en lebigen Gemälde: und Kupferftichfammlungen, , Muͤnz⸗ ⸗Gemmen-⸗Kunſt⸗- und Naturalienka⸗ bineten, Sammlungen von Modellen, Maſchi⸗ nen, phyſikaliſchen und mathematifchen Infiru menten, anatomiſchen Praͤparaten und er Gärten ii in Zeutfhland, ; wach afphabetifhber Ordnung ” der Derter, . Herausgegeben von Friedrich Karl Gottlob Hirfhing. — — Si quid nouifti re&ius ifis, Candidus imperti: fi non, his vtere mecum. Horat. Epif. L.1. ep.V, ame 3 Band. Er J ang e n bey Johann Jakob Palm. 1789. Dem ochw ohlgebohrnen und Hochgelahrten Herrn Herrn yeintich Friedrich Delius Doctor der Arzneygelahrheit und der Weeltweisheit, s heil. Roͤm. Reichs Edelem, kaiſerl. koͤnigl. Rath, chiater und Comes Palatinus Caeſareus, der Roͤm. iſerl. Leopoldiniſch- Carolinifchen Akademie der Nature rſcher Praͤſidenten, Hochfuͤrſtlich Brandenburg Anſpach⸗ d Culmbachiſchen geheimen Hofrath, erſtem ordentlichen ofeſſor der Arzneygelahrheit und Senior auf der Fried⸗ » Aleranders Univerfitst zu Erlangen, der Föniglichen ademien der Wiffenfchaften zu Montpellier und Rouen, und der Eurfürftl. baierfchen Akademie der Wiffenfchaften Mitglied, — als em der glaͤnzendſten Sterne in der Ehren, und Ges jlepeten - Krone Germaniens, voll teutſcher Krafft und Geniuswürde, » — mag für unfere beyden Fuͤrſtenthuͤner noch mehr en will — einem unferer erfien, älteften und allgemein Ä geſchaͤzten Lehrer der Arzneygelahrheit auf der Rt Univerfität Erlangen widmet dieſen Band ſeiner Nachrichten von | | Kunſt- und Naturalienkabineten 3 mit Empfindungen der reinften Chrerbietung und Danfbegierde der Verfoſſ nelich bin ich twieder im Stande, nach einer — mübfamen, und fait möchte ich fagen, ver drießlihen Walfarth, eine Fertfegung meiner als phabetiſchen Nachrichten von Kabineten dem Pu— ifum in bie Hände zu liefern. Ich mürde fehr tadeln feyn, wenn ich hier etwas mider felde itifafter vorbringen wollte. denen manche Be— chreibung bald zu koloſſaliſch, bald zu Imwergene artig if, weil biefe guten Leute nicht ermägen mollen, daß es auch hagere und biefleibige Samm⸗ ler giebt, wovon alfo der eine mehr, der andere weniger, von jeinen gefammelten Merkwuͤrdigkei⸗ ten; auftiſchet. Anſtatt alfo hier einen zum Nes :enfionswejen verurtheilten Mohren weiß zu mas den oder einen nach Flingender Münze ſchnauben⸗ ven Kannibalen, in einen aͤchten Teutfhen zu mer amorpfefiren z der ed nach der jet hergebrachten Gemohnbeit feiner Herren Collegen eben auch für me hält, beſſer Wiſſen und Gemiffen zu verläug- un; anfatt nun alles dieſes, fage ich, wieder aufs — will ich vielmehr bier von den Bemäpune 2 “2 gen Vorrede. gen derjenigen reden, welche zuerſt Beſchreibungen von Kunſt und Naruralien « Kabineten mitges theilt haben. Neickels Verdienſte find von vielen Pitterato- gen, felbft auch von dem berüchtigten Morhof in feinem Polyhiſt. litter, Tom. II. (Edit, 4tae) pag. 133. und von Jugler in feiner Bibl. hift, fele&ta, übergangen worden, Mich. Bernd. Valentini's . Schaubühne, oder Natursund Mineralienfams mer, in 2. Solianten, wovon bie zweite Ausgas be 1714. zu Frankfurt herausgefommen, und Joh. Dan, Majors Tractat, Seefahrt nach) der neuen Welt (f. Morhofii Polyhit. T. II. L.II. P.L CI, 6-12. not,a.) famen zwar weit früher zum Vor⸗ fhein und mögen auch Neickeln die Veranlaffung jur Ausarbeitung feines Werkes gegeben haben: allein ihr dadurch geftifteter Nutzen ift ſehr gerin« ge. Caſpar Friedrich Neickel, ein Pfeudonymug, deffen wahrer Name Jenkel ifi, ein Kaufmann aus Hamburg, tar ber erfte, welcher ein uns dliches DVerzeihnig von Kunft- und Naturalien⸗ Kammern in deutſcher Sprache ausarbeitete, und] fo wohl in der Anzahl ale auch in der ausfuͤhr— lichen Befchreibung verfchiedener Kabineter alle vorhergehende Männer übertraf, Diefes Werf ers fhien unter dem Zitul: Mu- Vorrede. e oder Anleitung zum — Be⸗ griff und nuͤtzlicher Anlegung der Muſeorum oder Raritaͤten-⸗Kammern u. ſ. w. von C. F. Neickelio. Auf Verlangen mit einigen Zus fäßen und dreyfahem Anhang vermehret von Dr. Johann Kanold, der Kaiferl. Leopold. Carol, Keichs » Akademie Natur. Curiof, Mite glied. Leipzig und Breflau 1727. 4 2% Alphabet 16. Bogen. Der gelehrte und befannte Breßlauifche Arzt Ka« nold gieng das Manufeript vor dem Druck durch und verbefferte vieles darinn, befonderd auch in dem Ausdruck, Ihm verdanken wir die Beforgung des Drucks, wobey ihn befonders der berühmte Koh. Zac. Scheuchzer in Zuͤrch in einem Schrei ben vom Auguf 1726. aufmunterte, In demfels ben ſagt Scheuchzer unter andern; Ich Iobe, wie E.H.E. bißherige Föftlihe und nüßliche Labores, alfo aud) vorhabende Samm⸗ lung bier und da vorfommender Kabinetterr und bin verfichert , daß Breßlau von allen bis⸗ berigen Sammlungen Ehre, ber Autor unfterb« lichen Ruhm, und die ganze gelehrte Welke vortreflihen Nußen haben werde. Auf bie Mühe martet Ruhm, auf bie Befißer ber Mufeorum Zuſpruch, auf die Reiſende eine nuͤtzliche Anleitung, auf die Liebhaber der Hi. ftoriae naturalis et Antiguitatum eine leben, dige Information, und wird durch dergleichen löblihe Conatus befördert dag Wachorhum 3 in Vorrede. in der Erkenntniß Gottes aus ſeinen Wer⸗ ken und Verherrlichung ſeines groſen Namens.” » Kanold ſahe die vielen Mängel gar wohl. ein welche auc gleich anfangs diefem von ihm ver- befietten Neickelſchen Werke anflebten; er fuchte auch folhe in dee Vorrede gehörig zu entfchuldie gen, und wollte fünftig etwas vollſtaͤndigeres das von ſchreiben, wenn er, zumal von Auswärtigen (weil fi Neickels Mufeographie auf alle Länder der Welt erfireckte) dazu die nöthige Beyhuͤlfe er⸗ langen wuͤrde. Doch kam dieſes Unternehmen, bey feinem 2. Jahre darauf erfolgten fruͤhen To⸗ de, nicht zu Stande, Sn ben Erfanaifchen gefehrten Anzeigen vom 3 1750. N. XXV. Seite 199. 200. geſchah einer en herauszugebenden Ausgabe der Neickele fhen Mufeographie Meldung, welche Hr. Dr. Brüds mann in Wolfenbüttel in der Handſchrift befigen follte; allein auch dieſes Vorhaben fahe das Pia blikum nicht erfuͤllt Die Verdienſte des gelehrten Hrn. Rath Auge ler's in Lüneburg bey der Bearbeitung der Biblio- theca hiftoriae litterariae ſelecta, (Ienae 1754 - 634 Tom. III. 8. mai.) deren erften Entwurf men bem Beraten Rechtsgelehrten und Hiſtoriker Burk. Gotth. Vorrede. Gotth. Struv verdankt, find hinlaͤnglich befaunt. Da er das ganze vierte Capitel den Bibliotheken Teutſchlands widmete: ſo nennte er auch hin und wieder die dabey befindlichen Kabinete, ſo viel er davon Nachricht bekommen konnte, jedoch ohne ſich dabey in eine genauere Beſchreibung derſelben ein zulaffen. Seine Abficht, welche er bey feinem aus. gebreiteten Gegenſtande nicht noch mehr vermehren durfte, war vielmehr auf Bibliotheken und deren Merkwuͤrdigkeiten gerichtet. Seinen Fußſtapfen folgte Hr. Hofrath und Prof. Meuſel in Erlangen, welcher feinem teut⸗ ſchen Kuͤnſtler⸗Lexikon, (Lemgo 1778. 8.) von Seite 173° 246. ein Verzeichniß ſehenswuͤrdiger Bibliotheken, "Gemälde + und KRupferftichfamm. fungen , Münz s Gemmen⸗Kunſt : und Natura. ‚fienfabinete in Teutfchland, nach afphabetifcher - Drdnung der Städte, beyfügte. Der Hr. Berf. verfichert gwar in feinen Borerinnerungen, daß eg in Anfehung der meiften Artikel mehr nicht ale Pros be oder Skizze wäre: da er aber ſchon feit gerau— mer Zeit an der Vervoffommnung dieſes Verzeich⸗ niſſes, wie ung mehrere gelehrte Blätter benach— richtigen, arbeitet, fo wird ohnedieß das obige Urtheil bey einer neuen Ausgabe wegfallen. Was nun meine Arbeit anbelangt, fo habe ich) bie erſte dee dazu dem ſchon oben gerühmfen Littes | 5 rator Horde rator Jugler zu verdanfen; erft lange nachher kam mir Neickels Mufeographie in die Hände, wor— auf ih auch Hrn. HN. Meuſel's teutfhes Künft- Ierlexifon erhielt. Mein Plan unterſcheidet fich von dem meiner Dorgänger fehe flarf, indem ich nicht nur mein ganzes Augenmerk auf. Kabinete und ihre Merkwürdigkeiten richte ,. und dadurch, fo viel es: in meinen Kräften: fieht, fie größten» theils ausführlich beſchreibe, fondern auch einzelne Merkwürdigkeiten der Natur und Kunſt, fo wie auch phyſikaliſche und mathematifhe Inſtrumenten⸗ Sammlungen, anatomifche Präparate, botanifche Gärten u. fe w. angebe, auch manches, jedoch nügliche, meinem Werfe seinverleibe, welches man nicht gerade dem Titul nach darinn fuchen ſollte, wie jeder unbefangene Lefer fich gar leicht davon überzeugen fann. Ich feße nicht blog meine Ar beit und mein Vertrauen auf die duch Journale und Zeitungen errungenen mildthätigen Beytraͤge, fondern ich fuche durch Reifende und gelehrte Corre— fpondenten , obne die damit vergefellfchafteten Muͤh⸗ ſeeligkeiten zu ſcheuen, zu meinen Zweck zu gelan, gen, obgleich mein Plan, den ich mir vorſteckte, aus Mangel an Unterſtuͤtzung, meinem Willen gemaͤß, noch wenig erreicht iſt. Ob ein fo viel möglich compendioͤſes Verzeich⸗ nig von Kunſt⸗ und Naturalienkabineten, welches uns DBorrede. und blog den Ort und den Befißer der Sammlung angiebt, einen ausgebreiteten Nutzen babe, will ich zwar hier, wegen Mangel des Raums, nicht ent» fcheiden ; ich für meine Perſon aber zweifle daran. Was nuͤzt eg z. B. wenn der Neifende blog weiß, in Erlangen ift bey der Univerſitaͤt ein Naturalien- kabinet, wenn ihm nicht auch zugleich gefagt wird, in welchen Fächern es ſich auszeichnet. ' Wir da. ben faum ein Paar teutfche Sammlungen, die in den 3. Nature + Neichen auch gleich ſtark befezt find. . Yeufferft felten wird fich ein Neifender finden, der in allen Theilen der Naturgeſchichte bewandert iſt, er muͤßte denn Lehrer derſelben ſeyn. Jeder Sam̃⸗ ler hat ein Lieblingsfach, worinn er ſammelt, und in welchem er auch Kenntniſſe beſizt und folhe von Zeit zw Zeit gu vermehren ſucht. Wir haben Feine: naturbiftorifchen Vielwiſſer, die jedes Kabinet mit Nutzen befehen Fonnten und auch möchten; denn finnes und Buͤffon's find Phänomene, die alle Jahrhunderte zwey bis dreymal erfcheinen, und vielleicht in dem folgenden Sahehundert, gerade uns ter diefer fo glänzenden Geſtalt, gar nicht mehr zum Borfchein fommen. Wenn nun das Intereſ⸗ fante der Sammlımg, der Werth der Fächer und: vieleicht auch die vorziglichften Stücke derfelben, dem Reiſenden fnicht angegeben werben: fo hat er bey einem folhen, vieleicht theiter erfauften Ver⸗ zeichniß, Bord zeichniß, nichts als eine fchimmernde Seifenblaſe, die ihn zwar auf feinem Wege folgt, aber keines⸗ wegs vor unzähligen Irr + und Nebenmegen ſichert. Die auffallende Replik, welche einige Männer ent⸗ gegen fielen, daß die Befchreibungen aͤuſſerſt kurz feyn müßten; warum? weik ſich der Reiſende nicht mit vielen Bänden fihleppen Fönne, ſcheint zwar dem erſten Anfchein nad etwas MWahres an fich zu Haben; allein fie zerfällt auch bey der geringe fen Zergliederung in ihr geböriged Nichts zurück Aeuſſerſt felten wird, fi jemand. in der Lage be finden, ein ſolches Verzeichniß mitnehmen zu muͤſ⸗ fen, weil fich die litterarifche Neife nicht auf ganz: Zeutfchland , ſondern größtentheild nur auf gewiſ⸗ fe Länder und. deren Hauptfiädte erfirecft , wie wie aus Gercken's, Nicolas, Meiner’s, Goeze's, Schranfs und fehr vielen andern: teutfchen Reiſe⸗ beſchreibungen zur Genuͤge erfehen. Jeder, der eine ſolche Reiſe mit Nutzen un⸗ ternimmt, wird ſich, nach dem Beyſpiele erſt an⸗ gefuͤhrter Maͤnner, vorher auf ſeine Reiſe vorbereiten, um dieſelbe mit deſto groͤſerem Nutzen und wenigern Koſten beendigen zu koͤnnen. Alle und jede Merk— wuͤrdigkeiten eines Ortes, beſonders in ſolchen Staͤdten, welche an Sammlungen und einzelnen Merkwuͤrdigkeiten, wie z. B. Augsburg, Nürnberg, Wien, Dresden, Berlin u. ſ. w. reich find, zu be⸗ fehen, Vorrede. ſehen, iſt nicht leicht die Sache eines Privatmannes, indem dazu Zeit, und was noch mehr iſt, ein uner⸗ ſchoͤpflicher Geldbeutel erfordert wird: Zu was müzt es in einem folhen Werke, eis ne Sammlung anzuführen und zugleich auf den Ca— talog derfelben zu vermweifen, ohne etwas mehr davon zu fagen. Nicht zu gedenfen, daß man ders gleichen Verzeichniffe nicht fo leicht haben fann, als . Bibliothefg . Verzeiäniffes daß es der Liebhaber, welche fich dergleichen Verzeichniſſe anſchaffen, in unſerem Teutſchland fehr wenige giebt; daß größs tentheils dergleichen Verzeichniſſe auf Koften bes Beſitzers gedruckt werden, zumeilen mit vielen’ Feh« lern und Nebendingen belaftet find, wovon einem andern Faum die Hälfte brauchbar iff: fo folten doch auch dergleichen Schriftfieller bedenfen, dag nicht jeder Neifende, nicht jeder Sammler fih dergleichen Verzeichniffe anſchaffen Fann und auch mag. Das Eitiren wird ihm hier wenig helfen, wenn ihm nicht dabey auch ein Pre Auszug daraus mitgetheilt wird. Der Reiſende bereitet fich alfo auf feine Reis fe vor, und ſucht fih blos mit denjenigen merke würdigen Gegenftänden und Seltenheiten auf feiner Reiſe befannt zu machen, welche theils für feine Lage, theils für feine Neigung den größten Nutzen und wahres en gewähren ; dag. übrige wird er, Vorrede. er, wenn er nicht Croͤſus Reichthuͤmer beſizt, no— lens volens uͤbergehen muͤſſen. Hier wird alſo das beſte und vollſtaͤndigſte Verzeichniß fuͤr ihn viel unbrauchbares enthalten, beſonders, da ſich die meiſten Reiſenden nur auf die Beſichtigung einer gewiſſen Strecke Landes einſchraͤnken. Er wird alſo dasjenige, was ihm dienlich zu ſeyn ſcheint, aus dem Verzeichniß excerptren, und ſollte auch daſſelbe nur 104 12. gedruckte Bogen ausmachen. Und hiemit endigt ſich auch die Brauchbarkeit ei- nes ſolchen Verzeichniſſes, die noch derjenigen ei⸗ nes Meßcatalogs weit nachſteht. Was nuͤzt ein ſolches Verzeichniß auſſer der Reiſe im Stubier- zimmer? — Der Reiſende wird nach der An— gabe ſeines Verzeichniſſes Naturalienkabinete auf⸗ ſuchen, er wird, da ihm ſein Verzeichniß weder die Faͤcher noch die Merkwuͤrdigkeiten derſelben angiebt, vielleicht ſein Lieblingsfach, Conchylien fuchen, und findet in mehreren Kabineten nichts als Steine und Mineralien, wovon er gar fein Kenner iſt. Verguͤtet ihm nun ein ſolches Verzeich⸗ niß feinen Roftenaufwand ? und was noch mehr iff, feine Zeit 2? — Ganz anders verhält eg fich mit einem Werke, worinn ber Neifende eine anggebreitetere und ges nauere Befchreibung, nach Urt eines Neal» Wiör- ter buchs, erhält. Hier wird er im Stande feyn, ſich Vorrede. ſich einen weit genauern Entwurf alles deſſen zu bilden, was er auf feiner Reiſe in der Kürze be« feben will. Er wird das ihm hoͤchſtnothwendige ‚und intereffante von dein minder nothivendigen zu unterfcheiden wiffen; die Groͤſe und Menge der Begenftände hinlänglich erwägen, die Befichtigung berfelben gehörig abmeſſen, und feine Zeit und feine Koften nach feinem Vorhaben weislich einfhränfen fönnen. Er wird weniger über Langeweile Elagen, feine edle Reiſe Zeit nicht mit Befihtigung gering« fügiger Stücke zubringen, bie er öfters felbft beffer befigt, oder an feinem Orte, ohne zu reifen, alle Zage fehen kann. Er wird, wenn ihm der frefliche Charakter, die Gefchicklichfeit und Leutfeligfeit eines Kabinetsbefigers ſchon vorher befannt gemacht iſt, fih eher an einen folhen Mann wenden, der nicht blos feine Neigung befriedigt, fondern auch feine Kenntniffe vermehrt. Er wird eine ausgebreitetere Kenntniß von manchen Kabineten erlangen, wahre ©eltenheiten anzugeben und zu finden wiſſen, und manden Det, in Ruͤckſicht feiner mehrern oder mindern Liebhaber von Sammlungen, ide her Eennen lernen. Der Lehnbediente wird ihm wohl als Wegmeifer, nicht aber als gelehrter - Führer dienen. — And wie vielfachen Nußen koͤnnte ich anführen, der freplih bey einem sompendiöfen Verzeichniß, bey einer Kabinete XX Skizze Vorrede. Skizze — wegfallen muß. Deswegen muß ſich nicht gerade der Reiſende mit vielen Baͤnden ſchleppen! Er braucht auf ſeiner kurzen Reiſe— Zeit kein Repertorium aller Kabinete, kein Werk, das ſich auf ganz Deutfchlend erſtreckt, wohl aber eine hinlängfiche und genane- Angabe der Merk würdigfeiten einzelner Städte und Oerter; mit denen er fi) aber zu Hauß befannt machen: muß, Wil er ja dann ein compendisfes armfeliges Der zeichniß haben: fo kann er ja um 2: Grofchen von jedem Feder, Negenten einen Auszug aus dies fem groͤſern Werfe nad) Herzensluſt befommen!! Schon Morhof fühlte den Mangel eines fol« chen erft angegebenen Werks. Sch will mich feiner eigenen Worte aus feinem Polyh. Philof, bedienen: ”Defiderarem vero alium quemdam laborem circa Mufea, nimirum ut ex iam editis Mufeorum defcri- ptionibus unum aliquod conficiamus, ut fub uno in- tuitu fiti poflint fubietta naturae, hinc illine conge- fta, eorumque diverfitates et conyenientiae notari, Sed oporteret exquilitum obfervari ordinem, qualis labor prodeflfe maximopere poſſet in inquifitione re- sum naturalium,. Si eg. folum regnum minerale per claffes ita diftributum, fecundum fpecies illas, quae in Mufeis fervantur, haberemus ; magnae certe utilitatis res eſſet. Nam perreptare omnes terrae finus unius hominis opus non eit, ac ea eft rerum mine- Vorrede. mineralium infinitas, ut vel multi homines tanto operi pares non ſint. Quare in lucro deputare poſ- ſemus, fi quae iam ab aliis ſunt congeſta, confe- fantur et expendantur. Sn feinem Zeitalter der Welt wurde fo viel gereifet, ald in dem unftrigen, wo das -Keifen zu „einer Art von Epidemie geworden if. Eben bdiefe Mode war auch fo hold, unfern deutfchen Herren, feit einem Sahrzehend Geſchmack an den Werfen der Kunſt einzuflöfen, und denfelden durch Befich- tigung der Natur und Kunſt zu bilden Es iſt jegt Mode , vorher Deutfchland zu bereifen, ehe man in fremde Länder geht, und ich habe das fe— fie Betrauen, es fol immer noch mehr Mode wer« den. Seitdem Fürften junge Gelehrte und fähige Rünftlergenieg auf ihre Koften reifen laffen ; feitdem die meiften Grofen Teutfhlande es für ruͤhmlich und müglich halten, teutfhe Städte zu durchwan—⸗ dern, und die da befindlichen Merkwürdigkeiten in Augenfhein zu nehmen; ſeitdem die Gelehrten ſelbſt, als die lezten, an die Reihe zum Neifen fommen; feitdem das Reiſen durchaus zur Erzies hung junger Leute von Stande gehört, die damit gewoͤhnlich nach geendigten Univerfitäts » Studien ihren Eintritt in die Welt anfangen: feitdem, ſa⸗ ge ich, ift es auch meit nothwendiger, fie zu mahs en Kenntniffen mehr vorzubereiten: Es ift Pflicht, IX fie Vorrede. fie nicht blos auf die Schaale einer Cokosnuß auf- merffam zu machen; fondern fie auch auf höhere Beobachtungen durch einen Fingerzeig zu leiten. Nach diefer vorläufigen auf gemeinten Ein> leitung, will ich bier nur noch folgendeg bemerken. Sch gebrauhe oͤfters das Wort Ueberbleibſel. Fuͤr das Altertum d. i die alte Verfaffung und Geſchichte, dann für die Forfchung Über das Lieber, bliebene, Ruinen det Gebäude, und das Erhaltene der Kunſtwerke, für dieſes alles hat unfere Spra— che freylich kein recht bequemes Wort: Üeberbleib. ſel iſt ein widriges Wort, das den Sinn nicht gehoͤrig ausbruͤckt; Alterthuͤner und Denkmäler ges ben falſche Begriffe. Kirchen und oͤffentliche Gebaͤnde find in alten ehemals florifanten Drten, die Gallerien, in wel, chen fih dag Auge des Kenners und Liebhaber ergößen, dee Kunſtſchuͤler fudieren, und Ideen und Schaͤtze ſammeln kann. Es iſt alfo allerdings der Mi- he werth, das in der Kunſtgeſchichte Zerſtreute von ſtatuariſchen und gemalten Kunſtarbeiten und Ge. genſtaͤnden, in Zuſammenhang zu bringen, und auf ſolche Weiſe die einzelnen Arbeiten er und beruͤhmter Kuͤnſtler bekannt zu machen. Derglei— chen an Kirchen und andern oͤffentlichen Gebaͤuden angebrachte Kunſtarbeiten ſind um ſo merkwuͤrdiger, weil fie auſſer dem Handel find und weder veraͤuſ⸗ fert, Vorrede. ſert, noch durch Erbſchaften vertheilt, noch auch ſonſt zerſtreuet werden koͤnnen, und jederzeit am ſicherſten an Ort und Stelle bleiben, wenn nicht die alles verwuͤſtende Zeit und der Zufall eine laͤngere Dauer den ſpaͤten Nachkommen entzieht. Sollte auch in dieſem Werke ein und anderes angefüh- ret feyn, welches mehr wegen des Alterthung, ald wegen der Kunſt Verdienſte hat, fo gefchah es deswegen, weil die Kunft auch in der Kindheit ſchaͤtzbar iſt. Hierinn hat wohl unläugbar der bes rühmte Hr. Oberrihter von Stetten das größte Verdienſt, indem er ung zuerft mit den vielen - einzelnen Sunftarbeiten der Reichsſtadt Nugsburg, morinn feine. VBaterftadt fo aufferordentliche Vorzuͤ⸗ ge beſizt, auf eine nügliche Weife befannt machte. Unbegreiflich ift es, ich fage es auch in diefer DBorerinnerung, wie einer feinganzes Leben hindurch fammeln, und nicht vor feinem Tode dafür forgen mag, daß feine Sammlung der Zerfireuung entriffen- werde. Unbegreiflich iſt es, wie einer feine mit Ehren gefammelten Schäge zum allgemeinen Beſten gar nicht befannt machen mag. Ein reiher Sammler hat vierzig Jahre unzählige Koftbarkeiten, Kupfers fihe, Gyps und Formen zufammen gebracht. Haͤt⸗ te er fie lieber gerfireuet in der Welt gelaffen ; fo würden fie nicht über einem Haufen unbefannt lies gen und fo viel als den Motten überlaffen feyn. ie viele Befiger von Kunftfachen begnügen fich mit der Erinnerung, daß dergleihen Schäße in ihren Kammern eingefperrt find! Sie ſelbſt ehren folhe zuweilen faum mit einem Anblid. Dan hat fie gefucht, gefunden, und wiederum begraben. Mancher laͤßt ung fein ganzes Leben hindurch auf Yes ein Vorrede. ein kritiſches Verzeichniß ſeiner Merkwuͤrdigkeiten hoffen, und endlich uͤbereilt ihn unter lauter Saums ſeeligkeit der furchtbare Knochen-Mann, und die mit Koſten und Muͤhe errungene Sammlung wird zerſtreut. Diele find freylich z. B. bey Muͤnzſamm⸗ lern mehr Muͤnzliebhaber und Muͤnzkenner, als Muͤnzgelehrte; lezterer muß freylich unendlich viele und mannichfaltige Kenntniſſe in ſich vereinigen, um Muͤnzen nicht nur fertig zu leſen, ſondern auch von Muͤnzen einen fruchtbaren Gebrauch fuͤr Geſchichte, Zeitrechnung, Erdbeſchreibung, Kunſtgeſchichte und andere Theile alter Litteratur zu machen. Wahre Freunde und Befsrderer der Kuͤnſte möchten weinen, wenn fie ganze Haufen von Kunfts fachen dort oder da zuſammen verfperrt oder feft bes graben wiffen u. fie niemalg fehen fönnen DBerehrungss würdig find diejenigen, welche ihre Sammlungen ſehen laſſen, auch ſo gar Beſchreibungen davon mittheilen. Verſchiedene Fehler, welche ſich waͤhrend dem Drucke eingeſchlichen, bitte ich guͤtigſt zu uͤberſehen; fo wie ich meinem würdigen Freunde, dem Hrn. Col⸗ laborator Goͤtſchel, für feine genaue Aufficht über die Correctur bier öffentlich meinen wärmften Dank weihe. Die Merfwürdigfeiten Erlangs Finnen mancherley Urs fachen wegen erft in dem folgenden Bande folgen. Den würdigen Männern und Goͤnnern, welche bisher gütig genug waren, mich mit Beytraͤgen zu bes ehren, und mich auf das menfchenfreundlichfte zu unters ſtuͤtzen, ffatte ich hiemit den verbindlichften, innigften Dank ab. Erlangen, den 21. Dec, 1788. Friedr. Earl Gottl. Hirſching, Doctor der Weltweish. und Dderfelben Privarl., fo wie au ordentl. Mital. des hochfürftl. Inftirut3 der Moral und ſchönen Wiffenfhaften zu Erlangen. Inhaltsanzeige. Ebenfurth. Fresko Gemälde ©. | Ebrach. Kubpferſtichſammlung Kirchengemaͤlde Muͤnzkabinet Echterdingen. Pf. Hahn daſelbſt Eichſtaͤdt. Inſtrumentenkammer Altarblatt in der Jeſ. Kirche Hr. Sauſſenhofer St. Wilibaldsburg Auguſt. Stift Rebdorf Einſiedeln. Muͤnzkab. der Abtey Gemaͤlde im Chor Eiſenach. Heuſinger's Kupfer⸗ ſtichſamml. Kuͤhn's Natural.kab. Appelius Zeichenakademie 12 ı Wartburg, Sehens⸗ wuͤrdigk. daſelbſt 12 Eisleben. o Gemälde von Luc. Era, 3 nach) 15 Elbing. Naturalien u. Muͤnz⸗ faml. des Gymnaſ. 17 Phyſik. Inſtrum. 18 Eldagſen. Garten mit ſeltenen Pflanzen 18 ar, 1; Ems. Bruͤckmann's Natu⸗ ralienſammlung. 19 in Emmerich. Samml. alter weft phäl. und rom, i Münz bey Sufe ar 9 Engelhartszell, 11 Gemälde ber Cloſterk. 21 DC IE Ens» Inhaltsanzeige. Ensdorf. Natural.kab. d. Cloſt. 22 Erbach. Kunſtkamer des Gra⸗ fen v. Erbach. Erfurt. Naturalienkabinete N)der kaiſerl. Akad. der Naturf. 2) im Schottencloſt. 3) im evang. Wai⸗ ſenhauſe Botan. Garten 28u. 29 22 ‚223 24 Anatom. Theater 28 Bellermann's Hol; fammlung 28 Erf. Blumiſten Geſ. 29 Yuguftiner Cloftee 29 Erfa. Die Naturalienſam̃l. der Gebr. Reinhold 30 Eſcheloh. Kirchen « Gemälde da⸗ ſelbſt 31 Eslingen. | v. Palm's Nat. kab. 31 Eſſendorf. Will's Nat ſamml. 31 Ettal. Die Kirchen Gemaͤlde 32 Bildniß der Igfr. Ma⸗ via N. Feldsburg. Gemälde in dem fuͤrſtl. Lichtenſt. Schloſſe 35 Ferriere. Gagnebin’s Natural, kabinet - St. Florian. Bilder ı u. Münzfaml. des Auguftin.fliftg 37 Franffurt am Main, Gerning’s Mufeum 39 Hüsgens Sarılungen 58 Kupferflichfamlungen 64 Gemäldefamlungen 67 Münzfabinete 81 Naturalienſamlungen 87 Merkwuͤrdigk. in den oͤffentlichen daſigen Gebaͤuden Seckenbergſche Stif⸗ tung, und was da⸗ ſelbſt zu ſehen Frankfurt an der Oder. Muͤnzſammlung 33 92 112 118 Otto's Inhaltsanzeige. Otto's Nat ſamml. Der botan. Garten Fredersdorf. Pflanzung v. auslaͤnd. Hoͤlzern Freyberg. Mineralienſam̃l. der Bergafad. Charpentier Steins famml, Kuͤnſtler dafelbft Begräbniffe in der Domkirche Freyburg. Kleins Naturalien⸗ ſamml. anatom. Theater Laboratorium che- micum botaniſcher Garten -- Freyenwalde. Tiele's Naturalien⸗ 119 120 ſamml. 124 Friedberg. Fresko⸗ Gemälde 125 Friedberg. ©. Burg + Sriebberg 125 IC 5. Friedrichsfelde. Merkwuͤrdigkeiten des daſ. Luſtſchloſſes 126 Friedrichsſtein. Mineralienkab. des Grafen v. Dohna 134 Fuͤrſtenzell. Freskomalereyen im daſigen Stift 135 Fulda, Naturalienf. 135 von Bibra’s Gemäl» - befammlung ... Gailenreuth. Sehenswerthe Zoo⸗ lithen » Höhle 135 MuggendorferZropf: ſteinhoͤhlen 144 St, Hallen. Muͤnzkabinete 147 Naturalienkabinete 148 Gemaͤlde und Kupf. Kab. 148 Neu-Gattersleben. Bildnißgallerie -148 Gaybach. Gemaͤld egallerie 150 Gel⸗ Inhalts anzeige. Geltofing. Altarblatt der daſ. Kirche 151 Gengenbach. Inſtrument. Samml. 151 Gersfeld. Natural. u. Kunfl fanıml. 151 Gieſſen. Muͤnzkabinete 153 Mineralienſamml. 154 —Inſtr. Sam̃l. —-u. 477 Glarus. Naturalienkab. -.r Muͤnzkab. 155 Goeppingen. Oetinger's Natural. --- Goͤrlitz. Muͤnz ⸗ und Natural, Samml. EN Kupferſtichſamml. 15 6 Göttingen. Head. Mufeun 1564. 478 Muͤnzſamml. 183 Gemmenſamml. 188 koͤnigl. Modellkam⸗ mer 189 Samml. v. Kupferſt. und Hanbz. Samml. der Uffenb. Inſtr. Inſtr. Samml. auf dem fönigl. Hbf. 191 Kupferft. und Ge⸗ maͤldedeſamml. Anatom. Kabinet 189 1909 Der botanifhe Cars fen Oekonom. Garten Privatſamml. 1) Naturalienkab. 2) Kupferſt. u. Ger mäldef. 3) Inſtrumenten⸗ Samml. 4) Allerley andere Privat⸗ Samml. Schriften Verzeichn. Gottwich. Natural. u. Medail⸗ lenfab. 205 Goslar. Phyſ. Inſtr. Saml. 295 Cloſter Grauhof. 206 Gotha. Herzogl. Muͤnzkab. Archaͤolog. Biblioth. Bersäal Kunft -und Kraturalienfamer 220 Herzogl. Antik. Gal⸗ lerie Samml. von Gips⸗ Abdruͤcken v. Sta⸗ tuen, Antiken ꝛc. 231 Grimms Inſectenk. Lichtenbergs Inſtrum. Samml. u ‚Handriffe, Kupferfl. und Gemälde auf der herzogl. Bibl. Sternwarte Schröders mechan. Arbeit Garten Herzogl. Gemälde --- Bibers phytolog. Präparate Schriften, Verzeich⸗ niß St. Gotthardtsberg. Merkwuͤrdigk. deſ—⸗ ſelbe 240 Graͤtz. Akadem. Raturaliens Zammlung Ob ervatorium DA» elbſt 244 * Beſchreib. 230 237 240 243 ze gnholteaneihe Greifswalde. Weigels Minera⸗ lienſamml. Geſterdings Wapı penſamml. Sternwarte Botan. Garten su. Bildniffe der Pro- fefloren Groſenhaßlach. Naumanns Altarı blatt Gumpendorf. Siehe Wien. Guſow. Graͤfl. Podewillſche Sammlungen 248 245 247 Gutenbrunn. Freskogemaͤlde 252 Zuſaͤtze und Verbeſſe⸗ rungen zum erſten | Bande, Admont. Freskogemaͤlde 253 Aitingen. de Bailli Samm⸗ lungen 253 Alt⸗ Inhaltsanzeige. Altdorf. Supplemente 254 Altorf. Kryſtallen ⸗ Samml. 255 Amberg. Bildniſſe alter Her. z0ge von Baiern 256 Ambras. - Harniſch⸗ und Ges wehrſamml. 256 Amergau, Kirchengemälde 259 Medaillenſamml. — Ansbach. Kunſtſachen bey der Fuͤrſtl. Bibliothek 260 Muſeum beym Gym⸗ naſium illuſtre Schmiedel's Natus 265 ralienfab. 271 Rabe's Samml, 272 Gemäldefammil. er Rupferftihfamml. 273 Wezel's Samml. 274 Naumann u. Schtwas beda ... Sehenswuͤrdigkeiten in Trießdorf 276 Appenzell. Gemaͤldeſamml. 277 Arolſen. Gemaͤlde re Augsburg. Münzfabinete, ‚278 Naturalienfabinete 278 Steiner’ 8 Muͤnzbi⸗ bel, Kupferſtich— und Naturaliens Sammlung 279 Zeughauß 296 Veiths Kunſtkab. * Michels Naturalien⸗ Sanml. 297 Prieſers Kupferfiche --- Mufeumzu St. Sale vator 298 Merkw. auf der Stadtbibliothef — Runftafademie 300 Voch's Inſtrumen⸗ ten Samml. 302 Kupferſtichſammſ. --- von Goͤz Gemaͤlde 304 Reiſchach's Gemaͤl⸗ deſammlung 305 Priv. Gemaͤldeſaml. 305 Gemälde in oͤffentl. und Privat ©es bäuden 307 Domkirche - St. Johannis Pfarr⸗ fieche 310 Heil. "Hei. Kreußficche. Kath. | 310 I St. Salvatorskirche. 1 Kath. 312 St. Katharinafirhe 314 Dominicanerclofter — St. Anna Kirche, evangeliſch 315 Barfuͤſſer⸗Kirche 321 St. Uleihefirhe 322 Kirche zum heil. Kreutz St. Ulrich und Afra Franziscanercloſter⸗ Kirche St. Georgen Cloſter⸗ Kirche — Hof⸗Capelle -.. Hofpitals Kirche Ss St. Jakobskirche --- Carmeliten Cloſter⸗ Kirche St, Marxcapelle St. Moriz Stiftsk. --- &t. Peters Stiftsk. St. Steph. Stiftsf. Elofterf, St. Maria --- St. Urfüla Cloſterk. --- Gottesackerkirche 331 Die Jeſuitenkirche 331 von kiebertfche Saal 332 Gemälde an Private haͤuſern 323 324 327 334 Inhaltsanzeige. Deckenſtuͤcke, andere veſte Gemaͤlde und -Kunftarb. in Ges bäuden und Adus fen 336 Holzers Bauerntanz 338 Springbrunnen in Augsb. 338 Schloß Wellenburg 340 Auſterlitz. Gemaͤlde im Schloß daſelbſt 341 Avandhe. Nom. Ueberbleibfel 341 Badenweiler. Neuentdeckte roͤm. Baͤder 345 Ballenſtaͤdt. Sammlungen daſ. 347 Bamberg. Domſchatz 350 Domkirche 351 Pfarrkirche zul. Po Frauen 352 Eollegiatfirhe St. Gangolph er Rautenfacfs Natura⸗ lienfammlung Stangs Muͤnzſ. 354 Maſers Inhaltsanzeige. Maſers Statuͤen in Seehof 354 Panz. Naturalienkab. der Abtey 356 p. Johann Baptiſt Roppelt Muͤnzkabinet Neßtfells Kunſtma- ſchine 361 Allerley andere Merk: würdigfeiten 363 Barby. Maturalienfabinet 356 Dbfervatorium — Flora Barbienis 367 Barthenkirch. Holzers Kirchenge— maͤlde 368 Baſel. Merkwuͤrd. bey der Univerſitaͤt — Verbeſſerungen 371 Botan, Öarten Burkhards Zeich helo. Gegenden 372 Bafler Todtentanz 373 Mechels Kupferftich Sammlung 376 Hr: Samfon 377 377 Augſt Bautzen. Schaͤtzbarer Saal in dem Schloß der Ortenburg 381 Baumannshoͤhle. Merkwuͤrdigk. def -- Bayreuth. Naturalienſamml. 382 Gemaͤldeſamml. 397 Kupferſtichſamml. 411 Muͤnzſammlungen 424 Wunder's Samml. --- Königs Samml, 427 Sürftl, Gewehr, 428 ' Sinfirumentenfamml. =- Muͤller's kunſtreiche Arbeiten "435 Schweigerfche Nie— derlage 4236 Gruppe von Nymphen RR Merkw. der Gottes: acerfirche ... Die Marmor » as brique 437 Luſtſchloͤſſer 440 Gemälde - Sams lung zußtemmerg- dorf 441t Bel⸗ Inhaltsanzeige. | Belfen. Alterthümer daſelbſt 442 Benedicrbeuern. Merkwuͤrdigk. daſ. --- Bern. Allerley Kab. daſ. 443 Zeughaus | 446 Antiquitäten auf ber Bibl. 447 Wagner's Gemäldef. 448 Beruͤhmtes Grabm, zu Dindelbanf Bernburg. Kupf. in der Fürfil. Bl. 450 St. Blaſien. Kupferſtich, alter Reliquienkaͤſtchen v. Hopfer ... Ponn. Thibaut, Natural, Händler 452 Bogen in Tyrol, Glandſchniggs Ge- mälbde Braubach. Bruͤckmanns Natural. 454 ws.“ 451 453 - Leffings Denfm. Braunfchweig. Zufäße Knoch's Sinfeeten s Sammlung 454 andere Merkwuͤrdigk. 456 Bremerfche Kupferft: Samml. Breſe. 457 Breßlau. Bildn. bey ber Mar. Magd. Kirche = Monfiröfes Kalb 458 Arletius ſchleſ. Muͤnz⸗ Sammlung Brewnow. Muͤnzkabinet daſelbſt 459 Britz. Gemaͤlde und andere Merkw. daf. 460 Brixen. Gemaͤlde in der Dom⸗ Kirche 461 Bruck. Gemaͤlde daſelbſt 28 Bruͤggen. Merfw. Gart, daf. Brunn Inhalts angeige. Bruͤnn. Burg · Friedberg. Gemälde daſelbſt 462 SchatzmannsSchmet— terlingsſammlung 464 Buͤckeburg. Schaͤtzbares Gemaͤl⸗ Burghauſen. de im. dafigen Rath Schrank 457 Schloß 463 Buttſtaͤdt. Buͤndten. Schroͤters Samm N -, Jungen 467 N er Noch einige Zufäge Büren: und Verbeſſerun⸗ Sirchengemälde u. gen 4723 Eben⸗ | Ehenfurthr.. N Heine Stadt und Schloß in Niedero:fferreich, re, an ‚ber Leythe. ar hiefige Schloßkapelle hat ai f.f. Cams mermaler, Hr. Rath Anthon Maul, bertſch in Wien, der ſchon durch mehrere vors zuͤgliche Frescoarbeiten, befonders in Wien, 66 Fannt ift, fehr brav in Fresfo gemalt. Ebrach x Eifkercienfer Abtey in Sranfen. | In der Bibliothek dieſer praͤchtigen Abtey befindet ſich in einem Schranke rechter Hand beym Eingang eine herrliche Kupferſt ich— Sammlung, die über 100. Bände ſtark ift. In Diefer fihägbaren Sammlung ift ein ftarfer Band von 233. Folio , Seiten blos mit Kupfer; ſtichen und Holzſchnitten von dem berühmten Alb, recht Dürer angefuͤllt, worunter man die vor, treflichiten Stuͤcke diefer Meifterhand, viele Dou, pletten, jawohl Tripferten bewundert. Der grofe Triumphwagen Kayfers Marimilian’g Hirſch. Kunftnachr. 33. % des ⸗ | h Ebrach. des J. von zwölf Pferden gezogen, welchen Wi: libald Pirckheymer erfunden, Albrecht Dürer aber auf dem Rathhauſe zu Nuͤrnberg gemalt |, bat, und auch von ihm felbft An. 1523. ges; ftochen wurde, iſt ſehr majeftäcifch und mit groſ⸗ fen Fleife dargeftellez fo wie fein Adam und Eva, die Geburt Ehriffi u. f. w. geſucht und gefchaztl,. werden. Ein Band Kupferflihe von San rart, deren richtige Zeichnung, erhabene Com⸗ pofition und einnehmende Darftellung viel Wohl⸗ gefallen erwecken, gereichen ebenfaflsdiefer Samm⸗ lung zur Zierde. Mit vielem Vergnuͤgen fah ich aud) hier einen überaus grofen Folioband von] Geiftlicher diefer Abtey, Der auch Hier ſtarb, verdi; fertiger hat. Es find darunter viele Riſſe vonl Kirchen, Klöftern, Gärten, u. f.w. worunter viele]. Stücke vortreflich gerathen find, Die von ihrem Urheber Feine gemeinen Kenntniffe verrarben. Ei fehönes Erempfar von. dem befannten Horta Eychftettenfi ift auch dabey,. Schwerlich wird “wohl jemand eine fo reiche Kupferfiihfammlund,. in einem Klofter, tief im Steigerwalde, fuchen * Bi In der ſchoͤnen Kirche fo wohl, als ü ‚ verfchiedenen Zimmern und Gangen fand ich ſchoͤ ne Delgemälde und Fresfomafereyen, die jeden] Kerner manche Unterhaltung verfchaffen werden Kunſtliebhaber mache ich vorzüglich auf Die Al tar Ebrach. 