HARVARD UNIVERSITY

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LIBRARY

MUSEUM OF COMPARATIVE ZOOLOGY

WHITNEY LIBRARY MUS. COMP. ZOOL.

DAS ARCHIV

ftir die

naturwissenschaftliche Landesdurchforschung von Bohmen

I. bis V. Band : Redaktion von Prof. Dr. K. Kofistka und Prof. J. Krejcf, VI. Band u. s. w.: Redaktion von Prof. Dr. K. Kofistka und Prof. Dr. A. Fric,

enlMIt folgendc Arbciten :

ER.STER- BAND.

I. Die Arbeiten der topographischen Abtheilung und zwar:

a) Das Terrain und die Hohen verb al tni s s e des Mittelgebirges und des Sandsteingebirges im nSrdlichen Bohmen von Prof. Dr. Karl Kofistka.

b) Erste Serie gemessener Hohenpunkte in Bobmen (Sect.-Blatt II.) von Prof. Dr. Kofistka. .

e) Hohenschichtenkarte, Section II., von Prof. Dr. Konstka. Preis fl. 4 Preis der Karte app A- 1'60

II. Die Arbeiten der geologischcn Abtlieilung. Dieselbe enthalt:

a) Vorbemerkungen oder allgemeine geologische Verhaltnisse des nord-

lichen Bohmen von Prof. Johann Krejcf. &) Studien im Gebiete der bohm. Kreideformation von Prof. J. Kre.i ci.

c) Palaontologische Untersuchungen der einzelnen Schichten der b6hm. Kreideformation u. s. w. von Dr. Anton Fric.

d) Die Steinkohlenbecken von Radnlo, vom Huttenmcister Karl Feistmantel. Preis fl- 4"50

III. Die Arbeiten der botanischen Abtheilung. Dieselbe entbillt:

Prodromus der Flora von Bobmen von Dr. Ladislav Celakovsky. (I. Theil.) Preis fl. r—

IV. Zoologische Abtheilung. Dieselbe enthalt:

a) Verzeichniss der Kafer Bohmens vom Conservator Em. Lokaj.

h) Monographie der Land- und Silsswassermollusken Bohmens vom Assi-

stenten Alfred Slavik. c) Verzeichniss der Spinnen des nordlichen Bohmen vom Real-Lehrer

Emanuel Bart a. Preis fl- 2'

V. Chemische Abtheilung. Dieselbe enthalt:

Analytische Untersuchungen von Prof. Dr. Hoffmann. Preis 25 kr.

Preis des ganzen I. Bandes (Abth. I. bis V.) geb fl. 9

X W E I T E R, BAND.

Erster Theil.

I. Die Arbeiten der topographischen Abtheilung und zwar:

«) Das Terrain und die HOhenverhaltnisse des Iser- und des Riesen- gebirges und seiner siidlichen und bstlichen Vorlagen von Prof. Dr. Karl Kofistka.

b) Zweite Serie gemessener Hohenpunkte in Bohmen (Sect.-Blatt III.) von Prof. Dr. Kofistka.

c) Hohenschichtenkarte, Section III., von Prof. Dr. Kofistka.

a!) Hohenschichtenkarte des Ri esengebirges von Prof. Dr. Kofistka Preis dioser Abtheilung fl- 4-50

II. Die Arbeiten der geologischen Abtheilung. I. Theil enthalt:

a) Prof. Dr. Ant. Fric: Fauna der S teinkohlenformation Bohmens.

b) Karl Feistmantel: Die Steinkohlenbecken bei Klein-Pf ilep, Lisek, Stile c, Holoubkow, Mireschau und Lctkow.

c) Jos. Vala und R. Helmhacker: Das Eisensteinvorkommen in der Gegend von Prag und Beraun.

d) R. Helmhacker: Geognostische Beschreibung cines Thciles der Gegend zwischen Beneschau und der Sazava. Preis . . . fl. 4"

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V

. STUDIEN

im Gebiete der

BOHMISCHEN KREIDEFORMATION.

tologischo Mersiicliip

V.

Priesener Schichten.

Von

I=rof. X5r. -A.NT. FKl6.

Mit vielen Textfiguren.

Archiv der naturw. Landesdurchforschung von Bohmen. (Baud IX. Nro. 1.1

PR AG.

In Commission bei Fr. Rivnad Druck von Dr. Ed. Grfigr.

1893.

HHHH

VORWORT.

Die vorliegende Studio ist die fiinfte, welche ich nach dem im Jahre 1864 entworfenen Plane hiemit der Offentliehkeit tibergebe. Sie betrifft die Priesener Scliicliten, welcbc friihcr als Planermergel und Bacu- litenthone angeftthrt wurden.

Audi diesmal ist der Zwcck der Arbeit, die Fauna dieser Scliicliten genau zu pracisiren, alles zwcifelhafte und aus anderen alteren Schichten von bier angefuhrtc zu entfernen.

Ausserdem soil darauf bingewiesen werden, dass auch innerbalb dem palaeontologiscb sicher als Priesener Schichten aufgefassten Complexe noch niehrere Horizontc unterschieden werden miissen, deren kleine Ab- weichungen in faunistischer Beziebung auf verschiedene Faciesverhiiltnisse Je nach der Zeit und Localitat hindeuten.

Die grosse Menge von Petrefacten, die hier zur Aufzahlung gclangen, ©nthftlt viele Formen, die neu sind und die hier nur vorlaufig crwahnt werden. Hire definitive kritische Bestinimung wird namcntlich bei den Ce- Plialopoden, Gastropoden und Bivalven die Aufgabc specieller Monographcn Meiben, welche sic sorgfaltig mit den aus alteren Schichten stammenden zu vcrgiciclien haben werden.

Die auf secundiirem Lager in den Pyropenconglomeraten vorkommen- den Arten, die walirscheinlich moist den Priesener Schichten entstammen, lasse ich unberiicksichtigt, da in neuercr Zeit zu deren selbst&ndiger Ver- arbeitung cin kuhner Anlauf von jungeren Kraften unternommen wurde.

Tn Bezug auf erschdpfende Vollstiindigkeit kann das in dem Ver-

zeichniss der Arten aufgefiihrte keinen Anspruch machen, denn es sind

Viele Arten, die nicht angefubrt wurden, in mangelhaften PJxemplaren vor-

h&nden und fast jede Excursion lieferte neues. Audi ist es walirscheinlich,

ass vicles durch Handel in auswiirtige Sammlungen gelangte, was mir

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unbekannt blicb und wird sich demnach mit der Zeit die Zahl dcr in den Priesener Schichten vorkommendeu Arten gewiss vermehren. Zur Orienti- rung iiber den Charakter der Priesener Schichten wird wohl das in nach- folgendem Gebotene hinreichen.

Es ist zu hedauern, dass die vorbercitetcn Monographien liber die Gastropoden und Echinodermen ausserer Umstandc wegen, noch nicht pu- blicirt werden konnten und ich mich darauf nicht berufen kann.

Ftir nahere Angaben und fur Zeichnungen der Echinodermen bin ich Herrn Prof. Dr. Ot. Novak, fur die Gastropoden Herrn Prof. W. Wein- zettl, ftir die Pracisirung der Foraminiferen und Anfertigung der sehr schwierig herzustellenden Diinnschliffe aus murben Mergcln Herrn Museums- assistenten Jarosl. Perncr, zu Dank verpflichtet.

Diese Praparate sowie die zahlreichen Schlammproben konnten in dcr nachfolgenden Arbeit nicht erschopfend ausgenutzt werden und werden wohl in der Zukunft den Gegenstand eingehenden Studiums jungerer Krafte bilden. Die Darstellung mancher dieser Priiparate in Earben wiirde sehr belehrende Bilder gebcn.

Bei Anfertigung dcr Zeicbnungen waren mir die ITerren F. Blazka und Ph. C. Neidl behiMich.

Beziiglich der Motivirung des in diescm Buclie befolgten Planes, verweise ich auf das in dem Bande uber die Teplitzer Schichten im Vor-

worte Gesagte.

Die altere Litcratur tibcr unscre Krcideformation wurde schon von Prof. Krejci im ersten Bande des Archivs pag. 172 angefuhrt und gewurdigt, wesshalb ich hier die Sachc nicht wiederholen muss.

Beziiglich der ungunstigen Verhaltnissc, unter denen ich nur mit gt-(")sster Anstrengung diese Arbeit zu vollendcn liattc, sei bemcrkt, dass die Ucbersiedelung der Sammlungen in das neuc Museumsgebaude, wo noch keine Schrankc sind und alles in Kisten gepackt werden musstc, die Sache sehr erschwert hat.

PRAG, im Februar 1893.

Plot: Dr. Ant. Kric

I. Charakteristik und Gliederung der Priesener Schichten.

Die Priesener Schichten wurden urspriinglich von Prof. Reuss*) unter dem Namen Planer Mergel beschrieben, spater auch als Baculitenthone bezeichnet. Ein Theil desscn, was Prof. Reuss Pliinermergel nanntc, gehort den schon beschrie- benen Teplitzer Schichten an.**)

Da der auf die petrographische Beschaffenheit sich beziehende Ausdruck Pliinermergel in dor Schichtenfolge unserer Kreideformation fur zwei palaeon- tologisch verschiedene Horizonte gebraucht wurde und leicht noch auf mehrere den cenonianen und turonen Schichten angehorende Lagerungen Anwendung finden fcmnte, entschlossen wir uns, Prof. Krejci und ich, diejenigen Pliinermergel, welche Jiinger sind als die Teplitzer Schichten nach der schon durch Reuss klassisch ge- Wordenen Localitiit Priesen (beiLaun) als Priesener Schichten zu bezeichnen, weil an dem Fundorte Priesen, zwischen Postelberg und Laun, die meisten be- zeichnenden Arten gefunden werden.

Die Verzeichnisse von Petrefacten ***), welche Reuss aus dem Pliinermergel anfllhrt, enthalten ausser den zu den wahren Priesener Schichten gehorigen Arten Y°n Luschitz bei Bilin, von Priesen, Leneschitz, Grabern und Wollenitz auch sehr viele, welche aus den tieferen Lagen der Teplitzer Schichten von Kystra, Patek, Brozan, Hofenz, Kautz stammen und sind demnach mit Vorsicht zu benutzen.

Die Priesener Schichten sind graue oder gelbliche Mergel, die in den tie- feren Lagen mehr planrige Platten bilden, in den hoheren dagegen immer mehr Plastisch werden.

Die graue und ockergelbliche Fiirbung wechselt zuweilen von Meter zu Meter, 0}ae dass man die Ursache wahrzunehmen im Standc ist (Wunitzer Berg). Die graue Farbe ist jedenfalls die vorherrschende, namentlich wo die Schichten nass llogen und frisch in gehorige Tiefe aufgeschlossen sind, die ockergelbe Farbe scheint 8ecundar durch Luftzutritt entstanden zu sein.

Die Spaltfliichen sind oft ockergelb bis rostroth gefarbt.

Wo die tiefen Lagen hoch und trocken liegen, wie auf dem Plateau zwi- sclion Meluik und Slivno, da nehmen sie die Gestalt von weisslichen, klingenden harten PUinern an.

*) Reuss Geogn. Skizzen aus Behraen. Kreidegebilde des westl. Bohmen. 1844. **) Teplitzer Schichten pag. 5. ***) Reuss Geognostische Skizzen aus Bohmen pag. 43.

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Als Seltenheit treten in den hoheren plastischen Scliichten Lagen von Sphiirosiderit-Concretionen auf, die entweder Petrefacten enthalten (Priesen) Oder ganz leer sind (beim Orte Cas zwischen Pavdubic und Holic).

Verwitterte Brauneisensteine mit Gypskrystallen umgeben, zcigen ofters auf vollkommen vernichtete Organismen bin.

Die weissen klingenden Inoceramen-Pliiner zeigen an den Spaltfiiichen oft eigenthiimlichc, verzweigte, in das Gestein vertiefte Figuren, welcbe von Pflanzen- wurzeln herriihren, die man aucb zuweilen nocb am Orte ihrer Thiitigkcit antrifft.

Fig. I. Wurzelabdriicke auf den Spaltfl&chen des weissen klingenden

Planers der tieftten Lagen der Priesener Schichten.

Von Vysokd, bei Melnik. Natfirl. Grosse.

Im Contact mit Pasalt werden die Priesener Scliichten hart wie Feuerstein, zum Beispiel am Kuneticer Berge bei Pardubic und am Kozelberge bei Laun, wo Prof. Kusta daraus verfertigte vorhistorische Werkzeuge vorfand.

Viele von den Basalt- und Phonolit-Kuppen sind ringsum an ibrer Basis mit einem Mantel von Mergeln umgeben, die den Priesener Schichten angehoren, aber wenig Versteinerungen fuhren. Es scheinen dies Reste der einst zusammen- hinigendeu Decke der Priesener Schichten zu sein, die durch die Wirkung des Basaltes fester wurden mid daher sich von der Abscbwemuumg bewahrt haben.

Diese Mergellager sind meist durch Wald oder Felder ganz verdeckt und werden erst spater einer eingehenden Untersuchung unterzogen werden.

Das Liegende der Priesener Schichten bilden die Teplitzer Schichten und an vielen Orten kann man den allmahligen Uebergang in dieselben beobachtcn. Das Verscbwinden der fur die Teplitzer Schichten cbarakteristischen Brnchiopoden und Echinodermen gibt einen Anhaltspunkt fur die beiliiufige Bestimmung der (irenze. (Am Weissen Weg bei Teplitz, Wunic, am Wolfsberg bei Podiebrad, Mi- kulovic bei Chrudim, Leitomischl etc.)

Oestlich von Melnik, wo die Teplitzer Schichten nur durch eine, etwa 1 m miichtige, Terebratula semiglobosa und Haplophragmium irregulare fuhrende Scbiclite von miirbem, grauem Mergel vcrtreten sind, bilden diese die unmittelbare Unter- lage der weissen klingenden Inoceramenplaner.

Das Hangende sind die Quadersande der Chlomeker Schichten, wie man es bei Waldek unweit Munchengriitz und bei Grossskal unweit Turnau beobacliten kann, wo aus den Priesener Schichten am Fusse der malerischen Sandsteinfelsen eine Reilie von Quellen bervorkommt.

Der pa 1 aeon to log is che Charakter weicht ausgesprochen von doni der Teplitzer Schichten ab, denn es treten hier, abgesehen von Foraminiferen und Radiolarien, liberal 00 neue Arten auf.

Charakteristisch ist vor AUem die Haufigkeit von Radiolarien in den tieferen Schichten und die verhiiltnissmassige Armuth an Foraminiferen gegeniiber den Teplitzer Kalken, denn diese sind aus 50— 70% Foraminiferen be- stehend, wahrend die Priesener an Schliffen kaum 20°/0 erkennen lassen. Bei den Teplitzer Schichten gewahrt man bei starkerer Vergrosserung, dass das Magma fast aus lauter kleinen Foraminiferen und deren Bruchstiicken besteht, wahrend das- selbe bei den Priesener Schichten nichts organisches zeigt. Spongien sind spar- Sam vertreten und entweder durch lose Nadeln angedeutet oder in ganzen ver- kiesten, zum Studium wenig geeigneten Exemplaren vertreten. Polypen sind sehr wenige, aber darunter ein Zweig einer mit Oculina verwandten Gattung. Echino- dernien sind durch Hemiaster regulusanus vertreten, wahrend die Vertreter der Gattungen Holaster und Micraster wegen der schlechten Erhaltung kaum je ganz sicher werden bestimmt werden kiinnen.

Auffallend ist die Armuth an Brachiopoden, denn in der Regel ist es die einzige Art Terebratulina chrysalis, die hier gefunden wird, alles andere ist sehr selten und trftgt den Charakter von Verkiimmerung. Bryozoen sind sehr sparsam vorhanden und schlecht erhaltcn. Crustaceen sind durch auffallend viele Krabben vertreten und durch Gattungen Enoploclytia , Paraclytia, Haplo- paria und Palinurus, die schon in den Weissenberger Schichten anfangen, vertreten. Die Gattung Stenocheles bezeichnet die weissen Inoceramenplaner.

Von B i v a 1 v e n sind nur wenige bezeichnend und der Eeichthum an Arten und Individuen der Nucula auffallend.

Die Gastropoden sind auffallend in den hoheren Lagen hiiufig und namentlich Aporrhais durch viele Arten vertreten.

Von Cephalopoden ist es Ammonites D'Orbignyanus, Ammonites den- tatocarinatus, Ammonites Alexandri etc., welche hier zuerst auftreten.

Von Fischen sind ausser Haifischziilmen nur Schuppen zu finden, aber die auf dem Lepidenteron sich vorfindenden Knochen deuten darauf hin, dass die Anzahl kleiner Arten eine viel grossere war, als man bisher ahnen konnte.

In den Priesener Schichten zum erstenmale auftretende Arten.

Ich gebe nun eine Uebersicht der Arten, welche in den Priesener Schichten Zu<'rst auftreten, liess aber in derselben alle zweifelhaften Arten aus, so dass mit der Zeit, bis das vorliegende Material noch vervollstiindigt und specieller durch- gearbeitet sein wird, die Keihe der hier zuerst vorkommenden Arten eine noch grossere sein wird.

fguanodon ? sp. Electrolepis horrida, Fr.

Dipnolepis Jahni, Fr. 6 ungenugend bekannte Arten von

Squatina lobata, Reuss. Knochenfischen.

Notidanus simplex, Fr. Nautilus Reussi, Fr.

Ammonites Texanus, Rom. Ammonites Germari, Reuss. Ammonites dentatocarinatus, Rom. Ammonites Schlonbachi, Fr. Ammonites D'Orbignyanus, Gein. Ammonites Alexandri Fr. Scaphites auritus, Fr. et Schl. Scaphites Geinitzi var. binodosa. Hamites bohemicus, Fr. et Schl. Hamites verus, Fr. et Schl. Hamites Geinitzi, D'Orb. Hamites consobrinus, D'Orb. Crioceras membranaceum, Fr. Turritella acicularis, Reuss. Trochus Engelhardti, Gein. Trochus amatus. Guilfordia acanthochila (Weinz). Alvania, n. sp. Alvania, n. sp. Rissoa, n. sp. Aporrhais Reussi Gein. Aporrhais papillionacea, Goldf. Aporrhais coarctata, Gein. Aporrhais subulata, Reuss. Aporrhais arachnoides, Mull. Tritonium Proserpinae. Cancellaria sculpta, Reuss. Neptunea carinata, Weinz in lit. Cerithium Luschitzianum, Gein. Cerithiuni fasciatum, Reuss. Cerithium binodosum, Rom. Cychlina cylindracea, Gein. Acteon doliolum, Mull. Acteonina lineolata, Reuss. Avellana Humboldti, Mull. Scaphander cretaceus, Fr. n. sp. Acmaea depressa, Gein. Dentalium polygonum, Reuss. Dentalium ellipticum, Sow. Dentalium laticostatum, Reuss. Nucula ovata, Mant. Pectunculus insculptus, Reuss.

Pectunculus arcaceus, Reuss.

Area bifida, Reuss.

Area pygmaea, Reuss.

Area projringua, Reuss.

Pholas reticulata, Miiller.

Teredo, n. sp.

Lyonsia carinifera, D'Orb.

Modiola tetragona, Reuss.

Pholadomya decussata, Reuss.

Venus laminosa, Reuss.

Venus parva, Sow.

Venus pentagona, Reuss.

Avicula Geinitzi, Reuss.

Avicula pectinoides, Reuss.

Avicula minuta, Reuss.

Avicula neglecta, Reuss.

Avicula paucilineata, Reuss.

Pecten cicatrisatus, Goldfuss.

Pecten denticulatus, Ilagen.

Pecten subaratus, Nilss.

Pecten trigemminatus, Gein.

Terebratula ? transversa, Fr.

Polycnemidium pustulosum (Reuss).

Etyus Buchi (Zittel).

Necrocarcinus perlatus, Fr.

Palaeocorystes, sp.

Microcorystes parvulus, Fr.

Callianassa brevis, Fr.

Stenocheles esocinus, Fr.

Cythere semiplicata, Reuss.

Cy there Kar stein, Reuss.

Cythere concentrica, Reuss.

Serpula tetragona, Sow.

Serpula subtorquata, v. Miinster.

Serpula subinvoluta, Reuss.

Cidaris sceptrifera, Mant.

Micraster cf. Lorioli, Nov.

Holaster cf. placenta, Agass.

Hemiaster regulusanus, D'Orb.

Trochocyathus Harveyanus, M. E. et 11.

Trochocyathus conulus (Phil).

Geodia gigantea, Pocta.

Von den in den Priesener Schichten nachgewiesenen 91 Arten von Fora- miniferen treten 50 zum erstenmale auf, aber da die Weissenbergcr und Teplitzer

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Schichten in neuerer Zeit noch nicht speciell auf Foraminiferen revidirt wurden, so ist es nicht sicher, ob die oben angefiihrten 50 Arten nicht zum Theil schon friiher bei uns aufgetreten sind. Ich fiihre daher hier nur einige ganz typische Arten auf, welche nach der Meinung des Herrn Perner fur die Priesener Schichten bezeichnend sind.

Cornuspira cretacea, Reuss. Haplostiche clavulina, Reuss. Valvulina spicula, Reuss. Nodosaria Mayeri, Perner.

Frondicularia angulosa, D'Orb. Frondicularia mucronata, Reuss. Marginulina Nilssoni, Romer. Polymorphina lacrima, Reuss.

Die Radiolarien wurden hier in 12 Arten nachgewiesen, aber es gilt hier dasselbe, wie bei den Foraminiferen, dass fruher alle alteren Schichten werden nach Radiolarien untersuchtwerden mussen, bevor man diejenigen Radiolariea wird bezeichnen konnen, die fiir die Priesener Schichten charakteristisch sind.

II. Beschreibung der im Bezirke der Priesener Schichten untersuchten Localitaten.

Die Untersuchung der Priesener Schichten begann im Jahre 18(54 und wurde mit Unterbrechungen bis zu diesem Jahre fortgesetzt. 1864 wurde ein neuer Fundort bei Waldek unweit Benson ausgebeutet und in

Bohmisch Kamnitz die vom Petrefactensammler Grohmann daselbst aufge-

fundenen Arten acquirirt. 18G5 bis 1869 wurden folgende Localitaten studiert: Vinafic bei Jungbunzlau,

Turnau, Dneboh, Wolfsberg bei Podiebrad, der Berg Sovice, Oinoves und

Konigstadtl, Bohmisch Leipa, Smiric, Leitomischl. 1870 wohnte ich liingere Zeit in Laun und arbeitete in Triesen, Leneschitz und

Cemodol. 1879 82 wohnte ich langcre Zeit in Chotzen und studierte eingehend die Locali- taten Ssutiny. Besuchte Smojcd bei Pardubic. 1883 untersuchte ich abermals den Wofsberg bei Podiebrad. 1889 wurde das genaue Profil von Priesen bei Laun aufgenommen und Luschitz

bei Bilin besucht.

Im Ganzen wurden an 50 Localitaten besucht und uber 300 Arten in vielen Hundert Exemplaren den Museums-Sammlungen eingereiht.

Bei der Einsammlung der Petrefacten wurde ich vielfach in ausgiebiger Weise von vielen Localsammlern unterstutzt. Vor allem wurde unsere Sammlung durch den Nachlass des Dr. Curda in Postelberg wesentlich bereichert, denn er sammelte seinerzeit sehr emsig bei Priesen und Lenesic. In Priesen sammelte in den letzten Jahren mit grossem Eifer und VerstiLndniss Herr J. Mayer, Schulleiter in Mallnitz, dem ich fiir eine ganze Eeihe neuer Arten zu grossem Dankc ver- pflichtet bin. Daselbst wurde auch von Prof. Weinzettl, vom Museumszeichner Herrn Blazka sowie vom Herrn Feigel, Lehrer in Laun, eifrig fiir uns gesammelt.

In der Gegend von Melnik, Vysoka und ftepin sammelte Herr Bukovsky und Lehrer Herr Jansa aus Pepin. Aus Unterbauzen erbielten wir vom Veteranen der Naturwissenschaften in Bohmen Herrn Apotheker Fierlinger, cine namhafte Keihe von Petrefacten und vom Wolfsberg bei Podiebrad durch Herrn Apotheker Hellich. Sehr wesentlich wurde die Kenntniss der Priesener Schichten im ostlichen Bohmen durch die Forscliun^en des Dr. Jaroslav Jahn in der Umgegend von Par- dubic gefordert, die Fundorte Srnojed, Holic und Noinosic wurden von ihm ent- deckt und ausgebeutet.

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Fur die Gegend von Chotzen bin icli Hemi Fr. Illav.ic, Apothekor da- selbst und fur die Gegend von Leitomischl Herrn Prof. Barta Mr manche schone Fuade zu Dank jerpflichtet.

Auf den Excursionen begleitete mich offers Dr. Ph. Pocta, Jarosl. Perner und Dr. Jarosl. Jahn und manche der weiter oben als Sammler genannten Herren.

Allen diesen Herren sei im Nainen der Landesdurchforschung und des Mu- seums der beste Dank ausgesprochen.

1. Umgebung von Teplitz und Bilin.

Am Fusse des Erzgebirges, nordlich von Teplitz sind die Priesener Schichten nirgends deutlich aufgescldossen und werden in der Regel bei Bohrungen nach Braun- kohle angetroffen, in welchem Falle es von grSsster praktischer Wichtigkeit ist, dieselben zu erkennen.

Dem Aussehen nach, ahneln die Priesener Schichten aulfallend den Braun- kolden-Letten dieser Gegend und man muss (lurch Schlammeu der Bohrprobe sich iiberzeugen, ob in derselben Foraminiferen vorhanden sind oder nicht. Gehort die Bohrprobe den Priesener Schichten an, so findct man in der Hegel die mit freiem Auge erkennbare Oris tell aria im Schliimmruckstaude auf, wiihreud man unter dem Microscope eine Menge von kleinen Arten der Gattungen Textullaria, Globi- gerina etc. wahrnimmt. Darnach erkennt man, dass dies eine Meeresablagerung ist, welche der Kreideformation angehort, die sich viel fruher abgelagert hat, bevor es bei mis zur Bildung der Braunkohle gekommen ist und es ist hochste Zeit, von weiterem Bohren abzustehen. Zeigt die Schlammprobe keine Foraminiferen, dann ist es wahrscheinlich, dass sie den Braunkohlen-Letten angehiirt.

Wo man beim Suchen nach Braunkohle gleich einen Schacht tauft und yich im Bereiche der Priesener Schichten befmdet, da fmdet man auch grossere Petrefacten, am haufigsten Scaphiten und die kleine Muschel Nucula mit gezahn- tem Schlossrand. Bei einer ahnlichen Gelegenheit erhielt Professor Laube eine Partie von Petrefacten aus der Gegend nordlich von Teplitz.*)

In der Gegend von Teplitz kann man auf dem sogenannten Wei s sen We g, der nach dem Schlossberge fuhrt, den Uebergang der Teplitzer Schichten in die tiefsten Lagen der Priesener Schichten beobachten. Die normalen Kalke der Teplitzer Schichten mit Terebratula semiglobosa und Micraster cor testudinarium gehen allmahlig in diinne klingende Inoceramen-Pliiner uber, die nur noch die Terebratulina chrysalis in verkiimmerten Exemplaren fiihren. Die Zugehorigkeit dieser Inoceramen-Pliiner zu den Priesener Schichten werden wir weiter unten auf dem Melniker Hochplateau und am Wolfsberge bei Podiebrad erkennen und ist diesolbe auch durch die Aufflndung der Scheere des Krebses Stenocheles bestiirkt.

In der Gegend von Bilin besuchte ich den durch Reuss classisch gewor- denen Fundort Luschitz, fand aber die Priesener Schichten sehr ungeniigend a>ifgeschlossen. Die Stelle, wo Reuss jahrelang sammelte, sind zwei kleine Hiigel

*) Verhandlungen der geol. Beichsanstalt 1872, pag. 23-2.

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am Bache, welclie durch Basaltadern vor dem Wegschwemmen bewahrt wurden. Die tiefsten am Bache zuganglichen Schichten sind von ockergelblicher Farbe und fiihren das fiir diese Localitat sehr charakteristische Cerithium Luschitzianum.

Reuss fand hier an 226 Arten*), welche fast sammtlich audi in Pricsen bei Postelberg vorkamen und weil die Originale zu seinen Arten nirgend bezeichnet aufzufinden sind, so stehe ich vor der Aufzahlung derselben ab.

Siidlich von Luschitz sind die Priesener Schichten an dem Thalabhange „in den Kopten" genannt, gut aufgeschlossen, aber arm an Petrefacten, doch diirfte hier ein Localsammler Gelegenheit finden, die Vertheilung der Arten nach ver- schiedenen Niveaus (auf Grundlage des weiter unten folgenden Priesener Profils) zu beobachten.

2. Umgebung von Postelberg und Lauu.

Am rechten Egerufer beim Orte Priesen, zwischen Postelberg und Lauu, orhebt sich eine steile Wand der mergligen Priesener Schichten, welche schon Reuss einen grossen Reichthum an Arten lieferte. Da hier der gegenwiirtig reichste und zuglcich zugiinglichste Fundort von Petrefacten der Priesener Schichten ist und man in der Lage ist, die betreffenden Fundschichten genau zu priicisiren, so ent- schlossen wir uns, diesen Horizont nach diesem Fundort „Priesener Schich- ten" zu benennen.

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Fig. 2. Profil am rechten Egerufer bei Priesen zwischen Postelberg und Laun.

E. Egerfiuss. 0. Nuculaschiebten, nur bei niedrigom Wasserstand ztigftnglich. 1. Geodiaschichten,

glauconitisch. 2. Radiolarienscbichten. 8. Gaatropodcnschichten. 4. Sphaerosiderite mit Am.

dentatocarinatns. 5. Krabbonschichte. c. Teraaere Erdbrandschichten. 7. Aokerkrume.

*) Reuss: VerstRinerungen der bohm. Kroideformation.

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Ini Jahre 1889 nahm ich eine genaue Untersucbung dieses Aufschlusses vor und lernte ftinferlei Lagen zu unterscheiden, von welclien jede einen eigen- thumlichen palaeontologischen Charakter besitzt. Dies sind folgende am Profile Fig. 2. dargestellte Schichten.

0. Nuculaschichte. Diese ist die tiefste, in der Regel nur bei niedri- gem Wasserstande zugangliche Scbicbte. Die Farbe ist dunkel aschgrau und die Schalen der Petrefacten sind weiss, welcher Umstand Eeuss bewogen haben mag, diese Schichten ihrer grossen Aehnlichkeit mit dem Gault von Folkston als Gault zu bezeichnen, zu einer Zeit, wo ihr Lagenmgsverhaltniss zu den alteren Schichten vom turonen Alter noch nicht bekannt war.

F'fl- 3. Schlammung der Nuculaschichte (Nr. 0.) des Priesener Profils.

Vergr. 60mal. (Nr. 29. des Priiparates.)

!• Glauconit. 2. Schwefelkies. 3. Spongien- nadeln. 4. Foraminiferen-Schalen.

Fig. 4. Schlitf der Nuculaschichte (Nr. o.) des Priesener Profils. Vergr. 40mal. (Nr. d. Orig. 9.) I. Spongiennadel. 2. Brauneisenstein-Ausful- lujigcn von Globigerinen-Kammern. 3. Schwe- felkies. 4. Glauconit. 5. Vivianit. 6. Forainini- ieren, dariiber eine Eadiolarie Lithodiscia discus Per.

Diese Nuculaschichte ist auch weiter stromaufwarts zuganglich und die meisten Arten, die Eeuss als vom Zollhaus bei Postelberg vorkommend an- gibt, mogen dieser Schichte entstammen, wodurch sich auch erklart, warum manche Arten nur hier und nicht in den hoheron Lagen vorkamen.

Die microscopische Untersucbung ergab viel Schwefelkies und Glauconit, dann schon blaue Kornchen von Vivianit (?). Eunde Brauneisensteinkorner staimuen von Ausfiillung der Kammern von Globigerrina. Sparliche Foraminiferen, die Ea- diolarie Lithodiscia discus und Spongiennadeln.

Von grosseren Versteinerungen fanden sich in der Nuculaschichte folgende :

Otodus sulcatus. Corax heterodon. Nautilus Eeussi. Am. D'Orbignyanus. Scaphites auritus. Turritella acicularis. Turritella Noegerathiana. Pleurotomaria linearis.

Aporrhais stenoptera. Aporrhais subulata. Cerithium binodosum. Dentalium glabrum. Dentalium polygonum. Cardita tenuicosta. Nucula pectinata. Nucula semilunaris.

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Nucula sp. Avicula poctinoides.

Leda siliqua. Pecten Nilssoni.

Area pygmaea. Ostrea frons.

Leguminaria Petersi. Terebratulina chrysalis.

Venus pentagon a. Paraclytia.

Aus diesera Verzeiclinisse ersieht man, dass diese Schichte schon eine Reihe von Petrefacten fuhrt, welche zum erstenmale in den Priesener Scliichten auftreten. Nur die Pleurotoraaria linearis erinnert an die Teplitzer Schichten.

1. Die Geodiaschichte im Niveau des Fahrweges ist sehr stark glau- conitisch, so dass am Schliff (Pig. 5.) die griinen grossen Korper auffallend er-

scheinen. Ausser Spongiennadeln trifft man Braun- eisenstein und Vivianit - Korner , dann intensive schwarze Korner und rundo Gruppen von kleinen Quarzkornern, die vielleicht einem Rhizopoden an- gehoren. Von Radiolarien ist Lithocyclia dis- cus haufig.

In der Schlammung sind 50°/,, Glauconit- korner und etwa 10% Foraminiferen : Textullaria, Cristellaria, Nodosaria mit hellen Kammern, scltcn mit schwarzer Fiillung.

Eigentkumlich fiir diese Schichte sind rie- sige, schon mit freiem Auge wahrnehmbare Nadcln von Geodia gigantea Pocta, welche Prof. Wein- zettel zuerst entdeckte.

Von grosseren Petrefacten ist fast gar nichts aufznfinden, doch durfte ein Localsanimler sich ein Verdienst erwerben, bei giinstigem Auf- schluss besonders seine Aufmerksamkeit dieser Ge- odienschiclite zu widmen.

2. Radiolarienschichte. Diese tritt

oberhalb des Fahrweges in einer Reihe von festc-

ren Banken auf, so dass es noting erschien, dieselben mit a 0 zu bezeichnen.

Das Gestein ist fest, glauconitisch, bildet harte Banke und unterschcidct sich deut-

lich von der folgendcn feinmassigen weichen Gastropodenschi elite.

In der tiefsten Lage 2a zeigte die Schlemmung Rindenkorpor von Geodia gigantea, Globigerinen und Radiolarien ahnliche Kugeln (Fig. 6.)

Dieselbe entliielt 25% Foraminiferen, 15% Glauconit und etwa 8°/0 Ra- diolarien.

Der Schliff ist reich an Radiolarien, zeigt auch etwas Glauconit und eigen- thiimlich grosse Brocken eines intensiv schwarzen Kiirpers (2). [Fig. 7.|

Die Lage 2b lieferte nichts abweichendes, dafiir erwies sich die Lage 2c ids Fundort von Dictyomitra regularis und Porodiscus glauconitarum.

Am reichsten an Radiolarien erwies sich die Lage 2d, welche die Gattun-

Fifl. 5. Schliff der Geodiaschichte

(Nr. 1.) des Priesener Proflls. Vergr, 40mal. (Hi: d. Prftpar. 7.)

1. Glauconit. 2. Kalkspath? i!. Brauneisenstein. 4. Int(!nsivo

blaue Korner (Vivianit?)

6. Gruppo von Quarzkornern. 6.

Spongiennadel. 7. Intensive

schwarze Korner.

15

gen Stylodictla Porodiscus, Dictyomitra fiihrt und in der ich jiiugst auch die Gat- tung Ropa last rum entdeckte. (Fig. 9. und 10.)

Fig. 6. Schlammung der Radiolarienschichte.

Vergr. 40mal. (Nr. dos Praparates 25.)

1. Bindenkorper von Geodia gigantea. 2. Ra- diolarien. 3. Glauconit. 4. Globigerina.

Fig. 7. Schliff der Radiolarienschichte (Nr. 2a).

Vergr. 40mal. (Nr. dos Praparates 10.)

1. Glauconit. 2. Intcnsiv sehwarzer Kbrper.

3. Kadiolaria. 4. Kammer einer Globigerrine.

5. Radiolarie. G. Forammiferen-Kainmern.

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w.

3

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M*3*

F|B- 8. Schliff der Radiolarienschichte (Nr. 2c).

Vergr. Gonial. (Nr. des Praparates 21.)

'■ Glauconit. 2, Schwarze Horner. 8. Forami-

aiferen-Kammern. 4. Dictyomitra regularis.

6- Porodiscus glauconitarum. 0. Eckige telle

Horner.

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Fig. 9. Schliff der Radiolarienschichte (Nr. 2d),

urn die Haufigkeit der Radiolarien zu zeigen.

Vergr. 40mal. (Nr. des Praparates 16.)

Auffallend ist, dass es niclit gelungeu ist, in der Schlammung irgend Welche Spur von Radiolarien aufzufinden.

Von grosseren Versteinerungen wurden nach langem Suchen bloss wenige gefunden, yon denen ich folgende anfiihre:

Aptychus radiatus. Trochus Engelhardti. Voluta elongata.

Notidanus sp. Corax heterodon. Saurocephalus marginatum. Lepidenteron mit Resten vielcr

unbekannter Fische. Nautilus sublaevigatus. Ilelicoceras Reussianum.

Nucula pectinata. Corbula caudata. Lima Hoperi. Ostrea (Wegmanniana ?)

16

Fig. 10. Schliff der Radiolarienschlchte (Nr. 2d) des Priesener Profils.

Vergr. 175mal. (Nr. des Praparates 1G.) 1. Glauconit. 2. Kalkspath. 3. Foraminiferen-Kammer. 4. Stylodyctia Ilaeckeli, Zittel. 5. Porodiscus glauconitarum, Pern. 0. Dictyomitra multicostata Zitt. 7. Ropalastrum sp.

3. Gas tropo dens chichte. Diese nimmt die Mitte des ganzen Profiles ein und ist der eigentliche Sitz der reichen Fauna der Priesener Schichten, die bcsonders reich an Cephalopoden und Gastropoden ist und deren VerzeichniKS weiter unten folgt.

Die Diinnschliffe sind etwas reicher an Foraminiferen als die der voran- gehenden aber im Vergleich zu den Teplitzer Schichten dennoch als arm zu be- zeiclinen. Radiolarien scheinen ganz zu fehlen.

1

Fig. II. Schliff einer festen Kugel der Gastro- poden8chichte (Nr. 8.) des Priesener Profils.

Vergr. 40mal. (Nr. des Prftparates 3.)

1. Schwarze Korper. 2. Helle eckige Korner.

3. Foraminiferen mit intensiv schwarzer

Kammerausfullung.

Fig. 12. Schliff der Gastropodenschichte (Nr. 3.) des Priesener Profils.

Vergr. 40mal. (Nr. des Pniparates 4.) 1. Glauconit. 2. Helle eckige KOrncr. 3. Cri- stellaria. 4. Gruppe heller Korner. 5. Kalk- spath.

Da diese Schichte am zuganglichsten ist und fur den Sammler am dank- barsten, so gelangten in die verschiedenen Sammlungen hauptsachlich Arten aus derselben. Es ist der Reichthum an Individuen und Arten in der That erstaunlich und damit sich der Leser davon eine Vorstellung machen kann, gebe ich das Bild

17

oines Stuckes, das auf 20 Quadratcentimeter iiber zwanzig Individueu von fast ebensoviel Arten zeigt. (Fig. 13.)

/ a ,J^s i o 7

Fig. 13. Fragment aus der Sastropodensohlchte (Nr. 8.) des Frlesener Proflls.

In natiirlicher Griisse dargeatellt, um den stellenweise auftrctenden Reiehthum an

Petrefacten daraistellen.

I. Krabbenfragmente. 2. Aponhais. 3. Fischschuppe. 4. Cylichna. 5. Holaster.

<>. Rissoa. 7. Venus. 8. Turritella. 9. Antedon. 10 Avellana. 11. Cardium. 12. Ba-

culites. 13. Turbo. 14. Nucula. 15. Cidaris? 16. Fusus. 17. Dontalium. 18. Apor-

rhais. 19. Cristellaria. 20. Micraster. _ 21. Aporrhais.

(Die Bestimmungen sind nur beiliiufig.)

In nachfolgendem Verzeichniss findet man aus dieser Schichte:

Crustacean 5

Echinodermen 8

Polypen 5

Foriferen 4

Foraminiferen 45 Zusammen 143.

Fische 13

Cephalopoden 11

Gastropoden 43

Brachiopoden 5

Bryozoen 4

4. S phii r o si do rit schichte. In den hochsten Lagen der Gastropoden- 8chichte liegt eine wenig milchtige Lage von runden oder nachen Concretionen von Nuss-, Faust- und Kopfgrosse; manche erreichen sogar bis 50 cm an Lihige. Der gesunde Kern besteht aus grauem sehr hartem kpharosiderit, die denselben umgebenden Krusten Jeisen verschiedene Stadien von Oxydation auf, die sich durch rostrothe bis ockergelbe Farben in verscbiedenen Nuancen kund geben.

Der Schliff des unoxydirten Spharosiderites Zeigt eine Zusammensetzung aus ziemlich gleich grossen, unregelmassig viereckigen Theilen, von (I('nen jeder in der Mitte einen dunlden Punkt zeigt. Von kleineren organischen Resten ist hier eiue Spur wahrzunehinen. (Fig. 14.)

Von grosseren Petrefacten ist hier am hau- ngsten Ammonites subtricarinatus und dentatocarinatus. Scaphiten treten in der a . binodosus angefuhrten Varietiit in kraftigen Exemplaren auf. Die Exemplare ^igcn unverdriickte Form und die Negative sehr sclione fur Ausgfisse geeignete oerflache, namentlich von Bivalven und Gasteropoden.

Fig. 14. Schliff durch eine feste graue Kugel aus der Spharoside ritschichtc (Nr. 4.) des Priesener Proflls. (Nr. des Priiparates 5.) Vergr. 60mal.

18

Von Fischen wurde blows oin I'rachtexemplar etnes mit Elopopsis vei'wandten Fisches in einer an 70 cm langen flachen Geode vorgefunden, von Cephalopoden 3 Arten, Gastropoden 8, Bivalven 5.

5. K r a b b e n s ch i ch t e. Als solche bezeichne ich die gelblichen und grauen,

ziemlich plastischen Lagen, welche oberhalb der Spharosiderite liegen, schwer zuganglich sind und sich durch auffallenden Ueichthum an Crustacoen auszeichnen.

Der Schliff zeigt otwas Glauconit, dann braune Korner mit rostfarbenem Saum, ziegelrotlie kleine Kerne und intensiv schwarze Foraminiferen- Kerne. Die Schliimmung zeigte Spongiennadeln und nur etwa 2°/0 von Foraminiferen. (Fig. 15.)

Von grossercn Petrefacten wurde ein Fisch- zahn, von Cephalopoden Ammonites dentatocari- natus und die fur Bohmen neue Gattung Crioceras gefunden.

Von Gastropoden nur 4, von Bivalven 3 Arten. Auffallend ist der lleichthum an Crustaceen, von denen 8 Arten gefunden wurden.

Fig. 15. Schliff der Krabben schichte (Nr. 6.) des Priesener

Profile. (Nr. des Prilparates 8.) Vergr 40mal.

1. Glauconit. 2. Baueisensteinkor-

ner mit hellrostgelliem Saume.

8. Kothe Korner. 4. Kalkspath. 5. Braune feinkornige Grund-

maase. 9. Intens. schwarze Koruiir.

Callianassa brevis. Paraclytia, ein ganzes Exemplar. Hoploparia, ein gauzes Exemplar. Pollicipes elongatus.

Polycnemidium pustulosum.

Polycnemidium, n. sp.

Palaeocorystes.

Ein Fragment einer grossen Krabbe.

Fiir das emsige Suchen in dieser Schichte bin ich Herrn Schulleiter Meyer aus Mallnitz zu grossem Danke verpHichtet. Die von ihm gesammelten Stftcke sind mit OS. = Oberhalb des Spharosiderits bezeichnet.

Auf diese letzte den Priesener Schichten angehorige Schichte folgen dann tertiaere Erdbrandschichten und Ackerkrume.

Ich lasse nun ein Verzeichniss der an diesem Fuudorte von Reuss und mir sichergestellten Arten je nach ihrer Vertheiluug in den 6 bezeicbncteu Lagen folgen.

19

Verzeiclmiss der in Priesen bei Laun aufgefundenen Arten mit genauer Bezeichnung der Fundschichte.

* (Vergleiche Seite 12, Profll Fig. 2.)

fie mit E. bezoichneten Arten Bind auf die Autoritat von Keuss in dieses Verzeichniss aufge- genommen, fehlen aber unserer Sammlung.

0

Oxyrhina angustidens, Reuss II

Lamna raphiodon, Ag E.

Lamina acuminata, Ag

Notidanus simplex, Fr

Otodus appcndiculatus, Ag

Otodus sulcatus, Gein. = Hybodus gracilis . . R.

Squatina lobata, Reuss R.

Corax heterodon, Reuss

Pycnodus

Osmeroides Lewesiensis, Ag

Osmeroides divaricatus, Gein

Oyclolepis Agassizi, Gein

Aspidolepis Steinlai? Gein

Saurocepkalus marginatum, Reuss

Elopopsis, sp

Cladocyclus Strehlensis

Operculum A. (radiatum)

Operculum B. (altum)

Operculum C. (quadrangulum)

Praeoperculum I), (spiniferum)

Praeoperculum E. (serratum)

Operculum F. (liistrix)

Electrolepis horrida, Fr

Spinacites radiatus, Fr

Nautilus sublaevigatus, D'Orb

Nautilus rugatus, Fr. et Schl

Nautilus Reussi, Fr

Ammonites (Sclilonbachia) subtricarinatus, D'Orb. Ammonites (Acanthoceras) dentatocarinatus, Rom. Ammonites (Placenticeras) D'Orbignyanus, Gein. .

Ammonites (Lytoceras) Alexaudri, Fr

Ammonites polyopsis? Duj

Scaphites Geinitzi, D'Orb

wapliites Geinitzi var. binodosus, Rom

^capbites auritus, Fr

Hamites bobemicus, Fr

Hamites verus, Fr

Hamites consobrinus D'Orb &

Hamites Geinitzi, D'Orb R.

webcoceras Reussianum, Fr

^rioceras membranaceum, Fr

Uaculites Faujassi, Lam

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2*

20

Aptychus radiatus, Fr

Turritella multistriata, Reuss . . Turritella acicularis, Keuss . . . Turritella Noeggerathiana, Goldf. .

Scala, sp

Scala decorata, Gein

Natica vulgaris, Reuss

Natica Genti, Sow

Turbo decemcostatus, v. Bach. . . Trochus Engelhardti, Gein. . . . Guilfordtia acanthochila, Gein. . .

Rissoa Reussi, Gein

Rissoa, sp

Alvania, sp

Alvania, sp

Pleurotomaria linearis, Mant. . . Solarium baculitarum, Gein. . . . Aporrhais megaloptera, Reuss . .

Aporrhais Reussi, Gein

Aporrhais coartata, Gein

Aporrhais stenoptera, Goldf. . . . Aporrhais arachnoides, Mull. . . , Aporrhais subulata, Reuss . .

Rapa cancellata, Sow

Fusus (cf. Fleuressianus), D'Orb. Fusus Nereidis, Miinst. . . .

Fusus? n. sp

Fusus, sp

Fusus requienianus, D'Orb. . . Cerithium binodosum, Rom. . . Cerithium fasciatum, Reuss . . Cerithium pseudoclathratum, D'Orb Cerithium provinciale, D'Orb. Cerithium cf. Dupinianum, D'Orb.

Cerithium sp

Voluta elongata, D'Orb. . . . Mitra Roemeri, Reuss .... Cylichna cylindracea, Gein. . . (Acteon ovum, Duj. ? ?) . . .

Acteon, sp

Acteon doliolum, Mull

Acteonina lineolata, Reuss. . . Avellana Humboldti, Mull. . .

Avellana?

Scaphander cretaceus, Fr. . . . Acmaea depressa, Gein. . . . Patella? inconstans, Gein. . . . Dentalium glabrum, Gein. . . . Dentalium medium, Sow. . . .

+

+

4-

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+

+

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+

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+

+

+ 4-

+

+

+

+

+ + +

+

+

+

21

0

R.

Dentalium polygonum, Reuss

Cardium semipapillatum, Reuss ....

Carditta teuuicosta, Sow

Isocardia cretacea, Goldf

Astarte acuta, Reuss

Astarte nana, Reuss

Eriphyla lenticularis, Goldf. sp

Nucula pectinata, Sow

Nucula semilunaris, v. Buch

Nucula ovata, Mant

Leda siliqua, Goldf. sp

Leda producta, Nils ■**

Pectunculus insculptus, Reuss

Pectunculus reticulatus, Reuss R

Area truncata, Reuss

Area striatula, Reuss

Area undulata, Reuss

Area pygmaea, Reuss "■

Area bifida, Reuss

Pinna decussata, Goldf

Mytilus Neptuni, Goldf. (Pinna nodulosa, Reuss) .

Lithodomus rostratus, D'Orb

Lithodomus spathulatus, Reuss

Modiola capitata, Zittel .

Gastrochaena amphisbaena, Gein

Corbula bifrons Reuss -"•

Corbula caudata, Nils

Thracia?

Lyonsia carinifera D'Orb. .

Leguminaria (truncatula Reuss)? ....

Leguminaria Petersi, Zittel

Pholadomya decussata, Phill

Pholadomya, sp

Tellina concentrica, Reuss

Venus laminosa? Reuss

Venus concentrica, Reuss

Venus parva Sow

Venus pentagona, Reuss «■

Avicula Geinitzi, Reuss

Avicula pectinoides, Reuss

Avicula glabra, Reuss R<

Gervillia solenoides, Defr

Inoceramus Cuvieri, Sow

luoceramus planus, v. Miinst

Lima septemcostata, Reuss R

lama cf. elongata, Sow

Lima granulata, Desh

Luna Hoped, Mant

Lima cf. semisulcata, Nilss <

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+ +

+

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E.

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+

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*

+

22

Pecten Nilssoni, Goldf

Pecten curvatus, Gein

Pecten Dujardini, Rom

Pecten squammula, Lain

Pecten serratus, Nilss

Pecten cicatrisatus, Goldf R.

Pecten trigemminatus, Goldf. R.

Spondylus, sp

Ostrea semiplana, Sow

Ostrea hippopodium, Nilss

Ostrea frons, Park

Ostrea cf. Wegmanniana, D'Orb

Anomia subradiata, Reuss

Anomia subtruncata, D'Orb

Magas Geinitzi, Schlon

Argiope?

Terebratulina chrysalis, Schlott

lUiynchonclla pisum, Reuss

Entalophora ? solitaria, Fr

Mypothoa, sp

Polycnemidium pustulosum, Reuss

? n. sp

Palaeocorystes, sp

Palaeocorystes, sp

Microcorystes parvulus, Fr

Callianassa brevis, Fr

Callianassa elongata Fr

Callianassa gracilis Fr

Stcnocheles parvulus? Fr

Paraclytia, sp

Hoploparia, sp

Enoploclytia

Palinurus

Pollicipes elongatus, Steenstr

Pairdia subdeltoidea, v. Miinst

Bairdia arcuata var. faba, Reuss

Cythere concentrica, Reuss

Oy there semiplicata, Reuss

Cytheridea perforata, Rom

Oytherella ovata (R8m.)

Antedon

(Maris sceptrifera

Cidaris subvesiculosa, D'Orb.

I'hymosoma

Micraster Lorioli, Novak

Holaster cf. placenta, Ag .

Hemiaster regulusanus, D'Orb

Goniaster

Stellaster

Ophiothrix?

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23

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Parasmilia

Trochosmilia, II

Micrabatia coronula, Goldf. .

Trochocyathus Harweyanus, M. E. et, H

Trochocyatlius ?

Oculina

Ventriculites radiatus, Mant

Ventriculites angustatus, R5m

Geodia gigantea, Poc

Ohondrillopsis asterias

Stylocordyla radix, Fr

Clione? ovalis

Nodosaria oligostegia, Reuss

Nodosaria aculeata, D'Orb

Nodosaria annulata, Reuss

Nodosaria Lorueiana, D'Orl)

Nodosaria Zippei, Reuss

Nodosaria gracilis, D'Orb. ...

Nodosaria multilineata, Gein

Nodosaria Maycri, n. sp

Frondicularia striatula, Reuss

Frondicularia mucronata, Reuss

Frondicularia angusta, Nils

Frondicularia Archiacina, D'Orb

Frondicularia Cordai, Reuss

Frondicularia inversa, Reuss

Flabellina rugosa, D'Orb. var. Baudouiniana D Orb.

Flabellina ornata, Reuss

Elabellina cordata, Reuss

(= Flabellina elliptica, Nils.)

Cristellaria rotulata, D'Orb

Cristellaria intermedia, Reuss

Cristellaria ovalis, Reuss

Cristellaria lepida, Reuss

Marginulina elongata, D'Orb

(= Cristellaria elongata, D'Orb.)

Marginulina Nilssoni, Rom

Marginulina bacillum, Reuss

Textillaria globulosa, Reuss

(== Textillaria globifera, Reuss)

Tritaxia tricarinata, Reuss

(= Textillaria tricarinata, Reuss = Vernemllma

dubia, Reuss)

Verneuillina Miinsteri, Reuss

(= Textillaria triquetra, v. Miinst )

Guttulina trigonula, Reuss

(== Polymorphina trigonula, Reuss)

Guttulina elliptica, Reuss . .

(= Polymorphina elliptica, Reuss)

Clobulina lacrima, Reuss

4-

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+

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+

+ + +

24

(= Polymorphina lacrima, Reuss) . . .

Polymorphina globosa, v. Mllnst

(= Globulina globosa, v. Miinst.) . . .

Globigerina cretacea, D'Orb

Globigerina marginata, Reuss

(= Rosalina marginata, Reuss) .... Planorbulina ammonoides, Reuss .... (= Rotalina ammonoides, Reuss) .... Planorbulina polyraphes, Reuss .... (= Rotalina polyraphes, Reuss, ....

Bulimina variabilis, D'Orb

(= Ataxophragmium variabile, D'Orb.) .

Bulimina intermedia, Reuss

Gaudryina rugosa, D'Orb

Nonionina compressa, Rom

Cornuspira cretacea, Reuss

(= Operculina cretacea, Reuss) .... Trochammina irregularis, Park and Jones

Haplosticbe constricta, Reuss

(= Nodosaria constricta, Reuss) .... Haplosticbe dentalinoides, Reuss ....

Haplostiche clavulina, Reuss

Haplostiche foedissima, Reuss

(==' Dentalina foedissima, Reuss) .... Dictyomitra multicostata, Zittel ....

Dictyomitra regularis, Perner

Lithocyclia discus, Perner

Stylodyctia Haekeli, Zittel

Porodiscus glauconitarum, Perner . . .

Ropalastrum, sp

Frenelopsis bohemica, Vol

Araucaria Fricii, Vel

Araucaria brachyphylla, n. sp

Araucaria epactridifolia, n. sp

Sequoia lepidota, n. sp

Sequoia Reicbenbacbi (Gein.)

Sequoia, spec

Widdringtonia ?

Frenelopsis bohemica? Vel

Quercus Charpentieri, Heer

Ficus Cecropiae-lobus, n. sp

Rhus densmortis, n. sp

Ericophyllum Gaylussaciae, n. sp. . . .

Myrsine manifesta, n. sp

Myrsine coloneura, n. sp

Ardisia glossa, n. sp

Diospyros primaeva, Heer

Phyllites Perneri, n. sp. .......

Anthocepliale bohemica, n. sp

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5 I 24

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21

27

25

Ueberblicken wir die aus vorstehendem erlangten llesultate, so ist in Bezug auf die petrographische Beschaffenheit der mergligen Planer vorerst das haufige Auftreten von. Glauconitkornern zu erwahnen, welche in den tieferen Lagen sehr haufig sind und nacli oben immer mehr abnehmen.

Es ist wahrscheinlich, dass die Niihe der Eruptionserscheinungen des Mittel- gebirges damit zusammenh&ngt, deren Thatigkeit (vielleicht in kleinen unterseei- schen Erruptionen) wahrend der Ablagerung der Priesener Schichten nach und nacli

abgenommen bat.

Die ubrigen mineralogischen Einscbliisse sind mit organischen Ueberresten im Zusamnienhange. Runde, braune und schwarze Korner stammen nieist von Ausfullungen von Forauiiniferen-Kammern her. Die feine Grundmasse zeigt bei starker Vergrosserung keinen organischen Charakter.

Die Untersuchung der Diinnschliffe in Bezug auf thierische Reste zeigte, dass Radiolarion in Schichten vorkamen, die arm an Foraminiferen sind, wahrend die an die, letzteren reichereu Schichten wenige oder keine Radiolanen enthalten. Im Ganzen ist der Reichthum an Foraminiferen ein viel geringerer ala in den Teplitzer Schichten und wenn man hie und da eine Anhiiufung kleinerer und grosserer Arten findet, dann ist das wohl der Darminhalt eines Echinodermen

oder Wurmes. , .. .. ,

Die Schlammungen erwiesen sich fur das Studium viel mangelhafter als die Schliffe, denn es geht dabei gewiss viel verloren. So fanden wir zuni l Beiepel dor Schiammung einer Schichte keine Radiolarien, wahrend der Schllff der- selben Schichte daran reich war.

Die Vertheilung der griisseren Arten betreffend, so zeigen sich die tieferen Lagen arm an Arten und Individuen und enthalten noch hie und da Ueberbleibsel aus der Fauna der Teplitzer Schichten. Der Hauptsitz der fur die Priesener Schichten bezeichnenden Arten ist die Ga strop ode n schichte , worauf wieder eine Abnahme in den Spharosideritschichten wahrnehmbar ist, die sich noch stei- gert in der an Crustaceen reichen Krabbenschichte.

Das Priesener Profil scheint fur alle ubrigen gleichalterigen Ablagerungen am rechten Egerufer massgebend zu sein und diirfte iiberall, wo gute Aufschlusse voi-lmnden sind und wo griindlich untersucht wird, bestatigt worden.

Manche Abweichungen zeigt das linke Egerufer, zu dessen Betrachtung Wu* uns nun wenden.

Makes Egerufer in der (legend von Leneschitz, Vrsovic und Wimie.

Am linken Egerufer findet sich keine so giinstige Gelegenheit die Priesener Schichten zu untersuchen, wie wir es am rechten Ufer fanden, und man muss mit dw Ausbeute einzelner an Petrefacten reichen Localitiiten sich begniigen. Durch d'e Reihe von Basaltkuppen gehoben und von Vegetation meist ganz verdeckt, l;«sen Hie ein Studium beziiglich der Vertheilung der Arten nac1' kagen nicht zu. Es ware dies urn so interessanter, da am linken

nach den einzelnen Ufer Arten auf-

20

treten, die in Priesen nie zu fimden waren, zum Beispiel A. German, der dann erst wieder in der Gegend von Pardubic erscheint.

Die dankbarste Sammellocalitat war in dem Jahre 1870 die von der Le- neschitzer Ziegelei nordostlich nach dem Fusse des Rannaiberges sich hin- ziehende Lehne, wo die Priesener Scbichten zum Thale abfallend, die Teplitzer decken. Ein Wolkenbruch, der vor meiner Ankunft fiber die Launer Gegend nieder- ging, bildete an der genannten Lebne tiefe Furchen und wuscb die verkiesten Petre- facten aus dem miirben Mergel, so dass Tausende von Exemplaren gesammelt werden konnten. Gegenwartig ist die Localitat durcb Waldcultur ziemlich unzuganglich geworden.

Verzeichniss der am Fusse des Berges Rannai, oberhalb der Leneschitzer Ziegelei aufgefundenen Petrefacten.

Belemnites sp. (Pliragmaconus und I'Yagmente).

Nautilus Reussi, Fr.

Ammonites (Schlonbachia) Germ a r i Reuss, sp.

Ammonites (Placenticeras) D'Orbig- nyanus, Gein.

Ammonites (Phylloceras)bizonatus, Fr.

Ammonites (Pachydiscus) peraniplus, Mant. juv.

Scapbites auritus, Fr.

Scaphites Geinitzi, D'Orb.

Hamites verus, Fr.

Hamites Geinitzi, Fr.

Ilclicoceras Keussianum, Fr.

Baculites Faujassi Lamk. (var. bo- hem.), Fr.

Turritella Leneschicensis, Weinz.

Turritella multistriata, Reuss.

Turritella acicularis, Reuss.

Turritella Noeggeratbiana, Goblf.

Scala decorata, Gein.

Scala Pbilippi, Reuss.

Natica Genti, Sow.

Natica vulgaris, Reuss.

Natica acutimargo, Rom.

Rissoa Reussi, Geinitz.

Turbo decemcostatus, v. Bucb.

Trochus Engelhardti, Gein.

Solarium baculitarum, Gein. Xenophora onusta, Nils. Aporrbais stenoptera, Goldf. Aporrhais Reussi, Gein. Rapa cancellata, Sow. Fusus Nereidis, v. Miinst. Cerithium pseudoclatbratum, D'Orb. Gerithium fasciatum, Reuss. Cerithium binodosum, Riim. Cancellaria sculpta, Reuss, sp. Neptunea Leneschicensis, Weinz. Mitra Roemeri, Reuss. Oylicbna cylindracea, Gein. Acteon ovum, Duj. Acteon doliolum, Mull. Acteonina lineolata, Reuss. Dentalium polygonum, Reuss. Carditta tenuicosta, Sow. Astarte acuta, Reuss. Nucula semilunaris, v. Bucb. Nucula pectinata, Sow. Area striatula, Reuss. Modiola tetragonus, Reuss. Tell ina concentrica, Reuss. Ostrea Frons, Park. Exogyra lateralis, Nils. Parasmilia centralis, Mant. Trochocyathus Harveyanus, M. Ventriculites angustatus, R5m.

27

Ausser diesen sicher aus den Priesener Schichten eingesammelten Arten, fanden sich in dem eingesammelten Materiale auch Arten, die den tiefer liegenden Teplitzer Schichten angehoren:

Ostrea semiplana. Magas Geinitzi.

Terebratulina rigida Rhynchonella Cuvieri.

Die in Leneschitz eingesammelten Arten stammen aus dem Niveau der Gastropodenschichte des Priesener Profits. Die Verkiesung trifft man auch dort z'iweilen an, wiilirend sie hier zur Ilegel wurde. Der Kern der Leneschitzer Petre- facten ist noch uuversehrter Schwefelkies, wahrend die Aussenfliiche in Braun- eisenstein umwandelt ist und zuweilen prachtvoll irrisirt.

Einen giinstigen Einblick in die Gliederuug der Priesener Schichten ver- sPi-ach der „Abhang des Berges Chlum oberhalb des Maierhofes Zajezi" der •lurch tiefe Wasserrisse aufgeschlossen ist, der aber der Armut an Petrefactcn wegen wenig Belehrung brachte.

Auf die gut als untersten Absatz sichtbaren Teplitzer Schichten folgen Zl|wst schwarzliche Mergel, die wohl der Nuculaschichte des Priesener Profils ent- sPrechen diirften, dann folgen ockrige Schichten mit zahlreichen, ganz verwitterten Kiesconcretionen von Nuss- bis Faustgrosse. (Auf diesen gedeihen Weichselbiiume.) Nun folgen graue, petrefactenleere Lagen, bei denen man keinen Anhaltspunkt zur Ahersbestimmung findet. (In halber Hohe derselben gedeihen Nussbaume.)

Die hochsten Schichten, die mit Agatbiiuinen bepfianzt sind, zeigten an den aDgeregneten Flachen sparsame Reste von verkiesten Petrefacten, welche man von }li«- dann bis zu dem reichen Leneschitzer Fundort verfolgen kann. Von der Sphiiro- s'dei'itschichte ist nichts wahrzunehmen.

Die microscopische Untersuchung dieser an grosseren Petrefacten armen Schichten, diirfte urn so wiinschenswerther erscheinen, musste aber der Zukunft uWlassen werden.

Weiter ostwarts am Fusse des Iloblik und der folgonden kleinen Basalt- kllPpen wurde offers nach Braunkohle geschiirft und ich erhielt aus einem Versuch- feau Scaphites Geinitzi.

Erst weiter oberhalb Vrsovic fanden wir an einer „Cornodol" genannton Localitat einen tiel'en Wasserriss, welcher interessante Versteinerungen lieferte. Das Gestein ist hell ockergelb und entspricht im Alter der Gastropodenschichte des inesener Profils.

verzeichniss der in der Sehlucht „Cernodoly" oberhalb Vrgovic bei Laun gesammelten Petrefacten

•Aim Theil gesammelt vom Lelirer Herrn Feigel.

smeroides Lewesiensis, Ag. Ammonites (Acanthoceras) dentatocari- ycnodus cretaceus? Ag. natus, Romer.

lado°yclus Strehlensis, Gein. Ammonites (Cosmocoras) Schlonbachi,

Alnmonites (Schlonbachia) Germari, Scaphites Geinitzi, D'Orb.

<>IIKS- Scaphites auritus, Fr.

T,

28

Hainites bohemicus, Fr. Helicoceras Beussianum, Gein. Turritella acicularis, Reuss. Turritella multistriata, Reuss. Turritella Noeggerathiana, Goldf. Natica vulgaris, Reuss. Rissoa Reussi, Gein. Trochus Engelhardti, Gein. Guilfordia acantliochila, (Weinz), Solarium baculitarum, Gein. Aporrhais stenoptera, Goldf. Aporrhais megaloptera, Reuss. Aporrhais subulata, Reuss. Cerithium pseudoclathratum, D'Orb. Cerithium binodosum, Rom. Cerithium fasciatum, Reuss. Mitra Roemeri, Reuss. Cylichna cylindracea, Gein. Acteon doliolum, Mull. Capulus ?

Dentalium polygonum, Reuss. Dentalium glabrum, Gein. Cai'dium semipapillatum, Reuss.

Oarditta tenuicosta, Sow. Eriphyla lenticularis, Goldf. Nucula semilunaris, v. Buch. Nucula pectinata, Sow. Pectunculus insculptus, Reuss. Area undulata, Reuss. Area striatula, Reuss. Modiola tetragonus? Reuss. Pholadomya ?

Gastrochaena amphisbaena. Gein. Tellina concentrica, Reuss. Venus subdecussata, Rom. Venus laminosa, Reuss. Corbula caudata, Nils. Gervillia solenoides, Defr. Inoceramus Cuvieri, Sow. Pecten Nilssoni, Goldf. Pecten Dujardini, Rom. Lima (granulata ?) D'Orb. Exogyra lateralis, Sow. Ostrea semiplana, Sow. Haplostiche. Trochamina irregularis, P. et J.

3. Umgebung von Wunic.

Eine weitere Gelegeuheit zum Einblick in den Bau der Priesener Schichten am linken Egerufer bietet der Weinberg bei Wunic, unweit von Kostic. Ueber den am Egerufer zu Tage tretenden Teplitzer Schichten sieht man am Siidabhange des genannten Berges entblosste Priesener Schichten, an denen man von weitem eine Ab- wechslung von grauen und gelblichen Lagen wahrnimmt, die bei niiherer Unter- suehung keine Spur von deutlichen Petrefacten wahrnehmen lassen.

Erst am Gipfel des Berges sind die Rander einer festeren Schichte zugiing- lich, die weissliche spaltige Platten liefert, in denen viele Eischschuppen und mehrere fiir die Gastropoden- und Spharosideritschichte des Priesener Profits bezeiehnende Arten vorkamen. (Einige Arten, welche Reuss aus Wunic anfuhrt, stammen aus dem Orte selbst, in welchem die Teplitzer Schichten zuganglich siud.)

Verzeichniss der am Weinberg bei Wunic vorgefundenen Petrefacten.

Coprolith.

Cyclolepis Agassizi, Gein. Osmeroides (Lewesiensis), Ag. Osmeroides divaricatus, Gein.

Cladocyclus Strehlensis, Gein. Amm. (Acanthoceras) dentatocarinatus, Romer. [Gein.

Amm. (Placenticeras) D'Orbignyanus,

29

Scaphites Geinitzi, D'Orb.

dosus, Rom. Baculites. ,

Voluta Roemeri, Gein. Dentalium glabrum, Gein. Dentalium medium, Sow. Nucula pectinata, Sow. Pinna decussata, Goldf. Pecten Nilssoni, Goldf. Pecten Dujardini, Rom. Ostrea juv. Annomia immitans, Fr.

var, bino- Terebratulina chrysalis, Schlott.

Ventriculites angustatus, Rom. Haufig mit Radiolarien an Diinnschliffen.

Ventriculites sp.

Cristellaria rotulata, D'Orb.

Frondicularia angustata, Nils.

Flabellina cordata, Reuss.

Trochamina irregularis, P. et Jon.

Thocosphaera spongiarum, Perner.

Dictyomitra conulus, Perner.

Dictyomitra multicostata, Zittel.

Druppula convoluta, Perner. Stylodictya Haekeli, Zittel.

4. Umgebnng von Bohm. Kamnitz und Bohm. Leipa.

Wir gehen nun zur Betrachtung der am rechten Elbeufer, in der ostlichon llalfte Bohmens entwickelten Reste der Priesener Schichten liber. In der That sind es nur kleine Reste der ehemaligen, iiber einen grossen Theil des nordlichen Bohmens ausgedehnten zusammenhangenden Decke der Ablagerungen, mit deren Betrachtung wir uns befassen.

Die Hebung der Basalt- und Phonolitmassen zerriss das einst zusammen- hangende Complex in zahlreiche kleine Triimmer, verdeckte dieselben oder gab sie der Abschwemmuug preis. Es kann nicht Aufgabe der vorliegenden Arbeit sein, alle diese Reste aufzuziihlen, die meist correkt auf den Karten der k. k. geol. Reichsanstalt bezeichnet sind, sondern man muss sich auf Beachtung einzelner guter Aufschliisse beschranken, welche den palaeontologischen Charakter dieser Schichten erkennen lassen.

Zu der Erhaltung der Priesener Schichten trug deren Ueberlagerung mit Quadorn der Chlomeker Schichten bei, unter deren Randern sie in der Gegend zwischen Bohm. Kamnitz und Bohm. Leipa hervortrcten.

So findet man in der Umgebung von Bohm. Kamnitz unter Resten der Chlomeker Schichten, die Priesener Schichten in Wasserrissen und Bachbetten an- stehen und solche Stellen beutete seiner Zeit der fleissige Petrefacten-Sammler Grohmann aus und versah damit das Museum zu Dresden, Prag u. s. w.

Zur Zeit des Bahnbaues wurden in der Gegend des jetzigon Bahnhofes die uns beschaftigenden Schichten in grosserem Umfange aufgeschlossen und aus der Zeit stammen die in nachstehendem Verzeichnisse angefiihrten Petrefactenfunde.

Verzeichniss der bei Bohmisch Kamnitz vorgefundenen Petrefacten.

Zum grosston Theile aus der Sammlung des Herrn Grohmann.

Osmeroides Lewesiensis, Agass. A. (Placenticeras) D'Orbignyanus, Geiu.

Otolith. Ammonites.

Scaphites Geinitzi, D'Orb. Hamites.

30

Helicoceras.

Baculites.

Turritella multistriata, Reuss.

Natica vulgaris, Reuss.

Turbo decemcostatus, Reuss.

Trochus Engelhardti, Gein.

Solarium baculitarum, Gein.

Aporrhais megaloptera, Reuss,

Aporrhais subulata, Reuss.

Aporrbais coarctata, Gein.

Ceritbium.

Voluta elongata, Sow.

Mitra .Roemeri, D'Orb.

Cylicbna cylindracea, Gein,

Acteonina lineolata, Reuss.

Avellana Humboldti, Muller.

Dcntalium glabrum, Gein.

Dentalium medium, Sow.

Isocardia.

Nucula semilunaris, v. Bucb. Nucula pectinata, Sow. Leda siliqua, Goldf. Pectunculus insculptus, Reuss. Area undulata, Reuss. Area striatula, Reuss. Tellina concentrica, Reuss, Tellina tenuistriata, Reuss. Venus laminosa, Reuss. Avicula pectinata, Sow. Inoceramus Cuvieri, Sow. Pecten squamula, Lam. Ostrea Wegmaniana, D'Orb. Brachiopod. Cytherella. Trochosmilia.

Cristollaria rotulata, D'Orb. Flabellina cordata, Reuss. Platanus laevis, Velon.

Einen neuon ausgicbigen Fundort eruirte ich beim Orte Waldek unweit Bensen, wo das stcile Ufor des Baches von Baumwuchs ganz maskirt, una viele neue Arten lieferte und wohl verdienen wiirde, von einem Localsammler emsig ausgebeutct zu werden.

Verzeichniss der am Bache bei Waldek unweit Bensen aufgefundenen. Petrefacten.

Enchodus Halocyon Ag., Zahn. Osmeroides Lewesiensis, Ag. Cyclolepis Agassizi, Gein. Saurocepbalus marginatus, Reuss. Otolith? Nautilus juv.

Scaphites Goinitzi, D'Orb. Helicoceras Reussianum, Fr. Grosses

4 cm breites bedorntes Fragment. Hamites (Nr. 13). Baculites. Sehr grosse 20 mm breite

Wohnkammer. Natica vulgaris, Reuss. Solarium baculitarum, Gein. V Turbo? (Nr. 46). Turbo, n. sp.

Trochus Engelhardti, Gein. Aporrhais stenoptera, Goldf.

Aporrhais Reussi, Gein. Aporrhais megaloptera,, Reuss. Aporrhais subulata, Reuss. Ceritbium fasciatum, Reuss? Voluta elongata, D'Orb. Mitra Roemeri, D'Orb. Cylichna cylindracea, Gein. Acteonina lineolata, Reuss. Avellana Humboldti, Mull. Acmea depressa, Gein. (laevis?) Dentalium medium, Sow. Isocardia ?

Astarte nana, Reuss. Eriphyla lonticularis, Goldf. Nucula semilunaris, v. Ducli. Nucula pectinata, Sow. Leda? n. sp. Pectunculus insculptus, Reuss.

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Area Geinitzii, Reuss. Area undulata, Keuss. Venus laminosa, Reuss. Corbula caudata, Nils. Gerwillia solenoidos, Defr. Mytilus, n. sp. Pecten Nilssoni, Goldf. Ostroa hippop. vat-, vesical. Ostrea Wegmaniana. Brachyopod. n.

Cytherella ovata, Rom. Ophioglypha, sp. Hemiaster regulusanus, D'Orb. Trochosmilia.

Cristellaria rotulata, D'Orb. Dentalina ? Nodosaria Zippei. Chondrites. Erenelopsis boliemica.

Nach diesem Verzeiclmiss sielit man, dass die Fauna dieser Gegend mit deijeiiigen der Umgebung von Laun ganz iibereinstimmt und die zugangliclieu Schichten den Gastropodeuschichten des Priesener Profils entsprechen.

Auf dem Wege von Waldek nach Bohm. Leipa trafen wir bei Straussnitz die Schurfung eines Schachtes in voller Thatigkeit, der auf Kosteu der Burger von Bohm. Leipa angelegt wurde, urn Braunkohle zu finden. Auf der Halde lagen viele Versteinerungen der Priesener Schichten als klarer Beweis, dass man in Schichten von marinem Ursprunge schiirft, die sich viel friiher als die Braunkohle abgelagert habeu. Ich fand daselbst:

Aporrhais. Nucula semilunaris.

Rissoa. Area, sp.

Troehus Engelbardti. Cristellaria rotulata.

Cylichna. Frondicularia angusta.

Meine diesbeztiglichen Erlauterungen wurden vom Betriebsleiter sehr un- gnadig aufgenommen und bemerkt : u n d was denn, w e n n do ch Braunkohle darunter ist." Als ich in einigen Wochen die Stelle wieder passirte, waren die Arbeiten eingestellt.

In der Gegend von Bohm. Leipa sind in neueror Zeit durch die Einsclmitte der Tannenberger Bahn die Priesener Schichten mehrfach aufgeschlossen worden, ohne irgend wo Petrefacten in beaclitenswerther Menge zu liefern. Siidlich vom geuannten Orte am Eisenbahneinschnitte bei Aschendorf gelang es auf den abge- I'egneten Boschungen eine Partie verkiester, sehr schlecht erhaltener Petrefacten zu finden.

Verzeiclmiss der im Eisenbahneinschnitt von Aschendorf bei Bohmisch Leipa aufgefundenen Petrefacten.

Scapliites Geinitzi. Baculites. Natica vulgaris. Natica Genti. Aporrhais stenoptera. Troehus Engelbardti.

Mitra Roemeri. Rissoa Reussi. Avellana Humboldtiana. Ostrea semiplana. Trochocyathus. Scyphia, sp.

32

5. Umgebung von Leitmeritz and Grabern.

Am Sudabhange des Mittelgebirges, in dcr Gegend von Leitmeritz Bind die Triesener Schichten nur in der Facies der weissen klingenden Inoceranaen- pliiner entwickelt, welche den tiefsten Lagen entsprechen. Die Teplitzer Schichten gehen ganz allmfthlig in dieselben iiber, wie man am Wege von den Kalkbriicben am Gaubenhofe nach Michelsberg beobachten kann. Sie nehmen die Gipfel der Anhohen urn Leitmeritz herum, welche mit Weingarten bedeckt sind ein und Bind nirgends zum Studium giinstig aufgeschlossen. Die Terassen in den "Weingarten sind aus diesen Inoceramenplanern gebaut und die schmalen Gassen mit dercn Triimmern bedeckt. Nur jemand, der langere Zeit in der Gegend lebt, diirftc gelegentlich bei Anlegung oder Aenderung eines Weingartens in die Lage kommen, bessere Einsicht in die Schichtenfolge und in deren Fauna zu gewinnen.

Zwischen Auscha und Bohm. Leipa fand schon Reuss bei Grabern die Priesener Schichten in der Form wie bei Luschitz und Priesen entwickelt. Sie sind wenig in der Niihe des Ortes zuganglich und ich fand daselbst im Jahre 1865 folgende Arten:

Scaphites. Jugendstadien. Baculites mit Embrionalkammern. Natica canaliculata. Solarium baculitarum. Dentalium glabrum.

Venus laminosa. Pholadomya decussata. Nucula semilunaris. Cristellaria rotulata. Alles sehr schlecht erhalten.

Die Schliimmung zoigte wenig Foraminiferen, etwas Glauconit und rauhe Schwefelkieskugeln.

Dcr Soviceberg und die (legend von Melnik, Vysoka, Repin, Chotetov und Bendtek.

In alinlicher Facies wie in der Gegend von Leitmeritz flnden wir die Prie- sener Schichten in der Gegend von Raudnitz und am Soviceberg *) als weisse Ino- ccramenpliiner auf den Teplitzer Schichten.

Da Prof. Zabalka in der Gegend lange Jahre sammelt und eine ausfuhr- liche Publication daruber vorbereitet, so will ich ihm nicht vorgreifen und gehe zur Schilderung der auf den Anhohen ostlich von Melnik auftretenden Partien, der uns beschaftigeuden Schichten iiber.

Die flache Decke der Kreideablagerungen tragt bei Vysoka, Stfemy, Hostin, Repin und Slivno kleine Schollcn der weissen Inoceramenplaner. Sie liegon auf lettigen, etwa 1 m machtigen Mergeln, die (lurch Haplopliragmium irregulare und Terebratula semiglobosa sich als Repriisentanten der Teplitzer Schichten erweisen. Hire hochstcn Lagen sind durch Callianassa brevis und Stenocheles charakterisirt. Auf den Handstttcken gewahrt man ausser verdrilckten Inoceramen noch Micraster, Holaster, Fischschuppen und Aptyclien.

*) Vergloiche Teplitzer Schichten pag. 44, Profll Nr. 15.

Die Dlinnschliffe zeigen eiiie von jener der Teplitzer Schichten ganz abwei- chende Structur. Die Grundmasse ist feinkornig und zeigt am senkrechten Scldiff Reihen liorizontaler Korner. Durch die Grundsubstanz Ziehen verzweigte belle, uncon- touvirte Adorn, welche etwas ganz cliarakteristisches siud, da wir sie viel welter ostlich bei Ciiioves auch treffen werden.

3

Fig. 16. Senkrcchter Schliff riurch die weisscn Inoceramenplaner von Hostin "• 1. Hollo unoontourirte Adern. 2. Horizontalo Reihen dunkler Korner. 3. Sohr feinkOrnige

Grundmasse. Vergr. 40mal. Nr. dos Orig. 89.

''■ Eine Partie desselben Schliffes starker vergrOssert. 1. Horizontalo Korncrreihe. 2. Gruppe

V0|i SandkOrnern. 8. Glauconit. 4. Sckwarze Kerne. 5. und 6. Foraminiferenkammern. 7. Rost-

rothe Kerne init hell, Saum. 8. Prism en von Inocoramenschalen? 9. Vivianit.

Fig. 17. Flachenschnitt durch den weissen Inoceramenplaner von Stremy.

"•■ i- Radiolarie? 2. Foraminlferen. 8. Feine Sandkflrner. 4. Feine Grundmasse. 6. Globi-

gerina. Vergr. 40mal. Nr. des Orig. 97. ''■ Eine Partie desselben starker vergrOssert. 1. QuarakOrner. 2. Foraminiferonkammern.

8. Schwarze Korner. 4. Vivianit.

Bei schwacber 40maliger Vergrosserung sind sebr wenig Foraminiferen waliniolunbar. Bei L40maliger Vergrosserung siebt man hie und da Fragmente und einzelne Kammem von Foraminlferen, dann Glauconit, Gruppen von feinen Quarz- wrnern,; Vivianit, schwarze Kerne und Brauneisensteinausilillungen von Kainniern n'it hellem Saume.

Boi Stremy zeigt die Grundmasse bei starker Vergrosserung ungewohnlich Vlel<< Quarzkorner.

. Die Inoceramenplaner sind in der Begel in der Nilbe der Ortschaften,

)ebufs Gewinnung von Bausteinen aufgeschlosscn, welche ibre tieferen Lagen in

3

34

sehr zweifelhafter Qualitat liefera, derm derselbe halt keinen Anwurf. Ich sammelte wiederholt an verschiedenen Localitaten, sandte audi Herrn Bukovsk^, einen sehr

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Fig. 18. Steinbruch zwischen Stremy und Jenichov. I. Letten der Teplitzer Schichten. 2. Eiaensclrichto 1-CO m. 8. Graue mitrbc Schichte 1'60 m.

4. Flatten j)l aner 50 cm. 5. Ackerkrume,

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Fig. 19. Profll im Steinbruche des Herrn Pixa (Nr. 85.) in Hostin n'drdlich von Bischitz.

I. Lettige Merge! 1 m mit Ilaplophragmium irrcgulare. Teplitzer Schichten, '•^^^."gP^i^f

Terebratula

gewonnen

planer mit

e Mergcl 1 m mit Ilaplophragmmm irrcgulare. Teplitzer Hcmonten, weiier net ciepiu uio ula semiglobosa fiihrend. 2. Blaulicho l'lattenplaner. 8. Feste Bank, die als Baustein n wird. 4, Hattcnplaner „KridIak" mit Inocoramen. 5. Die diinnsten weissen Platten- lit Callianassa brevis 2—5. Priesener Schichten 3 m machtig. 8. Sehr schwache Acker-

krume.

strebsaraen Palaeontologen in die Gegend und erhielt manches vom Herrn Jansa, Lehrer in Repin, aber dennoch ist das Verzeicbniss der Arten sclir klcin.

Otodus appendiculatus Oxyrluna angustidens Osmeroides-Schuppen Cyclolepis Agassizi . Dercetis ? . . . . Aptychus ....

Vysoka

Hostin

Repin

+

+

+

+

+

+

+

+

+

+

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t Inoceramus Cuvieri . . Pecten Nilssoni . . .

Anomia

Ostrea Mppopodium . . Rhynchonella (cf. pisum) Callianassa brevis . . Stenocheles ....

Holaster

Micraster

Cristellaria rotulata . . Sequoia Reichenbachi . Confervites fasciculatus .

Ausser den in dieser Gegend deutlich zu Tage tretcnden Resten der Prie- sener Schichten gibt es in der Gegend von Kuttenthal und Bezno kleine von Vege- tation ganz verdeckte Partien, auf welchen in der Eegel ein Dorf angelegt ist, weil die nassen Letten die Anlegung von Brunnen begiinstigen, wahrend die, solche Inseln "Wgebenden Tscrschicliten zu diesem Zwecke nicht tauglich sind und man erst tief unter denselben das Wasser erreichen mochte.

Diese Ortschaften, welche auf den Priesener Scliichten in dieser Gegend angelegt sind, pflegen zur Zeit von Choleraepidemien ganz besonders zu leiden.

Vysoka

Ilostin

Repin

+

+

+

+

+

+

+

+

+

+

+

+

+

+

+

6. Umgebung von Sichrov, TuFD.au und Grossskal.

Nordwestlich von Turnau liegen fragliche Scliichten unbedeckt oberhalb des

unels von Sichrov. Sie haben da eine rauhe, etwas sandige, miirbe Beschaffen-

leit, die ziemlich von dcm gew51mlichen Aussehen der Priesener Scliichten abweicht

111,(1 wir werden dieselben ganz ahnlich in Turnau selbst finden. Es scheinen dies

Uebergangsschichten zwischen den Teplitzer und den Priesener Scliichten zu sein,

a°nn man begegnet hier Arten, wie Eryphila lenticularis und Area subglabra, welche

mau gewohnt ist, in viel tieferen Schichten in dieser Grosse und Erhaltungsweise

^zutreffen. Es mag dies mit dem Umstande zusammenhangen, dass sich diese

chichten nahe am ehemaligen Meeresufer abgelagert haben.

Der Dunnschliff zeigt sparsame Foraminiferen und Spongiennadeln, etwas Glauconit in grossen langlichen Stiicken, danu grosse Partien von schwarzem De- j| ''"s, so wie auch die Kammern der grosseren Foraminiferen mit schwarzer Masse ^billt sind. Stellcnwcise sind grossere Partien von zusammenhangenden Quarz- c°rnern wahrzunehmen. Von grosseren Petrefacten wurden folgende gefunden.

"erzeichniss der oberhalb des Tunels bei Sichrov aufgefundenen

Petrefacten. ^oprolites. Baculites, sp.

Fischschuppen auf Lepidenteron, Fr. Turritella multistriata, Reuss. Scaphitea Geinitzi, D'Orb. Natica vulgaris, Reuss.

8*

36

Trochus, sp.

Trochus Engelhardti, Gein.

Aporrhais stenoptera, Goldf.

Aporrhais megaloptera, Reuss.

Papa costata, Rom,

Cerithiuin, sp.

Voluta elongata, D'Orb.

Acteon ovum, Duj.

Dentalium polygonum, Eeuss.

Cardium lineolatum, Reuss.

Isocardia sublunulata, D'Orb.

Cardium lineolatum, Reuss.

Eriphyla lenticular is, Goldf.

Nucula pectinata, Sow.

Nucula semilunaris, v. Buch.

Nucula Mantelli, Gein. ?

Area subglabra, D'Orb.

Area undulata, Reuss. Area striatula, Reuss. Venus subdecussata, Rom. Modiola tctragonus, Reuss. Gastrochaena amphisbaena, Gein. Leguminaria truncatula, Reuss. I'anopaea gurgitis, Brongn. Tellina concentrica, Reuss. Inoceramus Cuvieri, Sow, Pecten Nilssoni, Goldf. Pecten curvatus, Gein. Lima granulata ? D'Orb. Ostrea semiplana, Sow. Anomia subtruncata, D'Orb. Scalpellum quadricarinatum, Reuss.

In der niichsteu Umgebung von Turnau Bind die Priesener Schichten auf tier Anhohe von Ilrustic unterhalb der Kirche zu beobachten, abcr ganz verdeckt und ibre Gegenwart vcrrath sich hauptsiiclilicb (lurch die starke Quelle, welche cine,n mit Chara verwachsenen Tumpel bildet, von wo das Wasser auf den Markt- platz in Turnau geleitet wird. Audi oberhalb des Profils von Dolanek (Iserschichton pag. 46) sielvt man ganz oben an unzuganglicher Stellc das Wasser durchsickern, was damit zusammenhangt, dass die Priesener Sehichtcn von Ilrustic bis hierher reichen.

In der Ziegelei in Turnau wurden im Jalire L876 beimTeufen eines Brun- nens sandige murbe Mergel zu Tage gefordert, welche denen von Sichrov sowohl im Aussehen, sowie auch der Fauna nach gleichen.

Verzeichniss der aus einem Brunnen in der Ziegelei in Turnau

gesammelten Arten.

Lamna raphiodon, Ag.

liCpidenteron, Fr.

Scaphites (ieiuitzi, D'Orb.

Helicoceras Reussianum, Gein,

Turritella multistriata, lieuss.

Aporrhais.

Avollana.

Dentalium polygonum, Reuss.

CJardium scmipapillatum, D'.ouss.

Isocardia gracilis V Fr.

Nucula semilunaris, v. Buch.

Leda siliqua, Goldf.

Area.

Area.

Pinna decussata, Goldf.

Solen.

Leguminaria.

Modiola tctragonus, Reuss.

Pholadomya aequivalvis V D'Orb.

Venus?

Tellina,

Inoceramus Cuvieri, Sow.

Pecten curvatus, Gem.

Ostrea semiplana, Sow.

Ostr. hyppopod. var. vesicul, Nils.

Anomia subtruncata,, D'Orb.

Pollicipes V

Stell aster.

Frondicularia angusta, Nils.

Frondicularia.

Flabellina elliptica, Nils.

Cristellaria rotulata, D'Orb.

37

Der Dunnschliff zeigt sehr viole Spongiennadeln unci auch so viel schwarze Masse# wie der von Sichrov. Von Radiolarien fond hier Perner Cromy omma Perplexum Stohr.

In grosserem Umfange lia- ben sich diePriesenerSchich- ten unter der Decke der Chlo- meker Quadersandsteine erhal- ten, welche zwischen Grossskal, Jicin und Sobotka sich ausbrei- tet und ihre Erhaltung den Ba- saltstromen verdankt , welche z- B. am Berge Muzsky und Vysker zu Tage treten. (Vcrgl. Prof. Krejcl Archiv ftir Landes- durchf. Band I. pag. 154.)

Dieselben sind regelmassig von dem Sande der zerfallenden Chlomeker Schichten verdeckt und verrathen ihre Gegenwart durch machtige Quellen, welche z- B. das Bad Wartenberg ver- Sorgen , oder man wird nur durch ttppigen Baumwuchs am "usse der Sandsteinfelsen dar- auf aufmerksam, dass hier die feuchten Priesener Schichten der Nahrboden der Vegetation sind. Beim ersten Begehen der Ge- Sond machte es auf uns den Eindruok, als wenn diese Letten ftn die machtigen Sandsteinmas- S(/u our angelagert waren, denn vielfach fehlen sie sicher unter deii Sandsteinen und sind die- selben dann direkt don Iser- schichten aufgejagert, zum Bei- Jpiel beim Tun'el von Kleinskal. pater iiberzeugten wir uns, dass ®le unter don Sandsteinen der ^nlomeker Schichten licgen. y:l,el1 HochBtetter schrieb fiber (iese prage und Ver5jQent1iche

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im Jabrbuch der geol. Eeichsanstalt 18G8 pag. 247 erne Abhandlung : EinDurch- schnitt durch den Nordrand der bohmischen Kreideablagerungen bei Wartenberg unweit Turnau (im Auszug auch in einer kleinen Schrift iiber Bad Wartenberg 1871. E. Gregr), in welcher er die Angaben ftlterer Geologen einer Revision imterzog und nach dendamaligen Anscbaunngen ein Profil zu- sammenstellte.

Dies gescbab zu einer Zeit, wo der palaeontologiscbo Cbarakter der ein- zelnen Scbicbten nocb nicbt so genau bekannt war, wie er es seitdem durch die von mir im Archiv fur Landcsdurcbforschung veroffentlichten Studien. Dessbalb bedarf sein Profil einer Verbesserung nach unseren neucren Erfahrungen und ich stellte daber ein neues zusammen. Auch die dort. entworfene Gliederung unserer Kreideformation hat jetzt keine Giltigkeit mehr.

Auch das rrofil dor malerischen Trosky-Felsen (Fig. 21.) zoigt die Lage- rung der Priesener Schichten (3), die Chlomekcr Sandstcine (2) und den die Trosky

R. J-

Fig. 21. Ideales Profil der Trosky gegen Rovensko (Ji.) hin.

,7. Strasse nach Jiftn. l. Basalt. 2. Quadcrsand der Ohlomeker Schichten. ?>. Priesener Schichten. 8'. Plastisolie Thone (1'riesener?) am Fusse des Basaltke^nls. 4. Isorschichtcn- 5. Weissenberger

Schichten.

bildenden Basalt, welcber mit der Zeit von der ihn umhiillenden Sandsteindockt1, durch Abschwemmung bofreit wurde. An dom frei hervorragenden Basaltfelsen trifft man am Fusse fette Lctten (3'), welchc ganz den obersten plastischen Lagen der Priesener Schichten entsprochen, aber in denen es nicht golang, grcissero Verstei- nerungen zu finden und bei denen auch die Schlammung kein Resultat ergab.

In abnlicber Weise sind audi die Basaltkuppen Muzsky und Vysko!- von Letten umgeben, auch doit fand ich keine Versteinerungen.

Es ist schwer zu entsclieiden, ob diese Letten durch den Basalt aus der Tiefe geboben wurden oder ob sich diesclben erst nach Ablagerung der Chlomeker Sandstcine gebildet haben.

Es gelang nur an zwei Localitiiten Aufschliisse mit Petrefacten zu enliven,

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welch e uns fiber den p^acontologischen Charaktor dieser unter den Chlorneker Sandsteinen liegenden Schichten belehren. Die eine Stelle ist der kleine Ort D neb oh, der von Miii#chengratz aus erreichbar, an dem Wege zum Muzsky ge- Jegen ist und eine reiche Ausbeute an Petrefacten lieferte, die bewiesen, dass wir °s hier mit echten Priesener Schichten zu thun haben.

Verzeichniss der in Dneboh bei Miinchengratz vorgefundenen

Petrefacten.

Schlechte Fischreste.

Ammonites (Placenticeras) D'Orbi-

gnyanus ? Gein. Scaphites Geinitzi, D'Orb. Seaphites auritus, Fr. Baculites.

Ilelicoceras Reussianum, Fr. Turritella multistriata, Reuss. Natica vulgaris, Reuss. Turbo decemcostatus, Reuss. Rissoa Reussi, Gein. Solarium baculitarum, Gein. Aporrhais megaloptera, Reuss. Aporrhais subulata, Reuss. Aporrhais arachnoides, Mlill. Rapa cancellata, Sow. Mitra Roemeri, Reuss. Cerithium fasciatum, Reuss. Acteonina lineolata, Reuss. Cylichna cylindracea, Gein. Dentalium glabrum, Gein. Isocardia, sp. Cardium semipapillatum, Reuss.

Cardita tenuicosta, Sow. Astartc nana, Reuss. Nucula pectinata, Sow. Nucula Mantelli, Gein. Leda siliqua, Goldf. Corbula caudata, Nils. Area undulata, Rouss. Area bifida, Reuss. Leguminaria truncatula, Reuss. Venus laminosa, Reuss. Tellina concentrica, Reuss. Avicula Geinitzi, Reuss. Avicula glabra, Reuss. Avicula pectinoides, Reuss. Pinna nodulosa, Reuss. Inoceramus Cuvieri, Sow. Pecten Nilssoni, Goldf. Hemiaster, sp. Stelaster. Trochocyathus. Frondicularia inversa, Reuss. Frondicularia, angustissima, Reuss. Flabellina elliptica, Nils.

Cristellaria rotulata, D'Orb.

Der Dunnsckliff zeigte sehr viel schwarzen Detritus, aber sehr wenig Foraminiferen, bei denen aber die Kammern audi schwarze Fttlluag batten.

Die andere Localitat ist U nterbautzen bei Sobotka, wo ich vor Jaliren 0,»«n Aufschluss fand, wo jetzt die Zuckerfabrik und der Bahnhof steht. Spftter ©rhielt ich einige Stficke aus einem im Bahnhof angelegten Bnmnen, vom Jlerrn APothoker Fierlinger.

Verzeichniss der bei Unterbautzen unweit Sobotka aufgefundenen

Petrefacten.

Osmeroides Lewesiensis, Ag. Lamna.

Beryx. Turritella multistriata, Reuss.

Otodus. Fusus ?

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Aporrhais Reussi, Goin. sp. Turbo decemcostatus, Reuss. Trochus amatus, Gein. Acmea depressa, Gein. Dentaliurn medium, Sow. Dentalium glabrum, Gein. Cardium lineolatum, Reuss. Cardita tenuicosta, Sow. Eriphyla lenticularis, Goldf. Nucula semilunaris v. Buch. Leda siliqua, Goldf. Corbula caudata, Nils. Leguminaria truncata, Reuss, Venus subdecussata, Rom.

Venus laminosa, Reuss. Astarte acuta, Reuss. Tellina concentrica, Reuss. Inoceramus Cuvieri, Sow. Pecten Nilssoni, Goldf. /Ynomia subtruncata, D'Orb. Ostrea frons, Park. Rliyncbonclla? Cytberella.

Pollicipes glaber, Rom. Trochocyathus ? Cristellaria rotulata, D'Orb. Frond icularia inversa, Reuss. Dentalina.

Am siidwestlichen Rande des Grossskaler Quadercomplexcs Sind die Prie- sener Schicbten vom Sande der zerfallenden Quader ganz verdeckt, docb kann man ihr Vorkommen langs der Strasse von Fiirstenbruck nach Oberbautzcn an dem iippigen Baumwuchs erkennen.

Oestlicb von Bautzen trifft man die Priesener Schicbten in einer Wald- schlucbt am Fusswege gegen Sparenetz am Bache ansteben, wo sie zwiscben Iserschichten und Chlomeker Sandsteinen hervortvoten.

Diese Localitat ist aucb aus einer anderen Ursache interessant, denn II err Fierlinger fand hier in dem von der Anhohe herabgeschwemmten Lebme, Massen von Echinodermen, Hemiaster plebeius und Micraster Micbelini, die der Bacli aus einer miirben Scbicbte der Iserschichten herausgeschwcmmt und herab in das Thai gespiilt hat.

7. Umgebmig von Jungbunzlau, Podicbrad, Chlumec und Pardubic.

Siidostlicli von Jungbunzlau finden wir die Priesener Schichten in bedeu- tender Machtigkeit entwickelt den Ohlomekberg bildcn, docb sind die am Nord- abhang entblossten Schichten sehr arm an Pctrefacten und nur die gewohnliclum grossen Foraminiferen der Gattungen Cristellaria und Frondicularia trifft man an den Spaltfliichen.

Auch der Siidabliang westlich von Winalvic, wo die Priesener Schichten schon mit den tiefsten I'.iinken der Chlomeker Sandsteinc wechsellagem, ist sehr arm, aber lieferte doch einige sehr interessante Arten.

Verzeichniss der bei Vinaric unweit Doubravic in den hochsten Lagen der Priesener Schichten anfgefundenen Petrefacten.

Ammonites Tcxanus, Pom. Dentalium polygonum, Reuss.

Aporrhais stenoptcra, Goldf. Nucula semilunaris, Reuss.

Acmea depressa, Gein. Leda siliqua, Goldf.

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Gastroehaena amphisbaena, Gein. Pbymosoma radiatum, Sorign. Spondylus asper, Sow. Plocoscyphia.

Ostrea proteus, Reuss. Cristellaria rotulata, D'Orb.

Serpula. Dental ina.

Die Schlammung einer der hoebsten Lagen zeigte eine Meage scharfkan- tiger Quarzkorner, deren Innercs vielfach schwarzen Detritus enthielt, daun etwas Glauconitkorner und ganz vereinzelnte Foraminiferen.

Weiter sudlich treffen wir die Priesener Scbicbten in Form weissor klin- gender Inoceramenpliiner auf dem Plateau von Konigstadtel.

Eine zum Sammeln giinstige Stellc fanden wir bei Cinoves, wo wieder die Callianassa b re vis ahnlich wie bei Ilostin auftritt.

Verzeichniss der bei Cinoves aufgefundenen Petrefacten.

Aspidolepis.

Cladocyclus.

Osineroides.

/arte Fischknochen.

Scaphites.

Mytilus Neptuni, Goldf.

Venus.

Nucula semilunaris, v. Buch.

Inoceramus.

Pecten Nilssoni, Goldf.

Ostrea jnv.

Terebratulina gracilis, Schlott.

Callianassa brevis, Vv.

Frondicularia.

Cristellaria.

Nodosaria. Cytherclla.

Der Diinnscbliff zeigte wieder die bellen Adern wie bei Ilostin und im fein- kOrnigen Magma sparliche Foraminiferen.

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Fig 22. Flachenschnitt des weissen Inoccramenplaners von Cinoves. > uncontourirte Adern. <2 Brauneisenstein ah FnUung von Globigerinen-Karamern.

8. Foraminiferen. 4. Magma. Vergr. 40mal. Nr. des Ong. 101. tie desselben starker rergrOiiat 1. Sehwarzc Kerne. 2. Intensiv ,-ostrothe Kerne.

8. Magma.

AmAbbange dieses Plateaus kann man bei II a can das Verhiiltniss dieser Inoceramenplaner zu den darunter liegenden Teplitzer Scbicbten studieren. (Te- PHtzer Scbicbten pag. 49, Profil Nr. 18.)

Eine isolirte Partie dieser Scbicbten bildet der Wolfsberg, an dessen Fu8S6 die typischen Teplitzer Scbicbten mit Terebratula semiglobosa zuganglich Bind.

Die hoebsten Lagen lieferten den schonen Krebs Stenocbeles eBOCi- ,Uls Fr. und Callianassa brevis.

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Verzeichniss der in den hochsten Lagen der Inoceramenplaner am Wolfsberg bei Podiebrad aufgefundenen Arten.

Cladocyclus Strehlcnsis, Gein. Aspidolepis Steinlai, Gein. Scaphites Geinitzi, D'Orb. Aptychus.

Pinna nodulosa, Reuss. Avicula pectinoides, Reuss. Inoceramus Cuvieri, Sow. Pecten Nilssoni, Goldf.

Anomia subtruncata, D'Orb. Ostrea hippopodium, Nils. Terebratulina chrysalis, Schlott, Stenocheles esocinus, Fr, Callianassa brevis, Fr. Frondicularia inversa, Reuss. Cristellaria rotulata, D'Orb.

Chondrites. Sequoia Reichcnbachi, Gein. sp.

Weiter siidlich sind Petrefacten fiihrende Aufschliisse selten. Kin Ilandstiick, das von Prof. Zippe herriihrt und ausPasekbeiNeubydzov stammt, zeigtdenfiir die Priesener Schichten sehr charakteristischen Seeigel H e m iasterEegulusan u s.

Bei Chlumec sammelte ich :

Osmeroides.

Natica vulgaris, Reuss.

Voluta.

Dentalium glabrum, Gein.

Corbula caudata, Nils. Nucula semilunaris, v. Ruch. Area striatula. Inoceramus. Cytherolla.

Zwischen Chlumec und Elbeteinitz ergab ein Aufschluss beim Orte Levin folgeude Arten :

Osmeroides divaricatus, Gein.

Cladocyclus Strehlensis, Gein.

Beryx omatus Org., Agass.

Dercetis ?

Scaphites Geinitzi, D'Orb.

Aptychus.

Raculites.

Cerithium pseudoclathratum, Rom. sp.

Pinna nodulosa, Reuss.

Tellina.

Nucula semilunaris, v. Buch.

Leda siliqua, Goldf.

Pecten Nilssoni, Goldf.

Stenocheles, sp. Fr.

Cypris.

Cristellaria rotulata, D'Orb.

Frondicularia inversa, Reuss.

Frondicularia angustata, Nils.

In der Llnie Chlumec- Par dubic sind wir am Siidrande der Ausdehming der Priesener Schichten angelangt. So diirftig audi die bisher gesammelten Pclege sind, so reichen sic doch lu'n zu beweisen, dass diese Schichten in dieser Gegend den Priesener angehoren.

Es sei noch erwiihnt, dass die Schottevdecke, welche tiberall in dieser Gegend auf den Priesener Schichten liegt, vielleicht zerfallenen Quadersanden der Chlomeker Schichten ihre Entstehung verdankt.

Fur die Forderung der Kenntniss der Priesener Schichten in der Umgebung von Pardubic, ist die Landesdurchforschung den Herren Jiljl Jahn, Director der Realschule in Pardubic und dessen Sohne Dr. Jar. Jahn, zu grossem Danke ver- pflichtet, denn dieselben entdeckten mehrere neue Fundorte und lieferten dem Museum reiches Untersuchungsmatcrial.

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Ich besuchte iu Begleitung der genannten Herren wiederkolt die neuen Localitateu und studierte die Profile und will mm iiber die Resultate berichten. Von besonderem Interesee ist der Fundort Srnojcdy, wo die Elbe eine der nie- drigen Wellen durchschneidet, welche die Priesener Scliichten in der Elbeniederung Widen. (Fig. 23.)

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Fig. 23. Linkes Elbeufer bei Srnojed, westlich von Pardubic.

Elbe. S. Srnojed. 1. Schiefrige feste Lage der Priesener Schichten. 2. Plastischo Scaphiten- Schicnte. 8. Iguanodon ? Schichte. 4. Losskindelscliichte. 5. Schotter.

Die Stelle, wo am steilen linken Elbeufer die plastischen Morgel verkieste versteinerungen fiibren, wurde gelegentlich beim Baden entdeckt und ist nur bei medrigem Wasserstande und das nicht oline Gefahr zugiinglich.

Die tiefste Lage (1) ist fest schiefrig und wir werden sie weiter unten bei i)l 'liny na dulku" genauer kennen lernen. Die mittlere Lage (2) sind plastische ^srgel, an deren Oberfiachc die verkiesten Scaphiten und Baculiten liegen. Diese Vei'steinerungen liaben ein prachtvolles Aussohen, in dem sie Goldglanz mit Perl- iiuitterfarben zeigem In der hiichsten Lage (3) kommen sehr viele zersetzte mit jyps umhtlllte Schwefelkiesstticke vor und die microskopische Untersuchung ergab, class mehrere flache Stiicke Knochengewebe zeigen und wahrscheinlich Reste des ilutpanzers eines grossen dem Iguanodon iihnlichen Sauriers darstellen, von dem in t'eser Schichte auch das Fragment eines grossen Knochens von Dr. Jahn aufge- •mden wurde. (Vergleiche weiter unten im illustrirten Verzeichniss.)

Ich hiitte gerne Grabuugen nach weiteren Resten des Sauriers vorgenommen, aber es ist ortlicher Verhaltnisse wegen nicht moglich. Ueber der Iguanodonschichte l0Kt oine schwacho Lossschichte, an deren Basis viele Losskindeln liegen und dann t(% Ackerkrumo.

"erzeichniss der am linken Elbeufer bei Srnojed unweit Pardubic

gesammelten Petrefacten. Gesammelt von Herrn Dr. J. Jahn.

Iguanodon? Coprolith.

Ammonites (Lytoceras) Alexandri, Fr. Ammonites (cf. latidorsatus) D'Orb. Ammonites (Placenticeras) D'Orbigny- anus, Gein.

Scaphites Geinitzi, D'Orb.

Scaphites auritus, Fr.

Scaphites var. pinguis.

Hamites Bohemicus, Fr.

Ilamitos.

Helicocoras Roussi, Fr.

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Baculites.

Natica vulgaris, Reuss.

Tritonium, sp.

Ceritliium fasciatuin, Reuss.

Cardita tenuicosta, Sow.

Inoceramus,

Nucula pectinata, Sow.

Ostrea frons, Park,

Argiope'

Die tiefste Lage des Srnojeder Profils ist am Orte „Lany na dftlku" (unweit von hier weiter stromab warts), ebenfalls am steilen linken Elbeufer zu- ganglich und durch merkwurdige grosse feste Concretion en charakterisirt, deron Entstehung schwer zu erkliiren ist. Sie durchsetzen senkrecht, die Lagerung der Schichten oder biegen sich wellenformig, haben eine breite Basis und zuweilen die Soften dachformig abfallend.

Im Innern bestehen sie aus einer sehr festen weissen sandig-kalkigen Masse und entlialten hier (sowie audi im Eacbbette der nalien Ortscliaft Krchleb), Versteinerungen ; es wurden Turritella, Cardita, A si arte, Nucula, Magas darin gefunden und der Diinnschlilf zeigte viol kleine Quarzkdrnor, etwas Glauconit und einzelne Foraminifefen.

Fig. 24. Concretionen aus den tiefsten Lagen der Priesener Schichten „Lany nadulku" unweit Parduhic

14 cm liocli. a. Seitenansicht. 6. Die Basis dns Kegels.

Ich vermuthe, dass diese Concretionen durch am Mecresgrundc aufsteigende kleine Strome von Quellwasser eutstanden sind. Dass die Lage mit Concretionen wirklich die tiefste der Priesener Schichten in dieser Gegend ist, daniher belehren mis die Aufschlusse in der Mikulovicer Ziegelei (zwischen Parduhic und Chrudim), wo man dieselben den Teplitzer Schichten mit Rhynchonella plicatilis var. octoplicata direkt aufgelagert findet. (Fig. 25.)

In der genannten Ziegelei werden kraterformige Gruben zum Ansammeln desWassers angclegt und diese gewiihren einen Einblick in die Schichtenfolge, wie sie hier untcr der machtigen Lossdecke gelagert ist.

Das tiefste, was in den Gruben entblosst ist, sind Teplitzer Schichten von scliwiirzlich grauer Farbe, mit zahlreichen Lima, elongata, darauf lichtere Lagen mit Rliynchonellen und vielen kleinen losskindelariigen weissen Concretionen.

Diese beiden Lagen lieferten folgende Arten, die in undaufden aus diesen Gruben gehobenen Mergeln gesammelt warden.

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Verzeichniss der in der Mikulovicer Ziegelei bei Pardubic aufgefun- denen Petrefacten der Teplitzer Schichten als liegendes der Priesener

» Schichten.

Otodus? Lima elongata, Sow. Sehr hating.

Coprolith. Pecten Nilssoni, Goldf.

Sauroceplialus marginatum, sp. Reuss. Auomia.

Osmeroides Lewesiensis, Ag.

Wirbel.

Grosse Schuppe 20 lmu breit.

Aptychus.

Dentalium cidaris, Gein.

Isocardia gracilis, Fr.

Area subglabra, D'Orb.

Area Geinitzi, Reuss.

Modiola capitata, Zitt.

Inoceramus Brongniarti, Park.

Lima Sowerbyi, Gein.

Auomia.

Exogyra lateralis, Rouss.

Ostrea semiplana, Sow.

Rhynchonella plicatilis, Sow., var. octo-

plicata. Terebratulina gracilis, Scbl. Bairdia. Cristellaria sp. Frondicularia. Nodosaria. Flabellina elliptica, Nils.

Losslrindelartige Concretionen.

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FiB. 25. Profli in der Ziegelei bei Mikutovic bei ciner behufs Wassergewinnung angelegten Grube.

}■ Tiefere Lase der Teplitzer Bchichten mit Lima elongata. 2. HtShere Lage der Teplitzer

s°Mohten mit Rhvnchonelfa octoplicata. 3. Tiefste Lage der Pnesener Scluchten mit stammftamgen

Concretionen. i. Gelber Ziegellehm. 5. Ackerkrume.

Auf diesen Teplitzer Schichten liegen nun die wenig macbtigen Lagen mit Coiicretionon, wie wir sie bei Lany kennen gelcrnt haben; was dort ganz niedrig (209 SeehShe) am Flussbett dor Elbe zu Tage kam, ist bier bocli auf einem Hiigel in der Ilobe von 260 m Seehohe. Ueber die Lagerungsverhaltnisso dioser

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Schichten in der Gegend zwischen Pardubic und Lukavic gibt das Profil Fig. 26. ein Bild.

Nordlich von Pardubic erhebt sich aus der Elbeniederung der malerische Kuneticer Berg, dessen Basalt eine Partie der Priesener Schichten in die Hohe hob und bis zur Feuersteinharte um- wandelte. Diese mineralogische Veranderung ver- nichtete nicht die Petrefacten und man findct deren ziemlich viele, wenn auch in mangelhafteni Erbal- tungszustande.

Verzeichniss der auf dem Kuneticer Berge bei Pardubic gesammelten Arten,

Gesammelt toii Herrn Direktor Jilji Jalm unci Dr. Jaroel. Jalm.

Cladocyclus StreMensis, Gein.

Baculites.

Hamites bohemicus? Fr.

Cerithium.

Mitra Roemeri, Gein.

Aporrhais Reussi, Gein.

Aporrhais coartata, Gein.

Trochus Engelhardti, Gein.

Voluta (elongata)? D'Orb.

Avellana.

Acmea depressa, Gein.

Dentalium medium, Sow.

Nucula semilunaris, Reuss.

Inoceramus, Mant.

Plicatula.

Nodosaria Zippei, Reuss.

Scalpellum maximum var. Sow.

Cristellaria rotulata, D'Orb.

Frondicularia (Cordai?), Reuss.

Flabellina elliptica, Nils.

Die Diinnschliffo zeigou dicbtkornige foine Grundsubstanz, Spongiennadeln und Foraminiferen der Gattung Globigerina mit schwarzer Kammer- fullung, schwarzer Detritus sparsam.

In der Richtung gegen Koniggriitz stehen die Priesener Schichten am linken Elbeufer in be- deutender Machtigkeit von mehr als 10 m an, sind abcr fast ganz ohne Petrefacten. Ich untersuchte dieselben genau bei der hohen Webre bei Op a-

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to vie an dor „Zeidels Lehne", konnte aber nur constatiren, dass in den tiefereu Lagen die sonderbare Pflanze Frenelopsis bohemica haufig vorkOmmt.

Weiter ostlich bei Ho lie an dei" Lehne oberhalb dor Ziegelei sind die hochsten plastiscben Lagen der Priesener Schichten entwickelt, an dereu abgereg- neten Flachen man verkieste Petrefacten der Priesener Gastropoden-Sclrichte findet, aber leider in ziemlich mangelhafter Erbaltung.

Verzeichniss der bei Holic gesammelten Petrefacten.

Gesammelt von Dr. J. Jahn.

Cerithium Luschitzianum, Reuss. Mitra Roemeri, D'Orb. Dentalium medium, Sow. Cardita tenuicosta, Sow. Nucula semilunaris, v. Buch.

Hamites.

Aimi (Schlonbachia) German ? Keuss

Baoulites.

Turritella acicularis, Reuss.

Scala deeorata, Gein.

Rissoa Reussi, Gein.

Trochus Engelhardti, Gein.

Turbo decemcostatus, Reuss.

Turbo Partschi?

Turbo amatus? Gein.

Aporrhais megaloptera, Reuss.

Cerithium fasciatum, Reuss.

Nucula pectinata, Sow.

Inoceramus.

Scalpellum maximum, Sow.

Cidaris sceptrifera, Mant.

G Formen nicbt niiher bestimmbarer

Korallen. Scyphia odontostoma.

Siidlicb von Pardubic sind die Priesener Schichten am steilen rechten Ufer des Chrudimkaflusses von dem Orte „Na Vinici" iiber Pardubicka bis Nemosic in einer Mftchtigkeit vou 10 bis 15 m entblosst.

Bei Pardubicka sind sic nicbt zuganglich und nur eine der hochsten Lagen liefertc ungewohnlicb vielc plattgedruckte Kxemplare von Hamites bobemicus.

Bei Nemosic lassen sich an einer gut aufgeschlossenen Lehne drei Ni- v<-'-aus uuterscbeiden und liefern ziemlich viel Petrefacten.

Verzeichniss der an der Berglehne von NemoSic unweit Pardubic

gesammelten Petrefacten.

Gesammelt you Horrn Dr. Jar. Jahn.

Dipnolepis Jabni, Fr.

Aspidolepis Steinlai, Gein.

Cladocyclus Strehlonsis, Gein.

Crioceras ?

Aptychus.

Aptychus.

Aptychus.

Hamites bohemicus, Fr.

Trochus? Engelhardti, Gein.

Aporrhais stenoptera, Goldf.

Voluta (suturalisV).

Cylichna cylindracea, Goin.

Dentalium glabrum, Gein. Dentalium medium, Sow. Cardita tenuicosta, Sow. Nucula semilunaris, v. Bucli. Nucula pectinata, Sow. Area.

Pinna nodulosa, Reuss. Ostrea proteus, Reuss. Corbula caudata, Nils. Inoceramus Cuvieri, Sow. Pecten Nilssoni, Goldf. Pecten squamula, Lamarck.

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Micraster Lorioli, Nov. Frondicularia angusta, Nils.

Antedon. Cristellaria rotulata, D'Orb.

Holothuria. Trochamina irregularis, P. et J od.

Frondicularia invorsa, Reuss. Frenelopsis bohemica, Vel.

Dio Diinnschliffe zeigen in feinkornigem Magma Tiele braune und scbwarze Korner und einzelne grosse Foraminiferen meist mit schwarzer Fiillung derKammern.

Kleino Aufschliisse findet man noch bei Moravan und Zamrsk, aber dieselben liaben keine grosse Wichtigkeit fur unsor Studium und dcsshalb wenden wir uns zu dor fur unscre Zwccke sehr giinstigen Gegend von Chotzen.

8. Umgebimg von Chotzen und Hohenmauth.

Westlich von Chotzen erhebt sich am linken Ufer der Stillen Adlor eine schiefe Wand, welche wogen dem immerwahrenden Zerfall der Schicbten „Su- tiny" genannt wird und welcher entlang gegenwiirtig die Balm nach Halbstadt fiihrt. Wahrcnd eines liingeren Aufentlialtes in Chotzen versuchte icb bier die nicht seltenen Petrefacten gonau nach den gut markirten einzelnen Lagen zu sammeln und gab zu diesem Zwocke den einzelnen Scbichten Namen, dio wohl in der Zu- kunft fur Localsammler ein Wink zur genauen Pracisirung der Fundschicht sein werden.

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Fig. 27. Profil der Berglehne „8utiny" bei Chotzen.

0. Stillc Adler. B. Bahnstrecke. P. St. Prokop. 1. Feste Adlerschichte, 2. Mtirbe Adlerschiohte.

8- Feste WeisssoMohte. 4. Mtirbe WeissscMchte. 5. Feste Bahnschichte. 6. Mtlrbe Bahnschichte

(Foraminiferen). 7. Feste St. Prokop-Schichte. 9. Mtirbe St. Prokop-Schichte. 9. Plastische

Schichte. 10. Schotterlager der AnhOhe „Certovy Dub".

Vom Flussbet bis zur Schotterlagen oberbalb der Priesener Scbichten niisst die Lehne etwa 5G in. Die tiefste Lago, „die Adlerschiohte" (1) ist die reichste

49

an Petrcfacten und man hat Gelegenheit, die hier anstehenden Pfeiler mil, dor I land odor eincm kloinen Hammer, Schicht fur Scliichtc von oben nach imteu durchzu- blattern. Dentalium medium, Nucula semilunaris und Biuchsttlcke von Micraster Lorioli sind die gewolmlichsten Erscheinungen, wodurcli diese Schicliten an die tiefsten Lagen, die weissen Inocerameuplaner erinnern. Jedenfalls liegen sie viel tiefer als die Gastropodcnschichte des Priesener Profils.

Die auf die festeren schiefrigen Lagen dor festen Adlerschicht folgendon „miirbon" (2) geben wenig Gelegenheit zum Auffinden von Petrefacten und sollten einmal in grosserem Maasstabe geschlammt werden. Die niichstc feste Lage, die als weisse Dank am Profil sichtbar wird, bezeichnete ich als feste Wei ssschichte (3), in der ich ein ganzes Exemplar von Enoploclytia Leachi sammelte, die aber sonst arm an Petrefacten ist, auf diese folgt eine m fir be Weissschicht (4).

Im Niveau des Bahngeleises liegt noch die feste Bahnschicht (5) und die darauf liogenden miirben Lagen (6) sind reich an grossen Foraminiferen.

Die nachste festere Dank ist im Niveau der Prokopstatue, die feste Pro- kopschichte (7) zeichnet sich durch braunliche Farbe und grosse Exemplare von Inoceramus Ouvieri aus, die folgendc miirbe Prokopschichte (8) ist schon schwer zuganglich und geht nach oben in plastische gelbliche Lagen iiber, welche denon entsprechen, die bei Holic und Srnojed die verkiesten Petrefacten der Gastro- podcnschichte des Priesener Profils fiihren. Ich bezeichnete sie als plastische Schicli- ten (9) und verfolgte dieselben langs dor Balm nach Norden bis Darebnic, konnte aber nirgend auf don abgercgneten Stellen verkieste Petrefacten finden.

Den Gipfel der Anhohe bilden mit Wald bewachsene Schotterlager, welcho Wahrscheinlich auch hier aus zerfallenen Chlomeker Quadorn entstanden sind.

Ich lasse nun das Verzcichniss der an dieser Localitiit von mir und vom Herrn Apothekcr Fr. Hlavac aufgefundenen Arten mit genauer Angabe der Fund- sehichte folgen.

Verzeichniss der in den „Sutiny" bei Chotzen aufgefundenen

Petrefacten.

1

2

3

4

5

6

9

Saurocephalus marginatus, Reuss sp

Ammonites (Placenticeras) D'Orbignyi (?j . . .

+

+ +

+ +

50

Aptychus cretaccus v Miinst. . .

Baculites sp

Turritella multistriata, Reuss. . . Aporrhais megaloptera, Gein. . .

Acnica dopressa, Gein

Dentalium glabrum, Gein. . . . Dentalium medium, Sow. . . . Dentalium polygonum, Reuss. . . Nucula semilunaris, v. liuch. . .

Nucula pectinata, Sow

Corbula caudata, Nils

Area undulata, Reuss

Gastrochaena amphisbaena, Goiu. Pinna nodulosa, Goldf. sp. . . .

Solen?

Avicula

Anomia subtruncata, D'Orb. . . Exogyra lateralis, Reuss . . . .

Ostrea frons, Park

Ostrea hippopod. juv. Nils. . .

Ostrea semiplana, Sow

Scalpellum sp

Callianassa brcvis, Fr

Enoploclytia Leachi, Mant. . . .

Hoploparia

Cytheridae

Phymosoma radiatum, Schl. . .

Micraster Lorioli, Nov

Frondicularia angusta, Nils. . . Frondicularia inversa, Reuss . . Cristellaria rotulata, Lam. . . .

Dentalina

Abies minor, Velen

Dicotyledonenblatter

Chondrites sp

12 3

+ + + +

+

+

+ + + +

+

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Die DiinnscWiffe zeigen ein dicbtes i'einkoniiges Magma mit schwarzen, sebr kloinen Kornern, sehr seltenem Glauconit, dann einzelnen grossen Foraminiferen (Cristellarien und Globigerinen), welche nur da angehauft sind, wo sie den Darm- iahalt eines Echinoderms oder Wurmes bildeten.

9. Umgebung von Ilohcnmauth, Leitomischel und Abtsdorf.

Aus der Gegend von Chotzen und Zamrsk lassen sich die Priesener Schichteu bis in die Unigebung von Leitomischel verfolgen, theils als isolirte Partien, wie siidlich vom Chotzener Bahnhofe, bei Chlum, Worlow und am Weinberge bei Hohen- mautb, theils als die Thalrichtung begleitende langere Ziige.

51

Sie sind meist durch Vegetation verdeckt und wo sie etwas aufgeschlossen sind, dort liefern sie nur spiirliclio Petrefacten, die denen der tiefsten Lage des Chotzener Profils entsprechm.

Am Einsclmitte der Strasse am Weinberg bei Hohonmautli sammelte icb bios Dentalium medium Sow., Cardita tenuicosta Sow., Nucula semilunaris v. Bucb und Corbula caudata Nils. Ein emsiger Localsammler durffce Gelegenheit finden, die meisten in Cbotzen koustatirten Arten hier wiederzufinden.

Bei Leitomischel ist es die Lehne oberhalb Nedosfn, wo man ein gutos Profil wabrnehmen kann : auf den petrefactenreichen Iserschichten folgen graue Letten mit Terebratula semiglobosa (Prof. Barta), die dann nach oben allmahlig in die plattigen Priesener Schichten ubergeben, welcbe durch Micraster Lorioli, Hola- ster planus, Trocbus Engelbardti und Scbuppen von Cladocyclus cbarakterisirt sind.

Nordlich von Leitomischel an der Strasse uach Cbotzen ist ein Aufschluss bei Boliouhovic, wo ungemein viel zarte Fischresto vorkommen, die demnacbst bearbeitot werden sollen.

In dieser Gegend werden die Planer der Priesener Schichten zur Verbesse- I'ung des Ackerbodens verwendet. In Zwischenraumcn von mehreren Jahren werden grosse Stiicke des Gesteins auf die Felder gelegt und nachdem sie] durch Frost und Feuchtigkeit zerfallen sind, cingeackert. Eine darauf folgende Diingung sol •lusgozeichnet wirken und auf Jahre aushalten, was die Grundlage des Wohlstandes der Bauern dieser Gegend bilden soil.

Es bleibt noch des dunnpfattigen weissen Planers der Priesener Schichten zu erwfthnen, welcher bei Abtsdorf auf den grauen Mergeln mit Terebratula semi- globosa (Teplitzer Schichten) liegt und iiber dessen Lagerung ich das Profil bereits in der Schrift iiber die Teplitzer Schichten pag. 52, Fig. 19. gegeben habe.

Versteinerungen sind hier sehr selten und schlecht erhalten und der ganze Habitus der hier entwickelten Priesener Schichten erinnert an diejenigen von Ilostin und Pepin. (Vergl. Seite 34.)

Ueber die Wasscrvcrtlieiluiig in den Schichten der bolimischcn

Kreideformation.

Die Priesener Schichten werden nur dort ausgiebig wasserfuhrend, wo sie v°u grosseren Complexen des Quaders der Chlomeker Schichten bedeckt werden, dean dort sammelt sich das durch die Quadersandsteinmassen durchgesickerte Wasser a'if der Oberfiache der wasserdichten Mergel der Priesener Schichten und tritt am *usso der Quadersandsteine in Form von machtigen Quellen hervor.

Wo die Priesener Schichten nur von Vegetation bedeckt sind, erweisen sie s'cli nicht als wasserfuhrend, ausgenommen an Stellen, wo sie eine kleine Mulde widen. Dennoch wurden die Priesener Schichten in den letzten Jahren wiederholt Qehufg Erlangung von Wasser angebohrt und dabei zwar ibre bedeutende Machtig- *°it c.onstatirt, aber die kostspieligen Arbeiten fiihrten zu keinem befriedigenden ^Qsultate. Icb will hier otwas naheres iiber diese Wasserfrage mittheilen.

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52

In <ler Gegend zwischeu Chlumec, Koniggratz and Pardubic ist an vielen Orion empfindlicher Wassermangel und namentlich die Zuckerfabriken batten viel- fach grosse Noth, die nothige Menge von Wasser zum Betriebe ibrer Etablisse- ments zu beschaffen. In Folge dessen wurden in ncuerer Zeit an mcbroren Stellen tiefe Bohrungen veranstaltet, deren Resultate icb mit den geologischen Verhiiltnissen diescr Gegend in Einklang zu bringen vcrsuchen will.

Die das meiste und beste Wasser fiihrenden Lagen sind die an der Basis uuserer Kreideformation liegenden Perutzer Scbicbten, welchc liings des Sttd- rarides des ebemaligen Kreidemeeres noch vor dessen Bildung als Siisswasserabla- gerungen sicb direkt auf dem Urgebirge abgelagert baben, wie wir dies aus der Gegend von Kolin bis gegen Chrudira bin beobacbten konnen.

So entspringen die ausgiebigen Quellen, welcbe siidlicb von Kolin bci bei Ctitar zu Tage treten, den Perutzer Scbichten, ebenso die Quellen von Set. Anna bei Luze und an vielen anderen Orten in BShmen und Mabren.

Diese wasserfiihrenden Schicliten fallen gegen Norden ein und wurden daber in Chrast (Profil Fig. 28. Ch.) erst in einer Tiefe von 36 m angebobrt. Weiter nach Norden bei Holic sind sie erst in der Tiefe von 300 m angebobrt worden und das Wasser sprudelte 1 m boch iiber die Oberfliicbe. Einc fortgesetzte Bobrung, vor der icb recbtzeitig gowarnt habe, hatte zur Folge, dass nun das Wasser triige einen 8 m tiefen Brunnen fflllt, aus dem es gepumpt wird und weil es zu warm ist (10° R), als Trinkwasser nicbt benutzt wird.

Die Leiter der Bobrung verzeiebneten nacbstebendes Profil, zu dem aber Belegproben erst in der spateren Zeit gesammelt wurden und nur die grossen Tiefen betreffen.

Ich will dazu die mutbmasslicben Altersbestimiriungen beifugen.

1. Brunnenteufe i)Af50m] Briesener und Teplitzer Scbicbten.

2. Planerkalk 201 •— J

3. Planerkalk fest 55-80 Trigonialagen der Iserscbicbton.

4. Fester Kiesel 110 Oonglomerat d. ober. KokoHnor Quaders.

5. Fester Sandstein .... 310 Oberer Kokofiner Quader.

6. Kieselsandstein 6'- , ] Untcm. Kokoi.iner Quadci,

7. "Kieselsandstein 9' J

8. Grauer Sandstein .... 10'BO Weissenberger und Korycaner Scbicbten.

9. Kieselsandstein . . . . 4-5!) Perutzer Quader.

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Nacb diesen Erfabrungen ist es erklarlich, dass noch weiter nordlich unzu- langlich vorgenommene Bobrversuche zu keinem Besultate fuhren konnten.

So wurde in der Zuckerfabrik Siroviitka bei Dobf enic bis zu einer Tiefe von 110 m gebobrt, ohne dass Wasser erreicbt wurde, dann die weitere (sehr pri- mitiv vorgenommene) Bohrung auf mein Anrathen eingestellt.

Wollte man hier die wasserfiihrenden Perutzer Schicliten erreichen, niiisste man mit grossem Aufwande am besten mit Diamantbohrung in einc 'liefe von wenigstens 300 m bohren, miiglich auch noch tiefer, denn die Schicliten unserer Kreideformation nebmen nacb Norden an Miichtigkcit zu.

Fig. 28. Schematisches Profil in der Richtung von Chrudim gegen Koniggratz, das Verhaltniss der wasserfiihrenden Schichten

der Kreideformation darstellend.

Pr. Urgebirgsanhohe bei Pracov. Sk. Skrovad. Oh. Chrudim (Chrast) 36 m. P. Pardubic (Elbe). El. Holic. S. Sirovatka. Er, Koniggratz (150 m).

1. Urgebirge. 2. Die Perutzer Schichten, der wichtigste Horizont in Bezug anf Wasserftihrung. 3. Korycaner Schichten. ■i. AYeissenberger nnd Malnitzer Schichten. (An der Basis die schwach -wasserfiihrenden Semitzer Mergel.) 5. Teplitzer Schichten. 6. Priesener

Schichten.

54

Einc urn weniges ticfcre Boluung von 150 m wurde im BriLuhause in Koniggratz durcligefiihrt, ohnc zu einem Kesultate zu fiihren.

Diese Verbal tnisse babe ich an dem Profil Fig. 28. sckematisch darge- stollt, glaube abcr, dass diese Frage verdienen mochto, von einem tecbniscben Fachraanne ins Detail studiert zu werden, denn schon meine Skizze wird niancben vor kostspieligen lioffnungslosen Bohrversnchen warnen.

Nachtrag zur Umgcfoiing von Pardubic.

(Seite 48.)

In der Fortsetzung der Berglehne von Nemosic liegt noch ein zweiter interessanter Fundort bei „Lhota Ufeticka", wo Herr Dr. Jabn folgende Arten sammelte :

Cladocyclus Streblensis, (Join. Osraeroides Lewesiensis, Ag. Osmerolepis reticulata, Fr. Scaphites Geinitzi, It. Aptychus cretaceus, v. Miinst. Dentalium glabruru, Gein. Nucula semilunaris,

Tellina concentrica, Reuss.

Pecten Nilssoni, Go! (If. Ostrea frons, Park. Terebratulina chrysalis, Schl. Rhynchonella (pisum?) Pollicipes i'allax, Darw. Callianassa brevis, Fr.

55

III. Tabellarisclie Uebersicht

der in den Priesener Schichten aufgelundenen Vcrsteincrungen.

Reptilia.

Iguanodou? Albinus. Fr.

Pisces. Dipnoi. Dipnolepis Jahni. Fr,

Selachii.

Oxyrhina angustidens. Eeusa, Lamna raphiodon. Ag. Lamna acuminata. Hems. Notidanus simplex. jFh . Otodus appendiculatus Ag,

OtOdUS SUlcatUS. Gem. .

Squatina lobata. Eeuas. . Corax heterodon Beuss. Ptychodus mammillaris Ag

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Ganoidei. 1'ycnodus (complanatus Ag.?)

Teleostei.

Osmeroides Lewesiensis. Ag. Osmeroidcs divaricatus. Gem. Cyclolepis Agassizi. Gem. Aspidolepis Stcinlai. Gein, Enchodus Halocyon. Ag. Saurocephalus marginatus. Beuss.

Elopopsis? sp

Beryx ornatus. Ag

Cladocyclus Strenlensis. Gem. Osmerolepis reticulata Fr.

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*) Die mil; u, bezeichneten Arten sind auf die Autoritiit von Eeusa in dieses Verzeiclmiss aufgenommen, fehlen aber unserer Sammlung.

56

Operculum A. (radiatum). . . Operculum B. (altum). . . . Operculum C. (quadrangulum). Praeoperculum D. (spiniferum). Praeoperculum E. (serratum). Operculum F. (histrix). . . .

Electrolepis horrida. Fr

Spinacites radiatus, Fr. . . .

Mollusca.

Cephalopoda.

Pelemnites ap

Nautilus sublaevigatus. D'Orb. . . .

Nautilus rugatus. Fr.etSchl

Nautilus Reussi. Fr

Ammonites (Schlonbacliia) subtrica-

rinatus. D'Orb

Ammonites (Acanthoceras) dentato-

carinatus. f. Rom

Ammonites (Placenticeras) D'Orbi-

gnyanus. Gem

Ammonites (Lytoceras) Alexandri. Fr, Ammonites (Schlonbacliia) Texanus.

Iliim.

Ammonites (Schlonbacliia) Germari.

Mas.

Ammonites (Cosmoceras) Schlon- bachi. Fr

Ammonites polyopsis. Duj

Ammonites (Phylloceras) bizonatus. Fr

Ammonites (Pachydiscus) peram- plus. Mant

Ammonites cf. latidorsatus. Miokelin.

Scaphites Geinitzi jyorb

var. binodosus. .

Scaphites auritus Fr

Hamites bohemicus Fr

Hamites verus. f>-

Hamites Geinitzi. jrori,

Hamites consobrinus. B'Orh. . . .

Crioceras membranaceum. Fr. . .

llelicoceras Reussianum. (inn. . .

Bacnlites Faujassi var. bohemica, .

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Gastropoda. Turritella multistriata. items. . Turritella acicularis. Reims. . . Turritella Noeggerathiana. Goidf.

Scala decorata. (Ma

Scala. n. sp

Natica Gentii. Sow

Natica Iloemeri. Qein

Natica vulgaris. Reims

Turbo decemcostatus. v. Bueh. Trochus Engelhardti. Gein. . Trochus amatus. D'Orb. . . . Guilfordia acanthochila. Weinz. *p

Ivissoa Reussi. Gein

Rissoa sp

Alvania sp

Alvania sp

Rissoa?

Nov. Genus

Pleurotomaria linearis. Mmt. Pleurotomaria baculitatum. Qein. Aporrhais megaloptera. Reuss. Aporrhais Reussi. Qein. . . . Aporrhais papillionacea. Gold/. Aporrhais coarctata. Gein. . . Aporrhais steuoptera Goidf. . . Aporrhais subulata. Reus*. . . Aporrhais arachnoides. Mailer,

Rapa cancellata. Sow

Fusus Nereidis. Mmst

Fusus of. Requienianus. D'Orb.

FUSUS. sp

Tritonium. sp

Cancellaria sculpta. Reuss. . . Neptunca carinata Weinz. in lit. CeritMum Luschitzianum. Gein. Ceritbium fasciatum. Reuss. Cerithium binodosum. B$m. Ceritbium pseudoclathratum Cerithium (cf. Dupinianum) Ceritbium (cf. provinciale). Voluta elongata. D'Orb. Mitra Roemeri. D.<M . . Mitrn, clathrata. Bern*.

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Oylichna cylindracea. Gein. Acteon doliolum. Mull. Actcon ovum. Duj. . . . Acteonina lineolata. Reus*. Avellana Humboldti. Mull. Scaphander cretaceus. m-. Aemaea depressa. Gein. . Dentalium glabrum. (Mn. Dentalium medium. Sow. . Dentalium polygonum. Reus*. Dentalium laticostatum. Reus. Dentalium ellipticum. Sow.

Pelecypoda. Cardium lineolatum. Reuss. Cardium semipapillatum. Reust Cardita tenuicosta. iPOrb. Isocardia cretacea. Goidf. Astarte acuta. Beusa. Astarte nana. Reuss. . . Cyprina Hiibleri. GtinJ Eriphyla lenticularis. Gold/. Nucula pectinata. Sow. Nucula semilunaris, v. Buck.

NuCUla OVata. Mantel. .

Nucula. Sp

Leda siliqua (Reuss.) . .

Leda producta. (Reuss.) .

Pectunculus insculptus. Re Pectunculus? arcaceus. r Area truncata. Reuss. Area striatula. Reuss. Area undulata. Reuss. Area Geinitzi. Reuss. Area bifida. Reuss. . . Area pygmaea. Reuss. Area propingua. Reuss. . Pinna decussata. Gold/. Pinna nodulosa. Reuss. . Pholas reticulata. Mailer. Lithodomus spathulatus. Gein. Lithodomus cf. lostratus. iro Modiola capitals. zu/ei. . . Teredo . . . «. sp. ....

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Gastrochaena amphi sbaena, Corbula bifrons. items. . Corbula caudata. wi/ss. . Thracia?

Gel.

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Lyonsia carinifera. vOri. Leguminaria truncatula. Reu. Modiola tetragona. Reuss. Leguminaria Petersi. zutei. Pholadomya decussata. . . riioladomya. n. sp. . . . Tellina concentrica. Reuss.

VeilUS lamillOSa. Reuss. . .

Venus concentrica. Reuss. . Venus subdecussata. Rdmer Venus parva. Sow. . . Venus pentagona. Reuss. Avicula Geinitzi. Reuss. Avicula pectinoides. Reuss. Avicula glabra. Reuss. . . (Avicula minuta. Reuss.) . . (Avicula neglecta. Reuss.) . (Avicula paucilineata. jBe«M.) Gervillia solenoides. Befr. Inoceramus Cuvieri. Sow. (Inoceramus latus. Momtell. ) Inoceramus planus. v. Munst (Inoceramus Brongniarti ? I Lima septemcostata. Reuss. Lima elongata. Sow. Lima granulata. Deshm/es. Lima Hoped. Deshayes. . Lima somisulcata. Niks. Peoten Nilssoni. Gold/. . . Pecten curvatus. Gem. Pecten Dujardinii. Rem. . Peoten squamula. Lanmark.

Pecten lac vis. miss. . . . Pecten scrratus. Nils*. . . (Pecten cicatrisatus. Goldf.) (Pecten denticulatus. v. Bagei (Pecten subaratus. Nils. ) . (Pecten trigemmatus . Gein.)

Spon dylus. Sp

Exogyra lateralis. Reuss.

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Ostrea semiplana. Bow. . . Ostrea hippopodium. miss. . .

Ostrea Proteus. Beuss

Ostrea cf. Wegmanniana. D'Orb.

Ostrea irons. Park

Anomia subradiata. Beuss. . . Anoraia subtruncata. Gein. . .

Brachiopoda. Magas Geinitzi. BehlBnb. . . .

Argiope?

Terebratulina chrysalis. SoM. . Rhynchonella (var. pisum) . .

Bryozoa.

Kschara rhombifera. Beuss. . .

Entalophora? solitaria. Fr. . .

Nuilipora gracilis. Beuss. . . .

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Crustacea.

Polycnemidium pustulosum. Beuss. .

Etyus Buchi. zntei B.

Necrocarcinus perlatus. Fr. . . .

Palaeocorystes? «P .

Palaeocorystes sp

Microcorystes parvulus. Fr. . . .

Calliauassa brevis. Fr

Callianassa clongata. Fr

Callianassa gracilis. Fr

Stenocheles parvulus. Fr

Stenocheles esocinus. Fr

Paraclytia (nephropica ?)

Hoploparia

Uoploparia

Enoploclytia Leachi. Mant

Palinurus

N. genus

Cytherella Miinsteri. Beu*»

Cytherella ovata. Bi>m

Cytheridea laevigata. Bm»i. .

Cytheridea perforata. BSm

Cythere serrulata. Boiq

Cythere oraatissima. Beuss. . . . b. Cythere semiplicata. Beuss. . . . B.

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Cythere Karsteni. Be«w». . . Cythere concentric,;!,. B««*«. . . Bairdia arquata var. faba. Retm. u. Bairdia subdeltoidea. v. Mumt. . .

PollicipeS falax. Dane

Pollicipes glaber. mm

Scalpellum maximum. Sow

Scalpellum quadratum. Done. . . .

Vermes.

Serpula gordialls. Sehi R.

Serpula tetragona. Sow

Serpula subtorquata, v. Munst, . . n. Serpula spinulosa. Beuta. . Serpula subinvoluta. Beuis. . Serpula? ........

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Echinodermata.

Antedon

Cidaris sceptrifera. Mmi. . . Cidaris subvcsiculosa. worb.

Phymosoma

Micraster Ijorioli. Nov

Holaster cf. placenta. Ag. . . Jlemiaster regulusanus. D'Orb.

Goniaster?

Stellaster , . . .

()phiothrix?

UolothuriaV intest

Anthozoa. Parasmilia centralis. Mmt. . .

Trochosmilia. «p. i.

irochosmilia. >p. n.

Micrabatia coronula. GoUj: . . . . Trochocyathus Harveyanu's. M.Retii. rocbocyatbus conulus. Phil. . . .

Irochoc'yatbus

°culina?

Porifera.

Ventriculites radiatus. Mmt. Ventriculites angUStatus. B6m. .

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Geodia gigantea. Bolt

Ckondrillopsis asterias. j<y. . .

Stylocordyla?

Clione?

Scypliia odontostoma. Reuse.

Foraminifera.

Cornuspira cretacea. Beuss. . . Trochammina irregularis. /'. and (Haplostiche constricta. Beuss.) Haplostiche clavulina. Beuss. . Haplostiche dcntalinoidcs. Beuss. Haplostiche foedissima. Beuss. . Textularia globulosa. Beuss. Textularia conulus. Beuss. (Textularia obtusangula. Boem.) Textularia obsoleta. Beuss. (Textularia anceps. iteuss.) (Textularia turris. D'OJ.) Textularia praelonga. Beuss. Textularia foeda. Brush. . Verneuillina triquetra. Beuss Verneuilliiui Bronni. Beuss. (Tritaxia tricarinata. Beuss. ) Gaudryina rugosa. D'Orh. Valvulina spicula. Beuss. . (Bulimina Preslii. Beuss. ) (Bulimina ovulum. Beuss.) . Bulimina Murchisoniana. iy Bulimina variabilis. D'Orb. Bulimina intermedia. Beuss. (Bulimina truncata. Beuss.) (Virgulina Reussi. Gein.) . (Bolivina tegulata. Beuer. ep.) Nodosaria farcimen Soldani Nodosaria filiformis. B'Ori,. (Nodosaria innata. Beuss.) Nodosaria cylindracea. Beuss Nodosaria monile. v.liag. . Nodosaria Zippoi. Beuss. . Nodosaria Mayeri. n. ep. . Nodosaria affinis. Beuss. . (Nodosaria (?) conferta. Beuss.) Nodosaria aculeata. v'Orij. . .

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(Nodosaria costellata. 2Ja««».) .

(Nodosaria sulcata. Nils.) . , Nodosaria Lornoiana. z>'0&. , Nodosaria multilineata. e»i. , Frondicularia apioulata. 7JeM«s. (Frondicularia bicuspidata. Beuss.) Frondicularia angusta. Beuss. . Frondicularia angulosa. jyori. (Frondicularia peregrina. Beuss.) (Frondicularia, canaliculata. Beuss. Frondicularia raucronata. Beuss. Frondicularia margin a,ta. Beuss. Frondicularia turgida. Beuss. . Frondicularia Cordai. Beuss. . Frondicularia inversa. Beuss. . Frondicularia Archiacina. D'Orb. Frondicularia bicornis. Bams. . Frondicularia striatula. Beuss. . Marginulina elongata. D'Orb. . (Marginulina coraprossa. D'Orb.) Marginulina Nilssoni. Boem. Marginulina bacillum. Beuss. . Marginulina ensis. Beuss. . . . Marginulina Iioemeri. Beuss. . (Marginulina bullata. Beuss.) . vaginulina strigillata. Beuss. . (Cristellaria limbata. Beuss.) . Cristellaria lobata. Beuss. . (Cristellaria lituola. Beuss.) . . Cristellaria navicula. D'Orb. Cristellaria lepida. Beuss. . . Cristellaria rotulata. D'Orb. . . (Cristellaria complanata. Beuss.) (Cristellaria triangularis. D'Orb.) Flabellina ornata. Beuss. . . . Flabellina elliptica, Nils. sP. (Folymorphina trigonula. Beuss.) (Polymorphina horrida. Beuss.) . Folymorphina elliptica. Beuss. . (Folymorphina damaecornis. Beui U'olyniorphina glomerata. Boem.) folymorphina lacrima, Beuss, . folymorphina globosa. v. Munster. ^lobigerina cretacea. D'Orb.

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Globigerina marginata. Bwm. Globigerina trocboidcs. Bma. (Discorbina Micheliniana. ifOrb.) Discorbina umbilicata. U0rh. var

nitida Jieuss.

Discorbina leaticula. Beuet, . . Discorbina ammonoides. Beuee. Discorbina polyraplies. Beuu. Anomalina moniliformis. Haute. Nonionina compressa. Boem,

Radiolariae.

Dictyomitra multicostata. zutd. Dictyomitra regularis. Pemcr. . . Dictyomitra conulus. rcmer. . . . Litbocyclia discus. Pemer. . Thecosphaera spongiarum. rtmev. Cromyomma perplexum. Stshr. Druppula convoluta. Pernor. . . Stylodyctia Haeckeli. Zittel. . . Acrosphaera hirsuta. remer. . . . Porodiscus glauconitarum. Perner. Ropalastrum $$

Plantae.

Araucaria Frici. Vei

Araucaria brachypbylla. E. Bayer. Araucaria epactridifolia. E. Bayer. Sequoia lepidota. E, Bayer. . . Sequoia Iteichenbachi. (Gem.) . .

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Widdringtonia ap

Frenelopsis bobemica. Vei. . . . Quercus Charpentieri. E. B. . . Ficus Cecropiaelobus. e. b. . .

Rhus dens mortis. E. B

Ericophyllum Gaylussaciae. e. b Myrsine manifesta. E. B. . . . Myrsine caloneura. e. b. . . .

Ardisia glossa. e. b.

Diospyros primaeva- Biter. . . .

Pbyllites Perneri. e. b

Acantbocepliale bohemica. e. b.

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IV. Kritisches illustrirtos Verzoichniss der in don Priesener Schichten vorkommenden Versteinerungen.

Dieses Verzeichniss ist nach den in der Studie iiber die Teplitzer ochichten pag. 63 angefiihrten Grundsiitzen zusammengestellt und will ich die- selben hier nicht wiederholen.

Jguanodon? Albinus, Fr. Fig. 29. a—d.

Von der Gegenwart riesiger Saurier zur Zeit der Ablagerung der Prie- sener Schichten geben mehrere Reste den Nachweis, wclche am steilen Elbeufer bei Srnojed westlich von Pardubic aufgefunden wurden. Herr Jaroslav Jahn fand den mittleren Theil eines grossen Phalangen, an dem beide GelenlrfUichcu durcli Zersctzung verscliwanden. Der Rest ist 10 cm lang und in der Mitte (5 cm breit. Ausserdem fand ich an derselben Stelle flache

f'"g- 29.

ft aattlr]

Iguanodon ? Albinus, Fr. von Srnojed. a. Mittelsttlck eines Phalangen in !. wrflsse. h. HautknocJien in naturl. GrOsse. c Querschliff dessolben, schwaeli vergrossert. d. Ein Fragment stark vergrossert.

5

66

viereckige Knochenstucke, welclie jedonfalls zum Hautskelet gehOrten unci am Querschliff noch die Knochenstruktur aufweisen (c, d.). Nebstdeni fand man Stiicke, die auf Rippen und andere Skelettheile liinwiesen, aber ganz aus zersetztem Schwcfelkies und Gyps bestanden.

Dipnolepis Jahni, Fr. Fig. 30. A. und B.

Diese Art entdeckte ich zuerst in Chotzcn, aber die betreffende Schuppe war zum Studium nicht gunstig erhalten. Unter dem mir von Herrn Jar. Jahn aus den tiefsten Lftgen der Priesener Schichten bei Oernosic (Pardubic) iibersandten Materiale, fand ich spater unter Schuppen von Osmeroides, Cyclolepis und Cladocyclus, auch eine Schuppe von laiiglich viereckigcr

A.

B.

Fig. 30. Dipnolepis Jahni, Fr. A. Schuppe von unten. Smal vergrossert. a. Unter- flachc dor Schuppe. b. Negativ der bezahn. Oherflache. B. Fragment des Negatives

der bozahnten Oberflaehe.

Gestalt, welche im oberen Drittel das Centrum in Form cines kleinen Ilockers aufwies, um welches herum sich unregelmJissige concentrische Fatten grup' pirten. Die Schuppe liegt mit der Innenseite nach oben, die Aussenseite ist bloss im Negativabdruek erhalten und zeigt radial geordnete, dicht nebeii einander stehende Eeihen von Griibchen, die von einander durch undeutliche Leisten getrennt sind. (Vergl. Fig. 30. B.) Diese Grubchen ruhren wohl voD Zahnreihen her, mit welchen die Schuppe geziert war. Da ich mich cbeD mit dem Studium der permischen Dipnoer beschaftigte, so erkannte ich leicht, dass auch diese Schuppe denselben angehort. (Vergl. Fauna der Gaskohle Taf. 80.) Es ist damit der, wie ich glaube, erste Beweis geliefert, dass es auch ceratodusartige Ijurchfisclie in der Kreideformation gegeben hat. Die

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selben lebten kaum im Moore, sondern olier in den Fliissen des damaligen Contincntos, von wo die Schuppe in das Meer herabgeschwenimt wurde.

Ich widmete diase hochinteressante Art der Familie Jahn, wo mich sowohl Vater als Sohn in meinen Arbeiten auf thatkriiftigste unterstiitzten.

Oxyrhina angustidens, Reuss. (Fr. Kept, und Fische, pag. 8. Fig. 13.)

Fiihrt Reuss aus den Priesener Schichten von Priesen an, wir fanden daselbst rnebrere iibnliche Ziihne, die sich aber durch sebr feine Liingsstrei- fung auszeichneten und nicht sicher zu der Art zuzurecbnen sind.

lamna raphiodon, Ag. (Fr. Kept, und Fische pag. 10. Fig. 17.)

Fiihrt Reuss von Priesen, Postelberg, Kautz und Wollenic. Wir besitzen nichts derartiges aus den Priesener Schichten.

^anina acuminata, Reuss. (Fr. Rept. und Fische pag. 9.)

Die Gattung Lamna ist haufig neben Otodus appendiculatus in den Priesener Schichten, was dadurch erklaxlich ist, dass in neuerer Zeit der Nachweis geliefert wurde, dass lamnaartige Ziihne den vorderen Theil des Kiefers von Otodus eingenommen haben. -Audi wird es wenig Bedeutung haben einzelne Arten unterscheiden zu wollen nach dem, ob sie weniger Oder mehr gebogen sind, denn dies wird davon abhangig gewesen sein, an welcher Stelle des Kiefers der Zahn stand.

N°tidanus simplex, Fr. Fig. 31.

In der glauconitischen Schichte 2. des Priesener Profils fand der Mu- soumszeichner Herr F. Blazka einen kleinen Notidanus-Zahn, der sich von Not. microdon aus den Teplitzer Schichten dadurch unterscheidet, dass der crste Zahn am Aussenrande nicht gekerbt ist und dass derselbe doppelt so gross ist als der nachfolgende. Der zweite bis vierte nehmen rasch an Grtisse ab und der vierte ist nur halb so lang als der zweite.

P*S;r'?S:J5!ir,»".

Fig. 31. Notidanus simplex, Fr. von

Priesen. 6mal vergrossert.

%}fUir'm*:

Fig. 32. Squatina lobata, Eeuss. VergrOssert. Copie nach Reuss.

0(,us appendiculatus, Ag. (Rept. und Fische pag. 5. Fig. 5.)

Mittelgrosse Exemplare kommen in Luschitz, Priesen, Postelberg und anderen gut aufgeschlossenen Localitaten vor. t0^us sulcatus, Gein. (Rept. und Fische pag. G. Fig. 7.)

Wurden von Reuss uuter dem Namen Hyb. gracilis von Priesen und Postelberg angeMhrt.

5*

68

Squatina lobata, Reuss. (Rept. u. Fische pag. 10. Fig. 18) Fig, 32.

Reuss fand diesen kleinen nur 4 mm breiten Zahn sehr selten in Priesen.

€orax hetcrodon, Reuss. (Rept. und Fische pag. 11. Fig. 23.)

Nicht selten bei Postelberg. Aus Priesen besitzen wir diese Art aus der Nucula-Schichte (Nr. 0.), sowie auch aus der Schichtc 2. Ptyehodus mammillaris, Ag. (Kept, und Fische pag. 14. Fig. 33.)

Wird von Reuss aus den Priesener Schichten von Priesen angefuhrt. Pycnodus complanatiis, Ag. ? (Fr. Rept. und Fische pag. 21. Taf. II. Fig. 5. Textfigur Nr. 47.)

Pechschwarz gefiirbte Gaumenzahne und gekerbte Schneideziihne fanden sich in Priesen in den stark glauconitischen Schichten 2a. des Profils und in der Schichte 3. Sie erinnern in Form am meisten an den P. complana- tus Ag., doch lasst das vorliegende Material an isolirten Ziilinen koine sichere Destimmung zu. Einen hierher gehorigen Zahn erhielten wir von Ilerrn Lehrer Feigl von Cernodol bei Laun. Osmeroides Lewesiensis, Ag. (Rept. und Fische pag. 34. Fig. 55.)

Isolirte Schuppen kommen fast iiberall in den Priesener Schichten vor, namentlich an der OberfULche der als Lepidenteron bezeichneten Wurmrohron. Osmeroides divaricatus, Gein. (Rept. und Fische pag. 34. Fig. 58.) Fig. 33. Viele und schon erhaltene Schuppen fand ich in ciner festen Schiclite am Gipfel des Wunicer Weinberges, welche dem Niveau des Ammon. den- tatocarinatus Nr. 4 des Priesener Profils entspriclit. Auch in Priesen selhst fand icli in der Schichte 3 grosse Exemplare, die ganz mit der unten gege- benen Abbildung iibereinstimmen. Die von Strehlcn citirten Exemplare diirften aus den dort am hochsten liegenden Scliichten herstammen, welche unseren klingenden Inoceramenpllinern der Priesener Schichten entsprechen diirften.

Fig. 33. Osmeroides divaricatus, Gein. Aus den Priesener Schich- ten bei Wunic. Vcrgrossert.

Fij). 34. Cyclolepis Agassizi,

(Jein. Von Waldek bei

Uensen.

Fig. 35. Aspiclolepis Stelnlal, GeinS

Voin Wolisberg bei Podiebrad,

Vergrfissert.

Gyclolepgis Agassizi, Gein. (Rept. u. Fische pag. 39. Textfig. 59.) Fig. 34. Haufig auf Lepidenteron Iongissimum in Priesen, Wunic, Wolfsberg bei Podiebrad, Waldek etc. und fast uborall, wo diese Schichten gut aufgeschlos- sen sind. Aspidolepis Steinlai, Gein. (Rept. u. Fische pag. 34. Fig. 60.) Fig. 85.

Diese grossen Schuppen kommen am haufigsten in den in Form weisser klingender Flatten auftretenden tieferen Lagen der Priesener Schichten vol', zum Boispiel am Wolfsberge bei Podcbrad, in Cinoves und Nemosic.

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Enchodus Haloeyon, Ag. (Fr. Rept. u. Fische pag. 35. Taf. 7.)

Ein schoner Kiefer aus Priesen befindet sich in der Sammlung des Hrn. Mayer in Malnitz. *

S&urocephalus marginatum, Reuss sp. Fig. 36.

Dieser interessante Zahn von unsicherer Zugehorigkeit kam wiederholt in den Priesener Scbichten vor. Ich gebe eine stark vergrosserte Abbildung von einem Exemplare aus der Schiclite 3 von Priesen, an dem man die Streifung der Basis deutlich wahrnimmt und zugleich sieht, dass der Zapfen, auf dem der Zahn aufsass, von knopfformiger Gestalt war. Auch fanden sich Zahne dieser Art in Chotzen.

Fig. 37. Cladocyclus Strehlensis, Gein,

Von Wolfsliorg bei Podgbrad.

2mal vergrfissert.

F'9- 36. Sauroccphalus marginatus, Kmiss sp J1"s Priesen, 6mal vergr. Nr. d. Orig. 1942.

^^Popsis ?

sp.

Her

In der letzten Zeit crhiolt unser Museum von Ilerrn Mayer ein Pracht- exemplar eines fast ganzen in Sphaerosiderit umgewandelten Fisches, dessen Gesammtlange etwa 70 cm betragen haben mag. Der Kopf iilinelt sehr der Gattung Elopopsis, doch muss die niihere Bestiminung auf spiiter bolassen werden. yx OPnatus, Ag. (Rept, und Fische pag. 43. Fig. 63.)

Eine Schuppe von Beryx ornatus fanden wir in der Schichte 2, mehrere andere an der Flache des Lepidenteron. Andere fanden sich in den Sutiny bei Chotzen.

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Cladocyclue Strehleusis, Gein. (Fr. Teplitzer Schichten p. G9. Fig. 39.) Fig. 37. Haufig in den tiefsten Lagen der Priesener Schichten in den ldingenden weissen Planern von Cinoves und Wolfsberg bei Podebrad, dann in Priesen, Cernodol und Wunic bei Laun. Osmerolepis reticulata, Fr. Fig. 38.

Diese Schuppe, welche im ganzen an Osmeroides erinnert, ist durch die netzformige Verzierung des Hinterrandes ausgezeichnet. Dieselbe wurde von Herrn Dr. Jar. Jahn gesammelt.

I

a. t b:

Fig. 38. Osmerolepis reticulata, Fr. von Lhota Uretickii bei Pardubic. A. flmal vergrossert. B. Ein Theil der genetzten Partie 40mal vergrossert.

Ich lasse nun die Beschreibung einer Reihe von Fischresten folgen, die noch ihre Zugehorigkeit zu dieser oder jener Fischgruppe sehr mangelhaft nach- zuweisen im Stande sind. Die meisten finden sich auf der Oberflache des Lepi- denteron, gehoren kleinen Knochenfischen an und werden in der Zukunft gewiss noch Gegenstand fleissigen Studiums werden.

Ich fuhre sie trotz ihrer Unvollstandigkeit hier dennoch an, nm auf den Reichthum an Gattungen und Arten von Knochenfischen in den Priesener Schichten aufmerksam zu machen und zum emsigen Sammeln ahnlicher Reste anzueifern.

Operculum A. (radiatum). Fig. 39.

Dieses radial gestreifte Operculum erinnert sehr an dasjenige, welches ich

Fig. 39. Operculum A. (radiatum) aus der Schickte 3 von Priesen. Vergrossert 6mal.

Nr. des Orig. 7.

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provisorisch als zu Semionotus gekorig abbildete. (Fr. Rept. u. Fische Taf. 10. Fig. 9.) Es reicht dieser Rest nicht bin, die Gattung zu bestimmen. Operculum B. (altum). -* Fig. 40.

Diese sebr hohen sclimalen, glatten Opercula kommen wiederholt auf den Lepidenterons vor. Vom Gelenkpunkte ziebt sick eine scbmale Leiste zu der oberen Spitze des Hinterrandes. Das obere Ende ist quer abgestutzt. Der Vorderrand ist mit einer Doppelleiste verseken. Der Hinterrand zweimal ausgescknitten und dann sckrag gerade zur unteren Spitze sick hinziekend.

-;.:;:x

W

Fifl. 40. Operculum B. (altum) aus der Gastropoden-

Schichte von Priesen. Vergrossert Cmal.

Nr. dea Orig. 8.

Fig. 41. Operculum ' '. (quadran- gulum) von innen gesehen. Aus

der Schichte 1 von Priesen.

Vergr. 6mal. Nr. des Orig. 9.

Operculum C. (quadrangulum). Fig. 41.

Dieses viereckige Operculum ist an der oberen vorderen Ecke mit, einem Gelenknapf verseken, der einem scklanken Stiele aufsitzt. Zur nakeren Restimmung dieser Opercula wird eine Vergleickssammlung dieser Skelet- tkeile von alien recenten Gattungen notkwendig sein.

Fi9- 42. Praeoperculum 7). (spiniferum) aus der Gastropoden-Schichte von Priesen.

Vergrossert 6mal. Nr. des Orig. 3.

i- Praeoperculum mit einem grossen Stachel am unteren Ende. 8. Parasphenoid ?

.'!.? 4. Operculum von innen. 6. Kieferfragment. G. Clavicula.

12

Praeoperculum D. (spiniferum). Fig. 42.

Dieser Fischrest zeigt mehrere wiclitige Theile des Kopfskeletes, ein gefaltetes, hinten in eine Spitze auslaufendes Operculum und eiu mit einein Doni bewaffnetes praeoperculum. Praeoperculum E. (serratum). Fig. 43.

Ein sehr holies kurzes Praeoperculum, (lessen Unterrand grob, der Hinterrand fein bedornt ist. Operculum F. (histrix). Fig. 44.

Ein am Hinterrande stark unregelmiissig bedorntes, ziemlich flaches Operculum liegt mit der Inncnflache nach oben. Seine Zugehorigkeit zu Electrolepis horrida ist sehr wabrscheiulich.

^rvvwv

Fig. 43. Praeoperculum E. (ser-

ratum) aus der Gastropoden-

ScMchte von Priesen. Vergr. fimal.

Nr. des Orig. 2284.

Fig. 44. Operculum /'.

(histrix) aus der Gastro-

poden-Schichte t. Priesen.

VergrOssert 6mal. Nr. des

Orig. 12.

Fig. 46. Spinacites radiatus, Fr.

von Priesen. Vcrgriissort (Jnial. Nr. des Orig. \.

Electrolepis horrida, Fr. Fig. 45.

An einem Lepidenteron aus dor stark glauconitischen Schichte 2. in Priesen fand ich ungcwohnlich stark bezahnte Schuppen, die wolil einem beryxartigen Fische angehort haben miigen. Die lancettscbarfen Zilhne, in welche der hintere Rand der Schuppe ausliiuft, nehmen bei der Schuppe t V8 der Schuppenliinge ein und sind von durchsichtiger liernsteinartiger Con- sisted, eben so wie die Schuppe selbst, welche grob concentrisch gestreift ist. Die neben den Schuppen liegenden Skeletreste werden bei der deiinitiven Verarbeitung der neuen Kreidefisclie eingehende Berucksichtigung verdienen.

Spinacites radiatus, Fr. Eig. 4G.

Ein kriiftiger kurzer Stachel einer paarigen Flosse mit rundem gefurch- ten Vorderrande und flachem nach iunen gekrumintei) hinteren Rande.

73

B

^'

Fig. 45. Electrolepis horrida, Fr. von Priesen. A a c. drei Sohuppen verschiedene Grfisse. d. Fragment eines Operculum, VergrBssert ISmal. Nr.' (Irs Orig. I88f B. Di-ei Spitzen der bei 6. abgebildcten Schnppe. Vergr. 450mal. Nr. iles Orig- 1

Bemerkungen uber die Cephalopoden.

Das Material an Cephalopoden, das in neuerer Zeit in Priesen sowie in Srnojed bei Pardubic gefunden wurde, wiirde verdienen in einer selbstiindigen Monographic verarbeitet zu werden, doch ist ein Versuch eine jiingere Kraft zur Losung dieser Aufgabe zu gewinnen gesclieitert.

In den nachfolgenden Notizen kann nur thcilweisc auf die neuen Funde ^iicksicht genonimen werden und sind die dabei gemachten Bemerkungen nur als v°Haufige Notiz iiber die Existenz der betreffenden Funde aufzufassen.

Belemintos, sp. (Fr. et Schl. Cephalop. pag. 19. Taf. 16. Fig. 14.)

Von der Existenz der Belemniten zur Zeit der Ablagerung der Priesener Schichten gibt bloss eine einzige verkieste Alveole den Beweis, die bei Leneschitz gefunden wurde. Nautilus BublaeTlgatus, D'Orb. (Fr. et Schl. Cephalop. pag. 21. Taf. 12. Fig. 1.) Ein Exemplar wurde in der Schicbte 2b. in Priesen gefunden und ein zweites zweifelliaftes in einem Sphaerosideritknollen der Schichte 4. Das letztere ist bloss ein Steinkcrn, 13 cm hoch und zeigt einen tiefen Nabel, wessbalb es wohl einer neuen Art angehoren wird. Nautilus rugatus, Fr. (Fr. et Scbl. Cephalop. pag. 23. Taf. 12. Fig. 2.)

Ein grosses verdriicktes Exemplar aus Priesen erhielt unser Museum

von Ilerrn Lehrer Feigl in Laun. Dem Gesteine nach stammt es aus der

Schichte 3.

Stilus Reussi, Fr. (Fr. et Schl. Cephalop. pag. 25. Taf. 12. Fig. 4, 5.) Fig. 47.

Diesen kleinen fur die Priesener Schichten sehr bezeichnenden Nautilus

fanden wir schon in der Nuculaschichte 0. des Priesener Profils, claim in

74

fler Schichte 3, sowie im Sphaerosiderit der Scliiclito 4, wo das grossto Exemplar 6 cm Hohe besitzt. Ausserdem ist sein Vorkommen bei Leneschitz. und Bolim. Leipa constatirt.

Fig. 47. Nautilus Reussi, Fr.

Vergrossert 6mal.

Fig. 48. Schl'dnbachia subtricarinata,

D'Orb. sp. Aus der Schichte 8 des Prie- sener Profils in '/a nattlrl. GrOsse.

Ammonites (Schlonbachia) snbtriearinatns, D'Orb. (Fr. et Schl. Cephalop. pag. 26. Taf. 1. Fig. 1—3.) Fig. 48.

Dieser schone Ammonit ist hiiufig in der Schichte 3 und 4 des Prie- sener Profils. Das grosste in Sphaerosiderit erhaltene Exemplar hat eine Hohe von 23 cm und die Knoten der Seiten werden am letzten Umgang undeutlich, an den jiingeren Windungon sind sie aber sehr schon ausgebildet.

Ammonites (ScWOnbachia) Texanus, Rfimer. (Fr. et Schl. Cephalop. pag. 28. Taf. 6. Fig. 5.) Fig. 49.

Wurde einmal in fragmentiirem Zustande in den hochsten Lagen der Priesener Schichten bei Vinafic (Jungbunzlau) gefunden. Ammonites (Schlonbachia) Oermari, Reuss. (Fr. et Schl. Cephalop. pag. 20. Taf. 14. Fig. 1, 2.) Fig. 50.

Ziemlich haufig in Lencschitz und in der Schlucht Cernodoly niichst, Vrsovic bei Laun. (Merkwurdigerweise nie in Priesen.) Ein Fragment bei Holic.

Fig. 49. Schlonbachia Texana, Rflmer, sp. Aus den hochsten Ijagen der Priesener Schichten von Vinafic. '/, natiirl. Grttsse.

Fig. 50. Schlonbachia Germari, Reuss sp. von Leneschitz. «,. Ein kleines Exemplar, h. Frag- ment ernes grossen Exemplars von der Aussen- seite.

Ammonites (Acanthoccras) dentatoearinatns, F. Rom, (K. et, Schl. Cephalop. pag. 32. Taf. 16.) Fig. 51.

75

Diese ziemlich variable Art wurde in Priesen in den Schichten 3, 4 und 5 ziemlich lulling vorgefunden , sonst nur noch am Weinberge bei Wunic. i

Ammonites (Cosmoceras) ScMonbacui, Fric. (Fr. et Sclil. Cephalop. pag. 33. Taf. 16. Fig. 5.) Fig. 52.

Wurde ein einzigesmal in einem durch einen Wolkenbruch entstandenen Wasserrisse von mir in Schichten, welche den A. Germari sehr hiiufig ent- halten, aufgefunden.

F'fl. 51. Acanthoceras dcntatocarinatum, Rflm, sp. aus

der Sphacrosideritschichte yon Priesen. a. Normales

hl|H>ei'wachsenes Exemplar, b. Wohnkftmmer emeu

"nvaehsenen Exemplars mil, snlir grossen Seiten-

Dornen.

Fig. 52. Cosmoceras Schl'dnbachi, Fr.

Aus der Schlucht Cernodoly bei Vrso- vic (Lauu). '/j nattirl. (irosse.

Ammonites (Plaeenticeras) IVOrbigiiyanns, Gein. (Fr. et Schl. Cephalop. pag. 36. Taf. 11. Fig. 2.) Fig. 53.

Die Exemplare aus den Priesener Schichten stimmen nicht so mit D'Orbigny's Abbildung als diejenigen aus den Chlomeker Schichten, nament- lich sind die Hocker am Nabelrande nicht ausgepriigt, was davon abhangen kann, dass wir es mit jungen Individuen zu thun haben. Das grosste Exem-

sflffi

Fiq. 53. Placcnticeras D'Orbignyanum, Gem. aus Lenesclutz.

a. Fragment eines jungen Exemplars, b. Quersclmitt ernes jungen Exemplars

vergriissert. e. Lobenzeichnung.

7(5

plar von Priesen ist 0 cm 1kk.1i und zeigt Rpuren der Hocker. Wir besitzen Exemplare von Prioaen aua den Schichten 0, 2, 3 und 4, dann von Le- neachitz, Bohm. Kamnitz und von Srnojed bei Pardubic aowie von Ghotzen. Ammonites (Lytoceras) Alexandra, FriS. (Fr. et Schl. Cephalop. pag. SO. Taf. 16. Fig. 0.) Fig. 54.

Das urspriingliche Exemplar stammt ans der Schichte 3 in Priesen. Fin achon erhaltenes in Fig. 54. dargestelltes, erliielten wir von Dr. Jalin von Srnojed bei Pardubic.

Fig. 55. Phylioceras bizo- natum, Fr. sp. von Lene- schitz. Naturl. Grosso.

Fig. 56. Fragment von Am.

polyopsis von Waldek.

7, naturl. Grflsse.

Fig. 54. Lytoceras Alexandri, Fr. von Srnojed bei Pardubic

S'/^mal vergrossort.

Ammonites (Phylioceras) bizonatus, Fr. (Fr. et Schl. Cephalop. pag. 40. Taf. 14. Fig. 7.) Fig. 55.

Wurde nur in zwei Exemplaren in Leneschitz gefunden.

Ammonites polyopsis, Duj. (Fr. et Schl. Cephalop. pag. .'55. Taf. G. Fig. 3.) Fig. 56.

Fin Fragment, das auf cine iihnliche Art hinweist, wurde in Waldek bei Bohm. Leipa gefunden. In neuerer Zeit erliielten wir iihnliche Fragments aus den Sphaerosiderit-Schichten von Prieaen, welche aber zu einer aicheren Bestimmung nicht hinreichen. Fin ganzcs, 35 mm holies Exemplar mit scharfer Kante stammt aus der Schichte 5 und hat auch einige Kammern mit IiOben, so dass es zu eingehenderem Studium geeignet ist. (Nr. 1872.)

Ammonites (Pacliydiscns) peramplns, Maut. (Fr. et Schl. Cephalop. pag. 38. Taf. 14. Fig. 4. und 5.)

Jugendexemplare fanden wir in verkiestem Zustande in Leneschitz bei Laun.

Ammonites cf. latidorsatus, Michelin. (Pal. Franc, pag. 270. PI. 80.)

Wir besitzen ein halbes Exemplar mit deutlichen Lobenzeichnungen von

Srnojed bei Pardubic, welches aehr an D'Orbigny's Fig. 4. erinnert und mit

der Zeit wird eingehend studiert werden miissen. S«-apliites Geinitzi, D'Orb. (Kr. et Schl. Cephalop. pag. 42. Taf. II. Fig. II.,

Taf. 13. Fig. 7, 8, 10, 12.)

[Teplitzer Schichten pag. 71

Fig. 43.

77

Hating in Priesen in der ScMchte 8 und 4 in verschiedenen Variet&ten uud Uebergftngen von einfach berippten bis zu geknoteten Formen, die als „binodosus" angefuhrt werden und nainentlich aus der Sphaerosiderit-Schiclite in schonen unverdriickten Exemplaren vorliegen. Eines derselben zeigt einen stark gerippten Aptychus. Ausserdem findet man diese Art liberal], wo lunger in den Priesener Schichten gearbeitet wird : Leneschitz, Waldek, Dne- boh, Bobm. Kamnitz, Srnojed, Nemosic, Chotzen etc. etc. Scaphites anritus, Fr. (Fr. et Scbl. Cepbalop. pag. 44. Taf. 13. und 14.) Fig. 57.

Diese zierliche Art (welche vielleicht das Mannchcn von Sc. Geinitzi ist), fan den wir in der Scliichte 0 und 3 in Priesen, dann in Dneboh und Bohni.

Fig. 57. Scaphites auritus, Fr. aus der Krabbcnschichte 5 in Priesen. Vergr. 4mal. Nr. des Orig. 1626. Gezeichnet von Herrn Nejdl.

Kamnitz. In verkiestem Zustande den involuten Tbeil in Lenescbitz und Srnojed.

Hamites bohemicus, Fr. (Fr. et Schl. Cepbalop. pag. 44. Taf. 13. Fig. 20.) - Fig. 58.

Wir besitzen Fragmente von verschieden alten Individuen aus der Schicbte 3 und 4 in Priesen, dann von Bolim. Kamnitz, Nemosic, bei Pardubic und in verkiestem Zustande von Srnojed bei Pardubic. Alle zeigen das fur diese Art charakteristische Kennzeiclien, dass die Rippen in gleicher Starke fiber die ganze Windung verlaufen.

Hamites verus, Fr. (Fr. et Scbl. Cepbalop. pag. 45. Taf. 18. Fig. 13, 18 u. 26. Hamites attenuatus Sow. bei Reuss.) Fig. 59.

Ein Fragment aus der Scbicbte 3 von Priesen, ausgezeicb.net durcb die schiefe Stellung der Rippen.

Hamites Geinitzi, D'Orb (Fr. et Scbl. Cepbalop. pag. 40. Taf. 16. Fig. L6.) -

Fig. 60.

Wurde von Reuss aus Priesen bescbrieben, spater von uns auch in ver- kiestem Zustande in Leneschitz aufgefunden.

78

D.

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A,,

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Fig. 58. Hamites bohemicus, Fr. A. Fragment aus der Schichte 3 von Priesen in natflrlicher

(Jtosse. B. Fragment eines alton Exemplars aus Srnojed boi Pardubic in naturlieher Grosse. 0. Dessen Lobcnlinie vergrossort. I). Fragment aus dem diinnen Thcile von Srnojed in gold- gliinzendem Kies erhalten. 6mal vergrossert. E. Dasselbe bei vorderer Ansicht der Kammer-

scheidewand.

Hamites coiisobrinus, D'Orb. (Fr. et Schl. Cophalop. pag. 47.)

Eine fragliche Art, die von Reuss aus Priesen, Wolenic und Meronic beschrieben, aber niclit abgebildet wurde. €rioceras? mcmbranaceum, Fr. - Fig. 61.

In Priesen fand Herr Hans Mayer, Schulleiter in Malnitz, zwei Exeni- plare eines Cepbalopoden, dessen generische Zugehorigkeit noch ungewiss ist, denn es liegen nur junge Individuen vor, welcbe in iliror Form die

0

Fig. 59. Hamites vcrus, Fr.

Fig. 60. Hamites Geinitzi, D'Orb. Von Leneschitz '2mal vergrossert.

79

Mitte zwischen Crioceras iintl Toxoceras halten. Das grossere Exemplar A. zeigt cine schiefe Berippung iilinlich wie sie bei Aucyloceras pulcherrimum D'Orb zu sehen ist.. Das kleinere vergrossert dargestellte Exemplar B. ist glatt, aber ein daneben liegendes Fragment zeigt, dass die starkeren Theile der Windung audi berippt waren. Die Embrionalkammer, welche bei C. stark vergrossert dargestellt ist, zeigt keine Kammerung und erst ihr ge- streckter Theil zeigt eine einfacb gezackte Lobenlinie, (Bei einem Versuche dor Reinigung dieses verkiosten Theilos ist derselbe bei Beriihruug mit der Nadcl leider abgesprungen.)

A. R-

Fig. 61. Crioceras? membranaceum, Fr. aus der Schichto 5. von Priesen.

A. Gauzes Exemplar in natiirl. Griisse. B. Anfangsthcil eines Exemplars mit tier

Embryonalkammer, links davon ein Fragment der starkeren Windung. Vergr. (.mal.

0. Embryonalkammer und Anfang der Kammer 40mal vergrossert.

Helicoceras Reusslanum, Gein. (Helicoceras armatum D'Orb. Fr. et Schl. Cepha- lop. pag. 47. Taf. 14. Fig. 14—19. Taf. 16. Fig. 9.) [Teplitzer Schichteu pag. 71. Fig. 44.] Fig. 62.

Junge Exemplare, deren Anfang gerade ist (Fig. 61.;, fanden sicli ver- kiest in Leneschitz neben verschieden grossen starkeren Windungsstiicken. In Priesen ist es ausser der Schichte 8 hauptsiicblich die Sphaerosiderit- Schichte, welche Windungsfragmente bis zur Breite von 45 mm liefert. Sonst kommt diese Art noch bei Vrsovic (Laun), bei Dnebob, Srnojed, Holic und Chotzen etc. vor.

Fig. 62. Helicoceras Reussianum, Gein. Junges verkiestes Exemplar von Leneschitz.

2mal vergrossert.

80

Baculites Faujassi. var. bohemica, Fr. (Fr.'etSchl. Cephalop. pag. 49. Taf. 13. Fig. 29 und 30.) Fig. 63.

Von der iiberall in den Priesener Schichten vorkommenden Art, gelang es mir neue Daten iiber die Embryonalkamnier und iiber den Aptychus zu sammeln. Unter dem neuen Materiale aus der Schichte 3 von Priesen fand ich schon im Jahre 1889 sehr kleine Exemplare mit Embryonalkammern, zeichnete dieselben, trug dariiber in zwei Versamralungen vor, aber sparte die Publication fur diese meine Arbeit auf. *)

I A

m b

Fig. 63. Baculites Faujassi var. bohemica von Priesen. A. Junges Exemplar mit eingerollter Embryonalkammer. Gmal vergrdssert. B. Bio Embryonalkammer 4Smal vergrflssert. 0. Wohnkammer mit Aptychus a von Chotzeu. Natttrl. Grosse. J). Aptychua stark vergrossert, a gerippter Theil, b Kuckculeiste,

c Nebenaptychus?

Ueber den Aptychus belehrte uns ein Exemplar von Chotzen, bei dem von der Wobnkammer beim Formatisieren eine Schuppe abgesprungen ist, unter welcher Aptychus© sichtbar wurden (Fig. C. a). Bei starkerer Ver-

*) Qnterdessen wurden ahnllche Embryonalkammern von Amerlka besehrieben die aber eine dichtere Gruppirung der Schoidcwande im Anfange des Geniuses aufweisen.

81

grosserung gewabrt man zwei gewolbte ovale Schalon D, a, die an tier hin- teren lliilfte mit concentrischen gekfirnten Rippen E. versehen sind. Zwischeu beiden Solution liegt gin glattes Feld mit vorspringender medianer Leiste b. Hinter dom Aptycbus liegt eine kleinere riithselhafte Scbale mit concentri- schen Rippen und radialen Streifen und mit 6 deutlicben Ziihncken, die vor dom Ilinterrande auf der Scbale liegcn c. Dies mag als vorlaufige Notiz binreichen. Al»tyelms cretaceus, Mtinst. (Fr. et Scbl. Cephalop. Taf. 13. Fig. 2. und 3.)

Diese kleinen Aptychuso gehoren dem Scaphites auritus an, woriiber wir in dor neueren Zeit neue Belegstlicke crhalton baben. Wir besitzen sic von Priesen, Wunic, Wolfsberg bei Podebrad, Untorbautzeu bei Sobotka und von mehroren Localitaten, namentlicb den weissen Plattcnkalken des Melniker Hochplateaus und aus der Gegend von Pardubic, Nemosic etc.

Bemerkungen uber die Gastropoden.

Das nacbfolgende Verzeiclmiss der Gastropoden der Priesener Scbichten kann nicht als vollstlindig betracbtet werden, da in dor lotzten Zeit viele Arten aus Priesen aquirirt wurden, welcbe erst eingebend studiert werden miissen und Zll,»i Tbeile nur binreicben auf die Existenz mehrerer Arten hinzuweisen, aber der ''"vollstiimiigkeit wegon nicht genau bestimmt werden konnten. Die bildliche Dar- Stellung orlitt einen grossen Eiubrucb, da die Cliches, welcbe fttr eine Monograpbie llor Gastropoden der bohm. Kreidoformation von Prof. Woinzettl vorbereitet waren Und bior mjtbenutzt werden sollten, durch Oxydation vornichtet wurden und im letzten Augenblicke nicht alle von neucm angefertigt werden konnten.

r"l'i'itoll;i multistrlata, Reuss. (Weissenb. Schichten pag. 103. Fig. 38.)

Selten in der Gastropoden-Schichte 3 in Priesen. Reuss fiibrt sie als haufig von Postelberg und Priesen an. Wir besitzen die Art audi von Cornodol, P.ohm. Kainnitz, Dneboh, Unterbautzen und mehreren anderen Localitaten. ^ritella acicularis, Reuss. (Reuss Verst. I. pag. 51. Taf. XI. Fig. 17.) Fig. 64.

Selten in Luschitz, Priesen, Lenoschitz, Oernodol und Holic. T|U'i'itella BToeggerathiana, Goldf. (Goldfuss III. pag. 107. Taf. 197. Fig. 1. W. Sch. Turr. Fittouiana pag. 103. Fig. 89.)

Selten und maugelhaft erhalten in der Gastropoden-Schichte in Priesen, daun in Lenoschitz und Cernodol. Scftla decorata, Gein. (Fr. W. Sch. pag. 105. Fig. 41.) Selten in verkiestcm Zustande in Leneschitz. scala, sp. Fig. 65.

Ein 11 mm langes, zehn abgorundetc Windungen ziiblendes Exemplar mit vorspringenden Rippen. Einmal in der Scbichte 3 in Priesen yorgekommen.

6

82

Natiea Gentii, Sow. (Fr. W. Sch. pag, 106. Fig. 45.) Fig. 66.

Selten in Dneboh, hiiufig in Priesen, in verkiestem Zustandc in Lene- schitz und in Aschendorf bci Bohin. Leipa.

Fig. 64. Turritella acicula- ris, R. Ganzes Exemplar in nat. Grosse v. Priesen.

Fig. 65. Scala, sp. aus der

Gastropoden-Schichte in Priesen. Vergr. 4mal.

Fig. 66. Natica Gentii, Sow.

aus Priesen. Nat. Grosse.

(Weinzcttl.)

Natica Roemeri, Gein. (Weissenb. Schichten pag. 106. Fig. 44.)

Ein einziges schones Exemplar besitzen wir aus der Krabbenschichte 5 von Priesen. Natica vulgaris, Reuss. (Reuss Verst. pag. 50. Taf. X. Fig. 22. W. Sell, als N- lamellosa pag. 106. Fig. 43.) Fig. 67.

Ueberall hftufig, wo die Priesener Schichten gut aufgeschlossen siiid- In Priesen in der Schichte 3 und in den Spharosideritkriollen ; ausserdem iD Postelberg, Wolenic, Luschitz, Lenescliitz, Cernodol bei Laun, Mecholupi Bohm. Kamnitz, Waldek, Pohm. Lei[)a, Aschendorf, Sychrov etc.

Fig. 67. Natica vulgaris, Reuss. Aus

dem Spharosiderit von Priesen. 2mal

vergrossert.

Fig. 68. Trochus Engelhardti, Gein.

Von Lenescliitz. Natttrliche Grosse.

(Weinz.).

Turbo decemcostatus, v. Buch. (Teplitzer Schichten pag. 75. Fig. 50.)

Selten in Lencschitz und Holic, Bohm. Kamnitz, Dneboh und Untei'- bautzen. Trochus Engelhardti, Gein. (Elbethalgeb. II. pag. 163. Taf. 29. Fig. 5.) Fig. 68. Kommt verkiest in Lenescliitz vor. Dann haben wir die Art von Waldeki Bohm. Kamnitz, Straussnitz und Aschendorf bei Bohm. Leipa. Trochus amatus, D'Orb. (Gein. Elbethalgeb. II. pag. 164. Taf. 29. Fig. 7. ft- Basteroti Iteuss I. pag. 48.) Fig. 69.

Nach Reuss nicht selten in Priesen und Luschitz. In Holic bei Pard"' bic, in Lenescliitz verkiest, dann in Unterbautzen bei Sobotka.

83

Rissoa Reussl, Gein. (Weissenb. Schichten pag. 106. Fig. 46.)

Selten in Priesen in der ScliicMe 3 und 4, verkiest schon erlmlten in Lcneschitz, dann in $ernodol, Aschendorf und Dneboh. Rissoa Blazkai, Fr. Fig. 70.

Ein l'/a mm grosses Exemplar mit vier Windungen, von welchen die zwei letzten schmal vorspringende Eippen tragen. Ein einziges Exemplar wurde vom Museumszoichner Herrn Fr. Blazka in Priesen gefunden. Es sind noch Steinkerne sehr kleiner Gastropoden vorhanden, dcren Gattungs-Zugehorigkeit jetzt nicbt sicbergestellt werden kaiin. a &

Fig. 70. Rissoa Blaz- kai, Fr. Aus der

Scliicht(! 8 von Prie- sen. 20inal vergr. % 69. Trochus amatus, D'Orb. v aus Tlolic. Vergr. Cmal. Wf«eichnet von Prof. Weinzettl.

^vania Wciuzettli, Fr. Fig. 71.

Das Exemplar mit erhaltener Schale (a) i&t 2l/2 mm lang, zeigt fiinf Windungen, welche gesebweifte vorspringende Rippen tragen. Die Mundung ist oval, der Mundsaum verdickt. Der Steinkern (&) glatt. Selten in der Gastropoden-Schichte 3 in Priesen.

Fig. 71. Alvania Weinzettli. Fr. Aus der

Scliiclitc 3 in Priesen. a. Ganzes Exem- plar mit Schale. &. Steinkern? 20mal vergrossert.

Fi9; 72. Nov. Genus,

Poden-Schichte v. Pri

aus der Gastro- iesen. Nat. Grosso.

:V

Fig. 73. Pleurotomaria Baculitarum, Gein. aus Leneschitz. Cmal vergr. (Gez. v. Prof. Weinzettl.)

No

v- Genus. Fig. 72.

Der vorliegende Rest ist (lurch sehr zarte Streifung der letzten Rammer kusgezeichnet, aber sonst sehr fragmentar, so dass die Gattung nicht fest-

6*

84

gestellt worden kann. Ich gebe dennoch die Abbildung, urn die Local- sammler auf dieses interessante Petrefact aufmerksam zu machen.

Pleurotomaria linearis, Mant. ? (Topi. Sch. pag. 74. Fig. 48.)

Aus der tiefsten glauconitischon Schichte Nr. 0. des Priesener ProfilS besitzen wir einen 1 1 cm. breiten Steinkern einer Pleurotomaria vom Habitus der PI. linearis der Teplitzer Schichton. Daraus ist zu scbliessen, dass dieso tiefste Schichte einen Uebergang von den Teplitzer zu den Priesener Schichten darstellt.

Pleurotomaria Baculitarum, Gein. (Trochus sublaovis Reuss, Pleui'otomaria sublaevis Reuss. Elbethalgeb. pag. 167. Taf. 81.) Pig'- 7;5.

Haufig in Luschitz, Priesen, Lencschitz, Dneboh, Cernodoly, Waldek, Bj Kamnitz und mehreren anderen Fundortcn. Soil nach neuen Untersuchungeu von Prof. Weinzettl der Gattung Solarium angehoren. In Priesen fanden wir sie in der Gastropoden- sowie in der Krabbonschichto.

/

Fig. 74. Guilfordia acanthochila, Wcinz. sp. von Priesen in naturl. Grosse. a. von oben und 5. von unten.

Guilfordia acanthochila, Weinz. sp. (Vcsmfr 1884. pag. '62. Pig. 2. und 3. Guilfordia Waageni Jahn.) Pig. 74.

Diese zierliche Art wurde von Prof. Weinzettl zuerst als Aporrhais acanthochila in der Zeitschrift „Vesmrrct beschrieben mid abgebildet. Pi'' Jahn erkannte, dass die Art zur Gattung Guilfordia gehort. Selten in del' Gastropoden-Schichtc in Priesen.

Aporrhais megaloptera, Reuss sp. (Rostellaria megaloptcra, Reuss. Weissenb. Schichten, pag. 108 ) Pig. 75.

Haufig in Priesen und Woleuitz vor und an alien gut aiifgesclilossenen Localitaten der Priesener Schichten. In Ccrnodol, Waldek, Dneboh, Kunc' ticer Berg, Chotzen, Bohm. Kamnitz.

Aporrhais llcnssi, Gein. sp. (Rostellaria Reussi, Gein. Reuss I. Taf. IX. Fig- 9. a b.) Fig. 71!.

Diese scliim verzierto Form kommt constant neben der A. megaloptei'* auf mehreren Fundorten in den Priesener Schichten vor und ist wold ills selbstandige Art zu betrachtcn. Reuss fuhrt sie von Priesen und Luschiti5 an, was er abor von dieser Art aus Weberschan und Tissa anfiihrt, durftfl wohl einer Revision benothigen. Ausser von Priesen besitzen wir die Afl aus Dneboh, Ccrnodol, Waldek, B. Kamnitz, Sychrov und vom KunSticer Bei'I

85

Rostellaria papillonacea, Goldf. (Reuss Verst. I. pag. 44. Taf. IX. Fig. 6.)

Fig. 77.

Reuss fiihrt die Art als sehr selten von Luschitz an. Wir besitzen das schone abgebildete Exemplar aus Priesen.

Fig. 75. Aporrhaiss megaloptcra, Eeuss sp. aus dar Gastropoden-Schichte

von Priesen.

'"'•wfak.y

Fig. 76. Aporrhais Reussi, Gein sp.

von Priesen. Natilrl. Grosso. (Gezeich-

net von Prof. Wcinzettl.)

Rostellaria coarctata, Gein. (Reuss Verst. pag. 44. Taf. IX. Fig. 1.) Fig. 78. Reuss fiihrt die Art als sehr selten von Luschitz an; wir besitzen sie von Priesen und von Rohm. Kamnitz. ^POrrhais stenoptera, Golf. (Teplitzer Schichten pag. 75. Fig. 52.)

liiiufig in Priesen. Viele verkiesto Steinkerne von Leneschitz diirften dieser Art angehoren. Dann ist die Art bekannt von Wolenitz, Postelberg, Cernodoly, Waldek, Sychrov und Ascliendorf. ^Porrhais subulate, Reuss sp. (Rostellaria subulata Reuss Verst. I. pag. 4G. Taf. IX. Fig. 8. „Vesmfr" XIII. pag. 56.) Fig. 79.

Reuss fiihrt die Art von Luschitz, Wolenitz und Priesen an, wir be- sitzen sie von Cemodol bei Laiin, Rohm. Kamnitz, Waldek und Dnehoh.

F|y. 78. Rostellaria coarc

tata, Gein. von B8hm.

■Kamnitz. Naturl Griisse.

''"'"'idliiet V. Prof. Weill

zettl.)

Fig. 79. Aporrhais subulata

(Rostellaria), Reuss von

rriesen.

F'fl- 77. (Rostellaria) Aporrhais papilionacea, Goldf. aus dor SoMohte 3 in Triesen. (Gezeichnet von Prof. Weinzettl.)

86

Aporrhais arachnoides, Miiller. Fig. 80.

Wir besitzen zwei Exemplare aus Priescn. Reuss ftlhrt noch aus don Pricsener Schichten R. divaricata von Priosen (I. pag. 46. Taf. IX. Pig. 2.) und R. tenuistriata von Wolenitz (I. pag. 46. Taf. IX. Fig. 4.) an, iiber die wir kein richtiges Urthoil haben, da wir die Originate nicht vergleichen konnten. Iiapa cancellata, Sow. (Weissenb. Schichten pag. 111. Fig. 57.)

Sclten in der Gastropodcn-Schichto in Priesen, dann in Leneschitz und Dnehoh.

Fiisus Ncreidis, v. Munst. Fig. 81.

Sclten in Priesen und Leneschitz.

Fusus cf. Bequieuianus, D'Orb. (Pal. Fr. pag. 225. pi. 342.) Fig. 82. Sclten in der Gastropoden-Schichte von Priesen.

Fig. 81. Fusus Ncreidis,

v. M.

.oSi-

Fig. 80. Aporrhais arachnoides (Rostellaria), Miiller, aus Priesen. Nat. On. (Gez. v. Prof. Weinzettl.)

Fig. 82. Fusus cf. Requienianus,

D'Orb. aus der Gastropoden-Sch.

von Priesen. Natflrl. Grosse.

Fig. 83. Fusus depaupcratus,

Reuss, aus der Gastropoden- Schichte von Priesen. Vergr. 6mal.

Fig. 84. Tritonium sp. aus Srnojed. Vergr. 2'/,immI.

Fusus depaupcratus, Reuss. (Reuss I. pag. 44. Taf. XII. Fig. 7.) Fig. 83.

Selten in Priesen. Tritonium, sp. Fig. 84.

Ein verkiestes Exemplar von Srnojed reicht, eben bin, urn das Vor- kommcn der Gattung Tritonium zu constatiren.

87

Cancellaria sculpta, sp. Sow. (Litorina sculpta Sow., Reuss I. pag. 49. Taf. X.

Fig. 16.) Fig. 85.

Reuss fiihrt die Art als seltcn von Priesen an und wir besitzen sie in verkiestcn Zustande von Leneschitz.

Neptunea carinata, Weinz. in lit. Leneschitz.

Fig. 85. Cancellaria sculpta,

Sow. sp. aus Leneschitz. Vergr. f>mal.

Fin. 86. Cerithium Luschitzianum, Oein. von

LuscMtz. A. natiirliclie Urosse. B. eine

Winching vergrdssert.

Cerithium Luschitzianum, Gein. (Elbthalgeb. II. pag. 170.) Fig. 86.

Kommt hftufig in Luschitz bei Bilin vor und wurde audi in Priesen, Dneboh und Levin gefunden.

Fig. 87. Cerithium binodosum,

Rfimer. Vergr. 2mal. Gezeichnet von 1'rof. Weinzettl.

Fig. 88. Cerithium pseudoclathra- tum, D'Orb. nach einera verkies- tcn Kxemplar von Leneschitz. (Gezeichnet v. Prof. Weinzettl.)

Cerithium binodosum, Rom. (Elbthalgeb. II. pag. 176. Taf. 81. Fig. 4.) Fig. 87.

Selten in Priesen. lithium fasciatlim, Reuss. (C. subfasciatum D'Orb. Prodr. II. pag. 231. Geinitz Elbthalgeb. II. pag. 175. Taf. 31. Fig. 3.)

Mit bloss 3 granulirten Giirtellinien, von welchen die obere in der unraittelbaren Nahe der Nath die feinsten Korner tragt. Nach Reuss in Priesen, Waldek, Leneschitz, Cernodol, Dneboh.

88

CeritMum pscurtoclathratnm, D'Orb. (Elbthalgeb. II. pag. 175. Taf. 31. Fig. 5.) Fig. 88.

Selten in verkiestem ZuBtan.de in Lencschitz. Cerithium cf. Dupinianum, D'Orb. (ral. Fr. pag. 354. Taf. 227.) Fig. 89. Zweimal in der Gastropoden-Schichte in Priesen vorgekommen, ahnelt sehr dem C. Dupinianum, hat aber feinero Quadrollirung.

,a

^a»«g*||iii-»

Fig. 89. Cerithium cf. Dupini- anum, D'Orb. Aus dor Gastro- poden-Schiohte von Priesen.

Nattlrl. Grosse.

Fig. 90. Cerithium cf. pro- vincial, D'Orb. Aus der Gastr.-Scb.icb.te v. Priesen. Natiirl. Grflsse.

Fig. 91. Mitra Roemeri, D'Orb.

.Natiirl. Grflsse. (Weinz.) Mit

deutlichen drei Falten auf der

Spindel.

Cerithium cf. provinciate, D'Orb. (Pal. Fr. pag. 380. Taf. 233. Fig. 3.) Fig. 90. Unser Exemplar, das setir dem von D'Orbygni abgeb tide ten Fragments ahnelt, zahlt Ki Windungen. Die Kfirnerlinie an der Naht 1st uiclit deutlicli erhalten.

Fig. 93. Acteon doliolum, Muller.

Nach eincm verkiesten Exemplar

gezeiohnet von Prof. Weinzettl.

Vergr. 8mal.

Fig. 92. Cylichna cylindracea, Loven.

Nach einern verkies.ten Exemplar ge-

zeiehnet v. Prof. Weinzettl. a Vergr.

mit Sculptur. I o Steinkerne.

Fig. 94. Acteon ovum, Duj., aus Priesen.

Volllta elomtata. Sow. sp. (Geinitz Elbthalgeb. pag. 172. Taf. SI. Fig. 1.)

Mit Geinitz's Abbildung stimmt ein Exemplar aus Priesen (CollectiQ Curda), das aber uiclit derart erhalten ist, um eine sichere Artbestimmun^ zuzulassen.

89

Mltra Roemerl, D'Orb. (Plainotoma Roemeri, Reuss. Weissenb. Schichten pag. 110. Fig. 58.) Fig. 91.

Nicht seltcn in*Priesen und Luschitz. Mitra clathrata, Reuss. (Reuss Vcrst. I. pag. 44. Taf. IX. Fig. 13.)

Nach Reuss selten im Pliinermergel von Friesen. Die Bestimmung der Gattung diirfte noch einer Revision benothigcn.

Fl8- 95. Actoon elongatus, Sow.?

Aus der Gastropoden Schichte von

Priesen. VergrOssert 8mal>

Fig. 96. Avellana Humboldti, Mttller.

a— (I Natilrl. Grosse. a 8mal vergr. / Sculptur stark

vergrOssert.

cyliclina cylindracea, Lov6n. (Elbthalgeb. II. Taf. 31. Fig. 12.) - Fig. 92.

Kommt in der Gastropoden-Schichte von Friesen, in Leneschitz, dann in Cemodol, Bohra. Kamnitz, Waldek und Dneboli vor. A«t«oii iloliolum, Miiller. Fig. 93.

Selten verkiest in Leneschitz ; ein kleines, mangelhaft erhaltenes Exem- plar von Priesen (3). Auch in Cornodol. ^Cteou ovum, Dujard. (Gein. Elbthalgeb. II. pag. 176. Taf. 29. Fig. 16. u. 17.) Fig. 94.

Selten und schlecht erhalten von Priesen und verkiest von Leneschitz.

A:cteon elongatus, Sow. (Reuss I. pag. 50. Taf. 7. Fig. 21. - Acteonina lineo- lata Weinz. in lit.) Fig. 95.

Reuss fuhrt ein Acteon unter dem Namcn A. elongatus Sow. von Priesen '■ln, aber die Abbildung reicht nicht bin, die Exemplare, die wir von Priesen besitzen, darait zu identificiren. Noch schwieriger ist es bei den Stein- kernen von Leneschitz, welche Weinzettl als Acteonina lineokta bezeichnete. Wir beschriinken uns darauf ein wohlerhaltenes Exemplar von Priesen 3mal vergriissert abzubilden. Aehnliche Formen besitzen wir auch von Dneboh und l!"hmisch-Kamnitz.

90

Avellaua Humboldti, Mflller. (Mftller Gastrop. der Aaohner Kreide pag. 12. Taf. 3. Fig. 15. a—c.) Fig. 96.

Kommt in Bohm. Kaninitz, Waldek und Aschendorf bei Bohm. Leipa vor, Scaphander cretaceus, Fr. Fig. 97.

Dieser interessante Reprasentant der jetzt lebenden Gattung Scaphander wurde von mir im Jahre 1865 ein eiazigesmal gesammelt. Die Kerbung des Randes spricht deutlich fur die Zugehfirigkeit zu Scaphander.

r-

Fig. 97. Scaphander cretaceus, Fig. 98. Acmaea depressa, Fig. 99. Dentalium glabrum, (iein au"L Gastropoden- (Weinz. in lit.) Aus Priesen. Aus der Gastropoden-ScMchte Schichte von Priesen. Vergr. 3mal. von Priesen. (Gezeichnet von

Prof. Weinzettl.)

Fig. 100. Dentalium medium, Sow. von P>ohm. Kamnitz. a. Naturlichc Grflsse. I>. Ein Theil vorgrossert.

Fig. 101. Dentalium polygonum,

Reuss. Fragment vergr. v. Priesen.

Acmaea depressa, (Weinz. in lit.) (Fissurella depressa Goin. Char. pag. 75. Taf. 18. Fig. 24. Reuss I. pag. 41.) Fig. 98.

In Chotzen auf grossen Inoceramen, dann in Luschitz, Priesen und Unterbautzen. Dentalium glabrum, Gein. (Weinzettl, „Vesmir" 1886 pag. 272. Fig. 5.) - Fig. 99. Selten in der Gastropodenschichte von I'riesen, dann in Cernodol Wu nic, Bohm. Kamnitz, Graborn, Dneboh und Unterbautzen.

91

Dentalium medium, Sow. (Reuss I. pag. 40. Weinzettl „Vesmfr" 188G pag. 272. Fig. 2.) Fig. 100.

Eine fur die Priesener Schichten sehr charakteristische und weit ver- breitete Art, welcho auf alien gut aufgeschlossenen Localitiiten vorkommt. Dentalium polygonum, Reuss. (Eeuss I. pag. 41. Taf. XI. Fig. 5. Weinzettl „Vcsmfr" 1886 pag. 272. Fig. 3.) Fig. 101.

Reuss fiihrt die Art von Priesen, Wolenitz und Postelberg an. Wir besitzen sie aus der Gastropoden-Schiclite und aus dem Sphiirosiderit von Priesen, dann aus Lenescliitz und Cernodol.

1. Taf. XXXV. Fig. 17.

'irdium lincolatum, Reuss. (Reuss Verst. II. pag. Teplitzer Schichten pag. 77.)

Diese Art fanden wir bloss in den zweifelhaften Schichten beiin Tunell

von Sychrov und spricht dieser Fund auch fur die Ansicht, dass hier eine

Uebergangsschichtc zwischen den Teplitzer und Priesener Schichten vorliegt.

Cardtum scmipapillatum, Reuss. (Reuss Verst. II. pag. 1. Taf. 40. Fig. 12.—

Teplitzer Schichten pag. 77. Fig. 59.)

Diese schon in den Teplitzer Schichten auftretende Art ist fur die Prie- sener Schichten sehr bezeichnend, denn wir fanden sie in der Schichte 3, 4 in Priesen, dann in Cernodol, Bousov, Dneboh und Reuss fiihrt sie auch von Postelberg an. Car<Kta tenuicosta, D'Orb. (Reuss Verst. II. pag. 4. Taf. 33. Fig. 16. Gein. Elbthalg. II. pag. 60. Taf. 17. Fig. 11—13. Tepl. Sch. pag. 78. Fig. 62.) Nach Reuss in Luschitz und Horenc. Haufig in Priesen in der^ Nucula- schicht (0), sowie in der Gastropoden-Schiclite 3. Ausserdem in Cernodol, Lenescliitz, Holic, Srnojed, Dneboh und Unterbautzen. Is0Capdia cretacea, Goldfuss. (Teplitzer Schichten pag. 76. Fig. 54.) Steinkerne von unsicherer Zugehorigkeit in Priesen. 8tarte acuta, Reuss. (Weissenberger Schichten pag. 115. Fig. 73.) Selten in Priesen (3), Lenescliitz und Unterbautzen. As*arte nana, Reuss. (Weissenberger Schichten pag. 115. Fig. 74.) j, Selten in Priesen und Waldek.

yprina Uiiblcri, Gein. (Weissenberger Schichten pag. 117. Fig. 117.)

Schalenlose Steinkerne iihneln denen, welche wir schon aus denWeissen- _ berger Schichten besitzen. ^Phyla lenticularis, Goldf. sp. (Weissenberger Schichten pag. 117. Fig. 78.) Haufig in Priesen (Schichte 3 und 4), dann in Dneboh und Untcr- bautzen. Grosse Excmplare in Sychrov. UCula pectlnata, Sow. (Weissenberger Schichten pag. 117. Fig. 79.)

Ueberall haufig wo die Priesener Schichten gut aufgeschlossen sind. In Pi'iesen schon in der Nucula-Schichte 0, dann in den Schichten 2, 3, 4. Ausserdem in Postelberg, Lenescliitz, Kosow, Cernodol, Luschitz, Wunic, Waldek, BShm. Kamnitz, Dneboh, Srnojed, Holic, Chotzen, Sychrov.

92

Niicula semilunaris, v. Buch. (Weissenb. Sch. pag. 118. Fig. 80.) Fig. 102. Sehr haufig in alien Lagcn und auf alien gut aufgeschlossenen Locali- taten. Nucula ovata, Mantell. = Mant. (Reuss Verst. II. pag. 8. Taf. 34. Fig. 25. Nucula Mantelli Gein.) Fig. 103.

Diese zweifelhafte Art kommt nach Eeuss in Luschitz und Priesen vor. Wir besitzen iihnliche Stttcke von Cernodol, Levfn und Sychrov. Dieselbe ist feiner gestreift, die Zahl der Schlossziihnc 1st auf beiden Seiten 9.

B.

A.

0.

■£^gj[gg&s&-

Fig. 102. Nucula semilunaris, v. Buch. A. Steinkern mit gut erhaltenen Schlossz&hnen von Priesen. li. Ganzes Exemplar von der Seite mit wohl erlialtencr Schale von Priesen. 0, Verkiester Steinkern mit Schloasnatli von Leneschitz. Vergrflssert .'i'/.,mal.

Nucula transiens, Fr. Fig. 104.

Diese Art stellt einen Uebergang zwischen den Gattungen Nucula und Leda dar, ist doppelt so lang als hoch, derWirbel steht im vorderen Drittel Der Vorderrand triigt 7 und der Hinterrand 12 Xaline. Die Schale ist fein mit ungleicli starken Rippen geziert. Wir besitzen diese Art von Sycbrov, Priesen, Hohenmauth, Vinafic und Levin.

Fig. 103. Nucula ovata, Maut. Fig. 104. Nucula transiens, von Sychrov.

Aus der Gastropodenschichte A. Vergr. 2mal. B. Vergr. 4'/,. 0. Schalenfragment stark ver- von Priesen. vergr. 4mal. grOssert.

Leda siliqua, Goldf. sp. (Nucula siliqua Reuse, Fr. Weissenb. Sch. pag 118.

Fig. 81.)

Nach Reuse nicbt haufig in Luscbitz, Priesen und Postelberg. Wi>'

93

besitzen Exemplare von Priesen aus (lev Nucula- and aus tier Gastropoden- Schichte, dann aus Cernodol, Dneboh, Waldek und Rohm. Kamnitz. Lcda producta, D'Orb. sp. 22. Nro. 518. Prodrom. (Nucula producta Nils. Reuss II. pag. 7. Taf. XXXIV. Fig. 17—20.) Fig. 105.

Ich gebe von dieser Art eine Abbildung nach eineni Exemplare, das init der eigenhandig von Reuss geschriebenen Etiquette als N. producta be- zeichnet ist, urn einem kiinftigcn Monographen der Kreide-Nuculen die Arbeit zu ci'leichtern. Von Zahnen stehen vorne 12, hinten 15. Reuss ftthrt die Art von Priesen und Luschitz an, sowie von einigen Eundorten der Teplitzer Schichten, ebenso aus den Chlomeker Schichten von Kreibitz, doch konnten wir Exemplare von diesen Eundorten nicht vergleicken.

Fig. 105. Leda producta, D'Orb. AuslPrioson. Vergr. S'/^mal.

Pe«tunculus iusculptus, Reuss. (Reuss Verst. II. pag. 8. Taf. 35. Pig. 5.) Fig. lot;.

Kommt in Luschitz, Priesen, Postelberg, Cernodol, Waldek und Bohm. Kamnitz vor. Cctu»culus arcaceus, Reuss. (Reuss Verst. II. pag. 8. Taf. 35. Pig. 4.)

Nach Reuss sehr selten in Postelberg. Gattungszugehorigkeit zweil'elhaft.

Flfl- 106. Pectunculus in- Fig. 107. Area bifida, Reuss. Fig. 108. Area pygmaea,

sculptus, Reuss. Von Priesen. Reuss.

Aus Priesou. Vergr. 4mal. VergrOssert 15inal. Copic naeb Reuss.

At

L'ca truncata, Reuss. (Reuss Verst. II. pag. 10. Taf. 34. Fig. 35.)

Selten in Priesen.

rca (Cucullaea) striatula, Reuss. (Reuss Verst. II. pag. 12. Taf. 34. Pig. 28. pr. Teplitzer Schichten pag. 79. Fig. 64).

Nach Reuss nicht selten in Luschitz und Priesen. Wir besitzen sie auch von Cernodol, Waldek, Bohm. Kamnitz, Sychrov und Chlumec.

94

Area (Cucilllaea) uudulata, Reuss. (Eeuss Verst. II. pag. 12. Taf. 34. Fig. 33. und 39. Ft. Teplitzer Schichten pag. 79. Fig. 65.

Nach Reuss sehr hiiulig in Luschitz und Priesen. Wir besitzen sie ausserdem von Cernodol, Mecholup, Waldek, Bbhm. Kamnitz, Kosov, Sy- chrov und Ghotzen.

Area Oeinitzii, Reuss. (Reuss Verst. II. pag. 11. Taf. 34. Fig. 31. Fr. Tepl. Schichten pag. 79. Fig. 63)

Einzeln in Luschitz, Postelberg und Waldek. Area bifida, Reuss. (Reuss Verst. II. pag. 10. Taf. 34. Fig. 40.) Fig. 107.

Selten in Priesen, Postelberg und Dneboh. Area pygmaea, Reuss. (Reuss Verst. II. pag. 11. Taf. 34. Fig. 38.) Fig. 108.

Nacli Reuss nicht selten in Priesen, Postelberg, Luschitz und Wolenitz.

Fig. 109. Area tlictyophora, Rcuss. Aus Priesen. Vergrossert 7mal.

Area dictyophora, Reuss. (Reuss Verst. II. pag. 10. Taf. XXXIV. Fig. 29.) Fig. 109.

Nach Reuss sehr selten iin Planermergol von Postelberg. Wir besitzeu ein einziges Exemplar von Priesen, dessen Abbildung wir bringen.

sBfe6

Fig. 110. Area propinqua, Keuss. Von Priesen. A. Vergr. Omul. B. Sehalenl'rag-

ment stark vergrOssert.

Area (Cucullaea) propinqua, Reuss. (Reuss Verst. II. pag. 12. Taf. 34. Fig. 34.) Fig. 110.

Nach Reuss sehr selten in Luschitz. Wir besitzen drei Exemplare von Priesen.

Pinna decussata, Goldf. (Fr. Weissenbcrger Schichten pag. 120. Fig. 86.)

Ein Fragment dieser in unserer Kreideformation sehr verbreitcten Art fanden wir einmal in der Gastropoden-Schiclite in Priesen.

95

Pinna uodulosa, Reuss. (Reuss Verst. II. pag. 14. Mytilus Neptuni. Goldf. Fr. Weissenberger Schichten pag. 120. Fig. 87.) Fig. 111.

Diose schon in (Jen Weissenberger Schichten auftretende Art findet sich in wohlerhaltenen Exemplaren in Seitenlage in den weissen Inocerainenplii- nern vom Wolfsberg bei Podebrad. In den mehr plastischen grauen Lagen der rriesener Schichten komint sie gcwohnlich von vorne nach hinten ver- driickt, so dass sie einein Mytilus ahnlich wird. Reuss ftthrt die Art von Lusehitz an. Wir besitzen diesolbe von Priesen (3), Wunic, Dneboh, Levin, Wolfsberg und Chotzen. ^holas reticulata, Miill. (Miiller Monographic der Petrefacten der Aachen. Kreideformation pag. 15. Taf. 7. Fig. 17.) Eiu verkiestes Exemplar von Leneschitz. ^itliodomus spathulatus, Reuss. (Fr. Weissenberger Schichten pag. 122. Fig. 92.) Wir besitzen ein einziges Exemplar aus der Gastropoden-Schichte von Priesen. ^thodomus cf. rostratus, D'Orb. (Fr. Iserschichten pag. 105. Fig. 72.)

Selten in der Gastropodenschichte von Priesen. ^'odiola capitata, Zittel. (Weissenberger Schichten pag. 124. Fig. 97.)

Selten in der Gastropoden- sowie in der Krabben-Schichte von Priesen.

FiB- HI. Pi„na nodulosa, Reuss. A. (ianzes Exemplar vou vurue iu uatttrl. Grosse. B. Schaleufi-agment vergrOssert.

Teredo

ornatissimus, Fr. Fig. 112.

Eine prachtvoll verzierte Bohrschale aus der Gastropoden-Schichte von IMesen, welche im Gesammthabitus an den Ter. Requinianus Matheron (von dem aber nur der Steinkem bekannt ist) erinnert. Vielleicht gehort, diese l!°hrschale zu dem Thiere, welches bisher als Gastrochaona amphisbaena ange- f*ihrt wird und dessen teredoartige Rohren audi in Priesen nicht selten sind.

96

Gastroehaena amphisbaena, Gein. (Fr. Weissenb. Scb. pag. 122. Fig. 93.) Fig. 113.

Diese Rohren gehoren wahrscheinlich einem Teredo an. Das abgebildete Stitck von Priesen stellt einen Baumzweig dar, der auf dem Meere sclvwim- uiend von dem Tbiere so durchbobrt wurde, dass von der Holzmasse wenig tibrig blieb. Aebnlichc Funde sind bekannt von Luscbitz, Lencscbitz, Ohotzen etc.

Fig. 112. Teredo ornatissi-

mus. Exemplar mit Schale

aus der Gastropoden-

Bchichte von Priesen.

JJmal vergrossert.

t -\

Fit). 114. Thracia bicarinata, Reuss. sp> Aus Priesen. Vergr. 5mal,

^f%t

i f .

Fig. 115. Lyonsia carinifera,

D'Orb. Von Priesen.

Vergr. 2mal.

Fig. 113. Gastroehaena am-

phisbacna, (iein. Von Priesen in nat. GrOsse.

Fig. 116. Pholatlomya decussata, Phil. Aus Priesen. 2mal vergrossert.

Corbula bifrons, Iteuss. (Reuss Verst. II. pag. 20.)

Reuss bescbreibt diese Art, ohne cine Abb ildung zu geben: 3'/s Liniell lang, etwas niedriger als C. caudata, bauchig, ungleichklappig, vornc abgc- ruudet, binten verliingert und fast gerade abgestutzt. Oberflache soharf con- eentrisch gestreift, der untere Rand innen gekerbt. Scltcn in Luschitz und Priesen.

Corbula caudata, Nilss. (Fr. Weissenberger Schicbten pag. 128. Fig. 107.)

Iteuss fiihrt die Art von Priesen und von Lenescliitz an. Wir fandeu sie in der Scbichte 2 und 4 des Priesener Profils und ausserdem in Oer- nodol, Waldek, Dnebob, Bousov, Cbotzen und Ilolienmauth.

Thracia bicarinata, Reuss. (Area bicarinata Reuse II. pag. 10. Taf. 34. Fig. 43.) Fig. 114.

Diese Muscbel wurde von Reuss zur Gattung Area gereebnet, ob/.wa1' von der lSescbal'fenlieit des Schlosses nichts erwahnt wird. Wir besitzen ein

97

ahnliches Exemplar von Priesen, an dem auch vom gekerbten Sehloss nichts zu sehen ist und welches ich als zur Gattung Thracia gehorig betrachte nach dem EinschnitUdes Unterrandes und don zwei vom Wirtel auslaufen- den Falten. Der von D'Orbigny als Thracia gibba beschriebene und abge- bildete Steinkern (Pal. Fr. PI. 374) ist viel grosser, kiirzer und hoher.

lyonsia carinifera, D'Orb. (Pal. Fr. Lamellibr. pag. 385. Taf. 373.) Fig. 115. Ein einziges Exemplar aus der Krabbenschichte 5 von Priesen. Unser Stuck stimmt ziemlich mit der Abbildung von D'Orbigny, aber der Vorder- theil ist kiirzer und die Anwachsstreifen unregelmassiger.

^e8Uminaria truncatula, Ileuss. (Siliqua truncatula. Weissenberger Schichten pag. 123. Fig. 95.)

Selten in Priesen, Dneboh und TJntcrbautzen.

Bl°diola tetragoua, Reuss. (Eeuss Verst. II. pag. 15. Taf. 33. Fig. 6. Fr. Teplitzcr Schichten pag. 80. Fig. 68.)

Selten in Priesen, Cernodol und Sychrov.

IjeSumiiiai'ia Petersi, Zittel. (Siliqua Petersi Fr. Weissenb. Sch. pag. 123. Fig. 96.)

Selten in der Nuculaschichte von Priesen. 'holadomya decussata, Phill. (Eeuss Verst. II. pag. 17. Cardium decussatum Goldfuss II. pag. 222. Taf. CXLV. Fig. 2.) Fig. 116.

Nach Eeuss sehr selten in Luschitz und Priesen. Wir fanden scheme Exemplare in der Gastropoden- und in der Krabben-Schichte von Priesen, dann in Waldek.

. F|fl- 117. Venus laminosa, Reuss. ,>l,s Grabern. A. Smal vergr. />'. Ein ™gmeut der Schale stark vergrOssert

P

Tela

Fig. 118. Venus parva, Sow.

Copic nach Reuss. Naturliehe

Grosse.

Ul»a concentrica, Eeuss. (Fr. Weissenberger Schichten pag. 127. Fig. 103.) Nach Eeuss hiking in Luschitz und Postelberg. Wir fanden sie in der Gastropodenschichte in Priesen, dann in Cernodol, Bohm. Kamnitz, Sychrov, Dneboh, Unterbautzen und Chotzen.

eilUs iaminosa, Eeuss. (Eouss Verst. II. Fig. 21. Taf. 41. Fig. 6., 15.) Fig. 117.

Eine fur die Priesener Schichten sehr bezeichnende Art. Eeuss fiihrt

sie von Priesen, Postelberg, Wallenitz und Johnsbach an. Wir besitzen sie

•"isserdem von Cernodol, Bohm. Kamnitz, Graberu, Waldek, Dneboh und

Unterbautzen.

7

98

(Unter dein Nanien Venus concentrica Reuss, findet sich in unserer Sainnduiig ein Exemplar mit der Etiquette von Reuss. Das Exemplar ist eiue Veuus laininosa.) Venus subdeeussata, Rom. (Fr. Weissenberger Sch. pag. 127. Fig. 106.)

Steinkerne besitzeu wir von Cernodol, Sychrov und Unterbautzen, welche

mit der Figur bei Reuss (II. Taf. XLI. Fig. 13.) ganz uberoinstimineu.

Venus parva, Sow. (Reuss Verst. pag. 20. Taf. 41. Fig. 16. und 17.) Fig. 118.

Reuss fiihrt die Art als hiiufig iu Luscbitz, Prieseu uud Wollenitz an.

Venus pentagona, Reuss. (Verst. II. pag. 21. Taf. XLI. Fig. 7., 8. Fig. 119.

Reuss fiibrt die Art als selten von Priosen an. Reuss fulirt nocli

Venus tenera Sow. von Luscbitz an. Wir besitzeu eiue Reibe von Stein-

kernen von Priesen, die vielleicbt zu Venus gehoren, aber wegcn mangel-

bafter Erhaltung nicht sicber gencrisch bestimmt werden konnon.

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Fig. 119. Venus pentagona,

Reuss. Von Priesen.

Cunie nach Reuss. Vergr.

2'/.,m.al.

\

Fig. 120. Avicula Geinitzi, lleuss. Aus Priesen,

Vergr. iinial.

Fig. 121. Avicula pectinoides, von Priesen. Vergr. 2inal.

Avicula Geinitzi, Reuss. (Reuss Verst. II. pag. 28. Taf. 32. Fig. 6.) Fig. 120

Einzeln in Luscbitz, Priesen und Dnebob. Avicula pcctinoides, Reuss. (Reuss Verst. II. pag. 23. Taf. 32. Fig. 8. a 9.) Fig. 121.

Selten in Luschitz, Priesen, Wollenitz, Bohm. Kamnitz, Dnebob und am Wolfsberg bei Podebrad.

Avicula glabra, Reuss (Reuss Verst. II. pag. 22.)

Reuss fuhrt die Art von Priesen und Postelberg an. Ich balte noch jetzt die Art nur fur A. anomala, von der die gerippte OberHachenscbicbte der Scbale im Negativ des Gesteines geblieben ist. Jedenfalls sollte man beim Sammeln der betreffenden Exemplare den Negativ en besondere Auf- merksamkeit widmen. (Avicula minuta, Reuss.) (Reuss Verst. pag. 23.)

Reuss gibt folgonde Beschreibung : 2,/2— 3 Linien hoch, schief oval kreis- formig, massig gewblbt. Die Fliigel vom lliicken der Schale durch keine Furchen gesondert; der vordere balb so lang, als die ganze Muschel bocb ist. Der bintere klein, gerundet. Die dicke, glanzend weisse Schale glatt, mit sehr feinen concentriscben Linien. Sehr selten mit der Av. paucili- neata in Luscbitz. Eine Abbildung gab Reuss nicht und wir besitzeu nicbts ahnliches.

99

(Avicula negleota, Reuss.) (Reuss Verst. II. pag. 23. Taf. 32. Fig. 10.)

Selteu nach Reuss in Luschitz unci Priesen. (Avicula paucilineata, lieusf.) (Reuss Verst. II. pag. 23. Taf. 32. Fig. 11.)

Nach Reuss sehr vereinzelnt in Luschitz.

Gervillia solenoides, Defr. (Fr. Weissenberger Schichten pag. 129. Fig. 109.) Nicht selteu in Luschitz, Priesen, Cernodol und Waldek.

Iuoceramus Cuvleri, Sow. (Fr. Teplitzer Schichten pag. 82. Fig. 74.)

Sowohl in Priesen als audi auf den meisten Localitaten der Priesener Schichten fanden wir Exemplare, wolche init der aus den Tepl. Schichten oben citirten Abbildung ubereiustimmen. In Ckotzen erreichen die Exem- plare die grossten Diinensionen bis 20 cm.

Inoceramus latus, Mantell. (Geinitz Elbthalgeb. II. pag. 45. Taf. 13. Fig. 4., 5. Reuss Verst. pag. 25. Fr. Teplitzer Schichten pag. 83. Fig. 75.)

Haufig in Luschitz und Priesen. Auch fanden wir die Art in Unter- bautzen und in der Sphiirosideritschichte (4) in Priesen. Die letzteren zeigen vie! griissere Flugel als das aus den Teplitzer Schichten abgebildete Exem- plar und gehoren demnach der broiteren Form an. Auch liegen aus der Gastropoden-Sehichte von Priesen Exemplare vor, welchc an das als Ino- ce ramus Crip si aus den Teplitzer Schichten (pag. 82. Fig. 73.) abge- bildete Stuck erinnern, aber wieder in Bezug auf den Flugel abwoichen, indem dessen Rand gerade und nicht abgerundct ist.

II

^^mP^i^f^T'"

I

F'fl. 122. Inoceramus planus, von Miinst. ^onnale Form aus l'rioson. Natiirl. Grossc.

Fig. 123. Inoceramus planus, von Miinst. var. costata. Aus Cornodol. Nattirl. Grossc.

JllO

ccramus planus, v. Miinst. (Reuss Verst. II. pag. 25. Taf. 37. Fig. H.) Fig. 122. und 123.

Die Exemplare von Priesen woichen ziemlich in Bezug auf die Stelhuig der Wirbel von dem bei Reuss abgebildeten Stiicke ab, in dem sie nicht fast central sondern im vorderen Drittel liegen. Nach der Roschreibuug sind die Exemplare von Priesen das, was Reuss als planus auffasste, und ich gebe davon eine neue Abbildung Fig. 122. Ausserdem sind Exemplare von Cernodol und von Waldek vorhanden, welche kantige Radialrippen tragen (Fig. 123.), weshalb ich dieselben als var. costata bezeichne.

7*

100

((Inoceramus Bronguiarti, Parkin.) (Eeuss II. pag. 24. Weissenb. Schiohtcn pag. 130. Fig. 111.)

Wird von Eeuss aus Luschitz, Postelberg imd Priesen angeftlhrt, aber wir besitzen nichts, was diese selir unwahrscheinliche Angabe bestfttigen inochte. Auch die Angaben Eeuss, dass In. concentricus und striatus Mant. in Luschitz und Priesen vorkommen soil, werden der Bevision eines Mono- graphcn der Inoceramen bediirfen. Wie scbwer es ist, die Arten zu fixiren, ersieht man auch aus dem Umstand, dass Giimbel die Inoceramen von Lu- scbitz als eine neue Art striatocostatus anfiihrt. (1868. Geogn. Beschrei- bung d. K6n. Bayern II. pag. 766.) Lima septemcostata, Eeuss. (Fr. Weissenberger Schichten pag. 132. Fig. 114.) Sehr selten in Priesen.

Lima elongata, Sow. (Fr. Weissenberger Schichten pag. 132. Fig. 116.)

Selten in der Gastropoden-Schichte in Priesen und in Bohm. Kamnitz. Die OberfHiche zeigt an dem Negativ des Exemplars von Bohm. Kamnitz feine Langsstreifung an den Kippen, wodurch sie der L. Astioriana D'Orb. nahe kommt. D'Orbigny trennt in Prodrom die Lima elongata aus Bohmen von der Sowerbischen und gibt ihr den Namen Lima Eeussi.

Lima granulata, Deshayes. (Eeuss Verst. II. pag. 32. Taf. 38. Fig. 21. Fr. Teplitzer Schichten pag. 83. Fig. 76.)

Selten in Priesen (3, 4), Wrschowitz und Sychrov. Lima Hoperi, Deshayes. (Fr. Teplitzer Schichten pag. 84. Fig. 78.)

Selten in den Schichten 2 u. 3 in Priesen. Nach Eeuss auch in Luscbitz.

Lima semisulcata, Eeuss. (Fr. Weissenberger Schichten pag. 132. Fig. 115.) Wir besitzen zwei schalenlose Exemplare aus der Gastropoden-Schichte von Priesen, bei denen die Eippen und deren Knotung viel undeutliclior sind, als bei den Exemplaren aus den Weissenberger Schichten. Pecten Nilssoni, Goldf. (Fr. Weissenberger Schichten pag. 134. Fig. 124.)

Hiiufig in Luschitz, Priesen, Cernodol, Wunic, am Wolfsberg bei Pode- brad, in Dneboh, Unterbautzen, Waldek etc. In Priesen in den Schichten 0, 1 und 3. Pecten curvatus, Gein. (Fr. Weissenberger Schichten pag. 136. Fig. 127.)

Selten in der Gastropoden-Schichte in Priesen und in Sychrov. Die von Eeuss aufgestellte Art P. divaricatus wird von Geinitz zu P. curvatus ge- rechnet. Pecten Dnjardinii, Eom. (Fr. Weissenberger Schichten pag. 137. Fig. 129.)

Selten in der Gastropoden-Schichte in Priesen, bis 30 mm breit. Ausser- dem auch am Weinberg bei Wunic.

Pecten squamula, Lamarck. (Eeuss Verst. II. pag. 27. Taf. 39. Fig. 12. Fr. Teplitzer Schichten pag. 84. Fig. 79.)

Nach Eeuss ziemlich haufig in Luschitz. Wir fanden die Art in der Gastropoden-Schichte in Priesen, dann in Bohm Kamnitz und am Kune- titzer Berg.

101

Pecten laevis, Nilsson. (Fr. Weisscnberger Schichten pag. 134. Fig. 135.) Das Vorkommen dieser Art in Friesen ist fruglich.

Pecten serratttS, Nilsson. (Reuss Verst. II. pag. 30. Taf.39. Fig. 19.) Fig. 124. Diese Art variirt in der Zahl der Rippen zwischen 30—45. Unsere Exemplare von Friesen weichen in der Form und Verzierung der Ohren von der Reussischen Figur ab, aber ich glaube, dass die Reussische Figur nach einern mangelhaft erbaltenen Exemplar gezeichnet war, denn in der Besclireibung steht ausdriicklich, dass die Ohren gesagte Rippen tragen, von denen auf der Abbildung nichts zu sehen ist.

Fifl. 124. Pecten serratus, Nilss. Aus Priesen. A. Natiirliche Grosse. B. Verzierung der Unterschale. 0. Verzierung der Oberschale.

(Pecten cicatrisatus, Goldf.) (Reuss Verst. II. pag. 31. Goldfuss Petref. Germ. II. pag. 56. Taf. XCIII. Fig. 6.)

Aehnelt dem P. Dujardinii, aber die Rippen tragen narbenformige Schnppen. Durfte die wohlerhaltene Aussonfliiche von P. Dujardinii vor- stellen. Nach Reuss selten in Priesen.

(Pecten denticulatus, v. Hagenow.) (Reuss Verst. II. pag. 30.)

Nach Reuss kommen Fragmente von fraglicher Zugehorigkeit in Lu- schitz vor.

(Pecten subaratug, Nilsson.) (Reuss Verst. II. pag. 29. Taf. 39. Fig. 1G.)

Nach Reuss nicht hiiufig in Luschitz. Wir besitzen bloss eiuen Stein- kern, welcher dieser Art angehoren durfte, aus der Gastropoden-Schichte von Priesen.

(Pecten trigcmiuatus, Gcinitz.) (Reuss Verst. II. pag. 29. Goldfuss II. pag. 52. Taf. XCI. Fig. 14.)

Fine dem P. Dujardinii ahnliche Art, nach Reuss sehr selten im Plauer- mergel von Priesen. Reuss gibt weder eine Besclireibung noch eine Abbil- dung dieser Art.

SP<>UdyI,ls, sp.

Wir besitzen bloss Steinkerne aus Priesen, die nicht sicher bestimmt werden kiinnen, da die iiussere Besohaffenheit der Schale nicht bekannt ist. Die Localsammler sollten sorgfiiltig darauf achten, besonders bei Spondylus wenigstens Bruchstflcke des Negative der Oberniiche zu sammeln.

^te

102

Exogyra lateralis, Reuss. (Fr. Weisscnberger Schichten pag. 140. Fig. 136.)

Ueberall aber nur yereinzelt in den Priesener Schichten. Ostrea semiplana, Sow. (Fr. Weisscnberger Schichten pag. 141. Fig. 138.)

Seltcn in der Gastropoden-Schichte in Priesen, dann in Cernodol, Wnnic, Bohm. Leipa, Sychrov und Chotzen. Ostrea hippopodium, Nilss. (Fr. Weisscnberger Schichten pag. 140. Fig. 137.) In kleinen meist der var. vesicularis angchorenden Exemplaren an alien Localitiiten der Priesener Schichten. Ostrea Proteus, Reuss. (Reuss Verst, II. pag. 41. Taf. 27. Fig. 12—27.)

Diese kleine veranderliche Austcr stellt wohl die Brut von verschiedo- nen grosseren Austern-Artcn dar. Ostrea cf. Wcgmanniana, D'Orb. Fig. 125.

Aus der Geodienschichte (2) von Priesen besitzen wir eine Auster, welche im Gesammthabitus an die Ostr. Wcgmanniana D'Orb. erinnert, hat aber den Wirbel mehr zu einer Soite gelegen. Sio 1st flach, 15 mm lang, 7 mm breit, zeigt schwache Anwachsringc und audi radiale schwachc Rippen. Der Hinterrand ist verdickt und am Anfang gekerbt. Das untere Ende ist quer abgestutzt.

Fig. 125. Ostrea cf. Wegmannlana, D'Orb. Von Prioscn. 2mal vergriissert.

Ostrea frons, Park. (Fr. Iserschichten pag. 121. Fig. 96.)

Selten in der Nucula-Schichte (0) und in der Gastropoden-Schichte in Priesen (3), in Lencschitz, Untcrbautzen und Chotzen. Anomla subradiata, Reuss. (Fr. Weissenb. Schichten pag. 143. Fig. 143.)

Selten in Luschitz und Priesen (3). Anomia subtrnncata, D'Orb. (Fr. Weissenb. Schichten pag. 142. Fig. 139.)

Nach Reuss selten in Luschitz; wir fanden sie in der Gastropoden- Schichte in Priesen, dann amWolfsberg bei Podebrad, in Untcrbautzen und Chotzen.

Argiope? sp. Fig. 127.

Wir besitzon einige mangolhafte Schalen aus der Gastropoden-Schichte von Priesen, welche erst griindlich studiert wcrden uiusson. Magas Geitlitzi, Schlonb. (Fr. Weissenberger Schichten pag. 144. Fig. 148.)

Sehr selten, wurde nur zweimal, und zwar in Priesen (.3) und in Wal- dek vorgefunden, und es ist cine Fragc, ob dicse Exemplare nicht aus iilteicn Schichten stammend, hier auf secundiirer Lagerstiitte liegen.

103

Terebratula? transversa, Fr. Figur 128.

Von diesem interossanten kleinen Brachiopoden wurde nur ein einziges Exemplar in der Schichte 8 dos Priesener Profils vorgefunden. In der Ge- stalt ei'innert es an Megerlia, aber so lange nicht Exomplare mit innorem

Geriist, vorgefunden werdon,

asst sich die Gattung nicht sicherstellen.

Fifl. 127.

Argiope? sp. Von Priesen, vergr. Omal.

% 129. Rhynchonella pisum ?

T"s der Gastropoden-Schichte

°n Priesen. Omal vertrrOssert.

Fig. 128. Terebratula? transversa. Aus der Gastropoden- Schichte von Priesen. A. Gauzes Exemplar von olicn. Omal vorgr. B. SchalcntVagment stark vergrtissert.

Fig. 130. Entalophora? solitaria, Fr.

a Ganzes Exemplar auf ciner Natica angewachscn.

Omal vergriissert. b c Stark vergr. Partien der Ober-

flache.

Aerebratulina chrysalis, Sclil. [T. striatula Mant.] (Fr. Teplitzer Schichten pag. 88. Fig. 90.) '

1st der Mufigste Brachiopode in den Triesener Schichten. In Priesen fanden wir ihn in den Schichten 0, 3 und 5. Reuss fiihrt die Art von Lu- schitz und Kautz an. Die klingenden Inoceramenpliiner lieferten sie vom Weissen Weg bei Teplitz.

104

Itliyuchonella pisum ? sp. Fig. 129.

Von Rkynckonellen fanden sick bloss iu der Priesener Gastropoden- sckickte einige sehr verktimmerte Exemplare, die etwa an R. pisum (Sow.) erinnern. Eine genaue Bestimmung ist unzuliissig. Eschara rhombifera, Reuss. (Reuss II. pag. 07. Taf. XV. Fig. 28.)

Wird von Reuss aus Lusckitz angefiikrt. Entalopkora? solitaria, Fr. Fig. 130.

Dies ist die einzige, etwas besser erhaltene Art von Bryozoen aus den Priesener Schickten. Wir besitzen mekrere Exemplare aus der Gastropoden- Sckickte von Priesen, welcke sowokl die Oberflacke als auck das Innere zeigen.

Nullipora gracilis, Reuss. (Reuss II. pag. 66. Taf. XVI. Fig. 4—6.)

Wird von Reuss als selten im Planermergel von Lusckitz angefiikrt. Ausserdem sind nock mangelkafte Exemplare vorkanden aus den Gat- tungen : Hippotkoa, Biflustra, Proboscina ?, die aber eine niikere Bestimmung nickt zulassen.

Polycnemidium pustulosum, Reuss. |Dromilites pustulosus R.] (Fric und Kf. Crust, pag. 45. Fig. 68.) Fig. 131.

Fand sick urspriinglick in Hockpetsck bei Bflin, neuerer Zeit in melire- ren pracktvoll erkaltenen Exemplaren in der Sckielite 3 und 5 des Priese- ner Profils. Zugleick wurden Sckeeren gefunden, deren Zugekorigkeit aber scbwer sickerzustellen ist.

Fig. 131. Polycnemidium pustulosum,

Reuss. Von Hochpotsch. Vergr. 8mal. Copie nacli Reuss.

Fig. 132. Etyus Buchi, Zittel. (Maut.)

Von Hochpetsch. 2inal vergrfissert.

Copic nach Reuss.

Fig. 133. Palaeocorystes? sp.

Aus der Krabbensohichte 5 des Prie- sener Proflls. Vergr. 6mal.

105

Etyus Buchi, Zittel. (Fr. und Kf. Crust, pag. 48. Fig. 70.) Fig. 132.

Wurde nur einmal in den Priesener Schichten von Hochpetsch gefunden und zuerst von Reuss «ls Podophtlialmus Buchi beschrieben. Necrocarcinus perlatus, Fr. (Fr. und Kf. Crust, pag. 47. Taf. 10. Fig. 14.)

Scheeren wurden in der Schlucht Cernodol bei Laun nur einmal vor- gefunden und sind durch Tuberceln kenntlich, welche wie Schrottkorner der Scliale aufsitzen. Paliicocorystes ? sp. Fig. 133. Ein einziges Exemplar aus der Krabbenschichte von Priesen.

Microeorystcs parvulus, Fr. Fig. 134.

' Dies ist wohl eine der kleinsten bekanntcn Krabben, denn ihre Liiuge betriigt bloss 5 mm. Die Rcgionen sind stark angedeutet und weichen von denen der bekannten Gattungen ziemlicli ab. Die Schale ist fein punktirt und tragt dunkle Farbenflecke. Aus dor Krabbenschichte von Priesen.

Mb- *.

B.

A.

Fig. 134. Microcorystes parvulus, Fr. Ana der KrabbenscMchte 5 von Priesen.

Tergr. (Smal.

('a''t'iiius ? sp.

Ein Theil des Riickenschildes einer Krabbe deutet auf eine Lange von 35 mm und eine Ereite von 44 mm bin. Das Rostrum besitzt eine Langs- furche, der Stirnrand tragt jederseits 4 Spitzen. Die Regionen sind schwach angedeutet. Die Schale punktirt, am Negativ i'acettirt, Stammt aus der Schichte 3 des Priesener Profits. Scheint zu einem Vorfahren der Gattung Carcinus zu gehoren.

('alliaiiassa brevis, Fr. (Fr. und Kf. Crust, pag. 44. Taf. 9. Fig. 1-7.)

Diese Art ist fur die Priesener Schichten sehr bezeiehnend, namentlieh fiir die weissen klingenden Inoceramenplaner bei Vysoka, am Wolfsberg bei I'odcbrad, bei Kcinigstadtl etc. Von Priesen erhielt ich neuerer Zeit em fast ganzes Exemplar, an dem der Cephalothorax gut als ein verkalktes glanzendes Scbild erhalten ist.

106

Callianassa elongata, Fr. (Fr. and Kf. Orust. pas. 45. Fig. 66.) Fig. 135. Diese schmale schlanke Seheere aus den Priesener Schichten am Fuss des Hobli'kbergos bei Laun ist in Beziehung auf die Gattung von zweifel- bafter Zugehorigkeit.

Callianassa gracilis, Fr. (Fr. und Kf. Crust, pag. 40. Fig. 67.) Fig. 136.

Diese kleine Art ist durcb die scharfen, nach vorne gerichteten Zahne der Seheere kenntlich. Kam bisher nur in Priesen vor.

Fig. 135. Callianassa elon- gata, Fr. Aug den Priese- ner Schichten am Fnsse rtes Hoblikberges I>. Lann. Natiirl. GrOsse,

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4p )ts

Fig. 136. Callianassa gra- cilis, Fr. Von Priesen.

Fig. 137. Stenocheles esocinus vom Wolfaberg bei PodSbrad.

Natuiliche GrOsse.

Stenocheles esocinus, Fr. (Fr. und Kf. Crust, pag. 40. Taf. 4. Fig. 7. Textfig. Nro. 59.) Fig. 137.

Diese schono grosse Art fand sich einmal in don weissen Inoceramon- pliinern am Wolfsberg bei PodSbrad, als daselbst die festeren Schichten zu Bauzwecken in der nahe gelegenen Muhle gebrochen wurden.

Stenocheles gracilis, Fr. (Fr. und Kf. Crust, pag. 40. Taf. 3. Fig. 3. und 4.) Ausser den normalen Scheeren fand sich auch eine kleine Art der Gattung Stenocheles wiederholt in Priesen vor, die durch den kurzen, dicken rundlichen Propodit ausgezeichnet ist und wahrscheinlich einer anderen Art nngebort, far die ich den Namen St. parvulus vorschlagen mochto. Fragmente cler Finger von kleinen Stenochelen fanden sich an mehreren Localitiiten in den klingenden Inocerainenpllinern : am Weissen Weg bei Teplitz, bei Melnik etc.

Paraclytia nephropica? (Fr. und Kf. Crust, d. bohm. Kreideformat. pas 37. Taf. 4. Fig. 1—0.)

J

107

Em fast gauzes Exemplar erhielten wir aus dcr Krabbenscbichto Nr. 5. von Priesen, os weicht in manchom Detail von der P. nepliropica aus den Weissenbevger Schichten, ab und es wird Aufgabe eiuer spiiteren Unter- suchung sein, die Selbstiindigkeit der Art zu priifen.

"opioparla, sp.

Ein ganzes Exemplar aus der Gastropoden-Schichte von Priesen. Eivoploclytia Leachi, Mant. (Fr. und Kf. Crust, pag. 27. Taf. 9. Fig. 9. Text- figuren Nr. 46 52.)

Ein ganzes Exemplar fand sich in einer Spharosideritkugel der Schichte 4 in Priesen, ein anderes in der Bahnschichte des Sutiny Tronls bei Chotzen. Beide Funde zeigen keine auffallende Abweichung von den typischen Exem- plaren aus den Weisscnbcrger Schicliten.

''•'•liiuirus, sp.

Ein Schalenfragment des Cephalothorax aus der Schichte 3 der Priese- ner Schicliten roicht ebon bin, die Existcnz der Gattung in den uns beschiif- tigenden Schicliten nachzuwoisen. Cytherella Miinsteri, Reuss. (Fr. und Kf, Crust, pag. 18. Fig. 41. Teplitzer Schichten pag. 91. Fig. 99.) Nicht soltcn in Luschitz. Cytherella ovata, Rom. sp. (Fr. und Kf. Crust, pag. 18. Fig. 40. Teplitzer Schichten pag. 91. Fig. 98.)

Hiking in Priesen und Leneschitz. Cytlierirtea laevigata, Reuss sp. (Fr. und Kf. Crust, pag. 17. Fig. 39. Tepl. Schichten pag. 93. Fig. 111.)

Hftufig in Leneschitz und Luschitz etc.

r% 138. Cytherc semipli-

ua'«) Reuss. Nach Reuss

•r><>mal vorgrosaort.

Fig. 139. Cytherc Karsteni,

Ucmss. Nach Keuss.

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Fig. 140. Cythere concen- trica, Reuss. Nach Reuss.

Cyttteridea perforata, Rfim. sp. (Fr. und Kf. Crust, pag. 17. Fig. 38. Tepl. Schichten pag. 93. Fig. 110.)

Nach Reuss bei Kri'mdorf und Priesen. Where scrrulata, Bosquet. (Fr. und Kf. Crust, pag. 1 0. Fig. 30. Fr. Tepl. Schichten pag. 93. Fig. 108.

Nach Reuss in Luschitz und Leneschitz.

108

Cythere ornatissima, Reuss. (Fr. und Kf. Crust, pag. 15. Fig. 32. Schichten pag. 92. Fig. 102.)

Nach Reuss in Luschitz und Leneschitz.

Cythcre semiplicata, Reuss. (Fr. und Kf. Crust, pag. 15. Fig. 29.) Selten in Luschitz und Priosen.

Fr. Tepl.

Fig. 133.

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Fig. 141. Scalpellum maximum, Sow. var. bohemica von Holic. 6mal vergrflssert.

Cythere Karsteui, Reuss. (Fr. und Kf. Crust, pag. 14. Fig. 28.) Fig. 139.

Nach Reuss selten in Luschitz und Leneschitz. Cythere concentrica, Reuss. (Fr. und Kf. Crust, pag. 14. Fig. 27.) Fig. 140.

In Luschitz, Leneschitz und Priesen.

Batrdia arquata var. faba, Reuss. (Fr. und Kf. Crust, pag. 13. Fig. 25. Toplitzer Schichten pag. 94. Fig. 114.) In Luschitz und Priesen.

gfesg?

Fig. 142. Scalpellum quadratum, Darw.

Von „Lany na Diilku" bei Pardubic.

(Dr. Jahn.) 4mal vorgrosaert.

Fig. 143. Pollicipcs fallax, Darw.

Von Lhota Ufeticka" bei Pardubic.

8mal vergroasert.

Bairdia siiMeltoidea, von Miinst. (Fr. und Kf. pag. 13. Teplitzcr Schichten pag. 93. Fig. 112. Reuss Verst. d. bohm. Kreidef. I. pag. 16. T. V. V- 38. Reuss Die Ostr. d. siichs. Planers in „Geinitz Das Elbthgb. in Sacli- sen" II. pag. 140. Taf. 26. Fig. 5.) In Luschitz und Priesen.

Pollicipcs fallax, Darw. (Fr. und Kf. Crust, pag. 10. Fig. 17.) Fig. 143.

109

Diese Art tritt schon in den Korytzaner Scliichten auf und ist wieder in den Priesener hilling in Chotzen und in Lhota Ufeticka bei Pardubic.

Pollicipes glaber, E8m. (Fr.*und Kf. Crust, pag. 8. Fig. 13. Tepl. Scbichten pag. 94. Fig. 117.)

Diese in alien Schichten unserer Kreideformation auftretende Art be- sitzen wir aus den Priesener Schichten von Luschitz, „Lany na Dulku" und Lhota Ufetickd bei Pardubic, Unterbautzen und Leitomischl. ?calpellum maximum, Sow. sp. (F. und Kf. Crust, pag. 6. Fig. 7.) Fig. 141. Tritt schon in den Korytzaner Schichten in Kamaik auf und dann wie- der in den Priesener Schichten in Holic. SciilpeUiini quadratum, Darw. (Fr und Kaf. Crust, pag. 5. Fig. 3.) Fig. 142. Wurdo von Dr. Jahn in den Priesener Schichten von „Lany naD&lku" bei Pardubic gefunden.

k<H'pula gordialis, Schl. var. tuba Sow. (Reuss Verst. pag. 19.)

Von Luschitz und Priesen. Serpula tetragoua, Sow. (Reuss Verst. I. pag. 18. Taf. XII. Fig. 26.)

Mit viereckiger Rohre selten und fragmenttir in Luschitz. Serpula subtorquata, von Miinst. (Reuss Verst. I. pag. 18. Taf. V. Fig. 24.

Mit fiinfseitiger Rohre fragmentar von Luschitz. "eppula spinulosa, Reuss. (Reuss Verst. I. pag. 19.)

Mit sechs schwachen Kielen. Einzelne Bruchstiicke von Luschitz. Serpula subinvolata, Reuss. (Reuss Verst. pag. 19. Taf. 5. Fig. 27.)

Nach Reuss sclteu im Pliinermergel von Priesen.

^Itedon Fischcri, Gein. [Bourgueticrinus ellipticus D'Orb. bei Reuss.] (Reuss Verst. II. pag. 59. Taf. XX. Fig. 28—33.) Fig. 143.

Von dieser Art kommen zahlreiche Siiulen- und Armglieder in Luschitz und Priesen vor. Ich bilde einen unregeluiiissig verzweigten Theil ab, der wohl der Basis des Stangels angehort. *i<l;u'is sccptrifera, Mantell. (Cotteau Palaeont. franc. Echinides pag. 251. PI. 1056. 58.) Fig. 144. A. und B.

Ausser einzelnen Stacheln wurde auch ein ganzes Exemplar in der Krabbenschichte von Priesen vorgefunden. 0l(laii8 subvcsiculosa, D'Orb. (Geinitz Elbthalgebirge II. pag. 6. Taf. 2. Fig. 1—4. Fr. Teplitzer Schichten pag. 97. Fig. 124.)

Selten in Priesen, von wo ihn auch Geinitz nach Giimbel im Elbthal- gebirge anfiihrt. Phymosoma radlatum, Schl. (Fr. Teplitzer Schichten pag. 98. Fig. 125.)

Verdickte Exemplare und Stacheln aus der Gastropoden-Schichte (3) des Priesener Profils.

110

Fig. 143. Antedon Fischeri, (Join. Fragment von der Basis des Stiels. Cmal vorgr. v. Prlesen.

Fiy. '44. li. Ciclaris sceptrifera, Mantell.

Ein Stacliel dor kurzstaohligen VarieUit iu

ii,i I tit liclior Grosse von Prlesen. Links davon

dio Basis desselben lOmal vergrOssert.

Gezeichnct von Dr. Novak.

Fig. 144. A. Cidarls sceptrifera, Mantell. der langsstachligcn Varietat. Gauzes Exemplar aUS

der Schiclite 5 von Priesen.

Micraster dc Lorioli, Now. Fig. 145.

Nach den von Prof Novak zu seinem Werke liber die EchinodermeD der bohmischen Kreideformation gemachten Studien, ist der in den Priesen^

Ill

Schichten vorkommende Micraster eine neue Art M. Lorioli, obzwar wegen dor Verdrllckung der Exemplars die Bestimmung uasicher bleibt. Derartige immer fast ganz flach gsdrttckte Micrastereii komwen in Priesen, Cliolzen, Leitoniisckl etc. vor.

