur Zeit noch zu wenig genügende und befriedigende Resultate, die einer solchen etwas miihsamen Arbeit entspráchen; es existirt überhaupt nur eine einzige Publication, welche ausführlich genug ist, um jenen Vergleich zu ermüglichen, nümlich die im Folgenden öfters citirte Arbeit von O. Lang’). Wo es anging, wurden doch nach den vorhandenen Beschreibungen oder nach selbst untersuchten Vor- kommnissen Vergleiche gezogen. An dieser Stelle sei noch ein. Wort über die Verwitterung der erra- tischen Blöcke, Geschiebe und Gerölle gesagt: Man findet nämlich unter den- 1) Anm.: Inzwischen erschienen als IV. Beitr. z. Geol. Meckl. im Arch. d. Ver. d. Fr. d. Nat. Meckl. 1882. Neubrandenburg. 2) Es seien an dieser Stelle nur hervorgehoben die Arbeiten von Vortisch: Ein Wort in Bezug auf nordische Geschiebe nebst einem Beitrage zur Kenntniss der Geschiebe Mecklenburgs. Archiv d. Ver. d. Freunde d. Naturgesch. Mecklenb. 1863, 8. 22— 140; und Brath: Beitrag zur Kenntniss d. meckl. Gerölle. Ebenda. 1876, S. 1—22; 1878, S. 85—93. Die Originale zu ersterer Arbeit befinden sich ebenfalls im Rostocker Museum, durch die dankenswerthe, eifrige Thütigkeit des Herrn Apotheker Brath ist das Museum im Besitze einer sehr reichen Suite aus der Gegend von Zarrentin. 3) Erratische Gesteine aus dem Herzogthum Bremen. Göttingen 1879; aus den Ab- handl. d. Naturwiss. Ver. zu Bremen. 8% 198 $. Die skandinavischen Plagioklasgesteine etc. (p. 5) 37 selben erstens völlig frische Gesteine, welche doch aus Mineralien zusammen- gesetzt sind, die einer Umwandlung und Zersetzung z. Th. sehr zugánglich sind und welche anderwürts in ihren anstehenden Vorkommnissen auch sehr háufig in einem weit vorgeschrittenen Stadium der Zersetzung sich finden, andererseits trifft man wieder Blócke, die erst in ihrer jetzigen Lage inner- halb der diluvialen Massen mehr oder weniger vóllig umgewandelt erscheinen, ohne dass etwa ein Zusammenhang mit ihren Structurverháltnissen in dieser Beziehung bemerkbar wáre; denn beide Fülle finden sich sowohl bei massigen als schiefrigen, bei grob- als feinkórnigen Gesteinen. Die námlichen Gesteine sind nach den Beschreibungen an dem anstehenden F'els ebenso theils frisch, theils umgewandelt; ich erinnere nur an den Saussüritgabbro u. dergl. Dies giebt dem Sehlusse Berechtigung, dass die Verwitterung und Zersetzung der Geschiebe nicht erst in den Ablagerungen des Diluviums stattfand, sondern dass die Gesteine der Hauptsache nach so wie sie sind auch ihrer Heimath entstammen. Abgesehen von einigen, doch nur seltenen, in groben Grus zer- fallenden Graniten, Gneissen und auch Grünsteinen, die erst in dem Lehm- oder Kieslager so zerbröckeln, zeigen die Geschiebe allermeist eine auffällige Frische und trotz der reichlich um sie eireulirenden kohlensäurehaltigen Wasser nur eine sehr beschránkte, meist sehr wenig dicke Verwitterungsrinde. 38 Dr. F. Eugen Geinitz. (p. 6) Diabas. Die Diabase sind unter den mecklenburgischen Diluvialgeschieben durch eine grosse Anzahl und eine grosse Reichhaltigkeit in Bezug auf Varietäten vertreten. Für ihre Bestimmung und Classification liegt eine ausführliche Arbeit von A. E. Törnebohm vor), nach welcher zugleich in sehr ausge- zeichneter Weise die Heimathsbestimmung für viele Typen möglich war. Wir folgen in der Classification jener erwähnten Arbeit und schalten die Zwischen- glieder an geeigneter Stelle ein; dabei ist zu bemerken, dass, wie auch nach Tórnebohm einzelne seiner unterschiedenen "Typen Uebergänge in einander zu bilden scheinen, so noch weit mehr in den isolirten Handstücken öfters: hierauf bezügliche Schwierigkeiten eintreten müssen, welche eine Ursprungs- ableitung vereiteln. Die Haupttypen der mecklenburgischen Diabasgeschiebe sind folgende: Konga-Diabas (Quarz - D.), Asby-D. (Olivindolerit, Elfdalener Hyperit), Hellefors-D. und Zwischenglieder zwischen diesen beiden, Kinne-D. (Olivin-D.), porphyrische Melaphyrmandelsteine, Diabasaphanit, ver- schiedene Labradorporphyrite und Proterobas. I. Konga-Diabas. Unter diesem Localnamen bezeichnet Törnebohm?) einen meistens kleinkörnigen, durch seinen hohen Quarzgehalt charakterisirten Diabas, der 1) Om Sveriges vigtigare Diabas- och Gabbro-Arter. Kongl. Svenska Vetensk.-Akad. Handlingar. XIV. 1877. Verkürzt in: N. Jahrb. f. Min. 1877, S. 258 und 379. da. a. O. p. 9 = N. Jb. 8. 260 f. m m Die skandinavischen Plagioklasgesteine etc. (p. 7) 39 im südliehsten Schweden, in Schonen, der verbreitetste ist und auch im mitt- leren Schweden mehrorts vorkommt. Er besteht im Wesentlichen aus (meist ziemlich stark zersetztem) Plagioklas, Augit und dessen Zersetzungs- producten, sowie Quarz und titanhaltigem Magneteisen in doleritischem Gemenge. Unter den mecklenburgischen Diabasen finden sich einige, welche genau mit der '"Tórnebohm'schen Beschreibung übereinstimmen. Es sind besonders zwei Stücken des Rostocker Museums, Nr. 190 und 278, von Zarrentin dureh Herrn Apotheker Brath gesammelt. Dieselben sind mittelkörnige grünliche Gesteine, aus graugrünen Feld- spáthen, Augit, z. Th. in langen Sáulen auftretend, seidenglünzender griiner Uralit-Hornblende und glänzenden 'Trappeisenerzkörnern gebildet. U. d. M.1) erweist sich in dem durchaus krystallinischen Gestein als der bei weitem vorwiegende Bestandtheil der Plagioklas, in grossen, breiten, leistenfürmigen Xrystallen auftretend, durch sein optisches Verhalten als Labrador charakterisirt. Z. Th. noch sehr frisch, mit schöner Zwillings- streifung oder auch in einfachen Krystallen, zum grósseren Theil jedoch stark kaolinisirt. Der Augit tritt in licht gelbgrauen bis róthlichgrauen, dem Salit ühn- lichen, ziemlich grossen, öfters verzwillingten Krystallen auf, mit der gewöhn- lichen prismatischen Spaltbarkeit. Daneben tritt auch bei beginnender Ver- witterung sehr oft eine feine Parallelzerfaserung nach der basischen Spaltbarkeit ein und endlich sieht man auch in anderen Krystallen den dem Diallag ent- sprechenden pinakoidalen Blütterdurchgang. Die fast farblose Augitart, die Törnebohm als neben diesem Augit auftretende erwähnt, ist hier nicht vor- handen. Der Augit fällt sehr stark der Umwandlung in Viridit (Chlorit) an- heim, z. Th. auch einer Uralitpseudomorphosirung. In den zu Chlorit umge- wandelten Flecken geht oft noch eine weitere Zersetzung auf unregelmüssigen Sprüngen vor sich und liefert dann ganz ähnliche Erscheinungen, wie viele weit vorgeschrittene Serpentinpseudomorphosen mit Maschenstruetur; doch ge- hóren diese Partien auch allesammt dem ursprünglichen Augit an und nicht 1) U. d. M. ist im Folgenden immer als abgekürzte Bezeichnung für „unter dem Mikroskop“ angewendet. 40 Dr. F. Eugen Geinitz. (p. 8) etwa Olivinen. Die Viriditsubstanz dringt auch vielfach in den Feldspath ein, als Weg dessen Spaltenrisse, unregelmüssige Sprünge oder Zwillingsgrenzen benutzend. Um einzelne Augitkrystalle findet sich auch ein primárer Saum von Hornblende. Namentlich schön war ein grösserer Querschnitt eines solchen Vorkommens, 190a, der im Centrum den Augit mit seiner prismatischen und in der anderen Hälfte des Zwillings mit der diallagischen Spaltbarkeit zeigt und darum mit unregelmássiger Grenzlinie angewachsen die dichroitische Hornblende mit ihrem stumpfwinkligen prismatischen Spaltennetz. Der Quarz tritt in meist kleinen, nicht sehr reichlichen Körnern auf und oft in der von Törnebohm beschriebenen eigenthümlichen Verwachsung mit Feldspath, wie in den makroskopisch als „Schriftgranit“ bezeichneten Vorkommen; solche farblose, zwischen den grüsseren Plagioklasen wie Aus- füllsel eingeklemmte Partien nennt T. Schriftfeldspath; ich möchte diese auch in anderen Gesteinen weit verbreiteten, charakteristischen Aggregate, um die mikroskopische Ausbildung dieses „lapis hebraicus mit hervorzuheben, kurz als ,Mikrohebrait" bezeichnen. Das Magneteisen tritt in ziemlich háufigen grósseren unregelmássigen Krystallkórnern auf, die oft von einem opaken Leukoxenrand umgeben und dann wohl titanhaltig sind. Apatit ist ein recht häufiger Gemengtheil, der in grossen scharf aus- geprágten Krystallen auftritt und auch im Feldspath und Quarz reichlich ein- geschlossen ist. Oefters dringt auf seinen Sprüngen der grüne Viriditsaft hinein. Auch etwas Biotit ist vorhanden. Ein anderes, auch licht graugrünes Geschiebe, gleichfalls von Zarrentin (109), ist ein zersetzter Konga-Diabas, von denselben Erscheinungen, wie oben beschrieben, dessen Augit schön den Uebergang in Viridit und Epidot zeigt; das Hisenerz ist reichlich mit Leukoxen umrandet; auch der Mikro- hebrait ist sehr schön ausgeprägt. din Theil der quarzhaltigen Labradorporphyrite (s. u.), sowie der Proterobas kónnte an dieser Stelle angefiigt werden. Hier sei noch eines Quarz und Glimmer führenden Diabases von Rostock (268) gedacht, der vielleicht dem von Térnebohm (a. a. O. p. 29) von Nerike in Westmanland beschriebenen gleicht. Sein feinkörniges licht e Pa Die skandinavischen Plagioklasgesteine etc. (p. 9) 4] graugriines Gemenge besteht aus grau getriibten Plagioklasleisten mit einigen Quarzkórnern dazwischen, ferner Titaneisen, in Chlorit umgewandeltem lichtem Augit, Biotit, reichlichem Chlorit und Kalkspath; ferner sehr zahlreichen diinnen Sáulen von Apatit. II. Asby-Diabas. Der früher unter dem Namen „Hyperit von Elfdalen“ bekannte dole- ritische Olivindiabas, welcher in Dalekarlien und überhaupt in den nórd- licheren Provinzen Schwedens eine weite Verbreitung besitzt, wurde von Törnebohm!) naeh dem typischen Vorkommen von Asby in Elfdalen als , Asby-Diabas* bezeichnet. Er hat ein mittelgrobes bis ziemlich grobes Korn, wegen der Frische seiner Bestandtheile einen echt doleritischen Habitus und besteht aus Plagioklas, Augit und Olivin, wozu noch Titaneisen, Magnesiaglimmer und Apatit treten. Geschiebe von diesem Typus finden sich in ziemlicher Menge über ganz Mecklenburg verbreitet. Dieselben zeigen zum Theil eine vóllige Ueber- einstimmung mit der von Tórnebohm gegebenen Beschreibung. Auch im übrigen norddeutschen Diluvium scheinen sie nieht selten vorzukommen.?) Es gehóren hierzu die von Vortisch als olivinführende Dolerite er- wähnten Geschiebe von Satow (a. a. O. Num. 10, Rost. Num. 1, 165), ferner Geschiebe von Waren (186), Zarrentin (286), (14), Krackow u. a. Es sind grob- bis grosskrystallinische (auch mittelkórnige), dole- ritische Gesteine, bestehend aus schmalen weisslichen Leisten oder grüsseren breiten blaugrauen Krystallsticken von Labrador in meist ausgezeichneter Ver- zwillingung (welches Mineral zuerst am meisten in die Augen fällt) und in gleicher Menge schwärzlichgrünem, wenig glänzendem Augit, der manchmal auf grüssere Erstreckung hin in einheitlichen Krystallen erscheint, mit stark glinzendem ölgrünem Olivin; dazu treten noch Magneteisen und vereinzelte Glimmerbláttchen. "len 12 =.N. Jahrb. 1877. S. 268. ?) Siehe: Lang, Errat. Gest. Bremen, S. 214; Liebisch, Schlesien, S. 31; Herbst, Asby-Diabas aus der Gegend yon Westeregeln, Leopoldina 1880, S. 77. Die meisten der anderen Beschreibungen sind nieht eingehend genug für eine nühere Bestimmung. Nova Acta XLV. Nr. 2. 6 Dr. F. Eugen Geinitz. (p. 10) Unter dem Mikroskope ist es ein durchaus krystallinisches Gemenge yon grossen Krystallen von Augit, Labrador, Olivin und Apatit, Magneteisen und Biotit in geringerer Menge. Der röthlichgraue, zuweilen ziemlich stark dichroitische Augit, mit vollkommener prismatischer Spaltbarkeit, tritt selten in ringsum ausgebildeten Krystallen auf, sondern bildet meistens eine Zwischendrängungsmasse zwischen den Feldspathen, oder von denselben wie zerhackt erscheinende gróssere, ein- heitlich orientirte Partien, in ähnlicher Weise wie es in dem sogenannten „Kinne-Diabas“ in sehr ausgeprägter Weise zu beobachten ist. Meist völlig unzersetzt enthält er oft im Innern unregelmässig gestaltete-Lappen von stark diehroitischer Substanz (wohl Biotit), ferner ziemlich grosse, oft reihenfórmig gruppirte Glaseinschlüsse von unregelmüssiger oder parallelepipedischer Gestalt. Weiter enthält er fleckenweise eine dunklere Färbung (Betuschung) durch massenhaft eingelagerte Mikrolithen und schwarze Striche und auch Bláttchen, die sich unter gewissen Winkeln kreuzen, von denen die einen parallel der Verticalaxe, andere in zwei dazu geneigten Riehtungen liegen (von diesen herrscht namentlich die eine, in den klinopinakoidalen Schnitten meist 45 bis 609 mit der ersterwühnten bildende vor, während eine dazu senkrechte nur seltener benutzt ist. (Es konnte kein Zusammenhang zwischen diesen Inter- positionen und lamellar erscheinenden Glaseinschliissen und Hohlráumen von regelmüssiger Gestaltung nachgewiesen werden) Dadurch erhält der Augit einige Aehnlichkeit mit dem Diallag. Der Olivin ist licht grünlich, bald fast farblos, bald etwas dunkler, von unregelmüssigen Sprüngen durchsetzt, làngs denen Serpentinisirung vor- geschritten ist. Stellenweise enthält er viele reihenfórmig angeordnete Glas- eier, ferner oft braune Trichiten und Lamellen, die parallel der Verticalaxe und nach einer zweiten Richtung eingelagert sind. Kleine, bei der Zersetzung ausgeschiedene Körner von Ferrit liegen ebenfalls sehr häufig in parallelen Reihen, welche der c-Axe folgen. i Das Umwandlungsproduet des Olivins ist dort, wo derselbe an Feldspath grenzt, eine chloritische Masse, die in dichroitischen grünen Blättehen von der Aggregatpolarisation des Ohlorites den Olivin umgiebt und auf Spalten in diesen, sowie in den Feldspath hineingreift. Aus diesen Massen entwickeln sich häufig grössere einheitlich polarisirende Chloritblättchen. Auch der Augit — Die skandinavischen Plagioklasgesteine etc. (p. 11) 43 liefert, aber viel seltener, solchen Chlorit. Derselbe Chlorit, aber daneben auch (primárer) unzweifelhafter Biotit, lagert sehr häufig um die Magnetitkórner als schmaler Saum. Ungeführ die Hálfte des Gesteines wird von dem Labrador einge- nommen, welcher häufiger in ziemlich regelmässigen Krystallen ausgebildet ist, in ausgezeichneter Zwillingsverwachsung (oft Albit- und Periklingesetz in ver- schiedenartigster Combination) Seine Auslöschungsschiefe ist zuweilen so be- deutend wie beim Anorthit. Er enthält die bekannten Labrador-Interpositionen, ferner winzige Flüssigkeitseinsehlüsse (z. lh. auch Glas?). Theils ist er sehr frisch, theils in Kaolin und in Chlorit umgewandelt, letzterer bildet neben ganz frischen Krystallen vollständige Pseudomorphosen, wobei sehr schön der Weg der Umwandlungsmassen längs der Zwillingsstreifen und sonst nicht sichtbarer Spaltendurchgiinge zu beobachten ist. Magneteisen (titanhaltig), in der Nachbarschaft mit Feldspath oder Olivin von einem chloritisehen Saum umgeben, manchmal in skelettartigen Gruppen, und scharf ausgebildete Apatitkrystalle sind noch als hüufipe Be- standtheile zu erwähnen. Biotit in isolirten Tafeln selten, häufig als Um- sáumung von Magneteisen auftretend. Dieser primüre Biotit scheint in An- grenzung an Feldspath eine chloritische Zersetzung zu erleiden, welche die- selben Massen wie die von Olivin erwähnten liefert. Von diesen Gemengtheilen sind nur die Apatite und stellenweise die Feldspathe in ringsum auskrystallisirten Individuen vorhanden, die anderen alle in „Krystalloiden“. Die Beschreibung der obigen Stücke stimmt bis aufs kleinste Detail (abgesehen von einigen geringen Abweichungen) mit dem Bilde, welches Tórnebohm von seinem Typus der Asby-Diabase in der citirten Original- abhandlung entwirft. Wir können demnach für diese Gesteine des mecklen- burgischen Diluviums mit ziemlicher Sicherheit dieselben Heimathsorte annehmen. 111. Asby- und Hellefors-Diabas. In einigen der vorhin beschriebenen doleritischen Gesteine sieht man auch an einzelnen Stellen zwischen den erwühnten Gemengtheilen eine vóllig matte, griinschwarze Zwischenmasse. Diese nimmt in anderen Gesteinen 6* 44 Dr. F. Eugen Geinitz. (p. 12) überhand, so z. B. in dem von Vortisch) beschriebenen, von Satow (26) und einem Geschiebe aus der Umgebung von Rostock (185). Diese beiden Handstücke haben dadurch ein etwas anderes Aeussere, dass in der sehr reichlich vorhandenen, genannten matten dunkelgrünen Masse einzelne grosse, schön verzwillingte Labradorleisten neben Augiten, Biotit- blättehen und Magneteisen liegen und dadurch dem Gestein einen porphyrischen Habitus ertheilen. In der matten Substanz liegen in sehr reichlicher Anzahl scharf ausgebildete, glänzende Nadeln von Apatit, die oft im Inneren einen Kern von der fremden Grundmasse enthalten. Der mikroskopische Bestand ist: Röthlichgrauer Augit, Labrador mit wenig Kinschlüssen, theils sehr frisch, theils stark kaolinisirt; Olivin, Magneteisen, Biotit, Apatit in auffällig grossen Krystallen. Der Olivin mit Einschlüssen von schwarzen Mikrolithen, Lamellen und Kórnchen zeigt Serpentinisirung mit Erzausscheidung, wie gewöhnlich, ferner neben Feldspath durch gegenseitige Einwirkung Chloritbildung. Während also hier dasselbe Bild wie von dem oben geschilderten Asby- Diabas erscheint, zeigen Sehliffe von den matten Stellen ganz andere auffällige Erscheinungen: Wir sehen grosse, scharf ausgebildete, frische A ugitkrystalle, reichliche A patitsàulen, Magnetitkrystalle, Feldspathkrystalle, zum Theil mit Kaolinbildung, und von diesen meist wie eine Zwischendrängungsmasse scharf gesondert, zuweilen aber auch Ausläufer hineinsendend und allmählich in sie übergehend eine schmutzigeriine Zwischenmasse von grünen chlo- ritischen Sehuppen und Nadeln, die mit reichlichen kleinen Eisenerzkörnchen in einem farblosen bis grauen Grunde liegen. Der grüne Bestand ist theils Chlorit in schuppen- und reihen- oder säulenartig geordneten Blittchen, theils echte kleinsäulige grüne Hornblende; der farblose Grund zeigt ein verschwommen körniges Aggregat von Feldspathsubstanz. Diese Massen haben einerseits mit dem wirrfaserigen, dichten chloritischen Umwandlungsproduct des Olivins (aus dem sich local uralitähnliche Hornblende und grössere Chloritblätter entwickeln), andererseits mit dem zersetzten Feldspath so innige Beziehungen und Zu- sammenhang (sie greifen in die Sprünge der Feldspathe hinein uud durch- ziehen dieselben in zopfähnlichen Schuppenaneinanderreihungen), dass wir in 1) a. a. O. 8. 54, Num. 9. ^ { t | | Die skandinavischen Plagioklasgesteine etc. (p. 18) 45 ihnen das Product der chemischen Wechselwirkungen der Zersetzungsmassen des Olivins mit dem Feldspath sehen miissen, und sie nicht als aus einer ursprünglichen Gesteinsbasis hervorgegangen ansehen dürfen. Wenn in gleicher Weise die Magnetitkórner in ihrer Angrenzung an Feldspath und Olivin mit einem Saum derartiger Umwandlungsmassen begrenzt sind, so er- hellt daraus, dass auch die Gegenwart des Eisens bei diesem Process eine nicht unwiehtige Rolle zu spielen scheint. Sehr deutlich sieht man den Ur- sprung dieser Massen aus dem Olivin in dem Stücke von Rostock (185), wo der Olivin alle Stadien dieser eigenartigen „Verdrängungspseudomorphose“ zeigte. Ein sehr ähnliches Bild zeigt der sehr grosskrystallinische Gabbro- artige Block von Steinhagen (207), dessen Vortisch unter Num. 998, S. 121, Erwähnung thut. Das Gestein besteht aus grossen breiten, stark glasglänzenden und schön verzwillingten Labradoren, zwischen denen dunkel- grüner, diallagáhnlicher Augit, grosse stark glänzende „Trappeisenerz*- Körner, einzelne ölgrüne Olivine liegen und eine matte schwarzgrüne Zwisehenmasse, die sich unter dem Mikroskope als ein schuppiges und faseriges Aggregat von Hornblende von chloritischem Aeusseren (zum Theil auch Chlorit) erweist. Dazu kommen einige wasserhelle quarzühnliehe Feld- spathstiicken mit Flüssigkeitseinschlüssen und sehr grosse Apatitkrystalle mit vielen winzigen Flüssigkeitseinschlüssen. Ebenso möchte ich hier noch das Bild eines Zarrentiner Geschiebes anführen (284). Es ist ein sehr frischer graugrüner, grobkürniger Dolerit, be- stehend aus grauen breiten Tafeln und schmiileren Leisten von Labrador und Augit, mit dunkelgrünen, matten Serpentinflecken dazwischen. Die frischen Labradore zeigen oft nach zwei Gesetzen ihre polysyn- thetischen Zwillinge struirt, erscheinen durch winzigste strich- und streifenweise vertheilte Augitkörnchen und Flüssigkeiteinschlüsse getrübt oder wie mit einem dichten grünen Hauch überzogen. Der Augit ist recht licht, Salit-ähnlich, von aussen stellenweise etwas chloritisirt; zuweilen auch diallagische Spalt- barkeit zeigend. Apatit nicht sehr reichlich. Der Olivin ist ganz zersetzt in grünen, faserigen Serpentin mit massenhafter Erzausscheidung. Von ihm und den (von einem schmalen Hornblendesaum) umgebenen Magnetitkürnern strahlt nach den anliegenden (ausser etwas Kaolinbildung im Uebrigen vüllig frischen) Feldspüthen ein Faseraggregat, bestehend aus im Allgemeinen 46 Dr. F. Eugen Geinitz. (p. 14) senkrecht auf den Krystallen aufsitzenden lichtgrünen Nadeln, die höchst wahr- scheinlich der Hornblende angehören. Auch längs der Spalten und Blätter- durchgänge der Feldspäthe schieben sich Hornblendeschuppen in zopffórmiger geradliniger Aneinanderreihung gegen die sonst frische Feldspathsubstanz vor. Daneben treten auch, theils mit ihnen seitlich zusammenhängend, als secundäre Massen, theils in grösseren (primären) Krystallen grössere selbstständige Horn- blendepartien auf. Dieselbe Erscheinung, dass sich auf diese Weise nicht schmutzig grüner Chlorit und Hornblende, sondern scheinbar nur letzteres Mineral, in sehr lichten Krystallnadeln bildet, zeigt ein anderes Geschiebe von Zarrentin (281), in welchem der einstige Olivin oft nur noch in Form von Häufchen von Eisenerzkörnchen, umgeben von dem eisblumenartig ausstrahlenden Hornblendesaum, zu erkennen ist, und wo an einzelnen Stellen des Hand- stiickes nur noch von einem Uralitgabbro (hier diallagischer Augit) gesprochen werden kann, dessen Uralit- oder besser Aktinolithfaseraggregate ihre Ent- stehung dem Olivin und Feldspath verdanken. Auch die Magnetitkörner sind von demselben Hornblendefasersaum umgeben. — In anderen ist Biotit in einigermassen erheblicher Menge nicht vorhanden. Die ‘gegebene Beschreibung zeigt eine grosse Uebereinstimmung mit der von Tórnebohm) für den Typus des sogenannten „Hellefors-Dia- bases“ entworfenen. Freilich ist es, wie aus den obigen Beschreibungen hervorgeht, oft fast unmöglich, hier eine Grenze zwischen dem Typus „Helle- fors-Diabas“ und einem „etwas umgewandelten Asby-Diabas“ zu ziehen. Auch Tórnebohm sagt selbst, dass der Unterschied zwischen beiden Typen eigentlich pur in dem mehr vorgeschrittenen Stadium der Umwandlung bei ersterem zu suchen sei. Auch die schwedischen Vorkommnisse zeigen vielfach Verbindungs- glieder (,,Hellefors-Diabas verwandt mit Asby-Diabas*). Da weiterhin nach der Angabe Térnebohm’s derartige Gesteine nicht nur für Södermanland die typischen Diabase sind, sondern auch derselbe Typus (mit seinen Varietäten) in anderen Provinzen, wie Ostgothland, Nerike, Dalsland und Schonen vor- handen ist, so können leider diese schönen Geschiebe zu weiteren náheren Heimathsbestimmungen kein geniigendes Material liefern. 1) a. a. O. p. 15; das im N. Jahrb. 1877, S. 265 gegebene Résumé genügt für die hiesigen Untersuchungen nicht (siehe auch unten die Bemerkung betr. der Oje-Diabase). y f | | | Die skandinavischen Plagioklasgesteine etc. (p. 15) 41 Nur das muss noch betont werden, das kiinftighin auch nicht alle dole- ritischen Geschiebe, die scheinbar dem ,Hyperit von Elfdalen" entsprechen, ohne genauere Prüfung dem oben beschriebenen » Asby - Diabas“ zugerechnet werden dürfen, dass also auch hierin die grüsste Vorsicht zu brauchen sein wird. Ein Unterschied zwischen Asby- und Hellefors-Diabas michte vielleicht für unsere Geschiebe von Wichtigkeit sein, nümlich der bisweilen auftretende Quarzgehalt des letzteren. Tórnebohm bemerkt hierüber!): „Die grösseren Mineralindividuen sind theils unmittelbar an einander gefügt, theils findet sich zwischen ihnen eine Art Ausfüllung, die bald aus Quarz, bald aus jenen beim „Konga-Diabas“ als Schriftfeldspath beschriebenen Bildungen besteht.“ Für diese, wegen der Vergesellschaftung von Olivin und Quarz petrographisch interessanten Gesteine lässt sich nun zwar zur Zeit nach der Törnebohm’schen Arbeit kein specielles Verbreitungsgebiet angeben, doch seien sie hier von den übrigen obigen Diabasen gesondert aufgeführt. Ich führe sie als IV. Quarzhaltige Hellefors-Diabase an. Bezüglich ihrer ist noch zu bemerken, dass sie mit dem Typus des »Hunne-Diabases“?) viel Aehnlichkeit haben, nur mit dem gewichtigen Unter- schied, dass sie echten Olivin statt des Salites enthalten. Ein Diabas mit den zwei Augitarten ist bisher unter den mecklenburgischen Geschieben noch nicht gefunden. Die hier zu besprechenden Geschiebe stammen von Zarrentin (287, 288) und Gerdeshagen (212). Erstere sind durchaus frische mittelkórnige, dunkelgraugrüne Gesteine von ausgezeichnet doleritischem Aeusseren. Sie lassen als Hauptbestandtheil schmülere und breitere Plagioklasleisten erkennen, dazwischen Augit, etwas Glimmer und Magneteisen. Das andere (212) ist ähnlich, nur etwas mehr umgewandelt. 7) N. Jahr. 1877. S. 268. 2) Tórnebohm, a. a. O. p. 22 = N. Jahrb. 1877. 263. 48 Dr. H Eugen Geinitz. (p. 16) Sie zeigen unter dem Mikroskope neben dem frischen Labrador und Augit farblosen, unzweifelhaften Olivin, mehr oder weniger stark serpentini- sirt mit Eisenerzausscheidungen längs der Sprünge, oft mit Mikrolithen in parallelen Reihen oder mit Glaseinschlüssen. Seine grüne, chloritühnliche Um- wandlungsmasse greift auch die Feldspithe an. Biotit, Hornblende, Magneteisen sind neben Quarz und ziemlich reiehlichem Apatit die weiteren Gemengtheile. Der Quarz tritt in kleinen Körnern und mit Feld- spath als ,,Mikrohebrait* auf. V. Kinne-Diabas. Der kleinkörnige „Trapp“ von der Kinnekulle am Wenersee und anderen Trappbergen Westgothlands, z. B. Billingen, welcher auch in Schonen an mehreren Orten bekannt ist, wird von Tórnebohm!) als „Kinne-Diabas“ bezeichnet. Er besteht nach 'T. aus Plagioklas, Augit, Olivin und Titaneisen, dazu ganz untergeordnet Apatit, Quarz und eine mehr oder weniger vollstindig in Viridit umgesetzte Zwischendrüngungsmasse. Die Augite zeigen eine eigenthümliche Ausbildungsweise: Der Augit bildet nämlich, wie Törnebohm?) berichtet, „unregelmässige, rundliche Individuen von 2 bis 3mm Durchmesser, die jedoch mit kleinen Plagioklasen derart durehspiekt sind, dass das Ganze ein gleichmässig-körniges Gemenge von Augit und Plagioklas zu bilden scheint. Da diese Augitpartien weniger leicht der Zersetzung anheimfallen als die zwischenliegende, hauptsüchlich aus Plagio- klas und Olivin bestehende Gesteinsmasse, so treten sie durch Verwitterung allmälig hervor und verursachen das eigenthiümlich kleinhöckerige Aussehen der Gesteinsoberfliche.“ Auch dieser Gesteinstypus ist in Mecklenburg vertreten, und zwar durch Geschiebe von der Stoltera bei Warnemünde (126, 127), von Zarrentin (106, 274, 290, 92) u. a. Es sind eigenthümliche grauschwarze, anamesitische (feinkórnige) Ge- steine mit glänzenden kleinen Krystallen, welche dadurch besonders auffállig 10 0 Opie: 2) N. Jahrb. 1877. 8. 265. | | Die skandinavischen Plagioklasgesteine etc. (p. 1%) 49 sind, dass auf den splittrigen Bruchflichen vielfach gróssere Partien von schein- barer Krystallbegrenzung im auffallenden Licht einheitlich in einem eigenthiim- lichen seidenähnlichen Glasglanz spiegeln. Dieselben Partien liefern wegen ihres grösseren Widerstandes auf der Oberfläche der Geschiebe höckerig hervor- tretende Stellen. Die Práparate zeigen dem blossen Auge abwechselnd helle und dunkle Flecken und man erkennt unter dem Mikroskope, dass letztere bedingt sind durch besonders starke Anháufung von Serpentin und Titan- eisen nebst einer aus der Zersetzung dieser Mineralien gelieferten braunen Eisenoxydfärbung der Spaltriume in der übrigen Gesteinsmasse, welche be- steht aus einem eigenthümlich verwachsenen Aggregat von lichtem A ugit und Plagioklas, in dem an den helleren Stellen eben der Serpentin und das Titaneisen sehr zurücktreten. Der Serpentin ist aus Olivin entstanden. Er bildet ziemlich grosse Korner, keine Krystalle. Zuweilen hat auch reichliche Erzkornbildung aut Sprüngen und an den Rándern der licht graugrünen, feinfaserigen Serpentin- pseudomorphosen stattgefunden. Selten sind noch Reste des ursprünglichen, ziemlieh farblosen Olivins vorhanden. Das Titaneisen, an Menge recht zuriick- tretend, ist wegen seiner zerhackten und gestriekten Formen als solches be- stimmt, Leukoxenumrandung zeigt es nicht. Die beiden anderen, die Hauptmasse des Gesteinsgemenges ausmachenden und einander an Menge ziemlich gleiehen Mineralien, der Augit und Plagioklas, treten in der von Tórnebohm beschriebenen eigenthiimlichen Verwachsung auf. Die sehr frischen, schón verzwillingten, oft kleine Glaseier führenden Plagioklasleisten zerhacken gewissermassen die grösseren, als einheitlich orientirt zusammengehörigen Augitindividuen; die Bildung dieser beiden Ele- mente musste derartig erfolgen, dass der Feldspath als der früher verfestigte Bestandtheil anzusehen ist. Zuweilen, und zwar in der Nähe der Olivine, schieben sich in die Feldspathe Chloritschuppen ein. Glasbasis fehlt; zuweilen findet sich zwischen den Feldspathleisten eine chloritische, resp. Viriditmasse eingeklemmt, die in manchen Fällen (z. B. 290) stark überhand nimmt. Apatit tritt sehr zurück. Anhangsweise sei hier ein feinkörniger, quarzführender Olivindiabas von Zarrentin (232) angeführt, der auch mit dem ` Nova Acta XLV. Nr. 2. 7 Pypus des „Särna- 50 Dr. F. Eugen Geinitz. (p. 18) Diabases“!) nicht unühnlich ist. (Zwischen den Typen des Särna- und Kinne-Diabases scheint überhaupt nach den Beschreibungen Térnebohm’s kein wesentlicher Unterschied zu bestehen.) Die róthliehgrauen Augitkrystalle sind oft zu gross-sternförmigen Gruppen vereinigt und nicht als einheitliche Stücken von den Feldspäthen durchbrochen. Feldspath tritt in frischen, Glaseier haltenden Leisten und breiten Zwischenmassen auf. Olivinkrystalle farblos mit grünlicher Umwand- lung, Titaneisen in schönen Gitteraggregaten. Ziemlich reichliche Zwischen- klemmungsmassen von liehtbraunem Glas, meist devitrificirt durch Trichiten- gitter, Apatitnadeln, grüne (Augit-) Mikrolithen, Feldspathleistchen und grün- lichen Serpentinsaft. Neben diesen fünf Diabastypen, die sich mit schwedischen Vorkomm- nissen identificiren lassen, finden sich noch zahlreiche andere Diabase, theils echte Augit-Plagioklas-Diabase, theils Olivin, theils Quarz führend, welche einer- seits wegen ihrer weit vorgeschrittenen Verwitterung, andererseits wegen ihres feinen Kornes als Vergleichsmaterial unbrauchbar sind. Andere Vorkommnisse indessen bieten doch noch mehr oder weniger charakteristische Züge dar, so dass sie hier aufgeführt werden mügen. Weiterhin zeigen auch einige der dichten und porphyrischen Gesteine noch Aehnlich- keiten mit einigen schwedischen Typen. VI. Porphyrische Melaphyrmandelsteine. In ziemlich beträchtlicher Anzahl finden sich dichte Diabas- oder besser Melaphyrgesteine, die sowohl zur Mandelbildung als auch zur Porphyr- structur grosse Neigung haben und daher als (meist olivinfiihrende) Diabas- mandelsteinporphyrite oder porphyrische Melaphyrmandelsteine hier aufgeführt werden sollen. Ein Theil dieser in Grösse des Kornes, Structur und auch etwas im Mineralbestand schwankenden, meist ziemlich stark verwitterten Ge- steine ist identisch mit dem Typus der ,Oje-Diabase" Törnebohms2), welche in Dalekarlien sehr häufig sind. Doch ist aus petrographischen Rücksichten 1) Tórnebohm, a. a. O. p. 19; in Dalekarlien und auch in Schonen vorkommend. 3) a. a. O. p. 26 = N. Jahrb. 1877. 8. 270. Die skandinavischen Plagioklasgesteine etc. (p. 19) 51 eine Zurückführung derartiger Gesteine auf irgend welche anstehende Vor- kommnisse nicht zu empfehlen. Solche Gesteinstypen sind durch mehrere Geschiebe von Satow (5, 32, 385, 213), Ludwigslust (181, 182), Sternberg (169, 178), Steinhagen (11 — Vortisch, S. 62) vertreten. Es sind dichte bis feinkürnige, glänzende oder matte, grauliche oder griinlichschwarze Gesteine, aus deren Grundmasse üfters kleine Feldspathleisten hervorglitzern, mit zahlreichen Mandeln ver- schiedener Grösse (meist bis 1cm im Durchmesser) von Kalkspath, Quarz oder Chaleedon, meist von Chlorit überzogen, oder nur von Chlorit erfüllt. Dazwischen liegen in dem Gestein ebenso zahlreiche porphyrische, leisten- oder tafelfórmige, weisse, röthliche oder grünliche Feldspathkrystalle, die meistens schön polysynthetisch verzwillingt sind und dem Labrador angehören. Theils sind sie sehr frisch, wasserhell, mit Glas- und Chloriteinschliissen, theils stark umgewandelt in Kaolin oder Viridit. Die Grundmasse ist nicht sehr feinkórnig und besteht aus meist sehr frischen, zum Theil aber auch in Kaolin und Chlorit umgewandelten Plagioklas- leisten, die ordnungslos umherliegend den Hauptbestandtheil bilden. Darnach an Menge kommt eine Viridit-Zwischenmasse, oft in radialfaseriger An- ordnung (Chlorophäit), mit vielen gelblichen Epidotklümpchen und Fisenerz in Kórnchen und schönen Oktaëder-Gitteraggregaten. Um die Erzkörner zuweilen ein schmaler Leukoxenrand. Zuweilen trifft man auch Viridit-Pseudomorphosen, vielleicht dem Olivin entsprechend. Ein anderer Theil des Viridites ent- stammt dem lichtbraunen Augit, der noch oft in schmalen säulenförmigen Krystallen auftritt, auch oft mit Feldspathleisten zusammen in roh-pseudo- sphárolithischer Anordnung gruppirt ist. Da, wo der Augit noch in grósseren Krystallen auftritt, zeigt er bei seiner beginnenden Umsetzung in Chlorit vor- züglich eine pinakoidale, blátterige Spaltbarkeit neben der prismatischen. Auch etwas Biotit ist meist vorhanden, Hornblende nur ganz ausnahmsweise (91), Apatit ist nur wechselhaft vertreten. In einigen frischeren Gesteinen (z. B. denen von Sternberg |169. 178] und Satow [33], Zarrentin [91]) tritt noch ziemlich reichlich eine Zwischenmasse auf, die schwarz erscheint durch viele Eisenerz-Körnchen, 1) Originale zu Vortisch a. a. O. S. 56, 130. 52 Dr. F. Eugen Geinitz. (p. 20) -Gitter und Trichiten. An dënnen Stellen der Präparate erkennt man, dass diese Zwischenmasse eine an sich isotrope, farblose Basis ist, die durch (Augit-) Globuliten und Erztrichiten entglast und ausserdem durch die chemische Zersetzung veründert ist (33). In den reichlichen kleinen und grósseren Kin- schlüssen innerhalb der Feldspäthe ist sie von derselben Beschaffenheit, in den meisten Exemplaren freilich auch hier in Viriditmassen umgewandelt. Zwei Melaphyrmandelsteine von Satow (193) und Rothenmoor (194), die in einer sehr feinkórnigen, grünsehwarzen Grundmasse nussgrosse Chalce- donmandeln haben, enthalten neben den ziemlich frischen Plagioklasleisten wenig angegriffenen Augit, der in grósseren, von den Feldspáthen zerhackten Indi- viduen ähnlich wie im „Kinne-Diabas“ auftritt. Radialfaseriger Viridit mit Epidotkórnchen und Quarz, grosse Krystalle und viele Kórnchen von titan- haltigem Magnetit, etwas lichte Basis, nicht selten Apatitnadeln sind die weiteren Bestandtheile dieser den vorigen sich eng anschliessenden Gesteine. Neben diesen oben beschriebenen Gesteinen, welche dem Typus „Öje- Diabas“ ziemlich genau entsprechen, treten nun des Weiteren noch Geschiebe auf, die eine Zwischenstellung zwischen diesen und den als Aphanit zu be- zeichnenden Typen einnehmen. Hierzu gehórt ein Diabasaphanit mit Porphyr- und Mandel- stein-Ausbildung von Rostock (272). In einer dichten griinschwarzen Masse liegen zahlreiche grünlichweisse Leisten von Feldspath (meist bis 1 cm lang) und längliche Mandeln von Quarz und Epidot. Die frischen, an Glaseinschlüssen reichen Labradorkrystalle sind meist zerdrückt und zerbrochen, oft mit den Mandeln in Zusammenhang; an ihren Polenden abgerundet. Die Mandeln sind von Quarz und Epidotkrystallen oder Quarz, Chlorit und Plagioklas in körnigem Gefüge erfüllt. Die sehr fein- kórnige Grundmasse besteht aus ordnungslos gelagerten Feldspathleisten mit einzelnen Magnetitkrystallen und zierlichen gitterfórmig gruppirten Magnetit- krystüllehen, die in ausserordentlich grosser Menge in einer grünen chloritischen Basis liegen, die neben Augitkórnehen auch ein farbloses feldspathartiges Körneraggregat zeigt. Die skandinavischen Plagioklasgesteine etc. (p. 21) 53 Vielleicht stimmt dies eigenthiimliche Gestein mit den in den Kirch- spielen St. Tuna und Silfberg in Dalekarlien vorkommenden überein.) Dem Aphanit nähern sich zwei pechschwarze, glänzende, höchst fein- krystallinische Gesteine von Zarrentin (273, 289), welche zwischen den wasserhellen Plagioklasleisten eine aus gitterförmig gruppirten Magnetit- krystüllehen mit dazwischen liegenden kleinen Augitsäulen und etwas ‘Chlorit- substanz zusammengesetzte Masse führen, in der ausserdem zahlreiche grössere Krystalle von sehr licht gelblichgrüner Farbe liegen, die Pseudomorphosen in liehtgrünem Viridit in allen Stadien zeigen, und nach ihrem optischen Ver- halten trotz ihrer Aehnliehkeit mit Salit zumeist dem Olivin zuzurechnen sind. VII. Diabasaphanit. Als Aphanit sei hier ein kleines, plattig abgesondertes Geröllstück von Sternberg (168) aufgeführt, welches aus einer dichten schwarzen, wenig glänzenden Grundmasse zahlreiche winzige nadelfórmige Feldspathleisten hervor- leuchten lässt und einzelne kleine Mandeln enthält. In diinnen Präparaten erkennt man in der braungriinen, aus winzigen (Augit-) Körnern bestehenden und daher lebhaft polarisirenden Masse eine Menge schmaler Plagioklasleistchen, die vielfach gegen ihre Umgebung nicht scharf abgesondert erscheinen, oft einfache Krystalle sind und die entweder ordnungslos durcheinander oder in radialfaseriger oder nur bündelförmiger An- ordnung zu einer Art von Pseudosphärolithen gruppirt sind. Vielfach sind sie nur skelettartig ausgebildet, indem sie nur eine Schale bilden, welche die ge- nannte Grundmasse umschliesst, und ihr Inneres einen "Kern derselben ent- hält, oder es sind, ähnlich den Quarzstengeln im Schriftgranit, nur theilweise fertig ausgebildete, hakenartige oder an den Enden ausgezackte Krystalle. In der braungrünen Gesteinsmasse liegt nun das Eisenerz in Oktaéderchen ord- nungslos vertheilt oder diese Körnchen (und auch Stäbchen) haben sich zu zierlichen Gittern, Netzen, Federfahnen u. s. w. gruppirt. 1) Tórnebohm, a. a. O. p. 28. 54 Dr. F. Eugen Geinitz. (p. 22) Dieser Diabasaphanit stimmt ziemlich genau mit dem von Tórnebohm beschriebenen Vorkommen von Pershyttefült (Nora) *), sowie mit der steinigen Ausbildung des Aphanites von der S.-Anders-Grube in Dalekarlien.?) Genau dasselbe Bild zeigt auch ein Trapp von Sala aus der Rostocker Alten Samm- lung. Auch aus Norwegen sind einige Gesteine beschrieben, die viel Aehnlich- keit mit unseren haben.) Aehnliehe Erscheinungen zeigen mehrere Diabasaphanit-Mandel- steine von Satow (175), Heiligen Damm (180), Ludwigslust (198, 176, 182); zum Theil sind sie grósser krystallinisch und olivinführend. Auch Mandel- stein-Breccien derselben Zusammensetzung finden sich ziemlich häufig, z. B. bei Ludwigslust (Huth'sche Sammlung), Steinhagen (Vortisch, a. a. O. S 59) u. a. m, VIII. Labradorporphyrit. Recht hüufig sind unter den mecklenburgischen, wie auch anderen nord- deutschen Geschieben Diabase verschiedener Typen, die wegen ihrer mehr oder weniger grossen und hüufigen, ausgeschiedenen Labradorkrystalle zu einer gemeinsamen Gruppe der Labradorporphyrite zusammengestellt werden konnen, für die noch keine sichere Heimathsbestimmung möglich war. Es sind Olivin- diabase oder auch quarzführende Diabase. Zu den ersteren gehört ein Gerölle wahrscheinlich von Sternberg (23), das in einem schwürzlichgrünen, feinkórnigen Grund einige porphyrische glas- glänzende und wasserhelle, gestreifte Labradorausscheidungen enthält. Der Plagioklas der Grundmasse tritt in Leisten oder breiten Krystallen von sehr grosser Frische auf; meist einschlussfrei, sind dagegen einige Krystalle ganz vollgestopft von Glaseiern. Sehr schón lüsst sich in diesem Gestein das Eindringen von Chlorit in den Feldspath verfolgen; derselbe schiebt sich in Form von Schuppen und Säulchen längs unregelmässiger Sprünge oder der Spaltbarkeitsrisse gegen den sonst ganz frischen Feldspath vor. Der Augit Dea, a. O. 8. 30. 2) Tórnebohm, Geol. Foren. Stockholm Förhandl. 1875. p. 393. 3) H. Möhl, Die Eruptivgesteine Norwegens. Nyt Magaz. for Naturvid. 1877. Christiania. Die skandinavischen Plagioklasgesteine etc. (p. 23) 55 tritt in zahlreichen, ziemlich grossen, manchmal verzwillingten, prismatisch vollkommen spaltbaren Krystallen von licht gelbbrauner (diopsidähnlicher) Farbe auf. Er unterliegt einer starken Umwandlung, deren Produet Chlorit ist; längs der unregelmássigen Klüfte, der prismatischen und bei der Verwitterung hervortretenden pinakoidalen Spaltbarkeitsrisse geht er unter Zerbröckelung und Zerfaserung allmühlich in die matte, grasgrüne Chloritsubstanz über. Gegen den Augit sehr zurücktretend sieht man den Olivin, der in etwas dunklere Viriditmasse umgewandelt ist. Endlich tritt noch Biotit auf. Titaneisen findet sich meist in dieken Krystallstiicken, seltener in Leisten- form, fast stets ist es von einem schmalen Leukoxenrand umgeben. Apatit tritt massenhaft in feinen und auch grossen Krystallen auf, besonders in der Grundmasse zerstreut. Zwischen diesen Gemengtheilen findet sich oft radial- faseriger grüner Viridit, mit Quarz und Epidot. In ziemlieh betrüchtlicher Menge erscheint eine graulichgrüne Glas- Grundmasse, in der zahlreiche Apatitnadeln, Eisenerzkörnchen , -Spiesse und skelettartige Gruppen, sowie Chloritschuppen liegen. Diese Basis ertheilt neben den porphyrischen Feldspathen dem Gestein ein besonderes Gepräge, für welches ich unter den schwedischen Vorkomm- nissen bisher kein Analogon gefunden habe. Zwei nach ihrem Aeusseren etwas verschiedene, durch ihre grossen Labradorausscheidungen leicht kenntliche Diabasarten, die ebenfalls als Olivin- diabas-Labradorporphyrite zu bezeichnen sind, treten in zahlreichen Ge- schieben auf. Die eine Art, die sich dem vorigen Gestein eng anschliesst, ist durch zwei Geschiebe von Bastorf bei Kröpelin (12) und von Mieckenhagen (191) vertreten. Es sind die Gesteine, die Vortisch (a. a. O. 8.59 und 111) als Serpentin mit porphyrischen Olivinkrystallen beschrieben hat. In einer grünlichschwarzen, sehr feinkörnigen Grundmasse liegen sehr zahlreiche, grosse (1 bis 3cm lange) Krystalle von eigenthiimlich lichtgrünem, stark glasglänzendem, durchsichtigem, sehr vollkommen spaltbarem Plagio- klas, mit breiten Zwillingslamellen, die einen sehr grossen Auslöschungswinkel zeigen, entsprechend dem Anorthit; wegen ihrer völligen Frische möchte ich sie aber dennoch als Labrador bestimmen. An den Stellen, wo diese Krystalle nicht nach dem Blättergang gespalten sind, sondern einen kleinmuschligen 56 Dr. F. Eugen Geinitz. (p. 24) Bruch zeigen, erinnern sie wegen ihrer Farbe, die ihnen von der umgebenden Gesteinsmasse geliehen ist, recht an Olivin; daher auch die Verwechselung Vortisch’s. Die Präparate zeigen ähnlich wie der ,Kinne-Diabas^ ein fleckiges Aeussere, bedingt einerseits durch Combination von frischem Augit und Plagioklasleisten in ähnlicher Anordnung des Augites wie bei dem Kinne- Diabas, andererseits durch Anhäufung von Viridit und Serpentin. Die porphyrisch ausgeschiedenen Labradorkrystalle sind vollständig frisch und wasserhell, oft führen sie in grösserer Menge unregelmässig rund- liche oder parallelepipedische grössere Einschlüsse einer braunen opaken Grund- masse oder auch von kleinen Viriditdrusen und können dadurch stellenweise dunkel gesprenkelt erscheinen. Der Viridit, stets von der opaken Grundmasse scharf abgesondert, dringt auch in die Spalten der Feldspäthe vor. Die Gesteinsmasse selbst besteht aus einem wirren Aggregat von Plagioklasleisten mit einem licht róthliehbraunen Augit und fleckenweise vertheiltem, in braungriinen Serpentin umgewandeltem Olivin. Dazu treten Magnetit, wenig Apatit und eine eigenthiimliche Basis. Die Plagioklase, in kleinen, oft parallel mit eimander verwachsenen verzwillingten Leisten mit recht grossem Auslóschungswinkel auftretend, sind ebenso wie die grossen fast gar nicht kaolinisirt und führen oft Finschltisse der Grundmasse oder von Viridit. Da, wo keine Zwillingsstreifung und keine leistenfórmige Begrenzung zu gewahren ist, hat der Feldspath oft eine grosse Aehnlichkeit mit Quarz. Mit den Plagioklasen ist innig verwachsen, gleichsam durchspickt, der lichtgelbbraune, etwas dichroitische, vollkommen prismatisch spaltbare Augit. Derselbe ist meist nur wenig angegriffen; nur an einigen Stellen zeigt sich die Umwandlung in Chlorit. Dagegen ist der Olivin ausserordentlich stark serpentinisirt, es ist eine dunkele, brüunlichgrüne, oft parallel faserige Masse, in der stellenweise noch Reste des Olivins liegen, der aber eine eigenthümliche Ausbildung zeigt. Es sind námlich matt graugrüne dichroitische Krystalle, die zum Theil eine sehr vollkommen pinakoidale Spaltbarkeit haben, und dadurch sehr an Biotit resp. Chlorit erinnern; die Auslöschung des Lichtes parallel den erwähnten Spalten charakterisirt das Mineral als rhombisch. Diese Mineralkórner werden von Die skandinavischen Plagioklasgesteine etc. (p. 25) 57 kurzfaserigem Viridit resp. Serpentin umgeben oder sind auch auf unregel- mässigen Sprüngen von diesem Zersetzungsproduct ergriffen. Sie machen den Eindruck von primären Gesteinselementen und widerlegen damit die Anschauung, dass man sie zunächst für secundáre Umbildungsproducte von Salit oder dergl. in Form von krystallisirtem Chlorit halte. Der Serpentin tritt nicht nur als Pseudomorphosen auf, sondern auch oft als Zwischendrängungsmasse zwischen den einzelnen Krystallen, wie eine umgewandelte Grundmasse. Er bildet dann eine kurz radialfaserige, drusen- artige Ausfüllung der Zwischenräume zwischen den Feldspäthen und Augiten. Hier liegen dann viele kleine Epidotkörner, meist zu kleinen Kugeln aggregirt. Endlich tritt noch zwischen den Feldspathleisten eine Basis auf, die an sich farblos, meist Aggregatpolarisation zeigend, durch eine Masse von winzigen schwarzen Körnchen und Leisten fast völlig schwarz erscheint. Apatit tritt sehr zurück, meist nur in der erwähnten Basis vorkommend. Aehnliche, an den Kinne-Diabas erinnernde Verhältnisse zeigt ein Ge- rölle von Ludwigslust (200), mit kleinen, zersetzten Feldspathausscheidungen und Chloritbasis. Diese Gesteine stimmen in ihrer Grundmasse ziemlich mit einem Trapp von Hóberg in Westgothland überein, den das Rostocker Museum besitzt; nur tritt in letzterem die beschriebene Basis mehr zurück und ist der Olivin in Krystallen häufiger. Aeusserlich von den eben beschriebenen Gesteinen etwas verschieden sind Geschiebe von ? Sternberg (164), Mieckenhagen (188, Vortisch, 8. 63) und Panschenhagen (131). In einer feinkörnigen, grünlichgrauen Grundmasse liegen recht zahl- reiche, grosse (bis 2 em lange) grauliehweise, trübe Feldspathkrystalle por- phyrisch ausgeschieden, welche wenige, breite Zwillingsstreifen zeigen und eine Menge griinschwarzer Flecken in unregelmissiger Vertheilung oder in parallelen Streifen geordnet eingeschlossen enthalten. Sie sind theils frisch, theils kao- linisirt und enthalten oft Einschlüsse von Grundmasse oder Chlorit. In der feinkórnigen Gesteinsmasse walten die Plagioklasleisten an Menge vor. Neben ihnen treten auch einige kleine Quarzkörner auf. Nach dem Feldspath kommt an Menge Olivin, in dunkelgrünen Serpentin mit schwarzen Erzreihen umgewandelt, und oft mit deutlichen Krystallcontouren. Nova Acta XLV. Nr. 2. 8 58 Dr. F. Eugen Geinitz. (p. 26) Auch Biotit ist vorhanden. Der Augit, in frischen hellröthlich braunen Krystallkórnern, tritt mehr zurück. Ebenso Apatit und breite Titaneisen- spiesse. Vom Serpentin oft getrennt tritt noch in drusenartigen Flecken radialfaseriger Viridit auf, der zum Theil wohl aus einer Basis entstammt, die an manchen Stellen in recht grosser Menge noch frisch erhalten ist, als eine griinliche, mit Apatitnadeln, Augit, Chlorit und Erzkürnchen gespickte, Aggregat- polarisation zeigende Masse, die besonders zwischen den Feldspathleisten ein- geklemmt ist. Quarzhaltige Labradorporphyrite, welche etwa dem Typus der .Konga-Diabase^ entsprechen, finden sich ebenfalls recht häufig, Meist sind ihre Augite theilweise in Uralit umgesetzt. Hierzu gehören Geschiebe von Waren (139), Zarrentin (133, 327, 297), Boltenhagen (68) u. a. Es sind fein- bis mittelkórnige Gesteine von licht grünlichgrauer oder dunklerer grüner Farbe, in denen meist sehr zahlreiche griinlichweise oder graue, leistenfórmige oder breite, meist schón verzwillingte Labradorkrystalle (zuweilen in abgerundeten Stücken) liegen, welche auf den matten abgeriebenen Gesteinsoberflächen besonders deutlich hervortreten. Diese Labradore sind theils sehr frisch, wasserhell, theils stark in Kaolin oder Chlorit umgewandelt, und enthalten manchmal recht viele Glas- einschliisse und fremde Mineralien. Die Labradore der Grundmasse, in Leisten oder breiten Tafeln auf- tretend, zeigen dieselben Verhältnisse. Zuweilen sind sie auch ganz fein be- stáubt durch die bekannten winzigen Interpositionen (s. unter Gabbro) Oft wird er von Chlorit und Uralit auf Sprüngen angegriffen. Der Augit tritt in sehr hellbraunen bis grünen, zuweilen verzwillingten, Krystallen von ziemlicher Grósse auf, meist mit vollkommener prismatischer und angedeuteter pinakoidaler Spaltbarkeit. Er ist meist stark in Chlorit und Uralit umgewandelt; beide bilden auch grössere selbstständige Partien im Ge- stein, Epidot und Erzkórnchen enthaltend. Auch primäre Hornblende und Biotit, stets aber sehr zuriicktretend, treten als Gemengtheile auf. Dazu reichliche grosse, von Leukoxen um- randete Titaneisenkórner, sowie zurücktretender Apatit. Quarz in grossen Kórnern ist ein an Menge recht wechselnder Begleiter, der theils mit Feld- spath und Chlorit und Hornblende zusammen eine Art Zwischendrüngungs- Die skandinavischen Plagioklasgesteine etc. (p. 27) 59 masse bildet, theils auch in Form von grossen Kürnern mit Fliissigkeits- einsehlüssen neben den übrigen Elementen lagert. Ein feinkörniges, schwarzes Gestein von Zarrentin (291) mit kleinen porphyrischen, glünzenden Labradorkrystallen besteht aus frischem, róthlich- braunem Augit, der in grösseren Individuen auftritt, die wie im Kinne-Diabas von den frischen Feldspathleisten zerhaekt sind; ferner in lichten Serpentin und Erzkürner umgewandeltem Olivin, Titaneisenkrystallen, grossen Biotittafeln, Apatitnadeln, Quarzkórnern und einer reichlichen Viridit-Zwischenmasse. IX. Proterobas. Als Proterobas sei ein Geschiebe von Zarrentin (270) aufgeführt, welches in einer feinkrystallinischen, dunkelgrauen Masse mit kleinen glitzernden Feldspathleisten abgerundete fleischrothe grosse Feldspathkrystalle porphyrisch ausgeschieden enthält. Unter dem Mikroskope erkennt man frischen, triklin verzwillingten und einfachen Feldspath neben reichlichem Quarz mit griiner, parallelfaseriger Hornblende und lichtbräunlichen Augitkrystüllehen: ferner sehr reichliche Apatitnadeln, Titaneisen oder Magnetit in Kürnern und spiessühnlichen Aggregaten. Die Hornblende ist theils Uralit (welcher nebst dem Chlorit gern in die Feldspäthe eingreift), theils auch in grossen säuligen Krystallen nebst Biotit primürer Bestand. Proterobasgesteine finden sich sowohl in Sehweden als in Norwegen), doch konnte ich noch kein mit dem beschriebenen Geschiebe übereinstimmendes Vorkommniss auffinden. 1) Móhl, Eruptivgest. Norw. S. 162; E. Svedmark, Halle- oder Hunnebergs Trapp; aus Sveriges Geol. Undersókning. 1878. Stockholm. p. 84. 60 Dr. F. Eugen Geinitz. (p. 28) Gabbro. Fiir die Gabbrogeschiebe lásst sich nur unsicher eine Angabe ihrer Ursprungsstütte geben, einmal wegen der ziemlich ausgedehnten Verbreitung der Gabbrost) und sodann wegen des grossen Wechsels ihrer petrographischen Zusammensetzung. Die mecklenburgischen Geschiebe sind zum Theil sehr ausgezeichnete frische Prachtstücken für Sammlungen, zum Theil sind es auch sehr verwitterte Stücke, die aber wahrscheinlich schon in ihrer Heimath dem Verwitterungsprocess unterlegen sind (siehe die Bemerkungen hierüber in den einleitenden Worten). Wir kónnen im Wesentlichen zwei Gruppen von Gabbros unterscheiden, nimlich die der hornblendeführenden Olivingabbros und die der Quarz und Glimmer führenden Hornblendegabbros, denen sich als dritter Theil anhangsweise der Saussurit- und Uralitgabbro anschliesst. Von den sogenannten Noriten, den aus einem Plagioklas und rhom- bischen Pyroxen (Enstatit, Hypersthen) bestehenden Gesteinen?), hat sich bisher unter den mecklenburgischen Geschieben noch keine deutliche Spur gefünden. Vielleicht hat dies auch seinen Grund mit in dem geologischen Auftreten dieser Gesteine, die wohl meist mit echten Gabbros verbunden sind. 1) Petrographische Beschreibungen anstehender nordischer Gabbros: Vrba, Beitr. z. Kenntn. d. Gesteine Süd-Grónlands. Sitzungsber. d. Wien. Akad. 1874. S. 118; Tórnebohm, N. Jahrb. f. Min. 1877. S. 379. (Sv. Vetensk. Akad. Handl. 1877. p. 35); Wiik, Finnlün- dische G. Referat in N. Jahrb. 1876. S. 205; Möhl, Eruptivgest. Norw. 1877. S. 75 f; Lang, Zeitschr. d. d. geol. Ges. 1879. S. 484; Helland, Mikr. Unters. Gest. nórdl. Nor- wegen. Ref. N. Jahrb. 1879. S. 420. 2) Rosenbusch, Massige Gesteine. S. 476; Móhl, a. a. O. S. 89 £ Die skandinavischen Plagioklasgesteine etc. (p. 29) 61 I. Hornblende führender Olivingabbro. Dies Gestein scheint nicht selten zu sein; es ist durch einige Stiicken von Zarrentin (258) und von der Stoltera bei Warnemiinde (243) vertreten. Dunkelgriines, grob- bis mittelkórniges Gestein mit sehr grubiger Ober- fláche, mit röthlichem, milehblauem Plagioklas, Augit- und Hornblendetafeln und etwas Glimmer neben mattem Serpentin. Es bildet unter dem Mikroskope einen schónen, sehr charakteristischen Typus. Olivin farblos, von breiten Erzstreifen durchzogen, wenig serpen- tinisirt. Hauptbestandtheil ist der Diallag, in lichtröthlichbraunen, fast farb- losen, grossen Krystallstücken, meist ganz dicht durchstrichelt von einer Un- masse von schwarzen und lichtgriinen Mikrolithen, Lamellen und Kürnern von der bekannten Anordnung. Meist liegen dieselben in einem inneren, den Haupttheil des Krystalles ausmachenden Kern, der von einer schmalen, aber nicht scharf abgegrenzten Zone umgeben ist, welehe ziemlich frei davon ist. Der Feldspath (Labrador) ist ganz frisch und enthält in reihenfórmiger An- ordnung (den Hauptspaltrichtungen parallel) sehr reichliche Einschlüsse von lichtgriinen Krystallkörnern von Augit oder zum Theil Hornblende, durch deren massenhafte Entwickelung er zum Theil ganz opak werden kann. Da- durch fallen die beiden charakteristischen Elemente, der schwarze Diallag und der milehgraue Feldspath, schon dem blossen Auge im Diinnschliffe auf. Mit dem Dialag eng verwachsen und seine Zwischenráume ausfüllend tritt licht- grüne, dichroitische Hornblende in Krystallstüeken und Blättern auf, die manchmal auch diallagische Kinschliisse führt. Hier finden sich auch oft sehr reichlich dunkelrothbraune, unregelmässige Körner und eigenthiimlich maden- artig vertheilte Flecken von Granat. In der Hornblende liegen besonders gern die grossen Magneteisenkórner. Apatit fehlt nicht. Zusammenhängend hiermit ist ein als Serpentin zu bezeichnender Olivingabbro zu erwähnen, ebenfalls von Zarrentin (257), der in einer dunklen matten Serpentinmasse ziemlich reichliche Hornblende und Augitkrystalle neben vereinzelten weissen Feldspäthen zeigt. Unter dem Mikroskope erweist er sich als grosskrystallinisches Ge- menge folgender Mineralien: Olivin, ziemlich farblos von Erzkörnern auf 62 Dr. F. Eugen Geinitz. (p. 30) Sprüngen durchzogen, meistens aber ginzlich in grünen Serpentin mit den Körnernetzen umgewandelt. Augit lichtröthlichgrau, neben prismatischer auch schwache pinakoidale Spaltbarkeit zeigend (dadurch Verbindungsglied zwischen Diallag und Augit, siehe oben Olivin-Diabase), mit wenig (chloritischen) Zer- setzungsmassen, welche den feinen pinakoidalen Spaltrissen folgen, öfters in polysynthetischer Verzwillingung. Mit ihm eng verwachsen, aber stark zuriick- tretend, gemeine Hornblende und etwas Biotit. Feldspath vom Schliff nicht getroffen. Etwas Apatit und Magnetit. Ein sehr frisches Gestein ist ein anderes Geschiebe, von Warne- miinde (15), von grauer Farbe, bestehend aus krystallinischem Gemenge von Labrador, Diallag mit Hornblende und Biotit, Olivin und wenig Titaneisenerz. Der Labrador (zum Theil vielleicht auch Anorthit nach seiner Aus- löschung) tritt in sehr frischen breiten Krystallen auf, die sich gegenseitig an ihrer äusseren Formausbildung hindern, mit breiten, oft in zweierlei Rich- tungen sich kreuzenden Zwillingsstreifen, und oftmals den bekannten schwarzen, punkt- und strichfórmigen Interpositionen. Auch in quarzähnlichen einfachen Körnern tritt er auf, meist dabei auch mit derselben Bestäubung und Punktirung ; vielfach ist er in Gestalt von Einschlüssen mit dem Diallag verwachsen. Nur in der Nachbarschaft mit verwitterndem Diallag führt er auf Sprüngen kleine grüne Hornblendeschuppen. Der schwach dichroitische, röthlichgraue Diallag enthält fleckenweise vertheilte Interpositionen der bekannten Lamellen und Striche, unter drei Richtungen sich kreuzend. Vielfach ist er umrandet und durchwachsen von stark dichroitischer Hornblende, die als primärer Ge- mengtheil zu bezeichnen ist, und auch in grösseren selbstständigen Krystallen neben etwas Biotit am Gesteinsgemenge Theil nimmt. An manchen Stellen zeigt sich auch eine Uralitisirung des Pyroxens. Der Diallag besitzt neben der vorwaltenden pinakoidalen Spaltbarkeit auch die prismatische und enthält dabei auch die nämlichen Einschlüsse. Der Olivin, oft im Diallag einge- schlossen, ist fast völlig farblos, zum Theil mit schwarzen Lamellen und Mikrolithen; eine Serpentinisirung fehlt fast vollständig, nur Eisenerzpartikel haben sich auf den unregelmässigen und pinakoidalen Sprüngen reichlich ab- gesetzt. Auch um die Olivine sitzt gern ein schmaler Rand von Hornblende. Gegenüber den erwähnten Gemengtheilen, die ziemlich in gleicher Menge vorhanden sind, tritt das Titaneisenerz sehr zurück. Es findet sich {Ff Die skandinavischen Plagioklasgesteine etc. (p. 31) 63 in den genannten Mineralien in Form von Körnern eingesprengt, oft mit einem schmalen Leukoxenrand. Den Olivingabbros ist auch der von Vortisch unter Num. 99» beschriebene Labradorfels von Ludwigslust beizurechnen (206). Es ist ein grosskrystal- linisches Gemenge von schön schillerndem Labrador mit schwarzer Hornblende und etwas Biotit. Der Labrador ist unter dem Mikroskope sehr friseh, nur sehr wenig verzwillingt. Einige zum Theil serpentinisirte Olivine, Hornblende, viel Apatit und Magneteisen sind noch vorhanden. Dazu gehürt wahrscheinlich der grósste Theil der ziemlich háufigen Labradorfels-Geschiebe (z. B. von Laage, Zarrentin, Satow u. s. W., S. auch Vortisch, a. a. O. S. 120 f). Ein Vergleich der oben beschriebenen Gesteine mit den von Törne- bohm mitgetheilten 1) ergiebt, dass unter den petrographisch rasch und in weiten Grenzen wechselnden Gabbros des südlichen und mittlen Schwedens dieselben Typen wiederzufinden sind. Lässt sich hierbei auch, eben wegen des gestaltreichen Wechsels des Habitus, keine bestimmte Localitit nachweisen, so kann doch wohl füglich auch für die ziemlich häufigen mecklen- burgischen Olivingabbros als Heimath das südliche oder mittle Schweden angegeben werden. Auch aus Norwegen sind übrigens ähnliche Gesteine durch Möhl beschrieben (z. B. a. a. O. 8. 98, 103) und die mir nur im Referat zugängliche Beschreibung mehrerer Olivingabbros aus dem nördlichen Norwegen von Helland zeigt ähnliche Verhältnisse, In Bezug auf ihr anderweites Vorkommen im norddeutschen Diluvium ist Folgendes untersucht: Lang?) führt einige Olivingabbros von Bremen auf; die in Schleswig-Holstein sehr seltenen Olivingabbros scheinen nach der kurzen Beschreibung von Heinemann?) abweichend von unseren; ebenso die schlesischen.4) 1) a. a. O. p. 85 f. N. Jahrb. 1877. S. 386. ?) Errat. Gest. Bremen. S. 129 f. 5) Kr. Gesch. Schleswig-Holst. S. 34. 4) Liebisch, a. a. O. S. 35. Dr. F. Eugen Geinitz. (p. 32) IJ. Hornblende-Gabbro, Quarz und Glimmer führend. Unter dieser Abtheilung ist zunüchst ein grosses Geschiebe aus dem Gebiete des einen Geschiebestreifens von Panschenhagen nördlich von Waren (131) aufzuführen, ein grob- bis mittelkórniges graues Gestein von sehr frischem Aeusseren, welches in einer grauen, zum Theil quarzhaltigen Labradormasse dunkle Hornblende und Diallag und sehr grosse Biotit- tafeln enthält. Unter dem Mikroskope giebt es sich zu erkennen als ein krystallinisches Gemenge von Labrador (zum Theil Anorthit) mit reichlichem Quarz, Diallag, Hornblende, Biotit und Magneteisen resp. Pyrit. Der Labrador, nur wenig zersetzt, tritt in breiten verzwillingten Kry- stallen auf, oft mit bedeutender, dem Anorthit entsprechender Auslöschungs- schiefe, ist oft im Inneren dunkelgrau bestäubt durch massenhafte Mikrolithen und Pünktchen. Dazwischen liegen (gewissermassen den Grund bildend) verhältnissmässig grosse Quarzkörner mit vielen Fltissigkeitseinschliissen. Der Diallag mit seinen bekannten Interpositionen, die zum Theil aus Glimmer zu bestehen scheinen, mit blätteriger und daneben prismatischer Spaltbarkeit, viel- fach in polysynthetischer Zwillingsbildung, wird meist von grossen Hornblende- krystallen und Biotit umsäumt. Auf Sprüngen und vom äusseren Rande her unterliegt er meist einer Umwandlung in kleinblätterige Hornblende. Neben dem hell röthlichbraunen Diallag tritt auch ebenso gefärbter eigentlicher Augit auf, ohne Kinschliisse und ohne pinakoidale Spaltbarkeit. In diesem wie in sehr vielen anderen Vorkommnissen finden sich neben den Diallagkrystallen auch Schnitte, welche parallel den Spaltungsrissen Licht- absorption zeigen und dem Enstatit resp. Hypersthen zuzustellen sein könnten. Doch wäre .diese Behauptung durch keinen Grund haltbar und es scheint mir viel richtiger, auch solche Schnitte als Diallag aufzuführen, der gerade zufällig senkrecht zu einer Elasticitiitsaxenebene getroffen worden ist. Vielleicht sind auch danach manche anderweitige Angaben über Vorkommen der rhombischen Pyroxene aufzufassen. Jedenfalls lege ich bei Vergleichung der mecklenburgischen Gabbros mit den Beschreibungen auswärtiger auf diesen Punkt kein Gewicht. Die skandinavischen Plagioklasgesteine etc. (p. 33) 65 Hornblende und Biotit, in grossen primären Krystallen auftretend, über- wiegen an Menge den Pyroxen, so dass ein Uebergang in Diorit ge- geben scheint. Das Magneteisen, oder an manchen Stellen auch sein Vertreter, der Pyrit, liegt meist als kleine unregelmüssige Körner in und um Hornblende oder Biotit. Apatit tritt selten und in Form von dieken Krystallkórnern auf. Ein anderes hierher gehóriges Gestein ist das von Vortisch a. a. O. Num. 8 als Dolerit beschriebene von Gerdeshagen (7). Es ist ein grobkörniges doleritisches, graues Gestein, bestehend aus schónen grauen, oft verzwillingten Labradorkrystallstiicken mit Diallag und Biotit, der viel mehr zurücktritt, als in dem vorigen Gestein; dazu viele stark glänzende „Trappeisenerzkörner“. Unter dem Mikroskope sieht man ein krystallinisches Gemenge von vorwiegend Labrador, der durch die bekannten Interpositionen reichlich be- stäubt erscheint, auch parallel den Blätterdurchgängen einzelne grüne Horn- blendekryställchen enthält. Dazwischen treten einige Quarzkürner auf mit Flüssigkeitseinschlüssen und auch denselben Punkten und Strichen wie im Labrador. Nach dem Feldspath kommt an Menge der Diallag, mit den be- kannten Kinlagerungen, die oft fleckenweise vertheilt sind; längs der neben den pinakoiden Blätterdurchgängen auftretenden basischen Spaltrisse tritt oft eine Umwandlungsmasse, Hornblende, auf, die sich in parallelen, zopfförmigen Schnüren oder unregelmässigen Lappen vorschiebt. Neben dieser secundären tritt auch primäre Hornblende in Einschlüssen und Umsäumungen der Diallage, sowie in grösseren selbstständigen Krystallen auf. Biotit erreicht nicht die Häufigkeit wie bei dem obigen Vorkommnisse. Magnetit tritt in grossen, oft von Hornblende umsäumten Körnern auf. Apatit erscheint etwas reichlicher als in 131. Diese Gesteine bilden ein Uebergangsglied zu den nach ihrer petro- graphischen Beschaffenheit als Augitdiorite zu bezeichnenden Vorkomm- nissen (s. u). Wie auch petrographisch im Kleinen durch die Uebergänge von Augit in Diallag keine scharfe Grenze möglich ist, so erscheinen auch im Grossen diese Gesteine geologisch eng verknüpft. Es würden also an dieser Stelle die unten beschriebenen Augitdiorite anzufügen sein. Nova Acta XLV. Nr. 2. © Dr. F. Eugen Geinitz. (p. 34) Anhangsweise sei hier ein feinkérniger Hornblendegabbro von Zarrentin (225) erwühnt, der aus einem feinkrystallinischen Gemenge von frischem, schwarz bestiubtem Labrador, Diallag, Hornblende und Titaneisen besteht. Sein Diallag zeigt vielfach gegen den Feldspath Ausfranzung in parallel lagernde, starre Hornblendenädelchen und ist auch stellenweise völlig in parallelfaserigen Uralit umgewandelt. Die primáre Hornblende ist aber hiervon immer gut zu trennen. TI. Saussurit-Gabbro, Smaragdit-Gabbro ete. Unter den mecklenburgischen Geschieben finden sich in sehr grosser Menge grosskrystallinische gabbroartige Gesteine, die eine eigenthiimliche syste- matische Stellung einnehmen und deren exacte Bestimmung im Einzelfalle oft geradezu unmúglich ist. Es sind dies die Vorkommnisse, die theils als durch Verwitterung umgewandelte Gabbros (Saussurit- und Uralit-Gabbros), theils als petrographische Uebergangsglieder von Gabbro und Diorit (durch die eigenthümliche Ausbildung ihrer Hornblende u. a. Gabbro-Diorit, Smaragdit-Gabbro) zu bezeichnen sind. Ein schónes Beispiel für Uralitbildung liefert ein Gerölle von Zarrentin (204), ein mittelkörniges grünliches Gestein, in dem man verzwillingte Labrador- krystalle und Diallag resp. Hornblende neben einzelnen Biotitblättchen erkennt. Der meist verzwillingte Labrador (resp. wegen theilweise sehr grosser Auslóschung Anorthit) ist sehr friseh und wasserhell, nur auf Sprüngen durch- zogen von Hornblende und Epidot. Der Diallag ist nur noch an einzelnen Stellen als soleher vorhanden, dabei immer umsáumt von einem Rand parallel- faseriger Aktinolith-Hornblende, die als einheitliches Individuum dieselbe krystallographische Orientirung hat wie der Diallag und gegen sein Inneres immer weiter eingreift, auch in Form von unregelmássigen Schuppen. Dadurch entsteht das klare Bild einer Paramorphose, mit derselben Spaltungsrichtung, aber anderer Lichtabsorption. Auch die Interpositionen von Erzkörnchen haben noeh dieselbe Anordnung. Es ist dies auch zugleich das Bild des Smaragdites, wie es Möhl (a. a. O.) dargestellt hat. Andere Hornblende- partien bestehen aus wirr durcheinander liegenden Nadeln und Blattchen, mit Die skandinavischen Plagioklasgesteine etc. (p. 35) 61 vielen augitähnlichen Epidotkörnchen. Etwas primäre Hornblende, sowie Biotit sind auch vorhanden. Titanhaltiges Magneteisen tritt zurück. Wie dieses, so sind auch mehrere andere hellere und dunklere grau- grüne Gesteine, — in denen in einem grobkrystallinischen Gemenge, neben licht graugrünem Plagioklas (der in blätterig brechenden, tafelförmigen, oft ver- zwillingten, oder in uneben brechenden matten Krystallstücken auftritt) seiden- glänzender oder auch blätterig brechender, metallisch schillernder oder fettglän- zender diallagähnlicher Hornblende-Smaragdit, mit mehr oder weniger reich- lichem Epidot und Glimmer, auftritt — vielleicht nur durch eine Umwandlung aus Gabbro entstanden, ohne geologische Beziehungen zu Diorit zu zeigen, dadurch in einen Gegensatz zu den unter II beschriebenen Gesteinen tretend. Solche Gesteine sind durch Geschiebe von Zarrentin (203, 104, 208 u.a.), Goldberg (202) u. s. w. vertreten, die wir theils als Saussurit- Smaragdit-Gabbro, theils direct als Uralitgabbro bezeichnen können. Ihr graugrüner, selten schneeweisser Feldspath ist meist fast voll- ständig umgesetzt in ein Aggregat von lichten Hornblendeschuppen und Epidot- körnchen und zuweilen auch Kaolin. An einzelnen davon mehr freien Stellen zeigt es die Zwillingslamellen des Labrador. Solche frische Stellen finden sich zuweilen überraschend mitten in den trüben Tafeln eingelagert. Es liegt hier also eine deutliche Saussuritbildung vor, bei der vielfach noch das ur- sprüngliche Mineral durch frische Substanz oder wenigstens durch streifen- weise, den Zwillingslamellen entsprechende Anordnung der Secundürproduete kenntlich ist. Auch kleine Krystalldrusen und selten Quarzkórner sind als locale Ausscheidungen hier zu vermerken. Die als Smaragdit bezeichnete Hornblende tritt in einzelnen grossen, metallisch schillernden Krystallen und breiten Krystallstücken auf und ist aus parallelen, in der Richtung der Verticalaxe verlaufenden Sáulchen oder Fasern zusammengesetzt, so wie der oben beschriebene Uralit; im Ganzen schmutzig graugrün, mit helleren ausgebleichten Flecken, doch stets einheitlich polari- sirend. Sie enthält, oft recht häufig, die Interpositionen des Diallags. Sie zeigt weiter sehr háufig Umwandlung in Epidotkórner, welches Mineral zum Theil in sehr grosser Menge deutlich auskrystallisirt, lichtem Augit recht ähnlich, im Gesteinsgemenge verbreitet ist. Auch etwas (secundärer) Quarz hat sich zuweilen in der Hornblende angesiedelt; ferner sind braune Flecken 9* 68 Dr. F. Eugen Geinitz. (p. 36) von Eisenoxydhydrat recht häufig. Neben etwas, theilweise auch umgewandeltem Biotit tritt auch Hornblende in wirrer Faseranordnung in vereinzelten Partien auf. Von Leukoxen umrandete oder total in denselben umgewandelte Titan- eisenkrystalle sind meist recht häufig, Apatit tritt in wechselnder Menge auf. Sowohl die Krystalle der diallagischen Hornblende, als auch die Feld- spithe zeigen oft Erscheinungen der Stauchung. Erstere sind gebogen und gewunden, letztere auch zerbrochen und ihre Bruchstücke an einander ver- schoben, wodurch die Zwillingsstreifen schöne Verwerfungserscheinungen darstellen. Der von Vortisch unter Num. 15 aufgeführte Gabbro von Miecken- hagen (205, 209) ist ein recht interessantes Vermittelungsgestein. Es ist ein grosskrystallinisches Gemenge von grauem, stark glas- glinzendem Labrador mit ausgezeichneter Zwillingsstreifung und grossem schwärzlichgrünem, oft stark metallisch schillerndem Diallag. Dazwischen treten, vielleicht als secundäre Producte, grössere Flecken auf, die aus klein- krystallinischen faserigen Aggregaten stark glünzender, dunkelgrüner Horn- blende bestehen. Unter dem Mikroskope erscheint der echte Diallag mit den in un- regelmássigen dunklen Flecken vertheilten Interpositionen; ferner der Labrador (resp. zum Theil Anorthit) mit zwei sich in schiefer Riehtung kreuzenden Zwillingssystemen, etwas kaolinisirt. Dazu Magneteisen und wenig Apatit. Die Hornblendepartien bestehen aus einem wirren Aggregat von grösseren Säulen und namentlich faserigen Nadeln von grüner, oft bläulicher oder ziemlich farbloser Hornblende (Aktinolith) Da, wo sie an den Feldspath grenzen, schieben sie sich in radialer Anordnung in dünnen Nadeln gegen dessen Substanz vor; ebenso dringen sie in Schuppen und Nädelchen auf den Spalten des Feldspathes auf weitere Erstreckungen vor. Namentlich die Er- scheinungen an den Grenzen zwischen Feldspath und Diallag machen die An- sicht, dass hier ein secundäres Product vorliegt, ziemlich sicher. Ein Theil dieser Aggregate, namentlich die grósseren Sáulen, kann dabei immer noch als primáres Element gelten. Dieses Vorkommniss zeigt recht schón, wie zwischen echtem Gabbro und Smaragditgabbro Uebergänge vorhanden sind, und wie in Folge dessen diese ganze Gruppe der Gabbros zwar hochinteressante petrographische mn SS Die skandinavischen Plagioklasgesteine etc. (p. 37) 69 Verhültnisse zeigen, die an den anstehenden Vorkommnissen genauer unter- sucht zu werden verdienen, aber als Vergleichsmaterial für Heimathsbestimmung der Geschiebe nur von sehr untergeordnetem Werthe sein können. Beide hier unterschiedene Gruppen II und III haben möglicherweise ihre Analoga in den schwedischen dioritischen Gabbros; doch lässt es sich nach der verhältnissmässig kurzen Beschreibung Tórnebohm's!) nicht sicher nachweisen. Unter den von Möhl beschriebenen norwegischen Gabbro- gesteinen, die recht sonderbar eingetheilt sind (Hornblende-Gabbro, Saussurit- Gabbro, Diallag- und Hypersthen-Gabbro) finden sich nicht übereinstimmende, aber wahrscheinlich ähnliche Gesteine. So ähnelt das Gestein von Kleppen in Trondhjems Stift?) etwas unserer Num. 205 und 209; das von Falsüs bei Moss?) mit den übrigen, und einige Saussuritgabbros zeigen ebenfalls Aehnlich- keiten*). Die als quarzhaltig beschriebenen stimmen in ihren übrigen Eigen- schaften nicht mit den unseren. Saussuritgabbros werden aus dem nördlichen Norwegen von Helland (N. Jahrb. 1879. S. 421) beschrieben. Fin Gabbro aus Südgrönland hat Aehnliehkeit mit unseren Hornblendegabbros (Vrba a. a. O. S. 118). Die Hornblendegabbros von Wambula und Heinola zeigen nach der Wiik’schen Beschreibung) ziemliche Aehnlichkeit mit den mecklenburgischen. Die von Lang aus Bremen (a. a. O. S. 122—129) beschriebenen eigentlichen und Hornblendegabbros zeigen ebenso wie die schlesischen (Liebisch, a. a. O. S. 36) und holsteinischen (Heinemann, S. 33) nicht rechte Uebereinstimmung mit den unseren, wenigstens so weit aus dem Ver- gleich ihrer Beschreibungen ersichtlich ist. 1) a. a. O. p. 43; N. Jahrb. 1877, S. 388—392. 372.2, 0800: 3) ibid. S. 107. 4) ibid. S. 81, 82. 5) N. Jahrb. f. Min. 1876. S. 208. 70 Dr, F. Eugen Geinitz. (p. 38) Diorite. Die Diorite bilden ein ziemlich starkes Contingent unter den mecklen- burgischen Diluvialgeschieben. In Bezug auf ihre Ausbildungsweise ist zu bemerken, dass es durchgüngig vollkrystallinische Gesteine sind. Auf Grund der zahlreichen untersuchten Objecte kann ich die Bemerkung Lang's 1) in Bezug auf die allgemeinen Structurverhiltnisse gegenüber der verallgemeinernden Bemerkung Rosenbusch's?) vóllig bestátigen. Wir kónnen die hier vorkommenden Diorite in vier Gruppen unter- bringen, nämlich in die der eigentlichen, Normaldiorite, der quarz- führenden Glimmer-Hornblende-Diorite oder Tonalite, Dioritporphy- rite und Augitdiorite, welche letztere theils selbstständige Typen, theils Uebergangsglieder zu den Gabbros darstellen. I. Normal -Diorit. Derselbe tritt unter den Geschieben Mecklenburgs nur selten auf. Es gehören dazu zwei Gerölle vom Heiligen Damm (38 und 238), sogenannte Dammsteine, die in mittel- bis kleinkórnigem Gemenge glänzende schwarz- grüne Hornblendekrystalle mit wenig weissem Feldspath dazwischen zeigen. Unter dem Mikroskope erscheint das Gestein als ein krystallinisches, sehr frisches Gemenge von gemeiner, grüner, stark dichroitischer Hornblende in grossen Krystallstücken mit ebenso grossen, farblosen Feldspathkürnern vermengt; es erinnert auch an gewisse körnige Dioritschiefer. 1) Errat. Gest. Bremen. S. 96. ?) Mikr. Phys. mass. Gest. S. 259. Die skandinavischen Plagioklasgesteine etc. (p. 39) 11 Die Hornblende, von gewöhnlichem Habitus, mit vollkommener pris- matischer Spaltbarkeit, oft verzwillingt nach zweierlei Gesetzen, ohne Um- wandlung, zeigt wenige von den später zu erwühnenden Interpositionen. Der meist frische, nur wenig von grünen Pünktchen bestüubte Feldspath ist Labrador und zum Theil Oligoklas; oft tritt er in einfachen, orthoklasühn- lichen Krystallen auf. Zuweilen zeigen die Feldspäthe Umwandlung in Epidot. Daneben ist sehr untergeordnet Quarz vorhanden. Apatit ist ziemlich reichlich in diesen Mineralien eingeschlossen. In der Hornblende liegen oft kleine Magnetit- und Pyritkürner. Die Diorite haben ein recht wechselndes Aeussere. So erscheint der von Vortisch in Num. 17 beschriebene von Mieckenhagen (28) als ein sehr feinkórniges, fast dichtes, schwarzes Gestein (mit vielen Schwefelkieseinspreng- lingen. Seine Hornblende ist im Gegensatz zu der des oben beschriebenen Gesteines nur aus parallelen Säulchen zusammengesetzt und tritt nicht in ganzen grossen Krystall auf (Nadeldiorit) Dazwischen liegen frische Labradorleisten, die wie mit einem grünen Hauch dicht betuscht erscheinen, und Magnetitkrystalle. Hierzu ist auch ein aphanitischer Nadeldiorit von Zarrentin (234) zu zählen, der in frischem Feldspathleistengrund Nadelhornblende, etwas Biotit und Gitter von Magneteisen führt. Zersetzte, epidotreiche Diorite, zum Theil etwas quarzhaltig, die, wenn die Feldspäthe ganz getrübt erscheinen, vielleicht auch theilweise zum Syenit zu zählen sind, finden sich in allen Gegenden ziemlich häufig. An dieser Stelle seien auch Gesteine angeführt, die als gabbroartige Diorite zu bezeichnen sind. Von recht verschiedenem äusserem Habitus zeigen dieselben in mittel- bis grobkörnigem, gabbroühnlichem Gemenge breite glinzende Plagioklase und lichtgrüne, oft stark metallisch schillernde, oder auch nur durch die feinen prismatischen Spaltrisse seidenglänzende, schwarz- grüne, grosse Hornblendetafeln neben etwas Biotit. Hierher gehören z. B. die Zarrentiner Num.100, 103 und 252: Breite Labradorleisten ziemlich frisch, grau punktirt und mit Strichmikrolithen, zum Theil auch stark in Kaolin und Epidot umgewandelt Hornblende theils in grüsseren Partien von wirrer Faseranordnung, mit starkem Dichroismus (liehtgrün-violettgrau), uralitàhnlich, theils in grossen selbststindigen Krystallen mit diallagischen 72 Dr. F. Eugen Geinitz. (p. 40) Einschlüssen (s. u), (zum Theil mit kleinen Diallageinschlüssen wie bei Num. 138), fleckenweiser Entfirbung und Umwandlung in Epidot. Biotit wie gewöhnlich. Apatit. Pyrit. Locale Epidotanreicherung. Zu diesen Gesteinen, die als Anhang zu den Gabbros zu stellen sind (s. oben) gehört u. a. auch das von Vortisch Num. 23 beschriebene, ‚welches neben primárer Hornblende reichliche Uralit-Faseraggregate mit vielen, dem Salit sehr ähnlichen Epidotkrystallen neben den noch sehr frischen, an Mikro- lithen reichen Labradorkrystallstücken führt. Andere „Uralitdiorite“ (Zarrentin 245 u. s. w.) seien hier nur erwühnt. Von dem Normaldiorit führen Uebergänge zu dem Glimmerreichen Diorit, der ziemlich häufig vertreten ist. Durch Quarzaufnahme wird die Reihe fort- geführt zu den schónen Tonalitgesteinen. Ein glimmerführender eigentlicher Diorit ist das Gestein 140, Zarrentin: Es ist ein mittelkörniges Gestein aus gleichem Gemenge von grünlichgrauen Feldspäthen mit langen dunkelgriinen Hornblendesäulen und breiten sechsseitigen Biotitblittchen und eingesprengten Pyritkórnern bestehend. Der in unregelmüssig begrenzten Partien auftretende Feldspath ist völlig um- gewandelt in graue Kaolinflecken oder gelblichgrüne Epidotmassen; er enthält auch secundären Quarz, während dieses Mineral als ursprünglicher Gemeng- theil fehlt. Der zweite Hauptbestandtheil ist die Hornblende in grossen, nicht regelmissig begrenzten, oft verzwillingten Krystallen von sehr starkem Dichroismus. Vielfach enthült sie Hypersthen- resp. Diallageinschlüsse (s. u. 71). Gegen die Hornblende tritt der Biotit stark zurück. Fr erscheint in flecken- weise ausgebleichten Partien, die eine Menge von spiess- oder schmal nadel- fórmigen gelbbraunen Mikrolithen führen, die sich unter 60° kreuzen oder parallel an einander gelagert sind; vielfach sind auch zwischen die einzelnen Lamellen der Glimmertafeln kleine Kérnerreihen von Epidot eingedrungen, was sich bei der Hornblende nur sehr selten findet. Die recht frische Hornblende hat allerdings auch viel Epidot geliefert, der sieh auch in grósseren Flecken um die Feldspäthe herum findet. — Weitere mikroskopische Gemengtheile Die skandinavischen Plagioklasgesteine etc. (p. 41) 13 sind frische A patitkrystalle, sowie titanhaltiges Magneteisen in grösseren Kürnern mit weissem Leukoxenrand. (Hierzu Zarrentin 246, zum Theil mit Uralit.) H. Quarzführender Glimmer-Hornblende-Diorit, Tonalit. Diese Gruppe, durch mehrere Vorkommnisse vertreten, bildet sehr schóne petrographische T'ypen. Sie unter einem besonderen Namen, Pridacit, aufzuführen und damit ihnen einen selbststándigen Gesteinstypus zuzuerkennen, vermochte ich auch trotz der ausführlichen Auseinandersetzungen Lang's mich nicht zu entschliessen. Denn nach dem in der Einleitung Gesagten halte ich es zwar für die Zwecke der übersichtlichen Darstellung unserer Geschiebe für rathsam, möglichst viele petrographische Typen auseinander zu halten, doch zeigen schon selbst die kleinen Geschiebestücken petrographische Ueber- gánge und weit mehr ist dies ja in den grossen Vorkommnissen der an- stehenden Massen der Fall Auf Grund der eingehenden Untersuchungen erratischer Gesteine wird man eben kaum die petrographische Systematik be- reichern dürfen. Kin frisches mittelkórniges Geschiebe, Num. 71, von unbekannter Her- kunft, bestehend aus dunkler Hornblende mit Biotit und etwas dagegen zuriick- tretendem blaugrauem Feldspath, zeigt unter dem Mikroskope folgende charakte- ristische Zusammensetzung: : Der sehr frische Feldspath waltet vor, er tritt in unregelmässigen Krystalloiden auf, die theils Oligoklas, theils Labrador (oft mit zwei ver- schiedenen Zwillingsverwachsungen in Combination), theils manchmal auch in geringen Mengen Orthoklas sind (z. B. 259). Er ist sehr frisch, nur wenig kaolinisirt und erscheint dureh winzige Flüssigkeitseinschlüsse fein punktirt; auch andere, krystallinische Einschlüsse enthält er. Daneben, an Menge und Grüsse zurücktretend, erscheinen Quarzkürner mit gewöhnlichen Flüssig- keitseinschlüssen. Gegen diese farblosen Elemente geringer ist Hornblende und Glimmer zu nennen. Die stark dichroitische Hornblende (gelbgriün- braungrün, oder dunkel braungrün-grauviolett) ist oft verzwillingt, nach dem Orthopinakoid manehmal polysynthetisch, und auch noch nach einem anderen 1) Errat. Gest. Bremen. S. 75 f. Nova Acta XLV. Nr. 2. 10 14 Dr. F. Eugen Geinitz. (p. 42) Gesetz, nümlieh einem sehr spitzen Doma, wie auch Rosenbusch (Mass. Gest. S. 260) erwihnt; die Zwillingsnaht zeigt dabei in Längsschliffen einen spitzen Winkel (10—30°) mit den der Verticalaxe parallelen Spaltungsrissen; beachtenswerth für die nühere Bestimmung ist, dass diese Spaltbarkeitsrisse, die der Säulenzone entsprechen, unbekümmert über die Zwillingsnaht hinweg- setzen, keine federfahnenähnliche Zeichnung bilden; auch ist die Auslóschung der beiden Hälften nicht immer symmetrisch zu der Naht. Zuweilen sind auch nach diesem Gesetz Zwillingslamellen eingeschaltet. Vielfach führt die Hornblende in ganz unregelmässig gestalteten und vertheilten Flecken reichliche Einschlüsse von kleinen schwarzen Nadeln und Bláttehen, die ganz analog den Interpositionen im Diallag und Hypersthen unter einander parallel und dem Krystall in bestimmter Richtung (besonders parallel der Verticalaxe, daneben noch in zwei anderen Richtungen, in Lüngs- 15° mit der c-Axe bildend) eingelagert sind. schnitten einen Winkel von 10 Es sind dies vóllig ursprüngliche Einlagerungen, deren Natur freilich nicht sicher bestimmt werden konnte; wie im Diallag, Hypersthen u. a. verursachen sie auch oft einen metallischen Schiller der Hornblende!) Neben diesen schwarzen Einschlüssen treten noch ebenso gestaltete und ebenso vertheilte Hohlräume und gleichgefärbte Glimmertafeln auf! Zuweilen erscheinen auch schwarze Pünktchen auf Quersprüngen vertheilt und bilden hier secundäre Producte. Bemerkenswerth ist ein kleiner Einschluss von Enstatit (resp. Diallag!) in einem Hornblendekrystall, der in unregelmássiger Umgrenzung auch ganz unregelmüssig gegen seinen Wirth gelagert erscheint. Der Biotit ist ziemlich reichlich, in grossen Blüttchen, Apatit in grossen Krystallen und reichlich vorhanden, Magnetit in geringerer Menge, scheint besonders an die Hornblende gebunden zu sein. Daneben tritt auch Pyrit auf. Weiter liegen neben Feldspath und Hornblende Krystallkórner von gelblichem Epidot. Ganz ühnlich sind Geschiebe von Panschenhagen (138), Waren (135), Parchim (210), Zarrentin (107, 21, 259) u. a. m., nur mit geringen Diffe- 1) Diese Interpositionen der Hornblende sind mehrorts erwähnt; Rosenbusch, Mass. Gest. S. 261; Móhl, N. Jahrb. f. Min. 1875. S. 704; ete. TEE Die skandinavischen Plagioklasgesteine etc. (p. 43) 15 renzen: z. B. grósserer Quarzreichthum, der sich in Quarzkörnern schon dem blossen Auge zu erkennen giebt, fleckenweises Vertheiltsein von Hornblende und Glimmer, Mikroklinführung, „granitischer“ oder „dioritischer“ Habitus. Die Hornblende zeigt zuweilen neben der höchst vollkommenen prismatischen Spaltbarkeit noch sehr feine Blütterdurchgünge parallel der Basis, meist einen Winkel von etwas über 20° mit der Verticalaxe bildend. Der Glimmer er- scheint in dem etwas verwitterten Gestein von Parchim vielfach fleckig aus- gebleicht, mit den sich kreuzenden Nadeleinschlüssen : dagegen ist hier die Hornblende arm an den Einschlüssen. Das verwitterte Gestein von Zarrentin (107) zeigt in der Hornblende reichlich die erwähnten Einschlüsse, daneben viel Epidotbildung, die Feldspüthe schón in Kaolin und Epidot pseudomor- phosirt, in breiten Leisten auftretend. Die Hornblende des Warener Geschiebes lóst sich in ein feinkürniges, staubgrau erscheinendes Epidotaggregat auf; der Feldspath zum Theil auffällig frisch, zum Theil scharf abgegrenzte Kerne von Kaolin enthaltend. In allen diesen Gesteinen hat es den Anschein, als seien die spiessigen, sich unter dem Winkel von 609 durchkreuzenden gelb- braunen Nadeln in dem Glimmer, deren Auftreten oft mit Entfärbung des Glimmers verbunden ist, secundäre Umwandlungsproducte desselben und nicht, wie in anderen Vorkommnissen, primäre Einschlüsse. Als ein epidotreicher Tonalit ist ein grobkürniges graues Geschiebe von Zarrentin (267) zu bezeichnen, welches neben dem recht frischen Labrador reichlichen Quarz und viele, fettglinzende Glimmerfetzen neben Hornblende führt. Charakteristisch sind für ihn die zahlreichen, meist wohl ausgebildeten Krystalle von licht gelblichgrünem Epidot, der sehr frischem lichtem Augit ungemein ähnlich ist. Wie die meisten dieser Diorite zeigt dies Gestein einen recht auf- fälligen Reichthum an Apatit, der in grossen, dicken Krystallen und krystallinischen Stücken erscheint. IH. Dioritporphyrit. Der (Glimmer führende) Diorit wird porphyrisch durch meist recht auf- fällig grosse, graue, meist schön polysynthetisch verzwillingte Feldspüthe, die in grossen breiten "Tafeln oder langen schmiileren Leisten erscheinen und dem n 16 Dr. F. Eugen Geinitz. (p. 44) Gestein einen leicht kenntlichen Habitus ertheilen. Dazwischen tritt ein feines dunkelgriines Hornblendeaggregat mit einzelnen Glimmertafeln und grósseren Hornblendekrystallen und etwas Pyrit auf. Hierzu gehören folgende Geschiebe: 74 von unbekanntem Fundort: (In einer feinkórnigen, dunkelgriinen Grundmasse, aus der nur kleine Feld- spathleisten, Hornblendenadeln und Glimmerschuppen sichtbar werden, liegen wie Einschlüsse sehr grosse (bis 3 em lange und 2 em breite) farblose, stark glasglänzende Plagioklaskrystalle mit sehr schöner Zwillingsstreifung; Spal- tungsstücke nach o P ergeben nur einen sehr geringen Auslöschungswinkel (Oligoklas) wührend im Schliff grüssere Winkel beobachtet werden, auch die Zinschliisse mehr für Labrador zu sprechen schienen); 129 Haidberg bei 'l'eterow, mehrere von Zarrentin, 136, 49, 192 (in der schwarzgriinen, sehr feinkürnigen Grundmasse liegen zahlreiche lang leistenfórmige, gelblich- graue, verzwillingte Plagioklaskrystalle, bis 3 cm lang und 0,5 em breit, oft mit grünliehen Gesteinseinschlüssen), u. a. m. Diese Gesteine zeigen in der Grundmasse unter dem Mikroskope grau bestäubte (mit &usserem farblosem Rande) und die gewöhnlichen Mikrolithen führende Labradorleisten, die theils recht frisch, theils in Kaolin und Epidot umgewandelt sind. Die Hornblendekrystalle stark dichroitisch mit hellen Flecken und vielfach den Diallag-Interpositionen (s. o), die Aggregate meist frei davon; starke Umsetzung in Epidot. Biotit, der Hornblende oft ziemlich an Menge gleich, meist aber mehr untergeordnet, mit sternfórmigen Kinschliissen und Epidot-Kórnerreihen, Titaneisen mit Leukoxenrand, in einigen Gesteinen Magneteisenkrystalle (die besonders in der Hornblende lagern. Apatitnadeln. Einige dieser Gesteine sind durch einen geringen, wechselnden Gehalt an Quarz ausgezeichnet (49, 192), der zwischen die Feldspathkrystalle in Kérnerform eingeklemmt ist. In einem anderen sehr ühnlichen Gestein von Zarrentin, 221, ist der Plagioklas im Innern in Saussurit umgewandelt, während ein äusserer Saum noch frische schöne Zwillingsstreifung und reichliche Interpositionen zeigt. Die Hornblende besteht meist aus uralitähnlichen, wirr oder parallel lagernden Fasern, enthült dabei oft die Diallagmikrolithen, so dass nur noch unsicher die Stellung dieses porphyrischen Gesteines hier berechtigt ist. Diotit zurück- tretend. Ein ähnliches Gestein, nur unsicher als Glimmerdiorit-Porphyrit remm Die skandinavischen Plagioklasgesteine ete. (p. 45) vi bestimmen, ist 219 Zarrentin mit porphyrischen saussuritischen Feld- späthen und recht deutlicher frischer Hornblende in Krystallen und faserigen Partien, etwas Biotit und viel Epidot, der sehr an Augit erinnert. Hier sei anhangsweise ein als Hornblendeporphyrit bestimmtes eigenthümliches Gestein von Zarrentin (115) angeführt, welches in einer dichten licht grünlichgrauen Grundmasse zahlreiche lange nadelfórmige Horn- blendesáulen porphyrisch ausgeschieden enthilt. i a mee Die scharf seitlich begrenzten, oft verzwillingten Hornblendesäulen | liegen in einer Grundmasse, die besteht aus deutlichen leistenförmigen Feld- spathkrystallen, die alle in cigenthiimlicher Weise der Hauptsache nach völlig durch Kaolin bestüubt sind, nur eine schmale äussere frische Zone besitzen, | und theils triklin verzwillingt, theils orthoklasartig erscheinen. Zwischen ihnen | liegt farbloser Quarz und Feldspath eingeklemmt. Weiter liegen in der Grund- masse reichlich Biotittafeln und Hornblendesäulchen, mit viel Magnetitkryställchen | und Apatiten. Auch etwas Epidot ist vorhanden. | Eie Ursprungsbestimmung dieser Gesteine lässt sich nach dem | bisher vorliegenden Vergleichsmaterial kaum mit einiger Genauigkeit vornehmen. | Die Diorite sind in den in. Frage kommenden nordischen Gebieten so weit verbreitet und scheinen dabei só wenig markante Typen zu bieten, dass ich | schon aus diesem Grunde darauf verzichten muss, abgesehen davon, dass mir zur Zeit zu wenig Vergleichsmaterial und auch Literatur vorliegt. Möglich, dass skandinavische Geologen auch in einzelnen unserer Diorite heimathliche Gesteinstypen erkennen werden. (Auch hier muss ich in Gegensatz zu der Methode treten, die O. Lang in seiner sorgfältigen Arbeit 1) in Uebereinstim- | mung mit seiner Behandlung derselben Frage betreffs der Basalte anwendet, | und ieh muss seine Folgerung: ,Nach den Beschreibungen F. J. Wiik's, von | denen mir leider nur das Referat im N. Jahrb. 1876, 203 zugänglich war, | darf man die Heimath dieses Gesteines [nämlich eines dioritähnlichen Priida- | cites] wohl in Finnland suchen, indem es dem „Diorit“ von Tohmajaervi zu entsprechen scheint, nach meinen Auseinandersetzungen gelegentlich der Ur- sprungsbestimmung der Basalte?) als unberechtigt zuriickweisen.) 1) Errat. Gest. Bremen. S. 91. | 2) S. unten und Archiv Ver. Naturgesch. Meckl. 1881. S. 122 und 139. 