3 arblaͤtter aufmerkſam. Die Kirche iſt im 13ten Jahrhundert ſehr ſolide von Quaderſteinen er; auet; Wird aber ſeit einem Derennio mit neuer Stuccatutarbeit und flarfer Vergoldung derge- taft überhäuft, daß ihr vorher behauptetes ehrs vuͤrdiges Yniehen und wahre Schönheit faft Janz darnieder fiegt. Nur bloß allein die Ders joldung in der Kicche zu Ebrad) — zu welchen kudzweck ſeit ohngefaͤhr 9 Jahren ein italieni⸗ cher Baumeiſter unterhalten wird — koſtet ſchon ber 24 taufend Gulden! Ueberdieß find in die, er Kirche viele Monumente von gräflichen und delichen Familien, die zum Theil Gropp in Vionument. fepulchral. ecclefiae Ebracenfis Wirceb. 1730: 4.) in Rupfer ftechen laſſen, nd erläutert har. Micht weit vom hohen Altar - ind die in Stein gehauenen Monumente der Stifter dieſes Klofters, wobey auch der Teufel*) sgeaben fiegt. Sowohl in dem gewöhnlichen Speifeziminer , aufler der Clauſur, als aud) vor er Thür herum in dem; Gange, fand ic) mans hes gute nicht zu verachtende Oelgemaͤlde, klein md groß. Auch iſt in der Abtey eine kleine Nuͤnſammlung — man... chlere *) Ein Edelmann diefes Namens, N ==) Man Fann diefe ſehr reiche Abtei) wohl ei nen wahren Dalaft nennen, der mir den größten Gängen, — Hallen und einer groſſen Menge Ehtedingn im Würtembergifchen. Bela Der dafige Pfarrer Hr. M. Hahn if ad einer. der gröften Mechanifer berühmt. Er be fige nicht nur ſelbſt viele UL, Mafthinen | aller mögfichen Genauigkeit. Hab, ein zur er] finderifchen Mechanik gebildeter Kopf, bat Di Rechenmaſchine erfunden, die er im Jahr ı 777\ und 1778. zu Stande gebracht bat, an well cher der grofe Seibniz lange umfonft arbeitete) Seine Talente und feinen fchöpferifchen Geiſt er ſieht man aus der Beſchreibung mecha niſche Kunſtwerke, welche unter der Directio | verfertiger worden —— und Mt Stück. Stuftg. 1774. 3. Die na einander leben und gemeinfchaftlich arbeiten Die Auffiht über die Bibliothek ift einem arti ‚gen und gefhickten Mann, Hrn. P. Bernar dbinus Bauer amvertranet, an den fid| Meifende zu wenden haben. | Echterdingen. 5 eglich worftellee, und die Nachricht von einer einern beweglichen Weltmaſchine, die für ven uͤrſten von Hohenzollern⸗ Hechingen iſt verfer⸗ get worden, machen den Inhalt der erſten zwey Stücke aus; und in dem dritten Fonumt die Bes il Bu einer allgemefnen SEHR ange ft. Eihfät, "on dem Jeſulter Collegio zeichnet ſich er das vortrefliche, und wirklich koſtbare Ar, arium oder die Inſtrumentenk ammer aus. \ Den fürfttichen Sartenfaal mahlte der größte finfffer unter den Teurfchen neuerer Zeiten, der J ruͤhmte, leider! zu fruͤh verſtorbene, Johann o lzer, aus Augsburg, wodurch er ſich den Nharacter als bifchöfich Eichſtaͤdtiſcher Hofmah⸗ I erwarb. Ein gar herrliches Altarblatt inder Mfifeenkirche, über die Worte: Tuum eft "benum et Potentia et Gloria etc. iſt auch) ij n diefem Meiſter. Aa Der Hof, Fourier Hr. Engelbert Sauß imtbofee hat im Mechanifchen und Zeichnen vie, m Kentniſſe und Fertigkeit. Ich befige von die, _ un braven Künftfer eine Skizze mit Bleyſtift Memorfen, welche die Maria fißend mit dem ndfein an der Bruſt liegend vorftelle, welche Hi ten Talenten viele‘ Ehre macht. Kein Mir turmaler wird den Kopf des Kindes ſo fein N aus⸗ Bo Echterdingen. ausarbeiten/ als dieſes Ar, 5 I init Dlenftift machte. Stadt liegende ©. Wilibaldsburg findet mat unter andern ein Kunſtſtuͤck von Elfenbein 2 wet ches Ehriftum in der Geiffelung vorſtellet. Ein]! gute Befchreibung deſſelben wird man in einem 24 Muſeum fuͤr Künftfer Anden N In Dem Auguftiner Stifte Rebdorf eine halbe Stunde von Eichſtaͤdt, findet ma auch —— A der thaͤt fien Unterricht ertheifen — Einſiedeln, insgemein Maria Einſiedel, fuͤrſtliche Abtey Benedictiner Ordens im Can⸗ | ton Schweiz. Das Müngfabinee diefer Abtey iſt w gen ſeiner bequemen Einrichtung ſehenswert fi Jede Münze ift in ein gedrechfeltes halb Zılı dickes Cylinderchen eingelaffen, und auf dlft übrigen Oberfläche diefes Scheibchens Die Aulı; ſchrift der Münze mit Erklärungen, famt de, Revers angebracht. Der veichfte Theil Defile ben, die alten römifchen Müngen, lieg Einf delt Ze in — Ordnung , und. find. etwa 900. — Es ift auch bier ein M aturalien Fabinet. — Ziemlich weitläuftige Nachrichten. von der Bibliothek und der Naturaliems fammlung diefer Abtey befinden fich in dem. Tableaux de la Suiffe, ou Voyage pitto- resque fait dans les treize Cantons du Corps Helvetique, a Paris Seite 320, u. f. Den Chor malte Franz Anton Krauß. in ganz befonders gutem und auffaflendem Ges ſchmack, und ein anderer im Colorit vorzüglic) ſtarker Maler, mit Namen Niepp, war fein Gehülfe. Krauß, welcher in der Architektur eben fo ftarf war, als in der Malerey, harte an dem prächtigen Gebäude Diefer Kirche nicht weniger Antheil; ja er ponfirte auch) die Mo— delle der Statuen, welche darein gefezt wurs den.” Nach einem fangen. Aufenthalte daſelbſt unternahm er eine Reiſe uͤber Augsburg nach Wien, gieng aber alsdann wiederum nach Maria Einſiedeln, und fuhr in ſeinen ange— fangenen Kunſtarbeiten fort. Allein da er am meiſten damit beſchaͤftiget war, ſtarb er ploͤtz⸗ lich auf dem Geruͤſte, darauf er malte, im Jahr 1755. Vergl. von Stetten Kunſt-Gewerb und Handwerksgeſch. der Stadt Augsburg ©. 343. und Fuͤeßli Kuͤnſtler Lexicon. Die Rinde vereinigt alles, was man ſchauderhaft | 44 | und a. Eiſenach. und groß nennen kann, und die Koſtbarkeit dies fes mitten im Gebürge erbauten Klofters laͤßt ſich nicht leicht entwerfen. Eifemaigzun J Eine Raturalien; oder Inſtrumenten Sammlung iſt bey dem hieſigen Gpmnafium nicht vorhanden. 2 Eine Kuͤpferſtich Sammkung findet man bey dem Herrn Ober, Eomfiftorialrath und Diefonus Heufinger. Sie ift zwar nicht gar groß, und befteht nur aus obngefähr 6000. Stuͤcken; es finden ſich aber darunter viele al⸗ te, ſeltene radirte Stuͤcke, auch von Albrecht Dürer, fo wie auch deſſen Bildniß, welches | er ſelbſt geſtochen. Er bat Diefe SANS, alſo eingerichtet, “Vol, I. Enthält Portrats und zwar an fer Herten, der Roͤmiſch-Ruſſiſchen und. Tuͤrkiſchen Kaiſer, der Koͤnige, Churfuͤrſten Fuͤrſten, Grafen, Generale, der Paͤbſtl. Cle⸗ rifey, worauf ſodann Gelehrte aus allen Fa⸗ kultaͤten kommen. Vol. II. enthält. Staͤdte, ‚Sanbfhaften berämte Gebäude. Vol. HL zur Hälfte bibluſche und andere geiſtl. und moraliſche Stuͤcke, und zur zwoten Haͤlfte Natur Stuͤcke; und zwar 1) Vorſtellungen von Menſchen. 2) von Thieren, erſtlich wilde und dann 7 - ee Eiſenach. 9 | dann hohe , 'vierfäffge) dann. geflsgette, weiter‘ die im Waſſet lebende und Ges waͤchſe. — va IV, — von Gentfmten und mid Val v. enthält een fo nicht. füglich im ein beſonderes Fach gebracht werden: konnte, doch ift manches fo viel möglich zufammen, gebracht, : ale mythologifche Stüde, Gärten, Jagdſtuͤ⸗ | cke, Modelle x. N VI. dergleichen, | mi Wappen, Da er nun alt wird, und fein — ſo groß nicht mehr an dieſen Kunſtwerken ift, ‚als ehedein : ſo waͤre er nicht abgeneigt, ſie einem Kebhaber fuͤr 150. Rthlr. zu überfaffen, 06 ihm gleich ne Sammlung viel — zu | ſtehen kommt. Das des — Stadtphyſikus, Herrn Dr. Auguſt Chriſtian Kuͤhn, der ſich durch feine lehrreiche und wohl, geſchriebene Anleitung Inſeeten zu ſammlen, und: durch verfchiedene Auffäge in: Journalen ſchon Tangft als einen gründlichen und beliebten Das turforfeher: bewiejen. bat, befteherz ot ö 2) in Konchylien, welche in einem groſen Glass. ſchrank, nach Martini geordnet find. Der’ bekannte Nakuralienhändler und jetzige Preus ſiſche Berg » Commiſſtons ⸗/Rath Danz bat — x. für 0 Eifenab, für bag Kabinet eines groffen Heren einen präche - tigen Nautilium mit fichtbaren. Gemwinden und einen natürlichen Nebelloch gegen einen ſehr hohen Preis daraus erhalten. Ueberhaupt ſtam—⸗ men biefe Seemufcheln noch aus dem bafigen, ehedem ſehr berühmt geweſenen Neegeleiniſchen Cabinet her, wovon Leſſer in Nordhauſſen ehe dem Nachrichten gegeben hat. » aus einigen zoo. Stuͤcken angefchliffener Steis ne, mehrentheils Säcfifcher Kiefelarten. c. aus einem Kaſten voll Potsdamer, Schweizer und Fuldaiſcher Petrefacten. Das Wichtigſte hierunter iſt ein groſer Kalkſtein, auf welchem 5 bis 6. vollſtaͤndige Abdruͤcke von Lilienſteinen oder Enkriniten liegen, die noch ihre Stiele haben, darunter man es einigen anſehen kann, wie ſie von der Maſſe breit gedruͤckt und in ih⸗ ren Theilen verſchoben ſind. Das ganze Stück ift in dem 19ten Stück bed Naturforſchers ©. 96. abgebildet. Da diejenigen Enkriniten, welche den ganzen Stiel nod) haben, ziemlich "felten find: fo fann man auf die Seltenheit des Kühnfchen Stüces fchliefen, wo fo viele bey einander auf einem Steine liegen. d. aus 16. bis 20. Gläfern mit ausländifchen Wuͤr⸗ mern und Thieren in Weingeift aufbewahrt. Ver⸗ fhiedene Schlangen und Embryone in Weingeift. e. aus ohngefähr 6 geofen Glaskaͤſten mit ſeltnen ausgeſtopften Voͤgeln. f, aus einigen Schubladen mit Mineralien. g. aus einisen Kunftfachen und Se fremder Thiere.- Dieſe = a + Diefe 7. Rubriken find für 30. Loulsd'or zu verfaufen, und man Fann darüber ein ‚genaueres Berzeichniß bey Herrn Stan phyſikus Kuͤhn ſelbſt einfehen, a Ferner hatte er ſechs grofe Glaskaͤſten und ei⸗ ‚nen Doppelfpiegel mit Schmetterlingen, worun⸗ ter nicht allein viele ſeltene aus Rußland, Un⸗ garn und Frankreich, ſondern auch verſchiedene hieſige neue noch ganz unbefannte Arten fich be⸗ finden, deren Abbildung ' und Naturgefchichte . Hr. Dr. Kühn nächtteng, wie Hr. Knoch in > feinen epträgen gethan, BERGE wird; und h Einige Käften mit Kaͤfern und ER ——— Dieſe zwo entomofogifchen Sammlungen, weil er an dergleichen Unterſuchungen noch gros ſes Vergnuͤgen findet, gewaͤhren ihm die rein⸗ ſte Unterhaleung und wahre Aufheiterung: Ich — und mit mie gewiß ieder Freund der umerforfchlichen meifen Naͤtur, wuͤnſcht ihm noch lange unermuͤdete Forfihbegierde, und von ihm nad) Beytraͤge zu dem groſſen — unge⸗ heuren Fache der Naturgeſchichte zu erhalten, das troz den berfufifchen Demühungen fo vies ler arofen Entomologen unferer Zeit nie ganz vollfommen, fondern beftandig Ausbefferungen und Zufäße wird nörhig ‚haben. 2) Der biefige Herr Kammerrath Appe las hat eine ‚grofe und ſehenswuͤrdige ſyſte⸗ Eh De Di; | \2 . Eiſenach. \ matiſch geordnete Mineralien und Nette factens Sammlung. Der befannte Nas turalienhaͤndler Hr: Berg Commilfionsrarh Danz fuchte fi) einige Stuͤcke daraus aus, und ber ‚zahlte gleid) .Lco. Speciesdufaten Dafür. Dies, fer. . Umſtand muß der Sammlung er en ul Empfehlung dienen. "Durch. die Fuͤrſorge des Hrn. — von Sachſen Weimar wurde hier vor einiger Zeit eine oͤffentliche Zeichenakademie errichtet, worüber dem Hrn, Cammeraſſeſſor Freyherrn von. der Todtenwart die Aufficht übertragen. ift. Auf der Warts, oder Wartenburg, ei⸗ nem uralten. Bergſchloß, aleich bey Eiſenach, das durch Die Neformarionsgefchichte merfwürs Dig wurde, fand Hr. Paſtor Gose*) folgen de hier anzuführende Merkwuͤrdigkeiten: In dem Zimmer, wo ehemals Dr. $ucher RN gefangen ſaß, und feine erfte deutſche Ueber— ſetzung des neuen Teſtamentes machte, findet ſich noch ein Bildniß duthers von Luecas Cra⸗ nach auf Holz gemalt, in ge. 4. das ihm ſehr aͤhnlich ſeyn ſoll. Ein ſchoͤnes Stuͤck! Es ſoll mit dem Original Abdruck in Wachs, der 1546. von feiner, durch Halle durchgehenden Leiche ges nommen wurde, und noch daſelbſt auf der Ma⸗ rien⸗ *9 S. fünfte Reiſe ins Thuͤringiſche Seite 154. D. Te N ⸗ Eſſenach. — rienbibliothek vemwahrt wird⸗ riele abbalihot haben. 2) Lag noch i in biefem Zimmer der Wirbel, Enochen aus dem Ruͤckgrat eines Wallfifches: eine Eile fang, und bald drey Viertelellen Die. Wie mag der in Luthers Stube gefommen feyn? Vermuthlich ift er de in der — a worden. Hechter Hand fehet ein Gebaͤude, in wel⸗ chem ehemals allerhand oͤkbonomiſche Maſchinen aufbewahrt wurden. "Noch jezt ſtehen darinn vier Hand muͤhlen, welche der Herzog Jo— hann Ernſt mit eigner Hand verfertigt bat, mit der Sinnſchrift: Weisheit gebt vor ‚Stärfe — An dem eigentlichen Schloßgebäus de, oder in dem fürftlihen Schloß, worin - die Sandgrafen ihren Sig gehabt haben, iſt Das Sandgrafenzimmer, worin Die Ges maͤhlde verfchiedener Landgrafen auf Holzcas feln in Lebensgroͤſſe ſtehen. Unter andern fiel mie ein Bild befonders in Die Augen. Ein. grofer Mann hatte Menſchen in ven Pflug gefpannt, und frieb fie mit einer Tars gen Peitſche vor fih ber. Dies flelle den damaligen Sandgrafen $udwig vor, wie er fer, ne ungehorſamen Bafallen zu Paaren treibt, Auf einem andern Gemälde ſteht Midas, welcher wuͤnſchte, daß alles, was er am xuührte, Gold wuͤrde. Es gefihah. Wenn | N er Dr Etenah. er nun wollte; ſo verwandelte ſich das Brod in Gold. Wie er da bey feinem Goldhuns ger verbhungert iſt vortreflich ausgedruckt. Hier befindet ſich auch das von Jo hann Ernſt eigenhändig verfertigte Modell des 1567. vers wüfteren Schlofes Grimmenftein. Eines der merfwürdigften Gemälde ift ein fehr grofes Stuͤck auf Holz, auf welchem die fromme Efifaberh,mit einem Korbe vorgeftelle iſt sie fie mit einer Menge von Armen und Kranfen umgeben ift, und ihnen Almofen austheifer. Die Kranfen find fo natuͤrlich getroffen, Daß man es ihnen 'gleichfam an ihren Gefichrern and Minen anfehen fann, was ihnen fehle. Die mirleidige Mine der Wohlthaͤte— tin ift redend. Die Fabel fagt: ihr Gemahl bätte fie zur Nede geftelle, warum fie fo viel weg gäbe, und gefragt, was fie wieder im Korbe hätte. Sie habe geantworter: Blumen und Roſen — und gleich hätten ſich auch die Drode in diefe Blumen verwandelt, damit fie von ihrem Gemab! feinen Unwillen harte haben follen: Unter diefem Schloßgebaͤude ift ein beſom deres Natursund Runftwerf zugleich: nem⸗ - Ich ein in Stein gehauener Marftall; nebft einer Stubennd Schmiede. Das Zeughaus ſteht unten vor dem ſehr en Schloßhof quer⸗ vor. Eifenach, | —— or. Man findet darinn alle Harnlſche der Kriegshelden des Fürftfichen Hauſes, wie auch Die noch ganz bfurige Kleidung des vor Dfen im Türfenfrieg gebliebenen Prinzen Friedrich Auguſt s. Ingleichen viefe alte Standarten, Fah⸗ nen, groß und klein Geſchuͤtz, Moͤrſer, viele tuͤrki⸗ ſche Flinten und alte Gewehre. Aus den aͤltern Zeiten aber eine ganze Reihe aufgepflanzter voll, ftändiger Rüftungen mit Helm, Krebs, Pan zer und Harniſch, Turnierfchwerder von auffers ordentlicher Schwere und Größe; fo daß «es faſt unglaublich iſt, wie ie ein Menſch hat führen koͤnnen N | Eisleben. Auf dem Gottesacker einer Kirche find verfihtedne Grabfteine, mit Fleinen Gemälden von $ufas —— , wovon einige recht gut find. In en find Antifen der Urt, %) Zur Botanif dienen: Chriftian Frid, Kühn po- tiorum circa Ifenacum occurentium plantarum enumeratio in den Now. AB. Nat. Curiof. To. II. p. 264. — Io. Frid. Car. Grimm Syno« pfis ı methodica ftirpium agri Ifenacenfis; in Non. A&. Nat. Cur: To. IN. app. p. 349. et To, IV. app: p. 79. — Sn. den vermifchten Nach» richten und Anmerfüngen zur Erläuterung der Eifenadhifhen Geſchichte 1756. und 1768. ſtehet auch ein Verzeichnif der Pflanzen/ bie um Eiſenach wachſen. ’ 16 er | Eieleben, Art, die fuͤr den vaͤterlaͤndiſchen N ſo wichtig feyn würden, wenig geachtet. Die Erhaltung einiger Reliquien D. Luthers ift für die ganze Stadt ein weit gröfferer Gegenftand . der Sorgfalt; als alle Reliquien der Kunft des alten Craͤnachs, ‚von. denen ficher bier eine „gute, Anzahl verborgen ift. — Die Gemälde in der einen Stadtkirche find in ein ſehr falfches Sicht geſezt. Vergl. Meufels Miscell: Heft 2. _ Susi | | Ä A Das Haus, in welchen bier unfer guter D. M. Luther geboren ift, und die Reliquien, welche man -von ihm noch aufbewahrt, vers dienen gefeben zu werden. Das erftere ift, Durch Die Sorgfalt des Magifirass; noch in ziemlich gutem Stand erhalten, .und man hat das enge Stuͤbchen, in welchem der mohlfeelige Mann fo wichtige Sachen aushecfte, jezt zu einen großen anfehnlichen Saal erweitert. Se demfelben hängt auf der einen Geite, oben an, das Bildniß des feel. Mannes, und zur nachft 3 an feiner Seite das Bildni feines Generals Adjutanten D. Phil. Melanchthons, beyde in Lebensgroͤſſe und von Lucas Cranach gemahlt. Alsdann folgen an allen vier Wänden die als ten fächlifchen Kurfürften, welche die Anhänger und Befchiger feiner Lehre waren, ebenfalls in "$ebensgröfe. In Der Mitte des Saals fieke min nun Die vornehmſten Deliquien, nämlich \ Das das Betpult Luthers, das auf einem grofen weiſen Schwan, von Bildhauer Arbeit, ruhet u.f.w. Ein Schulmann zeige den Fremden diefe Raritaͤten, und praͤſentirt beym Abſchiede eine Armenbuͤchſe, in welche man, ſtatt aller uͤbrigen Bezahlung, eine Kleinigkeit zu der in dieſem Hauſe eingerichteten Schulſtiftung legt. Eine Sammlung von einigen Folianten enthaͤlt die eigenhaͤndigen Namensſchriften aller derer, die dies Haus in Augenſchein genommen haben. Hier findet man Koͤnige und Fuͤrſten, Chriſten und Heiden, und Leute von allen Nationen kur einander. | Elbing, in Weſſpreuſſen. Das Naturalienkabinet bey dem hieſigen Gymnaſium enthaͤlt eine ausgeſuchte Sammlung von verſchiedenen Seltenheiten in der Natur. Eine Muͤnzſammlung befindet ſich ebenfalls bey der Gymnaſiumsbibliothek, die, wie bekannt, an litterariſchen Merkwuͤrdigkeiten reich it. Der zu Ende des Aprils 1781. in einem hohen Alter verftorbene verdienftvolle Neetor und Profeffor der Theofogie und Philoſophle am Gymnaſio, Hr. Johann Lange, fihrieb auf eis nem Quartbogen folgendes Programm numiss matifchen Innhalts: De Othonibus aereis, guos in nummophylaeio Dewitziano publica Hirſch. Kunfnahe. 38. B Gymn. 18 Elbing. | Gymn. Elbingenfis Bibliotheca pofüidet. ib, 78. Hr. —— Voß, Ken hauptſaͤchlich den pohlniſchen Handel hieher gezogen, hat ſich jezt auch um die Verbreitung nuͤzlicher Kennt⸗ niſſe in Elbing ein Verdienſt erworben. Denn er hat in Verbindung mit einigen Kaufleuten, die Vorleſungen in der Experimentalphyſik vers langten, eine nicht unbetraͤchtliche Summe zus ſammengebracht, wofuͤr phyſikaliſche Ins ſtrument e gekauft werden. Der Profeſſor des hieſigen Gymnaſiums, Herr Fuchs, ein! Schuͤler Lichtenbergs in: Göttingen, iſt dabey erſucht worden, dieſe Vorleſungen zu halten. S. Gothaiſche gel. zeitung, 1786. ©t. 39. . Eldagfen, h ——— ohnweit der Haller, im Sürtenthum Calenberg. Ein recht gutes $uftgebüfch, nebft einem Garten mit feltenen Pflanzen, trift man in El dagſen an; und was noch mehr, aber au) ſeltner ft, an den Hrn. Amtmann Wede— meyer einen DBefiger, der zu den befonders guten Botaniſten gehört, und ein gefaͤlliger wahrer Menfchenfreund iſt. — Ems — «19 Ems, Baad ⸗Ems, ein Sieden in dee Grafſchaft Dietz, beym Mefter *3 wald, zwiſchen Naſſau und Lahnſtein. Zu Baad⸗Ems iſt vorzůglich zu bemer⸗ ken, daß ſich allda zwey Fuͤrſtl. Baadhaͤuſer ‚befinden, in welchen nach dem Grad der Waͤr⸗ me unterſchiedene Trinkquellen und Bäder find. Merkwuͤrdig iſt auch) Die ungeheure Menge von ‚warmen Quellen in der Sahne, die dahero auch in dieſer Gegend niemalen zufriert. Das Pferd⸗ Baad am linken Ufer der Sahne, den Fuͤrſtl. ‚Baadhäufern gegenüber, und die fogenannten ‚Schwefelstöcher, Die der Crotta del Cani in I | ven Wirfungen ähnlich find. Bon Naturafien und Ninerafien bat fo wohl. in Braubac) bey Eoblenz, als zu Baad⸗ ‚Ems niemand eine Sammlung, als der Helen darmſtaͤdtiſche Reglerungsrath und Brunnenarze zu Ems, Hr. D. Earl. Phil. Brüdmann ‚Meiftens find es infändifche Producte, und von ihm an Drt und Stelle feibft geſammelt. Am vorigen Jahr beftund fein Eabinet zu Baad⸗ Ems ‚aus folgenden Stuͤcken: 259. Eifenftufen, un ‚ter. welchen vorzuͤglich einige Glaskoͤpfe von Hoch⸗ ‚haufen, ſowohl wegen der ausnehmend ſchoͤnen Farben, als auch wegen der Geſtalt, und des darauf ſitzenden, ſehr ſonderbar kryſtalliſirten ap B2 | Braun⸗ 20 | Ems, Band» Ems, Braunfteins merkwürdig find. 230. Kupfer ſtufen, worunter ausnehmend viele merfwürdige | Stuͤcke find. Ganz vorzügfic) zeichnee fich dars | unfer eine zu Malachit gewordene, und auf | einem fonderbaren Sandftein gefinderde, ganz ausgebrannte Holzkohle aus; dabey finder man | auch gar fihöne rothe Kupfer » Feder , Erze, | 172. Stuͤck Dfeydrufen und Bleyerze; 68. |. Stuͤck Bleyſpathe und Bleyerden; go. Stuͤck derbe und kryſtalliſirte Spathe und ‚Spatbfteins | drufen; 147. Stuͤcke Stalactiten, Sinders, | Quarze, Ernftallen, Chalcedon » Achat sund Ame⸗ ehiften Drufen ꝛc. 7. Stück derbe und kryſtal⸗ liſirte Roth» Gulden Stufen; 32. Stürf derbe | und kryſtalliſirte Weis Gulden Stufen; 10. | Stuͤck Silberſtufen, welche meiftens gediegen | find; 8. Stuͤcke Stufen, meiftens mit gediegenem | Golde; 43. Stuͤcke derbe und Frnftallifivre Site | bersund Kupfer» Fahl Erze; 3. Stüde Glass |, Erze; 20. Stuͤck Zinn Stufen; 47. Stüde Kiefe und Kiesfugeln; 35. Stücke Cobolde; | 13. Stuͤcke von Pfeudo - Galena; 42. Stüde | mancherley Steinarten; 41. Tafeln von Mars | mor; 111. Stuͤcke von mancherley feinern | Steinarten; 32. Stuͤcke Fiſch und Kräuter Abs | druͤcke; 22. Stuͤcke Asbeſte und verfihiedene Ditriolarten; 12. Stuͤcke Harze » Schwefel, und GSteinfohlen, 27. Stücke mancherley Sor⸗ ten achatificrer, minerafifirter und verfteinerter | Hole | Ems, Bands Ems, BR Holzarten; 6. Stuͤcke Lava, Recrementa me talliea Scoriae; 223. Stuͤcke Queckſilber und Zinnoberſtufen; 159. Stuͤcke mancherley Ver⸗ feinerungen; 3°. Stuͤcke Cornua Ammonis ete. petref.; 87. Stücke Korallen; 54. Stüde Zoophyta petrefaäta, 4. Stuͤcke fonberbare Inkruſtationen; 24. Stürfe animalıa marina, pifces, amphybia; eine Menge von Eorallen und Conchylien; fo wie auch 500. Stücke kupfer⸗ ne und filberne römifche Münzen, welche alle in ‚ber dafigen Gegend gefunden worden find *). Emmerich, im Herzogtum Cleve. Hear U ©. 6. Gufe, Mitglied der Gefellfihaft der Alterthuͤmer zu -Caffel, beſitzt eine ſeltene Sammlung alter Weſtphaͤliſcher und Nömifcher Münzen, die für die Alterthumsfor⸗ ſcher von groſem Werthe ſind. Engelhartszell, im Hausruck⸗Kreis in: Oberoeſterreich. Die Kloſterkirche des Ciſtercienſerkloſters da; ſelbſt, ift, nebft 7. grofen Atarblättern, von dem ge⸗ B3 ſchickten *) Wie ſehr wiirde) man den verehrungswuͤrdigen Heren Befiger Nicht verbunden feyn, wenn er ein Verzeichniß diefer Sammlung, beſon⸗ ders nach der Folge der Kaifer, für dieſe Nachrichten guͤtigſt mittheilen wollte? — ee Engelhartäell, | a A Maler Bartholom hi | in eins gemalt. Rice, Endorf, Benedictiner Abtey in der Oberpfalz, 3. m den von Amberg. : . Der feztverftorbene Abt Anfelm Da fi ing — ein Mann von ausgebreiterer Gelehrs |; famkelt, diente biefem Stifte zu einer vorguge | lichen Zierde. Das Naturalienfabiner I Diefes anfehnlichen Kfofters hat diefer Abt mit gros | fen Fleiſe ſelbſt angelegt und su Stande gebracht. Erbach, am Oden-Wald. Der Hr. Graf Franz von Erb ach bat 1 daſelbſt eine groſe Ruͤſtkammer angelegt, in welcher man die ſchoͤne Einrichtung bewundert. Dieſer Herr beſitzt auch eine Sammlung von mehr als 13000. roͤmiſchen Münzen, welche | . nod) täglich vermebrr wird. Auf feinen meits | Täufigen Reifen hat er fich in feinen beiden Lieb⸗ Tingsfächern. eine folche Kenntniß erworben, daß | ihm viele Gelehrte würden nachftehen muͤſſen. Erfurt, 3. Meilen von Gotha. | Naruralienfabineter 1) die zur kaiſerl. Akademie der Naturforſcher gehoͤrige au Erfurt = Naturalienſammlung da erfte Muſaͤum der aͤlteſten Naturforſcher — enthaͤlt aus allen Na⸗ turreichen etwas; auslaͤndiſche Voͤgel, Schlangen, amd andere Sachen in Spiritus, auch Conchy⸗ Aien und Mineralien; ingleichen verfchiedene Ske⸗ lete, und in’einem groſen Schranfe ſchoͤne ana⸗ tomiſche Praparate und Aſſervate; "vieles aber bat Zeit und Alter ſchon verzehrt. Der ganze lange Saal liegt überdies ſehr feucht, und Nas turalien verlangen bekanntlich eine trocfene ges ſunde tage. — Dieſe Naturalienſammlung bes finder ſich bey der dazu gehoͤrigen Bibliothek, ‚neben dem evangel: lutheriſchen Gymnaſium. Die „Bibliothek hat viele fihöne phofifal. und natur⸗ hiſtoriſche Schriften, z. D. des berühmten Engels Tänders Martin tifters hiſt. Conchyl. das Regenfußiſche Conchylienwerk. ce Beyde Samm⸗ lungen wurden durch den geheimen Rath And. El. von Büchner anſehnlich vermehrt; durch Vermittelung dieſes ihres lezten Vermehrers blei⸗ ben ſie nun beſtaͤndig hier, gehoͤren aber keines⸗ wegs zur Univerſitaͤt. In der Bibliothek ſind auch viele ſchoͤne Portraͤte groſer Herren und Gelehrten aufgehaͤngt, z. D. des ſel. Hrn. Geb. Rath Trew in Nürnberg Bildniß ꝛc. — Auf ſeher derſelben iR Hr. D. Hermann Ernſt Rumpel, ordentl. Profeſſor der Rechte bey der Unlverſitaͤt. Aus des Hrn. Geh. Rath Büchner s Hift. Acad. Nat, euriof, Set. X. j B 4 pag. 24 Erfurt. ‚Pag. 563. ſeq. kann man einigermaſſen erſehen, was das Muſeum dieſer gelehrten Gefellfehaft | an Naturalien und Kunſtſachen aufzuweiſen hat. 2) Die Naturalienſammlung in dem Be⸗ nedictinerkloſter auf dem Peters⸗ berge, oder dem fo genannten Schotten, Kloſter, ſoll nicht viel bedeuten; um fo viel I ‚Schöner: ift vaber die Sammlung mathbemas | tifher und phyſikaliſcher Anftrumem fe, die fid) in einigen‘ Zimmern befinden. Man ſieht auch hier werfchiedene Electriſirmaſchinen und Electrophore mit dem dazu gehoͤrigen Appa⸗ rat, nach der neueſten und beften Art. Eine Ele; ctriſirmaſchine wird mit einer Glasfcheibe ges Dreher , und macht erftaunliche Wirfungen. An ‚berfelben ift ein Glockenſpiel angebracht, welches ‚auf drei Diertefftunden nachläuret, wenn‘ auch nicht mehr gedrehet wird. Ein Prinz bat. fie hieher gefchenft ; fie foll auf 100. Ducaten ges koſtet haben. Man bedient ſich auch bier eis nes Electricitätträgers,. der wohlandert; halb Ellen. im Durchmeſſer hat, und mit Harz ‚ausgefüllt iſt. Der Auffag oder der eigents liche Träger ibefteht aus Zinn. — Ein fehönes Stnelinationsinfteument vom feel. Brander in ‚Augsburg, nebft vielen andern Sachen, die zur Mechanik, Optik u. f. w. gehören. Eine ſchoͤne und ae grofe — Luftpumpe; eine kuͤnſt⸗ Erfurt, | 25 kuͤnſtliche hydrauliſche Maſchine in menſchlicher Geſtalt, welche dem, der ihr den linken Arm aufhebt, eine ziemliche Portion Waſſer ins Ge⸗ ſicht ſprizt. Dieſe Waffersoder Vexiermaſchi⸗ ne iſt von ſehr einfacher Erfindung. Inwen⸗ ‚Dig find zwo Röhren, die unten. Gemeinfchafe ‚haben und deren eine in den Mund der Mas fchine gebt. An dem Tinfen Arme fizt - eine Pumpe. Hebt man den auf; fo. ‚drückt Die Pumpe das Waſſer in der einen Roͤhre nieder, daß es nothwendig durch die andere aus dem Munde der Maſchine ſpritzen muß. — Dann uns terſchiedene andere wichtige Sachen, wie z. DB. das Tſchirnhaͤuſiſche groſe Brennglas. Don einer. neuen groſen Electriſirmaſchine, welche der Dafıge Hr. Prof. Hamilton verfertigen laſſen, ‚Die ein Verfolg der. tichtenbergifchen. Trommels ‚mafihine ſeyn möchte, wird Hr. Hamilton eine Defchreibung, nad) der faßlichen Zeichnung des gefchickten. Heren Eckardt daſelbſt, dem Publikum mittheilen. Die Aufficht hierüber bat P. Hamilton *), der felöft über die Phyſik ließt. | | B 5 3) >) Sm Sahe 1778. war. P. Gallus Auffeher, ihm folgte P. Placidus, und diefem P. os ‚fepp Hamilton, der aus Schottland gebürs tig iſt und 1779. von Negenfpurg bieher Fan. P. Hamilton iſt ein gelehrter, und in der Na⸗ turfunde fehr erfahrner Mann. pr 7 — 6 2 Se 5) Das Naturalienkabinet bey dem evan. | Betifihen Waifenhaufe ift aus allen Streichen ber Natur wohl verfehen, und verdient, feiner | ‘geringen Gröffe ungeachtet, alle Aufmerffamfeit. In Der Auffeher deſſelben hat es mit vielem Ge⸗ ſchmack angelegt. Alles’ ift darinn für das Au⸗ ge mit ſolcher Ordnung und Reinlichkeit darge · ſtellt, daß es auch denen gefallen muß, bie aus Naturalien fonft nicht viel machen. Hr: Paſtor l Goͤtze fagt in feiner fünften Reife ins Thuͤrin⸗ giſche, daß er in dieſem Fleinen Kabinete Sa⸗ chen gefehen habe, die er in manchem groffen Fuͤrſtlichen uiche gefunden hätte. Man ſieht da viele ausländifche Producte der Natur, Pas vadiesvögel, die wegen Ihrer Schönheit in det | alten Welt das unter dem Voͤgelgeſchlechte find, was die Kolibris in der neuen find. Blaſenſt⸗ ſche *), alle Hofzarten Dafiger Gegend, in Elets Ih nen artigen Täfelchen — allerley Konchylien, “unter denen eine grofe Mufchel befonders merk | würdig iſt, welche die wilden Indianer als eine Kriegstrompete gebrauchen. Es ift unten ein doch —— mit einem Mundſtuͤck, daß man “Der Fifch iſt wie eine Kugel, und rund herum mit dreyeckigen Stacheln befegt. Der Schwanz und das Maul find ganz Elein, und dee ganze Fiſch etwa fo groß, wie ein grofer lederner ESpielball. Dem erſten Anfheine nach hält man dies Ding für feinen Fiſch. | Erfurt. 27 man hineinblaſen Fan. Ste giebt einen fuͤrch⸗ terlichen Ton, den man in den Gebürgen und zaͤſdern weit hören Fann. Bergſtufen — Mis neraffen —ı.fm Es iſt aud eine Kunfts Fammer daben, welche allerlen Fünfkfiche Arbei⸗ ten enthaͤlt, worunter ſich freillch viele unbedeu⸗ tende Dinge befinden, wie das gemeiniglich bey ſolchen Sammlungen zu ſeyn pflegt. Beſonders ſt eine hohle cylindriſche Maſchine artig, darinn viele Holzſtaͤbchen ſo gelegt ſind, daß die Erb⸗ ſen womit ſie gefuͤllt wird, immer Abſatzweiſe erunterfallen, und es einem nicht anders vor⸗ kommt, als ob es regne *). Die Muͤnz ſamm⸗ fung bat auch manches gute Stüd. — Der Aufſeher diefer Naturalienſammlung (ohne Zwei⸗ fel Herr Herber) hat gute Kenntniſſe, und Haft es in ſolcher Ordnung und Reinlichkeit, daß es Fremden gefallen muß. Man giebt da fuͤr etwas in die Buͤchſe. Von Privatſammlungen iſt mir in Erfurt nichts bekannt; im Fall noch manche andere gu⸗ te Sammlung vorhanden ſeyn ſollte, bitte ich Ka He um mehrere guͤtige Nachrichten. Der * Eine dergleichen. künftliche Maſchine befindet ſich au in dem Kunſtkabinet der Freyherrlich von Buirettifhen Familie zu Erlangen. Das Rauſchen iſt ſo natürlich)‘, daß man wirk— lich nach dem Senfter geht, um zu feben, ob eg nicht regne. 3 | Erfurt. Der Kurfuͤrſtl. Maynziſche Coadjutor, wuͤrk⸗ liche geheime Rath und Statthalter zu Erfurt, Freyherr von Dalberg — deſſen unfterhs liche Berdienfte weit ‚über mein Lob erhaben find — ſammelt zu feiner Belehrung und Vergnuͤ⸗ Karl erhielt die Univerfirät einen botanifihen Garten und ein anatomifches Theater, welche Anftalten alle durch Emmerich Joſeph und feinen Statthalter E Xof. Freyberren von N DBreidenbad (F 1770.) verbeſſert und er⸗ weitere wurden, F | Hr. oh. Bartholomäus Bellen mann beſchaͤftigt fich mit einer Sammlung der vorzüglichften in + und ausländifchen Holzarten, nebſt deren Abbildung fin illuminirten Kupfern, und einer Furzen Beſchreibung. Er liefert Die Holzſtuͤcke in Form der Mufen s Almanache |. oder Tafıhenfalender. Alle Exemplare find fo geſchnitten, daß man ‚an. jedem, Kern, Jahr⸗ wuchs, Splint, Rinde ꝛc. deutlich fehen kann. Auf dem Rücken ift der Linnäifche Name, wie ein Buchrittel, aufgedruct. Die Holzarten, die nicht eine folche Stärfe erreichen, werden zuſam⸗ ven gefezt. Diefe Kabinetchen von Holz, nebft enem fauber illuminirten Rupferblatt in Folio, darauf, Laub, Blüte und Frucht genau nach der Er furt. | 29 er Natur abgebilder find, und einem Dart dext überläßt er Fauflich an Liebhaber ). Der jannichfaltige Nutzen einer ſolchen Sammlung # bekannt, und gewiß nie zu verkennen. Don der Erfurter Blumiftens Sefell, haft — die fo wohl bey dem Fiebhaber der zotanik als demeigentlichften, Blumiſten beſondere lufmerkſamkeit verdient — giebt der Hr. Kirchen⸗ aſpeetor © chmaling zu Oſterwiek im sten heile feiner Ruhe auf dem Lande © 46. und Sr. Doctor. Med. Weismantel in der Borrede des erften Theils feines Blumiften, (Ex urt 1779. 8) Nachricht. Hr. Dr. Weismans el hat einen ſehr groſſen Blumenflor, befons ers von Nelken oder Grasblumen, worüber r auch einiges durch den Druck befannt machte. ‚Wieder akademiſche Garten befihaffen t, kann ic) nicht zuverläffig angeben. — Sch üge bier bey: Jo. Phil. Nonne Flora in Ter- itorio Erfurtenfi indigena. Erford. 1763. ? 8. wovon Hr. Prof. Dr. Joh. Jae. Pla ‚er eine mit neuen Zuſaͤtzen und Berichtigun⸗ en vermehrte Auflage, Gotha 1788. 8. 2834. Seiten ſtark veranftalter bat. In dem Auguftiner Kfofter oben ie der hallerie ‚findet man, mebft andern Mönchszellen, auch er) ©. Bedmann’ 8 eopf öfon. Siblioth— Nu nik B. 9.228. 30 Cefuete auch Luthers Zelle. Bor. derfelben iſt der ent further Todtentang abgemahlt. Ein poſ⸗ ſierliches Gemälde! Alle Stände, Pabſt, Kai⸗ fer, König, Moͤnch, Nonne, Bürger, und Bauer, tanzen hinter einander her, der Tod aber, bald mit der Trommel, bald mit der Querpfeife, voran, in der Mitte, und | Beſchluß. Die Borftellung diefes Todtentanges h ift von dem. zu Dafel verſchieden. E rla, im Kreisamt teten in Meiſſen. Erla liege dichte unter dem Rothenberge einem Bergzuge, worauf das beruͤhmteſte Eifens bergwerk des Obergebuͤrges liegt. Es beſtehet F aus vier gangdaren Stuben, umd ift dem Dorfe Bergmannsgrün von 70. Häuffern einges pfaret. Die Befiger dieſes Eifen und Ham merwerkes, die Gebrüder Reinholdt, haben) von den in ihr Gewerbe einfchlagenden Sachen Feine gemeinen Kenntniffe. Als Liebhaber von Naturſeltenheiten haben ſich beide anſehnlich Foſſilienſammlungen angelegt; un bat fi) der jüngere auch mit einem ſchoͤne Dorcathe von Ronchylien und einer ziemlichen Menge von Thieren, Vögeln, Fiſchen, Inſe— een, ingleihen Moofen und Kräutern verfehen.) Der Ältere, welcher mit Den Grundſaͤtzen der Chm Erla. Chymie wohl, bekannt iſt, hat vor einigen Jahren, für eine an die öfonomifche Geſellſchaft zu Leipzig eingefandte Probe eines vorzüglich gus ten Stahls, Die Darauf gefezte Prämie erhalten. pri teste 5 Reifen. | Eſcheloh bey der Benedictiner Abtey Ettal in Oberbalern Hr. Ignatz Baur von Großhauſen im Baiern, der fich bey dem Director Günther in Augsburg im Hiftorienmalen, fo wohl im Del als auf naffem Wurf übte, und feine Stärfe in Architectur und Perſpectiv hat, leg⸗ te. in der Kirche zu Eſcheloh, fhöne Proben ſei⸗ ner Kunſt Dar. Eslingen in Schwaben. Das Naturalienkabinet des Hertn von Palm befteht aus vielen Mineralien, Verſtei⸗ nerungen und Inſecten aus ber — SGegend. | Eſſendorf/ zwiſchen Waldſee und Biberach. Hr. Pfarrer Will hat un eine gute Naturalien ſammlung. | Ettal, 32 | Eftal,, | Benedictiner Abten in Dberbaiern, an der Yınmer. f Die Kirche diefes Klofters ift ein herrlich ſchoͤnes Gebäude; es ift eine Rotunda und mit vielem Geſchmack angelege. Joh. Sacob. Zeiler von Raita hat im Jahr 1752. das ] | j | lm JE Schiff derfelben gemalet, und Hr. Martin |f Knoller malte noch 1785. an dem Chor. Die; |} fe lezte Malerey ift ein wahres Meiſterſtuͤck! die Engel, die auf den Säulen figen, find vortreflicy nad) dem Perfpectiv gemalt. Das ſchoͤne Frescos gemälde am Gewölbe des Chors, das eine Forts |i ſetzung des Höchaltarblattes (die Himmelfarth Marid) feyn wird, wird jezt fertig feyn. Eben Diefer Hr. Knoller wird das Altarblart malen. Die Seitenaltäre find: St. Thomas, son Hermann, Hofinaler zu Kempten. St. Eorbinian, von 3. 