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Fifl. 145. Micraster de Lorioli, Nov. von Leitomischl. Natiirl. Grosse. Gezeich. v. Prof. 0- Nov;ik. A. Gauzes Exemplar in natiirl. B, Staohel vergr. C. ScJiale stark vergr.

Fig. 146. Holaster placenta? Ag.

4. Fragmentftres Exemplar von oben in natiirl. Grosse. B. Desgleichen von unten.

Aus Leitoinisehl. Gezeichnet von Prof. 0. Novak.

112

Ilolaster placenta? Ag. Fig. 146.

Stammen aus der Gastropoden-Schichte von Priesen. Die abgebildeten Originate wurden von Reuss als Ananchytes ovata Lam. von Luschitz und Priesen angefuhrt und von Giimbel als Anancliytes gibba bestimmt. Sic gehbren aber nach Dr. 0. Novak der Gattung Ilolaster an, in die Verwandt- schaft von II. placenta Ag.

Hemlaeter Itegulusamis, D'Orb. (Geinitz Elbthalgeb. II. pag. 15. Taf. 5. Fig. 2.) Fig. 147.

Diese Art gehort zu den fiir die Priesener Scliichten sehr bezeichnen- den Petrefacten. In Priesen ist sie in der Gastropoden-Schichte 8 und der K rabbenschichte zu linden. Ausserdem besitzen wir sie von Waldek mid Pasek bei Neubydzov.

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Fig. 147. Hemiaster Regulusanus, D'Orb. A. Gauzes Exemplar in naturl. Grosae

von unten. Von Priesen bei Laun. />'. Ein anderes Exemplar von untcn.

0. Vergrosscrte Oberfliiche.

Cupulastcr pauper, Fr. Fig. 148.

In Priesen fanden wir in der Gastropoden-Schichte (3) einen Seestern von bloss 3 mm Durchmesser, so dass man daran, denkt nur ein Jugend- individuum vor sich zu haben. Die Anne tragen oben am Ende ein unpaares

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Fig. 148. Cupulaster pauper, Vr. A. von Oben. B. von Unten. Nach einem verkiesten (jetzt in Canadabalsam cingeschlossenen) Exemplar von Priesen. SJOmal vergrOssert.

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113

sattelformiges Stuck, das wohl hinreicht zur Cliarakteristik der neu vorge- schlagenen Gattung Oupulaster. Die Anne tragen unten am Rande jederseits bloss 6 Schilder, eben so viele liings der Ambulacralfurche. Die Oberseite der Arme trilgt jederseits nur 2 Schilder und der Mitte des Arms entlang 6 gegen innen grosser werdenden Schilder. Alle Schilder sind deutlich punktirt. Die Abbildung zeichnete ich vor dem Einschluss in Canadabalsain, nachher iinderte sich etwas das Aussehen. blaster Coombii? Forbes. (Geinitz Elbthalgeb. II. pag. 17. Taf. 6. Fig. 4— 6.) Ein fast ganzes aber verdriicktes Exemplar von 10 cm Durchmesser besitzen wir aus der Krabbenschichte (5) von Priesen. Nach der groben Punktirung der Randplatten ist es wahrsclieinlich, dass das Exemplar zu St. Coombii Forbes gehort. Der kleiuc Radius war 30, der grosse etwa 55.

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A. B.

Fig- 149. Ophioglypha? pulcherrima, Pr. A. Fast ganzes Exemplar 2mal vergrossert. von Waldek bei Benseu. B. Zwei Annglieder you unten 45mal vergrossert.

A. B.

A Fig. 150. Holothurla? Darm einer Holothuria mit Foraminiferon gefflllt. ^atiirliclie Grosse. H. 6mal vergrossert. Von Nemosic bei Pardubic. (Dr. Jalin.)

114

OpMoglypha? pulcherrima, Fr. Fig. 149.

Das Exemplar zeigt drei Arme und einen undoutlichen Abdruck der Korperscheibe. Die Armglieder liegen zum grossten Theilo mit der Unter- seite naeh oben.

Holotlmria? intest. Fig. 150.

Dieses wurmformige Gebilde ist ganz mit Foramimferoii erfullt und ist wold ein Darm einer Holotkurie oder ernes Wurmes.

Parasmilia centralis, [Reuss]. (Dr. Pocta die Anthozoen der bolim. Kreidef. pag. 43. Fig. 19. und 20.)

Findet sich verkiest in den Priesener Schichten von Leneschitz. Watar- scheinlich gehort dazu auch ein vcrdriicktes Exemplar von Priesen, das die Lange von 37 mm und eine Breite von 22 mm besitzt und aus der Sehichte 2 des Priesener Profils stammt.

Trochosmilia, sp. I. (Pocta Anthozoen pag. 41.)

Dr. Pocta fiihrt diese ungeniigend erbaltene Koralle als sp. I. an, well sie nicht sicher bestimmbar ist und gibt folgende Beschreibung : Korallen- stock kegelformig, zuweilen niedergedriickt kreiselformig, etwa 3—10 mm hoch, 4— 11 mm breit. Septen meist in 4 Cyclen, diinn und seitlicli mit feine'n Kornchen bedeckt ; die der primaren Cyclen tiberragend. Die nackte Wand tragt ziemlich gleiche und fein gekornte Rippen. Das Siiulchen feldt Die Excmplare von Bolim. Kamnitz und von Waldek bei Bensen.

Fig. 151. Mlcrabatia coro-

nula, Goldf. sp. Von Priesen. 6mal vergr.

Fig. 153. Oculina? Aus dor

Oastropoden-Schichte (3) von Priesen. 8mal vergr.

Fig. 152. Trochocyathus Harveyanus, M. E. et H. Von Priesen. 6mal vergr.

Trochosmilia, sp. II. (Pocta Anth. pag. 42.)

Koralle kegelformig, etwa 15 mm hoch, zusammengodruckt, 15— 16 m'11 in der liingeren und etwa 8 10 mm in der kiirzeren Axe messend und nad1 unten ohne Bildung eincs Strunkes sich allmiihlig zuspitzend. Stammt der Gastropoden-Sehichtc 3 des Priesener Profils.

115

Micrabatia coronnla, Goldf. sp. (Pocta die Anthozoen der bolun. Kreideformat

pag. 32.) Fig. 151.

Das Exemplar zeigte an der Periferie deutliche Spitzen, welche bei einem Reinigungsversuch mit Saure verschwanden. Von Priesen.

Trochocyathus Harveyanus, M. Ed. et H. (Pocta Anthozoen pag. 54. Taf. 1. Fig. 9. a, b.) Fig. 152.

Findet sich selten in Priesen und Leneschitz. Trochocyatkus cormlus, Phil. sp. (Pocta Anthozoen pag. 53. Taf. 1. Fig. 8. a -c)

Findet sich in Luschitz, Priesen und Postelberg. °culina? Fig. 153.

Bin kleines, mit Gypsluystallen umhulltes Zweigchen, dessen genauere Bestimmung auf spatef versclioben werden musste, fand sich einmal in der Gastropodcn-Schichte von Priesen.

Ventriculites odontostoma, Reuss.

Ein verldestes Exemplar aus Holic sah ich in einer Privatsammlung daselbst.

♦Ventriculites augustatus, Rom. (Fr. Teplitzer Schichten pag. 104. Fig. 141.) In der Schichte 2 in Priesen, als Ueberbleibsel der Fauna der Teplitzer Schichten.

e»trlculttes radlatus, Mant. (Fr. Teplitzer Schichten pag. 105. Fig. 142. In verkiestem Zustande selten in Luschitz und Priesen.

^

8ti.?i- Geodia gigantea, Pocta. a. Eine vier-

6(>.n I Nade] aus der Geodienschichte in Priesen. ,lal vergrOssert. 6. Rundkugel, wahrschelnlich der- ocn Art angehflrig l75maJ vergr. Aus der glau- conitischen Geodiaschichte von Priesen.

Fig. 155. Chondrillopsis asterias,

Fr. Aus der Gastropodenschichtc

(3) des Priesener Profils.

lOnial yergrossert.

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l°rtia gigftntea, Pocta. (Pocta Beitriige zur Kenntniss der Spongien III. pag. (i. Taf. 1. Fig. 2-13.) Fig. 154.

Haufig und wegen der milcbweissen Farbe der Nadeln schon mit freieni

8*

116

Auge sichtbar in der Geodiaschichte (2) des Priesener Profils. Wurde z ti- er st von Prof. Weinzettl gefunden. Chondrillopsis asterias, Fr. Fig. 155.

Dieses rathselhafte kieselige Gebilde halte ich als zu ciner Spongia gehorig, obzwar die fiinfstrahlige Anordnung in dieser Classe auffallend ist. Ein einziges Exemplar fand sicb in der Gastropodenscb.icb.te 3 des Priese- ner Profils. a

Fig. 156. Stylocordyla radix, Fr. Wurzeltheil Fig. 157. Clione? ovalis, Fr. auf der Schale einer Spongie auf der Schale einer Bivalve. von Inoceramus Cuvieri von Priesen.

6mal vergr. Aua der Gastrop.-Sch. von Priesen. a. Nattirliche Groase. b. Vcrgrossert.

Stylocordyla radix, Fr. Fig. 156.

Auf Schalen von Bivalven fand ich wiederholt feine wurzelartige Ver- zweigungen, die den Wurzeln der Spongiengattung Stylocordyla ahneln. (Bronn Classen und Ord. der Spongien 1857. Taf. IV. Fig. 1.)

€lione ovalis, Fr. Fig. 157.

In der Schale eines grossen Exemplars des Inoceramus Cuvieri aus der Spharosiderit-Schichte (4) des Priesener Profils sind zahlreiche ovale Griib- chen, welche wahrscheinlich eincm Bohrschwamme angehoren. Es ist nicht gelungen, in der Ausfiillung dieser Grubchcn Kieselnadeln aufzufinden und es ist die Moglicbkeit nicht ausgeschlossen, dass sie von einem anderen Thiere gebohrt wurden.

Bemerkungen uber die Foraminiferen.

Ueber die Foraminiferen der Fricsener Schichten veroffentlicbte jftngst Herr Jar. Pernor ein kritiscb.es vorliiufiges Verzeichniss in den Sitzungsberichton der konigl. bohm. Gesellschaft der Wissenschaften in Prag, November 1892 und nach demselben ist die mtchfolgendc Uebersicht zusammengestellt. Die eingeklatti' merten Arten sind auf Grund Beuss's Angaben citiert.

117

Cornuspira cretacea, Kcuss. [Syn. Operculina cretacea Reuss.] (Reuss I. pag. 35. Taf. XIII. Fig. 64. u. 65. Gein. Elbthalgeb. 2/2 pag. 117. Reuss Sitzungsber. d. Akad. tl. Wiss. in Wien Bd. 40. pag. 177. Taf. I. Fig. 1. Bd. 46. Taf. I. Fig. 10-12.) Fig. 158.)

Eine fur die Priesener Schichten sehr bezeiclinende Art, welche selten in Priesen und Dneboh vorkommt.

*rochammina irregularis, Park and Jon. Fig. 159.

Selten, auf anderen Petrefacten aufgewachsen in Priesen und Dueboh.

Fig. 158. Cornuspira cretacea,

Reuss. Aus Dneboh. 45nial vergr.

Fig. 159. Trochammina irregularis, P. and J. Auf einer Schale von Cardita aufgewachsen. Von Priesen. 20mal vergr.

(Haplostiche constricta, Reuss.) [Syn. Nodosaria constricta.] (Reuss Verst. II. pag. 26. Taf. XIII. Fig. 12. und 13.) Selten in Luschitz und Priesen.

haplostiche elavulina, Reuss. (Geinitz Elbthalgeb. pag. 121. Taf II. 24. Fig. 7. und 8.) Fig. 160.

In Priesen haufig. Nach Reuss sehr haufig in den Priesener Schichten nnd fur dieselben sehr bezeichnend. haplostiche dcntalinoides, Reuss. (Geinitz Elbthalgeb. pag. 121. Taf. II. 24. Fig. 4—6.) Fig. 161.

Sehr selten in Priesen (nur in der Schichte 3).

1IaPlostiche foedissima, Reuss. [Syn. Dentalina foedissima Reuss.] (Geinitz Elb- thalgeb. pag. 121. Taf. II. 24. Fig. 1—3. Reuss Sitzungsber. Akad. der Wiss. Wien. Bd. 40. pag. 189. Taf. III. Fig. 2. und 3.) Fig. 162. Selten in Priesen.

TeXtiHaiia glolmlosa, Reuss (non. Ehrbg.) [= Text, globifera Reuss.J (Reuss

118

I. pag. 39. Taf. XII. Fig. 23. Reuss Sitzungsber. W. Akad. Bd. 40. pag. 232. Taf. XIII. Fig. 7. und 8.)

la Luschitz, Priesen, Dneboh, Sychrov, Turnau und Bohm. Kamnitz.

Fig. 160. Haplostiche clavulina, Eeuss. Von Priesen. a. Ganzes Exemplar Omal vergrossert. b. Angescliliffenes Exemplar, c Fragment starker vergrossert.

Textillaria conulus, Eeuss. (Reuss Verst. I. pag. 39. Taf. 8. Fig. 59. Taf. 13. Fig. 75. Reuss Denkschr. der Akad. der Wiss. 7. pag. 72. Taf. 26. Fig. 7. Reuss Sitzungsber. Akad. Wiss. Bd. 40. pag. 37. Taf. 13. Fig. 3.) In Luschitz, Chotzon und Nemosic bei Pardubic.

Fig. 161. Haplostiche dentalinoides,

Reuss. Aus Priesen. 12mal vergrossert.

Fig. 162. Haplostiche foedissima,

Reuss. Aus Priesen. 12mal vergrossert.

(Textillaria olttusangula, Rom.) (Reuss Verst. I. pag. 38. Taf. VIII. Fig. 58.) In Luschitz.

(Textillaria obsoleta, Reuss.) (Reuss I. pag. 39. Taf. 13. Fig. 79.)

In Luschitz, Brozan, Leneschitz, Stremy, Ilostln und Chotzen.

(Textillaria aneeps, Reuss.) (Rouss Verst. I. pag. 39. Taf. VIII. Fig. 79. Taf. 13. Fig. 78.)

In Luschitz, Brozan.

119

(Textillaria turris, D'Orb.) (Beuss I. pag. 89. Taf. XIII. Fig. 76. - D'Orb. Mem. Soc. geol. de France pag. 46. Taf. 4. Fig. 27—28.) In Luschitz selten, Tt'xtillaria praclonga, Reuss. (Reuss Verst. I. pag. 39. Taf. XII. Fig. 14. Geinitz Elbthalgeb. pag. 111. Taf. II. 23. Fig. 7., 8. Reuss Denkschr.

Bd. VII. pag. 72. Taf. XXVI. Fig. 8.)

In Dneboh seltcn. Nach Reuss auch in Luschitz, Brozan u. Leneschitz.

(Xextillaria foerta, Reuss.) (Reuss Verst. II. pag. 109. Taf. 43. Fig. 12. und 13.)

Nach Reuss in Luschitz nicht selten. (VcmeuiUina M.insteri, Reuss. (= Textullaria triquetra von Miinst. = Verneuillina triquetra Reuss.] (Reuss Verst. I. pag. 39. Taf. XIII. Fig. 77. Gemitz Elbthalgeb. 2/2 pag. 124.) Selten in Luschitz. v«rneuillina Bronnl, Reuss. (Reuss Verst. I. pag. 38. Taf. 12. Fig. 5. - Reuss Foram. und Entomostr. von Leinberg pag. 40. Taf. 4. Fig. 2. - Haidingers naturwiss. Abhandlungen IV. 1. pag. 40. Taf. IV. Fig. 2.) . In Luschitz, Brozan und Nemosic. (Tritaxia, tricarinata, Reuss.) [= Textullaria tricarinata, Reuss. = Verneuillina dubia, Reuss]. (Reuss Verst I. pag. 39. Taf. VIII. Fig. 60. - Reuss Foram. und Entomostrac. von Lemberg pag. 40. Taf. 4. Fig. 3. sub Verneuillina dubia.) In Leneschitz sehr selten. ♦iaudryina rugosa, D'Orb. (Reuss Verst, pag. 38. Taf. 12. Fig. lb. und 24. - D'Orb. Foram. de la craie blanche. Mem. Soc. geol. France IV. 1. pag. 44. Taf. IV. Fig. 20. und 21.)

In Dneboh und Priesen selten. Nach Reuss auch in Luschitz.

(Valvuliua spicula, Reuss.) (Reuss Verst. I. pag. 37. Taf. XIII. Fig. 69.)

Selten in Luschitz, Patek, Leneschitz. (Balimina Preslii, Reuss.) (Reuss Verst. I. pag. 38. Taf. AIL Jig. 72 - Reuss Foram. und Entomostr. von Leinberg pag. 23. Taf. III. Fig. 10.) In Luschitz, Leneschitz und Brozan. B'Uimina ovnlum, Reuss. (Reuss Verst. I. pag. 37. Taf. VIII. Fig. 57. Taf. XIII. Fig. 73. - Reuss Foraminiferen von Leinberg pag. 22. Taf. III. Fig. 9.) ' In Dneboh und Nemosic. Nach Reuss auch in Luschitz, Rannay u. Brozan. B«limiua Mnrchisoniana, D'Orb. [Bulimina tumida, Reuss.] (Reuss Verst. pag. 37. Taf. 8. Fig. 69. und 72. Taf. 13. Fig. 70. - D'Orb. Mem. de la Soc. geol. de France IV. pag. 41. Taf. IV. Fig. 15., 15a. Selten in Dneboh. Nach Reuss auch in Luschitz. ,{,'iimina variabilis, D'Orb. [Syn. Ataxophragmium variabile D'Orb.] (Reuss Verst. I. pag. 37. Taf. VIII. Fig. 56, 76, 77. - D'Orbigny Mem. de la Soc. g<§ol. de France IV. pag. 40. Taf. IV. Fig. 9—12.) - Fig. 163.

Haufig in Priesen, Dneboh, Luschitz und Bohm. Kamnitz. Ubrigens auch haufig in den Teplitzer Schichten.

120

Bulimina intermedia, Reuss. (Eeuss Verst. I. pag. -37. Taf. 13. Fig. 71. Reuss Foram. und Entomostr. von Lemberg pag. 39. Taf. 3. Fig. 11.) Ilaufig in Luschitz, Brozan, Priesen, Dneboh.

(Bulimina truncata, Eenss.) (Reuss Verst. pag. 37. Taf. 8. Fig. 73.)

In Luschitz selten. (Virgulina Reussi, Gein.) (Reuss Verst. I. pag. 40. Taf. VIII. Fig. 61. Geinitz Charakt. d. Sch. pag. 70. Taf. XVII. Fig. 23.)

Nacb Reuss selten in Luschitz.

Fig. 163. Bulimina variabilis, D'Orb. Aua Priesen. 31mal vergrflssert.

(Bolivina tegulata, Eeuss.) [= Virgulina tegulata, Reuss.] (Reuss Verst. I. pag. 40 Taf. XIII. Fig. 81. Geinitz Elbthalgeb. 2/2 pag. 109. Taf. II. 23. Fig. 6. Reuss Foram. und Entomostrac. von Lemberg pag. 29. Taf. IV. Fig. 12.) In Luschitz, Leneschitz.

Nodosaria farcimen, Soldani. [Nodosaria legumen, Reuss. = Dental ina legumen, Reuss.] (Reuss Verst. I. pag. 28. Taf. 13. Fig. 23, 24. Geinitz Elbthal II. pag. 88. Taf. II. 20. Fig. 22. Reuss Sitzungsber. Band 40. pag. 140. Taf. IU. Fig. 5.) In Leneschitz.

Nodosaria filiformis, Reuss. [= Nod. gracilis D'Orb.] (Reuss Verst. I. pag. 28. Taf. 12. Fig. 28. Reuss Sitzungsber. Band 40. Taf. III. Fig. 8.) In Luschitz, Leneschitz. (Nodosaria inflata, Eeuss.) (Reuss I. pag. 25. Taf. 13. Fig. 3. und 4. Geinitz Zeitschr. der deutsch. geol. Gesell. 1855 pag. 269. Taf. 8. Fig. 2—4.) In Luschitz.

Nodosaria cyllndracea, Reuss. [Glandulina cylindracea Reuss. = Nod. oligostegia

Reuss.] (Reuss Verst. pag. 27. Taf. 13. Fig: 1, 2, 19, 20. Reuss Foram.

und Entomostrac. von Lemberg pag. 23. Taf. I. Fig. 5. Reuss Sitzungsber.

der kaiserl. Akademie der Wisseiisch. in Wien. Band 46. pag. 190. Taf. 4.

Fig. 1. Geinitz Elbthalgeb. II. pag. 84, 89. Taf. 20. Fig. 15—18.) In Luschitz, Kystra, Priesen. Nodosaria monile, von Hag. [= Nod. annulata, Reuss.] (Reuss I. pag. 27. Taf

VIII. Fig. 4, 7, 67. Geinitz Elbthalgeb. pag. 85. Taf. II. 20. Fig. 19, VQ.

Reuss Foram. und Entomostr. pag. 10. Taf. I. Fig. 13.) In Luschitz, Brozan, Priesen. Nodosaria Zippei, Reuss. (Reuss Verst. 25. Taf. 8. Fig. 1—3. Geinitz Charakt.

d. Sch. pag. 69. Taf. 17. Fig. 19, 20. - Fr. Tepl. Sch. pag. 110. Fig. 15(1.

121

Haufig in Bruchstiicken in Priesen, Luscliitz, Leneschitz, Horzenetz, Brozan. Nodosaria Mayeri, Perner,*) Fig. 164.

Das Gehause ist in tier Grosse und Form kaum von der N. Zippei

Reuss verschieden. Aber jede Kanimer tragt im ganzen nur 8 sehr erhabene

Rippen, welche sich iiber das ganze Gehiiuse und dessen Einschniirungen

fortsetzen, und in ihrem Yerlaufe eine sehr evolute Spirale bilden. DieMiindung

der letzten Kanimer tragt einen stumpfen Schnabel. In Priesen haufig.

Nodosaria afliuis, Reuss. (Reuss Verst. I. pag. 26. Geinitz

Elbthalgeb. II/2 pag. 83. Taf. II. 20. Fig. 12.)

Nicht selten in Luschitz, Leneschitz.

(Nodosaria [Ilaplostiche?] conferta, Reuss.) (Reuss Verst. I. pag.

26. Taf. 8. Fig. 10.)

In Luschitz.

Nodosaria aculeata, D'Orb. (= Dentalina aculeata, D'Orb.) Reuss

Verst. II. pag. 28. Taf. 12. Fig. 29. D'Orb. 1. c. pag. 13.

Taf. I. Fig. 2, 3.

Nicht selten in Priesen, Luschitz, Leneschitz, Kystra,

Brozan. (Nodosaria costellata, Reuss.) [= Nod. lineolata, Reuss.] (Reuss I. pag. 27. Taf. 13. Fig. 18. Taf. 8. Fig. 8.) In Kystra, Luschitz. (Nodosaria sulcata, Nils.) (Reuss II. pag. 26. Taf. 13. Fig. 17.) In Luschitz selten. Nodosaria Lorneiana, D'Orb. (Reuss Verst. I. pag. 27. Taf. 8. Fig. 5. _ D'Orb. 1. c. pag. 14. Taf. I. Fig. 8, 9.)

Haufig in Priesen, Luschitz, Leneschitz, Brozan, Kystra, Volenitz. Nodosaria inultilincata, Gein. [= Dentalina multilineata Bor- nem. | (Geinitz Elbthalgeb. 2/2 pag. 83. Taf. 20. Fig. 13. Borneman Foramin. des Septarienthones von Hemsdorf. Zeitschr. deut. geol. Gesell. 1855. Taf. 13. Fig. 12.) Sehr selten in Priesen. Pr°ndicularia aplCUlata, Reuss. (Reuss Verst. I. pag. 30. Taf. VIII. Fig. 24. Reuss Sitzungsber. d. k. Akad. der Wiss. Band 46. pag. 192. Taf. V. Fig. 2.) In Luschitz, Priesen und Nemosic. Wronaicularia bicuspidata, Reuss.) (Reuss Verst. I. pag. 32. Taf. XIII. Fig. 46.)

In Kystra und diirfte wohl den Teplitzer Schichten entstammeu

Fig. 164. Nodosa- ria Mayeri, n. sp.

Aus Priesen.

Gmal vergr.

•lurch

*) Diese Art ist dem Herrn II. Mayer, Schulleiter in Malnitz gewidmct, welcher sich fl'^issigcis Sammeln in Priesen sehr verdient gemacht hat.

122

Frondicularia angusta, Nils. (Reuss Verst. I. pap;. 29. Taf. VIII. Fig. 13, 14. Reuss Sitzungsber. Rand 40. pag. 196. Taf. IV. Fig. 5. Ft. Weissenb. Sch. pag. 149. Fig. 153.)

In Priesen, Dneboh, Luschitz, Leneschitz, Kystra, Ilochpetsch; iiborall ziemlich selten.

Frondicularia angulosa, D'Orb. (Reuss Verst. I. pag. 3 1 . Taf. 13. Fig. 40. Taf. 8. Fig. 78. Taf. 24. Fig. 42. D'Orb. Mem. IV. pag. 22. Taf. I. Fig. 39.) In Priesen, Luschitz, Leneschitz, Rrozan.

(Frondicularia peregrina, Reuss.) (Reuss Verst. II. pag. 108. Taf. 24. Fig. 45.) In Leneschitz.

(Frondicularia canalicnlata, Reuss.) (Reuss I. pag. 30. Taf. VIII. Fig. 20. Reuss Sitzungsber. Akad. Wiss. Band 46. pag. 194. Taf. VI. Fig. 1.) In Luschitz. Frondicularia mucronata, Reuss. (Reuss Verst, I. pag. 31. Taf. 13. Fig. 43— 44. Geinitz Elbthalgeb. pag. 95. Taf. II. 21. Fig. 14-16.) Nicht hiiufig in Priesen, Dneboh, Leneschitz, Luschitz. Frondicularia marginata, Reuss. (Reuss Verst. I. pag. 30. Taf. 12. Fig. 9. Taf. 24. Fig. 39 40. Reuss Sitzungsber. Akad. Wiss. Rand 46. pag. 193. Taf. V. Fig. 3.)

In Luschitz, Leneschitz, Rrozan. Frondicularia turgida, Reuss. (Reuss Verst. II. pag. 107. Taf. 24. Fig. 41, 44. Geinitz Elbthalgeb. 2/2 pag. 97. Taf. II. 21. Fig. 17, 18. In Luschitz selten.

Fig. 165. Frondicularia Cordai, Reuss. Aus rriesen. 20raal vergr.

Fig. 166. Frondicularia inversa, Reuss. Aus Priesen. 20mal vergr.

Frondicularia (Jordai, Reuss. (Reuss Verst. pag. 31. Taf. VIII. Fig. 26—28. Taf. XIII. Fig. 41. Taf. XXIV. Fig. 38. Geinitz Elbthalgeb. pag. 95- Taf. II. 21. Fig. 8-10, 12, 13.) Fig. 165.

Hiiufig in Priesen; selten in Dneboh, Bohm. Kaninitz. Nach Reuss auch in Luschitz, Rannay und Brozan.

123

Pi'oiidicularia inversa, Reuss. (Reuss Verst. I. pag. 31. Taf. VIII. Fig. 15—19. Taf. XIII. Fig. 42. Geinitz Elbthalgeb. pag. 94. Taf. II. 21. Fig. 5—7.) Fig. 166.

Iliktfig in Priesen, Dneboh, Bohm. Kamnitz. *

Frondicularia Archiacina, D'Orb. (Reuss Verst. I. pag. 31. Taf. 13. Fig. 39. D'Orb. Mem. de la Soc. g<5ol. de France. Taf. IV. pag. 20—21. Taf. I. Fig. 34—36.)

In Luschitz, Priesen, Rohm. Kamnitz. (Frondicularia bicoruis, Reuss.) (Reuss Verst. I. pag. 32. Taf. 13. Fig. 45. Taf. 24. Fig. 37.)

In Luschitz. Frondiciiaria striatnla, Reuss. (Reuss Verst. I. pag. 30—31. Taf. 8. Fig. 23. Taf. 43. Fig. 11. Geinitz Elbthalgeb. II. pag. 2. Taf. 21. Fig. 2.) Sehr selten in Priesen und Luschitz. Marghnilina elon^ata, D'Orb. [Cristellaria elongata, D'Orb.] (Reuss Verst. I. pag. 29. Taf. 13. Fig. 28-32. Taf. 24. Fig. 31—36. Reuss Foramin. und Entomostr. pag. 12. Taf. I. Fig. 17.)

Hiiufig in Luschitz, Leneschitz, Priesen, Kystra, Brozan. (Marginulina compressa, D'Orb.) [= Cristellaria compressa, D'Orb.] (Reuss Verst- I. pag. 29. Taf. 13. Fig. 33. Geinitz Elbthalgeb. 2/2 pag. 101. Taf. II. 23. Fig. 5.

In Leneschitz. ^argimilina Nilssoni, Romer. (Reuss I. pag. 28. Nilsson Petref. suecanea pag. 8. Taf. IX. Fig. 20. [sub Nodosaria laevigata]. ) Fig. 167.

Haufig in Priesen, Dneboh; seltener in Bohmisch Kamnitz. Eine sehr charakteristische Foraminifere fur die Priesener Schichten. Reuss fiihrt sie nur aus Priesen an.

»la:

Fig. 167. Marginulina Nilssoni, Reuss. Fig. 168. Marginulina bacillum, Reuss.

Aus Priesen. (imal vergrOssert. Aus Priesen. 20mal vergrbssert.

rS»iulina bacillum, Reuss. (Reuss Verst. I. pag. 29. Taf. VIII. Fig. 11. Reuss Sitzungsber. Band 40. pag. 208. Taf. VI. Fig. 8.) Fig. 168. Hiiufig in Priesen, Dneboh. Selten in Nemoschitz.

124

Marginnlina cnsis, Reuss. (Reuss I. pag. 29. Taf. XII. pag. 13. Taf. XIII. Fig. 26, 27. Taf. XXIV. Fig. 30.)

In Luschitz, Kystra, Leneschitz, Brozan. Marginnlina Roemeri, Reuss. [= Vaginulina elongata, Roemer.] (Reuss Verst. I. pag. 28. Taf. 8. Fig. 10.) In Luschitz, Priesen. (Margiiiulina bullata, Reuss.) (Reuss Verst. I. pag. 29. Taf. XIII. Fig. 34—38. Reuss Sitzungsber. Band 40. pag. 105. Taf. VI. Fig. 4 6.) In Luschitz, Brozan.

(Vaginulina strigillata, Reuss.) [Citharina strigillata, Reuss.] (Reuss Verst. II. pag. 106. Taf. 24. Fig. 29.)

In Luschitz. (Cristellaria limbata, Reuss.) (Reuss Verst. I. pag. 33. Taf. 13. Fig. 56.)

In Luschitz.

Cristellaria lobata, Reuss. (Reuss Verst. I. pag. 34. Taf. 13. Fig. 59. Geinitz Elbthalgcb. 2/2. pag. 104. Taf. II. 22. Fig. 12. Taf. II. 23. Fig. 1. In Luschitz, Leneschitz, Brozan. (Cristellaria lituola, Rnuss.) (Reuss Verst. II. pag. 109. Taf. 24. Fig. 47.) In Luschitz.

Fig. 169. Cristellaria lepida,

Reuss. Aus Priesen. yomal vergrossert.

Fig. 170. Cristellaria rotu-

lata, D'Orb. Aus Priesen.

20mal Torgr. gespalten.

■^*&S

Fig. 171. Flabellina ornata,

Reuss. Aus Priesen. 30mal vergrossert.

Cristellaria clavicula, D'Orb. (Reuss Verst. I. pag. 34. Taf. 12. Fig. 34. D'Orb. M6m. pag. 27. Taf. II. Fig. 19, 20.) In Luschitz, Brozan.

Cristellaria lepida, Reuss. |=Cr. intermedia, Reuss. | (Reuss Verst. II. pag. 109. Taf. XXIV. Fig. 46. Geinitz Elbthalgcb. 2/2 pag. 106. Taf. II. 23. Fig. 4.) Fig. 169.

In Priesen, Dneboh (selten).

Cristellaria rotulata, D'Orb. (Reuss Verst. I. pag. 34. Taf. 8. Fig. 50, 70. Taf. XIII. Fig. 25. II. pag. 109. Taf. 24. Fig. 48, 49.) Fig. 170.

Sehr haufig in Priesen, namcntlich in der Schichte 3 ; dann in Duebohi Bohmisch Kamnitz, Turnau, Waldek, Nemoschitz; spaltet oft in der Mitte- (Cristellaria eomnlauata, Reuss.) (Reuss Verst. I. pag. 33. Taf. 13. Fig. 54. -" Reuss Sitzungsber. Band 46. Taf. XII. Fig. 13.) In Luschitz.

125

(Cristellarla triangularis, D'Orb.) (Reuss Verst. I. pag. 34. Taf. 8. Fig. 48. D'Orb. 1. c. pag. 27. Taf. II. Fig. 21, 22.) In Luschitz, LenesChitz, P>rozan.

Flabelllna ornata, Eeuss. [= Fl. rugosa D'Orb. = Flab. Baudoniniana D'Orb.] (Reuss Verst. I. pag. 32. Taf XIII. Fig. 48. Taf. 24. Fig. 43. Geinitz Elb- tbalgeb. 2/2 pag. 99. Taf. II. 22. Fig. 1.) Fig. 171.

Selten in Priesen, Dneboh. Nach Reuss soil diese Species aucb in Lu- scbitz und audi in den Teplitzer Scbichten vorkonunen.

J'labelUna cordata, Reuss. [= Flabellina elliptica, Nils. sp.| (Reuss Verst. I. pag. 32. Taf. VIII. Fig. 37— 46, 78. Reuss Denkschr. der kais. Akad. der Wiss. Band 7. pag. 67. Taf. 25. Fig. 6—8.)

Nicht hiiufig in Priesen, Dneboh; nach Reuss auch in Lenescbitz, Ky- stra und Hochpetsch. (tluttulina trigonula. Reuss.) | = Polymorphina trigonula, Reuss.] (Reuss I. pag. 40. und 110. Taf. 13. Fig." 84.)

Selten in Luschitz und Priesen. (Glolmlina horrida, Eeuss.) | '= Polymorphina horrida, Reuss.] (Reuss Verst. II. pag. 110. Taf. 43. Fig. 14. Reuss Foramin. und Entomostr. von Lemberg, pag. 43. Taf. IV. Fig. 8.

Nach Reuss selten in Luschitz. wiittulina elliptica, Reuss. [Polymorphina elliptica, Reuss.] (Reuss II. pag. 110. Taf. 24, Fig. 55.)

Selten in Luschitz, Dneboh, Priesen. (Guttulina damaecornis, Reuss.) [= Polymorphina damaecornis, Reuss.] (Reuss I. pag. 40. und 110. Taf. XIII. Fig. 85.) Selten in Luschitz. d'olymorplima glomerata, Roem.) (Renss Verst. I. pag. 40. Taf. XII. Fig. 32. Roemer 1. c. pag. 97. Taf. XV. Fig. 19. Nach Reuss selten in Luschitz.

"lobttllna lacrima, Reuss. | = Polymorphina lacrima, Reuss.] (Reuss Verst. pag. 40. Taf. XIII. Fig. 83. Taf. XII. Fig. 6. Reuss Foramin. und Entomostr. von Lemberg pag. 43. Taf. 4. Fig. 9.) In Priesen, Luschitz, Dneboh selten. Olymorphina globosa, von Miinst. [= Globulina globosa, v. Miinster.] (Reuss Verst. I. pag. 40. Taf. XIII. Fig. 82. pag. 110. Reuss Sitzungsber. der k. Akad. der Wiss. in Wien, Band 44. Taf. III. Fig. 3. pag. 338.) Fig. 172. In Priesen, Dneboh, Luschitz immer selten. (»lobigerina cretacea, D'Orb. (Reuss Verst. I. pag. 36. Taf. VIII. Fig. 55. Fric Teplitzer Scbichten pag. 115. Fig. 164.) Fig. 173.

Fast alle Exemplare aus diesem Horizonte zeigen eine glatte Oberflache, wogegen bei derselben Species aus Teplitzer Schichten die Oberflache rauh ist und dabei mekr glasig erscheint. In Priesen, Dneboh, Bohmisch Kam- r'itz, Nemoschitz, Turnau, Sychrov iiberall hiiufig.

126

Globigerina marginata, Reuss. | Syn. Rosalina marginata, Reuss.] (Reuss I. pag- 36. Taf. VIII. Fig. 54, 74. Taf. XIII. Fig. 68. Gein. Elbthalgeh. 2/2 pag. 112. Reuss Denkschr. der Akad. der Wissensch. Band 7. pag. 69. Taf. 26. Fig. 1. Fig. 174. In Priesen, Dneboh selten.

Fig. 172. Polymorphina

globosa, v. Miinster.

aus Dneboh. 45mal vergr.

Fig. 173. Globigerina cre- tacea, D'Orb.

Aus Dneboh. 45mal vergr.

Fig. 174. Globigerina mar- ginata, ReUBS. Vond.Seite. Aus Priesen. 40mal vergr.

(Reuss

(Globigerina trochoides, Reuss.) Reuss Verst. I. pag. 36. Taf. XII. Fig. 22. - Foramin. und Entomostrac. von Lemberg pag. 21. Taf. III. Fig. 5.) In Luschitz, Priesen. (Rotalina MicUeliniana, D'Orb.) [= Discorbina Micheliniaria D'Orb.] (Reuss Verst. I. pag. 36. Taf. 12. Fig. 31. D'Orb. 1. c. pag. 31. Taf. III. Fig. 1—3.) In Luschitz, Brozan. Planorbulina nitida, Reuss. | = Rotulina nitida, Reuss. = Rotalia umbilicata, D'Orb., var nitida Reuss. = Discorbina nitida Reuss.] (Reuss Verst. I. pag. 35. Taf. VIII. Fig. 52. Taf. XII. Fig. 8, 20. Geinitz Elbthalgeb. pag. 116. Taf.H. 23. Fig. 12.)

In Dneboh selten. Nach Reuss auch in Luschitz.

Fig. 175. Planorbulina polyraphes, Reuss. Aus Dneboh. e7, vergrossert.

(Planorbulina lenticula.) [= Rotalina lenticula. = Discorbina lenticula.] (Reuss

Verst. I. pag. 35. Taf. 12. Fig. 17. Geinitz Elbthalgeb. 2,2 pag. 115. Taf.

II. 23. Fig. 11.) In Luschitz, Brozan.

Planorbulina ammonoides, Reuss. |= Rotalina aininonoides. = Rosalina am-

monoides, Reuss. = Discorbina ammonoides, Reuss.] (Reuss Verst. I. pag.

36. Taf. VIII. Fig. 53. Taf. XIII. Fig. 66. GeinitzElbthalgeb.il. pag. 114

Taf. II. 23. Fig. 9. - Reuss Foramin. von Lemberg pag. 30. Taf. III. Fig. 2)

In Priesen Schichte 3, in Dneboh selten. Nach Reuss auch in Luschitz.

Planorbulina polyrapbes, Reuss. [= Rotaliua polyraphes, Reuss. = Discorbina

polyraphes, Reuss.] (Reuss Verst I. pag. 35. Taf. XII. Fig. 18. Geinitz

Elbthalgeb. 2/2 pag. 114. Taf. II. 2:5. Fig. 10.) Fig. 175.

In Priesen, Dneboh, Bohm. Kamnitz. Nach Reuss auch in Brozan.

127

(Anomallna moniliformis, Reuss.) [— Eosaliaa moniliformis, Beuss.J (Reuss Verst. I. pag.36. Taf. 12. Fig. 30. Taf. 13. Fig. G7.) In Luschitz, BrozaJh.

Nonionina compressa, Eoem. (Reuss I. pag. 35. Taf. VIII. Fig. 51.) Selten in Priesen. Nach Reuss aucli in Ilorzenec.

Die Radiolarien wurden von Jar. Perner in den Sitzungsberichten der ^onigl. bohm. Gesellschaft der Wissenscliaften am 17. April 1891 beschriebeu.

Fig. 176. Radiolarien aus den Prlesener Schlchten

Nro. 1, Dictyomitra multicostata, Zifctel 2. Dictyomitra regularis, Perner. .'i. Dictyomitra conulus, Perner. 5. Lithocyclia discus. Perner. 6, Thecosphaera spongiarum, Perner.

Nro. 7. Cromioma perplexum, Stohr. 8. Acrosphaera hirsuta, Perner. 9. Druppula convoluta, Perner. lo. Stylodyotia Haeckeli, Zittel. 11. Porodiscus glauconitarum, Perner.

Nro. 4. Conoaphaera artesiaca ist aus den Weissenberger Schichten. Ropalastrum sp. siehe Textfigur Nro. 10. 7. Vergr. 100 250mal.

1)ictyomitra multicostata, Zittel. (Perner pag. 265.) Fig. 176. Nro. 1.

Selten in Priesen, Vunic, Stfem und Postelberg. 'totyomitra regularis, Perner. (Perner pag. 265.) Fig. 176. Nro. 2.

Selten in Priesen (Scbicbte 2c). ictyomitra conulus, Perner. (Perner pag. 266.) Fig. 176. Nro. 3.

Selten in Vunic und 1'ostelberg.

128

Lithocyclia discus, Perner. (Perner pag. 266.) Fig. 176. Nro. 5.

In der Schichte in Priesen, Thceosphaera spongiarum, Perner. (Perner pag. 267.) Fig. 176. Nro. 6.

Haufig in den Schliffen des Ventriculites radiatus in Wunic. Cromyomma perplexum, Stohr. (Perner pag. 267.) Tig. 176. Nro. 7.

Ein einziges Exemplar aus der Ziegelei in Turnau. Acrosphacra hirsuta, Perner. (Perner pag. 267.) Fig. 176. Nro. 8.

Selten in Postelberg. Druppula convoluta, Perner. (Perner pag. 268.) Fig. 176. Nro. 9.

Haufig in Wunic. Stylodyetia Haeckeli, Zittel. (Perner pag. 268.) Fig. 176. Nro. 10.

Sehr haufig in Wunic, selten in Priesen, Schichte 2d. Porodiscus glauconitarum, Perner. (Perner pag. 269.) Fig. 176. Nro. 11.

Haufig in der glauconitischen Schichten 2c und 2d in Priesen. Ropalastrum, sp. Siehe Textfigur Nro. 10.

Einmal gefunden in der Schichte 2d in Priesen.

Bemerkungen zu den Pflanzenresten,

Pflanzenresto sind in den Priesener Schichten sehr selten und wir ver- danken die meisten Herrn H. Mayer, Schulleiter in Malnitz. Dr. Edwin Bayer hatte die Giite dieselben zu bearbeiten und wird dieselben demnachst in einer selbstiindigen Arbeit publiciren. Das hier Mitgetheilte ist als eine vorlaufige Notiz zu betrachten.

Fig. 177. Araucaria Frici, Vol. Von Meson. Schuppe mit Samen vergrossert.

Fig. 178. Araucaria brachyphylla, Von Priesen. 2mal vergrossert.

L29

Araucaria Frici, Velen. n. sp. Fig. 177.

Einmal in der Gastropoden-Schichte von Priesen. Die Schuppe zeigt die deutliche Ligula und Jtrligt nocli den Samen auf der urspriinglicken Stelle. Araucaria brachypliylla, Bayer. Fig. 178.

Einmal in der Krabbenschichte in Priesen vorgekoinmen. Ein iilterer Zweig mit dieken kurzen Blattern. Sequoia Reichenbaclii, Gein. sp. (Velenovsky Gymnospermen pag. 19. Taf. VIII. und IX.) Fig. 179.

Kommt in schonen Zweigen am Wolfsberg bei Podebrad vor, von wo unser Museum ein Prachtexemplar vom Herrn Apotheker Hellich erhielt. Ausser- dem in Priesen, Lany bei Pardubic, Chotzen u. melireren anderen Localitaten-

5 iU '

r

f-<7^Tr~

Fifl. 179. Sequoia Reichenbachi, Gein. sp.

■«• Aug der Krabbenschichte von Priesen

in natilrl. Grftsse.

S' von Ldny bei Pardubic in natlirl. GrOsse.

Fig. 180. Sequoia lepidota, Bayer.

A. Zweig mit Fruchtzapfen in natilrl. Grosse.

Ans der Gastropodenschichte von Priesen.

/>'. Der Zapfen vergrossert.

Sequoia lepidota, Bayer. Fig. 180. Drei Exemplare von Priesen. ('eratostrobus echinatUS, Vel. (Velenovsky Gymnospermen pag. 25. Taf. XI.

Fig. 7.— 15.) Fig. 181.

Aus den klingenden InoceramenpUinern von Hostin.

Wlddrlngtonla parvivalvis, Bayer. Fig. 182. Selten in Priesen.

9

130

(Juercus Char pent ieri, Heer (an Celtis spec.)- Fig- 183. Aus der Gastropodeu-Schichte von Priesen.

Ficus Cecropiae-lohus, Bayer. Fig. 184.

Aus der Krabben-Schichte von Priesen.

Rhus dens mortis, Bayer. Fig. 185.

Aus der Gastropoden-Schichte von Priesen. Etwa ein Viertel dcs Blattes ohne Spitze.

Fig. 181. Ceratostrobus echi- Fig. 182. Widdringtonia parvival- Fig. 183. Quercus Charpentieri,

natus, Vel. vis, Bayer. Heer (an Celtis spec.)

Von Hostin. 3mal vergrossert. Von Priesen. lOmal vergrossert. Von Priesen. Naturl. Grosse.

|\^f;\!>||

Fig. 184. Ficus Cecropiae-lobus, Bayer. Fig. 185. Rhus dens Fig. 186. Diospyros pri

Von Priesen. mortis, Bayer. Von Prie- maeva, Heer. VonPric-

Nattirliche Grosse. sen. 2mal vergrossert. sen. Natttrl. Grfisse.

Diospyros prlmaeva, Heer. Fig. 186.

Aus der Gastropoden-Schichte von Priesen.

Myrsine manifesta, Bayer. Fig. 187.

Aus der Krabben-Schichte in Priesen. Drei Blattreste auf einem St&ngel.

Myrsinc caloneura, Bayer. Fig. 188.

Aus der Gastropoden-Schiclite von Priesen. Ardisia glossa, Bayer. Fig. 189.

Aus der Gastropoden-Scliicbte von Priesen. Hex Perneri, Bayer. Fig. 190.

Aus der Krabben-Schichte von Priesen.

131

(1TV^ ■'■■'■■"

■■■

Fig. 187. Myrsinc manifesta, Bayer. Von Priesen.

Natiirl. Griisse.

Fig. 188. Myrsine caloneura, Fig. 189. Ardisia glossa,

Bayer. Von Priesen. Bayer. Von Priesen.

.'final vorgrossert. Natiirl. Griisse.

/

F'g. 190. Ilex Perneri,

Payer. Von Priesen.

2raal vergrOssert.

L- - s*-— ^

Fig. 192. Rubiaephyllum

(Ericophyllum).

Gaylussaciae, Dayer.

Aus Priesen. a. natiirl.

GrOsse. b. c. vergrossert.

Fig. 191. Frenclopsis? bohemica, Vol. Von Priesen. Natiirl. Griisse.

9*

132

Frenelopsis? bohemica, Vel. Fig. .191.

In einigen Exemplaren von Priesen, Waldek, Hostln, Opatovic, Cliotzen und Nemosic.

.vflpKf

\— «fi .,

Fig. 193. Anthocephale bohemica, Bayer. Von Priesen. 3mal vergrossert.

Rubiaephyllum (Ericophyllum) Gaylussaciac, Bayer. Fig. 192. Selten in Priesen in der Krabbenscliichte (5).

Anthocephale bohemica, Bayer. Fig. 193.

Eimnal in Priesen gefunden. Wahrscheinlich ein 1 5 hi then rest, zu '% erhalten.

Fig. 194. Chondrites furcillatus, A. ROmer. Auf der abgoregneton Flaclie des weissen Inoceramenplaners von Vysoka bei Melnik. Natttrl. GrOsse.

Chondrites furcillatus, A. Romer. (Geinitz Elbtlialgeb. II. Taf. 46. Fig. 5. " Fr. Teplitzer Schichten pag. 118. Fig. 166.) Fig. 194.

Diese rilthselhaften Gebilde, von denen nocb nicbt sichergestcllt ist, ob sie pflanzlichen Ursprungs sind oder Bohrgange von Wiirmern im Sclilamrne vorstellen, sind ausserst haufig in den weissen klingenden Inoceramenplanern des Plateaus von Meluik ostwiirts und treten auf abgeregneten Flachen pl»' stisch auf der Oberfliiche des Gesteines auf, von der sie durch dunklere Farbe abstechen.

oOOggooo

133

Sclilusswort.

Blicken wir auf das Resultat der an den Priesener Schichten vorgenommenen tfatersuchungen zurttck, so finden wir, dass sammt Foraminiferen und Radiolarien 38t Aiten sichergestellt wurden, von denen 232 Arten zum erstenmale hier auf- freten, was wohl die Auffassung der Priesener Schichten als selbstiindiges Glied in der Itcihenfolge unserer Kreideablagerungen geniigend rechtfertigt.

Von den Pflanzenresten kommen 2 schon in den Perutzer Schichten vor. V°n den Thierresten 26 in den Korycaner Schichten, 02 in den Weissenberger, 3(i in den Malnitzer, 35 in den Iser und 118 in den Teplitzer Schichten vor.

Dass die Priesener Schichten zum unteren Senon gehoren, wurde kaum j(i bezweifelt, aber ihre genauere Stellung, welche sie dort einnehmen, wird erst nach Verarbeitung der jiingeren Chlomeker Schichten deutlich hervortreten.

Zu Folge des im Jahre 1864 entworfenen Planes verbleiben nun noch nur diese Chlomeker Schichten zur Verarbeitung in einer ahnlichen Studie, wie es die vorliegende ist,

His das geschehen sein wird, dann wird es an der Zeit sein, alle bisher in unserer Kreideformation sichergestellten Arten tabellarisch zusammenzustellen, das Verhaltniss der cinzelnen Faunen zu einander zu prufen und ihr Verhiiltniss 2U fremden Kreideablagerungen sicherzustellen.

134

Alphabetisches Verzeichniss der untersuchten Localitaten.

Seile

Abtsdorf 51

Aschendorf 31

Bezno 35

Bohmisch Kamnitz 29

Bohmisch Leipa .31

Botioufiovic 51

Chlomekberg 40

Chlum 27

Chlumec 42

Chotzen 48

Cernodol 27

Cinoves 41

Dneboh 39

Jenicbov 34

Grabern 32

Ilohenmauth 50

Holic 47

Ilostfn 32

HruStic 36

Konigsstadtl 41

Kopten 12

Kuneticer Berg 46

Kuttenthal 35

Lany na D&lku 43

Leitomischl 50

Leitmeritz 32

Lenescbitz 26

Levin 42

Luscbitz 41

Mikulovic 44

Moravan 48

Muzskyberg 37

Seite

Nedo§in 51

Nemosic 47

Opatovic 47

Pardubicka 47

Pasek (Neubydschov) 42

Priesen 12

Racan 41

ftepfn 31

Siclirov 36

Slivno 32

Soviceberg 32

Sparenetz 40

Srnojedy 43

Straussnitz 31

Stferay 32

Teplitz 11

Trosky 38

Turnau So

Unterbautzen 39

Vyskef 38

Vysokd, 32

Vrsovic 27

Waldek 30

Bad Wallenberg 37

Weinberg (Wunitz) 28

Weisser Weg 1*

Winafic 40

Wolfsberg 41

Zajezf . 27

Zamrsk 48

Zollhaus 12

INHALT.

i.

n.

Hi.

iv.

*r Scitc

Vorwort

Charakteristik und Gliederung der Priesener Schichten 5

Beschreibung der im Bezirke der Priesener Schicliten untersuchten Localitiiten ... 10

Umgebung von Teplitz und Bilin 11

Umgebung von Postelberg und Laun 12

Linkes Egerufer in der Gegend yon Lencschitz, Vrsovic und Wunie . . . 25

Umgebung von Wunio gg

Umgebung von Bohmisch Kamnitz und BoMimisch Leipa . . gg

Umgebung von Leitmeritz und Grabern 32

Der Soviceberg und die Gegend von Melnik, Vysoka, Kepi'n, Chotetov und

Beniltek 32

Umgebung von Sicbrov, Turnau und Grossskal 35

Umgebung von Jungbunzlau, Podiebrad, Chlumec und Pardubic do

Umgebung von Chotzen und Hohenmauth 48

Umgebung von Hohenmauth, Leitomischel und Abtsdorf 50

Uebor die Wasservertheilung in den Schichten der bohmischen Kreideformation . .51

Nachtrag zur Umgebung von Pardubic 54

J-aoellarische Uebersicht der in den Priesener Schichten aufgefundenen Versteineruugen 55 "ritisches illustrirtes Verzeichniss der in den Priesener Schichten vorkommcnden Ver- steinerungen 65

Bemerkungen (iber die Cephalopoden 73

Bemerkungen fiber die Gastropoden 84

Bemerkungen fiber die Foraminifcren ug

Bemerkungen zu den Pflanzenresteu 128

schlusswoit ,33

A'lmabetisehes Verzeichniss der untersuchten Localitiiten 134

II. Theil enthalt:

Dr. Km. Boficky: Petrographische Studien an den Basaltgea teinen Bohmens Preis fl. 3-50

Preis der ganzen ersten Halfte des zweiten Bandes (I. und II. Abtheilung zusammen) geb. fl. 10-—

^ W tSITER, BAND.

Zweiter Theil.

III. Botanische Abtheilung. Diesclbe enthalt:

Prodromus der Flora von Bohmen von Prof. Dr. Ladialav Celakovsky (II. Theil) Preis fl. 2-60

IV. Zoologische Abtheilung. Dieselbe enthalt:

a) Prof. Dr. Ant. Fric: Die Wirbelthiere Bohmens.

*J Die Flussfischerci in Bohmen.

c) p Die Krustenthiere Bohmens. Preis fl. 3-

V. Chemische Abtheilung.

Prof. Dr. Em. Boficky: tiber die Verbreitung des Kali und der Phosphorsaure

p . in den Gesteinen Bohmens. Preis 60 kr.

Preis dor ganzen zweiten Halfte des zweiten Bandes (III., IV. u. V. Abth. zusammen) geb. fl. 5*—

DFtlTTErt BAND.

I. Topographische Abtheilung.

^ei'zeichniss der in den J. 1877—1879 vom k. k. mil.-geogr. Institut trigonometrisch bestimmten Hohen von Bohmen herausgegeben von Prof Dr. Karl Kofistka und Major R. Daublebsky von Sterneck fl. 180

II. Geologische Abtheilung.

I- Heft. Petrographische Studien an den Ph onolithgcsteinen Bohmens von

TT Prof. Dr. Em. Boficky. Preis fl. 1

u- Heft. Petrographische Studien an don Melaphyrgesteinen Bohmens von

n Prof. Dr. Em. Boficky. Preis fl. 1

U1- Heft. Die Geologie des bbhmischen Erzgebirges (I. Theil) von Prof. Dr. Gustav Laube. Preis fl- 2-

III. Botanische Abtheilung.

^Cdromus der Flora von Bohmen von Prof. Dr. Ladislav Celakovsky. (III. Theil Schluss.) Preis fl- 2"40

IV. Zoologische Abtheilung.

J- Heft. Die Myriopoden Bohmens von F. V. llosicky. Preis 60 kr.

"•Heft. Die Cladoceren Bohmens von Bohuslav Hellich. Preia fl. 1-60

V. Chemisch-petrologische Abtheilung.

^Jemente einerneuen chemisch-mikroskopischen Mineral- und Gesteinsanalyse von Prof. Dr. Boficky. Preis . fl- 140

V I E rt T E 3FC J3AND.

^°- 1. Studien im Gebiete der bbhmischen Kre ideformation. Die Weissen-

N bcrger und Malnitzer Schichten von Dr. Anton Fric. Preis fl. .'{•—

m- 2. Erl iiuterungen zur geologischen Karte der Umgebungen von Prag von

jj J. Krejci und R. Ilelmhacker * A- 450

"l0- 8. Prodromus der Flora von Bohmen von Prof. Dr. Ladislav Celakovsky.

N (IV. Theil.) Nachtrage bis 1880. Verzeichniss und Register fl. 2-40

,0- 4. Petro logische Studien an den Porphyrgesteinen Bohmens von Prof. Dr.

Nn Em. Boficky fl- 1"80

"• 5- Flora des Flussgebietes der Cidlina und Mrdhna von Prof. Ed. Pospichal.

N fL 1,_

°- 6- Der Hangendflbtzzug im Schlan-Rakonitzer Steinkohlenbecken von Carl

Peiatmantel fl. 2

F U N P T B II 13 A 1ST D.

No. 1. Erlauterungen zur geologischen Karte des Eisengebirges (Zlelezne hory) und der angrenzcndon Gegenden im ostlichen Bohmen von J. Krejci und

R. Helmhacker fl. 2-—

No. 2. Studien im Gebiete der bohmischen Kroideformation. III. Die Iser-

schichten. Von Dr. Anton Fric fl. 3P

No. 3. Die mittelbohm. Stcinko hlenablag ern rig von C arl Feistmantel . . fl. 1*20 No. 4. Die Lebermoose (Musci II efpatici) Bohmens von Prof. Jos. Dcdecek. fl. V No. 5. Orographi scb -go o toktonis ehe Ubersioht des silurischen Gebietes im mittleren Bohmen. Von Johann Krejci und Karl Feistmantel. . . . fl. 2"— No. 6. Prodromus der Algonflora von liohrnen. I. Th. Von Dr. A. Ilansgirg. fl. 1:40

S E O II S T E R BAND.

No. 1. Uber die Torfmoore Bohmens in naturwissenschaftlich er und national- okonomischer Beziehung mit Berilcksichtigung der Moore der Nachbar- lander. Von Dr. Pr. Sitensky. I. Abth. Naturwissenschaftlicher Theil. . . . fl. 2-80

No. 2. Die Stisswasserbryozoen Bohmen s. Von Josef Kafka fl. 1/20

No. 3. G-rundziige einer Ilyetograph ie des Ko'nigrelcbe s Bohmen. Von Dr. F. J. Studnicka .... fl 150

No. 4. Geologie dos bohmischen Erzgebirges. II. Theil. Von Dr. Gustav C. Laube.

fl. 250

No. 6. Untersuchungen iiber die Fauna der Gewasser Bohmens. I. Metamorphose der Trichopteren. I. Serio. Von Pr. Klapalek . fl. 120

No. 6. Prodromus der Algenflora von Bohmen. I. Th. Forts. Von Prof. Dr. Anton II a n s g i r g fl. 3'

SIEBETSTTEFt BAND.

Die Flechten der Umgebung von Deutschbrod von Jos. Novak . . . fl. 1. Studien im Gebiete der bohmischen Kreideformation. IV. Die Teplitzer.

Schichten. Von Prof. Dr. Ant. Fric fl. 3'—

No. 8. fiber die chemische Zusammense tzung verschiodener Ackererden und Gesteine Bohmen' s und iiber ihren agronomischen Werth. Von Dr. Jos.

Hanamann fl. 2'

Die tertiaren Land- und Sasswasser-Conchylien des nordw. Bohmen von

Gottlieb Klika fl. 240

Die Myxomyceten Bohmens von Dr. Lad. Celakovsky (Sohn) fl. P20

Geologische Karte von Bohmen. Section VI. Entworfen von Prof. Joh. Krejci. Mit Erlauterung von Prof. Dr. A. Fric. Preis fl. 2'20

No. 1. No. 2.

No. 4.

No. 5. No. 6.

A C II T E B BAND.

No. 1. tibersicht der Thatigkeit der naturw. Landesdurchforschung v. J. 1804

bis 1890 von Prof. Dr. K. Kofistka fl. —30

No. 2. Untersuchungen der Fauna d. bohm. Gewasser. II. Fauna d. biihm. Teiche

von Jos. Kafka fl. 1'20

No. 8; Monographic der Ostracoden Bohmens. Von Wenzel Vavra . . . . fl. 2(J0 No. 4. Prodromus der Algenflora von Bohmen. Zweiter Theil. Von Prof. Dr. Anton

Ila, nsgirg fl. 3-—

No. 6. Untersuchungen iiber die Fauna der Gewasser Bohmens. I. Metamorphose

der Trichopteren. II. Serie. Von Prof. Fr. Klapalek fl.

NEONTEB BAND.

No. 1. Studien im Gebiete der bohmischen Kreideformation. V. Priesener Schichten. Von Prof. Dr. Ant. Frio 11. 3'

Dnick von Dr. I'M. (irr^r In I'rtii^ 1893. Solbstverlag.

MUS. COMP. ZOOL.

ml

UNTERSUCHUNGEN

OIE TH1ERWELT DES UNTERP0CERN1TZER UNO GATTERSCHLAGER TEICHES

ALS RESTJLTAT DER ARBEITEN

fc, AN DER UBERTRAGBAREN ZOOLOG1SCHEN STATION

9>

rv,

VERFASST VON Prof. Dr. ANT. FRlC und Dr. V. VAVRA.

MIT TDELEH AltBIIJJUKGEN IM IEXTE.

ARCHIV DER NATURWISSENSCHAFTL. LANDESDURCHFORSCHUNG VON BOHMEN

IX. Band, Nro. 2.

*#Wtf*

FRAG.

In Commission bei PR. RIVNAC. 1894.

fe

DAS ARCH IV

fur die

naturwissenschaftliche Landesdiirchforschung von Bohmen

I. bis V. Band : Redaktion von Prof. Dr. K. Kofistka und Prof. J. Krejei, VI. Band u. s. w. : Redaktion von Prof. Dr. K. Kofistka und Prof. Dr. A. Fric,

enlMlt foigende Arbeiten :

ERST En BAND.

I. Die Arbeiten der topographischen Abtheilung und zwar:

(jsjDas Terrain und die H o h e n v e r h altni s s e des Mittelgebirges und des Sandsteingebirges im nSrdlichen Bohmen von Prof. Dr. Karl Kofistka

b) Erste Serie gemessener Hohenpunkte in B6hmen (Sect-Blatt II.) von Prof- Dr. Kofistka.

c) Hohenschichtenkarte, Section II., von Prof. Dr. Kofistka. Preis fl. 4-— Preis der Karte app fl. i-fio

II. Die Arbeiten der geologischen Abtheilung. Dieselbe enthalt:

a) Vorbemerkungen oder allgemeine geologische Verhaltnisse des nSrd- lichen Bohmen von Prof. Johann Krejei.

b) Studien im Gebiete der bohm. Kr e i d e f o rm a ti on von Prof. J.Kre.jci.

c) Palaontologische Untersuchungen der einzelnen Schicbten der bshm. Kreideformation u. s. w. von Dr. Anton Fric.

d) DieSteinkohlenbecken von Radnic, vomHiittenmeisterKarlFeistmantel. Preis fl. 4-r.o

III. Die Arbeiten der botanischen Abtheilung. Dieselbe enthalt:

Prodromus der Flora von Bohmen von Dr. Ladislav Celakovsky. (I. Preis

Theil.) fl. 1--

IV. Zoologische Abtheilung. Dieselbe enthalt:

a) Verzeichniss der Kafer Bohmens vom Conservator Em. Lokaj.

b) Monographic der Land- und Siiss wassermollusken Bohmens vom Assi stenten Alfred Slavik.

c) Verzeichniss der Spinnen des n6rdlichen Bohmen vom Real-L Emanuel Bart a. Preis

elirer fl. 2

V. Chemische Abtheilung. Dieselbe enthalt: Analytische Untersuchungen von Prof. Dr. Hoffmann. Preis des ganzen I. Bandes (Abth. I, bis V.) geb

Preis

25 kr. fl. 9-—

Z W EITER, BAND.

Erster Theil.

I. Die Arbeiten der topographischen Abtheilung und zwar:

a) Das Terrain und die Hohenverhaltnisse des Iser- und des Riescn- gebirges und seiner stidlichen und ostlichen Vorlagen von Prof. Dr Karl Kofistka.

b) Zweite Serie gemessener Hohenpunkte in Bohmen (Sect.-Blatt III) von Prof D r. K o f i s t k a.

c) HQhenschichtenkarte, Section III., von Prof. Dr. Kofistka.

d) Hohenschichtenkarte des Rie sengebirges von Prof. Dr. Kofistka Preis dieser Abtheilung g 4r>()

II. Die Arbeiten der geologisehen Abtheilung. I. Theil enthalt:

a) Prof. Dr. Ant. Fric: Fauna der S teinkohlenf o rmation B6hmens

b) Karl Feist mantel: DieSteinkohlenbecken beiKlein-Pfilep Lisek Stilec Holoubkow, Miresch.au und Le tkow.

c) Jos. Vala und R. Helmhacker: Das Eisensteinvorkommen in der Gegend von Prag und Beraun. 8

d) R. Helmhacker: Geognostische Beschreibung eines Theiles der Geeend zwischen Beneschau und dor Sazava. Preis , fl, a.-—

UNTCRSUCHUNGEN

UI5ER DIE

FAUNA DER GEWASSER BOHMENS

IY.

DIE IIIELT DES 1TEMCEITZER DID GATTERSCHLAGER IEIK

ALS RESULAT DEll A11BE1TEN

AN DER IJBERTRAGBAREN ZOOLOGISCHEN STATION.

VEBFA8ST VON

Prof. Dr. ANT. FRIC und Dr. V. VAVRA.

MIT VIELEN ABBILDUNGEN IM TEXTE.

ARCHIV DER NATURWISSENSCHAFTUCHEN LANDESDURCHFORSCHUNG VUN BOHMEN.

(IX. Band, Nr. 2.)

P R A G.

KOMMISSIONS-VERLAG VON FR. RIVNAt. DRUCK VON Dr. EDV. GREGR.

is»;i.

VORWORT.

Motto: Faunon miissen gesehrieben'werdeji, ehe alio Eigen- schafteii dor gefundenen Arten befeannt sind. Sio sollen die ersten sicheren und anrcgendon Grund- lagon fiir weitoro UntorsucTumgen darbieten. Wcr faunistische Arbeiten anfangt, hat viol Zeit auf das Dnrchsucben des Gebietes, auf Bestimmun- gen tmd Litorarstudien zu verwendon. Doch sind dieso Vorarbeiten unerlasslich fiir alio woi- tereu morpbol. crabryologisclicu und biocoonoti- scbeu Studien.

Karl Moebius

(Bruchstiicke der Rhizopodcnfauna

dcr Kieler Bucnt),

oeit dor Grundung des Comity's fiir Landesdurchforschnng von Bohmen 111 Jahre 1864 war es eine der Hauptaufgaben dor zoologisohen Section, die Thier- elt unserer Seen, Teiche und Fliisse zu studiren. Die Mitglieder der zoologischen,

'. °*ie auch der geologischen Section sammelten bei Gelegenheit Material, das dann 111 Museum in Prag verarbeitet wurde. Im 2. Bande des Archives fiir Landes-

_ Ur('hforschung" ersehien ira J. 1871 von mir eine kleine Arbeit : „Die Krusten-

^ u°re Bohmens", welcbe den Zweck liatte, das weitere Studiura dieses Zweiges

Parogen.

Im Jahre 1871 wurde die Untersucliung der Bolnnerwaldseen in Angriff >|e"ommen und am 17. Juni der Schwarze See mit Biicksicht auf die Vertbcilung c er Thiere je nacb der Tiefe, dem Ufer und der Mitte des Sees befisclit. Dies

ar das crste Mai, dass man bei uns ein Siisswasser systematise]! nacb denjenigen

eSebi untersuchtc, welclie bisber nur bei Erforscbuug der Meeresfauna beobachtct o,Ur<*en- In den folgenden Tagen wurde dann dor Teufelssee, der Lakasee, der br°sse und kleine Arbersee und der Stubeubacber See untersucht. Dariiber wurde

111 vortrag in dor k. bohni. Gesellschaft der Wissenscbafteu am 15. Juli gehalten.

I hi Jahre 1872 wurde die Untersucbuug dcr Teiclie in Angriff genommen,

(U(I zwar am 16. Juli mit dem Jordanteich bei Tdbor begonnen, dann in der

rT'gend von Wittingau der Rosenberger Teich, der Svet, Lipic, Bestrev und der

Patowitzor Teich untersucht.

fc

Am 21. Jul L 1872 Melt ieh in Wittingau einen Vortragj bei welchem ich die Wichtigkeit der kleinen Crustaceen als Nahrung fur die Jungfische hervorhob.

In demselben Jahre wurden nocli ira Bohmerwalde der Filzsee bei Ferchen- haid, der Rachelsee und der Plockensteiner See untersucht und daruber am 21. Miirz 1873 in Prag ein Vortrag gehalten. (Sitzungsberichte der k. bohm. Ge- sellschaft der Wissenscbaften.)

Ein Theil ties durch diese Arbeiten gewonnenen Materiales wurde von meinem Assistenten, Herrn Bohuslaw Hellicb, verarbeitct. (Die Gladoceren Bohtnens, Arcbiv fur Landesdurchforscbung, Band III.)

Alle diese austrengendon Arbeiten fanden wenig Anerkennung und gar keine Unterstiitzung. Antrage auf systematische Untersuchung wichtiger Teich- complexe wurden abgelehnt. Jiingere Kriifte untersuchten dann hier und dfl mancben Teicb und namentlicb der Museumsassistent, Hr. Josef Kafka, etwas ein- gelionder einige Teiche ini nordlichen, westlichen und sudlichen B6hmen, woriiber eine grossere Publication eben im Archiv fiir Landesdurcbforschung Bd. VII. erschieu.*)

Diese Untersuchungen gaben aber ein unvollstandiges Bild der heimischen Siisswasserfauna und dies aus zwei Ursacben, erstens weil die Untersuchungen nicbt am frischen Materiale an Out und Stelle vorgenommen werdon konnten, und zweitons weil sie an jeder Localitiit allzu kurzc Zeit gemacbt wurden. Den ersten Punkt betreffcnd, fordert die moderne Wissenscbaft die Bearbeitung der im Wasser sicb auflialtenden Tbiere in friscliem, lebenden Zustande oder deren sorgfaltige Conserviruug mittelst Reagention und bei bestimmten Verbiiltnissen der Temperatur und des Li elites. Dies ist unter freiom Himmel undurebfiihrbar und in der Nah° der zu untersucbenden Gewiisser sind kauni so leicbt Rauinlichkeiten aufzufinden, welcbe eine rubige Beobachtungs- und Praparationsthiitigkeit zulassou wurden. Don zweiten Umstand betreffend, zeigto es sich bald, dass ein einmaliger Besuch eines Sees oder Teicbes nicbt hinreicht, um seine Fauna kennen zu lernen, da fast l*1 jedem Monate andere Thierformeu erscheinen. Beide diese Umstando liessen den Wunsch entsteben, es moge ein kleines iibertiagbaros Hiiuschen zur Hand selBi das, mit alien nothigen (xerathschaften verseben, abwechselnd bei diesem oder jenem Teiche oder See fiir ein oder zwei Jabre auigesfcelt werden konnte.

Eine iihnlicbe iibertragbare Station orriehteten die Hollander an \\tfe* Meereskuste, weil eine stabile Anstalt an deni flachen Ufer im Winter nicht be- stehen konnte und im Winter tamer zerlegt und in einer Hauptstadt dopouier wurde. (Fig. 1.)

Spiiter hatte der um die Untersuchung der norddeutsclien Gewasser nn11 um die Fiscbzucbt verdientc f Prof. Benecke ein iibertragbares Hiiuscben %n Untersuchung der Wasserfauna beschafft, aber leider nicbt orleben sollen in do"1' selben ausgiebig arbeiten zu konnen. **)

Diese Boispielo regten von ncuem meinen Wunsch nacli einer solchei) St»' tion an und ich hielt dosshalb im Naturhistorischen Club in Prag am 81. Mai 188°

*) J. Kafka, Fauna der bohm. Teiche. **) Berichte des Fiseliereivereins der I'rovinz Ost-

Juni Nr. 1.

und Westpreussen. Kouigsberg l*

einon Vortrag dariiber uud bewog bald darauf meiaea Frecmd, Herru Ferdiaaad Pernor in Elbeteinitz, dass or eine iibertragbare zoologische Station in seiner Ma- schinenfabrik anfertigen liess uml dieselbe dem Corait6 fiir Landesdurchfoischung widmete. Das kleine Gebiuide ist aus Holz, besteht aus etwa 80 Theilen, welche ein Gesammtgewicht von 1000 kg. haben und ist in Fig. 2 dargestellt. Zum Auf- stetlen reichen 2r/a Stunden hin, zum Auseiuandernehmen 172 Stunde. Es bietet 12 ma Fliicbe, hat zwei gegen Norden gelegene Feuster, deren Fensterladen, auf- gemacht, zwei gerSumige Arbeitstische darstellen. An den Wiindeu siud Stellagen augebraclit uud ein kleiner Chamotteofen dient zur Kegulirung der Temperatur

•" .:.'

Pig. l. Die iibertragbare zoologische Station zur Erforsclmiig der Meeresfatma an der Kttste Hollands.

Die Station wurde am 2. Jinii 1888 am Uuter-Pocernicer Teiche bei BS- Gfiowic, drei Stunden von Prag, aufgestellt uud am 15. Juni mit den Arbeiten be- Soaaen. Fflr die innere Eiurichtung bewilligte das Comit6 fiir LandesduroMorsdmng (^'i Betrag von fi. 100. Mikroskope wurden aus dem zoologischeu Laboratorium (ler biihmischen Universitiit und dem Museum ausgelieben. Spiiter wurden die- ^lben auf Kosten der bijhmischen Akademie angeschafft.

Zwei Jahre hindurcli wurde die Station in Zwischenriiumen von 8, 14 und °0 Tagen, imGauzen etwa 30mal besucht. Nach Ankuuft wurde die Temperatur der ^uft und des Wassers in verscluedenen Tiefen gemesscn und Notizen iiber Witterung ^n(l Windrichtung gemacht. Dann wurde mit einem pelagischen Netze (Fig. 5, 1. * l& 4. links) die Oberflache in einer Strecke von 25— 30 m abgefiscbt; ferner wurde

0

rait dem an eineiu Bauibusrohre befestigtcn Netze (Fig. 5, 2) in 1 m Tiefe auf eine iihnliche Strecke gefischt. Die Tiefe von 2 m wurdo mittelst ekes mit Ge- wichten beschwerten Netzes befischt (Fig. 5, 3), welches beiin Heraufziehen durch eine zweite Schnur strangulirt wurde, damit das Gefangene sich nicht mit den in hoheren Schichten lebenden Thieren mische. Aehnlich wurde in der Tiefe von 3 und 4 m gefischt. Die Eeute wurde nach der Station gebracht, zuerst iiiichtig auf lebendes Material untersucht und darfiber Notizen verzeichuet, dann der grosste Theil mittelst einer Mischung von Chrom- und Osraiumsiiure gctodtet und in starkem Alkohol conservirt. Die iibrige Zeit wurde der Beobachtung des let

bcnden Materiales gewidmet.

Ausser diesen Untersuchungen wurde audi am Strande im Schilfe und in

mittelst eines grobou Kescliers

Bodenschlainm

8) gewaschen, dann das Erlaugte

Binsen gefischt und dann der

(Fig. 5, 7) gehobeu und in Metallsiebcn (Fig. 0,

untersucht und conservirt.

Aehnliche Untersuchungen wurdeu auch einige Male bei Nacht und im Winter unter dem Eise durehgeffihrt.

Besondere Aufraerksamkeit wurde der Nahrung der Karpfen zugewendet, welche in der Nacht, wiihrend der Aesuug gefangen, gleich in der Station unter- sucht wurden uud der Magen- und Darmiuhalt, bevor er noch durch Verdauung stark gelitten hat, conservirt. Das so erlangtc, fiber 1.00 Glaser fiillende Mato- riale aus dem untersuchten Teiche diente zur Untersuchuug, deren Resultate in uachfolgendem enthalten sind.

Der Unter-Pocernicer Teich gehort zu der Kategorie, fur welche der sehr durchsichtige Krebs Leptodora Kindtii bezeiebnend ist.

Es erschien wiinscheuswerth, behufs der Vergleichung eine ahnliche Durch- forschung eines Teiches der zweiten Kategorie, fur welche der Krebs IMopedium gibberum bezeichneud ist, durchzuffihren und im Monate April 1890 wurde die nfliegende" Station nach dem Gatterschlager Holopedium-Teiclie bei Neuhaus im sudlichen Bohmen fibersiedelt und dort seit der Zeit gearbeitet.

Da aber die Arbeiten an dem ersteu Teiche nicht als abgeschlossen zu be- trachten sind und das Bestehen einer zoologischen Station in der Nahe Prags als sehr wunschenswerth erschien, so ersuchte ich den Besitzer der Herrschaft Unter- Pocernic, Herrn Beda Freiherrn von Dercs6nyi, er m6ge an der Stelle, wo die frii- here Station stand, ein stabiles Hauschen erbauen lasson, welches dem Studiuiu der Susswasserfauna dienen sollte. Diesem Wunsche wurde mit der grosston Be- reitwilligkeit willfahrt uud es steht bereits ein festgebautes, nettes Hauschen da- selbst, das ausser des Arbeitszimmers von 12 ml noch ein kleines Wohnziiniuer von (5 m'z bietet (Fig. 8).

Zur Beschaffung der inneren Einrichtung steuerte das Comite" fur Landes- durchforschung, die Herren Tempsky uud Direktor Schlesinger bei.

Unterdessen wurde am Gatterschlager Teiche von mir und meinem Assi* stenten, Hrn. Dr. V. VAvra, in den Monaten April bis August fiber 30 Tage g(V arbeitet und ein vorliiufiger kurzer Bericht im „Zoologischen Aazeiger" Nr. w veroffentlicht. Die Fauna des geuaunten Teiches wurde von Tag zu Tag intereS" santer, und es war noting, die Station daselbst noch ein .lalir stehen zil lasso"-

Das dritte Jahr wiire noeh interessanter gewesen, da wir schon gehorig ttber die Fundorte dor einzelnen Arteu instiuirt waren da wurde aber der Teich abgelassen und wird erst yi 2 3 Jahren vollig gefiillt sein, wodurch unsere Weitere Arbeit unmfiglich wurde. Die Station wurde im Ilerbste 1892 zum schwarzen See ira Bohmerwalde ttbertragen.

Aus dem Dargestellten ist zu ersehen, dass das Studium der Siisswasser- Fauna, welches man in Deutschlaud auf Anregung des Dr. Zacharias in neuester Zeit anstrebt und das in der zoologischen Station Plon ein Centrum hat, bei uns in Bohinen im kleinen Massstabe und mit geringeu Mitteln bereits seit Jahren im &ange ist.

Wahrend abei in Deutschland dem Unternehmen Tausende zur Disposition Stehen, sind bei uns die aus Liebe zur Wissenschaft und aus Patriotismus arbei- tenden Kriifte auf einen kargen Ersatz der Baarauslagen angewiesen. Wiederholte Versuche, den Grossgruudbesitz zur Forderung dieses gemeinniitzigen Vorgeliens 'Uifzuiriuiitern, fuhrten zu keinem Kesultate. Und dock hat die Beruchsichtigung der kleinen Silsswasserfauna in den letzten Jahren einen tjrossen Aufschwung in der Tcicliwiriiischaft zur Folgc gehabt, tvie dies die Resultate des Directors Susta deutlich beweisen.

Eine genaue Kcnntniss desscn, was der Teich in seinem Wasser enthtilt, l$t die Grundbedingung fiir dessen rationelle Bewirthschaftung. Es ist zu erwarten, 'I'lss die Ilichtigkeit des ausgesprocheuen Satzes in immer weiteren Kreisen aner- kannt und dass audi von massgebender Seite das Streben der Naturforscher ge- Wttrdigt und unterstiitzt werden wird.

Prasr, in M&rz IS1.);!.

Die Verfasser.

Die iibertragbare „fliegende" zoologische Station des Comites fiir Landesdurchforschung von Bflhmen.

Die fliegende Station ist aus weichem Holze gebaut and iiusserlich mit cementgrauer Oelfarbe angestrichen, welcher Austrich jedes 2. Jalir erneuert wird. Auf einem gut planirteu Terrain wird auf 6 Pfeiler aus Ziegeln, der aus 4 Theilen bestehende Grundrahmen gelegt und mit Wasserwage genau nivelirt. Dieser RahmeB leidet am meisten und sollte urspriinglich mit Tlieer eingetriinkt werden, indem er durch Schwamm leidet, den wir nur mittelst Petroleum in Zauin halteii.

Die Seitenwiinde greifen falzartig in einander und werden oben durch einen zweiten zerlegbaren Rahmen zusammengehalten. Das Dacli besteht aus 10 Theilen, die mit gefirnisster starker Leinwaud iiberzogon sind und jiihrlich frisch gefirnisst werden. Das 2. und 4. Blatt jeder Seite deckt mit seinen Riindern die angrenzenden und der Kirste entlang werden die oberen Riinder der Blatter (lurch einen unten ausgehohlton Langsbalken zusaminen gehalten. Dieses Dach ist voll- kommen undurchliissig und selbst bei starkstem Platzregen koinmt nicht ein Tropfen Wasser in die Anstalt. *)

Die innere Einrichtung betreffend di'irfte zu erwiihnen sein, dass die Pensterladen geofFnet als Arbeitstische dienen, wie es auch bei der stabilen weite) unten zu erwahnenden Station der Fall ist. (Fig. 3.)

Dies ist eine sehr wichtige Einrichtung, denn sonst ware kein Platz fiir die Herrichtung des Nachtlagers, das aus sehr primitiven Theilen besteht und tagsttber auf einem unter dein Dache iinprovisirtcn Bodenraum deponirt ist.

tibcr die Anbringung der Stellagen und die iibrige innere Einrichtung giebt das oben citirte Bild gem'igende Belehrung.

Die Fangapparate sind folgende:

1. Das pelagische Oberflachennetz (Fig. 4. links) Dies ist auf 2 Eingen von

20 cm Durchmesser gefertigt und ein dritter kleiner Ring von 10 cm Durchniesser ist am konischen Innentheil befestigt. Der grosse erste Ring ist aus Messing, der zweite aus Rohrstab, damit das Netz nicht zu schwer wird. Der erste Rint>- ist mit

*) fiber das nahere Detail der Construction theilt gefalligst din Masohinenfabrik Qe hrlider Pernor in Rllietoinitz mit. Der Wertli des Hauschens ist etwa 800 II.

Fig. 2. Die fliegende zoologische Station des Comite's fiir Landesdurohforschung von Bijhmen

wahrend ihrer Aufstellung am Unterpocernitzer Teiche bei Bechcmc.

10

einem festen Zwirnband umniiht, ebenso die ubrigen. Das Netz ist aus dem dich- testen schweizerischen Seidengaze" Nro. 12 (von Herrn Wendler am Brttckel in Prag).

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Fig. 8. Einblick in das Innere der Station

nacli einer PhotograpMe des Assistenten Herrn J. Kafka.

Der konisclie Hintertheil ist aus Seidengaz£ und sein liinteres offencs Ende triigt die Doppclung fiir die Schnur, mittels welcher das Glas befestigt wird.

Der innere kouiscbe Theil leiclit vom ersteu Ringe bis in die Hiilfte des ersten Theiles und hat den Zweck die Fortschwemnumg der Beute durch den Riick- strom zu verhindern.

Am ersten Ringe sind i3 verzinnte Eiscnringe mit 2 cm breitcn festen Zwirabftndern zur Befestigung der 8cb.nfl.re angebracht. Die Schntlre sind soge- nannten Rebsclinflro, die vor dera Gebraucho mit Talg eingelassen werdeu.

2. Das Stabnetz (Fig. 5. 2.) zum Fischen am lifer und in 1 m Tiefe ist an einem Bambusrohr von 1 m 60 cm L&nge befestigt, das an seinem vorderen Ende

Die Notzn wurdnii in eigener Rngio rerfertigt, die Stoffe und Ringe von verschiedenen Firmen beschafft; die N&harbeit besorgte Herr Wister, Sattlermeister (Jungmanngasse) mit grosser Gefalligkeit und Gewissenhaftigkeit.

11

Fig. 4.

12

durch Einsehiebung eines Holzstabes in seine Hohlc verstiirkt und zur Anbringung des Beschlages tauglich gemacht wurde.

Fig. 5. Geriithschaften zur Untersuchung der Siisswasserfauna bei derfliegenden zoologischen Station-

l. I'elagisches Netz aus Seidenstoff. 2. Stabnetz aus MuUertuch zum Fischen in 1 m Tiefe. 8. Bfi* Gevrichien beschwertes Netz zum Fischen in verschiedenen Tiefen, zum Stranguliren eingerichtet. 4, Grober Rescuer zur Ilebung des Bodenschlammes. 5. 0-5 m = Massstab. 6. Thermometer. 7., 8. Metallsiebe zum Waschen des Schlammes. 9. Gewicht zur Tiefenmessung. 10. Drathstellage f'iir die Glftser. 11. Kleines Aquarium. L2., 18. Wasserkanne. 14 Links unten Bteht der l'l«"

des Teiches.

Der erste Ring ist von Schmiedeisen, lackirt; in einer Rinne an der Aussenflache sind 24 Locher; der an die Innenflache angelegte Hack win! mittels* gepechtem Schusterdraht durch die 24 Locher angenaht. Die Rinne dient dazU-i diesen Faden zu bergen und vor baldiger Beschadigung zu sichern. An den Ring ist die Schraiibe eingenietet, welche in den Beschlag des Bambusrohres passt.

Das librige ist wie beim pelagischen Netz, nur ist der gesammte Sin1* bios das sog. Wollbeuteltucli. (Nr. 386.)

13

8. Das Tiefennetz init Straugiiliriiiigsvorridituiig (Fig. 4. rechts). Dies hat zwei Abtlieilungen von je 30 cm Lftnge und einen hinteren, sowie einen inneren ko- nischen Theil. Der Eisenring am Eingange ist wie beim Stabnetz gebaut, triigt aber am Vorderrand drei angeschmiedete Hinge fur die Schnttre, In der Mitte des ersten AJbsatzes 1st ein Ring fiir die Strangulirungsschnur angebracht.

Alle ubrigen Ringe sind von Messing und mit Zwirnbiindern uinnaht.

Die Befestigung der Gliiser gescbiebt mit ledernen oder zwirnenen Schuh- schnuren.

Die Beschwerung geschieht mittelst Anbringung von Bleikugeln oder Sttlcken V(,» Bleirfihren an den Eisenring. Audi konnen Gewiclite 1 m vor das Netz an die Hauptschnur angebracht werden.

Der Bodenkescher (Fig. 5, 4.) hat einen zusammenlegbaren Ring von 30 cm Durchinesser, an dem ein Bcutel aus Sackleinwand von 55 cm Lange ange- hracht ist. Er dient zur Ilebung des Bodenschlammes.

Audi erbielten wir von Herrn Pernor ein grosses Bodennetz nach Art von '''■u Amtemlcratsem gebaut, das aber ordentlich gefiillt schwer in den kleinen Kalui zu heben ist.

Das kleine Handnetz (Tig. 7.) wird folgendermassen angefertigt. Gebrannter Messingdrath 90 cm lang wird uni einen 10 cm starken Cylinder (Kisentopf) gewunden und (hum zum Stiel gedreht und am Ende ein ."> cm weiter Ring ange- bracht. in diesen Ring kann gelegentlich ein Stab beliebiger Lange gesteckt werden, den man dann knapp am Netze anbindet und so in ziemlicher Entfernung ftschen kann.

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Fig. 7. Das kleine Handnetz.

Dieses Netz benutzten wir viclfach zur Ooncentrirung verschiedener amler- weitig geiuacliten Fang©.

Eine selir wesentliche Sadie fur die Arbeiten der Teichdurchforschung ist ,lu« riehtig gebaute Boot, wesshalb wir glauben, dass (lessen niihere Beschreibung V0n Nutzen fur manche L'achgenosscn sein wird.

Das Boot wurdc von Herrn Mayer in Smichov (unweit der Arena) gebaut. Vs lst 480 cm lang, in der Mitte 109 cm breit, die Seiten 30 cm liocli.

14

Die Ruder 230 cm lang, aui distalcn Ende man am Bilde Fig. 7.

U) cm breit. Die Bauart sieht

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Fig. 7. Das Boot der zoologischen Station.

In 7si> aat, GrOsse.

Die stabile zoologische Station am Unterpocernitzer Tcicho

bci Bechovic.

Als die Zeit herannahte, wo die fliegende Station nach dem sildlichen Bfthmen iibertragen werden sollte, saben wir iramer mohr ein, dass die Arbeiten an dem genannten Teiche niclit als abgeschlossen und mir als eine vorbereitende Orientation zu betracliten seien, die dem eingehendcron Studium dieses Susswasser- beckens vorangehen musste. Audi verscliwand mit der fliegenden Station aus der Nahe von Prag die Gelegenheit angehende Naturforscher in der Untersucbung der Thierwelt am Wasscr selbst zu instruiren. Aus diesen Ursacben machte ich im Februar 1892 dem Herrn Baron B<5la Dercsenyi, Besitzer der Herrscliaft Unter- pocernitz, den Antrag, er miige ein ahnliches (lebaude, wie es unsere Station war, gemaucrt auf demselben Orte aufbauon lasscn. Meiu Antrag wurde angonommeii, am 8. April verfertigte icb den Plan, der dann von meinem Freunde Ilerrn Fer- dinand Pernor rein ausgearbeitet wurde und im Juli stand das Gebaude fertig da (Fig. 8.) und wurde vein Besitzer dem Comite" fiir Landesdurchforschung zur freien Disposition (bis auf Wiedorruf) iibergeben.

Als bedeutende Verbesserung gegen die Verbaltnisse der fliegenden Station ist das 2. kleine Zhnmer hervorzuheben, das zum Schlafen und Essen dient und man die Arbeitstisclie niclit abzuriiumen hat, wie es frtiher gescliab.

Die Moglicbkeit des Uebcrnachtens bat audi grosse Vortbeile, denn nach einer ruhigen Nacht arbeitet es sicb viel schoner, als wenn man den Tag erst per Bahn ziemlich spilt aus der Hauptstadt ankommt und wiedcr bald Nachmittag zu- riickzukebren gezwungen ist.

Die schonen Abcnde am Ufer des Teicbes, welcho dem Naturfreunde zu

15

yielen interessanten BeobacMungen Gelegenheit geben, gehoren zu don angenehmsten Ktyllischen Genussen.

tiber die innere Einridhtung giebt unser Bild Fig. 9. ziemlich viel Be- lehruiif.-, docli diirfte nacbfolgendo Schilderung nicbt obne Nutzen fiir inancho Fach- geuossen sein.

Links von der Thiire stehen an der Wand, zur linken Hand des Arbei- tenden zwei Stellagen: die untere triigt die notbigste Literatur und Kiistcben fiir die mikroskopischen Praparate, die obere die Reagentien. Am ersten Tisehe steht

Fig. 8. Die stabile zoologischc Station am Unterpocernitzer Teiche bei Bechovic Erbaut von Ilerrn Baron Bila Derotinyi,

!"' Mikroskop und ein Arbeitsmikroskop von Zeiss in Jena. Recbts liegt das Tage- 'lc" und Aquarellfarben. Auf dor Stellage zwischen beiden Fenstern, die gegen ordon gerichtet sind, befinden sicb: Gummi arabicum, Tinte-Scbreibzeug, Secierzeug, lr*el etc., darunter das Thermometer, Lineal, Scheere und Blockpapier.

y„ Auf (jer stellage hinter dem 2. Arbeitstische ist dor Ort fiir die Wa&ge, 'Uiidlujizchon, Kerze, Lampe und Spagat.

^ An der Wand zu beiden Seiten der Tliiire hangen die Fangapparate und t8 Maximal-, Minimalthermometer, rechts vom Ofen (iie Siebe zum Waschen des

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(Tn ttbergrossem Eifer richteten mir das Innere allzufrtth cin und erlitten don Winter tiber ■©it grosson Schaden an GerSrthschaften und Instrumenten.)

^

Fig. 9. Das Innere der stabilen zoologischen Station am Unterpocernitzer Teiche bei Bechovic.

I'Xack einer Photographic des Herrn Mulac, Exposition 3/4 Stunden, Cliche von Angerer et Goschd in Wien)

17

jjrundseldannnes. Von don SteHagen an dor rechtcn Wand wird die erste links zur

JJbnngung von Glasern, Scljalen, unci einem kleinen Schrank verwendet, rechts

ag dieselbe eine Cassette mit Papier und Zeichenrequisiten, daneben die

otiugston werkzeuge: Hammer, Zange, Stemmeisen, Nagel, Biirste, Handsftge

Fan^i1- n, ge triigt links Gewichte> Aquarien, Alkoholflaschen, rechts die

^ggaser Glas- und Porzellanschalen. Ausser diesen zwei Stellagen istnocb unter

kol,^. " °"' lang6S Brett anSebracht> welches folgcnde Gege'nstftnde tragt: Al- "ouampe, kleme Wasserkanne, Zeichentischchen, Wasche etc.

ein Sn; A? df Wfld rechts von der ™ro ]l;ln«t (las Waschbecken und daruber Bodl g ", Aufbewahrung der Mikroskope dient ein Schrank, welcher am

Ull^n an der rechten Wand steht.

Baron Bela Dercsenyi.

Erbauer der staliilen zoologischen Station.

w,|,l ein n DrehstttMe' zwei ,!;i"k('' ein grSsseres Waschbecken, Kanne, Besen ^namotteofen erganzen die Einrichtung des Axbeitsraumes. Im kleinen Wohn-

wna links vom Fenster die Kleiderhaken angebracht, rechts ein Speise

sch

Cf,I'ai.ik a f ™ra U1D "■^lUDiuojs.ou wigBUfttuuc, rectus ein speise-

^asserfl. ? 6mem 1>,rettc El,g,s derganzen hintercn Wand steht das Kochgeschirr "masche, Glaser, Laterne etc.

Rechts von der Thiire 1st ein Eisenbett untcrgebracht.

18

Lage, Grosse, Zuflusse und Temperaturverhaltnisse ties Teiches.

Dcr TJntcrpoccrnitzer Teich licgt in dcr Seehohe von etwa 220 m im Gebiete der untersilurischen Schicfcr der Etage D, die aber bier koine deutlichen Petrefacten aufweisen, sondern nur in den festen Geodcn fucoidenahnliche Gebilde erkcmiei) lassen, die wohl Bohrgiinge von Wiirmern sind, die nun von dunklcrer Gesteins- masse erfttllt sind. (Bohrgiinge von Tubifcx, die im ausgetrockneten Schlanmie des Teiches in einera G-lasgef&ss sichtbar wurden, boten zu obiger Dcutung ein interessantcs Verglcichsobjekt.)

Der Teich entstand durch Abdammung eines seicbten Thales, das eincr Verwerfungspalte der Silurschicbtcn cntspricht. In der Fortsetzung desselben, unterhalb des Dammes, ist ein netter Park angelegt, (lessen iippige Vegetation mit deiu nalien Wasserbecken wohl im Zusammenkange ist.

Die Speisung des Teiches geschieht durch zwei kleine Biiclic, von dencn der einc, der Eicaner, von der Aufinowescr Zuckerfabrik liber Dubec geflossen kommt, der andere, der Rolcetnittser, der von der Anliohe bei Mnicbovic, EolodJJ und B6chovic, von dcr Wasserscheide zwischen der Moldau und der Sdzava fliesst.

Die Ausmass, wenn voll gespannt, betriigt 20 Jocli, 572 Kl. und es biete* diescr Teich cine besondere Eigenthumlichkeit, dass or wegen Servitut gegen tiefer gclcgcne Miihien seit niehr als 40 Jahren nicht abgelassen wurde und demnach atf cine Art Scetcich angesehen werden kann. (Fig. 10.)

Der Abfluss gcht iiber Kej und Lieben in die Moldau.

In Bezug auf Fische wird er nicht bewirthschaftet, sondern cr dient nul als Fischbebllter fur den Prager Markt.

Bei den Herbstfischereien werden von anderen Teicben die Karpfcn hieihd iiberfulirt und dann je nach Bedarf in der Nacbt mit Zugnetzen ausgefischt, u"1 frisch und wohlgenabrt am nachsten Morgen in Prag feilgeboten zu werden.

Die nachfolgcnde Tabelle (Soite 20.) der Temperaturverhaltnisse hat Mr d^ Jabr 1888 einen beschrankten Werth, weil damals nodi die Messungen durcli cu| gewohnlicbes Thermometer gemacbt wurden. Im Jahre 1889 bedienten wir uns ei»e Maximal- und Minimalthermometers des Systems Casella-Mliller.

Die Liicken, die in den Tabellen bemerkt werden, wurden vielfach durc^ Pegcngiisse, Stttrme odor audi Zeitmangel veranlasst und es wird Aufgabe de stabilcn Station sein, diese Beobachtung fortzusetzen.

Von besonderem Intcresse sind die Messungen unter Eis, welclie die Ztt- nahme der Temperatur nach der Tiefe liin aufweisen und das rege thierische Lebe das zur Winterszeit nahe am Grunde konstatirt wurde, erkliiren.

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Situation und Tiefenverhaltnisse des Unterpocernitzer Teiches.

310 cm.

20

Temperaturmessungen am Unterpocernitzer Teiche (nach Celsius).

22

7 21

24 28

6 28

7 14 2!) 26 29

3

29 14 29 10

7 21 2H

5 13 25 12

17

1 888

Juni . . Juli . . Juli . . Juli . . Juli . . A ugust . August . September September September October November

L889

Janner . Marz . . April April Mai . . Juni . . Juni . . Juni . . Juli . . September October . November

L890

Luft

Oborfliioho

1 m Tiefe

2 m Tiefe

3 m Tiefe

Fcbcr

26-0 19-8

18-8

21-2

18-6

I- 28-0

27-0

-28-0

-13-6

13-0

5-4

7-0

4-2 + 3-4

10-4

23-4 -f 26-0

4-24-8 + 23.0

+ 20-0

+ V>-o

+ C-0

24-0 19-4

UK

20-2

21-8

■20-8

■22-1

20-8

15-5 12-8

5-4 3-8

- 1-3

- 3-1 -10-2 -18.4

- 19-0 4- 24-2 + 21-5 + 22-8 4- 20-6 4- 16>8 4- 9-2 + 5-0

+ 20

-4-22-0 4 18-6

- L6-8

18-4 16-8 15-4 f-12*4

+ 5-0

2-4 3-0 10-1 17-6 18-8 23-4

22-2 20-6 17-0 4 LO'O

4

+ 184

4- 15-0

4- i.5-0 4 16-0

4- 12-2 + 5-3

4- 4-2

+

4- 4-0

2-8 10-0 14-2 17-8 23-0

21 2C

4- 3-2

4- 17-8 4 18'6

14:0

17-2

14-0

f-14fl

hl2-0

*4-3

4- 3-2 4- 3-2 4- 9-6 |- L2-6 4- 174

-f-20-1 4- '9-4

Die Fauna der TJmgebung des Unterpocernitzer Teiches, dessen Fische und Mollusken.

Von S&ugethieren hum wenig erwalmt werden, was mit dem Teiche i'H Zusammenhange ware; bloss die Fledermause, welcho oberhalb der Wasserflacbe nacli Insekten jagen, vordieneu Beachtung. Es 1st wahrscheinlich vor allem dn1 Waldfledermaus, Vesperugo noctula, was daraus zu SChliessen ist, (lass sie gleich nacb Sonnenuntergang erscnien, was zu den Eigenthumlichkeiten dieser Art gehSrt Das Vorkommen der Fischottern konnte aicht koustatirt werden.

Viol reicldiclier und interessanter ist die Vogelwelt,*) Unser Teich ist IB Bezug auf seine Vogelwelt der Reprasentant von einer bedeutenden Anzahl von

*) Vergleiche oniithologisches Jahrbuch von Baron Tsohusi von Schmidthafen, 1892 p- 30-

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kleinen Tcichcn im mittlereii B6hmen, deren Vogelwelt von Jahr zu Jahr fi.rmlich.er wird, da nicht nur ihre Umgebung immer tnehr und mehr civilisirt wird, sondern auch die Ziiflusswasser von Tag zu Tag Srgere Stoffe aus Fabriken aller Art zu- ffthren, so dass der Schlamm an don Ufern bei niedrigem Wasserstande Unite ent- sendet, welche geeignet sind, die Vogelwelt eher zu verjagen ala anzulocken.

Der genannte Teich 1st seit vielon Decennien gespannt, am oberen Ende >uit etwas Rohr und Scbilf bewachsen, und die Ufer sind hie and da mit Gruppen V(»n Binsen besetzt. Knapp am linken Ufer zieht sich der Eisenbahndamm hin, auf dem tfiglich circa 50 Zlige daainbrausen, und der Teichdamm grenzt an einen schfinen Park des Herrn Baron Deresenyi, von wo im Fruhjahre das IVohliche Lied der Drossel, Amsel etc. erschallt. Folgende interessante Beobachtungen aus der Vogelwelt hatten wir Gelegenheit zu machen.

Mit der Balm von Prag angelangt, ignorirten wir in der Regel das dreiste Sperlingsrolk am Bahnhofe und wurden von der Haubenlercbe (Gahrita cristata) freundlich begrusst Die Bahnstrecke entlang zum Teiclie wandelnd, nahmen wir das uninelodisclie (iczirpe des Grauanuners (Emberiza miliaria), welche auf den Felegraphendrahten ruhten, wahr.

Spater im Sommer trafen wir audi Lanius collurio und Pratincola rubetra auf den Drahten sitzend.

Bei Annaherung an den Teich erschallte der ungestttme Gesang des Teich- rohrsfingers (Acrocephalus arundinaeeusj, von dem hier etwa 3 Paare brtiten. Die weisse Bachstelze (Motacilla alba) belebt die kahlen sandigen Uferstellen und der Ammerling (Emberiza citrinella) hatte sein Nest an der BahnbBschung. Interessant War das Benehmen eines Thurmfalken (Ealco tinnunculus), welcher von den Obst- ''aumen der an den Teich grenzenden Berglehne die Maikafer durch einen Stoss Vo" den Asten waif, urn sie dann im Fluge zu fangen.

Ganz nahe bei der Station nistete der braune Wiesenschmfitzer (Pratincola rube,tra) und die Grauammer (Emberiza miliaria).

Im Hochsommer erschienen hoch in der Luft mehrere Lachmoven (Lams ri<libundus), oliue sich jedoch herabzttlassen. Dafiir jagte einige Male die schwarze ^^ch\i;\\U\(Uydrochelidon nigra) emsig nach den Gelsen (Chironomus), welche auf ,ler Oberfliiche des Wassers auf ihren Emwien, wie auf einem Kalm schwimmend, (la« Steifwerdeu ihrer Flugel abwarteten. Na,ch Sonnenuntergtog werden in dieser Ja8d die Seesclrwalben durch die Waldfledermaus abgeiest.

Ausser einigen Paaren Blassenten (Fulica atra), die sich sehr vorsichtig und ruhig verhielten, nisten hier audi Stockenten (Anas boschas), welche dann, so- bal<l man anfieng auf sie Jagd zu machen, ganz verscfrwanden, Im Sommer traf icl> die Stockenten an einer kleinen Pflitze im Unter-Pofiernitzer Walde, wo sie 8ich an den zahlreichen Gelsenlarven und kleinen Mollusken labten.

Wenn ich noch die Feldlerche (Alauda arvensis) erwiihne, die hoch in den Ltiften liber dem Teiche ihr Lied erschallen lasst, die Rauch- und Dorfschwalbe (Chelidonaria urbica), die von Zeit zu Zeit den Was'serspiegel absucht, den Eis- y°8el (Alcedo ispida), der nur selten sich durch seine helle Stimme meldet, dann ^ alles, was ich von der Vogelwelt dieses Teiches zu erwahnen habe, angefuhrt. Wie arm erscheint die Fauna, und cs ist doch zu wundern, dass tiberhaupt Vogel

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hicr bleiben, denn bei Westwind kommt bis hierher der penetrant riechende Qualm aus der Melassenspiritus-Fabrik in Lieben bei Prag, welcher selbst dem Menschen das Leben zu verleiden geeignet ist und gewiss an der Verminderung der Vogel- welt in der ganzen Umgegend von Prag die Schuld triigt.

Der Kampf der idyllischen Natur mit der habgierigen, riicksichtslosen In- dustrie wird von Tag zu Tag fiir die erstere hoffnungsloser.

Von Reptilien beobacliteten wir nur die Ringelnatter Tropidonolus natrix, die thoils im Teiclie sowie in den denselben begrenzenden Graben angetroffen wurde. Die Amphibien sind durch Frosche und Kriiten vertreten. Die I tana esculenta ist sparsam vorhanden, aber die Materialgriiben zwischen dem Teicho und dem Bahn- damm bieten den Kriiten, Bufo vulgaris, variabilis, und dem Bombinator igneus Gelegenheit zum Absatz des Laiches.

Die Aufzalilung der hier vorkommenden Fische hatte einen problematischen Worth, denn dieselben werden von vcrschicdenen Teichen hierher ttberftlhrt. Ausser Karpfen, Hechten, Schielen, Barschen, Karauschen, Dobeln und verschiedenen Weiss- fischen wurden audi Welse eingesetzt. (Im Jahre 1892 setzte ich 4 Stucke ameri- lcanischer Welse Amiurus nebulosus in den Teich.) Ganz charakteristisch ist aber fiir den Teich der kleine Leucaspius abruptus.

Von Mollusken wurden im Teiche und dessen Zufltissen folgende Arten konstatirt und von Herrn Blazka bestiinmt:

Succinea putris, L. (Im Ufergras). Succinea Pfeifferi, Rsm. Limnaeus stagnalis, Lin. Limnaeus auricularius, Lin. Limnaeus ampins, Hartm. Limnaeus pallustris, Miill. Limnaeus truncatulus, Miill. Planorbis rotundatus, Loir. Planorbis spirorbis, Lin. Planorbis marginatus, Drap. Planorbis albus, Miill.

Planorbis vortex, Lin. Planorbis crista, Lin. Paludina vivipara, Frauenf. Ancylus lacustris, I -in. Unio pictorum, Lin. Anodonta cygnea, Lin. Anodonta piscinalis, Nils. Sphacrium (Calycnlina) lacustre, Miill. Sphaeriurn corneuin, Lin. Pisidium casertanum Poli var. fossariniiin Cless.

In Bezug auf die Insckten beschriinken wir una auf die Trichopteren, veil deren Larven zu den standigen Bewohnern des Teiches gehoren. Prof. Klapalek hatte die Giite dieselben zu bestinimen.

Phryganea grandis, L. Phryganea striata, L. Agrypnia page tana, Curt. Liumophilus flavicornis, F. Limuophilus decijuens, Eolti. Limnophilus vittatus, F.

Limuophilus griseus, L. Limnaeus bipunctatus, Curt. Limnophilus extricatus, McLachl. Anabolia laevis, Zctt. Notidobia ciliaris, L. Oecetis ochracea, Curt.

I

23

Die Mora des Unterpoeernitzer Teiches und dor Umgebung.

Gtesohildert von Karl Poldk.

Der Unter-Pocernitzer Teich hat eine sebr armliche Flora mid man kann fast behaupten, dass hier tiberhaupt Wasserpflanzen nicht vorkommen. Die fiir andere Toiche Bohmens bezeichnende Nyraphaea, Nuphar, Potamogeton und Cera- tophylura felilen hier ganzlich. Bios Polygonium amphibium var. nataus bildct sp'arsame Haufen am freien Wasserspiegel und Lemna trisulca findet sich zwischen dichtem Schilfe.

Vielleicht sind die Abfallwiisser mehrerer Fabriken, welche die sick her ergiessenden Bache mitbringen, daran Schuld, dass selbst Potamogeton nataus hier niclit zu finden ist.

Die Ufervegetation ist am ostlichen Ende an der Einmiindungsstelle der Biiche am uppigsten, abcr monoton: man findet Phragmitis communis, Glyceria aquatica, Baldingeria arundinacea, Typha angustifolia, Scirpus lacustris und Acorus calamus.

Alle diese Pflanzen bilden hohe, zusammenhiingende Bestande. Zwischen den genannten Arten trifl't man Equisetum limosum, Scirpus maritimus, Sc. pa- lttstrls, Sc. acicularis, Sparganium simplex, Sp. ramosura, Glyceria fluitans, Alisma plantago, Polygonum amphibium, Polygonum persicaria var. terrestris, Oeuanthe I'hellandrium, Myosotis palustris, Veronica scutellata, Bidens tripartitus, Nasturtium palustre, Ranunculus flammula, R. sceleratns, Lythrum salicaria und ahnliche uberall haufige Pflanzen. Seltener ist Iris pseudoacorus, Myosotis cespitosa.

Am Ufer wachst Carex acuta und C. vesicaria, an feuckten Stellen Juncus bufonis, Gnaphalium uliginosum, Trifolium hybridum u. a. n.

Epilobium hirsutum ist sparsam und auffallonder Weiso vermissen wir Mentka-Arten, Sagittaria, Butomus und Scirpus silvaticus, die sonst an Teicken regelmiissig anzutreffen sind.

In kleiueu fumpeln am Teickrande wachst Juncus congloraeratus und effusus. Von Weiden wachst am Ufer Salix viminalis, alba, fragilis und purpurea, Ul*d sind hier wakrsckeinlick gepflatizt, iiknlick wie andere Gestraucker, Ligustrum, «obiuia, Spirea etc.

Von Algen katte Prof. Dr. Hausgirg die Giite folgende Arten zu bestimmon :

Oladopbora glomerata L. (im Badekaus)

crispata Roth.

fracta Valk.

Conferva globulifera Ktz. Oedogonium sterile.

24

Uibersichi der Arbeitstage und der Fangresultate am Unterpocernitzer Teiche

Troxn J-u.nl isae "bis .A^pril 1893.

Fttr die Beurtheilung der bei der Untersuchung der Teiche entwickelten Thfitigkeit mag bier eine kurze Aufzahlung der Arbeitstage folgen.

Es muss dabei bemerkt werden, dass das Jahr 1888 ein Versuchsjahr war, wo mit ungeniigenden Instruinenten gearbeitet wurde und erst nacli und nacli Metlioden zur richtigen Beschaffung der Tliierwelt erprobt werden mussten. Na- mentlich fur die Beobachtung der Grundfauna iiberzeugten wir uns erst am Gatter- schlager Teiche, dass ein mehrtagiger ununterbrochener Aufenthalt auf der Station noting ist, um die in kleinen Aquarien gebalteneu Proben des Bodenschlammes, die daselbst erst nach und nach zum Vorschein kommende Thierwelt kennen zu lernon. In dieser Beziehung wird es Aufgabe der stabilen zool. Station am Unter- pocernitzer Teiche sein, die Beobachtungen fortzusetzen.

Folgcnde Uibersicht wird ein gutes Hilfsmittel fur spatere Arbeiten sein, nulem sie die Liicken in vieler Beziehung in Evidenz halten und als eine Art Pegulativ gelten wird, wann und wo man in Zukunft gewisse Thierformen zu suchen baben wird, um zur rechten Zeit sich auf ihr Studium vorbereiten zu konrien

1887.

1885. 31. Mai. Vortrag des Dr. A. Eric im naturhistoriscben Club iiber die Noth- wendigkeit einer iibertragbaren zoologischen Station. Schreiben des Dr. A. Fric an Herni Ferdinand Pernor, Fabri- kiinten in Elbeteinitz mit der Ditto um Anfertigung dor Station. Anfortigung des Modells in 710 Nat.-Gr6sse. Besichtigung des fertigen Hauschens in Elbeteinitz. Schreiben an Herrn Baron 1561a Dercsenyi. Eruirung des Platzes. Planirung des Bauplatzes. Aufstellung der Station in 21/, Stunden.

Keierliche Eroffuuug der Station. Besuch des Dr. Ot. Feistmantel, Vorstand der naturhist. Section des Museums, Prof. Pause. Vor- stand des naturh. Clubs und 19 Mitglieder des Clubs. (Dr. Kullianek, F. Pavlis, E. Novy, B. Klika, A. Nosok, II. Sigmond, II. Uzel, E. Bayer, J. Matousek, Josef Babor, Er. Jandecka J. Stverak, K. Polak, Prof. F. Nekut, L. Zelenka, Dr. Pocta, V. Vavra, J. M. Podhorsky, Prof. J. 0. Prazak.)

1888. 2. Juni.

17. Juni.

22. Jrnii 188S.

Oberflache. :

Temp. 24° C.

90% des Fanges bilden Rftderthiere.

Asplancb na Bright-

we] I i i r.racbionus pala Schizocerca diversi-

cornis

Anuraea aculeata Triarthra longiseta Polyarthra platyptera.

25

10°/0 Krusteiithiere

Daphnia Kalil ber-

Daphnella brachyura.

g c n s i s

1 Meter Tiefe,:

G0°/0 Daphnia Kahlbergensis und einzelne

Temp. 21° C.

Leptodora.

40°/0 Rftderthiere, dieselben wie auf der

Oberflaclie.

Litorale :

(Im Binsen und Schilfe)

B o s m i n a c o r n u t a

Polyarthra platyptera

Sida crystallina

Brachionus pala

Daphnella brachyura

Triarthra longiseta

Scapholeberis mucro-

Stylaria lacustris

nata

Alcyonella (Statoblast)

Ceriodaphnia pulchella

Arcella vulgaris

Aloiia rostrata

Larven und Exuvien

Alona affinis

von Chironoiuus und

Chydorus sphaericus

CloS

Cyclops serrulatus

Massen von kleinen

Cyclops oithonoidcs

Eischen bis 1 cm

var. hyaliuus Kbg.

Liinge

Cypridopsis Newtoni

Diatoma vulgare

Cypridopsis vidua

Encyonema prostratum

30. Jmii.

Oberflaclie :

40% des Fanges bilden Rftderthiere (dieselben wie am 22. Juni).

Das iibrige Daphnia

Daphnella brachyura

Kahlbergensis

Bosmina cornuta

Ausserdem einzeln:

Leptodora Kindtii

1 Meter Tiefe:

10% Il&derthiere 20% Leptodora Kindtii

Das iibrige D a p h u i a

Einzeln : Daphnella

K a h 1 b e r g e n s i s.

brachyura Bosmina cornuta.

2 Meter Tiefe:

Daphnia Kahlber-

zelne Rftderthiere

gensis

(hauptsachlich Bra-

Einzelne Leptodora,

chionus pala).

Daphnella und ein-

3 Meter Tiefe :

Daphnia Kahlber-

Diaptonus gracilis

gensis

Cyclops strenuus var.

Einzelne junge Lepto-

vicinus

doren, dann

Rftderthiere spftrlich

Daphnella und Bosmina

(hauptsachlich Bra-

longirostris

chionus pala).

^■^^■^■B

20

3. Juli.

Litorale : (am sandigen Ufer)

7. Juli.

Oberflache.

Temp. 19° C.

1 Meter Tiefe. Temp. L8-6°C.

2 Meter Tiefe. Temp. 18-4° C.

Bosmina cor nut a Sida crystalline Daphnella bracliyura Scapholeberis mucro-

natft Ceriodaphnia pulchclla Alona rostrata Chydorus sphaericus Cypria ophtkalmica

Cyclocypris laevis Cyclops viridis Cyclops serrulatus Cyclops fimbriatus Stylaria lacustris Raderthiere (haupt-

siichlich Brachionus

pala) spiirlich

Uutersucliung der Nahrung zweier Karpfcn um 2 TJhr fruh.

A. Junger Karpfen 45 cm lang, Gewicht 0-75 Ttg.

Alona Leydigii in Mas- sen Daphnia Kahlbergensis Bosmina

Chironomus-Larven Ephippien, Statoblast

von Alcyonella, No-

stoc.

B. Karpfcn 52 cm lang, Gewicht 2 kg.

Mageninhalt mit viel Sand gemischt. Grosse Menge von C o r e t h r a- u n d Chiro- nomus-Larven, Larven und Kfipfe von Wasserkiifern, Daphnia Kahlbergensis, Daphnella, Bosmina, Ceriodaphnia und Cypria ophthalmica, Difflugia pyriformis und acuminata.

Fang sehr arm. Raderthiere sind verschwunden.

Daphnia Kahlber-

g e n s i s 1 )aphuella bracliyura

Fast ausschliesslich Daphnia Kahlber- gensis Daphnella bracliyura Leptodora Kindtii (ein- zeln)

Daphn ia Kahlber- gensis Daphnella bracliyura Bosmina longirostris

Leptodora Kindtii (ein-

zeln) Bosmina longirostris Asplanclma (einzeln).

Bosmina longirostris Diaptomus gracilis Cyclops strenuus var. vicinus.

Leptodora (selten)

Cyclops strenuus var. vicinus.

27

12. Juli.

21. Juli. 25. Juli.

3 Meter Tiefe. D a p h n i a K a li 1 b e r ge u s i s (die Hiilfte des Temp. 17-8° C. Fanges).

Cyclops strenuus var. vicinus (die

Hiilfte des Fanges). Einzeln: Leptodora Kindtii, Alona Leydigii, Daplinella brachyura und Cyclops oithonoides var. hyalinus.

Litorale.

Oberftiiche.

1 Meter Tiefe.

2 Meter Tiefe.

Bosmina cornuta (bildet die Hauptiuasse des Fanges).

Einzeln: Sida crystalliua, DaphniaKahlbergensis, Ceriodaphnia pulchella, Chydorus spliaericus, Cypria ophthalmica und Cypridopsis West- woodii, Difflugia acuminata, Nostoc commune.

D a p h n i a K a li 1 b e r-

g e n s i s Leptodora Kindtii

(hiiufig) Daphnella brachyura

Daphnia Kahlber-

gensis Leptodora Kindtii

(viele Jugendstadien)

Daphnia Kahlber-

g e n s i s Cyclops strenuus

var. vicinus

Bosmina lougirostris Diaptomus gracilis Einzeln: Anuraea acu-

leata und Polyarthra

platyptera.

Daphnella brachyura Diaptomus gracilis Cyclops strenuus var. vicinus

Alona Leydigii Daplinella brachyura Diaptomus gracilis.

Ziemlich diesolben Fangresultate wio am 12. Juli.

Untersuchung dcr Karpfennahrung an gegon Mitternacht gefangenen Exemplaren.

C. Liinge 42 cm. Gewicht 1 leg.

Die Iiauptmasse des Darmiuhaltes bilden Larven

von Wasserkiifern und Larven von Corethra,

dann : Daphnia Kahlbergensis, Alona Leydigii, Ilyo-

cryptus sordidus, Cypria ophthalmica, Cyclops

var. vicinus.

28

28. Juli.

<>. August.

Oberfliiclie.

1 Meter Tiei'e.

2 Meter Tiefe.

3 Meter Tiei'e.

Oberfliiclie. Temp. 20-8° C.

1 Meter Tiei'e. Temp. L6-8°C.

3 Meter Tiefe. Temp. 14° C.

D. Liinge 53 cm. Gcwicht 1-5 hg.

DieHSlfte des Darminhaltes bilden leere Schalen von Daphnia Kahlbergensis, die stellenweise ruudlicho Klumpen bilden. Audi finden .sicli darin unvcrdautc So m m e r e i e r dcr- selben. (Weiter Larven von Chironomus und von Corethra, Leptodora, Cyclops.)

Daphnia Kahlber- gensis

Leptodora (Jugendsta- dion h&ufig)

I laphnella brachyura

Diaptomus gracilis

Cyclops strenuus var. vicinus

Anuraea aculeata Polyarthra platyptera Schizocerca diversi-

cornis.

Dasselbe wie auf dor OberflUche, Leptodora sparlich.

Cyclops strenuus

var. vicious Daphnia Kahlbergensis Daphnella brachyura

Cyclops strenuus

var. vicinus A Ion a Loydigii Daphnia Kahlbergensis

Leptodora Kindtii Cyclops strenuus

var. vicinus Daphnia Kahlbergensis

Cyclops strenuus

v a r. vicinus Daphnia Khalber-

Cyclops strenuus var. vicinus

Daphnia Kahlber- g c n s i s

Leptodora (einzeln) Diaptomus gracilis Koine Raderthiere.

Diaptomus gracilis Cyclops oithonoides

var. hyalina Cypria ophthalmica.

Daphnia longispina (einzeln)

Diaptomus gracilis.

Leptodora (einzeln) Daphnella brachyura.

Leptodora (einzeln) Alona Loydigii (liaulig) Diaptomus gracilis.

■i

29

28. August

7. September.

Oberflache.

1 Muter Tiefe. Temp. 18-4° 0.

3 Meter Tiefe. Temp. 17-2° 0.

Oberflache. Temp. 20-8° C.

Cyclops strenuus

var. vicinus Daphnia Kahlber-

g e n s i s (vorher-

Cy clops strenuus var. vicinus (masscnhaft)

Leptodora (haling)

scbend Jugendsta-

dien) Leptodora (einzeln) Daphnella bracbyura Diaptomus gracilis.

(Einzeln: Daphnia Kablbergensis, lon- gispina, Daphnella).

14. September.

1 Meter Tiefe. Temp. 16-8° C.

2 Meter Tiefe. Temp. 15-0° C.

3 Meter Tiefe. Temp. 14-0° C.

Oberflaohe.

Temp. 20° C.

1 Meter Tiefe. Temp. 16-8° C.

2 Meter Tiefe. Temp. 15° C.

Cyclops strenuus var. vicinus (Einzeln: Leptodora, Daphnia Kablbergensis, Dapbnella).

Reiches Material.

Cyclops strenuus var. vicinus. Daphnia Kablbergensis (Viele J ugondstadien). (Einzeln: Leptodora, Daphnella, Diaptomus gra- cilis).

(In 1 u. 2 Meter Tiefe spfilflicb.es Material, sonst fast dieselben Eangresultate wic auf der Ober- flache).

Cyclops strenuns var. vicinus

Alona Loydigii (haufig).

(Einzeln: Daphnia Kablbergensis, longispina.

Daphnella, Diaptomus gracilis,

Chironomus-Larven.)

Reiches Material.

Cyclops strenuus var. vicinus Nauplius-Stadien (massenhaft). (Einzeln: Daphnia Kablbergensis, Daphnella).

Spiirliches Material.

Cycle [is strenuus var. vicinus. (Einzeln: Daphnia Kablbergensis, longispina. Leptodora).

Eeicbes Material. (Dasselbe Fangresultat wie in 1 Meter).

30

3 Meter Tiei'e. Temp. 14" C.

Litorale.

Bodensclilamm vor der Station.

NachtlicherFang. Oberflaclxe.

1 Meter Tiefe.

Reiches Material. Cyclops strenuus var. vicinus Alona Leydigii Ilyocryptus sordidus Daphnia Kahlbergensis (einzeln)

Sida crystalina Daplmella brachyura Simocephalus vetulus Scapholeberis mucro-

nata Gcriodaplmia pulchella

Ilyocryptus sordidus Ephippien (zahlreieh) Cyclocypris laevis

Alona affinis, rostrata Pleuroxus trigonellus,

personatus Cyclops serrulatus Cypridopsis Newtoni.

Difflugia pyriformis Chironomus-Larven

2 Meter Tiefe.

3 Meter Tiefe.

14. September.

Spiirliches Material,

Cyclops strenuus var. vicinus. (Einzeln: Leptodora, Daphnia, Kahlbergensis).

Spiirliches Material.;

Cyclops strenuus var. vicinus Leptodora Kindtii.

(Einzeln: Daphnia Kahlbergensis, Daphnia lon- gispina).

Spiirliches Material. Dasselbe wie in 1 Meter Tiefe.

Verhaltnissmassig reichlichos Material. Cyclops strenuus var. vicinus Alona Leydigii Daphnia Kahlbergensis (selton).

Karpfennahrung (urn 11 Uhr Nachts).

E. Kleiner Karpfen. Ilauptsiichlich Chironoinus-Larven Ilyocryptus sordidus Cypria ophthalmica. Alona Leydigii

F. Grosser Karpfen.

Viel Schlamni. Nur Chironomus-Larven.

31

2!>. September.

8. October.

Oberilache. Temp. i2'8°C.

1 Meter Tiet'e. Temp. 12-4° C.

2 Meter Tiefe. Temp. 12-2° C.

3 Meter Tiei'e. Temp. 12-0° C.

OberfUiche.

2 Meter Tiefe.

3 Meter Tiefe.

26. October. Oberflache.

Temp. 5-4° C.

1 Meter Tiefe.

2 Meter Tiefe. Temp. 5-3° C.

Sparliches Material.

Cyclops stronuus var. vicinus. Daplmia Kalilbergensis | Nauplius (sehr haufig).

Reiches Material. Cyclops stronuus var. vicinus (massen-

liaft). (Einzeln: Leptodora, Daphnia Kalilberg.).

Dasselbe wie in 1 Meter Tiefe.

Cyclops strenuus var. vicinus Leptodora Kindtii Daphnia Kalilbergensis Chironomus-Larven.

Sparliches Material. Cyclops strenuus var. vicinus (viele

Nauplius- nnd Jugend-Stadien). (Einzeln: Leptodora, Daphnia Kalilbergensis,

longispina).

Reichliclieres Material. Dasselbe wie auf der Oberflache.

Reiches Material.

Cyclops strenuus var. vicinus. (Einzeln: Daphnia Kalilbergensis, longispina, Diaptomus gracilis).

Reiches Material. Cyclops strenuus var. vicinus. Einzeln: Daphnia Kalilbergensis, longispina.

Reiches Material.

Cyclops strenuus var. vicinus Daphnia Kalilbergensis (mit in Entwicklung

befmdlichen Ephippien). (Einzeln: Daphnia longispina, Leptodora).

Sparliches Material. Dasselbe wie in 1 Meter Tiefe.

32

2!>. November.

3. Jiinnerl88!>.

3 Meter Tiefe.

Oberflache.

Temp. 3-8° C.

1 Meter Tiefe.

Bodenschlamm.

Temp. 4-2° C. (S Motor Tiefe)

Litorale.

Oberflache.

Temp. 1-3° C. (Luft 4-2° C.)

3 Meter Tiefe. Grund probe. Temp. 3-2° C.

Spar] icbes Material.

Cyclops strenuus var. vicinus Dapbnia longispina (haufiger) Daphnia Kahlbergensis Cliironomus-Larven.

Sohr sparsames Material.

Cyclops strenuus var. vicinus Dapbnia Kahlbergensis, longispina.

Ileichliches Material.

Cyclops strenuus var. vicinus Daphnia longispina Dapbnia Kahlbergensis.

Cyclop.s strenuus var. vicinus

Alona Leydigii

Limnodrilus II of- meisteri

Daphnia longispina

Cyclops viridis Cyclops serrulatus

Sida cristallina Daphnia longispina Simocephalus vetulus Alona affinis

I )aphnia Kablbergonsis Alona affinis Diaptomus gracilis Stylaria lacustris Candona fabaeformis (viele leere Schalon).

Chydorus sphaoricus Chydorus punctatus Cristatella- und Alcyo- nella-Statoblasten

Ascllus aquaticus.

Unter dem Eise. Sohr spiirlichos Material. Cyclops strenuus var. vicinus Daphnia longispina.

Eeichlichos Material.

Cyclops strenuus var. vicinus Alona Leydigii (und Masson von loeren

Schalen derselben) Ilyocryptus sordidus Diaptomus gracilis Limnodrilus Hofineisteri Tubifex rivulorum Difflugia corona Chironomus-Larven.

33

21). Mftrz.

14. April.

29. April.

Oberflaclie. Temp. 3-1° G.

1 Meter Tiefff. Temp. 3-0° C.

2 Meter Tiefe. Temp. 2-8° C.

3 Meter Tiefe. Bodenschlamm.

Oberflaclie. Temp. 10-2° C.

1 Meter Tiefe. Temp. 10-1° C,

2 Meter Tiefe.

Temp. 10-0° C, Grundprobe. Temp. 9-6° C.

Oberflaclie. Temp. 18-4°C.

1 Meter Tiefe. Temp. 17-6° 0.

Selir spftrliches Material. Cyclops strenuus var. viciuus.

Selir spiirliches Material.

Cyclops strenuus var. viciuus

Daphnia longispina (einzeln, mit Epliippien).

Spiirliches Material. Dasselbe wie in 1 M. Tiefe.

Alona Leydigii (Massen von leeren Schalen)

Ilyocryptus sordidus

Cyclops strenuus var. vicinus

Ephippien von Daphnia Kahlbergensis

Cyclocypris laevis Cypria opthalmica

Candona fabaeformis (leere Schalen)

Limnodrilus Hotline i- steri

Chironomus-Larven.

2 Meter Tiefe. Temp. 14.2° C.

Selir sparsames Material.

Cyclops strenuus var. vicinus. (Viele Jugend- und Nauplius-Stadien).

Rcichliches Material.

Cyclops strenuus var. vicinus (viele

Nauplien) Daplmia longispina (selten).

Dasselbe wie in 1 Meter Tiefe.

Alona Leydigii Ilyocryptus sordidus

Macrothrix birsuti- cornis

Spftrlieb.es Material. Cyclops stren. var. vicinus.

Reich.es Material.

Cyclops strenuus var. vicinus (viele

Nauplien desselben) Daphnia longispina einzeln Alona Leydigii (nur Jugendstadien).

Dasselbe wie in 1 M. Tiefe.

34

10. Mai.

25. Mai.

3 Meter Tiefe.

(Grand.)

Oberflache. Temp. 19-0° C.

1 Meter Tiefe. Temp. 18-8° C.

2 Meter Tiefe. Temp. 17-8° C.

3 Meter Tiefe.

(Grund.) Temp. 17-4° C.

Oberflache.

1 Meter Tiefe.

2 Meter Tiefe.

3 Meter Tiefe.

Oyclops strenuus var. vicinus Alona Leydigii (vielc leere Schalen der-

selben) Ilyocryptus sordidus Limnodrilus Hoffmoisteri Chironomus-Larven.

Reiches Material. Cyclops strenuus var. vicinus (viele

(Nauplien) Daphnia longispina (mit Sommereiern) (Einzeln: Leptodora, Daphnia Kahlbergensis,

Diaptomus gracilis).

Cyclops strenuus var. vicinus Daphnia longispina Diaptomus gracilis.

Sparsames Material. Dasselbe, wie in 1 Meter Tiefe.

Reiches Material.

Alona Leydigii Ilyocryptus sor- didus Cypria ophthalmica

1) orylaimns stagn alis Limnodrilus Hoffmei-

steri Chironomus-Larven

Sehr reiches Material.

Cyclops strenuus var. vicinus Daphnia Kahlbergensis Daphnia galeata (auch $) Leptodora Kindtii (einzeln) Asplanchna Brightwollii.

Cyclops strenuus

var. vicinus Daphnia Kahlbergensis

Daphnia galeata Asplanchna. Bright- wellii.

Dasselbe Material wie in 1 Meter.

Cyclops strenuus var. vicinus Daphnia Kahlbergensis Daphnia galeata A-splanchna Brightwellii

Polyarthra platyptera.

85

7. Juni.

Oberflache.

80% Rftderthiere.

Temp. 24-2° C.

Brachionus pal a

Polyarthra platyptera

A s p 1 a n ch n a

Daphnia Kahlbergensis

*

Brightwellii

(viele Jugendstadien)

Triartlira longiseta

Daphnella brachyura

Schizocerca divcrsi-

cornis

1 Meter Tiefe.

(50% Raderthiore. (Dieselben wie auf der

Temp. 23-4° C.

Oberfliiche.) Daphnia Kahlbergensis Leptodora (sparliche Jugendindividuen) Cyclops stren. var. vicinus (einzeln)

2 Meter Tiefe.

40°/0 Rftderthiere.

Temp. 28-0° 0.

(Dieselben wie auf der Oberflache.) Leptodora (zahlrciche junge Individuen) Daphnia Kahlbergensis Cyclops stren. var. vicinus Diaptomus gracilis.

3 Meter Tiefe.

10% Rftderthiere. Daphnia Kahlbergensis Cyclops strenuus var. vicinus Daphnia longispina (audi tf) Diaptomus gracilis.

Litorale.

Bosmina cornuta

Pleuroxus truueatus

Ceriodaphnia pul-

Daphnella brachyura

ch c 1 1 a

Bosmina cornuta

Chydorus sphae-

Cyclocypris laevis

r i c u s

Brachionus pala

Scapholeberis mucro-

Triartlira longiseta.

nata

H. Juni.

Oberflache.

Reichliches Material. (10% Riiderthiere.)

A s p 1 a n ch n a

Leptodora Kindtii

Brightwellii

Daphnia Kahlber-

Brachionus pal a

gensis ( Vorherr-

Anuraea aculeata

schend junge Indivi-

Polyarthra platyptera

duen).

1 Meter Tiefe.

Sehr reichliches Material.

Leptodora Kindtii

Daphnia Kahlbergensis (erwachsene In- dividuen mit Sommereiern)

Cyclops str. var. vicinus (einzeln). (5% Rader- thiere, dieselben Artcn, wie auf der Oberfliiche.)

3*

36

21. Juni.

28. Juni.

2 Meter Tiel'e.

3 Meter Tiei'e.

(Grand)

Oberfliiche. Temp. 21-5° 0.

1 Meter Tiefe.

2 Meter Tiefe.

3 Meter Tiefe.

(Grand)

Litorale.

Oberflache. Temp. 22.8° G.

I) a p h n i a K ahlbergensis Cyclops strenuus var. vicinus (Einzeln : Leptodora, Diaptomus gracilis, Itader- thiere).

Daphnia Kahlber-

gensis Cyclops strenuus

var. vicinus Alona Leydigil

(Einzeln : Daphnia lon- gispina, Leptodora, Diaptomus gracilis)

Corethra-Larven

Sparliches Material.

Leptodora Kindtii Daphnia longispina Daphnia Kahlbergensis Cyclops strenuus var. vicinus. Diaptomus gracilis.

Daphnia longispina Daphnia Kahlbergensis (Einzeln: Leptodora, Cyclops str. var. vicinus, Diaptomus gracilis).

Sehr sparliches Material. Dasselbe wie in 1 M. Tiefe.

Ilyocryptus sordidus

Alona Leydigii

(Viele leere Schalen von Alona und Daphnia)

Cyclops strenuus var. vicinus

Statoblaste von Alcyon ella

Chironomus- und Corethra-Larven.

Reich.licb.es Material.

Bosmina cornuta CypridopsisWest-

woodii Sida cristallina Ceriodaphnia pulcbella Pleuroxus truncatus

Cyclops strenuus var. vicinus

Leptodora Kindtii (hiking)

Chydorus spbaericus Cyclops viridis Cyclops serrulatus Argulus foliaceus Chironomus-, Corethra- und Cloe-Larven.

Daphnella brachyura Daphnia Kahlbergensis.

37

•r>, Juli.

]2. u. 18. Juli.

'•*• September,

1 Meter Tiefe. Temp. 22-2° C.

2 Meter Tiefe. Temp. 21-2° C.

Oberfliiche. Temp. 20-6° C.

1 Meter Tiefe. Temp. 20-6° C.

2 Meter Tiefe. Temp. 20-0° C.

3 Meter Tiefe.

(Grimd)

Litorale.

In alien Zonen

Oberilache.

1 Meter Tiefe.

Leptodora Kindtii Cyclops strenuus var. vicinus (Mufig) Daplmia longispina (Mufig) Daphnia Kahlbergensis.

Leptodora Kindtii

Cyclops strenuus var. vicinus.

Daphnia Kahlbergensis (hiking)

Daphnia longispina

Diaptomus gracilis

Asplanchna Brightwellii

Anuraea aculeata.

Cyclops strenuus

var. vicinus Leptodora Kindtii

Daphnia Kablbergensis Daphnella brachyura

Leptodora Kindtii Daphnia Kahlbergensis Cyclops stren. var. vicinus.

Cyclops strenuus var. vicinus

Daphnia Kahlbergensis

(Einzeln: Leptodora, Daphnia galeata).

Cyclops strenuus var. vicinus Daphnia Kahlbergensis

Reichliches Material.

Bosmina cornuta Ceriodaplmia pulchella

Scapholeberis mucro-

nata Cyclops serrulatus.

Leptodora Kindtii Cyclops strenuus var. vicinus (Einzeln: Daphnia Kahlbergensis, Daphnella brachyura).

Cyclops strenuus var. vicinus (Einzeln: Daphnia Kahlbergensis, longispina, Daphnella brachyura, Diaptomus gracilis).

Leptodora Kindtii Cyclops stren. var. vicinus (Einzeln: Daphnia Kahlbergensis, longispina, Daphnella brachyura, Diaptomus gracilis).

38

21. September.

25. October,

12. November.

1890. 17. Peber.

2 Meter Tiefe.

3 Meter Tiefe.

(Grund)

Litorale.

Oberflache.

1 Meter Tiefe.

2 Meter Tiefe und

3 Meter Tiefe

(Grund)

Litorale.

Oberflache.

Temp. C.

1 Meter Tiefe.

Temp. 4" C. 3 Meter Tiefe.

(Grund) Temp. 3-2° C.

Cyclops strenuus var. vicinus. Leptodora Kindtii uud Diaptomus gracilis haufig (Einzeln: Daphnia Kahlbergensis, longispina).

Cyclops strenuus var. vicinus Daphnia longispina, haufig (Einzeln: Leptodora, Daphnia Kahlbergensis, Diaptomus gracilis).

Scapholeberi's mucronata (massenhaft,

fast alle mit Ephippien) Ceriodaphnia pulchella.

Die Eangresultate ziemlich dieselben wie am 13. September.

Daphnia longispina

Diaptomus gracilis

(Einzeln: Cyclops stren. var. vicinus).

Daphnia longispina (viele Miinnchen)

Asplanchna Brightwellii, haufig

(Einzeln: Cyclops str. var. vicinus, Diaptomus

gracilis).

Dasselbe wie in 1 Meter Tiefe, nur keine As- planchna mehr.

Sida crystallina Ceriodaphnia pulchella Eurycercus lamellate Pleuroxus truncatus, personatus

Chydorus glabosus Cyclops albidus Diaptomus gracilis Cypridopsis NewtoniJ vidua.

Die Eangresultate ziemlich dieselben wie am 25. October, mit vorhorrschender Daphnia lon- gispina und auf dor Oberflache mit blufiger Asplanchna.

Cyclops strenuus var. vici uus

Daphnia longispina Diaptomus gracilis

Dasselbe wie auf der Oberflache.

39

28. Mftrz.

1891. 2(5. April.

21. Mai.

September,

1S<>2. W. Mai.

17. Juni.

24. Juii.

In alien Zonen.

Oberflache.

1 Meter Tiefe.

3 Meter Tiefe.

(Grand)

Oberflache.

In 1 Meter und 2 Meter Tiefe,

Oberflache.

Oberfliiche.

Oberflaclie.

Oberflache.

1 Meter Tiefe.

Cyclops strenuus var. vicinus (auf der Oberflaclie viele Nauplius-Stadien desselben)

(Einzeln: Daphnia longispina, Diaptomus gra- cilis).

Sehr spiirliches Material.

Cyclops strenuus var. vicinus (viele Nauplius-Stadien desselben).

Cyclops strenuus var. vicinus Diaptomus gracilis.

Cyclops strenuus var.

vicinus Daphnia longispina Alona Leydigii

Limnodrillus Hoffinei-

steri Chironomus-Larven.

Cyclops strenuus var. vicinus

Daphnia longispina

Asplanchna Brightwellii (hiiufig).

Dasselbe wie auf der Oberflache.

Cyclops strenuus var. vicinus. Viele

Nauplius-Stadien desselben Daphnia Kahlbergensis (hiiufig) (Einzeln: Daphnia longispina, Daphnella bra-

chyura, Leptodora, Diaptomus gracilis),

40°/0 Kaderthiere (Asplanchna Brightwellii, To-

lyarthra platyptera, Brachionus angularis) Cyclops strenuus var. vicinus

Daphnia Kahlbergensis Cyclops str. var. vicinus. (Viele Jugendstadien derselben.)

Daphnella brachyura Diaptomus gracilis (Einzeln: Daphnia Kahlbergensis, Cyclops str. var. vicinus, Leptodora)

Leptodora Kindtii

(Hiiufig: Diaptomus gracilis, Cyclops vicinus, Daphnella brachyura, Daphnia, Kahlbergensis).

40

3 Meter Tiefe.

Hiiufig: Cyclops vicinus, Diaptomus gracilis,

Daphnella bracbyura Einzeln: Daphnia Kahlbergensis.

1({. October.

Oberfl&che.

I) iaptom ii s gracilis Daphnella bracbyura (biiufig) Cyclops str. var. vicinus (viele Nauplius-Stadien desselben).

1 Meter Tiefe.

Diaptomus gracilis (Loptodora, Daphnella | h&ufig], Cyclops str. var. vicinus (einzeln).

2 Meter Tiefe.

Diaptomus gracilis Cyclops str. var. vicinus (biiufig) Leptodora, Daphnella (einzeln).

18!>3.

Oberflache.

Nauplius (massenhaft)

7. April.

Cyclops strenuus var. vicinus Diaptomus gracilis (einzeln) Syncbaeta tremula Bracbionus angularis.

Das Jahr 1893 war fur die weiteren Beobacbtungon am Unterpocernicer Teieho sebr ungiinstig, denn der Wasserstand fiel um 1 m unter das Normale, und eine Menge von Thieren, die sonst im Sommcr biiufig sind, blieb aus. Die Alge Apbanizoraenon flos aquae nabm im August so iiberhand, dass sie die Hiilfte des Gesaramtfanges auf der Oberfi&che sowie in 1 m Tiefe betrug und die Thier- welt fast ganz maskirte. Die Algen erschienen massenhaft. Ein Fang auf der Ober- flftche mit dein pellagischen Netze auf 140 m Liinge enthielt C'72 gr Aphanizo- menon und 7*50 gr Itaderthiere und Crustaceen. Daphnia Khalenbergensis blieb fast ganz aus, was wir dem Umstande zuschreiben, dass ihre Ephippien in der Uferregion liegen, welche gegenwiirtig trocken ist.

Die tabellarischen Uebersichten der in Vorstehendem gesamnielten Daten folgen in der systematischen Uebersicbt der Fauna.

tllustrirtes Verzcichniss der im tTnterpoCernicer Teiche aufgefundenen Arten.

Dieses Verzcichniss entbiilt bei jeder Art die im Laufe der Untersucbungs- daucr constatirten Beobachtuugen in Beziehung auf die Form oder Varietat, in wclcbcr die betroffenden Arten auftreten, iiber die Zeit des Erscheinens sowie Bemerkungen iiber die dasselbe beglcitendcn biologischen VerbJltnisse.

41

Die tllustrationen betreffend haben wir ausser eincr lleihe von Original- zeichuungen audi mehrere mis zur Disposition stehenden Bilder aus Hellich's 01a- doceren, Dr. Vavra's Ostracoden und aus den Publicationen des Dr. Tartaek etc- benutzt und das mit Rucksicbt auf unsere Teichwirthe, denen wir dadurcli das Erkennen der am hiiufigsten vorkommenden Thierarten ermogliclicn wollen, denn dieselben shid kaum in der Lage sick die in der Literatur zerstreuten Abbildungen in oft selir unzug&nglichen und kostspiejigen Werken zu verscbaffen.

TTrthiere (Protozoa).

Wurzeli'iissler (Rhizopoda).

Die Rbizopodenarten kamen regelmftssig am Grande und Litoral, an mit Pflanzendetritus bedeckten Stelleu, vor. Besonders biiufig fand man dieselben, Wt'nn man das Knie dcs Schilfes brach und auf das Objectglas ausdriickte.

Interessant ist die Thatsaclie, dass einige Arton zuweilen auch pcllagisch lebend auf der Oberfi&che angetroffen wurden.

Sebr artenreich an Rhizopoden erwiesen sich die kleinen Pftttzen und Ma- terialgriibeu in der Umgebung des Teicbes, die aber in dieser Arbeit nicht be- rncksichtigt wurden, weil dieselben uur selten bei Hochwiissern auf kurze Zeit "iit demselben in Verbindung steben.

^ffgfev

FiS- 11. Arcella vulgaris Ehrenb. A. Von antra mit zwei

Kernen » und ev oontraotilen Vacuolon, pa Pseudopodira, * Sohale,

PNahrung (Vergr. 300mal). - R. Von der Seite ('"%). - 0. V.

Schalenstructur looomal vergrossert. (Nach Taranek.)

Fig. 18. Difflugia pyrifor-

mis Porti. Vergr. 8O0mal.

(Nach Taranek.)

Arcella vulgaris Ehbg. (Fig. 11.) Typische Form. Nicht Mufig im Litorale. difflugia pyriformis Party. (Fig. 12.) Die haufigste Art im Litorale und

am Boden. Difflugia acuminata EKbg. (Fig. 18.) Litoral und zuweilen audi pellagiscb

auf der Oberfl&che.

42

Fig. 18, Difflugia acumi- nata Ehbg. Vergr. SOOmal. (Nach Taranek.)

A

Fig. 15. Difflugia corona Vejd.

A von Obcn, D von der Seite mit

dem Mutid naeh untnn. Vergr.

■SOOmal. (Naeh Taranek.)

Fig. 14. Difflugia urceolata ( larter. Originalzeichnung

nach einem pellagisch anf

der Oberfliiche lebend ge-

flscbten Exemplar,

Difflugia urceolata Carter. (Fig. 14.) Ira Litorale und pellagisch auf der Oberfliiche. Tritt in einigen Varietaten auf, hauptsiichlich in der kugeligen (Leidy, Fresh-water Rhizopods, PL XIV. fig. 5) und in der ovalen Form, die regelmiissig in den Knieen des Schilfes vorkommt.

Difflugia corona (Fig. 15). Im Litorale zieralich hiiufig lebend angetroffen.

Aufgussthierchen (Infusoria).

Die Infusorien tragen im Unterpocernitzer Teichc zur Zusararaensetzung desFlanktons nur in geringem Masse hei, und kamen nur an todten Fischen, die mit Saprolegnia bedeckt waren, in grosserer Menge vor (Stylonychia, Euplotes, Glaucoma, Paramecium, Halteria etc.), sowie auch im Badehause auf den Cri- statellen.

Die Vertreter der Infusorien werden regelmassig das ganze Jahr hindurch pellagisch und litoral beohachtet.

Die Flagellaten, welche freischwimmend in der pellagischen Zone leben, gehoren uberwiegend zu den Eu- glenoidinon.

Die nackten Formen sind durch E u g 1 e n a o x y u r i . s Schmarda vcrtreten.

Regelmiissig kommen auf der Oberflaclie die leb- haften, eine braun. bis schwarz gefftrbte Schalo tragendeD winzigen Trachelomonas volvocina Ehg. und P li i a- loneraa cyclostomum Stein vor. (Fig. 16.)

Eine regelmassige Erscheinung ist die an den Cyclops- und Daphnia-Arten festsitzende Form Colacium vesiculosum Ehg., die oft in ansehnlicher An- zahl die Dorsten und den Korper der erwahnten Krustenthiere bedeckt.

Freischwimmende Flagellaten sind noch durch die hiiufigo Peri din iuffl tab n latum Ehg. und Eudorina eleg'ans Ehg. vertreten.

Fig. 1C. Phialonema cyclo- stomum. Originalzeichnung 390mal vergrossert.

43

Dinobryon sertullaria Ehrcnb. (Fig. 17.) Nach dicser fiir die pella- gischen Siisswasser Europas so charakteristischen Art habeu wir lange urasonst ge- fahndet, erst am 1. Juli 1893 trafen wir einige Individuen pellagisch auf der Ober- fl^che an.

Die Cilia ta bieten *nur wenige Formen, welche freischwiramend pella- gisch, vorkommen und ist vor allem die interessantc Codonella lacustris Entz. zu erwahnen. (Fig. 18.)

Das Thier bewohnt eine regelmiissige, cbitinige Schale, die mit Sandkorn- cnen bedeckt ist. Ilir Aufenthaltsort ist vorzugswoise die Oberfliiche, aber sie siukt auch bis zu 1 Meter Tiefe.

Sie ist nicht stets haufig vorhanden, am hiiufigsten ersclicint sie im Friili- J8ir, und man ftndet sie bis zum October.

Ein Bewohner dcs Litorale ist Stent or polymorphus Ehg. und coe- r ileus Ehg., der am Scliilfe und an Wasserpflanzen angelieftet angetroffen wird.

*?• 17. Dinobryon sertullaria Ehrenb.

'K'innJy.niolinung 350w;il Yergrdssert.

Pig. 18. Codonella lacustris Entz. Originalzeichnung

500mal vergriissnrt.

Oric

Fig 19. Acineta? crassipes Fr. Original- zeichnung. VergrOssert I85mal.

Die Gattung Trichodina pedi cuius Ebg. fcrifft man haufig schmaro- tzend auf der Oberfliiche des Ilydra-Korpers. Im August 1888 haben wir sie in emer enormen Anzahl auf den Cristatella-Colouien angetroffen, die von den Tri- chodinen fast bedeckt waren.

Es sind nocli die Infusorien zu erwahnen, die sich auf verschiedene Orga-

44

nismen festsetzen. Hire Triiger sind hauptsttchlich die Crustaceen and dann audi die Algen. Es sind die peritrichen Gattungen Bpisty lis, Zoothamnium und Vorticella, die somit zu den sogenaunten passiv-pellagischen Formen gehoren, wenn sic sich an pellagischcn Bewohnern festsetzen. Zuweilen findet man an den Cyclops-Arten auch die, cine chitinige Hiilse bewohnonde Cothurniopsis vaga Schrk.

Von Suctorien kara Podoplirya cyclopum CI. auf Cyclopsarten vor.

Ausserdem trafen wir einraal eiu acinetenartiges Thier mit dicken spar- samen Pseudopodien an. Wir wiirden davon keine Erwahnung machen, da nur in

Eile cine fliichtige Skizze verfertigt werden konnte, aber wir fanden es heuer audi im schwarzen See und hoffen daruber spater griindlicheren Bericht zu geben. Ich benenne es vor- derhand Acineta? crassipes. (Fig. 19.)

k. v

::•

Fig. 20. Hydra vulgaris.

Pflanzenthiere (Ooelenterata).

Die Weiclithiere sind im Unter- pocernitzer Teiclie durch zwei Gattun- gen vertreten, niimlich durch Hydra und Spongilla.

Hydra vulgaris Pall. (Fig. 20.) Siisswasserpolyp setzt sich mit Vorliebe auf die Stengel des Schil- fes, WO sie fast das ganze Jabr hindurch angetroffen wird.

E3 pliydatia fluviati 1 i s Lk. Siiss- wasscrschwamra. Wird regelni.:is- sig im Sommer auf den Steinen dcs Dammes angetrofen, wo sie kleinere Colonien bildct.

Warmer (Vermes).

Vortex truncatus Osc. Schmidt. (Fig. 21.) Im Juni in litoralen Binsen. Steno stoma lcucops Osc. Schmidt. (Fig. 22.) Ira Juni bei Ephydatift fluviatilis-

Mesostomum. Zwei Arten wurdcn im Juni an den Wurzeln des Schilfes ge-

funden. Planaria. Dendr ocoel urn und Polycol is, deren specifische Bestimraung noch

niiher gepruft werden muss, fanden sich rcgelmiissig unter den Steinen deS

Teichdammes. Dorylaimua stagnalis. Im litoralen Schlamme.

45

Limnodrillus Hoffmeisteri Clap. Regelmassig das gauze Jahr hindurch im Bodenschlamme ziemlich hftuflg. Im Juni 1892 fand Dr. Stolz bei eiuem Besuche der Station den Bandwurm Archigetes Sieboldi darin.

Tubifex rivulorum. Viel ^cltener als der vorige im Bodenschlamme. Das Hin- terende ofters mit Vorticellideu bewachsen.

3

Pig. 81, Vortex truncatus 0. Schm. Ge- Fig. 22. Stenostoma leucops 0. Schm.

zeiohnet vou Dr. Sekera. Gezeichnet von Dr. Sekera.

c Qehirn, ph Pharynx, g, gl Drttsen, ex Wassergefasssystem, o Geschlechtsoffnung, »', i, Erstes

und zweites Individium.

Stylaria lac us tr is L. Im Schilfe des Litorale im Sommer hftufig, wurde zu-

wcilen auch pellagisch gefischt. Stylaria paras it a Dsc. Schm. Im Litorale haufig. Nais e Unguis Mull. Im Litorale und Bodenschlamra haufig. Chaetog aster diap nanus Gruith. Selten im Litorale. ^•eolosoma quaternarium Ehbg. Im Schilfe. piscicola geometra J! lair v. Haufig an Fischcn und auch frei im Litorale.

Legte im Glase Gocone ab, aus denen die jungcn im Juni ausschliipften und

eine grosse Lebenszahigkeit hatten. vlepsine sexoculata Bergm. Am Boden des Kalmes und am Teichdamm.

46

Clepsine bioculata Sav. Am Teichdamm unter Steinen.

Nephelis vulgaris Moq-Tand. Haufig im Litorale und am Teichdamm.

Das Vorkommen der Riiderthieie (Rota tori a) ist hauptsachlich damit be- achtenswerth, dass dieselben jedes Jahr zu bestimmtcr Zeit und zwar in dem Mo- nate Juli in solcher Mengc crscheincn, dass die anderen Thierformen von der Oberflache verdriingt und das Plankton fast ausschliesslich aus Raderthieren zu- sammengesetzt erscheint. So am 22. Juni 1888 bilden die Radertbiere 90% des auf der Oberflache und 40% des in 1 Meter Tiefe gofischtcn Materiales. Aber schon am 30. Juni desselben Jahres finden wir nur 40% auf der Oberflache und 10% in 1 Meter Tiefe. Am 7. Juni 1889 bilden sic wieder auf der Oberflache 80% und in 1 Meter Tiefe 60% des Materiales.

Die ganze Masse wird hauptsachlich von Asplanchna Brightwellii und Brachionus pala gebildet, zu denen noch Schizocerca diversicornis, Anuraea acu-

Fig. 23. Asplanchna Brightwellii Gossc. a Weibchen, b Mannchen. Vergr. 65mal.

leata, Polyarthra platyiitera und Triarthra longiseta aber mit viel geringerer Au- zahl beitragen.

Vor und nacb dieser kurzen Dauer finden wir diese und viele andere Arten mit Ausnahme der Wintermonate fast das ganze Jahr hindurch nur ganz einzeln.

Es scheint dies mit der Temperatur des Wassers zusammenzubangen, da dieselbe immer 24—26° C. betrug.

Melicerta ring ens Ehbg. Die zierlichen weisslichen Httlsen dieses Rader- tbieres finden sich haufig von Miirz bis Juli, hauptsachlich an Steinen des Teichdammes, oft in solcher Menge, dass diese dem blossen Auge weisslicb getupfelt crscheinen. Sie bilden nur sparlicb veriistelte Colonien.

Oecistes stygis Gosse. Im April 1893 an den Uferalgen und an den Coco- nen der Piscicola geometra festsitzend. Die Individuen waren nicht mit dem Ende der braunlichen Hiilse, sondcrn seitlich festgesetzt.

Conochilus vol vox. Ehbg. Erscheint in den Sommermonaten. Die Colonien sind auffallend schwach, moist aus wenigen Individuen zusammengesetzt.

47

Auffallend war, dass im Juni 1893 nur jo ein Individuum in der gall. Hiille sass, auf welcher Vorticelliclen und grime Algen schmarotzten.

Rotifer vulgaris Ehrenb. Vom Mlirz bis Juli hiking im Litorale zwischen Algen und auf Wass#rasseln.

A-Ctinurus neptunius. Ehbg. Dieses interessante Raderthier fandeu wir zwei- mal im April 1892 in der Ufcrregion zwischen Algen.

A s P 1 a n c h n a Brightwellii Gosse. (Fig. 23.) Im Juli kommt dieselbe massenliaft in beiden Geschlechtcrn vor, und zwar hauptsachlich auf der Oberflache, in der Tiefe in betriiclitlicli geringerer Anzahl. Sonst wird sie vom April bis November beobachtet, aber nur die Weibchen.

Das Weibchen (Fig. 23. a) oval, von 0*75 mm Lange, Kiefer kraftig, mit stumpfem Zahn eudigend, unter welchem ein breites Plattchen aufsitzt. Eierstock mondformig.

Das Mannchen (Fig. 23. b) kurz sackformig, von 0-38 mm Lange, hinten abgestutzt, ohne Fortsiitze, darnach von anderen Arten leiclit kenntlich.

Dieses Raderthier ist sehr gefrassig, und wir fanden in dem Magen neben Krustenthieren auch Raderthiere Anuraca aculeata, und sogar Tri- arthra longiseta und Schizocerca diversicornis.

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Fi

JS- 24. Triarthra longi seta. Vergr. 120mal,

Fig. 26, Brachionus pala Ehbg. a Weibchen, b Mikmcheii. Vergr. 120mal.

^ynchaeta tremula Ehrbg. Vom April bis November vereinzelt, im Juni haufig

auf der Oberflache. ' ynchaeta pec tin a ta Ehbg. Vereinzelt mit der vorigen. °'yarthra platyptera Ehbg. Vom April bis Juli auf der Oberflache ziem-

Hch haufig, im Juni am blufigsten mit Asplanchna und Brachionus. '''iartln-a longiseta Ehbg. (Fig. 24.) Kommt mit der vorigen Art auf der

Oberflache und ziemlich haufig audi in der Ufcrregion vor.

ft

48

Furcularia aequalis Ehbg. In den Sommermonaten in der Uferregion ziem- lich selten angetroffcii.

Brachionus pala Ehbg. Diese Art ist im hochsten Masse veriinderlich. Ehren- berg bildet diese Art ohne hinteren Seitenstacheln, und mit vier gleicb langen Stacheln des Vorderrandes ab. Unsere Art nabert sicb der Abbildung Hudson und Gosse's*) PL f. XXVIII. Fig. 3. und noch inelir der Art Brachionus Margoi Daday**), hauptsiichlich in der Bewaffnung des Vorder- randes, doch bildet derselbe die hinteren Seitenstacheln nicht als beweg- lich ab. Hftufig vom April bis August, im Juli raassenhaft.

Brachionus rubens Ehbg. Ist uns nur vereinzelt im April 1892 auf der Oberfliiche vorgekommen.

Brachionus angularis Gosse. Ziemlich liliufig auf der Oberfliiche und in der Uferregion vom Mai bis Juli. Dessen Oberfliiche ist stets mit Schmutz bedeckt und daher das Detail scliwer zu beobachten.

Fig. 27. Anurea aculcata. 120mal vergr.

Fig. 28. Schlzocerca diversicornis 120mal vorgr.

a gowolmliche Form, b eine Varietilt mit gleich-

langen Hinterspitzen.

Schizocerca diversicornis Daday (Fig. 26.) Diese schone Art kommt vom April bis Juli vor. In diesem Monate ist sie ziemlich hftufig auf der Ober- flache, dann aber verschwindet sie gftnzlich. Sie kommt audi in einer Varietat vor, bei der die Hinterstacheln gleich lang sind, von denen dor eine bei der normal en Form immer sehr klein ist. (Fig. 26. b).

A niiraoa a c u 1 e a t a Ehbg. ( Fig. 27.) Hauptsiichlich auf der Oberfliiche und in 1 Meter Tiefe, vom Mai bis November, im Juli am hiiufigsten.

*) Hudson und Gosse, The Rotifera. 2 Theile mit 34 Tafeln. 1888. **) Dr. J. Daday, Oj adatok a kerekesfdrgek innereWhez. In Mathematikai kozlomenyi'l'- (Magyar Akademia) Budapest 1884.

49

A.nuraea squamula Ehbg. Nur vereinzc.lt im Juli 1892 in der Dferregion.

Anuraea tecta Gosse. Selten pellagisch auf der Oberfliiche (Juli, 1892.).

Anuraea stipitata. Ehbg. In einigen Exemplaren (im September 1892) auf der Oberfiache mit der vo*igen Art.

Tabellarische Uebersicht des Auftretens der wichtigsten Raderthiere nach den

einzelnen Monaten.

I

II

III

IV

V

VI

VII

VIII

IX

X

XI

XII

Conocbilus volvox

Asplancbna Brigthwellii . . Synchaeta tremula .... Polyartbra platyptera . . . Triarthra longiseta ....

■Brachionus pala

Schizocerca diversicornis . . Anurea aculeata

+ + + + + +

+

+

+ + + + +

4- + + + + + -t-

+

4-

+ + + + + 4- 4-

+ +

■f +

h

"

h

+

Es erwies sich, dass in der Periode des massenhaften Auftretens der Rader- ^ere ein permanentcr Aufenthalt auf der Station nothwendig ware, was aber uns mcht moglich war.

Krustenthiere (Crustacea.)

Wasserflohe (Cladocera).

8 1 d a or y s t all i n a 0. F. Miiller. Fig. 28. (Fr. Krust.*) p. 229. Fig. 30. Hellich, Cladoc.**) p. 15.) Sie bewohnt ausschliesslich die Uferzone, wo sie sich meistens an den Stengeln der Wasserpflanzen mit- telst eines besonderen Haftorganes mit demKopfe nach unten festhalt. (Siehe weiter unten das Bild der Litoralfauna des Gatterschlager Teiches. Fig. 4.). Sie erscheint im Juni, und es treten nur Weibchen auf. Die eingeschlechtliche (parthenogenetische) Fort- Pflanzung dauert bis zum October, erst dann werden die Mannchen angetroffen und damit beginnt die zweigeschlechtliche Fortpflauzuug, die also bei dieser

Fig. 28.

M.

Sida crystal I

aus Frio, Kr Vergr. lOmal.

ina 0. F.

ust.

*) Frio., Krustenthiere Bohmens. Archiv fur Landesdurchf. II. Hand Abtli. II. **) Hellich, Cladoeeren Bohmens. Archiv fur Landesdurchf. III. Band. IV. Abtheilung. Heft 2.

4

50

Art nur einmal ini Jahre vorkommt, (Weismann*) nennt solche Arten „inonocyclische"). In demselben Monate bilden die Weibchen Winter-Eier und die Art wird zum letzenmale im November wahrgenommen. Daphne 11a brachyura (Liev) Fig. 29. (Sida brachyura Li6v. Fr. Krust. p. 229. Fig. 31. Hellich Cladoc. p. 16.) Diese Art bewohnt hauptsachlich die Oberfiache, wird nebstdem einzeln auch bis 2 m Tiefe angetroffen und zeichnet sich, wie alle pclagische Bewohner, durch den glashellen Korper

A b

Fig. 29, Daphnella brachyura. Liev. A. Vorder Seite uach Fr. Kr. Vergr. 40mal. B von unten nach Sars.

Fig. 30. Daphnia longispina. Loyd. Vergr. BOmal.

aus. Ihre Lebensperiode erstreckt sich vom Juni bis November. Im Juli bildet sie raanehmal den grossten Theil des Oberflachenfanges, im Sep- tember trifft man sie schon mit Wintereiern. Diese Art tragt auch zur Nahrung des Karpfens bei.

*) Dr. A. Weismann, Bcitrage zur Naturgeschichte der Daphnoiden. Leipzig. 1876—79.

51

Daphnia longispina Leydlg. (Fr. Kr. p. 233. Fig. 36. Hellich Cladocera

p. 32.) (Schalenstachel lang. Abdominalfortsatze an der Basis verwaclisen, der erste lftnger als der zweite. Endkrallen olme Nebenkamm).

Gehort zu den 'pellagischen Bewohnern. Sie wird am meisteu auf der Oberflache, bei kiihleror Temperatur bis zu 3 m Tiefe angetroffen.

Sie kommt das ganze Jahr hindurch vor. In dieser Frist werden immer zwei Geschlechtsperioden beobachtet. („Polycyclische Art" nach Weismann).

Im Unterpocernitzer Teiche erscheinen die Mannchen zum erstenmale im Juni, zura zweitenmale im October. Zu dieser Zeit ist immer die Zahl der Individuen betrllchtlich grosser als in anderen Monaten. Am haufigsten erscheint sie also im October und November, and dann im Mai und Juni. In anderen Monaten kommt sie sparlicher vor und wird audi unter dor Eisdecke angetroffen.

Fig. 81. Daphnia galeata. Bars (aus Hellich, Clad.). Vergr. 40mal.

1)al»linia galeata, Sars (Hellich p. 36 Fig 10.) Fig. 31. (Korper sehr durcli- sichtig. Kopf hocb, gehelmt. Nebcnauge klein aber deutlich. Postabdomen mit 12 Dornen. Endkrallen ohne Nebenkamm.)

Eylmann stellt die Arten gracilis Hellich und galeata Sars als Syno- nyma zu der D. hyalina Leydig, weil letzte Art sehr stark variirt. im Unter-Pocernitzer Teiche kommt nur die Form D. galeata. vor. Sie lebt pelagisch uud wird nur im Monate Mai, Juni und Juli beobachtet. Im Mai sind die Mannchen hauftg, im Juni und Juli bilden die Weibchen sclion Wintereier.

Bei Daphnia hyalina I^eydig erscheinen nach Weismann die Mannchen erst im August.

al>hnia (Hyalodaphnia) Kalilbergensis Schoed. (Hellich p. 88.) Fig. 32. Wegen der Abwesenheit des Nebenauges wird die D. Kahlbergensis als besondere Gattung Hyalodaphnia betrachtet. Die Form des Kopfes variirt sehr stark, die bei den jungen Individuen sich durch eine sichelfSrmige

Dj

,, *) Eylmann, Beitrag zur Systematik der europaischon Daplmiden. Im Berichte d. Naturf.

wess. zu Freiburg. 1887.

4*

52

Form auszeichnet, welche sich als D. Cederstromii Schoed. unterscheidet. I in Sommer bildet sie regelmiissig den Hauptbestandtheil des Oberftachen- fanges, sinkt aber audi bis zu 3 m Tiefe. Sie erscheint im April, im Juli ist sie massenhaft vorhanden, dann nimmt die Individuenzahl allmalig ab. Triigt auch betriichtlich zur Karpfennahrung bei.

Fig. 32. Daphnia Kahlbergensis. a Weibchen iron dor Seite. 50mal vergr, h, o Verschiedeno

Kopfformen.

Fig, 88. Scapholeberis mucronata. 0. F. M. nach Fr.

Vergr. 40mal.

Simocephalus vetulus 0. F. Mull. (Daphnia sima Fr. Krust. p. 234. Fig. 37. Hellich p. 41. Fig. 12.) Die Art wurdc nur im Juni, September und November in der Uferzone im Scbilfe gefischt. Da sie eigentlich die kleineren Ttimpel im Friibjabre und im Sommer bewohnt, ist es wabrscheinlich, dass sie bei hoherem Wasserstande aus den ober dem Teiche gelegenen Wasser- Tiimpeln in denselben gerathen ist.

Scapholeberis mucronata. 0. F. Mull. (Fr. Krust. p. 237. Fig. 41. Hellich p. 45. Fig. 15.) Fig. 33. Dieser Bewohner der Uferzone tritt vom Juni bis September auf. In diesem Monate kommt er massenhaft vor und bildet Wintereier.

Ceriodaphnia pulchella 0. G. Sars. (Hellich p. 50. Fig. 18.) Gewohnlich in der Gesellschaft der vorigen Art in der Uferzone vom Juni bis September.

53

Bosmina cornuta Jur. (Hellich Cladoc. p. 58.) Im Juni und Juli in der Ufer-

Zoiie massenhaft. Ausserdem haben wir sie noch einzeln im August und

dann im Janner unter der Eisdecke und im April beobachtet. Bosmina longirostris »0. F. Mull. (Fr. Kr. p.

238. Fig. 43. Hellich p. 58.) Fig. 34. Diese

Art kommt nur sparlich gemeinsam mit der

vorigen in der Uferzone vor; haufiger fanden

wir sie in der Tiefe von 2 und 3 m, nie

aber so massenhaft wie die vorige. Im Mai

Juni und Juli gefischt. Macrothrix hirsuticornis Norman. (Hellich p. 65.

Fig. 25.) Selten im Ufer- und Boden -Schlamine-

Marz und October.

1 Fig. 84. Bosmina longirostris.

0. F. M. (nacli Fric, Krusten- thiere). Vergr. 80mal.

Fig, 35. Ilyocryptus sordidus. Orig. Vergr. 40mal. Im Boden wiiMend, mit Schmutz und Vorticellen bedeckt.

^yocryptus sordidus Li<Sv. (Hellich p. 71.) Fig. 35. Ausschliesslich Boden- und Uferschlammbewohner. Die Schale ist immer mit Schlamm und Algen bedeckt, am Hinterrande siedeln sich oft grosse Colonien von Vorticellen an. Seine Bowegung ist ausserst schwerfiillig und unbeholfen. Vom Janner bis Juni.

Eurycercus lamellatus 0. F. Mail. (Lynceus lamellatus Fr. Kr. p. 239. Fig. 45. Hellich p. 73.) Kommt nur selten in der Uferzone, wahrscheinlich aus den Wiesentumpeln beim Hochwasser herabgoschwemmt, vor.

Acroperus leucocephalus Koch. (Lynceus leucocephalus Fr. Krust. p. 241. Fig. 47. Hellich p. 79. Fig. 37.) Gleichfalls wie Eurycercus nur sparlich im Schilfe gefischt.

*lona Ley dig ii Schocdl. (Lynceus quadrangularis. Leydig Fr. Kr. p. 243. Fig. 51. Hellich p. 84. Fig. 41.) Fig. 36. Wird das ganze Jahr hindurch am Boden angetroffen, oft in ansehnlicher Anzahl, am lmufigsten im Mo- nate Juni und Juli. Sie bildet audi die Nahrung des Karpfens. Leere,

54

irisirende Sclialen trifft man bei der Schlcmmung des Bodenschlamraes immer massenhaft an. A Ion a affinis Leydig (Lynceus affinis Fr. Kr. p. 242. Fig. 50. Hellich p. 85. Fig. 42 und 43.) Die untere Kante des Postabdomens ist einfach, niclit gruppenweise bedornt. Sparlich am Boden mit der vorigen Art, vertritt im Gatterschlager Teiche die A. Leydigii.

Fig. 37. Alona rostrata, Koch. (Au8 Hellich, Clad.).

Fig. 30. Alona Leydigii, Schoedl. Weibchen. Fig. 38. Plcuroxus trigonellns, O. F. Mill.

a Tastantenne, d Kuderantenne, md Mandibcln, (Aus Hellich, Clad.). Vergr. UOmal.

or Gehimganglion, o Auge, mn Nebenauge, c Herz, es Schlund, ip Darm.eoecum, an After, ov Eier- Stook (Aus Hellich, Clad.). Vergr. 70mal.

Alona rostrata Koch. (Hellich p. 93 Fig. 65.) Fig. 37. Hiking in der Uferzone

von Juni bis September. I'lc.uroxuu trig on el Us, 0. F. Mull. (Lynceus trigonellus Fr. Kr. p. 243. Fig-

52. Hellich p. 103. Fig. 60.) Fig. 38. Haufig in der Uferzone, im

Schilfe und Binsen. Plcuroxus aduncus, Jur. (Hellich p. 104.) Mit der vorigen Art, aber viol

seltener. Pleuroxus personatus (Leyd.). (Lynceus personate Leyd. Fr. Kr. p. 246.

Fig. 56. _ Hellich p. 106.) Diese seltene Art kommt ebenfalls in der

Uferzone am sandigen Grunde vor. Pleuroxus truncatus (0. F. Mull.). (Lynceus truncatus 0. F. M. Fr. Kr. p.

344. Fig. 53. Hellich p. L06.) Manchmal haufig in Binsen.

55

Ch yd or us globosus (Baird.). (Lynceus glo- bosus, Baird. Fr. Kr. p. 245. Fig. 57. Hellich ]). 108. Fig. 62, 63.) In der Ufer- zone im Schilfe und Jttnsen. Nicht hiiufig.

Chydorus sphaericus (0. F. Mull.). (Lynceus sphaericus. 0. F. M. Fr. Kr. p. 24G. Fig. 58. Hellich p. 111. Fig. 67, 68.) Fig. 39. Hiiufig vom Juni bis November in der Uferzone, hauptsachlich an den von Pflanzen bewachsenen Stellen.

^hydorus caelatus, Schoedler (Hellich p. 117. Fig. 69.) Sie kommt ziemlich selten vor in der Gesellschaft mit den vorigen Chy- dorus-Arten. Wir haben sie im Miirz und dann im November in grosserer Anzahl gesammelt.

^#S§f

Fig. 89. Chydorus sphaericus. oh Ge-

hirn, al Lippenanhang, c Herz. (Aus Hellich, Clad.). Vergr. 80mal.

Fig. 40. Leptodora Kindtii Focke. Orig. Vergr. 20mal.

LePtodora Kindtii Focke (L. hyalina Liljb.) (Fr. Vesmlr. Jahrg. III. p. 16. Fig. 4. Hellich p. 116.) Fig. 40. Diese Art ist mit Hyalodaphnia Kahl- bergensis fur die Teiche im Gegensatz zu den Seen bezeichnend. Sie er- scheint zum erstenmale im Monate Mai, und diese Generation sohlupft aus den uberwinterten Dauereiern aus. Die Zahl der Individuen ninaint allmahlich zu, am grossten ist sie im Juli und August. Sie vermehrt sich in diesen Monaten parthenogenetisch. Im October und November treten die Miinnchen auf und beginnt die geschlechtliche Periode. Die Weibchen produciren in diesen Monaten fast ausschliesslich die durch stiirkere Schalen erkennbaren Wintereier. Im November nimmt die Zahl der Lepto- doren ab, und im December verschwindet die Art giiiizlich. Sie gehort

56

also zu den inonocyclischen Arteu, bei denen die Miiunchen nur cinmal im Jahre zum Vorschein kommen. Ihr Aufeuthaltsort ist die Tiefe von 1 m in der Mitte des Teiches. Bei kiihler Temperatur steigt sie manchmal auch bis zur Oberflache, bei warmerer sinkt sie bis zu 2 m Tiefe herab.

Muschelkrebse (Ostracoda). Notodromas monacha (0. F. Mull.) (Vavra Ostr.*) p. 32. Fig. 7.) Kommt uur

sparlich in den Sommermonaten in der Uferzone vor. Candona fabaeformis (Fischer). (Vavra Ostr. p. 45. Fig. 6, 12, 13.) Im

Bodenschlamme findet man regelmassig viele leere Schalen von dieser Art,

die in den Wiesentiimpeln oberhalb des Teiches lebt, von wo sie bei

Hochwassern in den Teich fortgeschwernmt wird, wo sie abstirbt, denn

niemals wurde die Art daselbst lebend beobachtet. Cypria ophthalmica (Jur.) (Vavra Osti. p. 63. Fig. 19, 20.) Fig. 41. Diese

Art kommt vom Miirz bis October in der Uferzone und auch am Grunde

zieml'ich hiiufig vor.

Fig. 41. Cypria ophthalmica (Jur.). Die Schale des Weibohena von dor Seite und von oben. Vergr. 50mal. (Aus: Vavra, Ostr.).

Gyclocypris laevis (0. F. Mull.) (Vavra Ostr. p. 68. Fig. 21.) Fig. 42. Kommt manchmal in grossen Massen in der Uferzone und am Grunde vor. Auch findet man sie in der Karpfennabrung.

Fig. 42. Cyclocypris laevis (0. F. Mull.). Die Schale von der Seite und von. oben. Vergr. Gonial. (Aus: Vavra, Ostr.).

C yp rid ops is vidua (0. F. Miill.) (Vavra Ostr. pag. 75. Fig. 23.) In dor Ufer- Zone vom Juni bis October nicht hiking.

*) Vftvra. Monographic der Ostracodm BOluaeiis. (ArcMv for aaturw Landeadurchf von BiShmen. V1I1. Bd. Nro. 8.)

57

*ypridopsis Newtoni, Brady & Rob. (Vavra Ostr. p. 77. Fig. 24.) Fig. 43. Vora Juni bis October biking an den Stcinen des Teichdammes.

Fig. 48. Cypridopsis Newtoni, Brady & Rob. Von der Seite und von oben. Vergr. 45mal. (Aus: Vavra, Ostr.).

Freilebende Spaltfiissler (Gopepoda).

Cyclops strenuus Fisch. var. vicina Ulj. (Fig. 44.) (Die ersten Anteunen 17-gliederig. Hintere Ecken der zwei letzten Segmente des Vorderleibes in eine Spitze verlangert. Das rudiraentiire Fiisschen zweigliedrig, das zweite Glied tragt am E.nde eine lange, befiederte Borste und in der Mitte des Innenrandes einen kurzen Dorn. Furka sehr verlangert, am Innen- rande bewimpert, auf der Riickenseite mit einer Chitinleiste.

b Fig. 44 a Cyclops strenuus, Fisch. var. vicina Ulj. Vergr. Steal, b Rudimentares Fiisschen. Vergr. 180mal.

Diese Art variirt ausserordentlich. Unsere Form ist nur eine pelagische Varietat von C. strenuus, die von dieser durch stark gestreckten Leib verscbieden ist.

Die Art kommt das ganze Jabr vor. Im Milrz und April erscbeiuen noben wohlentwickelten Thieren auf der OberflJiche die Nauplius-Stadien in grosser Menge. Im Juli und August niinmt die Zahl dieses Cyclops allmahlich ab, im September und October nimmt sie wieder zu und ist

58

dann in der Teichfauna vorherrschend. In den Wintermonaten, und unter der Eisdecke ist dann pelagisch fast nur dieser Cyclops und Daphnia longispina vorhanden.

Er halt sich in der Mitte des Teiches auf der Oberflache, sinkt auch zuweilen bis 2 m Tiefe. Cyclops oithonoides Sars var. hyalina Rhg. (Die ersten Antennen 17- gliederig. Das rudimentaxe Fiisschen wie bei der vorigen Art zweigliedrig, die Borste am Innenrande fast so lang wie die Endborste und neben dieser befestigt.)

Lebt mit der vorigen Art in der pelagischen Zone, erscheint aber nie in grosserer Menge. Vom Juni bis September.

Fig, 45 a Cyclops albldus Jur. Vergr. 25mal, 5 Rudimentttres Fiisschen.

Vergr. ISOmal.

Cyclops viridis Jur. (Cyclops gigas Cls. Fr. Kr. p. 220. Fig. 14.) (Die ersten Antennen 17-gliederig, kurz, nur den Hinterrand des ersten Segments er- reichend. Das rudimcntare Fiisschen wie bei der vorigen Art zweigliedrig, das Basalglied sehr breit, das zweite Griied klein, mit langer Borste en- digend, die Borste des Innenraudes verkiimmert, dornartig.)

Diese Art gehiirt zu den grossten, sie erreicht eine Lange von 2 bis 5 mm. Sie halt sich nur in der litoralen Zone auf, manchmal ziemlich hiiufig. Vom Feber bis November.

Cyclops albidus Jur. (Cyclops tenuicornis Cls. Fr. Kr. p. 219. Fig. 12.) Fig.

45. (Die ersten Antennen 17-gliederig, das 32. Glied mit Riechkolben. Das

rudimentare Fiisschen zweigliedrig, das zweite Glied mit drei Borten.)

Kommt hauiig mit der vorigen Art in der Uferzone in den Fruhjabrs-

und Souuner-Monateii vor.

59

Qyclops fuscus Jur. (Cyclops coronatus Cls. Fr. Kr. p. 218. Fig. 11.) (Die ersten Antennen 17-gliederig, das 12. Grlied ohne Riechkolben. Das rudi- mentare Fiisschen me bei Cyclops fuscus.)

Mit der vorigen Art haufig in dei Uferzone und zuweilen auch am Boden. Cyclops insignis Cls. (Fr. Kr. p. 222. Fig. 17.) (Die ersten Antennen 14- gliederig. Das rudimentare Fiisschen wie bei Cyclops strenuus. Furka sehr lang.)

Sehr selten in der Uferzone. Cyclops serrulatus Fisch. (Fr. Kr. p. 222. Fig. 18.) (Die ersten Antennen 12-gliederig. Das rudimentare Fiisschen eingliederig, am Ende mit drei Borsten. Die Aussenrander der langen Furka gesagt.) In der Uferzone haufig voni Feber bis September. Cyclops fimbriatus Fisch. (Cyclops pauper, Fr. Kr. p. 223. Fig. 20.) Fig. 46. (Die ersten Antennen 8-gliederig. Das rudimentare Fiisschen eingliederig, mit einem einseitig grob gesagtem Dome und zwei Borsten.)

Kanu wegen der Kiirze der Vorderfuhler nur schlecht schwimmem kaun aber kricchen. In der Uferzone im Schilfe und Binsen.

% 46. a Cyclops fimbriatus, Fisch. Vergr. 45mal, b Rudimen-

tilros Fiisschen. Vergr. 400mal.

Fig. 47. Argulus foliaceus L.

Weibcheii von unten 2mal vergr, d Saugnapf am vord. Kieferfnss, rs Samenbehalter.

c

I)i

authocamptus staphilinus Jur. (Fr. Kr. p. 224. Fig. 21.) Manchmal sehr haufig in der Uferzone, zuweilen auch am Boden. Vom Mai bis November, 'aptomus gracilis Sars Kommt in der pelagischen Zone das gauze Jahr vor, am haufigsten vom Juli bis October. A,'gulus foliaceus L. (Fr. Kr. p. 215. Fig. 6.) Fig. 47. Auf den Fischenfest- sitzend. Auch in der Uferzone manchmal haufig, und gleichfalls pelagisch freischwimmend.

Die Asseln Qsopoda). Melius aquatic us, (ieoffr. (Fr. Kr. p. 254. Fig. 72.) Diese fast alio stehenden Cewiisser bewohneiide Wasserassel kommt das ganze Jahr am Ufer, am Damm uml besonders haufig beim Einflusse des Baches vor.

GO

Tabellarische Uibersicht der Vertheilung der Crustaceen des Unter-Po6ernitzer

Teiches nach den Regionen.

Cfadocera.

Sida crystallina 0. F. Miiller . . Daphnella brachyura Li6v. ... Daphnia loiigispina Leydig. . . .

galeata Sars. . . . . .

Kahlbergensis Schoed. . . Simocephalus vetulus 0. P. Miill. . Scapholeberis mucronata 0. F. Miill. Ceriodaphnia pulchella Sars . . . Bosmina cornuta Jur

longirostris 0. F. Miill. . Macrothrix hirsuticornis Norm. . .

Ilyocryptus sordidus Li6v

Eurycercus lamellatus 0. F. Miill. Acroperus leucocephalus Koch

Alona Leydigii Schoed

affinis Leydig

rostrata Koch

Pleuroxus trigonellus 0. F. Miiller

aduncus Jur

personatus Leydig. . . .

truncatus 0. F. Miiller .

Chydorus globosus Baird . . .

sphaericus 0. F. Miill. .

caelatus Schoed ....

Leptodora Kindtii Focke ....

Ostracoda.

Candona fabaeformis Fisch. . . . Notodroinas monacha 0. F. Miill. .

Cypria ophthalmica Jur

Cyclocypris laevis 0. F. Mull. . Cypridopris Newtoni Brady & Rob. vidua 0. F. Mull. . .

Copepoda.

Cyclops strenuus var. vicina Ulj. . .

oithonoides var. hyalina Rhg.

viridis Jur. ... . . .

albidus Jur

fuscus Jur

insignis Cls

serrulatus Fisch

fimbriatus Fisch

Diaptomus gracilis Sars

Canthocamptus stapbylinus Jur. . . .

Litoralc

Region

+

+ + + +

+ +

+ + + + + + + +

+

4- + +

4-

4-

Pellagische Itegion

Oberflache I m | II m | III m

+

+

Bodfin

+ +

+

+

+

+

+

+

+

+ +

+

4

+

+

+

+

+

+

+ +

+

+

61

Tabellarische Uibersicht des Auftretens der Crustaceen nach den Monaten

l-»

,0

s

bt)

P

Cladocera.

Sida crystallina . . . .

Daphnella bracbyura . .

Dapbnia longispina . . .

galeata . . . .

Kablbergensis . Simocephalus vetulus . Scapholeberis raucronata

Ceriodapbnia pulchella . Moina brachiata . .

Bosmina cornuta . . .

» longirostris . . Macrothrix hirsuticornis

I'yocryptus sordidus . .

Euryccrcus lamellatus . Acroperus leucocepbalus

Alona Leydigii . . . .

» affinis

i) rostrata . . . .

"leuroxus truncatus . .

,, trigonellus

» aduncus . .

p » personatus

^hydorus globosus . . .

n sphaericus .. .

r » caelatus . . .

^eptodora Kindtii . . .

Ostracoda.

Candona fabaeforrais . . ^otodromas monacha

J^ypria ophthalmica . .

^yclocypris Iaevis . . .

°ypndopsis Newtoni . .

ii vidua . . .

Copepoda.

Cyclops strenuus var. vicina .

» oithonoides var. hyalina

» viridis . .

" albidus . .

» fuscus . .

I! insignia . .

i! serrulatus . T h fimbriatus . '^aptomus gracilis ... Un-thocamptu8 staphylinus

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+

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62

Die vorstohenden Tabellen geben einc iibersichtliche Darstellung der Ver- theilung der einzelnen Arten je nach den Regionen und je nach der Jahreszeit, wodurch die schon friiher theilweise an anderen Teichen Bohmens gemachten Be- obachtungen theils bestiitigt theils erganzt wurden.

Bei der Tabelle der Vertheilung nach den Regionen, wurde vom zufalligen Vorkommen mancher Art in einer Region, in der sie nicht regelmassig lebt, abge- sehen, denn dies wird oft durch Wind, Wellengang und anderer Zufalligkoiten verursacht.

Auch Temperaturverhiiltnisse tragen gewiss dazu bei, dass manche Art in einem Jahre ctwas tiefer, in einem anderen etwas weiter oben angetroffen wird. Ebenso wechselt die Zeit des Auftretens und des Dauerns einzelner Arten etwas in verschiedenen Jahren.

Es konnen daber unsere Tabellen nur als eine Grundlage fur weitere Be- obachtungen angesehen werden. Manche Llicken werden nur dann ausgefiillt werden konnen, bis die Arbeiten auf den Stationen permanent sein werden.

Die Versuche iiber die Verschiodenheit des Aufhaltens der Crustaceen bei Tag und Nacht wurden nur wenige gemacht und erlauben noch nicht daraus Schliisse zu ziehen.

Die Wassermilben (Hydrachnidae).

Die Wassermilben linden wir zahlreich in der Uferzone, aber nur in we* nigen Arten. Es ist vorwiegend Nesaea fuscata Koch, und dann die kleinere Hygr.obates longipalpis Herm., dessen Beine der Schwimmborsten entbehreii, desswegen sich die Art zwischen Pflanzen halt.

Von einer Hydrachniden-Art fanden wir die Larven auf Ephydatia lacustris.

Die lnsekten (Hexapoda).

In den Sommermonaten erscheinen die Springs chwanze (Poduridae) manchmal in grossen Mengen, so dass das Ufer schwarz gesaumt erschcint. Es sind da (Nach Hrn. J. Uzel's Bestimmung) vertreten:

1'odura aquatica Lat., Isotoma palustris Lat.

Sminthurus aquaticus Lat., Sminthurus elegantulus Reuter.

Die Larven der E in tags f lie gen (Eph einer id ae), die nach den blatt- formigen Tracheenkiemen an den Seiten des Hintertheiles erkenntlich sind, sitzen an den Stengeln des Schilfes (Cloeon dipterum).

Die Gehause der Kocherfliegen (Phryganidae) trifft man an der Uferzone sowohl am sandigen Grunde wie zwischen Wasserpfianzen und am Boden manchmal in ansehnlicher Menge an. (Fig. 48.)

Prof. Klapalek hat im Unter-Pocernitzer Toich folgende Arten gefunden und bestimmt:

63

Phryganea grandis L. Phryganea striata L. Agrypnia pagetana Curt. Limnophilus flavicornis F. Limnophilus decipiens Kol. Limnophilus vittatus L.

Limnophilus griseus L. Limnophilus bipunctatus Curt. Limnophilus extricatus Me Lachl. Anabolia laevis Zett. NotidoMa ciliaris L. Oecetis ochracea Curt.

Die Wasserwanzen (Hydro cores).

'•alten sich hauptsiichlich im oberen Theile des Teiches im Schilf auf. Es sind die fast alle Teiche bewohnenden Corisa Fallenii Fieb., Notonecta glauca L. Ul*d Nepa cinerea L.

Die Miickenlarven (Guliciformes).

leben vorwiegend auf dem Boden, wo sie aus Sandkornchon Rfihrchen zusammen- kleben, in denen sie sich aufhalten. Die Ch i r o n o m u s-Larven (Fig. 49) stellen 111 dem am Grunde gefischten Materiale und im Bodenschlamme immer neben den

Fig. 48. Anabolia laevis, Zott. w- Junges, !). vollkommenfts Larvenge- httuse »/„ (Aus Klapalek, Trich.*) Fig. 8.)

Fig. 49. Chironomus-Larve aus der Uferregion, (imal vergrCssert.

vv

"irmern den Hauptbestandtheil dar. Der Magen und die Speiserohre der grosseren Karpfeu war oft von diesen rothen Larven vollgestopft.

Die Weichthiere (Mollusca).

In der Fig. 50 geben wir unseren Teichwirthen eine Ubersicht der im J'iter-Pocernitzer Teiche vorkommenden Weichthiere, die aber auch fast in alien lichen vorkommen.

*) Klapalek F., Untersuchungen ilber die Fauna der Gewiisser Bohmens. II. Metamor- P ose d°r Trichopteren. (Archiv der natnrwiss. Landesdurchforschung von Bohmen) Prag 1893.

64

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Fig. 50. 1. Succinoa Pfeift'eri, 2. Limnacus stagnalis, 8. Linmaeus palustris, 4. Limnanus truncatnlns, 5. Flanorbis spirorbis, 8. Planorbis margiuatus, 7. Planorbis albus 8. Plan orbis crista, 9. Paludina vivipara, 10. Aacylus lacustris, 1 1. Anodonta piscinalis, 12. Oalyculina lacustris, 18. Sphaerium corneuifl!

;imal vergr.

65

I)

An den Uferpflanzen, gewohnlich aufder Unterseite der Blatter sitzt Suc- cinea putris L. und Succinea Pfeifferi (Fig. 50, 1.) Rossm., die auch an den Schilfstengeln und im Wasser selbst sich aufhalfc.

Die Schlaminschneckpn, L i in n a e u s s t a g n a 1 i s (Fig. 50, a.), L. auricularis L. und L. aniplus Hartm. bevor- zugen den Schlammboden zwischen Wasserpflanzcn. Die leeren Gehiiuse finden sich oft am Ufer. Limnaeus palustris MtUl. (Fig. 50, 3.) und L. truncatulus Mull. (Fig. 50, 4.) sind hiiufigere Arten, die in der Gesellschaft der vorigen leben.

Die Tellerschnecken, Planorbis rotundatus, Poir.

und PI. spirorbis L. (Fig. 50, 5.) sind haufig, Pla- norbis ma'rginatus, Drap. (Fig. 50, <;.), P. albus,

Mull. (Fig. 50, 7.), P. vortex, L. und P. crista,

L. (Fig. 50, 8.) kommen nur vereinzelt vor, sie halten

sich mit Vorliebe zwischen Wasserpflanzen auf. ie Sumpfschnecke, Paludina vivipara, Lam. (Fig.

50, 9.) lebt nur in der Mundung des Baches Rokyt- <

nice und gerath niemals in den Teich. Dle Teichnapfschnecke, Ancylus lacustris, L.(Fig. gs

50. 10.) findet man immer vereinzelt an den Schilf-

stengeln. Dle Flussmus chela siud nicht in grosser Menge vertreten,

gewohnlich findet man nur leere Schalen am Ufer, .

die den Arten Unio pictorum, L., Anodonta

cygnea, L. und Anodonta piscinalis, Nils.

(Fig. 50, 11.) gehoren. In den Zufliissen beherbergen

im Fruhjahr die Kiemen von Anodonta piscinalis die

jungen Fische vom Bitterling (Bhodeus amarus). Im

Herzbeutel dieser Muschel findet man oft den in-

teressanten Saugwurin Aspidogaster conchicola, Baer. *e Kugelmuscheln erscheinen nur hie und da, nie in

grosserer Menge, es sind Sphaerium lacustre,

Mfill. (Fig. 50, 12.), Sph. corneum, L. (Fig. 50, is.)

und die winzige Pisidium casertanum Poli var. e

fossarina, Cless.

I)

*

Die Moosthierchen (Bryozoa).

Die Moosthierchen siud in drei Arten jjanuich Plumatella fungosa, Pull., P.repens m Cristatella ophiodoidea, Hyatt. (Fig. 51).

Diese letztere Art erscheint an den Balken des Badehauses immer in

Fig. 51. Cristatella ophio doidea, Hyatt. Einige Colo- vertreten, nien am Sebilfstengel in Blainv natflrl. Grfisse.

" ' (Aus Kafka Bryoz.)*)

*) Kafka J., Siisswasserbryozoen. (Archiv der naturw. Landesdurcbforsch. von Bobmen.)

66

grosser Menge. Auf tier Oberfliichc der Colonien schmarotzt Trichodina pediculUS

St. Im Mai schliipfen die Jungen aus

den Statoblasten aus.

Tabellarische Ubersicht der im Unterpocernltzer Teiche sichergestellten Arten

von

Thieren.

Arcella vulgaris Ehbg.

Clepsine soxoculata Borgm.

Difflugia pyriformis Pertz.

Clepsine bioculata Sav.

Difflugia acuminata Ehbg.

Nephelis vulgaris M. T.

Difflugia urceolata Carter

Melicerta ringens Ehbg.

Difflugia corona Wall.

Oecistes stygis Gosse

Euglena oxyuris Schm.

Conochilus volvox Ehbg.

Trachelomonas volvocina Ehrnb.

Eotifer vulgaris Ehbg.

Phialonema cyclostomura Stein

Actinurus noptunius Ehbg.

Colatium vesiculosuni Ehrnb.

Asplanchna Brightwelli Gosse

Peridinium tabulatum Ehrnb.

Synchaeta tremula Ehbg.

Eudorina elegans Ehrenb.

Syuchaeta pectinata Ehbg.

Dinobryon sertullaria Ehrnb.

Polyarthra platyptera Ehbg.

Codonella lacustris Enz.

Triarthra longiseta Ehbg.

Stentor polymorphus Ehrnb.

Furcularia aequalis Ehbg.

Stentor coeruleus Ehrnb.

Brachionus pala Ehbg.

Paramecium

Brachionus rubens Ehbg.

Trichodina pediculus Ehrnb.

Brachionus angularis Gosse

Epistylis

Schizocerca diversicornis Dad.

Zoothamnium

Anurea aculeata Ehbg.

Vorticella

Anurea squamula Ehbg.

Cothurniopsis vaga Schr.

Anurea tecta Gosse

Podophrya cyclopum CI. Acineta? crassipes. Ephidatia fluviatilis Lmk. Hydra vulgaris Pall. Vortex truncatus Schm. Steuostoma leucops Schm. Planaria Dendrocoelum Polycelis

Dorylaimus stagnalis Duj. Limnodrilus Hofmeisteri Clap. Tubifex rivulorum L. Stylaria lacustris L. Stylaria parasita Osc. Schm. Nais elinguis Mull. Chaetogaster diaphanus Gruith Aelosoma quaternarium Ehbg. Piscicola geometra P>lain.

Anurea stipitata Ehbg. Sida crystallina 0. F. Muller Daphnella brachyura Li6v. Daphnia longispina Leydig

galeata Sars.

Kahlbergensis Sclroed. Simocephalus votulus 0. F. MiiH- Scapholeberis mucronata 0. F. Mull- Ceriodaphnia pulchella Sars. Bosmina cornuta Jur.

longirostris 0. F. Mull- Macrothrix hirsuticornis Norm, llyocryptus sordid us Li6v. Eurycercus lamellatus 0. V. Mull- Acroperus leucocephalus Koch Alona Leydigii Schoed. affinis Leydig rostrata Koch

67

Pleuroxus trigonellus O. F. Mull. aduncus Jur.

personatus Leydig

truncatus 0. F., Miill. Chydorus globosus Baird.

sphaericus 0. F. Mull. » caelatus Sckoed. Leptodora Kindtii Focke Notodromas monacha 0. F. Miill. Candona fabaeformis Fisch. Cypria ophthalmica Jur. cyclocypris laevis 0. F. Mull, ^ypridopsis Newtoni Brady & Rob.

vidua 0. F. Miill. Cyclops strenuus var. vicina Ulj.

» oithonoides var. hyalina Rhg.

., viridis Jur.

i, albidus Jur.

« fuscus Jur.

» insignis Cls.

i) serrulatus Fisch.

» firabriatus Fisch. ^iaptomus gracilis Sars ^nthocaniptus staphylinus Jur. Argulus foliaceus L. A»elus aquaticus Geotfr. Podura aquatica L. Jfotoma palustris Lat. miiitliurus elegantulus Reuter. Olouon dipterum L. j3hryganea grail(iis L. 1>hryganea striata L. ^grypnia pagetana Curt, ^nmophilus flavicornis F. Llmnopbilus decipiens Kol.

Limnophilus vittatus F. griseus L.

bipunctatus Curt.

M extricatus Mc Lachl.

Anabolia laevis Zett. Notidobia ciliaris L. Oecetis ochracea Curt. Corisa Fallenii, Fab. Notonecta glauca L. Nepa cinerea L. Chironomus (Larvae) Succinea putris L.

Pfeifferi Rossm. Limnaeus stagnalis Lam.

auricularis Drap.

amplus Hartin.

palustris Miill.

truncatulus Miill. Planorbis rotundatus Poir.

spirorbis L.

marginatus Drap.

albus Miill.

vortex L.

crista L. Paludina vivipara Lam. Aucylus lacustris L. Unio pictorum L. Anodonta cyguea L.

piscinalis Nils. Sphaerium lacustre (Miill.) Sphaerium corneum L. I'isidium casertanum var. fossarina Cls. Plumatella fungosa, Pall. Plumatella repens, Blainw. Cristatella opbiodoidea, Hyatt.

Die Analyse

des Teicbwassers, dessen Probe bei ungetriibtem Zustand genommen, wurde von Herrn Dr. J. Hanamann in Lobositz gefalligst durchgefiihrt.

Der Ruckstand von 1 Liter Wasser vom Unterpocernitzer Teiche bei Prag

betrug 215 Milligramms mineraliscber und 32 Milligramms organischer Stoffe. In

Jiesen 215 Milligramms waren 62 Milligramm Kalk gebunden an 48 Milligramm

^°lilensaure, 11 Milligramm Magnesia gebunden an 12-1 Milligramm Kohlensiiure,

2 Milligramm Kieselsiiure. Zusammen 145 Milligramm, verbleiben noch auf

G*

68

Schwefelsiiure, Chlor, Kali, Natron, Eisenoxyd etc. 70 Milligramm. In diescr ge- ringen Wassermenge konnten nur die bei dem Gewichte noch in grosster Menge euthaltenen Mineralstoffe bestimrat werden.

Der durch viele Jabre bedeutend angesammelte Bodenschlamm, welcbcr gewiss als Dungmittel einmal Verwertung linden wird, erwies folgende Zusammen- setzung :

In 100 Gewichtstheilen lufttrockenen Scblammes:

Thon und Thonsilicate 61-90%

Quarz 24-25%

Gluhverlust 13-85%

100-00

Kohlenstoff l-98°/0

Humusstoffe 3-89°/0

Stickstoff 0-28"/,,

Hydratwasser . 5-78%

Hygrosbopisches Wasser . . . 4-18%

13-85%

In Flusssaure loslich 49-24°/„

Gluhverlust 13-85%

Eisenoxyd 5'15%

Thonerde 4-16%

Kalk 0-93%

Magnesia 0-27%,

Manganoxyd 0-84'70

Natron 0-58%

Kali 0-36%

Phosphorsaure 0*28%

Schwefelsaure 0-14%

Chlor Spur

Kieselsaure 30-39 ]

Quarz 24-25 J

Thonerde . 16-16

' Kalk 0-59

Magnesia 0-85

Kali und Natron . 1-25*)

100-00

Gluhverlust 13-85

Leicht zersetzbare Silibate .... 12-66

Schwer zersetzbare Silikate .... 49-24

Quarz 24-25

100-00

In concentrirter

Salzsiiure loslich

12-66%

Gesamnit- Kiesel- siiure 54-64%

tJbersichtlich

*) Aus der Differenz bereclmet.

09

Die Priifung der Durchsicktigkeit des Wassers wurde unterlassen, weil die hiiungcn Triibungen sowie das starkere oder schwiicliere Auftreten des Planktons und der Wasserbliithe immerwiihrenden Einfluss auf die Durchsichtigkeit und Farbe des Wassers ausiiben. »

Charakteristik des Unter-Pocernitzer Teiches. Dieser Teicb gebort zu den im raittleren Bohmen verbreiteten Teichen, fur welche in der pelagischeu Region Daphnia Kahlbergensis, Leptodora Kindtii und Cyclops strenuus bezeicbnend suid und in deuen keine Holopedien vorkommen.

Durcb das iiber den Unter-Pocernitzer Teich Bericbtete ist dessen Untersu- chung nicht als abgeschlossen zu betracliten und die dort bestebende stabile Station wird vielfacb Gelegenheit linden, das entworfene Bild zu vervollstandigen, detailirtere Arbeiten zu vollfiibren und nacb den Ursacben verscbiedener biologiscber Erschei- uungen zu forschen.

Dies wird aber erst nuiglicb sein, bis audi die Mittel dieses Unternebmens aiisgiebiger sein werden.

Der (jatterschlager Teich bei Neuhaus.

Wiihrend der Arbeiten am Unter-Poccrnitzer Tciche erweckte sich in uns der Wunsch zum Vergleiche auch einen Teich der zweiten Kategorie, fur welclie Holopedium gibberum charakteristisch ist, zu untersuchen. liber Antrag des Museumsassistenten Herrn Jos. Kafka, welcher sich mit Untersuchungen meh- rerer Teiche im sMUchen Bohmen befasste, wurde zu diesem Behufe der Gatter- schlager Teich gewahlt, iiber dessen Voruutersuchung Herr Kaflia einen kurzen Bericht bereits ira Jahre 1891 publicirte.*)

Fig. 52. Die fliegende zoologische Station auf der Halbinsel des Gatterschlager Teiches im Jahre 1891.

Im April 1890 wurde die Station dorthin iibersiedelt, was mit grossefl Schwierigkeiten verbunden war und nur durch die freundliche ausgiebige Hilfe der Domainendirektion der Herrschaft Neuhaus ermiiglicht wurde. Herrn Central- direktor Dr. Karl Jicinsky und Herrn Otak. Vojta, Verwalter der Teichwirthschaft, sagen wir hiemit den warmsten Dank.

*) ITntorsuchungon dor Fauna der bohra. Gewasser II. Fauna der bolim. Teiche. Archi' fttr iiandesdurohforschung Band VIII. Nro. 2. pag. 61.

71

Daten liber die Arbeitstage.

Am 15. April 1890 wurde rait den Arbeiten begonuen, und dann in fol- genden Monatcn fortgesetzt. Vora 13. bis 81. Mai, vom 23. bis 28. Juni, vom 25. bis 31. Juli, vom 1. bis 19"! August, vom 24. bis 30. September, vom 18. bis 21. December. Im Jahre 1891 bat im Feber und Marz der Fischhcger einige Proben conservirt. Die Arbeiten wurden wieder fortgesetzt, wie folgt. Vom 9. bis 12. April, Vom 27. bis 31. Mai, vom 10. bis 28. Juli, vom 19. bis 22. September und vom 22. bis. 25. November, wann der Teicb wegen der Abfiscbung wieder trockcn gelegt wurde.

Der Besuch der Station war jedesmal rait grossem Zeitverlust und bedeu- tenden Kosten verbundcn, weil ausser der langen Bahnfabrt nocb tbeuere Fahr- gelegenheiten benutzt werden mussten und selten ein Tag binreicbte, um an Ort und Stelle zu komnien.

liber 8 km von der Stadt Neuhaus entfernt, waren wir beziiglich der Ver- kostigung fast ausscbliesslicb auf Conserven angewiesen und das Ubernachten in dem kleinen Kaume der Station war selten etwas angenehmes. Unsere Verbindung lr>it der Welt besorgte ein Fisclibeger von Unterbaumgarten 4 7cm weit entfernt, lessen Besucbe aber unregelmassig waren. Die idylliscbe Lage und die Ruhe bei der Arbeit entschadigte uns reichlicb fur den Abgang aller Bequemlichkeit.

Lage, Grosse, Tiefe, Zufliisse und Beschaffenheit des Wassers.

Der Gatterschlager Teich liegt siidostlich von Neuhaus in der Seehohe V(>n 530 m an der Wasserscbeide zwischen Bohmen und Oesterreich. Er liegt in einem seichten Tbale, durcb dessen Abdammung das Wasser angestaut wurde. Die Ufer sowie die angrenzenden Anhohen bestehen aus Gneiss und nur stellen- Weise an den Niederungen finden sicli sandige Ablagerungen, welcbe zu jiingeren tertiiiren Siisswasserbildungen gerecbnet werden.

Das Ausmaas betriigt 196-70 Ha.

tiber die Beschaffenheit des Teichbodens belehrt uns der Umstand, dass der Teich im Herbste 1891 abgelassen wurde, und Dr. Vavra fand damals Ge- legenheit folgende Aufnahme zu machen, die theilweise auf der Abbildung Fig. 53. dargestellt ist.

Von der Uferlinie bei voller Spannung in der Richtung von der Station zur Insel zieht sich auf dem sehr allmiilig sich neigenden Ufer etwa 80 Schritt die Zone der Birken, die da in Form von dichten, niedrigen Strauchen im ersten Jahre der Spannung des Teiches ausser dem Wasser stehen und iippig gedeihen. Irn zweiten Jahre geriith diese Zone unter das Wasser, die Blatter der Birken faUen ab und nur die Spitzen der kahlen Zweige ragen aus dem Wasser empor. Der sandige Boden ist da mit schwacher Schicht von pflanzlichem Detritus bedeckt. Der Boden ist weiter auf eine Entfemung von etwa 180 Schritt kahl, sandig, ohne jeden Pflanzenwuchs, rait zerstreuten Granitblocken bedeckt. In der Entfernung v°n etwa 300 Schritt findet man keine Steine am Boden, der Sand ist da schon stark mit dem pflanzlichen Detritus vermischt, der weiter bis zur Insel den Boden °bue Beiraischung von Sand bedeckt. Dieser Detritus stammt von den Uberresten

72

N.

Tiefen verbal tnisse bei g< spanntem Teiche.

a 2-00 m

h 3-30 m

c 4-20 m

d 5-20 m

Am Danim 6'20 m

Zoologische Station auf dor

bewaldeten Halbinsel.

Schilfpartic unterhalb der

Quelle;. Nistplatz von Podi-

ceps cristatus.

Kahle Ufer unterhalb der

kleinen Teiche.

Carex auf Torfgrund.

Torfgrund.

TJtricularien Localitat.

Oberer Abzugsgraben.

Bewaldete fusel. Nistplatz

von Birkhiihnern und Stock-

enten.

Rechen des Forellenbaches.

Standplatz von Sterna hi-

rundo.

Unterer Abzugsgraben.

12. Zapfenhaus.

18. Seichte Bucht.

14. Nistplatz von Kibitzcn.

15. Nistplatz von Totanus ca- lidris. Bei 15. Zufliiss vom Roth-

wehrteiche.

Die weissen Stellen bei dund cdeuten Sandboden. Die dunklc Partie bei h Schlamm. Die gctfipfelte Partie bei a Torfgrund. D. Tomandelhof. 11. Teichheger. T. Kleine Teiche. Q. Wiesen-

quelle.

Fig. 58, Situation und Tiefenverhalttiisse des Gatterschlager Teiches.

73

des Scirpus maritimus, (lessen Wurzelknollen den Boden bedecken, und ana Ufer vom Wasser herausgeworfen in breiten Streifen liegen. Dieser Detritus in der Mitte des Teiches stammt ans der Periode, wo der Teich wegen der Torfgewinnung viele Jahre trocken lag und, die torflose Halfte als Wiese beniitzt wurde.

Etwa von der Mitte der Insel angefangen, besteht der Boden bis zum niirdlichen Eande aus einem machtigen, zusaminenhangenden Torflager. Der sfld- licbe Theil des Teiches zwischen der Halbinsel und dem Teichdainme ist mit feinem, loekerem schwarzlichem Schlamme bedeckt.

Etwa in der Mitte zwischen der Insel und der Halbinsel findet sich in dem Abzugs-Graben ein Lager von weisslichem Letten.

Eine graphische Darstellung der Beschaffenheit des Bodens eines Teiches sollte immer die Grundlage zu verschiedenen Schritteu zur Melioration des Grundes bieten und auch jeder Teichwirth sollte nach der Ablassuug des Teiches die Be- schaffenheit des Bodens auf hinreichend grossen Pliinen verzeichnen.

Die Tiefe des Teiches variirte wahrend unserer Arbeiten bedeutend, je nachdem der Teich mehr oder weniger aus Rucksicht auf Fischzucht gespannt Wurde, was uns sehr unangenehm war, weil sich das Bild der Fauna neuerdings iinderte und wir sogar gezwungen waren im Juui die Station auf einen hoheren i unlet zu iibertragen.

Bei voller Spannung betriigt die Tiefe des Teiches

°eim Damm (bei 12.) 6-20 m

Siidlich von der Halbinsel (bei d.) 5*20

Nordlich von dei Halbinsel (bei c.) 4-20

Bei der Insel (b.) 3-30

^ der Torfpartie (a.) 2"00 »

Bis zum Jahre 1889 war das obere Drittel des Teiches wahrend SOJahren behufs Torfgewinnung trocken. Nachdem seit des Zustandekommens der Bohm.- Mahrisch&n Transversalbahu die Torfgewinnung nicht mehr rentable war, wurde ,ler Teich 1890 theilweise, im Jahre 1891 vollig gespannt.

Die Zuflusse. Das Wasser, das den untersuchten Teich fiillt, ist sehr verschiedenen Ursprungs. Das Hauptquantum kommt aus dem holier oben gele- geuen Rothwehrteiche.

Der zweite nahmhaftere Zufluss ist der Forellenbach, der von der Anhohe (1es Kunasberges (683 m Seehohe) herabkommt. (Fig. 53. Nr. 9.)

Ausserdem speisen den Teich zahlreiche kleine Quellen, die am westlichen Abhange zerstreut sind und sparsam aber constant ihre Wasser nach dem Teiche abfliessen lassen. Nur wenige fungiren als Trinkquellen, viele versickem auf feuchten Wiesen, noch andere speisen kleine Teiche am westl. Abhange des Thales.

Die atmospharischen Niederschliige tragen theils direkt zur Wassermasse des Teiches bei, theils verstiirken sie alle oben genannten Zullusse.

Da alle diese Zuflusse unaufhorlich verschiedene lebende Wesen dem Teicl(e ^ufiihren, so sind sie auf die Gesammtfauua von wesentlichem Einfluss und ihre Beschaffenheit und specielle Fauna wird weiter unten betrachtet werden.

74

Beschaffenheit des Wassers. Das Wasser hat eine dunkelbraune Farbe, was von dem Torflager am nordl. Ende herriihrt. Die Durchsichtigkeit ist daher sehr gering und wurde mittelst eines weissen Tellers auf 1*30 m sichcrgestellt.

Bei ruhigem Wasserspiegel liessen sich nach dem irisirenden Coniferen" Bluthenstaub und nach dem Schaume der friiheren Wellengiinge verschiedene im Teicho bestehende Stromungen beobachten.

Die Temperaturvorhaltnisse sind auf beifolgender Tabelle verzeichnet. (S. 75.)

Die chemische Beschaffenheit des Wassers konnte vom Herrn Dr. Hana- mann nur nach 1 Liter der eingesandten Probe untersucht werden.

Der Buckstand von 1 Liter Wasser betrug 10-2 Milligramms mineralischer und 19-2 Milligr. organischer Stoffe.

Der Bodenschlamm wurde auch vom Herrn Dr. Hanaraann untersucht und ist seine Analyse folgende:

In 100 Gewichtstheilen lufttrockeuen Schlammes waren eutlialten:

Hygroskopisches Wasser .... 16-15%

Hydratwasser 5-39%

Humusstoffe 14-42%

wwf0

Kohlenstoff 8-74"/0

Stickstoff 0-49%

Gluhverlust 35-96%

Thonsilicate 26-75%

Quarz und Glimmer 37-29°/0

ioo-oo0/,,

Gliihverlust 35-96°/0

Eisenoxyd und Thonerde . . 2-35°/0 Ein Theil Eiseuoxydes als

Oxydhydrat zugegen, ein anderer als Oxydulcar- l)ou at.

Kalk 0.72%

n Salzsaure I Magnesia 0-47%

loslich I Kali und Natron 0-58%

Schwefelsiiure Spur

Chlor Spur

Phosphorsiiure 0-22%

Kieselsiiure 44*97%

Kisenoxyd 8*40%

Thonerde 10-73%

Mauganoxyd Spur

Kali und Natron 1*60% *)

IWol)

Veranderungen des Wasserspiegels Selten war der Wasserspiegel des Teiches ruhig, urn eine ungestorte Arbeit zu gestatten. In einer IUchtung anhaltender Wind trieb oft die pelagische Thierwelt zu eiriem Ufer und mischte dieselbe rait der litoralen. Grosserer Wellengang, der sich oft zu einem Sturm steigerte, wurde sogar

In Flusssauro loslich

*) Ans der Dift'ernnz bestimmt.

75

Temperaturmessungen am Gatterschlager Teiche in den Jahren 1890—91.

(nach Celsius).

Luft

Ober- flache

1 m

2 m

3 m

4 m

15

15 15 16 19 20 21 28 23 26 26 27 I U 1)5 17 25 19

U

28

no

12 15

1890

April Mai

Juni

Juli

August

September December

1891

April Mai .

Juli

+

+ + +

f

■f +

+ +

+ +

i-

13-0 13-0 12-0 15-4 18-8 Kr2 17-2 12-2 14-5 39-0 16-8 22-0 32-2 23-2 29-0 28-5 22-0 8-0

+

+ + + + + + + + + + + + + + + + +

+ 3-0 + 15-0 4-19-5 4-18-0 -(-22-0

10-0 14-8 15-2 17-0 18-4 18-5 19-0 18-5 17-6 21-0 20-0 19-4 28-6 22-0 23-0 23-2 16-8 0-8

+ 3-2 -1-17-0 -f- 19-5 -|-18-2 4-19-0

-f- 9-2 + 13-6 + 15-1

+ 15-8 + 18-1 + 17-4 4-18-2 + 17-2 + 17-0 + 17-6 4- 18-5 + 18-5 4-21-0 + 21-5 + 22-5 4- 22-4 4-15-4 4- 1-6

4- 8-4

4-16-0 4- 19-5 4- 18-0 4- 18-6

+ + +

+ + + + + + + +

+

+ +

15-0 14-5 17-5

18-0 17-0 16-8 17-0 17-4 17-0 18-5 18-8 22-5 21-2 14-0 3-0

17-5 17-0 15-5

+ +

18-0 18-0

4- 5-0 4- 17-0 4-18-8

4- 18-5

4- 15-0 4- 14-5 4-17-5

4-16-4 4- 16-8 4- 15-5

+ 17-4 4-17-0 -f-17-2

4- 21-2

4-13-8 + 2

4- 5-0 4-16-2

4-16-2 4-18-0 4- 18-0

Abends

Mittag Naclits

Nachts

76

clem Bote gefahrlich und es kam vor, class raehr als eine Stunde nfithig war, urn vom Tomandelhofe zur Station zu gelangen.

Die vorherrschende uordwestliche Windrichtung verursachte zuweilen iin Mai eine Ansammlung von Ephippien, Statoblasteu, todten Thieren und Pflanzen- samen an dem Strand, sowie die Bildung eines breiten Saumes von Pflanzendetritus, unter dem die Knollen von Scirpus maritimus eine charakteristische Stelle einnahmen.

Bei der Prtifung der Durchsichtigkeit des Wassers benutzten wir Oel zur Beruliigung der kleinen Wellen und dasselbe liess sich clann mehrcre Tage als glattes Band auf dem Wasserspiegel beobachten.

Fauna der Umgebung des Gatterschlager Teiches und dessen Fische.

Von Saugethieren ist bloss zu erwahnen, dass sudlich vom Teiche noch das Wildscliwein im freien, nicht eingeziiumten Walde im Rudolfirevier vorkommt. Auf der Halbinsel hielt sich ein Paar von Eichhornchen auf. Mliuse und Fleder- miiuse machten sich nicht bemerkbar und ware ein liingerer ununterbrocbener Aufeuthalt auf der Station nothig um in dieser Hinsicht Beobachtungen machen zu konnen.

Sehr interessant ist dagegen die Vo gel welt, liber welche ich im Ornitbo- logischeu Jahrbuch 1892 folgende Notizen veroffentlicbte.

Von Tagraubvogeln machte sich bloss ein mit hellem Geschrei den Teich uberfliegender Finkensperber (Accipiter nisus) bemerkbar, ein andermal ein Ler- chenfalke (Falco subbuteo) und einige Male zog ein den Teich revidierender Fluss- adler (Pandion haliaiitus) dahin. Eulen verriethen ihre Gegenwart durch im Walde hinterlassene Fedem (Asio otus) und abends durch seine Stimme der Steinkauss (Carine noctua). Der Eisvogel (Alcedo ispida) liess sich bloss einmal sehen, der Griinspecht (Picus viridis), der Kukuk (Cuculus canorus) und der Wendehals (Jynx torquilla) verriethen ihre Gegenwart in den an den Teich grenzonden Waldern und Gebuschen. Der Pirol (Oriolus galbula) nistete unweit der Halbinsel und seine Jungen trieben sicli lange im Waldchen umber. Von Singvogeln ist der Buchfink (Fringilla coelebs) und der Ammerling (Kmberiza citrinella) am haufigsten und beide sehr zutraulich. Der Girlitz (Serinus serinus) belebt die grossen Biiunie am Teichdamm. Das Schleussenhaus dient den Dorfschwalben (Hirundo rustica) dem Hausrothschwanz (Ruticilla titis), sowie der weissen Bachstelze (Motacilla alba) zur Brutstatte. Der Grunling (Chlotis chloris), der Stieglitz (Carduelis car- duelis) lassen sich auch auf der Insel horen. Eine grossere Grasmiicke briitete iin niederen Nadelwalde unweit der Station, die Dorugrasmiicke (Sylvia sylvia) einige Schritte von derselben. Meisenzuge streiften ofters voriiber. Da ich mich mit dem Erlegen der kleinen Sanger nicht befassen konnte, blieben mehrere der Art noch unsicher.

Am interessantesten fur mich war das Vorkommen der Wachholderdrossel (Turdus pilaris), deren Geschrei ich gleich beim ersten Besuche Mitte April war- nahm. Spiiter entdeckten wir das Nest 30 Schritte von unserem Iliiuschen auf eiuer Kiefer, ganz ungedecld in der vierfacben Gabelung des Stammes. Dasselbe enthielt am 26. Mai fiinf halb flugge Junge und ein schlechtes Ei. Das vom Heger

77

uiuthwillig getodtete Weibchen hatte im Magen die Excreinente der Jungeu, sonst nur etwas am Teicbrande gesarameltes vcgetabiliscbes Zeug. Ira Danne be- fanden sich zwei Aiten von Eingeweidewurmern, von denen man voraussetzen kann, •bass deren Embryoiien durcji die am Teichrande verschluckten kleinen Krebse in die Wachholderdrossel gelangten. In diesem Jabre briiteten die Vogel an derselben Stelle und ftihrten am 12. Juli die Jungen aus. Dieselben niihrten sich am Boden des Waldes von den Heidelbeeren und flogen auf den Warnungsruf der Mutter in die Hohe, um sich dann ganz stille zu verhalten, wiihrend das Weibchen stets mit grossem Geschrei den Eindringling umflog. Eine junge Kriihe wurde an einem Abende von der ganzen Farailie in die Flucht getrieben.

Die grauen Nebelkriihen (Corvus comix) sind Brutvogel in der ganzen Umgebung des Teiches und werden vom Forstpersonale eifrig verfolgt, was nicht zu wundern ist, da wir selbst wiederholt Eier von Birkhuhnern und Wildenten von Krahen ausgeleert im Walde liegen fanden. An einem anderen Orte im sud- bchen Bdhmen, bei Bechin, fand ich in einem Walde iiberall die Schaleu von Teich- muscheln zerstreut und erfuhr, dass ein in der Nahe halb abgelasseuer Teich den Krahen eine giinstige Gelegenheit bot, diese Leckerbissen dort zu holen.

Bohlen (Colaeus monedula) kamen vom Neuhauser Schlosse in grossen Scliaren von Zeit zu Zeit zum Besuch des Teichdammes und viele scheinen auf einem hohen Baume auf dem Kamme gegen Kinschwart hin zu iibernachten.

Elstern (Pica pica) sind nur seltene Giiste hier, constant aber an der Strasse nach Neuhaus, am sogenannten Fiederbusch, zu treffen. Stare (Sturnus vul- garis) besuchen im Herbste die nassen Wiesen beim Teiche, halten sich aber wegeu Mangel an reichem Rohrwuchse nicht lange hier auf.

Von Tauben nistet hier uberall die Hohltaube (Columba oenas) und auch einige Ringeltauben (Columba palumbus) wurden beobachtet.

Birkhuhner (Tetrao tetrix) nisten sowohl auf der Halbinsel, wo unsere Station steht, wie auch an der grossen Insel im nordlichen Theile des Teiches u"d hatten heuer dort von Menschen Rube, da bei vollig gespanntem Teiche die Insel ohne Kahn unzugiinglich ist. Dafur scheinen Kffihen die Brut gestort zu haben, denn ich fand wiederholt daselbst das alte Parchen ohne Junge. Wachteln (Coturnix cotumix) und Rebhuhner (Perdix cinerea) sind auf den den Teich um- gebenden Feldern haufig und lassen fruh und abends ihren Ruf horen. Von Blass- cnten (Fulica atra) nisteten bloss etwa 6 Paare auf dem Teiche, aber ihre Brut scbeint auch vernichtet worden zu sein, denn nirgends bekamen wir Junge zu Ge- sichte. Auf einem Neste fanden wir noch ganz frisch die wohl von einem Raub- v°gel rein skelettierten hinteren Extremitaten beider Gatten. Kleinere Wasserhiihner sahen wir hie und da auffliegen, konnten aber die Arten nicht genau erkennen.

Zur stiindigen Staffage der Teichriinder gehoren die Kiebitze (Vanellm vanellus) und Totanus calidris, welch' letzterer an mehreren Stellen der u liter Wasser stehenden Wieseuufer briitet und namentlich im April und Mai den ganzen r*g hindurch sich horen lasst und besonders, wenn man sich seinem Brutplatze ^Wt, entsetzlichen Liirm schlagt.

Am 26. September kam ein Trupp von grossen Brachschnepfen (Numenius ar<Matus) mit hellem Geschrei, kehrte dann alltaglicb wieder zuruck und sollen

78

sich diese Vogel hier bis zum Eintritte der ersten Froste heruragetrieben haben- Das zweite Jahr crschienen sie abermals auf denselben Stellcn. Actitis hjpoleucus besuchte ofters die sandigen Stellen des Ufers und eine Eeiherfamilie trieb sich im Juli und August von einem Orte des Teichufers zum anderen herum. Storche (Ciconia ciconia) bekamen wir nicht zu Gesichte, konnten aber constatieren, dass noch ein Paar am Holnauer Meierhofe bei Kardasch Recic, unweit Neuhaus niste.

Die Lachmove (Lams ridibundus) belebt im Friihjahre den Teich den ganzen Tag. Mitte April vorigen Jahres veranstalteten etwa 100 Stuck in langer Reihe eine Streifjagd iiber den Wasserspiegel nach einer massenhaft vorhandenen schwarzen Gelse (Chironomus). Spiitcr verschwanden sie nach der am nahe gele- genen Rothwehrteiche befindlichen Brutcolonie. Wir schickten uns heuer an, die Krustcnthiere aus der Umgebung der Brutcolonie nach Embryonen von Band wurmern zu untersuchen, welche im geschlechtsreifen Zustande im Darmcanale der Lachmoven vorkommen, fanden aber den Teich trocken gelegt und die Brutinsel verlassen. Wahrscheinlich verdankt mein Assistent, Herr Dr. V. Vavra, den Lach- moven die Entdeclumg eines Muschelkrebses (Limnicythure stationis), wolcher seine Verwandten auch im Brackwasser hat und wahrscheinlich hierher durch Moven oder Wildenten verschleppt wurde.

Die Flussschwalbe (Sterna hirundo) halt sich constant in zwei Paaren am Teiche auf und hat auf einem scharfspitzigen Steine am ostlichen Ufer ihren Lieblings- platz. Sie scheint hier genistet zu haben, da sie auch zur Brutzeit den Teich nicht verliess und schliesslich die ersten Flugversuche der Jungen leitete.

Die Wildenten sollen vor Jahren hier sehr haung gewesen sein, nachdein aber der Teich wegen Torfgewinnung langere Zeit zum grossen Theile trocken lag, blieben sie aus.

Es nisteten hier noch Knack (Anas querguedula) und Krikenten (Anas crecca) in einigen Paaren, sowie die Stockente (Anas boscas). Das eine Stockenten- paar hatte das Nest auf der von uns bewohnten Halbinsel, etwa 40 Schritte voin Ufer, in niedrigem Kiefernwalde auf der Erde zwischen Heidelbeeren. Mehrere Stockentenpaare nisteten auch an der im nordlichen Theile des Teiches gelegenen Insel. Als ich eine solche noch sehr unvollkommen flugfiihige Familie auf der Insel im dichten Gestrflppe antraf, stellte sich das Weibchen hugellahm und floh in ent- gegengesetzter Richtung dem Wasscr zu, wiihrend die Jungen tiefer in den Wald flatterten. Unweit der Station trafen wir im halberwachsenen Schilfe nebon einem bereits verlassenen Bliissentenneste ein mit 3 Eiern besetztes Nest von Po- diceps cristatus. Die Eier waren an der Seite, wo sie dem Sonnenlichte ausgesetzt standen, mit feuchten Wasserpflanzen bedeckt. Der Lappentaucher selbst erschien von der entgegengesetzten Seite und verrieth grosse Unruhe, als er uns in der Nahe des Nestes bemerkte. Eine Woche spiitcr fanden wir die Eier nicht mehr mit nassen Algen, sondern nur mit lose liegenden Wasserpflanzen bedeckt, was mit der vorgeschritteneren Entwicklung der Embryonen zusammenhangen kann, die schon mehr Luft bedurfen.

An der Insel nistet auch Podiceps nigricollis.

Im Ganzen haben wir hier ein viol iirmeres Bild der Vogelfauna vor uns, als man es gewohnt ist an den Teichen der Niederung von Wittingau und Frauen-

79

berg zu finden, wo hunderte von nahe aneinander gelegcncn Teichen das Gedeihen der Vogelwelt fordern, obzwar audi da wegen der Siimerung der Teiche die Vogel- fauna jetzt bei weitera iirmer 1st, als sio vor 40 Jahren war, wo ich diese Gegend zum ersten Male besuchte. *

Von Eeptilien benierken wir nur wenige Exemplare der Ringelnatter (Tro- pidonotus natrix).

Von Amphibien bloss sparsarae Exemplare des griinen Grasfrosches (Rana osculenta).

Die Fischfauna ist die gewohuliche, welchc in vom Mensclien besetzten Teichen zu finden ist.

Ausser Karpfcn, Schleien, Hechten, Zandern, Barschen, Aale und Aalruppen kommen verschiedene Weissfisclie vor, die wir niclit niiher untersuchen konnten, da wir bei der Abfischuug nicht zugegen waren. Auffallend war der Zug kleiner Barsche vor einem Gewitter ira Juli 1890. Sie zogen in dicbten Schaaren kings des Ufers einem Rohrbestande zu und kehrten, nachdem das Gewitter voruber war, in entgegengesetzter Richtung zuriick.

Wir konnten vom Ufor aus etwa ein Dutzcnd in den Ketscher fangen und beuutzten die Gelegenheit zur Untersuchung des Darminhaltes.

In einem dieser 6 cm langen Barsche fanden wir im Magen und Darm e^wa 500 Bosmina curvirostris, 50 Leptodora Kindtii, Daphnia longispina, kein Holopedium, dann Larven von Chironomus, Corixa und mebrere Hydrachnen.

Das Wachsthum des Karpfen erwies sich nach der Abfischung als gering, was durch die Armuth der Fauna an Chironomen und Wurinern eiklarlich ist.

Es gingen nach 2 Jahren 33 Stuck auf 50 kg.

Hechte hatten an den Kiemen zahlreiche Gyrodactylen.

Flora des Teiches und der nachsten Umgebung. Nach Beobachtungen d. P. Anton Rundensteiner in Neuhaus. tiber die Flora der Umgebung des Gatterschlager Teiches ist es uns moglich einen sehr vollstandigen Bericht zu bringen, den wir der Giitc des Herrn P. Anton Rundensteiner verdanken, welcher in den Jahren 1871—83 mehrfach Gelegenheit "and, hier botauische Aufsammlungen zu machen. Derselbe saminelte thoils im Teiche selbst nach den Abfischungen , theils auf den spater unter Wasser gesetzten Wiesen, sowie an den Abhiingen in der Umgebung des Teiches folgende Arten. kquisetum limosum L. Im Teichwasser.

» palustre L. Auf fcuchten Uferstellen. Botrychium matricariaefolium All. Br. Nicht weit von der zool. Station. Polystichium filix mas Roth. In den Steinspalten des Ufers. Lycopodium inundatum L. Nasse Stelle links vom Damme. P'nus sylvestris L. Gopferschlager Wald. Abies picea Mill.

Lemna minor L. Torfstichgraben. ^corus calamus L. Im Teiche. UHa palustris L. In einem Grabon, der in den Teich fliesst.

80

Sparganium ramosum Iluds. Im Teichspitz im Wasser. Agrostis stolonifera L. Am Ufer.

caniiia L. Am Torfmoore. Calamagrostis sylvatica Cel. Sandboden um die Insel. Alopccurus geniculatus L. Am oberen Teichrande.

fulvus Smith. Nach der Abfischung im Teiche.

Anthoxanthum odoratum L. Uferwiesen. Holcus lanatus L. Am Torfmoore. Deschampsia caespitosa Beauv. Teichrand.

flexuosa Gris. Teichrand.

Danthonia decumbens DC. Torfwiese beirn Gopferschl. Walde. Cynosurus cristatus L. Uferwiesen. Poa nemoralis L. Gopferschlager Wald. Poa pratensis. Uferwiesen. Briza media L.

Molinia varia Schrk. Torfmoor. Glyceria fluitans R. Br. Im Wasser.

aquatica Wahl.

Ecstuca ovina L. Am sandigen Ufer. Garex echinata Murr. Torfmoor.

canescens L. Torfmoor.

remota L. Waldgraben, der in den Teich fliesst.

cyperoides L. Torfmoor und Teich.

acuta L. Am Rande im Wasser.

caespitosa L. Nasse Randwiese.

pallescens L.

fiava L. b

vesicaria L. Im Wasser.

hirta. Im nassen Sande des rechten Ufers. Rhynchospora alba Vahl. Torfwiese beim Gopferschlager Walde. Scirpus sylvat, L. Uferwiesen.

lacustris L. Im oberen Teiche.

setaceus L. Nasser Rand am ostlichen Teichrande.

pal ustris Link. Im Wasser.

ovatus Roth. Nach dem Abfischen im Teiche.

maritimus L. Eriophorum polystachium Roth. Nasser Uferrand

angustifolium

Juncus communis, effusus & conglomeratus L, Nahe dem Wasser.

filiformis L Nasses Ufer.

lamprocarpns Ehr. Nach der Abfischung im Teiche.

supinus Monch. Torfmoor.

buffonius L. Nach dem Al)fischen.

tenageja Ehr. Niichst dem Damme links. Luzula vernalis DC. Gopferschlager Wald.

81

Luzula campestris DC. Uferwiesen.

Alisma plantago L. Ira Wasser des Teiches, soichte Stcllen. Orchis latifolia L. Uferwiesen. Callitriche vernalis L. Torfrnoorgriiben. Alnus glutinosa Gartn. Uferrand. Betula alba L. Uferrand. salix cinerea L. » capraea L. n aurita L.

Rumex acetosella L. Nach dem Abfischen.

» acetosa L. Eandwiesen. Polygonum amphibium L. Im Teiche.

,, hydropiper L. Teichrand und einmiindende Graben.

Urtica dioica L. Zwischen Steinen des Dainmes. Campanula patula L. Uferwiesen.

,, rotundifolia L. Uferwiesen.

Uicracium murorum L. Auf der Insel.

j, sylvaticum Link. Auf der Insel. Leontodon hastilis L. Auf der Insel und am Ufer.

,1 autumnalis L. Nach der Fischerei. ^rigeron acris L. Nach der Fischerei.

i) canadensis L. Nach der Fischerei. Mollis perennis L. Am Ufer.

*»idens cernuus L. Im Wasser. Am Torfmoor in Miniatur. __ » tripartitus L. Kaum 2 3" hoch. Gilt von Beiden. *ilago minima Fries. Nach der Fischerei. Qnaphalium sylvatic. L. Am Ufer.

» uliginosum L. Nach der Fischerei im Teiche.

Senecio sylvaticus L. Gopferschlager Wald. jacobaea L. Am Ufer.

Cin

Cent

eraria crispa L.

Cirsi

aurea jacea L.

Gopferschlager Wald. Uferwiesen.

Jiim palustre Scop. Sumpfwiesen. aleriana dioica L. Nasse Uferwiesen. Galium uliginosum L.

» palustre L. Im Wasser. ^'rythraea centaurium Pers. Uferwiese an Teichspitze 3 Ex. %osotis palustris L. Feuchtc Uferwiesen. ^ophularia nodosa L. Unmittelbar am Wasser. Monica scutellata L. Nach der Fischerei.

» officinalis L. Waldstellen am Ufer. ^(licularis palustris L. Sumpfige Uferwiesen. ''"nanthus minor Ehrh. Uferwiesen. Euphrasia officinalis L. » odontites L.

82

Mentha aquatica L. var. verticillata. Am Wasser.

Lycopus europaeus L. Nachst dera Wasser.

Galeopsis pubescens Bes. Beim Damme.

Stachys palustris L. Am Ufer.

Scutellaria galericulata L. Am Ufer.

Prunella vulgaris L. Nach der Fischerei. Ostlichos Ufer.

Utricularia vulgaris L. Im Teiche und Torfmoor.

Lysimacliia vulgaris L. Oben beim Walde, ostliche Scite.

Calluna vulgaris Salisb. Torfboden.

Vaccinium uliginosum L. Ostliche Seite am Walde.

Vaccinium myrtillus L. u. Vaccin. vitis Idea L. Auf der Insel.

Ranunculus flammula L. Uberall am Wasser.

Cardamine pratensis L. Feuchte Uferstellen.

amara L. An Quellen, die in den Teich fliessen.

Roripa palustris Besser. Am Wasser. Parnassia palustris L. Am Sumpfufer. Viola palustris L. Im Gopferschlager Wald. canina L. Ostliches Ufer nach der Fischerei; audi zwischen den Steinen. weiter im Teiche. Illecebrum verticillatum L. Einigos um die Insel, mehrores bei der Beobachtungs-

station. Spcrgularia rubra Presl. Am Torfmoor, nicht viel. Spergula arvensis L. Nach der Fischerei im Teiche. Sagina procumbens L. I„ » »

Stellaria Frieseana Ser. Im Gopferschlager Walde an einem modernden Bauffl-

strunke von Dr. Celakovsky gefunden. Stellaria graminea L. Am Teichufer. Gypsophila muralis L. Nach der Fischerei. Lychnis fios cuculi L. Teichrandwicsen. Linum catharticum L.

Polygala vulgaris L. Nach der Fischerei, vereinzelt. Rhamnus frangula L. Oben beim Walde. Ostliche Seite. Lythrum salicaria L. Am Wasser.

Epilobium palustre L. Links nachst dem Damme mit Lycopodium inundatum. Peucedanum palustre Monch. Torfmoor. Angelica sylvestris L. Am Teichrande und nassen Wiesen. Alchemilla vulgaris L. Am Teichrande. Potentilla tormentilla Schrank. Nach der Fischerei und Torfmoor.

norvegica L. Nach der Fischerei hftufig. Torfmoor. Fragaria vesca L. Gopferschlager Wald. Rubus suberrectus Anderson. Gopferschlager Wald, hiiufig. Trifolium filiforme Ant. Uferwiesen.

campestre Schreb. Nach der Fischerei.

n procumbens L.

spadiceum. Nachst dem Ufer.

83

■Trifolium arvense L. Nach der Fischerei.

,, repens L. Nach der Fischerei und am Torfmoore.

>, medium L. Im Gopforschlager Walde.

n pratense L. Am lifer angeflogen.

Lotus corniculatus L. Nach der Fischerei; ostliche Seite. Lathyrus pratensis L. Uferwiesen.

Mit Moosen habe ich mich nicht viel abgegebeu, jedoch im Vorbeigehen bemerkt : Sphagnum cymbifolium. Am Torfmoore.

i! acutifolium.

n squarrosum, mit Friichten. Am Torfmoore, Hypnum cuspidatum. Am Torfmoore. Climacium dendroides.

1'olytrichum commune.

Milium palustre.

^'unaiia hygrometrica. Auf alten Hirtonfeuerstellen. ^eratodon purpureus. Torfmoor.

Von niederen pflanzlichen Organismen beobachteten wir gelegentlich fol-

gende, deren Bestimmung wir theilweise Hcrrn Prof. Hansgirg verdanken:

StjgeocIonium tenue l , B. '. 1T. DA . n,

MdTin-a^+; / x -i \ > an den Steinen des Dammes. 30. 5. 91.

«iongeotia sp. (stenl.) J

i'atrachospermum moniliforme. Forellenbach.

JPirogyra sp. (steril.). Forellenbach.

"Pirogyra sp. (steril). Forellenbach.

,julbochaete sp. l T rsx ,

Oogonium J Im Lltorale"

Oscilaria leptotricha. Aus 2 m Tiefe in der seichten Bucht. 30. 5. 91.

Anabaena flos aquae. 12. 7. 91.

^aurastrum. Im Litorale.

^smarium. Im Litorale.

b°smocladium. Pellagisch. 28. 5. 91.

Zum Studium der Desmidiaccen und Diatomeen wiire hier eine sehr giin- stl£o Gclegenheit, denn das Material aus dem Rohrbestande unter der Wiesenquelle War sehr reich.

ubersicht der pclagischen Fangresultate nach. den

einzelnen Monaten.

15 April 1890. Oberflache. Holopedium gibber urn

Heterocope saliens Daphnia longispina Leptodora Kindtii.

G*

Oberflache. Temp. 10-0° C.

84

15. Mai.

18. Mai

26. Juni. Mittags.

Nachts.

Oberflache. Temp. 15-0° C.

1 Meter Tiefe: Temp. 15-1° C.

2 Meter Tiefe:

Temp. 15-0° C. Grundprobe.

Oberflache. Temp. 19-0° C.

1 Meter Tiefe : Temp. 16-8° C.

2 Meter Tiete: Temp. 15-4° C.

Luft 39-0° C. Oberflache des Wassers 21-0° C.

1 Meter Tiefe: Temp. 17-6° C.

2 Meter Tiefe : Temp. 17-0° C.

Luft 16-8° C. Oberflache des Wassers 20-0° C.

Spiirliches Material.

Holopedium gibberum Heterocope saliens Leptodora Kindtii, einzelne grosse Exemplars Daphnia longispina.

Reichliches Material. Holopedium gibberum Heterocope saliens Leptodora Kindtii. Einzelne riesige Exemplare. Conochilus volvox, sparsam.

Holopedium gibberum, sparsam.

Leptodora Kindtii. Haufig in grossen Exein-

plaren. Eurycercus lamellatus Cyclocypris ovum.

Massenhaftes Material. Holopedium gibberum (viele junge) Heterocope saliens Daphnia longispina Diaptomus gracilis.

Spiirliches Material.

Holopedium gibberum Leptodora Kindtii

Daphnia longispina Diaptomus gracilis.

Sehr spiirliches Material.

Holopedium gibberum Leptodora Kindtii

Diaptomus gracilis

Spiirliches Material. Holopedium gibberum Conochilus volvox.

Holopedium gibberum. Masseuhaft.

Diaptomus gracilis Daphnia longispina.

Reiches Material. Holopedium gibberum Conochilus volvox Diaptomus gracilis.

85

1. August. Mittags.

Nachts.

1 Meter Tiefe: Temp. 18-5° C.

2 Meter TiSfe : Temp. 17-4° C.

Luft 32-2° C. (im

Schatten).

Oberfliiche des

Wassers 28-6° C.

1 Meter Tiefe : Temp. 21-0° C.

2 Meter Tiefe : Temp. 18-5° C.

3 Meter Tiefe : Temp. 18-0° C.

Grundprobe. Temp. 17-2° C.

Luft 23-2° C. Oberfliiche. Temp. 22-0° C.

1 Meter Tiefe . Temp. 21-5° C.

2 Meter Tiefe : Temp. 18-8° C.

Holopedium gibberum Diaptomus gracilis.

Holopedium gibberum, einzelu. Diaptomus gracilis.

Holopedium gibberum, sparsam. Leptodora Kindtii, einzeln. Dapbnia longispina.

Sehr spfirliches Material. Holopedium gibberum Leptodora Kindtii, einzelu. Diaptomus gracilis.

Diaptomus gracilis Leptodora Kindtii, einzelu. Daphnia longispina.

Leptodora Kindtii, hiiufig. Daphnia longispina Diaptomus gracilis.

Leptodora Kindtii

Dapbnia longispina

Ilyocryptus acutifrons

Diaptomus gracilis

Leere Kugeln von Holopedien. Chaetogaster.

Holopedium gibberum, hiiufig. Leptodora Kindtii, einzeln. Diaptomus gracilis Conochilus volvox, einzeln. Oorethra plumicornis. Larve Triaenodes bicolor. Larve.

Dasselbe, aber Conochilus hiiufiger.

Sparliches Material. Holopedium gibberum, sparsam. Daphnia longispina Diaptomus gracilis.

86

17. August.

25. September.

3 Meter Tiefe : Grand probe. Temp. 18-0° C.

Luft 28-5° C. Oberfliiche. Temp. 23-2° C.

1 Meter Tiefe : Temp. 22-4° C.

25 Meter Tiefe: Temp. 21-2° C. Grand probe.

Luft 220° C. Oberfliiche. Temp. 16-8° C.

1 Meter Tiefe : Temp, 15-4° C.

2 Meter Tiefe : Temp. 14-0° C.

3 Meter Tiefe :

Grosse Menge leerer Kugeln von Holopedien

Diaptomus gracilis

Alona affinis

Ilyocryptus acutifrons, haufig.

Reich.es Material.

Holopedium gibberum, haufig, 20% in"

ficirt. Diaptomus gracilis bildet die Hauptmasse. Conochilus volvox

Daphnella brachyura, ziemlich liiiufig. Leptodora Kindtii, einzeln.

Spiirliches Material.

Holopedium gibberum, sparlicher. Leptodora Kindtii. Asplanchua priodonta.

Diaptomus gracilis Holopedium, einzeln, rneist todt. Leptodora, einzeln. Stylaria lacustris Stylaria parasita.

Spiirliches Material.

Holopedium gibberum, sparsam. Daphnella brachyura Leptodora Kindtii, einzeln. Diaptomus gracilis Conochilus volvox.

Holopedium gibberum (mit viel Sommereiern)- Daphnia longispina, haufig. Leptodora Kindtii, einzeln. Diaptomus gracilis.

Leptodora Kindtii, hiiung. Daphnia longispina. Diaptomus gracilis.

Leptodora Kindtii, haufig. Daphnia longispina Diaptomus gracilis.

87

19. December.

23- Feber 1891.

12. Marz.

*<>• April.

Luft 11-0° 0. Oberffiiche unter

dem Eise Temp. +t>-8°C.

1 Meter Tiefe : Temp. +1-6°G.

2 Meter Tiefe: Temp. + 3-0°C.

3 Meter Tiefe: Temp. 4-2-8°C.

Reichliches Material.

Daphnia longispina (sehr hiiufig mit Sommer-

eiern). Bosmina cornuta Diaptomus gracilis, hiiufig. Asplanchna priodonta. Stentor viridis.

Spiirliches Material.

Daphnia longispina Bosmina cornuta

Diaptomus gracilis.

Spiirliches Material.

Daphnia longispina | Conochilus volvox Diaptomus gracilis | 1 Ex.

Hydra fusca, hiiufig. Daphnia longispina, sparsam. Alona affinis Ilyocryptus acutifrons Cyclops Leuckarti Mesostomum Ehrenhergii Difflugia acuminata Difflugia corona.

Grundprobe.

Luft 3-0° C. Oberfliiche. Temp. 3-2° C.

Daphnia longispina Alona affinis Bosmina cornuta

Candona Candida Viele Difflugien und Arcellen.

Daphnia longispina Diaptomus gracilis Cyclops strenuus.

Daphnia longispina Diaptomus gracilis Cyclops strenuus Bosmina longirostris.

Diaptomus gracilis Holopedium gibberum, einzelne Junge. Daphnia longispina, spftrlich. Bosmina longirostris, hiiufig. Daphnella brachyura Synchaeta mordax.

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Fig. 54. Pelagische Thierwelt in der Mitte des Gatterschlager Teiches. (Etwa 5mal vergrossert.) 1. Conochilus volvox Ehrenb. 2. Holopedium gibberum Zaddacb, 3. Dapbnia longispina Leydig, 4 Leptodora Kindtii Focke

5. Diaptomus gracilis Sars, 6. Limnesia histrionica Mull.

89

18. Mai.

28. Mai.

16. Juli.

1 Meter Tiefe . Temp. 5-0° 0.

2 Meter Tiei'e: Temp. 5-0° C.

Luft ir>-onc.

Oberflache.

Temp. 17-0°C.

1 Meter Tiefe: Temp. 1(!-S<'C.

2 Meter Tiefe: Temp. 16-5° C.

Grundprobe (zwischen der Halbinsel und dem Damme.)

Daphnia longispina (Junge) Holopedium gibberum (Juuge) Losmina longirostris Diaptomus gracilis.

Daphnia Ion g i-

spina Diaptomus gracilis Holopedium gibberum,

selten

Daphnia longi-

s j) i n a

Bosmina longirostris Cyclops strenims Synchaeta mordax.

Diaptomus gracilis Dinobryon sertularia.

Daphnia longispina (viele Mannchen) Diaptomus gracilis (Junge) Leptodora Kindtii, einzeln. Holopedium gibberum, einzeln.

Daphnia longispin a Diaptomus gracilis (Junge) Leptodora Kindtii, einzeln.

Dasselbe, wie in 1 Meter.

Der Schlamm bestand aus lauter kleinen Kiigelchen, Excrementen von Cbironomuslarven und Wurmern.

Luft 18-0° C. Oberflftche.

Tom]). 1,S-2°C.

Eury cercus lame I latus Alona aflinis Simocephalus vetulus Cyclops albidus Cyclops viridis Cyclocypris laevis Cypridopsis vidua Mesostommn Ehren- bergii

Diaptomus gracilis Leptodora Kindtii Holopedium gibberum, einzeln Daphnia longispina, einzeln Daphnella brachyura, einzeln Cyclops Leuckarti Conochilus, sehr sparlich.

Chaetogaster diapha-

nus Stylaria lacustris Eylai's exteudens Limnesia undulata Phryganeen-Larven.

90

19. September.

1 Meter Tiefe : Temp. 18-0° C.

2 Meter Tiefe: Temp. 18-0° C.

4 Meter Tiefe: Grundprobe.

Luft 18-5° C. Oberfliiche. Temp. 15-6° C.

1 Meter Tiefe:

2 Meter Tiefe:

Spiirlicheres Material.

Diaptomus gracilis Leptodora Kindtii Holopedium gibberum, einzeln.

Diaptomus gracilis

Daphnia longispina

Leptodora Kindtii, Mufig, grosse Exompl.

Daphnella brachyura

Holopedium gibberum, sparlich.

Cyclops serrulatus.

Daphnella brachyura Leptodora Kindtii Holopedium gibberum Cyclops albidus.

sel toner.

Holopedium gibberum, spiirlich. Daphnia Kahlbergensis, sparlich. Daphnella brachyura, sparlich. Daphnia longispina Leptodora Kindtii, haufig. Ceriodaphnia quadrangula Cyclops albidus Diaptomus gracilis.

Leptodora Kindtii, sehr hiking.

Daphnia Kahlbergensis

Daphnia longispina, einzeln

Daphnella brachyura

Holopedium gibberum, bloss cinige kleine

Exemplare. Ceriodaphnia quadrangula Cyclops albidus Diaptomus gracilis.

Reichliches Material. Leptodora Kindtii, sehr haufig. Cyclops, weniger haufig als in den hoheron

Schichten. Diaptomus gracilis Daphnia Kahlbergensis, haufig Ceriodaphnia quadrangula, haufig Daphnella brachyura, haufig Bosmina longicornis Holopedium gibberum, sehr sparlich.

3 Meter Tiefe : Grundprobe.

Cyclops a I b i d u s Ceriodaphnia qua-

drangula Alona affinis

91

Candona Candida Limnesia histrionica Nesaea coccinea Hydra fusca.

Litoral- und Bodenfaiina des Gatterschlager Teiches.

Die Fauna des Litorale ist am Gatterschlager Teiche sehr mannigfaltig, je nach den an den verschiedenen Ufern obwaltenden Verhiiltnissen. Die sandigen vegetationsarmen Stellen sind entsprecliend arm, die mit Schilf und Rohr bewach- senen reich, die Stelle, wo der quellwasserige Forellenbach einmiindet, hat eine abweichende Fauna und die seichten Ufer am oberen Ende des Teiches, welche Torfgrund haben, liefern eine ganz eigenthihnliche Gruppierung der Arten. Auch die seichten Stellen zwischen der Insel und dem ostlichen Ufer, wo die Utricularia mit ihren buntgefiirbten Niipfen auf Beute lauert, beherbergen Crustaceen und Infusorien, die anderwiirts nicht zu eruiren sind.

Der Steindainm bietet zahlreichen Thryganidenlarven und Mollusken giinstige Aufenthaltsorte.

Gewiss iindern sich auch diese Thierlebenfacien im Verlaufe des Jahres mannigfach und es ware dazu langjahrige Arbeit nothig, urn dies genauer festzu- stellen, doch sind sie im ganzen viel stabiler als die pelagische Fauna, wesshalb wir uns darauf beschriinken werden nur die oben angedeuteten Hauptkategorien jo nach ihrer Thierwelt zu schildern. Grosse Storung bringt in das normale Bild gar oft der Wind, welcher pelagische Formen an das Ufer treibt und hier mit der eigentlichen litoralen Fauna mischt.