18 Dr. F. Eugen Geinitz. (p. 46) Quarzfreie Diorite beschreibt Helland’) aus dem nördlichen Norwegen, Möhl2) von mehreren Orten neben quarzführenden, Wiik und Lagorio er- wähnen letztere aus den ostbaltischen Ländern, Vrba beide aus Südgrönland. Unter den norddeutschen Geschieben haben diese Diorite eine aller- würts recht grosse Verbreitung. IV. Augitdiorit. Diese interessanten und recht charakteristischen Gesteine, welche Ueber- gänge nach den Hornblendegabbros und auch nach den Diabasen zu liefern scheinen, sind im mecklenburgischen Diluvium ziemlich verbreitet. Sie zeigen eine interessante Vergesellschaftung von Augit und Hornblende, die auch von anderen Gegenden, insbesondere nordischen, bekannt geworden sind. Noch Eingangs sei die Bemerkung angefügt, dass die nachstehenden Beobachtungen gegenüber der allgemeinen Bemerkung Rosenbusch's3), dass Augit nur in Dioriten mit faseriger Hornblende und fast stets ganz untergeordnet auftrete, andere Resultate geliefert haben. A. Sehr charakteristisch sind einige Gesteine mit porphyrischen Hornblendekrystallen. Ein (ebensowohl Augitdiorit als Hornblendediabas zu bezeichnendes) Gerólle von Zarrentin (95) führt in einer dunkelgrünen, kleinkórnigen, aus gewöhnlichem Feldspath, Hornblende, Augit und Glimmerblüttehen bestehenden Grundmasse ziemlieh reichlich porphyrische rundliche, etwa 1—1,5 em im Durehmesser haltende, von aussen unregelmássig gelappt in die Nebenmasse übergehende, stark glünzende sehwarzgrüne Hornblendekrystalle. Unter dem Mikroskope erscheint der Schliff schwarz gesprenkelt durch eine Menge von Magnetitkórnchen, die alle von einem schmalen Leukoxen- rand umgeben sind (daher titanhaltiges Magneteisen anzunehmen). In grosser Menge vorhanden sind unregelmássig begrenzte Krystall- kórner von lichtem, ganz schwach dichroitischem, diallagähnlichem A ugit, der 1) N. Jahrb. f. Min. 1879. 421. 2) Eruptivgest. Norw. 8. 147 f. 3) Mass. Gest. S. 265. | | | in Die skandinavischen Plagioklasgesteine etc. (p. 47) ; 19 meist sehr frisch ist, vollkommene pinakoidale und auch prismatische Spalt- barkeit zeigt und oft umrandet ist von dunkelgriiner Hornblende, die auch in fast allen Augiten in Form von primáren, stets scharf abgegrenzten Flecken und Schuppen eingeschlossen sich findet; daneben tritt sie auch in selbststindigen Krystallen auf. Gegen Augit und Hornblende tritt der Biotit stark zurück. Zwischen diesen Gemengtheilen liegt der Feldspath als farb- lose, meist aber grau getrübte Masse, die sich im pol. Licht als völlig in Kaolin und Epidot umgewandelt erweist, so dass kaum eine Spur von Zwillingsstreifung zu erkennen ist. Ein anderes, auch äusserlich ziemlich ähnliches Gestein von Zarrentin (250) enthält dagegen noch frischen Feldspath und zeigt deshalb eine licht- graue Grundmasse mit den porphyrischen Hornblende-Krystallstücken. Letztere erscheinen zum Theil unregelmássig fleckig ausgebleicht und führen die oben beschriebenen Mikrolithen und Lamellen, auch echte Diallageinschlüsse. Biotit auch vorhanden, etwas Apatit und Pyrit, auch Epidot. Dieser Gesteinstypus scheint ziemlich verbreitet zu sein, so in Geschieben von Ludwigslust, Zarrentin u. a. O. Ein graugrünes feinkürniges Ge- stein mit eigenthümlich grubiger, grauer Verwitterungsrinde, von Zarrentin (256), ist ebenfalls für diesen Typus ein charakteristisches Beispiel. Es ent- hält zahlreiche, breite, grosse und kleinere schwarzgrüne porphyrische Horn- blendekrystalle. Die Grundmasse ist ein eigenthiimliches grobkrystallinisches Aggregat von Krystallen von licht graugriinem Augit, meist mit feiner pinakoidaler Spaltbarkeit neben der groben prismatischen. Zwischen diesen und einigen Hornblenden liegt eingeklemmt, nur wenige gróssere selbststándige Krystalle bildend, Plagioklas, der theils ganz frisch und einfach polarisirend, theils dureh Hornblende und Epidotkórner in Saussurit übergegangen ist. Daneben liegen einzelne Pyrit- und Magnetitkórner. Der Diallag zeigt vielfach auf seinen Sprüngen Umwandlung in Hornblendestaub. Daneben liegen anderseits ganz gebleichte Hornblendekrystalle, so dass in vielen Fällen eine scharfe Sonderung dieser Mineralien unmöglich scheint, während meistens die optische Charakteristik (Auslóschung) zum Ziele führt. Die porphyrischen Hornblendekrystalle sind von der gewöhnlichen grünen Farbe vielfach in verwaschenen Flecken ausgebleicht, mit schwarzen 80 Dr. F. Eugen Geinitz. (p. 48) Mikrolithen und Lamellen und stellenweise reichlicher Epidotbildung. Sie enthalten eine grosse Menge von Einschlüssen, die ausser den gebleichten Flecken der Hornblende einen eigenthümlichen Ausdruck verleihen. Dieselben bestehen ausser aus Epidot aus echtem primärem Diallag mit all seinen charakteristischen Eigenschaften in ganz unregelmässiger Form und Lagerung. Ebenso gehören hierher mehrere, theils frische, theils zersetzte Augit- diorite von gabbroartigem Aeussern. So ein sehr frisches schwarzgrünes Ge- schiebe von Zarrentin (260), welches in einem mittelkörnigen Gemenge leb- haft glas- bis diamantglänzende Krystallstiicken von Hornblende und Augit und etwas Biotit neben grauem Feldspath hervortreten lässt und an einer Stelle eine grobe Ausscheidung ` von metallisch glánzendem Diallag mit Biotit und Quarz und Labrador zeigt. Der mikroskopische Bestand ist folgender: wasserheller Labrador, licht röthliehbrauner, frischer Augit mit schwacher Andeutung diallagischer Spaltbarkeit, grüne gemeine, einschlussfreie Hornblende und etwas Biotit; dazu Apatit und sehr wenig Eisenerz. Der Quarz jedenfalls sehr selten, vielleicht versteckt unter den frischen Feldspáthen. B. Durch metallisch schillernde, smaragditähnliche, grosse Horn- blendekrystallstiicke treten einige der Augitdiorite, z. B. Num. 265, 285, von Zarrentin, 130 von Panschenhagen u. a. als Gabbrodiorit in die Nachbarschaft der oben beschriebenen Gabbrogesteine. Ihre Hornblende ist dabei auch zum Theil noch porphyrisch, das übrige Gemenge aber meist gröber krystallinisch, theilweise ganz gabbroühnlich. Der Labrador dieser Gesteine ist meist stellenweise noch ganz frisch neben getrübten Partien in ein und demselben Krystall. Die Hornblende be- steht aus parallel gelagerten Fasern, ist stark dichroitisch und vielfach fleckig ausgebleicht; enthält oft reichliche diallagische Interpositionen. Neben den Hornblendekrystallen finden sich wirre Aggregate des faserigen Minerales, ohne die Einschliisse. Augit vielfach angegriffen, tritt in lichtbráunlichen Krystallen noch deutlich auf. Epidot und etwas Quarz sind secundire Pro- ducte der Hornblende. Magnetit und Apatit treten sehr zurück. Hornblendegabbro müsste das Gestein Num. 167 von Zarrentin bezeichnet werden, wenn nicht sein Pyroxen mehr dem Augit sich näherte. 3 a ee Die skandinavischen Plagioklasgesteine etc. (p. 49) 81 | Es ist ein doleritisches Gemenge von Labrador, diallagähnlichem Augit, Horn- blende, Magneteisen, etwas Pyrit und Apatit. Der Labrador ist vollständig frisch, aber erfüllt von augitischen Ein- Lg schliissen genau wie in dem Olivingabbro Num. 258. Der Augit von licht röthlichgelber Farbe hat zwar vielfach die für den Diallag bezeichnenden Lamellen- und Mikrolitheneinschliisse, auch in der gewohnten Anordnung und dadureh den Metallschiller, aber nicht die Spaltbarkeit des Diallags, sondern | i nur die prismatische des Augits. (Uebergang beider Pyroxene!) Er ist fast stets umrandet von grossen, einheitlichen primären Hornblendekrystallen und zeigt fast nie Umwandlung in Uralit. Apatit tritt in ziemlicher Menge in grossen Krystallen auf. ©. Als Augit führende Quarz-Glimmer-Diorite sind zwei Ge- steine von Zarrentin (112 und 224) zu bezeichnen. Das eine (112) ist ein granitisch grobkörniges Gestein, bestehend aus | grauem Feldspath mit Biotit und Hornblende, das andere ein kleinkrystalli- nisches dunkel graugriines Gestein, aus dem sehr reichlich Biotittafeln por- | phyrisch hervortreten. Das erstere (112) besteht aus einem krystallinischen Aggregat von ziemlich gleich grossen, gegenseitig unregelmässig begrenzten Krystallkörnern von etwas kaolinisirtem Labrador (und Oligoklas) ohne ‘weiter bemerkens- werthe Einschlüsse (vielleicht auch etwas Orthoklas), dazwischen zahlreiche grosse Quarzkürner mit vielen reihenweise gruppirten Flüssigkeitseinschlüssen. Gewúhnliche Hornblende und Biotit halten sich an Menge ziemlich das f Gleichgewicht, beide treten in ebenso grossen Krystallen wie der Feldspath auf. Dazu kommt noch etwas licht röthlichbrauner Augit, zum Theil mit diallagischer Spaltbarkeit, meist umsäumt von einheitlichen Glimmer- oder Hornblendekrystallen, fast stets auch im Inneren Lappen von letzterer führend. Die Hornblende enthält öfters Epidotkörner, im Glimmer zuweilen die sechs- strahligen Sternmikrolithen. Apatit und Magnetit treten in reichlicher Menge auf. Ein röthlichgraues Krystallkorn ist als Granat anzusehen. Das andere Gestein (welches vielleicht zu den glimmer- und quarz- | haltigen Diabasen gestellt werden müsste) enthält neben dem im Inneren fein i bestäubten, frischen Labrador in gleicher Grüsse Quarzkörner. Ausser den | grossen Biotittafeln sind hervorzuheben die sehr zahlreichen kleinen, frischen, Noya Acta XLV. Nr. 2. D 82 Dr. F. Eugen Geinitz. (p. 50) licht gelblichbraunen Augitkórner, mit pinakoidaler und prismatischer Spalt- barkeit, auch mit den diallagischen Kinschliissen und dann leicht in chloritische oder Hornblendemasse umgesetzt. Sehr stark tritt die Hornblende zurück, welche in grósseren, primáren Krystallstücken und in Uralitform vorkommt. Apatit, Magneteisen und Pyrit sind sehr reichlich. Skandinavische Augitdiorite sind mehrfach bekannt durch Tórnebohm, Helland (N. Jahrb. 1879, 421) und Móhl. Es scheint mir nieht unwahr- scheinlich, dass manche der oben beschriebenen, spiiter auf ein bestimmteres Gebiet zurückgetührt werden kónnen. Aus den norddeutschen Diluvialgeschieben sind sie beschrieben von Bremen durch Lang und aus Schlesien (unsicher) durch Liebisch, während sie unter den schleswig-holsteinischen in der Arbeit von Heinemann nicht erwühnt werden. Bei anderer Gelegenheit sollen Gesteine, die Orthoklas, Mikroklin, Oligo- klas, Quarz, Hornblende, Augit und Glimmer führen, also sogenannte Monzo- nite, angeführt werden, die ebenfalls unter den mecklenburgischen Diluvial- geschieben verbreitet sind. !) 1 Anmerkung. Vergl IV. Beitr. z. Geol. Meckl. S. 154. Ursprungsort süd- westliches Dalekarlien. —y— Die skandinavischen Plagioklasgesteine etc. (p. 51) 83 Basalte. Basaltgeschiebe finden sich in Mecklenburg verhältnissmässig recht zahlreich; es sind meist faust- bis kopfgrosse Stiicke, die sich fast durch- güngig durch ihre Frische und Unzersetzbarkeit auszeichnen; alle haben nur eine ganz dünne Verwitterungsrinde. Es sind Feldspathbasalte und Nephelinbasalte, die im Folgenden, wie auch in einer schon früher ver- | öffentlichten Mittheilung (Geinitz, III. Beitrag zur Geologie Mecklenburgs: Die | Basaltgeschiebe im meckl. Dil, Archiv Naturgesch. Meckl. 1881. S. 121—137, | S. 139) in fünf Typen auseinander gehalten sind, Alle Basalte lassen sich, wie im Folgenden gezeigt, vorziiglich auf ihre Heimath im südlichen Schweden zurückführen. L Feldspathbasalte mit braunem, a) reinem oder b) trichitisch devitrificirtem Glas. 158 Ludwigslust: Ein schwarzes, dichtes, etwas pechglänzendes Xestein, aus dem kleine glänzende Krystalle hervorleuchten und einzelne grössere Krystalle von Olivin und Augit, sowie grössere Olivinfelseinschlüsse porphyrisch hervortreten. Eine ganz dünne, graue Verwitterungsrinde, aus | der sich Krystalle von Augit und Serpentin als Rauhigkeiten abheben. Unter dem Mikroskope als typischer, sehr frischer Feldspathbasalt | | kenntlich, von glasig-porphyrischer Structur (C. a. bei Zirkel, Basalt- d gesteine, S. 111). | Durch einzelne Augitkrystalle und (gegen diese an Menge zurück- | tretende) Olivine porphyrisch, während die übrige Masse aus Augit, | Olivin, Plagioklas, Magneteisen und einem reinen, kaffeebraunen Glas besteht. E 84 Dr. F. Eugen Geinitz. (p. 52) Die Augite sind lichtbraun gefárbt, mit vollkommener prismatischer Spaltbarkeit und vielfach einem dunkleren äusseren zonalen Rand mit zonal angeordneten Mikrolitheneinschliissen, während im Inneren oft eine grosse Menge schlauchühnlich gestalteter Glaseier den Hauptkern bildet. Der stets fast farblose Olivin ist recht frisch, nur wenig auf den Spalten serpentinisirt. Plagioklas in zahlreichen, kleinen leistenfórmigen, polysynthetisch ver- zwillingten, sehr frischen Krystallen. Magnetit in scharfen oktaedrischen Krystallen und winzigen Kórnern. Apatit zurücktretend; in den gewöhnlichen Formen. Das kaffeebraune Glas ist vollständig rein, weder durch Mikrolithen, noch durch Globuliten entglast; in ziemlich reichlicher Menge vorhanden, doch bei Weitem nicht so massenhaft, dass es die krystallinischen Gesteinselemente überträfe, vielmehr untergeordnet. An einzelnen Stellen geht seine braune Farbe in vollständige Farblosigkeit über. Nur sehr wenige kleine Mandeln, von Viridit erfüllt, zeigen eine Zer- setzung an, sonst ist das Gestein von wunderbarer Frische. 159 Sternberg: Aeusserlich dem vorigen sehr ähnlich; zahlreiche Olivinfelseinschlüsse. Unter dem Mikroskope ebenfalls grosse Aehnlichkeit: Porphyrisch durch Augite und zurücktretende, recht frische Olivine. Die übrige Gesteins- masse besteht aus kleineren Augitkrystallen (nur selten in undeutlichen Körnchen), Olivin, sehr frischen Plagioklasleisten, Magnetitkörnern und ziemlich reichlichem Glas. Letzteres ist hier nicht rein, sondern durch massenhaft entwickelte, schwarze spiessähnliche Mikrolithen devitrificirt, die sich, unter 60° und 90° kreuzend, zu zierlichen Gittern gruppiren. Dadurch kommt das Gestein unter Zirkel’s Rubrik C. b. Mikrofluetuation ist hier nicht zu bemerken. Ganz ähnlich ist ein anderes Geschiebe von Sternberg (187); nur sind die Olivine stärker serpentinisirt, die Augite gruppiren sich gern in leistenförmigen Krystallen zu „Augitaugen“; das braune Glas führt kurze Trichiten. Nur wenig Differenzen zeigt ein dichter schwarzer Feldspathbasalt von Sternberg 172: m 4 Die skandinavischen Plagioklasgesteine ctc. (p. 53) 85 Die grösseren porphyrischen, lichtbraunen Augite sind mit braunen Glaseinschlüssen vollgestopft, oft mit äusseren Zonen, die davor frei sind und abwechselnd helle und dunklere Schalen zeigen; die grössten Augite sind nicht einheitliche Krystalle, sondern aus mehreren Individuen zusammengehäuft. Olivine betheiligen sich an den porphyrischen Elementen, um welche sich Plagioklasleisten in schöner Fluetuation herumschmiegen. Ziemlich reiehliches braunes Glas, mit trichitiseher und globulitischer Devitrification; das Glas auch in farbloses übergehend, welches durchaus nicht mit Nephelingrund zu verwechseln ist, der in diesen Vorkommnissen günzlich fehlt. Auch in dem farblosen Glas liegen Trichitgitter. Alle diese Basalte sind dadurch ausgezeichnet, dass sie mikroporphy- rische Structur mit einem Glasgrund besitzen und dass sich an dieser Porphyr- structur nur die (immer hell róthlichbraunen, Zona] struirten) Augite und (farb- losen, sehr wenig angegriffenen) Olivine, nie aber der Plagioklas, betheiligen. (Etwas Aehnliches ist Num. 280, Zarrentin, nur stärker umgewandelt und mit farblosen Nephelinitoid ähnlichen Stellen in dem schön devitri- ficirten Glase.) Suchen wir nach Analogien von anstehenden skandinavischen Basalten mit den eben beschriebenen mecklenburgischen Findlingen, so ist es nicht schwer, Gesteine zu finden, die eine völlige Uebereinstimmung mit denselben zeigen. Zunáchst stimmt damit die Beschreibung des Basaltes von Anneklef bei Hör in Schonen sehr genau, die Zirkel Basaltgesteine S. 136 giebt. Ferner konnte ich unter den Originalen zu Penck’s1) Arbeit, die mir Herr Professor H. Credner in Leipzig gefälligst zur Ansicht überliess, drei übereinstimmende Schliffe finden, indem die Basalte von Snalen bei Möllby in Schonen und von Sildhallen bei Häglinge in Schonen das genaue Abbild unserer Findlinge darstellen. Und zwar stimmt der Basalt von Möllby durch sein Trichitengitter führendes braunes Glas mit unseren Num. 159 und 172 überein, während der von Sildhallen fast keine Devtrification zeigt und damit Num. 158 gleicht. Feldspathbasalte von dem beschriebenen Charakter sind auch aus an- deren Gegenden des norddeutsehen Diluviums schon bekannt. Zirkel?) 1) Nordische Basalte im Diluvium von Leipzig. N. Jahrb. f. Min. 1877. S. 943 f. 2) Basaltgesteine. S. 137. 86 Dr. Eugen F. Geinitz. (p. 54) beschreibt ein derartiges Geschiebe von Kiel; ein von Penck am Eilenburger Bahnhof in Leipzig (Num. 6) gefundenes hat denselben Typus. Auch Heine- mann!) scheint ähnliche Vorkommnisse aus Schleswig-Holstein unter den Händen gehabt zu haben. Dagegen stimmen nieht mit unseren Findlingen überein die von Lang aus dem Bremer Diluvium erwühnten und die von Remelé?) aus der Gegend von Eberswalde beschriebenen. IL Nephelin-Feldspath-Basalte mit doleritisehem Habitus: Mehrere Basaltgeschiebe von verschiedenen Fundorten, die sehr genau makroskopisch wie in ihrem mikroskopischen Habitus übereinstimmen, sind als porphyrisch ausgebildete Nephelin-Plagioklas-Basalte zu bezeichnen. Es sind Findlinge von Sternberg (173 und 174), Zarrentin (101), Rothen- moor (46) und Rostock (240): Schwürzlichgraue Gesteine mit sehr zahlreichen, ziemlieh grossen por- phyrischen Krystallen von stark glinzendem, schwarzem Augit und in rost- braune, blättrig spaltende Serpentinmasse zersetzten Olivinen. Alle führen recht viele Drusen von radialfaserigem, weissem Zeolith, zeigen also eine ziemlich vorgeschrittene Zersetzung an. Unter dem Mikroskope erkennt man in einer kleinkórnigen Hauptmasse porphyrische Augite und serpentinisirte Olivine mit viel Eisenoxydausschei- dungen. Die im Uebrigen licht röthlichbraunen Augite haben oft einen dunkleren, röthlichgrauen Kern, sind prächtig zonal struirt, mit vielen Glas- und Mikrolitheneinschlüssen; oft ist auch umgekehrt die innere Partie lichter und einsehlussfreier als der Rand. Die Olivine sind alle stark zersetzt in parallelfaserige braune Masse, mit zahlreichen Ausscheidungen eines Eisenoxyd- hydrates. Zum Theil sieht man auch einzelne Pyritkórner. Die Grundmasse besteht aus einem krystallinischen Aggregat kleinerer Augite, Magnetite, Plagioklasleisten und als sehr reichlich vorhandene Zwischendrüugungsmasse erscheinenden Nephelinkürnern; dazu ziemlich viel und grosse Apatite und Biotit. Letzterer findet sich in zerlappten Blättchen 1) Die krystallinischen Geschiebe Schleswig-Holsteins. Kiel 1879. Inaug.-Diss. S. 32, 2) Zeitschr. d. d. geol. Ges. 1880. S. 424, und 638. Die skandinavischen Plagioklasgesteine ete. (p. 55) 87 zwischen den übrigen Gemengtheilen verstreut. Olivin tritt sehr zurück und giebt sich fast nur noeh in dunklen Serpentinflecken zu erkennen. Um die Magnetitkrystalle hat sieh vielfach ein brauner Eisenoxydhof, wie ausgelaufener Saft, gebildet. Eine amorphe Glasbasis fehlt und wird gewissermassen durch den Nephelin vertreten. Dieser tritt in unregelmüssig begrenzten, oft viel Augit- und Glaseinschliisse enthaltenden Körnern auf, die man leicht als Nephelin bestimmen kann: Sie zeigen die charakteristisch blaugraue Polari- sationsfarbe und sind fast stets durch einen beginnenden Umwandlungsprocess parallel zerfasert; einige zeigen auch in der noch ganz frischen farblosen Masse parallel gelagerte griinliche Mikrolithen. Parallel “und senkrecht zu der Fase- rung ist Auslóschung zwischen gekreuzten Nicols. Endlich ward der Nephelin auch direct chemisch nachgewiesen, indem die erwühnten Kórner, mit concen- trirter Salzsäure betupft, sich alsbald mit den Kochsalzwiirfelchen bedeckten, Es ist dies somit ein auch schon makroskopisch leicht kenntlicher, scharf charakterisirter Basalttypus, der schon einen Uebergang zu dem Nephelindolerit bildet, sowohl durch die Grósse und Menge seiner porphyrischen Elemente, als auch durch das reichliehe Auftreten. des Apatites und das Fehlen einer Glasbasis. Ihn wegen der Combination von Nephelin und Feldspath als Olivin führenden Tephrit oder Basanit von der Gruppe der Basalte los- zutrennen, wie es eine strenge Durchführung der Rosenbusch’schen Classi- feation!) verlangen würde, halte ich nicht für gerechtfertigt. Es tragen eben in sehr vielen Nephelinbasalten die Plagioklase durchaus nicht den Charakter accessorischer Gesteinselemente?), sondern bedingen im Gegentheil an manchen Vorkommnissen sogar einen Uebergang von Nephelin- in Feldspathbasalte. Unter den mir zugänglichen schwedischen Basalten habe ich bisher kein Analogon mit diesem Typus gefunden. Auch mit den von anderen Orten be- schriebenen erratischen Basalten zeigt er keinerlei Uebereinstimmung. III. Ein echter feldspathfreier Nephelinbasalt ist ein Geschiebe von Sternberg, Num. 10: Ein schwarzes, nur wenig glünzendes, dichtes Gestein mit porphyrischen Augiten und Olivinen, auch Olivinfelseinschliissen. 1) Rosenbusch, Mikroskop. Physiogr. d. massigen Gesteine. 1877. S. 493. 2) Ebenda. S. 499. 88 Dr. F. Eugen Geinitz. (p. 56) Unter dem Mikroskope erkennt man die mikroporphyrische Structur, hervorgerufen durch ausgeschiedene Augite und Olivine, die in ziemlich . gleicher Quantitát auftreten, oft in unregelmássig begrenzten Krystallstiicken. Daneben zeigt sich eine dichtere Masse, bestehend aus krystallinischem Ge- menge von Augiten, Olivinen, Magnetitkórnern und einer ziemlich reich- lich vorhandenen farblosen Grundmasse. Die Augite enthalten oft eine grosse Menge von Glaseinschlüssen mit zonaler Anordnung. Sie sind lichtbraun gefärbt, ganz unzersetzt, von regel- müssigen Spaltungsrissen durchzogen, oft verzwillingt, auch in kleinen Kórnern und Mikrolithen nehmen sie an der Zusammensetzung der Grundmasse Theil. Der Olivin ist fast farblos, mit wenigen Glaseinschliissen, Trichiten oder Poren. Meist nur wenig, äusserlich und auf Springen serpentinisirt. Dies ist überhaupt eine Kigenthümlichkeit fast aller hier beschriebener Basalte. Nur die kleineren Olivinkrystalle sind stellenweise total umgewandelt, mit Ausscheidung von Erzkórnchen. Der Magnetit bildet recht scharf begrenzte Krystalle und kleine Korner. Einige gróssere dunkelbraune, schwarz umrandete Picotitkrystalle sind noch zu erwühnen. Die farblose Basis, die an vielen Stellen, wo die übrigen Gemengtheile mehr oder weniger vollstindig zurücktreten, deutlicher erkennbar wird, besteht der Hauptsache nach aus Nephelin. Bei etwas stárkerer Vergrósserung sieht man im polarisirten Licht die lebhafte blaugraue Farbe des Nephelius in so betrüchtlicher Menge unter oder besser zwischen den übrigen Gemeng- theilen hervorleuchten, dass man dem Nephelin ein ziemlich reichliches Vor- handensein zuerkennen muss. In Krystallen tritt er jedoch nie auf. Dagegen ist er an manchen Stellen parallel zerfasert und zeigt dann nach diesen Rich- tungen auch die Auslóschung des polarisirten Lichtes. Vielfach ist er von kurzen, geraden oder gebogenen Sprüngen durchsetzt. Oft ragen auch in solche helle Stellen die Gemengtheile, namentlich der Augit, wie in Drusen hinein, und oft bleiben dann diese Partien zwischen gekreuzten Nicols völlig dunkel oder sie sondern sich in polarisirende und isotrope Partien, in der Weise, dass es den Eindruck macht, als komme neben dem unzweifelhaften Nephelin auch noch farbloses Glas vor und seien solche Partien nicht senkrecht zur Hauptaxe geschnittene Nephelinkrystalloide. | | | | Die skandinavischen Plagioklasgesteine etc. (p. 57) 89 Wegen des Mangels jeden Feldspathes ist dieser Basalt ein be- sonderer Typus, genau dem Nephelinbasalt der Classification von Rosen- busch entsprechend. Er weicht von dem ebenfalls feldspathfreien Nephelinbasalt, den He ine- mann a. a. O. S. 33 beschreibt, sowohl durch den Mangel an Krystall- ausbildung des Nephelins, wie auch durch das Verhalten der iibrigen Gemeng- theile ab. Anderweit ist ein derartiges Geschiebe nieht beschrieben. Doch stimmt unser Geschiebe sehr genau mit dem auch von Penck a. a. O. als Nephelinbasalt bestimmten Vorkommen östlich von Bosjökloster in Schonen überein (Leipz. Num. 1); dieser Basalt ist ebenfalls feldspathfrei; nur ist der Nephelin in diesem grösserkörnigen Gestein in deutlicheren Par- tien ausgebildet, als bei unserem Sternberger, doch tritt er auch nicht in Krystallen auf. Dieselbe Zusammensetzung hat ein grosses Geschiebe von Zarrentin (229), nur ist hier der Nephelin noch deutlicher als in Num. 10, in frischen oder parallel gefaserten Stücken. Daneben ist der überaus grosse Reichthum an langen Apatitsáulen bemerkenswerth. Auch etwas Biotit tritt auf. — In den folgenden Gesteinstypen macht sich dieselbe Gesteinsbasis wie in dem vorigen geltend. Es ist eine farblose oder griuliche, reine oder hell- grüne Mikrolithen oder keulenfórmige bräunliche trichitenähnliche Gestalten oder auch Globuliten enthaltende Masse, die zwischen den Gemengtheilen ein- geklemmt erscheint oder eine Art von Grundteig bildet. Man wiirde sie als eine farblose Glasbasis bezeichnen, wenn sie nicht allermeist zwischen ge- kreuzten Nicols einen eigenthümlichen blaugrauen, verschwommenen Licht- schimmer, ganz entsprechend dem Nephelin, zeigte. Es ist dasselbe, was Möhl in seinen verschiedenen Arbeiten über Basalte als „Nephelinglas“ be- zeichnet, Boricky dagegen mit dem passenderen Namen Nephelinitoid belegt. !) Die Erkennung dieses Nephelinitoids hat aber im einzelnen Falle oft ziemliche Schwierigkeiten. An manchen Stellen findet man auch vóllig iso- 3) E. Boficky, Petrographische Studien an den Basaltgesteinen Bóhmens. Prag 1873. (Arch. d. natw. Landesdurchforsch. von Böhmen. IL. I.) S. 41 und 62. $. a. Rosenbusch, Mikr. Phys. d. mass. Gest. S. 500. Nova Acta XLV. Nr. 2. 12 90 Dr. F. Eugen Geinitz. (p. 58) trope Massen und vielfach sind es diese gerade, welche am reichsten an Ein- schlüssen (namentlich Trichiten) sind; so dass man diese Stellen gern fiir devitrificirtes Glas halten möchte und nicht etwa für Nephelin, der nur senkrecht zur Hauptaxe geschnitten ist. Andererseits sieht man auch an einigen Stellen beim Heben des Präparates, dass der Lichtschein im polarisirten Licht an den farblosen Partien herrührt von hier gelegenen ganz dünnen und wohl auch wenig scharf begrenzten Krystallkórpern anderer Mineralien, namentlich Feld- spüthen oder auch Augiten. Und endlich kónnte man sich den Lichtschein dieser Massen auch so erklären, dass man ihn fiir eine Spannungserscheinung in einer an sich isotropen Glasbasis ansieht — eine Erklárung, die insofern gerechtfertigt sein könnte, als dieses Glas hier immer nur in ganz winzigen Partien zwischen den einzelnen Krystallen eingeklemmt vorkommt und ausser- dem noch eine Menge von mikroskopischen Einschlüssen führt. Alle diese Erklirungen sind múglich, und wie es scheint, kommen auch alle diese Formen vor. Aber neben dem eigentlichen Glas findet sich auch unzweifelhafter, namentlich durch die krystallinischen Sprünge und diesen entsprechende Polarisationsverhältnisse charakterisirter Nephelingrund, und diesen möchte ich hier als Nephelinitoid angeführt wissen. Der Name, der also nur diesen einen mineralischen Gemengtheil und nicht das ganze Gestein bezeichnen soll, mag zugleich andeuten, dass die Bestimmung in manchen Fallen nieht ganz sicher erscheint. Der Versuch, die Frage, ob Glas oder Nephelinitoid, durch das mikro- chemische Experiment zu lösen, führt ebenfalls nicht zum Ziel. Die Reaction mit concentrirter Salzsäure zur Erkennung des Nephelins ist zwar sehr schön und es ergaben auch alle hier angeführten Gesteine (Typus IIL—VI) dasselbe Resultat!), aber eine Ueberlegung muss uns sofort zu dem Schluss führen, dass diese Reaction doch kein sicherer Nachweis des Nephelins sein kann. In der That sind ja die natronhaltigen Glasbasen, welche in den Basalten 1) Der Nephelin wird von concentrirter Salzsäure rasch zersetzt zu Kieselgallerte und Chlornatrium. Eine kleine Quantität des Gesteinspulvers oder der Dünnschliff selbst wird mit einigen Tropfen von ganz concentrirter Salzsüure betupft und mit einem Deckglas bedeckt; nach einiger Zeit sieht man in der Flüssigkeit oder nach dem Eintrocknen zwischen den pulve- rigen Resten die neugebildeten, sehr leicht in die Augen fallenden Würfelehen von Na Cl. | Die skandinavischen Plagioklasgesteine etc. (p. 59) 91 auftreten, ebenso wie der Tachylyt, in gleicher Weise wie der Nephelin von | H Cl angreifbar und müssen ebenso die Kochsalzwiirfelchen liefern. Ver- suche an dem echten (glasig-porphyrischen) Feldspathbasalt von der Kitz- kammer am Meissner, und an unseren Basalten Num. 158 und 159 bestütigen denn auch diesen Einwand sofort. Damit ist natürlich auch der Nachweis des Nephelins in den von Klockmann!) untersuchten Schliffen durch Weg- ützen des Nephelins und nachheriger Fárbung der weggeützten Stellen, eben- falls kein sicherer Beweis. Nur wo der Nephelin in grösseren selbstständig polarisirenden Partien auftritt (Typus ID, kann dieses Experiment als ganz unzweifelhafter Beweis gelten. Im Folgenden sind indessen doch alle diese Massen, welche sicher aus Nephelin, wenigstens zum Theil, bestehen, als „Nephelinitoid“ bezeichnet; das Vorhandensein etwaigen Glases ist dabei immer besonders vermerkt. Das Auftreten dieses Nephelinitoides bietet Uebergänge, so z. B. im Zarrentiner Geschiebe (222), sowohl zu dem reinen Feldspathbasalt (VI und V in I), als auch zu dem eigentlichen Nephelinbasalt (IV in III).?) Wir bezeichnen diese Basalte am zweckmiüssigsten als Feldspathbasalt mit Nephelinitoidbasis. IV. Sternberg 177: Graulichschwarzes Gestein mit vielen porphyrischen Olivinen und Olivinfels, winzigen Augiten und Feldspäthen. Diinne Zersetzungsrinde. Mikroporphyrisch durch farblosen, auf Sprüngen und äusserlich zer- setzten Olivin und zurücktretenden Augit. Die Grundmasse besteht aus ziemlich gleich grossen, lichtbraunen | Augitkrystallen, welche die übrigen Gemengtheile bei Weitem an Menge übertreffen, Magnetit, wenig Olivin, ferner polysynthetisch verzwillingten | 1) Z. d. g. G. 1880. S. 410. ?) Einzelne Basalte des Siebengebirges, der vom Papelsberg und vom Weilberg zeigen auch in ihrer farblosen Zwischenklemmungsmasse öfters derartigen bläulichen Lichtschimmer zwischen -|- Nic., der nicht bloss einem Feldspathgrund oder isotropem Glas anzugehóren scheint. Einige Basalte von Stolpen in Sachsen zeigen recht charakteristisehen und sehr deutlichen Nephelinitoid, und ebenfalls Uebergünge aus Typus III in IV. D | N 12* | | 92 Dr. F. Eugen Geinitz. (p. 60) Plagioklasleisten in ziemlicher Menge und einem farblosen oder durch Mikro- lithen graulichweissen Grund, der theils aus Feldspath, theils aus Nephelinitoid besteht. Endlich tritt auch an einschlussfreien zwischengeklemmten Stellen isotropes farbloses Glas auf. Kaum von diesen verschieden ist das Geschiebe Num. 179 von Stern- berg, dessen Augite reichlicher porphyrisch ausgeschieden sind und dessen farblose Basis deutlicher die Unterscheidung von Nephelinitoid und Feldspath- substanz ermöglicht. In „Augitaugen“ tritt ein farbloses Glas mit gitterfórmig gelagerten Trichiten auf. (Dadurch Annäherung an V.) Dieser Typus hat eine grosse Aehnlichkeit mit dem Basalt von Anna- klef bei Hór in Schonen, von welchem das Rostocker Museum ein platten- fórmig abgesondertes Stück besitzt. Auch der Basalt von Hagsta Bjar in Schonen (L. 2) zeigt vóllige Uebereinstimmung mit unseren Geschieben. Als solche Basalte sind auch die von Klockmann a. a. O. be- schriebenen Geschiebe von Segeberg, Schwerin, Eberswalde und Vorsfelde zu bezeichnen. Letzterer hat jedoch nach dem mir zugänglichen Präparate noch mehr Aehnlichkeit mit dem folgenden Typus. V. Feldspathbasalt mit Nephelinitoid und farblosem, trichitisch ent- glastem Glas: Hierzu gehören die Basalte von Satow, 24, Mieckenhagen, 8, Sternberg, 171, Zarrentin 231: Schwarzgraue, dichte, nicht glänzende Gesteine mit kleinen glänzenden Krystallen und grósseren porphyrischen Augiten und Olivinen, auch Olivin- felseinschliissen. Graue dünne Verwitterungsrinde mit rauh hervortretenden Olivinen. Mikroporphyrisch durch Augite und Olivine. Die dichtere Masse be- steht aus Augit, Olivin, Plagioklas, Magnetit und einer farblosen Basis. Diese ist durch alle ihre Eigenschaften charakterisirt als Nephelinitoid und farbloses isotropes Glas; in letzterem liegen zahlreiche gitterfórmig gruppirte, braune, kurz keulenfórmige Trichiten und auch einige Globuliten. Die übrigen Gemengtheile zeigen dieselben Eigenthiimlichkeiten wie bei den vorher unter I und IV beschriebenen Gesteinen. ———— Die skandinavischen Plagioklasgesteine etc. (p. 61) 93 Das Vorhandensein von Nephelinitoid neben Glas lässt diese Basalte von Gruppe I abscheiden und nach IV übergehen. Dieselbe Zusammensetzung, nur zum Theil mit noch reichlicherem Glas, zeigte auch das als Feldspathbasalt von Penck aufgeführte Gestein südwestlich von Sésdala bei Móllby in Schonen (L. 4), ferner Geschiebe vom Thüringer und Eilenburger Bahnhof in Leipzig (10, 9). Einen durchaus ühnlichen Charakter zeigen damit einzelne Basalte von Stolpen i. S. VL Glimmerführender Feldspath-Nephelinitoid-Basalt mit por- phyrischen Feldspüthen: Zwei Geschiebe von Sternberg, Num. 9 und 170, zeigen einen ganz eigenthümlichen Charakter, der sie von allen übrigen hier in Betracht kommenden Scharf sondert. Unter dem zum Vergleich herangezogenen skandinavischen Material haben sie keinerlei Analoga. Es sind dichte schwarze, matte Gesteine mit dünner grauer Verwitte- rungsrinde. Sie weichen von allen vorherigen Basalten dadurch ab, dass sie eine grosse Menge ziemlich grosser Feldspathkrystalle porphyrisch ausgeschieden enthalten. Dieselben treten meist in spitzen rhombischen Querschnitten hervor; sie sind farblos bis grau, von starkem Glasglanz. Basische Spaltungsstückchen ergeben meist eine beträchtliche Auslöschungsschiefe, entsprechend dem Labrador. Auch unter dem Mikroskope zeigt sich die Porphyrstructur sehr aus- geprägt: In der ziemlich dichten, graulichen, durch Magnetitkörnchen punktirt erscheinenden, an Menge vorherrschenden Grundmasse liegen grössere Magnetit- krystalle, um welche fast stets ein eigenthümlicher schmaler Rand von un- regelmässig zerlappten Biotitblittchen angewachsen erscheint, frische hellbraune Augite, oft in Bruchstückform, und endlich, bei Weitem vorwiegend, unregel- mässig begrenzte Krystallstiicken von etwas kaolinisirtem Labrador. Der- selbe tritt fast stets in einfachen Krystallen auf, nur einmal wurde ein Karls- bader Zwilling und an einzelnen Stellen schwache polysynthetische Streifen beobachtet. Um diese Feldspäthe lagert sich immer ein durch zahlreiche Eisenerzkörnchen dunkel gefärbter schmaler Saum der Grundmasse, doch ragt auch oft die farblose Masse in einheitlicher Orientirung wie ein beim Malen ausgewischter Fleck über diesen Saum hinaus. Olivin fehlt. 94 Dr. F. Eugen Geinitz. (p. 62) Die Grundmasse besteht aus lichten Augitkórnchen, Plagioklas- leistchen, die eine schóne Mikrofluctuation um die grósseren Krystalle zeigen, Magnetit in Kryställchen und Körnchen, reichlichem Apatit und zahlreichen dunklen, stark dichroitischen, eigenthümlich zerlappten Biotitblättchen und einer zwischen diese Gemengtheile eingeklemmten, recht reichlichen farblosen Basis. Letztere besteht neben einigen Feldspäthen aus Nephelinitoid. An einigen Stellen, namentlich wo sich die Plagioklase zu sogenannten „Feldspath- augen“ gruppiren, scheint auch isotropes Glas vorzukommen. Die Gesteine liefern bei Behandlung mit HCI die Kochsalzwiirfelchen. Kleine Drusen sind mit Zeolith- und Viriditsubstanz erfüllt. VIL Feldspath-Basalt-Mandelsteine sind im mecklenburgischen Diluvium auch vertreten, doch nur seltener. Hierzu gehören Geschiebe von Ludwigslust (45), sowie aus der Umgegend von Rostock (Bramow, 329); letzteres ist ein Nephelinitoid-Basalt mit kleinen Feldspathleisten, zur Gruppe IV gehörig. Wie gezeigt, lassen sich die über ganz Mecklenburg in ziemlicher Menge verstreuten Basaltgeschiebe auf einen engen Ursprungsbezirk, nämlich auf die Provinz Schonen, im südlichsten Schweden, zurückführen. Die skandinavischen Plagioklasgesteine etc. (p. 63) 95 Phonolith. Elfdalener Phonolith von Zarrentin. Unter den von Herrn Brath gesammelten Zarrentiner Diluvialgeröllen fand sich ein halbfaustgrosses Stiick, (254), das sich bei genauerer Priifung als ein ebenso ungewöhnliches als charakteristisches Gestein ergab, nämlich als Phono- lith, der in seiner Zusammensetzung genau mit dem im siidwestlichen Dalarne und den angrenzenden Gebieten Wermlands vorkommenden übereinstimmt. Man kennt den Phonolith in Schweden nach A. Erdmann und E. Tórne- bohm *) zwar nicht anstehend, sondern bisher nur in Form von Geröllen, die auch selten sind, und zwar nur aus den nordóstlichen Theilen des Kirchspieles Transtrand und an den óstlichen Ufern des Dalelf in Elfdalen, deren Heimath Tórnebohm?) etwa im Kirchspiel Sárna suchen zu miissen glaubt. Unser mecklenburgisches Geschiebe stimmt nun so vollstündig mit den von Törnebohm ausführlich beschriebenen Elfdalener Geröllen überein, dass wir für dasselbe sicher die gleiche Heimath beanspruchen dürfen. Hier sei auch erwähnt, dass unter den Geschieben der Leipziger Umgegend sich solche Phonolithe gefunden haben, die mit den Tórnebohm'schen Uebereinstimmung zeigen. In allen übrigen Beschreibungen diluvialer Ge- schiebe aus Norddeutschland ist der Phonolith bisher noch nicht aufgeführt. Unser Geschiebe zeipt ein dichtes graues Gestein mit reichlichen kleinen weissen Mandelráumen. In grosser Menge enthält es lange (bis über 10mm lange und 2mm dicke), ringsum scharf begrenzte, glänzende schwarze Säulen 1) Tórnebohm, Fonolit frán Elfdalen. Geol. Fóren. Fórh. Stockholm. 1875. IL. p.481. ?) Geol. Fóren. Férhandl. 1881. V. p. 451. 96 Dr. F. Eugen Geinitz. (p. 64) von Augit (und Hornblende), im Bruch glasglänzend. Neben diesen porphy- rischen Krystallen, die auch ziemlich klein werden, treten reichliche weisse Feldspath- und Nephelinflecken, ferner etwas Biotit und Apatitnadeln hervor. Auch das mikroskopische Bild ist ein sehr charakteristisches. Die Grundmasse wird von einem an sich farblosen oder graulichen Grund gebildet, der von einem grünen Mikrolithenfilz durchwebt erscheint. In ihr liegen die porphyrischen Gemengtheile, von denen als der vorwiegendste der Augit zu nennen ist. Es ist das Mineral, welches Törnebohm zum Theil als Hornblende bestimmt hat, obwohl er auch das Dasein des Augites bereits richtig gewürdigt. Der stets sehr scharf auskrystallisirte Augit ist dunkelgrün, etwas dichroitisch, oft verzwillingt, auch zonal struirt, und lässt sich, abgesehen von seiner vollkommenen prismatischen Spaltbarkeit, leicht durch seine optischen Verhältnisse bestimmen (Auslöschungsschiefe). Nur untergeordnet tritt neben ihm Hornblende auf; ferner Biotit. Beide letzteren Mineralien haben immer einen äusseren, veränderten Rand (entsprechend dem viel genannten Körnerrand derselben Mineralien in Trachyten, Phonolithen etc.), der aus Grundmasse besteht und eine Einwirkung dieser auf die Krystalle (Umschmelzung des Randes) darstellt. Die Augite zeigen diese Erscheinung nicht. Weiter tritt Nephelin als häufiger porphyrischer Gemengtheil auf, oft in vier- oder sechsseitigen Durchschnitten, mit schwacher Kaolinisirung auf feinen, den Axen parallelen Sprüngen, oder mit Mikrolitheneinlagerungen parallel den Axen. Ob einige völlig zeolithisirte, porphyrische Einsprenglinge dem Nosean oder Feldspäthen zugehören, ist unsicher; nach 'lórnebohm ist das Letztere der Fall. Endlich sind noch zahlreiche, verhältnissmässig sehr grosse und dicke Apatitkrystalle zu nennen, oft von zonalem Aufbau und mit vielen Flüssigkeitseinschlüssen. Der farblose Grund besteht aus einem krystallinischen Aggregat von Sanidin, dem etwas Plagioklas und auch Nephelin beigemengt ist. Die in ihm verstreuten Mikrolithen zeigen lebhafte grüne Farbe und gehören dem Augit und der Hornblende zu. Sie erscheinen durch alle Grössen mit den por- phyrischen Krystallen verbunden. Neben ihnen kommen auch Biotitblättchen vor. Eine schwache Fluetuation macht sich um die porphyrischen Elemente bemerkbar. | ! | Die skandinavischen Plagioklasgesteine etc. (p. 65) 97 Von diesem Gestein weicht ein anderes Geschiebe (319) von Zarrentin etwas ab: Es fiihrt in einer frischen licht graugriinen Grundmasse zahlreiche breite und schmälere, recht frische porphyrische Krystalle von Sanidin und Labrador, mit Biotittafeln und zurücktretenden, schmalen Hornblendesäulen, die besonders in der mehligen Zersetzungsrinde deutlich hervortreten. Unter dem Mikroskope erscheint wieder der oft sehr dichte Hornblende-Mikrolithenfilz, oft in Fluctation, in einem farblosen, dem Nephelin und Sanidin angehörigen Grunde. Weiter sind noch grosse grünlich bestäubte Noseane und Apatitkrystalle zu erwähnen. Fassen wir die aus den vorstehenden Untersuchungen gewonnenen Resultate nochmals kurz zusammen, so ergiebt sich folgendes Resume: I. Diabas. 1. Quarzdiabase in doleritischem Gemenge, bestehend aus Plagioklas, Augit, Quarz (Mikrohebrait), titanhaltigem Magneteisen, nebst Glimmer und Apatit. Stimmen genau mit dem „Konga-Diabas“. Daher ziem- lich sicher Ursprungsort: Schonen, zum Theil auch mittleres Schweden. Doleritische Olivindiabase (Labrador, Augit, Olivin, Titaneisen, Biotit, Apatit) — „Hyperit von Elfdalen“ oder „Ásby-Diabas*. Heimath : Dalekarlien, überhaupt die nórdlicheren Provinzen Schwedens. Bildet Uebergánge (daher Ursprungsangabe zum Theil etwas vag) in: 3. Quarzführenden „Hellefors-Diabas“, für welchen vorläufig noch kein bestimmtes Heimathsgebiet sicher angegeben werden darf. bo 4. Feinkórnige Olivindiabase mit eigenthiimlicher Ausbildung des Augites — „Kinne-Diabas“, vom Wenersee und mehreren Orten Westgoth- lands und Schonens. or Unsicher ist das Vorkommen des in Dalekarlien und Schonen an- stehenden „Särna-Diabases“ (quarzhaltiger Olivindiabas). 6. Porphyrische Mandelsteinmelaphyre, zum Theil mit dem „Öje-Diabas“ aus Dalekarlien übereinstimmend, liefern ebenso wie Diabasaphanit kein genügendes Material für eine Ursprungsbestimmung. 8. Labradorporphyrit, a) zum Olivindiabas (Kinne-Diabas), b) zum Quarz- diabas (Konga-Diabas) gehörig, und 9. Proterobas konnten noch nicht auf bestimmte Vorkommnisse zuriick- geführt werden. Nova Acta XLV. Nr. 9. 18 98 Dr. F. Eugen Geinitz. (p. 66) II. Gabbro. 1. Olivingabbro, Hornblende führend. Mit Vorkommnissen des süd- lichen und mittleren Schwedens ziemlich genau übereinstimmend, doch auch mit norwegischen ähnlich. 2. Quarz und Glimmer führender Hornblendegabbro, zeigt ebenso wie der Saussurit-, Smaragditgabbro ete. vielfache Analogien mit schwedischen und norwegischen Vorkommnissen ; daher eine Identificirung unmöglich. III. Diorit. Die verschiedenen Typen lassen sich zur Zeit noch nicht mit be- e stimmten skandinavischen Vorkommnissen identificiren. 1. Normaldiorit, zum Theil Glimmer führend. 2. Quarz führender Glimmer-Hornblende-Diorit, Tonalit. 3. Dioritporphyrit. 4. Hornblendeporphyrit. 5. Augitdiorit, a) mit porphyrischen Hornblendekrystallen, b) Gabbro- diorit, e) Augit führender Quarz-Glimmer-Diorit. Monzonit aus dem siidwestlichen Dalekarlien. IV. Basalt. Die Basaltgeschiebe können wohl durchgängig auf das enge Ver- breitungsgebiet in Schonen zurückgeführt werden. 1. Feldspathbasalt mit Glasbasis. 2. Nephelin-Feldspath-Basalt. 3. Feldspathfreier Nephelinbasalt. 4. Feldspathbasalt mit Nephelinitoidbasis. y 5. do. mit Glas. 6. Glimmer führender Feldspath-Nephelinitoid-Basalt mit porphyrischen Feldspäthen. 7. Feldspath-Basalt-Mandelsteine. V. Phonolithe. Der in Form von Geröllblöcken im südwestlichen Dalekarlien und den angrenzenden Gebieten Wermlands vorkommende „Elfdalener Phonolith wurde in genauer petrographischer Uebereinstimmung bei Zarrentin gefunden. Die skandinavischen Plagioklasgesteine etc. (p. 67) 99 Verzeichniss der in vorstehender Abhandlung genannten Fundorte. Boltenhagen bei Wismar im nordwestlichen Mecklenburg. Gerdeshagen bei Satow. Goldberg, südlich von Güstrow, im mittleren Mecklenburg. Heiliger Damm bei Doberan, westlich von Warnemiinde. Krakow, südlich von Güstrow. Krópelin, westlich von Rostock. Laage, südöstlich von Rostock. Ludwigslust, im südwestl. Mecklenburg, an der Berlin-Hamburger Bahn. Mieckenhagen bei Satow. Panschenhagen, nórdlich von Waren. Parchim im südlichen Mecklenburg, nordóstlich von Ludwigslust, Rothenmoor am Malchiner See, im siidóstlichen Mecklenburg. Satow, südwestlich von Rostock. Sternberg im mittleren Mecklenburg, nordóstlich von Schwerin. Teterow im westlichen Mecklenburg, an der Friedrich-Franz-Bahn. Waren am Miiritzsee, im siidóstlichen Mecklenburg. Warnemiinde, Hafenort von Rostock. Zarrentin, an der südwestlichen Grenze von Mecklenburg. Die Geschiebe von Warnemünde, Heiligen Damm und Boltenhagen ent- stammen dem (vom Meere ausgewaschenen) Geschiebemergel. Die Gegenden von Satow, Krackow, Waren, Panschenhagen gehóren einem „Geschiebestreifen“ an; Sternberg und Goldberg dem südlich von diesem sich erstreckenden. NOVA ACTA der kel, Leop.-Carol. Deutschen Akademie der Naturforscher Band XLY. Nr. 3. Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter Heliometer-Beobachtungen der Abstande seiner Satelliten yon Dr. Wilhelm Schur, Privatdocent für Astronomie und Observator an der Sternwarte in Strassburg. Eingegangen bei der Akademie den 25. December 1881. HALLE. 1882. Druck von E. Blochmann & Sohn in Dresden. Für die Akademie in Commission bei Wilh. Engelmann in Leipzig. Die Genauigkeit, mit welcher man in der theoretischen Astronomie den Lauf der, unserem Sonnensysteme angehórenden Himmelskórper vorausberechnen kann, ist in hohem Grade von der genauen Kenntniss der Anziehung desjenigen Planeten abhängig, der nächst dem Centralkórper selbst die grösste Masse be- sitzt und daher im Allgemeinen auch am meisten dazu beiträgt, in der Be- wegung der Himmelskörper Abweichungen von der rein elliptischen Bahn hervor- zubringen, welche wir unter dem Namen Störungen bezeichnen. Die Bestimmung der Masse des grüssten aller Planeten, des Jupiter, ist daher schon von Newton an der Gegenstand vielfacher Untersuchungen geworden und im Laufe der Zeit hat man sich dem wahrscheinlichen Werthe dieser so wichtigen Zahlengrüsse schrittweise immer mehr náhern kónnen. Newton's Annahme für die Grüsse der Jupitersmasse gründet sich einerseits auf die von Halley ausgeführten Beobachtungen von Austritten des Jupiter und seiner Satelliten aus dem: dunklen Rande des Mondes und anderer- seits auf Mikrometerbeobachtungen der gróssten Elongation des dritten und vierten Satelliten, welche Pound an Fernröhren von 123 und 15 Fuss Länge angestellt hatte. Die erste Bestimmung ergab für den reciprocen Werth der Jupitersmasse ausgedrückt in Einheiten der Masse der Sonne die Zahl u = 1033 und aus den Pound'schen Messungen folgte der Werth 1067 oder nach einer spáter von Bessel ausgeführten genaueren Rechnung 1066.09 (Astron. Unter- suchungen IL. pag. 2). Die Newton'sche Bestimmung hat für uns natürlich nur noch ein historisches Interesse und die mehr oder minder nahe Ueberein- stimmung mit neueren Werthen kann uns in unseren Anschauungen über die Zuverlässigkeit der letzteren nicht weiter beeinflussen. In den Jahren 1794 und 1795 hat der Jesuitenpater Triesnecker in Wien eine grüssere Anzahl von Messungen der Entfernungen der Satelliten vom Jupiter zur Zeit der grüssten Digression an einem Instrumente ausgeführt, welches im Wesentlichen dieselbe Einrichtung wie das Heliometer besitzt, nimlich auf dem Princip der Doppelbilder beruht. Das Zutrauen, welches diese Beob- 14* 104 Dr. Schur. (p. 4) achtungen sowohl wie auch die übrigen von Triesnecker an diesem Instru- mente angestellten und in den Wiener Ephemeriden veröffentlichten Beobachtungen zu verdienen scheinen, worüber sich schon Bessel in der Einleitung zu seiner Abhandlung über die Masse des Jupiter (Astr. Unters.) ausgesprochen hat, war die Veranlassung, die Beobachtungen einer neuen strengen Reduetion zu unter- werfen, deren Resultate ich im weiteren Verlaufe dieser Arbeit behandeln werde. Eine im Jahre 1802 von Wurm ausgeführte Berechnung der Triesnecker'schen Beobachtungen gab den Werth 1070.15 (Zach. Monatl. Correspond. Bd. V), der mit dem von Newton aus den Messungen von Pound berechneten Werthe nahezu übereinstimmt, und als Bouvard im Jahre 1821 aus den vom Jupiter auf die Bewegung des Saturn ausgeübten Stórungen den Werth 1070.5 erhielt, glaubte man der Kenntniss der Jupitersmasse hinreichend nahe gekommen zu sein. Diese Anschauungen wurden jedoch sehr wesentlich geändert, als Nicolai und Encke die Jupitersmasse aus den auf die kleinen Planeten ausgeiibten Störungen zu berechnen begannen; es fand nämlich Nicolai aus den Beob- achtungen der Juno 1053.924 (Berl. Jahrb. 1826) und Encke für die Vesta 1050.36 (Berl Akad. der Wissensch. 1826), also eine recht erhebliche Ver- grésserung der Masse; noch mehr wurde dieser Werth verändert, als Santini im Jahre 1836 aus Doppelbildmikrometerbeobachtungen des vierten "Prabanten, wovon weiter unten noeh ausführlieh die Rede sein wird, 1051.9, und Airy aus den Beobachtungen von Rectascensionsdifferenzen des vierten "l'rabanten und der Rander der Jupitersscheibe 1046.77 fand. Den Zweifeln über den wahrscheinlichsten Werth der Jupitersmasse wurde nun aber ein Ende gemacht, als Bessel seine epochemachende Arbeit über diesen Gegenstand verüffentlichte, und der von Bessel aus den Beob- achtungen der Entfernungen der vier T'rabanten am berühmten Königsberger Heliometer abgeleitete Werth, námlich 1047.879, hat mit wenigen Ausnahmen bis auf den heutigen Tag allgemeine Anwendung gefunden. Neuere Untersuchungen, die von Jacob aus Beobachtungen des vierten ''rabanten und die von Krüger, Becker und Möller aus der Bewegung der Themis und Amphitrite und des Faye’schen Kometen, haben den Bessel'schen Werth so nahe wiedergegeben, dass man in der letzten Decimale kaum noch um eine halbe Einheit zweifelhaft sein kónnte, wenn nicht andere nicht weniger zuverlässige Untersuchungen vorhanden wären, die wieder auf eine Vergrösserung des Nenners, also Verkleinerung der Masse, hindeuten, indem Hansen aus Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. 5) 105 der Bewegung der Egeria die Zahl 1051.12 fand und v. Asten aus der Theorie des Eneke'sehen Kometen den Werth 1050.478 ableitete. Man sieht aus dieser Darstellung, dass wir uns unbeschadet des grossen für die Bessel'sche Bestimmung gehegten Vertrauens doch noch nicht damit begnügen können, unsere augenblickliche Kenntniss der Masse des Jupiters als hinreichend verbürgt zu betrachten, sondern immer von Neuem bestrebt sein müssen, diesen für alle Störungsrechnungen fundamentalen Werth einer müglichst vielseitigen Controle zu unterwerfen. Der Wunsch, die Bessel'sche Bestimmung dureh eine neue von einem anderen Beobachter und mit einem anderen Instrumente ausgeführte Bestimmung erhürtet zu sehen, ist bei ver- schiedener Gelegenheit ausgedrückt und namentlich durch v. Asten bei Ver- öffentlichung seiner schönen Untersuchungen über die Bahn des Encke’schen Kometen noch einmal recht dringend betont worden. Der Besitz einer längeren Reihe zuverlässiger Beobachtungen der Jupiters- satelliten ist in neuerer Zeit auch aus einem anderen Grunde nicht nur wiinschens- werth, sondern als ganz dringend erkannt worden. Die auf Grund der La- place’schen Theorie der Bewegung der Jupiterssatelliten von Damoiseau construirten Tafeln zur Vorausberechnung der Verfinsterungen zeigen nämlich besonders für den vierten 'Trabanten gegen die Beobachtungen so grosse Differenzen, dass sich die Revision der diesen "Tafeln zu Grunde liegenden mathematischen Entwickelungen und der dabei angewandten numerischen Daten kaum noch länger hinausschieben lässt und geradezu eine Ehrensache der praktischen Astronomie geworden ist. Ein Theil dieser Aufgabe ist nun glücklicherweise gelöst, denn wir besitzen in dem vor einiger Zeit erschienenen Werke von Souillart, Théorie analytique des mouvements des satellites de Jupiter (Memoirs of the royal astro- nomical society. Vol. XIV) eine Grundlage, auf welcher die Untersuchungen von Neuem aufgebaut werden können, andererseits ist es nun aber auch noth- wendig, die zur Construction von Tafeln erforderlichen numerischen Daten herbei- zuschaffen, und dazu ist vor allen Dingen eine genaue Kenntniss der Lage der Bahnebenen nöthig, über welche wir aus den Beobachtungen der Ver- finsterungen keine genügende Aufklärung erhalten, sondern hier müssen wir unsere Zuflucht zu Messungen von Positionswinkeln nehmen. Namentlich der zuletzt berührte Umstand, die Unzulänglichkeit der Tafeln für die Bewegungen der Jupiterssatelliten, war die Veranlassung, eine AAA emen 106 Dr. Schur. (p. 6) grössere Reihe von Beobachtungen auszuführen, über deren Resultate in Folgendem berichtet werden soll. Die zur Anwendung gekommenen Instrumente waren die von den deutsehen Expeditionen zur Beobachtung des Venusdurch- ganges benutzten Fraunhofer'schen Heliometer von 34 Linien Oeffnung und 31/, Fuss Brennweite, welche respect. den Sternwarten in Breslau, Gotha (seit 1877 im Besitze der Strassburger Sternwarte), Göttingen und Berlin gehören und deren genauere Beschreibung hier übergangen werden kann, da das Er- forderliche zum Theil bereits bei Veröffentlichung mehrerer damit auf der hiesigen Sternwarte ausgeführten Arbeiten erwähnt worden ist und auch wohl bei der Herausgabe der Resultate der Expeditionen seinen Platz finden wird. Die Beobachtungen begannen im Januar 1874, und zwar musste, da gleichzeitig die Vorbereitungen zur Expedition stattfanden, mit den Instrumenten häufiger gewechselt werden, so dass aus dieser Zeit Beobachtungen an allen vier Heliometern vorhanden sind. Nach Riickkehr von der Expedition nach den Aucklands-Inseln war das Göttinger Heliometer meiner Obhut anvertraut und konnte während des ganzen Sommers 1876 zu diesen Messungen benutzt werden, und nachdem das Gothaer Heliometer in den Besitz der Strassburger Sternwarte übergegangen war, konnten an diesem Instrumente noch die durch anhaltend heiteres Wetter begiinstigten Oppositionen in den Jahren 1879 und 1880 zu einer wesentlichen Bereieherung und zum Abschluss der Beobachtungs- reihe ausgenutzt werden. Was den relativen Werth der an den verschiedenen Instrumenten ausgeführten Messungen der Entfernungen anbetrifft, so ist keine hinreichende Veranlassung vorhanden, darin einen Unterschied zu machen, da sich die vier Instrumente in dieser Hinsicht fast vollkommen gleich sind, und wenn auch die optische Beschaffenheit des Strassburger (früher Gothaer) Helio- meters namentlich der des Góttinger Heliometers nicht unbedeutend nachsteht, so wird dieser Naehtheil wohl wieder durch die bedeutend günstigere Stellung des Jupiters am Himmel in den letzten beiden Jahren gegenüber der tiefen südlichen Declination des Jahres 1876 einigermassen aufgehoben. Es sind aus diesem Grunde und weil auch nach der mit gleichen Gewiehten ver- anstalteten Ausgleichung die übrig bleibenden Fehler der verschiedenen Beob- achtungsperioden keinen wesentlich verschiedenen Genauigkeitsgrad andeuteten, die Beobachtungen durchweg mit demselben Gewicht in der Rechnung verblieben. Anders verhält es sich jedoch mit den Messungen der Positionswinkel. Im Jahre 1874 konnte bei dem mehrmaligen Wechsel der Instrumente nicht Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. 1) 107 immer für eme genügende Ermittelung der Aufstellungsfehler gesorgt werden, weshalb ich es vorzog, die aus dieser Periode stammenden Positionswinkel ganz auszuschliessen. Im Jahre 1876 blieb das Göttinger Heliometer über die Dauer der Messungen hinaus unveründert stehen und es konnten die Instrumental- fehler, soweit es die Einrichtung des Instruments zulásst, hinreichend ermittelt werden. Zu bemerken ist jedoch, dass das Strassburger Heliometer eine bessere parallaktische Montirung besitzt und nach dem Ankauf von Gebrüder Repsold mit einem sehr schón getheilten Kreise versehen worden ist. Da aber bei diesen Messungen oft sehr verschiedene Gegenden der Kreistheilung zur Verwendung kommen, indem der am Trabanten zwischen den Tangenten am oberen und unteren Rande der Jupitersscheibe eingeschlossene Winkel häufig recht bedeutend werden kann und andererseits das über die Beschaffenheit des Bildes und die mehr oder weniger günstige Stellung des Jupiters am Himmel Gesagte nur zu wiederholen ist, so ist auch hier die übrigens nachtrüglich durch die Beschaffenheit der übrig bleibenden Fehler gerechtfertigte Annahme gleichen Gewichtes für die Beobachtungen der Jahre 1876 und 1879—80 gemacht worden. Ueber die Beobachtungsweise sowie über die Behandlung der Be- obachtungen braucht zu Dem, was Bessel darüber in seiner bekannten nnd allgemein zugänglichen Abhandlung gesagt hat, kaum Etwas hinzugefügt zu werden; nur in einem Falle war eine Abweichung geboten, nämlich in Bezug auf die Zahl der Einstellungen. Bei Bessel besteht die Messung einer Ent- fernung aus acht einzelnen Einstellungen des Bildes des Trabanten auf zwei entgegengesetzte Punkte des Randes der Planetenscheibe; ich überzeugte mich jedoch bald davon, dass bei der an unseren Heliometern stattfindenden mikroskopischen Ablesung der mit den Objectivhülften verbundenen Scalen, im Gegensatz zu der viel einfacheren Ablesung der Schraubentrommel am Königsberger Heliometer, die für acht Einstellungen erforderliche Zeit zu gross war. Eine vollstindige Messung von Entfernung und Positionswinkel währte nämlich fast achtzig Minuten, die Beobachtung aller vier Trabanten an einem Abend erforderte also eine ununterbrochene fünfstündige Klarheit des Himmels und bei vorübergehender Klarheit wurde oft die Arbeit einer Stunde dureh plötzliche Bewölkung werthlos; ich begnügte mich deshalb damit, für die Entfernungen sowohl wie für die Positionswinkel nur vier Einstellungen zu machen, eine Zahl, die auch für alle anderweitigen Beobach- — SST 108 Dr. Schur. (p. 8) tungen am Heliometer als ausreichend erkannt worden ist. Die Beobachtungen wurden derart ausgefiihrt, dass das Bild des Trabanten immer von aussen her an den Rand der Scheibe, zur Bissection oder doch mindestens zu symmetrischen Stellungen gebracht wurde. Auf diese Weise erforderte die vollstándige Messung eines Trabanten einen Zeitaufwand von etwa vierzig Minuten. Mit Ausschluss der Positionswinkel aus dem Jahre 1874 vertheilen sich die Messungen folgendermassen auf die vier Trabanten: Entfernungen Positionswinkel Trab. I 298 (24) 33 TL ego ad 36 III 55 (54) 45 (21) IV 44 (66) 40 (28) 176 (161) 154 (49) Die eingeklammerten Ziffern bedeuten die entsprechende Anzahl der Messungen bei Bessel. Ich werde mich nun damit begniigen, hier die wichtigsten Daten der Messungen und deren Reductionen mitzutheilen, auf Einzelheiten der Messungen selbst jedoch auf eine spätere ausführliche Publication seitens der Sternwarte hinzuweisen. Die Entfernungen und deren Correctionen für Refraction und Figur der unvollständig erleuchteten Planetenscheibe sind in Einheiten der vierten Decimale der Scalenwerthe des betreffenden Heliometers ausgedrückt und erst zum Schluss ist die Verwandlung in Bogensecunden vorgenommen ; dabei sind für die Scalenwerthe für 09 C folgende Annahmen gemacht: ' Heliom. I Breslau log. 1.258630 II Gotha 1.258500 und nach dessen Umarbeitung im Jahre 1877: Strassburg 1.258570 III Göttingen 1.253140 IV Berlin 1.252380 Die Columne „Correction“ enthält die Summe der Correctionen für Ocularstellung, Reduction auf 09 O und den Einfluss der Nichtcoincidenz der optischen Mittelpunkte beider Objectivhälften und die letzte Columne den angenüherten Positionswinkel des Trabanten bezogen auf die Mitte der Planetenscheibe. Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. 9) 109 | a) Entfernungen. Trabant I. d Mitd. Zeit | 8) Mittel für | Re ep Mise Nr. Datum. uana = beide Ränder. Correct. Refr. | Figur. | ` punkt. a Pty EG l = | emil AS cM pom | i h m s | | n "um f 1/1874 Jan. 28] 13 32 9.3 |IV| 3.1207 + 14|+ 18|- 55) 3.1294 | 55.955/ | 110 59 | 2 Febr. 11112 3 26.4 6.5482 |+ 45 65/-+ 33| 6.5625 117.341 114 48 | 3 191 13 CEM! 63.7 5.6998 |+ 27 24 21| 5.7028 101.969 | 293 16 | 4 Marz 10| 12 49 52.7 4.0069 |+ 69 IEN 0| 4.0152 71.794 | 299 12 | | 5 April 25 11 8 13.9|I 2:8018 |— 4 8|+ 42| 2.8064 50.907 | 299 27 le 6 26 8 46 41.1 3.2283 |— 8| 12 — 44| 32243 | 58488 |119 55 | 811876 Mai 18/12 15 17.3 48601 |+ 2| 16 0| 4.8620 | 87.087 | 281 13 | 9 Juni 19; 9 33 56,2 IIl 5.7231 |+ 5 22|-- 35| 5.7283 102.605 | 287 12 | 10 20| 11 9 23,2 7.4515 [+ 9 20 — 36] 7.1508 128.084 |105 7 f H 241 10 £316.32A 6.8335 |+ 15 18/+ 38, 6.8406 122.528 | 283 38 it, 28/10 28 49.9 7.0717 ¡— 16 19/+ 51 7.0771 126.764 | 284 29 f 13 Juli 14) 8 55 49.2 6.7600 |— 16 18/+ 76| 6.7678 121.224 | 284 42 | 14 291! 8 59) 24.2 | 6.5336 |— 17 18/+ 84| 6.5421 117.181 | 285 15 | 15/1879 Aug. 11/11 45 59.5 IL) 7.4109 |— -5 20|-- 19) 7.4143 134.475 66 25 | 16 199 12 £696 .$5.1 54217 led 16|— 17| 5.4215 98.330 |247 2 | 17 13} 11 24 44.6 3.3851 |+ 5 9|+ 16] 3.3881 61.451 69 21 18 20:12 Dä 24.7 3.6869 |+ 16 13;+ 7| 3.6905 66.935 68 34 19 26/11 11 24.9 7.9464 0 24;— 1 7.9471 144,138 | 245 41 | 20 Sept. 3/11 58 29.2 | 72336 |— 12 29 01 47.2353 131.228 66 49 21 4/10 32 68 | 6.4392 |— 4 19 0| 6.4407 116.816 | 246 39 | 29 41i 12 1160.27.1 6.4326 |— 4 26|-- 6| 6.4354 116.720 | 246 48 | 23 12! 11 1180. 837.9 | 5.0125 |+ 1 19,— 7] 5.0138 90.936 68 4 l 24 201 9 59 0.7] | 5.1247 0 sarin -E 19.5.1283 93.013 | 247 18 | 25 Ochs. 9 1180.59.3 Ee -46.1659 |1&—.6 22;— 50, 6.1625 111.771 67 49 | 26 6| 9 44 27.0} | 32598 |H 1| 42/+ 52| 3.2663 | 59.242 | 248 18 27 Di 18. 0481 84.9 |—40151 |—.8 13 + 58| 4.0214 72.937 | 243 34 28 181.18 T£20.45.3 6.1481 |— 12 20|-- 69| 6.1558 111.649 | 246 57 29 Novis £3) 6 2246 69.4 6.4281 |— 9 21/+102| 6.4395 116.794 | 245 30 30 Hd. 8 4282 15.0 4.3755 |— 3 26|—106| 4.3672 79,209 65 31 31 28| 5 40 37.8 6.3665 |— 5 25|--107, 6.3792 115.701 |246 16 i 32 Dec. 13] 5 43 al 6.1863 |+ 3 33| — 96| 6.1803 112.093 66 35 33 [1880 Sept. 6, 19 bp AA 7.3975 |— 7 20|— 42| 7.3946 134,117 | 246 41 34 13) 12 21 42.0 7.9754 |— 12 22|— 27| 7.9736 144.619 | 245 39 35 27/12 36 51.5 | 72514 |—10|-24|— 5| 7.2523 | 131.536 | 243 48 36 Gei 12 05441:12.4 | 7.9889 |— 8 25|+ 4| 7.9910 144.934 65 33 37 29 | 11 47 49.2 | 7.8835 |/—-10 24|— 3| 7.8346 142.098 | 245 52 38 30|11 18 41.0 | 6.8000 |— 4 19;+ 3| 6.8074 123.467 67 49 | 39 Nov. 7| 8 46 84) | 77154 [+ 3| 24 + 41| 7.7232 | 140.077 | 245 15 Nova Acta XLV. ‘Nr. 3. 15 110 Dr. Schur. (p. 10) Trabant Ii. Mike E andel. S Entfernung vom Mittel- = Datumi Strassb. 3 |beide Ränder. a page p pou MA NE L| Pos.-W. F H: ES Scalentheile. | Bogen. N h m 8 ” o ' 1 i874 Mette Ana Ay 10/9/07 + 20|+ 79|— 44| 10.9852 196.421 | 295 4 2| April 25) 8 57 23.7] I| 10.8496 |— 25 37,— 42| 10.8466 196.754 | 115 42 3| 28| 11 ¿567,047 3.3754 ¡+ 2 IH 44 3.3809 61.328 | 302 30 4/1876 April 4/16 9 42.8 |I| 4.1367 + 9 13 4- 50 4.1439 74.225 | 109 33 5| 26 | 15 £610.56.1 11.6929 |+ 5 3314 16] 11.6983 | 209.538 | 102 39 6| Mai 6/12 29 544 3.2239 0 151+ 5 3.2259 57.782 ‚114 3 d 18/13 16 442 5.4248 |+ 5 16 0 5.4269 92.206 | 97 44 8! 30,10 34 52 11.4394 |— 10 47|-d- 7| 11.4438 | 204.980 | 283 4 9| Juni 19|10 51 26.2 5.7460 |-- 8 16|— 35 5.7449 102.902 | 100 7 10 | 20|10 20 29.5 10.6690 |-- 4 29|-- 36] 10.6759 191.225 | 285 15 u | Juli 15| 8 56 56.2 10.5221 |— 25 281+ 7 10.5302 188.615 |285 7 12 | at 19 112/2277 10.5248 |— 98 28|— 80, 10.5168 188.375 | 104 23 13| 22) 8 50 17.7 9.7919 |— 12 26|+ 86 9,8019 175.570 | 285 44 14 Aug. 4| 8 31 46.7 8.4431 + 7 25,— 93 8.4370 151.122 | 104 0 15 11879 Aug. 11/12 54 58,2 | II 5.9166 |— 3 18 4- 19 5.9200 107.372 | 69 24 16! 12/12 38 14.9 12.0286 |— 16 39|— 17| 12.0292 | 218.176 | 245 30 17) 26/11 37 56.0 9.5790 |— 20 924— 1 9.5801 173.756 | 244 32 18| Sept. 4/10 58 25.3 11.0521 |— 20 36 0| 11.0537 200.483 | 65 52 19 | i} 10 1190.16.06 9.2987 |— 7 pO 6 9.3003 168.681 | 65 14 20 | 19/710 ESTE 35.7 6.7964 |—— 7 Dor | 6.7968 123.275 | 69 37 21 | 19,11 42 19.1 12.3104 |— 18 60/+ 9| 12.3155 223.368 | 246 1 22 | 18/11 28 10.6 8.6242 0 454— 16 8.6271 156.471 | 65 11 23 20) 10 2250 59,7 10.9494 |— 15 43|+ 19] 10.9541 198.677 | 245 43 25 Ott.0 135 | 19 "E387136.4 7.8753 |— 10 321+ 50 7.8825 142.966 | 248 24 26 611 9° GEO 18617 10.6106 |— 21 41|— 52| 10.6074 192.389 | 66 30 27 7| 8 14.142 4.9380 |— 8 14|— 54 4.9332 89.474 | 70 56 28 13| 7 29 59,4 8.1920 |— 16 24|— 69 8.1859 148,469 66 7 29 Nov. 9| 6 28 58,0 10.5601 ¡— 17 37|+106| 10.5727 191.759 | 246 23 30 281 6082 3.4660 |— 3 17; —106 3.4568 62.697 63 44 31 Dees 49| 5 45624.2 7.8343 1+ 6 40 | —100 7.8289 141.994 65 54 32 18] 5 S130 30.2 10.0040 |+ 3 44|— 96 9.9991 181.354 66 52 33/1880 Sept. 6|12 11 45.5 11.7897 |— 16 32|— 41| 11.7872 213.787 | 244 58 $ 34 19|12 591735.6 11.3913 |— 16 34|— 27| 11.3904 | 206.590 | 244 35 35 25) 12 29 543 4.1470 |— 1 14+ 6 4.1489 15.249 58 24 36 | 27) 14 21. 1.4] 9.9238 |— 14 e -— 5 9.9270 180.048 | 243 36 37| 28|12 56 45.0| 7.4428 |— 9 25|— 4 7.4440 135.013 | 249 36 38 29| 12 22 49.5} | 11.6084 |— 19 38|d- 3| 11.6106 | 210.584 | 64 53 39 30,11 45 56.5 | 3.6246 Ek 9 10/+ 3 3.6268 65.780 | 7617 40 Nov. 7] 9 14 542 | 9.5420 hip 12) 82|— 41 | 9.5423 | 173.070 | 63 38 — Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter etc. (p 290) 111 Trabant III. i s TN z n pak 8 bue : Bus TP Mittel- AED: Y atum. ren SENE: d orrect.| Refr. | Figur. Kt, os.-W. Pipes E En : Scalentheile. Bogen. h "im E wate Uc] 1/1874 Jan. 29|13 12 39.7 pay 15.7809 |+ 40 2-109|— 53| 15.7905 282.343 | 294 36 2 Febru. 4 13 53° 88.2 | 15.0028 [+ 24 94 E 44| 15.0102 268.391 | 296 49 3 12|11 35 187| 17.7620 |-- 34) 172 | + 82, 17.7794 317.905 | 295 13 4 Marz 13/13 58°: 2.5|II| 15.2100 +139 45: 0, 15.2284 276.156 | 294 6 5 21|14 10 42.0 3.8670 |-1-348 12, 0 3.9080 70.869 | 285 40 6 April 23/12 9 48.4 |1 8.2696 |— 6 22|- 39 8.2751 150.108 |299 1 7 24| 9 10 57.7 16.6817 |— 15 55|-L 40| 16.6397 301.839 | 296 6 8 22612 30:375 13.6526 |— 29 39|+ 42, 13.6578 247.148 | 293 45 9 26/10 6 41.7 1.7700 |— 4 5|-+ 44 1.7745 32.189 | 274 58 11/1876 April 13) 14 47 19.5 |III| 16.2602 |— 1 55|-1- 36| 16.2692 291.411 | 104 2 12 25715 8310 14.2887 | + 1 43|— 18| 14.2913 255.984 | 279 52 13 Mai 6/13 42 17.9 11.5512 |— 1 32|+ 5| 11.5548 206.968 99 15 14 PIT 222845 2.2836 |+ 33 Ti 1 2.2875 40.973 76 52 15 301 11 19 88 18.7694 |— 18 62|-- 7| 18.7745 336.286 | 284 28 16 Juni 9149 19 39:0 3.4962 0 17 -— 10 3.4969 62.636 | 122 14 17 POMO SO 97 8 4.8648 |+ 10 23|-- 35 4.3716 78.303 | 297 39 18 201.0. CETEROS, T0122 70 099 a 56/-+ 36| 16.2370 290.835 | 286 36 19 21; 9 57 46.9 16.6713 |+ 6 47|+ 38| 16.6804 298.776 | 283 34 20 28; 9 14 58.0 17.3310 140 52|-- 51} 17.3373 310.543 | 284 19 21 Jule T0. 292908 17.3708 |— 41 50|-+ 63| 17.3780 311.272 | 284 43 22 13| 9 16 40.6 11.0666 127 30|+ 73| 11.0742 198.268 |281 42 23 TOI 9 "OT ole | 15.0708 |— 36 40|— 78| 15.0634 269.813 | 107 19 24 16| 8 58 51.9 | 15.9942 |— 46 42|— 79| 15.9859 286.337 | 104 29 25 20119 17270 12.4775 1— 41 37|4- 83! 12.4854 223.637 | 282 34 26 22| 9 18 44.0 134915 4*— 15 36 |— 86| 13.4449 240.823 | 107 58 27 STT 8 39 3011 13.8610 |— 18 38|+ 89| 13.8719 248.471 | 283 20 28 1879 Aug. 1/14 23 49.4 II| 17.7972 |— 30| 71|-++ 37| 17.8050 | 322.033 | 66 2 29 e 14 40 17.9 17.6971 |— 30 78|+ 37| 17.7056 IZLETI ATT SS 30 12 n5 SES 19.5249 |= 27 59|— 19| 19.5262 354.151 1245 4 31) 121718 12 “43-0 15.8404 |— 22 57|— 17| 15.8422 287.333 | 246 28 32| 27/19 9I 197 13.1981 |— 16| 47|-- 6| 13.2018 | 239.443 | 64 14 33 26|12 13 19.4 18.8812 |— 41| 71/— 1| 18.8841 | 342.504 | 246 9 34 Sept. 4111 27 47.0 8.6040 |— 13] 34 0 8.6061 156.090 | 63 18 35 iQ. "371 19.6277 |— aal 64 0| 19.6297 356.027 | 65 40 36 MEELO 82° 27-9 5.6730 |— 5j 21|— 6 5.6740 102.910 62 18 37 12|10 38 28.1 18.6719 |— 30| 66|— 7| 18.6748 | 338.708 | 65 42 38 13/11 9 30.9 17.8995 |— 30 71|— 9| 17.9027 324.705 | 66 52 39 Tolik 29" ae 17.6819 |— 21| 95|— 17| 17.6876 320.804 | 65 40 40] 20-192 Tf 147 18.7787 |— 28| 88|— 19] 18.7828 340.007 | 66 44 41| 22111.20 28 10.8174 |— 23 | 66|+ 23| 10.8240 196.317 |244 1 42| 30| 8 46 54.0 18.6035 |— 20} 59/+ 39| 18.6113 337.557 | 245 50 Les — MM 112 Dr. Schur. (p. 12) Ee | E Are Entfernung vom Mittel- | l Nr. Datum. — | rm E beide Rander, Correct Refr. | Figur. punkt. | Pos.-W. | | SÉ Sg >| Sealentheile.| Bogen. ` | eeng ' | h m s ya SS | WE 43 1879 Oct. 4| 9 16 18.2 II| 19.5805 |— 2514 751 — 45 | 19.5807 355.138 66 34 1 44 5110 ¿97,212 114557. | 13 55|— 50) 11.1549 202.319 68 9 45 6| 8 36 23.4 |— 4.1811 [=-5 16;-+ 52) 4.1874 75.948 | 240 14 46 7| 9 16 45.0 | 17.4945 |— 39 73|+ 54| 17.5033 317.461 | 245 40 47 9| 8 33 33 5.4701 |— 13 17|+ 58 5.4763 99.325 | 249 43 48 Novae | 7 2612.7 6.3484 |— 8 24 | —102 6.3398 114.986 69 52 | 49 | 9. 7 34 15.7 17.2904 |— 27 83,—106 | 17.2854 313.508 66 52 | 50/1880 Sept. 6,13 25 48.9 11.5923 |— 15 32|+ 42 | 11.5982 210.359 70 20 | 51 13/13 39 11.8 13.5258 |— 19 42|+ 27| 13.5308 245.411 69 14 | 52 27/13 12 31.7 17.1995 |— 25 61|+ 5. 17.2036 312.025 67 39 | 53 28| 11 32 45.3 3.6801 |— 3 10;+ 4 3.6812 66.767 | 83 3 54 2911. ASPETO 13.2989 |— 22 39|— 3] 13.3003 241.231 | 241 42 55 30/12 21 48.3 20.5163 |+ 50 68,— 3, 20.5278 | 372.317 | 245 29 56) Nov. 7| 9 43 45.3 | 8.1821 |+ 16 31¡— 41 8.1827 | 148.411 | 59 3 Trabant IV. 1/1874 Febr. 11/13 8 44.9 |IV| 29.9962 Jim 54|--159| — 33| 30.0142 536.670 |296 3 2 12/13 14 20.3 31.6806 |+ 48 157| — 32| 31.6979 566.775 | 295 13 } 3 April 22/12 6 40.8| I| 16.6379 |— 2 46| + 38| 16.6461 301.956 | 292 27 4 291439 Ce Dt 15.4696 |— 34 46| — 42| 15.4666 280.559 | 118 25 5/1876 April 26/13 55 41.7 |I] 32.4724 |— 1| 100} — 16| 32.4807 581.789 | 282 32 6 Mai. 6/14 24, 1.1 23.0813 |— 4 70| + 5| 23.0884 413.555 | 100 27 7 21/12 10 54.1 32.6491 |— 4 99| — 1, 32.6585 584.974 | 103 41 8 30/12 55 53.4 30.2682 |— 30 91| + 7| 30.2750 | 542.280 |283 7 9 Juni 17|11 24 39.1 19.5859 |— 1 58| + 32| 19.5948 350.979 | 281 12 10 19|11 30 34.0 3.8306 |+ 5 21| — 35} 3.8297 68.597 | 129 40 11 211.10 ,8..38.5 24.2657 |+ 3 63| — 38| 24.2685 434.693 | 107 35 12 28| 9 48 32.6 10.9808 |— 27 37| + 51| 10.9869 196.795 |292 39 13 Juli 14| 9 44 11.0 3.4252 |— 4 16} + 64, 3.4328 61.488 | 309 16 14| 16| 9 34 549 22.6084 |— 67 60| + 79| 22.6706 406.072 | 287 49 15 17; 9 34 33 28.3091 |— 79 76| + 80) 28.3168 507.206 | 286 32 16/1879 Aug. 6/13 39 16,4 |II| 34.4798 |— 44] 126] + 27| 34.4907 625.564 65 33 17| 10/11 46 40.2 11.8120 |— 15 31| + 21| 11.3157 205.235 69 29 18 | 141,13 28 20.2 2.9476 |+ 12 16| — 19| 2.9485 53.478 |231 17 19 | 12,13 38 42.2 15.8424 |— 22 69| — 17| 15.8422 287.333 | 243 26 20) 13/12 31..13.7 26.0309 |— 36 84| — 16, 26.0341 472.186 | 244 44 | 20,13 30 18.4 12.9992 | — 10 66| + 7| 13.0055 235.883 63 6 22 | 21:11 44 58 23.7032 | — 39 63} +- 6| 23.7062 429.964 64 48 23 | Sept. 3] 11 26 33.8 21.0272 |— 46 97 0| 21.0323 381.467 | 247 42 24| 411 99.2930 9.0611 |— 17 33 0| 9.0627 164.372 | 250 18 25| Si 10 26 54.1 3.6658 |+ 3 14 0| 3.6675 66.518 55 46 26 | 11/11 50 44.0 24.9446 |— 38 88, — 6; 24.9490 452.504 67 36 27 16| 10 37 343 | 31.6957 |— 42! 119| + 13| 31.7047 575.084 | 245 53 Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. 13) 113 ` ' 2 f | Entfernung vom Mittel- | Nr. Datum. Pih Zebi E GEN fün (Correct. Refr. | Figur. punkt. Pos.-W. E Strassb. C beide Ränder.| Seal AR ile| Bogen _ | } | scalentheie. ogen. gj T CURRENT PE ENSEM See [err oe TN UR EOS ZEN 4 28 1879 Sept. 18/10 56 44.3 |II| 33.5867 las ras + 16| 33.5982 | 609.377 | 246 49 29 1911-1 43.9 27.1033 |— 35| 119/+ 17, 27.1134 | 491.761 |247 21 30 3019 04/2) 4.7.7 3.3301 |-- 4| 16|+ 39|. 3.3360 | 60.506 | 235 34 31 Oct 3| 9 42 85 324886 |— 45| 139|- 46| 32.5013 | 589.483 | 246 21 32 4| 8 47 6.0 34.1905 |— 46| 115|-- 48| 34.2022 | 620.331 | 246 43 | 33 7| 8-47 30,5 12.8492 |— 28) 43|+ 54| 12.8561 | 233.173 |249 2 | 34 13128 240 «2,5 32.4556 |— 70} 123|— 69| 32.4540 | 588.624 | 67 17 | 35 Nov. 3| 6 54 26.4 9.7351 |— 121° 37|--101| 9.7477 | 176.796 |244 2 | 36 9 7 2 474 16.1400 |— 26) 63|--106| 16.1543 | 292.994 248 7 | 37 28| 6 55 40.0 8.6148 |— 10| 54/—106) 8.6086 | 156.136 | 64 13 | 38/1880 Sept. 6/11 31 21.2 21.4386 |— 28} 60|— 42| 21.4376 | 388.817 | 249 15 | 39 13/14 15 30.8 32.3873 |—48| 114|-+ 27 | 32.3966 | 587.583 | 67 13 | 40 27/13 49 39.6 31.1518 |— 45| 135 + 5| 31.1613 | 565.178 | 64 12 41 28/12 29 49.2 35.7187 |— 47| 12|+ 4| 85.7269 | 647.987 | 65 15 F 42 29/12 53 2.8 35.7144 |— 66| 126/+ d 35.7207 | 647.873 | 66 13 43] 30/12 54 78) | 30.0549 |-- 76) 109|+ 3) 30.6737 | 556.335 | 67 24 44 Nov. 7/10 8 432| | 243874 "kaal 98|-- 41| 24.4046 442.631 | 242 37 | b) Positions-Winkel. | Trabant I. } T | i g 8 E 1l | | Nr. Datum. uu 3 E ub AER Reduct. | Refr. | Figur. Pos.-W. | 7/1876 Mai 6 12 23 354 II] f 281 59 | + 54 d 0.34 13 n 0.2 | 281 12.5 8| 18|12 16 398| | f|287 48 | -L 63 |—02|+ 18 | — 0.7 | 287 12.0 9| Juni 19| 9 34 313 £/ 286 506 | + 59 | — 03. | + L3 | — 02 | 286 57.3 10 20/411 9 519 yv 1285 3.0 | +40 |+03|}— 0.4 | — 04 | 105 6.9 11| 21|10 32 489 »|283 349 | + 81 |— 03 |4- 02 |-F 0.1 | 283 38.0 12| 28 10 29 285| | v|284 2.4 | +38 |— 03 |— 0.1 |+ 01 |284 28.9 13 Juli 14| 8 56 4.9 v|284 385 | + 31 |— 03 |-F 03 0.0 | 284 41.6 14| 2119 0 84 v [985 143 | + 88 |— 03} 0.0 |— 2: | 285 15.0 15 1879 Aug. 11/11 46 58.3 /I[| f| 66 15.65; + 9.80 |+ 0.16) — 0.36 — 0.08, 66 25.17 16, 12/12 8 56.2] f | 246 53.08 | + 9.69 | — 0.12, — 0.48| — 0.29 247 1.88 | 17| 13/11 25 98| |f, 69 13.45) + 9.84 |+ 0.08 — 0.09| — 1.94, 69 21.36 | 18 20112 53 31.8 | f| 68 26.25 | + 9.34 | + 0.09) — 0.82 — 1.11] 68 33.72 I 19 | 26|11 11 56.8| f | 245 31.68| + 9.71 | — 0.19 — 0.61! + 0.01/ 245 40.55 | 20| Sept. 3|11 58 574| |f | 66 40.25| + 932 | + 0.18| — 0.98| — 0.11| 66 48.56 21 4110-32 45.2 f | 246 29.65| + 9.71 | — 0.16] — 0.57) — 0.18) 246 38.50 | 22) (sj 347612 f | 246 39.65) + 9.24 | — 0.17) — 0.99} — 0.12] 246 47.59 | | t| 67:55:63 + 927 |+ 013 — 0.92 — 0.47] 68 3.64 i 24 20/10 0 237| | £ |247 9.60 | + 9.50 | — 0.14 — 0.78| — 0.22) 247 17.96 d 23 | 12111 9 17.8 | 114 Dr. Schur. (p. 14) | leere | | es == PAE LES UE ; TT at mE 25/1879 Oct. 5| 9 9 50.9 |II| f | 67 40.73) + 9.38 | + 0.17) — 0.90 — 0.18| 67 49.20 ? 26| 6| 9 45 133 £ | 248 10.58) + 9.11 | — 0.09) — 1.12) — 0.91 | 248 17.57 7 9 8 30811 f 1243 24.80) + 9.75 | — 0.11} — 0.80 | + 0.78 | 243 34.35 28 | 13| 8 2 583 f | 246 48.45| + 9.59 | — 0.18| — 0.62| — 0.05 |.246 57.19 29 Nov. 3, 6 25 00| |f | 245 21.25) +953 | — 0.18} — 0.67 4 0.11| 245 30.04 30| 9,8 3 476 f| 65 2268| + 8.04 |H 0.12| — 1.48| 0.23) 65 30.61 31| 28 5 41 32.9 f 1246 7.93} + 9.36 |— 0.17| — 0.98 | + 0.04| 246 16.16 32| Dec. 13} 5 45 145 v | 66 27.85) + 8.03 | + 0.16] = 1.27 — 0.03} 66 34.74 33/1880 Sept. 6/12 56 23.2) |v | 246 44.35) — 3.22 | + 0.10! — 0.10) + 0.06 | 246 41.19 34 | 13112 20 49.1) |v | 245 42.68) — 3.24 + 0.10) — 0.11 | + 0.03 | 245 39.46 35 27/12 37 327| |v | 243 5045 — 273 |+ 0.81) — 0.37 | + 0.21| 243 48.37 36. 28/12 1 42.0 | fvi 65 36.83| — 292 | — 0.09| — 0.27| -I- 0.02] 65 33.07 37| 29 11 49 222 | |v | 245 55.15] — 2.99 | + 0.09) — 0.24 | + 0.02) 245 52.03 38) 30/11 19 19.9] |v| 67 52.80) — 345 | — 0.08) — 0.13} —0,27 67 49.17 39, Nov. 7| 8 46 28.2) |f | 245 23.70) — 8.48 |+ 0.05. — 0.26 | 0.00 | 245 15.01 Trabant XE. 41876 April 4/16 17 29.8 I f | 109 264 | +76 |—02 | +1.1 | — 16 | 109 33.3 5 26115 5 30.1 | NOME REGE e Eug 0 0.0 [102 39.2 6 Mai 6/13 1 383| [f (114 OA | +61 |+01 | +17 |—48 |114 32 T TS TA. 18 bos f | 97351 | +78 |+03 | —05 | +09 | 97 43.6 8 30/10 35 447 f 1282574 | +54 |—06 | +14 | 0.0 | 283 36 9 Juni 19/10 52 9.8 f | 99594 | +77 |+03 |—02 | 0.0 |100 72 10 20/10 22 336) |v|285 116 | +30 |—05 | +06 | 0.0 | 285 14.7 11} Jui 15) 8 58 53.9) | v | 28 49 | +30 |— 044 |-- 0.3 | — 12 | 285 68 12 Wild 28 32) v |104 189 | +35 |-- 05 + 0.2 | 0.0 | 104 23.1 13 22| 8 51 215 v | 285 41.0 kan |—05:| +01 | 0.0 |285 443 15/1879 Aug. 11/12 56 23.9 II| f | 69 15.70| 4950 | -- 013| — 0.59 — 0.62] 69 24.12 16 12112 38 42.5 f | 245 21.45 + 9.55 | — 0.26) — 0.68, — 0,01 | 245 30.05 17 26/11 38 37.4 f | 244 23.48) +9,57 | —0.22| — 0.77 | + 0.08| 244 32.14 18 Sept. 4/10 58 38.7 f 65 42.48] + 9.57 + 0.27 | — 0.74 0.00| 65 51.58 19 11110 6 174 f | 65 4.80) + 9.68 | + 0.24) — 0.70) + 0.06, 65 14.08 20 12/10 8 10.6 f | 69 28.10; + 9.65 | + 0.18] — 0.52| — 0.44, 69 36.97 | 21 13| 11.42 37,8 f |245 53.08| + 9.02 | — 0.32) — 1.18| — 0.00| 246 0.51 22 18/11 29 02 f | 65 285) + 8.96 | + 0.23) — 1.27} + 0.08 | 65 10.85 1 23 20) 10 26 43.6 f | 245 34.60; + 9.30 | — 0.29) — 0.98 | + 0.02] 245 42.65 24 Oct. 4/10 44 55.9 f | 244 57.40 + 9.17 | — 0.20} — 1.57) + 0.10} 245 4.90 25 5| 9 37 20.7) |£ | 248 15.83} +919 | — 0.22] — 1.06] — 0.15 | 248 23.59 26 O Aoi 5242 f 66 21.70} + 9.34 | + 0.30| — 0.98 0.00} 66 30.36 27 V AM f| 70 47.90} +9.66 | + 0.14] — 0.47) — 0.86] 70 56.38 28 13; 7 30 27.1) |f | 65 57.80} + 9,78 | + 0.23) — 0.63) + 0.04] 66 7.22 29 Nov. 9| 6 28 31.3] |f | 246 1450| + 944 |— 030] — 0.88 | + 0.01 | 246 22.77 | | | | Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter ete. (p. 15) 115 Nef Datum | Mh Zee Eg EH Reduet. | Refr. | Figur | Pos.-W. h m s | o D D D D H 0 H 3011879 Nov. 28| 6 13 24.9 |II| f | 63 35.03 + 9.23 |— 0.09| — 1.22 |-]- 0.79 | 63 43.74 31/1879 Dec. 9| 5 45 50.1 v | 65 46.40| + 8.37 |+ 0.00|— 1.26 | -- 0.02! 65 53.73 32 134 57.14.8415 v | 66 4405| + 8.73 |+ 0.25) — 1.07] — 0.02| 66 51.94 3311880 Sept. 6|12 12 35.1 v |245. 4.00! — 3.43 |+ 0.16|— 0.01 | + 0.04|244 57.76 3 13112 58 48 v | 244 33.43) — 2.99 |+ 0.15|— 0.24 | + 0.06 |244 35.41 35 25/12) 30 5.0 Y | 58 24.90} — 2,82 |— 0.04|— 0.37 | -]- 2.46] 58 24.13 36 27; 14 21 47.6 v | 243 38.13} — 2.98 |H 0.11. | — 0.70 | + 0.15 |243 35.71 37 28/12 57 124 v | 249 38.83) — 2.53 |+ 0.09|— 0.39| — 0.38 |249 35.62 3 29 12 23 23.6 v | 64 56.50; — 2.74 |— 0.13 |— 0.35 + 0.03] 64 53.31 | 39 30/11 46 17.9 v | 76 24.90) — 2.97 |— 0.04|— 0.09 | — 4.66 | 76 17.14 | 40 Nov. 7| 9 14 543 f| 63 4755| — 8.27 |— 0.64|— 0.27 |— 0.11 | 63 38.26 | Trabant III. 1011876 April 6|16 22 47.0 I] v | 102 56.6 | +36 |+05 |— 0.1 0.0 |103 0.6 | 11 13 14 46 58| |f|108 543 | +62 [+05 [+11 |— 0.5 |104 1.6 | 12 25115 6 363| |i|279 449 | +80 |—o71—06 | 001979 516 | 13 Mai 6/138 43 58| |f| 99 74 | +71 |+06 0.0 |+ 0.1 | 99 15.2 | 14 21/11 21 43.2 f| 76254 |.- 5.5 {+01 | 0.8 |-L21.6 | 76 51.8 l 15 30/41 13 477 ie DE EE hela ea 0.0 |284 27.6 16 Juni 1/12 19 29.6 Y 122448 | +36 |H OA +23 | 65 |122 143 17 19| 10 11 44.7 f 1297 341 | +67 |— 02 |-- 1.7 |— 2.9 |997 394 18 20] 9 42 41.4 v| 986-386 | +49 |— 08. |-- 4.1 0.0 |286 35.8 19 21] 9 58 18.8 Y 1983 91.5. P 640. 4+ 0.3.01 —00.4 0.0 |283 34.2 20 28| 9 15 45.6 v |284 46.9 | +20 |— 08 |-- 0.8 0.0 |284 18.9 21 Juli 5/10 26 36.3 V | 284 40.3 | + 44 — 0.326 20.6 0.0 |284 43.3 22 13| 90417 2.5 y 281-385 |.G4- 35. — 0.5 040 0.1 |281 41.5 23 15| 9 32! 52 Vol 107 44.1, Kat we. + 0.7. IER) 0.0 |107 19.0 24 16| 8 59 47.7 v 104244 | +34 IH 0.7 IH 0.2 0.0 |104 28,7 25 20| 9 17°22.8 Y | 282 314 | +42 1— 0.6 |— 0.7 |-- 04 |282 344 26 22| 9 19 164 v 407 526 | 4-45 |F 0.6 |— 0.2 0.0 |107 57.5 27 27| 8 40 57.7 v 12983 «7.0 Of aio. | 1110.6,7 00.3 0.0 {283 20.3 30/1879 Aug. 11/12 16 49.7 II! f | 244 54.85) + 9.67 |— 0.42]— 0.58| 0.00 245 3,52 31 12113 13 154 f | 246 19.45| + 9.49 |— 0.35 | — 0.80 | — 0.03 |246 27.76 i 32 21112 20 9.6 f| 64 453| + 9.44 |+ 0.30|— 0.82] -I- 0.05 | 64 13.50 33 26/12 12 53.8 f (246 0.80| + 9.34 |— 0.45|— 0.89| 0.00 |246 8.80 34 Sept. 4|11 28 18.9 f | 63 9.28; +938 [+ 0.21/—0.95/+ 0.19) 63 18.11 35 5|10 54 59.0 f | 65 30.20) + 9.56 |+ 0.49|— 0.75] 0.00! 65 39.50 36 11/10/32 107 f| 62 870! +953 |+ 0.18|— 0.921 + 0.651 62 18.14 37 12/10 38 543 f | 65 33.08| + 9:46 |+ 0.48 — 0.85 | + 0.01 | 65 42,18 38 131 110.10-17%8 66 43.73 | + 9.23 |+ 0.47) — 0.981 — 0.01 | 66 52.44 65 31.78| + 8.92 |+ 0.47] — 1.30 |+ 0.01 | 65 39.88 + 39 19| 11-29 47.8 Dr. Schur. (p. 16) | Mittel für beide Ränder. Summe der Instr.-Fehler. wo ARWEN En ww © 00 eee en deed E E Fee O + 9.05 + 7.82 + 9.65 + 9.35 + 8.98 + 9.56 + 9.27 + 9.58 + 9.30 + 9.18 — 3.02 — 2.72 — 2.46 — 3.12 — 3.18 EA! SO 66 35.60 1243 54.35 245 41.55 66 25.33 68 0.55 415 245 32.50 249 35.05 69 43.38 66 43.40 70 23.43 69 17.23 67 41.73 83 13.15 45.05 245 31.78 59 12.20 Trabant IV. + 6.3 + Bit + 6.5 + 8.6 + 4.0 EL qui + 4.0 Sieg + 43 + 43 et sic + 9.38 + 9.80 + 9.33 + 9.26 + 9.56 + 9.11 + 9.63 + 8.99 + 9.24 + 9.72 + 9.40 282 25.5 100 18.8 103 31.6 283 0.6 281 9.9 129 28.3 107 29.4 292 36.3 309 20.9 287 46.1 286 29.1 65 23.50 69 19.75 | 231 0.23) | 243 18.48) | 244 35.98 62 56.30 64 38.00 247 3440| 250 5.93| 55 33.05 67 27.08| Reduct. | Refr. Figur. S | + 0.50| — 1.16 | — 0.01 — 0.29} — 143 | + 0.10 — 0.51| — 0.72| + 0.01 --0.55|— 0.97| 0.00 + 0.32| — 1.26 | — 0.06 — 041| — 1.08 | + 1.52 — 0.49 | — 1.07 | + 0.01 — 0.16 | — 0.64 | — 0.47 + 0.19} — 0.95 | — 0.32 + 0.49| — 1.22) 0.00 — 0.16| — 0.14| — 0.17 — 0.18| — 0.30 | — 0.10 — 0.21 | — 0.43 | — 0.04 — 0.04 | + 0.12) — 6.66 + 0.14] — 0.21 | + 0.13 | 2 + 0.23; — 0.35 | … 0.00 | — 0.53 — 0.49 | — 0.49 —02 |+08 | 0.0 +114 106 | 0.0 + 1.6 | +0.80| 0.0 — 45007 0.0 — 0.9 |— 0.6 0.0 +04 |4-29 | +05 +44 1+02 | 0.0 — 0.5 | +12 |— 03 — o.t 0.5] = 8.2 E EN 700:0 0.0 —13 |+ 0.2 0.0 + 0.74| — 0.81 0.00 + 0.25| — 0.15| — 0.17 — 0.05 | — 0.90 | + 8.65 — 0.34| — 4.01 | -I-:0.05 — 057| — 0.70 | + 0.02 + 0.39| — 0.11| + 0.09 + 0.54| — 0.22 | + 0.01 — 0.53) — 1.11 | — 0.02 — 0.23 | — 0.84 | — 0.34 + 0.08| — 1.05| + 4.22 + 0,65) — 0.83 | — 0.01 Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. 11) 117 | | 4 | | | xo 8 4 | | Nr. Datum. | ede 3 E Neil Ins Baer | Reduct. | Refr. | Figur. penes | | lud A tt e o , , H , D , 27| 1879 Sept. wu 10 37 52.5 |II| f 1245 45.20) + 9.34 | — 0.83, — 0.92 0.00 | 245 52.79 28| 18| L0; 24 217. | f|246 41.43) + 9.16 | — 0.89] — 1.05 0.00 | 246 48.65 29| 13 11 222 49,8 | f | 247 13.65, + 9.10 |— 0.73, — 1.88} — 0,01 | 247 20.63 30) 901 79 41777951 EE 20.20 | + 9.48 | — 0.08} — 1.25] + 5.24| 235 33.59 31 | Oct. 3| 9 42 45.6 | £ |246 13.85; + 9.22 | — 0.90] — 1.09 | 0.00 | 246 21.08 32 | 4) 8 48 63 | f | 246 3558| + 9.56 | — 0.96] — 0.81 | 0.00 | 246 43.37 33 | 7| 8 48 99 | f | 248 53.48| + 9.47 | — 0.37| — 0.78| — 0.07! 249 1.73 : 34| 1317841 30.9 | TA NE at 75 | + 9.84 | + 0.93! — 0.97 0.00; 67 17.05 | 35 | Nov. 3| 6 54 58.0 | £ | 243 54.05 | + 9.42 | — 0.27| — 1:02 | + 0.11| 244 2.29 36) Ee Di | £ | 247 5888; + 9.30 | — 0.46] — 0.99! — 0,02 | 248 6.71 37| 281 6 55 243) |f] 64 528 + 9.06 | + 0.23) — 1.48| -- 0.03| 64 13.12 Sept. 6111 33 27.3 | v | 249 18.48! — 3.68 | + 0.30 + 0.34 | — 0.04| 249 15.40 39 13/14 16 17.2 | v| 67 1640, — 2,45 | — 0.42) — 0. 42; — 0.01) 67 13.10 | 40| 21, 13 49 37.6 vj 64 15.20) — 2.19 | — 0.35| — 0.58| + 0.01 | 64 12.09 41 | 28| 12 30 20.5 | v| 65 18.48; — 2.72 | — 0.44| — 0. 35 + 0.01} 65 14.98 42 29| 12 53 47.4" | v| 66 16.45} — 253 | — 0401 — 0. T 0.00] 66 13.10 | EEN 30) 12 54 484 | v| 67 27,18| — 2,26 | — 0. 34 dae O01 6% 23:94 | 44 Nov. 7/10 9 25.3 | | f | 242 45.50 | — |) + 0.16) — 0.53) — 0.02) 242 37,21 | Diese Messungen wurden nun inni den von Bessel o gg und seiner Abhandlung über die Masse des Jupiters angehüngten Tafeln verglichen. Diese Tafeln beruhen auf den von Laplace in der Mécanique céleste gegebenen IEntwickelungen und den von Damoiseau bei der Construction seiner Tafeln gemachten Annahmen über die numerischen Werthe, jedoch hat Bessel viel- fache Unrichtigkeiten beseitigt. Für die damalige Zeit besassen die Tafeln | die erforderliche Genauigkeit zur Reduction der Beobachtungen, ob dies nun | auch noch für die gegenwürtige Zeit der Fall ist, lässt sich a priori nicht entscheiden. Zunächst sind wir auf den Gebrauch dieser: Tafeln angewiesen ; übrigens muss bemerkt werden, dass die mangelhafte Uebereinstimmung der aus den Tafeln von Damoiseau berechneten Zeiten der Verfinster ungen der Trabanten mit den beobachteten insofern keinen Massstab für die Zuverlássig- keit der Bessel'schen Tafeln abgiebt, als diese Unterschiede wohl zum Theil ihren Grund in den zahlreichen von Airy und Bessel aufeefundenen Unrichtigkeiten haben. In Betreff der Vergleichung der Beobachtungen mit den Tafeln ist noch Folgendes zu beachten. In die Tafeln muss man mit den um die Aberrationszeit verringerten Beobachtungszeiten eingehen, und da Bessel Nova Acta XLV. Nr. 3. 16 118 Dr. Schur. (p. 18) dabei die Delambre’sche Lichtzeit angewandt hat, so musste dasselbe auch hier geschehen; bei der Interpolation der Oerter des Jupiter aus der Ephemeride musste dagegen die Beobachtungszeit unverándert bleiben, da dieselben der Connaissance des temps entnommen wurden, wo die Aberration bereits an- gebracht ist, d. h. wo der scheinbare Ort zur Beobachtungszeit, oder was auf dasselbe hinauskommt, der wahre Ort zu der um die Aberrationszeit ver- minderten Beobachtungszeit, um die es sich hier handelt, gegeben ist. Dass bei der Berechnung der Ephemeride in der Connaissance des temps nicht die Delambre'sche, sondern die Struve’sche Lichtzeit angewandt ist, ist hier ohne Belang, da ja letztere Constante auch bei Ableitung der Elemente der Bewegung des Jupiters aus den Beobachtungen benutzt worden ist. Auf die Wiedergabe weiterer Einzelheiten der Vergleichung mit den Tafeln verzichtend, werde ich nur noch eine Tabelle mit Hülfsgrüssen der Reehnung beisetzen, welche bei der Reduction fernerer Beobachtungen der Jupitertrabanten einen wiinschenswerthen Anschluss der Rechnungen liefern. Es bedeuten N die Lünge des aufsteigenden Knoten der Satellitenbahn auf der Jupiterbahn, J die Neigung gegen die letztere, N, der Ort des aufsteigenden Knoten der Bahn auf dem Himmels- Aequator, J, die entsprechende Neigung, D die Entfernung des Knoten auf der Jupiterbahn von dem Knoten auf dem Aequator, dann hat man für Nutation corrigirt und auf Ob M. Zt. Paris bezogen. Trabant I. Trabant H. | | | | | DEN | log cos Jı | log sin Jı | Ni D—N |logcos J, | log sin Jı Ny i "TT Tm T ario E] EE ane raid OE 1874 Jan. 20/1 50 20.8 19.955741 9.632870 —2 2 42.9 | 2 30 19.8 [9.956804 9.628104 — 2 46 11.0 März 11| 1 50 18.0) 40) 76| 2 240.3172 29 74 38 7952) 244 50.8 April 30| 1 50 14.1 | 42) 081.9: 57:15] 2/20554:9 72 7795 2 43 32.0 | | | | 1876 April 1| 1 49 54.8 19.955748 9.632838] — 2 2TG 9.957231 9.626153/— 221 14.9 Mai 21|1 49 53.7] 49) 34| DEO 1077 48| 6075) 219 28.5 Juli 10| 1 49 53.7 50) 32| 2 4415| 63; 6005| 217 413 Aug. 29| 1 49 52.6| 49| 34| 213 13181 81| 5927| 215 53.7 Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. 19) 119 | | | | | | | | D—N | log cos Jı | log sin Jı | Ni D—N | log cos J; | log sin Jı | Ni | " | | ach mer nari ara Euh pun | Een Ee ars 1879 Aug. 1| 1 49 9.8 9.955748/9.632839 — 2 0 56.211 26 40.1 (0.957232/9.626149.— 135 48.2 Sept. 20 | 1-49 . 7,2} 48} 39) 5,2 0540 11.25. 0.2] 215 229, 1 33 59.4 Nov. 9} 1 49 3.9| 49) 37| 2 051.6] 1 23 21.8| 197) 300 132 13.7 Dec. 29/1 49 2.4 49 35 2 0480|121 469 178 395| 1 30 27.3 1880 Sept. 1/1 48 51.2 9.955746/9.632848—2 0 34.0] 1 14 22.0/9.9570629.626925|— 1 22 20.7 2111 48 49.6 | 46 48 2 0329|1 13 388, 54 6967) 121 35.0 Oct. 11 | 1 48 48.4| 46 47, 2 03221113 3! 44 7010) 120 56.8 31| 1 48 46.5| 47) 44 2 031.344 12: 35| 7051| 120 27.1 Trabant III. Trabant IV. 1874 Jan. 20| 1 26 2.2 9.955324/9.634702)—1 3611.2] 11 8 32.1 [9.956043 9.631532|— 1 16 45.7 März 11/1 26 95 20) 2 136182]1 8 302) 43 32| 116 42.9 April 30| 1 26 15,0, 17 34| 136263|1 8 27.1) 47 14 116 40.8 | | | 1876 April 1|1 28 37.2 19.955282 9.634889 — 1 38 52.191 9 5.9 9.956066/9.631430/— 1 17 11.4 Mai 21|1 28 49.6 80| 888, 39 el 9 117) 67 25, 117.476 Juli 10) 1 29 2.7 | 78 907) 3917.2]1 9 21.2 67 23 117 23.0 Aug. 29} 1 29 15.6} 74| 922 39 30.911 9 25.6 | 66 26 117 29.0 1879 Aug. 1/1 33 1.4 0.955226 9.635133 —14323.4|1 9 57.9 9.956044 9.631528|— 1 17 52.7 Sept. 2011 33 8.4| 25| 89| .149.323111. 8 56.7 | 44 26 1 41:50.1 Nov. 9|1 33 16.6 25 3712. NADAMA T 1.1, 9:252:6 46) 18 1 17 46.7 Dec. 29 | | 1 9513| 50) 01) 117 43.4 1880 Sept. 1| 1 34 105 |9.955224/9,635142|— 1 44 37.511 9 44.6'9.956054/9.631484|— 1 17 34,3 241.34 13.7) 24 42} 14442314 9 43.9] 54, 80 117 34.0 Oct. 11 1-34 16.8 | 25) 37) 144 46.471 9 42.9) 56) 73 L-2409 31 | 1 34 20.6 | 26) 36) 144 50.411 9 42.7) 58) 67 17942 Bedeuten ferner o die scheinbare Entfernung eines Trabanten vom Mittelpunkte des Planeten, p der Positionswinkel von Nord durch Ost gerechnet, 4 die halbe grosse Axe der Bahn in der mittleren Entfernung des Jupiter von der Sonne, die mittlere Länge des Trabanten, die Länge seiner Jupiternähe, e die Excentricitit der Bahn, esmo Ai e COS w 16* 120 Dr. Schur. (p. 20) und bedeuten dg, dp u. s. w. kleine Aenderungen dieser Grössen, so liefern die Beobachtungen, wenn man noch der Kürze halber ee eee Ss gg dd lh 206,265 206,265 206.265 206.265 206.265 Wit, ep q E 8 t u | und die entsprechenden Differentialquotienten in den Gleichungen für do und odp mit a b c d e f b' ch d E f' bezeichnet und sich die Erklärung der Unbekannten v und w und ihrer entsprechenden Quotienten einstweilen noch vorbehält, folgende Bedingungs- gleichungen: n = ap + bq + er + ds + et + fu + gv no bq +cr+ d's + e't + fu + hw | Die horizontalen Linien trennen die einzelnen Oppositionen von einander und ein in der Columne: Fehler: Beob.-Rechn. angehängtes (v oder (n be- deutet, dass die betreffende Beobachtung, sowie die folgenden vor oder nach der Opposition des Jupiters angestellt sind. ta Ces DE 1.2077 | — 0.0497 | — 0.1355 | — 0.0985 + 0.0003 | — 0.0010 |— 1 | + 0.023 (v Trabant I. | | : | 3 | 1 | 4 | 4 Fehler: M c MM NA " fe UM ors a | y 1 E + 0.5022 | — 0.1075 | + 0.2180 | + 0.0433 | — 0.0062 | + 0.0032 |— dëng — 0.585 (v 2 | — 0.823 | 1.0576 | — 0.0428 | + 0.1406 | + 0.0386 | — 0.0006 | — 0.0008 |— 1 — 0.800 3|—0.100 | — 0.9135 | — 0.0764 | — 0.1732 | — 0.0613 | — 0.0019 | — 0.0006 |+ I — 0.047 4|—0.030 | 0.6435 | + 0.1087 | — 0.2236 | + 0.0500 | — 0.0049 | + 0.0079 |H 1 + 0.029 5|-—0.028 , 0.4070 | + 0.1126 | — 0.2306 | + 0.0175 | — 0.0077 | + 0.0090 |— 1 | + 0.485(n 6 | —0.236 | 0.5276 | + 0.1089 | + 0.2245 | — 0.0225 | — 0.0064 | + 0.0078 +1 | — 0.412 8 | — 0.088 | 0.7841 | + 0.1001 | — 0.0594 | + 0.2104 | + 0.0041 | + 0.0051 —1 | — 0.061(n 9 | — 0.563 | 0.9239 | + 0.0775 | — 0.0557 | + 0.1778.| + 0.0025 | + 0.0025 |— 1 — 0.531 10 | — 0.062 | 1.1470 | — 0.0002 | + 0.0766 | — 0.1027 0.0000 0.0000 |H 1 - 20.025 11 | — 0.360 | 1.0993 | — 0.0389 | — 0.1119 | + 0.0908 | — 0.0009 | + 0.0010 |— 1 — 0.219 12 0.064 | — 1.1340 | — 0.0049 | — 0.0807 | + 0.0981 | — 0.0001 0.0000 — 1 | + 0.202 13 | + 0.095 1.0841 | — 0.0108 | — 0.0837 + 0.0902 | — 0.0003 | + 0.0001 ech | + 0.241 14 | — 0.326 | 1.0519 | + 0.0204 | — 0.0596 | + 0.1092 | + 0.0005 0.0000 |— 1 | — 0.204 | 16|4-0.859 | 0.8712 | — 0.1062 | + 0.1849 | + 0.1860 | — 0.0012 | — 0.0014 |41 | + 0.063 Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. 21) 121 | | | ; Fehler: | A El | " $ " | t ; d | Beob.-Rechn. ” Sg | " 17 | — 0.448 =| + 0.5534 | — 0.1301 | — 0.2266 | — 0.1421 | — 0.0050 | — 0.0001 |— 1.0000 + 0.118 18 | — 0.591 0.6042 | — 0.1284 | — 0.2203 | — 0.1483 | — 0.0042 | — 0.0005 |— 1 | — 0.014 19 | 40.564 1.2849 | — 0.0263 | + 0.1305 | + 0.0797 | + 0.0004 | — 0.0006 +1 + 0.158 20 | — 0.495 1.1786 | — 0.0621 | — 0.1369 | — 0.1185 | + 0.0005 | — 0.0013 +1 — 0.318(n 21 | 4- 0.448 1.0408 | — 0.0883 | + 0.1567 | + 0.1420 0.0000 | — 0.0016 .— 1 + 0.190 22 | +0.872 | 1.0362 | — 0.0880 | + 0.1538 | + 0.1439 | + 0.0001 | — 0.0016 |— 1 + 0.614 23 | — 0.392 0.8165 | — 0.1126 | — 0.1836 | — 0.1593 | — 0.0012 | — 0.0015 |-I- 1 — 0.176 24 40.609 | 0.8260 | — 0.1103 | + 0.1780 | + 0.1597 | — 0.0010 | — 0.0016 |— 1 + 0.256 25 | — 0.246 1.0017 | — 0.0829 | — 0.1392 | — 0.1434 + 0.0004 | — 0.0015 |H 1 | — 0.054 26 | + 0.301 0.5264 | — 0.1260 | + 0.2037 | + 0.1605 | — 0.0036 | — 0.0008 |— 1 — 0.117 27|— 0.139 | 0.6543 | -+ 0.1172 | + 0.2403 | + 0.0508 | — 0.0071 | + 0.0042 | 1 — 0.063 38,--0.112 | 09981 | — 0.0798 | + 0.1349 | + 0.1404 | + 0.0005 | — 0.0014 |— 1 pes 0.118 29 | -—0.180 | 1.0474 | + 0.0535 | + 0.1565 | + 0.0257 | — 0.0018 | + 0.0013 |— 1 | — 0.029 30 | — 0.236 | 0.7119 | + 0.0973 | — 0.2070 | — 0.0366 | — 0.0049 | — 0.0029 +1 | — 0.008 31| + 0.340 | 1.0322 | — 0.0289 | + 0.1014 | + 0.0796 | + 0.0005 | + 0.0006 |—1 | + 0.326 32 | — 0.223 | 1.0047 | — 0.0097 | — 0.0999 | — 0.0548 | + 0.0002 | — 0.0001 |+ 1 — 0.160 33 | +0.773 | — 1.1932 | — 0.0500 | + 0.1665 | — 0.0053 | — 0.0015 | — 0.0003 |} 1 + 0.477 (v 34 | +0.509 | 1.2899 | — 0.0020 | + 0.1381 | — 0.0412 | — 0.0001 | — 0.0001 +1 + 0.376 35 | + 0.472 | 1.1736 | + 0.0651 | + 0.1531 | — 0.1036 | + 0.0004 | + 0.0032 |) 1 + 0.521 36 | —0.530 | 1.3021 | + 0.0218 | — 0.1391 | + 0.0610 | + 0.0003 | + 0.0007 |—1 — 0.224 37 | —0.365 | — 12745 | — 0.0357 | + 0.1591 | — 0.0082 | — 0.0009 | — 0.0005 +1 — 0.625 38 | — 0.363 | 1.1078 | — 0.0790 | — 0.2003 | — 0.0138 | — 0.0028 | + 0.0002 |—1 | + 0.015 39 |-+0.133 | 1.2607 | — 0.0219 | + 0.1474 | — 0.0062 | — 0.0004 | — 0.0005 |—1 | + 0.283(n | E | j j Fehler: | ii | v e d f | E Beob.