3. Zeiler, Maler zu Raita. Gr. Katharina, von Martin Koffer. Die Familie Chriffi, von |m Winker, Hofinaler zu Minden. St. Bene Diet, von Scheffler, Maler zu Augsburg. St. Sebafltian, von Martin Knohler. Die Wände der Kirche find mit Marmor befleider, der nicht auffer des Kloſters Gerichtss barfeit gebofer wird. Diefer wird mit fieckichtem grünen a, \ Y Ettal. 33 zruͤnen Marmor gemiſcht der von der ehemali⸗ jen Kirche noch Sea und urſpruͤnglich ee it. Aber die fehenswirdigfte Sache aus. allen ft wohl unftreitig, Das aus einem milchfarbes nen Steine gehauene Bildnig der Jungfrau Maria. An der berüchtigten Reiſe durch: ven baterfihen Kreis, wird für Die Materie dieſes Bildniffes Mabafter angegeben; für das halte ich fie wohl auch), und zwar möchte ich Diefe Steinart wohl noch etwas näher beffimmen, und glauben, es fey Hrn. Ferber's weiſſer, undurchſichtiger, milchfarbiger, orientaliſcher Alabaſter (Briefe aus Waͤlſchl. S258.); denn für Marmor iſt der Stein wohl zu wenig kalt/ und fürs. Gefühl su wenig fettes Einen Gewiſſensmeſſer an diefer Statue zu finden, daran denkt wohl in ganz Ertal Feine Seele. Wahr ift es, man ‚erlaubt es nicht leicht jemanden fie zu heben, auch die, denen man Dieß erlaubet, werden vorher von dem groſen Gewichte derſelben unterrichtet, und das zu bat man gute Urfache. Da die Statue nicht groß ift, fo würde man fie für fo fehwer bey weitem nicht halten, als fie wirklich ift (fie foll 24. Pfund wiegen), fie leicht anfaffen, und, mas Die Folge davon wäre, zu Boden fallen laſſen. Ewig Schade wuͤrde es feyn, Hirſch. Kunſtnachr. 38. C wenn " Eital, alle Bildner wallfarthen folten, Baia wuͤr | de; niemals ſah ich *) eine folche, nicht gries chiſche, fondern himmlifche Schoͤnheit. Der unbefannte Künftler hat alle Reise des ſchoͤnen Geſchlechtes mit einer Majeftät, und einem hoben Anftande verbunden, die tiefe Ehrfurcht gebierhen. Keine irdifhe Schönheit ſchmeich⸗ Te ſich, diefes erhabene Ideal zu erreichen; ! zur am Gemande hat ſich der Künfifer eine | kleine Nachlaͤſſigkeit erlaubet, die Falten ſind nicht ſcharf genug, und aus ihren Winkeln ſollte man den Stoff des Kleides für ein nicht | ſehr feines Tuch haften. | "Und ift es Wunder, wenn in den Zeiten | Ludwigs des Vierten, der es aus Stalien | mitbrachte, der Wahn entitand, dieſes Bild⸗ niß fen von Engelhänden verfertiget worden? Kein Künftfer Deurfehlandes, und ſelbſt Feim Italiener, wäre damals im. Stande gewefen, nur eine ſich hinlaͤnglich nähernde Kopie davon zu machen, und Griechenland und feine Kuͤn⸗ ffe maren in dem Friegerifchen Teurfihland viel 7 zu wenig befannt, als daß man diefe‘ herclis he Statue für fein Werk bätte halten follen. Felds⸗ *) So N fpricht von biefem Kunſtſtuͤck De. ei. Rath Schranf in er baierſchen ei = En 35 Feſodsburg, Im Niedereeſterreich, am Fluß Taya. Feldsburg iſt ein ſchoͤnes Städten, dem Fuͤrſten von Licht enſte in gehoͤrig. Das Schleß formiret ein Viereck, iſt 2. Scock hoch, und hat manches ſehenswerthe. Im innerſten Hofe geht man oͤber eine ſchoͤne Treppe, ben ber eine Gallerie von 24. Ge— mälden ift, binauf, und kommt in einen gros fen Saal ‚ mweldyer Fresko auf römifche Art bemalet ii. Bon da geher man üser eine gros ie Treppe linfer Hand in das fürfilihe Dras ‚torium. Der Altar der Kapelle iſt ſehr praͤch⸗ fg von Marmor, und hat ein koſtbares Ge⸗ Imäfde von der Geburt Chriſti im Ställe zw Bethlehem. Der Plafond iſt ſchoͤn gemalt und vergoldet. Ferner ſah ich *) eine Sal lerie mit 43. Gemälden; "dan wieder eine it eben jo vielen, und Fam hiernaͤchſt in eine ſehr fange Gallerie, wo die‘ fürfiliche Familie ſehr ſchoͤn vorgeſtellet iſt/ nemlich, 8. Fuͤrſten zu Pferde und 12. gie au Sub, alle in ter SFurftinnen. Unter * Fürffen zu erde ers blickt man den Fürften Anton, als Erbauer des Schloſſes zu Feldsburg. — Nach dem ſah⸗ ex i ich e*) ©. Bernoullis Samnl. kurzer Neifed. 12.3. S.244. Pr — —J —5 36 Feldsburg. ich einen groſen Saal mit 10. groſen Gemäls den, welche Jagdſtuͤcke vorſtellen: an dem ge woͤlbten Plafond ift die Geſchichte der Goͤttin Diana praͤchtig gemalet. In 4. Ecken ſtehen * —— 4. antike Süßen von Bronze. Nach fechs Zimmern - folge. eine Gallerie J 17. groſen und 38. kleinen Gemaͤlden; unter dieſen gefiel mie: ein hollaͤndiſches Bauern⸗ ſtuͤck von Tobacksrauchern; eine Baͤuerin, wie ſie Roſoli verkauft; ein Scheerenſchleifer; und | ein ſehr groſes Stuͤck, welches ein fpanifches Traktament vorſtellt. Zu Ende dieſer Gallerie, iſt ein groſes Zimmer, wo 1x. Gemaͤlde von heidniſchen roͤmiſchen Kaiſern in Lebensgroͤſe zu Pferd, dann. 53, kleine Thierſtuͤcke, und ein groſes mit Waſſerthieren beſindlich. Gebe, man durch dieſe Gallerie durch: fo kommt man auf der andern Seite des Schloſſes, gegen | der: Stadt, in einen fehr praͤchtigen Saal mit: Gemälden; die über: 30,000. fl. geſchaͤzt wers den. Er iſt roth marmorirt und ſtark vergol⸗ det; der Paafond ſtellt die Geſchichte des Abs | teons und der Dianag vor. Hier ſieht man —* erſtlich 2. ſehr groſe Gemälde, welche Wild⸗ pretſtuͤcke nach dei größten Kunſt ſehr natuͤrlich vorſtellen; dann 12, andere groſe Thierſtuͤcke — I a | | | 4— und 33. kleine Gemaͤlde. Ueber den Thuͤren 3. vortrefliche Blumenſtuͤcke. Dieſes Zi Bedabıng. Va mer iſt ſehr —— und die Gemaͤlde aus⸗ erleſen. Sm ꝛten Stock ſind Online und Sal, ferien ınit Gemälden. Das Billardzimmer all, da bat 39. Gemälde, darunter eines eine gros fe Stutterey vorſtellet. Die erfte Gallerie hat 55. Gemälde, darunter 11. grofe. Die- zweis te Gallerie Hat Ar. darunter 8. grofe. Die 3te Gallerie bat 40. darunter 12. grofe, und. unter diefen find 6. grofe Pferde in Lebensgroͤ⸗ fe; Die andern Gemälde ſtellen ſpaniſche Luſt⸗ ‚barfeiten vor. Die ste Gallerie hat 28. Ge mälde; die ste Gallerie hat 20. darunter 4. groſe ſich auf die roͤmiſche Geſchichte beziehen. Die 6te Gallerie hat 26. Alſo alle Gallerien im ganzen Schloffe 568. Gemälde; Die In den Simmern nicht darzu gerechnet. Ferriere, im Erguel, im Bißthum Baſel. Bey Hrn. Doctor Gagnebin treffen Reis ſende ein Naturalienkabinet an. St. Florian, | ein Collegiatftift der regulirten Chorherren St, Air gufiins im Traunviertel in Dberoefterreich. Das Bilderkabinet hat trefliche Ges mälde und ift ungemein niedfich angelegt; auch das Muͤnzkabinet iſt ſehenswuͤrdig. Die — Kirche 3,8 Bora Kirche prangt mit einer fehr Fünftlichen Orgel, ‚Die vielleicht in Deutfchland ihres gleichen nicht hat; fie foll gegen 40,000. Gulden gefofter haben. In Diefem Stifte ift der grofe Saal und ‚der Sommerfpeisfaal in Fresfo von Bartho⸗ lomaͤus Altomonte zu Linz, Maler und Mitglied der k. k. Akademie der bildenden Kuͤn— ſte in Wien gemahlt, und dann in dem nems lichen Stifte die Bibliothek und das Wahl⸗ zimmer auch in Fresko. 7 » Das Hohaltarblart malte der befannte Wiener Maler, Franz Zaver Wagenſchoͤn, Mitglied der F. k. Akademie der bifdenden Kuͤnſte. Frankfurt am Mayn. Frankfurt koͤnnte weit mehrere Kunſt⸗ und Naturalienſammlungen aufiweifen , als Diefe Reichsſtadt wirklich hat; und würde nicht noch der wegen feiner Natur⸗ Schäge in ganz Teutſch⸗ land rühmlichft bekannte Here Gerning durch feine ausgebreitete -Befanntfihaft, Natur s und Kunftliebe befördern: fo würde diefer durch feis , ne Gröfe und Anſehen ſich fo vortheilhaft aus zeichnende Ort, in dieſem Puncte gewiß in Feinem guten Gemälde erfiheinen. Erbſchaft bringe hier noch mandes Kabinet auf die Nachwelt; und —2 Frankfurt. 39 und der Reiche verfaͤllt hier nur allzubald in den Fehler, daß er eine Kunſtſammlung, als bloſes Ameublement, betrachtet. Das koſtbare Muſeum *) des Banquier Herrn Johann Chriſtian Gerning verdient daher vor als lem eine ausführliche Befchreibung, Der DBefißer wohnte vor dieſem in der Schnurgaſſe, verkaufte aber vor einiger Zeit fein Haus, und Faufte ſich Dagegen eine geräus migere Wohnung auf dem Nosmarft, die feiner Sebensart angemeffener ift und ihm auch zu feinen gefammelten Schägen noch einmal fo viel Plaz gewährt; da vorher alles im zren Stock werk aͤngſtlich beyfammen ſtund. Jezt findet man feine Sammlungen im 2ten Stock in 7. Zimmern gehörig auseinander geſtellt. Die fehöne Ausfiht von vorsen auf Den groͤßt ten und ſchoͤnſten Platz der Stadt, und hinten über die angenehmſten Stadtgaͤrten — Davon einer, ber fihönften und anfehnlichiten Hn. Ger ning ſelbſt gehöre — in eine weite Gegend bis jem feits des Mayns, beweißt nur allzu fehr Die herrliche sage feines Haufes, und Die Bequem; "E04 lichkeit *) Einen Vorſchmack davon gaben und ſchon dag 14te Heft von’ des Hrn. HR. Menfel’g Miscel. art. Innh. ©. ııı-ırea. und DIS gen’s Mache. von Frankfurter Kuͤnſtlern und — ©. gar 338. 40 | Branft, Sammlungen in einem guten en 00 zu koͤnnen. Hier findet man dieſelben in 2 Hauptabtheilungen angeordnet, wovon die erſte Natur, die andere Kunſt enthaͤlt. Leztere ſteht in den vordern Zimmern nach der Straſſe; erſtere aber in den hintern, gegen die Gaͤrten zu. darinn acht groſe ale oder ober hu um tee Glasſchraͤnke (nachftens werden es 1o. feynk, da der enge Raum nichts mehr faſſen will) über 1000. Stuͤck ausgebälgte und aufgeſezte Voͤgel aus allen —— enthalten. Fuͤnf davon verwahren Die innlaͤndiſchen und 8. die auslaͤndiſchen Voͤgel. Die Anzahl der Aus J laͤndiſchen iſt mit derjenigen der Innlaͤndiſchen beynahe gleich. Leztere ſind meiſtens in ihren Haͤuten; erſtere aber groͤßtemheils auf einem aus Tannenrinden geſchnittenen Körper aufgen fest, (aufgetragen) dergeſtalt, daß auf dieſem mit Schellak und Kolophonium uͤberzogenen Koͤrper, Feder vor Feder, vermittelſt eines— gluͤhenden Drathes, befeſtiget if. Durch dien ſe Erfindung kan mancher auslaͤndiſche Vogel der beſchaͤdigt und auf Feine andere Art zu ei Sean kfurt. J———— ver Sammlung brauchbar vollkommen he yergejtelle werden. el Unter vielen fel tenen innfandift hen Shgeln be, inden fich da der Steinadler; der braune Storch), zwei Misgeburten junger Vögel, eine mit 2. Köpfen, die ändere mit 4. Flügeln und 4. Fuͤſſen; und viefe weis und ſchwarz ausgeartere Voͤgel, von welchen erffern einige im 16. Stuͤck des Naturforſchess & 47-49. und in ©. Friedr. Goͤtz Natur-Geſchichte einiger Boͤgel (Hanau und Deſſau 1782. 8.) unter den ano» malfifch weißen befchrieben worden Eine ow dentliche Stufenfolge von weiten $erchen vers dient eine vorzugfiche Aufmerffamfeit, mit wels chen ich au) den Anfang machen will. 1) Fuͤnf Serchen. (Alauda arvenfis Zinn.) Bey zwoen derfelben it das Schwarze in den Schwingruder/ und Deckfedern, und auf der Bruſt fhon ganz mehr oder weniger aſchgrau. Hey einer andern find die Schwing sund Des federn noch weit heller grau, als bey Den beis den vorhergehenden; die Studerfedern find es noch) weit mehr: Bruſt und Bauch find hier ſchon ‚glänzend weiß. Die folgende iſt durchs aus filberfarbig, nur die aͤuſerſten Schwingfe⸗ dern und die Ruderfedern find ſtaͤrker aſchgrau; Die Haube mie aſchgrauen Flecken. Die lezte durchaus glaͤnzend ſchneeweiß; aber dieſe hat C5 etwas a2 — Frankfurt. etwas ſehr auszeichnendes; der rechte Fluͤgel 6 nemlic) i ift, nebft den Deskfedern, ganz tie bey den gewöhnlichen, gefärbt, nur die beiden erſten Schiwingfedern, die ganz weiß find, ausgenoms Äh men. Auf dem Kopfe find drey einzeln nee de ſchwarzgraue Federchen. 2) Eine Blaumeife. (Parus coeruleusäir Linn.) Der indigblaue Ning um den Hals, und’ | | der eben fo gefärbte Streif an den Augen bey ii den gewöhnlich gefärbten ift hier afchgrau; alles ® übrige Blaue gleichfalls aſchgrau; das Grüne - auf dem Mücken mehr gelblich; Fuͤſe und Schnabel ganz heil. 3) Ein ganz weiffer Sperling. Erir⸗ Hi; gilla domeftica Zinn. Y 4) Ein weiffer Rabe. (Coruus Corax # Linn.) | s) Ein Staar (Sturnus vulgaris Zinn.) ' Kopf und Hafs ganz weiß; die braunen rum V den Flecken am gewöhnlichen find hier am gan U zen Körver ganz weiß; alle übrige graue und blaue Farben find bellafchgrau , unter ‘der Bruſt etwas dunkler. -6) Eine gelbe Bachſtelze. Dieſe unten, ſcheidet ſich ſehr von den gewöhnlichen; Denn "| ſie iſt etwas kleiner; die Ruderfedern hingegen ſind um einen ganzen Zoll laͤnger; Bruſt und Bauch weiß; Kopf und Ruͤcken ſehr ſchoͤn aſch⸗ grau; die a des Schwanzes find hoͤher gelb; Frankfurt. 48 b; das Gelbe an den Buͤrzelfedern faͤngt n unter dem Bauche an. 7) Eine Xelfter. (Corvus piea. Ne, hnabel und Fuͤſſe find gelb, die weiſſen Flecken den Flügeln ımd unter dem Bauche find t fo hellweiß; alles übrige iſt ganz heil gran; die Nuderfedern filberfarbig. Unter den ausländifchen. Vögeln zeichnen aus: Der 6. Schuh bohe nordamerika⸗ che Flamingo oder Flamant, ein uͤberaus gro⸗ und maͤchtiges Thier; ſechſerley Arten Pas iesvoͤgel aus Ternate; 3. Felſenhaͤhne, 2. Farben verſchiedene Maͤnchen und 1. Weib⸗ n; der Loͤffelvogel; ein ſehr ſchoͤner Tukan, Kayenne, nebſt etlichen andern Tukans Surinam; uͤber funfzigerley Kolibris; und e Menge anderen mit den practigften Far 7 glänzender fremder Bügel. Doch diefe bes ichtliche, wohlbehaftene Sammlung ift des jigers Hauptfach nicht; fondern II. Eine Sammlung von Sefeeten aus als ı WWelttheilen, die man, befonders was die, opäifchen anbelangt, nirgends fo vollftändig vefjen wird. Lange Zeit fehlten dieienigen s dem füdlichen Franfreih und Italien; doch d feit einigen Jahren durch dortige gute Des ntfihaften fehr anfehnliche Transporte einges fien, welche durch dort fehlende Gattungen t reichen Segenverfnbungen erwiedert wurden. Die N Frankfurt. Die Anzahl der — aus allen *9— Ste find in 88. Glasrahmen verwahrt. | jenigen 62. Sfasrahmen, in welchen — terlinge el SBPEDENIEE nemlich 42. De BR ausfändifige aus den 3. fremden ee | enthalten, find 2. Schub 3. Zoll fang, und) Z Zoll breit. Die 26. andern Nahmel aber, worinn die übrigen innsund ausländifchen] Inſeeten verwahret find, haben 19 Zoll Höhe und 14 Zoll Breite. Diefe 88. Glasrahmen Tiegen in Schränfen mit Schubladen und ve ſchloſſenen Thüren, in dem mittleren Zimme Des Hinterbaues im 2ten Stockwerk 9 Unte | *) Ich Fann in der That nicht begreifen, wie - in der neueſten Befchreibung der Reichsſtadt Sranffurt vom J. 1788. Hr. Dr. Fabel fo nachläffig feyn fonnte, die in Hrn Hüsgendl , Nachrichten befindliche Befchreibung des Foftall baren Gerningifchen Cabinets woͤrtlich wieder abdrucken zu laſſen. Hrn. Hisgens Nachricht war zu ſeiner Zeit freilich genau abgefaßt aber konnte denn Hr. Faber nicht ſo viel an ben Fingern abnehmen, daß ſich ein ſolches Cabinet nah fieben Jahren bey demrafte loſen Fleiß des Beſitzers fehr anſehnlich Frankfurt. 45 JUnter den Schmetterlingen unſers Welt—⸗ Fils befinden ſich nicht allein verſchiedene Exem⸗ ire des Foftbaren und feltenen Sphinx Neri, dern auch der reichfte Vorrath von itafies hen, franzoͤſiſchen, teutfihen und nordifchen hmerterlingen, womit das Varifer Merk, ap. d’Europe ete.) das Efperfihe, wie auch eßly's Archiv, Knochs Beytraͤge, und andere lerfe mehr prangen. Bey den ausfandifchen Ihmetterlingen Fann man freilich dies nems he niche behaupten, denn es’ befinden ſich in Werken eines Cramer’s, Drury, einer lerianin, Voets Kaͤferwerk u. f we mans die Herren Gerning noch fehlen; doc) hat den herrlichen Pap. Priamus , den fihillernd iuen, Menelaus, den Rhetenor, Neftor, yanus, Orontes, Paris, Ulyfies, Deipho- s, Patroclus, Panthous, Helena, Policaon, anthus, Remus u. ſ. w. und eine grofe As I anderer. herrlich glänzender und ſchillernder gſchmetterlinge; (von den gemeinen als Lei- und Achilles nichts zu gebenfen) unter den alänen die Phal. Luna, Polyphemus, Pa- | RB. old vermehret ? — Mas nust alſo eine folche un« zuverläffige Beſchreibung in einem an Det und ‚ Stelle. verfaßten Bud) vom J. 1788.? warum _ mochte denn Hr. Faber keinWoͤrtchen den liebens⸗ würdigen Hen Öerning wegen feines Vorhabens und auch andern Sammlern vergönnen? —_ — — — I * — den — und —— weit ich 2. taufend Stücke reicher. — Unter den Käfer befinden fich bey den Ausländern’ der grofe un Heine Hercules, ‚der Adtaeon, viele ber [| glänzende — etliche ——— flüchtig gefihehen- ſollte, wohl einen — Ba | ausmachen würde, | Here Gerning beſizt auch noch, als ein hr groſe Seltenheit, Schmetterlinge von dl berühmten Naturforfcherin Maria Sybilld N Merian. Der ehemalige Schoͤff zu Fra: e furt Nemigius GSeiffart von Klertem berg hatte nemlich einige Schachteln Surina miſcher Schmetterlinge von ihr erhalten, und als eine grofe Seltenheit in feiner ne aufbewahrt. Da er Fein Mittel nicht wuſte, fie vor den Milben zu bewahren, fo gab er fie dem bekannten Naturforfiher Johann Nie laus Körner, von welchen fie nach feinen Tod 1773. in Die Gerningifche —— ge Tommen. Die Schmetterlinge, Gefonbers die inn laͤndiſchen/ ſind a dem SDR Syſtem ga) - er Frankfurt. "an dnet, wozu ihn der würdige Abt Schiffen, uͤller in inz bey feinem Beſuch im Sabre 774. aufmunterte, und ihm fein mit Denis meinſchaftliches Werk: Syſtematiſches Ver⸗ chniß der Schmetterlinge der Wiener Gegend ꝛc. ittheilte. Die Ausländer, oder diejenigen der fremden Weltcheife ſind nach den Haupt⸗ Anzeichen der Familien gedachten Syſtems, | wie die übrigen Inſecten, je. nachdem fie h am beiten an die Schmetterlinge angefchlofz h, nad) den Grundfäsen der Wiener Entos »logen eingerheift. Eine Arbeit, die den Bes (er in feinen Mebenftunden 6 Sabre beichäfs te, da er vorher _ 24. Jahre lang ohne N ten, was er nur haben Fonnte, fammelte, d endlich wegen der grofen Menge feibft be mehr wußte, was er hatte, oder. was " noch Wal *). Auſſer dem Pariſer Inſeeten | Werke 1") Br diefer muͤhſamen Beſchaͤftigung beſuchte Hn. Gerning gerade der koͤnigl. Franz. Oberſchatz⸗ meiſter der Champagne, Here Gigot Do r⸗ cy von Paris, welcher nicht lange vorher unter der Aufficht eines gewiſſen Paſtetenbek⸗ kers Ernft, von Straßburg, ein Werk her⸗ ausgegeben, unter dem Zitel: Papillons d’ Europe, peints d’ apres nature par Ernit. &c. darinn ſchon einige feltene Ausartungen aus '- der Gerningifchen Sammlung vorfamen. Erſt⸗ \ gebachter Ernſt ſtarb .balo hernach in Paris N: sum a Frankfurt des Herrn Dorey eihett auch das N N fe Werk von inn/und ausländischen Schmet⸗ — zum Gluͤck fuͤr das angefangene Werk, wel m ches unter der Auordnung des fluͤchtigen Ernſ niemals zu einem nur mitteimäfigen. Gradel ji ber Vollkommenheit gelangt feyn würde, He Jh Dorcy bat num um gute Zeichnungen dep t merkwuͤrdigſten Ausartungen, und auch deriel 1 'nigen Arten von Schmetferlingen, bie untell ı feinen Tag» und Abend » Schmetterlingen nod | fehlten. _ Diefe zwey Hauptelaſſen ſind noch nach den Grundſaͤtzen ber. franzöf. Autoren U ‚gedachten Werke beybehalten. Hren. Gerni 18 I: —— man endlich, die Phalaͤnen nach dem oben genannten Wiener Syfteme einzutheilen, eine mil | nicht geringen Schwicrigfeiten berknuͤpfte Arbeitäil ı, da man oft ganze Samilien nicht errathen kann, wenn feine Einnälfge darunter ben Weg ı ‚zeigt. Die Grundlage der Befchreibung liefen N er auch nach Paris, melches leicht an dei | reichhaltigen Citaten anderer Werke abzuneh men iſt, da bie Sranzofen in der teuffchehli y Litteratur orößtentheils undefannt find. DM N Zeichnungen verfertigte anfangs Ernft, und defal y, - fen Vater. der Paſtetenbecker Eruff in Strase] ; surg, der von Frankfurt am Mayn gebuͤrtigh ift. Nach den Ableben des jungen Ernft wun, be ein Feichner, Namens Follier, in Parts, gel e. braucht, bis endlih Hr. Dorcy den Beſitzg, um Zeichnungen aus Frankfurt Bat. Anfange hielt dieſes ſehr ſchwer; der Kupferſtecher ze allda * De; [ge Frankfurt. 49 klingen, viele Beytraͤge aus der Gerningiſchen ammlung, fo daß es um ein betraͤchtliches wohlfei⸗ allda, deſſen Huͤsgen in feinen Nachrichten von Frankfurter Kuͤnſtlern S. 216. erwaͤhnt, ver⸗ fertigte die erſtern; nach der Hand ein Mas , ker Karl Franz Kraul daſelbſt. Lezterer muße „fe aber auf einige Zeit nah St. Goar am | Rhein abreifen und wegen Arbeit auch alda verbleiben ; und erfterer konnte die anhaltens de Arbeit und dag Sigen nicht vertragen. | Durch die Jungfer Maria Eleonora Hochs . ı eder (©. Huͤsgens Nachr. ©. 142.) wur⸗ de diefe Stelle jeher gut beſezt, als welde ſeit dem May 1732, ſchon über drey tau⸗ ſend der ſchoͤnſten Zeichnungen von Raupen, Puppen und Schmetterlingen, nad) der Nas | tue und den Driginalien der Gerningifchen Sammlung für dag Pariſer Inſecken⸗-Werk geliefert hat. Ihre Arbeit giebt derjenigen, | ber. geſchickten Merianin nichts nach. Sie muſte oft ihre beiden Eltern, wenn fie krank | darnieder lagen, nebſt ihren 2. noch unerjo- | genen Schweſtern und 2. Brüdern mit ihrer |. Arbeit von -Landfchaften und Seeſtuͤcken in Oehl gemahlt, ernähren: ia, fie that dies auch) | willig, da fie ihren Vater verlohr, ihre Muts ter Wittwe wurde, und ihre minderjährigen Geſchwiſter, ta ihre Eltern durch laugwieri- ge Krankheiten nicht viel hinterliefen, noth—⸗ | wendig den. Stiftungen heimgsfallen wären. Dieſes Parifer Werf, Papillions d’Europe, irſch. Kunfinage. 3. Def — 50 Frankfurt. wohlfeiler zu eben dem Grad der Vollkommen heit gelangen wird. Fuͤeßli, Knoch und Berg ftröffer erhielten gleichfalls Beytraͤge; allein ih se Werfe ftehen fill, mie eine Uhr, wo di Feder gefprungen! Mit der Zeit werden auch Di übrigen ul des en Inſecten den geenbigt Pa Mie andern Naturafienfammlungen roll fich der Hr. DBefiger nicht einlaffen, da ihn dieſe in Ordnung zu erhalten und zu vermel ven, nebft der. vielen Zeit, welche Die — tung des Pariſer Inſecten⸗Werks, die Ball! träge zu den Efperfihen und andern erfellku wie aud) Der ausgebreitete DBriefwechfel faft | “alle Gegenden unferes Welttheils erfordert {don Beſchaͤftigung genug machen. — Beſitzers Bemerkungen zum Text zur Gruil lage hat, bie Zeichnungen aber der Jung Hochecker verdankt, giebt in Paris und dl Gegend. von Frankfurt bey 50. Derfonen d | terhalt. — Ich theile hier ausführliche Rad sichten von diefem Sinfecten » Werfe mit, nal ich hievon noch nirgends etwas gelefen habı und ein fo nüßliches und fchönes Unternd) men nicht befannt genug werden kann. Frankfurt. 51 Aus dem vorhin angefuͤhrten, laͤßt ſich ln der richtige Schluß machen, daß in der B. Kunſtſammlung 5 ein auserleſener Buͤchervorrath für obige icher der Naturgeſchichte bey dieſer Samm— g zu finden ſeyn muß, welche durch beſtaͤn⸗ en Zuwachs alter und neuer Werke immer Jehnlicher wird. Die Anzahl der Bände A, Deury ), Cramer, Elerf, Sepp, Pets SKäferwerf, Wilfes Schmetterlinge, owns Zoologie, Salernes und € vdesVoͤgel, ferner diejenigen aus der Zoologia Htannica, das Bergfträfferfche Anfeeten, Werf, Naturforscher, die Werke der naturforfchens | Be 1 Fe den ) Diefes Exemplar in 3. grofen Quartbaͤn⸗ ‚ den hat das befondere, daß jeder Schmetters | ling nad feiner Licht und Schattenfeite illu⸗ minirt, und der Schatten noch mit Tuſch unter jeder Figur Fünftlich angebracht iff, mwel« ches auch doppelt fo viele Arbeit muß gefoftet haben. Ein anderes Eremplar, wie 5. B. eines auf der Stadtbibliothek zu Frankfurt | vorgegeigt wird, ſieht dagegen nicht anders, (als eine geringe Kopie aus, obgleich beydeg | Hriginal Ausgaben find. Vermuthlich muß das in dem Öerningifchen Buͤchervorrath bes findliche Eremplar für einen reichen Lord mit FD gedoppeltem Fleiße illuminirt worden ſeyn. x Be Srankfurt. den Gefellfhaft in Berlin, Roͤſels, Jablons. kyes, Fuͤeßli, Schäfers, und der Merianin Ins feeten Werke, Seligmann’s Bögel, Schuhe zers Phyfica facra und viele andere ee J Werke — I. Eine ſehr zabfeeiche Shit ee fchönften Rupferftiche und viele Handzeichnum gen von Ausfihten und Merfwürdigfeiten der 4. Welttheile, befonders der enropäifchen Laͤn⸗ 4 der; darunfer vorzüglich eine ſehr vollftändige Sammlung von alten und neuen Schweiger - Sandfihaften. Unter den lezten find vorzüglich die neuen Franzöffihen, und die von Aberli \ und in deffen Manier von berfchiedenen andern Meiftern mit Farben erfeuchtete Kupferftiche | merkwuͤrdig und Kennern fihazbar; fo wie auch die Wiener und Prager Profpeete in gleis | chem Geſchmack. Ferner Palazzio Reale di Caferta; die Gallerie zu Florenz oder Pitture del Sal. di Pallazzo di Firenze Petraja; ruſſiſch⸗ Faiferliche, Krönungs s und andere Kupferftiche von ruſſiſchen Darurgegenden, diejenigen von Wenzel Hollar, italienifche Meerhäfen und ans . dere Ausfichten ꝛc. von Melchior Küffel; die alten Wiener Proſpecte, Garten, auch Prinz Eugenifche Hof stuft» und Gartengebäude; die graͤflich ⸗ Schönbornifchen Luſtſchloͤſſer und Gaͤr⸗ ten; ——— der geiſtlichen Fuͤrſten als Mainz, Bam⸗ Y AR Sn & Frankfurt. 53 Bamberg, Wirzburg , Salzburg von Pf ef fel u. ſ. w. Peter Schenks Proſpeete; die von Diefel und Av eline von Derfaille und ans dern Gegenden; englifche Profperte und ders gleichen mehr, weiche. mit Innbegriff einer Heinen Leſe, Bibliothek von etwa 100. Baͤn⸗ den, zuſammen wieder uͤber 400 Sande aus⸗ machen. UM. Eine der größten en von ’ Frankfurtiſchen Sachen: : a) Was in Kupfer und Holz von Fraukfurt am Mayn, und zu der daſigen alten und neuen Ge ſchichte gehoͤrig, geſtochen worden, darımter bes ſonders eine Anzahl wegen der Menge Nachflis he von mehr als 3000. Bildniffen dafiger Eins wohner in Kupfer und Holzabdrücen merkwuͤr⸗ dig if, Sie wird in 12. grofen ae Bäns den verwahrt. b) Eine Sammlung Handzeichnungen von Auſſi A fen der Frankfurter Gegend und Architectur⸗ fücfe der anfehnlichften Gebäude in.» und um die Stadt, i ec) Gedructe Sachen, melde Theils (Son eine gebunden, theilg noch roh find, und die Ge, ſchichte der Stadt Frankfurt, derfelben politifche WVerfaſſung oder das Leben und die Bildniffe das figer Perfonen enthalten: darunter find die Künfts lee Werfe des Hondius, Weyermann, Hous “ Brafen, d’.Argenville, Decamp u. mw Sie IA S AeIDdeH ebenfals etwan 200. Bände, &3 d) Eine 54 — Frankfurt. d) Eine Sammlımg von 650. Münzen und Mes daillen, welche von der Stadt Frankfurt undauf die alda gefchehene römifche Kayfer + und Kos niesfrönung geprägt worden find; nebſt andern — zur Sranffurtee Gefchichte gehörigen Alterthür mern. Hier folgt davon ein kurzes Verzeichniß. 45. Sranffurtee Bildnig- Münzen von Silber, darunter der Schultheiß Haler von Haller⸗ . fein, Schöf Weis von Limpurg, Fauft von: Afchaffenburg, und andere, zweyhundert und zoojährige Franffurter Seltenheiten mehr. 4. Rupferne ) 11. Zinnerne ] 7. Sranffurter gold und filberne Hochzeit Gedaͤcht⸗ niß Münzen. "31. doppelte, ganze, halbe und viertheilg ſilber⸗ ne alte Frankfurter Thaler. MR 42. ganze, halbe und viertheilg Sranff. Em -· ventiong » Thaler. 113. alte Turnus, Brafteaten und Fleinere alte Stanffurter Silbermünzen. 113. neue Franff. Silber Scheidemingen nach dem Convention Fuß. 19. dergleichen von Kupfer und Meffi ing. dergleichen. 1. filberne Gedächtniß- Münzen. Unter andern | aus Sersner’s Frankfurter Chronif, Iten Ban« de Tab.5. zween verfchiedene Stempel von dem Gepräge zu Ehren des Mathe von Lorenz Schilling, fab no. IV. Tab. 6. No. VIIT. Tab.7. No. XI. auf den Friedengfchluß des Zojahris gen Krieges; No. XI. auf die Erziehung der Ju⸗ Frankfurt, 55 Jugend; No. XVII, und dieſe nemliche Mes Sdaille mit. der Stadt und dem Revers auf den entfianbenen groſen Zuden Brand mit der Aufſchrift: Inner 24. — ———— Hat das Feuer, was es funden, In der Judengaß verzehrt; Doch blieb alles unverſehrt Was der Chriſten Wohnung war Man ſchrieb damals Tag und Jahr I7ıE den ı4ten San. Desgfeichen die auf diefe Begebenheit, oder vielmehr auf die Wiedererbauung der Juden⸗ gaſſe den 28ten Maͤrz gleichen Jahres gepraͤg⸗ te ſchoͤne Medaille, mit dem mitten in den Flammen geſtaͤndenem Pulverthurm, darinn 32,000. Centner Pulver geweſen ſeyn ſollen, welches die ganze Stadt wuͤrde zerſchlagen haben, wenn er nicht gerade durch beſondere Schickung ohnbeſchaͤdigt geblieben waͤre. Der Mordbrenner und Juden⸗-Rabiner, welcher den Brand verurfachte, ſteht im Bordergrund wit feiner Ehehelfte und ziween Juden Knaben. Der Revers nennt ihn Naphtael Polono. Tab. 8. No. XX. und XXI. und viele andere ältere und neuere, Die zum. Theil in gedachter Chronik fies ben und auch fehlen. 5. dergleichen Fupferne und meffingene. 13. ° 3 + zinnerne und bleierne, €4 49 = s6 Frontfurt. —— ſilberne Kroͤnungsmuͤnzen, darunter die 16. Loth ſchwere ſilberne Medaille auf die Zuſam⸗ menkunft Kayſers Franz mit dem damaligen roͤ⸗ miſchen König und jetzigen Kaiſer Joſeph IL. und’ dem damaligen Landgrafen von Darmſtadt Lud⸗ wig VIII. welcher fie auch zu Ehren Kaiſers Franz, der Thereſia und Joſeph hat praͤgen laſſen. Die Zuſammenkunft war bey dem Franfe . furter Forfihaufe den 29. März ‚1764. 1, kupferne, 2. meffingene und 10. jinnere Kroͤ⸗ nungs⸗Medaillen und Muͤnzen. 7. ſilberne Vikariats-Muͤnzen. 2 ‚goldene Frankf. Medaillen und Münzen, bopi pelte und einfache Sranffurter Ducaten, der« gleichen alte Goldgulden, Kroͤnungsſtuͤcke u. h w. Als ein Anhang ſind noch hier 50. kleine ſilberne Muͤnzen, davon das Alterthum die wenigſten kenntlich macht. Sie wurden in und um Frankfurt aus der Erde gegraben. 650. Stuͤcke in allem. Diefe Muͤnzſammlung wird "in einem ſchwarzgebeizten Schraͤnkchen mit 12. — aufbewahrt *). Der | 2, Man muß fih billig verwundern, daß auf der Frankfurter Stadtbibliothek, oder in eis nem andern öffentlichen Dete, Feine derglei« dien Münzfamımlung gefunden wird, welches doch ein leichted geivefen wäre, menn man feit einem Jahrhundert von jedem Stempel ein Eremplar dahin geliefert hätte, a | 1 Frankfurt. 7 Der Herr Befiger zeigt gerne jeben, bes fonders aber Kennern und Selbſtſammlern, feis ne über 30. Zahre "fang zufammengetragenen Natursund Kunftfammlungen, vertaufht auch gerne an auswärtige $Siebhaber feine Dupferten von Inſecten gegen ihm fehlende Arten oder YAusartungen, welche ieder Anfänger leicht zus _ fällig findet, und durch’ deren "Abtretung eine weit gröfere Anzahl feltener ihm fehlender Ars ten aus fremden $ändern von ihm erhäft. Bil⸗ lig follte man ihm daher, auch für feine aus geftandenen Drangſale, langes Leben und Ss fundheit wünfchen, damit der gelehrten Welt noch in der Folge feine fo grofen Seltenhel— ten in guten Abbildungen befannt gemacht wer⸗ den. Herr Gerning genießt zwar jezt in ſei⸗ nem 43ſten Jahre einer vollkommenen Ge— ſundheit; jedoch, ſollte ihn ein unvermutheter Zufall fruͤhzeitig ſterben laſſen: ſo wuͤrde ſich feine. Gattin erwähnte Naturs und Runftfamms Jungen, vielleicht, wie zu befürchten, fo bafd als möglich, vom Halſe ſchaffen; es fen denn, C5 daß iſt man aber jet noch, nicht auf ben Einfall gekommen, ein fo nuͤtzliches Unternehmen im unfern Tagen zu bemerffielligen? — Um wie viel eifriger find nicht die diedern Schweitzer auf ihre vaferländifhen Münzen und Merks würdigfeiten, und wie weit laſſen fie nicht in diefem Puncte die Frankfurter hinter fich ! sg Frankfurt. daß fein einziger Sohn, ein hoffnungsvoller braver Süngfing von or. Jahren, der feit einigen Jahren Kupferffiche alter berühmter Meiſter fammfer, Mittel dagegen vorzufehren müßte. Möchte er fid) Doch auch in dem reizendem Felde der Entomologie einige Kenntniffe vers ſchaffen, damit er bey dem vielleicht unvermus thet erfolgenden - Tode feines würdigen Herrn Daters diefe herrliche Inſecten Sammlung, Die gröfte in ganz Teutſchland, zuverlafiig auch in Europa, wo nicht vermehren, dod) , wenigftens erhalten und dazu aufheben Fünnte, bis fie et warn ein Monarch) der Fünftigen Zerftreuung entreißt. Bey Hrn. Sebaſtian Heinrich His gen, Ehrenmitglied verſchiedener patrioti ſcher Geſellſchaften, findet man folgende Merk⸗ wuͤrdigkeiten. J. Hat dieſer Kunſtliebhaber ei⸗ ne zwar nicht groſe, aber ausgeſuchte Samm⸗ lung von Gemälden. Unter einer Anzahl von etwa 150. Gemälden zeichnen. fi befons ders folgende aus. 1) Das innere der neuen Kiche zu Amfterdam, von Blick auf meifen Marmor mit einer täufchenden Würfung gemalt. 2) Zwey römifche Garten Profpecte, von. Mo u⸗ cheron. 3) Ein Philoſoph, von Cafpar de Cryer. 4) Eines der reichften und mit einem bes wunderungswürdigen Fleiße ausgeführtes Frucht⸗ Stuͤck grankfun. nt Stuͤck mit einem Sees Krebs, von Das. de Heem. 5) Zwo Landſchaften mit vielen Figu⸗ ren von Breughel. 6) Ein Mondſchein von van der Meer. 7) Eine unvergleichliche hal⸗ be Mannsfigur mit einem Papagey, von Caſpar Netſcher. 8) Zwo Landſchaften, von Da⸗ niel Bertangen. 9). Die Anbetung der Hirten, auf ſchwarzem ägyptifchen Stein Para- gone. genannt, gemahlt von Sacob da Pon⸗ te, genannte Baſſano. To) Zwo ſtark bes lebte Sandfehaften von Franz de Daula Ferg. 11) Das Portrait des Marechal de Villard von Hiaeinth Rigaud, einem der größten Bildnißmaler. 12) Der Morgen in einer. bey Nom nach. der Natur genommenen Ges gend von der grofen Hand des Claude forrain.. 13) Eine ausnehmend ſchoͤne Wildniß von F. Kroon, eines. $ehrlings von Nuisdal. 14) Eine bolländifche Kicchweih von Corn. Bega, dem beften Schüler von Adrian Dftade. 15) Ein fehr veißender Profpect von Maftricht von J. Nyls. 16) Zwey angenehme Rheingegen⸗ den von Hermann Zagtleven. II. Eine Sammlung ausgeſuchter Emaille- und Migniatur⸗Gemaͤlde von Boy, Bellan— ge, Petito u. ſ. w. Vorzuͤglich iſt darunter von lezterer Arbeit, wie die badende Diana von einem Satyr belauſcht wird, von dem bes ruͤhmten o Seankkur) ruͤhmten Kofeph Werner Ao. 1068. mi ausnehmendem Fleiß und Schoͤnheit gemahle. > Al. Eine Anzahl Blumen von der berühmten‘ und gefchickten Jungfer Die t ſch in Nürnberg *) und Math: Klotz in Mannheim; beſonders aber machen eine beträchtliche Parthie mit eis ner wunderbaren Schönheit, nach) der Natur gemaftes todes und lebendiges Feder + Dieb, Wildbret, Dlumen und Geſtraͤuch, von einem - von Donop, nebſt mehrern Meifter + Arbeiten, ‚sine beträchtlihe Sammlung von Waſſer⸗Far⸗ ben, Gemälden aus- | IV. Drey Vortefeuillen vol Driniginal Handzeichnungen der drey befannten Schu— fen, darunter fi viele von Heinr. Roos, Ruisdal, Zagtleven, Bremberg, Was terlo, Fran; Schüs, feonhard Spa— da, Sanfranfo, Paul DBeronefe, und das aͤchte Originalblatt des berühmten Bauern Tanzes von Johann Holzer auf graues Papier getutſcht; mit weis erhöher, nebft 30. geofen Blättern von Coffiau auszeichnen, welche leztern auch der bewährtefte Kenner für Zeichnungen des berühmten Pouſſin haften wuͤrde. | We *) Eine gute Nachricht von ber berühmten Dietfhifhen Künftler . Familie findet man, in Murr’8 Journ. zur Kunftgefhich. zen Th. 827. 