Westliches Ufer unter der Wiesen-Quelle. (September). (Fig. 53. 2.)

Acanthocystis turfacea Stentor coeruleus Mesostomum lingua Vortex viridis Chaetogaster diaphanus Stylaria lacustris Sida crystallina, sehr hiiufig Daphnella brachyura Ceriodaphnia quadrangula Bosmina longirostris

Eurycercus lamellatus Cyclops albidus Cyclops serrulatus Canthocamptus staphylinus Notodromas monacha Nesaea coccinea Limnesia histrionica Eylais extendens Cloeon dipterum (Larven).

Westliches Ufer bei den Birken. (Fig. 53. oberhalb 2).

Bequereusia spiralis Melicerta pilula Sida crystalina

Ceriodaphnia tiuadrangula Simocephalus vetulus Scapholeberis mucronata

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Bosmina longirostris Bosmina comuta Acroperus leucoceplialus Eurycercus lamellatus, sehr hiiutig. Pleuroxus truncatus, hiiufig. Cyclops serrulatus Cyclops albidus Cyclocypris laevis

Litorale im Schilf und Rohr.

Westliches Ufer der Insel (Mai).

Difflugia pyriformis Dinocharis tetractis Kattulus luuaris Eurycercus lamellatus.

Nordliches Ufer der Halbinsel (Juli).

Arcella vulgaris

Difflugia corona

Difflugia urceolata

Lequereusia spiralis

Rhipidodendron splendidum

Peridinium

Conochilus volvox

Brachionus Bakeri

Mesostoma lingua

Mesostoraa rostratuni

Aeolosoma quaternarium (uiit ro-

then Oeltropfen)

Stylaria lacustris

Daphnella brachyura

Eurycercus lamellatus, sehr hiiufig.

Ceriodaplmia quadraugula

Scapholeberis mucronata

Bosmina longirostris

Pleuroxus trigonellus

Pleuroxus truncatus

Cyclops albidus

Cyclops serrulatus

Diaptomus gracilis

Notodromas monacha

Triaenodes bicolor

Nesaea coccinea

94

Litorale am Einflusse des Forellenbaches. (Fig. 53. 9).

Arcella vulgaris Difflugia corona Difflugia acuminata Difflugia pyriformis Difflugia urceolata Difflugia globosa Rhaphidiophrys pallida Volvox minor Peridinium Ceratiuiu macroceros Rhipidodendron splendidum Ephydatia fluviatilis Hydra vulgaris Vortex truncatus Mesostoma Ehrenborgii Polycelis nigra Acolosoma quaternarium Chaetogaster diaphanus Nais elinguis Stylaria parasita Stylaria lacustris Nephelis vulgaris Clepsine bioculata Monocerca rattus Brachionus Bakeri Daphnella brachyura Ceriodaphnia quadrangula Simocephalus vetulus

Simocephalus serrulatus

Bosmina cornuta

Ilyocryptus acutifrons

Eurycercus lamellatus

Camptocercus rectirostris

Acroperus leucoccphalus

Pleuroxus nanus

Tleuroxus trigonellus

Tleuroxus truncatus

Chydorus globosus

Cyclops albidus

Cyclops Leuckarti

Diaptomus gracilis

Cypridopsis vidua

Cypris fasciata

Clocion (Larve)

Perla (Larve)

Agrion (Larve)

Triaenodes bicolor (Larve)

Lageno psyche costalis (Larve)

Corisa distincta

Naucoris cimicoides

Chironomus (Larve)

Physa hyj»norum

Planorbis complanatus

limnaoa peregra var. pacliygastra

Cristatella opModoidea.

Litorale der Utricularia-Zone. (Fig. 53. <;.)

Centropyxis aculeata Acanthocystis turfacea Acanthocystis spinifera Rhaphidiophrys pallida Peridinium Stentor igneus Vorticella

Mesostoma viridatum Vortex truncatus Stylaria lacustris Chaetogaster diaphanus Scaridium longicaudatum

Melicerta pilula Taphrocampa annulosa Sida crystallina Daphnia longispina Simocephalus vetulus Scapholeberis mucronata Ceriodaphnia quadrangula Bosmina cornuta Macrothrix rosea Chydorus sphaericus Polyphemus oculus (im J. 1889) Cyclops albidus

95

Cyclops (imbriatus

Notodromas monacha

Diaptomus gracilis

Eylais extendens

Cypridopsis vidua

Agrion (Larve)

Cyclocypris ovum

* Triaenodes bicolor.

Litorale am Steindamm.

Salpina redunca

Phryganiden und Libelluliden-Lar-

Monocerca rattus

ven in grosser Menge

Aeolosoma quaternarii

im Limnaea peregra

Chaotonotus brevispinosus Zell. Planorbis albus.

Langs des Ufers

sind zuweilen Statoblasten und Ephippien in solcher

Masse angeh&uft, dass sie

einen zusaimnenhiiugenden dunklen Streifen bilden.

Litorale am Torfgrunde

am oberen Ende des Teiches. Mai (1890). (Fig. 53. 5.)

Arcella vulgaris

Alona rostrata

Centropyxis aculeata

Notodromas monacha

Difflugia corona

Candona Candida

Difflugia globosa

Candona rostrata

Difflugia pyriformis

Oypria ophtkalmica

Difflugia acuminata

Cyclocypris ovum

Euglypha alveolata

Cypridopsis vidua

Cyphoderia ampulla

Cypris fasciata

Hydra vulgaris

Cyclops serrulatus

Stenostoma leucops

Cyclops albidus

Mesostoma Ehrenberj.

;ii Cyclops viridis

Stylaria lacustris

Cauthocamptus stapkylinus

Sida crystalline

Diaptomus gracilis

Simoccphalus vetulus

Heterocope saliens

Scapholeberis mucronata Agrion-, Corisa- und Chironomus-

Macrothrix rosea

Larven

Eurycercus lamellatus

Triaenodes bicolor (Larve).

Alona affinis

Fauna des Teichbodens.

Die Grundproben

lieferten ueben den gewohnlichen Arten der Litoralfauna

hauptsiichlich viele Arten

7on Wurmern und Chironomuslarven, dann kleine Collo-

nien von Cristatellen und

Pbryganeaenlarven.

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97

IHustrirtes Verzeichniss der im Gatterschlager Teiche auigefimdenen Arten.

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la diesein Verzeichnisse werden nach den auf pag. 40. angefiihrten Gruiidsiitzen die besonders charakteristischen Arten audi bildlich dargestellt. Auf die schon bei deni Unterpocer- nitzer Teiche abgebildeten, sich wiederholendcn Arten wird nur auf das dortige Verzeichniss hingewiesen.

Es geschieht diess besonders mit Kiicksicht auf die ein- heiraischen Teichwirthe, welchen vorliegeudes Buch als ein leicht zugangliches Hilfsmittel zur Bestiinmung der gewohnlichsten Arten der Teichfauna dienen soil.

Wurzellussler (Rhizopoda).

Amoeba proteus Aut. (Fig. 56. 1). In verhaltnissmassig

riesigcn Exemplaren in der Uferregion der Torfpartie.

Die Bewegungen der Protoplasma und die Anderungen

der Gesammtform gingen rapid vor sich. Arcella vulgaris Ehbg. (Pag. 41. Fig. 11). Haufig im

Litorale. Arcella in itrat a. (Leidy. p. 175. Taf. 29). Selten im Torf-

litorale. Difflugia pyriformis Perty. (Pag. 41. Fig. 12., Fig.

56. 3.). Haufig im ganzen Litorale, fast stets lebend. Difflugia acuminata Ehbg. (Pag. 42. Fig. 13., Fig. 56. 5.). Haufig an den Torfufern und am Einflusse des Forellen-

baches.

Fig. 57. Difflugia corona Wall. Vergr. 300mal.

Difflugia corona Wall. (Fig. 57.). In grossen schonen Exem- plaren mit grosser Mundung, die mit gelblichen starken Ziihnen versehen ist. Lebende Exemplare, die sich ener- gisch bewegten, stammten aus dem Litorale der Torfpartie.

7

98

Difflugia globulosa Duj. (Taranek 52. Fig. 25.). (Fig. 58.) Selten im Torflito- ralo und am Einflusse des Forellenbaches. Diese kleine Art trat in uiehreren Varictaten auf.

Difflugia urceolata Cor. (Pag. 42. Fig. 14.). Selten im Litorale und am Ein- fiusse des Forellenbaches.

Diffugia constricta Eh.bg. (Fig. 56. 8). Am Torfgrunde.

Lecquereusia spiralis Lee. (Fig. 56. 6., Fig. 59.). Haufig im Litorale der Torfregion. Diese fur die Torfgrunde charakteristische Art war haufig am oberen Ende des Teiches, wo sie weiter unten auf sandigem oder schlam- migem Grunde angetroffen wurde, scheint sie nur von ihrem eigentlicken Aufenthaltsorte herabgeschwemmt worden zu sein.

Fig. 58. Difflugia globulosa Duj. Nach Tarsinek. Vergr. 400inal.

Fig. 60. Centropyxis aculeata Stein. Nacli Tar. Vergr. 500mal.

Fig. 59. Lecquereusia spiralis Lee. Nach TarAnek. Vergr. SOOmal.

Fig. 61. Microgromia soclaJis Ilertwig. Vergr. 50()mal.

Centropyxis aculeata Stein. (Fig. 60.). Sehr Mufig im ganzen Litorale in

ziemlich constanter Form. Microgromia socialia Ilertwig. Arcbiv f. Micr. Anatomie. Supplement. (Fig. 61.)'

Wurde auf der Scliale einer Alona im Schilf des Litorale ein einzigesmal

gefunden, zeigt aber einc mehr langlicb birnformige Gestalt als die von

Hertwig abgebildete. Euglypha alveolata Duj. (Pag. 64. Fig. 36.) Ein einzigesmal im Torflitorale

vorgekommen. Cyphoderia ampulla Leidy. Im Scldainme des Grundes bei der Insel.

99

Rhaphidiophrys pallida Sell. (Tarauek p. 87. Fig. 51.). Ein einzigesmal im

Torflitoralc. September. Acanthocystis turfacea Carter. (Fig. 62. Fig. 56. 9.). Hiking im Torf- uod

Scliilflitorale auffailend durch den griinen runden Korper. Acanthocystis spin if era Greeff. Mit kurzen nieht gegabelten Stacheln; in

der Utriculariazone einmal im September beobachtet.

Aufgussthierchen (Infusoria).

^eratium macroceros Schrauch. (Fig. 63.). Selten pellagisch auf der Ober-

fliiclie im Mai. Peridinium sp. Haufig im Litorale. Rhipidodendron splendidum Stein. (Fig. 64.) Aus dem Torfmoos und aus

dem Carex-Litorale.

Fig. 6->. Acanthocystis turfacea Oartor. Nach Tarauek. Vorgr. 600mal

Fig. 63. Ceratium macroceros

Schr. Vergr. ISOmal.

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v«l vox globator Ehbg. (Fig. (58. 2.). Selten am Boden und im Litorale am Einflusse des Forellenbaches. Pellagisch im Mai. Hiobryon sertullaria Ehg. (Pag. 43. Fig. 17.). Diose Art haben wir nur in dem Materialc, das der Waschler am 18. Mai 1891 im sudlichen Theile des Teiches gefischt hat, konstatiert. Sonst konnten wir dieselbe niclit auffiuden, trotzdem wir darnach sehr fahndeten. 1 'en t o r i g n e u s Ehbg. In Hiilsen auf den lasurblauen Napfen der Utricularia minor. Bei auffallendem lnchte mennigroth: bei durchfallendem briiunlich mit grftnom und rothlichem Schillern, nach Zusatz von Alkohol einfach griin.

7*

100

Stentor viridis Ehbg. Unter dem Eise iin Dezember.

Zoothamnium und Vorticella auf den Antennen und der Korperoberfl&che

von verschiedenen Krustenthieren. Acineta mystaeina. Auf Cyclops.

Pflanzenthiere (Coelenterata).

Hydra vulgaris L. (Fig. 69. 3.). Am Grunde kain das ganze Jahr eine rothlich gefiirbte stammige achtarmige Form vor. Selbst unter dem Eise geholtes Material enthielt sie haufig im Dezember. In der Litoralregion des Fo- rellenbacbes trafen wir auf Spirogira eine belle durchsicbtige schlanke sechs- armige Form an.

Wiirmer (Vermes).

Stenostoma leucops 0. Scb. (Pag. 45. Fig. 22.). Am Torfgrund im Mai. Microstoma lineare Oerst. (Fig. 55. 1.). Am Grunde im August.

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Fig, 64. Rhipidodendron splendidum Steia. Yergr. 400mal.

Fig. 85. Aeolosoma quaternarium

Ehbg. Vergr. 45inal.

Mesostoma Ehrenbergii 0. Schm. (Fig. 68. 4.). Viele riesige Exemplare im

Graben, dann in dem Torflitorale und an der Utriculariazone. Im August

September. Mesostoma rostratum Ehbg. Im Schilflitorale im Mi. Mesostoma pro due turn Leuck. Ebcndaselbst. Mesostoma lingua 0. Schm. In der Utriculariazone im September mit vielen

Embryonen. Im Schilflitorale im Juli. Mesostoma viridiatum 0. Schm. In der Utriculariazone im Juli. Im Schilf'

litorale im September. Vortex truncatus Ehbg. (Pag. 49. Fig. 21.). Litoral am Einflusse des Forellen-

baches im Mai.

101

Poly eel is nigra Ehbg. Am Einfiusse des Forellenbaches. ^orylaimus stagnalis Ehbg. Am Grunde im Schlamme. Aeolosoma quatemarium Ehbg. Im Schlamme in Bohrchen im ganzen Lito-

rale, im Mai und Juni am haufigsten. Neben den Exemplaren mit rotheu

auch hiiufig solohe mit gelbeu Oeltropfen. ^ohemilla comata Vejd. (Fig. 68. 8.). Im Schlamme vor der Halbinsel. Baut

zarte Rohrchen. Im Juni und September. Nais elinguis Mull. Hiiufig im Litorale im Mai und am Grunde im August. St.ylaria lacustris L. (Fig. 68. 6.). Hiiufig im Litorale und am Grunde vom

Mai bis September. Stylaria parasita 0. Schm. (Fig. 68. 7.). In der Nacht wiederholt pellagisch

gefischt. Bei Tag im Litorale und am Boden. Im December unter dem Eise.

%• 86. Floscularia appendiculata Fig. (17. Conochilus volvox Ehbg. Vorgr. 45mal.

Loydig. Vnrgr. 186mal.

chaetogaster diaphanus Gruith. (Fig. 68. 9.) Im Boden schlamme und im Litorale immer in Theilung begriffen. Sehr gefriissig. Ein Exemplar aus der Utriculariazone hatte eine ganze Sammlung von Crustaceen wie Bos- mina, Ceriodaphnia, Cyclops etc. in den einzelnen Darmabsclmitten.

Aulastomum gulo Moqu.-Tand. Bei der Mundung des Forellenbaches.

^°Phelis vulgaris Moqu.-Tand. Im Litorale einzeln.

pepsin e bioculata Sav. (Fig. 55. 2.). Im Schilflitorale.

Floscul,a,ri a appendiculata Ley dig. (Fig. 66.). Zwischen Pflanzendetritus vor der Insel im September.

Me li cert a pilula Cub. Im Juli an faulen Bliittern von Potamogeton.

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Conochilus vol vox Ehbg. (Fig. 54. 1.). (Fig. 67.)

Erscheint in tier pelagische Region bis 2 Meter

im April, ist danu im Juni und Juli am haufigsten,

, nachdom nimmt die Zahl allmiilig ab, bis im

September giiuzlich verschwindet.

Rotifer vulgaris Ebbg. (Fig. 55. 3.). Im Litorale und am Boden bei der Iusel.

Asplanchna priodonta, Gosse. Pelagisch an der Oberflacbe mid iu 1 Meter Tiefe im August und dann unter dem Eise im December.

Synchaeta mordax Ebbg. Gosse. Pellagiscb im April und September.

Taphrocampa annulosa Gosse. Im Litorale im September.

Scaridium longicaudatuin Ehbg. Im Mai hiiufig zwischen den Utricularien.

Mo no cere a rattus Ehbg. Im Litorale am Dainm

vereinzelt. Rat tul us lunar is Ehbg. Im Schilflitorale bei der

Insel. Dinocharis tetractis Ehbg. Ziemlich regelmiissig

im Litorale beim Forellenbache und bei der Insel. Salpina re dune a Ehbg. Vereinzelt im Litorale. Brachionus polyacanthus Ehbg. Vom Mai bis

September im Litorale. Brachionus Bakeri Ehbg. Im Juli im Litorale. Anuraeastipitata Ehbg. Pelagisch im September. Chaetonotus brevispinosus Zel. Ziemlich haufig

im Litorale im Mai.

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Wasserflohe (Oladocera).

Sid a crystallina, 0. F. Mull. (Fig. 28.), (Fig. 55. Nr. 4). Dieser typische Bewohner der Uferzone, welcher fast in alien unseren Teichen an mit Schilf bewachsenen Ufern vorkommt, fehlt audi bier nicht. Sie erscheint in denselben Monaten wie im Unter-Pocernitzer Teiche. Es wmden audi einige rosenfarbige Exemplare beobachtet.

Daphnella brachyura Lie v. (Fig. 29.) (Fig. 55. Nr. 5). Halt sich vorwiegend pelagisch auf der Oberfliiche, wird aber auch zuweilen in der Ufer- zone angetroffen. Vom April bis October be- obachtet. Im September fanden wir auch die Miinnchen, und die Art blieb bald giiuzlich aus.

1U4

Holopedium gibberum, Zad. (Fig. 69.) (Fig. 54. Nr. 2.). Dieses Thier gehort zu den eigentlicben pelagiscben Seebewohnern. Es fiihrt dieselbe Lebensweise wie die Leptodora in den Teichen, halt sich an der Ober- fliicbe des Wassers und sinkt zuweilen bis zu 2 M. Tiefe. Das Schwimmen erfolgt immer in der mit dem Ruckeu nach unten gerichteten Lage. Die galertige Hulle, die den Leib dieses Krusters einschliesst, ist sehr wider- standsfiihig. Die Grundproben entbielten immer leere mit Sdimutz be- deckte Hiillen, die audi beim Kocheu im Wasser unveriindert blieben. Daraus kann man schliessen, dass diese Hiillen audi sdiwer verdaulidi sind und deshalb vom Karpfen verschmabt werden, denn wir fanden sie nie in der Nahrung der Karpfen.

Fig. <;'.». Holopedium gibberum, Zadd. Vergr. 20mal. Das Thier ohue die gallertige Ilillle.

Im Marz erscbeinen im Plankton die ersten Jungen, die des Buckels am Rucken noch Tollstiindig cntbehren. Im April, Mai und Juni sind die entwickelten Thiere massenbaft vorbanden, in den folgenden Monaten wird in der Zahl allmalig eine Abnahme bemerkt und Ende September kommen die Maunchen zum Vorscbein, worauf die Art bald verschwindet. Demuach gehort das Holopedium zu den „mo- nocydiscben" Arten, bei denen die Manncben nur einmal im Jahre vorkommen.

105

Wir wandten unsere Aufmerksamkeit audi den Schmuckfarben des Holo- Pediums zu, welche Weissmann in seiner Schrift „Die Schmuckfarben der Daphnoiden" p. 236 den Beobacbtern in BiShmen empfahl.

Die ersten Spuren Ton hunter Fiirbung gewabrte icli Ende Mai an einem Individuum, das diffus rosa gefiirbt war und in der Mundgegend blaue Farbe zeigte ind auch zu beiden Seiten des Abdomens ,je einen scbmalen blauen Streifen aufwies. Die diffus rosa Fiirbung trafen wir meist an Individuen, welche am Grunde des Teiches matt oder todt lagen, bemerkten dieselbe aber auch bei lebensfrisclien, Pelagisch gefischten Individuen. Die Fiirbung riihrte von ciner sehr feinkornigen Masse her, die lebhafte Molecularbewegung zeigte und bei lOOOfacher Vergrosse- rung sich als aus sehr Id einen Stabchen von Bacterien zusammengesetzt er- kennen liess.

Ende Juli traten buntgefiirbte Individuen in grosser Anzahl auf, bei denen unterhalb des Darmkanals eine Reihe von blauen Zellen vom Munde bis zur Basis des Abdomens sich hinzog, nur die Zelle an der Basis des dritten Fusspaares war 8ehr constant schon karminroth gefarbt. Rothc Schalenfleckc traf ich nur bei 3 Procent der untersuchten Individuen an.

An fangs August waren die Scbalenflecke ganz verschwunden, aber die blaue Fiirbung unter dem Darmkanale dauerte fort und war ziemlich bei der grosston Zahl zu finden. Wo dieselbe schwach war, da fand sich die karminrothe Zelle am dritten Fusspaare immer noch sehr deutlich.

Mitte August war schon der grosste Theil der Holopedien farblos. Im September waren die gefiirbten noch seltener, aber bei denselben waren die zwei Streifen am Abdomen griinblau und auch die Fiisse waren an ihrer Basis grunlich angeflogen.

Die oben erwiihnten Schalenfleckc, von welchen in jeder Schale im vor- deren Drittel ein grosser entwickelt war, bestanden aus circa 30 verzweigten, mit deutlichen Kernen versehenen karminrothen Zellen, die bei auffallendem Lichte gelblich mennigroth aussahen; zwischen denselben waren kleine blaue Zellen ein- gestreut.

Bei den buntgefarbtcn Holopedien war immer auch die Lippe und das El"le des erweiterten Hauptdarmes gelbbraun gefarbt.

Da zur Zeit der schonsten Farbenentwicklung im Juli und August von Miinnchen keine Spur zu finden war und das Mannchen erst Ende September ge- f&agen wurde, wo die Weibchen schon farblos waren, so ist kaum anzunehmen, dass die Schmuckfarben mit sexuellen Verhiiltnissen in Zusammenhange stehen.

Eine ausfiihrliche illustrierte Arbeit iiber diese Schmuckfarben wird dem- lachst vtiroffentlicbt werden.

Im ,luli und den spiitercn Mouaten fanden wir in den Holopedien eine I'arisitische Bildung, welche bei auffallendem Lichte kreideweis crschien, bei durch- fabendem scliwiirzlich. Diese Masse erschien meist in der Umgebung des Herzens, sowie in der des Darmkanals und sandte Ausliiufer iu den Kopf, die Antennen und 111 die Extremitiiten (Fig. 70). Die vorliiufige mikroskopische Untersuchung zeigte,

106

Fie. 70. Holopedium von Microsporidium Qberfallen. Vergr. 20mal.

dass dies Microsporidien sind, welche wir in verschiedener Vergrfisserung auf Fig. 71 brin- gen und provisorisch als Micr. Ilolopedii bezeichnen. Uebcr diese Parasiten, von denen wir mehrere bei verschiedenen Cru- staceen ira Gatterschlager Tei- che beobachteten, wird eine selbstandige Publication vorbe- reitet.

I) a p h n i a 1 o n g i s p i n a, Ley- dig. (Fig. 30.) (Fig. 54 Nr. 3.) Im Gatterschlager Teiche wird sie ebenfalls wie ira Unterpocernitzer das ganze Jahr hindurch beobachtet. Ira December war sie unter dern Eisc hiking vorhanden.

Die Mannchen komnien zweimal im Jahre. vor. Im Unterpocernitzer Teiche treten sie im Juni und October auf, wahrend wir sie im Gatterschlager Tei- che im Jahro 1891 schon im Mai, im Jahro 1892 sogar ira April und dann im December antrafei), was vielleicht mit der hohen Lage des Teichcs ii. d. M. zusaramenhangt. Im August wurden bei dieser Art die bunten Farben beobachtet. Daphnia (Hy alodaphnia) Kahlbergensis, Schoed. (Fig. 32.) Das Vor- kommcn dieser Daphnia ira Gatterschlager Teiche liisst sich nur durch das Verschleppen erklaren. Man trifft sie sonst nie in der Gesellschaft von Holopedium, was hier der Fall ist und wir haben sie nur ira August 1890 und dann im September des folgenden Jahres, wo die Mannchen derselben Art haufig waren, beobachtet. Herr J. Kafka, der den Teich im Jahre 1889 untersuchtc, fand sie nicht, so dass man audi nach dem unregel- miissigen Erscheinen annehmen kann, dass sie erst in diesen zwei Jahren ira Teiche erschien. Simocephalus vetulus, 0. F. Mfl.ll. (p. 52.) Ira Schilflitoralc bei der Halb-

insel zieralich haufig. Voin Mai bis August. Simocephalus exs pi nos us, Koch. (Ilellich, p. 42. Fig. 13.) Am Boden zwischen der Insel und der Halbinsel im August.

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Fig. 71. Microsporidium holopedii Fr.

c 900inul vergr.

400mal, b 700mal,

107

Simocephalus serrulatus, Koch. (Hellich, p. 43. Fig. 14.) Diese Art, die

sonst seltener als die zwei vorigen vorkommt, ist beim Forellenbache vom

Juni bis August zieinlich hilling. Scapholeberis mucrowata, 0. F. Miill. (p. 52. Fig. 33.) Im ganzen Litorale

gewohnlich in der (iesellschaft der vorigen Gattung gemeiu. Vom Mai bis

August. Ceriodaphnia quadrangula, 0. F. Miill. (Fig. 55. Nr. 6.) (Fig. 75.) Hellich

macht von dieser Art bios eine Erwiihnung bei C. laticaudata, P. E. Miill.

Von dieser weicht sie so ab, dass sie als eine selbstandige Art betrachtet

werden muss.

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%■ 72. Ceriodaphnia quadrangula P. E.

Miill. 80mal vm-gr.

Fig. 78. Camptocercus rectirostris Schoed. Nach Hell. 80mal vorgr.

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Bos Ma, H yo

Das Postabdomen ist verhaltnismassig schmal, sein dorsaler Rand ist

eingebucktet. _ , ,

Vom Mai bis September hliufig bei der Miindung des Forellenbacb.es. mina cornuta, Jur. (Fig. 55. Nr. 7.) Pag- 33. Im Mi kommt sie in der

Uferzone massenhaft vor. Im December fanden wir sie auch unter dem

Eise. Vom Miirz bis December. mina longirostris, 0. F. Miill. (Fig. 34. p. 53.) Von dieser Art gilt das

schon bei der Art im Unterpocernitzer Teiche gesagte. S.e halt sich in

der (Iesellschaft der vorigen in der Uferzone, erscheint aber auch pelagisch. rothrix rosea, Jur. (Hellich, p. 65. Fig- 25.) Diese sonst seltene Art

lebt in verhaltnissmiissig grosser Anzahl regelmiissig bei der Miindung des

Forellenbaches. Von Mai bis Juli. . ,

cryptus acutifrons, Sars (Hellich p. 71. Fig. 31.) Die Schale wml bei

108

der Hautung abgeworfen, so dass sic von Algen und Vorticellen-Colonien nie so bedeckt wird, wie bei J. sordidus. Zwischen der Insel und der Halbinsel hn Bodenschlamme oft massenhaft. Vom April bis December. Eurycercus lamellatus, 0. F. Mull. (Pag. 53.) Im ganzen Litorale hiiufig,

oft in grossen Exemplaren, vom Mai bis September. Camptocercus rectir ostris, Schoed. (Fig. 55. Nr. 8. Fig. 76.) Nur an dem nordlichen Ufer der Halbinsel in der Uferregion im Sehilfe ziemlich haufig. Acroperus leucocephalus, Koch. (Pag. 53.) Im ganzen Litorale ziemlich

hiiufig. Alona affinis, Leyd. (Fig. 74.) Dire Lebensweise ist dieselbe wie der A. Leydigii im Unterpocernitzer Teiche. Sic lebt im Bodenschlamme und jede Grund-

probe enthalt regolmiissig mehrere Exem- plare dieser Art. Man findet sie auch deshalb in der Nahrung der grosseren Karpfen. Vom April bis September. Alona rostrata, Koch. (Fig. 37.) In der

Uferregion ziemlich selten. Pleuroxus nanus, Baird. (Fr. Kr. p. 246. Fig. 59. Hell. p. 100.) Bei der Miin- dung des Forellenbaches selten. Pleuroxus trigonellus, 0. F. Mull. (Fig. 38.) In der Gesellschaft der vorigen in der Uferregion. Pleuroxus truncatus, 0. F. Mull, (pag- 54.) Ziemlich hiiufig bei der Miindung des Forellenbaches und in der Utricularien- Zone. Ch y d o r u s g 1 o b o s u s (Baird). (Pag. 55.) Nicht

hiiufig in der Uferregion. Chydorus sphaericus (0. F. Mull.) (Fig. 39.) Nur einzeln im Schilflitorale. Bei der Miindung des Forellenbaches einzeln mi*

Fig. 74. Alona affinis Leyd. Nach Hell. GOmal vorgr.

Chydorus punctatus, Hell den vorigen.

Leptodora Kindtii, Focke. (Fig. 40. Fig. 54. Nr. 4.) Bei der Untersuchung des Teiches im Jahre 1889 wurde diese Art iihnlich wie Daplmia Kahl- bergensis nicht gcfundcn und man kann annehmen, dass sie ebenso erst nach dieser Period e im Teiche erschien. Wiihrend aber die letztgenannte sehr unregelmiissig vorkam, fanden wir Leptodora constant vom April bis September in 1 m Tiefe pelagisch.

Polyphemus pedi cuius, De Geer. Wurde vom Ilerrn Kafka im Jahre 1889 im Litorale zwischen der Insel und dem ostl. lifer unweit unserer Utri- cularienlocalitat im Mai gefundcn.

Trotz wiederlioIteTn Suchen an dieser Localitiit konnten wir dieselbe nicht wieder finden. Es mag dies auch eine verschleppte Art sein, die dann ausstarb, als ihr die localen Verhiiltnisse nicht giinstig waren.

109

Mnschelkrebse (Ostracoda).

Notodromas monacha (0. F. Mull.) p. 56. Haufig in der Uferregion, zwischen Schilf, Utricularien und bei der Miindung des Forellenbaches.

Candona Candida (0. F. Mull.). (Fig. 75.) Auf torfigem Grunde des nordlichen Theiles sehr haufig. Es wurden auch Miinnchen gefunden.

Can don a rostrata Br. & Norm. (Vavra, Ostr. p. 40. Fig. 10.) Mit del vorigen in beiden Geschlechtern, aber in beschrankter Anzahl.

Can do n a elongata Br. & Norm. (Vavra, Ostr. p. 111. Fig. 39.) Es wurden einige Exemplare, Mannchen und Weibchen, an dem nordlichen torfigen Ufer erbeutet. Die Art war bisber nocb nur in Irrland gefunden.

Cypris ophthalmic a (Jur.) (Fig. 41.) Haufig in der ganzen Ufergegend.

Cyclocypris laevis (0. F. Mull.) Fig. 42. (Fig. 69. 13.) Mit der vorigen ebenso haufig.

3.

Fi& 75. Candona Candida, 0. F. Miill. 1. Die Schale dea Weibchens, 2. des Mannekens. Vergr. 45mal. Cypridop8is vidua, 0. F. Mull. 3. Von der Seite, 4. von oben. 45inal vergr. (Nacli Vavra.)

Cypridopsis vidua (0. F. Miill.) (Fig. 55. 10.) Bei der Miindung des Forellen-

baches und im Schilflitorale. Cypris fasciata (0. F. Miill.) (Fig. 56. Nr. 10.) Bei den torfigen Ufern den

nordlichen Theiles ziemlich haufig. Limnicythere sUtionis, Vavra. (Fig. 56. Nr. 11.) Diese interessante Art

wurde in der Mitte des Teiches zwischen Insel und Halbinsel gedredget.

Wie schon friiher erwilhnt wurde, vormuthen wir, dass sie von den Moven,

die eine Insel im benachbarten Rothwehrteiche bewohnen, verschleppt

wurde.

110

Freilebende Spalti'iissler (Gopepoda.)

Cyclops strenuus Fisch. (Pag. 57.) Typische Form. Bei der Miindung des

ForelLenbaches und im Schilflitorale. Nicht biiufig. Cyclops Leuckarti Sars. [Die ersten Anteunen 17gliodrig. Das rudimeotare

Fiisschen iihnlich wie bei C. oithonoides. (Pag. 58.) Die inneren Furcal-

borsten kiirzer als die zwei seitlichen.]

Ziemlich hiiufig am Bodeu zwischen der Insel und der Halbinsel und

zuweilen auch an der Oberflache. Cyclops viridis, Jur. (Pag. 58.) Haufig bei der Miindung des Forellenbaches. Cyclops albidus, Jur. (Pag. 58. Fig. 45.) Hiiufig sowohl im Litorale als am

Bodeu zwischen der Insel und der Halbinsel mit dem C. Leuckarti.

Fig. 76. Diaptomus gracilis Sars. a. Mannchen von der rechten Seite. 46mal vorgr. h. Fuss des

funften Paares vom Weibchen. c. Das fttnfto Fusspaar vom Mannchen. d. Die drei letzten Eud-

glieder der rechten mannlichen Antennc. Vergr. b—d 150mal.

Cyclops serrulatus Fisch. (Pag. 59.) Im Schilflitorale bei der Halbinsel.

Cyclops fimbriatus, Fisch. (Pag. 59. Fig. 46.) Manchmal ziemlich haufig im Litorale und auch am Bodes.

Canthocamptus staphilinus, Jur. (Pag. 59.) Nicht haufig im Litorale.

Diaptomus gracilis, Sars. (Fig. 54. Nr. 5. Fig. 76.) (Der inn ere Ast des funften Fuss paares des Weibchens erreicht die Mitte des drittletzten Gliedes des iiusseren Astes. Das drittletzte Glied der rechten mannlichen Antenne tragt am Ende eine stumpfe Verliingerung. Der innere Ast des rechten funften Fusses ist beim Mannchen eingliedrig, in der Mitte verbreitet und erreicht die Mitte des letzten Gliedes des aussereu Astes.)

Das ganze Jahr hindurch in der pelagischen Region von der Ober- fliiche bis 3 M. Tiefe meist hiiufig vorhanden. Audi im Dezendier unter dem Eise gefisclit.

Ill

^iaptoinus coeruleus, Fisch. (Fig. 77.) (Der inuere Ast des fiinften Fuss- paares des Weibehens fast so lang als das drittletzte Glied des iiusseren Astes. Das drittletzte Glied der rechten mlinnlichcn Antenne triigt am Ende einen zahnfoynigon Vorsprung und ist schmal hyalin berandet. Der innere Ast des rechten fiinften Fusses ist beim Miinnchen schmal und etwas langer als das vorletzte Glied des iiusseren Astes.)

Diese schone Art komnit sparlich in den Gruudproben und im Lito- ralean Steindanun vor.

"ii^C^cWiailsi*

Fi8- 77. Diaptomii8 coeruleus, Fisch. a. Weibchen. 20mal vergr. b. Die drei letzten Glieder der rechten miuinliclieu Auteune. lOOmal vergr.

"Ig- 78. Heterocope saliens, Lilj. a. Weibchen. lfimal vergr. h. Fuss des fiinften Paares vom Weibchen. 75aal vergr. <■,. Das fttnfte Fusspaar vom Mannchen. 75mal vergr.

"e-terocope saliens, Lillj. Diese bis 3 mm grosse Art ist fur die Gebirgs seen charakteristisch. Bei uns kommt sie in den Bohmerwaldseen eben- falls in der Gesellschaft des Holopediuin und Conchilus volvox vor. Das Thier lebt pelagisch an der Oberflache und war bei unserer ersten Ankunft zum Gatterschlager Teiche im April 1890ungemein hiiufig und zeigte audi

112

Tabellarische Uibersicht des Auftretens der Crustaceen nach den Monaten.

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1

Cladocera.

Sida crystallina . . . Daphnella brachyura . Ilolopcdium gibberum Daphnia longispina

Kablbergensis Siniocephalus vetulus . exspinosus

serrulatus

Scapholeberis mucronata Ceriodapbnia quadrangula Bosmina cornuta . .

longirostris Macrotbrix rosea . . Ilyocryptus acutifrons Eurycercus lamellatus Camptocercus rectirostris Acroperus leucocephalus

Alona afrlnis

rostrata .... Pleuroxus trigonellus .

truncatus .

nanus . . . Chydorus globosus . .

sphaericus .

punctatus . . Leptodora Kindtii . .

Ostracoda.

Notodromas monacha . . Candona Candida ....

rostrata ....

elongata . . . Cypria ophtbahnica . . . Cyclocypris laevis . . . Cypridopsis vidua . . .

Cypris fasciata

Limnicytherc stationis . .

Copepoda.

Cyclops strenuus .... Leuckarti . . . albidus . . . . , viridis . . . . , serrulatus . . . fimbriates ...

Canthocamptus stapbylinus

Diaptomus gracilis . . . , coeruleus . . ,

Heterocope saliens . . . .

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113

prachtige bunte Fiirbung. Im Mai dessolben Jahres war es noch zugleich mit Holopedium vorherrschend, aber schon im Juni ist es ganzlich verschwunden und ist in einer noch unerklarlicher Weise audi das nachste Jahr 1891 ganzlich ausgeblieben, obwohl wir bei der Durchsuchung der am westlichen Ufer gelegenen Tumpeln in einem derselben auch Heterocope fanden- Vielleicht tragt die Schuld der Umstand, dass der Teich in diesem zweiten Jahre hochgespaunt war, was die Ursache sein kann, dass die Eiern sich nicht entwickeln konnten.

Die Spinnenthiere (Arachnoidea).

Im Gatterschlager Teiche sind die Wassermilben (Hydrachnidae) in der Uferzone ziemlich haufig vertreten. Die hiiufigste Art ist Nesaea eoc- ene a, Bruz (Fig. 55, Nr. 14), Arrhenurus glob at or, Mull, und Limnesia histrionic a, Mull. (Fig. 54, Nr. 6). Diese letztgeuannte Art haben wir mehr- Tllfils auch in der pelagischen Region wahrgenommen. Limnesia maculata (Mull.) kommt mit den vorigen in der Uferregion und auch am Boden vor. II y- drachna glob OS a, de Geer und Eylais extend ens, Mull. (Fig. 68, Nr. 1G) S11'd stete Bewohner der mit reicher Vegetation bedeckten Stellen.

Die Tardigraden erscheinen hie und da im Litorale, und waren (lurch die Art Macrobiotus macronyx, Duj. vertreten.

Die Spinnen, die direct das Wasser bewohnen, sind durch Argyroneta Huatica, L. reprasentirt. Am nordlichen Ufer der Halbinsel waren die aus dem Wasser herausragenden, abgestorbenen Birken&ste von den kunstvollen Radnetzen der Kreuzspinnen, Epeira cor nut a, CI. umsponnen, welche mit diittenformigen Verstecken in Verbindung sind (Fig. 55, Nr. 15). Fine blunge Erscheinung ist da ail(,h Tetragnatha Solandrii, L. C. Koch.

Die Insecten (Hexapoda).

An den Ufern waren die S pr ingsc hwiinz e (Poduridae) an den mit iaulem IIolz und Blattern bedeckten Stellen haufig. Nach Urn. J. Uzel's Bestim- mungsiudes: Orchesella rufescens, Tomocerus vulgaris und Lepido- cyrUs paradoxus.

Die Larven der Eintagsfliegen (Ephemeridae), Afterfriihlings- ^iegen (Perlidae) und der Wasserjungfern (Libellulidae) beleben "auptsachlich das Scliilflitorale. Cloe diptera bedeckte im Monate August massen- haft die beleuchteten Fensterscheiben der Station, an welchen sic sich festklebte.

Im Schilfe sowie an den sandigcn Ufern und am Steindamme fanden ^r zahlreiche Arten von Kocherfliegen (Phrygani dae) meist als Larven. Berr prof. F> Klapalek hat folgende Arten bestimmt:

Dhryganea grandis L. Dbryganea striata L.

Agrypnia pagetana Curt. Limnophilus stigma Curt.

114

Limnophilus subcentralis Brauer.

Notidobia ciliaris Kol.

Molanna angustata Curt. (Fig. 79.) Leptocerus senilis Burm.

Mystacides longicornis L.

Triaenodes bicolor Curt. (Fig. 55, Nr. 18). Frei ira Wasser schwimmend.

Occetis furva Rarab. Holocentropus dubius Ramb. Holocentropus picicornis Stcph. Hydropsyche guttata Pict. Cyrnus flavidus Mc. Lcl. Oxyethira costalis Curt. (Fig. 80.) An der Miiudung des Forellenbacbcs.

Fig. 79. Molanna angustata,

Curt. 1. 1). Larvengehause.

2. D. NyinphengehiUise in na-

tllrl. Grosse.

(Nach pcof. Klapalek.)

Fig, 80. Oxyethira costalis, Curt l. Larve ixa Geh&use.

11. Die Nymphengeliause auf einem Stttcke des Blattes

von Nymphaea befestigt. (Nach prof. Klapdlek.)

Die Wasserwanzen ( II y d r o c o r e s) sind nur spar] icb vertreten in den Arten: Corisa distinc ta Fieb., Notonecta glauca L. undNepa einerea L,

Die Miickenlarven (Culiciformes) finden hier auch keinen gtastigen Boden und kommen nirgends in grosserer Menge vor. Wir fanden da Chiro- iiomus dispar Staeg., Chiron om us aprilinus Meig. und T any pus m°" nilis Meig., deren Larven auch in aus Schlamm gebauten Bohrchen leben. (Fig- 68, 20, 21'.)

Von den Kiifern beobachtet man Me und da kleinere Scharen von T au- ra elk iifern (Gyrinus opacus var. mar in us I).).

Die Weicbtliiere (Mollusca).

Die Fauna 1st hier, was die Weiebthicre anbelangt, sehr arm. Bei der Miiudung des Forellenbaches baben wir nur l'l an orbis albus Mull., Planorbis complauatus L., Limnaea percgra Miill. var. pachygastra und Phys*1 fontinalis L. gefunden.

Als der Teich trockon gelegt war, fanden wir in dem Abzugsgraben einig6 leere Schaleu von Unio pictorum L. und Anodonta piscinalis Nils.

115

Die Moosthierchen (Bryozoa).

Die Grundproben zwischen der Insel und der Halbinsel lieferteu haufig kleine Kolonien von Oris patella ophiodoidea Cur. (Fig. 61), die an faulen otengeln festsitzen. Bei der Miindung des Forellenbaches trifft man an den Pota- mogeton-Stengeln schwacbe Kolonien von riumatella fungosa Pall.

Statoblasten beider Gattuugen haufig am Strande angeschwemnit.

Tabellarische Ubersicht der im Gatterschlager Teiche sichergestellten Arten

von Thieren.

Amoeba proteus Aut. Arcella vulgaris Ebg. Arcella mitrata Leidy Difflugia pyriformis Perty. Difflugia acuminata Ebg. Difflugia corona Wall. Difflugia globulosa Duj. Difflugia urceolata Cor. Difflugia constricta Ehg. Decquereusia spiralis Lee. Centropyxis aculeata Stein Microgromia socialis Wert. Euglypha alveolata Duj. Cypboderia ampulla Leydy Rhapbidiophrys pallida Sch. Acauthocystis turfacea Cart. Acauthocystis spinifera Greef. Ceratium macroceros Scbr. Peridinium

lihipidodendron splendidum St. Volvox globator Ebg. Dinobryon sertullaria Ebg. Stentor igneus Ebg. Stentor viridis Ehg. Zoothamnium Vorticella

Acineta mystacina Ehg. Hydra vulgaris L. Stenostoma leucops 0. Schm. Microstoma lineare Oerst. Mesostoma Ehrenbergii 0. Sclm Mesostoma rostratum Ehg. Mesostoma productum Leuck.

Mesostoma lingua 0. Schm.

Mesostoma viridatum 0. Schm.

Vortex truncatus Ehg.

Polycelis nigra Ehg.

Dorylaimus stagnalis Ehg.

Aelosoma quaternarium Ehg.

Bohemilla comata Vejd.

Nais elinguis Mull.

Stylaria lacustris L.

Stylaria parasita 0. Schm.

Chaetogaster diapbanus Gr.

Aulastomum gulo Moq.-Tand.

Nephelis vulgaris Moq.-Tand.

Clepsine bioculata Sav.

Floscularia appendiculata Leydig

Melicerta pilula Cub.

Conocbilus volvox Ehg.

Rotifer vulgaris Ehg.

Asplanchna priodonta Gosse Synchaeta mordax Ehg.

Taphrocampa annul osa Gosse Scaridium longicaudatum Ehg. Monocerca rattus Ehg. Rattulus lunaris Ebg. Dinocbaris tetractis Ehg. Salpina redunca Ehg. Brachionus polyacanthus Ehg. Brachionus Bakeri Ebg. Anuraea stipitata Ehg. Chaetonotus brevispinosus Zet. Sida crystallina 0. E. Mull. Daphnella brachyura Li6v. Holopedium gibberum Zadd.

116

Daphnia longispina Leydig Daphnia Kahlbergensis Schoedl. Simocephalus vetulus 0. F. Miill. Simocephalus exspinosus Koch Simocephalus serrulatus Koch Scapholeberis inucronata 0. F. Mull. Ceriodaphnia quadrangula 0. F.

Mull. Bosmina cornuta Jur. Bosmina longirostris 0. F. Miill. Macrothrix rosea Jur. Uyocryptus acutifrons Sars. Eurycercus lamellatus 0. F. Miill. Camptocercus rectirostris Schoedl. Acroperus leucocephalus Koch Alona affinis Leyd. Alona rostrata Koch. Pleuroxus trigonellus 0. F. Mull. Pleuroxus truncatus 0. F. Miill. Pleuroxus nanus Baird. Chydorus globosus Baird. Chydorus sphaericus 0. F. Miill. Chydorus punctatus Hell. Leptodora Kindtii Focke. Polyphemus pediculus De Geer. Notodromas monacha 0. F. Miill. Candona Candida 0. F. Miill. Candona rostrata Br. & Norm. Candona elongata Br. & Norm. Cypria ophthalmica Jur. Cyclocypris laevis 0. F. Miill. Cypridopsis vidua 0. F. Miill. Cypris fasciata 0. F. Miill. Limnicythere stationis Vavra Cyclops strenuus Fisch. Cyclops Leuckarti Sars. Cyclops albidus Jur. Cyclops viridis Jur. Cyclops serrulatus Fisch. Cyclops fimbriatus Fisch. Canthocamptus staphylinus Jur. Diaptomus gracilis Sars. Diaptomus coeruleus Fisch. Heterocope saliens Lillj. Nesaea coccinea Bruz.

Arrhenurus globator Miill. Limnesia histrionica Mull. Limnesia maculata Miill. Ilydrachna globosa De Geer. Eylais extendens Mull. Macrobiotus macronyx Duj. Argyroneta aquatica L. Epeira cornuta CI. Tetragnatha Solandrii L. Koch Orchesella rufescens Toraocerus vulgaris Lepidocyrtus paradoxus Cloc diptera Phryganea grandis L. Phryganea striata L. Agrypnia pagetana Curt. Limnophilus stigma Curt. Limnophilus subccntralis Br. Notidobia ciliaris Kol. Molanna angustata Curt. Leptocerus senilis Burm. Mystacides longicornis L. Triaenodes bicolor Curt. Oecetis furva Ramb. Holocentropus dubius Ramb. Holocentropus picicornis Steph- Hydropsyche guttata Pict. Cyrnus flavidus An. L. Oxyethira costalis Curt. Corisa distincta Fieb. Notonccta glauca L. Nopa cinerea L. Chironomus dispar St. Chironomus aprilinus Meig. Tauypus monilis Meig. Gyrinus opacus var. marinus L. Plauorbis albus Miill. Planorbis complanatus L. Limnaea peregra var. pachygastra

Miill. Physa fontinalis L. Unio pictorum L. Anodonta piscinalis Nils. Cristatella ophiodoidca Cuv. Plumatclla fungosa Pall.

117

Charakteristik des Gatterschlager Teiches.

Der Gatterschlager Teich ist einer von den wenigen Teichen Bohmens, in welchem Holopedium gibbSrum vorkommt, wodurch es wahrscbeinlich wird, dass dies urspriinglich eine seeartige Wasseransammlung war, almlich denen der Bohmer- Waldseen, die erst? spliter den Charakter der gewob.nlicb.en Teiche annahm.

Von Crustaceen sind eigentbumlich :

Caniptocercus rectirostris Holopedium gibberum Macrothrix rosea Uyocryptus acutifrons Candona rostrata

Candona elongata Cypris fasciata Limnicythere stationis Heterocope salions.

Das Auftreten von Leptodora muss als spatere Einschleppung betrachtet

werden.

Auffallend ist die verhaltnismassige Armuth an Wtlrmern und Chironomus- larven besonders was die Individueuanzabl anbelangt, was mit der hohen, demnacb kiilteren Lage des Teiches im Zusammenhange sein mag.

Dadurch erklart sich, warum die Karpfen bier in der Jugend, wo sic sich V(>» pellagischer Cmstaceenfauna ernahren, genug wachsen, wahrend sie spater, W(> sie auf die am Boden lebenden Larven und Wurmer angewiesen waren, der Seltenbeit derselben wegeu im Wachsthum zuriiekbleiben.

Uber Abschatzung des Planctons.

Die Abschatzung des Blanctons nach Gewicht und Zabl bat bei unsereu Teichen nur einen sehr beschrankten Werth und bietet nur dem Teichwirthe zur ^iirdigung der Teichnahrung einen zeitweisen Anhaltspunkt.

Das Plancton variirt in sehr vieler Hinsicht, je nach Jahreszeit, Tiefe, Tem- Peratur, Teichregion u. s. w. Vor Allem ist die Zahl der vorhandenen Thiere jeden Monat, zuwoilen jede Woche eine andere, nimmt im Allgemeinen im Sonuuer zu, im Winter ab.

Ausserdem ist die Zahl der vorhandenen Thiere wechselnd, je nach der Tiefe oft sehr bedeutend verschieden zu je 50—60 cm.

Das hochste Quantum nimmt aber auch an demselben Tage eine verschie- dene Stellung ein, steigt oder sinkt je nach der Starke des Lichtes oder nach der Ternperatur des Wassers sowie nach der Tageszeit,

Wir haben wiederholt Versuche mit der Wagung des Planctons, das auf ei"er bestimmten Strecke mit dem pellagischen Netze gefischt war, vorgenommen Ull(l Bestattigung fiir die oben ausgesprochonen Ansichten gefanden.

118

Tabelle der Plancton Abwagungen.

Unter PoCernitzer Teich.

7. April (1893) 20. April (1893) .

14. Mai (1892) .

15. Mai (1894) .

4. Juni (1892) .

2. Juli (1893) . 13. Mi (1893) .

8. August (1893)

Planetonfang von der Oberflache bis 1 m Tiefe anf 160 m mit einem Netze von 20 cm Durcnmesser

= 4-71 ma

Im Gatterschlatier

Teiche wurden Holo

pedien gewogen im

Monate Juni.

0-25 gr

4-89 gr

0-70 gr 105-00 gr

27-00 gr

14-22 gr 17-30 gr

15-00 gr

Von der Tiefe

von I in. anf

150 m,

436-20 gr

Planctonfangvon

1 bis 2 to Tiefe

1*80 m mit einem

Netze von 20 cm

Durckmcssei-

= 4-082 m8.

Auf m3 umge- rechnet

165 gr

2-50 «

1270 gr

0-053 pr 0.404 'gr

1-038 grr 0-(i24//r

0-148 gr 0-612 £rr

22-293 //r

5-732 gr

3-111 }/r

3-019 ,yr

3-673 v'- 3-184 //r

Annahernd

wahrscheinliobei

(iewicht des

Planctons in

Killogrammen

bei 169-000

Teicbfliiebe.

8-957 % 68-270 Ay/

175-338 kg 105-456 %

25-012 Av/ 103.427 kg

3.7(17-517 Ay/

968-708 kg

525-759 %

510-211 % 620-737 % 538-096 %

92-011

l!ei oinei- Wan

serlliicbo von

L967.000 m2

naeh A breohnung

von '/e auf (lie

Uierzone 145.732-430 kg - 1.457 Mr «

Im pellagischen Theile schienen in einer Tiefe unci einer bestimuiten Zeit die einzelnen Arten ziemlich gleichmassig vertheilt zu sein, denn, aoweit sich dies beobacbten lasst, babcn wir bei klarern Wasser kein Auftreten in Haufen walir- aehmen konnen.

Verschiedene an verschiedenen Orten gemachte Abfischungen zeigten audi eine ziemlich gleiche Procentzahl dor einzelnen Arten.

119

Schlussbemerkungen.

Blicken wir auf die vollbrachte Arbeit an beiden Teichen zuriick, so miissen wir gestehen, das uns ein^neuer Umstand, die Veranderlichkeit der Teich- faunen iiberraschte und storend der Schilderung eines einheitlichen Bildes der irntersuchten Teiche entgegentrat.

Polyphemus oculus den Herr Kafka im Jahre 1889 im Gatterschlager Teiche fand, war in den folgenden Jahren versehwunden. Heterocope fand Herr Kafka pellagisch im J. 1889 noeh im ,luni. Wir nnr im Jahre 1890 im April Und Mai, dann niomehr.

Leptodora Kindtii fand Herr Kafka nicht, wir 2 Jahre spftter haufig.

Es ist zu erwagen, was diese Unregelinassigkeiten im Erscheinen einzelner Alton bewirkt. Einen Theil der Veranlassung konnte die Temperatur des Wassers sein, welche jedenfalls auf das fruhere oder spatere Auftreten von Arten Einfluss hat.

Einen anderen Theil kann die Tr ockenlegung gewisser Partien des Ufers, wo die Keime deponirt waren verursachen, und das Ausbleiben mancher Art erklaren. Falls diese trockenen Stellen wieder unter Wasser kommen, kann das Erscheinen friiher vcrmisster Arten begreiflich werden.

Verschleppung fremder Arten durch Wasservogel kann das Auftreten einer neuen Art mSglich tnachen, welche dann im Teiche cinige Zeit vegetirt und ent- wedor bei zusagenden Verhaltnissen sich verraehrt und dauernd einbiirgert oder bei licht zusagenden nach ein paar (xenerationen ausstirbt.

Beantwortung ahnlicher Fragen konnte nur eine wohldotirte permanente Station iibernehmen, welche einen Teich durch mehrere Jahre hindurch ununter- '"'"I'lien zu beobachten Gelegenheit hiitte. .

Die obon geschilderte Untersuchung der zwei Teiche wurde liauptsiichlich illl« faunistichen Rucksichten durchgefuhrt, wenn auch gelegentlieh auf die prak- nschen Fragen Rilcksicht genommen wurde.

A.ber keiner von den Teichen reprasentirt einen regelmiissig bewirthschaf- teten, der durch Diingung und Samerung meliorirt, dann als Abwachsteich be- ihttzt wird.

Die intensive Beobachtung der nach der Diingung und abermaligen Span- nu"g erschoinenden Thierwelt sollte nun im Interesse der Teichwirthschaft durch- gefuhrt werden und zwar regelmiissig Woche fur Woche bis zur abermaligen Ab- lassung und Abfischung des Teichcs.

Bei Sicherstellung genauer Daten tiber Eiasatz- und Fangresultate, wiirde (l'« Vergleichung mit einem armseligen nach alter Methode behandelten Teiche derselben (legend ausserst belehrend sein.

Abschatzung des Planctongowichtes jeden Monat miisste bei beiden Teichen s°rgfaltig durchgefuhrt und verglichen werden.

Zur Durchfuhrung solcher Aufgaben sollten gediegene Kriifte engagiert Werden, welche sich der Aufgabo ganz widmen konnten.

In einem Lande, wo es Ilunderte von Teichen gibt, diirften die gebrachten Opfer gewiss durch lohnende llesultate gekront werden.

120

tiber Nahrung des Karpfens.

Es ist kauni glaublich, dass der Mensch seit mehreren Jahrhunderten ein Thier ziichtcte, ohne einea riclitigen liegriff davon gchabt zu haben, wovon das- selbe lebt.

Dass selbst in der neueren Zelt, wo schon mit dem Microskope gearbeitet wird, die Losung dieser Frage auf sich warten liess, das begreift nur derjenige, der es versucht hat, einea vollgefressenen Karpfens behufs Untersuchung seines Darminhaltes habhaft zu werden.

In der Hauptstadt haben die Karpfen in den Behiiltern im Flusse reich- liche Muse Mies zu verdauen, was sie aus dem Teiche mitgebracht haben und deshalb findet man ihren Darmkanal in der Kegel ganz leer.

Bei der Abfischung des Teiches ist audi koine gute Gelegenheit zu solchen Untersuchungen, denn die Fische sind da mohrere Tage durch das Abfallen des Wassers beunruhigt und es fallt die Abfischung audi nieist in die ktthle Jahreszeit, wo der Karpfen nicht eifrig nach Nahrung sucht.

Selbst der Herr Direktor Schusta, welcher zuerst die Untersuchung der Karpfennahrung in Angriff nahm, hatte mit viel Schwierigkciten zu kampfen, denn die in diesem odor jenem Teich gefangenen Fische verdauten ihre Nahrung meist zur Unkenntlichkeit, bcvor sie in Wittingau untersucht werden konnten.

Diesen Schwierigkeiten half nun ausgezeicb.net die Errichtung der fliegenden zoologischen Station, welche es ermoglicht den Karpfen in der Nacht oder zcitlich friih, wenn er ganz vollgefressen ist, sogleicb nach dem Fange zu untersuchen und den Darminhalt regelrecht fiir die spatere genaue Untersuchung zu conscrviren.

Aber selbst bei dem Aufenthalt am Teiche ist es gar nicht so leicht eines Karpfens habhaft zu werden, wenn man nicht ein erfahrener Sportsmann in der Fischerei ist und auch von Berufsfischern wiederholt angestelltc Versuche mit der Angel und dem Regenwurm blieben oft erfolglos, denn bei der Menge von Nahrung am Ufer blieben einmal die Aufstellungen unberiicksichtigt, ein andermal war das Wetter ungunstig und schliesslich wenn ein grosser Fisch anbiss, riss er Alles entzwei.

Schliesslich musste das Zughetz herbeiholt werden, um das ndthige Mate- riale zur Untersuchung zu beschaffen und die gunstige Gelegenheit der Station nicht unbeniitzt vorbcigehen zu lassen.

Es gelang uns an beiden Teichen die Untersuchung der Karpfennahrung vorzunehmen und es sollen hier die Resultate mitgetheilt werden.

I. Unterpocernitzer Teich bei Bechowitz.

Dieser Teich ist seit etwa 40 ,1'ahren gespannt, darf Servituten halber nicht abgelassen werden und wurde vom Fischhiindler Karl Podhorsky als Depot fur Verkaufskarpfen beniitzt, Ein- oder zweiinal dor Woche wurde da in der Nacht gefischt und die Waare Fruh nach der Hauptstadt gebracht.

Dies war eine sehr gflnstige Gelegenheit zur Untersuchung der Karpfen-

121

nahrung und es warden uns wiederholt in der Nacht frisch gefangene Exemplare iibergeben, welche wir sogleich in der Station untersuchten. Im Ganzen wurden folgende Stiicke untersucht.

a) 14. Mai 10 Uhr Vormittags. Kleiner Karpfen von 33 cm etwa l/a K. chwer. Weibchen.

Der Magen fast leer, da die Verdauung um 10 Uhr schon vorbei war.

Im Darme fast lauter Crustaceen Alona, Cyclops nebst einigen Chi- ronomus-Larven und etwas Pflanzendetritus.

Dies ist ein Beispiel, wo die jungen Karpfen hauptsachlich Crustaceen fressen.

b) 14. Mai 10 Uhr Vormittags. Grosser Karpfen, 48 cm lang, etwa llft K. schwer. Weibchen. Der Magen leer, auch der Dunndarm zum Theil leer. Im iibrigen Darm olivengriine Masse, im Euddarm Sand (von Phryganaeenrdhren).

Der Darminhalt bestand zu 70% aus Chironomus-Larven, von welchen mehrere noch lebten. Fast keine Crustaceen, dann einige Fischeier, Sphaerium corneum, ein Pakett Chironomuseier mit Embryonen.

(An Parasiten Caryophylaeus mutabilis und ein Ascarid von 5 cm Lange.) Dies ist ein Beispiel, wo der iiltere schwerere Karpfen die Nahrung nur v°m Boden nimmt.

c) 4. Juni. 9 Uhr Vorm. Kleiner Karpfen von 37 cm Lange. Miinnchen. Larm fast leer, nur einige Cyclopse und Chironomus-Larven. (Wegen der Laichzei vielleicht kein Hunger.)

d) 4. Juni. 9 Uhr Vorm. Grosser Karpfen, 55 cm lang, 3 K. schwer. Weibchen. Der Magen leer, im Darin 155 gr Pflanzendetritus 80°/0, Chironomus- Larven 18%, das iibrige 2% (Cyclops, Daphnia etc.)

e) 4. Juli. 2 Uhr friih. Karpfen 45 cm lang, % K. schwer.

Ganz frische Larven von Chironomus im Magen. Alona Leidigii in Menge. D&phnia Kahlbergensis. Bosmina. Epbippien und Statoblasten von Alcyonella.

f) 4. Juli. 2 Uhr Friih. Karpfen 52 cm lang, 2 K. schwer. Mageninhalt mit viel Sand gemischt. Eine grosse Menge von Chironomus-Larven. Kopfe und Larven von Wasserkafern, D. Kahlbergensis, Daphnella Bosmina, Ceriodaphnia und Cypria ophthalmica, Diflugia pyriformis und acuminata.

gj 25. Juli. Va12 uhr Nachts. Karpfen 42 cm Liinge, 1 K. schwer. Die Hauptmasse des Magen- und Darminhalts bilden Larven von Wasserkafern und v°n Corethra plumicornis. Von Crustenthieren : Daphnia Kahlb., Alona Leydigii, Il.y<>cryptus sordidus, Cypria ophthalmica, Cyclops vicinus.

Der Ilyocryptus und Alona beweisen, dass der Karpfen seine Nahrung am Boden gcnommen hat.

h) 25. Juli. xl,212 Uhr Nachts. Karpfen von 53 cm Liinge, 1-5 K. schwer. Lie Halfte des Magen- und Darminhalts bilden leere Schalen von Daphnia Kahl- Dergensis, welche, weil unverdaulich, sich stellenweise in Klumpen angehauft haben. -^•uch fanden wir unverdaute Sommereier, was von grosser Bedeutung ist Uad des Versuches Werth wiire, ob diese Eier wiihrend des Passirens des Darmes

122

ihre Lebenskraft nicht verloren haben. Falls nicbt, dann ware dadurch fiir die Erhaltung der Generation der verspeisten Daphnien gesorgt.

i) 14. September. 11 Uhr Naclits. Kleiner Karpfen. Magen und Darm hauptsachlich mit Chironomus-Larven gefiillt. Ausserdem Ilyocryptus sordidus, Alona Leydigii, Cyclops, Cypria ophthalmica und viele leere Schalen von Crustaceen.

j) 14. September. 11 Uhr Nachts. Grosser Karpfen. Im Darme viel Schlamin, der wohl beim Fangen der Cliironomus-Larven dahin gelangte, welcbe fast den alleinigen Bestandtheil des Darmes bildeten. Crustaceenschalen waren nur sparlich vorhanden.

Seit diesen Untersuchungen ist der Pacht des Unterpocernitzer Teiches in andere Hande iibergangen und die Erlangung von Untersuchungsmaterial unmog'lich geworden.

II. Gatterschlager Teich.

Hier war die Erlangung der Karpfen rait grossen Schwierigkeiten ver- bunden und wahrend unseres Aufenthaltes daselbst gelang es nur drei Karpfen zu untersuchen.

h) 17. August. Karpfen von 36 cm Lange im Litoralschilfe bei Tag auf die Angel gefangen hatte den Magen und Darm fast ausschliesslich mit Pfianzeu- samen gefiillt.

i) 31. Mai. Karpfen 40 cm lang, bei Tag gefangen. Darrainhalt 44 gr bestand zu 60% aus Phryganaeenlarven, zu 20"/0 unverdauten Algen. Von den erstereu waren kenntlicb :

Mystacides longicornis, Oecetis furva

Oecetis lacustris, Triaenodes bicolor.

Ausserdem waren vorhanden: Chironoinus-Larven, Eurycercus lamellatus, Alona affinis und andere gewohnliche Crustaceen der Litoralzone.

Jc) 31. Mai. Karpfen 38 cm lang, bei Tag gefangen. Darrainhalt 24 fff bestand aus 40% Daphnien mit unverdauten Eiern. Keine Phryganaeenlarven, Alona affinis und Bosmina vorhanden.

Fig. 80. Einige Tage altes karpfenartoges Fischchen vou 9 mm Liinge mit zwei Httpferlingei1

im Darm.

Wie wichtig die kleinen Crustaceen fiir die N aiming der ganz jungen Fische sind, erkennt man aus dem auf Fig. 80) skizirten karpfenartigen Fischchen von 9 mm Lange, das schon im Magen zwei Cyclops zeigte.

123

(Gelegentlich wurde auch ein 6l/2 cm, langer Barsch untersucht, in dessen Magen an 500 Stuck Bosraina, dann 50 Leptodora Kindtii unverdaute Daphnieu- eier, Chironomus- und Corixa-Larven vorgefunden wurden.)

Aus den nur in oescheidenem Masse durchgefiihrten Untersuchungen der Karpfennahrung lassen sich folgende Thatsachen feststellen:

1. Junge Karpfen bis zu x/2 K. Gewicht nehmen ihre Nahrung mehr im freien Wasser auf und besteht dieselbe fast ausscbliesslich aus pellagisch lebenden Crustaceen.

2. Altere Karpfen von 1 2 K. nehmen ihre Nahrung votn Boden und dieselbe hauptsiichlich aus Chironomus-Larven.

3. Die Verdauung der in der Nacht aufgenonnnenen Nahrung gebt rasch v<«' sich, so dass schon in den eisten Vorniittagsstunden der Magen leer ist und die Nahrung nur im Darme vorgefunden wird.

IN HALT.

Seite.

Vorwort 3

Die ttbertragbare „niegende" zoologische Station des Comit6s fiir Londesdnrchforschung 8

Die stabile zoologische Station am Unterpofiernitzer Teiche bei Bechovic H

Lage, Grosse, Zufliisse und Temperaturverhaltnisse des Teiches 18

Die Fauna der Umgebung des Unterpocernitzer Teiches, dessen Fische und Mollusken 20

Flora des Unterpocernitzer Teiches und der Umgebung 23

Ubersicht iler Arbeitstage und der Fangresnitate am Unterpocernitzer Teiche .... 24

Illustrirtes Verzeichniss der im Unterpocernitzer Teiche aufgefundenen Arten 40

Tabellarische Ubersicht der Vertheilung der Crustaceen des Unterpocernitzer Teiches nach

den Regionen 00

Tabellarische Ubersicht des Auftretens der Crustaceen nach den Monaten 01

Tabellarische Ubersicht der im Unterpocernitzer Teiche sichergestollten Arten von Thieren 68

Analyse des Wassers und des Bodonschlammes 57

Der Gatterschlager Teich bei Neuhaus 70

Daten ttber die Arbeitstage 74

Lage, Grosse, Tiefe, Zufliisse und Beschaffenheit des Wassers 71

Fauna der Umgebung des Gatterschlager Teiches und dessen Fische 70

Flora des Teiches und der nachsten Umgebung 79

Ubersicht der pellagischen Fangresultate nach den einzelnen Monaten 83

Litorale und Bodenfauna des Gatterschlager Teiches 91

Illustrirtes Verzeichniss der im Gatterschlager Teiche aufgefundenen Arten 97

Tabellarische Ubersicht des Auftretens der Crustaceen nach den Monaten LIS

Tabellarische Ubersicht der im Satterschlager Teiche sichergestellten Arten von Thieren 110

Charakteristik des Gatterschlager Teiches H^

tiber Abschatzung des Planctons 117

Tabelle der Plancton Abwiigungen 118

Schlussbemerkimgen no

Uber Nahrung des Karpfens 120

II. Theil enthalt:

Dr. Em. Boficky: Petrogr aphische Studien an den Basaltges teinen Bohmens

r, . Preis fl. 3-50

r reis der ganzen ersten Hiilfte des zweiten Bandes (I. und II. Abtheilung zusammen) geb. fl. 10"—

X "W E I T E B BAND.

f

Zweiter Theil.

III. Botanische Abtheilung. Dieselbe enthalt:

Prodromus der Flora von Bohmen von Prof. Dr. Ladislav Celakovsky (II. Theil) Preis fl. 260

rv. Zoologische Abtheilung. Dieselbe enthalt:

a) Prof. Dr. Ant. Fric: Die Wirbelthiere Bohmens.

i>) Die Flussfischerei in Bohmen.

c) Die Krustenthiere Bohmens. Preis fl. 3-—

V. Chemische Abtheilung.

Prof. Dr. Em. Boficky: Uber die Verbreitung des Kali und der Phosphorsaure in den Gesteinen Bohmens. Preis 60 kr.

I reis der ganzen zweiten Hiilfte des zweiten Bandes (III., IV. u. V. Abth. zusammen) geb. fl. ,V—

r> rt i t t e rt b a. is r>.

I. Topograph] sche Abtheilung.

Verzeichniss der in den J. 1877—1879 vom k. k. mil.-geogr. Institut trigonometrisch bestimmten Ildhen von Bohmen herausgegeben von Prof Dr. Karl Kofistka und Major K. Daublehsky von Sterneck fl. 1-80

II. Geologische Abtheilung.

I- Heft. Petrographi sche Studien an den Ph onolithges teinen Bohmens von

Prof. Dr. Em. Boficky. Preis fl. 1"

II. Heft. Petrographische Studien an den Melaphyrges teinen Bohmens von

T Prof. Dr. Em. Boficky. Preis fl. 1*

HI. Heft. Die Geologie des bohmischen Erzgebirges (I. Theil) von Prof. Dr. Gustav Laube. Preis fl. 2"—

III. Botanische Abtheilung.

Prodromus dor Flora von Bohmen von Prof. Dr. Ladislav Celakovsky. (III. Theil Schluss.) Preis fl. 2-40

IV. Zoologische Abtheilung.

I. Heft. Die Myriopoden Bohmens von F. V. Rosicky. Preis 60 kr.

II. Heft. Die Cladoceren Bohmens von Bohuslav Hellich. Preis fl. 160

V. Chemisch-petrologische Abtheilung.

El em en te einerneuen chemisch-mikroskopischen Mineral- und Gesteins analyse von Prof. Dr. Boficky. Preis . fi. 1-40

V I E B T E B B A N B.

No. 1. Studien im Gebiete der bohmischen Kre ideformation. Die Weissen-

^ berger und Malnitzer Schichten von Dr. Anton Fric. Preis fl. 3'—

■"0. 2. Erl au terungen zur geologischen Karte der Umgebungen von Prag von

j. J. Krejci und R. Helm hacker fl. 4-50

iN°. 3. Prodromus der Flora von Bohmen von Prof. Dr. Ladislav Celakovsky.

N (IV. Theil.) Nachtriige bis 1880. Verzeichniss und Register fl. 240

iN°. 4. Petro logische Studien an den For phyrgesteinen Bohmens von Prof. Dr

N Em. Boficky . . . fl. 1-80

iNo- -r>. Flora des Flussgebietes der Cidlina und Mrdlina von Prof. Ed. Pospichal

N°. 6. Der Hangcndflotzzug im Schlan-Rakonitzer S teinkohlenbecken von Carl Feistmantel fl. 2-

F XJ N F T E R B A N D.

No. 1. Erlauterungen zur geologischen Karte des Eisengebirges (2elezn6 hory) und der angrenzenden Gegenden im ostlichen Bohmen von J. Krejci und

R. Helmhacker fl- 2'

No. 2. Studien im Gebiete der bohmischen Kreidef ormation. III. Die Iser-

achichten. Von Dr. Anton Frio . . . . fl. 3'

No. 3. Die mittelbohm. Steinkohlenablagerung von Carl Feistmantel . . fl. 1/20 No. 4. Die Lebermoose (Musci Hepatici) Bohmens von Prof. Jos. Dedecek. fl. 1" No. 5. Orographi sch -geotektonis che Ubersicht des silurischen Gebietes im mittleren Bohmen. Von Johann Krej ci und Karl Feistmantel. . . . fl. 2 No. 6. Prodromus der Algenflora von Bohmen. I. Th. Von Dr. A. Hansgirg. fl. 1*40

S E O II S T E R B A N E>.

No. 1. Uber die Torfmoore Bohmens in naturwissenschaftlicher und national- okonomischer Beziehung mit Beriicksichtigung der Moore der Nachbar- lander. Von Dr. Fr. Sitensky. I. Abth. Naturwissenschaftlicher Theil. . . . fl. 2"80

No. 2. Die Susswasserbryozoen Bohmens. Von Josef Kafka fl. 1/20

No. 3. Grundziige einer Hyfitographie des Konigreiches Bohmen. Von Dr. F. J. Studnicka . . . fl 1'50

No. 4. Geologie des bohmischen Erzgebirges. II. Theil. Von Dr. Gustav C. Laube.

fl. 2-50

No. 5. Untersuchungen iiber die Fauna der Gewasser Bohmens. I. Metamorphose der Trichopteren. I. Serie. Von Fr. Klapalek fl. 1*20

No. 6. Prodromus der Algenflora von Bohmen. I. Th. Forts. Von Prof. Dr. Anton Hansgirg fl. 3*

SIEBENTEFt BATVB.

No. 1. Die Flechten der Umgebung von Deutschbrod von Jos. Novak. . . fl. 1. No. 2. Studien im Gebiete der bohmischen Kreideformation. IV. Die Teplitzer.

Schichten. Von Prof. Dr. Ant. Fric fl. 8*—

No. 3. Uber die chemische Xusammen se tzung verschiedener Ackererden und

Gesteine Bohmen' s und ilber ihren agronomischen Werth. Von Dr. Jos.

Hanamann fl. 2"—

No. 4. Die tertiaren Land- und Susswasser-Conchylien des nordw. Bohmen von

Gottlieb Klika v fl. 2'40

No. 5. Die Myxomyceten Bohmens von Dr. Lad. Celakovsky (Sohn) fl. 1'20

No. 6. Geologische Karte von B6hmen. Section VI. Entworfen von Prof. Joh. Krejci.

Mit Erlauterung von Prof. Dr. A. Fric. Preis fl. 2"20

A O II T E R. BAND.

No. 1. Ubersicht der Thatigkeit der naturw. Landesdurchforschung v. J. 1804

bis 1890 von Prof. Dr. K. Kofistka fl. —•.'!()

No. 2. Untersuchungen der Fauna d. bohm. Gewasser. II. Fauna d. bohm. Teiche

von Jos. Kafka fl. 1'20

No. 3. Monographie der Ostracoden Bohmens. Von Wenzel Vavra . . . . fl. 2'fiO No. 4. Prodromus der Algenflora von Bohmen. Zweiter Theil. Von Prof. Dr. Anton

Hansgirg . fl. 8'—

No. 5. Recente und fossile Nagethiere Bohmens. Verfasst von Josef Kafka, fl. 2.20 No. 6. Untersuchungen tlber die Fauna der Gewasser Bohmens. I. Metamorphose

der Trichopteren. H. Serie. Von Prof. Fr. Klapalek fl.

NEUNTER BAND.

No. 1. Studien im Gebiete der bohmischen Kreideformation. V. Priesener Schichten. Von Prof. Dr. Ant. Fric fl. 3

No. 2. Untersuchungen tlber die Fauna der Gewasser Bohmens. IV. Die Thierwelt des Unterpocerni tzer und Gatterschlager Teiches als Resultat der Ar- beiten an der ubertragbaren zoologischen Station. Verfasst von Prof. Dr. Ant. Fric und Dr. V. Vavra fl. ■—

Druck von Dr. Ed. Qr£gr In Prag 1804. Solbstyerlag.

miTNKI' IiIKKAK: MUS COMP. 200L

b-

DAS MOLDADTHAL

ZW1SCHEN PRAG UND KRALUP.

EINE PETROGRAPHISCHE STUDIE

JOSEF KLVANA,

alprofessor in Ungalisch Ht»di»oh

li. k. Gymnasialp

(Mit vielen zinkographischen Abbildungeii.) Veroffentlicht mit der Unterstiitzung der bohm. Kaiser Franz Josef Akademie

ARCHIV DER NATURWISSENSCHAFTL. LANDESDURCHFORSCHUNG VON BOHMEN

IX. Band, Nro. 3.

P It A G.

In Commission bei FE. RIVNAC 1895.

^fl b

DAS ARC HIV

fur die

naturwissensckaftliche Landesdurchforschunff von BOhmen

o

I. bis V. Band : Redaction von Prof. Dr. K. Kofistka und Prof. J. Krejcf, VI. Band u. s. w.: Redaktion von Prof. Dr. K. Kofistka und Prof. Dr. A. Fric,

enth9.lt folgende Arbeiten :

E Ft S T E F& BAND.

I. Die Arbeiten der topographischen Abtheilung und zwar:

aj Das Terrain und die Hohenverhaltnisse desMittelgebirgesunddes Sandsteingebirges im nordlichen Bohmen von Prof. Dr. Karl Kofistka.

b) Erste Serie gemessener Hohenpunkte in Bohmen (Sect-Blatt II.) von Prof. Dr. Kofistka.

cJHohenschichtenkarte, Section II., von Prof. Dr. Kofistka. Preis fl. 4-— Preis der Karte app . . fl. 1"60

II. Die Arbeiten der geologischen Abtbeilung. Dieselbe enthalt:

a) Vorbemerkungen oder allgemeine geologische Verhaltnissc des nord- lichen Bohmen von Prof. Johann Krejci.

b) Studien im Gebiete der bohm. Kreideformation von Prof. J. Kre.ici. e) Paliiontologische Untersuchungen der einzelnen Schichten der bohm.

Kreideformation u. s. w. von Dr. Anton Fric. d) DieSteinkohlenbecken von Radnic, vomHuttenmeisterKarlFeistmantel. Preis A. 4-50

III. Die Arbeiten der botanischen Abtbeilung. Dieselbe enthalt:

Prodromus der Flora von Behmen von Dr. Ladislav Celakovsky. (I. Theil.) (Vergriffen.) Preis fl- 1'—

IV. Zoologische Abtheilung. Dieselbe enthalt:

a) Verzeichniss der Kafer Bohmens vom Conservator Em. Lokaj.

b) M onographie der Land- und Siisswassermollusken Bohmens vom Assi- stenten Alfred Slavfk.

c) V erzeichniss der Spinnen des nordlichen Bohmen vom Real-Lehrer Emanuel Bart a. Treis fl. 2-

V. Chemische Abtheilung. Dieselbe enthalt: Analytische Untersuchungen von Prof. Dr. Hoffmann. Preis des ganzen I. Bandes (Abth. I. bis V.) geb

Preis

25 kr. fl. <)■—

Z -\\r EITEH BAND. Erster Theil.

I. Die Arbeiten der topographischen Abtheilung und zwar:

oJDas Terrain und die H6henverhaltnisse des Iser- und des Riesen- gebirges und seiner stidlichen und ostlichen Vorlagen von Prof. Dr. Karl Kofistka.

b) Zweite Serie gemessener Hohenpunkte in Bohmen (Sect.-Blatt III.) von Prof. Dr. Kofistka.

c) II 6 h e n s chi ch t e n k a r t e, Section III., von Prof. Dr. Kofistka.

d) Hohenschichtenkarte des Riesengebirges von Prof. Dr. Kofistka Preis dieser Abtheilung fi. 450

II. Die Arbeiten der geologisclien Abtlieilung. I. Theil enthalt:

a) Prof. Dr. Ant. Fric: Fauna der S teinkohlenf o rmation Bohmens.

b) KarlFeistmantel: DieSteinkohlenbecken bei Klein-Pf flep, Li sole, Stile c, Holoubkow, Mireschau und Letkow.

c) Jos. Vala und R. Helmhacker: Das Eisensteinvorkommen in der Gegend von Prag und Beraun.

d) R. H elmhacker: Geogno stische Beschreibung eines Theiles der Gegend zwischen Beneschau und der Sazava. Preis ... fl. 4-—

II. Theil enthalt: Dr. Em. Boficky: Pe trogr aphische Studien an den Basaltges teinen Bohmens Preis fl. 8*50

Preis der ganzen ersten Halfte des zweiten Bandes (I. und II. Abtheilung zusammen) geb. fi. 10-—

DAS' MOLDAUTHAL

ZWISCHEN PRAG UND KRALUP.

EINE PETROGRAPHISCHE STUDIE

VON

JOSEF KLVANA,

k, k. G-ymn*»ialproflsMor in Ungarinoh Hradl»oh.

(Mit vielen zinkographischen Abbildiingen,)

Veroff'entlicht, mit dor Unterstiitzung der bohm. Kaiser Franz Josef Akadomie.

(Archiv der naturwiasenschaftlichen Landeadurchforschung von ISOlimen.) Band IX. Nro. 3.

PRAG.

DRUCK VON Dr. EDV. GREGR. - ICOMMISSIONS-VERLAG VON FR. RTVNAC,

18»S.

Vorwort.

Nach dcin unerwarteten und plotzlichen Ableben meioes unvergesslicheri Lehrera Prof. Dr. l'.oficky's, wurde mir das Zuendearbeiten seiner wichtigen Arbeit iiber die Porphyrgesteine Bohinens, die gerade im Druck begriffen war, anvertraut (Archiv der naturwissenschaftl. Landesdurchforsch. v. Bobmei) V. Bd., Nro. 1, Geol. Abth. S. 133—177). Bei dieser Gelegenheit kamen in meine Hande drei Notizbucher des Verstorbenen, in denen einerseits eine ganze Reihe von Gesteinsanalysen bobmischer Gesteine bereits von den Basalten augefangen eingetragen war, nebstdem aber audi zahlreiche Skizzen von Profilen und geologischen Formationen vorkamen. Im Museum des KSnigreicb.es Bohmen hatte ich spater, theils zur Zeit meiner einj&hrigen provisorischen Leitung der mineralogischen Abtheilung uach dem Tode Bo- ficky's, theils infolge des ausgezeichneten Entgegenkommens seitens des Gustos der Abtheilung Herrn Dr. Karl Vrba, den besten Zutritt zu alien mikrosko- pischen Praparaten, die fur das Museum aus der Hinterlassenschaft Bofickf s erworben wurden, sowie auch zu alien Gesteinsstiicken, die von Boficky" behufs petrographischer Durchforschung bbhmischer Eruptivgesteine in den Sanim- lungen des Museums niedergelegt wurden.

Und da ich als langjahriger Assistent am Museum viel, wenn gleicli nur in tecbnischer und mechanischer Hinsicht an alien Arbeiten Bofickfs be- theiligt war, indem ich denselben auf seinen Durchforschungsreisen begleitete, mikroskopische Praparate und Zeichnungen derselben fiir ihn Iieferte, che- mische Analysen, theils mikroskopische mittels Kieselfluorwasserstoffsaure, theils quantitative, sowie auch Dichtebestimmungen durchfiihrte: alles dies war Ursache, dass ich bald nacli seinem Tode dun Entschluss fasste, nach Moglichkeit alle die Arbeiten zu vollfiihren, welclie er im Sinne hatte, insbe- sondere aber und vor Allem die, welche er zuerst zu veroffentlichen gedachte und zu der schon so viel vorbereitet war, namlich die Petrograpbie des ausserst interessanten Moldauthales zwischen Stechovic und Kralup. Die pe- trographische Bearbeitung der Silurschichten zwischen Radotin und ['rag sollte in dieser Petrograpbie von mir geliefert werden.*)

Der Wille war von meiner Seite gewiss gut, ja der beste, aber die Durchftihrung der beabsichtigten Arbeit verzogerte sich aus verschiedenen Griinden ungemein. Am moisten dadurcb, dass meiu Wirkungskreis dauernd nach Mahren verlegt wurde, nebstdem aber auch deshalb, weil in dem Mate- Hale, das ich bereits zusammengetragen und aus den von Boficky hinter- lassenen Praparaten zusammengestellt babe, viele Liickcn zurttckblieben. Audi

*) Vergl. Verhandl. d. k. k. geol. Reichsaustalt 1888, Nro. 8.

war die zwei bis dreifache Numerimng and Bezeichnung der Handstucke und Praparate Boficky's, nicht so lciclit zu entrathseln.

Und so wurdc die bereits angefangene Arbeit bei Seite gelegt. Erst als zum erstenmale der Preis der Bofickystiftung fiir petrographisch-mineralo- gische Arbeiten ausgeschrieben wurde, zog ich die bereits bearbeiteten Partien an's Tageslicht, vervollstandigte sie bis auf das sehr complicirte Profi] gegenuber von Roztok, bewarb mich damit urn den Preis und dieser wurde der Arbeit zutheil. Das besagte Profll von Roztok, welches in der Preisschrift vorderbaud ausgclassen wurde, bearbeitete ich erst spater auf Grundlage eingehender und wiederholter Begehungen desselben in den Ferien d. J. L890 u. 1891.

Dabei stellten sich einige Differonzon zwischen nieinen Beobachtiingen und den Einzeichuungen und Notizen Boficky's heraus. Doch audi nach dieser Vervollstiindigung blieb die Arbeit im Schreibpulte und erst nach uichr als zelm Jahren nach ihrer ersten Skizzirung lege ich sie der Offentlichkeit vor, ohne dass ich viel an ihrer ursprunglichen Form geiindert hiitte. Bios (Midge neue Abbildungen fugte ich meinen alteren Zeichnungen hiezu.

Das grosste Verdienst um die Publikation der Arbeit hat ineiu hoch- verehrter Lehrer Hen: Dr. Ant. Eric, welcher mich zu ihr aufforderte, animirte und in jeglicher Hinsicht unterstiitzte, weiters der hochgeehrte Herr Dr. K. Vrba, welcher mir audi nach meinor Abreise von Prag alle Praparate Bo- ficky's so wie audi die Durehforschungs- liandstiicke, welche sich auf das Moldauthal beziehen und im Museum niedergelegt waren, bereitwilligst durch- tnustern liess. Fiir all' das Entgegenkommen und fur all' die Unterstutzung erlaube ich mir beiden meinen warmsten Dank auszusprechen.

Das Ziel meiner Arbeit ist kein anderes, als das, welches gewiss ihr geistiger (Jrheber im Sinne geliabt liatte, damit sic; namlich wenigstens ein kleiner Beitrag sei zur Kenntniss der petrographischen Beschaffenlieit der ungemein interessanten Moldaufurche zwischen Prag und Kralup. Die Partie zwischen Stechovic bis Prag bleibt der Zukunft vorbehalten, Auf dass in der Arbeit das petrognvpliische Bild des Thales vollstiindig sei, wurden in ihr wenigstens kurz die Beschreibungen jener Porphyr- und anderer Gesteine angef'iihrt, welche b(!reits in den Arbeiten Boficky's vorkommen. Die meisten Zeichnungen wurden von mir bereits im J. 1879 fiir Boficky's Porpliyrge- steine geliefert, nur era vier zeichnete ich vor der biihuiisclien Ausgabe dieser Arbeit. Naturlich hat sicli das Relief der Moldaugeliiinge seit dem Jahr 1879, so wie die Formation vieler Felsen hie und da etwas veriindert, sei es durch Menschenhand oder durch elementare Einwirkungen ; das Hauptsachlichste, der Kern, ist aber gebliehen und ist des Durchseliens Wertli. Die ganze Arbeit moge dem Andenken an meinen unvergesslichen Lehrer Prof. Dr. E. ISoficky geweiht seiu.

Uugarisch Ilradiscii im Monate Miirz 1895.

Josef Klvana.

Das Moldauthal von Prag nach Kralup.

Das Moldauthal, wenigstens das zwischen Stechovic und Roztok, ist wie bekannt die Folge einer grossen nordstldlichen Verwerfung, welche ganz bestimmt jilnger ist als das Carbon, alter aber als die Schichten der Kreide- formation, wie dies audi der Fall ist bei den iibrigen Verwerfungsklfiften in der Qmgebung von Prag.

Dort, wo unter der Letna (Belveder) der Moldaustrom nach Osten um- biegt und hinter Lieben wieder nach Westen, dort folgt die Moldau einem zweiten Verwerfangssystem, das als der Prag-Hyskovor Bruch mehr bekannt ist und bildet dadurch jene interessante Biegung, durch welche die weicheren Silurschichten zum anmuthigen Thalkessel zwischen Lieben und Podbaba ftusgehfilt wnrden. Ein etwas ahnliches Analogon bildet weiter nordwarts die Moldaubiegung zwischen Klecanky und Letky, von welchem Orte die Moldau weiter gegen Kralup in einer fast nordwestlichen Richtung dahinstrflmt.

Die felsigen und steilen G-ehange des engen, romantischen Moldauthales zwischen Stechovio und Kit nigs sal, weiters zwischen Podbaba und Kralup, zeigten schon durch ihr Relief, welch' grossen Widerstand ihr Gesteins- material dem reissenden, stellenweise sogar wilden Strome der Hauptwasser- ader des Konigreiches Bohmen legte.

Es ist zwar gewiss, dass stellenweise audi die sedimentiiren Schichten der Moldauufer dor Stromst&rke des Wassers trotzten, zumeist und haupt- sachlich ist es aber jene grosse Anzahl dor Erupivgesteinsgange, welche wie ein festes Skelet die Sedimentschichten der Moldaugehiinge durchziehen, die- selben vor dor Zertrummerung und Wegschwemmung bewahrten, und dadurch die [Jrsache jener stellenweise bis ilundert Meter holieu und oft fast senk- rechten Qferabsturze geworden sind.

Und eben dieso Stoilheit der lifer hat wieder zu Folge, dass jene grosse A.nzahJ dor Eruptivgesteinsadern, welche in ihnen vorkommen,*) so Avie audi 'be gauze Constitution der Ufer ungemein deutlich sicli dem Forscher pWi- sentirt und denselben dadurch zu einer grundlicheren Dntersuchung auffordert und anspornt.

*) Der Umstand, dags der weitgrfisste Theil der Gtage, obzwar dieselbeii oft ziemlich steil stehen, nnr auf einem Ufer ansteht und nicht auf das andere hinuberreicht, zeigt ungemein deutlici auf die grossen Bruche bin, in deren Spuren die Moldau ihr Bett sich hindurchwllblte.

6

Die Untersuchung selbst aber hat ihre Schwierigkeiten, ja sie wird stellenweise sehr undankbar, weil die Gesteine mancher Eruptivadern so vcr- wittert sind, dass die eigentliche mid walire Beschaffenheit derselben weder habituell noch mikroskopisch petrographisch festgesetzt werden kann und nur die chemische Untersuchung zu Schltissen flihrt, welche aber immerhiii nur mit annahernder Bestimmtheit gemacht werden kdnnen.

Da es aber nicht immer mdglich, ja oft nicht vortheilhaft 1st, abzu- warten, bis dieses oder jenes Gestein wis in seinem unzersetzten Zustande in die Hande gelangt, so mag audi diese Arbeit, welche die Beobach- tungen an Handstucken enthalt, wie sie gerade zu gebote standen, aicht zweck- and nutzlos sein. Audi die chemischen Analysen, deren Mehrzahl im chemischen Laboratorium des Herra Prof. Karl Preis am bohm. Polytech nikum durchgefuhrt wurde, werden zur besseren Kenntniss nicht nur dor

Mi 'alconstitution, sondern audi des Verwitterungsstadiums ihr Bestes

beitragen..

Was die Determination der Gesteine im Moldauthale anbelangt, so be- trutzte ich naturlicher Weise diejenige, welche Boficky" eingefiihrt hatte und gegen welche, besonders was die Grtinsteine anbelangt, von vielen Seiten Ein- wendungen gemacht wurden. Da aber der modern petrographische Standpunkt nothwendiger Weise von so variablen Kriterien absehen muss, wie es z. B. das Vorhandensein oder das Fehlen des Quarzes in den Gesteinen ist oder das Auftreten der triklinen Feldspatharten neben don monoklinen, welches bekanntermassen sehr oft vorkommt, so glaube ich, dass gerade die Termi- nologie Boricky's fur die aamentliche Benennung dor Gesteine viele Vor- ziige besitzt, ja sogar wenn wir ins Vornehinein andeuten, dass es bei den Diabas-Diorit- und Syenitarten alio mdglidien Ubergiinge giebt, wobei manche Arten audi Quarz wenn auch oft sekundaren enthalten konnen audi ihre Begriindung hat, da sie diese Uberg&nge sehr gut mid prazis charakterisirt. Der Umstand, dass in den alteren Grlinsteinen der Augitbestandtheil viol frischer sich erhalten hat, als der Amphibol, erkl&rt uns, warum in den Fallen, wo auf Grand der chloritischen und serpenti- nischen Verwitterungsprodukte das ursprtlngliche Gestein determiniert werden sollte, dasselbe immer dim- als dioritiscb odor syenitisch und aicht als dia- basisch gedeutet wurde, natiirlich wenn gerade aicht besondere Umstiinde eine andere Deutung bewirkten.

In der nachfolgenden Abhandlung wird zuerst das linke und dann das rechte Moldauufer zwischen Prag und Kralup beschrieben werden. Die Nu- merierung der Eraptivgange wurde so beibehalten, wie ich dieselbe einst in das Kartchen des Moldauthales eingetragen, welches ich fur die „Porphyr- gesteine" Boficky's gezeichnet habe und welches eben so wie die entspre- chenden Profile aus jener Arbeit dieser meiner Abhandlung einverleibt werden. Das I'roiil, welches gegenuber Roztok so interessant sich hinzieht, musste von neuem gezeichnet werden, u. z. deshalb, weil bei der Revision einige none Adern entdeckt wurden. Diese wurden nun so zwischen die von Boficky" vorgefundenen eingeschaltet, dass in der weiteren Numerirung keine

Anderung unternommen werden musste. Sie wurden niimlicli mit bestimmten Indexon versehen wie z. B. 27b, 27c and die niichstgelegene, von Boficky bestimmte Ad or wurde mit 27a, cine andere mit 31a u. d. g. signiert.

Auf die von mir besehriebenen Gesteinsarten beziehen sicb audi einige andere Abhandlungen. Es sind dies besonders die Arbeiten Helmhackers, welehe sich mit den Eruptivadern im Moldauthale stellenweise sehr eingehend befassen. Weil in ihnen aber die Gange in Hinsicht ihres Ortes nicht genug pr&zis bestimmt sind, kann aattirlich nicht konstatiert werden, welehe von 'ten duiT.h Boficky' bestimmten and eingezeichneten Giingen mit jenen von Helmhacker beschriebeneia identisch sind.

Die hauptsachlichste einschlagige d. i. mit den Eruptivgesteinen beider Moldauufer zwischen Prag und Kralup sich befassende petrographisohe Lite- I'atur ist, folgende:

Dr. E. Boficky und Jos. Klvafia; Petrologische Studien an den Por-

phyrgesteinen Bohmens. (Archiv der naturwissensch. Landesdurch-

forschung v. Bohmen, V. Bd., Nr. I. Geol. Abth.). Rud. Helmhacker in dm Erlauternngen zur geologischen Karte der Um-

gebungen v. Prag v. J. Erej6i u. R. Helmhacker (Archiv d. naturw.

Landesdurchforsch. v. Bohmen Bd IV., Nro. 2.). Rud. Helmhacker: liber einige Quarzporphyre u. Diorite aus dem Silur

v. I'.ohnien. Tscherm. mineral, u. petrogr. Mitth. 1877, S. 179 u. f. E. Boficky: Dei- Glimmerpikrophyr cine aeue Gesteinsart u. die

Libschitzer Felswand. Tscherm. miner, u. petrogr. Mitth, 1878,

S. 493 u. IT. E. Boficky: ttber den dioritisclien Quarzsyenit v. Dolanky. Tscherm.

miner, u. petrogr. Mitth. 1879, S. 78 u. 11. R- II el nib acker: P.einerkungoii zu dem Aufsatze d. Dr. E. Boficky: Der

Glimmerpikrophyr, cine aeue Gesteinsart u. die Libschitzer Felswand.

Tscherm. miner, u. petrogr. Mittheil. 1879, S. 83 u. ff. Jos. Klvafia: Petrographisohe Notizen liber einige (lesteinsarten Bohmens.

Sitzber. d. kon. bohm. Gesellsch. d. Wissensch. v. 8. Dez. 1881.

I*

I)

A. Das linke Moldauufer zwischen Prag und Kralup.

Der langliche HQhenriicken, der von Bfevnov aufs Belvedere und nach Bubenc oberhalb der Prager Moldaukrummung sich hinzieht, gehort wie bekannt Barrande's Siluretage Dd,,, in welehe auch <lie Moldau zwischen Ho- 'eschowitz und Troja zum grossten Theil ihr Bett einfurcht. Dei der „Kaiser- mtihle" und beim Bubencer Bahnhof treten last die letzten Auslaufer der schwarzen glimmerhaltigen Schiefer der Et. Dd, auf und in der Umgebung (i('s besagten Bahnhofes wenigstens in Spuren auch einige Felsiiberreste der Et. Dd„.

8

Nicht weit hinter der sogenannten „Majorka" treten uns Felsmassen entgegen, welche sich bis zu dor Eisenbahnstation Podbaba hinziehen und einen felsigen Abhang, stellenweise sogar Absturz von betriichtliclier Holte bilden. Das gauze Grnndgestein des linken Moldauufers, von hier angefangen bis nach Krakp gehtfrt allem nach der Barrandeschen Etage C an und besteht zuineist aus weicheren oder festeren Grauwaeken von dunkelgrauer bis schwarzer Farbe, welche hie und da schieferig sind, an anderen Stellen blockartig zerfallen. Der Eruptivgange, welche verschiedenen Grttnsteinen, dann verschiedenartigen Porpbyren und in der Libiicer Felswand audi einem Glimmergestein angehoren, gibt es im linken Moldauufer nicht so viel, wie iin rechten, was sich, wie sfchon ongeftthrt wurde, leicht mit dem grossen Uracil erklitren lasst, in welehem gei-a.de der Moldauflnss sein Bett SO grihid- lich eingegraben hat.

Linkes Moldau- ufer

(=L.U.) Podbaba

Die Gran wacke.

I. Der Felsabhang bei Podbaba.

(Siehe Fig. l n. 2.)

Die Felsmassen dieses Abhanges, der ehedem ohne Zweifel bis zum Flnsse hinreichte, sind jetzt durcli den Eisenbahneinschnitt in zwei Theile getheilt, wodurch auf der Westseite eine steile Felswand entsteht, welche durcli Uberreste (lev altertliuuiliclien St. Wenzelskapelle gekront ist.

Das Profil der Felswand bei Podbaba (Fig. 1.) zeigt audi die Fels- partien zwischen der Eisenbalm und zwischen der Strasse, nordlidi voni Wachterhauschen.

Das Hauptgestein <\or Felsen bildet eine sehr femkornige Grauwacke von schwarzgrauer Farbe, in welcher nur stellenweise schmale Mittel einer dichten und lichtgefarbten Wacko vorkomnien. Aber andi die dunkle Wacke ist nicht iiberall gleichartig, sondern variirt an verschiedenen Stellen nicht nur betreffs der QuarzkSrnchenanzahl, sondern audi der Feldspathfragmente und des Bindemittels, ja sogar audi im Habitus dieses letzteren, was aber alles regelmassig bei Sedimentgesteinen vorkommt.

Die Grauwacke besteht sttdlich von der mit Nro. 1 bezeichneten Ader bei LOO X VergrSss. haupts&chlich aus abgerundeten braunlichgrauen und griinliclien aber durchwegs triibeii Kornchcn, welche Tlieils Feldspathfrag- menten, tlieils Bruchstlicken von ganz verwitterten Grttnsteinen angehoren. Umrisse von Feldspathleistcheii sind nur hie und da bemerkbar. Nebstdeni besteht cca ein Drittel der Gesammtmasse aus abgerundeten oder eckigen farb- losen Quarzkornchen. Ms Bindemittel dienen brannliche, trttbe Flasern, welche aber oft fehlen, so dass die Quarz- und Feldspathkbrnchen unmittelbar anein- anderstossen. Wie in alien ahnlichen Grauwacken kommeii audi in diesen vide Aderchen und Kornchen vor, welche dem Eisenkies und seinen VerwitterungS- produkten angehoren.

Etwas andersartig ist die Grauwacke nordlich von dem 2. Gauge. In ihr bilden Quarzkornchen ebenfalls ein Drittel der Gesammtmasse, aber ein kaoli- nisches, 9ockigk8rniges, trttbes, grttnliches, seltener gelblichgraues Bindemittel

ist im tTbergewicht. Das Bindemittel ist im polarisirten Lichte hell. In ihni liegen die erwahnten Quarzkornchen eigebettet, nebstdem. aber auch zahlreiche ganz triibe Feldspathfragmeute und seltene bl&ubxhgrune oder grasgrttne Siiul- chen, nebstdem grttne und griinlichc^ ebloritische Partikelchen und grauweisse Doloraitkornchen, welche sich dnrch Aufbrausen in Sauren, so wie auch durch die dem Dolomit eigenthtimliche Polarisation verrathen. Audi Pyrit tritt hie und da, auf. in einigen Partien sieht man ein Gewirr von trttben Feldspath- g^i. leistchen, woraus hervorgoht, dass in der Wacke Fragmente von Grttnsteinen sich befinden, welche aber an ihren Randern in einen feineren Detritus, in •las Bindemittel ubergeheh.

Ahnlich ist audi jene Wacke, welche noch weiter gegen Notden als cine. gangformige Einlage vor dem ersten vermauerten Wasserrisse eingetragen ist. In ill t bemerkt man auch Qmrisse grosserer Feldspathindividuen.

JJU

Fig. t. Dor FelSflbhang bei Podbaba hoi dor Eisonbalmstatioa I'odbaba hoi l'nu>\ Dor ganze Felsen besteht aus silurisclier Grauwacke (Han'. Et. C). Dor mit Nro I bezeich Gang eehert einem an Kalifeldspath reichen Diabas an; Nro 2. ist ein feldspath

^ .. .. •,, . i. . fa U „*„;.,. V«« A /.J,, Tli'nl.nc. Ni.„ K Q1T1 Bull S

nete

freier Porphyr; Nro 8 ein wwittertes Syenitgestein ; Nro I ein Diabas; Nro 5 em bpba

rolithporphyr, welcher von zwei mit Nro 6 bezeichneten und ein verwittertes unbestunm

bares Gestein ftthrenden Adern durchdrungen ist.

Bei LOOX Vergr. ist sic, aber gleiclifdrmiger kornig und mehr quarz- reich.

Die Grauwacke der Felsen rechts von der Eisenbahn, zwischen dieser uhd der Strasse u. zw. von ihrem siidlichen, beim W&chterhause sich befin- denden Ende, gleicht der Wacke, welche zu allererst beschrieben wurde. Sie enth&lt neben Quarzk5rnchen und dunklen Aderchen audi kleine Fragmente f>ines Grttnsteines mit Quarz, der ohne Zweifel sekundar ist. Das Bindemittel ist aber zumeist apolar und reich an grunliche Fetzen und schwarze Korner.

Wie aus der mineralogischen Beschaffenheit der angeftthrten und im Ganzen feinkornigen bis sehr feinkornigen Grauwackenabanderungen hervor- geht, kann man sie alle als ein Gemenge von mehr oder weniger verwitterten Fragmenten von Quarz und gewiss audi von Porphyren, welche in dem wei- teren Moldauthale eine ziemlich grosse Rolle spielen, und von Grttnsteinen betrachten, welche Fragmente; durch ein kaoliniscb.es Mittel verbunden sind.

Die chemische Analyse eines sehr feinkornigen Grauwackens-tttckchens Vl>m sttdlichen Ende des Felsen auf der rechten Seite der Eisenbahn durch-

10

gefuhrt vom Herrn Strnad im Laboratorium des Herrn Prof. Preis am boh- mischen Polytechnikum ergab in °/o:

Kieselsiiure

= 72-25

Thonerde

= 8-04

Eisenoxyd

= 1-66

Eisenoxydu]

= 3-58

Manganoxydul

= 0-28

Kalkerde

= 1-40

Bittererde

= 2-1.6

Kali

= 4-09

Natron

= 3-27

Gllihverlust

= 2-7;;

Summa

= 99-52.

(Kohlensaure und Wasser)

L. U.

Gang i.

(Kalifeld-

spathrei

chcr Diabas.)

In den dunklen Grauwacken dieses ^bhanges bemerkt man stellenweise so z. B., wie bereits angeftihrt wurde, etwas nordlich von der Ader 2. und im Felsstuck zwischen der Eisenbahn und der Strasse dichte und lichtere Abarten dw Grauwacke, welche mir dtinnere Lagen bilden.

I'.ei LOOX Vergrosserung zeigen dieselben eine griinliche oder gelblich- graue Masse, welche reich ist an schwarzliche Kornchen und stellenweise auch an sehr kurze Faserchen und N&delchen und von grttnlichgrauen Flasern durchdrungen ist. Im Ubrigen ist diese Masse zumeist apolar und enthalt noch winzige Quarzkornchen.

Diese lichteren Grauwacken kann man als den feinsten Detritus der Porphyr- und Grunsteinarten auffassen.

In der Podbaber Felswand, deren Bauptgestein d. i. die Grauwacke wir elien in einigen Varietilten beschrieben lialien, treten nun nielit weniger als seeks, oder wenn wir auch die im Wasserriss unter der Etuine der St. Wenzels- kapelle vermauerten zwei mit/.iihlen, acht Eruptivgange, von denen die Mehr- zahl zumeist nach NON streicht.

Fangen wir vom siidlichen Ende des Abhanges an, so finden wir nahe bei demselben den Gang Nr. 1, etwa 4 m breit *) welcher ein dunkles, deut- lich femkorniges Gestein fulirt. Gleich bei diesem Gange befindet sich ein anderer (Nr. 2), der 3 m breit ist und ein gelblichgraues Gestein besitzt. Das Gestein beider Gange aber, so weit es nur zu erlangen war, zeigte sich so verwittert, dass eine sichere Bestimmung ihrer Substanz tiicht moglich war.

Der Gang I zeigt on mikroskopischen Praparate viele mikroporphyrisch hervortretende Feldspathdurchschnitte, welche meistentheils schwarz umrandet und durch Limonit braungrau gef&rbt erscheinen, weiters eine trtLbe, flockige und an scliwarze Kornchen reiche Gr Imasse, In dieser Grundmasse kann

•■■) Von der eigent lichen Machtigkeil ki bei den Gftngen deshalb nichts bestimmtes

gesagl werden, da die Streichrichtung dersell doch tiicht so bestimmt angegeben

werden kann, urn aus ihr und der oberflachlichen Breite die Mftchtigkeh sicher bcrechnen zu kormen.

11

man noch an einigon Stellen die Urarisse zahlreicher Feldspathleistchen be- merken.

Da die mikroskopisch-chemische Analyse mittels Kieselfluorwasserstoff- saure neben iiberwiegend^m Natrium betrachtlich viel Kalium und eine ziem- lich ansehnliche Menge von Calcium zeigte, konnte man das Gestein als syeni- tischen Diorit, odor noch besser mit Ilinsicht zu dor Galciummenge, als Diabas, der an Kalifeldspath reich war, deuten. Auffallig bleibt aber immer- kin der verhaltnissm&ssig kleine Magnesiumgehalt, don ein gegltlhtes Parti- kelchen zeigte.

Prftparate des 2. Ganges zeigten eine (lurch briiunlichen Staub getrttbte L- TJ- Grundmasse, welche einst glasig gewesen zu sein scheint; aus dieser Grand- (njjfrz- masse treten mikroporphyrische Feldspathleistchen hervor, welche stellenweise freier dolomitische Kornchen, stellenweise gelblichgriine Sekundarprodukte enthalten. lorP^T-) Auch blaugriiue ovale Partien, die entweder Mikrolithe enthalten oder von schwarzen pellitischen KSrnchen umrandet sind, kann man 6fters bemerken-

Das Ganze macht den Eindruck eines quarzfreien Porphyres. Die chemisch-mikroskopische Analyse ergab fast dieselben Resultate, wie beim vorigen Gestein. Nur das Quantum des Kalium naherte sick- mehr dem des Natrium.

Etwa 20 Meter nOrdlich von dem 2. Gange treten im Abhange zwei einander beriihrende Gange auf, die in den abgebildeten Profil deshalb nicht eingezeichnet wurden, weil sie grosstentheils von der den Wasserriss eindam- menden Manor bedeckt sind.

Beide A.dern enthalten stark verwitterte Griinsteine, die an Calcium reich sind. Bei LOOX VergrSsserung zeigt das Gestein des slidlicheren Gau- ges oin Gemenge von stellenweise stromartig gelagerten Feldspathleistchen, zwischen denen griinliche Kornchen und Haufchen von Flocken vorkommen. Diese zeigen oft noch Umrisse von kurzen Saulchen. Weiter enthalt das Pra- parat noch sparliche Kornchen von Magnetit und grauweise apolare hochst wahrschoinlich kaolinische Substanz. Braunliche Aden-hen, welche man schon mit blossem Auge bemerken kann, erscheinen im Mikroskop als Pyi'it, der stellenweise in Limonit verandert ist.

Die mikrochemische Analyse ergab viel Calcium, darneben ziemlich viel Natrium, aber sehr wenig Kalium. Dabei I5ste sich das Dunnschliffstuckchen, welches mit der Kieselflusss&ure betropft wurde, bis auf die schwarzen Ma- gnetitkornchen und den Pyrit vollstandig auf.

Dor Grflnstein des nordlictoeren Ganges besitzt ein etwas grSsseres Korn, ills der des vorhergehenden Ganges. Er besteht aus stark zerklufteten, zumeist zu Calcit verwandelten Feldspathleisten, dann aus feinfaserigen, gelblichgrftnen oder braungelben Partien, zwischen denen, wie es scheint, auch umgewandelte Olivenkornchen vorkommen. Neben Magnetitkornchen von gewohnlichem Ha- bitus, findet man auch schwarze mehr oder weniger haufige Nadelchen, welche an das in andorn Grtinsteingangen enthaltene Titaneisen erinnern und diesem Minerale angehoren diirften. Die chemische Mikroanalyse zeigt dasselbe, wie bei dem Gestein des sudlicheren Ganges, nur des Kaliums ist noch weniger.

12

L. I J. Gang .'!.

I \ H'« ill.

Syenit-

gest.)

I,. U. Gang I. (Diabas.

L. li. (Jang 6. ("Verwitt. Gestein.)

I,. U. Gang 5. (Sparol. Porphyr.)

Im Felsen, der zwischen der Balm und dor Strasse sicli fast gerade miter diesen vermauerten G&ngen befindet, treten Gangpartien auf, welche ein deutlich griinliches Gestein fuhrcn. Dieses Gestein erscheint im Mikroskop als ein an triklinen Feldspath reiches Diabasgestein. Es ist sehr wahrscheiii- liph, dass diese Partien nur die unteren und durcli Abschiessen bei der Arbeit. t m Einschnitte bis zum weniger verwitterten Inneren entblosten Enden jener Gauge andeuten, die im vermauerten Wasserriss hoher im Abhange auftroten-

Der weitere Abliaug des Podbaba-er Profiles besteht aus eben derselben Grauwacke, die bereits vom stldlichsten Ende desselben beschrieben wimle.

Circa 50 Meter vom Einschnitte nflrdlich, bereits in der Nahe der Sommerstation Podbaba, tritt im Abhange oberhalb der Bahn cine Reihe von Va 10 m breiten Giingon auf, welche in dor Abbildung des Abhanges mit. den Zahlen 3, 4, 5 und 6 bezeichnet si ml.

Das Gestein des 3. Ganges, der fast '/a m breit ist, ist so verwittert, dass man os nicht sicher bestimmen kann. In don mikroskopischen Pr&paraten desselben sieht man bei 1.00X "Vergrosserung nebst einiger mikroporphyrischen abgerundeten Kornclien und Durchschnitten, die am ehesten dem Feldspath &mgehoren, nur triibe Feldspathleistchen, seltene Quarzkornchen und eine, durcb graue Flocken stark getriibte Grundmasse. Die Mikroanalyse zeigte neben einer ungewohnliclien Menge von Calcium, ziemlich viol Magnesium, aber wenig Kalium und fast gar kein Natrium, woraus man auf ein syeni- ti sch os, freilicli selir verwittortos, Gestein schliessen diirfte.

Der Gang Nr. 4, der circa 1 m breit ist, hat ein graugrtlnes bis schwarz- grtines Gestein, welches zumeist aus sehr langen, aber dflnnen polysyntheti- schen Feldspathnadelchen besteht und zwischen diesen einige Uberreste amorpher Grundmasse enthalt. Die Feldspathn&delchen sind entweder zu strahlenformigen Gruppen odor stromformig urn die Quarzfragmente , die nicht selten sind, gehiiuft. Nebst den Feldspathen kommen auch schwarze, braunlich um- randete Magnetitkornehen vor, zahlreiche rothe Hiimatitpartien und braun- graue Limonitflocken, woiter auch serpentinartig polarisierende Partien, welche gewiss durch Verwitterung von Augit odor Amphibol entstanden sind. Quarz- kornchen entstanden in der Masse frflher, als die Feldspathe, welche um sic stromformig gelagert sind. Da dieselben Umrisse von Fragmenten zeigen, konnte man sie auch als Einschliisse deuten, welche aus dor benachbarten Grauwacke eingestreut wurdon. Die Mikroanalyse ergab viol Calcium und Na- trium, weniger Magnesium und stellenweise auch etwas Kalium.

Das Gestein war am wahrscheinlichsten ein Diabas.

Fast unmittelbar hintor dom 4. Gange folgt gegen Norden dor m&chtigste Gang im Podbabaer Abhange, dor mit Nr. 5 bezeichnet ist und circa 10 m Breite besitzt. Derselbe wird von zwei mit Nr. (J bezeichneten Giingon, deren Gestein rothlich und ganzlich verwittert und deshalb unbestimmbar ist, in drei Theile abgetheilt.

Das Gestein des 5. Ganges ist dicht, gelblichweiss und einem Hornstein iihnlich. Es enthalt spfirliche Quarzeinschltisse, selten grosser als 1 mm\ Es ist dies der S ph a ro I i th por pliyr, don Dr. Boriekv in seiner Arbeit liber

13

die Quarzporphyre Bohmens itif S. 83 umst&ndlich beschreibt. Im Mikroskop zeigt dieses Gestein ein feinkorniges, krystalliniscb.es Bindemittel mit runden Quarzsph&rolithkornchen, welche entweder farblos sind, oiler cbncentrische Kranzchen, oft audi Strahlen eines grauen Staubes, besitzen. Zwischen X Ni- kols werden sie entweder ganz dunkel, oder bios in Sektoren und Seg- menten. Die chemische Mikroanalyse ergab viel Kalium, etwas Calcium, Eisen, Magnesium und sehr wenig Natrium.

Der weitere Abhang gegen Podbaba besteht aus einer nicht iiberall an- stehenden Grauwacke, die den angefuhrten Arten ahnlich 1st. Erst nordlich von Podbaba gelangen wir -- etwa gegeniiber von Podhof zu einer Feis- partie, welche auf einer Seite durch einen Bahneinschnitt von dem Abhange abgesondert ist, auf der anderen durch die Strasse entblSst wurde. (Fig. 2.)

In dieser Felspartie sielit man gleich am Anfange derselben den Gang Nr. 7, der ca 20 m breit ansteht und wie Nr. 6 gegen NO streicht. Er fiihrt ein graugrtoes, deutlich kbrniges Gestein.

Die Dtinnschliffe dieses Gesteines zeigen als hauptsachliches Gemeng- theil polysynthetische Feldspathleistchen, welche der mikroskopischen, so wie der qmtntitativen Analyse nach dem Labradorit angehoren. In ihren Zwischen- raumen kommen neben farblosem, gledchfSrmig polarisierendem Quarz (Ortbo- klas?) audi weissgrauer Calcit vor, stellenweise audi Dolomitkornchen, dann nicht reichliche grtinlichgraue Korner, welche durch ihren feinfaserigen Ha- bitus ein Verwitterungsprodukt nach Olivin verrathen und endlich etwas riolettebraune bis graubraune Augitkorner, Welche iiberall mit feinfaserigen, blaulich-, gras- oder gelblichgrunen Vervvitteningsprodnkten vimgebcn sind. Stellenweise sind die Korner zersprungen.

L. U. Gang 7. (i llivin diabas.)

Kin 2. Der Ahaug nordlich vou Podbaba. Das Grundgestein des ganzen Abgangejj i,i wieder die silurische Grauwacke. In ibx tntt das Gestein Gang Nro 7 auf, welches ein schOner Ollvindiabas ist, und der Gang 8, dessen rerwittertes Gestein einem Diorit

oder Diabas angehOrt.

Die Augitkorner zeigen den Pleochroismus und Lichtabsorption nur in sehr kleinem Maasse, aber die griinen Verwitteruugsprodukte sind deutlich blaulich- bis gelbgriin dichroitisch. Audi werden diese Letztcren von Salz-

14

saure unter Ausscheidung von Gallertkieselsaure, die durch Fuchsinfftrbung

nachweisbar ist, zersetzt.

Diejenigen Stellen, welche starker dichroitisch sind und dabei die Kiesel- saure galiertartig ausscheiden, kann man fur Epidot halten, die schw&cher di- chroitischen fur Chlorit. Nebst diesen beiden kommen audi wenngleich selten noch gelbliclie oder briiunliclie parallelfaserige Ko'rnchen, welche starken Dichroismus zeigen und eine starke Lichtabsorption, und welche dem Amphibol zuzuz&hlen sind. Weil aber audi diese, ebenso wie die Augitkorn- chen mit grflnlichen Umwandlungsprodukten umschlossen sind und in sie all- miilige Ubergange zeigen, so sdicint es, dass sie aus Augitkornchen entstan- den sind und einen uralitisdien Amphibol vorstcllen. In weniger verwitterten Stiicken sieht man ilirer natiirlich weniger.

Neben diesen Mineralen kann man im Gestein noch schwarze Magnetit- korncr, lange, klare, querzersprungene Apatitnadelchen und eine Grundmasse beobachten, welche stellenweise reich ist an schwarze Kornchcn, an anderen Stellen wieder einige lange, farblose Mikrolithnaddchen enthiilt. Diese Grund- masse, welche eine gri'mliche Farbe besitzt, ist nidit apolar, sondern bereits entglast und polarisiert zum grossten Theil.

Die cheni. Analyse, welche vom Herrn Strnad im Laboratorium des Hrn. Prof. Preis am bdhm. Polytechnikum an ziemlich frischem Materiale gear- beitet wurdc, ergab in °/0:

Kieselsiiure . .

. 50-03

Thonerde . .

. 15-46

Eisenoxyd . .

. 4-25

Eisenoxydul . .

. 6-19

Manganoxydul .

. 0.53

Kalkerde . . .

. 8-25

Bittcrerde . .

. 7-73

Kali

1-48

2-82

PhosphorsHure .

. 0-29

Gliihverlust . .

. 4-28 (Kohlcnsiiure und WaSser)

101-31.

Die Sauerstoffverhaltnisse und ilirc Vertheilung in den durch das Mi- kroskop bestimmten Mineralen des Gesteines kann man, wenn von der kleinen Menge der Umwandlungsprodukte (die hauptsftchlich durch den Gluhverlust angedeutet wird) abgesehen wird, folgcndermassen berechnen:

16

73 M

Is

41 i/i

s*

•_n

<U 3

as CO

Die Vertheilung der Sauerstoffverhftltnisse nach den

oinzclnen Minevalen

S ft

m l

Sft

03^3

r3

S ft

a

bO

'Sb

3

<1

.a O

eS

ft

<

§

CO

«

GO

5

Kieselsiiure Thonerde . Eisenoxyd . Eisenoxydul Manganoxydu Kalkerde . Bittererde . Kalium . . Natrium Phosphorsaun

26-682 7-219 T275 1-375 0-120 2-357

: 3-092 0-252 0-728

1 0-163

3-024 0-756

0-252

8-736 2-784

0-728

5-704 4-279

1-426

1-275 0-427

3-288

0-291 0-120 0-822 0-411

3-338 0-657

2-681

0-109 0-163

2-592

Aus diesen Verhiiltnissen e

:gibt sich fur einzelne Minerale

in »/

i

10

Die Vertheilung einzelner Minerale

ft in

2 9

IS

M

Natron- feldspath

Kalk- feldspath

Magnetit

<

.9 5

a

ft

<

O

■-> 3 :tS en

5

Kieselsiiure . .

50-03

5-62

17-43

10-595

6-145

4-458

4-81

Thonerde . . .

15-46

1-618

4-677

9-164

-

Eisenoxyd . . .

4-251

4-25

i

Eisenoxydul . .

6-19

1-922

1-309

2-956

: _

Manganoxydu! .

0-53

0-53

i

Kalkerde . . .

8-25

4-991

2-877

0-382

Bittererde . . .

7-73

1-028

6-702

Kalium ....

1-48

1-48

Natrium . . .

2-82

2-82

Pliosphorsiiure .

0-29

0-29

Summa .

8-718

29-927

24-75

6-172

11-789

15-116

0-672

4-81

16

L. U.

Gang 8. ! Verwitt Diorit o. Diabas.)

L. If.

nOrdl. v.

Podbaba. (Grau- wacke.)

Es besteht somit das Gestein dieses Ganges aus 8'7°/0 Kalifeldspatli, 24-9% Natronfeldspath, 24-8% Kalkfeldspath, 6-2°/0 Magnetit, ll-8°/0 Augit, 15-1% Olivin und 0"7°/o Apatit. Ncbstdem entliitlt es noch 4-81 °/0 Kieselsaure, welche nebst kleinen Antheilen von Wasser und Kohlensaure den Verwitte- rungsprodukten angehort und im Limonit und Calcit obne Zweifel audi theil- weise enthalten ist, wodurch die berechneten Ziffern nur um ein Geringes anders ausfallen.

Das Gestein ist demnach ein ziemlich interessanter, wenn audi etwas verwitterter 0 1 i v i n d i a b a s.

Unmittelbar an diesen Olivindiabas grftnzt gegen Norden der Gang 8., welcher eine Breite von cca 20 Meter besitzt und ein lichtgraues fast diehtes Gestein flihrt. Dieses Gesteili ist selir verwittert und scliiiuint in Siiuren viel

und lang.

Im Mikroskop sieht man, nachdem im Praparat mittels Salzsaure haupt- siichlich die Carbonate entfernt warden, an manchen Stellen etwas stromartig gelagerte ilaufchen truber graukorniger Feldspathleistchen, zwischen denen sich zahlreiche Quarzkornchen und eine Substanz beflndet, welche reich ist an graue Fetzen und an Magnetitkornchen. Neben den grauen Partien, welche gewohnlicb die QuarzkSrnchen einschliesaen, treten stellenweise auch gflinlich- graue Kdrner und Saulchendurchschnitte auf, welche zu Bundeln und Fasern oder zu groberen Flasern umgewandelt sind.

Die cliem. Mikroanalyse ergab neben viel Magnesium und Eisen recht viel Calcium und Natrium, aber nur eine sehr geringe Menge Kalium. Das Gestein kann als ein verwitterter Diorit oder Diabas angesehen werden.

Der (Ibrige Felsen bis zum Wachterhause besteht aus einer Grauwacke von verschiedener Beschaffenheit. Einzelne Abarten (ibergehen allmalig in einander.

Die Grauwacke, welche unmittelbar beim Gang 8. auftritt, ist i'einkbrnig und enthalt Bruchstiicke von klarem Quarze und eine aus Feldspath entstan- deue Kaolinsubstanz. Der Quarz, (lessen Kornchen ziemlich verschiedene GrSsse besitzen, enthalt hie und da Poren. Das kaolinische Bindemittel be- steht aus grauen Floeken und Kornchen, sehliosst aber auch kleine Foldspath- fragmente und schwarze und braunliche Erzpartikelchen ein.

Der nordlichere Felsenvorsprung besitzt eine Grauwacke, welche meisten- theils aus kleinen Bruchsttlcken eines dichten oder sehr feinkfirnigen Griin- steines, am ehesten eines Qnarzdiorites, besteht. Die Bruchstiicke ftihren zahl* reiche Quarzkornchen, nebstdem aber eine durch braungraue und schwarze Korner und Floeken getrtlbte Substanz, in der man nocb ganz gut Feldspath- leistchenumrisse erkennen kann.

Die sehr feinkornige Wacke, welche gaaz nahe beim Wftchterhause ab- geschlagen wurde, zeigte im Mikroskop den gewohnlichen Habitus. Sie ist quarzreich, besitzt viel Feldspathfragmente, aber ein sparliches Bindemittel. Dieses besteht aus ausscrst feincn Quarzpartikelcben und aus kaolinisiortem und durch Limonit briiunlich geflecktem Feldspath.

17

II. Die Lehne bei Sedlec.

Weiter gegen Norden, von den eben beschriebenen Felsmassen, wird der linke Abhang des Moldauthales weniger steil and erst oberhalb Sedlec treten wieder steilere Gehange auf, und sind bier mit Baumen und Gestrauch be- wachsen. Nordlich von der Gemeinde nahert sich das Gehange dem Moldau- strome und wird bier durch die Eisenbahn in einer steilen Felswand auige- deckt, theilweise auch durchschnitten.

Das Gestein dieses Abhanges sowie der Gehange, welche sich gegen Roztok hinziehen, ist ein schwarzgrauer fast dichter Grauwackenschiefer, dessen Constitution, wie aus dem Durchsehen der Praparate von verschiedenen Orten geschlossen werden kann, iiberall fast dieselbe ist. Uberall besteht die Wacke aus feinen, nicht sehr zablreichen Quarzkornchen, welche in eine im polari- sierten Lichte mattgraue, dem Kaolin angehorende Substanz eingebetet liegen. In dieser Substauz liegen viele graugelbe, meistentheils parallele Fasernfetzen und schwarzliche Korner, durch welelie das Gestein eine dnnkle Farbe an- nimmt. Das Gestein wird von zahlreichen weissen Aderchen durchzogen, welche Calcit enthalten, der durch Spaltungsrichtungen oder stellenweise audi Dolomit, der wieder durch die irrisierende Polarisation und Mangel an Spal- tungsrissen charakterisiert wird. Audi kommen in ihnen lebhaft polarisierende QuarzkOrnchen vor. Obzwar Pyrit in schonen llexaedern liie und da im Gestein nicht gerade selten vorkommt, so treten doch seine deutlichsten Krystalle und deren Aggregate gerade in diesen Calcitadern auf. Mies dieses ist bei dor Genesis der Verwitterungsprodukte aber ganz natiirlidi und nichts ungewohn- liches.

Zwischen Sedlec und dem ersten Wachterhause treten drei Griinstein- gange auf, die wied.er ein nordostlidies Streichen zeigen, von denen der erste /i m, der zweite 2 m und der dritte 4/8 m miiditig ist.

Der siidlidie ca '/< m machtige Gang Nr. 9 hat ein graues, etwas grun- licb.es Gestein mit seltenen porphyrisch hervortretenden Nadelchen. Im Mi- kroskop sieht man bci 100X Vergr. ein Gewirr von einfachen und zusammen- gesetzten Feldspathleistchen mit grtinlichen, fetzigen, fein faserigen, meisten- theils wenig dichroitischen Partien, weiters verwitterte Magnetitkorner, die gleichformig in ursprtinglich glasiger Grundmasse vertheilt sind. Diese Glas- grundmasse ist aber filzig entglast, grauweiss und reich an grtinliche Parti- kelchen und Nadelchen. Die porphyrischen Feldspathdurchschnitte sind oft V»>11 vou dergleichen grtinlichen Fetzen und Nadelchen.

Die mikrochemische Analyse dieses Gesteines ergab neben vie] Calcium ,]nd Magnesium etwas mehr Natrium als Kalium, so dass man das Gestein a'H einen syenitischen Diorit deuten kann, wenn natiirlidi die sekundaren Minerale aus Ampliibol entstanden sind.

Das Gestein des 2 Meter breiten Ganges Nr. 10 hat eine zunieist aus poly- syathetischen oder einfachen Feldspathleistchen bestehende Grundmasse. Feld- spath gibt es in diesem Gestein tiberhaupt mehr, als im vorigen. DieGlasmasse fehlt stellenweise ganz, stellenweise tritt sie in Spuren und llesten auf. Neben

i,. ii. bei Sedlec

(Grau- wacken- schiefer.)

I;, r. Gang 9. (Syeni tischer Diorit.)

I;. U.

Gang lo. (Quarz diorit.)

18

L. II.

Gang 1 1.

(Verwitt,

Diabas.)

ihr kommen im Gesichtsfelde noch farblose Quarzkorner vor, die mit einer griinlichen Substanz umzilumt und ohne Zweifel sekundar Bind, Pyrit tritt in scliori.cn gl&nzenden Kornern und Komeranh&ufungen auf.

Die fasorige, gelblich- bis blaugrtlne mehr odor weniger dichroitische Substanz, welche mit Magnetitkornchen zwischen den Feldspafchleistchen sicb ausbreitet und dem Cblorit angehSrt, besitzt oft noch die Form von langen Amphibolsaulc/hen odor Niklelchcn. Die Mikroanalyse ergab selir viol Natrium, bedeutend viol Magnesium , aber wenig Kalium und Calcium.

Bei der Analyse einiger, vorsichtig aus dor Grundmasso herausgelosten Feldspathleistchen, zeigte sich ebensoviel Kieselfluorkalium, wie Kieselnuor- natriuin, Kieselfhiorcalcium gab es aber sehr wenig. Das deutet darauf liin, dass der Feldspath dieses Gesteines ein Gomenge von Kalifeldspath mit kalk- natronhaltigcui Andesin oder Oligoklas 1st.

Im Ganzen kann man das Gestein als einen Quarzdiorit hinstellen. Der nordlichste der drei angefuhrten Giinge, niimlich Nr. 11, 1st ca 20 cm breit und fiihrt ein griinlichgraues gleichmassig feinkor niges Gestein ohne porphyrische Feldspatheinschltisse. Im Mikroskop bemerkt man, dass es aus polysynthetischen Fcldspathlcisten zusammengesetzt ist, zwischen denen spar lich griinliche Aderchen und Fetzen einer chloritischen Substanz eingezwangt sind, welche audi in die Feldspathindividuen eindringt. Nebstdem kommen graue Durchschuittc vor, welche an Augit erinnern.

Die chemische Mikroanalyse ergab viel Natrium und Calcium und ziem- lich viel Magnesium und Eisen. Darnach wiirde der Feldspath einem kalk- natronhiiltigen Labradorit oder einem kalkhaltigen Andesin angehoren. Obzwar die Bestimmung des Gesteines als Diorit oder Diabas nieht ganz Icicht ist, so konnte man es doch mit Riieksicht auf die Umrisse der grauen, an Augit und nicht an Auiphibol erinnernden Korner besser als einen Diabas hin- stellen. *)

III Das Moldauufer zwischen Roztok und Letek.

!'■ ';■ Der Abhang, neben dem sich weiter gegen Norden von Roztok die Eisen-

toll n'u;h hahn hinzieht, besteht iiberall aus einem sehr feinkornigen Grauwackcnschiefer,

Letek. welcher stcllenwei.se von Ackern und Garten vcrdeckt ist.

wacken- Diese Grauwackcnschiefer sind unweit hinter Roztok ganz gowohnlic.li

schiefer.) und bestehen im Mikroskop aus Feldspath und Quarzfragmenten, zwischen

denen einc amorphe Kaolinsubstanz sich ausbreitet, die roich ist an griinliche

F&serchen, Fetzen und schwarzliche Kornchen von kohliger, theilweise auch

limonitischer Beschaffonheit.

Weiter alter, gegeniiber von Ilusinec unter Levy Hradec, welchseln diese

Schiefer mit sehr dunnschiefrigen Zwischenlagen ab. Hier ist, die Be-

*) Der Gang L2, welcher audi im Kartchen eingezeichnet iBt a. zw. bei der soge- nannten Neuen Mtthle (Novy mlyn) bei Unter Roztok, wird hier nicht angefuhrt, weii er nicht in das Moldauthal gehSrt. Er fuhrt ein Diabasgestein,

19

schaffenheit der Grauwacke etwas anders. Sic besteht hier namlich aus gleich- viel Quarzkornchen und Feldspathfragmenten. Nebst diesen beiden Mineralen sind in ihr noeh Stuekchen von faserigen Saulchen, die dem Amphibol wobl augehflren, da sie pleochroitsch sind und von gelbgriiner Farbe. Das Binde- mittel dieser Partikelchen ist ein ausserst feiner krystallinischer Detritus, welcher aus Feldspathfragmenten und griinlichen Verwitterungsprodukten be- steht, welche ohne Zweifel aus einem Pyroxenminoral entstanden sind. Nebst- dem sind in diesem Bindemittel, wie es ttbrigens oft in don Grauwacken vor- komrat, noch schwarze, fiockige, gewellte Streifen, welche stellenweise aus KSrnchen, die hauptsachlich dem Pyrit angehSren, bestehen.

Die Masse der dunnsduefrigon Zwischenlage ist dem Bindemittel der eben beschriebenen Grauwacke ahnlich, und da beide Abarten audi in den Praparaten scharf von einander abstechen, kann man dafur halten, dass each dem Absatz gewohnlicher Wacke aus den stillgewordeuen Gewassern, sich Lagen des fein vertheilten Materiales zu dihmschiefrigor Grauwacke ab- setzten.

Erst gegen Uez kann man im jahen Abhange, der durch Halm abge- sdmitten wird, den Gang 13 bemerken. Dieser ist nur '/a m breit, streiclit gegen NNW, und fiihrt einen verwitterten Grllnstein, der wegen des Eisoubalm- gemauers fast unzuganglich ist. Deshalb wurde das Gestein nicht naher unter- sucht. Nur die herunter gefallenen und sehr verwitterten Stttcke dienten zur mikroskopischen Bestimmung des Gesteines.

Die Scldudit von Podmoran, welche uicht weit von hier in die Moldau miindet, ist bei ihrer Mtodung in's Moldauthal gegen Norden mit steilen Fels- wanden eingesaumt; gegen Sliden ragt ein kegelformiger Gipfel empor, der mit grossen KieselschieferblOcken bedeckt ist.

An der Sohle dieses Hiigels, gerade beim Wachterhause in Podmoran, zieht sich gegen den Gipfel ein ctwa 8 m machtiger Gang (Nr. 14), (lessen gclblichweisses Oder ro'thliches Gestein einem dichten Hornstein ahnlich ist, Im Mikroskop besteht es aus unregelmassigen Quarzkornchen, deren Einbuch- tungen ineinander greifen und die mit Hautchea glasiger graubestaubter Grund- masse umhttllt sind. Hie und da sind im Gestein schwarze Korner oft von quadratischen Umrissen, welche sich im auffallenden Lichte durch ihren Glanz und ihre Farbe als Eisenkies verrathen. Sehr selten gelingt es uns feine Leistchen und Stiibehen zu finden, welche der mikroskopischen Analyse nach fur Ortboklas gehalten wenlen konnen. Das Gestein dieses Ganges kann man einen horusteinarti gen Felsophyr benennen. Ahnliche Gesteine treten im Moldauthale Sfters auf.

Der Eruption dieses Gesteinganges kann man die Erhaltung und viel- leicht auch die Emporhebung des kegelformigen Gipfels und dann audi die Zertrummung der nicht weit gegen Slidost gelagerten Schiefer beirechnen. Der dunnbliittrigc, fast dichte Schiefer, in dem der eben beschriebeue Felso- phyrgang ansteht, enthalt schwache Lagen von Kaeselschiefer und istziemlich lichtgrau. Seine Substanz ist kaolinartig, mit grauen Kornchen und Flocken getrttbt, zumeist apolar mid enthalt grtinliche Chloritfeteen.

(lima 13.

(Verwitt.

Grttn

stein.)

I,. U. Gang i I. (Horn- eteinarti- ger Felso- phyr.)

20

L. II. Gang Nr. L5 u. 16.

(Horh- steinarti- ger Felso

phyr.)

L. U. Gang 17. (Syenit.)

Das linke Moldauufer, welches weiter hinter der Podmoraner Schlucht unter rechtem Winkel gegen Norden umbiegt, bildet von hier aus bis zum zweitenWilchterhause, nSrdlich von Podmoran, ein sehr steiles Felsgehange, wel- ches aus fast wagrechten Bftnken eines feinkornigen Grauwackenschiefers be- stcht, in dem wiedor schwache, nur 1 6 cm machtige Einlagen eines fein- blattrigen Schiefers sich befinden.

Der Grauwackenschiefer, der zwischen Podmoran und dom ersten Wachter- hause ansteht, ist ein inniges Gcmenge von polygonalen Quarzkornchen, zwi- schen denen wiedor jener schwarze Staub stellenweise so dicht sich vorfindet, dass or vollkommen undurchsichtige Anhaufungen bildet. Da die Schiefer nach dem. Gliihen weisslich wcrden, kann man annehmen, dass der grosste Theil des schwarzen Pulvers einer grapliitiscben Substanz angehflrt.

.Die feinblattrigen Schiefereinlagen unterscheiden sich mikroskopisch durchaus nicht von den von Levy Hradec bereits beschriebenen Einlagen.

Gerade in der schitrfsten Einbiegung des Moldauufers vor dem ersten Waehtcrhansc liinter Podmoran, treten drei, nalie boi einauder gelegene Eru- ptivg&nge auf. Dor siidlichste von ihnen (Nr. 15) ist ca 1 m machtig, steht fast saiger an und fiihrt ein gelblichwoisses Gestein, das mikroskopisch mit jenem des 14. Ganges (ibereinstimmt. Einen ahnlichcn Felsophyr fiihrt auch der weitere Gang 16., der sich in den hoheren Partien des Gehiinges wagrecht hinwindet. Nicht weit vor dom ersten Wiichtcrhause von Podmoran, tritt der Grunsteingang Nr. 1.7 auf, ist ca 11 "4 m breit und senkt sich in einer welligen Biegung und in NNO Richtung zur Bahn heruntcr.

Das Gestein dieses Ganges ist griingrau, sehr feinkornig, und man be- merkt schon mit dem blosen Auge darin nicht sehr zahlreiche FeldspathkSrner von der Gro'sse eines Stecknadelkopfes. fm Mikroskop zeigt das Gestein ein (lewirr von stellenweise gitterformig gelagerten Feldspathleistchen. Zwischen diesen hofindet sich eine grttnliche Substanz, die feinfaserig und stellenweise rait grauen Flocken durchmengt ist, und dann sparliche QuarzkOrner. Sehr zahlreich sind aber schwarze Magnetit- und Pyritkorner und kurze nicht be- stiinmbare Nadelchen und Saulchen von graugruner Farbe. Wahrend die Feld- spathe der Grundmasse fast durchwegs Orthoklas sind und einheitlich hoch- stens zwillingsartig polarisieren, zeigen die grSsseren Feldspatheinsprenglinge cine Plagioklasstruktur, oder gehSren cinera Orthoklas an, der interpolirte und das stellenweise gitterartig Lamellen trikliner Feldspathe besitzt. Die chemisch-mikroskopische Analyse ergab viol Kalium und Magnesium und wenig Natrium und Calcium, woraus man schliessen kann, dass das Gestein des 17. Ganges ein raohr oder weniger verwitterter Syenit ist.

Dieser Syenitgang wird etwa in der Mitte des Gehanges von einem ei- genthtimlichen Ganggestein durchsetzt, das in einer lireite von 25—30 an unter einem rechten Winkel sich herunterzieht. Die Gangmasse zeigt eine eigenthtimliche Grtlnsteinbreccie und ist so verwittert, dass man aus ihr kein mikroskopisches Praparat bereiten kann. Deshalb wurde sie mikroskopisch auch nicht untersucht,

21

Nicht weit vom erstcn W&chterhause nordlich von Podmorah ist in dem T'- U.

GeMnge ein ecu ! m. breiter Gang (Nro. 18), (lessen Gestein seinem Aus-

Gang is.

(Horn

solum nach den bereits beschriebenen Hornstein-Felsophyren auffallend Shnlich stelnarti- ist und deshalb wurijc es auch nicht nahcr untersucht. phyr.)

Hinter dem erwahnten ersten W8.chterb.ause folgen gegen Norden im Grauwackenschiefer zwei Gange (Nr. 19. und 20.) , die von einander cca 30 Schritte entfernt sind und von denen der erste 1 m., der andere bios 75 em. mSchtig ist. Steinblocke von ihnen, haupts&chlich vom 19. Gange findet man sebr leielit unter dem Eisenbahndamme am Moldauufer.

Handstucke, die dem Gange 19. entstammen, sind wieder jener grau gelbliche, stellenweise etwas br&unliche hornsteinartige Felsophyr.

L. II.

Gang 19.

(Horn-

Das Gestein des Ganges 20 unterscheidet sich vom vorigen insbesouderK.^'jIv'is!, dadurch, dass es spftrliche Einsprenglinge von farblosem Quarz entliiilt und phyr.) nebstdem uoch getrubte krystalinische Korner and Krystiillchen, welche dem l. u. Orthoklas angehoren und stellenweise solum verzwillingt sind. Audi die Gang 20.

1 V CIsil 1 )

Grundmasse ist in diesem Gestein etwas anders wie in den hornsteinartigen scher

Felsophyren, indem sie zwischen den Quarzkornchen und nicht sehr Iiantigen Quarz

porphyr Feldspathleistchen eine lichtgriine und flockig oder filzig getrubte Substanz

besitzt.

Nebst den angefiihrten Orthoklaseinsprenglingen, unter denen man hie und da audi Ohloritfetzen und EpidotnSdelchen bemerkt, oft sogar auch Calcit, der durch die Spaltungsrisse charakterisiert wird, begegnet man im Gestein auch mit Plagioklaskrystallen, welche Boficky in seinen Porphyren als Mikroklin deutete. Saulchenfragmente, welche farblos sind und von schwarzen parallelen Fasern durchdrungen werden, kann man fiir die letzten Verwitterungsprodukte des Amphibols oder des Glimmers halten. Hie und da bemerkt man schone Pyritkorner. Das Gestein dieses Ganges, das man als felsitischen Quarzporphyr betrachten kann, erinnert sebr an das Gestein des 24. Ganges in der Libsicer Felswand, von dem sp&ter in ge- drangter Kttrze wenigstens gesprochen werden wird.

Der letzte Gang im Abbange zwischen Podmorah und Letky befindet L. U. sich gegenllber dem zweiten Wiiohtorhause von Podmorah stromabwiirts g©- (Ra^olit! rechnet. Dieser als Nro. 21 eingczeiclmete und meb.r als 5 m. m&chtige u; felsit. Gang fiibrt ein dichtes licbt gelbliches oder braunliches Gestein, welches in <"1">l' den Porphyren Boficky's auf S. 79 beschriebon ist und am Nordrande eine andere Beschaffenheit besitzt, wie im Inneren was bei der grossen Miich- tigkeit des Ganges natiirlich ist und die Folge eines verschiedenen Abkublungs- prozesses in den Saalbiindern und in der Gangmitte ist.

Das Gestein aus der Mitte des Ganges ist ein schemes Beispiel eines radiolithischen Porphyres und ist bei .1.00 X Vergr. fast krystallinisch. Es besteht aus einem Gemenge von braunlich bestiiubten Feldspathleistchen und Kornern, von farblosen Quarzkornern und grtlnlichen Strahlen eines sekun- diiren Minerales. Aus diesem Gemenge troten nun verschiedene polygonale "der abgerundete Radiolithe hcrvor, die im gewohnliehen Licht kornig oder

22

schwach strahlig, im polarisierten aber typisch strahlig-radiolithisch sind. In der Mitte der Radiolithe findet man hie und da ein Feldspathleistchen.

Beim nOrdlichen Rande des Ganges, zu dem man nicht nur von dem Geleise aus, sondern auch vom Moldauufer durch eine BahndammwGlbung leicht gelangen kann, ist das Gestein etwas andersartig. Bei 100 X Vergros. erscheint os hier als cin dichtes Geinenge von Feldspathnadelchen und Leistchen, sp&rlicheren grauweissen QuarzkSrnchen und dieses Gemenge ist in einer apolaren an schwarzgrauen staubreichen Grundmasse eingebettet. Nur wcnige Quarzkiirner und Feldspathleistchen treten bei der genannten Vet- grosserung porphyrisch auf. lioricky nannte diese Modification des Gesteines einen glasigkornigen Felsophyr.

Noch sei bemerkt, dass das Gestein nebst einem schwarzlichen Staube noch hie und da auch schwarze oder braunliche Wurfel enthiilt, die dem Pyrit angehoren. Die Mikroanalyse des Gesteines vom Nordrande des Ganges ergab aeben einer grossen Menge von Kalium, genug Magnesium und Eisen aber nur wenig Natrium und noch weniger Calcium-.

Nicht sehr weit hinter dem zweiten W&chterhause endet der Fels- abhang und eine kleine Thalschlucht offnet sich beim Bache, der in die Moldau mundet. Bei seiner Mundung ist das Dorf Letky.

Geht man nun linkerseits vom Bahngeleise gegen Letky, so sieht man gerade vor diesein Dorfe her'abgestttrzte FelsblScke, die einem Kieselschiefer und Conglomerate aus Kieselschieferfragmenten und braunem Sande ange- horen. Diese Conglomerate gehflren ohne Zweifel, wie noch auf einigen an- deren Stellen, den untersten Schichten der Kreideformation (den Perucer Schichten) an, welche hier nach der Denudation der hoheren Kreideschichten ihrer festeren Konstitution wegen zurtlckgeblieben sind, wenn auch nur stel- len weise in ganz dunnen Lagen und Ubcrziigen.

IV. Der Abhang von Letky gegen LibSic und die LibSicer

Felswand.

Der Abhang, der sich am linken Moldauufer zwischen Letky und Libsic hinzieht, ist nicht so steil wie der fruhere und ist deshalb von Ackerkrume bedeckt, untcr der zumeist ein diluvialer Ziegellehm (L6ss) stellenwei.se in ziemlich mlchtigen Lagen auftritt.

Erst in der LibSic-Chcjnovicer Thalschlucht treten zwei kleine Kuppen auf, die in dor Richtung der Schlucht hintereinander gelegen sind. Die sud- westliche von ihnen ist grosser und liinglich, die zwoite, welclie kleiner ist und schon hart an der Gemeinde LibSic ansteht, ist, mehr rundlich.

Beide Kuppen bestehen aus dioritischem Amphibolit, wie Boricky" das Gestein, welches weiter gegen Norden an linken Moldauufer sehr machtig ausgebildet ist, benannte. Dieser dioritische Amphibolit ist den Grauwacken- Bchiefern sehr ahnlich und wurde als solche von Helmhacker z. IS. von einigcn

23

Stellen beschrieben; von anderen Stellen aber als Diorit (z, B. die Kuppe westlich von LibSic).

Das Gestein d. i. dor Amphibolit von dor kleineren, niilier bei Libsie gelegenen Kuppe, ist fqjnkornig, grttnlich odor gran, kurz rissig, gewohnlich von Quarz und Calcitiiderchen durchdrungen u. besitzt oft an seinen Sprungen bis 3 inni. grosse Periklinkrystalle und drusigcn Quarz in kleinen Kry- stallchen.

Das Priiparat zeigt schon dem blosen Auge zerstreute, unregelmiissige, trftbe Feldspatb.uadelcb.en in einer Grundmasse, welche ziemlich iiberwiegt und grunlich oder graulich ist und stellenweise schwarz ge&dert. Bei schwacher Vergrosserung siebt man schon, dass diese Grundmasse ein Gewirr, oft strom- artig g(>Ligertor feiner Leistchen, Siiulcben, Nadelchen und Fetzen vorstellt, welche mehr oder weniger dichroitisch sind, zwisclion X Nikols, bunt pola- risieren und dem Amphibol und seinen Epidot- oder Ghloritartigen Verwit- terungsprodukten angehoren. Audi Quarzkornchen kommen vor und sehr selten audi Galcitkorner.

lin Vergleich zu den triiben, grauweissen Feldspathleisten, an denen man nur selten die polysyethetische Struktur bemerken kaun, ersclieinen die faserigen Ainphiboldurchschnitte sehr friscb zu sein; man muss jedoch be- denken, dass eben die faserige Amphibolumwandluug ebenso wie seine Ver- witterung zu Epidot unter Ausscheiduug von Chlorit ein gewissos frischeres Aussehen zufolge hat.

Fiir die klinodiagonalen Amphibolliingsschnitte wurde die Ausloschungs- schiefe auf 20°— 25° abgeschatzt.

Die schwarzen Aderchen, welche man besonders in den an Feldspath feicheren Partien bemerkt, gehoren dem Pyrit an, welcher sich durch den Widerstand in Kouigswasser und durch die chem. Analyse verrath.

Das lichtgraue Pulver des Gesteines sties mit Salzsiiure behandelt nur wenige Kohlensaurebliischen heraus. Mit Soda aufgeschlossen zeigte es eine dentliche Mauganreaktion und die angesauerte Liisung der aufgeschlossenen Masse Spuren von Borsiiure. Phosphorsaure wurde nicht aufgefunden und die chemische Mikroanalyse ergab das Verhiiltniss des Natriums zum Kalium

Die quantitative Analyse von Borieky selbst n. z. an eineni sehr frischen Handstuck, an dem eine IVriklindruse war, durchgefuhrt (siehe: der Glim- merpikrophyr u. s. w. in Tscherm. Min. u. petr. Mitth. 1877, S. 490 u. ff.) an ergab in "/,,.

Kieselsiiure 50-42

Thonerde 5'66

Eisenoxyd 17 '52

Kalkerde 8-51)

Magnesium 5-92

Schwefel ...... 12-72

Wasser P24

102-06

L. U. LibSic. (Diorit, Amphi- bolit.)

24

Da linn diis Eisen fast alios dem Pyrit und Amphibol so vvio soinen Verwitterungsprodukten angehort und demnach als Eisenbisulfuret und Eisen-

oxydul auftritt, erfordem l2-72°/0 Schwefel, il'18% Eisen)

was

15-90%

Eisenoxydul entspricht, auf das Pyrit entstehe. In Folge dessen bleibt 1'4:Q0I0 Eisenoxydul (reap. P62°/0 Eisenoxyd) fur don Amphibol. Deshalb muss die oben angefuhrte Analyse in diesem Sinne transformirt werden. Nach dor Umrechnung dor Analyse entfallen dann, als die Differenz auf 100 Th. 2-877,, auf dio Alkalien.

Auf Grand der Verrechnung einzelner cliein. Bestandtheile auf die im Gesteine enthaltenen Minerale gibt Boficky" (1. c. S. 496 und 497) die Zu- sammensetzung des dioritischen Amphibolites vom westlichen Htlgel bei Libslc folgendermassen an: .'570/0 Amphibol, 24% Pyrit, 22°/0 Feldspath u. z. 8/a Natronfeldspath (auf Grand dor Mikroanalyse) und % Kalifeldspath, L6°/0 Quarz und Eieselsaure. Pyrit 1st selbstverstandlich oin der Menge naoh va- riabler Gemengtheil. Dor Feldspath war ursprilnglich ohne Zwoifol oin kalk- armer Plagioklas, wurde abor (lurch Vcrwittcruni>' odor besser gesagt durcb Auslaugung dos Calciums beraubt, so dass soine Zusiunmensetzung dem an seinen Kluften auftretenden Periklin sehr nahe kommt. Dor kleine Wasser- gehalt so wie dio mikroskopische Untersuchung liisst dafiir halten, dass hier Epidot und Ghlorit cntstandon ist, wolclio Minerale abor bei dor Verrechnung dor Analyse nicht in Anbotracht genommen warden.

Boficky fiihrt (1. c. S. 497) das Schoma an

Ghlorit. . . 3H20, 4(Mg Fe)0, Ala08 . 2SiOa

Epidot

H20.4

CaO

3Ala08 . 6Si02

Siiimna

4H20, 8RSiO.

8R0, 4A1208, 8Si().,

-f 1 2A1.0,

2 3A1203

4II2<)

audi Angit-

Amphibolsubstanz and bomorkt, dass die Amphibolsubstanz (und selbstverstandlich substanz) durch Aufnahme von Wasser und Thonerde sich in Ghlorit und Epidot nmwandoln kann und dass man, wonn auch oin Theil von Epidot and Ghlorit als Amphibol berechnet wird, mit Ausnahme von Thonerde sonst koine merklicbon Differenzen vorlindot. Das Ghlorit und Epidot wirklicb aus Augit and Amphibol (lurch Verwitterung derselben entsteht sieht man ubrigens in alien diese Minerale enthaltenden Gesteinen besonders abor in deren Ver- witterungsprodukten im Moldauthale u. z. sehr oft und uicht selten auch sehr auschaiilich.

Ubrigens ist die Zusammensetzung des Gesteines, wie dies audi sonst gewShnlich vorkommt, nicht an alien Stellen gleich und variirt nach dem versoliiedenen Vcrwitterungsstadium so wie audi nach der Stclle in der Gang- masse ziemlich auffallend. Auch kann man mit bl-osem Auge bemerken, wie verschiedenartig die Pyritkorner aul'treten. Auch fand Boficky" in einem an- doren Handstuck des Gesteins nach eigener Bestimmung

Wasser . 3-55°/0

Eieselsaure 4t-80%.

Das Handstuck war vor einer kleinen Quarzdruse bedeckt.

25

Die zweite Kuppe slidwestlich von LiMc fiihrt, wie bereits crwiihnt wurde, auch dioritischen Ampbibolit.

Das raikroskop. Praparat dcs Gesteines zeigt schwarzlicbe, grtaliche und grauweisse Strie.mfn, Fetzen and Adcrchen. Die scbwarzlicben Stellen enthalten sclnvarzo Kornchen, die oft staubartig und zu Adcrchen zusammen- gereiht sind. Die grttnliche Substanz bildet stelleuweise unregclmiissig be- griinzte Partien und 1st entwedcr cinheitlich odor fein fiiserig oder bcstelit aus Complexen von parallelen langen Siiidchen. Audi dort, wo sic scheinbar einheitlich aussiebt, zerfallt sie im polarisierten Licbte in ein buntfiirbiges Aggregat von Korneni. Die grauweisscn Stricnien und Fetzen, welclie zumeist lie schwarzen Aderchen begleiten sind voll von langen, nadelfonnigen, grau- weissen odor farbloseu und verwirrten Mikrolitheu, und verratlien sich stel- leuweise als Durchschnitte einstiger Feldspiitlie. Im polar. Lichte zeigen sie eine Aggregatpolarisation und enthalten stelleuweise Calcitpartien, die durcb die bekannten Sprtinge chaiakterisiert werden.

Fig. •'!. Die, LibSicer Felswand. Der Gang 22 im Eisenbahndamme fuhrt oinen spharo- l i ili i kcIi en Quarzporphyr und ist bOchsl wahrscheinlicb cine Fortsetzuna der Gang partie Nro 23, ja rielleicht auch -21. Die Gangpartie Nr. 28 ist in der Mittc und am sudlichen Saalbande ein Radiolithporphyr, am nflrdlichen ftande verlieren sich die Etadiolithe und das Gestein ist ein Felsophyr, wie dcs Ganges Nr. 24. Der Gang 25 ist ein felsitiscb.-rad.io lithischer Porphyr in dec Mine Quarz fuhrend. Gang Nro 26

isl ein Glimmerpikrophyr ! das Gestein, in dem alle diese Gange auftreten, ist

ein dioritischer Amphibolit, der stellenweise schiefrige Einlagen enth&lt

Circa 200 m nordlich von der Station Libsic, wurde (Fig. )5) durcb die Eisenbahn eine Felswand entblosst, dercn Hohe nacb Boficky 70 m betragen soil. In der Wirkliclikcit ist sie viel niedriger. Ihre Lange betriigt mebr als 200 m.

Diese ausserst interessante Felswand wurde von Boficky in Tsclienn. Min. und Petr. Mittbeil. L879 S. 49.'! u. ff. ausfuhrlich beschrieben. Anch Helmhacker beschrieb in denselben Mittheilungen (1877) einigc von den in der Felswand auftretenden Gesteinen, wieder von seinera Standpunkte aus-

Im Ganzen besteht die LibSicer Felswand, oberhalb welcher man nocta einige Uberreste der ehemaligen und an dieser Stelle die Moldau beherrschen- den Burg LibShrad bemerkt, aus dioritiscbem Amphibolit, welcber zwiscben den Gangen Nr. 22 und 2)5 und vor 24 b) grossere und kleinerc

26

L. U. Die l.ilisi cer I'VIs

wand. (Diorit. Amphi-

boflt.)

L. U. I lie I jibai- cer Fels-

«:i.ikI.

(Schief-

rige Zwi-

schen-

lagenO

Partion eines dunkelgrauen Schiefers enthalt, In diesom Grundgestein treton nun die Porphyrgiinge 23, 24 mid 25 auf. Die Gangpartie 22 ist gewiss die Fortsetzung des Ganges 23, unterm Eisenbalmdamme. Die Giinge 24 und 25 troten ohne Zweifel audi am rechten Ufer der Moldau auf, und zwar unter Nr. 100 und 102, die spater beschrieben werden. Der Gangkomplex 24 wird durch ein interessantcs jungeres Gestein von einer Maohtigkeit von l1/, m durchdrungen. Dieses Gestein, das makroskopisch einer Minette sehr ahnlich ist, nannte P.oricky, wegen verschiedener Eigenthumlichkeiten in der Zusam- mensetzung in seiner erwahnten Abhandlung, G 1 i m in e r p i k r o p li y r.

Dor dioritische Amphibolit, welcher die Felswand zusammensetzt, ist dem Gestein vom westl. Hftgel bei Libsic sehr ahnlich. An verschiedenen Stellen ist er verschieden verwittert und besitzt audi an verschiedenen Stellen cine verschiedene Korngrosse.

Die weniger verwitterten Partien am siidlichen Ende des Pel sens, welche kurzkliiftig und dunkelgriingrau und schwarz gefleckt Oder von Calcit geadert waren und unter der Loupe deutlich feinkornig, zeigten sie sich im Mikroskop als ein Gcwirr von unrogelmiLssigcn griinen dichroitischen Saulchen und Parti- kelchen und grauen Nadelchen, welche dem Amphibol und seinen Verwitte- rungsprodukten dem Chlorit und Epidot angehSren und von sparlichen grauen, trttben, zumeist triklinen Feldspathleistchen und Quarz-, Calcit- und schwarzen Pyrit- und Magnctitkornchen.

Die Dunnschliffe, die aus Partien zwischen beiden Partien des Ganges 24., und zw. melir vom nordl. Theile prapariert wurden, und das aus recht verwittertem Materiale, zeigten hauptsachlich Strome von grttnlichen Oder gran- lichen Nadelchen, Fransen und Fetzen, serpentinische und vom scliwarzen Staube begriinzte Partien und enthielten wieder Quarz-, Calcit- und Pyritaggregate, was alios gewiss sekundarer Provenienz ist.

Die Schieferpartien, welche an einigen Stellen im dior. Amphibolit in einer Miichtigkeit von hochstens 1 m auftreten, sind an Pyrit selir reich. Ge- nugend diinne Priiparate konnten aus ihnen nicht verfertigt werden. Kleine dtinngeschliffene Partien, die zwischen Gang Nr. 22 und 23 entnommen wur- den, zeigten, dass in einer lichten, stellenweise schwach grtinlichen Masse, welche im polar. Lichte theilweise apolar oder bios schwach blaulich polari- sierte, stellenweise aber eine lebhafte Polarisation besass, eine schwarze ge- kornelte und staubige Magnetit- und Pyritsubstanz eingebettet liegt. Audi Quarz ist keine Seltenheit.

Die chemische Beschaffenheit diesor Schiefereinschliisse wurde im chem. Laboratorium des Dr. Dofieky vom Schreiber dieser Zeilon untersucht, u. zw. an einem sehr harten Handstiicke, das unweit des kleinen Porphyrstiickchens zwischen dem Gange 22 und 24 a), oberhall) der Bahn entnommen wurde. Die Analyse ergab in °/0 :

27

Kiesels&ure Thonerde . Eisenoxyd . Kalkerde . Magnesium Kohlensaure Wasser . . Nebstdem sab es

)

. . 86-81 . . 3'41 . . 16-41 .,. 1.5-90 . . 3-99 . . 4-78 . . 3-95 viel Schwefel.

Alles Eiscn auch avis dem Pyrit wurde als Eisenoxyd abgewogen.

Die Alkalien wurden nicht bestimmt. in der LibSicer Felswand

Die Porphyrgange, sowie ihre Particn, welch< auftreten, sind von Stid aach Nord folgende:

Der siidlicliste ist eigentlich bios cine Gangpartie, welche

em Eisenbahndamme befindet und mit Nr. 22 bezeiclmet wurde gehort ohne Zwoifel zum Gang Nr. 23

sich Sie ist caJ

'•> m breit und

Partie ist grau und enthalt in der dichten Grund-

unter L- U.

Din Gang-

partie 22.

Das Gestein Mieser (Sphftrol.

Quarz-

porphyr.)

Fig. 4. Die Grundmasso des

Porphyres der Gangpartie Nro

22 (lOOmal. Vergr.)

masse porphyrische Quarz- und Feldspathkornchen,

die 2 5 mm gross sind. Die Grundmasse bestelit aus verachiedenartig ausgebuchteten und in einandcr- greifenden Feldspathkornern, welche von feincn sphiirolithischen Quarzkdrnchen durchdrungen und getrennt sind. (Fig. 4.) Ncbstdcm enthalt sic cine ziemliche Anzahl von griinlichweisscn Glimmer- Mattchen, porphyrische Quarzindividuen mit spha- rolithischer Umrandung, porphyrische Oligoklase, Mieilweise auch Mikrokline. Orthoklas tritt auch auf, aber sp&rlich. Das Gestein dieser Partie ist oi|i s p h a r o 1 i t b i s c h e r Q u a r z p o r p h y r.

Dim- Gang 23 fiihrt ein graues Porpliyrgestein, dessen spez. Gewicht = 2*619, und das in der Gangmitte und an den Saalbiindern, besonders an '''-m nordlichen mikroskopisch ziemlich verschieden ist. Dies ist natiirlich nicht zU verwundern, wenn man bedenkt, dass ein jedes Eruptivgestein an seinen Randern, welche schneller ausktlhlten, mehr Glasmasse enthalt und weniger und kleinere Mineralkrystalle als in der Gangmitte, wo die Krystalli- S;ition infolge des langsameren Abkiihlcns besser und regelmassiger vor sich Sieng, und deshalb grossere Krystalle und weniger Glasmagma zur Eolge hatte. ^ft blieb sogar kein Glasmagma ilbrig.

Die Mitte des Ganges 23. enthalt einen dichten Porphyr, der fast aus^^ lauter RadiolithkSrnern zusammengesetzt ist. Ncbst den Radiolithen tritt noch der sMi. ein Gewirr von feinen Quarzkornchen, Feldspathstabchen und strahlig odergj^*" Pinselfiirmig grupierten Durchschnitten eines lichten Glimmers. In den Radio- rRadiolit.' '''hen, ja sogar in den grosseren Quarzkornchen, pflegt zuweilen Feldspath forphyr.) •'ingewachsen zu sein, welcher demnacli zu den ersten krystallischen Ausschei- dungen aus dem Gesteinsmagma angehSrt. Auch die Handstiicke vom sildlichen Rande des Ganges 23. haben eine ahnliche Zusammensetzung, die Radiolithe si"d hier aber etwas Langlich und drangen sich so hart an einander, dass sie P°lygonale Umrisse besitzen.

L. u.

28

i>'r„'idi Der niir,llichc Ran(l ,los Ganges 2.3. ist mehr felsitisch, hat mehr Glas- iiand des'gnnidmassc and ist fast so beschaffen, wie der Gang 25., von dem spater Gang. 28. die Rede seiii wird. Im Ganzen ist die Ga;

(Felsit. ,., I'oiphyr.) Jtir einon Kadiolitnporphyr,

rangpartie 23. ein schemes Beispiel

L. II. Gang i I. .

Felsitische Quarz-Porphyre ftthrt die Mitto des Ganges 24. and 25., w&hrend die minder der Giinge (und weil der Gang 25. ziemlich sehmal ist, und deshalb rasch abkuhlte, dieser fast durchgangig) duroh schnelle Erstar- rung Felsophyre, d. i. dichte Felsitporphyre besitzen.

Der Gang 24., welcher die Mitte der Libsicer Felswand einnimmt, ist in dieser hoi 50 m machtig. Nach Oben versehmiilert or sicli. aber auf einmal, biegt sicli schlangenfdnnig und senkt sicli wieder sohnell gegen die Eisenbahn- schienen (24 b). Hier besitzt er eine Breite von 37a m.

Das griinlicli- oder gelblichgrane Gestein des Ganges 24. ist von musch- (Mltte!)*'Hgem Bruch und zeigt im Mikroskop eine fast durchwegs farblose oder nur (f^jf*; Stellenweise grttnliche oder grauweisse Gruudraasse, aus der Quarz- und Feld- porphyr.) spathdurehschnitte scharf und porphyrisch hervortreten. Die Grundmasso aus der Mitte des Ganges zerflllt bei 100X Vergr. auf unregelmiissig in einander- greifeude Chalcedonkornchen, zwischen denen auch gilnzlich apolare Partien vorkomraen. Nebstdom bemerkt man audi Gruppen von zarten, kurzen Niidel- chen, die, dor kleinen Dimensionen wegen, nur sohwach dichroitisch sind und alien nach den Epidot angehorcn, der aus AmpMbol entstanden ist.

Die meisten porphyrischen und graubestaubten Feldspathkorner und Durchschnitte besitzen Partien, welche durcb schriige Spriinge charakterisiert sind, ja sie baben sogar nach Boficky allseitig ausgebildete Calcit- rhomboeder, wobei in ihnen die griinliche, gefranste Substanz abnimmt. Manche von den Feldspathen zeigen eine Gitterung, die an Mikroklin erinnert. Im polar. Liclite sind sie zumeist monocbrom oder nur in Halften vcrschieden- fiirbig; in diesem Falle baben sic aber oft schmale Einlagen von triklinen Lamellen. Manche Feldspathe sind aber dicht gerieft.

Die dem blosen Auge sichtbaren porphyr. Qnarzkorner, enthalten im Mi- kroskop Wolkchen, die aus Blaschen bestehen, nebstdeni aber auch Streifen und Partien der feinkornigen Grundmasse, welche an manchen Stellen auch mit der umliegenden Grundmasse durch enge Kanftlchen zusammenhangt. Einige Quarzkiirner baben eine gestreifte Beschaffenheit, welche auch im Mi- kroskop durch verschiedene f&rbige Abstufungen sich darthut.

(i'ui^k Dcr Rancl des a4- ®anSes enth&lt einen dichten Felsophyr (S. die Por-

(Fe!sit.'payrgest Boficky's Tab. I. Fig. 6), der (lurch raschere Abkiihlung der ge-

p^terr .schmolzenen Porphyrmasse entstanden ist. Seine Grundmasse ist bei LOOX

' Vergr. aus unregolmassigen Kdrnchen zusammengesetzt, welche weisslich und

bhlulich bis dunke] graublau polarisieren. Zwischen ihnen befinden sicli zahl-

reiche feine (apolare) Opal- und Spharolithkorncken.

Die porphyrisch auftretenden QuarzkGrnchen erscheinen, ebenso wie in dor Gangmitte, im polar. Lichte gestreift, und die Feldspathe gehoren theils dem Orthoklas an, theils dem Plagioklas. Dm dieselben zeigt die Grundmasse, nach Boficky, eine schwache Fluidarstruktur. Die Feldspathe haben im Innern

29

ott Calcitpartien, welche ebenso wie die grtlnliche Epidotsubstanz in die Quarz- korner (naeh Boficky) infiltriert wurde (?).

Die chem. Analyse des felsitischen Porphyres im Gauge1, Nr. 24, u. zw. aus seiner schmalen nordjjehen Partie (24b), welche im Laboratorium dos II. Prof. Preis am bijhm. Polytechnikum in Prag vom Herrn Assistenten Plamfnek durchgeftihrt wurde, ergab in % :

Kieselsiiure .

.

75-76

Thonerde . .

. ~

12-24

Eisenoxydul .

. ~

2-06

Manganoxydul

.

0-44

Kalkerde . .

. zz.

2-51

Bittererde

ZZl

0-29

Natron . . .

.

3-13

Kali ....

•1-22

Kohlensaure .

0-83*)

101-48.

NTebstdem wurden auch Spuren von Schwefel gefunden, welche dem Pyrit angehoren, dor hie unci da sparlich vorkommt.

Weil in diesem Porphyr audi Epidot vorkommt, wurde wie dor entfal- 'ende Antheil dos Eisen- und Manganoxyduls auf Eisen- und Manganoxyd tiberfiihrt und nach der entsprechenden Verrechnung dor Sauerstoffverhaltnisse die mineralogische Zusammensetzung dos Felsophyres aus dem 24. Gange wlgendermassen bestimmt: (Vergl. die Porphyrc Boficky's S. 147 undTscherm. Min. Mitth. 1879 8. 504 u. 505.) Quarz- und amorphe Kieselsiiure 38°/0, Natronfeldspath (Albit) 26-5°/0, Kalifeldspath 25°/0, Epidot 7-9"/0 und Calcit '''•''V,,- Aus dem rtlckstandigen Eisenoxydul wurde die Menge dos Magnetites and Pyrites auf 1'5% bestimmt.

Der Gang 25. der LibSicer Felswand ist ca 2 m machtig und enthalt zumeist einen ziemlich grauen Felsophyr von splittrigem Bruche. Stellenweise "• zw. wie naturlich in der Mitte dos Ganges treten reichlioher auch Quarz- Und Feldspathkorner auf, so dass hier ein felsitischer Quarzporphyr entsteht.

Mikroskopisch ist das Gestein (Vergl. die Porphyre Boricky's Tab. 1. Nr. 5) dem Porphyre vom Rande des Ganges 24. besonders in der Grundmasse "■bnlich, nur dass in ihr npch strahliger Quarz vorkommt. Beim Durchsehen nut der Loupe fallen uns in der Porphyrmasse grlinliche Iderchen und Hiiuf- cben auf, hoi 100X Vergr. und im polar. Lichte zerfallt die Grundmasse, c'ie sonst farblos erscheint, in unregelmassige Chalcedonpartien, welche licbt ""(l blaulich polarisieren und zwischen ihnen befinden sick viele randliche Partien runder branzfOrmig gehaufter OpaMrnchen und Quarzsphairolithe.

In dieser Grundmasse sind Bllschelchen, Strahlen, parallele Bundel und Scho'ne Radiolithe eingelagert, neben ihnen aber sehr sparlich Feldspathleist-

*) Von Dr. Boficky Hclbst bestimmt.

30

chen. Die grtinliche Substanz in don idercben ist feinfaserig und deutlicb diehroitisch und umschlingt stellenweise Gruppen von grauweissen Calcitkorn- chen, welche sicb bereits in den Handstucken durch das Aufschaumen bei der Bebandlung mit Salzsaure verratben.

Sehr selten kommen in ihr tJborreste von AmphiboMulchen vor, aus denen sie ohne Zweifel entstanden sind. Diese grunliche Substanz gehort baupt- sachlich dem Epidot an.

Die Mitto des Ganges 25. ist fast von ebon derselben Beschaffenheit, wie der felsitische Quarzporpbyr aus dor Mitte des Ganges 24.

Die Dicbte dieses felsitischen Quarzporphyres = 2'629 und die chemi- scbe Analyse, die an einem Handstucke voni Rande des Ganges durchgefuhr$ wurde, und zw. voni II. Assistenten Plamlnek im Laboratorium des II. Preis am k. k. bohm. Polytechnikum in Prag, ergab in 0/0:*)

Eieselsare = 77-16

Thonerde = 13-81

Eisenoxydul = 2'38

Manganoxydul . . . . = 0-06

Kalkerde = 2-81

Bittererde = 0-27

Wasser = 1*37

Alkalien (a. d. I) iff. ber.) = 2-14

100-00

L. u.

Zwisohen

dem 28. u.

24. ( lange

(Por-

phyre.)

Auch Spuren von Phosphorstture, Eohlensaure und Schwefel wurden in diesem Porphyr konstatiert. Weil die chem. Mikroanalyse fast Iauter Kiesel- miorkalium ergab, konnte bei der Interpretation dicser Analyse die ganze Alkalienmenge als Kali betracbtet werden. Die unbetrachtliche Magnesium- menge gehort dem Epidot an, den audi seine Widerstandsfahigkeit gegen Salzsaure, und die (lelatinirung nacb starkem Gliiben und uachfolgender wiederholter Behandlung mit Eieselsaure bestatigten. Im Ganzen wurde die Zusammensetznng, wenn man von den kleinen Antheilen von Calcit, Magnetit und Pyrit absieht, des Felsopbyres aus dem 25. Gange folgendermassen be- rechnet: Eieselsaure 56'50/0! Epidotsubstanz 14-7%, Ealifeldspath L2'6°/o> Kaolin 8-3°/0, Thonerdesilikat 8°/0. Dieses letztere wurde am ehesten in die Reihe der Andalusitminerale angeh&ren und hatte seinen Ursprung in dor ver- witterten Feldspathsubstanz. Es kann als Interpositionen zwiseben den nadel- fonnigen Partikelcben der Radiolithe enthalten sein.

Zwiseben dem 23. und 24. Gange bemerkt man eine kleine dreieckige und zwiseben 24 a) und 24 b) eine grossere mehr viereckige Porphyrpartie, von denen wenigstens eine kurze Erwahnung geschehen muss.

„Die Partie zwischen dem Gauge 23. und 24. euthalt eine dicbte grun- licbe, stellenweise graugeflammte Porphyrmasse, welche von fast parallelen

") Vergl. Bofickfs Porphyre S. L82 und LS3 und Tscliem. M. M. Suite 600 a,

501.

31

II. Zwischen

lichten Iderchen durchdrungen ist, mit breiten Streifen and Fetzen einer zeisiggrunen, sehr feinkSrnigen polarisierenden hochstwahrscheinlich Epidot- substanz augehort, welche mit schraalen Streifen und Fetzen eines grauweissen Gemenges abwechselt. Dieses Gemenge besteht aus Quarzkornchen, welche mit Glasgrandmasse zusammengekittet sind, und aus scltenen Feldspathleist- chcn. Die lichten Iderchen bestehen an den Saumen aus stangeligem, nach der Mitte zu aus kornigem und krystallinischem Quarz, das Innere ist von spaltbaren Calcitkornern zusammengesetzt." (Tscherm. M. M. 1879 S. 507.)

Der Felsophyr aus der Partie zwischen 24 und 24b ist nicbt nur ausserlich sondern auch mikroskopisch dem Felsophyr ahnlich, der oben von,^,1^',1"^' dem Rande des 21. Ganges beschrieben wurde. 24b G.

Das jungste Gestein der LibSicer Felswand und im Ganzen audi das pW) Interessanteste ist das des 26. cca V/a in. machtigen Ganges.

Der Gang durchdringt unter einem Winkel von 70 -80° den dioritischen L. ' Anrphibolit und den Porphyr des 24. Ganges. Das Gestein wurde von Bo-(Q.^m8e^. ficky in der angefuhrten Arbeit (Tscherm. M. M. 187!), S. 507) unter dem pikro Glimmerpikrophyr aufgestellt, obzwar es mehr oder weniger den Mi- p yr") neten, z. B. audi den Basalten nahe kommt. Am meisten uilliert es sicli aber Rosenbusch's Pikritporphyren u. z. durch die abWeichende Constitution und haujitsachlich (lurch den grossen Gehalt von Olivin. Es konute audi als augit- olivinhiilti go Minette aufgefiilirt werden (Tab. I. Fig. 1).

Das Gestein ist braunschwarz, in frischen Sttlcken grauschwarz und dem blosen Auge mit seinen zahlreichen dunklen Glimmerbl&ttchen auffiillig. Beim stidl, Saalbande sieht man vide rotlie Punkte, die gegen den Nordrand ver- schwinden. Der Nordrand selbst ist frei von ihnen.

Von den benachbarten Gesteinen, besonders vom Felsophyr ist der Glim- merpikrophyr so scharf getrennt, dass die Grenzlinie selbst im Mikroskop scharf und einheitlich ist. Auch sieht man nirgends, dass die Eruption des Ganges auf den durchbrockonen Poryphyr irgendwie gewirkt hiitte, was einer- seits durch die kleine Machtigkeit des Gauges, andererseits auch durch die teste Constitution des Porphyres schon erklarlich ist. In der Pikrophyrmasse hatte aber die rasche Abkiiklung des allem nach teigartigen Eruptivgesteines dock, eine grossere Menge eines braunen Glascs in seiner Grundmasse zn folge.

Die Grundmasse ist zumeist glasig und bei 100 X Vergr. grauweiss, braun bestaubt, durch filzige Gebilde getrubt und mit rundlichen oder abge- platteten grauen KSrnern oder stellenweise audi mit seltenen Haufchen von grauweissen Mikrolitken zwischen den anderen Gemengtlieilen wie ein spiirlidies Bindemittel ausgebreitet. Stellenweise bios bildet sie selbststandige rundliche Partien. In Salzsaure scheidet sie eine gallertartige, durch Fuchsin sich schwach farbende Kieselsaure ab. Hire abgerundeten Partien, welche gewdhnlich be- staubt und I'ostig sind und von Augitsiiulchen und lUotitleistcken umgrenzt werden, enthalten neben kleinen Olivin-, Augit- und Biotitindividuen audi calcitisch-dolomitische Kornchen, undeutliche Stabchen, die der SalzsSure "widerstehen und okne Zweifel den Feldspathen angekoreu, dann andere

k

32

strahlig angeordnete NMelchen, die in Salzsaure gelatinieren und Zeolithen angehoren. Diese und die calcitisch-dolomitische Substanz weist auf die par- tielle Umwandlung der Grundmasse hin.

In dieser Grundmasse treten nun porphyrisch Oder in kleineren Indivi- duen hervor:

Brauner Glimmer (Biotit, vielleicht auch Phlogopit*). Dieses Mi- neral ist in dem Gestein am meisten verbreitet und ist in den Durchschnitten, welche zu oP parallel sind, rothbraun oder dunlcelbraun. Solcbe Durch- sebnitte sind sebr oft schon sechseckig, in der Mitte licbter. Die der Haupt- achse parallelen Durcbscbnitte sind IeistenfSrmig und der Liingo nacb fcin gerieft und lichtbraun oft, gebogen. Die Mikroanalyso ergab in diesem Biotit neben Magnesium und Eisen auch Kalium und etwas Natrium und Calcium.

Augit pflegt in den Durchschnitten scharf begranzt zu sein und zeiebnet sich bier durcb die beinabe unter einem recbten Winkel sicb schnei- denden charakteristischen Sprtlnge aus. Seine Farbe ist grauweiss, gegen die Rander etwas dunkler. An den Scbnitten findet man oft Durchscbnitte die von den Flachen P, oof oo und «a P «= umgrenzt werden. An den, welche zur Hauptachse parallel gefuhrt sind, findet 'man auch die P Umrisse. Neben den Krystallen kommen oft auch mehr oder weniger regelmassige Korncr vor, aber beide zcichnen sich bei grosseren Dimensionen oft (lurch erne schone Zonenstruktur hauptsachlicb an den Randern aus, und im j)olar. Lichte, in welcheni sie zwar bunt, aber immerhin docb oicbt so lebbaf't wie Oliviti gefarbt erscheinen, auch offers (lurch Zwillingscrscheinungen aus. Im Inneren, hauptsachlicb in derRandzone, pflegt der Augit oft eingewachseue Nadelchen von Augit, Apatit und Magnetitkornchen, ja sogar Fetzen von Grundmasse zu haben. Weil Augit auch im Biotit mid Olivin eingeschlossen zu sein pflegt, muss man ihn so, wie den in ihm eingeschlossenen Magnctit als die ersten Mineral*! ansehen, welche aus der abki'iblenden Eruptivmasse sich ausgeschieden haben. Die Mikroanalyse der grosseren Augitindiyiduen ergab Kiesenfluoride von Calcium, Magnesium und Eisen.

Olivin tritt in der Grundmasse in grosseren und kleineren Kornern in ziemlicher Menge auf. Er ist immer scharf begrenzt, aber zumeist schon angewitti-rt oder audi verwittert. Wo er noch nicht angegriffen ist, pflegt er wa,sssorbeII zu sein, hat dnnkle (infolge des Brechens und Reflektierens des Lichtes) scharfe Sprtlnge und. polarisiert sebr lebhaft in grunen, rothen und blauen Farben. Sonst ist er aber in eine grunlich gelbe gewelltfaserige (cblo- ritische) oder in eine Ware (serpentinische) Masse verwittert. Das polar. Licht zeigt uns stellenweise inmitten dieser Serpentingebilde auch dolomi- tische, scliwacii irrisierende Partien. In Salzsaure gelatinisieren alio Olivin- durchschnitte und farben sich mit Fuchsin intensiv und dauernd violett. Die Kieselflusssaure ergab Eisen und Magnesium.

*) Im polar, u. ■/,. convergentem Lichte zeigten die bratmen und parallel /,u oP ifrsclinii.i.c.iKiii Diircliscluiitte deB braunen Glimmers zwar Bin dunklea Ereuz, aber seine Armo warcii in zwoi Parabeln getrennt.

33

Magnetit ist in schwarzen, zumeist quadratischen Durchschnitten sehr gleichm&ssig (so wie in den Basalten) im Pikrophyr dor LibSicer Fels- wand verbreitet.

Die rostigen, stellenweise audi roth en Partien, welche beim stid- lichen Rande des Ganges reichlich vorkommen, erscheinen im Mikroskop als trttbe rostige Partien dor Grundmasse, in denen farblose odor rothliche Leistchen eines unbestimmbaren Minerales auftreten. Auch Calcit kommt in Kornchen vor und verrath sicb durcb das iufbrausen unter dem Tropfen dor Kieselflusssaure, nebst dem auch Zeolitknadelchen, die strahlenformig grupiert sind und in Salzsaure gelatinieren. Um diese rothen Partien pflegt Hiotit und Augit hio und da regelmassig angeordnet zu sein, so dass man sie irgend- wie als die ersten festeren Ausscheidungen nach Biotit und Augit aus dem Magma, betrachten kann.

In oinem Prftparate aus diesem Gestein ist ein lichter fast 10 mm langer und 3 mm breiter Einschluss enthalten, welcher stellenweise wasserhell, an anderen Stellen wieder graugrttnlich erscheint und schon dem blosen Auge singeschlossene Glimmerblattchen und Grundmassepartikelcben zeigt.

Dio wasserhelle Partie ist im Mikroskop aus intonsiv polarisierenden Kornern zusammengesetzt, die dem Habitus nach dem Quarz angehoren. Die 8run lichen Partien haben ihre Farbe von langen, stellenweise grtinlichen Nadeln eines n&her nicht bestimmbaren Zeolithes. Neben ihnen polarisiert die klaro Masso nicht so intonsiv und erinnert an Dolomit, An oinigen Stellen '"'dot man auch in dor Dolomitsubstanz einzelne lebliaft polarisierende Quarz- korner. Eigenthtimlich radial sind die Zeolithnadeln um einen Glimmerdurch- schnitt geordnet und dieser Durchschnitt selbst ist wieder von einem dichten Gemenge von mikrolithischen Krystiillchen eines sekundSren Minerales durch- drungen.

Calcit impragniert nach Boficky in Form von Kornchen nicht nur dio Grundmasse, sondorn auch die Augit- und Olivindurchschnitte, denn alio diese Gemengtheile schaumten unter S&uren auf. Es werden wohl audi Dolomit- kornchen sein, welche die Kohlens&ure entliessen. Als Gibbsit deutet ■ooricky4 (1. c. S. 510; die flockigen Kornclion, welche die Grundmasse triibon u«d durch Eisenoxydhydrat etwas geffirbt sind.

A pat it ist in sechsseitigen, klaren, quer zersprungenen Nadelchen mehr odor weniger haufig in dor Grundmasse und in den einzelnen Mineralbestand- tfleilen enthalten.

Da die chemische Analyse dieses Gesteines und ihre Interpretation viol Lnteresse besitzt, mfigen beide aus dor angefuhrten Abhandlung Boricky's (°- 510 u, If.) arigeftthrt werden.

Das Pulver des Gesteines wird von siedender Salzskure mehr als zur

■o&lfte geltist, wobei die Kieselsaure zumeist in Flocken ausgeschieden wird.

^ vom Herrn Plaminek im Laboratorium des Herrn Professor Preis am

>onm. Polytechnikum in Prag durchgefilhrte Analyse ergab in "/„ und zw. in

11 52*76n/01 welche sich in Salzsaure auflflsten und in don 47-y4°/0, welche

111 Salzsaure unlosbar bliel :

3

b

34

Kieselsaure Thonerde . Eisenoxyd . Eisenoxydul Manganoxydul Ealkerde Bittererde , Natron . , Kali . . , Phosphorsaure Kohlensaure Wasser . .

In dem

gelosten Antheil :

36-46 . 14-82 .

7-17 .

6-16 .

L-19 .

7-21 . L3-89 .

3-94 3-08

1-72

1-67

2-27

99-58

In dem.

unlosbaren

Antheil :

59-96

10-30 3-13

1-51

9-68 7-58

0-54 1-99

2-03

99-72

Im ganzen

Gestein

also :

47

12

5

3

1

8' 10 2 3 0 0 2

56 69 26

■35 •34 •38 ■91 33 •98 •91 •88 16

99-65.

Aus dieser Zusammensetzung warden die in dem Gestein mikroskopisch bestimintcn Mineralbestandtheile folgendermassen verrechnet :

/o

Die Vertlieilung der Sauerstoffverhaltnisse

4-i

'a O

S

ft

<

60

3

Olivin

Phlogopit Magnetit

IS

, 0 CS " 3 m o

.a 3

Kieselsfture .

26-865

6'982

1-288

6-090

1 L-099

Thonerde . .

6-925

2-007

t-778

L-540

Eisenoxyd .

1 -578

_

0-488

1-140

Eisenoxydul .

0-744

0-281

0-088

0-880

Manganoxydul

0-802

0-151

0-151

Ealkerde . .

2-894

0-820

0-840

1-784

4-864

1-299

1-084

2-081

0-601

Kali

0-677 (►•51 2

0-512

0-077

:

Phosphorsaure

Kohlensaure .

0-640

0-640

1-920

0-888

'

L-540

35

Kieselsaure . . .

T] erde . . . .

Eisenoxyd .... Eisenoxydul . . . Manganoxydul . . Kalkerde .... Bittererde ....

Natron

Kali

Phosphorsfture . . Kohlensaure . . . Wasser

Summit, .

47-601 12-689

5-2(10 8-847 [•34 8*379 10-910,, 2-38 8"979 0-909 0-88 2-113

Die mineralogische Zusammensetzung des Pikrophyres

I -1-20

0-88

2-00

OS

<

bo

a

0-909

2-10

12-994

1-2(11, 0-670 o 6-069 3-247,

2 1-25

a O

2-II77

0-878 0-670

2-585

o bo

a

bu

T3

d

bo<u ^S

a hC/2

I 1-1 111

5-588 t-460

5-078

3-979

0-880

6-01 27-90

8-800 1-710

20-811

.•'•808

•2-: 33

3

8-298

1-733

5-51 26-95 i 5-08

Es besteht somit dieaer Gliminerpikrophyr in dem analysierten Hand- Btttcke annfthernd aus 27-90% dunklen Glimmers, 24-25% Augit, 26-95% kieseliger Glassubstanz und Quarz, 2% Calcit, 2-10% Apatit, 6-01% Olivin, 5-51% Magnetit und 5-03% Gibbsitsubstanz. indere Handstucke, die die rostigrothen Punkte enthalten, kdnnen naoh der Absehatzunglioficky's B— 15% Orthoklas enthalten.

Von den Minetten, die in der Umgebung von Prag auftreten (Michle, /lilirhlice, Jarov, Stechovice und an anderen Orten) unterscheidet sicli der Pikrophyr durch die ziemlich grosse Menge von Augit, der deutlich, ja sogar I'oilihyriscli ausgebildet ist, wahrend dem man bei den eigentlichen hiesigen Minetten bios annehmeu kann (z. B. bei der von Michle), dass die grau- weissen Mikrolithe zumTheil dem Augit angeh6ren, dienamlich, welche keinen J- leochroisnms zeigen, wahrend die pleochroitischen dem dunklen Glimmer angehoren. Auch die Magnetitmenge ist im Pikrophyr vicl grosser als in den Minetten. Beiden Gesteinsarten gemeinschaftlich ist der Olivin, den man '■ntweder direkt oder in den Verwitterungsprodukten fast aller unserer Mi- netten erkennen und beweisen kann. Und so konnte der Pikrophyr als ein ^ergangsgestein zwischen die Basalte und Minetten gestellt werdea, und wer weiss, ob man beim eingehenden Studium der geotektonischen Verhalt-

3*

36

nisse dor Minettegtage im mittleren Bohmen, die wir jetzt als Eruptivgesteine des unteren Silurs betrachten, dieselben nicht in ein viol jttngeres Niveau, wenn nicht sogar bis in die Tertiarzeit und in Verbindung mit BasaJten stellen konnte. Zu diesen wlirde gerade der Pikrophyr der Libsicer Felswand einen guten tfbergang bilden, mit seinem Augitgemengtheil and seinem reichlichen Magnetit.

Es (iberrascht wenigstens einen jeden, der vie! Basaltarten im Mikro- skop untersucht hat, wie „basaltisch." die Pikrophyre aussehen. Noch mehr ist dieses Gestein manchen feinkornigen Pikriten*) aus dem nordostlichen Mahren verwandt, besonders denen ura Neutitschein heruni, welche nur durcli eine grossere Menge von Olivin sich auszeichnen und stellenweise den Ba- salten auch schr ahnlich sind.

Jedenfalls ist es aber nothwendig, dieses Gestein (den Pikrophyr) und die bis jetzt bekanntcn bohm. Minetten auseinandorzuhalten.

V. Von der Libsicer Felswand bis nach Kralup.

Nordlich von der Libsicer Felswand bildet die Staatsbahn einen Aachen Bogen gegen NW., nimmt dann eine nordliche Richtung an und schneidet sich beim dritten Wiichterhause nordl. von LibSicin einen felsigen Steilabhang hinein.

Fig. 5. Die Skizze des Eisenbahneinschnlttes beim dritten Wachterhause nordlich ron der LibSicer Felswand. Die Steilwand besteht aus syenitischem A.mphibolit, in dem die Gange -27, 28 und 29 auftreten. Diese Gange ftthren einen dioritischen Syenit von ver

schiedener Beschaffenheit,

Im Profyl dieses Einschnittes (Fig. 5) u. zw. in seiner nordlichen Halfte sieht man dem dritten Wiichterhause gegenuber im syenitischen Amphibolit, aus dem dieser ganze Abhang zusammengesetzt ist und der nur wenige Schie- ferpartien enthftlt, einen schwachen Gang Nro. 27, der nur 0*2 m niiiclitig ist. Von ihm ca. 4 m nach Norden fcritt ein fast paralleler und nocb weniger machtiger (Jang (28) auf, und aach weiteren 14 Metern der Gang 29, der beinahe 8 m breit ist und der in der Wand zuerst eine geneigte, weiter aber eine wagrechte Lage einnimmt und his zu ihrem nSrdlichen Ende sich erstreckt.

*) Mehr davon in der Monographie der Tschenite und Pikrite im nordostl, Mahren, welche der Schreiber dieser Zeilen in Balde verOffentlichen wird.

37

Alle diese Giinge gehoren dem dioritischen Syonit an, unterseheiden sich aber von einander ziemlich vicl durch ihre makro- und mikroskopische Zusammensetzung und audi durch die verhaltnism&ssige Menge dor minera- lischen Bestandtheile. *

Dor syenitische Diorit des ganzen Felsabhanges ist grttrdichgran und dicht. In soinen Dunuschliffen kann man schon mit enter starkeren Loupe farblose Nadelchen solieu, die in einer graugrttnen, schwarz punktierten und gefleckten Grundmasse eingebettet liegen.

Bei mikroskopischer Untersuchung des Gesteinpraparates bemerkt man, dass das Gestein hauptsaclilich aus Nadelchen und Siiulchen besteht, <lio strom- artig, strahlig odor verworren gelagert sind, eine grunliche Farbe besitzen, dichroitisch sind (Epidot und Ampliibol) und aus faserigen odor feinfaserigen ja sogar strukturlosen Fetzen und Fransen von Chlorit, zwischen denen hie und da farblose Feldspathleistchen, sp&rliche QuarzkOrner, ofters aber schwarze Pyrit- und Magnetitkorner sicli vorfindon. Dem Pyrit gehQren auch die soliwarzon Aderchen an, welche die miki'oskopischen Sprtinge iin Gestein ausftillen.

Eine eigcnthiiniliche Deschaffenhcit zoigt das Gestein nicht woit voni Gange 27. In seinem Diinnschliff sab man abwechsolnd weisso und trttbe und dann schwarzliche und endlich griine klare parallele Streifen und Fetzen. Die trliben Partien enthalten Feldspathsubstanz, welche von Magnetitkornchen und langen A.mphibolnadeln durchdrungen ist und ganz dieselbe Bescbaffenheit besitzt, wie wir sie mit regelmassigen Umrissen der Bestandtheile im diori- tischen Amphibolit des 27. Ganges finden. Die schwarzlichen Streifen be- stehen aus schwarzen Kornern und Flocken und grOsseren grauweissen Kry- stallbruchstttcken mit scharfen Rissen, welche stellenweise von einer grflnlichen apolaren strukturlosen odor einer andcren faserigen und schwach polarisie- fenden Substanz umschlosson sind.

Die grflnlichen Streifen und Fetzen bestehen aus Nadelhaufchen und Fasern von Ampliibol, die, wie dies oft in Amphlboliten vorzukommen pflegt, Stromformig gelagert sind.

Die Handstlicke vom 27. Gange waren zweierlei Art: die einen waren Hcbt grflnlich gran, die anderon dunkcl griingrau.

Die Duunschliffc der licht griinlichgrauen Abart zoigon im Mikroskop ein mikrolithisohes Gemenge von braunlicligrauen und grauen faserigen Am- Phibolnadeln, sehr schmalcu Feldspathleistchen, grflnlichen Fetzen und apo- laren Aderchen und endlich gleichformig ausgebreiteteu Magnetitkornern, welches Gemenge in einer grau bestiiubten Glasgrundmasse eingebettet liegt. Aus dioser Grundmasse treten porphyrischo Leistchen oder unrcgelmassige und abgerun- dete Feldspathpartien hervor, in denen viele graue Niidelchen und Kornchen ebigeschlossen sind. Stellenweise zcrtliessen die Nadelchen auch in die Grundmasse.

Die Praparate der dunkel griingrauen Handstiicke, welche aus der Mitto <les Ganges herruhren, enthalten in einer lichteron apolaren Grundmasse ein deutlich kdrniges Gemenge gelbliohgrauer und briiunl ichor faseriger stark pleochroitischer Ampliibolnadeln, fast farbloser Feldspathleistchen mid Horner

L. D.

Gang -27.

(Diorit.

Syenit.)

38

L. U. Gang 28. ( Diori tischer Syenit.)

L. U.

Gang 29 (Diori tischer

Syenit.)

mid zerstreuter Magnetitkornchen. Audi in den Dtinnschliffen aus diesen Ilandstiicken treten porphyrische bestaubte Feldspathdurchschnitte von einem kornigen Gefilge and stellenweise gitterartiger Aggregatpolarisation auf.

Das Gestein des ca. O'l m Ganges 28. ist dor lichten Abart dos 27. Ganges ahnlich, ist aber bei too X Vergr. deutlicher kornig und reicher an porphyrischen Feldspatheinsprenglingen.

Diese Feldspatheinsprenglinge sind zumeist einfache Leistchen, welche zwischen X Nikola gleichfarbig Kind, odor infolge dor Verwitterung eine kor- nige und nadelformige Aggregatpolarisation zeigen. Aber stellenweise bemerkt man auch Durchschnitte, an welchen einige Lamellen wonn audi nur durch scliwadio Farbenntiancem bemerkbar waren.

Die grSssten, dabei aber docb kaum 2 m langen porphyrischen Vcld- spathkrystalle pflegen sehr reich zu sein an staubigen MagnetitkSrnchen und schwarzgrauen Amphibolnadeln. Sie sind gewflhnlich unregelmassig begranzt und die Grundmasse macht in sio verschiedenartige Einbuchtungen.

Fragmente dieser Feldspathe, welche unterm Mikroskop abgesondert und von fremder Suhstanz wie moglich befroit wurden, ergaben mit Kieselfluss- siiure fast gleich viel Ealium wio Natrium, dos ersten aber doch etwas mehr, neben beiden sehr geringe Spuren von Calcium, woraus man urthoilen konnte, dass dor Orthoklas im Ubergewicht ist und der Kalk-Natronfeldspath dem Oligoklas angchort. Weil aber der Feldspath doch einen Grad der Verwitte- rung vcrriith und bei der Verwitterung dor Feldspathe dor Nafronbestandtheil am eheston ausgelaugt wird, ist es unmoglich, das urspriingliche Verhaltiiis des Natronfeldspathes nn<l dos Kalifeldspathes in dem verwitterten Gestein sicher festzustellen.

Das Gestein des fast 8 m machtigen Ganges 2(.» ist grtlngrau, dcutlich feinkornig.

Bei 50 X Vergr. zeigen die Praparate, dass das Gestein zumeist aus Feldspath besteht, dessen breite Leistchen im polar. Lichte meistentheils ein- farbig sind und geflockt odor wenigstens grau bestaubt zu sein pflegen. Seltcn zeigen sie und das ziemlicli undeutlieh oine polysyntliotische, stellenweise audi gitterartigo Struktur, die sclion durch die Staubkornchen angedeutet wird.

Einen weit kleineren Theil der Masse nehmen kleine Haufchen von Am- phibolsaulclien ein, die briiunlich griin bis braun sind, am Rande oft gelblich- grfln, faserig und durch starken Pleocliroismus ausgezoiclmet. Weiters sind in ihr farblose Quarzkornchen, hochstwahrscheinlich sekundaren Ursprunges, schwarz umsiiumte und zersprungene an Augit erinnernde Korner und ziemlich haufige verhaltnismassig grosse Magnetitdurchsclmitto.

Zwichen den Feldspathdurchschnitten befindet sich an einigeri Stellen eine blaulich griine strukturloso und apolare Substanz, welclie hie und da braunlich polarisiorcnde dem ursprunglidien Amphibol angehorende Fasern und Siiulchon einscliliosst. Es ist eine opalartige Substanz, welche z. I!. in den Pikriten des norddstl. Mahrens sehr oft, sonst aber hie und da in vielon anderen Gostoinsarten um die Amphibol- und Augitbestandtheile sich aus- breitet, ohne Zweifel als deren letztes Umwandlungsprodukt neben serpenti-

39

nischer Substanz, aus der sic audi direkt entstanden sein mag. Die Serpentin- substanz ist aus einem Ohloritmineral und dieses aus dera ursprlinglichen Augit-Amphibolbestandtheile entstanden.

Kleine, den Dtinns/hliffen entnommene Feldspathpartikelchen ergaben mit Kieselflusssaure wieder mehr Kaliura als Natrium, darneben etwas Eisen (aus der Amphibolsubstanz, die unvollkommen von dem Feldspath abgesondert wurde) und Calcium. Daraus konnte man schliessou, dass Orthoklas iiber Oligoklas das IJbergewicht bat, wofiir audi die mikroskopische Untersuchung spricbt. Audi wurde das Uberwiegen des Kaliums iiber Natrium in den ge- gliihten Brucbstucken des Gesteines, die mit Kieselflusssaure priipariert wurden, beobachtet, dabei aber nooh vicl Magnesium und nicht wenig Calcium.

Wenn wir nun die mineralisdie Beschaffenheit und die mikroskopische Struktur aller drei Gauge iiberblicken, sehen wir, dass der Diorit-Syenit des breitesten Ganges am meisten Feldspath und am wenigsten Amphibol besitzt und last frei ist von Glassubstanz in der Grundmasse, wiihrend dem die Diorit-Syenite der schmalen Giinge mehr Amphibol und Kalkiiatronfddspath besitzen als der Gang 29 und audi mehr Glas in der Grundmasse haben, was natiirlich ist, da das Gestein in den schwachen Gangen bei der Eruption sich schneller abkuhlen musate als das des miichtigen Ganges 29.

Der Felsabhang, in den sich die Bahn nordlich von Dolan bei der L. U. Kocandamtlhle und weiter beim Wachterhause gegenliber von Chvaterub rj0ian.' einschneidet, besteht ebenfalls aus dioritiscbem Amphibolit, desseiiDiinnschliffe d>iont. aoer auf eine grosse Verwitterung binweisen. bolit.)

Bei schwacher Vergrosserung erkennt man in den DunnschlirTen von beiden Orten Umrisse zablreicber Feldspathleisten, die aber durchwegs ver- Wittert sind. Bei 100 X Vergr. bemerkt man, dass audi anstatt des Amphi- b(>ls zumeist seine Verwitterungsprodukte Epidot und insbcsonders Chlorit vorkommen.

Das nordlichcre Gestein, dem Wachterbause gegenliber, ist schon bei •r)(* X Vergr. dcutlich kornig, wiihrenddem das Gestein von Kocanda sehr f'ein- kfirnig ist. In diesem sieht man sehr lange Amphibolsaulchen, die am Rande schwarzlich eingesftumt sind, inwendig aber graulich durchscheinen.

Grttnliche und faserige Amphibole sind im nordlicheren Gestein ziemlich llii'ifig. Beide Amphibolite enthalten viel schwarze und schwarzgraue im ein- fallenden Lichte goldige Pyritkornchen, welche insbesonders in zarten Sprungen ''(,s Gesteines sich beflnden.

Der in den zu Boficky's Porphyron gehorenden Kiirtchen mit Nro. 30. bezeichnete Gang gebSrt zwar nicht in das Moldauthal, ist aber nicht weit v°n demselben entfernt.

Er stebt niichst dem nach MSkovic fiihrenden Feldwege an. Audi im Qaben Bacbe kann man sein Gestein antreffen und zwar von zweierlei Modi- fikationen. Eine Art ist feinkornig, die andcre sehr feinkiirnig, jene zweifellos aus der Gangmitte, diese von den Randern des Ganges.

40

L. U.

Gang 30

i Diabas

Die sehr feinkornigen Stticke bestehen in der Hauptsache nach aus sehr ') kalkh&ltigen (dor Mikroanalyse nach) Plagioklas vielleicht aus Labraddrit und aus grauen Augitkornern. Neben don angeftihrten zwei Bestandtheilen ent- liiilt das Gestein auch viel Magnetit, grttne Epidot- und Chlorit-Verwitterungs- produkte uud eino grttnlichgraue Grundinasse, die filzig getrttbt ist oder reich an zarten grttnlichen Nadelchen, die einen epidotartigen Habitus haben.

Die feinkornige Gesteinsart ftthrt dieselben Minerale, aber diese sind in griteseren Individuen ansgebildet und die Feldspathkrystalle, an denen ihr Verwitterungsstadium nnv stellenweise eine lamellare Zusammensetzung er- kennen lasst, erreichen bis 3 und 4 mm Lange und treten porphyrisch unter den anderen Gemengtheilen hervor. Tin Dttnnschliffe sieht man aber audi Augit ja sogar Magnetit mit blosem Auge. Sehr grosse Partien des I'riipa- rates oahmen Verwitterungsprodukte des Augites ein, namlich grtlnliche Chlo- ritanhauftragen und weissliche kalkig-doloniitische Stellen ein.

Der Gang 30. ist demnach ein Diabas, dor in der Gangmitte por- phyrisch ist.

Die Moldaulehne, zu der wir nun wieder zurtickkehren, ist bereits von dor gegenttber von ChvatSrub liegenden Mtthle angefangen mil; einem Laub- waldchen bewachsen und besteht aus einem stark verwitterten, zumeist auf schwarze Erde zerfallenem Schiefer, dor dom untersten Silur angehort.

In dor ndrdlioliston Partie dor Lehne, welche fast gegenttber dem Eisen- bahnstationsgebaude endet und hier ziemlich hoch entblosst ist, treten drei Gange auf, von denen der sttdliche vom mittleren oca L30 m (in Fig. 6. wurde dos Raummangels halber dor sttdliche Gang dom mittleren naher geriickt), <\cr mittloro vom nordlichen oca, ;>:> m entfernt ist. Dieser aordliche begranzt den Abhang gegen Norden.

s.

N.

Fig. (>■ Der Abhang gegenttber dem Eisenbahnstationsgebttude in Kraiup

ganze Abhang bnstoht aus stark vcrwittertom Scln'id'rr. In i Inn i.ritt dor Gang :il ai.., einem verwitterten Diorit oder Syenit angehOrt und der Gang 82, der mit Gang 88 oben unter der Ackerkrume in Verbindung steht, welche auch ein verwittertes Dioritgestein

ler auf, der

fuhren.

';• u- Dor stidl. Gang 81. ist oca 45 cm mftchtig und. fiillt unter einem Winkel

(Verwitt.'^on cca 'i'()" gegen NW ein. Er ftthrt ein stark verwittortes ohne Zweifel Diorii o. dioritisches oder syenitisches Gestein. An dom uord. Saalbande ist ein schmaler,

Syenit.)

41

weniger verwitterter Saum, aber audi hier kann die Beschaffenheit des Ge- steines sicherer und wahrscheinlicher nicht bestimmt werden.

Der mittlere Gang 32., dor 75 cm breit isfc und steil hinaufsteigt, er- weitert sich nacli oben, und hiingt in dor Hohe (lurch eine wagrechte Partie, die fast unmittelbar untor dem Waldboden sich hinzieht, mit dem cca 4 m mftchtigen Gange 33., welcher bei seinem Fusse aus einem verwitterten, scheinbar conglomeratartigen Gestein zusammengesetzt ist.

Die Schieferlagen zwischen don Partien 32 und 33 zeigen wellenartige Biegungen, welche ohne Zweifel (lurch don Seitendruck dor sich empordr&n- genden Eruptivmassen entstandon sind.

Dor Gang 32. fiihrt ein dichtes festes Gestein, von gelblichweisser Farbe mit schwarzen Punkten und mit Sprungen, die braunlich gefarbt sind. In don Dtlnnschliffen erscheint es als ein durchans krystalliniscbes Gemenge von zarten farblosen und schwarzen Kornchen und grunen Fetzen und Niidelchon, zwischen denen hie und da vereinzelnte ohne Zweifel sekundare Quarzkorner "nd schwarze Umrisse grauer und weisslicher Leistchen und grauer, flockiger von schwarzen Kornchen umrandeten Stabchen auftreten. Oberhaupt fiihrt auch hier, wie so auf vielen Stollen im Moldauthale, selbst das genaueste Durchsehen der Dunnschliffe aicht zu den Resultaten, aufGrund deren wir die Beschaffenheit des Gesteines sicher beurtheilen konnten. Und die chemische Ontersuchung zeigt noch klaror, dass das Gestein trotz seiner Festigkeit und scheinbaren Frische durch und durch verwittert ist und am ehesten ein an Ajnphibol reicher Diorit war, dor infolge fortgesetzter und starker Einwirkung der Agentien, die haupts&chlich an Humuss&ure reich waren, so durch und durch vertodert wurde.

Das Pulver des Gesteines lost sich in Salzsiiure miter starkem Auf- brausen zum grossten Theile auf.

Die cliom. Analyse, welche im Laboratorium des Herrn Prof. Preis am *■ k. Ixilim. Polytechnikum durch Herrn Strnad ausgefiihrt wurde, ergab nach- '"Igonde Zusammensetzung in °/0:

L. u.

Gang 82.

i Verwitt.

Dioritge-

stein.)

Kieselsfture 37-77

Thonerde 9-64

Eisenoxyd 3'77

Eisenoxydul 6'70

Manganoxydul 0*56

Kalkerde 12'26

Bittorerde 6*79

Kali 0-8G

Natron 1*26

Kolilensiiure 20*46

Wasser 2-29

102-36

42

Nebstdem enthielt das Gestein audi kleine Spuren von Phosphors&ure. Dor Schreiber dieser Zeilen bestimmte im Laboratorium des Prof. Dr. Bofioky die Kieselsiiure auf 36,89"/0 und die Kohlensiiure auf 20-44%.

Aus der chemischen Analyse ist ersicbtlich, dass zur Siittigung dor Koh- lensiiure alle Oxyde des Calciums, Magnesium, des Mangans und der grosste Theil des Eisenoxyduls verbraucbt werden. Dor Host von diesem letzten dient zur Berechnung des Magnetites. Die Mengen dos Kali und des Natrons er- geben uns in der Rechnung die tlberreste der Feldspathe und die (ibrigblei- bende Thonerde ergibt den Kaolin so wie der Best der Kieselsiiure don An- theil dos Quarzes.

Darnacli ergibt sich die Vertlieilung der Sauorstoffvorhaltnisse folgcnder- massen :

s .a

M

a a

3

Feldspathuber-

rostn

Kaolin

a

&

Magnetit

^2

■i, *

■a &

Kieselsiiure ....

20-144

3-900

1-752

4-117

10-375

4-501.

'

0-975

0-438

3-088

Eisenoxyd ....

1-131

L-186

Eisenoxydul ....

1-490

1-095

0-395

Manganoxydul . . .

0-126

0-126

3-503

3-503

Bittererde ....

2-716

2-716

-

Kali

0-146

0-146

0-325

0-325

Kohlensiiure . . .

14-880

14-880

--

2-040

j

2-058

Die Berechnung der mineral. Bestandtheile gestaltet sich daraus in

lo

43

Kieselsaure . Thonerde . . Eisenoxyd Eisenoxydul . Manganoxydul Kalkerde . . Bittererde Kali .... Natron . . . Kohlensaure . Wasser . . .

37-770 9-639 3-770 0-707 0-560

12-260 6-790 0-860 1-260

20-4(50 2-315

At

a

Ph

Feldspathliher- reste

9 S ° a

20-460

7-312 2-088

4-227 0-560 12-260 6-790

1 -260

to m

3-285 0-938

0-860

M

cy

7-720 19-453 6-613

2-315

3-770

1-780

Summa beilaufig

102 381 45-00 10-66

5-08 16-65 19-45

5-55

Das verwitterte Gestein des 33. Ganges besteht demnach beil&ufig aus 45°/0 Parankeritsubstanz, 10-66% Natronfeldspathtiberesten, die bci seiner be- kannten leichten Zersetzbarkeit im vmerwtterten Gestein noch ein weit grSsseres Obergewicht haben mttssten, mis 5-08% Kalifeldspath, 16*65°/0 Kaolin, 19-45 Quarz und 5'6570 Magnetit.

Da mit diesem Gestein < 1 i <> vorgenommene Aufgabe der Beschreibung (l°s Moldauthales am linken Moldauufer beendet und durchfiilirt ist, wenden wir nns in den naclifolgenden Zeilen zum recliten Ufer des Moldauufers, das durch eine weit grSssere Anzahl und Mannigfaltigkeit seiner Giinge viel inte- ressanter ist als das eben beschriebene linke.

B. Das rechte Moldauufer zwisclien Frag und Kralup.

Dcr jahe Abhang, der sich ttberm rechten Moldauufer gegentlber von HoleSovic, besonders aber malerisch fiber dcr Gemeinde Troja emporbebt be- steht in der Hauptsache nach aus verschiedenen Schicbten dor Barr. Et. I).

So treten Strcifen der Scbiefer Barr. Et. Dd4 bei Lieben und Vysocan auf, die bei der Bulovka aufstehenden Felsmassen geboren den Quarziten der Barr. Et. Dd2 an und von deni Trojer Schlossc gegen VVesten treten Scbiefer auf, die stellenweise schwarz, brSckelig und Fylliten ahnlich sind. Diese Scbiefer gehSren Barr. Et. I)d, an. Dann folgen u. zw. gegen Norden wieder Schicliten von Wacko, die demselben Scbicbtencomplexe angehoren, wie die Grauwacke, in der die meisten Eruptivgange des linken Moldauufers auftreten, namlicli der Ban-. Et. 0.

In den Kliiften und Abh&ngen bei Troja, welche zu grossen Weingarten umwandelt sind, kennen wir zwar aucb enge Grunsteingtage, welche hochst wahrscheinlich in NO. Richtung streichen, aber ilir Gestein ist so verwittert, da,ss es tuffartig erscheint und deshalb weder untersucbt nocli von Borick^ in die Karte eingetragen wurde. Audi in den Garten oberhalb Podhofi siebt man sicli Partien von I— 2 m, machtigen Gttngen hinwinden, diese aber fiihrcn audi eiu vcrwittertes Gestein und sind fast unzuganglich.

Erst das Moldauufer zwisclien Podhofi und der Kralovka boim Eintritt in die Bohnicer Schlucht fftngt in seiuen Felswanden rait einer Serie vonEruptiv- giingen an, welche bis Kralup die Ziffer 100 iibersteigt und insbesondcrs gegentlber von Roztok einen besonderen Reicbthum und eine grosse Mannig- faltigkeit aufweist.

I. Der Felsabhang zwischen Podhofi und der Bohnicer

Schlucht.

(Bechtes Gleich nordlich von Podhofi beinerkt man im unteren Theile des Fels-

rjfer.) gehftnges, das unmittelbar zu Moldau sich herunterzieht, cine wagrechte etwas

*(Quarz- gebogene GanSPartie (Nro- !)i welche ca 2 m mftchtig ist und ein sehr fein-

diabas.) kfirniges, gegen unten braunliches, im oberen Drittel aber licht graues Gestein

besitzt.

45

Din Dttnnschliffe aus don br&unlichen Partien, welche ziemlieh verwittert siml, zeigen bei LOO X Vergrbsserung ein Gewirr von Feldspathleistchen, die z. Th. polysynthetisch sind, nebstdem aber br&unlichgrune oder gelblichgrtin- liche pinselartig und sjernartig zusammengehaufte Gcbildo, wie wir sic so oft in verwitterten Diabasen (z. 15. bei Kuchelbad) vorflnden. Dicse Gcbildo ge- horen doin Scrpcntiu an und sind durch Umwiindlung von Augit entstanden. Um sic herum sind Flocken, Schttppchen und Kornchen von rotheni Iliunatit und briiu nl idiom Limonit gelagert, darncbcn aber audi klaro Quarzk5rner und Magnetitkorncben, welche letzteren von Verwitterungsprodukten roth oder braunlich umsiiumt sind.

It., r. Gang i. (Quarz diabas.)

'' '"• 7. Der Felsabhang zwisclien Podhorl und der Bohnicer Schlncht. Tm siluri- scnen Grauwackenschiefer tin- Barr. Et. ('. treten gebogene Gangpartien Nro l auf, die

°'n DiiilwsK'CKtciii liilin'!]. Gang -i ist ein schOner Spharolitporpnyr, die G&nge ;i und 4

naben ein sehr verwittertes Gestein, das man fttr einen syemtisclien Diorit oder fttr einen

an Orthoklas reichen Diabas halten kann.

Die Dttnnschliffe dor lichtgrauen Partien unterscheiden sich von denen der briiunlichen hauptsachlich dadurch, dass sie nicht so zalilreirhe schwarze Kornchen, Siiulchen und Nadelchen besitzen und die graubraunen Hiiufclien wie entfarbt, fein faserig und mit sehwarzen Kornchen durchlegt sind.

Die Analyse niittels Kieselflusssaure ergab in dem briiunlichen stark gcgliiiiton Gestein ziemlieh viel Eieselfluormagnesium, wenig Calcium und noch Weniger Alkalicn, dabei aber mehr Kalinin als Natrium. Das liclitgraue Ge- stein zeigte viel Magnesium und Calcium, verliiiltitissmassig gciiug dor Alka- lien und auch hier mehr Kalium als Natrium.

Aui Grund alios (lessen kann man das Gestein des 1. Ganges im Fels- abhang(> zwischen Podhof und dor Bohnitzer Schlucht als einen Quarxdidbas hinstelien, welcher viel Kalifeldspath besass. Es ist natttrlich mSglich, dass das Ubergewicht des Kalibestandtheiles (lurch die ziemlieh grosse Verwitte- I'ung des Gesteines bewirkt wird, denn die Natronfeldsp&the verwitterten, wie bereits angeftthrt wurde, viel leichter als die Kalifeldspatharten und nach ,|(,m Auslaugen des Natronbestandtheiles hat dann das Kali das t'bergewicht.

Das weissliche Gestein des Ganges 2, der ca °/, m machtig ist, ist ein dichter Spharolitporpbyr den Boficky in seinen Porphyron auf S. 8)5. ein- gehender beschreibt.

Das Gestein zeigt dem blossen Auge aur seltene trttbe FeldspathkSrn- chen und farblose Quarzkorner, die in der dichten Grundmasso zerstreut sind.

ll. U.

Gang 2.

(Spharo htpor- phyr.)

46

K. IT. Gang •';

una 4. (Verwit.

syenit.

Quarz

diorit.)

Diese Grundmasse zerfallt im Mikroskop in kurze und breite Feldspath- krystiillchen, die zumeist polysynthetisch sind und von Hamatit and Limonit getriibt werdcn, in runde bcstiiubt getrttbte Spharolithquarzkomer mit nockigep Nadelchen eines Mincrales, das dem Amphibol odor oinem grunlichcn Glimmer iihnlich ist, und endlich in eine eigenthttmliche Matrix, wclchc aus ahnlichen aber viol kleineren und feinfaserigen Sekundiirgcbilden besteht.

Ein besonderes Interesse verdienen dio porphyrischen Quarzkrystalle. Die grdssten von ihnen sind die licMesten und klarsten, obzwar sic viele Ein- buehtungen und fetzenartige Einschliisse dor triiben Grundmasae und anch Schwarme von zahlreichen Gasblaschen besitzen. Dio klarsten Quarzkornchen sind die triibsten. Die klaren und fast farblosen Quarzdurchschnitte sind durchwegs von breiton, triiben, bostiiubten und nach Aussen scharf markiorton Siiumen eingcschlosson. Dioso Siiume zeigen regelmassig dieselben Polarisa- tionsfarben wie das Innern der Quarzkorner und sind demnach fur eine gleich- artig orienticrto Quarzsnbstanz zu lialtcn. Dieso Randzonen bestohon durchaus aus Spharolithquarz. Nur selten wurde bemcrkt, dass die triibe Umsaumiing auf eiuigo im polarischen Lichte verschiedcnfiirbige Partien zerfallt. Der Spharolithsaum ist gewiss durcli rasche Abkuhlung dor Porpliyrmasse cnt- standen.

Der stark verwitterte Griinstein des 3. Ganges stimmt in don Haupt- sachen nach mit dem Gesteine des niichsten Ganges uberein, den man trotz dessen Verwitterung als einen syenitischcn Diorit oder Diabas deuten kann, der an Kalifeldspath reich war.

Das Gestein des 4. Ganges ist sehr feinkornig und lichtgrunlichgrau. Die Dunnschliffe zeigen lange, zumeist einfache von grttnlichgrauen Aderchen durchzogeue Feldspathleistchen und das in einer solchen Menge, dass diean- deren Gemengtheile zwiscben sic eingezwangt erscheinen. Unter diosen an- deren Gomengthoilen sind emporzuheben die triiben, branngeJben oft auch grau- gelben Saulclien, die auf Kornchen und Faserchen zertheilt sind und allem nach aus Amphibol entstanden sind, dann schwarze Kornchen und Nadelchen von Magnetit, graue Kornchen und Haufchen von Dolomit. Hie und da kommt ein Mares Quarzkorn vor, nebstdem grunliche Serpentinpartien, die aus sternformigen Aggregaten bestehcn und endlich sparliche wasserhelle Apatit- nadelchen, die in Lftngsschnitten in die Quere zersprungen sind.

Die chemische Analyse dieses verwitterten Dioritgesteines, welches in Sauren schwacli schaumt, wurde vom Hcrrn Strnad im chemischen Labora- torium des Hcrrn Prof. Preis am k. k. biilnu. Polytechnikum durchgefuhrt und ergab in %

Kieselsiiure 47-08

Thonerde ....... 11-09

Eisenoxyd 3'77

Kisenoxydul 6"58

Manganoxydul 1*21

Ealkerde . 7-08

Ftirtrag . . . 77-41

47

Ubertrag . . . 77-41

Bittererde 7-55

Kali 3-26

.Natron 1'72

Phosphorsaure 0*45

Kohlensaure 8*56

Wasser . 2-30

102-02 Da das Gestein beider grossenMenge von Kohlensaure in Salzsaure nur Schwach scliiiumt und tier mit Kieselflusssaure behandelte Diinnschliff nur Iangsam Blascheu auslasst, kann man das Oarbonat im Gestein fur Dolomit betrachten, der aus irgend welchem Umwandlungsprodukte des Amphibols ent- standen ist. Wenn wir von den kleinen Mengen des Limonites absehen und aus der Eisenoxydmenge den perzentuellen Antheil des Magnetites bereclmen und aus den Dberresten des Eisenoxyduls, des Manganoxyduls, der Thou- und Bittererde die Menge des Chlorites und hydrophitischen Serpentines berechnen, konrmen wir zur folgenden Zusammensetzung dieses syenitischen Diorites

m 7„ :

Die Sauerstoff- verhaltnisse

Die Vertheilung tier SauerstofrVerh&ltnisse

I

3

<

1

o

o

p

as

PM m

w

^ atron- feldspath

Kalkfeld- spath

QJ

a

ho

a

o

3

■B a

<u o

CD ka

Kieselsaure ....

25-109

6-660

6-828

L-882

1-077

2-295

Thonerde . ...

5- 1 78

1 -665

L-888

1-57 1

0-807

Eisenoxyd .....

1-1 ;sl

1-151

Eiaenoxydnl ....

L-462

0-577

0-869

0-720

Manganoxydul . . .

0-272

0-272

Kalkerde

■2- 191

o-i so

L-556

0-458

Bittererde . . . .

3-020

1 -566

0-718

0-746

Kali

0-555

0-555

Natron

0-444

0-444

Phosphorsfture

0-270

0-270

Kohlensaure ....

6-225

6-225

Wasser

2-044

0-807

1-122

Der Best der Sauerstoffverhaltnisse 7-917 und ein kleiner tiberrest des Wassers (0-115) entrant auf die Kieselsaure.

48

Die mfneralische Zusammensetzung kann man ftlr das verwitterte Diorit- gestein des 4. Ganges aus den Sauerstoffverhaltnissen folgenderrnassen be- rechnen :

Kieselstae . . Thonerde . . . Eisenoxyd . . Eisenoxydul . . Manganoxydul . Ealkerde . . . Bittererde . .

Kali

Natron .... Phosphorsllure Kolilensaui'o Wasser ....

Summa .

47-078 1 L-0Q8 8*770 6-678 1*2071 7-679 7-550 8-260 1-720 0-479 8-569 2-299

<

0-680

0-479

101-2(17

L-109

5-1 16 8-890

8-559

1 7-89i

W

12-487

3-666

8-260

19-813

8 »

9-98

1-7-20

I 1-662

M

8-485J 2-942!

L-608

8-770 1-606

2-019 1-728

1-615 1-795

K

Of

4*808

3-287

1-207

I -866

0-908 1-262 0-129

1 i-si 1

7-980 5- ice. 8-065 11-90 1 14-978

Es besteht somit dieses Gestein in seinem jetzigen Zustande annahernd aus 1% Apatit, 18% Dolomitsubstanz, 1*.)% Kalifeldspath, 1.4-5% Natron- feldspath, 8% Kalkfeldspath, 5-5% Magnetit, 8% Chlorit, 12% hydrophit- aitigcn Serpentin und 15% Quarz nebst einer kleinen Menge Wasser.

Die Abhiinge der Schlucht, die von der Moldau nacb Bohnic ftthrt, be- stehen aus Silurwacke, welche bei Lysek deutlich l'einkdrnig ist und aus einer kaolinischen, grosstentheils apolaren und an graugelben F&serchen u. Fransen reichen Grundniasse besteht, in der grauweisse und farblose Quarzkbrnchen und wenige zahlreiche monokline und trikline Feldspathindividuen, dann halb- verwitterte Grtinsteinfragmente und Kieselschieferbrocken eingebettet liegen. Die weissen iderchen, welche das Gestein durehdringen , bestehen aus Quarz- kdrnchen, die gelbgrune strahlige Gruppen von scharfen Nadelchen und chlo- ritischen Fetzen enthalten.

Der Kieselscliiefer, welcher in interessanten Felspartien zwischen Bohnic und Ovenec sich emporhebt, ist von einem ganz gewohnlichen Habitus und besteht aus korniger Substanz, welche durch Blaschen und graphitische Sub- stanz dicht bestiiubt erscheint und von feinen weissen Quarzaderchen durch- drungen ist, die im Mikroskop klar erscheinen.

49

II. Der Abhang zwischen der Bohnicer und der Cimicer

Schlucht.

Die Abhftnge am tfBchten Moldauufer zwischen der Bohnicer und Cimiccr Schlucht shul in ihrem stidlichen Theile vom Rasen bedeckt. In der nbrdlichen Partie, bei den ehemaligen Dynamitfabriken, ist aber deren Felsinneres an- stehend. Diese Partie, welche uns Fig. 8 bildlich darstellt, enthiilt cine ganze Reihe von Eruptivgangen.

N.

s.

]MMrM,:m^JM,'

n.ii aij.u.

8. I.

6.5.

Kis- 8. Der Abhang zwischen der Bohnicer und der Cimlcer Schlucht (bei den ehemaligen Dynamitfabriken gegenuber von Roztok). Der ganze Abhang ist aus grauer bis schwarzgrauer Silurwacke (Barr Et. C.) zusammengesetzt. In dieaer treten nun die Gange 5 und (i auf, welche einem Diabaa oder Dioritaphanit angeboren, dann die Gange 7 und s. die spharolitischen Porphyr fuhren und mit gleichformig numerierten verwitterten Dioriten (oder Diabasen) in Beruhrung sind. Die Gange 9 und LO bestehen aus einem uabestimmbaren Grunsteine (Porpbyrit), der Gang n ist ein Diorit, Gang Nro 12 is( ein f8.diolithiscber Felsopbyr, der gegen Sttden von einer sebwacben A.der desselbeu Diorites be granzt wird, der gegen Norden (Nro 18) machtiger auftritt. Die mit Nro ii bezeiebneten Gange, gehOren unbestimmbaren Griinsteinen an.

Von der Bohnicer Schlucht gegen Norden finden wir in den aus einem dunklen, sehr foinkdrnigen Wackengestoin bestehenden Felsgehangen zwei sehr schmale (bios ()•;! bis 1-5 m) Gange Nro. 5 mid 7, welcbe gegen NNO 8tveichen und gegen OHO unter einem Winkel von 70—80° einfallen. Beide Gange Ctthrerj ein dunkelgrttnes, sehr feink&rniges, fast dichtes mid sehr festes Gestein, in dem bios wenige mit blosem Auge bemerkba.ro farblose Nadelchen v°rkonnnen. Bei 100 X Verg. beinerktiiia.ii in der Gesteinsniasse Feldspath- ^istchen, die meistentheils einfach, selten polysynthetisch sind, oft aus kor- nigen Aggregaten bestehen und von grttnlichen Aderchen durchzogen oder gi'ttnliche Fetzen enthalten. Nebstdem kommt wenig Grundmasse vor, in der staubige KSrnchen, Fetzen und Nadelchen in grosser Menge eingebettet l]'egen. Weil man mit Ausnahme der kleinen grttnlichen Partien, die im po- Iarischen Lichte dunkel bleiben und keine Struktur besitzen, (Ohlorofii.it) keine Spuren des ursprttnglichen Augit- oder Amphibolminerales im Gestein vor- findet, kann man nicht entseheiden, ob dasselbe ein Diorit oder Diabas war. Jedenfalls war es sehr feinkdrnig also aphanitisch.

Einem von beiden gehttrte das unverwitterte Gestein gewiss an, wenn auch die nicht gerieften Feldspathleistchen das IJbergewicht liahen, denn die Mikroanalyse ergab tiebst Kieselfiuoriden des Calciums und des Magnesiums Vlel Natrium und wenig Kalium, u. zw. zweimal so viel Natrium als Kaliuni

11. U. Gang 5.

und Ii. (Diabas, Apbanit o. Diorit.)

50

beim Gang 5. unci cca L"2ma] mehr beim Gang 6. Ohrigens steht es test, class bci sehr kleinen Plagioklaskrystallen die polysynthetische Struktur nicht so regelmassig auftritt wie bei den grfisseren und dass oft auch Plagioklase in einfaehen oder hochstens Zwillingskrystallen auftreten, wenn ihre Dimen- sionen sich dor Grosse <lcr Mikrolithe nahern. Hier zeigt uns die Beschaffen- heit dor Feldspathe besser die chemische Analyse an.

In den Gangen 7. und 8. tritt in dor Nachbarschaft zweier Grunsteine ein spharolitischer Felsophyr auf.

Der Felsophyr dieser Giingo 1st dicht, fast hornsteinartig, grauweiss oder sehwach grtinlich oder audi gelblich. Dem blosen Auge fallen bios die seltenen, winzigen, farblosen Quarzkornchen und die grauweissen Feldspathleistchen auf. Sonst besteht der Felsophyr <\cr Eauptsache aach aus Quarzkornchen, Feldspath und aus trtlbem zumeist krystallinisch entglastem Glasmagma. Der Quarz pflegt oft spharolitisch zu sein.

In mehr verwitterten Stellcn bemerkt man im Dunnschliffe feine Ader- chen und kleine grlinliche fetzige Partien einer am ehesten chloritischen Sub- stanz, die oft ein dichtes Netz bilden und die man fur ein Infiltrationsprodukt aus den lumachbarten Grimsteinen ansehen kann. Die schwarzen und schwarz-; grauen im auffallenden Lichte goldgelben Pyritkorner kommen sparlich zer- streut vor.

Die chemisch-mikroskopische Analyse dieses Felsophyrs ergab wenig

Magnesium, Calcium und Natrium aber viel Kalium.

R. U. Der Griinstein, welcher mit dem untercn Theilo des Felsophyrganges 7.

^'' '<';';i iiM.'-'.'J " Beruhrung steht, ist feinkSmig, lichtgrau und schwarz gesprenkelt. Seine

(Verwit Dunnschliffe, welche auf grtindliche Verwitterung schliessen lassen, zeigen

rit^oder"6™6 braungelbe Substanz, die reich ist an schwarze Kornchen, Nadelchen und

Diabase.) Saulchen zwischen denen kleine polysynthetische Feldspathkrystallchen und

grdssere rothlichgelbe, fein faserige rundliche Partien auftreten, welch' letztere

in der Mitte zuweilen spathigen Calcit enthalten.

Der Griinstein, der im Kontakt mit Gang Nro. 8 auftritt, ist lichtgriin- lichgrau und fast diclit. In seinen Dunnschliften sieht man sehr zahlreiche, zumeist polysynthetische und von grunlichen Aderchen durchzogene Feldspath- leistchen, welche aus der dichtcn Grundmasse mikroporphyrisch hervortreten. Diese Grundmasse besteht aus einer grauweisen, fein gekornelten apolaren Basis, aus truben mikrolithischen Feldspathleistchen, aus ziemlich deutlichen

Magnetitkornchen

mid kleinen fetzenartigen Partien von Chloritsubstanz.

sfnd, oder

Beide Griinsteine, die mit den Felsophyren Nro. 7 und 8 im Contakt lassen sich nicht naher bestimmen. Sie gehSrten entweder einem Diorit einem Diabasgestein an.

Ebenso kann man das Gestein des 9. Ganges nicht determinieren. Es

ist griiulichlichtgrau, fast dicht und. besteht aus langen Feldspathleistchen

steinpor-und apolarer, flockiger Grundmasse. In dieser truben Grundmasse sind viele

pnynt.) scjiwai./c Pyritkorner eingebettet, dann gerade und zerbrochene grunliche

Nadelchen und Kornchen vonspathigem Calcit, die sich (lurch die charakteri-

stischen Sprtinge kennzeichnen. Die grtinliche Substanz der Nadelchen ist i'u

it., u. Gang 9. (Grttn

51

i:. v.

polar. Lichte schuppigstrahlig und gehiirt den optischen Kennzeichen nach dcm Epidot an.

Die chemisch-mikroskopische Analyse dieses Grunsteines ergab sehr viol Calcium und Magnesjum, alter wenig Alkalien u. zw. etwas mehr Natrium als Kalium.

Fast dieselbe Beschaffenheit der Mineralbestandtheile besitzt dasGestein R. U. des Ganges 10., welches in seiner Richtung bios einen kleinen Winkel mit (GMn- ' der Felswand bildet und deshalb in einer breiten Platte entblost anstelit. Dassteinpor Gestein dieses Ganges ist aber sehr feinkcirnig, was hauptsachlich durch das yri Auftreten sehr zahlreicher mikroskopischer Leistchen bewirkt wird. Audi die Mikroanalyse ergab dieselben Bestandtheile, wie bei den fruheren Griinstein- gangen, aber Kalium und Natrium sind fast in gleicher Menge vorhanden.

Der Gang 1.1. ist einige Meter machtig und fuhrt ein blaulichschwarz- 1 graues Gestein, welches an den Kluftflachen weisslicb. verwittert. Das Gestein Diorit). ist fein- bis kleinkornig und zeigt bei LOOXVergr. eine fast granitische Struktur. Von der apolaren, ftockig getriibten und lange Nadelchen enthalteh- den Grundmasse sieht man sehr wenig und nur sehr schmale Streifehen. Als der am meisten verbreitete Gemengtheil tritt in diesem Gestein der Feld- spath auf, ii. zw. in Form von langen, zumeist einfachen und im polarisierten Lichte einfarbigen Nadeln und Leisten, die an den Spriingen durch infiltrierte griinliche Substanz getriibt werden. Neben den Feldspathen sieht man schwarz- liclie, deutlich faserige Saulchen, welche den Umrissen und dem Habitus nach urspriinglich dem Amphibol angehorten. MagnetitkGrnchen sind ziemlich haufig. Sehr gewohnlich sind audi grauweisse oder griinliche serpentinische und chlo- ritische Partien, welche im [nneren spathigen Calcit besitzen. Diese Partien farben sich im polar. Lichte zumeist strahlig-blatterig oder zeigen buntfarbige Biischelchen mid- strahlenartige Sternfiguren. Quarzkorner kommen selten vor und sind Hirer Placierung nach ein Sekundarprodukt,

Die chemische Mikroanalyse ergab sehr viel Kieselfluornatrium, Calcium und Magnesium, aber sehr wenig Kalium trotzdem die Feldspathindividuen, wie bemerkt wurde, einfach sind. Deshalb kann man das Gestein als TMorit bezeichnen.

Der weitere Gang 12, welcher unmittelbar neben dem vorigen ansteht R. U.

( ', I 1 1 1 "' 1 " '

und 2—3 m machtig ist, gehort einem radiolithischen Felsophyre an, in (lessen (Ra|ioli: dichter zumeist weisslicher Grundmasse klare Quarzkornchen von rundlichen f^scher I fairissen und weissliche grSsstentheils polysynthetische Feldspathleistchen schon p|yr0.) mit dem blosen A.uge bemerkbar sind.

Bei tOOXVerg. zeigt die bestaubte Steinmasse, welche nur stellenweiae etwas braunlich ist nebst Feldspathleistchen noch seltenere Quarzkornchen und zarte Aderchen und Flasern von Glassubstanz und nebst dem noch ein Gewirr von Aderchen und Fasern, stellenweise audi kleine Spharolithe, insbesonders aber schone Radiolithe von gewohnlichem Habitus, die im polarisierten Lichte C»ei XNikols) durcli ein schones Btlschelkreuz sich auszeichnen. Die Durch- schnitte der porphyrischen Quarzkornchen haben zumeist abgcrundete Ecken, verschiedene Einbuchtungen und ovale oder langliche Einschlusse einer

4*

52

R. U. Gang 18 (Diorit.)

n. u.

Adcichrn Nro it. (Grim stciiie.)

briiiiTilich bestftubten Grundmasse oder Streifen von Blaschen mit fixen Li- bellcn. Im Ubrigen sind sie gewiilinlich farblos, seltener werden sic, von einer grau bestiiubtcn und aus Spharolithgebilden zusammengesetzten Umsaumung eingeschlossen. Dieso Umsaumung ist mit dor ubrigen Quarzmasse optisch glcich orientiert.

Die chemisch-mikroskopisehe Analyse ergab trotz der Menge der poly- synthetischcn Feldspathe viel Kalium, wenig Natrium, aber zicmlicli viol Cal- cium und Magnesium. Der Natriumantheil ist gewiss bereits ziemlich aus- gelaugt.

Der oben bescbriebene Felsophyrgang wird von dem vorhergelienden Dioritgange (lurch einen schmalen Streifen eines graubraunen verwitterten Griinsteines getrcnnt. Dasselbe Gestein tritt audi weitor gegen Nor den als 'Gang Nro. 13 in einer Miichtigkeit von cca 3 m auf u. zw. in unmittelbarer Nachbarschaft des Ganges 12. Es scheint, als liatte der Porphyr diesen Grttn- stein durchbrochen, was den Erfahrnngen fiber die Beziehungen der Porphyr und Dioritgcsteine im bohm. Untersilur nicht widerspricht.

Im Diinnschliff dieses sehr verwitterten und sehr feinkornigen Gesteines, das ein Griinstein ist, sieht man ziemlich zerstreute gelblich weisse, getriibte Feldspathleistchen, weiters zahlreiche Quarzkornchen und eine betraclitliche Menge von Magnetit und Hamatitkornchen, welch letztere zu Jliiufchen sich vereinen und an dem Gestein stellenweise rothe Tiipfelchen verursachen. Nebst allem dem ist audi die von alien verwitterten Griinsteinen bekannte griine bis grasgrune, zumeist feingcfaserte Chloritsubstanz vorhanden. Der unver- wittcrte Griinstein bestand ohne Zweifel aus Feldspathen, Amphibol und einer stark entwickelten Grundmasse.

Die chemisch mikroskopische Analyse ergab sehr viel Natrium, Magne- sium und Eisen, ziemlich viel Calcium, aber sehr wenig Kalium. Darans liisst sich schliessen, dass der Griinstein ein typischer Diorit war.

Die Diinnschliffe des ganz graubraunen Gesteines aus dem Streifen zwischen dem Felsophyr des Ganges 12 und dem friiher beschriebenen Diorit- ganges Nro. 11 zeig<!n fonnlich die Ietzteren Umwandlungsstadien in denen noch ein Griinstein als soldier erkannt werden kann. In den Dunnschliffen (iikennt man nur die Umrisse der Feldspathe n. zw. nnch der Umsaumung die durch Magnetitkdrner bewirkt wird, welche stellenweise in Hamatit oder sogar zn Iiimonit umwandelt sind. Die grilnliche Snbstanz des chloritischen Gemengtheiles ist in eine farblose Dolomitsubstanz umwandelt, welche bios von sdiwarzen Magnetitkiirnern durchsetzt wird.

Beim nori I lichen Ende des l«'elsablianges, fast oberhalb der Fabrik be- finden sich noch einige 5 10 cm machtige Gangadern, welche mit Nro. 1 I bezeichnet sind, welche sich verschiedenartig verasteln und durchkreuzen die ich aber nicht gefunden habe. Sie sollten (nach Horidcy) verwitterten Grtin- steinen angelniren.

Die silurische Grauwacke, welche den Felsabhang zusammen setzt, hat an versdiiedenen Stellen wie gewolmlidi eine verschiedene Zusammensetzung. Hire Karbung ist stellenweise schwarzgrau, an andereu Stellen grau und an

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den Kluftflachen durch die Verwitterung der Eisengemengtheile braunlich, sehr feinkornig, hie und da dickt.

Einige Dunnschliffe, die aus verschiedenen Orten des Abhanges ent- riommen wurden, zsigten im Mikroskope cine kaolinische grauweisse auf po- larisiertes Licht nicht einwirkende Substanz. Diese Substanz ist reich an grtin- liche und gelbliche Fetzen und Faserchen, die ziemlich bunt polarisieren und dem Chlorit angehfiren und wird von schwiLrzlichen Staubkornchen stellenweisen, getriibt. In dieser Substanz kominen Feldspathbruchstiicke und Quarzkornchen hie und da audi schwarze aus Pyrit zusammengesetzte Striemen vor.

Die verhaltnissm&ssige Menge dieser drei Hauptbestandtheile d. i. der amorphen Kaolinsubstanz, der Quarzkflrner und Feldspathfragmente ist an verschiedenen Stellen der Wacke verschieden ; auch die Umwandlung der das ganze Gestein farbenden Magnetit und Pyritkornchen ist an verschiedenen Stellen verschieden. Viele grfissere Korner dieser Minerale zeigen regelm&ssige Umrisse und sind an den Randern in Linionit umgewandelt. An einigen war sogar eine zonenfflrmige Verwitterung deutlich.

III. Der Abhang zwischen der Schlucht von Cimic und der

von Chabry.

Sehr schon sind einige Eruptivgfinge ini weiteren Abhange des rechten Moldauufers entblost uiid zw. zwischen den Mundungen der Schluchten von Cimic und weiter nordlich von Chabry.

Fig. 8. Dei- Abhang zwischen den Schluchten von filmic und Chabry. Dor ganze

Abhang besteht wieder aue grauem zumeist dunklemsehr feinkftrnigem Grauwackenschiefer.

I" ilnu trolru i'ulircmlc Knipl.ivu'iiiigc auf: Nro 15 ein Diabas, 16 Quarzdiorit, 17 ein Ila-

diolithporphyr, L8 ein Quarzdiorit, 19 ein sehr interessanter Diabasporphyrit, 20, 22, und

' 2 1 Radiolithporphyre und -21 und Hi! unbestimmbare Grnnsteine.

Der Abhang dieser Partie ist felsig und besteht aus sehr feinkbYnigem B. U. Grauwackenschiefer, der durch eine grosse Anzahl von schwarzen Kornchen derCimi- und Aderchen sehr dunkel gelarbt erscheint. Im Mikroskop zeigen seine cer und Dunnschliffe, dass die apolare kaolinische Substanz, die an griinlichc Cblorit- Schlucht. fetzen reich ist. fast in gleicher Menge auftritt, wie die Keldspath- und (Grau- Quarzfragmente. Bei den Eruptivgangen ist der Scbiefer licht gelbgrau und schjefer.) und ist mehr oder wcniger diinn geblattert, Im Kontakte

grtinlich gefarbt

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It. (i. Gang I: (Diabas.

If. II.

Gang ii

( Porphyr

Quarz

diorit.)

selbst ist sie aber hart und fest. Im ubrigen unterscheidet sieh alter dieser liclitc.ro Schiefer inikroskopisch von don dunkleren Abarten fast gar nicht, hochstons, dass or der sehwarzon Kornchen und Adorclion weniger besitzt. Die licbtoro Farbung ist dadurch zu orkliiron, da,ss untor den schwarzen Kornchen der grosste Theil einer grafitischen Substanz angehort, welche durch das von dor emporsteigenden Eruptivmasse bewirkte Gltihen verbrannt wurde.

Der orsto von don bier aiiltretenden Gangen (Nro 15) ist nur tboilwciso ,'kcmitlich. Er bat oino Mftchtigkeit von 1% 2 m, streicht nach NW und fallt gegen NO untor 60° ein. Sein Gestein ist rothbraun, feinkSrnig und zeigt bei 100 X Vergrosserung eine grosse Menge von porphyrischen, in grobe Korner zersprungenen Feldspatbleisten und rothbraune durchscheinende, kurz rechteckige oder achteckige Durchschnitte. Diese Durcbschnitte ent- lialton scharf begranzte Kornchen von strahlig faseriger Struktur, gehoren dem Serpentin an, und entstanden, wio man aus dem Umrisse ihrer Aggregate urthoilon kann aus Augit. Die Grundmasse, welche an Hamatit- und Limonit- partien reich ist, besteht dor Hauptsache nach aus Feldspathleistchen, deren Umrisse nur schwach angedeutet sind. Sie eutbiilt aber auch etwas entglaster und durch Verwitterung ganz krystallinischer Dasis. Klaro quer gesprungene Apatitniidelchon und deren bexagonalo Durchschnitte sind sehr zahlreich.

Die chemische Mikroanalyse des Gcsteines orgab ziemlich viel Kiesel- fluornatrium, etwas weniger Kieselfluorkalium und etwas Kieselfliiorcalcium, woraus man schliessen kann, dass das Gestein ein Diabas war.

Fast in der Mittc des Abhangcs waren einst durch einen kleinen Stein- brucb entblosste zwoi fast senkrecht aufsteigende und einander beriibrende Gauge Nro 16 und 17. Beide streichen nach NW und fallen unter (i() 70° gegen NO ein.

Der siidliche Gang Nr. IB ist cca 3 m machtig und fiihrt ein sehr / testes graubraunes Gestein mit porphyrisch auftretenden cca 4 mm grossen Feldspathindividueu, von clenen einige und das insbesonders die grossereu rothlieh, die kleineren aber weisslich sind. Nebstdem kommen auch weniger zahlreiche Amphibolsaulchen vor. Diedichte Grundmasse zerflllt im Mikroskop in triibe grauvveisso Feldspathleistchen mit undeutlicbon Umrissen, in selte- ncre dunkelgrune Saulchen nud Nadelcben, welche einst dem Amphibol an- gehorten und in die bekannten grlinen fetzenartigen Umwandlungsprodukte. Auch farblose Quarzkorachen sind bemerkbar und bio und da auch eine krystalliuische Matrix, welche durch grauweisse NSdelchen entglast erscheint.

Die oft bis ins Braun rothlichen Feldspathkrystalle haben eine kornige und verwirrt kurznadelige Struktur, wodurch sie getrttbt erscheinen. Innen besitzen sic nnregelmassige Hamatitaggregate, welche auch oft regel- massig urn den soliarfen Feldspathumriss gelagert sind und den Foldspathen die rothlichbraune Farbung geben. Stellenweisc treten grosse dunkelgrtlne Durchschnitte auf, welche audi durch thren (Jmriss an Amphibol erinnern und diese pflegen durch Anhaufung der schwarzen Magnetitkornchen fast undurcb- sicbtig zu sein. Stollenweisc sind sie aus parallelen Fasern und Niideleben zusammengesetzt, welche ziemlich pleochroitisoh sind, so da,ss wir sie fur

55

Epidot lialtofi konnen. An anderen Stellen ist das Verwitterungsprodukt des Amphiboles fetzenartig, blaugrun, selteu deutlicher faserig, schwach dichroitisch und dieses gehort dann dem Chlorit an.

Die mikrochemische Analyse dieses Gesteincs, dessen Diclite auf 2-743 bestimmt wurde, ergalf sehr viel Kieselfluornatrium, kaum die Halfte Kiesel- fluorkalium, ziemlich viel Magnesium und Eisen, aber wenig Calcium. Und so kann man das Gestein als Diorit deuten u. z. wegen der verliiiltnissmassig grossen Menge von QuarzkSrnern als einen und das porphyrischen Quarzdiorit oder aus Griindon, die beini Gauge 17 angeftlhrt werden, als dioritisclien Por- pliyrit, der Quarz enthalt. Der Quarz konnte naturlich audi als Sekundiir- produkt entstanden sein.

Ein Handstiick, das den hoheren Partien dieses Ganges entstammte, war weniger verwittert. Seine porphyrischen Feldspathe sind grau getriibt und nicht roth und enthalten noch vollig klare unverwitterte Reste der ur- spriinglichen Feldspathsubstanz. Und in dieser unverwifcterten Substanz, stellen- Weise auch in den trttban Partien sieht man die deutlich polysynthetische Struktur, die hie und da sogar reehtwinklig gitterartig wird und an Mikroklin

erinnert.

Die Feldspathleistchen der Grundmasse sind aber schon ganz triib und ihre Struktur liisst sich nicht bestimmen.

Die chemische Analyse durchfiihrte der Autor im ohemischen Labora- torium des Prof. Dr. Boricky" und dieselbe ergab in °/0

Kieselsaure =

59-166

Thonerde =

10-930

Eisenoxyd =

10-269

Kalkerde =

3-274

Bittererde =

4-236

Alkali en {[):«•'} =

: 7-496

Kohlensiiure =

2-19]

Wasser =

- 2-438

100-000

Manganoxydul und Phosphorsiiure liessen sich nicht beweisen. Das grosse Quantum der Kieselsaure cntstammt zum grossen Theil dem Quarze, der in '!(,||i Gesteine vorkommt.

Der Gang 17., der in einer Machtigkeit von 6- 7 Metcrn neben dem ^J"ie< eben beschriebenen Quarzdiorit steil nach oben fiihrt, kehrt in der hochsten (Eadioiit." Partie des Abhanges bogenformig nach Nordcn urn, und steigt dann etwa Porphyr.) BO Schritte nordlich vom Aufsteigepunkte wieder zur Basis des Abhanges, Ungefahr an der Stelle, welclie durch einen starkeu Wasserriss markiert ist.

Das Gestein des 17. Ganges ist braunroth, stellenweise etwas blasser, ganz dicht mit sehr kleinen, zumeist mikroporphyrischen klaren Quarzkomchen «nd trtlben rothlichen Feldspathkornern. In der Gangmitte sind beide porphy- nsi'hen Bestandtheile haufiger und grosser (1—3 mm).

56

Die Grundmasse des Gesteines (siehe d. Porphyrgest. Poficky's Taf. IL Fig. (i.) besteht aus zarten Quarzkornchen und verschiedenartigen Radiolith- gebildon, getrubten Feldspathleistchen, Hftmatitpartikeln, welche dem Gesteine die Hauptfarbe geben, und aus etwas Magnetit, (lurch dessen Verwitfcerung der Hamatit entstanden 1st, nobst dem allem aus braunrothen Nadelchen und kleinen grllnlicheii Fetzen, die dem Chlorit angehSren durften. Hie und da lassen sich Uberreste von Glassubstanz bewcisen.

Die mikroporphyrischen Quarzdurchschnitte haben gewohnlich abgerun- dete lv'kcn und sind entweder ganz klar ode1!- besitzen eine Anzahl von feinen Poren. Oft beiindet sich urn dieselben ein schwarz bestaubter Saum, welcher im polar. Liclite eine radialstangelige Struktur zeigt. Je kleiner die Quarz- korner sind, desto grosser ist dieser Saum, der eigentlich aus lauter Radiolith- aggregaten besteht, und umgekehrt. Die Radiolithe der Saume, aber auch die, welche selbstandig in der Grundmasse auftreten, pflegen oft von einem farb- losen Spharolithquarzringe umgeschlossen zu sein.

Die porphyrischen Feldspathe sind getrubt und an den Randern und in den Sprungen durch Hamatit, der wie gesagt aus Magnetit, vielleioht aber auch aus einem verwitterten Eisensilikate entstanden ist, rdthlicli, stellenweise bis braunlich gefarbt.