-Rechn. | D " 7 beet | — 0.0084 | — 0.0168 | — 0.0101 | + 0.0990 | — 0.0877 p 1.0000) + 0.708(n 8 |—0.038 | | — 0.0113 | — 0.0031 | — 0.0224 | + 0.1061 | + 0.0801 |+ 1 | + 0.487 9|—0474 | | — 0.0087 | — 0.0049 | — 0.0167 | + 0.1130 | + 0.0618 +1 | — 0.070 10 [40.451 | | — 0.0069 | + 0.0111 | + 0.0082 | + 0.1272 | — 0.0188 |—1 — 0.360 tt | — 0.643 | — 0.0072 | — 0.0137 | — 0.0047 | + 0.1155 | — 0.0563 +1 + 0.095 12 | — 1.161 | — 0.0067 | — 0.0110 | — 0.0077 | + 0.1245 | — 0.0219 +1 — 0.487 13 | — 0.796 | — 0.0063 | — 0.0106 | — 0.0068 | + 0.1185 | — 0.0259 |+ 1 — 0.112 14 | — 1.261 | — 0.0062 | — 0.0083 | — 0.0092 | + 0.1189 | + 0.0057 |-- 1 — 0.630 15 | + 0.669 | | + 0.0046 | — 0.0000 | + 0.0081 | — 0.1022 | — 0.1014 |—1 | + 0.203 (v 16 | — 0.369 | + 0.0064 | — 0.0059 | — 0.0113 | — 0.1375 | — 0.0431 |-- 1 | + 0.562 17 | + 0.628 | + 0.0101 | + 0.0140 | + 0.0143 | — 0.1443 | — 0.0015 |—1 | — 0.001 18 | + 0.015 | -+ 0.0091 | + 0.0120 | + 0.0137 | — 0.1451 | — 0.0096 — 1 | — 0.598 19. 1— 1.025 | | + 0.0042 | + 0.0017 | — 0.0083 | — 0.0807 | — 0.1214 |F 1 — 0.014 20 | + 0.390 | | -+ 0.0046 | + 0.0004 | + 0.0091 | — 0.1074 | — 0.0989 |— 1 — 0.078 21 | —0.881 | + 0.0052 | — 0.0026 | — 0.0100 | — 0.1254 | — 0.0744 |+ 1 + 0.088 22 | — 0.793 | | + 0.0050 | — 0.0023 | — 0.0097 | — 0.1237 | — 0.0760 |+ 1 + 0.177 122 )r Schur. (p. 22) | , | > | ^ | , | , 5 | | Fehler: | x | b ab S x. d | $ ; | B ` pit Rec hn. | ee | jus in 23. +0. aE vue + 0.0057 | | | + 0.0112 | — 0.1380 | — 0.0451 1. 0000 — 0.226 24 | — 0.999 + 0.0060 | — l. 0052 | | — 0.0108 | — 0.1352 | — 0.0485 + 1 | — 0.064 25 | 4- 0.713 + 0.0043 | + 0.0015 | + 0.0085 | — 0.1146 | — 0.0800 |— 1 | + 0215 26 | — 1.029 + 0. M — 0.0103 | — 0.0129 | — 0.1384 | — 0.0154 +1 | — 0.138 27 | — 1.188 + 0.0065 | + 0.0128 | — 0.0012 | + 0.0882 | — 0.1062 +-1 | — 0.353 28 | — 1.040 + 0.0041 je 0.0013 | — 0.0081 | — 0.1104 | — 0.0808 + 1 | — 0.076 29: |. — 1.251 | + 0.0033 | + 0.0051 | — 0.0040 | + 0.0154 | — 0.1275 +1 |— 0.316 30 | + 0.435 + 0.0045 | — 0.0009 | +. 0.0019 | + 0.0684 | — 0.1053 |— 1 | — 0.141 31:|.—0,872 + 0.0028 | + 0.0011 | — 0.0054 | — 0.0651 | — 0.0989 +1 | 0.080 32 | + 0.800 | + 0.0023 | — 0.0015 | + 0.0044 | — 0.0495 | — 0.1017 |— 1 | + 0301 33 | — 1.203 + 0.0080 | — 0.0100 | — 0.0125 | — 0.1416 | — 0.0161 |+ 1 | — 0.309 (v 34 | — 0.880 + 0.0076 | — 0.0048 | — 0.0144 | — 0.1287 | — 0.0654 |+ 1 | + 0.090 35 | — 1.035 + 0.0086 | + 0.0032 | — 0.0168 | — 0.0824 | — 0.1213 |+ 1 | — 0.002 36 | +0.691 + 0.0077 | + 0.0019 | + 0.0153 | — 0.1155 | — 0.0906 | — 1 | + 0.202 37 | — 1.490 + 0.0079 | — 0.0078 | — 0.0137 | — 0.1416 | — 0.0395 +1 | — 0.554 38 | 40.456 | + 0.0091 | + 0.0135 | + 0.0122 | — 0.1469 | + 0.0071 |— 1 10.183 sork 30,915 "| + 0.0070 | — 0.0047 | — 0.0131 | — 0.1278 | — 0.0608 |+ 1 per 0.042(n Trabant Hi. T 7 | | | d Fehler: | n | a | b | E | d | S | f | 8 | Beob.-Rechn. I n | | | '" n 1 | + 0.414 —| + 1.1027 | — 0.0016 | — 0.1960 | + 0.0023 | — 0.0001 | — 0.0001 " 1.0000) + 0,317 (v 2|4-0.888 | 1.1019} + 0.0266 | + 0.2030 | — 0.0002 0.0000 | + 0.0009 41 + 0.371(n 3|4-0.007 | 0.3439| + 0.1861 | — 0.3771 | + 0.0077 | — 0.0164 | + 0.0230 =i + 0.562 4|— 0.434 | 0.4188 | + 0.1824 | + 0.1146 | — 0.3542 | + 0.0132 | + 0.0170 = — 0.326 (v 5 | — 0.524 | 1.1817 | + 0.0060 | + 0.1011 | — 0.1845 | + 0.0001 | — 0.0001 1 — 0.580 6|--0.421 | 0.3255 | + 0.1989 | + 0.1643 | — 0.3668 | + 0.0174 | + 0.0300 |— 1 + 0.271 71-0265 | 0.5469 | — 0.1873 | + 0.2762 | — 0.2709 | + 0.0020 | + 0.0207 EN — 0.702(n 8 | + 0.645 | 1.1549 | — 0.0397 | — 0.1550 | + 0.1563 | — 0.0008 | + 0.0010 |—1 + 0.664 9 | + 0.248 0.5771 | — 0.1768 | + 0.2833 | — 0.2353 | + 0.0002 | + 0.0168 [+1 050.214 10 |— 0.145 | 1.0770 | + 0.0676 | + 0.0831 | + 0.2192 | + 0.0018 | + 0.0002 |—1 — 0.342 148] 53104167... —151:0622108[5:0.0319 |s 0.0960 | + 0.1743 | + 0.0007 | — 0.0001 = — 0.187 12 | 40.453 | 1.0570 | — 0.0404 | + 0.1542 | — 0.1344 | -— 0.0007 | + 0.0009 +1 + 0.050 13 | —0.006 | 0.9881 | + 0.0655 | — 0.0803 | + 0.2039 | + 0.0016 | + 0.0003 | = 1 — 0.037 14 | 40.776 | | 0.8458 | — 0.1015 | + 0.2116 | — 0.1381 | — 0.0011 | + 0.0042 |+ 1 + 0.325 15 | —0.502 | 0.5963 | — 0.2025 | — 0.3514 | — 0.2276 | — 0.0063 | + 0.0001 Ei — 0.020 (v 16 [40.734 | 1.2233 | + 0.0749 | + 0.2663 | + 00206 | — 0.0014 | + 0.0020 |+ 1 + 0.126 17 [40.782 0.9734 | + 0.1558 | + 0.3560 | + 0.0181 | — 0.0050 | + 0.0051 ES | + 0.130 18 |—0.749 | 1.1321 | + 0.1140 deg 0.3036 | — 0.0200 | — 0.0029 | + 0.0032 |+ 1 | — 0.700(1 19 +0.031 | 0.9494 | + 0.1568 | — 0.3548 | — 0.0299 | — 0.0052 | + 0.0049 |+ 1 | + 0.174 20|—0.912 | 0.6926 | — 0.1961 | — 0.3226 | — 0.2548 | — 0.0045 | — 0.0012 |+ 1 | — 0.720 123 Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. 23) | MES | Fehler: | Beob.-Rechn. 21 | 3- 0.789 —| + 1.2522 + 0.0015 |— 1.0000| + 0.443 22 | — 0.569 0.8839 | + 0.1660 | — 0.3649 | — 0.0411 | — 0.0060 | + 0.0052 [ri — 0.399 23 | 4- 0.355 1.1114 | + 0.1143 | + 0.3007 | + 0.0298 | — 0.0027 | + 0.0010 Es — 0.002 25 +0.108 0.8038 | — 0.1686 | + 0.2641 | + 0.2534 | — 0.0016 | — 0.0019 |—1 — 0.355 26 | 4-0.118 1.0821 | + 0.1073 | — 0.2899 | — 0.0371 | — 0.0029 | + 0.0028 |+ 1 + 0.168 27 | + 0.467 0.5006 | — 0.2027 | — 0.3293 | — 0.2530 | — 0.0067 | — 0.0004 |+ 1 + 0.688 28 | — 0.203 0.8366 | + 0.1584 | — 0.3459 | — 0.0529 | — 0.0058 | + 0.0045 +1 — 0.039 29 | 4- 0.148 1.0779 | + 0.0552 | + 0.2155 | + 0.0497 | — 0.0012 | + 0.0012 ES 1200438 30|—0.202 | 03540, + 0.1771 | — 0.3455 | — 0.1005 | — 0.0119 | + 0.0089 +1 + 0.055 | 31|—0.451 | | 0.8014 | + 0.1143 | — 0.2682 | — 0.0247 | — 0.0035 | + 0.0030 [r1 | — 0.387 | 32|—0.088 | 1,0207 | — 0.0094 | — 0.1628 | — 0.0822 | + 0.0001 | — 0.0002 +1 — 0,162 | 33 | +0.625 | 1.1994 | + 0.0814 | + 0.2212 | 2-015114 | + 0.0009 | + 0.0029 |+ 1 + 0.169 (v | 34 40.857 | — 1.1568 | + 0.1056 | + 0.2392 | — 0.1722 | + 0.0009 | + 0.0045 +1 + 0.403 35 | — 0.819 | 0.4281 | + 0.2180 | — 0.4005 | + 0.1882 | — 0.0098 | + 0.0303 |— 1 — 0.424 36|--1.008 | 1.0073 | + 0.1516 | + 0.2898 | — 0.1998 | — 0.0002 | + 0.0086 +1 | + 0.606 37 | 4- 0.503 | 0.7564 | — 0.1900 | + 0.4030 | + 0.0016 | — 0.0091 | + 0.0066 + 1 — 0.255 38 | — 0.538 | 1.1879 | + 0.0970 | — 0.2392 | + 0.1581 | + 0.0007 | + 0.0039 |— 1 — 0.401 | 39 | +0.513 | 0.3609 | — 0.2219 | — 0.4444 | + 0.0612 | — 0.0210 | + 0.0263 --1 + 0.910 | 10 | +0.131 | — 0.9728 | + 0.1427 | — 0.2888 | + 0.1672 | — 0.0010 | + 0.0075 +1 + 0.088(n | | NS | j SE) 4 i T Fehler: | ? | | p | j | S F | ; | x Beob.-Rechn. | TE i GER | ; | | , | 4 |+1.368= | — 0.0266 | — 0.0059 | + 0 0528 | + 0.1435 | + 0.1363 |— 1.0000] + 0.649(v l 5 | -41.289 — 0.0106 | + 0.0180 | + 0.0112 | + 0.1949 | — 0.0731 |—1 + 0.872 6 |+1.162 | — 0,0389 | — 0.0213 | + 0.0750 | + 0.1247 | + 0.1657 |— 1 + 0.339 | 7 | + 0.267 | — 0.0234 | + 0.0406 | — 0.0234 | + 0.0281 | — 0.2088 |—1 — 0.230(n | 8 | — 0.621 | — 0.0107 | — 0.0196 | — 0.0086 | + 0.1844 | — 0.1020 + 1 + 0.562 l 9 | + 0.773 | — 0.0200 | + 0.0367 | — 0.0160 | + 0.0497 | — 0.1982 |—1 + 0.296 10 | — 1.047 | — 0.0106 | — 0.0118 | — 0.0175 | + 0.2043 | + 0.0204 +1 + 0.009 it | — 1.109 | — 0.0091 | — 0.0124 | — 0.0134 | + 0.1919 | — 0.0177 1 — 0.024 (2) —0.186 | — 0.0092 | + 0.0165 | + 0.0079 | + 0.1709 | — 0.0863 |— 1 — 0.617 13.) —0.797. | — 0.0095 | — 0.0100 | — 0.0161 | + 0.1878 | + 0.0188 |+ 1 + 0.235 15 | + 1.129 | + 0.0124 | + 0.0167 | + 0.0183 | — 0.2291 | + 0.0023 | — 1 + 0.003 (v 16 | — 0.144 | + 0.0062 | + 0.0078 | — 0.0097 | — 0.0365 | — 0.2264 |+ 1 + 0.853 17 I 1.278 + 0.0079 | + 0.0142 | — 0.0070 | + 0.0629 | — 0.2233 + 1 — 0.148 IS 0.819 | + 0.0066 | — 0.0105 | + 0.0081 | + 0.0172 | — 0.2311 1 + 0.379(n 190.111 | | + 0.0077 | — 0.0141 | + 0.0061 | + 0.0732. | — 0.2190 |— 1 — 0.478 20 | + 1.726 + 0.0105 | + 0.0118 | + 0.0173 | — 0.2290 + 0.0311 |— 1 + 0.567 21 | — 0.840 + 0.0058 | + 0.0074 | — 0.0091 | — 0.0359 | + 0.2277 |+ 1 — 0.416 22 | — 0.203 + 0.0079 | — 0.0150 | + 0.0051 | + 0.0896 | — 0.2103 |— 1 — 0.557 23 | — 0.800 | -+ 0.0052 | + 0.0084 | — 0.0059 | + 0.0272 | — 0.2271 +1 + 0.287 24 | — 1.098 | + 0.0075 | + 0.0145 | — 0.0041 | + 0.0989 | — 0.1994 |+ 1 + 0.051 124 Dr. Schur. (p. 24) | n | b’ e | d | e | f | h RU ij | ES SE SE | Beob.-Rechn. —_ : pi —— 25 | —0,143=| + 0.0077 | — 0.0060 | — 0.0141 | — 0.2100 | — 0.0719 |+ 1.0000| + 0.423 26 | + 0.907 + 0.0057 | — 0.0095 | + 0.0064 | + 0.0314 | — 0.2192 |— 1 + 0.473 27 | + 1.584 | + 0.0123 | + 0.0159 | + 0.0189 | — 0.2211 | — 0.0077 |— 1 + 0.481 28 | + 1.061 | + 0.0069 | — 0.0133 | + 0.0039 | + 0.0941 | — 0.1959 |— 1 + 0.695 29: — 1.230 | + 0.0042 | + 0.0057 | — 0.0061 | — 0.0168 | — 0.1998 |+ 1 ED 98. 30 | + 0.046 | + 0.0111 | — 0.0221 | — 0.0024 | + 0.1407 | — 0.1244 |— 1 — 0.329 31 | 40.356 | | + 0.0046 | — 0.0083 | + 0.0042 + 0.0496 | et — 0.107 32 | +0.680 | | + 0.0035 | — 0.0025 | + 0.0066 | — 0.0807 | — 0.1609 |— 1 + 0.002 33 | — 1.280 + 0.0112 | + 0.0011 | — 0.0224 | — 0.1549 | — 0.1657 +1 | — 0.516(v 34 | — 0.944 + 0.0110 | + 0.0042 | — 0.0235 | — 0.1350 | — 0.1858 |} 1 | — 0.129 35 | — 0.192 + 0.0324 | — 0.0531 | + 0.0373 | + 0.0356 | — 0.2279 |— 1 | — 0.503 36 | — 0.540 + 0.0141 | + 0.0118 | — 0.0255 | — 0.0839 | — 0.2178 +1 + 0.384 37 | — 0.213 | + 0.0184 | — 0.0346 | — 0.0124 | — 0.2088 | + 0.1025 +1 + 0.168 38 | + 0.391 | | + 0.0117 | — 0.0037 + 0.0231 | — 0.1398 | — 0.1870 Esch — 0.346 39 | + 1.356 | | + 0.0386 | + 0.0771 | + 0.0007 | — 0.1632 | + 0.1642 —1 + 0.073 40 | + 0.456 | | + 0.0123 | — 0.0118 | + 0.0216 | — 0.0659 | — 0.2150 |— 1 | — 0.129(n Trabant III. | A i b 2 | a | 7 f | | Fehler: | | 4 | 8 Beob.-Rechn. " | | ” SS 1 | 40.577 =| + 0.9933 | — 0.1282 | — 0.3656 | — 0.1071 | — 0.0016 | — 0.0021 |+ 1.0000, + 0.293 (v 2 | + 0.203 0.9459 | + 0.1645 | — 0.3975 | + 0.1473 | — 0.0030 | + 0.0073 +1 | — 0.065 3 | — 0.193 1.1218 | — 0.0366 | — 0.3247 | — 0.0331 | — 0.0001 | — 0.0009 ¡+1 | — 0.490 4 | 4- 1.144 0.9700 | — 0.1847 | — 0.4269 | — 0.1730 | — 0.0031 | — 0.0026 |+ 1 | + 0.869 5 | + 0.720 0.2474 | — 0.3184 | — 0.6319 | — 0.1059 | — 0.0429 | + 0.0241 |— 1 | + 0.883(n 6 | + 0.398 0.5268 | + 0.2800 | — 0.5766 | + 0.0578 | — 0.0170 | + 0.0178 |j— 1 + 0.653 7) — 0.189 1.0652 | + 0.0975 | — 0.3564 | + 0.0473 | — 0.0017 | + 0.0033 |— 1 — 0.041 8 | + 0.499 0.8718 | — 0.1966 | — 0.4151 | — 0.2086 Lë: 0.0028 | — 0.0026 |—1 | + 0.663 9 | 4- 0.540 0.1109 | — 0.2951 | — 0.5760 | — 0.1009 | — 0.0851 | + 0.0495 |—1 + 0.681 11 | — 0.369 1.0289 | + 0.1399 | + 0.0771 | — 0.3968 | + 0.0051 | + 0.0025 |— 1 — 0.146 (v 12 | + 0.606 | 0.9004 | — 0.2108 | — 0.3738 | + 0.3212 | — 0.0063 | — 0.0107 +1 + 0.215 13 | — 0.253 | 0.7306 | — 0.2637 | + 0.4210 | — 0.3794 | — 0.0055 | + 0.0219 |— 1 — 0.157 14 | — 0.022 | 0.1461 | — 0.2959 | + 0.3451 | — 0.4825 | + 0.0069 | + 0.1602 |-+ t | — 0.371 15 | — 0.105 | 1.1864 | + 0.0167 | — 0.1777 | + 0.2876 | + 0.0005 0.0000 — 1 — 0 066(n 16|-+0.229 | 0.2210 | + 0.3131 | + 0.3166 | — 0.5441 | + 0.0169 | + 0.0980 [+ 1 + 0.096 17 | — 0.742 | 0.2800 | + 0.3091 | — 03144 | + 0.5383 | + 0.0120 | + 0.0710 | — 1 HER 0.628 18 | — 0,473 | 1.0275 | + 0.1486 | — 0.1306 | + 0.3951 | + 0.0044 | + 0.0039 |—1 | Al 19 —0.035 | 1.0537 | — 0.1298 | — 0.3209,| + 0.2318 | — 0.0036 | + 0.0035 — 1 | + 0.008 20 1—0.038 | : 1.0953 | — 0.0816 | — 0.2695 | + 0.2247 | — 0.0022 | + 0.0013 |—1 | + 0.010 21|4-0.076 | 1.0974 | — 0.0536 | — 0.2400 | + 0.2253 | — 0.0015 | + 0.0006 | 0,129 32|— 0.008 | 0.6992 | — 0.2355 | — 0.4182 | + 0.2937 | — 0.0060 | + 0.0157 |—1 | + 0.030 Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. 25) 125 | | | | | | | 1 | | Fehler: | | e | a | b | d | d | S | : | : | Beob.-Rechn. 1 | Ges T o EE RES MEL oee wee er ae T T à T m » | 23 | 4- 0.434 =| + 0.9501 | + 0.1454 | + 0.1294 | — 0.3747 | — 0.0039 | + 0.0041 + 1.0000] + 0.229 | 24 | +0.425 | 1.0082 | — 0.1093 | + 0.2922 | — 0.2108 | — 0.0035 | + 0.0024 +1 | + 0.092 25|— 0.141 | 0.7893 | — 0.2029 | — 0.3871 | + 0.2549 | — 0.0051 | + 0.0102 —1 — 0.092 26 |--0.027 | 0.8495 | + 0.1790 | + 0.1367 | — 0.4093 | + 0.0048 | + 0.0069 |H 1 — 0.150 27|—0.002 | 0.8761 | — 0.1615 | — 0.3420 | + 0.2217 | — 0.0040 | + 0.0059 |— 1 + 0.054 | H | | e — 0.581 1.1378 | — 0.1590 | — 0.3613 | — 0.2733 | + 0.0011 om 0.0028 —1 | — 0425(v | 30 | + 0.445 1.2475 | + 0.0900 | + 0.3939 | + 0.0493 | — 0.0021 | + 0.0022 |+ 1 + 0.065 1 31 | 40.792 1.0105 | — 0.2261 | + 0.4142 | + 0.3392 | + 0.0003 | — 0.0034 +1 + 0.293 h 32 | — 0.223 0.8449 | + 0.2800 | — 0.6077 | — 0.0393 | — 0.0124 | + 0.0087 |—1 + 0.035 33 | +0.903 | 1.2048 | — 0.1404 | + 0.3446 | + 0.2769 | + 0.0014 | — 0.0026 |-I- 1 + 0.426 | 34 | + 0.079 0.5504 | + 0.3344 | — 0.6699 | — 0.1316 | — 0.0218 | + 0.0121 +1 | — 0.022(n l 35 | — 0.055 1.2559 | + 0.1015 | — 0.4047 | — 0.0651 | — 0.0026 | + 0.0023 |+ 1 | — 0.319 36 | +0.450 | 0.3612 | + 0.3521 | — 0.6845 | — 0.1953 | — 0.0323 | + 0.0153 |+ 1 | + 0.384 | 37 |+0.375 | 1.1933 | + 0.1451 | — 0.4428 | — 0.0508 | — 0.0043 | + 0.0034 |+1 | + 0.128 38|— 0.169 | 1.1458 | — 0.1737 | — 0.3493 | — 0.3229 | + 0.0016 | — 0.0030 |-- 1 | — 0.431 | 39 —0.229 | 1.1324 | + 0.1737 | — 0.4706 | — 0.0488 | — 0.0055 | + 0.0040 |+ 1 — 0.460 40 | — 0.241 | 1.2022 | — 0.1310 | — 0.3227 | — 0.2841 | + 0.0017 | — 0.0024 4-1 — 0.509 | 41 | + 0.500 0.6908 | + 0.3065 | + 0.6333 | + 0.1146 | — 0.0160 | + 0.0088 |—1 + 0.608 | 42 | 4- 0.257 1.1897 | + 0.1198 | + 0.4073 | + 0.0730 | — 0.0034 | + 0.0028 |— 1 + 0.308 ] 43 | + 0.278 1.2515 | — 0.0192 | — 0.3113 | — 0.1746 | + 0.0004 | — 0.0004 + 1 + 0.002 | 44 | — 0.237 0.7148 | — 0.2911 | — 0.4591 | — 0.4115 | — 0.0016 | — 0.0034 +1 — 0.449 45 | + 0.198 0.2075 | + 0.3443 | + 0.6498 | + 0.2406 | — 0.0371 | + 0.0144 —1 + 0.322 | 46 | + 0.150 1.1191 | + 0.1541 | + 0.4378 | + 0.0628 | — 0.0048 | + 0.0033 |— 1 + 0.214 | 47 | —0.420 | 0.8515 | — 0.3351 | + 0.5577 | + 0.3846 | — 0.0136 | — 0.0007 |— 1 — 0.485 | 48 |+0.335 | 0.4044 | — 0.3055 | — 0.4963 | — 0.3743 | — 0.0069 | — 0.0017 +1 + 0.144 49|4-0.122 | 1.1052 | — 0.0653 | — 0.2681 | — 0.2082 | + 0.0013 | — 0.0010 |+ 1 — 0.145 i 50 | — 0.246 0.7426 | — 0.2939 | — 0.6239 | + 0.0264 | — 0.0161 | + 0.0108 |—1 — 0.140 (y N 51 | — 0.628 0.8676 | — 0.2717 | — 0.5966 | — 0.0022 | — 0.0128 | + 0.0061 |— 1 — 0.523 1 52 | —0.210 1.1021 | — 0.2045 | — 0.5136 | — 0.0331 | — 0.0468 | + 0.0003 |—1 — 0.122 | 53 | + 0.338 0.2342 | — 0.3521 | — 0.6939 | + 0.1368 | — 0.0617 | + 0.0769 |—1 + 0.395 i 54 | + 0.226 0.8504 | + 0.2839 | + 0.5193 | — 0.4675 | — 0.0047 | + 0.0223 |+ 1 + 0.030 | 55 | 40.558 1.3111 | — 0.0197 | + 0.3652 | — 0.0799 | — 0.0003 | — 0.0005 +1 + 0.181 | 56 | — 0.009 0.5226 | + 0.3245 | — 0.6169 | + 0.2506 | — 0.0175 | + 0.0362 --1 — |— 0.221(n | | | | | | | , | , A g , pr Fehler: | | 5 | | i | S | s S | 4 E Beob.-Rechn. | | " | | | | ” | | 10 | + 0.487 =| | — 0.0196 | + 0.0284 | + 0.0271 | + 0.3181 | + 0.0247 |— 1.0000) — 0.252(v 11)4+4.087 | | — 0.0214 | + 0.0246 | + 0.0349 | + 0.3121 | + 0.0874 |—1 + 0.324 12|—0.565 | | — 0.0255 | — 0.0503 | + 0.0084 | + 0.2485 | + 0.2185 +1 + 0.143 13 | +0.838 | | — 0.0322 | + 0.0604 | — 0.0227 | + 0.1697 | — 0.2892 | —1 + 0.325 | Nova Acta XLV. Nr. 3. d | e 4 d i 126 Dr. Schur. (p. 26) | n b | | d | e | ` h | Fehler: | AA. A do nun a TL E d | ES 14 | 4+ 0.160 = — 0.1598 | + 0.2036 | — 0.2462 | + 0.0081 | — 0.2972 |— 1.0000) — 0.400 15 | =-0:157 — 0.0195 | — 0.0310 | — 0.0237 | + 0.3359 | — 0.0102 |+ 1 | + 0.770(n 16 | + 0.925 — 0.1032 | — 0.0855 | + 0.1877 | + 0.0835 | + 0.3084 — 1 101140 17 | +0.053 — 0.0760 | + 0.0594 | — 0.1400 | + 0.0908 | + 0.3059 +1 + 0.646 18 | — 0.576 | — 00206 | — 0.0182 | — 0.0371 | + 0.2968 | + 0.1363 +1 | +L 0.223 19 | — 1.248 | — 0.0199 | — 0.0387 | — 0.0091 | + 0.2927 | — 0.1422 +1 | — 0.231 ZOE | | — 0.0184 | — 0.0341 | — 0.0140 | + 0.3061 | — 0.0919 +1 — 0.168 21|—1477 | | — 0.0176 | — 0.0312 | — 0.0164 | + 0.3091 | — 0.0619 +1 | — 0.220 gas | | — 0.0268 | — 0.0523 | + 0.0113 | + 0.1926 | — 0.2401 A + 0.043 DEN DES | — 0.0189 | + 0.0152 | + 0.0345 | + 0.2728 | + 0.1396 |— 1 — 0.104 24 | 4-0.291 | | — 0.0177 | + 0.0339 | + 0.0103 | + 0.2837 | — 0.1157 |— 1 | — 0.316 25 |—1491 | | — 0.0220 | — 0.0438 | + 0.0034 | + 0.2190 | — 0.2081 is [0,157 26 |+0.812 | | — 0.0201 | + 0.0107 | + 0.0388 | + 0.2453 | + 0.1738 — 1 — 0.041 27 |—1.193 | | — 0.0189 | — 0.0376 | — 0.0030 | + 0.2442 | — 0.1677 |+ 1 | 10.175 30 | —0.508 | | + 0.0088 | + 0.0099 | — 0.0146 | — 0.0462 | — 0.3623 |+ 1 |- 0.556 (v 31|—0.459 | | + 0.0109 | — 0.0068 | — 0.0206 | — 0.3154 | — 0.1844 |+ 1 + 0.372 32|--0.581 | | + 0.0130 | — 0.0246 | + 0.0087 | + 0.1793 | — 0.3216 |— 1 + 0.111 33 | — 0.665 | | + 0.0091 | =: 0.0002 | — 0.0182 | — 0.2474 | — 0,2749 |+ 1 + 0.259 34 | 40404 | | + 0.0194 | — 0.0387 | + 0.0014 | + 0.2674 | — 0.2535 |— 1 — 0,082(n 35 | +0.701 | | + 0.0089 | — 0.0111 | + 0.0138 | — 0.0165 | — 0.3693 |— 1 | + 0.193 36 |+1.025 | | + 0.0286 | — 0.0568 | — 0.0076 | + 0.3044 | — 0.2034 |— 1 | + 0.519 37 | 4- 1.160 | + 0.0087 | — 0.0128 | + 0.0118 | + 0.0371 | — 0.3659 |— 1 + 0.670 38 | + 0.890 | + 0.0090 | + 0.0013 | + 0.0179 | — 0.2625 | — 0.2579 |— 1 + 0.203 39 | + 0.819 | + 0.0087 | — 0.0139 | + 0.0104 | + 0.0745 | — 0.3570 |—1 | + 0.337 40 | 40517 | | + 0.0082 | — 0.0011 | + 0.0164 | — 0.2223 | — 0.2893 |— 1 | — 0.131 41|—117 | | + 0.0142 | + 0.0281 | — 0.0037 | + 0.2392 | — 0.2737 |H 1 2210492 42 | — 0.634 | | + 0.0073 | + 0.0104 | — 0.0102 | + 0.0262 | — 0.3574 +1 | + 0.452 43 | -F 0.637 | | + 0.0070 | — 0.0055 | + 0.0129 | — 0.1114 | — 0.3372 |—1 | + 0.069 44 | + 0.404 | + 0.0122 | + 0.0118 | + 0.0214 | — 0.3340 | — 0.1199 +1 | — 0.419 45 | — 1.476 | + 0.0322 | + 0.0624 | + 0.0156 | + 0.3125 | — 0.1617 +1 | — 0.446 46 | — 1.310 | + 0.0076 | + 0.0120 | — 0.0093 | + 0.0670 | — 0.3463 |+ 1 | — 0.219 47 | — 0.784 | + 0.0236 | — 0.0345 | — 0.0323 | — 0.3500 | — 0.0105 +1 | — 0.095 48 |--1.309 | | -+ 0.0163 | + 0.0219 | + 0.0241 | — 0.3245 | — 0.0359 |— 1 | + 0.323 49 | +-0.609 | + 0.0057 | — 0.0030 | + 0.0109 | — 0.1410 | — 0.2871 |— 1 | — 0.010 50 | + 1.030 | + 0.0323 | + 0.0631 | + 0.0192 | — 0.3302 | + 0.1478 |— 1 | — 0.002 (v 51 | +0.647 | ¡E 0.0283 | + 0.0515 | + 0.0235 | — 0.3512 | + 0.1064 den | — 0.361 52 | + 0.874 | — 0.0130 | — 0.0196 | — 0.0171 | — 0.3683 | + 0.0025 —1 | — 0.051 53 | + 1.360 | + 0.1065 | + 0.2120 | — 0.0214 | — 0.2459 | + 0.2625 |—1 | -+ 0.281 54 | — 1.642 | + 0.0294 | + 0.0332 | — 0.0486 | — 0.0469 | — 0.3693 +1 | — 0.562 55 | — 1.276 | + 0.0191 | — 0.0121 | — 0.0363 | — 0.3226 | — 0.1871 [+1 | — 0.440 56 | — 0.009 | + 0.0409 | — 0.0670 | + 0.0469 | + 0.0825 | — 0.3464 — 1 | — 0493(n Bestimmung der Masse der Planeten Jupiter etc. (p. 21) 127 Trabant IV. 7 | | | | a | | Fehler: | > | i | 3 | , | 1 | d | : | 8 | Beob.-Rechn. | ” | | | D 1 | +0.441= + 1.0751 | + 0.1788 | — 0.6198 | + 0.1747 | — 0.0017 | + 0.0060 + 1.0000 + 0.032 (v 2 | --1.150 ee 0.0282 | — 0.5680 | — 0.0225 | — 0.0001 | — 0.0008 H-1 | + 0.773 3|4-0.012 | 0.6049 | — 0.4697 | — 0.9155 | — 0.3680 | — 0.0165 | + 0.0008 —1 | + 0.486 (n | 4|4-0.:608 | 05617 | 4 0.4774 | + 0.9884 | — 0.1147 | — 0.0245 | + 0.0269 (+ 1 | — 0:250 | 5 | -+0.451 1.1665 | — 0.0706 | — 0.3617 | + 0.4778 | — 0.0018 | + 0.0012 +1 | + 0.106 (v | 6 | — 0.607 0.8304 | — 0.4231 | + 0.7177 | — 0.6100 | — 0.0074 | + 0.0260 |—1 | — 0.706 TAS 0/200000.1 11.1726) | — 0.0950 | + 0.4128 | — 0.4556 | — 0.0025 | + 0.0015 +1 | — 0.494(n $|4-0.242 | 1.0868|— 0.2358 | — 0.5657 | + 0.4429 | — 0.0056 | + 0.0067 .— 1 | + 0.461 9 | — 0.214 0.7042 | — 0.4547 | — 0.7774 | + 0.5882 | — 0.0087 | + 0.0310 |—1 | -+ 0.359 10 | + 0.929 0.1358 | + 0.5182 | + -0.5826 | — 0.8598 | + 0.0330 | + 0.2317 +1 | + 0.423 11 | + 0.747 0.8701 | + 0.3681 | + 0.2571 | — 0.8150 | + 0.0104 | + 0.0138 +1 | — 0.096 f 12 | — 0.608 | 0.3959 | + 0.5254 | — 0.4985 | + 0.9459 | + 0.0179 | + 0.0678 |— 1 | — 0.446 13 |-—0.547 | 0.1246 | + 0.4908 | — 0.5712 | + 0.8001 | + 0.0255 | + 0.2213 |— 1 | — 0.075 | 14 | — 0.341 0.8150 | +--0.3589 | — 0.2686 | + 0.7799 | +--0.0091 | + 0.0139 |—1 | — 0.382 | | 15 | + 0.098 1.0169 | + 0.1864 | — 0.2347 | + 0.5841 | + 0.0046 | + 0.0027 |— 1 | + 0.031 | | 16 140.004 | 1.2544 | + 0.1375 | — 0.6766 | — 0.0955 | — 0.0029 | + 0.0029 — 1 — 0.078 (v | | 17 | — 0.697 0.4128 | — 0.6083 | — 1.0829 | — 0.5901 | — 0.0276 | + 0.0023 |— 1 — 0.063 | 18 | + 0.719 0.1059 | + 0.6183 | + 1.1788 | + 0.3772 | — 0.1675 | + 0.0748 +1 |+ 0.175 19 | + 1.148 0.5740 | + 0.5773 | + 1.1792 | + 0.1561 | — 0.0330 | + 0.0208 |+-1 | + 0.225 20|--0.958 | 0.9446 | + 0.4391 | + 0.9964 | + 0.0207 | — 0.0155 | + 0.0120 |+1 | — 0.008 21 | — 0.085 0.4733 | + 0.6011 | — 1.2041 | — 0.2266 | — 0.0410 | + 0.0237 |— 1 | — 0.006 22 | 0360 | |.0.8615 | + 0.4853 | — 1.0595 | — 0.0646 | — 0.0193 | + 0.0139 |—1 | + 0.370 23 | +0.162 0.7646 | — 0.5235 | + 0.8670 | + 0.6533 | — 0.0047 | — 0.0055 |— 1 | + 0.232(n 24 | —0.465 | 0.3325 — 0.6290 | + 1.0980 | 4 0.6364 | — 0.0358 | + 0.0034 |—1 | — 0.229 25 | + 0.025 0.1335 | + 0.6320 | — 1.1877 | — 0.4376 | — 0.1336 | + 0.0531 +1 — 0.043 26 |— 0.116 | -0.9074| — 0.4686 | — 0.7760 | — 0.6936 | — 0.0008 | — 0.0060 +1 | — 0.241 27 +1.034 | 1.1510 -«- 0.2912 | —+ 0.8136 | + 0.0821 | — 0.0082 | + 0.0065 |—1 + 0.516 | E | — 0.1917 | + 0.5557 | + 0.4573 | + 0.0025 | — 0.0033 |—1 | + 0.210 | 29,--0.092 | .0.9858 | — 0.4071 | + 0.6823 | + 0.6625 | + 0.0014 | — 0.0057 |—1 | + 0.080 | 30|++0.251 | 0.4209) + 0.6164 | + 1.1337 | ++ 0.4882 | — 0.1303 | + 0.0441 |— 1 | + 0.039 | 31 | +0.496 | | 1.4811 | + 0.2054 | + 0.7064 | + 0.1292 | — 0.0053 + 0.0040 |—1 | + 0.044 | 32 | + 0.150 | 1.2436 | — 0.0207 | + 0.5483 | + 0.2928 | + 0.0004 | — 0.0003 |— 1 | — 0.146 33|— 0.380 | 0.4682 | — 0.5269 | + 0.8711 | + 0.6377 | — 0.2221 | — 0.0299 |— 1 | — 0.029 | 34 | +0.201 | 1.1799 | — 0.1794 | — 0.5194 | — 0.4528 | + 0.0027 | — 0.0027 +1 | — 0.196 35 | 40.393 | 0.3538 | + 0.5466 | + 1.0501 | + 0.3511 | — 0.0384 | + 0.0158 —1 | + 0.010 | 36+ 0.310 | 0.5868 | — 0.4775 | + 0.7474 | + 0.6628 | — 0.0024 | — 0.0043 |—1 | + 0.448 37 1+0.582 | -0.3119 | + 0.5031 | — 0.9723 | — 0.3023 | — 0.0348 | + 0.0146 |4- 1 | + 0.322 | 38|4-0.070 | ` -0.7792 | — 0.4995 | + 1.0716 | — 0 0294 | — 0.0234 | + 0.0142 |+ 1 | — 0.377 (v | | 39 | — 0.381 | 1.1792 | — 0.2734 | — 0.8030 | — 0.0056 | — 0.0075 | — 0.0015 |—1 | — 0.179 40 | — 0.501 1.1343 | + 0.3342 | — 0.7204 | + 0.4977 | — 0.0001 | + 0.0163 |— 1 — 0.529 — 0.534 | 41 | — 0.487 1.3002 | + 0.1202 | — 0.6251 | + 0.2958 | + 0.0012 | + 0.0039 |— 1 17* 128 Dr. Schur. (p. 28) | | | | Fehler: | ¡AL | : | E | | nt ENE ESA | ® _ |Beob.-Rechn. [ sri vane el aa is A AE: TT 42 | — 0.128 = | + 1.2993 | — 0.1267 | — 0.6928 | 39 | — 0.0026 | — 0.0023 | — 1.0000, — 0.066 | 13 | — 0.156 | 1.1158 | — 0.3535 | — 0.8977 | — 0. 0603 — 0.0111 | — 0.0002 |— 1 + 0.133 | 44 40.927 | 08857 | + 0.4504 | + 0.8764 | — 0.4884 | — 0,0078 | + 0.0272 |— 1 | + 0.335(n | | : : i | | i | | b | e d vj e r | h Be Fehler: | ATES. % Iliac el i da eg s Hrd eob.- -Rechn. " | 5 | + 1.438 = | — 0.0308 | — 0.0565 | — 0.0244 | Lk | + 0.5555 | — 0.1813 ee m + 1321(v | 6|+2.217 | — 00441 | + 0.0855 | — 0.0218 | |-L 0. 3332 | — 04884 —1 | + 0.561 | 7 | + 2.347 | — 0.0308 — 0.1766 |— 1 GER 0.S90(n | 8 | + 0.431 | — 0.0328 | — 0.0644 | — 0. 0124 | + 0. 5085 | — 0.3000 ¡+1 | + 0.102 | 9 | — 0.929 | — 0.0466 | — 0.0895 | + 0.0257 | |+ 0.3091 | — 0.4842 +1 — |— 1.284 10 | -- 0.289 | — 0.2378 | — 0.2405 | + 0.4122 | + 0.1064 |+ 0.5121 —ı |+ 0544 | 114-0390 | | — 0.0367 | + 0.0165 | + 0.0716 | -+ 0.4655 | -0.3313|—1 | — 0.321 12|— 0.839 | | — 0.0793 | + 0.0468 | — 0.1516 | + 0.2329 | + 0.5108 +1 | + 0.241 | 13 | — 0.733 |— 0.2259 | + 0.2388 | — 03837 | + 0.0878 | + 0.4868 +1 | + 0.455 | 14 | — 0.934 | — 0.0340 | — 0.0124 | — 0.0668 | + 0.4252 | + 0.3313 +1 | — 0.306 15 | — 0.177 | —0. ZUM | — 0.0285 | — 0.0460 | + 0.5147 | + 0.1543 +1 + 0.109 16 LA | + 0.0141 | — 0.0148 | + 0.0240 | — 0.1073 | — 0.6278 |—1 + 0.073 (v 17 0.193 | + 0.0438 | + 0.0688 | + 0.0542 | — 0.6418 | + 0.0356 |—1 + 0.290 | 18 Bä .746 | -+ 0.1704 | + 0.3288 | + 0.0899 | + 0.5541 | — 0.2737 (+1 + 0.204 19 | -1- 0.861 | + 0.0314 | + 0.0625 | — 0.0070 | + 0.4318 | — 0.4774 |4 1 + 0.296 20 | + 0.868 + 0.0190 | + 0.0339 | — 0.0173 | + 0.2365 | — 0.6000 |-I- 1 + 0.350 21 | -1:387 + 0.0380 | — 0.0760 | + 0.0006 | + 0.4797 | — 0.4310 il | — 0.337 32 | 42.092 + 0.0209 | — 0.0392 | + 0.0146 | + 0.3052 | — 0.5705 |— 1 |+ 0.358 23 | — 0.500 | + 0.0229 | — 0.0236 | — 0.0391 | — 0.6194 | — 0.1951 +1 — | + 0.482(n 24 |— 1.070 | | + 0.0530 | — 0.0840 | — 0.0647 | — 0.6505 + 0.0435 +1 + 0.284 25 | + 1.268 | + 0.1301 | — 0.2486 | — 0.0770 | + 0.5752 | — 0.2606 |—1 — 0.328 26 | | + 0.768 + 0.0190 | + 0.0145 | + 0.0351 | — 0.5833 | — 0.2860 |—1 ++ 0.375 27 | +0.601 + 0.0137 | + 0.0213 | — 0.0171 | + 0.1090 | — 0.6362 |+1 + 0.176 28 | + 0.298 + 0.0133 | + 0.0034 | — 0.0264 | — 0.3611 | — 0.5315 +1 + 0.528 29 | — 0,249 + 0.0161 | — 0.0819 | — 0.0312 | — 0.5326 | — 0.3570 +1 + 0.434 30 | + 0.208 + 0.1247 | + 0.2335 | + 0.0873 | + 0.5757 | — 0.2214 +1 — 0.238 31 | + 0.421 | + 0.0121 | + 0.0173 | — 0.0171 | + 0.0416 | — 0.6250 +1 + 0.086 32 | — 0.020 | + 0.0115 | + 0.0095 | — 0.0210 | — 0.1844 | — 0.5970 |-I- 1 — 0.072 33 | — 0.933 | + 0.2231 | — 0.2945 | — 0.3353 | — 0.5722 | — 0.0722 |-- 1 + 0.101 34 | 41.866 | + 0.0113 | — 0.0038 | + 0.0222 | — 0.3216 | — 0.5198 |—1 + 0.870 35 | +-0.265 | + 0.0207 | + 0.0606 | + 0.0099 | + 0.4865 | — 0.3059 +1 2011.09 36 | —1.103 | | + 0.0172 | — 0.0180 | — 0.0294 | — 0.5363 | — 0.1656 |-- 1 — 0.165 37 | +1.412 | | + 0.0280 | — 0.0554 | — 0.0083 | + 0.4412 | — 0.2864 |— 1 — 0.068 | 38 | — L824 | - 0.0487 | — 0.0917 | — 0.0328 | — 0.5890 | + 0.2345 +1 — 0.262 (v | 39 | — 0.056 | + 0.0336 | + 0.0454 | + 0.0495 | — 0.6419 | — 0.0680 |— 1 — 0.007 | Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. 29) 129 T i | n b' e | d | | | e | f: | h | | sd 1 | | 40 | 4- 0.635 = | + 0.0355 | — 0.0185 | + 0.0686 | — 0.2904 | — 0.5853 |— 1.0000, — 0.487 41 | + 0.417 | + 0.0311 | + 0.0054 | + 0.0619 | — 0.4747 04511 —1 | 0.325 42 | — 0.115 | + 0.0311 | + 0.0279 | + 0.0556 | — 0.6087 | — 0.2450 1 |— 0.430 | 43 | -+ 0.060 | + 0.0364 | + 0.0539 | + 0.0487 | — 0.6571 | — 0.0071 | — 1 | + 0.121 l 44 | — 0.677 | + 0.0386 | + 0.0440 | — 0.0635 |— 0.0745 | — 0.6279 1 — |— 0.919(n | Nach der Methode der kleinsten Quadrate ausgeglichen, führen obige Bedingungsgleichungen auf folgende Endgleichungen: | Trabant I. — 0.8531 = +37.0955p —0.8376 q -++0.4763r +0.8135s —0.0338% +0.0125u — 6.2691 y 0.0000 w — 0.1402 — 0.8376 +0.2387 —0.0289 -1-0.0172. — 0.0224 —0.0045 + 0.4481 — 0.0196 + 1.4641 + 0.4763 —0.0289 +0.9983 +0.2652 —0.0050 0.0000 — 0.1580 — 0.1571 + 0.8986 + 0.8135 -+0.0172 +0.2652 404387 —0.0016 -+0.0049 — 1.9721 — 0.3367 + 0.4120 — 0.0338 —0.0224 —0.0050 —0.0016 +0.4430 +0.1193 + 0.0118 -+ 0.2285 + 0.7752 + 0.0125 + —0.0045 0.0000 -1-0.0049 -0.1193 -++0.1800 — 0.0099 — 0.4937 + 3.1390 — 6.2691 -L0.4481 —0.1580 —1.9721 -+0.0118 —0.0099 -+38.0000 0.0000 —25.0240 0.0000 —0.0196 —0.1571 —0.3367 -+0.2285 —0.4937 0.0000 -++33.0000 Trabant Ii. + 5.4701 = +33.1131 -+1.3554 —0.2229 —0.7054 —0.0628 -+0.1432 + 7.3976 0.0000 209953 + 1.8554 +0.7543 —0.2122 +0.0772 —0.0381 — 0.0102 — 0.0227 -+ 0.0038 + 3.1348 — 0.2229 —0.2122 -+2.9865 —0.2069 -1-0.0078 —0.0087. — 0.0162 — 0.0615 + 0.2991 — 0.7054 -|-0.0772 —0.2069 -+1.0806 —0.0017 —0.0009 — 2.4051 — 0.4781 — 1.0296 — 0.0628 —0.0381 -+0.0078 —0.0017 -0.6680 —0.0710 — 0.0385 0.0388 + 0.8294 + 0.1432 —0.0102 —0.0087 —0.0009 —0.0710 -1.0324 — 0.0244 + 0.7732 + 5.0250 + 7.8976 —0.0227 —0.0162 —2.4051 —0.0385 —0.0244 -+39.0000 0.0000 — 206.8320 0.0000 0.0038 — 0.0615 —0.4781 — 0.0388 -+0.7732 0.0000 +36.0000 Trabant III. + 4.9486 — +44.9792 —0.8293 —7.4228 — 1.0514 —0.2389 -+0.2423 -+ 3.3360 0.0000 — 0.2497 — 0.8293 +2.2001 -1-1.0260 -+0.1220 —0.0996 —0.0493 + 1.6282 — 0.0508 + 0.7492 — 7.4228 +41.0260 +10.6313 —0.0801 -+-0.0656 —0.0290 + 1.2419 — 0.5742 + 0.0054 — 1.0514 -+0.1220 —0.0801 +-3.8787 -++0.0154 -+0.0074 — 6.0424 — 0.6560 | — 2.5345 -— 0.2389 —0.0996 -+0.0656 -+-0.0154 -+2.7179 —0.1191 -+ 0.2920 + 1.9214 | + 2.0109 + 0.2423 — 0.0493 —0.0290 -+0.0074 — 0.1191 -++2.6651 — 0.0152 + 0.2044 | + 8.0400 ++ 3.3360 1.6282 -1.2419 —0.6424 -0.2930 —0.0152 -54.0000 0.0000 — 36.3120 0.0000 —0.0508 —0.5742 —0.6560 +1.9214 -+0.2044 0.0000 —-1-45.0000 130 + 6.2867 = + 4.5012 + 7.8764 — 0.6272 + 7.6949 2018,0211 + 8.7860 —20.3730 4-38.9660p —0.0835 q —1.7316r --3.8789s —0.3507t -0.2958 u —12.8524 v — 0.0835 — 11.7316 + 3.3789 — 0.3507 + 0:2958 —12.8524 0.0000 Aus diesen Gleichungen ergiebt sich fiir die --8.0543 Dr. Schur. (p. 30) Trabant IV. -++0.5362 —0.1916 --0.5362 -29.7405 13.1813 —0.1916 — 0.3936 — 0.0843 +3.3428 40.2365 31813 -10.8696 —0.0755 —0.0779 40.0015. —0.0286 --2,5880 —10.5196 --0.5780 —2.0110 — 0.3936 — 0.0755 —0.0779 18.5502 —0.0300 +0.1495 +2.0009 -—0.0843 -+ 3.3428 +0.0015 + 2.5880 —0.0286 —10.5196 —0.0300 + 0.1495 +6.6625 — 0.0201 —0.0201 +-44.0000 —0.7661 0.0000 0.0000 w + 0.2365 + 0.5780 — 2.0110 + 2.0009 — 0.7661 0.0000 -+40.0000 Unbekannten und deren Gewichte und mittlere respect. wahrscheinliche Fehler: Trabant I. Mittlere Epoche der Entfernungen 1878.37. Pos.-Winkel 1879.14. p el Ud i ll = + 0.7614 = + 0.1954 ur 0.7127. Summe der Fehlerquad. 7.0901; mittl. F. einer Gleichung = + Vir = en 0.3355, w. F. E) d S t u = + 1.7758 d WwW 0.2039 0,7824 0.2445 0.3521 0.1385 26.2194 30.4529 In Bogensecunden: — (0.0733 Gewicht 32.3100 m. F. + 0.0590 — 1.2118 + 0.8416 + 2.0605 0.7429 0.3793 0.6784 0.5653 0.9016 0.0655 0.0608 BEE [Et It sen — 0.0133 w. [NC] — 24919 ô e sin w + 173.5 Ó e cos w + 425.0 sin J Trabant E. Mittlere Epoche der Entfernungen 1878.63. Pos.-Winkel 1878.98. p = + 0.1571 q = — 0.2611 Tis 072 s = + 0.5601 t = — 1,4551 u = + 1.2646 vn 120,1352 w = — 0.7648 Summe der Fehlerquad. 12.7121; mittl. F. einer Gleichung == + VES = + 0.4356, w. E. 0.6741 2.8881 0.9016 0.6611 1.0069 32.5200 39.1625 Gewicht 29.0693 m. F. + 0.0808 0.5305 0.2563 0.4587 0.5357 0.4341 0.0764 0.0735 REI ele + HG DN 1570 Q^ ee 3663 OA = w: do 2595919 de sin w + 221.5 Ô e cos w + 115.5 sin J d N — 300.1 ô J + 260.8 F. + 0.0398 + 103.5 52.8 94.5 78.7 12515 He i+ He I+ = + 0.2265. F. |+ 0.0545 73.8 35.3 63.9 74.6 60.4 I+ I+ HE = + 0.2940. i 1 f I p = + 0.1068 Gewicht 39.2900 m. F. + 0.0581 94 = + 0.1068 w. F, + 0.0393 q = — 0.2533 2.5235 + 0,2300 dë DD t 32.0 r = + 0.1082 9.0670 + 0.1213 desno + 223 + 16.9 s = + 0.2369 3.1461 + 0.2061 Ò e cos w + 48.9 + 28.7 t — 0.3649 2.6186 + 0.2258 sin J dN Th + 31.5 u = + 0.7863 2.6556 + 0.2243 ô J be 2 + 31.3 y = + 0.2120 42.7830 + 0.0559 w= — 0.7916 43.4120 + 0.0555 Summe der Fehlerquad. 12.1543; mittl. F. einer Gleichung = + ym =+ 0.3654, wF.=+ 0.2466. Trabant IV. Mittlere Epoche der Entfernungen 1878.57. Pos.-Winkel 1879.01. p = + 0.3131 Gewicht 30.0359 m. F. + 0.0769 64 = 0.3131 w. F. +'0.0519 q = + 0.5137 7.7060 + 0.1518 JO + 105.9 + Ul r == + 0.2873 27.7562 + 0.0800 de sin w + 59.3 i9 11 s = — (0.1489 7.7040 + 0.1518 Ó e cos w ar + 214 t — + 1.0708 8.4232 + 0.1452 sin J d N + 220.8 + 20.2 u == — 1.4112 6.6393 + 0.1635 ô J IS 927.2 v= + 0.1953 28.9288 + 0.0783 w= — 0.6046 38.8526 + 0.0676 D Summe der Fehlerquad. 13.4889; mittl. F. einer Gleichung = + y T ? =+ 0,4213, w. F. = + 0.2844. Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. 31) 131 Trabant III. Mittlere Epoche der Entfernungen 1877.86. Pos.-Winkel 1878.58. In Bogensecunden : Betrachtet man die Verbesserung der halben grossen Axe der Bahn der Trabanten als alleinige Unbekannte und bestimmt den Einfluss der übrigen Elemente darauf, so erhält man die Ausdrücke: Trab. I 9.4 .— — 0.0230 + 0.0226 q — 0.0128r — 0.0219s + 0.0009 t — 0.0003 + 0.1690 v + 0.0000 w + 0.1652 — 0.0409 + 0.0067 -+ 0.0213 -+ 0.0019 — 0.0043 — 0.2234 0.0000 + 0.1100 + 0.0184 + 0.1650 -+ 0.0234 + 0.0083 — 0.0054 — 0.0742 0.0000 + 0.1851 + 0.0025 + 0.0510 — 0.0995 + 0.0103 —— 0.0087 E 0.3783 0.0000 II MI IV Es bedarf nur noch einer Erklärung der Grössen v und w, deren Ein- führung in die Bedingungsgleichungen auf die Darstellung der Beobachtungen von nicht geringem Einfluss gewesen ist. Nachdem die Ausgleichung nach Einführung der sechs Bahnelemente als Unbekannte für alle vier Trabanten vollendet war, zeigte sich in den auf den grössten Kreis reducirten Differenzen 132 Dr. Schur. (p. 32) zwischen Rechnung und Beobachtung bei den Positionswinkeln eine entschieden ausgesprochene Abhingigkeit von der Stellung des Trabanten, je nachdem der- selbe dem Planeten folgte oder voranging. Diese Unterschiede sind durch die birnfórmige Gestalt, unter welcher das Bild des Trabanten im Heliometer er- scheint, hervorgerufen, in Folge welcher die Bissection des Bildes am oberen und am unteren Rande der Jupitersscheibe verschieden beurtheilt wird. Hine solche unregelmässige Gestalt des Sternbildes zeigt übrigens auch das Königs- berger Heliometer und Besse] bespricht diese Erscheinung náher in seiner Abhandlung über den Doppelstern p Ophinchi im zweiten Bande der Astrono- mischen Untersuchungen. Eine nicht minder regelmássige Abhängigkeit von Quadranten des Po- sitionswinkels, aber von geringerem Betrage, stellte sich in den Messungen der Entfernungen heraus, nur fand beim Uebergange durch die Opposition des Jupiters ein Zeichenwechsel statt, man hat es also in diesem Falle offenbar mit einer Erscheinung zu thun, die mit den Beleuchtungsverhältnissen der Ränder der Jupitersscheibe im Zusammenhange steht. Nachdem ich mich da- von überzeugt hatte, dass in Bezug auf die Distanzmessungen ganz dieselbe Erscheinung auch bei den Bessel’schen Beobachtungen stattfindet, führte ich eine neue Unbekannte v mit dem Coéfficienten + 1 ein, und zwar setzte ich letzteren vor der Opposition, Trabant voran —+ folgt — nach der Opposition, Trabant voran .— folgt + ferner wurden die constanten Unterschiede in den auf den grössten Kreis re- ducirten Differenzen für die Positionswinkel mit dem Coéfficienten + 1 für Trabant voran und — 1 für Trabant folgend angesetzt. Die Constante v hat sich nun aus meinen Messungen mit einer Ueber- einstimmung und einer Sicherheit ergeben, dass an der Berechtigung der Ein- führung derselben wohl kaum gezweifelt werden kann, es fand sich nämlich nach dem Obigen Trabant I v = + 0.1954 + 0.0442 I + 0.1332 + 0.0516 i + 0.2120 + 0.0377 IV + 0.1953 + 0.0528 Mittel -L 0.1840 + 0.0233 Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. 33) 133 Wie wir weiter unten sehen werden, liefern die Bessel'schen Beobacht- ungen hierfiir einen Werth, der fast vollkommen mit dem hier gefundenen übereinstimmt, wodurch die Vermuthung bestütigt wird, es mit einer Erschei- nung zu thun zu haben, die nicht mit einer Eigenthümlichkeit des angewandten Instrumentes, sondern mit dem Anblicke zusammenhiingt, den wir von der Jupitersscheibe bei verschiedenen Stellungen von Sonne und Erde, also bei ver- schiedenen Beleuchtungsverhültnissen der Ründer haben. Für die Einführung der Constanten w zeigte sich bei der übrigens nur geringen Zahl von Messungen des Positionswinkels bei Bessel keine Ver- anlassung, wührend bei den meinigen sich sehr betrüchtliche Werthe dafür herausstellten, nämlich: Trabant I w = — 0.7127 + 0.0410 I — 0.7648 + 0.0496 Il — 0.7916 + 0.0375 IV — 0.6046 + 0.0456 Mittel — 0.7184 + 0.0217 ` In diesem Falle handelt es sich um eine Erscheinung, welche durch die namentlieh am Strassburger Heliometer sehr auffallend hervortretende läng- liche Gestalt der Bilder des Trabanten auf die Messungen verursacht wird, also der optischen Beschaffenheit des angewandten Instrumentes zuzuschreiben ist. Welchen Einfluss die Einführung dieser beiden empirischen Correctionen auf die Darstellung der Beobachtungen hat, ergiebt sich aus der Summe der Quadrate der übrig bleibenden Fehler. Vor der Ausgleichung Ausgleichung ohnev uw mit w, aber mitvu.w ohne y Trabant I. Entfernungen 7.1719 5.0754 4.8515 3.8474 38 Gleichg. Positionswinkel 23.3648 19.0395 3.2587 3.2427 33 Summe 30.5367 24.1149 8.1102 7.0901 71 IL Entfernungen 11.0352 6.9957 6.8917 6.3650 39 _Positionswinkel 29.7794 26.8943 6.3251 ` 6.3471 36:01 Summe 40.8146 33.8900 13.2168 12.7121 75 UI. Entfernungen 9.0866 8.3293 8.2974 7.1356 54 Positionswinkel 36.2414 = 4.9874 5.0187 45 Summe 45.3280 — 13.2848 12.1543 99 IV. Entfernungen 12.3305 = 5.5543 4.4849 44 EKC AA UNE ED fe Summe 55.0042 — 14.5819 13.4889 84 i Nova Acta XLV. Nr. 3. 18 134 Dr. Schur. (p. 34) Bei Trabant III und IV ist die Rechnung nicht ganz zu Ende geführt, da sich, wie bei den beiden anderen Trabanten, auch hier herausstellte, dass ohne Einführung der Grüsse w an eine genaue Darstellung der Beobachtungen nieht zu denken ist. Eine Erklärung für die bei den Distanzmessungen auftretenden regel- mässigen Unterschiede erblicke ich in einer Erscheinung, die sich mir beson- ders auffallend im Jahre 1876 an dem der Göttinger Sternwarte gehürigen Heliometer zeigte, welches unter allen die besten Bilder liefert. Es hatte námlich der unvollstindig erleuchtete Rand der Jupitersscheibe in der Zeit vor der Opposition ein von dem des hellen Randes wesentlich verschiedenes Aus- sehen; ersterer Rand war nümlich weniger scharf und von einer brüunlichen Färbung, wodurch mir bei jeder Einstellung eine Unsicherheit in der Beurthei- lung der Bissection des T'rabanten durch den Rand der Scheibe entstand, und als Beweis dafür, dass man es hier nicht mit einer optischen Täuschung oder einem Fehler in der Construetion der Glüser zu thun hat, bemerke ich, dass sich dieses verschiedenartige Aussehen des vorangehenden und des nach- folgenden Randes nach der Opposition umkehrte, indem wieder der der Sonne abgewandte Rand die erwühnte unbestimmte Begrenzung zeigte. Das Zeichen der aus den Beobachtungen abgeleiteten Grüsse v deutet darauf hin, dass am unvollständig erleuchteten Rande der Trabant zu tief in die Jupitersscheibe eintaucht, letztere also zu klein erscheint, im Einklange mit der Anschauung, die man sich a priori von der Wirkung dieser Eigenthümlichkeit des Bildes der Jupitersscheibe machen würde. Die Verschiedenheit der Begrenzung der beiden Ränder, die das Vorhandensein einer Atmosphäre auf dem Jupiter an- zudeuten scheint, ist übrigens auch von Müdler wahrgenommen worden und schon Flaugergues hat dieselbe Bemerkung gemacht (Connaissance des temps für 1803. pag. 362). Beiläufig will ich noeh bemerken, dass es anfänglich meine Absicht war, auch die Verbesserung der angewandten Delambre'schen Lichtzeit als Unbekannte in die Bedingungsgleichungen einzuführen, es stellte sich jedoch bald heraus, dass das Gewicht derselben auch bei einer s0 grossen Zahl von Beobachtungen viel zu gering ausfallen. würde, um für das Ergebniss auf irgend welchen Grad von Zuverlüssigkeit hoffen zu kónnen. Zur Bestimmung der Aberrationsconstante aus Beobachtungen der Jupiterstrabanten müssen wir unsere Zuflucht naeh wie vor zu den Beobachtungen der Verfinsterungen nehmen, die, Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. 35) 135 wenn der Einfluss der Lichtstärke des angewandten Fernrohres auf die Zeiten der Verfinsterungen genügend bekannt geworden ist, die Stellung des Trabanten zum Mittelpunkt des Jupiters mit einer Sicherheit geben, die sich durch die genauesten Mikrometerbeobachtungen schwerlich je erreichen lässt. Fügt man die oben gefundenen Verbesserungen der halben grossen Axe den der Rechnung zu Grunde gelegten Werthen hinzu, so erhált man: Trabant I 4 = 111/7256 — 0.0733 = 111.6523 + 0.0398 II 177.7602 + 0.1571 177.9173 + 0.0545 In 283.5421 + 0.1068 283.6489 + 0.0393 IV 498.7006 + 0.3131 499.0137 + 0.0519 und wenn man in Bezug auf die Umlaufszeiten und die Massen der Trabanten, auf die Abplattung des Jupiters u. s. w. dieselben Annahmen macht, wie Bessel in seiner Abhandlung über diesen Gegenstand, erhält man für die Masse des Jupiters mit Einschluss seiner vier Trabanten aus den Beobacht- ungen von Trabant I u = 1050.918 w. F + 1.125 Gew. 0.791 II 1046.026 0.962 1.082 HI 1047.665 0.436 5.266 IV 1046.818 0.327 9.391 und mit Berücksichtigung der aus den w. F. berechneten relativen Gewichte das Endresultat: Masse des Jupiters u = 1047,232 + 0.246 Gew. 16.530 nahezu übereinstimmend mit dem von Bessel gefundenen Werthe 1047.879. Ehe zu einer Vereinigung der aus meinen Beobachtungen gewonnenen Resultate mit den Bessel’schen geschritten werden kann, sind letztere einer schon mehrfach als wünschenswerth bezeichneten neuen Bearbeitung zu unter- werfen, worüber das Nähere in Folgendem mitgetheilt werden soll. Neue Berechnung der Bessel’schen Beobachtungen. Die Bessel'schen Rechnungen sind in dreierlei Hinsicht zu berichtigen, nümlich in Bezug auf den angewandten Würmefactor, die periodischen Fehler der Mikrometerschraube und den Sehraubenwerth des Königsberger Heliometers. A. Wármefactor. Den Einfluss der Wárme auf die Beobachtungen am Konigsberger He- liometer hat Bessel aus den von ihm und Schlüter bei verschiedenen Tem- 18% 136 Dr. Schur. (p. 36) peraturen angestellten Beobachtungen der Abstände zwischen zehn Plejaden- sternen und der Alcyone berechnet, und zwar soll der Schraubenwerth für einen Grad Fahrenheit Temperaturerhéhung um 0.00000378 seines Betrages verringert werden (Bessel, Astr. Untersuchg.), aus den Beobachtungen von Schlüter allein findet dagegen C. A. F. Peters den bedeutend grösseren Werth 0.00001243 (Astr. Nachr. Nr. 865), und der letztere Werth verdient grósseres Zutrauen, da dabei nicht wie bei der Bessel'schen Bestimmung Beobachtungen bei sehr niedrigen Temperaturen verwandt worden sind, bei denen die Bilder sehr unruhig waren und die Gefahr nahe lag, durch Ver- härtung des Oels an der Schraube eine Fehlerursache einschleichen zu lassen. Der aus Schlüter's Beobachtungen gefundene Werth wird auch durch ander- weitige Bestimmungen an Refractoren von Fraunhofer und Merz bestätigt. Professor Auwers legt in seiner Abhandlung, betitelt: Parallaxen-Bestimmungen mit dem Königsberger Heliometer. Astr. Nachr. Nr. 1411 ff. folgende An- nahmen für den Wärmefactor zu Grunde: e 0.0000 1243 Schliiter’s Plejadenbeobachtungen am Königsberger Heliometer Winnecke’s Plejadenbeobachtungen am Bonner Heliometer 1379 Wiirmefactor des Dorpater Refractors 1178 des Pulkowaer Refractors 0991 im Mittel — 0.00001198 oder abgerundet — 0.000012. Indessen hat sich aus Beobachtungen von Professor Auwers im Anfange der sechziger Jahre herausgestellt, dass dieser Werth zu gross und der wahrscheinlichste aus diesen Beobachtungen hervorgehende Werth — 0.00000854 ist (Astr. Nachr. 1415. pag. 359), ieh habe deshalb letzteren Werth bei der Berechnung der Bessel- schen Beobachtungen angewandt. B. Periodische Fehler der Mikrometersehraube. Bessel hat die periodischen Fehler der bei allen seinen Messungen benutzten Mikrometerschraube der Objectivhálfte II sorgfáltig untersucht und bei der Reduction seiner Beobachtungen angebracht. In späterer Zeit von Pro- fessor Auwers über diesen Gegenstand angestellte Untersuchungen lassen es jedoch als sehr zweifelhaft erscheinen, ob diese Correctionen wirklich für die ganze Dauer der Bessel'schen Messungen anzuwenden sind, ja es zeigt sich sogar, dass die im Zeitraum 1837—1840 von Bessel und Schlüter aus- geführten Beobachtungen von 61 Cygni in bedeutend bessere Uebereinstim- Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. 37) 137 mung gebracht werden, wenn das Zeichen der von Bessel gegebenen Correc- tionen (Astr. Unters. L pag. 148) geradezu umgekehrt wird, als wenn zu dieser Zeit der Nullpunkt der Schraubentrommel auf der Axe eine Stellung gehabt hätte, die von der bei der Untersuchung der Schraube stattgehabten um eine halbe Umdrehung verschieden ist. (Auwers, Untersuchungen über die Beobachtungen von Bessel und Schlüter am Künigsberger Heliometer zur Bestimmung der Parallaxe von 61 Cygni) Diese Zweifel werden nun noch dadurch vergróssert, dass im October 1838 das Heliometer auseinander genommen wurde und die Mikrometerschrauben neue Unterlegeplatten erhielten und dass sich dabei eine Abnutzung der Spitzen der Mikrometerschrauben wie auch der Endflàchen zeigte (Bessel, Astr. 401. pag. 257). Ferner wurden im Jahre 1840 Elfenbeinplatten angebracht, womit wahrscheinlich eine Ver- ünderung der periodisehen Fehler vorging, sofern dieselben nicht nur von der Form der Sehraube, sondern auch von der Beschaffenheit der Widerlager ab- hüngig sind. Aus einer Bemerkung, die Bessel Astr. Nachr. Nr. 401. pag. 266 macht, geht überdies hervor, dass die Schraube am 28. Mai 1840 noch nieht hinreichend untersucht war, ebenso wie man aus einem Briefe vom 15. Februar 1840 von Bessel an Repsold erführt, dass die Lamelle für die Untersuchung der fortschreitenden Fehler erst im Jahre 1840 von Rep- sold nach Königsberg geschickt worden war, der niedrigen Temperatur wegen die Untersuehungen aber noch nicht ausgeführt werden konnten. Nach dem Obigen ist die Gefahr vorhanden, durch Anwendung der von Bessel be- stimmten periodischen Fehler der Schraube Correctionen in die Rechnung ein- zufiibren, die sich nicht verbürgen lassen und ungünstigen Falles sogar das entgegengesetzte Zeichen haben; es sind aus diesem Grunde bei der Neu- berechnung der Bessel'schen Beobachtungen der Jupiterstrabanten und mit noch grósserem Rechte bei der kurzen Reihe von Prof. Luther aus dem Jahre 1856 die periodischen Fehler gánzlich vernachlássigt worden. C. Sehraubenwerth des Kónigsberger Heliometers. Bessel hat den Schraubenwerth des Kónigsberger Heliometers auf vier- fache Weise ermittelt, durch Theodolitmessungen der scheinbaren Verschiebungen des im Brennpunkte des Fernrohres befindlichen Fadens bei verschiedener Stellung der Objeetivhülfte, durch Messungen der gegenseitigen Entfernungen von Ple- jadensternen und dureh Messung von Sternen in einem grössten Kreise im 138 Dr. Schur. (p. 38) Stier im Vergleich mit Meridianbeobachtungen und schliesslich durch directe Bestimmung der Brennweite des Objectivs und Abmessung der Höhe der Schraubengiinge. Die Entscheidung ist zu Gunsten der letzten dieser vier Be- stimmungen ausgefallen und demgemiiss der Schraubenwerth fiir 50 Grad F. zu 52.89329 angenommen, der mit dem nach dem dritten Verfahren be- stimmten Werth 52.89036 befriedigend iibereinstimmt. Bei der Neuberech- nung der Bessel'schen Beobachtungen habe ich jedoch den nach dem dritten Verfahren bestimmten Werth angewandt in Uebereinstimmung mit dem auch bei der Reduction der Beobachtungen des Venusdurchganges im Jahre 1874 angewandten Methode. Wenn der dritte Werth auch vielleicht noch etwas ge- nauer aus einer grósseren Zahl von Beobachtungen hiitte bestimmt werden kénnen, so besitzt derselbe doch andererseits den grossen Vorzug, durch directe Beobachtungen am Himmel bestimmt zu sein, wührend man bei dem vierten Verfahren immerhin, wenn auch nur in gerinpem Grade von Voraus- setzungen über die Kenntniss der Construction des Objectivs abhängig ist. Lässt man auch hier die periodischen Fehler unberücksichtigt und führt den Auwers'schen Wirmefactor ein, so erhált man anstatt der von Bessel berechneten Zahlen (Astron. Unters. IL. pag. 135) aby bi o €; di d; e e; f Rev Gemessene Entfernungen 40.7126... 58.2451, 49.3609 31.1119... ; 37.1772 Reduction auf den grössten Kreis — 0.0740 — 0.0916 — 0.0202 — 0.4268 — 0.0447 » aufz — 500 F. +0.0110 +0.0144 + 0.0134 + 0.0084 + 0.0101 Reducirte Entfernungen 40.6496 53.1679 49.3595 30.6945 37.1426 und aus der Vergleichung mit den Meridianbeobachtungen die Bedingungs- gleichungen ac 4962.146 = 93.8175 R af 6196.809 — 117.1966 R af 11158.955 = 211.0141 R --0.841 == 93.8175 x — 0.841 == 117.1966 x 0 = 211.0141 x 4-1.0921 ==+51.0414 z + 15.2924 21 — 6076.50 x — 1.0921 ==+ 15.2924 z + 39.6766 z! — 5541.50 x 0 == — 6076.50 z — 5541.50 z! + 1219528 x woraus x = — 00002014 m. F. + 0.003137 folglich R = 52.88235 w. F. + 0.00211 log. = 1.723311. Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. 39) 139 Der von Bessel durch Bestimmung der Brennweite gefundene Werth ist 52.89329 log. 1.723401; in Taf. II (Astr. Unters. I. pag. 148) ist daher der Logarithmus um 90 Einheiten der sechsten Decimale zu verringern. Mit Berücksichtigung dieser drei unter A, B, C enthaltenen Aender- ungen erhält man nun für die Bessel’schen Beobachtungen, wenn man die Ablesungen der Trommel direct den in den Königsberger Beobachtungen ent- haltenen Originalzahlen entnimmt, die folgende Uebersicht. Es bedeuten darin die Columne „Wärme“ die Verbesserung der sechsten Stelle des Logarithmus, „Aeltere Rechnung“ die von Bessel berechnete Entfernung mit Ausschluss von Refraction und Figur, ,Correction Bessel den Unterschied der beiden vorhergehenden Columnen und ,,Corrigirtes R-B“ die auf pag. 49 der Bessel- schen Abhandlung enthaltenen absoluten Glieder um den Betrag der „Correc- tion Bessel" vermindert und die vorletzte Columne den Coéfficienten für die bekannte Correction v. Trabant I. | Nr. Datum. EVA Wärme. | entorn: Ber Corr. Bessel. KS? | gies ] RES | j » | k 3 | | 5 | 1/1832 Nov. 21| 2.4092 |+ 78 | 127.428 | 127.495 | — 0.067 | 40.270 |— + 0.125(n | 2/1833 Sept. 7| 2.1464 | — 9| 118.505 | 113.559 | — 0.054 | — 0,576 |--| — 0.345 (v | 3| 8} 25175 |— 4 183131 | 133.120 | + 0.011 | + 0.354 | |—|4- 0.247 4| 30| 2.40865 | + 11 127.379 | 127.452 | — 0.073 | — 0.120 |-+| + 0.106 | 5| Oct. 1| 2.7269 + 30 144.216 | 144145 | 0071 | + 0.236 |—| + 0.118 6 | 2| 2.5875 |+ 30 136.844 | 136.821 | + 0.023 | — 0.006 |+] + 0.139 1| 3 2.30465 + 32 | 121.885 | 122.000 | — 0.116 | + 0.029 | — | — 0.153 8| 8| 2.45775 | +163 | 130.022 | 130.029 | — 0.007 | + 0.115 | — | + 0.028 9| 10| 2.64575 | +163 | 139.907 | 139.870 | +0.097 | --0.140 |— | — 0.002 10| 11} 1.55455 | --167 | 82240 | 82198 | + 0.042 | — 0.208 + — 0.132 11] 12| 108755 | --160 | 57.534 | 57.584 | — 0.050 | + 0.220 |— + 0.006 12 15| 2.0640 | +4163 | 109.191 | 109.219 | — 0.028 | — 0.033 |— | — 0.103 13 18| 2.34105 | 167 | 123.849 | 123.902 | — 0.053 | — 0.168 |+| — 0.052 14 26| 2.5350 | --161 | 134108 | 134.092 | + 0.016 | — 0.081 [+] + 0.134 | 15 27| 1.48055 |4163 | 75.680 | 75.704 | — 0.024 | —0.016 |—| — 0.262 | 16 30| 1.2683 | +173 | 67.098 | 67.160 | — 0.062 | — 0.026 |—| — 0.096 | 17 Nov. 4| 0.9685 [+471 | 51.237 | 51.215 | +0.022 | — 0.099 |+| + 0.006 | 18 11| 1.7529 4178 | 92736 | 92.623 | --0.113 | +0.002 + + 0.132 | 19 16| 2.5339 | +185 | 134.057 | 134.028 | + 0.029 | — 0.233 || — 0.008 | 20 27, 2.0610 +178 | 109.036 | 109.057 | — 0.021 | — 0.262 + — 0.119 21 27| 1.00265 |--185 | 53.045 | 58.040 | 4-0.005 | — 0:213 |+| — 0.103 22| Dec. 27| 1.40605 |--193 | 74389 | 74392 | — 0.003 | — 0.488 -+| — 0.360 23/1834 Febr. 3| 2.0975 | +180 | 107.793 | 107.792 | +0.001 | + 0.166 D^ — 0.002 24|1835 Jan. 2| 0.93425 | --182 | 49.426 | 49.361 | 4- 0.005 | +0.426 |+| + 0.512(v 140 Dr. Schur. (p. 40) Trabant II. »" " er | u | " " Nr. Datum. ipa d Würme. | Entfernung ie EM | Corr. Bessel. Ke | Rote R a S isis n Far REH 1/1833 Sept. 7| 414375 | — el 219.130 | 219.248 | —0.118 | — 0.383 ne Kann > 30) 4.23465 |+ 11 | 223.947 | 224.087 | —0.149 | +0,213 |—|+ 0.051 3 Oct. 2| 43138 | -+ 30 | 228143 | 228263 | — 0.120 | — 0.195 |+ — 0.044 4 12) 242915 |+ 22 | 128469 | 128.522 | — 0.053 | — 0.216 + — 0.097 5 15) 1.55075 | + 33 | 82.014 82.001 | + 0,013 | 40.207 |— + 0.056 6 18| 4.2128 | -+ 32 | 222803 | 222.856 | — 0.053 | + 0.150 [| — 0.007 2 19} 18289 |+ 26 | 96.723 ‘96.502 | + 0.221 | + 0.042 +} + 0.167 8 20} 3.5688 | + 19 | 188.737 | 188.735 | + 0.002 | — 0.038 |+| + 0.157 9 26| 0.84165 | + 22 | 44.511 44434 | 40077 | — 0.003 | —| — 0.093(n 10 27| 4.03655 | + 33 213.482 | 213531 | —0.049 | +0.064 |— | + 0.016 11 28| 2.41655 | + 39 | 127.805 | 127.865 | — 0.060 | — 0.299 |+|— 0.284 12: 30| 3.59775 | + 59 | 190.286 | 190.264 | + 0.022 CAPO, || E 0007 13 Nov. 4| 1.89875 | + 63 | 100.426 | 100.413 | +0.013 | +0.295 |+| + 0.302 14| 11) 1.1904 [+ 67| 62.961 63.054 | — 0.093 | + 0.014 |+| + 0.013 15| 16| 1.62655 | + 78 | 86.032 85.973 | + 0.059 | — 0.110 |-+|— 0.039 16 27| 1.5484 |-- 78 | 81.898 81.882 | 40.016 | + 0.145 | ==) + 0.050 17.1834 Febr. 3| 2.8740 |+ 67 | 152.009 | 151.974 | 40:035 | 4- 0.334 |—|+ 0.226 Trabant MI. 1/1882 Oct. 28| 6.62205 | + 32 | 350.224 | 350.216 | +0.008 | — 0.379 [+|—0.231(n 2/1833 Sept. 6| 4.27363 + 7 | 226.008 | 226.138 | — 0.130 0.534 |+] — 0.140(v 3 8| 5.54465 | — 4 | 293217 | 293.258 | -— 0.041 | +-0.533 |— | + 0.246 4 27| 6.28815 | — 4 | 332536 | 332.684 | — 0.148 | +0.023 |+| + 0.202 5 30| 6.89065 |+ 11 | 364413 | 364.419 | — 0.006 | 40.356 |—| + 0.100 6 Oct. L| 4.62915 |+ 30 | 244.822 | 244805 | +0.017 | 4-0.239 |—| + 0.450 7 3| 5.77065 | + 32 | 305.195 | 305.158 | -0.037 | — 0.150 |+| + 0.056 8 4| 6.0574 |+ 33 | 352.094 | 352.077 | +0.017 | — 0.359 |+|— 0.184 9 8| 5.51715 | + 56 | 291.804 | 291.835 | — 0.031 | J- 0.220 |— | + 0.005 10 10| 5.37765 | + 54 | 284424 | 284.517 | —0.093 | — 0.478 |+|— 0.250 11 11| 6.8145 |+ 48 | 360.416 | 360.394 | 0.022 | — 0.117 |+] + 0.056 12 12| 3.48825 | + 22 | 184.479 | 184517 | — 0.038 | — 0.181 |+] + 0.052 13 15| 6.02075 |+ 33 | 318.423 | 318.486 | — 0.063 | — 0.184 |—| — 0.403 14 18} 7.00455 | + 32 | 370.454 | 370.513 | — 0.059 | — 0.002 |+-| + 0.173 15 19} 41983 | + 26 | 222.032 | 222.148 | —0416 | — 0.516 |---| — 0.301 16 20| 1.9785 |+ 19 | 104.633 | 104.642 | — 0.009 | + 0.316 | —| 4- 0.047 17 26| 5.0004 |+ 22 | 264.451 | 264.499 | — 0.048 | + 0.078 |— | — 0.083(n 18 27| 0.89065 | + 33 47.103 47.061 | +0.042 | —0.014 |+| + 0.127 19 28| 5.82725 | + 39 | 308193 | 308.168 | + 0.025 +0.114 |+| + 0.182 20 29| 6.71465 | + 61 | 355.146 | 355.101 | H0045 | + 0.141 |+|-++ 0.251 21 30| 2.98725 |+ 59 | 157.996 | 158.006 | —0.010 | 4-0.027 |--|-L 0.186 22 Nov. 4| 5.3649 | + 63 | 283.755 | 283.854 | —0.099 | +0.102 |-L-|-4- 0.168 23 11| 469515 |-L 67 | 248333 | 248.279 | 40.054 | +0.042 |+| 0.108 | | | | Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. 41) 141 Nr. Datum. a Wärme. | Entfernung. SE Corr. Bessel. ee igh oe | R EI n | ” D D | ” 24 Nov. 16| 6.3560 |+ 78 | 336.188 | 336.288 | — 0.100 | + 0.421 E + 0.233 25 27) 5.68865 | + 69 | 300.883 | 300.835 | + 0.048 | — 0.220 |+| — 0.071 26 27| 5.1984 [+ 78 | 274.958 | 275.070 | — 0.112 | — 0.051 |+] + 0.115 27 Dec. 27| 2.1350 |-H104 | 112.932 | 113.023 | — 0.091 | + 0.077 |—] — 0.062 28/1834 Febr. 3| 44913 |4 67| 237.551 | 237.583 | — 0.032 | + 0.330 | — | + 0.152 29 6| 5.3645 | +104 283.761 | 283.819 | — 0.058 | — 0.227 |+| — 0.100 30 13| 5.24125 |+ 89 | 277.232 | 277.357 | — 0.125 | — 0.447 |+| — 0.328 31 17| 5.0114 |-+ 81 | 265.069 | 265.094 | — 0.025 | + 0.497 | — | + 0.316 32 27) 4.68225 | + 33 | 247.632 | 247.643 | — 0.011 | — 0.252 |+| — 0.149 33 Oct. 11) 5.0809 | + 22 | 316.307 | 316.306 | + 0.001 | — 0.678 |+| — 0.474(v 34 15| 642165 | — 7 | 339.505 | 339.695 | — 0.100 | + 0.528 | — | + 0.260 35 Nov. 8| 42750 |+ 26 | 226.089 | 226240 | — 0.151 | + 0.035 |+| + 0.279 36/1835 Jan. 2| 6.28115 |+ 67 | 332.197 | 332.383 | — 0.186 | + 0.017 |+| + 0.120(n 37 8| 5.1544 | + 89 | 272638 | 272.780 | — 0.142 | — 0.206 | +] — 0.151 38 12| 5.95965 | + 89 | 315.232 | 315.224 | + 0.008 | + 0.314 |— | + 0.159 39 14| 1.00525 | + 89 | 56.345 | 56.430 | — 0.085 | + 0.181 |—|+ 0.172 40 15| 3.9059 |+ 67 | 206.588 | 206.529 | + 0.059 | — 0.030 || + 0.021 41 21| 1.2633 | +104 | 66.823 66.936 | — 0.113 | + 0.281 | — | + 0.253 42 Febr. 10| 5.7945 | + 78 | 306.489 | 306.417 | + 0.072 | + 0.212 | — | + 0.406 43/1839 April 2| 6.2435 | +130 | 330.377 | 330.362 | — 0.085 | + 0.084 +| + 0.208(v 44 3| 42254 |--130 | 223.519 | 223637 | — 0.118 | — 0.032 | — | — 0.146(n 45 12| 4.6985 |+ 81] 248.518 | 248.452 | + 0.066 | + 0.065 |+ | + 0.251 46 16] 5.8960 | +100 | 311.872 | 311.836 | + 0.036 | — 0.326 | —| — 0.577 47 17| 5.80115 |+ 89 | 280.400 | 280.495 | — 0.095 | — 0.381 | —| — 0.570 48 20| 6.20225 | + 45 | 328.031 | 328175 | — 0.144 | — 0.380 |+| — 0.223 49 30| 4.9984 |+ 22 | 264.346 | 264390 | — 0.044 | — 0.031 las — 0,292 50 Mai 4| 5.9384 | + 11 | 314.051 | 314.051 | — 0.014 | + 0.497 |+| + 0.662 51 11| 5.64465 | + 7 | 298.514 | 298.514 | — 0.001 | — 0.185 Ga — 0.016 52 15| 5.93915 |— 41 | 314054 | 314.054 | — 0.050 | + 0.449 | — | + 0.224 53 25| 4.8084 |- 4 | 254287 | 254287 | + 0.015 | — 0.531 |+| — 0.353 54 Juni 1| 41819 |— 22| 221141 | 221.141 | — 0.110 | — 0.320 [+| — 0.142 Trabant IV. 111832 Nov. 25| 10.7339 | +130 | 567.827 | 567.752 | + 0.075 | — 0.552 |+| — 0.345(n 2 1833 Sept. 6) 10.94525 | + 7 | 578843 | 578.932 | — 0.089 | + 0.293 | — — 0.046 (v 3 7| 11.53355 | — 9 | 609.934 | 610.050 | — 0.116 | + 0.646 | — | + 0.275 4 T| 11.5333 | — 9 | 609.920 | 610.039 | — 0.119 | + 0.461 |—| + 0.093 5 $ 10.55165 | — 4| 558.014 | 558.107 | — 0.093 | + 0.319 |—| — 0.160 6 30| 94844 | + 11 | 501.588 | 502.204 | — 0.233 | — 0.386 |+| + 0.315 7 Oct. 1) 11.6189 |— 4| 614.454 | 614.528 | — 0.074 | — 0.668 |+| — 0.081 8 2 12.0993 |+ 30 | 639.911 | 640.081 | — 0.170 | — 0.480 | +| + 0.017 9 3| 10.9609 |+ 32 | 579.704 | 579.774 | — 0.070 | — 0.496 +|— 0.003 10| 4| 8.2645 |+ 33 | 437.092 | 437.258 | — 0.166 | — 0.080 |+| + 0.263 Nova Acta XLV. Nr. 8. 19 142 Dr. Schur. 11/1833 Oct. Qo N 31 Dec. 32 | Oct. 41 4311835 Jan. 44| 45| 46 | 49 | Febr. Nes Datum. 33 | 1834 Febr. Saya 12 | Nov. > 00 1 52,1839 April | Mittel für beide Ränder.| R 8.5243 12.29665 | 11.6290 9.37065 3.3814 12.1873 12.0079 10.0375 11.83905 12.3390 11.08415 4.42825 0.7845 12.23365 12.2383 10.6699 11.95355 2.44065 | 8.33755 | 8.76115 | 11.37055 | + 4.2864 8.9468 6.8538 8.910 A 6.1923 10.69525 | 4.6304 10.55575 | 5.1140 11.92965 | 4,4033 5.3315 9.39965 | 10.98055 | 10.2813 10.58775 | - 10.03905 | 8.6894 6.1418 8.43115 | 10.4634 | 4-130 | Wärme. 70 | 78 | +130 | | Entfernung. 450.857 650.386 615.063 495.584 178.832 644.570 635.071 530.850 626.137 652.596 586.233 234.212 41,490 647.067 647.313 564.359 632.278 129.092 440.992 463.410 601.393 | 226.733 473.217 362.541 471.314 86.540 327.495 270, 630.933 232.897 282.005 497.196 580.817 543.850 560.029 531.002 459.604 553.516 Aeltere 450.905 650.561 615.092 495.729 178.920 644.748 635.183 | 530.965 626.167 652.776 | 586.384 234.277 41.431 647.242 647.483 564.356 632.313 129.135 441.117 463.370 | 601.530 226.837 362 471.329 86.491 327.605 565.648 244.848 558.307 270.604 630.970 232.986 282.132 497.304 580.852 543.967 560.031 531.081 + E Es | HE Corr. Bessel. 0.048 0.175 0.029 | 0.145 | 0.088 | 0.178 | 0.112 | 0.115 | 0.030 0.180 | 0.151 | 0.065 | 0.059 0.175 0.170 0.003 0.055 0.043 0.125 0.040 0.137 0.104 0.034 | 0.015 | 0.015 | 0.049 | 0.111 0.023 0.035 0.081 0.149 0.037 | 0.089 | 0.127 0.108 | 0.035 0.117 0.002 0.046 0.109 0.052 - 0.043 | + 0418 | + E + + | + 0.033 + 0.192 | + 0,227 + POG? | 3 0.066. | - 0.029 | — Lode | TH bn n 0243) E 0:21 |—| + 0.199 | — 0.047 + 0.064 + 0.075 | -+ 0.202 | + 0.302 + 0.631 (n + 0.290 + 0477 + 0.069 -+ 0.068 — 0.129 — 0.287 + 0.438 + 0.185 + 0.051 — 0.141 + 0.182 + 0.212 + 0.098 — 0.078 — 0.070 + 0.126 — 0.284 + 0.066 — 0.896 (v — 0.087 + 0.329 + 0.328 | — 0.203 | + 0.204(n + 0,089 | + 0.012 | 20.162 L| — 0.036 exe gr aule 083 ve: 0-100 — 0.097 + 0.288(v | — 0.464(n Bestimmung der Masse des Planeten. Jupiter etc. (p. 43) 143 | l * T | | d uM à P. | Nr. Datum. ence Wärme. | Entfernung. | Corr. Bessel. | po | SSC | R | ” | ” | " rd " | 54/1839 April 12) 10.90215 | + S1 | 576.655 | 576.663 | — 0.008 | — 0.400 +) + 0.091 | 55| 15| 5.43515 | + S0 | 287.482 | 287.491 | — 0.009 | — 0.349 || — 0.005 | 56 | 17| 2.9238 |+ 87 | 154.650 | 154.640 | +0.010 | 40.683 |—| + 0.251 | 57} 20| 10.7729 | + 45 | 569.779 | 569.763 | + 0.016 | — 0.212 | — | — 0.536 58| 30| 9.67575 | + 22 | 511.721 511.731 | — 0.010 | — 0.644 |+| — 0.262 59 Mai 2| 3.72655 |+ 30 197.085 | 197.007 | +0.078 | — 0.256 |+| + 0.075 60) 4| 41764 |+ 11 | 220.867 | 220.997 | — 0.130 | + 0.334 |—| — 0.065 61 6| 9.70425 + 26 | 513.234 | 513.244 | — 0.010 | + 0.159 |—|— 0.165 62 9| 82430 + 11 435.032 | 436.070 | — 0.138 piens rc 63 15| 1022855 | + 41 | 540.981 | 541.094 | — 0.113 | — 0.638 |+] — 0.131 64 | 25| 9.23255 |+ 4| 488.260 | 488.433 | — 0.173 | + 0.076 poe ET 65| Juni 1| 9.905415 | — Ba) 526.391 | 526.495 | — 0.104 | — 0.730 |+| — 0.270 66 9| 9.66915 | — 26 | 511.316 | 511.349 | —0.033 | +0.530 |—|-+ 0.216 | | Führt man die verbesserten n-Glieder und ausserdem v als neue Un- | bekannte in die Bedingungsgleichungen (pag. 49 ff. der Bessel'schen Ab- handlung) ein, so erhält man folgende Systeme von Endgleichungen: | Trabant I. + 0.3167 = +22.6789p — 0.5302q + 0.2231 r — 0.4829 s t u + 0.5650 fe 0.0108 — 0.5302 + 0.1934 — 0.0072 + 0.0829 -— 0.7222 | — 0.0723 + 0.2231 — 0.0072 + 02676 — 0.3501 — 0.5803 | — 0.0691 — 0.4829 -+ 0.0829 — 0.3501 -+ 0.7606 — 0.3297 | + 3.4310 + 0.5650 — 0.7222 — 0.5803 — 0.3297 —-24.0000 | | Trabant H. ! — 0.0365 = +13.1991 + 0.4735 — 0.4044 + 0.7672 +- 0.1330 | — 0.0135 + 0.4735 + 04382 — 0.1339 + 0.1988 + 0.3577 | — 0.0684 — (0.4044 — 0.1339 -+ 0.6944 — 0.9103 + 0.6427 | + 0.1682 + 0.7672 + 0.4988 —- 0.9103 + 14618 — 0.5595 + 0.1830 + 0.8577 + 0.6427 — 0.5595 —-17.0000 | + 1.7310 | Trabant III. + 1.0372 = 4519243 — 0.0706 — 0.3288 — 1.2877 — 0.0772 + 0.3478. -413.3670 | + 0.0546 — 0.0706 + 2.1522 + 0.7572 — 0.1725 — 0.0373 + 0.0422 + 2.0904 | — 0.6805 .— 0.3288 + 0.7572 -+ 45867 — 3.4777 — 0.0082. -1- 0.1071. 1.0.6456 + 1,1344 — 1.9877 — 0.1725,.— 3.4777 - 82639 — 0.0024, — 0.1115. +.2.7997 + 0.8480 — 0.0772 — 0.0373 — 0.0082 — 0.0024 + 1.2462 + 0.2545 —.0.0356 + 0.6658 + 0.3478 + 0.0422 + 0.1071 — 0.1115 + 0.2545 + 1.0567 + 0.0526 + 9.0080 13.3670 + 2.0904 + 0.6456 + 2.7927 — 0.0356 + 0.0526 -54.0000 144 Dr. Schur. (p. 44) Trabant IV. + 2.7100 = +65.2205 + 1.1531 -+ 3.8888 — 9.2446 — 0.1213 + 0.5254 + 7.0480 + 1.9353 + 1.1531 + 72456 — 0.5798 — 0.6668 — 0.4788 -+ 0.1807 — 0.4298 — 5.1859 + 3.8888 — 0.5798 +15.8159 —12.6622 + 0.1513 — 0.4385 + 1.1422 -- 8.8660 — 9.2446 — 0.6668 —12.6622 -+29.1736 — 0.1081 -+ 0.3614 -+ 2.7599 + 1.7032 — 0.1213 — 0.4788 + 0.1513 — 0.1081 + 55624 + 0.3317 + 0.0145 — 1.9292 + 0.5254 + 0.1807 — 0.4385 -+ 0.3614 -+ 0.3317 + 42153 — 0.2759 -17.3670 + 7.0480 — 0.4298 -+ 1.1422 + 2.7599 -+ 0.0145 — 0.2759 -+66.0000 Bei der Nachrechnung einer Reihe willkürlich herausgegriffener Diffe- rentialquotienten zeigte sich, dass fiir alle vier Trabanten bei Bessel eine Verwechselung der Coéfficienten c mit d und c! mit d! stattgefunden hat, während die für = und ia sowie für = und Kë entwickelten Ausdriicke richtig sind, es miissen daher die Werthe von r und s miteinander vertauscht werden; in den unten stehenden in Bogensecunden ausgedriickten Verbesser- ungen desin w und decos o ist die Vertauschung bereits ausgeführt. Es mag an dieser Stelle auch noch bemerkt werden, dass Herr Professor Winnecke die Freundlichkeit hatte, meine Berechnung der Differentialquotienten fiir meine Beobachtungen und diejenigen von Triesnecker, Santini und Luther von Herrn Astronom Sievers in Altona durch eine unabhängig ausgeführte Rech- nung controliren zu lassen. Verbesserungen der Elemente: Trabant I. Mittlere Epoche der Entfernungen 1833.84. In Bogensecunden: p = + 0.0235 Gewicht 21.0175 m. F. + 0.0454 0.4 = + 0.0235, w. F. = + 0.0307 q = + 0.6456 0.1536 + 0.5315 006 = + 133.2 + 74.0 r = — 0.0760 0.0833 + 0.7218 desino=— 233 + 59.0 8 = — 0.1127 0.2417 + 0.4237 decosw=-— 15.7 + 100.5 y = + 0.1585 17.5018 + 0.0498 Summe der Fehlerquadr. 0.8246; mittl. F. einer Gleichung — + Mes zin 0.2083, X se 0.1406. Trabant II. Mittlere Epoche der Entfernungen 1833.84. p = — 0.0078 Gewicht 12.4100 m. F. + 0.0501 34 = — 0.0078, w. F. + 0.0338 q = — 0.1993 0.3868 + 0.2835 ðO = — 411 + 39.5 r = + 0.0149 0.1212 + 0.5066 Jesino = + 40.9 + 48.2 s = + 0.1984 0.2596 + 0.3461 decosw = -L 3.1 X^ 70.5 vd 15.5957 + 0.0447 22 — + 0.1764, w.F.= +0.1191. Summe der Fehlerquadr. 0.3732; mittl. F. einer Gleichung = + Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter ete. (p. 45) 145 Trabant III. Mittlere Epoche der Entfernungen 1835.31. Positions -Winkel 1837.30. In Bogensecunden: p — — 0.0298 Gewicht 47.3710 m. F. + 0.03754 04 = — 0.0298, w. F. + 0.0253 q = — 0.0899 1.9323 + 0.1859 dëi = — 185 + 25.8 r = — 0.1691 2.7993 + 0.1544 dean o = + 1.3 15.7 s = + 0.0061 5.2481 + 0.1128 decosw — — 348 + 21.5 t = + 0.5750 1.1832 + 0.2375 sin J ON = + 118.6 du 99 u = + 0.5138 0.9988 + 0.2585 oJ = + 106.0 52 9010 y = + 0.1793 46.5144 + 0.0379 Summe der Fehlerquadr. 4.5385; mittl. F. einer Gleichung = + — = + 0.2583, w.F.= + 0.1743. Trabant IV. Mittlere Epoche der Entfernungen 1835.64. Positions-Winkel 1837.19. p = + 0.0580 Gewicht 61.1134 m. F. + 0.03810 òd = + 0.0580, w. F. + 0.0257 q =-+ 0.3184 7.0946 + 0.1118 d0= + 65.7 Bia 10.0 r ——— 047 10.1185 + 0.0936 desino = + 489 "UT 918 | s = + 0.2370 18.0300 + 0.0701 decosw = — 36.6 HO t = + 0.3753 5.5009 + 0.1270 snJON=-+ 774 SEE E u — — 0.5305 4.1698 + 0.1459 oJ = — 109.4 20:8: v = + 0.2499 64.1565 + 0.0372 psc Summe der Fehlerquadr. 7.7156; mittl. F. einer Gleichung — + jns LI 0.2978, w. F. = + 0.2010. Die constante Correction v erscheint nicht nur für die vier Trabanten unter sich in naher Uebereinstimmung, sondern auch mit dem aus meinen Beobachtungen enthaltenen Werthe. Stellen wir hier noch einmal die dafür erhaltenen Werthe zusammen, also: Bessel. Schur. | Trab. I v = + 0.1585 w. F. + 0.0336 + 0.1954 w. F. + 0.0442 | II + 0.1121 + 0.0302 + 0.1332 + 0.0516 | II + 0.1793 + 0.0256 + 0.2120 i 0,03 77. IV -- 0.2499 + 0.0251 + 0.1953 + 0.0528 Mittel -L 0.1750 + 0.0143 + 0.1840 + 0.0233 ` so zeigt sich in den Mittelwerthen eine fast vollständige Uebereinstimmung. Was nun die w. F, der obigen Elementenverbesserungen anbetrifft, so ist für den ersten und zweiten Trabanten durch die Einführung derselben keine wesentlich bessere Uebereinstimmung erzielt und die Verbesserungen liegen meistens innerhab der Grenzen der w. F.; für den dritten Trabanten ist inso- 146 Dr. Schur. (p. 46) fern schon etwas erreicht, als die Lage der Bahnebene eine einigermassen verbürgte Aenderung erhält und nur für den vierten Trabanten scheint ein wirklicher Vortheil erzielt zu sein. Ich habe daher, mich dem Vorgange von Bessel anschliessend, für die beiden ersten Trabanten nur die Verbesserung der halben grossen Axe als Unbekannte betrachtet, ausserdem aber noch v beibehalten. Das Resultat ist: Trabant I 64 = + 0.0104 + 0.0274 v = + 0.1427 + 0.0267 II — 0.0038 + 0.0293 + 0.1019 + 0.0259 Durch Hinzufügen der Werthe von d 4 zu den der Rechnung zu Grunde gelegten Werthen von 4 erhält man: Trabant I 4 = 114.7256 + 0.0104 — 111.7360 + 0.0274 u 177.7602 — 0.0038 177.7564 + 0.0293 II 283.5421 — 0.0298 283.5123 + 0.0253 IV 498.7006 + 0.0580 498.7586 + 0.0257 und damit den reciproken Werth der Masse des Jupiters einschliesslich der vier 'l'rabanten : Trabant I u = 1048.557 w. F. + 0.773 Gewicht 1.677 II 1048.870 0.519 3.721 IH 1049.180 0.281 12.654 IV 1048.425 0.162 38.078 und mit Berücksichtigung der aus den w. F. berechneten relativen Gewichte das Endresultat Masse des Jupiters u == 1048,629 + 0.134 Gewicht 56.130, wihrend Bessel den Werth 1047.879 fand; das Ergebniss der neuen Rech- nung ist also eine Vergrösserung des Nenners um ?/, Einheiten der vierten Decimale. Durch Combination der aus den Bessel'sehen Beobachtungen und aus den meinigen hervorgehenden Resultate: Bessel 1048.629 Gew. 56.430 w. F. + 0.134 Schur 1047.232 16.530 + 0.246 erhält man 1048.311 Gew. 72.000 w. F. + 0.117 Die beiden Werthe der Masse stimmen soweit überein, dass, wenn nicht überhaupt die Massenbestimmung aus Beobachtungen der Trabanten noch principiellen Fehlern unterworfen ist, die vierte Decimale verbürgt werden Bestimmungen der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. 47) 147 kann. Der Unterschied beider Werthe iiberschreitet freilich bei Weitem die Grenzen der wahrscheinlichen Fehler, erstere geben aber kein richtiges Mass der zu erwartenden Unsicherheit des Resultates, da bei der Berechnung die innere Uebereinstimmung der Beobachtungen der einzelnen Trabanten unter sich zu Grunde gelegt ist; wollte man dagegen von der Uebereinstimmung der den vier Trabanten entsprechenden Massenwerthe ausgehen, so wiirden die Fehler des Resultates erheblich grösser ausfallen. Auffallend muss es nun beim ersten Anblick erscheinen, dass das Ge- wicht meiner Bestimmung trotz der grüsseren Zahl der Beobachtungen so be- deutend kleiner als das der Bessel’schen Bestimmung ausfällt, zur Erklä- rung dieses Umstandes ist jedoch zweierlei zu berücksichtigen. Einerseits hat Bessel die bei der Bestimmung der Masse vorzugsweise ins Gewicht fallenden beiden äusseren "l'rabanten viel häufiger als die inneren beiden beobachtet, während meine Beobachtungen sich gleichmässiger auf alle vier Trabanten vertheilen, andererseits sind die wahrscheinlichen Fehler einer Beobachtung für mich überall etwas grósser als bei Bessel, im Mittel ist niimlich der w. F. einer Bestimmung des Ortes des Trabanten bei Bessel + 0.159 und bei mir + 0.263, also im Verhältniss wie 3 zu 5, vielleicht in Folge der Ueberlegenheit des Königsberger Heliometers in optischer Beziehung, vielleicht aber auch deshalb, weil die theoretischen und numerischen Mángel der Bessel- schen Tafeln ohne Zweifel einen mit der Zeit allmühlig fortschreitenden Ein- fluss auf die Uebereinstimmung zwischen Rechnung und Beobachtung haben werden und daher noch Einflüsse systematischer Natur vorhanden sein können, die durch die Einführung der auf einen mittleren Zustand bezüglichen Ver- besserungen der Elemente nicht vollstiindig aufgehoben werden. Bei Anwen- dung genauerer Tafeln für die Bewegungen der Satelliten werden die Resultate möglicherweise in eine noch bessere Uebereinstimmung kommen und auch die Gewichte etwas anders ausfallen; jedenfalls sieht man, dass die oben angenom- menen Gewichte wohl keine ganz zutreffende Abschiitzung der relativen Ge- nauigkeit beider Werthe liefern und es scheint demnach richtiger, einfach das Mittel beider Werthe zu nehmen, in welchem Falle sich als reciproker Werth der Masse des Jupiter — 1047.931 ergeben würde. 148 Dr. Schur. (p. 48) Beobachtungen von E. Luther am Kónigsberger Heliometer. Im Jahre 1856 hat Prof. Luther die Beobachtungen der Jupiters- trabanten am Königsberger Heliometer von Neuem aufgenommen, leider ist jedoch die Zahl derselben eine nur geringe geblieben, so dass an eine selbst- ständige Ableitung der Jupitersmasse nicht zu denken ist. Jedenfalls lohnt es sich aber der Miihe, die bisher noch nicht ausgeführte Reduction der Beobacht- ungen und die Vergleichung mit den Tafeln herzustellen, in der Hoffnung, damit für spätere Untersuchungen über die Veründerungen der Elemente der Satellitenbahnen wenigstens für die mittleren Längen einen Normalort zu ge- winnen. Ich habe daher diese Beobachtungen auf Grund der in den Kónigs- berger Beobachtungen publicirten Daten nach den von Bessel gegebenen Vor- schriften, jedoch mit Berücksichtigung der an die Bessel'schen Reductionen angebrachten Veründerungen A, B und C berechnet. Die Zweifel an der Correctheit einiger der zum Abdruck gelangten Zahlen wurden auf briefliche Anfrage von Herrn Prof. Luther auf das Freundlichste aufgeklärt und da diese Aenderungen bei etwaiger spüterer Wiederaufnahme dieser Rechnungen von Interesse sind, so erlaube ich mir, sie hier bekannt zu machen. Sept. 14. Trab. I muss die Beobachtungszeit 22 Uhr anstatt 2 Uhr heissen und in der Columne Entfernung ist 2.0065 anstatt 2.0056 und 2.8780 anstatt 2.8100 zu lesen, ferner x — — 1/01 anstatt — 0/01. Sept. 27. Trab. IV. 4.7640 anstatt 4.7840. Der Indexfehler des Positionskreises ist aus zwei verschiedenen Beobacht- ungsreihen abgeleitet, die erste ergab den Indexfehler 5:10 und u = 0:0, die zweite den Indexfehler 2/72 und u = 1:728. Die Reduction der Beobachtungen von Luther gestaltet sich nun folgendermassen. Wegen der Bedeutung der Columnen muss auf die Bessel- sche Abhandlung hingewiesen werden: Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. 49) 149 a) Entfernungen. Trabant I. Nr.| Datum 1856. ae 1 Zeit Mittel, ay Warme. oz Refr. Figur. nit Eos Königsberg. ` "beide Ränder. in Bogen. Manta Winkel. D h m 8 R ” ” ” 0 , 1| Sept. 14 | 10 38 18.4 2.4269 |+ 19, 128.341 | + 0.030 | + 0.015 | 128.386 66 25 2 19 8 50 16.4 1.8845 | 9 99.660 0.027 | + 0.007 99.694 62 31 3 22 9 24 31.8 2.4419 | + 26| 129.142 0.036 0.000 | 129.178 | 246 35 4 26 | 11 34 22.7 216110 Ee | DIE 114.2896 | 0 042 0.000 114.329 62 45 5 27 9} 84€ 65.3 2.3361 | + 5| 123.541 | 0.035 0.000 | 123.576 | 243 11 6 28 9 506.016 2.7643 | — 22| 146.177 0.041 0.000 | 146.218 64 36 di a Oct- 171 8 45 53.1 2.6545 | + 58) 140.396 0.041 | — 0.012 | 140.425 65 27 8 21 8 31 0.0 2.6277 | + 41 | 138.974 | 0.044 | — 0.053 | 138.965 64 1 Trabant Hi. | | | | | | 1| Sept. 15 9 39 55.0 44187 | + 22 | 233.687 | + 0.065 | — 0.013 | 233.739 | 243 42 | 2 21 9a, 195 47.5 1.7570 | + 27 | 92.857 | 0.028 | + 0.002 92.887 69 38 3 22101102: 197 07.1 44019 |+ 2 232.802 0.068 0.000 | 232.870 | 244 10 4 Mii dle 3217.00.39 3.5979 | + un 190.272 | 0.071 | 0.000 | 190.343 63 11 5 28 9 16. 35.9 2.3598 | — 22| 124.786 | 0.034 | 0.000 | 124.820 68 26 6 29 81.510.082 4.0775 |— 6 | 215.628 | 0.059 | 0.000 | 215.687 | 243 33 Thi 9 Oct. 21 T She 14.6. 3.0327 | + 41 | 160.393 | 0.047 | + 0.053 160.493 | 246 37 Trabant III. 1| Sept. 14 | 11 24 503 6.6642 | + 21| 352.444 | + 0,106 | + 0.015 | 352,565 65 50 2 22 8 45 35.6 3.8437 | + 26| 203.278 | 0.063 | 0.000 | 203.341 68 39 3 28 8 35 49.5 7.0629 | — 28] 373.488 0.101 | 0.000 | 373.589 64 47 4 29 8 12 56.2 4.6428 | — 6] 245.523 0.073 0.000 | 245.596 67 40 Bij: oNoxe 21 6-- 195329 6.0711 | + 107 | 321.140 0.100 | + 0477 | 321.417-| 9245 7 Trabant IV. | | 1 | Sept. 14 | 11 50 33.6 | 10.0383 |+ 21| 530.893 | + 0.176 | + 0.015 | 531.084 | 63 12 2 22 | 10 47 50.2 8.8754 | + 28| 469.398 | 0.148 | 0.000 | 469.546 | 242 40 3 27 | 10 4 343 5.2712 | + 5] 278.762 | 0.078 | 0.000 | 278.840 | 249 39 4 | 28 7 56 50.5 1.2159 0) — 28 64.296 | 0.052 0.000 | 64.348 | 267 44 5 Oct. 7 94.271216.9 2.1687 | + 58| 114.702 | 0.045 | + 0.012 | 114.759 | 232 34 6 10 7 16 8.0 | 11.7339 | + 43| 620.604 | 0.182 | + 0.018 | 620.804 | 244 5 E 17 6 45 21.9 8.7358 0 ^ 462.142 | 0.129 | — 0.040 | 462.231 62 36 8 20 8 41 20.4 | 11.3880 | + 60 602.333 | 0.190 | — 0.049 | 602.474 65 40 Nova Acta XLV. Nr. 3. 20 150 Dr. Schur. (p. 50) b) Positions-Winkel. Trabant I. Nr.| Datum 1856. Mittl. Zeit Mittel für eta k Bey Reduct. Refr. Figur. | Pos.-Winkel. Königsb. beide Ränder. UN h 1m Ut KAN D H $ H , H a d Sept. 22 9 24 10.9 |246 30.25 | + 2.29 | + 3.91 |— 1.20 |+ 0.01 | + 0.14 | — 0.24 |246 35.16 4| 26 | 11 33 524 62 39.68 | + 3.04 | + 3.91 | — 1.20 0.00 | — 0.70 |+ 0.24 | 62 44.92 | 5 27 9 31 30.7 [243 5.00} + 3.09 | + 3.91 | — 1.20 0.00 | — 0.29 | + 0.18 | 243 10.69 ! 6 28 9 49 52.6 60 30.25 | + 2.96 | + 3.91 | — 1.20 0.00 | — 0.31 | — 0.02 | 64 35.59 Tt £Oct 27 8 46 0.4 65 22.00 | + 2.51 | + 3.91 | — 1.20 0.00 | — 0.16 | — 0.11 | 65 26.95 8| 21 8 30 56.6 63 56.00 | + 2.72 | + 3.91 ks 1.21 |-- 0.02] — 0.50 !-+ 0.04] 64 0.98 Trabant MH. | | | | | | 2| Sept. 21 | 9 7 54.2 | 69 33.50 | + 2.79 | + 3.91 | — 1.20 | + 0.01 | — 0.31 |— 1.20} 69 37.50 3| 22 | 10 11 49.6 |244 5.75 | + 2.50 | + 3.91 | — 1.20 0.00 | — 0.72 |+ 0.01 | 244 10.25 4| 27.111 32 588 63 5.75 | + 2.79 | + 3.91 | — 1.20 0.00 | — 0.71 |+ 0.15 | 63 10.69 5 28 9 16 54.1 68 19.75 | + 2.87 | + 3.91 | — 1.20 0.00 |+ 0.93 | — 0.47 | 68 25.79 6| 29 8 50 50.5 | 243 28.38 | + 2.36 | + 3.91 | — 1.20 0.00 | — 0.07 |+ 0.03 | 243 33.41 7| Oct. 21 | 7 56 55.7 | 246 32.25 | + 1.78 | + 3.91 | — 1.21 | — 0.02 | — 0.20 | — 0.01 |246 36.50 Trabant III. 2 Sept. 22 8 45 15.3 | 68 32.88 | + 2.50 | + 3.91 | — 1.20 | — 0.01 + 0.84) — 0.18 | 68 38.74 3 28 8 35 41.1 64 42.25 | + 2.03 | + 3.91 | — 1.20 0.00 |+ 0.21 | — 0.01 | 64 47.19 1 29 | 8 13 122 67 33.75 | + 2.60 | + 3.91 | — 1.20 0.00 |+ 0.76 |— 0.11 | 67 39.71 5 Nov. 24 | 6 9 37,1 |245 2.50 | + 1.881. + 3.91 | — 1.22 | — 0.07 | —0.43 | — 0.01 245 6.56 Trabant IV. | 2| Sept. 22 | 10 47 50.2 |242 35.50 + 2.62 | + 3.91 |— 1.20 | + 0.02 | — 0.51 |+ 0.01 leio 40.35 3 27 | 10 4 28.5 |249 34.00 | + 2.30 | + 3:91 | — 1.20 0.00 | — 0.14 | — 0.13 | 249 38.74 4 28 7 56 32.3 |267 36.75 | + 1.02 | + 3.91 | — 1.20 0.00 | + 3.48 | — 0.09 |267 43.87 Bis Hot d 9 26 24.8 [232 28.50 | + 2.33 | + 3.91 | — 1.20 0.00 | — 0.91 | + 1.69 | 232 34.32 6 10 7 16 22.0 |244 0.13 | + 1.99 | -- 3.91 | — 1.21 | — 0.04 + 0.51 0.00 |244 5.29 | 7 17 6 45 28.1 62 30.88 | + 2.22 | + 3.91 | — 1.21 |-+ 0.05 | + 0.29 0.00 | 62 36.14 | 8 20 8 41 23.0 | 65 34.75 | Seet BER — 1.21 + 0.08 pt 0.46 | — 0.01 | 65 39.60 | \ Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. 51) 15] Die zur Vergleichung der Beobachtungen mit den Tafeln nóthigen Hülfsgrössen sind in folgender "Tabelle enthalten: "Trabant I. Trabant H. 0 M.Zt. Paris; D—N log cos Jı log sin Jy Ny D—N log cos Jı | log sin Jı Ni 0 4 " O Ad " 0 , " 0 y " Sept. 10 | 1 49.9.1 | 9.955723 | 9.632951 | — 2 1 18.6 | 0 47 19.6 | 9.955337 | 9.634646 | — 0 53 34.5 30 8.4 2 3 18.8 27.9 318 728 53 45.2 Oct. 20 8.0 2 4 19H 34.9 300 809 53 57.0 Nov. 9 7.9 2 4 18.4 49.1 281 892 54 8.9 Trabant IIK. Trabant IV. m | 0 M. Zt. Paris; D—N log cos Jı | log sin Jı Ni D—N log cos Jı | log sin Jy Ni IAE | DEE PR ee Sept. 10 | 1 22 20.4} 9.955799 | 9.632614 |—131521| 1 5 5.9 | 1.956037 | 9.631556 | —1 12 53.9 30 | 16.4 98 19 48.9 3 37 53 | 53.7 Oct. 20 | 15.5 97 21 48.5 4.9 39 | Eu 54.0 Nov. 9 | 14.8 97 | 21 | 47.7 4.9 | 40 53, 53.5 29 | 15.4 97 | 22 | 47.7 | | Bedingungsgleichungen. Trabant I. Fehler: n e | b f d 9 : Beob.-Rechn. 1 |+ 0.151 — | + 0.601 | — 0.0707 | — 0.1858 | — 0.0433 | — 0.0018 | — 0.0007 + 0.058 (v 2 |+ 0.859 0.885 |+ 0.1083 | — 0.2195 | + 0.0921 | — 0.0026 + 0.0077 | + 0.723 3 |—.0.023 1.197 jr 0.0696 | + 0.1843 |+ 0:0462 | — 0.0018 | — 0.0008 | — 0.201 4 |--0 A11 1.022 |+ 0.0930 | — 0.2004 |-l- 0.0861 | — 0.0015 + 0.0055 | — 0.046 (n 5 |+ 0.267 1.104 |+ 0.0800 |-+ 0.1850 | — 0.0808 | — 0.0009 + 0.0042 | + 0.096 6 |+ 0.195 1.308 |+ 0.0180 | — 0.1479 |-+ 0.0279 | — 0.0001 + 0.0004 | — 0.007 7 |— 0.135 1.258 |— 0.0411 |— 0.1597 |— 0.0318 | — 0.0006 | — 0.0008 | — 0.329 8 |+ 0.078 1.244 |+ 0.0373 | — 0.1530 |+ 0.3810 | — 0.0002 + 0.0014 | — 0.114 3 |+ 0.928 = |+ 0.0078 | — 0.0085 | — 0.0130 | — 0.1437 | — 0.0305 | 4 |+ 0.415 + 0.0088 |— 0.0101 |+ 0.0143 | — 0.0250 | — 0.1446 5 |+ 0.373 + 0.0084 |+ 0.0080 | — 0.0146 | — 0.0412 | — 0.1410 6 |+ 0.564 + 0.0068 | — 0.0008 |+ 0.0135 | — 0.0958 | — 0.1070 | 7 |+ 0.099 + 0.0069 | + 0.0045 |+ 0.0130 | — 0.1315 | — 0.0641 | 8 |+ 0.177 + 0.0062 |— 0.0031 |+ 0.0121 | — 0.0734 | — 0.1232 | 20* —— 152 Dr. Sehur. (p. 52) Trabant II. Së a D t e f Fehler: Beob. -Rechn. 1 |— 0.543 =| + 1.318 | — 0.0072 | + 0.2433 + 0.0003 |+ 0.0003 | — 0.254 2 |— 0.153 0.525 | — 0.2138 |— 0.4351 — 0.0144 |+ 0.0063 | — 0.038 3 |+ 0.311 1.308 |+ 0.0362 |+ 0.2372 — 0.0002 |+ 0.0012 | + 0.598 4 |— 0.516 1.061 |+ 0.1325 | — 0.2995 — 0.0028 | + 0.0063 | — 0.284 5 |— 0.399 0.705 |— 0.1976 |— 0.4075 — 0.0090 |+ 0.0020 | — 0.245 6 (+ 0.215 1.212 | + 0.0948 |+ 0.2676 — 0.0013 | + 0.0037 | + 0.480 7 |— 0.789 0.908 | — 0.1610 | — 0.1188 — 0.0040 | — 0.0011 | — 0.590 2 |— 0.046 — + 0.0226 |-|- 0.0428 — 0.2222 |+ 0.0714 3 |— 0.424 + 0.0090 |+ 0.0013 —- 0.1243 ES 0.1981 4 |+ 0.414 + 0.0109 ,— 0.0114 + 0.0229 |— 0.2327 5 |+ 0.966 + 0.0165 |+ 0.0290 — 0,2316 |+ 0.0319 6 |— 0.103 + 0.0097 |+ 0.0067 — 0.0651 E 0.2246 7 |+ 0.384 |+ 0.0112 |— 0.0160 — 0.2259 |— 0.0312 Traban 1 |-+ 0.929 =| + 1.240 |— 0.1212 | — 0.4208 — 0.0021 |— 0.0022 | + 0.815 2 |— 0.362 0.719 | — 0.3122 |— 0.6464 — 0.0159 !-+ 0.0059 | — 0.428 3 |— 0.148 1.318 [+ 0.0034 |— 0.3727 — 0.0001 |+ 0.0001 | — 0.269 4 |+ 0.407 0.865 |— 0.2812 |— 0.5962 — 0.0109 |+ 0.0016 | + 0.327 5 |— 0,453 1.135 |— 0.0949 |+ 0.3612 — 0.0006 | — 0.0019 | — 0.557 2 (+ 0.497 = + 0.0292 |+ 0.0515 — 0.3621 | + 0.0897 8 |+ 0.708 + 0.0158 |- 0.0018 — 0.2666 | — 0.2609 4 |— 0.499 + 0.0240 |+ 0.0383 — 0.3719 |+ 0.0326 5 L-- 0.774 + 0.0129 |— 0.0069 — 0.2846 | — 0.1784 Trabant IV. 1 [+ 0.964 — |-I- 1.062 |+ 0.3837 | — 0.8454 — 0.0057 | + 0.0190 | + 0.691 2 |— 0.169 0.942 |-+ 0.4561 lisse 0.9419 — 0.0103 |+ 0.0256 | — 0.411 3 |+ 0.972 0.557 |— 0.5897 |+ 1.2006 — 0,0381 | + 0.0190 | + 0.829 4 |— 1.347 0.132 |— 0.5973 |-|- 1.1957 — 0.1937 | + 0.1651 | — 1.381 5 |— 0.210 0.230 |+ 0.6287 |+ 1.2522 — 0.1002 |-+ 0.1153 | — 0.269 6 |— 0.369 1.246 |+ 0.1824 |+ 0.6908 — 0.0012 |-I- 0.0064 | — 0.689 7 |+ 0.041 0.927 |-+ 0.4502 | — 0.9521 |-|- 0.3433 | — 0.0117 + 0.0241 | — 0.197 8 |+ 0.705 1207 |— 03341 |— 0.7354 | — 0.2015 | — 0.0029 | — 0.0043 | + 0.395 2 |+ 0.959 = + 0.0368 |+ 0.0467 — 0.0196 | — 0.6561 3 |+ 0.018 + 0.0614 | — 0.1147 — 0.6137 E 0.2226 4 |— 0.369 + 0.2599 | — 0.5184 — 0.4686 | + 0.3827 5 |+ 1.027 + 0.1455 | + 0.2841 + 0.3754 | — 0.5140 6 |+ 0.408 + 0.0264 |+ 0.0127 — 0.2969 | — 0.5798 7 |+ 0.554 + 0.0344 |— 0.0469 [+ 0.0503 E 0.0214 bs 0.6423 8 |+ 1.506 + 0.0261 |+ 0.0200 |+ 0.0482 | — 05747 |— 0.2873 \ A ELE PER ae Cra Fa eee n Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. 58) 153 Der geringen Zahl der Beobachtungen wegen ist eine Verbesserung der Elemente nicht durchzuführen, ebenso wenig lässt sich Etwas über die oben erwühnte Grüsse v ermitteln, betrachtet man also nur die halbe grosse } Axe als Unbekannte und lässt die übrigen Elemente unbestimmt, so er- hält man Trab. I à 4 = + 0.1540 + 0.0754 I — 0.2191 0.1114 III + 0.0918 0.1745 IV -- 0.2570 0.1800 ferner I A = 111.8796 u == 1044525 Gewicht 0.224 II 177.5411 1052.690 0.254 III 283.6339 1047.830 0.267 IV 498.9576 1047.171 0.778 Mittel 1047,817 1.523 w. E. + 0.810 Der aus dieser kleinen Zahl von Beobachtungen hervorgehende Werth kommt also dem vereinigten Resultat Bessel-Schur sehr nahe; wollte man den- selben aber mit dem letzteren vereinigen, so würde dadurch des geringen Ge- wichts wegen nur eine Aenderung von einem Hundertel der vierten Decimale verursacht werden. m 154 Dr. Schur. (p. 54) Triesnecker’s Messungen der Jupiterstrabanten. Fiir das Studium der mit der Zeit fortschreitenden Aenderungen der Elemente der Jupiterstrabanten wäre es vom höchsten Interesse, ausser den beiden um etwa 40 Jahre auseinander liegenden Beobachtungsreihen von Bessel und mir noch andere, weiter entlegene verwenden zu künnen und da eine solche Reihe von dem als sehr sorgfáltigen Beobachter bekannten Wiener Astronomen Triesnecker aus den Jahren 1794 und 1795 vorhanden ist, so wird es jetzt meine Aufgabe sein, die Untersuchung zu führen, inwieweit die Triesnecker’schen Beobachtungen die erforderlichen Eigenschaften besitzen. Ein schon von Bessel hervorgehobener Umstand, der die Verwendbar- keit der Triesnecker'schen Reihe als zweifelhaft erscheinen lassen kann, ist die Unbestimmtheit, die über die Art und Weise herrscht, in welcher Triesnecker die Verwandlung der Angaben seines Mikrometers in Bogen- mass ausgeführt hat; zum Glück hat Triesnecker die Abstünde eines be- kannten Sternpaares gemessen, so dass man im Stande ist, sich von der Richtig- keit des Scalenwerthes eine wenigstens angenüherte Controle zu verschaffen. Ehe ich zu der Discussion der Beobachtungen übergehe, werde ich in Kürze eine Beschreibung des Instrumentes geben, wie sie in den Wiener Ephe- meriden für 1796 pag. 314 zu finden ist. Nach den dort gemachten Angaben war das Fernrohr, an welchem das Dollond'sche Objectivmikrometer an- gebracht war, 31, Fuss lang, betrug die Oeffnung 21/, Zoll und vergrüsserten die Oeulare resp. 70, 80 und 100 Mal. Die Aufstellung gestattete eine Be- wegung in Azimuth und Höhe. Am Objectivmikrometer befand sich eine Scala in englische Zoll- und dessen Unterabtheilungen eingetheilt und einem Zoll ent- sprach der Bogen 8’ 3408. Triesnecker giebt noch den Werth von 2, 3 und 4 dieser Scalentheile zu den entsprechenden Vielfachen obiger Zahl an; er Scheint also davon überzeugt gewesen zu sein, dass das Bogenmass ein- fach proportional den abgelesenen Scalentheilen zu nehmen sei. Vereinigen wir unsere Anschauung, die wir aus dieser kurzen Beschreibung über die Ein- riehtung des Instrumentes gewonnen haben, mit dem, was über die Einrichtung dieser Art Instrumente überhaupt in Pearson, Practical astronomy zu lesen ist, = - Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter eic. (p. 55) 155 so ist noch hinzuzufügen, dass sich die beiden Objeetivhülften gleichzeitig nach entgegengesetzten Richtungen bewegten und während eine der beiden Hälften eine Scala trug, sich an der anderen ein Index befand, der mit Hilfe einer Schraube so berichtigt werden konnte, dass beim Zusammenfallen der Bilder beider Hälften die Ablesung Null entstand. Ob bei den Beobachtungen zur Elimination des Fehlers des Nullpunktes ein Durchschrauben der Objectiv- hälften stattfand oder ob dieselben immer nach derselben Riehtung aus der Mittellage verschoben wurden, ist aus den Beschreibungen nicht ersichtlich; nach der im Atlas zu Pearson, Practical astronomy befindlichen Zeichnung war der Nullpunkt am Ende der Scala; sind also die von Triesnecker bekannt gemachten Distanzen einfach die Ablesungen der Scala, so würe in der That der Nullpunkt nicht durch die Beobachtungsmethode eliminirt. Wie Triesnecker den Scalenwerth des Mikrometers ermittelt hat, dafür habe ich nirgendwo eine Andeutung finden künnen; in der Hoffnung, nachtrüglich vielleicht aus Triesnecker's hinterlassenen Papieren etwas darüber zu erfahren und darin noch Messungen von Distanzen bekannter Stern- paare aufzufinden, wandte ich mich an Herrn Professor Weiss in Wien, der mir freundlichst mittheilte, dass er und auch der verstorbene Director Lit- trow sich vergeblich bemüht hätten, die Manuscripte aufzufinden und dass die- selben wahrscheinlich von Triesnecker’s Verwandten als werthlos vernichtet worden seien; der Dollond’sche Refractor befünde sich noch auf der Wiener Sternwarte, dagegen liesse sich über den Verbleib des Mikrometers zur Zeit nichts Náheres angeben. Um uns eine geniiherte Controle der Richtigkeit des Scalenwerthes zu verschaffen, bleibt also nichts Anderes übrig, als die im Jahrgang 1804, pag. 979 publicirten Messungen des Abstandes der Sterne t und g Ursae majoris. Es findet sich an betreffender Stelle Folgendes: Dist. inter £ et g Urs. major. 1800 die 18 Oct. hor. 91, e 7 obs. 11’ 466 1801 ,, 24 Juli ,, 14! e 9 obs. 11 48.0 — 4, 13 Oct. , 6% e10 obs. 11 48.0 moe Ze: 205Dec, iiare tobis 41 9548/9 Med. ASA E positionibus utriusque fixae quae habentur in Catalogo Bodeano ad 1801 eadem distantia eruitur 11 482 156 Dr. Schur. (p. 56) Bringt man die mittlere Refraction an, so erhilt man die Entfernung: Mittel 708.55 + 0.22 dagegen ergiebt sich aus zahlreichen Messungen von Professor Auwers am Königsberger Heliometer mit Rücksicht darauf, dass die relative Bewegung beider Sterne durchaus unerheblich ist, die Entfernung zwischen g und der Mitte des Doppelsternes £ Urs. maj. 107.24 (Astr. Naehr. Nr. 1415, pag. 355). Diese beiden Werthe unterscheiden sich um 16% also um den 540ten Theil; wollte man dementsprechend die Angaben des Triesnecker’schen Mikro- meters verkleinern, so würde daraus eine Vergrösserung von u um 5 Ein- heiten der vierten Decimale entstehen, da aber der Unterschied von 1.31 nieht zu gross ist, um nicht durch Beobachtungsfehler erklárt werden zu kónnen, go ist eine Correction des von Triesnecker angenommenen Scalenwerthes nicht angezeigt. Gehen wir nun zu den Beobachtungen über, so finden wir darüber im Appendix zu den Wiener Ephemeriden von 1797 unter dem Titel: Digressiones satellitum jovis observatae ope micrometri object. Dollond. a Franc. T ries- necker, dass sich die Distanzmessungen immer auf den dem Trabanten zu- gewandten Rand der Jupitersscheibe beziehen und dass die Messungen des vierten Trabanten mit grossen Schwierigkeiten verknüpft waren, da der Tra- bant durch den Jupiter überstrahlt wurde, Triesnecker demnach sich nicht einer Objectivblende bedient hat. Die beigeschriebenen Beobachtungszeiten ent- sprechen der Mitte der Beobachtungsreihe und sind in wahrer Zeit angegeben ; eine Distanzmessung besteht meistens aus 12 einzelnen Einstellungen. Ausser den Entfernungen der Jupiterstrabanten hat Triesnecker auch noch eine Reihe von Messungen des Durchmessers der Jupitersscheibe in üquatorialer und polarer Richtung ausgeführt, die für die Reduction der Trabantenmessungen von Wichtigkeit sind, da man dadurch in den Stand gesetzt ist, die Reduction auf den Jupitersmittelpunkt aus Triesnecker's eigenen Beobachtungen abzuleiten. Für diejenigen Tage, an welchen die Beobachtungszeit nicht angegeben ist, wurde das genäherte Mittel der übrigen, nämlich 10%/¿ Uhr, angenommen. Zur " sic ned = AAN mn en En een | ee en : e ne TTL AS Bestimmung der Masse des Planeten. Jupiter etc. (p. 57) 157 Berücksichtigung der Phase wurden die unmittelbaren Messungen des äquato- 1 i — sin? } rialen und polaren Durchmessers resp. mit den Ausdriicken T EERS Be EEE, 1 , o A Oo di je H Nor Ude s ie nach der Bessel’schen Abhandlung über die Figur einer unvollständig beleuchteten Planetenscheibe multiplicirt. Folgende Tabelle = ei a ee enthält die Messungen und deren Reduction. Aequatorialer Durchmesser. Polarer Durchmesser. | | | | | | | | 1794 | Moon, ie nl Refr. | Durch- | Auf mittl, Messung Für Phase Refr. Durch- | Auf mittl. | | Keule, | messer. | Entf. red. | corrigirt. messer. | Entf. red. | NA ERI E FOE CAGDES KE Lage EE NUUS Juni 10) 4724 | 47.27 ‚0.04 | 47.31 | 38.58 | 43.82 | 43.82 | 0.15 | 43.97 | 35.86 | 15) 46,68 | 46.69 0.04 | 46.73 | 38.00 | 43.18 | 43.18 | 0.16 | 43.34 | 35.25 | 17| 46.37 | 4638 | 0.02 46.40 | 37.71 | 43.44 | 4344 | 0.13 | 4357 | 35.41 | 18| 45.84 | 45.85 | 0.02 | 45.87 | 37.27 | 42.82 | 42.82 | 0.12 | 42.94 | 3489 | 19| 46.28 | 46.28 | 0.02 p 3762,25 43.1461) 43.10 | 0:19 | 43/23 || 35.13 | 25| 46.47 | 46.47 | 0.02 | 37.79 | 43.72 | 43.72 | 0.12 | 43.84 | 35.64 Juli 5| 46.40 | 46.49 | 0.01 | 38.07 | 42.69 | 42.00 | 0.11 | 42.80 | 35.04 8| 45.04 | 46.04 | 0.01 37.80 | 43.28 | 43.28 | 0.12 | 43.40 | 35.63 13| 46.18 | 46.34 | 0.01 | 3831 | 42.73 | 42.73 | 0.11 | 42.84 | 35.40 22, 45.36 | 45.64 | 0.02 | 38.34 | 42.56 | 42.56 | 0.12 | 42.08 | 35.83 29| 43.98 | 4437 | 0.02 | 3783 | 4120 | 4120 | 0.12 | 41.32 | 35.22 | Mittel | 37.938 | 35.391 | w. F. einer Beobachtung [30.251 | + 0.216 w. F. des Mittels | + 0.076 | + 0.065 | | Hieraus ergiebt sich die Abplattung zu a 4, dagegen hat man nach d den Messungen von Bessel (Königsberger Beobachtungen Bd. XIX, p. 102) die | Durchmesser 37.60 und 35/21 und die Abplattung Ee Triesnecker hat | also die Jupiterscheibe in beiden Richtungen etwas grüsser gemessen als d Bessel; die Abplattungen stimmen aber so gut mit einander überein, wie | sich nur erwarten lässt. Folgende Tabelle enthält die Triesneeker’schen Beobachtungen mit | den in mittlere Ortszeit verwandelten Zeitangaben und in der Columne „Figur“ die Reduction auf den Jupitersmittelpunkt, worin, wenn der unvollständig y erleuchtete Rand eingestellt ist, auch die Phase eingeschlossen ist. | Nova Acta XLV. Nr. 3. 21 158 Dr. Schur. (p. 58) | 3 | Mittl. Zeit ae | Ti poet vom| Datum. Lë | Wien. Messung. Figur. | Retr. | Mitteipunkt. | Bemerkungen. i | | ge ee 1794 Juni 10/IV | 10 55 20 573.8 | 23.25 | 0.34 | 596.89 | Zweifelhafte Beobachtung. 15 HI | 10 25 33 321.4 2329 | 0.22 | 34491 | 17/¡IV| 11 24 28 563.5 23.34 | 0.18 | 587,02 | Durch Wolken abgebrochen, 18 IV |. 11 15 45 590.8 23.35 | 0.19 |. 614.34 19]IV| 11 9 50 584.5 | 23.85 | 0.17 | 558.02 351 210520 107.0 23.34 | 0.04 | 130.38 II | 10 36 30 176.1 23.32 | 0.08 | 199.50 II; 10 48 38 2324 23.33 | 0.08 | 255.81 39|II| 9 42 27 296.5 | 23.30 | 0.17 | 319,97 Jah Fo ya HERE Er 574.1 23.16 | 0.16 | 597.42 Glib 9:58 12 188.6 23.13 | 0.07 | 211.80 SEET": 91977171 300.2 23.09 | 0.09 | 323.38 9) 1 | 1014 49 106.9 23.03 | 0.03 | 129.96 10 [Lol 9:40 4 112.6 2299 | 0.04 | 135,64 MIE} 9/52 15 317.1 23.00 | 0.10 | 340.20 W/W} 937 4 173.9 23.02 | 0.06 | 196.98 13| II | 10 35 11 191.3 22.88 | 0.05 | 214.23 17 eek 41128 20 111.9 22.69 | 0.05 | 134.64 HIIS 1143 4 311.7 22.69 | 0.20 | 334.59 22 EHE: ONE 7 183.4 22.59 | 0.05 | 206,04 IV| 9 59 59 539.2 22.45 | 0.15 | 561.80 29 II | 10 23 48 183.0 22.26 | 0.07 | 205.33 1795-Aug. 2|1V-|- 9-55 24 600.3 | 24.11 | 0.16 | 624.57 5|III| 9 44 44 329.5 24.00 | 0.09 | 353.65 | 8d IT | 955 58 200.0 23.96 | 0.05 | 224.01 | Durch Wolken verzögert. III) 10 24 37 322.3 23.96 | 0.10 | 346.36 i2 III | 933 1 333.5 23.89/| 0.09 357.48 | IBA eG. 24 109.4 23.83 | 0.08 | 233.26 Zum Schluss dünnes Gewölk. III 9 55 34 174.9 23.83 | 0.05 198.78 | Dünnes Gewölk. 