1 f. geantfu ob V. Rupferftihenah Rub end, von Dyck, Jordan, Bloͤmart, Goltz ius, Elsheis mer, die Werfe von Picart und W. Hol⸗ Tar und was von geäzfen Landſchaften und Vieh⸗ Stuͤcken alter und neuer Meiſter aufzutreiben iſt. Hier verdient vor allem feine ſehr anfehns liche Sammlung der Arbeiten des berühmten Als brecht Dürers nad) feinem darüber heransgeges benen Berzeichniß *) und der ihm eigenthumliche Derlag des Fleinen Preftelfehen Cabinets, ans geführt zu werden, wovon ſich fein freymis thiger Catalog zu Anfang des 20ſten Heftes. der Miscell. artiſtiſchen Su des Hrn. HR. Meufels befinde **). \ VI. ») S. Huͤsgens ——— Vereichu aller Kupfer— ‚und Eiſenſtiche, ſo durch die geſchickte Hand’ Albr. Dürerg ſelbſt verferti- get: worden. Frankf. und Leipz. 1778: 6. Bogen in 8. Eine neue, ſtark vermehrte und verbeflerte Ausgabe haben wir - IREHARDE bald zu hoffen. #8) Es find 36. ſchoͤne Blätter, welche Hr. Jos hann Gottlied Breftel, der im Stich, be fonders in Nachahmung der Handzeichnungen geofer Meifter ſchon grofe Vollkommenheit und Beyfall erreichte, auf Zeichnungsart meiflers haft in Kupfer gebracht hat. Hievon wurden nur 160. Abdruͤcke gemacht und Die Plate fen bernichtet. Hr. Häsgen verkauft diefe trefiche Sutte für 9. Ducaten. 6 FStontfurt. VI. Vielerley kuͤnſtlich gearbeitete chine— ſiſche Sachen; meiſterhaft geſchnizte Statuen ‚von Elfenbein, Holz, Marmor ꝛc. von Stas Vienern und Niederländern, und dergleichen kuͤnſt⸗ lich gedrehte Stuͤcke und Basreliefs. Unter den Figuren zeichnet fir) ein aus Elfenbein ges ſchnizter Chriftus aus, der in aller Ruͤckſicht als ein aufferordentlihes Kunſtwerk bier bemerft zu werden verdient. Ein vollfom; menes Ebenmaaß im Ganzen und Gfeichheie in alien einzelnen Theifen. Im Kopfe der äufferfte Grad der Testen Anagonie. Ein unausſprech⸗ finder, zum Himmel aufgeworfener Blick; ftille Götrergeöfe im Liebermaffe ber berbeften $eiden ! Ein ſtummer Schmerz, der bis auf die Zehe des einen Fußes fi) erſtreckt umd ſolche ſtarr ausfpannt ; ohne Convulſionen am ganzen Leibe. — Der Meifter diefes bewundernswürdigen Werkes hat fi) in einer Stunde heifiger Begeifterung voll, zu einem Ideal von Hoheit erhoben, die über die Grenzen der menfchlichen Natur zu feyn ſcheint. Er fehuf mit den Anftrumene den leibhaften Gottmenſch fihtbarfih. Aber wer mag folchen verfersiger haben? — Simon Jaillot oder Balthafar? genauer der gros je Fiamingo felbften *). Lavater druͤckte fer ; ne *) Eine umſtaͤndliche Beſchreibung dieſes beruͤhm⸗ ten Bildes findet man in Duggen?’8 Nach— rich⸗ Srankfutt. 63 ne Empfindungen bey der Beſichtigung dieſes Crucifixes im Beyſeyn vieler Herren nach einem langen Stillſchweigen mit folgenden Worten aus: »Ich hatte nicht geglaubt, daß Gott eis nem Menfchen zufiefe, Ihn fo ſichtbarlich auf der Welt vorzuftellen.> Seine die gemeine fowohl, als Sonnen zeit weiſende Fünftliche Schlag ; und Repetir Uhr mit Sabre ; Monats s und Wochen s Tags auch) Mondszeigern, nebſt einer Sonnen Uhr iſt ebens falls merkwuͤrdig. Hr. Hüsgen hat folche in feis nen Nachrichten ©. 339. u- f. ausführlich) bes fhrieben. Wenn ein Kunſtwerk wie diefes, den Gebrauch richtig feifter, und die Dauerhaftigfeit zugleich mit der Schönheit verbunden iſt; wenn noch überdieß die Erfindung neu und ſelter, und - die nüzliche Abſicht endfich mit vieler Mühe erreicht ift: fo Fann man gewiß einem folchen Werke wahren Werth beylegen. Zu Diefem mechanifchen Kunſtſtuͤck gehört auch noch eine Sonnen-Uhr, bey welcher vorzügfich Diefer Um sichten von Frankfurter Rünfilern ıc. S. 337. in den bayerifhen Beyträgen vom J. 1781. (melhe Hr. Prof. Weftenrieder mit eis ner grofen Degeifterung bey dem damaligen Aufenthalt des Hrn. Hüsgen in München vers fertigte) und aus Husgen im ı2ten Hefte der Miscel. artifl. Sub. ©. 354 we grantſurt ee Umſtand ſehr merkwuͤrdig if, dag folche niche & Y blos die Minuten, fondern auch die Seumeny mie binlaͤnglicher Genauigkeit anzeige. ae Kupfeiffihfammfungen. | 1) Bey der Rathsbibliothek. us. = im Jahr 1690. der Magiftrat die Bibfiorhef | des berühmten Patriciers Joh. Marim. zum ungen Faufte: fo befand ſich unter andern auch eine zahlreiche Sammlung Kupferftiche des Albrecht Dürersdabey. Der fihöne Band, - worinn folche auf Nealpapier befeitigt find, if mit der Jahrzahl 1578. bezeichnet. Die Blaͤt⸗ ter felbften folgen nach Feiner gewiflen Ord— nung, fondern fiheinen, nach) der Fantafie des erften Befigers, ihre Vläge erlangt zu haben. ‚Hr. Hisgen fage In feinen Nachrichten vor Frankfurter Künftlern ꝛc. ©. 225. ihre Am zahl wäre fo far, als ibm noch nie eine Sammlung vor Augen gefommen wäre; bis auf wenige Eleine Stuͤcke, entbielte ſie alle in feinem vaifonnirenden Verzeichnis bes ſchriebene Original Dlätter, wie auch einige Ab⸗ druͤcke derjenigen Eifenpfatten, fo dem Dürer ohne fein gewöhnfiches Zeichen zugeeignet wer⸗ den; und fodann eine grofe Menge Holzſchnit⸗ - te Diefes Meifters, worunter die groſe und Fleis ne Vafjion, das. Leben Maria und die Offen bahrung Johannis/ als das hauptſaͤchlichſte an⸗ ge⸗ Frankfurt; 68 geführt zu werben verdient. ‚Zugleich aber find hier merfwürdig 1) ein feltenes Blatt von Iſrael von Mecheln, welches das Feſt des Herodias und die Enthaupfung Johannis vorftelle. 2) ein fatyrifches Blatt auf die römifche Kirche, von Martin Schön. 3) einige Abdruͤcke, der ganzen in Holz gefhnittenen Tafeln Des Lorenz Coſters von Harlem, wovon Herr von Heinecken in ſeinen Nachrichten ꝛc. meh⸗ reres ſagt, und von noch mehrern alten Mei— ſtern. Sp dann zeigt man allda den vortref lichen Plan de Naris und die Defcription des - Fetes donnees par la Ville de Paris, melche beide ſchoͤne Werfe der Marfchall von Belle- Isle hieher verehrte. Ferner. die fechs grofen merfwürdigen Blätter Illuminationen und Feuers werfe, die der fpanifche Gefandte, Öraf Mon. tijo, Ao. 1741. mit geofem Aufwand zu Frankfurt Öffentlich gegeben bat, und hernach fo fhön in Kupfer ftechen ließ. Desgfeichen die Ao. 1744. herausgefommene Reprefenta- tion des Fetes donnees par la Ville de Stras- bourg, und den vom Jahr 1769. bis 1772. auf: Befehl: Der Kaiſerin Koͤnigin Maria The⸗ reſia genau formirten Grundriß der Stadt Wien duf 24. an einander zu ſetzenden groſen Charten, und mehrere andere fihöne Kupferftiche. Man finder bier aud) viele ſchoͤn gemalte Portraite gelehrter Männer, wovon Die meiften Hirſch. Kunſtnachr. 3 B. Eugleich 6 Frankfurt. zugleich Vermehrer der Bibliothet waren. Ihre Ordnung iſt nicht rangmaͤſig. Hier iſt das Ver⸗ | zeichniß. Martin Raſor, Stadt, Syndicus. Mathias Merian, Iun. pinx, Hartmann Beyer, Med. Do. Bernhard Waldſchmidt, Prediger. | Reichshofrath von Barcfhaufen und feine Gemah⸗ lin, beide von Franz !ippold gem. | Do&., Martin Luther. $ucas Cranad) pinx. Seh. Erasmus Seiffard von Klettenbers. Joh. Ludwig Witzel, Doct, Joh. Conrad Sondershauſen, Prediger. Heinrich Roos pinx. Joh. Daniel Horſt, Med. Doct. Anthon Glock, Stadtſyndicus. Joh. Valentin Grambs pinx. Anton Itter, Conrector. » 2 Hermann Boß binx. Ge. Horſt, Medi Dockt. Elias Hofmann, Gymn. Conr. Joh. Conrad Schudt, Prediger. Joh. Steindecker, Prediger. M. Chriſt. Mitternacht, Prediger. Hermann Boß pinx. Joh. Martin Waldſchmidt, Archivar und Biblio: j Joh. Mar. zum ungen, Scab. Ein (hönes Gemälde, Knieftück, in Lebens⸗ greife von Samuel Hoffinann. Sohann Schröder, Med. D. et Phyf. Joh. Dan. Arcularius, Sen. Minitt, Matthias Merian, Iun, pinx. Phil. So 0606060 Phil. Jacob Spener, Sen. Mini, \ Daniel Thielen. ae Heine. Tettelbach. Doct. Juͤncken. nd * Leonhard Suche ber beriipmte Medicus Er iſt in ı2 Zoll hoher ganzer Figur vorgeſtellt, und ſehr fleiſig in der Manier id ‚suene en gemalt. D,. Pritius, Sen. Minift Knieſtact in Lebensotoſe. Franz AÄppold pinx. Remigius Seiffard von een Scab. Nic. Conr. Hupka, Scab, . Beide Franz, &ippofd pinx. 2) Des Hm. Gernings N HR — ih ©. 52. beſchrieben. — 3) Desgleichen Hrn. —— Sammlung ‚©. ßNr Hro Ett ling, dder Bi neuen a, hät ‚eine fehr zahlreiche Kupferftichfammlung von den ‚beiten niederländifchen Meiftern des vorigen Jahr⸗ hunders, unter welchen die merfwürdige Samınlung Des. Nembrands beynahe als vollftändig anzu ſehen ift. Bon den grofen Rupferftechern unfersZeic, ‚alters 9 die koſtbarſten Werke befindlich. Gemaͤldeſammlungen. 1) Auf dem Rathhauſe oder dem Römer. Diefes an dem erhabenften und ſchoͤn⸗ ſten Orte der Stadt liegende Gebäude Bis manche Veraͤnderung erlitten, bis es bauptfächt Ri um das J. 1740: in: den jeßigen ſchoͤnen E 2 Stand. 68 Frankfurt. Stand iſt geſezt worden. Um dieſelbe Zeit ſind die groſe Rathsſtube, die anſehnliche groſe Stiege, der ſchoͤne Vorplatz, auf welchen das $iche Durch eine Cuppel hinein fallt, und das prächtige neue Wahlzimmer erbauet worden. Eolomba, der fehr gefchicfte Fresfo Maler, bat Stiege und Dorplaz vortreflic) ausgemablt, und dem Auge eines Kenners nicht wenig Stoff mit feinen ſchoͤnen Perfpectiven und SHiftorien : gegeben. Beſonders find Die — des au | dels meifterhaft gearbeitet. h Unter diefem Rundel — verſchiedene gute Gemaͤlde, als 1) ein ſehr groſes Viehſtuͤck, von Melchior Roos. 2) Die Verkuͤndigung der Hirten von Heinr. Roos. 3) Prinz Eugen von Savoyen, und ‚die fänmtlihe Ges neralität in 9. Zoll hohen ganzen Figuren, «von Joh. Georg Ambrofius Moevius. 4) Die Geburt des Erichtonius, der halb Menfih | und Halb Eider foll gewefen ſeyn, mit. Tebenss groſen Figuren, worunter Samuel Hoffe mann die ganze Stärfe feines grofen Meiften pinfels , befonders am untern Fuß der Fnieenden Derfon, beiiefen bat; und 5) hängen noch uns terfchiebene andere grofe hiſtoriſche Bilder das felöft , von denen bie Meifter. unbekannt fi nd, @ Nach allem dieſen ift wohl das Wahl Conferenz⸗ Zimmer das vorzůglichſte⸗ ſo man zu be⸗ _ Frankfurt. | 69 befehen hat. Es ift an fich eim ziemlich geräus miges Zimmer; fein Fußboden iſt Funfimäfig ſehr ſchoͤn eingelegt ;.' die Decke hat ebenfalls Eolomba mit Gemaͤhlden ſinnreich und meiſter⸗ ‚haft ausgeziert, welche ſich auf die daſelbſt ges haltenen Feyerlichkeiten ſchicken. Sie ſtellen die Themis, Minerva und andere Götter und Göttinnen und Mufen vor, welche das Kayſerl. and die Kurfürfl. Wappen! halten, und um die. Decke zwiſchen den vier Wänden find alle teutſche Kaifer bis auf unfere Zeiten, in erhabes ner ſtark vergufderer Arbeit in Bruſtbildniſſen, vors geftellt. Ueber den fünf Thüren find die Im ſignien des Reichs mit Innſchriften angebracht. Bon da gelangt man in dem groſen Saal, wo der. Kaifer ſpeiſet, wenn er gekroͤnt ift. Er fieht » ſehr altvaͤteriſch aus, iſt hoch, und hat auch ein hoͤlzern Gewoͤlbe. In dieſem Zimmer, das ſich ſehr gut ausnimmt, bemerkt man ringsherum in lauter Niſchen, die gemahlten Bruſtbilder roͤmiſcher Kaifer, von Conrad dem Erften an, der im 3. 912. Kaiſer wurs de, bis auf den jezt regierenden Gofeph den Zweiten. Ihrer find drey und vierzig an der Zahl. Diefe Bildniffe find nach den Medaillen ber Kaifer gemacht, von Karl dem Fünften an, aber nach den Driginalen abgenommen. “wu Yu at NR aD Die übrigen vielen Zimmer diefes Rath⸗ | Kaufe werden zu mancherfey Aemtern gebraucht, und daher zu Feiner andern ‚Zeit eröffnet, als wenn es deren Sißung erfordert. Im ein und dem andern Zimmer find die fogenannten, Meis fterftücfe der Franffurter Maler aufgeſtellt. Ein jeder derſelben muß, nemlich wenn er hier Bürger wird, ein: Bild mahlen, das. man her⸗ nach in einer diefer Amtsftuben: zum Andenfen aufbewahrt. ©: Mebrigens iſt es ganz falſch, daß das Gericht Salomonis, von Seefag in Darm, ftadt ; auf dieſem Rathhauſe ſich befinde, ; wie folches umftändfich in dem Leben diefes Mannes angeführe ft, und Hr. Amts⸗-Aſſeſſor Elwert in. feinem kleinen Kuͤnſtlerlexicon erſt Einziich wieder falſch nachgeſchrieben hat. | 2) Des Hrn. Hüsgen fid, vorzüglich | aus zeichnende Sammlung vn ich S. 38. be⸗ ſchrieben. 3) Das Kabinet des ee Ettling iſt Die vorzuͤglichſte unter den daſigen Samms funzen. Man trift hier die ausgeſuchteſten Gemälde und Zeichnungen der beruͤhmteſten Niederländer in einer folchen Anzahl an, daß, wenige Meifter ausgenommen, von jedem, Stüfe hier zu finden find. ‚Das mehrefte — ja ich darf wohl fagen, beynahe alles ift wohl en — und uͤberall —— der Geſchmack des | De Frankfurt. 71 Beſitzers hervor. Es wäre ſehr Schade, wenn dieſe trefliche Sammlung nad) feinem Tode einft zerſtreuet werden — und ein Verluſt für die Stadt, wenn fie. von da weggefuͤhret wer⸗ den ſollte. Kunftfreunde, welche diefes trefliche Kabinet ja nicht übergehen dürfen, werden fols gende Stücde dafelbft am beften befriedigen. | 1) Das Opfer der Sphigenia. von de Witt, fellt, bey einer "Angenehmen Compofition, - ſolche Wirkung des Lichtes dar, welche eines Rem⸗ brandtiſchen Schuͤlers vollkommen wuͤrdig ſind *). 2); ‚Eben fo ‚fürtreflich ift eine Anbetung der Hir⸗ * ten — ein kleines Stuͤck, das wahrfheinlic auch ‚vom Pinfel diefes Meifters herfommt. 3) Ein Blumen und Seuchtftüc ‚ bezeichnet: Ni, v. Veerendaal fec. 1673» iſt mohl fo ſtark, wo nicht flärfer, ald de Heems aͤhnliche Vor⸗ ftelungen.. — Ein van der Neeriſches Nachtſtuͤck, vom Mon⸗ de beleuchtet, ohne daß er ſelbſten geſehen wird, Neben verbreitet ſich der Wiederfchein , eines Schmelzofens ohne dem Hauptlichte wehe zu thun Das Ganze iſt ein hoͤchſt an⸗ genehmes und ſchaͤzbares Bil. 5) Ein Rembrandtiſches Portrait, mittlerer Gröfe, von herrliher Wirkung. 6) Eine Kirche von Neefs, mit Sränfifchen Figuren, die beide fürtreflich find. — Befon- ders zeichnen fich verfchiedene einfallende Lich« 4 ter 96. Hrn. HR. Meufels Miscell. art, Inh. 12. Heft S. 328. Aoter aus, bie mit der perfpectivifchen Vorſtellung aufs ſchoͤnſte harmoniren; desgleichen die Wirkung einer Lampe, an einem vorde⸗ Pfeiler. 7), Ein Mann mit einer Sobadäpfeife, hinter einem Tifche fi figend, worauf ein Licht fleht, und noch eine Pfeife liegt, iſt wahrſcheinlich Mieris ſelbſt, nebft ſeiner Frau, die ihm zu Srinken bietet. ph 9. Zwey feltene Landſchaften von van der "Heyden, bie mit ungemeinem Sleife behanbelt find. y 10) Ein Buſch b von Trauben Orangen und an -⸗ dern Fruͤchten, an einer blauen Bandſchleife hangend, iſt eine wohlausgedachte Vorſtellung von de ‚Dee und mit der färffien Wirkung ausgeführt, 11) Zwey Stuͤcke von Ottmar Elliger, das be⸗ kannte Gaſtmal und der Tod der Cleopatra, ſind in einem groſen Geſchmack aufs ſchoͤnſte komponirt — und das Letztere iſt beſonders ein fuͤrtrefliches Bild! Dieſe Gemälde befinden, ſich wegen ihrer Koſtbarkeit in beſondern Schraͤnken aufbewahrt. Von den —— ſind folgende zu bemer⸗ tm Ein Stall. mr einer Kuh und einem "son P. Potter. Ehe fehe frey ausgeführte Landſchaft von Rem⸗ brandt. Eine andere ven Sachtleven. Eine mit Hirten, Vieh und jerfalenen Gebaͤu- den, von Orenberg. — in | Frankfurt. 78 Ein Viehſtuͤck von H Roos x Eine kleine Landſchaft von a im guten - SBreugheliſchen Geſchmack, und mit vorzügs, licher Stärfe. 1650, gemalt. BVon der Rahel Ruͤyſch ein Topf son Blumen⸗ die einen leichten Strauß machen, bey allen nn und binden Farben’ derſelben aufs‘ angenehmſte geordnet und ſo fürtkeflich auge: geführt‘, fo ‚vollendet, daß fie Huyſum's Meise ſterwerken an die Seite sehelkt, werden duͤr⸗ fen. Bien Stuͤcke von Samuel Ruͤtolf aus Ans bach, am Ende des vorigen Jahrhunderts auf Pappe gemalt; deren eines Amor und Pſychen vorſtellt, wie fie den fchlafenden Knaben beym Schein ihrer Lampe betrachtet, — von Genien os umgebenyıderen Fackeln ausgelöfcht find. Ein © Bild, daß viel angenehmes: hat, und feinen ges meinen Kuͤnſtler verräth. Das Gegenflück ift „ein allegoriſches Gemaͤlde von minderer Staͤr⸗ ke. Hannibal Earracels Kopf, von ihm ſelbſt mit vieler Kraft gemalt. Dennars Tochter, ein Portrait in der Groͤſe ei⸗ nes mittleren Duartblatteg.. ‚Ein Eleines, fehr angenehmes Bild von Gerhard, . einem- dänifchen — ——— are. ‚Süfende Mage dalena vorſtellend . Und dann findet ſich noch Ra ſchoͤne Stuͤck unter den uͤbrigen Landſchaften von Al⸗ dert, von Everdingen, Antoeiffen, Brinkmann, van Goyen, Hausmann, Janeek, J. Könige €s van a Frankfurt. van der Lys, Moucheron, van der Neer/ Drient, J. Dftade, Poelemburg, Sachtleven, Seekatz, Valkenburg, Vertange, Vinken⸗ boom, Vollardt, Waterloo, Wuͤſt, Wynants und anderer, beſonders zwey kleine Mancherons von ungemeiner Staͤrke, und eine Vorſtellung badender Nymphen von Poelemburg. Zwey fuͤrtrefliche Gemaͤlde von Lingelba ch, wovon das eine, eine Reitſchule in freiem Feld vor- fteilt, in deffen Hintergrunde zeige fich, hinter vielen Bäumen, eine Stadt, und an der Seite auf der Höhe eine Windmühle. Phil. Wou— vermann hat keine fihönern Pferde gemalt, als hier vorkommen. Das andere Bild dieſes angenehmen Meiſters enthaͤlt eine Seegegend mit antiquen Gebaͤuden; im Vorgrunde zeigt ſich eine praͤchtige Statue am Ufer des Meeres: es iſt mit tuͤrkiſchen und andern Figuren belebt, die ſchoͤne Dekretation des Sichts, und der Schmelz, ſo uͤber dies ſchoͤne Bild verbreitet iſt, machen es zu &ingelbachs beften Arbeiten. _ Ein Eleines Bauernſtuͤck von Andr. Boht mit des Jahrzahl 1654. Unter die beneidenswuͤrdigſten Stuͤcke des Ettlingiſchen Gemaͤlde Cabinets kann man billig mehrere der fleiſſigſten Arbeiten des beruͤhmten Chriſtian Georg Schuͤtz rechnen; ohn⸗ ſtreitig der beſte Landſchaftenmaler, den Teutſch⸗ land | Frankfurts) 75 land noch hervorbrachte. Wer kennt und bes wundert nicht das Markige ſeines Pinſels, das Natuͤrliche feiner Farbenmiſchung, die liebliche mannichfache Darſtellung, ſo wohl ſeiner Zeich⸗ nungen, als auch ſeiner Gemaͤlde. Seine vies len Rhein » und Mayn⸗ und. Schweißer, Pros ſpeete, wer bewundert fie nicht, hingeriſſen von einem natürlichen Zauber der Darftellung —. In dieſem zahlreichen Kabinete findet man auch eine Sammlung der ſchoͤnſten Waſſerfar⸗ ben Gemälde *). Vier groffe Porte feuille, voll der auserlefenften Handzeichnungen der drey bekannten Säulen. 4) Bey Hrn. * Remy Binfa} — auf der Zeil. Es zeichnen ſich aus. 1) Ein Mädchen, welches ſich die Haare auskaͤmmt, von Danfoo. 2) Ein nafendes Weibsbild, die mit einer Katze ſpielt, und darzu eine bis zum Sachen laͤcherliche Bildung macht, ein Knieſtuͤck von Honthorft. 3) Das Innere einer groſen gothiſchen Kirche, mit einem ſehr treibenden Ki | von Heiarich Stenwyck. Kann 4) Zwen -*) Dalai —— ſich }- 63 aus, verichiedes ne fchöne gebirgigte Gegenden an ber Fahnz welche dee geſchickte Sachſen Weimar. Hofnas ser Georg Mekbchior Kraus An. 1774. sim Bade zu Embs aufgenommen, und mit Baflerfarben ſehr ſchoͤn gemalt hat. — J Srankfurt 4) Zwey der ſchoͤnſten Köpfe, von Denner, in welchen diefes groſen Mannes Vinfel mit mehrerer Freyheit, als fonft gewöhnfich, zu fs ben if. 5) Ein grofes Gallerieſtuͤck, „worinn Joh. Peeters in Vorſtellung der tobenden Elemente auf dem Meere ſeine ganze Staͤrke bewieſen hat. Auffer dem, daß man Die of fene See zwiſchen hoben Gebürgen aus dem Haven erblickt, iſt alles der Natur fo ges mäß und fo wohl mit einander vereinigt, daß Bas Aug auf diefen verſchiedenen Segenftönden mie Verwunderung haftet. " 5) Bey Hrn. Burger, Failerf. Poſt⸗ N fieier, wohnhaft, im. Dominicaner⸗Kloſter, findet man: 1) ‚eine, ‚treflihe Creutzausfuͤhrung Chrifti, bezeichnet LL.1549. 2) Ein Bauern Stürf von Ian van. Bucken. 3) Ein Mas vienbifd von Erasm. Quelin. 4) Das In⸗ nere einer Kirche won Peter Neefs. 5) Ein Kopf-von Caſpar de Crayer. 6) Bon Peeters zwey Seeſtuͤcke. 7) Caritas. von Franz Floris. 8) Die Erweckung Lazari von Treviſano. 9) Der ſchlafende Argus, ein ſchoͤnes Stafeley s Gemälde von Jordan. 10) Ziven fleifige — von €. ©. Schuͤtz u. am. 6) Bey Hın. Chandelle, Faiferf. Poſt⸗ Officier, wohnhaft in der Maynzer Gaſſe; 1) die Fronkfurt. 77 bie nach dem Plan des Rubens erbaute Je—⸗ ſuiten, Kirche zu Antwerpen, die Ghering 1667. in. ihrer ganzen innern Pracht und ‚Herrlichkeit. ganz unvergfeichlich gemahlt hat, und. wegen des befondern Fleiſſes und der auf ferordentfichen Wirfung, als ein fehr merkwuͤr⸗ diges Gemälde zu achten if. 2) Eine anges nehme Sandfchaft von Ph. Wouvermann, soo ein Reuter auf feinem fehönen Pferde mit. einer Bauern » Gefellfehaft vor einem Haufe ſpricht. 3) Ein ſehr meifterhaftes Marienbild aus der Schule Rubens, deflen Eräftiges Colorit von befonderer Wirfung if. 4) Ein an den Füffen aufgehängter und dem Geftanf gleichfam ſchon ausgefezter todter Hahn, von Abrah. Minjon *), Don diefem Bild laͤßt ſich feine hinlaͤngliche Vorſtellung machen; der daran gewandte Fleiß an den allerfeinſten Federn, der todte dem Geſtank ſchon auss geſezte Hahn, woran die Federn ſich ruͤckwaͤrts ſtreupen, die nagenden Wuͤrmer, Fliegen, al— les iſt der Natur ſo ganz aͤhnlich, ſo ganz taͤu⸗ *) Von dieſem überaus geſchickten Maler fonn man mehreres in Huͤsgen's Nadır. von Frankf. Künftlern E. 85.87. und in Elwert’s Eleinem Künftler » Lexicon ©. 124. nacdlefen. Die beruͤhmte Maria Si— bylla Merian gehörte unter die Zahl feiner Schuͤler. 38 Frankfurt. kaͤuſchend, daß man mit groſer Verwunderung davor ſtehet. Der Hr. Beſitzer hat ihn ſehr geſchickt in Paſtell copiert. 5) Ein vortrefli⸗ ches Fruchtſtuͤck mit einem Glas Wein, ih welches fein Verfertiger Jacob Marrel fein eigenes Portrait, wie fich ſolches darinn abges ſpiegelt, fehr artig angebracht bat. Ueberhaupt Tage fih von diefem Bilde zuverlaͤſſig fagen, daß es am Schönheit Feiner Arbeit des C. de Heem etwas nacdhgiebt. 6) Ein Hieronys mus und eine Magdalena, zwei reizende, ſehr meifterhafte Gemälde von Nogari. 7) Bier der fehönften Landſchaften von Baich, mit vis | fen hoben Gebirgen, anmurbiger Ferne, und einer reichen fehr wohl ordinirten Staffirung. 8) Zwey unvergleichlihe Architeftur » Stücke, mit grofen römifchen Palläften von Bredal. ꝛc. 7) Bey Hrn. gofrach & Orville im $ras 3) eine Bauern» Sefellfchaft, Davon man mit Grunde der Wahrheit fagen Fann, daß es das ſchoͤnſte Bild iſt, welches jemalen die gros fe Meifterhand des lan Steen verfertiget bat. 2) Das innere einer grofen Kicche, deren Perſpeetlv von vorzügficher Mirkung if. 3) Ein grofes meifterhaftes Gallerieftücf, die Ans betung der drey Könige aus Rubens Schw le. 4) Bon D. Tenier ein fehr gutes Bild. 5) Ein Stall mit einem alten Schimmel im Vor⸗ ee ee nz ee Fe — Frankfurt. ‚29 Vorgrund, nebſt etlichen Perfonen und andern ‚Pferden in Profpeet von Heinrich Roos, ‚bergleihen an Stärfe und Schönheit dieſer ‚grofe Meiſter fchwerlich ‚mehrere gemahlt bat. Sie fennen mit den beften Stuͤcken Phil. Wouvermanns um den Vorzug fireiten. 6) Eine Kirchweih mit vielen; Figuren von van der Delden. 7) Zwey Fleine Vieh— flüfe von Heinr. Roos, von ganz befons derer Schönheit. 8) Sohannes in der Wis fie von Job. Stradanus, und andere mehr, 3) Bey Heren Rath Göthe — dem groſen Hirſchgraben, trift man meiſtens Ge—⸗ maͤlde an, die von ſolchen Meiſtern ſind, wel— che um die Zeit, als ſolche geſammelt wur⸗ den, gelebt haben. 1) Eine groſe Anzahl der ſchoͤnſten Bilder von Seek atz in Darmſtadt. 2) Hiftorifche und: Brand» Stuͤcke von Jo⸗ bann Georg Trautmann *). 3) Land⸗ fihaften und Ardhiteftur: Stufe, von €. ©, Schuͤtz. 4) Die fihönften Landſchaften von Wilhelm Friedrich Hirte. 5) Ovidiſche Vor⸗ *) Trautmann war Churpfaͤlziſcher Hofmaler, befaß eine ihm ganz eigene Stärfe in Vorfiel. lung nächtlicher Feuersbrünfte, und ſtarb 1769. Sein Leben findet man am zuverläffigften in Huͤsgen's Nachrichten w. ©. 169» 172, ber ſchrieben. l go Frankfurt. Vorſtellungen von Tiſchbein in Caſſel. 6) Kuͤchen, Blumen und Fruͤchten⸗ Stuͤcke vom alten Juncker. Und 7) das Innere eis ner groſen gothifchen Kirche von einem nie- derländifchen Meifter. Ferner befize er auch unterſchiedene fihöne in Holz geſchnizte Figus "zen, von — und ern Mei⸗ | ſtern. 9) Bey —* Kaller, ‚ig feinem foges nannten Frankfurter Bilderfaale im Barfüffer Kreusgange, fieht man eine anfehnfihe Semm⸗ lung von Gemälden, aus der niederländifchen und teuefhen Schule. Sie werden jedem Siebhaber und den Fremden mit Mergnügen gezeigt, und auch zu billigen Preiſen uͤberlaſſen. Borzügliche Oemäldefammlungen, deren Befihreidung aber hier zu weitlaͤufig waͤ⸗ ve, ſieht man noch bey den’ Herren Anton Maria Guaita, Handelsmann; Hoynk, Hochſtift Muͤnſteriſchen Agenten, einem der vornehmſten Gemaͤldekenner, der zugleich eine ſeltene Sammlung von Handzeichnungen und. Rupferftichen beſizt; Küftner und Mergem baum, Handelsleuten; Heinr. Lausberg, Weinhaͤndler; ; Müller, Handelsmann, der ‚eine Cattunfabtit in Niederrod hat; Otto, Handelsmann; Staͤdel — ———— am. N. N. * Frankfurt. 81 IT N. Ufing war zu Anfang diefes Sahehunderts ein fehr gefchickter Fresfomafer zu Sranffurt. © Er hat beſonders feine Kunſt ‘an dem Aeuffern der größten Häufer bewieſen, Davon Die Malereyen des fogenannten Schuck⸗ hauſes auf dem Huͤhnermarkte jezt die einzigen noch übrig geblichenen find.: In dem untern Saal im Braunenfels, trife man auch noch ſchoͤne Bilder auf naſſen Kalch don feiner Hand an, und im J 1709. iſt von ihm das alte ‚Gemälde der Kreuzigung Chriſti unter dem Bruͤckenthurm wieder hergeſtellt worden. * Unter den lebenden Malern dieſer Stadt war der aͤltere Schuͤtz lange ſchon eine Zierde derſelben: daher man auch in mehrern Privat⸗ haͤuſern ſchoͤne Sammlungen von feinen. Ma lereyen beſit. * — —— 1) Den der Rathsbibliothek. Es be. ſteht aus alten griechiſchen und römifhen Muͤn⸗ zen, von Gold, Silber und Bronze. Zu dem ‚anfehnlichen Vermaͤchtniſſe welches die Stadt⸗ bibliothek im Jahr 1749. von der Frau Ars na Catharina von Darfpaufen —* erhalten, J Dr „fügte N kuga ‚ie war die Semaftin bes wit, Kaiferl Reichshofrath.. Hirſch. Kunſtnachr. 3 B. 5 32 Frankfurt. fuͤgte ſie auch noch das herrliche ehemalige | Klockiſche Münzfabinet hinzu, welches aus den rareften goldenen, filbernen und ehernen roͤmi⸗ ſchen, griechifihen, gorbifchen, arabifchen und moscosöitifchen Münzen beflund; movon fon - 1735. ein Alphabet ftarfer Catalog in octaw unter dem Titel: Numophylaceum -Klockia- num heraus fam. Der Magiftrat bat unters deffen Diefes Cabinet mit vielen Fofibaren fils bernen Medaillen vermehrt, die von dem bes ruͤhmten Raphael und Matthias Donner in Wien auf befondere Begebenheiten des Fais ſerl. Fönigl. Haufes verferfige worden find. — Unter andern findet man auc) bier alle romi⸗ | ſche Aſſes. Bey dieſer Bibliothek iſt auch ein Ku nf F ſchrank befindlih, im welchem die Curiofa und Koftbarfeiten in 3. Fächern SUNBIRD und abgetbeilt ind. Erftes F ui. i I) Ein gedrehres elfenbeinernes Crucifix, | auf einem elfenbeinern Fuß. 2) Eine Portraits Dofe von Elfenbein. 3) Ein Rahm zu einem ; Portrait. 4) Ein kleiner elfenbeinerner Leuch⸗ ter. 5) Zwo Statuen von Buchsbaum, Adam und Eva vorftellend. 6) Desgleichen eine nafs kende Venus, „welche. die Hände - zuſammen legt, auf einem elfenbeinernen Poſtamentchen 72) Her, 83 7) Hereules —* von Buchsbaum. 8) Eine elfenbeinerne Doſe, worauf die Muss ter Gottes mie dem Kinde Jeſu. 9) Ein ders gleichen Doſendeckel, worauf eine Ovidiſche Hiſtorie geſchnitten iſt. 10) Ein dergleichen kuͤnſtlich gedrehtes Dinten Faß. 11) Ein auf einem Poſtamente ſitzendes elfenbeinernes Maͤnnchen. 12) Ein dergleichen Weibchen. 13) Ein in Wachs pouſſirtes Frauenbild. 14) Ein Buttentraͤger von Holz, deſſen Butte und Rock, wie auch der Fuß und Leibguͤrtel mit Silber beſchlagen, nebſt einem anhangenden Schildlein, worauf M. Wilhelm Braum mit der Jahrzahl 1036. geſtochen, welches eis nen alten Willkomm vorzuſtellen ſcheint. 16) Ein Ovidiſches Stuͤck auf Kupfer gemahlt. Zweites Fach. 1) Ein ſehr kuͤnſtlich gedrehter elfenbel⸗ nerner Becher mit Buckeln und Kopf, darinn inwendig ein ſchoͤn gefaßtes Portraitrahm. 2) Ein dergleichen Becher, auf deſſen Deckel eine mit 6. in einander ſteckenden, und aus einem Stück gedrehte Kugel fteht. 3) Ein dergleis chen fiharfecfigter Becher, auf deſſen Deifel etlich und zwanzig in einander hangende Ringe ſich befinden, welche aus einem Stuͤck ſehr Fünftlich gedreht find. 4) Ein dergleichen Bes a auf deſſen Deckel ein grofes Schiff. 52 5) Ein — Frankfurt. 3) Ein dergleichen runder Becher, mit einem Deckel. 6) Ein dergleichen Becher, in Form eines Herzens." 7) Ein paar gleiche effenbes ‚nerne Leuchter, davon der obere Theil bis auf ° den Strich baſſicht gedreher, das übrige aber mit einem Schraub + Wert, fo um den fago- nirten Stiel ſich Dreher, umfaßt iſt. 8) Ein - paar Meffer! und Gabel ; Stiele von Elfenbein mit gebrehten Gefichtern. 9) Ein Todtenfopf von Elfenbein ſehr Finftlich gedreht. 10) | Eine Eleine effenbeinerne Figur figend und aufs geſchuͤrzt. 11) Ein Löffel ganz von Perlen⸗ mutter. 12) Ein dergleichen mit einem ſchwar ⸗ zen Stiel. 13) Ein $öffel von einer Meerı Mufchel, mit einem filbernen Stiel, in Form eines Nebfufes. 14) Zwey Feine Kunſtſchloͤſ⸗ fer von Sifber. 15) Ein Weiber Bruftbild in Bernftein gefehnitten. 16) Zwey Fleine mes fallene Canonen ; en * N 2 - und Zugebör. —A — Drittes Fach. 9 Ein elfenbeinernes Crucifix ſehr kuͤnſtlich 4 auf Nußbaumholz. Ein elfenbeinernes Erueifie auf Ebenholz. 3) Ein -fihön ausgearbeitetes Geftell von Elfenbein, darauf eine rothe und weife Eovallen + Zinke. 4) Eine Statue von Alabaſter, den Raub der Proferpina vorſtel⸗ fend. 5) Eine — Cains Bruder⸗Mord von | | vorſtellend. 6) Zwey grofe Becher von Buchs, baum, auf deren Deckel eine Wendeltreppe. 7) Ein kuͤnſtlich ausgeſchnittener Nautilus. 8) Eine ſehr groſſe Perlenmutter⸗ Muſchel. 9) Eine geſchickte Schilder, Don C labaffa , ‘wie er mit feinem Qungen aus den panifchen Niederlanden zieht, und betrübt auf einem Efel reitet, 10) Eine geftifte Schilderey,, worauf ein Mann mit einem Dudelſack. Auſſer dieſen angeführten, Borken ſich bey der daſigen Stadtbibliothek noch folgende merkwuͤrdige Kunſt ⸗Stuͤcke und Alterthuͤmer. a) Die Erweckung Lahari, in Stein, mit 6. Zoll ho⸗ hen gang erhabenen, nahe aber frey ſtehenden Figuren, fehr meifterhaft und keck gearbeitet. b) Zwoͤlf coloffalifche Büften der erſten römifchen Kaifer von Thon, nach den beften Modellen in Rom gearbeitet. Sie find ſaͤmmtlich fein vers. goldet, und mürden an einem, ihnen angemefe fenen, räumlichen Drte, nicht wenig ‘Parade machen. c) Das ſogenannte engliſche Monument, in Vor⸗ ſtellung einer Säule mit ihrem Fußgeſtell, obes ren Gefimfen und einem Deckel darauf, deſſen Knopf eine Fleine Figur mit dem Horn des Ue⸗ berfluffes und dem Stadt⸗ Wappen, ausmacht. Das ganze iſt ſtark vergoldet und wiegt 9 Mark an Silber, d) Ein elfenbeinernes Kriegs »- Schiff, nebft allem Zubehör, mit Silber und vergoldetem Bu 83. —— Frankfurt. und Thauwerk, daran die Arbeit von Kennern nicht genug bewundert werben fann. \ Re e) Zwey befonders grofe Erd⸗ und Himmelsfugeln. ) Eichet man bier viele römifche Urnen, welhe 7 durch einen in den 1740ger Jahren mweitläufig gemachten Graben um das Niederroͤder Wälde | chen entdeckt wurden, Eie find theils mit, theils 4 ohne Afche und Knochen: barunter befindet ih auch eine Urne mit einer darumhängenden | Kette und einem Bruftbildchen daran. Desgleie ‚hen Lampen, Ringe und fchöne grofe Streits 7 Aexte von DBronce, welche leztere, nebft an. dern Alterthimern vor einiger Zeit. von einen Hirten» Jungen, obnfern Nieder, Urfelan der Dad), in einen Stück vorgeblich verfune | fenen Erdreichg, welches die Goldgrube genennt wird, gefunden wurden, da, wo der grofe ges ° pflafterte Weg von bem ehemaligen Caftro Ha- | driani nach den Verſchanzungen des Monti- Tau- ni oder Alt- Kings vorbey geftrihen if. Die übrigen Alterthuͤner und Seltenheiten übergehe th, und bemerfe nur noch die äthiopifchen Lets "tern, um Bücher in diefer Sprache zu druden; ‚ein Vermaͤchtniß von dem berühmten Hiob Lus | dolf, fonft auch Leut+ Holf genannt. a 2) Don der Münzfanmlung des Herrn Banquier Gerning babe ich ©. 54. geredet. 3) Der ältere Hr. Dr. Müller befize ein anfehnliches Thalerfabiner, worinn fi Die vorzüglichiten und felcenften Stüde befinden, vorzüglich die von geiftlichen Fürften, nebſt ben | a: 8. ‚den fämtlichen Glockenthalern, die Suite von den ge und von den Graf. Manns feldiſchen u. a. m. Wr | Fee ae 1) Das Foftbare Naturalienfabiner des Hru Gerning habe ich ſchon S. 40. u. f. beſchrieben. 2) Schmetterlings⸗ und Inſecten ⸗ Samm⸗ lung des Reichsgraͤfl. Schoͤnburgiſchen Hofraths und Leibmedikus, Herrn Dr. Georg Jak. Gladbach. Die Sammlung dieſes bekannten Naturliebhabers ſoll, wie man mic) verſichert, anſehnlich ſeyn. | | Hr. Dr. Gladbach machte feinen Vorrath in folgender Schrift befannt: Nahmen und Preißs Vergeichniß, ſowohl der Schmetterlinge, oder der Tag Dammerungs + und Nachts Vögel, als auc) der Anferten, oder der Erd und Wa ferfäfer, Heuſchrecken, Grillen, Hummeln, Weſpen, Mücden und Schnacken. Nach des Roͤſels vier Theilen der Inſecten » Beluftigung, und Kleemanns DBeyträgen, nach meiner, Unnaͤiſcher und anderer Naturforfcher Benennung, fo alle bey mir vielfach in Natura um bengefezte Preiße jederzeit zu baben find. - Franffure am Mayn 1778. 