Die runden, ovalen oder durch Aneinanderdrangen polygonalen, seltener ringformigen Radiolithgebilde enthalten oft innwendig eine fremde Substanz und bestehen entweder aus sternformig und buschelformig gruppierten bestaub- ten Faserchen oder aus Leistchen und haben wie die um die Quarzkorner gelegenen Radiolithe oft eine schmale farblose Umrandung von Spharolithquarz. In den dickeren Stellen des Praparates zeigen die Radiolithe im polarisierten Lichte verschiedenfarbige Segmente. Die durch die Radiolithmitte gefuhrten Schnitte zeigen zwischen X Nikols ein regelmiissiges Biischelkreuz. In vielen Radiolithen befinden sich in der M itte Feldspathleistchen, andere Radiolithe sind wieder von etwas stromartig gelagerten Feldspathleistchen umschlossen. Audi echte selbstandige Spharolithe und Glasktlgelchen, die zwischen X Nikols dunkel bleiben, linden sich vor.

Auf die eigenthumliclie Wechselbeziehung der Radiolithe zu den porphyr. Quarzkornchen und Feldspathindividuen wies schon Doricky bin: in den an Radiolithgebilde reichsten Diinnschliffen fehlen porphyrische Feldspathe und Quarzkorner und umgekehrt. im letzten Falle werden die Radiolithe, was die Struktur anbelangt, undeutlicher, bekommen scharfere Umrissc und erinnern stellenweise audi auf Feldspathdurchschnitte. Diese wenig Radiolithe enthal- tenden Partien sind gleichformig kornig und enthalten nebst grtinlichen und faserigen Fetzen und Fransen etwas apolare Itasis, hauptsachlich zwischen den Quarzkornchen,

Die chemische Analyse dieses radiolithischen Gesteines, welche im chern. Laboratorium des 11. Prof. I'reis vom Ilemi Neumann durcbgefiihrt wurde, ergab in %

57

Kieselsaure = 75-21

Thonerde = 11-78

Eisenoxyd = 2-89

Eisenoxydul = 0'55

*Manganoxydul =z 0-2(1

Kalkerde = 1-94

Magnesia = 0-31

Natron = 2-84

Kali = 2-63

Phosphorsaure = 0-74

Wasser = 1 Hf>

101-00

Nach dor Interpretation diosor chem. Analyse, wit; sic auf S. 149. der Porphyre Boficky's angefiihrt ist, besteht die rothbraune Porphyrsubstanz des 17. Ganges aus L5*5% Kalifeldspath, 23-97°/0 Natronfeldspath, 4-8% Kalkfeldspath, 2-4('/() Chloritsubstanz, 2-8% Eamatit, 4-9°/0 Kaolin, 1-7 °/0 ApatdtO-9°/0 Wasser unil 43"7°/0 Kieselsaure. Wegen des tJbergewichtes von Natronfeld- spath liber dem Kalifeldspath wurde das (J ostein unter die l'orphy- rit e eingereiht. So nannte namlich Boi-icky alio jene Porphyrgesteine, in denen der Natronfeldspath einen grosseren Antheil hat als der Kalifeldspath. Der Gang 17 ftthrt also einen Radiolithporphyrit.

Die schmalen Partien des 18. Ganges, der ini hochstcn Theile des Ab- lianges von Norden nach Silden sich hinzieht, haben ein ahnliches Gestein wie der Gang 16 nur dass die porphyrisch auftretenden Feldspathkorner zu- meist grauweiss sind. Man kann demnach das Gestein des 18. Ganges als einen porphyrischen Quarzdioi'it oder einen Quarz enthaltenden Dioritporphyrit hinstellen.

Nro. 19. gehort zu zwei 5 10 cm schmalen Giingen, welche cca 5 m von einander entfernt sind und in ihren tieferen Partien in einem grauen dflnn- blattrigen Schiefer anstehen*). Beide streiehen von 0. nach W. und fallen unter cca. 60° gegen N. ein.

Beide G&nge ftlhren ein sehr schones Gestein, das dem bekannten „por- Phyro verde antico" tauschend ahnlich ist, eben so wie das Gestein einiger altbohmischen Kriegsh&mmer und der niichtige Gang oberhalb Basic b. Piirglitz. Schade dass die M&chtigkeit der Gftnge 19 so goring ist, so dass das Gestein y;u Steinmetzzwecken nicht benfttzt werden kann.

Das Gestein der Gftnge L9 besteht aus einer dunkelgraugrttnen dichten Grundmasse, in der grtinlichweisse und lichtgrtinlichgraue 3 4 mm lange und 1 2 mm breite Feldspathkrystalle porphyrisch auftreten und cca, -/., der Gesanimtsubstanz des Gesteines einnehmen. Bei 200X Vergr. sind diese Feld- spathkrystalle reich an grttnliche, oft mit Calcitkornchen gemischte Serpentin-

R. U. Gang 18.

(Diorit. Porphyr.)

R. U. Gang lit. (Diabas- porphyr.)

*) Vergl. Klvana: Petr. Mitth. ftber einige Gesteinsarten Bshmens. Sitzber. d. kon. bi)am. Gesellscb. d. Wiss. 1881.

58

fetzen, welche an den Sprlingen Streifchen bilden, und in Handstucken, die der Oberflache entstammen, sind sie (die Feldspathkrystalle) feinkornig um- wandelt. Immerhin kann man aber hie und da (much lichteren Randsaum beobachten, der vorn triiben Enneren scharf absetzt. Nicht selten sind die Krystallchen abgerundet und mit tiefen schmalen Einbuchtungen oder (in den Schalenzonen) mit streifenartigen Interpositionen der Grundmasse versehen.

Im polar. Lichte, in dem sie meistens eine Aggregatpolarisation zeigen, sieht man an ihnen nur in seltenen Fallen eine deutlich polysynthetische Struktur.

Die Grundmasse besteht aus triiben Feldspathleistchen, aus sehr zahl- reicben geraden, gebogenen, gekeikten oder knotigen schwarzen Nadelchen und Kornchen, welche letzteren oft graue oder grttngraue Nadelchen in regel- m&ssiger Anordnung dicht einschliessen und aus ziemlich entwickelter '/a 2/r, <\cy Gesammtmasse ausmachenden Basis, welche zumeist filzig entglast ist und an grunliche Fetzen und Fransen reich ist und im polar. Lichte dunkelgrau erscheint.

Die chemisette Analyse, welche H. Strnad im Laboratorium des H. Prof. Preis am bohm. Polytechnikum an der von den porphyrischen Feldspathen so gut als moglich befreiten Grundmasse durchftthrte, ergab in %

Kieselsaure = r>.'5-f> 1

Thonerde = 9-47

Eisenoxyd = 4*02

Eisenoxydul = 5*82

Manganoxydul == 1"61

Kalkerde = 6-87

Bittererde = 5"68

Kali = 2-10

Natron = 2-05

Phosphorsaure = 0'23

Kohlensiiure = 3'39

Wasser = 4-39

99-14

Die Berechnung der Sauerstoffverhiiltnisse und deren Vertbcilnng auf die einzelnen mikroskopisch im Gesteine bestimmten Minerale ergab in °/o :

59

jA to

$'3

CO £

Ph 2

"Id

i -5

P ft j3 to

ct; ^

fc,g

2

si as

Kieselsaure . . .

28-589

4-284

6-348

6-848

Thonerde . . . .

4-422

L-071

(1-071

1 -587

Eisenoxyd ....

1-206

Eisenoxydul ....

1-298

Manganoxydu) . . .

0-868

Kalkerde ....

1-963

0-648

Bittererde . . . .

2-272

Natron

0-627

0-527

Kali

0-867

Phosphorsaure . . .

0-180

Kohlensaure . . .

2-466

Wasser

8-902

a

*p

a

CD

cS

CD

a

Ph

Pw

be

<

u

CD

s

5 ^

* cd L~

CD

3 a

t-283

•j- 1 i.e.

I 4-577

0-891 0-303

0-087

0-130

1-200 0-402

2-272

2-289 :

Es entfallt somit auf die einzelnen Mineralbestandtheile in

1 0-758

1-618

lo

/(i

si

PH CO

n3 i i

1

Natron- feldspath

Kalk- feldspafh

'o

o

•I*

<

Serpentin

CD

6

2

-TO (/J

OJ >

Kieselsfture ....

53-511

8-032

II -903

t-828

8-682

20-171

Thonerde .....

9-470

2-294

8-399

1-131

!

Eisenoxyd .....

4-020

4-020

Eisenoxydul ...

5-818

4-009

1.-809!

Manganoxydn] . . .

1-611

1-01 1

Kalkerde

6-870

2-251

4-816

0-804

j

Bittererde

5-680

6-680

Kali

2-097

2-097

Natron

2-050

2-050

Kiosphorsaure . . .

0-231

0-231

Kohlensaure ....

8-891

3-301

Wasser

4-390

,

2-575

L-815

Summa ,

99-139

12-123

17-352

11-205

7-706

0-535

22-457

5-829

21 -986

to

(JO

Da der Natronfeldspath im Ubergewicht ist, ist das Gestein ein Por- phyrit mid das am ehesten ein Diabasporphyrit und seine Grundmasse besteht nach den eben angefuhrten Berechnungen aus 12-5% Kalifeldspath, 17-35°/0 Natronfcldspath, Ll'20% Kalkfeldspath, 7-7°/0 Calcit, 0-5% Apatit, 22-46% Serpentinsubstanz, 5-8% Magnetit, 20% freier, zumeist amorpher Kieselsaure und l-8% Wasser.

Da das Gestein, wie gesagt, mehr oder weniger verwittert ist, kann man voraussetzen, dass es im frischen Zustande noch mehr Natrium enthielt, daii'ir aber viol weniger Kieselsaure.

Die porphyrisch auftretenden Feldspathe, deren Dichte (bei 0-313 gr« Gesammtgewicht der Probe) mittels des Piknometers auf 2-8 bestimmt wurde, ergaben in der Analyst!, die im cheinischeu Laboratoriuni des Dr. Boficky" VOID Autor durchgeffihrt wurde, in %

Kieselsaure ....

zz

51-227

Thonerde

ZZ

22-412

Eisenoxydul*) . . .

ZZ

4-442

zz

8-840

Bittererde . . . .

1 -300

Alkalien**) (Natron)

zz

8-257 (a

Kohlensiiure | Wasser . . 1 '

=

3-522

1. Dili', her.)

100-000

R. U. Gang 20 und 22.

(Radio-

litbpor-

pbyr.)

Nach dieser Zusanimensetzung niihert sich dieser Feldspath dem An- des in von Marmorea im Oberhalbsteiusthal (Siehe Iianimelsberg Mineral- chemie S. 570) am meisten. Die Feldspathfragmente wurden dem moglichst frischen Gesteine entnommen.

Am nordlichen Rande des Felsabhanges, schon nahe an der Schlucht, welche vom Moldauflusse nach Chabry hinfuhrt, treten nahe neben einander fiinf nicht sehr m&chtige Gftnge auf, welche nach NNW streichen und unter ca 70° gegen ONO einfallen.

Die Giinge 20. 22. u. 24. sind nur 1/i—l m miichtig und fiihren ein dichtes, gelblichweisses oder schwach braungelbes Gestein, das Radiolithpor- phyren angehort, die Boficky auf S. 78 seiner „L'orphyrgesteine" er- willint. Diese Porphyre sind etwas dem 12. Gauge des rechten Moldauufers iihiilich, (lessen Gestein schon besprochen wurde. Ihre Radiolithkornchefl zeichnen sich (lurch sehr feine Radialstruktur aus, die man nur bei der Drehung der Nikole bemerkt Die chloritische Substanz, welche stellenweise auch in strahligcn Aggregatcn vorkommt, ist hie tmd da audi zwischen die Radiolithe cingezwiingt. Die in den Uadiolithkiiniorn mnoowrlilnssAnoii Feld-

den Radiolithkdriiern eingeschlossenen Fei

Probe

*) Das Eisenoxydul wurde aus dem Eisenoxyd, als welcher das gauze Eisen der ubgewogen wurde, bereclmet.

**) Die mikrochem. Analyse mittels Eieselflusssaure ergab lauter Natrium. Kiesel- iusskaliumkrystallchen wurden fast keine beobachtet.

61

spathstabchen [sind gewbhnlich zerstreut unci wie Fig. 5 auf Taf II. in don "Porphyrgesteinen" liofickys schon zeigt auch in mehrere Stuckchen inniitten ues Radiolithes zerbrochen. Porphyrische Quarzkiirner gibt es sehr wenige Uud dann habcn sie wieder* eine getrtibte Spharolith oder Radiolithumsaumung.

Der Porphyrgang 24. zeigt in den Diinnschliffen eine schwache Streifung "• y- von Reihen weisslicher flockig angehaufter Kdrnchen, die ohne Zweifel (','"i Kaolin angehoren. Weil die mikrochemische Analyse mehr Kieselrlu'or- n;rti'iuin als Kieselfluorkalium ergab, kann man das Gestein fruher als radio* wthischen Porphyrit hinstellen.

Der 21. Gang, dessen Breite cca I m ausmacht, besitzt einen sehr lemk6rnigen Grttnstein, der im Mikroskop betrachtet, aus zumeist polysyn- Jostischen Feldspathleistchen besteht. Zwischen diese ist eine triibe, durchaus *rystalline Grundmasse eingezwangt, welche viele grtlnlichgelbe bis grauweisse ^adelchen und Faserchen besitzt, nebstdem aber audi schwarze Magnetit- *°rnchen und seltene graugelbe Fetzen eines unbestimmbaren Sekundarpro- duktes.

Dem Aussehen uacb ist das Gestein des 21. Ganges jenein des 23. sehr •iliTilich. Dieser 2;5. Gang ist cca 2 m niiichtig, erschcint aber besonders im ^°ntaktc mil, don Porphyrgangen 22. u. 24. fast ganz dicht. Weil die cho- 'iiiscbe Mikroanalyse nicht durchgeflihrt wurde, kann man das Gestein beider vxange nur annahernd als ein Dioritgostoin dcterminicren u. z. wegen des v<1t'wittcvungsstadiunis des Amphibolbestandtheiles, welcher in den Eruptiv- 8e8teinen viol Leichter und grtlnd.licb.er verwittert als der Augitbestandtheil.

Die Griinsteine des 21. u. 23. Ganges schliessen Fragmente oines sye- wtischen Quarzdiorites ein, wie ein solcher im weiteren Moldauufer hinter ,ler Schlucht von Chaber u. z. im 26. Gange sich vorfindet.

it. ii. Gang 24. (Radiolit. Porphyr.)

R. U.

Gange 21

una 28.

(Diori-

tisehe Griin- steine.)

"• Der Felsabhang zwischen der Thalschlucht nach Chabry und jener nach Brnky gegeniiber von Roztok.

(S. Fig. in ii. ii.)

den Schliiciiicii von Chabry und Brnky besteht wieder aus

Wacken der Barr. Et. C. Die Wacken sind stellenweise

■/••'" rfabitus und ihre Kluftung den Eruptivgesteinen sehr ahnlich. Hie und da

Slt' sehr test und wurden mil den ttbrigen hiesigen Gesteinen, hauptsachlich den

Der 8*warzgra

Stoze ibhan (l,,;.!?1'^1'"'1"'" ScEiefern und

eJieu

In. i '^l<l'Ui;n ,-

si'1 h™n Ha

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'il'ili lL icttl, lulu will urn inn urn uuiigcu uivoigvu «wo.v

\- ,.. ',.(',ll('i> zum Aufbau der Navigationsd&mme sehr vie! benutzt.

witt 25 bezeichnete Gang ist nichts anderes als eine Einlage von dilnnblattrigen Qa "ten Schiefern, Gang 26a fuhrt einen syenitischen Quarzdiorit, P0rA ..." ',''" eben seiches Gestein, 27c besteht aus Quarzsyenit,

Pdi

Der von Boficky" mit ausge 26b, 27a, und der nahe 'd aus quarzfreiem

Phyr,

^ej (ia,nn"_'S ist ein rmliulil hisi her Quarzporphyr, 29 ein ielsiliscliradiolitliischcr Quar/.

- 30a und 80b syenitische Diorite" 81a* und 31b wieder ein felsitisrh-radiolihtischer , 'I'byr; Gantr ','" Dforit, !!'

]S| ,,,.|''1"'1' nach Bofick? einen BChtaen 61ivindiii.bii.H fiiliren, (\v\- audi im Priiparate (aus dem Oo^Las?eBofickf's) '

32 ein syenitischer Felsitporphyr, 88 ein dioritischer Quarzporphyrit, 84 ein porphyrischer Quarzsyenit; GangNro 86 wurde /war nich.1 gefunden,

254 ;»<; *?fcW» «■* *

Fig. 10. Der siidl. Theil des Gehanges zwischeu den Thalschluehten you Chabry uud Bruky.

&<^

Fig. 11. Der nordl. Theil des Gehanges zwischeu die Thalsehluchten von Chabry uud Brnky.

63

einen syenitiachen Diorit, 50 einen Syenitporphyr, der stellenweise quarzkaltig ist, 61 einen I'i'Isiiisc.iii'ii mid riuliolit.hisc.liiMi l'oi'pliyiit, (iiuig 62 einen ayenitischen Quarzdiorit. Der von Boficky als felsitischer Porphyrit bezeichnete Gang 58 wurde nicht gefunden, Gang 64 besitzt ciii syenitiachea Geatein, 55 einen porphyriscnen Syenit, 66 einen Dioritporphyrit, 57 einen ayenitischen Dioritporphyrit, 58 einen porphyriacnen Syenit ebenso wie Gang 69. Die Gange 60 und 62, wSche Boricky als eruptiv bezeichnete, sind wieder nur silunsche Grauwackenschiefer, Gang 61 ein porphyrischer Augitayenit, 68 ein amphibolfuhrender Diabas, 64 ein Diabaaporphyrit, Gang 65 ein Diabas und Gang 66 endlich ein dioritischer

Syenit.

Der sehr interessante Abhang, den uns Fig. 10 u. 11 vorfiihren und der sich zwischen den Thalschluchten von Chabry und Brnky zum rechten Moldauufer steil herabsenkt, musste wie bereits im Vorworte angedeutet ist, steil wegen verschiedener Differenzen zwischen den ursprilnglichen Einzeich- nungen Bofick^s (Porphyrgesteine 8. 120 u. 121), den Prftparaten und der Revision des Abluinges wiederholt durchgesehen werden. Diese wiederholte Revision geschah in den Ferien 1890 und theilweise auch 1891, an welcher letzterer audi Berr Professor iiukovsky auf3 f'reundlichste Theil nalnn.

Bei diesen Revisionen, die mit moglichster Sorgfalt hauptsiichlich im unteren Theile des Abbanges unternommen wurden, zeigte es sicli, waruin es unmoglich war zwischen den Daten des Autors, zwischen den Einzeichnungen Bofick^s und zwischen seinen Priiparaten ein Ubereinstinimen aufzufiuden.

Die erste Durchsicht des Abbanges, an dem auch der Autor, damals Assi stent am Museum des Konigr. Bobmen, theilnahm, wurde, da sie haupt- Sachlich wegen der Porphyrgesteine geschah, in Betreff der Griinsteine in dem- selben dennoch etwas weniger griindlicb vorgenommen. Dadurcb wurden einige Grunsteingftnge, die sich von der benaebbarten Silurwacke Oder dem Schiefer auf eine griJssere Entfernung, schwer unterscheiden liessen, iibersehen u"d hie und da eine Partie als ein Eruptivgang gedeutet, was kein wirk- licher Gang war (z. B. Gang 25, 60, 62 u. a.). Auch war das Relief des Abhanges bei den urn mehr als ein Jahrzehent spiiter vorgenommenen Revi- Sionen des Autors ziemlich veraudert, tlieils (lurch Einttuss des Wassers, theils aucb durch Menschenhand.

Bei der let/ten Durchsicht, die wiederholt kontroliert wurde, wurden die Ergebnisse betreffs der Eruptivg&nge definitiv eingezeichnet und zeigen sie iu ftbersicht die beigelegten Profilzeichnungen. Es sei schon hier beige- %t, dass einige von den (iangen schwer aufzufinden sind, da sie der be- uachbarten Grauwacke augenscheinlich sehr iihnlich sind.

Da es dem Autor in Hinsicht zu dem ttbrigen Theile der Arbeit liber das Moldautlial nordlich von Prag, in dem die Gauge nacb den Daten Bo- dicky's numeriert blieben, nicht vortheilhaft erschien, alle Gange mit neuen Nurnmern zu bezeichnen, (wodurch auch gegentiber den „Porphyrgesteinen" Borickfs tlberflussige Verwirrung entstehen diirfte), wurden in den neugezeich- '"''en Protiltlieilen diejenigen Gauge, welche ihrer Configuration nach Oder durch ihre Lage eventuell auch durch ihr Gestein ganz sicher in Einklang '"it der Numerierung P.oficky s gebracht werden konnten, mit denselben Num- "l('i'n signiert wie dies in den Porphyrgesteinen lioiicky's geschehen ist. Die n©u entdeckten G&nge wurden zwischen jene an die entsprechenden Stellen

64

eingezeichnet and wie bereits am Anfange dieser Arbeit bemerkt wurde, mit kleinen Buchstaben bezeichnet. Auf diese Weise wurde die Sache vollkommen ausgeglichen.

Das ganze Profil, das sich zwischen Thalschluchten von Brnky und Chabry, gegenuber Roztok ausdehnt und dessen Beschreibung auf Grund durchwegs neu hergestellter Praparate weiter gegeben werden wird, ist in vieler Hinsicht instruktiv.

Es zeigt erstens, was fiir eine Menge von weuu audi oft schwaclien Eruptivgangen besonders von Griinsteinen, die hiesigen Untersilurschichten und das nicht lange nacli ilirein Absatz durchbrochen hat und so ein testes Skelett geworden ist, (lurch welches die Gowiisser lange vergeblich einen Durch bruch gesucht haben; zweitens kann mail sich besonders an den Griin- steinen dieses Profiles (iberzeugen, wie es oft sohwer i'iillt zu bestimmeni ob der verwitterte Grunstein ein Diorit, oder ein Diabas Oder endlich ein Syenit war. Endlich sielit man auch gauz klar, dass der Quarz als mikro- skopischer Gcmengtbcil in den Griinsteinen wenn audi schr hiking, jedoch immer, da er zumeist ein Sekundarprodukt ist, sehr unbestandig und un- gleiehmassig auftritt und. deshalb die Bezeichnung des Gesteines als „quarz- flihrendes" oder „quarzfreies" bei verwitterten Griinsteinen sehr vorsichtig beniitzt werden muss.

Wenn wir nun zu allem dem hinzufugen, dass das Profil, wenn gleich

die Auffindung und Sicherstellung einiger Gftnge in den stellenweise steilen

Abhftngen hie und da etwas halsbrecherisch ist, doch im Ganzen sehr zu-

giinglich ist, so kb'nnen wir behaupten, dass es eine sehr interessante und

besonders in seiner oberen Hiilfte noch. bei weitem nicht erschflpfte petro-

graphische Attraktion bilden kann.

K- U. Das gauze Profil hat zum Grundgestein einen grauschwarzen, an den

abef von Eruptivgangen lichteren, wie ausgebrannten Grauwackenschiefer, welchen Dr. Bo-

Roztok. ficky* zu Parr. Et. I!, ziililte. Er gohnrt aber wieder der Et, 0. an. Stollen-

wacke u.we^se verliert er die grosseren Quarzkornchen und wird zuweilen auch

w'u'k,'1!, ,l,iiml,lilttri8- Meistentheils ist er grobblockig, hie und da aber so eigen-

schiefer.) thtlmlich zerkliii'tet, dass man ihn auf den ersten Blick leiclit rn.it eiuem

Eruptivgestein verwechseln kann.

So sehen wir z. I!., dass die von Boficky mit Nro. 25., 47., 60. und 62. bezeichneten Gftnge, nichts anderes sind als wackiger CJntersilurschiefer, der ehedem auch Felsit oder Felsitschiefer genannt wurde. Dieser Schiefer schaunit stellenweise viol, stellenweise gar nicht auf, wenn er mit Salzsfture behandelt wird.

Unterm Mikroskop besteht er aus polygonalen, zwichen >( Nikols intensiv gelb und roth polarisierenden Quarzkfirnern, welche stellenweise durch Staub und leine Pissc getrubt sind und durch ein kaolinisches Itindemittel getreunt sind. Dieses wird wieder von einem Pisen- und graphithaltigen Staube grau bis schwarz gefftrbt. Hie and da sieht man grossere ro&tige Limonitstelleu, oft auch Calcitpartikelchen. die durch die schiefen Spaltungsrichtungen cha- rakterisiert werden.

65

Den Fcldspathbestandtheil kann man nur mit kleiner Bestimratheit kon- statieren nnd das nur an einigen Stellen. Dann sind die Feldspathiiberreste gewohnlich triib, in den seltenstcn Fallen lamellar. Die griinlichen Chlorit- stellen sind selir selten,

Nach intensivem Gliihen werden die Schiefer sogar auch schwach braun. Der Magnetitantheil der Masse wird (lurch das Gliihen zu Eisenoxyd.

regelmassig lichter und im schwarzen Staube

In diesen Schiefern tritt eine gauze Reihe von Eruptivglingen auf, die gegen NW bis NWN streiclien nnd unter 50—70° gegen NO bis ONO ein- fallen. Die meisten gehoren mehr Oder weniger verwitterten Griinsteinen an, zum Theil sind es auch Porphyrgesteine.

BoHcky's Gang Nro. 25, der im sudlichsten Ende des Profiles in einer E. U. Machtigkeit von cca 5 m eingezeichnet wurde, ist wie oben angefiihrt wurde,('ggy|feri'') Mi,'ht ein wirklicher Gang, sondern eine Schichte weicherer, diinnblattriger, durch Luft und Wasscr erodierter Schiefer und wurde ohne Zweifel dcshalb TOr einen Eruptivgang gehalten, weil unter ihr am Fusse des Ablianges grosse Blocke eines Eruptivgesteincs heruinliegen, die aber dem Gauge 26a, der etwas ndrdlicher in den Schiefern ansteht, angehiiren.

Der Gang 2G« der fast 6 m machtig ist, enthiilt ein fast dichtes, durch R- U.

Mass grtinlichgraue und dunkelgraue Flecken scheinbar grobkorniges Gestein, (Syenit*'

das dem Gestein des Ganges 27 a sehr ahnlich ist. Mit Salzsaure behandelt, Quarz- Schaumt das Gestein in der Niihe der dunklcn Stellen.

Im Mikroskop sieht man bei 100 X Vergrosserung, wclche auch bei den folgenden Gesteinec fast durchwegs (wo keine besondere Angabe steht) gemeint ist, eine von kaolinischem Staub und griinlichen Serpentinfetzen ge- trtibte Grundmasse nnd in ihr Partien tunes satt grttnen Chlorites, klare ^'larzkonmlien und grosse porphyrische Krystalle eines triiben Feldspathes. ■Umonit kommt besonders in den griinen Partien vor, in denen auch jene eJgenthumliche, stark lichtbrechende, krystalinische Substanz vorkommt, wie wir S1(> auch im Gunge 27 a linden werden, und Uberreste von Magnetit. Auch 8echsseitige klare Apatitdurchsclmitto kommen vor und lange Nadelchen eines Unbestimmbaren Minerales (Epidot?) in der griinen Substanz.

Die

1111 polar. Lichte fallt die Menge von Qnarz in der Grundmasse auf. porphyr. Feldspathe sind triib, polarisieren kbrnig und zeigen nur hie Und da eine unbestinimte Lamellarstruktur. I >io lichteren, im polar. Lichte r'sierenden Korner sind dolomitisch-calcitische Substanz. Die griine Substanz rweist sich auch im polar. Lichte als Chlorit. Diesen Gang signirte Poficky, *e ich noch zn Lebzeiten Eoricky's mir beim Pestimmen der Dichte ^ == 2'718) dieses Gesteines notierte, in seinem Notizbuche, das bis jetzt °0'ogt, mit dem Buchstaben w, was zum Schliissel der weiteren Bostimmung Gauge wurde. Die Analyse dieses Gesteines, die voni Herrn Strnad im

Lab

oratorium des IT. Prof. Preis durchgeftthrt wurde, ergab in %:

66

Kiesels&ure

63-66

Thoncrde

zz:

7-8 1

Eisenoxyd

8-13

Eisenoxydul

3-61

Manganoxydul

0-54

Ealkerde

2-56

Bittererde

1-85

Kali

zz

2-45

Natron

zzz

3-02

Phospliorsaure

0-31

Kohlcnsaure

zz

3-04

Wasser

=

2-94

Summa = 99'92.

Die Sauerstoffverhaltnissc und dcron Vertheilung auf einzelnc im Mi- kroskope bestimmten Mincrale konnen folgenderniassen berechnot werden :

Kieselsilurc . . Thonerde . . . Eisenoxyd Eisenoxydul . . Manganoxydul Kalkerde . . . Bittererde . . Kali ... Natron .... Phosphorsaure . Kohlensaure Wasser ....

2 -a

33-9521 8-647

2-430 0-702 0-121 0-781 0-740! 0-41.7 0-779 0-174 2-211 2-613

s 5

■4

ft

3

i

, r^l

id

+3

jl

a 8,

N O

CD

[=1

3

Mag

a

o

a

5-004

1-251

0-116 0-553 0-552

0-174

2-211

0-41.7

9-348

2-337

0-77!)

0-248

0-186

0-062

0-6641

0-428

1-841

0-255 0-447 0-121

o- 1 88

0-428

1-098

4-098

«5

1.8-788

0-092,

Daraua ergibt sich die Berechnung einzelner Mincrale im Gestein in folgendcn Ziffern:

67

0/

»

■"1

1

'S

o ©

p

2f

! -5

2^

'a M

w

o

5

2

O

a 3

Kieselsaure . . .

63-66

9-881

17-528

0-465

1-057

85-227

Thonerde ....

7-810

2-671

5-005

0-898

'0-906

Eisenoxyd . . .

8-180

4-470

3-660

Eisenoxydul . . .

8-119

1-148

2-013

Manganoxydul

0-510

0-540

Kalkerde ....

2-558

0-406

1 -985

0-217

Bittererde . . .

1-850

1 -880

0-470

Kali

1 2-450

2-450

i

;ro2o

Phosphorsaure

0-810

0-810

Kohlensaure . .

3-040

8-040

Wasser

2-940

.

0-477

.

1-235'

1-228

!

Summa . .

" '

0-716

8-855

L4-512

25-558

1

1-080

4-589

6-481

4-895

30-455'

1

Das Gostein bcsteht dcmnach aus 3672°/o Quarz, 25'/2% Natronfeldspath, ^V/o Kalifeldspath, 1.% Kalkfcldspath, 6'/270 Magnetit, 5% Limonit, 4'/27„ Chlorit, ()•;!"/„ dolomitisch-kalcitische Substanz und 0'70/0 Apatit und deshalb karm man es als einen syenitisclien Quarzdiorit bezeiclmen, wenn man auniinmt, dass das ursprtingliche Mineral, aus dom dcr Chlorit entstanden ist, ein Am- phibol war.

Von diosem Gestein lichen am Fusse des Abhanges, wie boreits bemerkt Wurde, gauze Folsblocke lierum. Es wurdc ohne Zwoifel, da es sehr fest und Ztihe ist, zum Aufbau dor Navigationsdamme viel gebrauclit und gebrochen.

Hinter dom Wasserriss, dcr weiter gegon Norden in den Abhang einge- schnitten ist, stoht fast beim siidlichen Ende dcr Garten dcr G-ang26S aai dcr oca 120 cm machtig ist und ein dunkclgranes Gestein fiilirt, in dem IU;UI feine Feldspathleistchen und weissliche Calcitticckc bemerkt. Diese Stellen und hie und da audi die Grundmasso dieses selir verwittcrten Gcsteines schaumen stark mit Sauren behandelt.

Im Mikroskop erweist sich das Gestein als ein Gemcnge von Feldspath- leistchen, zwischeu welche cine grunlichgelbe Serpcntiusubstanz und Ko'rnchen lln-d Btiibchen (!) von Magnetit, die stellenweise auf Limonit verwittern, und

1 i , w D 1 »

K,are Quarzkorner eingezwangt sind. Porpbyrisch treten nur hie und da Feld- sPathe auf, welche zersprungen und stellenweise kaoliuisch angewittert, d. i. V()i> kaolinischem Staub getriibt sind. Im polar. Lichtc zeigt ein Theil der

K. H.

Gang 26b.

(Syenit.

Quarz

diorit.)

K. U.

(Syenit. Quarz- diorit.)

R. U.

Gang 27b

(Quarz-

diorit.)

kleinercn und auch einige griisserc Feldspathindividuen eine polysynthctische Struktur ; andere, insbesonders die grSsseren polarisieren einheitlich Oder sind verzwillingt. In dicsen sieht man neben kaolinischem Staubc Haufchen von unbestimmt und corrodicrt begranzten irrisierend polarisierenden Kornern, welche wie durch zahlreiche Untersuchungen bestimmt wurde, ciner dolomitisch- calcitischen Substanz angohdrcn und auf einen bedeutonden Grad von Ver- witterung hinweisen. Der Antheil von Magnesium wurde natiirlich aus der Nachbarschaft in die Feldspathe infiltriert. Calcitstellen, die schon mit blosem Auge bemerkbar sind, fielen durch Zufall nicht in das Praparat. Auch dieses Gestein kann als syenitischer Quarzdiorit gedeutet werden.

Der Gang 27 a, dor durchschnittlich 5 m machtig ist und vom nachst- folgenden durch eine bloss einige Centimeter starke Lagc von Schiefer ge- trennt ist, besteht fast aus demselben Gestein, wie Gang 26 a. Nur dass er in den dunklen Flecken zicralich viel riithliche und briiunliche Punkte besitzt, welche Eiscnderivaten angehiiren.

Tin Mikroskop ist das Gestein von jeneni des Ganges 20 a wenig ver- scbJeden. Man sieht da zwischen weissen, durch Kaolinstaub, Risse und blass- grttne cliloritisch-serpentinische Partien getriibte Stellen, andere, ziemlicli grosse Stellen, die der Serpentin-Chloritmasse angehiiren und hie und da regelmas- sige Umrisse zeigen. Grossere urspriinglicb. dem Magnetit angehorende KSrner, sind zu Linioiiit, oder sogar in ein durchsichtiges braunes, zwischen X Nikols sebwach bunt polarisierendcs Mineral umgewandelt. Rie kommen hauptsachlich in der grunen Substanz vor. Man kiinnte diesc Durchschnitte ehestens dem secundiiren Siderit zurechnen, den das Gestein schaumt nur tube an den dunklen Stellen und schwach nach vorhorgehender Erwiirniung. Die por- phyrischen Feldspathe sind durch Kaolinstaub getrtlbt, so (lass nicht ent- schicden werden kann, ob sic urspriinglicb mono- Oder triklin waren.

Im polar. Lichte ist die Struktur der Grnndniasse felsitisch. In der Gr'undmasse liegen Feldspathmikrolithe, calcitisch-dolomitische, weiter grtinliche Serpentinsubstanz eingebetet, dann grossere kornig polarisierende ein Zeichen der anfangenden Verwitterung Feldspathe, die hie und da lamellar sind und endlich Quarzkornerdurchsclmitte. Diese sind an einigen Stellen hexa- gonal und bleibcn natiirlich zwischen X Nikols dunkel.

Man kann im Ganzen annebincn, dass audi dieses Gestein ein QuarZ- diorit war, und zwar durch den Antheil der monoklinen Kalifeldspatlie ein syenitischer. Aber wiederuin muss es wiederliolt werden, dass die Systema- tisierung der verwittorten Gesteine, insbesonders aber der Griinsteine, bei denen nicht bestimmt werden kann, ob die serpentinisch-chloritischen Verwit- terungsprodukte aus Amphibol oder Augit entstanden sind und was fur Feld- spatliarten urspriinglicb im Gestein waren (bei diesen letzten weder optisch noch chemisch), sehr schwierig ist und zumeist mehr oder weniger sub.jektiv.

Der Gang 27 6, der vom vorigen so wenig abgesondert ist, hat eine durchschnittliche Miichtigkeit von cca 4 m und fiihrt ein schones graublaues, sebr feinkorniges Gestein mit schmalen bis 2 mm langen Feldspatlilcistchen. In diesen Feldspathen schanmt das Gestein bei Behandlung mit Siiuren.

69

Im Mikroskop erwoist es sicli als oin Gemenge von Feldspathleistchen, zwischen denen eke grttnlichgraue serpeatmisch-chloritische Substanz und schwarze Magnetitaberreste, die oft zu Limonit umgewandelt sind, sicb. aus- breiten. Ira polar. Li«hte zeigen die kleinen Feldspathleistchen keine Lamellar- struktur, polarisieren aber lebhaft rind unterscheiden sich vom Quarz duroh die oblongen Durchschnitte. Quarz 1st in kleinen Partien ziemlich verbreitet. Grosse porphyrische Feldspathe sind frischer als beim Gang 27 c und zeigen sine polysyntbetische Struktur, wenigstens bei einem Tbeile der Iudividuon. Auch dieses Gestein kann zu den Quarzdioriten gerechnet werden.

Einige Scbritte weiter gegen Norden finden wir im Abhange den wenig & U. deutlichen cca 2*/4 m macbtigen Gang 27 c. Das Gestein ist ziemlich verwittert, ^q^' '" grau, feinkornig rait zablreichen weissen nur cca 1 mm grossen und in Sauren syenit.) sch&umenden Feldspathen.

Die Grundmasse dieses Gesteines ist ein Gemenge von Feldspathleistchen, 'lit: hie und da dutch Kaolinstaub getriibt sind, daun vongrimen Chloritpartien, 'lie stellenweise fast in Amphibol iibergehen diese Partien haben Umrisse vein Amphibol, sind griinbraun, stark pleochroitisch, der Li'uige nach parallel gerieft und von Limonit, der aus Magnetit entstanden ist. Nicht selten hndet man auch hie und da ein Quarzkorn. Die porphyrischen Feldspathe sind (birch Kaolinstaub vollig getriibt. Im polar. Lichte zeigen die Feldspathe der Grundmasse ein ziemlich lebhaftes Farbenspiel, sind aber nicht polysynthetisch. Ebenso zeigen auch die grossen Feldspathindividuen, in wiefern man bei ihrer verwitterung urtheilen kann, keine Lamellarstruktur, hiichstens sind sie ver- zwillingt und gehoren dem Orthoklas an. Es gehort demnach das Gestein in die Reihe der Quarz syenite, welche schon Boficky aus dem Moldauthale 'von Doliinek (Jang 101 R. U.) beschrieben hat.

Der nachstfolgende Gang 27 d ist cca 1 m miichtig und fiihrt ein ver- &• lT-

wittertea fast dichtes graulichrothlichea Gestein mit ockergelben Sprungen. Mit ((jwj. '

Lauren behaudelt schiiumt es hauptsiichlich an den Sprungen ziemlich lebhaft. freier

Porphyr.) Die Grundmasse des Gesteines besitet in einer gelblichen (lurch Kaolin-

""'1 Limonitstaub getriibten Basis zerstreute Limonitflecken und porphyr. Feld- spathe, die oft nur nach einer dichteren und regelmassig gclagerten Bestaubung kenntlich sind.

Im polar. Lichte ist diese Grundmasse felsitisch und zeigt schonc, wenn auch stark angewitterte einfache und verzwillingte Orthoklase. Polysynthetisclie feldspathe wurden fast gar nicht beinerkt. Hie und da gibt es Stellen mit 8ecundarem Quarze (an den Sprungen und feinen Hohlriiumen) und kleine ca'citisch-dolomitische Partien.

Dieses Gestein stimmt mit dem Priiparate Boficky's uberein, welches Seinem Gauge Nr. 29 angehOrt, den Boficky" in seincn Porphyrgesteinen als luarzfreien Porphyr it bezeichnet hat. Wegen der felsitischen Grund- ttiasse konnte man das Gestein felsitisch nennen und der Orthoklase wegen Zum P o r p h y r anreihen. Es ware demnach ein felsitischer q u a r z f r e i e r Porphyr.

70

R, D.

Gang 28.

(Radiolit.

Quarz-

porphyr.)

R. II.

Gang '2'J.

(FeTsi-

tisch-ra- diolitiscli.

Quarz- porphyr.)

R. U.

Gang 30a.

(Syenit.

Diorit.)

Dor Gang 28. befindet sich bereits hinter dem zweiten Wasserriss dieses Profiles. Er ist an 3 m machtig und ftthrt ein braunes dichtes, am Bmche splittriges Gestein, mit schwer unterscheidbaren Einsprenglingen feiner Feld- spa,th- und Quarzkomer. In don Siiuven schiiumt es fast nie und erinnert an das Gestein des folgenden Ganges. Die Grundmasse ist schwach gelblich, vom Kaolin- und Limonitstaub bestaubt und von Quarziiderchen durchzogen. Im polar. Lichte sicht man radio! ithisch-folsitische Korncr; Feldspathleistchen und Mikrolithe konnen nicht naher besthnmt werden. Hie und dort kommt ueben ehloritischer auch dolomitisch-calcitische Substanz vor. Auch Quarzkomer wurden aber selten bemerkt. Das Gestein ist ein radio! ith is cher Quarz- p o r p li y r.

Der weitere I. l'/g m machtige Gang 29. hat ein etwas geschichtetes dichtes graugelblichbraunes Gestein, das im Inncren eine lichtere Farbung zeigt. An den Sprtlngen ist es okergelb. In den Sauren sehaumt es nicht und scbeint im Ganzen dasselbc Gestein zu sein, wie der linsenfiirmige Einsclduss im Gange 30., welcher darnach jtinger ware. Im Mikroskop ist es ein Gemenge von Kornchcn, die durch Limonit getriibt und von ihm stellenweise auch umsaumt sind; der limonitische, sonst die Sprflnge ausfttllende Theil ist in Streifen vertheilt und entstand entweder aus der griinen Cldoritsubstauz odor aus Pyrit.

Im polar. Lichte sieht man eine felsitische Substanz, wclche viele^Feld- spathmikrolithe enthalt.

Spuren von Quarzkrystallen sieht man nur hie und da in kleinen Kornchen, dafftr treten aber ganze Partien von Felsitsubstanz auf, welche in den etwas radiolithisch gelblich und bliiulich polarisierenden Partien in Quarz sich umzu- wandeln scheinen. Man kann das Gestein einen felsitisch-radiolithischen Quarz- porpliyr benennen und fiir einen t'lbergang zwischen den radiolithischen und I'elsitischen Porpbyren halten.

Das Gestein, welches Boficky in seinen Porphyrgesteinen mit Nr. 30 bezeichnete, gehiiit eigentlich zwei Gangen an, welche von einander durch ein cca 40 cm starkes Zwischeninittel getrennt sind.

Der sudliehere Gang 30 a ist 4 m mftcbtig, dunkelgraugrto haupt- sachlich nach dem Aidiauclien feinkfirnig mit porphyrischen bis 2 mm grossen Feldspathen und schliesst einige Meter oberhalb der Garten einen linsenfSrmigen Einschluss von derselben Masse ein, wie Gang 29 und 31. Das Gestein des Ganges .">0a schiiumt mit Ausnahme der Sprtinge, wenn es mit Sauren behandelt wird, fast gar nicht auf.

Im Mikroskop ist die Grundmasse ein (ienienge von klaren Feldspathen, sattgriincr Chloritsubstanz, die stellenweise noch in Sanlenformen sich befindet, Magnetit, braunen bestiiubten Partien und seltenen Stelleu, die durch Calcit- spriingo deutlich bestimmt sind. Porphyrisch treten grosse Feldspathindi- vidnen auf.

Im polar. Lichte sind die Feldspathe, audi die porphyrischen, zumeist monoklin, ein kleiner Theil und das hauptsilchlich die grOsseren, zeigen hie und da eine Lamellarstruktur. Die grunc Substanz ist recht dichroitisch und polarisiert stellenweise gleichformig dunkelblau (Ghlorit). Hie und da ist ein

71

Quarzkorn. Pas Gestein kann man als angewitterten syenitischen Dior it betrachten. Das ganz iibcreinstimmende Praparat Bofickf s hat viele Pyrit- partien, schiinc Feldspathdurchschnitte, in denen audi schon durch Kaolin- staub die Zonarstruktiy deutlich ausgeprftgt ist imd Calcit in don grttnen Partien und dabci sekundiire Quarzkbrner.

Die weisse im Gestein des Ganges 80 a eingeschlossene Masse ist selirEjl^{;iss feinkfirnig bis dioht mit porphyrischen aber sparlichen Quarzkornern. Stel-im Gange lenweise befindet sich an den Sprttngen auch Kaolinstaub. Nach dem An- soa^ hauchen ist das Gestein etwas grttnlich. In den Siiuren schiiumt es nicht. Quarz.'

Im Mikroskop erscheint die Masse im Ganzen gleichformig gelblich u. z.porphyr.) durch Limonit, Kaolinstaub und feine Sprttnge getrttbt und treten in ihr hie «nd da grunliche serpentinisch-floritische Partien und porphyrische Quarz- korner auf. Die Limonitpartien sind aus Magnetitstaub entstanden, der 8tellenweise noch in kleinen Gruppen vorkommt.

Im polar. Lichte zerfiillt die ganze Masse in felsitisch-radiolithische Gebilde. Die (lurch schwarzen Staub markierten Stellen polarisieren schon entschiedener dem Quarze iihnlich, der in porphyrischen Kornern durch die lebhaften Polarisationsfarben die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Hie und da befindet sich auch eine Feldspathlamelle. Im Ganzen ist der weisse Einschluss (-iii radiolithischer Quarzporphyr.

Der cca 3 m miichtige Gang 30 b ist, wie bcreits angeftthrt wurde, vom QR. tt Gauge 30 a durch eine leicht zu iibersehende cca 40 cm miichtige Schiefer- (Syenit." schichte getrennt und fiihrt ein blaugrttnes feinkorniges Gestein mit Pyrit- Diorit.) punkten. In Siiuren schiiumt es iiberall ziemlich stark.

Das Gestein ist im Mikroskop ein Gemenge von Feldspathleistchen, sraugriinlichen Serpentinpartien, Magnetitkrystallen, die stellenweise auf Li- monit umgewandelt sind, und rundlichen klaren Quarzkornern. Hie und da sieht man grossere der Lange nach, oft auch in eie Quere zersprttngene Feld- spathindividuen, grossere Serpentinstellen und Gruppen sekundfiren Pyrites, von denen eine in deutlich durch Sprttnge charakterisiertem Calcit einge- schlossen ist.

Im polar. Lichte ist der griisste Theil der Feldspathe auch der der Liinge nach zersprungencn einfarbig. Die grunliche Substanz polarisiert durch-

wegs serpentinartig, Quarz gibt es

verhaltnissm&ssig mehr als sonst und

eiuigo Korner desselben zeigen bei sonst lebhafter Polarisation eine strahlige Struktur. Sehr viel gibt es jener irrisierenden calcitisch-dolomitischen Substanz lu't ausgenagten Coiituren, die durch Verwitterung der iibrigcn Gcmengtheile entstanden ist. Das Gestein kann man als Lberrest von syenitischen Diorit betrachton.

Das Gestein des Ganges 31a ist cca ll/a m maehtig, dicht gelblich- &U a_ 81-au mit dunkleren Stellen. An den Kluftfliichen ist es durch Ockcr braun- j^V »'"> gefiirbt. In Siiuren schiiumt es nicht.

Es ist fast vollstiindig mit dem «?<$£• Gesteine des Einschlusses im Gange 80 a identisch, ist aber stellenweise nocn

m6hr felsitisch und hat ebenfalls porphyri v a d i o 1 i t h i s c h e r Porphyr.

scher ischen Quarz. Es ist ein felsitisch-Porphyr.)

72

In

Illl

R- U. Gang 31 b ist bios 1/a m miichtig imd besitzt ein dichtes, ctwas

(Felsi- ' stromtes, braungelbes Gestein mit braunen Streifen und Pyritkiirnchen.

tisch-ra- Sauren schaumt es hie und da in der Grundmasse, aber schwach.

S(.i,(„. Mikroskop sehen wir eine gleichfSrmig grauwoisse (manche Partien sind

forphyr.) freilicb klar, andere grunlichgelb) rostig bestiiubte fast * durchsichtige Masse,

in der bios griissere Pyrit und Limonitkornchen eingebettet liegen. Im polar.

Lichte ist die Grundmasse i'elsitiscli, etvvas radiolithisch, stellenweise besitzt

sic die bekannten caleitisch-doloniilisdicn Gebilde. Das Prilparat lioficky's

aus diesem Gauge enth&lt einen sduinen rechteckigen Pyritdurchschnitt, bei

dem oben und unten ein Streifen von radiolithischem Quarz sich befindet,

Audi ein porphyrisches Quarzkorn enthiilt dieses Praparat. Das Gestein dieses

Ganges ist ein radiolithisch-felsitis cher Porphyr.

q' ,'j2 Past am niirdliclien Ende der Garten (etwas gegen Norden) zieht sich

(Svenit.- in dem sich dort befindenden Absturze ein gebogener, nach meinen Ab-

Porphyr .) schiitzen bios ;3 m machtiger Gang (Nro. 32), (lessen dichtes Gestein licht-

graugelb ist und schwarz punktiert. Nebstdem Sieht man in ihm gliinzende

Pyritkiirnchen und porphyrisch auftretende Keldspathkrystalle. In Sfturen

schiiumt ihre Grundmasse nur ganz schwach.

Dieses interessante Gestein besitzt eine gleidimiissig weisslichgelbe G.mndmasse, welche durch Staub und graue odor grunliche (Chlorit) Fetzen getrubt ist und aus der ziemlich zahlreiche aber nicht besonders grosse Feldspathc porphyrisch hervortreten. Diese sind verzwillingt, was oft (lurch eine Mittellinie nur angedeutet wird. Im polar. Lichte ist die Grundmasse i'elsitiscli mit dolomitisch-calcitischen Partien und Feldspathst&bchen. Die griinlichen Partien polarisieren chloritisch, stellenweise bis serpentinisch. Die ]>orph. Feldspathe sind einheitlich oder verzwillingt und polarisieren in Folge der anfangenden Verwitterung kornig aggregiert. Der Allem nach se- kundiire Quarz kommt selten und nur in kleinen KSrnchen vor. Das Prii- parat JBoficky's ist starker, die griinen Partien sind dann natiirlich dunkler und erinnern in ihren Umrissen an Amphibol. Nebstdem kommen audi Pyrit- kornchen vor. Das Gestein kann man denmach als einen syenit iscli e n V e I s i t p o r p h y r hinstellen.

R. U. Der folgende bios 1 m miichtige Gang Nro. ?>?>. hat ein lichtgraues,

(Diorit. ' etwas grunliches Gestein, in dem aus dichtcr Grundmasse cca 2 mm grosse Feldspathe und allem nach audi wenn audi selten Quarzkorner porphyrisch hervortreten. In Sauren schaumen die Feldspathe ein wenig.

Im Mikroskop ist die Grundmasse trttb u. z. (lurch Kaolinstaub, Sprunge und Fetzen der Serpentinsubstanz.

In dieser Grundmasse liegen hauptsiichlich kleinore griine Partien oder auch lange griine Leisten der Chloritmasse, dann hie und da Magnetit, por- phyrische getriibte Feldspathe und griissere Quarzkorner herum, welch' letz- tere Sprunge uud Einbuchtungen besitzen, in welche die Grundmasse eindringt. Urn sie herum befinden sich Siiume von Radiolithquarz, welche liditer slid als die benachbarte Grundmasse. Ein Quarzdurchschnitt ist unrcgelmassig

Quarz- porphy-

rit.)

73

sechseckig, besitzt zwei grosse Bliischcn, die ohuc Zweifel von dor urspriinglich glasigen Grundmasse ausgefullt sind.

Das polar. Licht zeigt felsitische Grundmasse stellenweise audi radio- lithische Substanz, di* vol! 1st von kleineren polysynthetischen Plagioklasen. Die porphyrischen Feldspathe sind stark getriibt, entweder einheitlich oder verzwillingt, zumeist aber polysynthetisch. An zwei Stellen fiillt sekundarer Quarz mit eharakteristisch zerspruhgenem Calcit kleine Hohlungen aus. Die grunen Fetzen und Stabchen gehorten zweifellos dem Amphibol an und sind bis jetzt nicht typisch chloritisiert. Man kann das Gestein als einen diori- t i s c h e n Q u a r z p o r p h y r i t bozeichnen.

Gang 34., dor sicli nicht weit vora vorigen befladet, aber noch vor R- U. dem nachsten Wasseriss, nordlich von den ersten (nordlichsten) Baumen dor (Sit.)' Gartchen anstebt, flihrt ein feinkSrniges, dunkelgrauos Gestoin mit woissen Aderchen und 1 mm langen Feldspathleistchen. Das Gestein schiiumt stark in der Grundmasso bei Iiehandlung mit Sauren. Dio Miichtigkeit ist fast 1 m.

Im Mikroskop ist das Gostoin ein Gemengo von Feldspathleisten, dio mehr als 3/i der ganzen Masse ausmachen. Zwischon ihuen ist eine gelb- braune Magnetit entbaltende und durcli dunklen Staub stark getriibte Masse eingeklemmt. Das Alios insbesonders aber die Feldspathe an don Spriingen sind von einer grtingelben Serpentinsubstanz durchdrungen, wolche nur hie '""I da in griisseren gelblichon Partien auftritt, aber bereits zum grossten Thei] in jene getriibte Zwiscbenklemmungsmasse unrwandelt ist. Die Feld- 8Pathindividuen sind im polar. Lichte zunioist polysynthetisch, wcnn gloich es auch genug dor verzwillingten und einheitlichon (ohne Zweifel Schnitte nach co Poo) gibt. In dor ganzen Masse gibt es ziemlicb viol dolomitisch-calci- tiscber Substanz. . Von Augit, von dem Boficky bei der Determinirung dos Ganges 34. spricht, wurde nicht die geringste Spur bemerkt. Im Ganzen kann ffiau annehnion, dass das Gestoin urspriinglich ein Diorit war.

1 1 inter dem angefiihrten Wasserriss tritt der cca 1 m machtige Gang auf, K- U. i ° j. . -,T Gang 35,

•lesson Gestein don hiesigen Schiefern fast ahnlich ist, ein sehr femes Korn (porphyr

"'id graublaue Farbe besitzt und in der Grundmasse schiiuint.

Im Mikroskop zerfallt es in ein Gcwirr von mittelnuissig grosseu Feld- spathen, grunen Serpentinpartien und Magnetitkornorn. Die Feldspathe Pflegen in dor Mitto getriibt zu soin; zwischen ihnen bofinden sich klare Quarzkorner. Forphyriscli treten grossere triibe Feldspathe auf. Im polar. Lichte sind die Feldspathkorner der Grundmasse fast durchwegs oinfach, po- larisieren stellenweise sclii'm frisch und intensiv blau und gelb, sonst nur Sraublau und dunkleblau, in der Mitte (in verwitterten Fartien) kornig- •''ggregiert. Die porphyrischen Feldspathkrystalle sind monoklin, hie und da ctwas schalenformig und zeigen ebenfalls kornige Aggregatpolarisation. Das urspriingliclic Gestein konnten wir fur einen porphyrischen Quarz- 8 y e n i t halten.

Das Praparat Boricky's, welches sich zum Gang 35. (nach der Be- zeichnung) bozieht, ist wirklich, wie in den „Porphyrgcstemeu" angogeben,

(Porphyr.

Quarz- syonit.)

74

iL n. Gang 36. (Olivin diabas.)

E. U. Gang 87.

(IUdiolit;

porphy-

rit.)

I!,. 0.

Gang 88.

(Porphy-

riscner

Syenit.)

ein editor Diabas mit Plagioklasen, braunlichem Augit, Pyrit und Magnetit. Ich fand in meinen Stucken nichts ahnliches.

Der Gang 36., den Hoficky als das Muster eincs sehr schoncn 0 1 i v i n- di abases anfiihrt, konnte selbst bei wiederholter Revision des Abhanges nicht aufgefunden werden. Weil aber unter den Praparaten im Nachlasse Boricky's wirklich unter der entsprcchenden Signatur dieses interessante Ge- stein aufgefunden wurde, wurde dessen Abbildung auf Tafel I., Fig. 2. vor- gefiibrt. Vielleiclit wird ein gliicklichorer Untersucher des Abhanges das schbne Gestein wieder einmal auifinden. Das Gestein im Praparate Boficky's ist ein ziemlich egales Geincnge von feinen triklinen und recht frischen Feldspathleistchen, graubraunen und zersprungenen Augitkornern und griinen Verwitterungsprodukten von Olivin, niimlicb Clilorit und Serpentin, in denen stellenweise audi dolomitische Partien auftreten.

Der Habitus, stellenweise audi die Zersetzungsprodukte und hie und da die klaren Korner des lebbaft polarisierenden Olivines zcigen deutlidi Hire Zusammengeborigkeit an. Magnetitkorner, mitunter auf eine rostige Liino- nitsubstanz verwittert sind keine Seltenheit.

Am meisten auffiillig und das bereits vom weiten, 1st das rSthliche dichte Gestein des cca 6 m machtigen Ganges 37, der sich im Geliiinge weit hin- windet und Btellenweise einem recht verwitterten und ausgelaugten oder ausgebrannten Schiefer ahnlich ist. In Siiuren sdiaumt das Gestein nicht. Boficky beschrieb das Gestein in seinen Porpkyrgcsteinen S. 119 als dicbten Uadiolithporphyrit.

Ich beobachtete in meinem Praparate, dass die ganze Substanz des Gesteines gelblichgrau getriibt ist durch kaolinische Substanz und feine Sprunge. Schon im gewohnlichen Lichte sieht man, dass der dunklere (limo- nitische?) Staub stellenweise strablenformig angeordnet ist, wodurch die ganze Masse undeutlich in polygonalc Korner zertlieilt ersclieint. Hie und da, sieht man audi Chloritfetzen. Im polar. Lichte sieht man sclione Radiolithe, hie und da eine Feldspathlamelle und ein klares Quarzkorn. Einige Radio- lithe, welche lebhafter polarisieren, sind als Ubergang vom radiolithischen zum krystallinisclien Quarze anzuseben.

Unweit von diesem machtigen Gange ist der Gang 38, kaum lT/2 m machtig, der ein sdir verwittertes graugelblidigriines kleinkSrniges Gestein fiihrt, das braune und weisliche cca 2 mm grossc Verwitterungsstellen und porphyrische b'eldspatlie besitzt. In den Siiuren schiiumt das Gestein fast gar nicht.

Im Mikroskop ist das Gestein ein gleichmiissiges Gemenge von grau- griinlichen cliloritisch-scrpentinisdien Fetzcn, weisser Fcldspathpartien, rost- braunen limonitischen und schwarzen MagnetitkSrnern. Hie und da beflnden sich auch Epidotniidelchen. Das ganze besitzt trotz der ausseren Verwitterung des Gesteines einen ziemlich frischen Cliarakter. Besonders friscli erhalten sind die porphyrisclien Feldspathe. In polar. Lichte ist die Grundmasse zumeist graublau (Feldspatli) oder irrisierend (dolomitisch-calcitische Substanz).

75

Die porphyrischen Feldspathe sind monoklin, so dass das ursprttngliche Gestein oin porphy rise her Syonit genannt werden kann.

Vom Gange 38 steht auf eine ziemlich weite Strecke lauter

Schiefer &■ "•

Gang 89. (Diorit)

Quarz-

syenit.)

an. Erst vor dem gegeji Norden tief eingeschnittenen Wasserriss befindet sich 'in Geblnge dor cca 1 m machtige Gang 39 init einem licMgrauen, tast (lichton Gestein, in dem sich schwor zu erkennende Feldspathleistchen und ockergelbe Spriinge befinden.

Im Mikroskop ist die Grundmasse ein Gemenge von truben, mitunter stromartig gelagerten Feldspathkrystallchen, grtinlich serpentinisch-chloritischen Fetzen und klcinen braunlichen Limonitpartien, die aus Magnetit entstanden sind. Porphyrisch tretcn grossere, auffallend leistenformige Feldspatbe hervor, zumeist getrttbt und oft die mittlere Zwillingsfurche zeigend. Im polar. Licbte s'n<l die monoid inen Feldspathe kornig. Lamellare Feldspathindividuen kommen selten vor, eben so Quarzkornchen. Ira ganzen war das unverwittcrte Gestein ein dioritischer Quarzsyenit.

Nicht weit hinter dem erwahnten Wasserriss befindet sich der fast 2 m }l- TL ... , , „.,... ^ . . ,i Gang 40.

machtige (lung 40. mit einem lichtgrauen feinkormgen Gestein, welches zor-(1>orpliyr_

streute weisse bis 3 mm grosse Feldspathe besitzt und in dor Grundmasse Quarz-

, , ox syemt.)

stark schaumt.

Die, Grundmasse dieses sehimen Gesteines ist zumeist aus Feldspathen, die oft his auf die schmale Randzone durchaus von Staub und Spriingen ge- trtibt erscheinen, aus weissen klaren Partien und aus graugriinen chloritisch- serpentinischen Substanz zusammeiigesetzt, wozu sich Magnetit und Pyrit ge- sellen. Die porphyrischen Feldspathe sind sehr triib; die griinen ehenfalls Porphyrisch auftretenden Partien sind hie und da ziemlich dichroitisch, erin- "|V|'ii sehr an Amphibol, sind von einem Kranzo von Magnetitkornern umgeben Uiul enthalten auch im Innercn Magnetit und Limonit. Auftallig sind auch grossere Pyritpartien. Im polar. Licbte sind die Feldspathe der Grundmasse aSgregiertkornig; bei den frischercn bemerkt man, dass sie monoklin sind. Die grossen Feldspathindividuen besitzon dieselben Eigenschaften. Die griinen Porphyrischen Partien polarisieren lebhafter als sonst, fast wie Augit. Die klaren spftrlichen Korner gehiiren dem Quarze an, welcher hior prhniir zu S('in scheint. Dolomitisch-calcitische Partien kommen ziemlich blufig vor. '"' Ganzen kann das Gestein ein porphyr. Quarzsyenit genannt werden. Warum Boricky dieses Gestein eincn quarzfreien Porphyrit nannte, ist nicht °inleuchtend, nachdem das zu diesem Gange sich heziehende Priiparat mit ""'"lem fast identisch ist.

Zwischen dem 40. Gauge und der Schlucht (iiber dem Anfange des ^kazienwaldchens), die durch eine kleine Fichte markiert ist, befinden sich 4 schmalere Gange, von denen Nr. 41. cca 90 cm miichtig, stollenwcise ver- E- B- wittert ist und ein sehr feinkorniges bis dichtea dunkelgraues Gestein mit (Syeni-' w°isslichcn bis 2 mm grosson Feldspathen besitzt. Das Gestein schaumt haupt-1'*1:11-^0- saenhch an den Spriingen, wenn man es mit Sauren behandelt; sonst zeigen Gestein.) sich mrr gparliche Pliischen von Kohlonsiiure.

70

K. U. Gang 42,

(Syem- tiseh dio- ritisches Gestein.)

B, U. Gang i.'i (Dioriti-

scher

Sycnit.)

Im Mikroskop erscheint die Grundmasse als ein Gemenge von Feldspath- leistchen und Kornern, von graugrunlicher ohloritisch-dolomitischer Substanz und von Magnetitkornern, die oft zu einer weissgelben Substanz umwandelt sind. Porphyrisch treton aus der Grundmasse grossere zersprungene, be- stiiubte Feldspathindividuen hervor, dann rundliche Partien weissen durcb die typischen Sprtingc sicb kennzeichnenden Calcites, waiters wcisse Stellen, die unregelmiissig zersprungen sind, und Pyritkorner. Im polar. Liclitc sind die Feldspathe der Grundmasse, so wie die porphyrischen einfarbig. Diese letz- teren sind aber angewittert und zcigen eine kornige Aggregatpolarisation. Die unregelmiissig zersprungene Substanz, welclie stellenweise von typisch zersprungenem Calcit umschlossen ist, gehort sekundfirem Calcit an. Der dolo- mitische Antbeil verrath sioh in kleinen irrisierenden Partien, die in dor ganzen Substanz gleichmassig vertheilt sind. Das Gestein kann man in seincm ur- spritnglichen Zustande fur einen syenitischen Diorit halten.

Der nachstfolgende Gang 42 ist bios 40 cm machtig und besitzt ein feinkorniges dunkelgraues Gestein mit kleinen (bis 1 mm) Feldspathen und Pyritkomern. In der Grundmasse schftumt dasselbe bei Behandlung mit Sauren.

Im Mikroskop slolit man cine graugriiulicbe Substanz, in der Magnetit- ki'ir nclien gleicbmiissig und ziemlicli reichlich vertheilt sind. Grossere Feld- spathleistchen sind audi aber selten in ihr vorhanden.

Porphyrisch treten Feldspathindividuen entweder ciuzcln auf oder zu drei oder vier vereint und dann Calcit und Pyritpartien. Im polar. Lichte ist die Grundmasse serpentinisch, die Feldspathleistchen in ihr sind einfach, die porphyrischen ebenialls odor hochstens vorzwillingt, zumeist aber recht ver wittert, so dass die Zwillingsverwachsung nicht durch Polarisation, sondern (lurch die Zwillingsfurche bios angedeutet wird. In den Calcitpartien befindet sich hie und da Limonit, dor aus Magnctit oder Pyrit entstanden ist. Im ganzen kann man auch dieses Gestein, dessen feines Korn ohne Zweifel mit seiner geringen Machtigkeit zusammenhiingt, einen syenitischen Diorit oder dioritischen Syenit nennen.

Der iiber 1 m mftchtige Gang 43 sieht otwas angewittert aus und hat ein feinkorniges Gestein mit vielen Feldspathen und schftumt in ihnen (mit Sauren behandelt) stark.

Im Mikroskope sieht man ein gleichfdrmigos Gemenge grosser Feldspath- leistchen, die per zersprungen sind. Zwischen ihnen ist eine (lurch Kaolin- staub ganzlich getriibte Masse eingeklemmt, dann grosse Magnetitkorncr und nur stellenweise Partien graugriiner chloritisch-serpentinischer Substanz. Hie und da sieht man einen regelmiissigen pleochroitischen Amphiboldurchschnitt und klare, zersprungene Stellen.

Im polar. Lichte sind die Feldspathe einheitlich oder vorzwillingt, aber auch polysynthetische und ganz frische kommen vor. Nur an einigen Stellen sieht man irrisierende Polarisation, welche die Verwitterung verrath, und durch dolomitisch-calcitische Carbonate bewirkt wird. In Botracht der Amphibol- tiberreste kann man das Gestein ganz bestimmt als dioritischen Syenit be-

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zeichnen. (Bofieky's Prftparat dieses Gesteines ist ganz identisch nur etwas dicker).

Das Gestein des 44. Ganges, der 1 m m&chtig ist, ist dunkelblaugrau, R. U, fein bis kleinkornig njjt porphyrischen bis 2 nm grossen Feldspathen und (,: Pyritkoraern. In den weissen Punkten der Grundmasse

scblumt das Gestein

(Dioriti-

scher

Quarz

syenit.)

n diesen schftumtp^pwjs

unter Sauren.

Im Mikroskop crscheint das Gestein als ein (lurch verwitterte Feldspathe getrubtes Gemenge von Feldspathleisten, griinen Partien und schwarzen Magnctit und Pyritkornern. Hie und da sieht man cine Apatitnadel. Pie Feld- spathe der Grundraasse sind im Inneren regelmiissig verwittert und der ser- Pentinisch-chloritische Antheil wird durch Limonit hie und da gelblichroth geffirbt. Porphyrisch treten grossere Feldspathe hervor, mit einer triiben, etwas vom Rande sich beflndenden /one. Im polar. Lichte sind diese Feldspathe Orthoklas und auch die kleineren Feldspathe sind einheitlich, ausnahmsweise Polysynthetisch. Die Quarzkorner sind zwar schwach aber zahlreich und ebenso die dolomitisch-calcitischon Partien in der Grundmasse. Im Ganzen kann das Gestein fur einon dioritischen Syenit betrachtet werden.

Nordlich von dem Wasserrisse, der durch eine kleine Fichte gekenn- K. U zeichnet wird, befindet sich der Gang 45, der cca 1 m miiclitig und mehr^iJ^,,- Oder weniger verwittert ist. Das unverwittertc Gestein ist grtinlichgrau, mittel- Wrz kornig mit 2 mm grossen ja auch grossereu Feldspathen. Sl(< mitunter auf. Die mehr verwitterten Stellen sind etwas grobkornigcr, Dunt, in der Grundmasse dunkelgrau mit zahlreichen weisslichen cca 1 mm grossen Feldspatlien. Mit Sauren behandelt schiiumtes in den Feldspathen llnd auch in der Grundmasse.

Das Mikroskop zeigt in den mehr verwitterten Partien dasselbe wie in ,,,V|i frischeren, nur dass die porphyr. Feldspathe in den ersteren fast durch- Wegs triib sind; auch besitzen sie mehr Limonit. Das weniger verwitterte ""©stein zerfallt unter dem Mikroskop zu einem gleichformigen Gemcnge klarer feldspathleisten, griiner chloritisch-serpentinischer Partien, Magnetitkorner und grosser porphyrischer Feldspathe. Grossere, sonst aber seltene Durchschnitte, (ll° von Staub und Magnetitkftrnern bis zur Undurchsichtigkeit verunreinigt Wo,'den, entstanden durch eine tielgehende Verwitterung der Feldspathe. Schone ^Xagonale Durchschnitte gehorcn dem Apatit an. Das einfallende Licht ver- r«th unter den dunklen Kflrnern vie! Pyrifc. Im polar. Lichte sind die Feld- 8Pathindividuen der Grundmasse tlieils einheitlich, theils verzwillingt, aber auch polysynthetisch und ziemlicb frisch; nur stellenweise weisst die Aggre- S^tpolarisation auf die anfangende Verwitterung. Zwischen den ursprtinglichen Gemc^igtheilen komrnen auch Quarzkorner vor, die lebhal't polarisioren und d°lomitisch-calcitisclie Partien.

Das Gauze kann man als . Quarz !■;■■ •> "

einen dioritischen Syenitporphyr mit

r. u.

Gang L6. Die Gauge 46. und 47. befinden sich beiliiufig in der Mitte zwischen (Quarz-

hinstellen.

uem angeluhrten und dem n&chstfolgenden Wasserriss. Der erste besitzt eine '

porphyr.)

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Mftchtigkeit von 1V2 m und hat ein feinkSrniges, dunkelgraues Gestein mit weisslichen Feldspatheinschlussen, die his 6 mm lang und 8 mm breit sind. Im Mikroskop zeigt die Grundmasse dieses interessanten Gesteines eine klare Masse mit grunlichen Fetzen eines ohloritischen Umwandlungsproduktes uiul Magnctitkorncr, die stellcnweise bereits in Limonit verwittort sind.

Zwischen X Nikols zerflllt die klare Masse zu einem Gewirre von ziemlich lebhaft polarisierenden monoklinen Feldspathen und intensiv gelbi blau und grim polarisierenden Quarzko'rnern. Die grune Substanz ist ziemlich dichroitisch und konnte aus Amphibol entstanden sein. Die porphyr. Feld- spathe sind entwedor einfacli oder verzwillingt in der gewfihnlichen Form. Stellenweise zeigen sie (lurch Aggregatpolarisation cine feine Kornelung an, die die anfangende Verwitterung indioiert. Dann pflegen sic audi durch Staub und feine Spriinge getriibt zu soin. Auch Apatitsiiulchen bcnierkt man hie und da und audi grdssere Calcitpartien mit den oharakteristischen Spaltungslinien. Diese Partien bewirken, dass die Grundmasse mit Siiuren aufschiiumt.

Im Ganzen kann man das Gestein zwischen quarzige Syenitporphyre

stellen.

B. U. Der niichstfolgende, mit Nr. 47 eingezeichnete Gang ist, wie bereits An-

''(s'ihir-7' fangs bemerkt wurde, nur eine festere Partie eines foinkornigen bis dicliten

schiefer.)Silurachiefers. Hinter dem Wasserriss oberhalh des Akazienwaldchens, der

wieder tech ein auf der Schutthalde wachsendes B&umchen markiert wird,

treten auf einem kleinen Raume viele Giinge auf, von denen der slidlichste

R- U- Nr. 42 cca 2 m uiiichtig ist und ein fast dichtes blaulichsch.warzgrauos Gestein

(Porphyr- f^hrt. In diesem Gestein treten L— 2 mm grosse Keldspathkrystalchcn por-

syenit.) phyrisch hervor. In der Grundmasse schaumt es mit Siiuren behandelt ant.

Im Mikroskop erscheint die Grundmasse dieses schonen Gesteines als

ein Gemenge von weissen Feldspathleistchen, die in der Mittc oft trflb sind»

dann von grunlichen serpentinischen Partien und Magnetitkornchen, was alles

(lurch feine Spriinge und Staub getriibt erschcint. Porphyrisch treten Feld-

spathe auf, welche schon im gewohnlichen Lichte hie und da durch die Mittel-

furche die Zwillingsstruktur verrathen und mitunter getrtlbte Schalenzonen

besitzen. Accesorisch komint Apatit vor. Grosserc Partien des griinen Minerals

fehlen. Quarz ebenfalls.

Im polar. Lichte sind weder die feldspathleistchen der Grundmasse nocli die grossen Feldspathe lamellar. Zumeist besitzen beide ein angewittertes Innere mit korniger Aggregatpolarisation. In den frischeren Partien polari- sieren sie bliiulich. Aus allem dem kann man auf ein ursprunglich syenitisches Porphyr-Gestein schliessen. R- U. Etwa einen Meter von diesem Gauge nacli Nordeii befindet sich dec

(S^eniti- Gang 49, in der Miichtigkeit voin vorigen nicht viel versehicden. Sein Gestein scher ist orau i,ls rothliche oder gelbliche, fast dicht, mil; I'yritpunkten und spa> ' lichen Feldspathleistchen, an den Klttftchen roth, auf der Oberfiiiche verwit- tert. Mit Siiuren behandelt scblumt es stark an den Kluften und in den Feld- spathen.

79

Im Mikroskop zeigt cs eine gleichffirmige nichtgekiirnelte durchsichtige Grundmasse, welche von Kaolinstaub, Kltiftchen mid Fetzen dor gewohuliohcn griinlichen serpentinisclien Substanz gotriibt ist. In ihr treton grSssere Biischel- chen jener griinlichen, wie fluidar gelagerton Masse und audi grGssere Par- tien derselben mit krystallinischen Umrissen und sohr selten Feldspathkorner. Der unvermoidliche Magnetit, zu Limonit verwittert, fclilt audi hier niclit, ist aber niclit haufig.

Im polar. Liclito sielit man, dass die Grundmasse ein feiiikdrniges Ge- menge von felsitisch-feldspathartigen Partien ist und anderer, die wie die dolomitisch-calcitischen Carbonate irrisieren. Die porphyrischen Feldspathe sind vollig verwittert, polarisieren nur stellenweise schwach blau, sonst kornig- Nur eine einzige Partic zoigte die lamellare Polarisation der triklinen Feld- spathe. Durchschnitte von dem serpentinisierten Minerale in Krystallformen enthalten hie und da Apatitdurchschnitte und in einer Stelle ein langlich hexagonales Individuum von dem Charakter des Amfibols. Das ursprilngliche Gestein war am ehesten ein syenitischer Diorit.

Dor machtigste Eruptivgang im ganzen Profil gegeniiber von Roztok kt jjt- U. der niichstfolgende melir als 10 m machtige und mit Zahl 50 bezeichnete(po"phyr; Gang, der ein verwittertes, licht graues, feink5rniges Gestein mit gelblichen gSyemt Feldspathkornern und dolomitisch-calcitische bis 4 mm grossen Partien fiihrt. b()'ll'u"/" ' An den Klttften und auf der OberfUiche wird es von erdigem Hamatit roth ge-f<ihren<i.) farbt. Id Sauren schiiumt dessen Grundmasse und audi die Feldspathe.

Im Mikroskop erweist sicb die Grundmasse als ein Gemenge von weissen oder griinlichen Partikelchen und schwiirzlichcn Limonitniidelchen (!) die im einfallenden Lichte rostig erscheinen, oder erdigen Partien, welche im einfal- Icnden Lichte gelblichweiss erscheinen, im durchfallenden aber wegen Hirer Undurchsiehtigkeit dennoch dunkel bleiben. Alles wird von Kaolinstaub und feinen Kltiftchen durchdrungen. Die porphyrischen Feldspathe sind ziemlich frisch, mitunter aber bestaubt und durch Kltiftchen gotriibt. Griinliche grossere Partien gehbren einem chloritisch-serpentinischen Minerale an. Im polar. Lichte ist die Grundmasse der des vorigen Ganges ahnlich. Die porphyr. Feldspathe zeigen in Folge der Verwitterung wieder eine gekornelte Aggregatpolarisation; dtirften aber eher dem Orthoklas angehdren. Das serpentinische Mineral und der Limonit, der es an manchen Stellen fast vollstandig vertritt, zeigt hie und da rechteckige Umrisse, die an Amphibol innern. Quarzkorner gab es in meinem Praparate keine, dal'iir traten sie auf im entsprechenden, wohl aber etwas dicken und doshalb auch trtlberen Praparate P.oficky's. Man kann demnach das urspriingliche Gestein einen p o r p h y r i s c h e n S y e n i t n e n n e u, der stellenweise quarzhiiltig ist.

Der nachste Gang Nr. 51 ist cca 1 m machtig und besitzt;ein dichtes^-^:^ liclitgolblichbraunes Gestein mit porphyrischen bis 2 mm grossen Feldspathen.(Felsit. u. In Satiren schiiumt cs nicht. P.orie.ky beschrieb dieses Gestein als einen r a- ras^°gJ.tl_ dioli t hi s c h e n P o r p h y r i t und stun Praparat zeigt wirklich schon in gewohn- Porphyr.) [ichem Lichte schone rundliche und durch Limonitstaub strahlige Kdrner, die im polar. Lichte schone Eadiolithe vorstellen. Mein Praparat, das von den

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Rtodern des Ganges bearbeitet wurde, zeigt nur felsitische Substanz, was

ganz naturtich erkl&rlich ist. Tm Inneren des Ganges, dein ohne Zweifel

Poficky's Praparat eutnommen wurde, kann man eine radiolithische wcnn niclit

sogar granitische Grundmasse voraussetzen. Mein Pr&parat zeigt auch em

Pyritindividuum mit rothschwarzer (im einf'allenden Lichte) Linionitumsiiumung.

Sonst ist um die Magnetitpartien herum rotlier durchscheinender Hiirnatit.

Alle diese Phasen der eiscnhiiltigen Minerale hiingen mit cinander zusammen.

E. U. Der folgende Gang 52 ist cca 3 m miichtig und fiilirt oin fein bis

(gyenit/mittelkorniges graues Gestein, mit deutlichen 1 2 mm grossen Kornern,

Quarz- welche in Siiuren ziemlicb viel aufbrausen.

Ira Mikroskop erscheint das Gestein als ein Gemenge von klaren Feld-

spathen, zwischon die die bckannte griino serpentiniscb-chloritisclie Substanz

eingezwangt ist. Im polar. Licbte sind die Feldspathe gerieft, lamellar ver-

scliiedenfiirbig, manche jedoch auch monoklin. Quarz ist auch vorhanden. In

der griinen Substanz hndet man viele brilunliche, pleochroitische Uberrestc

des urspriinglichen Amphiboles. Magnetit und der aus ihm ontstandene Lirnonit

sind keine Seltenheit und stellenweise lasst sich auch Calcit beweisen und

hinge griinlichc Apatitnadeln. Das Gestein ist ein syenitischer Quarz-

d i o r i t.

R- Ir- Der nachstf'olgende Gang 53 wurde selbst bei wiederholter Revision

Gang 58 (Feisit. nicht aufgefunden. Das Praparat lioricky's, welches dem 53 Gauge entstainmen

Porphyrit goll ist ein Porphyrit, welcher wegen der felsitischen Grnndmasse, die in wurdo

nicht go- diesem etwas dicken Pr&parate eine ziemlicb lebhafte Polarisation zeigt, eber

fundea.) ejn fclsitischer als ein spi'trolithischcr (nach der Iiezeiebnung Poficky's) gc-

nannt werden kdnnte.

E. XL rjer (jaug Nr. 54 iHt cca 3 m miichtig und befindet sich dicbt vor dem

(Syeniti-' Wasserrisse, der sich zwischen den am Fusse des Abhanges sich ausbreitenden

^sches nwei. Hainen herunterzieht. Das Gestein ist verwittert, graugelblich mit rothem

Anfluge, an den Kltiftflachen durch erdigen Iliunatit roth mit grosseren bis

4 mm lichtern Flecken, in denen es rait Sauren ziemlicb stark schiiurat.

Im Mikroskop sieht man cine grtinliche sorpentinisch-chloritische Masse und in ihr feine Feldspathleistchen, Magnetitkiirner, die stellenweise zu Lirnonit verwitteru und iiberall Kaolinstaub. Porphyrisch treten recht viel best&ubte Feldspathe auf, daun grossere limonitische Partien, die im Inneren klare Calcitkornchen enthalten und endlich grossere serpentinisch-chloritische Partien. Die Magnetitdurchschnitte scheinen mitunter rOthlich durch und sind in diesem Falle zu Hiimatit umwandeit. Manche Limonitstellen maclien den Kindrnck eines verwitterten Olivines. Im polar. Lichte zeigen weder die kleinen nocb die grossen Peldspathindividuen eine Lamellarstruktur ; die grossen und stark verwitterten polarisieren kornig. Das Gestein kann man als eine ursprunglich serpentiuiscbe Gebirgsart hinstellen.

lioficky's Praparat aus diesem Gestein stimmt aufEIlig mil, <lem (iberein, welches ieh unter Nr. 52 beschrieben babe.

IIinl,er dem nordlichsten Wasserrisse im Profile gegenllber von Roztok trit eine ganze Keihe von Eruptivgangen auf, welche formlieh zwei Gruppen

Gestein.)

81

bUden. Jede vonihnen breitetsich ilber einem Theile tics Wiildchens aus, das am nordlichen Ende dcs Profiles gelegen ist und durch einen DurchscMag getheilt wird.

Der siidlichste dosser Giinge (Nr. 55) ist cca 1 m machtig und hat ein R- U. fast dichtes, dunkelgrauea Gestein mit ziemlich reichlichen bis 3 mm grossen (p0"|h5y5.' woisslidien Feldspathen. rischer

Im Mikroskop zeigt das Gestoin eine Grundmasse, die ein Gemenge von Sycmt") l^ldspathleistchen darstellt, welche an einigen Stellon audi ctwas stromformig gelagert sind. Zwischen ihnen befindet sich eine braune durchscheinende und grunliche, scbwach dichroitiscbe (chloritische) Substanz und bio und da audi kleino Magnetitkornchen. Porphyrisch treten grosse Feldspathe auf, die durch Kaolinstaub und feine Risse unregelmassig getnibt sind, dann gelblichbraune ('n,oritisch-serpentinischo Partien, die den Umrisscn nadi aus Amphibol ent- standen sind. In ihnen befinden sich oft grosso Magnetitkorner, welche aber audi bereits zu einer Limonitsubstanz vorwittcrt sind. An einigen Stellon bc- sitzen die grtlnlichen Partien einen durch scbwarzblauen Staub gctriibten Caldt. Dieser Staul) erscheint bei 600X Vergr., als stark lichtbrechende Gasbliischen. An anderen Stelleu sind im chloritischen Minerale Dolomitkorner.

Im polar. Licbte sind die Feldspathe der Grundmasse einfacb, ebenso die porphyriscben Feldspathindividuen, welche mitunter audi verzwilHngt vorkommen. Das Gestein kann fiir einen porphyriscben Sycnit gehalten werden.

Der nachstfolgende Gang 56, der cca 20 cm machtig ist, hat ein fast , l!- U- _ thelites Gestein von dunkel aschgrauer Farbe mit bis 2 cm grossen Fold- (Diorit." 8Patheinsprenglingen. Durchschnittlich sind diese aber nur 5 mm lang und I'°|; ;{ mm brcit. Mit Siiuren schaumt die Grundmasse stark auf. phyrit°

Im Mikroskop sieht man in der selir verwitterten Masse ein Gewirr

V()u Feldspathleistchen, die am Rande zwar klar, aber im Innoren triib (oft

nur in einem schmalen Streifen), sonst aber polysynthetisoh sind. Die Grund-

Q&sse ist gelblich griin oder wasserhell, serpentinisch und enthftlt noch

lagnetitkrirnchen und undurchsichtige kaolinische graue Staubkornchen und

!mcken, welche das Prftparat verunreinigen. Die grossen Feldspathindividuen

Sln" dem triklinen Feldspath ihrcr lliefung und Polarisation nach zuzuziihlen.

as Ganze ist sehr verwittert und hat viol (im polar. Licbte) calcitisch-

1 °mmitischer irrisierender Substanz. Es stellt gewiss einen dioritischen Por-

Phyrit dar.

Der 57. Gang ist 1 m machtig und besitzt ein graues feinkorniges Ge- i1!- U.

ein mit bis ,-> mm grossen aber sparlidien Feldspathleisten. In der Grand- (Syfnit.'

"Ias«(> Schaumt es mit Siiuren. Dioritpor

Im Mikroskop sieht man ein Gemenge von serpcntinischchloritischer v Iy' oubsts

selte

lnz, Feldspathstabchen und klaren serpentinischen Partien, Magnetit und

uon Pyritkornern. Einige klare Stellon erweisen sich im Mikroskop als

* arz, Die Feldspathe der Grundmasse sind im polar. Licbte polysynthetisch

11 Zlemlich frisch. Die grossen Feldspatbe sind tbeils triklin, theils einfach

( nach Art der Sanidine quer zersprnngen und sohr frisch. Mitunter

82

It. U. Gang 58. ( FeinkOr- niger por

phyr. Syenit.)

1!,. U, Gang 59 (Porphyr

syenit.)

kommen auch Feldspathzwillinge vor. Das Ganze kflnnte ein syenitischer, quarzhiiltig cr I) ior itporphyr genannt werden.

Der folgende Gang 58. ist fast 2 m miichtig und hat oin dunkel asch- graues, im [nneren mehr als an Randern korniges Gostoin rait porphyrischen 1 3 mm grossen Feldspathen. In dor Grundmasse schaumt os rait Sauren schwach auf.

Im Mikroskop erscheint die Grundmasse als ein ziemlich gleichfSrmiges Gemenge von weissen Feldspathen and grtinlichen serpentinisoh-chloritischen Stcllen (die chloritischon sind recht stark dichroitisch) und sparlichen Ma- gnetitdurchschnitten. Die porphyrischon Feldspathe sind von Kaolinstaub gotriibt. Andere grossere porphyrische Partien werden vom Calcit gebildet, den die bekannten Sprttnge charakterisieren und dor dnrcli staubige schwarze Blaschen gctriibt wird, die nur bei den starksten VergrSsserungen als solche doutllch erkennbar sind. Akcessorisch treten Pyritk8rner auf und durch- schcinendo hriiunlicho Hamatitkornchen und Amonit, dor rait dem vorigon aus Pyrit und Magnetit entstanden ist.

Im polar. Lichte erscheinen alio Feldspathe als Orthoklas, wobei die kleineren stellenweise wie Quarz gelblich und blau polarisieren. Durch ihre Umrisse unterscheiden sie sich nattirlicb vom Quarz, der in unregelmassigen Kornern hie und da auftritt. Im Pr&parate Poficky's aus domsclbon Gostoin befindet sich in einer Calcitpartie ein schSner hexagonaler Durchschnitt eines sekundaren Quarzes. Das Gestoin kann man feinkornigen Porphyrsyeniten beirechnen.

Cca 15 Schritto von vorigem Gange stent dor coa 1 m machtige Gang 59 !an. Sein Gostoin ist solir feink&rnig, graublau mit porphyrischen bis 2l/2 mm grossen Feldspathen. Mit Sauren schaumt es nur an einigen Stellen.

Im Mikroskop sicht man cca 80°/0 wasserheller Substanz, die im Mikro- skop auf oin Gowirr kleiner Orthoklase zerfallt. In diosom Gowirr treten Fetzen der grtinlichen chloritischon Substanz auf, dann klare Serpentinpartien, braunliche Korner, die aus dem ursprtinglichen Amphibol entstanden sind-, dessen Spuren hie und da braun und pleochroitisch vorgefunden werden und endlich seltene Magnctitkorucr. Porphyrisch treten Orthoklase auf von gewShnlichem Habitus, Calcitpartien und bei ihnen Kfirnchen von sekundarem Quarz. Ein Praparat aus dem Kontaktc, dor die Granze dor Gesteine schari ausgepragt hat, bositzt eine gran bestaubte und zw. X Nikols bis jetzt an rielen Stellen noch amorphe (glasige) Grundmasse, in ihr feine Feldspath- eistchen, Magnetit und Chlorit. Porphyrisch treten grOssere angewitterte Feldspathe auf, die zumeist verzwillingt, sonst aber einfach sind und weiters grttne ziemlich pleochroitische Partien, die den Habitus des ursprting- lichen Amphibols besitzen. Dor benachbarte Schiefer erscheint als ein sehr feiner Detritus kaolinischer Feldspathtiberreste mit Quarzkornchen, graphitischen (kohligen) Partikelchen und. Magnetitpunkten. Das orsprtmgliche Gostoin des Ganges 69 kann man als f oi nkorn i gen porphyr. Syenit bezeichnen. Der mit Nro. 60 bezeichnete Gang ist, wie ebenfalls bereits angeftihrt wurde, nicbts als eine etwas festere Lage der hiesigen Silurschiefer, die cca 2 «'-

88

machtig ist and fast oberhalb des Durchschlages im Waldchen sich befindet. &• ". Dasselbe ist dor Fall bei don mit Nro. &2 notierten Gange, deSsen cca 4 m Jjjj^f0 machtiges Gestein, cine dem Eruptivgesteine augenscheinlich iihnliche Wand (Silur

bildet.

schiefer.)

Ein selir schonos dunkelgraues Gcstein besitzt der bis 3 m miichtige R. U. Gang 61. In demselben sind besonders auffallig die lichteren bis 4 mm grossen (p^hy!.' stellenweise kreuzweise einander durchdringenden Feldsp&he, welche ihm ein Augjt- mittelkorniges iussehen geben. Pyrit sieht man an einigen Stellen beroits 8yenit-) mit blosem Auge. In Sauren schlumt das Gestein hie und da in der Grund- massc auf.

Im Mikroskop ist die Grundmasse ein gleichformiges Gemenge von ziemlich grossen OrthoMaskrystallen, die im Inneren dnrcli Kaolin getriibt sind, am Kaude aber klar bleiben und gelb und blau polarisieren, dann von grttnen cbloritischen, ziemlich dichroitischen Partien. Dieso libergehen stellen- weise in parallel stilngelige, braimliche, stark pleochroitische Amphibolpartien (Uralit), andererseits aber in eiue klare Scrpentimnasse. An einigen Stellen gesellen sic sich zu Resten br&unlicher nicht plcocliroitischer Augitkorner. Und so zeigt sicli der Vorgang des Verwitterns des Augitminorales in diesen Eruptivgeste in infolgender Weise: Augit, Uralit, Chlorit, Serpentin. Magnetit 'st gleichformig verbreitet, Pyrit gibt es wenig. Accessorische Gemengtheile sind folgende : Griinliche lange Epidotnadeln und farbloser qucrzersprungener Apatit. Beide hauptsachlich in den feldspatb.enthaltend.en Stellen. Die por- l'hyrischen Orthoklase sind angewittert und polarisieren kornig. Es kouimen aker mitunter audi Orthoklase vor, welche klar sind und lebhaf't polarisieren. Galcit und nicht weit von ihm sekundaren Quarz ftndet man auch stellenweise. Das urspriingliche Gestein ware am besten als porphyrischer Augit- syenit zu deuten.

Dor niichstfolgende Gang Nro. 63 ist cca 1 m machtig und besitzt ein schwarzgraues feinko'rniges Gestein, aus dem nur hie nnd da etwa "2 arm Feld- sPathk6rnerporphyr hervortreten. In Sauren schaunt es nicht.

Im Mikroskop erscbeint das Gestein als ein ziemlich egales Gemenge von polysynthetischen, lebhaft polarisiorenden Eeldspathkrystallehen von etwas •uneren hinglichen granbraunen bis violetten, querzersprungenen Angitindi- viducn, grtinlichbraunen Amphibolko'raern, die schi'm pleochroitisch sind (u, an (V"H!r Stelle unmittelbar am Augit sich bofinden), van blass griinen serpenti- lusclien Stellen nahe bei den Amphibolen und zwischen den Plagioklaskrystallen lln-d Magnetit. Andere mehr untergeordnete Bestandtheile sind braune pleo- cllroitische Partien nnd Petzcu von Biotit und kurze hie u. da dim Feld- path dnrchdringende A.patitnadelchen. Audi schimmert im einfallenden Lichte Stellenweise Pyrit im goldigcn Glanze. Ein porphyrisches Eeldspathkom, das m Fraparat anfgefunden wurde, polarisierte gleichformig. Ob es dem Ortho- flas odor einem Plagioklas angehore, kann man nicht entschciden, da auch seine Umrisse nichts andeuten.

I^as Gestein dieses Ganges ist ein Diabas, der amphibolbjiltig ist.

o*

ll. U.

Nro 63. (Amphi- bolhftl- tiger Diabas.)

84

Et. ii. Dor beinahe l1/, m breite Gang 64 ist bei soincm stidlichen Baalbande

Sb^mif 20 cm tuftartig miirbe. In der Mitte aber ist das Gestein dunklergrau, i)orpliyr.)mittclkornig mit deutlichen bis 5 mm grossen Feldspathen von grauweisser Farbo. Das Gestein schaumt da in Sfiuren weniger auf, mehr Kohlens&ure entstromt den Stuckon aus don Randpartien, die dunkelgrau, klein bis fein- kfirnig sind und spfirliche bis 4 mm grosse Feldspathe ftthren. Die tuffartigen Partien sind woiss und schwarz gefleckt und schiiumen in SLLuren ttberhaupt niclit auf.

Im Mikroskop ist das Gestein ein ziemlich gleichformiges Gemenge von Plagioklaskrystallen und einer schwach grtinlichen Substanz, in dor hie und da ein Magnetitkorn, ein Fetzen eines triibon undurchsichtigen M morales, das dem Leukoxen ahnlich ist, Sch.tippcb.en von brau-uem Biotit, porphyrische polysynthetische Feldspathe und Pyritpartien auftreten.

Im polar. Lichto treten hauptsachlich. die lamellaren blau und. woiss polarisierenden Feldspathe hervor, dann jono serpentinischen und neben ihnen die irrisiercnden dolomitisch-calcitischen Partien. Stellenweise bemerkt man einen Biotitfetzen und uralitische Korner, wie wir sio noch besser in 65. b. sehen werden und Apatitdurchschnitte. Das Ganze kann man ftir einen Diabasporpliyrit halten. B. U. Dor Gang 65 steht nicht nur im Abhang oborhalb dcs Haines in einer

(DiaLsf) Mftchtigkeit von 3 m an, sondern zieht sich auch bis zum Flusse herah, wo er sich bcsondors in oinem grossen Felsblock unter dem Navigationsdamme vor- findot, dor abgeschlagon ist und doshalb oin frischeres Gestein zoigt als im Gange selbst. Das Gestein dos Ganges ist mittolkornig, dunkelgrau mit grttn- lichen bis 5 mm grossen Feldspathen. Mit Siiuron behandelt schaumt os stark in der Grundmasse. Handstticke aus dem Felsblock bcim Flusse schiiumen nur scliwach in don Feldspathen, da sie wie gesagt frisclicr sind.

Im Mikroskop sieht man oin gleichmassigcs Gemenge von ziemlich grossen I'lagioklaskrystallen, die rocht frisch sind, solum lamellar, golb und blau po- larisicrcnd, Kings und in die Quere zersprungen, an don Sprungcn getrubt, an oinigcn Stcllen audi von Calcit durchdrungen. Welters sioht man sclnvadi gelblichbraune Korner mit wonigen Spriingen, die chloritischer odor sorpenti- nischor Substanz angclioren und andoro mit vielen Spriingon und an dicson von Magnotit durchdrungen, die dolomitisch-calcitischcr Substanz sind. Dicse ist urn die sorpentinischen Stellcn ontstanden, wclche hie und da audi Biotit- schiippchen fuhren. Biotit ist sekundftren Ursprungos und pflegt hauptsachlich in der Niihe von grosseren Magnetitkornern zu soin, wie dies bei Fruptiv- gestoinen oft vorkonnnt. Stellenweise sieht man lango, schwach grunliche, nicht dichroitische N&delchen, die am ehesten dem Kpidot angchoren. Weil man in frisohercn, dem Felsblock 65. b. unter dem Navigationsdamme entnommenen Priiparatcn, zcrsprungono, schwach graubrauno und fourig polarisierende Augito sieht, ist das Gestein oin Diabas. Um die letztgenannten Augito herum be- findet sich mitunter eine faserige (lioliroitisoho grime Substanz, dor Uralit. Die Biotitpartien sind auch hior keine Scltonheit. Die I'yiitkiJruer pflcgen git

85

vollstandig in eine scbwach grau durchscheinende, im einfallenden Lichte gelblichweisse Leukoxenmasse umgewandelt zu sein.

Der nordliche Gang dcs Profiles gegeniiber von Roztok wurde mit Nro. GG. bezeichnet und ^st cca lT/8 m machtig mid fiihrt ein dunkelgrttnes bis graues dichtes (J ostein, mit porphyrischen griinlich gelbgrauen bis 5 mm langen und l:/2 mm breiten Feldspathen, die in Sauren schwach auf- schaumen.

Im Mikroskop siebt man ein Gemenge von feinen Plagioklaskrystallen, die durch kaolinische Verwitterungsprodukte verunreinigt werden, von griin- lichen Fetzen, und Krystalforrnen des Ampliibols, der nur scbwach dicbroitisch und obnc Zweifel angewittert ist. In diesem Gemenge kommen scharfliche Magnetit- und griissere Pyritkorner vor. Porphyrisch treten ziemlich grosse und frische Orthoklase auf, zumeist verzwillingt, mancliesmal quer zersprungen und trtib. Einige der Feldspathe sind polysynthotisch. Aucb grSssere serpen- tiniscbc Parficn, die dunkler grim sind als die Ampbiboliiborreste aus denen sie entstanden sind, kommen stellenweise vor. In den Amphibolen sicbt man ofters Nadelchen oder hexagonale Querschnitte von Apatit und hie und da aucb ein lebhaft polarisierendes Korn von gewiss sekundiirem Quarz. Im Ganzen kann man das ursprtlngliche Gestcin fur einen dioritischen Syenit lialten.

R. IT.

Gang 66. (Diori tischer

Syenit.)

V. Die Abhange zwischen dem Thale von Brnky und der Schlucht von Klecanky.

(S. Fig. 12.;.

In der Thalschlucbt, welche sich von der IJbcrl'ulir gegeniiber von Roztok aach Brnky hinziebt u. zw. nieht weit oberbalb der Miinduug des Bacbes in die Moldau (siehe das Kartchen) befindet sich ein Gang von der Machtigkeit einiger Meter, der das Thai durcbquert und mit Nro. 67 bezeicbnet ist. Er( fiihrt einen sohr verwitterten Griinstein, welcher dem makro- und mikrosko- pischen Durcbseben nach so wie aucb nach der Mikroanalyse fur einen dio- r i t i s c b e n Q uarzsyenit gebalten werden muss.

Das Gestein ist von zweicrlei Art, an einigen Stellen ist es durch 1 bis 2 mm grosse Einsprenglinge porpbyrisch, sonst ist es dicbt.

In den Dflnnscbliffen der porphyrischen Ahart sieht man zahlrcicbe w<MKslic,hc und braunliche Flecke, nicht hiiufige briiunlicbe Niidelcben und eine eigentbumliche gelblichweisse, fast dicbte Masse. P.ei LOO X Vergrosserung er- kennt man, dass die weisslichen und braunlichen Flecken grauweisse und S'i'aue niobt geriefte Feldspatbdurchschnitte sind, die hie und da, von Limonit ,,Ul'chdrnngen werden und dann briinnlieli erscheinen. Die dunkelbrauneu Na- delchen, welche oft noch faserig sind, gehoren aber dem Amphibol an. Die Gnmdmasse, welcbe fast durchwegs krystallin ist, besteht aus sebr kleinen triiben Peldspatbleistcben, zu denen sich sp&rliche, triibe Quarzkorner hinzn-

R. U. tang 67.. (Diorit Quarz.\ syenit

86

gesellen, nebstdem aber noch graugrune Oder braungelblicbe faserige Amphi- bolsaulchen, grobere Magnetitkorner, Limonitflecke, die aus verwittertem Ma- gnctit entstanden sind und amorphe t3berreste einer unbestimmbaren Substanz.

Die dicbten Partien des Ganges stellen eigentlicb die Grundmasse des vorhergebenden Gesteines vor, sind aber reicb an brftunliche, trube und dtelleuweise faserige Saulchen von Amphibol und farblose QuarzkSrnchen.

Dcr ganze Abhang, der sich weiter gegen Norden am rechten Moldau- ufer von der Brncker bis zur PfemySlaner Thalschlucht hinzieht, ist vein Rasen bedeekt und besteht gewiss in seinem Innern aus Schiefern der Barr, Et. C, in welchen Kieselschieferlagen und wiederum diinnblattrige Schiefer- schichten eingelagert sind.

Die Fragmente vc-rn Kieselschiefer und von diinnblattrigen Schiefern kann man in jedem der im Abbange eingefurcbten Wasserrisse finden. Der Kiesel- schiefer selbst erhebt sich auf den Anhohen zwischen Brnky und Pfcmyslany in aufgethiirmten Blocken und bildet hier die hochstcn Punkte der Um- gebung.

R. 17. In der Pfcmyslaner Schlucht findet man u. zw. nicht weit von ihror

"lf? '"^ Miindung in das Moldauthal einen cca 2r/2 vn, miicbtigen Gang Nro. 68, (lessen

( Diabas.)

griinlich schwarzgraues und sebr feinkorniges, stellenweise bis diclites Gestein durcb griinliche Fcldspatlinadclchon porphyriseh ist.

Die Grundmasse dieses Gesteines erweist sich im Mikroskop als ein feinkorniges Gemenge, welches wenigstens aus !/8 aus polysyntlietischen Feld- spathleistchen besteht, nebstdem aber auch schwarzlichgraue zersprungene Korner und kurze Saulchen besitzt, die den Umrissen nach dom Augit ange- horen, weiters griinliclie aus Augit entstandene Umwandlungsprodukte und endlich sehr zanlreicbe Magnetitkorner.

Die sebwarzbraunen Kiirner sind mitunter in spathigen an den cliara- kteristischeu Sprtlngen erkennbaren Calcit verwittert. Dieser Calcit pflegt in (\v,r Regel noch niit einer griinliclien fein faserigen Cbloritsubstanz so einge- saumt zu sein, dass man fiber seinen Ursprung nicht im Geringsten zweifeln kann.

Nebstdem kommen auch noch griissere rundliclie Oder ovale Durch- schnitte vor, die am Rande schwacli griinlich sind und wellig faserig, in der Mitte aber aus grauen Kornern bestehen; diese erinnern an dolomitische Ver- witterungsprodukte und konnten ihrem Gesammthabitus nach aus Olivin ent- standen sein.

Die chemisch-mikroskopische Analyse mittels Kieselflusssaure ergab neben viel Kieselfluornatrium sehr wenig Kalium, aber ziemlich viol Magnesium und etwas weniger Calcium.

Obzwar es auch bier nicht moglich war niit absoluter Bestimmtheit zu konstatieren oh Augit oder Amphibol den angefuhrten Verwitterangsprodukten znr Basis war, so spricht doch der gauze Charakter des Gesteines mehr fill" Augit als ftir Amphibol, so dass es wahrscheinlichor ist, dass das Gestein ein Diabas war und das vielleicht ein olivinhiiltiger.

87

Zwischen der Plfemyslaner Schlucht und jener, welche weiter aaoh Norden gelegen ist und in die sich das Dorf Klccanky hinzieht, Bteht ein hoher steiler Felsen an, dessen kahler Gipfel von einem Holzkreuze gekront wird. Bei seinem Fusse befinden sich einige zerstreute Hauschen und Garten, welche nach Klccanky* bin gehoren. (S. Fig. 12).

Der Felsen besteht aus Grauwackenschiefer, der stellenweise sogar Behr feinkornig ist und besitzt mitunter schwache blattrige und dichte Lagen. In ihra sind fast wagrecbte Gangpartien eingebettet, die mit Nro. 69 bezeichnet wurden, 1 3 m machtig sind und ohne Zweifel eigentlich zwei Gangen an- gehSren. Sie fuhren ein Gestein, das entweder deutlich porphyrisch ist durch hervortretende und ziemlich reichliche Feldspathkorner oder aber wieder dicht mit wenigen makroskopischen Quarz- und Feldspathkornern. Am frischen Bruche haben beide Varietaten cine gelbliche oder licht grttnlichgraue Farbe; die gelben Handstucke, welche dun sudlichen Gangpartien entstammen, pflegen an den Klul'tnachen braunlich in's gelbe, grilnliche oder graue gefarbt zu sein.

N.

u?- 12. Der Felsabsturz zwischen <ler PfremySlaner und Rlecaneker Schlucht.

I)l'1' ganze Felsen besteht aus feinkdrnigem Silurgrauwackenschiefer Barr. Et. O.j in itm tfeten fast horizontale Gangpartien 69 auf, deren Gestein ein Spharophyrit und Quarz

felsoyhyrit ist.

2-6

Die siidliche Gangpartie, welche ein gelbliches, dichtes Gestein vonGJj^9i ^'(> sp. G. besitzt, hat wenige feine zumeist graue, stellenweise deutlich py- stidiiche I'amidale Quarzdurchnitte. Mitunter ist das Gestein audi weisslich und durcli (^'(' ,;L sehr seltene, zarte Feldspathnadelchen, sowie durch farblose Quarzkornchen Porphyr.) ausgezeichnet.

Die Mikroanalyse der weisslichen Stuckchen zeigto mehr Kalium als Natrium nebst etwas Calcium, aber fast kein Magnesium.

Die porphyrischen Handstucke, welche don nordlichen Gangpartien ent- stammen, hatten ein sp. Gew. von 2*661. Zwischen zahlreichen gelblichen und waunlichen Feldspathkornchen, die man bereits mit blosem Auge sehen kann, bemerkt man mit der Lupe audi geriefte kurze Leistchen, von denen wenige G^* Ug9i die Grosse von 1—2 mm erreichen. DieMitte

Die dichte Grundmasse dieser Handstucke besteht aus einer spiirlichen «nd *|® Basis, dann aus Feldspath- und Quarzkornern, zwischen denen grunlichgraue(j''(,,'S(, ,,!,.,

88

und braunliche Niidclchon vielleicht Epidot griinliche faserige Ver- witterungsprodukte und kleine Magnetit- und Pyritkornchen neben Limonit- flocken gelagert sind. Die chemische Mikroanalyse mittels Kieselfluorwasser- stoffsaure crgab sehr viel Ealium, wenig Magnesium und sclir wenig Na- trium.

Die don mittleren Gangpartien entnommenen Handstiicke waren dicht, fast hornsteinartig und zeigten nur seltene kleine Quarzkornchen, seltener Feldspathdurchschnitte und Pyritpartikelchen. ImMikroskop war ihre Grund- masse fein gekornelt und reich an schwarzen Staub und besass ein Gewirr von schwiirzlich best&ubten Nadelchen, die am ehesten wieder dem Epidot angehoren dtlrften. 1m polar. Lichte siebt man in ilir mebr odor weniger deutlich begranzte Feldspathkorner und zablreicbe Quarzkorner, die ttbrige Basis polarisierte schwach infolgc dor Verwitterung.

Da der Quarz, hauptsiiehlich in don porphyrischen Handstucken, mebr odor weniger spliiirolithisch war, kann man den Porphyr des nordl. Gang- tbeiles einen sph&rolitischen Porphyr odor einen Spliiiropliyr nennen und den iibrigen dichten Porphyr der Gangmitte und der sttdlichen Partic nls Eclsophyr hinstellen. In Boficky's Porphyrgesteinen (S. 122 u. S. 134) wurden beide Abarten gewiss auf Grund der polysynthetischen Feldspatbe als Spbarophyrit und Felsophyrit gedeutet. Das tJbergewicht des Kaliums wiire dann durch den Verlust des Natriumoxydes zu erkl&ren, das, wie bereits an- gefuhrt wurde, fast immer leichter und deslialb frtther bei der Verwitterung der Feldspatlie ausgelaugt wird, als das Kaliumoxyd.

In der Sclilucht von Klecanok selbst begegnen wir zwei Giingcn und zwar ist auf deren nordl. Seite Gang Nro. 71, winter oben, die Sclilucht ver- querend der Gang Nro. 70.

qR. U Das Gestein des Ganges 70, welcber nur cca % m mftchtig ist, ist dicht

(Fefso-'und enthalt fast 74 der Gesammtmasse Feldspathkrystalle die 7,-1 l/3 mm

phyrit.) lang sind und in einer grauweissen oder licbt grauen Grundmasse eingebettet

liegcn, die im Ganzen schwach polarisiert und mitunter, insbesonders urn die

mikroporphyrischeii Feldspatbkrystalle herurn eine Fluidarstruktur zeigt.

In den krystallinischen Stellen ist das Gestein reich an feinen Epidot- stacheln und Chloritfransen. Die porphyr. Feldspatlie sind zumeist polysyn- thetisch und am Rande gewohnlicb von grttnlichen Epidotnadeln durchdrungen. Im lnnern besitzen sic zumeist Kaolinsubstanz in Folge der Verwitterung. Epidot pflegt in den Feldspatlien audi liings der Spriinge eingelagert zu sein. Viele Feldspathe weisen (lurch ihre Ausloschung im polar. Lichte auf den Mikroklin bin.

Die chem. Analyse des Gesteines, das man als einen Felsophyrit d. i. als einen dichten felsitischen Porphyrit bezeichnen kann, wurde vom H. Kohif im Laboratorium des HerrnProf. Preis am bdhm. Polytechnikum durch- gefiihrt und ergab in °/0

89

Kieselsaure = 70

Thonerde = 14

Eisenoxyd ...... = 8

f Eisenoxydul 0

Manganoxydul = 0'

Kalkerde = 1

Bittererde = 0

Kali = 2

Natron = 5'

Phosphorsaure . . . . = O Wasser (d. Gliihen best.) = 1'

1.0.1

92 62

74 61 25 '75 43 38 00 38 60

68

Aus dieser Analyse wurde auf Grand der mikroskopischen Durchsicht lli(' Zusammensetzung des Gesteines von Boficky" in seinen „Porphyrgesteinen folgendermassen berechnet : Kalk-Natronfeldspath 18%, Kalifeldspath 14%; Quarz und anders gearteter Kieselsaure 29x/a%, Limonit und Kaolin 57a%, Magnetit fast T/2%„ Chlorit 2l/,7o und fast 1% Apatit.

*!■ Der Absturz von der Thalschlucht bei Klecanky bis nach

Rezi.

(S. Fig. 18.)

Zwischen der Thalschlucht von Klecanky, in der der grosstc Theil dieses

orfes gelegen ist und der nicht weit davon gegen Nordwesten sich befinden-

en kleinen Schlucht, die bis in den siidlichen Theil des Haines bei Klecan

■jch erstreckt, findan wir leicht in dem entstehenden Felsenvorsprung den

fuptivgang 71, der beinahe 4T/2 m machtig ist und bei einem Einfallen gegen R- U.

N() unter 75—80° in den Klecaner Hain in NNW Richtung sich hinzieht. SfJi!"

Oberhalb dieses Ganges beflndet sich in demselben Vorsprunge noch ein J.JJ11,- ,i,ll,l,vi'er ahnlicher Gang von einer Machtigkeit von oca (JO cm, der nicht nu- meriert wurde.

Diese beiden Gange, so wie die FelsblScke, die im Klecaner Haine zer- >ut liegen, besitzen ein grau- oder gelblichweisscs Gestein, dessen Sp.

Gew.

2*603 und welches (lurch das Auftrcten von sehr zahlreichen, bis

®ckuadelkopfgrossen Feldspathkornern, mitunter auch Quarzkfirnern por- ynsch ist bei sonst feinkornigem bis kleinkornigem Gcfiige.

Die Grundmasse, wolche gegeniiber den Einschliissen zumeist in Mino-

at ist, besteht aus einer triiben, apolaren Basis, in der triibe Kdrner und

He Leistchen von Feldspath, feine grauweisse Quarzkornchen, seltene braun-

Cne und grttnliche Epidotsaulchen so wie auch griinliche Chloritpartikelchen

viol unbestimmbaren Staubes eingebettet liegen.

90

Die sehwarzen gewOhnlich braunlich eingesaumten Magnetit- und Pyrit- korner sind sparlich. Die sehr zahlreichen, trtiben Feldspatheinsprenglinge, in denen Spharolithquarzkornchen als sehr seltene einigemal aufgetreten sind, werden grSsstentheils von verwirrt gelagerten, grau und grtinlich weissen NMelchen und Stabchen von Epidot durehschossen.

Einige Handsttlcke aus dem Klecaner Haine besassen eine Grund.ina.ssc, welche nebst zahlreichen, trtiben, breiten Feldsp&thdurchschnitten audi farb- Lose Quarzkorner mit einem Spharolitsaume enthielt, dann seltenen Magnetit und grlinliche feinfaserige Verwitterungsprodukte von Amphibol, besonders aber hiiufige polygonale Partien von Radiolithquarz, (lit; eine kornig-radiale oder audi verwirrt kornig-stiinglige Struktur zeigten, wie wir dies bereits ini (i ostein des 23. und 25. Ganges am linken Moldauul'er (in. dor LibSicer Fels- wand) gesehen haben.

Diese Radiolithe wurden am haufigsten in den Partien des sudostliclien Ganges gefunden u. zw. hinter dem letzteu Hauschen von Klecanky. In einigen aus dem Klecaner Haine stammenden Handstticken kommen (nach Pmricky) zahlreiclie apolare Opalkdrner vor, die die Quarzspharolithe ver- treten.

Einige Priifungen mit Kieselflusssaure ergaben bei diosem Gauge nur Kalium, sehr wenig Natrium und nocli woniger Calcium und Magnesium. Dies waren die am moisten verwittertcn Probestiicke. Andere Handsttlcke die we- uiger verwittort waren, ergaben nebst wenig Calcium und Magnesium sehr viel Kalium aber bereits etwas mehr Natrium und zwar im Verhiiltnisse Na : K = 1 : 3. Und die am wenigsten zcrsetzten Proben zeigten sogar mehr Natrium als Kalium, so dass man das Gestein zu den Qu ar zporphyr iteu hinzuzahlen muss und zwar zu den rad iolith isehen.

Dies bestatigte auch die quantitative Analyse, welche H. Neumann im ehem. Laboratorium des II. Prof. Preis am biihni. Polytechnikum durcbgefuhrt hat, und welche fur diesen Porphyrit in °/n ergab:

Kieselsiiure = 72-36

Thonerde = 12-88

Eisenoxyd = 4-54

Eisenoxydul = 0-27

Manganoxydul . . . . 0-12

Kalkerde = 2'31

Bittererde = 0-93

Kalium = 1*99

Natrium - 4*63

Phosphorsaure = 0*13

Wasser =s 119

L01-35

Die auf Grand dieser Analyse durchgefuhrte [nterpretation nach den im Mikroskop beobachteten Mineralen ergab folgende Zusammensetzung des

91

Quarzporphyrites aus dem 71. Gauge: Natronfeldspath 39%i Kalkfeldspath 8°/0i Kalifeldspath 12%, Quarz und anders ausgebildeter KieseMure 32°/0, Limonit 5'/27„, chloritisch-amphibolartiges Mineral 4°/0 und Apatit r/2°/().

Dor weitere steile Abhang des Moldauufers vom Klecaner Eaine gegen Husinec ist hoch und felsig und besitzt in seinen Steinbruchen cin vorziig- Liclies Material zu den Arbeiten an den nahen Navigationsdiimmen. Einige Schritte vom Klecaner Haine befindet sieh im Abhange der Gang Nro. 72, ''or cca 5 m machtig ist und etwas weitcr gegen Westen dor Gang 73 mit '''"or Machtigkeit von cca 4 m. Beide steben im Abhange unter einem Winkel von 45° an und streichon gegen NWN. Sio fiihren beide ein fast iilinliclies Gestein, das nur im Gange 72 durcli das Uborgewicht der triklincn Feld- spathe mehr dioritisch ist.

B. u. Gang 72

1111(1 7,'!.

(Quarz-

syenite n.

syenit.

Quarz-

diorite.)

W.

flg\.13- Das Felsgehlnge von der Klecaneker Schlucht bis nahe an Husinec.

'" diesem Felsgehange, das wiederum aus grauen Silurschiefern Barr. Et. C. besteht, tritt ^wrst Gang 71 auf noch in der Nine von Klectaiy (lessen Gestein ein Radiolith- j""'i|liyi'ii; ist, (bum folgen die Gange 72 und 78, die einem syenitischen Quarzdiorit ange wren, der seln- machtige (inns 14 mit einem seliiinen Granophyrgestein und endlieh die Gange 75 und 76 vim dioritischem Syenit.

O.

fieide enthalten Quarz und sind sehr feste Gesteine, von griin liclit- gi'aucr Farbe und feinkorniger oder durcli scb.wacb.es Hervortreten der Feld- 8P&thleistchen und Amphibolnadelchen etwas porphyrischer Struktur. Weisse, graue und schwarze Korner, Leistehen und Saulchen kann man im Gesteine oereits mit blosem Auge bemerken.

Im Mikroskop sieht man, dass die Mebrzald der Feldspathleistchen ein- *ach ist und etwa zweimal so viol Raum einnimmt wie die ubrige trttbe Sub- stanz, der mit den tibrigen Bestandtheilen bios ein Drittel der Gesteinsmasse angeh5rt. Zu den Feldspathen gesellen sich briiunliche, stark pleochroitische u"d andere grunliche, fein l'aserige Siiulchen des Amphibols und dessen griin- |*che chloritische Verwitterungsprodukte, zu allem endlieh grossere aber ?er- 'Wtnissmassig sparlichere Magnetitkorner. Auch Quarzkorner konimen u. zw. ^wischen den FeldspathleistcheD eingeklemmt und mehr oder weniger reichlich "' oeiden Gesteinen vor, aber irgend welches Magma oder Grundmasse kann 1,11111 selbst im Mikroskop nicht beobachten.

Die chemische Mikroanalyse ergab etwas mehr Kalium als Natrium Bebstdem etwas Magnesium und wenig Calcium. Darnach und auch nach dem

92

R. If. Gang 74 (Grano-

phyr.)

Ubergewichte dor ungerieften Feldspathe kann man das Gestein beider Gauge als dioritischo Syenite bezeichnen. Bemerkt muss aber werden, dass die ehemische Analyse mittels Kieselflusssaure an einer etwas angewitterten Gesteinsprobe ausgeftthrt wurde. Aber auch hier war ein grosses Quantum von Natrium (neben ttberwiegendem Kalium) vorhanden, so dass die ganz frischen Handstiicke auch als syenitisclie Diorite hingcstellt werden diirften.

In einer Entfernung von cca 130 m westl. von den eben beschriebenen Gangen gelangen wir zu dem Tiber 70 m (?) breiten Gauge, der saiger iin Abhange aufsteigt und gegen Norden streicht. Sein Gestein ist fest rothlich und nach dieser Farbe schon vom weiton bemerkbar.

Der Gaug selbst schliesst wieder linsenformige bis metergrosse Partien des benachbartcn Silurgrauwackenschiefers ein, breitet sich oben gegen Westen auch (iber diesen Schiefer aus und gegen Osten iibor den dior. Syenit des 73. Ganges u. z. dockenformig. Etwa in der Mitte des Abhanges bemerkt man, wie in die wcstlichen Schiefer eine nicht starke Apophyse dieses Eruptiv- Gesteines eiudringt.

Das Gestein, dessen Dicbte auf 2-553 bestimmt wurde, wird (lurch Korner "farblosen Quarzes und spiirlichere triibe Leistchen von Feldspath porphyrisch. Die dichte Grundmasse zeigt cinen typischen Granophyr d. i. einen grani tischen kornigen Porphyr. Bei 100 X Vergr. (siehe Porphyrgcst. Tab. I. Pig. 4) erscheint namlich die Grundmasse als ein gleichformigcs Gemenge von Kornern (granitische Struktur), die larblosero Quarze uud triibem Feld- spathe angehoren, welche der Grosse und der Menge nach einander fast das Gleichgewicht halten. Dem Alter nach sind aber die rundlichen Quarzkorner alter, denn sie liegen in die kornige Feldspathmasse eingebettet.

Unter den Feldspathen gibt es einige Individuen, welche schon (lurch ihre Liingc und griissere Durchsichtigkeit sich auszeichuen und polysyntln

sind. Als accessorische Gemengtheilc konnen seltene grlinlich faserij

it. II. Gange 78

iimi 70.

(Dioriti-

scher

Syenit.)

b mehr Kalium als

in einer Entf'ernung nahe Griinstein- u. 74 iiberein und

R. U.

Gange 77

und 78.

Felso-

phyrit.)

;iscn

Am-

phibolsaulchen angefiihrt werden, die sonst zumeist in Epidot umgewandelt sind und nebst ihnen noch Magnetitkornchen.

Die ehemische Mikroanalyse des Granophyrs erga Natrium.

Der cca 3 m miichtige Gang 75, der vom vorigen von 200 m gegen Westen ansteht, stimmt ebenso wie der gang 76 last vollstiuidig mit dem Gesteine der Giinge 7" enthalt demnach einen dioritischen Syenit.

In den wciteren Abhiingen des Eelsabhanges gegen Husinec, die sich auf 500 m erstrecken, sieht man keinen Eruptivgang. Erst iiber der Mitte des angefuhrteu Ortes sieht man zwei 1 2 m miichtige mit Nro. 77 u. 78 be- zeichnete Giinge, die etwa unter 45° geneigt sind und deren gelblichweisses, von Kaolin ziemlich durchdrungenes Gestein seltene grauweisse Quarzkomchen flihrt. Am ehesten war es ein Felsophyrit gewesen, welcher reich war an Feldspath und Basis, denn die ehemische Mikroanalyse mittels Kieselflusssaure ergab auch bei dem jetzigen Verwitterungsstadium mehr Natrium als Kalinin.

93

Ln weiteren steilen Abhange zwischen Husinec und Reft, welche wieder aus Grauwackenschiefern der Ban-. Et. C. besteht, wurden keine Eruptiv- gange beobachtet.

Die dunkelschwarzgrauen, sehr feinkornigen und dlinnblattrigen Grau- wackenscbiefer, wic sie bei Uezf auftreten, schaumen in Sauren scliwach auf und zeicbnen sicb im Mikroskop durcb tiberwiegendes kaolinisches Binde- mittel aus und durch ^ahlreiche Feldspatbfragmente neben Quarzkornchen, die an Gasbliischen reich sind. Das Bindemittel cnthiilt stcllonwoise Haufchen- formige und vorworrone grftne dicbroitische Aggregate, die am chostcn dem Epidot angehoren, und wird von grunlichen Fasern und Fetzen durcblegt, die zwischen XNikolsbuntpolarisieren, dem Chlorit angehfiren und zwischen Feld- spath und Quarzfragmenten uberall parallel gelagert sind. Wie die anderen Schiefer so besitzt audi der hiesige schwarzgrauc, kornig fiockige Fasern, •lie zumeist einer graphitischen Substanz angehoren.

Zwischen den Feldspathfragmenten haben viele cine undeutlich polysyn- thetische Struktur, wahrend andere wieder durch ihre gekreuzte Vcrzwillin- gung an Mikroklin erinnern. Zu allem dem gesellen sich noch audi kleine Gruppen farbloser Leistchen und griinlicher Sekund&rprodukte, welche durch Verwittei'iing von Fragmenten eines Grttnsteines entstanden sind.

Die chemische Analyse des Grauwackenschiefers von Uezf, welche vom Herrn Plaminek im Laboratorium des Herrn Prof. Preis am bbhm. Polytech-

nikum durchgefuhrt wurde,

ergab in

Kieselsaure . . . . = 66*31

Thonerde = 15*73

Fisenoxyd . . . . = 3*25 Eisenoxydul . . . = 3*61 Manganoxydul . . = 0*49

Kalkerde = 3*66

Bittererde . . . . = 2*95

Natrium = 0*59

Kalium = 5*99

Kolilensiiure \ ,,-,

Wasser J

104*32

Obzwar die Analyse ein Plus von 4*32°/0 aufweist, so erlautert sie doch wenigstens etwas die variable Zusammensetzung der Grauwacken- schiefer wenn wir die bereits angefuhrte Analyse der Grauwacbe von Podbaba betrachten und beweist wie diese, durch ihren bedeutend.cn Antheil V()ii Kalium, dass die hiesige silurische Grauwacke fur den Landmann eine nicht gcringc Wichtigkeit hat.

94

VII. Die Moldauabhange am rechten Ufer zwischen Rezl und der Maslovicer Schlucht.

(Sichc Fig. 14.)

R. U. Gang 79

(Felso phyr.)

Der weitere Abhang von Re2f angefangen sonkt sich zuerst allm&hlig gegen don Fluss herab; erst gegen VStruSic gelangcn wir zu eiaer tiefen Schlucht, die sich zum Wege liinzieht, dor von Husinec na,ch VetruSic fiilirt. Bis zur Schlucht wird dor Abhang von einor fruchtbaron Ackcrkrume bedockt, die oben lohmig, in don tieforon Lagen lohmig-sandig ist. Nur die Kiesel- schieferblocke, wolche an den Anhohen auftreten, zoigon, dass den Untergrund auch hior ein Silurschiefer bildet, welcher Kioselschieferlagen enthalt. Die bolion und wunderbargestalteten Felsgehange' und Wande, wolche die ange- fiihrto Schlucht einsaumen, bestehen nur aus Kieselschiefer, der liior ungeruein machtig auftritt und auch weiter iiber die Anlidhe von Vetrusic sich emporhebt.

Die Schlucht selbst ist entweder durch die ungestttme Kraft dor Gewasser entstanden oder wahrscheinlicher durch die Wegfuhrung einer weicheren im Kieselschiefer eingeschlossenen Schieferlago, die den Gewassern weniger Wider- stand leistete.

Die Emporhebung des Kieselschiefers konnte ziemlich natttrlich auch

dor Eruptivgang Nro. 79 bowirkon, der

einige Meter machtig

ist, gegen NON

R. II.

Gegen Ufier von

Letky.

( Kiesel schiefer.)

streicht und ein grauwcissriithliches geflammtes Porphyrgestein fiilirt, das in der rechten Felswand auftritt und mit den Felsophyren von Podmonini fast identisch ist.

Der dichte, schwarzgrauo, von seltenen Adorchen eines weisslichon oder] weissen Qnarzes durchdrungene Kieselschiefer, der den grOssten Theil des iibrigen Ufers und dor Felsgehange gegenuber von den G&rtchen zusammen- setzt, die sich stldlich von Letky ausbreiten, besitzt den Charakter und die Beschaffenheit der gewohnlichsten Kieselschiefer.

In den Dlinnschliffen sieht man, dass in ihm parallele Zeilen sehr feiner, zarter Quarzkornchen, die mit schwarzen und sehr dichten, kohligen Parti- kelchen und stark licht breehenden Gasblaschen (die deshalb fast undurch- sichtig sind) umschlossen sind, mit Reihen von etwas grosseren Kornern ab- wechseln, welche weniger schwarze Partikelcheu, dafur aber oft kurze und farblose unbestimmbare Niidolchon enthalten.

Die weiteren Partien dos Ufers gegen Letek bis zum Ausgange del M.-islovicor Schlucht, welche gegenliber der bereits bescbriebenen boi LibSitz, cinniiindet, bildon formlich ein einziges Felsgehange von bedeutender llolic, (lessen Hauptgestein wicder ein schwarzgrauer bis schwarzer anderswo aber auch grauer silurischer Grauwackenschiefer bildet.

Audi die Beschaffenheit des Grauwackenschiefers ist an vorschiedenen Stellen verschieden. Hier begegnen wir feinkOrnigen Abarten, dort wieder anderen viillig dichten, bier sind die Schiefer weich, dort wieder hart oder sehr hart. Dieso harten Modilikationen sind sehr ahnlich deni Kieselschiefer, der in diesen Grauwackenschiefern nicht selten grossere oder kleinere Zwi-

95

sehenlager bildet. Mitunter sind die Grauwackenschichten verbogen und dabei schwach schieferig, an anderen Stellen wieder cbcn, grobbankig und quer zerspalten.

Das Einfallen dor Grauwackensehichten, mit Ausnahme jenor Stellen, wo die Lagerung durch Eruptivgesteine gestiirt wurde, 1st ziemlich bestandig u. z. unter einem Durchschnittswinkel von cca 50° gegen NO.

Gegentiber von J^etky ist die Grauwacke sehr feinkornig, schwarzgran, an den Kluftflachen durch Verwitterung von den Eisenbestandtheileu braunlich. Im Mikroskop besteht sie immer aus glitzernden Quarzkflrnchen, welche bei LOOXVergr. in ein sehr feinkfSrniges Gemenge von braunlichen Schuppchen, Fetzen und Fransen sowie sehr feiner Quarzpartikelchen eingebettet liegen. Feldspathfragmente sind in diesem Wackenschiefer, dor uns den tlbergang in die Kieselschiefer vorstellt, sehr selten, dafllr sind sehr oft schwarze, kornige oder flockige Pyritkorner (vielleicht auch Psilomelan) vorhanden, wo- durch das Gestein ein gestreiftes Aussehen im Mikroskop bekommt.

In dieser Grauwacke befindet sich unterhalb VetruSic gegentiber von Letky der mit Nro. 80 bezeichnete Eruptivgang.

r. u.

Gegen- (Iber von

Letky.

(Grau-

wacken- sckiefer.)

91.90

Prof. IV.

'rof. ITT.

Prof. II.

Prof. I.

Pig. ii. Die Felsenabsturze gegentiber von Letky. Diese Felaen besteken ausGrau wackensckiefern, die stellenweise KieBelsckiefereinlagen entkalten. Der Gang 81 ist ein Diorit, Gang 82 ein dioritiscker Quarzsyenit, Gang 83 ein dioritischer Syenit, Gang si ein syenit. Diorit, Gang 85 und die zwei mit Nro 86 bezeickneten Gange, welcke zwiscben dem ersten und zweiten Profile auftreten, sind syenitischer Diorit, Gang s? em Syenit, Gang 88 ein rerwitterter syenitiscker Diorit, Gang 89 ein eben solckes verwittertea Ge- stein', die Gange 00 und 93 dioritiscker Syenit.

Gang, welcher in einer Machtigkeit von l1/,* den Felsabhang R- u.

durchdnngt, besitzt ein gelbhcnes oder

S schraae unter cca 60"

welches der Hauptsache nach aus sparlicher glasiger

Dieser

von N nach braunliches Gestein, Grundraasse besteht.

Die farblosen Dtinnschliffe dieses Gesteines, welches ein schfiner Felso- phyr ist, zeigen bereits unter der Lupe nicht blunge braune Limonitpunkte und Aderclien, welche oline Zweifel aus Pyrit durch dessen Verwitterung entstanden sind, und weiters ziemlich gleicbioraig verbreitete weissliche, trtlbe und ovale Korner. Im Mikroskop wecliseln Partien ab, die ein ungleiches K'irn und audi etwas verschiedene Beschaffenheit besitzen. Die farblosen Partien, welche aus groberen Quarzkdrnern und selteneren Feldspathleistchen

(Felao- pkyr.)

96

It. U. Gang 81. (Diorit.)

I,'. (I.

Gang 82

(Diorit.

Quarz-

syenit.)

bestehen, entlialtcn etwas Glasmasse u. z. in der Form von zarten Hautchen, wodurch der Eontakt der einzelnen Quarzkorner ebon gerade gehemmt wird. An den triibon Stellen, in dencu nur sohr kleine Quarzkorner aui'treten, ist die Glassubstanz reichlicher.

Dieselbe Felsenpartie entliiilt weiter gegen Norden zwei nur cca '/4 m miichtige briiunlich gefiirbte Eruptivgange, die hart am Gipfel des Felsab- sturzes nahe neben einander auftreten und in der Mitte desselben sicli ver- licren. Diese zwei Giinge sind aber unzugiinglich.

Einige Schritte von dicsem Felsenvorsprung sieht man das Profil I. Fig. 14. Dieses Profil entliiilt zwei Grttnsteing&nge, die im Ganzen von Norden nach Siiden streichen; der hohere ist mit Nro. 82 bozeiebnet und bat eine M&ch- tigkeit von 2 m, der unter mit Nro. 81 bezeiebnete, bat eine Machtigkeit von ;!/4 »*•

Der untere 81. Gang ist eiu typischcr Diorit, welcber in den Diinn- scldiffen nur wenig Quarzkornchen entliiilt. Das Gestein selbst ist schwarzlich grau ins griine und durebwegs krystallin. Dei 100 X Vergrosserung sieht man ein gleichformiges Gemenge von triiben Feldspatldeisten, griinlichen, zer- fransten aber ziemlieh pleocbroitiscben Ampliibolsaulchen oder der Verwitto- rungsprodukte: Epidot und Cblorit und scbr haufigen schwarzen Durch- sebnitten, die zumeist hexagonal sind und dem Magnetit durch Verzerrung der Ilexaederkrystalle in Siiulen oder Nadelform oder vielleicht Titanoiscn angehiiren.

Epidot besitzt bier die Form von Iliiufcheu oder Kiigelchen, die aus grasgriinen Nadclchen bestehen; dem Cblorit gehorcn die feinfaserigen Fetzen. Farblose, stark polarisierende und mitunter audi in den Feldspathen einge- schlossene Quarzkornchen sind im Ganzen selten. Obzwar man an den Feld- spathleistchen ihrer grossen Verwitterung wegen nur scltcn eine polysynthe- tische Struktur beobachten kann, so kann doch auf Grand der chemisch- tnikroskopischen Analyse geurtheilt wcrden, dass hier der Natronfeldspath iiberhand bat und im tautomorphen Gemenge mit dem Kalkfeldspath dem Andesin am ehesten sich niihert, wiihreiid der Kalifeldspath nur untergeorduet auftritt.

Der hohere Gang 82 entliiilt einen dioritischen Quarzsyenit, der wegen des Reichthumes an Quarz und wegen Seltenheit des Amphibols so zu sagen als Ubergang zu Quarzporphyren hingestellt werden dari'.

In der Struktur dieses klein-, bis feinkornigen Gestcines kann man sclion mit blosern Auge die dichte ( J rundmasse mit zaldreichen Einspreng- lingen, mit weissen oder grauen oder schwarzlichen Kornorn und hie und da audi mit dimmcriiden goldgliinzenden Pyritpartien bemerken.

Die G rundmasse zerfallt im Mikroskop zumeist in einfache, kurze aber breite fein bestaubte Feldspathleistchen und farblose Quarzkornchen, zu denen griinlicho und braunliehc faserige Ampliibolsiiulclieii und emllicb kleine chlo- ritiscbe Fetzen, grobere schwarze, oil durch hexagonale Umrisse sich mis- zeichnenden Korner von Titaneisen, Magnetit und Pyrit so wie scharf her-

j 97

yortretende klare, querzersprungene Leistchen unci hexagonale Quersehnitte von Apatit sich hinzu gesellen.

Die porphyrisch attftretendeh, hSchstens 3 mm grossen Einsprenglinge gehfiren ganz triibeu Feldspathdufchschnitten. In grosseren Partien treten auch Chloritfetzen auf, die spfithigen Calcit einschliessen, nebstdem aber noch zerfranste AmphibolnMelchen und schwarze Magnetitkorner.

Die chemische Mikroanalyse ergab cntschieden melir Kalium als Natrium. Aber audi des letzteren gab es so viel, dass man auf eine enorme Menge von Natronfeldspath urtheilen muss.

Cca 50 Schritte gegen Norden, fast gegeniiber der Uberfuhr von Letky, steht in oinem scharf markierten Felsenvorsprung das Profil Nr. II. (Fig. 14) an.

In diesem Felsenvorsprunge erkennt man drei 1—3 m miichtige Gange, die bei einem Stroicheu von N nacli S fast saiger stehen. Ihre unteren Partien sind vcrbogen und ziehen sich verzweigt zum Ufer herab, die hohoren Partien kann man in den Felswanden rechts und links auf eine ziemlich weite Strecke bcobacliten.

Die zwei unteren Giinge sind dioritisclie Syenite.

Der Gang 83 ist an seinem sttdlichen Ende fast 1 m miichtig und fiihrt R- "• ein lichtgiaues selir festes Gestein, aus dessen sehr feinkorniger Grundmasse mioriti^' sehr zahlrciche 3 4 mm grosse Feldspathkoriier porphyrisch hervortreten, scher nebstdem aber spiirliche Amphibolnadelchen. Ja sogar die Magnetitkorner s^cnit-) sind (lurch ihre Grosse auffallend.

Die Feldspathdurchschnitte sind zumeist klar farblos und haben nur selten iin Inneren einen Einscliluss von Grundmasse. Oft besitzen sic cine scheme Schalenstruktur, wobci fast regelmiissig das Innere wie bestaubt ist u. z. durch Kaoliuisierung. Audi wurde bemerkt, dass der innere Krystall- theil ein nni 180° gedrehtes Individuum war. In polar. Lichte sind die Feld- spathdurchsclinitte zumeist eiufiirbig, odor in gewolmlicher Weise verzwillingt oder audi in den Schalen zweifarbig, oft mit vereinzeltcn sclimalen anders- farbigen und reclitwinklig eingeschaltenen Lamellen. Nebstdem sind audi po- lysynthetische Feldspathe keine Seltenheit.

Die briiunlichon und griingrauen Amphiboldurchschnitte sind selir pleo- cliroitisch und die grosseren schwarzen im Einfallenden Liclite goldgelb schlimmernden Pyritkorner so wie der Magnetit haben zumeist scharfe quadra- tische oder hexagonale Durclisclmitte.

Die Grundmasse des G ostein cs bestelit in der Hauptsaclie nacli aus be- Staubten im polar. Lichte einfiirbigen oder nur den Liingshalften nach zwei- iarbigen und zumeist kurzen Feldspathleistchen, zu denen sich briiunliche und griiiiliclie Amphibolsiiulchen, fcine faserige Chloritfetzen, seltene Quarzkorner Und sehr seltene Magnetitkorner hinzugesellen.

Die chem.-mikroskopische Analyse mittels Flusssiiurc ergab entschicden iiu'hr Kalium als Natrium nebstdem wenig Calcium. G^g g4i

Der Gang 84 fiihrt ein fcinkornigeres Gestein, ist aber sonst mit dem (Dioriti- vorigen Gauge fast identisch. J)as Verhaltniss von Kali- zum Natronieldspath S}6'(l.1!J,':i

7

98

und zum Kalkfeldspath ist aber fast win 1 : 1 : 1, so dass das Gestein zwischen

den Syenit und Diorit einzustcllcn wiire.

ii- U. Dor oberste mit Nro. 85 bezeichnete Gang unterscheidet sich vom vo-

G,gy| £1' rigen hauptsiichlich dadurch, dass er sparlichere und klcincre EinscMtlsse

Diorit.) enthalt und dadurch cine gloichformige krystallinische Struktur besitzt. Kali-

und Natronfeldspath sind fast in gleicher Menge, des Natronfeldspatb.es fast

etwas mebr, so dass man das Gestein als syenitischen Diorit bezeichnen kann.

Die Dttnnsehliffe des Gesteines verrathen cine ziemlich grosse Verwit-

terung, da sic nicbt nur ganz kaolinisicrtc Feldspatbdurchscbnitte, sondern

auch in Cblorit, Calcit und Magnetit umgewandelte A.mphiboldurchschnitte

besitzen. Zwisclicn den schwarzcn qnadratischcn und bexagonalen Durch-

scbnitten durchscbeincn einigc bl&ulich und gehorcn dem Titancisen an.

Pyrit ist auch vorhandcn.

Nach der grosscn Ubereinstimmimg dcr letztgenannten drei Gauge kann man urtheilen, dass alle auf cinmal durch die Spalten des Schiefers empor- gedrungen sind.

Geht man langs des Felsens im II. Profile weiter gcgon Norden, so

bcmerkt man im Ictztcn Thoile desselben, dor cca 100 Schritto brcit ist,

zwei bios cca 20 cm miichtigc und ctwa 50 Schritto von einander cntferntc

R- U. Gauge, die (beide) von Bofick^ rait Nro. 86 bezeichnet warden und eifl

G(SyenitNenr feinkorniges Gestein besitzen, das mit dem 88. Gange aus dem III.

Diorit.)" Profile die meiste Ahnlichkeit hat und deshalb den syenitischen Dioritcn bei-

gcrechnet werden kann.

Fast gcgeniiber dcr Mitte des Gartens, dcr sich zwisclicn Letky und der ersten LibSicor Fabrik ausbreitct, siebt man das auf Seito 95 darge- stelltc Profil Nro. Til.

In einem Felsenvorsprunge, der bios, s/, des ganzen Felsenabbanges

reicbt, siebt man die gobogenen R&nder eines 2'3 m miiclitigcn Ganges, der

mit Nro. 87 bezeichnet ist und durch diesen windet sich ein anderer, bios

cca 3 cm machtiger Gang, der die Nummer 88 fiihrt.

R. U. Der Gang 87 gehiirt einem dichten und hornsteiniihnliehcn grauen Ge-

O^Sltf r* stein an, das an den Klufttlachen weisslich ist. Im Mikroskop besitzt es in

Syenit.) diner anschcinend gleichformigen Basis ein spiirlicb.es Gewirr von grauweissen

und griinlicligrauen Nftdelchen, das gewo'hnlich stromartig gclagert ist und

durch grauc Flocken getriibt. Zu den Nadclchen gescllen sich seltene zer-

streutc Quarzkornchcn. Wonn wir die Dttnnsehliffe zwischen Nikols Xdurchsenen>

zerf&Ut die ganze Substanz des Gesteines in polygonale licbte und dunkle

Kiirner, welche bei der Drehung des Priiparates die Dunkelheit und das

Licht wechseln.

Die ehemische Mikroanalyse crgibt cine ziemliche Menge von. Alkalien

und zwar yiel von Kaliuni und wenig Natrium. Darnach dttrfte das Gewirr

der Niidelcben fttr cine Feldspathsubstanz erkliirt werden and zwar fur Kali-

( ;''',•„,' '^I'.ddspath, und das ganze Gestein fttr einen an Ampbibol armen Syenit.

(Syenit.' Gang 88 besitzt ein ziemlich vcrwittertos Gestein, das dunkelgrtingrau

$""£ und sebr femkiirnig ist und im Mikroskop gleiekmassig i'einkijrnig. Es besteht

99

liauptsiiclilich aus triiben Feldspathleistchen, welche selten polysynthetisch sind, Dcnnoch scheint es aber, dass die Menge des Natronfeldspathes etwas grosser ist als die des Kalihiiltigen, derm die Analyse einer verwitterten Gesteinsprobe ergab cine gleiche Menge von Kalium und Natrium. Die Zwi- schenramue zwischen den Feldspathleistchen werden durch farblose Quarz- kornchen und cine griiriliche feinfaserige chloritische und epidotartige Sub- stanz ausgeftlllt, welche mitunter noch audi die Formen von Amphibolsaulchen besitzt und immer von Magnetitkornchen, seltener von Calcitpartikelchen be- gleitet wird.

Quarz, tier allem nach zumeist primarer Natur ist, tritt in Kornchen auf, welche stellenweise in die Feldspathe cindringen, ja sogar wie Einschliisse in denselben auftreten.

Allem nach ist das Gestein des 88. Ganges ein angewitterter syeni- tischer Quarzdiorit. Demselben ist ausseriich fast vollkommen ahnlich das Gestein des 89. Ganges, dor cca 5 m machtig ist, und cca 30 Schritte nordlich von Gauge 88 sich vorfindet. Dieses Gestein wurde nicht untersucht.

Von dem Gauge 89 gcgen Norden beiindet sich die im Profile IV. (Fig. 14) angedcutete Stelle.

Im Grauwackenschiefer dieses Felsabhanges, der leicht nach dem tiefen oben sehr breiten Wasserrisse erkennbar ist, sieht man im oberstou Theile des Wasserrissos zwei von N gegen S streichendc und unter einem kleinen Winkel gegen 0 einfallende Giinge, die im Abhange fast wagrecht liegen. Von diesen ist der untere mit Nro. 90 bezeichnete cca Vj2 m machtig.

I in liukeii Theile des Profiles sieht man eine kleine T/2 m miichtige Gangpartie (Nro. 91) und kleine linsenformige parallel mit dem Wasserrisse horuntcr gehende Kieselschieferpartien.

Das Gestein des 91. Ganges ist licht grunlichgrau, sehr feinkoruig und besteht bei einer ziemlich grossen Verwitterung der durchgesehenen Eandsttlcke liauptsiiclilich aus triiben, an vielen Stellen noch polysynthe- tischen Feldspathleistchen und aus einem Bindemittel, das von grauen Flocken getriibt ist und zumeist noch apolar ersclieiut. Aus den Umwandlungspro- dukten von Amphibol sind nur sparliche braunliche und grilnlichgraue faserige Uberreste bemerlcbar, hiiuiiger aber sind Calcitpartien, wclclie die bekannten Sprlinge charakterisieren. Audi Magnetit und Quarz findet man weim audi selii' selten im (jlestein des 91. Ganges.

Die cliemische Mikroanalyse ergab fast gleich viel Kalium und Natrium und so kann man das Gestein mit Rucksicht auf seine Verwitterung zu den syenitischeii Dioriten hinzugesellen.

Audi der tiefere, mit Nro. 90 bezeichnete Gang muss auf Grand des Vcrhaltnisses vom Kalium zum Natrium, wie cs durch die Mikroaualyse kon- statiert wurde, als ein syenitischer Diorit gedeutet werden. Das Gestein selbst ist graugrun und deutlich feinkoruig. In den Diinuschliffen besitzt es cine durchwegs krystalline Struktur mit sparlichem, bereits entglastem Bindemittel und besteht hauptsachlich aus breiten, zart bestaubten und von Epidot-Nii- delchen und Fransen reichlich versehenen Feldspathleisten, zwischen dencn

E. U. Gang 89. (Syenit. Diorit.)

R. U.

Gang ;m. (Syenit. Diorit.)

R. II.

Gang i)i).

(S\i'nil.

Diorit.)

100

R. II. Gegen tlber von

nur selten polysynthctische vorkommen. Stark pleochroitische, braunliche und griinlichgraue Amphiboldurchschnitte enthalten parallels schwarze Magnetit- streifchen, welche parallel zu dor Flache «f cc gclagort sind. Der Amphibol ist hier iiberhaupt von Magnetitkornchen und soinein Verwitterungsprodukte dem Limonit begleitot. Aus ihm ist auch die griinc, zart fasorige Chloritsub- stanz ontstandcn, welche in Fransen im Priiparate umherliegt. Quarz gibt es wenig.

Sehr intcrossant ist dor Kiosclscliiofer, der den Linson, wolclie sich ndrdlicli vom Wasserriss befindon, entnommen wurde.*)

Dem Aussehen nacli. ist or ganz gewohnlich, schwarzgrau, dicht, von weisslichen Aderchen durchdrungen, nicht abcr scliiofrig, sondern aus fust Letky. ganz gleichen Quarzkornchen zusammengesetzt. Jedos von dieson Kornelien sHuvr'u- ) wii"<l von staubformigcn Gasbkischen umschlossen, welche nur stellonwoise von grosseren Dimensionen sind. '

Nebstdem kommen in dem Kieselschiefer noeli schwarzliche, an den Ran- dern abgerundete Krystiillchcn von quadratischen drei- und sechseckigen Durchschnittcn, die dem Magnetit angehoren und mitunter auch lliuifchen bilden. Unter dieson Kornern durchscheinen einige grauweiss und orinnern etwas an Perowskit. Am mcrkwiirdigstcn sind aber die sehr langon, grauweisson oder griinlichcn, inanchcsinal durch Verwitterung auch rostigen Nadelchen (S. Taf. I., Fig. 5.), welche zum Theil ein dichtes Gcwirr bilden, zum Theil auch in Biischelchen ja auch strahlen- odor stcrnformig gruppicrt sind. Fast jedes von den Nadelchen, die eincm eisenhiiltigen Silikate angehoren, ist eigentliob ein Complex von etlichen faserigen Individuen und pfiegt am Ende zerfranst zu sein.

Die sehr seltencn einfachon Nadelchen dieses Minerales zeigen stumpf pyramidale Endflachen und mohr odor weniger regelmassige Quersprflnge. Re- gelmassige Querschnitte dor Nadelchen wurden abcr nicht gefnnden.

Ilandstiicke vom Kieselschiefer, welche aus tieferen Stellen dos Wasser- risses staminten, unterscheiden sich vom vorigon bios dadurch, dass sie eine mehr breccienartige Struktur besitzen und bilden den ftbergang zur Grau- wacke. Einige Partien davon sind. reicher an grSssere I'.liischen und jone schwarz- lichen Korner, welche an Perowskit erinnereu. Nicht selten kommen unter den Kornern auch solche vor, welche rothviolett durchscheinen und dem aus Magnetit entstandenen Hftmatit angehoren. Die Sternchen, Busehelchen und Pin- selchen aus sehr langen mitunter auch yerbogenen Nadeln fehlen auch hier nicht. Der Ubergang in die Grauwackenschiei'er, aus welchen die Kiesel- schiefer obne Zweifel durch Infiltration der Kieselsiiure entstanden sind, bilden hier kleine Fetzenjener feinfaserigen goldiggrauen Substanz, welche regel- massig den Hauptbestandtheil zwischen den Kornern der hicsigen Grau- wackenschiei'er bildet.

Die chem. Analyse dieses Kiesclschiefers, welche II. J. Wiesner im La-

*) Siehe Klvana: Petrographisohe Notizen u. s. w. S. 10 a. IV.

101

boratorium des Herrn Prof. Preis am bohm. Polytechnikum ausftlhrfce ergab

in •/„ :

Kieselsaure = 97*64 Thonerde Eisenoxyd | Kalkerde ) Bittererde (— SPuren * Gliikverlust = Q-53 100-52

= 2-sr

Einige Schritte gegen Norden, gerade gegenuber der ersten Fabrik von R. U. Letky nach Libsic linden wir iiimittcn dines tiefen Wasserrisses den cca xlt m. rDiorit." machtigen Gang 92, der senkrecht aufsteigt und ein dichtes weissliches, Syenit.)

Im Mikroskop sieht man in den Praparaten verwitterte, braun bestaubte Feldspatheinschltisse, weiters zahlreiche bis stecknadelkopfgrosse Linsen, deren Bander mit concentrischcn Chalcedonschalen ausgelegt sind. Das Innere nimmt der an den Spaltungsrichtungen leicht erkenntliche und triibe Calcit ein. Die Grundmasse besteht hauptsachlich aus einem Gemenge von grauweissen, schwach braunlich bestaubten Nadeln. Neben diesen kann man aber auch eine apolare Substanz bemerken, welche reich ist an braunlicb.es Pulver und schwarze MagnetitkSrnchen. Nur die wenn audi seltenen Apatitsaulchen treten mit ihren scharfen hexagonalen Durcbschnitten aus der verwitterten Grundmasse hervor.

Die chemisclie Mikroanalyse ergab viel mehr Kalium als Natrium und darnach ist das Gestein ein dioritischer Syenit.

Gegenliber dem Garten zwischen der ersten Fabrik und dem Walzhause, welches sick bei der LibSicer Eisenbahnstation befindet, gelangen wir zu einer nur einige Meter breiten Felsenpartie, welche zwei Eruptivgange u. z. Nr. 93 u. Nr. 94. enthalt. Der Gang 93 hat ein feinkorniges dunkles Gestein und ist in einem ganz dichten lichteren Gesteine (94.) eingeschlossen. Dieses dichte lichtere Gestein wiederholt sich weiter gegen Norden u. z. in der Entfernung von nur einigen Metern in einigen 1—3 m machtigen Gangen, welche Boficky mit Nr, 95 eingezeichnet hat.

Die beiden Gesteine der Gauge 93 u. 94 so wie des Ganges 95 in denen trtlbe Feldspathleistchen das t'Jbergewiclit haben und in denen selten ttberieste einer flockigen Basis auftreten, waren gewiss Diorite, denn die Mi- kroanalyse ergab bedeutend mehr Natrium als Kalium. Vom Amphibol sind aber nur spfirliche faserigo Saulchen zurtlckgeblieben. Zumeist ist der Amphibol verwittert u. z. in eine gewohnlich chloritische Substanz, in deren Mitte einigemal Kalkspath und sekundarer Quarz sicli vorfanden.

Ein iilinliches Gestein fiilirt der cca •/< m machtige Gang 96. Sein Ge- stein ist diclit, grau odor grunlich und tritt gegeniiber dem siullichsten Ende des angeluhrten Walzofens am Fusse eines Felsabhanges auf.

R. U. Gange 98,

;il ii. 95. (Diorite.)

102

R. if- Auch dieses Gestein fiilirt nebst sehr reichlicher braungrau bestaubter

^Diorit.)' °der flockiger Basis und vie] Magnetit noch trtl.be leistenformige Feldspath-

krystallchen und grtine Ampbibolverwitterungsprodukte d. i. Chlorit und Epi-

dotsubstanz. Die Mikroanalyse dieses Gesteines ergab Natrium im Ubergewicht

und etwas Kalium.

Eine interessante Verschiedenheit der Gesteine bemerkt man in dem der Mitte dor WalzMtte gegentiberliegenden Felsenvorsprunge, wo im Grau- wackenschiefer drei Eruptivgange (Nr. 97, 98 u. 99) auftreten, die bereits durcli ilir Korn sich unterscheiden.

Auf beiden Seiten dieses Felsenvorsprunges sieht man cin ganz dichtes

&■ u- Gestein (97) von lichtgrauer Farbe. In diesem ist ein anderes sehr fein-

CD?arit.)' kUrniges Gestein, das cine dunkelgriine, ins Grauc ziehende Farbe hat (99.)

und in der Mitte des Felsenvorsprunges steht ein schwarzgrvmes deutlich

R- U. feinkorniges ja auch kleinkoraiges Gestein (98) an. Das ganz dicnte Gestein

'(SyL'it'und das feinkoruige stimmen boiliiufig mit don Arton dor Diorito iiberein, welche

Diorit. yon siidlicheren Stellen angefuhrt wurden und gleichen Habitus besitzen.

Uber den Gang Nr. 99 ist noch zu bemerken, dass das Gestein nebst ftberwiegenden Feldspath noch sehr zahlreiche faserige und grunliche Siiulchen und Niidelchen von Amphibol besitzt und dass die Mikroanalyse fast ebon so viol Kalium wie Natrium ergab. Natrium war nur wenig im Ubergewicht. Und so kann man das Gestein ganz gut als eincn s y e n i t i s c h o n Diorit hinstellen. R- CT- Kino auffallige Erscheinung ist hier, fast an dor nordlichcn Griinzo des

(DiaLs.) Silurs der Gang 98, der einen deutlich feinkornigen, ja sogar klciiikornigen D i a b a s fiihrt.

l!oi 100 X Vergrosserung erschcint dieses Gestein als ein Gemenge von a/s langcn und breiten zumoist polysynthetisohen Feldspathleisten, die im polar. Lichte schon bunt gefiirbt orsclieiuen und von 1ji Augit.

Die Augitkorner sind violottgrau, zersprungen, zu Gruppen vereint ; nur seiten sind sio grattweiss. In der Mitte bositzon sio oft griine feinfaserige chloritische Vorwittorungsprodukto. Der I'loochroismus dos Augitos ist sehr schwach. Die Umrandung seiner Korner ist in der Kegel schwarz und besteht aus Magnetitkflrnern. Das ttbrige der Gesteinsmasse gehSrt verschiedonen Ver- witterungsprodukten z. 15. Partien einer unbestimmbaren fein faserigen Sub- Stanz, spathigom zicmlich haufigon Oalcit, dor das Gestein auch in Form von Aderclion durchdringt und endlich soltonon farblosen Quarzkornern na, wolche ebenfalls sekund&rer Natur sind.

Die chemischc Mikroanalyse ergab nebst viol Calcium noch Magnesium,

Eiscn und Natrium. Kalium gab es nur wenig. Darnacli liiitto das Gestein

1; U. einen triklinen kalkreichen und dem Labradorit nahen Feldspath.

Gegen- Der ttbrige Theil dos Felsabhanges gegentiber von Letky und Libsic bis

(l|'!il)sl("lzu ('cr Miislovicor Scliluclit, die gegoniibor dor vom rochtcn Ufor uns bokannton

(drau- LibSicer Folswand in das Moldauthal einmundet, besteht aus ziemlich m&chtigen

schiefer") Lagen oinos feinkornigen Grauwackenschiefers, in dem hie und da nicht be-

103

senders machtige, fein schiefriege und formlich dichte Einlagen auftreten. Hier treten Kieselschieferlinsen wieder ziemlich haufig auf.

Der feinkornige Grauwackenschiefer dieser Felsgeh&nge enthalt vor alleni eine Menge von Quarzkornchen und Fragmenten eines monoklinen Feldspathes, nebstdem schwarze, im einfallenden Lichte goldigglanzende Pyrit- kflrner. Nebstdem ist in ihm eine apolare und kaolinische Grundmasse, welche an Faserchen, Nadelchen und gelbliche oder grttnliche Fetzen reich ist. Die fase- rigen und nadelfOrmigeri Gebilde glitzern im polar. Lichte so bunt, dass die apolare Beschaffenheit des ftbrigen Theiles fast verschwindot. Nur die fetzen- formigen Partien bleiben bei X Nikols und bei Umdrehung des Praparates dunkel und strukturlos. Wielleicht sind es Chloritpartien, die parallel mit der GnmdfUiche durchgescknitten wurden. Die Nadelchen und die sparlichen griin- lichen Saulchen gehoren dem Epidot an.

Alle diese angeftthrten Verwitterungsprodukte sind fast parallel zwischen Quarz und Feldspath eingelegt und dmchdringen audi den letzteren mit ihren griinlichen Fransen. Die mineralogische Beschaffenheit des Ganzen wttrde andeuten, dass die Schiefer viel von einem zertrtlmmerten Diorittuff enthalten, der an Quarz reich war.

VIII. Die Felswande und die Abhange von der Maslovicer Sehlucht bis hinter Chvateruby.

(S. fig. 15.)

Wie schon bei der Beschreibuug der LibSicer Felswand angedeutct wurde, treten die Gange 24 u. 25 vom linken Moldauufer allem nach auf das rechte hinliber und treten bier im Felsabange etwas nordl. von der MAslovicer Sehlucht als Gange LOO u. 102 auf, die anfangs den l1,— 4 m machtigen Gang 101. einschliessen, der einen dioritischen Quarzsyenit fuhrt*). Wetter Ziehen sie sich, begleitet von dem Gange 103, der einem dioritischen Syenit angehort und vom Porphyrgange 104. die beide 1—2 m machtig sind in sanften Biegungen fast wagrecht in dem obersten Theile des Abhanges bis su den Giirten bei Dolanek.

Handstlicke der angeftthrten Gange wurden aus dem Wasserrisse ge- nommen, der sich ctwa in der Mitte des Profiles beflndet. Beide Quarzpor- phyre des Ganges 100 u. 102 sind sind felsitisch und in der Mikrostruktur von einander etwas verschieden.

Der weisse, grauliche oder gelbliche und dichte Felsophyr des Ganges gJ^Joa 100, der zu unterst im angeftthrten Wasserrisse vorkommt, enthalt ziemlich (Radio viel porphyrisch hervortretende Quarzkornchen. Der Gang selbst ist cca 2 m IJgw- miichtig.

*) Siehe Bofickfs: ttber d. diorit. Quarzsyenit v. Dolanky. Tscherm. Min. Mitth. 1879. S. 7;j u. ff.

104

R. II Gang 102 (Radio lithpor

phyr.)

I!.. (1.

Gang ioi (Diori tischer Quarz- syeni.)

Die Grundmasse des Gesteines besteht hauptsachlich aua stemformigen, strahlenformigen und unregelmassigen Gruppen von gi'auweissen, langlichen Kornchen, rundlichen Saulchen und langen Nadelchen also aus Radiolithen, zwischen denen nur seltene Uberrcste einer echten Basis vorkommen. Diese Gruppen und Gebilde enthalten vereinzelnte farblose Quarzkorner und sind von Feldspathleisten umschlossen odor von ihnen entstellt. Die Feldspath- leistchen erscheinen im Mikroskop als Orthoklas entweder in Einzelnindividuen odor verzwillingt; polysynthetische Plagioklasleistchen wurden nur wenige bemerkt. Im ganzen Gestein 1st cine grttnliche, fein faserige Chlorit- oder strahlige Epidotsubstanz ausgebreitet, die schwach pleoehroitisch ist und stellenweise auch in Fasern und Aderchen auftritt.

Dass das Gestein ziemlich verwittert ist, beweisen auch die stark ent- wickelten chloritischen und epidotartigen Sekundftrprodukte und die Feldspath- leistchen, welche cine kornig faserige Beschaffenheit besitzen, die aber etwas feiner ist als die dor Grundmasse. Auch diese Grundmasse ist ebenso wie die der Gauge 23 u. 25 aus dcr Libsicer Felswand aus einer glasigen Basis entstamlen.

Die seltenen porphyrisch auftretenden Quarzkorner enthalten Schwarme von sehr zarten Poren mit unbeweglichen Bl&schen.

Dcr Porphyr des Ganges 102, (lessen sp. Gew. = 2-638 ist ziemlich Teicli an Feldspath und Quarzeinsprengliegen, die selbst die Grosse eines Stecknadelkopfes erreichen. Seine Miichtigkeit ist von 1 2 m.

Die Grundmasse dieses Porphyres ist im Mikroskop sehr feinkornig und besteht zumeist aus Quarzkornchen, zwischen denen sich nur Aderchen einer glasigen Basis und nicht zahlreiche Feldspathleistchen unterscheiden lassen. Nebstdem gibt es aber auch vie! kleine abgerundete oder liinglichc Ea- diolithe. Das Ganze wird von einem schwiirzliclien oder briiunlicheii Staube getrubt und hie und da auch (lurch kleinere grttnliche nadclformige und fase- rige Partien einer Epidotsubstanz. Die radiolithischen Korner und Stabchen bilden regclmiissige schmale Ilandzoncn der zumeist scharf begriinzten por- phyrischen Quarzkorner und haben dann ihre Strahlen senkrecht oder fast senkrecht zu den Quarzrftndern. Nebstdem Iiegen sie auch unregelmftssig in der Grundmasse vcrtheilt hcrnm. Die porphyrisch auftretenden Feldspath- durchschnitte, die tiberall voll sind eines brftunlichen Staubes, gehoren zumeist dem Orthoklas an, in dem nur sehr selten schmale und vielleicht trikline La- mellen eingebettet Iiegen. Plagioklase, die aus vielen Lamellen bestehen, gibt es wenig, am wenigsten sieht man jene, die mit ihren gitterartig sich durch- dringenden Lamellen an Mikroklin erinnern.

Der graugrttne, stellenweise auch briiunlichc dioritische Qnarzsycnit des "cca Lx/»— 4 m machtigen Ganges 101, der zwischen den beiden letzt ange- fuhrten Gangen auftritt, ist in der besagten Abhandlung lioricky's (Tscherm. M. u. P. Mitth. 1879) sehr griindlich beschrieben, gewiss hauptsachlich des- halb, weil in dieser Abhandlung ein solches Gestein das erstemal in die Wis- senschaft und in die Litteratur eingefuhrt wurde.

Aus der sehr feinkoraigen Grundmasse dieses Gesteines treten zahlreiche

105

weisse Feldspathkryst&llchen von Stecknadelkopfgrosse horvor. Das Gestein selbst ist bei aller scheinbarcn Frischc schr verwittert. Wir finden in ibm eigentlich keinen nachweisbaren Amphibol, nur cinige Durclisclniittc, die an denselben erinnern, aber bereits mit Sekund&rgebilden n&mlich mit Calcit und Quarz ausgefttllt sind. Anch die fibrige Substanz, die zumeist den Feldspathen angehort, ist verwittert. Die ziemlich breiten Feldspathdurchschnitte erscheinen im polar. Liclite regeliniissig gloichfiirbig, seltener, u. z. die schmiileren Indi- viduen, sind sie vielfarbig ; am seltensten kommen Feldspathe mit rcchtwinklig interponierten Lamellen vor. Aber aucli diese sind iibcrall mit grauweissen und zarteren brliunlichen Kornchen (Calcit mid durch linioiiitische Substanz briiunlich gefarbten Kaolin) ausgefullt und mitunter audi mit griinliclien fetzen- artigen, faserigen und nadeli'orniigen Infiltrationsprodukten von Clilorit und Epidot versehen. In vielen Feldspathdurchschnitten kann man freilich am Rande einen scliarfen, weniger verwitterten Saum bemerken, woraus hervorgeht, dass die Verwitterung von der Krystallmitte ausgieng. Die Umwandlungsprodukte, welche die Feldspatlimitte trilb maclien, sind zumeist lftngs der Spaltungs- und Zwillingsriclitungen gelagert; bei den mikroklinartigen Schnitten deshalb oft in Gitterform.

N^ Q

•tovioi-ioo.

I

rig. 15. Das FelsgeMnge zwischen der Haslovicer Schlueht und den Gftrten ron Dol.inky. Das ganze Gehange besteht aus dioritischem Ajapmbolit und in diesem iegen die Radiolithporphyrgange 100 und 102, zwischen beiden steht der Gang L01 to, (lessen Gestein ein dioritischef Quarzsycmt ist. Am nOrdl. Kndo belindcl, sicli im Ixange L08 ein diorit. Syenit und aber demselben (links ohne Summer) der dang- 104, aessen Gestein dem des 100. Ganges ahnlich ist.

Der Quarz, der hier nftchst dem Feldspath an meisten auftritt, kommt in klaren, meistentheils unregelmassigen, oft zu Gruppen verbundenen KSrnern vor. Regelmassige Durchschnitten an denen die Prismenflachen langer sind als die der Pyramide, kommen seltener vor.

Die Quarzkorner und audi die etwas grauen Calcitkorner, fiillen die Zwiselien Winnie zwischen den Feldspathen aus, wahrend dem die blaugriine oder gelbliche, ja hie und da audi br&unliche Chloritsubstanz, welche auch lli'uil'clien kleiner Korner ontha.lt, in kleineren und griisscren Fetzen zerthcilt ist, welche durch faserige Aderdicn gewBhnlich verbunden erscheinen.

Nebst sekundiirem Magnetit, der von Chloritsubstanz umschlossen wird, kann man auch primiiren Magnetit konstatieren u. z. nach den scliarf quadra- tischen Umrissen. Nebst seltenen blutrothen Magnetitkornern findet man

106

auch grossere quadratische und. hexagonale, am Rande schwarze, im Innern braungrau durcascheinende Umrisse, die am clicsten dcm zu Limonit verwit- ternden Pyrit angehoren dtirften.

Endlich enth&lt dieses Gestein auch Apatit, dessen kenntliche, scharf begr&nzte Liings- und Querschnitte hie und da auftreten.

Die chem. Analyse, welche vom II. Plaminek im cheni. Laboratorium der II. Prof. Preis am bom. Polytechnikum durchgefllhrt wurde, ergab in "/„.

Kieselsfture 58*46

Thonerde 14-38

Eisenoxyd 3'75

Eisenoxydul 6*67

Manganoxydul 0*36

Kalkerdo 5"24

Bittererde 1-59

Kali 3-40

Natron 1*S3

Kohlens&ure 8'40

Wasser 2-Q3

100-45

Wenn wir nicht die selir kleinen Mengen von Epidot, Uiiniatit, Limonit und vielleicht auch Pyrit beachten und auf Grund des Eisenoxydes die Menge von Magnetit berechnen, miisscn wir den Uberschuss von Eisenoxydul dem Chlorit hcirechnen, wodui'ch wir die am Eisenoxydul reichste Abart desselben bekommen, niimlich den Ripidolith (Mg: Fe = 1 : 2). Auf Grund der mikroskopischen Untersuchung und der angefuhrten Anmerkung berechnete Moficky" die mineralogische Zusammensetzung dieses dioritischen Syenites in foteender Weise :

107

DieSeuerstoffverhaitnisse:

Ortlioklas

Audcsiii

a

a

be

a

+3

•a

©

3

Kaolin

&

w in

a

o a}

"P

"/ I

3 <

3 u

a

0

-0

Kieselsaure . . .

81-178

6-986

4-116

1-876

1-824

0-872 16-154

Thonerde ....

6-7M

1-784

1 -089

0-957

1-868

0-578

1-048

Eisenoxyd

1-186

1-186

Kisonoxydul . . .

0-488

0-876

1-107

Manganoxydul . .

0-081

0-081

Kalkerde ....

L-497

L-178

0-810

Bittererde . . .

0-686

0-686

0-848

0-848

Kali

0-578

0-578

Kohlensaure . .

8-856

8-851

Wasser

1-804

1-868

0-486

Die Verhaitnisse der Minerale:

/o

O

in

a

3

o -a

6

Audcsin

a>

a

o

3 o

3-420

jj

3

U

a

P

in

:/>

o

3

5|

3 o <

Kieselsaure . . .

58-458

13-005

7-717

2-392

1-038

30-889

Thonerde . . . .

L4-880

4-714

8*80 1

2-050

8-980

1-238

8-844

Eisenoxyd . . .

.'1-750

3-750

Eisenoxydul . . .

6-668

1-687

4-981

Manganoxydul

0-860

0-860

Kalkerde ....

5-889

4-132

1-116

Bittererde . . .

1 -590

L-590

Natron

L-880

1 -330

Kali

8-400

3-400

Kohlensaure . .

8-840

8-840

Wasser

8-080

_ _

,

_

L-589

0-491

Summa . .

100-448

7-303

20-110

11-815

5-558

5-437

14-820

8-86 1

80-889

2-244

108

R. U. Gang LOS

(Syeniti

seller

Diorit.)

E. U.

Gang nil

(Felso-

phyr.)

E. U.

Gegen

Dolanky,

(Diorit.

Amphi ho I it.)

E. II.

Gang 105.

! Verwitt.

Gestein.)

R. li.

Ndl'lll. v, DohiiiKv.

(Gran

wacken-

schiefer.)

Darnach besteht der dioritische Quarzsyonit des Ganges 101 aus .'SO0/,, Quarz, 20% Orthoklas, L7°/0 Kalknatronfeldpath, L5°/0 chlorit. Substanz, 77,% Calcit, 5%%, Magnetit und :V/2% Kaolin. Von diesem letzteren wird in Anbetracht des Uberscbusses dor Thonerde in der Wirklichkeit gewiss inolir vorhanden sein.

In den Dtlnnschliffen des dioritischen Syenites aus dem Gauge 103, zu ! welchen Ilandstiicke aus dem nordlichen Ende des Abhanges, unweit der GSrten von Dolanek entnomraen wurden, konnte man noch tlberreste von Amphibol vorfinden u. z. in Form von sehr langen und schmalen, faserigen braungelben und grunlicheh Saulchen. Einige porphyrisch auftretende Feld- spathdurchschnitto zeigen in den Randstreifen tune schone Schale.nstruktur aus dunkleren, gekornelten und wieder farblosen Zonen, wahrend dem das Innere mitunter ein fremdes Mikrolithgemenge enthalt, das dem dioritischen Amphibolite des Abhanges fthnlich 1st.

Der Gang 104, der im nordlichen Ende des Felsabhanges sich belindot, enthiilt einen graulichen und gelblicheu Eelsophyr, der mit dem Gestein des Ganges 100 ganz iibereinstimmt.

Der dioritische Amphibolit, in dem alio angeftthrten Giinge auftreten, hat am siidlicheu Ende des Abhanges ganz dieselbe mikroskopische Beschaffen- heit wie jener am gegenuberliegenden Ufer in der LibSicer Felswand zwischen den beiden Asten des Gauges 24, was wieder fur einen Beweis gelten kann, da,ss die Hypothese von dem Zusammeuliiingon beider Moldauufer vor der Bildung des Flussbettes richtig ist.

Der weiterc Abhang des Moldauthales bei Dolanky ist viol sanl'ter und wird vom l.'asen bedeckt. Er scheint wieder aus Grauwaokenscliiofern /n bestehen, die dem Uutcrsilur angehoren und enthiilt nordlicli von Dolanky brim Ende des Dories einen cca >/4 m miichtigen steil stelienden Gang, (lessen Gestein riithlich und stark verwittert ist und der mit Nro 105 in das Kartchen irrthiimlicher Weise mit Nro L04 eingezeichnet wurde. Dieses stark verwittcrtc Gestein konnte weder mikroskopisch noch chemisch bestimmt werden.

Weiter gegen Norden n. z. zum Zlonfiicer Thale besteht der Abhang wieder aus dioritischem Amphibolite, der hier eine m&chti'ge Decke bildet

und mit dem man unter den Schiefern des Untersilur als mit einer strati- grafisch wichtigen Gesteinsart rechncn muss.

Im Steinbruchc zwischen Dolanky und dem Ausgange des Zloncicer Thales, gerade gegentlber von Dolan kann man bemerken, dass thv Grauwacken- schiefer im Kontakte mit dem dioritischen Amphibolit seine Scheiferstruktur ganz vorlici-L fester und heller wird, wahrend die tieferen Sohichten, wo das Gestein dunkler ist und (im Ganzen) horizontal schiefrig ist, vvellig ge- bogen sind.

An diesen Stellen inachcn sich Kieselschiefereinlagen, die auf beiden Seiten ausbeissen, bemerkbar. Aus der Verbiegung der Schichten kann man

109

urtheilen, dass diesselben, als sie von dor Nordseite aus vom dioritisehen Amphibolit gedrflckt wurden, noch mehr odor weniger woich, plastisch waren.

Der dichte schwarzgraue Grauwackcnseliiefcr aus dem angofiilirton Steinbruche zeigt im Mikroskop ein sehr feinkSrniges Gemenge, das dem grossten Theile nach aus kaolinischer, zwischen X Nikols dunkel bleibender Substanz besteht, in dor griinliche kurze Niidelohen Fetzen mid Fransen dor Chloritsubstanz sich befinden. In dieser sind wieder sehr zahlreiche Quarz- korner, schwarze Ko'rnchen hauptsachlioh dem Pyrit angehflrend, und seltene grobere CalcitkSrner. Pyrit ist einerseits durch seine goldigschimmernde Fiirbung im einfallenden Lichtc kenntlich, theils durch die Reaktion fmit Chlorbaryum in der mit Soda, und Salpeter aufgeschlossenen Gesteinsprobe. Bei dor Untersuchung dor aufgeschlossenen Gesteinsmasse zeigte sich audi (mho deutliche Reaktion auf Mangan. Feldspathfragmente, die, wie wir gesehen baben, in anderen Schiefern oft reichlich vorhandon sind, wurden in dicsem Scliiefor nicht vorgefunden.

Die Schieferstruktur des Gestoinos tritt uatiirlich in den Diinnschliffen mir sehr schwach horvor und wird houptsachlich von don sclnnalen parallelen Streifchen bedingt, welche dor Hauptsachc nacli aus Kaolinsubstanz bestehen und weniger Quarz- und. Pyritkornchen enthalten, als die benachbarton Streifen.

Dor Kieselschiefer, der in don Schiefern abwocliselnd schwarze dichte Lagen bildet, zeigt bei 100 X Vergr. Streifen und Strienien von sehr zarten abgernndeten Kornern und Stiiubchon, unter doneii viole als rundliche Oder langliche Gasblaschen sich erkennen lassen; zwischen ihnon sind cbenso grosso, dicht geluiuftc durchscheinende Quarzkorner erkennbar. Mit diesen dunkleren Streifen wecliseln Zonon von groberen fast klaren Quarzkornern ab.

Wird ein Splitter dieses Kioselschicfers auf Platinblech gegliiht, entfarbt er sich zum grossten Theile mid das sehr schnell in eben derselben Weise Wie andere Kicselscliioferprobon und wird lichtascligraii. Das ausgogliihto Stiicken eines Biinnscbliffes zeigt im Mikroskop, dass es durchwegs aus Quarz- kornern besteht, zn denen sich nur spftrlich farblose odor nur etwas griinliche odor gelbliche Fetzen und kurze Nadelchen gesellen, dafiir aber unzahlige, dicht godriuigte abgorundete odor liingliclio Gasporen odor seltene schwarze und undurchsichtigo Kohlenpartikelchen, welche in der mittleren inneren Lage des gegliihten Dttnnschliffes intakt geblieben sind. Mitunter kommen audi br&unliche Limonitflecken vor, die aus Magnetit odor Pyrit durch das Gluhen entstandon sind.

Aus allem doni kann man schliesson, dass die Fiirbung dos Kieselsohio- fors bauptsiichlich von Gasporon, die in sehr kloinon Quarzkornchen ent- halten sind, und weiters von kohligor odor besser gesagt graph itischer Substanz bedingt wird.

Der dioritische Amphibolit, vvolchor von Kalk- und Quarzadern stark durchdrungon ist und don ganzen felsigen Abhang von Chvaterub bis zum

R. U. Nnnll v. DoMnky. (Kiesel- schiefer.)

iwaiiiM— iiiiinswaMMMfffffffljHHffijff

.10

Ausgange des Zlonfiicer Thales zusammensetzt und sehr kleine Schieferpartien einschliesst, ist von lichter Farbe und besitzt ein sehr feines Korn.

Bei 100 X Vergrosserung ist er durchwegs krystallin, und besteht haupt- sachlich aus buschelfSrmigen, strahligen odor auch stromformigen Aggregaten, welche aus weissgrauen Oder scbwach griiulich gcf'iirbton, deutlich pleochroi- tischen faserigen Saulchen, Niidelchen und Fetzen bestehen, weiters entliiilt er zahlreiche Quarzkornchen und eine farblose durch Aggregatpolaraation sich auszeichnende Substanz, die noch leistenformige Umrisse zeigt und endlich schwarze kleine Pyrit- und Magnetitkornchen, durch deren Verwitterung flockige Limonitadorchen iin Gcsteine bowirkt werden.

Ndrdlich von Chvateruby in einem steinigen Hohlwege, der nach Kozlomln flihrt, bcsitzt der dioritischc Amphibolit ein verhiiltnissmassig groberes Korn und wird deutlich feinkornig. Diese feinkornige Struktur und der etwas ver- schiedene Habitus, der durch "Verwitterung bewirkt wurde, war Ursache, dass Boficky* in das K&rtchen den Gang 105. (eigentlich 106.) nordlich von Chva- terub cinzeichuen liess, der in dor Wirklichkeit spater nicht vorgefunden werden konntc.

In den Diinnschliffon des angefuhrten, stark verwitterten feinkSrnigen Amphibolites, die von boiden Seiten des Hohlwogcs genoniraen wurden, sieht man bios fragmentiire breite, durch sehr zahlreiche parallels Spaltuhgsrisse ausgezeichnete, stellenweise audi faserige Amphiboldurchschnitte, welche grunlich oder schwach briiunlich gefftrbt erscheinen und schwachen (blaugrun- briiunlich) Pleochrolsmus besitzen. Itn polarisiortcn Lichte zeigon dio Amphi- bole ein ziemlich buntes Farbenspiel. Sie nehmen 3/r, '% der ganzen Masse ein. Zwischen ihnen sieht man Aggregate von klarcn Quarzkornchen, Calcit, Feldspathttberresten, welche durch das grlinliche Chloritmineral verbunden sind und nur an einigen Stellen die Umrisse ehemaliger Feldspathleisten ver- rathen. Sic; werden gcwohnlich von Aggregaten schwftrzlicher Korner begleitet, die hauptsiichlich dem Pyrit angehoren und von grauen oder braunlicheii triiben Kaolinflocken.

Im Ganzen macht dieser Amphibolit don Eindruck einer Tuffmasse und in Anbetraclit seiner ziemlich grossen Verwitterung ist wirklich auffallend das frische Aussehen der Amphiboldurchschnitte, welches aber seinen Grund in der faserigen Umwandlung der Amphibolsubstanz in Epidot und Chlorit hat.

Dieses AmpbJbolit-Gestein schliesst das rechte Moldauufer gegenuber von Eralup ab und mit der Beschreibung dcsselben ist diose bescheidene Arbeit zu ihrem Ende gokommen.

Gewiss ist diese Publikation, welche die petrographische Beschaffenheit der Moldauufer zwischen Prag und Kralup schihlcrt, nicht erschopfend und fehlerfrei, sie wird aber wolil doch in irgend welchem Masse zur Kenntniss der petrographischen Verhiiltnisse der Umgebung von Prag beitragen.

Geologische Schlttsse von grosserem Belang konnen und wollen wir aus den ebon gelieferten petrographischen Daten nicht Ziehen, weil erstens das weitere sehr interessantc Moldautlial zwischen Prag, eigentlich zwischen

Ill

Konigsaal mid Stochovic noch nicht untersucht wurde, welches ebenfalls in die unteren Silurschichten eingefurcht ist mid viele Eruptivgange besitzt*) und zweitens weil wir wirklich zweifeln, ob es moglich und gerathen sci, die Eruptivgiinge des Moldauthales so unbedingt mid intensiv zur Ziehung der geologischen Schlttsse in dem Masse zu bentitzen, wie man frllher es tlimi zu miisscn geglaubt hat.

*) Siehe „die Porphyrgesteine" Borickfs S. 124 und 128, wo aber in denKartchen, welche ebenfalls der ScnPeiber dieser Zeilen gezeichnet hat, noeli nicht alio Gange ein- gezeichnet sind, was bei den spateren Durchmusterungen dieser romantiscben Flussfurcbe durch denselben konstatiert wurde. Audi dieses sttdliche Moldauthal ist ein sehr anzie- hendes Objekt fur den Petrographen, um so anziehender, als in demselben die VerscMe- denhelt der Eruptivgange viel manigfaltiger ist, als iro nOrdlichen.

teg?- ■>).-)''

■■■■■■■■■■■■■■■■I

LlS.lOO

Fig. 16. P;ts Kftrtehen <l<r Eruptlvgesteine, welehe[ linden Moldauufern zwischen Frag una Lctky auftreten. (Siehe Fig. l, 2, 7, 8, 9, to, 11, 12, L8.)

Zdawcti'

Fig. 17. Das Kartchen der Eruptivgesteine, welche in den Moldauufern zwischen Letky und Kralnp auftreten. (Siehe Fig. 8, 5, 6, 14, 15.)

■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■I

Erklarung zur Tafel mit den mikroskopischen DiinnscMiffen.

8.

7.

(Tergr. lOO X)-

Glimmerpikrophyr aus der Libsicer Felswand (L. U. Gang 26.)- Aus der Grundmasse treten am deutlichsten Augitindividuen (au.) horvor. In der Mitte der Zeichmmg ist ein typischer, schimer Durchschnitt dieses Minerales. Weiters sieht man Biotit (b), dessen basale Schnitte hexagonal und dunkel, die mit der Hauptaclise parallelen aber leiston- formig und verschiedenartig lichtbraun erscheinen. Olivin (ol.) ist zumeist in Chlorit umwandelt und kommt in unregelmiissigen Korncrn vor. Die schwarzen Quadrate und Korner sind Magnetit; oben rechts sieht man auch einen hexagonalen Apatitquerschnitt (a.)

Olivindiabas aus dem Gehihngc gegeniiber Roetdk (R. U. Gang 36.)- Ein ziemlich gleichmassiges Gemenge von Plagioklasleistchcn (pi.), grau- brauner, zersprungener AugitkOrner (au.) und grtiner Verwitterungspro- clukte des Olivins, niimlich Chlorit (eld) und Serpentin (s.), in dem stellenweise auch Dolomitpaitien (d) auftreten.

Diabas aus demselben GeMnge (R. U. Gang 65). Enthiilt in der Grund- masse Augitkrystalle (au.), Plagioklasleistchen (pi.), das cldoritisch-serpen- tinische Verwittcrungsprodukt (ch.). Pyrit (p.) tritt mitunter auf, oft aber schon verwittert.

Porphyrischer Augitsyenit aus demselben G change (R. U. Gang 61.). Ein gleichformiges Gemenge von Orthoklaskrystallen (o.), die im Inneren trub am Rande klar sind, von Augit (au.) und scinem Umwandlungs- produkte Chlorit (ch.). Schwarzer Magnetit, Plagioklas (pi.) und Quarz (k.) fehlen auch nicht. Die grossen (bis 4 mm) porphyrischen Feld- spathe sind nicht in der Zeiclmung.

Kieselschiefer gegeniiber von Letky (R. U.). In der klaren Quarzmasse sieht man sternformige Gebilde eines Eisonsilikates und schwarze Streifen von Magnetit und staubformigen Gasporen.

Bilurische GrauwacJce von Podbaba (L. U.). Enthiilt lichtere aber ctwas getriibte, stellenweise geriefte Feldspatlikiirner, klare Quarzc (K.), einen schwarzen Pyritschnitt und flockige Grundmasse.

Radiolithischer Quarsporpliyr aus dem Gehiinge gegeniiber von Rodok (R. U. Gang 28.). Im polar. Lichte. Auffftllig sind die Radiolithc welche strahlig polarisieren. Der mittlere liingliche Radiolith lagert sich um ein Feldspathleistchen ; Quarzkornchen (K.) kommen auch vor. Pine felsitische Stelle des felsitiscli-radiol. Porphyres aus demselben GeMnge (R. U. Gang 31. b). Im polar. Lichte. Ailcs besteht aus feinen, schwach bliiulich und dunkel polarisierendcn felsitischen Quarzkornchen. Sehr selten kommen Feldspathleistchen vor. In der ganzen Masse liegen zerstreute rostige Limonitpartien herum.

^kroskopische Diimiscliliffe elniger Gesteinsarten aus dem Moldautlialc zwischcn Prag unci Kralup.

55 W E I T E R, BAND.

Zweiter Theil.

III. Botanische Abtlieilung. Dieselbe enthalt:

Prodromus der Flora von Bohmen von Prof. Dr. Ladislav Celakovsky (II. Theil (Vergriffen.) Preis n- 2fi0

IV. Zoologische Abtheilung. Dieselbe enthalt:

a) Prof. t)r. Ant. Fric: Die Wirbelthiere Bohmens.

h) Die Flussfischerei in Bohmen.

c) » Die Krustenthiere Bohmens. Preis fl. 3

V. Chemische Abtheilung.

Prof. Dr. Em. Boficky: Uber die Verbreitung des Kali und der Phosphorsaure

in den Gesteinen Bohmens. Preis J»0 kr-

Preis der ganzen zweiten Hiilfte des zweiten Bandes (III., IV. u. V. Abth. zusammen) geb. fl. 5

DniTTEH BAND.

I. Topographische Abtheilung. , . Verzcichniss der in den J. 1877—1879 vom k. k. mil.-geogr. Institut trigonometrisch

bestimmten Ilohen von Bohmen herausgegeben von Prof Dr. Karl Kofistka und Major 11. Daublebsky von Stern eck . . .. ...-. A- 1*80

II. Geologische Abtheilung.

I. Heft. Petrographische Studien an den Ph onolithges tcinen Bohmens von

Prof. Dr. Km. Boficky. Preis . . . fl. I"—

II. Heft. Petrographische Studien an den M elaphyrgesteinen Bohmens von Prof. Dr. Em. Boficky. Preis . . . . A- I'- ll! Heft. Die Geologie des bohmischen Erzgebirges (I. Iheil) von Brol. Dr. Gustav Laube. Preis "• *''~

III. Botanische Abtheilung.

Prodromus der Flora von Bohmen von Prof. Dr. Ladislav Celakovsky. (III. Theil Schluss.) Preis .... "• i'40

IV. Zoologische Abtheilung.

I Heft. Die Myriopoden Behmens von F. V. Rosicky. Preis «0 kr.

II. Heft. Die Cladoceren Bohmens von Bohuslav Helhch. Preis fl. I'M)

V. Chemisch-petrologische Abtheilung.

Elemente einer neuen chemisch-m ikroskopischen Mineral- und Gesteinsanalyse von Prof. Dr. Boficky. Preis . fl- l'*0

V I E R, T E R 13 A N E>.

No. 1. Studien im Gebiete der b6hmischen Kre ideformation. Die Weissen-

berger und Malnitzer Schichten von Dr. Anton Fric. Preis ..... fl. A'— No. 2. Erlauterunge.i zur geologischen Karte der Umgebungen von Frag von

.1. Kreici und R. Ilelmhacker ,•,■.■,••*■,••, , "

No. 8 Prodromus der Flora von Bohmen von Prof. Dr. Ladislav Celakovsky.

(IV. Theil.) Nachtrage bis 1.880. Verzeichniss und Register . fl. i40

No. 4. Petrologisehc Studien an den Porphyrgesteinen Bohmens von Prof. Dr.

Em. Boficky und Jos. Klvana . - ■•:•••• "\x, ,

No. 5. Flora des Flussgebietes der Cidlina und Mrdlina von Prof. Ed. Pospicnal

No. G. Der Hangendflotszug im Seklan-Rakonitzer Steinkohlenbecken von Carl Feistmantel "'

F XJ N F T E 13. BAND.

ebirges (Zeleznc men von J. Krej

mation. III. Die schichten. Von Dr. Anton Fric. fl- 3'

*

SECHSTER BAND.

No. 1. Dber die Torfmoore Bohmens in naturwisaenschaftlicher und national- okonomischer Beziehung mit Berucksichtigung der Moore der Nachbar- lander. Von Dr. Fr. Sitensky. I. Abth. Naturwisseuschaftlicher Tbeil. . . . fl. 2'80

No. 2. Die Stisswasserbryozoen Bohmens. Von Josef Kafka 11. 1/20

No. 8. Grundziige einer Hyetographie des KOnigreiche s Bohmen. Von Dr. F. J. Studnicka 11 I'M

No. 4. Geologie des bohmischen Erzgebirges. II. Theil. Von Dr. Gustav C. Laube.

11. 250

No. 6. Untersuchungen uber die E'auna der Gewasser Bohmens. I. Metamorphose der Trichopteren. I. Serie. Von Fr. Klapalek fl. T20

No. 6. Prodromus der Algenflora von Bohmen. I. Th. Forts. Von Prof. Dr. Anton H a n s g i r g 11. 8"

SIEBENTEB BAND.

DieFlechten der Umgebung von Deutschbrod von Jos. Novak. . .11. 1.— Studien im Gebiete der bohmischen Kreideformation. IV. Die Teplitzer.

Schichten. Von Prof. Dr. Ant. Fric fl. 3

No. 3. Uber die chemische Zusammensetzung verschiedener Ackererden und Gesteine Bohmen' a und uber ihren agronomiachen Werth. Von Dr. Jos.

Ilanamann 11. 2-

Die tertiaren Land- und Susswasser-Conchylien dea nordw. Bohmen von

Gottlieb Klika fl. 240

Die Myxomyceten Bohmens von Dr. Lad. Celakovsky (Sohn) 11. 1'20

Geologische Karte von Bohmen. Section VI. Entworfen von Prof. Job. Kre.jci. Mit Erlauterung von Prof. Dr. A. Fric. Preia fl. 220

No. 1. No. 2.

No. 4.

No. 5. No. 6.

A O II T E R BAND.

No. 1. Ubersicht der Thatigkeit der naturw. Landesdurchforschung v. J. 18(i4

bis 1890 von Prof. Dr. K. Kofistka fl. 30

No. 2. Untersuchungen der Fauna d. bbhm. Gewasser. II. Fauna d. bohm. Teiche

von Jos. Kafka fl. 1-20

No. 8. Monographie der Ostracoden Bohmens. Von Wenzel Vavra . . . fl. 200 No. 4. Prodromus der Algenflora von Bohmen. Zweiter Theil. Von Prof. Dr. Anton

Hansgirg , fl. 3-—

No. 5. Recente und fossile Nagethiere Bohmens. Verfasst von Josef Kafka. 11. 2.20 No. 6. Untersuchungen uber die Fauna der Gewasser Bohmens. I. Metamorphose

der Trichopteren. II. Serie. Von Prof. Fr. Klapalek fl. P80

N E U N T E R BAND.

No. 1. Studien im Gebiete der bohmischen Kreideformation. V. Priesener

Schichten. Von Prof. Dr. Ant. Frio fl. 8'—

No. 2. Untersuchungen ilber die Fauna der Gewasser Bohmen a. IV. DieThierwelt

des Unterpocernitzer und Gatterachlager Teiches als Reaultat der Ar-

beiten an der iibertragbaren zoologischen Station. Verfasst von Prof. Dr.

Ant. Fric und Dr. V. Vavra 11. 8'-r

No. 3. Das Moldauthal zwiachen Prag und Kralup. Eine petrograph. Studio von Josef

Klvaiia fl. 1.50.

No. 4. Die chemische Bescha ffenheit der fliessen den Gewasser Bohmens. I. Theil.

Hydrochemie des Egerflusses. Von Dr. Jos. Hanamann fl. 1*50

No. G. Geologische Karte von Bohmen. Section III. Entworfen von Prof. Dr. Ant. Fric

und Prof. Gustav C. Laube fl. 2-50

Z E H N T E B, BAND.

No. 1. Geologische Karte von Bohmen. Section II. Entworfen von Prof. Dr. Ant. Fric und Prof. Dr. Gustav C. Laube fl. 2-80

Oruck von Dr. Ed. Gregr in Prag 1S90. Selbstvurlag.

MUS. COMP. ZOOL.

S-

DAS ARC HIV

fur die

naturwissenschaftliche Landesdurchforschung von Bohmen

I. bis V. Band : Redaktion von Prof. Dr. K. Kofistka und Prof. J. Krejcf, VI. Band u. s. w. : Redaktion von Prof. Dr. K. Kofistka und Prof. Dr. A. Fric,

enthalt folgende Arbeiten :

E R S T E R BAND.

I. Die Arbeiten der topograpbischen Abtheilung und zwar:

a) Das Terrain und die IT 6b e n v e r h altni s s e des Mittelgebirges und des Sandsteingebirges im nordlichen Bohmen von Prof. Dr. Karl Kofistka.

b) Erste Serie gemessener Hohenpunkte in Bobmen (Sect.-Blatt II.) von Prof. Dr. Kofistka.

c) Hoh ensobichtenkarte, Section II., von Prof. Dr. Kofistka. Preis fl. 4" Preis der Karte app fl. 1*60

II. Die Arbeiten der geologiscben Abtheilung. Dieselbe enthalt:

a) Vorbemerkungen oder allgemeine geologische Verhaltnisse des nord- lichen Bohmen von Prof. Johann Krejci.

b) Studien im Gebiete der bohm. Kreideformation von Prof. J. Kre.ici.

c) Palaontologische Untersuchungen der einzelnen Schicbten der bohm. Kreideformation u. s. w. von Dr. Anton Fric.

d) DieSteinkohlenbecken von Radnic, vomlluttenmeisterKarlFeistmantel. Preis fl. 4-50

DH. Die Arbeiten der botaniscben Abtheilung. Dieselbe enthalt: Prodromus der Flora von Bobmen von Dr. Ladislav Celakovsky. (I. Tbeil.) Preis fl. 1-—

IV. Zoologische Abtheilung. Dieselbe entbalt:

a) Verzeichniss der Kafer Bohmens vom Conservator Em. Lokaj.

b) Monographie der Land- und Susswassermollusken Bohmens vom Assi- stenten Alfred Slavik.

c) Verzeichniss der Spinnen des nordlichen BOhmen v o m R e al-L ehrer Emanuel Bart a. Preis fl. 2'

V. Chemische Abtheilung. Dieselbe enthalt: Analytische Untersuchungen von Prof. Dr. Hoffmann. Preis des ganzen I. Bandes (Abtb. I. bis V.) geb

Preis

. 25 kr. . fl. 9-—

>5WEIrrER, BAND.

Erster Theil.

I. Die Arbeiten der topograpbischen Abtheilung und zwar:

aJDas Terrain und die HShenverhaltnisse des Iser- und des Riesen- gebirges und seiner sudlichen und ostlichen Vorlagen von Prof. Dr. Karl Kofistka.

b) Zweite Serie gemessener Hohenpunkte in Bohmen (Sect.-Blatt III.) von Prof. Dr. Kofistka.

c) Hoh en s chichtenkarte, Section III., von Prof. Dr. Kofistka.

d) Hohenschichtenkarte des Riesengebirges von Prof. Dr. Kofistka Preis dieser Abtheilung fl. 4-50

II. Die Arbeiten der geologiscben Abtheilung. I. Theil enthalt:

a) Prof. Dr. Ant. Fric: Fauna der S teinkohlenf ormation Bohmens.

b) Karl Feistmantel: Die Steinkohlenbecken bei Klein-Pf ilep, Lisek, Stilec, Holoubkow, Mireschau und Letkow.

c) Jos. Vala und R. Helmhacker: Das Eisensteinvorkommen in der Gegend von Prag und Beraun.

d) R. Helmhacker: Geognostische Beschreibung eines Theiles der Gegend zwischen Beneschau und der Sazava. Preis . . . fl. 4"

Die chemisclie

l tier Hi

I. Theil.

Hydrochemie des Egerflusses.

Dr. JOS. HANAMANN,

Vor.tehei del agrloulturot-ml.oh.il ▼.tiuehiit.tlon I.obo.ltz.

ARCfflV DER NATURWISSENSCHAFTLICHEN LANDESDURCHFORSCHUNG VON BOHMEN.

(IX, Band, Nro. 4.)

P R A G.

DRUCK VON Dr. EDV. GREGR. - KOMMISSIONS-VERLAG VON FR. RLVNAc.

1894.

Die ursprttngliche Absicht, dem Texte oinige Orientieriuigskftrtchen beizugeben, konnte nicht ausgeftthrt werden. Der geehrte Leser wolle sioh, wenn noting, einer beliebigen geologischen

JCarto von BOhmen bedienen.

Einleitung.

Wissenscbaftlicben deist and wissenscbaftlicbe Erfolge kann man unserer Zc.it, debt absprechen und so debnt sicb unaufbaltsam das weite Gebiet der menscb- lichen Erkenntnis in der Erforscbung des Waltens der Natur in ibrer bewunde- rungswtirdigen und grossartigen Werkstatte aus. Die Cbemie, welclie auf ver- scbiedenen Gebieten menscblicber Tbatigkeit so gewaltige Entdeckungen zu Tage gefordert hat, wendet ibre Blicke erfreulicher Weise audi der Erforsclmng derje- nigen Verbaltnisse zu, welcbe die Wasser verscbiedener Bescbaffenbeit darbieten.

Zwar feblt es gegenwartig nicbt an Analysen einzelner Quellen und Fltisse, ■•liter mil- sebr wenige Dntersucbungen existiren, welebe izns ein abgeseblossenes Bild der Veranderungen fliessender Gewasser in den verscbiedenen Tbeilen ihres Laufes und der cbemiscban Bescbaffenbeit ibrer Zufliisse in der Art liefern wiirden, dass wir tiber das ganze Quellengebiet eines Flusses systematisch onterricbtet wiirden und dass derartige Untersucbungen mit den erforsebten geologiscben Grund- lagen in Verbindung gebracbt, ttberhaupt alle jene Factoren mitberticksicbtigt wiirden. welcbe nicbt nur den grosseren oder geringeren Wasserreicbtbum des in Betracbt kommenden Flussgebietes und die relative Vertbeilung des fliesseudeii Wassers bedingen, sondern aucb die Bescbaffenbeit, Menge und Vertbeilung der aufgelosten und transportirten Stoffe in den verscbiedenen weitverzweigten Adersystemen eines Flusses und selbst die Scbwankungen, die sicb in der Menge der einzchien Bestand- theile zeigen, liefern mocbten.

Urn die bydrograpbiscben und bydrochemisclien Verbiiltnissc eines Landcs ricbtig beurtbeilen zu konnen, muss man vorztiglich die vertioale, wie borizontale Gliederung des Bodens, die geologiscbe Bescbaffenbeit mid Bedeckung desselben, die klimatiscbeil Factoren, besondcrs die Niederscblagsmenge und die pbysikaliscb- chemisebe Bescbaffenbeit der Gewasser und der Gesteiue, welcbe dieselben durcb- ftiosscti, naber kennen.

Bei der wicbtigen Rolle, welcbe das Wasser in alien drei Aggregatszu- standen bei der Umgestaltung der festen Erdrinde spielt, sei es durch mecbaniscbe Zerstorung und Zerreibung der Gesteine, sei es durch cbemiscbe Zersetzung, Auf- iosung und Fortfiibrung einzelner Bestandtbeile derselben, bei (k;r bedeutsamen Tbatigkeit, welcbe diesem leicht beweglichen Element als destructives und tivel-

i

Lirendes Agens der fcsten Erdkruste eigen 1st, konnen chemisclie Analysen flies- sender Wii.sscr and ihrcr Quellen, wenn sic im vorhin angeftihrten Sinne im ganzen Lande durchgefiihrt werden, sowohl cin besondercs, als audi ein allgemeines Inte- resse besitzcn.

Gcgcnwiirtig begniigt man sich nicbt mchr wie friihcr durch Jahrhunderte mit den geringen Kenntnissen, die man iiber das Wasser besass, welche erst, im Beginne dieses Jahrhunderts durch die Analysen der beruhmtesten Mineralquellen gefordert wurden und die in Bezug auf die Beschaffenheit verschiedener W&sser hochst mangclbaft waren, so dass sclbst die kurz vor 1830 ausgeftihrten Analysen verschiedener naturlichcr Wasser heute kaum mehr ihren Zweck erfiillen. Erst die in der letzten Hiilfte des 19ten Jahrhunderts unternommenen Analysen nattirlicher Wiisscr und Mineralwiisser entsprechen mchr den Fortschritten der Chcmie und der Naturwisscnschaften im Allgcmcineii.

Konnen wir uns auch nicht schincichcln, dass die Wasseranalysen des letzten Dczenniums schon als vollstiiudige gelten werden, so 1st ihnen jedenfalls ein Schatz von Thatsachen eigen, der weil unscrc jetzigen Untersuchungen auf genauen Be- obachtungen und Versuchcn bcruhen, fiir alle Zeiten Werth behalten wird.

Nicht nur die poroscn und zcrkluftetcn, sondern auch die compacten Ge- steine besitzcn abgesehen von ihren Zerklttftungen gewiss cine viol grossere Per- nieabilitat fiir die Hydrometeore, als man gewohnlich vorauszusctzen geneigt ist, und welche dem Wasser besondcrs unter starkerem Drucke cinen Zugang in das Innere des Gesteines gestatten. Jc nachdem der Erdboden mehr oder weuigei' wasserdurchlassend ist, dringt mehr oder wenigcr von den Mctcorwiissern ein.

Die Hydrometeore enthalten bekanntlich nicht nur reines Wasser, sondern auch Sauerstoff, Stickstoff, Kohlcnsiiure und salpctersaures Ammoniak gelost. Indeffi sic das Gestein durchdringen, nehmen sic Bcstandthcile desselben auf, die je nach Beschaffenheit der Gestcinc wechseln; und gerade dicse Frage ist cine der wich- tigsten bei der Untersuchung und Beurtheilung des Wassers in Bezug auf seine Anwendung in der Technik und in hygienischcr Bczichung.

Liegen Untcrsuchungsreihen von Wassern aus verSchiedenen Niveaus der einzelnen geologischen Formationen vor, so ist es Icicht, schon aus dem Gestein) aus welchem das Wasser hcraustritt, auf die Brauchbarkeit dieses Wassers fur ver- schiedene Zwecke zu schliessen.

Bis jetzt sind solche Arbeiten, welche die Classification des Wassers nacb ihren Ursprungsformationen hcrzustellen versuchten, nur drei bekannt. Die von Regdmatm, welcher die Quellwiisser Wttrtenbergs, und die von Pecher, welclier die Wasser aus den Gestcinen Unterfrankens behandclt, cndlicli die Arbeit von Spaeth, welcher die hydrographischen Veihaltuisse Oberfrankens, spcziell des FrankenwaldeS zum Gcgenstando der Forschung genommen hat.

In Folgcndem wird die chcniischc Classification des Wassers nach seineffl Ursprungsgcbiete in Angriff genommen und die Untersuchung nicbt nur auf die Quellen, sondern auch auf die Iiiiclie und Fliisse ausgedelint, urn die Beschaffenheit der Wasser systematisch kennen zu Icrnen, und die Verftnderungen zu erfahrciii welche die fliessenden Wasser auf ihrem Wege erleiden, ihre Beschaffenheit nacfl den Formationen, aus denen sic entspringen, besser wurdigeu und spater auch ^lti

3

Zusammensetzung der schwebenden Theile dor Flusse und Zuflllsse, sowie die Ab- lagerungen derselben in Schlamm und Detritus besser erforsclien zu bonnen.

Den Gebalt dor Qucllcn an mineralischen Bestandtheilen finden wir in den Bachen und Fltissen wieder. In diesen unterliegt er aber grossen Scbwankungen.

Weim Monate lang ein strenger Winter herrscht, sind es nur die Quellen, welcbe unsere Fllisse speisen. Ira Somraer und Herbst gibt es oft langere Zeit- raume, innerbalb dereu ira ganzen Lande kein Niederschlag stattfindet, iiberdies werden dem Boden durch die Verdunstung ungeheure Quantitaten Wassers ent- zogen, so dass es dann 'die Quellen sind, die unseren Eiichen und Fltissen neue Nahrung zufuhren. Der Gebalt an mineralischen Bestandtheilen in den Fltissen ist dann am grossten. Zur nassen JahreSzeit hingegen, wo die Kegen und Schnee- wasser bei weitem liiebr als die Quellwasser betragen, sinkt der Gebalt an aufgo- losten Bestandtheilen herab; denn jene auf der Oberfliiche rascb und in grosser Menge flicssend.cn GewaSSer losen bei weitera weniger auf, als die in das Gebirgs- gestein dringcnden Gewiisser. Die Begen- und Schneewasser ftihren aber dann mebr odor weniger schwebende Theile den Fltissen zu, wodurch sich diese triiben.

Hieraus ergibt sich, dass die Zeit der Brobenahrac der zu analysirenden Flusswasser angegeben werden muss.

Urn den niittleren Gebalt der Bestandtheile zu erhalten, sollten cigcntiicli zu alien Jahreszcitcn und bei bohen, niederen und mittleren Wasserstanden die Analysen angeStellt werden. Da indess nnr selten solchc weitliiufige Untersuchungen durchgeffthrt werden konnen, so gentigt es, die Analysen beim niedrigsten Wasscr- stande im Sommer oder im Winter vorzunehmcu.

Ist der Zweck der Analyse auf die Auffindung der in geringen Quantitaten in den Flusswasscrn enthaltencn Bestandtheile gerichtet, so ist nattirlich dazu die Zeit des niedrigsten Wasscrstandes die geeignetste. Die Zeit des hochstcn Wasser- standes zur Analyse zu wiihlen, kann nur den Zweck haben, den Grad der Ver- dtinnung kennen zu lerncn.

An dem Ursprunge der Eger in Baycrn hat Hilger's Laboratorium begonnen die Qucllcn der Eger zu untersuchen. Weitcre Analysen der Zufliissc dieses Flusses 'iegen nicht vor. Zerstreute Analysen der Ilauptfliisse Bohmens von verschiedenen boliinischen Chemikeru ausgeflihrt, kommen nur vcreinzelt vor.

Mann kann nicht alio, an viele Hunderte zahlenden Biichlein und Wasser- u,iern Bohmens der chemischen Untersuchung unterwerfen, ohnc eino Arbeit zu erhalten, die allein ein Menschenalter erfordem wtirdc, aber man kann nach geo- gnostischen Gebieten geordnet, die hervorragendsten Zufliissc der Fliisschen und der Hauptfltisse Bohmens in gewissen zu diesen Untersuchungen gecignetsten Zeit- ri'inmen untersuchen und wird so eiuc Beihc von chemischen Analysen von Wiissern aus verschiedenen Niveau's der cinzelnen geologischcn Formationen Bobmcns cr- halten, welche gestattet, auf die Brauchbarkeit verschiedener Wasser fur die ver- 8cbicdcustcn Zwecke zu schliessen.

Die Analysen miissen moglichst erschopfend scin und sich nicht vicllcicht nn* aid' einzelne Bestandtheile des Wassers bczicben.

Mil der Eger und iliren Zuflttssen beginnend, Warden die Wasserproben 1)ci dem bleinsten Wasserstande, wo miiglich gleiebzeitig genommen und zum Ver-

1*

gleieh die zwei Hauptfltlsse Elbe und Moldau vor ihrer Vereinigung bei derUnter- suchung dor Elbe, die Eger und Moldau gleichzeitig zum lehrreichen Vergleich mit analysirt, um die Concentration dew Salzgehaltes und die Beschaffenheit des Riick- standes dieser drei Hauptwasseradern des Landes in einem und demselben Zeit- raume festzustellen.

Audi ;u\{' die Regenmenge and Heine Vertheilung im Lande in den Jahren der Untersuchung wird geblihrende Rlicksicht genommen werden mussen.

Die Trockenrtickstandsmengen der Flitsse konne tiberbaupt ofter vorge- tiommen werden, am die Schwankungen im Gehalt dor Wasser an fixen und flucb- ti^en. Verbiudungen genaucr kennen zu lernen, wahrend von sammtbehen kleineren Zufliissen qui eine vollstandige Analyse gemacbt worden ist.

Verfasser fuhrte von der Eger unci ihrcn Zufliissen viele Analysed aus und beabsicbtigt von der Elbe und ibren Zofliissen mit Ausnabme der Moldau ebenfalls an 4() Wasseranalysen, von der Moldau und ibren Zufliissen an 80 Analysen, zu- sammen gegen L60 bis 200 vollstandige Wasseranalysen im Laufe mebrerer Jahre zu liofern, oino sebr muhevolle ' Arbeit, die aber wertbvolle Beitrage zur hydro- cbemischen Kenntnis Bohmens liefern kaun.

Um die Grosse des Quellengebietes eines Flusses oder Bacbes und dessen (iefiillc zu ermitteln, wurden aus den Specialkarten des k. k. geograpbiscben tnsti- tutes die jedem Zuflusse zugehorigen Terraingrossen nach dem Princip der Zer- legung in kleinste Dreiecke, deren Flachenberechnung und schliessbche Addition ailer erhaltenen Zahlengr&ssen ermittelt und bei der Bescbreibung des Flusses resp. Baches beigefligt.

Dem analytiscben Tlieil moge eine SMzze der Bodengestaltung unseres Vator- landes und der aus ilir folgenden naturlicben Gliederung vorangeben, da hierin die arsprftnglicbsten und am. wenigsten verriickbaren Grundbedingungen der Quellen- und Flussentmckelung licgen. Ist doch Bohmen in. seinen hydro-, oro- und geo- grapbiscben Verbaltnissen ein einzig in seiner Art dastebendes Land, indem be- kanntlich das Flussgebiet der Elbe, seines Hauptstromes, von ibrem Ursprunge bis zum Austritt aus dem Lande mit dem Flacheninbalte des letzteren beinabe identiscb ist, geringe Gebiete ausgenommen, die sammtlicbe fliessende Wassermasse die Summe allor jener Wiisser, welelie von don Hbhen des Erzgebirges, des Boh- mervvaldes, der Sudeten und des bdbmisch-mabrischen Randgebirges nach dec centralen Theil des Landefl Ziehen und cin an Machtigkeit das bobmiscbe Elbe* gebiet weit uberragendes Flusssystem, das dor Moldau in sicb schliessen.

Das Gesammtbild der Terrainverbaltnisse Bobmens gruppirt sicb so eigen- thiiiulich, dass es seit Alters her die Aufmerksamkeit der Geograpben und Geo- gnosten auf sicb gezogen hat. Die Ausgestaltung des bercynischen Massives, wie wir es hcutc sehen und kennen, ist wohl das Work jabrtausendfacber, hoebst man- nigfaltiger und eigenthtlmlicher Veranderungen und Einfltisse gewesen, die sich aicbt nur auf einzelne Lander und Continente, sondern auf den ganzen Erdball crstrcckt und in verschieden tangen Zeitraumen, deren Scbatzung ans anmogbch ist, voll- zogen baben mtlssen.

Der Hauptsache nach ist Bohmen bekanntlich eine [Jrgebirgsscbolle, ('i" Tbeil des archaischen Massives, welches nordlicb von der Donau beginnend, das

ganze osterreichisch-mahrische Grenzgebiet bis an die Elbeniederangen im Norden und den Bbhmerwald im Westen omfasst. Dem Urgebirge allein fallen fast drei Viertel des ganzen bohmischeii Gebietes zu. Im Weston, Siidwesten, Norden und Nordosten wird unser Vaterland in verbaltnismftssig geringem Masse von jiingeren Formationsgliedern bedeckt, dagegen allseitig von Gebirgen urn und durchzogen, ein wellenfSrmiges Hochland bildend, das sioh ais gewaltiges Gebirgsland iibor die Niederungen seiner Nachbarlander zu einer mittleren Seehohe von durchscbnittlich •r>oo Metern erhebt. Von^iiden gegen Norden landeinwarts vcrtieft sich Bohmen und Bpiegelt sich in dessen wechselnden Physiognomien der geognostiscbe Charakter deutlich ab. Die unser Vaterland umscbliessenden Randgebirge entsenden nach allon Ricbtungen des Landes zablreicbe Anslaufer oder stchen mit den Mittelge- birgen in solcbem Zusammenhange, oder verfliessen innig in einander, so dass sie sioh weder geographisch nocb geognostisch scharf unterscbeiden lassen.

Im Allgemeinen wind die Bodenverhaltnisse Bohmens sowobl nacb ihrer Bescbaffenheit, ' als audi nacb der waldreicben Bedeckung der Wasssrentwickelung gtinstig, weniger ist dies dor Fall hinsicbtlich der Niederschlagsverhaltnisse, die ii 11 1- in, slidlicben Theil des Bohmerwaldes und im Ursprungsgebiete der Elbe bc- triiolitlioho Mengen aufweisen, sonst aber zum grossten Theile die Isobyeten von BOO bis COO Millimcterii nur wenig uberschreiten, denn das Vorliandensem von Quellen ist ausser an eine gewisse Bescbaffenheit des Untergrundes vorzugsweise an dasjenige von Unebenheiten, Hiigcl, Gebirge mid Abhange gebunden. Das don Boden als Quelle verlassende Wasser istjanichts anderes als das an hoherer btelle i" don Boden eingedrungene, atniospliiirische Wasser.

Es sind daher die Bedingungen zur Bildung von Quellen am ehesten in gebirgigen Gegenden, insbesondere aber in den bewaldeten Gebirgen vorhanden, sowobl wo.il dort in der Regel mehr Wasser zusammenlauft, als aucb veil m den Gebirgslagen gewohnUch mehr Eegen fallt als in den Niederungen, vorausgesetzt, 'lass sie nicht Steril, sondern mit Vegetation namentlioli mit Wald bedeckt sm. I.

Gelit man in die Zusammensetzung des Gebirgskranzes niiher em, welclier •lie Thaler der Eger, Moldau und der oberen Elbe fast im Kreise uinscl.liesst, so wird dor nordliche Theil vorziiglicb von dem Erz- and Fichtelgebirge, mil dem linkon Ufer, von der Oberlausitz, don. Riesengebirge und Eulengebirge, auj dem rechten Elbeufer gebildet. Man kennt den allgemeinen Charakter dieses nordlichen Oebirgszuges. Siidlicb besteht dor Gebirgsring aus dem Bohmerwalde und dem mahrischen Eochgebirge, mit granitischen Kernen, an welche sich weite Gneisge- biete anschliessen. In dem ursprunglichen stidwestlichen Beckon geschah die Aus- fliUung durch die silurische Ellipse, auf welcher Steinkohlen und Schichteii des Rothliegenden Lagern. Lange Zeitraume hlndurch blieb das ganze Land iiber Wasser "".1 erst in spateren Zeitperioden empfieng es weitere Ablagerangen, die Sich als Sedimente des Kreidemeeres Langs des Laufes der Kibe absetzten. Spater kamen nocb die Schichten der vielfaltig von Basalt and Phonolith durchbrochenen Braun- ,f(>lilenforinati(m und dos Diluviums hinzu.

Verfolgt man den Laufund die Vertheilung der bohmischen Fltisse zwiseiien 'leu vorsohiodonon Bohenterassen Bohmens, so Bndet man das sudostliche Bateau i" ziemlich gleichm&ssiger Hobo v.ui beilaufig 500 m im grossec Durchscnnitt

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erhoben. Das Grenzgebiet zwischen Bohmen und Mahren (iberragt diese Mittel- hohe tun etwas und bildet daher die Grenze zwischen den Gewassern der Nbrdsee und des schwarzen Meeres. Der stidliche Theil dieser Erhebung ist der hochste im ganzen Bereich desselben, so dass einige Berge die Hohe von Taueend Metern orreichcn. Diese ti of nach Bohmen reichende Gneis- und Granitmasse, ohne alio anstehende Gesteinsart, erklart die grosse Gleichformigkeit des Gebirges. Die tiefsten Thaler Ziehen sich langs des grSssten Theils des Elbeflusses und liegen im unteren Theile des Egerlaufes. Den uSrdlichen Thoil B8hmens umspannt das bb'hmisch- mahrische Randgebirge. In das steile immer gegen Bohmen zugekehrte Gehange sind meist kurze, ehge Thalrinnen eingerissen, ktirzere noch, wie die des Bohmer- waldes, die es wegen ihrer geringen Erstreckung zu keinen bedeutenden stetigen Bachen odor Fltissen kommen lassen.

Gleicfrwie unser Vaterland ein an (\cn mannigfaltigsten und schonsten Mi- ueralien reichstes Gebiet ist, so gehort es auch in Bezug auf die vielen Gesteins- arten und die geognostischen Lagerungsverhaltnisse v,\\ den interessantesten be- kannten Landern. Bohmens Reichthum an Feldspathen und Kalksteinen schafft uicht nur gftnstige Vbrbedingungen dor Land- und Forstwirthschaft, sondern es sorgt auch ein gefallsstarkes System von Wasseradern fur die Verbreitung der ver- witterten reichen Bodenschatze in fruchtbaren Schlammablagerungen in den Thalerii und Mulden und es konnen auch die Niederschlage den Quellen und Fltissen an Kalk und. Natron reiche LSsungen zufuhren, die an einzelnen Orten, wie am Fusse des Erzgebirges in bedeutende Tiefen dringend, die beruhmtesten Mineralquellen der Welt bilden.

Die Mineralien, welche ansere Gobirgo zusammensetzen, bestehen bekanntlich aus saueren und basischen Silicaten, Feldspathen, Eornblenden und anderen Ge- steinen, deren Gemengtheile durch ein kalkiges Oder thoniges Bindemittel verbundeu sind. Ilier beginnt der Aiigrill' des Wassers in der Art, (lass seine Koldensilure den Silicaten die Alkalien entzieht. Dieses Gas lindet sioh wohl ohne A.usnahme in alien Wassern und bildet ein wesentliches A.ufl6sungsmittel ftir die verschie- densten Kalksteine. /war ist die Menge der Kolilensiiure, welche die atmospha- rischen Gewasser aus der Luft und dem Boden beim Durchdringen der verschie- denen Bodensehichten aus den Zersetzungsproducten der organischen Welt aufnehmen, in der Regel gering und doch gross genug, um Berge versetzen, Erdfalle und Eohlen hervorbringen und solche Massen von kohlensaurem Kalk fortfuhren zu konnen, dass sogar manche Schichtenscnkungen der Fortfuhrung und. A.uslaugung des Kalk- carbonates nicht mit Unrecht zugeschrieben werden. Nimmt die Kohlensiiure im Wasscr bedeutend zu, so entstehen. die Sauerlinge, welche im wostlichcn Bohmen sehr zahlreich angetroffon werden.

Koldensaure, kieselsaure Alkalien und freic Ki.esclsiiu.ro 16sen sich unter Zurucklassung von kicselsaurem Aluininiuni und Alcalisilicatcn, die onlSslich abge- schieden und unter Wasseraufnalinie zu Thou degradirt werden, im kohlensauren Wasser auf. Beim Durchsickern des Wassers durch Gesteinsschichten, besonders der Kalkgebirge werden KaJk und Magnesia a,ls Bicarbonate gel6st.

Betrachtet man die in den natiirlichen Wassern gelost vorkommenden Ver- bindungen, so findet man drei, alios tlbi'ige an Menge weit iibertreffende Gruppen,

aamlich Carbonate, Sulfate und Chloride. Mehr untergeordnet sind neben diesen Salzen aoch KieseMure und Silikate, Nitrate, Phosphate in sehr genngen Mengen organische Substanzen und organische Sauren vorhanden. Eisenmangan, Lithion, kommei. in sehr kleinen Quai.titiiton, Fluor, Jod, Brom un.l Borverbindungen mehr nur im Seewasser und in Mineralquellen, einige noch seltenere Elemente nur spuren- weise vor. Eio bekanntlich sehr verbreitetes Salz, da,s Clilon.atri.mi findet man urspriinglich sowohl in den plutonischen Gesteinen als aueh in den mantimen Ab- satzen die bei dem haufigen Wechsel von Land und Meer mi Laufe der Zeiten ausgelaugt und anderen*Bildungen einverleibt warden. Ebense sind die in pluto- aischer. wie aeptunischeD Gesteinen vorhandenen Schwefelmetalle, namentlidi das Schwefeleisen sehr verbreitet. Durch Sanerstoffaufnahme gehen sie in Sulfate uber, die sich mit Kalk- and Magnesia-Verbindungen zu lfisUohem Gyps mid Bittersalz wnsetzen. Vorherrschend sind. es dal.er Kalk und. Magnesia ,welclie in den meiSten Wassern, in anderen Alkalien, besonders Natron, enthalten sind, das dem Kali gegenuber slots in bedenteuderer Menge vorkommt, was urn so auffallender ist, n.ls kalireiche Mineralien sehr haufig angetroffen werden, leicht angreifbar und Kal.- verbindungen ebenso leicht loslich sind wic Natronsalze. Erklart sich diese so angleiche Vertheilung des Kalis zu Natron in den fliessenden Wassern tlieilwe.so aus der grosser. Absorpfionskraft des Bodens fur die erstgenannte Base und den bedeutenden Verbraucb ihres Loslichen Antheils durch die Vegetation, so konnen diese Umstande doch nicht bei MineralqueUen, welcl.e aus engen (iestcinsspalten and aus grossen Tiefea hervorquellen un.l welcbe in dieser Beziehung keine Aus. nahme zeigen, gcltend gemacbt werden.

Vollzieht sich der Verwitterungsprocess der Gesteinc auf emer geneigten Unterlage, so werden ...it, den loslichen Antheilen der Gesteine audi die Vcrwit- terungsprodukte sclbst mit fortgerissen und entfiilirt und neue Sand- und Tbonab- lagerungen gebildet. Der Eisengehalt vieler QueUenwasser und Moraste liefert den Stoff zu Raseneisensteinen, wie ...an solcl.e an sumpfigen Wiesen, liberhaupt sehr feuchten Orten findet, wo die Bedingungen zu ihren Bildungen zusammentreflen. Fallen .lie meteorischen Niederschlage auf mit Vegetation bedeckte, humusreicne thonige ..der sandige Bodenfichichten, so beginnt zunachst, durch den Emfluss des absorbirten Sauerstoffs die Oxydation der abgestorbenen Pflanzenreste. Die durcn FSnlnis und Verwesung gebildeten Case, name.itlicli die Kohlensaure, wirdvom Wasser aufgenommen, Kalk, Magnesia, Natron, Schwefelsaure in groSseren, Kiesel- selsaure, Kali, Eisen in geringeren Mengen gelost und fortgefuhrt doch spielen die mechanischen iblagerungen der erdigen und sandigen trttbenden riieilcl.cn, welcne 'm Wasser aufgeschlemmt und aUmahlig von demselben abgelagert werden, erne bedeutendere Kollc als die chemischen Niederschlage.

Aber gerade auf seiner grossen Neigung verschiedene feste und gasformige Stoffe aufzulosen, beruht die Wichtigkeit des Wassers im Haushalte der Natur, Wird es befahigt zur Grundbedingung fttr die Entstehung und Erhaltung alles orga-

aischen Lebens. , . . . , .

Audi das Wasser vollzieht in der Natur einen Kreislauf und es ist das- jenige, welches die. Flusse ins Meer fuhren, offenbar der Uiberschuss an meteo- rischen Niederschlagen fiber die Verdunstung auf dem Festlandc, dem die grossere

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Verdunstung mid kleinere Condensation zu. Mederschlagen aufdero Meere entgegen stent. Die bewaldeten Berge geben zahlreichen Wassern Ursprung mid Nanning. Die Hebungsspalten, wclchc die Gebirge durchschneiden, dienen gewo'hnlicb den Wassern ids Abzug und sind dann von ilmen erweitert und eingerissei) worden.

Ehemals hielt man jedes klare Wasser fiir die Bedtirfnisse der tecb.no- logischen Gewerbe and fur die Kuche geeignet. Heutzutage ist langst der-Nachweis geliefert, dass cine Menge chemischer Operationen von der physikalischen und cbemischen Besehaffenbeit des Wassers abhangt, mid die Fabrikation in gttnstiger oder ungtinstiger Weise von der Natur des verwendeten Wassers beinflusst wird, so dass die Kenntnis der chemiscben Beschaffenheit des Wassers im Fabrikswesen taglicb melir gesucht wird.

()li (his Wasser als LSsungsmittel fur Substanzen zur Verwendung gelangt, stets ist der Gebalt desselben an aufgelfisten Stoffen von schwerwiegender Be- deutung; vor Allem aus dem Grunde, weil die eyentuelle Einwirkung der im Wasser gelSSten Substanzen auf die ya\ losendeii Stoffe berucksichtigt werden muss, aber, mid in nicht geringem Masse auch desbalb, weil baufig die im Wasser enthaltenen Bestandtheile auf die Qualitat des Produktes von Einfluss sind.

Der Verbraueh an Seife in den Wollwascliereien kann in erster Linie als gianzendes Beispiel fiir das angeffihrte dienen.

Der Seifenverliraucb in dieser Industrie ist geradezu einc Function der Qualitat des benutzten Wassers. Von dvj- Menge der in dem Wasser gelOsten Erd- alkalimetalle bangt die an/iiwendende Seifemnenge iiekanntlicli. ab, da, ein Antlieil der Seife zuerst durch doppelte UmSetzung in fettsautes Erdalkali umgewandelt mid als unlosliche Seife ausgescbieden wird, daher fiir den Reinigungsproeess ver- loren geht.

Es ist eine bekannte Thatsache, dass die in Lyon an der Rhone tiegenden Seidenfarbereiea das Weiss tiicbt in dev Helle herausbringen, wie andere, die sich klaren Quelbvassers bedienen. Der violette Ton, den kalkbaltige Wasser in der tiirMscbrotb Farberei hervorbringen, oder die hanfig in dm- gefarbten Waare auf- tretenden, den Farbern oil nnerkiarlichen Flecke, welcbe durch eisenhaltiges Wasser entsteben, sprechen fiir die Cnentbehrlichkeit der Kenntnis dv.v cbemischen Be- schaffenheit, <h-r zur Fabrikation verwendeten Wasser.

In der Brauerei sucbt man hartere, an organischen Stoffen arme Wasser von bestimmter Zusammensetzung, we.il sie auf die Malzung mid Gahrung von un- verkemibareni Einfluss und auf den Geschmack des Bieres von Bedeutung sind.

Zuckerraffinerien und Zuckerfabriken konnen gypsreiche Wasser nicbt ge- braucben, weil ein solches Wasser die Enocbenkoble vergypst und mil; solcber un- mogiieli wird, jene blendende Weisse dim Raffinaden zu geben, wie man solcbe mit gypsfreiem Spodium erzeugen kann. Nur weicbe, an organischen Stoffen arme Wasser ei'gnen sich fiir Brennereien mid Gerbereien.

Fttr die Erzeugung gewisser Farbstoffe

Extrakte, die mit Hilffe

von

Wasser dargestellt werden, finden sich alle verunreinigenden Stoffe in vielfachem Perzentsatz in dem aeuen Erzeugnis wieder, die in dem vmv Extraction verwendeten Wasser enthalten waren und auf ihren Geschmack mid Hire Beschaffenheit Einfluss

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zu nehmen vermogen. Die Herstellung kohlensaurer Getranke verlangt ein besonders reines, dem Geschmack zusagendes Wasser.

Ein Wasser mit einem bedeutenden (ioba.lt, an Chloriden und Nitraten er- Bchwert das Erharten des Mortals. Fur viele andere Zweige der Nahrungsgewerbe, (in- das Bleichen, Waschen und den Ktichengebrauch, komoit die chemische Natur des Wassers in Frage. Bekannt ist das Hartbleiben der Speiseleguminosen in ge- wissen Wassera von harterer Beschaffenheit und in England ist es fast zum Axiom geworden, dass sich nur durch Enfundiren der Blatter und Kaffebohnen mit weichem beissen Wasser ein kraftiger Thee und Kaffee bereiten lasse.

Die Abialle der industriellen Etablissements Oder die Auswurfstoffe grosser Stadte konnen wohl die chemische Beschaffenheit fliessender Wasser ebenfalls mehr oder weniger beeintlussen, sie konnen oft fur den Gebraucb des Wassers zum Kochen oder Trinken verhangnisToll werden, im Ganzen werden aber diese auf kleinere Strecken sich beschrankenden Veranderungen gegen jene, die das Wasser in seinem grossen ober- und unterirdischeu Kreislauf veranlasst und erfahrt, von geringer Bedeutung Sein.

Art und Zeit der Probeentnahme der untersuchten Wasser.

Wie die chemische Untersuchung eines Rohstoffes nur dann den gewunschten iufschluss geben kann, wenu man dazu eine richtige Dorchschnittsprobe angewandt hat, so hangt auch der Erfolg einer Wasseruntersuchung durchaus von einer dazu angewandten geeigneten Wasserprobe ab. Es ist daher auf das Einsammeln der- selben besondere Sorgfalt zu verwenden; diese ist hiebei um so nothwendiger, well die uaturlichen Wasser unter alien Umstanden nur verdiinnte Losungen sind, daher verhaltnissmassig nur wenig fremde Substanzen enthalten.

Eine solbst geringe von anssen binzukommende Verunreinigung kann daher das Resultat der Analyse beeinflusscn und. das sich daraus ergebende Urthcil mi- fichtig machen.

Besondere Sorgfalt musste daher auf die Wahl der Stelle, von welcher das Wasser dem Bache oder Flusse entnoimnen werden solltc, verwendet werden und dieselbe moglichst entfernt von starker bewohnten Orten oder Fabriken, die durch ilire AJbwasser die Gewasser verunreinigen mit Beriicksichtigung aller Vorsichts- massregeln geschopft werden und zwar durch den Untersuchenden selbst oder dessen stellvertretende Vertrauensperson. Dies wrlangte zahlreiche kostspielige Reisen aach alien Schopforten, die gleichzeitig zur Orientirung ttber die Beschaf- fenheit der Gestefne und der Gegend dienten.

Die zur Dntersuchung bestimmten Wasserproben wurden zum Theil in der trockensten Zeit des Jahres L891 in den ersten Tagen des Monats Oktober in Pfiinen zu diesem Zwecke entsprechenden Glasflaschen gesammelt, zum Theil in der trockensten Zeit des Jahres L892 geschopft. Selbstverstandlich wurde jede gut gereinigte Flasche an Ort und Stelle uochmals vorsichtig ausgewaschen, aacb der ersten Fiillung entleert und zum zweitenmale gefttllt erst entsprechend verschlossen.

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Bei Flttssen and B&cben gescbah das Einfttllen so vie] als moglicb aus der Mitte des Flussbettes.

Die zur UnterSucbung bestimmten Wasserproben der Eger und ihrer be- deutendsten Zufltlsse wurden in der trockensten Zeit des JabreS 1891 in reinen, diesem Zwecke entsprecbenden Glasflascben gesammelt. Im Verlaufe der ersten vierzelm Tage des im Untersucbungsjabre so trocken anbebenden Monates October waren samtntliche Wasserproben der Eger nacb lSnger vorbergegangener Trockenbeit in regenlosen Tagen gescbopft worden, so (lass man das Wasser von verscbiedenen Stellen eines Flusslaufes gleicbzeitig untereinander und mil, don. verscbiedenen Hauptzuflussen vergleicben und indem gleicbzeitig aucb Wasserproben aus der Moldau und. Elbe vor ibrer Vereinigung geholt wurden, aucb die gleiebzeitige Zu- sammensetzung dor drei Hauptfliisse <los Landes feststellen konnte.

Scbon die ungewobnb'cbe Klarbeit dor gescbopften Wasserproben deutete auf vorangegangene Trockenbeit. Bei den moisten Wftssern gentigte kurzes Steben- Iassen und nacbfolgendes Filtriren, uin sie krystallhel] zu erhalten und sie in einen zur Untersuchung geeigneten Zustand zu versetzen.

Die Analysenresultate auf 100.000 Tbeile Wasser zu bereebnen, ist aicbt praktisch, besser ist es, sie auf 1000 Gew. Tbeile Wasser zu bezieben, was bei gewobnlicben Bacb- und Flusswassern einem Liter Wasser gleicbgesetzt worden kanii. Mit einem Liter misst man jetzt Alios und nimmt man 3 Dezimalstelleil an, so lassen sich die Bestandtbeile in Milligramme!) darstellen, also ebenfalls in Wertben, mit denen man bestimmte Begriffe zu verbinden sicb gewobnt bat. Vcr- gleicbt man die WerUie versohiedener Wasseranalysen in Milligrammen, so entfaJleii

auch bier, wie Dmrech gen auf L00.000 Tbeile die vielen Nullen vor und nacb

(lem Dezimalpunkte, wodurch die zu. vergleicbenden Zahlen viol (Ibersicbtlicber werden.

I)i<! Gesammtbarte eines Wassers besteht aus don gefundenen Milligrammen Kalk, zu welchen die Milligramme Magnesia mit 1-4 multiplizirt addirt werdea

Unter H&rtegrad verstebt man die Milligramme Kalk, welcbe in 100 Th. Wasser entbalten sind, liiebei ist Magnesia im atomistiscben Wirkungswertbe des k'alkes ausgedrtlckt. Qnter jeder Wasseranalyse findet sicb dor herrscbende Bftrte- grad des Wassers in dieser Weise bereebnet, angegeben.

Bekanntiicb gibt es zur /oil, kein gutes Verfabren zur qnantitativen Be- stimmung dor im Wasser vorbandenen organiscben Substanzen, dasselbe ist tiber- haupt so lange unmoglicb, als man nicbt weiss, was man bestimmen soil. Die Be- zeiebnung „organiscbe Substanzen" ist ein Collectivbegriff, dor Stoffe eiuscbliessl,, welcbe der Hauptsache nacb aus fliicbtigen und nicbt flttcbtigen, aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Saucrstoff zusammengesetzten, in Wasser und sebr verdunnten Laugen loslicber Materien besteben, denen sich. uocb N, S und phospborbaltige Stoffe in wecbselnden Mengen zugesellen, die somit ein Gemiscb einer Reibe von organiscben Kinzelnindividuen repriiseutiren.

Der Gedanke lag wobl nabe auf die Klementaranalyse zuriickzugreifen. ibgeseben von dor grossen Wassermenge, die biezu nfltbig und bei zablreicben, aus weiter Entfernung bezogenen VVfissorn schwer zu beschaffen und kostspielig ist, werden. naoh dieser Method.! alle gelSsten, bei der Verdampfungstemperatur des

11

Wassers fltichtigen Stoffe, wie die, welche sich wahrend dor Verdampfung zu fltich- tigen Verbindangen amsetzen, nicht mit bestimmt. Audi verlangt die Ausftihrung sehr complioirte A.pparate and einen grossen Zeitaufwand.

Die Methode der Oxydationsbestimmung duir-h tibermangansaures Kali in saurer odor alkalischer Losung ergibt Wertbe, die mit der absoluten Menge der im Wasser enthaltenen organisehen Substa-nzen aicht in Proportion stehen and nur dann Vergleichswerthe abgeben, wenn man das Wasser bei der Hand hat mid sofort untersucben kann. We/den aber, wie es bei diesen UntersucbungeD gescbah, die Wasser als gewohnliche Fracbtgliter an die Untersuchungsstation aufgegeben, so kommen sie spat, oft erst aach 14 Tagen an mid ein grosser Theil der oxydirbaren organiscben Stoffe hat sicb bereits oxydirt and verfindert, so dass aucb diese Me- tbode zu einer comparativen Untersuchung verscbiedener. Wasser nicht ver- wendbar war.

Bei der Bestimmung der organiscben Stoffe aus dem Gluhverlust aach Sat- tigung der alkaliscben Erden mit Kohlens&ure, entgeben selbstverstandlich die fiuchtigen organiscben Stoffe ebenfalls der Bestimmung, die nicbt fiuchtigen werden aber ziemlich ricbtig gefonden.

Nur dann, wenn Nitrate, Chlorcalcium mid Cblormagnesiam in grossen Quantit&ten vorbanden sind, entstehen bei der Bestimmung des Gltihverlustes Ver- luste auf Kosten der Mineralsubstanzen, indent) Nitrate durch organiscbe Substanzen reducirt, mid die Chloride der alkaliscben Erden sich leicbt beim Eindampfen des bblensaurebaltigen Wassers umsetzen mid beim Trocknen und Gltihen ibre Salz- Sfture verlieren. Bei solclien Wiissern kann durch Zusatz einer genau bestimmten NatriumcarbonatlOsung diesen Verlusten vorgebeugt werden, well das Chlor mid die Salpetersaure an Natrium gebunden wird. Da wo sebr geringe Chlor- und Salpeters&aremengen, dagegen grossere Natronmengen vorbanden sind, entsteht der angefubrte Gewicbtsverlust durch Abdampfen nicht, aber immerbin bleibt noch

eine Fehlerquelle llbrig.

Es ninnnl, dann die kolilensa.ure Magnesia nach dem Gliihen und Wieder- befeucbten mit koblensaurem Ammon Kohlensaure nicht wicder auf, aucb treibt Kieselsaure in der Gltihhitze fltichtige Saoren aas, so dass der Gltihverlust grosser wird, als die Menge der verbrannten organisehen Stoffe betragt. Gross ist die Dif-

ferenz aber keinesfalls.

Es ist bei der Eger und der Elbe neben dem Gliiliverlust auch die. Be- stimmung des im Wasser entbaltenen Kohlenstoffes mittelst der Cbromsaure-Metbode vorgenoniiuen worden. Man weiss aber nicht, wenn die anderen Elemente der orga- nisehen Stoffe, wie Stickstoff, Wasserstoff etc nicht mitbestimnit werden, mit welehem Factor man den Koblenstoff multipliciren soil, am die Menge der organisehen Stoffe ricbtig zu erbalten.

So ergab das erwabnte Eger- und Elbemsser in 1 Liter festen Rtickstand

and Koblenstoff in Mgm.:

Rtickstand

Koblenstoff

Gliihverlust

Eger: L98 Elbe: 160

9-50 X 2'23 = 21-18 Ll-55 X 2-23 = 25-75

23-05

28-42

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Aus alien Kohlenhydraten and organischen Stoffen entstehen sick Ulmin- sftaren iukI Huminsauren, welche etwa 66°/0 Kohlenstoff, Quellsatzsaure, die aach Mulder nahezu 57°/0 und Quellsaiire, die 48% Kohlenstoff enthalt, wahrend die Kohlenhydrate etwa 40%, die Proteine 44% Kohlenstoff besitzen.

Nimmt man daher die KoHenstoffmenge nur mit 45%, der iin Wasser ge- Idsten organischen Stoffe an, so milsste man den gefundenen Kohlenstoff mit der Zahl 2-23 multipliziren, urn die Menge der im Wasser enthaltenen nichtfltichtigen organischen Substanzen zu finden.

Bestimint man den Kohlenstoff und berechnet aus diesem bei der Elbe und Eger die angefuhrten organischen Stoffe, so erhalt man bei diesen Flussw&ssem von den Glfihverlusten wenig abweichende Werthe, so dass es gestattet sein diirfte, in den meisten Fallen den Gltihverlust, der nach dem Trocknen des Rlickstandes bei 150° C ennittelt wird, anntthernd fttr die Qualitat der im Wasser enthaltenen organischen Substanzen auszugeben.

Mittheilungen iiber die Methoden der Untersuchung.

Zu den. Bestimmungen des Trockcnriickstandes wurden hinreichende Wasser- mengen auf dem Wasserbade in Platinschalen zur Trockne verdampft und bei 150° 0 getrocknet. Das Gewicht dieses Trockcnriickstandes 1st bekanntlich immer etwas doher als die Summe der gefundenen einzclncn Bestandtheile betragt.

Bei 110° C geben rerschiedene Salze, namentlich der Gyps ihren Wasser- gehalt nicht ganz ab, bei ISO" 0 werden einzelne Bestandtheile des Wassers, die Nitrate und Chloride zerstSrt und perfluchtigt. Die W&gung geschah in den mit Bleifolie umhtillten Platinschalen, ran jede Wasseraufhahme aus der Luft zu ver- hiitcn. Hierauf wurde der Rttckstand auf einer blossen Flamme erhitzt, bis er sich schwarzte, mit Wasser befeuchtet und wiederholt vorsichtig bis zur Gewichts- konstanz erhitzt.

Die Ermittehing der Salpetersdure im Wasser wurde*) nach der urspriing- lichen von Tromsdorf angegebenen, von Mayerhofer verbesserten Indigomethode ausgeftihrt. Das Chlor Est trach der Methode von Mohr durch Titrireh mit Silber- losung, bei einigen Wftssern auch noch gewichtsanalytiscb bestimmt worden.

Alle anderen Bestandtheile des Wassers, mit Ausnahme der Kohlens&ure, sind gewichtsanalytisch nach den besten gebrauchlichsten Methoden getrennt und ennittelt worden.

Die Alkalienbestimmune erfolgte

nach Entfernung der Kiesels&ure,

der

Schwcfelsaure, des Eisens und des Kalkes, indem das Filtrat in einer Platinschale eingedampft, der Rtickstand nach vorsichtigem Eintrocknen und Gltthen von Ajnmo- oiaksalzen befreit, in Wasser gelBst, mit einer ttbersehussigen gesattigten Baryum- h.ydrooxydlosung versetzt und gekocht wurde.

Die Entfernung des ttberschttssigen Baryts geschah durch Kohlensaure,

*) Nach vorheriger Zeratortrag der organischen Stoffe durch Kuchen mit ahermangau- sauretn Ealium.

i:s

welche in die erhitzte Losung eingeleitet, outer Zusatz von etwas kohlensaurem Amnion beendet wurde. Das Filtrat voin kohlensauren Baryt wird eingedampfj;, die immonsaize verjagt, der Ruckstand mit Wasser aufgenommen, die filtrirte Losung in einer gewogenen Platinschale zur Trockne verdampft und nach gelindem Gllihen gewogen.

Aus der Losung dor Chloralkalien wurde das Kali durch Platinchlorid aus- gefallt, das Filtrat nach Beseitigung des Alkohols mit Wasserstoffgas in concen- trirter wasseriger Losung in einem gut schliessenden Kolben einige Stunden stehen gelassen, zuletzt unte/ Erwarmen dasselbe Gas durchgeleitet. In der vom Platin abflltrirten Fliissigkeit konnte, wenn nothig, das, Natrium aoch vom Lithium getrennt und uach den tiblichen Methoden bestimmt werden. Zut Berechnung des Chlor- kaliums aus dem Kaliumplatinchlorid diente der Factor 0-3070, aus dem metal- lischen Platin der Factor 0-7566; zur Berechnung des Kaliumoxydes aus dem Platin- doppelsalze der Factor 0-1940.

Durch die angedeuteten quantitative!) Methoden werden die Metalle als Metalloxyde, die S&uren als Saureanhydride bestimmt. Die gefundenen - Werthe wurden einmal unverbunden untereinander angeftihrt, well aber die combinations- lose Methode zu sehr der gewShnlichen Anschauungsweise widerspricht, dass Saure mid Base nicht unthatig nebeneinander bestehen konnen, so wind das andere Mai tnoglichst einfache Salzcombinationen aufgestellt und die Salzwerthe neben den wirklich gefundenen einfachen Oxyden anschaulich beigefiigt worden. Wesentlich erschien noch eine dritte, procentische Berechnung der einzelnen Wasserbestand- theile auf LOO Gewichtstheile des trockenen, vielmehr wasserfreien Salzrtickstandes.

Was dieAngabe der Salzcombinationen betrifft, sohatjede Aufstellungviel Willklihrliches, docb mochte es am gerathensten sein, dieselben der Qibersicht- lichkeit wegen so einfach als moglich zu bilden. Lasst man sicb von diesem rich- tigen Princip leiten, ho win! der Schein von ungewohnlichen Salzen vergehen, der Glanz mancher Analy.se verschwinden, LhrWerth aber nur gewinnen, weil hiedurch ein besserer Vergleich der Untersuchungsresultate unter einander moglicb wird. Die gebrauchliche unnothige Weitschweifigkeit, unter Vorfuhrung aller moglichen Salzcombinationen findet man in den folgenden Aualysen vermieden. Lasst man sich von demGrundsatz leiten, dass der starksten Basis die starkste Saure zufallen sol|r., das gefundene Chlor zuerst an ilkalimetalle, den Rest der letzteren als Sul- fate zu berechnen und die (ibrigbleibende Schwefelsaure als Calciumsulfat oder Magnesiums ulfat in Rechnung zu set/en, sokommen die tibrigbleibenden Kalk- und und Magnesiamengen als Carbonate in den Ansatz.

1st kein Chlor oder keine Schwefelsaure vorhanden oder reicht die Menge des Chlores oder der Schwefelsaure zur Sattigung der gefundenen Aikalimetalle Qicht aus, so sind audi diese als Carbonate zu berechnen. Die Salpeters&ure mid die Phosphorsaure kann man bei gewShnlichen Bach- und Flusswassern entweder frei oder wenn ihre Mourc bemerkbar ist, als Kalksalze combiniren, die Kiesel- saure, das Eisenoxyd und die Thonerde wird man am besten unverbunden anfuhren.

Dei Eisensauerlingen steht die Sadie anders, hier muss das Eisen als Eisenoxydulcarbonat, wie es am baufigsten vorkommt, berechnet werden.

14

Der dauernde Worth einer Analyse liegt jedenfalls darin, dass man aus ihr crsehcn kann, wie viel von jedem Einzelnstoffe unci jeder binaren Verbindung ein Wasser enthiilt.

Diescr Werth bleibt durch die Umrcchnung unberiihrt. Eino genauere Controlle dor erhaltenen Werthe, als man sie durch die Bestimmung der Salzruck- stftnde durch Trocknung, Gluhen, Befeuchten mit Ammoniunicarbonat etc. erhalt, gewinnt man, wenn man den Abdampfriickstand mit Schwefelsaure behandelt, als gegltlhte neutrale Salze wagt und die gefundenen Basen als Sulfate berecb.net, der gefundenen Summe aller Sulfate gegenuberstellt und zu ihnen die Kieselsaure, das Eisenoxyd und die Thonerde und die Phosphorsaure zuzahlt. Auf diese Wcise 1st die Richtigkcit der Analyseu controllirt worden.

I. Die Eger und ihre Zufltisse.

a) Untersuchungen iiber die Beschaffenheit des Quellengebietes und des Wassers der Eger, so wie ihrer Zufliisse vom Ursprunge bis Karlsbad.

Das Quelleiigeblet der Eger.

Iin nordostlichen oberfranMschen Berglande crhcben sich bekanntlich drei grosse m&chtige Granitgruppen, die den Haaptstock des FicMelgebirges bilden. Der Granit bedingt durch Masse und Ausdehnung die ganze Form dieses Gebirgsstockes, setzt die hochsteD Kuppen desselben zusammen und dehnt sick in stockartiger Gruppirung weit durch das Mittelgebirge, mit den Auslaufern des Erzgebirges zu- sammenhangend, aus.

Wo aber der Granit die Erdoberfliiche bildet, da verleiht er der Land- schaft iiberall ein gewaltiges Geprftge. Das untersclieidot ihn geotektonisch von den anderen Felsarten. Zwar sind die Wolbungen des FicMelgebirges und des bohmisch-sachsischen Granitgebirges sanfter als die des Riesengebirges, aber iiberall auf den schildformigen Ilohen ragen kolossale Naturmauern und Fclsentlmrme un- vermittelt aus den schweigenden Waldern hervor als greifbare Uiberreste der eigen- thumlichen Art der Verwitterung dieses harten Gesteins, das unterirdisch weit und breit fortsetzt.

An diesen machtigen Granitstock lehnen sich dann aus Gneisen-, Glimmer- und Urtlionscliiefern. besteliende Terassen und Auslaufcr an, die das eigentliche Fichtelgebirge zusammensetzen.

Zwar ist der Glimmerschiefer nach GumU im franMschen Fichtelgebirge wenig verbreitet, er bildet nur eine schmale /one zwischen Gneis und Ehyllit nordlicli von Sell) und liings des nordlichen Granitzuges bei Weissenstadt inBayein, dagegen ist der Fhyllit in semen verschiedenen Variet&ten urn so haufiger anzu- treffen, und es verdienen vor Alleiu die sogenannten Fleckenschiefer und Quarzit- phyllite htervorgekoben zu werden, weil in diesen SchichteD die Quellen der Eger entspringen und weil sie das Quellengebiet der Zufliisse der Eger in Bayern bilden.

k;

Die Eger entspringt an den nordlichen morastigen Abhangen des Schnee- gebirges, beschreibt nordostlich einen bis Weisisenstadt reichenden Bogen und fliesst in einem tiefen Bett ostlich bis Roslau, wendet sich dann plotzlich nSrdlich bis Marktleuthen, von. wo Hie in vielfachen Krtimmungen fiber Kaiser-Leopoldhammer, ininier ostlich, spater sildostlich gegen Hohenberg lauft und liber Markhausen dor Stadt Eger zueilt.

Auf diesem Wege nimmt sie aus dem bayerischen Gebirge einige kalk- reichere Wasser auf, welche in der ostlichen Verzweigung des Fichtelgebirges ent- springen, so am rechten Ufer die auf der ostlichen Seite des Schneeberges und der Silberplatte aus mehreren Wasseradern sich bildende, fiber Wunsiedel in ost- licher Richtung sich bewegende Roslau, den grossten franMschen Zufluss, uebst einigen unscheinbaren Bachleins, auf der linken Flussseite den am Kegelberge in Bohmen sich bildenden Setback, nebst einigen unbedeutenden Zufltissen.

Entlang des R6slaubach.es verbreitet sich der slidliche Zug des Urthon- schiefers, bei Pullenreuth beginnend, ftber Radwitz bisArzberg, wahrend der west- liche iiber Wunsiedl, Thiersheim nach Hohenberg streicht und von da hum gegen das Egerplateau abf&llt.

Nordlich bildet das Vorgebirge des Fichtelgebirges das Ascher Bergland, in dessen siidostlichem Theile Granit, ini Himmelreichwald Glimmerschiefer herrscht, der in der nordlichen Umgebung von Rossbach in Phyllit iibergeht.