19|III| 9 24 24 330.2 23.65 | 0.09 | 353.94 | (IV | 94248 592.1 23.65 | 0.18 | 615.93 | Satellit schwach. 20]IV| 930 31 534.9 23.61 | 0.16 | 558.67 EE 340420 944 | 23.61 | 0.03 | 118.04 24) Loly 8:16:27 107.8 | 23.46 | 0.08 | 131.29 26 | III | 2.165459 316.6 23.35 | 0.09 | 340.04 [schwach. (IV | 0812 41 902.7 DOT | 0.15 | 556.06 | Mond nahe. Satellit sehr 27]V| 7 52 59 P E V | 615.42 | Mond sehr nahe. 310 7.46 46 190.1 | 23.10 | 0.06 | 213.26 | Dünnes Gewólk. Jupiter- Sept. 2 1 | 92923 | 1807 | 22.78 | 0.08 203.56 [rand nicht scharf, um) 9 40 42 305.6 | 92.98 | 0.15 | 328.73 5 I| 916 50 1035 | 22.92 | 0.04 | 126.36 li i I H Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. 59) 159 Bei der Berechnung einer genauen Jupiters-Ephemeride habe ich mich der in der Publication der Astr. Gesellsch. enthaltenen rechtwinkeligen Coordi- naten nach Bouvard, auf das Aequinoctium von 1810 bezogen, bedient und in Verbindung mit den Sonnenliingen und Radien-Vectoren aus dem Nautical Almanac Rectascension Declination und Abstand, für jeden fünften Tag 0" M. z Berlin, bezogen auf das wahre Aequinoctium berechnet. Die oben schon mehrfach erwähnten Hülfsgrössen sind in folgender Tabelle ‚enthalten. Trabant I. Trabant II. | | | | | | | log sin Jı | Ni D—N | log cos Ji | log sin J, | N ea | ez EE | o E o 0 | | | | | d | 0 y H | | 0 , " 0 , n | | o , ” 1794 Juni 10/153 2) 9.955806 | 9.632582 |—2 5 51] 057 55 | 9.956375 | 9.630043 —1 513 Juli 30 1} 05 | 87 | 49 25 | 309. 341| 4 40 1795 Aug. 1) 15252] 9.955798 | 9.632618 |—2 5461055 8 9.955972, 9.631846 —1 223 Sept. 20 50| 97 | GR 48 A 925 | 2055 | 17 Trabant III. Trabant IV. | | | | | 1794 Juni 10/2 433| 9.956229 | 9.630698 | —2 18 19] 0 46 17 | 9.956478 | 9.629578 | — 0 52 25 Juli 30 32| 33 | 81 | 18 22 75| 91 30 1795 Aug. 112 4 1 9.956257 | 9.630573 | — 2 17 51] 0 46 28| 9.956445 | 9.629730 | — 0 52 44 Sept. 201 355] 61 | 56 | 45 26 | 39 | 57, 43 Versuche, aus diesen Beobachtungen fiir die Elemente der Jupiter- trabanten Verbesserungen abzuleiten, die, wenn sich deren Zuverlässigkeit ver- bürgen liesse, für die Bestimmung der mit der Zeit fortschreitenden Veränder- ungen von grösster Wichtigkeit würen, habe ich nun freilich nicht unterlassen, das Resultat konnte aber aus verschiedenen Gründen kein befriedigendes sein. Die Beobachtungen sind nämlich nicht zahlreich genug und ausserdem zeigen die unten stehenden übrig bleibenden Fehler bei allen vier Trabanten un- zweifelhaft, dass zwischen den Beobachtungen in den Jahren 1794 und 1795 mit dem Instrumente Etwas vorgegangen ist, da die Fehler anfünglich vor- wiegend negativ waren, im zweiten Jahre dagegen positiv geworden sind. H Führt man von allen Elementen nur die halbe grosse Axe und die mittlere Länge als Unbekannte ein, um wenigstens eine Verbesserung der Umlaufs- zeiten ableiten zu können, so ergiebt sich auf diese Weise ebenso wenig ein brauchbares Resultat, da die Distanzen in der Nähe der grössten Digression di gemessen sind, wo eine Aenderung in der Beobachtungszeit den geringsten Zinfluss ausübt. Noch viel weniger liess sich aus diesen Beobachtungen etwas 21* 160 Dr. Schur. (p. 60) über das Vorhandensein der oben mehrfach erwühnten, von der Richtung des Trabanten abhángigen Constanten v ermitteln, da die Rechnung dafür bei den vier Trabanten sehr verschiedene und unverbürgte Werthe gab. Es bleibt also nur noch übrig, die Verbesserung der grossen halben Axe als einzige Unbekannte in den Gleichungen zu lassen, womit man Folgendes erhält: | Trabant I. | Trabant II. | Fehler | » Fehler 1 | — 121147804 — 092 | — 169—1132à4..— 145 2 | dade. Gg fom em) Winnend 94 — 0.32 3| 000 1214 120.30: | = E Tin z- 1/92 4 | + 0.52 1.200 + 0.82 | + 0.33 1.203 + 0.56 EES EL 04. SEIT SUUM 02 = 0.25 6 | 120.55 10059 — 0.09 | — 231 1.168 — 2,07 7 | + 104 1.166 + 1.33 | + 1.43 1.252 + 1.69 8 065 1137 SE ODE Bk - 0.85 9 | — 0.07 1.200 + 0.18 10 | + 159 1.137 + 1.83 woraus — 2.666 = 10.892 ò 4 — 2.870 == 13.659 ð 4 $4 53 0945 dd = — 0.210 W. F. einer Bech, + 0.577 + 0.889 des Resultats + 0.175 + 0,240 | Trabant III. | Trabant IV. | Fehler | R Fehler 1) 05421218047 '"— 099 | — 1386119994 ~~ 091 2) — 024 0,895 -adó | — 2.56 1.182 2 1 3 | — 045 1.130 ie E ER 75 oa = 1.00 4| + 0.45 1.139 + 0.03 | E + 0.73 5 | — 084 1.203 HU EE B'S) DESEN 6} +042 1179 — 0.02 | + 0.47 1.126 + 0.89 7 | + 0.88 1.245 + 042 | — 1.90 1.256 See 8 | +204 1214 = 159 | "0,51. 1,286 — 105 Bette 1207 = AO. (ot 0180 1.121 + 0.15 10 | $ 0.96 1.245 +050 | + 2.64 1.110 + 3.05 | 4-073. 1.197 + 0.28 | + 1.03 . 1.232 + 1.49 12 | + 0.42 1.158 AUT woraus + 6.162 = 16.625 d 4 — 5.758 = 15.425 d A dd — +0371 i= 0/978 W. F. einer Beob. + 0.542 + 1.096 des Resultats + 0.133 + 0.227 oo a ne ii am a erg | Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter ete. (p. 61) 161 Damit erhält man die Werthe für die Lüngen der halben grossen Axe und den entsprechenden Werth fiir die Jupitersmasse: Trabant I 4 = 111.481 + 0.175 a = 1055.77 + 4.97 Gewicht 0.041 II 177.550 0.240 1052.53 4.27 0.055 IH 283.913 0.133 1044.74 1.47 0.465 IV 498.328 0.227 1051.14 1.44 0.486 Mit Berücksichtigung der aus den wahrscheinlichen Fehlern berechneten Gewichte ist das Resultat: 1048,55. + 1.45. Das Resultat der Triesnecker’schen Beobachtungen stimmt also zu- fülig mit dem oben gefundenen Werthe der Jupitersmasse sehr nahe überein, jedoch ist dieser Bestimmung wegen der schon erwähnten Zweifel über die Zuverlässigkeit des Scalenwerthes des Objectiv-Mikrometers kein grosses Gewicht beizulegen. Die Triesnecker’schen Beobachtungen haben für uns daher nur noch ein historisches Interesse, indem wir aus dem Resultat derselben ersehen, wie nahe man schon zu Triesnecker's Zeit dem wahrscheinlichen Werthe der ‚Jupitersmasse hätte kommen können, wenn man damals im Besitze besserer Tafeln gewesen wäre, als die von Triesnecker bei Vergleichung seiner Beobachtungen angewandten, auf Grund deren Wurm für die Masse des Jupi- ters für die einzelnen Frabanten sehr stark von einander abweichende Werthe und im Mittel die Zahl 1070.15 fand. (Zach., Monatl. Correspond. Bd. V.) Beobachtungen von Santini in Padua. Noch eine andere Reihe Doppelbildmikrometer-Beobachtungen neueren Datums, aber ebenso wenig wie die Triesnecker’sche dazu geeignet, mit dem Resultat Bessel-Schur zu einem Gesammtresultat vereinigt zu werden, ist die von Santini im Jahre 1835 an einem Mikrometer von Amiei aus- geführte. Die Beschreibung dieses Instrumentes, bei welchem die Doppel- bilder durch eine durchschnittene Linse zwischen Objectiv und Ocular her- gestellt wurden, sowie das Detail der Beobachtungen und der daraus von Santini abgeleiteten Resultate finden sich in der Abhandlung: Ricerche in- 162 Dr. Schur. (p. 62) torno alla massa di giove im 21. Bande der Schriften der Gesellschaft der Wissenschaften zu Modena. Bessel macht in der Einleitung zu seiner Abhandlung iiber die Masse des Jupiter auf die Schwierigkeiten aufmerksam, für Apparate dieser Art die Angaben der Scalen in Bogenmass zu verwandeln. Santini hat den Scalen- werth durch Messung terrestrischer Winkel bestimmt, deren Grüsse durch Messungen mit einem Repetitionskreise bekanut war, sowie durch Messungen der Abstände der Componenten der beiden Sternpaare e Librae und « Capri- corni controlirt, der grüsste der gemessenen Winkel betrágt aber nur 516, with- rend die grösste gemessene Distanz des vierten Trabanten 559 erreicht und über die Frage der Proportionalitàt von Scalenablesung und Bogen ist gar kein Aufschluss zu erlangen. Fine etwas bessere Prüfung der Sternbeobacht- ungen erhalten wir dureh Vergleichung mit neueren Mikrometerbeobachtungen. Für die Distanz von e, und es Capricorni findet Santini 314.53, aus Mess- ungen von 1835 Juni 22, Juli 4 und Juli 16, dagegen ergiebt sich für das Mittel der Zeiten aus meinen Untersuchungen über die relative Kigenbewegung dieser beiden Sterne (Astr. Nachr. Nr. 2180) der Abstand 374.57, mit San- tini fast vollkommen übereinstimmend. (Es mag hier die Bemerkung Platz finden, dass am genannten Ort ein Druckfehler stehen geblieben ist, anstatt der relativen jährlichen Eigenbewegung in Declination von + 0.2002 ist nämlich + 0.0220 zu lesen.) Fiir « Librae ist ebenfalls eine Controle vorhanden, da dieses Stern- paar von Adolph am Königsberger und von mir am Strassburger Heliometer mehrere Male gemessen worden ist. Zieht man, um die relative Figenbewegung der beiden Sterne zu ermitteln, noch ältere Meridianbeobachtungen von Rect- ascensions- und Declinations-Differenzen hinzu, so findet man auf das mittlere Aequinoctium von 1850 bezogen: / Epoche 4acosd Gewicht Ad Gewicht Flamsteed 1695.7 + 163.87 0.04 1694.2 — 162.03 0.04 Bradley und Bliss 1760.7 163.10 0.20 1754.4 164.69 0.10 Piazzi 1798.3 165.59 0.40 1803.0 164.39 0.20 Adolph 1863.4 165.41 1.00 1863.4 161.39 1.00 Schur 1880.4 165.16 1.00 1880.4 161.11 1.00 Die Gewichte sind hier, ühnlieh wie es bei der Berechnung der Beobachtungen von œ Capricorni geschah, willkürlich angenommen worden, da die aus den w. F. berechneten Gewichte den Einfluss der älteren Beobacht- Bestimmungen der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. 63) 163 ungen gänzlich verschwinden lassen wiirden. Das Resultat der Aus- gleichung ist: f Jährliche Eigenbewegung /acosd = + 0.0083 ER = + 0.0238 und daraus die jührliche Aenderung der Entfernung der beiden Sterne — — 0.0107. Mit letzterem Werthe auf 1870 reducirt, geben die beiden Reihen von Heliometermessungen den Abstand Adolph — 231.24 SOUL TJ DT Mittel 231.31 und für verschiedene Zeiten 1800 232.05 | 1840 231.63 1870 231.31 1810 231.95 | 1850 221.52 1880 231.20 1820 231.84 | 1860 231.41 1890 231.09 1830 ia! 1900 230.98 Nach Newcomb (Standard stars) ist die säculare Eigenbewegung der beiden Componenten i * vm — 0.932 — 8.13 de — 0.848 — 7.84 + 0.084 + 0.29 + 0.057 + 2.38, also die relative E. B. und nach dem Obigen die beiden Sterne haben also eine beträchtliche gemeinschaftliche Eigen- bewegung ohne deutlich ausgesprochene relative Bewegung. Santini mass den Abstand an vier Abenden und fand im Mittel fiir 1835.46 — 230.225, dagegen folgt aus neueren Messungen 231.67, in diesem Falle findet also eine weniger gute Uebereinstimmung statt. Ich habe mich bemüht, über den Scalenwerth nachtrüglich noch etwas Niheres zu erfahren und mich an Herrn Professor Lorenzoni in Padua, den Nachfolger San- tini's, gewandt, der mir freundlichst mittheilte, dass das Mikrometer sich noch im Besitze der Wittwe Santini’s befünde, dass aber ausser den von Santini selbst bekannt gemachten obigen beiden Messungen keine ander- weitigen in den hinterlassenen Papieren enthalten seien. Somit missen wir uns mit den Abstünden der Jupiterstrabanten, wie sie Santini selbst gegeben hat, begnügen. 164 Dr. Schur. (p. 64) Ich habe nun auch diese Beobachtungsreihe mit Beriicksichtigung von Refraction und Phase berechnet und mit den Bessel’schen Tafeln verglichen. Beobachtungen des vierten Jupiterstrabanten von Santini. Datum. se ioe Messung. |Refract. See | ES m 8 ” Gemeen? 1/1835 Jan. 29 8 25 47.9 | 512.70 | 0.16 2 8 53 48 515.00 | 0.17 3 30,8 17 56.3 | 558.63 | 0.17 4 8 48 22.6 | 558.88 | 0.18 5 31/8 13 52.1 | 530.83 | 0.16 6 8 42 0.0 | 528.13 | 0.17 7 Febr. 8/7 27 17.3 | 532.80 | 0.16 8 14/8 3 51.6 | 405.40 | 0.14 9| 8 34 45.0 | 407.85 | 0.15 10| 15/6 53 3.5 500.48 | 0.15 11 23/9 34 0.3 | 461.88 | 0.23 12 25/8 58 22.0 | 492.88 | 0.21 13 9 22 35.0 | 493.00 | 0.29 14 März 4/8 40 9.2 | 489.08 | 0.26 15 8 56 44.4 | 489.33 | 0.29 16 5|8 27 45.6 | 496.15 | 0.24 17 12/8 5 9 |449.93 10.22 18 8 34 35 |452.80 | 0.27 19 9 722 | 454.43 | 0.35 20 13/8 31 10.5 | 488.50 | 0.29 21 8 52 45.5 | 489,23 | 0.34 07 14/8 41 21.0 | 457.65 | 0.30 23 April 7/7 31 13 | 460.55 | 0.31 24 1.55.55. | 458.75. | 0.38 25 8|7 21 442 | 443.13 | 0.28 26 TO Gr ote totes NUT n 7 | | | Phase. | ” |+ 0.16 i+ 0.16 ¡+ 0.16 | + 0.16 vk 0.16 | + 0.16 046 | -- 0.16 |+ 0.16 | + 0.16 ës 0.16 016 016 + 0.16 |+ 0.16 | +- 0.16 | — 0.15 056) 0.1 — 045 |— 0.15 | — 0.15 [+0.11] |+ 0.11] |+ 0.11 | — 0.08 Reduc. | Beob.-Rechn.| Abstan di E | | Bemerkungen. 513.02 | 8 Ww + 1.64 (n 515.33 | C |W) + 2.32 558.96 | S |W! — 1.06 559.22 |C|W| — 0.99 | 53116 |S W|-4- 021 | 52846 |C W|[— 1.22 | 532.80 | S| O | —(5.50) | Unsicher wegen Nähe 405.70 | S|W| + 0.12 [des Mondes. 40816 |S |W) — 0.19 500.79 | SJW! + 0.83 | Dunstig, Beobachtung 461.95 |S |W) + 0.46 [unsicher. 49293 |8]0| — 2.91 493.13 | 8/0 | — 1.80 489.50 | S |W] — 0.82 489.78 |S |W) — 1.19 496.55 |S !W| — 0.92 450.00 |S |O | — 1.39 452.92 |S|O|-+ 0.10 454.63 |C|O | + 0.23 488.64 |8|0| — 1.27 489.42 | 8| O | — 0.55 457.80 | S |O | — 0.51 460.97 | S | W| + 3.87 459.24 | S |W] + 1.87 443.52 | SIW! + 0.50 [kaum sichtbar. 432.19 | S|O | — 2.06 Satellit sehr schwach, westliche oder östliche S bedeutet Santini, C Dr. Conti, W und O die Stellung des Trabanten. Vereinigt man Beobachtungen desselben Tages zu Mitteln mit Ge- wichten der Zahl der Beobachtungen entsprechend und schliesst, wie es auch von Santini selbst geschehen ist, die Beobachtung von Febr. 8 auf Grund der daneben stehenden Bemerkung aus, so erhült man die Bedingungs- gleichungen: Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. 65) 165 Fehler: L2 + 1.980 = 1.027 p + 0.231 q + 0.126r — 0.6785 Gewicht 2 Par 1.690 | (n 3.4 — 1:025 1.106 + 0.026 + 0.243 — 0.507 2 | a 5160 DIO — 0:505 1.063 — 0.179 + 0.441 — 0.463 2 Zoe? 0.782 | 8.9 — 0.035 0.816 + 0.345 -- 0.118 — 0.791 2 | — 0.402 | 10 + 0.830 1.002 +0180 + 0.125 — 0.604 est 11 + 0.460 0.926 + 0.235 — 0.098 + 0.651 1| + 1461 | 12.13 . — 2.355 0.993 -— 0.138 — 0.369 + 0.431 2 | — 1.330 | 1415 — 1.015 0.984 +- 0.113 + 0.134 — 0.523 2n v 1:321 | 16 — 0:920 1.000 — 0.070 + 0.286 — 0.431 [U | 1220) 17.18.19 — 0.353 0.908 + 0.193 — 0.081 + 0.589 9 | + 0.641 | 20.21 — 0.910 0.982. + 0.014 — 0.194 + 0.451 2" ESOS 4 22 m SR ED 0.919 — 0.165 — 0.369 — 0.428 1 | —+ 0.488 | 23.24 + 2.870 0.917 + 0.045 + 0.124 — 0.448 2 | + 2.540 | 25 +0500 0.888 — 0.121 + 0.282 — 0.418 1 | + 0.159 | 26 — 2.060 0.871 + 0.124 — 0.050 + 0.497 ese 1.009 | und daraus die Endgleichungen: — 4.976 = +28.392 p + 1.475 q + 1.269 r — 4.057 s + 1.553 = + 1.475 + 0238 + 0.083 — 0.384 + 2.893 + 1.269 + 0.083 + 1327 — 2147 — 6924 — 4.057 — 0.384 — 2447 + 7463 Die Elimination giebt: p = — 0.5784 Gewicht 18.922 m. F. + 0.4197 q = + 2.7152 0.641 + 2.2805 r = + 0.7530 0.707 + 2.1712 S = — 0.8861 3.785 + 0.9384 Wahrscheinlicher Fehler einer Beobachtung mit dem Gewicht 1 — + 1.233. Santini fand bei seiner Discussion der Beobachtungen mit Benutzung der von ihm auf Grund der Laplace’schen Entwickelungen construirten Tafeln, welche der eitirten Abhandlung angehängt sind, beträchtlich verschie- dene Werthe für die Jupitersmasse, je nachdem der Trabant folgte oder voran- ging, und berechnete er mit dem gefundenen Gesammtmittel umgekehrt wieder die gemessenen Distanzen, so fand sich die mit positiven oder negativen Zeichen anzubringende Correction grüsser als eine Secunde. Meine Aus- gleichung mit Hülfe der Bessel'sehen Tafeln lässt folgende Fehler zuriick: Nova Acta XLV. Nr. 3. 22 166 Dr. Schur. (p. 66) Vor der Ausgleichung. Mittel. Nach der Ausgleichung. Mittel. Trabant voran 9 Tage Sv = + 2.080 + 0.298 + 1.233 + 0.137 folgt 6 ,, — 5.728 — 0.955 — 0.386 — 0.064 Dadurch werden also die constanten Unterschiede auf verschwindend kleine Beträge reducirt, betrachtet man jedoch die mittleren Fehler der Ele- mentenverbesserungen, so muss man zugeben, dass, wenn auch die Summe der pvv von 4 48.6344 auf 36.6647 gesunken ist, durch die Ausgleichung doch sehr wenig gewonnen ist. Ich habe daher vorgezogen, von einer Verbesserung der Elemente ganz abzusehen und nur die Verbesserung der halben grossen Axe und ausserdem die bekannte Grüsse v als Unbekannte in den Gleichungen zu lassen und dadurch erhalten: dd = — 0.364 wahrscheinl. Fehler == + 0.239 v = — (0,664 + 0.231 wahrscheinl. Fehler einer Beob.; Gewicht 1 == + 1.127 Hier erscheint v sehr gross und das Zeichen ist das umgekehrte wie bei Bessel und mir, man wird sich daher hei dieser Beobachtungsreihe wohl nach einer anderen Erklürung dieser constanten Unterschiede umsehen müssen, z.B. eine Verzerrung des Bildes des Trabanten oder der Jupitersscheibe. Mine von der Zeit der Opposition des Planeten abhängige Ursache braucht man übrigens nicht in Erwágung zu ziehen, da die Beobachtungen sämmtlich nach der Opposition angestellt sind. Die Substitution der nahezu fiir dieselbe Zeit geltenden Elementen- verbesserungen nach den Bessel'schen Beobachtungen reducirte den wahr- scheinlichen Fehler einer Beobachtung von + 1.127 auf Ra 1.193, dadurch wird also keine bessere Darstellung erreicht. Behält man das Ergebniss der zuletzt angeführten Art der Ausgleichung bei, so erhält man | = 498.701 — 0.364 — 498.337 + 0.239 und daraus den Werth fiir die Jupitersmasse 1051088 + 1.512. Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. 67) 167 Die Abweichung dieses Werthes vom Resultat Bessel-Schur beträgt etwa 2.8 Einheiten der vierten Decimale, dagegen stimmt derselbe mit dem Resultat aus Triesnecker's Beobachtungen des vierten Trabanten allein fast vollständig überein. Zugleich iiberzeugt man sich dabei auch von der bedeu- tenden Ueberlegenheit der Triesnecker’schen Beobachtungen gegenüber den Santini'schen, denn bei Ersterem hat das Resultat einer Beobachtungsreihe von 11 Abenden den wahrscheinlichen Fehler + 1.44, während bei Santini für 15 Beobachtungsabende zum Theil mit mehrfacher Wiederholung der Messungen der wahrscheinliche Fehler + 1.51 Einheiten der vierten Decimale beträgt, wobei noch ferner zu berücksichtigen ist, dass für Triesnecker nur eine Unbekannte, bei Santini dagegen deren zwei in die Ausgleichung eingeführt sind. Auch für Santini hat die neue Berechnung der Beobacht- ungen nur den Erfolg gehabt, zu erfahren, was sich mit einem solchen Instru- mente erreichen liess und um in chronologischen Zusammenstellungen der ver- schiedenen für die Jupitersmasse erhaltenen Bestimmungen nicht solche stehen zu lassen, deren etwaige grüssere Abweichungen von den neueren, zuverlässigen Bestimmungen nur ihren Grund in der Anwendung weniger genauen Tafeln für die Bewegungen der Jupiterssatelliten haben. An eine Vereinigung des Santini’schen Werthes mit dem Resultat Bessel-Schur ist wegen der über den Sealenwerth herrschenden Zweifel ebenso wenig zu denken, wie bei dem Resultat der ''riesnecker sehen Beobachtungen. Schlussfolgerungen. Es erübrigt nun noch, eine Vergleichung der aus den Königsberger und Strassburger Heliometermessungen abgeleiteten Verbesserungen der Elemente der Jupiterstrabanten anzustellen. Nach dem Obigen sind die Verbesserungen: Bessel. SCNT: Trabant I. Epoche der Entfernungen 1833.84 1878.37 Positionswinkel = 1879.14 JA + 0.0235 + 0.0307 — 0.0733. + 0.0398 JO + 1338.2 + 740 — 249.9 + 103.5 desing — 233 + 59.0 + 1735 + 528 decos — 15.7 + 100.5 + 425.0 3: 194.5, sin J ON — — 157.02 2 778.7 OJ — — + 366.3 :561295.0 to 9 t 168 Dr. Schur. (p. 68) Bessel. Sehur, Trabant IL. Epoche der Entfernungen 1833.84 1878.63 Positionswinkel — 1878.98 | JA — 0.0078 + 0.0338 4 01571 + 0.0545 [ | dë — 411 + 395 — 539 + 738 | desinw + 409 + 482 Er Dn ERS DIe decosw +: 34 + 705 7-:415:5; ar 6819 sin J ON — — — 3001 + 74.6 | óJ — — + 260.8 + 60.4 | Trabant III. | Epoche der Entfernungen 1835.31 1877.86 | Positionswinkel 1837.30 1878.58 l " " " " | ó4 — 0.0298 + 0.0253 + 0.1068 + 0.0393 | dë — 18.5 25.8 — 52.2 +. 32.0 | vemo Fre, ODA + 223 + 169 | decosw — 348 + 21.5 + 489 + 28.7 | snJON + 1186 + 33.1 eg, Bote ety rd óJ + 106.0 + 36.0 2251622028 31:9 Trabant IV. Epoche der Entfernungen 1835.64 1878.57 Positionswinkel 1837.19 1879.01 54 + 0.0580 + 0.0257 + 03131 + 0.0519 JO + 657 + 156 + 1059 + 211 desnw + 489 + 98 259,3. ot 414 decosw — 366 + 13.0 — 207 +: 21.1 snJON + 774 sad Vu] + 220.8 UA ðJ — 109.4 208 — 291.0 P E Bessel hat in Anbetracht der wahrscheinlichen Fehler die Elemente des ersten und zweiten Trabanten ungeündert gelassen, dagegen erhält die Lage der Bahnebene für den dritten und vierten "Trabanten Verbesserungen | ^ von einiger Wahrscheinlichkeit und dasselbe ist in Bezug auf die Excentrieität und die Länge der Apsidenlinie für den vierten Trabanten der Fall. Nach der neuen Reduction der Bessel’schen Beobachtungen gestaltet sich die Ver- besserung für die der Mitte der Beobachtungszeit nahe liegende Mpoche 1836.0 folgendermassen : Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. 69) 169 Trabant III. T= 248133 + 1460 — 249593 + 360 N=315 1594 + 39 59,4 — 315 41 58,8 + 11 97 [ Trabant IV. | J= 248254 — 1494 24'360 + 203 | N = 319 25 31.1 + 27 27.1 = 319 52 582 + 6 16.7 | esinw = — 131465 + 489 + 98 == — 1265.75 + 98 | ecosw = — 709.85 — 366 + 13.0 = — 74645 + 13.0 | woraus folgt e == 0.0071 2415 + 0.0000 5196 w — 239 28 152 + 28 402 Für die Strassburger Messungen sind die gefundenen Verbesserungen der Bahnelemente fast ausnahmslos und in manchen Fällen beträchtlich grösser, | als die wahrscheinlichen Fehler, und namentlich erhält die Lage der Bahn- | ebenen gut verbiirgte Correctionen. Für die der Mitte der Beobachtungszeiten nahe liegende Epoche 1879.0 erhält man folgende Verbesserungen der den Tafeln zu Grunde liegenden Elementensysteme: Trabant I. A = 111.7256 — 0.0733 + 0.0398 mithin 4 = 111.6523 + 0.0398 O = 133 17 474 — 4 99. + 1435 © = 133 13 375 +1 43.5 | esnw = 060 +1735 + 528 w = 221225 +733 23 | ecos = 0.0.) EE 425.04... 945 N = 315 54125 + 24 35.0 | N = 315.5 10.0 + 49 2.55. 2435.0 Trion valt an 20085 l P= 37.8 30.8 S40 61695. 4- 2-535 e = 0.0022 2554 + 0.0004 3506 | Trabant IL. l f A = 1777602 + 04571 + 0.0545 mithin 4 — 177.9193 + 0.0545 | O = 23058590 — 539 + 1138 © = 230 58 51 +1 138 | esin w = 00 +2215 + 353 w= 622738 + 13 30 35 ecos = 00 +1155 + 639 N = 308 53 33.3 + 26 432 | N = 31041 29 —14729.6 + 26432 J= 244217 + 1 04 | Je 240 0.9 + 420.8 a PDA e = 0,0051 5261 + 0,0002 0867 170 Dr. Schur. (p. 70) Trabant UI. 4 = 283.5421 + 0.1068 + 0.0393 mithin 4 — 283.6489 + 0.0393 | | O = 189 4348 — 522 +. 320 © = 189 3 426 + 32.0 EL 99 16 0 = 304 254 +519 53 + ecosc = + 105.1 + 48.9 7 28.7 N 318 19 40.2 + 9 46.5 N = 31843 0.2 — 23 220 + 9 46.5 J= 3 7260 + 303 de 3 4438 + 2 42.2 + 31.3 e = 0.0056 7339 + 0.0001 0333 Trabant IV. | A = 498.7006 ^ + 0.3131 + 0.0519 mithin 4 — 499.0137 + 0.0519 | O= 3958567 + 1459 + 21 Q.— 40 0496 + 94 | esinw = — 14929 + 593 + 1141 = 211030 TUgp52ug | ecos = + 582 — 307» :E 9 21.1 — 919 47 34 + 6546 0 , H $ " N = 3183131.6 +41 1531.8 + 6 54.6 Je 2 42 428 + 27,2 7247888 LIES 27,2 e = 0.0069 5157 + 0.0000 8003 Leitet man noch aus den Verbesserungen der mittleren Lángen fiir die | beiden Beobachtungsepochen, unter der Voraussetzung, dass die Veränderungen | der Zeit proportional erfolgt sind, die Verbesserungen der mittleren tiglichen | Bewegung und die der Umlaufszeiten ab, so erhält man Folgendes: | Trabant 1. 1833.84 JO = + 1332 + 740 1878.37 — 249.9 + 103.5 44.53 alie — 383.1 ES 1272 in Zeit ausgedrückt — 45.1 -- 15.0 wührend 9193 Umläufe, man findet also anstatt der den Bessel’schen Tafeln zu Grunde liegenden Annahmen Mittlere tägliche Bewegung — 203 29 2037615 — 0.02355 = 203 29 20/35260 | Siderische Umlaufszeit in Tagen = 1.769 137789 + 0.0000 00057 = 1.769 137846 Trabant II. 1833.84 ðO — — 411 + 395 A 1878.63 O ON ege 44.79 Jahre — 128 + 83,7 in Zeit ausgedrückt — 30.4 d 1985 wührend 4607 Umläufe, Mittlere tägliche Bewegung — 101 22 2914346 — 0.00078 = 101 22 2914268 Siderische Umlaufszeit in Tagen — 3.5511 81067 + 0.0000 00076 — 3.5511 81143 Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. 11) 171 Trabant III. 1835.31 60 — — 185 + 258 1877.86 = 52,2, nck, 32.0 42.55 Jahre — 33,7 + 41.1 in Zeit ausgedriickt — 16.1 St 19.6 wihrend 2172 Umliufe, Mittlere tägliche Bewegung = 50 19 3.52712 — 0.00217 = 50 19 3.52495 Siderische Umlaufszeit in Tagen = 7.1545 53099 + 0.0000 00083 = 7.1545 53182 Trabant IV. 1835.64 O = + 65.7 + 156 1878.57 + 1059 + 211 49.93 Jahre + 402 + 262 8 8 in Zeit ausgedrückt + 44.7 + 29.1 während 940 Umläufe, . m H y 4 Wi » H D. B rm Mittlere tägliche Bewegung = 21 34 15.99395 + 0.00256 == 21 34 15.99651 Siderische Umlaufszeit in Tagen — 16.6890 1813 — 0.0000 0055 = 16.6890 1758 Die der Theorie zu Grunde liegenden Umlaufszeiten ent- sprechen demnach der Wahrheit so nahe, dass die aus den Beobachtungen abgeleiteten Veránderungen fast verschwinden und hóchstens fiir den ersten Trabanten besitzt die Verbesserung einige Wahrscheinlichkeit; für keinen der Trabanten ist der Fehler in Zeit während eines Zwischenraumes von mehr als vierzig Jahren auf eine Minute angewachsen. Noch zu einigen anderen Vergleichungen geben obige Zahlen Ver- anlassung, z. B. sind die halben grossen Axen Trabant I. Trabant II. Trabant III. Trabant IV. Bessel 111.7360 + 0.0274 177.7564 + 0.0293 2835123 + 0.0253 498.7586 + 0.0257 Schur 111.6523 + 0.0398 177.9193 + 0.0545 — 283.6489 + 0.0303 — 499.0137 + 0.0519 und die Differenzen im Sinne Bessel-Schur: + 0.0837 + 0.0483 — 0.1629 + 0.0619 — 0.1366 + 0.0467 — 0.2551 + 0.0579 Die Unterschiede liegen weit ausserhalb der Grenzen der wahrschein- lichen Fehler und da das Zeichen vorzugsweise negativ ist, so sind die Dimen- sionen der Bahnen im Allgemeinen nach den Strassburger Messungen im Ver- 172 Dr. Schur. (p. 72) gleich zu den Königsberger Messungen zu gross ausgefallen. Wollte man die Unterschiede durch eine veründerte Annahme für den Scalenwerth eines der beiden Heliometer zum Ausgleich bringen, so würde beispielsweise für die Heliometer der Venus-Expeditionen die Verbesserung in Procent betragen: aus Beobachtungen von Trab. I + 0.075 II — 0.092 Il — 0.048 IV — 0.051 im Mittel also ca. — 0.03 Procent, ein Fehler, der bei der Linge von 3 Grad, den die zur Bestimmung des Scalenwerthes gemessenen gróssten Kreise durch- schnittlich haben, auf etwa 3 Secunden anwachsen würde, woran, da meistens drei soleher grüssten Kreise gemessen worden sind, kaum zu denken ist. Es verdient freilich bemerkt zu werden, dass der grósste Theil dieser Unterschiede, niimlich 0.02 Procent, verschwindet, wenn man von dem von mir angenommenen Schraubenwerthe für das Königsberger Heliometer zu dem von Bessel angewandten zurückkehrt, aber es wiirde nicht zu rechtfertigen sein nur um eine bessere Uebereinstimmung mit meinen Messungen zu er- zielen, von der im Obigen vertretenen Abänderung des Bessel'schen Werthes abzugehen. Ich habe übrigens nieht unterlassen, auch die Richtigkeit der für die hiesigen Heliometer angewandten Scalenwerthe einer náheren Prüfung zu unterziehen, denn man kann den Einwand, dass die besprochenen Unterschiede den letzteren zur Last fallen kónnten, nicht ohne Weiteres zurückweisen. Zur Ableitung der Scalenwerthe aus Distanzmessungen von Sternen im grüssten Kreise (Hydra-, Perseus- und Cygnuskreis) sind auch Messungen anderer Beobachter hinzugezogen worden und immerhin ist die Möglichkeit systemati- scher Unterschiede für verschiedene Beobachter, namentlich bei der Ermittelung der Normalstellung des Oculars durch Einstellungen auf enge Doppelsterne vorhanden, so dass also eigentlich jeder Beobachter einen eigenen Sealenwerth anwenden müsste. Die darauf hin geführten Untersuchungen haben mich aber vollständig beruhigt, denn wenn ich den Scalenwerth nur auf eigene Beobacht- ungen begründen wollte, so würden an meine Messungen Verbesserungen anzu- bringen sein, die die Unterschiede der halben grossen Axen nur um ein Sechstel des Betrages verändern, und zwar noch vergrössern. + Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. 78) 173 Gegen die Bessel’sche Bestimmung des Schraubenwerthes aus den Taurussternen lassen sich übrigens mehrere gewichtige Einwürfe geltend machen. Der Kreis ist námlich nicht von Bessel selbst, sondern von > Schltiter beobachtet worden, und wenn nun schon bei den Heliometern des Venus- durchganges, wo auf die Ermittelung der individuellen Focaleinstellung und | der Abhängigkeit derselben von der Temperatur die grösste Sorgfalt verwandt | wurde, die Frage, wie sich die Distanzmessungen bei verschiedenen Beobach- | tern verhalten, noch nicht endgiiltig beantwortet ist, so sind diese Bedenken fiir das Konigsberger Heliometer um so grósser, als erst Professor Auwers | bei seinen Beobachtungen in den sechziger Jahren die Abweichung der Stel- | lung des Oculars von der der Beobachtungstemperatur entsprechenden in Rech- nung zog. Es hat ferner schon Bessel sein Bedenken gegen Heliometer- messungen bei niederer "Temperatur ausgesprochen, wenn wir nun aber die | Verhältnisse betrachten, unter denen Schlüter den Tauruskreis gemessen hat, | so finden wir, dass die Durchschnittstemperatur 1889 FK. — — 76 C. war | und dass die Temperatur auf 5.4 F. — — 15 C. hinabging; bei so geringen | Temperaturen können sieh nun die zu befürchtenden schädlichen Einflüsse durch Verhärtung des Oels an den Schrauben und durch die Unruhe der Bilder schon sehr stark geltend gemacht haben. Auch ist eine genaue Kenntniss des Warmefactors erforderlich, um auf die von Bessel angenommene Normal- temperatur von 50° F, tibergehen zu kónnen, wir haben aber im Obigen ge- sehen, dass zwischen der Bessel’schen und der Auwers’schen Bestimmung | dieses Factors recht erhebliche Unterschiede stattfinden. Schlüter beobachtete den Tauruskreis an zehn Abenden in der Zeit von 1839 Dec. 9 his 1840 Febr. 11 und Busch bestimmte die Oerter der Sterne am Meridiankreise fast vollkommen gleichzeitig damit, von 1839 Dec. 4 bis 1840 Fehr. 15, so dass etwaige Eigenbewegungen unter den Sternen, die sich bei der Vergleichung mit den Beobachtungen von Argelander (Bd. VI. der Bonner Beob.) in der | That ergeben, hier vollkommen einflusslos sind; andererseits liegt aber gerade | in dem Umstande, dass die Heliometerbeobachtungen in kurzer Zeit hinter- einander angestellt sind und nahezu in dieselbe Jahreszeit fallen, die Gefahr constanter Fehlerquellen nahe. Man sieht aus diesen Betrachtungen, dass Bessel doch vielleieht richtiger verfahren hat, die Bestimmung des Schrauben- werthes aus directen Abmessungen am Heliometer dem durch Sternbeobacht- Nova, Acta XLV. Nr. 8. 28 | 174 Dr. Schur. (p. 74) ungen erhaltenen vorzuziehen. Um sich weitere Aufklärung über die Grösse des Schraubenwerthes zu verschaffen, kann man auch noch die zahlreichen Plejadenmessungen hinzuziehen, wenn man aus dem oben erwähnten Grunde Beobachtungen bei extremen Temperaturen, die zur Ableitung des Wärme- factors gedient haben, fortlässt und sich auf Beobachtungen beschränkt, die von der Normaltemperatur von 50° F. etwa innerhalb 10 Grad zu beiden Seiten entfernt liegen. Ich habe diese Rechnung mit den Zahlen, wie sie Bessel gegeben hat, ohne also die periodischen Fehler in Abrechnung zu bringen, ausgeführt, und für den von Bessel aus allen Beobachtungen be- stimmten Schraubenwerth die kleine Correction von + 0.00079 gefunden. In Folgendem sind die verschiedenen von Bessel fiir den Schraubenwerth des Königsberger Heliometers gewonnenen Bestimmungen und die daran nach- trüglich angebrachten Aenderungen zusammengestellt : Theodolitmessungen 52.90299 att 0.00275 Plejadensterne 52.88127 + 0.00880; für Temperaturen von 40—60 Grad F. 5288206 Tauruskreis 52.89036 + 0.00314; nach neuerer Berechnung s. p. 38 52.88235 Brennweite 52.89329 mit dem Würmefactor von Auwers 52.89456 reducirt (AN. 1415). Aus den Sternbeobachtungen für sich ergiebt sich also bei der neuen Berechnung nahezu derselbe Werth und das einfache Mittel beider ist 52.88221 log. 1.723310, die directen Abmessungen am Heliometer dagegen geben, wenn man von den wenig zuverlässigen 'Theodolitmessungen absicht, 52.89456 log. 1.223411, also im Logarithmus einen Unterschied von 101 Einheiten der sechsten Decimale. Neuerdings hat Herr Dr. Franz die Beobachtungen am Königsberger Heliometer wieder aufgenommen und den Cygnus- und Hydra- kreis einige Male gemessen; das mir freundlichst mitgetheilte Resultat aus den bis jetzt erhaltenen Beobachtungen entfernt sich aber noch viel weiter von dem Obigen, da sich aus den beiden Messungsreihen für den Schrauben- werth 52.87567 + 0.00404 ergeben hat. Sollte der mir von Herrn Dr. Franz mitgetheilte Schraubenwerth durch fernere Messungen bestätigt werden, so dürfte dessen Abweichung von den vor vierzig Jahren gemachten Bestimmungen vielleicht dadurch zu er- klären sein, dass sich in Folge der am Königsberger Heliometer seitdem mehr- RL AE Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. 75) 175 fach vorgenommenen Aenderungen die Brennweite um etwa ein Drittel Milli- meter vergróssert hat. Die Möglichkeit einer solchen Aenderung, etwa durch ein etwas anderes Anliegen der Linsen des Objectivs gegeneinander, ist nicht ausgeschlossen, denn bei dem Strassburger Heliometer ist, nachdem von Ge- brüder Repsold dem Instrumente ein neuer Positionskreis zugefügt worden war, ebenfalls eine Aenderung des Scalenwerthes constatirt, der durch die Ab- nahme der Brennweite um etwa ein Sechstel Millimeter erklürt werden kann. Es hat somit sein Bedenken, vor Entscheidung der Zweifel über den für die Bessel'sehen Beobachtungen anzuwendenden Schraubenwerth Beobachtungen der neuesten Zeit hinzuzuziehen. Sehr interessant für die Erklàrung der hier obwaltenden Differenzen würde es sein, am Königsberger Heliometer die Wiederholung der Bestimmung des Schraubenwerthes durch Messung der ein- fachen Brennweite und der Höhe eines Schraubenganges auszuführen. Eine wirkliche Entscheidung über die Ursache der Unterschiede in den von Bessel und mir erhaltenen Dimensionen der Satellitenbahnen ist durch diese Betrachtungen nicht erzielt, jedoch ist Hoffuung vorhanden, darüber in einiger Zeit noch näheren Aufschluss zu erhalten, da die Beobachtungen der Jupiterstrabanten durch Herrn Dr. Backlund in Pulkowa von Neuem auf- genommen worden sind. Will man zu dem von Bessel angenommenen und von Auwers modi- ficirten Schraubenwerth 52.89456 zurückkehren, so sind die Logarithmen in meiner Bearbeitung der Bessel'schen Trabantenbeobachtungen um + 100 Ein- heiten der sechsten Decimale zu verbessern und man erhält dann die Ver- gleichung unserer Resultate: Trabant I. Trabant IL. Trabant III. Trabant IV. Bessel 111/7617 +0.0274 1777973 + 0.0293 — 283.5776 + 0.0253 — 498.8735 + 0.0257 Schur 111.6523 + 0.0398 — 177.9193 + 0.0545 283.6489 + 0.0393 — 499.0137 + 0.0519 Differenz Bessel-Schur: + 0.1094 + 0.0483 — 0.1220 + 0.0619 — 0.0713 + 0.0467 — 0.1402 + 0.0579 Der Unterschied der halben grossen Axen, wie oben in Procent aus- gedrückt, beträgt jetzt: 23* rr: 176 Dr. Schur. (p. 76) für Trabant I -+ 0.098 II — 0.069 II — 0.025 IV -- 0.028 im Mittel aber nur — 0.006 Procent und für die Jupitersmasse erhält man demnach Bessel 1047.905 Schur 1047.232 einfaches Mittel 1047.568 Von Interesse ist es ferner noch, die aus beiden Beobachtungsreihen hervorgehenden Werthe der Excentricitäten der Bahnen miteinander zu ver- gleichen, wobei, da sich bei Bessel für die ersten drei Trabanten keine be- gründete Veründerung der den Tafeln zu Grunde gelegten Werthe ergeben hat, einfach diese Werthe bei der Vergleichung benutzt sind, námlich Trabant I. Trabant II. Bessel 0.0 0.0 Schur 0.0022 2554 + 0.0004 3506 0.0051 5261 + 0.0002 0867 Trabant III. Trabant IV. Bessel 0.0055 9783 0.0071 2415 + 0.0000 5196 Schur 0.0056 7339 + 0.0001 0333 0.0069 5157 + 0.0000 8003 Für den dritten und vierten Trabanten lässt die Uebereinstimmung Nichts zu wünschen übrig, für den ersten und zweiten Trabanten scheint aber doch nach meinen Messungen das Vorhandensein einer Excentrieität klar aus- gesprochen zu sein, während Bessel die Bahnen als kreisfórmig betrachtete, eine Annahme der durch die für e sin» und ecos w gefundenen Verbesserungen, mit Rücksicht auf deren wahrscheinliche Fehler, nicht widersprochen wird. Eine weitere Beschäftigung mit den hier zu Tage tretenden Verschieden- heiten ist jedoch zunächst von nebensächlichem Interesse. Vor allen Dingen ist es jetzt nothwendig geworden, neue Tafeln für die Bewegungen der Jupiters- trabanten herzustellen und es ist zu erwarten, dass, wenn man in die theore- tischen Entwickelungen der Abhandlung von Souillart die hier gewonnenen numerischen Ausdrücke einsetzt, eine sichere Grundlage für die Theorie der Bahnbewegungen erzielt wird. Ich hoffe durch Zeit und Umstände in den | —-— Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. V1) 177 Stand gesetzt zu werden, die hiermit begonnene Arbeit noch weiter fortsetzen zu kónnen. Zum Schluss müge noch eine Uebersicht der verschiedenen für die Jupitersmasse erhaltenen Resultate Platz finden, wobei von wiederholten Discus- sionen derselben Beobachtungsreihen immer nur die neuesten mit Anwendung genauerer Tafeln erhaltenen Werthe beriicksichtigt worden sind. Newton Triesnecker Bouvard Nicolai Encke Santini Airy Bessel Jacob Schubert Kriiger Hansen Becker Móller v. Asten Vogel Schur Beobachtung des vierten Tra- banten von Halley, Beobachtungen des dritten und vierten Trabanten von Pound, Messungen der vier Trabanten, Störungen des Saturn, um der Juno, — der Vesta, Messungen des vierten Tra- banten, Messungen des vierten Tra- banten, Messungen der vier Trabanten, — des vierten Tra- banten, Stórungen der Thalia, — der Themis, — der Egeria, E der Amphitrite, — des Komet Faye’s, — des Komet Encke, Messungen des dritten und vierten Trabanten, — der vier Trabanten, Quelle: 1033 Newton, Principia. 1066.09 Bessel, Astr. Unters. II. p. 3. 1048.55 Schur, Masse des Jupiters. p. 6 1070.5 Bouvard, Tables astr. 1053.924 Berl. Jahrb. 1826. 1050.36 Astr. Nachr. 332. ). 1051.088 Schur, Masse des Jupiters. p. 66. ` 1047.775 Vierteljahrschr. 15. p. 137. 1047.905 Schur, Masse des Jupiters. p. 76. 1047.54 M. R. A. S. XXVIII. 112. 1048.23 Astr. Nachr. 1562. 1047.538 Finn. Soc. der Wissensch. 1873. p. 14. 1051.12 Tafeln der Egeria. p. 424. 1047.37 Publ. der Astr. Ges. X. 1047.788 V. J. S. Bd. VII. 1050.478 Unters. üb. d. Theorie d. Encke'schen Cometen. II. 1047.760 Viertelj. XV. 127. 1047.232 Schur, Masse des Jupiters. p. 35. Das einfache Mittel Bessel-Schur ist, wenn man zur Bestimmung des Königsberger Schraubenwerthes aus der Brennweite zurückkehrt, 1047.568. 178 Dr. Schur. (p. 78) Selbstverständlich kann von einem Vergleiche der aus Beobachtungen zu Newton's Zeit hervorgehenden Werthe der Jupitersmasse, múgen sie nun mit dem neueren tibereinstimmen oder nicht, den letzteren gegeniiber keine Rede mehr sein, lässt man also dieselben ausser Acht, so zeigen die übrigen seit Triesnecker erhaltenen eine ertriigliche Uebereinstimmung, mit Ausnahme des Bouvard'schen Werthes aus den Stórungen des Saturn. Die Bouvard'sche Bestimmung harmonirte mit den damaligen Annahmen über den Werth der Jupitersmasse recht gut, denn wiederholte Berechnungen der Pond'schen Beobachtungen durch Lagrange und Laplace, sowie die Wurm’sche Be- rechnung der Triesnecker'schen Beobachtungen gaben mit ziemlicher Ueber- einstimmung nahezu 1070, heutigen "Tages dagegen erscheint uns das Bou- vard'sche Resultat sehr auffallend, da wir fest überzeugt sind, dass der rich- tige Werth von 1048 nicht sehr verschieden sein kann, es wäre daher sehr wiinschenswerth, wenn wir über diesen Punkt nähere Aufklärung durch die von Leverrier angeregte Discussion der Saturnsbeobachtungen bis auf die jetzige Zeit erhielten. Gruppirt man die für u erhaltenen Werthe je nachdem dieselben aus Messungen der Trabanten oder aus den Stórungen von Planeten und Kometen erhalten sind, so überzeugt man sich, wenn man ohne Rücksicht auf die ver- schiedene Genauigkeit einfache Mittel nimmt, dass die in früherer Zeit aufgestellte Hypothese einer ungleichen Anziehung des Jupiters auf seine Trabanten und auf die übrigen Kórper des Sonnen- systems, wenn man einstweilen die Bouvard'sche Bestimmung, als noch der Aufklärung bedürftig, bei Seite lässt, durchaus keine Berechtigung mehr hat. Messungen der Trabanten. Stórungen. Triesnecker 1048.55 Nicolai — 1053.92 Santini 51.09 Encke 50.36 Airy 47.81 Schubert 48.23 Bessel 47.91 Krüger 47.54 Jacob 47.54 Hansen 5112 Vogel 47.76 Moller 47.79 Schur 47.23 Becker 47.37 v. Asten 50.48 Mittel 1048.27 1049.53 | Bestimmung der Masse des Planeten Jupiter etc. (p. 19) 179 Diese beiden Mittelwerthe unterscheiden sich nur um etwa eine Ein- heit der vierten Decimale und man braucht nur die von allen anderen Werthen stärker abweichende Nicolai'sche Bestimmung fortzulassen, um den Unterschied gänzlich zu beseitigen; in beiden Fällen liegen dann die reciproken Werthe der Jupitersmasse zwischen den Zahlen 1047 und 1051 ein- geschlossen. M om NOVA ACTA der Ksl. Leop.-Carol.-Deutschen Akademie der Naturforscher Band XLV. Nr. 4, Die Binnenmollusken | der nórdlich gemässigten Länder von Europa und Asien und der arktischen Länder von Hermann Jordan. Mit einer Verbreitungstabelle, 8 Tafeln (Nr. VI-XIID und zwei Karten (Nr. XIV). Eingegangen bei der Akademie den 6. Januar 1882. | E HALLE, | 1883. Druck von E. Blochmann & Sohn in Dresden. Für die Akademie in Commission bei Wilh. Engelmann in Leipzig. Seinem verehrten Lehrer Professor Eduard von Martens in Hochachtung und Dankbarkeit gewidmet vom Verfasser. Vorw ort. Die folgende Abhandlung, für deren Veröffentlichung ich der Kaiserlichen Leopoldinisch -Carolinischen Akademie meinen aufrichtigsten Dank mir hiermit auszusprechen erlaube, sollte an- d | fänglich nichts Anderes werden, als ein kurzer Aufsatz über i Lebensweise und locales Vorkommen europüischer und vorzugs- | weise deutscher Binnenmollusken. Im Laufe der Zeit reihte sich | Eines an das Andere, bis diese Schrift daraus wurde. Die geographische Behandlung im zweiten Theile nimmt von Zeit zu Zeit Rücksicht auf die Geographie anderer Thier- klassen und der Pflanzen, leider aber viel zu wenig. Soll eine Arbeit aus dem weiten Gebiete der Biogeographie Bedeutung haben, so darf sie weder ein in mehr oder weniger fliessende Rede eingekleidetes Verzeichniss neuer sowie schon bekannter Fundorte, noch eine solche sein, welche in einseitiger Besprechung einer einzigen Thierklasse stehen bleibt und auf die geographische Vertheilung der derselben angehörenden Formen eigene bio- | geographische Reiche begründet, Ich erlaubte mir ferner, eine Tabelle anzufügen, welche alle aus den genauer besprochenen Lündern bisher bekannt ge- wordene Arten enthalten soll — hoffentlich fehlen nicht zu 186 Hermann Jordan. (p. 6) viele davon! Der vielen Lüngsspalten halber bitte ich um Ver- zeihung. Ein Freund sagte mir sogar, eine Tabelle in diesem Umfange „sei ein Unding, oder vielmehr ein Unsinn“, und er hat vielleicht Recht. Aber sie kostete so viele Arbeit, dass ich meine Freude darüber, sie gedruckt zu sehen, nicht verhehlen kann. Herrn Professor Eduard von Martens zu Berlin erlaube ich mir bei dieser Gelegenheit meinen aufrichtigen Dank für die grosse Liebenswürdigkeit zu sagen, mit welcher er mich mit Literatur und berathenden Worten unterstützte, und ein Gleiches thue ich meinem Freunde Dr. Fritz Kurtz in Berlin gegenüber. Potsdam. Der Verfasser. | | | | | | | l Die Binnenmollusken etc. (p. 7) 187 I | > N ] Inhalts - Uebersicht. Seite li nemende ae | M dure Ja Mak qo ard ert Deeg EU | . Das Vorkommen von RI Lene Dabé von deutschen . . . . 201 . Kurzer Vergleich des Vorkommens von Landschnecken und Pflanzen . 220 | 3. Veränderlichkeit der Landschnecken . . . el | 4. Aufenthalt und Veründerlichkeit der latis M NON re . 235 | III. Specielle Behandlung von einzelnen vertigo . 254 | Allgemeine Pemerktinven citer: Taroepachen. War salie mas eh E AAI cHistihie Poo Lado Tanen seed Paves vinos. ies Fa 260 B. Nearktische Provinz 274 C. Paläarktische Provinz 283 Allgemeines darüber . . 283 | 1. Die germanische Region - 291 | Allgemeines darüber Mun ant nis e Aan E sik AUT | a) Nord Ostsee Bezirkes Tus won E Seht zuch 294 | b) Nordrussisch-sibirischer Bezirk... . 297 C)eMeltischony Penre nodene A NER HALE issu er d)iHochgsbuge ine Bay und nu. Mado «Roane SUT | e) Karpathisch - kaukasischer Bezirk PS HORE HE SS A f) Bezirk des deutschen Mittelgebirges und der gu TETUER EE EE l a) Der turkiche Beato EE S | EE, EE HIS OUO l c) Der spanisch-algierische Bezirk . . do ........., 336 3. Die atlantische Inselregion . . . sinl na A. 12:996 188 Hermann Jordan. (p. 8) Seite 1. Centralasiatische Region . 840 Allgemeines darüber 2:940 a) Altai- baykalischer Bezirk „ 344 b) Turkestanischer Bezirk 345 ) Tibetanischer Bezirk 947 D. Asiatischtropische Provinz :: 951 E. Australische Provinz jl. 354 IV. Literaturanmerkungen zum Texte d S . 359 V. Tabellarisehes Verzeichniss der MES der pin af Provinz, der germanischen und centralasiatischen Region 364 Vorbemerkungen . 364 Tabelle. Anmerkungen zu der Tabelle MM E E a. 365 Alphabetisches Verzeichniss der in der Tabelle behandelten Arten 373 VI. Tafel-Erklärungen 387 Die Binnenmollusken etc. (p. 9) 189 I. Einleitung. Jeder Form der organischen Schöpfung ist für Leben und Gedeihen ein bestimmtes Länder- oder Meeresgebiet eigenthümlich; entweder ist sie in zusammenhängendem Vorkommen überall, oder nur an einzelnen Punkten innerhalb desselben anzutreffen. Hauptsächlich hängt diese geographische Verbreitung der organischen Formen von zwei Reihen von Ursachen ab, von kosmischen und tellurischen: erstere bedingen den Grad der Insolation, letztere die Vertheilung und gegen- seitige Lagerung und Scheidung von Land und Wasser. Aber sie ist nicht durch die heutigen klimatischen Verhältnisse und die heutige Vertheilung von Land und Wasser allein bedingt. Mindestens ebenso wichtig, manchmal sogar noch wichtiger, sind die klimatischen und geographischen Verhältnisse früherer Erdepochen. Wie sollte man sich zum Beispiel aus der gegenwärtigen Lage der Dinge erklären, dass die Fauna und Flora der Shetlandsinseln, der Färöergruppe und von Island gar nicht von denjenigen des europäischen Continentes abweichen, während die Pflanzen und Thiere der atlantischen Inseln so ganz anders aussehen, als diejenigen der ihnen zunächst liegenden Festländer? Es wäre keine Biogeographie, wollte man nur constatiren, dass dies sich so verhält und nicht nach den Gründen dieser Erscheinungen forschen. Untersucht man nun die Tiefen des Meeres, welches diese verschiedenen Inseln umschliesst, so findet man eine Tiefe von 4000 Metern um die Azoren und um Madeira herum und eine solche von 200 bis höchstens 700 Metern zwischen Europa, Britannien, den Färöer-Inseln, Island und Grönland. Nichts ist also wahrscheinlicher, als dass wir es bei den Azoren und Madeira, die dazu fast nur aus vulkanischem Gestein aufgebaut sind, mit Inseln zu thun haben, die niemals mit dem benachbarten Festlande in Verbindung standen, d. h. mit „oceanischen Inseln“; die geringen Meerestiefen aber zwischen Island und Grossbritannien lassen Nova Acta XLV. Nr. 4. 25 190 Hermann Jordan. (p. 10) sofort die Vermuthung aufkeimen, dass man hier ehemalige Landverbindungen annehmen dürfe, dass diese Inseln als „continentale“ Inseln aufzufassen seien. | Finden wir dann aber noch, dass die Miocánflora in höheren und mittleren Breiten der ganzen nórdlichen Hemispháre eine auffallend gleichartige ist, so wird aus der Wahrscheinlichkeit solcher früherer Landverbindungen eine Gewissheit. Andererseits kann aber das Vorkommen ähnlicher, analoger, oder iden- tischer Formen in verschiedenen Liindern nicht immer durch die Annahme erklärt werden, dass dieselben sich unter dem Einflusse früherer, wesentlich anderer Verhültnisse über ein grosses Erdgebiet ausgebreitet hätten, und dass ihr ehemaliger grosser und zusammenhängender Verbreitungsbezirk später durch irgendwelehe Ereignisse in mehrere kleinere und unzusammenhängende | getrennt worden wäre. Ziemlich auf der ganzen nördlichen Halbkugel kommen | zwei kleine Siisswasserschnecken vor: Planorbis albus Müll. und Limnaea truncatula Mill. Dieselben Formen sind aber auch im südlichgemässigten Südamerika als Limnaea viatrir d'Orb. und Planorbis Pfeifferi Strob. in einer solehen Häufigkeit und bis zu einer solehen Höhe (nämlich 1900 m) hinauf vertreten, dass an eine neuere Einschleppung dureh den menschlichen Verkehr nicht zu denken ist. Da nun aber alle Verbindungsglieder fehlen, wird man hierfür eine andere Erklárung finden können, als die, dass gleiche klimatische Verhiiltnisse ühnliche Formen sich entwickeln liessen? Bekanntlich beherbergen auch in botanischer Beziehung die siidarktischen Linder viele mit nord- arktischen gleiche Gattungen und diese mit entsprechenden oder wie man sagt „vicarirenden“ Arten. Andere merkwürdige Beispiele von zerstreuter geographischer Ver- breitung organischer Formen, hier zweier Vögel, lehrt uns Seebohm (A. 1) ') kennen. Ueber den ganzen nördlichen Theil unseres europäisch- asiatischen Continentalcomplexes ist die Gattung Parus in mehreren Arten, Unterarten und Varietäten verbreitet, welche sich um die Form Parus palustris gruppiren. In Japan, Kamschatka und gegen Norden hin finden sich abweichende Formen, aber diejenigen aus Südosteuropa und aus China sind absolut identisch. Ebenso sind nach Seebohm Emberiza schoeniclus aus Europa und Westasien und Emb. pyrrhuliua aus Japan einander ganz gleich, während Emb. passerina 1) (A.1) — d.h. Anmerkung 1 von den am Ende der Arbeit aufgeführten Literatur- Anmerkungen. A A E OLE Die Binnenmollusken etc. (p. 11) 191 zwischen den gleichen Formen mitteninne liegt. In letzterem Falle wiirden wir wohl eine ehemalige Uniformität mit spüter!) erfolgter Trennung vor uns haben, wührend wir bei dem ersten mindestens zweifelhaft sein künnen. Haben wir nun bei der Frage: woher stammen die gegenwiirtigen organischen Formen unserer Erde und warum sind ihre Verbreitungsbezirke in heutiger Weise begrenzt, uns mehr an paläontologische Thatsachen zu halten, so sollten letztere doch nie die Aufstellung von biogeographischen Provinzen beeinflussen, welche lediglich den augenblicklichen Stand der Dinge kennzeichnen sollen, kónnen nie bei Beantwortung der Frage mitsprechen: wie begrenzt man am besten die Verbreitungsgebiete der lebenden Pflanzen- und Thierformen. Es wäre daher zum Beispiel unrecht zu sagen, man dürfe jetzt keine besondere arktische Provinz oder Region ausscheiden, da in früherer, besonders tertiárer Epoche eine solche sieh wohl kaum absonderte. Man würde dann vielmehr über das "Thema schreiben: Verbreitung der orga- nischen Formen zur Tertiárzeit! Naeh den aussermeerischen Formen der Gegenwart und ihrer geogra- phisehen Verbreitung kann man folgende, für Faunen und Floren ziemlich übereinstimmende Hauptverbreitungsprovinzen unterscheiden (vergl. Karte 1): A. Borealzone: 1) Arktische Provinz: die nordarktischen Linder. 2) Nearktische Provinz: das gemiissigte Nordamerika. 3) Palüarktische Provinz: die gemässigten Länder des östlichen Continental- complexes. 3. Neotropische Zone: 4) Neotropische Provinz: die amerikanischtropischen Lünder. C. Paláotropische Zone: 5) Aethiopische Provinz: die afrikanischtropischen Linder. 6) Asiatischtropische Provinz: die asiatischtropischen Länder. D. Australzone: 7) Australische Provinz: E a) Australcontinent. b) Polynesien. (E.) Antarktische Zone: (8) Antarktische Provinz, wegen der geringen Ausdehnung kaum als selbst- stándige Zone oder Provinz haltbar. 1) Vielleicht nachdem ganz Innerasien Land geworden war? p. 12) á \ \ Hermann Jordan. 192 Ein Vergleich des genannten Provinzensystems mit den Systemen einiger bekannter Biogeographen gestaltet sich folgendermaassen : 8 y y 8 seograp 8 8 Grisebach Schmarda Sclater | Wallace (A. 2) (A. 8) (A. 5) | (A. 4) Antarktische f| Antarktisches Waldgebiet . "20. Patagonien . A | E Provinz (?) 1 Pampas . 119. Pampas . : | | S 3 | Chile . a me 118. Peru-Chile . . |pNeotropische Region 3 | Neotropische Region E f a 2 Er E } E sen | og |= e de J Amdengopiel te. de v Jm. 3 3 éi Cisüquatoriales Südamerika | = E: Westindien 16. Mittelamerika . Antillen-Subregion | = | Mexikanisches Gebiet J | Nearktische | ae SE , s : : Pranz Kalifornisches Gebiet | 8. Nordamerika Nearktische Region Nearktische Region Westliches Waldgebiet | © Arktische Provinz | Arktisches Gebiet 1. Polarländer | 8 | Oestliches Waldgebiet . . | 2. Mitteleurop. Reich | E Se {| Steppengebiet : : { H eee ës Paläarktische Region Paläarktische Region E Provinz | 4, Zentr. Hochasien . 3 3 S bra 3 | Mittelmeergebiet . . | 5. Mittelmeerfauna . E Cé NES ae E Gebiet der Sahara . . | 9. Sâharâ > ? hio) ? SC A | Sudan Om Westattika ..«. “S16 eS : : E hono | Chinesisch-japanisches Gebiet i 4 S E 3 a : 3 E he Ru Monsungebiet . i He de Zei Indische Region Orientalische Region | 14. Sundawelt . 2 & Australische | Australisches Gebiet . |15. Australien : Australregion: EE T Region | Australzone, Provinz | (Ausserdem: Ozeanische Inseln) 21. Polynesien . . . | Pazifische Reg. : Ornithogiia) E uns x2 Notogiia Die Binnenmollusken etc. (p. 13) 193 Scharfe Abgrenzungen finden nirgends statt, als da, wo Klimascheiden mit äusseren Hindernissen der Verbreitung zusammenfallen, wie z. B. durch die Wüste Sahara zwischen den Gebieten nord- und südwürts derselben, oder schon weniger scharf z. B. durch das riesenhaft emporragende und nach Süden hin steil abfallende Himalaya-Gebirge. Ganz allmühlich vollziehen sich Uebergänge auf Gebieten weithin zusammenhüngender Flachlànder, wie in Russland oder Amerika, bewirkt durch die allmühliche Abnahme der Wärme und die Abschwiichung der Einwirkungen angrenzender Oceane. Manche kleine Inseln und Inselgruppen zeigen so auffallende Eigen- thümlichkeiten in ihrer Fauna und Flora, dass sie fast gleichwerthig dastehen mit unendlich grossen Festlandsdistrieten. So ist die Gruppe der Sandwich- Inseln in Bezug auf ihre Pflanzen- und Thierformen nicht weniger auffallend von allen umliegenden Lándern differenzirt, als der riesenhafte Continental- complex der gemässigten Länder von Europa und Asien; die atlantischen Inseln der Azoren, Kanaren, Madeira und Capverden bilden ein fast ebenso in sieh selbst abgeschlossenes Ganzes mit gleicherweise stark zum Ausdruck kommenden Untergruppen, wie die Masse des afrikanischen Erdtheiles südlich der grossen Wüste, und es ist nur das Vorkommen einiger weniger weit ver- breiteter Arten, welches Zuziehung solcher „oceanischer“ Inseln zu der einen oder anderen der oben genannten Hauptprovinzen rechtfertigen kann. Eine solche ist aber hier weniger aus wissenschaftlichen Gründen durchgeführt, als vielmehr aus solehen, welehe eine Vereinfachung der allgemeinen Uebersicht bezwecken. Grisebach (A. 2) betrachtet in einem Kapitel „oceanische Inseln“ alle solche Einzelgruppen besonders; doch scheint mir diese Art und Weise der Behandlung noch mehr äusserlicher Natur zu sein, als eine Zu- rechnung derselben zu der immerhin noch am nüchsten verwandten Festlands- provinz. Es sei mir gestattet, eine kurze Uebersicht der von mir an dieser Stelle befolgten biogeographischen Eintheilung der Erde zu geben; Erwähnung charakteristischer Thier- und Pflanzentypen aber sei mir hier erlassen! (Siehe Karte 1.) 194 Hermann Jordan. (p. 14) A. Die arktische Provinz. Die Linder um den Nordpol herum. I. Europa und Westsibirien. Die Siidgrenze geht von 64—65° n. Br. im Westen schrág bis 60° n. Br. am Ural herunter, in Asien dann wieder etwas, aber sehr allmählich in die Höhe. Man könnte diese Südgrenze un- gefähr nennen: Polargrenze des europäischen Getreidebaues, Aequatorialgrenze der Verbreitung des Renthieres und stiickweise die Jahres-Isotherme von 0° (C. oder R.). Nach Osten zu rechnen wir hierher noch das nördliche Flusssystem des Ob. Die Insel Island ist in ihrem Charakter zweifelhaft. IL. Ostsibirien und Kamschatka. Die Südgrenze zieht sich in einer nach Südsüdosten zu offenen Bogenlinie vom Ob bis nach dem nordóstlichen Ende des Stanowoigebirges, geht dann aber um dieses Gebirge herum und schliesst noch die Küsten des Ochotskischen Meeres von Ochotsk bis Udskoi, vielleicht noch einen schmalen Küstenstrich bis zur Amurmiindung, bis Niko- lajewsk*) hin ein. Wenigstens kommen hier sogar noch Tundrabildungen vor. II. Arktisches Nordamerika, Im Westen fängt das arktische Gebiet wie in Europa wegen äquatorialer Meeresströmungen erst bei 60—620 n. Br. an. Sitka (579 3° n. Br.) hat noch ein Jahresmittel von + 6,29 C., während sein kältester Monat im Mittel kaum unter 0,09 C. sinkt. Im Inneren aber, von den Rocky Mountains an, dringt es nach Osten zu, besonders unter den erkältenden Einwirkungen der Hudsonsbai immer weiter nach Siden vor, bis es sogar den nördlichen Theil von Newfoundland und die Anticosti-Insel noch mit einschliesst. Hier geht auch die äquatoriale Grenze des Treibeises am südlichsten. IV. Grönland kann man wohl mit demselben Rechte zu Europa wie zu Amerika rechnen; jedenfalls darf man es wohl nicht ohne Weiteres zu letzterem hinzuziehen. B. Paläarktische Provinz. Die Nordgrenzen der paläarktischen Provinz (und auch der nearktischen) entsprechen den Südgrenzen der arktischen. Mit der paläarktischen (und auch der nearktischen) Provinz fangen dichte Wälder an, welche in der arktischen Provinz fehlen. Im Süden wird die paläarktische Provinz von dem grossen 1) Jahresmittel: — 2,90 C.; Juli: 416,29 C.; Januar: — 24,50 C. | Die Binnenmollusken ete. (p. 15) 195 afrikanisch - asiatischen Wüstengürtel begrenzt und schliesst ausserdem im centralen und östlichen Asien noch die Länder ein, welche nördlich von dem grossen Gebirgsgiirtel liegen, der im Westen mit dem Hindukusch anfängt | r und in einem nach Nordwesten offenen Bogen bis zum Amur sich hinzieht; es gehören dazu auch das Amurland, die Manschurei von der Wasserscheide zwischen dem Amur und den siidmanschurischen Kiistenfliissen an, die Inseln Sachalin und Yezo, vielleicht auch der nördlichste Theil von Nipon. I. Germanische Region (oder das „östliche Waldgebiet“ von Grise- bach (A. 2). Dieselbe umschliesst Europa zwischen den Südgrenzen der arktischen Provinz und dem Gebirgsgiirtel, welchen Pyrenáen, Sevennen, Alpen, Balkan und Kaukasus bilden. Dazu gehört unter allen Umständen Westsibirien nórdlich von der Kirghisensteppe und westlich von der Wasser- scheide zwischen Ob und Jenissei. Vielleicht zieht sich am Nordrande der centralasiatischen Gebirge noch ein Landstrich hin, den man zu dieser ger- manischen Region rechnen könnte — vielleicht! Eine noch weitere Eintheilung dürfte sich von dem Standpunkte der allgemeinen Biogeographie aus nicht machen lassen; höchstens kónnte man von einem westlichen und einem óstlichen Theile reden. Die genannten Hochgebirge ziehen weniger eine Grenzlinie zwischen dieser und der folgenden Region, als dass sie wie etwas selbstständig Da- stehendes zwischen beide mitteninne gelagert sind. IL Region der Mittelmeerländer. Diese Region umfasst die Länder des Mittelmeerbeckens: pyrenäische Halbinsel, das mittelmeerische Frankreich mit dem südlichen Rhónethal, Italien, das ósterreichische Litorale, die Balkan- halbinsel, Südrand der Krym, ganz Afrika nördlich der Sahara, Syrien, Palästina, Kleinasien, Transkaukasien, Armenien, Persien und Mesopotamien. Grisebach geht mit seinem Gebiete der Mittelmeerländer nicht so weit nach Osten hin vor, aber nicht in Uebereinstimmung mit anderen Botanikern. . IIL Region der atlantischen Inseln, Azoren, Madeira, Kanaren und Capverden (St. Helena?) Diese Inseln hüngen sehr locker untereinander zusammen. IV. Centralasiatische Region. Dieselbe umfasst als 1) nördlichen Theil die Gebirgsländer vom Altai, ungefähr von den Stádten Tomsk, Barnaul und Semipalatinsk an und die Gebirgslánder nördlich 196 Hermann Jordan. (p. 16) von der Wüste Gobi bis über den Baykalsee hinaus nach Transbaykalien, Ostsibirien und dem Amurland hin; 2) als südlichen Theil die turkestanischen, turanischen und tibeta- nisch-mongolischen Länder. Das Amurland, Sachalin und Yezo erinnern schon vielfach an Formen des tropischen Ostasiens. C. Asiatischtropische Provinz. Diese Provinz umschliesst die asiatischtropischen Länder von Afeha- nistan an bis zur Wasserscheide zwischen den siidmanschurischen Kisten- flüssen und dem Amur, und bis zu den siidjapanischen Inseln einschliesslich der grósseren südlichen Hiilfte von Nipon. Von den ostindischen Inseln ge- hóren ganz bestimmt dazu: Borneo, Sumátra, Java und die Philippinen — in weniger bestimmter Weise auch Celebes und die Inselreihe von Bali bis Timor. Man kann folgende Regionen unterscheiden: I. Vorderindien mit Ceylon (mit Anklängen an Afrika). IL Hinterindien. II. Sumatra bis Timor, letzteres in etwas fraglicher Weise. IV. Borneo und Celebes, letzteres in sehr fraglicher Weise. V. Philippinen. VI. China mit Hainan und Formosa. VII. Siidliches Japan. D. Australische Provinz. Von den Molukken und Neuguinea an sämmtliche Länder und Inseln von Australien und Oceanien umfassend. I. Australische Unterprovinz, 1) Australien und Tasmanien. 2) Neuseeland, Norfolk-, Auckland-, Chatham- und Kermadek-Inseln mit antarktischen Anklängen. II. Polynesische Unterprovinz. 1) Neucaledonien. 2) Innere polynesische Inselreihe: Die Binnenmollusken etc. (p. 1%) 197 Molukken, Neuguinea mit den Festlandslandstrichen am Cap York, Aru-, Salomon-Inseln, Neuhebriden, Viti-Inseln.1) 3) Aeussere polynesische Inselreihe: ? Palaos, Marianen, Karolinen, Marschall-, Radak-, Gilbert-, Ellice-, Phönix-, Samoa-, Niedrige-, Cooks- und Marquesas- Inseln. 4) Sandwich-Inseln. E. Aethiopische Provinz. Dieselbe umfasst Afrika südlich von der Sahara, Siidarabien und Madagaskar mit den Maskarenen. | 1) Westliches Afrika, von der Sahara bis zur Kalahari-Wiiste. | 2) Länder am Cap der Guten Hoffnung, mit der Kalahari-W iste. 3) Oestliches Afrika und Arabien mit Sokótra. 4) Madagassische Unterprovinz: Madagaskar, Maskarenen, Almiranten und Seychellen (mit Anklüngen an Indien). F. Nearktische Provinz, gebildet aus dem gemässigten Nordamerika von den Südgrenzen der arktischen Provinz bis nach Mexico hin, ausschliesslieh Florida. 1) Atlantische Region, nach Westen hin den Missouri und Mississippi nur wenig überschreitend, nórdlich vom Missouri bis an die Rocky-Mountains reichend. 2) Centrale Region, trockene Region der südlichen Rocky-Mountains und der Prairien. 3) Pacifische Region, von Aljaska bis Kalifornien die schmale westliche Abdachung der grossen Gebirge einschliessend. Die eigentlich kalifornische Flora geht nicht so weit nördlich. G. Neotropische Provinz, das tropische und subtropische Siid- und Mittelamerika mit Westindien und Florida. 1) Mittelamerika und Westindien mit Florida. 2) Andische Region, von Trinidad und Venezuela die Andenkette ent- lang bis Ekuador, Peru (und Dolivia?). 1) Nicht „Fidschi“-Insen! Der Ausdruck „Fidschi“ stammt von dem englischen Feejee“. Die Eingeborenen sagen ,,Viti*. » D gen ,, Nova Acta XLY. Nr. 4. 26 198 Hermann Jordan. (p. 18) 3) Das atlantisch-tropische Stidamerika. 4) Das siidlich-gemássigte Südamerika. 5) Galapagos Inseln. H. Antarktische Länder und Inseln, kaum als Provinz zu bezeichnen. Es gehóren hierher: Südspitze von Siid- amerika, Feuerland, Falkland-Inseln, Tristan da Cunha, Inseln St. Paul und Amsterdam, Kerghuelensland. Auch in den südlichen Theilen der australischen Provinz fehlt es nicht an antarktischen Anklüngen. Wenn es im Allgemeinen und Grossen richtig ist, zu sagen, dass die Hauptverbreitungsprovinzen der organisehen Wesen mit den Wármezonen auf der Erde zusammenfallen, wird man im Engeren, für die Verbreitung einzelner 'Thier- und Pflanzengattungen oder gar Arten nach manchen anderen Gründen, als der jährlichen Durchschnittstemperatur suchen müssen, und oft kann diese sogar ganz nebensüchlich werden — um von vornherein von dem Standpunkte abzusehen, dass man unter gleichem Breitengrade innerhalb eines Festlands- bezirkes gleiche Faunen und Floren zu erwarten hátte! Die Isothermenlinien sind für die biologische Geographie nur in oceanisehen Klimaten wichtig, wo in Folge des Einflusses angrenzender, grosser Oceane die Winter- und Sommer- temperaturen wenig von einander abweichen. In Ländern mit continentalem Klima ist der Unterschied zwischen beiden zu gross, als dass nicht eine jede gesondert ihren Einfluss auf die Wesen der organischen Natur geltend machte. Da nun aber der Uebergang von oceanischem zu continentalem Klima sich üusserst allmählich vollzieht, so werden wir auch in dieser Beziehung keine scharfe Grenzen finden, ausser da, wo äusserliche Hindernisse, z. B. hohe Gebirge, einen Kiistenstrich scharf von dem inneren Lande absondern — so im Westen von fast ganz Amerika und im Nordosten von Asien, an dem Ochotskischen Meere. In Europa dagegen macht der Atlantische Ocean in ganz sanft sich abstufender Weise seinen Einfluss weithin geltend, und es ist schwer zu sagen, von wo ab ungefähr man einen solchen als nicht mehr vorhanden constatiren kann. Die meerische Einwirkung selbst kann von zweierlei Natur sein, erkültend oder erwürmend. An den Westkiisten der nórdlichen Continente bedingen Aequatorialstrómungen bis weit nach Norden hin höhere Temperaturen, während an den Ostküsten ein umgekehrtes Ver- Die Binnenmollusken etc. (p. 19) 199 háltniss in Folge von Treibeis führenden Polarstrümungen stattfindet. In Südwestskandinavien und von Britisch- Columbia bis Aljaska hin begegnen wir Formen der gemässigten Regionen nordwärts bis zu 60° n. Br, während hier Newfoundland und dort die Länder am Ochotskischen Meerbusen stid- wärts bis zum nördlichen Amurland, bis 50? n. Br. hin den Stempel arktischer Natur deutlich an sich tragen. Erhebliche Modificationen entstehen ferner durch die verschiedenen Hühenzonen der Hochgebirge. So findet man auf dem Kamme der Sudeten und in der alpinen Region der Alpen Manches, was an nordpolarische Fauna und Flora erinnert. Artenarmuth und Artenreichthum pflegen bezüglich der Fauna und Flora Hand in Hand zu gehen, und eine eigenthümliche Analogie besteht in heissen Ländern und kalten Meeren einerseits und kalten Ländern und warmen Oceanen andererseits zwischen Pflanzen und Thieren in ihrer Grüssenentwickelung. Riesenformen finden wir in kalten Meeren und in heissen Ländern, während kleine Typen den kalten Ländern und den warmen Oceanen angehören. Derart sind die Gesetze, welche die Differenzirung von grossen und kleineren biogeographischen Provinzen und Regionen begründen. Andere aber machen sich geltend, um die sogenannten ,Vegetationsformationen^ und die Standorte der verschiedenen Thierarten zu bedingen. Ein Thier oder Pflanze kommt innerhalb eines gewissen Verbreitungsgebietes, aber nicht in überall gleichmässiger Vertheilung vor; es braucht zum Leben und Gedeihen eine gewisse eigenthümliche Beschaffenheit des Standortes, und manche Art ist darin wählerischer als andere, ist in seinem „localen Vorkommen“ an ganz bestimmte Bedingungen gebunden. Voraussichtlich werden hierin den Pflanzen vorzüglich solche Thiere ähneln, welche ein schwach entwickeltes Vermögen der freien Ortsbewegung haben, z. B. also die Mollusken, denen die folgenden Seiten im Engeren gewidmet sein sollen. So erwähnen wir hier als einflussreich auf die Verbreitung gewisser Pflanzen- und wohl auch Thierarten, besonders also Mollusken, die geognostische Beschaffenheit der anstehenden Gesteinsart — sei es nun, dass die durch dieselbe bedingten physikalischen Eigenschaften der Bodenunterlage als Hauptmoment anzusehen sind, oder sei es, dass den chemischen Eigen- schaften derselben der grössere Einfluss zugeschrieben werden muss. 26* 200 Hermann Jordan. (p. 20) Bei den aussermeerischen Mollusken, den Binnenmollusken, hat sich als bei Thieren mit ausserordentlich gering entwickelter oder fehlender Fähig- keit der leichten Ortsveränderung eine um so grössere Accommodationsfähigkeit an alle mógliche Verháltnisse herausgebildet; nur die organischen Lebens absolut entbehrenden, sterilsten Salzwüsten und die Regionen des ewigen Eises und Schnees meiden sie gänzlich. Andererseits ist aber für die ein- zelnen Formen eine äusserste Empfindlichkeit für Wärme-, Feuchtigkeits-, Licht- und Luftveränderungen zum Ausdruck gekommen. Landmollusken findet man darum fast überall, aber in bestimmter Faunenfacies für jede, auch geringe Abstufung, welche sich in den Uebergängen von dem einen Klima zum anderen, von einer Höhen- und Wärmezone zur anderen geltend macht. Und hierin ist der Grund für gewisse Analogieen zu suchen, welche zwischen der Verbreitung mancher Mollusken einerseits und derjenigen mancher höherer Pflanzenarten, als der Locomotion gänzlich entbehrender Wesen andererseits vorhanden sind — abgesehen von einzelnen Fällen, wo Schneckenarten an das eine oder andere Gewächs gebunden sind, wo also von keiner Ver- breitungs - Analogie, sondern nur von Verbreitungs-Abhängigkeit die Rede sein kann. | b Die Binnenmollusken etc. (p. 21) 201 II. Allgemeiner Theil. 1. Das Vorkommen von Landschnecken, besonders von deutschen. Nach ihrem Aufenthaltsorte glaubte man früher die Mollusken in drei scharf getrennte Abtheilungen gruppiren zu miissen: Land-, Süsswasser- und Meerbewohner, und man brachte damit eine specifische Verschiedenheit der Athmungsorgane in Verbindung. Wenn aueh Familien und Gattungen in dieser Beziehung immerhin noch scharf genug von einander gesondert sind, so lernte man doch im Laufe der Zeiten mehr und mehr Ausnahmen von dieser Regel kennen, so dass letztere kaum mehr als solche betrachtet werden kann. So lebt bei uns eine Succinea, S. Pfeifferi Rossm., mehr im Wasser als auf dem Lande; eine andere, S. putris L., kann wenigstens auch recht gut sehr lange im Wasser ausdauern, wührend die dritte deutsche Art, S. oblonga Drap., oft recht weit von allem Wasser entfernt, auf ziemlich trockenen Wohnplützen vorkommt. Kleine Limnüen (Z. peregra Müll. und L. truncatula Müll.) und kleine Pisidien sieht man ófters, besonders erstere, zwischen feuchten Moos- und Grasstengeln kriechen. In Indien ist eine Gattung der Familie der Limnäaceen (Camptonyx) in der Mehrzahl der Arten und ebenda die Litorinidengattung Cremnoconchus vollkommen zur Land- bewohnerin geworden. Bekannt ist in dieser Beziehung die interessante, vom alten Müller stammende Legende von der auf Lindenbáumen zur Winterszeit kriechenden Limnaea peregra.!) 1) welche man auch schon durch eine von Müller begangene Verwechselung mit Succinea oblonga Drap. zu erklären versuchte (è). 202 Hermann Jordan. (p. 22) Zwischen Meer- und Siisswassermollusken ist die Abgrenzung schärfer; man kennt wenigstens ausser Hydrobia (im weiteren Sinne) keine Gattung, von welcher einige Arten so recht eigentlich Siiss- und andere Salzwasser- bewohner wären. Ausserdem dringen viele Siisswasserarten in schwach ge- salzenes und selbst in Wasser vor, welches den vollen Salzgehalt des Meeres aufzuweisen hat. Es ist schon vielfach die Rede davon gewesen, ob und inwieweit der geognostischen Beschaffenheit der Bodenunterlage ein Einfluss auf das Vor- kommen und die Gestaltung der Landschnecken zugesprochen werden miisse, ob man zugeben künne, dass die Art des Substrates Ursache davon sei, dass hier viele, dort wenige Schnecken gefunden werden, dass ihre Gehäuse an einer Stelle kugelig, an einer anderen platt, hier schärfer, dort schwächer gekielt erscheinen — und so viel hat man darüber bereits gesprochen und auch so Vieles geschrieben, dass aus dem Lesen allein dieser Literatur kaum Jemand ein selbstständiges Urtheil sich wird bilden können. Um nur ein Beispiel davon zu geben, wie auch die Urtheile erfahrener Conehyliologen hierüber auseinandergehen, will ieh zwei Aeusserungen an- führen, welche mir unter Anderen hinsichtlich des Einflusses aufgestossen sind, welehen Vorhandensein oder Fehlen von Kalk auf Mollusken ausüben könne: 1. Nach S. Clessin (A. 6) finden sich in einem dichten Buchenwald, dem „Horn“ bei Zusmarshausen in Bayern, eine Menge Schneckenarten, z. Th. mit zahlreichen Individuen, z. B. Clausilia biplicata Mtg., Helix hor- tensis Müll., Helix lapicida L. Die Gehäuse von Claus. biplicata sind durch- weg weisslich, mehr oder weniger epidermislos und „benagt“, und Clessin meint darüber: die nach und nach dichter werdende Laub- und Humusdecke des Bodens versperrt den Schnecken den Kalk desselben; dieselben suchen sich nun auf aussergewöhnliche Art einen Ersatz für diesen zu schaffen, nämlich durch räuberisches „Benagen“ der Gehäuse anderer Individuen, wozu sie durch die in Folge von Verwitterung eingetretene Entblóssung der Kalk- schicht „gereizt“ zu werden scheinen. Nun scheint der Kalk, der schon ein- mal durch den Organismus der Thiere gegangen ist, nicht mehr so feste Gehäuse hervorbringen zu können, als frisch von der Erde entnommener; darum verwittern letztere sehr schnell, ein Uebelstand, der sich allmählich Die Binnenmollusken etc. (p. 23) 203 immer mehr steigert und schliesslich ein Verringern, wenn nicht endliches Verschwinden der Schneckenfauna bedingt. Darum (?) findet man inmitten dichter Laubwaldbestánde meistentheils auch keine Schnecken, trotz der so giinstigen (?) Bedingungen. Die Gehiiuse von Helix hortensis ferner sind so dünn, dass sie nur aus Epidermis zu bestehen scheinen, während Helix lapi- cida endlich ausserordentlich klein bleibt und ein Gehiiuse mit fast ver- schwindendem Kiele absondert. Dem gegenüber schreibt Weinland (A. 7), 2. er habe auf der schwübischen Alp, wo Kalk doch überall die Unterlage bilde, Helix hortensis in einem hohen Buchenwalde ebenfalls mit papierdünnen Schalen in grosser Menge gefunden, genau so, „wie man Helix arbustorum L. aus der Urgebirgsformation des Schwarzwaldes kenne", bei Limax arborum Bauch. ausserdem eine ausserordentliche, die Dicke der Schalen betreffende Verschiedenheit zu constatiren Gelegenheit gehabt 1); er glaubt aber durchaus nicht, dass dies etwas damit zu thun habe, ob den Thieren der Kalk des Bodens zugänglich sei oder nicht, indem er vielmehr als Grund dieser Vorkommnisse individuelle Disposition angesehen haben will, eine von Anfang an vorhandene, physiologische Beschaffenheit der Thiere. Clessin und Weinland denken augenscheinlich bei dem Besprechen des Einflusses, den der Kalk des Bodens auf die Schneckenfauna ausüben könne, hauptsächlich an ein direetes Uebergehen desselben in den thierischen Organismus. Rossmässler dagegen war weit davon entfernt, einen solchen direeten Einfluss des mineralischen Gesteins auf den animalischen Organismus für möglich zu halten. So sagt er an einer Stelle seiner so gern und vielfach gelesenen anmuthigen „Reiseerinnerungen aus Spanien“ (A. 8): „Es hatte sich auch hier“ (nämlich in Cartagena) „meine alte, schon so oft gemachte Er- fahrung bestätigt, dass auf Gneiss, Glimmerschiefer und anderen kalkarmen Gebirgsarten die Schnecken selten sind und selbst gänzlich mangeln, wenn auch eine üppige Vegetation, namentlich eine aus Moos und faulenden Blättern bestehende Bodendecke fehlt: dass dagegen der Kalk meist sehr reich daran ist. Es liegt darin nichts Auffallendes, wenn man sich erinnert, dass die 1) Wie man solche Verschiedenheiten bei rudimentären Bildungen oft beobachten kann! 204 Hermann Jordan. (p. 24) Schneeken eine kalkreiche Nahrung bedürfen, um daraus ihre Gehüuse bauen zu können, die ja nur aus Kalk und etwas thierischem Leime bestehen. So spricht sich auch hier die grosse, den Erdkreis durchdringende Erscheinung, der Kreislauf des Lebens aus. In ewig wiederkehrendem Wechsel durchkreist das Leben den Stoff, diesen in immer neue Formen kleidend. Unendlich kleine Mengen der mächtigen Kalkberge führte das Wasser, das Alles lósende, in die Pflanze über. Diese gab ihren Kalkgehalt mit ihren Bláttern der hungrigen Schnecke, dass sie daraus ihr Gehäuse baue; und wenn diese ge- storben ist, so giebt sie den nun leichter lóslichen Mórtel ihres Gehäuses wieder an den Boden zurück. Dann beginnt der kleine Kreislauf des Kalkes aufs Neue. Nur die Formen sind vergiinglich — der Stoff ist unsterblich und unverlierbar!“ Ein genaueres Eingehen auf das Kapitel der localen Abweichungen und des localen Vorkommens von Mollusken sowie dessen muthmasslichen Gründen scheint hiernach weder überflüssig noch unnütz zu sein, und viel- leieht gelingt es mir, einige passende Bemerkungen dazu anzubringen. Im Allgemeinen hat man unter den Landgastropoden nach ihrem Aufenthaltsorte schon lange zwischen Laub-, Erd- und Steinschnecken unter- schieden. Indessen finden wir Schnecken, die dies Alles zusammen, bezw. Keines davon so recht eigentlich sind; andere, z. B. einige Fruticicolen 1), treten naeh den Jahreszeiten einmal als das Eine, dann wieder mehr als das Andere auf, nämlich im Frühjahr als Erd-, und im spáteren Sommer als Laubschnecken, um im Herbst, wenn sie sieh durchaus noch nicht eindeckeln, sich wiederum nur an der Erde zu bewegen; auch sind die Hauptbedingungen hierbei nieht in der Erde und den Steinen, oder den Felsen selbst zu suchen, sondern, wie wir sehen werden, in den damit in Verbindung stehenden Feuchtigkeits-, Licht- und 'l'emperaturverhültnissen. Diese Bezeichnungen sind öfters treffend und sehr handlich und bequem, aber nicht erschöpfend. Es ist ferner klar und allbekannt, dass gewisse geologische Formationen ganz besonders mit Schnecken gesegnet sind, wenn das „warum“ auch weniger klar ist, und es kann auf einer längeren Excursion bei wechselnder Formation der Umgebung selbst einen erfahrenen Sammler zu Zeiten der plötzliche 1) Helix-Gruppe Pruticicola Held, paliarktische Charaktergruppe. Die Binmenmollusken etc. (p. 25) 205 Wechsel von der Armuth der einen zu dem Reichthum der anderen über- raschen. So hat man besonders auf Kalkformationen viele Schnecken gefunden, und man war, da das Schneckengehiiuse nun gerade vorzugsweise aus Kalk besteht, schnell bei der Hand, die Gründe davon auf physiologisch-chemische Einflisse zurückzuführen. Man sagte, dass da, wo reicher Kalkgehalt des Bodens vorhanden sei, den Schnecken es leichter werde, ihr Gehiiuse zu bauen, dass darum hier die Existenzbedingungen giinstigere seien und die Fauna deshalb eine reichhaltigere und dichtere werde. Muthete man ihnen doch sogar zu, den Kalkstein direct zu „belecken“, oder „anzusaugen“, weshalb Linné auch der nordischen Campylaea den Namen ,!lapicida* 1) beilegte, was man im Deutschen mit „Steinpicker“ wiederzugeben suchte.?) Auch die chemische Zusammensetzung des Kalkgesteines selbst ist hierbei bisweilen berücksichtigt worden. So erklärt sich Liebe (A. 9) aus dem hohen Magnesitgehalt der Kalkgesteine in der Umgebung von Gera das Fehlen einiger sogenannter „Kalkschnecken“, nämlich der Torquillen 3) und des Buliminus (Zebrina) detritus Müll. — in der That eine Gourmandise, wie man sie unseren Thieren wohl besser nicht zuschreibt. Endlich ist man noeh weiter gegangen, indem man nicht nur dem Kalk der natürlichen For- mationen, sondern auch dem zerbróckelnden Kalkmürtel von altem Gemüuer einen das Vorkommen von Schnecken begünstigenden Einfluss zugeschrieben hat. Ich will gleich einige Beispiele anführen, welche für die angedeuteten Ansichten zu sprechen scheinen, und kann nur mein Bedauern darüber áussern, einen anscheinend so einfachen und bequemen Grund nicht plausibel finden zu kónnen: 1. Auf dem Bimsteintuff der Insel Santorin fand Dr. v. Fritsch fast gar keine Schnecken, deren sehr viele aber auf den Marmorfelsen derselben Insel (A. 10). 2. E. v. Martens fand auf vulkanischen Schichten in der Umgegend von Neapel fast keine Schnecken, deren aber eine Unzahl ebenda auf den Kalkhöhen um Sorrent (A. 11) 1) Helix (Campylaea oder Chilotrema) lapicida L. 2) Erklürung wohl in dem Abweiden von Steinflechten zu suchen, wie Porro es für Patula rupestris Drap. constatirte. 3) Pupa-Gruppe Torquilla Stud., südwestlichen Ursprungs. Nova Acta XLV. Nr. 4. 2 206 Hermann Jordan. (p. 26) 3. Dr. O. Reinhardt fand im mührischen Gesenke die meisten Schnecken auf Kalk (A. 12). 4, Liebe fand bei Gera Helix candidula Studer nur an der Ruine Berneck „auf kleinstem Terrain, soweit nämlich der Kalkmörtel herabgebröckelt und umhergestreut war“ (A. 9). 5. Rossmässler fand bei Schloss Ghymes in Ungarn, inmitten mol- luskenloser Quarzfelsen gelegen, an dessen Gemäuer massenhaft Schnecken (A. 10). 6. Im Taunus kommen nach Heynemann fast nur nackte Arten vor und auch diese spärlich, viele Schnecken aber an den Ruinen, „von denen sie sich keinen Schritt entfernen“ (A. 10). (Ad 2.) Was den grossen Schneckenreichthum der Neapolitanischen Kalkhöhen gegenüber der Armuth der vulkanischen Formationen anbelangt, so fügt E. v. Martens gleich selbst hinzu, dass er diesen Umstand nicht der geognostischen Beschaffenheit der Bodenunterlage zuschreibe, sondern viel- mehr den physikalischen ‚Verhältnissen der Felsarten: bei dem Abfahren von Sorrent nach Kapri habe man Gelegenheit, die steilen und glatten, vegetations- losen Flächen der vulkanischen Schichten deutlich zu unterscheiden von den mit zahlreichen Vertiefungen und Vorsprüngen versehenen Kalkabhängen, wo Sonnenschein und Schatten fortwährend auf kleinen Strecken wechseln könne. So wird es nun in Santorin wohl ebenfalls sein. Was aber das Vorkommen der vielen Schnecken auf dem Kalkmörtel an und in Ruinen anbelangt, so wird es nicht schwer sein, dasselbe auf ähn- liche Verhältnisse zurückzuführen. (Ad 5.) In der Umgebung von Schloss Ghymes erstens finden sich nur Quarzfelsen. Man betrachte nur einen Quarzfelsen: auf den glatten Flächen, von denen jeder Tropfen Feuchtigkeit sogleich herabrinnt oder ver- dunstet, sprosst hin und her kaum ein spärlicher Grashalm, und nur wenige kleine Flechten fristen ein kümmerliches Dasein; gewöhnlich ist kein einziges, noch so kleines Ritzchen zu finden, und auf der einen Seite herrscht nur Sonne, auf der anderen nur Schatten. Man wird die Ueberzeugung gewinnen, dass auch umhergestreuter Kalkmörtel keine Mollusken herbeizaubern werde. In einer Ruine aber finden sich unzählige Ecken, verborgene kleine Höhlungen und Schlupfwinkel; überall auf kleinen Strecken wechseln Licht und Schatten; | | -i Die Binnenmollusken etc. (p. 2%) 20 Boden sammelt sich bald an vielen Stellen, und eine reiche Vegetation schiesst üppig an den Mauern auf. (Ad 4 u. 6.) Der Taunus ferner ist im Ganzen mit dichtem Nadel- wald bedeckt, genau so wie die Höhen um Gera; die Schluchten und Thäler sind tiefschattig und belebender Sonnenwärme unzugünglich; Schnecken kom- men daher nur an den freistehenden Burgruinen vor, wo ungleich günstigere Bedingungen für sie vorhanden sind, wo ihnen bei genügender Sonnenwürme und Feuchtigkeit zugleich Schatten geboten wird und Schlupfwinkel in reich- licher Menge ihnen offen stehen. Dass sie sich ,keinen Schritt von den tuinen entfernen", sondern „nur auf kleinstem Terrain sich finden, wo nämlich der Kalkmórtel herabgebröckelt und umhergestreut ist“, liegt wohl daran, dass in der weiteren Umgebung keine freien Steinstücke umherliegen; die Schnecken kommen daher nur so weit vor, als die von dem Mauerwerk herabgefallenen Steine die nothwendigen Schutzdächer gegen allzugrosse Trocknung und Sonnenschein herstellen, und die Wirkung wiirde dieselbe sein, wenn das herabfallende Material nicht Kalkmórtel, sondern Holzstiicke oder Schieferplatten wären. Dass oben angedeutete physikalisch-meteorologische Verhältnisse von dem grössten Einflusse sind und auch an anderen Orten, als an Ruinen mit dem berühmten Kalkmörtel sich geltend machen, erhelle aus folgenden Bei- spielen: E. v. Martens sah im Thüringer Walde in der Umgebung von Friedrichsroda (A. 13) nur an einer Stelle Schnecken zahlreicher auftreten, nämlich an dem „Gottlob“, einem über den ihn rings umgebenden Fichtenwald hervorragenden, dem Sonnenschein zugänglichen und genügend mit schützenden Vorsprüngen und Ritzen versehenen Felsenzacken von Melaphyr-Conglomerat. Andere solche Felsen, welche nicht über die Gipfel der Bäume hervorragten, also stets von diesen beschattet werden, übrigens genau dieselben geognostischen und Vegetationsverhältnisse zeigten, waren von keinen Schnecken bewohnt. Aus eigener Erfahrung führe ich noch an: Das Königshayner Gebirge in der preussischen Oberlausitz, durchweg Granit, besteht aus zwei Zügen, von denen der nördliche mehrere einzelne Kuppen trägt. Dieselben zeigen alle auf ihrer Spitze mächtige Granitblöcke, doch nur auf der einen, dem „Hochstein“, treten dieselben aus dem Busch 27% 208 Hermann Jordan. (p. 28) heraus an das Tageslicht; die anderen sind ganz in Nadel- und Birkenwald gehüllt. Auf diesem Hochstein, übrigens der hüchsten dieser Kuppen, stehen einige vereinzelte Buchen; die colossalen Granitblöcke mit alten Opferstätten zeigen vielfache Spalten, künstliche Abstufungen und Vertiefungen, in denen Buchengesträuch, Nesseln, Geranien, üppiges Gras und Vaccinien wachsen. Hier fand ich Clausilia plicata Drap., plicatula Drap., parvula Stud. (die kalkliebende!), dubia Drap., Balea perversa L., Pupa pygmaea Drap. Helix rotundata, Müll, aculeata Müll., lapicida L. (besonders schön und gross), hor- tensis Müll. var. fusco-labiata (und zwar mur diese Varietät in schönen, starkgehäusigen Exemplaren), Arion fuscus Müll, melanocephalus F.-B., Limax arborum Bouch., Hyalina fulva Drap., Vitrina pellucida Müll., und der alte Neumann (A. 14) will sogar Pupa frumentum Drap. hier gefunden haben. Auf dem ganzen übrigen Theile des nórdlichen Königshayner Gebirgs- zuges wird man kaum etwas Anderes finden, als Arion empiricorum Fér., der hier oben gerade fehlt, und Vitrina pellucida Müll, die beinahe iiberall vor- kommt. Die oben aufgezählten Schnecken aber entfernen sich von den frei- stehenden Granitblöcken auch „keinen Schritt". Der Schwarzenberg bei Jauernick in der Oberlausitz besteht aus Granit, von Basalt durchbrochen, welcher letztere auch den Gipfel bildet. Unten herum steht abwechselnd Kieferwald uud dichter Laubwald; der Granit, wo er zu Tage tritt, zeigt glatte Fláchen, und wo er nicht zu Tage tritt, ist der Boden trocken und sandig; die Krautvegetation besteht hauptsächlich aus kiimmerlichen Farnen, Vaccinien, Calluna vulgaris (L.) Salisb. und hohen, steifen Grasbüscheln; von Schnecken findet man nur Vitrina pellucida Müll., Helix rotundata Müll. und Limaa cinereo-niger Wolff. Anders ist es auf dem Gipfel: derselbe trügt kein hohes Holz, sondern nur niederes, vereinzeltes Gesträuch, welches den Sonnenstrahlen allenthalben Zutritt gewährt. Der hier sehr unansehnliche, graue Basalt liegt in grossen Triimmerhaufen umher, in deren unzähligen Ritzen und Höhlen reiche Krautvegetation wuchert, und wo ich folgende Schnecken fand: Clausilia laminata Mtg., bidentata (Stróm) Bttg. (= nigricans Pult.), Helix rotundata Müll, lapicida L., rothbraune und stark- gehäusige Helix hortensis Müll, Arion fuscus Müll, Hyalina nitidula Drap., Vitrina pellucida Müll. Dieselbe Bildung zeigt der übrigens viel grössere und höhere , Hoch- Die Binnenmollusken etc. (p. 29) 209 wald“ bei Lauban in Schlesien, nur dass unten herum Gneiss statt des Gra- nites gelagert ist; auch ist der Holzbestand auf dem Gipfel ein bedeutend hóherer, doch auch ziemlich dünner, und an seinem Westabhange giebt es einige quellige Orte: doch findet man überall dieselben Basalttrümmer. Unten herum in dem dichtbestandenen Hochwald und an den massiven Gneissfelsen kriecht nur der schattenliebende Arion empiricorum Fér., oben aber zwischen den feuchten Basalttrümmern findet man: Clausilia laminata Mtg., Cionella lubrica Müll. var. hyalina, Helix umbrosa Partsch, arbustorum L., Arion fuscus Müll., hortensis Fér., Limax cinereo-niger Wolff, Hyalina nitidula Drap., glabra Stnd., diaphana Stnd., fulva Drap., Vitrina pellucida Müll, diaphana Drap. und Lusatica Idn., an Basaltfelsabhiingen Clausilia biplicata Mtg., Patula rotundata Müll. Arion fuscus Müll. und Vitrina pellucida Müll., letztere vier mit die häufigsten Schnecken der rauhen Oberlausitz. Zweimal sehen wir den Basalt als Wohnort mehrerer, z. Th. selten gefundener Arten. Und in der That, wenn man von der Ansicht ausgeht, dass eine mit vielen Ritzen und Vorspriingen versehene Gesteinsart für mannigfaches Molluskenleben besonders giinsiige Existenzbedingungen gewährt, so findet man an dem Basalt meist die rechten Plätze. Leicht kann sich etwas Humus ablagern, welcher Feuchtigkeit anzieht und an sich hält, ohne sie wie glattes Gestein schnell verdunsten zu lassen; vorspringende Kanten und Felsstücke geben Schatten, der zugleich nicht tief ist, sondern immer nahe am Sonnenschein liegt und gewissermassen ein „sonniger Schatten“ ge- nannt werden kann. Eine Bestätigung dafür sind die Landeskrone in der Oberlausitz mit ca. 60 Schneckenarten *), der ähnlich beschaffene Gröditzberg bei Haynau in Schlesien und im schlesischen Hochgebirge die bekannte Basaltader der kleinen Schneegrube, welche sich vor dem ringsum lagernden Granit durch reiche Vegetation und viele Mollusken vortheilhaft auszeichnet. Es würde übrigens weitläufig sein, wenn ich alle die Punkte beschreiben wollte, an denen ich Berggipfel und Bergvorsprünge, insofern sie nur einiger- ?) Unter denen z. B. Daudebardia brevipes Drap., Hyalina diaphana Stud., Limax (Amalia) carinatus E. v. M., Helix umbrosa Partsch, aculeata Müll, personata Lamarck, obvoluta Müll, Buliminus montanus Drap. und obscurus Müll, Pupa minutissima Hartm., doliolum Brug., Clausilia filograna Ziegl., sejuncta A. Schm., parvula Stnd., tumida (Ziegl.) A. Schm., Balea perversa L., deme polita Hartm. 210 Hermann Jordan. (p. 30) massen mit Gebiisch bewachsen und der Sonne und freien Luft zugänglich waren, vor weiter unten im dunkelen, kaltfeuchten Hochwald gelegenen Fels- kuppen oder gar glatten Felswünden bevorzugt fand; ich nenne nur einige Namen: Babiagora im Comitat Arva in Ungarn, Hohgulge bei Schónau in Schlesien, Karpenstein bei Landeck und hohe Mense in der Grafschaft Glatz, Oberes Queissthal mit dem Adlerstein bei Marklissa in Schlesien, Hochwald bei Zittau in Sachsen, Raubschloss im Boberthale und Falkensteine bei Hirsch- berg in Schlesien etc. Da man nun die Burgeu auf die freien Kuppen der verschiedenen Hóhen setzte; da diese Burgen meist auf die eine oder andere Art Laub- bäume erhielten; da mit der Cultur sich bald Humusbildung einfand, und dieser Humus auch in vielen geschützten Ecken und Winkeln liegen bleiben konnte; da endlich bei zerfallendem Mauerwerk auch bald Steintriimmer um- hergestreut, und da dureh dies Alles günstige Existenzbedingungen für Land- schnecken geschaffen werden: so kann man nicht umhin einzurüumen, dass das Vorhandensein einer Burgruine!) in gewissen Füllen als Grund von Schneckenansiedelung auf einem vorher vielleicht kahlen und öden Bergeipfel anzusehen sei. Nur aber kann unter keiner Bedingung zugegeben werden, dass der trockene und wenig erquickliche Kalkmürtel es gewesen, welcher diese Wirkung hervorgebracht habe. Durch viele Mollusken vor der nüheren Umgebung ausgezeichnet fand ich z. D. folgende Burgruinen: Greiffenstein am Isergebirge, Kynast am Riesengebirge, Bolkoburg am Bober-Katzbach-Gebirge, Kyhnsburg am Eulen- gebirge, Aggstein in der Wachau, Schloss Módling in der Brühl bei Wien ete. etc. Ausserdem füge ich noch von sogenannten „Kalkschnecken“ einige auf anderen Formationen belegene Fundorte an: Buliminus (Zebrina) detritus Müll, Fürstensteiner Grund i. Sehl., Grau- wacke; hohe Mense in der Grafschaft Glatz, Glimmerschiefer. Pupa (Torquilla) frumentum Drap., in der Gratschaft Glatz auf Glimmer- schiefer; auf Gneiss (nach E. v. Martens A. 11) bei Finstermünz; an lehmigen Abhängen bei Oderberg in der Mark Brandenburg. Clausilia parvula Stud., allenthalben in Schlesien und Böhmen auf Basalt, Glimmerschiefer, Grauwacke, Granit. 