3. Eleine Octavbogen, koſtet beym Verf. 24. Kr. vey ss NE | Sranffur Zwey Namen und Preißverzeichniſſe 4 % —— nach Roͤſel und Kleemann sed gen ſchon diefem DVerzeichniffe voran. Es ent ‚hält 150. Stüdfe, worunter zwar mancher (eb feltne Falter, 3. B. Sphinx Neri,?Quereus, Pal. ar gentea u. ſ. w. aber auch fehr viele gemeine Stüde find. Ausländer vermige man. | Dr. Gladbach rühme ſich noch dreimal mehr fo 7 viele neue Stürke zu befißen, die er alle mit der Zeit in feinem Inſecten Werfe — das aber meines Wiſſens nut 4. Hefte erfebte _ in guten Abbildungen liefern wollte, — So nuͤzlich es # vielleicht feyn mag, daß Hr. Dr. Gladbach ehemals als Rath und Phyſikus Naturliebhabern, vorzüglich dem Schmetrerlingsfammler, dieſes Derzeihniß in die Hände lieferte, wodurch mander in den Stand gefezt wird, feiner Sammlung mehrere DVollftindigfeit. zu geben: - eben fo ſehr muß man fich im Gegentheil wun⸗ dern, wenn ein Gelehrter, der noch uͤberdieß zu Jena die hoͤchſte Würde in der Arzneyges laͤhrheit erlangt hat, dadurch judenmaͤſigen Ges winſt zu treiben ſucht. Manche Inſectenfreunde find mit ihm gar nicht zufrieden, meil fie oͤf⸗ ‚ters verwifchte — abgeflogene Schmetterlinge für feloft gezogene oder Doch gute Exemplare annehmen muften. Und. bedenkt man ferner Die enormen reife vieler der gemeinften In⸗ ecten, wovon noch uͤberdieß mancher etwas feltes ne Senffut 9 ne Europäer mit einem ſo ſplendiden Werth beſchweret iſt, daß gar Fein Preiß dabey feſt⸗ geſezt werden konnte: fo wird man die auſſer⸗ \ ordentliche Gewinſtbegierde dieſes Mannes bey dieſem ſchimmernden Federgewerbe gar bald ken⸗ nen lernen, das nie in eine ſolche wuͤthende | verabfchenungswerthe $eidenfchaft ausarten: ſollte. Hier ſind einige Belege hiezu. je Die Fleifch » oder Schmeißfliege | Foftet ben ihm 6, fr. Ehen, iam fatis eft! __ ‚Die Fann man ja in allen Stuben mit der | | größten Bequemlichkeit umfonft fangen!! Der Hirſchſchroͤter, Lucanus Cervus | ns foftet 15 fr. In ganz Franken fpielen | bekanntlich die Kinder damit, die ſelten mehr als zween Pfennige auch fuͤr das groͤßte Stuͤck ausgeben. Der. Mayfäfer Scarab, Melolantha Linn. koſtet 4 fr. Ich finde jährlich in Er⸗ langen eine fo ungeheure Menge von dieſem ſchaͤd⸗ lichen Inſecte, daß ich mich erbiete, Hrn. Dr. Gladbach, gerne damit auf To. Jahre umfonft zu berforgen !! \ Der Sernfärer l Scarab, Auratus Linn. BISHER, R Die gemeine tree Gryllus - Tettigon Verrucivorus Linn. 2okr. | Br Die Wandmwefpe, Veſpa Parietum‘ Linn. 4 fr, 5 85 Die 90 Frankfurt. Die Vipperweſpe, Sirex Gigas Linn. "BON Der grofe gemeine Koblweißling, Papil. Brafficae Mas. Linn. koſtet 6 fr. Daß diefer Salter in ganz Teutfchland, ia bis in Norden, Hin gemein ift, und unfre Garten und Fluren nur allzu ſehr belaͤſtiget, ift bekannt! Doch — genug bievon. Rechnet man nun zu diefem die Transport und übrigen Koften, die bey etwas entfernten Orten doc) mit in Anfchlag Fommen müffen, fo kann man auf das Ganze einen Schluß machen. Abeas Lector in pace! 3) Bey Herten Ettling. Sein ſchoͤnes Eabiner enthält ı) Einen groſen Schranf mit 24 meift doppelten Schubladen der auserles, fenften und feltenften Conchylien und Mufcheln. 3) Eine meirläufige Sammlung der fonders > barften Sees Gewächfe. 53) Eine fo viel mög, lich vollftändige Sammlung Verſteinerungen, aus den meiften Neichen Europens, Die in 2. Schränfen mit 40 Schubladen enthalten ift. 4) Ein Kabiner von allen Sorten Marmor, Edel, fteinen, und mehreren anderen feltenen Dingen. 5) Diele fehöne, theils moderne theils antique Statuen, Figuren und Bas reliefs von Bronce, Elfenbein und Holz. Frankfurt. 91 4) Dey dem Banquier Hrn. Remy Banfı. Ein ausgefuchtes Cabinet ſchoͤner Mineralien. 5) Der ältere Hr. D. Müller, ein vers dienſtvoller Medicus , bat eine zahlreiche Samms lung von Minern und Erzſtufen, insbefondere findet man bey ihm eine merfwürdige und noch wenigen befannte Collection von Baſalt, Laven und vulfanifchen Producten aus der Gegend von Franffurt, und aus einigen von ihm ent, deckten eingeffürzten alten Erateren. Beſon⸗ ders zeichnen fi) unter diefen aus: Das foges nannte Muͤhleriſche vulkaniſche Glas, das kryſtalliniſche Eiſen, verfchiedene Arten von Chafcedon, Schörl, Zeolich, Braunftein, Horn blende, Feldſpathe, und Pechſtein, nebft vielen vulfanifchen Ausgeburten und mehreren Repro⸗ dueten der Decomponirten vulfanifchen Pros ducte. Diefe bar derfelbe nach der Mineralogie ber DBulfane des Din. Faujas be Saint | Fond rangirt. 6) Bey Hrn. Sal zwedel in der Schwa nenapotheke findet man ein ſehenswuͤrdiges Nas turalienkabinet. Hr. Moriz Balth. Borkhauſen, ein eifriger und geſchickter Freund der Entomologie, der ſich durch ſeine Naturgeſchichte der Euro⸗ paͤiſchen 92 Frankfurt päifhen Schmetterlinge nah ſyſte⸗ matiſcher Drdnung. Franffı 1788. gr. 8, | befanne gemacht: hat, befizt eine artige Sm ER | In den öffentlichen biefigen Gebdm \ den find folgende Merkwuͤrdigkei⸗ ten zu betrachten. A) Die Haupfficche der. $urheraner het N bie Baarfüferfiche iſt ſeit einiger Zeit niedergeriſſen worden. Die leeren Plaͤtze liegen noch oͤd und unbebaut da, und die Stadbiblios thek und übrigen Geltenheiten find einftweilen ins fogenannte Auditorium gebracht worden. Das Altarblatt der DBaarfüferfiche hat Mas 7 thias Merian der jüngere ſehr meifterhaft ” gemahlt; es ftelle aber nicht die Creuzigung Ehrifti, role Sandrart und andere nah ihm ° unrichtig gefchrieben haben, fondern vielmehr 7 die Himmelfarth Chrifti vor. Zeichnung und | das ausnehmend fihöne Licht Fonnen daran nicht > genug bewundert werden. | B) Su der Capuzinerkirche bat auf dem Yo. 1730. errichteten Hoch» Altar Dos netts Hand ein ſchoͤnes Crucifir und alle ans dere febensgeofe Figuren und Zierrathen meifters haft verfertige. Der Mucter Gottes Altar ? und er Figur St. Florians find auch von ihm. Frankfurt. 93 hm. Die zo, grofen Paſſions Gemäfde, velche in diefer Kirche hängen, und von Franz Degle in einem fehr guten Geſchmack verfers. ige worden. Von den Meifel des Joh. Mihael Tatsrad entfpringen Hingegen die Figuren und. übrige Bildhanerarbeit des ©r. Antenius Altar, nebſt zween Engeln in dee zegen über ftehenden Dreyfaltigfeit, ©.) Sn der ziemlich grofen Carmelis terfirche befinder fih auf dem Hoh Altar ein ſchoͤnes Gemaͤlde, die ——— der heil. drey Könige nah Rubens. In dieſem Klo⸗ ſter Gebaͤude trift man den groͤßten Creutzgang in dee Stadt an; darinnen haben Matthaeus miferatione Diuina, Tit. 8. Angeli 8. R. F. Diaconus Cardinalis Archi Ep. Salisburgens fis fedis Apoftolicae Legatus natus: Bernhardus von Glefl. D. G. Epifeopus Tridentinus: Fri- derieus.D. G. Comes Palatinus Rheni Dux Bavariae: Cafımirus D. G. Marehio Bran- denburgenfis, Burggraf zu Nürnberg ꝛc. und En andere von Un. 1515. bis 1519. durch Schwed und ſeinen Geſellen Georg Glaſſer * Bamberg die ganze Paſſion auf naſſen Kalch in einer vortreflichen Manier, nach den damaligen Zeiten, meiſterhaft malen laſſen *). Dieſe Gemälde, und. diejenigen des Nefectorit, follen der Schönheit wegen damalg in Holz Ben worben Pe Du. Frankfurt. Sn demſelben ſieht man auch eine Menge Herrſchaftlicher Wappen und Inſchriften, welche meiſtens zu Coͤlln von Cornelius Dietz Ao. 1711. und 1712. gemalt worden find, die aber mit den alten gebrannten ſchoͤnen Gläs fern, in feinen Vergleich koͤnnen gefezt — Das Refectorium oder den groſen Spei⸗ ſeſaal dieſer Geiſtlichen hat Georg Schlot Ao. 1515. mit vielen dem Orden zuſtaͤndigen Hiftorien auf naffen Kalch ſchoͤn ausgemalt. In den 10. Gothiſchen Fenſtern diefes Re⸗ fectoriums befinden ſich in einem jeden drey ‚grofe, wohl erhaltene, ſehr ſchoͤn gebrannte farbige Glaßſcheiben, welche theils Wappen Frankfurter Adelicher Geſchlechter, und darun⸗ ter auch dasjenige des Conrad Heuſels ). oten S. 218. tige Sehe ‚find j Da der jetzige Pater Prior ein $iebhaber der Kunft ift, fo bat er fih nicht nur vom | guten italieniſchen Meiſtern ſchoͤne Bilder ange⸗ ſchaft, ſondern auch von Schuͤtz, dem Vater, ſchoͤne Arbeiten verfertigen laſen ꝛc. Dabey H Eigentlich hieß er henfel Er war von | Heſſen Caſſel gebürtig. ji Frankfurt. 3; befinden fich Hier noch zween unvergfeichliche Gemälde von Barthol. Nazari, die haupt, fächlih) angemerft zu werden verdienen. Gie ftellen eine büffende Magdalena und einen ſchmerz⸗ haften Chriftus vor, und find von einer Fürftin von Thurn und Taxis hieher geſchenkt worden. D.) Oßgleih in der Domkirche oder dem Kayf. Wahl» und Krönungs , Stift St. Bartholomät feit vielen Jahrhunderten die Faifer. Wahl und Croͤnung vorgegangen iſt: ſo findet man doch keine andern Andenken, als welche Perſonen von minderm Anſehen hieher geſtiftet haben. Der erſte Altar nach dem Pfarr-Eiſen bin, iſt von Gips Marmor. An dem zweiten jezt folgenden hoͤlzernen Altar befinden ſich viele geſchnizte Zierrathen, und eine gemalte Tafel, Kaiſer Ludwig den Teutſchen vorſtellend, wie er dieſe Domkirche auf der Hand ſtehen hat. In dem Tauf + Chor ſteht der Dritte Altar; er ift ganz Gothiſch von Stein, und ftelle den Tod Maris vor, von Ulrich von Werrſtatt ums J. 1480. verfertigt. Au dem Fleinen. Chor, der nach der Wahls Eapelle leitet, ſteht nad) der Reihe der ſechſte Altar; deſſen ſchoͤnes Altarblatt ſtellt Die Hußs * Magdalena ſterbend vor, wie ihr vor ihrem Lager zween Engel mit Fackeln in der Racht erfcheinen, von Brandel in Drag ' meljters 96 e.V | meiſterhaft gemalt ). Der Er. Bartholo⸗ maͤus Altar, als der fi ebende, ift von Holz in einer fehönen Form erbauet. In der Mit ‘te deffelben. befindet ſich die Marter Diefes "Apoftels, wie er Tebendig geſchunden wird. ' Es verdient Diefes fehöne Gemälde mit denen ſten Rang unter Frankfurts Kirchen » Gemäß ? den, und made feinem Meifter, dein wirzbur⸗ giſchen Hofmahler, Dswald Onghers, Eh⸗ re. Bey einem etwas zu gelblichten Colorit, find Zeichnung und Ausdruck der mancherley Leidenſchaften meiſterhaft daran verfertigt, und bie ganze Geſchichte ſehr gut grouppirt. Rechter Hand dieſes Altars befindet ſich das ſehr alte Epitaphium Des Ritters Ru⸗ dolphs von Sachſenbauſen. Er ſtehet ne feinem Ritterhabit in Lebensgroͤſe darauf ge⸗ hauen, und iſt im J. 1371. verſtorben. Auf der linken Seite des Altars ſieht man hinge⸗ gen das prächtige Monument des Johann . Earl, Freyh. von Frankenſt ein von ſchoͤ⸗ nem Marmor. Er war Bifchoff zu Worms, und ſtehet bier in Ki BRD eRIEHeR Kleidung, —— *) Es * von einem groſen Breinbe der. Künfte, Hin: von Otten, hieher gefiftet, der 1744; flardb und auch hier begraben liegt. Das Ganze ift fo vortreflich ausgeführt, daß | man es nicht ohne Ruͤhrung betsachten kann. Frankfurt. | 97 nach feiner wahren Gröfe und Geſichtsbildung meifterhaft darauf ausgehauen. Die Bauart des festen oder achren Alrars iſt ſehr altvaͤteriſch; er enthaͤlt aber eine vors treflich gemalte Tafel in ſeiner Mitte, die An⸗ betung der heil. drey Koͤnige, von einem alten, ſehr guten teutſchen Meiſter. Wenn man nun dieſes alles nach der Ord⸗ nung beſehen hat, ſo geht man zuruͤck nach der Mitte der Kirche ins hohe Chor, wo ſich gleich rechts uͤber den Chor⸗Stuͤhlen, ein uns vergleich ſchoͤnes Mutter⸗ Gottes; Bild mic dem Kind, aus der Schule Des Rubens befinder *). 2) Der heil. Sebaftian in $ebensgröfe, wie ibm ein Engel die Pfeile aus dem Körper sieht. Ein vortrefliches Gemälde. 3) Wie die Weiber den Leichnam Chriſti falden. Ein meifterhaftes Bild, mit Boveri 1650. b& zeichnet. 4) Ein fehr gutes Stuͤck des bei. Hieronymus von Profper Fontana. So— dann folgt der fehr grofe Hoh ⸗Altar; er ift durchaus von Holz, mit Säufen und vieler Architectur beſezt. Sein Altarblate ift aber nur eine -Copie der Himmelfarcd Maria nach | Rus ”) Eben wegen feiner feltenen Schönheit wurde es von einem furftl. Taxiſchen ——— Bolß hieher verehrt. Hirſch. Kunſtnachr. 3 B. G SR > Frankfurt. Rubens. Unker Hand auf der Mauer fieht man diefe Borftellung noch einmal, von ae: Bi alten teutfchen Meifter verfertige, darunter fich ein Eleiner Altar in zwey Fluͤgelthuͤren befinden, 3 in deffen Mitte eine gefchidte Hand die Mutse ” ter Gottes mit dein erblaßten Seichnam Chriſti 4 auf ihrem Schoos gemahlt Hat. Auf der Ruͤckſeite ſtehet das Wappen von Latomo mit ” der Jahrzahl 1578. Dann ift auch nod) von Gemälden bier im Chor ein Knieſtuͤck des heil. ” Bartholomäus zu bemerken, welches für eine ” Ä Eopie ausgegeben wird. | r 4 Das Merkwuͤrdigſte, welches — zu be⸗ trachten übrig bleibt, iſt wohl das alte Mo⸗ nument bes erwählten roͤmiſchen Koͤnigs Guͤn⸗ ters von Schwarzburg. In der gegen⸗ uͤber liegenden Sacriſtey, linker Hand am Eins gang, fieht man ein recht rührendes Ecce ho- mo, in tebensgröfe, "mit P. D. S.. bezeichnet, und dabey über der Thüre, zwey Fleine Bilder U der Ereusigung Chriſti; von welchen eines mie gothiſcher Architectur gezierf, aus den aͤlteſten Zeiten der Del» Malerey herruͤhret. N | Das vortrefliche meifterhafte Creuß, gegen der Eanzel über, deſſen Körper Dometts ges } fehiefte Hände verfertigten, ift für. einen Kens ner auch nicht aus Der Acht zu laſſen. Die | im Frankfurt. 9. im 9. 1470. verferfigee, und ehedem fo be— ruͤhmte Uhr mie dem ewigen Galender, wird wohl heut zu Tag nicht mehr fo fehr bewun⸗ dert. Es bat auch dieſe Kirche viele gemahfte Senfterfcheiben, unter welchen man fihöne Fars ben und meiftens Funftreiche Bilder benterft. | Das herrlichſte Stuͤck dieſer verlohrnen Kunſt, ſieht man in der Wabhl⸗ Capelle, hinter dem Altar. Es fielle in der Mitte die heil. Dreys faltigfeit vor; rechts Fniet die Mutter Gortes, lines der heil. Carolus Barromaeus, oben ai ſteht das Sirmament mit Sonne, Mond und Sternen, unten knien zween Geifts “Tiche, beide mic dem Freyh. von Epfteinis hen Wappen. Gie waren beide nachelnans Der Pröbfte diefer Kirche, und lebten in der Mitte des 15ten Jahrh. um welche Zeit alfo 'einer von beiden diefes Fenfter hat verferrigen laſſen. Die Figuren find in hafbes Lebensgroͤ⸗ fe; Farben und Eompofition auch von fofcher Höhe und Schönheit, fo daß man feine beffern in der berühmten St. Aobannis s Kirche zu Gouda in Holland antrift ”). Sa E. Sn. *) Sn den vielen Croͤnungs, Diarien kommt dag innere diefer Kirche fehe oft von ver» fhiedenen Händen alter und neuer Zeit im Kupfer geflohen vor. Da man aber bey bie fen Gelegenheiten vieles darinn verbauf und mit ud u.” a 100 Frankfurt: E. Sn der St. Michaels; Capelle find einige ſehr alte Defgemälde merfiwürdig, we che zur Berichtigung der alten Kunſthiſtorie Teutſchlands vieles beytragen Fonnen. Dee Urfprung der St. Michaelsfapelle iſt zwar, wegen ihres hoben Alters, ganz unbefanntz doch fell fie noch im 12ten Sahrhundert ers bauet worden fern.” In gedachter Kapelle fies bet nemlich noch ein grofes gewoͤlbtes Beins haus mit zwey vergerembften Bögen. An diefem Beinhaus, in dem erfien Degen beym Eingang der Kapelle, ift es nun, woran übers aus alte Delgemälde neben einander auf die ganze fünge des Raums genau eingepaßt find. Sie beftehen in 7. mohlerhaltenen Stuͤcken auf Holz und Glanz vergofterem Grunde ges malt, in gorbifche von Holz geſchnizte Zierras then eingefaßt. Ihre Vorſtellungen enthalten Geſchichte der Pafjion mit fiehenden Zetteln darüber, die mit alter Tateinifcher Schrift, fo in dem ızten Jahrhundert gebräuchlih war, beſezt jind. Sechs davon find ız Schub hoch, und einen Schuh breit, das fiebende bins gegen, welches in der Mitte ſtehet, ift einen hal⸗ ben Schub höher und verhältnigmäfig breiter. Das mit fofibaren Tapeten behängt: fo wird ih— rem fchönen perfpectivifchen Anſehen dadurch das meiſte benommen ; fo, daß ihr eigentli⸗ er Proſpect nicht daraus abzunehmen ifl. A Ka Frankfurt. Inm rechten Eck, neben dem Hochaltar bey St. Michael ſieht man von Ao. 1304. einen ſehr ſonderbar in Holz geſchnizten Altar, mit der Vorſtellung des juͤngſten Gerichts. In 4 der von Holzbaufifhen Begraͤbniß ⸗Capel⸗ 4 Ve aud) bey St. Michael, ſteht noch ein von \ Holz geſchnizter Altar, der dem heil. Valentin gewidmet iſt, die Anbetung der heil, drey Su nige vorftelle, und- fihon vor dem J 1 MAnkerFigt worden ift. de F, Die en s Kirche il | ziemlich aroß, und fälle beym Eingang fehe perfpeetivifch ins Auge. Auf der rechten Se | te derfelben befinden fich vier Capellen, wo in ") der zwoten ein Gemälde der heil. Walpurgis "| im Altar; und in dem, Fenfter, zwo runde, vorfreflich gebrannte farbige Scheiben, die | Geislung und Krönung Chrifti, vorfoinmen. Desgleichen hängen bier an der Mauer fünf wohlerhaltene Gemälde, wovon das mittelfte | die Verſpottung Ehrifti vorftellt, welches der ” äftere Holbein Yo. 1500. mit feinem. befanns | ten. Meifterpinfel, verfereigt bat. Die, andern 4. Stücke auf vergolderem Grund, find ent "| weder von Martin Schön felbften, oder von 7 - einem andern guten Meifter feiner Zeit, nach den Kupferftichen feiner grofen Paflion, gemablt worden Diele vier Bilder waren ehedem die Thuͤren Frankfurt. 103 Thuͤren, oder Flügel des Altares, der nachfols genden zten Kapelle, als folcher nad) der Go; thiſchen Art noch gebaut geweſen. Man ver— wahrte damit, die noch daſelbſt vorhandene Creutzigung Chriſti, welche von Holz ſehr mei⸗ ſterhaft geſchnitten iſt, und aus dem Isten Sahrhundert herrührt. Der hohe Altar diefer Kirche ift ein ausnehmend fehönes Stuͤck, und dient eine befondere Betrachtung. Er wur 1725. erbauet. Den Tabernarfel und die vielen am ganzen Altar befindlichen Figuren, bat oh. ER reger A —— Sleich dabey uͤber der als 1) die Austreibung aus Dem Tempel. 2) Die Erfiheinung Chriſti. 3) "Das Abendmal, welches etwas gröfer iſt. 4) Die. Fußwaſchung. 5) Ehriftus am Delberg. Dieſe s. Stüfe find 2. Schub hoch md 15 breit, und indes Albrecht Dürers Manier, fo wie ein gleich dabey hängendes gröferes Bildder 14: Nothhelfer auf verguldetem Grunde mie dem Vinfel diefes grofen teutfchen Künfts lers ebenfalls viele Aehnlichkeit hat. Darüber Hängen vier grofe Stammtafeln; auf zweien derfelben fieht man eine kurze Gefchlechts Folge von Abrabam Eis auf Ioferbr und auf den beiden andern die Ordens Generale vom heil. - Dominicus an, wie fie bis ins 1gte Sarhundere nach einander gefofgt find. Ale viere jind mie dem Namen des ältern Holbein und dem Jahr 1500. bezeichnet, welche dieſer gefihirfte Kuͤuſtler, nebſt noch acht grofen, bier ebenfalls 65 vors a 11.71 0 ne vorkommenden Paſſionsſtuͤcken *) mit vielem Fleiſe ſehr meifterhaft ausgeführt hat. Ferner find noch in diefem Zimmer Johannes der Taͤu⸗ —4 fer, St. Sebaſtian, St. Antonius von Padua, 7 St. Jacob, mie er su feiner Marter geführte 7 wird, die Beſchneidung Chriſti und der weis 1 niende Petrus über der Thür, alle in Albrecht | Dürer’s. Manier überaus fehön gemahlt. In ” einem gfeich daran fkoffenden Nebenzimmer bes finden fich auch noch die Portraite des Jacob 7 Hellers und der Catharina von Melem. 7 Diefe Geiftlichen befisen auch noch eine Eopie 7 des ehedem ihnen zuffändig gewefenen fo ſehr berühmten Bildes der Himmelfahrt Marid von "| Albrecht Dürer, deſſen Original einem 7) Churfürften von Bayern überfaffen wurde, bey dem es ungluͤcklicher weiſe verbrannte. Vom Phil. Uffenbach find ebenfalls 2 Bilder, mit 1602. bezeichnet, wie auch verfchiedene grau” ‘in grau gemahlte biftorifche Stücke von Mu thias Grünewald von Afchaffendurg, und mehrere andere fehöne Gemälde in en Eos ſter anzutreffen. 1 G) In der Sr ER Stifte J kirche bemerkt man gu beiden Seiten der U \ Orgel 7 *) In Bafel hängen in der univerſit aͤtsbiblio⸗ 4 thef von dem jüngern Holbein die nem— i lichen 8. Paſſionsſtuͤcke, die vorher bafelbft auf dem Rathhauſe waren. Sranffurt; a "10? - Irgel zwey groſe Gemaͤlde, auf welche von Foh. Peter Donett, Chriſtus und Maria n Bruſtbildern, und von Wolfgang Ro— had) die Blumenkraͤnze herum, gemahlt find. "5 befinden ſich auch noch einige ganz alte Zemaͤlde daſelbſt, die von Kennern mit Ver⸗ nuͤgen geſehen werden. 4 ‘BD An ar St. Ser bianinent inc | vefche den Proteſtanten gehört, und feit 1778. ucchaus. erneuert und verbeffert wurde, verdiene auptfächlich das. fihöne Altarblatt gefeben zu yerden. Hermann Boos — diefer gefihicfte duͤnſtler — Tieferte ‚bier in der Borftellung, ie Chriſtus am Oelberg vom Engel geftärfe sieh, ein befonderes Meifterftü. Man wird: elten fo fihöne Engel finden, als hier einer orfommt, und, das Colorit und vortrefliche iche machen. feinem Verfertiger nicht minder: "re. Alle übrige Gemälde auf den Mauern, im Die Cangel, und. andern P lägen rühren zu erläfiig von feinem Vinfel ber; nur Schade, aß fie durch die Zeit viel gelitten haben, und ben; er Tezten ‚Erneuerung ſtark muſten ausgebeffere Deren: ' » Beym — in die St. Leo rn Stifsfirche fieht man finfer- Hand. durch. ein ra Gegicter in eine, Capelle, deren Gewölbe ; ein En Frankfurt, | ein fonderbares Meifterftück der Gorhifchen Baus art enthält. Man findet wenige alte Kirchen, wo fo mancherley fehr ſcharf ausgearbeitere ſchoͤne Gothiſche Zierrathen in den Gewölbern angetroffen werden. Rechter Hand am Eins gang hängt eine Ereugigung Chrifti. Gleich daben findet man ein Altarblatt , die Anbetung des Kindes Jeſu von drey heiligen Weibern, welches von’ einem der älteften teutſchen Meis fier, fo wie auch noch einige Altarflügel von” Dergfeichen auf vergofderem apa = — 4 ſind. —— xKRy In der St. —— welche Habe Dem geofen Kirchhof, dem allgemeinen Proteftantifchen Begräbnißplag, liegt, iſt haupt⸗ ſaͤchlich das Altarblatt zu bemerken. Es ſtellet das Abendmahl vor, und kommt von. den bo . Fannten Meifter » Pinfel des Abraham Die penbeck ber. Nur Schade! daß es durch ums verſtaͤndige Hände fehr gelitten bat. Dieſe Kirche enthaͤlt viele der angeſehenſten Familien⸗ begraͤbniſſe, und daher auch eine groſe Menge Mappen und Schilder, darunter hauptſaͤchlich neben dem Chor in der Höhe, ein Tanges, ſchmales, aber gutes Gemälde vom J. 1567. N mit‘ der zahfreichen Familie des Peter Brus bach, auf welchem der Vater mit feinen 4. Weibern und 22. Kindern knieen und —— — Frankfurt, "109 Rechter Hand im Eck verdient ein ſchoͤn gegofs enes. grofes Epitaphium der Familie Brom efonders angeführt zu werden. Es ift das hönfte in diefer Kirche, und ftelle in der Mit— e die Auferftehung der Todten nad) dem Pros beten Ezechiel vor, wie der Sobann Fries ih Brom, mit feiner Frau, und einem Sohn im Dorgrund Fnieen und folches alles etend mit anſehen. Neben herum ift es mit Architeetur und Wappen eingefaßt, unter wels hen einem man ließt: loh. Hofmann gos nich. mwelches noch im 9. ERS: gefchehen eyn muß. L) Sn der Se De Alle der prächtige, im Perfpectiv liegende Hochs tar, fehr gut ins Auge. Er ift größtentheils on Holz, nad) dem neueften Gefchmac, mit Säulen und Architeetur erbauet, und mit über ebensgrofen Statuen des Nitters St. Georg nd der berühmten Marburgifihen heil. Elifas veth Ddarzwifchen beſezt, welde Donetts Meifterhände ſchoͤn verfertige ‚haben. Er if janz mit Gipsmarmor überzogen, und. alle fchick ichen Stellen dabey reich vergufldet. In der Mitte deſſelben befinder fir) ein Eofibares Dris jinalgeimälde des berühmten Johann Bapt. Diazetta. Es ftelle die Hinmelfahre Ehrifti vor, und kann wegeg ſeiner auſſerordentlichen Schoͤn⸗ 10 Sranffurf Säönbei in allen Theilen der Kunſt, als d groͤßte Meiſterſtuͤck des Piazetta angefehen me den. Der Churfuͤrſt zu Coͤlln se. Clemen Auguſt, als damaliger Hoch und Teutſchmei— fier, hat dem Mahler zwey Taufen® Gulden für diefes Bild zahlen Iaffen, und Wagner in Denedig hat es im Kupfer‘ geftochen. E Auf der Seite diefes Altars iſt noch ein grofes höfjernes Ereug merfwürdig, deſſen Körper Wolfg. Froͤlich in einer ſchoͤnen Zeichn ung mit vielem Ausdruck geſchnizt bat. 7 M) Der grofe St. Peters —— met ſich dadurch aus, daß man auf dem er en Kirchhofe (Denn auf dem zweiten und Dritten finder man für die Kunft nichts be — — ſchoͤne von Erz gegoſſene Ar⸗ beit findet. Darunter iſt Nro. 188. das Hauptſtuͤck aller dañgen Gußarbeiten. In de r Mitte deſſelben bemerkt man die Auferſtehung der Toden nad) dem Propheten Ezechiel, oben Darüber die Auferweckung $azari, und untenz wie die Familie des Dans Körner vor enR nem Creutz berend kniet. Das Ganze ift wohl geordnet und rein ausgeführt; und es follte Daher jeder. Kemer und Kebhaber nicht unters laſſen, diefes in feiner Art auſſerordentlich meis fierhäfte und ſchoͤne Bild, mit Aufmerffamfei zu betrachten. Dur Schade, daß ſich der Im , een Frankfurt, 111 Meifter deſſelben kom A DIE ent we. Ts Be ra Per N) Der irktih Thurn und Tarifhe Pallaſt gehört zwar eigentlich nicht inter die Öffentlichen Gebäude Frankfurts, doch ann er billig, wegen feiner Gröfe und neuen prächtigen ‚Bauart, einem öffentfihen Gebäude jur Seite ſtehen. Sn der Mitte des’ Hauprges zaͤudes befinden ſich zween achteckigte Säle bon welchen der oberſte Durch eine hohe Kuppe jeziert wird, die Colomba ſchoͤn ausgemahle at; fo wie von feinem Pinſel auch die meiſten Supporten Des untern Stocks herrübren. Sm bern Stock find einige Waͤnde mit koſtbaren Tapeten behaͤngt, worauf Joh. Erasmus Auellinus verfhiedene Geſchichten gemabft, velche das Fürftl. Haus betreffen, und zu welchen er gefihifte Frankfurter Künftler Chriſtian Heorg Schütz die Supperten, theils in fand» haften, theils in grau und weis gemablten Diftorien, verfertiget hat. In den umtern Simmern trift man bingegen erſt ermähnte Auelliniſche Gemälde in Bruͤßler ſehr koſt⸗ ar gewirkten Tapeten an. Die ſaͤmmtliche Bildhauerarbeit hat Hr. Lorent von Paris ges chnizt. Bernhardini bat Stiege md Bars la& ausgemaft. Die fihönen Figuren ver uſſern Gallerie nad der Straſſe Bin, rühren von He. Frankfurt von dem bekannten Meifter s Meifel des alten Egel von Mannheim her. Das fehr fihöne fehs Schuh hohe Bild der Dallas von weiſem Mermor, im Garten diefes Vallaftes, ift von einem grofen niederländifchen Meifter verferrige worden. Er war ein Bruder des berühmten Franz de Quesnoy oder: insgemein Fiamingo genannt, bat in Brüffel gewohnt, und ift als’ ein Sodomit befannt gemwefen. | | | | Eine der anfehnlihften Stiftungen zum Wohl der Menſchheit, welche Teutſchland Ehre macht, und einen vortreflichen Arzt zum Stif⸗ . ter bat, befinder fi) zu Franffurch am Mayn. Der im Jahr 1772. am 15. Nov. verſtorbe⸗ ne Hr. Johann Chriſtian Senckenberg, der AG. Doctor und ordentlicher Phyſikus zu Frankfurt am Mayn, wie anch Hochfürftlich Heſſen kaſſelſcher Hofrath und Leibarzt *), wid⸗ mete ſchon im J. 1763 und 1765. durch eine unwiederrufliche Schenkung fein ganzes Ders mögen nach) feinem Tod, melches auffer einem beträchtlichen Muͤnzkabinet und einer ſchoͤnen Bis bliothek in 117400. Gufden beftund, zum Beften der Einwohner feiner Daterfiade zur Errich, tung eines Hofpitals far ne und Beyſaſſen. Dieſer *) Ein Bruder des ehemaligen kaiſerl. Reichs⸗ hofraths Heinrich Chriſtian Freyherrn von Sen⸗ ckenberg. | Suanffuc 113 - Diefer edle Mann Tegte ſelbſt noch bey ſeinen ebzeiten im Jahr 1769. Hand an den Bau es Dürgerhofpitals, fand aber durch einen efährlihen Fall, durch einen Fehltritt, von em eben von den Zimmerleuten neu aufges hlagenen Spitalbau einen frühen Tod. Hier i nun folgendes su bemerfen, Me N 1) Die wohlgeordnete, nad) einem guten geſchmack, ganz neu erbaute Anatomie, morinn Sfelette, viele in Weingeiſt erhaltene Anatos nica und mehrere andere dahin einſchlagende gegenſtaͤnde zu ſehen find. 2) Der geofe botanifche Gerten dieſes Stifts, borinn man eine groſe Anzahl von Gewaͤchſen, us allen Theilen der Welt antrift, der von Reifenden verdient, gefehen zu werden. Der m &. 1782. im 3often $ebensjahre daſelbſt — Hr. Joh. Jac. Reichard, Doet. der AG. Arzt des Senckenbergiſchen Bürgerhofpitals und Vorſteher des botanifchen Sartens, hat ſich um denſelben, bey ſeinen zroſen botaniſchen Kenntniſſen, ein bleibendes Verdienſt erworben. Seine Enumeratio für- jium horti botaniei Senckenbergiani, qui Francofurti ad Moenum ſunt. Freft 1782. sier Bogen in 8° enthält eine Anzahl von 1430. Mlanzen. Obgleich ſeit dem Abdruck Hefe Derzeichniffes ſchon wieder mehrere neue Hirſch. 38. H Pflan⸗ ı 14 Frankfurt. Pflanzen hinzugekommen ſind; ſo bleibt es Boch. immer zum" botanifchen Verkehr, für Sotanifce he Eorrefpondenten ein nugbares Verzeichniß. Man findet: auch darinn eine neue Pflanze Cueurbita amara, die fo genannte Giftalebafje aus Ber bice, die vielleicht doch C.-lignof Mill, ſeyn kann. Cucumis Zeylanieus, Lapfana eri⸗ fpa, Gnaphalium triflorum find neue, Gats tungen. Daß fich der fel. Reichard auch durch eine Horam Moeno-PFrancofurtanam verdient gemacht hat, brauche ich kaum zu erinnern. + 3) In dem weitläuftigen Wohnhauſe, worinn jederzeit der ordentliche Hofpitals Mes dieus, (jezt der verdienſtvolle Hr. Dr. tehr) wohnt, und zugleich) die Aufſicht, uͤber die vom Stifter ſchon angefangene Sammlung von Erzen, Verſteinerungen sc. hat: find im dem grofen. Bibliotheks, Saal: viele ſchoͤne Bildniſſe gelehrter Leute. anzutreffen, darunter beſonders folgende bemerkt zu werden verdienen, 4) Dot. Joh. Scheuring / ein gang 5 Gemaͤhlde won, weas Cranach bezeichnet L. GH 1529 9 » Dot. Martin Sucher , von. eben demſelben 4 dito dito beide mit 6. ... 3 Ppilipp ‚Melauchthon } bezeichnet. e) Erasmus Roterodamus, von einem guten Meiſter. A 5 De le - Fra „E15 f) De Spina , Commendant von Dillenburg. Ein ſehr ſchoͤnes Gemälde in Paftel, mit Furich ‚fec. 1721. bezeichnet. Johann Phil. Furich war ein Schůer des Heinrich Roos. 8) Des geſchickten Derfehier Stechers Joh. Hels verich Niefe. und feiner Frau Portrait auf einen Stuͤck, von der „berühmten Braunin 1705: | vortreflich in Wachs pouſſirt. | | n einem Zinmer, * ber Vlelb Itt eher, fieht man. auch die ganze Sendenbergi ſche Familie von Voreltern her, in ſchoͤnen Portraiten von unterfehledenen Händen. Fers er in einem andern Zimmer ‚ unten zur Erde das Bildniß des Stifters von Tiſchbe in in Hanan gemahlt. In einem Saal, der auf den — ſtoͤßt, befinden ſich die Portraite vieler in Frankfurt gelebter Aerzte, von unterſchiede⸗ *— guten Meiſtern, darunter der Doct. Jo⸗ hann Flammerdinghe 1671. von D. V. Plaes ſehr ſchoͤn gemalt, als das vorzuͤglichſte Bildniß angemerkt zu werden verdient. End⸗ lich bemerkt man noch von italienifchen nieder⸗ laͤndiſchen und teutſchen Meiſtern/ u dene gute Gemäfde zerſtreut im Hauſe herum *). 2 | er up ° #) Den Geundtiß der Stiftung, und die ſchoͤne Anatomie von auſen, hat beide Joh. Heinr. Wicker im J. 1770. ſchoͤn in Kupfer geſtochen, 116 | Frankfurt. Auſſer den ſenckenbergiſchen reichhaltigen bo tanifchen Stiftsgarten, befindet fich bey 9 Pfefferkorn vor dem Eſchenheimer he ein dergleichen grofer Garten, der reich an auslaͤndiſchen Gewächfen und Kräutern ift. Der Beſitzer hat ſi ſich im erſterwaͤhnten Stifte gebiſ der, beſizt im botaniſchen Fach) grofe Kenntniſſe, und treibt damit einen harten Handelr. Chr *) Eine Befchreibung biefer Reichsſtadt, nach dem nachahmungswuͤrdigen Muſter der Nico laiſchen Staͤdtebeſchreibung, fehlt uns zur Zeit noch. Unter den Schriften, welche vo dieſem Drte handeln, verbienen befonders angeführt zu: werden, 1) ( Andre. Meyers) Briefe eines jungen Xeifenden durch Lief— land, Curland und Teutſchland. (Erlangen 1777. 8.) jiveiter Theil ©. 59- 74. Niet findet man artige Bemerfungen in einer fei nen, angenehmen Schreibart. 2) Briefe ei nes reifenden Frangofen durch Teutſchland (von Kafp. Riesbeck) Aten Band im Hafen Brief. ı Allerdings lefenswerthe Betrachtung gen. 3) Bernoulli's Somml. kurzer Reiſeb 13 Band ©. 168. u. fe 4) Nachrichten vom Frankfurter Künftlern und Kunftfachen, ent— baltend das Leben und die Werfe aller hie— ſigen Maler, Bildhauer, Kupfer. und Pette ſchierſtecher, Edelfteinfchneider, und Kunfle giefer, von Heinrich Sebaſt. Huͤsgen. Frank⸗ furt | Frankfurt. rı7 Chriſtian Benj. Rauſcher, von Naum⸗ rg an der vn gebürtig, pouſſirt Sands 93 ſchaf⸗ furt am Main — 1. Alph. 2 Bog in 8. Hm. Huͤsgen belebt ein Böser Grad von Patriotismus für alles, was ſchoͤne Kunſt heißt, und er hat in ber That durch dieſes ſehr brauchbare Werf feiner Vaterftadt eben den Dienft erwiefen, wie Hr. von Stetten der feinigen, ber freyen Reichsſtadt Augs- burg. In einem Anhange hat Hr. Hüsgen von allem, was in öffentlichen und Privarges bäuden dafelbft merkwuͤrdiges von Kunftfachen gu fehen ift, Nachricht gegeben. Da aber, ſeit der Herausgabe dieſes Buchs, fih in Sranffurt viele Veränderungen zugetragen has ben: fo habe ih das noch Brauchbare diefer Schrift hier in meine Nachrichten mit aufge- nommen, daher Neifende Hrn. Hüsgen’s Ans bang wegen der dafigen Merfwürdigfeiten gar wohl entbehren Finnen. Vom Hrn. Dr. Job. Heine. Faber haben wir erft kuͤrzlich eine to, pograhiſche, politifhe und hiſtori— ſche Beſchreibung der Reichs-Wahl—⸗ und Handelsſtadt Frankfurt am Mayn. Erſter Band 1788. 8. erhalten. Hr. Saber hat, was bag Litteratur- und Kunſtfach betrift, nur blog dag erft ange- führte Buch des Hrn. Hüsgen abdrucken laffen, ohne nur ein Wörtchen felbfigedachtes beyzu- fügen. Für einen Mann, der felbfi an Ort und Stelle lebt, und alfo das Neuere bes quem nachhohlen kann, ift dieß unverzeihlich. [a Bin A — TE A — ſehr fleiſig in farbichtes Wachs. acht auch genau diejenige ſchoͤne rothe — | fe, die in Rom zum Abformen der Antifen erfunden worden iſt, und liefert darinn ebens | falls ganze Folgen, fo wohl antifer als mos derner ſehr ſcharfer Abdruͤcke, unter welchen | leztern Diejenigen der ruſſiſchen Monarchen, die in einem Zufammenhange bis auf Die jegige” | Kaiferin Gen ihm zu haben fi fi nd, befondere | Demerfung verdienen. Frankfurt an ı ber ‚Ser, Das Münzs und Gemmenfabinet bes ehemaligen Directors der Fönigl. Affecıs zanzfompagnie, Hrn. Adler’s war ſehr (hä | bar, und befinder fich jest bey Hrn. Kaufınann } Adler in Berlin, der es au) anſehnlich ver | mehrt hat. Die Schufbibfiorhef, ala die zweite Sffen a liche Bibliothek zu Frankfurt, beftehet aus der | Privatbibliothek des verftorbenen Profeflors Wen ffermann, die er der reformierten Sriedrichen ſchule vermacht hat. Mit diefer Bibliothek iſt zugleich ein kleines Muͤnzkabinet verbunden, welches griechiſche und roͤmiſche, beſonders aber teut ſche Muͤnzen enthält N BAROpREt viele ra d re ‚imo. 4 Prof. Otto; arte fhäjsars Natu· Fralienfabinet, und unter andern eine fehr ſſhoͤne Sammfung von ausgefiopften Voͤgeln. | Der botanifhe Garten der Univer ſitaͤt bat viele ſchaͤbbare Gewaͤchſe. Man fehe 1 Car. Aug. a’ Berges Med. Do&. et Prof. Pabl, I Ord, Catalogus Stirpium indigenarum ze- gue ac exterarum, quas Hortus medicus Academise Visdrinse complefitur, in quo praster feleta fynonyma generum, fpecierum et varietstum, limitationes ad mentem recer- tifimorum rei herbarize feriptoraem excutiun- tur. Francof, 1744. in $- 3. Bogen, Durch die Bemühungen des Hm. von Bergen, erhielt der botanifihe Garten zu Frontfurth an der Oper zuerſt einiges Anfehen ud eine ABinterung, da verder nur Die foges mannten Dffieinellenfräuter, von auswärtigen * gar nichts, darinn zu finden war. In | ung der Kräuter ift er überhaupt Tours nieforten, bey den auswärtigen finn®, und bey den einheimifchen Hallern, gefolgt. Er bat alle Kräuter in 3. Klaflen getbeilt. Die erfie bes greift Die, weiche im Glashaufe; die andere ER: iejenigen, welche bloß im Sande beftändig blei⸗ ben; die dritte Die, welhe nur ein Jahr 4 dau⸗ 120 Frankfurt. dauern. Zu Ende ſteht ein Anhang zu jeder Claſſe, und ein Negifter der angeführten Schrift fteller. Eine mwohleingerichtete Floram Fran. — vermiſſen wir noch. Fredersdorf, 3. kleine Meilen von Berlin. Fredersdorf iſt ein Dorf, dem Hrn. Gra⸗ fen von Podewils gehoͤrig. Der Garten das ſelbſt ift von dem jegigen Befiger mit Plans‘ sungen von ausländifchen Höfzern, und andern anmuchigen Anlagen verfchönert worden. | Freyberg, im erzgebirgiſchen Kreiſe in Meiſſen. Die Mineralienſammlung dieſer be⸗ ruͤhmten Bergakademie iſt eben ſo vollſtaͤndig, als lehrreich; und noch unendlich lehrreicher wird fie, wenn die deutliche, richtige und faßs liche Lehrart ihres vortreflichen Auffehers hinzu fommt. Es bat ſolche zwey Haupt, Abtheiluns gen der Fofilien. 