Die Quellen, welche aus dem Thonschiefer kommen, enthalten die Aus- scheidungsproducte desselben, soferne das Gebirge nicht mit jungeren sedimentaren Formationen bedeckt ist

Keineswegs ftihren die Quellen die ganze Masse der verwitterten Sub- stanzen, sondern nur leichter losliche und zersetzbare Antheile derselben fort- Namentlich ist es die Kieselsaure, welche in Gangen, Adern und Nesten sehr uaufig ausgeschieden ist.

Doch sind die' schiefrigen Gesteine selbst wenn sie geringere Kalksilicat- niengen enthalten, bei weitein melir der Zersetzung unterworfen, als massige Ge- birgselemente, weil die schiefrige Textur ein leichteres Eindringen des Wassers gestattet, das bei eintretendem Frost durch Anderung seines Aggregatszustandes eme tiefer reichende Sprengung und Zersetzung des Schiefers bewirkt. Ja bei Thau- wetter riitscJien ganze Schieferlagen ab, und die perosere Beschaffenheit des Ge- steins setzt dem Eindringen der Wurzeln der Pflanzen keinen grossen Widerstand entgegen.

Nacli Ad. Hchwager*) sind die Phyllite des Fichtelgebirges wie folgt zu- sammengesetzt :

I.

Kieselsaure und Titansaure 61-56°/0 .

Thonerde 20-12 .

Eisenoxyd 2*87 .

Eisenoxydul 3-40 ., .

Furtrag . . 87'95°/0 K!)-27%

II. 62-54°/0

22-84

3-89

*) v. Gttmbel, das FioMelgebirge 1879. S. L81,

17

tlbertrag . . . 87-957,, .... 80-27%

Kalk 0-71 0-18

Magnesia 1-58 1*22

Natron 1'92 . . . . 1'88

Kali 4-84,, .... 5-24,,

Gltthverlusl 3-05 ,, . . . . 3-4K

Summa . . . 100-05% L00-77%

In Salzsaure zersetzbar . . . 1 1 1 4 . . . 13-27 Der Sauerstoffquotient betrug . ()-4<>;,,% . . . 0-398%

Merkwurdig bleibt es, dass die grosste Zahl dor Analysen von Urthon- schiefern dem Sauerstoffquotienten 0-4 entspricht, woraus sich folgern lasst, dass die Materialien, aus welchen in soweit auseinanderliegenden geologischen Perioden die verschiedenen IJrthonschiefer entstanden sind, wenn nicht identisch, so docb sebr aahe qualitativ rind quantitativ dieselben waren.

Aber auch ein Vergleich dor Analysen derErz-und Fichtelgebirgsgranite,*) welche bisher untersucht wurden, zeigt eine merkwtirdige Uibereinstimmung der- selben. Schon Sandberger-'1) hat auf die liberraschende Uibereinstimmung dor Granite des Fichtelgebirges mil. denen des Eibenstock-Karlsbader Massivcs hinge- wiesen. Bei beiden ist die petrograpbische und chemische Ihnliclikeit constatiert, die. V'eranderlicb.keit in Struktur und Korn mit den mehr odor weniger reichlich porpbyrartig eingewachsenen trefflichen OrthoklaskrystaUen und den weissen Glim- merblattchen vorhanden, sowio die accessoriscben Bestandtheile beider Granite nicht abweicben, haufig im schwarzen Turmalin bestehen, seltener imTopas. Die Granite**) des Fichtelgebirges sind meist normale Lithiongranite, als solehe cbarakterisirt durch iliren Gehalt an braunem Eisenlithionglimmer, der audi den Erzgcbirgsgra- niten nicht fehlt.

Sowohl der Thonerde- wie KieseMuregehalt bewegt sich zwischen den gleichen Grenzen. Das Verhaltnis zwischen Kalium und Natriumoxyd ist fast das gleiche, ]) denn im Fichtelgebirgsgranit ist das Verhiiltnis von Natron zu Kali wie 1 : 1-87, im Erzgebirgsgranit Natron zu Kali wie 1 : 2-o:-!.a)

Ans den Resultaten der J IdUigemchen1) Analysen folgt: „dass der Einfluss des Erzgebirgssystemes aicht nur in der Richtung der GranitgruppeD des Fichtel- gebirges, sondern auch noch dnrch die Zusammensotzung der sie constituirenden Mineralien eine Bestatigung findet, so dass iiber den Zusammenhang des Fichtel- gebirges mit dem bohmischen Erzgebirge kein Zweifel mehr obwaltet."

Es verdient daher auch die Zusammensetzung des im Wosten verbreiteten '"id an der Begrenzung des Egerer Tertiarbeckens vorzugsweise betheiligten Gra- lll1'l'« hervorgehoben zu werden, der den CentraMock des Fichtelgebirges, das Re- servoir fixi- die Zufliisse der Eger in Bayern bildet, aus eineni krystallinlschen Ge-

:|f) (iiimbl geolog. Beobacht. den Fichtelgebirges 1879.

**) Sandberger, Neue Berichte 1888. Verhandlung der phys.-med. Gesellschaft. Wiirzburg. ') Mittheilungen d. Univ. Erlangen Bottigers Abhandlung iiber die Granite des Fichte'- gebirgeg L889.

■) Laube, Geologie d. (Srzgebirges 1876. Arbeit d. Landesdurcbforscbg.

18

menge von Orthoklas, Plagioklas, Quarz, Magnesia und Kaliglimmer besteht, das je nach dem Uiberwiegen eines dieser Gemengtheile verschiedene, jedoch in ein- ander tlbergehende Structurvariet&ten zeigt, undinden hohen Kuppen des Ochsen- kopfes, Schneeberges, der Platte etc. in seiner ganzen Grossartigkeit auftritt, bei Wunsiedl die pitoresken, vielbesuchten Felsw&nde zusammensetzt und sicb mit dor Breite von ctwa 12 Kim. und einer Lange von 50 Klin, fiber Liebenstein und Haslau bis Wildstein erstreckt. __

Granit analyse!) aus dem Fichtelgebirge*)

Bestandtheile

Granit _

vom klei-

nen Korn-

berg

Granit

vom

Reuth-

berge bei.

Gefrees

Granit

Tom

Epprecht-

sl.cin

bei Kir-

eheulamitz

Porphyr-

artiger

Granit

vomStroh.

Lenberge

bei RedTfitz

Frischer Gran i I,

von der

Luisen-

bnrg-

Wunsiedl

I'oipliyi' artiger Granit

vom

Schnee- berg

SiO, PA

Ma<»,

FeaOa

FeO

CaO

MgO

K20

Na20

LLO

ll.,o

TiOfl

FI

CuO

BaO

Summa ....

Spec. (lew. . . Sauerstoffquocient

74-03

0-27

13-87

0-09

0-95

0-30

0-15

6-14

3-7 1

Spur

0-17

Spur en

100-41

2-6622 0-2263

71-58 0-31

14-39 1-40 1-27 2-01 0-93 4-85 3-31

Spur 1-18

Spur

LOO -92 2-6678

0-2420

77-48 o-2:; I L-84 0-57 L-63 0-43 0-27 3-73 2-48 Spuren 1-56

Spuren

99-99

2-6649 0-2170

68-90

0-24

16-80

1-77 1-64 1-80 1-34 3-11 3-90 Spur 1-91 Spuren

71-93

0-27

15-54

0-59

2-10

1-60

0-46

5-30

2-61

Spur

0-69

Spuren

Spuren

101-17 2-6810

0-3559

100-82 2-6639

0-2807

75-25 0-18

1.3-36 0-28 L-23 0-65 0-02 4-55 2-91

Spur 0-64 Spuren

Spuren

98-99 2-6690

0-2222

Die Sauerstoffverhaltnisse von den vorstehenden

Me20 MeO :

Graiiiten sind . . . . Granit von Kornberg . .

n Reuthberge .

EpprecMstein

Strohlenberg .

Wunsiedel

Schneebera .

3-39

1 3-95

1 3-24

I 4-65

1 3-29

1 4-65

1

Me2Os 6-5d 2-92 7-17 1-83 5-73 1-46 8-42 1-80 7-47 2-26

8-42 1-80

MeO,

39-40 11-62

38-17

9-64 41-32 12-75 36-74

7-88 38-36 11-64 36-74

7-88

*) Mittheilungen ana dem pharmaceut. Inatit. & Labor.-Erlangen.

19

Der Granit erleidet unter dem Einflusse des Kohlenstae und Sauerstoff haltenden atmosph&rilischen Wassers cine derartige Zersetzung, dass die ZerstSrung oft ungleichmassig in die Felsen eindringt, wodurch allerlci seltsamc Gestalten, selbst Hohlen und Grotten entstehen. Nach Jahrtausenden schfilen sich aus der Millionen Krystalkorner enthaltenden Granitmasse thurm- oder mauerfo'rmige Felsen id), wfthrend aus dem fortgeschlemmten zersetzten Grus die Alkalien, die alkalisehen Erden und das Eisenoxydul als Carbonate hinweggefuhrt, Kieselsaure hydratisch ab- geschieden, zum Theil-durch alkalihaltendes Wasser aus dem Gestein ausge- waschen und entfernt wird. Das ausgeschiedene Thonerdesilicat bleibt als thonige Masse, als Kaolin zuriick.

Es war des Zusammenhanges wegen nothwendig, die durch dieses Gebiet sich windende Eger vor ihrem Eintritt in Bohmen ebenfalls auf ihre Zusammen- setzung aw prufen und auch noch den bei Fischern in die Eger einmundenden Hiiichtigsten bayerischeii Zufluss derselben, die h'oslau vn analysiren, urn ein Bild dor Verfaderung des Egerwassers von ihrem Ursprunge bis Hohenberg zu gewinnen. Alle in dem Gestein vorhandenen Korper wurden auch im Wasser der Eger wiedergefunden, welches an ihrem Ursprunge am Nordabhange der hohen Haide ans Quarzitphyllit fliessend, in der geschopften Probe nach Ed. Spaeth*) enthielt: In 1000 co des Egerwassers waren in Grammes:

NaCI . . . 0-00494 oder NaaO . . . 0-00262

KC1 . . . 0-00209 K26 ... 0-00132

CaS04 . . 0-00163 CaO . . . 0-00155

CaC08 . . 0-00140 MgO . . . 0-00061

MgC08 . 0-00153 CI ... . 0-00389

Si02 ' . . 0-00425 SOs ... 0-00096

AlaO 1 0.0006() SiO . . 0-00425

^'^ I ,>,? .0-00060

Fe203 )

C02 . . . 0-00140

Summa . . . 0-01644 0-01720

Die Gcsamnithiirtc des Wassers betrug 0-24. In 100 Theilen des Riickstandcs sind cnthalten:

Na20 16-32%

K,0 7-71

CaO 9-06,,

MgO 3-56,,

CI 22-74

SO, 5-61

Si62 24-85

AlaOj I q.^O

Fo.0,1 35°"

C02 gebd 8-18

Summa . . . 100-58%

*) Mittheiluugon der Uuiv. Erlaugen 1889.

2*

20

Organische Stoffe waron in dem Wasser nur ganz geringe Spuren vor- handen. Das Wasser war farb-, geschmack- und geruchlos, ohm: Einwirkung auf Beagenspapier und hatte cine mittlere Temperatur von 7-42° C.

Das iintersuchte Wasser zeichaet sich (lurch hohen Chlor-, Kali-, Natron- mid Kieselsdure-Gohalt aus, die den Verwitterungsproducten des Phyllits durch Hydrometeore leicht entzogen werden.

Die Zusamm&nsetzung der Eger oberhalb Hoheriberg bei der Konigsmiihle ror dem Eiatritt der Roslau ist nach meinen nun folgenden Untersuchungen die folgende :

In 1000 cc Wasser sind enthalten Grammes:

Chlornatrium . . .0-00864 NaaO . .0-00841 Kaliumsulfat . . . 0-00628 KaO . . . 0-00340 Natriumsulfat . . . 0-00234 CaO . . . 0-00750 Natriumcarbonat .0-00480 MgO . .0-00312 Balciumcarbonat .0-01339 8i02 . . .0-00955 Magnesiumcarbonat 0-00655 SO, . . . 0-00420

Kieselsaure .... 0-00955 CI 0.00524

Eisenoxyd .... 0-00093 Fea08 . . 0-00093

COa . . 0-01131

O-0524S 0-05366

Sauerstoff ah fur Chlor . . (HHHIH

0-05248 Der Gliihverlust betrug 0-01071

In 100 TheUen des mineralischen Ruckstandes:

NaaO 16-02°/0

KjO 6-47

CaO 14-29

MgO 5-94,,

Si02 18'19

SO, 8-00

01 9-98

Ke.,0, 1-77,,

OOa 21-55,,

L02-21°/0

Sauerstoff ab fur Chlor . . . 2-24

Summa . . . 99-97%

Die Gesammtharte des Wassers betragt 1-19. Der Rtickstand war gelb gefarbt, reagirte schwach. adkabsch, sonst war das Wasser geruch- and geschmacklos-

Auf der rechten Seite nimmt die Eger, die auf dem Sohneeberge und der Silberplatte aus raehrcren Wasseradern sicb bildende, in ostlicher Richtung iibei Wunsiedl, Lorenzreuth und Arzberg sich bewegende, bei Fischern einmiindende ffislau, den grdssten Mnkischen Zufluss auf, (lessen Zusammensetzung oberhalb Schirding geschopft, folgende war:

21

In looo ce Wasser sind enthalten Grammes:

Chlornatrium 0-00702 Na20 .... 0-00785

Natriumsulfat- .... .0-00822 K20 .... 0-00260

tfatriumcarbonat .... 0-00095 CaO . . . 0-02185

Kaliumcarbonat 0-00380 MgO .... 0-00420

Calciumcarbonat . . . .0-03902 Fe808 + A1208 0-00065

Magnesiumcarbonat . . . 0-00882 S08 .... 0-00463

Eisenoxyd undir Thonerde . 0*00065 C02 .... 0-02340

Kieselsaure 0-00966 CI 0-0042(1

Gltthverlust 0-01.280 Si02 .... 0-00966

Gltthverlust . . 0-01280

0-0H094 0-09190

Sauerstoff ab fin- Chior . Q-Q0096

0-09094

In LOO Theilen des trockenen Rttckstandes sind enthalten:

Na20 8-63fl/0

K20 2-85,,

CaO 24-02,,

MgO 4-61

FeaOa |- AI-0, °'71 «

S08 '....' 5-09

C09 25-73,,

CI 4-68

SiOa 10-62

Organiscbe Stoffe 14-07

1.01-01% Sauerstoff ab fur Chlor . . 1-05

99-96°/o

Die Gesammtharte des Wassers betr&gt 2-77.

Das Wasser war klar, farb- und gerucblos. Es geh6rt unter die kalk- reicheren Gew&sser. Die nachste Wasserprobe der Eger wurde oberbalb der Stadt %er geschopft.

Zusammensetzung <les Egerwassers oberhalb Eger.

GescfcOpft in. Oktober 1891.

In 1000 cc Wasser sind enthalten:

Clilornalriiiin 0-00890

Natriumsulfat 0-00762

Natriumoarbonat .... 0O0034

Ealiumcarbonat .... 0-00409

Purtrag .

Na20 K20

CaO Mat)

0-02095

0-00825 0-00279 0-01050 0-00396

0-02550

fe

22

(Jbertrag . . . 0-02095 0-02550

Calciumcarbonat .... 0-01875 A1208| 0-00029

Magnesiuracarbonat . . .0-00831 Fe208J

Eisenoxyd und Thonerde . 0-00029 SO, . . . 0-00429

Salpetersaure 0-00074 N„6B . . . 0-00074

Kieselsaure 0-00895 G02 . . . 0-01404

Si02 . . . 0-00895

01 . . 0-00540

0-05799 0-05921

Saueratoff ab fiir Cblor . . . Q-Q0122

0-05799 Dei- filuhverlust betragt 0-01205

In 100 Thoilen des Rlickstandes sind enthalten:

Na20 14-22"/0

K20 i; 4-80

OaO 18-10

MgO G-82„

|,'°:,()'1 \ 0-50

AlaO, | "

SO, 7-39,,

N20, 1-27,,

COa 24-21

Si02 15-43

CI 9-31 .

I02-05°/0 Sauerstoff ab fiir Cblor . . . 210

99-95%

Die Gesammtharte des Wassers betmg L-62.

Das uutersucbte Wasser war War, in dickeren Sch.icb.ten sclrwach gelb gefarbt, gerucb- und geschmacklos, von neutraler Reaction. Zur Oxydatiou der organischen Substanz in einem Liter wurden 0-00324 Gramm Sauerstoff verbraucht.

Die Eger tritt bei Sommerau in BShmen ein, durcbscbucidet das Eger- Iftndchen, welches die Lnteressante Erscheinung darbietet, dass dort bekantlich drei machtige Gebirgsztlge mit einander verschmelzen. Alio im Norden, Osten und im SMen des Egerbeckens emporsteigenden Randgebirge gehoren der krystaUinischen Schieferzone des Fichtel- und Erzgebirges mit dem Kaiscrwald und des Bohmer- waldes an. Dor innige Zusammenhang aller dieser Gebirgsmassive ist hinreichend dargethan und bekannt, dass sie von Glimmerschiefer, Amphiboliten und Qrthon- schiefer in den mannigfaltigsten Gestaltungen und Abanderungen mantelartig Iiber- kleidet werden.

Die nordliche Einfassung Bohmens bildet einen zusammenblngenden, nach BShmen m steil abfallenden, wenig gegliederten Wall, (lessen mittlere Kammhohe an soo m SeehShe betragt. Nur an seinen westlichen Enden zerfallt dieses Ge-

23

birge in mehxere niedrige Ketten, die mit den Auslaufern <les Fichtelgebirges un- merklich zusammenfliessen.

Zwischen diesen verlauft das Hauptthal, ehe es sich zur Flache verbreitet. Ala Begrenzung zwischen diesen Auslaufern und denen des Bohmerwaldes kann man das Thai des Wondrebflusses bezeichnen, da eine scharfe Scheidung zwischen diesen beiden Gebirgen nicht besteht.

Die Eingangs erwahnten, dem Granit eigenthtimlichen bestimmten Kluft- richtungen, welche diesen^ die Gneisse und Glimmerschiefer durchziehen, fallen mit den steilen Bruchrandern der Randgebirge zusammen.

Aus den Arbeiten hochverdienter Geologen wissen wir, dass diese gross- artigen Zerkluftungen, ja Abrisse und Absturze ganzer Gebirge Wirkungen des Tan- gentialdruckes waren, der sich in Folge zunehmender Contraction der Erdrinde fiber dem langsam erkaltenden Erdkerne geltend machte, eines Druckes, der noch fort- besteht, und einst von Katastrophen begleitet war.

Die Bildung des Egerer Tcrtiarbeckens stand offenbar im Zusammenhange mit diesen elementaren Bewegungen, die unserem Vaterlande Schatze erschlossen, wie sie vielleicht kein zweites Gebiet Osterreichs aufweist, namlich die bertihmten Mjneralquellen, Saucrwiisser und Moorlager.

Auf die auffallende Vertheilung der Sauerlinge in stid-nordlich gerichteten Ueilien hat zuerst G. Laube aufmerksam gemacht und die drei Hauptgruppen J. JoMys untereinander in enge Verbindung gebracht. In diesen Richtungen bewegt sich aher auch gegenwartig der Lauf der Fliisse, deren Erosionskraft die Thaler erweitern und. umgestalten half. Eine Kluftrichtung zwischen. Sirmitz und Oed deutlich gekennzeicb.net, nimmt einen westOstlichen Verlauf, verfolgt eine Richtung, in welcher die Eger das Tertiarbecken durchzieht. Parallel mit der von Nordwest nach Sttdost verlaufenden Bruchlinie der im Osten steil absetzenden Phyllite geht 'in Wesentlichen der Lauf der dem Egerflusse von Norden zustromenden Fluss- wiisser, da die Eger den Thonschiefer des westlichen Egerlandchens in ostlicher Richtung durchschneidet, und bei Eger aus dem Urgebirge in die ThaMache tritt.

Die dritte, zwischen Taubrath und Miltigan von Siidost nach Nordwest ver- laufende Kluftrichtung durchzieht das Terti&rbecken in der Art und Wei se wie der Wondrebfluss verlauft, ein vom Siideu. am rechten Egerufer einstromender Neben- fluss der Eger, der aus dem Zusammenstromen mehrerer Waldquelleii am slidlichen Abhange des Tillenberges entsteht und in einem langeren Bogen iiber Bayern be1 Waldsassen Bohmen betritt. Fast der ganze, das Egerer Becken im Norden und Osten einschliessende Gebirgszug besteht aus Glimmerschiefer, der allmahlig in Gneiss verlaul'l, und sieli Westlich unter dem aus dem Fichtelgebirge heriihorstrci- chenden Thonschiefer verliert, Ostlich von WMstein grenzt der Schieferthon der oberen Braunkohlenformation an den Granitzug, der bei Fleissen den Glimmer- schiefer tangirt und. in diesem Granit entspringen die Quellen des Seebaches, des Soos- mill Fonsauerbaches, die durch Schieferthon und Sandsteinschichten nach kurzem sudflstlichen Laufe in die Eger munden.

Dio Thalebene, frtther Seegrund, wird jetzt vom angeschwemmten Lande, V(m Lagern ausThon, Kalkmergel, Sand- und ausgedehnten Moorlagern, namentlich aber von Braunkohlengebilden bedeckt und ist mit eisenhaltigen Quellen und Sauer-

a—mi

24

lingen reich bedaoht, so dass es im Egerlande kaum ein Dorf gibt, das uicht seineD eigenen Sauerling besitzt. Ein dicht bewaldeter Gebirgsgtirtel umschliesst diesen westlichen Theil Bohmens, ein Ilochland, das durcli zahlreiche vom Norden nach SMen verlaufende Hugelzuge eiuen. wellenformigen Charakter erhielt, der im Ver- laufe der Zeit durch die Erosionsthatigkeit der vielen von den Randgebirgen in flachen Thalmulden dem Hauptflusse des Gebirgskessels der Eger zustromenden Bache und Flflsschen nur ura so auffallender hervortreten musste. Das Egerland bildet eine Senkung, welche in der Vorzeit wahrscheinlich ein grosser Siisswassersee war, (lessen Gcstade die Eger zwischen Kulm und Konigsberg durchbracb.

Die Eger tritt ostlich von der Stadt Eger in die Thalfl&che, verl&sst diese bei KSnigsberg und durchschneidet den sich in das Egertbal vorscbiebendeD Thon- seliief'errucken in einein S-formigen Bogen, tritt bei Klobeu in die weite, mit Ter- tiarsehiehten erfullte Thalfl&che zwischen dem Erzgebirge und dem Tepler Gebirge, bait sich jedoch vorwiegend in nordlicber Richtung mit ilireni Laufe mehr am Fusse des Ietzteren, welchen sic; von Altsattel bis Tascbwitz in einein aus Graniti'elsen gebildeten schlangenartig sich windenden engen Thale durchschneidet.

Die jfthrliche Niederschlagsmenge im oberen Egerl&ndchen betrftgt 600 bis 700 mm. Dei Duppau und an der bayerischen Grenze westwiirts von Konigswart 700 800 mm. Das Klima ist raub, nur in den tieferen TMlern milder. Der Winter dauert tange, ist strenge und schneercieh. Dieses Gebiet ist reich an Quellen, weshalb der Boden vorherrschend feucht ist.

Auch feblt es nieht an Torfmooren, namentlich entlang der Eger, des Soos- baches, der Leibitsch und des Wondreb. Die bedeutendsten sind das bekannte Fransensbader und das Soos- Oder Katharinendorfer Moor.

Beginnen wir mit d^r Betrachtung der m'ird lichen Zufliisse der Eger.

Znfliissc der Eger aus dem Fichtel- und Erzgebirge.

Im Egerer Bezirke selbst empffagt die Eger keinen Znfiuss aus dem Ascher Gebiete, es fliessen ihr aber anihrem linken lifer ausser einigen kleinen . Jiiiclileins, welche sie liings der Landesgrenze aufhimmt, zun&chst der Seebach zu, welcher aus dem Zusammenflusse des Hbllen-, VVeilier- und Frauenbaches entsteht, die imGruben-i Brandberge und im Himmelreichwalde im Granit entspringen, sich bei Frankenhaus vereinigen und unterhalb Seeberg, wo sie Seebach genannt werden, sich Sstlich wendend und m mehrere Anne theilend, die nelbeschriebene Mborgegend von Franzensbad durchzieheii and als sogenannter Schladabach bei Tirschnitz in die

Eger fallen.

Das oberhalb „Lolima" im August 1891 geschopfle Wasser hat, bevor es das Franzensbader Moor betritt, folgende Zusammensetzung:

25

In 1.000 cc Wasser sind enthalten:

Chlornatrium 0-02052 NaaO . . . .0-02581

Natriumsulfat .... 0-01972 Ka0 .... 0-00348

Natriumcarbonat . . 0-01053 CaO .... 0-00672

Kaliumnitrat . . . .0-00161 MgO . . . .0-00378

KaUumcarboriat . . . 0-00400 Fe203 . . . 0-01024

Calciumcarbonat . . 0-01200 80a .... o-oilll

Magnesiumeafbonat . 0-00793 N206 .... 0-00086

Eisenoxyd 0-01024 CO., . . . .0-01491

Kieselsaure 0-00700 Si(), . . . .0-00790

CI .... . 0-0 1.245

0-01)445 0-09726

Sauerstoff ab fur Chlor . . Q-QQ2S1

Summa . . . 0-01)445

Der Gluhverlust betragt 0-01260 Gramm im Liter.

In loo Theilen des mineralischen Ruckstandes sind enthalten:

Na,20 27-326%

K.,0 3-684,,

CaO 7-114,,

MgO 4-002,,

Ke.,0, -.... 10-841

SO, 1 1-702

N.,()r, 0-910,,

(X), 15-786

Si02 8-364,,

Cl . m-isi

102-1)707,,

Sauerstoff ab fur Chlor . . 2-975 Summa . . . 1)9-1)1)5%

Die Gesammthtrte des Wassers betragt L-20.

Das Wasser war trtibe von sich ausscheidendem Eisenoxyd roth gef&rbt "nil hatte bereits dieobere Kropitzer Moorablagerung durchflossen. Derselbe Bach, nachdem er nodi das eigentliche Franzensbader Moor passirt, welches im sudlichen '"id ostlichen Theile auf Phyllit lagert und reichlich Mineralquellen enth&lt, ist oberhalb Tirschnite, kurz vor seinem Eintritt in die Eger geschopft, wie folgt zu- sammengesetzt :

In einem Liter Wasser sind enthalten Grammes:

Chlornatrium. . . .0-37244 Na,() . . . .0-66396

Natriumsulfat . . .0-87001 K2() 0-00942

Natriumoxyd 0-07057 CaO 0*06125

Kaliumoxyd . . . . 0-00942 MgO .... . Q-01l>(i2

Fiirtrag . . . 1-32844 0-74125

26

ttbertrag . . . 1-32844 0-74425

Calciumcarbonat . 0-10937 LiO Spur

Magnesiumcarbonat 0-04120 FeO 0-01625

Eisencarbonat . . .0-02618 Mna08 , . . .0-00185

Manganoxyd . . .0-00185 SOs 0-49015

Kieselsaure . . . .0-03350 N208 0-00205

Salpetersaure . . 0-00205 C02 0-07963

Si02 0-03350

CI Q-225'.M)

Summa . . . L -54259 1-59358

Sauerstoff ab fur Old or . . . 0-05099

Summa . . . L'54259

Der Gluhverlust betr&gt 0-07350 Grammes im Liter. Die Reaction des Abdampfriickstandes war schwach alkalisch. Die Gesammtharte des Wassers 8-87.

In loo Theilen des Rtickstandes sind enthalten:

Na20 42-393°/0

K20 0-610,,

CaO 3'970„

MgO 1-271

LiO Spur

FeO t-053

Mn20, 0-119

SOB 81-774,,

NaOfl 0-132

COa 5-162,,

Si02 2-171

01 14-(i44

103-299% Sauerstoff ab fur Chlor . . 3-305 Summa . . . 99-994%

Vor dem Eintritt in das Franzensbader Moor hinterlasst der angefuhrte Bach nur 94 mgm per Liter, aach dem Austritt 1542 mgm p. L. fixer Mineral- stoffe. Die Moorwasser reichern den abfliessenden Bach auf's sechzehnfache des ur- sprunglichen Gehaltes an und vermehren die (HaubarsaUmengc des Wassers urn das Junfundvierzigfache.

Dem Wildsteiner Granitzuge, der durch die Verwachsung von Kali und Magnesiaglimmer als typischer Ficbtelgebirgsgranit zu betracMen ist und gerade nnt, seiner Annaherung an den steilen Bruchrand gegen das Egerbecken eine mehr gleichformige Structur annimmt, entspringen selir viele Quellen, me der Stadl-, Fonsauer-, Soos- und Secbacli.

Zwischen dem Fonsauer und Soosbache breitet sich das bekannte Katha- rinendorfer Moorlager mit Mineralquellen, besonders der Kaiserquelle, aus, welches

27

auf firanit auflagert und bis Ensenbruck reicht. Es wird you dem Soosbache durchstromt und ist nur theilweisc bewachsen.

Die oben genannteD Bache vereinigen sicb im aufgelagerten Bchieferthon unterbalb Ensenbruck und fallen in siidostlicber Richtung fliessend, nach kurzem Laufe unterbalb Forba in die Eger.

Machtige Cypriscbiefer scheiden in einem breiten flacben Rilcken das Sooser von dem Franzensbader Moorgebiet, die aber zu Neubildungen wenig beigetragen haben. Offenbar verdankten die jungeren Sedimente ibre Entstebung dem Granit, der vorerst zu Grass zerfallend, durch ununterbrocbene Einwirkung der atmospha- riscben Luft, wie durcb mecbaniscbe Wirkung der Wasser zu local verschiedenen Neubildungen verwendet und umgewandelt wurde, dessen Verwitterungsproducte daber audi durcb die reichlicb zn Tage gebenden kohlensaurereichen Mineralwasser aufgenommen und in den Baeben der Eger*) zugefunrt werdcn.

Die Zusammensetzung des Sooserbachcs bei Forba, die Probe ober der Eisenbahnubersetzung im Juli 1891 geschopft, war folgende:

In 1000 cc Wasser sind entbalten:

Cblornatrium .... 0*06611 NaaO . . . 016026

Natriumsulfat .... 0-21880 K80 . 0-0072 1.

Natriumcarbonat . . . 0-05070 CaO . . . 0-03013

Kaliumcarbonat . . . 0-00548 MgO . . . 0-01467

Kaliumnitrat .... 0-00745 Fea08 . .0-00256

Calciumcarbonat . . . 0-05382 S03 . . .0-12327

Magnesiumcarbonat . 0-03080 N206 . . . 0-00398

Eisenoxyd 0-00256 C02 . . .0-06258

Kieselsaure 0-01240 Si02 . . . 0-01240

Organische Stoffe . . 0-02815 CI ... . 0-04010

Organische Stoffe 0-028 16

0-47627 0-485;! I

0-00904

Summa . . . 0-47627

In 100 Tbeilen des rnineralischen Rilckstandes sind entbalten:

NaaO 33-648°/0

Iv.,0 1-518

CaO 6-326,,

MgO 3-080,,

Ke.,0, 0-537,,

S(>; ' 25-882,,

N.,0 0-835

CO - l-"»-13t>H

Furtrag . . . 84-960°/0

*) Die Concentration der Eger erreicM bei FSrba 127 Milligramme des fixen Ruck- standos per Liter, worm 16-58 Milligramme Sohwefelsaure, also 18% dea fasten RuckBtandes ent- lialton sind.

28

Ubertrag . . . 84-960%

8i02 2-603

CI 8-419,,

Organisehe Stoffe r>-<) 10

101-892% Sauerstoff ab fur Olilor . . 1.-898 Summa . . . 99'994%

Die Gesammtharte des Wassers betragt 6-01. Qualitativ wurde in diesem Wasser nodi Mangan and Lithion nachgewiesen.

Vergleicht man die Salzriickstande dor beiden letztgenannten Wasser des Schlada- mid Soosbaches, so berrscht in beiden das Natron mid die Schwefelsaure in ansehnlicher Menge vor, dort 42%, hier 33-6% Natron mid 31-7 und 25-8% Schwefelsaure des gesammten fixen Ruckstandes, wahrend Kalk und Magnesia sparlich vertreten, dagegen Eisensalze reichlich vorhanden sind.

Es kann dies nicht befremden, da beide Wasser aus gleichem Ursprungs- gestein kommen und Moorlager durchfliessen, die Schwefelkies, schwefelsaures Eisen- oxydul, ferner Schwefelsaure, Glaubersalz, Eisenverbindungen enthalten und Rasen- steine sowie Eisenocker absondern und starke Mineralquellen enthalten.

Da aber auch die bier reichlich auftretenden Mineralquellen in die Bache ihren Abfiuss linden, und denselben Graniten ihren Mineralreichthum verdanken, so werden ihre Rtlckstande eine ahnliche Zusammensetzung aufweisen miissen, wie die hier entspringenden Mineralquellen; nur dass Letztere vermdge ihres Kohlen- saurereichthums, ihres langeren Verweilens zwischen den Gesteinskluften mid ihres tieferen Eindringens in die mineralische Erdkruste eine concentrirtere Losung der genannten Salze vorstellen und hohere Temperaturen besitzen werden. Wahrend der Schladabach in der trockenen Jahreszeit im Liter 1-593 Milligramme fixer Salze, der Soosbach nur 485 Milligramme enthalt, enthalt dor Egerer Franzensbrunnen im Liter uacb Berzelius (i.r>82 Milligramm's, die Fgerer Salzquelle nach f Tromms- dorf 6012 Milligramm's. Die beiden Mineralwasser sind also viermal so reicb an fixen Mineralstoffen als der Schladabach. Die im Sooser Mineralmoor*) empor- sprudelnde Kaiserquelle hat uach Qintl 3002 Milligramm fixer Mineralbestand- theile, ist also nur doppelt so stark als das mil, meteorischem Wasser verdtinnte, bei Tirschnitz abrliessende Wasser des Schladabaches.

Wenn man aber die fixen Mineralbestandtheile auf LOO Theile des abge- dampften fixen Rtickstandes umrechnet, so ergibt sich folgende Zusammensetzung dor Rtlckstande dor angeftihrten Mineral- und Bachw&sser, die eine (iberraschende qualitative Uibereinstimmung bekundet.

Es sind in LOO Gew. Theilen des fixen Salzruckstandes enthalten:

*) Siehe „Das Mineralmoor der Sons", von V. Bieber 1887.

29

Bestandtheile

Na.,0

Ka0

» CaO

MgO

SrO

Ke<>

Al,Oj

MiiO

LiO

SO,

Na06

coa

SiOa

CI . . . . ,_J_

Summa

Egerer

Franzens

quelle

Egerer Salzquelle

Sooser Kaiserquelle

44147

niclil, 2-418 0-757 0-004 0-293 (H)2 1 O-Olil

0-035 32 681

0-030

8164

1-120

13252

102-983

4 1 072

bestimmt 2-333

0-165 0-002 0-023

(1-007

26 183

0-007 14-691

0-863 14-484

99-830

43 174

0-951. L-880 0-846

0-923 0-001 0-030 0-021

30968 0-188 0-1 (17 9-191 2-040

12 276

Schladabach

Sooslnuli

42 393

0-610 3-970

1/271.

1-053

0-119 Spur 31774

0-132 Spur

5-162

2-171 14 644

L02-656 103-299

35762

1-608 6-723

3-273

0-571

Spur

Spur

27508 0-888

Spur

13-965 2-767 8-948

102-013

Man hat es hier vornehmlich rait Glaubersalzw&ssern zu thun. Das Kali ist in den alten inalysen iiberseben, daher in den beiden ersten Mineralwassern nicht angefuhrt.

Einen weiteren Zufluss der Eger am linken Ufer bildet dor Fleissenbach, der am Wachtberge b'ei Oberreut entspringt. Er geht unter dem Namen Brambach 'lurch das Voigtlandische Glimmerschiefergebiet nach Fleissen, nimmt den in Glira- Qierschiefer imd Phyllit entspringenden Rohrbach and Hanabach auf, setzt dann 'lurch sandiges Terrain mid durcb Schieferthon seinen Lauf bis MliMgriin Fort, wo er sich mit dem, den Thonscbiefer durchsetzenden Schonbach vereinigt und in den aufgesebwemmten Schicbten dor beiden Glieder der oberen BraunkoMenformation fortfliesst. Er vereinigt nocli die kleincn Gwasser, die an der Westseite des Lei-

80

bitschkammes entspringen und miindct bei Nebanitz in die Eger. Die Probe vrarde oberhalb der Bahntibersetzung bei Nebanitz im October 189] geschopft.

In 1000 cc Wasser des Fleissenbaches sind enthalten:

Chlornatrium 0-00910 NaaO .... 0*00813

Natrramsulfat 0-00426 KaO .... 0-00225

Natrinmcarbonat 0-00248 CaO . . . .<)■<>< 1856

Kaliumcarbonat 0-00330 Mg() .... 0-00405

Calciumcarbonat 0-01528 Fea08+Ala08 0-00108

Magnesii larbonat . . . 0-00850 SO., . . . '. 0-00240

Eisenoxyd und Thonerde .0-00108 COa . . . .0-01325

Kieselsaure 0-00731 8iOa .... 0-00731

01 . . . . . ()•( 10552

Summa . . . 0-05131 0-05255

Sanerstoff ab ftir Chlor . 0-00124

Kuinma, . . . 0-051.31

Der Gliiliverlust betrug = 0-00983 gm p. L.

Das Fleissenbachwasser ist sehr weich und rein, enthalt so viel Natron als wie Kalk, halb so viel Magnesia, sebr wenig Schwefelsaure. Der Abdampf- riickstand reagirt sehr schwach alkalisch.

In 100 Theilcn des IUickstandcs sind enthalten :

NaaO 15-844

K20 4-385

CaO . . . 16-682

MgO 7-893

FeaOg-fAla08 2-104

SOg 4-677

COa 25-823

Si02 14-246

CI . 10-758

102-4 1 § Sauerstoff ab fur Chlor . . 2-416

09-996 Die Gesainmthiirte des Wasscrs betriigt 1-42.

Den Untersuchungsergebnissen der bohmischen Geologen, namentlich denen lieuss und Laube's mid den geognostischen Karten der k. und k. geologischen Keichs- anstalt folgend, sehen wir den Glimmer- und Urthonschiefer votn Granitstocke des Ilinterschneckenwaldes terassenformig (iber Fleissen- und das Schonbachthal abfallen, ein hochwcllenformigos Bergland bildend, das von zahlreichen Bacbcn durohflossen, zu den anmutigeren Landschaften Biihmens gehort.

Der Glimmer schicfer zeigt hier zahlrciche Uibergange in Urthonschiefer mid in Schiefergneiss. Das Schonbachthal bildet das westliche Gehange des Lei- bitschgrundes. Diesem parallel vcrliiuft der Leibitschgrund, welchcr im Kirchberger

31

Thai beginnend, sicb bei Waltersgriin scblucbtenartig vereinigt, von da bis Absroth sich flach ausbreitet, dann wieder bis zum Falkenauer Ausgaag sich verengt.

Der Leibitschbach, weleher aus der Vereinigung des Reb- und Franken- hammerwassers entsteht, bildet audi noeh siidlicb von Berg bis zu seiner Miindung in die Eger die Gebirgsgrenze des Egerer Beckens. Kleine Gebirgsb&che, die bei Stein am bolien Steinbergs in Phyllit entspringen, durchfliessen in sudlicher Richtung an der Westseite des vom Leibitschkamme auslaufenden Gebirgsjoches den Thon- schiefer, der allmahlig^n Glimmerscbiefer libergeht, durcheilen letzteren iiber Mar- klesgrtin bis Nonnengrttn und setzen durcb aufgeschwemmte Terti&rscnichten den Lauf bis Leibitsch fort, wo sic in die Eger einmunden.

Die Bescbaffenbeit des Leibitschbachwassers 1st folgende: die Probe wurde iin October I s1.) I bei Konigsberg gescbopft. In 1000 CO Wasser sind entbalten :

Chlornatrium .... 0-00507 Na,0 . . . 0-00483

Natrium sulfat .... 0-00170 1,0 . . 0-00204

Natriumcarbonat . . . 0-00243 CaO .... 0-00575

Kaliumcarbonat . . . 0-00299 MgO .... 0-00424

Oalciumcarbonat . . .0-01026 Fe,Os . . .0-00098

Magnesiumcarbonat . .0-00910 S0B . . . .0-00096

Eisenoxyd 0"00098 CO, . . . .0-01132

Kieselsaure 0-00315 SiO, . . . .0-00315

CI . . . . . 0-00308

0-035( )H 0-03635

Sauerstoff ab fur Chlor . 0-00067

Summa . . . 0-03568

Der Gliihverlust betr&gt 0-01165 Gramm. im Liter.

In 100 Tbeilen des Rtlckstandes sind entbalten:

Na,() 13-586%

K20 . . r,-717

CaO 16-115

MgO U-883

Fe,0, 2-746

SO, ' 2-690,,

CO, 31-726

Si03 8-828,,

CI 8-(>32„

L01-873°/0 1-877 99-996% Das Wasser war Mar, farblos, gemchlos, reagirte schwach alkalisch, die Gesammtb&rte betrug L-16. Das Wasser des Leibitscbbaches bat eine gleiche Be- schaffenheit wie dasjenige des Fleissenbaches, was nicbt befremden kann, da beide Nebenfliisse der Eger aus Quellen gespeist werden, die im Phyllit und Gneiss ent- ?en.

32

Zulliissc; aiis <l(!iu Fichtelgeblrge mid dem Btthmerwalde,

Das Wondrebthal bezeichnet die Scheide zwischen dem Fichtelgebirge and dem Bbhmerwalde mid vereinigt alle Gewasser, welche vom nordlichen Stocke des Bohmerwaldes aus dem Glimmerschiefergebirge, dem Tillenberge abfliessen, rait An s- aahme zweier kleinen Bache, deren Quellen an der Sudseite des genannten Berges entspringen und stidostlich der Mies zufliessen.

Der Wondreb entsteht aus dem Zusammenfluss mebrerer Waldquellen, die sich am stidlicben Abhange des Tillenberges zu kleinen Waldbachen vereinigen und •hum in westlicber Richtung schon zu einem kleinen Flusschen anschwellen, das in einem weiten Bogen, die vornehmlich aus Phyllit und Glimmerschiefer bestehenden siidwestlichen Auslaufer des Tillengebirges durebsetzt und sich (lurch mehrere aus diesem Gebirge abfliessende Gewasser, sowie durcb Zuflttsse aus den scbiefrigen Ausliiufe'i'ii des Fichtelgebirges verstarkt und unterbalb Waldsassen Bohmen betritt.

ISei Altspitzenberg fliesst dem Wondreb der ebenfalls am Tillenberge ent- springende, durcb Tbonscbiefer in nordlicher Richtung ira Muglthale herabziehende Muglbach zu, bei Unterlindau der vornehmlich Phyllit, (hum Schieferthon durch- setzende Rohrbach, bei Stebnitz dec an der Nbrdseite des Tillenberges entspringende Pointsbach, welc-her durch die Vereinigung mehrerer kleiner forellenreicher Gebirgs- wasser gebildet wird, die im sudlichen Glimmerschiefer entspringen und aach ibrer Vereinigung als Losauerbach in nordlicher Richtung den Phyllit durchlaufen und in der Ebene durcb tertiare Ablagerungen der Eger zueilen.

Alle diese Zufliisse liegen in geringer Entfernung von einander, bewegen sich in parallel von Slid nach Nord verlaiifcndcn Thalern, die sich. zwischen Kins- berg und Taubrath in die crweiterte Thalflache der Eger herabsenken.

Oberhalb Kornau ergiesst sich nocb der Lappitzfelderbach in den Wondreb. Er geht aus der Vereiniguug des Liebensteiner- und des Altbaches licrvor.

Der Liebensteinerbach entspringt in den hohen Waldungen im Granitge- birge von Kiinigswart, verliisst bei Miltigau das gebirgige Terrain, fliesst ira aufge- schwemmten Sandc und Scbotter bis Thurn, wo er sich rait dem Altbach vereinigt. Der letztere entspringt im Glimmerschiefer, behalt ira weiteren Verlaufe dieses Gestein zur rechten Seite, wahrend am linken lifer Phyllite lagern, macht spater eine starke Biegung aach Westen und berflirt dann Fleckschiefer auf der rechten und Schieferthone auf der linken Seite his Schuttiiber, wo er durch Schieferthon in einem aordlich vcrlaufenden sanften Bogen bis Kornau zielit.

Mit alien diesen Zuflussen mttndet der nunmehr zu einem stattlichen Flusschen angescbwollene Wondreb eine Strecke nocb. in Alluvion aordlich fort- fiiessend, endlich in der Nahe von Nebanitz in die Eger.

Es folgen die Analysed des oher Kornau geschopften Wondreb und des unterhalb Lappitzfeld geschopften Lappitzfelder Baches.

In 1000 cc des Wondrebllusswa.ssers waren vor der Vereinigung mit dem letztgenannten Bache an gelosten Mineralstoffen ira Monate October enthalten:

33

Chlornatrium 0-00702 Na20 .... 0-00671

Natriumsulfat 0-00364 K20 .... 0-00167

Natriumcarbonat . . . 0-00239 CaO .... 0-00742

Kaliumcarbonat .... 0-00245 MgO .... 0-00322

Calciumcarbonat . . . 0-01325 Fea08+Ala08 0-00088

Magnesiumcarbonat . .0-00676 SO, . . . .0-00205

Eisenoxyd und Tbonerde 0-00088 COa . . .0-01114

Kieselsaure 0-00552 SiOa .... 0-00552

01 .... . 0-00426

0-04191 " 0-04287

Sauerstoff fttr ChloT . Q-Q0Q96

Summa . . . 0-04191

Der Gltihverlust betrug 0-01585 Grm pro Liter.

In 100 Gewichtstheilen des mineralischen Riickstandes sind cuthalten:

Na.,0 16-0107,,

K20 3-984,,

CaO 17-704

MgO 7-683,,

Fe808 + Ala08 2-099,,

S03 4-891,,

C02 26-580

Si02 13-171

CI 10-164

102-286% 2-290 Summa . . . 99-996% Das Wasscr des Wondrebflusses war War, scbwach gelb gefarbt, geruch- und geschmacklos, eingedampft rcagirto dassclbc scbwach alkalisch und batte zur Schopfzcit eine Hiirte von H9.

Der Lappitsfelderbach unterhalb Lappitzfeld gescbiipft, enthiilt in 1000 cc:

Chlornatrium 0-01004 Na20 0-00713

Natriumsulfat 0-00414 K2() 0-00314

Kallumsulfat 0-00239 CaO 0-00952

Kaliumcarbonat . . . .0-00271 MgO 0-00432

Calciumcarbonat. . . .0-01700 Fea08 + Ala08 .0-00058

Magnesiumcarbonat . . 0-00907 SO, 0-00343

Eisenoxyd und Tbonerde 0-00058 C02 0-01309

Kieselsaure 0-01050 8iOa 0-01050

CI O00609

0O5643 0-05780

Sauerstoff ab fttr Chlor . 0-00137 Summa, . . . 0-05643 Der Gliibverlust betrug 0-01425 Granmi pro Liter.

8

34

In 100 Theilen des mineralischen Rtickstandes Kind enthalten:

Na.2() 12-635%

K20 5-564

CaO 16-870

MgO 7-655

FeaOs | Ala08 1-027

SO, 6-078

C02 23-196,,

SiOa 18-607

CI 10-792

102-424°/0

Sauerstoff ab for Chlor . . 2-427

Summa . . . 99-997 °/0

Die qualitative Untersuchung ergab audi Spuren von Lithion. Kit; Gesammtblrte de.s Wassers betrug 1-55. Der Abdampfriickstand re- agirte schwach alkali sch.

Der Wondrebfiuss, der bedeutendste Nebenfluss der Eger, bat das grossto Quellengebiet in einem Ausmass von ca 64-588 Hectaren, deren grSsster Tbeil auf Bayern entfallt und (lessen geognostische Beschaffenheit im Yorbergebenden ge- schildert wurde. Das sehr weicbe, an organischen Stoffen reiche Wasser dieses Elusses ist armer an Schwcfelsiiure als das der Eger vor ibrem Eintritt in Bohmen, reich an Kieselsiiure und Chloraatrium, cntbiilt aber ebenso viel Kalk als wie die Eger zwischen Eger und Konigsberg, wenn man die prozentische Xusammeusetzung der fixen Btickstande beider Kliissc mit einander vergleicht; dagegen ist die Eger etwas reicber an Salzen als der Wondreb, da erstere 70 Milligramm im Liter bci Eger, 80 mgm im Liter bci Konigsberg, der Wondreb aber nur 54 mgm im liter fester Stoffe enthalt.

Von den Basen sind Natron und Kalk in diesem Flusse fast gleich stark vertreten, die Magnesia betriigt die Hiilfte des Kalkes.

Eine iihuliche Ziisamuicnsetzung wie der Wondreb zcigt der im Granit cnt- springende Lappitzfelderbach, mit dem Unterscbiedo, dass er etwas an Kalk, Kali und Kieselsaure reicber ist, aucb mebr Eisenoxyd cntbiilt als wie der Fluss, i" welcben er sicb ober Kornau ergiesst.

lie vor wir die wciteren Zuflusse dec Eger verfolgen, betrachtcn wir nocb die Zusammensetzung des Hauptflusses bci Konigsberg nach der Einmiindung des Leibitschbaches obcrbalb der Scbwimmschule, der ja nacb der Mcnge und Be- schaffenheit der bercits geschilderten Zuflusse einen mittleren Gehalt ilirer Bestand- tbeilc cntlialten muss, wenn auch durcb vcrscbiedene Veranderungen des FIuss- wassers im Elussbette selbst cine geringc Abweichung von den ermittelteu Mittel- werthen der Zuflusse sicb geltcnd machen wird.

Der Fluss windet sich bier durch zahtreiche Wiescn und Auen mit sanftoiu Gefalle in einem breiten, reichlich mit Alluvialgebilden ausgefiillten Thale, wo sicb scin Wasser durch einen grdsseren Gehalt an organischen Stoffen auszeiebnet.

35

Die niicbst Konigsberg im October folgendermassen zusammengesetzt :

geschdpfte Wasserprobe der Eger war

In 1000 cc Wasser sind enthalten Grammes:

Ghlornatrium ....

0-00176

NaaO

. 0-01258

Natriumsulfat ....

0-01575

K,0

. 0-00288

Kaliumsulfat . . . .

0-00533

OaO

. 0-01440

Oalciumcarbonat . . .

0-02384

MgO

. 0-00468

Mag nes iumcarbon at

0-00982

Vv.,(\

fAl80„

0-00183

Eisenoxyd und Thonerd<

0-001 83

so8

. 0-01282

0-00975

CO.,

. 0-01563

Calciumsulfat ....

0-00255

SiO,

.

. 0-00975

Salpetersaure . . . .

0-00086

CI .

0-00653

N205

. . .

. 0-00036

0-07099

0-08146

Sauerstoft

ab fiir

Chlor

0-00147

Sunmia

Der Gliihverlust betriigt 0-0320 grm im Liter. In 100 Tlieilen des Rtickstandes sind enthalten:

0-07i)(.)S)

Na20

. . 15-72

. . 3-60

CaO . .

. . 18-00

MgO

. . 5-85

Fe808 hAlB08 . . so,

. . 2-28 . . 16-02

co2 .

. 19-54

SiO, ....

. . 12-19

CI

. . 8-16

TSLOr

. . 0-45

Sauerstoft' ab fiir

Chlor . . Summa .

101-81

. 1-85

. . 99-96

Die Gesammtharte des Wasscrs betriigt 2*21. gefarbt, reagirte eingedampft neutral.

Das Wasser war gelblich

Zufliisse der Eger aus dcm Karlsbader Gebirge,

Das scbroff aus der Egersenke stidlich aufsteigende Gcbirgsland, welches westlich vom Duppauer Basaltgebirge, ostlich vom BShmerwalde und stidlich von dem mittelbohmischen Urschiefergebirge begrenzt wird, bezeiehnet man als das

Karlsbader Gebirge, (lessen westlicher Ausliiufer der sogenannte Kaiserwald den hftchsten Theil des Gebirges umfasst, von dcm es nordwiirts in die Gegend von Tepl nnd Karlsbad sehr sanft abdacht. Vom Dohmerwalde orographisch durch die

3*

36

flache Thalsenkung bei Sandau getrennt, schlicsst es sich in geologischer Beziehung eng an den Bohmerwald an. Bei KOnigsberg uud Mariakulm verschmilzt es mit dem eigontlichen Erzgebirge.

Dieses Gebirge besteht aus einer zusammenhangenden Granitmasse, welche inn Schlaggenwald and Schonfeld einc grossere Gneissscholle und zwischen Sandau und Petschau zahlreicbe Homblendeschieferschollen triigt.

Der Kaiserwald bildet ein von. tiefen Thalern und Wasserrissen durch- furchtes, durch einen grossen Wechsel der Formen ausgezeichnetes Gebirge, bedingt durch die geognostiscbe Beschaffenheit desselben.

Man sieht fo'rmlich, wie der empordringende, den ScMefermantel hebende Granit diese 1.1 ii lie zumTheil zertrtimmerte, vielfach vcrwarf und auch uberdeckte, so dass die ScMefergebilde in ilim Fragmente und. Scbollen bildend, gleicbsam cin- geknetet sind und in verschiedenen Richtungen daraus hervorragen, wodurch sicb eine seltsame Combination von Bergfonnen entwickelt. Besonders scbbn zeigt sicb dieser Gesteins- nnd Formwechse] in den tief eingeengten Thalern des Liebaubaches, der eine balbe Stunde Bstlich von Konigsberg durch die Vercinigung der grossen und kleinen Liebau gebildet wird.

Der kleinc Liebaubaeh entspringt in den Granitbergen von Schonficht und windet sicb in scharfen Kriimnmngen fiber Granit- oder Gneissscbieferstufen. Der grosse Liebaubacb kommt aus dem Granit des Perlsberges, tliesst nordlich vor- herrscbend durcb dieses G ostein bis Schdnlind, wo er den Gneiss durcbbricht und sicb pldtzlich westiicli wendend, bis unterbalb Krainhof, siidwestlich wieder durcb ein Granitthal herabfliesst, urn mit der kleinen Liebau vcreint das Thai von Konigs- berg zu passircn und nordlicb von diesem Stiidtchen in die Eger einzumiindcn. Die untersuchte Wasscrprobe ist im Revier Schaben, ostrich von Konigsberg geschopft wordcn.

In 1000 cc des Wassers sind enthalten:

Cblornatrium ...... 0-00102 NaaO .... 0-00686

Natriumsulfat 0-00186 K20 . . . .0-00350

Natriumcarbonat 0-00940 CaO .... 0-00510

Kaliumcarbonat 0-00513 MgO .... 0-00187

Calciumcarbonat . . .' . .0-00910 Fea03+ A l2(>3 0-00033

Magnesiumcarbonat . . . 0-00392 S03 .... 0-00105

Eisenoxyd und Thonerde . 0-00033 C02 .... 0-01157

Kieselsiiure 0-00715 Si02 .... 0-00715

CI ... . . 0-00062

Summa . . . 0-03791 0*03805

Sauerstoff ab fur Chlor . 0-00014

Summa . . . 0-03791

Der Gluhverlust betrug = 0-01067 gr p. L.

37

In 100 Theileu des Ruckstandes Bind enthalten:

NaaO 18-095%

KaO 9-232

CaO 13-452

MgO 4-932,,

FeaOs + Ala03 0-870,,

SO., 2-769

co> 3°-519»

SiOa 18-860

CI l-"35

100-304% 0-369 99-995°/0 Die Gesammtbarte des im Juli 1892 gescbopften Wassers betrug 0-771. Dor AJbdampfrtickstand reagirte schwach alkaliscb, das Wasser war farblos, gerach-, gescnmacklos und feuerklar.

Einen weiteren Zuliuss aus dem westlicben Karlsbader Gebirge empfangt

die Eger in dem Lobsbache.

Das Quellengebiet des Lobsbaches, welcber westlicb von Sangerberg in den ausgebreiteten Zankfilzen entspringt, liegt griisstentheils in. grobkornigen Granit. In den quellenreicben Bezirken des Teplergebirges, wo der Winter lang und sebnee- reich, der Bodea wasserhaitig und fcbonig, die jahrHcbe Mederscblagsmenge 686 »tm in 150 N. T, also eine bedeutende ist, sind die Bedingungen fiir die Bddung von Torfmooren und wasserreicben Bacben vorbanden. Vom linken lifer stromen dem Bache Zuflusse aus Gneiss, am reenter) Ufer sole-he von Granitboben zu. Nordhch von Wudinggrun passirt der Baeb eisensentissige Tbonlager und miindet bei Fal- kenau in die Eger.

Analyse des Lobsbachs bei Falkenau oberhalb der Holzmuhle

im Juli 1892 geschOpft. In 1000 co "Wasser sind enthalten:

Cblornatrium 0-00593 Na,0 . . . . 01)0738

Natriumsulfat 0-00912 K20 .... 0-00318

Natriumcarbon'at . . . .0-00044 CaO . . . 0-00650

Kalimnearbonat 0-00466 MgO .... 0'00234

Calciumcarb'onat . . . .0-01160 Fea08 | A1.0, 0-00025 Magnesiumcarbonat . . .0-00491 S08 .... 0-00514 Eisenoxyd und Tbonerde . 0-00025 CO., .... 0-00933

Kieselsaure 0-00725 Si(), .... 0-00725

CI . . . . . 0-00360

—0-04416 0-04497

gauerstpff ab fur Cblor 0-00081

Suinma . . . 0-04416

Dor Gluhverlust pro Liter Wasser betrug 0-02053 Grm.

38

In 100 Theilen des mineralischen Rtickstandea Bind enthalteu:

Na20 16-711%

K20 7-201

CaO 14-719

MgO 5-298

FejOa + Al208 0*566

SO., 11-639,,

C02 21-1.27

SiO„ 16-417

CI 8-152

101-830°/,,

Sauerstoff ab flir Chlor . . 1-834

Summa . . . 99-996%

Die Gesammthiivtc des Wassers betragt 1-00. Die Reaction des Abdampf-

riickstandes ist schwach alkalisch.

Fast parallel lnit dem Lobsbacbe von Siidost nach Novdwest fliessend und ebenfalls uuweit Sangerberg entspringend, linden wir den. Fluthbacb, (lev durch wecbselnde Lagen von Gvanit und Uibergangsgneiss sich bewegt, seine Zuniisse aus diesen beiden Gebirgsarten enipfangt nnd liber Schlaggenwald, wo er den Rohlinger- Bach aufnimmt, durch das felsige Zechthal nach Elbogen fliesst. Er ist cincr (lev schtvefehdurereichsten .Iiiiche, welclie auf diesev Strecke der Eger zufliessen.

Die chemische Analyse des nJiclist, Elbogen im Juli 1892 gesehopften Fluth- baches evgab folgende Ziisamiiieiisetziiiig:

in 1000 cc Wassev sind enthalteu:

Chlomatrium 0-00593 Na,0 .... 0-00876

Natviumsulfat 0-01277 K20 .... 0-00442

Kaliumsulfat 0*00817 CaO ... 0-02470

Calciumsulfat 0-03500 MgO .... 0-00685

Calciumcarbonat . . . .0-01837 A1208 -4-Al308 0-00275 Magnesiumcarbonat . . . 0-01438 SO., .... 0-03149 Eisenoxyd und Thonerde 0-00275 C02 .... 0-01561

Kieselsiiure 0*01316 SiOa . . . .0-01316

CI . . . . . 0-00360

0-1 1053 0-11134

Sauerstoff ab fur Chlor . . . 0-00081

0-11058 Der Gluhverlust pro Liter Wasser betrug 0-01672 Granim. In 100 Theilen des Iliickstandes sind enthalteu:

Na20 7-925%

K20 3-998

CaO 22-346

MgO 6-197

Fiirtrag . . . 40-466°/n

39

ttbertrag . . . 40-466%

Fe203 + Al2Os 2-488,,

S0S 28-490,,

C02 14-122

SiOa 11*906

CI 3-257

100-729%

Sauerstoff ab fiir Chlor . 0-732

Suniina . . . 99-997°/0

Pie Gesammtharte des Wassers betragt 3-42. Die Reaction des Abdampf- rtlckstandes ist neutral.

Verfolgen wir noch die Zusammensetzung der Eger bei Falhenau vor der Einmtlndung des Zwodauflusses und des Lobsbacbes oberbalb der Badeanstalten gescbopft, so finden wir dieselbe an diesem Orte von folgender chemischer Be- scbaffenheit:

In einem Liter Egerwasser waren euthaJten 0-1180 Gramm Riickstand

ab Gluhverlust (H)12()

Fixer Rlickstand . 0-1060 Gramm

Tn einem Liter Avar entbalten Kalk .... 0-01840

Scbwefelsiiure . . . 0-02290

In 100 Gewichtstbeilen des mineralischen Rttckstandes:

CaO 17-36%

SOa 21-60

Die qualitative Untersucbung der Eger in verschiedenen Tlieilen Hires Laufes zeigte, dass sie gerade vor Elbogen den boebsten Gebalt an Schwefelsolure entbalte, weshalb eine quantitative Bestimmung derselben, des Kalkes, des Gesammt- rtickstandes und des Gltibverlustes an diesem Orte notbwendig war.

Hier siud es die kleinen Zuflttsse aus den am linken Egerufer beflndlichen Schiefertbonlagern und die Abflttsse der Altsattler Vitriolwerke, namentlicb aber auch die bier einmttndenden rttckstandreichen Grubenwasser, welcbe den Hauptfluss verunreinigen und an Schwefels&ure bedeutend bereicbern. Denn in dor oberbalb Elbogen gescbopften Wasserprobe waren entbalten:

In einem Liter an Gesanunlriiokstand 0*180 Gramm

ab Gliibverlust .... t)-»2l

Fixer Riiekstand . . 0-109 Gramm

ferner i.n Liter an Kalk 0-01858

, Seliwefelsiiure 0-03210

In 100 Theilen des niineraliscben Rttckstandes somit:

CaO 17-05%

S03 29-45,,

Finer der ansebnlicbsten Zufliisse der Eger und der bedeutendste Abfluss des Karlsbader und des Tepler Gebirges ist die Tepl, welche am Fusse des Glatz-

40

berges in den Mittergrunauer Mooren cntspringt und in einem Halbbogeii den Fuss des Podhorner Berges bespiilt und dann den Podhorner, spiiter den Betlehem und Altteich passirt, worauf sie sich nordlich wendet. Das Quell engebiet bestebt bis Tepl aus Amphibolscbiefer, der siidlich (lurch den Podborner Basaltberg durchbrocben ist.

Dieser iuteressante, oft beschriebene Berg bildet einen dicbten Basaltkegel, der am sudwestlicheu Abhangc mantclformig von basaltischen Tuffablagerungen umgeben wird. Dieser Tuff bestebt aus Fragmenten einer verschlackten lavaartigen Masse, in der Bruchstucke von Hornblendoschiefer vorkommen. Auf dieser lagert Amphibolscbiefer (und senkt sich (ibeT den Granit gegen Michelsberg, Tepel und Theusing. Seltener komrat massiger Amphibolit vor.

Die Bildungsstatte der iiier entspringenden, zahlreichen Wasseradern ist von Wiesenmooren und amnoorigen Wiesen in bald engeren bald weiteren Kreisen gekennzeichnet. Bei ihrein kleinen Gefiille und der sehwer durchlassenden Unter- lage bildeten sich eben tnehrere Teiche, an deren R&ndern die Torfbildung beginnt und stellenweiso die Teichfliiche in Moor umgewandelt hat.

Nachdcm der Teplbach die oben genannten Teiche durchflossen, setzt er seinen Lauf im Amphibolscbiefer in einem allmfthlig enger und tiefer werdenden anmuthigen Thale fort, empf&ngt auf der rechten Seite den Ritnerbach, (\n- siid- fistlich am Goldberg entspringt und seine Gew&sser ttber Landeck, aus Amphibol- scbiefer bezieht, auf der linken Seite die den SchOppelbach aufnehmende Roda, welche von Sangerberg aus, gleichfalls in diesem Schiefer iliren Weg zurlicklegt und bei Petschau den aus Granit kommenden Garbcrbach aufniinmt.

Em Tepler Gebiete sind Gneissfelsen eine Seltenheit; dor Gneiss kommt dort nur mehr in bandartigen Inseln im Hornblendoschiefer vor.

Die Tepl verliisst die Einschnitte der flachwelligen iloehebcne, durchbricbt den Granit oberhalb Griin, den sie ttber Petschau auf kurze Zeit durchfliesst, um von Mttllersgrun bis Tepeles ihre Zuflttsse aus Gneiss, von da, an wieder aus Granit zu empfangen. Die Tepl cilt dann in einem herrlicben, von niaJeiiselien Graniten gebildeten Thale in engen Windungen bis Bammer, wo sie zur Rechten den bedeu- tendsten Zulluss die Lamnits, einen im Karlsbader Granii.gebirge entspringenden, durch die weitverzweigten, im Granit sich sammelnden Zuflusse des Trosauer-Schwarz- unil fcluhlwassers verstarkten, zuweilen stark anschwellenden Bach, empfangt, (lessen Analyse als echtes „Granitwasser" ebenfalls mitgetheilt wird.

Die Tepl filhrt manchmal so viol Wasser, da,ss sie dann grosse Verliee- rungen anrichtet. Naehdem sie noch di(! Abdiisso der boriihmtoii Karlsbader M'i- neralquellen aufgenommen bat, mtlndet sie unterbalb dieses Kurortes in die Eger. Die untersucbte Wasserprobe der Tepl ist vor Karlsbad oberhalb des Kaiserparkesi die der Lamnitz im Lanmitzthale oberhalb Pirkcnhammer geschopft worden.

41

Chomlsche Analyse der

Tepl bei Karlsbad.

Geschopft im Oktober 1891.

In 1000 cc Wasser sind enthaltcn:

Chlornatrium .... 0-00758

Na20

. . . . 0-01192

Natriumsulfat .... 0-00791

K*0

. . . . 0-00511

Natriumcarbonat . . . 0-00760

CaO

. . . . 0-01620

Kaliumcarbonat . . . 0-00750

MgO

. . . . 0-00900

Calciumcarbonat . . . 0-0289;!

sos

. . . .0-0044(5

Magnesiumcarbonat . . 0-01890

SiOs

. . . . 0-01300

Kieselsaure 0-01300

N2O0

. . . 0-00034

Salpetersaure .... 0-00034

Gl .

. . . . 0-004GO

C02

. . . . 0-02817 0-09280

0-09170

Sauerstoff ab fur

Chlor . 0-00104

0-091 70

I'fo Liter Wasser betragt der Glilhverlust =

0-02620 Gramm.

In 100 Theilen des wasserfreien mineralischeii

Rtlckstandes sind enthaltcn :

Na, 0

12-990% 5-5(58

1(0

/(.. i\

f V.RP.A

MgO 9-808

SO, 4-860,,

SiOa 14-167

Ng08 0-370,,

01 5-013

CO, 30-699

IDI

129"/,, 133

99-996% Qnalit.at.iv wimle audi LitMon aachgemesen. Die Gesammtbarte des Wassers betragt 2-88. Zur Oxydation mittelst ubermangansaurem Kali wurden 0*00536 Gramm Sauerstoff verbraucbt.

Zusammensetzung des im Oktober 1891 gesch6pften Lamnitzbaches.

in

1000 cc Wasser sind

enthaltcn :

Cblornatrium . . .

. 0-00649

NaaO . . .

0-01274

Natriumsulfat . . .

. 0-02130

Ka0 . . .

. 0-00610

Kaliumearbouat . .

. 0-00894

CaO . . .

. 0-01310

Calciumcarbonat . .

. 0-02340

MgO . . .

. 0-00396

Magnesiumcarbonat

. 0-00831

Fe20,+Al,0,

0-00098

Fftrtrag

. 0-06844

0-03688

42

Ubertrag . . . 0*06844 0O3688

Eiscnoxyd und Thoncrde . 0-00098 SO, . . . . 0-0 1200

Kieselsaure 0-02102 GO, .... 0-01749

Si02 .... 0-02102

CI ... . . 0-00394

0-09044 0-09183

Sauerstoff ab fttr Chlor . . . 0-00089

0-09044 Dor Gltthverlust bctrug = 0-01550 gr p. L.

In LOO Theilen des Rttckstandes sind enthalten :

Na20 14-08G"/,,

K20 6-744

CaO 14-484

MgO 4-378

FeaOs + Ala08 1-083,,

S08 13-268

C02 19-338

SK)2 23-241

CI 4-35(i

l()0-978"/0 Sauerstoff ab fttr Chlor . 0-984

99-994% Die Gesammtharte des Wassers betragt L-86. Durch die qualitative Un- tersuchung wurden auch Spuren von Lithion im Wasser sichergestellt.

Das Wasser war feuerklar, mit eineiri schwacheii Stich ins Gelbe, gerucb- und geschmacklos. Der Abdampfrttckstand reagirte sehr schwach alkalisch.

Urn die Zusammensetzung der Tepl naher ihrer Ursprungsstatte Icennen zu lerneii, wurde eiue Wasserprobe im Oktober 1892 vora hoehw. Praemonstratensei'- stifte bezogen, deren Analyse folgende Bestandtheile und Mengen crgab. Vom Ur- sprungsorte bis zur Stadt Tei)l besteht das Grundgestein der ("legend fast aus- schliesslich aus Amphibolschiefer. Das eingesandte Wasser war Mar, # schwach gelblich gefarbt, die Gesammtharte betrug 1-39. Der Abdampfrtickstand war neutral. In 1000 cc des im Oktober niiebst Tepl geschopfteu Wassers sind enthalten: Chlornatrium . . . 0-00486 NaaO . . 0-00531 Natriumsulfat . . . 0-00518 K2() . . . 0-00145 Natriumcarbonat . 0-00082 CaO . . . 0-00792 Kaliumcarbouat . . 0-00212 MgO . . 0-00432 Calciumcarbonat . 0-01414 Fea08 . . 0-00061 Magnesiumcarbonat 0-00907 S08 '. . . 0-00292 Eisenoxyd .... 0-00061 CI ... . 0-00295 Kieselsiiure .... 0-00622 Si02 . . . 0.00622

CO, . . . 0-011.98

0-04302 0-04368

Sauerstoff ab fur Chlor . . . o-ooor,(i

gumma . . . 0-04302

43

In 100 Gew. Thoilen des Riickstandes sind enthalten:

NajO 12-343%

K20 3-370,,

CaO 18-410

MgO 10-041

Fea08 1-417

SO, 0-787

CI » 6-857

SiOa 14-458

CO, . 27-847

101-530% Sauerstoff ab fiir Clilor . . 1-534 Smnma . . . 99-996%

Der Gluhverlust pro Liter Wasser betriigt 0-03475 Gramm.

Im Vorhergehenden sind die Analysen der Zufltlsse der Eger aus dem Karlsbader Granitgebirge angeftthrt worden. Die aus den Granitgesteinen ent- springenden Wasser zeichnen sieb durch geringe Hiirte aus, die im Mittel 1*66 Hftrtegrade in der trockensten Zeit des Jahres betriigt.

Um diese Zeit sind die Mineralstoffmengen in deu Abdampfriickstanden so concentrirt, dass sie sicli im Teplfluss bei Tep] auf 43 mgm, bei Karlsbad auf 9l"8 mmg pro Liter belaufen.

Die Zuflttsse aus dem Granitgebirge sind an Kiesels&ure, Natron und Kali reich. W&hrend sicb in deu bohmischen Graniten, wie wir friiber gesehen haben, das Natron zu Kali wie 1 : 2 verliiilt, linden wir das Verhiiltnis dieser beiden Alkitlien im Wasser umgekehrt. Das Kali betriigt etwa die Halite des Natrons, besonders aus den Zufltissen des Karlsbader Granitgebirges. Es enthalten daher die Granitwftsser verhaltnismiissig mebr Kali als die Pbyllitwasser gelost.

Der Kallc erreicht im Riickstande 16°/0! die Hoke, wie in den Phyllit- Wassern, die Magnesia, betriigt nur ctwas ttber ein Drittel des Kalk.es. Dagegen zeichnen sicb diese Wasser durch den hochsten Kieselsiiuregchalt aus, indem der- Selbe (lurchscbuittlich auf etwa 17% des Eiickstaudes steigt und bei einzelnen Wassern selbst 23% des Riickstandes betriigt.

Audi die Schwefelsiiuremenge ist doppelt so hoch als bei den rhyllitwiissern, Wechselt aber in sebr weiten Greuzen. Dagegen sind sie an Chlorverbindungen tener als die vorher betracbteteu Wasser.

Weitere Zuflttsse der Eger aus dem Erzgebirge.

Im Vorhergebenden haben mt die Zuflttsse auf dor recliten Egerseite bis Karlsbad untersucht. Kebren wir zu denen des linken Egerufers zuriick, die wir niit der Betraehtung des Leibitschbacb.es verliessen, so folgeri von. West nach Ost fortschreitend, zuniichst dor ansehnlichste Zufluss des Erzgebirges, iWx Zwodaujluss.

Vom Thale des Konstadter Baches steigt das westliehe Erzgebirge gewaltig an. Erscheint es westlich von dem Leibitsch-Grunde als hochwelliges Bergland, dessen. einzelne Rttcken in einander fliessen, gegen Slid und Sudost terassenfOrmig abdachen, so erliebt es sich unterbalb Bleistadt und Graslitz zwei deutliche Joche bildend, zu ansehnlicher Ilohe. Das eine Joch breitet sich zwischer. dem Leibitsch- iiiid Xwodau-Thale, das andere zwisclicn diesem und dem Joachimsthaler Grunde aus. Die Wasserscheide lauft aahe am bohmischen AMalle des Erzgebirges. Die Gestaltung des Gebirges wird durcb die oft schluchtenartigen Thaler der vom Kamme beiderseits abfliessenden Gewasser bedingt. Schroff und unmittelbar steigen die gegliederten Querrttcken empor, welche die meisten landschaftlichen Reize enthalten.

Das Erzgebirge 1st der Qucllort fiir zahlroiche Fllisse, Fltlsschen und Bache.

Die meisten von ihnen haben den Abfiuss nach Siiden, setzen sich als echte Gebirgsw&sser aus vielen Quellen und Nebenbachen zusammen. So der am Rttcken des Erzgebirges in den Waldungen des Dorfes Zwoda aus Thon- und Glimmer- schiefern in Sachsen entspringende Zwodauflms, welcher als rascher Gebirgsbach unterbalb Klingeutlial Bohmen betritt, in sttdSstlicher Rlchtung durch ein tiefes Thai fliesst, (lessen Gehange aus weehselnden Lagen von 1'byll.it und Glimmer- scliiefer bestehen, so (lass im Allgemeincn die kleineren Zuflttsse auf der iistlirhen Seite des Zwodautbales aus Glimmerschiefern, die westliehen aus Thonschiefern und Phylliten entspringen.

Bei Graslitz munden die aus den ostlichen Schiefern kommenden Bache: „Schwader" und „8ilberbach" ein, beide am Gebirgsrticken der Landesgrenze entlang entspringende Zuflttsse, dieser aus (iranit, jener aus Glimmerschiefer.

Die Zwodan selbst fliesst von Graslitz bis Aunathal durch lichte, diinne und ebenschiefrige Thonglimmerschiefer, nimmt bei Weizengrun den Rothaubach, der ober Fruhbuss in den Moorgriiuden bei Sauersael; im (iranit entspriugt und auf

45

seinem Laufc mehrere kleine, am sttdlichen ibhange des Gebirges sich bildende, in engen malerischen Thalern schaumende Gebirgsbache vereinigt, auf.

Diese Zuflusse, welche von Nordcn nach Siidcn, nach einander ihreWasser- adern aus Granit, Gneiss and der dieselben umgebenden Glimmerschieferzone be- ziehen, durchlaufen in scharfen Krllmmungeii and mit starkem Gefftlle bis Wertb das Gebirge and treten bei diesem Orte in die Tbalebene, wo sic don auf der rechten Seite aus Glimmerschiefem quellenden Lauterbach, derwieder alle aufdem vDin Leibitscbkammii au»laufenden Rucken bei innadorf, Gossengriin etc. entsprin- genden Wasser sammelt und ihm zufuhrt, aufnimmt and sich bei Falkcnau mit der Eger vereinigt.

Die oberhalb der Spinnfabrik im Thale geschSpfte WaBserprobe*) des Zm- dauflusses batte folgende Zusammensetzung :

In looo cc des im Oktober L891 geschSpften Wassers sind enthalten:

Chlornatrium 0-00900

Natriumsulfat 0-00227

Kaliumsulfat 0-00714

Calciumsulfat 0-01147

Calciumcarbonat 0-00686

Magnesiumcarbonat . . . 0-00643

Kieselsaure 0-00809

Salpetersaure 0-000157

Eisenoxyd und Thonerde . 0-00250

NaaO

. . . 0-00576 K20 . ... 0-00386 CaO .... 0-00800 MgO .... 0-00306 Kc..,(>, + AU)8 0-00250

SO, ' 0-01131

G02 0-00595

N.XX.

0-00037

SiO, 0-00809

CI 0-00546

Summa

o-o5;; I ;; Sauerstoff ab fur Oh] or

0-05436 . 0-00123

Sixninia . . Der Gluhverlust betrug 0-01995 Gramm pro Liter.

In 100 Theilen des Riickstandes sind enthalten:

Na20 10-841 %

. K20 7-265,,

CaO 15-057

MgO 5-759,,

1<V.,0 +Alo0, 4-705,,

80, ... 21-287

. 0-05318

CO, SiO„

1 1-198

0-696

15-226

CI 10-276 .

Die Gesaiumtharte des Wassers betrug D23.

102-310% 2-315 99-995%

*) Diese Wasserprobe wurde bereitwilligst von dem Hr. Besitzer dieses Etablissenient gesammelt und zugesendet.

46

Das Wasser war l<l;i,i-, gerncb.-, geschmacklos, der Abdampfruckstand rea- girte neutral.

Wir haben geseb.cn, dass die ostlichen Zufliisse der Zwodau theils im Glim- merschiefer, theils im Granit entspringen, indem zwischon dem soeben betrachteten Zwodanthale und dem Rothauthale der Riickcn dcs granitischen Miickcnbiihelberges streicht, welcher an der westlichen Grenzc des machtigen Ncudeckcr Granitmassives liegt, um das sicb hier krystallinische Schiefer mantelfonnig ausbrciten. Westlicb vom Spitzberg, ostlich vom Hirschenstandc bcgrcnzt, liegt die Friihbusser Hoch- flaehc, welche in ihren flacben Thalfurchen und beckenartigcn Vertiefungcn bei Saucrsack eines der grossten Hochmoore des Erzgebirges birgt. Der Moor lagert auf thonigen oder lehmigcn Verwittcrungsproducten des streifigen Gneisses und bat einc sehr durftigc Vegetation. Die undurchlassenden Unterlagen begllnstigen das Ansammebi der Niederschlage an den tiefstcn Thcilcn dieses Hochplatcaus und das Ansicdeln verschicdener Sumpfgewach.se.

In diesen machtigen Torfmooren des Erzgebirges, welche die Behalter fur die durch die Thaler rinnenden Gewftsser sind, entspringt auf dem Gebirgsrucken der Rohlaubach, welcher fast in der Mitte des Neudcckcr Granitgebirges verliiuft.

Zwisclien bohen. Granitbcrgen und Felsgehangen fliesst dieser Bach von Nculiaiis dnieli Seifen bis Neudeck, wo sicli das aus maleriscben Granitfclsen und klippigen Massen gebildete Thai zur Schlucht verengt, die sich tied' hinabzieht und erst bci Neurohlau erweitert. Auf der rechten und linken Scite crhalt dieser Bach im oberen Tlieile seines von Nord nach Slid mehrfach gewundenen Laufes mehrere klcine Zufliisse aus dem. Granitgebirge, wo die verscbledenen Granitvarietaten innig zusammenhangen, so dass man die vcrschicdenen Gcstcinsbezirke nicht gut unter- scheiden kann.

Im Rohlauthale schicben sich die glimmcrreichen kleinkdrnigen ErzgebirgS- granite in die Gebirgsgranite, die sich in zahlreichcn Blockon bis Pechgrun ver- folgen Iassen. Unterhalb Rohlau erweitert sich das Thai und der Bach fliesst durch tcrtiaro Thon-, Sand- und mit Gcstcinsgruss vermengte Alluvioncn in einem an- mutbigen Thalc bis nach Fischcrn, wo or in die Egcr fill It.

Das starkc Gefiille dieses Gebirgsbaches betragt von seinem Ursprungebifi Neudeck etwa 301. m, bis zum Egerflussc etwa 500 Meter.

Im Quellengebiet der Zwodau und Rohlau betragen die jiihrlichen Nieder- schlage nach den ombromctrischen Zusammenstellungen Studnichas 1000 mm.

Der Winter ist kalt, lang und schncereich. Die Qnellen der Bftche werden namentlich im Friihjahr reichlich genahrt und in tosende Wildbiiche umgewandelt-

Die Wasserprobe des Rohlaubaches ist im Oktober 1891 oberhalb des TeicheS der zweiten Porzellanfabrik genommen worden und folgendermassen zusammengesetzt:

In 1000 cc Wasser sind enthalten Grammes:

Chlornatrium 0-00996 Na20

Natriumsulfat 0-00529 K26

Kaliumsulfat 0-00488 CaO

Furtrac . . . 0-02013

0-00759 0-00264

0-01648 0-0267 1

47

Ubertrag . . . 0-02013 0-02671

Calciumsulfat 0-01095 MgO .... 0-00378

Oalciumcarbonat . . . .0-02137 "Fe90a +A1203 0-00207 Magnesiumcarbonat . . . 0-00793 S03 .... 0-01166

Kieselsaure 0-01023 00, .... 0-01355

Salpetersaure 0-00080 N2()B .... 0-00080

Eisenoxyd und Thonerde . 0-00207 Si02 .... 0-01023

CI ... . . 0-00(i«)4

0-07348 0-07484

Sauerstoff ab flir Ghlor . . 0-00136

Summa . . . 0-07348

Der Gliihverlust pro Liter betrug 0-01 .1.26 Gramm.

In 100 Theilen des mirieralischen Rtlckstandes Bind enthalten:

Na20 10-329%

K20 3-592

CaO 22-427

MgO 5-144,,

Fea08 h Al2()., 2-817

SO, 15-868

Coa 18-440

N205 1-088,,

Si02 13-922

01 8-219

L01-8460/,,

Sauerstoff ab flir Chlor . . 1-850

Summa . . . 99-996°/,

Die Gesammtharte des Wassers betragt 2-18.

Im Vorhergehenden haben wir die Zusammensetzung einer AnzabJ fliessender Qewasser kennei] gelernt, die tbeils in den LitMongraniten des bohmischen Erz- u^d des Karlsbader Gebirges ibren Lauf nehmen, tbeils ibre Zufliisse aus denselben beziebeu. Da Analysen dieser Granite*) vorliegen, so mogen sie bier iibersichtlich angeftihrt werden, wie sie in Mger'a „Mittbeilmigcn" veroffentlieht sind.

Wie die nacbfolgcnde Zusammensetzung der zwolf Untersuchungsrcsultato bohmiscber Granite lehrt, betragt der Magnesiagebalt derselben kaum ein balbes Pl>ozent, irar ausnabmsweise erreiobt derselbein drei Proben nabezu 2°/,. In engeren Qrenzen bewegt sicb der Kalkgebalt etwa von 1 bis 2°/0, ausnabmsweise bei einer Granitprobe l>iw 2-8°/0. Hie Natronmenge schwaukt bedeutend von 1 bis 5%, be- tragt durcbschnittlich 2 bis .'i0/,,, die Kalimeuge ist betriiehtlicb, von 2—9% im Mittel bis 4—5%.

Die Schwefelsaure findet sicb spurenweise, aber aucb in der Mcnge bis m l'8°/01 Phospborsaure bis zu einem balben Trozent vor, so dass der grosse Natron- Ul|d Scbwefelsiiuregebalt mancber Granitwasser erkliirlich wird.

*) Siehe Berichte der k. k. geologischen Centralanstalt Wien 1882, Laubes „Erzgebirge". L:tndesdurchforscLimg 1876 und 1887, Hilgers Mittlieiluugen der Univ.-Erlangen 188!).

Analyse der Lithionitgranite \om bohmiscaen Erz- \md Karlsbadergebirge.

00

Fundorte :: Si02

A1A

Fe203

FeO

MgO

CaO

Na,0

K,0

tj n ' Sonstige 1 , 5?""

H-° BenennuSgen Hmm *J\ quotient

Sauerstoffverhaltnis von Me20 MeO : Me,Os MeOs

1. Grobkorniger Granit von Karlsbad

; 77-87

12-00

2-73

0-26

1-09

2-46

5-73

99-14

2. Feinkorniger Granit von Karlsbad. Dreikreuz-

berg

3. Hirschsprunggranit

von Karlsbad

, 74-30 74-84

13-55

12-26

2-57

0-16 0-26

0-50 1-09

2-31 2-46

5-76

o-ii

0-56

99-18 99-84

0-218 0-226

0-208 0-215

2-33 6-32 39-63

2-57 5-72 39-91 1-98 6-60 39-91

2-64

5-73

4. Karlsbader Granit von Hochstetten

73-23

15-47

3-34

0-24

0-80

1-70

4-38

0-65

Ti02?

99-81

0-242 0-252

2-25 7-22 39-06 1-51 8-33 39-06

o. Granit von Schonlind

68-49

15-38

3-26

1-74

2-64

5-45

2-26

P,05 0-36 S03 0-51

100-09

0-303 0-312

3-19 7-18 36-53 3-24 8-16 36'53

6. Gebirgsgranit von Katzenfels bei Graslitz

72-27

13-70

3-11

1-59

2-82

1-45

3-70

P205 0-36 S03 0-66

99-56

0-220 0-228

3-07 5-40 38-54 2-46 6-33 38-54

7. Erzgebirgsgranit von

Platten

8. Kleinkbrniger Erzge- birgsgranit von Sandfells

bei Streitseifen

60-58 72-91

13-82 13-89

2-47 0-85

2-13 0-73

2-14 1-52

4-12 2 76

9-50 3-99

,

P205 Spur S03 4*74

99-42

0-343 0-351

4-63 6-45 32-27 4-14 7-19 32-27

S03 1-82

98-47

0-228 0-229

2-38 6-48 38-89 2-21 6-73 38-89

9. Kleinkorniger Erzge- birgsgranit von Zettlitz

72-85

16-17

Spur

0-36 0-09 Spur 0-73

0-88 Spur 201

3-42 1-02 3-53 1-64

4-34 4-50

2-84

PA Spur

S03 1-50

P,05 Spur P203 Spur

so3

99-98

0-278

1-75 7-55 33-85

10. Kleinkorniger Erz- gebirgsgranit von Ober-

rothau

1 1 . Feinkorniger Aus- scheidungsgranit von

Unterrothau

73-30 75-23

74-68

15-59

099

97-87

100-07

99-70

0-252 0-255

0-228

0-235

l

1-52 7-28 39-08 1-32 7-58 39-08

1515 14-25 1-87

4-67

4-52

1-19

2-43 6-65 39-83 2-06 7-31 39-83

scheidungsgranit von Katzenfeld bei Graslitz

49

Wendcn wir uns wieder den Wassern zu. Siidlich von Oed verzweigen sich die Quellen des Chodaubaches iin reinen Granit, fliessen vereinigt iiber Dotter- wies mid Cliodau von Nordwest nach Siidost in Durchrissen des tertiaren Gebietes bis in die Nabe von Fischern, wo sic am linken Ufer in die Eger miinden.

Analyse des im Juli 1892 nachst Fischern geschopften Chodaubaches.

In 1000 co Wasser*sind entlialten Grammes:

Natriumsulfat . Kaliumsulfat . . Calciumsulfat . Magnesiumsulfat

Ohlor .... Eisenoxyd . .

Thonei'de . . . Kicsclsiuiro . .

0-07793 0-01711 0-17039

0-04050 0-00885 0-00245 0-00608 0-01532

0-33863

N:i,<>

KaO

CaO

MgO

Fe.,0,

AlaO„

S08

C] -

SiOa

0-03403

0-00925 0-07012 0-01350 0-00245 0-00608 0-17903 0-00885 0-01532 0-33863

In

100 Theilen des miiieralisclien Riickstandes sind entbalten: Na20 10-05%

K2() . CaO MgO FeaOa

A1203 SO., . CI . SiO, .

2-73 20-71 3-99 0-72 1-77 52-87 2-61 4-52

99-97%

Die Gesammtharte des Wasscrs betriigt 8-9.

T)as Wasser ist arm an organischeu Stoffen, klar und farblos, eingedampft neutral reagirend. Wie die mitgetbeilte Analyse zeigt, ist das untersuchte Bacb- wasser sebr hart, gypsreicb mid am Scbopforte dutch Grubenwasscr stark verun- reinigt. Da in dieser Gegend iiber den Braunkolilensandsteinen macbtigc Ablage- "Htgen von zumeist pyritreichen Tbonen, die mit Sand und Schotterlagen abwechseln, ruhcn, in (|(!ll(;n Kj,,i, Braunkohlenbanke beflnden, die abgebaut werden, so erklftrt sicl' leicht der bohe, bis 53% des Salzriickstandes betragende SchwcfclsiLuregebalt ^ untersuchten Wasscrs und es bietet die Analyse desselbcn kein brauchbares Material zur Erkenntnis der Beschaffenheit der Granitwiisser.

Nachdcin wir die bedcutendsten westlichen Zufliisse der Eger kennen ge- (,|1|l baben, iibcrgelien wir zur Betrachtung der Zusammcnsetzung derselben oberhalb larlsbad, die der folgenden Analyse zu cntnehmen ist.

50

His Karlsbad ergiessen sich folgende grossere W&sser in die Eger, Die Roslau, Schladabach, Soosbach, Eleissenbach, Wondrebfluss, Leibitschbach, Liebau- bach, der Zwodaufluss, Lobsbach, Fluthbach, der Chodau- raid Rohlaubach.

Die zur Untersuchung der Eger verwendete Wasserprobe wurde ini Oktober 1891 bei Donite n&chst Karlsbad geschopft und enthielt in 1000 co Wasser Grammes :

Chlornatrium . . .

. 0-01306

Natriumsulfat . . .

. 0-01876

Kaliumsulfat . . .

. 0-00534

Calciumsulfat .

. 0-021(51

Calciumcarbonat . .

. 0-01179

Magnesiumcarbonat

. 0-0] L34

KieseMure . . .

. 0-00850

Thonerde | Eiseuoxyd J

. 0-00250

Salpetersaure . . .

. 0-00032

0-01547 0-00289 0-01550 0-00540

0-00250

Na20 . .

K,0 . .

CaO . .

MgO . .

Fe208 |

A1208 |

SO, . . . .0-02538

002 . . . .0-01113

Na()fi .... 0-00032

SiO, .... 0-00850

CI 0-00792

0-09322

Sauei

stoff

ab fur Chlor Summa .

0-09501 0-00179

Der Gliihvcrlust betrug pro Liter

. 0-09322 Wasser 0-02294 Gramin.

In 100 Theilen des mineralischen Rtickstandes sind enthalten:

NaaO 16-59%

K20 3-10

CaO Di-62,,

MgO 5-79

Fe208 + AlsOa 2-(i8„

SO., 27-22

002 Na06

SiOa CI .

11-93 0-34

9- 1 I 8-49

Saucrstoff ab fur Chlor Sumuia .

101-87% . 1-92

. 99-95%

Die Gesammth&rte des Wasscrs betrug 2-30.

Auffallend vennebrt sich durch die betrachteten Zufliisse der Scliwefolsiiurc- gebalt der Eger bei Elbogen und Karlsbad und erreicht im mineralischen Trockefl* riickstand 27°/0, wiihrend sich der Kalkgehalt urn 2 Prozeut vermindcrt hat. Be- sonders hat der Kieselsiiuregehalt des Egerwassers abgenommen, auch die Cbio'- rnenge sich vermindert, der Natrongehalt dagegen keine Abnahiue crfahren.

Man kann Karlsbad nicht verlasscn, ohne der intercssantesten Naturer- scheinung des Erdballes zu gedenken, der Thermen von Karlsbad. Alio Ansichten slbimien darin ilbcrein, dass die Quelleu dieses Curortes gemcinsamen UrsprUQg6

51

sind. Sowohl die chemische Analyse, ids auch die physikalischen Eigenschaften und endlich ihre Lage bczeugen ihre Identitiit. Sic sind Ausmiindungen eines gemein- sameii Wasserreservoirs, unterscheiden sich nur durch den Concentrationsgrad der Salzlosung, ihren Wtanegrad und Kohlens&uregehalt. Die geognostischen Verhalt- uisse Karlsbads weisen aicht minder auf einen gemeiasamen Quellenherd hiu.

Die Tepl ist den Zerkluftungsrichtungen des Karlsbader Granite gefolgt und erweiterte im Laufe der Jahrtausende die vorhandeneu Spalten. Die sp&teren Basalteruptionen haben die»vorhandenen Erdrisse erweitert und in's Erdimiere fort- gesetzt, den warnien Quellen ihren Weg gebabut. Diese unterirdiscben Spalten iiihrei) die aus ihren oft meilenweit verzweigten Nebenrissen und Adorn herbei- stromenden Wasser, wenn geognostische und Niveauverhaltnisse cs begiiustigen, zu Tage und so erkliirt sich ja bekanntlich die Entstehung der Thermen und der Quellen iiberbaupt. Im Granit finden sich gangartige Verzweigungen anderer Gra- nite. Die Frage, ob die Karlsbaderquellen aus den Graniten allein oder aus noch anderen Eruptivgesteinen ihre Mineralbestandtheile beziehon, ist von verschicdcncn beriihinten Naturforschern verschiedenfach besprochen, aber nicht geldst worden. Bekannt sind Struves schone Versuchc der kunstlichen Auslaugung des Karlsbader Granits und der Nachweis, da,ss derselbe alle Bestandtheile des Sprudelwassers enthalte.

„i)ie allgemeine Nachweisbarkeit der Bestandtheile des Sprudelwassers im Karlsbader Granit" sagt Vogler (Spongier Balneolog. Ber. 1868) „hatte niemaJs iibcrraschend sein k6nnen, wenn man betrachtet hatte, dass notlrwcndig die ganze Gebirgsmasse, deren Kliiftc mit heissem Wasser crfullt sind und die in der Tiefe "•it der Bildungsstatte der in diesem Wasser aufgelosten Stoffe in Verbindung stent, m Folge der saugenden Wirknng der Haarfugen mit S])uren dieser Salze gleichsam durchtrankt sein muss." Ncuere Analyscn haben indessen in den verschiedenen Graniten dieser Gegcnd Sckwcfelsaure in gut nachweisbaren, selbst grosseren Mengen u>'geben und die von anderer Seite erhobene Einsprache, dass der Karlsbader Granit l<eine Schwefelverbindungcn enthalte, obwohl die Quellen an Natronsulfat rcich sind, boseitigt. Auch vermehrt die Warmc die aunoscniie Kraft des Wassers, das durch tieferen Verlauf naher den Punkten des Zerstorungsfeldes der Felsarten dringt.

Innnerhin wird auch hier die Betraohtung der Zusammeusotzung der Riick- standc der Karlsbader Quellen lehrreich sein, weshalb sie angefuhrt und nur die ttesultate neuerer Analysen liiezu beniitzt werden sollen.

Um aber zu zcigen, wie selbst die Abdampfriickstiiudo der ontfernt von ernander hervorbrechenden Mineralwasser in der prozentischen Zusammensetzung Ulit jenen Marienbad' s, Framsensbads, der Soos und Karlsbads in auffallender Weise 'ihercinstiinmen, habe ich mich der Miihc unterzogen, die neueren Analysenwerthe auf 100 Theile des fixen Salzriickstandcs umzurechncn und nicht mit Unrecht nennt man in Pezug auf die Beschaffeuheit und die therapeutischen Wirkungen der Heil- l^ellen, Marienbad das nkalte Karlsbad".

Die vorziiglichste Marienbader Quelle der Kreuzbrunneu bricht aus Porphyr- granit hervor, der dort zwischen Gneiss und Amphibolschiefer in die Tiefe fortsetzt, u,)onso dor Perdinandsbrunnen; ja die allgemeine Umgrenzung des Granitgebietes 111 Karlsbader Gebirge ist durch die Stadtc Kdnigswart, Marienbad, Petschau, Engel-

4*

52

hiins, Karlsbad, Elbogen, Unter-Sandau gegeben. Der Untergrund dieses ganzen Gebietes ist Granit, der an der Oberflache allerdings vielfach unterbrocben ist, von don zablreichen Inseln und Schollen krystallinischer Scbiefer, von Tertiarinselcben, Basalten, Torfbedeckungen u. s. w.

Alio diese Momente deuten auf ein, alien diesen Mineralquellen gemein- sames Ursprungsgestein bin. Bemerkenswertb ist nodi, dass die fixen Salzmengen in einem Liter Wasser in Grammen ausgedrllckt, bei don kalten Marienbader Mi- neralquellen bedeutend hoher sind, als bei don heissen Karlsbader Tbermen, vrie dio folgcndc Zusammonstcllung nadrweist:

Prozcntisehe Zusammensetzung der Karlsbader, Marienbader Franzensbader MineralwasBerrftckstftn.de.

uiul

Bestandtbeile

Na,0

K30

LiO

CaO

SrO

MgO

FeO

MnO

Al20:

SO,

N,06

P,06

COa

Si02

CI . .

Summa . .

Sauerstoff ab ftlr Chlor ....

s i w

'a el oo

O) .

T3 "^ w

d o

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i

a

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co cu M

fe Pi

1:1. . ~i

W s

Warmegrade Cels. Concentr. pro Liter

86-898

I L-855 ? 2-582

0-425 0-0/1 8

0-027 28514

10-907

0-116

11850

33-001

14-817

102-667 2-672

4441.'!

2-243 ? ' SpureE 3-210 2-785

0-011 0-337 j 0-304 0-033 0-034

0 727 20118

11-316 1-019

12160

0-007

0-004

2<Wi42

0-008 18-409

1-495 11-526

102-738 2-742

102-607 2-612

99-995 99-996 99-905

74

54

5-850 I 5-537

54 5-432

42720

2-321

Spuren

4-268

0-434

0-025

?

0-007

26117

0-008

13-812 0-994

11-346

102-559 2-563

99-998

24

2-702

41161

0-314 0-020 3-252 0-005 1-309 0-297 0-019 0-037

31-344

0-026 ! L'643

0-913

11-490

41-299

0-239 0-038 3-197 0-005 1-296 0-487 0-094 0-013

29-902

0-014

11-830

1-008

12-698

44147

OJ r-. CO

"■St:

"3 $■&

k s a

W H

41072

nicht bestimmt

101-916 1-923

99-993

8-5

8-974

102-120 2-125

99-995

10-0

9-570

0-085

2-418 0-004 0-757 0-293 0'061 0-021

32681

0-030 8-164 1-120

13-252

102-983 2-989

99-994 10-6

Spur

2-333 0-002 0-165 0-023 0-007

2018:S

0-007 1 1-691

0-863 14484

102-420 2 '42 7

99-99.'! 101

4-982

S.so MS

43174

0-951 0-021 1-880

0-846 0-923 0-030 0-001

30-968

0-188 0-167 9191 2-040

12276

102-760

2-788

99-992

18-4

8-002

53

Es ist ein an Natron und Schwefelsfture reiches Material, welches den kohlensauren Wftssern des Erzgebirges zur Auslaugung zur Verfiigung stelit. Nicht nur die Mineralwftsser dieser Gegend, auch die Bftche und Fliissc, welche aufdieser Strecke der Eger zufliessen, sind an Natron und Schwefelsaure reich und daher stammt auch der Reichthum dieser Stoffe in der Eger.

b) Untersuchungen fiber die Beschaffenheit des Quellengebietes und das Wassers der Eger so wie ihrer Zufliisse von Karlsbad bis zu ihrer Einmiindung in die Elbe.

Weitere Zufliisse aus dem Erzgebirge.

Im Granitgestein dew Plattenberges entspringt an (lessen Ostseite in Moor- grtinden die Wistritz. Sie bildet sich aus den kleinen Wftssern, die aus verfallenen Stollen, aus den Hochmooren und aus dem Schwarzteiche am Rucken des Gebirges zusammenlaufen. Der sich aufdiese Art bildende Bach heisst die schwarze Wistritz und fliesst als reissendes Gebirgswasser in einem engen, von Glimmerschiefern und Granit gebildeten Thale zwischen den Riicken des Glas- und Plessberges in siid- (Sstlicher Richtung bis Bftringen, wo sich ihr der bei den Lessinghftusern entsprin- gende Fischbach, damn im Salmthal die rothe Wistritz und der Werlsgrliner Bach zugesellen und tritt bei Lichtenstadt, wo ihr noch der Gessinbach zufiiesst, aus dem Gebirge in das Flachland, welches sie in Sstlicher Richtung durchfliesst. Weiter nimmt sie noch den im Arletzgriiner Gebirge entspringenden Grunbach auf und iftllt bei Wistritz in den Ilauptfhiss.

Bei Schlackenwerth mttndet in die Wistritz der von Joachimsthal herab- kommende Wildbach die Weseritz, welche in den Moorgrtinden des Gottesgaber Spitzberges und an den sttdlichen Abhftngen des Keilberges entspringt und durch enge tiefe Thalschluchten bis Oberbrand eilt; bei Unterbrand tritt der reissende Q-ebirgsbach in die Thalflftche und fliesst gegen Schlackenwerth.

Das Quellengebiet dieser zwei Gebirgsbftche liegt zum kleinsten Theile im Granit, zum grossten Theile in Gneissglimmerschiefern, die sich zwischen Joachims- thal, Gottesgab und den Soiiiienwirbelliiiusern bis iiber die La.ndcsgrenze erstrecken, '"dem der (ineiss in. zwei Zonen am Fusse und unter dem Kamme des Keilberges auftritt, die von einander durch Glimmerschiefereinlagerungen getrennt sind. In der Unteren Zonne herrscht nach Laube bis uber Scho'nbach Muskowitgueiss, der bald ""U>r Glimmerschiefergneiss verschwindet und. dort von Holzbach bis zum Weigen- ,|(>rier Thale vorherrscht. GrobkSrniger Granit zieht sich von Neudeck bis Ober- '"and und setzt das nordwestliche Gebirge zusammen. Bei. Bftringen tritt Glimmer- schlefer an dessen Stelle und verbreitet sich nordlich und 6stlich von diesem Orte iluF dem holicn Gebirgsriicken. An. den Gehftngen des Gebirgsjoches steht Granit a,"i der ndrdlich von Lichtenstadt in losen Blocken am Fusse des Gebirges auftritt, sttdlich von diesem Orte als zusammenhftngende Felsmasse zu Tage kommt. Im

54

Nordosten durchsetzt Porphyr den Schiefer in einem schmalen Zuge in. nordwest- licher EicMung, welcher sich von Oberbrand bis Worlsberg verfolgen lftsst.

Bei Weidmannsgriin, ostlich von Unterbrand nehmen dann Basalttuffe und Basaltberge ibren Anfang, welche in den Httgeln von Schlackeuwertli und Lichten- stadt zum Vorschein kommeu und zwiscben wolchen tertiiire Ablagerungen und Alluvionen die Thaler ausfulleii. Das Gefftlle des zum Holzniissen benutzten Wi- stritzbaclies ist bedeutend; es betr&gt vom Ursprunge bis zum Austritt aus dem Gebirge nabezu 457 Meter, von da bis Scblaekenwerth 52 und weitcrs bis zum Eintritt in die Eger 62 m Die Wasserproben der WistriU und Weseritu sind vor dem Einlauf in das Thalgebiet am Fusse des „IIochberges" und iiber „Oberbrand" genommen worden.

In 1000 cc Wasser des Wcseritzbacbes bei Oberbrand im Oktober 1891 geschopft, sind enthalten:

Chlornatrium . . . 0-00895 Na,20 .... 0-01654

Natriumsulfat .... 0-00456 K20 .... 0-00450

Kaiiumcarbonat . . . 0-00713 CaO .... 0-01588

Natriumcarbonat . .0-01676 MgO . . . .0-00690

Caiciumcarbonat . .0-02826 ^jOgl 0-00096

Magnesium carbonat . 0*01449 A1208 J

Thonerde \ ,,,.,._ Si02 . . . .0-009815

Eisenoxyd ' * * -uuuwo S03 ... .0-00257

Kieselsaure . . . .0-00983 C02 . . . .0-02962

CI 0-00543

0-09094 0-09218

Saucrstoff ab fiir Chlor . 0-00122 Summa . . . 0-09096 Der Gliihverlust betriigt 0-0145 Gramm pro Liter.

In 100 Theilen des mineral ischen Eiickstandes sind enthalten:

Na.,0 18-185°/0

K20 4-917,,

CaO 17-405

MgOs 7-586,,

*>?» 1 1-055,,

A1203 |

Si02 10-808

S03 2-825,,

OOj 32-567

CI 5-970,,

101-348

Saucrstoff ab fur Chlor . l-346°/0

Summa . . . 100-002%

Die Gesammtharte des Wassers betriigt 2-54. Zur Oxydation dor orga-

nischen Stoffe mittelst tibermangansaurem Kali wurden 0-00035 Gramm Sauersto

verwendet.

55

Cbemische Zusammensetzung des im Oktober L891 bei Lichtenstadt ge- scbopften Wistritzbaches. (Oberhalb dcr Maschinenfabrik) vor dcr Vereinigung mit der Weseritz.

In 1000 cc Wasser sind enthalten Grammes:

Chlornatrium .... 0-00593 NaaO .... 0-00575

Natriumsuliat .... 0-00597 K20 .... 0-00172

Kaliumsulfat ¥ . . . 0-00318 CaO .... 0-00714

Calciumsulfat .... 0-00274 MgO .... 0-00160

Calciumcarbonat . . . 0'01078 AlsOg 1 0-00105

Magnesiumcarbonat . 00-0336 Ee203 |

Salpetersaure .... 0-00075 S03 . . . 0-00643

Kiesels&ure 0-00721 0O2 .... 0-00648

Tbonerde \ 0.001()5 N205 .... 0-00075

Eisenoxyd ' ' ' ' '0001°b Si02 . . . .0-00721

CI . . . . . 0-00360 0-04092 0-04173

Sauerstoff ab far Chlor . 0-00081 Summa . . . 0-04092"

Dcr Gliihverlust pro Liter Wasser betragt 0-0106 Gramm.

In 100 Theilen des Ruckstandes sind enthalten:

N.%,0 14-051%

K20 4-203

CaO -. . . . 17-448

MgO 3-910,,

A,A \ 2-565,,

Ee203 I

SO, 15-713

Co^ 15-835

N„0B 1-832,,

Si02 17-619,,

CI 8-797,,

101-973%

Sauerstoff ab fur Chlor . 1-979

Summa, . . . 99-994%

Der Gliihvcrlust des Wassers betriigt 0-93.

Die WistriU ist ein vie! weioheres Urgebirgswasser wie die WeseriU uud enthalt 15%, letztere nur 3% des festen salzigen Ruckstandes an Scbwefelsiiure. Im Kalk, Natron, Kali, Magnesia uud Eisengcbalt uuterscheiden sich beide Wasser nur dcr Menge nacb von einander, das gegenseitige Verhiiltnis dioser Bestandtheile ist ein ziemlich gleiches und deutet auf ein gemeinsames Ursprungsgestein.

Nacli der Vereinigung dieser beiden Bache, kurz vor ihrer Einmundung in die Eger entbllt die WistriU an festem Rtickstand 55 Milligramm per Liter,

56

darin 0-0062 Milligramra Schwefelsaure, in 100 Gew. Theilen des fixen Ruckstandes, also ll-2°/0 dieser Siiure. An Kalk fuhrt sic per Liter 0-00957 gr Oder 17-4% des fixen Ruckstandes der Eger zu.

Zufliisse aus clem Rciscliberggebirge.

Den siidlichen Gehangen jencs Theiles des Erzgebirges, welches das Reisch- berggebirge geuannt wird, zwischen Joachimsthal und Eomotau, das durch cine Anzahl von QucrtluUern durchzogen 1st, eutqucllcn cine Meuge kleiner, im Frtihjahr stark anscbwellcndcr liache mit nur kurzem Laufe, aber rcissendcm Gefallo, wie der llollenbaeh, der Rumraclbach, der Bettloh-, Roller-, Lob-, Radis- und der Brun- nersdorferbach.

Sammtliche Bache entspringen in Glimmerschiefergneissen, in deren I><!~ gleitung sich dichter Gneiss vorfindet, der den Localnamen des Reischbergergneisses erhalten hat. Vorwiegend sind nach den Angabcn vaterlandischer Geologen die zweiglimracrigen Gliramerschiefergneisse neben dichtcn Gneisscu, welcbc in diesern Gcbirgsthcilc vorhcrrscben, neben den sparsamer auftreteuden Muscovit-, Flaser-, und Augengneisseu. Am Fusse des Hochgebirges nehmon alle diese Bache durch aufgescliwemmte Tertiiirscbichten, die zwischen vcrwittcrtcn Basaltstufcn lagcrii, ihren Weg in die Eger.

Von den namentlich angefiihrten Iiachen sind dor Weigensdorfer Bach) welcher bei Piirstein, der Bettloh- und Kollabach, der bei Klostcrlc und der Brand- bach, welcher auf den Hohen und am Gebirgsrticken zwischen Reischdorf und Se- bastiansberg im Gneiss entspringt, bei Brunnersdorf die Ebene erreicbt und dutch diesen ausgedehnten Ort als Brunnersdorferbach abfliesst, sich in mehrere Anne theilt und bei Kaaden in die Eger ffllt, untersucht worden, Alle diese Bachwasser liaben, weil aus Ursprungsgebieten von gleichartiger Gestcinsbeschaffenheit kommend, in ihi'er Zusammensetzung grosse Ahnlichkeit mit einander.

Analyse des bei Piirstein im

In 1000 cc Wasser si in

Ghlornatriiim . . . .

Natriumsulfat . . .

Kaliumsull'at . . .

Natriumcarbonat .

Calciumcarbonat . Magnesiumcarhonat

Salpetersaure . . .

Kieselsiiure . . . Eisenoxyd 1 Thonerde j

Oktober 1891 geschopften

enthaiten :

Weigendorferbaches.

0-00869

NaaO . .

. . 0-01156

. 0-00557

KjO . .

. . 0-00309

. 0-00571.

CaO . .

0-01910

. 0-00778

MgO . .

. . 0-00684

. 0*03411 . 0-01436

AV>, \ Ee2(), }

. . 0-00450

. 0-00032

SO., . .

0-00576

. . 0-01220

coa .

. . 0-02574

. 0-00450

Na()r, . . 8i02 . .

. . 0-00032 . . 0-01220

CI . . .

. . 0-00527

0-09319

0-09438

Sauerstoff a

1) fllr Old or .

. . 0-00119

0-09819

57

Dor Gltihverlust pro Liter Wasser betrug 0-01515 Gramm. In 100 Theilen des Mckstandes siud enthalten:

Na20 12-404%

K,0 3-315,,

CaO 20-495,,

MgO 7'339 »

Fes08 J 4.828

A1203 I

SO/. . . . •' 6-180

CO, 27-620

N.,0B 0-343

SiOa 13-091

(11 *• 5-055

L01-2700/,, Sauerstoff ab fur CMor . . 1-276 Summa . . . 99-994%

Die Gesammtharte des Wassers betrug 2-86

Unterhalb Karlsbad verlasst die Eger die Thalflache ganzlich und setzt ihren Weg in nordostlicber Richtung zwischen dem Tepler Gebirge und dem kleiuen basaltischen Mittelgebirge fort. In einem stcilufrigen Bett und engen Thale, das sich stellenweise zur Schlucht verengt, zwiscben hoben Basaltbergen und steilen Granulitfelsen fliesst sieiiberWartb nacb Ptor&tem, wo wahrend der Uiberfubr nacb Aubach abermals Egerwasserproben gescbiipft wurden, deren Analyse folgendes Ergebnis ausgewiesen hat:

L000 co des imOktober 1891 gescbopften Wassers enthielten in Grammen :

Chlornatrium . . .0-01955 Na20 . .0-01726

Natriumsulfat . . . 0-01580 K20 . . . 0-00405

Kaliumsulfat . . 0-00749 CaO. . .0-01822

Calciumsulfat . . . 0-02664 MgO . . 0O0666

Calciumcarbonat .0-01294 Fe208J ,0-00281

Magnesiunicarbonat 0-01399 A1,08 |

Kieselsaure . . .0-01015 S08 . . .0.02801

Salpetersaure . - .0-00037 CO, . . .0-01302

IWapnmrvd 1 N90r 0-00037

iMs.noxyd .0-00281 * r> 0.()1()1r,

Tl erde Sl02 uuiuio

; CI . . . . Q-0U80

(FU)974 0-11241

Sauerstoff ab Mr Chlor . . 0-00268

Summa . . . 0-10973

Der Gltihverlust betrug pro Liter 0-02320 Gramm.

*

58

In 100 Tkoilon des Riickstandes sind entlialten:

Na20 15-72%

K20 3-69

CaO . . . 16-60

MgO 6-06

Fe.O.

A1S08

2-56

SO, 25-52

CO, Na04

SiO,

11-86 0-33 9-24

CI 10-80

Sauerstoff ab flir Chlor

l02-38°/0 2-44

Summa . . . 99-94% Die Gesammtblrte dcs Wassers betrug 2-80.

Anschliessend an denfriiher verlassenen Weigensdorferbach folgt die Analyst' des bei Klosterle im Oktober 1891 geschopften Beltlohb aches :

In 1000 cc Wasser sind cnthalten:

Chlornatrium .... 0-00804 Natriumsulfat .... 0-01779 Ealiumsulfat .... 0-00503

0-00819

0-02166

0-01065 , 0-00035

0-01100

Calciumsulfat . .

Calciumcarbonat . Magnesiumcarbonat

Salpetersiiure . .

Kieselsaure . . . Eisenoxydl Thonerde J

NagO . . . 0-0 1203 KgO . . . 0-00272 CaO ... . 0-01550 MgO .... 0-00507 Fea08+Al208 0-00061 SO ' . . . '. 0-01715

CO.,

. 0-0151.1. . 0-00035

0-00061

N2Os .

SiO, .... 0-01100

CI 0-00488

0-08332

Sauerstoff ab fur Chlor Summa . .

0-08442 0-00 1 10 0-08332

Der Gliihvcrlust bctriigt 0-02280 Grauim pro Liter.

In 100 Theilen dcs Rttckstandes sind cnthalten:

Na20 14-438%

3-264

K20 ....

CaO 18-602

MgO 6-084,,

Fe»°8 ] Q-732

SO, ' 20-58;',

Ftirtrag

63-703%

59

ttbertrag . . . 63-703%

C0„ 18-134

Na08 0-420,,

SiOa 13-202

01 5-856

101-316%

Sauerstoff ab fur Chlor . 1-320

Summa . . '. 99-995%

Die Gesammtblrte des Wassers betr&gt 2-2G.

Analyse des Kollabaches bei Klbsterle.

Na,0

0-01039

Die Ende September 1.891 geschopfte Probe enthalt in 1000 cc Wasser:

Chlornatrium 0-01088

Natriumsulfat 0-01053

Kaliumsulfat 0-01096

Calciumsulfat ...... 0O0556

Salpetersaure 0-0003(5

Calciumcarbonat 0-02109

Magnesiumcarbonat . . . 0-01172 Eisenoxydl _ _ _ . 0.00082

Thonerde f Kieselsfture . . .

Ka0 0-00591

OaO .... 0-01410 MgO .... 0-00558 Fea03-fALOa 0-00082 808 '. . ... 0-01423

CO, 0-01542

N200 .

SiO„

. 0-0003(3 . 0-01271

. 0-01271

CI 0-00660

0-08463 Sauerstoff ab fur Chlor

0-08612 0-00149

Summa .

0-08463

Der Gluhverlust betrug pro Liter 0-02060 Gramm. Die Gesammtharte des Wassers war 2-19.

In LOO Theilcn des Ruckstandes sind enthalten:

Na20 12-276%

K,0

(5-983

CaO 16'660 "

MgO 6"593 »

Fe20+Al.,O, 0-968,,

SO.,

16-814

CO, 18-220 »

NaO. °'425»

Si()2 15-018 .

CI 7-793,,

101-755% Sauerstoff ab fur Chlor . . 1-760 Summa . . . 99-995%

GO

Analyse des Brunnersdorferbaches.

Die Probe wurde Ende September 1891 ober Brunnersdorf geschOpft,

In 1000 cc Wasscr sind enthalten:

Chlornatrium 0-00768 NaaO .... 0-00778

Natriumsulfat 0-00092 K20 .... 0-00408

Natriumnitrat 0-00557 CaO .... 0-00700

Kaliuracarbonat 0-00599 MgO .... 0*00860

Calciumcarbonat .... 0-01250 Fefl08 +A],08 0-00152 Magnesiumcarbonat . . . 0-00756 SO, ' . . . . 0-00052

Kieselsaure 0-00950 C02 .... 0-01368

Eisenoxydl nnmiw Si()3 0*00960

Thoncrde J ^01I0U>2 01 ... . 0*00466

0-05124 0-05229

Sauerstoff ab fiir Chlor . . 0-00105 Summa . . . 0*05124 Der Gluhverlust betrug pro Liter 0-03800 Gramm.

In 100 Theilen des Rfickstand.es sind enthalten:

NaaO 15-085"/,,

K20 7-962

CaO 13-661

MgO 7-025

A1S08 } d ybb "

SO, 1-014,,

Co.', 26-697

N2Ofl

8iOa 18-540

01 9-094

102-044% Sauerstoff ab fiir Chlor . 2-049,, Summa, . . . 99*995% Die Gesammtluirte des Wassers 1-20.

Befriedigend ist in den vier let/ten Erzgebirgsw&ssern die prozentiscbe Zusammensetzung bezieliungsweise Uibereinstimmung der Rttckst&nde, welche zwischen 12 bis 15% Natron, 8 bis 8% Kali, .14 his 20% Kalk, (ibis 7% Magnesia, L3 bis 18% Kieselsiiure, 5-6—9% Chlor enthalten. Auffallend dflgegen der grosse Wechsel im Schwefelsiiuregebalt, der innerhalb der Grenzen von 1%, his 20%, des Trocken- rilckstand.es wechselt.

Nordlich vom Schweigerberge bei Wisset und Kryma, sammeln sich in den Gneissspalten des Erzgebirges die Niederschlage zu ansehnHchen W&ssern an, <li(' zuerst untor dem Namen des Ilollenbaches durcb vorherrscbende Gneisse and durcn Glimmerschiefergneisse, dann. durdi die aufgelagerten Gebilde der Braunkohlen- formation bis Hagensdorf fliessen, wo der Bach als sogenannter Saubach die ebene

61

Gegend von Kralup, Priesen und Schiselitz beriihrt und unterhalb Saaz in die Eger mtindet. Dor oberhalb seines Einflusses in den Hauptflusa geschopfte Saubach hatte folgende Zusammensetzung :

In 1.000 cc des im Oktober 1891 geschopften Wassers sind enthalten:

Chlornatrium 0-01958 Na20 .... 0-02420

Natriumsulfat 0-02694 K20 .... 0-01203

Natriumcarbonat . . . 0-003B0 CaO .... 0-09461

Kaliumcarbonat*. . . .0-01765 MgO . . . .0-03906

Calciumcarbonat . . .0-16897 Fea08+Ala08 0-00085

Magnesiumcarbonat . .0-08203 S03 ... .0-01518

Kicselsaure 0-01335 CO, . . . .0-12440

Eisenoxyd] _ _ _ .0-00085 SiOa . . . .0-01335

Thonerde I

' CI ... . 0-01.1-88

0-33287 0-33556

Sauerstoff ab for Chlor . 0-00260

Summa . . . 0-33287

Iter Gltihverlust pro liter Wasser betrug 0-03185 Gramm. In 100 Gewichtstheilen des Itiickstandes sind enthalten:

Na20 7-270%

K20 3-614

CaO 28-422,,

MgO n-ite

Fc2°s 1 .... 0-255

A1203 j

S03 4-560,,

C02 37-371

Na05

Si02 4-010

CI 3-568

100-804°/,,

Sauerstoff ab fur Chlor 0-808 Summa . . . 99-996%

Die Gesammthftrte des Wassers betragt 14-93.

Einen bedeutenden Zufluss der Eger bildet weiter der Komotcmerbach oder Wildbach genannt, der sich auf dem Rttcken des Erzgebirges aus den, Zusammen- flu-ss dreier Bache bildet. Dor grSsste von ihnen der sogenannte Assigbach ent- sPriugt in der waldigen Moorgcgend, der „Filz" westlich von Sebastiansberg an der Landesgrenze, dann folgt der Uothenhauser, am Keilberge entspringende Floss- bach mid endlich vor Sebastiansberg, der aus der grossen Iiaida abfliessende Neu- bach. Steigt man von Sebastiansberg in's Assigthal, so findet man auf dem Wege Hauptgneiss, oben dunkler, unten lichter, beide nunmehr neben einander auf- tretend; der in stidlicher Richtnng des Erzgebirges fortschreitet. Das Quellengebiet

62

alter dieser Zufliisse, welche ala rauschende Wildbache aus den Th&lern des sud- lichcn steilen Abfalles des Erzgebirges berabkommen, licgt im Glimmerschiefer und dicbten Gneiss, dem sich Muscovit, fiachcr und Augengneiss beigescllen. Porpbyre durchsetzen siidlicli von Sebastiansberg das krystallinischc Urgebirge zwischen Krima und Schergau. Die genannten drei Bftcbe vereinigen sich bei der Grund- miihle unweit von Dornthal raid bier fliesst der ahsehnliche Wildbach (lurch den Kobiengrund in einem Mefen, von Gneissfelsen gebildeten Tbale mit sehr starkem (iefalle nach Oberndorf, flihrt cine Menge Kollsteiiie voin Gebirge in's Flacbland herab, beriihrt die Stadt Komotau und vcrlauft in der Ebene in einem seichtem von Schicfcrthon und. Lossabiagcrnngcn cingefassten, stidostlich streichend.cn Tbale bis Postelberg, wo er in die Eger fallt. Die Wasscrprobe ist oberbalb des Fasan- gartens der Stadt Postelberg im Oktober 1891 geschopft:

In 1000 cc Wasscr sind enthalten Grammes:

(Jhlornatrium 0-02285

Natriumsulfat 0-01511

Kaliumsulfat 0-01756

Calciumsulfat 0-04630

Calciumcarbonat .... 0-02674 Maguesiumcarbonat . . 0-02940

Salpetersfiure 0-00082

Eisenoxyd | Thonerde |

0-00302

[ieselsaure 0-00923

Na20

KgO

Ca()

MgO

Fea08

so3 . co2

N208 Si02 CI .

A 1,0,

0-01873 0-00950 0-03361

0-01400 0-00302 0-04322 0-02718 0-00082 0-00923 0-01386

0-17003

Sauerstoff ah fur Chlor Sumina . . Der Gliihverlust pro Liter betriigt 0-02030 Gramm.

In 100 Theilen des Ruckstandes sind enthalten:

0-173-17

. 0-00314 . 0-17003

Na20

K20 .

CaO

MgO

Fea08

Al,(),

S0„ .

I

11-015%

5-587 19-767

8-233

1-776 25-419 ,,

COa 15-985

N205 0-482

Si02 5-428

01

8-1.51

Sauerstol'f ab fiir Chlor Summa . .

101-8437,, . 1-846

99-9970/,,

Die Gcsaminthiirtc des Wassers betragt 5-32.

63

Die Untersuchung des folgenden Egerzuflusses, des Eadisbaches ergab chic von den vorhergehenden Wassern verschiedene Zusammensetzung, welche darauf schliessen lasst, dass dieser Bach nicht nur aus Gneisschichten, sondern aus an- deren Gesteinsarten entspringt und verschiedene Formationsglieder durchziehen muss.

Thatsachlich liegt das Quellengebiet des Radisbaches iiu Felsitporphyr, dem zahlreiche Wasseradern am Fusse des hohen bewaldeten Reischberges ent- luellen, die sich iin sudlichen Zuge am Fusse des Spitzberges vereinigen und tiber Radis kurze Zeit den. grau^n Gneiss, zuletzt den Basalttuff durchlaiifen und gegen- Iber von Sosau in die Eger fallen.

Die Analyse des im Oktober L892 geschopften Radisbachwassers ergab in 1000 co:

Chlornatrium 0-00757 Na.,0 .... 0-01924

Natriumsulfat 0-03349 K2() . . . 0-00965

Natron 000060 CaO . . . 0-03916

Kali 0-00965 MgO .... 0-02035

Calciumcarbonat . . . .0-06992 Fea08 |- AU>, 0-00188 Magnesiumcarbonat . . . 0-04273 S08 .... 0-01887 Eisenoxyd und Thonerde . 0-00188 SiOa .... 0-01872

Kieselsiiure 0-01872 CO, .... 0-05314

CI 0-00459

l'20B . . . Spinci i

0-18456 0-18560

Sauerstoff ab far Clilor Q-Q0104

Summa . . .0- 1.8456

In 100 (lew. Theilen des niineralischen Riickstandes sind enthalten:

Na,() LO-42%

K2() 5-22

CaO 21-21

MgO 11-02

Fea08 + Al203 1-01,,

80s 10-22

PjOj Spuren

CO, 28-79

SiOa 10-14,,

CI 2-48

100-51%

Sauerstoff ab fur Ohlor . . 0-56

Summa . . . 99-95°/0

Die Gesammtharte des Wassers ergab 6-76.

Vermoge seines reichhaltigen Ruckstandes, des hohen Magnesiagehaltes, r,'i|d. sich dieser Zufluss der Eger melir den folgenden, aus den Eruptivgesteinen '"'''vovlirechenden Wassern an, welche aus dem basaltisehen Duppauer- und Liesen- gebirge kommen und die im Folgenden besprochen werden sollen.

64

Zullussc der Eger aus dcm Duppauer Basaltgebirge.

Die Egcr durchstromt das Gut Wclchau von Siiden nach Norden und nimmt bei Wclchau rcchts den I'etersdorfer Bach auf. Bcidc Gcwiisser wcrden im Fruhling zuweilcn ira Herbst nach aiihalteiuleiii Regen den dortigen Flurcn verderblich.

Der Petersdorferbach entspringt am Fusse des 827 m hohen Hengberges. unweit Totzau im Basaltgebirge, vereinigt einige SftnerHngsbftche, die oberhalb Todtenmann und Petersdorf aus den basaltischcn Hollenkoppen abfliessen. Er cha- rakterisirt sich als wahrer Basaltbach, ist reich an kohlensaufcm Kalk, Magnesia und an Gesammtriickstand, indem er 319 Milligramme per 1 Liter hinterliisst.

In 1000 cc des oberhalb Welchau im August 1892 geschonften Wassers des Petersdorfci'baches sind enthalten:

Chlornatrium 0-00702 Naa0 .... 0-03015

Natriumsulfat 0'00341 K20 .... 0-00986

Kaliumsulfat 0*01823 CaO .... 0-08832

Natriumcarbonat 0-04264 MgO .... 0-02988

Calciumcarbonat 0-15666 FeaOs+Ala08 0*00190

Magnesiumcarbonat . . . 0-06275 S()3 .... 0*01029

Calciumnitrat 0-00174 Na08 .... 0-00115

Kieselsiiurc 0-00190 C02 .... 0-11950

Eisenoxyd und Thonerde . 0-02470 Si02 .... 0-02470

CI . . . . . 0-00426

Summa . . . 0-31905 0*32001

Sauerstoff ab fttr CMor 0*00096

Summa . . . 0-31905

Der Gliihverlust bctriigt per Liter 0-01850 Gramm.

In 100 Theilen des mineralischcn Iliickstandes sind enthalten:

Na20 9-449%

K20 3-090

CaO 27-682

MgO 9-365

Fea08 + Al4Oa 0-595

S03 3-225

N2(), 0-360,,

C02 37-454,,

Si02 7-741

CI 1 -335

100-296% Sauerstoff ab fur CMor . 0*300 Summa . . . 99*996°/0

Die Gesammthiirte des Wassers betriigt 13-01.

Das Wasscr war sehr klar, farblos, gcruch- und gcscbmacklos.

65

Der Aubaoh auf der sogenannten Seewiese im Duppauer Basaltgebirge ent- springend, fliesst durch ein tiefes, zwischen hohen Basaltbergen verlaufendes Thai in einem nordwestlichen Bogen gegen Duppau, theilt sich bei Wobora in zwei Arme, von denen der eine seinen Lauf nordostlich tlber Wiedelitz, der andere liber Wil- lomitz ninimt. Nachdem er mehrere kleine Zuflusse aus dem basaltischen Liesen- gebirge empfangen hat, fliesst er nach Vereinigung der beiden Arme bei Fiinf- hunden durch die tertiiiren, sandig-thonigen Ablagerungen. in einem seichten Thale im Saazer Flachlande bis iibotschan fort, wo er sioh in die Eger ergiesst. Von den Zufliissen ist dec SehSnhoferbach der starkste, weloher aus der Vereinigung mehrerer den Basalten entspringender Bachlem gebildet wird, die sammtlich in dem genannten Gebirge westiich von Maschau and Pomeisl entspringen, und bei Scheditz in den Aubach mtindet. Der bei. trockenem Wetter unbedeutende Aubacli schwillt bei Thauwetter und Niederschlagen oft dergestalt an, dass er grossere Uiberschwemmungen verursacht. Die Wasserprobe ist im November 1891 bei Lie- botschan geschopft worden und enthielt in 1000 cc Wasser Grammes:

Chlornatrium 0-01958 NaaO .... 0-04712

Natriumsulfat 0-08413 K,<> 0-01589

Kaliumsulfat 0-02938 CaO 0-12551

Calciumsulfat 0-04425 MgO 0-06192

Calciumcarbonat . . . .0-19162 FeaOs + Ala08 0-00402

Magnesiumcarbonat . . . 0-13003 SOg 0-08691

Eisenoxyd und. Thonerde 0-00402 N205 .... 0-00088

Kieselsaure 0-01905 Si02 . . . .0-01905

Salpetersaure . ... 0-00088 01 0-01188

C09 . . . . .0-15244

0-52294 0-52562

Sauerstoff ab fur Chlor . . . 0-0Q26S

Summa . . . 0-52294

Iu 100 Gew. Theilen des Ruckstandes sind enthalteu:

Na20 9-01°/„

K20 3-03,,

CaO 24-00,,

MgO 11'84

Fea08 + AlaOa 0-76

S02 16-61

N205 0-16

SiOa 3'64„

01 2-27

C02 -29-15,,

100-47%

0-51 99-96% Die Gesammthftrte des Wassers betriigt 21-22.

6

66

In dem mit basaltischen Tuffen umranderten Duppauer Basaltgebirge ent- springt noch der Rothe-Bach, welcher sich mit einigen, avis den Basaltbergen bei Walsch mid Liebkowitz herabkommenden Bachlein vereinigt, als sogenannter Gold- bach durcb basaltische Conglomerate, dann durch sandige und thonige Ablagerungei) der Dyas und Steinkohlenformation, die an den Thalgeh&ngen sildlich von Kriegern gut sichtbar werden, fliesst und seinen Lauf uach lufnahme des Lubenzer Baches in nordostlicher Richtung, in einom ziemlich vertieHen Bette, spater in einein sich verbreitenden Thale gegen F16b.au fortsetzt. Von den westlichen iuslaufern, des friiher betrachteten Tepler-Gebirges Ziehen sich noch oiedrige Huge) bis gegen Jechnitz und Wedel, wo der Granit, der bier mehrere Berge zusammensetzt, vom Sandsteine der Steinkohlenformation, einem meist rothlich gefarbten Conglomerat mit vorherrschend thonigem eisenschussigen Bindemittel und. vom Thonschiefer be- deckt und unterbrochen wird. Auk den Gewassern dieser Schiefer und dem Ab- llussc des Platner Teiches bildet sich ein kleiner Bach, welcher ttordwarts iiber Steben. durch Rothtodtliegendes fliesst und sich mit dem Goldbache vereinigt.

Zahlreiche kleine Nebengewasser, welche enge Thaler durchschneiden, ent- springen am sudostliclion waldbedeckten Plateau im Rothtodtliegenden und ver- starken den Goldbacli, wie der Flohauer, der Selcer, der Necenitzer und Turnauer Bach und schwcllen ihn uach starken Niederschlagen so an, dass sein von eisen- schtissigem Thonschlamm rothgetrubtes Wasser grosse Verheerungen anrichtet.

Die Wasserprobe des Goldbaches wurde im Oktober I si) I bei Trnovan ge- schopft, unterhalb welchen Ortes der Bach nach kurzem Laufe in die Eger fallt

In 1000 co des Goldbachwassers waren enthalten Grammes:

Chlornatrium 0-02067 Na20 0-02769

Natriumsulfat 0-03833 K20 0-01271

Kaliumsulfat 0-02350 OaO 0-05040

Calciumcarbonat .... 0-09001 MgO 0-02376

Magnesiumcarbonat . .0-04989 \l,<>, |-I<V,.o.t .0-00453

Thonerde und Eiscnoxyd 0-00453 S03 0-03238

Kieselsaure 0.01606 C02 0-06574

Si02 0-01606

01 0-01254

0-24299 " 0-24581

Sauerstoff ab fur Chlor . . 0-00282 Summa . . . 0-24299 In 100 Theilen sind enthalten :

Na20 11-395%

Ka20 5-230,,

CaO 20-741,,

MgO 9-778

Fe208 + Al2(), 1-864,,

S08 13-325,,

C02 27-054

Fiirtrag . . . 89-387%

67

Ubertrag . . . 89-387%

Si02 6-609,,

CI 5-160

101-156% 1-160 99-996°/0 Die Gesammtblrte des Wassers betrHgt 8-32. Dei" Gluhverlust pro Liter 0-01550 Gramm.

Der Dohnauer Bach entspringt zwischen dem Liesen- und Kohlenberg im basaltischen liiesengebirge, fliesst in eineni nordostlich gerichteten Bogen iiber Harkau nach Dohnau, wo er den am Fusse ties Pfaffenser Berges sich bildenden Redenitzer Bach aufhimmt und in nordlicher Richtung und mil starkem Gefalle durch ein enges romantisches Thai iiber Sosau der Eger zueilt.

Die oberhalb Sosau im Oktober 1892 geschopfte Wasserprobe hatte fol- gende Zusammensetzung :

hi 10(H) cc Wasser Kind enthalten Gnus:

Chlornatrium 0-00865 Na20 0-02702

Natriumsulfat 0-01217 K20 0-01653

Nal.ri.nnnitrat 0-00717 CaO 0-07430

Natriumcarbonat .... 0-02180 MgO 0-01944

Kaliumcarbonat . . . .0-02424 FeaOj + Al209 . 0-00901

Calciumphosphat 3 bas. . 0-00327 SOa 0-00686

Eisenoxyd' und Thonerde 0-00901 P205 0-00150

Calciumcarbonat . . . .0-12953 N,Or, 0-00456

Magnesiumcarbonat . . .0-04082 COa 0-09638

Kieselsaure 0-02300 Si02 0-02300

CI 0-00524

" 0-2K266 0-28384

Sauerstoff ab fur Chi or . . 0-00118

Summa . . . 0-28266

Der Gluhverlust pro Liter Wasser betragt 0-03348 Gramm.

In 100 Theilen des mineralischen Riickstandes sind:

Na80 9'M°/o

K20 5-84,,

CaO 26-28

MgO 6-87

Fe203 + A1203 3-18

SO, 2-42,,

PA 0-53

N205 1-61,,

C02 34-09

Fiirtrag . . . 90-37%

5*

68

Obertrag . . . 90-87°/0

Si08 8-18

01 1-85

100'3570 Sauerstoff ab fix r Chlor . 0-41 Summa . . . 99*940/0

Die Gesammtharte des Wassers betr&gt 10*15.

Die Eger crapfangt unterhalb Neudorfel (much weiteren Zufluss aus dem Liesemgebirge in dem sogenannten Aischauerbaehe, der am nordlichen Fusse des basaltischen Eichberges entspringt und in nordlicher Richtung ein enges, rait Ba- saltgerSlle rcichlich angefulltes Thai zwischen dem Hiillenberge und (ion Auslaufern des Eichberges durchfliesst.

Vor Atschau verstiirkt sich dieser Bach (lurch Aufaahme einiger kleiner Zuflusse mid wendet sich ostlich, durcheilt ein bleines Thai iiber Rachel undBurg- stadtl und biegt hier nordostlich in die Eger ein. Die oberhalb Atschau im Mo- nate Oktober 1892 geschopfte feuerklare Wasserprobe hatte folgende Zusammen- setzung:

in 1000 cc Wasser sind enthalten (Inns: Chlornatrium . . . .0*00432 Na20 . . . .0*01143

Natriumsulfat .... 0-01522 K.0 .... 0-00715

Natriumcarbonat . . . 0-00427 CaO .... 0-07072

Kali. . . 0*00715 MgO . . . .0-02304

Calciumphosphat (3 has.) 0*00039 MnaOfl . . . Spur

Calciumcarbonat . . .0*13002 Fe208+Ala08 0*00216

Magnesiumcarbonat . 0*04838 SO, .... 0-00857

Salpetersaure . . . .0-00372 P208 . . . . 0-000 is

Kieselsaure ..... 0-02552 N20fi .... 0-00372

Eisenoxyd u. Thonerde 0-002 Hi COa . . . .0-08723

SiOa .... 0*02552

01 .... . 0-00202

0-24775 0-24834

Sauerstoff ab fur Chlor . Q-00059

Summa . . . 0*24775

In 100 Oew. Theilen des mineralischen Rtickstandes sind enthalten:

Na20 4-0in/0

Ka6 2-88

CaO 30-96

MgO 9-20,,

Mn,03 Spur

Fe20-3 | A 1,0, 0*87,,

SO, 3-45

l'.,05 0-07, _

Furtrag . . . 52*047„

69

Ubertrag . . . 52-04%

N20. 1>50»

CO.; 35-2S,,

Si02 10-30

CI 1-05,,

100-17%

Sauerstoff ab fur Chlor . . 0-23 Summa . . . 99-940/,,

Die Gesammthiirte des Wassers betragt 10-89.

Die Wasser, wclclic aus dem Basalt und Basalttuff kommen, Kind an Ma- gnesia, Kalk und Natron reich, enthalten bedeutende Mineralstoffquantitaten, audi grSssere Phosphorsaurenmengen, als die Wasser aus don vorher betrachteten For- mationen. Schwefelsaure, Chlor and Kieselsaure sind schwacher vertreten, als in den Abfltissen des Erzgebirges. Mil, dem Kalk- und dem Magnesiagehalt geht die grflssere Earte dieser Wasser Hand in Hand.

Zulliisse der Eger aus den Quader- und Pl&nerscliichten der Kreide-

formatlon.

Der Hossinabach entsteht durch Vereinigung des Siiber-und Domauschitzer- bacb.es, die am Plateau des Zbanwaldes bei Welhotten im rothen Sandstein der Dyasformation entspringen, durchschneidet dieses Terrain in nordlicher Richtung '" einem engen Thale zwisclien dem Borwalde mid der aus Mittel- und Unter- quader der Kreideformation bestehenden PravdahShe, wahlt sein Bett zwischen den sandigen AJbandenmgen des Quadersandsteins und Quadermergels zwischen Opofcna "■id Neuschloss, durchzieht dann die kalkreicheren Schichten ostlicb von Lippenz l""l windet sick westlich von diesem Orte in einem fruchtbaren Thale, das aui der Waken Seite Gehange aus Planersandstein, auf der rechten Grunsandsteinablage- rungen. triigt, und durcli welches er in uordlicher Riehtung zuletzt ahbiegend, die Niederung van Skupic und Malnitz erreicht, um gegeniiber von Postelberg in die Eger zu gelangen.

Hi,' oberhalb Skupitz im Oktober 1891 geschopfte Wasserprobe des Hos- sinabachcs enthielt in L000 cc Wasser folgende BestandtheUe :

Chlornatrium 0-02346 NaaO .... 0-02504

Natriumsulfat 0-02885 K20 .... 0-01627

Kaliumsulfat 0-03008 CaO . . . 0-16596

Calciumsulfat 0-12026 MgO .... 0-04125

Calciumcarbonat . . . .0-19221 FeaOa h Ala08 0-00016

Magnesiumcarbonat , . . 0-08662 S08 .... 0-10197

Eisenoxyd und Thonerde 0-00016 C02 . . . 0-1299ii

Fiirtrag . . . 0-48163 0-47061

*) Audi Ilfivitzcrhach "'Cll.'UinL

70

Ubertrag . . 0-48163 0-47001

Salpetersiiurc 0-00142 NsO„ .... 0-00142

Kieselsaure 0-02410 Si02 .... 0-02410

CI ... . . 0-0142;?

0-60715 0-51036

Sauerstoff ab ftir Chlor Q-Q0321

Suinnia . . . 0-50715

Der Gliihverlust betriigt 0*01605 Gramm pro Liter.

In loo Theilen des Rlickstandes sind enthalten:

Na.20 4-937%

K20 3-208

CaO 30-752

MgO 8-133

Fea08 \

A1203 j JH"

SO, 20-106

COa 25-025

N808 0-279,,

Si02 4-752,,

01 2-805

100-028"/,,

Sauerstoff ab ftir Chlor . . 0-632

Summa . . . DO-'WO"/,,

Die Gesarnmthiirte des Wassers betriigt 21-37.

Zwischen felsigeu Goliiuigen wiudet sich die Eger am Fusse des Liesen- gebirges bis Kaaden, wo sie das Flachland betritt.

Die Gehiinge des Flussthales werden allmahlig niedriger und sanfter, das Thai weiter und seichter, bis es sich unterhalb Saaz, fast, gftnzlich in die Ebene verliert.

Durch die abgelagerten Tertiiirschichten schlangelt sich die Eger, durch die vielen Zuflusse aus den sie umschliessenden Gebirgen zum Flusse angewadiseii, his Postelberg, wo oberhalb der Stadt unter dem Bahnhofe eine gleichzeitige, wei- tere Wasserprobe der Eger entnommen und untersucht wurde.

Auf dieser Strecke nimmt die Eger die im Vorhergehenden betrachteten Gewiisser auf: den Teplfluss, die Wistritz eammt der Weseritz, den Weigensdorfer-i ISettloh-, Kolla-, lirunnersdorfer-, don Kadis-, Komotauer-, den Saubach, den Aubacb, den Dohnauer, den Atschauer und den Goldbach, deren Zusammensetzung I''"" reichend dargethan wurde.

Mit alien bisher betrachteten Zufltissen hat die im Oktober 1891 oW Postelberg geschopfte Wasserprobe der Eger folgende Zusammensetzung ergeben;

71

In 1000 cc Wasser sind enthalten Grammes:

Chlomatrium 0-02175 Na20 .... 0-02508

Natriumsulfat 0-03105 K20 .... 0-00580

Kaliumsulfat 0-01072 CaO .... 0-02790

Calciumsulfat 0-02691 MgO .... 0-01310

Calciumcarbonat .... 0-03004 A120., \ 0-00080

Magnesiumcarbonat . . 0-02751. Fea08 J

Eisenoxyd und Ihonerde 0-00080 S08 . . -.0-03824

Kieselsaure 0-01120 N,Og .... 0-00061

Salpetersaure 0-00061. C02 .... 0-02763

Si02 . . . .0-01120

CI ... . . 0-01320

0-16059 0-16356

Sauerstoff ab fur Ohlor . Q-Q0297

Summa . . . 0-16059

Der Gltthverlust betragt 0-02405 Gramm pro Liter. In 1.00 Gew. Theilcn des Riickstaudcs sind:

Na20 15-61%

K20 3-61

GaO . . . 17-37,,

MgO 8-15

Fe»°8 I 0-49,,

A1203

SO, 23-81

N2O0 0-37,,

COa 17-20

SiO., 6-97,,

Gl 8-21,,

iMW/0

Sauerstoff ab fur Ohlor . . . 1-84 Summa . . . 99-9f>u/0

Die Gesammtharte des Wassers betrug 4-61.

Als weitere Zuflusse der Eger sind zu nennen:

Der Smolnitzerbach. Er entsteht durch Vereinigung des im Zbamvalde eutspringenden EQosterbaches, der oberhalb Tfeboc durch die waldbedeckten Tfe- bocer Planersandsteinschichten seinen Lauf iiber RoSov nach Brdloch nimmt und des sudlich von diesem Orte in ihn eininiinilenden und in gleichen Gesteinschichten entspringenden, aucb rothtodtliegenden Boden beruhrenden Diwitzerbaches, zweier Gewiisser, die von da an in einem vom Quadersandstein und Quadermergelschichten iiugebenen, mit Loss und Alluvien erfttllten Thale bis Pschan fliessen, wo sie der ai's gleichartigem Gestein entspringende Zittoliber Bach verstarkt.

Von da an lauft der Smolnitzer Bach in einem nordostlich gewundenen Thale, dessen Anholien auf der rechten Seite vom Planer-, auf der linken von

72

Planer- mid Grunsandstein gebildet werden, bis unterhalb Wrschowitz, wo er in der durcb Egeralluvium ausgeiullten Wobora-Niederung in die Eger fiillt.

Die im November 1891 oberhalb Wobora geschflpfte Probe des Smolniteer- baches enthielt in einem Liter Waser Grms:

Chlornatrium 0-02928 NaaO .... 0-01678

Natriumsnlfat 0-00286 K20 .... 0-01208

Kaliumsulfat 0-02234 CaO .... 0-17150

Calciumsulfat 0-13550 MgO .... 0-03798

Calciumcarbonat .... 0-20663 Fea08 [-AU),, 0-00520 Magnesiumcarbonat . . .0-07975 SO, . . .. 0-09158 Eisenoxyd mid Thonerde 0-00520 NaOg ... 0-00498

Salpetersiiure 0-00498 COa . . . .0-13269

Kieselsiiure 0*01550 SiOa .... 0-0.1550

CI . . . . .0-0 1.776

0-50204 0-50605

Sauerstoff ab fttr Chlor . 0-Q0401. Summa . . . 0-50204 Der Gluhvcrlust betragt pro einen Liter 0-01950.

Tii 100 Tbeilen des Riickstandes sind enthalten:

N%0 3-342%

K20 2-406,,

CaO 34-160

MgO 7-565

Fea08 | 1U'5,)"

SO, 18-241

Na08 0-991

COj 26-430

SiO„ 3-087

CI 3-53,7

100-794"/,, Sauerstoff ab fur Chlor . Q-798 Summa . . . 99-996°/0 Gesammtbiirte des Wassers 22-45.

Der Zippelbach entspringt an der Siidseite des Georgsberges bei Raudnitz im Quadermergel der obercn Kreideformation, die ilim audi seine weiteren unbe- deutenden Zutiiisse spendet, schlangelt sicb. Anfangs zwischen Quadermergelgestein in einem nordwestlich verlaufenden Tbale bis Chvaliu, wo er durcb eiu seicbtes PlSnerbett bis Doxan fliesst uud dort in die Eger fiillt.

Die Wasserprobe wurde im Janner 1892 bei starker Kiilte oberhalb Doxan ausgehobeD und zeigte daher eine starkere Concentration der gelfisten Stoffe als liberhaupt Bachwasser in den wiirmeren Jahreszeiten zu haben pllegen.

73

Das Bachwasser tatte in LOOO 6c gelfist Grms:

Chlornatrium 0-03352 NaaO .... 0-04121

Natriumsulfat 0-05366 K20 .... 0-02146

Kaliumsulfat 0-03970 CaO .... 0-27601

Calciumsulfat 0-09999 MgO . . . .0-04838

Calciumnitrat 0-07623 FeaOs+ A1203 0-01025

Oalciumcarbonat 0-37287 S03 .... 0-10729

Magnesiumcarbofiat . . . 0-10160 Si02 .... 0-01830

Eisenoxyd und Tbonerde . 0-01025 C02 .... 0-21728

Kieselsaurc 01) 1.830 N20, .... 0-05020

01 ... . . 0-02033

Sumina . . . 0-800.12 0-81071

Sauerstoff ab fur Chlor . 0-00459

Sumina . . . 0-80612

Der Gliibverlust betriigt 0-08350 Gramni.

In 100 Theilen des inineralischen Riickstandes sind enthalten:

Na20 5-112%

K20 2-662,

CaO 34-239,,

MgO 6-001..

Fe208 + Al30, 1-271,,

SO., ' 13'309

Si02 2-270,,

COa 26-953

N26ft <;-227„

CI 2-521

100-565% Sauerstoff ab liir Ofllor . Q-569,, Summa . . . 99-996°/0

Die Gesammtharte des Wassers betriigt 34-37.

Von den Zufliissen der Kreideformation auf der linken Egerseite sind her- v°rzuheben:

Der Webersclianer-, der Sueby- und der Klapayerbach. Von diesen drei ll;i('lien wurde nur der letzte untersucht, der im TfibMtzer Bezirke in Basalttuffen 0||,«!>ringf„ seine Zufltisse von Basaltkegeln und aus Pliiuerkalk und Mergelscbicbten ''"'Pfiingt und von Solan durcb granatenfuhrende Diluvialablagerungen seinen Lauf tl°er Klapay in siidostlicber IUchtung nimmt, bier Sich niit deni von Dlascbkowitz k°nunenden Planerkalk durchsetzenden Sedletzerbach vereinigt und oberhalb Rado- w«sitz in die Eger fiillt.

Die oberhalb RadowSsitz im Oktober 1891 geschOpfte Probe des Klapayef baches*) war in 1000 cc folgendermassen. /usammengesetzt :

*) Audi Heincr Modelbach genaimt.

74

Chlorn atrium ....

. 0-00391

Na20

. . . 0-04540

. 0-09922

K20 .

. . . 0-04316

. 0-07981

CaO .

. . . 0-20700

Calciumsulfat ....

0-46134

MgO .

. . . 0-12231

Calciumcarbonat . .

. 0-03043

EVM

. . . 0-00019

Magnesium carbonat .

. 0-25685

M203 )

Eisenoxyd und Thonerde 0-00019

so3 .

. . . 0-36392

0-01300

00a .

. . . 0-14793

Salpetersaure ....

0-00081

N20B

. . . 0-00081

Phosphorsaure ....

o-oono

PA . Si02 . 01 . .

. . . o-oono

0-01300 . . . 0-00237

0-94666

0-94719

Sauerstoff

ab for Surnmfi

Jhlor . 0-00052 . . . 0-94667

Der Gliihvcrlust betrug 0*2860 Gramm

pro Liter.

In 100 Theilen des Rtickstandes sind enthaltcn

Na20 . . .

4-795"/,,

K20 ...

4-559

CaO . .

21-866

MgO . .

12-920

Fe20+ALO

0-020

SO, ... .

38-442

CO, ... .

15-626

N,Or . .

0-085

PA . . .

0-116

Si02- . .

1-373

CI ... 0-250,,

100-052% Sauerstoff ab fur Chlor . . 0-054 Summa . . . 99-998% Die Gesammtharte des Wassers betragt 37-82.

Von Postelberg fliesst die Eger ostlich in zanlreicben Kriimmungen durch eiu erweitertes, von den verschiedenen Schichteu der Kreideformation umgebeneSi nielit sehr ticfew, den Fuss des Mittelgebirges beruhrendes Tna] (iber Laun zmscben I'liiiierkalk- und Quadersandstein-Ablagerungen und tritt aus diesen erst bei BrozaD in die Ebene, run sieh nach kurzem nunmebr nordlich gericbteterj Laufe unterhalb der I'V.stuiig Theresienstadt gegenttber von Leitmeritz mil, der Kibe zu vereinigen- Von Postelberg bis zur Einmtlndung der Eger in die Elbe gelangen in jene von den nennenswerthen JJiicheu der Hossinabach, der Smolnitzer-, Zipel- und der Klapaycrbach.

Die oberhalb der Bamchowitger Eisenbahnbrtlcke geschopfte Wasserprobe der Eger ergab folgende Zusammensetzung : (Probe voin 9. October 1891.)

75

In 1.000 cc Wasser sind enthalten Grammes:

Chlornatrium 0-01904

Natriumsulfat 0-03380

Kaliumsulfat 0-01374

Calciumsulfat 0-02536

Calciurncarbonat 0-04921

Magnesiumcarbonat . . . 0-02495 Eisenoxyd und l!honerde . 0-00194

Kieselsaure 0-00735

Salpetersiiure 0-00073

NaaO . . .

. 0-02485

K20 ....

. 0-00743

CaO ...

. 0-03800

MgO . . .

0-01188

Fe,08 + Al,08

0-00194

SO, ... .

. 0-04027

00, ... .

. 0-03472

Si02 ....

. 0-00735

CI ....

. 0-01155

N20s

0-00073

0-17872

fur Chlor . .

. 0-00260

Summa . .

. 0-17612

0-17612 Sauerstoff ab

Dor GMhverlust betragt 0-02623 Gramm pro Liter.

In loo Theilen des mineralischen Rllckstandes sind enthalten:

Na20 14-101

4-21

21-57

6-74

K,0

CaO

MgO

Fe*°s] mo,

A1203 -

SO, 22-86,,

CO, 19-71

SiO, 4-17,,

CI 6-55

N2Of>

0-41

101-42

Sauerstoff ab fur Chlor .1-47% Summa . . . 99-95°/0

Die Gesammtblrte des Wassers betragt 5-46.

Die Eger bei Bauschomtg an derselben Stelle am 8. August 1892 geschSpft, ^erhielt sich gegen die Probe im Jabre L891 wie folgt: In 1000 cc Wassser sind enthalten Gnus:

1891

Na20 0-02485

K.,0 0-00743

( ';li( ) 0'03800

MgO 0-01188

Fe,08+Al,08 . . .0-00194

SO, 0-04027

Fiirtrag . . - 0.12437

1892

O02808 0-00813 0*04546 0-01512 0.00158 0-05075 0-14912

76

1891 1892

Cbertrag . . . 0-12437 0-14912

C02 0-03472 0-03030

Si02 0-00735 0-00750

CI 0-01155 0-01195

N2Or, 0-00073 0-00102

0-17872 0-19989

Sauerstoff ab fur (ihlor . 0-00260 0j00269

Summa . . . 0-17612 0-19720

Der GUihverlust .... 0-02828 0-02623

Tn 100 TheHen des Rftckstandes sind enthalten:

1891 1892

NasO 14-100 14-239

KaO 4-210 4-123

CaO 21-570 23-053

MgO 0-740 7-667

l-V.,0,, |- Al.,0, .... 1-100 0-801.

S08 .'.."."..... 22-860 25-735

C09 19-710 1.5-365

SiO., 4-170 3-804

01 6-550 0-059

NaQa . 0-410 0-517

101-420 L01'363

Sauerstoff al> I'iii- (ihlor . 1-470 ljgj

Summa . . . 99-950 99-999

Das mittlerc und untere Egerthal von Kaaden bis Laun urid von da bis Leitmeritz breitet sicb im b6b.miBcb.en Mittelgebirge aus, es ist em rait dem Erz- gebirge parallel streichendes Haupttbal, (lessen Querthalcr kurz sind, scnkrecht auf *U'v Hauptrichtung des Mittelgebirges stehen und dennocb von Siidost nacb Nord- west und von Nordwest nacb Siidost streichen.

Nacb Hofrath Professor Bitter von KoristMa vortreffficben orographischei) und klimatischen Schilderungen der Verhaltnisse des Mittelgebirges, „sind diese Querthaler in den Hauptrucken des Gebirges ziemlich tief eingescbnitten und be- sitzen steile Lehnen; in der Fortsetzung gegen das Hauptthal wcrden sie breit und verflachen sich alliniiblig ganz."

Die bedeutendste Wasserrinne dieses Gebietes ist der Egerfluss, welcher U> der Uiehtung VVSW nach ONO der Elbe zuftiesst.

Die Seehohe des Egertbales ist bei Kaaden 297 m, Laun 170 m. Walder befinden sicb in grdsseren Complexen nur in den hoheren Lagen von 300 m ;l" aufwarts, da die tieferen Lagen dieses Gebietes so voraigliches Ackerland enthalten, dass der Wald aus denselben bis auf Heinere Parzellen fast ganzlicb verdrang* wurde. Dagegen sind alle Kuppen und Abhange des Mittel- und Erzgebirges bewaldet.

Ebenso wie die Hohen, sind. die kliiiiatisclien Verhaltnisse verschieden. '" den tieferen Lagen ist das Klima warm und trocken, der Uibergang der Jabres-

77

zeiten allmfthlig, dagegen in den urn 200— 400 m hohcren Waldlagen ist das Klima rauher, der Winter strenger, die Uibergiinge der Jahreszeit kurzer.

Die durchschnittliche jahrliche Eegenmenge betrftgt in diesen Gebieten 500 bis 700 mm. Die grossten Niederschlage linden vom Mai bis September statt.

Das ganze Quellengebiet der Eger von ihrem Ursprunge bis zu ihrer Ein- mftndung in die Elbe betrftgt nach meinen Berechnungen ca 5590 Jem*, welches sich auf die einzelnen Zufliissc nach ihrer Grosse geordnet, folgendermassen vertheilt Die Ausmass der Fluss- find Bachgebiete ist in Hectaren angegeben:

ids;; i L7060

Wondrebfluss 64587

Goldbach 48002

Aubach 35153

Teplfluss 37387

R6slaubach 25794

Zwodau 29926

Weissenbach

Komotauerbach

Wistritzbach 15518

Rohlaubach L8410

Zipelbach 10912

Klappayerbacb 10326

Saubach 987]

Hassinabach 9138

Smolnitzerbach 9127

Chodaubach 8011

Leibitschbach 8894

Uebaubach . 7094

Budinerbach 6835

Brunnersdorferbach 6468

Selbach 5502

Schladabach . . 5389

Fluthbach 5161

Widitzbach 4718

Hradekerbach 4223

Lobsbach 3683

Lomitzbaoh 3570

Hotschelobbach 2791

Dassnitzerbach 2825

Grttnlassbach 2317

^rossbach 2175

Lehstenbach 2124

Dohnauerbach 1955

Kleinthalerbach 1926

Lohbach 1847

Krondorferbacb 1812

DobromeHcerbach 1809

Wiesenbacli 1773

Bibersbach 1686

Radisbach 1 <ir>s

Holzbach 1639

Grassetbach 1575

Petersdorferbach 1570

Steinselbbach 1503

Dibefbach 1471

Wendernerbach 1443

Rummelbach 1421

Kollabach 1332

Hauensteinerbach 1278

Birkenbach 1234

Dtirrbach 1168

Wunsiedlerbach 1144

Geigenbach 1926

Theusaubach 1013

Dcttlohbach 1004

Ruppertsgrunbach 1002

Pilmcrsreuthbach 875

Brucklassbach 858

Altsattlerbach 848

Eeichenauerbach 790

Krondorferbach 786

Schonbach 757

Hollbach 703

Leheusteinbach 684

Geyersbach 668

Spinelsdorferbach 617

Elmbach 612

Merzdorferbach 583

Eochstftdterbach 559

Ejvanerbach 551

Raumetengrlinbacb 541

Oberndorferhach 540

78

Dangesbach 541

Soosbach 637

Rodersbach 525

Buchbach 523

Bodlaserbach .r> 1 1

Tschirnitzerbach 487

Steinbach 465

Lohbach 437

Jokesbach 401

Loehbach 306

Easelbach 316

Marktleuthenbach 379

Wunnbaubach 336

Hebanzbach 285

Silberbach 263

Neuhauserbach 262

Gruppitzbach 261

Neuenhammerbacb 250

Ceuciccrbach 237

Blumenthalerbach 239

Dornbach 220

Sattelesorbach 21.0

flachtenbrunnenbach 196

Okenauerbach 196

Dornthalerbach 162

Tebisbergbach 144

Kreuzlohebach 105

Hdllbach L04

Eicbleitenbacb 104

Hobenbergbach 94

Weissenbach 84

Das unmittelbar der Eger zugehorige Terrain 75129

Hectar = 001 fcma = 10*000 m' ID Kilometer = 1,000.000 mJ= 100 ha.

Das Gefalle der Eger betrftgt von ihrem Ursprunge bis zum Eintritte in Bbhmen 287 m, von da bis zum Eintritte in die egerische ThalMche 1.1 -6 m, von bier bis zum Einflusse des Leibitschbaches bei Konigsberg 20-8 m, von da bis Falkenau 25-8 m, von Falkenau bis zur TepeMnmundung 29-3 m, bis Wartha 36-8 m, im Ganzen in Bohmen 124-3 m auf 66*8 km in gerader Richtung, die aber (lurch die vielen Kriminiungcn auf niehr als 96-4 km yerlangert werden.

Von Wartha bis Laun betragt das Gefalle dor Eger auf 744. in Eilometern 136 m. Von Laun bis Theresicnstadt betragt ihr Gefalle bios noch 31 m auf cine Lange von 56"5 km.

I in Ganzcn ist daber die Eger ein reissendes Gebirgswasser, das in Bolunen ein Gcfiille von. 291-3 m auf 227 km odor 1*283 m pro 1 km ihrcs vielfach ge* krummten Laufcs hat. Sie ist zu Olberschwemmungen schr geneigt und iibcrzicht dabei oft die Nicderungen ihrer Dfer mit Schutt und Gcrolle, iindert auch ihr Flussbett und fiirbt sich nach heftigen Regengussen im Rakonitzer und Saazer Be- zirke durch Aufnahme von eisenoxydrcichen Tbonschlamm roth, so dass man das Wasscr dcrselben nach ihrer Vereiuigung mit der Elbe noch unverinischt am linken Ufer bei Lobositz, wo es sich als breiter, abstechend gefiirbter Wasserstreifen Kings des genannten Ufe'rs bis Welhota in der Elbe erhalt, vcrfolgen kann.

Betrachtungen

iiber die cliemische Zusammensetzung dor Eger und ihrer Zufliisse.

Rtlckblicke and Folgerungen.

Dadurch dass die Wasserproben der Eger in einem und demselben Zeit- raume, in dec ersten Tagen des Monates Oktober an verschiedenen Stellen ihres Laufes gescbopft wurden, war ein Vergleich der erbaltenen analytiscben Resultate Ktoglich und es ergibt cine, iibersicbtlich geordnete Zusammenstellung dor che- ttischen Zusammensetzung der Eger von ihrem Drsprunge bis zu ibrer Einmundung '"• die Elbe nacbstehendes interessante Bild der aufeinander folgenden Verande- ^ungen ihrer cbemiscben Beschaffenheit:

I. Concentrationsverhaltnisse, Harte und Gliihverluste.

Die Eger entbalt ini Oktober in einem Liter in Milligrammes:

Eigenschaften . des Wassers

60

M

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a

CD

O

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OS

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CD

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bo

CD W

o

Ph

'P

O

o

pq

Concentration in Milli- grammen per Liter .

17

52 58

127

80

106

109

93

109

160

L76

Harte

0-24

1-19

1-62

2-85

2-21

2-30

2-25

2-30

2-80

4-61

5-46

Gluhverlusl; in Milli- grammen per Liter .

11 ' 12

33

32

12

21

23

23

24

26

80

Aus dieser Zusammenstellung ersieht man sehr gut die fortschreitende Zu- nahine des Wassers an Mineralstoffen. Auch die Schwankungen innerhalb einzelner Theile des Flusslaufes kommen schon zum Ausdruck und sind besonders zwischen Nebanitz und Konigsberg auffallend, wo die Eger durch den Zufluss des, sehr weiches Wasser fuhrenden Wondrebflusses und mehrerer anderer weicher Zufliisse aus dem Erzgebirge, von einem Salzruckstande von 127 Milligramm per Liter auf cinen solcheu von 80 Milligramm herabgeht, langsam wieder bei Elbogen auf 109 Milligramm per L. steigt, um bei Karlsbad abermals auf 93 Milligramm verdtinnt zu werden. Nun steigt wieder die Concentration der Eger. Bei Purstein erreicht sie 109 Milligramm fixe Buckstandsmenge und erhoht sicb durch harte, und ruck- standsreicho Zufliisse aus dem Mittelgebirge auf 160 Milligramms bei Postelberg und auf 176 bis 200 Milligramms bei Bauschowitz und Leitmeritz.

Eine Schwankung von 17 Milligramme bis 200 Milligramme per Liter auf eine Flussl&nge von 288 Km. ist eine sehr bedeutende, mit weicher die Zunahme in den Hartegraden fast gleichen Schritt halt und sich von 0-24 H. bis 5*5 lliirte- grade (im Monate Oktober) erhoht.

Die Abdampfriickstiuide der Eger sind aber nicht nur im Oktober 1891, sondern bei Bauschowitz auch in den einzelncn Monatcu des Jahres 1892 bestiimnt worden, um die wechselnde Menge der gelosten Bestandtheile der Eger an einem Orte festzustellen. Zum weiteren Vergleich wurden audi die Abdampfrtlckst&nde cines Jahres der Elbe bei Lobosits bestimmt, und die der Elbe bei Tetschen nach den Aufzeicbnungen des Professor ffllik im Jahre 1877 angeftlhrt, ausserdem A.na- lysen der Elbe bei Lobositz und der Moldau untcrhalb Kralup, von Wasserproben vorgenommen, welclie iin Untersucliungsjahre der Eger geschopft (Oktober 1891) die am Schlusse mitgetheilten Ergebnisse lieferten.

Die bei 150° C getrockneten, auch die organisxhen titoffe eiitbaltendeii liiXchstandnmengen in einem Liter Wasser in Milligrammen betrugen in den ver- scbiedenen Mouaten des Jahres 1891 und 1892 in der

Eger bei Bauschowitz: Kibe bei Lobositz;

. . 189 mgm

. . 178

. .114

122 . . 148

. 179 . . 1.25

121

Dr. Ullih*) in Liebwerd erhielt im Mittel aus tiiglieben Bestimniungcn als Monatsmittel im Jahre 1877 folgende Abdampfriickstandc des Elbewassers bei Tetschen :

Janncr 112 mgm

Feber 120

Ml

October 1891 . .

. . 219 mgm

)!

Novbr 1891

. . 188

JJ

April 1892 .

. . 89

»

Juni . .

148

»

Juli . .

. .193

»

August . .

-227

»

Septcmbr . .

. .240

11

October ,, . .

. .219

*) Sitzungsbericlite der Bohmischoii Gosellacliaft der Wissenschaften 1880.

Miirz 124 mgm

April 102

Mai 124

Juni 148

Jnli 158

August 167

September 157 »

October 152

November 165

Dezember 158

Die Monatsmittel schwanken von 102—165, in der regenreichsten Periode Werden die Wasser bis auf das Doppelte verdtont.

Die Egcr bei Leitmeritz hat eio riickstandreieheres Wasser als wie die Elbe bei Lobositz. Die AbdampMckst&nde bewegen sicli von 89 bis 240 mgm per Liter, uadzeigen, welch' verscbicdene Verdi'umungsgrade bei diesem Flusse eintreten konneii.

2- Zusammenstellung der absoluten Mengen der mineralischen Bestandtheile der Eger von verschiedenen Stellen ihres Fiusslaufes.

In einem Liter

waren

enthalten Milligramm's :

Bestandtheile

60

i

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CD

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M

CO 60

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CQ

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M

Na20

2-G2

8-41

8-25

L2-58

15-47

17-2(5

25-08

24-85

K20

1-32

3-40

2-79

2-88

2-89

4-05

5-80

7-43

CaO ....

1-55

7-50

10-50

14-40

15-50

18-22

27-90

38-00

MgO

0-61

3-12

3-9G

4-68

5-40

6-66

13-10

11-88

FeaOa + Ala03 . .

0-60

0-93

0-29

1-83

2-50

2-81

0-80

1-94

S08 .

0-96

4-20

4-29

12-82

25-38

28-01

38-24

40-27

002

1-40

11-31

14-04

15-63

11-13

13-02

27-03

34-72

NsOfl

0-74

0-36

0-32

0-37

0-61

0-73

^K

4-25

9-55

8-95

9-75

8-50

10-15

11-20

7-35

CI

5-40

6-53

7-92

11-86

13-20

1 1 -55

Summa . . .

17-20

53-66

69-21

81-46

95-01

112-41

1C3-5G

178-72

SauerstoffabfiirOlilor

1-22

1-22

1-47

1-79

2-68

2-97

2- GO 176-12

Summa . . .

17-20

52-44

57-99

79-99

93-22

109-73

160-59

82

Das Natron ist in der Eger in bedcutenden Quantitiiteu enthalten und ver- mehrt sich iin fortschreitenden Verhaltniss von 2-6 Milligramm am Ursprnnge bis auf 24-8 Milligramm vor dor Einmiiudung in den Hauptfhiss.

Das Kali nimmt von L-3 Milligramm bis 7-4 Milligramm zu. Beziiglich des gegenseitigen Verbal tnisscs von Kali zu Natron crsielit man, dass die Eger im oberen Flusslaufe anfangs doppelt so viel Natron als Kali fiihrt, in dem mittleren Theile viermal so viel Natron als Kali und im untersten Theile des Flusslaufes dreimal so viel Natron als Kali gelost euthiilt.

Auffallend wird der Egerfluss an KalJc bereicliert und zwar niclit nur an jenen Stellen, avo er das Kreide- und basaltiscne Mittclgebirgo passirt, sondern auch schon bei Eger und Konigsberg, wo er von 1-5 Milligramm Kalk am Ursprnnge auf J 4-4 Milligramm per 1 Liter steigt, urn bei Postelberg mit 28 Milligramm, bei ISauschowitz mit 38 Milligramm per L. der Elbe zuzufliessen.

Die Magnesia erhoht sich langsam von eincni halbon Milligramm bis ztj sieben Milligramin's bei. Piirstein; von da rapid auf 18 Milligramm per L. und fall t aicht melir unter 1.2 Milligramm per Liter. Das gegenseitige Verhaltniss von Magnesia zu Kalk, ist im ganzen Flusslaufe Schwankungcu von I : 1 bis 1 '■ G unterworfen.

Die Zunahtne der gebundenen Kohlens&ure gelit im wesentliclien mit der des Kalkes und der Magnesia Hand in Hand.

Die Schiuefelsdurc betriigt am Urspnmge der Eger kaum ein Milligramm pci- Liter, bis Eger vier Milligramm. PlotzHch aber erhoht sie sich. in derLraun- kohlenformation auf L3 Milligramm per L. bei Konigsberg and auf 25 Milligrams bei Karlsbad, weiter stetig zunehmend and mil, to Milligramm bei Bauschowitz abschliessend.

Die Kieselsaure wird absolut auf das Doppelte im Wasser vermehrt.

Das Chlor erhoht sich auf die dreifache Menge.

Betrachtet man aber die prozentische Zusammensetzung der fixen Mineral* ruckstande, so erhiilt man folgende Tabelle:

Prozentische Zusammenset/ung der von organischen Stoffen befreiten Wasser-

riickstande der Eger

Bestandtheile

60

1

•a 55 b"

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N,0,

Si02" CI .

|-AI,0,

Kiiinina . . Sauerstoff ab fttr Chlor .

Siimma .

16-82

7-71 9-06 356 8'60 5-61 8-18

24-85 22-74

•02

•47

■29 '94 '77 00

'55

19 98

14-22 4-80

18-10 6'82 0-50 7-39

24-21 1-27

15 43 9-31

100-53

1 02

2'

21

21

02-05 2-10

100-53 99-97 I '.19-1)5

15-72 8-80

18-00 6-85 2-28

16-02

19-54 0-45

1.2-19 8-18

1 6-59 3-10

16-62 5-79 2-68

27-22

11-93 0-34 9-11 8-49

101-81 1 -85

101-87 1-92

99-96 | 99-95

15-72 3-69

16-60 6 06 2-56

25-52

11-86 0-33 9-24

10-80

102-38 2-44

99-94

15-61

3-61

17-37

8-15

0-49

23-81

17-20

0-37

6-97

8-21

101-79 1.-84

99-95

14-10 4-21

21-57 6-74 1-10

22'86

19-71 0-41 4-17 6-66. 101-42 1-47-

83

An seinem Ursprungsortc zeiclmct sich das Egerwasser (lurch hohcn Chlor-, Kali-, Natron und Kieselsauregehalt aus,

Das Natron untcrliegt sehr geringen Schwankungen und 1st im Egerwasser sehr reichlich vorhanden, in Mengen, wie sic nicht so bald in einem gleich grossen Flflsschen deB mittlcren Europas angetroffen word en.

Das Kali sinkt relativ von 7-7% des Riickstandes in dem Masse, als sich die Eger vergrossert auf 3—4% desselben herab.

Da das Kali von "den trtibenden Scltlaniintheilchen und dem Erdreich des Flussbettes theilweise absorbirt wird, so kaun eine Verminderung des im Wasser gelSsten Kaliantheiles selbst (lurch die Tbontheilcben erfolgen, doch lebrt eine Be- tracbtung dor Zusammensetzung der Riickstande der Nebenfliisse und Bacbe, dass Sie abnlicbe Verbaltnisse zwiscben Kali und Natron aufweisen und dass letzteres fiber ersteres in sammtlichen Zufliissen bedeuteud vorhcrrscht.

Der Kalkgehalt der Eger betragt am Ursprungsortc 9%, erhoht sich aber Scbon bei Hobenberg in Bayern durch kleiue friinkische Zufliisse vennehrt, auf 14% des Riickstandes und 'in demselben Verhaltnis steigt audi die Kohlen- sauremenge.

Der Fluss, der eine weitere bedeutende Vermebrung des Kalkes der Eger ""< 4% des Riickstandes bewirkt, ist die nicbt unbedeutende Roslau. Dieses Fltisscben entbalt im Liter 91 Milligramm Mineralriickstand und 28% des Rlick* Stands an Kalk.

Mit ihrcn Zufliissen erstreckt sie sich iiber ein Quellengebiet von 257-94 Km2, Welches dem des Teplflusses nur urn 120-00 Km2 nachstebt. Sie fiihrt fast soviel Wasser als wie die Eger bei Hobenberg.

Durch Aufnahme aller bayerischen Zufliisse beSitzt die Eger scbon bei Eger 18% des Riickstandes an Kalk, eine Menge, welche im weiteren Verlaufe des busses urn 1 bis 2% des Riickstandes abnimmt, mit dem Eintritt in die Kreide- f°i'mation sich urn vier weitere Prozente bis auf 21% des Riickstands erboht.

Verfolgt man die (iriisse und chemische Zusammensetzung der bedeu- tendsten Zufliisse der Eger, so findet man, dass der Wondreb, eine Anderung im Kalkgehalt der Eger relativ nicht bewirken kaun, da er selbst 1.7-7% an Kalk enthftlt.

In dem Masse als die kalkarmeren Erzgebirgsbache die Eger vennchren, vermindert sich relativ der Kalkgehalt derselben. Aber auch die Flachenattraction ,|(!* Flussbettes und der Verlust an freier Koblensaure, welcheu die Gebirgsbache na°b und nach erleiden, mag zu einer geringen mechanischen Ausscheulung des Ka*kes im Flusse selbst fiihren, doch gleicht sich dieser Verlust an alkalischer El'de bald wieder im spftteren Verlaufe durch kalkreiche Zufliisse aus dem Kreide- Ull,l Basaltterrain aus, es ninunt der Kalk sogar so zu, dass die Eger nut 21% Kall< d. R. iu die Elbe iaflt, wie die folgende Zusauinienstellnng lelirt:

6*

84

Kalk- unci Schwefelsauregehalt in 100 Theilen ties Riickstandes an elf Punkten

ties Egerlaufes.

Bestandtheile

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Ul

P

H

SO

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(JaO SO,

561

1 4-29 8-00

18-10 7-39

K

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03

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£4

i©,5

M

fe

17-90 13-00

18-10 16-02

17-86 21-60

17-05 29-45

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CD

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cu 5:0

0,0

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M

Ph

pq

10 02

16*60

17-37

21-57

27-22

2552

23-81

22-86

Graphische Darstellung ties Ganges der Schwefelsaure uud des Kalkes im Eger- laufe in 100 Theilen des Riickstandes.

30 25

Ursprung j

am Hohenberg

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Den SchwefeteauregehaU der Eger bei Nebanitz steigern besonders z^1 scbwefelsaurereiclie B&che: der Schladabach und der Soosbach niit je 32 und 26 /o des RtckBtamdes am Schwefelsaure und zwar von 8% auf 13°/0 des Riickstandes- Von da an erhoht sicb im wachsenden Verhaltnisse der Gehalt an Schwefelsaure bei Kdnigsberg auf 16%, bei Ealkonau auf 81*6, bei Elbogen sogar bis 29% <lcS Riickstandes.

Uiber Elbogen liinaus fallt derselbe im weitcrcn nnteren Verlaufe derEge von 27 auf 25%, bei Postelberg auf 24%, bei Bauschowitz bis 23% des But*" staudes, mit welchem Gehalt an Schwefelsaure die Eger bei Leitmeritz in die E'13 mundet.

85

Die Kiesehaure beginnt mit 25°/0 and stnkt stetig bis auf 6% des Rtick- standes herab.

Das Chlor betragt anfangs bis 22°/0 im Rttckstande, sinkt aber schon bei Hohenberg auflO°/0 und erhalt sich im weiteren Verlaufe von 8%— 10% bis Laun, von da an fallt cs noch bis auf 6-5°/0 des Rtickstandes.

Die Magnesia setzt mit frb°l0 des Rtickstandes ein, steigt bis Hohenberg auf das Doppclte und erhalt sicli mit 6% d. Et. datm in ziemlich gleicher Hbhe wahrend ihres ttbrigen Lajifes. Nur in der (legend von Postelberg crhebt sich der Magnesiagehalt im Rtickstande ausnahmsweise urn 2% hoher, auf 8°/0, geht aber bis Bauschowitz wieder auf 7% des Rtickstandes zurttck.

Dass die selbst in verschiedenen Monaten einer regmarmen Periode an oincr Stelle geschopften Wasserproben von einander sehr wenig differiren, beweisen die frtiher mitgetheilten zwei Analysen der Eger oberhalb Bauschowitz aus dem Monate Oktober 1891. und August 1892.

Selbstverstandlich wird sich aber die Zusammensetzung der Eger an ver- schiedenen Stellen ihres Laufes iindern, je nachdem es in den Quellengebieten ihrer ausgiebigeren Zuflttsse mehr oder weniger regnet, es sind dann die W&sser rlickstandsarmer, aber doch relativ nicht so sehr abweichend zusammengesetzt.

Kennt man jedoeli die Zusammensetzung jener Nebenfltisschen, in denen starkere Niederschlage eintreten, so weiss man jetzt auch ohne eine analytische Uhtersuchung, an welohen Bestandtheilen das Wasser der Eger an den Ausmttn- ''""gsstellen derselben bereichert werden wird, sowie man im Stande ist, an den verschiedenen Stellen des Flusses dessen chemische Beschaffenheit aus obigen Dar- stellungen im Allgemeineu vorherzusagen.

Bisher war nur immer von den im Wasser chemisch gelosten Stoffen die Rede, einer zweiten Arbeit wird es vorbehalten sein, auch die mechanisch das Nasser triibendcn Schlammtheilchen der Eger aus verschiedenen sie durchsetzenden '"''hicten, ihre Beschaffenheit mid ihre Mcngo zur Zoit des hoohsten und veis- sendsten Wasserstandes kennen zu lernen, welche thcils in den Thalern abgelagert, tlieils weggeschwemmt werden.

Es sind dies jene fruchtbaren Alluvionen, welclic namentlich im unteren Egerthale reichlich zum Absatz gelangen, und die befruchtenden Ablagerungen der tiberschwemmten Niederungcn bilden. Man hat sogar die fortdauernde Fruchtbarkeit E8yptens ausschliesslich der Zufuhr und Bercicherung durch den Nilschlamm zuge- K,'hi'ieben, neuere wisscnschaftlichc Untersuchungen haben dargethan, dass man die-

Selbe auch da findet,

Die

wo __ wie in Fayum nur das Mare Wasser hinkommt. hil' im Wasser gelSen, vom Boden, fiber den sic sich ergiessen, zurtickgehaltenen Salze, von denen die Meisten unentbehrliche Pflanzennahrstoffe sind, bereichern eben- falls die Matten, Wiesen und Acker und tragen zur Fruchtbarkeit des Landes bei.

Betrachtung der chemischen Beschaffenheit tier Eger und ihrer Zufliisse nacli den Formationen, aus deneii sie entspringen.

Die vorhcrrscliend aus Phyllit entspringenden Bach- und Flusswiisser wie die Eger, die Wondreb, der Meissen und Leibitschbach zcigen audi eine ziemlich ubereinstimmende clicmisclic Beschaffenheit, (lie in der prozentischen Zusammen- setzung der Rtickstande besonders zu Tage tritt.

In 100 Gew. Theilen der Mineralrlickstande dieser Wiisser warcn enthaltcii:

Bestandtheile

TSger bei

llolicn

berg

Wonrtrob

Fleissen-

ba,ch

Lappitz- Leibitsch- felderbach bach

Mittel

Natron . . .

Kali . . . .

Kalk . . . ,

Magnesia . . Schwefelsiiure

Kohlensiuire . Kieselsaure

Chlor . . . .

16-0

16-0

15-8

12-6

13-5

6-5

3-9

4-3

5-5

5-7

14-3

17-7

16-6

16-8

16-1

5-9

7-6

7-9

7-6

11-9

8-0

4-9

4-7

6-0

2-7

21-5

26-6

25-8

23-2

31-7

18-2

13-2

14-2

18-6

8-8

10-0

10-2

10-0

10-8

8-6

Mineral- (fixer) Ruckstand von 1 Liter in Milligrammes

Rlickstand . Gliihverlust Iliirte . . .

53-7

41-9

51*3

56-4

35-6

10-7

1.5-8

9-8

14'2

ll-()

1-19

1-19

1-42

1-55

1-16

14-78 5-18

16-30 8-18 5-26

25-76

14-60 9-92

47-78 12-4 1-30

Charakteristlk der Wiisser der Phyllitformation.

Die aus dieser Formation entspringenden Wiisser zeichnen sich durch cu geringste Iliirte aus.

In der trockenen Zeit des Jahres besitzen sie nicht melir an Miueralstortei als 47-8 Milligrainm pro Liter.

87

Sie zeichnen sich ferner durch verhfiltnissmassig kohen Natron-, Ghlor-, Kali- und Kieselsauregehalt aus.

Die Wasser Kind gelblicb gefarbt, rcich an organiscken Stoffen. Natron, Kieselsiiure mid Kalk sind fast in glcicli.cn Mcngcn bci 15% vertretcn.

Die Magnesia betragt in alien Fallen fast die Halfte des Kalkes, das Kali den dritten Theil des Natrons. Das Chlor macht 10% des Euckstandcs mis.

* Zusammensetzung der vorwiegend aus Granitgestein kommenden Wasser.

In 100 Tkeilen der fixen Wasserriickstande waren enthalten Tlieilc:

Bestandtheile

Zufluss aus dem Karlsbader Gebirge

Liebau- bach

Natron .

Kali

Kalk . . .

Magnesia Schwefelsaure Koklenstoe Kieselsaure . Chlor . . .

18-1 9-2

13-4 4-9 2-7

805

18-8 1-6

Lobsbaoh

16-7

7-2 14-7

5-2 1 1 -I; 21.-1 16*4

8-1

Teplfluss

Lamnitz- baoh

12-9 5-5

17-6 9-8 4-8

80-6

141 5-0

14-0

6-7

14-5

4-3

13-2

19-3

23-2

4-3

Zufllisse aus dem Erzgebirge

Zwodau- bach

llolilan- bach

MitteJ

10-8 7-2 15-0 5-7 21-3 11-2 15-2 10-3

10-3

3-5

22-4

5-1

15-8

18-4

13-9

8-2

Mincraliscber Riickstand in eincm Liter Wasser Milligramm's :

Rttckstand . . .

lliirtc

Grluhyerlust . . .

37-9

44-2

91-8

90-4

53-1

73-5

0-80

1-00

2-88

L-86

1-23

248

10-6

20-5

26-2

15-5

19-9

11 -2

13-80

6-55

16-26

5-83 11-50

21-85 16-93

6-25

65-1 L-66 17-3

Charakteristik der Wasser aus dem Granitgebirge.

Die aus den Granitgestcinen entspringenden Wiisscr zeichnen sick durcb geringe Hiirte aus, die im Mittel 1-66 Hartegrade in der trockensten Z'cit des Jakres betragt.

Urn dicse Zeit sind die Mincralstoffincngen in den Abdampfriickstiindeu so c°ncentrirt, dass sic sicb im Teplfluss bci Tepl auf 43 mgm, bci Karlsbad auf 91.-8 Milligramm pro utcr belaufen.

88

Die Zuflttsse aus dem Granitgebirge Kind an Kieselsaure, Natron und Kali rcicli. Wahrend sich in den bohmischen Graniten, wie wir friilicr gesehen haben, das Natron ztt Kali wie 1 : 2 vcihalt, linden wir das Verhaltnis dieser beiden Alkalien im Wasser umgekehrt. Das Kali betragt ctwa die Halfte des Natrons, besonders aus den Zuflussen des Karlsbader Granitgebirges. Es enthalten daher die Granitwasser verhaltnismassig mehr Kali als die Phyllitwasser gel6st. Der Kalk errcicbt im Kiickstandc 16%, die Hohe wie in den PhyUitwassern, die Magnesia betragt nur ctwas fiber ein Drittel des Kalkes. Dagegen zeichnen sich diesc Wasser durch den hochsten Kieselsauregehalt aus, indem derselbe durchschnittlich aufetwa 17% des Rttckstandes steigt und bei einzelnen Wassern selbst 23°/0 des Ruck- standes betragt.

Auch die Schwefels&uremenge ist doppelt so hoch als bei den PhyUitwassern, wecbselt aber in sehr weiten Grenzen. Dagegen sind sie an Chlorverbindungen armer als die vorher betrachteten Wasser.

Zusammensetzung der Wasser aus dem Glimmerschiefergneiss des Erzgebirges.

Die vorbcrrscbend aus Glimmerschiefergneiss hervorquellenden Wasser wie: Weseritz, Wistritz, der Weigensdorfer, Bettloh-, Kolla- und Brunnersdorferbach konnen ebcnfalls von einem gemeinsamen Gesichtspunkte aus betrachtet werden, da sie wie die nachfolgende Zusammensetzung lebrt, auch ihrer chemischen Be- sckaffenheit nach, auf ein gleiches Ursprungsgebiet hindeuten.

In 100 Theilen des fixen Mineralrfickstandes waren Theile enthalten:

Bestand- theile

Weseritz

Wistrite

Weigens-

dorl'm-- bach

Bettloh-

b;u;h

Koll.'ibaelt

Bruno, era

dprfer-

bach

Mittel

Na20

K20 CaO

MgO

S( ), CO, Si02 CI .

18-2 4-9

1.7-4 7-5 2-8

32-5

10-8 5-9

14-0

4-2

1.7-4

3-9

15-7

15-8

17-G

8-8

12-4

3;3

20-5

7-:;

6-2 27-6 13-1

5-6

14-4 3-2

18-6 6-0

20-5 18-1 13-2

5-8

12-2

6-9

lc-r,

6-5

1 6-8

18-2

15-0

7-8

15-0

7-9

13*7

7-0

.1-0

20-7

L8-5

9-0

In 1 Liter Rttckstand und Iliirte in Milligrammes

Rtickstand .

90-90

40-90

9;;- 19

83-32

84-63

51-24

Harte . . .

2-54

0-93

2-8(1

2-26

2- 1 9

1-20

Gltihverlust

14-50

10-60

15-15

23-20

20-60

38-00

5-0 L7-8

6-3 10-5

2:5-1

14-7 7-1

73-73 2-00

20-:;:!

89

Charaktcristik der Gliminerschicl'eigueisswasHer.

In der trockensten Zeit des Jahres belaufen sicli die Buckstande dor iin untersten Laufe dor Bache und Flttsschen geschopftcn Wasser auf 41 bis 93, im Mittel auf 74 Milligramme. Die Harte steigt von 1 bis 2-8, ist im Mittcl 2, im Monate Oktober. In dicser Bcziehung stimmen die Riickstandc und die Hartcgrade "lit denen der Wilsser aus dem Granitgcbirge iiberein.

Auch in den einswdnen Bestandthcilen treten gegeniiber den Granitwiissern geringe Unterscliiede hervor. Unbedeutend ist der am wcnigstcn wcchselnde Natron »nd Kalkgehalt gestiegen, die Kieselsiiure etwas gefallen. Auch in diesen Wassern wechselt die Schwefelsiiure ausserordentlich, von 1 bis 20% des Riickstandes, wahrcud die Kohlensiiure und das Cblor in engen Grenzeu schwanken.

Was die Wasser der Urgebirgsformation iiberhaupt bctrifft, so zeichnen sich dieselben (lurch Armiitli an Mincralbestandtheilen aus, enthalten verhaltnis-

miiKsig wenig Kalk,

dagegen

^rosse Mengen von Alkali en, mit welchen auch die

Farbe" der Wiisser beziehungsweise deren Gehalt an organischen Stoffen ira Zu- sammenhange steht. Die Bestandtheile, weklie in dem Gcstein vorkommen, ver- halten siidi in ihnen nicht ganz in der Weise, wie wenn sie einzelu dem Wasser geboten wiirden, sondern die Gesteinsmasse halt den cinen Bestandtheil mehr, den anderen weniger zuriick. Vielleicht sind die Bestandtheile mit Wasser mehr oder Weniger ausziehbar, je nachdem sic zur chemischen Constitution gehoren oder acce- sorisehe Bcimischungcn, oder spiitcre Zukommlinge sind, je nachdem sie mit dem ci'ien oder anderen Stoffe niiher verbundeu sind, oder je nach den Loslichkcits- V('rhii,ltnissen der zu erzeugenden Trodukte.

Was die chemische Zusammensetzung der in den Wassern gelosten Mineral- b«standtheile bctrifft, so spiegelt sich darin jene der Gcbirgsarten, in welchen die Quellcn entspringen, oder welche sie durchsetzen, derart wieder, dass cine Classi- fication der Wiisser nach dem geologischen Ursprungsorte ihre voile Bercchtigung hat.

Aus dem Basalt abfliessende Wasser.

Es enthalten in 100 Gew. Theilen des Ruckstandes:

Bestandtheile

Natron

Kali . . .

Kali

Magnesia . . Eisenoxyd . . . . Schwefelsiiure . . . Kohlensaure . . . . Kieselsaurc . . . . Chlor

In 1

Mineralrtickstand . Hartegrade . . . .

Dobnauar-

Pctorsbofer-

bach

bacb

9 '5

9-4

5-8

,'i-l

26-3

27-6

6-9

9-3

3-0

05

2-4

3-2

34-1

37-4

8-1

7-7

1-8

1-3

Liter Miligi

•amines Riic

282

319

| 10

13

AtsehaiHT- baoh

Aubacli

Mitlel

4-6

2-9

30-9

9-2

0-8

3-4

35-3

10-3

1-0

tand und

247

11

9-0

3-0

24-0

11-8

0-7

L6-6

29-1

3-6

2-2

Harte 523 21

810 3-75

27-20 9-30 ()•(',() 6-40

33-25 7-42 1-60

343

14

90

Die vorkerrschend im Basalt entspringenden Wasser liintorlasscn bedeutend grfissere Abdampfrttckstflnde, Bind an Kalk, Magnesia und Eisen reicher, an Kiesel- siiure und Chlor arm; an Natron und Kali armor als dio Wasser der Urgebirgs- formation.

I)ie untorsuchten Basaltwiisser liintorlasscn BtLckst&nde von 247 MilHgrammS bis 52.-! Milligramms per Liter und zeichnen sich durch cinen grosseren Hartegrad aus. Die Gesammtharte weoliselt in don angefiihrten Fallon von 10 bis 21.

Sie sind farblos, tiart, auch firmer an organischen Substanzcn, als die Wasser dor Primarformation und enthaltcn merkliclie Phosphors&uremengen.

Eine reine Basaltquelle boi Jentschitz ontltielt in 1 Liter 304 Milligramm Miuoralstoffe.

Auf 100 Gew. Thcile des fixen Biickstandcs cntfielen:

Na20 9-0%

K20 5-1

CaO 29-9

MgO 12-8

S03 6-9

Aus den Maximalwcrthcn der Analyscn bohmischer Basalte und Phonolitlie ergibt sich, dass crstcrc Gestcine an Kalk und Bittererde, letztere dagegen an Natron reicher sind, dass aber bcide Gcsteine bedeutende Quantitaten an Alkalicn enthaltcn. Der Basalt kann daher grossere Natron-, Kali- und Magnesiamengen an das damit in Beriihrung kommende Wasser ahgebon. Boi naherer BetracMung findet man auch liberal! eincn inneren Zusammenhang dor Bittcrwassor mit dent Vorkommen der Basalte. Die Bitterlinge sind nicht als cigcntliche Mineralwasser, sondcrn bios als Seilicwasser aufzufassen.

Bei Krendorf (unweit Laun) bei Webcrschan (unweit Postclberg), bei Schel- chowitz (unweit Lobositz) findet man zahlreichc Bitterlinge, die sich von den Said- schitzer nur durch die geringere Concentration unterscbeiden.

Die Analyse des Schelchowitzer, weithin als Gesundheitscruelle beniitzteii Wassers, ergab folgonde Bestandthcile:

1 ! e s t a n d t h c i 1 e

Schelchowitzcr Quelle

SaldscMtzer Quelle

Gramm im Liter

Mineral be- standtheile in Prozenten

Gramm im Liter

Mineral- be standtheilfi

Natron

Kalk

Magnesia

1-112 0-11.9 0-469

2-405

5-525

Spur

0-396

0-145

0-228

10693

1-144

4-510

23128

53131

Spur

3-807 1-395 2-192

2-555 0-277 0-519 5-020 11-286 2-29(5 0-396 0-005 0-539

III6I

1-210

2-2(57

21-928

ScliwofelsFuire

Salpetersaure

49299

10-029 1-730 0-022

Chlor

2 -354

Summa . . .

10-399

100-000

22-89:;

100-OOU

91

Vergleicht man das Schelchowitzer mit dem Saidschitzer Bitterwasser nach der prozentischen Zusammensetzung des Mineralbestandes, so ist das untersuchte Wasser von dem Saidschitzer nur wenig verschieden. Es enthalt dann sogar einige Prozentc mchr Bittersalz als das beriihmte Bitterwasser im Verhiiltnis zu den iibrigen festen Bestandtheilen dor Quelle, es ist aber von ilun wesentlich ver- schieden durcli den Concentrationsgrad dcr Salzlosung. Die Losung des Schelcho- witzer Wassers ist nur lialb so stark als die des Saidschitzer Bitterwassers, welches ausserdem noch einige B/ozente eines unwesentlichen Bestandtheils, an Sajpeter- «ani'c enthalt.

Der Grad der Concentration ist aber offenbar abliangig von der Haufigkeit und Menge der Niederschlage, deiui es ist klar, dass die Zersetzung derjenigen Mineralien oder Gesteine, welche die Sulfate liefern, im Bereiche der Wasserzuge v»r sicli geht. Gruppirt man die gefundenen Bason und Sauren naeh ihrer elie- mischen Affinitat, so erhfiit man folgende Salze, welche im Schelchowitzer Bitter- wasser gelost sind.

Vorwaltend Bittersalz, dann Glaubersalz, ctwas Gyps, Chlorkalium und Kochsalz, Kohlensaure und ctwas Kieselsaure.

Vermoge seines hohen Bittersalzgehaltes gehort das untersuchte Wasser zu den Bitterwassern und steht in seiner Zusammensetzung dem Saidschitzer Bitterling am nachstcn.

Zuflftsse der Eger aus den Quader- und Pliinerseliichten dcr Kreide-

formatlon.

Diese Wasser zeichnen sich selbstverstiindlich durch hohen Kalkgehalt aus. Nachstehendc Zusammensetzung der procentischen Bestandtheile crgibt in den Ruck- Btanden :

In 1 Liter Wasser sind enthalten Mgms:

Rtlckstande Hartegrade Gliihverlust

160

5-15

L6-5

502 22-4 19-5

806 34-3

83-5

946

37-8 28-6

Bestandtheile

llosaiuabach

Smolnitzer- bach

Zippelbach

Klapayer-

bach

Natron ......

4-9

9.9

6 o

5-1

4-8

Kali

3-2

2-4

2-6

4-5

Kalk

30-7

344

34-2

21-8

8-1

7-5

6-0

12-9

Schwefelsaure . . .

204

18-2

133

38-4

Kohlensaure . . .

25-6

2G-4

26'9

15-6

Kieselsaure ....

4-7

3-0

2-2

1-8

Chlor

2-8

3-5

2-5

2-5

Mittdl

4-5

3-2

30-2

8-6

22-5 23-6

2-8 2-8

603

24-9 37-0

92

T)er Kalk wechselt in diesen Ruckstanden von 22 bis 34% und erreicht im Mittcl 30%' Sic sind auch reich m Schwefclsaure. J)ic Magnesiamenge varirt von 6 bis 12°/0, ist cbcnfalls gross. Dagegen unterschciden sich dicse Wasser von alien Uibrigcn bisher behandelten, dutch ihrc Natron-, Chlor- and Kieselsaure- arrauth. Die Kaliracnge niihert sicb in diesen Wassern der Natronmcngc und be- tragt mehr als die Hiilfte derselben.

.Diese gypsreichen Wasscr sind abcr sehr. conccutrirtc Losungcn, die von 160 mgm bis zu 946 mgm im Liter Mineralsubstanzen entbalten und cine Harte von 5 38, im Mittcl 24-9 Graden besitzen. Hire Gliihvcrluste sind klcin, von 14 bis 83 Mitligramm per Liter oder von 4 10% des Abdampfriickstandes wecliselnd.

In Betreff der Veranderungen im Laufe der Flusse ist durch die Analyse dargethan word.cn, dass dieselben hauptsachlich von der mineralischen und geolo- gischen Beschaffenheit des von den Fliissen durchstromten Gebietes abbitngig sind. Die Veranderungen mlissen durch den Zutritt von Wassern aus verschiedenen For- mationon immer grosserc werden, ja sclbst die cininiindendcn Ncbcnfliisscbcn und Bftche werden an. der Quelle cine andcrc Zusammcnsetzung haben, weicher sein, als im spiiteren Verlaufe oder gar an der Mundungsstelle in den Fluss.

Wolltc man also nur den Einfluss der Formation auf die Beschaffenheit des fliessenden Wassers studiercn, so miisste man die Zussammensetzung nur der reinsten Qucllwiisser mit den Gestcinen, aus denen sie entspringen, in Vergleicli bringen.

Da es aber nicht in der Absicht lag, Quellcnanalysen auszufuhren, sondcrn nur die Zusammcnsetzung bobmischcr Flusse und Biiche, nalie da, wo sie den Fluss beruhren, zu gcben, so gcstalten sicli dann die genommenen Analysenwcrtbe minder Bcharf und geeignct, fur den Vcrgleich der mineralischen Bestandtheile des Wassers mit denen des Ursprungsgesteines, besonders dann, wenn das geologische Terrain cin so zusammengesetztes ist, wie dasjenige im westlichcn BShmen.

Nach dem Zusammenfluss zweier aus verschiedenen geologischcn Gebieten kommender Fliisse, mit gleichen Wasscrmengen, ergibt die chemische Analyse meist auch das Mittcl der Mineralstoffe der beiden Flusswasser, bei unglcichcn Wasscr- mengen differirt aber auch der Gehalt an festen Substanzen und die Zusammcn- setzung des Wassers veriindert sicli nach dem Gehalt der Bestandtheile des groS- seren Zuflusscs, wie dies an mehreren Stcllen der Betrachtung des Egerlaufes g'°' zeigt worden ist.

Gleichzeitig hatte Verfasser Gelegenheit mchrere Quelhvdsser zu unter- suchen, die aus verschiedenen Sehichlen der bohmischen Kreideformation entspringen und theilt hier gleichfalls die analytischcn Ergebmsse dicscr Wiisser mit.

Das gegcnwixrtig als Trinkwasser beniitzte und 1892 erbohrte Wasscr des ncucn artesischen Brunnens in der Uahuliofstrasse in Postelbcrg hattc folgcnde B°" scliaffenhcit:

93

K20

In 1000 cc Wasser sind cntlialten Grammes:

Chlornatrium 0*0198 Na20

Natrramcarbonat .... 0-2282 Oalciumcarbouat .... 0*0375 Magnesiumcarbonat . . . 0'0966

Calciumsulfat 0-2230

Kali 0.0030

Salpetersaurtf 0-0023

Kieselsaure 0-0146

Thonerde und Eisenoxyd . 0-0 140

. . 0-1300

. . . 0-0030

CaO .... 0-1128

MgO .... 0-0460

Fea084 AlsO, 0-0140

SO,

. 0-1312

N20, .... 0-0023 CO, . . . 0-1758 Si02 . . . .0-0145 CI 0-0120

0-6389 Sauerstoff ab fur Clilor . Summa .

0-6416

. 0-0027

0-0389

Der Gliihverlust pro Liter Wasser betrug 0-0153 Grainm. In 100 Theilen des mineraliscben Eitckstandes sind enthalten: Na,0 20-34%

KaO

CaO . . MgO . Fe203 \ AL03 j SO., . . N2Ofl .

co2 .

Si02 . CI . .

0-46 .

17-65 .

7-19 :

2-19,

20-53 0-35

27-51 , 2-25

1-87

100-34% Sauerstoff ab fur Chlor . 0-42 Summa

. 99-92%

Die Gesammtharte des Wassers betragt 16-52. Das Wasser war farblos, Seruclilos, stark kolilensliurehaltig.

Die untersuchte Quelle entspringt im sogenannten Mittelplaner der Turon- stufo der bohmischen Kreideformation.

In derselben Gesteinsscliichte entspringt audi das Quellenwasscr, welches Zl1 lirauzwecken in dem ueuen grosseu fiirstlich Scbwarzenberg'schen Brauliause bei laun erbobrt wurde. Es bat in 1000 cc folgende Zusammensetzung :

Chlornatrium 0-01588 NaaO .... 0-09952

Kaliumsulfat 0-0149(5 KaO .... 0-00809

Natriumsulfat 0-20849 CaO . . . .0-14510

Calciumsulfat 0-10159 MgO . . . .0-03762

Eisencarbonat .... - 0-02141 FeO . . . 0-01329 Furtrag . . 0-30233 0-30362

94

Ubertrag .

. . 0-36233

0-30362

Magnesiumcarbonat .

. . 0-07900

SO., . . .

. 0-18402

Calciumcarbouat . .

. . 043619

COj . . .

. 0-10985

. . 0-02743

SiOa . . .

. 0-01216

Kieselsaure ....

. . 0-01216

(!1 . . . .

. 0-00963

0-61711

0-61928

Sauerstoff ab fiir Chlor .

. 0-00217

Summa . .

. 0-61711

Der Gluhverlust pro Liter Wasser betrug 0-02953 Graiiim.

In 100 Theilen des mineralischen Rttckstandes sind enthalten:

Na20 16-12%

K20 1-31

CaO 23-51,,

MgO 6-09

FeO 2-15

S03 29-81

coa

SiOa CI

17-80 1-97 1-56

Sauerstoff ab fiir Chlor Summa . .

100-32%

. 0-35

99-97%

Die Gesammtharte des Wassers betragt 31-05. Die Proben stammen aus dem Ilerbst (November) 1891.

Den Schichten des Griinsandsteins der bohmischen Krcideformatioii ent- springt die Cencicer Quelle, ostlich von Laun, die das dortige cbeiualige BraubauS mit Wasser versah. In dieser Gegend bcriiliren sick Mittelquader, Grtinsandstein und Oberplftner, an deren KreuzuDgspnnkt der aus Basalt bestehende Berg Chlinnek emporgeboben wurdc.

Die Zusammensetzung des Quellenwassers in 1000 cc war folgende:

Chlornatrium 0-01998

Natriumsulfat 0-03733

Kaliumsulfat 0-00501

Calciurasulfat 0-13001

Natriunmitrat 0*00085

Calciumcarbonat .... 0-19841 Magnesiumcarbonat . . . 0-09525

Eisencarbonat Spur

Kieselsaure 0-02210

NaaO

0-02722

K40 0-00271

CaO 0-164(54

MgO 0-04536

FeO Spur

SOs 0-09980

N2O0 . . . 0-00054

CO, 0-13718

SiOa 0-022 1.0

CI

0-0121

0-50894 Sauerstoff

ab fur Chlor Summa Der Gluhverlust pro 1 Liter betrug 0-02650.

0-51166

0-00272 0-50894

95

In 100 Theilen des trockenen Riickstandes sind entlialteu: 5-34%

o-5:;„

32-34

Na20 K20 . OaO MgO FeaOa SO, .

8-91

19-60

C02 ., 26-95,,

SiO„

Na06

CI

4-34 0-11 2-37

100'4970 Sauerstoff ab fiir Chlor . Q-53„ Surama . . . 99-96°/0 Die Gesammthiirte des Wassers betragt 18-09. Die Probe wurde im No- vember 1891 genoimnen.

Die Eelsenquelle von Mscheno aus dem Quadermergel der Turonschichte der bShmischen Kreideformation (miweit Budin) enthielt im .Tanner 1892 in 1000 ce Wasser

Chlornatrium 0-18960

Chlorkalium 0-02040

Kalhimsulfat 0-06627

Calchinisulfat 0-53388

Calciumnitrat 0-33787

Calciumcarbonat ..... 0-24393 Magnesiumcarbonat . . . 0-16571

Kieselsaure 0-02650

Eisenoxyd uud Thonerde . 0-00520

Simiina

1. -58936

Na20 . . .

. 0-10064

K20 . . .

. 0-04870

CaO . . .

. 0-47180

MgO . . .

. 0-07891

Fe203+Al203

0-00520

so3 ...

. 0-34450

NaOB . . .

. 0-22250

CO, . .

. 0-19413

Si02 . . .

. 0-02650

. 0-12464

1-61752

ib fiir Chlor

. 0-02816

Su'mma . .

. 1-58936

In

100 Theilen des mineral ischen Riickstandes sind eutlialten: Na20 6-332%

K,0

3-064

CaO 29^4

MgO

Fe208 + Al208

so3 . . . .

N.O,

0-327 , 21-675 14-000

00. I2'214"

1-667

.... 7-842

Si02 01.

101-769°/,

1-77.1

Sauerstoff ab fiir Chlor^

Summa. . . 99-998%

96

Die Gesamrntharte des Wassers betragt 58'23.

In 1000 cc eines Brunncnwassers von Czcrnochau (zwischen Budin und l'erutz) im Quadermergel, und Jiinner 1892 geschopft, sind enthaltcn:

Chlornatrium 0-02000 NaaO .... 0-01061

Kaliumsulfat 0-00633 KaO .... 0-00342

Calciumsulfat 0-05010 CaO . . . . 017551

Calciumnitrat 0-06229

Calciumcarbonat .... 0*23859 Magnesiumcarbonat . . . 0-03423 Eisenoxyd und Thonerde 0-00095 Kieselsaure 0-01250

Fes08+Ala08 0-00095

S03

Si02

co2

NsOs

CI .

. 0-01630

. 0-03238 . 0-01250 . 0-12291 . 0-04102 . 0-01213

Summa .

0-42499

Saucrstoff ab fiir Chlor Summa . .

0-42773 0-00274 0-42499

Der Gluhverlust betragt pro Liter 0-05604 Gramm. In 100 Theilen des mineral isehen Itiickstandes sind cnthalten: NaaO

K20

2-49%

0-80,,

CaO 41-29

MgO 3-83,,

FeaO -f A120,( 0-22

SO.,

Si62

CO,

Na06

CI

7-61

2-94

28-92

9-65

2-85

Sauerstoff ab fiir Chlor Summa . . Die Gesamrntharte des Wassers betragt 19-83.

100-60%

0-64

. 99-96%

Vorstehend genannte Quellwasser sind sehr hart, kalk- und schwefelsaure- reiche Wasser, Das Postelberger Wasser des artesiseben Brunnens ist auch noca an Natron reich. Die Magnesia tritt gegen den Kalk stark zuriick und betragt b"i den meisten weniger als den vierten Tbeil des Kalkes. An Kieselsiiure und Ohio1 sind sammtliche Quellwasser sehr arm, zuweilen eisenhaltig. Die Wasserriickstands- mengen schwauken innerhalb der Grenzen von 500 bis 1500 Milligramni pro Lite''-

97

Zusammensetzung der Eger, Moldau und Elbe Ende Oktober 1891.

Es eriibrigt noch die Wasseranalysen der Hauptfliisse axis den gleichen Zeitraumen anzufuhren and zwar: dor Elbe geschSpft bei Celako-witz vor dem Einfluss der [ser, der her bei Touzen, vor der Vereinigung mit der Elbe, der Moldau un- terhalb Kralup, der Eger oberhalb Bauschowitz, und der Elbe nacb der Vereinigung mit der Moldau und Eger bei Lobositz.

Elbe oberhalb Czelakowitz.

In 1000 ec Wasser Kind entbalten:

Chlornatrium 0-01197 NaaO . . .0-01178

Natriumsulfat 0-01243 Ka0 .... 0-00655

Kaliumsulfat 0-01211 CaO . . . .0-08202

Calciumsulfat 0-00675 MgO .... 0-01188

Calciumcarbonat . . . 0-14152 S03 .... 0-01653

Magnesiumcarbonat . . 0-02495 CI 0-00726

kieselsaure 0-00907 C02 . . . .0-07535

Eisenoxyd und Thonerde 0-00204 SiOa .... 0-00907

Salpetersaure 0-00032 Ala08+Fe208 0-00204

Na08 . . 0-00032

0-221 16 0-22280

Sauerstoff ab fiir Chlor . 0-00164

Summa . . .0-22116

In 100 Tbeibm des Rtickstand.es sind entbalten:

NaaO B-326°/0

K20 2-961

CaO 37-086

MgO 5-371

SO, 7-474

FeaO8 + Ala08 0-922

N2Ofl 0-144,,

COa 34-070

8iOa 4-101,,

CI 3-282,,

100-737°/0

Sauerstoff ab fiir Chlor 0-741

Summa . . . 99-996%

Die Gesammtblrte des Wassers betr&gt 9-85.

Iser bei Touiefi.

In 1000 cc Wasser sind entbalten Grins:

Chlornatrium .... 0-00857 NaaO .... 0-00824

Natriumsulfat . . - .0-00847 KaO . Q-QQ410

Flirtrag . . 0-01704 0-01234

7

Ubertrag .

0-01704

Kaliumsulfat . . .

0-00758

CaO

Calciumsulfat . . .

0-00522

MgO

Calciumcarboiiat . .

0-125(54

S03

Magnesiumcarbonat

0-01587

Na05

Kieselsaure

0-00925

Fe20

Eisenoxyd u. Thonerde

0-00125

C02

Salpetersaure . . .

0-00029

SiOa CI .

Ill

4-Ala08

0-18214

Sauerstoff ab fiir Chlor . Summa . . , 100 Thcilcn des mineralisch.cn Rtickstandes :

Na20 4-52'Vo

KjO . . . . 2-25

CaO 39-80,,

MgO 4- 15

+ AI308 0-68

Fea08

SO,

N20,

co2

SiO, CI .

0-21

0-15 34-91

5-07 2-85

Sauerstoff ab fur Chlor

Summa . . . Die Gesammtharte des Wassers betraet 8-30.

1 00-59% 0-64,, 99-95%

Moldau unterhalb Kralup

In 1000 cc Wasser sind enthalten Grms:

Chlornatrium 0-01738

Natriumsulfat 0-00572

Kaliumsulfat 0-00936

Calciumsulfat 0-00217

Calciumnitrat 0-00243

Calciumphoaphat 0*00061

Calciumcarboiiat .... 0-03959 Magnesiumcarbonat . . . 0-01677

Kieselsaure 0-00517

Eisenoxyd und Thonerde 0-00435

Na,<>

KaO

CaO

MgO

Mna08 SOg Pa08 NaOa

CO,

A I

()

Si02 .

CI . .

L0355 Sauerstoff ab fiir Chlor Summa .

0-01234 0-07250 0-00756 0-01132 0-00029 0-00125 0-06360 0-00925 0-00520 0-18331 0-00117 0-18214

0-01172 0-00506 0-02422 0-00799 0-00320 0-00115 0-00880 0-00028 0-00160 002620 0-00517 0-01054

0-10593

0-002: 18

0-10355

99

In 100 Theilen des Riickstandes sind enthaltcn:

Na20 U'31%

Ka20 4-88

CaO 23-38,,

MgO 7-71

Fea08-fAl808+Mna08 4-20,,

S08 8-49,,

P.Of 0-27

Na08 1*54

COa 25-30,,

SiOa 4-99,,

CI 10-17

102-24°/ 0 Sauerstoff ab fflr Chlor . . . 2-29 Sumiua . . . 99-95%

Die Gesammtharte des Wassers betragt 2-90.

Eger oberhalb Bauschowitz,

In 1000 cc Wasaer sind enthaltcn Grammes:

NaaO . . ICO

Chlornatrium . . . Natriumsulfat . . . Kaliumsulfat . . . Calciumsulfat . . . Calciumcarbonat . Magnesiumcarbonat Kieselsaure .... Thonerde und Eisenoxyd 0-00194 Salpetersaure 0-00073

0-01904 0-03380 0-01374 0-02536 0-04921 0-02495 0.00735

CaO

MgO Fc203

so3 .

Na0a

co2

Si02 CI .

-h A10:1

02485 00743 03800 ■01188 •00194 •04027 ■0007;',

■03472 00735 01155

0-17612

Sauerstoff ab fur Chlor . _. Summa . . .

In 100 Theilen des Riickstandes sind enthalten:

Na,0 14-10%

4-21,, . 21-57

6-74 . 1-10 . 22-86 . 0-41,, 19-71 . 90-70%

17872 00260

0-17612

K,0

CaO . . . MgO . . . . Fea08+Al808

so3

N205 . . C0a

Kiirlrag

7*

100

Si02 CI

Ubertrag . . . 90-70%

4-17,,

6.55,,

Sauerstoff ab fiir Chlor . . Suninia, . ,

Die Gesammtharte des Wassers betragt 5f46.

101-42%

1-47

99-9f>u/,

Uibersichtliche Zusammenstellung der fixen RBckstande und Bestandtheile der

bdhmischen Hauptfliisse.

Elbe bei

Cela-

kowit/

Iser bei Tons en

Moldan

bei Kralup

Eger bei

liauscko-

witz

.Kibe bei Lobositz

Moldan

naoh

lSeloboubek

bei Prag

In 100 Gcw. Tlieilen des fixen Rfickstandes waren enthalten

Na20 K20

CaO ... MgO . . . Fea08 + Ala08 SO, ... .

GO,**) N20B . SiO., . .

(II

5-32 2-96

37-08 5-37 0-92 7-47

34-07 044 4-10 3-28

4-52 2-25

39-80 4-15 0-68 6-21

34-91 0-15 5-07 2-85

11-31 4-88

23-38 7-71 4-20 8-49

25-30 1-54 4-99

10-17

14-10

4-2 L

21-57

6-74

1-10

22-86

19-71

0-41

4-17

6-55

9-58

3-95

30-04

6-86

1-51

10-07

28-08

0-62

4-19

6-51

13-94 6-26

18-80 8-15 1-25 9-87

23-98 y

8-93 L0-65

Im Liter sind enthalten Milligrammes

Harte

9-85

8-30

2-90

5-46

6-61

1-93

Gluhyerlust . . .

24

19

29

25

27

24

Mineralruckstand

221

182

103

194

162

87

Gesainmtrttckstand

245

201

132

219

189

111

Bezuglich der Zeit der Wasserprobeentnahme ist noch zu bemerken, dass seit vielen Jahren kein so anlialtend trockener und sonniger Herbs! zu verzeichnen

*) Belokoubek Dnrchschnitt aus 8 Analysen. Untersuchungen des Moldauwassers. Trap; 1876.

**) (COa) gebunden.

101

war, als im Jahre 1891 und (lass sich dor Mangel an Regen im Oktober in dcm immer geringer werdenden Wasserstande dor Elbe recbt fiihlbar machte. Derselbe betrug in jener Zeit in Tetschen 145 cm unter dem Nonnale. (Im Monate September hatte es iu Lobositz funfmal, sehr schwach geregnet, im Oktober flberaus sebwach ci" einziges Mai. Im September 39 mm, im Oktober 2 mm).

Die Regen verbaltnisse jener Zeit sind am boston aus den ombrometriscben tteobachtungen Bohmens, des Landesculturratb.es, zu ersohen. Die Schiffe auf der Elbe bei Aussig konnten kaum balbe Ladung nolnnen.

Das Wasser der Eger und MoldttU gehdrt zu den alkali reichsten Wiissern Europa's. Am natronrcichsten ist die Eger. Die geringstc Menge an fixen Stoffen enthalt die Moldau per Liter gelost. Sie ist aucb das weichstc Wasser. Am hiir- testen nnd riickstandsreichsten ist die Elbe bei Celakowitz, fast ebenso hart ist in dieser < legend die Iser. Die Eger halt sich am Ausfiusse in die Elbe in der Mitte bcider.

Bei der Elbe nnd Iser orreicbt der Kalk in Prozcnten des Minoralriick- standes 38%, in der Moldau bei Prag 19%, bei der Eger 21%. Am schwefel- saurereichsten ist (bis Egerwasser, am armsten an diesor Siinre das Isorwasser. Die grSsste Menge an Chloriden enthalt die Moldau. Berlicksichtigt man eingchend (li« geologischen Verhaltmsse Bohmens, so findet man fiir diese Ergebnisse der Untersu&hung audi die gewunschte Erklarung; es vrird die Thatsache, dass die Mehrzahl der bohmischen Quellen, Bache und Fliisse sicb durch einen seltenen All<alireichthum auszeichnen, nicht mebr auffallend erscheinen. Ja wir haben sogar gesehen, dass manche kleine Zufliisse der Eger mit sovielen mineraliscben Stoffen, "anientlicb GlaubersaJ/, beladen sind, dass sie darin mancben Mineralquellen nicht nachstehen.

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11. Sandberger, „Neue Berichte" Verhandlungen der phys. med. Gesellschaft Wiirzburg 1883.

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21. Bisehof Gust. Lehrbuch der chemischen und physikaliscken Geologie. Bonn 1864.

22. Spenglers Bolneologische Berichte 1863.

23. Beitriigc zur geognostiscben Kenntnis des Erzgebirges von Stelzer Frei- berg 1866.

24. Mincralische Notizen von Bohmen von Aug. Reuss 1858.

25. Belohoubck, Untcrsuchungen des Moklauwassers, Prag 1876.

26. Specialkarten des k. k. Militar geographischen Instituts in Wien.

~JNH«-

II. Theil entkiilt:

Dr. Em. Boficky: Pe trogr aphische Studien an den Basaltges teinen Bohmens

prejs fl. 3"50

Preis der ganzen erste'n Hftlfte des zweiten Bandes (I. und II. Abtlieilung zusammen) geb. fl. 10

Zi AV E I T E PS, B A N r>.

Zweiter Theil.

III. Botanische Abtlieilung. Dieselbe euthalt:

Prodromus der Flora von Bohmen von Prof. Dr. Ladislav Celakovsky (n. Theil) Preis fl- 2'60

IV. Zoologiscke*Abtheilung. Dieselbe enthalt:

a) Prof. Dr. Ant. Fric: Die Wirbeltliiere Bohmens.

b) ., Die Flussfischerei in Bohmen.

c) B Die Krustenthiere Bohmens. Preis. ...... n. A-—

V. Chemische Abtlieilung.

Prof. Dr. Em. Boficky: liber die Verbreitung des Kali und der Phosphorsaure

in den Gesteinen Bohmens. Preis ....... „"ur.

Preis dor ganzen zweiten Halfte des zweiten Bandes (III., IV. u. V. Abth. zusammen) geb. fl. 5 -

r> b i t t e b band.

I. Topographische Abtlieilung.

Verzeichniss der in den J. 1877-1879 vom k. k. mil.-geogr. tatitut trigonometrisch bestimmten Ilohen von Bohmen herausgegeben von Prof Dr. Karl Koristka mi Major R. Daublebsky von Sterneck n. i su

II. Geologische Abtheilung.

I. Heft. Petrographische Studien an den Ph onolithges teinen Bohmens von Prof. Dr. Em. Boficky. Preis . "• A

n. Heft. Petrographische Studien an den Melaphyrgestemen Bohmens von Prof. Dr. Em. Boficky. Preis . . . . . »• i

HI. Heft. Die Geologie des bohmischen Erzgebirges (I. Theil) von Prof. Dr. Gustav Laube. Preis

III. Botanische Abtlieilung.

Prodromus der Flora von Bohmen von Prof. Dr. Ladislav Celakovsky. (III. Theil Schluss.) Preis ....

IV. Zoologische Abtheilung.

I. Heft. Die Myriopoden Behmens von F V. Rosicky Preis. /Vfilt

H. Heft. Die Cladoceren Bohmens von Bohuslav Helhch. Preis fl. 1 bO

V. Chemisch-petrologische Abtheilung.

Elemente einer neuen chemisch-mikroskopischen Mineral- und Gesteinsanalyse von Prof. Dr. Boficky. Preis . n. i 4U

V I E B T E B B A N B.

N<>- 1. Studien im Gebiete der bohmischen Kre ideformation. Die Weissen-

berger und Malnitzer Schichten von Dr. Anton Fric. Preis. . . . fl. 3 -

No. 8. Erlftuterungen zur geologischen Karte der Umgebungen von Prag yon

x, J. Kreici und R. Helmhacker * »• *«>«

No. 3. Prodromus der Flora von Bohmen von Prof. Dr. Ladislav Celakovsky

(IV. Theil.) Nachtrage bis 1880. Verzeichniss und Register . . iJMS0

No- 4. Petrologische Studien an den Porphyrgestemen Bohmens von Prof. Dr

EmBofickv n. 1 su

No- 5. Flora des Fluss'gebietes der Cidlina und Mrdlina von Prof. Ed. Pospichal

No. C. Der Hangendflbtzzug im Schlan-Rakonitzer Steinkohlenbecken von Carl Feistmantel "• "'

FUNFTER BAND.

No. I. Erl auterungen zur geologischen Karte des Ei sengebirges (£elezne hory) und der angrenzonden Gegenden im ostlichen Bohmen von J. Krejci und

K. Helmhacker fl. 2

No. 2. Studien im Gebiete der bohmischen Krei deformation. III. Die Iser-

schichten. Von Dr. Anton Fric fi. 3-

No. 3. Die mittelbiihm. Steinkohlenablagerung von Carl Feistmantel . . fl. 1-20 No. i. Die Lebermoose (Musci Hepatici) Bohmens von Prof. Jos. Dedecek. fl. I1 No. 5. Orographisch-geotektonische Ubersicht des silurischen Gebietes im mittleren Bohmen. Von Johann Krej cf und Karl Feistmantel. . . . fl. 2 No. 6. Prodromus der Algenflora von Bohmen. I. Th. Von Dr. A. Ilansgirg. fl. 1'40

SEOHSTEB, BAND.

No. 1. Tiber die Torfmoore Bohmens in naturwis s ensehaftlicher und national- okonomischer Beziehung mit Berucksichtigung der Moore der Nachbar- lander. Von Dr. Fr. Si ten sky. I. Abth. Naturwisseuschaftlicher Theil. . . . fl. 2-80

No. 2. Die Siisswasserbryozoen Bohmens. Von Josef Kafka fl. 1/20

No. 3. Grundziige einer Hyetographio des Konigreiches Bohmen. Von Dr. F. J. Studnifika fl j-50

No. 4. Geologie des bohmischen Erzgebirges. II. Theil. Von Dr. Gustav C. Laube.

fl. 2-50

No. 5. Untersuchungen iiber die Fauna der Gewasser Bohmens. I. Metamorphose der Trichopteren. I. Serie. Von Fr. Klapalek fl. 1-20

No. 6. Prodromus der Algenflora von Bohmen. I. Th. Forts. Von Prof. Dr. Anton Hansgirg fl, 3-

No. 1.

No. 2.

No. 3.

No. 4.

No. 5. No. 6.

SIEBENTER, BAND.

Die Flechten der Umgebung von Deutschbrod von Jos. Novak . . . fl. 1.— Studien im Gebiete der bohmischen Kreideformation. IV. Die Teplitzer.

Schichten. Von Prof. Dr. Ant. Frio , fl, 3-—

Tiber die chemisohe Zusammen so tzung ver schiedener Ackererdeii und Gesteine Bohmen's und iiber iliren agrono mischen Werth. Von Dr. Jos.

Hanamann A 2

Die tcrtiaren Land- und Siisswasser-Conchy lien des nordw. Bohmen von

Gottlieb Klika v fl 240

Die Myxomyceten Bohmens von Dr. Lad. Celakovsky (So'hn) . .' .' .' . fl. 1"20 Geologische Karte von Bohmen. Section VI. Entworfen von Prof. Joh. Krejci. Mit Erlauterung von Prof. Dr. A. Fric. Preis fl. 2'20

A O II V E JK, BAND.

No. 1. TJbersicht der Thatigkeit der naturw. Landesdurchforschuntr v. J. 1864

bis 1890 von Prof. Dr. K. Kofistka . . fl. —-30

No. 2. Untersuchungen der Fauna d. bohm. Gewasser. II. Fauna d". bohm." Teiche

von Jos. Kafka A_ j-20

No. 3. Monographie der Ostracoden BOhmens. Von We'nzel Vav'ra '. '. '. '. fl! 2<>0 No. 4. Prodromus der Algenflora von Bohmen. Zweiter Theil. Von Prof. Dr. Anton

Hansgirg . A 3*

No. 5. Kecente und fossile Nagethiere Bohmens. Verfasst von Josef Kafka. ' fl.' 2.20 No. 6. Untersuchungen iiber die Fauna der Gewasser Bohmens. I. Metamorphose

der Trichopteren. II. Serie. Von Prof. Fr. Klapalek fl.

NEUINTTER BAND.

No. 1. Studien im Gebiete der bohmischen Kreideformation. V Priesener Schichten. Von Prof. Dr. Ant. Fric fl. 3

No. 2. Untersuchungen fiber die Fauna der Gewasser Bohmens. IV. Die Thierwelt des Unterpocernitzer und GatterschlagerTeicb.es als Eesultat der Ar- beiten an der tibertragbaren zoologischen Station. Verfasst von Prof. Dr. Ant. Fric und Dr. V. Vavra , A. •—

No. 3. Das Moldauthal zwischen Prag und Kra'lup. Fine petrograp'h.'studie von Josef Klvana . fl. l-r>°-

No. 4. DiechemischeBeschaffenheit der fliessenden (iewiisser Bohmens. L Theil. Hydrochemie des Egerflusses. Von Dr. Jos. Hanamann fl. '—

Oruck von Dr. Ed. Grt'gr In Prag 1894. Selbstverlag.

DAS

OSTLICIIE BOHMEN,

enthaltend

DAS ADLER-, DAS GRULICHER- UND DAS EISENGEBIRGE

sowie

DAS OSTBOHMISCHE TIEFLAND,

OROGRA.PHI8CM UND HYDROGRAPHISCII GESCHILDERT

von PROF. Dr. KARL KORISTKA.

Sfc

(Als Fortsetz. dor Arb. dor topographiseken Abtheilung der naturw. Landesdurchf. von Bohmen. Section YI.)

Mit Ansichten, Profilen und Kiirtchen im Texte, zwei grossen Gebirgsansichten und einer Hbhenkarte.

(Archiv der naturw. Landeadurchforschnng von Bohmen IX. Band, Nro. 5.)

ty

ij '■*;•'>>'

~^P R A G.

In Kommissionsverlag bei Fr. Rivna6. Druck von Dr. Ed. Gregr a syn.

1903.

Mit

Jetle> 10^m IIefte werden audi die Titel und der Inlialt der ganzen Bande VIII., IX. und X. ausgegeben fur Wel('lie die siimmtlichen Hefte dieser Bande besitzen. Reclamiren im Kommissionsverlag von Fr. Rivnac.

DAS ARC HIV

ftlr die

naturwissenschaftliche Landesdurchforschung von BOhmen

entha.lt bislicr folgende Arbeitrn :

13 It S T E R 14 A N o.

I. Die Arbeiten der topographischcn Abtheilung und zwar:

I) a s T e r r a i n u n d die HohenverkaltnisSe d e s Mittelgebirges u n d d e s Sandsteingebirges im nordlichen Bohmen mit einer Hohenschichtenkarte Section II. von Prof. Dr. Karl Kofistka. Preis K 8-— der Karte app. . . K d'2v

II. Die Arbeiten de* geologischen Abtheilung. Dieselbe entMlt:

nj VorbemerkungcH oder allgemeine geologiscbo Verbal tn i sse des nord- lichen Jlfiiiiiii'ii von Prof. Johann Krejci. b) Stndien im Gebiete dor b 6 h m. K r e i d e f o r m a t i o n von Prof. J. Krejci <•') P alii on tologische LTnt ersuchungen der einzelnen Schichten der bohni' K l- e idef ormati on u. s. w. von Dr. Anton Fric.

d) Die Steinkohlenbecken von Radnic, vom Hiittenmeister Karl Fei stm antel. Preis K 9'—

III. Die Arbeiten der botaniscben Abtheilung. Dieselbe enthalt:

Prodromus der Flora von Bohmen von Dr. Ladislav Celakovsky. (I. Theil.) (Vergriffen.) Preis K 2

IV. Zoologischfi Abtheilung. Dieselbe enthalt:

a) Verzeichniss der Kafer Bohrnens vom Conservator Era. Lokaj.

h) M on ographie der Land- und Siisswassermol 1 us ken Bohmons vom As si'

stenten Alfred Slavfk. a) Verzeichniss der 8 p inn en des nordlichen Bolimen vom Rcal-Lchrci

E m a unci B a r t a. Preis K &'-~

V. Cheraische Abtheilung. Dieselbe enthalt:

Analytische Unt ersuchungen von Prof. Dr. Hoffmann. Preis oO *>

Preis des ganzen I. Bandes (Abth. I. bis V.) gob K 18'

jT, W E C T E Pt 1* A jV 1>.

Erster Theil. T. Die Arbeiten der topograpbischen Abtheilung und zwar: I) a s Terrain und d i e Hohenv erhaltni sse des I s e r- und des Riesen- gebirges und seiner siidlichen und ostlichen Vorlagen mit einer H8h611" schichtenkart e Section III. und des Hi esengebirges von Prof. Dr. K&' K o f i s t k a. Preis dieser Abtheilung K 9'"

II. Die Arbeiten der geologischen Abtheilung. I. Theil enthalt:

a) Prof. Dr. Ant. Fric: Fauna der S t,e inkob 1 enf o rmation Bohrnens. h) Karl Feist mantel: Die Steinkohlenbecken boi Klein- Pfilep, Lis ok, Stiles Holoubkow, Mireschau un d L o tkow. j

e) Jos. V Ala und R. Helmhackcr: Das Kisen s teinvorkommen in der Gegen von Prag und lieraun. ^ I

d) R. Helmhacker: G e o g n o s t i s ch e B e s ch r e i b u n g o i n e s T h e i 1 e s der G e g e n^ zwischen Beneschau und der Sazava. Preis ... K8"'

II. Theil enthalt: , s

Dr. Em. Boficky: Pe tiogr aphisch e Stndien an den Basal tgesteinen B8hm5^

Preis K ?

Preis der ganzen ersten Ttiilfte des zweiten Bandes (I. und II. Abtheilung zusammen) geb, K *"

Zweiter Theil.

III. Botanische Abtheilung. Dieselbe enthalt : Theil) Prodromus der Flora von Bohmen von Prof. Dr. Ladislav Celakovsky (IL H'.oo

(Vergriffen.) Preis lv ;'

IV. Zoologische Abtheilung. Dieselbe enthalt:

a) Prof. Dr. Ant. Fric: Die Wirb el thiero Bohrnens.

b) ., , Die Flussfi scb erei in Bohmen. ir fi'--

c) ,, ., ., , DieKrustenthiere I! ohm ens. Preis Jv

V. Chemische Abtheilung. ,;-\\re Prof. Dr. Em. Boficky: Uber die Verb rci tung des Kali und der PhosphorSfl "^

in den G ostein en BOhmens. Preis v\(Y-~

l'reisdcr ganzen zweiten Halfte des zweiten Bandes (III., IV. u. V. Abth. zusammen) geb. lv i

DAS

OSTLICHE BOHMEN.

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DAS ADLER-, DAS GRULICHER- UND DAS EISENGEBIRGE

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von

PROF. Dr. KARL KORISTKA.

(Als Fortsetz. der Arb. dor topographischen Abteilung der naturw. Landesdurchf. von Hohmen. Section VI.)

Ansichten, Profilen und Kartchen im Texte, zwei grossen Gebirgsansichten und einer Hohenkarte.

(Archiv der naturw. Landesdurchforschung von Bohnien. IX. Band, Nro. 5.)

P R A G.

In Kommissionsverlag boi Fr. Kivnac. Buchdruckerei Dr. Ed. Gregr a syn.

1903.

^fi^tu^j cfsU-rtvrH

Vorwort.

Nach einer mehr als 20jahrigen Pause habe ich mien entschlossen, diese Fortsetzung der topographischen Arbeiten der naturwissenschaftlichen Landesdurch- forschung von Bohmen zu veroffentlichen, obgleicb ich seit dem J. 1880 eine solcbe Fortsetzung wenigstens im dem friiheren Umfange nicbt mebr fur notwendig gehalten habe.

Als ich niimlicb iiber Wuuseh des Ausschusses des bohm. Museums im J- 1856 meine Hohenmessungen in der Umgebung von Prag begann, und dieselbeu v°m J. 1864 an im Auftrage des Comitfe fiir die naturwissenscb. Landesdurch- f°rschung voa Bohmen nach einem einheitlichen Plan iiber ganz Bohmen aus- dehnte, da gab es in unserem Lande ausser den wenigen Punkten der Landes- Ti'iangulirung (1 bis 3 Punkte auf eine Quadratmeile) und ausser einigen wenigen baioinetrischen Messungen in den Grenzgebirgen gar keine Hohenmessungen, welche ZW Beurteilung der Hohenlage einzelner Teile desselbeu hatten dienen konnen, I1(»eh weniger existirten Hdhenscbicbtenkarten, obwohl schon damals das Bedtirfniss, d'e Hohenverhiiltnisse ernes in orograpbischer und hydrographischer Beziehung in sich so abgeschlossenen Landes, wie es Bohmen ist, genauer zu kennen, sowol Vo« Seite der Wissenschaft, wie auch der Praxis allgemein gefiihlt und vielfacb ail*'h ausgesprochen wurde. Nach dem von mir entworl'enen Plane wurde Bohmen in 10 Sectionen geteilt, in jeder Section sollten im Laufe von 3-4 Jahren die n°tigen Hohenmessungen nach der von mir eingefuhrten halbtrigonometrischen ^ethode und gestiizt auf die bisher bestimmten Triangulirungspunkte ausgefuhrt und "ebst einer Hohenschiehtenkarte der Section und dem entsprecbendeu Text publicirt Wei'den. Da ich jedocb zu diesen Messungen mir die zwei Ferienmonate mit 1 bis

IV

2 Hilfskriiften verwenden konnte, so schritten die Arbeiten langsamer vor, als geplant war, so dass die II. Section, mit weicher begonnen wurde, erst im J. 1869 und die III. Section im J. 1877 veroffentlicht werden konnte.*) Bis zum J. 1879 wurden ferner die notigen Hohenmessungen der Sectioncn VI (die folgende Publication), V (Prag) und eines grossen Teiles der Section IV (Pilsen-Karlsbad) ausgefiilirt, und die Schichten-Karten VI und V fertig gestellt. Diese Karten sollten auch als Grund- lage einer geologischen Karte von Bohmen dienen, und sind auch als solche die Sectionen II, III, V und VI bereits publicirt.

Um diese Zeit anderte sich aber die Sachlage in Bohmen vollstandig. Wiihrend niimlich bei der friiheren durch das k. k. milit. geographische Institut in den J. 1842 1853 ausgefuhrten Mappirung von Bohmen auf die ziffermassigen Hdhenverhiiltnisse gar keine Riicksicht genoinmen wurde, daher auch die publicirten in der Terraindarstellung iibrigens vorziiglich ausgefiihrten Karten mit Ausnahme der wenigen Triangulirungspunkte keinerlei Hohenzalen entliielten, ordnete das k. u. k. Beichs-Kriegsministerium im J. 1869 eine Neuaufaahme der oster. ungar- Monarchie an, bei welcber laut der im. J. 1875 herausgegebenen Instruction auch den Hohenverhaltnissen durch moglichst zalreiche Hohenmessungen in ausgiebiger Weise Bechnung getragen werden sollte. Im J. 1877—78 wurde mit der Mappirung von Bohmen begonnen, zu welchem Behuf'e 7 Mappirungsabteiluugen mit 57 Mappeuren des k. u. k. milit. geograph. Institutes nach Bohmen commandirt wurden, welche die Aufname des ganzen Landes rait grosser Energie im J. 1880 vollendeten, so dass im J. 1882 bereits die ersten neuen ausgezeichneten Karten von Bohmen (Specialbliitter des Generalstabes im Maasstabe von 1 : 75000) erscheinen konnten.

Dass eine Concurrenz der iiusserst bescheidenen Mittel, welche die Landes- durchforschsung den bisherigen Hoheninessungen widmen konnte, mit dem grossartigen Aufwande an Kriiften des militiir. geographischen Institutes uniniiglich und auch zwecklos gewesen ware, bedarf keiner weiteren Begriindung. Daher habe ich vom J. 1880 an die Detailmessung von Hohen nach dem bisherigen Plane aufgegeben und lnich damit begniigt, nur solche Punkte, welche mir fiir die hydrographische

*) Archiv d. Landiisd. v. Bohmen I. Rand. Arb. d. topogr. Abtcilg. Das Mittelgeb. B< Sandsteingeb. im nordl. Bohmen. Sect. II. 1869. II. Band. Arb. d. topogr. Abteilg. : Das Iser- und Uiesengeb. mit seinen siidl. u. iistl. Vorlagen. Sect. III. 1877.

oder geologische Beschroibung wichtig schienea und welche in die Messungen der Militar-Mappirung nicht einbezogen waren, zu messen und der Terrainbeschreibung eine grossere Aufmerksaifikeit zu widmen.

Es schien mir auch sehr zweifelbaft, ob eine Publication der bis zuni "• 1879 gemachten Messungen als Fortsetzung der Arbeiten der topographischen Abteilung der Landesdurchforschung noch jenes Interesse linden werde, dessen sich die ersten zwei Bande dieser Arbeiten erfreuten und so blieb die Sache, da uberdies meine Tiitigkeit in anderer Richtung sehr in Anspruch genommen war, toehrore Jahre in Schwebe.

In den lezten Jahren wurde jedoch von mehreren Seiten der Wunsch nach einer Fortsetzung der Publicationen der topographischen Abteilung der Landes- durchforschung iaut UQ(i insbesondere waren es die Praktiker, welche eine Fort- setzung der Zusammenstellung der wichtigeren Hohenmessungen in kleinen Terrainabschnitten oder Kartenvierecken (siehe Seite 139) fur wiinschenswert und nutzlich hielten. Schliesslich schien es auch mir, nachdem ich das nachfolgend §esehilderte Terrain auch noch in den spiiteren Jahren wiederholt bereist, und fiber die Terrainverhiiltnisse an Ort und Stelle mir zalreiche Notizen gemacht hatte, nicht iiberfliissig, die lezteren zu einer Schilderung der orographischen und hydro- Sraphischen Verhaltnisse zu beniitzen, da gerade in diesem Teile Bohmens eine "bersicht und genauere Einsicht in die hydrograpbischen Verhaltnisse wegen der vielen dort projectirtcn culturtechnischen Arbeiten, deren Nivellements das Be- d(i'fniss des Auschlusses an genauer bestimmte Hohenpunkte baben, sowie wegen ier bevorstehenden Kanalisirung der sogenannten mittleren Elbe von actueller Bedeutung 1st.

So entstand und wurde auch schon vor liinger als zwei Jahren in Druck gele8t die erste Abteilung dieses Buches, welche nach denselben Gesichtspunkten algeordn(!t ist, wie in den beiden ersten Biinden der topograph. Abteilung (siehe die erste Anmerkung), auf deren Vorwort ich daher verweisen muss.

Die zweite Abteilung enthalt die dritte Serie gemessener Hohenpunkte 111 Bfihmen, in welche nicht bloss die seinerzeit von der Landesdurchforschung, 8ondern auch die voin k. u. k. milit. geographischen Institute gemachten Hohen- messungen und zwar in sorgfiiltiger Auswalil der fur die Zwecke dieses Buches Wlcbtigsten Punkte aufgenommen wurden. (Siehe Seite 136 u. 187). Wenn, was Ur ausnamsweise der Fall ist, die Coten eiuzelner Punkte dieses Verzeichnisses

VI

mit den HOhenangaben derselben Punkte in der ersten Abteilung dieser Schrift nicht genau ubereinstimmen, so rtihrt dies uavon her, dass bei der Schlussredaction dieses Verzeichnisses die Hohencoten nochmals revidirt und hie und da mit ge- naueren Correctionen versehen wurden.

Die beigefiigte Hohenschichtenkarte (Section VI) war bereits im J. 1880 i'ertig gezeichnet, und wurde spater nach dern Ersclieinen der Generalstabsbliitter noch teilweise berichtigt. Die anf derselben, sowie im Texte des Buches einge- fubrte Schreibung bohmischer Ortsnamen ist dieselbe, wie in dep oben angefiihrten frliheren Arbeiten der topographischen Abteilung. Dieselbe ist zwar nicht consequent durchgefiihrt, sondern mehr der bisherigen Gewohnheit angepasst. Allein eine consequente Schreibung bohmischer Ortsnamen in deutschen Schriften gibt es bisher nicht, ein und derselbe Ort wird auf drei- odor viererlei Weise besonders in aller- neuester Zeit geschrieben, und ware es an der Zeit, dass von Fuchmannern in dieser Beziehnng bestimmte Regeln aufgestellt wurden.

Sowie den fruheren 2 Biinden, so habe icri auch diesem mehrere von mil* gezeichnete landschaftliche Skizzen, sowie 2 Totalansichten des Adler-Gebirges und des Schneeberggebirges beigegeben. Ich habe die jezt beliebte photographische Methode nicht angewendet, weil dieselbe sich fur landschaftliche Gebirgs-Ansichten, in denen der Hintergrund, hier die Hauptsache, mit allem Detail erkennbar H''1" soil, nicht eignet.

Schliesslich bemerke ich noch, dass sich an den Hohenmessungen, welche in der zweiten Abteilung dieses Buches enthalten siud, in den Jahren 1869 und 1870 auch der damalige Assistent der d. technischen Hochschule in Prag, Hen Gabriel Hendrich, spater ord. Professor an der landwirtsch. Akademie in Liebwera bei Tetschen mit grossem Eifer beteiligt hat, wofiir ich ihm hier meinen Dank ausspreche.

Prag, Ende September 1903.

Dr. Karl Kofistka.

§ 1

8 e,

§ 7. §8.

INHALT. Vorwort.

EESTE ABTEILUNG.

lAdler-, das Grulicher- und das Eisengebirge sowie das ostbiihm. Tiefland.

Seite

3 Allgemeine Ubersieht

Das Adlergebirge oder der bShmische Kamm. Orographic

Ilydrographie. S. 18. Orometrie. S. 29. Dia siidlichen Auslaufer deg Adlergebirges. Orograpbie 80

Ilydrographie. S. 38. Orometrie. S. 45. Der Spieglitzer Schneeberg und seine Auslaufer. Orograpbie

Ilydrographie. S. 52. Orometrie. S. 57. Das (irenzgebirge von Svratka und PoliSka. Orograpbie '•

Ilydrographie. S. 65. Orometrie. S. 70. Das Kisengebirge. Orograpbie

Ilydrographie. S. 83. Orometrie. S. 91. Das oestliche bohmische Tiefland. Ilydrographie

Orographie. S. 116. Orometrie. S. 127. Schlussvergleicbungen

ZWEITE ABTEILUNG.

Dritte Serie gemessener (Sectionsblatt VI. der I

Seite

Einleitung 185

I. Umgebung von Kopidlno-Ohotesic . . .140

Smidar 140

Petrovic 141

n Sadova-llofeiioves . . .142

Smiric !4-"'

Bohuslavic-Opoeno . . 144 Bystrey-Dobre .... 145 Deschnay-Kronstadt . 146

Konigsstadtl 447

Luzec-Neu Bydzov 148 Barehov-Neehanic . . . 148 Koniggriitz-Kuklena . . 149 N. Koniggriitz - Hohen- bruck . . . .150

Tlohenp unkte in BOhmen. jandesdurchforsohung.)

2. 3.

4.

14. 15. 16. 16. 17. 18. 19. 20. 21. "22. 23. 24. 85. 26. 27.

Seite

Umgebung von Pfepych-Bolehost . . .151

Solnic 162

n Stiebnitz-Ritschka . . . 158

n) ,, Biirenwald 154

n Zehun 165

Chlumec 165

Viipno-Dobfenic .... 156

Opatovic 157

Bejif-Chvojno 158

Tynist-Borohradek . 15s

,, Kostelec a. d. Adler . 169

Senftenberg-llokitnitz . 160

Wichstadtel-Mittelwald 161

Grulich 162

,, Neu und Alt-Koliu . .164

VIII

Seite

•28. Umgebung von Kibe Teinitz-Kladrub . 186

29. Pfelouc 1C><>

80. Pardubitz 107

81. Dafiic-Holic 187

82. Or. Jeleni , . . . . t(>8 '■>'■>. Brandeis-Pottenstein . . 1(!9

84. Lichve-Geiersberg . . .170

85. Gaabl 171

85. a) (Jllerdorf-Eothwasser . 172

88. Kuttenberg I7.'i

87. ' Chotuaic 17-1

88. Turkovic-Hefmanmestec 175

89. Chrudim 175

40. Hrochov-Teinitz .... 178

41. Jensovio-Hohenmauth . 177 12. St. Georg-Hefmanic . .178 48. Wildenschwert . . . .179 44. Uothwasser-Johnsdorl' . 180

I In- Ilermanitz 181

l-r>- it Kluky-Roth-Janovic . . 181

46. (Jaslau 18S

47. Jlonov-Podol 18;!

18. Licibofic-Nassaberg . . 184

Seite

49. Umgebung von Chrast-Skuc 185

50. Lu2e-Richenburg . . . 188

51. Leitomischl 187

52. B8hm. Trubau .... 188 58. Landskron-Thoinigsdori' 189

54. Zbraslavic-Tfebetin . .190

55. Goltsch Jcnikau-Habern 100

56. Vilimov-Kobl Pribram . 191

57. Modletin-Kamenic . . . 192

58. Hlinsko 198

59. Krouna-Prosec .... 194

60. Oujezd-Sebranic . . . 195

61. Lauterliacb-Zwittau . . 196

62. Abtsdorf-Kunzendorf . 197 68. Volesna-Ledefi .... 197

64 Smrdov-Svetla 198

85. Skuhrov-Svina .... 199

88. Chotebof-^diree .... 199

67. Kreuzberg-Kamenicek . 200

68. Svratka-Wiist Kybny . 201

89. Policka 202

70. . ., Rothmiibl bei Xwittau . 208

lieil

a g e n :

Total Ansicbt des Adler-Gebirges.

Total Ansicht des Gebirgsstockes des Grulicber Schneeberges.

Hfihengchichten Karte Section VI.

Erste Abtlieilung.

Das Adler-, das Grulicher- und das Eisengebirge

sowie

das ostbohmische Tiefland.

Eine Schilderung der orographischen und hydrographischen Yerhaltnisse.

(Text zum Sectionsblatt VJ.)

§ 1.

Allgemeine Ubersicht.

Anschliessend an die ini Bande I. mid II. des Archives gegebene Beschreibung (I°s Terrains der Hohensohichtenkarten Section II. und III. tier naturw. Landes- 'lurciiforschung von Bohinen soil bier die orograpliische Beschreibung der Hohen- fchichtenkarte Section VI. folgen, und zwar nach denselben Gesichtspunkten und il1 derselben Behandlungsweise, wie dies bei den obigen beiden gescheheu ist.

Auf der beiliegenden Section VI. der Hohenschichtenkarte von Bohinen sil"l die orographischen und Hoheiiverhaltnisse des ostlichen Bohmen dargestellt, nunilich desjenigen Landestheiles, welcher zwischen 32° 54' geogr. Liinge (v. Ferro) Und der ostlichen Landesgrenze, dann zwischen 49" 40' und 50° 20' geographischer ^reite liegt. Der westlicho Band der Karte befindet sich 2—3 Kilom. westl. von (le'i Orten Kopidlno, Konigsstadtl, Kuttenberg und Ledec, der nordliche Band uahe sildlich von den Orten Kopidlno, Josefstadt und Neustadt an der Mettau, ei>dlich dor siidliche Band nahe siidlich von den Orten Ledec, Kreutzberg und P°lifika. Bardubitz kann nahezu als der Mittelpuukt des Gebietes bezeichnet werden, Welches auf dem Sectionsblatt VI. enthalten ist, und dessen orograpliische Ver- haltnisse in den nachfolgenden Zeilen beschrieben werden sollen.

Diese Verhiiltnisse unterscheiden sich sehr wesentlicli von jenen der Sectiousblatter II. und III., welche den uordlichen Tlieil Bohrnens zur Anschauung "^chten, indem sie sowohl in orographisoher wie in geologischer Beziehung die §rosste Mannigfaltigkeit zeigen. Auf der Nordost- und Ostseite nahe der Landes- 8renze findet sich audi hier jener erliiihte Baud, welcher das Band Bohmen hydro- Sfaphisch von alien Seiten abschliesst und es zu ehier uatiirlichen, orographischen Einheit maclit.

Dieser erhohte Band hat zuerst anschliessend an die Ausliiufer des Biesen- gebirges bei Nachod die Kiclitung von Nordwest nach Siidost, wird durch zwei

tief

eiflgeschnittene Thaler, die wilde Adler bei Klosterle und die stille Adler

bei "Wichstadtl durchbrochen, worauf or eine Bichtung von Nord nach Siid an- nitt»nt und siidlich von Geiersberg endigt, Er hat im allgemeinen die Form eines

ianK

*Q8gestreckten sanft gewolbten Biickens mit einzelnen aufgesezten Kuppen, seine ^Qtralmasse besteht aus Gneiss, und er ist unter dem Nanien „der bohinische lffiin oder das Adlergebirg e" bekannt.