1) Also die menschliche Cultur. Die Binnenmollusken etc. (p. 31) 211 Helix candicans Ziegler, sehr häufig bei Potsdam und auf dem Templower Berge bei Berlin (A. 15); an der Kyhnsburg in Schlesien. Helix candidula Stud., auf Gneiss bei Finstermünz (E. v. Martens, A. 11). Limar (Amalia) carinatus E. v. M., auf Basalt, Landeskrone in der preussi- schen Oberlausitz u. s. w. Trotz soleher Ausnahmen, die gewiss noch mannigfach zu constatiren sein werden, ist es unleugbar, dass die Xerophilen?, Buliminus detritus Müll., B. tridens Müll, einige Pupa-, sowie zahlreiche andere Buliminus- und Clausilia- Arten mit kleinem Verbreitungsbezirk ganz entschieden den Kalk bevorzugen, z. Th. sogar ausschliesslich auf Kalk leben; ich glaube auch hierfür nur ge- wisse, durch die Gesteinsarten bedingte, physikalische Verhältnisse als Grund ansehen zu müssen, und zwar vor allen Dingen, ob bei Verwitterung und in welehem Grade Humusbildung stattfindet und eine mehr weniger reiche Ab- lagerung und Ansammlung des Humus müglich ist. Doch künnten auch noch andere Verháltnisse mitsprechen, und ich erlaube mir eine kurze Besprechung verschiedener Gesteinsarten in dieser Beziehung, geordnet nach der Mannig- faltigkeit ihrer Schneckenfauna. Nüchst den schneckenlosen Quarzfelsen und dem Diluvialsande Norddeutschlands ist für den Sammler wohl die langweiligste Formation die des Quadersandsteins. Ich machte einen meiner ersten Sammelversuche auf Quadersandstein im Oybinthale bei Zittau in Sachsen und war sehr nieder- geschlagen über mein angeblich noch wenig ausgebildetes Geschick zum Aut- suchen der Schnecken. Auf dem ganz aus Quadersandstein bestehenden Oybin námlich steht eine weitliufige, aus dem gleichen Gestein erbaute, prachtvolle Kirehenruine inmitten altbestandenen Laubwaldes, und letzteres, hatte ich ge- lesen, sollten die Thiere sehr lieben — aber ich fand Nichts ausser einigen hässlichen Exemplaren von Patula rotundata Müll. und leere Schälchen von Vitrina pellucida Müll., ganz zuletzt noch einige Clausilia biplicata Mtg. von kiimmerlichem Aussehen. Die ersteren beiden sind von Schnecken auch die einzigen Bewohner des Quadersandsteins bei Wehrau und Klitschdorf am Queiss in Sehlesien und bei Adersbach und Weckelsdorf an der béhmisch- schlesischen Grenze, und es kommen an ersterem Orte nur hart am feuchten 1) Helixgruppe Xerophila Held, mittellindischen Ursprungs. 212 Hermann Jordan. (p. 32) Queissufer noch Zonitoides nitidus Müll, Hyalina cellaria Müll, fulva Drap., Helix arbustorum L. und Succinea putris L., bei Weckelsdorf noch Punctum pygmaeum Drap. unter feuchtem Laube und an Baumstiimpfen vor. Als Grund dieser Armuth hat man den bei Verwitterung des Sandsteines sich bildenden harten, trockenen Sand und den Mangel an weichem, schwarzem, die Feuch- tigkeit anziehenden und an sich haltenden Humus anzunehmen. Ausserdem ist der Quadersandstein ganz ausserordentlich arm an Ritzen und Spalten, und wenn er an manchen Orten wunderbar abenteuerliche Formen zeigt, so geschieht dies zu sehr im Grossen; im Kleinen sieht man wieder glatte Flüchen massiver Gesteinsmassen, welche von unten und innen her nie unter- hóhlt sind; bei Verwitterung bilden sich keine einzelne, am Fusse der Felsen umherliegende Steintriimmer. Regenwasser läuft sofort von den steilen Wänden ab oder wird von dem lockeren Gestein aufeesogen; der befeuchtete Ver- witterungssand schwimmt in einem Augenblick von Nässe, um sehr bald wieder vollkommen trocken zu werden. Aehnlich verhalten sich in dieser Beziehung Eruptionsgesteine. Gneiss, Granit, Syenit, Serpentin, Grünstein bilden ebenso colossale, compacte Massen mit mehr weniger glatten Flüchen und wenigen, einzelnen Trümmern; die Humusbildung ist ebenfalls schwach, bei Granit je nach dem grüsseren oder geringeren Gehalte an Feldspath verschieden. Risse und Spalten giebt es wenig; das Regenwasser bleibt in Pfützen stehen, oder läuft schnell ab, zieht aber wenig oder nicht in das Gestein ein. Es werden sich nur ganz geringe Humuslager bilden kónnen und im Allgemeinen nur an Stellen von geringstem Umfange den Schnecken zusagende Plätze entstehen; dem entsprechend fand Reinhardt (A. 12) auf dem Granit des Riesen- und Isergebirges das kleine Punctum pygmaeum Drap. häufiger, als jede andere Schnecke. Glimmerschiefer, Thonschiefer, Grauwacke, Melaphyre, Ba- salte zeigen weniger glatte Flächen von grüsserem Umfang; die Verwitterung erzeugt reichlieh Humus; Risse und Spalten sind vorhanden, und meist ist eine reichliche Bildung grösserer und kleinerer Trümmer bemerkbar. Feuch- tigkeit erhält sich obenauf meist gut in den mit Humus gefüllten Spalten und Vertiefungen. Innere Höhlungen wird man wenig oder nicht beobachten. Laubwälder haben ein gutes Gedeihen. Die Binnenmollusken etc. (p. 33) 213 Kreidige und Mergel-Ablagerungen, Muschelkalk und Ueber- gangskalkstein sind wenig oder nicht zerklüftet; man findet wenige Risse und Spalten; die Humusbildung ist dagegen eine reichliche und die Fähigkeit desselben, Feuchtigkeit aufzunehmen und anzuhalten, eine grosse. Muschel- kalk und Uebergangskalkstein bilden meist rundliche, wellenförmige Hügel. Dolomite, Urkalk, Blauschiefer und Oolithischer Kalkstein, besonders die ersteren beiden, zeiehnen sieh dureh auffallende Zerrissenheit der Formen aus; glatte Flüchen findet man gar nicht, und überall sind zahl- reiche grosse und kleine, tiefgehende Spalten und Risse vorhanden. Bekannt sind die Höhlenbildungen dieser Gesteinsarten. Bei Verwitterung wird ein äusserst feinerdiger Humus erzeugt. Regenfeuchtigkeit läuft wenig ab, sickert vielmehr durch das lócherige Gestein in die vielen Vertiefimgen: ebenso findet Sonnenwärme Zutritt bis tief in die Gesteinsmassen hinein. Es ist klar, dass grosse Nüsse die Oberflüche von derartigen Bildungen nieht leicht versumpfen, noeh dass anhaltend trockene Witterung bald alle Feuchtigkeit verdunsten lassen wird. Die Feuchtigkeitsverhältnisse der Erdschichten sind darum nicht jàh mit der Witterung wechselnde, sondern mehr stetige und sich gleich bleibende. In Folge der Unebenheit der Flächen und der Porositát des Ge- steins kónnen bei anhaltend starkem Regen gewaltsam herabstiirzende Wasser- massen, Sturzbüche nicht leicht entstehen und den angesammelten Humus mit Pflanzen und kleinen 'Thieren nicht abwaschen. Weinland (A. 7) fand in der Falkensteiner Höhle leere Schalen von Pisidium pusillum Gmel, von denen er annehmen zu müssen glaubt, dass sie von oben her durch Ein- schwemmung dahin gelangt seien. Aus Obigem ergiebt sich Einiges, wovon man vermuthen kann, dass es einem grossen Theile der landbewohnenden Schnecken. angenehm und erspriesslich, wenn nieht nothwendig sei. Dies wire, um es kurz zu recapi- tuliren: gleichmissige, müssige Feuchtigkeit von unten her, ohne stagnirendes Wasser und Sumpfbildung an der Oberfláche; Zugüngliehkeit für freie Luft und Sonnenwárme bei genügend warmen, schattigen Schlupfwinkeln; Vor- handensein tiefer liegender und leicht erreichbarer Winterverstecke. Der Arten- reichthum gewisser geologischer Formationen, z. B. der verschiedenen Kalke, dürfte davon herrühren, dass letztere diese Vorzüge in besonders reichlichem Maasse und durchweg bieten. Nova Acta XLV. Nr. 4. 28 214 Hermann Jordan. (p. 34) Es fiel mir übrigens auf, dass Rossmässler in der Einleitung zu dem ersten Bande seiner ,Ikonographie“ auf seine grosse Erfahrung hin als sehr zweckmüssige Einrichtung für ein Schnecken-Observatorium empfiehlt, diesem als Unterlage eine Schicht lockerer Steine zu geben und nur immer diese zu befeuchten, nicht die darüber liegenden Boden- und Moosschichten selbst. Und stünde damit nieht auch in Zusammenhang, dass manche Schnecken bei stärkerem Regenfall den allmählich immer nässer werdenden Boden und die von Wasser triefende Krautvegetation verlassen, um an Baumstämmen, Mauern und Felswänden emporzusteigen? Von oben geschilderten Verhältnissen, welche ihren direeten Einfluss erklärlicherweise nur in Gebirgs- und Bergländern, selten in der Ebene geltend machen können, sind besonders eine grosse Anzahl mehr trockene Wohnplätze liebender Arten abhängig, welche ich unter dem Namen „Höhenschnecken“ zusammenfassen möchte. Bei der Bezeichnung „Steinschnecken“ wird man zu wenig veranlasst, an die ihren Wohnplätzen nothwendige Sonnenwärme und freie Luft zu denken, und ausserdem leben einige (z. B. die Xerophilen) an Oertlichkeiten, bei denen directe Berührung mit Felsgestein ausgeschlossen ist. Hierher gehören aus unserer einheimischen Fauna z. Be Limax (Amalia) carinatus (Leach) E. v. Mart. Limax (Heynemannia) cinereus Lister (= montanus Leydig?). Vitrina elongata Drap., brevis Fér. Hyalina glabra Stud., clara Held. Patula rupestris Drap., ruderata Stud., solaria Mke. Helix (Gonostoma) obvoluta Müll., holoserica Stud. H. (Triodopsis) personata Lam. H. (Fruticicola) Cobresiana v. Alt, edentula Drap., sericea Drap., rufescens Penn., wmbrosa Partsch, strigella Drap., Carpathica Friv. H. (Campylaea) foetens ©. Pfr., faustina Ziegler, Preslii A. Schm., wie alle anderen Campyläen. H. (Chilotrema) lapicida L. H. (Pomatia) pomatia L. (Uebergang zu Laubschnecken). Buliminus (Napaeus) montanus Drap. Pupa (Torquilla) frumentum Drap., secale Drap., avenacea Brug. P. (Orcula) dolium Mich., doliolum Brug. Die Binnenmollusken etc. (p. 35) 215 P. (Vertigo) pygmaea Drap. Balea perversa L. Die Clausilien ausser C. ventricosa Drap., plicatula Drap., bidentata (Stróm) Bttg. (— nigricans Pulteney), pumila Ziegl., sejuncta A. Schm., laminata Mtg. und ausserdem die Helixgruppe Xerophila, Buliminus detritus Müll., tridens Müll., quadridens Müll., Cyclostoma elegans Mill. und Pomatias septemspirale Razoum., welche letztgenannte alle noch als Fremdlinge auf deutscher Erde zu betrachten sind und den Charakter mittellindischer Fauna deutlich in Gewohnheiten und Habitus an sich tragen. Sie suchen Orte auf, welche sehr sonnig sind und von anhaltender Nässe wenig zu leiden haben und finden solche auf sanft abfallenden, kurzgrasigen Hügeln und Abhängen, besonders in den Kalk- formationen Süd- und Mitteldeutschlands. Auf allen Formationen fast gleichmässig finden sich Limas cinereus List., die Fruticicolen ausser Helix strigella Drap., welche in Deutschland dem Kalk und trocken-sonnigen Orten entschieden den Vorzug giebt, Helix lapicida L., Helix pomatia L., auf Kalk z. B. allerdings am häufigsten, Buliminus montanus Drap., Pupa pygmaea Drap., Clausilia plicata Drap., biplicata Mtg. und dubia Drap. Die giinstigsten Existenzbedingungen scheinen auf dem sonst schnecken- armen Urgebirge zu finden und warm-trockene Gesteinsarten zu meiden: Balea perversa L., besonders dem feucht-oceanischen Westeuropa angehörend, die Hochgebirgssehnecke Helix holoserica Stud. und die Nordlandsschnecke Patula ruderata Studer. Unabhiingig von der Gesteinsart der Bodenunterlage, wenigstens nicht unmittelbar von derselben abhiingig sind die Glieder einer anderen Gruppe, deren Existenz vielmehr hauptsüchlich durch die Anwesenheit von Laubhölzern bedingt ist, und welehe sich in Folge dessen im Gebirge so gut wie in der Ebene finden, auf alten Formationen sowohl, als auf recenten Ablagerungen. Wie aber die Höhenschnecken gewissen Gesteinsarten den Vorzug geben, so übt die Art der Laubhölzer auf diese Weichthierfauna ebenfalls einen starken Einfluss aus. Bekannt ist in dieser Beziehung der Molluskenreichthum der Rothbuchenwälder; weniger günstig wirken Erlen, Weissbuchen, Linden, Eichen und am ungiinstigsten Robinien- und Birkenbestánde. Indem nun aber auf gewissen Bodenarten viele Laubhölzer nicht gedeihen, manchen Schnecken so- mit nothwendige Existenzbedingungen entzogen werden, so wäre auch hier 28% 216 Hermann Jordan. (p. 36) ein, wenn auch nur indirecter Einfluss des Bodens auf die Schneckenfauna zu constatiren. Wir behalten hier den alten Namen „Laubschneeken“ bei, unter- scheiden aber zwischen Arten, welche nur die Waldränder und lichtere Hoch- waldbestände bewohnen und solchen, welche auch in das schattige Innere der Wiilder vordringen, besonders nasse Oertliehkeiten übrigens insgesammt zu vermeiden bestrebt sind. Erstere sind von unseren einheimischen Arten am lebhaftesten und schönsten gefärbt, während letztere, ihrem Wohnorte gemäss, eintönig dunkle Farben auf ihren Gehäusen zur Schau tragen. Wir nennen als zur ersten Abtheilung dieser Gruppe gehörend und die Fauna der Waldränder und Lichtungen bildend: Arion hortensis Fer. Limax cinereo-niger Wolff, unicolor Heynem., tenellus Nilss. (=cinctus Heynem.) Helix (Pruticicola) hispida L., fruticum Müll., carthusiana Müll. (= carthu- sianella Drap.), incarnata Müll., arbustorum L. Helix (Tachea) hortensis Müll., nemoralis Müll., Austriaca Mühlf., sylvatica Drap. Clausilia laminata Mtg. Mehr den Schatten und das Innere der Wälder suchen auf, ohne dabei nassen und quelligen Orten auszuweichen, doch aber noch geradezu sumpfige Oertlichkeiten vermeidend und die Fauna des Hochwaldes bildend: Arion fuscus Müll, melanocephalus F.-B., albus Fer. Limax arborum Bouch. (— marginatus Müll.) Patula rotundata Müll. Helix villosa Drap. Buliminus obscurus Müll. Pupa edentula Drap., substriata Jeftr. Clausilia ventricosa Drap., plicatula Drap., bidentata (Stróm.) Btte., pu- mila Ziegl, sejuncta A. Schm. Alle Laubschnecken findet man mitunter an Bäumen und auf Sträuchern, und zwar am meisten so Limax arborum Bouch., Helix hortensis Müll. und nemoralis L., die Fruticicolen besonders im späteren Sommer und die anderen gern bei Regenwetter. Helix Austriaca bildet mit Helix sylvatica, Patula rotundata und Clau- silia laminata einen Uebergang zu den Höhenschnecken, Arion melanocephalus, Die Binnenmollusken etc. (p. 37) 217 Buliminus obscurus und die beiden Pupa-Arten einen solchen zu der folgenden Gruppe, zu der Gruppe der „Erdschnecken“. Die Gruppe der Erdschnecken umfasst von Gehiiuseschnecken die kleinsten und zugleich geographisch am weitesten verbreiteten Formen unserer Fauna; keiner derselben füllt es je ein, in die Hóhe zu klettern; sie bewegen sich nur an und im Boden, und unter ihnen allein finden sich eigentliche Fleischfresser. Wir werden hier wiederum zu betrachten haben, welche von ihnen vorzugsweise am Boden der Wälder zu finden sind, und welche mehr freies Land bevorzugen, welche mehr und welche weniger Nüsse vertragen. Im Allgemeinen sind sie bezüglich ihrer Wohnorte wenig wählerisch. Besonders in und an den Wáldern findet man: Helix aculeata Müll, bidens Chemn. Hyalina nitens Mich., nitidula Drap., glabra Stud. (?), pura Ald., radiatula Ald. (= Hammonis Ström.?). Acme polita Hartm. Auf trockeneren, sonnigen Wiesen, besonders unter niederem Ge- büsch daselbst: Helix costata Müll., pulchella Müll. Pupa muscorum (L.) Müll, minutissima Hartm., pygmaea Drap., costulata Nilss., Shuttleworthiana Charp. Succinea oblonga Drap. Auf schattigen, feuchten Wiesen, besonders an Rändern von Teichen und Flüssen: Limax laevis Müll. (= brunneus Drap.), variegatus Drap. Daudebardia brevipes Drap. und rufa Fer. Vitrina diaphana Drap. Hyalina cellaria Müll., Draparnaldi Beck, subterranea (Bourg.) Reinh. Zonitoides nitidus Müll. Helix bidens Chemn., rubiginosa (Ziegl.) A. Schm. (Caecilianella acicula Müll.) Pupa antivertigo Drap., laevigata Kokeil, pusilla Müll, angustior Jeftr. (= Venetzi Charp.). 218 Hermann Jordan. (p. 38) Succinea putris L., Pfeifferi Rossm., letztere besonders mehr im Wasser selbst, als ausserhalb desselben. Ueberall finden sich, nur Torfgrund und Oertlichkeiten meidend, welchen der Landwirth das Prädicat „sauer“ beizulegen pflegt: Limax agrestis L. Hyalina fulva Drap. SCT 3 7 zugleich circumpolare und in die arktische Vitrina pellucida Müll. = l Provinz vordringende Arten. Punctum pygmaeum Drap. e Cionella lubrica Mill. An nássesten, moorigen Orten, auch auf ,sauren^ Wiesen und Torfgrund: Limas laevis Müll. (— brunneus Drap.), Carychium minimum Müll. und auch hier und überall Arion empiricorum Fer. Auch in Häusern, also besonders in Kellern und in Brunnen, sogar bisweilen unter alter Dielung finden sich: Arion albus Fer. es ; ; darum überall mit dem Menschen mitwandernd Limax cinereo-niger Wolff l und so besonders in fremdländischen Hafen- städten ausserhalb ihres Verbreitungsbezirks L. variegatus Drap. | gefunden, Hyalina cellaria Müll. Eine unterirdische Lebensweise führen: die blinde Caecilianella acicula Müll. für immer und nur während der wärmeren Jahreszeiten die Vitrinen, Daudebardien und wohl auch Limax tenellus Nilss. (= cinctus Heynem.) Es braucht wohl kaum hinzugefügt zu werden, dass die Erdschnecken mehr als Laub- und Höhenschnecken in ihrer Existenz von der Anwesenheit von feuchtem Humus als stete, directe Bewohner desselben abhängig sind; doch sind sie gleichgültiger gegen andere, besonders Wärmeverhältnisse, in- dem sie nur lange Trockenheit verabscheuen, gegen welche sie von unseren Landmollusken allerdings am wenigsten gewappnet sind; sie können darum nie an Orten vorkommen, welche einer solchen öfters ausgesetzt werden. In den Gebirgen werden sie darum auch den Gesteinsformationen mit reicher | | | | | | Die Binnenmollusken etc. (p. 39) 219 Humusbildung und starker Untervegetation stets den Vorzug geben, so dass wir auch hier die günstigsten Verhältnisse wieder von denselben Gesteinsarten bedingt sehen, wie sowohl bei den Laub- als auch bei den Höhenschnecken. Während nun die Höhenschnecken vorzugsweise oder ausschliesslich Gebirgsbewohner sind, während die Laubschnecken dem Gebirge sowohl, als der Ebene gleichmässig angehören, sehen wir die Erdschnecken hauptsächlich die Niederungsebenen und niederen Vorgebirgsregionen bevólkern. Wohl geht eine Anzahl derselben auch in das höhere Gebirge hinauf; aber wir finden sie dort meistens nur sporadisch an wenigen, bevorzugten Stellen von meist geringem Umfange und haben dann öfters Gelegenheit, eine abnorme Färbung, nämlich den Albinismus, entweder bei allen Exemplaren, oder doch der Mehr- zahl derselben zu constatiren. Ausser obigen drei Gruppen sind noch zwei zu erwähnen, welche Deutschland entweder gänzlich oder wenigstens fast vollkommen fremd sind. Es sind dies, was das europäische Faunengebiet anbelangt, einige Schnecken aus der Helixgruppe Euparypha Hartm. (Helix desertorum Forskal und Ver- wandte) und die Vertreter der Buliminusgruppe Petraeus Albers aus den vorderasiatischen, arabischen und ägyptischen Wiisten — die ,,Wiisten- schnecken“, und zweitens mehrere den Meereskiisten allein angehörende Arten. Letztere, die „Küstenlandschnecken“ oder Strandschnecken, besonders an den Mittelmeerkiisten heimisch, scheinen, einzelne Formen ausgenommen, einer hohen, jihrlichen Durchschnittstemperatur zu bedürfen. Wir nennen als Beispiele: von den Mittelmeerküsten : Glandina algira Brug., Helix (Xerophila) pisana Müll. (auch bis England hin), (Turricula) acuta Müll., pyramidata Drap., trochoides Poir., conoidea Drap., Truncatella truncatula Drap. (schon des Meerwassers bediirftig) u.s. w.; von den westeuropäischen Kiisten: Helix (Fruticicola) cantiana Mtg., Helix (Xerophila) caperata Mtg., variabilis Drap., auch am Mittelmeer; 220 Hermann Jordan. (p. 40) von allen europüischen Küsten, die arktischen allein ausgenommen: Pupa umbilicata Drap. Ausser diesen kommen aber noch andere Schneeken an den Küsten vor, ohne an dieselben gebunden zu sein. 2. Kurzer Vergleich des Vorkommens von Landschnecken und Pflanzen. Haben wir auf den vorigen Seiten betont und Beispiele sowie Gründe angeführt, dass die Bodenunterlage auf die Molluskenfauna nur mittels ihrer physikalischen Eigenschaften Einfluss ausübe, so ist ein Gleiches wohl nicht für die Pflanzen anzunehmen, obgleich es auch geschehen ist, z. B. von Thurmann (A. 16). Die Erfahrungen der Landwirthschaft sowohl, als che- misehe Analyse beweisen, dass gewisse mineralisehe Substanzen wirkliche Nahrungsmittel der Pflanzen sind, und erhellt auch aus manchen Beispielen, dass auch die physikalischen Eigenschaften des Substrates für die Pflanzen nicht vollständig unwichtig sind, so wird man doch kaum denen beizustimmen vermügen, welche letztere als die erste und Hauptbedingung darstellen. Im Ganzen genommen werden wir nach der chemischen Beschaffenheit der Boden- unterlage des Standortes unter vier Gruppen von Pflanzen zu unterscheiden haben: Meerstrandpflanzen (Salzpflanzen), | Kalkliebende Pflanzen Kalkfliehende Pflanzen ; Binnenlandpflanzen. Indifferente Pflanzen | Die Meerstrandpflanzen sind in gewisse Zonen gruppirt, welche den Meereskiisten parallel laufen und um die Salzstellen des Binnenlandes con- centrisch gelagert sind; die kalkliebenden Pflanzen kommen nur auf Kalk vor, und zwar genügt ein Kalkgehalt von 10—15°/, um eine Flora von Kalk- pflanzen zu erzeugen und kalkfliehende Arten zurückzustossen, wie aus der Flora des Kaiserstuhlgebirges ersichtlich ist. Die kalkfliehenden Pflanzen werden von dem Kalke zurückgestossen, zeigen aber für keine der anderen Bodenarten eine besondere Vorliebe, während die indifferenten Pflanzen endlich auf allen Bodenarten gleichmiissig gefunden werden (vergl. Contejean, A. 17). Die Binnenmollusken etc. (p. 41) 221 Bei allen diesen Gruppen, die Salzpflanzen ausgenommen, unterscheidet Contejean zwei den physikalischen Eigenschaften der Bodenarten entsprin- gende Untergruppen: Xerophile, Trockenheit liebende, und hygrophile, d. h. feuchtere Standorte vorziehende Pflanzen. Die Einwirkung des Kochsalzes ist eine viel allgemeinere, als die des Kalkes: sie erstreckt sich auf ?/jj der Arten einer Gegend, während man den Einfluss des Kalkgehaltes hóchstens an der Hälfte derselben beobachten kann. Bei beiden, bei dem Kochsalz und bei dem Kalk, ist die zurückstossende Kraft bei weitem grósser, als die anziehende, und wahrscheinlich genügt ein weit geringerer Procentsatz beider in der Bodenunterlage, um Salz- oder Kalkpflanzen zu erhalten, als nóthig ist, um Vertreter der Binnenlandflora und solche aus der Gruppe der kalkfliehenden Arten zurückzustossen. So hat man sich das zuweilen vorkommende Zusammen- leben heterogener Pflanzen zu erklären, sowie auch daraus, dass kalkfliehende Pflanzen, in kalklosem Boden zu gewisser Grüsse und Kraft entwickelt, an eine geringe Menge Kalk sich gewóhnen kónnen. Interessant ist es zu erfahren, dass im botanischen Garten zu Christiania (A.18) unter der Cultur des Menschen gewisse Pflanzenarten viel unabhángiger von den Bodenarten sich zeigen, als wenn sie frei in der Natur wachsen. Catabrosa algida, in der Natur nur in Boden vorkommend, der von Schnee- wasser getrünkt wird, gedeiht in dem botanischen Garten vorzüglich auch ohne dasselbe. Es ist bekannt, dass auch Strandpflanzen bei der Cultur gut fortkommen, ohne dass man ihnen Salz zu geben braucht. Sumpfpflanzen, wie Veronica Beccabunga, V. Anagallis und V. scutellata, Carex chordorhiza, Epi- pactis palustris, Naumburgia thyrsiflora u. s. w., welche in der Natur nur an sehr sumpfigen Orten wachsen, werden in demselben botanischen Garten in ganz trockenem Boden gezogen und nicht mehr begossen, als alle andere, gedeihen aber doch recht gut. Der Gürtner übernimmt hier die Rolle des Schneewassers, des Salzes und des Sumpfes, indem er durch Ausjüten des Unkrautes die Nebenbuhler fernhält. Es ist zur Genüge betont worden, dass die chemische Zusammensetzung der Bodenunterlage den Landschnecken vollkommen gleichgiltig ist. Doch wie das Kochsalz des Bodens fühig ist, gewisse Pflanzen abzustossen und eigen- artige Formen sieh entwiekeln zu lassen, so übt die mit Salztheilehen ge- schwiingerte Luft der Meeresküsten mittels dieser einen grossen Einfluss auf Nova Acta XLV. Nr. 4. 29 bo bo bo Hermann Jordan. (p. 42) die Landschnecken aus. Unter ihrer Einwirkung gedeihen einige, die Kiisten- landschnecken, am besten; andere künnen ihr widerstehen und wieder andere vermeiden es, sich ihr auszusetzen. Beweis für die starke Einwirkung dieser Meereskiistenluft ist z. B. eine den nordbritannischen Küsten eigenthiimliche Dünenform von Helix hortensis Müll.: var. arenicola Maegill Wenn wir nun weiter zwischen kalkliebenden, kalkfliehenden und indifferenten Pflanzen zu unterscheiden hatten, so geschah diese Kintheilung auf Grund der chemi- schen Zusammensetzung des Substrates, und nur deren Unterabtheilungen, hygrophile und xerophile Pflanzen, entsprangen den verschiedenen physika- lischen Eigenschaften der Bodenarten. Bei den Landschnecken werden wir diese Unterabtheilungen zu Hauptabtheilungen zu machen und zwischen xero- philen, hygrophilen und indifferenten zu unterscheiden haben, wobei man un- gefähr unter xerophilen Landschnecken die weiter oben (p. 34) geschilderten Höhenschnecken, unter hygrophilen die Erdschnecken und unter indifferenten vielleicht die Laubschnecken sich vorzustellen hätte. Nur unter den Höhen- schnecken kann man von einigen sagen, dass sie den Kalk bevorzugen oder ihn meiden, und so waren als kalkliebend in Deutschland zu bezeichnen die Helixgruppe Xerophila, einige Buliminus-Arten südlicher Abstammung, sowie die aus Südwesteuropa stammenden Torquillen und die ebenfalls aus Südeuropa her verbreiteten Deckelschnecken Cyclostoma elegans Müll. und Pomatias septem- spirale Razoum. Ausserdem giebt es in den Alpen und besonders im Siidosten von Europa einige Arten, welche überhaupt nur auf Kalk zu gedeihen scheinen. Es sind dies Campyläen der Ost- und Westalpen (Helix Sadleriana Ziegl., H. phalerata Ziegl., H. intermedia Fer. ete. aus den Ostalpen, H. alpina F.-B. und H. Fontenillii Mich. aus den Westalpen) und Clausilia- und Buliminus- Arten der Balkanhalbinsel mit sehr kleinem Verbreitungsbezirk. Von letzteren kann man vielleicht den Ausdruck ,junge Arten": gebrauchen, d. h. solche, deren Entwickelung zu ihrer jetzigen Form vor relativ kurzer Zeit auf dem dem Gedeihen von Höhenschnecken so günstigen Kalkboden stattgefunden hat, und welche noch nicht die Fühigkeit erlangt haben, den Einflüssen ungünsti- gerer Localitäten zu widerstehen. Kalkfliehende Arten waren die Nordlandsschnecke Helix (Patula) rude- rata Stud., die Hochgebirgsschnecke H. (Gonostoma) holoserica Stud. und die in dem westlichen Europa mit feucht-oceanischem Klima heimische Balea perversa L. | | Die Binnenmollusken etc. (p. 43) 223 Die erstgenannten finden in unserem, im Verhältniss zu ihrer Heimath kalten Klima die günstigsten Existenzbedingungen auf dem warmen und trockenen Kalk, die letzteren vermeiden ihn dieser seiner eben erwähnten Zigenschaften wegen. Ich führte auch dafür schon Beispiele an (p. 30), dass nieht der Kalk als soleher die Anziehungskraft auf erstgenannte Arten austibt, sondern dass auch Localititen anderer Formationen, wenn auch sel- tener, dieselben Bedingungen gewühren künnen. Daraus wiirde man nun den Schluss ziehen können, dass Arten, deren eigentliche Heimath ein verhältnissmässig warmes Land ist, in feuchteren oder kälteren Klimaten sehr wählerisch in Bezug auf warme und trockene Standorte werden, dass andererseits aber Schnecken aus kaltem oder feuchtem Klima bei ihrer Verbreitung in trockenere oder würmere Distriete vor solehen gerade sich hüten, und ich erlaube mir, dafür noch einige andere Beispiele anzuführen. Helix (Pruticicola) rufescens Pennant, eine continentale Art und auf dem europáischen Continente auf allen Bodenarten vorkommend, findet sich unter dem Einflusse des so ausgesprochen feucht-oceanischen Klimas von England nur auf Kalk. Helix (Fruticicola) strigella Drap., im Süden (Italien und Spanien) auf allen Gesteinsarten, wird je weiter naeh Norden immer mehr zu einer kalk- liebenden Schnecke (sie kommt z. B. in der Mark Brandenburg nur auf den Kalkbergen von Riidersdorf und in einigen anderen sonnigen und trockenen Hiigelgegenden, in der preussischen Oberlausitz nur auf dem Muschelkalk bei Wehrau a. Qu. vor). Helix (Chilotrema) lapicida L., im Norden und noch in Deutschland auf allen Gesteinsarten, fehlt dem Kalk Oberitaliens, kommt dort aber stellenweise auf Gneiss vor. Helix (Pomatia) pomatia L., im Süden (Oesterreich und Siiddeutsch- land) auf allen Gesteinsarten gleichmässig, wird nach Norden hin auf Kalk- boden entschieden häufiger, ebenso in Gebirgen nach der Höhe zu. Leider hat man bisher auf derartige Verhältnisse wenig geachtet, und es können darum mit Sicherheit nur diese wenigen Beispiele angeführt werden: doch bin ich überzeugt, dass sich dieselben Verhältnisse sehr oft wiederholen. Es ist nun interessant, dass ähnliche Verhältnisse auch für Pflanzen festgestellt worden sind, d. h. also, dass continentale Pflanzen siidlicherer 29* 224 Hermann Jordan. (p. 44) Gegenden, in ihrer Heimath indifferent, nach den feuchten Meereskiisten hin und in den kälteren Zonen der Gebirge ihren Charakter insoweit verändern, dass sie mehr und mehr zu Kalkpflanzen werden. So wachsen nach A. Blytt (A. 19) einige continentale Arten im süd- ústlichen Skandinavien ohne Auswahl auf allen Gesteinsarten, wührend sie weiter nach Westen und Norden hin, wo einerseits ein feucht-oceanisches Klima, andererseits ein kalt-boreales zu herrschen anfüngt, nur noch auf Kalk in Folge von dessen Trockenheit und Wárme gefunden werden, so z. D. Rosa canina Lt) Convallaria majalis L. R. villosa L. Orobus vernus L. Corylus Avellana L, Actaea spicata L. Ulmus montana Sm. Asperula odorata L. Sorbus hybrida L. Daphne Mezereum L. Arabis hirsuta Scop. Viola mirabilis L. Arenaria serpyllifolia L. Erysimum hieracifolium L. Asplenium Ruta muraria L. Paris quadrifolia L. Polygala vulgaris L. Carex ornithopoda Willd. Carex digitata L. ete. ete. In gleicher Weise haben sich nach J. Lange (A. 20) auf dem warmen Kreideboden der Ostsee-Inseln Gottland und Oeland Pflanzen angesiedelt (zu- gleich mit der eigentlich ebenfalls südlicheren Helix nemoralis L.), welche man sonst nur in siidlicheren Breiten des Continentes anzutreffen pflegt, z. B. Carex obtusata Lilbd. Adonis vernalis L. C. tomentosa L. Ranunculus Illyrieus L. Artemisia rupestris L. R. ophioglossifolius Vill. A. laciniata Willd. Arabis Gerardi Bess. Inula ensifolia L. Braya supina L. Linosyris vulgaris Cass. Helianthemum Oelandicum Wbg. Globularia vulgaris L. Viola elatior Fries. Anemone sylvestris L. Gypsophila fastigiata L. Pulsatilla patens Mill. Potentilla fruticosa L. Man wird sich demnach nicht der Meinung entziehen können, dass auch Pflanzen bei Veränderung der klimatischen Verhältnisse (bezüglich des 1) Nach gütiger brieflicher Mittheilung von Herrn Professor Blytt. Die Binnenmollusken etc. (p. 45) 225 Kalkes wenigstens) unter Umständen recht sehr von physikalischen Eigen- schaften des Bodens abhängig werden können, ohne dass man letzteren im Allgemeinen den Vorrang vor der chemischen Beschaffenheit des Substrates einzuräumen braucht. Schliesslich sei hier noch bemerkt, dass das geologische Alter einer Formation sowohl für die Pflanzen, als natürlich erst recht für die Land- mollusken höchst gleichgiltig ist. Was das Pflanzenleben an den Meeresküsten anbelangt, so ist die Zahl der in dem mit Kochsalz geschwängerten Boden gedeihenden Pflanzen- arten verhältnissmässig klein, aber, wie schon erwähnt, ganz besonders charakteristisch; ebenso leben hier nur wenige Landschnecken, von denen oben einige charakteristische Beispiele für die europäischen Küsten angeführt wurden, und welche sich auch von den Küsten absolut nicht entfernen, wenn auch ihr Vorkommen manchmal etwas weiter in das Land hinein greift, als dasjenige der Meerstrandpflanzen. Kommen nun aber dieselben Pflanzen zum Theil auch im Binnenlande auf und an Salzlagern vor, so kann man den gleichen Umstand durchaus nicht für die Schnecken constatiren. Die Küsten- landschnecken sind und bleiben dieses in des Wortes ganzer Bedeutung, und wenn man daher wohl von „Salzpflanzen“ reden kann, so wäre es vollständig ungeeignet und absurd, auch von ,Salzschnecken* sprechen zu wollen. Es geht daraus wiederum hervor, dass, während das Vorkommen von Pflanzen hauptsächlich von den chemischen Eigenschaften des Substrates, hier also von dem Gehalte an Kochsalz abhängig ist, und dass darum dieselben Pflanzen auf dem Salzboden der Meeresküsten und dem Salzboden des Binnenlandes wachsen, die Küstenlandschnecken dagegen an das Klima und die Feuchtig- keitsverhältnisse der Meeresküsten gebunden sind, ihr Vorkommen also auf physikalischen Gründen beruht. Einen grossen Einfluss scheinen an den Küsten die von dem Meere ausgeworfenen Molluskenschalen stellenweise auf den Pflanzenwuchs zu haben: Contejean (A. 17) führt an, dass Binnendünen, insofern sie vor dem Salz- wasser geschützt seien, im Allgemeinen kalkfliehende Binnenlandpflanzen be- herbergen, kalkliebende Arten aber auf Lagern von Conchylienresten vorkommen — wohl das einzige Beispiel, dass Pflanzen in Abhängigkeit von Mollusken stehen. 226 Hermann Jordan. (p. 46) Bezüglich der geographischen Verbreitung von Meerstrandformen mag gleich hier das abnorme Vorkommen zweier solcher, eines Baumes und einer Kiistenlandschnecke, an einem auf continentalem Gebiete belegenen Fundorte erwühnt werden: die Seestrandkiefer (Pinus maritima bezw. P. Laricio Poir.), an den westlichen Abhängen des Kaukasus bis 800 Fuss hoch häufig, ist neuerdings auch an dem siidwestlichen Gestade des Kaspischen Meeres im östlichen Transkaukasien, in den Steppen von Eldar, gefunden worden, „kurz vor dem Einfluss der Jora in die Kura“ (Kessler A. 21), und aus demselben Gebiete mit seinem durchaus continentalen Klima kennt man schon lange die sonst absolut nur im streng oceanischen Kiistenklima gedeihende Pupa umbili- cata Drap. (A. 22). Die Kiefer ist an dem genannten Orte bereits im Ab- sterben begriffen — ob ein Gleiches für P. wmbilicata geltend gemacht werden kann, muss vorláufig dahingestellt bleiben. Höhenschnecken und einige der Mrdschnecken zeigten sich in ihrem Vorkommen von ähnlichen Ursachen abhängig wie gewisse Pflanzen; Kiisten- landschnecken und Meerstrandpflanzen kommen, unabhiingig von einander und aus verschiedenen Ursachen, zum ‘Theil an gleichen Localitäten vor. Die Laubschnecken dagegen und die Wälder bewohnenden Erdschnecken erhalten ihre Existenzbedingungen erst durch gewisse Pflanzen, besonders Baume. Während die oben genannten gleich manchen Pflanzen direct von der Boden- beschaffenheit oder dem Klima des Fundortes abhingen, von den au gleichen Orten wachsenden Pflanzen meist ganz unabhängig waren, sind letztere im Gegentheil an einen besonderen Pflanzenwuchs gebunden, unbeeinflusst von der geognostischen Beschaffenheit oder den dadurch bedingten physikalischen Eigenschaften der Bodenunterlage. Schon oben wurde erwähnt, wie die verschiedenartigen Waldbestünde bezüglich der Zahl der in ihrem Bereiche lebenden Schneeken ganz verschieden sich verhalten, und es scheint, dass, wie gewisse Höhenschnecken fast nur unter dem günstigen Einfluss von anstehender Kalkformation gedeihen, einige Laubschnecken an den Buchenwald gebunden sind, nur in solehem vorkommen und fast nur mit der Buche sich verbreiten. Hierher wäre vor Allem Helix (Acanthinula) aculeata Müll. zu rechnen, welche sich fast nur unter todtem Buchenlaube findet und nirgends über die nordóstliche Buchengrenze hinaus, aber überall innerhalb derselben vorkomint. Diese nordöstlich verlaufende Die Binnenmollusken etc. (p. 47) 227 Grenzlinie geht vom südlichsten Theile Norwegens (59° n. Br.) aus, berührt die schwedische Westküste, durchschneidet den Continent vom frischen Haff aus über Polen bis Podolien fast geradlinig und setzt sich jenseits der Steppen in der Krym und dem Kaukasus fort. Während nun die Verbreitung der Buche recht klar den Einfluss des Seeklimas in Europa ausdrückt, würe es wohl ungeeignet, das Vorkommen von Helix aculeata Mill. direct mit diesem in Verbindung bringen zu wollen, indem eben der Grund des Vorkommens genannter Schnecke lediglich in der Buche selbst zu suchen ist. Gleicher- weise geht in den Gebirgen Helix aculeata Müll. nicht höher, als die Buche, in den Sudeten beispielsweise bis 2000—2500 Fuss Meereshöhe. Nordenskiöld und Nylander (A. 23) geben zwar Helix aculeata auch aus Finland an; dieser Fund hat sich aber als Helix harpa Say herausgestellt, welche doch wohl als etwas ganz Anderes anzusehen ist, als H. aculeata Müll., jedenfalls nicht etwa als eine nur dureh das arktische Klima bewirkte Ver- änderung von H. aculeata. Helix harpa Say kommt nämlich in simmtlichen Polarlándern vor, und wäre sie eine von H. aculeata abstammende Form, so kónnte ich nicht einsehen, warum sie nieht auch in den Hochgebirgen ober- halb der Buchengrenze gefunden wird, und weshalb sie in dem gemässigten Nordamerika sich nicht in H. aculeata Müll. zurückverändert hat. H. aculeata Müll. ist neuerdings in Algier eingeführt worden und kommt sonst nur noch in den hóheren Regionen der nórdlichen Azoren unter abgefallenem Lorbeer- laube vor. In den anderen Laubwaldbestánden findet man im Allgemeinen weniger Schnecken, fast gar keine in Nadelwáldern und dort überhaupt nur dann, wenn eine reiche Untervegetation, beispielsweise von Farnen, vorhanden ist. Im deutschen Nadelwalde kommen nur die Nacktschnecken Arion fuscus' Müll. und Limar agrestis L., ausserdem selten Vitrinen, wie V. pellucida Müll. und hin und wieder Punctum pygmaeum Drap. vor. Gleich arm an Mollusken sind die auf sandigem Boden angelegten Robinien- und Birkenbestánde, und erst der Kichenwald beherbergt dann einige der genügsameren und häufigeren Arten, wie Limas cinereo-niger Wolff, L. arborum Bouch., Hyalina nitidula Drap., Punctum pygmaeum Drap., Helix rotundata Müll., H. incarnata Müll., Pupa pygmaea Drap., muscorum (L.) Müll. Ein reicheres Molluskenleben findet sich nur unter den feineres und zarteres Laub 228 Hermann Jordan. (p. 48) tragenden Bäumen und Sträuchern, wie Linden, Erlen, Buchen etc., wo das oft massenhafte Auftreten der grossen Heliz-Arten (H. arbustorum L., fruticum Müll., nemoralis L. und hortensis Mill.) besonders charakteristisch wird. Schliesslich seien noch einige Beispiele erwähnt, wie Schneckenarten eine ganz besondere Vorliebe für gewisse Pflanzen oder Vegetationsformationen zur Schau tragen, was sich übrigens oft nur in gewissen Gegenden zu äussern scheint. In Krain und Kärnten erscheinen nur in Gesellschaft der Paederota lutea L. die Campyläen Helix intermedia Fer. und H. Ziegleri A. Schm., während die nahe verwandte H. faustina Ziegl. var. Charpentiert Scholtz in den Glatzer Gebirgen und in den mährischen Sudeten eng an das Vorkommen von Tussilago Petasites L. gekniipft ist. Zwischen Brennnesseln und Geranien (z. B. Geranium Robertianum L.) kommen gern Helix (Fruticicola) hispida L. und H. (Fruticicola) wmbrosa Partsch vor. H (Fruticicola) incarnata Müll. lebt besonders unter und auf üppigen Farnstauden, zusammen mit einigen Hyalinen (z. B. Hyalina nitidula Drap., Hyalina subterranea (Bourg.) Reinh.). Unter überhüngendem Wurzelwerk von Gräsern finden sich am häufigsten bei trockenem Wetter Pupa doliolum Brug., Clausilia filograna Ziegl. und Buliminus obscurus Müll, mitunter wohl auch Pupa frumentum Drap. (z. B. bei Oderberg in der Mark Brandenburg), während zwischen V accinien und unter Schlehdornsträuchern öfters Balea perversa L. ziemlich isolirt gefunden wird. Zwischen feuchten Moosstengeln (von Arten der Gattungen Hypnum und Hylocomium) findet man besonders Acme polita Hartm. und Vitrinen, so- wie Hyalina crystallina Müll. (Reinh.), und die bei feuchtem Herbstwetter zahlreich aufschiessenden Pilze pflegen eine Menge gefrässiger Nachtschnecken um sich zu versammeln. Auf den über das Wasser überhängenden Halmen und Bláttern von Schilf und Riedgrüsern klettert oft bis an die äussersten Spitzen derselben Pupa (Vertigo) antivertigo Drap. umher, während am Ufer zwischen den Stengeln besonders Succinea putris L., Zomitoides nitidus Müll. und Pupa Ve- netzi Charp. wohl auch Pupa pusilla Müll, Hyalina (Conulus) fulva Drap. und Helix (Petasia) bidens Chemn. ihr Wesen treiben. Sogar für die Buchs- baumeinfassungen der Gartenbeete zeigt sich bei einer Schnecke eine besondere Neigung, nämlich bei Hyalina cellaria Müll., und die Vorliebe des allerdings Die Binnenmollusken etc. (p. 49) 229 zu allem Essbaren stark hinneigenden Limar agrestis L. für jungen Blattsalat trug diesem den Namen der „Salatschnecke“ ein. Schlussübersicht. Wir unterscheiden zwischen geographischer Verbreitung und localem Vorkommen. Erstere hängt von der Lagerung der Continente, der Oceane und der Hochgebirge, sowie von dem Grade der Insolation ab, letzteres von Verhältnissen, welche sich überall in allen geographischen Verbreitungsprovinzen in sich wiederholendem, gleichmässigem Wechsel geltend machen. 1. Landmollusken ähneln den Pflanzen in der geringen oder fehlenden Locomotionsfühigkeit. 9. Für die fehlende Locomotion hat sich eine um so grüssere Accom- modationsfähigkeit entwickelt, welche sich bei den Landsehnecken und Pflanzeu in besonderen, einem jeden Klima, einer jeden Gebirgs- und Feuchtigkeits- zone angepassten Formen äussert, während nur einige Arten allgemein ver- breitet sind, welche zugleich bezüglich der Mollusken meist ein hohes, geolo- gisches Alter aufweisen kónnen. 3. Das Vorkommen der Pflanzen beruht hauptsüchlich auf der chemischen Beschaffenheit der Bodenunterlage, woraus dieselben Nahrungsmittel entnehmen. 4. Das Vorkommen der Landmollusken hängt zum Theil auch von dem Substrat ab, aber nieht von dessen chemischen Bestandtheilen, sondern von den dadurch bedingten physikalischen Verhültnissen; zum anderen Theil (Laubschnecken) ist es von dem Substrat unabhingig. 5. Wir unterscheiden: a) Meerstrandpflanzen. a) Kiistenlandschnecken oder Strandschnecken. b) Binnenlandpflanzen. b) Binnenlandschnecken. «) Xerophile Schnecken (Wiistenschnecken). a) Kalkliebende Pflanzen. Kalkliebende ) 8) Kalkfliehende Pflanzen. Kalkfliehende ¿ Höhenschnecken. Indifferente B) Hygrophile Schnecken (die meisten Erd- d f schnecken). Indifferente Pflanzen. — * m S ae |? Indifferente Schnecken (Laubschnecken und Wald bewohnende Erdschnecken). Nova Acta XLV. Nr. 4. 30 230 Hermann Jordan. (p. 50) 6. Bei dem Heraustreten einer Pflanze aus ihrem eigentlichen Ver- breitungsbezirk, bezw. an den äussersten Grenzen desselben, richtet sie sich oft behufs Beschaffung der ihr nóthigen Wárme oder erforderlichen Feuchtig- keit in ihrem Vorkommen mehr nach den physikalischen Eigenschaften des Substrates, als nach dessen chemiseher Beschaffenheit und kann aus einer indifferenten Pflanze zu einer kalkliebenden oder kalkfliehenden werden. Je nach dem Klima des Aufenthaltsortes wechseln oft xerophile Schnecken ihren Charakter bezüglich ihrer Vorliebe für Kalk oder warm- trockenen Boden, oder Vermeidens desselben. 8. Kiistenlandschnecken hiingen von den Klimaverhiltnissen des Meer- strandes ab, Wiistenschnecken von denjenigen der Wiisten und Steppen — xerophile Schnecken von der Gesteinsformation — hygrophile von der Art der Verwitterung der Gesteinsformation und den Feuchtigkeitsverhältnissen des Substrates — indifferente Schnecken richten sich nicht nach der Boden- unterlage, sondern sind von den Vegetationsverhältnissen abhängig. 9. Mollusken können sehr von gewissem Pflanzenwuchse abhängig sein, Pflanzen nur ausnahmsweise und in geringstem Grade von Mollusken, nämlich wo kalkliebende Pflanzen auf Conchylienlagern vorkommen in Binnendtinen, die sonst kalkfliehende Pflanzen beherbergen. 10. Das geologische Alter einer Formation ist unter allen Umständen gleichgiltig. 11. Von den unter 5 aufgestellten Gruppen sind am schärfsten abge- sondert die Formen des Meerstrandes bezw. des Kochsalz haltenden Bodens. Die anderen sind dureh schwankende Charaktere untereinander verbunden. 19. Wie manche Pflanzen und Landschnecken bezüglich ihres localen Vorkommens miteinander vergesellschaftet sind, so ergeben sieh auch im Weiteren oft gleiche Grenzen der geographischen Verbreitungsbezirke. 3. Veründerliehkeit der Landschnecken. Wie die gewöhnliche Lebensweise von Einfluss auf die Form der Gehäuse von Landschnecken sein kann, und wie diese möglichst den Verhält- nissen der Umgebung angepasst sind, erhellt z. B., worauf E. v. Martens (A. 24) hinweist, aus der nur nach einer Richtung hin entwickelten Form e ls Die Binnenmollusken etc. (p. 51) : 231 der Gehäuse der Höhen- (Stein-) Schnecken, welche vielleicht mit der Be- schaffenheit von deren Schlupfwinkeln, mit der Schmalheit der Felsen- und Steinritzen in Zusammenhang steht. Diese Gestaltung trágt wohl auch dazu bei, die ausserhalb ihrer Schlupfwinkel sich bewegenden Schnecken weniger auffallend zu machen, z. B. die plattgedriickten Campylien an den Wánden und Abhiingen von Felsen; durch ein kegelfórmiges Gehiiuse wiirden sie bei weitem mehr abstechen. Die Laubschnecken dagegen zeigen durchweg eine mehr oder weniger kugelige Schale; bei dem Kriechen durch das weiche Laub und an Baumstimmen stellt sich Nichts ihnen hindernd entgegen; Deckung finden sie genügend in dem schützenden Laube. Die Erdschnecken endlich zeigen sehr verschieden gestaltete Gehäuse; bei ihnen ausgesprochene Tendenz aber ist die der Kleinheit, in Uebereinstimmung mit ihrer Lebens- weise zwischen den kleinsten von der Natur bedingten Verhültnissen. Nun aber macht sich bei einzelnen Sehneckenarten je nach der spe- ciellen Beschaffenheit der Fundorte eine verschiedenartige Gehiiuseform oder wenigstens Gehäusefarbe geltend, was manchmal nicht genügend erklärt werden kann. So suchte man Gründe für die stärkere oder schwächere Verlüngerung der Clausilien aufzufinden, und ich erlaube mir, zwei der hierher gehörigen Meinungen zu reproduciren. Nach Küster sollten Orte, wo die Clausilien genóthigt sind, viel an senkrecht stehenden Wánden zu klettern, durch das fortwährende Herabhüngen der Gehäuse die längeren Formen erzeugen gegen- über von Stellen, wo die Thiere mehr auf horizontaler Ebene sich bewegen; nach S. Clessin (A. 6) sollten dort gedrungenere Gehäuse entwickelt werden, wo das Thier besonders reichliches Futter findet und ihm wenig Kalk zu- gánglich ist, während längere Gehäuse an Orten mit umgekehrten Verhältnissen prävaliren sollten; er erklärt das durch die verhältnissmässig verschiedene Wachsthumszunahme von Weichtheilen und Schale. In ersterem Falle würde das Thier dick und feist bei Zurückbleiben der Schale, und im zweiten würde besonders viel Schalensubstanz abgesondert und angesetzt, während das Thier schlank und schmächtig bliebe. Ich wage hier weder eine Kritik, noch möchte ich fernere Conjecturen unternehmen; allen Aeusserungen aber möchte ich widersprechen, welche darauf hinzielen, dicke und diinne Gehüuse u. s. w. mit dem Kalkreichthum bezw. der Kalkarmuth des Bodens in Zusammenhang zu bringen, insoweit dieses auf den Kalk als chemischen Bestandtheil des- 30* n pi $ 232 Hermann Jordan. (p. 52) selben und seine directe Aufnahme in den thierischen Organismus Bezug haben soll. Im Anfang des ersten Kapitels brachte ich ein darauf zielendes Bei- spiel aus der Literatur (A. 6), wo der Umstand, dass eine dicke Decke von Laub und Humus den Kalk des Bodens verhiille, so zu sagen den Schnecken denselben versperre, Ursache für die Bildung &usserst dünner Gehäuse von Helix hortensis Müll. und solcher mit verschwindendem Kiele von Helix lapi- cida L. sein sollte. Dass nun auch Schnecken ebenso dünne Gehäuse an Orten erzeugen kónnen, wo ihnen Kalk, sollten sie diesen als directes Nahrungsmittel aufzu- nehmen geneigt sein, in mehr als genügender Menge geboten wird, das be- weisen mir Exemplare von Helix incarnata Müll, welche ich an verlassenen, mit niederem Gesträuch bewachsenen und jeder dickeren Humus- und Laub- schicht entbehrenden, aber durchaus schattigen und feuchten, geschiitzten Stellen des Muschelkalkbruches bei Wehrau a. Qu. in Schlesien i. J. 1878 sammelte (A. 25); dass andererseits Gehüuse an einem Orte ohne jede Spur von freiem Kalk des Bodens auch recht dick werden kénnen, ersehe ich aus Exemplaren von Helix hortensis Müll, welche ich in demselben Jahr auf dem pag. 27 beschriebenen Hochstein bei Königshayn, auf einer freien, son- nigen und trockenen Höhe an Granitfelsen, neben einigen wenigen alten Buchen fand. Bei den letztgenannten zwei Funden deutete ich bereits an, was ich mir als hauptsächlichsten Grund grösserer oder geringerer Dickschaligkeit denken michte: die Licht-, Luft- und Feuchtigkeitsverhültnisse. An Orten mit geringem Licht, mit gleichmüssig hoher Feuchtigkeit und geringer Zu- gänglichkeit für die verschiedenen Luftstrómungen, oder vollkommener Ab- geschlossenheit gegen solche sind die Thiere weniger geneigt, oder werden es doch vielleicht nach mehreren Generationen, starke Gehäuse abzusondern, weil dies unnütz sein würde, und Herr Clessin müge mir erlauben, seinen oben (pag. 22) angegebenen Fund von Helix hortensis Müll. auf diese Weise zu erklären. Ebenso scheint mir die Abänderung der Gehäuseform von Helix lapicida L., wie sie übrigens genau so in dem hohen Buchenwalde der Stubbnitz auf der Insel Rügen vorkommt, námlich mit verschwindendem Kiele, von der Veründerung der Lebensweise herzurühren; bei dem Leben auf und Die Binnenmollusken etc. (p. 53) 233 in der dicken, weichen Decke von Laub und Humus verlor das Gehäuse im Laufe der Generationen die für eine Berge und Felsen bewohnende Campyläe typische, gekantete Form, um sich mehr derjenigen einer Laubschnecke zu nähern, an deren Lebensweise die ursprüngliche Höhenschnecke sich allmählich gewühnte. An Oertlichkeiten dagegen mit starkem Licht, schroffen Temperatur- wechseln und trockener, vielleicht diinnerer und reinerer, ozonreicherer Luft wird die Lebensthätigkeit, also auch die der Kalkabsonderung, bedeutend an- geregt; alle Funetionen vollziehen sich in lebhafterer Weise, und vielleicht muss auch ein stürkeres Gehäuse deshalb producirt werden, um die stark auf das Thier einwirkenden Lichteindrücke abzuschwiüchen. Wollte man übrigens Dick- oder Diinnschaligkeit von der am Aufenthaltsort vorhandenen Kalk- menge abhüngig machen, wie wollte man sich wohl bei den Najaden erklären, wo eine derartige Einwirkung des im Wasser aufgelósten Kalkes doch wahr- haftig näher liegt, dass die dickschaligsten Formen unserer Najaden, die Formen des Unio crassus Retz. var. ater Nilss. und der Margaritana marga- ritifera L. gerade im kalkärmsten Wasser sich nicht nur am wohlsten fühlen, sondern stark kalkhaltige Gewiisser sogar geflissentlich vermeiden? Man kénnte nun noch sagen, dass die Schnecken zwar nicht mit dem Kalk des Bodens als einem chemischen Agens direct in Verbindung stehen, dass sie aber aus den auf Kalkboden gewachsenen Pflanzen mehr Kalk ent- nehmen künnten, als aus solchen, deren Fundort eine granitische oder andere kalkarme Unterlage aufzuweisen hat. Die angeführten Beispiele genügen auch hier zur Widerlegung; und man darf wohl annehmen, dass Schnecken unter allen Umstünden genügendes Material zum Bau ihrer Gehäuse aus ihrer Nahrung entnehmen kónnen, auch wenn sie dieselben dickschalig herstellen wollen, d. h. wenn üussere Umstände physikalischer Natur sie dazu veranlassen. Auch für die verschiedenartige Färbung der Gehäuse und der Thiere dürfte als Erklirung gleicherweise eine Anpassung in den Licht- und Farben- tónen an den Aufenthaltsort am nächsten liegen. Betrachten wir darauf hin eine der farbenreichsten unserer Landschnecken, Helix hortensis Müll. Die- selbe lebt am liebsten in sonnigen, lichten Laubgebüschen, wo das Blattwerk und die Zweige der Bäume, von der Sonne beschienen, die verschiedensten Schatten werfen. Ein eintönig dunkles Gehäuse würde an hellen Stellen | | 234 Hermann Jordan. (p. 54) ebenso auffallend abstechen, als ein einfarben helles an dunkleren, und man wird keine in Bezug auf den Aufenthaltsort mehr angepasste Färbung finden können, als diese scharfe Bänderung; hierfür spricht, dass die Neigung zu „Bändervarietäten“ eine grössere wird bei Zunahme des Lichtes in solchen Wiildern, und ich führe als Beispiel Helix hortensis von der Stubbenkammer auf Rügen an. Die Stubbenkammer ist von hohen, alten, z. Th. etwas weit- läufig bestandenen Buchen bedeckt, welche den Sonnenstrahlen mehr weniger freien Zutritt gewähren; der Wechsel von Licht und Schatten ist also ein aussergewöhnlich vielfacher und scharfer, und man findet hier alle überhaupt denkbaren Bänderungsmodulationen gleichmässig vertreten. Dunkle Exemplare aber, entweder dunkel durch Zusammenfliessen aller oder der meisten Bänder, oder dunkel durch eine gleichmässig röthlichbraune Färbung der Schalen- epidermis, fehlen, und es kommen sehr wenige einfach gelbe Stücke vor. Röthlichbraun, wie auch die Varietät fusco-labiata gefärbt ist, habe ich da- gegen Helix hortensis Müll. zu verschiedenen Malen auf freien Höhen, an und auf dunkleren Felsblöcken zu beobachten Gelegenheit gehabt: so auf dem schon öfters erwähnten Hochstein (pp. 52, 27), auf dem Gipfel des Schwarzen- berges bei Jauernick in der preussischen Oberlausitz (p. 28) und im oberen Queissthale bei Marklissa in Schlesien. Andererseits fand ich schmutziggrüne, kleine, ziemlich dünngehäusige Exemplare derselben Art in einem feucht- schattigen Gebiisch mit reicher, üppig grüner Krautvegetation an der Lausitzer Neisse zwischen Görlitz und Posottendorf in der Oberlausitz und vorwiegend rein hellgelbe Exemplare mit dieker Schale zwischen niederem Gebiisch auf kurzgrasigen, sonnigen Wiesenhöhen, z. B. an den Hennersdorfer Teufelssteinen bei Görlitz. Nicht weniger variirt in dieser Beziehung die nahe Verwandte der Helix hortensis Müll., die hauptsächlich unsere Gärten und Parkanlagen be- wohnende H. memoralis L., was sich z. B. in der Umgebung von Potsdam zeigt, wo letztere durchgängig ausserordentlich häufig auftritt. An dunklen Stellen der Büsche und Parkanlagen erscheint sie dunkel durch tiefes Roth- braun oder in Folge des Zusammenfliessens der Bänder; an sonnigen Ab- hängen an der Havel!) sind die meisten Exemplare einfarben gelb oder blass- 1) z. B. bei Baumgartenbrück am Schwilowsee. D Die Binnenmollusken etc. (p. 55) 235 rothbraun, und man findet an Plätzen, welche von einer Holzart besonders bestanden sind, dass die grosse Mehrzahl der Stücke in der Farbe günzlich an diejenige der betreffenden Stimme angepasst ist. Der grosse Arion empiricorum Fer. nimmt in tiefschattigen, moor- grundigen Erlbüschen eine, sogar manchmal über die ganze Sohle sich aus- dehnende, tiefschwarze Fürbung an, wührend wir ihn in lichteren, trockneren Waldungen in hellerem Kleide sehen, oft mit grellrother Farbe prangend. Diese Fárbungen scheinen bis zu einem gewissen Grade unabhängig zu sein von der Hóhenlage des Wohnortes: der eine will mehr schwarze Schnecken auf den Bergzügen, der andere mehr in der Ebene gesehen haben, und wir kommen zu dem Schluss, dass der Arion eben schwarz ist an dunklen und feuchten Orten, gleichviel ob diese nun hóher oder niedriger gelegen sind und in gleicher Weise roth an hellen, trockeneren Localitäten. Eigenthümlich ist nur, dass er im Norden (z. B. Skandinavien) und anscheinend auch im feuchten Hochgebirge nicht roth auftritt, und dass diese Fürbung nach dem Süden hin, also auch mit dem trocken-würmeren Klima, an Häufigkeit zunimmt. Dass die physikalischen Verhältnisse des Aufenthaltsortes diese Für- bungen bedingen, geht daraus hervor, dass alle gleichaltrigen Exemplare eines und desselben solchen immer ganz gleich gefürbt sind; sollte die Fürbung von chemischen Einflüssen herrühren, z. B. von der Aufnahme von Eisen (!), so würde dieselbe kaum immer so gleichmássig sein. Schon der alte Neu- mann (A. 14) führt an, er habe nie einen schwarzen Arion unter einer Menge rother gesehen, oder umgekehrt. So sehen wir auch Helix arbustorum L. als richtige Laubschnecke mit scharfen, hellen Flecken und einem hellen Bande auf dunkler Schalengrund- firbung in sonnigen Laubbüschen, zusammen mit vielfach gebünderten Helia hortensis Müll. und nemoralis L., mehr einfarben hell aber auf lichten, dich- teren Gebiisches entbehrenden Hóhen mit niederer Krautvegetation (z. B. am oberen Rande des grossen Kessels im Altvatergebirge). 4. Aufenthalt und Veränderlichkeit der Wassermollusken. Während wir es auf dem Lande nur mit Gastropoden zu thun hatten, müssen wir bei Betrachtung der Siisswasserfauna auch die Acephalen mit 236 Hermann Jordan. (p. 56) heranziehen, und wir werden hier die beiden Klassen am besten getrennt behandeln. Wie schon erwühnt (pag. 22), ist die Abgrenzung der Siiss- und Salzwasserformen eine ziemlich scharfe. Nur die frühere Gattung Hydrobia umschliesst eigentliche Siisswasser- sowohl, als auch eigentliche Salzwasser- bewohner, und man hat demnach neuerdings die Gattung mehrfach in Unter- gattungen zerlegt. Ausserdem leben in schwachgesalzenem Wasser Stisswasser- neben Meerformen, und Siisswasserformen dringen selbst in das eigentliche Meer, in bedeutende Tiefen hinein, vor. Im livlándischen Busen leben Cyclas, Unio, Anodonta zusammen mit Tellina und Venus, und an dem Strande bei Swinemiinde fand ich ausgewachsene Unio-Schalen mit fast gänzlich unversehrten Wirbeln (Unio pictorum L. und U. tumidus Retz.) zwischen Schalen von Cardium edule, Tellina baltica und T. solidula. Im Bereiche der ganzen Ostsee kommen an geschützten Stellen (z. B. besonders häufig im Jasmunder Bodden bei Rügen) von Süsswasser- schnecken vor: Limnaea lagotis Schrank var. baltica (L.) Nilss., L. ovata Drap. var. succinea Nilss. und Neritina fluviatilis L. var. halophila Klett?) Palu- dinen, Neritinen und Lithoglyphus finden sich im Kaspisehen Meere mit Arten von Mytilus und Cardium zusammen, und im 'lodten Meere begegnen wir einer Art der südlichen Sisswassergattung Melanopsis. Neritinen finden sich überall bis in das Meerwasser hinein, so bei Nizza (N. Matonia Risso), in Westindien (N. viridis Lam.) an den Philippinen und in China. Ohne Ana- logon steht bisher das Vorkommen von Planorbis glaber Jetfr. (= laevis Ald.) in grossen Meerestiefen da, so nördlich von Cap Tenez, Algier (A. 26) und nach Carpenter am Cap Teneriffa in einer Tiefe von 1415 Faden. Hat der Planorbis dort wirklich gelebt? Inwieweit Süsswassermollusken euryhal sind, darüber hat Beudant interessante Versuche angestellt, Versuche, welche, obwohl auch anderwürts (A. 24, A. 27) bereits citirt, hier doch noch eine Stelle finden mógen. Nach denselben tödtete schneller Wechsel des salzigen Wassers mit dem stissen oder umgekehrt immer. Von Siisswassermollusken zeigten sich als gegen Salzgehalt bei allmühlieher Steigerung desselben am meisten resistent die 1) Dieselbe Neritinenform findet sich im Mansfelder Salzsee in Sachsen. H Die Binnenmollusken etc. (p. 51) 237 Limnaea-, Physa-, Planorbis- und Ancylus-Arten, weniger aber Viviparus verus Frfld. (Paludina vivipara aut), Bythinia tentaculata L. und Neritina fluviatilis L., ein Resultat, welches bei letztgenannter Schnecke im Vergleich mit dem vorher angegebenen Vorkommen derselben im Meerwasser wunderbar erscheinen muss. Siisswassermuscheln starben alle. Während nun Meeres- mollusken in der Natur gar nicht in siisses Wasser vordringen, starben von solchen während der Beudant'schen Versuche beim allmählichen Versiissen des Meerwassers nicht mehr, als von den gleichzeitig in Seewasser gehaltenen, von ersteren nämlich 37 und von letzteren 34 Procent. Von Mytilus edulis L. starb wührend einer Zeit von acht Monaten bei allmáhlicher Verstissung des Wassers kein einziges Exemplar. E. v. Martens (A. 24) bespricht bereits den wenig oder nicht hin- dernden Einfluss des Eisengehaltes im Wasser und ebenso das für Mollusken- wie für alles Thierleben in hohem Grade feindselig wirkende Auftreten von Schwefelwasserstoff, welchen letzteren nur Limnaea truncatula Müll. in den Sehwefelquellen von Krisevig auf Island und L. peregra Müll. in denen von Barèges und Bigorre in den Pyrenäen zu ertragen im Stande wären. Hinzu- zufügen sind da noch Neritina fluviatilis L. var. thermalis Boubée von Bagnères, AN. Prevostiana Partsch aus den Schwefelquellen bei Vóslau in Oesterreich und dem warmen Wasser bei Ravi auf der Insel Sardinien, und ausserdem von Vöslau noch Paludinella Parreyssi Pfr. und Melanopsis acicularis Fer. var. Audebartii (?) Prevost. Die Süsswasserschnecken theilte man sonst wohl in Fluss- und Teich- schnecken ein; man muss aber wohl dabei bemerken, dass dieselben über- wiegend Bewohner des stehenden Wassers sind, und dass man sieh sehr oft das Vorkommen von solchen in Flüssen nicht so zu erklären hat, als ob die- selben dort für immer sich angesiedelt hätten. Man findet nämlich öfters auch in grösseren Flüssen Schnecken wie Limnaea stagnalis L., auricularia L., lagotis Schrank, ovata Drap., Planorbis cornews L. u. s. w. an Stellen, welche geeignet sind, den Wuchs grüsserer Wasserpflanzen zu begünstigen, aber dann meistens nur in schon halbwiichsigen oder ganz ausgebildeten. Exemplaren. Ganz jungen Nachwuchs entdeckt man nicht, was nicht anders zu erklüren ist, als dass grüssere Stücke mit Ueberschwemmungen, deren Unbilden sie mittels ihrer schon festeren Schalen auszuhalten wohl im Stande waren, dort- Nova Aeta XLV. Nr. 4. 31 238 Hermann Jordan. (p. 58) hin gelangten, dass aber die Brut an diesen für sie ungiinstigen Localitäten nicht gedeihen kann. Die Sohlen der ganz jungen Thiere besitzen noch nicht Muskelkräftigkeit genug, um sich in dem fliessenden Wasser an den Pflanzen festzuklammern und gehen so bei der Zartheit ihrer Geháuse alsbald zu } Be ates dë y | runde — ein Umstand, den übrigens auch Semper bei Limnaea stagnalis L. | beobachtete (A. 27). Aber andere Limnäen scheinen es gelernt zu haben, | auch in fliessendem Wasser sich fortzupflanzen, z. B. L. lagotis Schrank subsp. | mucronata Held in Alpenbächen und L. peregra Müll. ! | Unsere einheimischen Süsswasserschnecken sind vielmehr vorwiegend Bewohner stehender Gewiisser, und nur Ancylus fluviatilis L., die Neritinen und Lithoglyphus naticoïdes Fer. machen davon eine ständige Ausnahme, sowie | z. B. in den östlichen Tropenländern die reissende Bergströme bewohnenden | Navicellen; die Bivalven dagegen treten gleichmässig hier wie in Flüssen auf, und zwar die Gattungen Unio hauptsächlich und Margaritana nur in solchen. Es würde daher wohl geeigneter sein, bei der einheimischen Süss- wasser-Schneckenfauna zwischen Arten zu unterscheiden, die erstens in grossen Seen mit starkem Wogenschlag gefunden werden und solchen, die zweitens in stillen Teichen, Weihern und grösseren Gräben mit reichem Pflanzenwuchs vorkommen. Von ersteren gehen einige auch in fliessendes Wasser, von letzteren | einige auch in kleine Tiimpel und Graben. Als drittes Moment wären noch die Quellen und Quellbecken anzu- sehen, denen besonders die Paludinellen mit der Höhlengruppe Vitrella Clessin, ferner Limnaea truncatula Müll. und kleinste Planorben, wie Planorbis fon- | tanus Lightf. und P. nautileus L., eigen sind. Es sei mir erlaubt, eine graphische Darstellung hier einzufügen, | welche die grössere oder geringere Arten- und Individuenzahl unserer deutschen Wassermollusken-Gattungen in verschiedenartigen Gewässern ver- | anschaulichen soll. Planorbis Physa | Amphipeplea y Limnaea | Ancylus | | Viviparus Bythinia | Valvata Paludinella | Lithoglyphus Neritina Cyclas Pisidium | Dreissena Unio B s | Margaritana iw | Für den Buchhinder! Carton zu: Nova Acta XLV. Nr. 4. Sign. : Anodonta | | 1 7 7 i o RS Poe T 2 2| 8 | A | ZS = ae | | E bo e | 9 = [2] o | | ie ci e 2 o RSC E || o ome eem s Sue re GO oa iid GES EE Ur $ EN ap | > ON ae EC A ER | ey Gg E | dk 239 240 Hermann Jordan. (p. 60) Jedoch findet man in grossen Seen auch Mollusken, welehe sonst mehr den stillen. Teichen und Weihern zukommen, und zwar an Stellen, welche vor dem Winde geschützt und mit reichem Pflanzenwuchs bestanden sind; grosse Seen haben selten einen vollkommen einheitlichen Charakter, und die eigentliche Seemolluskenfauna kommt nur an den flachen, sandigen oder stei- nigen Ufern mit heftiger Wogenbrandung vor. „Haben die Ufer der Seen mit Schilf oder anderen Wasserpflanzen durchwachsene Stellen mit ruhigerem Wasser, welche in ihren Verhältnissen mit jenen kleiner Weiher ziemlich übereinstimmen, so findet sich an solehen Orten eine Molluskenfauna, welche mit derjenigen soleher Wasserbehülter mehr oder weniger übereinstimmt — so äussert sich auch Clessin (A. 28) in seiner trefflichen Arbeit über die Molluskenfauna der oberbayerisehen Seen. Unter den letzteren unterscheidet er zwischen drei „Stufen“ von Seen. Die erste derselben sind eigentliche Hochseen, kleine Wasserbehälter auf den Bergen selbst, in einer Hóhe von 4000 bis 6000 Fuss. In denselben kommen sehr wenige Mollusken vor. So leben nach Clessin in dem Schachensee bei Partenkirchen nur Limnaea truncatula Müll. und Pisidium fossarimum Cless. (von der Gruppe des P. ca- sertanum Poli), und es meint derselbe, dass dies mit dem geringen Besuche von Wasservügeln zusammenhänge. Die zweite Stufe der oberbayerischen Seen sind grüssere Wasserfláchen „von enormer Tiefe und meistens mit sehr unzugänglichen Felsufern*, Zwar finden sich hier schon mehr Mollusken 1), dennoch aber noch nicht viele: flache, sandige Ufer fehlen noch zu sehr, und solcher bedürfen die Siisswasser- mollusken, die nur bis 4 Meter Tiefe gedeihen können. Sie liegen in 2000 bis 3000 Fuss Hohe. Die dritte Stufe, welche Clessin in den oberbayerischen Seen unter- scheidet, sind die grossen Seen der Vorberge, wie der Chiemsee, Starnberger- see, Bodensee u. s. w. Dieselben haben flache Ufer und eine sehr reiche Molluskenwelt. Als eine für diese Seen charakteristische Limnäenform sei die Limnaea mucronata Held erwähnt, welche man am besten wohl als Unterart zu L. lagotis (Schrank) E. v.*Mart. (+ L. vulgaris Rossm.) stellt, und wie Kobelt eine ähnliche Form aus dem Himalaya abgebildet und beschrieben 1) z B. im Kónigsee: 1 Cyclas, 2 Pisidium, 2 Limnaea, 5 Planorbis, 2 Valvata. Die Binnenmollusken etc. (p. 61) 24] hat. Den eigentlichen Alpenseen kommt ausserdem als eigenthiimliche Form Valvata alpestris Blauner, eine Verwandte der V. antiqua Sow. (= contorta Mke. zu. „Die letzte Reihe der vor den Alpen gelegenen Seen“, so meint Clessin, ,hat die reichste Fauna, nach Arten sowohl als nach Individuen, deren Gehäuse sich an einzelnen Uferstrecken in zahllosen Mengen angeschwemmt finden. Ihre Gehäuseformen haben sich am meisten motivirt und einzelne Arten haben einen so grossen Formenreichthum, dass es oft schwer wird, den Formenkreis gegen nahestehende Arten abzuschliessen.“ In stillen, warmen Teichen, ganz ruhigen Flussbuchten oder breiten Grüben mit nicht allzu schlammigem Wasser und reichem Pflanzenwuchse finden wir gewóhnlich die reichste Schneckenfauna, und es giebt keine Art, ausser Ancylus fluviatilis L. und den anderen oben mit ihm erwähnten, welche man in solchen zu erwarten nicht berechtigt wäre. Anders ist es in grossen Seen, deren weiter Spiegel — ein stetes Spiel der darüber hinstreichenden Winde allen Dingen Limnaea peregra Müll, L. glabra Müll, die kleinen Formen zu grobem Wellenschlage geneigt zu sein pflegt. Hier fehlen vor der L. palustris Müll. und meistens auch .L. ovata Drap. Von Planorben findet man nur Planorbis corneus L., marginatus Drap. und carinatus Müll. Amphipeplea glutinosa Müll. und die Physa-Arten werden als dünngehäusige Formen solche Wohnplätze gleichfalls immer meiden. Dafür ziehen dieselben aber vor die Bythinien, Valvata antiqua Sow. (= contorta Mke.) und pisci- nalis Müll, und auch Neritina fluviatilis L. pflegt nicht zu fehlen. Kommen nun auch einige Limnäen, wie Limnaea stagnalis L., auricularia L., lagotis (Schrank) E. v. Mart, L. palustris Müll. var. corvus Gmel.!) gleiehmássig in Teichen wie in Gräben und Seen vor, so wird man doch bei einiger Uebung einer Gehüuseform sofort die Beschaffenheit des Aufenthaltsortes ansehen kónnen, an dem ihr Bewohner einst lebte (A. 34). Die Geháuse aus Seen sind dick, mindestens sehr festschalig und glinzend und zeigen oft wunder- bare Eckigkeiten in ihren Conturen, oft auch ein zusammengeschobenes Ge- winde?), so dass schon manche selbstándige Arten aus solchen Fundorts- 1) Fehlt in den oberbayerischen Seen. *) Besonders Z. stagnalis L. var. bodamica Cless. aus dem Bodensee, und aus dem Sehweriner See und Plóner See in Norddeutschland (A. 34). 242 Hermann Jordan. (p. 62) veründerungen entstanden, z. B. Limnaea mucronata Held, eine in den kalten Gebirgswässern, besonders der Alpen, vorkommende Varietät von .L. lagotis Schrank, oder L. tumida Held, eine dickschalige Seeform von L. auricularia L. Glatt, weisslich und glànzend sind die Seemolluskenschalen wegen des Mangels an schwarzem Schlamm; die Formveránderungen der Gehäuse aber wird kaum Jemand auf etwas Anderes zurückführen wollen, als auf den stórenden Einfluss des wogenden Wassers. Bei den Landschnecken fanden wir die Ursachen der Veründerungen in meteorologisch-physikalischen Verháltnissen und in dem Streben nach Anpassung an die Farbentóne der Umgebung, hier aber in mehr mechanischen Einwirkungen des die Wasserschnecken umgebenden „Elementes“ von derberem Aggregatzustande. Zu den bekanntesten europäischen Süsswassermuscheln gehören die grossen Formen der Familie Najades Lam. (Unionidae Flem.) in den Gattungen Anodonta Lam., Unio Retz. und Margaritana Schum., welche alle unsere Ströme, Flüsse, Bäche und Seen z. T. in überraschender Menge beleben, und von denen Unio pictorum. L., die „Malermuschel“ (,mulette^ der Franzosen), und Marga- ritana margaritifera L., die „Flussperlmuschel“, dem Volksmunde die geläufig- sten sind (A. 29). Die Najaden leben in stehendem und fliessendem Wasser, in stillen Teichen und in Seen mit heftigem Wogenschlag, in grossen Flüssen mit rein sandigem Grunde und in deren schlammgrundigen Buchten, in kleinen Flüssen und in Bächen mit reissendem Strome und kiesigem Bett; und zwar bevor- zugen nicht nur gewisse Arten derselben die eine oder andere Art erwähnter Gewässer, sondern es machen sich auch an den einzelnen Najadenarten eines jeden Standortes gewisse, durch den Aufenthaltsort bedingte Veränderungen bemerkbar, dergestalt, dass die Formen des einen Sees oder Flusses niemals denen eines anderen vollkommen gleichen, ja dass man oft innerhalb eines und desselben grösseren Sees an verschiedenen Stellen verschiedene Formbildungen beobachten kann. Dass diese Formverschiedenheiten nicht etwa auf indivi- duellen Eigenschaften der Muscheln, oder, wie man sagt, auf „zufälligen“ Ursachen beruhen, geht zur Evidenz daraus hervor, dass ein geübtes Auge aus einer Menge von Stücken z.B. von Unio pictorum L. und U. tumidus Retz. leicht diejenigen eines und desselben Fundortes herauszufinden vermag (vergl. Taf. 1. Figg. 2 u. 3, 4 u. 5, 6 u. 7). Es haben also ganz bestimmte, mit Die Binnenmollusken etc. (p. 63) 243 jedem Standorte. veränderte Einflüsse zur Ausbildung analoger Formen ver- schiedener Najadenarten sich gleichmässig geltend gemacht. Selbstverstündlich werden diese Formen nicht so beschaffen sein, dass sie für das Leben und für die Entwickelung der Thiere ungünstig wirken; man wird vielmehr ihre Entstehung aus dem Bestreben ableiten dürfen, den betreffenden Ortsverhält- nissen sich möglichst anzupassen und störende Einflüsse derselben so viel als thunlich unschädlich zu machen. Ich will deshalb versuchen, einige dahin gehende Beobachtungen an unseren deutschen Najadenarten im Folgenden zu erläutern. Wir verzeichnen als solche die folgenden sechs, aus denen man aller- dings auch schon beinahe zehnmal so viel gemacht hat: 1) Anodonta variabilis Drap., in schlammigen und sandgrundigen, meist nur stehenden Gewässern. 2) Anodonta complanata Ziegl., Schlammbewohner. 3) Unio pictorum L. (Taf. 2. Fig. 1; Taf. 3 und 4) und 4) Unio tumidus Retz. (Taf. 7 und Taf. 8), in stehenden und fliessen- den Gewässern aller Art, nur kleinere, besonders schlammige Teiche und sehr stark reissende kiesgrundige Bäche vermeidend. 5) Unio crassus Retz. (Taf. 5. Fig. 3), fast nur und als var. ater Nilss. (Taf. 5. Fig. 1) ausschliesslich in stark strömenden Gewässern, Schlammgrund jedenfalls immer vermeidend. 6) Margaritana margaritifera L., nur in stark strómenden, kiesgrundigen Bächen und kleinen Flüssen. Wie bei allen Lamellibranchiaten verbindet auch bei den Najaden ein hinter den Wirbeln (den Wachsthumscentren) am Dorsalrand der Muschel ge- legenes, horniges (und zwar hier äusseres) Ligament die beiden Schalenhälften. Die betreffenden an dem Ligament liegenden Ränder der Schalenklappen nennt man die „Schlossränder“, und zwar können dieselben zur grüsseren, gegen- seitigen Befestigung der Schalenhálften noch mit besonderen, in einander ein- greifenden Vorragungen versehen sein, den „Schlosszähnen“. Von diesen unterscheidet man zweierlei Arten: einmal solche, welche, von mehr dreieckiger conischer Gestalt, direct unter den Wirbeln postirt die Verschiebung der Schalen gegeneinander in der Richtung von vorn nach hinten verhindern, d.h. die eigentlichen Schloss- oder Hauptzühne; und zweitens solche, welche 244 Hermann Jordan. (p. 64) (bei den Najaden nur hinter den Schlosszähnen gelegen) von mehr lamellen- artiger, langgestreckter Form, durch ihr Ineinandergreifen eine Verschiebung in der Richtung von oben nach unten unmüglich machen, d. h. die Seiten- zühne oder Seitenlamellen. Die Gattung Anodonta Lam. entbehrt solcher zahnartiger Vorsprünge gänzlich, Margaritana Schum. zeigt nur Hauptzähne, während die Unio-Arten beiderlei Formen von Schlosszähnen tragen. Bei sümmtlichen Najadenschalen, und zwar besonders bei den Unio- Arten und bei Margaritana margaritifera, kann man eine eigenthiimliche, auf beiden Sehalenhülften immer gleichmässige Verletzung der Wirbelgegend (die sogen. Wirbelcorrosion, Angefressenheit, Abschülferung u. s. w., vergl. Taf. 2. Fig. 2) bemerken, welche durch eine von aussen her erfolgende Zerstórung der Kalkschicht nach Entfernung der Schalenepidermis verursacht wird. Man erklärt die Wirbeleorrosion entweder durch Auflösung der Kalkschicht auf chemischem Wege dureh kohlensäurehaltiges Wasser oder durch Abschleifung auf rein mechanischem Wege. Jede von beiden Ursachen allein dürfte nicht als Erklärung genügen; vielmehr könnte man es sich ungefähr so denken: die nachweislich auch durch stärkste chemische Reagentien wie z. B. Kúnigswasser unzerstört bleibende Epidermis bekommt auf mechanischem Wege kleine Risse und Löcher, in denen Algen und Moose sich ansiedeln und die Epidermis noch mehr lockern. Dadurch wird die Kalkschicht äusseren Einwirkungen, chemischen wie mechanischen, blosgestellt, und es wird von der Art des Wassers, in welchem die betreffende Muschel lebt, abhängen, welche von beiden das Hauptagens für die Wirbeleorrosion abgeben wird. In stehenden, stark kohlensäurehaltigen Sumpfwassern wird hauptsächlich oder lediglich eine Auflösung des Kalks auf rein chemischem Wege vor sich gehen; in fliessen- dem Wasser dagegen wird neben einer Auflösung desselben durch Kohlen- säuregehalt noch mehr die mechanische Ab- und Ausspülung wirksam sein. Dem entsprechend sind die Schalen der Bewohner reissender Flüsse und Bäche am meisten verletzt und zwar hauptsächlich am vorderen, stets gegen den Strom gerichteten Theil, während die Schalen der in stehenden, sand- grundigen und klaren Wassern lebenden Muscheln die geringste Corrosion erleiden. In Bezug auf die Beeinflussung der Formverhältnisse durch bewegtes Wasser hat man zu unterscheiden zwischen einer strömenden Bewegung der Die Binnenmollusken etc. (p. 65) 245 Flüsse und Bäche und einer wogenden und brandenden der grösseren Seen, besonders bei flachem Wasserstande. Ein Unio des fliessenden Wassers ist, wie schon erwähnt, immer mit dem Vordertheile gegen den Strom gerichtet, und hat darum den Unbilden des Stromes immer nur nach einer Richtung, nach vorn hin, den hauptsächlichsten Widerstand entgegenzusetzen. Anders in einem See. Hier sehen wir die Unionen nicht in einer bestimmten Lage, wie auch das Wasser nicht in einer bestimmten Richtung bewegt ist. Vor wie hinter der Muschel wogt dasselbe gleichmässig, und eine Najadenschale muss so beschaffen sein, dass das Thier ringsum Schutz und Halt in der- selben findet. Besteht der Wassergrund aus weichem Schlamm, so wird eine Muschel sehr leicht tief einzusinken geneigt, andererseits aber auch aus dem- selben verhältnissmässig leicht auszuheben sein; ist darum Wasser, besonders flaches Wasser mit Schlammgrund (hier also nur stehendes Wasser verstanden) unter Umständen heftigerem Wogenschlag ausgesetzt, so werden die dasselbe bewohnenden Najaden eine Form annehmen missen, welche sie besonders zum Festhalten am Grunde behufs Vermeidung des Herausgehobenwerdens durch die Wogen geeignet macht, umgekehrt sind die in reissenden Bächen und Flüssen wohnenden Najaden der Gefahr ausgesetzt, fortgerissen und mit dem Strome weggespült zu werden, bedürfen deshalb besonders einer von hinten nach vorn wirkenden Stütze. Ausserdem droht den Flussunionen eine Gefahr in den durch den Strom mitgerissenen fremden Körpern und rollenden Steinen, eine Gefahr, die mit zunehmender Schnelligkeit des Stromes wächst, in jedem stehenden Gewässer aber fortfällt. Im Allgemeinen ist bei den Flussunionen durchweg das gegen den Strom wie ein Sturmbock gerichtete Vordertheil immer unverhältnissmässig dicker als das Hintertheil, welches letztere, durch jenes geschützt, auch in ziemlich schnell fliessenden Gewässern oft ganz dünn bleibt (Taf. 7. Fig. 1c). Eine Ausnahme hiervon bilden die im Ganzen sehr starkschaligen und zumeist nur sehr reissendes Wasser bewohnenden Unio crassus und Margaritana mar- garitifera, bei denen jedoch immer die Dicke des Vordertheils stark überwiegt. Bei den Seeunionen dagegen, bei welchen alle Theile in dem sie rings umwogenden Wasser gleichmässig gewissen Gefahren, wenn auch geringeren, ausgesetzt sind, sind die Schalen vorn und hinten mehr gleichmässig stark, vorn schwächer, hinten stärker als bei Flussunionen. Nova Acta XLV. Nr. 4. 32 246 Hermann Jordan. (p. 66) Wir erwáhnten ferner, dass ein Unio des stark wogenden Wassers, besonders bei flachem Wasserstand und zumal bei weichem Schlammgrund gegen das Ausgehobenwerden, ein Unio des stark strómenden Wassers gegen das Fortgeschoben- bezw. Weggespiiltwerden sich zu schiitzen suchen miisse. Dieses Bestreben würde naturgemáss an dem Theil der Muschel zum Aus- druck gelangen, mit welchem sie den Grund beriihrt, also an dem Unterrande. Ein kurzer und womóglich stark convex gebogener Unterrand könnte einen Schutz gegen diese Eventualitäten nicht gewähren, in weit höherem Grad aber ein langer Unterrand, der womüglich tief in den Grund sich einzubohren im Stande ist. So sehen wir denn auch in dem Wörthsee bei Klagenfurt an einer flachen, schlammigen, dem Wogenschlag ausgesetzten Stelle, den Unio pictorum eine Form annehmen, wie man sie sich nicht geeigneter zur Fixirung der Muschel im Grunde denken kann, und die einen so erfahrenen Conchylio- logen wie Rossmássler anfinglich sogar zur Aufstellung einer neuen Art veranlassen konnte (Unio platyrhynchus Rossm., Taf. 2. Fig. 1). Die Muschel und demgemäss auch der Unterrand ist langgestreckt, das Hintertheil aber fast hakenfórmig nach unten gebogen (Rossmässler, Iconographie, Fig. 130 und 348) und tief in den Schlamm eingesenkt, welcher beim Herausnehmen „traubenförmig“ an der Muschel hängen zu bleiben pflegt. Ganz analog sind an derselben Stelle ausgebildet Unio crassus Retz. var. batavus Lam. als Unio decurvatus Rossm., und Anodonta variabilis Drap. als A. rostrata Kokeil. In einem blind endenden, mit dem Wörthsee in directer Verbindung stehenden Graben, dem Lendkanal, ist der Schlamm durch gewöhnlichen Sandgrund ersetzt; der Kanal hat keinen Wellenschlag, sein Wasser ist tiefer, und allen drei in dem Kanal lebenden Arten fehlt diese Eigenthümlichkeit des haken- fórmig nach unten gebogenen Hintertheils: die Muscheln bedürfen dort eines solchen Nothankers nicht und zeigen alle den gewöhnlichen Habitus. Aehnliche, wenn auch nicht ganz so extrem gestaltete See- und zugleich Schlammformen des Unio pictorum kommen vor im Chiemsee in Oberbayern (Unio arca Held, Isis 1837 S. 304) und auch in mecklenburgischen Seen — immer mit dem „traubenförmig“ anhängenden Schlamm. Sollten die Muscheln vielleicht durch eine besonders starke Schleimabsonderung den Schlamm an ihrem Hintertheil klebriger zu machen und so noch mehr Halt in demselben zu gewinnen suchen ? Ganz anders dagegen sehen Stücke von Unio pietorum aus, die stillen, Die Binnenmollusken etc. (p. 61) 247 klaren Seen mit tieferem Wasser entnommen sind. Bei ihnen ist der Unter- rand am hinteren Ende nach oben ausgeschweift und bildet mit dem Ober- rande einen aufwárts gekriimmten „Schnabel“. Ein stark abwárts gebogenes Hintertheil würe hier nieht nur überflüssig, sondern, da Unionen solcher Seen bei weitem beweglicher sind, sogar ein nachschleppendes Hinderniss der Be- wegung (Taf. 3. Fig. 3). Betrachten wir andererseits Stücke von Unio pictorum aus ziemlich schnell fliessenden Bächen und Flüssen (Taf. 1. Fig. 3), so bemerken wir zwar wiederum die deutlich ausgesprochene Tendenz eines nach unten gerich- teten Hintertheils; allein dasselbe ist nicht hakenförmig gestaltet, sondern bildet für die gegen den Strom gerichtete Muschel eine schrüg nach hinten und unten gerichtete Stütze, welche sich fest in den Sand des Flussbetts ein- stemmt. Bei der in schlammigen Flussbuchten vorkommenden Form des Unio pictorum. (var: limosus Nilss. Taf. 4) kommt eine solche, gleichsam wie ein gewülbter Bogen auf das Wasserbett aufgesetzte Form nicht vor; entweder zeigen sich die Muscheln ganz gerade gestreckt (Taf. 4. Fig. la) oder auch im Hintertheil stark aufwärts gekrümmt. Dagegen sind bei sämmtlichen Sehlamm- bewohnern Vorder- und Unterrand stets stumpf, da eine allmähliche Zuschärfung einem allzu tiefen Einsinken der Muschel in den Schlamm Vorschub leisten würde, wie umgekehrt Unionen aus Localitäten mit festem Sandgrund fast stets eine solehe Zuschärfung zeigen (Taf. 8. Fig. lc). Bei dem in sehr verschiedenartigen Gewässern lebenden Unio pictorum hat man mehr Gelegenheit, diese Formverhältnisse und Veränderungen zu beobachten, als bei den anderen Arten; doch zeigen auch im Formenkreise des Unio tumidus Retz. (Taf. 1. Fig. 6) die Bewohner von starkem Wogen- schlag ausgesetzten Seen behufs Fixirung am Grunde Neigung zu einem langen Unterrand und herabgekriimmten Hintertheil (Unio tumidus Retz. var. lacustris Rossm., Iconographie Figg. 542 und 775). In gleicher Weise sind Flussformen mit dem schräg nach unten und hinten hin abgebauten Hintertheil ausgebildet (Taf. 1. Fig. 2. Taf. 7 und Taf. 8. Fig. 1a). Die Formen des Unio crassus Retz. leben fast nur in fliessendem Wasser mit kiesigem oder sandigem Grunde, und nur die Varietät batavus Lam. (Taf. 6. Fig. 1) kommt zuweilen in grossen Seen vor, wie z. B. auch in der oben erwähnten Form, dem Unio decurvatus Rossm. aus dem Wörthsee. Dafür 32* 248 Hermann Jordan. (p. 68) bringen aber auch sämmtliche Formen desselben mehr oder weniger die Tendenz eines nach unten gerichteten Hinterendes zum Ausdruck und zwar um so ausgesprochener, je reissender der sie umspülende Strom ist. Am ausgeprügtesten in dieser Beziehung ist Unio crassus Retz. var. ater Nilss. (Taf. 5. Figg. la und 1e), nämlich diejenige Form, welche mit der gleich- artig gebauten Margaritana margaritifera (vergl. Rossmiissler, Iconographie, Figg. 70 und 72) zusammen unsere reissendsten, wenn für Najaden überhaupt noch bewohnbaren, Wasserläufe belebt. Von sonstigen, zwischen See- und Flussformen sich geltend machenden Verschiedenheiten heben wir, ausser dem vorläufig unerklärbaren Umstand, dass die Flussunionen sehr oft, die Seeunionen niemals eine schón grüne Strahlenfürbung besonders auf der hinteren Hälfte der Schalen tragen, noch hervor, dass die Seeunionen durchweg, besonders in der Wirbelgegend, im Ganzen genommen bauchiger und aufgeblasener sind, wührend die ersteren schmal bleiben und selten hervorragende, spitze Wirbel zeigen (Taf. 8. Figg. le und 2e und Taf. 3. Figg. 1d und 3c) Die Ursache für diese Form- verschiedenheit bin ich geneigt in der Bewegungsart des Wassers zu sehen. Der fortwührend in einer Richtung thütige Strom des fliessenden Wassers wird die dasselbe bewohnenden Unionen veranlassen, in ihrem Wachsthum nicht nur in den zur Strómungsrichtung senkrechten Richtungen, also nach oben und nach den Seiten hin, sich möglichst wenig auszudehnen, sondern auch in geringstem Maasse Protuberanzen und Conturenvorspriinge zu entwickeln, welche besonders vielen Unbilden ausgesetzt sein und der Gewalt des Stromes passende Angriffsstellen darbieten würden. Formen aus stillem Wasser ge- schützt liegender Seen (Taf. 3. Fig. 3) zeigen bedeutend mehr Eckigkeiten und einen gewissen eleganten Schwung in ihren Umrissen, den man an solehen aus unruhigem Wasser (Taf. 6. Fig. 3a) vermisst, während in der Umgebung sämmtlicher Seeunionen nichts die Ausbildung voller Wirbelrundung hindern könnte. Doch auch die wogende Bewegung weniger geschützter Binnenlandseen scheint geeignet zu sein, an sämmtlichen Conchylienschalen, besonders an solchen der Limnäen, elegante und manchmal wunderbar eckige Formen herauszubilden, wie man sie am besten bei Limnaea stagnalis L., der grössten unserer Limnaea-Arten, beobachten kann (vergl. Strebel, Verh. d. Ver. für naturwiss. Unterhaltung, Hamburg 1875). e EES EE BE EE A inp Ve e Die Binnenmollusken etc. (p. 69) 249 Allerdings zeigen sich die Formen des unsere reissendsten Gewässer bewohnenden Unio, des U. crassus Retz. var. ater Nilss., manchmal sehr auf- geblasen (Taf. 5. Fig. 1b), mehr, als irgend ein anderer der deutschen Unionen; doch ist derselbe in allen übrigen Beziehungen so an das Leben in starker Strömung angepasst, dass dieser Umstand als nebensüchlich betrachtet werden kann. Einmal producirt er verhültnissmüssig sehr dicke, bis 0,15 kg schwere Schalen, ausserdem aber ist sein ganzer Schliessapparat ein ausnahmsweise krüftiger (Taf. 5. Figg. 2a und 2b). Wie oben erwühnt, besteht der Schliessapparat der Najaden aus dem Ligament, den Schlosszähnen und den Schliessmuskeln, mittels deren das Thier seine Schalen auf- und zuklappen kann. Das Ligament ist am schwiichsten bei den Anodonten, als bei Bewohnern sehr ruhiger Gewüsser, stürker bei /mio pictorum und U. tumidus, am längsten und kräftigsten wenn auch nicht am meisten hervortretend bei den Formen des U. crassus Retz. (Taf. 5. Taf. 6. Figg. 1 und 2) und der Margaritana margaritifera L. Gleichfalls sehen wir, dass bei den Anodonten die Schliessmuskeln sehr oberflüchliche, nach Entfernung des Thiers auf der Innenflüche der Schale oft kaum sicht- bare Eindrücke hinterlassen. Etwas tiefer, besonders am Vordertheil, sind die Eindrücke bei Unio“ pictorum und U. tumidus; sehr markirte und rauhe Muskelgruben sowohl vorn wie hinten finden wir bei U. crassus und Mar- garitana margaritifera (vergl. Fig. le auf Tafeln 3—7). Am meisten aber macht sieh in den verschiedenen Formen der Schlosszähne der Einfluss des Aufenthaltsortes geltend. Das Genus Anodonta Lam. entbehrt, wie schon erwábnt wurde und auch der Name besagt, der „Zähne“ auf den Schloss- rándern der Schalenklappen vollständig; der Aufenthalt in dem ruhigen Wasser der Teiche und stillen Seen macht solche auch ganz überflüssig. Bei Unio pictorum (Taf. 3. Fig. le) und U. tumidus sind sämmtliche Schlosszähne mehr oder weniger dünn und schneidend-lamellenartig, während sie bei den Formen des Unio crassus (Taf. 5. Fig. le) dick und besonders die Haupt- zähne (Taf. 5. Figg. 2a und 2b) ausserordentlich gross entwickelt sind. Wie sich nun oben an verschiedenen anderen Verhältnissen zwischen See- und Flussformen der erstgenannten beiden Unionen Unterschiede zeigten, so treten solehe an denselben Formen nicht minder in der Entwickelung der Schlossbezahnung hervor. Setzt man eine gegenseitige Verschiebung der 250 Hermann Jordan. (p. 70) Schalen als miglich voraus, so diirfte eine solche in der Lángsrichtung in fliessendem Wasser die wahrscheinlichste sein, in dem wechselnden Spiel des wogenden und wiihlenden Seewassers dagegen eine solche in der Richtung von unten nach oben, bez. umgekehrt. Eine Lüngsverschiebung verhindern mittels ihrer Stellung besonders die Haupt-, eine Verschiebung in senkrechter Richtung aber vornehmlich die Seitenzühne. Demgemäss sehen wir bei den Seeformen der in Rede stehenden beiden Unio-Arten die Hauptzühne schwach entwickelt, was bis zum Verschwinden des hinteren Hauptzahns in der linken Klappe des Unio pictorum sich steigern kann (Taf. 3. Fig. 2), die Seiten- lamellen aber stark und hoch, während bei den Flussformen die Hauptzähne immer gut ausgebildet sind. Ein sehr schónes Beispiel für diese Schlosszahn- theorie liefert eine von mir an reissenden Strecken schlesischer Flüsse gesammelte Verietät von Unio pictorum (siehe Jahrb. der deutschen malak. Ges. 1879: Die Mollusken der preuss. Oberlausitz), die var. pachyodon (Taf. 6. Fig. 3). Dieselbe zeigt nicht nur eine für einen Unio pictorum L. im Allgemeinen sehr starke Entwickelung der Haupt- und Seitenzálme, sondern erfreut sich eines hinteren Schlosszahns der linken Klappe (Taf. 6. Fig. 4a, siehe h), der dem sonstigen Artcharakter entgegen ungeheuer und bedeutend mächtiger entwickelt ist, als der vordere. In analoger Weise sehen wir in den Flüssen Deutschlands (und anderwürts) zwei andere Arten von Muscheln auftreten, welche als nahezu einzige Flussformen der Gattungen Cyclas Brug. und Pisidium C. Pfr. auch einzig unter sämmtlichen anderen Arten genannter Gattungen eine besondere, numerische Verstárkung in den Hauptzühnen auf- zuweisen haben, nümlich deren zwei in jeder Klappe: es sind dies Cyclas (Sphaerium) rivicola (Leach. Lam. und Pisidium anmicum Müll. (— Pis. obliquum. ©. Pfr.). Von Cyclas bewohnt ausserdem noch eine dickschalige Art, C. solida Norm., den Sand grösserer Flüsse. Ausserdem ist noch die Gattung Dreissena zu erwühnen, die überall in der Ebene in ruhigem Wasser vorkommt und erst vor kurzer Zeit aus Russland her sieh bei uns eingebürgert hat. Die gesammte Siisswassermolluskenfauna ist im Ganzen genommen eine Oberflichenfauna, welche höchstens bis zu einer "Tiefe von 4 Metern ge- deiht; nur einige wenige verkümmerte Formen leben in grösseren Tiefen grosser Seen, wie wir solehe bisher aus dem Genfer und Bodensee kennen Die Binnenmollusken etc. (p. 71) 251 gelernt haben, von 20—250 Meter Tiefe (A. 20). Es sind dies Limnaea stagnalis L., in einer der var. lacustris Stud. ähnlichen Form, L. palustris Müll. var. abyssicola Brot, Valvata piscinalis Müll. var., Pisidium Foreli Clessin und : demissum Cless. Schliesslich bliebe noch ein ziemlich constantes Verhältniss zu erwähnen übrig, das zwischen der Grösse der Wassermollusken und der Grösse des Wasserbeckens, in dem dieselben leben, besteht. Schon Rossmässler (A. 33) wies darauf hin, dass es ihm scheine, | als ob die Unionen mit der Grósse der von ihnen bewohnten Gewässer an Grüsse zunähmen; da man auch sonst mannigfache Erfahrungen in dieser Beziehung gemacht hatte, hat man es also hier nicht etwa mit einer neu entdeekten Thatsache zu thun, sondern nur zu constatiren, dass der Umstand, dass die wechselnde Grüsse von Thieren vielfach mit der Grösse der ihnen gebotenen Wassermenge (nicht etwa Menge der. gebotenen Nahrung allein!) in Verbindung zu bringen sei, hier neue Bestätigung und durch Semper’s Ver- suche (A. 31) mit Limnaea stagnalis L. vollständige Belege gefunden hat. Buffon schon machte darauf aufmerksam, dass grosse Säugethiere nur | auf Continenten und gróssten Inseln zu finden seien, und Semper knüpft daran die Bemerkung, dass Schmetterlinge gewisser Arten auf den kleinen, westlichen Carolinen immer viel kleiner seien, als anf den viel grósseren Philippinischen Inseln. Möbius (A. 32) erzählt, „dass auf dem adligen Gute Hagen bei Kiel ein 320 Morgen grosser Karpfenteich sich befände, der je drei Jahre trocken liegt und während dessen mit Hafer und Klee bebaut wird; dann wird er gestaut und mit 30000 Karpfenjährlingen besetzt, welche in der Regel nach drei Jahren 40000 Pfund Fisch liefern. Versuche, da- (E dureh einen grüsseren Ertrag zu erzielen, dass man mehr als 30000 junge Karpfen einsetzte, schlugen fehl; man erntete trotzdem nicht mehr als 40000 Pfund. Die Zahl der gefischten Karpfen war zwar grüsser als früher; die | einzelnen hatten aber ein geringeres Gewicht, als bei einem Einsatz von F 30000 Jungen.