1) Topographifd) nach Bergs Aemtern. 2) methodiſch, nad) einem Teichten ; Syſtem; nemlich a) Metall» Arten. b) Erd⸗ und Stein-Arten. c) Kalk⸗ und Thon s Urn | ten. d) Salze und brennliche Wefen, u.f.w. Die Sammlung von fächfifchen Mineralien iſt (ebt N ‚ und enthält viele ſchoͤne Stuͤcke von Freyberg 12x von allerley Art, fo wie die Sammlung von Foftbaren Stufen fehr reich iſt; wobey viele gediegene Gold; und Silberftufen von grofem Werth. — Es ift auch bier eine Mafchinen und Modellfammer Die Sammlung von Modellen ift zwar nicht fehr groß; aber fie ents halt doc) viele brauchbare und fehrreihe Stüs ce, die zur Bergwerksmechanik gehören; als Pochwerke, Waſchheerde, Feldgeſtaͤnge, die Chemnitzer Luftmaſchine, Winterſchmidtiſche Maſchine, Feuermaſchinen u. ſ. w. inglei— chen ein ſehr unterrichtendes und ganz artig gemachtes Modell eines Bergwerks mit allem Zubehoͤr, vom Bergeommiſſionsrath Charpens tier verfertige. — Inſpector des Natura— lienfabiners it der Prof. der Minerallogie, Hr. Abrah. Gottlob Werner, der ſich durch eis nige Abhandlungen befannt gemacht bat. Er ift niche nur ein geſchickter Chymiker und Mis neraloge, fondern er liebt auch) die ſchoͤnen Wiſ⸗ I fenfihaften und Künfte. Die Anfihe des Mus feums ift in Kupfer geftochen auf dem Titelblatt von des Dberberghauptnanns F. W. von Oppel Derichre von Bergbau. 1769. 4. zu finden. Bollftändige Colleetionen der ſaͤch— ſiſchen Mineralien fiehen zu Freyberg je derzeit unter Der Beſorgung des Adjutanten ben der Snfpestion über die grofe Mineralien, H 4 ſamm⸗ 1242 See ſammlung der daſigen Bergakademie PER: fhers im Kleinen, gemeinigfid) zu 100. X — zum Verkauf in Bereitſchaft, und es pflegen manche derſelben auſſet fandes weit und * verſendet zu werden *). Eine zwar Fleine, aber ſehr (hreeihe Steinfammlung befißt der Hr. DON. or miſſtonsrath Charpentier. | Noch verdienen bier zween Sünftler ine 5 vorzůgliche Stelle; der eine ift der Kunftmeifter Mendte, ein Mehanifus, der feiner Kunſt Ehre macht, ımd die Dirertion über alles hat, was zu dem Maſchinenwerk des Bergbaues in Sachſen gehört; der zweite iſt der Zeichenmeis fier Siegert, bey der dafigen Bergafabemie ein würdiger Schüler des grofen Oe ſer⸗s. — Die Domkirche, ein Denkmal verjaͤhrter Baufunft, enthält Die Degräbniffe der erſten 9 Um Freybers find bie meiſten und —* | fichften Silberminen, und in ber Stadt if das Dberberg » und Huͤttenamt wie auch d Silberbrennerey. Das vortrefliche Juſtitu ber Bergakademie, wie auch bie Einrichtu 9— des Bergs und Maſchinenweſens verdie von Reiſenden, beſonders von ben —— logen nicht verabſaͤumt zu werden. Es wer⸗ ben ſehr geſchickte Leute bier gezogen und es find auch, beſtaͤndig Srembe bier, die fih m den zum Bergbau gehörigen Wiflenfchaften unterrichten laffen. “ ET We TE 5 We vr. wa WE WE WE We WE RE CE We — mE eepburg. von einem Reiſenden. Berlin 1736. 8. © 100. u. f. | | Freyburg im Breisgau. Bey der Univerſitaͤt foll weder eine Na⸗ euralien : noch Kunftfammlung anzutrefs fen feyn, welches freilich ſehr zu beflagen ift. Die medicinifche Facultaͤt Dafelbft hat ein ſehr artiges anatomifches Theater, ein gut eine gerichtetes Laboratorinm SEEN und eis nen botanifchen Garten. | Eine flarfe Naturalienfammlung, 4J beſonders aus den F. k. Erblaͤndern, beſizt der Regierungs⸗ Secretaͤr Herr Sof. Klein. Konrad von Zähringen erweiterte und vers fehönerte die Stadt, und errichtete das Müns fter , welches freilich nicht die Fühne Gröfe des Muünfters zu Strasburg bat, aber immer noch ein ſchoͤnes Denkmahl teutfcher Kunft bleibt. Das Innere ift mit zu vielen gothifchen Ver—⸗ zierungen überfaden. Ein fihönes Altarblatt don Holbein, foll alle Aufmerkſamkeit verdienen. Freyenwalde, in der Mittelmark an der Oder, 6. Meilen von Berlin. Das Naturalienfabinet des Hrnu. Sieutenant Sign foll fo wohl aus Konchylien, als Freyenwalde. 125 als Mineralien nd Verſteinerungen beſtehen k und ſehr ſchoͤn eyn. Auch beſizt er, da er als Aufſeher ben dem dafigen Alaunwerk ange ſtellt ift, eine ausgefuchte Sammlung und Kols ‘ge von Aaunftufen. Eine nähere und ausführfihe Beſchreibung der Stadt Freyenwalde, mit einem Grundriß, Plan und Proſpect, der fehr angenehmen ums herliegenden Gegend, haben wir dem Herrn Oberkonſiſtorialpraͤſidenten Hrn. Thomas P hi⸗ Tipp don der Hagen zu verdanfen, welcher im 3.1784. in 4. herausgegeben: Befchreis bung der Stadt Freyenwalde, des da—⸗ ſigen Gefundbrunnenssund Alaun— werkes, Berlin bey Pauli. Ich verweiſe daher meine Leſer auf dieſes intereſſante Werk. Friedberg, | „eine Stunde von der Reichsſtadt Augsburg. Der ältere, noch Tebende Director der ‚alten Kunſtakademie zu Augsburg, Matthäus 9 Guͤnther malte einige Deckenſtuͤcke neben den Aſam zu Unſeres Herr , Gotts Ruhe bey Friedberg, die von ſeiner Staͤrke in Gemaͤlden auf naſſem Wurf zeugen. Friedberg in der Wetterau. S. Burg Friedberg in den Zuſaͤtzen dieſes Bandes. —— Frie⸗ 126 Gribrihfete — Al — ein Darf, eine. Fleine Meile ‚von Berlin Bekanntlich kaufte im J. ı 785. | dee N‘ Keuter ilde Herzog von Kurland das daſige ſchoͤne Luſtſchloß, und nahm darinn bereits wichtige und gefchmacvolle Beranderungen vor, durch welche das Schloß. und: der Garten in kurzem zu den fehönften um Berlin gehoͤren wer⸗ den. Die Wiſſenſchafften und Kuͤnſte haben an dieſem vortreflichen Herrn einen groſen Ver⸗ ehrer und Beſchuͤtzer; und die Mahler und alle Kuͤnſtler gewinnen bey dieſem Kenner der Kunſt⸗ werke ſehr viel. Er kauft für fein Kabinet die vortreflichſten Arbeiten der Kuͤnſtler in Berlin, und bezahlt fie in. einem hoben Preiſe. Die herrliche Kupferſtichſammlung in ſeinem Luſtſchloſſe Friedtichsfelde zeugt von feinen Mei⸗ ſterkenntniſſen in dieſen Kunſtwerken. Verſchie⸗ dene von dieſen Seltenheiten wurden mit 100. Frie drichs dror bezahlt; und. der jetzige Koͤnig von Preuſſen hat ſie mit dem groͤſten Beyfall geſehen. Einige der vorzuͤglichſten Zimmer will ich. näher anzeigen. Im Erd⸗ geſchoß *) iſt, der im chineſiſchem Geſchmack marmorirte Entréſaal unveraͤndert geblieben. Alle andere Zimmer unten Bye. vortrefli⸗ che *) S. Nicolai Beſchreibung co Serlin 3 Band ©, 1055. | Geiedrichefelle ar de feidene Tapeten aus ‘der Bernhardſchen Manufactur zu Verlin erhalten. ‚Im Zim⸗ mer, rechts vom chineſiſchen Saal, hängt eis ne grofe und drey kleine Landſchaften von Philipp Hackert in Rom *); und zwey Landſchaften von Wueft in Zurich. An I der Wand, den Fenftern gegenüber, ſteht ein ſchoͤnes Taffetes und mis Bronze verziertes Bus reau, welches, fo wie die gegenüberftehende, Kommode, von Berliner Arbeit it. Ein Zim⸗ mer mit roth und weiſem Damaſt tapeziert. Hier haͤngen 5. Gemaͤlde von der beruͤhmten Angelika Kauffmann: das herrlich gemal⸗ te Bildniß der Herzogin von Curland; das Bildniß deren Alteften Princefjin Tochter; eine Ceres; eine Bechantin ; und ein: grofes biſtoriſches Stuͤck, wie der junge Servius Tullius im Pal, laſt des Tarquins fchläft, indem eine Flamme über feinem Haupte ſchwebt. Eine Sflavin will diefe | Flamme ausloͤſchen; der Koͤnig und die Koͤnigin treten herein, und verhindern die Stoͤrung die⸗ N) fer groſen Vorbedeutung; eine andere Sklavin, \ bie man für In Mutter Bil iſt auch zuges gen *) Die erftere hat er 1780. verfertiget; bie drey leztern find bey ihm 1785. von dem Herzoge ſelbſt bey deſſen ——— in Velos beſtellet worden. 28 “ Seiedrichefelde, gen #. Das Studierzimmer der Heu gogin, grün und Gold. Hier find: ein Bilds nie Faft in $ebensgröft von Ang. Kauffmann; eine Madonna , Copie nad) van Dyk in der furs Fürftl. Gallerie zu München ; das Bildnigder Gräs fin Morig von Bruͤhl, von Seidelmann zu Dresden in getufchrer Manier, und verfchiedes ne mit Farben gedruckte Kupferftiche, nad) der von Dagoty erfundenen Manier, welche von feinen Erben in Florenz verfertiget werden. Das Schlafzimmer, mit grünem Atlas tapezirt. Ein grofer Nachttiſch von Berliner Porzellan, mit mothologifchen Gefchichten in Tuſch gemalt. Lieber einer Thuͤre hängt die Nachbildung der berühmten Madonna della Sedia in der Gallerie des Vallaftes Pirri zu Florenz, in Hautelife. Im zweiten Ge— fhofle tritt man zuerft in den grofen Tanz faalı, *) Der Herzog von Curland hat mit Ungelifs Saufmann und Phil. Dadert einen Atkord geichloffen, daß jedes ibm jährlich ein Bild zu liefern bar; hierdurch wird feinel Sammlung gewiß mit ber Zeit zu einer ber ſchaͤzbarſten werden. Bon Angelifa wer den in furzem noch 4, hiſtoriſche Gemälde er« mortet, wevon zwey aus Telemahs Geſchich te genommen find; inaleichen zwei Landfchaf ten von Dadert, welche Gegenden um Rom vorſtellen. eigen den Hauptpfeilern der mitcefften Gens Br ſtehen die vom Herzog aus Rom bieher gebrachten antifen, weiß marmornen Büften zoom Antonin und, Hadrian, und „gegen über Bitellius und Galba. Der ganze Saal iſt edelſten ſchoͤnſten — — 4 *) Der Saal fol alfteeko son Joſeph Rat u mondi aus Bologna gemalt werden, wel 1 her jejt befchäftiger ff,’ le Decken in dem pi — dieſes Sommerpalaſtes von neuem im arabeskem Geſchmack zu malen. Der Dr. it Derjog von —— Nee: Maler. 1785. I befhalb nach Berlin fommen.. - Suſch. Kunfmadr. 3. 3 26 Sriebrichefelde, Zimmer, mie Mafonds im aräbesfen Gefchmait wor in die illuminirten Logen von Raphael, di dich Menge geftochenen Bäder des Caracalla und verſchiedene andere fchöne Kupfer, als vo dein Innern der Pyramide des Cajus Ceſtius alle mit bunten "Farben illuminirt und in gol denen Kamen gefaßt, ‚angebracht find. Auf die fer Seite iſt auch ein’ Kabinet / ‚in Geſtalt ei nes Zeltes von blau und weiſem Atlas € iſt achteckigt; in Die vler aögefißnittehien "Eike find vier kleine "Sophas'verftet, "die nur als dann sichtbar ‚werden, wenn ſich der Vorham vor den vier Ecken theilet. Die Seitentwande des Fenſters ſind mit Spiegeln belegt,‘ die fid in einen ffumpfen Winfel brechen, ‘fo, dag di aͤuſſern Proſpecte ſich verſchiedenemale darinn vor ſtellen, und man wirklich in freier Luft zu ſey glaubt. Hinter dem Zelte iſt ein Eleines Ka blnet mie Minlaturgemaͤlden welche der Her zoͤg auf feinen. Reifen geſammlet, worunter di von Ram in Neapel die vorzuͤglichſten ſind Unks von dem groſen Tanzſaal tritt man in ein tuͤrkiſches Zimmer, von karmoiſin un! weiſem Atlas aus der Bernhardfchen Manul faetur. Zwey Stufen bringen zu dem halbru den geraͤumigen Divan, deſſen Polſter mi eben dem Atlas überzogen: und mit goldene: Franzen befeze find. Die angebrachten grofe Federbuͤſche, die — vom — —* rn agı ſchen und ne * ‚cellan — alles uͤbrige flinme zur Pr acht des aſiatlſchen Geſchmacks. ‘Bon bier kommt man in die Bilderg alle⸗ Nrie, welche immer vermehret wird. Hier ſind J —5 — Gemaͤlde von groſem Werth; unter an⸗ gi * Gmnand⸗ von ne „eine ‚Menge ſchoͤ⸗ „ner Stuͤcke von unbekannten Meiſtern aus vers ſchiedenen Schulen, eine Veſtalinn von Dar⸗ bes, zwey Gegenden um Rom, von Dies, 7 ER ‚Bild bniffe von. van Dye, ‚La Charite aus 2 ‚der "italiän laniſchen Schule u. Kae Vorzuͤglich " ie, die Abficht, eine Samınlung , von Öemälcen un sätlebender Kuͤnſtler zu machen; Daher: find hier Meine Menge vortreflicher Copien von dem beften Gemälden im Capitol, in der Galleria Borg- i 'hefe, und andern Gemaͤldeſammlungen Staliens, Hrn 3. eine . Copie von Riedel nach Salva— M tor, Hof a. aus der Gallerie. ‚Colouna in Rom; pie Fortuna nach Guido aus ; dem Kapitol; it zwey Amors nach Schi do ne im Caſtello Bone N, ein Bacchanal, verfehtedene Sibillen u. f. m. Eine Menge Gemälde werden noch aus gtallen erwartet, woſelbſt für den Herzog ver, n ſchiedene Kuͤnſtler an Copierung der vor zuͤglich, al fen Gemälde arbeiten *). , "Neben 9 Sal, — 9 J ‘ — lerie Se pr. Daniel Serger, der Hi. in " r —1 Berlin, der ung ſchon ſo manche Probe ſei⸗ ner 198 Are were 128 besten Pa gemaft. Ueberhaupt a Kenner, daß der Herzog einen wahren Schatz Son —* befigt. * Der ner Geſchicuchten ad ber Kupferſtecherkunſt geliefert, hat von dem Hrn, Herzog von Kurland die gnaͤdige Erlaubniß erhalten, die auf. ſeinem Luſtſchloſſe zu Friedrichsfelde be⸗ findlichen treflichen Moͤhlereyen zu copiren. Er gedenkt verſchiedene Gemälde in Punzen⸗ { —— 6 ſind — son dem berühmten Weſt. Das .erftere fiellet den Abfchted Romeos von feiner Julie, vor. Sch muß diefe Scene näher befchreiben ‚ weil fie. der, Kuͤnſtler ſo intereſſant vorgeſtellt hat. Romeo, der vermittelſt einer Strickleiter ir das Zimmer der Julie gefommen ift, und di re Naht in der füffeften Unterhaltung mie ih — zugebracht Hat, wird durch eine alte Kammer > „feat erinnerty daß es Zeit ſey, fich zu tren nen, Julie, gang voll Schmerz über bie “ vorſtehende Scheidung, hat ihr Geſicht a u feine: Schultern gelegt, und. bittet ihn 4 Bleiben. Er, vol größter Wehmuth un — nentſchloſſenheit, eben fo boller Enpfindunc als Julie, fagt, inden er auf das offei Fenſter zeigt, durch welches man einen Vog in, der Luft fleigen, und am Sorizonte ein Friedrichsfelde. 133 Der Patk/, welcher ſehr groſe Schoͤn⸗ heiten hat, wird durch a Ka⸗ | näfe und groſe Alleen durchſchuitten Die An⸗ eflanzung von es und andern frem⸗ 3 Kt den angenehmen ganbfihaft bie hervorbrechende Son⸗ ‚ne ſiehet: Nein ‚ich muß fdeiden, die Lerche feige fchon! Die ganze Vorfielung beſtehet aus einer treflichen Gruppe, und iſt redend. Die sweite Zeichnung zeigt den ſterbenden König Lear; er liegt in einem ‚Bette, zu defe fen Süffen die fanfte Cordekta fist, und ſei⸗ ne lezten Worte ; zärtlich und liebevoll, aufs fängt! Die Köpfe beyder Perfonen find meis fierhaft gezeichnet, und umher ſi nd noch an⸗ dere Gruppen von weinenden Frauemim mern Mannsperſonen, und einer Wache im Hinter grunte angebracht. Noch ein drittes Gemaͤlde bon 2 e Ans —gelika Kaufmann aus der herzoglichen 1, Sammlung, welches noch mehrere Reize, als | die zuvor befchriebenen, haben fol, und von dem die Zeichnung jezt fertig. feyn wird, > vers ſpricht Hr. Berger zu copiren. Es et. den jungen Servius Tullius fhlafend vor, über deſſen Haupt eine Flamme erfcheint, wel⸗ che einige Frauenzimmer für Feuer halten, und ſolches mit herbey gebrachtem Waller Id. ſchen wollen, welches ihnen aber, da man es als ein Zeichen, daß aus dem Knaben ein groſer 134, Feucetheſeden den Hoͤlzern iſt ſehr beträchtlich r befonders in der, linker. Hand, dem Pallaſte gelegenen eng» uͤſchen Partie, wo heitere und meloncholiſche, luſtige und traurige Gegenden abwechſein. — ie Friedrichsſtein. — >. Meilen von Königsberg in Preuffen. "Das berůͤhmte Mineralienkabinet des 1782. — Directors der phyſikal. Klaſſe der koͤniglich preuſſiſchen Akademie der Wiſſenſchaf⸗ ten zu Berlin, Hrn. Andreas Sigismund Marggraf — welches auffer andern mineras fogifchen Reichthuͤmern die auserleſenſten und felcenften Erze im Ueberflufe und in der gröften Ordnung aufweiſen konnte — wurde nach Preuß fen an den Hrn. Grafen von Dobna für 1000, dortige Gulden (66. Louis dor) überfaffen, der es A ae — Faͤrſtenzel Eiheeönfetate in Niederbalern. J— er dem dafigen Bernardinerſtift if der Ko über der Bra und ber. Saal a. in groſer Mann werden —— anſi ehet, ver⸗ boten wird. Die Compoſitlon dieſes Stuͤcks fon, ſowohl im Ganzen, ale. in feinen Theis „Jen, Bee fepn. duͤrſtenzell. y | 135. in. Fresko Bons anch o (anti: Attomonte ww Sin: —* ig Bei —— are sich Fulda. * * >, |; Naturalienſammlung he ber Une * iſt erſt angelegt worden. Der Hr. Negieringepräfitent und Per al Freyherr von Bibra — der bekann⸗ | te würdige Herausgeber des Journals von und ‚für Deutfchland — bat gute Gemälde. Unter _ ‚andern beſizt et auch eine Landſchaft in einem Rahmen unter Glas gefaßt, deren Farben im kleinen fuͤr das bloſſe Auge aus unſichtbaren Federn der Schmetterlinge zuſammengeſezt ſind. Der Himmel iſt daran gemaft; das übrige aber be⸗ ſteht ganz aus den bunten” "Slügeln dieſer Zbiere. PR EN Js er ie Goauenenth, Be ’ in dem Obergebuͤrgiſchen Lande des Marggrafs | thums Bayreuth, 2 Stunden von Streit, - EL: berg und $. von Erlangen. Sosleich dlefer Ort in den Beſchreibungen | Zeutfchlands ſehr wenig bekannt iſt, und man ihn ſo gar noch in dem Jaͤgerſchen Zeitungs, Lexieon vermiſcht, fo trift doch bier der Naturs forſcher und aufmerkſame Reiſende mehr Denk⸗ — an, als oft in den Mauern der be⸗ 5 34 ruͤhm⸗ we“ onen, andern denkwuͤrdigen Öruftenz. — — 136 | Gailenreuth. ruͤhmteſten Städte. Die Gegend von Seh. i lenreuth ift es, die eine der merkwuͤrdigſten Zoofichen » Höhle, einen Kirchhof unter der Ers -de von Ueberbleibfeln der erfien Welt verbirgt. Herr Superintendent. Efper in Wunfidel, eis. ner unferer unermüderen und berühinteften Nas turforſcher, beſchreibt folche vortreflich in feinem ſchoͤnen Werke: Ausführlide Nachricht i von neuentbedten Zoolithen under kannter vierfüffiger Thiere und de“ nen fie enthaltenden, fowie verſchie de⸗ \ Ei — von Joh. Friedrich Efper. Nuͤrnb. 1774. mit 14. gemalten Kupfertafeln, in Folio *% So mancher Naturforfcher weile fange bey. dies fem oder jenem. Kabinete, und gaͤhnt aus langer Weile über den Vorrath von gerings fügigen Dingen; warum eilt er nicht zu biefen Zoolithen, Grüften, die man mit Recht, mit dem Namen, betrahtungswürdige Seh tenheiten der ee Segen den, Eine) Daß Werf felbft - welches einigermaffen vers geffen zu ſeyn ſcheint — iſt ein fdhäzbarer Beytrag zu der Naturgeſchichte unſeres Fran- kenlandes, und bie wiederholten, fo oft Leib⸗ und Lebensgefährlichen Beſuche in diefen Hoͤh⸗ len , die muͤhſamen Unterfuchungen der darinn gefundenen, befondern Zoolithen, die deut⸗ lichen Beſchreibungen, und theils die 7— en Gailenreuth. 137 den unferes Franfens, belegen Fan. Der Eingang der Höhle fälle fehr prächtig in die Augen, eine Gruft folge auf die andere, ſchwuͤle Dunfelheit umzieht den’ Neugierigen/ fo wie feine Gefaͤhrden; der immer frohe Schim⸗ mer des Tages fliehs bey jedem Schritte gang’ eilend im Rücken davon, Fragmente verſchiede⸗ ner Knochen liegen Da, eine ſchwarze vegetabi⸗ liſche oder vielmehr Thier ⸗Erde, und ein Fel⸗ fen mit Stalactit wunderbar befloſſen, umgiebt uns. Die Hoͤhle geht immer weiter, das Gehen wird beſchwerlicher, die Kruͤmmungen immer niedriger, und endlich ſchaudert rabenſchwarze Nacht aus einem fuͤrchterlichen Schlunde em⸗ por. Die Tiefe iſt über 20 Schuh, und ein ausglitſchen immer ſehr mißlich. Hier ſieht das. Auge ein ſchreckliches Gewoͤlbe, vor ſich und hin⸗ ter ſich wieder Gruͤfte, und einen: Aufenthalt, wo die NE fi) fatt an febendigen Geſchoͤpfen | 35 J — lichen Sartgeitiigen; theil® bie Mumie Muthmaſſungen über die Entſtehungsart aller: diefer Merkwürdigkeiten machen feinen: geringem) Werth dieſes Werks, aus, den man dem Sleife und den Verdienſten dieſes gelehrten Seiſtlichen zuſchreiben muß. Hieruͤber ver⸗ dient dasjenige nachgeleſen zu werden, was Hr. Hofrath Beckmann in dem G6ten Bande feiner phyfifalifch » dfonomi« (hen Bibliothef ©. 349. u, f. fagt. 335 Chailenveuthe genagt, und der ſiegende Ted Millionen beſeelte Creaturen zur Erde geſtreckt hat. Aufgewuͤhl⸗ te Kirchhoͤfe liegen von Gebeinen, dieſen raus eigen. MnerRteiniein der Dergänglichkeit, niemas ien fo: voll.» Der Boden ſelbſt iſt unlaͤughar eine Erde von gemoderten Thieren. Ein Theil Der Gebeine. liegt gleich im Geſicht, einen ans dern mühlt man. ohne Mühe hervor. Der Felß ſelbſten ift mic Zähnen. und —— | von FE —J ee * * Es iſt — Gier ei eine! ——— or fe: es fcheint, ‘Das Glied von einem Finger nun eine: Hirnfchafe, jezt ein Wirbelbein, dann einen Knochen, Der offenbar einem ganz unbes Fannten Geſchoͤpfe gehört, bald wieder einen ſchrecklichen Zahn, und jezt noch was wunders ⸗ derficheres zu finden, und von jedem wieder etliche Dupfetten;' theils zu fehen, theils im Suchen aus ihrem eigenen Staube zu wühlen, oder aus den Wänden zu ſchlagen. Daß die Sfelete etwa nach der. Ordnung ihrer Gebeis ne, noch.fägen, daran ift gar nicht zu denken. Es haben der Menfchen Hände, und oft viel, leicht unverftändige Hände, zumal als die Sache ruchtbar worden, bier gar zu 1 nach Wille bi. gehäuft. Dife Gailenteuth Br |... Diele, aͤuſſerſt merkwuͤrdige Gruft hat zur | Seite. ‚noch kleinere Hoͤlen, man trift in dens felben faurer Sebeine, ‚von Eleinen, Thieren an. | Unterfchiedene Kiefer, N Ruͤckenwirbel, und Ti- |biae fiegen Hand, hoch in einem, wunderbaren Gemenge durch einander. Das ganze Gebuͤrge if ‚der. fihröcklichfte Untergangsort ‚echt, ‚vieler ) Geſchoͤpfe geweſen. Vielleicht hat man bey Unterſuchung dieſer Producte, auf Land⸗ und Seethiere und Menſchen, und vielleicht auf noch unbekannte Geſchoͤpfe zu rathen. Der Boden dieſer mertwuͤrdigen Hoͤhle a ſich abwärts, und weißt hiemit den, der ſie beſucht, einer andern su... Es iſt der Vor⸗ ſaal zu einer ganz neuen Wohnung von Ge ſchoͤpfen, die nicht mehr find. Bald eroͤfnet ſich eine ſehenswuͤrdige Gruft. Man hat 20. ‚Schuhe and vor fih, diffeits welchem das Auge, wie. in der vorigen wieder einen fihaus ernden Schlund vor ſich findet. Hier wird ‚die Leiter zum andernmal ngeworfen Man as — mit ‚Der groͤſten Vorfi chtigkelt hinunter zu ſteigen. Ich habe bey lan Merkwürbigfeiten - -übernatürfichen Muth; ſcheue Feine, ‚Gefahren, allein. dahinunter | ic) es noch nicht. Ich ließ An dicke Lichter anzuͤnden, mein Begleiter hatte. in der. Tiefe | eines allein die dicke Racht/ die ‚bier zuruͤck bebt/ 146. - Oailenreuths bebt, vermindert auch die Beleuchtung. Dee ; Boden, dee von dem ftalactitifchen Waſſer fiberaus feucht und glitfchend ift, der überaus gefährliche Gang zur Leiter, gewähren bey dem geringſten Ri den augenfcheinlichen Tod. Auf dem, in der Tiefe heraufbebenden Boden, | ſieht das Auge eine Gruft, von nichts als 3004 | lichen. Man geht auf lauter Gebeinen. Noch mehrere find unter dem lockern Staub, oder beffer. derjenigen Thiers Erde, welche auch bier den Boden macht. Weliterhin findet man nichts als Hügel von Knochen. Auch einem gefegten Gemuͤthe fängt es darüber endlich an, ganz fhauernd zu werden, wenn man nichts als Gerippftüce entfeelter Gefchöpfe, von fo mans cherley Gattungen, in einem fo düftern Schlunde unter fi) hat, und fie bey jedem Schritt um ſich her, brechen hört. Cie liegen auch) bier in ihrem eigenen Staub, wie durch dieſes gan⸗ ge Gebürge, von welchen man im Nachgraben fein Ende zu finden vermag. Es find Cra- nia, Vertebrae, Röhren, überaus grofe Zaͤh⸗ ne, kurz, Ueberbleibſel von allem, was der Verweſung anvertrauet wird. Die Geripp⸗ fuͤcke gleichen den ſtaͤrkſten Knochen der Pfers de an Gröfe. Man erftaunt bier nicht wenig, Die harten Helfen , in allen. Kammern, mic Knochen und Zähnen von Ken, Elephanten, Seebaͤren, und ſehr vielen, noch gar nicht bekann⸗ Goilenveuth- | 141 — Thieren vermiſcht zu ſehen. So ‚bat. die. ———— Baumannshöhle nichts —— ſen. Schauervoller koͤnnen fie. ſich nichts denfen, als. den Gedanken in: Diefen um geheuren Tiefen, daß, man, zwiſchen vielen Millionen Thierreften nach Jahrtauſenden lebt ‚und athmet, die bier ihr Grab gefunden has ben. Wie viele Millionen Geſchoͤpfe muͤſ⸗ ſen ihr Grab gefunden ‚haben, wenn man bedenkt, wie: menig Staub, auch das gröfte Geſchoͤpf gunickläßt, wenn: es Die Berweſung aufgeloͤßt bat. — Der Mann von Kenntniſſen, ‚der Denker, wird hier beynahe ganz ohne Ge⸗ danken ſeyn. Haben dieſe Heere von Creatu⸗ ren in der ‚Nähe, ‚gelebt ? und. fi nd fie e auf dies fer ‚Stätte durch einen einzigen Zufall zu Grun⸗ de gegangen? Oder was für.ein noch wunder⸗ bahrer Zufall, hat ihrem Gebeinen diefe ges ‚meinfchaftliche Grabſtaͤtte verſchafft? Was find es fuͤr Thiere? wenn haben ſie ihre Graͤber gefunden? lange vor der Suͤndfluth, oder durch eine in der Folge entſtandene Zerruͤttung? ſo | fragt, der aͤchte Raturforſcher? — — Ich glaube, Reiſende auf dieſe bisher noch zu menig geach⸗ ‚teten Merkwuͤrdigkeiten jest aufmerffam genug gemacht zu haben. Jedem Fönnen fie von eis nem in diefer Art ſehr erfabrnen und geſchick— ten Mann, Nahmens Johann Georg . U un ber, in Muggendorf wohnhaft, gezeigt wers Den, — Gailenreuth. | den, der auch Botanifern in’ diefer reichhalh gen Gegend/ trefliche Dienſte leiſten wird/ und &ebhaber von Derfteinerungen, Gewaͤchſen mn few. koͤnnen durch ihn reichlich verſorgt wer ben 02. ‚Die a ſelbſt, beſchreibt gar * J— Sr ner He oA man J hi 14 HR er * J Be Der —— Wunder iR in eh, That eine der merkwuͤrdigſten Perſonen in — Armen ‘Ganzen’ dafigen Gegend; ' fein’ Leben ver⸗ diente, pragmatifdy beſchrieben, oͤffentlich ber kannt gemacht zu werden. Seiner Profeſſion mnach iſt er ein Wagner, verließ aber dieſe Beſchaͤftigung in etwas, aus Neigung zur He Raturgeſchichte Dit dem verſtorbenen Hrn. Superintendent Eſper in Wunſiedel, der das mals Pfarrer zu uttenreuch bey Erlangen war, und dem überaus "gefchickten Apothe⸗ » fer, Hrn.’ Affeffor Friſchmann in Erlangen, beſuchte er, als Handlanger, dieſe Hoͤhlen, wodurch er dann mit dieſen ſeltenen Ratur⸗ ſchoͤnheiten bekannter wurde. Dem erſten An⸗ blick nach vermuthet man hinter dieſem Dans ne nicht die ſchoͤnen Kenntniffe, die er in dem Steinreiche und der Botanif befizt. Nur Schade, dag man feine graͤnzenloſe Wißbe⸗ gierde nicht durch eine hinlängliche Beſol⸗ bung unterſtuͤzt; er wiirde gewiß noch manche wichtige Schaͤtze in dieſer uͤberaus reichhal⸗ tigen Gegend entdecken. Verſchiedene Lehrer auf der Univerſitaͤt zu Erlangen verdanken ſel⸗ nen muͤtzlichen Bemuͤhungen und feinem un⸗ Ms % = .’ — —5 Bi 5257 J is 4 el. fr Gaitenteuth. 2 Sr. Efper nach ihrem aͤuſſern und inner | auf das genaue te in’ den Schriften der | on, ü eh ha en E Sarnfofer ehrt —* —* fon wie | | Schon die Ga — Doeln denhthu | * den Beſuch "eines Ratuirfbrſchers und — — Hi — * v, nat he — —— die — fecenfe Beute erlangt nicht zu "gedenfen, daß der | Pilangenfenner , in dieſer/ "gang ſchweitzeriſchen | Gegend, eine undbfehbare Menge’ von Gewaͤch⸗ fen entdeckt, deren Namen feinem Syſteme md feinem Gerähenig entſchwindet, und die 4 | er! nur in einem fremden, "noch ungeſehenen RR geh ei Welt⸗ "ermulbeten. Era fhon. — Vflane, ober auch andere "Naturalien , die matt ale eigen» thuͤmliche Seltenheiten der entfernteſten Laͤm der; und auch des Nordens Wetrachtete. Une ‚fer gnaͤdigſter Landesherr kennt und ſchaͤzt ibn; er laͤßt ſich auch alle halbe Jahre das Buch, worein diejenigen, bie dieſe Mexkwuͤr— digkeiten fehen, ihre Namen, ihren Charas kter, und ihten Aufenthalt einzeichnen , durch ihn vorzeigen. | ® 244 Gailenreuth. Welttheil entdecken, ober als Alpengewaͤchſe äu-fennen glaubt: fo findet man auch naͤchſt an dem, bayreuthifchen Marktflecken Muggen⸗ Dorf einen ziemlichen Berg, deſſen Eingewei de mit den herrlichſten Tropfſtein⸗ Hoͤhlen in der groͤßten Menge und Staͤrke pranget *). Nicht ohne Erſtamen laſſen ſich jene Arbeiten betrachten, bie in den tiefſten Grotten, wo⸗ Bin fein Stral des Tages driagen kann, von der Natur ‚atvar laugſ⸗ ‚aber ununterbrochen, | unordentlich, ‚aber. nach beflimmten Geſetzen In Site, Majeftär- — werden. * iz h Arbeit. anf. Stalactiten unterftüs 1 gen ungeheure. Woͤlbungen, und ſichern diefel, ben vor fernerem Einſturze. „Ihre Decken find init abhaͤngenden Zapfen und. ‚Kimmen von bewunderungswuͤrdiger Manrichfaltigkeit beſezt und aus dem umliegenden Boden wachſen Koͤr⸗ per poſſierlicher Geſtalt und Stellung hervor. Diefe Figuren, die auf die romantiſcheſte Art, | Durch. die unterivdifchen Labyrinthe vertheifee | — haben Were zu ‚jenen. Verſteine⸗ rungs⸗ *) Die Gailenreuther Zoolithenhoͤhle liegt 3 Stunden weit über Muggendorf im Bamber. sifhen. Muggendorf ſelbſt -Tiegt eine Fleine Stunde von ber Poft: Station Streitberg. Gailenreuth. 145 rungs Mahrchen Anlaß gegeben," die‘ irgmd eine erhizte WMoantaſie bey ihrem Anblicke aus⸗ gebrüre hat Jede dieſer Mug ggenborfer Tropfflein, 56, Ten ift von der andern in Anfehung der meh⸗ tern oder mindern Durchiichtigfeit des Sinters/ der mannichfaltigen Figuren, der Groͤſe u. fir. he’ ünterfihieden. ' Sie haben ihre eigenen Namen, und werden jährlich von ſehr vielen Meifenden, beſonders von den in Erlangen Stu— Dierenden, beſucht und bewundert, Jedem ‚aufs merkſamen geilſenden/ der in dieſe Gegend kommt, empfehle ich dieſe hoͤchſt merkwuͤrdigen Hoͤhlen, beſonders die unermeßlichen Gailens reuther Gruͤfte; er wird nie ohne das groͤßte Vergnuͤgen, Nach denken und Bewundern ſeinen Staab weiter fortfegen. Wunder, der ‚gefällige brave Aufſeher dieſer Natur; Selten⸗ heiten, der ſie alle auf das genaueſte kennt, zeigt alles mit einer ſeltenen Bereitwilligkeit und Pe Man Kin fo ſehr die fange bes Fannte ci N Mit Vergnuͤgen wird man daruͤber nachleſen, was Hr. Gruber, Baudirector auf den Ef. Cameralherrfchaften in Böhmen, in dem An⸗ fange zu feinen vorgängigen krainiſchen Bries fen, in den Phyſikaliſchen Arbeiten der eins trächtigen Freunde in Wien, Erſten Jahrg. zweiten Quartal, ſehr ſchoͤn und richtig ger 1: fagt hat. Hirſchings Kunſtnachr. 3 ©. 8 146 Gailenreuth. En. kannte Banmannshöhle, und ich TEN. ver⸗ ſichern / daß dieſes groſe Raturkunſtwerk unſe⸗ res Frankenlandes jenem weit vorzuziehen. iſt, und auch noch beſonders in Ruͤckſicht Der ſchoͤ⸗ nen Stalactiten,die bier. weit ungehinderter gedeihen als ‚in. ber. Baumannshöhle ,... da die ſo muͤhſam gewachſenen Stengel nicht leicht durch na Ah und RENTEN | ‚Grunde: eben a Ihr 1 E we HEFT TEEN - . “oh Sat * Von den En gb bey Mugen ; pr, hat Hr. Sup. Schröter ia dem 2ten ©: heil feiner volftändigen Einleltung in die —Kenntniß und Geſchichte der Steine u > VBerſteinerungen (Altenb 1776) gehandelt. u De Schroͤter ‚macht, daſelbſt den ehemaligen Pfarrer zu Uttenreuth, Hrn, M. Eſper zum * vfarrer in Gailenxeuth. Dieſe Detsverfegun, g "if aber theils allzu ent ei en, theils aber auch eine bambergifche katholiſche Pfarrey, die Ar 0 'Efper, als Proteſtant, alſo nicht verſehen tkonnte. Mein werther Freund, Hr. Carl ang, hat in das gte Std des Journals +.,d. u... Deutſchland vom J. 1787- S- 2615| 264: einen lefenswerthen,. ehe malerifchen Aufſatz, eingerückt, womit ich dasjenige zu verbinden wünfhe, was Hr. Pfarrer Fuͤſſel in dem 2ten Theil feines Tagebuchs, oder Erfahrungen und Bemerkungen eines Hof⸗ meiſters und ſeiner Zoͤglinge/ auf einer Reiſe durch einen Theil des fraͤnkiſchen Krei⸗ ſes St. Gallen / In der Schwettz. Muͤnſkabinete bey der Stadtbi⸗ bliothek. Es iſt ſolches ſehr betraͤchtlich; da; bey befindet ſich auch eine ſchoͤne Sammlung von. inlaͤndiſchen Derjieinerungen Konchylien Schlangen, . und eme Nachahmung Der | stiftshütte. Man hat, ſich an den Oberbiblio⸗ thekar, Racheherrn Begelin oder an den ‚Uns terbinliochefar,' Cammerer Kaut er zur wenden, 2) Ben dem Gifte, €. enthält nicht nur viele roͤmiſche/ ſondern Auch viele moderne Münzen, ſowohl von Gold ; als von Silber, und ſteht in dem Zimmer, wo der groſe Schatz von Handſchriften aufbewahrt wird. In eind 3 koſtbaren engere find. * m. —* turalien vorhanden. Ku 3) Des Herm um engere 4) Des Rittmeifters Wetter. 5) Des Hrn. Joachim Laurenz Sehr. 6) Des Rathsherrn Hartmann. 7) Des Hrn: Eberhard Huber 2 5) Des se ——— Süße CTE ln Kadiag = Dei } \ f ' u 139% = | fes S. Ph uf. febr, ſchoͤn ap: yuberläfie % * geſchrieben ‚bat. Nur Sad 2 dog Dr Fuͤſ⸗ fel nicht “in bie Zoolithen » | She kam, die er vermuthlich der Gefahr wegen, nicht ber ſuchen mochte. 148 &. Galen. 9) Des Pfarrers Soecer I 10) Des Cammerers Hrn. Seh, 34 —* Naturalienkabinet * Doct. We⸗ —— Sohn. J— " Gemäfdesund — — DIE ar. Gonzenb ach Ulr. Huber — 2) — dem Docter en RENT ERBE, Tobler.. —— | J 2) Des ‚Hexen rer BER 1 Das. Eabinet von ‚allen ©. " Sallifen 3 Seelen ‚des Hrn. D. — * Wartmann iſt ſehenswerth · J Herr geheimer — — Sruebl er in Weil beſizt, nebſt einem ſchoͤ⸗ nen Gemäldes und Kupferſtichkabinet, eine Sam⸗ * von optiſchen und phyſikaliſchen Inſtru⸗ Neu + Gatteräteben, > im — — zwiſchen Lalbe und Bernburg, ‚eine Viertelmeile von, Niemburg, rt Die Bildnißgallerie der Familie von | Alvensfeben. Herr Hofr. Desfeld ew waͤhnt in feiner topograpbifchen Befreiung | des Herzogthums Magdeb. ©. 252. der zween adetichen Ritterſitze Ale.» und. Neu ⸗Gat—⸗ „ters Neu s Gattersleben. 149 f erst feben; in “andern. Büchern wird man ſchwerlich mehr daruͤber finden, und doch iſt beſonders Neu » Gattersleben vorzuͤglich für einen Neifenden, der an den Werfen ber Natur und Kunſt Gefchmae findet, merkwuͤr⸗ dig. Die Familie von Alvensleben befigt bier eine 36. Schritt lange Gallerie, ganz mit Portraiten behangen; nebft zwey daran ſtoſſenden Kabineten, wo alle Bildniffe Frauen⸗ immer vorftellen. Da diefe Sammlung ziem⸗ id) fonderbar , in ihrer Art merkwürdig, und uͤr eine Partieularperfon beträchtlich iſt: da ie überdies den Vorzug hat, von einem Mans e *) angeleget zu feyn, der mit den Perſo⸗ ven, welche diefe Bildniffe vorftellen, gleich, eitig war, und man ſogar Briefe gefunden at, die bezeugen, daß die Portraite zum Theil ach den Originalen gemalt worden, und ihnen hnlich waren; jo wird jedem dieſe Sammlung, velcher fie zu ſehen das Vergnuͤgen hat, ei⸗ e angenehme Unterhaltung darbieten, und wer der Geſchichte des vorigen Jahrhunderts be⸗ bandert iſt, zu — — Anlaß eben. wenn Das Berzeihniß der Bildniffe eheife yerr Bernoulli in feiner Sammlung kurzer Binseiäi, IX B. S. 421. aus dem’ Franzd⸗ Kez ſſſchen *) Es war der uraͤlter vater des jetzigen K. Preuß. Geſanden in Dresden. „a6 Deus Sattereiben: fifchen überfegt, mit. Der Bildniſſe in der Gates tie ſind 166. worunter viele inerfwürdige Pers fonen des vorigen Jahrhunderts fich auszeichnen. In dem erſten, an die Gallerie ftofenden Ras binete find 35, und in dem zweyten zo. Srauenzimmer + Portraite.. Sollten dieſe bey⸗ den FrauenzimmersKabinetechen nicht eine eiges ne biftorifch » phyfiognomifch ⸗philoſophiſche Bes fchreibung verdienen? — Zu wie vielen Ge⸗ danken und Einfaͤllen wird wohl hier nicht der denkende Mann in einer ſtuͤndigen Zeitfriſt ver⸗ leitet, und welchen Entzuͤckungen und angeneh⸗ - men Träumereien wird. 1m: em der: Empfir 9 doa⸗ —— — pn J— —V— — RT in 202 Gapbapr a on Cl in Franken / 2. Meilen von Sweinfu. Die Gemaͤldegallerte — daſigen | vortteflichen Graͤflich⸗ Schönbornifchen Schloſſe enthielt viele vorzuͤgliche Stuͤcke von den beſte n alten und neuen Meiſtern. Sie wurde vor 2. Fahren in das berühmte Foftbare Schloß nach Pommersfelden gebracht, und in einer ei— genen , Dazu gebauten Gallerie, in verſchiedene Abtheilungen geordnet. Ein (Unternehmen? welches ewig von Kunſtfreunden den — Dank verdient! Ein mehreres alſo von dieſer —2* — wird are m monn J | Gaybach. 