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Dann kommen drei fast parallel zu einander, sowie zura Adlergebirge von Nordnordwest nach Siidsudost streichende Bodenfalten „der Kaprad in it dem Kozlauer Riicken, der Steinberg- und der Schonh engstriicken, dann der Schwarze Berg", welche man als die siidlichen Auslaufer des Adler- gebirges betrachten kann. Diese drei von den beiden Adlerflftssen theilweise durch- brochenen Bergriicken sind aus Gneis, Rothliegendem Sandstein, dann aus Mittel- und Unterplftner der Kreideformation zusammengesezt, sie fallen die Lftcke zwischen den Sudeten und dem bolunisch- miihrischen Massiv aus und stellen zugleich die Continuitat in der erholiten Randlinie des Landes gegen Osten her.

Geologisch und orographiscb getrennt voin vorhergehenden liegt ostlich davon ein holier Bergstock, „der Spic glitz er auch Grulieher Sch nee- berg" genannt, welcher den nordwestlichen Kndpunkt der miihrisch-schlesischen Sudeten bildet und von dessen sudwestlichem Abhange ein schmaler Streifen nach Bohmen hereinreicht.

An die siidlichen Auslaufer des Adlergebirges anschliessend steigt „das B 6 h mis ch-ma.hr isc he Hochland" an, welches den grossten Theil des siid- ostlichen Bohmen einnimmt, von Policka, Kuttenberg und Schwarz Kostelec sich bis Moldautein, Neuhaus und Neubistritz erstreckt, und westlich bis an die Moldau und liber dieselbe hinaus, ostlich. bis iu die Mitte Miihrens bei Brunn, und an das Alluvium des Werner Beckens sich ausdehnt. Es ist dies ein Hochland von 400—500 Meter durchschnittlicher Seehohe, welches gegen die mahrische Grenze auf 600—700 Meter ansteigt, von zahlreiclien niedrigen Bergriicken durchzogen und mit Bergkuppen bis 800 Meter Seehohe bedeckt ist. Den Untergrund dieses ausgedehnten Landstriches bildet Gneis, Glimmer- und Thonschiefer, welcher baufig von Granit durchbrochen wird. Iu das Gebiet des hier zu beschreibenden Terrains (Section VL der Karte) reichen nur die nordlichen Auslaufer dieses Hochlandes, nemlich ein Theil des Saarer Gebirges, und zwar das Grenzgebirge zwischen Swratka und Policka, das ganze Eisengebirge und das Hochland von Chotebor, Habern und Roth-Janovic, welches letztere jedoch wegen seines unmittelbaren ZU' sammenhanges mit dem Berglande von Swetla erst spiiter beschrieben werden soil-

.Der fiir das vorlicgende Terrain wichtigste Auslaufer ist „das Eiseng6" birge", weil derselbe ganz iu jenes hineinfallt und dem siidoestlichen Thei'e desselben seinen Charakter gibt. Das Eisengebirge zweigt vom Saarer Gebh'ge zwischen Hlinsko und Skuc als ein holier breiter und flacher Riicken ab, welch© allmalig niedriger und schmaler werdend, auf der Siidwestseite steil abfallen von Siidost in fast gerader Linie nach Nordwest bis an die Elbe bei Elbeteinit zieht. Seine geologische Zusamm'ensetzung besteht in der Hauptsache aus Gram und Phyllit, an der Siidwestseite von Gneis und Glimmerschiefer eingesaunit. A dor Mitte des Ruckens sind auch Schichten der Silurformation vorhanden.

Der grosste Theil der nordlichen Halfte des hier bcschriebendeii Terrain8! sowie ein grosser Theil der sudlicherj Halfte desselben fallt in „das ostbohmiscu Ti of land". Dasselbe ist eine im Durchschuitte 200—250 Meter tiber dem Meere liegende beinahe ebene, nur von niedrigen, wellenformigen HShenztigen an ihr( Riindern unterbrochene weit ausgedihnte Flache, welche mit ihren Buchten i

die oben angeftlhrten Randgebirge hineinreicht, und deren Untergnind im oberen Theile aus aufgeschwemmten Sand, Schotter und Lehm der oberen Elbe und ihrer Zuflttsse, die wellenformigen Bodenerhebungen aber moist aus dein Planer und Sandstein der Kreideformation bestehen.

Ubersiclit der orographischen Hauptformen des in dera

Nach dieser kurzen Sectionsblatte VI. dargestellten Beschreibung derselben foleen.

Theile von

Bfihmen soil nun eine eingehendere

§ 2.

Das Adler-Gebirge oder der bohmische Kamm.

Das Adlergebirge liat seincn Namen von zwei Flussen, der wilden mid dor stillen Adler, deren Quellengebiet und Oberlauf in diesem Gebirge liegt und welche, nachdem sie das Gebirge verlassen, sich voreinigen und in die Elbe niiinden. Der Name „Bdhniischer Kamm", welclier mehr auf der Glatzer Seito gebraucht wird, kommt von der in nahezu gleicber Hohe sich haltenden Rtickenlinie des Gebirges und seinem steilen Abfalle auf der nordostlichen Seite (gegen die Grafschaft Glatz) her. In iilterer Zeit batte das Gebirge keinen gemeinschaftlichen Namen, sondern man benannte es nach einzelnen Zweigen: Mensegebirge, Sattelgebirge, Desch- neyer Gebirge, Reichenauer Gebirge u. s. w.

Das Adlergebirge ist eigentlicb bios dor eine Zweig eines Doppelriickens, dessen zweiter zu ihm parallel laufender den Namen „das Habelschwerdter Ge- birge" fuhrt, und wolcber ganzlich auf preussischer Seite in dor Grafschaft Glatz liegt, daher derselbe bier nicht weiter beriicksicbtigt worden soil. Doch gehdron beide Zweige orograpbisch und geologisch zusamraen. Auch sind beide in dor Gegend von Grunwald durcb einoii niedrigen, breiton, sattelformigen Rllcken, auf dem sich das Hochmoor, „die Seefelder" genaunt, befindet, ferner am stidlichen Ende durcli den Rttcken von Petersdorf mit einander verbunden. Das Habel- schwerdter Gebirge ist im Durchschnitte inn 150— 200 m. niedriger als das Adler- gebirge, die zwischen beiden benndliche Bodensenkung bildet zum grossen' Theile auch die politische Grenze zwischen B6hmen und Preussen, und (Iber die erwahnten „Seefelder" geht die Wasserscheide zwischen der wilden Adler einorseits und den Zufliisson der Glatzer Neisse andererseits, also zwischen dor Nord- und dor Ostsee. Das Adlergebirge ist bis zum Hauptriicken hinauf dicht bevolkert, wah- rend das Ilabolschwerdter Gebirge ganz mit Wald bedeckt und mit Ausnahmo ein- zelner Jagerhauser anbewohnt ist.

Die Grenze des Terrains, welches hier als zum Adlergebirge gehorend betrachtet wird, bildet auf der Nordsoite, und zwa,r noch auf preussischer Seite die Bodensenkung, welche das Adlergebirge vom Heuscheuergebirge tronnt, scblrfer bezeichnot die Strasse, welche von Reincrz (Iber Lewin bis an die Mettau bei Nachod fuhrt, auf der Westseite der Mettaufluss von Nachod his Neustadt, von da die Strasse, welche iiher Dobruska nach Opocno, dann der Weg, welchei

7

von Opocno liber Pfepych und Kfivic gegen Castolovic fiihrt. Auf der Siidseite soil die Grenze bezeichnet werden von Castolovic iiber Kostelec bis Doudleb durch das wilde Adlerthal, von da die Strasse fiber Wamberg und Deutsch Rybna bis Zachlum an der wilden Adler, von da laugs der Eisenbahnlinie bis an die stillo Adler bei Geiersberg. Die Ostgrenze bildet die stille Adler von Wetzdorf uber Gabel bis Lichtenau, von da die Wasserscheide iiber den Riicken von Petersdorf bis Nesselfleck, dann die wilde Adler bis zu den Seefeldeni, endhch der Wistntz-

Bach bis Reiner/. ,„ _.

Wenn man das Idlergebirge aus der Feme am besten von dem I lateau von Opocno bei Zabornic, von wo audi die beiliegende Ansicht gezeicl.net wurde betrachtet so bestcht dasselbe aus einem langgestreckten von Nornordwest nach Sttdsudost Btreichenden ganz bewaldeten Rucken von 800-900 m. Seehohe uber welchen sich einige Kuppen 100-200 m. erheben. Den Anlang bildet am Nordende die hohe Mease, dann die Deschneyer Kuppe, die hochste von alien, dann die Johns-Koppe, die Reiter-Koppe und die Anna-Kapellen-Koppe. Dieser lunge Rticken fallt flach ab zu einer scheiabaren Terrasse, auf welcher die zabl- reichen, zerstreuten Hauser der Gebirgsdorfer bemerkt werden, welche Terrasse aber nichts anderes ist als die Kopfe der slldwestlichen Auslaufer der obeii i ge- nannten Bergkuppen, welche alio in nahezu derselben Seehohe von 650-700 m. endigen, dann steil abfallen und in der Seehohe von 400-500 m schembar erne zweite Terrasse in derselben Weise bilden, wie die erste. Dieser Absatz_ des Ge- birges ist ganz mit Hausern besliet und dicht bevolkert. Das Gebirge ist dalier auf der Siidwestseite nach BShmen zu reich gegliedert und endiget iwischen Opocno und Castolovic in eine plateauformige Flache von 400 m. beeh., welche gegen das bohmische Tiefland steil abfallt. Nach der Nordost- oder preussischen Seite zeigt das Gebirge einen gleichformigen, steilen Abfall mit einer nur schwachen

Gliederuna in ganz kurze Rucken. ,

Die geologise he Zusammensetzung des Adlergebirges, deren Kenatniss fur das Verstandniss der orograph. Foraen nothwendig ist, wurde zuerst von F. X. Zippe i. J. 1835 in den Vcrhandlungen des bohmischen Museums, spiiter i, J. 1864 von II. Wolf im Jahrb. der geolog. Reic hsanstalt aus- luhrlicher und den modernen Anschauuugen entsprechend besclmeben. In der Haupterhebungslinie treten durchaus krystallinische Gesteiue auf und zwar als inaerster Kern rother Gneiss, an den sich gegen Westen Zonen von G immer- "chieferaund Urthonschiefern (Phyllite) anlegen, welche die Basis fur die sich anschliesseaden Ablagerungen des Rothliegenden und der Kre.delorma ion b.lden Gneiss ist im Adlorgebirge in zwei Abarten entwickelt als Muscovitgneiss und Biotitgneiss. Der verherrschende Muscovitgneiss besteht vorwaltend aus weissem Oder rothlichem Orthoklas, raucbgrauem Quarz und weissem Glimmer welcher gegen die ersteren Bestandtheile sehr zuriicktritt. Er sezt sudl.ch von der Hohen Hense vom Sattel von Grunewald beginnend den grosseren The.l des Haupt- kammes zusammen, so die Deschaeyer Grosskoppe, die Reiterkoppe, die Seifoer Hohe, wird zwischen Nesselfleck und Klosterle von der wilden Adler durchbrochen Unci erhebt sich welter sudostlich bei Petersdorf und im Adamsberg zu ansehnlicher Hohe. Der Biotitgneiss unterscheidet sich vom vorherigen durch reichlichen

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Kronstadter Kap Habelschw. G.

Katscher Kronstadt

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Alluvium Diluvium Flanermergel Quadermerg. Rothliegend. Urthonschief. Glimmerschiefer. Kalk Rother Gueiss Grauer Gneiss

Ideales Querprofil des Adlergebirges.

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dunklen Glimmer, torch die geringere Mouse und die grauweisse Farbe des Feld-

spatlies und durcli die deutlichere Schieferung. Er kommt nur in einzelnen Parthieu

westlich und Sstlich vom Muscovitgneiss vor. Der Glimmerschiefer, welcher ge-

wohnlich sehr quarzreieb, stellenweise granatenfubrend, stellenweise namentlich

am nordostlichen Abhange (Trtschkadorf, Kronstadt) Graphit fiihrend ist, sezt

das nf.rdliehe Kudo des Kammos, die Holie Mouse, zasammen, zieht dann, un*

mittelbar an don Gneiss anschliessend in eiuer breiten Zone ttber Sattel, Tanndorf,

Podol bis Rybney fort, ,wo die Zone sehr schmal wird und bei Hasendorf endigt.

Ebenso bildet der Glimmerschiefer in ciner schmalen Zone den ostlichen Abfall

des Hauptriickens. An der westlichen und siidwestlichen Seite schliesst sich an

den Glimmerschiefer ein breiter Streifen von Urthonschiefer (Phyllit) und von

Amphibolith an, welcher leztere auch in langen Streifen in Glimmerschiefer ein-

gelagert erscheint. Der erstere ist von Neu-Hradek, fiber Bystrey, Hlinay, Rehberg

bis Pfim verbreitet. Dann folgen einzelne abgerissene StUcke des Rothliegenden

Sandsteins, und endlich kommen, meist unmittelbar auf dem Phyllite aufruhend

in ausgedehnter Eutwickelung die unteren Glieder der Kreideformation und zwar

der 1'Uiner der Malnitzer und Weissenberger Stufe. Genauere Angaben durfte die

von der k. k. geol. Reichsanstalt in Aussicht gouommeue Detailaufnalnne bringen.

Das Streichcn aller geschichteten Gesteine geht im allgemeinen von NW. nach SO.,

also parallel zum llauptriicken, das Verflachcn nach SW. Parallel zum Streichen zieht

auch an der siidwestlichen Seite des Gebirges einc grosse Verwerfungsspalte von

Reichenau iiber Deutsch-Rybna und Geiersberg bis gegen Landskron, welche sich

auch theilweise in der Terrainbildung kenntlich macht, Siidwestlich nicht weit davon

and parallel zu ihr zieht eine zweite Verwerfungsspalte und es scheint beinahe, dass der

Erdboden langs dieser beiden Spalten nocli nicht vollstaudig zur Ruhe gelangt ist.

Wenigstens beriehtet F. Zippe in den Verhandlungen dor Gesellschaft des vater-

'amlischen Museums in Bohmen vom J. 1835, 8. 63, dass am 29. Januar jenes

Jahres bei dem Dorfe Sopotnio unweit Pottenstein, welches nahe diesen Verwer-

fungsspalten liegt, cine bedeutende Bewegung und Verschiebung des Bodens statt-

gefunden babe, und auch das am 6. April 1898 bei Melnik und im nordostlichen

Bohmen wabrgenommene unterirdische Detonationsphanomen wurdo am starksten

auf den auf diesen Verwerfungsspalten liegenden Orten gehort.

in or <>■>■ rap hi seller Bezichung ist das Adlergebirge ein Riicken- oder Kettengebirge, welches von Lewin im Glatzischen in mehrfach gebrochener Linie von NNW. nach SSO. bis Wichstadtel- Lichtenau fortstreicht. In dieser ganzen Aus- debnung hat dasselbe eine Liinge von 4G'5 Kilom. Die nordliche Halfte von iiber 20 km. nemlich von Jauernig bis zur Kronstadter Kapelle streicht von NNW. nach SSO., die siidlichen Theile theils von N. nach S„ theils von NW. nach SO., tbeils von WNW. nach OSO. so dass die allgonieino Ilauptrichtung doch die zuerst angeftthrte bleibt. Als ausgesprochenen Gebirgsrucken kann man jedoch blos die Strecke von dor Scbnappe bei Gieshttbel bis zum Ende Kammes, welche eine Liinge von nahe 35 km. hat, betrachten. iNt im Allgemeinen flach gewdlbst und von wenigen Metern bis Kilometer breit, der Abfall nach der Ostseite beinahe durchaus (lo>' Westseite. Tiefe Einschnitte in diesem Riicken gibt es,

des Hocherlitzer Der llauptriicken vm einem halben grosser als nach mit Ausnahme des

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Durchbrucb.es der wilden Adler bei Nesselfleck, koine und nur an wenigen Stellen befinden sich in der Itiickenliuie kleine Einsenkungen, welche zu Ubergangspunkten beniitzt werden kb'nnen.

Diese Einsenkungen sollon auch bier bentizt werden, urn den Hauptriicken in folgende Gruppon oder Abscbnitte zu zerlegen und zwar: Die Gruppe der bo ben Mensc reicbt von dor Sohnappe bis zum Dorfe Sclierlichgrabon auf der Wasserscbeide in einer LiLnge von etwa 7 Km. Auf deni dicht bewaldeten Riieken, welcher eine durchschnittliche Seehiihe von 900 950 m. hat, sind mehrere Kuppen anfgesezt, deren imposanteste die „hohe Mense" (1083 m.) heisst (bohmisch: Vysoka Meze oder Vrcbmezf d. h. hohe Grenze, da die politische Grenze liber dieselbe fiihrt*). Sie ist zwar nicbt der bocbste, aber dor fiir diosos Gebirge charak- teristiscbe Berg. Sie bildet den niirdlichen Anfang dosselben und auf ibr verwoilt das Auge immer wieder, wenn man den ganzen Bergrticken iiberblickt hat. Der Berg bildet einen flachen, oben abgestumpfton, mit grossen Felsbliicken von Glimmer- schiefer bedeckton Kegel, welcher, da or zugleieh den ndrdlichen Endpunkt des Adlergebirges bildet, nach Nord, West und Ost steil und tief abfilllt, wahrend er auf der Siidscite nur um etwa, 70 Meter iiber den Hauptriicken emporragt. Daher ist auch der Aufstieg von der Siidseite, also von Battel iiber das Forsthaus Stein- berg auf der bohmischen, oder von Grunwald auf der Glatzischen Seite der be- quemste, obwobl am biiufigsten der Aufstieg iiber die Sohnappe in Folge der Niihe von Reinerz gewfihlt wird. Da die Kuppe des Berges mit Hochwald bedeckt ist, so wurde auf derselben ein 28 Motor holier Aussichtsthurm erricbtet. Die Aussicht ist eine umfassende und fiir den Goographcn hochst lebrreiche. Nach NW. und N. wird dieselbe durch das Riesengebirge und durch das nahe Massiv der Ifeuscheuer begrenzt. /wiscben diosen beiden erbiilt man einen guten Einblick in die Gliederung des Sandsteingebirges von Adersbach und Wockelsdorf und des Riickens von Schwa.dowitz. Voll Contraste ist der Ausblick nach ()., wo im Vor- dergrunde tief unten die schwarzen Siinipfe mit den Seefoldern und das ausge- dehnte dicht bewaldete Habelschwerdter Gebirge liegt, hinter deinselben die sehr- cultivirten und bevolkerten Fluren der Grafschaft Glatz hervorschauen, welche wieder im Hintergrunde (lurch das hochemporstrebonde Glatzor Schneebcrggebirge begrenzt werden. Nach SO. und S. kann man don Vorlauf des Hauptriickens, sowie einiger tief oingeschnittener Tbller des Adlergebirges verfolgen und nach W. ist die Aussicht ganz froi und roicht iiber das bohmischo Tieliand der Elbe hiniiber bis gogen Brag und an das bijhmische Mittelgebirge bei Leitineritz. Von der hohen Mense verliiuft das Ende des Hauptriickens uber die Schnappe (781 ni.) mit einer kleiner Biegung gegen NW. nach Lewin (435 m.) Ein Ausliiufor zieht von der hohen Mense iiber don Kratzbeerstoin (974 m.) nach NW. gegen Giess- hiibel (030 m.) Ein zweiter Ausliiufer zieht siidlicli von dor h. Mense als kurzer, breiter, Querriicken gegen W., wendet sich aber bald unter einein rechten Winked und zieht parallel zum Hauptriicken nach SSO als breiter bewaldoter Riicken bis zu dem grossen Orte Deschney fort, dabei die Sattler Koppe (1047 in.) obor deffl

*) Dieser Bei'g fimlet sich nicht mehr auf der beiliegenden Karte, sondoru noch auf dem Sectionsblatt III.

11

Dorfe Battel und den tlbergang beim schwarzeu Kreuz (1013 ra.) bildend, wiihrend der Hauptrucken bis zur Senkung bei Scherlichgraben (984 m.) fortzieht. Die ostlichen Auslaufer dieser Gruppe sind durchaus kurze, bewaldete Querrttcken, welche steil in das Weistritz-Thal abfallen. Von dem Parallelrttcken zweigen zwischen Sattel und Deschney mehrere Bergrticken nacli W. und SW. ab, deren bedeutcndste Hbhenpunkte der Pavlu kopec (654 m.) und der Deschneyer Spitzberg (83!) m.) bei Schediwy, beide mit guter Aussicbt, sind.

Die zweite oder, Descbneyer Gruppe reicht am Hauptrucken von Scherlichgraben bis zur Einsenkung unterm Kreiselberg, welche zwischen Geiers- graben und Kronstadt liegt. Dieselbe hat eine Lange von 6'7 Km , eine mittlere Rttckenhohe von nahezu 1000 m. Ihren Mittelpunkt bildet eine schone, gleich- massig abgerundete und dicht bewaldete Bergkuppe, Descbneyer Grosskoppe ge- naimt, welche sich etwa 100 in. iiber den Hauptrucken erhebt und eine Seehohe von 1H4 m. besizt, mit welcher sie den hochsten Punkt des ganzen Adlerge- birges repraesentirt. Aussicht des Waldos wegen keine. Zu dieser Gruppe gehiiren am Eauptrticken noch drei andere Kuppen, nainlich uordlich von der Grosskoppe die Kleine Koppe (1082 m.) und sudlich von derselben der Lotzen Berg (1082 m.) Und der Kreisel-Berg (1094 in.). Von der Deschneyer Grosskoppe zieht ahnlich wie von der llohcn Mouse ein kurzer etwa 2 km. langer Querrttcken nach WSW. um dann rechtwinklig umzubiegen, und als Parallelrucken zum Hauptrucken noch (i Km. weit bis Katscher fortzuzieben, wo or sich in mehrere nach SW. und s- sich verlierende Auslaufer auflost. Dieser Parallelrttcken heisst die Karlslehne Und sind die beiden hochsten Punkte desselbcn der Winterberg (930 m.) und der Passholzberg (940 m.) Auf demselben zerstreut sieht man die oberen Hiiuser von Tanndorf, Hiittendorf und Katscher. Die politische Grenze verliisst in dieser Gruppe den Hauptrucken und zieht nach Kaiserswalde an die wilde Adler hinab, Welcher er bis zu ihrem Durchbruche durch das Gebirge bin Nesselfleck folgt. Die ostlichen Auslaufer sind kurze bewaldete Querrttcken, welche steil gegen das wilde Adlerthal abfallen.

Als dritte Gruppe kann man jenen Abschnitt des Hauptrttckens betrachten, hi dessen Mitte sich. die Kronstiidter Kapelle (1037 in.) mit guter Aussicht iiber das Adlerthal bei Kronstadt, befindet. Sie erstreckt sich vom Ende der Deschneyer Gruppe bis zum Hirschbader Graben unterm Muckenberg in einer Liinge von 7'2 km. und hat eine mittlere Hohe von 950 bis 1000 in. Der gleichformig fortziehende Hauptrticken zeigt nur geringe Erhebungen, unter denen die Johnskoppe (1042 in.) und der plattenionnig gestaltete Muckenberg (995 m.) die bedeutendsten sind. Doch andert sich die Richtung des Hauptrttckens, welche bis zur Kronstiidter Kapelle eine NNW.— SSO.-liche ist, in eine NW.~ SO.-liche. Bei der Kronstiidter Kapelle hat der Hauptrucken zwei Auslaufer, eineu kurzen nach West, welcher wie bei den zwei vorhergehenden Gruppen nach 1-5 Km. rechtwinkelig umbiegt, (>i|ie Strecke von 3-4 Km, unter dem Namen Wiedertrisswald bis zur Hohe Ober- schlag (794 m.) zum Hauptriicken parallel lauft, und sich dann in mehrere breite &ttcken auflost, auf denen die zahlreichen oberen Hiiuser der Orte G. Stiebnitz, K-ohlau, Saufioss, Wttsteney und Hinnnlisch Rybney zerstreut liegen. Der zweite A|isliiuler ist ein kurzer nach Sttd gerichteter, ganz bewaldeter Rucken, dessen

12

hochster Punkt die Reiterkoppe (981 ra.) ist. Die bei den bisher bescliriebenea drei Grappen angeftthrten Parallelrucken bilden mit dem Hauptrttcken naturgemass zu demselben und zura oberen Laufe der wilden Adler parallel laufende tief ein- geschnittene Thaler, wie das Albathal, das Stiebnitzthal, und das Reiterbachthal, welclie die obersten Rinnen der gleichnamigen Quellbache Bind und welche am unteren Ende der Parallelrttcken rechtwioklig nach Westen urabiegen, und das Gebirge durclibrechen, wie dies audi die Adler thut. Auslaufer nach Ost, wie bei der vorhergehenden Gruppe.

Ms vierte Oder lezte Gruppe oder Abschnitt des Hauptrttckens ist jenes Stiick zu betrachten, auf dessen hochstem Punkte die St. Ann aka pell e (994 in., umfassender Aussichtspunkt) steht. Dieser Abschnitt beginnt beim Einschnitte des Hirschbader Grabens, endiget beim Jedlinawalde am Durchbruche der wilden Adler und hat eine Liinge von 13-5 km. Der Hauptrttcken hat am nordwestlichen Ende eine mittlere H6he von 950 m. und theilt sich bei der St. Annakapclle in drei Zwerge. Der eine zieht in gerader Linie vou NW.~ SO. bis Halbseiten an der Adler fort, der zweite trennt sich ahnlich, wie dies bei den vorher beschriebenen Abschnitten gesehen, bei der St. Aunakapelle in einem leurzen Querrtleken voin Hauptrttcken, biegt alsbald rochtwinklig urn, und streicht dann parallel zu dem- selben unter dem Namen „Oberwald" dann Hock-Erlitzer Kamm (762 in.) bis Batzdorf. Der dritte Zweig endlich lost sicli in zwei breite Riicken auf, von denen dor eine unter dem Namen „Senft.cnberger Wald" seine Auslaufer ebenfalls parallel zum Hauptrttcken bis an die Durchbruchsstelle der wilden Adler bei Nesselfleck (Vorderberg 669 m.), der andere dieselben nach SSW. bis zur Holie von Neuhof (648 in.) nordlich von Rokitnitz sendet.

Damit ware die Schilderung des Hauptrttckens des Adlergebirges, sowie seiner Auslaufer beendet, wenn nicht im Stidosten unmittelbar daran anschliessond und nur (lurch das schmale, schluchtformige Durchbruchthal der Adler zwischen Nesselfleck und Unter Nekof davon getrennt, ein von WNW. nach OSO. streicheuder Bergrtlcken mit dem hdchsten Punkte Adamsberg (762 m.) bei Bohm. Petersdorf mit Rundsicht nach N, W, und 0. sich betinden wttrde, welchen man ebensowohl als ein Fortsetzung des Adlergebirges, als audi als ein'en Auslaufer des Habelschwerdter Gebirges betrachten kann.

Der bisher beschriebene Theil des Adlergebirges bezieht sich bios auf den Hauptrttcken und seine unmittelbaren Auslaufer, und es endiget dieser Theil nahezu mit der llohenlinie von 600 m., sowie geologisch an der untoren Grenze des Glimmerschiefers und Gneisses. Allein zu dein Terrain des Adlergebirges geu&'rt offenbar noch die ganze, zusammenhangende Bodenerhebung, welche gleichzeiOS mit demselben enstand, und orographisch mit ihm zusammenhangt. Es ist dies ein mannigfach geformtes Bergland zwischen den Hohenlinien von 350 bis 600 m- behndlich und in seiuen oberen Theilen im Gebiete des Phyllites, in den unteren Theilen aber in jenen des Unterplaner der Kreideformation liegend. Dieses Berg- land wird von der weiteren Ausbreitung der vorhin geschilderten Auslaufer des Hauptrttckens gebildet, iu welcher zwar nicht mehr dieselbe Regelmassigkeit herrscht. deren Rttckenlinien jedoch meist strahlenformig dem Hauptrttcken zustrcben. Das- selbe umgiebt das gauze eigentliche Gebirge auf der Nord-, West- und Siidseite,

i;;

w&hrend auf der Ostseite unmittelbar das Habelschwerdter Gebirge anschliesst,

und kann man folgende Absclmitte desselbeu unterscheiden :

Das Bergland von N e u H r a d e k umfasst das Terrain, welches nordwestlich von der Hohen Mense sicli ausbreitet, und von der Bodensenkung zwischen Lewin und Nachod, von da vom Mettauthal bis Neustadt, von da von der Tiefenlinie Ja- nowbach-Sattel eingeschlbssen wird. Die nordwestlichen Ausliiufer der Mense bilden bier zwischen Nachod, Neustadt und Neu-Hradek eiu raassiges Bergland mit hohen, breiten Riicken von 500—600 m., auf welchen sich nur niedere Kuppen erheben, die hochste der Galgenberg bei N. Hradek (672 in.) mit schoner Rundsicht und DobroSov, Waldkuppe (641 m.). Das ganze Bergland ist von tiefen, schluchtfor- migen Thalern durchschnitten, von denen die 8 Km. lange, unter dem Namen ..peklo" (d. h. die Holle) bekannte Thalschlucht der Mett'au mit bis 200 Meter hohen Thalhangen die bedeutendste ist.

Das Bergland von.Solnic bilden die siidlichen Ausliiufer der Hohen Mense und die siidwestlichen der Deschneyer Koppe, soweit sie nordlich und nordwestlich vom Goldbache, stldlich und sudostlich vom Kneznabache eingeschlossen werden. Diese Ausliiufer ziehen in zwei langen, breiten Riicken bis zur Hohenlinie von 400 m. oberhalb Solnic herab, wo sie zwischen Iiroska und Oernikovic bis auf 300 m. abfallen und wo sie eiueu natiirlichen Abschluss des Gebirges bilden wurden. Allein gleich darauf gegen Westen erhebt sich das Terrain allmalig zu t'inem breiten, von N. nach S. streichendeu plateauformigen Riicken, welcher bis 448 m. (bei Vyhnanic) ansteigt und gleichsam einen natiirlichen Wall vor dem Gebirge bildend auf der Westsoite in einein 15 Km. langen, steilen und bewal- deten Abhange zwischen Cestic und dem Thiergarten von Opocno endigt. Diese auffallende noch zum Adlergebirge gehorende Bodenerhebung wollen wir das Plateau von Opocno neunen.

Das Bergland von Senftenberg wird von den Ausliiuforn der beiden siidlichen Absclmitte des Hauptruckens gebildet. Hiezu gehort das Terrain, welches nordlich von Pefiin, Rokitnitz, Kunwald und Wichstadtl beginnt, und siidhch von der wilden Adler liings der Eisenbahnlinie Senitenberg-Geiersberg bis zur stillen Adler bei Wetzdorf reicht. Dasselbe liegt zum grossen Theile im Gebiete des un- teren Planer, nur der sttdostliche Theil davon im Gneiss. Die dieses Bergland bildouden Riicken haben eine Hauptr'ichtung von N. nach S., breiten sich an ihrem unteren Ende in der Seehohe von 500 m. gegen das wilde Adlerthal sehr aus, so dass sie mitunter eiu plateauformiges Aussehen erhalten, wie die Gegend von Pecin bis Deutsch-Rybna und Helkovic, dann zwischen Kunwald und Kliisterle und ebenso das am linken Ufer der wilden Adler liegende Bergland von Lukavic mit dem Rosalienberg (468 m.) bei Senftenberg (guter Aussichtspunkt). Orogra- phisch hangt dieser leztgenannte Terrainabschnitt bei Nekof unmittelbar mit den Ausliiufern des Adamsberges (siehe oben) zusammen, deren hochste Punkte der Studeneyer Oberwald (718 m.) und der Faltusberg (635 m.) bei Sobkovic sind.

Zur besseren Ubersicht und Charakterisirung des Adlergebirges miige nun das Langen- und ein Querprofil desselben folgen.

14

Langeprofil des Hauptriickens des Adlergebirges.

Seehflhe in Mot. Entfern. Richtung Hohcnp. Sattelp. in Km.

1. Sattel bei Lewin 550-0 5*2 WNW— OSO

2. Schnappe beim Krcuzo an der Strasse . . . 781*5 . ... 1*4 NNW— SSO

3. Waldkuppe ober dem Jagerhause von Gren-

zendorf 922-0 .... 1-8 N- S

4. Hohe Mense, Bergkuppe oberhalb Sattel . . 1083-1 .... 1-4 NW-— SO

5. Pflrschhtttte siidostl. von der Hohen Mense . 1025-3 .... 0-7 NNW— SSO

6. Grunwald, Sattel zwisclien hier und der Scherlich-Miihle 950-5 1-0

7. Waldkuppe ostlich von der Scherlichmilhle . 10230 .... 0-9

8. Scherlichgraben, Sattel zwisclien hier und

Grunwald -. 9842 l'l

9. Kleine Koppe in der Deschneyer Gruppe . . 1082-5 .... 16

10. Deschneyer Grosskoppe 1114-1 . . . .20

11. Lotzen-Berg nordwestl. von d. Anna-Glas-

hiitte 1082-3 .... 1-2

12. Kreisel-Berg, ostlich von d. Anna-Glashiitte . 1094-2 .... l'O

13. Kronstadt, Sattel zwisclien hier und Geicrs-

graben 9200 0'5

14. Schnitt-Berg, sttdwestl. von Kronstadt . . . 9950 . . . .0-4

15. Sattel zwisclien Schnitt-Berg und Johns-

koppe

Hi. Johnskoppe, waldige Kuppe ostl. v. Geiers-

graben 1042-3

17. Kronstiidter Kapelle SSO. von der Johns- koppe • 1031-2 .... 3-4

18. Miickenberg, NO. von Ritschka 995'0 .... 0-5

19. Sattel zwischeu Miickenberg und Seifnerhohe 925'2 0'8

20. Seifnerhohe, NO. von Ritschka 946"3 .... 0'5

21. Sattel zwischeu Seifnerhohe und St. Anna-

Kapelle 927-0 TO

22. St. Anna-Kapolle, NW. von Ottendorf . . . 994-3 .... 2*6

NNW- NW-

NNW- N-

NNW-

-SSO -SO

-SSO

-S

-SSO

960-0 0-7

1-6

797-0 .... 2-9

NNW— SSO NW— SO

N--S NNW- SSO

NNW— SSO

NNW— SSO

NW— SO NW— SO WNW— OSO

NW-SO

NW SO NW-SO NW-SO

23. Hohe Wurzel, westlich von Halbseiten . .

24. Hohen-Erlitz, Kapelle an der Strasse von

Halbseit 590-0

Die Punkte 1. „Lewin" bis 9. „Kleine Koppe" befinden sich zugleich auf der Hauptwasserscheide zwischen Elbe und Oder. Von der kleinen Koppe zielit jedoch dieselbe auf die Secfelder (754 m.) hcrab, und auf der anderen Seite der- selben wieder auf den Habelschwerdter Kanun hinauf, auf welchein sie parallel zum weiteren Verlauf des Adlergebirges bleibt, bis sie bei Deutsch-Petersdorf i" 701 m. Hohe die bohniische Grenze erreicht, und langs derselben bis zum Sattel von Nied. Lipka (534 in.) herabzieht. Die weitere Kainnilinie des Hauptriickens

15

v<>n der Kleinen Koppe bis Hohen-Erlitz trennt nur die Gewasser des Oberlaufes von jenen des Mittellaufes der wilden Adler. Auffallend ist die in nahezu gleicher Seehohe sich erhaltende Kammlinie des Hauptrflckens, da selbst von den Ein- sattelungen koine niedriger ist als 925 m.

Wie bereits oben bemerkt, zweigt bei der S. Anna-Kapelle, N. W. von Ottendorf, ein Bergrttcken ab, welcher nahezu parallel zum Hauptrtlcken bis zur Hauptwasserschoide bei Grulich fortzieht, und welcher nur (lurch den Durch- oruch der wilden Adler„zwischen Nesselfleck und Nekor unterbrochen wird. Sein Langeprofil ist folgendes:

9.

H).

Langeprofil des Parallelrtickens des Adlergebirges,

Seehohe in Met. Entfern. Richtung Hohonp. Tiefcnp. in Km.

S. Anna-Kapelle, N. W. von Ottendorf . . 994*8 .... 3-2 N—S

Herrenfeld, Jiigerhaus an der Strasse . . . 743-0 .... 42 NW-SO

Vorderberg, Waldkuppe bei Hasendorf . . . 669-5 .... 3-9 NW— SO Durchbruch der wilden Adler, 2'5 km.

unterh. Nesselfleck 490 0. 1 '3 WNW— OSO

Steinfels, Kuppe bei Jedlina 670-9 .... 0-9 WNW— OSO

BOhm. Petersdorf, Kirche 632-0 . 1-4 WNW- OSO

A-damsberg, freie Kuppe bei B. Petersdorf . 762-4 . . . .2-1 SSW— NNO Grenzpunkt bei Deutsch-Petersdorf, Ver- bindung mit dem Habelschwerdter Gebirgs-

kamm 701-2 . 1-6 WNW- OSO

Grenz-Berg, Waldkuppe bei D. Peters- dorf 708-3 .... 4-(i WNW-OSO

Nieder Lipka, Sattelpunkt n. Grenze beim

Zollamte 5340

Q

uerprofil des Adlergebirges vom Plateau von Opocno zur Doschnoycr Koppe.

BolehoSt, Bahnbof

Vojenic, Kahle Kuppe nordl. vom Dorfe .

Bizhradec, Hauser beim Teiche

Solnic, Kapelle an der Strasse nach Rei-

chenau

5- Benatek, Kreuz an der Strasse, SO. v.Skuhrov _• Gross- Auerschi in, Kirche

Seehohe in Met. Entfern, Richtung HOhenp. Tiefenp. in Km.

255-0 4-9 W— 0 410-3 4-4 W— 0

295 6 3-9 W— 0

9, 10.

H.

Podol,

Anhohe westlicb vom Luisentbal beim Jagerhause .

Deschneyer Grosskoppe

F''iedrichswald beim Jagerhause . Trtschkadorf, Hauser an der Adler

Jagerhause

333-0 . .

. . 5-1

SW-

-NO

480-3 . .

. . 4-1

SW-

-NO

615-2 . .

. . 0-9

SW-

-NO

7353 . .

. . 3-7

SSW--

-NNO

8620 . .

. . 1-8

SSW-

-NNO

114-1 . .

. . 2-8

W-

-0

780-0 . .

. . 1-3

w

0

685-2

16

Ubersicht der Thalwege des Adlergebirges. Die ausgezogenen Linien sind Bach- und Fltisslinien, die punktirten bedeuten die Rttckenlim6

Al = Albafluss AO = Wilde Adler I! Barnwald BO = Stills Adler Oa = Castolovic Ce ~ Gernikovic D = Desclmey Dd = Dedinabarh Be zz Desclmeyer Grosskoppe Dob Dobruska G = Giesslmbel H Ilauptrticken des Adler- gebirges Hazz Habelschwerdter Rttcken Hr zz Hradek J zz Johnskuppe

Von den Buchstaben bedeutot: Kl =_Kl6sterle Kn Kneznafluss Kos = Eostelec a. d. Adler Kr = Kronstadt Li = Litic M = Mcttaiifluss Me = Die hohe Mouse Mz = Mezific Na = Nachod Ne = Nekor Nf = Nesselfleck KM Neustadt a. d. Mottau 01 = Olesnic Op zz Opocno Our =; Oufim, Aurini Po = Pottenstein

RD

~ Reinerz

Ech

Reichenau

Ri -

: Ritscbka

Ro :

= Rokitnitz

Rok

Rokytenkabach

S =

Schnappe

So :

z Solnic

Ty ■:

z Tynist:

Til

= Hohenbruck

Va -

= Vamberg

Vy ■■

Vyhnanice

ZS :

; Stiebnitz

ZSa

Stiebnitzbach

i

- Senftenberg

17

Nachdem im Vorhergehenden erne Beschreibung der Bodenerhebungen gegeben wurde, moge nun cine Charakteristik der Tief enlinien oder der Thai we ge des Adlergebirges folgen. Das Adlergebirge als ein Glied des Sudetensystemes gehort ebenfalls in das System der Gebirgsfalten, deren Streichen von NW nach SO geht. Es werden daher in diese Richtung auch die Haupt-Tiefen- linien oder die Langsthaler, und in die darauf seukrechte SW-NO-Richtung die Querthaler fallen. Da jedoch die petrographischen oder Gesteinsgrenzen sehr h&ufig die Richtung N-*-S einhalten, so wurden dadurch die bemerkten zwei Hauptrichtungen bei der Ausbildung der Thaler ebenfalls modifizirt, und die Langs- thaler in die Richtung NNW-SSO, und die Querthaler in die Richtung SSW-NNO abgedrangt, auch die reine N-S Richtung komn.t bei den Thalwegen mutches- Wal vor.

Als Hauptthal ist das der wilden Adler zu betrachteu, welches das ganze eigentliche Adlergebirge im engeren Sinne in Form einer halben Ellipse einschliesst und sannntliche abfliessende Gewasser des Nordost-, Siidost-, und Siidwest-Abhanges aufnimmt und abfuhrt. Wesentlich verschieden sind die Thallinien des no.dosthchen von jenen des siidwestlichen Abfalles des Gebirges. Erstere durchwegs kurz, moht entwickelt, mit starkem gleichmassigem Gefalle, leztere von erhebheher Lange, nit grosser Entwickelung und sehr ungleichmassigera Gefalle. Da die ersteren, welche sammtlich in die oberste Stufe des Adlerthales milnden, einander gleich und yon geringer Bedeutung sind, habe ich fiir dieselben nur em typisches Bei- apiel, den Kronstiidter Bach, gewiihlt, w&hrend von den lezteren sammtliche wich- tigere Thalwege angefflhrt wurden; nemlich das Rokitnitzer-, Reichenauer oder Kn6zna-, Alba- und das Goldbach-Thal. Ein zweiter im Bereiche des Adlergebirges befiudlicher grosser Thalweg ist der der Mettau, von welchem jedoch nur der Abschnitt von Nachod bis Neustadt in den Bereich des Adlergebirges fallt und hier «las Gieshiibler oder OleSnicathal aufnimmt Endlich wird das Adlergebirge im weiteren Sinne auf seiner sudostlichen Seite theilweise von dem Thale der StiUen Adler begrenzt, welches ich jedoch, da dasselbe seinem grosseren Theile Qach einer anderen orographischen Gruppe angehort, spater besprecheu will.

In der nachfolgenden Tabelle sind die eben genannten Thalwege in Bezug ^f ihre wichtigsten Momente ubersichtlich zusammenngestellt. Unter Thalweg wird hier jene Linie verstanden, welche durch die Richtung der natiirhchen Boden- oberfiache des Thalgrundes, abgesehen von dem fortwahrend sich iindernden Bette des Wasserlaufes, gegeben ist. Die in der Tabelle enthaltenen Columnen bedurfen kaum einer weiteren Erklarung. Unter Entfernung'' wird die Sumine der Langen des Tahlweges von einer uatiirlichen Krummung des Thales zur anderen verstanden. '^ Colunune „Gefalle« enthalt die Angabe, auf wie viele Einheiten der honzon- t&len Entfernung die Hbhe um eine Einheit zunimmt, also z. B. 1 : 114 heisst, dass auf H4 Meter Entfernung die Hone um I Meter zunimmt.

18

Tabelle iiber die Thalwege im uud um das Adlergebirgo.

Name

dea

Thalweges

Von

bis

Seeholie der gen. Orte in Metern

Ilohen- differenz

von . . .

bis . . . in Met.

Entferng von . . . bis . . .

in Kilom.

Gofalle von . . .

bis . . .

Richtung

dflS

Thalweg68

1. Wildes AdlerTh.

2. Kronstad ter Bach

8. Rokyten ka Th.

4. Stlebnitz Th.

Quellen am todten Mann

Bei den Seefeldern

Kronstadt, bei der Miible

Barenwald. bei der Briicke

Nesselfleck, bei d. Briicke

Klosterle, bei der Kirche

Unter-Nekof, bei der Brtloke . . . .

Senftenberg, bei der Briicke . .

Litic, unter derBnrgrnine

Pottenstein, unterhalb der Kirche . .

Tynist, Vereiniguug d. Wilden und stillen Adler

Von den Quellen bis Tynist . . . .

Quellen unterm Kreisel-Berg . . . .

Kronstadt, Mundung der Strasso von Friedrichswald

Kronstadt, bei der Miihle

Von den Quellen bis zur Miindung .

Quellen bei Oberdorf

Rokitnitz, Miible unterh. d. Kirche .

Senftenberg, Miindung in d. Adler .

Von den Quellen bis zur Mundung .

Quellen unter der Deschney6r Koppe

Annaglashiitte unterh. Luisenthal . .

Muhle oberh. d. Sobina Kapelle . .

Slatina bei der Kirche

Doudleb, Miindung in die Adler . .

Von den Quellen bis zur Mundung .

800 754 604 GOO 512 465 4. -SO 400 886 '297

250

900

720 604

800

570 896

1000 794

555

:s90

280

46

90 04

H8 47

85

.-io

14 89 47

550 I 80

286

230 174

10 I

200 2119 105 1 10

720

1-4

102 12-7

10-8

5o

o-o

9-4

io-.-s

7-4 18 6

92-3 1-8

1-5

2-8

5-8 I II

17-2

2.6

8-3

11-8

11-4

34-1

1 : 24 1 : 114 1 : 1 98 1 . 117 1:117 1 : 1 88 1 : 3 1 3 I : 730 1 : 83 1 : 390

1 I 168

1 : 7

1 : 27

1:12

1 : 25 1 : 65

1 : 43

1 : 1 3 1 : 35 1 : 72 1 : 112

1:47

NO-SW NW-SO

NW-SO NNW-SSO NNO-SStf N-S 0 w

o-w

O-W

wnw-oS°

NNO #*

NNO SSW

N-S

N 8 NNO-SS^

19

Name Thalweges

Von bis .

Seehohe dor gen. Orte in Metern

Hohen- differenz von . . . bis ... in Met.

Entferng Gefalle

von . . .

bis in Kilom.

von . . . bis . . .

Richtung

des Thalweges

KneinaTh

Alba Th.

7.

^oldbach OeilinaTh

•Mett

auTh

Th.

Quellon irn Scheithauwald bei Podol Brettgraben bei Gr. Auerscbim . . Pofifi-Miihle bei Unt. Prorub . . . Reichenau unweit des Bahnbofes . Synkow, Mundung in den Albabach Von den Quellen bis zur Mundung Quellen sildl. unterh. d. 11. Mense Einmtindung d. Scberlichgrabons .

Michovy, Gabelmiihle

Solnic an der Brttcke

Castolovic, Mundung in d. Adler . Von don Quellen bis zur Miindung

Quellen oberbalb Sattel

Mublo unterlialb Kobylinka-iierg .

Masti, bei der Brttcke

Mezeffc, bei der Brttcke

llohenbruck, Miindung in die Adler Von den Quellen bis zur Miindung .

Nachod bei der Brttcke

Neustadt a. d. M. bei der Brttcke . Quellen am Abbange d. II. Mensc . Ober Giesshttbe] bei der Mtthle Neu-Hradek, Miihlo bei der Brttcke . Pcklo, Miindung in d. Mettau . . . Von den Quellen bis zur Miindung .

790 655 418 295 265

950 791 505 328 200

800 600

324

252 240

830 80 J

900 075 460 322

235

137

123

30

525

169 286

177 68

090

200

270

72

12

020

30

225 216 138

578

2-3 6-2

8-8 7-3

23-6

3-5

7-3

13-6

11-9

30.3

4-4 111', 191 14-8

68-2

14-4

1-8

lO'O

o-o

18'4

1 : 10 1 :88

1 : 72 1 :245

1 :45

1 : 22 1 :26

1 : 77 1 : 175

1 :63

1 : 17

1 :50

1 :2G8

-1 : 1225

I : 86

1 : 479

1 :8 1 :49 1 :43

1 :32

N— S

NNO-SSW NNO-SSW NO-SW

N— S

NNO-SSW NO— SW NNO-SSW

0— W

N-S

o-w

N-S

N-S

SO-NW NO-SW SO— NW

2*

20

Betrachten wir nun die Thalwege, welche in der vorstehenden Tabelle iiber- sichtlich zusammengestellt wurden, einzeln.

1. Das wilde Adler Thai*) ist cias charakteristischo Hauptthal des eigeut- lichen Adlergebirges, indem es das gauze Gebiet desselben auf der Nordost-, Ost- und Sudseite in Form einer halben Ellipse einschliesst, deren grosse Axe zu dem Streichen des Hauptkammes nahezu parallel ist. Die Form des Thales macht alle Phasen (lurch, welche bei den Thalwegen des Adlergebirges vorkommen und durch- zieht audi alle Gesteinsformationen desselben. Man kann die gauze Erstreckung des Thales in fttnf Abschnitte theilen, in denen dasselbe abwcchselnd als Langen- und als Querthal anftritt. Gewohnlich nimmt man den Beginn desselben in den See- feldern an, einer 1/5 km. langen und 0'5 km. breiten Eiusattelung von 754 "'■ Seehdhe, einer sumpfigen, mit grosseu Wassertiimpeln bedeckten und ringsum von dichtem Hochwald eingeschlossenen Hochfiache, welche die orographische Verbindung des Adlergebirges mit dem Ilabelschwerdter Gebirge herstellt, und welche zugleicb die Wasserscheide zwischen der Elbe und Oder, also zwischen der Nordsee und Ostsee bildet. Doch befinden sich die eigentlichen Quellen der wilden Adler noch urn 40—50 Meter holier nordostlich von hier unter der Wald-Kuppe des „Todten Mannes" im Habelschwerdter Gebirge in der Grafscbaft Glatz. Der oberste Abschnitt enthJilt die Strecke von den Seefeldern bis NesseMeck, ziebt nahezu pa- rallel zum Hauptrucken von NW nach SO, hat eine Liinge von 332 Km. Diesel ganze Abschnitt zeriallt wieder in drei Tboile, in den oberen bis Kronstadt, <lc" mittleren bis Biirenwald und den unteren bis NesseMeck. Von diesen hat del obere und untere das grosste (nemlich 1 : 114 bis 117), dor mittlere (1 : 198) das kleinste Gefalle. Dieser Abschnitt ist als Langenthal zu betrachten, welches U> seinem Grunde im oberen Theile bei Schwarzwasser die Grenze zwischen den* Quadermergel westlich und dem rothen Gneiss ostlich bildet, im unteren The16 jodoch von ebengenanntom Orte bis Biirenwald im Glimmerschiefer, daun blS Nesselneck im Gneiss eingebettet ist Das Thai ist bier nicht symmetrisch gebild6 t, die rechte, westliche Seite steigt ani'angs sanft an und ist mit den Hausern del zahlreichen Ortschaften bedeckt, welche ununterbrochen aufeinanderfolgen. I'1 'e Entfernung von etwa I%5 Km. von der Thalsohle beginnen in der Seehohe VO 750 bis 800 m. die steil abfallenden, dicht bewaldeten Lebnen des Hauptkarnm6" des Adlergebirges, welches die Seehohe von 1000 in. erreicht. Auf der li"k<'^ dstlichen Seite des Thales steigt das Terrain unmittelbar von der Sohle 50 ° 100 m. steil empor, und zieht dann in sanfter Neigung ebenfalls dicht bewalj e bis zum Hauptrucken des Habelschwerdter Gebirges (800 m.) hinauf. Diesen CU ^ rakter bchalt das Thai bis Biirenwald, von da ab riicken die beiden Thallet>llC

*) Ich gebrauche hier das an Ort und Stelle allgemein libliche Feminin

anatatt des allerdings sprachrichtigen Masculin „der Adier", dessen sich nouestens enuge bedienen. Das Feminin dttrfte seinon Ciruml in der slavischen Benenang des Flusses (spr. Orlitze, deutsch: die Adlerin) haben, woraus zuerst im Deutschen: die Ocrlitz oder entstand, wie der oberste Abschnitt des Flusses von Manchen audi jetzt noch gennant * Spiiter aber wurde die abgekttrzte Uebersetzung mit dem gcwohnten Feminin „die Adlei gcnommen. Im (Juellengebiete des Flusses gibt es fUnf Ortsgemeinden, welche den Namcn oder Oerlitz fiihren: Hohen-, Ober-, Nieder-, Klein-, und einfach Erlitz.

.die Adler Geologc" ^Orlice

Krlit* wird

,.» ill''

litz

Durchbruch der wilden Adler bei Litic.

22

naher zusammen, das Thai wird enger, bis es bei Nesselfleck nahezu unter einem rechten Winkel umbiegt, urn den zweiten Abschnitt seines Laul'es zu bilden.

Dieser reicht von hier bis Unter Nekof, hat eine Liinge von 121 Km. uud ein wechselndes Gefalle von I : 100 bis 1 : 200. Hier durchbricht die wilde Adler das Gebirge und ist daher das Thai ein Querthal. Es ist ganz iin Gneiss und Amphibolith eingebettet, sehr enge, zum Theile schluchteufijrmig und ist die Thalsohle liier 80 bis 100 m. tief in das abfallende Terrain des Adlergebirges erodirt. Im oheren Theile ist das Gefalle weit grosser als im unteren, wo dasselbe gegen Nekof zu iuuner inehr abnimmt. Von Nekof beginnt der dritte Abschnitt des Thalweges, welcher bei Litic, oder richtiger bei Zachlum endigt. Er ist 19*7 Km- lang und hat das kleinste Gefalle, welches von 1 : 300 bis 1 : 800 variirt, besonders von Senftenberg bis Zachlum ist das Gefalle sehr gering. In diesem Abschnitt ist das Thai wieder ein Liingenthal ist durchwegs im Pliinermergel der Kreidefor- mation eingebettet, die Thalsohle ist Of) bis 1 0 Km. breit, und beiderseits von steilen, 20 SO m. hohen, tbeilweise bewaldeten Lehnen eingefasst, welchc die zahlreiehen vom Adlergebirge auslaufendeu ISergriicken abschliessen. Dann folgt das kurze Durchbruchs- oder Querthal von Litic als vierter Abschnitt, 7"4 Km- lang, mit dem grossten Gefalle (1 ; 83) des ganzen Adlerlhales, (lessen Gew&sser sich in wildromantischer Schucbt durch den hier entblossten Granit einen Weg bahnen. Die enge Thalsohle ist 150—200 in. tief in den Granit eingeschnitten. Dieser Durehbruch kreutzt die grossen Verwerfungespalten, welche von Reichenau iiber Geiersberg nach Siidost ziehen, und gehiirt eigentlich nicht mehr in das eigen- tliche Gebiet des Adlergebirges. Doch iindert der Thalweg beim Austritt aus der Schlucht von Litic nocb vor Pottenstein seine Richtung unter einem rechten Winkel, und wird nun in seinen leztem Abschnitt vou hier bis Tynist wieder zum Liingen- thal. Nach dem Austritt des Elusses aus der Schlucht von Pottenstein wird die Thalsohle breiter bis 12 Km. bei Doudleb, verengt sich bei Adler-Kostelec wieder bis auf 200 m. jedoch nur auf eine ganz kurze Strecke, urn dann die Breite von 1 bis 1-5 Km. bis zur Vereinigung mit der stillen Adler bei Tynifit zu behalten. Der Thalboden ist anfangs im Planer der Kreideformation, dann aber in diluvialem Sand und Schotter eingebettet, und auf beiden Seiten von steilen Abhiingen scbarf begrenzt, deren Hone iiber dem Thalboden bei Doudleb nocb (50—80 m. betragt, dann aber bis auf 10—20 m. abnimmt. Das durchschnittliche Gefalle auf der ganzen Strecke dieses lezten 18'6 Km. langen Abschnittes ist 1 : 396, hier so wie iiberall die kiirzeste Strecke des natiirlichen Thalweges und nicht den Lauf des Flusses als Liinge gerechnet. Jedoch ist das Gefalle in den einzelnen Theilen sehr ungleich vertheilt, am grossten von Pottenstein bis Doudleb (1 : 146), am kleinsten zwischen Doudleb und Adler-Kostelec (1 : 1450), wiihrend die lezte Theilstrecke von Adler-Kostelec bis Tynist sich dem durchschnittlichen Gefalle der ganzen Strecke mit 1 : 405 niihert. Der ganze Thalweg der Wilden Adler vom Ursprung bis Tynist hat eine Liinge von 92-3 Km. und ein mittleres Gefalle von 1 : 168. Da die .u«,nult' Entfernung vom Ursprung bis Tynist 36'0 Km. betr&gt, so ist die Entwickelung des ganzen Thalweges der wilden Adler 256, also eine sehr grosse.

Von den Nebenthalern, welche in das Thai der wilden Adler miinden, baben diejenigen des obersten Abschnittes des Thales alle denselbeu Typus und es ist

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(labor hinreichend, wenn ich hier ein solches Thai, welches charakteristisch ist, anfuhre und zwar ist dies

2. Das Kronstadter Thai. Seine Quellen befinden sich oben am ostlichen Abhange des I Iauptk amines in der Einsattelung zwischen dem Kreisel- und Schnitt- berg in einer Seehohe von etwa 900 m. sammeln sicli zu einem ansehnlichen Bach, welcher im oboren, steilen, waldigen Abschnitt in einer Schlucht mil, einem Ge- falle von 1 : 7 herabsturzt. Der zweite oder untere Abschnitt des Thalweges ist im Glimmerschiefer und im Planer erodirt, wfihrend der obere im Gneiss einge- bettet ist. Dei untere Abschnitt ist offen und hat ein viel goringeres Gefalle nemlich 1 : 27. Die Liinge beider Abschnitte ist nahezu gleich, nemlich 1*8 und W Km. also zusammen der ganze Thalweg 2' 7 Km. Die Entwickelung desselben betragt nur P08, ist also sehr gering, wie bei alien den kleinen Thalern, welche auf der Ostseite des Hauptkammes mit der Richtung nach Ost, ONO oder OSO hfcrabziehen und in das wilde Adlerthal niiinden.

In der Durchbruchstrecke des Adlerflusses zwischen Nesselfleck und Nekof "uinden nur zwei bedeutendere Bache, der Grenzbach, welcher von Rothflossel und der Orlickabach, welcher von Bolnn. Petersdorf lierabkomint, in denselben und zwar beide auf der Ostseite. Dagegen miinden in das wilde Adlerthal in seinen Unteren drei Abschnitten mehrere wicbtige Thalwege, welche den ganzen westlichen und sudwestlichen Abhang des Adlergebirges entwassern. Sie alle haben einen ■Dehrfacb gebrochenen Lauf, (lessen Richtung aber in der Regel dem Streiehen der Langsrtlcken (NW— SO), oder der Querriicken (SW— NO) paiallel ist. Doch er- leiden alle mit Ausnahnie des Albathales in ihrem Laufe eine kurze Ablenkuug, nach Sfidost, wohin sie durcb. die in der Richtung NW— SO erfolgte Faltung des Gebirges abgedrangt werden. Die wichtigeren derselben sind folgende:

3. Das Rokytenka Thai. Dasselbe beginnt oberhalb Oberdorf am sttd- ^estlichen Abhange des Oberwaldes in 800 in. Seehohe im Gneissterrain, ist im °beren Abschnitte sehr enge, von steilen, unbewaldeten Abhiingen eingeschlossen, hat bis Rokitnitz eine Liinge von 5'8 Km. und ein Gefalle von 1 : 25. Oberhalb &okitnitz wird der Thalgrund etwas breiter, jedoch nirgend iiber 150 m. breit, 1]|id ist von da bis Senftenberg beiderseits* wieder von steilen, meist bewaldeten, etwa 30—35 m. fiber die Thalsohle emporsteigenden Abhiingen eingeschlossen ""d meist im Unter-Planer der Kreideformatiou eingebettet. Dieser zweite oder u"tere Abschnitt des Thales heisst audi die Suchcj, hat ein Gefalle von 1 : 65, Und miindet nordwestlich von Senftenberg in einer Seehohe von 396 m. iu das Adlerthal. Die gauze Liinge des Thalweges betragt 172 Km. und seine Entwickelung *"«1 ist also eine geringe.

4. Das Stiebnitz Thai hat sein Quellgebiet auf den sudlichen Abhiingen ,ler Deschneyer Gfosskoppe und auf den westlichen Abhiingen des Lotzenberges in der Seehohe von 950 bis 1000 m. Die Quellen sammeln sich in zwei tief ein- Sescbnittenen nach Sudwest gerichteten, bewaldeten Sehluchten, welche sich ostlich von <ier Anna-Glashutte sudlich von Louisenthal vereinigen, bei welcher Glashfitte die Qewiisser ein von Louisenthal herabkommender Bach vorstiirkt. Das Gefalle auf dieser °bersten Strecke ist ein sehr grosses und betragt 1 : 13. Audi die zweite Strecke (l°s Thalweges ist eine 200 bis 250 in. tief in den Gneiss eingeschnittene Schlucht,

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welclie von der alten Glashiitte bis Stiebnitz nach SSO, dann aber bis zur Miihle bei der Sobina Kapelle nach Siiden zieht. Dor Theil bis Stiebnitz ist dicht bewaldet, wildromantisch, von West und Ost stiirzen sich Wildbache in's Thai, von denen der aus dem Geiersgraben der bedeutendste und wichtigste ist, denn Kings desselben fuhrt ein Waldweg iiber den Hauptkamm des Adlergobirges zwisclion dem Kreisel- berg und Schnittberg hienuber nach Kronstadt. Am rechten steilen Abhange, welchen die Karlslehne bildet, liegen die einzelnen Hiitten von Rassdorf und Scheithau zerstreut, spiiter werden die Abhange, besonders auf der linken, ostlichen Seite weniger steil, der Wald zieht sich auf die oberste Riickeniinie zuruck und die freie, ausgedehnte Lehne erscheint von oben bis unten von den zahlreichen Hausern des ansehnlichen Dorfes Gross-Stiebnitz bedeckt, in welches von West und Ost eine zieralich gute Strasse fuhrt. Diese 8-3 Km, Iange Strecke hat das nocli immer ansehnliche Gefiille von 1 : 35. Der dritte Abschnitt des Thalweges ist der von der Sobina-Muhle bis zur Kirch e von Slatina. Das Thai ist hier zwar noch immer enge, aber nicht mehr schluchtartig, hie und da der Thalgrund 50 bis 100 m- breit, die Hiinge des Thales auf beiden Seiten noch immer steil, aber nur mehr 50 80 m. boch. In der Mitte dieses Abschnitles inundet unterhalb Himmlisch- Rybney der ansehnliche Klausenbach, dessen Quellen am sudlichen Abhange der Reitei'koppe sich befinden. Der Thalweg verliisst hier das Gneissgebiet und tritt in das des Unter-Pliiners ein. Sein Gefiille auf dieser lJ-8 Km. langen Strecke betragt 1 : 72. Der lezte Abschnitt des Thalweges von Slatina bis zur Mtindung in die Adler bei Doudleb hat sehr viele Ahnlichkeit mit der Strecke der wilden Adler von Litic bis Pottenstein. Auch hier durchbricht derselbe den blosgelegte" Granit in einer tief eingeschnittenen, wilden Scblucht („Certuv dul" das heisst: Teufelschlucht), mit starkem Gefiille und erleidet eine kurze aber bedeutende Ablenkung von seinem Laufe. Beim Austritte aus dieser Scblucht bei ZakopanK'1 wird das Thai 200—300 m. und daruber breit und inundet unterhalb Wamberg bei Doudleb in das Wilde Adlerthal. Die Abhiingo auf beiden Seiten dieses Thales erheben sich nur 20—30 m. tiber den Thalgrund. Das durchschnittliche Gefal'e dieser lezten, 114 Km. langen Strecke betragt 1:112. Die Entwickelung <leS ganzen 34-1 langen Thalweges ist 1*81, genau so gross wie beim Rokytenka Thai- 5. Das Knezna Thai. Dasselbe miindet zwar nicht direckt in das Haupt" thai der Adler, sondern in das der Alba, allein es geschieht dies fast unmittelbf'1" (nur 1 Km. entfernt) vor der Mtindung der lezteren in die Adler, und es ent- spricht diese lezte kurze Strecke des Albathales mehr der iiauptrichtung des Knrznathales, so dass man lezteres orographisch wold als selbststiindig betrachte kann. Die Quellen des Baches, der diesen Thalweg erodirte, liegen nicht am Hauptkamme, sondern im 8cb.eithau.wald an der Karlslehne bei Podol, einem vo der Deschneyer Grosskoppe auslaufenden und zum Iiauptriicken parallelen Neben riicken in einer Seehohe von nahezu 800 m. und nahe der Grenze des Gliuune schiefers mit dem Gneisse. Daber behiilt das Thai den Gharakter eines Gebirg thales nur auf die kurze Strecke von 23 Km. bis etwa I Km. sudlich von den lezten Hausern von Drettgraben entfernt, auf welcber es das starke Gefiille vo 1 : 10 hat. Von hier aus wird der Thalgrund etwas breiter (20—50 m.) das Ge" falle geringer (1 : 38) bis der Thalweg von der Boric Miihle bei Unter-Brorub «

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das Terrain der Phyllite eintritt. Die beiderseitigen Thalabhftnge sind steil, meist bewaldet und 60—100 in. hoch. Im Thalgrunde befindcii sicb nur hie mid da kleine Hftusergyuppen. Dagegen ftndert sich das Aussehen des Thales etwa 4 Km. weiter, wo dasselbe bei dcm Dorfe Lukawic eine scharfe Wendung nach Siiden macht. Der Wald verschwindet von den niedrigen Abhangen, der Tlialgrund ist breiter und ununterbrochen bis Reichenau mit den Hiiusern der Dorfer Lukawic und Habrowa besezt. Der Thalweg tritt bei Lukawic aus dem Pbyllit in das Terrain des Unterplaner. Das Gefftlle auf dieser 88 Km. langen Strecke ist 1 : 72. Der lezte Abschnitt reicht von Reichenau bis zur Mundung in das Albathal bei Synkow. Der Tlialgrund wird bier 400—500 m. breit, die denselben begrenzenden Abblnge sanft, wenig bewaldet, nur 30—40 m. hoch, der Untergrund theils Planer theils diluvialer Sand und Schotter, und das Gefftlle dieser 7-3 Km. langen Strecke, "in geringes, nemlich 1 : 245. Die Entwickelung des ganzen Thalweges der KnSzna betrftgt 1-22, ist also eine geringe.

6. Das Alba-Thai ist das interessanteste Thai des Adlergebirges und unter jenen Thalwegen, welche ganz in das Terrain des Adlergebirges fallen, audi das langste. Das Thai behalt am lftngsten (iiber 16 Km.) seinen Hochgebirgscharakter bei, durchbricht zwei Liingsriicken, einen bei Deschney, den zweiten bei Michovy, beginnt im Gneiss, bildet eine lange Strecke hindurch die Grenze zwischen Gneiss und Gliminerschiefer, nimmt seinen Weg durch den Gabbro bei Deschney, (lurch den Amphibolith und den Phyllit bei Skuhrow, urn endlich oberhalb Solnic in den das ganze Gebirge auf der Westseite umgebenden unteren Planer der Kreidefor- uiatlon einzutreten, so dass in seinem unteren Bachbette Gesteine aller Formation des Gebirges neben einander liegen. Die Quellen des Albabaches liegen siidlich inter der Hohen Mense in der Thalmulde zwischen der Sattlerkoppe und dem Griinwalder Riicken in der Seehfihe von etwa 950 m. und sammeln sich in mehreren, tief in den Gneiss eingeschnittenen, bewaldeten Schluchten, welche sich bei der Scherlichmtihle vereinen, und 2 Km. tiefer aucb noch das Wasser des von Nord- Ost kommenden Scherlichgrabens aufnehmen, durch welch letzteren ein Weg tiber (|en Ilauptkamm nach Grunwald hiniiber, sowie zu den Seefeldern ftihrt. Das Gefalle dieser obersten, 3-5 km. langen Strecke ist 1 : 22. Audi im zweiten Abschnitt, von der Mundung des Scherlichgrabens bis zur Gabelmuhle bei Michovy behalt das Thai seinen Gebirgscharakter. Der Abschnitt besteht aus drei Theileu, dem °beren bis zur Tanndorfer Glashutte mit der Iiichtung N-iS, dem mittleren von Deschney bis zu den Hiiusern von Wiederdriss mit einer, von der friiheren, um °iueu rechten Winkel abweichenden Iiichtung von 0— W, und dem unteren Theile wieder mit der Richtung N— S. Die beiden ersten Theile sind enge, meist mit Wald bedeckte Schluchten, welche 100-150 m. tief in das Terrain eingeschnitten s'ud, und an ihren Lehnen nur wenige einzelne Hiiuser haben, wogegen der mittlere Thei] ein bis 100 in. breites, von kahlen Abhiingen eiugeschlossenes Thai bildet, dessen Grund von zahlreichen Hiiusern des Ortes Deschney bcdeckt ist. Das Geiiille dieses 7'3 Km. langen Abschnittes betriigt 1 : 26, ist also nahezu dasselbe, wie des ersten Abschnittes. Der dritte Abschnitt des Thales besteht wieder aus zwei Theilen. Der obere geht bis zur Rosahutte oberhalb Skuhrow, ist schluchtartig und tief in das Terrain eingeschnitten, fast gar nicht bewohnt (ausser den Bewohnern einiger

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Miihlen), und hat noch ein starkes Gefalle von 1 : 50, wahrend der untere Theil bia zur Brticke von Solnic sicli immer mehr erbreitet (bis auf 300 m. bei Solnic), ganz mit Hausern bedeckt, und von sanft abfallenden, 40 50 in. hohon, unbe- waldeten Abhangen eingeschlossen ist Das Gefalle ist liicr nur 1 : 120. Der vierte Abschnitt reicht von Solnic bis zur Miindung des Thales in jenes der wildeu Adlcr bei Castolovic. Derselbe ist eiu offenes, bis 400 m. breites Thai, von sanften, niedrigen, unbewaldeten Abhangen beiderseits eingesaumt, auf dessen Grunde sich die bedeuteude Ortschaft Cernikovic befindet. Bei diesem Orte wird der Bach von seinera bisher siidwestlichen Laufe durcli den verliingerten Bergriicken von Vyhnanic unter einem beinnlie rechten Winkel nach Siiden abgedriingt, und behalt aucli die Richtung N S bis zu seiner Vereinigung mit dem Knezna-Bache bei, von wo ab das Thai wieder die Richtung NO SW (die Richtung der Knezna) anniinint. Das Gefalle auf dieser 1 P9 Km. langen Strecke betriigt 1 : 175. Die Entwickelung des ganzen Thalweges der Alba ist l-28.

7. Das Go Id bach- oder Dedina-Th al. Das Thai hat zwei Namen, da der dasselbe durebfliesseade Bach in seinem oberen Theile, niimlich vom Ursprunge bis zu dem Orte Meziric den Namen Goldbach, in seinem unteren Theile von da ab bis zur Miindung in die vereinigte Adler bei Hohenbruck den Namen Dedina- bach fiihrt. Der Lauf desselben erleidet zweimal eine Brechung unter, einem rechten Winkel, und wird dadurch auch in drei natiirliche Abschnitte getheilt : in den oberen, mittleren und unteren Abschnitt. Der obere Abschnitt beginnt 0-5 Km. unterhalb dem Dorfe Sattel am Fusse der Hohen Mense, wo sich zwei kleine B>iiche, der eine von Polloin vom Westabhange der Hohen Mense, der andere von Sattel und zwar vom Westabhange der Sattlerkoppe herabkoinmend, vereinigen, dereu Quellen in 800—900 m. Seehohe liegeu. In diesem obersten Theile des oberen Abschnittes sind nur die Thaler im eigentlichen Quellengebiete enge und schluchtenartig geformt, S[>ater sind sie breit, von niedrigen, unbewaldeten Abhangen begrenzt. Das Gefalle in diesem im Amphibol und Glimnierschiefer eingebetteten Thalweg ist 1:17, also ein sehr bedeutendes. Dagegen bildet der zweite Theil dieses Abschnittes von der Kobyliiika-Miihle bis zu dem Doric Masty ein 14*6 Km. langos Gebirgsthal, welches 80—100 m. tief in das umgebende Phyllit-Terrain erodirt, enge und nieist schluchtenlormig geformt ist, und ein Gefalle von 1 : 5(5 hat. Die Ilaupfrichtung dieses Thalabschnittes geht von NNO nach SSW, und treunt der- selbe das niedere Bergland auf seiner Westseite ziemlich scharf vom eigentlichen Gebirge auf seiner Ostseite.

Der mittlere Thalabschnitt hat die Richtung von OSO nach WNW und durch- schneidet das gauze, das Adlergebirge umgebende niedere Bergland, anfangs an del* Grenze zwischen Phyllit und unterem Planer, dann ganz in letztetem, und endlich zwischen Dobrngka und Meziric, theils im Oberplaner, theils in diluvialem Lehni, theils im Alluvium eingebettet. Das Thai ist hier durchaus offen und breit (von 100-800 i»-) von sanft abfallenden, wenig bewaldeten, kaum 10 20 m. hohen Abhangen einge- saumt, und hat. der gauze, 19 4 Km. lange Abschnitt ein mittleres Gefalle von 1 : 2(58. Der untere Abschnitt von Meziric bis Hohenbruck (Dedinabach genannt) hat die Richtung von N nach S, liegt beinahe ganz im Alluvium. Das Thai ist breit und olfen, sowie im mittleren Abschnitt, die Abhiinge desselben sind noch

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niedriger, und das Gefiille dieser, 14-8 km. langen Strecke betr&gt nut 1 : 1225, was davon herriihrt, dass sick die Waaser des Baches schon in seiuem mittlereu und oberen Laufe in das dort vorlierrscliende Gestein, und zwar im oberen Ab- schnitt infolge ihres parallelen Laufes mit dera Streichen so tief eingeschnitten haben, dass die Different des Gefiilles zwiscben dem oberen und unteren Endpunkt des Abschnittes eine so geringe wurde. Dieses geringe Gefiille hat audi an der Miin- dungsstelle bei Hohenbruck eine Stauung, einen bedeutenden Schuttkegel und eine Ablenkung des Wasserlaufes bewirkt. Die Entwickelung des ganzen Thalweges ist 1*72, also eine bedeutende.

8. Das Mettau-Thal. Dasselbe wurde vom Verfasser dieser Zcilen bereits in einer friiheren Arbeit*) besprochen, und wurde bier nur derjenige Abschnitt dieses Thales aufgeuommen, welcher zum Adlergebirge gehort, namlich der Abschnitt von Nachod bis Neustadt an d. Mettau, der dieses Gebirge auf der Nordwestseite be- grenzt. Nachdem der Mettau-Fluss oberhalb Nachod sich in einein 500—800 m. breiten, theilweise versumpften Thale, westlich von den steilen Lebnen des rothen Sandsteines, ostlich von den sanften Abhangen des unteren Planer begrenzt, be-- wegte, tritt er bald unterhalb Nachod in die nordlichen Ausliiufer des Adlerge- birges em, und bat sich bier seinen Weg im Phyllit in vielfach gekrttmmten Win- dungen tief ausgewascheu. Das ganze Thai ist, hier eine, zwiscben felsigen, grossen- theils bewaldeten Lebnen befindliche, 100-150 m. in das Terrain eingeschnittene Schlucht, auf deren Grund streckenweise kaum Raum fur einen Fussweg neben dem Wasser bleibt. Der untere Theil dieses Abschnittes fuhrt daher im Volks- inunde auch den Namen „Peklo" d. h. die Holle. Das Gefiille auf dieser, 14'4 Km langen Strecke betragt 1 : 479. Die Entwickelung des Thalweges ist 2"21, also sehr gross.

9. Das Giesshiibel- oder 0,1 e S n i c a -Thai. Dieses ist ein Seitenthal des Mettautbales, welches bei der Peklo-Muhle in das letztere einmiindet. Man kann dasselbe in drei Abschnitte tbeilen. Der obere beginnt am Kratzbeerstein unter der hohen Mense, wo sich in 900 m. Seebobe die Quellen des Baches befindent Seiche sich in einer tiefen, im Glimmschiefer eingeschnittenen, waldigen Schlucht X!>nuneln, und auf der kurzen Strecke von 1-8 km. mit dem starken Gefiille von 1 : 8 zur Miible von Ober-Giesshiibel hinabsturzen. Von da beginnt der mittlere Abschnitt, welcher zur Miihle von Neu-Hradek gebt, und auf welchem das Thai "ufangs die Schichten des rothen Sandsteines, daim die des Phyllites quer durch- sebneidet.

Das Thai ist daher hier ein Querthal. Es ist auf seinem Grunde mit Aus- nahme der letzten Kilometerstrecke 50 bis 100 Km. breit, ziemlich offen, von sanften, Wenig bewaldeten, niedrigen Abbiingen eingeschlossen, und besit/.t auf dieser 10 6 km. langen Strecke ein Gefiille von 1 : 49. Im lezten unteren Abschnitt, zu welchem man eigentlich eine Strecke von 1—2 Km. ober Neu-Hradek reebnen sollte, iindert der Thalweg seine Richtung unter einem rechten Winkel, sowie auch seinen Cha-

*) Die Arbeitou der topograpli. Abtlieilung der Landesdurohforschung von Biilimen ia den Jahren 18C6-1871 (Sectionsblatt HI.) von Prof. dr. Karl Kofistka. Archiv d. Landes- dllrchf. II. Band, 1. Abth. S. 116.

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rakter, indem derselbe nunmehr sehr enge und schluchtenforaig wird. Steile, felsige Abhange, welche bis 200 m. tief theils ira Granit, theils ira Phyllit erodirt sind, bezeicbnen denselben bis zu seiner Miiudung in das Mettau-Thal bei den Peklo- Miihlen. Das Gefalle auf dieser, 6 Km. langen Strecke, betragt 1 : 43, ist also grosser als die des vorhergehenden Abschnittes. Seine Entwickelung ist, 1'45.

Die in den vorstohenden Zeilen beschriebenen orographischen Verhiiltnisse erklaren auch die V e r k e h r s- und C o nun u n i c a t i o n s 1 i n i e n, welche das ganze Terrain durchschneiden. Die Wichtigkeit, welche dieselben fiir das ganze Land besitzen, soil erst am Schlusse dieser Arbeit fiir das ganze hier beschriebene Ter- rain besprochen werden, da das Gebiet des Adlergebirges zu klein ist, urn daraus entsprechende Schlusse ziehen zu kfinnen, und sei hier nnr erwiihnt, dass drei Eisenbahnlinien dasselbe einschliesen, nemlich auf der Westseite die Strecke der ost. ung. Staatseisenbahn-Gesellscliaft von Tynist iiber Neusladt a. d. Mettau bis Nachod, auf der Siidseite die Strecke der bohni. Nordwestbahn von Tynist iiber Senftenberg bis Grulich, und auf der Ostseite, allerdings schon auf prenssicliein Gebiete die Strecke der preussiscben Staatsbahn Mittelwalde-Glatz. Alle diese Bahnon umranden, iudoui sie den natiirlichen Tiefonlinien folgen das Gebirge, keine durchschneidet dasselbe, und nur von einem einzigen Punkte, von Castolovic an der Nordwestbahn, wurde in den lezten Jahren eine Zweigbalin gegen das Gebirge zu iiber Reichenau bis Solnic gebaut. Vielleicht wird die Balm, welche ebenfalls, in neucster Zeit von Glatz nacb Reinerz fiilirt, von da iiber Lewin bis Nachod verlangert, wodurch das Gebirge audi von der Nordseite mehr zuganglich gomacht werden wurde als dies bis jezt der Kail ist. Dagegen gibt es eine Menge Strassen- ziige, welche von den Stationen der genamten Eisenbahnziigo tief in das Gebirg'6) ja auch iiber dasselbe hiniiber fiihreu. Chausseeartig angelegte Strassen fiihren von Neustadt nacb Neu-Hradek, nacb Giesshiibel und Sattel am unmittelbaren Eusse der Hohen Mense, von Opocno iiber Dobruska nacb den leztgenannten zwci Orten, dann nacb Solnic, Reichenau und Wamberg, von Castolovic iiber Solnic bis Skuhrov, von Wamberg iiber Reichenau bis Lukavic, von Senftenberg iiber Rokitnitz bis llimmlisch Rybney und Oberndorf, dann iiber Kunwald und den Sattel von llasendorf (650 m.) bis Batzdorf und Marienthal, wo die Strasse i" die liings dem obersten Thalabschnitt der wilden Adler auf der Nordostseite des Adlergebirges sowobl auf bohmiscber wie auf preussischer Seite parallel zu ein" ander angelegten Strassenziige einmundet. Die lczteien ziehen iiber Kronstadt und iiber den Sattel der Seefelder auf preussischer Seite bis Reiner/. Von diesfW Thalabschnitt fiihren vier Strassen iiber das Habelschwerdter Gebirge in's Neisse- Thal und nacb Glatz, namlich von Trtschkadorf iiber Falkeniiain nacb BengerS- doil, von Kronstadt fiber Keu-Weistritz nacb Habelschwerdt, von Biirenvvab' iiber Licbtenwald nach Nied. Langenau, und von Batzdorf iiber Rosenthal nacb Ob. Langenau. liber den Hauptrucken des Adlergebirges fiihren nebst der oben genannten iiber den Sattel von Hasendorf fiihrenden noch folgende Strassen : von Rokitnitz iiber Ottendorf und die Hohe Wurzel (797 m.) nach Barenwald, vo» Himmlisch-Rybney iiber den Sattel der Seifnerhiihe (925 in.) nach Schwarzwasser und Stahlseifen, von Gross-Stiebnitz iiber den Riicken unterhalb der Kronstiidter Kapelle (980 m.) nach Kronstadt, uud von Descbney iiber Luisenthal, den Sattel

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von Friedrichswald (1046) nach diesem lezteren Ort und Trtschkadorf, endlich die Strasse von Giesshttbel tiber den Sattel von der Schnappe (781 m.) nach Reinerz. Ausserdem gibj es zahlreiche Bezirkstrassen, welche die zalilreichen Ortscliaften auf dem Westabhange des Gebirges unter einander verbiuden. Man sollte glauben, dass die Zabl der Verkehrsmittel eine hinreichende sei, und doch wird von den Bewohnern iiber dieselben Klage gefiihrt, und zwar nicht ganz mit Unrecht, da Sich der grossere Theil derselben nicht in einem den Bediirfnissen entsprechenden Zustande befindet, woran freilich theilweise die Terrainverhiiltnisse selber schuid sind. Denn der Westabhang des Gebirges ist dicht bevolkert, die Hauser der grosseren Ortschaften z. B. Stiebuitz mit 1400, Rybney rait 1300, Ritschka mit 1200, Aurim mit 1100 Eiuwohnern u. s. w. finden in den meist engen Thalern keinen Raum und bedecken daher die steilen Abhange und die breiten Riicken der Ausliiufer des Hauptkammes bis zur Hone von 800 m., die Verkehrslinien niussen daher fortwahrend thalaufwiirts und thalabwarts gehen, wobei in der Anlage derselben den Bedingungen eines bequemen Transportes, sowie den kli- matischen Verhiiltnissen keine Rechnuug getragen ist, so dass dieselben bei grosseren Lasten Oder in der schlechten Jahieszeit kaum zu benutzen sind. Eine Ausnahme hievon bilden bios die oben angeftthrten chausseeartig angelegten Stras- senzttge. Eine projectirte Eisenbahnlinie von Senftenberg nach Rokitnitz wird zur Erschliessung ties sudlichen Theiles des Gebirges viel beitragen.

Was die Vegetation und die Bodenpr od ucte betrifft, so muss das westliche und siidliche Vorland von dem eigentlichen Gebirgsland unterschieden werden. Das erstere reicht von der gleich eingangs bezeichneten westlichen und sudlichen Grenze (Linie Neustadt, Opocno, Castolovic, Senftenberg) gegen Osten bis zur Seehohe von 450—500 m., hat also eine mittlere Seehohe von 300—350 m Hier ist der Boden fruchtbar, mit Feldfruchten jeder Art bebaut, hat wenig Wald (20—25%), in den breiten Thalgruuden gute Wiesen. Im Gebirgsland dagegen ist der Boden steinig, und gibt trot/, der sorgialtigsten Bebauung einen geringen Ertrag. Vorherrschend wird hier Hafer, Roggen, Klee und Kartoffel angebaut, Wiesen gibt es weuige, da die Thalgriinde zu enge sind, dagegen viel Wald und zwar ttber 42°/0 des ganzen Bodens. Von 700 m. Seehohe ist der grossere Theil, von 800 m. an nahezu der ganze Boden mit Wald bedeckt, welcher vorherrschend aus Fichten mit eingesprengten Buchen, Tannen und Fohren besteht, und als Hochwald bewirthschaftet wird.

Die Ausdehnung der BodenfLache in v ers c hi ode ner Seehohe, welche ich fur das in meinen fruheren Arbeiten von Bolimen beschriebene Terrain ermittelt habe, soil audi hier in den folgenden Zahleu mitgetheilt werden, da s;e einen sicheren Anhaltspunkt zur Beurtheilung der ganzen Bodenerhebung gibt. Ich habe mich bei Ermittelung der Flacheninhalte wieder des Planimeters Und 1) i den Berechnungen der bereits in fruheren Jahren von mir auigestellten Formeln bedient, und bemerke ich nur, dass die hier mitgetheilten Zahlen sich auf das innerbalb der Grenzen von Bohmen liegende, im Eingange dieses § durch bestimmte Linieu begrenzte Adlergebirge beziehen.

Ich habe hiebei folgende Fliichen erhalten :

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1. Gesammtes Terrain innerh. der bez. Grenze ober 200 m. Seehohe

89.070 Hektare,

2. Terrain ober der Schichtenlinie von 300 m 82.240 Hektare

3. 400 m 60.730

4. 500 m 41.660

5. GOO ra 23.510

6. 700 m 1.2.110

7. 800 m 5.940

8. n » 900 m 2.810

9. 1000 in 910

10. 1100 in 20

Daraus folgt fur die Ausdehnung des Terrains in den einzelnen Schichten:

1. Zwischen 200—300 m. Seehohe liegen 6.830 Hektare oder 7-7% des Gebietes,

2. 300—400 m. 21.510 , 24-2

3. 400-500 m. 19.070 21-4

4. 500—600 m. 18.150 20'4

5. 600—700 in. 11.400 12-8

6. 700—800 m. 6.170 6'9

7. 800—900 m. 3.130 35

8. 900-1000 in. 1.900 24

9. 1000 1100 m. 890 1-0 10. 1100-1200 111. 20

Man ersieht aus diesen Zahlen, dass mehr als die Hiilfte des ganzen Ge- bietes, nemlich 55°/0 in der Seehohe von 200 bis 500 in. liegen, dagegen weniger als die Hiilfte, nemlich 45°/0, in der Seehohe von 500 bis 1200 in. Bis zur Hobo von 800 in. hat das Adlergebirge in semen Hohenverhaltnissen eine sehr grosse Aebn- lichkeit mit dem Isergebirge, welches ich im II. Bande des Archives d. uaturw. Landesdurchf. beschrieben habe. In einzelnen Scliichten ist das Procentverhaltniss nahezn dasselbe. Nur in den zwei Schichten von 800 bis 1000 in. ist dasselbe sin wesentlich anderes, indem diese beiden Schichten im Isergebirge eine Flache von nahezu 12"/0, im Adlergebirge dagegen kaum von 6% einnehinen.

Mit Hilfe der oben angefiihrten Zahlen kann man nun audi die niittlere Hohe dieses ganzen beschriebenenGebietes berechnen. Es betriigt nemlich die gauze Masse, welche liber dor imtcrsten Schichte von 200 Meter sich befindet, 275';? Kubik-Kilometer*). Diese Zahl durch die ganze Grundiiiiche von 890-7 Quadrat- Kiloni. dividirt, gibt eine niittlere Hohe von 0'309 Kilom. = 309 Meter. Addirt man die Hohe der untersten Schichte von 200 m. hinzu, so erhiilt man 509 Meter als niittlere Hohe des Adlergebirges, d. h. wenn das ganze hier beschriebene Ge- birge gleichformig auf die Grundfliiche von 890-7 Km2, vertheilt werden wiirde, so wiirde es eine Seehohe von 509 Meter besitzen. IJeiin Isergebirge betriigt diese niittlere Hohe 532 m.

3.

Die siidlichen Auslaufer des Adlergebirges.

Iin vorhergehenden Abachnitte wurde das Adlergebirge im engeren Sinne mit seiuen westlichen Vorlagen besprochen. Aber dieselbe Ursache, welche die Emporrichtung des Adlergebirges bewirkte, arbeitete audi am siidliclien Rande desselben an der Hebung des Bodens. Nur war hier die Richtung der Kraft eine mehr von West nach Ost gehende, wfthrend sie dort von Siidwest nach Nordost strebte. Daber entspricht auch die Aufrichtung des Bodens dieser Kraft, und naben die Bodenfaltungen hier eine mehr nord-atidliche, im Adlergebirge mehr sine nordwest-siidostliche Richtung. Der ganze Raum zwischen deni eigentlichen Adlergebirge und dem bohm. miihr. Hochlande, dessen nordostliche G-renze in Bohmen (lurch die Linie Hohenmauth, Leitoraischel, Zwittau bezeichnet werden kann, ist als eine Fortsetzung des Adlergebirges zu betrachten, nur mit dem Unterschiede, dass drei verschiedene geologische Bildungen: Kreide, Perm und Gneiss, welche auch im Adlergebirge von West nach Ost aufeinanderfolgen, und dort orographisch von unten nach oben in einander tlbergehen, hier von einander durch drei deutlich erkenubare Hohenlinien, getrennt sind, so dass man in diesem Gebiete drei zu einander parallel streichende Hohenziige, aufangs mit der Richtung NNW— SSO, spiitor alle drei mit der Richtung N— S unterscheiden kann. Zwischen Hohenmauth, Leitomischel und Zwittau tlbergehen diese llohenzuge allmalig oro- graphisch und geologisch in das bohm. miihr. Hochland und kann das ganze hier Zu beschreibeude Terrain begrenzt gedacht werden nordlich von der stillen Adler von Nied. Ullersdorf fiber Gabl bis Geiersberg, von da die Bodensenke liings der Eisenbahn bis Zachlum, danu die Strasse iiber Deutsch-Rybna und Wamberg bis Doudleb, dann langs der wilden Adler bis Adler-Kostelec; westlich von Kostelec ,l'e Strasse iiber Chocen, Bohm. Hefmanic, Leitomischel bis Kukele an der Landes- grenze nordwestlich von Zwittau, siidlich und ostlich bis Ob. Ullersdorf die Landes- grenze, dann von hier die iiber Ullersdorf nach Mittelwalde fiihrende Strasse, wobei zu bemerken ist, dass die genannten llohenzuge theilweise noch iiber die ^andesgrenze nach Mahren hinein fortsetzen.

Die drei Hohenziige aber kann man von West nach Ost gehend mit folgendeu Namen bezeichnen : der Kaprad und der Kozlauer Rucken, die Zampacher Berge, dsr Steinberg und der Schonheugst, endlich der Rucken des schwarzen Berges. ^ie beideu ersten Hohenziige werden von der stillen, der zweite auch von der wilden Adler durchbrochen.

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Der Kaprad- und der Kozlauer Rtleken orliebt sich aus den Diluvial-Schichten der siidostlichsten Bucht des bohmischen Tieflandos zwischen TyniSt und Hohenmauth als ein breiter von West nach Ost sanft ansteigender llucken, dessen gesammte Liinge 37 Km. betragt und welcher bei Wildenscliwert von der stillen Adler durchbrochen und in zwei Theile getrennt wird, dessen nordlichen Theil wir den Kaprad-Riicken, den siidlichen den Kozlauer Riiekon nennen wollen. Der Kapradriicken beginnt bei Adler-Kostelec am linken Ufer der wilden Adler, von wo er mit 300 in. Seehdbe beginnend und allmalig bis 500 ni. ansteigend sich in der Richtung NW— SO bis Pottenstein hinzieht, das breite Thai der wilden Adler mit seinen steilen bewaldateu Abfallen einsiiumend, wahrend die ebenfalls dicht bewaldete, siidwestliche Seite des Ruckens, wie bereits bemerkt, sanft und in kleine Querriicken gegliedert nach Siidwest abfallt. Der erste Ilohenpunkt auf diesem Riicken ist der Kamenec (312 m.) gegeniiber von Adler Kostelec, dani) folgt die Lipova strdfi (345 in.), hierauf die flache Kuppe „Na Kostelu" (445 mO bei Wrbic, endlich siidlich oberhalb Pottenstein die miichtige, kahle, bios am nordlichen Abhange bewaldete Bergkuppe Kaprad (526 m.) bei Prorub, wolche aus Granit besteht, worauf der Riicken in nahezu derselben Seehohe (500-530 ni.) unter dem Namen „Cern6 lesy" (Schwarzer Wald) nach Siidost fortzieht, bei Rvist zum hochsteu Puukte des ganzen Ruckens (eine namenlose Waldknppe mit 547 rn. Seehohe) sich erhehend, worauf derselbe sudostlich von Schutzendorf steil z"r Durchbruchstelle der stillen Adler bei Wildenscliwert (322 in.) herabfallt. D'e Lftnge dieses nordlichen Theiles des ganzen Hohenzuges befcr&gt etwa 20 Ktn-' seine mittlere Breite betragt 3—5 Km., wovon auf den ostlichen steilen Abbaug 1—1-5 Km., auf den westlichen Abhang 2-5-3'5 Km. entfallen. Von dem sudliclic" Ende des Kaprad zweigt sich bei Rosocha nur durch eine kleine Bodensenkung getrennt ein Nebenriicken von demselben al>, welcher nahezu parallel zum Kapni'1 nach Nordwest iiber Cuclava nach El, Lhota zieht, um 20—30 in. niedriger ist. orographisch aber dieselbe Form zeigt wie jener.

Der Kozlauer Riicken, welcher als eine Fortsetzung des Kaprad zu betraclite" ist, beginnt bei Wildenscliwert an der schnialen Durchbruchstelle der stillen Adlei, und erhebt sich sofort zu einem schmalen bewaldeten liiicken, dessen hoclistd Punkt der Anderlu chlnm (558 m.) ist. Von hier zieht derselbe immer parallel zu Tiefenlinie des Tfebovkabaches in der Richtung NNW SSO bis zum Sattel vol Gayer (51 1 m.) auf der Strasse von Leitomischl nach Zwittau, wo derselbe an da bohm. mahr. Hochland anschliesst. Die Liinge dieses Ruckens betriigt 17 Km. seiu Breite im nordlichen Theile 2'5, im siidlichen 4—4-5 Km. Audi dieser Rttcke fiillt, so wie der Kaprad auf der Ostseite steil, auf der Westseite sanft ab und ih im Norden zum grossten Theile, im Siiden aber ganz bewaldet. Seine Iiohenli'11 > welche sich zwischen 480 bis 600 m. bewegt, zeigt viele, aber wenig tiefe &1 sattelungen, iiber welche die zahlreichen Verbindungswege aus dem Tf ebovka Tha (Wildenschwert-Bohm. Trubau) in das Loucner-Thal (Hohenmauth-Leitoinische ) fiihren. Zwischen diesen Einsenkungen befinden sich mitunter bedeuteude Bo( ' anschwellungen, so gleich im Beginne des Ruckens an den Anderlu chlum anschliesse der Kozlovec Berg (550 m.) bei Langentriebe, der „Suchy pfitok" (559 m.) » Pfivrat, dann der Kozlauer Berg (600 m.) bei Kozlau, der hOehste Punkt de

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ganzen Rtlckens, von wo aus derselbe in der o'bersten Lage sehr breit und dicht bewaldet wird und bis zu seinem Endpunkte bei Gayer den Namen „Abtswald" von dem stidQstlich ^avon liegenden Abtsdorf fiilirt. Auch vomKozlauer Rticken zweigt sich an seinem sudlichen Ende gerade so wie vom Kaprad ein zu demselben paralleler also nach Nordwest ziehender Hohenzug ab, der Rticken von Ritte, Welcher bis Sudislav an der stillen Adler zieht, und dessen hochster Punkt die Retova (f>60 m.) eine niiichtige Waldkuppe sftdlich von Gr. Ritte ist.

Die Zainpacher Berge, der Stei n berg u nd d er Schonhengst- Rticken. Diese drei Bodenerhebungen bilden zusammen einen Hohenzug, welcher ostlich von Wamberg auf tier Strasse nach Senftenberg beginnt, anfangs in der "ichtung NW SO, spiiter N— S fiber Litic, Friedrichswald (Hnatnic), Seibersdorf, Triobitz an die uiiilirische Grenze und langs derselben bis zum Dorfe Schonhengst zieht, welche Strecke eine Liinge von nielir als 50 Km. besizt. Ubrigens setzt diese Bodenerhebung in gleicher Richtung unter dem Namen Porstendorfer Wald noch nach Mahren fort, welcher Theil jedoch hior nicht mehr bertlcksichtigt werden soil. Dieser lange Hohenzug ist an zwei Stellen durch Tiefenlinien, namlich durch das Thai der wilden und das der stillen Adler, dann an einer Stelle durch eine tiefe Einsattelung bei Triebitz unterbrochen und dadurch in vier Theile getheilt, Seiche nunmehr in der Ordnung von Nord nach Slid beschrieben werden sollen. Auf der Westseite ist dieser Hohenzug durch eine Bodensenkung, welche von Pottenstein fiber Sopotnic und Lichwe nach Wildenschwert, und von da langs des Tfebovkathales bis Abtsdorf zieht, vom Kaprad -Kozlauer Rticken, und auf der Ostseite durch eine ebensolche, welche sich von Helkovic ttber Geiersberg, Roth- ^asser, Landskron bis an die Landesgrenze bei Sichelsdorf erstreckt, vom hohen Kuclcen des Schwarzen Berges getrennt.

Der nordlichste Theil des ganzen Hohenzuges, welcher von demselben bei Litic durch den Durchbruch der wilden Adler abgeschnitten wird, ist der Chlum- "'''g bei Litic, eine 602 m. hohe niachtige, von Wald bedeckte Bergkuppe, welche Schroff gegen die von der wilden Adler ausgehdlte Schlucht hinabfiillt, nach Nord- w«sten aber in einen sani't gegen die Wamberger Strasse neigenden, breiten Rticken verlauft. (Siehe auch oben Seite 20) Der Chlumberg selbst besteht aus Granit, (ler weitere Rticken aus dem unteren Sandstein der Kreideformation. Die Liinge (les Rtlckens betriigt 4 Km.

Ubrigens besteht auch die dem Chlumberg gegentiberliegende Bergkuppe, <lie Kletna (531 m.), womit der zweite Theil des Hohenzuges beginnt, aus Granit, 80 dass die ganze Durchbruchstelle in diesem Gestein eingebettet erscheint. Dieser zWeite Theil, welchen wir die „Zampacher Berge" nennen wollen, reicht von der °°igen Durchbruchstelle der wilden Adler bei Litic, bis zu jener der stillen Adler ^ei Landsberg und hat eine Liinge von 12 Km. Es scheint, dass in diesem Theile (lle in den anderen drei Theilen ausgesprochene Rtickenlinie durch einen von Nord Ull(1 Siid einwirkenden Druck theils verschobeu, theils verriichtet wurde; denn ^Utlich ausgepragt erscheint sie bios in der Strecke von Litic bis Bohm. Rybna ^*6 Km.) und in dor Strecke von Paseky bei Ober Lichwe bis zur stillen Adler !°""r> Km.), der iibrige Theil erscheint zertriimmert und in kurze Rticken und Berg- kuPpen aufgelSst. Als hSchste Punkte sind zu bezeichnen im Norden eine Wald-

3

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kuppe siidostlich von Bohousow (552 m.), in der Mitte die freie Bergkuppe Ko-

zinec (537 m.) ostlich von Hajnic, und die Burgruine von Zampach (542 m). Die iibrigen Hohenpunkte schwanken zwischen 480 bis 520 in.

Don dritten Abschnitt dieses Hohenzuges bildet der Steinbergriicken. Es ist dies ein 18'5 Km. langer Bergriicken, welcher vom Durclibruclie der stillen Adler bei Landsberg bis zur Einsattelung von Triebitz in fast geradcr Linie von NNW nach SSO streicht, (lessen Riickenhohe bei der Burgruine von Landsberg mit 526 m. Seehohe beginnt und alliniilig mit einer einzigen Unterbrechung (lurch den Saltel bei Seibersdorf (471 m.) zu seinem hochsten Punkte, der waldigen „Hochkoppe" (608 m.) emporsteigt, um dann ebenso alliniilig zur Einsattelung von Triebitz (434- m.) wieder herabzusinken. Auf seiner Ostseite ist dieser Rucken durchaus mit Wald bedeckt und fiillt selir steil 150 bis 200 in. tiefab, worauf bis zU der ihn begrenzenden Tiefenlinie von Rothwassor und von Jolinsdorf in einer Breite von 4—5 Km. ein niedriges Bergland mit einer durchsclinittliclien Seehohe von 400— 450 m. folgt. Die Westseite dagegen, welche zum grossen Theile audi mit Wald bedeckt ist, fiillt sehr sanft und alliniilig gerade so wie der Hohenzug <hlS Kaprad und <les Kozlauer Riickens in das Thai der Tfebovka ab, welches erne Seehohe von .'525 bis 380 in. hat. Es betriigt also auf der Westseite der Hohen- unterschied zwischen der Rucken- und der Tiefenlinie ebenfalls 150 20) m. Wie auf der Ostseite, doch ist die horizontals Entfernung derbeiden Linien bier (Ostseite) nur 1 1-5 Km., degegen dort (Westseite) 4'5— 55 Km.

Den vierten und letzten Theil dieses Hohenzuges bildet der Schonhengst Rucken. Orographisch richtiger ware es, denselben Blosdorfer Waldriicken zu nenncn, da die Blosdorfer Waldkuppe als hochsfer und in der Mitte ties Rucker.8 tiegender Punkt den ganzen Rucken dominirt, doch ist der Name Schonhengst seit jeher fiir denselben gebrauchlich, obwohl der Hohenpunkt dieses Nainens an seinem siidlichen Ende liegt und audi nur die llohe von 610 m. erreicht. Di° allgemeine Richtung dieses Buckens, welcher beim Triebitzer Sattel beginnt una an der Landesgrenze beim Dorfe Schonhengst endigt und in seiner ganzen Ei" sticckung eine Liinge von 16-3 Km. besizt, ist zwar eine von Nord nach Sttden streichende, jedoch zeigt dieselbe in ihrein Verlaufe viele Kriiinmungen. Gleich der Beginn oberlialb Thomigsdoif bei Triebitz, wo sich der Riicken 200 in. hoch iibei das Thai, und 130 m. iiber die Einsattelung von Triebitz erhebt und eine obe« ganz fiache, miiclitige Waldkuppe die „grosso Eben" (505 in.) genannt, bildw weicht von der Strcichungslinie nach Nordwesten ab, und ninit derselbe erst hei Klein Hermigsdorf die Hauptstreichungsrichtung an. Der Rucken ist von da an fiaeh gewolbt, durchaus mit Wald bedeckt und hat eine miltlere Iliihe von 600 $•> iiber welche sich einige rlach gerundete Kuppen erheben, von denen wir in d(>r Aufeinanderfolge von Nord nach Slid don Mirand (621 m.) bei Kl. Hermigsdorf, wo der Rucken die Landesgrenze eireicht, und die letztere mit seiner Ilohenli'11^ bis zu seinem Kndpunkte bezeichnet, die miiclitige Blosdorfer Waldkuppe ((ili'111-' nordostlich von Dittersdorf, den Wachhiigel (600 m.) bei Ilohenfold, den Porsten* dorfer Grenzberg (,623 m.), endlich die Schonhengstkuppe (615 m.) nennen wolh'"' von wo der Riicken zu deni gleichnamigen Sattel (566 in.) herabfiillt. In seines1

ganzen Verlaufe

hat audi dieser Rucken das charakteristische Merkmal, dass

die

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Ostseite d< sselben einen kurzen steilen Abfall zeigt, w&hrend derselbe auf seiner Westseite sicli sehr allmalig gegen das TfebovkatW ttnd das Plateau von Abtsdorf und Zwittau veihacht, sich dabei in zahlreiche kurze uud niedrige Querrucken auflosead.

Der Rucken des Scliwarzen Berges ist der ostlichste dcr drei Hohen- ziige, von denen bier die Rede ist. Er beginnt siidostlich von Wichstadtl gegenuber den Auslftufern des Adarasberges (Siehe Seite 12), so dass or als eine Kortsctzung desselben belrachtet werden kann, welcbe an dieser Stelle durch den Darchbruch der stilleu Adler unteibrochen wird. Er steigt sogleich aus dein Adlerthale (490 m.) zur Hohe von 800 in. empor, w&hrend eine Reihe Fchon gerundeter rait dichtem Walde 1 edeckter Kuppen sich iiber denselben erhebt, so der Holie Stein (845 in.), die Baudenkoppe (847 m.), der Breite Stein (987 ffi.), und endlich der Schwarze Berg (994 m.), welcher die raachtigste und imposanteste von alien Kuppen ist und Welcbe audi den ganzen Riicken, welcher ein diisteres, unwii tliliches Aussehen hat, charakterisiil Dereelbe hat vom Beginn bis hieher eine Bichtung von NW— SO. Beim Scliwarzen Berge tritt er an die Landcsgrenze gegen Mahren, bezeichnet die ■eztere weiterhin, so lange er noch in Bohmen bleibt, andert seine Richtung von N-S, und bildet noch die weiteren Kuppen: den Mitterberg (870 m.), den Eberesch Berg (893 m.), den sclionen Buchberg (958 m.), worauf seine Hohe merklich abnimt, wie aus den aufgesetzten Kuppen zu ersehen ist, wie Granitzberg (790 in), Zaiuba (661 m.) und Zakouty (705 m.) bei welcher der Rucken nach Mahren eintritt, und dort noch bis Tatenitz fortstreicht, Seine Lange in Bohmen betr&gt 19*5 Km. Was das Querprofil dieses Riickens betrifft, so hat dasselbe, soweit der Hiicken Sich in Bohmen befindet, denselben Charakter, wie die beiden westlichen, parallel 'aufenden und bereits geschilderten Hohenziige: der Abfall auf der Ost- und Nord- ostseite isfkurz (1-6 Km.) und steil (von 800 auf 500 in. Seehohe), dagegen der Abfall auf der West und Siidwestseite lang (5—7 Km.) und sanft, indem von der flaupt-Rflckenlinie zahlreiche Querrucken auslaufen, welcbe allmalig gegen die Tiefenlinien von Gabl, Rothwasser und Johrisdorf abfallen. Die bedeutendsten dieser Querrucken sind: der Linsdorfer Wald mit dem Sturzhiigel (769 m.) ganz bewaldet, •'er vom Scliwarzen Berge auslaufende Gabler Rucken mit dem Goldberg (703 m.) n"i' in den obersten Theilen bewaldet, die Jlradinovii", ein vom Eberesch Berg abzweigender, sehr flacher, kahler Rucken, welcher das Worlitschkathal vom Tscheu- kowitzer Thale trennt, der vom Buchberg auslaufende, ebenfalls unbewaldete Rucken, welcher sich an seinem uutcren Ende , Stranahorni" (620 m.) in zahlreiche kurze Glieder auflost und bis Rothwasser zieht, endlich der Hermanitzer Rucken, welcher v<>» dem Grenzberge „Za kouty" nach Western abzweigt, vom Dorfe Chudoba an J''doch uber die „Schweden Schan/.e" (053 m) genannte Kuppe mit dem Haupt- ''iicken parallel, namlich von N-S lauft und an seinem siidlichen Ende einen waldigen' Rucken „Burgerwald" genannt bildet.

Uber die eben besprochenen drei Hohenziige noch besondere Liingenpronle aufzustellen, dtlrfte nicht nothwendig sein, da im Vorhergehenden die Biickenlinien '"'!' fast alien ihren Hohenpunkten angefiihrt warden, dagegen empfielt es sich zur Vol'standigen Charakterisirung und besseren Ubersicbt des beschriebenen Terrains

a*

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ein Querprofil aufzustellon, welches sowohl den orograpliischen wie auch den geologischen Charakter darstellen soil.

Querprofil der Sttdlichen Ausliiufer des Adlergebirges von Leitomischl nach

M9.hr. Rothwasser.

Seehohe in Met. Entf'ern.

Richtung

a) Kozlauer Rttcken: HOhenp. Tiefenp. in Km.

1. Leitomischl, Pfarrkirche 3470 . . 5-0 WSW-ONO

2. Svinna, sudl. Kahlc Kuppe 494-0 34 WNW— OSO

3. Kozlauer Berg, siidwestlich von

B. Triibau 60(H) 2-9 SW-NO

4. Bohmiflch Triibau, Marktplatz 394-5 . . 2-8 WSW-ONO

b) S t e i n b e r g - R ti c k e n :

5. Obere Waldfiur an d. Miindung des

Hirsclien Orabens 465"8 2-3 WSW-ONO

6. Ilochkoppe, ostlich von B. Triibau . . 6079 2'7 SW-NO

7. Michelsdorf, bei der Kapelle 395'0 . . 3'3 SSW— NNO

8. Jokelsdorf, bei der Kapelle 434-4 28 SW— NO

9. Bohni. Rothwasser beim Teiche 3910. .69 WSW-ONO

c) Schwarze Re r g-Riicken :

10. Weipersdorf, Kirche 594'3 1'9 SW-NO

11. Weipersdorfer Berg, Waldkuppe . .750-0 2-2 SW-NO

12. Buchberg, ostlich von Tsehenkowitz . 958-1 . . . . 4'3 SW— NO

13. Mabr. Rothwasser, Kapelle 527 0 . . 22 SW-NO

14. Steinberg bei Schonau 725-0

Die geologische Zusammenso tzu n g der sudlichen Auslaufer des Adlergebirges ist eine dem Adlergebirge sebr analoge, nur wind die drei dieselboll bildenden Hohenziige auch geologisch besonders charakterisirt. Diese lezteren ent- sprechen alle einer Reihe von Senkungsbriichen, welche die Verwerf'ungsspalten von Pottenstein iiber Wildenschwert und B. Triibau, dann von Reichenau fiber Liebenthal nach Landslcron bilden und bis iiber die Landesgrenze nach Mahren fortziehen. Der westlichste der drei Hohenziige, der Kaprad und d^v Kozlauer Riicken ist vorherrschend von Oesteinen der mittleren und untereu Olieder der Kreideformation gebildet. Besonders sind es mittlere Planer, welche den siidlichen Theil des ersten Hohenzuges bilden, und treten bier die unteren Glieder del Kreideformation nur an Bruchspalten zu Tftge. Dagegen sind die lezteren i"' nordlichen Tbeile des Hohenzuges starker entwickelt, so am Kaprad, wo es grobe Sandsteine und Schief'erfhone sind, welche hier direct th(>ils auf Oneis, theils alii Granit aufliegen, welche beide Gesteine auch in kleinein Umfange zu Ta,ge treten. Der zweite llohenzug: Zampacher Berge, Steinberg und Schbnhengst Riicken unter- scheidet sich von dem vorhergehenden dadurch, dass die gauze ostliche Abdachung desselben von Litic bis Landskron, also in seiner ganzen liiingenerstreckung, una in einer Breite von 3 bis 4 Kin. von den bekannten rothen Sandsteinen und Sand- steinschiefern der Perm formation oder dem Rothliegenden gebildet wird, weld'1'

Leitomischel 3W

Kozlaner Berg Svina B. Trubau

Michelsdorf B. Rothwasser

Hochkoppe Jokelsdorf Weipersdorf

Sea

LD

Alluvium Diluvium Mittelplaner Unt. Planer Rothliegendes Glimmersctaiefer Amfibol

Ideaies Querprofil der sudl. Auslaufer des Adlergebirges,

Gneiss

Oi

38

nur erne Fortsetzung derselben Ablagerung in Miihren sind, welche (lber Miihr. Triibau und Letowitz bis Rossitz reicht. Der eigentliche Rttcken dieses Hohen- znges (Schonhengst, Steinberg) besteht aus den untersten Gliedern der Kreide- formation, Sandsteine uud Scbieferthone von grosser Festigkeit, mit sehr reichen Pflanzem-esten enthaltend. Weiter nordlich (Friedrichswald, Chlumberg) tretcn Griinsandsteine desselben Formationsgliedes in grosser Verbreituug auf. Am Chlum- berg bei Litic, dessen Kuppe von Kreideschichteu bedeckt ist, tritt am sttdlichen Abliange Granit auf, welcher noch auf die stldliche Seite des Adlerthales fortsezt, welcher unter den Kreidescb chten offenbar mit dor gegeniiber liegenden Granitinsel des Kapradbergea zusainmenhangt. Auf der Westseite des Hohenzuges werden die alteren Kreideschichteu von Sandsteinen und Schieferthonen der mittleren Kreide- stufe iiberlagert. Der dritte oder ostlichste Hohenzug, der Schwarze Berg Rttcken besteht, sowie der Hauptrticken des Adlergebirges aus Gneis, und zwar in seinem Kerne aus rothein Gneis, auf welchem eine Lage grauen Gneises, dann Glimmer- schiefer mit Amphibolii folgt. Der Fuss dieses Rtickens ist mit Sandsteinen der unteren Glicder der Kreideformation bedeckt. In den breiten Thalfurchen, welche die diei Ilohenziige treunen, fiuden sich ausgedehute Ablagerungen von diluvialem Lehm und Schotter.

Die Tiefenlinien oder Thalwege des hier bcschriebeneu Terrains sin<l der Hauptsache nach durch die Faltung des Bodens. vorgeschriebon, welche biei vorherrscht. Sie werden daher meist eine Richtung von NNYV- SSO oder von N— S haben, in welche die Liingeuthiiler als mit der Gebirgsrichtung parallel fallen. Die zweite Richtung ist die auf jene senkrechte fiir die Querthiiler, welche somit von WSW— ONO, oder von W— 0 streichen. Die Gewiisser werden nach zwei Hauptrichtungen abgeftihrt. Der allergrosste Theil derselben wird durch eine Tiefeulinie, deren HauptrichtuDg von O.st nach West streicht, der Kibe zugeftthrt. Es ist dies das Thai der stillen Adler. Dieselbe nimmt an ihrem redden, wie am linken Ufer eine grosse Zahl kleiner und grosser Biiche auf, welche zum grossei Theile parallel zum Streichen der drei Htthenztige liegen. Nur ein ganz kle>neI Theil der GewiLsser in der siidostlichen Ecke des Terrains fliesst deni Sazawa-Thale, und in deniselben der March, beziehungsweise der Donau zu. In der nachfolgende Tabelie sind die vvichtigsten Thalwege der slidlichen Ausliiufer des Adlergebirges iibersichtlich zusammengestellt. Die Bedeutung der Colunmen dieser Tabelie wur bereits oben beim Adlergebirge erkliirt.

Tabelie fiber die Tlialwege in den sttdlichen Ausliiufern des Adlergebirges.

Name

do,

Thalweges

Von

bis .

Seehfihe der gun. Orte in Metern

1 1 nil i'ii differenz

von . . .

bis . . . in Met.

Entferng Gefalle

von ...

bis ...

in Kiloiri.

von bis .

1. Stifles Adler 'Ih.

Quellen in Ober Erlita

Nieder-Srlitii, Briicke fiber d. Bach . Lichtenan bei dor oboren Brtlcke . .

7 JO

fill 7 520

188 47

42

88

7"2 4'i)

1 :21 1 : 163 1:118

Richt«nS des

I^alvreg69

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Seehohe dor gen. Orte in Metern

Ilolien- differenz

von . . . bis ... in Mot

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bis ...

in Kilom.

Gefalle von . . . bis . . .

Richtcing

des Tlialweges

'Dlouhnno- vicer Th.

3,|-iohweTh.

'• ^orlicka in.

"Jfebovka 'h.

^azawa

Wiclistddtl, Thalbodea

Wetzdorf, nntcr dor hirehe . . . Geiersberg, beim Babnh Thalbjden Neu-Wildcnschwort, beiin liahub. 'lb lib.

Chosen, an dor Brtlcke

Borohradek, bei der Brlijke .... Tynist, Vereinigung d. beiden Adler Von den Quellen bis z. Vereinigung Dlouhanovic, Quellen im Il.uby les . Mundung b. (icy irsberg in d. Adler Hejnic, Quellen am Kozineo .... Mundung b. Wildenschwert i. d. Adler Worlicka Quellen am Mitterberg . Gabl, Miindung in die Adler ....

Schflnhengst, Quellen

Triebitz, Sternteich

1!. Trtlbau, Brtlcke

Wildensckwert, Miindung i. d. Adler Von (1. Quellen bis z. Miindung . Weipersdoif, Quellen am Buchberg Obersdorf, Strasse an der Brtlcke . . Sichelsdorf, Landesgrenze

478 377 859 820

'283 251

250

480 850 47;) 824

720 420 550 420

8 JO 821

800 ,-S72 886

101 18 89 81 81 4

500

121

146

300

180

00 39

221)

428 30

15 2

6-9

11 1

11-3

I 8'4 5 3

87 1

10-1

II 1

167 1 I 0 112

89-5

140 lO'O

1: 150

1 : 327 1 : 361 1 :408 1 : 52 J 1 : 1326

1: 171

1: 83 1 : 76

1 :2(j

1:128 1 : 1J2

1 : 287

1 : 173

1 :33

1 ; 278

IS'NO-SSW 80-N W NO-SW OSO-WNW

SO-NW SO-NW

NW-SO

N-S

ow

SSO-NNW SSO-NNW SSO-NNW

N-S NNW-SSO

. Das stille Adlerthal kann ahnlich wie das wrlde Adlerthal in seebs Abschnitte gethoilt werden, welche (lurch die Orte Ober Erlitz, Lichtenau, Wetz- dorf, Geiersberg, Neu Wildenschwert, Chocen und Tynist bezeichnet werden. Die stille Adler durchbricht auf ihrem Wege siinnntliche drei Hohenzttge des vorhin beschriebenen Terrains, wo sie drei Querthaler bildet, wahread sie beim Ubergang von ei"om Durchbruche zutn aaderen auf einzelne kurze Strecken zuia Streiohen dieser Rucken parallel lauft, also als Langenthal erscheint. Im obersten Abschnitt be- fiu<len sich die Quellen der stillen Adler, uud /.war auf der Siidseite des Schanzen- b«'ges, obeilmlb des Dories Ober-Krlitz bei Grulich in einer Seeliohe von 720 bis

40

770 m., wo sie aus mehreren kleinen im Gneiss des Berges ausgewaschenen Schluchten herabkommen, sicli in dem geaannten Orte zu einem Dache verbinden, welcher mitdem starken Gefalle von Anfangs L: 12, nach Slldwest herabstiirzt und welcher datm am uuteren Kudo des Ortes an den Plftnermergeln dor oberen Kreide- schicbten angelangt, sicli unter einem rechten Winkel nach Nordwest wendet, sein Gefalle auf 1 : 40, spiiter auf 1 : 160 verniindert und in den sumpfigen Wieseu zwiscben Grulich und Lichtenau, in diluvialen Sehotter eingebettet bis zu lezterem Orte mit dor Richtung OSO— WNW weiter fliesst. Im oberen Theile von Ob. Erlitz ist das Thai sebr enge, mit steilen Hangen auf beiden Seiten, iin unteren Theile und in Nied. Erlitz offnet sich dasselbe, die steilen Hange treten zuriick, und in der Strecke von Nied. Freud (bei Grulich) bis Lichtenau hat das Tbal eine durchschnittlicbe Breite von 500 bis 800 m. Dor zweite Abschnitt beginnt unterhalb Lichtenau bei der Kircho von Wichstadtel, wo der Thalweg unter einem rechten Winkel uinbiegt, die Richtung NNO— SSW annimmt, und bis Wetzdorf in einer Lange von 15-2 Km. beibobiilt. Das Thai hat bier ein Gefalle von 1 : 150, durchbricht die Verbindung des stidlichen Theiles des Adlergebirges mit dem Rucken des schwarzen Berges, ist bis Gabel in Gneiss, spiiter in don mittleren Planer der Kreideformation eingebettet. Die Soble des Thales hat eine wecliselnde Breite von 100—200 m., welche sich jedoch an einzelnen Steilen, wie oberhalb Neuhausel, oberhalb Sobkovic, dann 2 Km. oberhalb Wetzdorf bis auf 20 -30 "'■ verengt, so dass sich gerade nur der Bach hindurchzwangen kann, die nebenher ziehende Eisenbahn aber im Thalhang ober dem Bache gefuhrt werden musste. Die Thalhange sindauf beiden Seiten steil, 80 bis 150 m. booh und zum grosseren Theile bowaldet. Trotzdem befinden sich am Thalgrunde die liauser inehrerer Ortschafton, welche jedoch nur das untero Ende derselben bildeu, wahrend der

in dem hier mundenden Seitentbal sich be hier besonders am linken Ufer des Flusses von Linsdorf, des Waldbacbes, von Janin^, Der dritto Abschnitt Wetzdorf-Geiersberg ist als Langcnthal zu betracbten, (lessen Tiefenlinie sich in die beiden Seitenthaler von Rotbwasser und liukavic fortsezt. Dessen Boden ist jiingstes aufgeschwemmtes Land, welches in einer Breite von 200—500 m. sich ausdehut, und rechts von den sanften Abfallen des Planermergels, links dagegen von den steilerou Hangen des rothen Sandsteingebirges eingesiiumt wird. Das Gefalle dieser nabezu 6 Km. langen Strecke betrftgt 1 : 327. Die Richtung derselben bildot mit der des vorhergehenden, sowie des folgenden Abschnittes nahezu rechte Winkel. Der vierte Abschnitt be- ginnt bei Geiersberg und endigt beiin Bahnhofe dor Nordwestbahn bei Wilden- schwert. Hier durchbricht die stille Adler den Zusammenhang der /ampacbei' Berge mit dem Steiubei'griicken zwiscben Friedncbswald (Hnatnic) und Landsberg- Die Thalsohle ist von Alluvium bedeckt, welches eine ansehnliche Breite von 200 bis 400 m. einnimmt, wiihrend die moist steilen, uubewaldeten Hange in der uordMcben Hiilfte von rothem Sandstein, von Landsberg an aber vom mittleren und untoreti Planer der Kreide gebildet werden. Der Thalboden ist 100-180 m. fcief in daS umliegonde Terrain eingegraben, mit iippigen, baufig iuundirton Wiesen bedeckt, und hat bei einer Lftnge von 14- 1 Km. ein durchschnittliches Gefiille von 1 :36B

Mittelpunkt des Oites weittir oben tindet. Solcbe Seitenthaler mtinden mehrere in denselben, wie das Thai von Worli6ka und von Waltersdorf.

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Dieser Abschnitt ist als Querthal zu betrachten. Dasselbe ist der Fall mit deni ftinften Abschnitt von Wildenschwert bis Chocen, obwohl bier die Richtung des Thalweges nich^ rechtwinklig auf den davon durchbrochenen Hohenzug des Kaprad- Kozlauor Riickens steht. Die Ursache ist ein Nebenriicken des Kozfauer Riickens, der Riicken von Ritte, welcher westlich von dein lezteren abzweigt, und bis Su- dislav bei Brandeis urn 2— 3 Km. nbrdlieher endigt als der Kozlauer Hauptrucken. Der Thalweg ist anfanglich in die Sandsteine der Perniforniatio'n, dann in die Sandsteine des unteren Quaders der Kreide eingebettet, und an einer Stelle bei Luh haben die Wasser des Flusses sogar den unter dein Quadersandsteiu befiadlichen Granit blosgelegt, wahrend uninittelbar vor Chocen der mittlere Planer den Thal- grund ausftlllt. Der Thalweg hat anfangs die Richtung 0 W, wendet sich bei Hradek unter einem rechten VVinkel nach Nord, uni den Riicken von Ritte zu urn- gelien, und streicht dann von Sudislav an iiber Brandeis wieder nach West. Die beiden von Ost nach West ziehenden Strecken haben am Thalgrund eine Breite v<>n 100—200 ni., der mittlere nach Nordeu geriohtete Theil ist jedoch enger und hat an eiuzelneu Stellen neben deni Flusse kaum fur die Eisenbahn den nothigen Raum. Die den Thalweg eiusaumenden Abhauge siud meist steil und bewaldet und erheben sich J 00 bis 150 m. iiber den Thalboden. Uninittelbar vor Chocen Saumen das Thai auf der rechten Seite die bekannten Felsbildungen des Quader- sandsteines ein. Dass Gefiille dieses 143 Km. langen Abschuittes betriigt 1 : 408. Der sechste und lezte Abschnitt des stillen Adlerthales erstreckt sich von Chocen in fast gerader Linie mit der Richtung SO— NW, also als Langenthal bis zu dem Dorfo Albrechtic siidlich von Tynist. Der Fluss ist bier durchaus im Alluvium eingebettet, der Thalgrund bat eine Breite von 1 L'5 Km. ist auf beiden Seiten V("< uiedrigem, etwa 20 80 m. sich iiber denselben erhebendein, meist dicht be- waldetem, sandigem Hilgelland eingesaumt, und hat auf der ganzen2F7 Km., langeo Strecke ein durchschnittliches Gefiille von 1 . 620, welches jedoch sehr ungleich vertheilt ist, da wie aus der obigen Tabelle zu ersehen die Strecke von Chocen bis Borohradek ein viol grosseres Gefalle hat, als die kurze Strecke uninittelbar Vor dor Vereinigung mit dein Thale der wilden Adler. Dei' gauze Thalweg der stiUen Adler vom Ursprung bis TyniSt (eigentlich bis Albrechtic) hat eine Lange v<>n 87'1 Km. und ein mittleres Gefiille von 1:174, welches leztere also etwas Wringer ist, als das der wilden Adler (1: L66). Da die gerade Eutfernung vom Ursprung bis Tynist 512 Km. betriigt, so ist die Entwickelung des Thales 1*70, also eine bedeutend geringere als jeue der wilden Adler (2-56).

Die bedeutenderen Gewasser, beziehungsweise Thaler, welche in die stille A-dler am rechten Lifer einmiindeu, sind folgende:

2. Das Dlouhonovicer Thai. Dasselbe miindet bei Geiersberg in das Adlerthal nnd bildet von bier bis Dlouhonovic eine Fortsetzung der Tiefenfurche, 111 welcher der dritte Abschnitt des Adlerthales, Wetzdorf— Geiersberg, liegt, ist S0l»it ein Langenthal. Die Quelleu des in dieser Furche fiiessenden Baches be- lilu|eu sich am nordwestlichen Abhange des „Ilruby les" genannten waldigen Berges Sudwestlich von Dlouhonovic in einer Seehohe von etwa 480 m. Das Thai hat von s,,i"en Quellen bis nach dem genannten Dorfe auf einer Strecke von 25 Km. die Richtung von SW— NO, wendet sich am unteren Ende des Ortes fast unter einem

42

rechten Winkel von NW nach SO. welclio Richtung es auf der iibrige.i Streeke von 7-o Km. bis zu seiner Mttndung beibehiilt. Der oburste Theil ist in rotliein Sundstein, der andere Theil des Thalweges im untereu Planer eingebettet. Derselbe ist eage, auf beiden Seiten von niedrigen, sanft ansteigenden moist uabewaldeten Abhiingen eingefasst, das durchschnittliche Gefalle auf der 10' 1 Km. langen Strecke betriigt 1 : 83. Die Entwickelung des Thalweges ist P4

3. Das Lichwe Thai. Dasselbe mflndct bei Nied. Lichwe (Wildenschwert) in das stille Adlerthal, ist nahezu parallel zu dem Dlouhonovieer Thai, und bildet die riordliche Verliingerung der Tiefenfurcbe des Tfebovkathales. Hauptrichtung NNW— SSO daber Langenthal. Die Quellen des Lichwe Bacbes liegen oberbalb dem Dorfe Hajuic am nordlichen Abhange des Koziuec Berges in 470 m. Seehoke, kaum 05 Km. von den Quellen des Dlouhonovieer Baches eutfernt. Am obereJ Ende ist d.s Thai enge, von steilen Abhiingen eingesiiumt, im mittlereu und untereu Abscbnitte, in welcbem sich die langgestreckten, in einander ilbergehenden Ort- schaften Bohm. Lichwe, Ober Lichwe, Mittel Lichwe und Nieder Licbwe befinden, ist der Thalgrund 200—300 in. breit und von sanft ansteigenden, niedrigen und waldlosen Abhiingen begrenzt. Die geologischen Vcrhaltuisse sind dieselben, wic im Dlouhonovieer Thale, oben bei Hajuic rother Sandstein, spater unterer Planer. Audi das Gefalle und die Entwickelung dieses Thalweges ist dem vorhergenaiinten abnlicb. Ersteres betriigt auf der 111 Km. langen Strecke 1 : 7G, leztere L'5.

Am linken lifer iiiiindeii ein :

4. Das W or lick a Thai. Die Quellen des gleichiiamigen Baches befinden sich in zwei Scblucbteu auf der Westseite des Mitterberges im llohenzuge des Schwarzen Berges am Beginue der Waldregiou in einer Seehohe von 720 oberbalb dem Orte Worlicka, (lurch welchen der Bach mit gi'ossem Gefalle im engen, von steilen liohen lliingen begrenzten Thale hinaboilt. Unterhalb der Kirche des Ortes wird der Thalgrund breiter, das Gefalle geringcr, obwohl nocb immer bedeutend, die Abhange jedoch bleiben steil und bocb (ICO— 120 m.) und sind dicl.it bjwaldet bis kurz vor Gabl, wo das Thai in das Adlerthal miiinlet. Der Thalboden ist fast in seiner ganzen Erstreckung in Gneiss eingebettet. Die Ricbtung ist von Ost nach "West, also reclitwiiiklicb auf die IJauptrichtung des Schwarzen Berges, das l'ia ist also als Querthal aufzufassen. Das durcbschnittliche Gefalle auf der 7'7 MU- langen Sirecke ist sebr bedeutend und betriigt 1 : 26. Die Entwickelung ist eine geringe, sie betriigt nur L2.

Nur durch eiuen schin.ileii kaum 2 Km. breiten Querriicken vom WorlicK* Thale getrennt, liegt siidlich von demselben das Thai von Walter sdorf. Das- selbe weisst ganz iihnliche orograpbische Yerlialtnisse auf, wie das Worlicka rlha, hat dieselbe Ricbtung, nur ist es urn 2 Km. Linger und bat ein etwas geringeie. durcnschnittlicb.es Gefalle, neailich 1 : 28. Ndrdlich vom Worlicka Thale miindeu unter ganz lilinlichen Veihallnisson noeh drei Parallel Thaler, nainlich das vo Jamney, das Waldbacb- und das Linsdorfer Thai, welche jedoch zu unbedeuteiU sind, als dass sie einer besonderen Beschreibung bediirften.

5. Das Tfebovka oder lid bin. Triibauer Thai. Dieses ist das be- deutendste der in das stille Adlerthal mundenden Thaler und audi dessbalb soli bemerkenswert, weil sich an seinem obercn Ende bei Ablsdorf und Triebitz ( R

43

zwei wichtigston ttbergangspnnkte aus dem Elbethal in's March be/,iehungsweise in's Donauthal befinden. Da das Thai die orographische Grenze zwischen deui S eiu- berge und deni "Kozlauer Rttcken bildet, go entspringen auch die Quellen des Tfe- bovkabaches naturgemas^ diesen beiden Bergzttgen, deren Rttckenlinien etwa 12 Km. von einander entferut sind, und zwischen denen sich am oberen Eude des Thal- weges ein breites, beinahe ebeaes Plateau zwischen Abtsdorf und Zwittau aus- breitet, in welches die abfliessenden Gewiisser nur wenig tiefe Furchen gegraben haben. Daher die seltene Erscheinung, dass die lezteren auch in ihren obersten Abselmitten ein verhiUtnissiniissig geringes Gefiille besitzen. Auf diesem Plateau liegen auch die Quellen des Tfebovkabach.es, welcher bei Abtsdorf aus zwei gleich starken Bachen entsteht, dem KStze'.sdorfer Bach, welcher oberhalb Kotzelsdorf am westlichen Abhaage des Schonhengst in 55 * m. Seehohe seme Quellen hat, und dem Nikler Bach, welcher oberhalb Nik! am nordostlicheii Abhange der Sehnee- koDpe in der Mohrener-Riiude, einer Fortsetzung des Kozlauer Rttckens in 530 in. Seehohe entspringt. Der oberste Absclmitt des Tfebovkalmches ist der Kotzels- dorfer liach, welchen wir als den Hauptbach anuehmen, und die Strecke von Abts- dorf bis zum Sternteich. Der Tha'grund ist nicht breit, selten iiber 100 m. die meist unbewaldeten Abhange steil, aber nicht hoch, meist uiiter 30-40 in. das Gefiille auf dieser 167 Km. betragenden Strecke 1:128. Der mittlere Absclmitt kann vom Sternteich bis zur Brttcke in B5hm Trubau genoiumen werden. Das Thai breitet sich bier auf 1 bis 2 Km. Breite (bei Schirmdorf) aus. Da jedoch der Tlulboden von West nach Ost geneigt ist, so wird der Dacli an den ostlichen Rand des Thales, unmittelbar an den Fuss des Stembergriicxens gedriingt, so dass auf der rechten Seite das Thai von steilen bis 100 in. hohen, moist iinbewaldeteii Abhangen eingesiiumt wird, wa'irend auf der linken Seite die Thalabhiiuge saniter und uiedri'ger, jedoch bis 13. Trubau dicht bowaldet sind. Das durchschniLtliche Gefalle auf diesem IFGKni. langen Absclmitt betriigt 1:192. Vou B. Trubau andert sich das Bild des Thales, indeni auf dem vou hier bis Wildenschwert I'eichenden Abschnitt der noch iminer breite Thalboden erne Neiguug vou Ost nach West annimmt, so dass der Bach nun an die liuke, westliche Seite des Thales als.) an den Fuss des Kozlauer Rttckens gedriingt wird, daher auchjezt auf dieser Se.te 'las Thai von steilen und hohen Abhangen begrenzt ist, wiihrend aul der ostlichen Seite dieselben nur allmiihlig aniteigen. Dieser Absclmitt hat erne Lange von U-2 Km. und ein Gefiille von 1:287. Das ganze Thai ist in die Sandste.ne und Merge! der mittleren Schichten der Kreideformatiou eingebettet, hat erne Haupt- rlchtung von SSO NNW, also die Hauptrichtung der drei liohenzuge ist sonut em Ungenthal. Seine gesammte Lange betriigt 395 Km., sein durchschnitthchc, Gefalle 1 '• 173, und seine Eutwickelung P4

6. Das Sazawa Thai. Es ist dies eines von den weuigeu ihalern in liohmen, welche ihre Gewiisser nicht dem Elbethal, sondern dem March-, bezie- ''ungsweise dem Douauthale zuweuden. Es liegt auch nur ein Theil desselben in Ashmen, der andere Theil liegt in Mahren, und darf dasselbe nut dem grossen, !l" ostlichen Bohmen liegenden und in das Moldauthal mundenden Thale gleichen Namens nicht verwechselt werden. Die Quellen des Sazawabaohes liegen iu einer Waldigeu Schlucht am siidwestlichen Abhange des Buchberges (im Hohenzuge des

44

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Schwavzen Berges) oberhalb Weipersdorf in 800 m, Seehohe. Der Thalweg, welcher im obersten Ab- schnitt bis Oibersdorf die Richtung N S einh&lt, 1st meist cage theilweise schluchtformig, von steilen, bis 150 in. hohen, theilweise bewaldeten Abhiingen eingeschlossen, und hat auf dieser 14-0 Km. langen Strecke ein durch-, schnittliehes Gefalle von 1 : 33. Im zweiten Abschnitt, welcher von Oibersdorf bis /in- Landesgrenze beim Bahnhofe von Sichelsdorf gelit, wird das Thai offen und 200— 500 m breit, und ist von niederen, sanft abfallenden unbewal- deten Lebnen eingefasst. Das Gefalle dieser LO'O Km. langen Strecke betragt 1 : 278. Der oberste Abschnitt des Thales ist in Gneiss, der zweite Abschnitt theils in die unteren Pl&nersandsteine, theils in diiuvialen Lehm und Sand eingebettet. Bis hieher ist das Thai ein Liingenthal, im weiteren Veriaufe iindort es jedoch seine Richtung, indem es unter halb Sichelsdorf rechtwinklig umbiegt, den vom Altvaterwald herabkomrnenden hohen Bergrtt- cken in einer vielfach gewundenen Schlucht quer durchbricht und eudlich bei llohenstadt in Mahren in die March uuindet.

In dem Gebiete des eben beschriebenen Terrains befinden sich mehrore wiehtigeCommunications- oder Verkehrslinien. Die wichtigsten der- selben sind jene, welche aus dem Elbethalc in das March-Donauthal fiihren, und welche durch die tlbergangspunkte bei Abtsdorf-Zwittau und bei Triebitz vermittelt werden. Der erste derselben ist kein Sattel, sondern gleicht melir einem schmalen Plateau von 3— 35 Km. Breite, in welchem die von demselben nacli entgegengesezten Richtungen aus- laufenden Thaler, das Tfebovka Thai in Bohmen und das Zwittawa Thai in Mahren ihren Anfang uehnion und welches westlich und ostlich von den bewaldeten, aiedrigen Ausliiufern des Kozlauer Riickens eiuerseits und des Steinbergriickons an- dererseits begrenzt wird. Derhochste Punkt dieses Cberganges liegt hart an der Landesgrenze bei Bohm. Lotschnau und hat eine Seehohe von 460 ffl- Der zweite Cbergangspunkt bei Triebitz ist ein schoner Sattel, niiinlich eine 600 -700 m. breite Vertiefung, welche sich im Hb'henzuge des Stein- befgrftckens und des Schonhengst- odor BJosdorfer-

45

riickens befindet, und die beiden genannten Rttcken von einander trennt. Der Anstieg zum Sattol auf der Westseite von Bohm. Triibau, aufder Ostseite von Thomigsdorf und, Rudelsdorf ist sanft, breit und bequera, der Sattel ist fast eben, 434 in. hoch nordlich und sttdlich von ziemlich steilen Hangen eingesiiumt. Beide diese Ubergangspunkte hat die oest. ung. Sfaatseisenbahn benttzt, urn einerseits von Prag ttber Cliocen, Wildenschwert, Bohm. Triibau nach Zwittau, BrQnn und Wien, andererseits von Bohm. Trflbau ttber Triebitz nach Olmttz und Krakau zu gelangen. Sio benttzt von Cliocen bis Wildenschwert das stille Adlerthal, dann das Tfebovkathal. Abzweigungen dieser Bahn verbinden Cliocen nordlich mit Braunau und Breslau, und sttdlich mit Hohenmauth und Leitomischel, endlich B. Triibau mit Landskron. Eine zweite Eisenbahnlinie, welche dieses Terrain durch- schneidet, ist die Linie der Oest. Nordwestbahn, welche von Prag ttber Koniggraz, Tynist nach Mittelwalde, Breslau, dann nach Grulich und Olmttz ftthrt. Sie benttzt das wilde Adlerthal von T.vni.st bis Senftenberg und ttbergeht dann bei Geiersberg in das stille Adlerthal. Die Verbinduiigslinie dieser Halm mit der zuerst genannten zwischen Geiersberg und Wildenschwert liegt ganz ini stillen Adlerthale. Chaussden und chauss^eartig angelegte Strassen durchkreuzen das Terrain nach alien Richtungen. Als Knotenpunkte dieser Strassenzflge sind zu betrachten : Leitomischel, welches Solche Verbindungen nach Policka, nach Hohenmauth, Brandeys, Cliocen, Wilden- schwert, B. Triibau, Mfthr. Triibau und Zwittau besitzt, dann Wildenschwert mit Strassenziigen nach Pottenstein, Geiersberg, Senftenberg, Landskron, dann Lands- kron mit Strassenziigen nach Zwittau fiber den Triebitzer Sattel, nach Schildberg uber den Sattel der Schweden Schanze (626 m.) und ttber den Zarnba Berg irn Hohenzuge des Schwarzenberges. Uber den lezteren Hohenzug fiihrt audi in mehr- fachen Serpentiuen die Kunststrasse von Grulich nach Senftenberg (Passhohe bei Wbrlicka am- Mitterberg 810 m.).

Die Vegetationsverhaltn isse sind jenen des eigontlichen Adlerge- Wrges sehr Shnlich. Das im Gebiete der ersten beiden Hohenzttge des Kozlauer "nd des Steinbergrttckens liegende Terrain ist fruchtbar, Feldfrttchte jeder Art ge- deihen hier gut, obwohl der Steinbergruckeu mit sehr ausgedehnteu Waldungen oedeckt ist (gegen 35% des ganzen Bodens). Dagegen ist das Terrain des dritten Hohenzuges, des Schwarzen Berges, des steinigen Bodens und der hoheren Lage Wegen fiir den Feldbau weniger gttnstig mit Ausnahme des sttdlichen Endes, wo in der Landskroner Mulde sich guter, tiefgrttndiger Boden findet, welcher fiir den ^etreidebau sehr geeignet ist.

Die Ausdehnung der Bodenflaehe in verschiedener Seehohe f*ir die sttdlichen Auslaufer des Adlergebirges, ermittelt auf die bereits oben an- gegebene Art, ergibt folgende Zahlen :

*• Gesammtes Terrain innerh. d. bez. Grenzeober 200 m. Seehohe 90.105 Hektare,

2- Terrain ober der Schichtenlinie von 300 m 89.585

' . . » 400 in 58.225

!• n * . 500 in 20.215

» . 600 m 0.200

- , . 700 in 2.145

40

7. Terrain ober <ler Schichtenlinie von 800 m 560 Hektare

8. 000 m 70

Daraus folgt fur die Ausdebnung des Terrains in den einzelnen Schichfen:

1.

Z wiscli en

200— 300 ra.

Seehfihe

liegen

520

Hektare

oder

0-6

des

Gebietes,

2.

»

300- 400

n

»

31.360

n

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34-8

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3.

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400— 600

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500— 60U

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600- 700

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n

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700— 800

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1-8

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7.

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0-5

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8.

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900-1000

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70

n

»

01

n

))

Man ersieht aus diesen /allien, dass der grQsste Theil der Bodeaoberflache, nemlicb iiber 77% in der Seehohe von 200 bis 500 Meter sicb befindet, nur 23°/o liegen hoher als 500 m. und davon wieder nur ()()"/„ hoher &U 800 m.

Mit Hilfe der oben angefiilnten Zahlen kann man auch die mittler© Hobo dieses ganzen Gebietes bereclinen. Es betr&gt namlich die ganze Masse, welcbe iiber der untersteu Scbicbto von 200 m. sicb befindet, 222*6 Kubik-Kilometer- Diese Zahl durch die gauze Grundrliicbe von 90L'O5 Quadrat-Kilom. dividirt, gibt eine inittlere Ildlie von 0'247 Kilotn. = 247 Meter. Aildiit man die llohe der untersten Schichte von 200 m. binzu, so erhillt man 447 Meter als mittlere Ilolie des in diesem 8. beschriebenen Terrains.

§• 4. Der Spieglitzer Schneeberg und seine Auslaufer.

Die iiussorate ostliche Ecke von Holm en endiget in ein langes spitziges Dreieck von Kleiner Basis und grosser nach Norden gerichteter Hohe, und in ein an die Basis dieses Dreieckes anschliessendes Trapez, in dessen Mitte e'wa die Stadt Grulich liegt, daher ich diesen Landestheil aueh das Gebiet von Grulich nennen will. Westlich ist dasselbe von deni iibiigen Bohmen durch die von Obi r Ullersdorf nach Nieder Lipka ftthrende Strasse abgegrenzt, auf alien iibrigen Seiten aber von der Landesgrenze eingeschlossen. Dieses gauze Gebiet hat cineu bei- laufigen Hacheiiinhalt von nnr 71 Quadrat K'loraeter, also V2 osterr. Quadratmeilen. Dennoch muss es telbststandig behandelt werden, weil es keinera der eingentlidi bohmischen Gebirgssysterue angehSrt, sondern einen, allerdings nur sehr geringen Antheil des niahrisch-schlesischen Sndetengebirges bildet. Dieses als eine Fort- Setzung des schlesischen Eulengebirges betraehtet, von dein es durch den Dureh- bruch der Glatzer Neisse getrennt wird, ist ein zu dem Riesengebirge und zum Adlergebirge paralleler Hohenzug, welcher dem charakteristischen Sfreichen des Sudetensystems: NW SO folgt, im Allgemeincn mit seiner Riickenlinie die Grenze zwischen Mahren und osterr. Schlesien bildet, und durch Einschnitte oderSiittel in •nehrere Abschnitte mit verschiedenen Namen /erfiillt, wie Reichensteiner Gebirge, Hockschaargebirge, Altvatergebirge. Vonjedem dieser Absehnitte geht ein mehr oder Weniger entwickelter Querrttcken mit einem auf den Hauptrucken nahezu senk- rechten Strcichen, also NO SW aus, welcher seine Verzweigungen tief in's Land hinausschickt. Dies ist audi beim Reichensteiner Gebirge der Fall. Vom Fichtlich Berg (1128 in.) bei Ober Lindewiese, an der Grenze von Mahren, ost. Schlesien "nd der Grafschaft Glatz, zieht sich ein breiter Rilcken in gebrochener Linie, bald nach SW, bald nach NW streichend, und mit der mittleren Hobo von 1000 m. 'iach WSW, bios an einerStelle durch eine kleine Einsenkung (817 m.) am Platzeu Berg unteibrochen und auf dieser ganzen Strecke (mit den Kuppen Wiesen B., Tietz Iliibel, Bother Sumpf, Rauchbeer B.) die Grenze zwischen Mahren und der Grafschaft Glatz bilcend. Bald nach dieser Einsattelung erreicht der Rucken die ''ohniische Grenze, breitet sich bier strahlenfonnig zu einem miichtigen Bergmassiv lu*s, welches die Namen Spieglitzer-, oder Grulicher- oder Glatzer Schneeberg l(i|irt, Spieglitz 1st ein Kirchdorf, welches nordlich von Altstadt in Mahren, an dor 0*>tseite der Schneeberggruppe, etwa 4-5 Km. vom Schneeberg entferut liegt und ^•lches der demselben nachste bewohnte Ort ist, daher in den alteren Schriften

48

dieser Schneeberg zum Untersehiede von don zahlreichen anderen Bergen gleichen Namens nach diesem Orte benannt witrde, obwohl derselbe von hier aus selten bestiegen wird. In neuerer Zeit wird haufig der Name Glatzer- oder audi Gru- licher Schneeberg gebraucht.

Dass Schneebergmassiv ist derEndpunkt eines der Querrtlcken, welche vom mahrisch-schlesischen Sudeten- Hnuptrttckeif auslaufen und welcher eine solche Aus- dehnung, Entwickelung und Seehohe besizt, dass or ais ein selbststandiger Gebirgs- abschnitt betrachtet werden kann, wie dies weiter siidostlich bei der Schwarzen Leiten und beirn Ameisenhubel der Fall ist. Seine Ausliiufer beherrschen fast das ganze Gebiet von Grulich und von Mittelwalde, wfthrend das erstero nur einen sehr geringen Theil des ganzen Schneeberggebirges in Anspruch nimmt. Da das leztere in drei verschiedenen Landern: Bohinen, Miiliren und preuss. Schlesien (Grafschaft Glatz) liegt, so wird es moist nicht zusammenfassend, sondern je nach der Landesangehorigkeit des Autors nur einseitig beschrieben. Obwohl nun gerade r.ohmon don geringsten Antbeil an diesem schoueu Gebirgsstock hat, so beherrscht doch auch der mahrische Theil desselben durch seine Lage das ganze Gebiet von Grulich, so dass eine Beschreibuiig desselben wenigstens in orographischer Bezie- hung gerechtfertigt, ja fur die richtige Auffassung des ganzen Terrains nothwendig erscheint.

Vom Ende des Weisswasserthales ostlich von Kieslingswalde ini Glatzischen erhebt sich ein miichtiger Bergwall, welcher in der Richtung von NNW nach SSO bis Woitzdorf an der oberen March in einer Langenerstreckung von mehr als 20 Kin. sich ausdehnt, Diese Strecke kann als die grosse Axe einer Ellipse be- trachtet werden, deren Heine Axe etwa von Thanndorf bei Mittelwalde bis zum Sattel am Platzen Berg bei Neu Mohrau in einer L&nge von etwa 14 Km. ge- richtet ist. Auf <\vs Ffftche dieser Ellipse, welche etwa 220 Quadrat Kilometer be- tragt, breitet sich das Schneeberggebirge aus; denn auf dieser Flache erscheint der Boden zu einer Hohe von 800 bis 1400 in. fiber das Meer durch seitlichen Druck empor gerichtet, und durch Zertriimmerung, Denudation und Erosion der Tiefen- furchen in seiner jetzigen Oberfliichenform hergestellt. Den nattirlichen Mittelpunkt bildet der Punkt, der hiichsten Erhebung des Terrains, nemlich dor (irosse Schneeberg, obwohl sich derselbe nicht in der Mitte der Ellipse, sondern etwas nordwestlich von derselben befindet. Er bildet eine sehr nach gewolbte KupPe von elliptischer Form mit eineui mittleren Durchmesser von 400 m., deren hdchster Punkt L421 in. iiber dem Meere liegt. Diese Kuppe ist so nach', dass man von keinem Punkte derselben eine vollstiindige Rundsicht nach alien Seiten geniesst Sie ist kahl, nur mit Heidekraut und an den Abfallen mit einzelnen Parthien dor Krummholzkiefer bedeckt. Nach West, Ost und Nord sind die Abfalle dieser Kuppe sanft, so dass sie von diesen Seiten leicht bestiegen werden kann. Nur nach Siid sind die Abfalle steil und schluchtenformig, welche am unteren Ende, bed den Quarkldchern, wo die Quellen der March sich vereinigen, in schroffe felsige Absttirze endigen. Die Aussicht von dieser Kuppe ist eine grossartige. Auf der WestseitP die ganze Grafschaft Glatz und die Kuppou des Adlergebirges, auf dor Nordseite das obere Oderthal bis Breslau, auf der Ost- und Siidostseite der imposante ge" schlossene Riicken des Hockschar- und dos A Itvatergebirges, auf der Siidseite die

49

Landschaft von Grulich mit dem Schwarzen Berg und das obere Marchthal in Mahren. Unweit des Triangulirungspunktes stossen die Grenzen von Bohmen, Mahren und preuss Schlesien zusammen. Der Triangulirungspunkt ist ein Haupt- punkt der europii+schen Gradniessung und seine Lage daher geodiitisch und astro- iioniiseh genau bestimmt.

Von diesem Centralpunkte laufen fiinf Bergrticken aus, von denen zwei nach Siiden, einer nach Nordwest, einer nach Norden und einer nach Nordost gerichtct ist. Es sind dies derKleine Schneebergrticken, der Diirre Koppenriicken, der Schwarze Bergrucken, der Muhlbergriickon, und der Rucken des Latzelberges. Die beiden e.rsteii sind fur die Zwecke dieser Schrift die wichtigsten, da sie theilweise in den Bereich des Landes Bohmen fallen

Wenn man vom Grossen Schneeberge gegen Siidwest ab warts geht, kommt man etwa 200 m. tiefer in eine Einsattelung, in welcher auch die bekannte Schwei- zerei liegt, von wo aus das Terrain in derselben Ricbtung weiter wieder rasch ansteigt, so dass man eine zweite grossentheils bewaldete Kuppe erreicht, welche der Kleine Scbueeberg heisst Dieselbe ist flach gewolbt,, an der Sudseite in eine bnposante Felsgruppe, die Lauterbacher Felsen, endigend, hat eine Seehohe von 1323 m. und iibersieht man von derselben den Kleinen Schnee bergr iicke n, Welcher von da in fast gerader Liuie von NNO nach SSVV zieht. Ira Glatzischen fiihrt dieser Rucken den Nauien „Glatzer Schneegeb i rge". Uber denselben, an den meisten Stellen der Wasserscheide folgend, zieht auch die Landesgrenze zwischen Bohmen und der Grafscbaft Glatz, so dass seine Westabfiille nach Glatz, der ()stabfa,ll nach Bohmen gehoren. Der gauze Rucken hat von der Einsenkung lordl. vom Kleinen Schneeberg bis zu seinem tiefsten Punkte an der Strasse beiui '<■ k. Zollanite eine Lftnge von 17-3 Km. Davon entfallen auf den eigentlichcn ^(icken bis zu n Aschenberg 8'4 Km Der leztere hat eine durchschnittliche Hohe v0n 1100 m., ist dicht bewaldet, und erhebcn sich aufihm in nahezu gleichgrossen Distanzen drei Kuppen, die bereits genanute Kuppe des Kleinen Schneeberges, (|ie Kuppe Siehdichfiir auch Flammenpappel genaunt, endlicb die Klappersteine Auf der Ostseite in Bdhmen fallt der Rucken in steilem Abhange 500— GOO m. tief gegen das oberste Ende des Marchthales ab, welcher Abfall durch fiinf kurze schluchtformige Thaler die Marclischlucht, dan Aschergraben, den Tiefen Graben, ,,(>n Becker Graben und den Mohrauer Graben in seiner Gleichmfissigkeit nur Wenig unterbrochen wird. Dieser ostliche Abfall hat nur eine Breite von 1'5 bis *Km, Dagegen ist. der westliche nach dem Glatzischen gericlitete Abbang 6— 7 Km. "reit und reich gegliedert. Von jeder der oben genannten drei Kuppen, zieht ein 'anggestreckter Querriicken nach Westen. Alle sind sie bewaldet, sehr breit, und flach gewolbt, manchmal kleine Plateaus bildend, sanft abfallend bis gegen ihr ^estliches Ende, wo. sie in nielirere kurze Glieder sich auflosen und steil gegen das breite Neissethal der Grafscbaft Glatz abfallen. Vom Kleinen Schneeberg zweigt ^ischen dem Wolfelsbach und dem Neundorfer Wasser die Miibllebne und das Ul'nitzplateau (865 m.) ab. Vom Siehdiclifiirberg (1185 ni.) welcher vom Kleinen Schneeberg durch eine kleine Senkung (1102 m.) ober den sogen. Schafhfiuaern Setrennt ist, zieht der Steinrucken (804 m) und der Thanndorfer Riicken nach ^esten, und die Klappersteine (1138 in.), eine aus einer Reihe scbarfkantiger

4

50

Felsmassen gebildete Kuppe, von welcher man einen guten Ausbbck auf das obere Neisse-, sowie auf das Marchthal bat, bilden don charakteristischen Endpunkt des Scbneebergbauptriickens, welcher sicb hier in drei Zweige theilt. Der westliche streicht iiber den Ascbenberg (926 in.) zuerst nach Siidwest, dann nach West, wo er sicb zu einer plateauformigen Kuppe, dein Knittings- oder Busch-Berg (737 m.), ausbreitet, welcbe nach Siiden steil abiallt, nnd von da in einera niedrigen, kahlen und breiten, 6 Km. langen Rucken v< n 600 bis 550 m. bis zum obengenannten osterr. Zollamte sich verflacbt. Der mittlere Zweig trennt sich vom Ascbenberg und ziebt -als ziemlich scharfer, meist kahler Rucken mit der mittleren Hohe von 700 m.— 660 Hohe nach SSW zur Kirche von Mittel-Lipka, wo er in der Kuppe „Hofstollenberg" (672 m.) endigt. Endlich der dritte, ostliche Zweig zielit als ein kur/cr, 800 m. hoher Rucken von den Klappersteinen nach Siiden, und endiget schon nach 8 Km. in der schonen nach alien Seiten gleichmassig abfallenden, kahlen Hofkoppe (8 >3 m.) zwischeu Ober-Lipka und Gross-Mohrau.

Der zweite nach Siiden gerichtete Rucken ist der Diirre Kop pen rucken. Es ist dies oin imposanter Bergriicken, welcher von der Siidostseite der Kuppe des Grossen Schneoberges ausgeht, anfangs mit der Richtung nach Ost, aber bald mit der Hauptrichtung nach Siid fortstreicht, und bis zu seinem Endpunkte bei Klein-Mohrau im M;irchthal eine Lange von mehr als KiKilom. besizt. Der Haupt- riicken erhebt sich von der West- und von der Ostseite gleichmassig steil z"r durchschnittlichen Hohe von 1200 m. empor, welche er auf eine Langenerstreckung von mehr als 9 Km. bis zur Kleinen Diirren Koppe beibehiilt, erst dann senkt er sich auf 1000 in. und spater bis auf 650 m. herab. Der ganze Riicken ist oben gleichmassig flach abgerundet, von 700 m. an bis hinauf dicht bewaldet, nur aut den bochsten Kuppen tritt Krummholz auf. Soldier Kuppen gibt es niebrere, und kann dadurch der ganze Rucken in drei Abschnitte getheilt werden, wenn man dje kurze nur 1-7 Km. lange unmittelbar an den Grossen Scbneeberg anschliessende nach Siidost gerichtete Strecke noch zum ersteren rechnet. Der erste Abscbnitt reicht von der Einsenkung oberhalb der Adclheidsquelle bis zur Einsenkung (1200 m.) miter dem Neuhaus Berg. Derselbe hat eine Lange von 8'4 Km. und ragen auf il'in drei Kuppen empor, von denen die bedeutendste die Grosse Diirre Koppe (1322 m.) ist, von welcher zwei kurze Nebonriicken, der eine nach NW mit dem Kohlstein- berg (1270 m.), der andere nach SO mit dem Schwarzen Berge (1275 m.) also beide parallel zur Sudetenrichtung ausbuifeu. Der zweite Abscbnitt ist (lurch die oben genannte Einsenkung und durch die Einsenkung (980 m.) nordlich unter dem Sauberg bestimmt. Er hat eine Lange von 4'6 Km. und besonders hervorragende Kuppen auf demselben sind der Lattich Berg (1308 m.) und die Kleine Dtirr© Koppe (1256 m.). Vom Latticherberg zweigen wieder zwei Arme ab: ein nacB SSW gerichteter, schmaler, scharf ausgepriigter Rucken, von 950 m. mittl. Ho»e und 6 Km. Lange, welcher unter demNamen „Bauernwald" bei Ober-Mohrau das Marchthal begrenzt, und dann ein nach Sudcn gerichteter Zug mit seinem bochsten I'unkte der Bodenkoppe (1119 in.). Der letzte Abscbnitt beginnt mit dem Sau Berg (1088 m.), welcher eine iiber einen Kiloni. lange, flach gewolbte, elliptiscbe Kupl"1 bildet mit zwei Erhohungen, dem bereits genannten Sau Berg am nordlicben u11' dem Woitzdorfer Berg (1076 m.) am siidlichen Ende. Von da nimtnt der Riickeo

51

eine Ricbtung nach SSW an, fallt rasch auf 790 in. (Kron Berg), und verflacht sich von da alliniilig zuin Marchthal bei Kl. Mobrau (520 m.). Die Lange dieses Abschnittes betriigt (r3 Km.

Von deiT drei andercn Bergrucken, welche vom Grosseu Sclmeeberg aus- laufen, 1st, wie bereits erwiihut, einer nach Nordwest gerichtet. Es ist dies der Schwa rze Berg, sogenannt von seinem hochsten Punkte dein Schwarzen Berge (U4-6 m.). Von clem westlichen Abhange der Sc.hneebergkuppe treunt sich ein breiter waldiger Riicken, welcher bald seine Richtung nach Nordwest iindert, in derselben mit der mittleren Heme von 1000 in. fortliiuft, und in etwa 5*3 Km. Eutfernung vom Sclmeeberg sich zu der genannten Kuppe erhebt, welche fiir diesen Theil des Gebirges einen Centralpunkt bildet; deim von derselben laufen drei Arme aus, niimlich nach Westen die 4-4 Km. lange Winterlehne (891 in.), Welche in dera Spitzigen Berge (772 m.) endet, und welche mit ilireu steilen ■A.bfftllen den wildromantischen Wolfelsgrund bildet, dann ein zweiter ebenfalls Westwiirts streicliender Arm, welcher bis nach Kieslingswalde zieht, und endlich (ler nach Norden streichende 3-3 Km. lange Riicken des Wolfsberges (862 in,).

Ein anderer, breiter, bewaldeter Riicken liiuft von der nordlichen Seite der Schneebergkuppe aus, bildet alsbald westlich, dann ostlich von seiner nordlichen Hauptrichtung zwei kleine Erhohungen, die Riemer Koppe und die Platzen Koppe, Se'ikt sich dann zu einem tiefen Battel von 850 m. zwischen den Orten Kamnitz U»<1 Neu-Klessengrund, urn sich alsbald wieder zu der machtigen Kuppe des Mtthlberges (940 in.) zu erheben, von welcher der Riicken seinen Namen flihrt. r)ie Eutfernung vom Schneeberg bis hieher betriigt 4-8 Km. Von hier aus senkt sich derselbe rasch gegen NNO und endigt in einer kleinen Anhohe am Miihlbergel be' Alt-Mohrau.

Endlich haben wir noch den vom Schneeberge nach Ost eigentlich ONO streuhenden Riicken zu erwiihnen, welcher die Verbindung des Schneeberg-Gebirges mit dem Hauptriicken der mahrisch-schlesischen Sudeten herstellt. Derselbe bildet <lie Grenze zwischen Mithreu und der Grafschaft Glatz, zieht in gebrocheiier Linie, mit einer mittleren Hohe von 900 m. zuerst nach OSO, dann nach ONO zum Steinhugel (943 in.) unweit der Spieglitzer Grenzsaule, wendet sich auf eine kurze Stl'«cke nach Norden, wo er sich zur Kuppe des Sauberges (991 m.) erhebt, und zieht dann mit der Richtung ONO iiber den Latzel oder Wolfs Berg (944 m.)

zur Einsenkung „Ausgespann" (817 m.), iiber welche die Strasse von Altstadt

bis

u'ul Spieglitz nachNeu-Mohrau fiihrt. Die Lange dieses Ruckens betriigt 8 Km. Zu dem Gebiete von Grulich gehort noch eine den ostlichen Theil desselben ei|iehinende bedeutende BodenerhShung, welche von den Geologen gewohnlich noch als eine Fortsetzung des Kleinen Schneebergrxickens betrachtet wird, von welchem 810 jedoch durch die Einsenkung bei Rothfioss orographisch getrennt ist. Dieselbe gewohnlich Brttckner Hi) he genannt, bestebt aus einem fast kreisformigen "ei'gniassiv von 4 Km. Durchmesser, welches aus der Grulicher Ebene von 550 m. auf alien Seiten, mit Ausnahme der siidostlichen, steil bis zu 750 m. emporsteigt, 01)011 ein kleines Plateau hat, auf welches einige Kuppen aufgesezt sind. Die be- ^rkenswertbeste derselben ist der Marienberg (760 m.) mit der beriihinten Wallfalirtskirche des Servitenklosters, welche das gauze Grulicher Gebiet beherrscht,

4*

52

und eine gutc Ubersicht desselben gestattet. Dor hochste Punkt aber ist der 700 in. ostlich davoa entfernte Schanzenberg (782 in.). Dieses ganze Bergmassiv ist nur an seiner siidliclien Seite am Haselberg (776 in.) starker bewaldet und hangt an seiner siidostlichen Seite unmittelbar mit dein an der mahrischen Grenze befind- lichen Eberesch Berge (999 m.) zusammen, von dein es als ein Ausliiufer betrachtet werden kann.

Zum Schlusse der orographischen Beschreibung moge noch ein von Norden nach Siiden, namlicb. vom Schneoberg iiber Grulich bis zum Eberesch Berg an der mahrischen Grenze gezogenes Profil des Grulich or Gebietes folgen:

Seehoke in Met. Entfcrn.

Richtung

8.

9.

10.

NO-

-SW

NO-

-sw

NNO-

-SSW

N-

-S

N-

-s

N-

-s

N-

-S

NO-

-SW

N

-S

NNW-

-OSO

NW-

so

Ilohenp. Sattclp. in Km.

1. Grosser Schneeberg, Triangp 1422 DO

2. Schweizerei am Gr. Schneeberg 12140 . 2-0

3. Kleiner Schneeberg 1323 1"6

4. Weisser Stein 1184 Dl

5. Siehdichfiir oder Flaminenpappel .... 1185 17

6. Klappersteine 1138 30

7. Hofkoppe 803 28

Rothfloss (Wassersch. Elbe-March) (501 . D7

Berghohe nordl. von Grulich 681 1'3

Grulich (am Bache) 560.0 . 20

11. Maricnberg, Wallfahrtskirche 760 ... .2-9

12. Eberesch Berg 999

Die geologischen Verhaltnisse des Grulicher Gebietes sind in Kttrze folgende: Das eigentliche Schneebergmassiv besteht zum grosstentheil aus Biotit- gnciss, welchein Glitnmerschiefer aufgelagert ist. Der Hohe Schneeberg selbst be- steht aus lezterem Gesteine. Das Streicli,en der Schichten ist ein nordliches unci das Verflachen ein ostliclies. Glitnmerschiefer bildet das ostliche Gehiinge des kleinen Schneebergruckens, wiihrend der Kiicken selbst vom Kleinea Schneeberg iiber die Klappersteine bis zum Knittlingsberg aus Gneiss besteht. Der Glimnier- schiefer reicht bis zur March, von wo am westlichen Abhang wieder Gneiss vor- herrscht. Hier, aber schon in Mahren befindet sich von Nord nach Siid ein lange1 Streifen Kalkstein eingelagert, ebenso bei Ober Lipka und am Hofstellenberg. Audi die Brucknerhohc mit dem Marienberg besteht fast ganz aus Gneiss. Der Fuss deS kleinen Schneebergruckens, sowie der Westseite der Briicknerhohe Ixistcht aus den Planerschichten der oberen Kreideformation, welche aus dem Gliitzischen l,el Mittelwalde iiber die Wasserscheide bis nach Miihren fortziidien, und denselbe11 aufgelagert befindet sich bei Nied. Lipka und bei Nied. Ullersdorf diluvialer Lehm und Sand.

Die Thalwege im Grulicher Gebiete habcn in Folge des Umstandes, dass die Bodenerhebungen verschiedener Gebirge hier zusammcnstossen, audi versclu0' dene Richtungen, doch hcrrscht die Richtung von Nord nach Siid und von OS nach West vor, obwohl audi die Resultircnde dieser beiden Richtungen vorkomin

53

T Bergrucken

jandesgrenze

Boi-griickoii / mid

/ Landesgrenze

ITaupt- s Wasserscheide

Bache und Flilsse

Od Don

a ~

b =

C a= Af)

B

Hi

B2

I)

D|

E

Bi

E2

Gi

02

II

m

Skizze der hydrographis

Er

Elbegebiet (Nordsee) H-2

= Odcrgebiet (Ostaee) HS

- Donaugebiet (Scbwar- K t

zes Mcer) L =

; Sattel von Bobischau Ll

: Sattel von Rothfloss L2

Sattel von Rothwasser L:i

- Stille Adlerfl. Lt

Bobischau LB

= Bodenkoppe M 1

= Bauernwald M2

= Grosse Durre Koppe M8

"•= Kleine Durre Koppo M5

Ebersdorf Ma

= Nieder Erlitz Mo

Ebereschberg N

= Glasdorf Ni

= Grulich R :

:: Hermadorf l^1

Hofkoppe S =

chen Verhaltnisse des

klarung der Buchstaben : = Hofstellenberg = Hoher Stein Klappersteine = Latzelberg Lauterhach - Ober Lipka = Mittol Lipka = Lichtenau Lattieh Berg = Mittelwalde = Obcr-Mohrau = Gross-Mohrau Klein Mohrau Marienberg March = Neundorf Neissefluss Rothfloss = Miihr. Rothwasser Grosser Schneeberg

Grulicher Gebietes.

S 1 Schwarzer B. b. Woll'els-

gnuul R2 Saubcrg bei Spieglit/. S8 = Kleiner Schneeberg

54 - Flammenpappel B.

55 Sauberg bei GlasdOrfl

56 Schwarzer B. It. Roth-

wasser

Sch = Bchonfeld

Scht = Schonau bei Mittel- walde

Sch2 -= Schreibendorf

Scb.3 = SchOnau bei Roth- wasser

St Steinhttgel b. Spieglitz

Sti : Steinriicken

Th ~ Thandorf

U Urnitzplateau

111 = Nieder DUersdorf

W = Wfilfelsdorf

54

In hydrographischer Beziehung gehort dieses Gebiet zu den interessan- testen Bohmens, da sich in demselben die Wasserscheide dreier grosser Stromgebiete und dreier Meere : namlich der Elbe (Nordsee), der Oder (Ostsee) und der Donau (Schwarzes Meer) befindet. Die Wasserscheide zwischen der Elbe und Donau beginnt am Kleinen Schneebergrucken bei den Klappersteinen, folgt von da der siidostlichen Abzweigung desselben bis zum Orte Rothfloss (Siehe oben das Profil von 6. bis 8.) wo sie den tiefsten Punkt die Einsattelung mit 601 m. erreicht, erhebt sich dann auf den ostlich von Grulich liegenden Bergen : Lustberg (714 m.), Bruckner Hobe (732 m.) und Sehanzen Berg (782 m.) bis zur Landes- grenze (Eberesch Berg), welcher sie weiter folgt, so dass alle ostlich von dieser Linie abfliessenden Gewasser in die March-Donau, die westlich davon liegenden in die Stille Adler-Elbe munden. Die Wasserscheide zwischen der Elbe und Oder be- ginnt ebenfalls bei den Klappersteinen, und zieht kings dem westlichen Ausliiufer derselben (Siehe oben den Kleinen Schneebergrucken) fiber den Aschenberg, den Knittlingsberg bis zur Strasse herab, welche von Grulich nach Mittelwalde fiihrt, wo sie den tiefsten Punkt beim osterreichischen Zollamte in einem breiten, flachen Sattel und in der Seehohe von 534 m erreicht und von da an der Landesgrenze folgend wieder am Kucken von Petersdorf emporsteigt. Die stidostlich und sudlicb von dieser Linie entspringenden Gewasser fliessen der Stillen Adler-Elbe, die nord- westlich und nordlich davon entspringenden der Neisse-Oder zu, Endlich die dritte Wasserscheide zwischen Oder und Donau beginnt wieder bei den Klappersteinen und zieht von da iiber den Kleinen Schneebergrucken, zum griissten Theile identisch mit der Landesgrenze bis zum Grossen Schneeberg und dann weiter auf dem Latzel-Piiicken der Grenze zwischen Mfthren und dem Gliitzischen entlang, so dass alle ostlich von dieser Linie abfliessenden Gewasser in die March-Donau, die westlich davon abfliessenden in die Neisse-Oder munden. Man sieht also, dass alle drei Wasserscheiden von den Klappersteinen ausgehen, so dass von der genannten Kuppe der ostliche Abhang dem Donaugebiete, der sudliche dem Elbegebiete und der westliche Abhang dem Odergebiete angehort.

Von den Thalwegen sind drei hervorzuheben : der der Stillen Adler und des Lipkabaches, welche beide dem Gebiete der Elbe, und der der March, welcher dem Gebiete der Donau angehort. Vom Adler- und Marchfluss fiillt bios der oberste Abschnitt in das hier beschriebene Terrain, welcher beziiglich des AdlerllusseS bereits im vorhergehenden § beschrieben wurde. Der Vergleichung wegen sollen jedoch die wichtigsten Daten beziiglich des Adlerllusses in der untenfolgenden Tabelle wiederholt werden.

55

Tabelle iiber die Thalwegs iin Grulicher Gebiete.

Name T, des ■1'ialweges

Von . . bis . .

Seehohe

der gen.

Orte in

Metern

Hohen- diiferenz von . . . bis . . . in Met.

Stilie Adler Th.

2- Lipka Bach Th

3- March Th.

Quelle in Ober-Erlitz

Nieder Erlitu, Brticke ub. d. Bach . Lichtenau bei der oberen Briickc . Von d. Quellen bis Lichtenau . . . Quellen unterm Aschenberge . . Ober Lipka westl. unt. d. Hofkoppe Mittel Lipka, Herrnsd. Bach Miind. Lichtenau, Miind. i. d. Adler . . . Von den Quellen bis Lichtenau . . Quellen unterm Gr. Schneeberg . .

Beim Aschergraben

Gr. Mohrau b. d. Kirche

Kl. Mohrau beim Bahnhof'e .... Von d. Quellen bis Mohrau ....

750 5G7 520

800 619 542 518

1200

780 03.'! 485

183

47

230

181

77 24

282

420 147

148

715

Entferng von . . . bis . . .

in Kilom.

3-8 7-2

110

2-1 5-8 4-9

12-8

4-2 (i-5 8-8

19-5

Gefalle von . . . bis . . .

Kichtung

des Thalweges

1 : 21 1 : 153

1 : 48

1 : 12 1 : 75 1 : 204

1 : 45

1 : 10

1 : 44 1 :59

1 : 27

OSO-WNW

OSO-WNW

N-S

I N-S j 0-W

NO-SW

NO-SW

N-S W-0

1. Das Stilie Adler Thai wurde bereits bezuglich seiner Terrainbe- schaffenheit obeu bei den Auslaufern des Adlergebirges beschrieben und es erttbriget ll>»r darauf hinzuweisen, dass sein Gefalle in seinem obersten Abschnitt em viel 8'eriugeres ist als das der beiden anderen Thaler.

2. Das Lipka Thai beginnt in einer zwischen den sudlichen Abfallen des Aschenberges und den nordwestlicben der Hofkoppe liegenden kahlen Schlucht in 800 m. Seehohe, deren Sohle mit dem starken Gefalle von 1:12 dun mit 1:50 ^ch Suden abfallt. Auf der lezteren fliesst der Lipkabach und hat die Sohle hier ei»o Breite von 50 bis 100 ra., auf welcher sicli die Gehofte des Ortes Ob. Lipka befinden. Der westliche Abhang des Thales ist steil, kahl und 80 bis ISO m. hoch, ^ ostliche flach nnd niedrig. Beim Meierhofe sudlich anter dem Hofstellen Berg macht der Thalweg eine rechtwinklige Wendung, indein er in die grosse Senkung einmtindet, welehe in der Kichtung West-Ost von Wichstadtel bis Halbseit m Hahren zieht, das Adlergebirge voir, Schwarzen Bergrucken, das Schneebergge- birge von den Grulicher Bergen trennt and auch die Einsattelung bei Rothhoss veranlasst. Wahrend der Thalweg sich bluer im Glimmerschiefer befand, tritt er Uu'i in die Schichten des Oberplaner der Kreideformatlon ein, wobei die Sohle desselben bei dem nun bis auf 1 : 100 sinkenden Gefalle alsbald mit den vom

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Bache mitgebrachten Gerolle ausgeftillt wird. Die Thalsohle breitet sich bis auf 200 m. und mehr aus, und befiaden sich auf derselben die Hauser von Mittel-, danii von Unter-Lipka. In Mittel-Lipka milndet rechtwinklig das kurze Herrns- dorfer Thai ein, worauf sich der Tualgrund nocli mehr ausbreitet, sein Gefalle auf 1 :250 abnimmt, so dass der Thalboden 1^2 Km. vor seiner Mttndung in das Adlerthal sumpflg und moorig wird. Am Thalgrunde sowie auf den flachen und niedrigen denselben eins&umenden Abhangen liegen zerstreut die Gehofte von Nieder Lipka. Die Entwiekelung des Thales betriigt 1:4.

3. Das Marchthal. Es handelt sich hier natiirlich nur urn den obersten Abschnitt dieses Flosses insoferne als er die Grenz'e von Bohmen beriibrt, ja tlieil- weise dieselbe audi bildet. Seine Quellen liegen jedoch ganz auf inahrischem Boden, und befinden sich in Tier Terrainfalten am siidlichen und sudostlichen Abhange des Gr. Sclmeeberges in 1200 m. Seehohe, welche die Gewasser der Krummholz- region sammein, sich in zwei tiefin den Gneiss eingeschnittene, waldige Schluchten vereinen, welche lezteren nach einer Liinge von 1-5—2 Km. in den wildrouian- tischen Felsen Kessel der Quarklocher mtinden, uin dort nocli mebrere von der Dtirren Ko'ppe von Osten herkommende kleine Bache aufzunehmen, so dass die nunmehr unmittelbar an die bohmische Grenze tretende March bereits ein anselm- licher Bach ist. Sie bewegt sich nun in einem schlnchtenl'ormigen Thale in der Richtung NO— SW weiter bis zum Ascher Graben, welclier der erste grossere vom ostlichen Abhange des Kleinen Schneebergruckens herabkommende Zufiuss ist- Das mittlere Gefalle dieser obersten 4-2 Km. langen Strecke ist selir gross, denn es betriigt 1 : 10. Der Thalgrund ist so enge, dass nur der Bach in demselben Raum findet, die beiderseitigen Abhange sind sehr steil und bis 400 m. hocb. Von hier bis zum niichsten Abschnitt bei der Kirche von Gr. Mohrau bildet die March die Grenze zwisehen Bohmen und Mahren. Der Thalweg geht in fast gerader Linie mit der Richtung NNO— S8W und streicht fast parallel zu den beiden vom Gr. Schueberg auslaufenden Rttcken, niimlich dem kleinem Schneebergriicken und deffl Darren Koppenrucken, welche beide er durch eine schluchtartige Einsenkung von einander scheidet. Der Thalboden wird an einzelnen Stellen 50—80 in, breit und sind auf deinselbem die einzelnen Hauser von Ober Mohrau zerstreut. J'tlH rechte Thalgehiinge ist dicht bewaldet, sehr steii und hocli und bestelit vorheri-schend aus Glimmerschiefer, das linke ist weniger steil, nur in den oberen Parthien be- waldet und besteht zuni grt'isseren Tbeil aus Gneiss, in welchen eine binge Zo|ie von krystallinischem Kalkstein eingebettet ist. Vom rechten Thalgehange mflnden 4 kurze, sehr Steile und tief eingeschnittene Thaler in das Marchthal und awarder Aschergraben, der Tiefe Graben, der Leckergraben und der Obere Mohrauer Graben; am linken Gehange komnien zwei solche Thaler, das eine vom Koldstein, das andere vom Lattich Berg herab, Das Gefalle dieser 6'5 Km. langen Strecke betriigt 1 : $• Der nachste fur das hier beschriebene Terrain noch wichtige Abschnitt reicht von der Kirche von Gross Mohrau bis zur Eisenbahnstation Klein Mohrau in Mahren*. Der Thalweg andert seine Richtung, indem er anfangs gerade von Nord nach Siid geht, wobei er nach 2'4 Km. in die bereits oben beim Lipka Bach erwiihnte von West nach Ost streichende Bodensenkung einmftndet, welcher er audi weiter folgt. Auch bier bildet die in demselben tfiessende March gnissteutheils die Landesgrenze, welche

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sie erst bei den lezten Hauscrn von Ober-Heidiscli verliisst, ura ihre Wasser in das Innere von Miihren zu ffthren. Der Thalgrund breitet sich ;iuf 100—200 m. au*>, iiiul befinden sipfa auf demsulben die Hauser von Gross-Mohrau, Nieder Mohrau, Heidisch und Klein Mohrau. Das Thalgehange ist auf beiden Seiten unbewaldet, weniger steil nnd hocli. Das Gefiille dieser 8-8 Km. betragenden Strecke ist aber noch immer ein bedeuteudes, detm es betragt 1 : 59. Die Entwickelung des Thales v"n den Quellen bis hieher ist 1:7.

Das Grulicher Gebiet win! von mehreren Vcr kebrslini en durchzogen, welclie weniger in commerzieller als in militarischer Beziehung wichtig sind. Die- selben sind an die bereits oben erwfthnten Einsattlnngen der zwei Wasserscheiden gebunden, welehe einerseits das Flussgebiet der Elbe von dein der Donau und aadereiseits das der Elbe vni jenem der Oder trennt. Den zwei liier auftretenden Richtungen der Thalwege entsprechend, schlagen audi die Verkebrswege ini Allge- uieinen diese beiden Ricbtungen ein. Von Eisenbahnlipien liaben wir zuerst die bohm. Nordwestbahn, von welcher ein Zweig iiber Koniggriitz, Wichstadtl, Grnlicb und iiber die Wasserscbeide bei Rothfloss bis Haniisdorf in Mahren geht, dort jedoeh ihre Richtung iindert, und als k. k. Staatsbahn nach Olmiiz fiibrt, wahrend V(>n Geiersberg ein Fliigel iiber Wildenschwert in die nach Brunn und Wien fiihrende Eisenbabn der oest.-ungar. Eisenb. Gesellscbaft niiindet. Nachdem bei Lichtenau v<»' Grulich ein Arm der Nordwestbahn von der Hauptrichtung abweicht, sich nach Norden wendet, die Was.orscheide zwischen Elbe und Oder westlich von Grulich "''herschreitet und in Mittelwalde an die Preussische Staatsbahn auschliesst, so ist (1'uch dieses Bahnnetz die kurzeste Verbindung von Bieslau, und Glatz mit Olmiiz u«d Brunn hergestellt. In der Richtung von West nach Ost ist es hauptsiv.hlich (li« bohua. Nordwestbahn, welehe mit der lniilir. Staatsbahn die Verbindung von Prag iiber Kbmggrat-, Grulich, Hansdorf mit Kreiwaldau und Oppeln, also des cistlichen ^•dinien mit Oest, und Preuss. Schlesien herstellt. Die Hauptstrassen dieses Ge- bietes haben den natttrlichen Terrainverbaltnissen folgend schon hinge vor Erbauung de'" genaunten Eisenbahidinie i dieselben Richtungen eingeschlagen, bis auf die bcreits in vorigem § envahnte Strasse, welclie von (irulich nach SUJen an die to&hrische Grenze fiihrt, sich dort in Rothwasser in zwei Zweige theilt, von denen (l(>1' eine iiber den Rikkei) des Schwarzen Berges nach Gabl und den llenberg, l|(''' andere nach Hohenstadt und Olmiiz geht.

Was die V eg eta tio as ver haltnisse betrifft, so ist der mirdliche und dei" stidostliche Theil und zwar etwa 82% des Bodens mit Wald, meist Fichte, |,',l||i'e, in den obersten Lagen am Gr. Schueeberg audi mit Krummholz bedeckt. 1)(>1,grdssere iibrige Theil client als Acker oder Wiese, Der Boden ist steinig, wenig fl"uchtbar und wird auf den Ackern meist nur Roggen, Hafer und Kartoffel gebaut.

Die Ausdebuung der Bodeiifliiche in verschiedener Seehohe !(ir das Grulicher Gebiet, ermittelt auf die oben augegebene Art, ergibt folgeude Zahlen:

1. Gesannntes Terrain innerh. d. bez. Grenze ober 600 m. 7170 Hektare,

2. Terrain ober der Schichtenlinie von GOO in 4100

•3. 700 m 2280

4. 800 m 1400

58

5. Terrain ober der Sehichtenlinie von 900 m 730 Hektare,

6. i 1000 m 460

7. , UOO m 280

8. 1200 m 50

9. 1300 m 10

10. 1400 m 3

Daraus f'olgt fttr die Ausdelinung des Terrains in den eizelnen Schichten :

1. Zwischen 500— 600 m. Seehohe liegen 3070 Hektare Oder 42-7% des Gebietes

2. 600- 700 1820 25-4

3. 700— 800 880 12-3

4. 800— 900 j, 670 9-4

5. 900—1000,, 270 3'8

6. 1000—1100,, 180 2-5

7. 1100—1200,, 230 3-2

8. 1200—1300,, 40 0-6

9. 1300—1400,, 7 01

10. 1400-1500, 3 0-0

Man ersieht aus diesen Zahlen, dass das ganze Terrain iiberhaupt sebx hoch, nemlich liber 500 m. liegt, dass aber fast 70°/0 desselbcn unter 700 ui. sich befindet, was davon lierkommt, dass nur ein kleiner Theil des Grulichcr Gebietes in das eigentliche Gebiet des hohen Schneeberges fixllt.

Mit llilfe der oben angefiihrtcn Zahlen berechnet man die mittlere Ilohe des Grulichcr Gebietes wie folgt: Die ganze Masse, welclie iiber der untersten Schichte von 500 m. sich befindet, betragt 12-604 Kubik-Kilometer. Diese Zabl durcli die ganze Griindflacho des Gebietes von 7 17 Quadrat-Kilom. dividirt, gibt eine mittlere Hohe von 0'1758 Kilom. = 176 Meter. Dazu addirt die Hohe der untersten Schichte voin 500 m. ergibt als mittlere Seehohe 676 Meter fttr das in diesem 8 beschriebene Terrain.

§ 5. Das Grenzgebirge von Swratka unci Policka.

Am sudlichen Rande der beiliegendon hypsometrischen Karte ragen die Jiordlichen Auslftufer des bobmisch-miihrischen Hochlandes herein, wie bereits oben in § 1. bemerkt wurde. Dieselben sind durcli eine Bodensenkung, welche sich vom Ende des Doubravkathales iiber Kreuzberg bis nach Saar in Miihren zieht, in zwei Theile getrennt, in den ostlichen (Gebirge von Swratka and PoliCka) und in den w6stlichen (Hochland von Chotebor, Habern). Es wiirde sich empfehlen, beide Theile erat dort zu behandeln, wo der gnVsere Theil des bohm. miihr. Hochlandes l,esprochen werden muss, niimlich im Sectionsblatt VIII odor IX, und mit dem westlichen Theile (ChotSbof-Habern) soil dies audi geschehen. Der ostliche Theil ll;i"gt jedoch einerseits mit den siidliehen Auslaufern des Adlergebirges, andererseits m>t dem im nachsten § zu beschreibenden Eisengebirge so innig zusammen, dass es oamentlioh mit Uiicksicht auf lezteres nothwendig erscheint, denselbon schon 'lier zu besprechen.

Vor Allein ist est nothwendig, zu constatiren, dass das sogenannte Saarer Gebirge UZdftrske* hory" wie der landliiufige Name lautet), von welchem das Grenzgebirge 2wischen Swratka und Policka der nordlichste Theil ist, nicht so ganz und unbe- clil)gt zum bohm. miihr. Hochland gerechnet werden kann, wie dies gewohnlich geschiet. Zwar ist die geologische Beschaffenheit eine sehr iihnliche, was jedoch (tie orographischen Verhiiltnisse betrifft, so ist dies nicht (lurch wegs der Fall. Denn wahrend die Hauptrichtung der Hohenlinien im bohm. miihr. Hochlande von 8^ nach NO geht, beflndet sich das Terrain des Saarer Gebirges am nordostlichen ^"('e dieses Hochlandes, wo es mit den Erhebungslinien des Sudetensystems, also f^— SO zusammenstosst, aus welchen die resultirende Hohenrichtung Nord— Sttd hervorgeht, welche in der That in eiuem Theile dieses Terrains vorherrscht. In dieser Be/.iehung hat also das Saarer Gebirge und seine Theile eine gewisse

8elbststandige Stellung.

Den Oentralpunkt des Saarer Gebirges bilden einige kurze mit einander ver- bundene Bergrticken, siidlich von Swratka und nordostlich von Saar ligend, welche siimtlich bereits in Miihren sich befinden, und welche alle die Seehohe von 800 m. ^rreichen (Zakova" bora 809 m. siidlich, dann Kfovina Berg 829 in. Dev6t skal **erg 837 m. siidostlich von Heralec, Paseckd sk&la 822 m. siidOstlich von Frischau,

60

Liiwen Berg 809 m. und Vysoky kopec 805 siidlich von Krasna u. s. w.). Von dieser Gegend ziehen flache Bergrttcken nach West, Nordwest, Nord und Nordost, iiberschreiten die Grenze von Bohmen, wo sie von der Thalfurche der Schwarzawa durchschnitten aber nicht unterbrochen werden, und bilden an der bohmischen Gr&nze das Terrain, von welcbein bier die Rede sein soil.

Die Abgrenzung dieses Terrains ist auf der Siidseite vom Kanienny vrch an iiber Swratka, Krasna, Ingrowitz, Briisau sodann ostlich bis Kukele bei Zwittau durcb die Landesgrenze gegen Mahren gegeben. Auf der Nordseite iibergeht das Hochland allmiilig in das Becken von Leitomiscbel und Hohenmauth, so dass eino scharfe Grenze nicht angegeben werden kann. Im Allgemeinen kann man die Ho'hen- linie von -150 in. als Begrenzungslinie ansehen, und wurde bei der spater folgenden Berecbnung der mittleren Hohe dieses Terrainabschnittes nachstehende Linie als niirdliche Begrenzung angenornnien : Fahrweg von Gayer iiber Briinnersteig nach Lauterbach, von da nach Unt. Oujezd, Sec, Makov, Neuscbloss, Zderaz, Richen- burg, Stepanov bis Skuticko, wo die westliche Abgrenzung beginnt. Diese leztere ist voui geologischen Standpimkte cine andere, als vom geographischen. B'e Geologen folgen bier den Formationsgrenzen und nohrnen die Einsenkung des Krounaer Baches bis Dedova und von da eine Linie iiber Kamenicek, Zalibeny bis Krcuzberg als westliche Grenze an. In orographischer Bcziehung, wo die Ilohen- verhiiltnisse und die Forraen des Bodens ontscheidend sind, ist man jedocb genothigt diese Grenze etwas weiter nach Westen zu riicken, und soil hier <lel Eiafacbkeit wegen die breite Bodensenke, welcher die Eisenbahnlinie der osteri'. Nordwestbahn von Zdirec iiber Hlinsko bis Skuticko folgt, als Grenzlinie ang6" nommen werden.

Man kann in dicsera Gebiete folgende Terrainabschnitte unterscheido"- Hinsko-Heralec, Swratka-ISorova, Policka-Bistrau.

Hlinsko- Her alec. Von der Zakova bora zieht ein flacher, bewaldetei Gneissriicken, „Kamenny vrch" (801 in.) nach WNW gegen Kreuzberg (591) UIlrt Zdirec, von wo or senkrecht auf seine Richtung, also nach NNO mehre kafl'e Qneniicken aussendet, deren liingster bis gegen Hlinsko reicht. Auf d<'inselbeU befinden sich bei deni Dorfe Studnic, die drei die Gegend charakterisirenden FelS' kuppen („Skalky" geuannt mit den drei Hohen: Studnic 678, Pfedni skalka o»/ und Zadni skalka G84 in.). In Kntfernungen von 700—800 ni. von einander erheben sich hier auf dem genannten lliicken in einer Reihe drei niedrige Kuppen, welc.n in it riesigeu Felsblocken, aus flasrigem Biotitgneiss bestehend, gekront sind, welc

aus der Feme das Aussehen grosser Burgruinen haben, und von denen man

cine

gutc Aussicht nach NW auf die Hochflache des Eisengebirges bis gegen Nassabeig hat. Diese Korinen im Grossen wie audi im Kleinen, nemlicb Bodenerhoh""^0 mit darauf befindlichen groBsen Felsblocken oft in Reihen inauerforinig angeordne i wie dies sonst nur im Granitterrain vorzukommen pflegt, findet man bauflg ' ganzen bohm. miihr. Hochlande, sie sind eine charakteristische EigenthiiinHchk0 dessellxui. Fin zweiter Riicken zieht von Heralee nach Norden, biegt bei KameniC*^ rechtwinkiig nach WNW um, und zieht ebenfalls gegen Hlinsko, wo er in Medko 3 kopec (637 m.) endigt. Dieser leztere oben flnche aber nach Norden ZU l' abfallende Riicken gibt von Norden gesehen deni ganzen Terrainabschnift

Studne

Ffedni Skalka

Zadni Skalka

J3°*-*S*^**

-V

■w

Die drei „Skalky" bei Hlinsko.

62

Aussclien eines U ochlandes. Dieser Rttcken besteht ebenfalls zuin grosseren Theile aus Gneiss, nur in tier Umgebung von Skuc win! er aus den Schiefern der Grauwacke gebildet, welche in einem breiten Streifen von Raima bis Skufi und Richenburg sicli ausbreiton und geologisch das bohin. mahr. Grenzgebirge gegen das Eisengebirge abgrenzen. Diese Grauwackenschiefer kommon iibrigens auch bei Hlinsko und bei Kreuzberg in schmalen Streifen zu Tage. In der siidostlichen Ecke dieses unregelmlissigen von den eben genannten beiden Bergiiicken gcbildeten Viereckes befiudet sich in einer Mulde eingebefctet Ileralec (643 m.) siidostlich von den bewaldeten Bergen der Zakova hora und des Kfizanker Waldes eingeschlossen, wahrend nordwestlich der 712 ra. hohe Spinnbcrk die Heralocer Mulde abschliesst. Diese leztere ist eine Bodensenkung, welche sich nordlich vora Ileralec zwischen Kamenicek und Swratka betindet, uud theils durch Schotter-, theils durch Letten- scbichten der unteren Kreideformation, welche hier wie eine Insel im Gneiss- terrain eingebettet erscheint, ausgefullt ist. Von dem oben genannten zweiten Rticken zweigt siidwestlich von Krouna ein flacher, uieist kahler Riicken nach Norden ab, welcher den Nainen „v Ilesinach" fiihrt, nach Norden zu immer breiter wird, beim Meierhofe Doh'vka den Namen „Siroka strana" (490 in.) erhallt, wo er ein kleines Plateau bildet, auf welchem sich die Orte Skuc (420 ra.) und Richenburg (437 in.) befinden. Dieses Plateau, welches noch ganz den Charakter des Grenzgebirges hat, kann als eine untere Stufe desselben betrachtet werden. Sie grenzt unmittelbar an den Qnadersandstein der unteren Kreideformation vom Dorfe Skuticko bis Peralec, wo sich die Grenne zwischen dieser Formation einerseits und den Schiefern der Silurformation und des Granites andererseits auch in den verschiedenen Formen des Bodens deutlich verfolgen liisst.

Swratka-Horo wa\ Dieser Abschnitt enthiilt den Mittelpunkt und zugleich den hochsten Punkt der Bodenerhebung des hier behaudelten Grenzgebirges. Zwischen Swratka und Borowa" erhebt sich das Terrain in einer Lange von 9( und einer Breite von 2—4 Km. zu 700 m. Seehohe und dariiber mit der Haupt- richtung SW NO. Von dieser tlachgeformten Bodenerhebung, welche nirgends die Form eines ausgesprochenen Bergriickens triigt, laufen zahhviche, moist kurze, bewaldete Bergrucken aus, welche die Richtung NW— SO haben und so wie die ganze Bodenerhebung aus Gneiss bestehen. Sie sind an ihrem oberen Ende, von dem sie theils nach NW, theils nach SO ausgehen, nur durch unbedeutende, wenig tiefe Bachliuien von geringem Gefiille getrennt, so dass haufig breite, sumpfig6 Thalmulden vorkommen. Erst iin weiteren Verlaufe graben die Bachlinicn sich tiefer zwischen die Bergriickon ein, so dass die Thalsohle 80—100 m. unter der Itiickenlinie liegt, welche erstere dann in der Regel mit den Hiiusern der lang' gedehnten Ddrfer, wie Swratouch, Wiist-liybna, Teleci, Borowa, Wttst-KameniCi Krouna ganz ausgefiillt sind. Die einzelnen, zu einander parallel laufenden ttucke«> welche man als Querriicken betrachten muss, sind (lurch eine meist gleichmassig verlaufende Hohenlinie, welche haufig mit mauerartigen Felsbildungen gekront ist) gut charakterisirt.

Die wichtigsten dieser Querriicken sind : der des Karlsteins bei Swratka mit der gleichnamigen, die Gegend beherrschenden Bergkuppe (774 m.), der l'ernicky Riicken mit der gleichnamigen Felskuppe (750 m.) bei Kfizanky an seinem siidostlichen Bndei

63

der des Kellerberges mit dor gleichnainigen, flachen Waldkuppe (759 in.), der Rucken des MatouSfl kopec (700 m.), zwischen Wiist-Rybna und Teleef, der Mttllerberg- rttcken (652 m.) bei Baumgarten, endlich der Bukowinaruckea mit seinem Endpunkte der Anhohe Gr<Tss-Paseky (709 m.), von wo aus man einen Uberblick der unteren Oder Granit-Stufe des hier beschriebenen Terrainabschnittes hat. Von diesem Puukte senkt sich niimlich das Terrain nach Norden in zwei langgestreckten, flach gewolbtcn Rucken, dem einen nach NW, dem anderen nach N ziehenden, zwischen welchen beiden eingebettet das kleine Thai von Prosec (524 m.) mit dem gleich- namigen Orte liegt. Die beiden Rucken breiten sich hier plateauformig aus, endigen aber 1-2 Km. von Prosed, indcm sio sicli nach Nordeu in mehrero, kleine, Waldige Riicken auflosen, welche steil gegen das tiefere Laud von Leitomischel abfallen. Dieser ganze, untere Theil des Terrains besteht aus Granit.

Policka-Bistrau. Dieser Abschnitt bildet den ostlichen Theil des hier behandelten Grenzgebirges. Ein grosser Theil ist auf der beiliegenden Sectionskarte Nro VI nicht mehr enthalten, sondern fftllt auf das Blatt Nro IX. Der sttdliche Theil, nemlich der urn Bistrau herumliegende, besteht aus vier Bergriicken, welche !^s Mahren aus dem Berglande von Oels in der Richtung SSO— NNW parallel zu einander iiber die Grenze nach Bohmen Ziehen, sich hier fiicherformig ausbreiten, v<>rlierrschend aus Gneiss oder Thonschiefer bestehen, eine mittlero Riickenhobe v«n 600—620 m. besitzen und welehe als die lezten nordostlichen Ausliiufer des Dohm. iniihr. Hochlandes betrachtet werdeu miissen. Diese von West nach Ost nebeneinander liegenden Rucken sind nur theilweise auf ihren hochsten Punkten ni't Wald bedeckt, fallen alio auf der Westseite steil ab, wiihrend sie auf ihrer Ostseite sehr allmalig sich gegen die von ihnen eingeschlossenen Thaler verflachen, Welche lezteren daher ein wenig geneigtes westliches und ein steiles ostliehes Thalgeliiinge haben. Die Thalsohlen, dereu jede mit den Jlausern einer langgestrecken °rtschaft bedeckt ist, liegen 50—100 m. unter der Riickenlinie, und sind die Tl'iiler nach diesen Ortschaften bennant, als Schonbrunn (bei der Kirche 599 m.), ^ittersbach (bei der Kirche 579 in.) und Rohozna (ebenfalls bei der Kirche 566 m.) ^le diese Thaler miinden in das romantische Thai von Swojanow, welches seine ^ewtisser der March-Donau zufiihrt. Die genannten vier Rucken steigen gegen NW und N allmalig an und erreichen dort uahe ilirem Ende ihre grosste llohe ia den Bergkuppen Wiistlingwald (630 in.) bei Schonbrunn, Findeis Berg (684 m.) bei Riegersdorf, Draschcrsberg (684 in.) bei Dittersbach und „Na draluich" (644 m.) bei Rohozna, und fallen dann an ihrem niirdlichen Ende mehr oder Weniger steil gegen das Beckon von Policka ab.

Das Beckon von Policka wird gebildet einorseits durch die siidlich von der Senannten Stadt befindlichen Abfiille des Mullerbergers, des Findeisberges und des ^aschersberges, andererseits durch eine Verlangerung des leztgenannten Berg- ^kens nach Norden bis Laubendorf und die Umbieguug desselben von hier nach N°i'dwest und West, in welcher Richtung derselbe unter dem Namen Lettenhiibel eiQe 600 m. hohe sanfte Bodenwolbung bildet, welche Policka auch von Osten u"d von Norden cinschliesst, wodurch ein Thalkessel gebildet wird, in dessen Mitte die Stadt Policka (Pfarrkirche 555 in.) liegt. Nach Ost und ONO verftacht sich ller Letteuhubel zu einem Hochplateau, welches nach Norden sich allmalig in das

Pernicnv Fels

Swratka

Devet skal

Heralec

Zakova hora

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Das Gebirge von Heralec und Swratka.

65

Tiefland von Leitomischel (347 in.) lierabsenkt, nach Osten jedoch unmittelbar an das Plateau von Zwittau anschliest. Die Senkung nach Leitomischel geschieht in einer breiten, sehr sanft abfallenden Flache, welche von drei langgestreckten Thalfurchen von S nach N durchsehnitten wird. Der Untergrund dieses lezten Terrainabsohnittes besonders der der Thaler besteht aus dem Planer der mitt- leren Kreide, wahrend die abfallenden breiten Hochflachen mit diluvialem Lehni bedeckt sind.

Die Thalweg e, welche das Grenzgebirge durchfurchen, haben einen ver- scluedenen Cliarakter, sehr verschiedene Richtung, und gehbren auch zwei verschie- denen Flusssystemen, namlich der Elbe und der Donau an, und zwar der Elbe die Doubravka, Chrudimka und Krouna, der Donau die Schwarzawa, der Weissbach und die Kfetinka. Es sind auch nur ganz kurze Strecken, mit welchen diese Thalwege dem hier besprochenen Terrainabschnitt angehoren, namlich nur der oberste Theil derselben, wiihrend der mittlere und untere Theil dieser Thalwege >n das Hugelland oder in die Ebene des ostbohmischen Tieflaudes fallen und auch dort erst beschrieben werden sollen. Eine erhebliche Anzahl der im Grenzgebirge befindlichen Tiefenliuien wurde hier iiberhaupt nicht beriicksichtigt, weil nur das oberste Ende derselben in das Grenzgebirge fallt, wie z. B. stimmtliche der Muldi- v«n Leitomischel zustrebenden Thalwege, welche zweckmiissiger dort beschrieben w«rdeu sollen.

Tabelle iiber die Thalwege des Grenzengebirges von Swratka und Policka:

Name

ufes iflalweges

Von bis

^"brawa

1 ^ru<limka

3' Krouna

Quellen uuterm Kamenny vrch . Wojnoinestec bci der BrUcke . .

2dfrec mitten im Orte

Von den Quellen bis Zdirec . . Quellen oberhalb PMlippsdorf . . Ovciny oberhalb Hammer, Briicke Hlinsko, Miihle ostl. davon . . . Von d«n Quellen bis Hlinsko . . Quellen oberhalb Krouna Dorf Krouna bci der Kircbe im Th. Richenburg, untere Brtlcke im To, Koiumberg, Bachmiindung . Von don Quellen bis Koiumberg

Seehobe der gen. Orte in Metern

700 585 540

080 600 560

690 686

380 300

Hoben-

differenz

von . . .

bis . . .

in Met.

116 45

ICO

80 40

120

1 55 155

80

390

Entferng von . . . bis . . .

in Kilom.

Getalle von . . . bis . . .

Richtung

des Thalweges

4-0

1 : 35

4-7

1 : 102

8-7

t : 54

7-2

1 : 89

71

1 : 177

14 3

t : 119

4-9

1 : 82

11-8

1 : 76

5-8

1 : 72

SS'5

1 : 58

o-w

OSO-WNW

NO-SW

SSW-NNO

S-N S-N

S-N

6ii

Name

des

Thalweges

Von bis

SeehOhe der gen. Orte in Metern

Ilohen- difi'erenz von . . . bis . . . in Met.

Kntferng von . . . bis . . .

in Kilom.

Gefalle von . . . bis . . .

Richtung

des Thalweg158

4. Schwar- zawa Th.

5. Weissbach Th

6. Kretinka Th.

Qnellen auf dec Zakova hora . . . .

Heralec bei der liriicke

Swratka bei der Fixen-Miihle . . . .

Bfozina, Miihle

Ingrowitz, obere Briicke

Von den Quellen bis Ingrowitz . . . Quellen unterm Draschersberg . Policka, bei der nntercn Briicke . . Borownic, Miindimg i. d. Schwarzawa Von den Qnellen bis Borowic . . . . Qnellen unterm Draschersberg . . .

Swojanow, unter der Kircbe

Grafitbergwerk a. d. Grenze . . . . Von den Quellen bis z. Grafitbergw. .

770 640 622 S56

480

650 546 509

620 461 398

180

18 66 76

290

104 37

141

156 66

222

7-4

6-5

8-8

13-7

36-4

6-8 7-7

14-5

1 : 57 1 : 362 1 : 133 1 : 182

1 : 125

I : 65 1 : 208

1 : 103

9-7

4-0 1

14-6

SSO-NNW SW-NO

W-0

WNW-0S°

O-W

NNO-SSW

NNW-SSO NW-fcSO

1 : 66

Die in der vorstehenden Tabelle zusammengestelten Thalwege einzeln be- trachtet, ergibt sich Folgendes :

1. Das Doubrava Thai entspricht der langen vou NW nach SO ziehenden Bodensenkung, welche das Eisengebirge und das Saarer Gebirge, also auch das hier behandelte Grenzgobirge Swratka-Policka einerseits vom eigentliclien bohnv mithr. Hochland andererseits treimt. Die Senkung reicht iiber die Wasserscheide bis nach Mahreu in das Gebiet der March. An seinein oberen Ende ist das Thai etwa D7 Km. breit von 634 m. SeehOhe, und ist auf beiden Seiten von 50 100 t&< hohen, bewaldeten Berglehnen <!ingeschlossen. Ilier befindet sich auch die Wasser- scheide zwischen der Doubrawa-Elbe und der Sa/.awa-Moldau. Die Sohle des Thales ist sumpfig, theilweise inoorig, init mehreren, hinter einander liegendon, grosseu Teichen bedeckt.

In dieser Senkung fiihrt cine alte, in friiheren Zeiten sehr wichtige Strasse von Prag iiber Saar nach Brunn, welche din kiirzeste Verbindungslinie beider Landeshauptstadte ist. Nunmehr soil zwischen beiden Stiidten iiber Saar aiic'1 eine Eiseribahnverbindung hergestellt werden, welche bei'eits von Prag bis Saar fertiggestellt ist, welche jedoch die Hauptaufgabe niunlich eine kiirzeste Verbindung nicht vorfolgt, sondern in das Schwarzawathal tibergehend mehr localen Zwecken dient. Dieser Thalweg hat seinen Namen von dem Doubrawa Plusse, dessen Quellen jedoch

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nicht im Hauptthale, sondern in einem siidostlich von Vojnomestecliegenden kleinen Seitenthale oberhalb der Glasliutte im Waldo unter dem Kamenny vrch in 700 m. Seehohe Iiegen. Das unmittelbar ostlich daranstossendo Thalchen fuhrt seine Ge- wasser dem Sazawa Flussezu, jedoch wird'ein Theil derselben durch einen Graben ttber die niedrige Wasserscheide dem Doubrawabache bei der Glasliutte zugeleitet. Die Lange des kleinen Querthales betragt nur 2-5 Km. und das Gefalle 1 : 20, Worauf der Bach oberhalb Vojnomestec in das Hauptthal miindet, und ttber Kreutz- berg in gerader Linie in der Richtung OSO— WNW bis Zdirec mit dem Gefalle von 1 : 102 weiterfliesst. Der Charakter des Thalea bleibt derselbe, wie bereits oben geschildert. Seine Entwickelung auf der Strecke von den Quellen bis Zdirec ist 116. Der weitere Verlauf dieses Thalweges soil in den spiiteren §§ besprochen werden.

2. Das Chrudimka Thai, von welchem hier ebenfalls nur das obersteEnde in das Terrain des Grenzgebirges fallt, hat die obersten Quellen seiner Gewiisser iin nordwestlichen Abhange eines breiten, bewaldeten Rttckens, welcher unter dem Namen „Stanl obora" (alter Thiergarten) nordlich von Swratka vom Otava Berge in tier Hohe von 700—740 m. bis Kamenicek nach Westen zioht, und zwar ostlich von den obersten Hausern von Philippsdorf in einer Seehohe von 680 m. Der Thalweg andert auf der kurzen Strecke bis Hlinsko hiiufig seine Richtung. Von den Quellen bis Philippsdorf ist die Richtung OSO— WNW, der Thalweg sehr enge, von massig steilen, waldigen Lehnen eingeschlossen, das Gefalle 1 : 40. In Philipps- dorf iindert sich die Richtung, und der Thalweg zieht von NNO nacli SSW, das Thai, in welchem der Ort Kamenicek liegt, wird sehr breit (bis 500 in.), und siniipfig, die unbewaldeten Thallehnen treten weit zuriick und das Gefalle nimmt ab, °is 1 : 100. Bei den unteren Hausern von Kamenicek andert der Thalweg seine Richtung von 0— W, das Thai behiilt eine Breite von 300 m., ist auf seiner Siid- seite von steilen, auf der Nordseitc von flachgeneigten, beiderseits bewaldeten Lehnen eingesaumt, wahrend das Gefalle bis 1 : 130 abnimmt. Auf dieser Strecke "iiiimt das Thai drei von Siiden her kounnende bedeutende Biiche, nemlich den Bacli v°n Kuchin bei Heralec, den Bach von Vortova von der Heralecer Glasliutte kom- U|eiid und endlich den Bach von Zalibeny auf, und erst von hier an lieisst der so verstarkte Hauptbach die Chrudimka, welcher in alten Zeiten den Namen Kamenicbach fuhrte. Endlich unterhalb Ovciny biegt der Thalweg unter einem rechten Winkel Vo» S nach N spater nach NW urn, ist auf der Strecke bis Pllinsko meist enge, vielfach gekriimmt, von steilen und kahlen Abhiingen eingeschlossen, nur an einer Stolle erweitert er sich bedeutend, uni das grosse Dorf Hammer aufzunehmen. H,'i'i Gefalle betriigt hier 1 : 177. Die Eutwickelung dieses Thalweges, welcher in 8einem weiteren Verlaufe ebenfalls in dem spiiteren §§ behandelt werden soil, auf ,ler Strecke von seinen Quellen bis Illinsko, betriigt D49.

3. Das Krouna Thai, audi Richenburger Thai genannt. Die Quellen seines Bftches befinden sich am nordlichen Abhange der „Star<l obora", desselben Berg- r(ickens, auf welchem sich audi die Quellen der Chrudimka befinden, nur J/a Km. Von denselben ostlich entfernt. Das Thai ist von den Quellen (690 m.) bis zu den °Dersten Hausern des Ortes Krouna sehr enge von waldigen, steilen Lehnen ein-

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geschlossen und besizt ein starkes Gefalle (1 : 30). Erst in dem langgestreckten Orte Krouna wird das Thai 100—200 m. breit, und von niedrigen, unbewaldeten und sehr wenig geneigten Abhangen eingeschlossen. Bald hinter den unteren Hiiusern von Krouna wird das Thai wieder enger, die Abhiinge werden steiler und holier und der Thalweg behiilt zwar seine Hauptrichtung von S nacb N bei, bildet jedoch viele Kriimmungen, welehe besonders von Kutfin bis Richenburg sehr zahl- reich sind. Bei Richenburg selbst erliiilt das Thai ein schluchtformiges, wildes Aus- sehen, da dasselbe oinerseits von einor steilen Waldlehne, andererseits von dem felsigen Abhang des (JO m. iiber der Thalsohle befindlichen Schlosses von Richen- burg eingeengt ist. Das GeflUle von Krouna bis Richenburg ist ini Durchschnitt I : 76, andert sich aber stark in den einzelnen Abschnitten dieser Strecke. Von Richenburg bis KoSumberg, oberhalb welchem Orte das Krouna-Thal in jenes von Luze-Neuschloss mtindet, zieht der Thalweg ohne erhebliche Krtiinmungen von S_N fort, die Thalsohle ist 50—80 m. breit, beiderseits von steilen 80—100 m. hohen, hie und da bewaldeten Lehnen eingeschlossen. Das Gefalle 1st dasselbe wie im vorhergehenden Abschnitt, nur wird das Thai bei Doly kurz vor seiner Miindung in das Neuschlosser Thai bis 500 m. breit. Der Thalweg ist zuerst im Gneiss, dann von B. Rybna im Schiefergestein, endlich von Richenburg an in die Sand- steine und Planer der Kreideforraation eingeschnitten. Die Entwickelung des ganzen Thalweges betriigt 1*49.

4. Das Sch wii rzawa Thai. Wiihrend die Gewiisser dor oben beschriebenen drei Thaler dem Flusssystera der Elbe, gehftrt die Schwarzawa, sowie die beiden noch folgenden Biiche, der Weissbach und die Kfelinka jenem der Donau an. Die Schwarzawa ist ein bedeutender Fluss des westlichen Mahren, welcher in seinem Oberlauf bis Ingrowitz die Grenze zwischen Bohmen und Mahren bildet, und welcher auch das Grenzgebirge vom Gebirge von Nemecky in Miiliren scheidet. Der Thalweg der Schwarzawa bildet in dieser Strecke eine von West nach Ost ziehende g('' brochene Linie, welehe jedoch von Ingrowitz weiter die Richtung NNW— SSO au- nimmt, und schliesslich in die March mtindet. Die Quellen desselben befinden sich am westlichen Abhange des waldigen Bergriickens der Zakova liora in Mahren m 770 m. Seehohe. Nach einem etwa 4 Km. langen von SO nach NW gerichteten Laufe der in zwei kleincn, bewaldeten Parallelthalern angesammelten Wiisser tritt der nunmehr ansehnliche Bach oberhalb Heralec an die bohmische Grenze, welehe seinem Laufe von hier bis Ingrowitz auf einer Strecke von 32 Km. folgt. De Thalweg, auf dessen Sohle sich die Gewiisser nunmehr weiter bewegen, zieht in einer mehrfach gebrochenen Linie, welehe abwechselnd den beiden Hauptbrucn- linien der bohmischen Gebirge: SW— NO und NW— SO folgt, und ist (nach KrejcO durchwegs in schuppigen Biotit-Muscovit-Gneiss eingebettet. Nur oberhalb SwratK^ beruhrt er die Schiefertboue der unteren Kreideformation. Bei Heralec offnet sic das Thai zu einem kleinen Becken und behiilt audi bis Swratka eine ansehnliche Breite von 200—400 m. Von da ab ist das Thai ziemlich enge, von steilen, be- waldeten, bis LOO m. hohen Berglehnen eingeschlossen, mit Ausnahme bios de Stelle bei Milan (Milov6j und bei Ingrowitz, wo das Thai wieder eine ansehnln-1"- Breite erlangt. Das Thai ist zwischen Swratka und Ingrowitz (lurch eine Rfiltlt ansehnlicher Diirfer wie Kfizanky, Milove", Bfeziny, Krasna, Borowntc, Sedliste 0

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lebt, deren Iliiuser tlioils auf der Sohle, tlieils auf den weniger steilen Berglehaon sich befinden, und welclio Orte durch gute Strassen niit einander verbunden sind. Das Gefalle des Thales von Heralec an bis Ingrowitz schwankt zwisehen 1 : 100 bis 1 : 400 und ist, gegen die Kegel im obersten Theile zwisehen Heralec und Swratka am geringsten. Die Eutwickelung desselben von den Quellen bis Ingrowitz betriigt 2-24, woraus am besfcen die zahlreichen Krflmmungen des Thales zu er- kennen sind.

5. Das Weissbach Thai ist ein Nebenthal des Schwarzawa Thales, welches bei Borownic in das leztere miindet. Seinen Ursprung hat dasselbe auf dem Hoch- lande, welches sicli zwisehen Policka und Zwittau ausbreitet, und zwar oberhalb des langgestreckten Ortes Laubendorf in dem waldigen Terrain der Polickaer Berg- flur, welcher Ort ganz in diesem Tliale liegt, das von hier bis Steindorf einen von Ost nach West, gerichteten Lauf hat, eiue Breite von 200-400 m. besizt, und beiderseits von sanft geneigten, niedrigeu, unbewaldeten Abhiingen eingesiiumt wird. Bei Policka bildet das Thai ein kleines Becken, in welchem die genannte Stadt liegt. Weiter unten verengt sich das Thai, die beiden Thallehnen werden steiler und holier, bis zur Mini dung des Ullersdorfer Thales bei Alt-Steindorf, an welcher Stelle das Weissbachthal seine Richtung iindert. Das Thai hat bis hieher ein mittleres Gefalle von 1 : 65 und ist in den Planer der mittleren Kreideforniation eingeschnitten. Das Thai zieht nun gegen SSW dem Schwarzawa Thale zu, ist ffieist sehr enge und auf seiner ostlichen Seite von sehr steilen und bis 100 m. hoben Lehnen, auf der westlichen Seite von sanft ansteigenden Abhiingen einge- schlossen. Sein Gefalle auf dieser Strecke, welche wieder ganz im Gneisse liegt, betriigt 1 : 208 und die Eutwickelung des ganzen 145 Kin. langeu Thalweges ist 1-30.

6. Das Kfetinka Thai ist ein Nebenthal des Zwittawathales und hat seinen Ursprung in derselben Polickaer Bergflur, wie der Weissbach, jedoch auf dem siidlichen Abhange derselben bei den obersten Hiiusern von Dittersbach, welcher langgestreckte Ort den ganzen o' eren Theil dieses Thales ausfiillt. Dasselbe zieht fust geradlinig von seinein Ursprunge bis Swojanow, und ist im obersten Theile 100—200 m. breit, beiderseits von sanft geneigten, niedrigen und unbewaldeten A-bhangen eingefasst. Unterhalb Dittersbacb verengt sich der Thalweg, beiderseits steigen steile, dicht bewaldete Lehnen zu 80-100 m empor, und erha.lt das Thai in Swojanow durch das auf felsiger Bergkuppe thronende Schloss ein malerisches Aussehen. Von Swojanow an iindert sich die Richtung des Thales etwas mehr nach °st, dasselbe wird wieder etwas breiter, bleibt jedoch audi weiter von steilen, Waldigen Lehnen eingesiiumt, bis es unterhalb des Dorfes Lhota bei einein alten Qraphitbergbau in Miihren eintritt, und im weiteren Vorlaufe bei Letowic in das Zwittawa Thai mttndet. Das Gefalle des auf Bohnien fallenden Theiles des Thales Schwankt zwisehen 1:50 bis 1 : 80. Die Eutwickelung des Thalweges ist LI 8.

Das ganze hier beschriebene Terrain des Grenzgebirges wird von mehreren wichtigen Conimunicationslin ie n tlieils begriiuzt, tlieils durchschnitten. Auf der Westseite wird dasselbe begrenzt durch die von Deutschbrod iiber Hlinsko Ul|d Skuc nach Kiinigriitz ziehende Strecke der Nordwestbahn (Siidnorddeutsche

Ik

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Verbindungsbahn), auf der Ostseite beriihrt das Terrain die Streeke Zwittau-Brtisau der oesterr.-ungar. Staatseisenbalui, wahrend dasselbe in der Richtung von Ost nach West von der neuerbauten Localbahn Zwittau, Policka, Krouna, Richenburg, Skuc quer durcliscbnittcn wird. Auch gibt es zablreiche gut erhaltene Strassenztige, welche die Verbindungen zwischen den einzelnen Orten, sowie die Verbindung zwiscben diesen gebirgigen Theilen von Bohmen und Mahren aufrecbthalten. Die den genannten Eisenbabnziigen parallel laufenden Strassen liaben ihre friibere Wichtigkeit verloren. Dagegen gibt es mehrere Strassenztlge, welcbe fiir den localen Verkehr cine grosse Wichtigkeit baben ; so die Strasse von Zwittau iiber Policka und Krouna nacb Hlinsko, jene von Saar iiber Kreutzberg nach Chotebof, cine alte sehr wichtige Strasse, welche die ktlrzeste Verbindung zwiscben Prag und Brilnn ist (Siehe oben das Doubrawa-Thal). Ferner die aus dem nordostlichen Bohmen nach Mahren fuhrenden Strassen, worunter besonders wicbtig sind die Strasse von Ricbenburg iiber Swratka und Heralec nach Saar, dann von Swratka iiber NSmecky nach Neustadtl, von Neuschloss iiber Prose6 und Borowa nach Ingrowitz, endlich von Leitomischel iiber Policka nach Ingrowitz.

Was die Vegetation und die Bodenproducte betrifft, so gehort das Grenz- gebirge wegen seiner hohen Lage und wegen seinem steinigen Boden zu den am wenigsten fruchtbaren Gegenden Bohmens. Vom productiven Boden sind 28°/o *"s 30% mi(; Pichtenwald bedekt. Was den Ackerboden anbelangt, so sind Roggen (20%), Ilafer (26%), und Kartoffel (30%) die Hauptfruchte, welche bier gebaut werden, dann kouimt Klee (etwa 14%), Gerste (6%), und sporadisch in den besseren Lagen Weizen 2—3%.

Die Aus d eh nun g der Boden fl ache in verschiedenerSeehoh6 fiir das Grenzgebirge von Swratka und Policka wurde so berecbnet, dass ini W^steti und Norden die bereits oben angegebene Grenzlinie, iin Stiden und Osten aber die Landesgrenze als Begrenzung des ganzen Terraingebietes angenouimen wurde, so dass auf der Siidseite ein erheblicher Theil des Gebietes nicht uiehr in dem bier beiliegenden Sectionskartenblatt VI enthalten ist. Auf die bereits oben aid Seite 29 angegebene Art ermittelt, ergeben sich folgende Zahlen :

1. Gesammtes Terrain innerli. d. bez. Grenze ober 800 m. . . . 74.050 Hektare

2. Terrain ober der Schichtenlinie von 400 in . 73.100

3. 500 m 56.800 »

4. 600 m 27.700

5. 700 in 4.100 »

Daraus folgt fiir die Ausdehnung des Terrains in den einzelnen Schichten-

/o

1. Zwiscben 300—400 m. Seehohe liegen 950 Hektare oder P3 des Gebietes,

2. 400—500 16.300 22'0 n

3. 500-600 29.100 39"3 »

4. 600-700 23.600 31'9

5. 700—800 , 4.100 5-5 n Man ersieht aus diesen Zahlen, dass das ganze Gebiet als ein llochlan

betrachtet werden muss, (lessen grosster Theil, niiudich 71-2%, zwiscben 500 700 i

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Seehohe liegt, und zwar ziemlich gleich auf die beiden Schichten 500—600 und 600—700 vertheilt.

Mit Hil/e der eben angeftihrten Zahlen berechnet man die mittlere Hohe des Grenzgebirges wie folgt : Die ganze Masse, welche fiber der untersten Schichte von -300 m. sich befindet, betriigt 198-316 Kubik-Kilometer. Diese Zahl durch die ganze Grundflikhe des Gebietes von 740-5 Quadrat-Kilometer dividirt, gibt eine mittlere Hohe von 0-266 Kilom. = 266 Meter fiber der Seehohe von 300 m. Dazu diese leztere addirt, erglbt die mittlere Seehohe von 566 Meter des in diesem §. beschriebenen Terrains.

§ (i.

Das Eisengebirge.

In das ostliche bohmiscbe Tiefiand, welches sich als eine fast ebene Flache von Bohm. Brod bis Cliocen und von Caslau und Chrudim bis .Ticin und Josefstadt ausbreitet, ragt von seinem siidostlichen Ende kommend ein langgestreckter, fast geradliniger Hohenzug mit der Richtung SO NW bis an die Elbe bei Elbe -Teinitz reichend, herein, welcher sich als ein selbststandiger Zweig des bohmisch- miihrischen Hochlandes und zwar insbesondere des im vorherigen § geschilderten Grenzgebirges charakterisirt, mit welch lezterem derselbe unmittelbar zusammenhangt.

Man iibersieht diesen Hohenzug am be.sten auf seiner Siidwestseite von den Hohen siidlich von Caslau. Wenn man sich hier auf dem Trianguliriingspunkt Rambousek aufstellt, und den Blick nach Nordost richtet, so erscheint die nur durch wenige flache Terrainwellen unterbrochene, mit fruchtbarem Ackerlande und zahlreichen Ortschaflen bedeckte Ebene abgeschlossen durch einen langen niedrig611 Hohenzug, welcher wallformig und steil aus der Ebene emporsteigt und mit eim'1' einzigen Unterbrechung nordwestlich von der Elbe bei Elbe-Teinitz gegen Sfldost bis zum miihrischen Grenzgebirge fortzieht. Der grosste Theil dieses Hohenzug<'S ist mit Wald bedeckt, und eine nur scheinbare Unterbrechung desselben findet aW Endpunkte der Localbahn Caslau-TremoSnic bei dem leztgenannten Orte statt, w" zwei kleine, kurze Thaler, das Peklo- und das Rudowerthal aus dem Gebirge her- auskommen, zwischen sich eine schone Bergkuppe einschliessend, welclie die Ruine» der alten Burg Lichtenburg (audi Lichnic genannt) kronen.

Auf der Nordostseite iibersieht man das Gebirge am besten von den Wein" giirten sudostlich von Chrudim. Auch von hier schliesst den Horizont ein langg'e' streckter Hohenzug, welcher von der Elbe bei Kojic iiber Hefmanmfstoc, Slatifl8n bis zu den Vorbergen von SkuC fortzieht und dort an das bohm. miihr. GrenzgS' birge anschliesst. Jedoch steigt hier an seiner Nordost-Seite derselbe nicht stei und wallformig empor, sondern aus dem (Jhrudimer Klachland erheben sich a11 seiner siidwestlichen Seite zahlreiche, bewaldete Bergriicken, mit ebensovielen la'1^' gestreckten Thalern zwischen sich, welche allmiilig zu gemeinschaftlicher KammhoO empor steigen, wo sie sich vereinigen, und dann auf der anderen Seite steil ('llh Caslauer Tiefiand abfallen.

Podhofan

St. Anna

Krkanka

Lichtenburg

Kankova hora

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Das Eisengebirge vom Rambousek bei Caslau gesehen.

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Dieses Gebirge, obwohl als ein selbststandiges Ganze deutlich charakterisirt, batte bis in die neueste Zeit keine geme"inschaftlicheBenennung. In alten Urkunden findet man fiir den mittleren Theil desselben den Namen : Montes ferrei = Eisen- gebirge, offenbar von dem in iilterer Zeit bier schwunghaft betriebenen Bergbau auf Eisenstein lierkommend, spater nannte man diesen Theil in bohmischer Sprache: Kankove" hory = Ganggebirge, mitunter audi Podoler Kalkgebirge. Erst in neuester Zeit bat der in der Geologie Bohmens sowie in nnser Landesdurcbiorscbung so verdienstlich wirkende, leider fur die Wissenschaft zu frflh verstorbene Geologe Johann KrejCi fur dieses ganze Gebirge den Namen Eisengebirge *) vorgeschlagen, welchen wir audi in orograpbisctaer Beziehung als zweckin&ssig erkennen und an- nehmen wollen.

Behufs der spater zu berechnenden Flache dieses Gebirges wird es zweck- massig sein, dasselbe in folgende Grenzen eiuzuscbliessen : Auf der Nordseite bei Elbe-Teinitz auf der Streeke voni Bahnhofe Elbe-Tejnitz bisKojic die Elbe, obwold der Endpunkt des Gebirges noch einige Kilometer fiber die Elbe hiniiberreicht, da dieser Fluss das Eisengebirge an seinem ndrdlichen Fndpimkte niclit umgelit, sondern durchbricht. Dann auf der siidwestlichen Seite der Eahrweg von Zabor iiber Bernardow, HoruSie, SomtSz nach Podhoran und Ronow an den Doubrawa Bach, dann weiter der Doubrawa-Bach iiber Pafizow, Wiska, Libic bis Zdirec. DieOstgrenze bildet die von Zdirec fiber Hlinsko bis LeStinka bei Skuticko ziehende Streeke der Nordwestbahn, welche zugleich die westliche Grenze des im § 5. be- handelten Grenzgebirges bildet. Auf der nordostlichen Seite wird hier als Begren- zungslinie angenommen der Fahrweg von Kostelec iiber Illina, Zumberg, bis a" die Chausse' bei Gross-Lukawir, von da die Chausse" iiber Slatinan nach Hefman- m£stec, und von da der Fahrweg fiber Choltic, Jankowic, Zdechowic und Chvaletic bis Kojic.

Das Land, welches das Eisengebirge innerhalb dieser Begrenzung bedeckt, hat die Gestalt eines spitzen Dreieckos, (lessen Spitze bei Elbe-Tejnitz abgestumpft ist, welches an der Bas;s zwischen Zdirec und LeStinka eine Breite von 202 Km-i in der Mitte zwischen Ronow und Hefmanmestec eine Breite von 111 Km. und am Ende (Spitze) zwischen Zabor und Kojic eine Breite von 2-9 Km., endlich eine Liinge zwischen Hlinsko und Elbe-Tejnitz von 48'5 Km. besizt, und eine Flache von etwa 610-60 Quadrat-Kilometer bedeckt. Die grdsste Hohe halt sich fortwiihrend am sfidwestlichen, steil abfallenden Rande, dessen Seehohe allmalig aber stettig von der Elbe gegen das Grenzgebirge zunimmt. An der Elbe gegenuber Tejnitz betriigt sie 235 bis 240 m., in der Mitte bei Lichtenburg 502 m. am siiddstlichen Ende bei Westec 666 m., wiibrend das Flachland, aus dem das Gebirge aufsteig^ an der Elbe eine Seehohe von 200 in., bei Lichtenburg von 295 m. und bei Westec von 410 m. besizt, so dass der Unterschicd zwischen dem Kamm des Gebirges und seinem Fusse auf der Nordwestseite an der Elbe nur 35—40 m., bei Lichten- burg 207 m. und bei Westec am sudostlichen Ende 256 m. betriigt.

*) J. Krejcf und R. Helmhacker: Erliiuterungen zur geologiachen Karte des Kisengebii'g" im Archive der natorw. Landesdurchforschung von TSohmen (V. Bd. 1. Heft. 1882.) enthalt eine detaillirte geologische lieschreibnng des Eisengebirges und der daselbst vorkommenden (Jests"1"'

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Iui Querprofil erscheint das Eisengebirge iu seiner ganzen Langenerstreckung an seinem sfldwestlichen Rande (Caslauer Seite) emporgehoben ; denn die horizontale Entfernung zwischen dem Fuss mid Kamm desselben betragt hier selten mehr als 1 bis 1-5 Kilometer und ist daher der Abfall hier ttberall steil; wiihrend diese Entfernung auf der nordostlichen oder Chrudimer Seite von 4 bis 18 Kilometer zunimmt, also der Abfall des Gebirges nach dieser Seite ein sanfter ist.

Die ganze Gebirge zerfallt nach seinem orographischen Aussehen naturgemiiss in vier Abschnitte, welclie nahezu audi mit der Verscliiedenheit ilirer geologisehen Beschaffenheit iibereinstimmen, so dass diese Eintheilung auch schon von J. Krejcf in seiner geologisehen Beschreibung theilweise beniizt wurde. Diese vier Abschnitte Bind folgende: Der Giieissrticken der Spalava und der Kahkova hora, das Granitplateau von Nassaberg, das Schiefergebirge von Podol, endlich das schiefrige Bergland von LitoSic.

Der Gneissriicken der Spalava und der Kankova Hora ist der Hauptrucken des Eisengebirges. Er erhebt sich 2 Kilom. westlich von der Boden- senkung, welche die westliche Begrenzung des Grenzgebirges bildet, in welcher die Eisenbahnlinie Zdircc-Hlinsko fortzieht, welche Strecke landschaftlich durch ihre Teiche und zerstreuten Wald- und grosseu Wiesenparthien einem natiirlichen Parke gieicht. Dieser Terrainabschnitt wird in natiirlicher Weise begrenzt siidwestlich durch den Doulirava liach, riordOstlich durch den Chrudimka-Bach bis zur Miihle von Oberdorf, dann weiter durch den PoSateker Bach, welcher auch nordlich- unter- "alb Lichtenburg seine Grenze bildet. Die ganze Lange dieses Riickens vom Dorfe Oudavy his Tfemosuic bei Lichtenburg betragt 22-2 Km., seine Breite aufangs 8 Km., welche nach NW. bis auf 3'5 Km. abnimmt. Der Riickeu ist anfangs fast Plateauartig, mit einer durchschuittlichen Seeh5he von 600—620 m., mit sehr Hachen, breiten Kuppen, welche sich gewohnlich nur 20—30 m. iiber die Umgebung er- }»eben, besetzt, zum grosstentheile mit Fichtenwald bedeckt. Nur hie und da ist der Wald durch grossere Blossen unterbrochen, in deren Mitte Dorfer mit ihren peldern sich bofmden. Wiihrend dieser lliicken auf der Ostseite allmiilig in das C)fenzgebirge von Hlinsko-Heralec iibergeht, fiillt derselbe auf der Sudwestseite in das Doubrawathal, auf der Nordostseite in das Chrudimkathal steil ab. Diehochsten K«ppen am Riicken sind hier die Westec-Kuppe (666 m.) beim Dorfe Ober-Westec, IU|d die Spalava-Kuppe (662 m.) bei dem gleichnamigen Orte, von welch lezterem P"nkte mau eine ausgezeichnete Rundsiclit, insbesondere nach der Sudwestseite geniesst.

Westlich von Modletin macht das Chrudimka-Thal eine Biegung nach Siiden u»d nahert sich dem Doubrawathale, wodurch der Spalava-Rucken an Breite ver- liert, obwohl er immer noch eine solche von 15 Km. besizt, und im allgemeinen den friilioren Charakter beibehiilt. Er ist oben fast eben, mit mehreren grosseren 1)r,'fern bedeckt, wie Bvisinow (581 in.), Kloko6ow mit Lhotka (555 m.) und Ho- jesin (516 m.). Von da wird der Riicken immer schmiiler, bis er sich nordwestlich der Strasse, welche von Bestwin iiber denselben (510 m.) nach Sec fuhrt, in einen 8cbmalen, langgestreckten, mit Wald dicht bedeckten Kamm auskeilt, welcher den ^anien „Kaiikov6 hory" (deutsch etwa Ganggebirge) fiihrt, und dessen hochster 1>ui>kt, nordlich von Bestwin und Ostlich vom Dorfe Kubik duby liegend eine See-

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hiihe von 557 m. bat. Man kimnte diesen Rucken, weleher gegenttber der Berg- kuppe von Lichtenburg durch das Thai von Pocatek oder Peklo abgeschlossen wird, sich hier bios unterbrochen, und auf der anderen Seite des Peklo-Thales bis zur Elbe fortgesezt denken. Wenigstens in geologischer Beziebung ware dies moglich, da der ganze siidwestliehe Rand des Eisengebirges also der hochste Theil desselben bis zur Elbe vorberrschend aus Gneiss bestebt, wie der Spalava Rucken. Aus orographischen Griinden kann man jedoch dies niclit thun, da der weitere Verlauf dieses sudwestlichen Randes seiner Form nach nicht mehr als ein einfacber Berg- riicken betrachtet werden kann.

Was die geologische Beschaffenheit betrifft, so bcstobt der eigentliche Rucken aus Gneiss, weleher von fleischrothem Orthoklas rothlich gefiirbt, und reicb an schwarzem Glimmer (Biotit) ist. Die Gneisse bilden auf dem gauzen Rucken den sudwestlichen Steilrand desselben. Das Streicben ist NW— SO, das Verflachen NO und sehr steil Hie und da tinden sich im Gneiss Giinge und Lager von Diorit und Feldspath-Porphyr. Am siidostlicben, platteauformigen Theil des Rttckens greifen schon hie und da die Granite von Nassaberg herllber, wahrend den Puss des sud- westlichen Abfalles des Gneissriickens in seiner ganzen Liinge von TremoSnic bis Malec nur schmaler, von da aber bis Zdirec ein breiter Streifen von Quadersand- stein und thonig-kalkigem Planer der Kreideforniation bedeckt.

Das Granitplateau von Nassaberg. Dieser Terrainabschnitt siidwest- lich unmittelbar an den ebon beschriebenen Gneissrtlcken, und sudostlich an das bohm. miihr. Grenzgebirge angrenzend, wird siidwestlich und nordwestlich voffl Chrudimka-Thal und sudostlich von der Eisenbahn, welche von Hlinsko nach K<>- stelec fuhrt, eingeschlossen, wahrend als nordostliche Grenze eine Linie von Ko- stelec iiber Zumberg bis zum Clirudimka-Thale bei Slatihan betrachtet werden kann, welche Linie nabezu mit den charakteristischen Terrassen des Quadersandsteines und des Planers der Kreideforniation zusammenfallt, die von Skuticko iiber Elfca bis Bitowan Ziehen, und den Granit auf dieser Seite einschliessen. Die ganze Flache bildet ein unregelmiissiges Viereck mit einer mittlereu Liinge von W-0 von Hi, un< einer Breite von SW-NO von etwa 105 Kilom.

Der hochste Theil des Plateaus befindet sich an seiner Siidwestseite, un- mittelbar am rechten Thalgehiinge der Ghrudimka und gegeniiber dem Gnaissriicken. was den ehemaligen Zusammenhang beider Theile beweist. Das Plateau hat hie' eine Seehohe von 614 m. bei Krasny, bis 651. m. bei Srny. Eine nur von wenige*1 Terrainwellen unterbrochene, nach Nordosten sanft geneigte Ebene breitet sich hie von Hlinsko bei ProsiCka 15 Km. und vou Trhow-Kamenic bis Nassaberg 6 &»■ aus, welche zum griissteu Theile mit dichtem Wald bewachsen ist. Es sind die die ausgedehnten Forste der Domanen Nassaberg, Rosic u. a. in welchen ma» tagelang geheu kann, ohne Jemand zu begegnen ausser den Forstbediensteten ode' Waldarbeitern. Der hochste Punkt in denselben ist der Blossenberg (593 ">•)' Die Lehnen gegen das Chrudimkathal auf der Siidwestseite sind meist sehr san geneigt, in Trhow-Kamenic (540 m.) nachst Nassaberg dem bedeutendsten Orte a Plateaus, bilden diese Lehnen eine Mulde, in weleher der geuannte Ortliegt. Dagege ist der Abfall gegen Nordwest, ebenfalls in das Chrudimkathal durchaus sehr st01 und tief, meist iiber 100 m. Gegen Nordost fallt die westliche Hiilfte des Plateaus

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in zwei Terrassen ah. Die obere deutlich ausgesprochene liegt im Niveau von Nassaberg in der SeehShe von 500 in., die untere befindet sich bei den Teichen von Libao etva in 390 in. Hone. Die ostliche Halfte des Granitplateaus, welche bedeutend scbiniiler ist als die westliche, deren bedeutendster Ort dor ansehnliche Markt Vcelakow (507 m.) ist, welcher mit seiner Kirche die ganze Gegend beherrscht und audi von derselben eine gute Rundsioht gewahrt, zerfallt auf ihrer norddst- liehen Seite in raehrere 'Dialer, welche durch das ablaufende Wasser in dem Granit- terrain ausgewaschen wurden und allmalig in das Flachland von Chrast sich hin- absenken.

Dor grosste Theil dieses Terrains besteht aus verschiedenen Varietaten des Granites, von denen der Gneissgranit, der graue Granit und der rothe Granit die meiste Verbreitung liaben. Der Gneissgranit ist zwischen mittel bis grobkdrnig, Welir oder wenigor unvollkoinnien scliiefrig graulichweiss bis grau. Er ist am ineisten der dstlichen Halfte des Plateaus, von Ober- und Unter-Habakow bis gegen Trliow-Kamenie, Vranov und Nassaberg verbreii.et. Der graue Granit ist regellos kornig und koinmt in breiten Streifen von der Peklo-Mtthle an iiber Lipkow, Po- lanka bis VrSov vor. Der iibrige Theil des Plateaus besteht aus rothem Granit. Er ist durch fleischrothen Orthoklas r. tli gefiirht, meist mittelkdrnig. Der grobkornige rothe Granit kommt nur in beschriinkter Menge vor. Im Granit finden sicli an vielen Stellen grosse Massen von Diorit, so bei Nassaberg, bei Bradle, bei Eosov. In der sudwostlicheri Ecke des Plateaus, bei Vr§ov und Bradlo, grenzt der Granit n,i Gneiss, an seinom nordostlichen Ende, von Kostelec iiber Zumberg bis Slatinan, au die Sandsteine und Mergel der Kreideformation.

Das Schiefergebirge von Podol kann als der (Ditto Abschnitt des Eisengebirges betrachtet werden. Es grenzt suddstlich zuerst an den Gneissriicken der Katikove hory von Lichtenburg bis zur Miilile von Oberdorf, dann an das Nassaberger (Jranitplateau von der genannten Miihle liings dem Thale der Cliru- ''inika, bis Slatinan, norddstlich in der Linie Slatinan bis Ilofmanmestec an das Chrudimer Flachland, nordwestlich in der Linie Hermanmfetec bis Podhofan an d&8 schiefrige lliigelland von LitoSic, endlich siidwestlich schliesst sich dieser Ab- 8chnitt an den Gneissriicken der Kafikove" hory an, und bildet hier die Fortsetzung cies steilen Abfalles des Eisengebirges gegen das Doubravkathal. Die so begrenzte Fliiche bildet ein unregelmiissiges TYapez mit einer miltleren Seitenliinge von 14 Km. Und eine Breite von 18 Km.

Den orographisch auffallendsten und zugleich hochsten Theil dieses Terrain- aoachnittes bildet seine siidwestliehe Seite. Hier erhebt sich dstlich von Ronov 'a,*l m.) zwischen Dipovec und Zavratee aus dem Tieflande von Caslau eine niiich- ''S6 I Km. lange u. 1 Km. breite Terrasse, 80—100 m. hoch aus PlJinerschichten _•' Kreideformation bestehend, aus welcher steil ein wallformiger, langgestreckter '''"Iva.niin nocli 200 m. holier emporsteigt. Der ganze Kamin ist mit Wald bedeckt UlHl wird an Ort und Stelle „Strane" (Die Wand) genannt, der hdchste Punkt des s,'">en, eine kleine Kuppe sudlich von Zbislavic, heisst Krkavka (nach Anderen j.lU('h Kokavka, auf der Gen.-St.-Karte falschlich Krkahka) mit der Seeh. von '^ m. Dieser Hiicken besteht aus Gneiss und kann als eine Fortsetzung des ^neis.sriickens der Spalava und insbesondero der Kafikova bora betrachtet werden,

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zu welchem er anch auf der nordwestlichen Soite der Borgkuppe von Lichtenburg, welche ebonfalla aus Gneiss besteht, und von welcher er durcli einen felsigen Ab- sturz getrennt wird, symmetrisch gebildet ist, Auf der Ostseite h&ngt dieser Berg- katnm mit dem Berglande zusammen, welches sich in dieser Iiichtung rait einera allmiUigen Gefiille gegen das Ohrudimer Tiefland ausbreitet, indem zwar von der Noid- und von der Sudseite je ein kurzes schluchtformiges Thai den Kamm von diesem Berglande zu trennen scheint, was jedoch in Wirklichkeit nicht geschieht, da diese beiden Thaler an ihrem oberen Ende noch einen Kilometer breiten ebenen llaum bei Zbislavee zur Verbindung mit dem andereu Theile iibrig lassen.

Von dieser Verbindungsstelle bei Zbislavee zicht sieli in einem nach Norden offenen Bogen eine 1-2 Km. breite, fast ebene Hochflache von 450 bis 550 m. Seehohe zuerst iiber Micov (538 m.) nach Sec (556 m), von dort auf der linken Seite des Chrudimkathales nach Ostnordost bis Licibofic (400 ra.). Micov und Sec sind die bedeutendsten, audi weithin sichtbaren Orte dieser Hochflache, von welchen beiden, insbesondere von der Kirche von Micov eine umfassende Rundsicht einen guten Uberblick iiber diesen Theil des Eisengebirges gewiihrt. Auf der stidwest- lichen Ecke trennt sich von der Hochflache ein kurzer Rucken, welcher in der schonen Bergkuppe von Lichtenburg endigt, die in einer Reihe mit dem Strane- Kamme und dem Kamme der Kankova hora steht. Der steile Absturz dieser Berg- kuppe nach Siiden schliesst mit der Kankova hora das wildromantische Thai „Peklo" (die Holle) mit dem Eisenhammer Hedwigsthal ein, welches beim Doric Kraskov endigt, wo die rothe Farbung der Felder die tlberreste einer Scholle der Perm- formation anzeigt. Auf der Sudostseite fallt die Hochflache uberall steil gegen das Chrudimkathal ab. Nur an einer Steile zwischen Micov und Sec ist die meist ebene Hochflache dutch eine starke Bodenerhebung unterbrochen, indem sich auf der- selben eine etwa 3 Km. langc und 2 Km. breite, elliptische Wiilbung des BodenS erhebt, welche vollstiindig bewaldet in einer Hachen Kuppe 602 m. hoch ihreii Mittelpunkt hat, und den Nainen „Bucina" fuhrt.

Von dieser Bucina, sowio uberhaupt von der Nordseite der ebeu geschilderten Hochtlache streichen zahlreiche Bergriicken nach Norden, alle diclit bewaldet, tief eingeschnittenen Thalern zwischen sich. Das ganze Terrain von Zbislavee bis Slatinan in einer Breite von 2 bis 5 Km. besteht vorherrschend ans duuklcn Thou- schiefern, hie und da mit eingestreutem l'yrit, deren Eagerungsverhaltnisse durofi vielfache locale Stiirungen sehr mannigfaltig sind. Iliiufig findon sich in denselbeB Quarzitgiiuge, welche, da sie weniger verwittern, an manchen Stellen dem Terrain durch langgestreckte Eelskiirame ein besonderes Aussehen verleihen. Solche zwei Giinge ziehen sich von Pohled iiber Kabstein bis Lhota, dann von Lipina iiber Tejm« bis zum Hura Berge bei Slatinan. Nach Krejfii's Ansicht gehoren diese Schiefer un< Quarze der in Mittelbohmen so verbreiteteu Silurforraation an. Von den oben er- wahnten Thalern ist das wichtigste das Thai von Podol, audi Kalk-Podol genann Eezteren Namen hat dasselbe von dem an seinem oberen Ende unmittelbar affl nordlichen steilen Abfalle der „Bucina" betindlichen Orte Kalk-Podol, oberhal welchem in den Schiefer ein riesiges Lager kristallinischen Kalksteines von 2 K"^ Lange und 200 Meter Miichtigkeit eingelagert ist, aus welchem der Kalkstein Z verschiedenen Zwecken gewonnen, und in die entferutesten Gegenden Bohmen

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▼erfiihrt wird. Das Thai von Podol, in welchem der Goldbacb fliesst, fiilirt in iiord- licher Bichtung nach Hehnanmestec und ist tief eingeschnitten zuerst in die silurischen Schiefer, dann von Kostelec an in die Sandsteine der unteren Schichten der KreideformaTion, welclie die Schiefer auf der nordostlichen Seite uberall be- grenzen. Ostlich von Podolthal zieht ein zweites das Bilankathal bei Citkov be- ginnend iiber MoraSic unter ahnlichen Vcrhaltnissen nach Norden. Der siidlich vom Schieferterrain liegende Theil des hier geschilderten Terrainabschnittes von Sec bis Pra6ov, welcher gegen das Chrudimkathal abfallt, besteht noch aus jenem Granit, belcher mit dem Granit von Nassaberg eiu geologisches Ganzes bildet, orographisch jedoch ven demselben durcb das Chrudimkathal getrennt ist.

Das sc hie frige Ber gland von Litosic bildet die nordwestliche Aus- keilung des Eisengebirges. Es wird begrenzt siidwestlich durcli die Linie Podhofan, Senites, Josefsdorf, Bernardov bis Zabof, nordwestlich (lurch den Durchbruch der Elbe zwischen Vinaric und Elbe-Tejnitz, nordostlich von der Linie Kojetic, Chva- letic, Zdechovic, Jankovic, Choltic bis HefmanmSstec, und siidsudostlieh von der Oereits oben bemerkten Linie von HefmanmSstec bis Podhofan, welche es vom Schiefergebirge von Podol trennt. Es wurde ubrigens schon oben bemerkt, dass das Eisengebirge irn geologischen Sinne am Durchbruche der Elbe noch nicht sein Ende hat, sondern dass es mit seinem Gestein fast zwei Kilometer iiber die Elbe nach Nordwest fortzieht, In der augezeigten Begrenzung bildet dieser Terrainab- Schnitt ein von SO nach NW gerichtetes spitziges Dreieck, dessen Spitze durcli deu ^Urchbruch der Elbe abgeschnitten wird, welches zwischen Podhoran und Hefman- ^Sstec eine Basis von 9 Km. und von dieser Basis bis zur Elbe eine Hohe von etwa 18 Km. besizt. Es bildet dieses Dreieck das nordwestliche Eude des ganzen Eisengebirges, mit welchem dasselbe tief in das ostbohmische Tiefland hineinragt. Mit dem oben geschilderten ersten und dritten Abschnitt des Eisengebirges "a*1 dieser Abschnitt das gemeinschaftlich, dass er sich an seinem stidwestlichen A-bhange unmittelbar an die beiden anschliesst und mit denselben zusammen einen beinahe ununterbrochenen, steilen, iiber 50 Kilometer langen Wall bildet, welcher •|er sudwestliche Abfall des Eisengebirges ist, wiihrend dasselbe auf der nordost- '"chen Seite auch in diesem Abschnitte sich allmiilig gegen das Chrudim-Pardubitzer •jl&chland senkt. Von den beiden besproeheiien Abschnitten unterscheidet sich dieser (adiirch, dass er bedeutend schmaler ist, iudem seine Breite von 9 bis 3 Km. ''""imiut, und dass auch seine Seehohe eino viel geriugere ist ; denn gleich an seiner as's an den hochsten Steilen betragt dieselbe nur 325-350 m. an seinem End- I'unkte an der Elbe aber nur melir 243 m.

Der Charakter dieses Berglandes ist der einer massig gewellten Flache,

wolche an ihrem stidwestlichen Rande steil emporgehoben ist, wiihrend sie nach Nord-

0st anfangs sehr schwach geneigt, fast plateauartig sich ausbreitet, dann aber sich

111 zahlreiche, kurze Queniicken theilt, welclie an ihrem Ende stark geneigt gegen

('as Elbe und das Chrudimkathal abfallen Der Abfall nach Siidwest, sowie die

1;iteauriacli<, ist zum grossen Theile mit den wohlgepriegten Forsteu der umliegendeu

"•uiiiien bedeckt, in denen es nur wenige grossere Waldbliisen fur die sich am

'ateau befindenden Ortschaften gibt, unter denen die betleutendsten die Orte LitoSic

w5 in.) und Turkovic (361 m.) sind. Beide Orte liegen frei auf der Hohe und

80

gewahren, besonders der letztere von seiner Kirche aus, weite Aussichten nach alien Richtungen. Die an der Nordostseite befindlichen Rucken sind kurz, oben breit und flach und bilden audi nur kurze Thaler, von denen nur eines bedeutender ist, das von Choltic, welches ubrigens seinen Ursprung bei Micov im Schieferge- birge von Podol hat. Diese kleinen Rucken haben am stidostlichen Ende eine nach NO gehende Richtung, welche bei den weiter nordlich liegenden sich alliniilig in eine nach NNO gehende, nahe der Elbe in eine nordliche Richtung verwandelt. An ihrem unteren Ende doit, wo sie in das Chrudimer Flachland iibergehen, ragen aus diesen Bergriicken in der Linie Lipoltic, Berloch, Jankovic, Spitovic steile Eelskuppen empor, welche einem Gang von Kieselschiefern angehoren, welche der Verwitterung grdsseren Wiederstand leisten. Auf der Nordwestseite zwisclien Kojic und Vinafic, wo das Eisengebirge durch den Durchbruch der Elbe begrenzt wird, fallt das Terrain in meist schroffen 20—30 Meter hohen Felswftnden gegen die Elbe hinab.

Vestec Kankova hora Bueina Podol

Ob. Pocat.