“ Ebenso pflegen Wassersalamander und Frösche in engen Behältern nicht so gross zu werden, als im Freien. | dass genannte Schnecke in derselben Zeit und bei derselben Temperatur bis | Die Semper’schen Versuche mit Limnaea stagnalis L. haben ergeben, | zu einem gewissen Grade desto grüsser wurde, ein je grósseres Wasservolumen | p. 252 Hermann Jordan. (p. 72) auf ein Individuum kam, so dass z. B. in einem Zeitraume von 64 Tagen 1 Stiick in einer Wassermenge von 1000 chem 22,5 mm, 3 Stiick in gleichem Gefüsse durchschnittlich 15,5 mm und 6 Stück nur 12,0 mm lang werden bei einer Temperatur von ca. 15° R., und dass es gleichgültig ist, ob ein Exemplar in einer Wassermenge von 1000 cbem lebt, oder zwei in einer solehen von 2000 cbem. Ferner haben dieselben Versuche gezeigt, dass ein Maximum des günstigen Volumeneinflusses stattfindet, und dass dasselbe zwischen 2000 bis 4000 chem Wassermenge zu liegen scheint; junge Thiere starben in Quantitáten von 5500 chem Wasservolumen pro Individuum, wobei zu erwähnen ist, dass Futter in sämmtlichen Fällen in gleich reichlicher Menge vorhanden war. Es ist selbstverstándlich, dass auch Mangel an geeignetem Futter zur Verkiimmerung der Formen beitragen kann; jedoch ist eine solche wohl oft eine Folge allzu geringer Wassermenge in Füllen, wo man lediglich Futter- mangel als Erklárung anzuführen pflegte. Es bleibt hier aber Manches noch aufzuklüren. So war Herr Clessin so gütig mir mitzutheilen, dass man gerade in grössten Seen (z. B. Bodensee) sehr kleine Anodonten fünde! Doch meint derselbe an anderen Orten (A. 28), der Bodensee sei gerade ein ungünstiger Wohnplatz für die Anodonten, von denen man immer sehr viele lebend an das Ufer geworfen finde. Wie schnell übrigens die Wassermollusken von einem Wasserbehälter zum anderen übertragen werden können, geht aus dem Umstande hervor, dass beispielsweise in der Altmark, wo in dem Gebiete des früher sechs Quadrat- meilen grossen Sumpfes ,,Drémling“ besonders auf dem Rittergute Kunrau bei Oebisfelde zur Urbarmachung desselben sogenannte ,Dammculturen“ an- gelegt werden, die Schnecken sich schon nach einem Jahre auch bei voll- kommener Isolirtheit eines neu gegrabenen Wasserbehiilters wohl in Folge von Uebertragung durch Wasservügel in grosser Menge anzusiedeln pflegen. Für Ansiedelung von Landschnecken giebt Potsdam mit seinen Um- gebungen ein gutes Beispiel. Vor ungefähr 200 Jahren war Potsdam zwar schon Stadt, hatte aber durchaus noch keine Parkanlagen und Laubholz- culturen aufzuweisen, wie sie dasselbe heute in so grossartigem Massstabe umgeben. Es mag hier vielmehr früher auch nicht anders ausgesehen haben, als auf den Havelufern anderwürts, welche sich der pflegenden Hand des Menschen nicht so zu erfreuen haben: d. h. Kieferwiilder, mit Birken und ) Die Binnenmollusken etc. (p. 13) 253 spärlichen Eichen untermengt, bestanden wahrscheinlich die sandigen Ufer der Havel und ihrer zahlreichen Ausbuchtungen, und höchstens an wenigen tiefen Stellen säumten Erlen, Eschen und Weiden nasse Wiesen ein. Mit den grossartigen Anlagen aber, mit denen das vorige und unser Jahrhundert die wasserreiche Umgebung von Potsdam verschónten, wurden vielfach geeignete Localitáten für Landschnecken geschaffen, und wir sehen jetzt innerhalb des Gebietes der Gärten und Parke besonders zwei Schnecken massenhaft auf- treten: Helix (Xerophila) candicans Z. und H. (Tachea) nemoralis L., welche die Grenzen des erwühnten Gebietes nur an einigen wenigen Punkten über- schritten haben. Es fehlen dagegen in der ganzen Umgegend von Potsdam manche einheimische Laubschnecken, wie sie in der Mark Brandenburg sonst häufig sind, z. B. Helix (Pomatia) pomatia L., H. (Tachea) hortensis Müll., Clausilia laminata Mont., nigricans Pult. etc., und wir gelangen zu dem Schluss, dass dieselben in dem Zeitraume von ca. 150 Jahren noch keine Gelegenheit zur Ansiedelung fanden, obgleich geeignete Wohnorte jetzt aus- reichend vorhanden sind. Dagegen findet sich (ebenso wie im botanischen Garten von Berlin) auf der Pfaueninsel bei Potsdam die südliche Hyalina Draparnaldi Beck, während ihre einheimische Verwandte H. cellaria Müll. auch noch zu fehlen scheint. Zu erwähnen sei noch, dass in den neuesten Anlagen (Babelsberg) auch von Helix candicans Z. noch nichts zu ent- decken ist. Nova Acta XLV. Nr. 4. 33 254 Hermann Jordan. (p. 74) III. Specielle Behandlung von einzelnen Verbreitungs- districten. Allgemeine Bemerkungen, Kaum kann irgend etwas aus dem Gebiete der gesammten Natur- wissenschaften in hóherem Grade anregen und fesseln, als das Studium der Biogeographie. Ausgehend von dem gegenwártigen Zustand, welcher ein natiirliches Gleichgewicht in der Verbreitung und Vertheilung der organischen Formen anzuzeigen scheint, findet man, dass verwandte Formen mitunter an möglichst entferntesten Erdpunkten ohne verbindende Zwischenglieder vorkommen. Man kann sich nicht immer mit der Erklärung zufrieden geben, dass etwa gleiche klimatische und orographische Verhältnisse gleiche Formen erzeugt hätten, wie z. B. ähnliche Gattungen und Arten in den arktischen und antarktischen Ländern zugleich heimisch sind. Geht man vielmehr auf frühere Erdepochen zurück, so findet man, dass in dem einen Erdtheile erst unter den Resten verhältnissmässig junger Schichten, in einem anderen aber schon in älteren Ablagerungen entsprechende Gestalten vorkommen. Man erkennt daraus, dass in letzterem die Form zuerst sich entwickelt und erst dann nach jenem sich verbreitet hat. Jetzt aber wogt zwischen beiden vielleicht ein Theil eines grossen Oceans, und man muss aus den biogeographischen Thatsachen und denen, welche die Paläontologie uns kennen lehrt, den Schluss ziehen, dass dieser Ocean nicht immer in gleicher Weise bestehen konnte. So kommen echte Bären in Europa bis in das ältere Pliocán hinauf vor, während sie in Nordamerika erst in postpliocänen Ablagerungen auftreten. ne OI a E EE Tm Die Binmenmollusken etc. (p. 15) 355 Genannter Typus muss sich darum nach der heutigen ,neuen Welt“ erst in Zeiten verbreitet haben, welche dem Pliocän nachfolgten. Andere Unter- suchungen ergaben eine auffallend gleichartige, jungtertiäre Cireumpolarflora nicht nur aus höheren, sondern auch aus niederen Breiten, und man kann darum gar nicht anders, als ehemalige Landverbindungen zwischen beiden Festlandsbezirken, dem nordamerikanischen und dem europäisch- asiatischen, anzunehmen. Messungen von Meerestiefen zeigten, dass zwischen dem heutigen Europa und Grossbritannien über die Färöer-Inseln und Island nach Grönland hin der Atlantische Ocean eine untermeerische Landbrücke bedeckt, welche nirgends mehr als 700 Meter, meistens aber weniger tief unter den Meeres- spiegel untergetaucht ist; aber nach Nordosten und Siidwesten hin fällt der Meeresgrund ziemlich rasch bis zu Tiefen von 2000 und 3000 Metern ab. Unter den gegenwärtigen Klimaverhältnissen würde selbst eine solche Land- verbindung von keiner besonderen Bedeutung sein. Aber das Klima war nicht immer so. In tertiärer Zeit erfreuten sich auch höhere Breiten einer bedeutend milderen Temperatur, so dass man im Tertiär von Grönland und Spitzbergen noch Nussbäume, Pappeln, Birken und andere Bäume und in Grönland sogar Sträucher gefunden hat, von denen man Immergrüne voraus- setzen kann. Darum wäre schon eine ehemalige Landbrücke im hohen Norden hinreichend, gegenseitigen Austausch von Organismen zu erklären. Auf diese und ähnliche Weise sind die Biogeographie und die Geologie eng mit einander verknüpft, und nur Gedankenlosigkeit kann die Thatsachen der ersteren ohne die letztere erklären wollen. Von den Dipnoern, jenen eigenthiimlichen, im zoologischen System zwischen den Ganoiden und Knochenfischen unterzubringenden Formen, leben nur noch wenige Arten in einer ganz auffallenden Verbreitung. Lepidosiren paradoxus ist nur vom Amazonas und einigen anderen stidamerikanischen Flüssen bekannt; L. annectens bewohnt den Gambia in Westafrika, während eine neuere Entdeckung eine Form aus Queensland, den Ceratodus, bekannt werden liess. Nach Allem müsste man aus einer so ausnahmsweise zerstreuten Ver- breitung auf ein hohes geologisches Alter des Typus schliessen. Erst im Laufe verschiedener Erdepochen konnte er sich so weit, über die ganze Erde hin verbreiten, während er allerdings in derselben Zeit in vielen Regionen 33* 256 Hermann Jordan. (p. 76) aus der Reihe der lebenden Formen wieder verschwand. Nun kannte man aus den triassischen Schichten des östlichen Australien schon längst zahlreiche fossile Zähne, die man zweifelsohne ausgestorbenen Ceratodus-Formen zu- schreiben konnte. Gleicherweise wurden solche Zühne in der deutschen und in der indischen Trias entdeckt, und der Ctenodus aus dem Steinkohlen- gebirge, sowie der Dipterus aus dem Devon gehüren demselben Formenkreise an. Die Verbindung zwischen den Continenten der östlichen Hemisphäre und Südamerika lieferte endlich ein riesiger Verwandter aus dem nordamerika- nischen Devon, den Newberry Heliodus genannt hat. Woher kónnte man sonst eine nur anscheinend annehmbare Erklárung solcher Verbreitungsweise nehmen, als aus der Paläontologie? Gegenwürtig scheint ein Zustand natürlichen Gleiehgewichts ein- getreten zu sein, das nur geringen Schwankungen und solchen Störungen unterworfen ist, welche menschliche Einwirkung verursacht. Letztere ver- drängte den amerikanischen Büffel aus seinem ursprünglichen Gebiete in Nordamerika, machte das Pferd, welches durch unbekannte Ursachen aus Amerika verdrüngt worden war, dort wieder heimisch und verminderte von Jahr zu Jahr den Bestand der Wölfe und Bären auf unserem Festlande. Formen, welche durch ihre Lebensgewohnheiten mit der vorschreitenden Cultur in unlésharem Widerspruch stehen, vernichtet sie, während sie zur Ver- mehrung, Entwickelung und „Veredelung“ ihr Nutzen bringender Arten alle ihr zu Gebote stehende Mittel zu Hülfe nimmt. Der Menseh aber war nicht von Anfang an vorhanden. Alle frühere Veründerungen in der Zusammensetzung der Faunen und Floren müssen sich darum selbstständig vollzogen haben. Es ist nun gar kein Zweifel daran zu hegen, dass in der Verbreitung und Vertheilung der organischen Formen augenblicklieh ein Zustand des Gleichgewichts eingetreten ist, wobei Schwankungen von Artgrenzen nur in sehr geringem Maasse sich geltend machen. Haben wir darum aber anzu- nehmen, dass niemals Ereignisse eintraten, welche solche Veründerungen be- schleunigen konnten? Als gegen das Ende der Tertiárepoche auf der nórdlichen Hemispháre durch die Ablenkung des atlantischen Golfstromes oder aus anderen Ursachen das Klima unserer Breiten immer kálter und kálter wurde, als Glacialbildungen Die Binmenmollusken etc. (p. 77) 257 immer mehr und mehr iiberhand nahmen und Gletscher von den Alpen bis nach ‘Turin hinabreichten, da wurde eine iippige Fauna und Flora allenthalben nordwárts des grossen europüischen Gebirgsgiirtels vernichtet. Mit dem Ein- | treten einer neuen Aera, wo wieder günstigere klimatische Bedingungen die | angehäuften Eis- und Schneemassen schmelzen und während der warmen Jahreszeit ungeheure Wasserfluthen über die Ebenen sich ergiessen liessen, da wurden durch Befreiung von der mächtigen Eisdecke für Pflanzen und Thiere neue Länder erschlossen, welche von allen Seiten her bevölkert wurden. Directe Verbindungen mit Amerika bestanden damals sicherlich nicht mehr, und so konnte auch nicht mehr die alte Uebereinstimmung zwischen diesem | und Europa wiederhergestellt werden. Aber durch die Wanderungen entstanden neue Varietáten und Arten, bis nach Kampf und langem Sehwanken der Zu- stand des Gleichgewichts wieder erreicht war. Frühere geologisehe Epochen waren für Entstehung neuer Arten, für die Thátigkeit der natürliehen Zuchtwahl unendlich günstiger. „Die frucht- di barste Periode der Wirksamkeit für die natürliche Zuchtwahl existirte wahr- | scheinlich während der ersten Hauptabschnitte der Tertiärbildungen (Eocán- und Miocánperiode), wo bei fortdauernder Thätigkeit der unterirdischen, hebenden Kräfte die Inseln allmählich zu Continenten mit sehr verschiedenem | Relief zusammenwuehsen und damit der passiven Migration der Pflanzen, wie | der freien Bewegung der Landthiere und ihren sporadischen Ansiedelungen | ein noch unbesetzter, weiter Raum, das grossartigste Versuchsfeld zur Züchtung | und Formenbildung unter neuen und sehr mannigfaltigen Lebensbedingungen | dargeboten war“ (A. 35). | Wir brauchen zwar mit Zeitmaassen nicht sparsam zu sein; aber den- | noch künnen wir uns eben nicht gut vorstellen, dass alle die Formwandlungen, welche uns die Paläontologie in aufsteigender Linie kennen gelehrt hat, immer ohne Unterstützung ganz aussergewühnlicher Ereignisse vor sich gegangen seien. So meint auch Moritz Wagner, von welchem verdienstvollen For- scher wir obigen Satz entlehnten, dass ohne Migration keine Transmutation der Arten, dass letztere nicht ohne veränderte Lebenshedingungen und ohne Isolirung von Formen möglich sei In alten Zeiten hoben sich aus dem Atlantischen Ocean durch untermeerische Kräfte die Azoren, Madeira, die Canaren, Capverden und St. Helena. Alle organische Formen, welche durch n 258 Hermann Jordan. (p. 78) irgend welche Zufille die Gestade dieser Inseln in lebensfihiger Verfassung erreichten, siedelten sich auf denselben an. Plötzlich in andere Umgebungen und andere klimatische Verhältnisse versetzt, suchten sie sich in Form und Lebensweise der neuen Heimath anzupassen; von der grossen Masse ihrer Sippe getrennt, befruehteten sie sich fortan nur untereinander und erzeugten auf diese Weise bald neue Formen. Obgleich darum die Fauna und Flora solcher Inseln zum grössten Theil gänzlich eigenartig sind, lässt sich dennoch deutlich an ihnen die Heimath erkennen, aus welcher sie ursprünglich aus- gewandert waren. Auf den atlantischen und ähnlichen Inseln finden sich nun zwischen der Mehrzahl der endemischen, d. h. eigenthiimlichen Formen eine kleinere Anzahl solcher, welche noch mit Arten benacbarter Festlánder oder Inseln identisch sind. Manche Forscher belegen im Gegensatz zu den „autochthonen“, den „eingeborenen“ Formen solche mit der Bezeichnung „nur eingeschleppt“ oder „eingewandert“ — als ob auf ähnlichen Inseln andere, als eingewanderte Formen vorhanden sein könnten. Nur war der Zeitpunkt der Einwanderung oder Einschleppung ein anderer, und es ist für die Pflanze oder das Thier doch wirklich gleichgiltig, durch welche Mittel und auf welche Weise sie transloeirt wurden. Fehlt ihnen nur nachher die Gelegen- heit, sich fortgesetzt mit noch immer neuen Ankömmlingen der eigenen Sippe zu kreuzen, so werden sie bald (d. h. geologisch gesprochen) von der ur- sprünglichen Gestaltung abweichende Formen entwickeln. Mit dem Festlande noch übereinstimmende Inselformen sind auf den Inseln eben von noch zu neuem Datum, um schon in eine andere Gestaltungsphase eingetreten zu sein, oder sie stehen jetzt noch in steter Verbindung mit ersterem. Man kann sich nun recht wohl denken, dass in gewissen, geologischen Epochen solche „neue“ Länder und Inseln in besonders reichem Maasse ent- standen, dass bisher continuirliche Landstrecken durch neugebildete Meeres- arme nach mehreren Richtungen zerschnitten und isolirt wurden, und solche Epochen gerade könnte man als Bildungsherde von vielen neuen Arten und Formenreihen ansehen. Die Erde, oder vielmehr wohl nur einzelne Theile derselben, befanden sich dabei, wenn man sich dieses Ausdruckes hier be- dienen darf, in einem „status nascens". Wenn man endlich von „neuen“ Ländern und „neuen“ Meeren spricht, so wird man doch den Gedanken zurückweisen müssen, dass etwa über die o (Pim REA Da... Die Binnenmollusken etc. (p. 79) 259 ganze Erde hin ein vollkommener Wechsel von Land und Meer statt- gefunden habe (A. 36). Einer der grüssten Geologen der Gegenwart, Sir Charles Lyell, huldigt zwar demselben Glauben. Er sagt nämlich (A. 87): Festlánder, wenn sie auch für ganze geologische Epochen bleibende Gestalt annehmen, wechseln doch im Laufe der Zeiten völlig ihre Lage. Dennoch sei es mir vergönnt, mit A. R. Wallace an eine gewisse Bestündigkeit der Continente zu glauben, wenn auch die heutigen Festlinder zum grossen Theil oder in ihrer ganzen Ausdehnung in fortwührendem Wechsel immer stück- weise unter Wasser von verschiedenen "liefen untergetaucht gewesen sein mügen. Auch befinden wir uns hierin in Uebereinstimmung mit dem berühmten Charles Darwin (A. 38). Derselbe weist darauf hin, dass alle wirklich oceanische Inseln frei von allen alten Formationen sind, und zieht daraus den einzig möglichen Schluss, dass weder Continente noch continentale Inseln in jenen ältesten Erdperioden an der Stelle unserer heutigen Oceane sich aus- breiteten. Denn sonst hätten entsprechende Ablagerungen niedergeschlagen und bei den folgenden Niveauveränderungen wie die Tertiärschichten der atlantischen Inseln wieder in die Höhe emporgehoben werden müssen. Es müssen also in den Gebieten unserer heutigen Oceane von den fernsten Zeit- abschnitten her bereits Oceane vorhanden gewesen sein. Ausserdem aber kennen wir Gebirge, wie das Sinaigebirge, welche gar keine geschichtete Formationen erkennen lassen und darum vielleicht niemals unter Wasser ge- standen haben (A. 41). Aus allem diesem ergiebt sich zur Evidenz, dass sámmtliche oceanische Inseln ihre organischen Formen nur von den heutigen Festlandstócken her empfangen haben können — wann und auf welche Art und Weise, ist eine schwer zu beantwortende Frage, deren Discussion, wenn schon im Allgemeinen etwas unfruchtbar, am allerwenigsten in den bescheidenen Rahmen dieser Arbeit passt, ausserdem aber neuerdings durch Wallace eine glünzende und ausgedehnte Behandlung erfahren hat (A. 36). Die höheren und zugleich grösseren Thiere werden von dem Cultur- menschen überall in hohem Grade in ihrem natürlichen Verbreitungstriebe ge- hindert und zum Theil ihrer Vernichtung entgegengeführt. Weniger geschieht dies niederen und kleineren Thierformen, wie Mollusken und Insecten gegen- über, wenigstens nicht unmittelbar. Dennoch kann es auf indirecte Weise 260 Hermann Jordan. (p. 80) geschehen. Als die Portugiesen St. Helena entdeckten, fanden sie dasselbe bis an die Meeresküsten hinab voll des schónsten Waldes, und dieser Wald war von zahlreichen Landschnecken bewohnt. Die Portugiesen aber führten, wie überall, wohin sie kamen, ihre beliebten Ziegen ein, und diese Thiere vermehrten sich auf dem ihnen günstigen Terrain so schnell, dass sie bald durch das „Verbeissen“ des jungen Nachwuchses im Verein mit der Axt des Menschen, welcher die grossen Stämme vernichtete, den grössten Theil des schönen Waldes zerstórt hatten. Mit ihm verschwand die verhältnissmässig reiche Molluskenfauna. Wollaston (A. 39) führt 29 Arten von St. Helena auf, von denen er 22 als endemisch bezeichnet. Diese leben aber bei weitem nicht mehr alle, sondern mindestens die Hälfte davon ist während der letzten Jahrhunderte ausgestorben und kommt nur noch subfossil vor. Im Ganzen genommen entwickeln sich in oceanischem Klima reichere Molluskenfaunen, als in continentalem. Tropische Inseln mit gebirgiger, wald- reicher Oberfläche bieten ihnen die günstigsten Existenzbedingungen, wie die Antillen mit ihrer erstaunlich reichen Fauna am deutlichsten darthun. Bei keiner anderen Thierklasse finden wir, dass dieselben anf Inseln sich reich- licher entwickelten, als auf Festländern; aber auch bei keiner anderen Klasse finden wir ein Gebundensein an einen beschränkten Umkreis in so hohem Grade ausgesprochen, als bei den Binnenmollusken. A. Arktische Provinz. Geographisch am weitesten verbreitet und am meisten abgehärtet gegen kaltes und warmes Klima, also besonders eurytherm, zeigen sich von Land bewohnenden Mollusken einige kleine Erdschneeken, sowie von Stisswasser- formen einige ebenfalls kleine Mollusken, welehe auch meistentheils in cireum- polarer Verbreitung auftreten: malakologisch unterscheiden sich die nórdlichsten Lander von Amerika, Europa und Asien wenig und nicht von einander. Ausser den Formen aber, welche in genannten Continenten fast überall zu finden sind und von den Azoren und Madeira bis nach Finland, Lappland, Sibirien, Innerasien und durch fast ganz Nordamerika vorkommen !), leben in 1) z, B. Cionella lubrica Müll., Helix costata Müll. und pulchella Müll., Punctum pygmaeum Drap, Pupa muscorum (L. Müll, Hyalina fulva Drap. Die Binnenmollusken etc. (p. 81) 261 den höheren, nördlichen Breiten auch mehrere Arten, welche denselben einer- seits ausschliesslich zukommen, andererseits ihnen besonders charakteristisch sind (Helix harpa Say, Pupa arctica Wallenberg, Pupa Shuttleworthiana Charp.). In floristischer Beziehung hat Grisebach (A. 2) diejenigen Länder als ,arktisches Gebiet“ bezeichnet, in denen Baumwuchs mehr oder weniger fehlt. Die mit Waldbüumen bestandenen Landstriche südlich davon nennt er das „östliche“ und „westliche Waldgebiet“, was wir hier als „germanische Region“ der „paläarktischen Provinz“ und als „atlantische Region“ der „nearktischen Provinz“ bezeichnen wollen. Die südlichen Grenzen unserer arktischen Provinz aber lassen wir da verlaufen, wo dicht bestandene Hoch- wälder nach Norden hin aufhören. Diese Grenzen stimmen in Folge gleicher Gewohnheiten für die meisten unserer Landmollusken und für eine Pflanzen- gattung, die Gattung Rubus, auffallend überein. „Die Rubus-Arten sind im Allgemeinen Waldpflanzen mittelwarmer und einigermassen gleichmässig feuchter Gegenden — — — in den aussertropischen Gegenden bewohnen sie die Berg- und Hügelregion und ausserdem waldreiche Ebenen, einzelne zwergige Ver- treter nach der kalten Zone sendend“ — so charakterisirt Focke (A. 40) die Gattung Rubus, und man kann zugleich für das Gros der Landmollusken der nördlich gemässigten Länder kaum eine bessere Charakteristik geben, so dass diese Uebereinstimmung in der Verbreitung recht erklärlich erscheint. Wenn man nun aber im Ganzen keine scharfe Grenzen zwischen ein- zelnen Verbreitungsdistrieten von organischen Formen ziehen kann, so wird dies bezüglich der arktischen Provinz am wenigsten stattfinden können. Fast nirgends giebt es im Norden höhere Gebirge mit einer vorwiegend ost- west- lichen Richtung, und was man „nordische Wüste“ nennen könnte, nämlich die verschiedenen Moos- und Flechtentundren von Europa und Asien, so breiten sich diese nur an Meeresküsten aus, also nicht so, dass sie zu Grenzen zwischen Landbezirken werden könnten. Die ungefähre Südgrenze der arkti- schen Provinz dürfte man am besten auf folgende Art bezeichnen (siehe Karte): Im Westen von Nordamerika und auch an den Westkiisten des östlichen Continentalcomplexes herrscht an den Kiisten in Folge von äquatorialen Meeres- strómungen weiter nach Norden hin ein gemässigteres Klima, als im Inneren und an den Ostküsten, an welchen letzteren hingegen treibeisführende, boreale Strómungen das Klima weit nach Süden hin kalt und polarisch erscheinen Nova Acta XLV. Nr. 4. 34 262 Hermann Jordan. (p. 82) lassen. So liegt im Westen beider Festlandsmassen die Südgrenze unserer arktischen Provinz um ca. 10 Breitegrade nórdlicher, als im Osten derselben. Wir rechnen zur arktischen Provinz: in Europa: Nordskandinavien im Westen nördlich von 64--65° n. Br., im Osten nördlich von 61—620 n. Br. ab; die russischen Linder (ausser Stidfinland und dem Ladogasee) von 60° n. Br. (Petersburg) ab; in Asien, soweit man nach den wenigen Forschungen urtheilen kann, verläuft die Südgrenze der arktischen Provinz vom Ural, von 60° n. Br. ostnordostwürts, bis sie bei ca. 100° 6. L. v. Gr. den Nordpolarkreis trifft, um alsdann in einer nach Siidsiidosten offenen Bogenlinie bis zur nordóstlichen Ecke des Stanowoigebirges zu gehen, zieht mit diesem ein Stück südwest- würts und biegt erst bei 52—53° n. Br. nach der Küste hin ab; so schliesst sie also einen breiten Kiistensaum von Ochotsk bis Udskoi und einen schmalen solehen von da bis zur Amurmündung (Nikolajewsk), wo noch Tundrabildungen herrschen, als zur arktischen Provinz gehörend ein. Nikolajewsk, 539 58'n. Br., hat beispielsweise noch das niedrige Jahresmittel von — 2,99 C. (Juli +16,2°C., Januar — 24,50 C), während an der nordamerikanischen Westküste das um mehr als drei Breitegrade nördlicher gelegene Sitka (5793'n.Br.) eine jährliche Durchschnittstemperatur von + 6,20 C. (August +13,2° C., Januar 0,09 C.) aufzuweisen hat.") In Nordamerika fingt das arktische Gebiet an der Westkiiste bei ca. 60—629 n. Br. an, dringt im Inneren, von den Rocky Mountains ab, weiter nach Süden und an der Ostkiiste sogar bis zu 509 n. Br. vor und umfasst also noch die nördlichen Theile von Newfoundland, was man als westliches Analogon von Kamschatka, mit kalten Wintern und sehr kühlen Sommern auffassen kann. Ausserdem gehóren Grónland hierher und Island, des letzteren Südküste ausgenommen. Auf Spitzbergen, Nowaja Semlja etc. hat man noch keine Mollusken finden kónnen. 1) Im Ganzen genommen dürfte die Abgrenzung der nordarktischen Länder in Asien als ganz besonders verwischt zu bezeichnen sein. ch e \ r x | Die Binnenmollusken etc. (p. 83) 263 Es ist sonst wohl üblich, die arktischen Linder lediglich als verarmtes Glied der nórdlich gemiissigten Regionen zu betrachten, und es ist besonders Wallace (A. 4), der in thiergeographischer Hinsicht diese Ansicht vertritt und zu begriinden sucht. Erstens führt er an, dass die grosse Wiistenzone auch eine Anzahl von ,,Wiistenformen“ enthalte, ohne dass man hier eine besondere „Region“ oder ,Provinz^ aufgestellt habe. Einmal aber hat nun z. B. Schmarda (A. 3) unter seinen 21, allerdings etwas zahlreichen zoologischen Reichen der festen Länder und Inseln als neuntes Reich die Sáhará (das „Reich der Melasomen und des afrikanischen Strausses^) unterschieden, und ebenso spricht Grise- bach von einem „Gebiete der Sahara“ als von etwas Besonderem; ausserdem aber ist denn doch wohl die grosse Wüste noch in ganz anderem Grade formenarm, als die arktischen Linder; von besonderen Gattungen ist nieht die Rede. Zweitens, meint Wallace, habe man weder für die Wiistenregion, noch für die arktische „irgendwelche bestimmte zoologische oder geographische Grenzen" setzen können. Man weiss nicht recht, was man unter „bestimmten Grenzen“ hier zu verstehen habe. Jedenfalls wird man wohl überhaupt nicht öfters in der Lage sein, bei biogeographischen Arbeiten bestimmte Grenzen irgendwo herauszufinden, während es hingegen gerade scheinen will, als ob eine Wüste recht gut, oder wenigstens noch am ehesten von den umliegenden Bezirken zu unterscheiden sein müsste. „Der Versuch“, meint Wallace weiter, „welche Arten oder Gattungen ihnen“ (den Wüsten- oder Polarregionen) „zuerkannt werden sollten, würde sich als unlösbares Problem erweisen.“ Wallace selbst aber führt vorher (Bd. I, pag. 85 ff. in Meyer’s Uebersetzung) folgende „echt arktische“ Gattungen und Arten an: Landsàugethiere: Galo, Myodes, Rangifer, à; Ursus maritimus, Vulpes lagopus. Landvógel: Pinicola, Nyctea, Surnia. Wasservügel: Somateria, Uria, Catarractes, Mergulus, Alca, Fratercula — das Problem wäre also gelöst. 34* 264 Hermann Jordan. (p. 84) Schliesslich macht der berühmte Forscher noch darauf aufmerksam, dass die arktische Region in neueren Erdepochen in ihrer Ausdehnung schwankend gewesen sei; „zur Eiszeit war sie viel grösser und vor derselben scheint sie gar nicht bestanden zu haben.“ Gewiss, aber schreiben wir geo- graphische Zoologie oder Paläontologie? In ersterem Falle müssen wir doch wohl von dem gegenwürtigen Zustand ausgehen, ohne dass wir dabei aus der Paliontologie uns erwachsende Aufschlüsse zu übersehen brauchen. Was mich nun zur Ausscheidung einer ,,arktischen Provinz^ veranlasst, ist Folgendes: ürstens bin ich der Meinung, man miisse sich bemühen, für sämmtliche Thiere und Pflanzen bezüglich ihrer Verbreitung über die Erde wenigstens in den Hauptzügen ein möglichst einheitliches Bild herzustellen, soweit die wissenschaftlichen Ergebnisse dies nur irgend zulassen. Da man nun un- zweifelhaft von einer typisch nordischen Flora mit ca. 20 endemischen und ca. 300 charakteristischen von im Ganzen ca. 700 vorkommenden Arten und ebenso von sonstigen, dem hohen Norden eigenthümlich angehörenden Thieren sprechen muss, so würde ich unter allen Umständen schon von Mollusken der „arktischen Provinz“ reden, auch dann, wenn ich mich nicht berechtigt glaubte, eine besondere malakologische, arktische Provinz auszuscheiden — wenn hier nur Mollusken vorhanden wären, welche anderwärts vorkämen und sich nur bis hierher verbreitet hätten. 50 in hohen Nun aber haben wir es zweitens auch unter ca. 40 Breiten lebenden Binnenmolluskenarten (siehe Tabelle) mit mehreren zu thun, welche denselben eigenthümlich sind. Helix (Acanthinula) harpa Say kommt nur in der gesammten arktischen Provinz vor, ohne irgendwo (ausser in Nordamerika auf kurze Strecken hin) die Grenzen derselben naeh Süden hin wesentlich zu überschreiten; wären Helix harpa Say und H. aculeata Müll. als zu einem Artbegriff gehórig zu betrachten, so kann ich nicht einsehen, warum H. aculeata Müll. nicht aueh in Nordamerika südlich von der nordischen Form, in Sibirien und Centralasien gefunden wird, und warum dann die Form als H. harpa Say sich nicht auch z. B. in der subalpinen Region der schle- sischen Gebirge und in alpinen Zonen anderer Hochgebirge, deren Fuss von H. aculeata Müll. bevölkert ist, entwickelt hat. Die Binnenmollusken etc. (p. 85) 265 Ausserdem sind noch als charakteristisch fiir die arktische Provinz | Pupa arctica Wallenberg und P. Shuttleworthiana Charp. anzuführen, welche | beide auch in hohen Gebirgsregionen siidlicherer Linder sich wiederfinden. Erstere kommt in der subalpinen Region des schlesischen Riesengebirges und als P. Tirolensis Gredler in den Tyroler Alpen vor, letztere im Harz, in dem schlesisehen Riesengebirge, den Schweizer Alpen, den Bergen von Wales, den Gebirgen von Galizien und Siebenbürgen. Finden sich aber Formen nur | | | sporadisch auf gewissen Gebirgen, während sie in den Polarländern allgemein | auftreten, so muss ihnen doch sicherlich ein vorwiegend borealer Charakter | zugeschrieben werden — und beide kleine Pupa-Arten sind in hohen Breiten | circumpolar, indem mit der ersten von beiden P. Hoppei Müll. von Grönland | und mit der anderen P. borealis Morelet von Ostasien, Kamschatka und | Aljaska identisch sind. | Ferner treten drittens nicht nur die nordischen Mollusken, sondern die | meisten Nordlandsthiere in sämmtlichen, um den Nordpol herum gruppirten Ländern auf, wenn diese überhaupt zugänglich für sie sind, und gleicherweise ist der grösste Theil der arktischen Pflanzen rings um den Nordpol herum verbreitet. Verschieden aber sind die Faunen und Floren der gemässigten östlichen und westlichen Continente, in welche das arktische Gebiet mit seinen l Formen beiderseits allmählich übergeht. Darum könnte man, wollte man die arktische Fauna nur als eine verarmte gemässigter Länder charakterisiren, dieselbe als integrirenden Theil für Nordamerika und gleichzeitig auch für den östlichen Continentalcomplex in Anspruch nehmen; denn die cireumpolare, vollkommen gleichartig ausgebildete Molluskenfauna der Nordpolarländer kann | doch unmöglich auseinandergetrennt werden, um jedem Theile, Nordamerika iy sowohl, als dem östlichen Continente, ein Stückchen davon zukommen zu | lassen. Oder aber man miisste die gesammten nördlich gemässigten und nor- dischen Linder der Erde als ein Ganzes betrachten, was letzteres doch wohl besser nicht geschieht, wenn auch nicht geleugnet werden kann, dass grosse Aehnlichkeiten zwischen Nordamerika einerseits und Europa und Asien anderer- | seits, soweit letztere der gemässigten Zone angehören, vorhanden sind. Ja, hätten wir noch dieselben Verhültnisse, wie sie während der Tertiärzeit, be- sonders der jüngeren Tertiirzeit bestanden, so wäre ein solches Verfahren vollkommen gerechtfertigt. Während dieser Epoche waren Island, Spitzbergen, 266 Hermann Jordan. (p. 86) Sibirien, Kamschatka und Nordeuropa von gleichartigen Wäldern beschattet. Ein gleichmüssigeres, wahrscheinlich feuchteres und würmeres Klima als jetzt beherrschte alle diese Länder, und die vegetabilen Reste aus den Braun- kohlenlagern Grónlands, Mitteleuropas und Sibiriens weisen die gleichen Gat- tungen von Waldbáumen auf, wie sie noch heute in Nordamerika und theil- weise auch in Japan vorkommen (z. B. Magnoliaceen, Laurineen, Juglundaceen, Taxodien, Sequoien), und Asa Gray (A. 42) bezeichnet darum die Bäume der gemüssigten Zone als ,mit Sicherheit von Norden abstammend*. Diese Waldfauna wurde in dem grüssten Theile ihres Verbreitungsbezirkes während der Eiszeit verniehtet und lebt nur noch im atlantischen Nordamerika und Japan. Interessant ist nun der Umstand, dass gerade die Schnecken, welche man gleichmüssig in Europa, Mittel- und Nordasien, Nordamerika und theil- weise auch noch in arktischen Ländern vorfindet, dasselbe hohe Alter auf- weisen können. So gehören Helix pulchella Müll., Cionella lubrica Müll., Pupa edentula Drap, Limnaea truncatula Müll. u. A. sümmtlich schon dem oberen Tertiár an, und man wird für dieselben mit gleichem Rechte eine nordische Abstammung annehmen kónnen. In Uebereinstimmung damit plaidirt man neuerdings [Axel Blytt (A. 18), Wallace (A. 36), Geikie (A. 43)] aus verschiedenen Gründen für eine frühere, präglaciale Landverbindung zwischen Grönland, Island, der Farvergruppe und Europa, oder auch für eine solche im hohen Norden; und in der That, wenn man bedenkt, dass z. B. auf Sicilien noch in einer Hohe von 3000 Fuss Mollusken in fossilem Zustande gefunden worden sind, wie sie heute noch lebend im Mittelmeer vorkommen, so hat man wenigstens keinen Grund, von vornherein die Theorie von einer einstigen Niveauveründerung um 1800—2000 Fuss im Gebiete des nördlichen atlantisehen Oceans kurz von der Hand zu weisen. Eine Erhebung aber um genannte Höhe würde den von Grönland über Island, die Fàrüergruppe, die Hebriden nach Schott- land sich hinziehenden Strich von geringeren Tiefen in Land verwandeln; und da nun weder auf Island, noch auf der Fàrüergruppe eine einzige Pflanze vorkommt, die nieht auch in Skandinavien gefunden würde, und da auch Grönland mindestens zu 4/; dieselbe Flora hat, während andere Inseln oft so sehr eigenartige Formen erzeugen, so kann man sich dieser Anschauung kaum entziehen. Es wird dabei für unsere Zwecke gleichgültig sein, ob diese Land- Die Binnenmollusken etc. (p. 87) 267 verbindungen zu prä- oder postelacialer Zeit bestanden haben; doch könnte man aus dem Umstande, dass oben erwühnte, noch jetzt auf der nórdlichen Hemisphäre allgemein verbreitete Schnecken grossentheils bereits im oberen Tertiär vorhanden sind, den Schluss ziehen, dass dieselben bereits in prá- glacialer Zeit bestanden haben miissten. , In der arktischen Provinz also, in den Lündern, wo dichte Wald- bestände nicht mehr ihr schiitzendes Dickicht ausbreiten, wo das Klima be- sonders Eiche und Buche nicht mehr gedeihen lässt, und wo als charakteri- stische Zwergsträucher z. B. Rubus chamaemorus L., Rubus arcticus L. und Rubus stellatus Sm. verbreitet sind, werden wir zwischen drei Reihen von Binnenmollusken zu unterscheiden haben: l. einmal solchen, welche für dieselbe endemisch oder wenigstens . charakteristisch sind; 2. ferner anderen, welche ebenfalls circumpolar, aber auch weithin in den angrenzenden gemiissigten Ländern auftreten, und 3. endlich denen, welche nur an einzelnen Stellen von den benach- barten Ländern aus auf kleine Strecken hin, durch locale Verhältnisse be- giinstigt, in dieselbe eingedrungen sind. Zu der ersten Abtheilung rechnen wir die schon erwühnten: Pupa (Vertigo) arctica Wallenberg (A. 44) aus Lappland, Nordsibirien (A. 45), Island und Grónland (A. 46 und A, 47), ausserdem gefunden nur auf den Hochalpen in Tyrol, an der oberen Holzgrenze auf dem Rodlerberg (A. 48) und mit der folgenden zusammen auf dem schlesischen Riesengebirge (A. 12). Pupa Shuttleworthiana Charp. (= alpestris Alder) aus Lappland (A. 44), Nordsibirien, Kamschatka (A. 49), Aljaska und Nordcanada (A. 50), ausserdem auf dem Harze (A. 51), den Hochgebirgen von Schlesien und Mábren (A. 12), Grossbritannien (A. 52), der Schweiz (A. 53), Sieben- bürgen (A. 54), Galizien (A. 55), also öfter als die vorige, aber immerhin nur local ausserhalb ihrer Heimath sich findend. Helix (Acanthinula) harpa Say, allein innerhalb der arktischen Provinz lebend und deren Grenzen nur in Nordamerika ein wenig überschreitend, ist 268 Hermann Jordan. (p. 88) bisher bekannt aus Nordskandinavien und Lappland, Finland, dem nörd- lichen Amurland, Kamschatka, Aljaska und Canada. Was das Vorkommen der Pupa arctica Wallenberg in dem schlesischen Riesengebirge anbetrifft, so kommen mit ihr zugleich arktische Pflanzen an gleicher Stelle vor: Rubus chamaemorus L., Saxifraga nivalis L. und mehrere Moosarten, und es ähnelt die ganze Molluskenfauna der subalpinen Riesen- gebirgsregion sehr derjenigen von Lappland. Doch ist es entschieden als tendenziöse Aeusserung anzusehen, wenn Wallenberg meint, dass z. B. Limnaea peregra Mill. „in Lappland in derselben Form vorkäme, wie sie im schlesischen Gebirge gefunden wird“. ZL. peregra ergeht sich allenthalben in allen möglichen Formen, so auch in Schlesien und in dessen Gebirgs- gewässern. Schmarda (A. 3) unterscheidet in seinem „Reiche der Pelzthiere und der Schwimmvögel“ zwei Distriete, welche durch die Polargrenze des Baum- wuchses von einander getrennt sein sollen. Für den nördlichen District, den er das Reich „der Moose und Saxifrageen" nennt, nimmt er als Charakter- thier den Canis lagopus an, im südlichen bezeichnet er als hervorstechenden Charaktertypus die „Knospen fressenden Tetraoniden“ Er fügt hinzu, dass grosse Zahlen von Süugethieren nur innerhalb der Baumregion im Be- reiche der „Polarländer“ vorkommen. Man weiss nun nicht recht, was Schmarda hier Baumregion nennt, oder wenigstens sagt er es nicht; sind es die dichten Wälder, oder gehören dazu auch noch jene Strecken, wo wohl noch Biume, aber nur vereinzelte und verkrüppelte vorkommen? Man sollte aber denken, es sei die Region der dichten Walder verstanden, da die Knospen fressenden Tetraoniden derselben jedenfalls mehr oder minder bedürfen. Auch grosse Zahlen von Landsáugethieren möchten wir wohl in keinem Theile unserer arktischen Provinz für gewühnlich antreffen, und es ist begreiflich, dass andere Forscher eine in Schmarda’s Fassung angenommene arktische Region nicht immer von stidlicheren Landstrichen zu unterscheiden ver- mögen. Ich erlaube mir aber, von dem bekannten und kenntnissreichen Thier- geographen eine Tabelle über die Verbreitung nordpolarer Charakterthiere hier zu entlehnen; sie lautet: Die Binnenmollusken etc. (p. 89) 269 Nord- NOWA | cae | Nord- Europa. | pt | pine. PARA | Amerika. Ursus maritimus * | * * | * * Canis lagopus > | së ide ced Canis lupus * | * * | Gulo borealis * | * | Gulo luscus | | * * Myodes lemnus * | * M. Obensis | * * M. Groenlandicus | * * M. helvolus | | * M. trimucronatus | | * M. Hudsonius | | * Cervus tarandus * | * | * * * | | Von anderen Binnenmollusken, welche in der arktischen Provinz circum- polar auftreten, sonst aber weithin in anderen Lándern von Amerika, Europa und Asien gefunden werden und denen man wohl den Norden als urspriing- liche Heimath anweisen muss, seien erwühnt: Margaritana margaritifera L., Pisidium obtusale ©. Pfr. (einschl. P. Scholtzi Cless. und P. ventricosum Prime), Limnaea peregra Müll. und truncatula Müll., Physa hypnorum L., die am weitesten nach Norden hin vorkommende, in Sibirien, im Taimyrlande bis über 700 n. Br. hinausgehende Schnecke, Planorbis albus Müll., Succinea putris L., die am weitesten auf der Erde verbreitete Schnecken- form, wie sie ebenso oder wenigstens sehr ähnlich auch auf der stid- lichen Hemisphäre verbreitet ist, Pupa (Pupilla) muscorum (L.) Müll., Cionella lubrica Müll., auf der ganzen nördlichen Erdhälfte eine der häufig- sten Landschnecken, Punctum pygmaeum Drap., die kleinste der Heliceen, Hyalina fulva Drap., Hyalina pura Alder und radiatula Alder, Vitrina pellucida Müll. Nova Acta XLV. Nr. 4. 35 270 Hermann Jordan. (p. 90) In die arktische Provinz gehen hinein von Europa aus: Cyclas cornea L., noch vereinzelt in Lappland, Neritina fluviatilis L., ebenda und im nórdlichsten Russland, Bythinia tentaculata L., soll auch bei Neuherrnhut auf Grónland vorkommen, Planorbis marginatus Drap., in Lappland, Planorbis rotundatus Poiret (= leucostoma Mich.), ebenda, Pupa edentula Drap., ebenda, Helix (Arionta) arbustorum L. und Patula ruderata Stud., Arion fuscus Müll, alle in Lappland und Nordskandinavien; der Arion ist n Grónland (auch in Nordamerika) neuerdings eingeschleppt worden, Limax agrestis L., in Lappland, Island, Grönland und Nordsibirien; in Nordamerika vor Kurzem eingeschleppt; eine vicarirende Art, L. cam- pestris Say, ist dafür dort weiter verbreitet. Island hat mehrere Arten von Mollusken und Pflanzen aufzuweisen, welche in anderen arktischen Lándern nicht vorkommen und auf eine Ver- bindung mit Europa hinweisen; die Südküste, warm durch den Einfluss des Golfstromes, gehört in malakologischer Beziehung sogar wegen des Vorkom- mens der Helix (Tachea) hortensis Müll. schon kaum mehr zur arktischen Provinz. Sonst finden sich auf Island z. B. Pisidium amnicum Müll., pusillum. Gmel., nitidum. Jen., pulchellum Jen., Limnaea ovata Drap., Limax agrestis: L., Planorbis rotumdatus Poiret, Arion empiricorum Fér., Helix arbustorum L., Arion fuscus Müll. In Sibirien verbreiten sich mit dem wärmeren Wasser der aus dem inneren Asien hervorbrechenden Ströme einige der arktischen Provinz sonst ganz fremde Wassermollusken bis in dieselbe hinein. Es wird die Frage sein, ob dieselben in diesen hohen Breiten sich selbst fortpflanzen, oder ob die betreffenden Funde, was mir wahrscheinlicher scheint, nur auf immer sich wiederholenden Einschwemmungen basiren (s. pag. 57 u. 58); wir erwähnen: Planorbis contortus L. bis 68° n. Br., Limnaea stagnalis L. bis 69°, palustris Müll. bis 68°, auricularia L. bis 63°, lagotis Schrank bis 65°, ovata Drap. bis 69°, Die Binnenmollusken etc. (p. 91) 2 kt? je sowie die auch anderwärts tief in die Länder der arktischen Provinz hinein- gehenden Limmaea peregra Müll. und truncatula Müll. Dass hier das aus wärmeren Gegenden stammende Wasser der Flüsse das Hauptmoment ab- giebt, geht daraus hervor, dass in Nordrussland, wo die Ströme vielmehr einen südlichen Lauf einschlagen und nur einige kleine Küstenflüsse in das Eismeer münden, alle diese Wasserschnecken fehlen. Dem nördlichsten Asien eigenthümlich ist Cyclas Asiatica E. v. Mart. Früher war dieselbe lebend nur aus Kamschatka bekannt, während sie im westlichen Nordsibirien am Irtisch nur fossil gefunden worden war. Die von O. Finsch und dem Grafen zu Waldburg-Zeil veranstalteten Sammlungen ergaben diese Art auch lebend vom unteren Ob. Man darf mit Sicherheit vermuthen, dass sie auch in Ostsibirien vorkomme. Ferner gehören dem östlichen Nordsibirien nach S. Clessin zwei eigene Pisidien an: Pisidium Nordenskioeldi Cless. und P. boreale Cless., mit denen ebenda Cyclas Levinodis Westerl. und C. nitida Cless. vorkommen. In Nordsibirien kommen wie in Lappland auch vor: Pupa edentula Drap., muscorum (L.) Müll, beide bis 69° n. Br., und ausserdem zwei grosse Helixformen, Helix (Fruticicola) fruticum Müll. und die verwandte H. Schrenki Midd., welche auch dem Laufe der Flüsse stellenweise bis 68° n. Br. folgen. H. Schrenki Midd. kommt zusammen mit H. hispida L., Succinea Pfeifferi Rossm. und S. putris L. auch im nördlichsten Russland vor, und es machen diese vier Schnecken z. B. die gesammte Land- molluskenfauna von Archangel aus. Wie überall leben in Nordsibirien noch bis 69° n. Br. Hyalina fulva Drap. und Limaa agrestis L. Aus Kamschatka sind als eigenthümliche Formen Unio complanatus Soland. (wohl auch Margaritana complanata genannt) und Helix (Patula) flocculus Morelet angegeben worden. Letztgenannte Art wenigstens wird sich kaum als solche halten lassen. Vielmehr vermuthet Westerlund darunter unaus- gebildete Exemplare seiner Helix (Vallonia) adela Westerl. (= tenuilabris A. Br.). 95* 272 Hermann Jordan. (p. 92) In Kamschatka, ganz Sibirien und dem Amurlande kommen vor: Valvata Sibirica Midd. (mit V. cristata Müll. verwandt); in Kamsehatka, in Ost-Sibirien und dem Amurlande: Planorbis borealis Loven; in Kamschatka, im Amurlande und in Nordjapan findet man: Patula pauper Gould, an welche sich P. Cronkheiti Newcomb aus dem pacifischen Nordamerika (von Aljaska bis Californien hin) eng anschliesst. Ausserdem kommen in Kamschatka vor die weitverbreiteten Arten: Limnaea ovata Drap., Pupa Shuttleworthiana Charp. (= borealis Morelet), Cionella lubrica Müll., Helix harpa Say, Hyalina fulva Drap., Vitrina pellucida Müll. (— exilis Morelet). Während im Innern von Sibirien in der gleichen Breite mit Kamschatka schon eine andere und entwickeltere Fauna sich zeigt, sind hier nur einige wenige, meist allgemein im arktischen Norden verbreitete Arten zu verzeichnen. Der für Kamschatka charakteristische Baum ist die ärmliche Betula Ermani Chamisso, die noch ärmlicher erscheint, wenn man sie in Vergleich mit den stattlichen Wäldern stellt, welche unter demselben Parallel in Sibirien ge- deihen. Die Gründe hierfür liegen in den äusserst ungünstigen, durch die angrenzenden Meere verursachten Klimaverhältnissen. Den kalten, Treibeis führenden Polarstrómungen ausgesetzt, durch vorliegende Inseln von dem japanischen Golfstrom, dem Kuroshiwo, abgesperrt, im Winter von kalten West- und im Sommer von kühlen und feuchtigkeitsschwangeren Ostwinden beherrscht, zeigen sämmtliche, um das Ochotskische Meer herum gelagerte Landstriche ein unangenehmes Polarklima, weniger polar durch äusserst strenge Winter, welche ihr Maximum vielmehr bei Jakutsk!) erreichen, als noch mehr durch wirkungslose Sommer. Die hóchstbeobachtete Julitemperatur in Peter- paulshafen sind 12° R., während sie meistens 109 R. nieht übersteigt. In Ochotsk und Nikolajewsk wird der Sommer nicht wármer, der Winter dafür 1) oder nach neuer Version (Wild, Temperaturverhältnisse Russlands) bei Wercho- jansk, 679 34’ N., 1330 51’ Oestl. Greenw. Die Binnenmollusken etc. (p. 93) 273 desto kiilter, und daher kommt es, dass an der Miindung des Amur, unter gleichem Breitegrade mit der norddeutschen Ebene gelegen, noch Tundra- bildungen mit dem Vegetationscharakter des nördlichen Sibirien zu finden sind. Wenige hässliche Lärchen, Fichten und Birken zeigen sich, während die Ge- gend um Ochotsk sogar nur von einigen verkrüppelten Lärchen bestanden ist. Im inneren Sibirien dagegen steigert sich der continentale Charakter des Klimas mit zwar kalten Wintern, doch dafür desto wirkungsvolleren Sommern fortwährend von West nach Ost. Dasselbe ist gegen das Ochotski- sche Meer hin durch das Stanowoi- und Ochotskische Küstengebirge vor den kaltfeuchten Einwirkungen dieses Meeres während des Sommers geschützt, während dieselben Gebirgszüge von dem Küstenstriche an ihrem Fusse die wohlthätigen Einwirkungen continentaler Sommertemperaturen vollständig ab- halten. Von gleichen Verhältnissen wird der nördliche Theil der Insel Sachalin beherrscht. Das arktische Nordamerika bringt von Siisswasserformen wieder die schon oft erwähnten, kleinen Wassermollusken und Margaritana margariti- fera L. (Limnaea peregra Müll, truncatula Müll, Physa fontinalis L. vom grossen Bärensee, Physa hypnorum L.) und von Landschnecken: Punctum pygmaeum Drap., Helix harpa Say, Pupa Shuttleworthiana Charp. mit der verwandten P. Gouldi, Pupa muscorum (L.) Müll. mit der ihr nahestehenden P. Blandi Morse, Cionella lubrica Müll., Vitrina pellucida Müll. (= V. limpida Gould), endlich auch Hyalina pura Alder (= viridula Mke. = electrina Gould) und die verwandte H. exigua Stimpson (= radiatula Alder?), sowie die allgemein verbreitete H. fulva Drap. Auch Zonitoides nitidus Müll. kommt hier ziemlich weit nach Norden hin vor. Aehnliche Verhältnisse wie am Ochotskischen Meere bedingen das Klima von Newfoundland, dessen Südküste die europäische Helix hortensis Müll. zugleich mit der europäischen Calluna vulgaris (L.) Salisb., dem Haide- kraut, trägt. ———— —————— 274 Hermann Jordan. (p. 94) In Grónland endlich finden wir mehr an der West- als an der Ost- kiiste Vitrina pellucida Müll. (= Angelicae Beck), Succinea putris L. (= Groen- landica Beck) und ausser den schon oben erwiihnten noch Hyalina alliaria Müll., die sonst den gemiissigten Nord- und Ostseekiisten angehört. B. Die Nearktische Provinz. (A. 39). Das übrige Nordamerika, also die gemiissigten Linder desselben, nennen wir hier mit Wallace die Nearktische Provinz. Ihre ungefihre Nord- grenze entspricht der oben (pag. 82) beschriebenen Siidgrenze der amerikanisch- arktisehen Provinz, d. h. sie reicht im Westen, bedingt durch den pacifischen, von den Küsten Mittelamerikas herstammenden Golfstrom, um 10 Breitegrade weiter nordwárts, als im Osten, wo die Hudsonsbai auf die umliegenden Landstriehe einen stark erkältenden Einfluss ausübt. Auch die Nordküste von Labrador bis zur Mündung des Lorenzstromes und das nördliche Newfound- land gehören hierher, wo ähnlich der Halbinsel Kamschatka und der Ochot- skischen Küste in Folge der herrschenden Winde zwar milde Winter, aber auch kühle, von ewiger Nebelbildung begleitete Sommer herrschen, und wo endlich die mittlere Südgrenze des Treibeises siidlicher verliuft, als irgendwo, nimlich bis ca. 45° n. Br. an der Küste (Halifax) und bis 40? n. Br. im Ocean herabreicht. Im Süden reicht die Nearktische Provinz ungefähr bis zu 30° n. Br., so zwar, dass die Halbinseln Altealifornien und Florida weniger mehr zu ihr, als zu dem tropischen Amerika (neotropische Provinz) gehören. Sie schliesst im Süden mit der Aequatorialgrenze der Nadelhólzer ab. Im Ganzen erinnert die nearktische Fauna recht sehr an die europäisch- asiatische. Die Arten sind allerdings selten identisch, dafür ist der allgemeine Typus desto ähnlicher. So halten manche Naturforscher den gewöhnlichen Wolf der „alten Welt“ für dieselbe Art wie die Wölfe Nordamerikas, welche von dem Eismeere bis nach Mexico hin vorkommen; das wäre dann eine bei Säugethieren sonst seltene Ausdehnung des Verbreitungsbezirkes, wie sie ähnlich wohl nur bei dem Leoparden wieder zu constatiren ist, welcher der ganzen Paläotropischen Zone (Aethiopische und Asiatischtropische Provinz) SEET BEEN Die Binnenmollusken etc. (p. 95) 275 gemeinsam ist. Ebenso miissen wir wohl den Biber beider Continente als zu einer Art gehórig auffassen, und nicht viel anders verhált es sich mit dem braunen Bären. Sonst finden sich hier wie dort Katzen, Luchse, Fiichse, Hirsche, Hasen, und auf den ersten Blick scheinen bezüglich der Sáugethiere | wenig Unterschiede zu bestehen. Doch bei genauerer Untersuchung findet man, dass sowohl die nearktische, als die paläarktische Provinz auch eigene Süugethierformen haben. In der paläarktischen Provinz sind 20 Arten von Ziegen und Schafen heimisch, wiihrend in Nordamerika nur ein Schaf in den Rocky Mountains lebt. Amerika hat ferner eigenthiimliche Gattungen wie Mephitis, Antilocapra und Aplocerus; drei Fünftel seiner Säugethierfauna machen Nagethierarten aus, und es zeigt ausserdem zum Unterschiede von dem östlichen Festlande An- | klänge an Südamerika. Von letzterem ist es wieder durch zahlreiche Insecti- voren (z. B. 15 Sorex-Arten) unterschieden, welche diesem gänzlich fehlen. Von Vögeln sind ebenfalls ungefähr ein Achtel siidamerikanisch, wie die | Arten der Vögel überhaupt in bedeutend höherem Grade verschieden von dem östlichen Continentalcomplex ausfallen, als die Säugethiere. Noch schärfer sind die Reptilien unterschieden; man denke nur an Klapperschlangen und Iguaniden und an die zahlreichen geschwänzten Batrachier Nordamerikas. Unter den Fischen finden sich viele Gattungen, welche der paläarktischen und der | nearktischen Provinz gemeinsam sind; aber letztere ist durch eine reiche Ganoidenfauna vor jener ausgezeichnet. Im Ganzen erinnert auch die Molluskenfauna durch gleiche Gattungen und Gruppen recht sehr an die der nördlichen Länder von Europa und Asien, aber es haben sich die nämlichen Gruppen anders entwickelt. Während im nördlichen Europa und Asien die Helixgruppe Fruticicola prävalirt, ist diese in Amerika nur spärlich vertreten; dagegen sind die Helixgruppen Patula und Triodopsis, letztere mit nur je einem Vertreter in Europa und Asien (Helix | personata Lam. in Europa und H. subpersonata Midd. in Centralasien), in hohem | Grade entwickelt. Hyalinen finden sich hier wie dort, wenn auch theilweise | als andere Arten, und einige kleine Erdschnecken sind gemeinsam. Es fehlen nur die europäischen Gattungen Neritina und Amphipeplea. Die Neritinen | sind augenscheinlich siidóstlichen Ursprungs und finden sich besonders in den | Mittelmeerländern und in dem tropischen Asien, hier auch zugleich mit den EE E 276 Hermann Jordan. (p. 96) von ihnen abstammenden Navicellen. Im nórdlichen Europa kommt dagegen nur noch eine Art, Neritina fluviatilis L., vor. Die Gattung Amphipeplea hat nur eine Art, A. glutinosa Miill., in dem atlantischen Europa aufzuweisen und ist ausserdem bisher merkwiirdigerweise nur von den Philippinen bekannt geworden. Ob die Form aus dem irischen Killarney Lake eine echte Limnaea oder eine Amphipeplea ist (nämlich Limnaea oder Amphipeplea involuta Harvey), scheint — wunderbar genug — noch nicht genügend festgestellt worden zu sein. Sonst zeichnet sich Nordamerika vor dem europäisch-asiatischen Conti- nent durch eine wahrhaft colossale Entwickelung der Unioformen aus. Bezüglich der Flora unterscheidet Grisebach (A. 2) in Nordamerika zwischen drei Gebieten; diese sind: 1. das Waldgebiet des westlichen Continents, in dem gesammten Norden und im atlantischen Nordamerika; 2. das Prairiegebiet, westlich vom Mississippi und Missouri bis zum mexikanischen Californien und dieses einschliessend, und 3. das californische Kiistengebiet. Das Waldgebiet wird auch hier als so weit nach Norden hinaufreichend angenommen, als überhaupt noch Baumwuchs vorhanden ist und greift darum noch weit in unsere arktische Provinz hinein, welche letztere wir vielmehr nur so weit gehen lassen, als dichte Waldbestánde vorkommen. Ueberein- stimmend mit diesen drei Florengebieten von Grisebach unterscheidet auch Asa Gray (A. 42) bezüglich des Waldwuehses drei Gebiete in Nordamerika, von denen wir sehen werden, dass sie auch für die Binnenmollusken als zu- treffend angenommen werden künnen. Asa Gray unterscheidet: 1. das Gebiet des atlantischen Waldes, vorwiegend Laubwald; es über- schreitet den Mississippi nur wenig, hat im Süden 56 Zoll jährlicher Nieder- schläge, mehr im Sommer als im Winter, im Norden, am oberen Mississippi und an den grossen Seen 35 Zoll gleiehviel im Sommer und im Winter; 2. das im Ganzen waldlose, trockene Gebiet der Prairie besitzt nur Baumwuchs in Schluchten und an Flusslàufen und sehr geringen Regenfall; 3. das Gebiet des pacifischen Waldes erstreckt sich von San Diego an nordwárts; es ist im Süden auf zwei Höhenzüge beschränkt (Coast Ranges Die Binnenmollusken etc. (p. 9%) 211 und Sierra Nevada), deren Waldgürtel sich naeh Norden hin untereinander und dann auch mit dem Rocky-Mountains-Wald vereinigen, wo dann im British Territory mit nordwestlichen Ausläufern des atlantischen Waldes eine Verbindung hergestellt wird. Im südlichen Drittheil fällt fast kein Regen und nur im Norden auch Sommerregen. (San Diego 8 Zoll, San Francisco 20 Zoll, am Puget-Sound 70 Zoll). Der pacifische Wald, vorwiegend Nadelwald, er- streckt sich bis Aljaska hin, während die übrige californische Flora bei weitem nicht so weit nördlich hinaufgeht. Unter diesen Umständen wird es nicht zu verwundern sein, dass in dem Prairiegebiete die Molluskenfauna höchst ärmlich entwickelt ist, dass viel- mehr östlich und westlich desselben, wo die zur Entwickelung einer reichen Schneckenfauna nothwendigen Existenzbedingungen nicht fehlen, die meisten der nearktischen Formen zu suchen sind. Welchen Eindruck diese Ebenen im Innern von Nordamerika stellenweise machen, geht aus den zwar etwas drastischen, doch wohl aber berechtigten Worten eines neueren Reisenden hervor: „Hat man auf solche Weise die Sierra Nevada genossen, so gelangt man in die gemeinste, niederträchtigste Landschaft der Erde, von deren Er- bärmlichkeit sich Keiner einen Begriff machen kann, der nur die anmuthigen Gefilde des schönen Europa kennt. Eine schmutzig gewordene Kalkgrube, vertrocknet, in lauter kleine Inselchen zerklüftet, bürstenartig besetzt mit dürren, verstaubten Artemisiabiischeln, bis ins Unendliche ausgedehnt — —* (A. 56). Wir unterscheiden übereinstimmend mit den Florengebieten ebenfalls drei Regionen bezüglich der Malakologie in Nordamerika: 1. die östliche oder atlantische Region (Eastern Province von Binney, A. 50) beginnt mit dem atlantischen Walde östlich von den Rocky Mountains, vielleicht ein wenig südlich vom kleinen Sclavensee; sie zieht sich am Mis- souri und Mississippi hin, die Region der canadischen Seen einschliessend, und reicht bis an den atlantischen Ocean und die Nordostkiisten des mexica- nischen Meerbusens, den Mississippi nur wenig überschreitend. Florida gehört nicht mehr hierher. Wie es in seinen Mollusken sich an das tropische Amerika anschliesst, so ist auch seine Vegetation, zumal sein Wald, als subtropisch zu bezeichnen. Wir haben hier zu unterscheiden zwischen einem nördlichen und einem südlichen Bezirk, welche bei 34 bis 36° n. Br. zu trennen sein Nova Acta XLV. Nr. 4. 36 278 Hermann Jordan. (p. 98) diirften, und von denen besonders in dem letzteren die nordamerikanische Molluskenfauna sich am typischsten in einer Menge schöner Patula-, Petasia- und Triodopsis-Arten entwickelt hat (cf. Tabellen-Anmerkung 1). 2. Die centrale Region (Central Province von Binney, Rocky-Mountains- Subregion von Wallace), die trockene Region des inneren Beckens von Nord- amerika, vom Norden der Rocky Mountains her bis zu den grossen Prairien von Texas und einschliesslich derselben. 3. Die pacifische Region (Pacific Province von Binney), die Küsten- länder des pacifischen Oceans von Neucalifornien bis Aljaska hin umfassend, ist lediglich Küstenregion; man würde zwischen einem südlichen oder califor- nischen und einem nördlichen oder columbischen Bezirk zu unterscheiden haben. Gleiche Verschiedenartigkeit in der Verbreitung zeigt auch wieder die Gattung Rubus, indem in der atlantischen Region bis wenig über den Mis- sissippi hinaus Rubusformen von europüischem Typus vorkommen; das Innere, also die centrale Region, ist frei von Rubus-Arten, und andere Formen finden sich an der pacifischen Küste von San Francisco bis 60° n. Br. hin, die im Süden von San Francisco sich noch ein Stück auf den Gebirgen fortsetzen (z. B. Rubus spectabilis Pursh). Mit dem östlichen Continentaleomplex hat Nordamerika folgende Land- schnecken gemeinsam, und davon kommen vor: 1. In Europa, Asien und ganz Nordamerika (cf. pag. 89): Punctum. pygmaeum Drap., Vallonia pulchella Müll. und costata Müll., Cionella lubrica Müll., Hyalina pura Alder (nach Binney — viridula Mke. = electrina Gould; Weinland (A. 7) erklärt nach eigenen Funden die H. electrina Gould für gleichbedeutend mit H. radiatula Alder = H. Hammonis Strom — es werden wohl eben beide Arten auch in Nordamerika vorkommen), Hyalina fulva Drap., Succinea putris L. (= S. campestris Say). 2. Nur in der atlantischen Region finden sich und sind vielleicht sämmtlich, wie es von einigen auch feststeht, durch den menschlichen Verkehr von Europa aus in Nordamerika eingebiirgert worden, obgleich man das Vor- Die Binnenmollusken etc. (p. 99) 279 kommen einiger von ihnen auch auf frühere Landverbindungen mit Europa | zurückführen könnte: a) in dem nördlichen Bezirk: Helix hortensis Müll., nördliche Ostküste und Südküste von Newfoundland. Helix nemoralis L., von Binney 1857 in Massachusets eingeführt und in unveränderter Gestalt gut gedeihend. | Helix hispida L., von England vermuthlich in Nova-Scotia eingeschleppt. | Helix rufescens Pennant, nur bei Quebec, von England her eingeführt. | Arion fuscus Müll, in der Stadt Boston (Weinland erklärt aus eigener | Anschauung dieses Vorkommen für Arion hortensis Fér.). | Limax agrestis L., in östlichen Küstenstädten eingeführt. Limax variegatus Drap., schon ziemlich weit von einigen östlichen Küsten- | stiidten aus nach Westen und Süden hin verbreitet. Limax cinereo-niger Wolff, in östlichen Küstenstädten. Hyalina cellaria Müll ebenso (cf. pag. 38). | | Zonitoides nitidus Müll., schon sehr weit verbreitet, sowohl nach dem Nor- den hin, als auch nach Binney bis an die westlichen Grenzen der À östlichen Region. Vielleicht einheimisch? l b) in dem südlichen Bezirk: l Helix aspersa Müll, an der südlichen Ostküste. l | Stenogyra decollata L., von Südeuropa aus in Südcarolina eingeführt. Caecilianella acicula Mill, in Florida und New Jersey wohl mit Zier- sträuchern eingeschleppt. Obgleich wir in Europa doch auch amerikanische Bäume und Sträucher cultiviren, ist es wunderbar genug, dass von der Einschleppung amerikanischer Schnecken noch nichts bekannt wurde. Nur Planorbis dilatatus Gould ist als in England aus Nordamerika her eingeschleppt bezeichnet worden. 3. Ausserdem finden sich in der nearktischen Provinz noch mehrere mit Formen aus dem gemässigten Europa und Asien vicarirende Arten, Hierher gehören: Limax campestris Say, in Gestalt und Auftreten dem europäischen L. agre- stis L. ganz ähnlich. Vitrina limpida Gould, aus dem nördlichen Bezirk der atlantischen Region und aus der arktischen Provinz, V. pellucida Müll. wohl mehr als ähnlich. 36* 280 Hermann Jordan. (p. 100) Helix (Fruticicola) jejuna Say und H. Tennesseensis Lea, beide an unsere H. hispida L. erinnernd. Limax agrestis L., Vitrina pellucida Müll. und Helix hispida L. gehen in derselben sich gleich bleibenden Form durch ganz Europa und Asien bis nach dem Amurlande, oder wenigstens bis tief nach Innerasien hinein; eine Veränderung des Typus tritt also erst in Nordamerika auf, und man kann wohl Europa mit Recht als Heimathland annehmen. Anders verhält es sich mit folgenden drei Formenreihen: Helix (Patula) ruderata Studer von Europa — H. pauper Gould aus dem nordpacifischen Asien — H. striatella Anthony von Nordamerika; H. (Petasia) bidens Chemn. von Europa — H. bicallosa Friv. von Inner- asien — einige Petasien von Nordamerika; H. (Triodopsis) personata Lam. von Europa — H. subpersonata Midd. von Innerasien — .H. clausa Raf. und Verwandte von Nordamerika. Bei diesen können wir einen allmählichen Uebergang aus dem einen Typus in den anderen von Amerika über Asien bis nach Europa hin verfolgen — es wird wohl Niemand sagen wollen, von Europa über Asien nach Amerika, da die drei Helixgruppen, zu denen diese Arten gehören, in Amerika bei weitem hochgradiger entwickelt sind, als in Europa, wo sogar H. personata und H. bidens als einzige Reprüsentanten der betreffenden Gruppen dastehen. In ühnlicher Weise besteht von Europa aus über Asien hin eine Ver- wandtschaft nach Amerika in Formen der Helixgruppe Arionta; doch nicht über Sibirien, sondern über China hin nur nach dem californischen Theile der pacifischen Region, nümlich Helix arbustorum L. von Europa, H. Kiangsinensis E. v. Mart. von Ostasien, H. Californiensis Lea H. Nickliniana Lea von Californien. H. Townsendiana Lea Die unter 1. angefiihrten Schnecken sind allgemein verbreitet, genau so, wie dies in jungtertiärer Zeit mit der Waldflora der Fall war; die unter 2. genannten Arten sind nur durch den menschlichen Verkehr, also kiinstlich, in Nordamerika eingebürgert worden, wenn ihr gutes, dem günstigen Wachs- thum amerikanischer, in Europa angepflanzter Bäume entsprechendes Gedeihen Die Binnenmollusken etc. (p. 101) 281 daselbst auch immerhin bemerkenswerth ist, und die unter 3. nebeneinander gestellten Formentypen zeigen sich einestheils als von Europa her über Asien nach Amerika, anderentheils von Amerika her über Asien nach Europa ein- gewandert, und zwar wohl erst in späterer Zeit, indem die nach der Tertiär- zeit veründerten Klimaverhiltnisse auch Veránderungen in den Formen be- dingten. So sehen wir zwei Arten von Verwandtschaft zwischen Amerika und Europa bestehen: einmal in jenen alten, schon tertiàren Formen, welche sich voraussichtlich unter den damals giinstigeren Klimaverhältnissen über eine im Norden des atlantisehen Oceans anzunehmende Landbriicke verbreitet haben, und zweitens in einer Reihe von Typen, deren beiderseitiges Vorkommen am besten durch die Zwischenlagerung von Asien zu erklàren ist. Ein einziges Beispiel könnte man von einer directen, über das atlan- tische Meer hinüber bestehenden Verwandtschaft anführen: Carychium minimum Mill, die einzige Binnenlandauricule von Europa, und das ganz ähnliche Carychium exiguum Say, die ebenfalls einzige Binnenlandaurieule von Nord- amerika — doch wohl ohne Berechtigung. Die küstenbewohnenden Auriculaceen von Nordamerika und Europa sind Meeres- oder wenigstens Brackwasserbewohner und als solche an den nordamerikanischen und euro- päischen Küsten als Angehörige eines und desselben oceanischen Beckens vielfach identische Arten; was kann näher liegen, als die beiderseitige, doch ganz selbständige und untereinander verbindungslose Entwickelung gleicher, verkiimmerter Binnenlandsformen unter Verhältnissen ziemlich gleicher Klimate? Von Pflanzenarten, welche gleichzeitig, abgesehen von den eircumpolaren Arten, in Europa und Nordamerika vorkommen, führt Asa Gray (A. 57) 24 an. Nach Engler (A. 58) müsste man davon 15 abziehen, von denen eines- theils ihre Einschleppung durch menschlichen Verkehr nachweisbar oder we- nigstens mehr als wahrscheinlich ist, und von denen anderentheils einige wohl nicht hüben wie drüben vorkommen. Die übrig bleibenden 9 Arten sind erstens zwei Cryptogamen: Equisetum Telmateja Ehrh. und Lycopodium inun- datum L. In Westeuropa allgemein, wohl auch am Meerestrand verbreitet, in Nordamerika aber nur stellenweise vorkommend sind Carex extensa Good., Calluna vulgaris (L.) Salisb., Leersia oryzoides Sw. Ferner kommen drei nordamerikanische Arten in Europa beschränkt vor: Briocaulon septangulare 282 Hermann Jordan. (p. 102) Michx. (auf Mooren in Skye, auf den Hebriden und in Irland), Spiranthes gemmipara Lindl. (= Romanzowiana Cham.) (nur in einem Torfmoor in Irland), Lobelia Dortmanna L. (in Westeuropa bis Skandinavien und Litthauen hin verbreitet), und Spartina stricta Roth. (eine amerikanische, auch im westlichen Europa ziemlich verbreitete Strandpflanze). Von Asa Gray nicht angefiihrt, aber hier wohl noch zu nennen ist Ozycoccos macrocarpus Pursh, neuerdings in den Niederlanden bei Terschelling gefunden. Obgleich nun ziemlich fest- steht, dass litorale Vógel von Grossbritannien über Island nach Grónland fliegen und man ja annehmen könnte, dass diese Vögel dann auch nach Labrador und südwärts weiter gehen, so wäre die Annahme von einer Ver- schleppung genannter zehn Pflanzen auf diesem Wege doch etwas gewagt; es liegt näher, sie als Ueberbleibsel zu betrachten von einer grossen Anzahl identischer Arten, welche einst rings um den nördlich atlantischen Ocean herum über eine ehemalige Landbrücke hinweg vorkamen. Der Austausch organischer Wesen zwischen Nordamerika und Grón- land ist ein ebenso geringer, so dass sich von arktischen Gewáchsen, abge- sehen von der Hauptmasse der circumpolaren Arten, nur einige wenige, etwa sechs, in beiden finden, während die sibirische Flora recht eng an die von Nordamerika anschliesst (A. 59), und andererseits ein Anschluss von West- sibirien aus über Spitzbergen nach Grónland erreicht wird, was letzteres am besten aus der meerischen Nordpolarstrémung erklärt werden dürfte und den grossen, von dieser transportirten Mengen sibirischer "Treibhülzer. Von Wassermollusken kommen in Nordamerika, besonders in dem nordlichen Bezirk atlantischer Region und, wie schon erwühnt, in der arkti- schen Provinz folgende mit Europa und Asien gemeinschaftliehe Arten vor: Valvata sincera Say — V. depressa C. Pfr., Physa hypnorum L., durch den ganzen nördlichen Bezirk, Planorbis albus Müll. (= P. hirsutus Gould) in Neuengland und besonders im Bezirke der grossen Seen, Limnaea stagnalis L., von Middendorf auch im südlichen Alaska, also der pacifischen Region, gefunden, Limnaea ovata Drap., peregra Müll, truncatula Müll, palustris Müll. Im Uebrigen gestattet uns hier der Raum nicht, genauer auf die nearktische Provinz einzugehen. Die Binnenmollusken etc. (p. 103) 283 C. Die paláarktische Provinz. (Siehe Karte 2.) Der Name „paläarktische Provinz“ ist schon in verschiedener Weise angewendet worden. In Deutschland brauchte ihn wohl zuerst Keferstein (A. 60); derselbe entlehnte den Ausdruck von Sclater, schliesst sich sonst aber in seiner Uebersicht über die geographische Verbreitung der Land- E) conchylien eng an Woodward an (A. 66), dessen 27 Erdprovinzen noch um weitere 7 vermehrend. Dr. Kobelt (A. 61 und 62) stimmt mit Keferstein darin überein, dass man das nördliche Nordamerika ebenfalls als paläarktisch betrachten miisse, die atlantischen Inseln aber nicht zu dieser Provinz zu- ziehen diirfe. Wallace endlich (A. 4) zieht ganz Nordamerika mit Grónland als „nearktische Region“ zusammen, rechnet aber zu seiner „paläarktischen Region“ sowohl die arktischen Lánder von Europa und Asien, als auch Japan, Nordchina und den grossen Wiistengiirtel. Ueber Nordamerika und die arktischen Lánder erlaubte ich mir oben einige Bemerkungen (pag. 88—85, 94—96); in Bezug auf Japan möchte ich Gloyne (A. 63) beipflichten, welcher dasselbe hinsichtlich der Landschnecken als mehr zur asiatischtropischen Provinz gehürig schildert (um mit Gloyne zu sprechen: zur „paläotropischen Provinz“),*) und zwar besonders wegen seines grossen Reichthums an Deckellungenschnecken und wegen der Clausilien von vollständig asiatischtropischem Typus. Rein (A. 64) spricht sich, auf seine eigenen Erfahrungen gestützt, in dem ersten Bande seines prachtvollen Werkes in Uebereinstimmung mit Wallace auch für den paläarktischen Cha- rakter der japanischen Fauna aus, fügt aber hinzu, dass die meisten Typen ihm den Eindruck der Zugehürigkeit zu dem benachbarten Festlande machten. Die Mittelstrasse ist bekanntlieh golden, und ich glaube am besten zu thun, wenn ich Japan ein Uebergangsgebiet nenne, von welchem man mit demselben Recht oder Unrecht sagen darf, es sei palüarktisch oder asiatisch- tropisch. Der Norden ist freilich entschieden paläarktisch, also die Insel Yezo und diese wiederum vorwiegend in denjenigen Theilen, deren Küsten den J) worunter nur die asiatisehtropischen Lünder verstanden werden. 284 Hermann Jordan. (p. 104) kalten, aus dem Ochotskischen Meere kommenden Strómungen ausgesetzt sind, nümlich in den núrdlichen und westlichen. Die grosse Insel Hondo (Nipon) wäre in ihren nördlichen Theilen bezüglich ihres palàarktischen oder tropischen Charakters kaum definirbar, wührend Shikoku und Kiushiu ganz entschieden als asiatischtropisch zu bezeichnen sind. Japan hat 40—50 Siugethiere*), von denen 25 bestimmt als eigen- thümlich anzusehen sind. Diese endemischen Formen zeigen theils tropische, theils paläarktische Verwandtschaft, und theils sind sie in ihrem Charakter unbestimmt. Tropische Verwandtschaft zeigen südjapanische Formen, wie Inuus speciosus, Pteropus dasymallus, Ursus Japonicus. Tropische Verwandt- schaft zeigen aber auch Formen, welche durch ganz Japan vorkommen; ich meine besonders Cervus Sika, der auch noch auf Yezo vorkommt und dem Cervus pseudaxis von Formosa, allerdings wohl auch dem Cervus Mansuricus aus Nordchina nahe steht, und ferner Antilope (Nemorhedus) crispa, welche auf allen hohen Gebirgen Japans heimisch ist und nächste Beziehungen zu A. Sumatrana von Sumatra und A. Swinhoei von Formosa hat. Ebenso schliesst sich das japanische Schwein (Sus leucomystax) am engsten an S. taevanus von Formosa an. Paläarktische Verwandtschaft haben unter den eigenthiimlichen Formen erstens drei Marder, von denen aber wenigstens der eine (Mustela brachyura) nur im Norden vorkommt: ferner eine Fischotter (Lutronectes Whiteleyi), die man nicht mit der unsrigen (Lutra vulgaris L.) verwechseln darf; dann Canis (Vulpes) Japonicus, der aber nicht mit unserem Canis vulpes identisch ist. Ein richtiges Uebergangsglied an sich ist z. B. der Yama-imu (Berg- hund), der japanische Wolf (Canis hodophylax), welcher gleicherweise mit G. Sumatramus vom Malayenarchipel und C. alpinus von Sibirien verwandt ist. Ganz besonders merkwürdig ist aber ein Insectivore, Urotrichus talpoides, welcher einer sonst nur im nordwestlichen Amerika vorkommenden Gattung angehört; manche halten ihn sogar für identisch mit dem nordamerikanischen U. Gibsü. Auch die anderen Säugethierformen geben in ihrer Zusammenstellung das Bild einer Faunenfacies von unbestimmtem Charakter. Die Flederthiere, 1) Wallace zählt 40, Rein giebt etwa 50 an. Die Binnenmollusken etc. (p. 105) 285 von denen ausser dem Pteropus keine Form eigenthiimlich japanisch ist, sind zur Hälfte tropisch, einige sind nördlich und eines ist chinesisch. Vier Sorex- Arten kommen in Japan vor, von denen eine tropisch, die anderen aber ende- misch sind. Eine Varietät des nordischen braunen Bären, Ursus arctos var., welche man wohl auch fálschlich fiir den nordamerikanischen Grizly hielt, gehórt zwar wohl der japanischen Fauna, aber nur Yezo an. Sie kommt sonst auch im Amurlande, auf Kamschatka und den Kurilen vor. An Mäusen hat Japan 4, von denen 8 eigenthiimlich und eine chinesisch ist. Man sieht, dass die Säugethierfauna zum grössten Theile aus eigenthümlichen Formen besteht, welche wechselnde Verwandtschaft, im Ganzen aber in Nordjapan mehr nördliche, im Süden mehr südliche Verwandtschaft zeigen. Ausserdem gehen tropische Charaktere weit nördlich und weit in die Gebirge hinauf, und einige nördliche Formen dringen weit nach Süden hin vor. Von der palä- arktischen Provinz ist Japan ausserdem durch das vollkommene Fehlen von Schafen und Ziegen unterschieden. Die japanische Vogelfauna scheint sehr reichhaltig zu sein. Rein meint, sie zähle ungefähr 250 Arten, eine Zahl, deren Vermehrung man wohl erwarten dürfe. Wallace giebt in seinem „Island Life“ dagegen nur 165 an, von denen nach Seebohm nur 11 eigenthümlich genannt werden könnten und von denen 40 zugleich auch Grossbritannien angehören. Man kann wohl nicht leugnen, dass die japanische Vogelfauna in höherem Grade paläarktische Elemente birgt, als die der Säugethiere und besonders als die der niederen Thiere, zumal da auch Papageien gänzlich fehlen. Nordische Singvögel, selbst Nachtigallen (Cettia cantans), lassen auch in Japan ihr schmetterndes Lied erschallen, und der Sperling (Passer montanus) ist ein ebenso häufiger Gast wie bei uns. Ebensowenig fehlen in Japan die Häher, die Elstern, Staare, Bachstelzen, Lerchen, und auch der Kukuk hat hier sein Domieil aufgeschlagen. Wenn auch Anklänge an die Tropen nicht fehlen, so sind sie doch in gerin- gerem Maasse vorhanden. Dafür machen sich diese wieder innerhalb der Klassen der Reptilien und Amphibien desto mehr geltend.) So bildet Alles 1) Neuerdings lese ich in Wallace’ Island Life, pag. 371: Die hauptsächlichsten Thatsachen bezüglich der Verbreitung der Fauna (Japans) zeigen eine Mischung von gemässigten und tropischen Formen mit einem beträchtlichen Bruchtheil eigenthümlicher Arten. Nova Acta XLV. Nr. 4. 37 286 Hermann Jordan. (p. 106) zusammen ein wunderliches Gemisch von nórdlichen und tropischen und selbst von specifisch amerikanischen Formen, und man kann sich dies kaum anders erkláren, als dass die Inseln zu verschiedenen Malen bei verschiedenen Kli- maten mit dem Festlande in Verbindung gestanden und immer etwas von den überkommenen Formen aufbewahrt haben, zum Theil in nach und nach sich verándernder, zum Theil in unveránderter Form. Vógeln und Flederthieren ist Japan natürlich noch jetzt von dem Festlande aus zugänglich. War nun die Fauna aus verschiedenen Elementen zusammengesetzt, und ähnelte dieselbe in mancher Beziehung der unsrigen einigermassen, so kann man dies in weit geringerem Grade von der Flora, am allerwenigsten, von Yezo abgesehen, von dem japanischen Walde sagen. Der Grundcharakter des europäischen Waldes ist sein Bestehen aus wenigen Baumarten, die aber als echte sociale Pflanzen nur eine geringe Zahl Strüucher unter sich dulden. Der japanische Laubwald dagegen ist aus einer grossen Menge von Baum- und Straucharten zusammengesetzt. Schling- und Kletterpflanzen, epiphytische und andere Farne spielen eine gróssere Rolle und erinnern an den tropischen Urwald. Auch im Uebrigen muss die Flora als innig verwandt — immer von Yezo abge- sehen — mit dem tropischen Ostasien betrachtet werden. So sagt auch A. Engler (A. 65): — — „ungleich grösser ist die Anzahl der Verwandten siidasiatischer Pflanzen auf Nippon und Kiousiou; da ist die innige Ver- wandtschaft mit der chinesichen Flora und der Ostindiens wie des Archipels ganz auffallend. Viele Gattungen zeigen noch eine reiche Entwickelung, ähnlich wie im tropischen Asien; zahlreiche Gattungen tropischer und sub- tropischer Familien aber sind monotypisch, und dies zeigt an, dass schon seit Langem in Japan die Flora des tropischen Asiens vorhanden war, allmählich aber decimirt wurde. Als Beispiele solcher Gattungen nenne ich die Magno- liaceen Zwptelea, Cercidiphyllum, Trochodendron, die Nymphaeacee Euryale, die Bixacee Idesia, die Tiliacee Corchoropsis, die Celastracee Tripterygium, die Rubiacee Serissa, die Gesneracee Conandron, die Myoporacee Pentacoelium und einige andere“. So äussert sich Engler, nachdem er 61 Pflanzen aut- gezühlt hat, welche sogar noch auf Yezo und im Amurland an Formen des tropischen und subtropischen Asiens sich anschliessen. Die atlantischen Inseln sind in jeder Beziehung stark differenzirt; aber wenn man sie nicht in das paläarktische oder europäische Gebiet einrechnen, B D | | Die Binnenmollusken etc. (p. 107) 287 | A ^ e i und wenn man auch nicht alle ebenso differenzirten Inseln und Inselgruppen | als besondere Provinzen unterscheiden will, wohin sollte man sie sonst stellen? f | Ausserdem kommen in malakologischer Beziehung mehrere specifisch europäische ! } neben allgemein paläarktischen Arten vor, z. B. Arion empiricorum Fér., Limax d gagates Drap., maximus L. (cinereus List.), Testacella haliotidea Drap., Hyalina | cellaria Müll. und crystallina Müll. (= subterranea (Bourg.) Reinh.), Helix ro- | tundata Müll, aspersa Müll, pisana Müll, lactea Müll., lenticula Fér., Steno- | | | | gyra decollata L., Pupa umbilicata Drap., Balea perversa L., Physa acuta Drap. u. s. w. ausser den allgemeinen Limay agrestis L., variegatus Drap., Helix pulchella Müll, Punctum pygmaeum Drap., Cionella lubrica Müll., Pupa eden- | tula Drap. (= microspora Lowe), so dass diese Zurechnung zu dem europäi- | schen Gebiete mir nicht nur zulässig, sondern sogar erforderlich erscheint. | Allerdings hätte ich am liebsten die ganzen Mittelmeerlánder mit | Vorderasien als eigene Provinz von der paläarktischen abgetrennt; da man aber auch in gewisser Hinsicht eine Zusammenziehung aller nichtarktischen Länder nördlich der grossen Wiistenlinie rechtfertigen kann und da dieses von { neueren zoologischen Autoren bisher immer geschah, so will ich diesem Vor- | gehen folgen, um nicht eigensinnig zu erscheinen und nicht meinem oben (pag. 84) ausgesprochenen Grundsatze zuwider zu handeln. Hiernach möchte ich die Ausdehnung der paläarktischen Provinz so annehmen, dass folgende Länder zu ihr gehören: N die atlantischen Inseln, Afrika nördlich der Sáhara, Europa, soweit es | nicht arktisch ist, Vorderasien einschliesslich Persien, ausschliesslich Afgha- l nistan, Innerasien südlich von der oben (p. 82) angegebenen Südgrenze des arktischen Sibirien und nördlich von dem grossen Gebirgsgürtel, der mit dem Hindukusch anfängt und in einem grossen, nach Nordwesten offenen Bogen bis zum Amur sieh hinzieht, und endlich das Gebiet des Amur mit | den Inseln Sachalin und Yezo, sowie den nächsten der Kurilen. Dass dieses ungeheure Gebiet, in welchem Grisebach vier verschiedene | Florenbezirke unterscheidet, sich hinsichtlich der Binnenmollusken nicht überall gleichartig verhilt, dass vielmehr recht verschiedene Formenbilder innerhalb desselben sich entwickeln, ist nicht wunderbar, besonders, wenn man bedenkt, mit wie verschiedenen Klimaten und mit wie ausserordentlich heterogenen orographischen Verhältnissen man zu thun hat. Von dem nur durch mensch- 87* 288 Hermann Jordan. (p. 108) lichen Fleiss und unaufhórliche Wachsamkeit dem Meere abgerungenen Boden Hollands steigen wir zu den Regionen des ewigen Eises und Schnees nicht nur der Alpen, der Pyrenüen und des Kaukasus empor, sondern auch zu dem höchsten Hochlande der Erde, zu Tibet, am Fusse des unter allen Gebirgen riesenhaft emporragenden Himalaya; von dem so vollstündig oceanischen Klima Englands und Irlands, wie es ausgesprochener kein anderes giebt, kommen wir von Westen nach Osten schliesslich in ein Land, welches auf der ganzen Erde mehr wie jedes andere ausgeprägt continental genannt werden muss, zu dem District am Baykalsee; die Gartenculturen Englands und Frankreichs, wo kein Zollbreit Landes von der bearbeitenden Hand des Menschen verschont geblieben ist, liegen in unserem Gebiete, aber auch die weiten Steppen und Wiüsteneien Vorder- und Innerasiens, wo nomadisirende Volker fast noch auf der Culturstufe der mythischen Urváter des alten Testaments sich befinden. Und den- noeh giebt es einige Züge, welche durch alle diese Liinder hindurchgehen und deren Zusammengehürigkeit, wenn diese auch mitunter recht locker ge- nannt werden muss, documentiren. Im Verlauf der vorigen Seiten erwähnten wir schon einige für die „paläarktische Provinz“ allgemein charakteristische Züge, so bei der Besprechung Japans (pag. 104—106) und der nearktischen Provinz (pag. 95) Für die ganze paläarktische Provinz vieles Charakteristische und zugleich Gemein- same herauszufinden ist nicht gerade leicht, und allgemein vorkommende A rten giebt es zumal sehr wenige. An Säugethiertypen wäre es vielleicht das Zu- sammenleben von Bären, Wölfen, Fiichsen, Luchsen, Hirschen, Hasen und Bibern. Aber wie sehr hat da schon allenthalben die raubthierfeindliche Cultur des Menschen aufgeráumt! Am meisten bezeichnend wäre noch die Menge der Schafe und der Ziegen und der Insectivorentypus der Talpiden. Die Marder gehen nach dem Süden zu schon in die Viverren über. Sonst sei von Säugethieren noch das Wildschwein erwähnt. Von Vögeln nennen wir Locustella, Pyrrhula, Emberiza und von Insecten besonders die Carabiden. Von Europa aus mehren sich nach Siiden zu die Katzen, die Geier, die Reptilien, Arachniden und die Landschnecken, während die Eulen kleiner werden. Nach Osten zu treten an Stelle der zahlreichen Karpfen mehr störartige Fische, Hirsche werden seltener, wofür Antilopen auftreten. Die Insecten im Osten schliessen sich an Mitteleuropa an — der Zusammenhang Die Binnenmollusken etc. (p. 109) 289 der Provinz ist faunistisch kein besonders fester, floristisch existirt er kaum. Vor allen Dingen werden wir zu unterscheiden haben zwischen einem nórd- lichen Theile, der in seiner Ausdehnung ungeführ dem „östlichen Wald- gebiete^ von Grisebach entspricht, nur vielleicht etwas weniger weit nach Norden gehend zu denken ist (s. pag. 81), und einem südlichen Theile, weleher den Florengebieten der atlantischen Inseln, der Mittelmeerlinder und der asiatischen Steppen entspricht. Mit Woodward (A. 66) nennen wir den ganzen nürdlichen Theil „germanische Region" und unterscheiden in dem südlichen Theile übereinstimmend mit der Pflanzengeographie zwischen der „atlantischen Inselregion“, der „Mittelmeerregion“ und der „centralasiatischen Region". Nur die letztgenannte weicht in ihrer Ausdehnung und Lagerung etwas von dem „asiatischen Steppengebiete^ Grisebach’s ab, und zwar wiederum in theilweiser Uebereinstimmung mit der Verbreitung der Rubus- Arten. Wir rechnen, in Uebereinstimmung mit der Mehrzahl der Botaniker, ganz Vorderasien, also Kaukasien, Armenien, die Levante, Kurdistan, Persien und Syrien, noch zur Mittelmeerregion, wo überall auch noch die atlantisch- europäischen Rubus-Arten vorkommen (A. 40). Unter erwähnter „central- asiatischer Region“ aber wollen wir Turkestan, Tibet, das Altaigebiet, Bay- kalien und Daurien verstanden wissen, so dass dieselbe also halbkreisfórmig noch in das „östliche Waldgebiet“ von Grisebach einschneidet. Das Amurland ist gleich dem nórdlichen Japan etwas schwer in diesem System von Regionen unterzubringen; es zeigt Anklànge an Baykalien und an China und erinnert auch an eine Zone, welche sich zwischen dem Altai- Baykalisehen Bezirk und dem sibirischen Theile der arktischen Provinz überall nordwürts von ersterem von Nordrussland bis nach Ostsibirien hinzieht, nám- lich an den ,nordrussisch-sibirischen Bezirk“ (s. weiter unten). Eine, wenn auch nur ungefihre Grenze zwischen dem nórdlichen und südlichen Theile der paläarktischen Provinz ist nicht leicht zu beschreiben, und es geschieht nur aus Bequemlichkeit, den Hochgebirgsgürtel der Pyrenäen, Alpen, des Balkan und Kaukasus als solche anzugeben; für die Landschnecken z. B. dürfte sie noch eher zutreffen, als für die Wassermollusken, welche erst mehr in den südlichen Theilen der drei südeuropäischen Halbinseln, in Nord- afrika und Vorderasien den Charakter der Mittelmeerregion ganz annehmen und besonders in dem Auftreten der Gattung Melanopsis und mehrerer Neritina- | i | 290 Hermann Jordan. (p. 110) Arten zum Ausdruck bringen. Was die Hochgebirge selbst anbelangt, so gehören die Pyrenäen und Alpen ganz und gar zu dem nördlichen Theile; die nérdlichen Gebirge der Balkanhalbinsel und der Kaukasus aber tragen schon mehr einen siidlichen Charakter, besonders in den Helia- und Buliminus- Arten an sich. Was die paläarktische Provinz besonders als ein malakologisch zusammen- gehöriges Ganze charakterisirt, ist die Süsswasserfauna, zumal die der Sehnecken, welche wir mit geringen Abünderungen in Grossbritannien und dem Amurlande, in Centralasien und auf den südeuropäischen Halbinseln wiederfinden. In den siidlichsten Liindern treten eben noch die Gattung Melanopsis und einige Neritina- Arten hinzu, und es ist das Ueberwiegen von Cyrena vor Cyclas zu erwühnen. Auf das atlantische Europa beschränkt ist das Vorkommen der Amphipeplea glutinosa Müll, welehe sehr weit in den Continent hinein nur in Ostbayern (nach Clessin) und im Sehlesischen gegangen ist, wo ich sie i. J. 1877 im Kreise Oppeln sammelte. Ein Theil der Wasserschnecken kommt aber auch in Amerika vor, so z. B. die meisten der palüarktischen Limnüen, und die kleinen Landschnecken, von denen man sagen kann, dass sie der ganzen paläarktischen Provinz gleichmässig angehören, fehlen dort ebenfalls nicht; es sind die schon erwähnten Vitrina pellucida Müll, Hyalina fulva Drap., Hya- lina pura Alder, Punctum pygmaeum Drap., Helix pulchella Miill., Cionella lubrica. Müll., Pupa muscorum (L.) Müll. und Succinea putris L. Das ist auch der Hauptgrund, warum ich die soeben (pag. 109) aufgezählten „Regionen“, in malakologischer Beziehung wenigstens, nicht alle in eine Provinz zusammen- fassen múchte, welche der „nearktischen Provinz“ als gleichwerthig gegenüber zu stellen ist. Vielmehr würde die paläarktische Provinz besser in drei Provinzen ge- theilt, so dass die „germanische Region", die ,centralasiatische Region“ und die „Mittelmeerregion mit atlantischen Inseln“ gesondert als „Provinzen“ aufgefasst werden künnten. Doch hat alle Systematik, wenn auch zur Klárung naturwissen- schaftlicher Forschungsergebnisse absolut nothwendig, ihre schwachen Punkte, und ich denke, dass man sich über den soeben angeführten leicht wird trósten können. Ausserdem ist das Geprüge der gesammten paläarktischen Mollusken- fauna ein ziemlich einheitliches. Der südliche Theil dieser grossen palüarktischen Provinz unterscheidet sich von dem nórdliehen besonders durch reiche Entwiekelung der Helixgruppen Die Binnenmollusken etc. (p. 111) 291 Macularia, Iberus, Pomatia, Xerophila und Leptaxis (Hemicycla), sowie der Gattung Buliminus besonders in den Gruppen Zebrina und Chondrula. In dem nördlichen Theile überwiegen die Fruticicolen, und zwar hauptsüchlich in der Untergruppe Trichia; die Hochgebirge charakterisiren besonders Clau- silien, die Helixgruppe Campylaea und die Pupagruppe Torquilla, von denen letztere wiederum vorwiegend westliche Verbreitung hat, während zahlreiche Arten von Clausilia und Buliminus vorwiegend dem Osten eigenthiimlich sind und Campyläen fast in allen Gebirgen gleichmässig gefunden werden. 1. Die germanisehe Region. In der germanischen, fast ganz zu Europa gehörenden Region kann man, wenn auch in sehr unbestimmter Abgrenzung, einen westlichen und einen östlichen Theil unterscheiden, eine Eintheilung, welche auf dem nach Osten zu allmählich geringer werdenden Einfluss des atlantischen Oceans be- gründet ist, und welcher man als Theilungslinie etwa die Isotalantose (Linie der jährlichen Wärmeschwankung) von 20° C. zu Grunde legen könnte. Als drittes, ebenso selbstiindiges Element hiitte man die Hochgebirge hinzuzufügen, Pyrenäen, Alpen und Karpathen. Dieselben haben genugsam eigenartige Formen entwickelt, um diese ihnen hier beigelegte biogeographische Selbständigkeit innerhalb paläarktischer Formenreiche zu rechtfertigen; auch kann man sie wohl ganz gut als Verbreitungscentren mancher Arten und Gruppen ansehen. Botanisch wäre die „germanische Region“ vielleicht das Reich der Schirm- und Kreuzblüthler und der europäischen Eiche und Buche zu nennen; genauer gesagt fängt sie im Norden mit dem Getreidebau an und hört im Siiden bei dem Anfang des Olivenbaus und an der Nordgrenze der immer- grünen Laubhölzer auf — letzteres mit einigen geringen Ausnahmen. Eine Theilung in eine nördliche und südliche Hälfte ist nur botanisch in gewisser Beziehung begründet, vielleicht durch die Polargrenze des Weinstocks be- zeichnet und mit der Isothere von 20° C. zusammenfallend. Dichte Waldbestände socialer Baumarten mit geringem Wuchs anderer Sträucher als Unterholz unterscheiden sofort die Länder der germanischen Region von den waldlosen arktischen. In letzteren weidet das Renthier, in jenen bevölkern Tetraoniden, Auer-, Birk- und Haselhühner die Waldgründe. Augenscheinlich aber hängt die Verbreitung des Renthieres in der Jetztzeit in | | | | | 292 Hermann Jordan. (p.112) geringem Grade von dem Klima ab. Nicht als ob wir dies aus dem Um- stande folgern wollten, dass prühistorische Funde Renthiergeweihe in den Höhlen des mittleren und südlichen Frankreich und Sehwabens constatirten: denn man könnte uns entgegenhalten, dass in jenen fernen Zeiten vielleicht ein ganz anderer Himmel über Europa herrschte und ein ganz anderes Klima in unseren Breiten die lebende Schöpfung beeinflusste. Aber das Caribu, das amerikanische Renthier, trafen in neueren historischen Zeiten die ersten europáischen Ansiedler an den óstlichen Küsten Nordamerikas noch unter dem 43. Breitegrade, unter dem Parallel von Toulon, und nur die Cultur war es, die dasselbe allmählich nach Norden verscheuchte. Bei uns war es wohl auch noch in historisehen Zeiten zu finden. Was soll man sich sonst unter dem „Rheno“ des Cäsar (A. 67) denken? Charles Gard (A. 68) spricht es ganz zuversichtlich aus, dass das Renthier bis zur Regierung des Augustus sein Dasein auf Rheininseln gefristet habe. Und wäre die menschliche Cultur nicht, noch heute würden zur Freude der Jäger Auerochsen unsere Forsten beleben, und Bären wären nicht eine solche Seltenheit, dass man, um sie zu jagen, nach den Karpathen reisen müsste, mit einem kaiserlich-küniglichen Jagdschein ausgerüstet. Wölfe, Luchse und wilde Katzen würden häufig in unserer Heimath sein, wie die Elephanten, jetzt aus Nordafrika und aus dem Caplande verschwunden, einst an beiden Enden dieses Erdtheiles vorkamen. Kurz, die menschliche Cultur ist ein wichtiges Moment in der Biogeographie, welches man nicht vernachlássigen darf. Zum Unterschiede von arktischen Ländern finden wir in der germani- schen Region, in dem „mitteleuropäischen Reich“ von Schmarda, auch Fledermüuse der Gattungen Rhinolophus und Vespertilio; das Wildschwein erscheint von 55° n. Br. ab, und Singvögel erfreuen in den dichten Laubholz- bestánden das Ohr des Menschen. Der beliebteste unserer Singvügel ist be- kanntlich die Nachtigall; es ist nun nicht uninteressant, dass zwei verschiedene Arten derselben für den westlichen und üstlichen Theil unserer germanischen Region besonders charakteristisch sind. Lusciola luscinia nämlich gehört er- sterem, L. philomela dem anderen an. Es ist niemals angenehm, neue Namen auszusuchen oder gar erfinden zu müssen. So hätte ich gern die Bezeichnung „mitteleuropäische“ Region beibehalten, wenn nicht das hier ominöse „Europa“ in derselben eine Rolle Die Binnenmollusken etc. (p. 113) 293 spielte. Man wird dabei zu leicht versucht, als Hauptmoment „Europa“ im Auge zu behalten, wie sogar neueste und sehr bedeutende Thiergeographen | diese Region ,im Osten dureh das Kaspische Meer und den Ural in etwas d fraglicher Weise“ abgrenzen lassen. Man darf wohl aber kaum zweifeln, dass y eine Abgrenzung gegen Osten hin mindestens erst an der entsprechenden öst- lichen Wasserscheide des Ob geschehen darf, ungefähr vielleicht mit der öst- lichen Verbreitungsgrenze unseres Hamsters (Cricetus fumentarius). Den Aus- ] druck ,,nérdliche Region“ aber haben Andere so gebraucht, dass auch die arktisehen Länder darin einbegriffen wurden. Schmetterlinge und Arachniden sind noch wenig charakteristisch in der germanischen Region, Reptilien und Amphibien wenig zahlreich. In dem westlichen Theile, der allerdings derartig durchsucht ist, dass | Auffindung neuer Formen fast als Phänomen zu betrachten ist, haben wir es im Ganzen genommen mit einer reichhaltigeren Landmolluskenfauna zu thun, als im Osten, wo, abgesehen von der Gattung Clausilia, die Entwickelung ) eine ürmere genannt werden kann. Die Clausilien aber, deren Verbreitungs- | centrum auf der Balkanhalbinsel zu suchen ist, und welche in einer grossen ! Menge von Formen in den Donaulàndern und dem Bezirk der Südkarpathen | vertreten sind, gehören alle zu einem Typus, wobei berücksichtigt werden muss, dass die aufgestellten Arten nicht allein selten ein grósseres Verbreitungs- | gebiet aufweisen künnen, sondern sogar oft nur local vorkommen. Für den westlichen Theil der germanischen Region wären vielleicht als allgemein charakteristische Formen zu nennen: Balea perversa L., Helix In nemoralis L. und H hortensis Müll, von welchen letzteren die erste mehr südlich, die andere mehr nördlich verbreitet ist, H. (Pruticicola) villosa Drap., | mit einer vicarirenden Art H. Pietruskyana Parr. in den nordöstlichen Kar- pathenlándern, H. (Gonostoma) obvoluta Miill., einige Xerophilen: Helix rugosiuscula | Mich., intersecta Mich., caperata Mtg. und H. ericetorum Müll., ferner Arion empiricorum Fér., der im westlichen Europa wenigstens allgemeiner verbreitet und häufiger ist, als im östlichen, Limax variegatus Drap., der freilich auch nach allen möglichen Weltgegenden verschleppt worden ist (Küsten von Siidrussland, Kleinasien und Cypern, Nord- und Südamerika und Australien), Limax laevis Müll. und die zwei sich nahestehenden Arten Vitrina Draparnaldi L. Pfr. aus Deutschland und V. major Fér. aus dem mittleren und siidlichen Frankreich. Nova Acta XLV. Nr. 4. 