151 Pommersfelden vorkommen. Der dafige graͤf⸗ liche Garten iſt einer der ſchoͤnſten in Frans ken, der von jedem Kenner und Gartenfreunde bewundert wird. In NRückficht "feiner Anlage und mancher anderer Dorzüge, behaupte en inter den fränfifchen Gärten ficher mit den erften Rang ; fo’ viel Fe als —— ſelbſt ** Be Tai: Br 3 MR Geltofing in Sayem. J Das, Ultarblatt - der Dafigen Pfarrkirche, if von dem Münchner Hofınaler, Chriftian Wink, von dem auch viele Fresco » Gemälde pe; Banseifchen Kicchen herruͤhren. Gengenbach, Keihefadt | in Schwaben, 2. Etimden von Offenbach. In der daſi igen Benedietinerabtey findet n an eine artige Sammlung von phnfifalifchen Inſtrumenten ‚ und ein Kupferkabinet, welches. mie mehr ai als Geſchmack zufammen getragen iſt⸗ | Gersfeld, Geyerdfeid, Marktflecken und Schloß an dem kleinen Fluß Ful⸗ | da, au dem Rhoͤngebirge und den henne— R bergiſchen Grenzen. Eine Sammlung von Naturalien oder Kunſt ſachen findet der Reiſende, meines Wiſ— 84 fens 252 | Gersfeld, Geyersfeld. ſens hier nicht; aber eine Merkwuͤrdigkeit, die ſich vor allen auszeichnet, und um deren An⸗ blick man nicht erſt entferntere Gegenden zu beveifen braucht , verdient vor allem 'bemerft und befehen zu werden. Es ift diefes ein bertn lich confervirter DBulfan. Hr. Prof. Dnymus in Wirzburg, der im Herbfi 1785. eine Neife ins Fuldaifche und über die, Rhoͤn⸗ berge machte, und feine ſchoͤnen Bemerfungen daruͤber, zur weitern Belehrung, den Wirz⸗ Burger gelehrten Anzeigen vom J. 1786. eins | verleibte, giebt uns davon folgende Nachricht. Auf meiner Nücfreife Fam ich über Gersfeld, wo mich der gefällige Hr. Pfarrer Amelung zu ben Krater binführte, der fich dort befindet. Unter den vielen DBulfanen, von denen man” die Spuren in Teutfihland noch) antrift, hat y ſich diefer am beften erhalten. Er faßt oh gefähr eine halbe Stunde im Umfreife. Der | Euben, die eine Spitze des Kraters, iſt nicht ſo hoch, tie der Pferdsfopf, die andere Spur | Se, von der man ſchwindlicht hoch in den. Abs grund ſchauet. Diefe Leberrefte vom Berge beſte⸗ i ben aus fofer Afche und Steinen, die alle Augen, ? blicke den Einfturz drohen, und die ohne Zweifeleinft nod) den Krater ganz verſchuͤtten werden. Kurz vor meiner Ankunft muß ein grofes Stuͤck her; | untergefallen feyn; denn die Spuren waren noch ganz friſch. Innerhalb des Kraters ſieht many) | allents Geroefeld, Geyersefeld. 153 alenthalben nichts als Lava und ſchwarze aus⸗ gebrannte Steine; man ſieht es, wie die Sand⸗ ſteine, die die urſpruͤngliche Grundlage aus, machten, ‚von der Gewalt des unterirdiſchen Feuers empor. gehoben ſind, und ſich an ihrer Oberflaͤche mit den Ausguͤſſen der Lava vers miſchen. Der Anblick iſt ſchrecklich groß wenn. man ſich in dieſer alten Feuereſſe der Natur befindet, oder in den fuͤrchterlichen Schlund hinabſieht, der vielleicht vor Jahrtauſenden, wie jest Aetna und Veſuv, in diefen Gegenden gewuͤtet und Derheerungen angerichtet hat. — ‚Die wenige fey ein Winf für diejenigen, wel, ‚he Luſt zum N aturſtudium unferes Vaterlan⸗ des haben! Gieſen * Münsfabinete: 1) An den Piblios theksſaale befindet ſich ein kleines Muͤnzkabinet, und einige, zwar ſehr gute, aber aus der Mode gekommene aſtronomiſche Inſtrumente. Im Jahr 1732. erhielt die Univerſitaͤt durch ein Vermaͤchtniß von dem beruͤhmten Orientaliſten, Joh. Heinr. May dem juͤngern nicht nur ſeine koſtbaren Handſchriften und ſeine ganze Biblio⸗ thek, ſondern auch ſeine Muͤnzſammlung. 2) Hr. Hofrath Gondala, ehemaliger Brocuata zu Wetzlar, ein Mann von mehr 85 als — Ber? Gieſen. u 2 89. Jahren, beſitzt ein reiches Pen | et. Don andern Muntabineten ſoll 6 | nie anzutreffen feyn. m me en Mineralien s Sainmfüngen n: befigen er | Hr. Prof. Müller, die ſehr ön ft; und N 3 | 2) Sr Bergrath und ——— Bau mer. Das Nötbige bon obnffafifi hen und. mathematiſchen Infrumensen, finder F man bey dem eben genannten Hrn. Prof. Mül⸗ | fer, und auch . fehr ſchoͤn bey Hrn. ‚geheimen. | Rath Boehm.- Eben biefer würdige Mann hat auch. eine recht ſchoͤne Sammlung von Conchylien. | - Die vortrefliche Rechenmaſchine des. daſigen gefihieften Hrn. Ingenieur⸗ Hauptmann Müllers verdient gefehen zu werden. Sie 7 feiftet nicht nur alles, was der Hr. Erfinder fo wohl, als auch der verdienftvolle Hr. Kams merrarh Klipfrein in Darmftadt in der 1786. in 8. berausgefommenen Beſchreibung von ihe 7 fagen, fondern auch noch weit mehr. Käftner | und Boͤhm, die das Innere fennen, — ungemeine Dauerhaftigkeit. 4 | Glarus, in der Schweitz. J Naturalienfabiner des Sfr. Decan Tſchudi. A Mungt ab taet er des Herrn Gittt” — Des Bibllochekars —— = PSIE Amec * Br Soeppingen. —— hen I® i | Eine. Kir nike inter mo Bang ur D. ee ı 1:13 Ani - a‘ * Goͤrlitz, — — in der Oberlauſitz. | Be der Rathsbibliothek ie eine Muͤnz⸗ und Natnralienfammfung: Hr. Prof. Leske, in feiner Reife durch Sachſen 2ten Heft, fagt aber, daß die Naturalienfammlung, ‚weder der Naturalien felbft, noch) ihrer Anord⸗ ‚mung wegen auszeichnend ſeye. Die Münzs ſammlung hat mehrere Vorzuͤge. Unter den phyſikaliſchen Inſtrument en. ift befonders ein ſehr ſchoͤner DBrerinfpiegel zu bemerken. Hr. Dr. Gehler" (der Vater des noch febenden | Hrn. Dberhofgerichts » Aftelors Gehler zu Leipzig) hatte Tſchirnhauſi ſche Brennglaͤſer und Brennſpiegel, aus Tſchirnhauſens Verlaſſen⸗ ſchaft erhalten, die noch auf der Rathsbiblio⸗ * zu Goͤrlitz befindlich find. "Die daſige Geelſchaft der Wofeuſcheften, die ſich vereinigt hat⸗ die up des Das | terlandes 156 Goͤrlitz. terlandes aufzuklaͤren und Kuͤnſte und Wiſſen⸗ ſchaften in demſelben zu verbreiten, hat auch einen Anfang zu einer Sammlung von Na turproducten des, Vaterlandes gemacht. Der verdienftvolle Hr. Doctor Anton ift Secrerär ‚der Gefellfihaft. Hr. Stadthauptmann Johann Gottlob Geißler bat eine anfehnliche Rupferftihr fammlung, zumal alle von Baufe und Gey fer in Leipzig gelieferte Blaͤtter; ferner - eine Gammlung von allen im 1756. Kriege ge⸗ ſchlagenen ſchlechten Muͤnzen. — an Hr. Advocat Samuel Traugott Neu⸗ mann hat eine Muͤnzſammlung von grie— chiſchen und roͤmiſchen Muͤnzen, Bracteaten und ſaͤchſiſchen Muͤnzen. Hr. Conſulent D. Anton hat eine febr fihäsbare Sammlung alter römifcher Arien. 8 Göttingen, Einige, Rechetchteun von dem arademiſchen Muſeum *). BR *), Schä;bare Nachrichten von — —*8 gab uns der berühmte Hr. Pro. Blumen bach. in Göttingen, die man in Jacobi und Krauts Annalen dere Braunſchweig. Luͤneb. Churlande ꝛc. im zten Stuͤck abgedruckt fin det. Ich legte dieſe Abh andlung hier zus Grunde, und erweiterte fie mit netten Zıts fügen und Vermehrungen. 157 " Göttingen ift, ſo viel ich weis, ‚bie erſte MR Univerſit auf welcher ſchon feie dem 40ger Jahten die ganze Naturgeſchichte als eigne Wiſſenſchaft in einem beſonderen Colle⸗ gio gelehrt worden iſt. Vorher ward ſie ge⸗ woͤhnlich mit ins; Collegium der Phyſik ge⸗ zwaͤngt,/ vwon welcher fie doch —— fo weislich abgeſondert hatte · id 00 eure ea Ne r 2 Undıda Folgende in den — Jahrhun⸗ derten bey dem allgemeinen Eifer, womit ſie betrieben und faſt zum allgemeinſten Lieblings⸗ ſtudium erhoben ward, auch der ausgedehnte ib wichtige Ei nfluß immer mehr einleuchtete, den \i auf 1 viele andere Faͤcher ee Be \ rprr lie: a. ein afabemifehes — als ein bleibendes Archiv der Natur, zum Be⸗ huf der Geſchichte derſelben anzulegen, und be⸗ mugte daher die vom Hrn. Hofr. Büttner ans gebotene Gelegenheit, der fein anfehnfiches Maturalienfabine zu dieſer An überlies *). ET i F jan e yarıı Eine * % * Hofrath. und Prof. chun Wilh. Bitte ner trat fein koſtbares Kabinet, welches mei⸗ fing Mineralien enthielt, mit aufferordents "licher Uneigennüßigfeit für eine. geringe. Leib» rente von 37 — er und fuhr au —44 fort, — Ba: 0 — Eine Privat Sammlung, an welcher aber von Den Vorfahren des Hrn⸗ Hofe. wenigſtens ſchon ſeit dem Anfange dieſes Jahrhunderts , folg⸗ lich ſchon zu einer Zeit geſammelt worden war, | da die Menge: der nachherigen Sammler. noch eine) folche Theurung, wie jezt, unter. ‚die: Ka⸗ u Stuͤcke — — and infttuctiven: Stüden: ‚aller Art ee Seel fie * zu eine, ———— A— DIE? { RE, j 91 Only — De R e er nel eu fort, es A zu — 98; " Bänte eltener Pflanzen, meiſt von Vaillant fuͤr den ehemaligen Leibmedicus von Hugo ge! Alte meelt, 12. darunter malabarifch,. und e in Theil vom Hrn. von Haller; kamen 3 Bibliothek ſogleich dazu. Das Herbarium oh vum von malabariſchen Pflhanzen, Ru welches, „wie geſagt, 12. Bände ausmacht u, „if. ein wahrer Schatz fuͤr dieſes afademifche Muſeum, da es nicht nur von, Gelehrten, = „Der — kundigen Männern, in diefem Lan de if gefammelt worden, fonbern ſolche ‘bey © einer jeden Pflanze auch ihren Namen in Mas labariſcher Sprade auf ein Palmblatt einge) "graben, und oͤfters auch den medieiniſchen — | brauch bepgefügt haben. a | 9) — — Eberh Batingd: Mufeographia Beuel >» fuico - Luneburgica an. deffen Befchreibung det) Lauenſteiniſchen Saala II. Th. ©. 238. u. fl — — Rp Göoͤttingen. 19 3. zur wo ; fanden alles zum. Nu⸗ > machte. , € „s 5, find — 15 Jahre, ſeit 1774. da, diefer, Grund zum hieſig igen Mu⸗ um gelegt. worden, das neue. Aber” feitdem, byeus durch fo mancherley bewilligten Ankauf, ctheils Durch „zahlreiche Gefchenfe von. Befoͤrde⸗ verſi. taͤt, unter welchen fi &, beſonders die des ‚würdigen. Hrn. Baron von, ‚af: h/ Ibro Huf. i Kalſerl. Majeftät Staatstarh ‚und erſter Feld⸗ edicus zu St Petersburg, ): an ‚mannichfals | ‚tiger Menge u und, groſer r Wichtigfeit auszeichnen ; |. vor allen, aber. duch, einige, aͤuſſerſt wichtige ı un cu Sammlungen, , die es ‚der ‚Gnade, — Majes &), Der, brave Freyherr von aſch machte ſchon 1% öfters beträchtliche Sefcente an das Koͤ⸗ * N igluche Mueun mie — J Sitber ind ULIE / ne ea * mer m, Se a ‚era Im. hielt: es von ihm auch Verſteinerungen eo Nowaja Lodoga und Niſchnei Nowogorod; "ein Paar ehr groſe Granat « Drufen, und ein (| Kennthier-Gemweih mit feitter Hast. bekleidet, Auch zeichnen ſich bierinn die vermwittwete Fuͤrſtin von Waldeck, der Freyherr von Huͤpſch zu. Köln, und beyde Herren de AN. 100, und 122. und 1779. St. 159. a 10.9 0,9 ai ER zͤglich 97 rern der Wiffenſchaften unt Freunden der Unl⸗ 1. Rue. aus. Dan fehe hierüber die Sdrtingie 1 0. fen gelehrten Anzeigen 1778. St - \ 160 Göttingen. Ma jeftät des Königs und der Fürforge des Engl. Niniftertuns verdankt, fo ſehr erweil⸗ ert worden iſt/ daß es. ſchon jezt in Vergleich mit jener erſten Hu ſich ſelbſt nicht ne ——— a Er NN —* Schon im 2 — 12772 ee ©. Majeſtaͤt das Muſeum mit der groſen Schluͤ⸗ terichen Mineralienfaminfung, die bis dahi “ ‚auf ‚der Bibliot hek zu. Hannover befindlich ge J weſen war, und fir deren Werth ſchon ve berühmte Name. ihres. Sammlers, die Zeit, in’ Bi er gelebt, und vor allen die Gelegen⸗ { eit , die .er in „feinen Bergbedienungen zu dies fer — benuhen konnte, Buͤrge find ) Rn 7 Das gleiche giit von Bu zumal an 4 J Silberſtufen ſo ſehr betraͤchtlichen Nine zaliencabimese. des verſtorbenen Hberbers · meiſters Stölzmer in Clausthal, welches im’ Jahr 1782. don feinem um bas Bergweſen der Ddafigen fande fo verbienftvollen damaligen“ Beſitzer, fürs Mufeum um ar ‚File iſt Und. augehauft worden **), *) v. Haller’ ad Boerhavii method, ſtudü medi- ci pag. 99. Ej. opufc. botanic. p. 119. \ **) In Bernoulli’g Sammlung kurzer Reifeb. ‚gten Band, wird von diefem Cabinete, als | Göttingen. 160 Und im gleichen Sahre empfieng- es von der Gnade Sr. Majeftät, durch die Beforgung des Hrn. geheimen Juſtitzraths Hinüber zu London, einen ganz ausgezeichneren Schmuck durch Die über vierthalbhundert Numern be— tragende, und eben wegen dieſer ihrer Voll⸗ ſtaͤndigkeit, auſſer England in ihrer Art fo inzigen Sammlung von fuͤdlaͤndie ſchen Merkwuͤrdigkeiten; eine Frucht der 3. groſen Reiſen des unvergeßlichen Capitaius Look, wodurch der König von Engelland den sten Welttheil gröftentheils entdecken, und überhaupt ie » Grenzen unferer Erde beſtimmen ließ. ie meifterhafteften ,. kunſtreichſten Sachen von illen. find die auf den Sandwichinſeln, und vor⸗ zehmlich von Owaihi mitgebrachten Kleidungss kuͤcke, welche von allen bisher. bekannten Ans eln der Suͤdſee, wegen ihrer prachtvollen und ünftlichen Arbeit, übertroffen werden. ı \ v | Das } ale es damate * Peibetſannlung Sl: alfo geuetheilt: es enthält zwar nichts anders als Mineralien, allein e8 werden wenige Particularſammlungen ſeyn, die dieſer gleich kommen, und manche oͤffentliche Sammlung mag wohl nicht reicher in dieſem Fache feyn” Man fee auch Eberh. Aug. Wild, Zimmer. 4; mann’s Beobachtungen auf einer Karzreife. SBraunſchw. 1776. ©. 33. und 36. Hirſch. Kunſtnachr. 3 B. N 162 Göttingen.) N N Das Görtingifche Muſeuu erhielt auch im J. 1779. ein ſchaͤzbares Geſchenk aus SE Petersburg von dem Hrn. Staatsminiſter, Grafen von Desfoi, der felbft:die vollftäm digfte Sibiriſche Mineralien Sammı fung befizt, und im Kleinen eine dergleichen eben fo. vollſtaͤndige, in Täfelchen in ‚einem Mabagonys Kaften, als ein: Zeichen feiner foredauernden gnädigen Aufmerkſamkeit, * —* — — —— J 1. 4 su % — wurde durch die immer 5 Fuͤrſorge der koͤnigl. Landesreglerung fuͤr dieſes Muſeum eine ſehr anſehnliche Samm⸗ fung von Stufen und Mineralien, inſonderheit vom Harz, Hnebſt Bergmwerfsinodellen, ange— kauft / welche" bis dahin eine Privatperſon in Elausthal, mit Sachenkenntniß gr u I) zweckmaͤſig gemacht: hatte. a Im J. 1788. bat Hr. D. Höpfner in Zürich, eine Sammlung ausnehmend groſer und. ſchoͤner Stücke von Adularien »); fü wie eine andere: von den ——— aus der Na Hr. More in D. A 8 Magazin fh die Raturfunde Helvetiens zten Band Ei rich 1788.) unternommen. Goͤttingen. | | 163 Nachbarfchaft des Montblanc (ald Beleg zur Sauffurfchen Reife) an das ri He Mus eum gefchenft. Hoffentlich wird man be kurze Nachricht von einigen der intereffanteften Stufe des Mufeums ber Abfiche dieſer Schrift angemeffen findenz o unlesbar und zweckwidrig hingegen eine troces ne Defignation der Stuckzahl in den verſchie⸗ denen — * ic. 9 moͤchte. | Ich mache imie dem, was zur Geſchichte des Menſchen und ſeines Geſchlechts gehoͤrt, den Anfang, als worunter eben die gedachte ſuͤdlaͤndiſche Sammlung groͤſtentheils mit bes griffen ift. Denn fo wie zwar das Mufeum, blos auf. Naturgefchichte eingefchränft, nicht Kunſtkabinet /oder Naritätenfammer ift — fo werfteht es ſich Hingegen von felbft, daß tau⸗ fend Dinge bier aus einem gewiſſen Gefichtss puncte ihren ſehr pertinenten Plaz finden, den fie aus einem andern angefehen, aud in einer Runftfammer nehmen fönnten. Geſchnit⸗ tene Steine z. D. und andere Sculptur , Arbeis ten, Vorcellain s Arten, u. f. w. find bier in Ruͤckſicht ihres Stoffes unter die Naturalien geordnet, fo mie fie aus einer andern auch) in eine Sammlung von Kunftfachen paflen würden. ‘2 Und 17: Pe ©öttingen. ; Und fo bedarf es folgends feiner Erin nerung, daß alles, was die Sitten, Lebensart ꝛc. fremder Voͤlkerſchaften betrift, dem Mufeum als Naturalienfammfung um fo wichtiger ſeyn muß, je geöfer der vielfache Aufſchluß iſt, den die eigentlihe Naturgefihichte des Mens ſchengeſchlechts durch Diefe Dinge erhaͤlt. Unter den Embryonen iſt beſonders ein fechsmonatliher Hottent ot te merkwuͤr⸗ dig, der, was Schoͤnheit anlangt, in dem Auge eines jeden, der nicht ſelbſt Hottentotte iſt, ſe gar gegei einen darneben ſtehenden ungebohr⸗ nen Neger von gleichem Alter, bey weitem nicht zu ſeinem Vortheil abſticht, da ihm unter andern Unannehmlichkeiten ein ungeheurer Mund und eine ganz auffallend behaarte Stirne, ein äufferft haͤßliches Anſehen geben. Auch ein feltener Foetus, aber von gang anderer. Yet, iſt das Geſchenk des verdienſt⸗ vollen Arztes und Geburtshelfers, Hrn. Hoft. Büchner in Gotha, eine Leibesfrucht, womit - Die Mutter 8. Jahre lang bis zu ihrem Tode, da fie aus andern Urſachen wafferfüchtig ftarb, ſchwanger geween ; da man diefelde ben der feichens angewashfen gefunden bat. Sie ift auf eine . | Goͤttingen. 165 dicken Tederartigen Exufte überzogen, wodurch die Natur die Faͤulung der Fleinen $eiche, Die jonft der Mutter härte tödlich werden mi fen, zluͤcklich verhuͤtet bat”). i Ein anderes, aber weit —— memento mori = und vielleicht das einzige in einer Art — bat der Prof. zu Pavia, Herr Dofr. Franf, ans Mufeum gefchenkt. Ein nochenartiger Auswuchs, ohngefähr vom Ums ang 2er geballten Fäufte, und faft 2. fund m Gewicht, der fih allgemad) am Stirn—⸗ nochen eines Menfihen erzeugt, ihm die Augen us dem Kopfe getrieben, und dagegen die ganzen lugenhoͤlen, fo wie die ganze Naſe, und — was nglaubfich fiheinen möchte, ſelbſt einen grofen heil der Hirnfchafenhöhle eingenommen — Yas seste wohl zum wahren Gluͤck des armen sefihöpfs, Das dann bey diefem Druck auf die achften Organe der Seele wohl feinen übrigen ‚ammer um deſto — empfunden haben ird. Unter der anſehnlichen Semmlung von Ver⸗ — und Steinen aus dem menſch⸗ 83 lichen Die Geſchichte dieſes merkwuͤrdigen Foetus kann man in den Goͤttingiſchen An— zeigen von gel. Sachen, 1786. St. 15. ©. 138. nachleſen, 166 Gottingen. * \ lichen Körper , zeichnet ſich vorzüglich, eine groſe Mannichfaltigfeit von Gallenfteinen aller’ Art aus: ein unter dem gemeinen Volke in diefem Theil von Niederfachfen häufiges Uebel, fo unerhoͤrt hingegen befanntlich bey uns bie ‚ Steine der. Harnwege find. „ Von den übrigen Seinen in ‚diefer Cole Teetion berühre ich blos, ihrer Seltenheit wer gen, eine Enöcherne Schale (faft wie der Lin teetheil einer Eichel), die Hr. von Haller - auf dem hiefigen anatomifchen Theater, bey der ei | chenöfnnng eines, an einem Auge blinden Dies bes, ſtatt der — Gem); in — gem fand. — — Noch verdient — ein Hauffe von 23 Steinen verfchiedener Gröfe, theils wie Fleine Huͤner⸗ Eier ꝛc. Erwähnung, die im Anfang diefes Jahrhunderts von ‚einer wuͤrklich mit den mannichfaltigften $eiden, zumal Nervenuͤbeln aller Art, befallenen Weibsperſon im Armenhaus zu Wolfenbüttel durch) die Harnmwege J gangen ſeyn ſollten, auch damals in einer be⸗ ſondern Schrifft beſchrieben und in Kupfer. g 90 ftochen worden, und die doch, wie mich die genauere Unterſuchung gelehret bat, aus einem gemeinen, mit Glimmer untermengten Sardı fein fabricirt, und von einer übrigens wuͤrklich franfen Goͤttingen. 167 kranken Perſon zu einem betruͤgeriſchen Vorge⸗ ‚ben gemisbraucht worden. — Alſo der voll, ‚Eommene Pendant zur Krankengeſchichte beruͤch⸗ tigten Fille de St. Geofme, deren von mehr als Hundert braven Aerzten, für veine Wahrheit ans ‚genomme Betruͤgerey, endlich Der jüngere Mos * gluͤcklich entdeckte. | Ehmne — Zierde des Muſeums es die ‚ausnehmend svollftändig erhaltene Aegyptiſche Mumie, nebft dem dazu gehörigen Sarcophag ‚von Sycomorus⸗ Holz, womit ‚Ge. Majeftär der König von Dänemark die dafige Societaͤt ‚ber Wiffenfchaften befihenft hat *). Sie ift von einer vollig erwachfenen, aber wie die Um ‚terfuchung gezeigt hat, noch jugendlichen Pers fon, weibl. Gefihlechts, wie gewöhnlich mit der unermeßlihen Menge von Cattunbinden, ums mwunden, und ihre ganze Borderfeite vom Scheis * zu den Fuͤſſen, mit einer Art Maske bekleidet, die ebenfalls von. Cattun zuſammen⸗ weh mit einer Art von. Öypspafte überzos ‚gen, und auf der Auffenfeite mit den gewoͤhnli⸗ ‚hen Sierogtppäen in bunten Erdfarben bemah⸗ RS. let Herr Hofrath ER hat folhe in einem Programm genau befchrieben. Einen Furzen Aus;ug fann man darüber im 123ſten Stüd der ‚göttingifchen Anzeigen vom Jahr 1781. nachleſen. 168 - Göttingen: | let if. In der Mitte iſt diefe Masfe hin und wieder forgfältig ausgefchnitren, wie durchbros chene Arbeit. Der Theil, der das Geficht bes Deft, ift vergoldet, und unter den Fuͤſſen as gen ein paar flache Sohlen von gleichen zufams 7 mengepappten Stoff, ebenfalls bemahlt u. ſ. w. Die Leiche iſt ganz ffeleriet gewefen; die Bruſt und Bauchhoͤhle mit gepufverten Kräuterfpecies, T die theils zwiſchen Cattun gefireut waren, auss geftopft; auch die Hirnfchafenhöhfe Damit wie überzogen. Die Knochen der Arme und Bei⸗ | ne hingegen, wie es fcheinet, gerade zu/ mit | den Eattunbinden umwickelt. Zur Dergfeihung mit dieſer Bereitungss art der Mumien dient ein Bein von einer ans dern Mumie im Mufeum, an welcher alle weichen Theile, und ſelbſt die Haut, erhalten find, woran man noch die Spiralzüge am äufferftew Sliede der Fußzehen aufs deutlichfte erfennen kann. Beides, Fleifch und Binden, find durch und durch mit Harz durchzogen, fchwarz, — Be ꝛtc. % In der pänifchen Mumie haben fi) E der Unterfüchung feine der fonft bey Mumien 5 gewöhnlichen Fleinen Dfiris » Bildgen und andere | Idole gefunden: es find aber andere dergleichen im Mufeum, befonders auch eines von denen, die fonders der Kopf, fo recht ein Soeal, der ‚ ohnehin unverkennbaren, Alt, Neguptifchen Natis⸗ nal» Phnfiognomie, 5* meiſt das ſchnur⸗ gerade Gegentheil der Schineſiſchen Seſichts⸗ dudung, womit der feel. Winkelmann und an dere, fie do) in allem Ernſt vergleihen woll⸗ th, und wovon ſich zum auffallendften Contraft ‚zahlreiche Mufter in Spedftein, — u. f- wm. im Muſeum finden. | Unter =. andern Eee ton jesigen Bölfern des Erdbodens befijt das Mu⸗ feum, durch Die Frengebigfeit feines unermüdes ten Wohlthaͤters, des Hm. Baron von Aſch, vorzüglich eine merfmürdige Sammlung kal⸗ müdifher Burchane, die theils noch mit gejähriebenen Geberhgen, Heiligchümern und dergleichen gefüllt find; meiſt von vergofderem Kupfer, theils von Meſſing, auch ans einer Art terra cotta, ww Sch führe nur =. derſelben Gefonders an, nemlich den Dſchakt. fhimum, den vermeinten Stifter der lamais ſchen Religion, mit dem Scepter in der linken 5 Hand — r70Soͤttingen. Hand, und bie Abida mit den Naͤgelmahlen in Händen und Füffen, wie bey unferm Heiland. Qu den fefrenften Stüden in der grofen füdtäudifchen Sammlung gehört eines ber wenigen Gögenbilder, Die auf der fezten Reis fe des Capitaͤn ECoof, von der für ihn um ” gluͤcklichen Anfel Omatbi mit nach Engfand ' gebracht worden find. Es hat die Form eines ungeheuren Menfchenfopfs mit aufgefperrtem " Nahen, der mit 90. grofen Hundszähnen 7 garnirt if. Es iſt aus einer Art Korbwert 7 geflochten, von auffen aber, mit einer unbes ſchreiblichen Kunft, mit vielen taufend hinein bevejtigren Eleinen carmolfinrothen und gofdgels | ben Federchen, der den Sandwich » Infeln eis ” genen certhia coceinea, dicht bedeckt. " Bon dergleichen Art erftaunenswürdiger Ges der-s Arbeit dieſer Eunftreichften von allen As fulanern des ganzen ftillen Dceans, finder fi) in der gedachten Sammlung auch ein Helm für ihre Krieger, fürwahr in einer. edlen antis den Form, und ein Mantel ihrer Heerführ rer, von einer Arc Filet, deffen Auffenfeite © ebenfalls mit ungählichen, von jenen rothenund gelben Federchen, überzogen: iff, die nadı einem beſtimmten Dafeyn, wie die Haare in das Peruͤckennetz dreſſirt find. N * 9— 9 Goͤttingen. 171 Die übrigen ſehr zahlreichen Kleidung s⸗ Stuͤcke der verſchiedenen Voͤlkerſchaften des ſtillen Meeres, ſind ſowohl in Ruͤckſicht des Stoffes, als der daran verwandten Kunſt von der größten Mannichfaltigkeit. Die mehreften ſind wie ein feiner Filz aus dem durchweichten Baſte mancherleyg Bäume, zumal des Vapters Maufbeerbaums, des Brodbaums u. f. mw. ges fihfagen: andere von Matten, aber theils von einer unbegreiflichen Feinheit geffochten, und die von unfern Antipoden, den Neuſeelaͤndern, aus ihrem herrlichen Seidenflachs geknuͤttet, deſſen Fortpflanzung in Europa, der grofe, aber bisher unbefriedigte Wunſch des wuͤrdigen Eoof war. Unter den Stoffen der erften Art zeichnen fi) die von Owaihi vor allen andern durd) die Schönheit der (nad) den, mannichfaltigen theils ſehr zuſammen gefeßten defleins) mit bunten, wie Cattun, darauf !gedructen Farben aus. Don den mehreften Hauptarten der Zeuge find auch unter andern noch unvollendere Stürfe vorhanden, um die Art der Bearbeitung deut“ licher daran zu zeigen; und felbft die Geraͤth⸗ fhaften, womit fie verfertiget werden u. f. w. Die vielfache Verſchiedenheit aller dieſer eg in Rückficht der mehrern oder min — 172 Goͤttingen. mindern Wärme, die fie nach dem eben fo verfchiedenen Bedürfniffe des Elima, der Wire terung u. f. w. gemähren follen, giebt eim {ehr populaires, aber unmiderredliches Argus ment für den Vorzug der menfchlichen Ver— nunft, vor jedem, auch noch fo vollfommen fheinenden, aber ewig. unabanderlichen, nicht nach) den Umſtaͤnden zu accommodirenden thieris fhen Kunſttrieb. Folgends, weun man weiter geht, und nur z D. die feinern florähnfichen leichten Gewande, die für den glücklichen Him- mel von Taheiti paflen,mit den fihwerern Pelzen der fibirifchen Voͤlkerſchaften vergleicht , die das Mufeum der Freygebigkeit des Herrn Baron v. Aſch verdanft. Eine der aflergröften GSeltenheiten in der ſuͤdlaͤndiſchen Sammlung ift der Traueran- zug des erften Leidtragenden von Taheiti,der in der That alles übertrift, was fi) von aben⸗ theuerlicher Mummerey — anderfeics aber auch) von mühfeligen, gedufdigen Fleiſe — denfen läßt. Zum Erweis des letztern brauche ich blos anzuführen, daß der breite Schurz, der von dem grofen Bruftfihilde herabhängt, aus nicht weniger als 1086. Stäbchen Perfenmutter zuſammengeſetzt ift, deren jedes aufs regelmaͤ⸗ | | ſigſte Goͤttingen. 173 figfte gfönicn und an . Enden durch bobret if. ' So allgemein ya Gebrauch he Kleidung im Menfchengefihlechte verbreitee ift, eben fo allgemein, und man fann in der That jagen, noch allgemeiner, und faft ohne Ausnahme, ift der Hang zum Putz. Und würffich befigt das Mufeum einen Vorrath von dergleichen fleinen Toilettenftücen aus allen 5. Welttheilen. So gar ein Halsband von niedlichen, mühfam pos firten, durchbohrten und mit. Daft kunſtreich zufammengefochtenen . bunten, Schnedenhäus chen von demjenigen Volke, das vulgo für den kuͤmmerlichſten Auswurf des Menſchengeſchlechts verſchrieen wird, von den Peſſeraͤhs auf dem Seuerlande! Es ift auffallend, mie oft fein einziges folches Stüsf den Charafter des ganzen Volkes verräth, das es trägt. z. B. ein Obrgehänge von den üppigen, in ihrer Art durch Geſchmack und Cultur verfeinerten Taheiten, 3. ächte Perlen an einem geflochtenen Schnürchen von Menſchenhaar. Dun damit verglichen eines von den maͤnnlich rapfeın Neufeeländern: fünf ausgeriſſene Menſchenzaͤhne. Ferner, welche Mannichfaltigkeit des Stof⸗ fes, den die Menſchen zu dieſem faſt inftiner maͤſigen Trieb, zur Coquetterie, benutzen. —— Nur * 173, -Göfktingen Mur allein unter den Halsbändern vom ſtillen Ocean manche aus Hundezaͤhnen, andere aus Voͤgelknochen, eines von Owaihi aus den ſchoͤnen Federn der Certhia, aus Schneck⸗ chen / Schildenpate, Cocosnuß, Saamen der Hiobsthraͤne u. a. Pflanzen. J Und die muͤhſame Kunſt, die theils — ſolche Putz ſtuͤke verwandt if. So z. DB. von | Taheiti dicke Buͤſchel von Schnuͤrchen aus Menſchenhaaren aufs ſauberſte als dreyflechtige Ze pfe von der Dicke eines ſtarken Zwirnsfadens geflochten; und folche überaus efegante Schnüre ” chen haben zumeilen, ohne einen einzigen Kos ten, die Laͤnge von einer engfifchen Meile. | Noch mehr iſt fogar Die peinlihe Be⸗ ſchwerde zu bewundern, der fich manche Voͤlker, ‚blos aus der Sucht zu gefallen, und die Nar tur zu verbeffern, unterziehen: wovon der feltene vollftändige Appararus der Tabeitifchen Ta towieinftrumente im Mufeum ein auffallens des Beyſpiel giebt. Ich uͤbergehe die mancherfen ——— $ the fremder Bölferfchaften, die das Mufeum Ei worunter ſich die — Goͤttingen. | 175° glaubliche Mannt jfaltigteit des Fifherge raͤthes dee lehtern zu bewundern, wovon freylich bey Inſulanern und Kuͤſtenbewohnern ein groͤſer Theil ihrer Subſiſtenz abhängt; daher faft jede Art von Harpunen oder Netzen⸗ zumal aber “von Angeln, den Arten von Fi— ſchen, die Damit’ gefangen werben follen, aufs genaueſte angemeffen ift. Der Raum geſtattet nicht, auch der mancherley Schifferge raͤ⸗ the, Ruder m. fü w. fo ‚wenig, als der merkwürdigen Sammlung von Waffen, be | fonders Erwaͤhnung zu Dun: IN; Doch von letztern nur eines, fate Allee Ein Speer von der mehrgedachten Inſel, wo Eoo£ feinen Tod gefunden, über 8. Fuß lang, und da, wo er am ftärkften ift, faſt 5. Zoll im Umfange; die Spige, die ſtatt des Schaftes dient, viereckigt, mit Wiederhaden, das ganze uͤbrige Stuͤck aber rund und von Politur wie japaniſcher Lack. Das Ganze aus einem einzigen, ſchnur⸗ geraden Stamme der Caſuarina, deren Holz mit dem Mahagony, oder. vielmehr mit dem Maderaholze Aehnlichkeit hat. Eine Arbeit zum Erftaunen, fo. bald man fich erinnere, was man le bey allen den Eunftreichen | Arbei⸗ 176 ‘ Göttingen, Arbeiten in der ſuͤdlaͤndiſchen Sammlung 4 vergeſſen darf, daß auf dem ganzen ſtillen Ocean Feine Spur von Metall gefunden wird, fondern ö alle diefe mühfelige Arbeiten, "das Schnigwerf der eifenfeften Holzarten ꝛc. bios: und allein nit den fleinernen Meiſſeln und dergl., die 2 ebenfalls Hier befindlich ſind, werfectige werden. Um diefe ſchoͤne Lanze deſto leichter handhaben 1 gu konnen, wird ein Kranz von 22. grofen glattgefihliffenen, aufs. genauefte «an einander gepaßten Schweinszähnen um Die linke Hand beveftigt, die fo an einander gereihet find, Daß 4 { beyde Enden auswärts gekehrt, folglich die Mitte wie ausgeſchweißt ift, Da denn das 7 Vordertheil der Sanze hineinzufiegen fommte, um eh leichteſte regiert werden kann. 02 Unter den: mancherlen Pfeifen fi nd die 4 von Mallicofo, .die ſich auch ſchon duch ihre ausnehmende Sauberkeit auszeichnen, an der Enöchernen Spiße mit einem braunen, und wie man aus Cooks Nachrichten darüber fchlieffen muß, ſehr heftigem Gifte beftrichen, das doch aber während der acht Sabre, bevor fie ins Mufeum gefommen, feine gefäht, ⸗ liche Eigenfihaft verfohren haben mag. We nigftens find die Verſuche, die man damit fürs gleich, da das Königliche Geſchenk bier anfam, a Göttingen‘ 17 an Tauben, und feitdem. aud) an Caninchen angeſtellt bat, nie toͤdlich ausgefallen. Eine beſondere Aufmerkſamkeit verdient die groſe Mannigfaltigkeit der vielerley Schnuͤ⸗ ze, Bindfaͤden und dergleichen, die an den Bogen, Fiſchergeraͤthe ꝛc. von allen Infelgeups pen der Südfee befinbfich find. Theils von Menſchen- und von Fledermaushaaren, die von Unalashka von Wallfifchjehnen; andere von Cyper⸗ Gras, von Baſt, grofentheils auch (mie faſt durchgehends in Dftindien) von den Far fern der Cocosnußſchaale. AIn Ruͤckſicht Der Art der Arbeit fi nd man. che, fo wie unfer Zwirn und Geile, gedreht; andere, wie romaniſche Saiten, uͤberlaufen z andere dreyfach, und noch andere vierfach ge= flochten; theils auch, wie Kniebaͤnder nad), der. Kunſtſprache unſerer Knopfmacher getrommelt ; theils mic. Geflechte wieder überlegt u. ſ. w. Unter den muſikaliſchen Inſtrumen⸗ ten, die das Mufeum beſitzt, iſt befonders die ? llgemeinheit der alten Pansfloͤte, ſo wie ie noch jest in. Unteritalien gebraͤuchlich find, auffallend. Es find dergleichen von den Freundſchaftsinſeln, aus Perfien und —* Schina vorhanden, jede nur etwas mehr oder weniger von der antifen Form abweichend. Hirſch. Bunſtzachr 38. mM Sn \} + Der Hr. Landdroſt Graf von Kiel⸗ - befand , hat der Univerfirar" ein Kunſtwerk Aufſchrift melden: Udalricus; Klieber faciebay Sonnenuhren und verwandter Kunſtſtuͤcke, in Geſtaͤlt eines Kaͤſtchens 33. rheinl. Zoll u 178 Göttingen, | j Von den im Mufeum: befindfichen. ira giſchen Jaſtrumenten beruͤhre ich blos zwen Die Geraͤthſchaften, nemlich zu der in Shine und Japan fo allgemein gebrauchten. Acu⸗ punctur, eine. Art zu ſchroͤpfen mit filberneng ſehr elaſtiſchen Nadeln, wovon der nemliche Apparatus hier befindlich iſt, den der beruͤhm⸗ te Kaͤmpfer mitgebracht und beſchrleben ‚bat, Und von den Kuriliſchen Inſeln eine Lancette, ein Geſchenk des Hn. Baron ‚vom Aſch, die mir einer unbegreiflichen Kunſt aus‘ einer Art Praſer gearbeitet iſt , und womit ſich die Kurilen in Krankheiten Die Ader oͤfnen, beſonders bey Kopfwehen die Stirnader u. ſ. wm.’ mannseggr welcher fich" bey der Zubelfeyen der Univerſitaͤt Göttingen am 17. Sept. 1787. “ als Depurierer des Herzogthums Lauenburg zuruͤckgelaſſen, das Arbeit und Alterthum merk⸗ | würdig machen. ' Bon dem Berferriger ift jegor” wenigſtens nichts weiten bekannt, als was die anno 8664." Es iſt eine Sammlung vielerley Seine + * Zoll hoch, ſehr ſauber gen * arkr ii N 1 Goͤttingen. 179 arbeitet und ſtark vergoldet. Die Deckel laſſen fü & auf benden Seiten auffchlagen, und ſo im wendig verfihiedene Blaͤtter. Des einen De ckels auffere Fläche zeigt eine Sternuhr, des andern Auf s und Untergang der Sonne; auf andern, Dlärrern finder ſich eine Horizontaluhr auf Die Polhoͤhen 5052. Srad, eine Azimurkafuhr ‚ eine, Windrofe, die mit einer Fahne kann verſehen werden, Verzeichnis der Stunden jeden Tages, wie fie von den Plane: ten bordem regierer wurden, - Volböhen unters ſchiedener Oerter, Scheiben, um Alter, Pha— ſis und Verbleiben über dem Horizonte vom Monde zu vergleichen, u. d. g. m. Unter den anſehnlichen Gefchenfen von Naturalien, womit der Herr Baron von Aſch das Muſeum von Zeit zu Zeit beſchenkte, hat ſich auch eine ſehr artige Art von Hygrometer befunden, der als eine Reliquie des ungluͤckli— hen Lo witz (ehemaligen Vrofeflors zu Göttin» gen), angefehen werden kann. Diefer machte nemlich aus einer fonderbaren Art fehr leichten Dhonſchiefers, der fih am Wolga»Ufer ben der - Mündung der Kampfihinsfa finder, dünne run: de Scheiben, glühre fie, und legte fie alsdann Ü einige Zeit ins Waſſer. Da fie auf die Art. beyde Extreme von Trockenheit und Naͤſe em« M2 pfunden und aus ber Beier ben Stoljenau: ſie ſind aber fümelich ſhen auf dem erften Buc om Denen jim friſchen Schädel eines jungen Ele⸗ rhanten, der im Mufeum befindlich iſt, ver 4 befand, die zu ihrer Zeit, bles nach Dem innern I Werth, mit 16424. Thle. in + Stücken bejgplt worden, faſt ganz gediegen war, und deren &) Man Iefe hierüser Bermouflz Semmlıng kurzer Keifeb. 