31) Vfo sso nba SSI bob 50J

Kostelec Herman Mestec

"99

352.

170

SI mm mm H

Unt Planer Perm Grauwke. Thonschf. Gneiss Granit Kr. Kalk Querprofil durch das Eisengebirge bei Kalk-Podol.

A ill" dieser lezteren 2 Km. langen Strecke kann man auch den geologische Ban dieses Abschnittes des Eisengebirges in kurzor Aufeinanderfolge deutlieh wa"1 nehmen. Wenn man von S W nach NO geht, so besteht der ganze stidwestlw > Fuss des steilen siidwestlichen Ahfalles aus einer Pliincrterrasse, in welcher ^1G sporadisch Kalklager behnden, gerade so wie beim ersten und dritten Abschm i dann folgt der steile Rucken, welcher auch hier wie im ganzen Eisengebirge a Gneiss besteht. Dann kommen kristallinische Schiefer (Glimmerschiefer) mit Lag6' von Amphibolith. Zwichen diesen und dem Gneiss ist an vielen Stellen t

sichtbar. Auf dem Glimmerschiefer lagern in grosser Ausdehnung Urthonsc

hiefei'

BernardoY Jgh. Vinaric Josefsdf. Frh.

*JJ

Semtez Neuhof

3</Z 387

Zbyslavic Kankova hora

J 3/ 5S0

Klokocov i«6

Spalaya

fc.tz

Ob. Vestec

Babylon

6oi

Elbe

(,

I' 5 1ZO 226 2S7

Josefsdf. M. H. Starkoc

Bernardov M. H. W. Podol

Bousov

32.9 Vestec

38/

<*'^

viy s'io

Jefisno

Hranic

Zdirec Stepanov

Langenprofil des Eisengebirges und des Doubravathales.

82

mit steilem Vorfliichen nach NO, darauf Grauwackenschiefer, welche die oben be- merkten Giinge von Kieselschiefcrn enthalten, endlich am nordostlichen Fusse dos Terrains, sowie iin ganzen Eisengebirge die Sandsteine und Mergel der Kreide- formation.

Es ist bereits erwiihnt worden, dass das Eisengebirge ira geologischen Sinne am Durchbruche der Elbe niclit abschliesst, sondern eine kui-ze Strecke, etwa 1-8 Km. weit nach NW fiber die Elbe nach Elbe-Teinitz fortsezt, indem sich am siidostlichen Gehiinge des Durchbruchcs dieselben Gesteino wieder finden, wie auf dem eben geschilderten nordwestlichen. Dock verschwindet gleich hinter Elbe- Teinitz der orographische Charakter des Eisengebirges, indem seine Hebungslinie hier auf eine andere Hebungsrichtung stosst und mit dersolben eine Resultierende bildet. (Siehe auch im niichsten § 7. den Artikel: Elbethal.)

Ein iibersichtliches Bild der Bodengestaltung des ganzen Eisengebirges mSge im Nachfolgenden ein Langenprofil und ein Querprofil sowohl in Zahlen, wie audi graphisch ausgedriickt geben.

Im Langenprofil geht die obere Linie fiber den am sudwestlichen Abfall liegenden fast durchgehends aus Gneiss bestehenden Hauptrflcken, die untere Linie hingegen in dem kings diesem Abfalle hinziehenden Doubrava Tliale und zwar sind die Thalpunkte auf der ersten ober dem Bache befindliclien Terrasse von Pliiner- mergeln und Sandsteinen der Kreideformation so gewiihlt, dass sie im Querprofil mit dem niichsten Hohenpunkte sich befinden, so dass also je zwei aufeinanderfol- gende Punkte (1,2—3,4 5,6 . . .) zusammengehoren. In der graphischen Darstel- lung bezeichnen die Ziffern dieselben Hohenpunkte.

Langenprofil des Eisengebirges von NW nach SO.

Entfernung Seehohe in Meter Holieuuntcrsch- Bezeichnung d. Ortea: v. d. Elbe d. d. zw. Thai

in Km. Thalp. Hohenp. und Rucken

1 . Elbe bei Elbe-Teinitz ... ... 200 ... ....

2. Vinafic Hohenpunkt .... —...—... 243 .... 43

3. Bernardov beim Meiorhof . . 33 . . 215 ...—....

4. beim Jagerhaus . —...—... 290 .... 75

5. Josefsdorf beim Meierhof . . 7'7 . . . 220 ... ....

6. bei Franziskahain . . . . . . . 299 .... 79

7. Weiss-Podol, mittl. Hohe . . 12-3 ... 226 ...—....

8. Semt6§, Hohe beim Vapenka ... . . . 342 .... 126

9. Starkofi, untere Hiiuser . . . 15'7 . . . 247 ... ....

10. Neuhof bei Podhofan ... —...—... 387 .... 140

11. Bousov, untere Hiiuser . . . 20-2 . . . 276 ... ....

12. Zbyslavec, Jagerhaus .... ...—... 527 .... 251

13. Vestec beim Meierhof . . . 26'0 . . . 329 . . . . . . . -

14. Kafikovii hora —...—.., 550 .... 231

15. JefiSno an d. Strasse nordw. 33-8 . . . 381 . . . . . . .

16. KlokoCov, Hohe sudostl. . . —...—... 596 .... 215

17. Hranice, mittl. Hohe .... 390 . . . 412 . . . - . . . .

18. Spalava Berg . _..._... 662 .... 250

83

Entfemung Seehohe in Meter Hohcnuntersch. Bezeiehnung d. Ortes : v. d. Elbe d. d. zw. Thai

in Km. Thalp. Hohonp. una Rucken

19. StSpanov am Bache . ... 431 ... 427 ...—....

20. Ober-Vestec, freie Hohe gl. N. ..—... 666 .... 289

21. Zdirec, triittl. Hohe .... 46-7 . . . 540 ...—....

22. U Babylonu, Bergkuppe . . —...—... 602 .... 62

Querprofil des Eisengebirges von SW nach NO.

Bezeiehnung d. Ortes Entf. v. Vestec Thalpkt. Hohenpunkt

1. Vestec bei Bestwin, Meierhof . . - Km. . 329 m. . . m.

2. Kubik duby, Dorf mittl. Holie . . P2 . 410 . . - 8. Kahkova hora 2"0 ..—„•• 550

4. Ober Pocatek, oberste Hauser . . 3*2 . . 460 „..-,,

5. Zdarec, Bergkuppe 4'5 - ,, 551

6. BuSina Waldkuppe 7*6 ..—„.. 602

7. Kalk-Podol (u obrdzku) 8'9 . ; 507 . . -

8. Tusovic (vinice) 11'7 . . - » 499 »

9. Kostelec, obere Hauser .... 14-7 . . 352 . .. 10. Hefmanm&tec, mittl. Hohe . . . 17-7 . . 270 . . »

Aus dem Langenprofil ersieht man deutlich, dass sich die Ruckenhohe des Eisengebirges zwischen Neuhof bei Podhofan und Zbyslavec bedeutend iindert, in- ,le«» sie von der Seehohe von durchschnittlich 500-600 m. auf 300-400 m. her- a°sinkt. Es stimmt diese Anderung nahezu mit der grossen Bruchlinie iiberein, welche von LicomSHc nordw. von Zbyslavec gegen Hefmanmtetec streicht. Die Thallinie der Doubrava zeigt keinen so plbtzlichen Abfall. Zwar niinmt das Ge- fiille zwischen den Punkten 9 (Starkoc) und 11 (Bousov) etwas zu, jedoch vertheilt sic'i die Zunahme auf erne lange Strecke gleichmiissig, weshalb auch der Hohen- Unterschied zwischen Riicken und Thai bei Zbyslavec (Punkt 11, 12) am grossten ist- Erst zwischen Stepanov und Zdirec geschict audi die Hebung des Thalweges auf die Hohe des bohm. iniihr. Ilochlandes von 500 m., welche dann auch eine geringere Differenz gegen die Ruckenhohe zur Folge hat.

Das Querprofil wurde so gelegt, dass dabei nicht nur der orographische 80n<lern auch der geologische Bau des Eisengebirges anschaulich gemactrt wurde. ^0ch muss bemerkt werden, dass sich hier ausnamsweise der hochste Punkt nicht am sU(l\vestlichen Rande, wie sonst immer, sondern weiter gegen die Mitte des Gebirges ^U6ina Waldkuppe) befindet.

Die Tiefenlinien oder Thalwege des Eisengebirges sind fur dasselbe bonders cliarakteristisch. Sie ergiiiizen das Verstandniss des orographischen und ^ologischen Baues desselbcn. Zwei dieser Thalwege sind sowohl durch ihre Lange, ]Je durch ihre Beschaffenheit besonders wichtlgl namlich das Doubrava und das Ghrudiinka,thal, welche beide ihren Ursprung in dem bereits gcschilderten Grenz- gebirge haben. Von den kleineren Querthalcrn sind noch zu nennen das Kraskover Y1"!, welches in die Doubrava, das Raima- und das Holetiner Thai, welche iii die Ulrudimka, dann das Morasicer, Podoler und Cholticer Thai, welche in die Elbe m(inden.

6*

84

Tabelle iiber die Thalwege im uud urn das Eisengebirge.

Name

des

Thalweges

Doubrava Th.

2. Kraskover Th.

3. Chrudimka Th.

4. Ranna- fejbro Th.

5 Holetiner Th.

Yon .... bis

#direc, mitten im Orte")

Certovy stolek, Thalp

Libic, Miindg. d. Cerkovka . . . .

Lhotka, Tbalp

Konov, obero Miihlen

Von Zdiree bis Ronov

Quellen am SO. Abhg. d. Bueina Kraskov. untere Hauser . .

Mladotic, Mttndg. d. Th

Von d. Quellen bis z. Miindg. . . . Hlinako, Miihle ostl. davon *) . . .

Trhova Kamenic, Briicke

I'femilov, Thalp

Oustupek, nordwestl. Thalp

Bojanov, Thalp

Ruine Stradov, Thalp

Slatinan, Briicke

Von Hlinsko bis Slatinan

Quellen bei DSdova

Raima, Briicke

Kostelec, Thalp

Von d. Quellen bis Kostelec . . .

Quellen bei Ober Holetin

Leiak, Miihle

Ziunherg, Thalp. . .

Von d. Quellen bis Zumberg . . .

Seehiilie

der gen.

li Orte in

!l Metern

Hohen-

differenz

von. . .

bis ...

in Met.

Kntferng von . . . bis ...

in Kilom.

540

30

510

95

415

51

364

118

846

-

294

560

173

387

119

268

-

292

560

35

525

30

495

20

475

49

426

111

315

45

270

290

600

183

47.7

432

345

316

606

197

408

87

321

284

9-6

3-8

11-6

15-8

40-7

:!'.) 5.5

9-4

11 11

6

9 11

6

56-2

4-7 91

13-8

6-2 6-9

131

Get'iillo von . . . bis . . .

317 40 227 134

•9

l : 1 :

•o

1 :

■8

1 :

0

1 :

•4

1 :

1 : 138

1 : 22

1 : 46

32 340 367 840

184 100 142

1 : 194

t : 26 1 : 69

1 : 44

1 : .'U 1 : 79

1 : 46

Richtung

des Thalweg68

O-W

so-nw so-nw

so-nw

o-W

O-W

O-W O-W

oso-w^

wsvv-oN<l wsw-o^'

S-N

S-N S-N

S-N SSO-N^

*) Die obersten Ahschnitte des Doubrava- uud Chrudimka Thales bis zu den Quellen sie"

lien

85

iName Thai

weges

Von

bis .

Seehohe der gen. Orte in Mctern

Ilohen-

different

von . . .

bis ...

in Met.

Entferng

von . . .

bis . . .

in Kilom.

Gefalle von . . . bis . . .

Kichtung

des Thalweges

6 MoraSicer Th.

Podoler Th.

'^olticer

Quellen am SO. Abhg. der Bucina . Dolan oberhalb d. Ortes, Thalp. . .

Morasic, Thalp

Von d. Quellen Morasic

Quellen am Ost-Abbg. d. Bucina

Kostelec, oberhalb Thalp

Hefmanmfistcc, mittl. Hohe . . . Von d. Quellen bis Hefmanmestec .

Quellen bei .letonic

Stojic, oberhalb Thalp

Choitic, Thalp

Von d. Quellen bis Choitic ....

538 356 290

520 869

270

438 8 1 i)

238

182 86

248

161

99

250

11!)

81

190

40 86

7-6

4-0 4-1

8-1

41

5'i)

100

1 : 22 1 : 55

I : 31

1 : 26 1 : 41

1 : 32

1 : 34 1 : 73

1 : 63

8-N

SW-NNO

SSO-NNW 8-N

SSW-NNO S-N

Betrachten wir nun diese (ibersichtlieh zusammengestellten Thnlwege einzeln.

1. DttS Doubrava Thai. Der oberste Absclinitt desselben von den Quellen ^)is Zdirec gehiirt noch in das Terrain des bohin.-mi.ihr. Grenzgebirges und wurde !lll«li dort geschildert (Seite 66.). Hier soil der niittlere Abschnitt niiher

ketrachtet werden, welclier in das Terrain des Eisengebirges gehiirt und welclier w°n Zdirec bis Ronov sich ausdebnt. Das Thai zieht auf dieser Strecke parallel zu»i siidwestlichen Hauptriieken fort, und seine rechtsseitigen Abhiinge, bilden den 1<uss des Gebirges. Erst von Ronov an entfernt sicli dieser Thalweg soweit vom Sauptrflcken und tritt ganz in das bohm. Tiefland ein, dass er von hier ab als in das Terrain des lezteren fallend betrachtet werden muss. Von Zdirec bis zum Gertovy stolek ist das Thai ein anfangs etwa 1/5 Km. breites Ilochthal, rechts von eil|eni unbewaldeten, Haclien 60—80 in. hoheren Hohenzug, links von steileren, lli(;'it bewaldeten 100—150 m. hoheren Bergen eingeschlossen. Das Gefalle ist gering ^ :-'i!7), der Thalboden mit iippigen Wiesen bedeckt, theilweise auch sumpfig und 'Ooorig,

Der Doubravabach, welclier in den Planer der Kreide eingebettet ist, 'WhrUesst eine Reibe von ansehnlichen Teichen, welche er bewiissert, den Ostro- J^Vec, Sopoter-, Hammer- und Bileker-Teich. Bei den beiden lezteren verliert das "bal seine Breite und iibergeht in eine vielfach gekrummte Schlucht, welche tief ltn Gneissfels eingeschnitten ist und in welcher die Gewiisser der Doubrava mit ^•'ossein Gefalle (1:40) herabsturzen. Auf dieser 3 Km. langen Strecke verliert cl6r Thalweg 100 in. seiner Seehohe, indem er die Stelle bezeichnet, an welclier

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hier das weit ausgedebnte, bis an das siidliche Bade voii Bdhmeii reichende bohm. miihr. Hochland boginnt oder in unserem Sinne genommen aufhort. Im woiteren Verlaufe bis Lhotka und darllber hinaus ist der Thalweg breit und zieht nahe der Grenze zwischen den Sandsteinen der Kreideformation und dem Gneissgebiete fort, bald in die erstere bald in das leztere eingebettet. Das Gefalle wechselt zwischen 1 : 200 bis 1 : 300. Der Thalweg ist auf der Siidwest- und Nordost-Seite von sanft gewellten, unbewaldeten aber wohlbebauten Htigelreihen eingesaumt, aus welchen jedoch auf der nordostl. Seite in 1 1*5 Km. Entfernung die steilen, bewaldeten Abhiinge des Eisengebirges einporsteigen, wiihrend auf der siidwestlicben Seite erst in 3—4 Km. Entfernung das Terrain sanft zum bohm. miihr. Hochland sich erhebt Erst eine lange Strecke unterhalb Lhotka bei Spacie wird der Thalweg wieder sen! enge, theilweise schluchtartig, das Gefalle grosser (1 : 134), grauer Gneiss, s pater bei Mladotic Amphibolgneiss saumt in 20—50 m. liohen Felswanden das Thai eiD, welches erst bei Ronov wieder breiter wird, und dort in da,s Terrain des bohm. Tief- landes eintritt. Das mittlere Gefalle der ganzen in das Terrain des Eisengebirges fallenden Strecke des Doubrava-Tliales betragt 1 : 188, die Entwickelung des Thal- weges 1'5, welcher als Langenthal zu betrachten ist.

2. Das Kraskover Thai ist ein Neben- oder Seitenthal des Doubrava- thales. Es wurde beieits wiederholt gesagt, dass das Eisengebirge an seinem siidwestlichen Rande wie eine Wand geschlossen emporsteige, infolge dessen es audi an dieser Seite, gegen das Doubrava-Thal, koine Quer- oder Seitenthaler, sondern nur kurze Schluchten gibt, welche unmittelbar auf den Hauptrttcken hinauffilhren. Nur an zwei hart neben einander befindlichen Stellen ist diese Wand durchbrochen, namlich bei Lichtenburg, wo die wahrscheinlich (lurch den Granitdurchbruch bei Se6 veranlasste Faltung des Bucma-Berges eine Zerreissung des sonst zusaminen- hangenden Abfalles des Eisengebirges bewirkt hat. Ms zeigen sich namlich hier zwischen Tfemosnic und Zavratec zwei tiefe Offnungen im Eisengebirge, zwischen denen die Bergkuppe von Lichtenburg liegt, welche L5— 2 Km. weit quer also nordostlich in den Hauptriicken hineinziehen, dann aber die nordliche nach N unil NW, die siidliche nach 0 und NO ablenken, so zwei divergireude Thaler bildend, von denen das erstere, das Lovetincr Thai genannt, bei Zavratec das Gebirg8 verliisst und bei Ronov in das Doubrava That miindet. Das zweitc, sttdlich davoD gelegtne Thai heisst das Kraskover oder audi Goldbachthal. Es ist bedeutender als das erst genannte. Die Quellen seines Baches Iiegen unter dem am siidostliclie" Abhange des Rucinaberges befindlichen Jfigerhause, und das Thai zieht, tiefeing0' schnitten in einer waldigen Bergschlucht des Granites mit starkem Gefalle (1:22) hinab in die offene Mulde von Kraskov, wo sein Wasser die rothen Sandstein6 der Permformation durchschneidet. Von hier haben sich die Gewiisser ihren ^e^ im Gneisse (lurch eine wildromantische Felsschlucht ,,1'eklo" (die 11 ("die) genannt, gebahnt, an deren Ende das Eisenwerk Jledwigsthal liegt. Unmittelbar daraul tritt der Thalweg bei Tremosnic aus dem Gebirge in das offene Land, um liacl1 einem Laufe von 2 Km. bei Mladotic in das Doubrava-Thal zu mflnden. ^ Gefalle ist noch inimer bedeutend (1:46), die Entwickelung des ganzen Tha> weges L2.

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3. Das Cb,rudimka-Thal, (lessen oberster Abschnitt von seinen Quellen bis Hlinsko ebenfalls bereits oben beira Grenzgebirge besprochen wurde (Seite 67) ist das charakteristische Thai des Eisengebirges. Es liegt in den oberen drei Abschnitten desselben und bildet die natttrliche Grenze zwischeu dem Gneiss- riicken dor Spalava mid dem Granitplateau von Nassaberg, dann zwischen dem leztereD und dem Schiefergebirge von Podol. Man kann diesen Thalweg, soweit er im Eisengebirge liegt, in drei Abschnitte theilen, je nach dor Haupt- richtung, welche er einschlagt, da jeder dieser Richtungen ein anderer Charakter entspricht. Der erste, oberste Abschnitt gebt von Hlinsko bis zum Thalpunkt Unterhalb dem Dorfe Oustupek bei Hojesin. Das Thai hat bier die Richtung des Hauptrttckens, ist, also Langoiithal, die Thalsole hat die bedeutende Seehohe von 475 bis 560 in. ein geringes Gefalle von 1 : 340 bis 1 : 367 in der Lange von 29-7 Km. Innerhalb dieser Hauptrichtung zeigt jedoch dor Thalweg vielfache Krummungen und Biegungen. Die Thalsole selbst besizt zwar nur an wenigen Stellen eine grossere Breite oder muldenfomige Offnungen, wie oberhalb Trhov- Kamenic, in diesem Orte selbst, dann oberhalb Bradlo; meist ist dieselbe enge, jedoch von sanft ansteigenden, bewableten Hohen eingesaumt, welche erst von Pfemilov abwarts steiler und holier werden. Oberhalb des genannten Ortes befiuden Sich die Hauser zahlreicher Orte theils auf der Sole, theils auf den Abhaugen des Thales, welches abwechselnd in Gneiss oder in Granit eigebettet ist. Gegen das En.de dieser Strecke wird das Thai humer eager, das Gefalle grosser, bis es nach ei"eiu zweimaligen Versuch, in derselben Richtung weiter vorzudringen, in der Nahe dor Ruine „Oheb" (deutsch Krummung oder Biegung) unter dem spitz-en Winkel von 40° sich nach ONO wondct und in dieser Richtung auch weiterzieht. Ea erscheint auffallend, dass der Thalweg der Chrudimka hier eine so starke, nahezu rttckgangige Ablenkung erfahrt, da genau in der Verlangerung seiner ersten Richtung sich die Tiefenfurche des Thales von Pocatek und Kraskov befindet, Seiche vom ersteren nur durch einen etwa 500 m. breiten und 15 m. hohen Sattel Setrennt ist. Erklarlich wird die Sache nur dadurcb, wenn man annimmt, dass bei dem Empordringen des Granites do; Nassaberger Plateaus, welches die Hebung und Faltung des Schiefergebirges von Podol (Bucina Berg) und die Bildung einer wallf6rmigen von W. nach 0. streichenden Erhiihuiig in dem letzteren veranlasst hat, sich im Granitgebirge selber und zwar in derselben Richtung ein System von ^"-rchen und Spalten gebildet hat, wodurch die Gewiisser der Chrudimka nach Osten abgeleitet wurden. Dieser zweite Abschnitt ist als Quertbal zu betrachten u,l(l reicht bis zur Peklo-Miihle oberhalb der Ruine Stradov. Er hat eine Liinge v,)" 201 Km. mit einem nach abwiirts zunehmenden Gefalle, welches von 1 : 200 bis 1 : 80 bei Peklo steigt, ein Beweis, dass das Thai, nach geologischen Begriffen, ('ni jtingeres nocli nicbt ausgebildetes Thai ist. Der Thalweg auf dieser Strecke Zeigt vielfache Kriimuiungen und ist abwechselnd theils in Gneiss, theils in Granit u,1(l Granitporphyr tief eingebettet ; die denselben einschliessenden Hohen sind meist urn 100 m. und mehr holier als die Thalsole. Bn Beginne der Strecke Vo'» Thalpunkte unterhalb Oustupek bis Hofelec ist das Thai sehr enge, erbreitet 8ich dann besonders beim Markte Bojanov bis zu 500 m. wird aber spiiter wieder 6uge, und ist auf der Strecke von den Hiiusern unterhalb Hradist iiber die Peklo

Mtihle bis zur Ruine Stradov erne wildrornantische Felsschlucht. Unterhalb der Peklomiihle andort der Thalweg nochmals und zwar unter oinem Witlkel von 110" seine Richtung, indem er nun von S. nach N. streicht und bei Slatiuan ganz das Eisengebirge verlasst. Der Thalboden wird allmalig wieder breiter, die Thalabb&nge weniger steil und hoch, das Gefalle wieder geringer (1 : 142), obwohl noch immer gross genug. Auf der ganzen 56-2 Km. betragenden Strecke von Hlinsko bis Sla- tiuan hat das Thai ein dnrchschnittliches Gefalle von 1 : 194 und eine Eni- wickclung von 2'9, d. h. die wirkliclie Diinge des Thales ist auf dieser Strecke beinahe 3mal so gross, also die g'eradlinige Entfernung seiner beiden Endpunkte. WiLhrend ibres Laufes iin Eisengebirge nimmt die Cbrudinika keinen bedeuten- deren Bach auf.

4. Das Ran na-Zejbro thai ist eines der Thaler, welches, wie audi die drei folgenden, das Eisengebirge an seinem nordostlichen Rande verlassen. In Folge seiner orographischen Beschaffenheit, vermoge welcher das Eisengebirge wie eine cbene Platte an seinem siidwestlichen Rande empor gehoben erscheint, und sicli allmalig nach dem nordostlichen Rande neigt, beginnen alle Thalfurchen dieser Querthiiler nahe an seinem siidwestlichen Rande und durchziehen das Gebirge meist in seiner ganzen Breite iin gleiclimiissig abnehmenden Gefalle. Der Thalweg des Ranna Thales beginnt am nordlichen Abhange des PeSava Beiges beim Dorfe Dedova unweit Hlinsko in 660 m. Seehohe und zieht in Granit und Phyllit einge- bettet in wenigen Kriimmungen nach Norden. Die Thalsohle ist enge, aber von flachen, unbewaldeten und niedrigen Gehangen eingefasst, an denen die Gehof'6 der zahlreichen im Thale befindlichen Ortschaften, darunter das grosse Kirch don Ranna, erbaut sind. Unterhalb Zdirec mtlndet in das Rannathal das ostlich von demselben und ebenfalls von Dedova herabkommende Xejbrothal, (lessen Name f«r den Thalweg nun der herrschende wird. Bei Kostelec verlasst der Thalweg daS Gebirge und findet seinen Weg weiter in den Sandsteinen der Kreideformation. Das durchschnittliche Gefalle betragt 1 : 44, wechselt jedoch von oben hinab von 1 : 20 bis 1 : 70. Die Entwickelung des Thales ist D3.

5. Das Holetiner Thai ist weniger einformig als das vorgenannte, mdein es im Gefalle, in der Thalsohle und in seinen Gehangen eine grossere Mannig* faltigkeit aufweist. Es nimmt sllmmtliche Gewiisser von der ostlichen Halfte des Nassaberger Granitplateaus auf, und fflhrt sie dem Chrudimer Tieflande zu. |)ir Quellen des Thales, welches anfangs ebenfalls die Richtung nach Norden einscbl&gt> liegen ober den letzten Iliiusern von Holetin unter dem Meakovy Kopec bei Hlinsk° (605 in.). Das Thai ist in seinem obersten Abschnitte dem Rannathale ahnlich, d>e Thalsole enge, mit flachen Gehangen beiderseits, auf denen sich die zusaiw"011' hiingenden Hiiuser des Dorfes Holetin beinahe 4 Km. weit hinziehen. Zwisch''11 8tfite6 und Tysovec werden die Abhange steiler, schluchtformig und sind mit W«W bedeckt. Gleich darauf offnet sich das Thai muldenfbrmig, iindert seine Richtung nach West, nnd zeigt drei untereinander liegende Teiche, welche dasselbe ausf(UleD (Lezak-jVIuhle 408 m.). Hier miinden auch die Gewiisser des Vcelakov-Thales. "^ Thai, welches zum grossten Theile in Granit eingebettet ist, bahiilt nun die Richtung nach NNW, offnet sich, nach kurzer, mit granitischen Felsblocken bedeckte'

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Schlucht, nochinais zu einer grosses, breiten Mulde, in welcher drei grosse Teiehe eingebettet siud. Der weitere Thalweg ist wieder an dor Sohle eager, anfangs von flachen, spater von steilen Abhangen eingeschlossen, welche das Thai zu einer Felsscblucht einengen, an deren rechtem mit Granitblocken bedecktem Abhang hoch oben die Ruinen der Burg Zumberg, mit dem daranstossenden grosseren Orte sich befinden. Bald darauf tritt das Thai in den Quadersandstein des Ohrudimer Tief- landes ein. Das durchschnittliche Gefalle des ganzen Thales ist 1 : 46, seine Ent- wickelung P2. Also beide Zablen nahe gleich denen des Ranna-Zejbro Thales. Audi die Langen beider Thaler sind nahezu gleich.

6. Das Moras icer Thai gehort, sowic das folgende Podoler-Thal, dem Schiefergebirge von Podol an. Es beginnt am siidostlict en, waldigen Abhang dos Buciuaberges in 538 m. Seehohe, ziebt in waldiger Bergschlucht tief eingeschnitten in den liier herrschenden Grauwackenschiefer nach dem Orte Dolan (356 in.) mit der Richtung S.-N., wo der Bach cine Miihle treibt, und von da zwischen dem Waldberge Jedlina und der J lobe von Uhcrcic in einer engen Bergschlucht, in welcher uumittelbar uutereinander drei Miihlen liegen, mit der Richtung SSW-"NN<> nach Morasic. Etwa 1'5 Km. oberhalb dem lezteren Orte wird dei Thalgrund breiter, die beiderseitigen Abhiinge sanfter und niedriger, und bestebt das herr- sclieude Gestein aus den Sandsteinen der Kreideformation. Das durchschnittliche Gefalle betriigt L : 31, ist daher grosser als das der beiden vorher beschriebenen Thaler. Seine Entwickelung ist VI, also sehr gering. Im Clirudimer Tiefland nimmt das Thai den Namen „Bilankathal" an.

7. Das Podoler-Thal hat einen ahnlicben Verlauf wie das Morasicer Thai, mir bleibt seine Richtung im Eisengebirge eine niirdliche bis Hefmanmestec. Audi dieses Thai andert seinen Nani(>n b'ei seinem Austritte aus dem Gebirge und heist dann KleSicer Thai. Seine Quellen liegen ebenfalls am Bucina-Berge, und zwar am ostlichen Abhange desselben, kaum 1 Km. nordlich von dim Quellen des Morasicer Thales in 520 m. Seehohe. Der Thalweg iuhrt steil hinab in das Plarrdorf Podol, (lessen Bewohner sich grosstentheiles vom Abbau und vom Brennen des Kalksteins niihren, welchen das Thai hier durchbricht. Von hier zieht das in enger Bergschlucht eingeschlossene Thai zu dem malerich gelegenen Dorfe Kostelec, wo es breiter wird, ebcnso werden hier die Abhange niedriger, und das Thai, welches in seinem oberen und mittleren Tlieile in von zahlreichen Quarzgiingen durchbro- chenen Grauwackenschiefer eingebettet ist, tritt oberhalb Uormanmestec in die Planerschichten der Kreideformation. Durchschnittliches Gefalle 1 : 32, Entwickelung des Thales VI, Ix^ide Gn'issen, wie man sieht, mit dem Morasicer Thai uberein- stimmend.

8. Das Cholticer Thai ist ein typischos Thai fur das nordwestliche Ende des Eisengebirges (Litosicer Hergland). Es ist unter diesen Thalern dasliingste '"id bedeutendste. Der Ursprung desselben liegt im Jetonicer Walde in einer Bergschlucht in 438 m. Seehiihe, in welcher der Bach bis Licomelic hinabzieht, von Wo aus die Abhange weniger steil und hoch werden, und das Thai sich immor ttiehr iiffnet, bis es Stojic an der Strasse von Caslau nach Hefmanmestec erreiclit, Wo es kaum 10 in. tief in das umliegende fast ebene Terrain eingebettet ist. Der

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Bach des Thales erhalt von hier den Nameu „Struhaa, grabt sich wieder defer in das Terrain ein, erreicht im vielfach gekriimniten Thalwege SvojSic, dann unterhalb die Ziegelofen, bei denen der Thalweg dutch eine vorspringende Bergkuppe „Mezi- hofl" nach Westen abgelenkt wird. Das obere bisher beschriebene Thai ist vorherr- schend in Phyllit, spiiter unterhalb SvojSic in Grauwackcnschiefer eingebettet. Noch weiter unten bei Chrtnik bemerkt man in dem felsigen Thale Durchbrttche von Diorit, worauf dasselbe bei dem schonen Schlosspark von Choltic das Gebirge verliisst. Das durclischnittliche Gefalle des ganzen Thales ist 1 : 53, seine Ent- wickelung l-3.

Von Verkehrs- und Co mmunica ti on sli nien, welclie sich in diesem Terrain befinden, sind hervorzuhoben zwei Eisenbahnlinien, welche das Eisen- gebirge auf der Nord-Ost und auf der Siidwestseite bogrenzen. Die von Prag kommende osterr.-ungar. Statseisenbahn krcuzt sich bei Kolin mit der Oesterr. Nordwestbalm. Von da ab zieht die Erstere, das Eisengebirge an seinem nordl. Ende bei Elbe— Teinitz durchquerend, nach Oaten (iber Pfelouc und Pardubitz, wo sie von einem zweit<m Zweige der Oest. Nordwestbalm gekreuzt wird, welche von da uber Chrudim, Skuc und Hlinsko bis Zdirec die nordostliche und sudostliche Grenze des Eisengebirges bildet. Der oben erwahnte erste Zweig der Nordwestbalm zieht von Kolin fiber Caslau, weuu audi nicht an der siidvvestlichen Grenze des Gebirges selbst, so doch nahe an und fast parallel zu doinselben bis Deutscbbrod, wo der von Pardubitz, Chrudim kommende zweite Zweig der Nordwestbalm i" dieselbe miindet, von wo aus die Balm (iber Iglau nach Wien zieht. Von jeder dieser Hauptbahnen, welclie das Eisengebirge einschliesen, gehen kleine FIugeF bahnen in das Gebirge hinein, welche hauptsachlich zum leichteren Vertrieb des Podoler Kalksteines dienen und daher auch in Kalk-Podol endigen und zusainmen- treff'en sollten.

Dies ist bisher bios bei dem nordlichen Fliigel geschehen, welchen die osterr. ungar. Staatsba.hn von Pfelouc fiber Hefmanmfistec nach Kalk-Podol gebaut hat, "A in dieser Ricbtung koine erheblichen Terrainsohwierigkeiten zu iiberwinden ware)1- Dagegen reicht der von der Nordwestbalm auf der sudwostlichen Seite gebaute Fliigel von Caslau iiber Zleb bisher bios bis Zavnitec-Tfemoimic am Fusse del Ruine Lichtenburg, welcher Endpunkt noch (i'6 Km. von Kalk-Podol entiernt ist, wobei allerdings diese Verbindungslinie das Eisengebirge in dem Sattel von Skoranov (479 m.) iibersteigeu miisste, welcher etwa 180 m. holier liegt als Zavratec. Doca wiire damit eine nicht unwichtige directe Verbindung der Gegend von Caslau mit jener von Chrudim hergestellt, da in neuester Zeit auch eine Localbahn von IJefmanmfctec nach Chrudim gebaut wurde.

Gute Chausse"en und chausse"artige Strassen hiufen mehrere thoils paralie zum Eisengebirge, theils durchqueren sie dasselbe. Von den ersteren sind wiohtig die von Saar aus Miihren (Brtlnn) iiber Kreutzberg, Malec, Bestwin, parallel z«l Doubravka nach Ronov fiihrende Strasse, wo sie sich in zwei Zweige theilt, voi^ denen der eine nach Podhofan und von da hinauf aufs Gebirge, der andere ubei Zleb theils weiter der Doubravka entlang an die Elbe nach Teinitz, theils uber Caslau an die Sazava fiihrt. Der zweite Strassenzug zieht auf der Nordostseit

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parallel zur Eisenbahulinie von Pardubitz liber Chrudim, Chrast, Skue, Prosec, Polifika nach Zwittau in Miihren. Diese beiden Hauptstrassenztige sind durch mehre Strassen, die quer iiber das Gebirge gehen, verbunden mid zwar die Strasse von Neuhof bei Kutteuberg iiber Kobilnic, Zdechovic nach Pfelouc, von Caslau iiber SehuSic, dann audi iiber SemtSz, LitoSic nach Pfelouc, von Caslau iiber Podhofan nnd Bukovina nach Choltic und nacli Valy an die Elbe, oder nach Hefman- vnestec und Chrudim (dies ist audi die kiirzeste Verbindungslinie zwischen Caslau nacli Chrudim). Ferner die Strasse von Zleb iiber Tfemosmc und Prachovic nach Hef manmestec ; von Bestwin iiber Sec einerseits nacli Kalk-Podol und Hefinan- m6stec, dann iiber Hrbokov nach Chrudim, endlicb iiber Bojanov nach Nassaberg; von ChotSbof, beziehungsweise Malec iiber Modletin und Bradlo nach Nassaberg und Chrudim; von Zdirec iiber Trhov-Kanienic und Nassaberg nach Chrudim; von Zdirec iiber Hliusko, Vcelakov entweder nach Nassaberg oder nach Chrast. Die bier genannten Querstrassen, welche iiber das Gebirge i'iihren, steigen alio auf der siidwestlicbeu Seite des Eisengebirges in Serpentinen steil an, laufen auf dem Uiicken des Gebirges 3 bis 5 Km. fast horizontal, un<l Ziehen dann mit gleich- inassigem geringem Gefiille nach Nordost in das Chrudinier Tiefland hinab. Crosse Strecken dieser Strassen ziehen durch Ilochwald, und bieten dort, wo dies nicbt der Pall ist, hiiutig iiberraschende, schone Fernsichten, sowolil nach Sudwest, als nach Nordost tief in das Land hinein. Ausser den bier angefuhrten Strasseir gibt es iin Eisengebirge noch zahlreiche Fahr- und Verbindungswego zwischen den ein- zelnen Orten, besonders aber auch gute Waldwege fiir die Holzabfuhr.

Was die Vegetation und die Bode n prod u etc betiifft, so ist der eigentliche Uiicken des Gebirges von dem denselben umgebenden breiten Fusse verschieden. Am Biickeu ist iiber 40% des Bodens mit Wald bedeckt, vorberrschend Fichtenwald in grossen, geschlossonen, schonen Best&nden. An 50% ist mittelguter Ackerboden, auf welcbem 30% Roggen, 26% Hafer, 24°/0 Kartoffeln und 16% •vice angbaut wird. Das Ubrige sind Wiesen und Weiden. Am Fusse des Eisen- gebirges in den iieferen Lagen tritt der Wald zuriick, betragt nur 24°/0 und enthalt audi viel Laubholz, der Ackerboden ist bier tiefgriindig und fmchtbar, und wird auf demselben mit bestem Erfolge viel Weizen, Cerste und Zuckerrttbe gebaut.

Die Ausdehnung der Bodenflacho in ver s chied en er Seebohe fur das Eisengebirge wurde fiir die eingangs dieses § angegebene Begrenzuug dieses Gehietes auf die bereits oben angegebene Art berechnet, woraus sich folgende Zahlen ergeben :

1 Gesaimntes Terrain iunerhalb der bezeichneten Grenze (iiber 100 m.

Seehbbe) 61 060 Hektare,

Terrain ober der Schichtenlinie von 200 m. Seehdhe . . . 60.630

300 m. ... 52.140

" " " " o-7 nan

,, 400 m. ... 37.790 500 in. ... 21.130 600 m. ... 2.740

J, 55 n 7?

Darans folgt fur die Ausdehnung des Terrains in den einzelnen Scbichten l- Zwischen 100 Ids 200 m. Seebohe liegen 430 Hektare odei 0'7% des Gebietes

2. 3. 4. 5. 6.

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2. Zwiscben 200-300 m. Seehohe liegen 7.490 Hektare oder 12-2% des Gebietel 300—400 m. 15.350 , 25' 1

400-500 m. 15.660 25'7

500-600H1. 19.390 818

600-700U1. 2.740 4 5

Aus diesen Zahlen ersieht man, dass nur etwas fiber ein Drittel des Gebietes namlich 38% sich unter 400 m. Seehohe befindet, wiihrend 62% desselben holier liegt; find zwar vertheilt sich das leztere fast nur auf die zwei niichst hoheren Schiehten von 400—500 und 500—600, wodurch das Eisen-Gebirge sich als ein bben breiter Gebirgsriicken mit steilem Abfalle charakterisirt.

Die mittlere Seehohe dieses ganzen Gebirges berechnet sich wie folgt: l>i(! g'anze Masse, welche iiber dor untersten Schichte von 100 Meter sicli befindet, betragt 201 '3 Kubik-Kilom. Diese Zahl durch die ganze Grundfiiiche von 610*6 Quadrat-Kiloin. dividirt, gibt als mittlere Hohe 0-3296 Kilora. = 330 Meter fiber der untersten Schichte von 100 m. Dieselbe hinzuaddirt ist die mittlere Seehohe des Eisengebirges 4.30 Meter.

§ 7. Das oestliche bdhmische Tiefland.

Werin man eine orographischc Karte von Bohmen betrachtet, so sieht man deutlich, dass der nordliche Thcil des Landes vom sttdlichen durch eine breite von West nach Ost ziehende Bodensenke getrennt wird, welche von Lobositz bis Chocen reicht, and an ihreni westlichen Ende etwas nach Sudwest (unteres Eger- land), am oestlichen Ende aber nach Nordost umbiegt (gegen Josefstadt). Diese Bodensenkung hat eine Liinge von nahe zn 200km., und eine wechselnde Breite von 10 bis 30 km. und dariiber, und bildet an verschiedenen Stelleu auch nach Nord und Siid ziehende Buchten in dasbegrenzende Bergland. Dieses ganze Gebiet bezeichnet man am zweckmiissigsten, wie der Verfasser dies bereits vor 30 Jahren gethan hat, mit dem Namen des bohmischen Tief- oder Niederlandes und theilt dasselbe entweder in zwei (den unteren und den oberen) oder audi in drei Ab- schnitte, naralich den westlichen, von Lobositz bis Molnik, den mittleren von Melnik bis Elbe-Teinitz, und den oestlichen Abschnitt von Elbe-Teinitz bis Chocen. Wir Wollen uns hier an die letztere Theilung halten, weil dieselbe dem Zwecke dieser Zeilen, ein begleitender Text fur das beiliegende Kartenblatt, Section VI., von Bohmen zu sein, am besten entspricht, da auf diesem Blatte nahezu das gauze ost- bohmisclie Tiefland enthalten ist.

Die nordliche, ostliche und siidliche Begrenzung ist im Detail bereits ange- geben durch die sttdliche Grenze des Plateaus von Falgendorf und Soor (Siehe II. Bd. d. Archives, Seite 88), danu durch die westliche Grenze des Adlergebirges (Siehe Seite 6 dieser Schrift) und seiner Auslftufer (Seite 31), endlich die siidliche Grenze durch die nordliche des Grenzgebirges (Seite 60) und die nordostliche des Eisengebirges (Seite 74). Die westliche Grenze, welche das ostliche Tiefland vom "httleren trennt, moge durch eine Linie bezeichnet werdeu, welche don Verbinduugs- Wegen der Orte: Elbe-Teinitz, Konarovic, Beichor, Vohar, Zehun, Vrbic, Cineves, Hozdalovic, Kopidlno und Jicfn folgt, und welche zugleich die Richtung einer Bodenerhohung bezeichnet, welche dieses Gebiet gegen Westen abschliesst. Es wird dadurch das ganze Gebiet in ein Polygon eingeschlossen, welches nbrdlich von den Seiten Ji«n, Horic, JaromSf und Skalic, ostlich von den Linien Neustadt a. d. M., °l»ocno, Kostelec a. d. Adler, Chocen und Leitomysel, sudlich von den Linien

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Leitomysel, Skuc, HermanuiSstec und Elbe-Teinitz, und westlicli von den Linien Elbe-Teinitz, Rozdalovic, Kopidlno und Jicfn begrerizt wird. Gcgen das mittel- bohmische Tiefland bildet das Eisengebirge, dann dio deutlicb. ausgesprochenen Bodenwellen von Konarovic und von Kopidlno eine natiirliche Abgrenzung.

Wenn bei der Schilderung der bisherigen Terratn-Gebiete von den lioden- erhebungen ausgegangen wurde, so war dies dadurch berechtigt und begrtindet, dass dieselben in augenfiilliger Weise das betreffende Gebiet charakterisirten. Dies ist aber hier nicht der Fall. Nirgend selien wir eine dasselbe beherrschende auf- fallende, zusammenhftngende Bodenerhebung. Das Gauze hat den Cbarakter einer Niederung, in welche flache, breite und tiefe Furchen eingeschnitten siud. Diese Furchen haben zwei Hauptrichtungen : die eine von West nach Ost, am t'istlichen Ende init einer Abvveicbuug nach OSO, die andere boinahe senkrecht auf die erste von Slid nach Nord, am noidliehen Ende mit einer Abweichung nach NNO oder nach NNW; nur im siiddstlichen Theile dieses Gebietes herrscht die Richtung NW— -SO vor. Die Niederschlage haben das weiche Material des Planers und Quaders der Kreideformation, aus welcher diese grosse Niederung, ein Absatz des ehemaligen Kreidemeeres von Nordbohnion, bestand, erodirt und abgetragen, haben sich in den so gebildeten Furchen zu Bachen und Fliissen gesammelt und sind den vorhandenen Neigungen des Bodens folgend nach Westen abgeflossen. Dass die in dem Absatze des Kreidemeeres angedeuteten Tiefeulinien nicht besonders charakteristisch unci nicht besonders tief waren, bevveist die haufige Andcrung nnd Verlegung derselben von rechts nach links oder umgekehrt und die dadurch bewirkte Erbreiterung der Thiller mit diluvialen und aJluvialen Gebilden, wahreud die zwischen denselben iibrig gebliebenen Eeste der Kreideschichten als sanft ansteigende Bodenwellen, oder als flache Hugelreihen und nur an Wenigen Orten als grossere zusamnien- hiingende Rucken erscheinen. Diese Uberreste erheben sich 20 bis 50, nur selten mehr als 100 m. iiber die Thalsohle. Nur an wenigen Punkten ragen und zwar i"1 Siiden des Gebietes Grauwackengesteine, in der Mitte desselben Phonolith oder Basaltfelsen aus den alluvialen und Kreidegebilden hervor, welche jedoch mit AuS- name des Kuneticer Berges auf den orographischen Gharaktcr der Gegend koinon Einfiuss haben. Aus diesen Griinden soil hier mit den Flussliiufen, als den das Gebiet charakterisironden Bestandtheilen bogonnen werden.

Siimmtliche Gewiisser dieses Tieflandes sammeln sich in der Elbe , welche zuerst (von Joscfstadt bis Pardubitz) einer Furche von Nord nach Slid folg1' dann rechtwinklig umbiegend in einer zvveiten Furche von Ost nach West bis Elbe- Teinitz weiter rliesst. Der Thalweg der Elbe von ihren Quellen bis Joscfstadt wurde bereits im II. Bde des Archives in seinem Verlaufe geschildert. In die K'be miinden auf ihrer linken Seite die 'J'halwege der Mettau, der Adler, der Lou5na' der Chrudimka, des Neuschloss-Luzebaches und des KleSicer-Baches. Am recbten Ufer miinden in dieselbe die Thalwege der Trotina und der Cidlina, und tlie letztere die Thalwege der Javorka und der Bystfic.

Es ist bemerkenswerth, dass die am rechten Klbeufer befindlichen Tlialwege, sowie der Thalweg der Elbe, eine Richtung von Nord nach Sud, oder von OS nach West haben (mit Ausname der Trotina), wiihrend die am linken Elheutei

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einmtindenden Tljalwege die Sudeten-Richtung : NW— SO beibehalten (auagenommen die Chrudimka und den Klecieer Bach, welche die Richtung N— S annehmen.)

Zur besseren Ubersicht der hydrographischen Verblltnisse babe ich eine Skiziie der Fluss- und Bachliiufe beigefiigt mit Hinweglasaung des Terrains und der vollstiindigen Xiamen, welche die tlbersicht erschweren. Die Namen sincl nach den Anfangsbuchstaben der Skizze unter dorselben alphabetisch geordnet leicht auf- zufinden. Miige vorersf, in der nachstehenden Tabelle eine Ubersicht dieser Thal- wege folgen.

Tabelle tiber die Thalwege ira ostbohmischen Tieflande.

Name

Tv <3es iaalvrest<

Von

bis

Seehohe der gen. Orte in

Mctern

ITohen- differenz von . . . bis . . in Met.

Entferng von . . . bis . . .

in Kilom.

Gcfiille von . . . bis ...

Richtung

des Thalwegos

Elbe Th.

8- Mett

auTh

'er Th

TL°ucna

Josefstadt, Elbe-Brttcke .... Bardednb b. Kl. Skalio .... Von Kimiggratz siidl. Stfebes . . Von OpatOTio s. 6. i. d. An . . Bci Kunetic s. w. i. d. Au . . .

Bei Srnojed, An

Von PfelouS nflrdl. Au . . . .

Elbe-Teinitz-Briicke

Von Josofstadt bis Elbe-Teinitz . Neustadt bei der Briicke ....

Sestqjovic, Thalboden

Josefstadt, Elbc-Bnicko .... Von Neustadt bis Josefstadt . . TyniSf, Vereinigung beider Adler Krnovic bei Hohenbruck .... Koniggratz, Mundung i. d. Elbe Tynist bis Koniggriitz ... Quellen oberhalb Karlsbrunn . . Leitomysl, Bernstein Maierh. . . Ilohenmautb, Briicke

240 230 225 221 218 213 206 200

300 256 246

250 240

227

550 320 265

10 II

4

44 10

54

10 18

28

230 55 20

8-9 10-9

O'O 11-8 118 10-9 16-1

75-9

125

7'2

19-7

10'8 11-6

21-9

20 '0 15-5 15-7

1 : 890 1 :910 1 : 1 500 1 :3933 1 : 2620 1 : 1557 1 : 2683

1 : 1050

I : 284 1 : 720

1 :365

1 : 1030 1 : 892

1 :974

1 : 90 1 :282 1 : 604

NNO-SSW N— S N— S N— S

ONO-WSW 0-W O-W

0— w O-W

OSO-WNW O-W

SSO-NNW

SO-NW

OSO-WNW

96

Name des

Thalweges

Von

bis

Seehohe

der gen. Orte in

Metern

Holicn- differeriz

von . . . bis ... in Met.

Entferng

von . . .

bis ...

in Kilorn.

Gefalle

von . . . bis . . .

liiebtiuig

des n,alweges

1. Loucna Th.

6. Chrudimka Th.

6. Neuschl. Th.

7. Potloler oder Klecicer. Th.

8. Trotina. Th.

9. Cidlina Th.

10. Javorka Th.

II. Bystric Th.

Uhersko, unterm llabnbof . .

PodJaply

Quelleu bis Podoaply ....

Slatinan

Pardubitz, Mlindung i. d. Elbe Neuscbloss, Tbalpunkt . . .

Lu/.e, Brllcke

libota Onfetic, Mtlndung . . . Von Neuscbloss bis ■/,. Mtlndung He?manm$stec, Thalpunkt . . Erchleby, Mlindung i. d. Elbe Quellen oberhalb Zdobin . . . Jeiicek, unter d. Brllcke . . . Locbenic, Mtlndung in d. Elbe Von den Quelleu bis Lochenic Quellen siidl. v. Nouzot ... .licin unterhalb d. Zuckerfabrik

Zeretic bei der Brllcke

Smidar bei der Brllcke

Lucie bei Chlumeo

Libio, Mlindung i. d. Elbe .... Von den Quellen bis Libic .... Quellen siidl. v. Falgendorf .... Belobrad bei der Brllcke . .

Ostronief bei der Brllcke

Smidar, Mlindung in d. Cidlina . . Von den Quellen bis Smidar . . . Quellen N. 0. von Vydovie .

Miletin bei der Brllcke

Unter Cernutek, ThalhOhe ....

Lubuo bei Nechanic . .•

1'ucblovic, siidl. Milhle

Luh, Jagh., Mundung in d. Cidlina Von den Quellen bis Luh ....

239

219

270 215

.170 286

227

270 218

420 259 235

520 260 241 284

2 1 3

187

BIO

298 254

231

510 330 2118 235 226 2 Hi

20

332

55

85 58

1 33

I 111 21

185

264

12 10 21 26

333

212 44 20

278

180

(12

33

9

1(1

294

18-4 1 : 920

t :2U

70-2 24-8

11-4

20 <;

32-0 I I 9

12-1

IO-0

22-1

12 0 1IM

112 I 8-9 2(W!

79 -8

I II 10-3 I 1-2

320

110 11-8 I 3-4 9-8 11-1

67-6

I : 153

1 : I 35 1 : 355

1. : 241)

1 : 209

I :75 I : 417

1:119

1 : 45 1 : 924 1 : I 120

I : 900 1 ; 1023

I : 240

1 : 52 I :23l 1 : 500

1 : 118

1 : 64 1 : 190 1 :408 I : 1 ')(!*•> 1:1110

1 : 196

OSO

WNW

S— N

SO-NW

so NW

B-S

N1IW-SS0

N -S NNW-

-sso

NNW SS°

N S

N-s

N s N...S

N-s

o-tf

0

97

Hydrographiache Skizze des ostbohmischon Tieflandes.

Fluss oder Buch.

Teich.

Canal. Hiihenzug Hohenp. v. 323 m. Seeli. Ortfi.

A0- He-T

Bh-

B0:r nv

Oh-r

as*:

b$d- t>oC

:Adlerfl.

ha =i

. llalda Canal

Hcjst

He =

i Hefmanmestec

Heir:.

Hl =

Hlusie

Borohradek

Ho-

rllolic

Bohdanec.

Hol:

= Holetinerb.

: Gr. Btlrglitz

Hof:

Hofic

- Bystficbach

HT =

= Hroch. Tejnic

: Cidlinafl.

Ja =

Jaromef

Chlum

Jav :

- Javorkabaeli

: ''hliimec.

Je =

Jelenf

Chrudimkafl,

Jer =

: Jefic

- Chrudim,

Jo 3=

Josefstadt

- Chrast

Khr

Kimiggrat/.

-.Clivojno

Kle

: Klesicerbacb

Caslau

Kn =

Knfizic

f'Pl'IliloT

Ko =

Kopidlno

-Dediiialmch

Kon

:: Konarovic

r>obfenic

Kr =

K'ratenau

Dub

Kt =

Kdnigstadtl

Ktn = Ku = Lbe = Lonfl LT = Lu = Mer- Mi = NB = Ne = Nhr = NK = ()hn = Op = Opk Opo: Os = Pa = Par =

= Kuttenberg i KunSticerbg = Elbe Louinabach

Elbe-Teinic

Luze

Mettaufl.

Mistoves

Neu-Byd2ov

Mechanic : Neuschlosb. : Neu-Koniggr. : OhniStan Opatovic Opatov. Can. = Opocno Ostromef Aupafluss : Pardubitz

Pe = Petrovic

Po = Podol

Pr = Probluz

Pre == Pfelouc

S =: Sezemic

Se = Semin

SI Slatinan

Sm = Smidar

Til = Hohenbrnck

Tro == Trotinabach

Ty = Tyniit

Va V&pno

Ve Hochweseli

VI = Vlkov

VM = Hohenmauth

#E zz Eisengebirge

£ej = Zejbrobach

Zl = Zleb

Zm~ Zminer Canal

Zu = Zumberg.

98

1. Das Elbe Thai. Noch bevor die Elbe in das hier beschriebene Gebiet eintritt, nimmt die Thalfurche, welche die Gewiisser der Elbe vom Riesengebirge herabfuhrt, und zwar zwischen Koniginbof und Schurz eine grbssere Breite an, welche sich dort bis auf 3 Kilom. ausdehnt. Unterhalb Schurz aber bei Kukus wild sie nochmals von den Felsen des Quadersandsteins enge eingeschlossen, bis sic. endlicH bei Jaromef, gcgentiber von .losefstadt das Gebirgsterrain endgiltig verliisst und in das bohmische Tiefland eintritt, uiti nunmehr in demselben sich zu einem breiten Flussthal auszubreiten, welches das ganze bohmische Tiefland bis Lobositz in einer Lftngenausdehnung von mehr als 200 km. beherrscht und ihm seinen Charakter verleiht. Aus bereits obeii angefiihrtein Grunde beschranken wir mis hier auf den iistlichen Theil dieses Gebietes von Jaromef bis Elbe-Teinitz und theilen denselbe'1 in drei Abschnitte, welche durch die Orte Jaromef, Koniggriitz, Pardubitz und Elbe-Teinitz begrenzt sind.

Im ersten Abschnitte, Jaromef Koniggriitz, tritt die Elbe kurz nachde1" sie die Aupa aufgenommen in das Tiefland ein, das Thai hat hier zwischen den Hohen von Josefstadt und jenen von Jaromef eine Breite von t bis If) km., el" breitet sich nach Suden zu immer mehr und erreicht zwischen Neu-Koniggriitz uU Stezer eine Breite von nahe zu 9 km. Die Richtung des Thalweges ist autang's NNO— SSW, spater N— S. Derselbe ist vollstiindig eben und auf beiden SeiteO von sanft ansteigenden, meist unbewaldeten Hohenziigen eingeschlossen, welche der Ostseite eine Hohe von 30— 40 m. auf der Westseite von 60 m. und darube iiber der Thalsohle erreichen. Der Boden des Thales ist Alluvialboden, iiber H"11, miichtig, der Untergrund meist thonig, undurchlflssig, dariiber Sandscliichten n" kleinen Gerollen aus dem Rothliegenden und dem Kohlensandstein der Aupa stammend, dariiber eine Humusschichte bis zu einem Meter Miichtigkeit. I)i"sel Boden ist sehr fruchtbar, was die Bewohner einer Beiinengung eines feinen rotn6 Thones zuschreiben, und verbreitet sich diese Fruchtbarkeit auch auf die umgebendei Hohen, welche aus Pliinerschichten der Kreideformatiou bestehen, die aber mfll von diluvialen Lehm- und Schotterablagerungen bedeckt sind. Im Volksniun* heisst diese Gegend „die goldene Ruthe" (Zlaty prut), und erstreckt sich diese1 von Jaromef liiugs des Elbthales bis Koniggriitz, von wo aus sie iiber Kukb" ' nach Westen ablenkt, und zwischen Dobfenic und dem Dorfe Roudnic il"' ^n erreicht. Das eigentliche Thai, insbesondere jener Theil, welcher im InundatlO terrain liegt, ist Wiesengiund, auf welchem rechts und links vom CJfer SCflttl Streifen von niedrigen Eichenwald mit Erlen und Birken gemischt sich befind ' die hoher liegenden Theile sind sehr fruchtbares Ackerland. Der FIhss strei im ersten und im letzten Drittel des Abschnittes ziemlich geradlienig in der Ric u des Thalweges fort, im zweiten Drittel dagegen, nordlich und siidlich von SiB * bildet derselbe zahkeiche Kriimmungen und Schleifen, wodurch seine Lang6 Droifache der Liinge des Thalweges erreicht. Von Smific abwarts konnen ' . Kriimmungen durch den Miihlbach Canal umgangen werden. In Folge der JaromSf erfolgenden Eininiiuduug der Aupa enthiilt nun die Elbe so viel '

dass sie von hier aus flossbar wild, obwohl die Flbsserei des Holzes auf

diese"1

Theile der Elbe wenig bentttzt wird, tbeils weil ein grosser Theil des Ho'z('s .| den nbrdlichen, gebirgigen Industriebe/.irken selbst verbraucht wird, tbeils

99

auf den wenig o<Jer gar niclit regulirten Strecken des Flusses die Flosserei iiber- haupt erschwert ist. Die mittlere Breite des Flusses auf dieser Strecke betragt 40— 45 m., die Uferhohe iiber dem Mittelwasser 2— 3 m., welche vom Hochwasser des Frtihjahres alljahrlich iiberfluthet wird. Der Thalweg hat bei Jaroinei eine Seehohe von 250 m., das Gefalle desselben ist ein ziemlich gleichmassiges und betragt durchschnittlicli 1 : 900. Dagegen ist natuilich das Gefalle des wirklichen Fluss- laufes wegen der vielen Schleifen desselben ein viel geringeres.

Im zweiten Abschnitte, Koniggratz-Pardubitz, ftndert sich der Thalweg inso- ferne, als er nunmehr mit Ausnahme einer kleinen Ausbiegung nach Osten beim Kuneticer Berg die Richtung von Nord nach Siid auf der ganzen Strecke eiiihiilt, und als er sich zu einer weiten Ebene ausbreitet, deren Breite von Pardubitz nach Osten iiber 15 km. und von da nach Westen iiber 12 km., also im Ganzen iiber 27 km. oder mehr als 35 osterr. Meilen betragt. Diese weite Ebene, welche an iliren tiefsten Stellen, dort wo der Fluss hindurchzieht, rechts und links von dem- selbeu mit (Ippigen Wiesenmatten und Auen und daran stossenden fruchtbaren Ackern bedeckt ist, in welcher zahlreiche, von Wohlstand zeigende Dorfer zerstreut sind, hiiufig unterbrochen von kleinen Waldparzellen, hat stelleuweise das Aussehen eines grossen Naturparkes, wozu nicht wenig die hier in grosser Haufigkeit aut- tretende und in der ganzen Elbeniederung verbreitete Schwarzpappel (Populus nigra) nicht wenig beitrftgt, welche theils einzeln, theils in Gruppen in der ganzen Gegend verbreitet ist, und mit ihren oft wunderlichen Kronenformen eine grosse Abwechslung in das laudschaftliche Bild bringt. Audi die Erie findet sich hiiufig theils einzeln, theils in Gruppen. Unterbrochen wird dieses Flachland in semein siidlichen Theile durch die Kuneticka (KunSticer Berg), indem 1 7, km. siidlich vom Doric Ilrobic sich unvermittelt aus der Niederung ein dichtbewaldeter, von West nach Ost streichender, etwa 3 km. lauger und uur 25 m. hoher Riicken erhebt, welcher an seinem ostlichen Ende in eine schb'ngeformte, hohe Felskuppe aus Trachybasalt (nach J. Jahn ein tephritartiges Eruptivgestein) endigt, die. eine alte Burgruine 0505 m.) kront. Dieselbe hat eine Hohe von 87 m. iiber dem Thal- boden und beherrscht in malerischer Weise die ganze Gegend. Die.ser Bergriicken, welcher sich genau in der Richtung des Elbniisses erhebt, ist auch die Ursache von •lessen Ablenkuug in einem nach Osten gericbteten Bogen. Die flachgewolbtea Au- hohen, welche das Elbthal einschliessen, sind von derselben Beschaffenheit, wie beim ei'Sten Abschnitt, sanft ansteigend und eine Hohe von 50— 60 in. iiber dem Tief- 'ande, dessen mittlere Seehohe 220 m. betragt, erreichend. Die meisten dieser Hohen sind mit Wald bedeckt. In der Niederung gibt es aber neben der jetzigen Fluss- linie noch andere Gegenden, welche mit Wiesen und Wasser bedeckt sind, und zwar sind das entweder solche, welche in alterer Zeit als Flussbett dienten, wie •Ho Gegend auf der Ostseitr. der Strasse von Kuklena nacli Bohdanec, qder solche, welche ehemals als Fischteiche benutzt wurden, gegenwartig aber ganz oder zum grossen Theile trocken gelegt sind. Die Gegend am rechten Ufer der Elbe zwischen Opatowic und Pardubitz war noch anfangs des eben vcrnossenen Jahrhunderts reichlich mit grossen Fischteichen versehen, wie der grosse und der kleme Ueperka- teich zwischen Hrobic und Zdanic, der Oplatilteich bei Steblova, der Bozkosteich 1)(>i Bohdanee u. s. w. welche nur durch mit Dammen versehene sclunale Streifen

7*

Das Elbethal mit der Kuneticka hora nordlich von Pardubitz.

101

Landes, iiber weletie die Strassen ftthrtea, von eiaander getreant waren, so dass die Gegend eiaeai grossen See glich. Diese Teiche bedeckten zusammen eine Flache von mehr als 3000 ha oder 30 Quadrat-Kiloni., sind jedoch gegenwiirtig zum grossten Theile aufgelassen und in Wiesen und Acker verwaadelt. If) kin. nordostlich von Opatovic wurde bereits iai J. 1515 von Wilhelin von Pernstein, deni damaligen Besitzer von Pardubitz, von der Elbe ein Canal, der Opatovicer Caaal, abgeleitet, welcher 341km. lang, westlich und nordwestlich von den genanuten ehemaligen Teichen gefiihrt wurde, und bcim Dorfe Semin westlich von Prelouc wieder in die Elbe mundet. Er diente in trockenen Jahrea zur Bewasserung der Teiche, jetzt Zur Bewasserung ihrer Wiesen. Der Boden des Thales ist, Alluvialboden und besteht ;>us Sand und sandigera Lelnn. Die rechte (westliche) Seite des Flusses ist dabei mehr thonig, die linke (ostliche) mehr sandig, jedoch zieht sich am rechten Ufer vom Kuneticer Berg ein iiber 2 km. breiter Streifen reinen Sandbodens nach Westen his Bohdanec. [n der Nfthe von Pardubitz besteht der Boden an vielen Stellen sehr tief liinab aus feinem gleichmftssigen Lelnn, welcher zur Ziegelfabrication beniltzt wird. Nur der oben genanate Riicken des KunSticer Berges besteht aus Trachybasalt. Der Fluss selbst nimmt in Folge der Einmiinduag der Adler bei Konig- gfatz eiae Breite von 50—601)1. an, die Uferhohe ist diesclbe, wie im ersten Ab- schnitte, das Gefalle des Thalweges jedoch ein vie! geriugeres, indem es im Durch- schnitte nur 1 : 3000 betrfigt, doch ist dasselbe in der nordlichen Halfte des Ab- s«haittes bis Opatovic erheblich grosser, als in der siidlichen, wo sich die ehe- "laligen Teiche befinden. Grossere Schleifen bildet der Fluss auf dieser Strecke keine, wohl aber gibt es siidlich von Koniggratz einige grossere mit dem Elusse "•cht mehr in' director Verbindung stehende Altarme.

Im dritten Abschnitte, Pardubitz- Elbeteinitz, ftndert der Thalweg und der ''liiss seine bisherige Hichtung bei Pardubitz unter einein rechten Winkel, indem llerselbe nunmehr die Richtung von Ost nach West anuimmt, wiihrend er im friiheren Abschnitt die Hichtung von Nord nach Siid iaae hatte. Diese Aaderung erfolgt "icht plotzlich, sondern in einem grossen Bogen, in welchem die Elbe dem Kune- ticer Berg vor Pardubitz auszuweichen gezwungen ist. Ware diese Eruption s«inerzeit nicht erfolgt, dann wiirde die Anderung der Hichtung schari'er unter ei'iem rechten Winkel eintreten ; denn der Thalweg der Elbe hat hier den Punkt en-eicht, wo die Erhebuag des bdhmisch-mahrischea Plateau's, beziehungsweise eities Ausliiufers desselbea, nemlich des Eisengebirges beginnt, und musste deshalb Se'ue Hichtung iindern. liekanntlich herrschen in Bohmen zwei Erhebungsrichtungen Vo'': die von Nordwest nach Sudost oder die Sudetische (audi Bohmerwaldrichtung) "U(l die von Siidwest nach Nordost oder die Erzgebirgische (auch Richtung des bohra. ,niibr. Plateau). Diesen Erhebungsliniea folgen audi die Thalrichtuagen. Nur dort, Wo beide Faltungskrafte sich beriihrten, bildete sich eine Resultierende im Terrain Ut>d es entstand so die Nordstid- und die Ostwest- Richtung, wie wir dies an vielen Stellen im Laufe der Moldau, und in den beiden hier beschriebenea Abschnitten ,ler Elbe tinden, welche noch an zwei anderen Stellen in liohmen, niimlich Zwischen Nimburg und Brandeis und zwischen Leitmeritz und Lobositz einen ost- W(-stlichen Lauf zeigt. tibrigens setzt sich diese ostwestliche Bodensenkung von 1>tl|'dubitz auch noch nach Osten iiber 20 km. bis gegen Zamrsk bei llohenmauth

102

fort. Was die von dem verdienstvollen Geologen, Prof. Krejcf ausgesprochene Meinung betrifft, dass in der Kreideepoche sich . ostlich von Elbeteinitz ein grosser See befunden haben miisse, welcher in einem grossartigen Wasserfall von nahezu 40 m. iiber den Riicken des Eisengebirges sich in das tiefer gelegene Land westlicb ergoss, und sich so seine Rhine in dem jetzigen Thalwege einsiigte, so muss be- merkt werden, dass die Wasserscheide zwischen dem Elbe- und Cidlinagebiete hier eine sehr niedrige ist, ja zwischen dem Dorfe Chinic und Tetau (Siehe die heil. Hohenkarte) bis auf '209 m. Seeh herabsinkt, so dass also jener See nicht weiter als bis Lahn ober Gruben reichen konnte, und bei Elbeteinitz sich schon damals im Eisengebirge-eine Einsenkung bis auf 209 m. Seeh. befunden haben muss, weil sonst die Elbe in der Richtung der Cidlina abgeflossen ware. Den seiner- zeitigen Wasserfall, beziehungsweise Fluss-Cataract, bei Elbeteinitz kann man also nicht holier als 9 m. annehmen. Der Thalweg dieses dritten Abschnittes ist bei Pardubitz eine iiber 20 km. breite Ebene, welche jedoch gegen Teinitz zu an Breite allmalig abnimmt, so dass sie ostlich voin letzt genannten Orte nur mehr 2 km. breit ist. Der Thalweg ist fast ganz eben mit einer geringen Neigung nach Siid, wodurcn der Fluss ganz an seine Sudseite, an die Auslaufer des Eisengebirges gedriingt wird. Das Terrain, in welchem der Fluss sich bewegt, hat eine Breite von 2 3 Km- Der Fluss bildet in demselben zahllose Kriimmungen und Schleifen, audi viele todte Arme (Altarme) sind vorhanden, und da dieses Terrain bei jedein hoheren Wasser- stande iiberschwemnit wird, so ist es vorherrschend mit Wiesen und AuWftldem bedeckt, wiihrend das Ackerland gewohnlich erst iiber der Inundationslinie beginnt. Charakteristisch sind auch die auf der ndrdlichen Seite des Flosses liegenden vielen wannenfbrmigen Vertiefungen im ebenen Terrain, welche eine Wage von 10 50 m. und eine Tiefe von 2 3 m. haben und welche entweder Oberreste von Altarmen oder von bei Hochfluthen entstandenen Erosionen sind. Die nordlicne Grenze des Flussterrains wird durch den bereits oben genaniinten Opatovicei Canal gebildet, welcher bei Semiu in die Elbe mundet. Der Thalweg hat em Seehohe von 200 bis 215 m. Er besteht aus Alluvium verschiedener Art, o Elbeteinitz Schotter, weiter hinauf am linken Ufer Schotter und Sand mit "u wenig Lehm, am rechten Ufer mehr Lehm, gegen Pardubic zu (nach J. J*1'"1 ' ein sehr feinkorniger, ungeschichteter, rothlichbrauner Lehm auf beiden Diei i welcher einen sehr fruchtbaren Boden gibt. An einigen Stellen wie bei BohdftD ist der Boden moorig. Nordlich vom Opatovicer Kanal sowie uberhaupt niirdlich V Flussterrain bedecken die Ebene ausgedehnte Waldungen (vorherrschend Laubbo )< welche jedoch 5 10 m. iiber das Flussterrain erhoht sind. An ihrein noi'dlicu Rande bedeckt in einem breiten Streifen Flugsand den Boden, hiuter welchem si nun die nordliche Begrenzung der Ebene, die niedrigen, sanft ansteigenden " bestehend aus sehr niergeligen und dunngeschiehteten Gesteinen der Kreulc mation, erheben. Das siidlicbe (linke Ufer) wird von den Ausliiufern des Eise gebirges, und zwar unmittelbar von den verschiedenen Schichten der Kreidefornia i eingesftumt. Doch sendet auch das Eisengebirge selbst die ibm eigenthumhcn Gesteine, Phyllite und Grauwacken-Conglomerate, in einzelnen Streifen bis zur &

*) Siehe die Verhandl. d. geolog. Reichsanst. I8!)(i. N. 5.

tod

hinab, ja bei Kladrub sogar ttber die Etbe hinuber. Je naher die Elbe an Teinitz gelangt, desto naTier kommt sie auch an das von SO uach NW streicliende Eisen- gebirge heran, an (lessen steileren Abhangen von Chvaletic an sie binfliesst, bis sie zwischen Elbeteinitz und Vinafic an die schmale nur 1*0 m. breite Offuung gelangt, welche nahe am Ende des Eisengebirges theils duroh einen Brucli, tlieils 'lurch Erosion der Elbe selbst entstanden ist, durch welche sie in das mittel- bohmische Tiefland einstrbmt. Die Breite des Flusses wachst in diesem Abschnitte bis auf 70 ra. Die Uferhohe betriigt an vielen Stellen nur 1—2 m. Das Gefalle des Thalweges in diesem Abschnitte betriigt im Durchschnitte 1:2000, und ist daher grosser als im zweiten Abschnitte.

Die ganze Liinge des Thalweges des hier besprochenen Theiles des Elbe- flusses von Josefstadt bis Elbeteinitz betriigt 76*9 Km., der Hbhenunterschied 4<3m., daher das durch schnittliche Gefalle des Thalweges 1 : 1650, die gerade Ent- fernung beider Punkte betriigt 50-4 Km., folglich die Entwickelung des Thal- weges 1-5.

Bereits oben wurde der Uberschwemmungen erwiihnt, welchen die einzelnen Abschnitte des Thalweges der Elbe ausgesezt sind. Dieselben treten haufig genug aUch noch im weiteren Verlaufe der Elbe bis Meluik auf. Allein so haufig und ftUsgedehnt wie hier ist, dies im ganzen Verlaufe des Flusses in Bohmen nicht ll('i' Fall. Die Ursacben sind: das uiedrige Ufer, welches an manchen Stellen nicht einmal 1 in. tiber das Mittelwasser reicht, die zahlreichen Schleifen des Flusses, 'be tiefe Lage des anliegenden Geliindes, insbesondere aber der Mangel an hinrei- ebenden und systemmassig ausgeftthrten Schutzbauten. Die Folgen dieser Uber- Schwemmungen sind grosse Schiiden, welche alljahrlich auf Ackern und Wiesen Vei'ursacht werden, und welche sich beispielweise im verfiossenen Jahre (1900) lach dor von Sachverstiindigen vorgenommenen Schiitzung in diesem Theile des Tieflandes auf nahezu 3 Millionen Kronen beliefen, wobei sich in manchen Gemeinden l*'e Oberschwemmung 6 bis lOmal wiederholte und viele Strassen wochenlang unter Nasser stauden. Urn sich von dern Verlaufe tier Wasserstiinde eiue Vorstellung zu Aachen, habe ich die Aufschreibungen des Wasserstandes an den drei in dieses Gebiet fallenden Pegeln namlich in Pardubitz *) (Elbe), in TyniSt (Adler) und in Josefstadt (Miindung der Mettau) beniizt, und aus den ersten die monatlichen Mittelwerthe von 15 Jahren (1875-18&9) fur die Mittelwasser, fur die Hochwasser und fur die Niederwasser- 8t&nde berechnet und in beistehendem Diagramm graphisch dargestellt. Von den drei Pegeln in Josefstadt, TyniSt und Pardubitz habe ich uberdies den taglichen ^asserstand vom J. 1 890 graphisch dargestellt. In der oberen Figur zeigt die Linie a«'«" . . . ,iie durc'hschnittiichen Monatsmittel des Mittelwassers, die Linie b b' b" . . . J6lle des Hochwassers und die Linie cc'c" jene des Niederwassers an, woraus zu evsehen ist, dass sie im Monate Miirz und April ihren hochsten, im Monate Sep- tember ihren uiedrigsten Stand erreichen, wie dies ja mit den durchschnittlichen

*) Im J. 1874 wnrde in Bohmen vom Landesausscliusse eine hydrographisohe Commission ^''"'■litet, welche an den bedeutenderen Flussen iiohmens Pegel aufstellte, und die taglichen pWesungen an denselben veroffeiitlichte. Vom J. 1887 an wurde diese Aufgabe vom cultur- 8*hnisGhen Bureau des Land8sculturratb.es und vom J. 1895 an vom k. k. hydrographiacheS

"I'eau der bijhm. StatthaJterei ausgefuhi't.

104

Niederschlagsmengpn, sowie mit den abfliessenden Schneewiissern des Frdhliags ubereinstimmt. Wir finden daber im Mcraate Mftrz und auch uoch iin April regel- miissig den breiten Thalweg der Elbe; zwischen Koniggratz und Elbeteinitz ganz oder theilweise ttberschwemmt. Aber es gibt auch iinregelniiissige Jahre und ein solches war das Jalir 1890, welches ich deshalb herausgehoben und in der zweiten

Jan

Febr. Marz April Mai Juni Juli Aug. Septb. Octob. JSIovb. Decb.

Jan.

Felir. Mar/. April Mai Juni Juli Aug Septb. Octob. Novb. Decb.

Figur den tiiglichen Pegelitand in Pardubitz, Tynifit und Josefstadt (mit den Buch- staben /'/" P", TT'T" und J J' J" bezeichnet) dargestellt babe. Aus den dort gezeichneten Linien isfc zu ersehen, wie der Wasserstaad beinahe das ganze Jal" hindurch, mit Ausnahme bios der Monate Juli und August selir stark geschwanW hat, ferner, wie schnell die Hochfluthen entstehen und wie rasch sie wieder ver- laufen. sowie eudlich, welch grossen Einfluss die Wasserstftnde der Adler und der Mettau, als der grossten Nebenflttsse auf dieser Strecke, auf den Wasserstand der

105

Elbe bei Pardubitz haben, Bemerkt sei nocb, dass in Pardubitz bei einem Wasser- stande von 0-4 in. am Pegel, welcher Stand etwa dera durdhschnittlichen Jahres- stande entspricht, dortselbst in der Kibe cine Wassermenge von 48 kub. Meter in der Secunde odor etwas flber 4 Millionen kub. Met. taglicb durchfliessf.

Obergehen wir nun zu den Nebenflussen der Elbe an ihrem linken Ufer:

2. Das Mettau Thai, welches in seinem oberen Theile beim Adlergebirge bereits beschrieben wurde (siehe S. 27.), fallt bios in seiner unteren Strecke von Neustadt an in dieses Terrain. Dasselbe betindet sieh nicht mehr (init Ausuahme einer ganz kleinen Strecke bei Slavetin) auf dem Sectionsblatte VI, sondern uoch auf dern Blatte III., (lessen sttdliche Grenze es bildet. Man kann dieseu Theil des Thales naturgemass in zwei Abschnitte theilen. Der obere, welcher von Neustadt !>is Sestajovic reicht, beginnt eigentlich erst 3 Km westlieh von Neustadt bei dern Orte Krcin, nachdern der Kluss aus der engen 35—40 m. tiefen Schlucht, in welcher er die Stadt Neustadt kuieforinig umflossen hat, und dadurch aucb aus (l"n Auslaufern des Adlergebirges in das Tiefland herausgetreten ist. Der Thai- grund erweitert sicb hier bis zu 600 m. Breite und dariiber, ist init Wiesen und Weideland bedeckt, auf beiden Seiten von niedrigen, aber steil austeigenden, etwa 20—30 m. hoben Terraiuwellen eingoscblossen, welche mit fruchtbareu Ackern bedeckt siud. Das Gefalle ist noch gross (1 : 284), wovon jedoch der grossere Theil a»f die kurze Strecke von Neustadt Briicke-Krcin kommt. Der untere Abschnitt v<m Sestajovic bis Josefstadt hat eine noch breil.ere Thalsohle, welche einen nassen, '" der Niihe der Mttnduug in die Kibe sumpfigen Boden zeigt, der mit Wiesen u"d Auen bedeckt ist. Die das Thai auf beiden Seiten einschliessenden Hftnge stt'igen sanft zu geringer Hohe an. Das Gefalle ist ein geringes (1 : 720) und nahezu gleich dem der Kibe an der Stelle, wo sie in dieselbe miindet. Der Kluss z°igt auf dieser Strecke zahlreiche Kruinmungon. Die Breite desselbcn wechselt lu>f dieser Strecke von 5 bis 25 m. die Tiefe von 1'5 bis 3 in., die Ufer sind niedrig, seiten holier als D5 m. Die auf der Strecke von Krcin bis Josefstadt das Thai einsaumenden Hohenzuge bestehen aus den Schichten des Unterpliiner der Kreide, der Thalboden selbst vorherrschend aus fesiem diluvialem Thon, aber audi a,|« Schotter und Sand. Die Thalentwickelung auf dieser Strecke betrftgt nur M.

8. Das AdlerThal haben wir hier bios von Tynist bis Koniggriitz aufgenom- ""■•i. obwohl audi schon die unteren Strecken der beiden bei Tynist sieh vereini- Senden Adlerfltlsse, niimlich der wilden Adler von Kostelec an, und der stillen A,|W von Chotzcn an dem biihmischen Tieflande angehort. Jedoch wurden diese Strecken beide bereits oben auf S. 20. und 39. besprochen. Auch hier haben wir diese untere Strecke in zwei Abschnitte getheilt. Der obere Abschnitt des Thal- Weges von Tynist bis Krnovic bei llohenbruck ist im Durchschnitte 2 Km. breit, auf beiden Seiten von niedrigen, etwa 20-30 in. hohen Ilohenzugen eingesiiunit, Welche fast insgesamt mit Wald bedeckt sind. Der Kluss bildet zahlreiche Kriiin- m,"<gen, Brhleit'en und Dopelarme. Das Gefalle ist sehr goring (1 : 1030). Unterhalb Sohenbruck miindet der Dedina-Baoh in die Adler, welcher aus dem Adlergebirge, VV() er den Namen Goldbach fiihrt (siehe S. 26.) dem Adlerriusse erhebliche Wasser- ""'n«'i'n zuftthrt. Im unteren Abschnitte von llohenbruck his Koniggriitz ist das

LOG

Thai noch breiter, ja von Svinaf an treten die niedrigen Abhange, welche das Adlerthal bisher einsaumton, ganz zurllck, besonders am rechten Ufer, und der Fluss tritt in eine weite Ebene, in welcher er in zahllosen Krummungen gegen Kdniggratz zieht und unmittelbar unterhalb dieser Stadt in die Elbe milndet, Da die beiden Adlerflusse zusaminen ein Gebiet von mehr als 2000 Quadrat Kilom. einnelnnen, so ist auch die Wassermenge, welche sie vereinigt der Elbe zufilhren, eine bedeutende und betrfigt nach am Pegel in TyrdSt angestellten Messungen etwas mehr als 20 kub. Met. in derSecunde bei Mittelwasser, also beinahe die Halfte der Wassermenge der Elbe bei Pardubitz. Das Gefalle auf dem unteren Abschnitte ist ein grosseres (1:892) als auf dem oberen, das Durchschnittsgefallo in beiden Abschnitten ist 1 : 974. Die Ufer dieser ganzen Strecke sind aiedrig, nur 0-5 bis 15 in. hock, das Elussbett besteht aus Schotter und Sand, der Untergrund des Thales besteht aus diluvialen Sand- und Schotterschichten, in grosserer Entfernung vom Flusse auf der Nordseite aus Planerschichten der oberen Kreideformation. Die Entwickelung dieser Thalstrecke betriigt nur 1*2.

4. Das Lou en a Thai fill It zwar niclit ganz in das ostbohmische TieHand, indem der oberste Abschnitt von den Quellen bis Leitomischel dem bohm. mahr. Grenzgebirge angehort. Da jedoch dieser oberste Abschnitt dort seiner Ktirze wegen nicht behandelt wurde, so moge dies hier geschehen. Man kann das Thai in vier Abschnitte theilen. Der oberste reicht von den Quellen bis Leitomischel. Die Quellen des Baches, welcher das Thai durchfliesst, befinden sich am nordlicben Abhange des Planer-Plateaus der raittleren Kreideformation, das sich zwischen Poliftka und Zwittau ausbreitet und zwar nordlich vom Dorfe Karlsbrunn am Seifenberge in etwa 550 m. Seeh. Das Thai hat zuerst die Richtung von Ost nach West, wendet sich bei Hopfendorf unter einein rechten Winkel nach Nord, welche Richtung es bis Lautorbach eiuhalt, wendet sich nordlich von lezterem Orte nach Nordnordwest, bis es in die offene Bucht von Leitomischel einmundet. In seineio Verlaufe zeigt das Thai mehrere Krihnmungen, hat auf der Soldo eine gleich- massige Breite von 80 bis 140 m., wird auf beiden Seiten von steilen 10 bis 15 m hohen, kahlen Wiinden, welche der Bach in den Planerschichten erodirt hat, ei»' geschlossen welche oben in flach gewolbte, mit Aeckern bedeckte Bodenwellen a,|S' laufen, die zum niichsten Thale fortziehen. Das Gefalle des Thalweges betriigt 1 : 90, ist aber in der Strecke von Karlsbrunn bis Lautorbach bedeutend grosser, als wie von hier nach Leitomischel. Die Hftuser der Ortschaften: Karlsbrunn, "Hopfc"' dorf, Stfenic, Lauterbach und Benatek befinden sich meist auf der engen Thalsohl", nehmen daher dieselbe der Liinge nach zum'grossen Theile ein. Dieser ebon* beschriebene Charakter des obersten Abschnittes des Loucnathales ist auch typist fur zwei andere Thaler, namlich das von Sebranic und das von Ouje/d oder Lubna welche beide von den nordostlichen Abhiingen des Plateaus von Borova" bei Polick*1 herabkommen, und sich das erste oberhalb, das zweite unterhalb Leitomysd in' dem Loucnabacbe vereinigen. Im Sebranicer Thale verliert sich das Wasser des Laches im Sandbodon, so dass das Thai bis Lauterbach beinahe ohne Wasser is*

Bei Leitomischel tritt das Loucna Thai in das ostbohmische Tiefland e>ll> welches zwischen Chotzen und Hohenmauth eine nach Siidost gerichtete etW8

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10 Km. breite Bu$ht bildet, an deren slidostlichera Ende eben Leitomischel (347 in.) liegt. Die Stadt selbst hat auch noch den langgestreckten Charakter der Ort- schaften in den oberen Strecken des Thales. A her sclion bei dem am unteren Ende hefindlichen Meierhofe Pernstein offnet sicli das Thai bei Trzek auf 600 m. bei Hrusov bis auf 900 m., die Richtung wird eine nordwestliche, welche bis Zamrsk afirdl. von Hohenmauth ('281 in.) anliiilt. Hie Thalsohle ist mit Wiesen und Auen, das auf beiden Seiten des Thales sanft ansteigende Terrain mit frochtbaren Aeckern bedeckt. Wald ist in diesem zweiten Abschnitt keiner vorbanden. Dor Unter grand des Thales besteht theils aus diluvialeni Lehm, theils aus den mittleren Und oberen Planerschichten der Kreidefonnation. Das Gefalle in diesem zweiten Abschnitt ist schon erheblich geringer (1 : 282). Der dritte Abschnitt reicht bis Uhersko (239 m.). Die Richtung des Thalweges geht von Ost nach West, die Thalsohle ist nun 1 bis 1-5 Km. breit, mit Wieaen und Auen bedeckt, die dieselbe sinsaumenden Terrainwellen, welche frucbtbare Acker tragen. sind hochstens 20 m. ttber die Thalsohle erhi.lit, das Gefiille des Thalweges betriigt 1 : 604. Der unterste Abschnitt bis zur Elbe bei Podcapel hat denselben Charakter wie der dritte, nur tadert der Thalweg wieder seine Richtung, welche nun eine nordwestliche wird. Auch besteht der Untergrund nun ziimeist aus alluvialem Sand und Lehm; hie und da sind Planerschichten der oberen Kreidefonnation blosgelegt. Das Gefalle betrftgt nur 1 920 Von den Quellen bis zur Mttndung bei Podcapel hat das Loucna-Thal ein durchschnittliches Gefalle von 1:211. Die Entwickelung des Thales betragt P3.

Interessant sind die hydrographischen Verhaltnisse, welche beim Loucna- fiusse kurz vor seiner Einmttndung in die Elbe stattfinden. Oberhalb derselben beim Orte Sezemic mttndet namlich in den Fluss ein grosser Fanggraben der sogen. Zminerkanal, welcher von hier fiber Zmin und Hostovic bis Dvakacovic l'l Km. weit zieht, hier das Wasser des Neuschlosser Baches, welcher 3 Km. *eiter in den Ghrudimkafluss mttndet, zum grossen Theile auffangt und zwischen Hostovic und Zmin, wo das Gefalle in der Miihle bentttzt wird, fiber die Wasser- scheide zwischen dem Chrudimka und Loucnaflusse dem lezteren oberhalb Sezemic z«ftthrt Aadererseits tiiessen die Wasser des Loucnaflusses bei Podcapel, an der natfirlichen Mttndung der Elbe, nicht in dieselbe, sender,, sie werden durch ein aeit uralten Zeiten (seit den. 15. Jahrh.) hier beiindlicl.es Wehr gestaut und Parallel zur Elbe in einera Kanal (dem Halda-Kanal) 45 Km. weit bis Pardub.tz Befthrt wo sie in den Ghrudimkafluss mfinden. Diese alten Wasserbauten haugen ttiit der grossartigen Teicliwirtschaft zusammen, welche in fruheren Zeiten in der tfogebung von Parduhitz betrieben, dann eingestellt wurde, jetzt aber wieder in Aufnahme kommt. Neuestens hat auch eine genaue Wassermessung *) der Wasser- *enge des LouSnaflusses bei DaSic, also nicht weit von der Mttndung desselben, 8tattgefunden, welche eine mittlere normale Wassermenge von 3-8 kub. Met. per Secunde ergab.

*) Von Richard SantraiSek, Ober-Ingenieur des cultur-techn. Bureau in Prag, welcher sein Ver- lall>'<Mi bJebei in den Beriohten des bohm. Architekten- n. Ingenleur- Varnnai (Jahrgaug 85.) TBr»ffentlichte.

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5. Das Chrudimka thai. Von demselben ist nur dor le/te odor unterste 25 Km. lange Abschnitt zu besprechen, da die oberen Absclmitte theils beim bohm. mahr. Grenzgebirge, theils beira Eisengebirge behandelt wurden. Dor Fluss ent- wiekelt sich auf dieser Strecke sehr bedeatend, indem or zwar die Hauptrichtung von Slid nach Nord annimmt, von dieser Hauptrichtung jedoch bald nach NW, bald nach NO in grossen Bogen abweicbt. Schon 1 Km. unterhalb Slatinan (270 m.) wendet sich der Fluss nach NW uud fliesst in oinor breiten Rinne, welcbo am linken Ufer von einer sanfton niedrigen Bodenwelle, am rechten aber von einem steilen, iibor 20 m. hohen Abhange b grenzt wird, an desseu Kudo die in neuester Zeit angepflanzten Weingarten von Chrudun liegen. In Chrudiin (251) m.), von welcher Stadt der Fluss seinon Nainen hat, trennt er in einoni spitzen Knio die obere Stadt von dor unteren und audert seine Richtung nach Nordost, immer am linken Ufer von sanft ansteigenden Bodenwellen, am rechten von steilen Abhangen begleitet. Der Thalboden erreicht hier an zwei Steilen, bei Vestec und bei Tune- chod eine Breite von 700 800 in. und ist mit Wiesen und theilweise sumpfigen Anon bedeckt. Bei Lbota- Oufetic mttndet in den Muss dor Neuschlosser Bach (227 m.), dessen nordwestliche Richtung or annimt, und bis Zizin beibehalt. Von da erh&lt der Fluss cine ostwestliche Richtung bis NemoSic, von wo aus die Richtung wieder eine nordnordwestliche wird, und bis zu seiner Mflndung in die Elbe bei Pardubitz (215 m.) anhalt, nachdem er kurz vorher den wasserreichen Halda Kanal (siefae oben das Loucnathal) aufgenommen hat. Der Thalgrund is* hier fast iiberall liber ein Kin. breit, und beiderseits von sanften mit fruchtbareDi Aockorn bedeckten Lebnen eingeschlossen. Der Untergrund der Chrudimka besteht auf dor Strecke von Slatinan bis Chrudiin aus den unteren Planerschichten del' Kreideforinaiion, von da an aus diluvialem Lehm und Sand. Das Gefalle betragt 1 :453, die Kntwickelung des Thalweges P8.

6, Das Neuschlosser odor Fuze-Thai. Bei Lhota Oufetic stidlicb von Pardubitz miindet in die Chrudimka ein ansehnlicher Bach, welcber, von Neu- schloss und Fuze lierabkomniond, bei Kosumberg den bedeutenden Kronnabach und bei Ilrochov-Tejnitz zwei nicht minder grosse Bache aumimmt, und zwar ober- halb dieses Ortes den Zejbro Bach und imterhalb desselben den Holetiner oder Fozak Bach. Die genaunten drei Bache, von denen schon friihor beim Grenzgebirge und beim Eisengebirge gesprochon wurde, entwasseru die nordlichon Abhange dor genannten Gebirge und haben ihre Quellen auf denselben. Aber audi dor Neu- schlosser Bach in seinom oberston Theile bekonimt semen starksten Zufluss *i"s den Walderu urn Prosec beriiin, welche am nordlichon Abhange des Grenzgebirge8 in einer Seehohe von 600 m. liegen, und daher allerdings nicht mehr in <1:lS Tiefland gehoren, welches eigentlich erst bei Imze beginnt. Zwei ganz unbedeu- tende Bache, der eine von Podhofan (440 m.), der andere von Pfiluka (420 «i.) koniinend vereinigeu sich beim Teiche von Neuscbloss (370 m.) -und bilden hier den Neuschlosser Bach, der erst 1 Km. unterbalb Neuscbloss von Bedeutung wird, nachdem die oben beinorkton zwei von Prosec aus der Seehohe von 600 ©• kommenden Bache ihre Wftsser an denselben abgegeben haben. Der eine, Paseker-

bacb gonannt, koninit in einer tiefon Waldsclilucht mit einem Gefalle von

•40

aus dem Granitterrain von Paseka herab, dfr and

ere.

Proseoerbneh hat <»n

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etwas geringeres^ Gefalle, und theilweise einen mehr offenen. Thalweg. Dor so verstiirkte Neuschlosser Bach nimmt nun in einem 100—150 in. breiteu Thalweg zuerst seine Richtung nach Nordwest. Der Thalweg ist auf beiden Seiten von steilen 5()—(;o in. hohen, auf der linken Seite waldigen, auf der rechten Seite meist kahlen Abhangen eingeschlossen und in die Sandstein- und Mergelschichten der unteren Glieder der Kreideformation eingebettet. Im Thalgrunde befinden sich zahlreiche Mtthlen und Hausergruppen. Bei KoSutnberg wird der Neuschlossbach durcli den Krounabach bedeutend verstarkt. Sein Ende erreicht dieser obere Ab- Bchnitt des Thalweges in Luze (285 in.) und besizt derselbe auf dieser 1D4 Km. langen Strecke ein Gefalle von 1 : 136

Der zweite oder untere Abschnitt dieses Thalweges endet bei seiner Miin- dung in die Chrudirnka bei Lhota-Oufetic (227 m.). Der Thalweg andert auf dieser (il>er 20 Km. langen Strecke viermal seine Richtung. Zuerst von Luze bis Jen- s«vie ist dieselbe 4*5 Km. lang eine niirdliche, dann iibergeht sie in einem bis Chroustovic reichenden 4 Km. langen Bogen in die westliche, welche bis Hrochov- Tejnitz 6 Km. anhftlt, von da wird sie bis zur Mttndung nordwestlich. Der Thal- b(,den wird gegen die Mttndung zu immer breiter, bei Chroustovic 500 m., bei Hrochov-Tejnitz schon 1 Km., ist mit zahlreichen Ortschaften be leckt, und die denselben einschliessenden Abhange sind sanft, kahl und kaum 20—30 in. hoch. Her Thalgrund ist sowie beim oberen Abschnitt audi hier in den Schichten der Kreideformation erodirt, bei Hrochov-Tejnitz tritt er in den dilluvialen Lehm. Das GefiilU; dieses unteren Abschnittes betragt 1 : 355. Die Entwickelung des Thalweges v°u Neuschloss bis zur Mttndung betragt 1/3. Unteihalb Hrochov-Tejnitz beim ^orfe Dvakacovic gibt der Neuschlosser Bach einen Theil seines Wassers an den manner Kanal und Loufinafluss ab. (Siehe oben Loudnatnal).

Wie bereits oben bemerkt, munden in den Neuschlosser Bach bei Hrochov- "einitz noch der Zejbro-, dann der Holetiner-Bach. Nachdem der obere Abschnitt ^ser beiden Biiche bereits oben beim Eisengebirge (S. 88.) besprochen wurde, ®l*ttbriget hier bios Qber den unteren Abschnitt derselben, welcher ganz in das 1)(il'inische Tiefl.md fallt, das Nolhwendige zu sagen. Der Zejbrobach tritt in (iil«selbe bei Kostelec (345 in.), nachdem er das Granitterain und Schieferterrain v°" Hlinsko und Skuc verlassen, urn in den Sandsteiuen der unteren Kreide- ^hichten seinen Thalweg weiter auszubilden. Der leztere nimmt die Richtung von ^ftd nach Nord, ist anfangs eine 50—60 m. tief in das unigebende Terrain ein- ^chnittene Waldschlucht, welche 4 Km. lang ist und bis Chacholic reicht, Dann ^ffnet sich das Terrain, der Thalweg wird allmalig breiter, bei Chrast bis 400 m.

"' denselben einschliessenden kahlen Thallehneu haben eine sanl'te Neigung, v|'6rdon niedriger (bis 10 m.) und ebenso niniint das Gefalle bis zur Mttndung bei .e'' Psotnover Miihle (240 m.) stetig ab. Das Durchschnittsgefalle dieses 13'7 Km. '"l!J:e» Abschnittes betragt 1 : 130. Der untere Abschnitt des Holetiner Baches,

richer von Zajecic an den Namen „Lezak" fiilirt, beginnt bei Zuinberg (321 m.), e'1Ul zeig'l ganz ahnliche Verhiiltnisse, wie der Zejbro. Audi sein Thalweg hat

lne vorherrschend nordliche, nur zwischen Zajecic und Zajezdec etwas nach Nord- <>st nbweichende Richtung, und mflndet unterhalb der Stadt Hrochov-Tejnitz bei

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(111

rchsdmittliehes

der Zuckerfabrik (23fi in.) in den Neuschlosser Bach. Seiu Gefalle auf dieser 18*3 Km. langen Strecke betragt 1 : 156.

7. Das P odder- oder KleSicer Thai. Westlich von dor Chrudimki kommen nocli folgende 4 grossere Biiche von den nordostlichen Abfallen des Eisen- gebirges herab, und mtinden am sttdlichen odor linkon Ufer der Elbe in dieselbe: Dot MoraSicer-, dor KleSicer-, dor Cholticer- und der Brlocher-Baeh, welche alle ganz ahnliche Thai- und Abflussverhaltnisse aufweisen,*daher ich mich begnttge, den KleSicer Bach als typisch fur dieselben hier anzufuhren und zwar nur den unteren Absclmitt desselben, da dor obere Abschnitfc bereits boini Eisengebirg6 behandelt wurde. Es ist dies dor Bach, welchor von Kalk-Podol herabkommt, un» in den tiofen Waldschlucliteu des Bucina-W aides sich seinen Weg gebahnt hat. (S. 89.). Dieser obere, bis HefmanmSstec reichende Abschnitt, fiilirt audi den Nauion Goldbach, wiihrend der uutere von dom gleichnamigen Orte KleSicer Bach genannt wird. In Hefmanmestec (270 m.) offnet sicli dor Thalweg bis zu t Km. Breite und darttber, verengt sich aber im weiteren Verlaufe bis auf 0-5 Km. l)le Einfassung bilden sanft ansteigende 10 m. hobo, mit Aeckern bedeckte Abhangtfi welche erst kurz vor dor Einmttndung in die Elbe durch Wiilder ersetzt werden. Die Richtung ist oine nordliche. Im Thalgrunde befinden sich mohrere grosse Ortschaften: Klesic, Jezbofic, Barchov und Civic und ist derselbe zuerst »° unteren Pliinermergel der Kreide, dann im diluvialon Lehra eingebettot. (JnterbalD des Ortes Lan-Krchleb mttndet dor Bach unter einem rochton Winkel in die Bib? (213 in.). Das Gefalle dieses 119 Km. langen Abschnittes betragt 1:209, di Entwickelung des Thalwoges ist 1*2, also eine sehr geringe.

Aus dem Gefalle des Neuschlosser-Baches, dor Chrudimka und dos Klesicci- Baches, also der von Sttd iiach Nord ziehenden Thallinien, ersioht man, dass dft* selbe gerade im Unterlauf der gonannten Wasserlinien sehr bedeutend grosser ^ als das Gefalle dor von Nord nach Slid ziehenden Elbe zwischen Skalic und PW dubitz, dort im Durchschnitt 1 : 300, hier 1 : 2200, also 7mal grosser. Es ist dl ein Beweis, dass, wie schon obonbemerkt, die Faltung dos Eisengebirges bis z Elbe reicht, und orst in der Linie Pardubitz-Elbo-Tejnitz ihr Ende findet, * dies ubrigens (lurch die geologischen Aufschliisse audi bestattiget wird. Auch untero Lauf dos Bystficbaches und dos Cidlina Elussos, soweit ihr Lauf para zur Elbe von Nord nach Sttd geht, bostiittigon die Thatsacho, (hiss das gr°9 ' ostbohmischo Tiofland (lurch die Faltung des Eisengebirges begrenzt wird. ^

Betrachten wir nun noch die wichtigeren Nebenflttsse und Biiche am red1 Ufer der Elbe, so finden wir darunter oinigo, welche ich in ihrem Oberlaufe, derselbe in das Sectionsblatt III. faUt, bereits frtther (Archiv der naturw. Lande^ II. B., 1. Abth.) beschrioben habo. Es Bind dies die Cidlina, die Javorka un< Bystfic, ausserdem aber audi noch die Trotina. Ich habo diese Thalwege ^ sammtlich von ihren Quellen an, also audi in ihrem Oberlaufe behandelt, da gegenwartig einige genauere Daten zur Verfttgung standen als damals.

klei"""

8. Das Trotina Thai hat seinen Namon von dem gleichuainigen

Dorfe untorhalb Josefstadt, bei wolchein es in das Elbothal mttndet. Hi'' Qu ^. dos in diesera Thalwege fiiessenden Wassers befinden sich im Ceperkawald

Ill

ostl. von Miletin* und sammeln sich in einer kleineh Mulde oberhalb dem Dorfe Zdobin zu einem kleinen Bache (420 ra.) an, welcher durch eine enge 25 Km. binge Schlocht, auf deren Abhftngen die Hauser des Dorfes Gross-Trotin liegen, hinab- Stttrzt, an deren Ende sich der enge Thalweg zu einer fast I Km. breiten und 2 Km. langen Mulde erweitert, in welcher Dorf und Schloss Polican mit seinen grossen Parkanlagen liegt. Dann folgt wieder eine kurze Thalenge bis Mirejov, worauf der Thalweg seine bisherige Richtung von NW nach SO in die Richtung N— S andert, eine Breite von 200-400 in. annimmt, welche er bis zu dem Orte Or. Biirglitz beibehalt, wo er eine kleine Wendung nach SO macht Dabei ist er auf der rechten Seite von sanften, imbewaldeten, etwa 30 m. hohen Lehnen, auf der linken, ost- lichen Seite von steilen, meist bewaldeten 60—70 m. hohen Abhftngen einge- xehlossen. Man kann bis zu dem Orte Jeficky (259 m.) bei Biirglitz den oberen Abschnitt des ganzen Thalweges aunehinen. Das durchschnittliche Gefftlle desselben ist 1 : 75, doch wechselt dasselbe im Einzelnen sehr stark, da es auf den engeren Steilen desselben viel grosser, bis 1 : 30 ist, als an den breiteren. Bei Jefi6ky "liindet in den Hauptbach ein von NW konimender kleiner Nebenhach, welcher auch den Namen Trotina ftthrt. Von Jeficky niinnit der Thalweg die Richtung NNW-SSO und eine constante Breite von 400— 500 m. an, welche erst an seinem iinteren Ende grosser wird. Der Thalgrund ist durchaus sehr nass, mit Wiesen and Auen bedeckt, so dass die Strassenziige oben auf den denselben einschlies- senden Hftngen geftthrt werden rnussen, welche abwechselnd bald sehr sanft, bald sehr steil sind. Unterhalb des Dorfes Trotina bei Locheuc miindet der Bach in die Elbe, nachdem er in diesem unteren Absclmitte ein ziemlich gleiehmiissiges Gefftlle von 1 : 350 bis 1 : 450 aufweist. Der Thalweg belindet sich zum grossten Theile im Terrain des oberen Planer der Kreidefonnation. Seine ganze Entwicke- hing betriigt 1-2.

9. Das C i d 1 i n a T h a 1. Der Cidlina Fluss ist auf der rechten Seite der Elbe ihr wichtigster ZufluSS auf dem beiliegenden Kartenblatte, obwohl ihre Miinduug n'eht auf diesem, sonde™ auf dem vorhergehendeu Sectionsblatte V verzeicb.net ist. Man kann den ganzen Thalweg in 4 Abschnitte theilen. Der oberste Abschnitt °»thallt dass Quellgebiet, dessen Gewiisser alle durch das Cidlina, Thai in das Becken von Jicin abgefiihrt werden. Die eigentlichen Quellen des Baches liegen bei dem Dorfe Nouzov (520 in.) am sudl. Abh&nge des Sattels, iiber welchen die Wrasse von JiCin nach Lomnic ftthrt. Der Bach stttrzt von Nouzov in nordlicher Richtung mit grossem Gefftlle (1 : 16) in einer tiefen 25 Km. langen Waldschlucht nach dem Dorfe Cidlina (330 in.), von welchem der ganze Thalweg seinen Namen ftthrt, hinab, wo sich eine kleine Mulde bei Brezka befindet, von da ist das Thai wieder von kahlen, steilen, 40-50 m. hohen Hftngen eingeengt, ninimt eine siid- ostliche Richtung an, welche es bis zu den unteren Bftusern von Eisenstadtl bei. tahalt, von wo an dann die Richtung wieder eine nordsudliche wird, wobei sich das Thai offnet und eine Breite von 200-250 m. erhftlt. Das Gefftlle auf dieser Strecke, welches bis .Jicin anhalt, betriigt bier uur 1 : 140. Der Thalweg dieses Al>s<:hnittes ist an seinem oberen Ende in die rothen S ndsteine der Permfomation tlann aber in den Mittelpliiner und Quader der Kreidei'ormation eingebettet.

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Den zweiten Abschnitt kann man von Jicin bis Smidar rechireu, well der Thalweg auf dieser ganzen Strecke seinen Charakter beibehiilt. Seine Hauptricb- tung ist von NNW nach SSO, die Thdsohle ist 500—800 m. breit, mit Wiesen bedeckt, stellenweiso sumpfig, die Begrenzung des Thales bilden auf beiden Seiten sanft ansteigende 15 20 m. hohe, mit Aeckern bedeckte Lehnen. Nur an zwei Stellen, bei Miliceves tind bei Hochwesely sind es bowaldote, etwas steilere, bis 40 m. hohe Abhange. Bei Smidar mtindet das Javorka Thai ein. Das Gefalle dieses 22'3 Km. langen Abschnittes wechselt zwischen 1 : 900 und 1 : 120!), und besteht der Untergrund des Thalbodens meist aus diluvialeni Lehm. Der dritte Ab- schnitt liegt zwischen Smidar (234 m.) und Lucie (213 m.) sudlich von Chlumec. Das Thai nimint eine nordsudliche Richtung an. ist 10 bis D5 Km. breit, westlicli von sanft ansteigenden, beackerten, 10 20 m. hohen, ostlich von etwas steileren, theilweise bewaldeten, 30 - 40 m. hohen Lehnen eingeschlossen. Der Thalgrund, ist wie im zweiten Abschnitte mit Wiesenboden, der aber zum Theile stark ver- sumpft ist, bedeckt, und bedarf deshalb sehr einer Correctur seines Wasser- laufes. An den nicht der Inundation ausgesezten Stellen befinden sich Aecfcer, welche sich auch auf den Lehnen hiuaufziehen. Beim Forsthause Luh offnet sich das Thai nach Osten und nimint den bedeutenden BystHcbach auf. Mehrere be- deutende Orte, wie die Stiidte Smidar, Neu-Bydzov (228 m.) und Chlumec (216 ffiO' die grossen Dbrfer Skfivan (233 m.), Chudenic (225 m.), Humburg (224 m-)i Zachrastan liegen ini Thalgrunde, wiihrend andere sich auf den beiderseitigen Lehnen hiuaufziehen, so dass das Thai in diesem Abschnitte stark bevolkert uud gut cultivirt erscheint. Der Thalboden besteht aus den jiingsten Ablagerungen des Flusses, zwischen Neu-Bydzow und Chlumec theilweise aus diluvialeni Sand uud Schotter. Das durchschnittliche Gefiille dieses Abschnittes ist 1 : 900 also etwas grosser als des vorigen.

Der vierte oder unterste Abschnitt des Cidlina Thales fallt nur theilweise auf das Sectionsblatt VI, denn es enthiilt die Strecke von Lucie bis Libie »el Podebrad, wo die Cidlina in die Elbe mtindet, welche Miindungsstelle sich auJ dem Sectionsblatte V befindet, und etwa 6 Kin westlicli vom Kande unseres Blatte entfernt ist. Die Richtung des Thalweges ist nun ganz geiindert, niinilich eine vo» Ost nach West gehende, und zw.ir gesehiet diese Andening mittelst eines Ha"3' kreises, welchen der Thalweg von Lucie ttber Hradisko bis Zizelic beschreibt. &s

ist nicht uuwahischeinlich, dass die Cidlina in fruherer Zeit von Chlumec aus

die

N-S Richtung beibehalteni

ttber die nur 4—5 m. hohere Wasserscheide bei Chn" sich etwa zwischen Selmic und Kladrub in die Elbe ergoss. Gegenwiirtig i,De schlagt sie den Weg nach Westen ein, bildet westlicli von der Stadt Zi2elic do 5.5 Km. langen Zehuner Teich (202 in.), welcher (lurch eine bei dem Orte Zt'l'"" aufgefiihrte Abdammung des Cidlina-Klusses erzeugt wird. Dieser Teich dient, wlt' so mancher andere in Bohmeri, nur periodisch seinein Zwecke, niinilich der l,''st; " zucht, indeni derselbe nach Ablauf einiger Jahre dureh Offnen der Schleusseiith" im Damme trocken gelegt, und dann wieder eine Zeitlans dem Wiesen- uud treidebau gewidmet wird. Nach dem Ausllusso aus dem Cidlina in offenem Lande in viell'achen VVindungen nach welche sie bei Libie oberhalb PodSbrad mtiudet. Oberha

Ge-

Zehuner Teich fliesst dje Westen der Elbe Z". dem Orte Saan

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wir(l

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jedoch eiu grosser Theil des Wassera der Cidlina durch ein Wehr in einen Canal (den Saaner richtiger „Lausker" Canal) abgeleitet, und an der Lehne des ehema- li gen Teiches „Blato" nach NW bis zu dam Dorfe Kfeckov in nordwestlicher Ricbtung weitor gefflhrt, von wo er nach West ablonkt, und bei dem Dorfe Ko- wanic (189 m.) oberhalb Nimburg in die Elbe mtindot. Dieser bereits i. J. 1445 vom Sohne des Konigs Georg von Podebrad angelegto 15 Km. lange Canal dient theils zurn Betrieb einiger Mtihlen, theils zur Bewiisserung der auf beiden Seiten desselben liegenden Grundstiicke. UrsprflngHch diente er zur Bewiisserung der nun mehr aufgelassenen Teiche. Der Thalweg ist nur bis zurn unteren Theile des Zehuner Teiches von auf der siidlichen Seite sanft ansteigenden, unbewaldeten , auf der nordlichen Seite aber von steileren, bewaldeten Lehnen eingefasst, weiter unten treten diese Lehnen vom Cidlina Flusse nach Slid und Nord weit zuriick und bewegt sich derselbe in vielon Krummungen im ofl'enen Laude weiter. Den Untergrund des Thalbodens bildet von Lucie bis znm Ende des Zehuner Teiches Alluvium, dann bisOpolan der untere Planer der Kreideformation, von da bis zur Mtindung wieder Alluvium. Das Gefalle dieses Abschnittes betriigt 1 : 1023. Das durchschnittliche Gefalle des ganzen Thales betriigt von Jicin bis zur Mtindung 1 :983, von den Quellen bis zur Mtindung 1 : 240, seine ganze Entwickelung 17.

10. Das J a vorka Thai ist ein Seitenthal des Cidlina Thales, in welches es bei Smidar mundet. Seine Quellen liegen am siidlichen Abhange des Plateaus von Palgendorf in einer Waldschlucht oberhalb dem Dorfe Stupna in einer Seehohe v«n etwa 510 m. Die doit gesammelten Gewauser sturzen in einem engen Tbal- wege durch den ebengenannten Ort in der Ricbtung von N nach S in fast gerader Linie mit einem Gefalle von 1 : 20 nach der kleinen Mulde von Bila" (345 m.) hinab, wo sie durch die zwei Bache von Pecka und von Stickau verstiirkt, den Namen Javorka annehmen. Weiter wird der Thalweg wieder enge und durchsclmeidet den VodnoS Wald in einer tiefen Schlucht, welche von den steilen fast 200 m. bohen Abhangen des genannten Waldes gebildet werden, auf dessen Hohe sich dje zwei Dorfer: Ober-Javof (495 m.) und Nieder-Javof befindon, von denen das Thal seinen Namen ftihrt. Erst bei Ober Neudorf wird der Thalweg breiter, und "ffnet sich gegen Belohrad zu in ein offenes Becken, welches sich noch 2 Km. weit siidlich von diesem Orte erstreckt. Den Untergrund in diesem oberen Ab- Scl»nitte bilden von den Quellen bis B81a die rothen Sandsteine der Permformation, dann weiter der Pliiner und die Sandsteine der Kreideformation. Das mittlere Gefalle dieses Abschnittes betriigt 1 : 52.

Bei BSlobrad beginnt der zweite ibschnitt des Thales, welches sich hier nach Osten zu in ein DO bis 1*5 Km. breites ebenes Becken ausbreitet, dessen l5°<1en des geringen Gefiilles wegen versuinpft und mit gutem Torf bedeckt ist, w6lchem die bekannten Moorbiider von BSlohrad ihr Entstehen verdanken. Dieses Seringe Gefalle wird durch den langen bewaldeten Chlumrticken (Chlumer Wald, ^'°hl zu unterscheiden vom Hohenzug von Chlum, welcher sieh ostlich vom Bystfic- t]lal erhebt und sich mit ersterem rechtwinklig kreuzt) veranlasst, welcher von °S0 nach WNW streichend hier das Becken von Belohrad abschliesst. Durch dieseii langen, waldigen, 444 in. hohen Riicken hat sich der Javorkabach einen We« gebahnt und denselbet) quer auf seine Richtung erodirt, wodurch eine 4-5 Km.

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Lange and fiber 100 in. tiefe Waldschlucht entstand, welche bei dem Dorfe Lhota Saroves beginnt, und bei Hlasek endigt. Auf dieser kurzen Strecke betragt das Gefalle 1 : 225. Durch diese Thalschlueht zieht hart neben dem Bache die Eisen- bahn von Ostromer nach Alt-Paka. Beim Austritt aus der Sohlucht offnet sich der Thalweg zu einer Breite von 1 Km. und der Bach erreicht den grossen Ort Ostromer (254 m.). Der Untergrund besteht aus Alluvium und den unteren Sand- steinen der Kreideformation. Das durchschnittliche Gefalle dieses Abschnittes ist 1 : 234. Der dritte oder lezte Abschuitt reieht von Ostromer bis zur Miindung die Cidlina bei Smidar (234 m.), und erst von diesem Abschnitte fallt die untere Strecke von Vohnistan an auf unser Sectionsblatt VI. Der Thalweg behalt auch in diesem Abschnitte seine Hauptrichtung von Nord nach Siid, ist jedoch fast durchgehends 1*0 bis 1-5 Km. breit, beiderseits von sanft ansteigenden, niedrige", ineist mit Aeckern bedeckten Lehnen eingefasst. Der Tlialgrund ist theils nut Wiesen bedeckt, welche in der Niihe der Mundung nordlich von Smidar sumpi'P. werden. Ausserdem befinden sich 4 grosse Orte im Thalgrunde: SobSic (253 in.). Chomutic (249 m.), Smrkovic (245 m.) und Vohnigtan (242 m.). Der Untergrund besteht in der unteren Strecke ana Alluvium, in der oberen aus den oberen P1&" nerschichten der Kreideformation. Das Gefalle dieses Abschnittes betragt 1 : &60' das durchschnittliche Gefiille des giinzen Thalweges 1:118 und seine Ent- wickelung 1'3.

11. Das Bystfic Thai ist ebenfalls ein Seitenthal der Cidlina und zwar das bedeu tendste, wenigstens, was die Wasserfuhiung desselben betrifft. Die Quelle des gleichnamigen Baches liegen 1 Kin. nordlich von den ohersten Hiiusern von Ober-Praussnitz in einer Thalschlueht (510 in.), welche am sudbstlichen AbhanSe des Rothen Berges, eines Ausliiufers des Zwicin Berges, liegt; wornach die Angah' in meinem im IT. Bande 1. Abth. des Archives enthaltenen Artikel auf Seite B zu berichtigen ist. Der Thalweg zieht von hier in inehreren Windungen dure eine 100 m. tiet in das Terrain cingeschnittene von Nord nach Siid gericbte 8 Km. lange Schlucht, in welcher sich nur einige Mtihlen befinden. Diese SchlucB beginnt im rothen Sandstein des Perm, durchschneidet dann den Phyllit und e"c lich den Planer der Kreide. Bei dem Dorfe Widofi (niclit 8 Widen", wie auf <ie^ Generalstb. Karte) tritt der Bach in das Becken von Miletin, eine P2 Km. bre' e und 3 Kin. lange Thaloffnung, an deren Ende das Stadtchen Miletin (330m)lie$ In diesem obersten 1 H> Km. langcn Absclmitt betragt das Gefiille 1 : 64.

Ganz analog, wie bei der Javorka, wild auch hier der geradlinige Abn"> der Gewiisser der Bystfic durch den Chlumer Waldriicken verhindert, und muss i sich dieselben in einem grossen, von Ost gegen West gerichteten Bogen e'n geeigiieten Abtiuss suchen, welchen sie audi wahrscheinlich in einer alten Sp& des Chlumriickens bei der Kacefow Miihle fanden, wo die Gewiisser eine ti Schlucht quer durch das Gebirge genau in der Form, wie die 85 Km. westlicn I ier entfernte Javorka erodirten. Hei Bfezovic tritt der Thalweg aus dem GebUe terrain heraus und nimmt die llichtung von WNW- OSO, also parallel dem .. cfeen des Chlumruckens an, welche er bis zur Luzner Miihle bei Cernutek bei hftH. Der Thalboden ist, auf dieser Strecke 200—300 m. breit, inmitten dessel«e

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liegt tier Markt Gr. Jefic und beideraeits 1st or von sanften, niedrigen Abhiingen eingeschlossen. Det Untergrund ist oberer Planer, dann unterer Sandstein der Kreide, zulezt Alluvium. Das Gefalle dieses 11-8 Km. langen Absclmittes ist 1 : 190.

Als dritter Abschnitt kann die gauze Streoke von der Luzner Miihle bis Puchlowic genommen worden. Der Thalweg iindert bei der genannten Miihle, wo er auf die 1 lohen von Chlum stosst, beinahe unter einem rechten Winkel seme Richtung, inde.n er nun bis nach Puchlowic von Nord nach Siid mit einer genngen Ablenkung nach SSW streicht. Das Thai ist offen, anfangs '200 300 m. breit, nimmt der Thalboden gegen Nechauic (235 m.), wo der Thalgrund suniphg wird, bis zur Breite von 1 Km. zu, und behiilt diese Breite bis Puchlowic bei. Die rechte oder westliche Seite des Thales ist von sanft ansteigenden mit Aeckern bedeckten Lehnen, die linke oder i.stliche mit etwas steileren theilweise bewaldeten Abhangen, welcbe dem Hohenzuge von Chlum angehbren, eingeschlossen. Langs der Bachlinie fiihrt eine chausseeartig angelegte Strasse bald am rechten, bald am Uaken Ufer durch den ganzen Thalabschnitt. Der Untergrund des Thalbodens ist theils diluvialer Lehm, theils jiingstes aufgeschwemmtes Land. Das Gefalle ist art der 13-4 Km langen Strecke von Cernutek bis Nechanic wesenthch grosser (1:406), als auf der 9-0 Km. langen von Nechanic bis Puchlowic (1 : 1066). Etwa 4 Km. Unterhalb der Luzner-Miihle liegt der Meierhof und die Zuckorfabrik von feadova, wo zu Beginn der Schlacht von Koniggrta die Preussen die Bystric tiberschntten (Siehe spater den Hohenzug von Chlum und Probluz. Seite 119).

Der nun folgende vierte Abschnitt hat wieder eineu anderen Charakter. Pa- reicht von Puchlowic (226m.) bis zur Miindung in die Cidlina be. Luh (216....). Die Richtung des Thalweges iindert sich zwischen Puchlowic und Kratenau wieder vollstandig, indem sie in die Ost-West Richtung ubergeht Der Thalweg der Bystric tritt niimlich hier in die von Ost nach West streichende Bodensenkung zw.sc hen Koniggratz und Chlumec (siehe die beil. Karte) und folgt auch de.selben. Das Thai wird 3 bis 5 Km. breit, ist rechts oder nbrdlich von sanft ansteigenden, mit Aeckern bedeckten, niedrigen Lehnen, links oder siidlich von steileren, theilweise bewaldeten Abhangen eingefasst. Der Thalboden besteht aus Ackerland, Wiesen theilweise versumpft, und an der Miindung in die Cidlina aus Wald. Auch em ansehnlicher von. Bystficbache gespeister Teich, der Tfcsiker Teich liegt mi lhale, desaen Untergrund aus diluvialem Lehm und Sand, an der Miindung aus Alluvium besteht. Das Gefalle dieses 1P1 Km. langen Absclmittes betragt 1 : 1110. Das Gefalle des ganzen 575 Km. langen Thalweges der Bystfic betragt 1 : 196, seme

Entwickelung 16. .,,.,.. , ,

Nachdem id. im Vorstehenden die hydrographischen Verhaltnisse l.esprochen habe, iibergehe ich nun zu den or ographischen, welehe sich nummhr als ein- zelne Bodenerhdhungen in der ausgedehnten Niederung, in welehe die vorherge- "aanten Gewasser ihr Bett gegraben haben, bemerklich machen. Fast jeder Thal- weg ist von den benachbarten durch eine solche Bodenerhohuug getrennt. Dieselben baben entweder die Form von langgestreckten, breiten und beiderseits sanft ab- fallenden Hohenziigen, welehe in ihren hiichsten Punkten sich selten mehr als 7()--80 m. fiber das Niveau des Thalweges erheben, oder sie Widen, wie dies in. 8Ud6stlichen Theile dieses Gebietes der Kail ist, breite Terrassen oder Plateau's,

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welche entweder ganz selbststandig sind, oder als Ausliiufer der beuachbarten Ge- birge betrachtet werden mttssen, und deren Hohe ebeufalls 70—80 m. ttber den Thalweg nicht ttbersteigt. Die mittlere Hohe dieser Bodenerhohungen ist nattirlich eine noch geringere und betragt selten mehr als 50 m. ttber dem Thalweg. Die Richtung der Hohenzttge geht nordlich und nordwestlich der Elbe im allgeineinen von Nord nach Sttd, mit zwei Ausnahmen betreffend den Hohenzug von Bohuslavic und von Dobfenic, welcher die Richtung Ost-West. einhalt. Ostlich und siidostlich der Elbe ist die Richtung der Hohenzuge NW-SO, und stidlich der Elbe SSW-NNO. Der Kern dieser Bildungen besteht aus den verschicdenen Gliedern der Kreide formation, theils Planermergeln, theils Sandsteinen, welcher aber meist hoch mit diluvialem Lehm oder Sand und Schotter iiberdeckt ist, so dass das Kreidegestein nur an wenig Stellen entblosst ist. Die Kreideschichten fallen von Siid nach Nord oder von Siidwest nach Nordost ein, und herrschen sudlich von der Elbe die alte- ren, nordlich davon die jiingeren und siidostlich die mittleren Glieder dieser Formation vor.

Ich will nun die auffallendsten dieser Bodenerhebungen im ostbohmischeB Tieflande in derselben Ordnung schildern welche ich bei den Gewiissern beob- achtet babe, n&mlich zuerst jene, welche sich ostlich, siidostlich und sudlich von der Elbe, das heisst auf ihrem linken Ufer und dann jene, welche sich westlich und nordlich von der Elbe, das heisst auf ihrem rechten Ufer befinden.

Am linken Ufer der Elbe befinden sich, wenn wir von Nord nach Sud gehen folgende Erhebungen, und zwar zwischen dem Mettau- und dem Adler-Thale:

Die Hohen von Bohuslavic. Sie sind als Ausliiufer des AdlergebirgeS zwischen Neustadt und Opocno, beziehungsweise zwischen der Mettau und dem Goldbach, zu betrachten und bilden eine plateaufflrmige Erhohuug von durcb- schnittlich 280 m. Seehohe, welche von der die genannten Orte verbindenden Strasse ausgehend sich von Ost nach West ttber Bohuslavic (289 m.) mit allmalig abnehmender Hohe bis Jasena (274 m.) bei Josefstadt fortzieht. Der hochste Punkt des Plateaus liegt bei Spye (343 in. also etwa 70 m. hoher als das Mettau-Thal) an der genannten Strasse unweit Neustadt, auf welches Plateau jedoch noch zwei hohere Kuppen, der waldige Stare (356 m.) bei Spye und die kahle Pustink» (354 m.) bei VrSovka aufgesezt sind. Das Plateau ist meist mit fruchtbaren Feldei'D und nur kleinen Waldparthien bedeckt. Den Untergrund bildet diluvialer Lehm und unterer Planer der Kreideformation.

Die Hohen von Hoch-Oujezd. Etwa 5 Km. nordlich von Hohenbruck befindet sich eine Gruppe von Hiigeln, auf deren hochstem die Kirche des Dorfes (Hoch-Oujezd (315 m.) steht, welche als der Centralpunkt einer Bodenerhebung betrachtet werden konnen, von welcher mehrere flache, mit Aeckern bedeckte Boden- wellen mit allmaliger Senkung zur Elbe nach Nordwest und nach Sud ausgehem Die bedeutendsten derselben sind die Mahl Strana, welche ttber Cernilov (265 m-) und Cibus (253 m.) bei Bardedub an der Elbe endet. Dann der Hohenzug »n* Kfivych", welcher bis zum Libricer Berg (282 m.) zieht, dort sich gegen Nordwest zu dem grossen Plateau von Josefstadt (266 m.), auf welchem audi eine Basislin1® der oesterr. Haupttriangulirung (bei Neu-Ples) gemessen wurde, ausbreitet, wfthrend

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* ei' von Libfic gegen Nordost mit den Hohen von Bohuslavic zusammenhangt. Im

Durchschnitte liegen die Hohen 40 50 in. iiber dem Elbethal. Den Untergnind bilden die oberen Planer der Ereideformation.

Zwischen dem Adler unci dera Lou6na-Thale befindet sich die aus- gedehnte Sandsteinplatte von Chvojno und Jelenl, welche mehr als die Hiilfte dieses Raumes ausfiillt, wahvend der andere kleinere Theil dieses Terrains gegen die Elbe und LouSna zu fast ganz ebenes Tiefland ist. Blickt man von der kleinen Bodenerhdhung bei Sezemic (228 in ) tmweit der Lou6namiindung gegen Nordost und Ost, so schliesst ein waldbedeckter, langgestreckter Hdhenzug iin Durchschnitte von 300 310 in. Seehohe mit ziemlich steilem Abfalle gegen Sud- ^est den Horizont ab. Dieser Hohenzug ist der sudwestliche Rand der Sandstein- Platte von Chvojno und Jelenl, welche sich von Neu-Koniggratz iiber Bejst, Chvojno, Jelenl bis Chocen in einer Lange von 35 Km. erstreckt, und die Form eines lang- gestreckten, unregelmiissigen Viereckes hat, welches bei Chocen in eine Spitze auslauft. Derselbe hat die Richtung von NW nach SO, in welcher er namentlich bei Chvojno und Holic Starke nach NO gerichtete Eiribuchtungen zeigt. Die Haupt- ei'hebungslinie zieht von Neu Koniggratz (276 m ) iiber Hod68owic (295 m.) bei Rejst-Chvojno (303 m.), die Bergkuppe MNa hradclch" (327 m.) bei Neu-Holic, die Berg- kuppe „Viniceu (329 m.) bei Ob. Jelenl, bis zur Bergkuppe „Certovy dub" (349 m.) bei Chocen, welche zugleich der hochstc Punkt des ganzen Terrains ist. Der Ab- faH gegen das Loucna-Thal, also gegen SW, betriigt anfangs bei Neu-Koniggratz nur 40 m. wird aber, jernehr sich die Ruckeulinie erhebt, immer grosser und ist atn grossten bei Jelenl, wo er iiber 90 m. betriigt, worauf er wieder gegen Chocen 2u auf 62 m. abnimmt. Der Abfall ist am oberen Rande steil und verflacht sich &&ch unten; seine ganze Breite auf der Siidwestseite betriigt im Durchschnitt nicht ^ber 2 Km., an einzelnen Stellen kaum 1 Km. Dagegen ist der Abfall nach der aQderen oder Nordostseite, also nach dem Adlerthale sehr wenig geneigt, in dem °r sich hier auf eine Strecke von (1—7 Km. vertheilt und fast als eine schwach Seneigte Ebene (Platte) betrachtet werden kann. Der Untergrund dieser grossen 170 Quadratkilometer bedeckenden Fliiche besteht aus sandigem Planer der oberen ^l'eideschichten, hauptsiichlich aber am nordostlichen Abhange aus diluvialem Sand Und Schotter. Diese ganze Fliiche ist mit dichtem Wald, vorherrschend Fohren be,leckt, welche auf dem Sandboden gut gedeihen und zeigt nur wenige Bliissen, aut welchen einige kleine Walddorfer liegen. Bei Neu-Holic eudigt der siidwestliche Abfall gegen den Lodrankabach zu, in eine vollkommene Ebene, die „Ve\M Strana" ^nannt mit dem langgestreckten, zusammenhangenden Orten Litetin, Roveii und ^■Offiarov, welche in fruheren Zeiten ganz versumpft war, da das Wasser keinen ^bfluss fand, welche aber in neuer Zeit durch zweckmassige Entwiisserung der ^dtur zugefuhrt wurde. Ein Theil des oben beschriebenen Terrains erstreckt sich

"er die stille bis zur wilden Adler bei Adler-Kostelee mit ganz demselben Charakter.

Zwischen dem Lou6na und dem Neuschloss-Prose6er Thalereichen

.,le Auslaufer des Grenzgebirges von Svratka und Poli6ka herab, und bilden nord-

cl1 bis zur Eisenbahnlinie zwischen Uhersko und Zamrsk reicheud eine Terassen- inige Bodenerhohung, welche ich nach Jahn das Plateau von Vraclav und uterbach nennen will, da diese beiden Orte das nordliche und siidliche

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Ende dieser Erhebung gut bezeichuen. Auf S. 63. ist angeftthrt, wie sich von der Hohe von Gross Paseky, dem nordlichen Kudo des Bukovina Rttckens, das Terrain inzweiflacb gewolbten Rttcken ht-rabsenkt, welche sich bei Prosec plateauformig aus- dehnen nnd dann sich nach Norden in mehrere kurze, waldige Rttcken auflosen, welche steil gegen das tiefere Land bis auf 420- 430 m. abfiillen. Dieses tieferc Land sind aber noch nicht die Thalwege des Loucna- und des Zejbro-Baches, welches noch utn 140—150 in. tiefer liegt, vielmehr ist dasselbe nur eine Stufe, eine Terrasse, auf welcher man in dieselben hinabsteigt. Nordlich von Neuschloss bei dem Dorfe Libecina ,erhebt sich sogar diose Terrase auf 480—500 m. «lU zieht dann in gerader Richtung 1L5 Km. weit nach Norden bis zu dem Maierhofe Malejov, bei Janovicek, wo sie sich bis zur Seehiihe von .'506 m. geseukt hat, immer noch urn 50—60 m. holier als der Thalweg der Loucna. Die durchschnitt- liche P.reite dieser Terasse betragt 5 Km. In ihrer Mauptrichtun<> ist sie dure" 3 kleine Thaler, das von Pesic (380 ni.), Domoradic (350 m.) und das von SedleC (340 m.) in vier Theile, wie die vier Finger der Hand getheilt. charakteris" sich jedoeh dnrch ihren gleichmiissig steilen Abfall auf der ganzen Westseite v°n Janovi5ky iiber Vinaf. Mravin, Srbec bis Domanic und ebe.iso auf der Ostsei e von Janovi6ky iiber Pre, Zadoli, bis Sucha Lhota als ein selbstandiger Terra"1' abschnitt. Der Untergrund desselben besteht aus Planermergeln, und Sandsteine» der mittleren, theilweise auch der oberen Glieder der Kreideformation, auch di ' vialer Schotter und Sand kommt vor. Der Obergrund ist meist mit Aeckern be- deckter, cultivirter Boden, welcher nur an den steilen Abhitngen der Thaler be- waldet ist. Weiter nach Siidost und Ost findet gegen Lauterbach noch eine l(°r setzung dieser Bodeneihebung statt, welche jedoeh keinen selbststiindigen Terrain abschnitt mehr hildet, sondern das untere Ende der auf S. 65 bemerkten flache Riicken ist, welche am Loucnabach bei Leitomyschel endigen. Diese Rttcken hap eine Lange von 10—12 Kin., eine Richtung von SSW nach NNO, eine Breite v°n 2-0 bis 25 Km., sind ganz flach, beinahe eben, ohne Wald, durch scharf eing schnittene 10—15 m. tiefe und 100—150 m. breite Thiiler von einander getrenn , in welchen sich mehrere langgestreckte Dorfer (Lauterbach, Osik, Oujezd, u. s. beflnden.

Weiter nach Westen zwischen dem Neuschlosser- und dem Z e j "T

drei von Ost naj \ welche ebenial|b

trachten sind, obwohl sie kleine selbststaudige Terrainabschnitte bilden. i cistlich vom Neuschloss-Prosecer, und westlich v<nn Zejbrothale abgeschlossen, Inneren aber durch die zwei von Nord nach Sttd streichenden Thaler, das K.roui ^ und das St. Anna-Thai, in drei Theile getheilt, ist diese Bodenerlx'ihung von Abfiillen des Grenzgebirges, zu welcher sie in hydrographiseher Beziehung gehiirt, durch eine anfallende von Ost nach West streichende Senkung und die nordliche Seite der lezteren begrenzende fast mauerartige Erhebung von 13 Km. Lange getrennt. Diese Senkungslinie bildet die Grenze zwiseh«n Graniten und Phylliten des Grenzgebirges einerseits, und den Quadersands und Pliinern der unteren Glieder der Kreideformation andererseits. Auf die

Thalo begrenzen das ostbohmische Tiefland auf der Siidseite

West nebeneinanderliegende, plateauformige Podenerhdhuugen,

noch als Ausliiufer des Grenzgebirges und zwar des Theiles von Hlinsko

den noch

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lite and die Grflowackenschiefer von Skufi, dann auf die Granite von Prosec und Vcclakov welche mit ihren von Sttd nach Nord abfallenden Riicken s.ch in diese Linie herabsenken, sind namlich hier zuerst die Quadersandsteine in steilem Ab- hange, 50-60 m. mftchtig in langgestrecktem Zuge aufgelagert, und auf diesen breiten sicb Plltnerinergel und Sandsteine der untersten Glieder der Kreideforma- tion aus. Deutlich pr&gt sich hier in der Oberfiacbe des lindens seine geolog.sche Be- schaffenheit aus. Die mageren, kahlen Hutweiden dcs Grauwackenscbiefers aus welchen die stark geneigten Felskanten des leiteren hervorragen, die sanft gewolbten Kuppen des Granites mit ibrer Bewaldung, die nmuerforaigen Abfalle des Quader- sandsteins, und endlich die den lezteren bedeckenden Hochflachen des Planers, fast ganz bedeckt mit Fohrenwald lassen diese Unterschiede auch fur den Laien deutUch hervortreten. Von dieier dreigetheilten Bodenerhebung M die ostliche das Plateau von Hluboka mit dem hochsten Punkte auf den Aeckern nordhch von Peralec (509 m.), die mittlere das Plateau von Step anov mit dem hochsten Punkte ostlich von Zboznov (.444 m.) und die westlicbe das Plateau von Ska la mit der Anhiihe von Skuticko (427 m.).

Westlicb vom Zejbro-Thale treffen wir schon uberall auf die nordostlichen Auslaufor des Eisengebirges, welche ich bereits oben besprocben babe und welche gegen .lie Elbe zu in flach gewfilbte Terrainwellen endigen deren Hohe ubei die sie einschliessenden Thalwege meist nur 10-15 m. betragt.

Am rechten Ufer der Elbe befinden sich, wenn wir wieder von Nord nach Sud gehen, folgende auffallige BodenerhShungen und .war zwischen der

Elb6 ^HtfgilVon Habfina. Urn das genannte Dorf herum liegen mndlich davon drei Huge! (Provazek 808 m., Vrazba 320 m. und Na prasiskach 308 m ), sttdlich davon einer (Hofi6ka 311 m.) und ostlich davon noch emer (die Ha. brinka 297 mit der Wenzelskapelle), welche als selbstandige Erhohungen oben ftach mit ziemlich steilen waldbedeckten Abhangen (nur die Habnnka hat fable Change) iiber das zwischen der Kibe und dem untersten Abschm te der T otma benudliche Tierlland 50 bis 60 m. emporragen. Es sind dies die lezten ^stlcben Auslaufer des Zvi6iner Bergrttckens, welche meist aus den Uberresten des Plane, der oberen Kreideschichten bestehen und welche zum grosseren Theile mit dilu- Vialem Sand und Lehm bedeckt sind.

Zwischen der Elbe und liystric sind drei Hohenzuge zu beme.ken

T)or llohenzug von Chi urn und Probluz in, niirdlichen Theile dieses Raumes Von Hoi-eiioves bis nach Nechanic sind die beiden Thalwege durch cine scharf ausgepriigte selbststiindige Bodenerhohung getrennt, welch zuerst von Nord nach Slid streichend bei dem Dorfe Rosnic haekenformig un.biegt und von da tlbei Probluz von Ost nach West bis Nechanic zieht. Von den westlicb gegen Hohe liegenden Hoben geseheu, erscheint dieser llohenzug nur an zwei Steilen durcli kleine Senkungen unterbrochen, etwa in der Mitte bei Stfesetic Rosnic und .m Westlicb ziehenden Flugel bei Lubno. Wohl aber erhebt sich der llohenzug oftcr *U kleinen, plateaufSrmigen Kuppen, von denen senkrecht auf seine H.uptrichtung kurze Riicken nach Ost und Sudost auslaufen. Seine mittlere Hohe kann man zu

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290 m. annelimen und ist derselbe demnach iiber das Elbthal bei Koniggrfitz durch- schnittlich 60 m., und iiber das Bystficthal bei Sadova 60 m. erhSht. Docb steigt diese Hohendifferenz natiir- lich an den Orten, wo die Kuppen sich befinden. Die bedeutendste der lezteren ist Chlum, auf welcher sich das gleichnamige Dorf mit dem in dor ganzen Gegend weithin sichtbaren Thurme der Kirche (336 m.) befindet. Nordlich von derselben liegt die Kuppe von Maslov&l (326 m.) und am nordlichsten Ende des ganzen Zuges die Kuppe von Hofenoves (317 m.) an zwei alten weithin sichtbaren Baumen zu er- kennen. Bei dieser Kuppe biegt der Hohenzug mit einem steilen Abfalle nach Osten gegen die Trotina uffl. Slidlich von Chlum befindet sich durch die Senknng von Stfesetic davon getrennt, das Plateau von Probluz (297 m.) und Ober Pfim (309 in.), dann westlich davon der J«' hlicer Berg (292 m.) bei N«- chanic. Die beiden oben er- wiihnten Eiusattelungen lie* gen nur etwa 25 30 m. unter der mittleren Hohenliniei namlich bei Stfesetic-Rosnic 275 rn. und ostlich von Lubno 262 m. Der ganze Hohen- zug hat eine Liinge von 'b Km. wovon 8'5 Km. auf den nordlichen und 7-5 Km. *lU* den nach West gerichteten Flugel fallen. Die Entfeniung

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der Riickenlinie v«n der Bystfic betriigt 2-4 Km. von der Elbe 55—7 Km. Der Abfall gegen die Bystfic ist oben am Rucken fast iiberall steil und haufig mit Wald bedeckt, wie Svib-Wald bei MaslovM, Hola-Wald bei Sadova u. s. w. Wogegen der Abfall gegen die Elbe sehr flach und ganz kahl ist. Der Boden besteht aus den tlberresten der obersten Schichten der Kreideformation als sandige Mergel, welche jedoch nur an wenigen Stellen entblosst sind, so vor- zugsweise am unteren ostlichen Thalgehange der Bystfic von Dohalic bis Lubno. Der grosste Theil des Terrains aber ist mit diluvialem Sand (die hoberen Lagen), insbesondere aber mit diluvialem Lehm bedeckt, welcher zum Ziegelbrennen ge- eignet ist, welche Industrie auch auf dem flachen Abhange gegen Koniggratz stark betrieben wird.

Ich habe diesen verhiiltnissmassig kleinen Terrainabschnitt etwas ausfuhr- •icher beschrieben, weil er der Schauplatz der grossen Entscheidungsscblacht von 1(<>niggratz am 3. Juli 1866 war, und habe auch eine Ansicht dieses Hohenzuges, Welcher die ganze Front der oesterreichischen Aufstellung zeigt, hier beigefugt. Aus dieser kurzen Beschreibung ist ersichtlich, dass diese Aufstellung als eine in taktischer Beziehung vorzttglich geeignete Defensivstellung zu betrachten ist, welche jedoch den strategischen Nachtheil der Elbe im Rucken fiir den Fall eines Rflck- z«ges und den taktischen einer vollkommenen Blosstellung fiir diesen Fall hatte, wie sich dies leider auch am Ende der Schlacht zeigte.*)

Zwischen Elbe und Bystfic befmdet sich weiter stidlich und durch die ^ioderung von Lhota-Roudnic vom Chlumrucken getrennt der Hohenzug von

*) Ziir Erl'auterung des Uildes. Bekanntlich riickten die Preussen im J. 1800 mit 3 Armeen 1,1 Bohmen ein, welche sich wahrend der Schlacht auf den Hohen von Chlum vereinigten. Im ^ordergrunde und Mittelgrunde der heiliegenden landschaftlichen Skizze sieht man die zahlivichen ^ege durch Alleebiiume bezeichnct, auf denen die I. preussische Armee von Doric kominend v°rriickte, um den im Mittelgrund sichtbaren, vom Kamin von Tfebovetic beginnenden und bis ""terhalb Trim sich hinziehenden niedrigen Rucken von Dub (siehe Seite 123) zu besetzen. Der de« Hintergrund bildende Uiicken ist der Hohenzug von Chlum und Probluz, ant welchem die ii8terreichische Arinee unter dem Oberbefehl von Benedek am oben genannten Tage ihre Auf

stell

lung nahm, und zwar befand sich bei Chlum, durch seinen hohen Kirchthurm und seine

—"nig nanm, una zwar neianu sicu ubj vmuiu, um™ '™«' uu»«» *"*~

"minirende Lage kenntlich das Hauptquartir und das 3. Armeecorps, auf den Hohen rechts las 6. und 10. Corps, am Ende des Ruckens rechts bei Probluz das sachsiche Armeecorps und jl«8 (isterr. 8. Corps, auf dem Rucken links von Chlum bei Masloved das 4. und am Ende des ^ckens bei Hofehoves, kenntlich (lurch zwei hohe wcithin sichtbare Biiume das a. Armeecorps. w'schen den beiden llohenziigen, jenem von Dub und dem von Chlum zieht sich das im Bilde ^Urch den Rucken von Dub verdeckte und daher nicht sichtbare Bystricthal hin, welches die ^Ussen tibersetzten, um die iisterreichische Position anzugreifen. Als im Daufe des Kampfes .leae wiederholtcu Angriffe von den Oesterreiehern zuriickgeschlagen waren, schickten sich die 'et*teren gegen Mittag an, von den Hohen in das Bystricthal herabzusteigen und die zuruck- *eiRhenden Preussen zu verfolgen, wodurch der ganze Rucken von Hofenoves bis Chlum von °sterreichischen Truppen entblosst wurdc. Um dieselbe Zeit kam jedoch die 2 preussische Armee V°n Koniginhof in einem Eilmarsch mit der Direction nach den zwei Baumen von Horenoves y Fusse dieses Ruckens an und besetzte denselben fast ohne Kampf bis Chlum, dem Schliissel

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osterreichischen Stellung. Dadurch im Riicken bedroht, wurde die iisterreichische Armee unter -ssen Verlusten zum Riickzuge genothigt und die Schlacht entschieden. Die Sachsen aber 4 l'don von der von Smidar kommenden III preussischen Armee bei Pfim angegriffeu und mussten ''"'h lB.nnerem Kampfe ebenfalls der Ubermacht weiclien.

1 22

Dobf enlc-Chejst. Vom Dorfe Sedlec westlicli von Opatovic bis zu dem Dorfe Stit sfldlich von Chlumec erhebt sicli ein selbststandiger Hohenzug mit dor Haupt- riehtung Ost-West, welcher zwischen den genannten Orten oine Lange von 18*5 Km. und erne mittlere Breite von 2 3 Km. besizt. Der Riicken ist zwiscben Polis nnd ChejSt am hochsten, wo er eine Soehohe von 265 bis 286 in. erreicht, also nm 40 60 in. h6her ist als der Thalweg der Elbe an seinem Kusse. Er ist oben Hach, breitet sich zwiscben Polis nnd Dobfenic plateaufSrmig aus, sendet bei Prav und bei ChejSt kurze, flache Querrucken nacb Siiden. Der hSchste Punkt deS Hbhenzuges ist die waldige Kuppe „Navrsf" ostlich von ChejSt. Der ganze Riicken lallt oben nach beiden Seiten, nach Nord und nacb Sud, steil ab. Seine Sstliche Iliilfte ist mit fruchtbarem Ackerlaud, die westliche mit Wald bedeckt. Der Unter- grund besteht aus den jflngeren Schichten, moist sandigen Mergeln der Kreide- formation, welche auf der Ostseite mit diluvialem Lebm, auf der Westseile n"' diluvialem Sand bedeckt Bind.

Die auffallendste Iiodenerhohung des ostbohmischen Tieflandes, welche welt" hin sichtbar, dasselbe besonders cbarakterisirt, und welche geographisch hioh'-1 gehort, wurde bereits oben CSeite 99.) erwahnt. Es ist dies der Kuneticd' Berg und Wald. Dieselbe beflndet sich in dein Knie, welches die Elbe oberhaU' Pardubitz beiin Orte Kunetic bildet, um aus der nordsudlichen in die ostwestlich6 Richtung flberzugeben und besteht aus einem von Westnordwest nach Ostsudost streichenden, 45 Km. langen und etwas uber 1 Km. breiten meist bewaldotc". Aachen Riicken, welcher aus der Elbebene bei Steblova nur allmiilig gegen Oste" sich zu einer Hohe von 40 in. Uber derselben erhebt, an seinem ostlichen En."6 aber mit einer 80 m. liohen imposanten Felskuppe, dem Kuneticer Berg (Seen- 306 m.) mit der gleichnamigen ausgedehnten Burgruine gekront ist. Diese ga"z( Bodenerhohung ist; durcb einen Basaltdurcbbrucb veranlasst, wie es ihrer in oer Umgebung von Pardubitz mehrere, wenn auch von geringerem Umfang und geringe''01 Ilohegibt. Dieses Gestein tritt jedoch nur in der oben bemerkten Felskuppe zu Tag'e' der iibrige Theil des Riickens ist unmittelbar an denselben anschliessend i"1' jflngeren Kreidegebilden, dann aber grosstentheds mit diluvialem Sand bedeckt.

Zwiscben der Kibe und Oidlina im Jiusersten Westen des Gebiet6 bemerken wir zwei Bodenerhebungen.

Westlicli vom Hohenzug von Dobfenic und ChejSt, von demselben durch <•>

Niederung von Chinic getrennt, erheben sich zwischeil dem genannten Orte

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D 0 , _ , a

dem Orte Radovesnic die Hiigel des Sokolwaldes. Es ist dies eine bei a'

ganz bewaldete Hiigelgruppe, welche die Flache tunes unregelinassJgen ViereC»

von 5-4 Km. Lange und 45 Km. Breite bedeckt. deren bochste Punkte 35—40 '

uber der Elbebene liegen und eine Soehohe von 247 m. besitzen. Untergrund Sa _

und Lehm. Die Tiefenlinie bei Chinic, welche von llradisko bis Tetov eine La0*

von 47 Km. und eine Breite bei Chinic von 0"9 Km. hat, dttrfte in frtiheren Zei

an dieser Stelle eine Verbindung der Kibe mit der Cidlina gewesen sein, so r

jjiveft"

die Elbe bei Klbe-Tejnitz die Spalte im Eisengebirge noch nicht unter das von Chinic erodirt hatte. (Siehe 8. 102.)

. An meisten nach Westen vorgeschoben und auf dieser Seite das OS misehe Tietiand begrenzend ist der II<"> be n z u g von Konarovic nnd 2>6"

•StP°>

123

Unmittalbar an Tlas Ende des Eisengebirges bei Elbe-Tejnitz anscliHessend und von dem Htigellande des Sokolwaldes durcli die Tiefenlinie „na Slanyeh" (220 m.J getrennt, erhebt sich hier tier Boden der Elbeniedemng zwisehen tier Elbe und der Cidlina allmalig gegen Stlden und Westen bis zur Seehohe von 240-250 m. und fftllt dann wallfbrmig aach beiden Seiten steil ab. Man kann dieseu anfallenden Wall deutlicb von Elbe-Tejnitz verfolgen, von wo er sich rait oiner Einbuchtung nach Norden bei dem Dorfe Jelen ttber den Stninberg (244 in.) und Konarovic (236 in ) 8-5 Kin. weit bis zur Kuppe des Obesak (240 in.) erstreekt, dann fast rechtwinklig umbiegt, und 12 Km. weit bis Xehun an der Cidlina an. untemi Ende des Zehuner Teiches sich fortzieht. In dem lezteren nach Norden ziehenden Theile des ganzen Hohenzuges beflnden sich einige die mittlere Hohe desselbeu bedeutend ttberragende Bergkuppeu, so die „Homole" (293 m.) slidl. von Nemcic der Hreben" (278 m.) ostl. von Ohaf, der ,KoBtelik« (261 m.) bei Chrcic und endlid, die „Kozi hora" (270 m.) bei Zehuu. Diese steilen nach Siid und West gekehrten Change sind meist rait Wald bedeckt. Aber audi der flache nach (Men gekehrte Abhang enthalt viel Wald. Der Untergrund 1st vorherrschend diluvialer Sand und Schotter, weniger Lehm, hie und da ragen jungere Kreidemergel aus dem Sande. Bei Zizelic kommen auch die unteren Schichteu der Kreide zum Vorschein.

Zwischen der By s trie und der Cidlina beziehungsweise Javorka befinden sich vier bedeutende Bodenerhohungen und zwar:

Die llohen von Dub und Strafiov. Es sind dies zwei kurze von Nord nach Siid ziehende flache Rucken, von denen der ostliche, kurzere, der Rttcken von Dub unmittelbar aus den. Bystricthale bei Sadova sehr allmalig emporsteigt, and in seiner ganzen Langenerstreckung von 5 Km. von Cernutek bis Zavadilka dem Hohenznge von Chlum gegenuberliegt, von dem er jedoch urn 10 bis 20 m. liberhoht wird. Er ist unbewaldet und hat bei Dub erne Seehohe von 311 m In der Schlacht von Kimiggratz bildete diese Hohe das Centrum der preussischen Stellung. (SieheobenS. 120.) Parallel zu demselben, und nur 2 Km. von ihm ent- fernt zieht von Nord nach Siid der ebenfalls sehr flache Rttcken von Stracov, Welcher eine etwas grossere Llnge und nahezu dieselbe Hohe (nordhch von Stracov 309 m.) hat und an seinem siidlichen Ende bewaldet ist. Beide diese Rucken sind an ihrem nordlichen Ende (lurch einen ebenso hohen bewaldeten Querrucken „lva- zatelnice" (303 m.) genannt verbunden, welcher nach Norden steil abiallt.

Die zweite Bodenerhohung ist der Rttcken von Petrovic. Erliegt Westlich von den vorgenannten Ilohcn, von denen er (lurch den in die Bystfic mundenden Miihlbach getrennt ist. Er kann geologisch als der westlic he Auslau er des Cldumriickens von Hofic betrachtet wenUn, von welchem derselbe sich bei Holovous, ostlicli von Ostromef abzweigt. Doch ist es orographisch richtiger den- selben als eine selbststiindige Bodenerhebung zu betrachten, welche (lurch die Einsenkuug von Sukohrad, ostlich von VoliniStan von jenem Auslimier getrennt ist. ■" diesera Sinue genominen bildet diese Bodenerhebung einen lauggesfreekten, oben flachen Rucken von 12T, Km. Lange, 2 Km. Breite und einer mittleren See- lioh,« von 270 m., welche jedoch mehrere I'unkte, wie die Hohe ostl. von letrovic

124

287 m.), dann die Waldkuppe ira Bfezinawald (298 ra.) erheblich iiberragen. Nahezu die I Nllfte des Rttckens 1st bewaldet.

Die dritte BodenerhiJhung iet der Hiigelwall von Sinidar. Oestlich von dem genannten Orte zieht von VohniStan bis Neubydzov in der Richtung von Nord nach Siid in einer Lange von 1.1-5 Km. eine wallformige Bodenerhebung, welche zuerst das Javorka-, dann das Cidlinatbal an der Ostseite mit ihrem steileo westlichcn Abfalle scharf begrenzt, wahrend der ostliche Abhang derselben sich allmalig gegen das Thai von Podlib herabsenkt, welches diesen Httgelwall vom Riicken von Petrovic trennt. Der Wall beginnt bei VohniStan rait einer Seehohe von 259 m. und endigt bei der Kirche von Metlican bei Neubydzov mit einer solcben von 246 m. wahrend seine raittlere Seehohe 260 m. betriigt, also liegt die Riickenlinie 20—30 m. fiber dem bre'iten Thalwege der Cidlina. Die hochsten Punkte dieser fast ganz bewaldeten Bodenerhohung sind der Kofinek Berg bei Vohnistan (266 m.) und die „Loucna bora" bei Smidar ebenfalls 266 m.

Endlich befindet sich in dem siidlichsten Raume zwischen der Bystfic und der Cidlina die Ho he von Zechovic (in der beiliegenden Skizze nicht be- zeichnet). Es ist dies eine plateauformige Erhohung von 285 in. Seehohe, auf welcher sich der genannte Ort ausbreitet, und von welcher fflnf kurze, fast ganz bewaldete Rucken nach NW, nach SW, nach S, nach SO und nach NO ausgehen, so dass die ganze Bodenerhohung die Form eines unregelmassigen Polygons mit einer mittleren Seehohe von 265 ra. besizt, welches durch die Tiefenlinie nNa trniuach" von den vorbeschriebenen drei Hohenziigen getrennt ist, und in seiner grossten Ausdehnung von West nach Ost 6 Km. lang, von Nord nach Siid 5 Km. breit ist.

Die hier beschriebenen vier Bodenerhohimgen bestehen vorherrschend aus weichen sandig thonigen Mergeln der oberen Schichten der Kreideformation, welche in den oberen Lagen hliufig mit diluvialein Schotter, in den unteren mit diluviaiero Lehm bedeckt sind. Lezteres ist besonders bei den niiher am Bystficthale liegenden Theilen der Fall.

Zwischen der Javorka und Cidlina befindet sich das Huge 11 and von Hochveseli. Dasselbe erhebt sich nordlich von Sinidar aus den sunipfige" Wiesen, welche an der Einmunduug der Javorka in die Cidlina liegen, beim Schlosse von Choletic in einer ansehnlichen, zusammenhangenden und bewaldeten Hiigelreihe, welche anfangs von Ost nach West 4 Km. weit zieht, bei VeleSic aber wo dieselbe die grosste Hiihe von 281 m. erreicht eine Wendung nach Norden macht, wo sich die Httgel allmalig bis auf 255 m. verflachen, bis sie bei Stf ibrnic sich wieder zu einer Hohe von 265 m. erheben, und hier einen geschlossenen von NW nach SW streichenden fiachen Rttcken bilden, welcher 5 Km. lang bei Smrkovic an der Javorka mit der Anhohe Uorka (277 m.) endigt. *

Und nun kommen wir zum lezten, dem nordwestlichen Terrain-Abschnitt des ost- bohmischen Tieflandes, welcher zwischen dem Cidl ina-Fl u s s e (ostlich) u||(l dem Mrdlina und T r n a v a b a c h e (westlich) liegt. Derselbe bildet m'1 semen Bodenerhohungen die hydrographische Grenze zwischen dem ost-bohmischen und dem mittelbohmischen Tieflande, und bestehen diese Bodenerhohungen aus zwei verschiedeuen Theilen, dem mirdlichen und dem siidlicheu Theile, welche

125

jedoch (lurch ein Mittelglied miteinander verbunden sind. Den nordlichen Theil bildet das Hiigellafkl von Kopidlno. Aus dem Thale von Kopidlno (218 m.) welches boi Jicinoves beginnt, und seine Wasser bereits dem Mrdlina-Bache zu- ftihrt, steigt auf der linkeu oder Siidostseite des Thales ein steiler Abhang empor, welcher das Thai von Mlejnec bis Zit6tin, 7-5 Km. weit, einsiiumt, sich 40— 50 m.' fiber die Thalsohle erhebt, und sich oben gegen Sudost in ein sanft ansteigendes Plateau ausbreitet, auf welches mehrere Hiigel aufgesezt sind. Der bedeutendste derselben ist der Libesicer Berg (auf den Generalstabskarten Hollberg genanut, •!21 m.) bei dem gleichnamigen Orte. Es ist dies eigentlich ein kleiner, bewaldeter Riicken von 2'4 Km. Liinge, welcher von Nord nach Slid zieht, eine Seehohe von oil in. besizt, an (lessen jedem Endpunkte sich eine kleine Kuppe von 321 m. erhebt. Von diesem Central punkte zieht ein Riicken 9 Km. weit iiber Cholenic (260 m.) an Kopidlno vorbei init abnelimender Hohe bis Mlejnec, wo er nur *35 m. hoch mit steilein Abhange endiget. Eine zweite nach Osten zieliende, kurze Bodenerhohung stellt die Verbindung mit dem vom Podliradberge bei JiSin herabkommendeu Riicken her. Eine dritte Bodenerhohung zieht vom siidlichen Ende der Libesicer Hiihe bei Kozojed nach Sudost in der Form eines schmalen, Aachen und kahlen Riickens von 270 m. Seehohe und 7 Km. Liinge bis zu dem Dorfe Vinaf, wo sich derselbe zwisclieu Alt. Bydzov und Smidar zu einem kreis- r"nden Plateau von 4 Km. Durchmesser und 275 m. Seehohe ausbreitet, dessen hochste Punkte der Homolkaberg (284 m.) bei Vinaf und die Bydzover Hoke (290 in.) bei Alt-Byd2ov sind.

Eine vierte Bodenerhohung endlicb zweigt sich ebenfalls vom siidlichen Ende der Libesicer Hiihe bei Kozojed ab, und bildet das Mittelglied der Boden- erhebungen in diesem Terrain. Sie zieht als deutlich ausgepragter Riicken in einer -Liinge von im Ganzen 21 Km. bis nach Chlumec. Dieser Riicken besteht aus zwei ^heilen, dem nordlichen und dem siidlichen. Der nbrdliche Theil heisst der Vo- sekerWald. Er hat die Riclitung von Nord nach Siid und zwar in der Liinge v°n 12 Km. bis zu dem Dorfe Stfihov, eine mittlere Seehohe von 280 no., erhebt Slcb also 60 65 in. iiber das umgebende Tiefland, fallt nach Westen steil ab, Welcher Abfall durohaus bewaldet ist, wiihrend der Abfall nach Osten sehr flach und mit Aeckern bedeckt ist. Die bedeutendsteu Hohen sind der Berg „za Kouty" V°05 in.) am nordlichen und „Na pfskach" (286 m.) am siidlichen Ende. Der siidliche ■^heil heisst der V Ik over Wald. Er hat die Richtung Nordwest-Siidost und zwar in (ler Liinge von 9 Km., beginnt bei Stfihov mit dem Berge Kamenec (262 m.), und en<iigt bei Chlumec mit dem Schlossberg (254 in.). Er hat eine mittlere Seehohe v°n 250 255 m., erhebt sich daher nur etwa 80 35 in. iiber das Tiefland, hat nach Westen und Osten gleichmiissig sanfte ganz bewaldete Abhange und ist seine 6deutendste Hohe der Lisicer Berg (268 m.) bei Gross Lisic. Dieser lange Riicken 6l'bindet den nordlichen mit dem siidlichen Theile der Bodenerhebungen.

Vom Schlossberg bei Chlumec zieht namlich eine charakteristiscke Boden- hebung zuerst nach West, dann nach Nord, welclie die Siidwestseite dieses ''"'ainabschnitte.s abgrenzt Es ist dies der wallformige Hohenzug von (l h und Vrbic. Er beginnt nordlich von Zizelic und iistlich vom Meierhofe 11(1 mit einem waldigen Hiigel von 240 m. Seehohe, an dessen uordostlichem

■126

Fusse beito Bahnfaafe sich der ttbergang (225 m.) aus dem Cidlina in das Mrdlroa- Thai befindet, und zieht als breiter, nach Sud und spater nach West steil abfal- lender, nach Nord und nach Ost sanft sich verflachender Rticken zuerst 10 Km weit langs dem nord lichen Ufer des Cidlina Flukes, danii des Zehuner Teiches bis zu dem Dorfe Bail, wo er unweit desselben am Banberge (267 m.) seine grosste Hohe erreicht. Auf dieser Strecke ist der Rlicken fast ganz bewaldet, Bei Ban wendet sich der Rticken 2 Km. weit nach Norden, uni danu nochmals bis zu dem Dorfe Vrbic 3 Km. weit, die westliche Richtung einzuhalten. Hier (Vrbic-Kirche hat die Seetaohe des Rttckens bereits bis zu 239 in. abgenommen. Von hier nimrat der Rticken eudgiltig die nordliche Richtung an, indem er 9 Km. weit bis Dymokui zieht und dort beta Jagerhause (223 m.) endet. In dieser lezten Strecke ist der Rttcken bis auf zwei kleinere Waldpartien auf der Ostseite unbewal.let. Wen" man in der Gegend von Podebrad odor noch bosser vom Berge Vaskuv Vreh nacl) Osten scliaut, so scheint die steil abfallende Strecke von Dymokur bis Bail i»"' dem ebenfalls steil abfallendeu Hdhcnzug von Konarovic und Zehun (siehe oben S. 122.) einen einzigen Wall zu bilden, welcher das mittelbdhmische vom ostboti- mischen Tieflande scharf trennt. .,

Die beiden zulezt beschriebenen Bodenerhebungen, der Vosek-Vlkover YVaiu und der Hohenzug von Ban und Vrbic schliessen die Bucht von Konigssta'lt (211 m.) ein, welche schon zum mittelbohmischen Ticnande gehort und an jbre Mtindung in dasselbe durch einen kleinen, waldigen Rticken, deii Zahornicer Wa i (mittlere SeehShe 226 in., hochster Punkt Stitar-Berg bei Vinic, 236 m.) abg«'

schlossen ist. ' Q

Die geologischen Verhiiltnisse sind analog jeuen in den rorherbeschueDene Terraina bschnitten, sandig, thonige Mergel der jiingereu Schichten der KreHKJ formation, bedeckt auf der Ostseite mit diluvialem Lehrn, im Westen des TerraU mit diluvialem Sand und Schotter.

Was die diesen Terrain durchschneidendcn Co mm un icatio n s 1 1 n i e hetritft, so sind dieselben sehr zahlreich. Nicht weniger als 19 Eisenbahnlintfj darunter freilich einige kurze, durchschneiden dieses Gebiet. Den grossten Antn daran hat die Oest.-ungar. Staatseisenbahngesellschaft. Dare Hauptlinie, Prag-W ' durchquert das Gebiet von West nach Ost (Elbe-Tejnitz-Pardubitz-Chocen) » von Nord nach Sud (Neustadt-Tynist-Chocen-Leitomischel). Ferner die 0e^ Nordwestbahn, welche das Elbethal in der Richtung von West uach Ost, V Koniggriitz-Mittelwalde, und von Nord nach Stid ill zwei Linien, namlich Lie Kfmiggratz-Pardubitz-Deutschbrod und Alt-Paka-Ostromef Chlumec durchscbnei Die auch noch auf dieses Sectionsblatt fallende Linie Kolin-Caslau-Deutscii t gehort nicht in das ostbohm. Tiefland. Ausserdem werden (lurch zahlreiche, Kiel Commercialbahnen (Koniggratz-Ostromer, Nymburg-Kopidlno-Jiein), sowie A kurze Strecken der Staatsbahnen (Hefmanmestec-Borohradek, Chrast-Hrochov-l i u. s. w.) die nothwendigen Verbindungen mit den Zuckerfabrikon und Ueifl | Industrieorlen hergestellt. Die wichtigsten Knotenpunkte dieser Eisenbahn ^ sind: Pardubitz, Koniggriitz, Ghocen, Ohlumec und OstromSf. Ebenso reich i ^ Gebiet an cliausseartig angelegten Strassenzugen, von denen rriehrere den augefiihrten Eisenbahn linien parallel laufen, andere aber besondere Ricntu &

127

einschlagen. Die wjchtigsten derselben sind mit dor Ricbtung von West Bach Ost: die Strasse Jicm-HoHc- Koniggratz, die Strasse PodSbrad - Gblumee Konjggratzr .Hohenbruck-Adler Kostelec, die Strasse Kuttenberg-Pardubiiz-Holic-Adler Kostelec, mid die Strasse Caslau-HefmanmSstec-Chrudim-Chooen. Mit der Richtung von Nord nach Siid: die Strasse Jictn-Konigstadtl-Kolin, die Strasse Jicin-Neu Bydzov-Chlumec, 'lie Strasse JaromSf-Kuklena-Prelouc oder Kuklena Pardubitz, die Strasse Konig griitz-Opatovic-Pardubitz-Chrudim, ondlich die Strasse Koniggratz -Hohenmauth - Leitomischel. Die genannten Strassenzuge sind alte Ilauptverkehrslinien, welche aller- dings jezt moist nur dem Lokalverkehr dienen, in strategischer Bezichung abor iminer noch eine grosse Wichtigkeit besitzen, was insbosoiidoro von ihren Knoteu- punkten: Cliluniec, Koniggratz, Pardubitz, Chrudim und Hohenmauth gilt, Dass es neben dieson Hauptstrassenziigon noch zahlreiche andere gute Verbindungswege £ibt, braucht wohl kaum erwahnt zu worden.

Was die Vegetation und die Bodenprodukte betrifft, so gehort das ostbohmische Tiefland mit seineu 12 Gerichtsbezirken zu den fruchtbarston Tlieilen (lea Landes. Zwar ist die Waldflache nicht so goring, wio es bei Mchtiger Begehung den Anschein bat, denti iui Durchschnitto betragt dieselbe mehr a Is 19% der gesammten Flache. Daran sind abor nur 3 von don Bezirken schuld, namlich Hofio, Chlumec und Holic, welche weit ausgedehnte zusammenhangende Sandflachen be- Sbzen, auf denen nur die Fohre gedeiht, welche also nur als Waldboden verwendet werden konnen. In den flbrigen Bezirken betragt das Waldland im Durchschnitt kaum 157,,, und das iibrigo Land ist grdsstentheils fruehtbares Ackerland, auf Welchem Feldfruchte jeder Art mit bestem Erfolge angebaut werdeu. Insbesondere 'st der Landstrich westlicb der Kibe von Jaromef bis unteihalb Koniggratz sehr fnichtbar,welchervonaltersher die BgoldeneRuthe" (Seite 98) heisst. Im Durchschnitto s'nd vom Ackerboden bebaut mit Weizen 145"/o, am meisten in Konigstadtl und Ghluinec, mit Roggen 12-0%, am nioistonin Koniggratz und Hohenmauth, mit Gerste 20'07„, am meisten in Chrudim, Konigstadtl und Neu Bydzov, mit Hafer 13-07,,, mit Kartoffeln 9-57o, mit Zuckerrttbe 15-57,,, am meisten in Chrudim, Konigstadtl, ll|ul Neu-By<lzov, mit Kloo 8-07o am meisten in Hohenmauth. Die Landwirthschaft wird hier nicht nur von den grossen, soudern audi von ilen kleinen Landwirthen lu't grosser Intelligenz und mit Beiiiitzimg alter neuorer Hilfsmittel dor Technik l,«trieben, und stent auf einer hohen Stufe der Eutwickoluug.

Die A u s d e h n u n g der Bodenflache inverschiedener.S e e li o h e fttr das ostbohmische Tiefland ist die nachfolgende : (Bezuglich dor Ermittelung 8iehe Seite 29.)

1. Gesammtes Terrain innerhalb der bezeichneten Grenze ober 100 in. Seehohe 3l484,) Hektare,

2. Terrain ober der Schichtonliuie von 200 m 314.150

300 m 34.050

400 m. . . . 8.H0 500 m. . . . 50

des Terrains in den einzelnen Schichten : 690 Hektare oder 0-227,, des Gebietes, 280.100 , 88-987,,

"• II » n ,,

4.

Daraus folgt fur die Ausdelmung '• Zwischen 100—200 in. Seehohe liegen

200 300 m.

128

3. Zwischen 300—400 m. Seehohe liegen 25.940 Hektare odor 8-24% des Gebietes,

4. 400-500 in. 8-060 , 2-55%

5. 500-600 m. 50 0-01% Man'sieht aus diesen Zahlen deutlich don Charakter des Tieflandes. Bei-

nahe 90% dor Gesammtiiache liegt in der Schichte zwischen 200 bis 300 m. also im Durchschnitte in 250 m. Seehohe, was der Hohe des Elbethalos oberhalb Koniggr&tz entspricht. Nur etwas iiber 10% des Bodens hat eino h oh ere Lage, vvelche auf die kxtrzen niedrigen Hohenziige enti'iillt, welche die Flussthaler treunen, und es wiirde dieser Prozentsatz ein noch viel geringerer sein, wenn ich nicht aus topographischen Riicksichten den siidwestlich von Hohenmauth befindlichen iiber 400 m. hohen Hohenzug, welclier ein Ausliiufer des Grenzgebirges von Svratka und Policka ist, in das ostbohmische Tiofiand einbezogen hiitte.

Mit Hilfe der oben angeffltarten Zahlen berechnet sich die mittlere Seehohe dieses Gebietes wie t'olgt : Die gauze Masse, welche sich iiber der uutersten Schichte von 100 m. befindet, betriigt 557*3 Kubik-Kilometer. Durch die ganze Grund- fliiche von 3148*4 Quadrat-Kilometer dividirt, gibt 0*177 Kilom. oder 177 '»■ Die Hohe der uutersten Schichte von 100 in. hinzttaddirt gibt 277 in. als mittlere Seehohe des ostbohmischen Tieflandes.

§ 8.

Schlussvergleichungen.

Zum Sclilusse wild es sicli empfehlen, die wichtigsten Ergebnisse der vor- Btehenden Bescbreibung der einzelnen Terrain -Gebiete zu vergleichen, urn ihre Wesentlicben Charaktere festzuhalten. Als solche erscheinen una insbesondere drei Merkmale: die ltiickenliuien der Hohenziige, die Thalwege and die Fliichenaus- •lehnung der verscliiedenen Hohenschichten.

Die wichtigsten Rtlckenlinien sind in nachstehender Tabelle zusammen- gestellt, wobei immer nur der Hauptriicken genommen ist. Von den siidliclien

Haupt- Ricbtung

Lange

in

Km.

Seebcihe der

Durchschn. Hobe

Name des Ellokens

hOcbst. 1'unkte

m.

tiefst. Punkte

m.

der Gipfel- punkte

m.

der

Sattel-

punkte

m.

Mittel

aus

beiden

m.

Kaprad-Kozlauer Riicken . . . kcliwarzerberg-Rucken .... "ftatlicher Schneebergriicken .

NNW-SSO

NNW-SSO

N-S

N-S

NW— SO

NW— SO

34-0 87-0 19-5 13-2 48'1 34-0

1114 000 994

1422 668 349

550 322 000 001 200 283

1028 501 781

1133

502 323

851 473 700 701 428 295

940 487 741 917 405 309

^alaufern des Adlergebirges habe icb den westlichen und den ostlichen Riicken ge- ^0niinen und zwar den ostlichen bis zum Dorfe Zotkittel. Unter den zahlreichen j Ollenerhohuugen des ostbohmischen Tieflandes habe ich den Hohenzug von Chvojno-

eleni gewiiblt, da derselbe die grosste Selbstiindigkeit und Liinge besitzt. Es ist *Us dieser Zusammenstellung ersichtlicb : dass die grosste Gipfelhohe der Schnee-

er8''ucken und der Adlergebirgsriicken, die geringste der Hohenzug von Chvojno-

, ^e»f, die grosste Sattelhohe der Adlergebirgs-, der Schneeberg- und der Schwarze-

r8i'ttcken haben, dass der Unterschied zwiscben der durchschuittlichen Hohe

130

der Gipfelpunkte und der durchschnittlichen Hiihe der Sattolpunkte am grossten beirn Scbneebergrticken (432 m.) ist, dann folgt der Adlergebirgartlcken (177 m.)> der Schwarzebergrilcken (81 m.)i der Eisengebirgsrttcken (74 m.), endlich der g(!' ringste Untersckied beim Kaprad-Kozkuer und beim Chvojno-Jelenl-Hobenzug (28 m.)- Jedock muss bemerkt werden, dass der Schneebergriieken sick kier nur auf den in Bokmen liegenden Zweig (also einen Nebenriicken) beziekt, denn bei dem nack Miibren und Scklesien ziekenden Hauptrttcken ist dieser Untersckied ein viel geringerer. Das Grenzgebirge wurde nickt aufgenommen, da es eine dominirende, eine bestiminte Ricktung einhaltende Riickenlinie nickt besitzt.

Von den Tbalwegen sollen kier nur die 6 Hauptlinien zusammengestellt werden, welche auf der beiliegenden Karte enthalten sind. Die Colonnen der Tabelh* bediirfen keiner weiteren Erkliirung bis auf jene mit der Bezeichnung „Gefall0 mitten im Thalweg". Da das in der vorkergekenden Colonne entbaltene I)i"",''l~ scknittsgefiille keinen ricktigen Einblick in das continuirlicke Gefiille des ganzen

Thalweg der

Sechohe

in

Met.

lliihen-

Differenz

in

Met.

Lilnge

d. Thalw.

in

Kilom.

Duch- schnittl.

Gefiille

Gefiille

mitten

im

Tualweg

Klltwi-

ekelung

Elbe von Josefstadt

246

bis Elbe Tejnitz ....

200

40

75-9

1 : 1050

1 : 1400

1-5

Wilden Adler von den Quellen

800

bis Kiiniggriitz ....

227

578

1142

1 : 194

1 : 318

2'6

Stillen Adler von den Quellen

750

bis Koniggratz ....

227

528

109-0

1 : 208

1 : 881

1-8

Chrudimka von den Quellen .

G80

bis Pardubitz

215

405

95-3

1 : 205

1 : 350

•il

Doubrawa von den Quellen

700

bis Zabof (Elbe) ....

198

502

78-2

1: 158

1 : 184

1-4

Cidlina von den Quellen . . .

520

bis Libic (Elbe) ....

187

888

79-8

1 : 210

1 : 1050

1-7

Thalbodens gibt, indent bei koher Lage der Quellen das Starke Gefiille des oo - gewdhnlich sekr kurzen Abscknittes das Durchscknittsgefiille zu stark beein i so babe ick in der genannten Colonne nock das Gefiille eingesetzt, welcu Thalweg in der Mitte seiner Lilnge besizt, also z. B. bei der Chrudimka u" 48 Kilometer. In der Kegel wird dieses Gefiille erheblich geringer sein, a s ,jfl duichschnittliche. Dock gibt es audi Ausnahtnen, wie man in der vorstehendeu an der Elbe und an der Doubrawa sieht.

131

Endlich is* noch die Vergleichung der percentualen Flachenaus- dehnung in den versehiedenen Schichten Oder Seeh.6b.en von Inter- ne, welche in der nachstehenden Tabelle zusainmengestellt ist. Man ersieht aus derselben deutlich, welchen Einfluss die einzelnen Bodeuerhebungen auf die mittlere

ss

Em

a _

To_S

a'

Es

liegen

in Procenten der ganzen Flacbe in der Seebiibe von

Gebiet

too

bis 200 m.

200

bis 300

m.

300 bis

400 m.

400 bis 600 m.

500 bis 600 m.

600 bis 700 m.

700 bis 800 m.

800 bis

aoo

m.

900 bis

1000 in.

iiber

1000

m.

Adlergebirge . . .

891

509

7-7

24-2

214

20'4

12-8

6-9

35

2-1

1-0

Sikll. Ausliiufer . .

901

447

-

0-6

34-8

42-1

15'6

4-5

1-8

0-5

o-i

Schueeberg(Grulich)

7 1'

076

-

42-7

25-4

12-3

94

3-8

64

tu'cnzgebirge . . .

741

566

-

1*3

220

39-3

81 '9

5-5

Eisengebirge .

611

430

0-7

12-2

25-1

25-7

31-8

4-5

Tietland . .

8148

277

0-2

89-0

8-2

2-5

o-i

Seehohe ibres ganzen Gebietes haben, sowie man audi einen Uberblick erhalt iiber di« Grosse der Bodenfliichen, welclie in den versehiedenen Gebieten in versehiedenen Seehohen liegen. Ausschlaggebend ist hier allerdings das ostbohmische Tiefland, dessen ganze Fliiche beiualie ebenso gross ist, wie die Fliichen der fiinf anderen ^ebiete zusamniengeuoinmen, so dass auch der Einfluss der entsprechendeii Pro- Centzahlen auf die gesammte Bodenerhebuiig aller sechs Gebiete ein viel gros- 8erer wird.

^S^-J

Zweile Afotheilung.

DRITTE SERIE

GEMESSENER HOHENPUNKTE

in

BOHMEN.

Sectionsblatt VI. der Landesdurchforschung,

enthaltend

die Umgebungen

sildUch von Kopidlno - Josefstadt - Neustadt a. d. Mettau bis nordlich von Ledefi - Krentzber?; - Briisan i. Maliren.

Einleitung.

Die nachfolgenden Blatter enthalten ein Hohenverzeichniss solcher Punkte, Welche sich auf der beiliegenden Hohenkarte (Section VI. dcr Landesdurchforsctiung von Bohmen) befinden. Nur am westlichen und am siidlichen Rande liegen einige der hier verzeichneten Punkte ausserhalb der Randlinie der Karte, da die nach Breiten- und Liingen-Graden eingetbeilten Vierecke, in welchen die Hohenpunkte enthalten sind, etwas iiber diese beidcn Randlinien hinausreichen. Dieses Ver- zeichniss enthillt nicht bloss die wichtigeren der von der Landesdurchforschung gemessenen Punkte, sondern auch die wichtigsten jener Messungen, welche in neuester Zeit vom k. k. milit. geograph. Institut (Triangulirung, Mappirung und Praecisions- Nivellement) gemacht wurden und deren Aufnahme in dieses Verzeichniss mir im Hinblicke auf den Zwock desselben nothwendig schien.

Dieser Zweck ist aber ein vorherrschend practischer, wesshalb in das Ver- ^ichniss nur'leicht auffindbare Punkte in bewohnten Orten, oder Miihlen und B:iUernhofe an Bachen und Flussen oder endlich bekannte Berggipfel und Sattel- PUnkte aufgenommen wurden. Denn vor allem ist es der Landwirt, welcher nach der Hohenlage eines Ortes fragt, da dieselbe hier zu Lande ein wichtiger Factor der Bewirthschaftung und des Ertrages ist. Danu komrnt die Culturtechmk, welche n°ch vor Einleitung eines grosseren Projectes einer richtigen Erkenntniss der a%emeinen Hohenverhiiltnisse bedarf, ebenso die Technik des Wasser- und Strasscn- ba«es, welche sowie die Culturtechnik feste Hohenpunkte zum Anschhisse fur ihre Nivellements braucht Und nicht zulezt komrnt die Industrie, welche uber die Gl'"sse der Gefiille der Biiche und FMsse, also iiber die verfiigbare Wasserkraft, A^schluss haben will. Dass auch fur die Wissenschaft, besonders fiir die Geologie und Botanik zahlreiclie Hohenmessungen von grossem Wert sind, braucht nicht bonders betont zu werden. Die in dem folgenden Verzeichnisse enthaltenen Messungen sind von vcrschiedenen Personen, mit verschiedenen Instrumenten und Zeitaufwand ausgefiihrt und sind daher auch nicht von gleich grosser Genauigkeit. fcl> will dieselben der Zeit nach, wie sie gemacht wurden, hier anfuhren :

1. Die im Auftrage des Comity fiir die Landesdurchforschung

ausgefiihr ten Messungen. Die uberwiegende Mchrzahl derselben ist

nach der sogenannten halbtrigonometrischen Methode *) gemacht worden, Vsieho: G. Kofistka, Studien iiber die Methodcu and die lleniitaung hypsomctrischer

Arbc

°iten. Gotha, 1858.

I

136

bei welcher niimlich von einem Standpunkte, (lessen Seehohe bekannt ist, der Hohenwinkel der zu bestimmendon Punkte direct gemessen, die Distant aber einer guten Specialkarte entnommen und mittelst dieser beiden Ele- ments der Hfthenunterschied berochnet wird. Als Standpuncte dienten in der Kegel die Triangulirungspukte der alten Katastralvermessung, die horizontalen Entfernungen wurden den photographischen Copien der Ori- ginalaul'nahmen des k. k. milit. geogr. Institutes entnommen. Einzelne Messungen wurden jedoch audi mittelst Barometer oder Aneroid gemacht. An diesen Messungen liaben sich der Verfasser dieses Buches, sowie dessen damaliger Assistent, Herr Gabriel Hendrich, spater Professor an der landwirtschaftlichen Academie in Tetschcn-Licbwcrd betheiligt. ZieW man auf der beiliegenden Karte eine Linie von Hohcnbruck bei Koniggratz nacb Chotebor, so hat das westlich von dieser Karte liegende Terrain Herr Hendrich, das iistlich davon liegende habe ich bearbeitet, obwohl icn ausnalimswoise auch iui Terrain des Ilerrn Hendrich einzelne Messungen vorgenommen habe. Unsere Messungen begannen ini J. 1869 und wurden, indem wir stets die Ferienmonate hiezu beniizten, im J. 1871 beendet. Ich habe jedoch noch in den Jahren 1877, 1879 und 1902 in diesern Terrain einige Nachmessungen gemacht In dem Verzeichnisse befindet sich hinter der Angabe des Ortes in einer Klainmer die Bezeichnung des Autors der Messung und zwar Ivor. = Kofistka, Hd = Hendrich, dan" zwei Zahlen, von denen die erste die lezten zwei Ziffern des Jahres, m welchem die Messung gemacht wurde, die zweite die fortlaufende Nuininer tier Messung in diesern Jahre enthftlt. X. B. (Hd. 70.258.) heisst die Messung wurde von Hendrich im J. 1870 gemacht und war die 258 Messung in diesem Jahre. Die baroinetrischen Messungen sind mit (Bar.) bezeicbnet. In den oben bezeichneten Jahren hat jeder von uns nahezu 2000 Punkte also zusammen 4000 gemessen, von welchen jedocii nur die wichtigeren etwas iiber '/.■] in das Verzeichniss aufgenommen wurden. Die anderen wurden bios zur Zeichnung der Hohenschichtenkarte benutzt.

Die vom k. u. k. milit. geogr a ph. Institute trigonometric' bestimmten Hohen der Dreieckspunkte des Triangulirungsnetzes vt)" Bohmen. Die so Punkte wurden zwar schon in den dreissiger Jahre11 des vorigen Jahrhundcrts bei der Katastralaufnahme des Landes bestiin|»t> doch erschienen die Angaben derselben fur die in den sechziger Jahren begonnene europiiische Gradinessung nicht genau genug und wurde Haup1' mann Kobert von Sterneck (gegenwartig Oberst im milit. geogr. Jnstituv mit der Aufgabe betraut, eine neue Messung der Hauptpunkte des bob01, Dreiecksnetzes vorzunehmen, welche Aufgabe derselbe in den Jahre" 1877 und 1879 ausfuhrte. ;,:) Die Seehohen dieser Punkte wurden v<>" dem damals bereits einnivellirten trigon. Punkte Fliegengas bei Gi'uSS'

,ti-isc''

*) Siehe die Publication: Verzeichniss der in den Jahren 1877 187!) trigonomfl bestimmten Ilohen von Bohmen herausgegebcn von Prof. Dr. Karl R, v. Kofistka und Major Daudlebsky v. Sterneck im Arehiv d. Ldchf. v. Bohmen, Prag, 1884.

\l

137

bach in Hahren abgeleitet. Die Leiter der Mappirungsabtheilungen haben von den Sterneckschen Punkten (etwa 270 in ganz Bohmen) die fur die Mappirung nothigcn Hohenpunkte durch Zonitdistanzmessungen abgeleitet. Alle diese Punkte, dencn eine besondere Genauigkeit zukommt sind in dera Verzeiclmisse mit (Triang.) bezeiclinet. Es diirften ihrer an 300 sein. Da nahezu alle diese Punkte mit den alten Triangulirungspunkten des Katasters idcntisch sind, so konnten audi die jetzt erhaltenen Hoben mit den alten Angaben verglichcn werden, wobei sich ergab, dass im all- gemeinen die alten Hohencoten des Katasters eine Erhohung erheischten, und zwar in verschiedenen Landestheilen verschieden, bis zu 8 Meter und dariiber anwaclisend. Da aber unsere in den Jaliren 1869 bis 1880 ausge- fiibrten und bereits berechneten Hohenmessungen auf die alten Kataster- holieu basirt waren, mussten dieselben nach Maassgabe der durch die neue Triangulirung sich crgebenden Differenzen corrigirt werden. 8. Die von dera obgenannten Institute ausgefiihrte Mappirung des La n des. Der auf dem beiliegenden Sectionsblatt Nr. VI. dargestellte Theil von Holimon wurde im J. 1878— 1880, also 10 Jahre s pater als von der Landes- durchforschung mappirt, und liiebei die Hoiie einer sehr grossen Anzabl von Punkten nach der halbtrigonom. Methode Oder barometrisch bestimmt. Es ist natiirlich, dass viele dieser Punkte rait den von der Landesdurch- forschung gemessenon zusammenfielen und liabo ich daher von der Mil. Mappierung nur die Punkte jeuer bewohnten Orte aufgenommen, welche von der Landesdurchforschung nicht geinessen wurden. Es diirften ihrer an 500 sein und habe ich dieselben in dem Verzeiclmisse mit (M. M.) = Militar-Mappirung bezeiclinet.

4 Hier miissen auch jene Punkte genannt werden, welche ich mit (M. M. Kof.) bezeiclinet habe. Es sind dies solche Punkte, welche zwar nicht direct gemessen wurden, deren Hohenlage jedocli von mir mit Hilfe der in niichster Nahe befindlichen gemessenen Punkte und mit Hilfe der auf der Specialkarte befindlichen Terrainzeichnung (Schraffirstriche) abgeschazt

wurde, was mit grosser Sorgfalt gescbah. Die unter 1., 2., 3., 4. ange- fuhrten Seehohen bezeichen sich auf den natiirl. Boden, wo nicht aus- driicklich etwas Anderes angegeben ist.

5 Die in den sechziger Jahren des verflossenen Jahrhunderts durch das Zusamraenwirken aller europaischer Staaten begonnene Gradmessung hatte sich auch die Aufgabe gestellt, durch moglichst genaue Ni velle- ments (Pr aecisions -Ni voile men ts) die europiiischen Meere und die Hauptverkehrslinien der einzelnen Staaten mit einander zu vcrbinden, wo moglich audi einzelne Triangulirungs-Punkte mit einzubeziehen. Diese Aufgabe hat ebenfalls das k. k. milit. geogr. Institut iibernommen und m der westlichen llalfte der Monarchie in den Jahren 1874 bis 1895 durch- geftthrt x) Als Norinalfliiche, von welcher dieses Nivellement ausgeht, ist

•) Die astro,., geod. Arbciten des k. u. k. milit. geogr. Institutes. VIII. Band. Das Prae- Cl8ionsnive]|ement. Wien, 18U6.

138

das Mittelwasser des adriatischen Meeres an dem in Triest aufgestellten Pegel angenommen und wurde dasselbe von hier, zumeist den Eisenbahn- linien folgend, nach Norden gcfuhrt. Nach Bflbmen gelangte man mit diesem Nivellement im J. 1878, wo in Lischau bei Budwois cine soge- nannte Urmarke errichtet wurde, d. h. ein genau bestimmter Hauptpunkt, welcher fur die Berechnung des Nivelleinents in Bohmen als Basis diente. Fiir das folgende Vcrzeichniss kommen bios die auf der beiliegenden Karte enthaltenen Eisenbahnlinien in Betracbt. Es sind dies folgende Strecken: Kolin-Pardubitz (nivell. i. J. 1893), Pardubitz-B. Trubau-Siehels- dorf (nivell. i. J. 1892), Pardubitz-Deutschbrod (nivell. i. J. 1892), Par- dubitz-Josefstadt (nivell. i. J. 1880), und Wildenschwert-Bobiscb.au (nivell. i. J. 1880). Ich habe in das Verzeicbniss alle jene Punkte aufgenommen, wclche mit einer IJohenmarke versehen sind, also alle Bahnhofe, Halte- stellen und einige Wftchterhauser. Die angegebene Seehohe bezieht sich auf die Mitte der Durchlochung, welche sich in der eingemauerten, guss- eisernen Platte unter dem Worte „Hohenmarke" befindet, gewohnlich etwa 2 m iiber dem Boden. Alle diese Hohenpunkte sind in dem Verzcichnisse mit (Pr. Niv.) bezeiclmet. Sie geben die Seehohen am genauesten unter alien Punkten an.

Hier konnen audi die Jilteren Plisenbahn-Nivellements der Bohm. Nord- westbahn sowie der Staats Eisenbahn Gesellsch. eingcreiht werden, welche mir zur Verfiigung gestellt wurden, welche jedoch die Genauigkeit des Praecisions-Nivellemcnts nicht crreichen. Es sind dies die Strecken Koli"- Caslau-Deutschbrod, Josefstadt-Pardubitz-Deutschbrod und Nachod-Chocen. Da beide Strecken der N. W. B. das Praecisions-Nivellement in Kolin und Pardubitz kreuzen, so konnte ich auch ihre Seehohen corrigiren, und habe ich als Correctionszahl fur die erste Strecke : Kolin-Deutschbrod die Zahl -f- -r>'04 m, fiir die zweite Strecke: Josefstadt-Deutschbrod die Zabl + 4*61 m gefunden.

Die Anordnung der im folgenden Verzcichnisse enthaltenen Hohenmessungcn ist dieselbe wio die im I. und II. Bnnde der to])Ogra' phischen Abtheilung des Archives angewendete, da sie sich als praktiscb erwiesen hat. Urn niiinlich die Hohenpunkte leichter auffinden und uffl auch die Hohenlage eines grdsseren Terrainabschnittes beurtheilen z" konnen, habe ich dieselben in nahezu rechtwinkligen Vierecken zusaniineD' gestellt. Die Seitcn dieser Vierecke bilden die Meridianlinien von 1" zu 10 Minuten und die Tarallelkreise von 5 zu 5 Minuten. Verbindei man niimlich die gleichen Minuten an der beiliegenden Karte, so erhiilt man zontale Zonen, was 80 Vierecke giebt,

halb der Landesgrenze liegen. so dass das Verzeicbniss 70 Vierecke enthalt, welche nach den in denselben liegenden Hauptorten benannt un (lurch die Angabe der geogr. Breite und Lange genauer bezeichnet sii>d- Am westlichen und sudlichen Ilande reichen die Vierecke und die in den-

den gegeniiberliegenden Rftnder0

10 verticale Colonnen und 8 hori'

von denen jedoch nur 70 innei'

139

selben enthaltenen Hohenmessungen ctwas tiber den Rand der Karte hinaus. Darnach ist es also loicht, jede gemachte Messung in dem Ver- zeichnisse zu finden.

In jedem Vierecke befindet sich vor den Hohenpunkten die Vertheilung der Bodenfliiche des ganzen Viereckes in den verschiedenen Hohenschicbten von 100 zu 100 Meter in Prozenten derselben angegeben, welche mit Hilfe der Schichten- linien der Karte und eines guten Planimeters ermittelt warden. Diese Angaben Bind sowolil in wissenschaftlich-geographischer, sowie in praktischer, besonders landwirtbschaftlicher Beziehung von Nutzen. Aus den Procentzablen kann man die wirklichen Flachen berechnen, wenn man den Fliicheninhalt eines Viereckes kennt. Piir die Zwecke dieser Publication wird es hinreichen, wenn man den Flachen- inha.lt eines solclien Viereckes fur die geographische Breite von 50° nordl. bc- rechnet, welcher Breitengrad nahezu die Mitte der Karte durchschneidet. Fur diese Breite betragt die Lange der einen Seite (am Parallelkreis 10 Minuten genommen) ] P948 Jem, die Lange der anderen Seite (am Meridiankreis 5 Minuten genommen) 9'269 km. Dies gibt fiir ein solches Viereck (als Recliteck betrachtet) einen Fliichen- inbalt von 110-78 Quadratkilometer, oder 1P078 Hektar oder 1*924 alte osterr. Quadratmeilen.

1. Kopidlno-Chotegic

Geogr, Breite: 50" 15' bis 50" 20' Geogr. Lftnge: 32° 50' bis 32" ()'

Von der Bodenflache dieses Viereckes liegen in der Seebobe von 100 200 Meter 11*0 Procent 200-300 89-0

I, 8.

li. 10. 11. 12, 13. 14. 15. 16. 17.

18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25.

Seohoho in Moteni.

Kopidlno, Hauser am westlichen Ende des Ortcs (Kof. 71. 566.) 220h

Kopidlno, Kirchthurmknopf (Kof. 71. 565.) 258'8

Vinice, Anhobe sUdwestl. von Kopidlno (Kof. 71. 563.) 263'<'

Kopidlno, Sattel auf der Strasse nach Cbolenic (M. M. Kof.) 247'0

Cbolenic, Kirche, Basis. (Hd. 70. 385.) 253'S

Cbolenic, Anhobe 200 m. ostlicli. von der Kircbe (Triang.) 260'''

Vrsee, Kircbe Basis. (M. M. Kof.) 257'0

Vrsec, Waldige Anhdhe, 600 m. nijrdlich vom Ort (Hd. 70. 391.) .... 298-7

Gross B6char, Kirche, Basis. (M. M.) 22«-0

Gross Bechar, Anhobe, 500 m. slidvvcstlicb vom Ort (Hd. 70. 402.) . . . 255*9

BuiSoves, mittlere Ortshohe an der Strasse (M. M. Kof.) 2l6'0

Mlejnec, bei der Mfihle (M. M. Kof.) 2l0'0

Rozd'alovic, Scblosstburm, Basis. (Triang.) ^ .n

Svidnic, mittlere Hohe des Ortes (M. M. Kof.) 1 t\

Komarover Teich, Damm bei der Miihlc (M. M. Kof.) H'5'

Nouzov, Vrazda Teich, Niveau des Wassors (M. M.) 204

Zabornicer Wald, hdchster Punkt der von der Jakobcr Miihle nach Nordost

ziehenden Schneisse (M. M.) 226*0

Bfistev, beiin Jagerhause (M. M.) 204'"

Chotgsic, Hauser bei der Kircho (M. M.) 2l5'U

Chotesic, Kirchthurmknopf, Mitte (Hd. 70. 398.) 240''

Kleinseite, mittlere Ortshohe (M. M. Kof.) i'-8

Kleinseite, Anhobe 1 km. siidwestlich vom westlichen Ortsendo (Hd. 70. 400.) ^ \,t

Knezic, die westlichen Hauser an der Strasse (Hd. 70. 412.) ah

Dubecno, die slldwestlichen Hauser (Hd. 70. 395.) 216 •»

2idovic, beirn Gnadeubilde (M. M. Kof.) 246

2. Smidar.

Geogr. Breite: 50° 15' bis 50" 20' Geogr. Llinge: 33° 0' bis 33° 10'

Von der Bodenflache dieses Viereckes liegen in der Seehohe von 200—300 Meter: 99-1 Procent, , 300—400 0'9

141

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 1!». 20. 21. 22. 2:5. 24. 25. 2G. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33.

Seehohe in Metern.

Smidar, Bahnhof, Schienen (M. M. Kof.) 237-8

Smidar, Kirclie, Basis (M. M.) ' o'ta-i-

Smidar, Kirclie, Thurmknopf, Mitte (Hd .70. 297.) ""J

Sloupuo Miihle, iiiirdlich vom Ort (Hr. 69. 492.) «

Sloupno, Schloss, Thurmkaopf, Mitte (Hd. 69. 490.) . •• f»;

Ohotelic, Speicher am Wege gegen Vinar, Daehsaum (Hd. 70. d47.) . . . jooo

Hrobican, die westlichen Hiiuser, Basis. (Hd. 70. 350.)

Zbef die nordwestlichen Hauser, Basis. (Hd. 70. 342.) «*™

Velesic, Kirclie, Basis (M. M) ' ' ' ' 280'5

Velesic, Kirclie Tlmrm, Knopf, Mitte Hd. 70. 304.) ^ q

Hochvesely, Kircbe, Basis (M. M-) ' ' \ ' 2fifi.fi

Iloehvesely, Weg am ostlichen Ende des Ortes (Hd. 70. SOJ) . . . . o

Ilaj, hochster Punkt des Waldes beim Kreuze sudo-stl. v Hochwesely (M. M.) 281 0 Volanic, Mitte der westlichen Hauser, Basis (Hd. 70. M<,) .

Vyuar, mittlero Hohe des Orts (M. M. u. Hd.) . ^Q

Ilomolka, freie Anbohe uordl. von Vymir (Tnaug.) . ^ Q

Alt-Bydzov, Kirche, Basis (Triang ) . . ••'%.' 811.fi

Alt-Bydzov, Kirche, Thurm, Knopf, Mitte (Hd. >9 440.) °^°

Klein Hlusic, die ostlichen Hauser (lid. 69. 480.) .... ^^

Gross Hlusic, die obersten Hauser Hd. 69. 479.) . ^^

Sekefic, die sudostlichen Hauser, Basis (Hd. 70. BiK.j . ^^

Zlunic, Basis der Kirche (M. M.) -..•••■• ' 2g6,6

Meierhof, Firstkante (Hd. 70. 330.) 29(..9

Kirche, Thurmknopf (Hd. 70. 328.) . '

Ziegelhiitte auf dem Wege gegen Gr. Kozojed, Basi (Hd. 70. 353.) 265 6

Zakouty, lister Punkt Im Zlonicer Revier, westl v. Zlunic (M. M.) . . 3050

Gr. Kozojed, die sudlichen Hauser im Thale (Hd. 70. 326.) . . 267 1

Gr. Kozojed, Kirche, Thurm, Knopf, Mitte (I, . 70 M.) •■■■ '

Slavostic, mittlere Hohe der Hauser am wes lichen Ende d. Oites (M M.) 244 0 Chroustov, Kirche, scheinbare Basis (Hd. 70. 6Ji) .

Vosek, die ostlichen Hauser am Waldo (Hd. 70. 410.;

Knezic, mittlere Hohe d. Ortes bei der Kirche (MM.)

Knezic, Kirche, Ubrzitferblatt, Mitte (lid. 70. 410.)

3. Petrovic.

Geogr. Breite: 50" 15' bis 50° 20' Geogr. Lftnge: 33" 10' - - 33" 20'

age

Von der Bodenflaehe dieses Viereckes liegen

in der Seehohe von 200-300 Meter 98;7 Procent,

300-400

1-3

!• Gross-Petrovic, Kirche, Basis (Triang.) . . _ 2- Gross-Petrovic, freie Anhohe am Ml. Eade d. Ortes (lnang.) 3. Sttoha, Brucke tiber den Bach (M. M. Kof.) _

4- Bfezina Wald, hochste Kuppe, siidwestl. von Sueha (M. M.)

5- Bor, Waldkuppe sudwestlieh von Lhota ( ,;- Lodin, Hiiuser bei der Kapolle im

Orte (M. M. Kof.)

Seehohe in Metern. 267-0 287-0 252-6

293-0 301-0 253-0

142

69.

410

Seehohe in

7. Stracov, Hauser bei der Kirche (M. M.)

8. Kirche, Thurmknopf, Mitte (Hd. 69. 407.) . . .

9. Klenic, die sttdlichen Hftuser an der Strasse (Hd. 69. Bar.)

10. hochster Punkt der Strasse zwischen Klenic und Milovio (Hd

11. Bfistaii, unterste Hauser im Thale (M. M. Kof.)

12. Milovic Kirche, Basis (Hd. 69. 427 )

18. Kirche, Thurmknopf, Mitte (Hd. 69. 426.) ....

14. Basnic, sclieinbare Ortsmitte (Hd, 69. 443.)

15. Kofinek, Waldkuppe sudostlich von Alt. Vohnistan (Triang.)

16. Alt-Vohnistan, Hauser bei der Kirche (M. M.)

17. Ostromef, Batmhof, Schienen (N. W. B. Niv.)

18. Sukkorad, oberste Hauser am sudl. Ende d. Ortes (M. M. Kof

19. Kocicovka Wald, hochste Kuppe uordl. v. Kl. Petrovlo (M. M.)

20. Loucna hora, die sttdlichen Hauser, Basis (Hd. 70. 315.) 21 » ,, Kirche, Thurm, Knopf, Mitte (Hd. 70. 314.)

22. Wald, hochste Kuppe bei Loucna hora (M. M

23. Mistoves, Brucke am sttdlichen Ende des Ortes (M. M.) .

24. Saplava, Hauser in der Mitte des Ortes (M. M. Kof.) . .

25. Podolib, Hauser am Plateau (M. M. Kof.)

26. Kialik, unterste Hauser am ostlichen Ende des Ortes (M. M

27. liehot die sttdostlichen Hauser, Basis (Hd. 69. 327) . . .

28. Skfivan Zuokerfabrik, Mitte der Fenster im Erdgeschoss (I Id

29. Kirche, Thurm, Knopf. Mitte (Hd. 69. 496.) . .

Ko

'.)■!

Meter

292 332 287 283 264 273 307

26

266 247

259 278 287 252 280 272 239 252 240 232 229 236 255

4. Sadova Hof eiioves.

Geogr. Breite: 50" 15' his 50" 20', Geogr. Lange: 33° 20' 33" 30'

Von der Bodenfiache dieses Viereekes liegen in der Seehohe von 200—300 Meter 88'0 Procent 300—400 12-0

Seehohe in Meter"-

1. Unter Cernutek, MQhle im Thale (M. M.) 268'°

2. RozkoS, Anhiihe nordwest. von Sadova (M. M.) .' 286'0

3. Ober Cernutek, die westlichen Hauser (Hd. 69. 409) 3°4'1

4. U dubu, waldige Hiibe westlich von Ober Cernutek (M. M.) 303'°

5. Bukvice, Hohe nordostl. von Dub (Triang.) 309'0

6. Dub, Mitte der nftrdlichen Hauser (Hd. 69. 408) . . . 290,{;

7. Mzan, Meierhof, sclieinbare Basis (Hd. 69. 414.) . . . 28.r'':t

8. Johannes Hof, Meierhof, Basis (Hd. 69. 305.) 249'7

9. Tfesovic, die slldostlichen Hauser (Hd. 69. 304.) 253-°

10. Molcrowous, Meierhof, Basis (Hd. 69. 303.) 251'9

11. Dohalieka, Kirche, Basis (Triang.) 271'?

12. Sadowa, Meierhof an der Strasse gegen Mzan, Basis (Hd. 69. 432.) . . . 255i

13. Skalka, waldige Anhohe sudostlich von Sovetic (Hd. 69. 439.) . ..... 280.''

14. Sov6tic, die uordwestlichen Iliiuser an der Strasse gegen Ilnevcoves (Hd.

69. 413.) 257 9

15. Ilnevcoves, Kirche, Basis (Triang.) [ . 284'°

143

16. Oerekvic, Luzner Miihle Basis (M. M. Ivor.)

17. Oerekvic, Kirche, Basis (Triang.)

L8. Zelkovie, ostl. davon Kreuz an der Strasse nach Vrchovnic (M

19. Bofi5ka, waldige H6be Ostlioh von Ru5ic (M. M.) . .

20. Racic, Brilcke an der Strasse im Thale (M. M. Kof.)

21. Hofeiioves, Kirche, Thurmknopf, Mitte (Hd. 69. 41 8.)

22. mittlere Hohe des Orles boi der Kirche (M. M 28. Hofciioveser Berg, freie Auhohe sudostl. von H. mit 2

(Tummelplatz) (Triang,)

21, Masloved, mittlere Ortshoke (M. M. Kof.)

25. Clilum, Kirche, Basis (Triang.)

26. Lipa, mittlere Ortshohe (Hd. 69. 433.)

27. Langenhof, die nordwestlichen Hftuser (Hd. 69. Bar.)

28. RozbeHc, mittlere H&he des Ortes (Hd. 69. 161.) .

29. Stfesetic, die ostlicheu Hftuser (Hd. 69. Bar.) . .

30. Vsestar, Kirche, Basis (Hd. 69. 162.)

31. Svety, die nordlichen Hftuser (Hd. 69. 165.) . .

32. Sendrazic, Kirche, Basis (Triang.)

33. Nedelist. Kirche, Basis (Triang.)

34. Lochonic, Kirche, Basis (Hd. 69. 188.)

85. Kirche, Thurmknopf, Mitte (Hd. 69. 187.)

;!6. Pfedmefic, Ortsmitte (Hd. 69. 170.)

:i7. PredmSfic, Bahnhof, Hohenmarke (Pr. Niv.) ...

Seehohe in Metern.

265-0

M.)

holien

Biiumen

285-0 301-0 311-0 245-0 3()9'4 273*0

317-0 322-0 336.0 293-8 279-7 284-2 270-0 2681 270-9 272-0 269-0 2502 270-2 241-4 240-3

5. Smiric.

Oeogr. Breite: 50" 15' bis 50° 20' Geogr. Lttnge: 32° 30' bis 33° 40'

Von der Bodenflache dieses Viereckes liegen

in der Seehohe von 200-300 Meter lOO'O Procent.

Seehohe in Metern.

1. HabHnka, Bergkuppe nordwestlich- von Holohlav (Triang.) . 297-0

2. S. Wenzel, Kirche, sttdostlich von Habfina, Basis (Hd. 69. 13 J.) 277 9

3- Semonic, untere Hftuser im Thale (M. M.) . ^ Q

4- Josefstadt, Kirche am Riugpl. Basis (Triang.)

°. Bahnhof, HOhenmarke (Pr. Niv-) : * ' V •' ' ' t V

6. Vlkov, 360 Meter >dl. davon sudwestl. Endpunkt der Basis von Josef- ^

?• Neu Pies, 2* Soo'^ter nordosti. 'davon no'rdosti. Endpunkt" Basis ^

von Josefstadt (Triang.) 274.Q

8- Jasena, bei der Kirche (M. M.) •■••••■•• . / ' ' ' / ' '

'■>■ Jasena Hohe, freie Hone, etwa 1000 Meter von der Kn-ehe von Jasena ^

}°. Holohlav, KiXg'Thurmkno„f, Mitte (Hd. 69. 138.) .... 268-6

jl- Holohlav, Ortsmitte (M. M. Kof.) . . 9.Q

j2- Smific, mittlere Hohe bei der Kirche (M. M.) ••

,'• Bahnhof, Hohenmarke (Pr. Niv.) „,,.n

U- Smrzov, Hftuser im Thale am Bache (M. M. Kor.) MJU

144

Seehiihe in Metern.

15. Zdaras, Meierhof, Basis (Hd. 69. 279.) 243*0

16. Rasoiek, Mitte der sudliclien Hauser (Hd. 69. 197.) 267*6

17. Cibus, Kirche, Thurmknopf, Mitte (Fid. 69. 134.) 274'2

18. Kirche, Basis (Hd. 69. 135.) 250*0

19. Klein Skalic, Meierhof am niirdlichen Ortsende, Basis (Hd. 69. 1 14.) . . . 241'3

20. Rusek, mittlere der Hiihe iistlichen Hausergruppe (Hd. 60. 11.'!.) 238'8

21. Oujezd, mittlere Ortshiihe (Hd. 69. 116.) . 258*0

22. Bukovina, Hauser mitten im Orte (M. M.) 259*0

23. Cernilov die sttdlichen Hauser vom westlichen Ortsende, Basis (Hd. 69. 121.) 244'4

24. Kirche am iistlichen Ortsende, Thurmknopf, Mitte (Hd. 69. 126.) 291*4

25. Tranecky Kopec, Ruxkenhohe nOrdl. v. Cernilov (M. M.) . 2701)

26. Libfic, bei der Kirche (M. M.) 253,0

27. Libficer Hohe, freie Hohe, etwa 700 Meter uordw. von der Kirche von Libfic

(Triang.) 282*0

28. Vyrava, Hauser bei der Brilcke an der Strasse nach Libfic (M. M. Kof.) . 247'0

6. Bohuslavic— Opocno.

Geogr. Breite: 50° 15' bis 50° 20' Geogr. Lange: 33° 40, bis 33° 50'

Von der Bodenflache dieses Viereckes liegen in der Seehiihe von 200 300 Meter 82*9 I'rocent, , . 300—400 . 171

G.

7.

8.

9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23.

Seehiihe in Metern-

Zd'ar Wald, hoehstcr Punkt. am Wege nach Sestovic (M. M.) 289"0

SlavStiu, MUhle (M. M. Kof.) 260"

Gross-Rohenic, Hauser an der Brttcke mitten im Orte (M. M. Kof.) . . . 267*0

Kiinigslhota, Hauser bei der Kirche (M. M.) 27.'!'()

Konigslhota, freie Anhohe 400 m. nordiistlich von der Kirche des Ortes

(Triang) , 294*0

Skrsic, Hauser bei der Brttcke an der Strasse (M. M.) 260'0

Mezififi, mittl. Hiihe d. Hauser am Bache (Kof. 70. 128.) . . . . . . 252 0

Mezifie, Kirche, Basis (Triang.) 255'°

Mokre", Meierhof Lhota (M. M. Kof.) 254'0

OpoCno, Bahnhof, Schienen (St. E. G. Niv.) 264*9

Schloss, Basis (Kof. 70. 123) 308*2

Brueke auf der Strasse nad Pfepych (Kof. 70. 13. Bar.) .... '

Broumar Teich (Kof. 70. 40. Bar.) 278[.

Ostlich. davon Schaforci, Basis (Kof. 70. 124.) %i0'>>

Somechnic, Jigerhaus, Pustina (Kof. 70. 121.) . . . 289

Dohfikovic, ostliche Hauser (Kof. 70. 17. Bar.) ^\\

Melcan, Zastavilka Mtthle an der Strasse (Kof. 70 , 148.) a7H,]j

Dobruska, Rathhausthurm, nat. Boden (Triang.) 291

llathhausthurmknopf (Kof. 70. 148.) - •';"

Geistkirche, Basis (Triang) ey<Q

Kfovic, obere Hauser (Kof. 70. 136.) yi\.n

Gr. Pulic, Hauser am iistlichon Ende (M. M Kof.) s8( ' %

Poliof, mittl. Hiihe des Ortes (Kof. 70. 133) .251'

145

Seehoho

24. Bohuslavic, Bahnhof, Schienen (St. E. G. Niv.) ....

25. Bohuslavic, Kirche, Basis (Kof. 70. 132.)

26. Sirovatkovsky Berg bei Bohuslavic (Triang.) . . . .

27. VrSovlta, oberste Hftusor am Wege uach Spye (M. M. Kof

28. Spye, obcrcs Wirtshaus (Ivor. 70. 138.)

29. Bestwin, obero Hauser irn Thalgrunde (Kof. 70. 137) .

30. Bcstvin, hOchster Punkt der Strasse uach Dobruska (M. M.)

n Mctcru.

302-2

287-3

3270 334-0 341-2 306)6

32Q-0

7. Bystrey-Dobre.

Geogr. Breite: 50" 15' bis 50° 20'. (ieogr. Liinge: 33° 50' 31" ()'.

Von der BodcntliU in der Scohohc vo

dieses Vicreekes

liegen

200-300

Meter

4'0 Procent

300—100

71

25-4

100 -500

5)

26-4

500—600

191

600—700

1>

18-7

700—800

n

5-9

800—900

OT)

Seehohe in

9, 20. 2p 22. 23,

21, 25, 26,

Kof.)

142.)

Zakravy, Hauser an der Strasse mitten irn Orte (M. M Ohnisov, oWe Miihle im Thale (M. M. Kof.) . .

Bystrey, Kircbe Basis (Triang.)

Wall, letztes nordwestliches Haus (Kof. 70. 139.)

Provoz, letztes ostliches Haus an der Strasse n. Bafietin (Kof. 70

Bacetfn, obere Hauser (Kof. 70. 155.)

Domasin, Wirthshaus, Basis (Kof. 70. 34. Bar.) . .

obere Hauser, Basis (Kof. 70. 141)

VofiAek, siidl. von Domasin, Schaferei, Basis (Kof. 70. 285.) Kotyska, freie Anhohe ostlicb von Domasin (Triang.) . Vopuk, lliiuser bei der nordwestlicben Waldecke (Kof. 70 Sudiu, mittlere HOhe der oberen lliiuser (Kof. 70. 154.) . . . Unter Spaleniste, erstes westliches Haus an der Strasse (Kof. 70

Chabor, Hauser bei der Bruckc (M. M. Kof.)

Skalka, Schloss, Basis (Kof. 70. 120.)

Nedwezi, MUble unterm Hrad Berg (M. M.)

Dobfan, Kirche, Basis (Triang.) '■ ' \ ' '

1'avlu kopec, freie Anhohe slidl. von Dobfan (Triang.) . . . . Plasnitz, Hauser am oberen Ende des Tbales (M. M. Kof.) . . Spitzberg, waldige Kuppe slidl. von Plasnitz (Triang.) Boskoi, lliiuser am unteren Ende des Ortes (Kof. 70. 152.) . Volsin, oberstes Haus unterm Pavlu kopec (Kof. 70. 153.) . . Schediwy, HOchste Hausorgruppe am Klicken („Sediviny ronensky

70. 42. Bar.) '

Hasenmllhle, stidwestlich von Deschney (Kof. 70. 43. Bar.) . bom, Waldkuppe zwischen hier und Schediwy (Kof. 70. 171.) Zlatenka, freie Anhohe nordostl. von Kowney (M. M.) . . .

I H

))

ar

(K

or

Meteru. 395-0 402-0 546 0 342-0 378-7 472-0 3650 380-3

343-3 428-0 326-9 482-7 424.0 305-0 316-3 527-0 634-0 654-0 7051) 839-0 432-7 546-5

706 0 636-0 722 9 667*0

10

]46

li

SeehOhe in

27. Zakovec, Steinerne Brtlcke (lber den Goldbach (Kof. 70. 38. Bar.) .

28. Katnenic, oberstes Haus am nordwestl. Abbange (Kof. 70. 39. Bar.)

29. Rovney, letztes Haus am nordwcstlichen Ende des Ortes (Kof. 70. 40

30. Lom, Haus am Rucken beim hoTzernen Kreuz (Kof. 70. 172.) . .

31. Dobre, Kirchthurmkuopf (Kof. 70. 157.)

."12. Dobre\ Kirche, Basis (Triang.)

33. Illinej, mittl. Ildlic des Ortes an der Strasse (Kor. 70. 269.) . . .

34. wcstl. davon Jagerhaus (Kof. 70. 270)

35. Vosetnic, untere Hauser im Thale (M. M. Kof.)

Materia.

39 I 0 452'5 573'& 683'G 482-6 451-0 442'2 412-0 505 '0

8. Deschnay-Kronstadt.

Geogr. Breite: 50° 15' bis 50° 20'. Geogr. Lange: 34° 0' 34° 10'.

Von der Obcrlliiehe dieses Viereckes in der Seel

legcn

iilic von 500— 600 Meter

2-0

Procent

600- 700

»

24.3

n

700— 800

H

.",1-2

800— 900

,,

2 1 •.'!

n

900 1000

n

18-S

1000-1100

«

7-2

1100—1200

0 2

I

2

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5, (I 7.

s.

!).

10. I I. 12. 1.'!. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24.

Soehohc in Metern- Aschergraben, Rucken zwiscben bior und Battel (Kof. 70. 167.) .... 73'° DOrfel, letztes Haus an der Strasse naeh Deschnay (Kof. 70. 168.) . . . 701

Descbnay, Pfarrkirche, Basis (Kof. 70. 164.) . ' 653'0

Deschnay, PfarrthurmknOpfe (Kof. 70. 1.65.) 68<>'<

oberste Hftuser am ndrdl Ende des Ortes (Kof. 70. 162.) . . . 8l2^

Deschnayer Hof (Kof. 70. 166.) 690

Hintervvinkl oberstes Haus im Thale (Kof. 70. 185.) . 748*»

Scherlichgraben, Mundung in den Albabaeli (M. M.) 71"

einzolnes nordwestliches oberea Haus am Rucken nahe dem

Sattel (Kof. 70. LSI.) 955**

Wiederdriss, Hftuser am Wege naeh Deschnay (Kof. 70. 170.) ^ vo

Tanndorf, Brtteke fiber den Alba Bach, (Kof. 70. 45. Bar.) ... . . •r'!,'.)

St. Mathftus Kirche, Basis (Kof. 70. 161.) 71?

Michowy, Wirtshaus, Basis (Kof. 70.188.). . . (1 ,.7

Bielai, Haus am stidl. oheren Ende (Kof. 70. 175) c''3i'.')

Padoler Jagerhaus, Basis (Kof. 70. 1.77.) ' 7,'rt)

Anna Glashlitte im Stiebnitz Thale (M. M.) '/,,,,

Stiebnitzthal an der Miludnng des Geiersgrahen (M. M.) - ®J>.q

llohe Mouse, waldige Kuppe nordiistlich von Sattel (Triang.) ^ A.q

Pllrschhtltte, etwa 1500 Meter siidostlieli von der hoben Mouse (M. M. Kof.) 10* ()

Sattler Koppe, waldige Kuppe, ostnordostl. von Sattel (M. M.) .... ^q-fi

Httttenberg, bewald. Kuppe nordostl. von Aschergraben (Kof. 70. 183.) . L2'0

Kleinc Deschnayer Koppe, nordostl. von Deschnay (M. M.) A.1'0

Deschnayer Grosskoppe, tistlich von Deschnay (Triang.) ,(•■()

Sattelpunkt der Strasse von Luisenthal nach Kriedriehswalde (M. M.) l0

147

SccliOlit: in Metern.

25. Lotzcn Berg (Kop. 70. 233.) 1081-0

'28. Kreisel Berg (Ivor. 70. 232.) 1095-2

27 Johuskoppe, waldigo Kappe, tiordostlich von Gr. Stiebuitz (M. M.) . . . . 1042D

28. Friedrichswald, Haus an dor CJmbiegung d. Luisonthaler Strasse nacli Kron-

Btadt (Kor. 7(). 196.) 774*8

29. Kaiserswalde (Preussen), Hauser bei dor Brucko (lbov den Bach auf der Strasse

nacli Reiner/, (Kor. 70. 197 ) 707'8

80. Kcrndorf, ersler Eaus an der Strasse von Fridrichswald, (Kor. 70.54. Bar.) 705-0

Si. KOnigswalde, Mllhle sttdostl davon an der Strasse nacli Kronstadt (M. M.) 677-0

32. Kronstadt, Kirche, Basis (Ivor. 70. 55. Bar.) 673-0

33 Brtteke liber den Bach unter der Kirche (Kor. 70. 19 1.) . . . 663-5 34. Schwarzwasser an der Strasse von Kronstadt naeh Ncudorf, Brttcke (Kor.

70. 58. Bar.) i]f'y"

35- Stuhlseifen, M.iindung des Schwarzwassertliales (M. M.) 638-0

9. Konigsstadtl.

Gcogr. Breito; 50" 10' bis 50" 15' Geogr. Lftnge: 32° 50' bis 33° 0'

Von der Bodenflache dieses Viereckes liegen in der SeehOhe von 100 200 Meter 25-3 Procenl 200—300 71 -7

:;.

I

5,

(1.

7.

s.

9. 10. U. 12. 13, it. 1*. 16. 17. 18.

19.

2D. 31. 22. 23.

Seehohc im Metern.

Dimokur, Kirche, Basis (M. M.) . 321'°

I'nihonee, freie Anhohe, siidwestl. von Diinoknr (Triang ) 218-0

Oumyslovic, Kirche, Basis (Triang ,SS()

Senic, raittlere Hohe des Ortes (M. M. Kor.) 195-0

Cinoves, Pfarrkirche, Thurm, Basis (Triang.) 218-0

Novohrad, die sudOstlichen Hauser did. 70. 361.) 2031

I'odmok, Kirche, Basis (Triang ) . . . . ... 337-0

Anhohe zwischeu Vrbic und I'odmok (lid. 70. 364.) 2431

Vrhic, Pfarrkirche, Basis (Triang.)

unterste Hauser auf der -sUdwestl. Seite (M. M. KoP.) l9b-0

Opocnie, die nordostlichcn Hauser (lid. 70 368.) 2463

die untersten sudlichen Hauser (M. M. Kor.) 212-0

Dlouhopolsko, Hauser beim Teiche (M. M. Kor.) 217-0

Kouigstadtl, Rathhaus, Basis (Triang.) 211-0

Rathhaus, Thurraknopf (Hd. 70. 356.) 286-1

Dreifaltigkeitsberg, sudOstlich vom Ort (Triang.) 240-0

Ziegelhutte, an dor Strasse nach Slovec, Basis did. n). 443.) 208'0 Kanovnicky les, ostlicher Waldrand an der Strasse nach Konigsstadtl

(lid. 70. 406.) 2S1-1

■Vinic, die sttdOstlichen Hauser (Hd. 70. 426.) 208 8

Stitar, freie Anhohe, nordwestlich von Vinic (Triang.) 236-0

■lakober Teich, am Ufer (M. M.)

Zahornic, mitten im Orte an der Strasse (M. M. Kor.) . . .....

Slowec, die sudwestlichon Hauser (lid. 70. 430.) 2120

10*

148

10. Luzec-Neu Bydzov.

4. 5.

6. 7. 8. 9.

10.

11. 12. 13. II. 15. 16. 17.

18. 19. 20. 21.

22. 23. 24. 25.

26. 27. 28. 29. 30. 81, 32, 33. 34,

(Jeogr. Brcitc: 50" 10' bis 50° 15' Geogr. Lftaga : 83° 0' bis 33° 10'

Von der Bodcnflache dieses Viereckes liegon

in dor Seehohe von 200—300 Meier 100 Proeent.

Seehohe in Metern.

Neuhof, westlicb von Kamilovcs, Basis dos Meicrliofes (Hd. 70. 417.) . . . 220'°

Kamiloves, die sudostlichen Hauser, Basis (ILd. 70. 431.) 229'0

Na piskaoh, waldige Hohc westlicb von Zantov (Triang.) 2S''.n

Stfibov, obere llii.user beim Teicbe (M. M. Kof.) 247'0

Kamenec, freie Hiibe siidlicli von Strihov (Triang.) 26n-K

Novy, Haus am westlicben Ende d. Ortes (Hd. 70. 432 ) 210°

Vlkov, die nordostlichen Hauser, Basis (Hd. 69. 395 ) 264"'

Vlkov, Kirche, Thurmknopf, Mitte (Hd. 69. 394.) 298'»

Schiiferei Cihar, nordwestlich davon, Basis (Hd. 70. 380.) .... 236 1

Meierbof Hlinov sUdwestlich vom Ort, Basis (lid. 381.) 2221=

Klein Beronic, Meierbof, Basis (Hd. 70, 376.) 212'*

Gross Beronic, die nordwestlicbsten Hauser am Weg, Basis (Hd. 70. 434.) 21°

dross Beronic, Kirche, Thurmknopf, Mitte (Hd. 70. 377.) 245 »

Gross Wiklek, die nordlichen Hauser am Weg, Basis (lid. 70. 436.) . . . 21"*

Slibovic, Zuckerfabrik, sUdwestlich vom Ort, scheinbare Basis (Hd. 70. 439.) 220

Gross Lisic, mittlere Ortshohc (M. M. Kof.) 248

(iross Lisic, Anhohe am Bogiune des Waldos etwa 400 Meter ostlich

(Inang.) . . . * Q.Q

Loufiic, Kirche, Basis (Triang.) cv2

Zantov, Ortsmitte (Hd. 69. 481.) f^'L

Skfener, die westlichen Hauser, Basis (Hd. 69. 463.) fU

Skohovic, die nordwestlicheu Hauser (lid. 69. 483.) t<vO

Luzce, Mitte des Ortes (M. M.) 230

Neu-BydZov, Bahnhof, Scbienen (N. W. B. Niv.) . 28* ,g

die nordostlichen Hauser am Ringplatz (Hd. 69. 459.) . *"'

S. Dreifaltigskeitskirche, ni'irdlicher Tburm, Knopf, Mitte

(Hd. 69. 455.) ;?;';.6

die erste Ziegelbtltte an der Strasse gegen Skfivan (lid. 69. 467.) "jL.g

Chudenic die ostlichen lliiuser. Basis (Hd. 69. 318.) o97'6

Zabedow, Hauser an der Chauss6e nach Neu-Bydzov (Hd. 69. 461.) . * .,q

Vysocan, Kirche, Basis (Triang.) " toQ'2

Vysoeau, die westlicben Hauser, Basis (Hd. 69. 316.) oog-O

Zachrastan, untere Hauser bei der Eisenbahn (M. M. Kof.) topi

Zadrazan, Ortsmitte (Hd. 69. 383.) ".:,.<)

Nepolis die sudostlichen Hauser, Basis (Hd. 69. 391.) ''^.q

Lukova, Ortsmitte (Hd. 69. 381.) . . il

11. Barchov Nechanic.

Geogr. Breite: 50° 10' bis 50" 15' Geogr. Lange. 33" 10' bis 33° 20'

Von der Bodenflaehe dieses Viereckes liogen

in der SeehOhe von 200—300 Meter 100 Proeent,

149

Seehohe in

6.

7.

8.

9, 10, 11. 12. 13, 14. 15, 16, 17. 18. 19. 20, 21. 22. 2.",. 24. 25. 2(1. 27. 28. 29. 30. 31.

Hi.) 69.

Metlican, Kirche, Basis (Triang.)

Kirche, Thurmknopf, Mitte (Hd. 69. 310.) . .

Ilauser an der Cidliua uuterhalb der Kirche (Hd. 69. U Prasek, die nordwestlichen Hauser an der Kreuzung der Strassen (Hd Praseker Revier, Waldrand am siidostliehen Ende des Ortes

69. 473.)

Clilnm, waldige Kuppe, westlich von Prasek (Triang.) . Zeehovic, freie Ankohe beira letzten norddstliclien llause (Triang.) Kobilic, die sUdwestlichen Hauser, Basis (Hd. 69. .'525.) Kabuza, waldige Kuppe sud5stl. von Kobilie (M. M ) . . Humburg, das nordlichste Haus, Basis (Hd. 69. 319.) . . Mnenik, mittlero Ortshohe unter der Kirclie (Hd. 69. 320.) Klein Barchow, raittlere Ortshohe (lid. 70. 26'.).) ....

Gross Barckow, Sehloss (M. M. Kof.)

Mlikosrb, Kirche, Basis (Hd. 69. 379.)

Kirche, Thurmknopf, Mitte (Hd. 69. 378.) Na ouvoze, freie Anhohe nordostlich von Mlikosrb (Triang.)

Lhotka, raittlere Hohe des Ortes (M. M.)

Klein Kosic, raittlere Ortshohe (Hd. 70. 288.) . Gross KoSic, Tfesiker Meierhof, sudostlirh vmn Ort, Basis

Tfesiker Teich, Mtlhle am nordl. Ufer (M. M.)

Nechanic, Pfarrkirche am Ringplatz (Kof. 902. Bar.) .

Kirche, Thurmknopf, Mitte (Hd. 69. 154.) Jehlicer Berg, waldige Kuppe sUdiistl. von Nechanic (Hd. 6.; Kundc, Hauser mitten im Orte am Teiche (Hd. 69. liar.) . Zvikov, Ilauser am sUdlichen, oberen Ende des Ortes (M. M

Boharna, mittlere Hohe des Ortes (M. M.)

Na horach, hOchster Punkt des Plateaus Ostl. von Puchlovic Gross Babic, Schulgebaude, Dachsaum (Hd. 70. 286.) . Kratenau, Kirche, Basis (Triang.)

Kirche, Thurmknopf, Mitte (Hd. 70. 271.) . . Roudnic, am ostlichen Ende, Kreuzungspunkt der Strassen nach Kukie

Libcan (Hd. 69. 240.)

(Hd.

283

Kor

(M.

321.) (Hd.

70.

)

M.)

280.)

na u.

Metern. 246-0 282-6 226-7 246-6

257-9

283-0 285-0 248-2 266*0 232-4 201-5 254-0 240-0 236-5 256-0 256-0 257-0 228-3 226-5 223-0 237-0 266-5 295-5 230-3 260-0 244-0 2750 246-8 228-0 257-1

236-6

12. Koniggratz-Kuklena.

Geogr. Breite: 50° 10' bis 50° 15' Geogr. Langc: 33" 20' bis 33° 30'

Von der Bodenflache dieses Viereckes liegen in der Seehohe von 200-300 Meter 97-0 Procent, . . 300-400 ,

3-0

Seehohe in Metern.

'• Uradek, Schloss beim ersten Thore (Kof. 902. Bar.) 290-0

&• Hradek, Kirche, Basis (Hd. 69. 156.) f'°"

8- Radikovic, Brilcke liber den Bach (M M. Kof.) *'*"

4- lehlic, mitllere Ortshohe (Hd. 69. 288.) £>° *

5- Neu Prim, Ilauser mitten im Orte (M. M. Kof.) £««

U- Nieder Brim, Hauser mitten in. Orte (M. M. Kof.) ... -l«b U

150

SeehShe in Melern.

7. Problus, bei der Kirche (M. M.) 297 0

8. Ober Trim, oberste Hauser am Plateau (M, M.) 309'0

!i. Sttfzirek, sUdl. davon Jagerbaus (M. M. Ivor.) 299'0

in. Tecklovic, letztes Haus a. <l. Strasse am Osteude (M. M.) 282'0

11. LibCan, die westliehen Hauser im Einschoitt (lid. 69, Bar.) 254"6

12. Lhota uuter Libyan, Hauser mitten im Orte (M. M. Ivor.) 238"0

13. Urbanie, Mitte dor nurdlicbon Hauser (Hd. 69, 236.) 2,'!(i'li

M. Wosnic, niittlere Ortsh&Ue (lid. 69. 230) 271 -9

15. ftibsko, Hauser mitten im Orte (M. M. Ivor.) 258'0

10. Stezer, Kirelie, Basis (Triang.) , . . , 253'0

17. Freihofen bei KOniggratz, Hof dea Ignaz Srdinko (Kor. 902, Bar.) .... 251'"

18. Bobdanecer Ildfe, der letzle am sttdostlichen Ende (lid. 69. 185.) .... 244'1

19. Bfiza, Ortsmitte (lid. (i9. 166.) 265'3

20. Rosnie, Ortsmitte (lid. 69. 163.) 270 8

21. Plotist, Hauser bei din- Kirche (M. M.) 242'6

22. Kuklena, Kin-lie, Basis (Triang.) . 241'"

2.'!. Kirche, Thurmkitopf, Miite (Hd. 69, 206.) 278-1

24. Kciuiggratz, Babnhof, HOhenmarke, 2 m, liber dera Boden (I'r. Niv.) . . . 235'2.>

25. Stadt, Hatiptkircbe am Ringplatz, Basis (Triang.) . ... 211'°

26. untere Stadt Grand Hotel, Strassenpllaster (Kor. 902. Bar.) . . 230'0

27. Farar?t\vy, Linkes Elbeufer HOO Meter ostlioh vom Ort (lid. 69. 222.) . . 220'9

28. I'lacie, Ortsmitte (lid. (III. 223.) 237'"

21). Placicor Ili'.he, 700 Met. slidwestl. v. Piacic (Triang) 244'0

:!(). Vlckovic, Mitte dor westlicben Hauser did. 69. 24l.) 238'S

81. l'raskaoka, Ortsmitte (Hd. 69. 232.) 227'6

32. Bfezhrad, mittlere OrtsbObe ((id. 69. 244.) 227-.f>

:i:!. RoudniCka, mittlere Ortshohc (lid. 69. 253.) . 25H

13. Neu Koniggratz-Hohenbruck.

Geogr. Breite. 50° 10' bis 50° 15' Geogr. Lftnge: 33° .".0' bis 33" 40'

Von dot- Bodenflftche dieses Viorockes liegeu in dei- SeehOhe von 200—300 Meter 99-7 Proceut, » 300 loo ()•:!

1.

2. 3. I. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

11.

Seebbhe in Meter"-

I'oueliov, die sttdostlichen Hauser (lid. 69. 108.) 238'0

Kirche, Thurmknopf, Mitte (lid. 69. 107.) 271 J

Zlatina, Hauser an dm- Strasse gegen labrantie (Hd. CD. 101.) o-O

Jagerbaus nordwestl. davon auf der Strase n. Cernilov (M. M.) . ^ i.%

KOniggratz 8cblesische Vorstadt, nordlicbe Hauser (Hd. 69. 169.) .... 239

Markovic, slldwestlfch von Zlatina, die mittleren Hauser (lid. 69. 120.) . 23b'

Malsovie, Ortsmitte (Hd. 69. 218.) 22>'*

Nabon, Feld neben der Mtthle (Triang.) 232"

Neu-Koniggratz, die nordlichstcn Hauser a. d. Strasse (lid. 69.215.) . . 241

Kirche, Basis (Triang.) 27

Jagerbaus im Kiiniggrtttzor Reviere, bstl. von Neu-KOniggriltz (M. M. Kor.) . 2G<

15)

Seehdhe iu

12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 2.'!. 24.

2G.

27.

28.

Kink, Ortsmitte (Hd. 69. 176.)

Gross- Hole, mittlore OrtshOhe (M. M. K»r.) .......

Jftgerhaus im B6l6er Reviero, sttdl. von Krnovic (M. M.) . .

Blesno, die sttdSstlichen Hauser (Hd. 69. 129.)

Spaleufk, waldige Kuppe iVstl. von Zlatina (M. M.)

Diveo, mittlere Ortshohe (M. M. Kof.)

Librantic, Mitte der sudlichen Hauser (Hd. 69. 142.) ....

Borowic, (his nordiichste Haus (Hd. 69. 145)

Volky kopec, Bergkuppe stldostl. von Borovic (M. M.) . - - Jenikovioer Berg, froie Anhohe westl. vom geu. Orte. (M. At.) Cifiinska, waldige IIolio nord&stl. von Neposic (M. M.) . . Hohenbruek, Hftuser in dor Nahe dor Kircko (Ivor. 70. 81.)

Gasthaus an dor wesili.-.hen Ecke dcs Marktplatzes

(Kof. 70. 1. Bar.) '

Knopf am Thurae der Kin-he (Kof. 70. 83.) Knpelle am Berge „na viuici", Basis (Triang.) . Krnovic, Basis dor Hauser bei dor Kircbe (Kor. 70. 77.) . Stenkov, Basis der Hauser mitten im Orte (Kof. 70. 81.)

Basis

Metern. 248-0 242-0 2G1-0 2:58-5 285-0 265-0 269-4 268-4

305-0 309-0

281-0 244-4

2 11-5 288-0 260-5

240-8 2425

14. Prepych-Bolehost.

Geogr. Breite: 50" 10' bis 50° 15' Geogr. Lttnge: 33" 40' bis 33° 50'

Von der Bodenflftche dieses Viereckes liegen

in der Seehohe von 200 300 Meter 02'8 Procent,

300-400 30-3 , 400-500 6-9

1,

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9. 10, 11, 12,

13,

14. 15,

16, 17,

Lehova, waldige Kuppe westlicb von Hoch-Oujezd (Triang.)

Jilovic, nntere Hftuser (Kor. 70. 127.)

Hoch-Oujezd, Kin-he, Basis (Triang )

, ' Kirchthurmknopf (Kor. 70. 126.)

Kloster, evang, Kircbe (M. M.)

Stranka, bei Ledec, nordwestl. Hftuser (Kor- 70. 92.) Jenikovic, Hftuser bei der Kircbe (Kor. 70. 95.) . .

Kirchthurmknopf (Kof. 70. 96.) . . Ledec, Zuckerfabrik, Hauser an der Strasse (Kof. 70. 5. Bar.; Ober Polanka, wcstl. kleine waldige Anhdhe (Kof. 70. 91.) . Mitrov, MUble am Dedina Bacho (M. M. Kof.) ..••■■ Petrovic, Chausseezwischen Gross u. Klein l'etrovic am oberen

One (Kor. 70. 121. Bar.) ,

Haugwitzer Teich, uordl. von G. Petrovic (M. M. Kof.) . . Jagerbaus, slldlich von Lipln im Thiergarten (M. M. Kor.) . Jftgerbaus auf der Strasse von Pfepycb nach Tymst, westnc

(M. M. Kor.)

Krivic, Hdhe d. Hftuser bei der Kircbe (M. M.)

Boleliost, Bahnhof, Schienen (St. E- G. Niv.)

Seehdhe in

Metern.

309-0

260-9

3 15-0

,

3425

2510

258-0

2745

.

306-3

.

250 0

287-0

245-0

End<

heidei

2490 250'0

262-0

1 V01

Kfivic

274-0 . 283-0

259-8

152

SeehOhe in Metern.

18. Trnov, mittlere Iliihc des Ortes (Kof. 70. 119.) 291'6

19. Ober Zahornic, obere Hauser beim Kreuze (M. M.) 371"0

20. Ocelic, liauser bei dem Kirchlein mitten irn Orte (Kof. 70. 8. Bar.) . . . 280'2

21. Unter- Zahornic, E&he der Hauser mitten im Orte (Ivor. 70. 25. Bar.) . . 365'5

22. Pfepych, Kircbc, Basis, (Kof. 70. 18. Bar.) 306'0

2.'i. etwa 1400 Met. sttdlicb davon ana Wego nacli Neudorf, grosser

Birnbaum am Bergriioken (Kof. 70. 19. Bar) 87t'v

24. Vojenie, am oberen Endo des Dorfes beim Glockenthurnjehen, im Sattel

(Kof. 70. 22. Bar.) 390'0

25. Vojenicer 20 he, freie Anhiihe nOrdl, vom gleiohn. Orte (Triang.) 4l0'0

26. Neudorf, Il&user am nordwestlichen Ende des Ortes (Kof. 70. 20. Bar.) . . 418'0

27. Vibnanic, Windmlihle. Basis (Kof. 70. 107.) 446'8

28. Vybnanieer Ili'ibe, freie Anhohc OStl vom gleiehn. Orte (Triang.) 448'"

29. Voderad, Kircbe, ]3asis (Triang.) :S70'0

.*!(). Jezkovic, liauser, unweit dem Glockenthtlrmohen (Kof. 70. 99) 395'0

31. Oufinovic, mittl. Iloho des Ortes (Kof. 70. 160.) 344'S

32. Vostusovic, niirdl. Iliiusergruppe an der Strasse von Lieno (Kof. 70. 296.) . 388'7

15. Solnic.

Geogr. lireite: 50" 10' bis 50° 15' Geogr. Lftnge: :;.'i0 50' bis .'54° 0'

Von der Bodenflache dieses Viereekes liegen

in der Seehohe von 200 -300 Meter 14;.-J l'roeent,

300-400 62-3

400—500 18 8

. 500—600 , 4'3

, 600—700 . 0-3

1.

2. 3.

4. 5. 6.

7.

8.

9.

10.

1 1 12. 13.

14. 15. 16. 17.

Seehohe in Meter*

LiCno, mittlere lliibe der liauser im Tbale (Kof. 70. 290.) ^'^

sildiistl. davon Podstransky Miihle (Kof. 60. 292.) 280 ■&

Cernikovie, Kirelie, Basis (Triang.) '^7 n

Kirebe, Thurmknopf (Kof. 70. 101.) •"'H,i'(,

Hftuser am wcstl. Knde des Ortes am Bache (Kof. 70. 289.) y9°.A

Domasin bei Cernikovie, mittlere Ortsbohe (M. M.) •'{'|!l .,

Tfebesov, Meierbof, Basis (Kof. 70. 288.) 30»^

Litohrad, liauser mitten im Orte (M. M. Kof.) ;!|(')

Lipovka, lliiuscr bei der Kapelle (IVI. M. Kof.)

oberstes llaus an der Strasse von Reiebenan naeb Solnie (Kof. 70. ()

83. Bar.) S3^

Solnie, liauser bei der Kirebe (M. M.) a i

Thurmknopf (Kof. 70. 282.) 36*,q

Ringplatz, Gasthaus warn llerrenhaus (Kof. 70. 80. Bar.) . . . ^.„.q

Ilolova strana, Anhi'ihe ni'trdl. von Solnie (Triang.) l.n

Kvasiny, Sebloss, liasis (Kof. 70. 263.) 84L

lliiuscr im Tliale, gegeniiber dem Jiigorhau.se (Kof. 70. 265.) . ■!l',')

Bishradec, mittlere lliibe des Ortes (Kof. 70. 113) :!<

153

18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 81, 32 33, 34, •'55. 86. 37. 38

39,

Seehdhe in Metern.

Vrchnice, freie AnhOhe ndrdl. v. Bishradec (Triang.) 330'°

Ovcar, Jiigerhaus sttdostl. von Bishradec (M. M. Kof.) 310-0

Houtkovic, mittlere Hdhe des Ortes (Kof. 70. 114.) •*!°J'1

HroSka, Hauser im Thole (Kof. 70. 116.) ***'*?

Weiss-Oujezdec, Kircho, Basis (Kof. 70. 105.) ^6

Hauser unter der Kirche im Thale (Kof. 70. 117.) . . . 303-4

Pfiska, Anhdhe ndrdl. von Weiss-Ujezd (Triang.] 356*0

JeStetic, Branntweinbrennerei, Basis (Kof. 70. 275.) J?*" 1

Hamernic, Hans beim Waldchen (Kof. 70. 266.) »87'0

Broznai, mittlere Hone des Ortes (Kof. 70. 271.) °°° [>

Hraitic, westliche Hauser am Berge (Kof. 70. 267.) *«'_»

Skuhrov, Kirche am Berge, Basis (Kof. 70. 252.) tsu-n

RosahUtte, Eisenhammer ndrdl. von Skuhrov (M. M.) . Aan-i

Neudorf, nordBstl. von Skuhrov, obere Hauser (Kof. 70. 258.) . *90'»

Proloch, raittl. Hdhe der obercn Hauser an der Strasse (Kof. 70. 254.; . . Od<4 U

Benatek, unterste Hauser am Bache Knezna (M, M.) ;' .

Lukavic, ndrdl. davon, Wirthshaus „Slavenka" (Kof. 70. 245.) **" °

Hauser im Thale bei der Kirche (M. M.)

Kirchthurmknopf (Kof. 70. 243.) * " « '>

Divinka, freie Anhdhe westl. von Lukavic (Triang.)

llabrowa, an der Strasse naeh .Taroslav, beim steinernen Kreuz (Kor. a).

HI |> \ 0*1 0

Jaroslav, oberstes Haus an der lleicliennuer Strasse (Kof. 70. 70. Bar.) . . 418 6

16. Stiebnitz-Ritschka.

Geogr. Breite: 50" 10' bis 50° 15' Geogr. Lange: 34" 0' bis 34° 10'

Von der Bodenflache dieses Viercckes liegen_ in der Seehdhe von

300— 400

Meter

1-2

Proct

400— 500

n

140

n

500— 600

B

190

»

600— 700

:i

32-3

«

700— 800

n

170

n

800— 900

110

Tt

900— 1000

M

4-!>

n

1000-1100

n

1-0

M

1.

2. 3. 4. 5.

6. 7. 8. 9.

Seehdhe in

Uross-Aufim. Hdhe der Hauser unter der Kirche im Thale (Kof. 70. 248.)

Kirchthurmknopf (Kof. 70. 246.) . . . •••„'■'{

Klein-Aufim, oberstes Haus an der Strasse uach Gr. Aufim (Kof. 70. 250.)

Katscher, obere Hauser unweit dem Walde (Kof. 70. 234.J .

sUdwestl. davon St. Joliann Kapelle (Triang .) . .

Kunzendorf, St. Anna-Kircblein, Basis (Kof. 70. 226.) .

St. Anna Kircblein, Thurmknopf (Kof. 70. 21.'.;

Prorub, Kapelle am Berge, Basis (Kof. 70. 239.) .....

Galgenberg, Anhdhe ndrdl. von Ob. Prorub (Triang.) ....

Metern.

594-8 645-7 560-6 741-1 662-0 644-9 674-1 523-1 582-0

154

Seehohe in Metern.

10. Rehberg, obere Httuser am Wege nach Hlaska (Kof. 70. 240.) 479*6

11. Hauser bei der Kirche (M. M.) 454 0

12. Hlaska, mitten im Orte beim steinemen Kreuze (Kof. 70. 68. liar.) . . . 523*0

13. Rampusch, oberstes Hans bei der Kapelle (Kof. 70. 216.) 646*2

14. Rampusch, AnkOhe auf der Strasse ostl. v. Ken. Orte (Triang.) 659*0

15. Bilai, bei der Kirche (M. M.) 536*0

1G. Jaworuic, Kircbc, Basis (Triang.) 418'0

17. Kirebtlmrmknopf (Kof. 69. 99.) 452*9

18. Tbalpunkt auf der Strasse von Ueiebeuau nach Rokitnitz (Ivor.

79. 3. Bar.) 403'S

19. Prim, oberste Hauser am Waldrandc (Kof. 69. 101.) 514*4

20. Gr. Stiebnitz, obere Hauser an der Strasse nach Ritsehka (Kof. 70. 229.) 759'8

21. bei der Kirche (M. M.) 659'0

22. Koblhau, west], von Ritsehka, obere Hausergruppe (Kof. 70. 214.) .... 739*8

23. Oberscblag, freie Anhohe, westlieh von der Kirche (Triang.) 791"

24. Wlistenei, erstes Hans an der Strasse von Saufloss (Kof. 70. 65.) .... 637*0

25. Saufloss, Hauser westl. auf d. Ilolie (Kof. 70. 215.) 623*8

26. Millde am Moorgraben an der Strasse nach Reichenau (Kef. 70.

()(>. Bar.) .... 510-0

27. Himmlisch Rybnai, Kirche, Basis (Kof. 70. 212.) 578*7

28. Kirchthurmknopf (Kof. 69. 104.) 608*1

29. Ritsehka, Kirche, Basis (Kof. 70. 63. Bar.) 671*0

30. dstlieh von der Kirche, steinerne Briicke liber den Bach an der

Strasse (Kof. 70. 62. Bar.) 622*0

81. Oberdorf, Brttcke im Tliale an der Strasse liber den Bach (M. M.) .... 689°

32. nordiistl. Ende des Ortes (Kof. 70. 203.) 759*8

■'!."!. Kronstadter Kapelle, nordiistl. von Gr. Stiebnitz (M. M.) 1037*0

34. Reiter Koppc, waldige Kuppe ostlich von Gr. Stiebnitz (Triang.) 98 1'°

16. a. Barenwald.

Geogr. Breite: 50° 10' bis 50" 15' Geogr. Liinge: 34" 10' bis 34" 15'

Von der Bodenflache dieses Viereckes liegen

in der Seehohe von 500 600 Meter 10*3 Procent,

,. 600— 700 4 9*7

700— 800 26*3

800— 900 9*7

. . 900- 1000 4-0

Seehohe in Meter*

1. Mtlckenberg, waldige Kuppe sudl. von Schwarzwasser (M. M.) 995

2. Neudorf, sttdwestlich davon hSehster Punkt des Fussweges nach Ritsehka

(Kof. 70. 60. Bar.) !,3°

3. Bitrenwald, bei der Kirche (JV1. M.) {yi:V{)

4. St. Anna Kapelle, westlich von Barenwald, Basis (Triang.) ^9*

5. Ilohen Erlitz, Kirche, Basis (M. M.) 59°,'q

6. Erlitzer Kamm, freie Kuppe westl. von Hohen Erlitz (Triang.) 76'"

355

7. llannchen, Wirtshaus an der Strasaenkreuzung (M. M.)

8. Herrenfeld, Hauser am Rttcken (Kor. 70. 206.) . .

9. Seitendorf, Kin-lie, Basis (Prenssen.) (Kor. 77. 9.)

SeehOlie in Metern.

743-0

682-5

621-8

17. Zehun.

Geogr. Breite: 50° 5' bis 50° 10' Geogr. Lange: 32° 60' bis 33° 0'

Vim der Bodenflilche dieses Viereckes liegen in der Seeliijlie von 100-200 Meter 47-5 Procent, 200—300 52-2

,. 300-400 . 0 3

t;

7.

8,

!).

tO,

U,

12. 13. H. 15. 16. 17. IN. 19 20. 21. 22 2:i' 24.

0:

Libic, Kirche, Basis (M. M.)

Gr. Opolau, Hauser am westlichen Ende, an der Strass Gr, Osek, Bahnhof, Schieneu (Niv. N. W. B.) . . . Freudeneck (Vol&rna), die nordostlicben Hauser (Hd. 70 Lhota Jestrabi, die ijstlichen Hiiuser (Hd 70. 222.) .

Nemcic, Ortsmitte (Hd. 70. 242.)

Oliai-, bei der Kirche (M. M.)

Kirelie, Tburmknopf (lid. 60. 216.)

Chrcic, die westlichen Hauser (lid. 70. 259.) .... Kostelnik Berg, sddlicb von Chrcic (Triang.) . . Domanovio, waldige AnhOhe 550 Meter siidostlich vom Hajek, Meierhof sudostl. von San (M. M. Kor.) . . .

San, Kirelie, Basis (Triang.)

Kircbe, Tburmknopf (Hd 70. 2250

Kozi Hura, waldige Kuppo siidlich von Zehun (Triang.)

Zehun, Kirche, Basis (M. M.)

Cliotowie, die iistlichen Hauser (lid. 70. 129.) . . . Libnovea, Bahnhof, Schieneu (Niv. N. W. B) . . .

Libnowes, Meierhof, Basis (Hd. 70. 247.)