38 294 Hermann Jordan. (p. 114) Im Osten wären zu erwähnen die Clausilien, Helix (Tachea) Austriaca Miihlf., die streckenweise mit H. hortensis Müll. (Böhmen, Oberschlesien, Ga- lizien, Ungarn, Polen) und in einigen wenigen Gegenden (Kürnten, Krain, Oesterreich, Provinz Posen) auch mit H. memoralis L. gemischt vorkommt, H. Pietruskyana Parr, der im Westen H. villosa Drap. gegeniibersteht, H. candicans Ziegler als Analogon der westlichen H ericetorum Müll., Zonites verti- cillus Fér. mit Verwandten, wobei man im Allgemeinen sagen kann, dass unter dem mildernden Einfluss des atlantischen Oceans die westlichen Formen weiter nach Norden hinaufgehen, als die östlichen; vielleicht trägt hier auch die vor- herrschende ungünstige Beschaffenheit des Bodens im Nordosten von Europa, in dem grossen Diluvialgebiete von Nordostdeutschland und Nordrussland zur Verarmung der nordóstlichen Fauna bei. Abgesehen von diesen mehr allgemein verbreiteten Molluskenformen kommen eine Menge anderer in Betracht, welche auf gewisse, kleinere Gebiete beschrünkt sind, und auf Grund deren man mehrere malakologische Bezirke in der germanischen Region zu unterscheiden berechtigt scheint. a) Nord-Ostsee- Bezirk. Die nordwestlichsten, um die deutschen Meere herum gruppirten Linder, welche wir unter der Bezeichnung ,,Nord-Ostsee-Bezirk“ zusammenfassen, mit kühlem, doch ziemlich gleichmässigem Klima, haben keine reiche Landschnecken- fauna und dennoch mehrere ihnen allein zukommende Formen. Nord-Irland, Schottland mit den umliegenden Inseln, Südskandinavien, Südfinland, die rus- sischen Ostseeprovinzen, die nordost- und nordwestdeutsche Tiefebene, Schleswig- Holstein und Jütland mit Inseln gehören hierher, und auch die Südküste von Island dürfte nicht mit Unrecht dazu zu rechnen sein. Auf der Siidkiiste von Island (pag. 90) lebt und gedeiht Helix hortensis Müll, und ausser ihr begegnen wir Formen der germanischen Region, welche sich sonst nicht bis in die arktische Provinz hinein zu verbreiten pflegen (A. 69), z. B. Arion empiricorum Fér., hortensis Fér., Limax arborum Bouch., Pisidium amni- cum Müll. und ausserdem einer kleinen Schnecke, welche mit zwei anderen dem Nord-Ostsee-Bezirk eigenthiimlich ist: Hyalina alliaria Mill. Anderer- seits hat Island auch weniger arktische Pflanzenarten aufzuweisen, während eine Menge solcher mit der germanischen Region, bezw. dem östlichen Wald- bo © ct Die Binnenmollusken etc. (p. 115) gebiete identisch sind. Baumwuchs fehlt weniger des kalten Klimas, als viel- mehr der vielen, heftigen Stürme wegen, von denen die Insel unausgesetzt heimgesucht ist. Von den specifisch das circumpolare, arktische Gebiet cha- rakterisirenden Rubus-Arten wüchst keine auf Island, dafür der sonst mehr gemässigten Breiten eigenthümliche Rubus saxatilis L. Sonst findet floristische Uebereinstimmung innerhalb dieses Nord-Ostsee-Bezirkes besonders auffallend zwischen Schottland und den norwegischen Fjelden statt, und Island und die Färöergruppe besitzen keine Art, die nicht auch skandinavisch wire. Ausser der schon erwähnten Hyalina alliaria Mill), die ausserhalb des Nord-Ostsee-Bezirkes nur einmal in Grónland gefunden sein soll und auf St. Helena neuerdings eingeführt worden ist, die nur in Finland und den russischen Ostseeprovinzen fehlt, sind für den Nord-Ostsee-Bezirk charakteri- stisch: Hyalina excavata Bean, bisher nur in Nordengland, Südschottland und bei Flensburg in Holstein gesammelt, und Helia (Acanthinula) lamellata Jeffr., welche Island einerseits und den óstlichsten Ostseelündern andererseits fremd ist. Es ist bemerkenswerth für den abnehmenden Einfluss des atlantischen Oceans, dass alle drei Arten in Finland und den russischen Ostseeprovinzen, sowie der nordóstlichsten deutschen Tiefebene fehlen und ein Beweis dafür, dass diese kleinen Schnecken thatsächlich eines ausgesprochenen Seeklimas bedürfen. Ein Vergleich der hierher gehörenden Länder und Inseln unter- einander hinsichtlich des Reichthumes an Landschnecken fällt zu Gunsten Jütlands, Holsteins, der nordwestdeutschen Tiefebene und der Insel Rügen aus, und zu Ungunsten besonders Islands und der Färöer-Inseln. Letztere beiden entbehren des Baumwuchses mehr weniger vollständig, während die Schinheit der Buchenwälder an erstgenannten Orten bekannt ist. In Jütland und auf der dazu gehörenden Insel Seeland begegnen wir sogar einer Sehnecke, deren Heimath die Mittelmeerregion ist und mit dieser durch den Westen von Europa in Verbindung steht: Cyclostoma elegans Müll. In dem Nord-Ostsee-Bezirk erreicht ihre Südgrenze Helix harpa Say (Nordfinland). Ihre Nordgrenze erreichen hier eine grosse Menge von Schnecken, und zwar kommen von diesen noch ziemlich allgemein im Nord-Ostsee-Bezirk vor: 1) H. alliaria wurde früher fülschlicherweise aus Frankreich angegeben. 38* 296 Hermann Jordan. (p.116) Carychium minimum Müll. Succinea oblonga Drap. Sámmtliche nördliche Clausilien, von denen hier am häufigsten CI. ventricosa Drap., plicatula Drap., sejuncta A. Schm., der südlich von 50° n. Br. vorkommenden Ol. pumila Ziegler gegenüberstehend, Cl. bidentata (Ström) Bttg. (nigricans Pult.), dubia Drap., laminata Mtg., überall ausser auf Island und Fàrüer auftreten. Ausserdem soll Cl. cana Held in Mecklenburg, Ostpreussen und auf Riigen in der Stubbnitz vorkommen; an letzterem Orte fand ich sie wührend eines achttágigen Aufenthaltes und táglichen Sammelns nicht. Pupa Venetzi Charp. (— angustior Jeffr. und pusilla Müll. P. substriata Jeffr. P. pygmaea Drap., antivertigo Drap., minutissima Hartm. Buliminus obscurus Müll., in Westskandinavien bis 67° n. Br. Helix hortensis Müll, nirgends fehlend als nur auf der Insel Bornholm — bis 670 n. Br. in Westskandinavien (A. 70). H. hispida L., lapicida L., pulchella Müll. und costata Müll., letztere eben- falls bis 679 n. Br., H. rotundata und H. aculeata Müll., nur innerhalb | fehlen nur Island und Färöer, der Buchengrenze (cf. pag. 47). Arion empiricorum Fér. (A. 70) und hortensis Fér. Limax cinereo-niger Wolff und tenellus Nilss. (— cinctus Heynem.). Zonitoides nitidus Müll., bis 679 n. Br. Hyalina cellaria Müll., nitidula Drap. und zwei Formen der Gruppe Cry- stallus Lowe: H. subterranea (Bourg.) Reinh. und H. crystallina Mill. (Reinh.) Nur vereinzelt kommen vor: Clausilia Rolphi Leach, in Nordwestdeutschland, C. cruciata Stud., Südskandinavien und russische Ostseeprovinzen, C. parvula Stud., Jütland und Insel Rügen, C. biplicata Mtg., fehlend in Island, Schottland, Jütland, Finland. C. orthostoma Mke., nur in Nordostdeutschland. Pupa doliolum Brug., nur aus den mitteldeutschen Bergen stellenweise in die norddeutsche Tiefebene hinabreichend, P. avena Drap., als einzige Torquille in Jiitland und Siidskandinavien. Buliminus montanus Drap., nur im siidlichsten Skandinavien und in den russischen Ostseeprovinzen. e > Die Binnenmollusken ete. (p. 117) 297 Helix pomatia L., nur innerhalb von Deutschland und Jütland, H. nemoralis L., Südskandinavien, deutsche Ostseeländer, Nord-Irland, auf den Inseln Gottland und Bornholm (auf letzterer ohne H. hortensis), striata Müll., nur in Stidskandinavien, und 1 candidula Stud., nur auf der Halbinsel Jütland (Holstein), H. ericetorum Müll, von Jütland bis Schottland, H. incarnata Müll, als continentale Art nur von Rügen über Jütland nach Südskandinavien (in England fossil), H. fruticum Müll, ebenda und an der Ostsee bis in die russischen Ostsee- provinzen, von da weiter über Nordrussland nach Sibirien verbreitet — zusammen mit H. strigella Drap., H. rufescens Penn., nur in Südskandinavien; H. obvoluta Müll, nur in die nordwestliche deutsche Tiefebene und H. personata Lam., nur in die nordöstliche deutsche Tiefebene hinabsteigend; H. rupestris Drap., nur in Holstein. Hyalina glabra Stud., nur in der nordwestlichen deutschen Tiefebene, H. Draparnaldi Beck., stellenweise in der deutschen Tiefebene, z. B. Pots- dam — ob mit Zierpflanzen eingeschleppt? Von Osten her geht bis nach Finland: Helix Schrenki Middendorf. Es fehlen vollstándig: die Buliminusgruppen Chondrula Beck. und Zebrina Held, die eigentlichen Camp ylàen, die Vitrinen ausser Vitrina pellucida Müll. b) Nordrussisch-sibirischer Bezirk. Im östlichen Theile der germanischen Region schliesst sich an den Nord-Ostsee-Bezirk ein Lündergebiet an, der ,nordrussisch-sibirische Bezirk", welches man als ein verarmtes Glied dieser nordgermanischen Fauna bezeichnen e muss. Unstreitig gehören hierher Nordrussland, ungefähr nördlich der Städte ore ’ o Smolensk, Moskau, Kasan (nämlich das nordrussische Diluvialgebiet, soweit es nicht als arktisch angesprochen werden muss) (A. 71) und Westsibirien, und vielleicht auch ein durch ganz Ostsibirien bis zum Amurlande durch- gehender Landstrich (A. 45); „vielleicht“, da man hier noch nicht genügend 298 Hermann Jordan. (p. 118) Bescheid weiss. Jedenfalls aber scheint mir am Nordrande der Gebirge des inneren Sibiriens ein lang sich hinstreckendes Territorium zu liegen, wo die- selben Formen wie in Nordrussland fast allein vorkommen, unvermischt mit den dem Altai-Baykalischen Bezirke eigenthümlichen, also ohne Heliz bicallosa Friv., subpersonata Midd., Buliminus miser E. v. Mart, dagegen wie Nord- russland mit Limas agrestis L., Vitrina pellucida Müll., Hyalina radiatula Alder (bezw. petronella Charp.), Zonitoides nitidus Müll, Pupa edentula Drap., iner- mis Westerlund, Succinea turgida Westerlund, S. Pfeifferi Rossm., S. oblonga Drap. und Helix Schrenki Midd., welche im Altai und am Baykalsee fehlen, ein Gebiet, das dagegen durch das Gros der europitischen Wassermollusken dem deren mehr entbehrenden Altai-Baykalischen Bezirke gegenüber als eine Ebenenfauna ausgezeichnet ist. Indessen reichen in Ostsibirien die Gebirge sehr weit nach Norden und man kann darum auch andererseits vermuthen, dass die nordrussisch-sibirische Molluskenfauna nur bis nach dem westlichen Flussgebiete der Lena sich erstrecke, dass dann aber eine Fauna auftrete, welche, anfänglich an die cen- tralen Gebirge sich anschliessend, zuletzt mehr als „ostasiatisch“ zu bezeichnen wäre. In diesem Sinne scheint man auch in anderer Beziehung zwischen gewissen Distrieten unterscheiden zu müssen. So erzählt Motchoulsky (A.72), dass die Strecke von Barnaul bis Tomsk und von dort bis zum Baykal (also die um den Altai herumführende grosse Strasse) in Terrainverhältnissen und Erzeugnissen sehr an die Umgegend von Petersburg erinnere, während auf der südlichen Seite des Baykal eine von der Ebene ganz verschiedene Region beginne, die den Alpen und dem Kaukasus genugsam ähnlich sei. Und so sehen wir, wie die Verschiedenheit der Insectenformen eine ähnliche Ein- theilung zulässt, indem der westliche Theil von Sibirien, d. h. die ganze Ebene zwischen dem Ural und dem Baykalsee, noch eine ansehnliche Menge europäischer Formen beherbergt, während der Altai in seinen Formen sich mehr den transbaykalischen Bergländern und Gebirgen anschliesst. Der Osten aber bis Kamschatka hin hat bereits einen ganz anderen Typus in vielen Arten aufzuweisen, eben einen ostasiatischen, welcher in manchen Species schon an Amerika erinnert (z. B. in einigen Carabus-Arten wie C. Vladi- mirskit und C. smaragdinus, und Arten von Chlaenius). Sei dem nun, wie ihm wolle, der grosse Procentsatz, den europäische Arten noch im Amurlande Die Binnenmollusken etc. (p. 119) 299 von der Molluskenfauna ausmachen, wird jedenfalls die Auffassung recht- fertigen, dass eine enge Verbindung zwischen dem Westen Sibiriens und durch dieses mit Nordrussland um die centralasiatischen Gebirge herum besteht, wenn man auch einen „nordrussisch-sibirischen Bezirk“ nur in einer Aus- dehnung bis nach dem Lenaflussgebiete, vielleicht gar nur bis zum Jenissei, gelten lassen will. Gewiss aber wird man die inneren Gebirge, mit einigen ihnen eigenthiimlichen Formen und mit dem eine so fremdartige Fauna be- herbergenden Baykalsee in ihrer Mitte immer von der nórdlich und besonders nordwestlich davon sich ausdehnenden Ebene unterscheiden müssen, diese Gebirge, welche zumeist von Nadelwald bedeckt sind, während man in den Bezirken an ihrem nördlichen Fusse die Birke als hauptsáchlichen Waldbaum bezeichnen kann. Uebrigens ist die Kenntniss, welche wir von diesem ganzen in Rede stehenden Lande haben, noch so lückenhaft, dass man sich eben nur in mehr oder weniger wahrscheinlichen Vermuthungen ergehen kann. In dem ,nordrussisch-sibirisehen Bezirke^ hátte man, wenn vorlàufig Ostsibirien, sei es auch vorläufig nur grösserer Bequemlichkeit wegen, in demselben einbegriffen wird, drei allerdings wenig, aber doch immerhin ver- schiedene Landstücke von einander zu unterscheiden, um einmal von dem Amurlande gänzlich abzusehen. Da wäre erstens das diluviale Russland innerhalb der Eichengrenze (Quercus pedunculata Sm.), d. h. insoweit es nicht als arktisch in Anspruch zu nehmen ist, zu erwähnen. Hier finden sich ausser oben angegebenen, allgemein vorkommenden Arten noch einige von speciell europüischem Typus, die den Ural aber, bis zu welchem sich nach Dove der Einfluss des atlantisehen Oceans bemerkbar macht, nicht über- schreiten, z. B. Arion fuscus Müll, Helix strigella Drap., Buliminus obscurus Mill, Clausilia laminata Mtg., bidentata (Stróm) Bttg., plicatula Drap. und Pupa minutissima Hartm., und von Wasserschnecken Viviparus (Paludina) fasciatus Müll. (— Okaénsis Cless., A. 73) und Neritina fluviatilis L. Schon nicht mehr finden sich z. B. Helix arbustorum L., nemoralis L., lapicida L., aculeata Müll., Hyalina nitidula Drap., welche in den russischen Ostseeprovinzen und Finland ihre Ostgrenze erreichten. Hieran schlösse sich Westsibirien, nórdlich von der Kirghisensteppe um den Altai herumziehend und das mittlere Flussgebiet des Ob noch ein- schliessend, mit einigen Formen von nordeuropáischer, die hier ihre Ostgrenze 300 Hermann Jordan. (p. 120) finden, und einigen von ostasiatischer Abstammung, welche hier ihren west- lichen. Endpunkt erreichen. Zu ersteren wären zu rechnen: Arion hortensis Fér., Helix hispida L., in sehr fraglicher Weise Helin incarnata Müll. und strigella Drap., Pupa Theeli Wester), (sehr mit Pupa pygmaea Drap. verwandt) und von Wasser- mollusken Planorbis septemgyratus Ziegl., laevis Alder, Viviparus verus Frauenf. (Paludina vivipara), Bythinia tentaculata L., Pisidium amnicum Müll, Unio crassus Retz. und Unio tumidus Retz. Von Ostsibirien her kommen als von dem allgemeinen Typus wenig abweichende Arten bis hierher vor: Ancylus Sibiricus Gerstf., der auch im Baykalsee gefunden worden ist, und Valvata Sibirica Midd. (sehr verwandt mit V. cristata Müll). Drittens tritt in Ostsibirien an Landschnecken kaum etwas Neues auf ausser Vitrina rugulosa O. Koch, Pupa inermis Westerl. und der augen- scheinlich dem ganzen gemässigten Asien angehörenden Succinea Altaica E. v. Mart. Von Europa reichen bis hierher, hier ihre óstliche Verbreitungsgrenze erreichend, Zonitoides nitidus Müll. (der in Amerika nur in der atlantischen Region vorkommt und kaum circumpolar genannt werden kann), Succinea oblonga Drap., unter den Wasserschnecken Planorbis marginatus Drap., Planorbis vortex L., spirorbis L. (= Dazuri Mörch), rotundatus Poiret, fontanus Lightf., Valvata piscinalis Müll., Bythinia ventricosa Leach und Anodonta variabilis Drap. Als neu und eigenthümlich treten in der Siisswasserfauna Physa Sibirica Wester), und aenigma Westerl., Cyclas (Sphaerium) Levinodis Westerl. und nitida Cless. und ausserdem noch zwei andere hinzu, welche Ostsibirien mit dem Amurlande und mit Kamschatka gemein hat: Planorbis borealis Loven und Valvata aliena Westerl. à Ferner verändert sich von Westen nach Osten hin der Charakter einiger Helix-Arten, welche auch in diesem armen Landstrich noch gefunden werden: der Typus der europäischen und westsibirischen Helix (Patula) rude- rata Stud. tritt in Ostsibirien, Kamschatka und dem Amurlande als Helix pauper Gould auf und Westerlund fand sibirische, den europäischen Formen Helix (Fruticicola) rubiginosa (Ziegl.) A. Schm. und rufescens Penn. nahe- stehende Exemplare immerhin abweichend genug, um eigene Arten, Helix Stucbergi Westerl. (rubiginosa) und H. Nordenskiöldi Wester), (rufescens) daraus Die Binnenmollusken etc. (p. 121) 301 zu machen, welche beide wie in Europa so auch in dem ganzen nürdlicheren Asien bis in das Amurland hin verbreitet sind. Kommen nun auch in Ost- sibirien eine ganze Menge neuer Formen hinzu, so fragt es sich sehr, ob die- selben auch so recht abweichend von europäischen Typen sind, um ihrer Heimath die Berechtigung eines selbstiindigen Verbreitungsbezirkes zu ver- schaffen. Das Amurland endlich, wo nach Schrenck (A. 74) von 25 Mollusken- arten 17 europäisch sind, beherbergt ein Gemisch aus allen umliegenden Lin- dern, hat aber mit der centralasiatischen Region in hier angenommener Fassung nichts gemein (soweit man sich bisher ein Urtheil bilden kann) als Formen, die auch anderwürts nicht fehlen. Als südliche Einwanderer von China her hat es aufgenommen: Philomycus bilineatus Bens., Helix (Acusta) ravida Bens. und Selskii Gerstf, Helix (Fruticicola) Maacki Gerstf., Arcasiana Cr. et Deb. und Weyrichi Schrenck, und von Wassermollusken Margaritana Dahurica Midd. Mit Kamschatka, Ostsibirien und der Insel Yezo (A. 75) hat es Helix pauper Gould gemein, und gleich dem ganzen nordrussisch-sibirischen Bezirk beher- bergt es Helix Schrenki Midd., Limax agrestis L., Hyalina radiatula Ald. und H. fulva Drap., die Vallonien, Pupa edentula Drap. und P. Shuttleworthiana Charp., Succinea Pfeifferi Rossm. und das Gros der europäischen Wasser- schnecken. Es fehlen dem Amurlande in gleicher Weise wie den sibirischen Theilen des genannten Bezirkes die dem Altai-Baykalischen Bezirke so cha- rakteristischen Formen der Helix subpersonata Midd., bicallosa Friv. und des Buliminus miser E. v. Mart. Im Anschluss an oben genannte, nur in Ostasien vorkommende Formen kann man nicht umhin, an eine besondere ostasiatische Fauna zu denken. Darum aber eine eigene Provinz oder Region daraus zu machen, würde wohl nicht geeignet sein. Finden sieh hin und her, im Norden unter den palä- arktischen und arktischen, im Süden unter den asiatischtropischen Arten be- sondere Typen, so bleiben dieselben zu sehr im Rückstande den anderen gegenüber, um ein solehes Verfahren zu rechtfertigen. Es bleibt auch noch Manches zu erforschen, und man wird hier vorliufig am besten von einem ostasiatischen Uebergangsgebiet von der palüarktischen zu der asiatisch- tropisehen Provinz zu sprechen haben. Nova Acta XLV. Nr. 4. 89 302 Hermann Jordan. (p. 122) c) Keltischer Bezirk. An geographischer Lage, Klima und Entwickelung der Molluskenfauna bildet zu der eben beschriebenen Lündergruppe eine andere den diametralen Gegensatz, welche wir als „keltischen Bezirk“ bezeichnen möchten, und welcher einen Theil der westlichen Region von Fischer einschliesst (A. 76). Diese ,,westliche Region“ soll sich lings der atlantischen Kiisten von Irland bis Portugal ausdehnen, und wenn es auch nicht zu leugnen ist, dass An- klänge an die südliche Fauna besonders an der Südküste von Westfrankreich nicht fehlen, so bestehen diese jedoch meist nicht in Formen, welche nur hier und an den portugiesischen, englischen und südirischen Küsten vorkommen, sondern die entweder weiter landeinwürts gehen, oder noch weiter nach Norden hin gefunden werden, oder aber auch an Mittelmeerküsten weiter verbreitet sind, z. B. Helix variabilis Drap., pisana Müll., acuta Müll. etc. Wir rechnen hierher Frankreich mit Ausnahme der franzósischen Mittel- meerkiiste und des mit dieser in Verbindung stehenden unteren Rhônethales, wo man die Formen der Mittelmeerregion právaliren sieht, und ebenso abge- sehen von dem östlichen Frankreich mit den Vogesen, welches Gebiet sich mehr an die Fauna des deutschen Mittelgebirges anschliesst — also Siidwest- Frankreich, das mittlere und nördliche Frankreich, ferner Süd- und West- Irland, England, Belgien und Holland. Sehr eigenthümlich ist die Gattung Geomalacus Allm., welche in sechs oder sieben!) Arten ausser in Irland und Frankreich (?) bisher nur in Portugal und Asturien gefunden wurde, und dieses Vorkommen ist in Bezug auf die Aehnlichkeit der Liinder von Fischers ,westlicher Region“ zusammen mit der gleichen Verbreitung der Pupa (Charadrobia) Anglica Fér. auffallend ge- nug. Dennoch aber, und obgleich auch die Pflanzenwelt des westirischen Berglandes nach Forbes sehr an die der westlichen Pyrenáen erinnert, bleibt der Zusammenhang des oben vorgeschlagenen „keltischen Bezirkes“ immerhin ein engerer und mehr natürlicher. Da sind erstens Clausilien von nörd- lichem Typus, welche hier überall gefunden werden: 1) Ist wohl blos eine Art, die Frankreich vielleicht ganz fehlt, nämlich Geomalacus maculosus Allm.! Die Binnenmollusken etc. (p. 123) 303 Clausilia Rolphi Leach, bidentata (Stróm) Bttg., dubia Drap., parvula Stud., biplicata Mtg., laminata Mtg., und ferner ebenso allgemein verbreitet: Pupa edentula Drap., Buliminus montanus Drap., Helix hortensis Miill., rufescens Penn., Arion fuscus Müll., hortensis Fér., Limax laevis Müll. (brunneus Drap.), arborum Bouch., Vitrina pellucida Müll, und die miteinander nahe verwandten V. Draparnaldi L. Pfr. und V. major Fér., welche nirgendwo südlich der Pyrenäen gesehen werden und mit ihrem hier überall häufigen Vorkommen den nördlichen Charakter der keltischen Schnecken- fauna bedingen. Von Süden her haben sich an der atlantischen Küste theils mehr, theils weniger nordwärts in den keltischen Bezirk hinein verbreitet die Küstenlandsehnecken Pupa umbilicata Drap. (— cylindracea Da Costa), sonst auch an allen euro- päischen Küsten, die arktischen ausgenommen, vorkommend; Helix (Xerophila) caperata Mtg., allein in Westeuropa von den portugie- sischen Küsten bis nach Irland einerseits und nach Holland und den Nordseeinseln andererseits verbreitet; H. variabilis Drap., bis nach dem nordwestlichen Frankreich und südlichen England, sonst auch häufig an allen Mittelmeerküsten und daselbst in 'Thälern, welche dem Seewinde offen stehen, z. B. im Rhónethal; H. pisama Müll, bis nach Südfrankreich, England und Südost-Irland, sonst überall am Mittelmeer und in der atlantischen Inselregion: H. acuta Müll, wie vorige; ferner auch die allgemeiner verbreiteten Helix (Pomatia) aspersa Müll., welche in ganz Frankreich, sogar bis 1000 Meter Hóhe, in England, Belgien und Holland und sogar noch in dem westlichen Deutschland gefunden wird; H. (Fruticicola) carthusiana Müll. (= carthusianella Drap.), die bis nach Frankreich und dem siidlichen England geht, in Holland und Irland aber fehlt, und 89* 304 Hermann Jordan. (p. 124) H. cantiana Mtg. (= carthusiana Drap.?), welche, in Irland fehlend, an der atlantischen Küste bis nach Norddeutschland hin (Jadebusen A. 77) gefunden wird — beide in der Mittelmeerregion weit verbreitet; endlich ist noch auf das allgemeine Vorkommen des auch in West- und Süd- deutschland nicht fehlenden Cyclostoma elegans Müll. hinzuweisen. Nur nach Südfrankreich haben sich làngs der Pyrenáen von der Provence her verbreitet: Helix (Campylaea) cornea Drap., H. (Fruticicola) cinctella Drap. und H. (Xerophila) neglecta Drap., und ebendahin von Südwesten her Parmacella Valenciennü W. et B. und P. Gervaisii M.-T., Testacella bisulcata Risso, T. Maugei Fér., und T. haliotidea Drap., welche letztere auch bis nach England und dem nordwestlichen Frankreich vorgedrungen ist. Ausserdem aber kommen England und Holland, ganz besonders aber Frankreich mehrere eigenthümliche Arten zu; $0 nur England eine kleine Fruticicola, Helix fusca Mtg., aus der Untergruppe Zenobia Gray, so nur Holland eine besondere Form aus einer Reihe von Xerophilen, welche sich jedermann nach Belieben in einzelne Arten zu zerlegen pflegt: Helia striata Müll. — profuga A. Schm. — candidula Stud. — rugosiuscula Mich. — inter- secta Mich. (= fasciolata Poiret) — caperata Mtg., und zwar die vorletzte der genannten. In Südfrankreich allein kommt eine Hydrobiagruppe vor, welche Bourguignat als eigene Gattung Moitessieria abtrennte +) (H. Simoniana Charp., H. Gervaisiana Bourg., H. Rolandiana und Massoti Bourg.), in ganz Frankreich eine Frutieicole, Helix limbata Drap., in der Bretagne und ausserdem nur in Asturien eine Campylaea, Helix Quimperiana Fér., sowie einige andere For- men, welche aus den Pyrenäen und Alpen stammen und bei diesen Hoch- gebirgen besprochen werden sollen. 1) und welche andere Autoren gar zu der Gattung Acme (oder Pupula) gestellt wissen wollen! Die Binnenmollusken ete. (p. 125) 305 Von continentalen Arten gehen, Holland und England gleichzeitig fehlend, in den keltischen Bezirk von Osten her hinein: Clausilia plicatula Drap., pumila Ziegl., plicata Drap., Buliminus (Zebrina) detritus Müll., Helix (Xerophila) candidula Stud., H. (Triodopsis) personata Lam., wührend England Einwanderung aus dem Nord-Ostsee-Bezirk erhalten hat an: Helix (Acanthinula) lamellata Jeftr., Limax tenellus Nilss. (— cinctus Heynem.) und Hyalina alliaria Mill. In dem ganzen keltischen Bezirk fehlt die Gattung Daudebardia, ver- treten, so scheint es fast, von den Testacellen. Von Wasserschnecken ist nur Physa acuta Drap. als eigenthiimlich zu nennen, sonst in Madeira, Spanien und dem siidwestlichsten Deutschland verbreitet. Die Siisswasserhydrobien fehlen in England vollständig und die Gattungen Cyclas und Unio sind da- selbst schwücher vertreten, als auf dem Festlande. Ganz besonders bemerkenswerth ist der Umstand, dass drei continentale Arten: Helix (Fruticicola) fruticum Müll., incarnata Müll. und H. (Patula) ru- derata Stud. in England zwar nicht mehr lebend, wohl aber fossil gefunden werden. Wie sehr wird man dadurch an die Theorie einer ehemals bestehenden Landverbindung zwischen England und dem Continent erinnert! Die Arten starben nach Versinken dieser Verbindung in dem gänzlich oceanisch gewor- denen Lande aus! Grossbritannien hängt mit dem Festlande durch eine um weniger als 200 Meter untergetauchte Bank zusammen, welche sich von Dänemark bis zum Meerbusen von Biskaya erstreckt (A. 4). Auf derselben liegen auch noch die Shetlandsinseln. Als Beweise einer ganz neuerdings stattgehabten Senkung des Landes oder Steigen des Oceans hat man ausserhalb der Grenz- linie des seichtesten Küstenmeeres Reste von untergetauchten Wäldern ent- deckt, so bei Falmouth in Cornwall und Torquay in Devonshire (A. 78). Auch hat man untermeerische Flussliufe, welehe mit heutigen in Verbindung stehen, in einer Tiefe von 260 Fuss gefunden (A. 79), ein Niveauunterschied, dessen Erhebung England jetzt mit dem Festlande verbinden würde. Anderer- seits beweisen Funde tertiärer Fossilien auf den Gebirgen von Wales und 306 Hermann Jordan. (p. 126) Irland in einer Höhe von ungefähr 1300 Fuss über dem heutigen Meeres- niveau, dass jener Verbindung mit dem Festlande ein gánzliches Unter- getauchtsein der heutigen britannischen Inseln vorausgegangen sein muss. Da nun, so meint der geniale Wallace, Britannien und Irland sehr arm an Thierformen sind, so kann man wohl den Schluss ziehen, dass die Land- verbindungen mit dem Festlande der Einwanderung solcher nur kurze Zei hindurch offen gestanden haben. So hat Deutschland 90 Arten Süupethiere, Skandinavien 60, Britannien 40 und Irland nur 22. Belgien ferner hat 22 Arten Reptilien und Amphibien, Britannien 13 und Irland nur 4. Irland be- sitzt nur 110 Arten von Vógeln und Britannien 130; letzteres beherbergt 1425 Arten von Phanerogamen und Gefässkryptogamen und Irland deren blos 970. Die Tiefe der irischen See ist grösser als die der deutschen Meere: die Landverbindungen nach Irland hiniiber haben darum wohl noch kürzere Zeit bestanden und waren vielleicht von geringerer Ausdehnung, als die, welche zwischen Grossbritannien und dem Westlande einst über das Meeresniveau emporgehoben worden waren. Unter den Sáugethieren, Reptilien, Amphibien haben die britischen Inseln wie unter den Mollusken!) nichts Be- sonderes aufzuweisen. Unter den Vógeln, so meint Wallace, wire Lagopus Scoticus von Schottland, Wales und Irland zu nennen, welcher von continen- talen Arten sehr abweicht, jedoch sehr an den skandinavischen Lagopus albus erinnert. Das wáre eine auffallende Thatsache und kónnte fast ornithologische Beziehungen innerhalb unseres malakologischen Nord-Ostsee-Bezirkes andeuten. Aber beide Arten haben früher auf dem Continente gelebt, was ich im Interesse meines Nord-Ostsee-Bezirkes nur bedauern kann. Milne Edwards nämlich nennt in den Reliquiae Aquitanicae auf Seite 245 unter den von ihm be- stimmten Vögelknochen aus der berühmten Höhle Cro-Magnon im Thale der Vézère unter Anderen auch Reste von Lagopus albus und L. Scoticus. Jetzt also ist der letztgenannte Vogel für Grossbritannien eigenthümlich, aber nicht 1) Wallace nennt von eigenthümlichen, britischen Mollusken: Cyclas pisidioides, Assi- minia Grayana, G lacus losus und Je involuta. Die erste ist kaum „gute“ Varietät, die zweite eine Brackwasserform. Der Geomalacus kommt auch auf der pyrenäischen Halbinsel vor, und Z. involuta ist ein unbedeutendes, wenig unterschiedenes Ding, kommt dazu nur local in einem kleinen Bergsee bei Killarney vor. Die Binnenmollusken etc. (p. 127) 307 als eine dort entstandene, sondern als eine Form, die sich aus irgendwelchen Ursachen dorthin zuriickgezogen hat. Dagegen herrscht nach Giinther unter den Siisswasserfischen, zumal unter den Salmo- und Coregonus-Arten (12 Salmo, 3 Coregonus) im Vergleich mit den Festlandsformen eine grosse Verschiedenheit. Die meisten derselben sind ebenfalls locale Arten und die Salmoniden bekanntlich sehr zur Bildung schwankender Formen geneigt; es dürften sich somit hier mindestens ver- schiedene Ansichten aufstellen lassen. Wallace aber záblt nicht weniger als 69 endemisch-britische Arten und Varietáten von Schmetterlingen auf, und mügen nun auch in dieser Beziehung die Meinungen der Autoren verschiedene sein, so werden immerhin genug Formen übrig bleiben, welche einige Elemente in der britischen Fauna anzeigen, die vom Festlande in gewissem Grade ab- weichen. Und so kónnte man auch einen Schluss ziehen auf die grössere oder geringere Neigung zur Veránderung, welche gewissen Thiertypen innewohnt. Sogenannte „gute“ Pflanzenarten, welche man den britischen Inseln als eigen- thiimlich zuerkennen könnte, giebt es nicht. d) Hochgebirge. Gegen die pyrenäische Halbinsel hin findet der keltische Bezirk durch ein hohes Gebirge einen gewissen, äusserlichen Abschluss, durch die Pyrenäen, welche, wie in höherem Grade die Alpen und in geringerem die Karpathen, mehrere eigenthümliche Molluskenformen aufweisen können, die sich nur inner- halb des eigentlichen Gebirgslandes, seltener in den Vorbergen und gar nicht mehr in den anstossenden Ebenen vorfinden. Dass die Molluskenfauna der Gebirge im Ganzen genommen eine reichhaltigere ist, als die der Flachländer, unterliegt wohl für Niemand einem Zweifel. Durch das Vorhandensein von Oertlichkeiten, die zur Erzeugung reicher Molluskenfaunen besonders geeignet sind, wozu als anderes wesentliches Moment die gleichmässiger vertheilte Sommerfeuchtigkeit tritt, die in ófterem Regenfall oder wenigstens in stärkerer Nebelbildung sich äussert, wird dieser Umstand sehr erklärlich. Die grösseren Gebirgsstöcke sind neuerdings von französischen Autoren als Ausstrahlungscentren für die Mehrzahl der Formen angesprochen worden. So entwickelt Bourguignat (A. 80) in einem prächtigen Werke: „Malacologie iii en 308 Hermann Jordan. (p. 128) de l'Algérie" eine ganz eigene Theorie von gewissen „Schöpfungszonen (Zones de création)“, oder in Europa von einer Schópfungszone mit verschiedenen Schöpfungscentren. Zwischen 35 und 46° n. Br. habe sich eine Schöpfungs- zone vom atlantisehen Ocean bis zum Kaspischen Meere hin erstreckt, die also mit den grossen europäischen Bergketten zusammenfiel. In dieser unter- scheidet Bourguignat drei Centren, von denen eines in Spanien lag, das andere von den franzósischen Alpen mit den Bergketten nach Osten zu bis zum Schwarzen Meere und bis zu den südlichen Enden der italienischen und griechischen Halbinsel sich ausdehnte, und von denen das dritte die Taurische Kette und umliegende Länder bis zum Kaspischen Meere und nach Persien hin einerseits und bis zum Kaukasus und Südrande der Krym andererseits umfasste. Das spanische Centrum umschloss auch Algier, Tunis und Marokko, südlich davon aber, in den weiten Regionen der Sahara, von Tripolis, Aegypten, Arabia petraea, Mesopotamien und Persien existirte keine Fauna. Diese weiten Strecken liegen wie eine Grenzlinie zwischen den europäisch-vorderasiatischen Centren und den asiatischen und afrikanischen. Im Norden von dieser Zone liegt eine Reihe von grossen, ebenen und bergigen Bezirken, wo nur Molluskenarten vorkommen sollen, welche von den hohen Ketten der Schöpfungszone herstammen ; und zwar hat das alpine Centrum alle europäische Arten geliefert, während das pyrenäische nur bis zur Garonne seinen Einfluss ausübte und das taurische an einer Ausstrahlung nach Norden von jeher und zu allen Zeiten durch das Schwarze Meer behindert war. Bei Betrachtung der nord- und mitteleuropii- schen Formen ist es unmöglich, fügt Bourguignat hinzu, hier Etwas zu entdecken, was keine Form der alpinen Schöpfung wäre, man wolle bemerken, keine „Art“. Im Laufe der Zeiten haben sich die aus den Bergen stam- menden Formen in den Ebenen verändert. Ganz Europa von den Pyrenäen bis zum Ural besitzt daher nach Bourguignat keine besondere Fauna, son- dern nur eine zufällige, die aus den grossen Bergketten herstammt. Im Süden der Schöpfungszone besitzt jedes Land eine eigenthümliche Fauna, woraus hervorgeht, dass kein Wesen in verschiedenen Regionen (Centren) unverändert bleiben kann. Ein Forscher wie Bourguignat wird selten etwas sagen, was ohne jede Berechtigung wäre. Aber andererseits wird man vor allen Dingen ver- sucht zu fragen, warum sollte das pyrenäische Centrum nicht nach Norden d | Die Binnenmollusken etc. (p. 129) 309 hin ausgestrahlt haben? Erstlich hat es das doch gethan, denn die T'orquillen z. B., diese so ganz besonders charakteristische Pupagruppe, ist entschieden pyrenáischen Ursprungs und ist doch recht weit verbreitet, auch nach Norden hin. Zweitens aber steht das Ganze sehr auf dem Standpunkte der Hypothese, wenn auch einer sehr geistreichen und treffenden, und drittens müchte man dann wohl noch mehrere solehe Centren anzunehmen haben, z. B. die Gebirge am Nordrande der griechischen Halbinsel und den Kaukasus. Letzterer ist nicht viel weniger verschieden von den taurisehen Lándern, als diese von der Balkanhalbinsel, wie er z. B. eine ganz eigene Helixeruppe besitzt, die Kobelt Frutico-Campylaea benannt hat. Ausserdem ferner giebt es Formen, welche die Gebirge ganz augen- scheinlich vermeiden und nur innerhalb von Flussthälern etwas tiefer in die- selben eindringen (z. B. Helix bidens Chemn., Zonitoides nitidus Müll, Helix rubiginosa (Ziegl.) A. Schmidt ete.). Wir unterscheiden vorläufig zwischen l. Formen, welche nur einzelnen Hochgebirgen eigenthümlich sind, 2. Formen, welche in mehreren Gebirgen zugleich auftreten, 3. Formen, welche sich aus gewissen Gebirgen heraus mehr oder weniger weit um dieselben herum verbreitet haben. Im Allgemeinen sind besonders als Bergbewohner anzusprechen die Gattungen und Gruppen Clausilia, Balea, Torquilla und Orcula (Pupa), Cam- pylaea, Gonostoma und Triodopsis (Helix), und ausserdem einzelne Arten aus „anderen Formenkreisen. Die Pyrenàen zeigen vor allen anderen Gebirgen einen auffallenden Reichthum an Formen der Pupagruppe Torqwilla, von welcher denselben keine fehlt, wührend ihnen mehrere Arten allein eigenthümlich sind und zwar mehr der montanen, als den alpinen Regionen zukommen, z. B. Pupa clausilioides Boubée, P. Partioti M.-T., P. Pyrenaearia Mich., P. Farinesi Deem, und P. affinis Rossm., hier und auch noch in den Vorlándern finden sich P. varia- bilis Drap. und P. polyodon Drap., und weit verbreitet im südwestlichen Europa sind P. secale Drap. aus Spanien, Italien, Frankreich, England, Süd- und Mitteldeutschland, P. frumentum Drap., ebendaselbst und auch in Schlesien und stellenweise in Norddeutschland vorkommend (z. B. Oderberg in der Mark Nova Acta XLV. Nr. 4. 40 310 Hermann Jordan. (p. 130) Brandenburg), ferner P. megacheilos Jan. aus den Pyrenüen, Westalpen, Siid- Frankreich, Nordspanien, Ober-Italien und Südtirol. Pupa avena Drap. zeigt eine mehr óstliche und nórdliche Verbreitung; sie kommt als einzige nordische Torquille in Skandinavien und Jütland vor und ebenso in Holland, Belgien (nieht England), Deutschland (nieht Schlesien), sümmtlichen Karpathenlindern, in Kaukasien, auf der Balkan- und auf der italienischen Halbinsel. Ebenso weit nach Osten hin, aber nur innerhalb der Mittelmeerregion, geht die auch den Pyrenäen nicht fehlende Pupa granum Drap., welche den Mittelmeerlindern bis nach Kaukasien (A. 81) und Syrien hin heimisch ist. Ganz anders verhált es sich mit der Gattung Clausilia; von den un- endlich vielen palüarktischen Arten kommen im Ganzen nur neun weit ver- breitete bis in die Pyrenäen hinein vor, von denen man höchstens zweien eine mehr westliche Verbreitung zuschreiben darf, Clausilia Rolphi Leach und CT. rugosa Drap. (A. S2). Die anderen pyrenäischen Clausilien beschränken sich auf die weithin als gewöhnlich vorkommenden Cl. plicatula Drap., pumila Ziegl, dubia Drap, parvula Stud., plicata Drap., itala v. Mart., laminata Mtg. Als eigenthiimliche Pyrenüenart wird nur Clausilia (Laminifera Bttg.) Pauli Mab. erwähnt, und diese ganz allein. Von den zwei westeuropäischen Clausilien ist Cl. rugosa Drap., welche der Cl. dubia Drap. übrigens sehr nahe steht, über Frankreich verbreitet, und Cl. Rolphi Leach kommt in fast ganz Westeuropa vor, von Siidskandinavien iiber Jiitland, Nordwest- und West- deutschland, Belgien, Frankreich und England bis zu den Pyrenáen, doch nicht mehr südlich derselben. Die Clausilien gehören hauptsächlich dem Osten von Südeuropa an. Aus der Helixgruppe Campylaca kommen den Pyrenáen in ihren alpinen und subalpinen Regionen ganz allein zu Helix nubigena de Sauley, H. carasca- lensis Fer. und H. Pyrenaica Drap., als Pyrenäenformen einer Gruppe, welche ihre Hauptentwickelung in den Ostalpen und in Dalmatien zu finden scheint. In Siidostfrankreich finden sich an der Grande Chartreuse zwei bisher nur dort gefundene Campyläen: H alpina F.-B. und H. Fontenillii Mich.; aus den eigentlichen Westalpen kennt man keine eigenthiimliche Form, sondern nur die der gesammten Alpenkette angehórenden Die Binnenmollusken etc. (p. 181) 311 Helix glacialis ‘Thomas, nur oberhalb der Baumgrenze, H. zonata Studer, ein wenig tiefer gehend, und H. foetens C. Pfr., schon von 500 Meter Meereshóhe an bis hoch hinauf vorkommend, H. cingulata Stud., nur auf italienischer Seite innerhalb der montanen Region. o In den Ostalpen dagegen tritt eine ganze Reihe neuer Campylàen auf, und zwar nur in den alpinen und subalpinen Regionen: Helix Ziegleri A. Schm., Schmidti Ziegl., phalerata Ziegl.; nur in der montanen Region: Helix planospira Lam., Feburiana Fér., Sadleriana Ziegl, hirta Mke.: von der montanen bis zur alpinen Region: Helix intermedia Fer. und H. Prestii A. Schm. Die meisten der genannten Alpencampyläen gehören mehr den siid- licheren Bergzügen an; auf deutsches Reichsgebiet z. B. greifen nur Helix foetens C. Pfr. (~ ichthyomma Held) und H. Preslii A. Schm. über. Den gesammten Karpathen und den siidlichen Sudeten bis an die Glatzer Neisse gehört gemeinschaftlich die Campylientorm Helix faustina Ziegl. an, welche in den siidlichen Karpathen ihre eigentliche Heimath zu haben scheint und dort in mehreren Geháusevarietáten auftritt; in den Nordkarpathen sowie den siidlichen Sudeten bildet sie je eine, mehr local vorkommende Form, und man kennt sie von dort als Helix Rossmaessleri Pfr. und von hier als H. Charpentieri Scholtz. Zu H. faustina Ziegl. tritt in den Centralkarpathen H. cingulella Ziegl., in Siebenbürgen und dem Banat H. Banatica Partsch hinzu, während dem Banat und Serbien H. Kollari Zelebor und H. trizona Ziegl. gemeinschaftlich angehören. Eine recht mannigfaltige Entwickelung haben die Campylien auf der Balkanhalbinsel und, so scheint es, besonders in Dalmatien erlangt, während in dem Kaukasusgebiet der reine Campyläentypus fehlt; es treten dort viel- mehr Formen auf, welche sich in ihrer Gehäusegestalt dem Typus der Gruppe Fruticicola bedeutend nähern und welche Kobelt (A. 61) unter dem Namen Frutico-Campylaea zusammenfasst. (Helix nymphaea Dub., Narzanensis Kryn., Eichwaldi Pfr., Ravergi Fér., delabris Mouss., pratensis Pfr.) 40* 312 Hermann Jordan. (p. 132) Aus Centralasien und zwar aus Osttibet (A. 83) kennt man bisher nur eine Campyläe, Helix inopinata Desh. Abgesehen von der von den echten Campyläen als eigene Gruppe Chilotrema abgetrennten H. lapieida L. hat keine derselben eine weite Verbreitung; nur H. faustina Ziegl. und H. cingu- lata Stud. gehéren mehr als einem Gebirgssystem an, erstere den Sudeten und den Karpathen und letztere den Siidalpen und dem Olymp. H. foetens C. Pfr., früher auch auf den Thiiringischen Bergen, ist dort ausgestorben und kommt daselbst nur noch subfossil als var. Duffti Kob. vor. Die Gruppe Gonostoma Held (Trigonostoma Fitz.) hat als besondere Pyrenäenformen Helix, Rangiana Fér., H. constricta Boubée, H. Boscae Hid. entwiekelt, von denen die letztgenannte in die spanischen, die beiden erst- genannten in die franzósischen Vorlande hineingehen. Gonostoma ist sehr weit verbreitet und man findet in allen Gebirgen Formen derselben; doch von den einzelnen paläarktischen Arten kommt nur den Alpenformen H. obvoluta Müll. und H. holoserica Stud. eine grössere und zwar besonders nördliche Verbreitung zu, wobei H. obvoluta Müll. etwas weiter nach Süden geht, als die andere. Diese geht vielmehr über den Südabhang der Alpen nicht hinaus, dafür aber innerhalb derselben bis in die höchsten Regionen. H. obvoluta Müll. geht nach Westen hin bis nach England, in die Pyrenäen und nach Nordspanien, nach Osten hin nicht in den Bezirk der Karpathen hinein, H. holoserica Stud. bis dorthin, aber nicht so weit nach Westen. Den Siidkarpathen kommen als besondere Formen Helix triaria Friv. und H. diodonta Mühlf. zu, während in dem Kaukasus eigentliche Gonostomen bisher fehlen. Aus Osttibet endlich kennt man bis jetzt H. Alphonsi Desh. Balea perversa L. giebt oceanischem Klima entschieden den Vorzug und kommt auch im Flachlande an geeigneten Localitäten vor. Sie geht nach Osten hin nicht über die Ostalpen hinaus und fehlt den Karpathen bereits vollkommen. Während von Pupagruppen der Gruppe Torquilla augenscheinlich der Pyrenüenzug als Heimath zugesprochen werden muss, scheinen andere Gruppen derselben Gattung dort schwach entwickelt und nur in einzelnen, weit ver- breiteten Arten vorhanden zu sein, z. D. P. (Vertigo) pygmaea Drap., antivertigo Drap. P. (Pupila) muscorum (L.) Müll., umbilicata Drap. | | Die Binnenmollusken etc. (p. 133) SIS Nur eine Art der Gruppe Orcula Held ist in den Pyrenáen und deren Vorlanden heimisch: P. cylindrica Mich. Die bekannteste Art dieser Gruppe ist P. doliolum Brug.; sie gehört dem mittleren und südlichen Europa an innerhalb einer Linie, die man sich folgendermassen gezogen denken kann: Abbeville (Kanal), Brüssel, Diisseldorf, Harz, Gürlitz, Sudeten, Karpathen bis Siebenbürgen, Dobrudscha, Kaukasus (A. 84). In Spanien und Algier fehlt sie, kommt aber durch ganz Italien bis Sicilien, Dalmatien, Bosnien und Ser- bien vor. Im südöstlichen Europa tritt eine Art aus Griechenland und vom Archipel hinzu: Pupa scyphus Friv., und in Vorderasien und im Kaukasus P. Raymondi Bourg. (— P. trifilaris Mouss.). Aus Abessinien reiht sich hier als seltenes Beispiel derartiger Verwandtschaft P. imbricata Jick. und aus Syrien eine sehr vereinzelte Form P. Moussoni Reinh. an. Nur im Orient finden sich P. orientalis Parr. und P. Mesopotamica Mouss. Den Alpen be- sonders gehört die Gruppe der P. dolium Mich. an, die in Frankreich bis Lyon, in Deutschland bis Württemberg und nach Osten bis Krain, Kärnten und Steiermark hin vorkommt. Auch fossil gehört sie schon derselben Region an. Ihr nahe steht P. Schmidti Kiist. aus den Ländern von Montenegro bis Siebenbürgen. Ebenfalls nur in den Ostalpen kommt P. comica Rossm. vor, und in den Ostalpen und Centralkarpathen P. gularis Rossm., an letzterem Orte nur als var. spoliata Rossm. Merkwiirdig in den Pyrenäen sind zwei Formen hóherer Thierklassen. So ist Capra Pyrenaica nur auf dieselben und Mygale Pyrenaica gar nur auf deren Nordseite beschränkt! Die Alpen stimmen nur in ihren hóchsten, für Mollusken überhaupt noch zugänglichen Regionen ihrer ganzen Ausdehnung nach mit einander überein; dieselben Wassermollusken, wie z. B. Pisidium pusillum Gmel., Limnaea ovata Drap., Planorbis albus Müll., Succinea Pfeifferi Rossm. gehen in den Ost- und Westalpen, sowie auch in den Pyrenäen am höchsten hinauf, und es sind, Clausilia- und Campylaea-Arten abgerechnet, fast dieselben Land- schnecken, welche die alpine Region der Ost- und zugleich der Westalpen bewohnen, z. B. Clausilia carinthiaca A. Schm., cruciata Stud., dubia Drap., parvula Stud., biplicata Mtg., fimbriata Mühlf. (— saturata Ziegl.), Pupa pygmaea Drap., Shuttleworthiana Charp., edentula Drap., muscorum (L.) Müll., Semproni Charp. (= dilucida Ziegl.), doliolum Brug., dolium Mich., Cionella lubrica. Müll., Buliminus montanus Drap., Helix arbustorum L. var. alpestris, 314 Hermann Jordan. (p. 134) H. foetens C. Pfr, zonata Stud., incarnata Mill, hispida L., villosa Drap., edentula Drap., Cobresiana v. Alten, holoserica Stud., (Patula) rupestris Drap., ruderata Stud., Arion fuscus Müll. var. alpicola Fér., Hyalina fuwa Drap., pura Ald., radiatula Ald., Vitrina pellucida Müll., elongata Drap., und nur einige Formen kommen den höchsten Zonen der West- oder Ostalpen allein zu, wie z. B. den Ostalpen Clausilia mucida Rossm., interrupta Ziegl., varians Ziegl., Bergeri Meyer, Rossmässleri P., Pupa arctica Wallenberg (— Tirolensis Gredl.), leontina Gredl., Helix (Campylaea) Ziegleri A. Schm., intermedia Fér., Preslii A. Schm., phalerata Ziegl., Schmidti Ziegl, H. (Fruticicola) leucozona Ziegl., und den Westalpen z. B. Clausilia diodon Stud. mit drei ihr verwandten Arten, Helix (Tachea) sylvatica Drap., Pupa Halleriana Charp., alpicola Charp., Limax Heydeni Heynem. Alle genannte Arten gehen mehr oder weniger auch bis unter die Baumgrenze hinab, oder gar bis in die unteren Bergregionen und in die an- stossenden Vorländer; absolut nur oberhalb der äussersten Baumgrenze leben, den Feldern des ewigen Eises und Schnees zunächst und auch nur auf dem Gebirgszuge der Alpen: Helix glacialis Thomas, Vitrina annularis Studer (letztere auch in den Siidkarpathen), V. glacialis Forbes, V. Charpentieri Stab. (= nivalis Charp.), und wohl auch Hyalina clara Held (+= Pilatica und Ri- giaca Bourg.). Wir begegnen hier vielen Arten wieder, welche wir in borealen Ge- bieten auftreten sahen; ich will mich nicht über diese seit A. v. Humboldt schon so oft berührte und geschilderte Verwandtschaft zwischen arktischen und subarktischen Gegenden einerseits und alpinen und subalpinen Gebirgs- regionen andererseits weiter auslassen, sondern nur anführen, dass diese Ver- wandtschaft malakologiseh auf dem Vorkommen von Vertigo-, Pupilla- und einigen Arten aus den Helixgruppen Arionta, Fruticicola, Punctum, sowie einigen Hyalinen und Vitrina pellucida Müll. beruht. Die hóheren Gebirgs- regionen aber sind durch das Vorkommen von Clausilien und Campylàen vor den arktischen Gegenden ausgezeichnet, welchen letzteren bei ihrer Armuth an Formen im Allgemeinen nur Acanthinula harpa Say als eigenthiimlich und besonders Pupa arctica Wallenb. als ausserdem charakteristisch zukommen (cf. pag. 84). Die Binnenmollusken etc. (p. 135) 315 In den Alpen allein und nicht in den anstossenden Vorlándern kommen wiederum die am höchsten hinauf reichenden Clausilien vor (ausser Clausilia dubia Drap., parvula Stud., biplicata Mtg.) und die Campyláen, sowie Vitrina Charpentieri Stab. und V. glacialis Forbes. Nur bis in die nächsten Vorländer hinein gehen z. B. Helix zonata stud, villosa Drap., sylvatica Drap. Von oben genannten Arten sind als in der paläarktischen Provinz oder wenigstens auf dem europitischen Continent allgemein verbreitete Arten zu nennen: Pupa pygmaea Drap., edentula Drap., muscorum (L.) Müll, Cionella lubrica. Müll., Buliminus montanus Drap., Helix incarnata Müll., hispida L., Arion fuscus Müll, die genannten Hyalinen ausser Hyalina clara Held und endlich Vitrina pellucida Müll. Mit anderen Hochgebirgen gemeinsam sind besonders Clausilia dubia Drap., cruciata Stud., Pupa Shuttleworthiana Charp., Helix Cobresiana v. Alt., rupestris Drap., ruderata Stud., Vitrina elongata Drap. In der montanen Region der Alpen fehlen die weiter oben gefun- denen Helix glacialis Thomas, Vitrina glacialis Forbes, Charpentieri Stab., annularis Stud., Clausilia Bergeri Meyer, Pupa arctica Wallenb., Shuttlewor- thiana Charp., leontina Gredl., Helix Ziegleri A. Schm., H. phalerata Ziegl., H. Schmidti Ziegl., zonata Stud., Limax Heydeni Heynem., Hyalina clara Held. Dafür treten als neu und charakteristisch hinzu z. B. erst Helix fru- ticum Müll. und hortensis Müll, dann Helix nemoralis L. und das Gros der Fruticicola-Arten, Helix pomatia L. und Clausilia ventricosa Drap., pumila Ziegl, orthostoma Mke. (nur in den Ostalpen), laminata Mtg., die Torquillen, Buliminus obscurus Müll., die Chondrula-Arten, die Xerophilen, die grossen Arion- und Limax-Arten — d. h. also hauptsächlich die „Laubschnecken“ mit dem Auftreten des Laubwaldes und solche Schnecken, welche als Lieb- haber troekener und warmer Wohnplätze das kalt-feuchte Hochgebirgsklima nicht vertragen konnen, Wenn man nun einerseits die Pyrenäen und Alpen als südliche Grenz- linie einer nórdlichen gegen eine südliche Fauna angesehen, andererseits diese Ansicht als falsch bezeichnet hat, so dürften beide Anschauungsweisen auf einer gewissen Einseitigkeit beruhen. Wie in der grossen paläarktischen 316 Hermann Jordan. (p.136) Provinz besondere Molluskenfaunen Frankreich und England einerseits und Deutschland mit Böhmen und Oesterreich andererseits bewohnen; wie in Spa- nien und Italien, besonders in den südlieheren Theilen, ganz andere Formen als nordwürts von den hohen Gebirgen neben allgemein paläarktischen oder wenigstens europäischen Zügen auftreten: so haben wir es innerhalb der Hochgebirgsbezirke wiederum mit dem accessorischen Vorkommen eigener 3ergfaunen zu thun, welche diesen den Stempel eigenthümlicher Faunenbezirke aufdriicken, die als gleichwerthig zu betrachten sind mit denen nórdlich und südlich derselben. Eine Grenzlinie sind diese Hoehgebirge, etwa in ihrer Region des ewigen Eises und Schnees, gewiss nicht, aber eine Grenze bilden sie doch als zwischen den Norden und Süden eingelagerte, heterogene Ver- breitungsbezirke, mit starker Einwanderung von Norden und Süden her und mit vielen Arten, welche sich aus ihnen heraus nach Norden und Süden hin mehr oder weniger weit verbreitet haben. Und sind sie nieht auch in anderer Beziehung genugsam eigenthümlich? Man denke nur an die Gemse! Die Karpathen zeigen noch weniger eine einheitliche Molluskenfauna, als die Alpen. .In den letzteren veründerte sich wenigstens der allgemeine Typus von Westen nach Osten hin nur in geringem Maasse: innerhalb der Karpathen aber treten im südlichen Theile derselben eine solche Menge neuer Arten der Gattungen Clausilia, Buliminus und Helix hinzu, und zwar in theilweisem Anschluss an die Balkanhalbinsel und besonders an die Linder der unteren Donau, dass, wenn auch in den Südkarpathen, also z. B. in Siebenbürgen, die ganze Fauna noch den Eindruck einer nórdlichen macht, man dennoch eine scharfe Scheidung machen muss zwischen Nord- und Central- karpathen einerseits und Siidkarpathen andererseits. In botanischer Hinsicht muss nach Grisebach ein gleiches Verfahren befolgt werden, denn nach ihm haben in floristischer Beziehung die nördlichen Karpathen, d. h. die hohe Tatra und die Beskiden, viel mehr Aehnlichkeit mit den Sudeten, z. B. in einer charakteristischen Hochgebirgsweide Salix Silesiaca Willd., als mit den südlichen Karpathen. Betrachten wir zuerst, was von charakteristischen Zügen der ganzen Karpathenkette gemeinsam zukommt, so finden wir eigentlich nur das allge- meine Auftreten der Helix (Campylaea) faustina Ziegler, der H. (Pruticicola) Carpathica Friv., der Clausilia pagana Ziegl. und ausserdem dasjenige einieer 7 ` 1 g ^ > 8 Die Binnenmollusken etc. (p. 137) 317 mehr nebensüchlieher Clausilienformen wie Cl. latestriata Blz., elata Ziegl., turgida Rossm. und fallax Rossm. als solche heraus. Dafür treten nur im Bezirke der Siidkarpathen auf: mehr als zwanzig Clausilia-Arten der Gruppen Alopia Ad., Pseudalinda Bttg., Uncinaria v. Vest (A. 82), und zwar theilweise im Anschluss an das Balkangebiet und an die unteren Donauländer, ferner zwei nur hier vorkommende Buliminus-Arten, B. (Chondrula) reversalis Blz, B. (Napaeus) assimilis Ziegl, dann besondere Heliz- Arten, H. (Campylaea) Banatica Partsch, H. (Gonostoma) triaria Friv., und endlich Limax transsylvanicus Heynem. (A. 54). Den Nordkarpathen, d. h. dem Gebirge im Engeren, ist nur Helix (Campylaea) cingulella Ziegl. eigenthümlich; im Uebrigen stimmen dieselben vollkommen mit den südlichen Sudeten überein, wie auch die oben erwühnten Helix faustina Ziegl. und H. Carpathica Friv. den Sudeten nicht fehlen, so dass man diesen Schnecken mehr die Bezeichnung von solchen der „östlichen Gebirge“, als von „Karpathenschnecken“ beizulegen hat. Andere solcher úst- licher Gebirgsschnecken, welche die Karpathen entweder mit den Sudeten oder mit den Ostalpen, oder mit beiden zugleich gemeinsam haben, sind z. B.: in den gesammten Karpathen, Ostalpen und Sudeten finden sich Clausilia orthostoma Mke., filograna Ziegl., tumida Ziegl., Helix umbrosa Partsch (auch im Erzgebirge und Böhmerwald); in den Centralkarpathen, Ostalpen und südlichen Sudeten kommt vor Clausilia cana Held, Helix solaria Mke, (auch in den Südkarpathen): in den gesammten Karpathen und Ostalpen werden gefunden Pupa gularis Rossm., P. obtusa Drap.; in den Centralkarpathen und Ostalpen ist heimisch Pupa biplicata Mich. Weit verbreitet sind in den Alpen, den Sudeten, den Nord- und Central- karpathen, fehlen aber den Südkarpathen: Clausilia parvula Stud., Pupa minutissima Hartm., Helix lapieida L., Cobresiama v. Alt, holoserica Stud., Arion fuscus Müll., wenn der aus Siebenbürgen (A. 54) angegebene A. oli- vaceus A. Schm. nicht als A. fuscus aufzufassen ist. Nova Acta XLV. Nr. 4. 41 318 Hermann Jordan. (p. 138) Doch deuten den nórdlichen Charakter der Siidkarpathenfauna noch an: Clausilia ventricosa Drap., plicatula Drap., cruciata Stud., biplicata Mtg., Pupa avena Drap., Buliminus montanus Drap., Helix (Pruticicola) incarnata Müll., Limax arborum Bouch. (marginatus Miill.), Hyalina nitidula Drap., glabra Stud., subrimata Reinh., diaphana Stud. (= vitrea Blz.) etc. Eine eigenthümliche Analogie findet zwischen Pflanzen und Land- schnecken in den höheren Gebirgsregionen bezüglich einer Veränderung ihrer Lebensweise und Lebensdauer statt. Wir erwühnten bereits (cf. pag. 44), dass Pflanzen unter Umstánden beim Aufsteigen in die kaltfeuchten Hochgebirgs- regionen aus indifferenten zu kalkliebenden Arten werden kónnen. Schnecken, welche im Flachlande nur auf feuchten Wiesen, an Quellen oder sonstigen feuchten Orten zu leben pflegen, fand Clessin (A. 85) in den Alpen, in der Nähe des Eibsees bei Partenkirchen auf einer „wenig geneigten, trockenen und kurzrasigen Halde“, wo sie bei dem feuchten Alpenklima gut gedeihen konnten (Cionella lubrica Müll, Limax agrestis L., Hyalina radiatula Alder). Wie ferner andererseits im Gebirge einjührige Pflanzen nach oben hin immer seltener werden wegen des ihnen hier fehlenden, wirkungsvollen Sommers, so sehen wir andererseits bei den Vitrinen, einjährigen Schnecken, welche im Flachlande an eine ganz bestimmte Entwickelungs- und Lebenszeit gebunden sind, nämlich ungefähr von einem bis zum anderen zeitigen Frühjahr, dass sich hier oft Exemplare von verschiedenen Altersstufen an einem Orte finden, und dass ausgewachsene Stücke, wie sie in der Ebene erst im Herbst zu kriechen anfangen, in alpinen Regionen auch wührend des Sommers an der Oberflüche zu finden sind. Ich selbst fand Vitrina diaphana Stud. vollkommen ausgewachsen Ende des Monat August auf Knieholzwiesen im schlesischen Riesengebirge. e) Karpathisch-kaukasischer Bezirk. Im Anschluss an die verschiedenen Theile des Karpathengebirges haben wir, wenigstens in annühernd ähnlicher Weise, auch in den umliegenden Län- dern zwischen entsprechenden Landdistricten zu unterscheiden, wenn auch vielfache Abweichungen hierbei zu constatiren sind: | | | Die Binnenmollusken etc. (p. 139) 319 so erstens um die Nord- und Centralkarpathen herum die Bukowina, Galizien, Oberschlesien, Mühren und Oberungarn; an die Südkarpathen sich anschliessend zweitens die niederungarische Ebene, Serbien, die Länder an der unteren Donau und Podolien, und im ferneren Anschluss als dritte Abtheilung die südrussische Ebene bis zum Kaukasus hin. Nach den Hauptgebirgen nennen wir die Gesammtheit der eben auf- geführten Gebiete den ,karpathisch-kaukasischen Bezirk“ — ein stellenweise verhältnissmässig noch wenig durchforschtes Gebiet. Allgemein charakteristische und zugleich eigenthümliche Arten sind kaum zu nennen, es seien denn vielleicht Helix (Tachea) Austriaca Mühlf. und H. (Xerophila) candicans Ziegl. als solche anzunehmen. Erstere aber greift auch über Böhmen bis nach Sachsen hinüber, und 4. candicans geht stellen- weise noch weiter nach Westen. Auch der negative Charakterzug des Fehlens von H. nemoralis L. und H. hortensis Müll. kann nicht einmal als allgemein geltend oder charakteristisch betrachtet werden, denn beide fehlen auch dem grössten Theile Böhmens und H. hortensis Müll. kommt andererseits in Ober- schlesien, Mähren und Galizien vor. Es ist vielmehr eine äusserst langsam und allmählich sich vollziehende Veränderung der Fauna von den Nordkarpathen bis nach dem Kaukasus hin zu constatiren, und es dürfte die Region am besten sich vielleicht charakterisiren lassen, indem man sagt, dass neben allgemein europäischen Arten oder Arten der germanischen Region auf grössere oder kleinere Strecken hin besondere Formen auftreten, welche ausserhalb des ge- nannten Bezirkes noch nicht gefunden worden sind, und dass einige Schnecken dem ganzen Bezirke als charakteristische, aber nicht endemische Arten an- gehören, die nicht streng an seine Grenzen gebunden sind. Dazu kommt, dass man über einige hierher zu zählende Länder noch in unerquicklicher Unkenntniss sich befindet, wie z. B. über Mähren, Oberungarn und die Länder an der unteren Donau. Schlesien und Böhmen, wenn auch im mancher Beziehung an die nord- karpathischen Länder sich anschliessend, stehen doch den übrigen mittel- und süddeutschen Ländern am nächsten, und nur Oberschlesien ist aus folgenden Gründen zu den Karpathenländern zu zählen: 41* 320 Hermann Jordan. (p. 140) Es fehlt in Oberschlesien Helix (Tachea) nemoralis L., welche durch Helix Austriaca Mühlf. ersetzt wird; an geeigneten Plätzen in der Ebene, d. h. in grósseren Laubholz-, z. B. Eichenbestánden, findet sich Clausilia cana Held (A. 86), und die Gebirge beweisen, wie erwähnt, durch das Vorkommen von Helix faustina Ziegl., H. Carpathica Friv. einen engen Anschluss an die Karpathen (A.12). Eine ungeführe Grenze des karpathisch-kaukasischen Be- zirkes würde nach Norden hin von Máhren aus mit der Wasserscheide zwi- schen dem Donau- und Elbgebiete verlaufen; das südöstliche Böhmen schliesst sie noch mit ein, wo ebenfalls Helix Carpathica Friv., faustina Zgl., Clausilia cana Held und ausserdem Zonites verticillus Fér. heimisch sind, und umfasst dann das- obere Gebiet der Oder vielleicht bis zur Glatzer Neisse und von deren Mündung an bis zu den Städten Brieg, Kreuzburg, Rosenberg in Schle- sien und Czenstochowa in Polen hin. In Russland gehéren alsdann hierher die Flussgebiete des Dnjestr, Dnjepr und Don bis zur Wolga und Kaukasien, im Osten durch die Kirghisensteppe begrenzt und nach Norden allmählich in ihrer Fauna mit dem Ende des Gebietes der „schwarzen Erde“ (Tschernazem) zu der des diluvialen Nordrussland verarmend. Charakteristische Mollusken für diesen nordwestlichen Theil des kar- pathisch-kaukasischen Bezirkes sind bisher fast nur aus Galizien bekannt ge- worden, nebenbei das einzige Land davon, welches sich durch Jachno einer genauen Durchforschung zu erfreuen hatte (A. 55). Es sind dies Limar Schwabi Frfld. aus Galizien und Mähren und Helix (Pruticicola) Pietruskyana Parr., bisher nur aus Galizien bekannt, von denen die letztere eine vicarirende, kleinere Art der westlichen H. villosa Drap. bildet. Für Siebenbürgen mit anliegenden Districten sind als eigenthümlich, ausser den oben erwähnten südkarpathischen Gebirgsschnecken, zu verzeichnen: Helix (Arionta) aethiops Blz. (von H. arbustorum kaum zu trennen), H. (Pruticicola) transsylvanica Blz., Daudebardia transsylwanica Blz. In Galizien und Siebenbiirgen kommen als besondere Arten gleichzeitig vor: Helix (Fruticicola) Bielzi A. Schm., H. (Pomatia) lutescens Ziegl., diese auch in Podolien, und H. (Xerophila) instabilis Ziegl. in der Dobrudscha und in Galizien Fundorte, fiir welche die Zwischenglieder noch zu suchen sind. zwei Die Binnenmollusken etc. (p. 141) 321 Für die Länder an der unteren Donau wären als eigenartig zu erwähnen: die Clausilia-Gruppe Medora v. Vest, von Dalmatien aus nach Kroatien hinüberreichend, die Clausilia- Gruppe Herilla Bttg. aus Serbien und Bosnien, Clausilia (Alopia) elegans Blz. aus der Wallachei und C. regalis Blz. von hier und aus Siebenbürgen. Es dürfte geeignet erscheinen, über die Verbreitung der € rattung Clau- silia hier einige Worte einzuschalten. Von der Balkanhalbinsel und deren Nachbarländern, deren Berge von einer verwirrenden Menge von Formen bevülkert werden, gehen viele Arten nach Italien und Sicilien, weniger nach Norden und Westen hin, dennoch aber in einigen auch sonst weit verbreiteten Arten bis Nordrussland, Skandinavien, England, Spanien und zu der atlantischen Inselregion (nach Madeira) reichend. In Nordafrika sind nur je zwei oder drei Arten aus Algerien und Abessinien bekannt geworden. Nach Osten hin aber vermindert sich die Anzahl der Arten in bedeutend geringerem Maasse; Kaukasien, Kleinasien, Syrien sind sehr reich an Clausilien, nur ärmer als die Balkanhalbinsel, und erst in Per- sien und Afghanistan ist die Zahl der bisher bekannt gewordenen Arten ge- ringer. Von dort setzt sich die Gattung in neuen Formtypen über den Himalaya (mit wenigen Auslüufern nach dem englischen Ostindien) naeh der indo-malayischen Halbinsel fort, wo nicht viele, aber die schönsten Arten des Genus gefunden werden. Ebenso besitzen China und Japan Clausilien, und die letzten Arten treten zerstreut lebend auf den Philippinen, Molukken und Sundainseln auf. Andererseits erscheint das Genus wieder auf den westindischen Inseln und in den Anden von Südamerika in der auch schon als Gattung abgetrenten Gruppe Nenia H. et A. Adams. In Asien, soweit es germanische und central- asiatische Region ist!), fehlen die Clausilien bisher, ebenso in Nordamerika, Australien, auf den pacifischen Inseln, in Afrika südlich von der Sahará und in Südamerika óstlich von den Anden. 1) Allerdings führt E. v. Martens (A. 87) an, er habe bei einem aus Sibirien zurückkehrenden „Reisenden“ eine Clausilie gesehen, angeblich aus Baykalien stammend (C. foveicollis Parr.). 322 Hermann Jordan. (p. 142) Fälschlicherweise ist Clausilia (Euxina) acuminata Mouss. aus Aljaska angegeben worden (A. 63). Von den 32 von Búttger aufgestellten Gruppen (A. 82) kommen fol- gende einigen Liindern als charakteristische Formtypen zu: Reinia Kob., Japan (bisher nur eine Art), Phaedusa Ad., asiatischtropische Provinz, Himalaya und Japan, Serrulina Mouss., Kaukasusländer, Mentissa Bttg., Krym und Taurien, Cristataria v. Vest, Syrien und Palástina, Uncinaria v. Vest, Karpathenländer, Fusulus v. Vest, Ostalpen, Nordkarpathen und Südsudeten, Euaxina Bttg. Syrien bis Nordkaukasien, Sic Macroptychia Bttg., Abessinien, Boettgeria Heynem., atlantische Inselregion (nur Madeira), Pirostoma v. Mlldff, ca. 30 Arten, fast nur in der germanischen Region von Europa, nur zwei Arten in Portugal und eine im Kaukasus. iaria v. Vest, Sicilien, Weit verbreitet im europüischen Faunengebiete sind Arten der Gruppen Clausiliastra (Pfr.) v. MUdf£, Alinda Bttg., und nur im Verbreitungscentrum finden sich die Gruppen Alopia Ad., Triloba v. Vest, Herilla Bttg., Medora v. Vest, Agathylla v. Vest, aus den unteren Donauländern, Dalmatien und Griechenland, Albinaria v. Vest, besonders vom griechischen Archipel. — In den kroatischen Bergen begegnen wir ferner einer besonderen Cam- pylaea, Helix, stenomphala Mke., ausserdem Zonites Croaticus Partsch, und Z. acies Partsch, den Kroatien mit Dalmatien gemeinschaftlich hat; im Banat der Helix (Gonostoma) diodonta Mühlf, in der Dobrudscha einer Hyalina von der südlichen Gruppe Mesomphix Hat, nämlich H. Malinowski Zel., dann Daudebardia Langi Pfr. im Banat und D. transsylvanica Blz. in Siebenbiirgen. Dem ganzen unteren Donaubecken von Niederungarn ab kommt Cyclo- stoma costulatum Ziegl. als ein siidlicher Zug in der sonst mehr nórdlichen Fauna gemeinschaftlich zu. | | | | | Die Binnenmollusken etc. (p. 148) 323 Südrussland endlich entbehrt eigener Landschneckenformen fast voll- stándig; wenn wir in demselben auch Arten begegnen, die es von dem übrigen karpathisch-kaukasischen Bezirke als etwas verschieden erscheinen lassen, so sind dies nur solche, welche aus dem Kaukasus her eingewandert zu sein scheinen, wie z. B. Helix (Pomatia) obtusalis Ziegl., Buliminus quinquedentatus Mühlf, albolimbatus Parr., microstomus Andrj. und Tournefortianus Fér., oder Limax melanocephalus Kal. und minutus Kal., die gleichzeitig auch aus Nord- kaukasien angegeben sind, welches letztere wir weiter unten einer besonderen Besprechung unterziehen wollen. Wir haben es in dem karpathisch-kaukasischen Bezirke also zu thun mit Arten: I. der Gebirge, und zwar mit Arten: 1. der Karpathen, Sudeten und Ostalpen, 2. der Karpathen und Ostalpen, 3. der Karpathen und Sudeten, 4. der Karpathen allein, 5. der kroatischen Gebirge, 6. der kroatischen und dalmatiner Berge, 1. der serbischen und balkanischen Gebirgsziige, (z. B. Helix (Xerophila) Zelebori Pfr.); ll. der Ebenen und Vorberge, und zwar mit Arten: 1. der Nordkarpathenlinder, 2. der Südkarpathenländer, ez beider vorgenannten zugleich, . der unteren Donauliinder, CUu . Nordkaukasiens; III. mit allgemein europäischen oder mittel- und nordeuropäischen Arten der Gebirge sowohl als der Ebenen; IV. mit osteuropáischen Arten. — In den grossen Ebenen von Niederungarn und Siidrussland finden wir keine eigenthümliche Landschnecken. Die Landfauna von Niederungarn, so- weit sie bisher bekannt geworden ist, setzt sich zusammen aus Arten, welche einerseits auch in den Ostalpen, andererseits auch in den Karpathenlündern vorkommen. Die südrussischen Landschnecken schliessen sich je nach der 324 Hermann Jordan. (p. 144) Lage an Nordkaukasien oder an die Karpathenländer an. In beiden sehen wir den Steppencharakter ausgeprügt, und es kann diese Armuth darum kaum überraschen; die Landschneckenfauna wird sich hauptsüchlich aus hygrophilen Schnecken (Erdschnecken) zusammensetzen, welche an den Flussufern ihren Wohnsitz aufgeschlagen haben, und nur wenige Localitäten werden geeignet sein, xerophilen Schnecken oder indifferenten Arten (Laubschnecken) günstige Lebensbedingungen zu verschaffen. So fehlen beispielsweise in der Ukraine (A. 88) die Xerophila-, Gonostoma-, Campylaea-, Torquilla-, Chondrula- und Zebrina-Arten vollständig, und von den Clausilien finden sich nur die Hoch- waldbewohner Clausilia laminata Mtg., cana Held, orthostoma Mke., filograna Ziegl. vor, während unter den Pupa-Arten die Gruppe Vertigo vorherrscht und die Hyalinen und Succineen háufig sind. Nur im Westen von Siidrussland findet man: Helix (Campylaea) faustina Ziegl., cingulella Ziegl., H. (Pomatia) lutescens Ziegl., alle drei Karpathenarten, Pupa frumentum Drap., hier ihre Ostgrenze findend, Buliminus tridens Müll., sonst südeuropäisch und kleinasiatisch, B. albolimbatus Parr., von Nordkaukasien bis hierher verbreitet (A. 89). Nur im Südosten kommt Buliminus Tournefortianus Fér., sonst auch in Kaukasien und bei Constantinopel vor. Dagegen bringen die Niederungen des Don, Dnjepr, Dnjestr und der Donau mit ihren Nebenfliissen mehrere ganz neue Siisswasserformen, die theils als Arten sonst siidlicherer Gattungen, oder selbst nur bis hierher verbreitete südlichere Arten, theils aber als die Arten einer für Europa hier ganz be- sonderen Gattung zu betrachten sind. Südliehere Arten sind z. B. Neritina Prevostiana Partsch, in den unteren Donaulàndern, sonst in Italien und Nordafrika; Melania Holandri Fér., mit den Begleitformen M. afra Ziegl und parvula A. Schm., in Unterkrain und den unteren Donauländern, sonst im österreichischen Litorale verbreitet. Eigenthiimliche Arten sonst südlicherer Gattungen sind: Neritina Danubialis Ziegl, von Niederungarn bis Regensburg, wohl nur Begleitform der náchsten; | | Die Binnenmollusken etc. (p. 145) 325 Neritina transversalis Ziegl., vom Kaspischen Meer bis Regensburg i. Bayern; Melanopsis acicularis Fer. und M. Esperi Fér., im Dnjepr und Dnjestr bis Podolien und Galizien, im Donaugebiete bis Oesterreich und Unterkrain: M. thermalis Brot und M. Parreyssi Miihlf., in Niederungarn, locale Arten. Als eine aus dem Flussgebiete des Schwarzen Meeres stammende Gattung aber ist die Gattung Lithoglyphus Mühlf. anzusehen mit folgenden, fast nur innerhalb des karpathisch-kaukasischen Bezirkes beobachteten Arten. L. naticoides Fer., den Dnjepr und Dnjestr aufwärts bis nach Podolien und Galizien gewandert und auch schon aus Russisch-Lithauen angegeben 1) — mit der Donau und Nebenflüssen derselben bis Siebenbürgen, Máhren, Oesterreich, Bayern (Regensburg), Krain, Kroatien verbreitet und auch schon nach dem österreichischen Litorale einerseits und bis Constantinopel andererseits verbreitet — mit der auch schon als Art beschriebenen Varietät L. fluminensis Lang aus Krain, Ungarn, Albanien. L. fuscus Ziegl, auf der einen Seite der Karpathen mit der Donau durch die unteren Donaulánder bis Ungarn, Krain und Niederústerreich und auf der anderen bis Podolien vorkommend. L. prasinus Kokeil, eine Art aus Krain, und L. pygmaeus Vrfld. aus Kroatien — ob aber „gute“ Arten? Was uns bei den Landschnecken fast fehlte, ein allgemein bezeichnender und dabei auch beinahe eigenthiimlicher Charakterzug für den ganzen karpa- thisch-kaukasischen Bezirk, wir haben ihn bei den Wasserschnecken gefunden. Die Küstenstriche am Schwarzen Meer von der Donaumiindung bis nach Odessa und der Krym hin und an der Wolgamündung zeigen einige Arten von südlichem Charakter, z. B. Helix aspersa Müll. bei Odessa und Cherson, H. obtusalis Ziegl. bei Odessa, H. Tawrica Kryn. in der Krym ete. Es bliebe noch zu betrachten, was die Veranlassung geworden ist, die südlichen Länder des karpathisch-kaukasischen Bezirkes für die germanische Region in Anspruch zu nehmen. Es ist dies erstens das Fehlen der 1) Kreglinger, syst. Verz. etc. (A. 77). Nova Acta XLV. Nr. 4. 49 326 Hermann Jordan. (p. 146) charakteristischen Menge der Xerophila-Arten und zweitens das allgemeine Vorkommen von specifisch mittel- und nordeuropäischen Schnecken, wie Clausilia filograna Ziegl., ventricosa Drap., plicatula Drap., pumila Ziegl., dubia Drap., Pupa Venetzi Charp., pusilla Miill., Helix (Tachea) Austriaca Mühlf., H. (Pomatia) pomatia L., H. (Xerophila) striata Müll., candicans Ziegl., H. (Fruticicola) incarnata Müll. und andere Fruticicolen, die hier immer noch tiberwiegen, H. (Patula) ruderata Stud., H. (Petasia) bidens Chemn., Arion hortensis Fér., Hyalina nitidula Drap., subrimata Reinh. ete. Nordkaukasien bringt schon eine Menge neuer, meistentheils specifisch kaukasischer, theils vorderasiatischer Formen. Kaukasusformen sind davon: Hyalina (Crystallus) contortula Kryn., Helix (Cartusiana) globula Kryn., H. (Frutico-Campylaea) Ravergi Fér., | H. (Tachea) atrolabiata Kryn., | H. (Pomatia) obtusalis Ziegl., H. (Xerophila) crenimargo Kryn. Vorderasiatischen Ursprungs ist nur H. (Xerophila) Derbentina Andr). Nordkaukasien sind ausser einer Wasserschnecke, Bythinia Eichwaldi Kryn., nur zwei wenig bekannte Limax-Axten, L. melanocephalus Kalen. und L. minutus Kalen. eigenthiimlich. Dafür fehlen nicht Helix (Tachea) Austriaca Mühlf. und die bezeich- nendsten der vorerwähnten nördlichen Arten, wohl aber die charakteristische | Mehrzahl der südlichen Xerophila-, Iberus-, Macularia-, Leucochroa-Arten. Dennoch glaube ich, dass es am vortheilhaftesten, zum mindesten am übersichtlichsten sein dürfte, den Kaukasus mit nördlichen und südlichen Vor- lindern und dem Südrande der Krym als etwas in sich Abgeschlossenes zu Die Binnenmollusken etc. (p. 141) 327 betrachten, was doppelt leicht geschehen kann, da dieselben nach Norden hin auch áusserlich durch die Steppen einen Abschluss finden. Wir haben es bei Nordkaukasien eben wieder mit einem biogeographisch schwer definirbaren Stiick Land zu thun. Die Südküste des Kaspischen Meeres gehört nach Radde bezüglich der Wirbelthierfauna schon vollkommen Asien an; die Landschneckenfauna ist die kaukasische, und von Wassermollusken trifft man daselbst die tropischen Melania tuberculata Müll. und Cyrena fluminalis Müll. an, nach E. v. Martens vielleicht durch Reisbau eingeschleppt. Die Kaukasusfauna ist theils eigen- thümlich, theils vorderasiatisch, auch in den eigenthümlichen Formen an Vorderasien anschliessend, aber sehr wenige nördliche Formen enthaltend. Letztere wären z. B. Buliminus obscurus Müll., Hyalina radiatula Alder, Pupa muscorum (L.) Müll, Helix aculeata Müll, Austriaca Mühlf., die dann ausser Pupa muscorum (L.) Müll. südlich des Kaukasus sämmtlich fehlen, wo schon der erste, wenn auch vollkommen isolirte, an Indien erinnernde Zug iu Cyclotus Sieversi Pfr. auftritt, und wo auch die Wasserschneckenfauna neben gewöhnlichen paläarktischen Arten eine grosse Menge von Neritina-, Mela- nopsis-, Melania- und Cyrena-Arten entwickelt hat. f) Bezirk des deutschen Mittelgebirges und der Vogesen. Bei der Betrachtung der verschiedenen Bezirke sind wir um ein Land herumgegangen, welches Mancher vielleicht ganz besonders ausführlich und genau zu behandeln geneigt sein würde, nämlich um die deutschen Berglands- districte herum. Aber erstens hat Deutschland schon vielfach deutsche Be- arbeiter gefunden, unter denen hinsichtlich Verbreitung der Arten beson- ders auf Karl Kreglinger (A. 77), in Beschreibung von Formen aber vor Allem auf S. Clessin (A. 51) hinzuweisen ist, und zweitens bietet es malako- logisch wenig Besonderes, so dass man fast versucht werden könnte, nach der jetzt so beliebt gewordenen Eisperiode (oder wohl besser: den Eisperioden!) zu greifen und zu behaupten, dass dieselbe Deutschland ganz verödet habe, und dass erst nachher verschiedene Arten von allen Seiten her in dasselbe hinein eingewandert seien. In der That finden wir in dem „Bezirke des deutschen Mittelgebirges und der Vogesen“ nördliche, westliche, südliche, östliche, alpine und karpa- 49% 328 Hermann Jordan, (p. 148) thische Arten, nur allein fast keine eigenthiimliche, wenn wir von einigen zweifelhaften oder ganz nebensächlichen Formen absehen wollen. Clessin (A. 51), dieser vorzügliche Kenner deutscher Mollusken, führt allerdings aus dem deutschen Reiche 18 eigenthiimliche Arten auf, nümlich: Limaa unicolor Heynem., Helia (Pruticicola) coelata Stud., Cionella (Zua) columna Cless., Pupa (Pupilla) Sterri y. Voith, Clausilia (Alinda) Bohemica Cless., Paludinella Dunkeri Frfld., compressa Frfld., Scholtzi A. Schm., Unio pseudolitoralis Cless., Cyclas (Sphaerium) fragilis Cless., Dickinii Cless., Pisidium (Fossarina) rivulare Cless., ovatum. Cless., und fünf Formen von der Gattung Vitrella Cless. Darunter aber ist Limaa wnicolor in der Reihe, welche man früher und noch jetzt manehmal unter der Bezeichnung L. maximus L. auffasste, die Form von geringster Bedeutung und auch schon anderwárts gefunden; Helix coelata Stud. ist eine wenig bedeutende Mittelform zwischen H. hispida L. und H. rufescens Penn., deren Heimath wohl in dem Schweizer Bergland zu suchen ist, withrend Cionella columna Cless. wohl nur als Varietàt von C. lubrica Müll. aufgefasst werden kann und übrigens auch seitdem aus den Kaukasusländern constatirt worden ist (A. 81). In ähnlicher Weise kann man den Arten Clausilia Bohemica Cless., Unio pseudolitoralis Cless., Sphae- rium fragile Cless., Dickinii Cless. und den zwei Pisidien keine sehr grosse Bedeutung beimessen, und von den Paludinellen ist es bekannt, dass sie sich überall in besonderen Formen äussern. Es bliebe nur Pupa Sterri v. Voith und das Genus Vitrella übrig. Pupa Sterri erinnert an P. muscorum (L.) Müll, kommt übrigens nur in dem Bereiche des deutschen Jurazuges vor. Die Gattung Vitrella ist lediglich aus Höhlenformen zusammengesetzt, und es haben dieselben, als abstammend von den Paludinellen, deren Neigung zu localen Sonderformen beibehalten. Dennoch aber kann man mit vollem Rechte von einem deutschen Faunenbilde sprechen; von allen Seiten herstammende Arten kommen noch in Deutschland, aber nicht west-, ost-, nord- und südwürts darüber hinaus vor | | | i | | | | | | Die Binnenmollusken etc. (p. 149) 329 und erzeugen so eine eigenartige Zusammenstellung weiter verbreiteter Formen, wenn eigenthümliche auch fast gänzlich fehlen. Zu dem ,Bezirke des deutschen Mittelgebirges und der Vogesen“ rechnen wir die ober- und mittelrheinischen Linder von der Wasserscheide zwischen Rhein und Rhône an, die Vogesen mit dem daranstossenden östlichen Frankreich, die Alpenvorländer der Schweiz, Süd- und Mitteldeutschland, Böhmen, Nieder- und Mittelschlesien und die österreichischen Alpenvorliinder. Aus dem keltischen Bezirk gehen nach Ostfrankreich und nach West- deutschland hinein: Clausilia Rolphi Leach, Helin (Xerophila) rugosiuscula Mich., Hyalina Villae Mortillet, Physa acuta Drap., und ausserdem die noch nicht erwähnte Cionella (Azeca) Menkeana Pfr. (— Goodalli Fér.) Die Gruppe Azeca Leach ist in der Mittelmeerregion westlich von der Westküste der griechischen Halbinsel an in mehreren Arten bis Algier und Sicilien verbreitet, nicht mehr auf der Pyrenienhalbinsel; in der germanischen tegion kommt nur die erwähnte Art vor und zwar in Nordwest- und West- deutschland (Harz, Thüringen, Hessen), in Belgien, Nordfrankreich, dem siid- lichen England und in den Pyrenäen, an letzterem Orte nur in der Varietüt var. Nouletiana Dup. — in dieser Art der Verbreitung einzig dastehend. Keine der dem Nord-Ostsee-Bezirk eigenthiimlichen Formen reicht in das deutsche Bergland hinein; von borealen Formen sind auf höheren Gebirgen Pupa arctica Wallenb. der Sudeten und P. Shuttleworthiana Charp. der Su- deten, des Harzes u. s. w. zu erwühnen. Aus dem karpathisch-kaukasischen Bezirke dringen nach Westen hin vor: Clausilia tumida Ziegl, cana Held und varians Ziegl. bis nach Schlesien, Böhmen und den Vorländern der Ostalpen, Helix (Tachea) Austriaca Mühlf. bis nach Oesterreich, Böhmen und Sachsen, H. (Xerophila) candicans Ziegl, über Schlesien, Böhmen bis auf den Jura- zug und nach Nordbayern. Von hochalpinen Arten sehen wir auf dem schwibischen Jura Helix (Fruticicola) edentula Drap., sonst mehrere Arten, besonders Campylàen und Clausilien, in den österreichischen Alpenvorlündern. 330 Hermann Jordan. (p. 150) Als südliche Form kommt Clausilia ornata Ziegl. ganz vereinzelt in den Bergen der Grafschaft Glatz vor, und aus dem schlesischen Eulengebirge ist Helix (Fruticicola) carthusiana Müll. wohl irrthiimlich von Scholtz (A. 90) angegeben worden (ob wohl besondere Form von H. granulata Ald.? Siehe Anmerkungen zur Tabelle). Ziemlich verbreitet aber durch den ganzen Bezirk sind folgende Arten, welche, von ihrer Heimath aus gerechnet, nach der entgegengesetzten Richtung hin nicht über die Grenzen desselben hinausgehen: 1. Westliche Arten: Amphipeplea glutinosa Müll., Balea perversa L., von den Voralpen aus nur noch bis nach Westungarn reichend, Pupa substriata Jeffr. und laevigata Kokeil, P. secale Drap., Helix (Tachea) nemoralis L., H. (Xerophila) ericetorum Müll., H. (Chilotrema) lapicida L., auch im Norden verbreitet, im Osten nur noch in Galizien und Mähren, H. (Gonostoma) obvoluta Miill., H. (Fruticicola) rufescens Penn., nur noch in Galizien, Arion empiricorum Fér., im Osten sehr selten, Limax laevis Müll, auch im Nordwesten von Europa. 2. Oestliche Arten: Olausilia filograna Ziegl., orthostoma Mke., Pupa dolium Mich., nur in Siiddeutschland, Helix: (Fruticicola) umbrosa Partsch, im westlichsten Deutschland bereits fehlend, H. rubiginosa Giel) A. Schm., nicht in den Bergketten selbst, H. (Petasia) bidens L., nach Westen hin nicht über den Rhein hinaus vor- kommend, H. (Patula) ruderata Stud., auf allen höheren Gebirgen, welche der Ur- gebirgsformation angehüren, Hyalina (Euhyalina) glabra Stud., in Bergziigen, H. (Crystallus) subrimata Reinh. 3. Siidliche Arten, im Westen und im Osten um die Alpen herum weit nach Deutschland hineinreichend: Die Binnenmollusken etc. (p. 151) 331 Oyclostoma elegans Müll., Pomatias septemspirale Razoum., Acme lineata Drap., Buliminus (Chondrula) quadridens Müll. und tridens Müll., B. (Zebrina) detritus Mill. Helix (Fruticicola) carthusiana Müll, nur in Oesterreich einerseits und dem Vogesenlande andererseits, H. (Pomatia) aspersa Mill, wohl nur stellenweise eingeschleppt. H. (Xerophila) caperata Mtg., neuerdings bei Sonderburg an der Ostsee gefunden. Die Daudebardia-Arten dürften wohl auch hierher zu rechnen sein. Dieselben gehüren fast allein den Lándern der Appenninenhalbinsel mit Sicilien, dem westlichen Theile des karpathisch-kaukasischen Bezirkes und dem Be- zirke des deutschen Mittelgebirges an; zwei Arten sind aus Syrien bekannt geworden. In Deutsehland kennt man vier Arten, Daudebardia rufa Fér., die am weitesten nördlich vorkommende (Sachsen, Harz), meistens zusammen mit D. brevipes Drap., von denen letztere allein auch bis nach Sieilien hin ver- breitet ist und auch bisher allein aus Galizien bekannt wurde. Ausserdem hat man in Deutschland noch zwei Formen gefunden, nämlich (?) D. nivalis Benoit im südlichen Bayern, sonst nur in Sicilien ), und endlich ganz neuer- dings eine abweichende Form in Hessen, D. Hassiaca Cless. Von den anderen Arten kommt der Insel Sicilien noch eine als eigenthümlich zu (D. Sicula Benoit), eine Art Siebenbürgen D. transsylvanica Blz. und eine Art dem Banat D. Langi Pfr. Die syrischen Arten sind D. Saulcy? Bourg. und D. Gaillardoti Bourg. 4. Anscheinend von den Alpen aus haben sich über das gesammte deutsche Bergland verbreitet: Clausilia parvula, Stud., Helix (Gonostoma) holoserica Stud., mehr nordöstlich, H. (Fruticicola) Cobresiana v. Alten, Vitrina elongata Drap., nach den deutschen Berglándern, nach den West- karpathen und nach Ober-Italien, vereinzelt nach den östlichen Pyrenäen und Ostspanien hin. 1) D, Heldi Cless. hat Clessin spüter selbst mit D. nivalis Benoit identificirt; andere Autoren, z. B. Kobelt, sagen: mit Unrecht! Hermann Jordan. (p. 152) Westalpine Arten, welche in das westliche Deutschland hineinragen, sind: Helix (Tachea) sylvatica Drap., in localem Vorkommen auch aus Holland bekannt (A. 91), H. villosa Drap. (cf. pag. 135). Ostalpine, bis in die österreichischen Vorlánder hineingehend: einige Clausilien und Campyláen. Als besonders charakteristisch fiir den gesammten Bezirk ist das Zu- sammenleben der grossen Helir-Arten zu erwähnen: Helix (Pomatia) pomatia L., H. (Tachea) nemoralis L. und hortensis Müll., H. (Arionta) arbustorum L., H. (Fruticicola) fruticum L. (strigella Drap.), incarnata Müll. u. s. w., und endlich möchte ich noch erwähnen, dass bisher nur innerhalb unseres Bezirkes gefunden worden sind: Limax (Amalia) gracilis Leydig, in Südwestdeutschland, und Vitrina Heymemanni C. Koch, eine der V. diaphana Drap. sehr nahestehende Art, welche letztere auch wenig über die Grenzen desselben hinausgeht, nämlich nach Mähren und Galizien und bis in die subalpine Region der Alpen. In einer Beziehung nur ist Böhmen von dem ganzen übrigen Bezirke des deutschen Mittelgebirges verschieden: es fehlen demselben Helix nemoralis L. und H. hortensis Müll.?), während H. Austriaca Mühlf. allenthalben daselbst vorkommt. Ich kann mir diesen Umstand nur aus der Richtung erklären, welchen die ersten beiden Arten bei ihrer Verbreitung genommen haben, nämlich aus der Richtung Südwest-Nordost: beide Arten wurden durch die Gebirge des Böhmerwaldes und des Fichtelgebirges abgehalten, direet nach Böhmen sich zu verbreiten; sie kommen aber, um dasselbe nördlich herum- gehend, in allen Ländern bis Mittelschlesien und H. hortensis Müll. auch bis Oberschlesien hin vor. Gegen Norden ist Böhmen durch das Erzgebirge, Elbsandstein- und Lausitzergebirge und gegen Osten hin durch die Sudeten abgeschlossen, so dass also auch auf diesem indireeten Wege keine Ein- wanderung stattfinden konnte, während der südöstlichen H. Austriaca keine derartige Hindernisse im Wege standen. Die Binnenmollusken etc. (p. 153) 333 2. Die Mittelmeer-Region. Nur des Zusammenhangs wegen besprechen wir hier kurz die Region der Mittelmeerlánder oder kurz „Mittelmeerregion“, „Reich der Heteromeren“ von Schmarda. Sie ist etwas ganz Anderes, als der nördliche Theil der paláarktischen Provinz, als die ,germanische Region“, und zwar besonders in Bezug auf die Pflanzenwelt. Palmen und Affen (Inwus ecaudatus von sibraltar) sind, wenn auch nichts weniger als häufig, so doch im Natur- zustande vorhanden, und das Gebriill des algierischen Löwen erinnert an alles mügliche Andere, nur nicht an paläarktische Natur, wie wir sie jetzt gewöhnt sind. Indessen wird man den letzteren nicht als so ganz abhängig vom Klima ansehen kónnen. In der Quaternürzeit lebten in unseren Breiten Ren- thiere und eine riesige Katzenart, der „Höhlenlöwe“ oder „Höhlentiger“ (Felis spelaea), zusammen, und wenn auch das Renthier, wie früher schon erwáhnt wurde, nicht immer wie jetzt ein streng arktisches Thier war, so muss man doch zugeben, dass grosse Katzenarten nicht durchaus an tropisches Klima gebunden sind. Wenn man auch unter gegenwärtigen Verhältnissen sagen muss, dass Lówe, Tiger, Leopard und Jaguar tropischen und subtropischen Lándern allein angehóren, so ist sehr die Frage, ob das Klima ganz allein die Ursache davon ist, und ob nicht auch der vom Menschen ausgetibte Einfluss etwas dabei mitgewirkt hat. Auffallend ist nach Süden hin die Zunahme der Reptilien und das Auftreten gewisser Arachnidenformen, wie Scorpio, Buthus, Galeodes und My- gale. Von Insecten sind besonders die heteromeren Käfer charakteristisch, und Landmollusken mehren sich im Vergleich zur germanischen Region ganz be- deutend. Dieser Reichthum beruht auf einer grossen Anzahl von Arten der Gattung Helix in den Gruppen Gonostoma, Xerophila, Pomatia, Iberus, Macularia, der Gattungen Buliminus und Clausilia. Allgemein charakteristische und zugleich eigenthümliche Züge beruhen auf den Helix-Gruppen Euparypha Hartm. Turricula Beck der Gattung Stenogyra Shuttlew. und einer besonderen Untergruppe | Xerophila Held, Carthusiana der grossen, sonst nördlichen Helix-Gruppe Fruticicola Held. Es lassen sich innerhalb der Mittelmeer-Region folgende Bezirke unterscheiden: Nova Acta XLV. Nr. 4. 