Lustdorf (Voskovr.h), obere Hiiuser (Hd. 70. 250.) . Voskoberg, stldostlich von Wolfsberg (Triang.) . . Wolfsberg, Jagcrhaus „Kostclicek" (M. M.) ..••■• RaSan, die ostlichen Hiiuser an der Strasse (M. M. Koi Ban Berg, freie AnhOhe nOi'dl. v. Bafier Meierhof (Triang )

(M.

Sechohe

Koi-.)

Metern. 187-0 192-0 193-8 195-0 216-7 229-0 226-0 268-1 226-5 261-0 2660 206-0 199-0 219-4 270-0 204-0 208-6 202-8 196-0 236-0 285-0 2750 240-0 267-0

18. Chlumec.

Geogr. Breite: 50" 5' bis 50° 10' Geogr. Lftnge: 33° 0' bis 33° 10'

Von der Bodcnll-Lche dieses Viereckes Iregen

in He,- SeehObe v<n 200-300 Meter Kii> Procent

156

6.

7.

8.

9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. I'.). 20. 21. 22. 2."!. 21.

25. 20. 27. 28. 29.

:;o.

Seeh&he in Blud, Meierhof, die nordliche Scheuer, Firstkante (lid. 70. 1.48.) Neugebau ira Tliiergarten ober dem Zehuner Teich (M. M. Kor.) Meierhof Korec, westlich von Zbran, Basis (lid. 70. 1.27.) Zbran, das sttdostliche Hans, Basis (ltd. 70. 151.) . . . Zizelic, Kirche, Thurmknopf, Mitte (lid. 70. 121.) ...

mittlere Hohe des Ortes (M. M.)

Zizelicer Bahnhof bei Pfebejsov, Scbienen (N. W. B. Niv.) Pfebejsov, die nordliehen Mauser (lid. 70. 147.) .... Planina, freie Anhohe siidwestl. von Pfebejsov (Triang.)

Chlumec, Schloss, Basis (Triang.)

Schloss, hOohster Thurm, Knopf, Mitte (lid. 69, 370.)

Pfarrkircbe, Basis (Triang.)

Pfarrkirche, Thurmknopf, Mitte (lid. (lit. 375.)

Bahnhof, Scbienen (N. W. B. Niv.)

Volesnie, obere Mauser am Bache (M. M.)

Neustadtl, mittlere Hohe des Ortes (M. M. Kor.) .... Rtanov, Meierhof slidl. von Neustadtl (M. M. Kor.; . . . Kadovesnic, Mitte der nOrdlichen Hauser (lid. 70. 130) .

Lipec, Hauser bei der Kirche (M. M.)

Kirche, Thurmknopf, Mitte (Hd. 70. 71.) ....

Rasocb, Kirche, Basis (I Id. 70. 35.)

Kirche, Thurmknopf, Mitte (lid. 70. 34.) .... Pisnik, freie Anhohe siidostl. von Rasocb (Triang.) . . . Chinic, mittlere Mdhe der Mauser am Wege von Tetov nai

(M. M. Kor.)

Mradisko, Hohe der Hauser beim Kreuze (M. M. Kor.) . . freie Hohe zwischen bier und Kundratio (Triang.)

Klamoska Wald, hochste Kuppe (Triang.)

Stit, mittl. Hohe des Ortes (M. M. Kor.)

Oujezd, Hohe der Hauser bei der Kirche (M. M.)

Kouiarov, mittlere lliihe des Ortes (M. M.)

undrati

Metern.

239'6 257'0

208-2 208-4 240-0 212-0 233'4 228-0 250-0 254-0 291-3 210" 254-0 222-70 217-0 2190 222-0 228-6 246-0 200-« 241'2 258 2 244-0

212-0 208-0 247-0 2000 223-0 218-0 212-0

19. Vapno-Dobrenic.

(Jeogr. Breite: 50° 5' bis 50° 10' Geogr. Lange: 33° 10' bis 33° 20'

Von der Bodenflache dieses Viereckes liegcn

in der Seehohe von 200—300 Meter 100 Proccnt

SeehOi

ie in

1. 2.

3. 4.

5. G. 7.

8.

Karanic, mittlere Ortshiihe (lid. 70. 282.)

Strasse von Chlumec nacb Kratenau, 150 Meter von dei

des Weges von Karanic (\h\. 70. 281.) .... Chudefic, Mitte der nOrdlichen Hauser (Hd. 70. 283.) . . Obedowie, iistlicbe Hauser im Oct (Md. 70. 278.) ....

Dobfenic, Kirche, Basis (Triang.)

Syrowatka, Zuckerfabrik, Basis (Hd. 69. 250.)

Micbnovka, mittlere Hohe des Ortes (M. M. Kor.) . . . Kozibora, Bergkuppe westlich von ChejSt (M. M.) ....

Mtlndung

Meter"' 233-5

22^-4

23P

224-2 263-0 2500

253-0

257-0

157

Seehohe in

(lid

70. 465

459

9. Ohejst, mittlere HOhe des Ortes (M. M. KoF.)

10. Navrsi, waldlge Kuppe 6stlioh vou Cliejst (Triatig )

11. Voice, das nordlichste obcrste Haus an der Strasse

12. Vapno, Hauser bei dor Kirche (M. M.) . . .

13. Susina, Anhohe 200 Met. siidl. von Vapno (Triatig U. StraSov, mittlere Holie des Ortes (M. M. Kof) .

15. Soprc, Hauser am obcren Ende des Ortes (Hd. 70

16. Habfina vlfii, Hauser beim Te.iche (M. M. Kof.) .

17. Viifiovic, die westliehen Hauser (Hd. 70. 456.) .

18. Bela, Kirche, Basis (Triatig)

19. Gross-Kasalic, Hauser mitten im Orte (M. M. Kof.

20. 1'rav, obere Hauser an der Strase (M. M. Kof.)

21. Waldkuppe 900 Met. nordlich davon (M. M)

22. Bukovka, Hauser auf der Ostseite an der Strasse (M. M. Wor-/

23. Kficen, die ostlichen Hauser am Wege nach Dolau (Hd. 69. 340)

)•

Metern. 250'0 286-0 267M 2430 254-0 214-0 2330 219-0 259-0 263-0 256-0 267-0 287-0 235-0 233 I

20. Opatovic.

Geogr. Breite: 50" Greogr. Lange : 33°

5' bis 50° 10'

20' bis .'5:5" 30'

Von der Bodcnflachc dieses Viereckcs liegcn

in der Seehohe von 200—300 Meter lOO'O Procont.

Seehohe in

1. 2,

3.

i. 5. 6.

7.

8.

9.

10.

u.

12. 13.

U. 15. Hi. 17 18. 19, 20, 21 22 23,

249.)

Travnik, die sudostlichen Hauser (Hd. 69. 264.) . .

Vosieek, Ortsmitto (Hd. 69. 345)

Vosie, Kirche, Basis (Triang.)

Skupice, freie Anhohe 700 Met. nordl. von rich (M. M I'lch, obere Hauser an der Strasse (M. M. Kof.) . Dolan, Hauser bei der Kapelle (M. M. Kof.) . .

Alt Zdanie, Kirche, Basis (Triang.)

Krasnic, mittlere Ilohe des Ortes (M. M. Kof.) . Sedlec, die westliehen Hauser (Hd. 69. 262.) Libisan, Mitte der nordostliehen lliiuser (lid. 69 Opatovic, Bahnhof, Hohenmarke (l'r. Niv.) . .

Opatowic, Kirche, Basis (Triang.)

Ceperka, die mittleren Hauser (Hd- 69. 40.) . Podulsan, Kirche, Basis (M. M.) . .

Kirchthurm, Knopf, Mitte (Hd. 69. 42.) Steblova, Bahnhof, Hohenmarke (Pr. Niv.) . . . Bouda, sttdwestl. von Steblova (Hd. 69. 350.) . Rozkos, sumptige Wiese, T2 Kilom. westl. von Steblova Srch, lliiuser an der Strasse (M. M.) Nemcic, am stidlichen Ende des Ortes (M. M. Kor.) Nfimcic, Anhi.he 1 Kilom. siidostlich davon (Hd. 69.^44 Hrobic, die stidlichen Mauser an der Chaussee (Hd. 6.). DH6, Kirchthurm, Knopf, Mitte (Hd. 69. 37.) . . .

Baud a

) 36.)

(M

M

Metern 264-7

267-3

264-0

217-0

226-0

2200

2220

2260

239-8

227-3

22993

223-0

221-8

224-0

248-9

226.82

218-9

, 215-0

, 238-0

. 220-0

. 254-7

. 223-8

. 249-8

158

Seehbhe in Melern.

24. DHc, Ilauscr bei der Kirebe, scheinbare liasis (Hil. 69. 38.) 22T1

25. Bukovina, mittlere Eiohe des Ortea (l\l. M. Kof.) .' 235'0

26. Vysok.i a. d. Elbe, Ortsmitte (lid. 69. 251.) 230*0

27. Anhijhc am ostlichen Mndc dcs Ortes (Triang.) 283'0

21. Bejst-Chvojno.

Geogr. Breite: 50" 5' his 50" 10' Geogr. Lange: 33° 30' bis 33" 40'

Von der Boderifliiche dieses Viereckes liegen

in der Sechohe von 200 - 300 Meter 97'0 Procent,

, 300-400 3-0

1

2 3, 4.

5. 6.

7.

K.

9.

10. 11. 12. IB.

M. 15. 16. 17.

18. 1!). 20. 21. 22. 23. 24.

Scehi'dic in Metcm-

Bewaldete Anhdlie, 1200 Meter ostlieh vom Ort (lid. (19. 213.) 270'8

Borek, mittlere llohe des Ortes (M. M.) y;M'>

Streitdorf, mittlere Ortshohe (M. M. Ivor.) 2 40'"

Oujezd, Weg liber den liach nach Zastava (M. M.) . 227 '"

Drazkow, sttdliohes Ortsende (rid. 69. 88.) . 223';;

Choc, Strasse, westlich vom Ort (lid. 69, 28.) 229'"

Rokytno, die siidliehcn Hauser an der Strasse (lid. 69. 82.) 230 2

Neu Maidorf, Hauser am Bache (M. M. Ivor.) '.'... 230'0

Zernovwald, hochster Punkt dstl. von Maydorf (lid. 69. 78.) . . '. . . . 271'8

Podlosy, mittlere Ortshohe beim Kreuz (lid. 69. 79.) ... ... 254'6

Clivojno, Kirche, Basis (Triang.) 303'"

Kirche, Thormknopf, Mitte (lid. 69. 49.) 335 8

liidlas, Jagerhaus, Waldrand siidl. gegeti Clivojno (||,|. 69. 80.) 29'l"1

Chwojenec, Hauser an der Brttcke der Strasse (lid. 69. 90.) ...... 2-1 "''

nordlich davon Jagerhaus Lipa (M. M.) 2'.'i;"

Bejst, Kirche, Basis (Triang.) 256'0

Kirchthnrm, Knopf, Mitte (lid. 69. 84.) ............ 282 'i

Svoboda bei Bejst, die stidostlichen Hauser (lid. 69. 87.) . 23&'8

Bejst, freie Anhdhe etvva 900 Met. nordwestl. von dor Kirche (Triang.) . - y's0<l

Jagerhaus nordwestlich an der Chauss6e (M. M.) 2*1'"

Hodesovic, obcre Iliiuser (M. M. Ivor.) . . 291'"

Mazurovy ehalupy, Waldhiiuser ndrdl. von Hodesovic (M. M. Kof.) . . y:,,i "

Klein lielc, Hauser im Thale (M. M.) 262'"

Homolc, Waldkuppc am Wege von Chvojno nach Albrechtie (M. M.) . . MlV°

22. TyniSt-Borohradek.

Geogr. Breite: 50° 5' bis 50" 10' Geogr. Lange: 33" -10' bis 33° 50'

Von der Bodenllache dieses Viereckes liegen in der Scehdhe von 200—300 Meter 89'0 Procent, 300—400 . 10-7

400-500

0-3

159

Seehohe in Metern.

1. Sacbe Bfehy, Basis des obersten Hauses (Kof. 70. 86.) 2660

2. Albrechtic, Jiigcrhaus (M. M. Kof.) 278'(>

•'5. Ober Zdar, oberste Scheune naho dcm Waldo (Kof. 70. 333.) . . . . . 27T7

4. Neudorfer Revier, hOchster Punkt des Waldplatcaus westlich von Zdar

(M. M.) . . . . 3010

5. Jiigcrhaus im Pobezovieer Revier am Wogc von Zdar nach I folic (M. M.

Kof.) 295*0

6. Pobezovic, siidliclie H&usergruppe am Plateau (M. M. Kof.) 320*0

7. Koudelka, freie AnhOtie, 250 Met. siidostl. vom Orte (Triang.) 326*0

8. Borohradek, E&user im Thale bei der Mtthle (Kof. 70. 336.) 253-8

9. KirchtburmJcnopf (Kof. 70. 335.) 1286'2

U). Babnliof, Scbienen (St. E. G. Niv.) ™^

H. Hozetic, Meierhof, Basis (Kof. 70. 332.) 25i'5

12. Zd'ar, nordlicho Hausergruppe an der Strasse von Tynist (Kof. 70. 328.) . 257*0

IS. Sachov, Kirche, Basis (Triang.) 286'°

1 1. Schilferei am Bergriicken, Basis (Kof. 70. 330.) 277'1

15. Velky les, nordlieh von Sachov, hOchster Punkt (Kof. 70. 304.) 281-6

16. Zdelov, oberste Iliiuser am Plateau (Kof. 70. 307.) 281 '3

17. Moravsko, Iliiuser am Plateau (Kof. 70. 303.) 2(i7'x

18. llorka, niittl. Iloho der Eauser am Plateau (Kof. 70. 302.) 2710

19. Cestic, Briicke an dor Chaussce (Kof. 70. 127. Bar.) ......••■ 261*0

20. Lipa, westliehe Hausergruppe an der Chaussce von Tynist nach Cestic (Kof.

70. 126. Bar.) 262'°

21. Tynist, Kirche, Basis, (Triang.) ~50 3

22 Kirchtburmknopf (Kof. 70. 324.) 27,y2

23. Babnhof, Scbienen (St. E. G. Niv.) 254*°

-1- Potrovic, mittlerc Millie dor Iliiuser (Kof. 70. 87.) 2^2'1'

25. Na llradku, Bergkruppe etwa 1 Kiloni. westl. von llodeein (Triang.) . 329-<

26. Rasovic, Jiigcrhaus westl. davon (M. M.) 282 °

27- Kl. Clilum, waldige Kuppe nordwestl. von Cestic (Triang.) 33.) 0

28. Olesnic, untere Briicke fiber den Bach (M. M.) 268 0

2!)- Stir, t'reie Anhohe nonlostl. von Cestic (Triang.) ,

?0. Paseky, oberste Iliiuser (Kof. 70. 300) 80o'°

23. Kostelec a. d. Adler.

Ocogr. Breite: 50° 5' bis 50° 10' Gcogr. Liinge: 33° 50' bis 34° 0'

Von der gesammtcn Bodeiilliiehe dieses Viereckes liegcn in der Seehohe von 200—300 Meter 36*0 Procent, , , 300-400 67-1

., 400-500 6-4

, . 500-600 0-5

Seehohe in Metern.

*• Gross Lcdee, Meierhof, Basis (Kof. 70. 297.) 329*4

■■ Libel, Wirtshaus mitten im Orte (Kof. 70. 138. Bar.) 328*0

*'• Cervena vrato, freie Anhiihe 500 Meter nordostlieh von Libel (Triang.) . . 346*0

**■• Lokot, Briicke im Thale an der Strasse (Kof. 70. 136. Bar.) 285.0

160

Sceholie iu Metcrn.

5. Rybin, oberste Iiauser am Iiorgo (M. M. Kof.) 328'0

6. Synkov, siidwestlieh davon Brttcke iibor den Alba Bach (M. M.) .... 269"0

7. Oastolovic, Schloss, Basis beim Tliorc (Kof. 70. 308.) 268'1

8. Kirche, Basis (Triang.) 282 0

9. Kostclec a. d. Adler, unteres Ende der Stadt an der Adlerbriicke (Kor. 70.

103 Bar.) 268"5

10. altes Schloss am oberen osllichen Ende, Basis (Triang.) 291-0

11. Neues Schloss, Basis (Kof. 70.311.) 283'5

12. Tabula, hocbster Punkt des Plateau's westl. von Tutlck (Triang.) 331*0

13. Tutlek, obere Hauser beim Kreuze (M. M. Ivor.) 290'0

11. Doudleb, Schloss, naturl. Bodcn (Kof. 69. 235.) 289'0

15. Wamberg, St. Barbara Kapelle, nat. Boden (Triang.) 315'0

Id. St. Barbara Kapelle, Thurmknopf (Kof. 69. 237.) 342'1

17. t„ Joliannessttule, am oberen ostlichen Ende der Stadt (Ivor. 70.

98. Bar.) 336'0

18. Lupenic, obere Iiauser an der Strasse nach Wamberg (M. M. Kof.) . . . 33&'0

19. Merklovic, oberste Iiauser am Waldrande (Kof. 70. 316.) 4:'3'y

20. Peklo, untere siidliche Iiauser im Thale (Kof. 70. 97. Bar.) 315'6

21. Kfiba, Anhohe 1 Kilom. ostl. v. d. obersten Hauseru von Peklo (Triang.) . 423*0

22. Roveh, hochste Hauser gegen Peklo am sudostlicheu Ende (Kof. 70. 95. Bar.) 368*0 28. Jahodov, oberste Hauser beim Jagerhause (Kof. 70. 319.) . . .... 436'°

24. ^ Miible am westlicben unteren Ende des Ortes (Ivor. 70. 93. Bar.) 351'°

25. Oihadlo, Wirtshaus an der Strasse von Keichenau nach Javornic (Kof.

70. 255.) 461'7

26. Lhotka, „Meierhof", siidostl. von Slemeno, Basis (Kof. 70. 818.) 340*1

27. Jedlina, Meierhof, Basis (Kof. 70. 132. Bar.) . 347*0

28. Rcichonau, Briiekc im Thale, an der Strasse nach Solnic (Kof. 70. 84. Bar.) 304'0

29. Rathhausthurm, Basis (Triang.) 321'°

80. Schloss, Basis des Hauptthores auf der Sildwestscite (Kof. 70.

88. Bar.) 328'°

31. Klosterkircbe, Mitte des Kreuzes am ('iebel dersclben (Kof.

70. 259.) 367*7

32. Kamenec, Anhohe 300 Meter sudlich von der Briiekc in Adler-Kostelec

(Triang.) 81 2^

33. Oerny les, hdchster Punkt ostl. vou Lhota (Kof. 70, 810.) *,r\

31. Lhota, liriicke an der Strasse nach Ohooen (Kof. 70. 105. Bar.) .... 28l)'^

35. Rybna, sudlich von Doudleb, oberstes Ilaus unweit vom Walde (Kof. 70. 312.) 370

36. Na Kostelu, Anhohe 300 Met. von Vrbie (Triang.) 44| \,

37. Svidnic, Briiekc im Ortc an der Strasse (Kof. 70. 108. Bar.) 3l5

24. Senftenberg-Rokitnitz.

Geogr. lireitc: 50° 5' bis 50" 10* (icogr. Lange: 34" 0' bis 34" 10'

Von der Bodenflache dieses Viereckcs liegen in der Sechohc von 300—400 Meter 132 I'roccnt, 400—500 62-3

500—600 22-9

600-700 1-6

161

Seehohe in Metern.

1. Jahodova, waldige Kuppe, 1 Km. ostlich von Jaliodov (Wang.) .... 609*7

2. Prim, Mijhle auf d. Strasse v. Reichenau n. Rokitnitz (Kof. 79. 5. Bar.) . 408*5 8. Pecin, ThalhOhe bei dor Kirche (Kof. 69. 29. Bar.) 499-0

4. Ilauser, nordwestlich am Plateau (Kof. (19. 108.) 526*7

5. U hrazky, freie Anhohe, sildlich von Pecin (Triang.) 543*9

6. Slatina, Kirche, Thurmknopf (Kof. 69. 95.) 434*0

7. Slatina, Kirche, nat. Boden (Kof. 69. 94.) 408*1

8. Von Slatina, westlich, Haus am Waldabhange an d. Strasse nach Reichenau

(Kof. 69. 96.) 424'6

9. sildlich Sattel zwischen hier und Niederhof bei Pustina (Kof.

69. 89.) 440'5

10. Deutsch Rybna, oberste Ilausergruppe unterm Chlumberg (Kof. 69. 91.) . . 440*2

11. Clilum, waldige Kuppe, niirdlich von Litic (Triang.) 602'0

12. Litic, Steg liber die wilde Adler (Kof. 69. 124. Bar.) 88.6*0

13. B Tliurm der Schlossruine, Basis (Kof. 69. 261.) 457 1

H. Von litic, ostl. Waldkuppe Kletna (Kof. 69. 90.) 5340

15. Zachlum, Dorf, Hauser an der Briicke (M. M. Kof.) «89*0

16. freie Anhohe nordijstl. von Zachlum (Triang.) ....•■•• 483*0

17. Popluz, Meierhof bei Helkovic an der ostliehen Ecke (Kof. 69. 75.) . . . 402*1

18. Jagerhaus, stldwestlich von Poplui (Kof. 69. 74.) 414'4

19. Senftenberg, an der Adlerbriicke im Thale (Kof. 69. 11. Bar.) 397*8

2<>. Marktplatz, Gasthaus „u Milenky", Basis (Kof. 69, 4.) . . . 421*3

91. Basis des westlichen Pfarrthurmes (Kof. 69. 2.) ....-• 423*1

22. Knopf dieses Thurmes (Kof. 69. 1.) ....*•-••• * 473*9

23. Schloss Portal bei der nordwcstlichen Einfahrt, Basis (Kor. 69. 3.) 430*7 24- Schaferei, ostlich von Senftenberg (Kof. 69. 6.) 446 5

25. Kamenicna, obore Kapelle, nat. Boden (Kof. 69. 26. Bar.) 464*2

26. Velka Sucha, Anhohe nordlich von Kamenicna (M. M,) 5o3*0

f7- Houkov, mittlere Ilausergruppe, Basis (Kof. 69. 18.) t(U-0

2s- Hurka, freie Anhohe nordl. von Houkov (Triang.) ....-• * ^"4 u

29- Im Rokytenkathale, Thalpunkt 1250 Met. niirdl. von der Hurkahohe (M. M.) 4.58 0 3°- U Felzmanu, freie Anhfihe westl. von den siidlichen Ilausern von Unter-

Kunwald (Triang.) * * ' ' * ' Q

ll- Von Unter Kunwald, westliche Ilausergruppe am Plateau (Kof. 69. 79.) . . 44b*9 ,i2- Unter-Kunwald, erste siidliche Ilausergruppe an der Strasse von Senftenberg

beim Wirthshause (Kof. 69. .16.) ' ' ' ' ' Ian i

::•"'• Kunwald, Kirche, Basis (Kof. 70. 208.) *»£*

I;4- Rokitnitz, Dreifaltigkeits-Kirche, nattirl. Boden (Triang.) 5 '9 8

,6* Kirche wie oben, Thurmknopf (Kof. 69. 31.) . »lb 5

^6- zweite Kapelle am Fahrwege nach Niederhof (Kor. 79. 7. Bar.) . 665 0

f Niederhof bei Rokitnitz (Kof. 79. 10. Bar.) bf'°

''*■ I'ohlkuppe, freie Anhohe ostl. v. Rokitnitz (Triang.) bob U

25. Wichstadtl-Mittelwalde.

Geogr. Breite: 50° 5' bis 50° 10' Geogr. Lange: 34° 10' bis 34" 20'

Von der Bodenflache dieses Viereckes liegen in der Seehohe von 400-500 Meter 18*0 Procent, 500—600 46*0

n 600—700 , 33*8 700—800 2*2

162

9. 10. 11. 12.

13. 14. 15. 16. 17. 18. 19.

20. 21.

22.

23.

24. 25. 26.

27.

28. 29. 30. 31. 32. 33. 34.

Seehoho in Metern.

Batzdorf, Hauser bei der Kirche (M. M.) 579-0

Zambersky les, hiichste Kuppe, am Wege von liubenec nacb Nesselfleck

(Kof. 69. 30.) 680-8

Nesselfleck, bei der BuschraUble (M. M. Kof.) 512-0

Kunwald, ostlich davon obere Iliiuser am Plateau auf der Strasse nach

Zbudov (Kof. 69. 34.) 569*7

Von Zbudow, 1200 Met. siidlich am Plateau, Bauernhof (Kof. 69. 37.) . . 532'2

Zbudov, obere Hauser im Thale (Kof. 69. 16. Bar.) 501-0

Sekyfi Wald, niirdl. Ecke am Wege von Zakopanka nach Zbudov (Kof. 69.

15. Bar.) 522'0

Zakopanka, Iliiuser an der Strasse im Thale (Kof. 69. 14. Bar.) .... 445°

Klosterle, Pfarrkirche, nat. Boden (Kof. 69. 19. Bar.) 465'0

Klosterle, am nordwestlichen Ende, Bauerngut Toman" (Kof. 69. 29.) . .

Lhota, obere llausergruppe am Wege nach Erlitz (Kof. 69. 40.) .... 514'0 Von Lhota, nordostlich Bauernhaus auf der Anhohe westlich von Erlitz

(Kof. 69. 41.) 63'3-J

Pastvin, Hauser an der Briicke (M. M.) 453'0

Studenec Berg, freie Anhohe bei Pastvin (Kof. 69. 15.) 618

Vitanov, westl. Hauser an der Strasse von Pastvin (Kof. 69. 38.) .... 55 6*

Adamsberg, freie Kuppe siidl. von Bohm. Petersdorf (Triang.) 7^2

Bohm. Petersdorf, Kirche, naturl. Boden (Kof. 69. 61.) 63l'»

Kirchthurmknopf (Kof. 69. 60.) 6(M'°

Jedlina, untere westliche llausergruppe unweit dem steinernen Kreuzc (Kof.

69. 22.) 636'1

Steinfels, Berkuppe nordl. von Jedlina (Triang.) (i/1

Von Deutsch Petersdorf, westlich, Kapelle am Wege v. Wichstadtl nach Bohm.

Petersdorf (Kof. 69. 125.) 7°9

Deutsch Petersdorf, oberstes Bauernhaus oachst der Landesgrenze am Wege ,

nach Steinbach. (Kof. 69. 390.) Gi)7'.0

Kirchenberg, zwischen Wiillsdorf und Adamsberg (Kof. 69. 57.) <t-i

Wichstadtl, Hauser bei der Kirche (Kof. 69. 174.) ... - b°3 Q

obere Hauser am Wege nach Wiillsdorf (Kof. 69. 163.) . - at.a

Von Wichtstadtl, sudostlieh unterm Miihlberg Denksilule (Kof. 69. 120) . 58J '

nordostlich, Denksiiule am Wege nach Wichstadtl (Kof.

69- 122.) 58o 9

Wiillsdorf, oberste Hauser, am Wege nach Wichstadtl (Kof. 69. 121.) . ' ,.qq

Lichtenau-Wichstadtl, Bahnhof, Hohenmarke (Pr. Niv. ) Mo.$

liicliienau, Hauser mitten im Orte, unterm Hofberg im Thale (Kof. 69. 119.) Jo()-0

Uofberg, niirdlich von Lichtenau an der Landesgrenze (Triang.) . . . . i^A.g

Freywalde, Kirche nat. Boden (Preussen) (Kof. 69. 24.) '>99-9

Kirche, Thurmknopf (Kof. 69. 23.) ^

Steinbach, mittlere H6he ober der Kirche (Preussen) (Kof. 69. 176.)

26. Grulich.

Geogr. Breite: 50° 5' bis 50° 10' Geogr. Tiinge: 34° 20' bis 34° 30'

Von der Boden flache in der Seehiihe von

dieses Viereckes liegen 400— 500 Meter 16-5 Procent, 500— 600 43-2 600— 700 21-2

163

in dor Seeh5he von 700— 800 Meter 7*1 Procent

800— 900 7-0

, 900-1000 3-0

1000—1100 1-5

1100-1200 0'5

SeehOhe in Metern.

1. Von Nieder Lipka, westlich oesterr. Zollamt an der Strasse nach Mittel-

walde, Basis (Kof. 69. 155.) 536-2

2. nordlich Grenzwald (Kof. 69. 144.) 537"4

3. Grulich, Bahnhof (Kof. 77. 29. Bar.) 537-0

4. Grulicher Gemeindewald, Gasthaus, zum Waldschlossel" (Kof. 69. 75. Bar.) 530*0

5. Grulich, Pfarrkirche, Basis (Triang.) 570'°

6. Pfarrkirche, Thurmspitze (Kof. 69. 154.) 608'7

7. Gasthaus „zum goldenen Brunn", 1. Stock (Kof. 69. 59. Bar.) . 574-3

8. Servitenkloster, Kirche, niirdl. Basis (Triang.) 760'0

9. Serviten Kloster, nordl. Kirchthurmknopf (Kof. 77. 16.) 799'5 10. Von Grulich, nordnordilstl. hikhster Punkt der Strasse nach Rothfloss (Kof.

69. 80. Bar.) 630'5

U. Lustberg, freie Anhohe zwischen Nied. Heidisch und Rothfloss (M. M.) . . 714-0

12. Nieder Heidisch, untere Hauser, Haus No. Co. 53. (Kof. 69. 67. Bar.) . 613-3

13. Schanzen Berg, freie Anhohe ostlich vom Serviten Kloster (Triang.) . . . 782-0

14. Nieder Heidisch im Sattel zwischen Marienberg u. Schwarzenberg (Kof. 69.

62. Bar.) ™™

15. Bruckner Hohe bei Grulich (Kof. 69. 148.) 7,!2'9

16. Mittel Lipka, Miindung des Herrnsdorfer Baches in den Lipka Bach (M. M.) 542-0

17. Mittel Lipka, Kirchlein, Basis, (Kof. 69. 145.) 567'6

18- Ober Lipka, bei der Kirche (Kof. 79. 15. Bar.) 6050

19. Forsthaus unterm Klapperstein (Kof. 79. 16. Bar.) 849"0

20. Rothfloss, bei der Kirche (M. M.) 583'°

2l- Von Rothfloss westlich im Sattel zwischen March und Adler-(Kof. 69. 79. Bar.) 605-0

22. Rothfloss, oberste Hauser ober dem Sattel (Kof. 69. 146.) 645-6

23. Herrnsdorf, bei der Kirche (M. M.) .... ^77'°

24. Herrnsdorfer Berg, nordi'stlich vom Orte (Kof. 69. 142.) 50 5

*5. Ilofstellen Berg, freie Kuppe niirdl. von Mittel Lipka (Triang.) 672'0

26. Hofkoppe, freie Kuppe nordnordOstl. von Ober Lipka (Triang.) 803-0

27. Kuittlings Berg, niirdl. von Herrnsdorf (Triang.) 737*0

2§- Klappersteine, Bergkuppe, sudwestlich vom Schneeberg (Kof. 69. 139.) . . 1141*1

2Q. Flammenpappel, sudl. vom Weissen Steine (M. M.) 1 185*0

3°- Thandorf, nordostl. davon Sattel zwischen Weissem Stein und Flammen- pappel (Kof. 77. 18. Bar.) 1104*0

31. Weisser Stein, slldwestl. vom Schneeberg (M. M.) 1 184*0

32. Kleiner Schneeberg, sUdwestl. vom Spiegl. Schneeberg (Kof. 69. 138.) . . 1321*5 33- Schneeberg, die Schweizerei am slldwestlichen Abhange desselben (Kof. 77.

14. Bar.) 1207*5

f4. Spieglitzer Schneeberg, hSchste Kuppe (Triang.) 1423 0

f- Oberes Marchthal, an der Miindung des Ascher Grabens (M. M. Kof.) . . 790*0

■36. Grosse Dtirre Koppe, stidlich v. Schneeberg (Mahren) (Triang.) 1322*0

f7- Kohlstein, siidl. von den Quarklochern (Mahren) (M. M.) ....... . 1270*0

,8- Lattich Berg, sudwestl. von der. Darren Koppe (Mahren) (M. M.) . . . . 1308-0

ll' Von Gross Mohrau ostl. Steinberg (Mahren) (Kof. 69. 181.) 786"5

*°- Gross Mohrau, Kirche, nat. Boden (Mahren) (Kof. 69. 180.) 631*2

*!• Grumberg, Kirche nat. Boden (Mahren) (Kof. 69. 191.) 638*9

Klein Mohrau, Kirche, Basis (Mahren) (Triang.) 571*0

it*

12

164

Seehohe in Metern-

43. Klein Mohrau, oberes Ende des Ortes (Miihren) (Kof. 69. 183.) 626'2

44. GlasdOrfel, obere Hauser im Thale (Mahren) (Kof. 69, 182.) .' 743'3

45. Bobiscbau, preuss. Hohenbolzen Nr. 4884,*) vom osterr. ZolUiause 250 m.

nordl. (Preussen) (rr. Niv.) 638'95

46. Bobischau, Kirche, Basis (Preussen) (Kof. 77. 23. Bar.) 501'0

47. Mittelwalde, Bahuhof (Preussen) (Kof. 77. 7.) 474'7

48. Gasth. zum Stern (Preussen) (Kof. 77. 4. Bar.) 451'0

49. Schreibendorf, Thalpunkt unterm Knittlingsberg, (Preussen) (Kof. 69. 136.) 555'

50. Gliisendorf, obere Hauser ostlich der Kirche (Preussen) (Kof. 69. 134.) . . 520'9

51. nordostl. davon „auf der Gleichen" (Kof. 77'1) 741'»

52. Glasen Berg, Kuppe (Preussen) (Kof. 69. 135.) 790'7

53. Alt Neissbach, oberste Hauser unterm Waldrande (Preussen) (Kof, 77. 15.) 803 1

54. Lauterbach, Kirche, Basis (Preussen) (Kof. 77. 12.) 475-2

55. Thandorf, Kirche, Basis (Preussen) (Kof. 77. 11. Bar.) 6800

56. oberste Hauser (Preussen) (Kof. 77. 13.) . 831*2

57. Glatz, Bahnhof (Preussen (Preuss. E. Niv.) 287^

27. Neu und Alt Kolin.

Geogr. Breite: 50° 0' bis 50° 5' Geogr. Liinge: 32° 50, bis 33° 0'

Von der Bodenfliiche dieses Viereckes liegen

in der Seehohe von 100—200 Meter 4.V9 Procent ,- , , 200-300 . 54-1

Seehohe in

M.)

I.

Landesing

1. Veltrub, bei der Kirche (M. M.)

2. Chotule, bewald(iter Hiigel, 1 Km. ostl. von Veltrub (M.

3. Sendrazic, Hauser am Bache (M. M.)

4. Neu-Kolin, Elbebrlicke, Wassermesser, Nullp. (Niv.

5. Bahnhof Hohenmarke (Pr. Niv.) . . .

6. Pfarrthiirme, Basis (Triang.) ....

7. Dreihiifen, Mitte des Ortes (M. M. Kof.) ....

8. Labut, Meierhof mittlere HOhe (M. M. Kof.) .

9. Alt-Kolin, Bahnhof, Hohenmarke (Pr. Niv.) . . .

10. Pfarrkirche, Basis (Triang.)

11. Veletau, die niirdlichen Hauser (Hd. 70. 14.) . .

12. Konarovic, Kirche, Basis (Triang.)

13. Konarovic Berg (Waldkuppe Ohesak) (Hd. 70. 24.)

14. Na vinici, Anhohe 2 Km. siidlich von Ovcar (M. M.

15. Jelen, Gasthaus ,zum Hirsch" (Hd. 70. Bar.) . .

16. Ovcar, bei der Kirche (M. M.)

17. Kirche, Thurmknopf, Mitte (lid. 70. 212 )

18. Bejchor, Kirclithurmknopf (lid. 70. 209.) ...

19. Schloss Horskyfeld (M. M.)

20. Belusic, die sudwestlichen Hauser (M. M.) ...

21. Homole, bewaldete Anhohe, 1*8 km. ostl. von Bejchor (M. M.)

Nach dem preuss. Nivnllcment hat diescr Hohenbolzen einelliihc von 588'80 tibcr der

Metern-

198'0

205-0 199-0 194-32

201-98

225-0

196-0

197'0

202-22

204-0

198-0

236-0

241-0

232-0

236-0

214-0

237'7

237-0

222-0

233-0

293-0

Kordsee-

165

28. Elbe-Teinitz-Kladrub.

Geogr. Breite : (leogr. Lange :

50° 0' 33° 0'

bis 50° 5' bis 33° 10'

Von der Bodenfliiehe dieses Viereckes liegen

in der Seehobe von 100—200 Meter 8' 7 Procent , , 200-300 91-2

. 300—400 0-1

9. 10. H. 12. 13.

14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21.

22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29, 30. 31, 32, 33. 34, 35.

Seehobe in

Lhota Uhlifska, obere Hiiuser an der Strasse (Hd. 70. 36.)

Lhota Uhlifka, Hauser am osllichen Ende des Ortes (Hd. 70. 86.) . . .

Bozec, das sudostlichste Haus (Hd. 70. 16.)

Krakovan, sttdliche Hiiuser auf der Strasse (Hd. 70. 17.)

Chaussee in der Mitte zwischen diesem Orte und Lhota Uhlifska

(Hd. 70. Bar.)

das nordlichste Haus (Hd. 70. 8.)

freie Anhohe nordlieh vom Ort (Triang.)

Metern.

240-8

225-5

240-8

234-0

Lzovic, Lzovic, Elbe-Teinitz, Bahnhof, Hohenmarke (Pr. Niv.)

Elbebrucke, Fahrbahn (Niv. d. Landesing). .

Kirche, Basis (Triang.)

Rathhaus, Thurmknopf Mitte (Hd. 70. 5.)

Sibenicnik,. Anhohe nordostl. von Elbe-Teinitz (M. M.)

Elbe-Teinitz, Chaussee nach Krakovan, hochster Punkt derselben, beim

Barabousek (Hd. 70. 87.)

Kojic, Haltestelle, Hohenmarke (Pr. Niv.)

Kojic, Hauser bei der Kirclie (M. M.)

Teleie, die ostlichen Hauser (Hd. 70. 94.)

Trnavka, Hauser bei der Kirche (M. M.)

Regan, mittlere Hohe des Ortes (M. M.)

Eladrnb, Bahnhof, Hohenmarke (Pr. Niv.)

Ortsmitte (Hd. 70. 521.) . . . .

Von Kladrub nordwestl. hochster Punkt des Weges nach Hlaveenik im i)u-

bina Walde (M. M.)

ChrCic, Ortsmitte (M. M. Kof.)

HlaveCnik, siidiJstliclie Hauser am Waldrande (Hd. 70. 114.)

Vinafic, das sudostlichste Haus (Hd. 70. 1 1 .)

Vinafic, 2 Km. stidostl. davon, Anhohe beim Stcinbruch (Hd. 70. 83.) . .

Zabof, mittlere Ortsholie (M. M.)

Bernardov, Basis des Meierhofes (Hd. 70. 181.)

Von Bernardov Anhohe nordwestlich in der Nahe des Steinbrucb.es (Hd. 70. VI.) Bernardov, Chauss6e nach Kobiluic, 600 Meter vom Orte (Hd. 70. 182.) .

Kobylnic, Hauser beim Kreuze (M. M. Kof.)

Chvaletic, Hauser unter der Kirche (Hd. 70. 203.)

Oklika, freie Anhohe westl. von Chvaletic (Triang.)

Zdechovie, Kirche, Basis (Hd. 70. 102.)

Straznik, waldige Kuppe westlich von Zdechovie (M. M.)

MoraSic, Mitte des Ortes (M. M, Kof.)

227 235 241 208 204 239 254 334

•3

•7

•0

•16

•59

•0

•2

•0

225-3

207-96

216-0

218-6

206-0

209-0

210-30

205-0

2100 203-0 208-5 235-1 2631 201-0 236-7 268-0 216-2 203-0 277-5 306-0 248-0 286-0 2600

166

29. Prelou6.

Geogr. Breite: 50° 0' bis 50° 5' Geogr. Lftnge: 33° .10' bis 33" 20'

Von der Bodenflache dieses Viereckes liegen

in der Seehiihe von 200—300 Meter lOO'O Procent

2 3,

4.

5,

6,

7.

8.

9. 10. 11, 12. 1.3. 14. 15. 16, 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36.

Seehohe in Meter"-

Von Kladrub nordostl. hochster Punkt in der Lhotka Allee bei Kladrub

(M. M.) 221'0

Holy vrch, hochster Punkt des Waldweges von Semin nach Sopro (M. M.) 212'0 Pfelovic, nordwestlich davon hochster Punkt auf der Strasse nacli Hab-

fina vlcl (M. M.) 236*0

Pfelovic, mittlere Ortshohe (M. M. Kof.j 2l8-0

Pfelovic, westlicb davon waldige Anhohe der „Stajovii vohrada" (Hd. 70.

472.) 230'0

Semin, Elbeufer, 650 Meter ostlieh davon (Hd. 70. 490.) 204*2

Mitte der ostliehen Hiiuser (Hd. 70. 477.) 208'4

Semin, Waldrand 1300 Meter nordiistlich davou (Hd. 70. 481.) .... 213*6

Bfeb, die nordwestlichen Hauser (Hd. 70. 470.) 207*4

Vejrov-Miihle, nordostl. von Bfeh am Opatovicer Kanal (M. M.) .... 210'0

Lohenic, mittlere Ortshohe (M. M. Kof.J 209'S

Melic, mittlere Ortshohe (M. M.) 220'<»

Neratov, Ortsmitte (M. M. Kof.) 21

Dedek, mittlere Hohe des Ortes (Hd. 69. 360.) 219"°

2;ivanic, die stldlichen Hauser (M. M.) 217'0

Kirche, Thurmknopf (Hd. 69. 328.) 234'8

Lhota, die Ostliehen Hauser unter PfelouC (Hd. 70. 486.) 208\

Pfelouc, Elbebrtlcke, Fahrbahn, (Niv. d. Laudesing.) 211'"^

Bahnhof, Hiilienmarke (Pr. Niv.) 2l4'le

Stadtthurm Basis (Triang.) 218,()

die wcstlichen Hauser, (Hd. 70. 496.) 223-8

Pfelouc, 500 Met. westl. von der Stadt an der Strasse (Triang.) .... 226*0

Vale, Haltestelle, Hohenmarke (Pr, Niv.) 2 .,t

Opocinek, Haltestelle, Hohenmarke (Pr. Niv.) - 228';*

Certova skala, Felsen westl. von Skudel (M. M.) 2l6'°,

Kozasic, Ortsmitte (Hd. 70. 504.) 220^

Kozasic Berg, siidwestlich vom Orte (M. M.) 284

Jankovic, an der Brilcke (Hd. 70. 506) 2^'.(J(

Benesovic, die ostliehen Hauser auf der H5he (Hd. 70. 502.) \.c\

ehemaliger Teiehdamm bei Strampoch (Hd. 70. 500.) ••(>

Kuppe, 600 Meter nordwestlich vom Ort (Triang.) . . . . *"^.«

Mokosin, die nordwestlichen Hauser (Hd. 70. 503.) 2f«-s

Stepanov, Hauser mitten im Orte (Hd. 70. 528.) aoX

Klenovka, die siidlichen Hauser am Plateau (Hd. 70. 530.) f r-o

Bily Kopec, Bergkuppe nordwestl. von Bezdekov. (Triang.) ftQ.Q

Bezdekov, unterste Hauser im Thale (M. M. Kof.) 22

167

30. Pardubitz.

l.

2,

3,

4. 5.

6. 7. 8. 9. 10,

u,

12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 2;).

24. 25. 26. 27. 28, 29,

h,

32,

33,

Geogr. Breite: 50° 0' bis 50" 5' Geogr. Liinge: 33° 20' bis 33" 30'

Von der Bodenniiche dieses Viereekes liegen in der Seehohe von 200-300 Meter 99'8 Procent . . - » 300—400 0-2

SeehOhe in Metern.

Bobdanec, Kirche, Basis (Triang.) j Ji

St. Georg Kapelle siidlich vom Ort, Basis (Triang.) . . . . 227-0

Von Bobdanec ostlich, hochster Punkt der Strasse nach Doubravic (M. M.J 228-0

Cerna, Mitte des Ortes (M. M. Kof.) £7'°

Rybitev, Mitte des Ortes (M. M. Kof.)

Semliu, Meierhof westl. von Doubravic (M. M. Kof.) £j°

Doubravic, mittlere IlGhe des Ortes (M. M. Kof.) ooi

Rosic, Babnhof, Hohenmarke (Pr. Niv.) of o a

Trnova Strasse, Mitte des Ortes (Hd. 69. 9.) ZJ2 0

Brozan, Ortsmitte. (M. M. Kof.) Vxt ,

Hradist, westliche Hauser nahe der Cbaussee (M. M. Kof.) 417/U

Kunetic, die nordlichsten Hauser (Hd. 69. 25.) ™*[°

Kuneticer Berg, die alte Burg, nat. Boden (Triang.) ' ' ' til 1

oberer Rand des alten Thurraes (Triang.) oaaa

Sanddorf, oberste Hauser am Rilcken (M. M. Kof.) *»4 U

Lan ob. Gruben, Hiiuser bei der Kirche (M. M. Kof.) -^>

Srnojed, Ortsmitte (Hd. 69. 367.) ^"

Matefov, die nordwestlicben Hauser (Hd. 70. 709.) . . . . j°*f

Matefov, nordwestlicb davon Kfemenec Wald, westl. Grenze (Hd. b9. WV.) *il 1

Svitkov, Haltestelle, Hohenmarke (Pr. Niv.) * ""

Pardubitz, Babnhof, Hohenmarke 2 Meter ilber dem Boden (Pr. JNiv.j . . ^8 (6

innerer Scblosshof (Kof. 902. Bar.) "* 4

nordlich davon eiserne Brttcke fiber die Elbe, Fanrbann (h-oi.

902. Bar.) ; * ' . ' , „,,,„„

Nullpunkt des Wassermess. unter der Brucke (Niv. d. Landesmg.) 214 26

Strasse, am Beginn der weissen Vorstadt (M. M.) . - -*»

Alt Civic, Hauser bei der Mtthle (M. M. Kof.) . JJJfjJ

Alt Jesnican, Hauser bei der Eiaenbahn (M. M. Kof.) 222-0

Klein Jesnican, Cbaussee nach Chrudim (Hd. 69. 21.)

Pardubicek, Hauser bei der Kirche (M. M.) ™"

NemoSic, mittlere Hohe der Hauser an der Chrudimka (M. M. Kor j . . . ^0

Hurka, ostlich davon Strasse nach Holic beim Waldemgang (Hd. 67. Bar.) 220 0

Podeapel, westliche Hauser (Hd. 69. 4.) ' o1o.j,

Podeapel, Elbcufer, 600 Meter nordwestlicb der Ziegelei (lid. b». n.) . .

31. Dacic-Holic

Geogr. Breite: 50" 0' bis 50° Geogr. Liinge: 33° 30' bis 33°

40'

Von der Bodenfliiche dieses Viereekes liegen

in der Seehohe von 200-300 Meter 100-0 Procent.

168

Seehohe in Metern.

1. Lukovna, die sttdlichen Hauser (Hd. 69. 26.) 219*0

2. Sezemic, Chaussde naoh Pardubic, oberhalb der Podcapler Chalappen

(Hd. 69. 18.) 221-8

3. Sezemic, Kirche, Basis (Triang.) 228"0

4. Chaussee nach Holic, die Gstliehen Hauser (lid. 69. 23.) .... 280'0 •5. Kolodej, Mitte der nordlichen Hauser (Hd. 69. 54.) 221'0

6. Lan bei DaSic, die Ostlichen Hauser (Hd. 69. 66.) 222*9

7. Kleindorf, das nordwestlichste Haus, untere Dachkante (Hd. 69. 67.) . . 228'0

8. Zminy, Hauser bei der Brticke (M. M. Kof.) 227'0

9. Hostovie, Hauser bei der Kirche (M. M. Kof.) 231°

10. Teichdorf, Holzbriicke, nordwestlich vom Ort (Hd. 69. 71.) 224-0

11. Basic, Bahnhof, Hohenmarkc (Pr. Niv.) 239*98

12. die mittlere Hehe des Ortes (Hd. 69. 65.) 229*4

13. Prachovic, die nordwcstlichen Hauser (Hd. 69. 64.) 231'2

14. Moravan, Bahnhof, Hobenmarke (Pr. Niv.) 239*23

15. Kirche, Basis (Hd. 69. 68.) 237*4

16. Cas, siidliche Hauser an der Strasse nach Holic (Hd. 69. 81.) 248*0

17. Hofanik, freie Anhohe 3"5 Kilom. ndrdl. von Dasic (Triang.) 262*0

18. Komarov, Hauser an der Strasse nach Chvojno, Brticke (Hd. 69. 55.) . . 227*0

19. Von Komarov 3 Kilora. nordl. Hdhenpunkt neben der Strasse nach Ober

Redic (M. M.) 236*0

20. Trauerdorf (Rovensko), das nordlichste Haus (Hd. 69. 62.) 228*0

21. Roven, Hauser an der Strasse nach Holic, Brllcke (M. M. Kof.) .... 229*0

22. Roven, KapliCka, Anhohe siidlich vom Ort (Triang.) 257*0

23. Von Trauerdorf, 2 Kilom. siidostl. Stein-Kreuz (M. M.) 232"0

24. Holic, Pfarrkirche, Basis (Triang.) 249*0

25. Kapellc auf der Anhohe slidl. vom Orte (M. M.) 267*0

26. Ober Redic, Hiiuser an der Brllcke der Strasse nach Chvojno (M. M. Kof.) 241'0

32. Gr. Jeleni.

Geogr. Breito: 50° 0' bis 50° 5' Geogr. Liinge: 33° 40' bis 33° 50'

Von der Bodcnfliiche dieses Viereckcs Uegen

in der Seehohe von 200—300 Meter 84-1 Procent . 300—400 . 15-9

Seehohe

1. Alt-Holic, unterste Briicke beim Kreuze (M. M. Kof.) . . ,

2. Vostfetin bei der Kirche (M. M.)

3. Vysoka bei Holic, Briicke an der Strasse (M. M, Kof.) . .

4. Litctin, die nordwestlichen Hauser am Bache (Hd. 69. 61.)

5. Lodrant Teioh, slidl. Ufer nordl. von Trusnov (M. M. Kof.)

6. Jaroslav, Hauser an der Strasse nach Vysoka (Kof. 71. 148.)

7. Rzy, mittlere Hobo des Ortes (Kof. 71. 171.)

8. Dobfikov, obere Hauser an der Strasse (Kof. 71. 158.) .

9. Velin, Anhohe am westlichen Ende des Ortes (Triang.) .

10. Velin, nordl. davon am Pilsky Teich (M. M.)

11. Ober-Jeleni, mitten im Orte (Kof. 70. 148. Bar.) . . .

in Metern. 253*0 258*0 275-0 233*5 248*0 286*9 256*6 271*0 325*0 276*0 304-0

169

Seehohe in Metern.

12. Unter-Jeleni, untere Hiiuser (M. M.) 282'°

18. Na hradcich, waldige Anhohe 13 Kilom. siidwestl. von der Kirche von

Velin (M. M.) dI1 °

14. Vinice, waldige Anhohe, 0'5 Km. nordl. von den obersten Hausern von

Vostfetin (Triang.) ,*',,'. ,/» ' ' ',„„

15. u tfech panu, waldige Anhohe, 2"5 Km. OstL von Jaroslav (M. M.) . . . 806 0

16. Proehod, nordwestl. davon Jiigerhaus (M. M.) . . . . - -"

17. Aujezd, nordwestl. von Chocen, Kirche, Basis (Ivor. 69. 468.) ' '

18. Klein-Gemma, an der Brueke fiber die Adler (M. M. Kor.) *W u

19. Korunka-Jeleni, Bahnhof, Schienen (St. E. G. Niv.) . . . . °*

20. Neudorf, Hauser auf der Sildseite des Ortes (Kof. 71. 188.;-

21. Plohovek, Hauser am siidlicken Ende des Ortes bei der Kapelle (Kor.

71. 137.) 273 6

33. Brandeis-Pottenstein.

Geogr. Breite . Geogr. Lange:

50° 33°

()' 50'

bis

bis

50° 34°

0'

Von der Bodcnflaehe dieses Viereckes liegen

in der Seehohe von 200-300 Meter 28'8 Proccnt 300—400 55'5 400-500 18-6

" " 500-600 2-6

10.

U.

12. 13.

14.

15.

16. 17. 18. 19. 20. 21.

Seehohe in Metern.

Chocen, Stationsgebaude der Eisenbahn, Hohenmarke (Pr Niv.) 294-95

Strasse bei der Pfarrkirche (Kof. 70. 118. Bar) . 286 9

Certovy dnb, waldige Knppe, 0-5 Km. nordl. von Srub (Pnang.) . - 349 0

Oujezd, Bahnhof, Schienen (St. E. G.) . . ' ' " -

Bestovic, am nordliehen Ende des Ortes im Thale (Kof. 70. 116. Bar.) . 283 5

Skofenic, HOhe des Ortes bei der Kirche (M. M.) JJJ

Thurmknopf (Kof. 69. 223.) ' 2g8.g

Bosin, Hauser bei der Kapelle (Kof. 71. 185.) . . . •■•••• V-' ' Plchovic, Hiiuser am nordostlichen Ende des Ortes, bom Kieuze (Kof.

Brandeis a./d.Adler, Bahnhof, Hohenmarke (Pr. Niv.) JJJJ1

Pfarrkirche, nat. Boden, beim westl. Thoi (Kof. 69. 205.) .19 0

Pfarrkirche, Thurmknopf (Kof. 69. 206.) . . . . . 350 0 Dcnkmal des Amos Komenius, natiirl. Boden (Kor.

" . OUI 1

' alt'e 'se'hloss'ruine hoelister' Pun'kt' der Felsen (Kof. ^^

Brandeis, JJdS" davon Badhaus imVolesna Thale' (Kof. 69.' 9 5.' Bar.) .' 344-6

Volesna, Meierhof, nordlich von Brandeis (Kor. 69. 96. Bar.) 425 5

Kalist bei Brandeis, mittlere HOhe (Kof. 89. 4. Bar.) . . . . * j>

Zatvor, bewaldeter Bergrucken bei Perna Kuppe (Kor 69 241.) .... 49SJ

Turov, Hauser bei der Kapelle im Orte, Basis (Kor. 69. 219.) 39/5

Nerac, untere Hauser am westlichen Ende (Kof. 69. 218.) «* J

Nasavrk, mittlere Ortshohe (Kof. 69. 220.)

170

ScehiJhe in Metern.

22. Mostek, obere Hauser (Kof. 69. 213.) 379*9

23. Kirchon Koine, „Stary zamek", Basis, westlich von Brandeis (Kof. 69. 212.) 376*0

24. Hemz, 0*5 Km. Sstlich davon freie Anhiihe (Triang.) 3700

25. Kirche, nat. Boden (Kof. 69. 239.) 3625

26. Kirchthurmknopf (Kof. 69. 240.) 395*6

27. Koldin, oberste Hiiusergruppe (Kof. 69. 221.) 360*6

28. Jung-Koldin, Meierhof, Basis (Kof. 69. 229.) 344*5

29. Cuclau, Kirche, Basis (Triang.) 435*0

30. Raic, mittl. Ortshohe (Kof. 69. 228.) 329*4

31. Horka, Hauser auf der Strasse nach Plchovic (Kof. 71. 134.) 319*0

32. Doubrava, waldige Anhiihe, 0*6 Km. ostl. von den obersten Hausern von

Horka (Triang.) 323*0

33. Skrchleb, mitten im Orte (Kof. 70. 110. Bar.) 331*4

34. Chleny, Hauser bei dor Kirche (M. M.) 367*0

35. Brumov, 1 Km. westlich von hier llegerhaus im Walde (M. M. Kof.) . . 316*0

36. Pfestavlk, Meierhof, Basis (Kof. 70. 111. Bar.) 314*9

37. Gross Lhota, unterstes siidliches Haus im Thale (Kof. 69. 233.) .... 332*3

38. Klein Lhota, Kirche, 500 Meter siidwestlich Basis (Triang) ...... 385 0

39. Hajek bei Kl. Skrounic, Badhaus unter der Kapelle (Kof. 69. 106. Bar.) 417*5

40. Gross Skrounic, nordwestl. letztes Haus (Kof. 69. 99. Bar.) 410*6

41. Polom, mittlere Ortshohe (Kof. 69. 232.) 493*7

42. Prorub, mittlere Ortshohe (Kof. 69. 231.) 498*6

43. Kaprad, Hohe, siidwestlich von Pottenstein (Triang.) 526*0

44. Pottenstein, Bahnhof (Kof. 77. 38. Bar.) 320*8

45. Kirche, Basis (M. M.) 308*0

46. Steg liber die wilde Adler (Kof. 69. 119. Bar.) 302*2

47. Schloss-Ruine (M. M.) 439*2

48. Berna, oberster Bauernhof (Kof. 77. 39. Bar.) 345*8

34. Lichve-Geiersberg.

Geogr. Breite: 50° 0' bis 50° 5' Geogr. Liinge: 34° 0' bis 34' 10'

Von der Bodenfliiche dieses Viereckes liegen

in der Seehijhe von 300 400 Meter 375 Procent , . , 400—500 , 57*0

500—600

5*t>

Seehdhe in

262.)

1. Sopotnic, Strasse bei der Kirche (Kof. 69. 116. Bar.)

2. Pasek, Hiiuser am hochsten Punkt der Strasse (Kof. 69

3. Bohm. Lichwe, Kirche, Basis (Kof. 69. 265.) ....

4. B5hm. Lichwe, Kirchthurmknopf (Kof. 69. 266.) . . .

5. Nieder Lichwe, Kirche, scheinb. Basis (Kof. 69. 477.)

6. Gutwasser, holzernes Kreuz im Orte, Basis (Kof. 69. 249.)

7. Hurkaberg, Waldkuppe ostlich von Rvist (M. M.) . . .

8. Rvist, Bauernhof am westlichen Ende am Wege nach Perna (Kof

9. Rosocha, untere Hauser, mittlere Hohe (Kof. 69. 260.) 10. Brtecnik, freie Anhohe nordl. von Rosocha (M. M.)

. 69.

256.

Meter"

349*4

401*8

391*5

415*8

347*5

414*6

547*0

382 9

451*7

495*0

171

11.

12, 13,

14. 15. 16. 17.

18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 2!). 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36.

37. 38. 39.

SeehShe in Metern.

Na Hranicich westlicb von Rybna, raittlero Hausergruppe (Kof. 69. 264.) . 475'9

Waldkuppe, 0-8 Km. nordiistlich von Bohm. Rybna (Kof. 69. 88.) . . . 557-9

Bohm. Rybna, untere Hauser am Bache (M. M. Kof.) 44(H)

Hejnic, Thalpunkt beim Scbulbaus (Kof. 69. 35. Bar.) 448-0

Kozineo, freic Anhohe ostl. von Hejnic (I'riang.) 637"0

Olouhonovic, am ostliehen Ende, Bauernhof „Bednaf " (Kof. 69. 13.) . . 397-0

DIouhonovic, Hiiuser mitten im Orte an der Strasse (Kof. M. M.) . . . . 4234

Perdejov, Waldkuppe nordwestl. von Dlouhonovie (M. M.) 482'0

II ruby les, waldige Kuppe siidl. von Blouhonovic (M. M.) 509 ■()

Schreibersdorf, Hauser bei der Kircbe (Kof. 69. 342.) 8928

Kirchtimrmknopf (Kof. 69. 343.) 4];7'4

Mechnafi, Ilohe boi Pustin, sudostl. von Schreibersdorf (Triang.) . . . . 464'0

Zampacb, Scbloss im Orte, Basis an der Strasse (Kof. 69. 296. 338.) . . 436"6

Schlossberg (Kof. 69. 71. 297. 303.) 542-6

Fridrichswald, Hauser unterhalb der Kirche (Kof. 69. 293.) . . . ... 364-2

Sattel, auf der Strasse zwisclien Zampacb und Bohm. Licbwe (Kor. 69. 344.) 480-4

Meierhof, 2 Kilom. sudostl, v. Senftenberg. Basis (Kof. 69. 8.) .... . 449-1

Von Lukavic nordwestlich, Waldkuppe „Kralovic" (Kof. 69. 11.) .... 47^5

Lukavic, Kirche, Basis (Triang.) '

Kirche, Thurmknopf (Kof. 59. 349.) ^-4

oberste Hauser an der Strasse (Kof. 69. 10.) fA)8-5

Von Lukavic sudlich, Meierhof, Basis (Kof. 69. 12.) Tain

Geiersberg, Set. Johann-Kapelle, nat. Boden (Triang.) ~*""

Set. Johann-Kapelle, Thurmknopf (Kof. 69. 300.) 455-1

Scbloss, Basis auf der Ortseite (Kof. 69. 333.) . . . . . <S<1 4 Wirthsbaus „na Zavadilce" an der Strasse nach Wildenschwert

.(Kof. 69. 89. Bar.) °°J "

Bahnhof, Hohenmarke (Pr. Niv.) Zlt-nq

Liebenthal, Bahnhof, Hohenmarke (Pr. Niv.) . ...••• '1°/'

Na Waldsteine, steinerne Mariensaule im Adlertkale (Kor- 69. 272.) . . rf*b o

35. Gaabl.

Geogr. Breite: 50" 0' bis 50" 5' Geosrr. Lftnge: 34° 10' bis 34" 20'

Von der Bodenfl&che dieses Viereckes liegen

in der Seehohe von 300-400 Meter 91 Procent

, 400—500 , 45-4

, 500—600 30-3

600-700 12 9

700-800 2-2

800—900 0-1

» n n " www

Seehohe in Metern.

1- Liinic, erste Hausergruppe am Wege von Senftenberg (Kof. 69. 7.) . . . 412-4

2- Haus am Plateau bei der Denksaule (Kof. 69. 351.) ...... 462 1

3. Hajek, Anhohe siidl. von Lisnic neben der Strasse v. Senftenberg naeh

Gaabl. (Triang.) ' ' " '

4- Unter Nekof, Hauser bei der oberen Adlerbrticke (M. M. Kor.)

482-0 430-0

172

5 6.

7.

8.

9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26.

27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34.

35. 36.

37.

Seehohe in Metcrn.

OberNekof, Kirche, natiirl. Boden (Kof. 69. 80.) 468'3

Sedovic, oberste Hauser an der Strasse nach Geyersbcrg (Kof. 69.

88. Bar.) 4926

"Wiesen am unteren Ende des Ortes im Thale (Kof. 69. 353.) . 451'8

Masnice, bewaldete Anhohe 0-7 Km. siidostl. von Sedovic (M. M.) . . . 527-0

Bredov, mittlere Hohe der Hauser an der Strasse (Kof. 69. 50.) .... 507'1

Margaretbentlial, einzelner Bauernhof am Wege nach Wiillsdorf (Kof. 69. 53.) 491'3

Studenei, Kirche, Basis (Kof. 69. 84. Bar.) 560-0

Studenei, Sattelpunkt am Riicken beim Jiigerhause (Kof. 69. 81.) . . . . 573'9

Studenei, Oberwald, waldige Bergkuppe (Triang .) 7180

Von Geiersberg ndrdl. Jagerhaus, Basis (Kof. 69. 350.) 365'9

Erlitz, Klosterkirche, Basis am westlichen Eingang (Kof. 69. 359.) . . . 373'6

Ovcm, bei Kuncic, mittl. Ortshohe (Kof. 69. 365.) 4233

Herklice, freie Anhohe 1 Km. slldwestl. von Kuncic (Triang.) 480'0

Wetzdorf, Meierhof, Basis (Kof. 69. 322.) 3841

Mistrovic, oberste Hausergruppe im Sattel gegen Gabel (Kof. 69. 388.) . 535 '0

Gaabl, Bahnhof Hohenmarke (Pr. Niv.) 41 9 -47

Marktplatz, Basis der Mariensaule (Kof. 69. 410.) 422'0

Pfarrkirche am Berge, Basis (Kof. 69. 408.) 450-5

Von Gaabl, westlich, freie Anhohe „Hylvata" (Kof. 69. 384.) 514-5

Sobkovic, Kirche, Basis der Friedhofmauer (Kof. 69. 387.) ^'l

Kirchthurmknopf (Kof. 69. 386.) 566'1

Neudiirfel, Wirthshaus in Neudorfel auf dor Hohe am Wege nach Jamney

(Kof. 69. 391.) a\

Linsdorf, Hauser bei der Kirche (M. M.) 484'U

Zollney, Strasse bei der Kapelle an der Brtlcke (Kof. 69. 83. Bar.) . . 473*

Jamney, unterstes Haus (Kof. 69. 397.) 45^

oberste Hiiuser beim Kreuze (M. M. Kof.) o.n

Goldberg, Anhohe sudostl. von Jamney (M. M.) '^

Waltersdorf, Hauser bei der Kirche im Thale (Kof. 69. 324.) ^Ji

Kirchthurmknopf (Kof. 69. 323. 403.) 52-/J

nordl. davon Kapelle am Wege nach Gaabl, Sattel am Riicken

(Kof. 69. 404.) 616-J

Na varte, freie Anhohe siidl. von Waltersdorf (Triang.) ■''

Hoher Stein, Bergkuppe im Linsdorfer Waldo, oberster Felsblock (Kof.

69. 117.) JJJ.J

Vom Hohen Stein, siidSstlicher Sattel gegen die Baudenkoppe (Kof. 69. 116.) '

35a. Ullersdorf-Rothwasser.

Geogr. Breite: 50° 0' bis 50° 5'

Geogr. Lftnge: 34° 20' bis zur Landesgrenze.

Von der hier bezeichneten Bodenflaohe liegen

in der Seehiihe von 500—600 Meter 36"7 Procent . . 600-700 16-8

700-800 , 35-5 800—900 8-8

. . 900-1000 . 2-2

173

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9. 10. 11. 12.

13.

14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21.

22. 23.

24.

Seehobe in Metern.

Vorlicka, Hauser bei der Kirche (M. M. Kof.) 605-0

Tscbenkowitz, Briicke unter der Kirche (M. M. Kof.) 645-0

Baudenkoppe, westlich von Nieder Ullersdorf (M. M.) 847-0

Breitenstein, stidwestl. von Ober Ullersdorf (M- M.) 981-0

Sehwarzer Berg, westl. von Ober Rotliwasser (M. M.) 994-0

Hochster Punkt der Strasse von Gaabl nacb Rotliwasser (M. M.) . . . . 810-0

Bucbberg, ostlich von Tscbenkowitz (Triang.) 958-0

Nieder Ullersdorf, Kirche nat. Boden (Triang.) 551-0

oberste Hauser am Waldrand (Kof. 69. 171.) .... 6737

Nieder Erlitz, untero Hauser beim Kaltenbusch (Kof. 69. 172.) .... 550-3

Ober Erlitz, unterstc Hauser unterm Haselberg (Kof. 69. 159.) ... 616-6 hochste Hauser am Riieken auf der Wasserscheide (Kor. 69.

64. Bar.) 748'4

Grulich, Servitenkloster, Basis (Triang.) tqq.k

Sorvitenkloster, Kirehthurmknopf (Kof. 69. 151.) . . ' 'll.

Marienberg bei Grulich, freie Kuppe, nordostlieh vora Kloster (Kor. 69. 164.) 762-0

Schanzenberg, ostl. vom Servitenkloster (Triang.) V*~'®

Eberesch-Berg, hochster Punkt des Rtickens stidostl. von Grulich (M. M.) 999-0

Haselberg, waldiger Riieken slidostlich von Grulich (Kof. 69. 157.) . . . 776'0

Goldenfluss, Hauser an der Marchbrucke (Kof. 69. 190.) . °32'0

oberste Hausergruppe unterm Walde (Kof. 69. 198. 1 . . '81 o

Rotliwasser, Hauser an der Strasse bei der Kirche (Mahren) (Kor. 69. ^

oberste Hauser unterm Schwarzen Berge (Kof. 69. 170.) i . . 727-1 ostlich davon Kreuzberg, Kirchlein, Basis (Mfthren) (Kor.

69. 161.) : ; '^*

Weisswasser, Hauser an der Thalmiindung von Karlsdorf (Mahren) (Koi.

69. 55. Bar.) 4VM A

36. Kuttenberg.

Geogr. Breite: 49° 55' bis 50° 0' Geogr. Lange: 32° 50' bis 33° 0'

Von der Bodeuflache dieses Viereckes liegen

in der Seehobe von 100-200 Meter 1'2 Procent,

200 300 65-8

300—400 26-5

. . , 400-500 6-6

Seehohe in Metern.

J- Nebovid, Meierhof, Basis. (M. M. Kof.) 249-0

2- Petschkau, Kirche, Basis. (M. M. Kof.) -**»0

3- Opatovicer Berg, freie Anhiihe 1 km. siidl. von Opatovic (M. M.) . . . . 420 0

4- Vysoka, freie Auhohe 700 m. ostl. vom Dorfe Vysoka (Inang.) .... 470 0

5- Mezholes, die siidlichen Hauser an der Strasse (M. M. Kor.) 401 0

6- Bilan, untere Hauser im Thale (M. M. Kof.) ■•■••■•--• ' ' ™6 U

7- Kuttenberg, oberste Hauser an der Strasse, auf der Westseite d. Stadt

(M. M. Kof.) JJJJJ

8- Pfarrthurm, Basis (Triang.) zbi()

174

Seehohe in Metern.

9. Gutgliiek, Schachthauswestl. von Gang (M. M. Kof.) 3100

10. Gang, Kirche, Basis (M. M.) 260*0

11. Hauser am siidlichen Ende des Ortes (Hd. 70. 787.) 288*5

12. Gang Berg, freie AnhOhe Ostl. von Gang (Triang.) 352'0

13. Sedlec, Tabaktrafik, Basis (Hd, 70. 789.) 212*4

14. Bahnhof, Schienen (N. W. B. Niv.) 213*44

15. Malin, die ostliche Kirche, Basis (Hd. 70. 790.) 211*5

16. Neuhof, Kirche, Basis (M. M.) 208*0

17. Vinic, freie AnhOhe 600 m. nordwestl. von Neskaredic (Triang.) .... 265*0

18. Neskaredic, Kirche, Basis (M. M. Kof.) 229*0

19. Herzstein, nordwestlich die hi. Dreifaltigkeitskirche (Hd. 70. 798.) . . . 283'4

20. Polican mittl. Hdhe der oberen Hauser (Hd. 70. 801.) 290*4

37. Ghotusic

Geogr. Breite: 49° Geogr. L&nge: 33"

55'

0'

bis

bis

50° 33°

0'

10'

Von der Bodenfl'iohe dieses Viereckes liegen

in der Seebohc von 200—300 Meter 95*5 Frocent, , , 300-400 4*5

Seebohc in

1. St. Nikolai, Hauser an der Strasse nach Kobylnic (M. M.)

2. Kohozec, mittlere Hohe d. Ortes (M. M.)

3. Skalka, Hiigel zwischen Kohozec und Zehusic (M. M.)

4. Zehusic, Kirche, Basis (Triang.)

5. Kamyk, Hohe siidwestl. von Rohozec (Triang.) ....

6. St. Jacob, Hauser am siidlichen Ortsende (Hd. 70. 794.)

7. Oirkvic, mittlere Hohe der Ortes (M. M.)

8. Kalabousek, 750 m. nordwestl. davon Anhohe (M. M.)

9. Hajek, westlich von Chotusic (M. M.)

10. Chotusic, Kirche, Basis (Triang.)

11. Vrchy, siidostlich von Chotusic (M. M.)

12. Ober-BuCic, Mitte der Hausergruppe stidlich vom Meicrhof

13. Unter-Bufiic, Strassenkreuzung beim Wirtshause (M. M.)

14. Vrdy, mittlere Ortshohe (Hd. 70. 917.)

15. Vinic, bei der Vrder Mtihle (M. M.)

16. Zbyslav, etwa 200 m. nordl. von der Kirche, auf einem Felsen

17. Weiss-Podol, mittlere Hohe des Ortes (M. M.)

18. Zafican, Hauser an der Strasse gegen Zehusic (Hd. 70. 92

19. Bojman, mittlere Hohe (Hd. 70. 930.)

20. Josefsdorf, mittlere Hohe d. Ortes (M. M.)

21. Brambor, die westlichen Hauser (Hd. 70. 927.) ....

22. Vedralka, oberhalb Brambor, Jagerhaus, Basis (Hd. 70. 83

23. Vedralka, 1*8 km. nordl. davon Waldkuppe (M. M.) . .

lid

■)

10,

Triang

916.)

Metern-

205*0 213*0

224*0 228*0 236*0 231*6

219*0 251*0 231*0 220*0 234*0 23 1-8 229*0 228-9 221*0 235*0 222-0 223"^ 213-2 213*0 229-0 302*1 320*0

38. Turkovic-Hefmanmestec.

175

Geogr. Breite: 49° 55' bis Geogr. Lange: 33° 10' bis

50° 0' 33° 20'

1.

2. 8.

4.

5.

6.

7.

8.

9. 10. U. 12. 13. H. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30.

Von der Bodenflache dieses Viereckes liegen

in dor Seehohe von 200—300 Meter 50'0 Procent 300-400 39-0

400-500 H-0

'0

Semtes, bei dor Kirche (M. M.) .... Podhofan, beira Schlosse (M. M. Kof,) . . StarkoC, bei der Kirche (M. M.) .... Loucic, mittlere H5he des Ortos (M. M. Ko Lipovec, Mitte der Hiiuser (Hd. 70. 859.) . Licomefie, die untersten Hauser (Hd. 70. 860.) Sloukovic, mittlere Hohe des Ortes (M. M. Kof.) Vyzio, mittlere Hohe des Ortes (M. M. Kof.) . Licomelic, die obersten westlichen Hauser (Hd. 70. 722.)

Holotin, mittl. Ortshohe (Hd. 70. 720.)

Cerna skala, Bergkuppe 500 m. nordl. von Bfezinka (Triang.) Vysnovka, bewald. Bergkuppe sudostl. v. Podhofan (Triaug.) Neuhof, beim herrsch. Meierhof (M. M.) . .

Turkovie, Kirche, Basis (Triang.)

llasov, untere Hauser (M. M. Kof.)

Urbanic, mittlere Hohe des Ortes (M. M. Kof.) . Vapenka, waldige Anhohe 300 m. westlich (M. M.) Litosic, obere Hauser an der Strasse (M. M. Kof.) Lipoltic, mittlere Hohe d. Ortes (M. M.) . . . Lipolticer Felsen, nordlich von Lipoltic (Triang.) . Clioltic, Hauser am ostlichen Ende an der Strasse (Hd. 70 Swincan, das siidliche Ortsende (Hd. 70. 676.) . Nakle, die sildlichen Hauser (Hd. 70. 677.) . . Jenikovic, nordlicke Hausergruppe (M. M.) . Svojsicer Berg, Waldkuppe 1"6 km. ostl. v- Svojsic

Stojic, bei der Kirche (M. M. Kof.)

Hefmanmestec, bei der Kirche (M. M.)

ober dem Schlosse im Parke (M. M

Naresic, beim Teiche (M. M. Kof.)

Kostelec, beim Teiche (M. M. Kof.)

(Triang.

696

Seehohe in Metern.

. 254-0

. 270-0

. 256-0

. 252-0

318-2

346-1

410-0

375-0

, 390-6

361-8

413-0

379-0

387-0

361-0

310-0

285-0

. 349-0

. 302-0

. 281-0

299-0

247-7

273-6

, 268 5

, 278-0

3330

, 304-0

. 275-0

282-0

. 305-0

335-0

39. Chrudim.

Geogr. Breite: 49° 55' bis 50° ()' Geogr. Lange: 33° 20' bis 33° 30'

Von der Bodenflache dieses Viereckes liegen

in der Seehohe von 200-300 Meter 88"2 Procent, . 300-400 H-8

176

1. 2 8

4. 5 6. 7, 8. 9.

10.

11.

12.

13.

14.

15.

16.

17.

l'B.

19.

20.

21.

22.

23.

24.

25-

26.

27.

28.

29. 30. 31. 32. 33.

Seehohe in Metern.

Zdechovic, beim Teiche (M. M. Kof.) 348 '0

Uhercic, die unteren Hauser (Hd. 70. 736.) 386*4

Radlin, die untersten Hauser (lid. 70. 735.) 360-6

Palac, waldige Kuppe 1*8 km. stidostl. v. Hefmanmestec (Triang.) .... 381'0

Neuhof, ostlich von Hefmanmestec, Meierhof, Basis (Hd. 70. 747.) . . . 284*5

Klesic, Meierhof, Basis (Hd. 70. 688.) 253*7

Jezbofic, Schlossthurm, Basis (Triang.) 267'0

Jezbofic, Lukavec Mtihle (M. M.) 245*0

Tfebosic, Hauser am Bache (M. M. Kof.) 2280

Duban, freie Anhohe 400 m. sudostl. vom Orte (Triang.) 252*0

Cep, das oberste slidwestlicbe Hans an der Strasse nacb Eozhovic (Hd. 70. 750.) 248"8

Rozhovic, freie Anhohe 700 m. slidl. von der Kircbe (Triang.) 291*0

Stfibfich, mittlere OrtshOhe (Hd. 70. 606.) 260*9

Bilan, Hauser zwischen den Brttoken an der Strasse (M. M. Kof.) . . . 260*0

Morasic, Hauser bei der Brucke (M. M. Kof.) 282*0

Rybnigek, freie Anhohe 900 m. nordostl. von MoraSic an der Strasse (Triang.) 298*0

Chotenic, mittlere OrtshOhe (Hd. 70. 717.) 343*1

Stolan, Meierhof, Gebaude an der Chauss6e, Basis (Hd. 70. 730.) . . . 290*8

Jedlina, waldige Kuppe 500 m. westl. v. Holicek (MM.) 401'no

Medlesic, Gasthaus, C. N. 51, Hohenmarke (Pr. Niv.) 266*0-

mittlere Hohe der Ostlichen Eauser an der Lelme (Hd. 70. 563.) 256*9

Mikolovic, Kirche, Basis (Triang.) 261'"

Ostfesan, mittlere Hohe des Ortes (M. M. Kof.) 262.q7

Chrudim, Bahnhof, Hohenmarke (Pr. Niv.) 26 0

Hauptpfarrkirche, Basis (Triang.) 270 0

Brucke fiber die Chrudimka (M. M. Kof.) 250*0

hiichster Punkt auf der Strasse nacb Medlosic (M. M.) . . . - 273*0 Baumberg, hoehster Punkt am Plateau, T9 km. nordostl. von Chrudim

(Triang.) 3°°[l

Skfivanka, oberste Hauser (M. M.) :502^

Lhota, beim Teiche (M. M. Kof.) 295*0

Vlcnov, die dstlichen Hauser (Hd. 70. 592.) 279*0

Slatiuan, mittlere H5he des Ortes (M. M.) ^%

Bahnhof, Hohenmarke (Pr. Niv.) 272

40. Hrochov-Teinitz.

Geogr. Breite: 49" 55y bis 50" 0' Georg. Liinge: 33° 30' bis 33° 40'

Von der Bodenilache dieses Viereckes liegen

in der Seehohe von 200 300 Meter 98*2 Procent, , . . 300-400 , 1-8

Seehohe in

1. Tunfichod, Hauser ober der Kirche (Hd. 70. 641.)

2. Bezdekov, untere Hauser am Bacbe (M. M. Kof.)

3. Kocl, Hauser am oberen Ende des Ortes (M. M.) -

4. Turin, Wirthsbaus auf d. Strasse von KoCi nacb H. Tejnitz (Hd. 70. 569.)

5. Nabocan, unterste Hauser am Bache (M. M.)

Mete"1-

232*4

240*0

240*0

267*2

248'°

177

6.

7.

8.

9. lo. 11. I 2. 13 1 I 15. 16. 17. 18.

19.

20.

21. 22.

2;s!

24.

25.

St. Gcorg, Kirclio siidl. von Koci, Basis (Triang.) . Vorel, mittlere Holie dos Ortes (M. M. Kor.) . . . Kamenic, Auhohe 300 m. ostl. von Libanic (Triang.) Bombic, bei dei' Kircbe (M. M.) ........

Reztok, oberste Muhle am Bache <M. M.) ....

Lbota, bei Oufetic, obere Uauser (lid. 70. 642.)

Stupina, Auhohe 900 m. nordl. von Lhota-Oufetic (Triang.)

DvakaCovic, sudostl. davon Muhle am Neusehlosser Baclie (M.

M Moravan

K volsinam, hijcbster Punkt des Plateau, 500 m. siidl. v,

Slepotic, bei der Kirche (M. M. Kor.)

Lipec, das oberste Haus (Hd. 70. 617.)

Hajek, hochster Punkt des Wiildchens 1'6 km. ostl. v. Lipec Na vrohach, Hohe 700 m. niirdl. von Bfezovic (Triang.) .

Hrochov-Teinitz, l'i'arrkirebe, Basis (Triang.)

Bfezowic, Mitte der nordliehen Uauser (Hd. 70. 621.)

Chroustovic, bei der Kirche (M. M. Kor.)

Pfestavlk, Hauser in der Mitte des Ortes an der Strasse (M- Brcokol, am B'icbe, 400 m. ober der Muhle im Tliale (M. M

Bory, mittlere Hbhe des Ortes (M. M. Kor.)

Rosic. Pfarrkirche, Basis (Triang.)

) (Trian

g.)

(T

SeehBhe in Metern. 302-0

277T) 298-0 281-0 263-0 244-1 255-0 234-0 2520 238-0 258' 1 273-0 273-0 248-0 249-9 2580 260-0 258 0 275-0 266-0

long.)

Kof.)

41. JenSovic-Hohenmautli.

6.

7.

8

9. 10. 1] 12. IS U. 15. l(i 17 18.

Geogr. Breite: 49° 55' bis 50° 0' Geogr. Lttnge: 33° 40' bis 33° 50'

Von der Bodenflache dieses Viereckes liegen

in der SeehOhe von 200—300 Meter 65"5 Procent, 300—400 30-5

400-500 4-0

Seehohe in

142.)

Uhersko, Bahnhof, Hohenmarke (Pr. Niv.)

Hiiuser bei der Kircbe (Kof. 71

Kirehthurmknopf (Kor. 71. 141.

Opocno, Briicke der Staatseisenbabn iiber den Loucka-Bae

Radhosl, Kirche, Basis (Kof. 71. 146.)

Radhost!, Eisenbahnbrucke nordlich davou (Kof. 71. 147 Zika, mittlere Hdhe des Ortes (Kof. 71 14 5.) . Stradoun, Haus am sildiichen Ende des Ortes (M. M. Kor Ostrov, beim Kreaze am wes' lichen Ende (M. M.)

Mentour, obere Hauser (Kof. 71. 178.)

Zalazan, Hauser am Baclie (M. M.)

Jensovic, Thalpunkt unter der Kirche (Kof. 71. 71.) . Hauser bei der Kirche (Kof. 71. 177.) . , I'csic, nordl. davon Muhle im Thale (M. M. Kof.) ._. Sejtinka, Hiiuser an der Strasse nach Repnik (Kor. Brc, an der Strasse nach Repnik (Kof. 78. 11 Domoradic, beim Meierhofc (M. M. Kof.) . . Mraviu, obere Hauser (M. M. Kof.) . .

Bar.

(Kof. 7

7 1

Bar.)

1 I

3.)

Metern.

243-48 25:s-s 291-0 248-1 256-1 254-3 266 1 2650 269-0 285-0 367-0 271-5 284-1 342 0 418-3 405-8 370-0 300-0 12

178

SeehOhe in Metern.

19. Zadni obora, Anb&he 1"6 km. nordostl. von Sedlec (Triang,) 372'0

20. Na hrauicfcli, am Plateau 1 km. nordwestl. von Sedlec- (Triaug.) .... 359'0

21. Za humny, Hligel 600 m. westl. von Vinaf (M. M.) . . ... . 821'0

22. Vraclav, Kirchthurmknopf (Kof. 71. 170.) 3624

23. Pfarrkirche, Basis (Triang.) 3320

24. Tynisko, oberstes Haus (Kof. 71. 149.) 275'2

25. Janovicek, Haug mitten im Orte im Thale (Kof. 71. 150.) 255'1

26. Zamrsk, Htlgel 300 m. n5rdl. vora Schlosse (Triang.) 279'0

27. Bahnhof, IlOhenmarke (Pr. Niv.) 258'69

28. bei der Kirclie (M. M. Kof.) 260'0

29. Slatina, untere Hauser am Bache (M. M. Kof.) 262-"

30. Kapellc auf der Anhohc, Basis (Kof. 71. 162) ^85'1

31. Limberg bei Hohenmautb, Haus am Berge (Kof. 71. 164.) 312'"

32. Hobenmautb, Gastbaus „zur Post" 1. Stock (Kof. 78. (it. 90. Bin-.) . . . 289'7

.",3. Pfarrthurmknopfe (Kof. 69. 259. 474.) 385'9

34. bei der Briicke iiber den Loucna Fluss (M. M) .... 265'0

86. Knifov, bei der Kircbe (M. M.) 316*°

36. Dzbanov, mittlere Kohe des Ortes (Kof. 71. 192.) 306'6

42. St. Georg- Hermanic.

Geogr. Breite: 49° 55' bis 50" 0' Geogr. Lange: 33° 50' bis 34° 0'

Von dor Bodenflaclie dieses Viereckes liegen

in der Soeboho von 200—300 Meter 35"0 Procent,

300-400 45-0

400-500 19-8

500—600 0-2

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9. 10. 11. 12. 18. 14. 15. 16. 17. 18. 19.

Seehohe in Metern.

Vostic, Anhohc Albinka bei deu fliiusern des Ortes (Triang.) 304'<J

Peklo, obcre Hauser am Plateau (Kof. 70. 53.'! ) 303-7

Horky, Meierhof, Scbeune (Kof. 70. 530.) . 341'2

Hauser beim Teiche (M. M.) ;!l*'|

Ober-Sloupnic, Pfarrkirche, Basis (Triang.) .n

Unter-Sloupnic, Hauser am wcstlicben Endo (Kof. 70. 466.) .... 36!

llefmanic, bei der Kircbe (M. M. Kof.) oQ

Dubalfl Kopec, Anhohe bei den oberen Hiiusern von llefmanic (Triang.) '''^ ..

Tisova, Meierhof, Basis (Kof. 71. 203.) 29°^

nordilstlich davon Bergrucken, hoe.hster I'unkl (Kof. 71. 204.) . ,,.0

Orlov, mittlere Hohe des Ortes (M. M.) ;|'r!'()

Kocanda, Hiiusor an der Strasse (M. M. Kof.) f/'-l

Nofiu, mittlere Hohe des Ortes (Kof. 71. 166.) ^^

Weinberg, ostl. Ilausergruppe unter demselben (Kof. 71. 168.) ... *L\.'q

Dvofisko, beim Meierhofo (M. M. Kof.) 2' (|

Sruby, Ilauser in der Nabe der Kirclie (Kof. 71. 160.) 4

Chlum-Berg, vom Chocner Bahnhof, siidlicb (Kof. 69. 197.) la£-9&

Choceh, Bahnhof, Hohonmarke (Pr. Niv.) „.',r.()

Lhota Zafec, Hauser in der H5he der K&pelle (Kof. 69. 196.) '""'

179

Seehobe in Metern.

20. Oucmanic, miltl. Hobo dcr Hauser bei der Kapelle (Kof. 69- 201.) . . 380-4

21. Sudislav, Hauser bei dor Kapelle (Kof. 69. 202.) . 4477

22. St. Georg, Kirchthurmknopf (Kof. 69. 199. u. 471.) «° «

23. Hftuser bei der Kircbe (Kof. 69. 200. u. 472.; 398-0

24. Na zalesicb, Anhohe, 11 km. sudwestl. v. St. Georg (Tnang.) d94 0

25. Jehncdi, Iliiuser beim Teiche (M. M. Kor.) ;

26; Lysine, waldige HOhe 1-1 km. Ostl. von den lezten Hftusera von Jebnedi

(Triang.)

27. VodSrad, obere Hauser (Kof. 70. 465.)

28. Dzbanow, mittlcre Ortshohc (Kof. 70. 5:54.)

120-0

5040 391-0 415-4

558-0

389-0

43. Wildenschwert.

Geogr. Breite: 49° 55' bis 50" 0' Geogr. Lftnge: 34° 0' bis 34" 10'

Von der Bodenflache dieses Vicrockes liegen

in der Seehohe von 300-400 Meter 39'4 Procent, 400-500 46-8

500-600 13-8

Seehohe in Metern.

1. llradck, oberstes sudwestliches Haus am Bergabhange (Kof. 69. 244.) . . 413-4

2. Andorlu cblum, bochster Punkt des waldigon Riickcns sudl. von Wilden-

schwert (Triang.)

8. Klein Ritte, bei dcr Kircbe (M. M.) ' " "

4. Gr. Ritte (Retova), Hauser im Tbale unter der Kirche (Kof. 70. 204. Uu.) d»« 6 oberste Hauser im Tbale, am siidostlicgen Ende des

Ortes (Kof. 70. 203. Bar.) ; ' **" °

6. Retova, waldige Kuppe, T8 km. sudwestl. der Kircbe von Gr. Ritte Uriang.) 560 0

7 Souranka, freie Anhohe nordl. von Ober-Sloupnic (Tnang.) «"0 u

K- l'fivrat, untere Hauser am Teiche (Kof. 70. 202. Bar.) . ; ' aic-n

'-1- Nalhtttten, Hauser unter der Kirche an der Strasse (M. M. Kor) . . . . d4t> u l0. Von Langentriebe, stidwestlicb. Wcg nach Gross Ritte am Ohlumrlioken

(Kof. 69. 371.) .372M

J1- Langentriebe, Meicrhof, Basis (Kof. 69. 374.) . . '

2- Hilbetten, Seidenweberei, Fabriksgebftude, nat. Bo.len (Kor. bJ. 37J.) . jau u 8. Wildenschwert, Adlerfluss unter der Eisenbahnbrlicke (M. M. Kor.) . . . u

*• Nordwest-Bahnhof, Hobenmarke (Pr. Niv.) . . . . . JjH JU

]5. Bahnhof der St. Eisb. Gesellscb., Hobenmarke (Pr. N,v .) . 832 35

6. Pfarrkirche, nat. Boden (Kof. 69. 382.) 347 0

'7- Pfarrkirche Thurmknopf (Kof. 69. 283.) . . . . -88 3

I ostriches Ende bei der le.zten Sehcune aui der Strasse nach ^^

,, Geiersberg (Kof. 69. 251.) ' ' ' ' " .*

1!)- Von Wildenschwert, Ostlicb, Decbant-Kreuz am Wege nach feeibersdorf

(Kof. 69. 281.) ' asR-o

;»■ Kerhartic, Hftusergruppe an der Strasse (Kof. 69. 867.) «»«

l1- Scbut.endorf, mittlere Ortshohe (Kof. 69. 209. 248.) , 434 4

I;- Podkofln Berg, stidlich von Sohtttzendorf (Kof. 69. 208.) wo i

^- Dreihof, Bauernhof des Siisser, Basis (Kof. 69. 280.) aov o

12*

180

)

Seehohe in

24. Vatetiu-Bcrg, bowaldcte Hohe westl. von Laudsberg (Kof. 69. 277. 290.)

25. Cernovyr, grosse Brettmtthle im Adler-Thale (Kof. 69. 289.) .

26. Laudsberg, Schlossruine, Basis (Triang.)

27. Katzendorf, mittlere IPausergruppe am Hugcl (Kof. 69. .'509.) .

28. Kopaniny, freie Anhdhe 1 km. iistl. v. d. Ruine Laudsberg (Triang

29. Liebenthal, Pfarrkircbe, Basis (Triang.)

30. Thurmknopf (Kof. 69. 313.) . . . .

31. Hiittungsberg, Waldkuppe nordosll. von Soiborsdorf (M. M.) .

32. Seiborsdorf, mittlere Hohe der Hauser (Kof. 69. 380.) . .

33. Knappendorf, Kircbe, Basis beim Tburme (Kof. 69. 252.) . .

34. Hertersdorf, mittl. Hohe d. Ortes (M. M. Kof.)

35. Rathsdorf, Kircbe, Basis (Kof. 70. 159. Bar.)

36. Kirchthurmknopf (Kof. 70. 360.)

37. nordwestl. davon hochster Punkt der Strasse nach Knappendorf

(Kof. 70. 361.)

Metern.

528-2

334'0

454-2

408'8

526-0

3590

390 0

529-0

483-2

424-1

445-0

532'0

547-0

585-3

44. Rothwasser— Johnsdorf.

Geogr. Breite : 49° Gcogr. Lange: 34°

55' bis 50° 0' 10, bis 34" 20'

Von der Bodenflacbe dieses Viereckes liegen

in dm- Seehohe von 300—400 Meter 23-8 Procent,

400—500 59-3

500—600 15.4

. , . 600—700 1-5

1

2.

3.

4,

5.

6.

7.

8.

9. 10. 11. 12, 13 14. 15. 16.

17. 18. 19. 20.

Seehohe in Metern.

Von Petersdorf, westlicb, Sattel am Wege von Liebenthal (Kof. 69. 418.) 462'2

Betlach Berg, 2 km. westlicb der Kircbe von Rothwasser (Triang ) . . . 527'*

Dittersbach, Kircbe, natilrl. Boden (Kof. 69. 382.) 393'0

Kircbtburmknopf (Kof. 69. 383 ) 42CM

Jockelsdorf, Kirche, Basis (Kof. 69. 456.) ^'!l'

Kircbtburmknopf (Kof. 70. 353.) &Z>8'°

Steinberg, freie Anhohe 1 km siidostl. von Rathsdorf (Triang.) ..... ')'-'i

Michelsdorf, Kirche, nat. Boden (Kof. 69. 458.) 401 '0

oberstes Haus, gegen Dittersbach an der Strasse (Kof. 69. 464.) ^

Meder Johnsdorf, Hauser im Thale am unteren Elide des Ortes (Kof. 69. 452.) ^'*

Schafstall einzelnes Haus, westl. von Johnsdorf (Kof. 69. 453.) .... •' ■'

Mittel Johnsdorf, Hohe der Hauser im Thale (Kof. 69. 441.) 3f* ,

Ober Johnsdorf, holzerne Kapellc, Basis (Kof. 69. 140.) 43O'0

oberstes nordliches Haus (Kof. 69. 439.) i7° I

Marienkirchlein, siidl. von Rothwasser am Klekersberge, Basis (M. M-) *"'

siidlich von Rothwasser am Klekcrs-Berg, Tburmknopf .,

(Kof. 69. 4.14.) ■§%

Klekersberg, AnhOhe siidl. von Rothwasser (Triang.) t).g

Rothwasser, kathol. Pfarrkircbe, Basis (Kof. 69. 420.) „i.a

Tburmknopf (Kof. 69. 421.) 4:! '

Strana horni, hochster Punkt des Weges von Woipersdorf nach Waltersdorf, g

beim Kreuze (M. M. Kof.) (U

181

Weipersd

2a.

23. 24.

Ustesnik,

25.

Plana, ol

26.

Planina,

27.

Kohling,

28, 29. 30.

Olbersdor

n

Seehohe in Metern.

orf, Kirche, Basis (Triang.) 594*0

Hauscr bei Koburg im Tiiale (Kof. 70. 849.) 568-1

oberste Hftusergruppe am nordostl. Ende des Ortes (Kof. 70. 347.) 657-7

llaus im Battel am Wege von Rothwasser nach Zlom (Kof. 69. 427.) 509-7

>eres Haus am Bergabhange (Kof. 70. 346.) 591'0

Anhohe 400 m. sudwestl. von Plana (Triang.) 619-0

nordostl. v. Olbersdorf, oberste Hftusergruppe (M. M ) 604*0

■f, neue Kirche, westliches Thor, Schwelle (Kof. 6!>. 450.) . . . 4225

Thnrmknopf (Kof. 69. 438.) 448-8

Brilcke im Tbale an der Strasse von Laudskron nach Hermanitz

(Kof 69. 44. Bar.) 378'7

44a. Hermanitz.

8, 9

10.

U.

Geogr. Breite : 49° 55' bis 50° 0'

Googr. Lange: 34° 20' bis zur Landesgrenze

Von der bier bezeichneten Bodenflache liegon

in dor Seehohe von 400-500 Meter 0*5 Procent,

500-600 42-8

600—700 52-3

700-800 4-4

Seehohe in Melern.

-botitz, leztes Haus am siidl. Ende des Ortes (M. M.) ....... 498*0

Wachberg, freie Kuppe sudwestl. von Zotkittel (Mfthren) (Triang.) .... 7130

Die Schweden Schanze, westl. von Herbotitz (M. M.) ('-J-5 °

Von Laudon, wostlicli, steinernc Mariensaule an der Strasse nach Hermanitz

(Kof. 69. 46. Bar.) * _ * * *^ ' <}

Chudoba, erstes Haus an der Strasse am sudwestl. Ende (Kof. 69. 48. Bar.) MU i

Ober Hermanitz, Brtlcke an der Strasse nach Schildbcrg (Kof. 69. 49 Bar.) 55b 5 Von Ober Hermanitz, ostlich, huckster Punkt dor Strasse nacli Schildberg

ITT- nn rr\ T) \ blU'o

(Ivor. 69. 50. Bar.) 700.1

Granitzberg, Auhohe sfidlich von Neudorf (Kof. 69. 435.) ™*

Neudorf, Kirche, Basis (Kof. 70. 350.) '*?°,y

oberste Hauserreihe am Waldrande (Kof. 69. 4 34.) / »u l

Schildberg, bci der Kirche (Mfthren) (M. M.) 4b/u

45. Kluky- Roth- Jano vie.

Geogr. Breite: 49" 50' bis 49° 55' Geogr. Lange: 32° 50' bis 33" 0'

Von der Bodenflache dieses Viereckes liegen

in der Seehohe von 200-800 Meter: 12*7 Procent, 300—400 43-4 400-500 43 9

182

Seehohe in Metern.

1. Roztez, Jagerliaus an der Strasse (M. M. Kor.) 365*0

2. U kffze, freie Anhohe 1"2 km. stldwestl. v. RozteB (Jagerliaus) (Triang.) . 422'0

3. Chlistovic, Kirclie, Basis (M. M.) 390*0

4. Maleschau, Kirclie, Basis (M. M.) 334 0

5. Bykan, Kirclie, Basis (Triang.) 369'0

6. Balmo, Hauser mitten im Orte (M. M. Kof.) 412*0

7. Kocourov, Jagerliaus bei Vsesok (M. M.) 440*0

8. Nad lanem, freie Anliiihe 1 km. siidostl. von Balmo (Triang.) 425*0

9. Opatovic, MUhle mitten im Orte (M. M. Kof.) 402*0

10. Roth Janovic, Kirche, Basis (M. M.) 466*0

11. niirdliche Hauser an der Strasse (Hd. 70. 820.) 452*2

12. Hrabcsin, Hauser an der Strasse mitten im Orte (M. M. Kof.) 362'0

13. Dlouke polo, freie Anhohe 2-5 km. siidwestl. von Tfebonin (Triang.) . . . 396'0 II, Tfebonin, Kirclie, Basis (M. M.) 342*0

15. Maly Lomec, die oberen nordlichen Hauser (Hd. 70. 892.) 410*1

16. Mrchoviste, freie Anholie 500 m. nordwestl. von Velky Lomec (Triang.) . 392*0

17. Oumonin, die ostlichen Hauser (Hd. 70. 813.) 338*6

18. St. Johann, Kirche stidlich von Nou-Lliota, Basis (ltd. 70. 828.) .... •"'r',W'

19. Kfesetic, Ortskirche, Basis (Triang.) 320*0

20. Volsan, mittlere Hohe des Ortes (M. M. Kof.) ^77'(i

21. Kluk, Hauser am ostlichen Ortsende (Hd. 70. 904.) 266"?

46. Caslau.

Geogr. Breite: 49" 50' bis 49" 55' Geogr. Lange: 33" 0' bis 33" to'

Von der Bodenflache dieses Viereckes liegen

in der Seehohe von 200—300 Meter 62*8 Proceut 300-400 36*5

loo -500

07

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9. 10. I 1. 12.

i:;.

14. 15. Ki. 17.

Seehohe in Mete^

Oaslau, Bahnhof, Schienen (N. W. I!. Niv.) ^.fji)

Hauptpfarrkirche, Basis (Triang.) "I'r-O

Brttoke beim Stadtteiche (M. M. Kof.) 2' '|!.()

Zuckerfabrik, Basis (Hd. 70. 852.) ^!''0

Philipsbof, Schloss (M. M.) *zi..0

Krchleb, mittlere Hohe des Ortes (M. M. Kof.) Ao.q

Mocovic, Hauser am Bjche (M. M.) Q7&-0

freie Auh'ihe 1*2 km. siidl. der Kirche von Mocovic (Triang) infO

Rambousek, Anhohe 1"4 km. sudostl. von Drobovic (Triang.) ...-•■ qaS'b

Drobowic, obere Hauser (Hd. 70. 770.) ^go'0

Tupadl, untere Hauser beim Teiche (M. M. Kof.) _^.j

Zak, das oberste Haus an der Strasse nacli Tupadl (Hd. 70. 898.) . 007*6

Potech, die ersten Hauser an der Strasse gegen Tupadl (Hd, 70. 877.) ^',4-7

Horka, Kirche, Basis (ltd. 70. 763. 932.) - L%.&

Thurmknopf (Hd. 70. 932.) ^.Q

BraCic, untere Hauser beim Teiche (M. M. Kof.) ' oq^'O

Tisii skiila, Felskuppe in Walde stldwostl. von BraCic (Triang.) . '

1815

18-.

1!)

20.

21.

22.

2;s.

24. 25. 26. 27. 28. 20. 30. 31. 32.

34. 35.

3G.

Seetiobe in Metern.

Strampouch, nordlich davon die Windmuble, Basis (Hd. 70. 955.) . . . 887-6 davon der Meierhpf, an der Strasse nacb Zak (Hd. 70. 88 < .) 809-1

Shofov, St. Mariakirche (Triang.) Vf*«\

Bfezv, sOdvreitl. davon Dodouver Mulile (M. M.) Jrqa

Hrabeiin, Ostrich davon das Jagerhaus, Basis (ltd. 70. 952-) .. 8b9'4

Vystrkov, ostlieh von Bracdc mittlere Hohe der Hauser (Hd. 70. 944.) . auv

Pisek, Gastbaus an der Strasse von Goltscb-Jcnikau (Hd-. 70. 1082.) . . dAV 6

Kfemeu, Meierhof sudostl. von Skrey (MM.) 6A1

Ohrastic, mittl. Ortshohe (Hd. 70. 1038.) - ; °™1

Okfesaneo, Anhohe 400 m. westl. davon, neben der Eisenbahn (Tnang.) J280

HostaCov, bei der Kirche (M. M. Kof.) 990-0

Hostoulic, beim Meierbofe (M. M. Kof.) ' 2

Markovic, St. Anna Kirche (M. M.) . . '• * "_'

Zleb, Grosser Meierhof (M. M. Kof.) '

Strasse an der Brttcke fiber die Doubrava (M. M. Kof.) . «J"

Anhohe Sibenicny vrcb (M. M.) . . 224-0

nilrdl. davon Smolejov Muhle (M- M. Kof.) ^

Skovic, Jagerhaus, Basis (Hd. 70. 849.) 237"0

Koudelov, Meierhof, Basis (Hd. 70. 847.) .

47. Ronov- -Podol.

1.

2.

4.

5.

(I.

7.

8.

9. JO. 11. 12. 13. 14. IS. 16. 17.

G-eogr. Breite: 49° 50' bis 49° 55' Geogr. Liinge: 33° 10' bis 33° 20'

Von der Bodenflache dieses Viereckes liegen

in der Seehohe von 200-300 Meter 25'0 Procent,

800—400 26-3

400-500 34-4

n 500—600 14-0

" 600-700 0-3

Seehohe in Metern.

Vinaf, letzte unterste Hauser an dor Strasse (Mi M.) . ^q q

Bousov, obere Hauser an der Strasse (M. M. Kof.) 2&;K)

Ronov, bei der Kirche (M. M.) >' . 'm, '7ft qqrn orq.o

mittlere Hohe der Hauser an der Chausseo nacb Zleb (Hd. 70. 935.) 2532

sttdl. davon Kofecnicer Mtthle (M. M.) ;i()8.()

Knozie, unterc Hauser (M. M.) ' * ' ' -545-0

Homola, Anhohe 1 km. siidi. von Kuezic (Triang.) . . ?

Skalka, Meierhof, Basis (Hd. 70. 974.) ' ; 81Q.Q

Spitic, obere Hauser an der Strasse (M. M. Kof.) ^^

I'afizov, bei der Kirche (M. M.) ..■••• 353*0

Bestwin, bei der Kirche (M. M.) •••■•.- ' '. ' '\ ' 4.QJW1

1-1 km. nordostl. davon Hegerhaus .m Battel (M. M «5 0

Kubik Duby, die obersten Hauser am Wahlrande (Hd. 70. 969.) . . . 11. 0

Kraskov, bei der unteren Brucke an der Strasse nacb Peklc » (M.M Kof.) 400 0

Kankova hora, waldige Kuppe nordl. von Kubik Dub7_ (M, M. Kof.)- 5500

Sec, Anhohe 200 m nordostl. vom ober.ten llause (Tnang) 556 0

Hauser bei der Kirche (Kof. 71. 120.)

184

Seehohe in Metern-

18. See, Kirchthurmknopf (Kof. 71. 119.) 569*3

19. Zdarec, obere Hauser im Thale (M. M. Kof.) 490*0

30. Hater Pocatek, unterste Hauser ira Thale (M. M.) 385*0

21. TfemoSnic, Hauser an der Strasse (M. M.) 304'0

22. Lichtenburg, Burgruinc boi Zavratcc (M. M.) 5O2'0

23. Zavratec, Wirtbshaus an der Strasso (M. M. Ivor.) 308*0

24. Zbyslavec, 700 m. nordl. davon Jiigerhaus (M. M.) 527'0

25. Krkanka, waldige Kuppe 750 m. slid!, von Zbyslavec (Triang.) 566'0

26. Bucina, Waldkuppe stidwestl. von Kalk-Podol (Triang.) 602'0

27. Kalk-Podol (Podoli), im Thale unter der Kirche (M. M. Kof.) 450'0

28. U obrazku, waldige Hohe 600 m. nordostl. v. Kalk-Podol (Triang.) . . . 507-0

29. Micov, bei der Kirche (M. M.) 5380

30. Tasovie, obere Hauser an der Strasse (M. M. Kof.) 4500

31. Nerozhovic, obere Hauser an der Strasse (M. M.) 454'0

48. Liciboric

Nassaberg.

Geogr. Breite: 49" 50* bis 49" 56' Geogr. Liinge: 33° 20' bis :'3n 30'

Von der Bodenlliiche dieses Vicreckes liegen

in der Seehohe von 200 300 Meter 45 Proeent,

300—400 38*0

400-500 38*5

,, 500—600 24'0

Seehohe in

6.

7.

8.

9, 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23.

Janovic, Hauser im Thale beim Kreuze (M. M. Kof.) . Oejkovic, untere Hauser im Tnale (M. M. Kof.) . . . Smrl, Waldkuppe 400 m. westl. von Zbliznovic (Triang

Deblow, das hiichsle Hans (Hd. 70. 733.)

Rabstein. die obersten Hftuscr (lid. 70. 589.) ....

Sclilossruine westl. davon (M. M.)

Tejnic, obere Hauser (Kof. 71. 127.)

Skrovad, unterste Hauser im Tliale (M. M.) .... Podhora, waldige Hohe 1*5 km. westl. von Skrovad (Triang

Licibofic, Kirche, Basis (Kof. 71. 126.)

Svidnic, beim Kreuze mitten im Orte (M. M. Kof.) . .

Pracov, bei der Kirche (M. M.)

Citkov, obere Hauser (M. M. Kof.)

Iitenin, obere Hauser (M. M.)

Holin bei Kovafov, obere Hauser (Kof. 71. 121.) . . .

Bojanov, bei der Kirche (M. M.)

Brtlcke iiber die Chrudimka (M. M.)

Doutsch Lhotic, Anhohe bei den obersten Hausern (Triang.

Kfizanovic, mittlere Ortshiibe (Kof. 71. 124.)

Samafov, Haus am Ostlichen Knde des Ortes (Kof. 71. 123

Slavic, Jilgerhaus (Kof. 71. 94.)

Lipkov, obere Iliiuser an der Strasse (M. M. Kof.) . . . I'lanina, Anhohe PI km. dstl. v. Lipkov an der Strasse (T

riang.)

Meter"- 346'0 3450 459*0 129-1 365'2 411*0 3«l*3 271-0 386-0 405-6 295-0 352'0 482-0

51 1-0 548'5

4410 427-0 539-0 502 2 507*1 412-1 510 0

561*0

185

Seehohe in Metern.

24. Bohm-Lbotic, oberste lliiuser am Plateau (Kof. 71. 125.) 526-0

25. Hradlst, Hans am ijstliehen Kudo des Ortes (Kof. 78. 49. Bar.) .... 157*8

26. Nassaberg, Kirche, Basis (Triaug.) ' 500*0

27. Meierhof, Basis (Kof. 71. 93 ) 456*1

28. Wochoz, Anhohe 900 m. sudiistl. von Nassaberg (Triang.) 519*0

29. Hiiuser am nordlicben Knde des Ortes (Kof. 71. 97.) 430*6

80. Vobofic, mlttlere Ortshohe (Kof. 71. 100.) 421 -8

Si. Libafi, ostlich davon Teicb (Kof. 71. 06.) :i79'r*

92. Peklo, Muhle, Miililgraben (Kof. 78. 48. Bar.) 366-1

49. Ghrast— Skuc.

(ieogr. Breite: 49° 50' bis 49° 55' G-eogr. Liinge: 33° 30' 33° 40'

Von dor Bodenfliiehe dieses Viereekes liegen

in der Seehohe von 200—300 Meter 31*5 Piorent, 300—400 i 646

400—500 140

1 2 3 4, 5, 6, 7. X. 9.

10.

ll.

12.

13.

H,

15.

1*6.

17.

18.

19.

20.

21.

22.

2:-i

24.

25.

26.

27. 28.

Seehohe in Metern.

Klein Lukawic die oberen ostlichen lliiuser (lid. 70. 596.) 324-6

Bytovany Kirche, Basis (M. M.) 28.r0

Podjabodnik, Anhohe 1*4 Km sfldJ. von Bytovan (Triang.) 331*0

Zajecic, Mtthle mitten im Orte (M. M. Kof.) noari

Chrast, Babnbof, Hohenmarke (Pr. Niv.) 298*09

Kirche, Basis (M. M.) 28.r0

Za rajein, freie Anhdhe 1*9 Km. nordostl. von Chrast (Triang.) Z/r.O

Dobrkov, freie Anlidbe 350 M. dstl. von der Kirche (Triang.) 345*0

Podlazic, Teiehgrabeu nordl. von der Kirche (M. M.) 272*0

Ilorka, bei der Kirche (M. M. Kof.) £°9*"

Zumberg, lliiuser bei der Kirche (Kof. 71. 99.) jj&jj "

VySky, westlich von Zumberg, das oberste Haus (Hd. 70. 667.) .... d8£7

Loucky, am Teichdamm (Kof. 71. 98.) ' * * ™f*

Podlcjstan, Hauser im Thale am oberen Knde des Ortes (Ivor. 11. 101.) . .>84 8

Bosov, freie Anhiihe, 200 Meter nordwestl. davon (Triang.) . . 405 0

Svihov, Haus am sudlichen Ende des Ortes, an der Strasse (Ivor. 71. 10.).) 409*9

Mifetic, Hans am mittleren Teiche (Kof. 71. 110.) •••■•' * * * S1»'i

Dachov, obere Hausergruppe am sudlichen Ende des Ortes (Ivor. 71.108.; 421.

Vysoka paseka, freie AnhOhe 1 Km. ostl. voir Dachov (Triang.) 453*0

Volanka, Haus an der Ostsoite, (Kof. 71. 32.) JJl'J

Kvasejn, raittlere Ortshohe (Kof. 71.111.) * ' * * * ' J"**

Lonka, oberste lliiuser am westlichen Ende des Ortes (Ivor. 71. 10...) . . .ibJo

Ulina, lliiuser beim Krauze mitten im Orte (M. M. Ivor.) . dSb'O

Kostelec, Kirche, Basis (M. M.) * * * * * dbb'°

Lestinka, holzerner Steg uber den Bach nahe dem antereo Knde des Dories

(Kof. 78. 22. Bar.) . . . ^64*0

Trasetin, Hauser im Thale (Kof. 71. 78) *"» »

Skuticko, Dorfwirthshaus (Kof. 78. 26. Bar.) ............ 872*0

Skutifiko, Hohenpunkt 700 Meter nordwestl. md Plateau (Triang.) .... 427-0

186

29. 30. 31. 32. 38. .". I .

36. 36.

SeehOhe in MeterD.

Skala, obero Itausor am Plateau (KoF. 7.1. 105.) 366'0

Pfibylov, mittlere Hohe der Hiiuser auf der Strasse (Kor. 71. 72.) . . . 382*7

Itepanov, Kirche, Basis (Kof. 71. 75.) ; ... . 3l6'6

Skuc, Bahnhof, HOhenmarke (Pr. Niv.) 433'01

Pfarr-Kirche, Basis (Triang.) 416;0

untere Ilauser am nbrdlichen Ends der Strasse naeli Chrast,

Kor. 7.1. 76.) 3701

., hochste Ilauser auf der Strasse nach Richenburg (Kor. 78. 3. Bar.) 434'0

Roubovic, Hauser an der Strasse mitten im Orl.e (M. M. Ivor) 315'0

50. Lu2e-Richenburg.

Geogr. Breite: -19° 50' bis 49" 55' Geogr. Lange: 33° 40' bis 33° 50'

Von der Bodenllache dieses Viereckes liegen

in dor Soeliolie von 200—300 Meter (i'O Procent, 300-400 37-5 400—500 56-5

10. 11.

12. 1-8.

M. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26; 27. 28.

Seehahe in Meter"-

Radim, Mlindung des Annabaches in den Neuschlossbacb (M. M.) .... 281

Voletic, Kircbe, Basis (Kor. 71. 176.) s]°r

Srbec, untere Ilauser (Kor. 71. 68.) . '^:V''

Domanic, obere Hauser (Kof. 71. 67.) ;|7° ,

Luze, die obere Kircbe, Basis (Kof. 71. 63. ct Triang.) . . ..... 3 '"'

Thurmkreuz der oberen Kirche (Kof. 71. 173.) «.«

Hauser in der Nahe der unteren Kircbe (Kof. 71. 188.) fn[\,

Koschumberg, Schlossruine, Basis (Kof. 71. 174.) 3u •'

Hiiuser des Dorfes am nordostliclien Kusse des Berges (Kor.

7L 175.) SJJ.J

Roboun, obere Ilauser am Plateau (Kof. 71. 187.) ° , ,,

Stepanov, Kircbe, Basis (M. M. Kof.) , ... . 38,'v()

Lbota, freie AnhiJhe 200 m. sildl. vom Orte (Triang.) \a>L

Weiss Ri'issel, obere Hauser an der Strasse (Kof. 71. IK2.) w-O

Lazan, Kircbe, Basis (M. M.) a'xtQ

Richenburg, Kircbe, Basis (Triang.) 191O

Schlossthor auf der Brllcke, Basis (Kof. 78. 6. Bar.) . - ;.om)

Krouna Bach, steinerne Brllcke an der Strasse (Kof. 78. 7. Bar.) '...g

Hluboka, obere Hauser (Kof. 70.* 516.) *°g.j

Stfitef, mittlere Hohe des Ortes (Kof. 7.1. 186.)

Chlum, mittlere Hohe der oberen Hauser (Kof. 70. 518.) ,ro-7

Dudychov, Haus am Waldrande (Kof. 70. 513.) ,a^S

Neudorf, Hauser am nordiistlioben Ende (Kof. 70. 509.) .... •■ ,uyO Neusehloss, Bergkuppc, nordlich vom Scblosse, Rurg-Ruinen (Kof. 70. 519.) ().()

bei der Kirche (M. M. Kof.) ','()S.()

Lestina, sudwestliche Hauser am Rtickcn (M. M. Kof.) ' aqO'O

Pfiluka, oberstes Haus (Kof. 70. 523.) ' ^gQ-6

Vysoka, oberste Hauser (Kof. 70. 524.) ,^5-S

Doubravie, obere Hauser (Kof. 71.18.'!.) '

181

29. 30, 31.

32, 33, 34.

Seehohe in Metern.

Javornik, obersto Iliiuser am Rucken (Eof. 71. 194.) 441-2

Libejcina, mittlere HOhe der Hftus.er am Bergrucken (Kof. 71. 74) . . 462-3 Kankova borova, Plateaupunkt 500 M. sudostl. vom Meierhof von Pustina

(Triang.) ; /t7:!'°

Farafstvf, Plateaupunkt 300 m. nordwestl. von Stfemsie (Triang) . . . 445-0

Repnik, Wirthshaus an der Strasse (Kof. 78. 77. Bar.) 440 4

Stfihanov (Zadoli), obersto Mauser beim Kreuze (M. M.) 451'0

Anhohe !•« Km. sfldlioh von dem gleichnamingen Orte (Ivor.

71. 19.'!.) 4,;,;"-'

51. Leitomischel.

Geogr. Breite: 49° 50' bis 49° 55' Geogr. Lange: .'!.'!" 50' bis 34° 0'

2, 3 4 5,

6.

7.

8;

9, 10.

H. 12. 13. ■4. 15. 16. 17 18. 19. 80. 31. 83. 83.

Von der Bodenililehe dieses Vioreckes liegen

in der Seehohe von 200—300 Meter 2*7 Procent. 300-400 , 78-3 400—500 18-7 500—600 (),;!

Seehohe in Metern. Hrusov, letztes ntadliches Hans an der Strasse uach llohenmauth (Kof.

71 i qq 29/2

Bucina, Hauser bei der Kirche (Kof. 70. 531.) 321*1

Cerekve, Kirche, Basis (M. M.) 345-5

Cerekvic. Kirehthurmknopf (Kof. 71. 197.) ...■•••■■• ; ' ' ostlicb davon Brttcke an der Strasse nach Leitomischel im I hale

(Kof. 70. 529.) ,^**

1'eklo, obere Eausergruppe am sttdlichen Ende (Kof. 71. 201.) ova*

Oujezdec, Hftuser am oberen Ends des Ortes (Kof. 70. 527.) a.oj.u

Lhota Sucha, mittlere Ortshohe (Kof. 70. 525 ) |"j».b

Morasic, Kirche, Basis (Kof. 70. 4(10.) * * *• *.' ooa

Fikesnova mez, freie Anhohe 600 M. sudostlieh d. K.rche von Morasic

(inang.j .... r ou ... „~ -nrt \ QQt>.i

Morasic, westlich davon Hftusergruppe „u tfecli Ivocouru (Ivor <v. uo.j mw 1

Ghotovic, Kirche, Basis (Triang.) ; ' ,' ' ' ' ' ,„,,,

Hauser im Thale am slidlieheu Ende (Kof. 70. 502.) 4d4 7

Makau, Kirche, Basis (Kof. 70. 539. et Triang.) . *£* «

Georgeiidorf, oberes Ende des Ortes (Kof. 70. 586.) *■''*

Weuzelsdorf, uuterste Iliiuser im Thale (Kof. 70. 459.) W> *

Rikovic, Iliiuser mitten im Orte (Kof. 70. 541.) ;->•;

Trzek, Antonibad (Kof. 70. 458.) .Jo.> .

Nedosin, Teich: Velky Kosif, Damm (M. M,) ;'^«u

Nedosin, Gestiitthof, Basis (Kof. 70. 457.) 8d» .1

Gross Sedlist, mittl. Ortshiihe (Kof. 70. 462.) °*t <>

I'.eitomischl. Pfarrkircbthurm, Basis (Triang.) . . -

Gasthaus „zur Sonne" an. nordliehen Erde des Ringplatzes ^^

(Kof. 71. 191. Bar.)

Seehohe in Metorn.

24. Leitomischl, Brttcke iiber den Loucka Bach an der Chauss<§e naoh Polioka

(Kof. 70. 21(5. Bar.) 333*0

25. Osikergasse, holzernes Ereuz am oberen Ende der H&nser

(Kof. 70. 450) 364*0

26. Zavadilka, ostl. von Leitomischel, Schflttboden, Basis (Kof. 70. 475.) . . 370-6

27. Osik, Teich am unteren Ende dos Ortes (M. M.) 330-0

28. Hiiiiser im Thale am siidlichen Kudo des Ortes (M. M.) 353"0

29. Benatek, Glockenkapelle im Thale an der Strasse (Kof. 70. 212. Bar.) . . 348*5 .'50. Friedrichsdorfer Fold, freie Anhohe neben der Strasse westl. von Benatek

(Triaug.) 395 0

31. Zahofan, freie Anhohe 1 Km. nordl. von Cerekvic (Triang.) 343*0

32. Bohfiovic, mittl. Hohe der oberen Ilauser (Kof. 70. 463.) 350'2

33. Bousovka, freie Anhohe l'l Km. sudl. d. Kapelle von Bohfiovic. (Triang.) 358*0

34. Kornic, Ilauser bei der Kirche (Kof. 70. 464.) 370*0

35. lllavnov, freie Anhohe, 700 M. siidostl. von Kornic. (Triang.) ..... 386*0

36. Podrybnik (Dubinko), Mfihle (M. M. Kof.) 349*0

52. Bohm. Tnibau.

Geogr. Breite: 49° 50' bis 49" 55'. Geogr. Liinge: 34" 0' 34° 10'.

Von der Bodenllache dieses Viereekes liegen

in der Seehiihe von 300—400 Meter 20*5 Procent,

400—500 57'7

500— 600 21-5

600—700 0*3

2. 8.

4.

5.

6.

7.

8.

9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21.

SeehOhe in Metern.

Vieiiov, mittlere Hohe des Orlcs (Kof. 70. 469.) 434*0

Pudilka bei VIckov, obere Ilauser (Kof. 70. 198. Bar.) 440*0

Zhof, obere Ilausergruppe des Ortes (Kof. 70. 418.) 506,''>

Zhofsky Kopec, freie Anhohe, 500 M. iistl. von Zhof (Triang.) 542"<

Nemcic, Kapelle, Basis (Kof. 70. 1.96. Bar.) 390'0

Sucha, Schaferei (Kof. 70. 476.) . 402*8

Kozlov, HOhe der Ilauser im Thale mitten im Orte (Kof. 70. 417.) . . . 562'C

sttdostl. davon Jilgerhaus (Kof. 70. 416.) •r'8(i'^

Kozlover Berg, 800 M. Ostl. von Kozlov (Triang.) 600 "C

Pazucha, Hans am wostlichen P]nde des Ortes an der Strasse (Kof. 70. 479.) ■''."> ' ',

Strokele, Hftuser am Plateau (Kof. 70. 470.) ^}'b

Jansdorf, Kirche, Basis an der Chaussee (Kof. 70. 185. Bar.) o.fl

Steinseite, freie Anhohe 1*2 Km. Ostl, der Kirche von Jansdorf (Triang.) . ^" \

Mendrik, obere Ilauser (Kof. 70. 545.) 4i,0'()

EOsselberg, 2*5 Km. nordostl. von Mendrik (M. M.) r'88'

1'arnik, Meierhof, mittl. HOhe (Kof. 70. 369.) s96 Q

freie Anhohe 1 Km. nordostl. vom Meierhofe von Parnik (Triang.) „.n%

BOhm. Triibau, Babnhof, Hdhenmarke (Pr. Niv.) io'6

Kirche, Basis (Kof. 70. 363.) •"'*":;.<!

Kirchthurmknopf (Kof. 70. 364.) 'U'.,')

BrUcke iiber den Bach (Kof. 70. 163. Bar.) ...... 3(57

189

Seehohe in Mctern.

22. St. Maria Kapelle, 1'6 Km. siidwestl. vom Bahnhofe Bohm. Trttbau (M.

M. Kof.) 495-0

23. Rybnik, Hausergruppe am Plateau an der nftrdlichen Seite des Qrtes (Kof.

70. 376.) 417'1

24. Schirmdorf, oberste Hauser im Thale beim Walde (Kof. 70. 386.) . . . 455'0

25. Ncuteicli (Zadulka), mittl. llohe der Hauser (Kof. 70. 385. 402.) . . . 425"5

26. Triebitz, Kircbe, Basis (Kof. 70. 169. liar.) *26'0

27. Mtlhlrand, freie Anhohe, 300 M. westl. d. unteren Iliiuser von Triebitz

(Triang.) 450'4

53. Landskron-Thomigsdorf.

Geogr. Breite: 49° 50' bis 49° 55' Geogr. Lange: 34° 10' bis 34° 20'

Von der Bodenfiache dieses Viereckes liegen

in der SeehShe von 300—400 Meter 68 7 I'rocent,

400—500 20-8

500—600 10-2

600-700 0-3

Seehohe in Metcm.

1.

3. '.I

4.

5.

6.

7.

8.

9. 10. 11. 12. 13. 11. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23 21. 25. 26. 27. 28. 29. 30.

Hochkoppe, Waldkuppe nordwestlicb von Rudelsdorf (Triang.) . .

Thomigsdorf, Sattel am Feldwege nacli Rybuik (Kof. 70. 405.) . .

Mebitz, uordostl. davon Bahnwachterhaus Nr. 459, Deckstein (Pr.

Ostl. davon hSchster Punkt der Eiseabahn im Sattel (Kof. 70

Abtsdorf, Sternteicb, Dammhohe bei der Mtible (Kof. 70. 391.) .

mitten im Orte Bauernhof des Schneider (Kof. 70. 397.)

Viehweg, freie Anhohe westl. von Abtsdorf (Triang.)

Konigsfold, Kircbe, Basis (Kof. 70. 395.) *

Grosse Ebene, hochster Punkt am Waldrande nordl. von Komgsield (M Rudelsdorf, Babnhof, Hoheumarke (Pr. Niv.)

Haus im Thale an der Strassenbriicke (Kof. 70. 432.) Landskron, Scbloss, Basis beim Thurme (Triang.)

Ratbhaiisthurmknopf (Kof. 70. 430. 421.). .....

am Marktplatz, Haus in der ostl. Euke, Basis (Kof. 69.

Hauser bei der Spitalkirche, Basis (Kof. 69. 449.) . . Lange Teichmuhle westl. von Landskron, Teichdarmn (Kof. 69. 455.) Schlossberg, westl. von Landskron, Basis des Thurmes (Triang.) .

Haselberg, freie Kuppe nordl. von Rudelsdorf (Triang.)

Zobsee, grosse Bleicbe (Kof. 69. 463.)

Holzberg, waldige Hohe ostlich von Zobsee (M. M. Kof.) ....

Denksaule im Sattel nordl. vom Holzberg (M. M.)

Lussdorf bei der Kircbe (M. M.)

Sichelsdorf, Kircbe, Basis (Triang.)

Babnhof, Hobenmarke (Pr. Niv.) . . . Steineraes Kreuz, am Wege von Landskron nach Lukau (Kof Lukau, Hauser beim Glockenthurme (Kof. 70. 427.) . . .

Hothhubel, Anhohe ostlich von Lukau (Triang.)

Thomigsdorf, Kirche, Basis (Kof. 70 428.)

Lukauer Meierhof, Basis (Kof. 70. 426.)

Tttrpes, obere Hauser im Thale (Kof. 70. 431.)

iiv.) 394.)

69. 4(

M.)

47.)

607-9

546-5

413.52

433*5

421-0

448-3

457-5

504-7

565-0

378-86

355 0

381-8

425-7

376-4

363-2

374-4

435-0

4550

361-4

510-0

495-0

3700

349-0

346-52

376-9

346-0

388-0

370-4

352-0

413-3

190

54. Zbraslavic Trebetin.

Geogr, Breite: 49° 15' Gcogr. Lftngo: 82° 50'

bis 49" 50' bis S30 0'

Von der Bodenflacbe dieses Vicreckes liegen

in der Seebobe von 300 400 Meier 8'2 Proeent,

. 400—500 602 , . 500-600 36'6

1 2. 8 4. 5.

6.

7.

8.

9. 10. 11. 12. 18, 14 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23.

Seehbbe in Metern-

Zbraslavic, Kirebe, Basis (M. M.) 5O2-0

Kirchthurmknopf (Hd. 71. 474.) 5274

Poupil, freie AnhBhe 800 Meter sfldl. von Zbraslavic (Triang.) 541'0

Outescnovic, Mitte des Ortes (Hd. 71. 497.) 483'3

Mitteldorf, freie Anbobe 150 Meter vori den nijrdl. Hiiusern nebcn der Strasse

(Triang.) 609'0

Hranic, Hauser an der Strasse mitten im Orte (Hd. 71. 502.) 472'5

Oobdanec, Kirclie, Oasis (SI. M.) 46r0

Maebovic, freie Anbiibe 400 Meter ostl. vom gen. Orte (Triang.) . . . 54 7 ^

Bela, die stldostlichen Hauser im Tbale. (Hd. 71. 445.) 546

Vrbka, in der Mitte des Ortes an der Strasse (Hd. 71. 449.) 543,9

Tunocbod, Mitte des Ortes (lid 71. 493.) 630'4

Bukovy vrcb, waldige Kuppe 1 Km. nordl. von Trebetin (Triang.) .... 546

Tfebetin, Hauser hoi der Kirebe (Hd. 71. 448.) r»67'''

Dobrovitrov, freie Anbobe am stldwestl. Ende des Ortes (Triang.) .... ^ n

Vickovic, Mitte des Ortes (M. M. Kof.) 47°'"

fteplic, Kreuz bcim Tcicbe (Kof. 71. Bar.) 476^

Bludov, Mitte des Ortes (M. M. Kof.) 450'

Petrovic, Kirebe, Basis (M. M.) 438'U

Zhof, Teicb mitten im Orte (M. M. Kor.) 4i°

Zdeslavie, mitten im Orte (M. M. Kof.) 480'

Janovicky kopec, stldl. von Eoth Janovic (Triang. und Hd 7. 954.) . . ...',

Damiroy, freie Anbohe 400 Meter nordwcstl. vom gen. Orte (Triang.) ,;,.,,

Zboznov, Toichdamm nordl. von Senetin (M. M.) •'" '

55. Goltsch-Jenikau-Habern.

Geogr. Breite : 49" 45' bis 49" 50'. Gcogr. Lange: :S3n 0' 33" 10'.

Von der Bodonflaelie dieses Viereekes liegen

in der Seebobe von 300 400 Meter 211 Proeent, 400-500 74-4 500—600 , 4'5

1. Opatovic, bei der Kirebe (M. M )

2. Krcbleb-Lbota, llegerhaus 700 Meter siidl davon (M. M.) . :;. Zbejsov, lliiuser beim Teiche (M. M. Kof.)

Seebobe ii

i Meters 888-0 415-0 305/0

«d

191

Seehohe in Modern.

I. Clivalovic, untere Hftuser am Baclio (M. M. Kof.) 396"0

5. Cejkoyic, Skalaberg bei deu obersden Uausern (Triang.) 450*0

6. Chlum, obere Hauser (M. M) 469'0

7. Dobrnic, Meierbof, Basis (Hd. 70. 1086.) 4712

8. Roznotin, obere Hauser (Hd. 70. 575.) 538'1

9. Leitina, Bahnhof, Schienen (N. W. B. Niv,) 452-8

10, Okroublik, obersdes Haus (Hd. 75. 1074.) 476-9

H. Kunicer Teioh, 1/4 Km. westlich von Lestina (M. M.) 465'0

12. LeStina, 800 Meter, nOrdl. Wasserscheide zw. Elbe und Sazava(M. M. Kof.) 460-0

13 Vlkanec, Meierbof, (M. M. Kof.) 430'°

'4. Houfka pole, Ankohe V2 Km, stidl. von der Kirche von Vlkanec (Triang.) 445-0

15. ftimovic, obere Hauser (M. M. Kof.) ' 4;52'°

16. Podmok, oberste Hauser im Tbale (M. M.) :5II'°

'7. Goldsch-Jenikau, Babnbof, Schiene (N, W. B. Niv.) 33!)!)

18. Pfarr-Kirohe, Basis (Triang.) ;!75'°

0). VohanCic, Meierbof, Basis (Hd. 70. 987.) 416'7

20. Sduparovic, obere Hiiuser an der Strasso (M. M. Kof.) 350-0

21. Raj, Hauser am nordwestlicbcn Elide des Ortes (Hd. 70. 1036.) .... 342-7

22. Olsinka, middlere Hohe des Ordes (M. M. Kof.) 436'°

2;i. Eriedenau, die ersten Hauser an der Strasse nacb Oliinka. (H3. 70. 992.) L-73'4

24. Kobily blava, Hauser im Thale (M. M.) 4<^ °

25. Ohodnic, Thalpunkt im Orte (M. M.) 4b,,-°

j|6. Ilabern, Kircbe, Basis (Triang.) 4°7"0

27- Moierhof, dsdlicb von der Strasse nacb Friedcuau (Hd. 70. 1085.) 4951

28. westlicb davon der Gieshibler Meierbof (Hd. 70. 1053.) .... 472"8

56. Vilimov-Kohl Pribram.

Geogr. Breita: 49" 45' bis 49° 50' Geogr. Liinge: 33° 10' 33° 20'

Von der Bodenflache dieses Viereekcs liegen

in der SeehObe von 300—400 Meter 426 Procent, 400—500 42'1 500 600 I5'3

SeehOhe in Metern.

7.

8.

9

10. U 12 13.

Kefmanic, Kirche, Basis (Lid. 70. 970.) . '■

Vilimov, Meierbof, Basis (Hd. 70. 964.)

Kloster, bei der Kircbe (M. M.)

Quhrov, beim Schlosse (M. M.)

Daleic, Meierbof, Basis (lid. 70. 999.)

Hostoulie, die sUdwestliehen Bauser (Hd. 70. 10. 18.) Jakubovic, untcrste Hauser im Tbale (M. M.) . . . Zbof, die westlicben Hauser (Hd. 70. 993.) .... '"etrovic, beim Kreuze im Orte (M. M. Kof.) .

%1'nicek, Meierbof, Basis (Hd. 70. 1138.)

Rybnic'ek 200 Meter sUdl davou freie Anhobe (Triang.)

Leikovic, mittlere Hohe des Ortes (M. M.)

Na Kobyle, freie Anhobe 400 Meter nordostl. von Jarosov (M. M.)

351-7

35 1-5 3430 383-0 434-5 424-8 392-0 487-g 450-0 494-0 502 0 500-0 535-0

19.

Seehfthe in Metern.

14. Kohl-Pfibram, Kircbe, Basis (Hd. 70. 998.) 496'7

15. Strazny vrch, Anbobe uordwestl. v. Kohl-Pfibram (Triang.) 511'"

16. Borek, Kreuz mitten im Orte (M. M. Kof.) 4380

17. Spafiie, Strasse boi der Brueke (M. M. Kof.) 338.0

18. Jefisno, westliche lliiuser an der Strasse (M. M.) 381"0

11). Herman, Kirehe, Basis (M. M.) 876'0

20. I'fisecno, beim Meierliofe (M. M ) 402'0

21. Cockovie, Hans an der Strasse am siidlichen Ortsendo (lid. 70. 1183.) . 390'G

22. Viska, die letzten lliiuser an der Strasse uach Neuesdorf (lid. 70 1187.) 384'8

23. Na rouzenfm, freie Anbuhe 1 Km. sildwcstl. von Viska (Triang.) .... 450'0

24. Neuesdorf, bei der Kircbe (M. M.) 411'0

25. Podbofic, die oberen siidostliehen Mauser (Hd. 70. 1188.) 481,2

26. Hojesin, obore Hauser am Plateau (M. M. Kof.) 613'0

27. Cbrudimka Bach, 700 Meter nordwestl. von Oustupek (M. M.) 4750

57. Modletin-Kamenic.

Geogr. Breite: 49" 45' bis 49° 50'. Geogr. Lange: 83° 20' 38° 30'.

Von der Bodenflache dieses Viereckes liegen

in der Scehohe von 300—400 Meter 3-0 Procent, 400—500 IPO 500—600 6(V6 600—700 19-4

1.

2. 3, 4, 5. 6 7. 8. 9.

10.

11.

12.

13. 11.

15. 16 17. 18. li). 20. 21. 22.

Scehohe in Metern.

Malcc, Scbloss, Basis (Kof. 78. 12. Bar.) 396*0

nordl. davon Kapelle am Bergabhange (Kof. 78. 11. Bar.) . . . 444'4

Unter-Lhotka, die siidlichen Hauser (lid. 70. 1180.) 429'»

Uranic, Hauser an der Strasse (M. M. Kof.) 41.0'

Hradiste, Anbobe, sudlich von Hranic (Hd. 70. 1154.) 481'°

Sucha, mittlere Hdhe (Hd. 70. 1194.) 468^

Phflta, mittlere llobe (lid. 70. 1164.) l:itr'

Lhotka bei Klokocov, beim Meierhofe (M. M.) 555""

Kiokocov, 600 Meter sildostl. davon freie Anhdho (Triang.) n&

Businov, mittlere Hohe (lid. 70. 1153.) 'r'8°'g,

Modletiu, Kircbe, Basis (Kof. 78. 10. liar.) 592 '*

Kubatka, Strasse am Bergriicken nordl. v. Malcc am Kreuzwege (Kof. 78. _

7. Bar.) ejJ'J

Lipka, am Plateau, uamittelbar vor dem Scblosse (Kof. 71. 1.) %9

Gross Stfitef, mittlere lldbe (Kof. 71. 13.) &£'i

Klein Stfitef, Forstliaus, Basis (Kof. 71. 12.) ■\^y0

Spalava, freie Anbobe 300 Meter ni'mll. vom Dorfe Spalava (Triang.) . (| "" }

Dorf, die oberen ostlicben Hauser (lid. 70. 1161.) 6*%

Chloumek, die siidostliehen Hauser auf der Anhdhe (lid. 70. 1160.) . ^'' .

Barovie, die siidlichen Hauser (Hd. 70. 1166.) ia-0

Vestec, Hbhe nordl. vom Dorfe Vestec (Triang.) anfrO

Polom, bei der Kircbe (M. M.) °jt.0

Mozdenic, Hauser beim Karpfen-Teiche (M. M. Kof.) ,)d

193

23. Zubfi, Kirche, Basis (Triang.)

24. Trhov-Kamenic, Briicke uber die Chrudimka (Kof. 78. 36. Bar.)

25. bei der Kirche (M. M.)

26. Rohozna, mittlere Ilolie (Kof. 71. 10.)

27. Neudorf, oberstes Haus an der Strasse (Kof. 78. 37. Bar.) .

28. Javorny, mittlere Ortshohe (Kof. 71. 7.)

29. Plassenberg, Kreuz im Walde 1 '8 Km. ostl. von Javorny (M. M.) .

30. Krasny, freie Anh&he 600 Meter westlich vom Dorfe Krasny (Triang.)

81. VrSov, ostlich obere Hauser (Kof. 71. 4.)

32. Pfemilov, Hauser am oberen Ende im Thale der Chrudimka (M. M.)

23. Prosicka, mittlere Hohe der Hauser an der Berglehne (Kof. 71. 3.) .

34. Prosec, obere Hauser (M. M. Kof.)

Seehohe in Metern. 646-0 528-7 540-0 593-9 555-8 592-8 593-0 614-0 543*3 495-0 576-7 590'0

58. Hlinsko.

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

19. 20. 2l.

22.

23. 24.

Geogr. Breite: 49° 45' bis 49° 50' Geogr. Lange: 33° 30' bis 33° 40'

Von dor Bodenflache dieses Viereekes liegen

in dei- Seehohe von 400—500 Meter 29"0 Procent, 500—600 49-0 600-700 22-0

Seehohe in Metern.

Otetin, unterstes Haus am Wege von Krupin (Kof. 71. 114.) 503-0

Strkov, mittlere Hohe der Hauser (Kof. 71. 113.) rqr.n

Vranov, siidl. davon Hegerhaus, Basis (M. M.) 526-8

Bystfie, obere Hauser an der Strasse (Kof. 71. 19.) ° °

Vcelakov, Kirche, Basis (Kof. 71. 21.) ' * . r

Kircbthurmknopf (Kof. 71. 22.) aq^-'i

Vyhnanov, mittl. Hohe (Hd. 70. 1249.) *" [,^

Pfikrakov, mittlere Hohe an der Strasse (Kof. 71. 24.) toO'2

Unter Babakov, Hiiuser am Baehe (Kof. 71. 20.) «14-2

Ober Babakov, die sttdl. Hauser (Hd. 70. 1251.) °

Petrkov, Jiigerhaus (M. M. Kof.) 654-7

Srny, mittlere Hohe des Ortes (Kof. 71. 15.) . " *'

Kvacov, Strasse am westliehen Ende des Dorfos im Thale (Kof. 78 .,4. War.) 5b9 a

freie Anhohe wenige Schritte westlich vom Orte (lriang.) .... oae u

Hlinsko, Bahnhof, Udhenmarke (Pr. Niv.) 569-0

Pfarrkirchthurm, Basis (Triang.) .ft,,n

Gasthaus „Adamek« 1. Stock (Kof. 76. 3 .Bar) . . . . . . obo

Medkovy Kopec, freie Anhohe wenigo Schritte nordwestl. von Medky bei ^__

Hlinsko (Triang.) ' ' .' 571-5

Blatno, mittlere Hohe auf der Strasse (Kof. 76. 4. Bar.) . . o^_»

Plaiian, die mittleren Hauser (Hd. 70.1292.) . -

Kladno, Haus am oberen slidlichen Ende (Kof. 71. 58.) . . .

Dgdova-Berg, freie Anhohe, wenige Schritte nordhch vom Dorfe Dedova ^^

(Triang.) ' ' ' fi5ft-7

Filipsdorf, mittlere Hohe des Ortes (Kof. 71. 47.) . . . . °°° «

Sattel zwischen hier und Chlumetin (Kof. 71. 50.) 673 .,

1 3

194

Seehohe in Metern.

25. Pesava Berg, Anhohe 1*5 Km. westl. von Filipsdorf (Triang.) 697"0

26. Humberg, Haus am Bache (Kof. 71. 53.) 6167

27. Pokfikov, obere Hauser auf der Wcstseite (Kof. 71. 40.) 510'2

28. Raima, Pfarrkirche, Basis (Triang.) 504'0

29. Otienda, obere Hauser (Kof. 71. 34.) 493'0

30. Ober Holctin, sttdwestl. davon, Eisenbalin im Sattel (M. M.) 602'0

31. Miindung der Strasse von Ranna (Hd. 70. 1248) 547-1

32. Unter Holetin, untere Hauser am Ende des Dorfes (Kof. 71. 27.) . . . 4722

33. Mrakotin, Hauser in der Mitte des Ortes (Kof. 71. 82.) 4499

34. Mrakotin Berg, freie Anhohe 1 Km. slldwestl. von Mrakotin (Triang.) . . 529'0

35. Maliny, mittlere Ortshohe (M. M.) 462'0

36. Zd'arec, mittlere Hohe des Ortes im Thale (Kof. 71. 37.) 425'2

37. Mokrejsov, Haus am siidlicben Ende des Ortos (Kof. 71. 33.) .... 424'4

38. Dfeves, ostlieh davon der Meierhof, Basis (Hd. 70. 1254.) 423'5

59. Krouna-Prosec.

Geogr. Breite: 49" 45' bis 49° 50' Geogr. Liinge: 33° 40' 33° 50'

Von dor Bodenflache dieses Viereckes liegen

in der Seehohe von 400—500 Meter 29'1 Prooent,

500—600 41-0

600—700 28-5

700—800 1-4

Seebiibe in Metern-

1. Dolivka, Meierhof, sUdl. Hofthor (Kof. 78. 30. Bar.) 473'8

2. 700 Meter westl. davon freie Anhohe (Triang.) 492'0

3. Lesan, mittl. Hohe des Ortes im Thale (M. M. Kof.) 465*0

4. Spalena Saska, Wirthshaus sildlieh von Leschan (Kof. 71. 42.) 499'7

5. Mifetfn, mittlere Hohe der oberon Hauser am Plateau (Kof. 70. 606.) . . 507-8

6. Bohm. Rybua, obere Hauser im Thale (Kof. 70. 605.) &06"7

7. Otradov, Eirehe, Basis (Kof. 70. 602.) 4900

8. Kirchthurmknopf (Kof. 70. 603.) . &11'9

9- wenige Schritte westl. davon freie Anhdhe (Triang.) 63 ,

10. Krouna, untere Hauser im Thale beim Meierhof, (Kof. 1). 56.) .... 506-"

11. Pfarrkirche, Basis (Triang.) 543'0

12. Oldfis, Haus am Baohe mitten im Orte (Kof. 71. 54.) 525'6

13. Bychnov, Hauser im Thale am untereii Ende des Ortes (Kof. 70. 263. Bar.) 558'0

14. , Wirthshaus „v hateeh" sudlich von Rychnov (Kof. 70. 264. Bar ) 584'0

15. Franzensdorf, freie Anhohe am nordwestlichen Ende des Dorfes (Kof. 70.

598.) 663-6

16. G.^Paseky, freie Anhohe am slidl. Ende von Franzensdorf (Triang.) . . 709'^

17. Wilst Kamenic, Kirche, Basis (Kof. 70. 266. Bar.) 642.6

18- » >, siidostlieh davon Forsthaus, „Bukoviua Rychnovska" (Kof.

70. 267. Bar.) 682-J

19. Skalka, freie Anhohe am nSrdl. Ende von St. Katharina (Triang ) . . - 694'^

20. Martinic, obere Hauser am Riicken (Kof. 70. 611 ) 664'0

195

21.

22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30, 31.

Seehohe in Metern.

Pascka, oberstes Haus „Ko„covina'' an der Strasse nach ProseiS (Kof. 70. ^ ^

508.) . ' H7R-A

Hadovua, freie Anhohe 1'4 Km. slidostl. von Bohm. Rybna 6/b o

ProseC, evangel. Kirche, Basis (Kof. 70. 511.) ' " ' " ^ ' " ' - ?^.q

Zabof, westlicli davon Mtilile am Martinieer Bach (Kor. iO. buy.) . . ooi »

Marienwald, Jagerhaus (M. M. Kof.)

Peralec, Kirche, Basis (Kof. 70. 608. dann 71. 88.) . . •"o

Peralec, wenige Schritte nordl. davon freie AnhOhe Uriang.). .

Zderaz, Hauser an der Einmiindung der Prosecer Strasse (Kor. 70. 514.) 457 7

Bor, obere Hauser (Kof. 70. 512.) ' ' " - .ftC....

Jarosov, hOcbste Hauser in der Mitte des Ortes (Kor. 70. out..; .... *o» i

1-2 Km. stidl. vom Orte freie AnhOhe (Tnang.) - w«y

60. Oujezd-Sebranic

1. 2. 3. 4. 5. 6.

7.

8.

9.

10.

u.

12. 13.

14.

15. 16. 17.

18. ID. 20. 2l. 22

Geogr. Breite: 49° 45' bis 49" 50' Geogr. Lange: 33° 50' 34° 0'

Von der Bodenflache dieses Viereckes liegen

in der Seehohe von 300-400 Meter 4"3 I'rocent,

400-500 601

500-600 31-0

600—700 4-6

Seehohe in Metern.

Volschan, mittlere HOhe der oberen Ilauser (Kof. 70. 504.) . .

Chotenov, freie Anhohe, wenige Schritte nordl. vom Orte (Tnang ,) . . . euju

Budislav, erstes Haus auf der Strasse von Pof.c (Kor. 70. 240. Bar.) . . 499 0

Mtihle am Bache (Kof. 70. 241. Bar.) * 7.5

Stein Sedlist letztes stldl. Haus am Plateau (Kor. 70. 595.) . U „Kabrhelu" einzelnes Haus im Walde am Wege von Stein Sedhst nach

Zimka (Kof. 70. 242. Bar.) ....•- * •„• s ,„fi.0 PofiS, in, Thale an der Strasse bed der Glockenkapelle (Kor. 70. 239. Bar.) 436 0

freie AnhOhe l'l Km. sudOstl. vom Orte (Tnang.) ^4U

Zrnetin, oberstes Haus im Orte (Kof. 70. 592.)

Mladocov, Kirche, Basis (Kof. 70. 596.) ,.

Kirchthurmknopf (Kof. 70. 597.) . .

Desna, Hauser im Thale bei der zweiten Mtthle (M. M. Kor.) 4260

Hauser am Plateaurand (Kof. 70. 58 5.) . ■••■•• ' ....g

Krasnoves obere Hauser am Plateaurande (Kor. 70. &8/-1

Ober Oujezd, oberste Hauser (M. M. Kof.)

Unt. Oujezd, Kirche, Basis (Triang.) '

Meierhof, Basis (Kof. 70. 455.) «J« ^

Neudorf, Meierhof, Basis (Kof. 70. 447.) . . . Friedrichshof Hauser, bei der GlockenkapeUe .(Kof 70._ 222 Bar.) . . . 408 0

Sebranic, Kirche, Basis (Kof. 70. 454. u. 589. und Tnang.) 512 6

Kirchthurmknopf (Kof. 70. 688.) . . °

Pohora, freie AnhOhe Ostl. vom genannten Orte (Tnang.) Ji')

18*

196

Soehfthe in Metorn.

23. Lubua, Briicke an der Strasse (Kof. 70 235. Bar.) 480-0

24. 1-3 Km. nordwestlich davon Jftgerhaus (Kof. 70. 572.) 555-1

25. „Na Zimce", Sattel auf der Strasse vom Zimkateich naeh dem Forsthaus Lubna

(Kor. 70. 244. Bar.) . . 5*0-5

26. „Na Zimce", Teich im Walde siidlieh vou Stein Sedlist, (Kof. 70. 243. Bar.) 564-5

27. KI. Paseky, freie Anhohe 1 Km. siidwestl. von den obersten Hausern von

Lubna (Triang.) q^.q

28. Lesnik, letztes ni'rdl. Haus an der Strasse (Ivor. 70. 226. Bar.) . , . 5440

29. Stfitef, mittlere Hohe des Ortes (Kof. 70. 591.) 534-7

30. Hocbwald, Hauser boim Glockenhauschen (Kof. 70. 575.) 506-0

31. Harich Berg, freie Anhohe 3'1 Km. siidl. der Kirche Lauterbacb (Triang.) 164 0

32. Lauterbacb, Kircbe, Basis (Triang.) 386-0

61. Lauterbach-Zwittau.

Geogr. Breitc: 49" 45' bis 49" 50' Geogr. Lange: 34° 0' 34° 10'

Von der Bodenflache dieses Viereckes liegen

in der Seehobe von 300 400 M:eter 5*0 Procent, 400—500 6L0 500 -COO 34-0

Seehohe in Metern.

1. Lauterbacb, Kircbe, Basis. (Kof. 70. 439. Triang.) 386-0

2. Kirehthurmknopf (Kof. 70. 440.) . . . 423 6

3. Brunnersteig, mittlere Hobe (Kof. 70. 546.) '.'.'. 480'5

4. Stfenic, Kircblein, Basis (Kof. 70. 442.) 450*5

5. Scbneekoppe, waldige Hohe, 3-5 Km. ostl. von Stfenic (Triang.) ... 579*0

6. ITopfendorf, oberste Hauser in der Nahe der Kirche (Kof. 70. 648.) . . 493*4

7. Karlsbrunn, Kirche, Basis (Triang.) 507*0

8- - l'S Km. ostl. davon Dreifaltigkeitskapelle am Wege nach Zwittau

(M. M.) 547-0

9. Die Leiten, waldige Hohe, 2 Km. nordikstl. von Karlsbrunn (Triang.) . . 5860

10. Seifenberg, freie Anbohe 1 Km. siidwestl. von Rausenstein (Triang.) . . . 562 0

11. Gayer, Hauser am westlichen Ende des Ortes (Kof. 70. 184. Bar.) . . . 513*0

12. freie Anhohe, 500 Meter stidostl. von der Kirche des Ortes (Triang.) 517*0

13. Nikel, Hauser an der Chausseebriicke (Kof. 70 181. Bar.) 470*0

14. Bdhm Lotschnau siidliche Hauser (Kof. 70. 657.) 456'2

15. Schwarzer Teich, westl. von der Eisenb. Station Abtsdorf (M. M. Kof.) . 447'0

16. Abtsdorfer Feld, freie Anboht! 900 Meter siidl. d. letzten Hauser von Abtsdorf

(Triang.) 463'0

17. Ilinterfeld, freie Anhohe vvenige Scbritte Ostl. von Neu Waldek (Mahren)

(Triang.) 465'0

18. Mohren, mittlere Hobe des Ortes an der Cbausseo (Mahren) (Kof. 70.

178. Bar.) 486*0

19. Zwittau, I'farrkirche, Basis (Mahren) (Kof. 70. 176. Bar.) ...... 438-0

197

62. Abtsdorf-Kunzendorf.

Geogr. Breite: 49° 45' bis 49° 50' Geogr. Lange: 34° 10' 34" 20'

Von der Bodenfliiche dieses Viereckes liegea

in der Seehohe von 300—400 Meter 34M Procent, 400—500 32-6 500—600 25'4 600-700 7-9

Seehohe in Metern.

1. Abtsdorf, Hiiuser bei der Kircbe (M. M.) 442'°

2. sttdOatl. davon Kreuz am Wege nach Uittersdorf (Kof. 70. 399.) 476-0

3. Ilonnigsdorf, mittlere Hone des Ortes (Kof. 70. 412.) 543 0

4. Blosdorfer Wald, waldige Kuppe stidwestl. von Blosdorf (Mahren) (Tnang.) 649-0

5. Dittersdorf, Hohe der Uauser neben der Kirche (Kof. 70. 483.) . . . . 506-7

6. sttdostlioh, Kreuz am Wege von der Kirche nach Hobenfeld

(Kof. 70. 485.) °48 ;

7. Stillfried, oberste Ostliche Hiiuser beim Walde (Kof. 70. 484.) ... 552-2

8. Ostlich davon Sattel am Wege nach Neudorf (Kof. 70. 488.) . . 578-9

9. Hobenfeld, wostliche Hausergruppe (Kof. 70. 486.) 576-8

10. Wachhugel, Waldkuppe ostl. von Hobenfeld (M. M.) . £06 0

11. Kotzelsdorf, Kirche, Basis (Kof. 70. 490.) . . . 505-1

12. Riesenbodeu, Waldkuppe nordostl. v. Kotzelsdorf (Kof. 70. 489.) .... 623-3

13. Kochusberg, stldl. von Kotzelsdorf, freie Anhohe (Kof. 70. 491.) ... 58d 5

14. Schonhengst, Hiiuser bei der Kirche (M. M.) obbV

15. Mfthr. Hermersdorf, Kirche, Basis (Mahren) (M. M.) ^u

16. Blosdorf, bei der Kircbe (Mahren) (M. M.) «* "

17. Kunzendorf, bei der Kirche (Mahren) (M. M.) . . . . 374 o

18. Mahr. Trttbau, Pfarrkirohe (M. M.) 6i)4c u

63. VoleSna-Ledec.

Geogr. Breite: 49° 40' bis 49° 45' Geogr. Lange: 32° 50' bis 33° 0'

Von der Bodenflache dieses Viereckes liegen

in der Seohohe von 300—400 Meter 26-3 Procent,

, 400—500 . 60-7

500—600 13 0

Hammerstadt, Hiiuser an der Sazava (M. M. Kof.) . . . . . Fiolnik, Waldkuppe 1 Km. nordostl. von Hammerstadt (lriang.

I.

2. _

8. Kfenovic, Iliiuser* bei der Kirche (Hd. 71. 465.)

4. Becha pole, freie Anhohe 1 Km. siidostl. von Kfenovic (Tnang.)

•r>- Luha Berg, Waldkuppe, 500 Meter westl. von Neudorf (Tnang.)

Seohohe in Metern.

. 332-5

. 525-0

, 462-8

. 466-0

. 501-0

198

Seehohe in Metern.

6. Hnevkovic, Kirche, Basis (M. M.) 447 -0

7. Kozla, Kirche, Basis (M. M.) ' 444-0

8. B-Skanske pole, hiichster Punkt der Strasse von Ledec nach Kozla (Triang.) 47L0

9. Pfemelavsko, siidwestlieh von BohumiUc. Ortsmitte. (lid. 71. 404.) .... 44P5

10. Boliumilic, Ortsmitte (Hd. 71. 424.) 416'1

11. Ledec, Kirche, Basis (M. M.) "....... 354-0

12. Hauser bei der BrUcke (Hd. 71. 402.) 349-7

13. Kamenne stado, freie Anhiihe 1-8 Km. ostnordostl. von Ledec (M. M.) . . 499-0

14. Pavlov, Mitte des Ortes (Hd. 71. 427.) 4516

15. Unter-Hradec, die sttdSstlichen Hauser (Hd. 71. 414.) 455-4

16. Horeslavsko, das westliche Haus an der Strasse (Hd. 71. 460.) . 526-5

17. Unter-ProsiCka, obere Hauser (Hd. 71. 456.) '.'.'. 531-0

18. Volesna, die sttdwestlichen Hauser (Hd. 71. 439.) \ " . 451 5

19. Kozlov, Ortsmitte (Hd. 71. 436.) . . . . 524'4

20. Soubof, mittl. Hiihe (Hd. 71. 415.) - ....... \ 4621

21. Vostojavka, Jagerhaus, Basis (Hd. 71. 452.) '.'.'. 517-1

22. Vostojavka, freie Anhiihe 500 Meter nordwestl. von Boubof (Triang.) . . 543'0

23. Jedle, die stidiistlichen Hauser (Hd. 70. 443.) 5182

24. Dobravoda, die Mitte der siidlichen Hauser (Fid. 71. 418.) ..'.'.". 459-5

64. Smrdov-Svetla.

Geogr. Breite: 49° 40' bis 49° 45' Geogr. Lange: 33° 0' bis 33° 10'

Von der Bodenflache dieses Viereckes liegen

in der Seehohe von 300—400 Meter 3'8 Procent, 400-500 46-2

n 500—600 50-0

Seehohe in Metern-

1. Cihost, Kirche, Basis (Hd. 71. 454.) 528'4

2. Vrbic, L2 Km. siidostlich davon Miihle im Thale (M. M. Kof.) . . . . 438 0

3. Borovina, freie Anhiihe l'l Km. sildwestl. v. Kynic (Triang.) .....'. 585-0

4. Vlkanov, mittlere Hiihe des Ortes (M. M.) . 545 0

5. Petershof, freie Anhiihe 400 Meter sildw. vom genannt. Hole (Triang!) .' 548'0

6. Opatowic, die westlichen Hauser (Hd. 71. 413.) 50.3-0

7. St. Johanneshutte, die westlichen Gebaude (Hd. 71. 411.) ....... 500'0

8. Druhanov, mittl. Hiihe des Ortes (M. M. Kof.) . . . . 505'0

9. Zebrakov, waldige Kuppe 600 Meter sildwestl. von dicsem Orte (Triang.) '. 601'0

10. Na pile, nordwestl. von Svfitla, Strassenbriicke im Thale (M. M. Kof.)". 405'0

11. Svetla, bei der Briicke tlber die Sazava (M. M.) .......... 390'0

12. Bahnhof, Schienen (N. W. B. Niv.) 397-5

13. Homole, waldige Bergkuppe 1*6 Km. sildwestl. von Malcin (Triang ) .' . .' 554'0

14. Glashiltte „Dobra voda" (M. M. Kof.) # 498"0

15. Kuncmil, Hauser bei der Briicke (M. M. Kof.) ...... . . ] 458-0

16. Malcin, mittlere Hiihe des Ortes iM. M. Kof.) .'.'.' ' 5150

17. Tis, Hauser bei der Kapelle (M. M.) \ \ 552'0

199

Seehohe in Metern.

18. Knez, sttdlieh davon Kaplickaberg (Hd. 70. 1067.) 681 9

19. Backov, westliche Hftuser an der Strasse (M. M.) . »lb{>

20. Na dileoh, freie Anhohe 1 Km. sttdostl. voa Smrdov (Triang.) 517 u

«. o .-.i-__ ttj_-.v« t>...:.. IW „:„.,.» \ ..... 497 (J

21. Smrdov, Kirche, Basis (Triang.) .

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9. 10. U. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20.

21,

65. Skuhrov-Svina.

Geogr. Breitc: 49° 40' bis 49" 45' Geogr. Lange: 83° 10' bis 33° 20'

Von der Bodenfliiche dieses Viereckes liegen

in der Seehohe von 300—400 Meter O'l Procent,

n 400-500 24-6

500-600 75-3

Seehohe in Metern.

Peklo, freie Anhohe 1-4 Km. westl. von ProseB (Triang.) . . JJ8"0 Minitek, die westlicheu Hftuser am Wege naeh Habern (Hd. 70. lOfcO.) 490 8

Jifikov Mtihle, sttdOstl. von Miratek (M. M. Kor.)

Vepfikov, mittlere Hohe boim Teiehe (M. M. Kor.) ™J«

Steinsdorf, untere Hftuser im Thalc (M. M. Kor.) . .

Vyzab, freie Anhohe 500 Meter nordwestlich von Vesela (Triang.) . ->»*£

Sedletin. mittlere Hohe des Ortes (M. M. Kor,)

Skuhrov, Hftuser bei der Kirche (M. M. Kof.). •■••■■ J°?.g

Ochsenberg, freie Anhohe 1'5 Km. sttdl. von Volesna (Triang.) 585 0^

Deutschbrod, Bahnbof, Hohonmarke (Pr. Niv.) 4g0.0

Ober Kraupen, untere Mtihle (M. M. Kof.) . . . . 484-14

Rosohatec, Haltestelle der Eisenbahn. IlOheumarke (Pr. Niv.)

Cachotin, Feld 300 Meter westl. vom genannteu Orte (iriang.) ....

Jilem, die Hftuser am nordwestlichen Ende (Hd. 70. 11-b.) ^ g

Glashtitte, mittl. Hohe (Hd. 70. 1113.) . . . . Rankov, Feld, 200 Meter sttdl. vom genannten Orte (lnang;

Svina, Hftuser im Thale mitten im Orte (M. M. Kor.) ^ q

Nejepin, untere Hftuser (M. M.) ' ^l4.2

Klouzow, untere Hftuser (Hd. 70. 1151.) . . u '• '/H/ Kohoutov, etwa 500 Meter sudlioh vom Ort das ostliche Haus, Basis (lia . ^^

70. 1175.) ' ' 427.0

Skuhrovec, Meierhof, Basis (lid. 70. 1208.)

66. Chotebof-ZdireC.

Geogr. Breite: 49° 40' bis 49" 45' Geogr. Lange: 33° 20' bis 33° 30'

Von der Bodcnflftche dieses Viereckes liegen

in der Seehohe von 300-400 Meter 0-8 Prooent,

400—500 13'1 " " 500-600 83-5

» " 600-700 3 2

200

1.

2. 3.

4. 5.

6.

7.

8.

9. 10. 11. 12. 18. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24.

Seehobe in Metorn.

Chotcbof, Bahnhof, Hohcnmarke (Pr. Niv.) . 549-85

Pfarrkirohe, Basis (Triang.) ' 519-0

ChotSbof, Meierhof, westlioh vom Scbloss, Basis (Hd. 70. 1142.) .' '. ' 497'3

Doubravka Thai, untere MUhle beim Jagerhause von Lhotka (M. M.) .' . 428"0

obere Mtihle beim „Ccrtovy stolek" (M. M.) .... 5100

Kromesin, Meierhof, scheinb. Basis (Hd. 70. 1193) .... 441-2

Libie, Kirche, Basis (M. M.) ' 425-0

Bezdekov, untere Hauser am Bache (M; M. Kof.) ...... j.20'0

Malochin, die siidwestliehen Hauser (lid. 70. 1216.) ....... 544'4

Homole, Anhahe 300 Meter JJstl. von Malochin (Triang.) ...... 586'0

Markwatic, die riordlichen Hauser (Hd. 70. 1213.) 5^5-3

Bilek, BrUcke uber die Doubravka (M. M. Kof.) ........ 534 0

Ober-Vestec, das oberste Haus (Hd. 70. 1172.) . 662-5

Stikow, mittlere Hohe (Hd. 70. 1170.) 6041)

Slavikov, mittlere Ortshohc (M. M.) " ' 593.0

U Babylonu, Anhohe 700 Meter stidostl. von Rovn6 (Triang.) . . . . . 602'0

Na kopcicb, das oberste Haus (Hd. 70. 1212.) 585-6

Ober Studenec, bei der Kirche (M. M.) 513-0

5;direc, Bahnhof, Hohenmarko (Pr. Niv.) ' , 559 74

^direc, mitten im Orte an der Strasse (Kof. 76. 35. Bar.)' . .' .' .' 548'0

Ransko, am Teiehdamm nftchst dem Hochofen (Kof. 76. 34. Bar)" 557 0

Stfizov, bei der Kapelle im Ort (M. M.) ' 564*0

Focatek, untere sildliche Hiiuser (M. M. Kof.) . . . '. . 572 0 freie Anhohe 900 Meter nordostl. vom genanuten Orte (Triang.) 615'0

67. Kreuzberg-Kamenicek.

Geogr. Breite: 49° 40' bis 49° 45' Geogr. Lange: 33° 30' bis 33° 40'

Von der Bodenflache dieses Viereckes liegen

in der Seehiihe von 500—600 Meter 1T0 Procent

600-700 ,

81 6

700—800 ,

7-1

800—900

03

1. Kreuzberg, mitten im Orte an der Strasse (Kof. 76. 30 Bar)

Kirche, Basis (M. M.)

freie Anhohe, 700 Meter nordostl. vOm Orte (Triang )

VOjnomestec, Kirche, Basis (M. M.)

•Tagerhaus, 700 Meter westl. vOn der neuen Glashtitte (M. M.) '. 6. Chlum, untere Hauser an der Strasse (M. M. Kof.)

Sechohe in

Studnic

Studnic,

Hiiuser bei der Briicko Uber den Bach (M. M. Kof.) felsige Anhohe, el.wa 600 Meter mirdlich vom Ort (Triang.) 9. Zadni skalka, felsige Anhohe, T2 Km. siidwestl. von Studnic (M. M.)

10. Pfedni skalka, felsige Anhohe, 800 Meter westl. von Studnic (M. M.)

11. Johannisbad, mittlere Hohe (Hd. 70. 1257.)

12. Hammer, Brticke Uber die Chrudimka (Kof. 76. 23. Bar.) . . . .

Metcru- 581-5 591-0 659-0 585-0 670-0 594-0 615-0 678-4 684-0 692-D 646-7 584'2

201

13. 14. 15. 16.

17. 18. 19. 20. 21. 22.

23. 24. 25. 26.

Seehohe in Metern.

Zalibeny, siidostlich die Podcernowsky Mtthle (Hd. 70. 1267.) 608-8

Vortova, untere Hauser unweit dem Teiche (Kof- 7b. 20. isar.j o** * LUotky, die westlichen Hauser (Hd. 70. 1264.) . . > Lhotky freie Anhohe wenige Schritte sttdostl. vom Orte (Tmng.) .... «

Jagerhaus, westlich von der Mtthle Kuchyn (Kof. 76. 17. Bar.) . 678 0 Kuchyn Muhle, luirdwestlich von Heralec (Kor 76. 16. Bar.j

Heralec, untere Hauser am Schwarzawa Baohe (Kof. 76 14. Bar.; . . . o*o v

Kirche, Basis (M. M.) ' ' ' ' ; ' 714-0

Otrok Berg, waldige Kuppe 2* Km. sttdwestl. von Heralec (M. M.) ... 7140

Kamenny vrch, waldige Kuppe 2 Km. westL von der Heraleoer Glasbutte ^

Krejcar, sttdS'von Kamo'nieek, Wirth'shaus „na zastW' (Kof. 76. 9. Bar) 632-4

Jenikau, Strasse nach Svratka am unteren Ende des Ortes (Kor. 76. 7. Bar.) 636 6

KameniCok, bei der Kirche (Kof. 76. 8. Bar.) . - - " ._-_ (Ihlumetin, freie Anhohe, wenige Schritte westl. vom Orte (.rnang.) ...

68. Svratka-Wiist Rybny.

Geogr. Geogr.

Breite : Lange :

49° 33°

40' bis 49° 45' 40° bis 33' 50'

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Von der Bodenrliiche dieses Viereckcs liegen

in der Seehohe von 500-600 Meter 1P4 Procent, 600—700 53-8. 700-800 34-8

Seehohe in Metern.

Oachnov, siidwestlich davon hochster Punkt am Rttcken im Walde (Kof. ^

70. 618.) . 645-0

bei der Brtlcke im Tnale (M. M. Kor.) nQtQ

Svratouch, oberste Hauser im Sattel M. M. Kor) . . .

Otava, freie Anhohe 500 Meter nordosth vom Battel von m Ur g )

Svratka, Briicke an der Strasse naeh Nemeeky (M. M. &or.) ^ bei der Kirche (Kof. 76. 12. Bar.) . . . Q

Karlstein, freie Anhohe ,1-9 Km ^ « £r S^Sahren) (Triang.) 684-0

Bfezovy vrch, freie Anhohe 900 Meter osu. you 61().0

Kfizanky, Mtthle mitten im Orte (M. M. Kor.) ^ 750<()

Pernicky Fels, ostl. von Kfizanky (M. M) - 554.n

Krasna, Kirche, Basis (Mahren) (M MO ^ r- -_ ^ 566_9

Bfezina, Hauser im Svarcava Thale bcim vv Q

Pandrat-Borg, nordlich freie Kuppe wes_tl.cn von Telcci (Hor. ) ^ q

Wttst Rybny, Kirche, Basis (M. M. Kor, .681-2

Domasek, Jagerhaus, Basis (Kor. 70. b*W . -^ j —^ ^ } _ 759.Q

Keller-Berg, waldige Kuppe 1 5 Km- n0™wesuj , # 70()-7 Blatina, sildlichste Hausergruppe (Kor- 70. b4i.)

, i^r, -Rriicke an der Strasse von Policka (Hoi.

Cerkitel bei Set. Katharinaberg, brttCKe an ^^

70. 258- Bar.)

202

69. Policka.

Geogr. Breite: 49° 40' bis 49" 45' Geogr. Lange: 33° 50' bis 34° 0'

Von der BodenfUiche dieses Vicreckes liegen

in der Seehohe von 500—600 Meter 55*8 Procent, 600—700 43-4

,, ,. 700—800 0-8

Seehohe in Metcrn-

1. Zalenda, freie Anhohe 1'6 Km. nordnordostl. d. Kirche von Borova (Triang.) 652'0

2. Brcitenthal, Bach mitten im Orte an der Strasse (Kof. 70. 233. Bar.) . . 510*0

3. Borova, Kirche, Basis (Kof. 70. 272. Bar.) 602*5

4. Ullersdorf, am unteren Ende des Ortes bei der hi'lzernen Briicke (Kof. 70.

273. Bar.) 558*0

5. Lutz-Berg, freie Anhohe nordl. von den obersten Hiiusern von Teleci (Triang.) 737'0

6. Teleci, Hauser am unteren Ende des Thales (Kof. 70- 629.) 525*1

7. stcinerno Briicke an der Strasse unterhalb der Kirche (Kof. 70.

285. Bar.) 574*0

8. Hauser am oberen Ende des Thales (Kof. 70. 632.) 627*1

9. Borovnic, Meierhof, nordl. Basis (Kof. 70. 628.) 525*0

10. Kurau, Kirche, Basis (Kof. 79. 24.) 560*0

11. oberstes Haus am siidlichen Ende des Ortes (Kof. 70. 626.) . . . 590*8

12. Baumgartcn, Kirche, Basis (Kof. 70. 279. Bar.) 546*0

13. ostlich davon Hausergruppc „u Jclinku" holzornes Kreuz (Kof.

70. 557.) 628*5

14. Miiller Berg, freie Anhohe 400 Meter nordwestl. von „Jelinek" (Triang.) 652*0

15. Alt Steinsdorf, Miindung des PoliCker in den Ullersdorfer Bach (Kof. 70.

278. Bar.) 536*5

16. Poligka, Pfarrthurm, Basis (Triang. Kof.) 554*7

17. Pfarrthurmknopf (Kof. 70. 622.) 617*5

18. r Rathhausthurmknopf (Kof. 70. 552.) 591-6

19. Schlesinger - Gasthaus, am Marktplatz, Basis (Kof. 70. 230. Bar.) 552*5

20. wcstlich die Scheunen auf der Anhohe (Kof. 70. 554.) .... 568*1

21. sildlich der Stadtteich, Dammkrone (Kof. 70. 277. Bar.) .... 545*0

22. Mariahilfbad (Kof. 70. 555.) 560*4

23. Velky vrch, freie Anhohe, 2 Km. nordl. von Policka (Triang.) 603*0

24. Velky vrch, hoclister Punkt der Strasse nach Leitomischl. (Kof. 70. 563.) 597*4

25. Hana, oberstes Haus an der Strasse nach Policka (Kof. 70. 227. Bar.) . 568*0

26. Lettenhiibel, freie Anhohe 1*3 Km. nordl. von Laubendorf (Triang.) . . . 616*0

27. Laubendorf, Meierhof (Kof. 70. 562.) 571*4

28. Kirche, Basis (Kof. 70. 623.) 600*5

29. Biegersdorf, Hauser bei der Kirche (Kof. 70. 579.) 599*1

30. Kirchthurmknopf (Kof. 70. 578. 625.) 626*4

31. siidwestlich davon hochster Punkt der Strasse nach Schonbrunn

(Kof. 70 581.) 661*6

32. Schonbrunn, Kirche, Basis (M. M.) 599*0

203

70. Rothmuhl bei Zwittau.

Geogr. Breite: 49° 40' bis 49° 45' Geogr. Lange: 34° 0' bis 34° 10'

Von der Bodenflache dieses Viereckes liegen

in der Seehohe von 300—400 Meter 0'5 Procent,

400—500 . 47-7

500—600 27-7

600-700 24-1

Seehohe in Meteru.

1. Blumenau, Kirclie, Basis (Kof. 70. 650.) 565'2

2. Kieferkratschen, Strasse beim Wirtshause (Kof. 70. 296. Bar.) 584'0

3. Kirchengrund (Tafelried), freie AnhOhc nordwestl. d. Kirche von Stangendorf

(Miihren) (Triang.) 559'°

4. Stangendorf, Kirche, Basis (Miihren) (M. M.) . . 474'°

5. untere Hauser am siidostlichen Ende des Ortes (Kof. 70. 661.) 438'8

6. Laubendorf, siidOstlich davon, Sattelhoho am Wege nach Dittersbach (Kof.

70. 653.) 650-0

7. Mahr. Rothmulil, Kirche, Basis (Mahren) (Triang.) 462t)

8. Jagerhaus am Leopoldsberg wcstlich von B. Rothmulil (M. M. Kof.) . . . 598'0

9. Findeis Berg, Waldkuppe westlich von Dittersbach (Triang.) 684'1

10. Drascbersberg, freie Anhobe Ostlich von Dittersbach (Triang.) 684'4

U. Dittersbach, Kirche, Basis (M. M.) 579-°

12. Neu Rohozna, Wirtshaus am nOrdl. Ende an der Strassen-Kreuzung (M. M.) . 597'0

13. Greifendoff, Kranzl bei der Kapelle (M. M. Kof.) 4°8'0

U. Bohnau, Garten des Pfarrhauses (Kof. 79. 11. Bar.) 442'0

15. Brlisau, Babnhof, Schienen (Mabren) (Kof. 79. 6. 7. 10. Bar.) 377"0

Berichtigung: Auf S. 150 bei Nr. 26. Koniggratz soil stehen die HObenzahl 232-0 anstatt 230-0.

Nachtrag: (Niv. d. Landesing.) bedeutet: Nivellement der Ingenieure des ■Landesausschusses.

Zu S. 167. Nr. 24. Huckster Wasserstand d. Elbe bei der Uberschwemmung v' J. 1891 .... 21820 M.

Hohe Mense

Kleine Deschnaj-K. Dobre

Qrosse Deschnaj-K.

Kreisel-Berg

Stiebnitzer Berge

Aufim

,r--.~ -

K. Bellmann phototyp.

Das Adlergebirge von den Hohen siidl. v. Opocno gesehen.

Ober-Lipka

Klappersteine

Ober- und Nieder-Mohrau

Gr. Schneeberg

Orosse Diirre Kuppe

Glasdorfel

Klein Mohrau

Woitzdorfer Berg (Sauberg)

K. Bellmami phototyp

Oebirgsstock des Grulicher Schneeberges vom Marienberge bei Grulich gesehen.

LANDESDURCHFORSCHUNG VON BOHMEN. SECTION VI. Holienkarlc mit 25 Meter Schichtcn entw. u.^ez von Prof. W C.Kofistka.

Hohanskala

Sahohs' in

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Ausgefiihrt in. der Lithogr. Anstalt von Jos. Farskv in Pracj.

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II. Ill

I. Topographische Abtheilung.

rzeichniss der in den J. 1877—1879 vom k. k. mil.-geogr. Institut trigonometrisch bestimmten Hohen von B6hmen herausgegeben von Prof Dr. Karl Kofistka una Major R. Daub leb sky von Stemeck K 3G0

II. Geologisclio Abtheilung.

licit. Petrograpbische Studien an den l'h o no li thges toinen Bohmens von Prof. Dr. Em. Boficky. Preis K 2'—

Heft. Petrograpbische Studien an don Melaphyrgesteinen Bohmens von Prof. Dr. Em. Boficky. Preis K 2'—

Heft. Die Gcologie des bohmischen Erzgebirges (I. Theil) von Prof; Dr. Gustav Laube. Preis K 4

III. Botanische Abtheilung.

odromus der Flora von Bohmen von Prof. Dr. Ladislav Celakovsky. (III. Theil Schluss.) Preis K 4'80

IV. Zoologisclio Abtheilung.

Heft. Die Myriopoden Bohmens von F. V. Rosicky. Preis K 120

! Heft. Die Cladoceren Bohmens von Bobuslav Jiellicb. Preis K 320

V. Chemisch-petrologische Abtheilung.

emeute einer neuen chemiscb-mikroskopischen Minera 1- und G esteinsanalyse von Prof. Dr. Boficky. Preis K 2'80

No. l.

So. 2.

No. 8.

No. 4.

No. 5.

No. (',.

VIE It T E Ft BAN F>.

Studien im Gebiete der bohmischen Kre ideformation. Die Weissen

berger und Malnitzer Schichten von Dr. Anton Fric. Preis K 6"—

Erl auterungen zur geologischen Karte der Umgebungen von Prag von

J. Krejci und R. Helmhacker . . . . _••.•• ~ ; K i);—

Prodromus der Flora von Bohmen von Prof. Dr. Ladislav Celakovsky

(IV Theil.) Nachtrage bis 1880. Verzeichniss und Register K 480

Petro logische Studien an den Porphyrgesteine n Bohmens von Prof. Dr. Em. Boficky und Jos. Klvaiia . . . . . . . . . . . K :!',i0

Flora des Flussgebietes der Cidhna und Mrdlina von Prof. Ed. Pospichal-

Iv u

Der Hangondflfitzzug i m Schlan-Rakonitzer Steinkohlenbecken von Cja r 1 Feistmantel K 4--

No. i,

No. 2.

No. 8. No. 4, No. 6.

ptNPTER E A N O.

Erlauterungen zur geologischen Karte des Eisengebirges (Zelezne hory) und der angrenzenden Gegenden i m 6 s 1 1 i c h e n Bohmen von J. K r ej c i und

l!„ Helmhacker . . . . ._. K 4

Studien im Gebiete der bohmischen Kreide formation. 111. Die Iser-

schichten. Von Dr. Anton Fric. .K6'-

Die mittelbohm. Steinkohlenablagerung von C arl Feistmantel. . . K 2-40 Die Debermoose (Musci Hepatici) Hohmens von Prof. Jos. Dedecek. K 2'— irographisch - ge o tektonis che Ubersicht des silurischen Gebietes im littleren B6hmen. Von Johann Krej 61 und Karl Feistmantel . . . K 4--

Jh. Von Dr. A. Ilansgirg. K 2'80

Ore

No. 6. Prodromus der Algenflora von Bohmen. I.

No. i.

No. No.

8.

No.

4.

No.

5.

No.

6.

S E O II S T E Ft E A N O.

iiliev die 'i or fin oo re Bohmens in naturwissenschaftlicber und national- okonomiscber Beziehung mit Berucksichtigung der Moore der Nachbar- lander. Von Dr. Fr. Site n sky. I. Abtli. Naturwissenacliaftlicher Theil. . . . K 5fi0

Die Sii'sswasserbryozoen Bohmens. Von Josef Kafka K 2-40

Grundztlge einer Hyetographie des Konigreiche s Bohmen. Von Dr. F. J.

S t ii (I n i t* 1c *t .# ...■•••••••• J-V o

(looloo-io'des bohmischen Erzgebirges. II. Theil. Von Dr. Gustav C. Laube.

B K 5'—

Untersucliungen fiber die Fauna der Gewilsser Bobmens. I. Metamorphose

der Tricbopteren. I. Serie. Von Fr. Klapalek K 240

Prodromus der Algenflora von Bohmen. I. Th. Forts. Von Prof. Dr. Antpn H a n sg i r g '^ "'""

No. 1.

No. 2.

No. 3.

No. 4.

No. 5. No. 6.

No. 1,

No. 2.

No. No.

No. No.

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Die Flechten der Umgebung von Deutschbrod von Jos. Novak. . . K 2.— Studieu im Gebiete der bohmischen Kreidef orinatio n. IV. Die Teplitzer.

Schichten Von Prof. Dr. Ant. Fric K 0— -

Uber die chemische Zusammensetzung versehiedener Acker erden und Gesteine Boh id en's und tiber ihren agrono mischen Worth. Von Dr. Jos.

II an am an n ... K 4*-j

Die tertiiiren Land- und Suss was ser-Conchy lien des nordw. 1! oh men von

Gottlieb Klika v K 4'80

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Geologische Karte von Bohmen. Section VI. Entworfen von Prof. Job Krejci. Mit Erlauterungen von Prof. Dr. A. Frio. Preis K 440

A O XI T E B, B AND.

Obersicht der Thfttigkeit der naturw. Landcsdurchf orschung v. J. 1S64

bis 1890 von Prof. Dr. K. Kofistka K W

Dntersuchungo n der Fauna d. bohm. Gewasser; II. Fauna d. bohm. Teichfl

von Jos. Kafka K 2-40

Monographie der Ostracoden Bohmens. Von Wenzel Vavra . . . ft 5'2U Prodromus der Algenflora von Bohmen. Zwoiter Thoil. Von Prof. Dr; Anton

Hansgirg K 6'"j"

Recent e und fossileNagethi ere Bohmens. Verfassc von Josef Kafka. K 4'4u Unters uchungen uber die Fauna der Gewasser Bohmens. I. Metamorphose der Trichopteron. II. Serie. Von Prof. Fr. Klapalek K S'BO

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No. No. No. No.

:;.

4.

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Studien im Gebiete der bohmisehon Kreide form ati o n. V Priesener

Schichten. Von Prof. Dr. Ant. Fri<5 K 6'-"

U n t e r s u ch u n g e n ii b or d i e F a u n a d e r G e w a s s e r B o h m o n s. IV. D i e T h i e r w e 1 1 d e s Unter pocernitzer und GatterschlagerTeicb.es als Resultat der AT' beiten an der iibertragbare n zool Ogischen Station. Verfasst von Prof. Dr.

Ant. Frio und Dr. V. Vavra K fr—

Das Mo Ida n thai zwischen Prag und Krai up. Fine petrograph. Studie von Jo set

Klvana K 8'7"

Die chemisch e I! escb aff enheit der fliessenden Gewiiss or B ohmc ns. I. Then.

Hydrochemio des Egerflusses. Von Dr. Jos Hanamanu K •!

Das (istliche Bohmen orograph. u. hydrograph. geschildert m. einer llohen-

schichtenkarte Section VI. von Prof. Dr. K. Kofistka K 9'—

Geologische Karte von Bohmen Section III. Entworfen von Prof. Dr. Ant. Fj'lC und Prof. Gustav 0. Laube K 5~" '

y. E I I N rV E It. B A IV D.

No. 1. Geologische Karte von Bohmen. Section II. Entworfen von Prof. Dr. An I. Fri<j

und Prof. Dr. Gustav C. Laube K 5*WJ

Das ostbohmische Miociin von V. J. Prochazka . . K °'-~

Untersuchungen fiber die Fauna der Gewasser Bohmens. III. Untersucbung

zweier Bohmerwaldseen, des Schwarzen und des Teufelssees. Durchgefiihrt auf der &j?e

tragbaren zoologisclien Station. Von Prof. Dr. Ant. Erie und Dr. V. Va>ra . K »'"

No. 4. Studien im Gebiete der bdhmichen Kreideformation. VI. Die Ohlomek'-1

Schichten. Von Dr Ant. Erie K 6'-"

Die chemische Bcschaffenheit der fliessenden Gewasser Bohmen3, II. Theil. Hydrochemio der Elbe. Von Dr. Jos. Hanamanu K o'—

No. No.

No.

No. No. No.

No. No.

8.

4.

EILKTEFt BAN I>.

Uber die Bodenbeschaff enh eit und das Nahrstoffcapital bohmischer

Acker erden. Von Dr. Jos. Han am an n K *"~

Studien im Gebiete der bohmischen Kreideformation. Von Prof. Dr. Anton

FriS und Dr. Edwin Bayer K 8

Untersuchungen uber die Fauna der Gewasser Bohmens. V. Untersucnung des ElBeflusses und seiner Altwasser. Durchgefiihrt auf der iibertragbaren zoologiBClie

Station. Von Prof. Dr Ant. Fric und Dr. V. Vavra i > n

Geologische Studien aus Sudbiibmen. I. Aus dem b Ohmisch-mahriscne Hochlande. Das Gobiet der Oberen Nezarka. Von J. N. Woldfich . Iv '*. , Studien iiber die Permschichten Bohmens. I., II., III. Umgebung von ''"J misch Brod, Wl aschim und Lomnitz. Von Johann Jos. Dane k. . . K "

rSi W O L F1 rr E J t BAND.

No. 6. Geologische Karte von Bohmen. Sektion V. Weitere Umgebung Prags bearbeite und mit Erlauterung verschen von Prof. Dr. Philipp Pocta r> . K •'• '

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l'UBLICIRT VOM

GOMITE FOR DIE LANDESDURCHFORSCHUNG YON BOHMEN

SECTION III.

UMGEBUNG YON EISENBROD, JIC1N BIS BRAUNAU UND NACHOD.

KNTWORFEN VON PROF. ANT. FRIC und PROF. GUST A V C. LAUBE.

ARCHIV DER NATURWISSENSCHA.FTLICHEN LANDESDURCHFORSCHUNG VON BOHMEN.

(IX. Band, Nro. 6.)

PEAG.

DRUCK VON Dr. EDV. GREGR. KOMMISSIONS-VERLAG VON FR. RIVNAC

188S.

VORWORT..

Von der von Prof. Krejci begonnenen geologischen Karte von Bohmen erscbien das erste Blatt Section VI. Umgebung von Kuttcnborg bis Bohinisch Trtibau ini Jahre 1891 als Nro. 6. des VII. Bandes des Arcbives dcr naturwissen- schaftlicheD Landesdurchforschung von Bohmen und zwar nacb deni Todc des Prof. Krejcf init Erlftuterung voni Dr. A. Frifi.

Als Fortsetzung des in dem angebabnten Wcge begonnenen Werkes stellten Prof. Dr. A. Fric und Prof. Dr. Gustav C. Laube weitere zwei Blatter Section II. und III. zusammen und zwar der Erstcre das Urgebirge, letzterer die Sedimentfor- mationen, wobei aucb Dr. Phil. Pocta behilfiich Avar. Die Betheiligung des Prof. Dr. 0. Feistmantel an den letzteren Arbeiten, die seiner Zeit in Aussicht stand, wurde dureh dessen bedauerlichen Tod vereitelt. Mit Riicksickt darauf, dass die einzelncn Sectionen audi einzeln verlangt werden diirften, wurden aucb die Erlau- terungen derart redigirt, dass sie ein selbststftndiges Ganze bilden, da s;e sonst bei Berufung auf die Ki-liiuternngen zu den anderen Sectionen liickenhaft er- scbeinen wurden.

Dadurch wurden Wiederholungen unausweiebbar, die aber der Besitzer der samintlichen Sectionen wolil entschuldigen wird.

Sebr wold wurde bei der Fertigstellung der Karten gefuhlt, dass der Maasstab ein zu kleiuer ist, um das Detail, welches die Arbeiter der Landerforscbung aufsammelten, darauf verwerthen zu konnen und es mogeu dessbalb diese Blatter als vorlaufige Orientations-Behelfe betrachtet werden, bis ausgiebige Mittel die Her- ausgabe der geologischen Karte in grossem Maasstabe ermfiglioheu werden, dercn Ausarlieitung aber gut situirten Kriiften als alleinige Aufgabe zugewiesen werden nu'isste.

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1*

A. Das lUesen- und Isergebirge (ostl. Thl.)

Von Prof. Dr. Gustav C. Laube.

Den nordliehen Rand des Blattes III. der geol. Karte von Biihmen bildet westwarts von Schatzlar das Riesen- und Isergebirgc. Diese beiden lassen sick zwar orographisch nach dem Laufe der Iser in zwei getrennte Gebirgskorper glie- dern, geologisch sind sie jedoch Eines ; der trennende Fluss beniitzt nur ein Quer- thal desselben als Bett. Da jedoch auch die an der Iser weitzuriickspringende Landesgrenze einen Keil zwiscben Iser- und Riesengebirge schiebt, die im ersteren entwickelten Gebirgsglieder zum grosseren Tbeil in preuss. Scblesien fortsetzen, wahrend der bohmische Autbeil des Riesengebirges hiedurcb ein mehr einheitliches Ganze wird; so erscbeint es rathsam, bei der Betracbtung dieser Gebirge die orographische Eintbeilung beizubebalten und beide gesondert zu bebandeln.

Der bohmische Antheil des Riesengebirges reicbt von Scbatzlar und dem von bier beginnenden Trautenbachthal (Brettgrund) im Osten bis an den Harrachs- dorf-Neuwclter Pass und die von Norden her Rings der Landesgrenze herabkornmende Iser bei Wurzelsdorf, im Norden bis an die nordlich von Scbatzlar iiber die Tiippelsteine, Schwarze Koppc zur Schneekoppe und iiber diese binweg iiber die grosse und kleine Sturmhaube, das hohe Rad, den Reiftriiger und Mnmmelberg zu dem vorgenannten Pass herablaufenden Landesgrenze. Als Begrenzung im Siiden darf wohl die durch das Rothliegende angedeutete Linie betracbtet werden, welcbe aus der Gegend von Goldenols westwarts iiber das Litscbbachthal an den Siidrand des Rebliorns zum Aupatbal, etwas stidwarts von Freiheit iiber Lauterwasser nacb Hohenelbe und von hier wciter niirdlich von Starkenbach und Semil bis auf die Siidseite des Isertbales bei Eisenbrod fiihrt.

Obwohl kleine Depots von Rothliegendem, welcbe nordlich von dieser Linie innerbalb des zum Riesengebirge geborenden Tbeiles liegen gebliebeu sind, eine ebemalige weitere Verbreitung dieser Formation bekuuden, kann doch diese oben angefubrte Linie sowobl als Grenze des Gebirges, als auch als jene der an dem Aufbau desselben theilnehmenden krystallinischen Gesteine angesehen werden.

Der Korper des Riesengebirges gliedert sich in das innere z. Thl. durch Liingsthaler getheilte Kammgebirgc und in zahlreiche, durch Querthiiler abge- schiedeue weit stidwarts vorspringende Gebirgsjocher.

6

Das Kammgebirge besteht aus dem nordwarts steil nach pr. Schlesien ab- fallenden Riesenkamm und dem Forstkainm (Schmiedeberger Kamm). Letzterer nach Norden vorgeschobenc, O-W strcichende, kurze Kamm biegt am Tafelsteine (1278 m) plotzlich nach Stiden zur Schwarzen Koppe (1411 m) urn, mit welcher dann der Riesenkamm beginnt, welcher nun in WNW mit dem Todtenwiirgberg am Harrachsdorfer Pass endet. Durch die Einsenkung in der Gegend der Peters- baude (1175 m) zerfallt er in eine ostliclie und westliche Halfte. Erstere mit den HShenpunkten Schwarze Koppe 1411 m, Sclmeekoppe 1603 m, Mittagstein 1435 m, Kleine Sturmhaube 1442 m, letzteres mit Madelstein 1411 m, Grosse Sturmhaube

1425 m, Hohes Rad 1506 m, Reiftrager 1359 m, Mummelberg 1219 m, Todten- wiirg 1123 m Seehohe. Die in diesem Gebiete entspringenden Quellzuniissc der Aupa, Elbe und Iser haben durch die von ihnen geiibte Erosion den urspriinglich breitcu Kamm in zwei durch Langsthaler geschiedene, nur durch die Wasserscheiden ver- bundene parallele Kiimme getrennt, von denen der stidliche durch das Durchbruchs- thal der Elbe bei Spindelmiihle wieder in eine ostliche und westliche Halfte zer- fallt. Die ostliclie besteht aus dem mit dem Teufelsgrat am Riesengrund beginnendeu, mil; dem Ziegenriicken 1314 m an dem Elbedurchbruch endigenden Kamm, welcher den Steinboden 1560 m, Hochwiesen 1555 m enthiilt und durch die Wassersclieide zwischen der Aupa und dem Weissen Wasser, dem Joch der Weissen Wiese mit dem Riesenkamm zusammenhangt. Die westliche Halfte beginnt am Elbedurchbruch und reicht bis an die Iser bei Harrachsdorf, sie trftgt die Hiihenpunkte Beinhubl 1241 m, Goldhohe 1330 m, Krokonos 1419 m, Kesselkoppe 1434 m, Kahle Berg 1343 m, Elechkamni 1210 m, Vogelstein 940 m, hiingt durch das .loch der Elbc- wiesen, der Wasserscheide zwischen Elbe und Iser, mit dem Riesenkamm zusammen, und wird von diesem durch den ostwiirts gerichteten Elbegrund und den westwiirts gerichteten Mummelgruud getrennt. Der siidlich vorliegende Gebirgsk8rper wird durch die Oberlaufzufliisse, welche tiefe Querthiiler eingeschnitten haben, in eine grosse Anzahl von Querjochen abgegliedert.

Im Osteu das Reborn, zwischen dem Litsch- und Trautenbach und dem Kolbenbach nnd der Aupa mit dem Hofelbusch 1033 w, Zuetscheustein 1004 m nord- warts gegen den Forstkamm ausstreichend. Der lange Berg zwischen dem Kolben- bach und der Kleinen Aupa mit der Altenbergkoppe 903 m, Langenberg 1019 m, der Stidliche Auslaufer des Forstkamnies, der Loweuberg 1 1 69 m zwischen der Kleinen Aupa und dem Lowcnbache, der Auslaufer der schwarzen Koppe. Der Rttcken des Rosenberges zwischen Lbwenbach, der kleinen und grossen Aupa, mit dem Rothenberg 912 m, Finkenberg 1103 m, Rosenberg 1388 m von der Schneekoppe auslaufend. Der miichtige Hohenzug, welcher zwischen der grossen Aupa und der Elbe am Hochwiesen angliedert, zieht einerseits iiber die Geiergucke, den Plattenberg

1426 m, Fuchsberg 1363 m zu dem weit nach Siiden vorgeschobenen Schwarzenberg 1299 m bei Freiheit herab, anderseits entsendet er zwischen dem Keilbach und der kleinen Elbe und der grossen Elbe iiber den Heuschober 1317 m und Planur 1190 m einen schmalen langen Zug mit Klauselberg 1018 m, Wachur 827 m sfd- wiirts gegen den Kami des Gebirges. Zwischen diesen beiden Zugen liegen uoch die Jiicher des Bonischberges und Lahnbusches.

Zwischen der grossen Elbe nnd der kleinen Iser zieht ein langer llergrucken

zwischen dem BfixMbel und der Gkildenhohe entspringend nach Siiden heruater, welcher den Dreistein 1046 m, Einsterstein 1033 m, Johannesberg 947 m, Heidel- berg 1036 m entlnilt.

Dami folgt zwischcn der kleinen Iser und dem Koschelbach der kurze zur Eesselkoppe ausstreicbende Koscbelkamm uiit dem Vogelberg 1200 m, endlicb zwischen der kleinen und grossen Iser der Wolfskamm 1115 m, von welchem nacli Westen der Hohenzug des Wachsteines und Sacberberges ausliiuft, zwischen welchem und dem Blechkamm das breite Rochlitzer Thai zur Iser binabfiibrt.

In Bezug auf die Gesteine, welche das Riesengebirge zusammensetzen, ergibt sich, dass dieselben weit binter der Mannigfaltigkeit zuriickbleiben, welche die anderen Randgebirge, vornehmlich das Erzgebirge zeigen. Am Aufbau des Riesen- gebirges nelimen Eraptiv- und krystallinische Scbiefergesteine theil. Erste^e be- schriinken sich auf den Granitit und Mikrogran.it (Granitporphyr), von welchem nur der erstere eine grossere Ausdehnung und Redeutung gewinnt. Letztere sind vorwiegeiu! (ineisse und Phyllite, an welche sich einige wenige andere minder be- deutende Scbiefergesteine anschliessen.

Das unter dem Namen „Granitit" vom Granit unterschiedene Gestein besteht aus einem kornigen Gemenge von rothem Orthoklas, vielein Klinoklas, we- nigem Quarz und schwarzem oder scbwarz-griinem Maguesiaglimmer. Der meist getriibte Klinoklas gibt, dem durch den Glimmer schwarz gesprenkelten Gestein eie mattes Ansehen, die durch den Orthoklas bedingte rothliche Farbe tritt meist in ganz frischem Gestein lebhafter hervor. Das Gestein ist vorwiegcnd grobkiirnig, seltener mittel- oder kleinkdrnig, doch wechselt nicht selten die Korngrosse ganz plotzlicb. Es sondert meist in breiten Biinken ab, deren Structur aus den der Denudation Widerstand leistenden relsengruppen auf dem Riesenkamm erkenntlich ist. Eine andere pfoilerformige Absonderung zcigt der Granitit in den Wanden der grossen Circusthiiler der Schneegruben. Bei fortschreitender Verwitterung bildet er das miichtige Blockwerk, welches den Kamm des Riesengebirges und die auf- gesetzten Kuppen, Holies Rad, die Sturmhaubeu u. s. w. bedeckt.

Der Mi kro granit (Granitporphyr), von Jokt5ly*) als Porphyr bezeichnet, ist ein sehr feinkOrniges, graulich- oder rothlichgelbes Gestein, aus dessen lichter Grundmasse grauliche Quarz- und braunliche Orthoklasindividueu von Stecknadel- kopfgrosse zu unterscheiden sind. U. d. M. lost sich die scheinbar felsitiscbe Grund- masse in ein deutlich korniges Gemenge von Quarz und Orthoklas auf. Es tritt gaugformig auf im Gebiete der Schneekoppe.

Unter den krystallinischen Schiefern des Riesengebirges spielen namentlich die Gneisse eine hervorragende Rolle. Vorwiegend sind es kleinkiirnige, diinn- scliiefrige Gesteine mit hellcm (Kali-) Glimmer nnd weissem oder rothem Feldspath. Sie werden hiedurch dem rothen Gneisse des Erzgebirges iihnlich, unterscheiden sich aber durchwegs von diesem durch ihren Habitus. Hiiufig ist der Glimmer in dickeren Lagen auf den ScbicferHiichen vorhanden. Tritt in diesem Falle, wie es oft geschieht, der Feldspath zunick, so nimmt das Gestein eine glimmerscbiefer-

Jok61y, Das lliesengebirge in Biilimen, Jahrbuch der k. k. gcol. Reichsanstalt 18. Bd.

p. :W(! IV.

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artige Beschaffenheit an. Doch bemerkte schon Jokely, dass dieses von jhin nodi unterschiedene Gestein „nicht selten eine gneissartige Beschaffenheit annehine." Anderseits nimmt der Quarz wieder so iiberhand, dass or das vorlierrschende Mi- neral hildet und Quarzschiefer zur Ausbildung komnien, deren Schieferungsflachen mit schwiicheren luckenhaften oder zusammenhiingenderen GlimmerhSuten bedeckt sind. Aber auch diese Form ist nie ganz Feldspath frei, so dass man sie nur als eine Ausbildungsart des Riesengebirgsgneisses ansehen kaun. Auffallend sind in den Gneissen, namentlich in den glinimerschieferartigen, die haufig darin vorkommendeu rnndlichen oft in eine Gliminerhaut gehiillten Korner von blaugrauem auch roth- iichem Orthoklas, welche durch ihr Auftreten auf den Schieferflachen kleine und grosse Knotchen bilden. Jokely bielt sie ftir Pseudomorphosen nach Granat, was sie nicht wohl sein konnen, da sie u. d. M. deutlicb die Carlsbader Zwillingsform er- kennen lassen. In einzelnen Lagen des Gneisses findet sich neben dem Glimmer auch noch ein talkartigcs ohlgriiues Mineral, welches Jokely veranlasste, solche Gesteine als Protogin anzusprechen. Da das Vorkommen des letzt genannten Mine- rales aber keineswegs allgemein, die ausserliche Alinlicbkeit mit den alpinen als Protogin bezeiebneten Gesteinen eine sehr geringe ist, babe ich es vorgezogen, den Namen Gneiss beizubehalten, ohne weiter auf die Frage einzugeben, ob man es bier mit einem metamorphischen oder eruptiven Schiefergestein zu thun bat. Die zahlreichen Ubergiinge der genannten wesentlicheu Ausbildnngen des Riesengebirgs- gneisses lassen auch eine strenge Unterscheidung ihrer Ausbreitung nicht zu, oder vielleicht nur insoweit, als man die den Granitit begleitenden Quarzs<;hiefer als solche unterscheiden mochte, aber auch hiebei schien es rathsam, eine Ausscheidung (Icrselben nicht vorzunehmen, da wie z. B. im Gebiete der Kesselkoppe deutliche (iiieisse mitten darin vorkommen, und das geringe Ausmass der Karte eine zu de- tailirte Farbengebung nicht leicht zuliisst.

Als eine zweite ganz besondere Form des Gneisses muss der schon von JoMy mit dem Namen „Ph yllitgneiss" belegte hervorgehoben werden. Das meist dunnscbiefrige Gestein zeigt auf seinen Schieferflacben zusammenhangende Haute von Glimmerblattclien, dazwiscben sind meist rothliclie Orthoklase, oft in granatahnlichen aber auch grosseren Kornern eingestreut, auch kommen starkere flaserige Ausscheidungen von Orthoklas und Quarz vor. Das Gestein geht eiiier- seits in Gneisse, anderseits in Phyllite iiber, olme dass man strenge Abgrenzungoii zu ziehen vermag, es nimmt sogar, wie bei Glasendorf im Behhorngebirge eine der- artige ebenschiefrige Gestalt an, dass es geradezu als Dachschiefer verwendbar wird. Anderseits kommen darin Lagen vor, in welcben der Glimmer fast ganz ver- schwindet, und das Gestein felsitschieferartig wird, so zwischen Marscbendorf und Kolbendorf, ebenso an derStrasse von Freiheit nach Johannesbad. Als besonder Ausbil- dung sowohl in den eigentlichen wie im Phyllitgneisse ist noch das Vorkommen von gnipbitfuhrenden zu erwiihnen, wie sie am Eingange des Klauscaigrundes oberhalb Johannesbad, dann ostlieh von Glasendorf in Iiehhorngebirge angetroflen werden.

Die eigentlichen Phyllite, diinnschiefrige, meist griinlicligraue Gesteine mit stiirkeren oder schwiicheren Quarzeinlagen, ebencr oder gefiiltelter Scbiefer- flache, oftmals stark zusammengeknittert, seltener ebenfltichig, scliliessen sich un- mittelbar an die Gneisse an.

Als Einlagerungen in den genannten Schiefern sind anzufuhren: Amphi- bolschiefer, welche vorwiegend ira Glimmergneiss auftreten, meist Orthoklas- kiirner fuhren und hiedurch ein dioritartiges Aussehen orhalten. Zu Omen gehiiren audi die griinen Schiefer, welche in der Gegend von Schatzlar an der Trau- tenbacher Strasse im Brettgrunde anstehen, welche ein feinkflrniges Geffige und ein phyllitartiger Aussehen habcn, aber durch Hire griine Farbe auffallcn. Krystalli- n i scher Kalk stein in machtigen Bandera von grosser Ausdelinung von mitt- lerem Oder kleinem Korn, weisser, gelber, rotalicher odor grauer Farbe. In Verbin- dung mit Glimmer als Kalkglimmersch iefer, und mit Malakolitb alsMalako- lithkal kstein in der Gegend von Rochlitz, bei Pommerndorf u. a. 0. bis bin- liber ins Aupagebiet ndrdlieh von Hohenelbe. Der Malakolitb bildet daiin lichtohl- grtlne, faserig schiefrige Lagen, zeigt aber auch zuweilen, wie an dor Iserstrasse unterhalb Grenzdorf, eine radiarfaserige Anordnung. Der Malakolithkalkstein von Rochlitz fulirt Kupfererz. Eine machtige Einlagerung von Quarzfcls in Phyllit bildet der Wachstein bei Rochlitz.

Einen Oontacthof an der Beruhrung zwisclien dem Granitit und Gneissi wie er in der Jokely'schen Karte durch Ausscheidung von Fleckschiefern angefuhrt 1st, konnte ich niclit constatieren, da ich die hier anstehenden, lediglich auf den Schieferfl&chen eisenschilssigen Gesteine nicht mit jenem Namen zu belegen verinag, wobl aber gibt sich eine Contactwirkung in den quarzigen Gneissen zu erkennen, indem dieselben u. d. M. das Vorbandensein von Andalusit nacliweisen lassen, so in den auf der bohmischen Seite der Schneekoppe anstehenden Gesteinen. Desgleichen lindet sich dieses Mineral in den ganz iihnliclien Gneissen der Kesselkoppe. Die Quarzgneisse bei der Kapelle auf den Hochwiesen enthalten Pseudomorphosen von l'.iotit, die miiglicherweise nach Andalusit gebildet sind.

Der geologische Aufbau des Riesengebirges in Iiohmen gliedert sich in der Art, dass den iiordlichsten Tbeil des Gebietes, das ist der Riesenkamm in seiner Erstreckung von der Iser bis zum Fusse der Schneekoppe, der Granitit einnimnit, wahrend sich sudlieh an denselben die krystallinischen Schiefer u. z. Glinmiei- gneisse, Pbyllitgneisse und Phyllit in dieser Reihenfolge aneinanderschliessen, auf welche letztere sodann das Uothliegen.de aufgelagert ist.

Viel schwieriger wie iiber die Reihenfolge ist es jedoch, sich iiber die Lagerungsverhaltnisse der Riesengebirgsgesteine eine Vorstellung zu machen. Der Granitit bildet eine seiner ganzen Erstreckting nach ungegliederte Masse, welche nach Norden in den sog. Hirschberger Kessel steil abfiillt. An seine Sudseite selbst sind die qnarzreichen Gneisse zunac/hst angelagert, welche ihn seiner ganzen Er- streckung nach mit steileni siidlichen Einfallen und fast ostwestlichem Streichen bis zur Schneekoppe begleiten, und in der Beruhrung mit dem Granitit einen durch Andalusitfnliriing gekenn/oiclineten Contaethof bilden. Die ans deniselben Gesteine bestehende Schneekoppe, welche beim Grenzsteine L98 und an einigen anderen Stellen eine Schichtenstellung mit Streichen Stunde 23, Fallen Stund 5—6 erkennen lasst, deutet eine plfltzliche Anderung der Lagerung, eine Drehung gegen Nord- osten an, welcher dann im ostlichen Theilc des Gebirges und im Rehhorn eine auf der erst, genannten fast senkrecht stehende, d. i. init nordsudlichem Streichen

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bei fast seakrechter Schichtenstellung folgt. Der den quarzigen Gneissen folgende (ilimmergneiss niimnt den grossten Thcil dos Gobirges in seiner ganzcii Erstreckung zwischen dcm Wolfskamm im Westen und dem Rehhorn in Osten, bis im Siiden auf die Linie Oberhohenelbe, Schwarzthal, Johannesbad, Freiheit ein; auch der Mittlere Theil des Rebhorngebirges besteht aus diesem Gestein. Nordlich vom Wolfskamm drttckt sich das Gestein auf einen schmalen, zwischen Rochlitz und dem Blechkamm, bis ins Isertbal streicbenden Streifen zusammen. Die eigentbiimlichen, den rotben Gneisscn des Erzgebirges ahnelnden Gneisse erscheinen , vorwiegend in ostlichem Theile im Aupagebiet und in einem aus der Gegend von Marschen- dorf-Dunkeltbal westwiirts gegen Hohenelbe streicbenden Streifen entwickelt, wiihrend die mehr glimmerschieferartigen Gesteine den Raum zwischen den quarzigen Gneissen und den letzt genannten erfiillen, also vorwiegend die Massive des der Schneekoppe vorliegenden Konigsberges, des Fuchsberges mit dem Schwarzberge, des Planur und Heidelberges bilden und sicb im Gebiete der Elbe sudwiirts bis nach Hohenelbe bin erstreckcn. Es gewinnt so den Anschein, dass die glimmer- schieferartigen auf den zuerst genannten aufgelagert und daber wohl die jiingcren sind. W&hrend die Glimmerscbiefergneisse zwischen dcm Wolfskamm und dem Riesengrunde nocb ein ost-westlicbes Streicben zeigen, wobei sie steil aufgerichtet bald Nord, bald Slid geneigt sind, nebmen dieselben zwiscben Wolfskamm und Elbe ein nord-sudlicbes Streicben an, das im Elbegebiet zwiscben Hobenelbe und Krause- bauden mehr in ein Nordwest-Sudost-Streichen mit nordiistlichem Einfallen iiber- geht, bis endlich auf der Strecke von Hohenelbe nach Freiheit ein vorwiegend ost- westlicbes Streicben und slidliches Fallen emtritt.

Innerhalb des Gebietes selbst macben sich Abweicbungen in Bezug auf die Lagerung an vielcn Stellen bemerkbar, welche auf hindurchgehende Briiche deuten.

Den siidlichen Rand der Glimmergneisse umsiiumt ein breiter Streifen von Phyllitgneiss. Er tritt in dem Osttheile des Rehhorngebirges bei den Tftppelsteinen fiber die Grenze und erstreckt sicb gegen Siiden bis auf die Strassenbohe ober Trautenbacb, wobei die Gneisse an der Scbatzlarer Strasse vorwiegend ein OSt- nordostliches, steiles, fastsenkrechtes Einfallen mit WNWStreichen zeigen, bis sie an der Strasscnbiegnng unter Schatzlar in zahlreichen Falten bin und her gebogen sind. Unterbalb Trautcnbach schneiden die Pbyllitgneisse an Glimmergneiss ah, und erscheinen erst wieder auf der Westtheile des Rehhorns, wo sie einen bis gegen Dorrngrund zuruckrcichenden Zwickel bilden, der dann siidlich sich verbrei- ternd nach Freiheit umbiegt und bis Scbwarzthal zu verfolgen ist. Weitorhin von Pliylliten verdeckt, erscheinen diese Gneisse noch einmal im Nordwesten von Hoben- elbe, wo sie bis in den Fluss reichen und westwiirts wieder unter Phylliten ver- schwinden. Eine strengerc Abgrenzung dieser (J<!steine wird durch die Ubergange desselben einmal in die dunnschiefrigen Glimmergneisse, dann auch in die eigent- licben Phyllite sehr erschwert, doch wurde auf dieser Strecke allerorts der Gneiss- cbarakter durch Vorhandensein von Ortlioklas dargethan.

Den Phyllitgneiss uberlagern Rothliegendsandsteine. Sie reichen im Re- born bis auf den Strassenbug ober Stachelberg wo Liegendconglommerate mit S— SO Einfallen anstehen. Sie bedecken dann den siidlichen Abhang des Reborn

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mill bilden sodann unterhalb Freiheit, Polkendorf, Hohenelbe u. s. w. die stidliche Grenze des krystallinisehen Gebirges nicht ohne kleine vereinzelte Inselchen, wie zwischen Johannesbad und Schwarzthal, in letzterem zurtlcklassend, oder ibre ehe- malige weitere Verbreitung gegen Norden in der Aekerkrume verrathend.

Dem eigentlichen Pbyllit wurde das Gebiet westlich vom Wolfskamm, im Norden bis an den Blechkamm, bis an die Iser and das Rothliegende im Stlden bei Ernstthal und Stepanitz nordlich von Starkenbach zugewiesen. Wenn, wie oben gesagt wurde, die Abgrenzung gegen die Phyllitgneisse aus den angefuhrten Griinden unsicher wird, so nenmen docb diese Gesteine in der Erstreckung ihres Gebietes von Rochlitz gegen Sliden ganz und gar ihren typischen Charakter an. Sie zeigen, namentlich im Iserthale eine vielfache Knickung und Faltung undnehinen erst weiter stidwarts ein rubigeres statigeres Einfallen nach Sliden bei ostwest- lichem Streichen an.

Als Einlagerungen im Bereicbe der krystallinisehen Schiefer sind zahl- reiche Kalkbftnder und Amphibolite zu erwahnen. Namentlich erstere fallen durcb ibre grosse Ausdehnung auf. Sie sind sowohl im inneren Gebiete des Glimmergneisses, bei Krausebauden, Friedricbstbal, Ponimerndorf u. s. w. vorlmnden, und bilden namentlich einen sebr merkwttrdigen Zug, welcber im Rebborn an den Quetschen- steinen beginnend anfiinglicli mit aordstldlichem Streichen und steiler Scbicbten- stellung gegen Osten sicb. mebr mid mebr dem Aupathal nahert, dann bei der Marschendorfer Kirclie iiber das Thai setzt, und zwischen hier und Freiheit aus dem gcnarmten Streichen in ein ostwestliches umbiegt. In diesem Zuge liegen die Blausteinc bei Johannesbad, die Kalksteinlager von Freiheit, Scbwarzenthal, Ober Langenau u. s. w., welche man als an einander gereihte KalkstScke ansehen muss. Mehrere dieser Kalklager sind von Malakolith begleitet, so das von Ponimerndorf, Friedricbstbal. Audi in der Gegend von Qberrochlitz und im Iserthale unterlialb Grenzendorf treten Malakolith fuhrende Kalksteine zutage. Ebenso ftthrt der Phyllit Kalksteine, doch sind diese nicht stockfonnig, sondern mehr schiefrig, so bei Ponikla, l'festit/, Stepanitz.

Die A inpbibol gesteine fallen weitweniger auf und machen sich mehr in der form von Lesesteinen bemerkbar, bilden aber aucb anstebende Massen zwischen Glasendorf und der Schutzkapelle im Rehorn. Zu ihnen hat man aucb die im Phyllitgneiss an der Strasse zwischen Trautenbach nach Schatzlar und im Brett- grunde bei letzterer Stadt auftretenden grttnen Schiefer zu rechnen.

Von Eruptivgesteineri konunt nur Mikrogranit in einem sehmalen, den Rie- sengrund bei der Bergschmiede libersetzenden Gauge vor.

Ebenso ist das Riesengebirge arm an Erzlagern. Zwar deuten zahlreiche Ortsnamen darauf hin, dass dieselben dem einstmaligen Betriebe der Seifenarbeit ihren Ursprung verdanken, auch sind Hohenelbe, Freiheit ehemalige Bergstfidte, doch hatte der Bergbau nienials Bestand. Im Riesengrunde baute man auf einem Pyrrhotin fiihrenden Arzenkieslager, ebenso bestand bei St. Peter ein Bergwerk angeblich auf Bilber. Die Malakolithkalksteine von Rochlitz fiihren Kupferkiese, welche noch urn I860 a.bgebaut wurden. Ebenso bostanden fruher Banc auf Eisen-

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erze, Brauneisenstein im Phyllit, bei Kamenitz, Rotheisensteiu bei Krislitz, Polken- dorf, Schwarzenthal, Magnetkiese bei Kl. Aupa. Niiheres hierttber theilt JoMy in seinem Aufnahmsberichte iiber das Riesengebirge mit. (A. a. 0. p. 410 ff.)

Von jiingeren Bildungen innerhalb des Riesengebirges sind nur die von H. Sitensky*) ausfiihrlich beschriebenen ausgedehnten Moorstreckcn auf dera Riicken des Gebirges und die Spuren einer ehemaligen Vergletscheruiig zu erwahnen. Letztere, von welchen Prof. Dr. Partsch**) eine kartographische Darstellung und Be- schreibung gab, sind in den Stinimoriinenwallen im Riesengrund obcrbalb Petzer, in dem sich beim Petzer offnenden Thalgrunde bei den Bergerhiiusern, im Thale der kleinen Iser und zwar zwischen dieser und der Vereinigung des Kesselbacbes mit dem Barenfloss, endlich im oberen Theile des Thales von St. Peter erbalten. In der Karte konntcn sie nicht ausgezeichnet werdcn.

Die Lagerungsverhaltnisse des Riesengebirges glaubte Jokely als Folgen von Stiirungen auffassen zu sollen, welche der nach seiner Ansicht eruptive Gneiss hervorgebracht hatte, indent er die krystalliscben Schiefer emporhob und verschob. Mit grosserem Rcchte kann man das Riesengebirge, glaube ich, als eine machtige Kuppel ansehen, deren mittlerer Theil sich gesenkt hat, in Folge dessen er in grosse Schollen brach, und der durch einen von Siidwesten erfolgten Seitenschub an den miichtigen Granititkorper, wclcher gegenwiirtig die Axe des Gebirges bildet angepresst wurde.

Dieser Vorstellung entspricht nicht nur die steile Aufrichtung der Schichten am Granitite, auch die Verhaltnisse, welche an den Gewanden der Schneekoppe im Riesengrunde sichtbar sind, weisen auf die Wirkung eines gewaltigen Seiten- druckes hin, nnter dessen Einflusse man sich die Hinaufdrangung dieser Gneisspy- ramide auf den Granitit selbst erfolgt denkeu kann.

Der den nordwestlichen Theil des Kartenblattes cinnehmende Abschnitt des Isergebirges reicht von der Landesgrenze im Norden und langs des Oberlaufs der Iser und dem Iscrthale zwischen Harrachsdorf und Ernstthal ober Starkenbach im Osten bis an das Rothliegende und die Iser im Siiden auf der Linie Ernstthal- Eisenbrod und reicht im Westen einerseits bis vor Neustadtl bei Friedland und Spezow im Iserthale.

Das Gebirge zerfallt in den Stock der T af elf i elite (1122 m) im Norden, welcher nachst der Landesgrenze den westlichsten Hohepunkt des in pr. Schlesien entwickelten Iserkammes bildet, durch das tiefgerissene Thai des Wittig vom Iser- gebirge abgegliedert, mit dem gegen Westen abfallenden Woblischen Kamm (871 m), zu dessen nordliehen Auslftufem man die bis an die Landesgrenze und daruber hinaus reichenden nicdrigen Hohenziige zu rechnen bat. Perner in den Ostlichen Theil des Isergebirges zwischen der Wittig, den Quellzuflussen der grossen Iser, dem Iserthale mit dem PHchowitzer Riicken zwischen diesem und dem Kamnitz- thale bis an den Schwarzbrunnberg zwischen Langenbruck und Tannwald. Der do- minirende Gipfel ist der Sieghubel (1120 m) bei Wittighaus. Die Nordseite des Gebirges fallt steil gegen das Thai von Weissbach ab (Mittagsteine 1006 m) und

*) Archiv der Landesdurchforscliung VI. Bd., Nr. 1. **) Forschungen x. deiitschon Landes- u. Volkskundfi VIII. lid., 2. Heft.

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bildet einen Theil der Haiudorfer Lehne. Vou Siiden her ist es durcli die tiefen Thalrisse der weissen und schwarzcn Desse und der Dorre, Zufltissen der Kanmitz, gegliedert.

Der siidwarts fiber Polaun, Pfichowitz, Hochstadt auslaufende, die Wasser- scheide zwischen Kamnitz und Iser bildende Riicken mit der Stefanshohe (956 m) Haidstein (966 m), Humberg (689 m) ist durch steil aufsteigende Querthliler ein- gckerbt. Von diesem westlich getrennt durch das Kamnitzthal tritt der lange, ost- west streichende Hohenzug des Schwarzbrunnberges (870 m) bci Gablonz heran, welchcr von dem eigentlichen Isergebirge durch die von Gablonz uber Morgenstern nach Tannwald ziehende Senkung, in welcher die Wasserscheide der Neisse und Kamnitz liegt, abgegliedert wird. Den sudlichen Abfall desselben bildet die gegcn das Iserthal bei Eisenbrod sich senkende Hochfliiche das Eisenbroder Gebirge zwischen dem Kamnitzthal und dem von Nordwesten herantretenden Jeschkengebirge, durch mehrere tief eingerissene Thalfurchen wie die des Zerovnikbaches und seiner Zufliisse bei Eisenbrod in einzelne siidwiirts streichende Hohenriicken gegliedert.

Nachdcm, wie schon Eiugangs hervorgehoben wurde, das Iser- und Riesen- gebirge ein geologisches Ganzes bilden, gilt von den Gesteinen, welche ersteres aufbauen, im wesentlichen dasselbe, was liber die des letzteren mitgetheilt worden ist. Zu dem Granitit, welcher auch hicr als vorwiegend grabkomiges Gestein auftritt, gescllt sich noch der Granit des Schwarzbrunnberges, ein gleichfalls meist grabkomiges, jedoch weissen Glimmer und Orthoklas fiihrendes, und auf den ersten Blick vom Granitit zu unterscheidendes Gestein.

Von alteren Eruptivgesteinen finden sich im Eisenbroder Gebirge Giinge von dioritartigen, z. Th. serpentinisirten Gesteinen, deren genauere Untersuchung jedoch in der Bereich der Petrogiaphie gehort. Die Neph elinbasalte des Buchberges bei Wilhelmshohe, Spitzberges bei Tannwald und einiger kleineu Kuppen bei Wiesen- thal vertreten die jiingeren.

Unter den krystallitiischen Schiefern haben wir wieder vor allem G neisse zu erwahneu. Die auf der Siidseite des Gebirges auftretenden stimmen ganz und gar mit jenen des Rieseugebirges iiberein und es sind vorwiegend glimmers chiefer- artige, dunnschiefrige, oftmals feldspatharme Gesteine, zuweilen, wie in den Haid- steinen bei Prichowitz, fast reine Quarzschiefer. Die Gneisse der Tafelfichte und ihres Gebietes sind wesentlich davon verschieden. Erstere enthalten einzelne grosse Orthoklaszwillinge eingelagert, durch welche sie den Augengneissen des Erzgebirges iihnlich werden (besonders deutlich auf dem Joche des Bornelberges ausgebildet). Dann kommen dunnplattige, glimmerreiche Gneisse in der Utngebung von Neu- stadtl, Liebwerda, nordlich von Haindorf vor. Mit ihnon wechsellagernd finden sich auf der Nordseite der Tafelfichte im Rappitzberge und Kupferberge bei Neustadtl Gesteine, welche man fur Phyllitc halten konnte, welche jedoch in ihrem Geiuge den dichten Gneissen des Erzgebirges sehr nahe kommen, und in der Karte als Phyllitgneisse bezcichnet worden sind.

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Die auf der Siidseite des Isergebirges auftretenden Phyllite sind vonjenen des Biesengebirges nicht verschieden. In Gegenden, wo sie ebenschiefrig dttnu- plattig sind, wie um Radschitz nordlich von Eisenbrod, werden sie als Dachscbiefer ausgebeutet.

Als Einlagerungcn in den krystallinischeix Scbiefern sind ebenfalls Kalkbander, Ampbibolschiefer and Quarzfelsmassen anzufiikren. Erstere sind ira Gneiss des Iscrthales auch noch von Malakolith bcgleitet, Sie treten ancb zahl- reicb im Phyllit naraentlicli in dor Gegend von Eisenbrod und Hochstadt auf. Detztere bilden in der Umgegend. von Pasek, Jablonetz einige cbarakteristisebe Einlagen.

Im Bereiche des Contactes zwischen dein Granit des Schwarzbruuuberges und der Phyllite hat sich eine Fleck- und Knotcnschieferzonc ausgebildet, welche jedoch nicht iiberall deutlich aufgeschlossen ist. Im Kamnitzgebiet um Schumburg nehmen auch Gneissc an der Bildung des Contacthofes theil, indem bier aller- dings nicht anstehend solche mit Oordieritknotcn angctroffen werden.

Jiingere Bildungen innerhalb des Isergebirges sind nur am Nordfusse des- selben abgelagcrte Diluvialmassen, durch Beimengung von Fcuersteinen und nor- disclH^i Geschieben als dem nordeuropaischen Glacial angehorig charakterisirt. In den iibrigen Theilen des Gebietes diluvialc Schotter- und Lehmmassen und auf den Hohen des Gebirges weit gedehnte Torfmassen, welche auf undurchlas- sigem, aus der Xersetzung des Gebirgsschotters entstandenem Untergrund ruhen. Der so beschaffene Untergrund der grossen Moorstrecke „Iserwicse" genannt, ist als edelsteinfuhrendes, eh(idem vielfacb ausgebeutetes Seifengcbirge bekannt, aus welchem neben dem sog. Iserin, Saphyre, Zirkone, Spinelle u. s. w. gewaschen wurden.

tlber den geologischen Auf ban des ostl. Theiles des Isergebirges ist Folgendes zu berichten: Der miichtige, den Riesengebirgskamm bildende Granitit- korper tritt mit seiner ganzen Breite zwiscluui Wurzelsdorf im Siiden und der Tafelfichte im Norden von Osten heriiber und fiillt den Rauin zwischen dem Mor- (licnsteiii-Tannwalder Thai im Siiden und der steil abbrechenden Haindorfer Lehne im Norden aus. Das breite, flachkuppelformige Massiv ist durch zahlreiche Thal- furchen in einzelne Riicken und daraus wenig hervortrennende flache Kuppen mo- dellirt. An die Nordseite desselben, durch das tief eingerissene die Fortsetzung des Haindorfer Bruches andeutende Thai des Wittich abgegliedert und nur durch ein schmales Joch an den Iserquellen noch im Zusatnmenhange, lehnt sich an den Granitit das Gneissgebiet der Tafelfichte an, das sich ostwarts in preuss. Schlesien im Flinsberger Kamm fortsetzt. Der Gneiss fiillt nordwiirts gegen Neustadtl hin ab, und senkt sich desgleichen auch westwiirts liings der genaunten Haindorfer Brachlinie zur Eben<; hcrab, in welcher er sich dann weiter nordwarts bis fiber die Landcsgrenze in die Lausitz erstreckt. Auf den nordlichcn Abfall der Tafel- fichte treten einige miichtige OW streichende Granititgange hindurch, im Siiden von Neustadtl zeigen sich dann im Rappitz- und Kupferberg dem diehten Gneisse abn- liche Phyllitgneisse.

Im Siiden erstreckt sich vom Granitit durch das Morchenstcrn-Tannwalder Thai getrennt der Granitziig des Schwarzbrunnberges bis an das Thai der Kamnitz

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zwischen Tannwald und Swarow, wo der Granit in den krystallinisohen Schiefern verschwindet. Wiihrend sich von Osten her der schmale Gneissstreifen zwischen dem Granitit und Phyllit noch liber die Iser, iiber den Prichowitzer Riicken mit den Haidstein und der Stefan shohe bis in das Kaninitzthal bei Schumburg fortsetzt und bier auskeilt, und in dem Haidsteine selbst cine quarzschiefrige Einlagerung bcsitzt, wie sie im Riesengebirge langs des Granitits vorkommt, bedeckt den ganzen iibrigen Theil des Gebietes zwiscben dem Gneiss und dem in Hirer westlichen Er- streckung gelegenen Schwarzbrunngranit im Norden und den geschichteten, den Rothliegenden und der Kreide angchdrigen Gebirgsgliedern im Suden, die sich von Ernstthal bei Starkenbach bis an's Iserthal zwischen Semil und Eisenbrod heran- ziehen, und dann siidlieh von diesem iiber die Hohen von Dluhey, Hanstein, Ko- berow sich gegen Nordwesten erstrecken, der Phyllit, so dass das Iserthal auf dieser Strecke nicht die Grcnze zwischen dem krystallinisohen und dem jiingeren ge- schichteten Gebirge bildet, sondern in ersteres eingeschnitten ist. Er setzt von Osten her in seiner ganzen Breite zwischen dem Rochlitzer Thai und Ernstthal iiber die Iser, und bildet den grossten siidlichen Theil des Hohenriickens zwischen der Iser und der Kamnitz um Hochstadt, und westlich vou der letzteren sodann des Eisenbroder Gebirge. In dor Gegend zwischen Jablonitz und Hochstadt liegen auch einige Quarzfelseinlagerungen, liberties beherbergt er in dor Gegend von Eisenbrod zahlreiche Kalksteineinlagerungen, die jedoch gleich den Quarzfelslagern westwiirts mehr und mehr verschwinden. An der Grcnze zum Granit des Schwarz- brunnberges entwickclt sich im Phyllit eine deutliche in ihrer ganzen Erstreckung allerdings nur mit Unterbrcchungen zu verfolgende, aus Fleck- und Knotenschie- fern bestehende Contactzonc.

Die Lagerungsverhaltnisse im Hochstadter Riicken sind deneu im entspre- chenden Theile des Riesengebirges gleich. Ebenso kann man in dem ticfgerissenen Kamnitzthale zwischen Swarow und Drzkow die vorherrschend siidgerichtete Neigung des Phyllits sehen. Weiterhin bis ans Iserthal sieht man bald sudliehes, bald nord- liches Eini'allen. Im Iserthale bei Eisenbrod auf der linken Seite des Musses unter IVleehow und St. Johann fallen die Phyllite siidwiirts ein. Im Zernownikthale zwischen Eisenbrod und Louznitz hat man aber auch Gelegenheit wahrzunehmen, dass der Phyllit nordwarts und nordwcstwiirts einfallt. Es machen sich hiedurch nicht nur Auffaltungen sondern audi Zerlegung(-n in einzelne grosse Schollen be- merkbar, welche nach verschiedenen Seiten gent-igt sind.

Von jiingeren Bildungen sind nur die Nephelinbasaltkuppen des Buchberges bei Wilhclmshohe an der Iserwiese, des Tannwalder Spitzberges nnd einiger klei- neren bei Wiesentlial, sammtlich im Bereiche des Granitites, und sodann quartiire und jiingste Ablagerungen zu erwiihnen. Die im Norden der Tafelfichte und der Haindorfer Lehne iiber die Gneissdecke ausgebreitcten quartiiren Ablagerungen ge- horen durchwcgs dem Ilande des norddeutschen Glacialgebietes an. Im Suden finden wir dagegen in den flachen Thalweitungen quartare Lehm- und Schotterab- lagerungen autochthonen Ursprungcs. Die flachen muldenformigen Auswaschungen auf den Hohen des Isergebirges sind mit Hochmooren bedeckt, die auf einem aus der Zersetzung des Granitites entstandenen Untergrunde aufliegen.

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An Erzablagerungen ist das Isergebirge ganz arm. Auf der Nordseite der Tafelfichte komraen in den Phyllitgneissen des Eappitz- und Kupferberges Kupferkiese vor, deren Ausbeutung im 16. Jahrhundert das Stiidtchcn Neustadtl als Bergcolonic entstehen liess, doch ist dieser Bergbau langst sclion aufge- gebcn worden.

Im Anhange an die Sehilderung der beiden grossen nSrdlichen Randge- birge moge noch eine Anzahl kleiner krystalliniscber Inseln erwiihnt werden, welche im Suden des Biesengebirges aus den diesen vorliegenden Roth- liegend- und Kreideablagerungen auftauchen. Sic deuten einen zu jenem Gebirge parallelen, wabrscheiiilich davon abgesunkenen Hohenzug an und liefern den Be- weis, dass das archaische Gebirge unter dera jungeren gcschichteten Gebirge woit gegen Suden herabreicht.

Dergleichen aus der erst genannten Formation hervortretende Inseln be- stehen im Norden von Staudentz, bei der Katharinakapelle niichst Katharina- dorfel und am Galgenberge siidlich von Pilnikau aus Gneiss. Am Fichtenberg nordlich von Ketzelsdorf tritt zu diesem aucb Phyllit hinzu. Weiter stidwestlich davon, getrennt durch die nach Nordwesten vorgescbobene Kreidebucht des KSnig- reichwaldes liegt zwiscbeu Ober Brausnitz im Norden und Mile tin im Suden die grosste, von drei Seiten von Unterquader (Korycaner Scbiciiten) im Nordwesten von Rotblicgeudem umgebene Insel der Switscbinberg (671 m). Die Mitte der- selben bildet ein brciter NW-SO gcricbteter Streifen Gneiss, welcber gegen SW und ebenso NO von Phylliten iiberlagert wird. Erstere fallen gleichmassig nacb SW, ihre oberste Lage im Liegenden des Quaders erscbcint bei Ublejow ziegel- roth gefiirbt, so dass sie wie Bothliegendes aussehen. In ihneu treten bei Tfebihost, Weiss Trschemna und Chroustsow Kalkscbiefer, im Phyllit der Nordostseite aucb Ampbibolite auf.

Weiter westlich tritt dann aus dera Unterquader die kleine Pbyllitinsel von Kilai, und nocb westlicher rechts von der Jicin-Neu Pakaer Strasse zwischen Oujezd und Stav eine noch kleinere solche hervor. Am weitesten nach Suden geschoben ist die kleine aus dem Unterquader aufragende Gneissinsel von Mezi- hofi zwischen Mlasowitz und Wostromef.

Endlich ist noch der in den Bereich der Section III. der geolog. Karte hereinreichende nordliche Theil des bohmischen Kammes und des damit zu- sammenhangendeu Nachoder Gebirge s zu erwiihnen. Diese gehoren zum ost- lichen krystallinischen Rande von Bohmen, dessen weitaus grosscrer Antheil auf der bereits veroffentlichten Section VI.*) der Karte zur Darstellung gekommen ist und s. Z. von I'rof. Dr. Joh. Krejcl untersucht worden war.

*) Archiv der naturw. LaiKlegdurehforscliung VII, Bd., Nr. (!.

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Von Siiden her treten auf der Westseite der Hohen Mense Gneissc und Glirnmerscbiefer auf, welch letzteren ein breiter Streifen Amphibolschiefer einge- lagert 1st. Diese iilteren krystallinischen Schiefer werden westwarts von einein bis Neustadt a. M. reichenden Streifen Phyllit iiberlagert, dem sodann Kreideschichten aufiiegen. Das Streichen der krystallinischen Schiefer ist NS, das Einfallen W. gerichtet.

Der Phyllit erstreckt sich dann nordwarts bis an das Rothliegende bei Nachod und in die Grafschaft Glatz. Tm Liegenden davon tritt ein von Neubradek bis Dobroschow streichender wenig nuichtiger Amphibolit auf.

Aus dem Phyllit bez. Amphibolschiefer tritt nordlich von Neu Hradek im Bereiche des Dubsky Waldes eine breite Granitkuppe hervor, in deren Umkreise bei I sbice, Dobroschow und Bilowetz ndrdl. von Nachod dann bei Bohmisch Cermna kleinere solche aus dem Phyllit hervortreteu. Eine /weite grossere Granitpartie erstreckt sich von Giesshubel siidwiirts bis Polom und nordwiirts liber die Grenze in die Grafschaft Glatz. Ostwitrts davon rageu bei Obergiesshiibl ebenfalls zwei kleinere aus dem Gneisse auf.

B. Die auf der Section III. auftretenden Sediment-

formationen.

Von Prof. Dr. Ant. F r

Siidlicli von dem Urgebirgskamme si ad auf dem uns beschaftigenden Blatte hauptsachlich zwei Formationen entwickelt nemlich die Permformation und die Kreideformation, wahrend die Steinkohlenformation mir in schmalen Streifen 6stlicb von Trautenau den Rand der Permformation begleitet.

Die Diluvialgebilde fiillen die Niederungen Howie die Thalsohlen im Ge- biete der Perm- und Kreideformation meist an Stellen, wo die Ablagerungen der genannten Formation durch Denudation vcrschwundon Hind.

Steinkohlenformation.

Die S t e i n k o h 1 e n f o r m a t i o n ist bei Schatzlar und Schwadowitz entwickelt und wurden die dort gefandanen Pflanzenarten in neuerer Zeit von D. &tur bear- beitet: von Farnen 112 Arten, von Oalamarien 24 Arten (Carbonflora, Abliandl. der k. k. geol. Reichsanst. Band XI.).*) Diese Kohlenlager entsprechen im Alter den produktiven Radnitz-Kladnoer Schichten und entbalten an 18 Kohlenflotze von 2 3 m M&chtigkeit.

Die Pflanzenpetrefaeten der tieferen Scbichten entsprechen denen von Radnitz, die bdheren denen, welcbe die unter der „Schwarte" im Schlaner Becken liegenden Scbichten kennzeichnen. Die bei Qualisch zu Tage tretenden Partien sollen den jiingsten des Waldenburger Beckens entsprechen.

Permformation.

Die Permformation ist in der Mitte des dargestellten Terrains machtig entwickelt. Die Basis derselben bilden Conglomerate, dann folgen die fur das „Rothe Todtliegende" charakteristischen rothen sandigen und planerigen Schichten, in welcbe stellenweise die Brandschiefer (Semily, Kostalov) eingelagert sind und

*) Din Literatur liber diese Parthie dor Steinkohlenformation vergl. Katzer, Geo!, von BOhmen, p. 1139.

in

welclic nacli oben iimner mehr und melir kalkige Lager enthalten, welche dann ganz oben bei Kalna reicli an Kupfererzen sind.

Die Conglomerate zeigen auch Spuren von Malachit, aber liefern koine Petrefacten.

Die rothen Sandsteine enthalten bei Neu Paka die beruhmten Psaronien sowie die machtigen verkieselten Araucarienstamme, welche weiter ostlich bei Radowenz den sogenannten „Versteinteu Wald" bilden. Bei Semil wurden in denselben Fahrten von riesigen Sauriern 13 cm breit Saurichnites Rittlerianus, Hochstatter und daneben tier zierliche Saurichnites perlatus Fr. gefunden. (Vesmlr L887, p. 121, Fig. 38.)-

Die Brandschiefer bei Kostialov und Semil liefern die schonen Palaeoniskcn, die von Heckel beschrieben wurden (Denkschr. der kais. Akad. Wien 1801) und soeben in dem Werke „Fauna der Gaskohle" von neuem bearbeitet werden.

Ebenso die Haifische Pleuracanthus carinatus Fr. (Fauna der Gaskohle, Taf. 97.) und Acanthodes gracilis var. Bendai (Fauna d. Gask. III., pag. 04.). Hier fand sich auch der schone Lurchfiscli Ctenodus tardus Fr. (Fauna der Gaskohle, II. Taf. 8. b).

Massen von Estherien decken manche Schichten vollstandig.

Die kalkigen Lagen sind sehr reich an Petrefacten, bei Ruppersdorf liefern sie jahrlich Hunderte von Amblypterus (Palaeoniscus) Vratislavensis. Ambl. Ka- blikae (Gein), Melanerpeton pulcherrimum Fr. und Palaeosiren Beinertii Gein. kammen bisher daselbst aur einrnal vor, haufiger ist zuweilen Chelydosaurus Vranyi. (Fauna, d. Gk., Taf. 54.).

In Oelberg bei Braunau sind ausser Ambl. Vratislavensis und Xenacanthus Decheni (Goldf.) Pleuracanthus Oelbergensis Fr. und Chelidosaurus Vranyi auch Branchiosaurus umbrosus Fr. und Melanerpeton pusillum Fr. vorgekommen.

Den hochsten Horizont der Kalkplatten liefern bei Oberkalna Amblypterus Kablikae (Gein) A. Feistmanteli Fr. der auch bei Lomnitz gefunden wurde und mehrere dem A. angustus (Ag.) verwandte Formen.

Bier sind audi die zahlreichen Saurierfahrten zu linden, welche von Gei- nitz als Saurichnites lacertoides und salamandroides beschrieben wurden.

Zu den jiingsten Lagen unserer Permformation gehoren auch die an Pflan- zenresten reiclion Thonschiefer des Paradiesgrabens bei Braunau, welche ineist das Material zu Gopperts Peruitlora geliefert haben.

Von Pflanzenresten sind die Walchia piniformis und Cyatheites confertus fur alle Lagen bezeichnend. Sigillaria denudata und riesige Oalamiten kommen selten in den schwarzen Kalkplatten von Ottendorf vor.

(Wahrend der Reihe von Jahren, wo die Excursionen des Oomites fur Landesdurchforschung stattfanden, sammelte ich viele Daten und Detailprofile sowie palaeontologisches Material, welches auf Gruiullago der in dem Werke „Fauna der Gaskohle" gelieferten Daten ein reiches Material zu einer zusammenfassenden Studie iiber die bOhmische Permformation bietet, welche nacli Beendigung der Studien (lber die Kreideformation zur Publication gelangcn soil).

2*

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Kreideformation.

Die Ablagerungen dor Kreideformation decken den stldlichen Theil des Blattes.

Die, Perutzer Schichten mit sch.wach.en Kohlenschmitzen wurden am Fusse des Eozakovberges, dann bei Belohrad unweit Jiein bergmannisch nachge- wiesen und denselben gehoren auch die tieferen Lagen des Hoficer Quaders an, wie man nach den darin enthaltenen Pflanzenresten schliessen kann.

Auch an der Grenzlinie zwischen der Perm- und Kreideformation im Westen des Braunauer Beckens sind deren Spuren zu bemerken.

Die Eorycaner Schichten linden wir vorerst steil gehoben an der Grenze der Permformation slldlich von Turnau am fusse des Eozakovberges fiber Rovensko nach Zelezuice no'rdlich von Jiein sich hinziehen. Pec ten aequi- costatu s undExogira columbasind hier eine haufige Erscheinung (Archiv I. p. 215).

Ostlich von Jiein gegen Horic nehmen die Eorycaner Schichten den Cha- rakter von Quadern an und werden am letztgenannten Orte in grossem Massstabe zu Bauzwecken z. B. fiirs Nationaltheater und furs Museum ausgebeutet

Ahnlichen Charakter behalten die Eorycaner Schichten auch in ihrer Aus- dehnung bei Eoniginhof bis Aupa. (Archiv, Band I., p. 214).

Aus der Trautenauer Gegend bis gegen Nachod hin untsaumen sit; die schmale Bucht der Weissenberger Schichten, welche in das Gebiet dor Permforma- tion eingeschoben ist.

Ebenso finden wir sie am Rande der grossen petrefactenleeren Planerpartie, deren Centrum Polio ist. liberal! sind Petrefacten sebr selteu und wieder ist es Pecten aequicostatus und Exogira columba, welche gelegentlich gefunden werden.

Die stratigraphischen Verhaltnisse der Ereidegebilde des mis vorliegenden Blattes wurden von Prof. Krejcl im I. Bande des Archives geschildert (p. 41).

Die Weissenberger Schichten lassen sich am Fusse des Kozakov in dem Thale gegen Rovensko bin bei Tatobit nachweisen (Weissenb. Sch. p. 46, Priesener Sch. p. 37) und liefern bei Rovensko auch griissere fur diese Schichten bezeichnende Artcn; ebenso in der Gegend von Jiein.

Dagegen treten sie in der Gegend von Josefstadt— Nachod und bei Polic als petrefactenleere graue Planer auf, die hSchstens Inoceramus labiatus stellen- weise liefern.

Der Policer Tunnel lieferte mehrcre griissere Petrefacten, welche die Mall- nitzer Schichten repr&sentiren.

LJber das Auftretcn dieser Schichten am Fusse der Weckelsdorfer Quader vergleiche man Iserschichten p. 67.

Die Iserschichten treten in der kalkigen petrefactenreichen Fades (Trigoniaschichten) am westlichen Rande unseres Blattes auf, indem sie den steilen Westrand des Tbales von Tatobit iiber Rowensko bis gegen Libun bilden und namentlich bei Kniznice reich an Petrefacten sind. (Iserschichten p. 44).

Im Sstlichen Theile des Blattes bildet ihre sandige Facies die malerischen Felsengruppen der Weckelsdorf-Adersbacher Felsen (Isersch. p. 64) und auch der

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hohe Bergrncken, der das Politzer Thai vom Braunauer trennt, besteht hauptsach- lich. axis den Kokofiner Quadern der Iserschichten.

Die T eplitzer Schichten Bind auf unserem Blatte nirgend deutlich entwickelt, dtirften aber bei gunstigen Aufschlttssen in der Facies mit haufiger Ostrea semiplana nachgewiesen werden, wie es weiter nordlich bei Podol moglich war. (Tepl. Sch. p. 48.)

Die Priesener S ch i ch t c n treten stidlich von Jicin als weisse klingende Inoceramenplaner auf, deren Fauna weiter stidlich bei Ciftovea als durch Callia- nassa brevis cliarakterisirt erkannt wurde. (Tries. Sob. p. 41.)

Die Clilo nicker Schichten") treten als Fortsetzung der Grossskaller Quader auf und reichen bis gegen Jicin hin, wo sic die Prachower Felsen bilden. Fin schnialer Streifen zicht sich noch bis Podhrad siidwestlich von Jicin.

Von Petrefacten wurde bisbcr nur eine Pinna gefunden.

Ob die weiter stidlich auftretenden sog. Diluvialgerolle ihren Ursprung zerfallenen Quadern der Chlomeker Schichten verdanken werden erst sp&tere CJn- tersuchungen konstatiren kcinnen.

Diluvium.

Vom nordischen Diluvium ist ein kleiner Rest am nordlichsten Zipfel des behandelten Terrains in der Umgebung von Heinersdorf zu bemerken.

Das librige Diluvium besteht stidlich von Jicin meist aus Schotterlageu und scb.wacb.en Lehmlagern, welche bei Josephstadt eine bedeutendere Miichtigkeit erreichen.

Tiber die Fauna der Lebmlager namentlich uber die Siiugethierknochcn, die anderw&rts in diesen Lagen vorkommen, vergleiche man Kafka (Die Nage- tliiere Bobmens, Archiv, Band 8., Nr. 5) und Woldfich „tiber die Funde von Ovibos moscbatus" etc. (Sitzungsber. der k. b. Ges. der Wissenscbaften 1887 p. 613).

*) Die Studio iiber die Chlomeker Schichten wird vorbereitet und dttrfte nachstes Jahr zur Publication kommen.

0. Die auf der Section III, auftretenden Eruptiv-

gesteine,

Dem Alter nach ist dor Porphyr der alteste und man findet denselben am Contact der Perm- und Kreideformation vor allem am Fusse des Koz&kovberges bei Rovensko.

Nach Boficky (Archiv, Band IV., p. 101/V) ist derselbe dem Saulenpor- phyr von Zernosek sehr ahnlieli, zeigt stellenweise eine schwache, radiale oder aucb fluidare Structur.

Der Porphyr oberhalb Zdarok gehort aucb zn don Felsitporphyren, besitzt keine deutlichen Feldspathkoruer, aber ziemlicb viele QuarzkSrnchen.

Dor Porphyr, dor aich von Ruppersdorf (nSrdlich von Braunau) bis gegen Neurode hinzieht, ist audi ein Felsitporphyr; er wird z. B, bei Heinzendorf aus- gebeutet. (Die nahere Beschreibung 1. c. p. 103). Eine Heine Parthie dieses Por- phyrs ist auch aus dem Schiinauor Gebirge bei Braunau bekannt.

Viol inftchtiger ist dor Melaphyr entwickelt, welcher ein steter Begleiter dor Permformation ist. (Boficky, Archiv, Band ILL, Heft 2.). Er ist „bei fast ganz- lichom Mangel an Amphibol entweder augitreich, augitarm oder augitfrei".

Wir finden einen Zug am Fusse des Koz&kovberges, einen grflsseren zwischen Rovensko und Lomnitz, dann dstlich von Semil und nSrdlich von Neupaka.

Ein anderer Melaphymig begleitet don Porphyr ostlich von Braunan. Der- selbe gehort zu don Orthoklasmelaphyren und wurden darunter von Boficky augit- reiche und augitarme Varieta'ten sichergestellt (I. c. p. 47). Auch hie und da zerstreute kleinere Partbien kommen vor.

Das jiingsto der drei auf unserem Blatte entwickelten Eruptivgesteine ist der Basalt (Boficky, Band II., 2. Abth.), welcher bloss am Kozakovberge hoi Turnau entwickelt ist, wo or auf dem Melaphyr ruht und von Boficky als Nephe- linit bezoichnet wurde (i. c. p. 90) und oft bis kopfgrosse Ausscheidungen von Olivin, mit verschiedenen Mineralien vermischt, cnthiilt.

Der kleine Basaltberg bei Karthaus (1. c, p. 140) und von Vol is bei Jicin (I. c. p. 125) sind Feldspathbasalte.

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UEBERSICHT

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Petrographische Studien an den Melaphyrgesteinen Bohmens. Archiv fiir Landesdurchforschung. Band III. Heft 2.

Petrographische Studien an den Basaltgesteinen Bohmens. In: Archiv fiir naturwiss. Landesdurchforschung von Bohmen. Band II.

(Eine ausfiibrliche Bibliographie liber die Geologie und Palaeontologie Bohmens wird von Dr. Ph. Pocta zur Publication vorbereitet).

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LAKDESDURC HF OR S CHUNG VOX BOHMEX. SECTIOX.IH. Geologische Karte entworfen von Prof. A.Fric mid Prof. G.Laube

Paselinoi

Torf

Sow naplavy al AUtwutm ,

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Seventy ttaplav.

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Nordisches Diluvium Stare napleu/y hltniie .

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Diluvium. Lehm.

Stare naplavy. fisek a stcik.

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Diluvium. Sandu^Sekotter.

( firuboskahku piskwec.

Gross*»kaler Sandstein o Ober Qiiader.

Bixxcnske a teplicke opuky .

Bakulilenmeryel o. Oder plaenerund Tepliizer

•fizenrke. pcutmo .

Jserstiu"e MitlcLjuader oder AfUtelplaencr

AiaJnwke a belolwrslce pcutmo.

Malnilzeru. Weisscnberqer Stupe a Unterplacner

Pishovec koryecowky a peruek '

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Kurytzaner uful Pcru/zen Sandstein Untei*Quc\der.

Permsky utva

Perm oderRothliegend.cs. Aamenou helny ulua/:

Carbon Phgllii

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Basalt. Ziila

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Amfibolit.

Svor.

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Gneiss

Fytitova rula

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rhyljit Gneiss h'rysta llu'ky oafH'icv.

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A'rystet iusclicr KaUestctn h rrmtui brieUice

Quarz Schic/er.

AusgefShrt in der Lilhogr. .Install von Jos.Farskv in Prag.

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