43 Hermann Jordan. (p. 154) a) Der túrkische Bezirk, charakterisirt durch einen ungeheuren Reichthum an Arten von Clausilia (Gruppen Triloba v. Vest, Agathylla v. Vest, Albinaria v. Vest, Eusina Bttg., Oligoptychia Bttg. ete), von Buliminus der Gruppen Zebrina Held (nur B. detritus Müll. ist weiter verbreitet) und Chondrula Beck (nur 5 Arten von 40 Arten auch in der germanischen Region, welche auch in Italien und Spa- nien theilweise nicht fehlen); von Helia-Arten gehören hauptsächlich diejenigen der Gruppe Pomatia Leach hierher. Kaukasien und der Siidrand der Halbinsel Krym einerseits und Vorderasien mit Cypern andererseits sind als besondere Theile, als „kauka- sische“ und als „taurische“ Länder in diesem Bezirk von der Balkanhalbinsel mit dem griechischen Archipel zu sondern. Kaukasien besitzt einen eigenen Formenkreis der Helixgruppe Cam- pylaea (Prutico- Campylaea Kob.), sowie die ihm eigenthiimliche Clausiliagruppe Serrulina Mouss., mit der Krym gemeinschaftlich die Clausiliagruppe Mentissa Bttg., mehrere Arten der Gruppe Oligoptychia Bttg. und einige Buliminus- Arten. Vorderasien zeichnet sich aus durch die Helixgruppen Nummulina Kob. (H. nummus Ehrbg. und drei Verwandte), Levantina Kob. (H. spiriplana Oliv., guttata Oliv. und Verwandte), und die bis Arabia petraea und Aegypten verbreitete Wiistenschnecke H. desertorum Forskal mit Varietäten, fast sämmtliche Formen (ausser einer in der Krym) der Buliminusgruppe Petraeus Albers, die bis Indien hin vorkommt, und durch die Clausiliagruppe Cristataria v. Vest (19 Arten aus Syrien und Palástina). Die Helixgruppen Macularia Alb. und Iberus Montf. fehlen vollkommen bis auf H. vermiculata Müll. Auf der Balkanhalbinsel machen sich besonders geltend die Clau- siliagruppen Triloba v.Vest, Herilla Bttg., Medora v. Vest, Agathylla v.Vest, Idyla v.V est, auf Morea und hauptsáchlich auf dem griechischen Archipel Albinaria v. Vest. Die Binnenmollusken etc. (p. 155) 335 Helix-Arten von der Gruppe Pomatia Leach sind noch in mehreren Formen, die Gruppe Euparypha Hartm. nur in H. pisana Müll, die anderen Xerophilen sonst genügend vertreten. Besonders zahlreich sind die Arten der Buliminusgruppe Napaeus Albers, während Petraeus-Arten gar nicht vorhanden sind. Torquillen (Pupa) fangen an, zahlreicher zu werden, während Macularia Alb. und Zberus Montf. immer noch bis auf H. vermiculata Müll. und die in Griechenland neu hinzutretende H. Codringtonii Gray fehlen. Kinzig in der paläarktischen Provinz tritt von Tornatellina Beck bei Jerusalem eine Art mit zwei Verwandten auf: Cionella Hierosolymarum Roth, und in Südkaukasien finden wir in einer früher schon erwähnten Deckel- schnecke Cyclotus Sieversi Pfr. den einzigen Anklang an indische Fauna. b) Der italienische Bezirk hat wenig Eigenthümliches ausser auf Sicilien aufzuweisen, und zwar steht derselbe nicht nur durch mittellàndische Formen mit den anderen Liindern der Mittelmeer-Region, sondern auch bezüglich Ober-Italiens durch viele nórdliche mit der germanischen Region in ziemlich enger Verbindung. Von Norden reichen bis hierher z. B. Clausilia parvula Stud., laminata Mtg., Pupa edentula Drap., doliolum Brug., Helix pomatia L., incarnata Müll., holoserica Stud., Limax arborum Bouch., Hyalina glabra Stud., diaphana Stud., Vitrina pellucida Müll. In Ober-Italien ist als Eigenthümlichkeit Helix (Drepanostoma) nautili- formis Porro im Bezirke der italienischen Seen zu erwühnen. Die appenninischen Clausilien gehóren meist der Gruppe Delima Bttg. an (z. B. Clausilia gibbula Rossm., Paestana Phil., piceata Rossm., ornata (Ziegl.) Rossm., Ztala v. Mart. etc.), deren Hauptmenge aber in Dalmatien zu suchen ist. Sieilien kommt die ihm eigenthiimliche Gruppe Siciliaria v. Vest zu, und in dem ganzen italienischen Bezirk sind die Helices der Gruppe Iberus Montf. am häufigsten, mit besonderen Arten auf Sicilien, Malta, Corsica und in der Provence, welche letztere sich eng an Italien anschliesst. Die Gruppe Macularia sendet von Westen her einige Vertreter nach Sicilien; dem eigentlichen Italien kommt davon nur die schon oben im tiirki- schen Bezirke erwühnte H. vermiculata Müll. zu. 48* 336 Hermann Jordan. (p. 156) c) Der spanisch-algierische Bezirk ist von den Lándern am Mittelmeer den Tropen insofern am nächsten ver- wandt, als mehrere Deckelschnecken hier vorkommen, welche alsdann inner- halb der palüarktisehen Provinz in der atlantischen Inselregion die grösste Artenzahl erreichen, und als von Helices die Fruticicolen am meisten zuriick- treten, und zwar besonders gegen Macularia- und Xerophila-Arten. Von Deckelschnecken begegnen wir hier: Cyclostoma elegans Müll, nur im nördlichen Spanien; C. sulcatum Drap., an den Mittelmeerkiisten von Afrika, Spanien, der Pro- vence, Corsica, Sardinien und Sicilien; Pomatias septemspirale Razoum., mit P. patulum Drap., auch in Italien; Leonia mamillaris Fer. in Spanien und Algerien und L. scrobiculata in Marokko: Tudora ferruginea Lam., auf den Balearen und Gibraltar. Das am meisten Charakteristische aber, was auch Spanien und Nord- Afrika gemeinsam haben, ist der Reichthum an Macularia, von welcher Gruppe ausser Helix vermiculata Müll. und H. Codringtonii Gray alle Arten bis auf vier sicilianische dem spanisch-algierischen Bezirke allein angehören. Clausilien und Buliminus-Arten, im Osten der Mittelmeer-Region so ausserordentlich zahlreich, fehlen beinahe ganz, ebenso Campylaea und Pomatia. Xerophilen finden sich hier wie überall in der Mittelmeer-Region in genügender Anzahl; einige besondere Gonostoma-Arten fehlen auch nirgends, während unter den Pupa-Arten die Torquillen im Westen überwiegen. Marokko beherbergt einige besondere Formen der Gattung Leucochroa Beck, die hauptsächlich den wärmsten und trockensten Mittelmeerlindern an- gehört, und von der nur L. candidissima Drap. eine allgemeine Verbreitung an den Mittelmeerküsten hat. Ausser dieser finden wir nur zwei Arten in Spanien — die anderen gehören alle Kleinasien, Syrien, Tripolis, Tunis, Algier und Marokko und ausserdem in drei Arten den Canarischen Inseln an. 3. Atlantische Inselregion. Die Canarischen Inseln sind eine von vier südwestlich von Europa und westlich von Nordafrika gelegenen Inselgruppen, nämlich den Azoren, Die Binnenmollusken etc. (p. 157) 337 Madeira und Portosanto, den Canaren und den Capverden. Dieselben haben durchweg ein Klima, dessen kültester Monat ungefihr dem Mai von Berlin gleicht, während nieht mehr als 12 Längengrade westlich davon das polare Treibeis bis zu gleicher Breite mit den Azoren südwärts zu gehen pflegt. Die Inseln verdanken ihre Entstehung sämmtlich vuleanischen Erhebungen, welche jedoch für jede Gruppe gesondert stattfanden, und sie bestehen darum in der Hauptsache durchweg aus vulcanischen Gesteinen, denen aber überall tertiàre Kalkgebilde eingelagert sind. Diese atlantisehen Inseln sind in mancher Beziehung von Europa, an welche sie sich noch immer am ehesten anschliessen, sehr stark differenzirt und auch untereinander auffallend verschieden. Erstlich einmal treten die drei nördlichen Gruppen in einen Gegensatz zu der südlichen, zu der Gruppe der Capverden; zwar giebt eine atlantische Flora und Molluskenfauna für alle vier Gruppen gemeinschaftlich einige charakteristische Züge ab; die ein- gewanderten Pflanzen aber sind für die nürdlichen drei Gruppen europäischen Ursprungs, stammen bei den Capverden hingegen aus Sudán, und die Ein- wanderung von europäischen Mollusken nach den nördlichen drei Gruppen ist ganz unendlich grósser, als nach den Capverden. Letztere zeigen übrigens eine sehr ármliche Flora und Molluskenfauna. Wir erwühnten schon zu wiederholten Malen, dass die Verbreitung der Rubus-Arten auffallende Analogieen mit der der Landschnecken zeige, und es dürfte nicht uninteressant sein, zu erwähnen, dass hier ebenfalls zwei besondere Rubusformen vorkommen, Rubus grandifolius Lowe für Madeira und Rubus Hochstetterorum für die Azorengruppe (A. 40). In malakologischer Beziehung hat man die enge Zusammengehörigkeit der atlantisehen Inseln schon in etwas lebhaften Farben geschildert, und es war besonders das gleichmässige Vorkommen der Helixgruppe Leptaxis Lowe auf allen vier erwähnten Inselgruppen, worauf man diesen engen Anschluss derselben an- und untereinander begründete. Indessen fehlt Leptaxis auf den Canaren ganz, wo diese Gruppe durch eine andere, wenn auch verwandte, nämlich Hemicycla Sow. ersetzt wird. Es finden sich 7 Leptaxis auf den Azoren, von denen nur eine mit Madeira gemeinschaftlich ist (Helix erubescens Lowe), 4 auf Madeira und 9 auf den Capverden, ca. 35 Hemicycla-Arten auf den Canaren (A. 39). Von allen diesen Arten haben nicht nur die verschie- 338 Hermann Jordan. (p. 158) denen Inselgruppen ausser dem einen erwähnten Falle nichts Gemeinschaft- liches, sondern es differenziren sich auch die einzelnen Inseln innerhalb der Gruppen noch stark genug. Ebenso verhält es sich mit den Formen anderer Gattungen, und man würde sich vollständig davon überzeugen, dass die Theorie von einem versunkenen Festlande, welches in seinen hóchsten Erhebungen nach seinem Versinken diese Inseln übrig gelassen haben soll, eine falsche ist, wenn dieser Umstand auch nicht genugsam aus hundert anderen Gründen erhellte. Fragen wir aber danach, was uns nun eigentlieh doch dazu bestimmt, diese Inseln alle als „eine atlantische Inselregion“ zusammenzufassen, so muss die Antwort etwas diirftig ausfallen, jedenfalls sehr dürftig in Bezug auf all- gemeine und zugleich endemische Arten. Von solchen haben wir, ausser den eingewanderten europäischen Arten, in der That nur eine, nümlich Helix (Acanthinula) pusilla Lowe, ein kleines, unbedeutendes Schneckchen, und dieses lebt auch auf St. Helena. Dagegen finden sich andere, in verschiedener Weise über zwei oder drei der Gruppen verbreitete, so dass ein lockerer Zusammen- hang in ühnlicher Weise hergestellt wird, als wir ihn bezüglich der karpathisch- kaukasischen Landschnecken zu constatiren Gelegenheit hatten. Allerdings, sehen wir von den Capverden ab, so ergeben sich noeh manche andere, ge- meinschaftliche Züge für die Azoren, Madeira und Canaren. Am wichtigsten unter diesen ist das Vorkommen der atlantischen Deckelschneckengattung Craspedopoma, welche in vier Arten auf Madeira und in je einer auf den Azoren und Canaren vertreten ist. Helix (Spirorbula Lowe) paupercula Lowe ist gleichfalls auf allen drei Gruppen gefunden worden, und die der europäischen Pupa edentula Drap. mehr als nahestehende P. microspora Lowe fehlt keiner derselben. Ueber Madeira hinweg findet zwischen den Azoren und Canaren eine Verwandtschaft statt in der eigenthümlichen Hydrocaena gutta Shuttlew., einer an feuchtesten Orten und an Wasserfällen in Lorbeerwäldern zusammen mit Physa acuta Drap., Ancylus striatus Q. et G. und Pupa castanea Shuttlew. vorkommenden Helicinide. Sehen wir uns die übrige Molluskenfauna der atlantischen Inseln an, so kommen, um uns ganz kurz zu fassen, die meisten Arten auf den auch räumlich ausgedehntesten Canaren vor, nämlich ca. 189 Arten (Wollaston) 1); 1) Mousson (Rév. de la Faune Mal. des Isles Canaries 1872) zühlt sogar 197 Arten auf. Ly Die Binnenmollusken ete. (p. 159) 389 nächstdem ist das kleine Madeira am reichsten bevölkert, mit ca. 176, die Azoren mit 71 und die Capverden mit nur 41 Arten. Wenn auch in der Beschaffenheit der Vegetations- und anderen Verhältnisse Gründe genug vor- handen sind, diese numerische Vertheilung erklürlich finden zu lassen, so kann man doch wohl annehmen, dass die Zahl der Canarischen, Azorischen und Capverdischen Arten durch spätere Forschungen noch Zuwachs erhalten wird; Madeira dagegen ist bereits recht gut erforscht. Es ist hier nicht der Ort, näher auf diese Verhältnisse einzugehen; erwähnt sei nur, dass der Wald von Madeira am tippigsten und fast ohne Coniferenwuchs entwickelt, dass der Baumwuchs der Azoren dagegen zwar als frisch grünend, aber als klein bleibend zu bezeichnen ist; dass auf den Canaren an den sehr zahlreichen dürren Abhángen auch der Nadelwald stark zur Entwickelung gelangte, wäh- rend den Capverden jede Ueppigkeit der Vegetation fehlt. Ausserdem sehen wir die Zahl der endemischen Pflanzenarten von den Azoren nach den Canaren hin stándig zunehmen, und nicht viel anders verhält es sich mit den Mollusken- arten. Es haben nämlich: Pflanzen Mollusken SE | atlantische | europäische endemische} Atlantische | die Azoren | 40 pul 36 | ca. 420 | 509, | 10% | Madeira 106=15%)| 58 | ea. 500 | 76%, 6% Canaren |300—20%, | ca. 70 ca. 1000| 84%, 5% H Entsprechend der Vegetation und dem Charakter der Landschaft haben die Azoren an Mollusken- und Pflanzenarten die meisten, oder vielmehr allein Formen von mehr nördlichem "Typus, wie z. B. Arion fuscus Mill, Hyalina fulva Drap., Helix (Acanthinula) aculeata Müll. ete. und der „Endemismus in den Pflanzenarten der Azoren erinnert an mehr nórdliche Breiten, als die sind, in denen sie selbst liegen^ (Grisebach) Was die amerikanische Ver- wandtschaft der azorischen Formen anbelangt, so ist eine solche wohl zu constatiren an Pflanzen, z. B. zwei Orchideen (Habenaria), einer Umbellifere (Sanicula) und mehreren Vaccinien, kaum aber an Mollusken, unter denen man hier besonders die Hyalina-Arten anführte. Indessen sind von den sechs auf den Azoren bisher gefundenen Hyalinen drei europäisch (H. cellaria Müll., 340 Hermann Jordan. (p. 160) crystallina Müll. und fulva Drap.), und wenn man die sonst starke Entwicke- lung des Genus auf den atlantischen Inseln in Betracht zieht (sechs ausser- europäische neben zwei europáischen Hyalinen auf den Canaren), so ,kann die Anwesenheit der drei eigenthiimlichen Azoren-Hyalinen kaum ein Gegen- stand sein, eine ernsthafte Discussion über ,,,,amerikanische Verwandtschaft“ “ zu veranlassen" (Wollaston). Dem Waldcharakter entsprechend sind Vitrina- und Pupa-Arten auf Madeira zahlreich vertreten, wührend Buliminus-Arten fehlen. Dagegen finden wir an den trockenen Abhiingen der Canaren sehr viele der letzteren und ebenda im engen Anschluss an trockene Striche der Mittelmeerliinder drei Leucochroa-Arten. Das interessante Genus Clausilia findet sich nur in drei Arten (Gruppe Boettgeria Heyn.) auf Madeira, und von Schnecken, welche die atlantischen Inseln eng an Süd- und Siidwesteuropa anschliessen, seien schliesslich erwähnt: Limaz (Amalia) gagates Drap.: Azoren und Madeira; Testacella Maugei Fer.: Azoren, Madeira, Canaren; T. haliotidea Drap.: Madeira und Canaren; Helix (Euparypha) pisana Miill.: Azoren, Madeira und Canaren; H. (Xerophila) lineata Oliv.: Madeira; H. (Carocollina) lenticula Fer.: Azoren, Madeira, Canaren und Capverden; und in gleicher Verbreitung: Helix (Xero- phila) ventricosa Drap. und Stenogyra decollata L., Physa acuta Drap., Madeira und Canaren, und eine Reihe von Pupa-Arten, welche der oben erwähnten Pupa Anglica Fer. aus dem keltischen Bezirk nahe stehen. 4. Centralasiatische Region. Haben wir es innerhalb der atlantischen Inselregion mit kleinsten Landdistricten inmitten eines grossen Oceans und mit einer reichen Fiille von verschiedenartigen, wechselnden Formen zu thun, so finden wir die entgegen- gesetzten Verhültnisse bei einem grossen, continentalen Lünderbezirk inmitten des gróssten Festlandes, inmitten von Asien. Wie das Innere grosser Conti- nente gewöhnlich, so ist auch Centralasien waldarm, oder entbehrt des Baum- wuchses vollkommen; nur nach Sibirien hin zeigen sich auf den Höhen des Altai und um den Baykalsee herum Nadelwaldungen von grósserem Umfange. Grisebach nennt darum diese innerasiatischen Länder das „asiatische Steppen- Die Binnenmollusken etc. (p. 161) 34] gebiet“, welches mit einer malakologischen „centralasiatischen Region“ nicht ga bach auch den grósseren Theil von Vorderasien hierher, welches wir malako- logisch zu der Mittelmeerregion ziehen mussten, ein Verfahren, das in Ueber- einstimmung mit der Verbreitung der europüischen Rubus-Arten steht; zweitens nz, aber doch in der Hauptsache übereinstimmt. Erstens rechnet Grise- gehórt das Gebiet am Altai und am Baykalsee, welches wir zu der central- asiatischen Region rechnen wollen, botanisch noch zu dem „östlichen Wald- gebiete"^, Wir müssen darum das „asiatische Steppengebiet^ von Grisebach etwas von Südwest nach Nordost verschieben, um auf unsere ,,centralasiatische Region“ zu kommen, in der wir folgende Lànder zusammenfassen: a) die Gebirgslinder vom Altaigebirge, ungefihr von den Stüdten Tomsk, Barnaul und Semipalatinsk an nördlich von der Wüste Gobi über den Baykalsee hinaus bis nach Transbaykalien und Ostsibirien hin als einen „altaisch-baykalischen Bezirk“; b) die turkestanischen und turanischen Länder nördlich vom Hindu- kusch, westlich vom Belur Dagh und dem Thianschan bis zum Issikul- und Balchaschsee hin als einen „turkestanischen Bezirk“: c) die Hochgebirgs- und Hochländer zwischen dem Himalaya und dem Thianschan, soweit dieses Gebiet nicht zur Wüste Gobi gehört, als einen „tibetanischen Bezirk“. Schmarda nimmt ebenfalls als besonderes thiergeographisches Reich das „centrale Hochasien“ an und nennt dasselbe das „Reich der Equiden* — das Vaterland des Pferdes, des Dschiggetai und des Kulan oder wilden Esels. Man möchte nur den Ausdruck „Vaterland“ hier vermeiden, da der Equiden- typus in Amerika und Europa auch bis in recht alte Formationen hinaufreicht, sonst aber wird man diese Bezeichnung beibehalten und nur vielleicht hinzu- fügen können: das Reich des wilden Kameels. Hirsche fehlen in dem meist waldlosen Lande, sind dafür durch zwei Antilopen (A. gutturosa und A. Hodgsonii) vertreten. Ein interessanter Zug ist der vom Himalaya bis nach Sibirien hinaufreichende Schneeleopard (Felis irbis). Das höchstlebende Säugethier, der Yak, Munyak oder Grunzochse (Bos grumiens), der Lieferant der türkischen Rossschweife, gehört dieser Region wohl an, aber nicht als Charakterthier. Unserem oben angegebenen Grundsatze getreu betrachten wir die Faunen- bezirke hoher und mächtig in horizontaler Ausdehnung entwickelter Gebirge Nova Acta XLV. Nr. 4. 44 342 Hermann Jordan. (p. 162) als etwas Besonderes, und der Bos grumiens dürfte als Charakterthier einer himalayanischen Fauna anzusprechen sein. Die Vogelfauna ist ganz palá- arktisch. Rebhühner, Hasel-, Steppen- und Sandhiihner gehören neben den Trappen zu den gewöhnlichsten ornithologischen Typen. Man kann nicht viel einwenden, wenn in dem inneren Asien mehrere Regionen unterschieden werden, wie Sclater von einer sibirischen (Nordasien), einer manschurischen (Nordchina und Mongolei) und einer tartarischen Subregion spricht. Aber ganz Nord- und Centralasien in einer Region oder Subregion umfassen zu wollen — man brauchte dann gar keine Unterabtheilungen inner- halb der paläarktischen Provinz erst zu machen. Die Kenntniss von diesen Ländern ist eine äusserst mangelhafte und beschrünkt sich malakologisch auf wenige Arten, auf noch bedeutend weniger, als man auch bei dem allgemeinen, landschaftlichen Charakter Innerasiens mit seiner armen Molluskenfauna erwarten kann. Am besten ist noch Turke- stan bekannt (A. 92). Fragen wir zuerst, welche Mollusken die atlantische Inselregion mit der centralasiatischen Region gemeinsam hat, welche Formen also vom üussersten Südwesten der paläarktischen Provinz durch dieselbe hindurch bis zum Osten hin vorkommen, so ist die Antwort eine sehr kurze: Helix pulchella Müll, bezw. costata Müll., Cionella lubrica. Müll. und Limnaea truncatula Müll. Dieselben gehören aber auch dem ganzen Nordamerika an, sind also nicht gerade geeignet, eine Zusammengehörigkeit der paläarktischen Provinz in hier angenommener Fassung zu beweisen. Der Zusammenhang mit den mittleren Theilen derselben ergiebt sich vielmehr im Westen einerseits und im Osten andererseits aus anderen Arten gleicher Gruppen, wie sie für die atlantische Inselregion bereits mehrfach erwähnt wurden. Für die gesammte centralasiatische Region, sowie für das Amurland sind es von Landschnecken mehr nürdlich-continentale Arten, welche wie in Europa nirgends zu fehlen scheinen, z. B. Zonitoides nitidus Mill. (2), Hyalina fulva Drap., Pupa mus- corum (L.) Müll, P. antivertigo Drap., Suceinea putris L., S. Pfeifferi Rossm. Die Binnenmollusken etc. (p. 163) 343 und von Wasserschnecken die üblichen Limnäen und kleinen Planorbis-Arten, von denen Pl. laevis Alder auch auf Madeira vorkommt (A. 93). Sonst kommen auf den atlantisehen Inseln sehr wenige Stisswasser- mollusken vor, gar keine auf den Azoren und auf St. Helena (s. Tabelle!), und ebenso fehlen auf beiden die Wasserküfer, obgleich Wasserbehálter in genügender Menge vorhanden sind. Auch fehlen die Wasserküfer z. B. auf den Sandwichinseln (A. 94), und es ist keine Frage, dass entweder geogra- phische Lage oder — etwas Anderes der Grund davon ist. Jedenfalls aber hängt dieses „Andere“ mit der Natur solcher Inseln zusammen, denn solche Beispiele sind zu häufig, als dass man an sogenannte „Zufälligkeiten“ glauben könnte. Dann aber steht man vor einem vorläufig ungelösten biogeographi- schen Räthsel, wie es deren leider noch mehr giebt, als man gerade für wiinschenswerth halten möchte. Aus jedem der erwähnten drei centralasiatischen Bezirke sind nun erstens für jeden derselben eigenthümliche Formen bekannt geworden, ferner für jeden eingewanderte Arten zu constatiren, welche aus der geographischen Lage bezw. aus der Nachbarschaft anderer Länder entspringen, und endlich sind einige Formen zu erwähnen, welche für die gesammte centralasiatische Region gemeinsam als eigenthümliche Arten gelten können. Um mit letzteren zu beginnen, so sind Succinea Altaica E. v. Mart. und Buliminus (Napaeus) miser E. v. Mart. in Centralasien weit verbreitet; dass erstere noch nicht aus Turkestan und letzterer noch nicht aus Tibet bekannt geworden ist, wird wohl mehr an der noch herrschenden Unkenntniss, als an dem wirklichen Fehlen der Formen daselbst liegen; und selbst ange- nommen, sie kämen in den angegebenen Bezirken nicht vor, so haben wir doch, wenn man deren sonstige Armuth in Betracht zieht, durch Buliminus miser, welcher aus Turkestan und aus dem altaisch-baykalischen Bezirke und Succinea Altaica, die aus dem letztgenannten und aus dem tibetanischen Be- zirke bekannt wurde, genügenden Zusammenhang der Linder untereinander. Ausserdem scheint die von der Vitrina pellucida Müll. sich freilich in nur geringem Maasse unterscheidende V. rugulosa C. Koch in den in Rede stehen- den Lindern eine weite Verbreitung zu finden (A. 95). Im Uebrigen trägt die Molluskenfauna des altaisch-baykalischen Be- Zirkes einen mehr nürdliehen und die Fauna des turkestanischen und des 44* 344 Hermann Jordan. (p. 164) tibetanischen Bezirkes einen mehr siidlichen Charakter, sowohl in eigenthiim- lichen, als auch in eingewanderten Formen. a) Im altaisch-baykalischen Bezirke sind als Eigenthümlichkeiten zu erwithnen : Helix (Petasia) bicallosa Friv. H. (Triodopsis) subpersonata Midd., von denen wenigstens die letztere nur in dem gebirgigen Theile von Siid- sibirien, eben in dem zu besprechenden Bezirke, vorkommt. Ausserdem aber finden wir hier sowohl, als in dem sibirischen Theile des nordrussisch-sibirischen Bezirkes zwei europäischen Arten sehr verwandte Formen, nämlich: Helix (Pruticicola- Trichia) Stuxbergi Westerl., ähnlich der H. rubiginosa (Ziegl) A. Schm., und H. (Prut.-Trichia) Nordenskiöldi Westerl., ähnlich der H. rufescens Pennant, von denen die letztere in den sibirischen Gebirgen jedenfalls allgemein vor- kommen dürfte (A. 45). Von europäischen Formen findet man hier noch: Helix (Fruticicola-Eulota) fruticum Müll. welche von Nordspanien, Norditalien und der Balkanhalbinsel aus über das ganze mittlere und nördliche Europa hin sich verbreitet hat, nur in Südwest- Frankreich und in Grossbritannien fehlt!) und sich durch ganz Russland bis nach Kaukasien einerseits und nach Westsibirien, Ostsibirien und nach dem altaisch-baykalischen Bezirk andererseits, doch nicht mehr bis nach dem Amurlande in ihrem Vorkommen erstreckt. Ihre Verwandte H. strigella Drap. hat ziemlich denselben Verbreitungsbezirk und geht durch alle genannte Linder einerseits bis nach Kaukasien und Armenien, fehlt aber im Norden von der Kirghisensteppe schon in Westsibirien, von da ab nach Osten hin nirgends mehr gefunden; auch geht letztere weiter südlich, z. D. bis zur Südspitze Italiens und bis nach dem griechischen Archipel und im Ganzen genommen, besonders in Russland, etwas weniger weit nach Norden als erstere. Die der H. fruticum noch nüher stehende H. Schrencki Midd. dagegen ist eine Form des nordrussisch-sibirischen Bezirkes, augenscheinlich aus den dem altaisch- 1) hier aber fossil vorkommt. Die Binnenmollusken etc. (p. 165) 345 baykalischen Gebirge vorlagernden Vorbergen stammend, welche einerseits bis nach Nordrussland hin und auf dieser Strecke mit H. fruticum Müll. zusammen vorkommt, andererseits aber bis nach dem Amurlande und auch bis in die arktische Provinz hinein wahrscheinlich nur im Bereiche der Thiiler der grossen sibirischen Ströme sich erstreckt. In dem turkestanischen Bezirke tritt an die Stelle von H. fruticum Müll. die ihr ähnliche H. rubens E. v. Mart., die aber auch schon im Altai (Ala-tau) in der Höhe von 1900 Metern ge- sammelt worden ist (A. 94), und im Amurlande kommen neben H. Schrencki Midd. bereits Eulotaformen chinesischer Abstammung vor: H. Arcasiana Cr. et Deb. und H. Weyrichi Schrenck. Sonst ist von europäischen Landformen noch Hyalina cellaria Müll. aus dem Altaigebirge angegeben worden(?) und andere, von denen ich nicht erst reden will. H. cellaria könnte ganz gut durch den menschlichen Verkehr eingeschleppt worden sein. Wie überall endlich fehlen auch hier nicht: Succinea putris L., Pupa muscorum (L.) Müll., edentula Drap., Helix (Vallonia) costata Müll., H. (Patula) ruderata Stud., H. (Pruticicola-Trichia) hispida L., Punctum pygmaeum Drap., Hyalina fulva Drap., Limax agrestis L. Von Wasserschnecken kommen hier wie auch überall die gewöhnlichen Limnäen vor, doch wegen des Gebirgscharakters der Gegend nur vereinzelt. Von Europa aus reichen nur bis nach dem Westen des besprochenen Bezirkes Planorbis corneus L., vortex L., rotundatus Poir.; im Baykalsee kommen eine Menge diesem eigenthiimlicher Formen vor, wie die Gattung Chaonomphalus mit drei Arten, ein eigener Ancylus (A. Troscheli Dyb.) und ein allgemein nordasiatischer (A. Sibiricus Gerstf.), drei eigene Valvata-Arten, die Gattung Benedictia in drei Arten und die Gattung Baykalia in dreizehn Arten (A. 96). b) In dem turkestanischen Bezirke scheint die Molluskenfauna etwas formenreicher, zu sein; eine ganze Menge eigenthiimlicher Formen von nörd- 346 Hermann Jordan. (p. 166) lichem Typus sind gemengt mit eigenthümlichen Arten von indischem Typus, zu denen sich einige vorderasiatische Schnecken in geringer Anzahl gesellen. Als eigenthiimlich für den turkestanischen Bezirk waren zu nennen: von nordeuropüischem Typus z. B. Limax Fedischenkoi E. v. Mart., Helix (Fruticicola) rubens E. v. Mart., an H. fruticum Müll. erinnernd, H. phaeozona E. v. Mart, H. Semenowi Y. v. Mart., H. rufispira E. v. Mart., der H. rufescens Penn. nahestehend, Pupa (Pupilla) cristata Y. v. Mart: r ferner von südeuropüischem Typus z. B. Limax (Amalia?) maculatus (Kalen.) Heynem., Helix (Xerophila) Fedischenkoi E. v. Mart., Buliminus (Zebrina) eremita Bens., auch in Afghanistan, an welchen sich eine Himalayaform (B. rufistrigatus Bens.) anschliesst, B. albiplicatus E. v. Mart. und B. Sogdianus E. v. Mart., B. (Chondrula) intumescens Y. v. Mart: endlich von indischem, bezw. asiatischtropischem "Typus z. B. Macrochlamys Sogdiana E. v. Mart., M. Turanica E. v. Mart, Helix (Plectotropis) plectotropis Y. v. Mart. Mit Afghanistan gemeinsam sind eine Parmacella, ein Buliminus der Gruppe Zebrina und ein Buliminus der Gruppe Napaeus — B. segregatus Bens., welcher in Turkestan und auch noch in Kaschmir vorkommt. Von Vorderasien her ist Helix (Xerophila) Derbentina Andrz. bis nach Turkestan vorgedrungen, und von allgemein paläarktischen Arten sind bisher aus Turkestan bekannt geworden: Cionella lubrica. Müll., Pupa muscorum (L.) Müll., Vitrina pellucida Müll., Zonitoides nitidus Müll., Hyalina fuwa Drap., Helix costata Müll., Succinea putris L., S. Pfeifferi Rossm. Die Süsswasserfauna schliesst sich voll und ganz an die übrigen, paläarktischen Länder an in den üblichen Limnaea- und in kleinen Planorbis- Arten, und es kommen die Wasserformen auch im Bereiche der Kirghisen- Die Binnenmollusken etc. (p. 167) 347 steppe vor, wie Limnaea stagnalis L., L. ovata Drap., Planorbis subangulatus Phil, albus Müll, mitidus Müll, Ancylus lacustris L. In dem Issikulsee kommt eine stark abweichende Form des Typus der Limmaea auricularia L. vor, welche Eduard v. Martens L. obliquata genannt hat, und ausserdem zeigt L. lagotis Schrank einige bisher nur hier constatirte Gehäuseveränderungen. Die gewöhnliche Anodonta variabilis Drap. fehlt nicht, und von asiatischem Typus sind nur Corbicula fluminalis Müll. und C. minima Cless. zu erwähnen. Bis hoch in die Gebirge steigen auf: die Succinea-Arten, bis ca. 9000 Fuss, Pupa muscorum (L.) Müll, bis ca. 5000 F., Vitrina rugulosa C. Koch, bis ca. 9000 F., Buliminus Sogdianus E. v. Mart, bis 9500 E., B. miser E. v. Mart, bis 7500 F., und von Wassersehnecken Limnaea peregra Müll., bis ca. 5000 F. €) Tibetanischer Bexirk. Uebersteigen wir das im Siidosten von Turkestan sich erhebende Ge- birge des Thianschan, so gelangen wir in das Hochland der hohen Tatarei, welche nach Süden hin durch den Küen-Liün von dem Hochlande des eigent- lichen "Tibet getrennt ist. Wir kennen aus diesen Hochlündern, welche wir hier vorläufig in Ermangelung eines besseren als einen „tibetanischen Bezirk“ zusammenfassen wollen, noch sehr wenig. Unsere Kenntnisse tiber die Mollusken derselben sind auf einige wenige Sammlungen beschrünkt (A. 95), aus denen hervorgeht, dass die Fauna des Thianschan und der Länder um Yarkand und Kaschgar sich ziemlich eng an Turkestan anschliesst; jedoch fehlen einige dort noch gefundene europäische Formen, wofür bereits ostasiatische Typen der Helixgruppe Camena sich bemerkbar machen. Ueber Ladakh findet als- dann ein allmühlicher Uebergang nach Kaschmir hin statt (A. 97), wo dann die Landschneekenfauna überwiegend aus -indischen Formen zusammengesetzt ist, während die Wasserschnecken noch. immer den paläarktischen Typus nieht verleugnen kónnen, und wo endlich in Osttibet neben einigen eigen- thiimlichen neuen Formen Züge sich geltend machen, welche an das benach- barte China erinnern. In den Districten um Yarkand und Kaschgar kommen von turkesta- nischen Formen vor: 348 Hermann Jordan. (p. 168) Helix (Fruticicola) phaeozona E. v. Mart., H. (Plectotropis) plectotropis E. v. Mart., Pupa (Pupilla) cristata Y. v. Mart., und weiterhin östlich ist zwischen dem Thianschan und dem Lopnoor auch Succinea Altaica E. v. Mart. und auch wieder Pupa cristata gesammelt worden. Es fehlen ausserdem auch nicht: Vitrina pellucida Müll., Helix costata Miill., Pupa muscorum (L.) Müll., Succinea putris L. und S. Pfeifferi Rossm. Als neu treten hinzu: Helix (Fruticicola) Mataianensis Nev., H. (Xerophila) Stolicekana Nev. (ähnlich der H. ericetorum Müll.), neben H. costata Müll. noch HM. Ladacensis Nev., und neben den schon er- wähnten Succineen noch S. Martensiana Nev.1) Die Unterschiede zwischen der Hochlandsfauna des westlichen tibeta- nischen Bezirkes und der Fauna der turkestanischen Vorberge sind also ziemlich unbedeutend. Einige Sammlungsergebnisse von Kuldscha, über welche E. v. Martens berichtet (A. 95), also vom Nordabhange des Thianschan-Gebirges, zeigen, dass hier sicher ein Uebergangsgebiet zwischen dem turkestanischen und tibetanischen Bezirk zu setzen ist. Es finden sich neben Formen von mittelländischem Typus, wie sie durch Turkestan mit Vorderasien in Zusammenhang stehen (Helix (Xerophila) cavimargo E. v. Mart, Buliminus (Chondrula) retrodens E. v. Mart) auch Helix-Arten, welche sich an die ostasiatische Gruppe Camena anschliessen, ähnlich der M. Maacki Gerstf. vom Amurland, nämlich H. duplocincta E. v. Mart. und H. paricincta E. v. Mart, und ausserdem wieder der Typus der central- asiatischen Succinea Altaica E. v. Mart. bezw. S. Martensiana Nev. Die Wasserschnecken bringen hier genau dasselbe wie dort, und nur, fast hätte ich gesagt „natürlich“, hat man einige neue Limnüen vom Formen- kreis der Limnaea auricularia L. (L. Defilippii Iss.) und der L. truncatula Müll. 1) Die kaum als Art neben S. Altaica E. v. Mart. aufrecht zu erhalten ist. Die Binnenmollusken etc. (p. 169) 349 (L. Anderssoniana Nev. und L. Lessonae Iss.) von hier angegeben. Die kleinen Planorbis-Arten sind dieselben wie überall, Planorbis albus Müll. laevis Ald., subangulatus Phil, nitidus Müll, fontanus Lightf., nautileus L., und sonst reicht bis hierher noch Valvata piscinalis Müll. in Gesellschaft der der V. de- pressa C. Pfr. ähnlichen V. Stoliczkana Nev. Von Bivalven kennt man bis- her nur vier Pisidien, Pisidium obtusale C. Pfr. und drei von Nevill neu auf- gestellte Arten (vergl. Tabelle). Die Fauna macht also durchaus nicht den Eindruck einer indischen, ja es fehlen sogar die durch Afghanistan bis Turkestan um die Vorberge herum verbreiteten Formen von Macrochlamys. In Kaschmir und Pendschab dagegen stellt sich das Verháltniss in der Landmolluskenfauna ganz anders. Hier in den Bergen, denen der Indus entstammt, finden wir von Europäern nur noch Succinea Pfeifferi Rossm., Cionella lubrica Müll, Zonitoides nitidus Müll. und Helix costata Müll, während das Gros sich gänzlich an Indien an- schliesst; es kommen Helicarion-Arten statt der eigentlichen Vitrinen vor, die Nanina-Arten sind zahlreich, und zum ersten Mal begegnen wir wieder Clau- silien, und zwar von der asiatischtropischen Gruppe Phaedusa Ad. Die palä- arktischen Siisswasserschnecken dagegen prävaliren noch in Kaschmir mit den gewöhnlichen Limnäen (L. auricularia L., peregra Müll., stagnalis L.) und Valvata piscinalis Müll. Im östlichen Tibet (Mupin A. 83) finden wir zwar nichts von Nanina und Macrochlamys, dafür aber Helix-Arten von der Gruppe Plectotropis, H. Tibetica Desh. und H. subsimilis Desh., von denen letztere im Anschlusse an eine Reihe chinesischer Formen ein linksgewundenes Gehäuse trägt — ferner auch Clausilien von der asiatischtropischen Gruppe Phaedusa sowohl als von der kaukasischen Gruppe Serrulina Mouss., woraus man für letztere wohl auf bisher noch nieht entdeckte Zwischenglieder schliessen kann. Von europüischen Arten ist noch keine gefunden worden, doch sind die Gattungen und Gruppen ganz paläarktisch, in einer Zusammenstellung, wie man sie in europäischen Gebirgen zu finden gewohnt ist, z. B. Helix (Patula) Bianconii Desh., Mupiniana Desh., subechinata Desh., H. (Fruticicola) plicatilis Desh, Davidi Desh, Rupelli Desh., arbusticola Desh., submissa Desh., H. (Gonostoma) Alphonsi Desh., Nova Acta XLV. Nr. 4. 45 350 Hermann Jordan. (p. 170) H. (Campylaea) inopinata Desh., Buliminus (Napaeus) Davidi Desh., Baudoni Desh., Mupinensis Desh., Stenogyra (oder auch Napaeus?) macroceramiformis Desh. Es fehlen also bisher Pupa-Arten und Vitrinen; erstere sind wohl noch zu erwarten, da sie in der Gruppe Pupilla Leach auf dem ganzen Himalaya ebenso wie Vitrina- bezw. Helicarion-Arten auftreten, und von Wasserschnecken ist nur der kleine Planorbis (Gyraulus) Tibetanus Desh. als Wiederholung des Typus von P. albus Müll. gefunden worden. Dass die gesammten Linder der hier aufgestellten centralasiatischen Region paläarktisch in ihrer Molluskenfauna sich verhalten, darüber kann nach dem Gesagten kein Zweifel mehr sein, und dass dieselben in gewisser Be- ziehung zusammengehören, ist sehr erklárlich aus dem gemeinschaftlichen Charakter von Hochgebirgs- oder wenigstens Gebirgslándern, die inmitten eines riesigen Continentes liegen und entweder waldlos sind, oder hauptsächlich Nadelwald tragen. Js zeigt sich diese Zusammengehürigkeit vorläufig erstens in dem Fehlen der Clausilien, der Helixgruppe Acanthinula, der meisten Hyalina- Arten und der Pupagruppe Zorquilla, sowie überhaupt aller Formen, denen ein feuchtes See- oder Waldklima nothwendig ist; zweitens zeigt sie sich in dem Vorhandensein einiger, der ganzen centralasiatischen Region gemeinschaft- licher, bezw. innerhalb derselben weit verbreiteter Arten, wie Succinea Altaica E. v. Mart, Buliminus miser E. v. Mart. und Vitrina rugulosa C. Koch, welche ausserhalb der innerasiatischen Gebirgslinder noch nicht gefunden wurden. Im altaisch - baykalischen Bezirke besteht durch die Mehrzahl der übrigen Arten cine Verbindung mit dem Norden und Westen, in dem turke- stanischen Bezirke eine solche mit allen umliegenden Ländern, hauptsächlich mit dem Norden und Osten; im tibetanischen Bezirke aber finden sich neben cigenthiimlichen Arten seines Westens und Ostens, welche nördlichen Typen angehören, einige Arten sowohl des Nordens als des Südens in ziemlich gleicher Anzahl. Die Länder am Amur und die Inseln Sachalin und Yezo sind, wie erwähnt wurde, gewiss noch als paläarktisch zu bezeichnen. Wir nannten das Amurland bereits im Anhange an den „nordrussisch-sibirischen Bezirk", vor- ausgesetzt, dass man letzteren in der nach Osten verlängerten Fassung an- nehmen kann. Aber es ist nicht minder klar, dass dieselben reich an rein Die Binnenmollusken etc. (p. 171) 351 ostasiatischen Formen sind; und dass centralasiatische Typen hier nicht fehlen, ist ebenso gewiss. Es fragt sich, welches der erwähnten biogeographischen Elemente am meisten vorwiegt, sei es an Zahl der Arten oder sei es an auf- fallenden 'Pypen. Die Insel Yezo wird voraussichtlich mehr ostasiatisch, als etwas anderes sein; aber über das Amurland ein bestimmtes Urtheil zu fällen, das, ich gestehe es offen, wage ich hier noch nicht. Wie sehr übrigens die Beziehungen zu dem tropischen Asien hervor- treten, geht aus der Flora hervor, aus welcher Engler (A. 58) noch mehrere Arten von asiatischtropischer Abstammung anführt. Natürlich machen sich auch, wenn zwar nur in geringem Maasse, bereits Anklánge an das nordwestliche Amerika geltend. D. Asiatischtropische Provinz. Es sei mir nun zum Schlusse noch gestattet, einige kurze Worte einigen Länderbezirken zu widmen, welche sich an die hier besprochenen in mancher Beziehung anschliessen; jedoch will ich mich nur auf einige malakozoologische Angaben beschrünken. Im Süden von der centralasiatischen Region breitet sich ein Complex von Ländern aus, welchen wir als „asiatischtropische Provinz“ bezeichnen wollen, was ziemlich gleichbedeutend ist mit der „orientalischen Region“ von Wallace. Gloyne nennt das „paläotropische Provinz“, ein Name, der nicht ganz glücklich gewählt ist; denn er zieht nicht etwa auch das tropische Afrika zu dieser seiner Provinz, während er „neotropisch“ das tropische Amerika nennt; seine Namen lassen darauf schliessen, dass er die Tropen- zone der gesammten „alten Welt“ der der „neuen Welt“ im Gegensatz zu einander gegenüberstellen wollte, was doch nicht der Fall ist. Ausserdem ziehen wir zu der asiatischtropischen Provinz, wie schon erwähnt, die südlichen Theile von Japan hinzu und noch mehrere der Inseln des australisch-indischen Archipels, die von Wallace zu seiner „austral- asischen Provinz“ gerechnet werden, nämlich Celebes, Lombok und Timor mit anliegenden kleineren Inseln. Die asiatisch-tropische Provinz ist malakologisch an Gattungen und Arten die reichste der Erde und zwar durch eine massenhafte Entwickelung 45* 352 Hermann Jordan. (p. 172) von Deckelschneckenformen aus dem Kreise der Verwandtschaft von Cyclophorus und Oyclotus und Formen der Diplommatinacea und Pupinacea; auch finden wir eine reiche Anzahl von Helicarion-, Nanina- und Helix-Arten, die Clau- siliagruppe Phaedusa, die schönste von allen Clausilien, und zahlreiche Buli- minus-Arten. čs ist unmöglich, hier nur annähernd auf die Fauna einzugehen; es seien nur die hauptsächlichst charakteristischen Züge der einzelnen Regionen erwähnt. i 1. InVorderindien und Ceylon ist besonders die Gattung Electra mit 50—60 Arten merkwürdig, für Indien allein die Helixgruppe Boysia, für Ceylon allein die Helixgruppe Acavus (H. haemostoma ete.). In Indien ist die Deckelschneckenfauna sehr reich entwickelt (mit ca. 150 Arten), nicht einmal annähernd so in Ceylon. Anklänge an die Aethiopische Provinz finden wir in einigen Arten der Gattung Ennea, das Vorkommen von zwei Pomatias erinnert an Siideuropa und die Buliminus- gruppe Petraeus an Vorderasien. Andererseits schickt die indische Fauna Ausliufer nach Nordwesten und Norden: Cyclotus Sieversi Pfr., Clausilia (Phaedusa) in einer der japa- nischen C. hyperolia E. v. Mart. verwandten Art, und Helicarion-Arten bis nach Stidkaukasien und Armenien, Macrochlamys-Arten über Afghanistan nach Turkestan und Nanina-Arten nach Tibet. 2. Aus Hinterindien sind noch mehr Deckelschnecken bekannt, als aus Vorderindien; von Electra kommen nur noch fünf Arten vor, von Clau- silien die schönsten Arten der Gattung, z. B. C. Swinhoei P. mit Verwandten (Untergruppe Formosana Bttg.). 3. In China, welches nach Nordosten, nach dem Amurlande hin, einen “allmählichen Uebergang zu dem östlichsten Theile der paläarktischen Provinz bildet, sind besonders auffallende Typen mehrere linksgewundene unter den vielen Helix- (Plectotropis-) Arten, von denen eine Form wir auch in Osttibet kennen gelernt haben; die Deckelschnecken sind weniger zahlreieh, dafür treten als Anklang an den Norden mehrere Fruticicolen und Hyalinen auf, deren noch 4. mehr in Japan, sowie nordisch aussehende Wasserschnecken (auch Planorbis albus Müll); Yezo ausgenommen sind es hier mehrere tropische Die Binnenmollusken etc. (p. 173) 353 Helix-Arten, Arten der fast ausschliesslich asiatischtropischen Clausiliagruppe Phaedusa und besonders mehr als zwanzig Arten der Deckelschneckengattungen Cyclotus, Alycaeus, Cyclophorus, Pupina, Pupinella, Helicina, Realia, welche Japan, seine nürdliehsten Inseln ausgenommen, in malakologischer Beziehung wenigstens, bestimmt einen Platz unter den Tropenlándern anweisen. Eigenthümlich für Japan ist die Clausiliagruppe Reinia Kob. 5. Auf den Philippinen ist ein besonders auffallender Typus die Gattung Cochlostyla mit mehr als 150 Arten; ihre Landschneckenfauna ist die schónste unter allen bekannten. Deckelschnecken sind in ungeführ 50 Arten vertreten. 6. Das noch wenig erforschte Borneo birgt anscheinend keine ihm eigenthiimliche Gattung oder Gruppe; die Landfauna ist aus vorder- und hinterindischen Formen und solehen zusammengesetzt, welche auf eine Ver- wandtschaft mit den Philippinen hinweisen. Die Deckelschneckenfauna ist sehr artenreich. 7. Auf der Inselreihe von Sumatra bis Timor sind zahlreiche, grosse und dunkel gefürbte Nanina-Arten charakteristisch; man kennt ausser- dem von hier mehrere Fruticicolen, an Deckelschnecken weniger Arten, als von Borneo. Die Gattung Clausilia liefert noch mehrere Arten. 8. Celebes schliesst sich an Borneo und an die Philippinen an, ohne etwas Besonderes an Formtypen zu produciren. Hier begegnen wir der letzten Art der Helixgruppe Fruticicola, welche also durch die ganze asiatisch- tropische Provinz in einigen wenigen Formen hindurchgeht. Durch Hirsche schliesst sich Celebes an Asien, durch manches Andere aber an die Austral- fauna an. Im Vergleich mit den botanischen Verbreitungsprovinzen gleicht diese asiatischtropische Provinz dem chinesisch-japanischen Gebiete und dem aller- grössten nordwestlichen Theile des indischen Monsungebietes von Grisebach zusammengenommen; die Fauna des anderen Theiles des letzteren, námlich die Molukken, Neuguinea und das gesammte Polynesien, wohl auch die Kiistenstriche des australischen Festlandes um das Cap York herum, erinnert in mancher Beziehung an Indien, bildet aber doch durch die Mehrzahl der Formen in sich und in etwas fraglicher Weise mit Australien ein geschlossenes Ganze, nàmlich 354 Hermann Jordan. (p. 174) E. Die australische Provinz, bei welcher die Sandwichinseln als etwas Besonderes engesehen werden miissen. Zu der australischen Provinz gehóren: Australien, Tasmanien, Neuguinea, die Molukken, die innnere und äussere Reihe der polynesischen Inseln, und übereinstimmend mit der abweichenden Flora als besondere Unterprovinzen die zwei Inselgruppen von Neuseeland, Neucaledonien (dieses vielleicht wiederum etwas Besonderes), Auckland-, Kermadec-, Norfolk-Inseln und die Gruppe der Sandwichinseln. Man könnte die Aufstellung einer besonderen „polynesischen Provinz“ nieht ganz verwerfen, und es geschieht mehr in Uebereinstimmung mit be- deutenderen Autoren wie Wallace, wenn ich es nicht thue, als aus eigenem Antriebe; kaum kann man nämlich einen durchgehend typischen Zug für alle diese Districte nennen, es sei denn das vollkommene Fehlen von Clausilien (bis auf eine Clausilie auf den Molukken) und gegenüber der asiatisch- tropischen Provinz die allgemein geringere Entwickelung der Landoperculaten- fauna. Huxley und Selater bedienen sich übrigens der Bezeichnung „austral- asische Provinz". Jedenfalls unterscheiden wir scharf zwischen zwei grossen Abtheilungen: 1) die polynesische Abtheilung, mit der äusseren und inneren polynesischen Inselreihe, Neuguinea, den Molukken, Neucaledonien und als Unterabtheilung den Sandwichinseln, und 2) die australische Abtheilung, mit Australien, Tasmanien, Neuseeland, Norfolk-, Kermadec- und Aucklandinseln. 1) Die polynesische Abtheilung hat als eigenthümliche Gattung Partula, wenig Arten von Helix. Von der asiatischtropischen Provinz bilden die Pelew-Inseln oder Palaos den Uebergang zu der Die Binnenmollusken etc. (p. 175) 355 a) Region der äusseren polynesischen Inselreihe, deren Fauna im Ganzen genommen nieht besonders reich zu nennen ist. Man findet noch ziemlich gut entwickelte Deckelschneckenfauna (besonders Diplommatinen) auf den Pelew-Inseln neben drei Partula-Arten; deren sechs dagegen neben einer Succinea und wenigen Operculaten auf den Ladronen. Die Carolinen bergen eine reichere Fauna als letztgenannte mit den letzten Anklángen an Indien (Rhysota, Pupina); polynesisch sind drei Arten von Partula; Deckelschneckenarten sind an Zahl gering. ` Ohne eigenthiimliche Formen sind die fast ausschliesslich aus Korallen- Inseln bestehenden Gruppen der Marschalls-, Gilberts-, Elliee- und Phónix-Inseln. Die Samoa- und Gesellschafts-Inseln haben die meisten Partula- Arten aufzuweisen, erstere ca. 10, letztere nicht weniger als 40 — ausser- dem wie die in geringerem Grade von dieser Gattung bevölkerten Cooks- und Marquesa-Inseln einige andere, weniger zahlreich vertretene Gattungen und spürliche Deckelschneckenarten. b) Neuguinea und die Reihe der inneren polynesischen Inseln bilden mit den Molukken die Region der inneren polynesischen Inselreihe, zu welcher von Indien her die Molukken, auch mit einer eigenthümlichen Helixgruppe (Plani- spira) den Uebergang bilden, wo auch noch eine Clausilia gefunden worden ist. Bemerkenswerth ist das zahlreiche Auftreten von Geotrochus und Placo- stylus; Partula kommt nur sporadisch vor. «) So kennt man von Neuguinea sowie von den Molukken eine Partula-Art, von Neuguinea 19 Geotrochus-Arten, keine von den Molukken. Placostylus fehlt noch beiden, während auf den Salomon-Inseln dieser Typus durch ea. 19 Formen neben ca. 50 von Geotrochus und 11 Partula-Arten vertreten ist. Die Neuhebriden zeigen von allen drei Typen einige For- men, am meisten noch von Partula und Geotrochus, während auf den Viti- (Fidschi-) Inseln Placostylus durch viele Formen vor allen anderen Typen ausgezeichnet ist. 356 Hermann Jordan. (p. 176) Auf allen genannten Inseln finden sich im Anschluss an Indien einige, wenn auch wenige Arten von Nanina und Buliminus, und von Deckelschnecken noch am meisten auf den Molukken und auf Neuguinea. 6) In gewisser Bezichung muss Neucaledonien als etwas Besonderes hier betrachtet werden. Einmal besitzt es als endemischen Formenkreis die Arten der Testa- cellidengattung Diplomphalus und dann macht sich in der Entwickelung der übrigen Fauna auch vieles Kigenthiimliche geltend. Im Anschluss an Australien ist die Gattung Rhytida durch mehrere Formen vertreten, Partula fehlt ganz, die Helix-Arten sind sämmtlich sehr klein und besonders in einer grossen Anzahl von Pafula Formen vorhanden, und im Gegensatz dazu zeichnen sich die Placostylus-Arten durch schön entwiekelte, grosse Formen in reicher Anzahl aus. Deckelschnecken sind wenige vorhanden. c) Die Sandwichinseln schliessen sich bei vollstàndigem Mangel an Placostylus-Arten nur durch das Vorkommen von Partula an die &ussere polynesische Inselreihe an; im Uebrigen stehen sie ganz selbstindig als be- sondere Abtheilung da, nicht nur in Bezug auf Molluskenfauna, sondern auch durch ihre übrige Fauna und ihre Flora. Nur hier kommen vor: mehr als 250 Arten von Achatinella, ungefähr 20 Arten Auriculella, ca. 9 Arten Carelia und eine besondere Succineenform, die Gruppe Catinella, in allerdings nur zwei Arten; aber die Sueci- neen zeichnen sich nirgends durch Formenreichthum aus. 2) Die australische Abtheilung umfasst als Regionen Australien und Tasmanien einerseits und Neuseeland mit den umliegenden Kermadec-, Norfolk- und Auckland-Inseln andererseits. Ein allgemein durchgehender Zug ist die Gattung Rhytida, welche auch schon in Neucaledonien genannt wurde. Der neuseelándischen Region kommt eine eigene Naninagruppe Tha- lassia zu, während auf Australien, Tasmanien und Neuseeland, aber nicht Die Binnenmollusken etc. (p. 177) 357 auf den kleinen Inseln um letzteres herum die Helixgruppe Charopa vorkommt. In Australien findet man in der Fauna der Küstenstriche um das Cap York herum Anklünge an die Fauna Indiens und des Malayenarchipels, noch mehr aber an die der inneren polynesischen Inselreihe in Formen von Helixgruppen wie Dorcasia, Camena, Planispira und Plectotropis, Buliminus- und Helicarion-Arten; dieses Nordost-Australien kann man darum als einen besonderen Theil betrachten, welchen man am besten zu der Region der inneren polynesischen Inselreihe rechnet. Das übrige Australien ist nieht besonders reich an Mollusken, so dass eigenartige australische Züge ausser den schon erwühnten Rhytida und Cha- ropa kaum vorhanden sind. Die Helices gehören vorwiegend zu den Gruppen Galaxias, Hadra (am stürksten vertreten), Xanthomelon. Von Deckelschnecken kommen etwa 30 Arten vor (Pupina, Helicina ete.), worunter auch eine Form des sonst typisch indischen Genus Georissa angegeben worden ist. Tasmanien ist vor Australien durch eine sonderbare Helix-Art aus- gezeichnet: H. (Anaglypta) Launcestonensis Rv. — im Uebrigen stimmt es mit Australien überein. Neuseeland ist nicht besonders reich an Arten, deren man bisher erst ungeführ halb so viele kennt, als von Neucaledonien. Die Naninagruppe Thalassia wurde schon erwühnt; ausserdem finden sich noch eine Menge anderer Naninen und besonders viele Charopa-Arten; die Gattung Rhytida tritt zurück, und erwühnenswerth sind nur als Anschluss an die Region der inneren polynesischen Inseln noch zwei Placostylusformen, den neucaledonischen Formen in ihrem Habitus am ähnlichsten. Durch das Vorkommen von Thalassia- (Nanina-) Arten schliessen sich an Neuseeland die molluskenarmen Gruppen der Kermadec- und Aucklands- Inseln an, während die ebenso armen Norfolk-Inseln Formen von allen um- liegenden Ländern zeigen. Nova Acta XLV. Nr. 4. 46 358 Hermann Jordan. (p. 178) Während man von Europa her bis Australien hin ein allmähliches Uebergehen der einen Fauna in die andere verfolgen konnte, bilden die übrigen Provinzen, die F. Aethiopische oder afrikanischtropische Provinz und G. Amerikanischtropische oder neotropische Provinz mehr in sich selbst abgeschlossene Verbreitungsdistricte, auf welche hier noch einzugehen nicht zulássig und darum überflüssig ist, weil der Zusammenhang mit der paläarktischen Provinz ein sehr schwacher genannt werden muss und wenig Zwischenglieder zwischen dieser und jenen vorhanden sind. Von gleichen Arten kommt nur Pupa umbilicata Drap. in Abessinien vor, und in fraglicher Weise ist Pupa edentula Drap. aus demselben Lande angegeben worden. Andererseits dringen in dem Nilthale nur einige wenige Ampullarien und lridinen aus der äthiopischen in die paläarktische Provinz vor. Die Binnenmollusken etc. (p. 179) 359 IV. Literatur-Anmerkungen. Auf diese Literatur-Anmerkungen ist im Texte durch eingeklammerte A. 1, A. 2 u. s. w. hingewiesen. . Seebohm in: Ibis, 1879; pag. 32 und pag. 40. . Grisebach: Vegetation der Erde. Leipzig 1872. . Schmarda: Geographische Verbreitung der Thiere. 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Ges. 1876. Nevill, G.: Scientific Results of the second Yarkand Mission, based upon the collections and notes of the late F. Stoliczka; Mollusca by Nevill. Calcutta 1878. A A 364 Hermann Jordan. (p. 184) Tabellarisches Verzeichniss der Mollusken der arktischen Provinz, der germanischen und centralasiatischen Region, sowie | ihrer Verbreitung über genannte und andere Lander. en Vorbemerkung. In nachstehenden Tabellen sind die aufgeführten Mollusken mit ihrer vorn an- gegebenen, laufenden Nummer in die verschiedenen Längsspalten eingetragen; die Be- zifferung der letzteren ist zur leichteren Orientirung unten wiederholt. 1 2 ) Vorkommnisse, welche sich auf kürzlich stattgefundene Einschleppung durch den menschlichen Verkehr zurückführen lassen, sind unterstrichen ein- getragen; lokales Vorkommen von sonst weiter verbreiteten und anderwärts häufiger vorkommenden Arten, welche in dem betreffenden Lande vereinzelt da- stehen und ferner überhaupt nur lokal vorkommende Arten mit rother Farbe, D Ein kleines a bedeutet, dass in dem am Kopfe der Längsspalte genannten Lande oder Bezirke zwar nicht die am Anfange der Querspalte genannte, aber eine dieser analoge Art vorkommt. ) Ein grosses A mit nebenstehender Ziffer (z. B. A.1 oder A.2 u. s. w.) weist auf die betreffende, am Schlusse der Tabellen angebrachte Anmerkung. ) Ein Fragezeichen vor dem Artnamen bezeichnet eine etwas zweifelhafte Art, eine Klammer hinter mehreren Artnamen deren enge. Zusammengehörigkeit. ) Ein Fragezeichen hinter einem Ländernamen besagt die fragliche Stellung dieses Landes in dem angegebenen Ländersystem. ) Ein Fragezeichen auf einem Tabellenfeldchen bedeutet, dass die genannte Art in dem betreffenden Lande vorkommen könnte, aber von dort dem Verfasser nicht bekannt wurde, zwei Fragezeichen, dass eine Art von dort angegeben wurde, aber dass dieses Vorkommen zweifelhaft geblieben ist. ) Ein Kreuzchen (X) deutet an, dass die Art nur subfossil oder fossil vorkommt. (Die Tabellen befinden sich am Schlusse der Abhandlung.) Die Binnenmollusken etc. (p. 185) 365 | Anmerkungen zu den Tabellen. A. 1. Binney (in „Terr. Air-Breathing Mollusca of the United States etc. 1878“) theilt in malakozoologischer Beziehung Nord-Amerika in folgende Provinzen oder Regionen: 1. Eastern Province, und zwar: a) northern Region, der gesammte Norden von Nord-Amerika (den englischen Besitzungen ungefähr entsprechend), mit Grönland und Aljaska, und der Nordosten der Vereinigten Staaten (ungefähr gleich Neu-England); b) interior Region, zwischen dem Missouri, dem Mississippi bis ca. 350 n. Br. (einschl. Kentucky), den nördlichsten Alleghanies und den grossen Seen; c) southern Region, die Staaten Missouri, Arkansas, Louisiana, Alabama, Carolina, Süd-Virginien und Tennessee. 2, Central Province, die Rocky Mountains der Vereinigten Staaten mit anliegenden Ländern: Montana, Idaho, Wyoming, Utah, Colorado, Kansas, Neu-Mejico und das nördliche Texas. 3. Pacific Province, d. h. Oregon und Californien. Im Ganzen muss man dieser Kintheilung nur beipflichten; da aber in der vorhergehenden Arbeit eine ,,arktische Provinz“ ausgeschieden ist, möchte ich die- selbe folgendermassen modificiren: I. Arktische Provinz von Nord-Amerika, bis 500 n. Br. im Osten, bis 609 n. Br. im Westen. IL Nearktische Provinz: a. Atlantische oder óstliche Region: 1) nórdlicher Bezirk, vom kleinen Sclavensee am Missouri und Mississippi hin (und deren westliche Uferlànder nur auf kurze Strecken westwürts hin einschliessend), mit der Region der canadischen Seen bis ca. 359 n. Br. nach Süden und bis an den Atlantischen Ocean; 2)südlicher Bezirk, die siidóstlichen Staaten ausschliesslich Florida, welches letztere als subtropisch abgetrennt werden muss. b. Centrale Region: die trockene Region der Rocky Mountains vom Athabasca- Flusse bis zu den grossen Prürien und einschliesslich derselben. c. Pacifische Region: die Küstenländer des pacifischen Oceans, vielleicht mit 1) einem californischen und 2) einem columbischen Bezirke bis ca. 609 n. Br. Nova Acta XLV. Nr. 4. AT 366 Hermann Jordan. (p. 186) SEET A. 2. Das Elbsandsteingebirge, nach einer von Dr. v. Méllendorff stammenden, im Be- sitze von Prof. E. v. Martens befindlichen, handschriftlichen Notiz und nach eigenem | Sammeln — wie alle Quadersandsteinformationen an Mollusken sehr arm. A. 8. Die Capverden sind an Mollusken arm, auch an Pflanzen und anderen Thieren. Ein Anschluss an die anderen atlantischen Inseln ist entschieden vorhanden. Aber f es hat auch Einwanderung von Sudân her stattgefunden. A. 4. Die Mollusken Persiens sind nicht zahlreich und wohl auch ziemlich unbekannt (man kennt noch nicht 20 Arten). Die Landschnecken (3 Helix, 3 Buliminus, Cio- | nella lubrica) weisen nach Kleinasien und dem Gebiete der Mittelmeerliinder, die Wassermollusken (1 Hydrobia, 1 Melania, 2 Melanopsis, 3 Neritina) dagegen mehr auf südliche Verwandtschaft hin. Afghanistan wird dagegen am meisten Aehnlichkeit mit Indien haben. A. B. Anodonta variabilis Drap. (Tabl. d. moll. de France 1801). S. Clessin (Deutsche Excursions-Mollusken-Fauna 1876, p. 434) gebraucht dafür den neuen Namen A. mu- tabilis Oless., ,,weil der Draparnaud'sche Name A. variabilis von anderen Autoren in weit enger begrenzter Anwendung gebraucht wurde*. Sollte man nicht besonders darauf Rücksicht nehmen, in welcher Weise ihn Draparnaud selbst gebraucht hat? ik A. 6. Unio Moquinianus Dupuy findet sich nur in den directen Vorländern der Pyrenäen- kette und schliesst sich der sonst mittelländischen Gruppe des U. Capigliolo Payr. an. Im Uebrigen hätte man in Europa noch zu unterscheiden zwischen dem west- : europüischen U. litoralis Lam. (nicht auch in England!) mit Verwandten — Unio | crassus Retz. mit Varietáten in Nord- und Mittel-Europa — und der ganz Europa angehórenden Gruppe des U. pictorum L. mit mehreren „guten“ Arten; diese letzte Gruppe zeichnet sich durch lamellenfórmige Schlosszühne aus. A. 7. Dreissena Caspia Eichw. und D. rostriformis Desh. kommen beide nur im Kaspi- schen Meere vor. A. 8. Pisidium casertanum Poli — P, fontinale C. Pfr. — P, fossarinum Cless. Nach alter Weise sind hier die Begriffe P. casertanum Poli und P. fossarinum Cless. unter dem älteren Namen JP. casertanum verschmolzen, zugleich mit dem grösseren Theile des Pfeiffer’schen P. fontinale. Clessin sagt selbst (Deutsche Exc.-Moll.-Fauna p. 515), | dass „es sehr schwer sei, diese Art (nämlich P. fossarinwm Cless.) in den zahlreichen, wenn auch geringfügigen Abweichungen zu erkennen*. Das etwas unbestimmte P. fontinale C. Pfr. haben auch andere Autoren (Clessin, l. c. und Kobelt in „Katal. d. im | europ. Faunengebiet lebenden Binnenconchylien, Cassel 1871) unberücksichtigt gelassen. | A. 9. Pisidium ventricosum Prime aus dem nórdlichen Nord-Amerika steht dem P. Scholtzi Cless. bezw. dem P. obtusale C. Pfr. sehr nahe. Aber sollte P, obtusale C. Pfr. wirklich auch in Spanien und Italien vorkommen, diese Muschel mit ausgesprochen nórdlichem Verbreitungsbezirk? In Süddeutschland und Oesterreich wird sie schon selten und wurde bisher auch noch nicht in Südfrankreich gefunden! P D> >> b> > PP» > > A. A. Die Binnenmollusken etc. (p. 18%) 367 10. Cyclas ovalis Fer. — C. consobrina Fer. — O. lacustris Drap. (nec Müll.) — C. Draparnaldi Cless. — C. pallida Gray — vereinige ich hier alle als C. ovalis Fér. 11. Diese Gattung ist auf den Baykalsee beschrünkt. 12. Baykalia Angarensis Gerstf. ist nach G. v. Frauenfeld eine Bythinia. 13. Lithoglyphus Caspicus Kryn. kommt nur im Kaspischen Meere vor. 14. Hydrobia Martensiana Dyb. und H. maxima Dyb. kommen nur im Baykalsee vor. 15. Die Gattung Moitessieria ist durchaus nicht unzweifelhaft, die drei Arten von Jourgnignat: M. Gervaisiana, Rolandiana und Massoti aber sind so, dass ich mich nicht dazu entschliessen konnte, dieselben hier zu numeriren. 16. Die Arten der Gruppe der Valvata cristata Müll. sind zahlreicher vorhanden, als ihre Autoren verantworten kónnen. Auch von Draparnaud existiren zwei solche Arten: Valvata minuta und V. spirorbis, und neuerdings machte Letourneux aus einer Form der Vendée wieder eine V. Bowrgnignati. Die Formen aus Sibirien V. frigida Westerl. und V. Sibirica Midd. stehen der V. cristata ebenfalls nicht allzu fern. . 17. Valvata sincera Say von Nord-Amerika = V. depressa Pfr. (?) . 18. Gerstfeldt schreibt B. Manchourica (!). .19. An Pomatias septemspirale Razoum. schliessen sich P. nanwn Westerl. aus Kroatien, P. Gredleri Wester), aus dem Ampolathal in Südtyrol und P. Martensianum Móllend. aus der Herzegowina an. 20. Zu Limnaea palustris Müll. rechne ich auch L. fusca C. Pfr. und L. turricula Held (= Silesiaca Scholtz). 21. Limnaea lagotis (Schrank) E. v. Mart. geht in Centralasien in die chinesische L. plicatula Bens. über; Prshewalskij sammelte eine Uebergangsform im See Kukunor. . 22. Die Gattung Benedictia kommt nur im Daykalsee vor. . 28. Bythinia Leachi Shepp. = ventricosa Gray = Troscheli Paasch = inflata Hans. = transsylvanica Blz. 24. Ancylus striatus Q. et G. von Madeira und den Canaren steht unserem Ancylus fluviatilis sehr nahe. Ausserdem existirt noch ein Ancylus fluviatilis L. var. striatus Porro aus Südostfrankreich. . 25. Ancylus Baconi Bourg. von Japan steht dem Ancylus lacustris L. nahe; ebenso kommt ein ganz ühnlicher Ancylus (A. concentricus d'Orb.) in stehenden Wassern der Pampasküsten von Süd-Amerika vor. 26. Limnaea Ribeirensis Reib. von den Capverden ist ganz gut als D. auricularia L. aufzufassen, ebenso L. Stuebeli Reib. als L. ovata Drap. 27. Limnaea columella Say und L. modicella Say von Nord-Amerika sind mit L. peregra Müll. identisch. A. 28. Limnaea humilis Say von Nord-Amerika ühnelt der Limnaca truncatula sehr, oder ist mit ihr identisch. Au a 368 Hermann Jordan. (p. 188) >> > >> Limnaea viatrix d'Orb. (Limnaeus viator), der L. truncatula Müll. äusserst nahe stehend, kommt in den La Plata-Staaten von der Kiiste bis zu 1900 Meter Hohe überall äusserst häufig vor. . 29. Limnaca elodes Say, L. reflexa Say, L. distorta Rossm., L. exilis Say und L. umbrosa Say gehören sümmtlich in den Formenkreis der L. palustris Müll.; die Vielgestaltigkeit derselben macht sich also auch in Nord-Amerika geltend. 30. Physa elongata Say von Nord-Amerika gleicht vollkommen der typischen Ph. hypnorum L. 31. Ist Physa Canariensis Bourg. mit Ph. fontinalis L. identisch? 32. Planorbis albus Müll. = P. hirsutus Gould von Nord-Amerika. P. arcticus Beck = P. albus Müll. P. Pfeifferi Strobel aus der Argentina (mit der Gebirgsvarietät var. Mendozanus Strobel) steht dem P. albus Müll. sehr nahe. . 33. Carychium exiguum Say von Nord-Amerika ist mit dem europäischen C. mi- nimum Müll. verwandt. Auch aus dem Amurlande hat man ein Carychium ange- geben. Es wird sich später zeigen, ob Zuziehung desselben zu C. minimum richtig ist. Ich glaube nicht. Vielleicht war es gar kein Carychium. . 84. Das Verzeichniss der Clausilien ist zusammengestellt nach: O. Böttger, Syst. Verz. der lebenden Arten von Clausilia (Ber. d. Offenb. Ver. f. Naturk. 1878). . 35. Die Gruppe Serrulina Mouss. ist sonst nur kaukasisch oder taurisch. 36. Die Gruppe Phaedusa H. et A. Adams ist sonst nur asiatischtropisch. . 37. Baudon unterscheidet in einer Arbeit: Monographie des Succinées françaises (Journ. de Conch. 1877, pag. 128 flg.) eine grössere Anzahl von Arten der Gattung Succinea Drap., die aber nach der Beschaffenheit ihrer Kiefer in drei Gruppen zu vereinen sind, welche letztere alsdann mit den drei alten Arten 5. putris L., S. Pfeifferi Rossm. und $. oblonga Drap. identisch werden. Auch anderwárts sind in Europa neue Arten gemacht worden, aber sie werden sämmtlich kaum zu halten sein. Erst in Centralasien treten innerhalb unseres Gebietes neue Formtypen auf. 38. Succinea Groenlandica Beck = S. putris L. S. campestris Say von Nord-Amerika = £. putris L. S. aequinoctialis d'Orb. (= Chiloénsis Phil), in Süd-Amerika südlich von 40° s. Br. vorkommend, ist eine unserer S. putris L. vicarirende Art. . 89. In unserem Gebiete giebt es nur eine Art, Balea perversa L. Varietäten da- von sind z. B.: suecana West., in Gottland und Oeland; Rayiana Bourg., Dépt. Aube und Karlskrona in Schweden; minor Scholtz, schlesische Gebirge; Deshayesiana Bourg., Frankreich, Schweiz, Nord-Italien; lucifuga (Leach) Bourg., England, Skandinavien, Deutschland; Pyrenaica Bourg., Pyrenäen; Fischeriana Bourg., am Monte Viso; Ma- derensis Bourg., auf Madeira u. s. w. Auf der südlichen Hemisphüre kommen vor: Balea (Tristania) Tristensis Leach, ventricosa Leach, peregrina Gould. A. >p Die Binnenmollusken etc. (p. 189) 369 40. Die Art P. laevigata Kokeil ist unsicher. Manche Autoren identificiren sie mit: P. ventrosa Heynem., P. Moulinsiana Dup., P. Charpentieri Shuttlew.; andere nur mit der ersten derselben. Hier sind alle Angaben unter dem ersten Namen vereint. 41. Conf. Reinhardt, Sitzungsber. Ges. natf. Freunde, Berlin 1880, pag. 12 u. pag. 44. 42. Torquilla nitida Anton und 7. Hassiaca Pfr. werden gar nicht mehr erwiihnt, da man sich doch nichts mehr darunter yorstellen kann. 48. Pupa microspora Lowe, nach Wollaston auf den Azoren, Madeira und den Canaren, ist nach Watson mit Pupa edentula Drap. (inornata Mich.) identisch. Nach Paiva ist es eine Varietát von letzterer und nach Wollaston eine sehr nahestehende Art. . 44. Pupa linearis Lowe — D minutissima Hartm., nach Watson, aber nicht nach Wollaston. 45. Pupa cristata E. v. Mart. aus Centralasien ist verwandt mit P. interrupta Reinh. aus Transkaukasien. 46. Pupa umbilicata Drap. soll nach Karl Kreglinger (Syst. Verz. der in Deutsch- land lebenden Binnenmollusken 1870, p. 200) „im Rheinröhrig bei Knielingen un- weit Karlsruhe in zwei noch ziemlich frischen Exemplaren* gefunden worden sein. Wohl aus dem Kothe eines Vogels stammend? Pupa anconostoma Lowe ist nach Wollaston eine kleinere Varietät der typi- schen P. minutissima Hartm.; letztere komme neben jener Varietät nur auf Madeira vor. Watson hält beide für identisch. 47. Helix (Xerophila) candidula Stud. = thymorum v. Alt. = unifasciata Poir. = lunulata Kryn. . 48. Krynicki nennt aus der Umgegend von Odessa Helix thymorum y. Alten und H. lunulata Kryn. Nach Prof. E.v. Martens dürfte die H. thymorum (v. Alten) Kryn. (ebenso wie die skandinavische H. Nilssoniana Beck) gleichbedeutend sein mit H. striata Müll, während man unter H. lunulata Kryn. die Studer’sche und ebenfalls weit verbreitete H. candidula wohl mit Recht vermuthen darf. 49. Helix lauta Lowe wird sehr verschieden aufgefasst. Wollaston zieht sie zu H. caperata Mont. und demnach küme letztere auch auf Madeira vor. Kobelt identi- ficirt sie in seinem „Katalog etc.“ mit H. submaritima Desm. aus Algier. SO. Helix lineata Oliv. = H. maritima Drap. = simulata W. et Ben. = Cana- riensis Shuttlew. -+ herbicola Shuttlew. . 51. Helix pomatia L. aus dem botanischen Garten von Christiania war wohl nur temporiire Ansiedelung in Folge einer Einschleppung. 52. Helix aspersa Müll. ist schon in vielen Gegenden durch den menschlichen Ver- kehr verbreitet worden, so in Brasilien, Cayenne, auf Cuba; auf der südlichen Ost- küste von Nord-Amerika, in der Schweiz, im Schlossgarten zu Merseburg, in Sachsen und bei Homburg im Nassauischen; und auch auf St. Helena. Tc M ————M eu 370 Hermann Jordan. (p. 190) A. 53. Helix Austriaca Mühlf. wurde von Dohrn i. J. 1855 in seinem Garten bei Dockendorf in Pommern ausgesetzt. Die Schnecken pflanzen sich fort, haben aber ihre Gehäuseform in auffallender Weise verflacht, dadurch sich der H. nemoralis L. nähernd. A. 54, Helix nemoralis L. wurde von Binney i. J. 1857 in Massachusets eingeführt und gedeiht ausserordentlich gut, ohne etwas in ihrer Lebensweise oder in ihrem Aussehen geündert zu haben. A. 55. Helix sylvatica Drap. wird von Herklots (Weekdieren van Nederland, Harlem 1862) aus Holland angeführt, und man ersieht aus der gegebenen Abbildung, dass die richtige 4. sylvatica Drap. gemeint ist. Es ist nur die Frage, ob dieselbe dort für immer sich angesiedelt hat, oder ob der Fund vielleicht nur einer kleinen Colonie entstammte, welche nach einiger Zeit wieder verschwindet. A. 56. Helix arbustorum L. hat mehrere Verwandte in Californien, die Gruppe der H. Californiensis Lea. Kin Mittelglied bildet H. Kiangsinensis E. v. Mart. aus dem östlichen China. A. 57. Helix carthusianella Drap. (= carthusiana Müll.) giebt Scholtz (Schlesiens Land- und Süsswasser-Mollusken, Breslau 1843, Supplement 1853) ,aus der Gegend von Gnadenfrei“ an, Ich möchte mir diesen höchst unwahrscheinlichen Fund als Helix granulata Ald. erklären, nachdem ich Exemplare dieser Schnecke im Berliner Zoolo- gischen Museum gesehen habe. Dieselben hatte Rohrmann in Schwierse bei Oels in Schlesien gesammelt; ihre weissliche Farbe und einigermaassen plattgedrückte Gehäuse- form sowie bedeutende Grüsse erinnern etwas an H. carthusiana (conf. A. 60). A. 58. Helix sericea Drap. wurde von Jachno (Fluss- und Land-Conchylien Galiziens, Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. in Wien, Jahrg. 1870) ,,von den Krakauer Viehweiden, sehr hüufig am Weichselufer* angegeben. Die Beschaffenheit des Fundortes liess mich sofort auf H. rubiginosa (Z.) A. Schm. schliessen, welche Vermuthung durch zwei im Berliner Zoologischen Museum befindliche und von Professor v. Martens als H. rubiginosa (Ziegl.) A. Schm. bestimmte Exemplare bestätigt wurde. H. sericea Drap. findet sich nämlich nur im Gebirge, H. rubiginosa nur in der Ebene. Erstere hat einen mehr südwestlichen, letztere einen mehr nordóstlichen Verbreitungsbezirk. Die aus Dänemark und Schweden angegebene H. sericea hat sich ebenfalls als etwas Anderes, als H. liberta Wester), herausgestellt, und die aus der norddeutschen Tiefebene angeführte H. sericea ist eben nichts Anderes, als H. rubiginosa (Ziegl) A. Schm. A. 89. Helix rufescens Penn. einschliesslich Helix coelata Stud., H. montana Stud., H. circinata Stud. A. 60. Helix granulata Ald. Englische Exemplare der Helix granulata Alder, von Jeffreys stammend und im Berliner Zoologischen Museum befindlich, sind gross, weisslich, mit einer kurzen, weichen, silberglinzenden Behaarung bedeckt, welche letztere natiirlich auch abgestossen sein kann. Genau so sehen die in A. 57 ange- führten, von Rohrmann in Schlesien gesammelten Exemplare aus und A. Schmidt (in > > > > > Die Binnenmollusken etc. (p. 191) 371 „Beiträge zur Malakologie*, Zeitschr. f. d. ges. Naturw. 1856, VIII, und „über die Pfeile einiger Helix-Arten“ in Zeitschr. f. Malak. VII, 1850) spricht von ,,Blendlingen von H. sericea, von dem Zobtenberge in Schlesien und von der Wehlener Ruine in der sächsischen Schweiz, welche constant auftreten und darum als Varietät anzusehen sind.“ Ausserdem führt Reinhardt (Molluskenfauna der Sudeten, Archiv f. Naturg. Jahrg. XL, Bd. 1) H. granulata Ald. aus dem mährischen Gesenke auf, bei welcher Angabe er auf den gleichen Fund von Rohrmann aus der schlesischen Ebene hin- weist. S. Clessin (in Deutsche Exc.-Moll.-Fauna p. 111) identificirt H. granulata Ald. mit H. rubiginosa (Ziegl. A. Schm., ein Verfahren, welchem ich nicht zustimmen müchte. Vielmehr glaube ich hier mit Recht drei Arten unterschieden zu haben: 1) Helix sericea Drap., Südwesteuropa: Algier, Spanien und Portugal, Frank- reich, Südengland (?), Italien, Alpenkette, Süddeutschland und in den Lündern am mittleren und oberen Rhein. 2) H. rubiginosa (Ziegl) A. Schm., Nordosteuropa: Nordwest- und nordost- deutsche Tiefebene, Skandinavien, Russland, Siebenbürgen, Galizien — mit einer vicarirenden Art: H. Stuxbergi Westerl. im nördlichen und nordöstlichen Asien. 3) H. granulata Ald., in der Form mehr an letztere, als an erstere anschliessend, bisher bekannt aus Grossbritannien, Bóhmen, Sachsen und Schlesien, mit einem Ver- breitungsbezirk also, der gleichsam zwischen denen der vorigen beiden mitteninne liegt. 61. Arion melanocephalus F. B. soll nach neueren Autoren nur ein Jugendzustand von Arion empiricorum Fér. sein. Es ist die Frage, ob es der richtige A. melano- cephalus F. B. war, welcher zu jenen Züchtungsversuchen verwendet wurde. Ich kann nur versichern, dass ich im Jahre 1878 in der Oberlausitz gesammelte Exem- plare bis zu ziemlicher Grüsse in einem Behälter heranwachsen Sah, ohne dass sie das Ansehen eines A. melanocephalus verloren hätten. . 62. Der Umstand, dass noch nicht von allen Autoren der Unterschied zwischen Limaz cinereus Lister und L. einereo-niger Wolff beachtet ist, wird Manches von den gemachten Angaben unsicher erscheinen lassen. . 68. In Nord-Amerika ist eine vicarirende Art einheimisch, der Limax campestris Say. . 64. Die Arten von Kaleniczenko sind kaum mehr zu erklären. Ich setzte sie hier- her, aber ohne Nummer. Sie stammen sümmtlich aus Südrussland. 68. Hyalina pura Alder = lenticularis Held — viridula Mke. = electrina Gould. H. radiatula Alder = Hammonis Ström = striatula Gray = mitidosa Fér. = petronella Charp. = exigua Stimpson (?). H. petronella Charp. ist eine nordische Form der Schnecke mit hellem Mundsaum. Beide Arten werden noch nicht von allen Autoren scharf auseinandergehalten. 66. Hyalina subterranea (Bourg.) Reinh. = H. crystallina (Müll.) Cless. 67. Hyalina crystallina (Müll.) Reinh. = H. contracta Wester) . 68. Hyalina diaphana Stud. = hyalina Fér. — contorta Held — vitrea, Blz. 372 Hermann Jordan. Die Binnenmollusken etc. (p.192) A. 69. Vitrina pellucida Müll. (nec Drap.) = Angelicae Beck = limpida Gould = exilis Morelet. Die V. exilis Morel. aus Kamschatka zeigt die Spur eines Nabelritzes. A. 70. Vitrina Draparnaldi C. Pfr. ( im Jahre 1877 zwischen dem Wallfahrtsort Mariaschnee und dem Wölfelsfall in der = elliptica Brown = major C. Pfr.) fand ich Grafschaft Glatz in Schlesien. Schlussbemerkung. In den vorstehenden Tabellen ist nur die „germanische Region“ in ausführlicher Weise behandelt. Bei anderen Lündern ist bei der Eintheilung weniger auf ihre eigenen Formen Rücksicht genommen worden, als vielmehr darauf, ob sie sich in Bezug auf solche Molluskenarten wesentlich unterscheiden, die aus der germanischen Region ein- gewandert sind, oder, wenn man will, die sie mit letzterer gemein haben. Sonst dürfte man z, B. niemals „Algier und Marokko“ oder .,Sicilien und südliches Italien“ u. s. w. in eine Rubrik bringen. Die ,centralasiatische Region“ ist noch zu wenig erforscht, als dass man hier genauere Unterscheidungen vornehmen kónnte. Hoffentlich bringen neue Sammlungen des Oberst Prshewalskij bald neue Daten. Von den kaukasischen Schnecken sind nur solche berücksichtigt worden, welche auch in den nórdlichen Kaukasuslindern, móglicherweise also auch in Süd- russland vorkommen. Sonst sind die mehr an die „Mittelmeerregion“ anschliessenden balkanischen und kaukasischen Gebirge, ebenso wie der Himalaya, unberücksichtigt geblieben. Varietüten sind nur dann in der Tabelle besonders behandelt, wenn ihnen ein eigener Verbreitungsbezirk zukommt, der nicht mit demjenigen der typischen Artform identisch ist. Die Binnenmollusken etc. (p. 193) 373 | | Alphabetisches Artenverzeichniss mit laufender Nummer der Tabelle. EE S tea 626—628 Anodonta ........ I 1—2 | Aene. usc XXII | 188—196 complanatal EX Jl. | 2 | Boaco wc ducere | 190 Walia Ouse s RN nend | 1 | | der CR A EE, 4189 Aplexa s. Physa .... ak 111283 | Mouton... e e ie beds 195 A aay en ak XLIII | 648—655 | Oedogpran tense NE 191 Et ARE cancion Fe" E S IP | 650 PorpusBla- den cala eed 193 alpicola s. fuscus. | An at E, 196 A a E LEE 194 O e [iere teen | 648 | spectäbilis. 220. edes A 188 fuscatus s. fuscus. | UFIBOROSLOIBA a ala. 2. ee 192 TSE Se E E EE | 653 AcustasSeblelix. tl ‚zus … | 629—630 e ee el | 655 | Alinda” s, Clausilia . . . | btts. 326—328 Ceti) a ec EE 19850649) Alopia s. Clausilia .. . |. 2... 376—390 melanocephalus. . . . | ühsuhen. | 654 Amalie. Wima eal ese 676—680 EE e att | mien 652 | Ammicola ........ XVI | 149—155 subfuscus s. empiricor. | | | CMY UUM DEE | sis T 1 | 449 Ariona s Hells. «i 5 | EEE. | 525—526 } A ester oo 154 Azeonb nerede e eth Xue | 460—461 EE 150 Balb. Ed | XXXVI | 391 JM AS e e es d 155 perversa. e c 2%. | pod 391 MIBCrOStOMA. v «v versos SGM LF, 151 Bathyomphalus s. Plan- | | pallida Fr er oa da RE 153 EN unio > Eee 251 | Amphipeplea ...... XXVII | 231—232 Bayan aa a e X 88—100 | glutnosa Ree 232 Angarensis 4... ie core 92 INVOLVA ea e a E e AA 231 CAMDAC ES. N. hene sete zen 93 IE Ancylus ......... | XXV | 911—215 carinato-costata . .. | GE 94 i HARGIS ek A 211 CAI EE | een xot m | 100 | En see Sy Ee 215 GUDUA DUO Dod s rae E dere tee | 98 Sand berger + 2. eben eo scd 212 COSTA Lic pde reete EE | 96 Sibiricus: on el EECH 213 Dibbiersi....... | DA BGN | 99 4 Uu Ole EE 214 Eeer Ev ut | 90 | Nova Acta XLV. Nr. 4. 48 | d | 374 Baykalia Godlewskyi. . Oe oli Sedas: La, Eege iurkHoridis: sige, „ie Wresniowskii . .... Benedictia. . .. .... Baykalensis 9. 2... limnaeoides . .. . .. Buliminus ....... PENS o ae albolimbatus ..... assi KRU, iis Batilomi 05669325 bicallosus e keete eremulae i din We Galiciensi$. . ... .% Hohenackeri ..... intumescens...... lunatica s. seductilis. macroceramiformis . . mottanus EE us. Mupiniensis...... niso s. seductilis. li EE quadridens HIZ. i. retrodens: ik E | EE MOUTHS ole co eh Sat + Seguesdtus. Ya... Sggdidnuss aren Gem o Tournefortianus o ae | Hermann Jordan. (p. 194) 157 159 158 | 462—489 488 468 474 479 467 478 482 487 464 486 471 481 470 469 476 475 480 473 462 472 466 465 477 489 485 483 463 Buliminus Varnensis .|...... 484 EE 234—237 Brita. nes da? XX 175—183 Lt EE 181 ELE delo Ee S | 177 rr A E EE 176 Majewsky sn ne cnr eae 179 EE 183 [COSMAS s o ans deco nne 178 granite rz oe Cc Sen 180 ehre teen sre ae 182 tentaculata .. .... E 175 Troscheli s. Leachi. | ventricosa s. Leachi. Caecilianella ...... XXXIII | 279—280 AUS Aa a sss D eden 279 EKO nw EE 280 Calyeulina s. Cyclas ..|.-..... 60—64 Cameras, ien. Gil ua ee 631—633 Campylaea s. Helix. . . | int 528—561 Carinigera s. Clausilia .|...... 348 Carthusiana s. Helix |. . u. 564—566 Carychium ....... XXXI 268 ID of ke (Cl eie 268 Chaonomphalus .... XXX 265 —267 EE las 265 al ee aie ian 267 valvatoides . ies t I ETES 266 Charadrobia s. Pupa |... 1.429 Chilotrema s. Helix . . |...... | „1597 Chondrula s. Buliminus | SEET | 462—472 CI0DCHR Dee | XXXVIII | 459—461 collina s. lubrica. | columna s. lubrica. | riet 20 26 ser 459 Menkeana....... | MODE M 460 Nouletiana wo ... | 461 subeylindrica s.lubrica. | | Glausilia <2. !. | XXXV | 288—390 SS nun nn nn nn nn m m mu Clausilia accedens .. . alboguttulata s. Itala. TEE angustata . .. .. .. approximans ..... asphaltmnac sss. badia s. mucida. LAMA ade basileensis s. lineolata. Berger. .^ s 21: bidentata s. nigricans. Dielzi bilabiata s. marginata. bipheateéones san Bogatensis .. 5... BONOAN etam E Bosnensis. 2 ah Branni s Bola... Ghats) Pao Brest camescens........ Caminthiaca. .,.. . Carpathica s.plicatula. cerata s. Parreyssi. Oils. A 3 commutata ...... OOMS zer conjuncta « VIX. > EE Goro EE TEE TU ba distinguenda dubia E o ens we [Bat EEN Die Binnenmollusken etc. (p. 195) Clausilia filograna . . . fimbriata Erauenteldi e gallinae. $2.50. vs DD EL ll ll EE jugularis laminata IUE UL pee magnilabris...... marginata. ...... EER ele melanostoma ..... Meschendoerferi mucida nigricans ......- A EE orthostoma ...... A E LOE ariba ies EES Cia aro PARA een Pauli phalerata s. fimbriata. pirostoma ....... plicata | | i t | 376 Hermann Jordan. (p. 196) N Clausilia plicatula … |... | "30t Cristi o | m | 34 piumbon 4 ci: b | Sree a | 382 EE LE s, BIBL 4 POMANA Sr 09 ts | REE | 389 plicata. wenn duds ATA RO SCA | 3 EE E | eg a | 331 Crystallus s. Hyalina . eee. 700—709 | pumila 4 ems nel age | 806 Cyclase: ar MOIE | pystiaom nn $9408 84; EE E | 304 DASIAU CR. & «s Sit ann leg | 53 | Rablensis s. Schmidti. | | Srochonianum s . 4. |... RENE | 63 TORE EE | A e | 980 calyeulatu« « vn edem o... | 60 | Rolin 93 9e San. peo ses do EDD HE PIROT 2, | 49 | Rossmaessleri .... 1... | 352 (Grom e E an | 64 TURCOS ee SE | Ren | 320 Diclani: ka, ont ROSE 4 | 57 TURO tat fs ELS t ss ; 309 Draparnaldi s. ovalis. | saturata s. fimbriata. | | duplicata … oute tor: | 59 Schmid ....... Er IL au Galitzini. ....... Bae I" Bo SONO. Se fee e |. -305 lacustris s. ovalis. | i BELLE qoe EE | 340 lacustris s. calyculata. | SuUemaca, Senis | X Su | 369 Levmodis ....4.. ee eee Cf similis s. biplicata. | | mamilana..-- s rn e mul 58 SÉ FE | 336 EE 55. subs t opp | 334 Gut Nu EE |^ 86 Stein. rn. E | 351 te) EE LI 48 SE ER 397 Ee RNO e a ie |. ENEE 61 | straminicollis . . . . . | ee 382 Soaldiana -.. rn REENE: 52 | linten Ke eef a 293 SOLI kon Naden ARA 47 | SUceMos EE 345 MCEVEMANa EE nenn d 62 tenullabris .-.. 5. | E 347 E a bert vn 51 Tettelbachiana..../...... 311 Cyclostoma ....... XXIV - | 207—210 (ADS nd | See ES 341 costulatum ....... lcs Pm s 209 UE Fa ee te 375 EE de | Se 207 Ee e EE 294 pygmaeum ...... [e arenas 208 | UE Gs? 332 SC ER 210 | USE Bl ue EC 0007 Cylindrus s. Pupa ...|...... 458 VARIG i4 Ti EE Eu ru | MISSE CVIONM. ble rl Lc 65—66 | VALMET AE hare s 316 lee | SE d 65 | NOHGHIUOSH ne 296 ORTE) E dence n 2 66 Ñ end E EE 344 Cyrenastrum s. Cyclas.|...... 4T i Clausiliastra s. Clausilia. |... . . . | 969—375 Daudebardia ...... LIII 729—134 | Cornutus s. yaa t e ose s | 687 brevipes E pde EE 730 Coretus s. Planorbis . . | TENET | 240—241 Reet a e e 731 | Ñ 1 | | | y i Die Binnenmollusken etc. (p. 197) 377 Daudebardia Held... 734 Helix;banata 4-5. EE 544 a ee | 732 Bea ui ue 588 EN eus. E ae | 729 LEL ao eg SE 610 transsylvanica ....|... Lu Ibraf788. Didens ehe a CR biet a 609 Delima s. Clausilia . . . | ee | 349—355 EE DEE? E | 594 Dilataria s. Clausilia . . |. O Besse is... . es | 618 Dipsas s. Cristaria. | | Bosnensis s. Pouzolzi. | | Dreissena ........ Sea | 15—17 EE ee 516 Caspian cs 36 a de | comme Ds | 16 eündicans.. ... .... AA 499 pobmorpha, — odos o | 15 candidula a ad baos 4 H 494 OO 4 onn o M | 17 GARLIANA zor. ed er | 565. Euhyalina s. Hyalina. . | 688—699 Caperatar aos de P 491 Eulimax s. Limax SE E | 658—675 Carascalensis . . . . . eie e 541 Eulota s. Helix . . . . . | TX | 571—581 Carpathica ...... Rl 568 Erutioicolass. Hels das | 564—608 Canthusiana... 41 PASTE 564 Frutico-Campylaea carthusianella .... be eee ae 564 hoi le lab 22 CAYAMATEO. . o a e le o eC 504 Fusulus s. Clausilia. . . | chamaeleon | Geomalacus....... Š s. phalerata. | DAGO SUE EE 657 Charpentieri ..... pa 550 Gonostoma.s. Helix. ..|. „eg | 613—621 EE E EE 570 Gulnàma. s. Limnata 1... s | 217—228 ng SE EE | 605 Gyraulus s. Planorbis .|...... | 252—259 EE a er | 535 Gyorbis s. Planorbis .. |... ... | 248—250 cmpgulella.. eech EE | 536 Hia 1... ET ee Cobresiana ...... [od = E achates s. foetens. | | Companyoni ..... Iuno coe |- 5019 A 2. | GE | 627 constricta e sont 619 AO Eet rr ee dele tek | 490 Gorcyrensis.. . .2. -'. caer ae E 617 adela s. tenuilabris. | | Omen, FO ta 528 Ac o 11. Le | 526 EE 622 tte | YT | 621 costulata s. striata. | alpinal. er uereg | 2538 EIERE 14502 arbusticola ...... | BES 581 depa aera EE | 583 axbustorum.,. 2... | por odd 525 Deubentina..... 2.20 (tee DÉI Arcasianà +. | 578 E ceo EE | (eis? BSDOIRS Se td oO E ORE 513 Dobrudschae | | auolabıata eel a 522 s. candicans. | ¡cd EE 521 EE st eene 3 Italie Ch LEE | EE, 519 Guplocinctan. er a a | 632 f | | | | 378 Hermann Jordan. (p. 198) | Helixtedentwla- e ee 2 607 Helixslutescens 2... o]... si. | 514 D p P EE, 563 EE IET | 631 GBICOLOTUm- e vs v ups s ttr 498 Mabdianensis stel ee | 576 fasciolata s. intersecta, Mesllendori 499.5 la seti | 547 fauna see [cas 548 Ee ee RIPER i 2520 crac ei 21: [Ae 559 Nordenskioeldi ert edens | 995 Fedtschenkor, 080, 508 A Rn... Vor POOR | 542 UI AO Eu xd | 592 OU CISA SRE EE EE | 515 Pomenllis 0 eaha CA 20 | 537 obvia s. candicans. i Frauenfeldi s. trizona. DO eee e | 616 EE ent ene n 571 OCCIdentalisu ar e e eae re | 690 uiti qM kee 604 PGO s qued. sia cabia HACI AS a Ee 540 AAA er A | 633 globular: expe mss 566 porsonala . u. PS IR | 611 granulata ....... (A 600 phseozona Arii desen e RO e | 573 ! HAS nen SUAE rz afa 554 phalórata. le] RON | 539 BISDIdM EE 585 IR EE | “598 E ee, 523 ¡E AS E | AE CS TE Ee ge 569 planospira ER... TE | 558 EE 561 PISA Ieke Ide Samat a | 586 SD ds e 497 plecfotBopis.. eebe Kär | 634 intermedia ...... en 530 jorg EN 2. A Varen | 606 | A S v. era A ha Pe PSU 492 EE s. eoe eee | Ron | 512 | E EE 584 ROUZOI 2.0: Iz arene | 946 ITA e [n ee e d 545 Ile, E QUE edid reco or | 534 TED oon ro e bep Les AH (UT 64551 puleellars a ESIE sank, | 624 Joymckm we s some In tates is 21900 PROM ACH iors. E | 552 Ladacensis . ...». ese, 623 Omtspananaı EE | 555 lamellâta „nt. | LUE BS 626 TRangiand- cisco E a | 620 ISpICIda s s te J ae s 527 A e soa aea eres | 962 | JE yir ase ER MEE E | Sri. 506 PAMA E o ODO | Lefeburiana | revelata s. occidentalis, s. Feburiana. | BOMID OPA Ne i en eran e RIS d 495 | TEREOZONA e. Haase qs i 582 Rossmaessleri. . . ... ee 549 | a ue ves eh SACH 593 A eee Seo EEE E AE | 574 P EE uoo ies MM 567 TUVigifiótu EE ET TED eee recor tes eee 509 FÜHLESCENEN oce ru is ues. We lunulata s. candidula, | | Tile PAN ed | EEN | 596 | Hida a CT eS [xs | 587 TUSOSUSCUIA, cc lege is cin |^ 493 | | Helix Rupelli...... Sadleriana: 9:7... SODAS 21:12. SOBPO Ee Spirula s. candicans. stenomphala ..... Stolczkàna e E SIMA E E Seene Siuxbergi-, ...... submaritima s. lauta, submissa im Lv los subpersonata ..... Suksmpilise. 9 a a „sylvatican....... dure a ee tenulabrise U ¡OCA 1; veut AR | transsylvanica tor. PNE Sag x ode tu EE | le Eer) EEN | UI ie 0% Ma se | Mexico e 32.0, le Ziegler EH TOA ee | Herilla s. Clausilia . . . Hippeutis s. Planorbis . | Hyalna a... EN e 0x AM us E Die Binnenmollusken etc. (p. 199) 580 553 543 572 630 575 532 589 560 505 496 579 602 599 612 636 524 517 625 635 603 614 531 594 507 597 508 577 510 529 557 356—362 260—262 687—710 707 691 Hyalina Blauneri s. Draparnaldi, SE ER GE EE contorta s, diaphana. EE contracta s. crystallina. erysuallına E | dispHang se e on Draparnaldi,..... oa a | DUbruellt ou ys ae | electrina s. pura. excavada... .... Hammonis s.radiatula, | alle EE hyalina s, diaphana. Jickelii lenticularis s. pura. Malinowskyi. ... .. margaritaceas.cellaria ENEE nitida s. Zonitoides. . nitidosa s, radiatula. mil obscurata s. Draparnaldi, pesensela EE Pilatica s, clara. EE radiatula Rigiaca s, clara, striatula s. radiatula. subcarinata ...... Il e 379 686 693 689 688 689 703 702 700 380 Hyalina transsylvanica . viridula s. pura. vitrea s. diaphana. Hydrobia acuta s. ventrosa, Aponensis s. thermalis. BANEN eek CONVE ee. | OEM 2, s we, Deshayesiana..... gagathinella...... | Martensiana. . . . . .| ulvae VOHUEOSR sen nn Idyla s. Clausilia . . . . Incillaria s. Philomycus. Isidora s. Physa. . . .. | Isthmia s, Pupa..... Laminifera s. Clausilia . Levantina s. Helix ... TARA: de EE alpinus AOL EE brunneus s, laevis. Budapestensis, ... . | E DEE cinctus s. tenellus. | CHEBOU La 03:259 einereo-niger ..... coerulans s, Schwabi. COBOS. ra A EE Dymezeviczi...... | Engadinensis .... . | Fedtschenkoi gagates Hermann Jordan. (p. 200) 705 | 101—110 102 106 105 108 104 109 110 107 103 101 | 316—321 ; 238—239 410—418 288 518 | 658—685 670 659 673 677 676 660 658 675 664 675 665 671 680 Limax gracilis... | Heydeni . hyperboreus...... EE Tuaenlatus ee E EE E melanocephalus. . . . Ou >; 25% 3. | DI EE Schwabi tenellus transsylvanicus ... . unicolor variegatus. ..:.:. A ee ER ampla s, auricularia, Anderssoniana . ... aJheulana <<... o i se ey E corvus s. palustris. Davidi Defilippii elongata s. glabra. fusca s. palustris. glabra «534 involuta s. Amphipeplea. Kamschaticus s. ovata. Karpinskyis. stagnalis. LABONE ne Lessonae OVE ba eaten e Pa c CM Delegpa va sa, Silesiaca s. palustris. Dol 668 216—230 227 217 220 Die Binnenmollusken etc. (p. 201) 381 Limnaea succinea. . 2.222... SEH Neritina Danubialis ..|...... Zeng vane lanos oo: |... +226 Se UE | BAT eS WN | 67 tumida s, auricularia, | | halophilar See | p eR NDS vulgaris s. lagotis, | | Prevostiàna 2..... | Be 69 Limnophysa s. Limnaea. | EE | 329—230 stragulata....... (A | 71 Limnus s. Limnaea...|...... 216 transversalis ..... SER | 72 Lithoglyphus ...... | 0 | 8187 Orcula s, Pupa ..... EE 435 — 440 GEIL | SE | 87 Paludina s. Viviparus. | fluminensis ..... . E sep Paludinella ....... XV lS EE | ES 84 AD ONT us e | 134 DEIER ae i 81 adul naa EE [114 PUSAN E 2. lou cede 85 SOLL arate A de perde 117 pygmaeus: 2 22:20 Re | 83 AUSIN E 124 pyramidatus ..... IB oe | 86 Eer E 144 Macularia s Helix .. .|...... | 519 bei Ord oases. e | 136 Macrochlamys ..... | L | 711—712 ONE E a 141 ug ee... M 711 CN al Ce | . 129 dree y Er UM lane ue. EE 120 Margaritana....... IH | 5-6 BACA sas oou oa Eë IDEN nine) coa BEE | 6 SUS nd MENTI" 140 mereen El el 5 E N COEUR P SE MES ue 143 Marpessa s. Clausiliastra, TGV LST, E | aoe RUE 125 Masta S PUDA o one ois 455— 457 Ir 147 Melania ......... Rl EE Tm jae ee 137 EUD oe o N 78 VN en Die Binnenmollusken etc. (p. 2 Tabula VILL 401 Hermann Jordan. Die Binnenmollusken etc. (p. 222) Tafel 8. (XII) Fig. 1. Unio tumidus Retz. aus dem Queiss bei Mallmitz in Schlesien. a) Muschel von aussen links. b c) Muschel von vorn. Muschel von oben. A= linken | Barre, rechten { i Schlossbezahnung der e Fig. 2. Unio tumidus Retz. aus dem Schlachtensee bei Berlin. a) Muschel von aussen links. b) Muschel von oben. c) Muschel von vorn. d| Í Schlossbezahnung der pud e | rechten Í Se Auffallend tritt uns hier der Unterschied in den Conturen eines Fluss- Unio und eines See-Unio einer und derselben Art entgegen. Während Fig. 1 lang, schmal und hoch gebaut ist, sehen wir bei Fig. 2 eine ganz ausser- ordentliche Aufgeblasenheit bei grosser Eleganz der sonstigen Umrisse. Eine ganz besondere Linge erreichte die auf Taf 7 abgebildete Fluss- form des Unio tumidus Retz. derjenigen der drei nordeuropüischen Unio- Arten, welche man als die formenürmste derselben bezeichnen kann. Nova Acta Acad. C L.C G. Nat. Cur Vol XIV. Tab. XIII. Fig. 1, €. H Jordan del H Jordan: Binnenmollusken. Tal 8. dm. — vo. Nova Acta Acad. C L.C G Nat. Cur Vol. ALV Tab AIV. 160 140 120 100 80. D 40 T Erklarungen 1. EH Arktische Provinz. LEE Mearktische Provinz. ô. EER Paläarktische Provinz. 4 Neotropische Provinz. 5. E. Aethiopische Provinz. 6. E Asiatischtropische Provinz. 7 EC Australische Provinz. & C Antarktisches land. 9. L1 Grosze Wiüstenregron.. zw Hule LE Wisten und Steppen. 2. EI] Arktische Provinz. 3. EEE Nord -Ostsee Bezirk, YE Zeltischer Bezirk. EA Deutsches Mittelgeb. 6 E Karpath. kaukas Bez. TED Jordrı bir. Bezirk, s Ostasien., 9, EEE Altar -baykal. Bez. | EA TibetanischerBezirk. y NED ZurkestanischerBer. J 8 uorhoy PYISTUDULLID Jaurisches — | Vorder- BL Kaukasisches| Asien. lürkischer Bez Stalienischer Be Spanisch -algier: “uorbay LUI - aqua Th Atlantische Inselregion. | Karte. 1: die biogeographischen 1 18. E) Astatischtropische Provinz. 60 Polarkreis | Wüsten u E B PR pet | | Les Karte 2: Malakozoologische Ein thetlung der paläarktischen 170 60 50 40 30 Provinz, gezeichnet von H. Jordan. 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(— vieina Rossm. — tecta Ziegl.) revelata Fér. ?) carthusiana Drap.) (A. 60) rubiginosa (Ziegl.) A. Schm. haeozona E. v. Mart. Monacha Hartm. Region. E Arcasiana Cr. et Deb. leucozona Ziegl. (?) depilata C. Pfr. ciliata Venetz. lobula Kryn. Desh. Zenobia Gray. Fruticicola Held. Carthusiana Kob. _arbusticola Desh, s. N. bedeutet: siehe Nachträge. der germanischen foetens C. Pfr. (ichthyomma Held — achates Ziegl.) rubens E. v. Mart. hirta Mke. Quimperiana Fér. hispida L plebeja Drap. carthusiana Müll. (— carthusianella Drap.) (A. 57) Mollusken der arktischen Provinz, planospira Lam. (— umbilicaris Brum.) var. Nordenskioeldi Wester] sericea Drap. (A. 58) occidentalis Recl, ( Semenowi E. y. Mart. . Bielzi A. Schm. zonata Stud. Feburiana Fér. stenomphala Mke. inopinata Desh. Ravergi Fer. Eichwaldi Pfr. cantiana Mont. ( g! limbata Drap. incarnata Müll. ulota Hartm. fruticum Müll. _ Schrenki Midd. Mataianensis Nev. Weyrichi Schrenk. strigella Drap. Rupelli Desh. Becasis Ramb. filicina F. Schm. liberta Westerl. umbrosa Partsch. rufispira E. v. Mart. Stuxbergi Westerl. villosa Drap. Frutico-Campylaea Kob. ?) intersecta Poir. granulata Ald. transsylvanica Blz. cinctella Drap. plicatilis Desh. edentula Drap. Cobresiana v. Alten. Petasia M. T. bidens Chemn. bicallosa Friv. lurida Ziegl. fusca Mont. SB N d und der centralasiatischen Trichia Hartm. . Pietruskyana Parr. 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Engelmann in Leipzig zu beziehen: Band XLIV XLIII AS ADE XLI. Bel XT XXXIX . XXXVIII XXXVII . XXXVI XXXV XXXIV XXXIII XXXII P. XXXII P. XXXI XXX XXIX XXVIII XXVII XXVI XXVI XXV XXV XXIV XXIV XXIV XXIII XXIII XXIII XII XXII XXII LO et XXIV Abth. 2 XXIV Abth. 1 XXI) . XXI) XXI) XX) XIX) XVIII Abth. 2 XVIII. Abth. XVII Abth. X Abth. Spl.) Abth. Abth. Spl.) Abth. Abth. Spl.) Abth. Abth. Spl.) Abth. Abth. Abth. Abth. Halle 1883. 1882. 1881. 1880. 1879. 1878. 1877. 1876. 1875. 1873. 1870. 1868. 1867. 1867. 1865. 1864. D 1864. Jena 1862. 5 1861. 1860. MI QUE m 3reslau und Bonn 1858. 1857. 1856. 1855. 1854. 1854. 1854. 1856. 1852. 1851. 1852. 1850. 1847. 1846. 1845. 1845. 1844. 1843. 1841. 1843. 1842. 1839. 1841. 1841. 1838. 1836. 1836. 1835. 1835. 1834. 1833. 1832. 1831. 1831. 1831. . 1829. 1829. 1828. 1827. 1826. 1825. 1824. 1823. 1823. 1821. Ne EL: . 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