13.2. ©. 438. u f. ) ©&o liegt au im Mufeum eine Zwitterfufe aus bem Erjgehärge, bie Gr. Prof. ge ‚(da | Göttingen. N hier viele koſtbare Edelgeſteine vorhanden, die in der ſchoͤnſten Ordnung, nad) ihrem natuͤr⸗ lichen Zuftande, nach den Farben und Date lande geordnet find. Diele find auch in Ninge gefaſſet. Bon, gediegenem Eifen find im Mus, ſeum Sorten, die Hr. Marggraf in den Saͤu⸗— | fenwerfen bey Eibenftorf gefunden hat; auch vom Hn. Baron von Aſch ein paar Pfund von dem grofen Stüce des Herrn Vallas am Jeniſei entdet,.u. m. Die Sammlung von | Konchylien und Inſecten iſt zwar nicht ſehr gros, aber auserleſen. Alle Sachen ſind in glaͤſernen Schraͤnken aufbewahret, und die kleie nern in Darunter befindlichen Schublaͤden. — Das fihöone Modell. eines englifchen ‚Kriegs: ſchiffes von 100. Kanonen, welches ehemals auf. der Bibliothek * iſt an auch) er befindlich. | | Der — der Grundlage dieſes Muſeums, Hr. Hofrath Buͤttner, und Hr. Hofrath und Prof. Blumenbad, waren bis - 1778. mit Einrichtung und a deſſel⸗ RR ben - ner ſelbſt aus einander —— Find die in der Mitte einen Kern von Zinnſchoͤrl enthält, ber, wie mit einem Saalbande, vom ° gebiegenem Zinn umzogen, und beydes nad). her .mit dem Zwitter ERBEIDIEITEN iſt. Goͤttingen. 18 1 ben im neuen Saale unter der Bibliothek be⸗ ſchaͤftiget. Lezterer gab im Göttinger Ta | ſchenbuch zum Nutzen und Vergnuͤgen für 1779. ©.49+57. eine kleine Nachricht bon diefen Schaße, der feinem Handbuche der Naturgefhichte im Tierreich fchon unge mein viel neues geliehen hat. Aufſeher deſſel⸗ | ben ift ſeit — Herr — Blu menbach. Mit dem Boͤrtnerſchen Nacuralien. Kabinete fam auch noch eine koſtbare Muͤn⸗ zenſammlung an die Univerſitaͤt, Die in zween Schraͤnken aufbewahrt wird. Sie enthaͤlt zum Theil eine Reihe confularifcher und ſpaͤterer roͤ⸗ miſcher Münzen, vornemlich aber eine ftatis ſtiſche Geldſammlung aus den ae neuern Staaten und Zeiträumen, | Ueber die Münzen, welche in dem Mus — der Goͤttingiſchen Akademie aufbewahrt werden, hat Herr Hofrath Heyne folgende Abhandlungen, in ‚Einfadungs · Schriften ‚ bers ausgegeben: Nummi Familiarum Romana- ‚rum, qui in Mufeo Academieo feruantur. Commentatio prior. Goetting. 1777. altera ibid. 1778. tertia et vltima ib. eod. 8% ‚de Abhandlung von 2. Foliobögen. Der Am fang wird bier mit den römifchen Familien, hängen, die fich in dem Mufeum befinden, ger Ma macht. 184 Goͤttingen. macht. Eine: kurze allgemeine Beſtimmung dieſer Claſſe von Münzen, eine Erlaͤuterung des Eigenthuͤmlichen, das fie haben, und des Nutzens, den fie haben Fünnen, gehet In der erften Abhandlung voraus. Die Münzen felbft find Tauter filberne Denarien. Das DBerzeiche niß derfelben ift, wie gewöhnlich, nach den Fa⸗ inifiennamen , alphaberifch geordnet, und ente hält Furze Erklärungen biftorifchen und numiss matifchen ‚Inhalts. Da man aber dergleichen gelehrte Münzverzeichnifie, felbft von den Fa⸗ milienmuͤnzen, ſchon viele hat: fo waͤhlte Hr. Heyne aus allen den Morelliſchen Thu faurus der roͤm Familienmünzen aus, und vermeifet bey jedem Denarins fowohl auf ihn, als auf die Haverfampifhe Erlaͤu— terungen beffelben. In der erften Ab handlung geht die Derzeichnnng der Fami⸗ lien von Gens Aburia. bis auf die Fonteiaz in der zweiten von Gens Furia bis auf Gens Opimia, und in der dritten nad ber alphaberifchen Ordnung von der Papia bis auf die Volteja. Die eingeftreuten biftorifchen und numismatifchen Bemerkungen koͤnnen, fon . wegen der Kürze felbft, nicht wohl ausgezogen mwerden. Aus diefen Programmen erſieht man aber, daß der Vorrath von antifen Münzen im Muſeum noch nicht groß if. Hr. Archi⸗ dlakonus Lengnich in Danzig bat die Dramen | der Goͤttingen. 185 der Familien, deren Muͤnzen in den Heyniſchen Abhandlungen beſchrieben find, nebſt der Ans zahl der Mimzen, in feinen neuen Nach— richten zur Bücher s und Münzfunde, (Danzig und Deffau 1782. 8.) ıten Bandes 2ten Theil ©. 260-266. mitgetheilt, und die -Befchreibung mit den Münzen, die er ſelbſt i beſizt, verglichen. Muͤnzliebhaber vermweife ic) Daher der Kürze wegen auf Hrn. Lengnich. In der Berfammlung der Fönigl. Socie— tät der Wiffenfchaften vom 9. Febr. 1787. ‚legte der Hr. Prof. Tychſen derfelben eine Abhandlung vor: de mımmis eufieis in Biblio- theea Reg. Gott. affervatis, die den Anfang einer Erläuterung der fihönen Sammlung oriens taliſcher Münzen enthält, die auf der dafigen Bibliothek befindlich ift. Diesmal. nur die als teften arabifchen, 17. an der Zahl. 1-3) find von Ommiaden vom Jahr der Heg. 98. ‚103. 126. erftere beide unedire.. Der Hr. Prof. bemerft, daß die Anfchrift: Gott ift eis ner, Soft ift ewig u. f. f. allen Münzen der Ommiaden gemein und ihr eigenthuͤmliches Kennzeichen ſey. Das man alſo die Muͤnzen, die dieſe Inſchrift haben, zu den aͤlteſten vor 131. rechnen muͤſſe, wenn auch ihre Jahrzabhl unleferlig oder unrichtig gelefen fen; fo wie bins gegen die, die ſie nicht haben, ſpaͤter ſind. 4) M 5 | vom — — 386 2°... &otlingene.: - vom Chalifen Hadi vom J 170: mit Feen Namen, unedite. 5-7) von Harum Nafıhid, ® eine filberne von 171. eine goldene von 190. N und eine Kupfermünze mit unfeferliher Jahr⸗ zahl. 8) von Almamun, als Prinz vom SG. 195. unedirt und “merfwürdig, weil dadurd das von Kehr und Reiske fo verfhieden ers Härte und bisher immer noch unverſtaͤndliche N Wort aufgeklärt wird. Es beige imperio praefe&tus a Deo. Das übrige ift wie auf der ! 17; Kehriſchen von 194. 9) von Alcaher Bil⸗ " lab vom %. 321. unedirt. To) von Arradi 30%. €s muß aber 322. gelefen werden.” 17) von eben demfelben 324:, beide unedirt. 12) von Mortafi und den Handamiden, Days | dad 331. Die übrigen find von Samıma nifhen Zürften, und größtentbeils befannt. Den zweyten Auffas *), über die orientalifhen Münzen der Fönigf. Bibliothek, legte er der Socierät am 21. - un. 1788. vor, mworinn Die fogenannten Dy naftienmünzen erläuterte wurden. Diefe Abtheilung iſt ungleich zahlreicher, als die vos rige, denn fie begreift mehr als zo. Minen; aber die Erklaͤrung ift auch mit- gröfern Schwie⸗ tigfeiren verbunden, theils weil Die meilten | | ° Münzen *) ©. Götting. A. von _gel. Sachen 1788. Sſtuͤck a * Göffingen.’ 187 ungen fehr befehädige und zum Theil bloſe ragmente find, theils weil viele nichts Cha⸗ racteriſtiſches haben, oder von kleinen unbe kannten Fuͤrſten herkommen, wo ſich Feine bis ſtoriſche Erläuterung geben laͤßt; der Linfefers lichkeit der Schrift nicht zu gedenken. Der Hr. Prof. theilte fie in 8. Claſſen, 1) von en Seldjihufen von Rum, 7. Stuͤcke, wors unter eine von Caicobod, die zweite von Caichos⸗ ; die befannte Münze mit dem Loͤwen und der Sonne. Bier andere find bilingues und haben auf einer Seite. Georgianifhe Schrift. Ohne Zweifel find fie von einem Dafallen der Seldſchukiſchen Kaifer, und auf einer laͤßt ſich der ame Tamar (K. von Georgien) erfennen. 3) Chomwaresmifche von dem festen Shah Ge⸗ faleddin, 17. Fragmente von Kupfermünzen, auf welchen aber doch der. Dame fichtbar iſt. 3) Sicherer ift die von den Mongofen in Vers fin, von Hulagu Chams Geſchlecht. Eine von Chazan Chan, eine von Chodabend, eine tel diefes Fürften enthält; drey Münzen von Abufaid, dem festen Hulagiden. 4) von Turks maniſchen Fürften find 19. Stufe, deren Uns heber ſich nicht beftimmen laſſen: man fließt blos Die Namen Muhammed Chan, Bahadir Chan, ſtasreddin Chan, und die Zahrzahfen 763. bis 792. 5 Den Timuriden feheinen zu ges ; hören merfiwürdige Münze, weil fie den ganzen Ti BE Vöktingem: bören 5. Münzen von Asdallah Chan "(da Nachfolger Ulugbeigs) und eine von Sulte Sorahim (Timuts Enkel). Auf der erfier fiheint der Prägort- Samarfand — werden. Die folgenden find alle ungewiß Ge Claſſe, fünf Münzen, deren ——— | lesbat find, aber die Namen fehlen oder faflen fi nicht befiimmen. 7) Afrifanifhe Min; e Die ihr Gerräge Fenntlih macht, aber of Kamen. 8) Boͤllig undefannt und dunfel fi eine ſchoͤne Goldmuͤnze, mit fehr —* Inſchriften und eine Kupfermuͤnze mit‘ Bildnis eines Tatariſchen Fürſten. Die ubrie gen find abgeſchliffene Fragmente von. — - Münzen, die im Drient Muhamedien heiſſen, voͤllig unfeferlih. — Wie ſchaͤzbar auch dieſer Theil der Muͤnzſammlung der Bibliothek Pe erhellt daraus, daß von alien diefen Münzen faum s oder 6. bekannt und bejchrieben f en einzelnen —* — ſich ohne Zeichnung, oder weitlaͤuñge Befchreis Bung, Hier nicht deutlich machen. Eine Semmenfammlung befinde ſich Een der Univerfirätss Bibfiorhef. Sie har die Sipvertfgen Gemmenabgüffe, nebſt den Stoſchiſchen und einige der fhönften Ans # tifen in Gyrs. Auch eine überaus flarfe vielleicht vollftändige Landfartenfammlung. 2 Die Göttingen. 189 Die Föniglihe Modellfammer iſt ie 1780. im often Zeughaufe aufßemahrt, da Die immer wachſende akademiſche Bibliothek ib, en im Pauflinum, neben dem groſen Hörfale, feinen Kaum mehr verffattete; die Fleinern aber noch in dem Uffenbachiſchen Eabinete auf ver Bit "Der Pas im alten Zeughaufe ft der Unfverfirät jum Modellraume son der Stadt vermiethet Es ſind auch vor einigen Jahren ſchoͤne Bergwerksmodelle dahin ange —— ———— in Elaus- Roselle find ſchoͤn und — Ein kleines Betzeichniß derſelben finder man in ©. 9. Sollenberges Bemerfungen über verſchiede⸗ — ———— auf einer Reiſe durch einige | De en (Stendal 1782. 8.) Rec, Hat Sr. Hoftath Käfiner; die Um aftung oder Reinigung der Maſchinen aber, € Sm. Mechanifus Zihansfn von der koͤ⸗ igficen Regierung aufgetragen. | R Ben ber Dafıgen Biöfiochef hat man auf ne anfehnlihe Sammlung von Kusfen ibenmd Handzeihnungen, auch etliche gupferplatten von Nembrand ans der Erös Haft des Hrn. von Uffenbach. Der ehemalis * m Goͤttingen. ge — Hofmaler, Hr: Fioritto, ber fich feit 1782; in Goͤttingen aufhält, hat über Die vortrefliche . Kupferftichfammfung det akademiſchen Bibliothek die Aufficht. Dieſer Kuͤnſtler war fange in Italien, iſt gelehrt in feinem Fade, ließt der Goͤttiuger Afades mie die Geſchichte der Malerey, Bildhauer. und — und — 9 fleiſig und Bellen, | RN ER u, RR befindet. ſich in einem — fernen Schranke zwiſchen den Buͤchern und | Dienet auch sum — Gebrauche. 2 beſonders, Da; Wo. 3. ehemals der Sarcer und der Eoneilien Saal war. . Die Inſtrumente beſtehen aus Fernroͤhren, Nikrofcopen und. arı dern dioptriſchen und. catoptrifchen. Sadeny nebſt einigen geometriſchen und mechaniſchen Inſtrumenten und Modellen; auch die Bücher find, geößtentheils mathematifchen Inhalts. - — Die Sammlung von Handzeihnungenl] befindet a ing. ——— a alle aus eingelnerg | alt, und blof wegen, a seriiehenen Ma | ' nie⸗ — Die — des Frankfurtiſchen en) Aalen 3. 3. von Uffenbach, famen 7 ‚1769, nad) Göttingen. Obluugen. — 191 I nieren, und in, Abſicht der Kunſtgeſchichte, | | aufbewahrer zu werden verdienen, zum Theil aber, auch ſehr ſchoͤn und richtig gezeichnet ſind, 1) obgleich. viele Stuͤcke bloß Skizen ſind. Es ſollen 30,c00. Kupferſtiche und ug gen feyn. 8* Die Infrumentenfammfung auf dem koͤniglichen Obfervarorium iſt vortrefich. 1 Baur die Ouade des Königs ‚von ne ah einige ER — 5 uf, ‚Ein vollftändiges Verzeichniß davon ‚findet man Kin en 5 — uͤber verſchie⸗ | N ‚Hrn. geh. Zuficarg —— s Befihreitung von Görtingen, befinden fich von einigen Stü, cken umſt aͤndlichere Nachrichten, die aus der gFeder des Hrn. Hofrath Käftner’s find, ‚ajlieberhaupt fehle es diefen, mit den beſten n aſtronomiſchen und mathematifchen Inſtrumen⸗ ten reichlich verſehenem Obſervatorio, an wei ter nichts, als einer beffern tage, indem jein Drient zu ſehr eingefehränft iſt. Es wur bei: im. Jahr 1751. auf einem Thurm der Stadtmauer angelegt; ‚Dt Hofrath Kaͤſt ner wohnt 192 wo Osttingen wohnt gleich darneben und hat die Bequem | lichkeit, daß er zu jeder Zeit des Nachts die Dbfervationen ohne Mühe abwarten Fann; welche fonft bey andern Sternwarten verfnüpfe iſt. Jeder wird dieſes Obſervatorium und feis || nen gelehrten Vorſteher gewis mit Nutzen und |) . Vergnügen beſuchen. KEN RE Rupferfiids und Gemaͤld — gen. Das hiſtoriſche Inſtitut hat eine der In ftärfften Siegelfammlungen in Lack, nebſt vielen Urfundenfiegeln, Wappen und Münzen N in ee ‚ bie der Hr. Hofr. und — N 3 —— nn A — Sinefiſche Malereien; 3 Im Eberh. Fiſcher's Nordaſiatiſches Sfoffacum ah and einige Mineralien, Das anatomifihe Cabinet der Re) verſitaͤt enthaͤlt vortrefliche Praͤparate, welche je daſſelbe zum Theil, feinen groſen Zergliederern zu danken hat, welche dieſer Univerſitaͤt von jeher eigen waren. Auch hat das anatomiſche | Zheater eine ſchoͤne In ſtru menten ſam mlung. Unter die vielen Vorzige, welche diefer in ihrer Art einzigen Univerfität , gleich von ih⸗ zer Stiftung an, eigen waren, gehoͤrt auch, für. Göttingen, = — 193 fuͤr die allgemeine Naturgeſchichte dieſe Merk. wuͤrdigkeit, daß ſie zwey mit den ſchoͤnſten und ſeltenſten Gewaͤchſen prangende Gärten beſitzt. U Der ſogenannte medieiniſche oder bot an i⸗ The Garten mit feinen Gebaͤuden ward erſt felöft. Der Garten ift ziemlich groß, ins den er jest faft die ganze Wallfeite, vom Weender Thore an bis an Die Ecke der foges nannten Rabs Buͤle, einnimmt, und mit ei⸗ ner aͤuſſerordentlichen Menge der ſeltenſten und ſchoͤnſten Gewaͤchſe prangt. Dem ſel. Prof. 4%05. Wilhelm Albrecht wurde 1734. ſchon die Anlegung eines Gartens aufgetragen *). Er farb aber dariiber weg, und man erwähls te hernad) einen weit bequemern und geraͤumi⸗ gern Pas, denjenigen, den er jezt einnimmt. Diefer wurde unter des Hrn. von Haller’s . Aufſicht eingerichtet, und es kam im J. 173 9. o weit, daß er. ſodann die erſten Samen konnte. Die mehreſten ſeiner Veran⸗ ſtaltungen, und durch ſeine Vorſtellungen zum Beſten des Gartens ausgewirkten Vortheile, ers halten ſich noch, obgleich der Garten nachher, ſowohl in Anſehung feiner Vorgeſetzten, als der innern ——— und der Pflanzen mans i cherley *) Man ſehe bes Hrn. Prof. Murray Prodrom. | defign. ftirp. Gött. p.83. u. f. | Hirfhinge Sunfnahe. 3 oo. R- 5 ‚1739. angelegt, er liegt noch in der. Stadt 194 Göttingen. | 5 cherley Deränderungen erfitten hat. Det Garı ten murde aud) gleich anfangs mir einem Woh Haufe für den verfehen, meldher auf der Akan demie die Kräuterfunde lehrt, das zuerft fü den grofen unſterblichen Daller iſt aufgefi rer worden. Die Laͤnge des Gartens beträgt 442. Fuß, und Me Breite 152. Durch den freygebigen Aufwand, den Die Füniglihe Regierung, ſei einigen Derennien dem Garten bat angedeihen Ten, Bat ſich auch derfelbe auf vielerley Wein ‚fe fehr verbeffert. Die wichtigſte Berbefierung iſt das neue Gewächshaus, Das der Hr. Ober⸗ commiſſait Müller mit befannten Einfichren 9 aufgeführet bat, und wobey man, nebſt Hauptabſicht, auf Dauer und Zierde gefehe Bat. Es iſt maſſis gebauef, 64 Fuß fang, — den Vorſaal zum Einheitzen mitgerechnet 30. Fuß Breit. Da man fon ein bequemes Hau | für Die Orangerie, und die, gleiche Wärme | fotdernde Gewächfe harte (Frigidarium): fo * das meue nur in 2. Gemaͤcher, ‘für die Semäche” des märmiten Dimmelsftriges (Caldarium); a ———— des gemäjigtern (Tepidarium) — theilt. Die Neigung der Fenſterwand berräge - 75. Grad. Die Scheiben liegen ohne Queer ftäbe, wie Die Dachziegel, aufeinander, wor fr durch mehr Licht aufgefafler, und Der Degen] — LIIEIRIERUIT | IERTERTETE Aal ji ul nl J fl; 4 f 4 a2} ls) n ji H. J HH am Fir ji nl EHTRHEIHTUNN 206... Shine > verſchiedenen Sorten ſind von Dtaheiter Neu ſeeland, der Terra Diemen, der Inſel O⸗hwy⸗ hee, der Inſel Tongababu oder Amfterdam; yon der Defolationsinfel, von Pulo Condor in Dftindien,. von Macao, vom Cap, und von : den nördlichen : Gegenden, nemlich der Sufel Unalaſchka, der Meerenge Morton und von I. Kamſchatka. SE wor Die Zahl der Gewaͤchſe bat ſeit 1769. durch N die Zuneigung auswärtiger Kraͤuter? enner ſehr zu genommen / unter. andern an Bäumen und Stauden, deren man eine groſe Anzahl. der Gewogenheit: des Hrn Sanddroften Otro’von | Münchhaufen, und bes Hin. Hofeichters von % Velt hetm zu danken bat. Aufſeher des Gar⸗ gend waren "von jeher die ‚ordentlichen Sehrer hi der Botanik auf der Univerfität, nemlich die Herren, von Haller, (vom 3.1754) Zinn) ü dann Bogel „Büttner, und der jeglebende Hr. Ritter Murrayı der für die Bereicherung des botanifehen Gartens fo. aufferordentlich forge- Die Pflanzen bat er nach Unnéiſcher Ordnung aufgeftellt, und einer jeden einen Nummerſtab behgeſezt, auf dem nach Oederſcher Artyı die Dauer, Der Standort (Hofpidum), die Seitens zahl, und die Nummer der Gattung, aus von. $innes Species plantarum,, angegeichnet worden, Freylich kann die ſyſtematiſche Ordnung nien —— mals N AS Göttingen. 197 mals in vollkommener Strenge befolgt werden; ‘doch hat fie andy ben ihrer Unvollkommenheit ‚ den Dortheil, die Kenntniß des Syſtems und | den Vergleich verwandter Pflanzen AR, erleich⸗ term. bon dieſem en handeln gun folgende S Schriften: ER . Alb. Halleri brevis enumeratio flirpiom borti Get. tingenfis, acc. Animadverfiones aliquae et nova- runs defcriptiones. Götting. 1743. 8» maj. cum tab, aen. 6. Blätter. Eiusd_ Enumeratio plantarum horti regii et agri Goettingenfis aufta_et emendata. ibid. 1753. 8. I. Alphab. 5 Bogen. Der berühmte Hr. von Haller liefert bier ein vollſtaͤndigeres Verzeichniß der in dieſem Garten wachſenden Pflanzen, nebft einer Zugabe von denen, die er im Göttingis fhen Bezirfe und in dem Harzwalde gefunden, wobey viele ſchoͤne Bemerfungen angebracht find, Man fe Vogels neue med. Bibl. 1.8. ©. 1-5 Goͤtting. gel. Anz. 1753. ©. 657. 3 Eiusd. Obfervationes botanicae ex Aorto et agro Göttingenfi; in Commentar. Soc. Reg. Götting. Tom, I, p.2or. Tom. II. p. 337. . Io. Godofr. Zinn Catalogus plantaram horti Acad, et agri Göttingenfis. Goetting, 1757. 8. cum tab. sen. ı. Alph. 6. Bog. Kr. Prof. Zinn bat die vom Hrn. von Haller in feinen botani— ſchen Schriften beobachtete Ordnung größten« theils beybehalten. Weitläufigere DBefchreis RR N3 bungen 12) Zu Goͤttingen. bungen und Beobachtungen hat er nur fehr felten au⸗ gebtacht, umdas Buch nicht zu dicke zu machen. Die Unzahl der neuern Pflanzen, melde er in die⸗ fem Werke mod; hinzugethau, erfiredt fih auf 200., me er doch nach verſchiedene, bie jwar fon im dem Garten waren, aber noch mie geriöht hatten, mweglie$. Es if zu bedauern, * findet man in den Goͤtting. gel. ee 1759. und aus biefen in ben Erlang. sel. Beytr. 1759. S. 760. beſchrieben. ich. Audr. Murray Prodromus defignationis kir- pium Göttingenfiam. Goett. 1770. $. cum ägu- ris zen. obme den Titelbogen 252. Seiten in 3. Sr. Hofe. Murray bat in dieſem mohlger- thenen Verzeichniſſe nicht nur bie Pflanzen des botan. Gartens genennt, fondern auch feine Flo⸗ a 5i$ auf dem Dar; unb. bie umliegende Ge gend erſtreckt, daher biefe Schrift von vielfachen Nutzen if, umb bie vorhergehenden in Rüde _ fiht der Bollkänbigfeit übertrif. Eine aus fuͤhrliche Anzeige finder man in Vogels neuen med. Sibl. 8.3. ©. 178. u. f. Allgem. beutſche Bil 14. Band, S. 141. Götting. gel. Anz. 1770. ©. 769. | In ben Now. Commentar. Soc. Reg. Scient. Götting. a4 An. 1783. et 834. Tomus VL (1785. 4.) fiebet unter den mebicmifhen Abhandlungen vom ur. I Ben ver Stermmere Gehe man ae zade in den oefonemiiden Garten auffer Ra * Bo Göttingen. der Stadt, welcher auch der Univerfitie ge⸗ hoͤrt. In dieſem werden blos ſolche Kraͤuter und Blumen gebauet, welche oͤkonomiſchen Nutzen beim Ackerbau, bey Fabriken, Faͤrbereyen u. ſ. w. haben, und nach geendigter Borlefung-über die Landwirchfchaft den Zuhörern in diefem Garten gezeigt werden, damit fie eine. anſchau⸗ ende Kenntniß davon erhalten. Diefer oͤkonomiſche Garten ward in May 1768. durch die unablaͤſſige Fuͤrſorge des um || alle Wiſſenſchaften unfterbfich verdienten erfien © Eurators diefer Univerfität, des Heren Premier, Miniſters von Muͤnchhauſen, von dem noch lebenden Hrn. Hofrach und Prof. Berfmann , angelegt, worein nad) und nad) alle öfonomis ſche Pflanzen, fo viel wie möglih, angefchaft und erzogen werden follen; mie denn auch bes reits eine beträchtliche Anzahl derſelben vor⸗ handen iſt, die theils der Gnade des hohen Stifters, theils dem Herrn Landdroſten und beruͤhmten Verf. des Hausvaters), zu ver⸗ " danfen find *). Durch Diejes Bartsefüie Huͤlfs⸗ mittel Landrath Ott o von Muͤnchhauſen (dem * In der koͤniglichen — vom 23. — — Sun. 1773. iſt den Studirenden, welche dereinſt die Befoͤrderung zu Amtsbedienun-⸗ gen ſuchen wollen, die Erlernung der Des konomie , Naturkunde, ingleichen der mathe⸗ mathiſ chen Göttingen, —— — mittel wird nun die jedem unentbehrliche Kennt⸗ niß ber oͤkonomiſchen Pflanzen ſehr erleichtert, der, Vortrag von der Bauart und Wartung derſelben practifch gemacht, und zu vielen heils | ſamen Derfuchen Gelegenheit gegeden. Die Aufſicht über den Öfonomifchen Garten hat der ordentliche Vrofeflor der Defonomie, ber würs dige Hr. Hofrath Beckmann, deflen Der dienfte in mehrern Theilen der Wiffenfchaften, ‚befonders aber in der RI nur allzu bet kannt find. Privat fammlungen. | \ MNaturalienkabinete findet man 1) bey Hrn. Hofrath und Prof. Gmelin, mel ches ſtark im mineraliſchen Fache iſt. 2) Bey Hrn. Hofrath und Prof. Blu⸗ menbach, welcher auſſer einer reichhaltigen Sammlung der ſelt enſten und ſchoͤnſten Natu⸗ ralien auch viele oe Kupferftiche befist. NR 5 Kupfer mathiſchen Wiſſenſchaften empfohlen, und das bey fefigefejt worden, daß in den Exami- nibus der zu Amtsauditoren fich meldenden Candidaten, auf diefe Kenntniffe, und auf bie Zeugniffe, wegen der auf der Afademie yes hoͤcten oefonomifhen und mathematifchen Col- legiorum Ruͤckſicht genommen werden fol. ©. -Bedmann’sd Grundfätge der teutfchen Sand» 2 methſchaft, — —— | N 202 Goͤttingen. Kupferftich— und SGewitveſann gen: 1) Hr. geheime Juſtitzrath und Prof. Dr. Böhmer befizt eine ſchoͤne Gemäldes Sammlung. 2) Der Privardocent Hr. Dr. 2 Weis hat eine ſchoͤne, felbftgemalte Pflan⸗ N zenfammlung in Delfarben. 3) Hr. Droft von Minning befize eine ſchoͤne Sammlung von alten Kupferſtichen und Zeichnungen, unter leztern Raphaels Zeichuung zu den drey Grazien, die Mark Antonio ge ftochen bat. — Inſtrumenten Sammlungen. ı) Bey Hrn. Hofrath und Prof. ichrenberg ° findet man vorzüglich fehöne phyſikaliſche und inarhematifche Inſtrumente. Er beſizt z. B. eine ſmeat oniſche $uftpumpe, die ohne allen Apparat in Sonden ſchon 38. Pfund Sterfinge, nach jesigem Cours 2182 Rthlr. in Gofde, mit dem Apparate, wie er ihn bat, !4so.M Kehle. Foftet. Hr. Hofrath Lichtenberg Mi iſt auch) im Beſitz einer der größten Electrophos se, der ihm vom Hrn. Hofmechanikus 3. U. | Klindworth in Göttingen von befonderer Güte und Gröfe verferrige wurde. Seine Wirkung | ift feiner Gröfe angemeffen. Die ausführliche Befchreibung deffelben findee man inder Sammı fung von allerley Kunftflüfen für Kunftler, Handwerker und Defonw men. Göttingen. 208 men. Aus dem Franz. überfest. Miet Ans merf. und Zufägen von J. Eh. Wiegleb. ıten Th. ©. 189. Von dieſem geſchickten Mesanfer befize Hr. Lichtenberg mehrere ſehr choͤne Inſtrumente, unter andern auch ein Pyrometer, das er durch Deränderungen in ver Sänge der Stangen empfindlicher, als das Englifhe machte, und fo einrichtete, Daß ſich © wohl heiffes aBafler,, al3 Lampen, anbrins sen laſſen. 1:52) Bey dem Architeeten Hrn. M. oh. daul. ———— Er hat auch viele ſchoͤ⸗ e Riſſe. Herr Hofe. und Prof. Beckmann hat uffer einer fehr vollfändigen Landkartenſamm⸗ ung, auch eine reiche Sammlung von Mine, alien, phyſikaliſchen Inſtrumenten, Modellen, jeivächfen u. f. w. Herr Hofrath und Prof. Schlözer hat ne Sammlung der meiften europaͤiſchen Rünzen. Herr Prof. son Colom du Efos hat ne reiche Sandfartenfammlung. Herr Hofrath und Prof. Dr. Wrisberg ſizt auſſer ſeinem Fache, eine auserleſene Buͤ⸗ ammlung zur Erd + und Naturkunde, nebſt In beſten Landkarten und Kupferſtichen. Sei⸗ — | ne I Göttingen | ne Sammlung anatomiſcher neh ne J «ig und überaus ſchoͤn. und A FE —* dem Bam 9 ſtitute geſchenkt. ) b Reiſenden, welche dieſe beruͤhmten Univer ſitaͤt mit Nutzen beſuchen wollen, find folgende Schriften zu empfeblens 2 1) Des ,Hrn. geheimen Juſtitzrath Puͤtter's Vers fu) einer afademifchen gelehrten Geſchichte von der Georg⸗Auguſtus Univerſitaͤt zu Goͤt⸗ tingen. Goͤtte 1765. 8. mit Kupf. Ein Mei— ſterſtuͤkk in feiner Art, welches alles Wiſſens⸗ wuͤrdige daſelbſt, zuverläffig und genau, mit eis nem aufferorbentlichen Sleife und Kenntnig ans giebt. Man feufjte fange nach der Fortfegung dieſes herrlichen Werkes; endlich erfchien der, zte Theil im Jahr 1783. welcher bie Sorte fegung von ben Sahren 1765 + 1788. ‚enthält Auch folden, die nicht gerade: Goͤttingen beſu⸗ chen, wird dieſes Werf ſehr nuͤzlaͤch feyn. 4 2) Beytraͤge zur Statiſtik von Goͤtrengen. Berl, 1785. 268. ©. in 8. Es liefen ſich zwar wide tige Beyträge zur Statiſtik von Göttingen lien fern, menn ein der Sache fundiger Marın Vers‘ gleiche zwiſchen dem Zuſtande diefer Stadt vor 1736. und ibrem jeeigen anſtellen wollte: aber vo R *) Sollten vielleicht einige. Göttingifche Sannına lungen übergangen feyn, fo bitte ich um et⸗ ne geneigte Anzeige des noch Fehlenden. Goͤttingen. 208 von ber Art find diefe Bey traͤge nicht. Dee Hr. Berf. hat ſich hauptſaͤchlich bemüht, alle " Gelegenheiten anzuzeigen), die ein Student in Göttingen hat, fein Geld und feine Zeit zu h verſchwenden. Ueberdieß iſt er auch ermuͤdend weiiſchweifig, und ſpricht aͤberall bis zum Edel . von Ausfchwertuagen. Ganz natuͤrlich giebt's dieſe auf allen Akademien | ) In den neuen Neifebemerkungen im und über Deutſchland, von verfciebenen, Berfaffern, “ (Halle, 1786. 8.) 2. ‚Bände, Fommen vers feHiedene gute Nachrichten von Goͤttingen vor; die aber aus andern Journalen entlehut find. 4) Auch in des Den. Bernoullies Sammlung fürs. zer Keifebefchreibungen, ift vieles über Goͤttin⸗ gen, befonders im rofen Bande ©. 361. u. f eingeruͤckt, worüber man das ausführliche, Res gifter über alle 16. Bauer dieſer ah al nachſehen kann. Goͤttwich, I: Benedictiner s Abtey in Niederoͤſterreich. Sn dieſem beruͤhmten Cloſter iſt ein koſt— bares Naturalien⸗ und Medaillen⸗Kabinet, ‚wovon * beſondere Aufmerkſamkeit verdient. Goslar, Der Bergichreiber, Hr. Volkmar, u nebft einer fehönen Sammlung phyſikaliſcher Inſtrumente, ein ſchoͤnes Naturaliens Ras binet. | ziche 206 N Göttingen. Nicht weit von bier ift der Rammelss | berg r welcher wegen feiner reichhaltigen Erze und Mineralien beruͤhmt ift. | Bon der Domfirde lieferte Rohre ei⸗ ne genaue Beſchreibung; die Marktkirche iſt zwar inwendig ſchoͤn / Ba aber weiter nichts merkwuͤrdiges. J In dee Nähe von Goslar — das Clo⸗ ſter Grauhof. Die Kirche deſſelben iſt ſehr ſchoͤn, und in einem guten Geſchmack aufgefühe vet. Es find an vielen Altaͤren vortrefliche Bildhauerarbeiten von Marmor, und einige gute Gemäfde von einem Maler aus Wölfen bürtel, deſſen Name mir. aber unbefanne ift. ° Es ift Schade, daß diefe Kirche nicht an eis nem Orte fteht, wo ar — PR Gotha. Gotha, die Hauptſtadt des Fuͤrſtenthums gleiches Namens, iſt eine der beruͤhmteſten Staͤdte und Reſidenzen Teutfihlands, woſelbſt gar viele und mancherley Schaͤtze, be y auf dem über der Stadt liegenden hohen Reſi⸗ i⸗ denzſchloſſe Friedenſtein, beyfammen ruhen. Nur Schade, daß uns noch feine eigene auss fuͤhrliche Beſchreibung mit. diefen Merkwirdig: | keiten befannter macht, die mit Recht auf ein eiaes Pr san Gotha. 20% ‚eigenes Werk, zum Beften der Willenfchaften und Künfte, Anſpruch machen Fonnten. In Ermangelung deſſen, bitte ich meine $efer mic dem zufrieden zn feyn, was ic) Ihnen hier mit⸗ zutheilen im Stande bin. Das Herzogliche Muͤnzkabinet iſt eines der betraͤchtlichſten und merkwuͤrdigſten in Teutſchland *), relch an ſehr ſeltenen, alten und neuen Muͤnzen und Medaillen, und deswe— gen auch ſchon laͤngſt allen KLebhabern der Muͤnzkunde bekannt. Es ſteht auf dem mit ſo vielen Schaͤtzen prangenden Schloſſe Friedens ſtein. Naͤchſt dem kaiſerlichen wird es für das befte in Teurfchland gehalten, ſowohl in Abſicht auf Anzahl, als Auswahl der Stücke. ‚Herzog Ernft I. Hatre fehon von feinen Vorfah— ‚gern eine anfehnliche Sammlung von Münzen, befonders von goldenen, geerbt, und der bes ruͤhmte Friedrich Hortleder verfertigte ein | Verʒeichniß derſelben, welches nicht nur eine Beſchreibung, ſondern auch eine vollſtaͤndige Erklaͤrung der Münzen enthielt. Doc dieſe Sammlung , welche. Herzog Ernft in feiner Ju⸗ ‚gend befaß, vermehrte er in der Folge, befon« ders mit alten Münzen. In dieſem Zuſtande hin⸗ -*) S. Hrn. Galetti’s Hi und Befchreibung des Herjogthums Gotha; 2ten Th. koſtbare Muͤnzſammlung, welche er auf 100, viele Fremde aus entfernten Gegenden ange 208. Gotha. hinterließ er fie feinem: Nachfolger, ! Herzog Friedrich I. Der fie nicht nur mir den neuen, die zu feiner Zeit in Europa geprägt wundeny ſondern auch mit aften bereicherte. Unter Her zog Friedrich 11. erhielt es erſt ein beneidens⸗ wuͤrdiges Anfehen. Fuͤrſt Anton Günther von Schwarzburg Arnſtadt *) wuͤnſchte feine coc.. Rthlr. ſchaͤzte, zu verfaufen. Diefe Sammlung wae fo gefchäst, daß fie zu beſehen locket wurden, und ſelbſt Spanheim, Morell und Tenzel fie nicht genug rühmen Fonnten. , Fuͤrſt bedachte ſich nicht lange, die Schäge Frieden. ” fteins durch ein folches berühmtes Muͤnzkabinet % zu vermehren. Zur- Erhaltung Lerfelben ſtiftete J er Anno 1712. die fideicommiſſariſche Verord⸗ nung, „daß die ſe Muͤnzſammlung dem Bern glihen Daufezurgierde, undden, # Wiffenfhaften zum Beften aud) auf | künftige Zeiten unzertrennfid, dem | Inhalt Des Jubentneigne gemäß, ew 4 bal⸗e⸗ *) Er ſtarb in dem zweiten ae diefed zsabthunbertS, ohne männlihe Erben zu hin - terlaffen. In der Münzfunde hat er fihdurh die Sammlung des berühmten ammftäbtifgen Eee befannt gemacht. Gotha. 209 halten, und von dem regierenden Het, og nach Gelegenheit vermehrt wer- den follte., Auch von Nuͤrnberg erhielt es eine der betraͤchtlichſten Aecefftonen, indem der beruͤhmte Arzt, Gottfried Thomafius, feine 40. Jahre lang mit Gluͤck und Mühe gefammelten alten auserleſenen und ſeltenen Muͤnzen, ſo ſehr ſie ihm am Herzen lagen, dennoch dem erzogl. Gothaiſchen Kabinet uͤberlies. Die Durchlauchtigen Nachfolger haben ſich auch in dieſem Betrachte als warme Gönner der Wiſ⸗ enſchaften bewieſen, und dieſe koſtbare Muünzs ammlung bon Zeit. zu Zeit — ver⸗ nehrt. Das herzogliche Muͤnzkabinet befindet fich m erſten Stockwerke des veftlichen Flügels des Schloſſes. Die Sammlung ſelbſt wird in unfzehn Schränken aufbewahrt, unter welchen ich. der, welcher die goldnen Münzen enthält; egen feiner Gröfe auszeichnet. Auf jedem Schranke ſteht eine kleine antike Bildſaͤule, Ind zwiſchen zweyen von denſelben befindet ſich derzeit das vergoldete Bruſtbild eines der 12. Irften tömifchen Kaifer. Ueber jedem Schrank At der Inhalt auf einer ovalen blauen Tafel it en —— — i ia do: gothaiſche Ne Hay dem r N Kunſtnacht. 3 B. O kai⸗ or Geha Eaiferlichen , r Eöniglichfangöfifehen j Florentinifchen und parmefanifchen für Das. vorzüglichfte. Die Anzahl der Hohimuͤnzen befief fih zu feiner Zeit auf 800. bis 1000 Stürfe. Ueberhaupt ſoll dieſes Cabinet jezt über 38000. Stuͤcke ent⸗ halten. J—— einigermaffen von dem Werthe die ſer Sammlung urtheilen zu koͤnnen, will ich aus tiebes Gotha nummaria anführen, daß 1730. dafelöft 1000. roͤmiſche und griechiſche Goldinünzen anzutreffen waren, wovon nur allein 680. gofdne Münzen ‚ben roͤmiſchen Kaiſern vorhanden waren, Daher auch die vos miſche Kaiferfolge von Gold, ſo volftändig als möglic) iſt. Keyßler ſchaͤzte alle vorhans denen goldnen Münzen auf 1000. Die größte goldne iſt eine japanifche, welche 100. Duca⸗ ten wiegt. Im Silber iſt die von Aurengzeb die ſchwerſte; ſie wiegt 7. Mark. Die größte | Schaumuͤnze ftelle auf der einen Seite das | Bruſtbild König Friedrich) Wilhelms von Preuß fen und auf der andern eine Mufterung vor. Sie ift im Golde 500. Ducaren ſchwer; bier finder ımam fie aber nur in Silber. An Groͤſe folgt ihr die Schaumuͤnze Königs Chriſtian V. auf welcher ein ganzes Seetreffen abgebildet iſt. Unter die aͤlteſten goldnen Muͤnzen gehoͤ⸗ ten 7. bis 8 vom König Philipp von Macedo⸗ nien; ferner vom DENE dem Grofen, vom | Lſi⸗ — Gotha, 215 Snfimachus, König von Thracien u. ſ w. Welch ein angenehmer Gedanke, ſolche ehrwuͤrdige Denkmale des Alterthums von mehr als 2000, Jahren vor ſich zu fehen, Es hat diefes trefliche Kabinet von jeher das Gluͤck gehabt, die gelehrteſten Maͤnner zu ſeinen Aufſehern zu haben. Auf den in der Geſchichte bekannten Hortleder, folgte Wil. elm Ernſt Tenzel. Mit dem arnftädtifchen abinete, Fam Chriftian Schlegel bieher , nel, er eine Beſchreibung der goldenen Münzen effelben herausgeben wollte; der Top übereil, fe ihn aber. Er ftarb An. 1722. Gein tachfolger war Chriffian Sigmund $; ebe, den er Herzog auf feine Koften nach Holland, ngland und Franfreic) veifen ließ. Ihm ha⸗ en wie auf Befehl Herzog Stiedrichs IT. pie Beſchreibung der alten Münzen im herzogli⸗ hen Kabinete zu danken, als worinn dieſes dabinet beſonders reich if 9. Nach) Kebens | Da Tode *) Es wurde dieſes prächtige Verf auf Her. zogliche Koften gedruckt, unter dem Titul; Chrift, Sigism. Liebii Gotha nummaris,, fi. ſtens Thefauri Fridericiani numifmata anti- Qua, aurea, argentea, aerea, ea ratione de- feripta, vt generali eorum notitiae exempla fingularia ſabiungantur. Amſtelod. 1730. fol, cum tab, aen. 6. Alphab 15. Bog. Der Druck | 212 -. Gotha. Tode, weicher ſich 1736. ereignete, bekam der durch verfihiedene Schriften befannte Us rich von fingen die Aufſicht. Ihm folgte 1724. einer der größten Müngs und Alters thumskenner, der herzogl. Gothaiſche geheime Sofrath und Oberaufſeher Des Muͤnzkabinets und der Bibliothek, Herr Carl Julius Sähläger, der vorher feit 1736. Profeſſor der orientafifchen Sprachen und Alterthuͤmer zu Helmſtaͤdt war. Seine Dienſte verſah er mit dem groͤßten Eifer und einer ſeltenen Puͤnct⸗ lichkeit, ununterbrochen bis in fein hohes Al fer, und er bat fich unter vielen andern Der “ dienften, auch durch einen vollftändigen, mit eigener Hand gefchriebenen Katalogus von 16. SZolianten PR, um. diefe Sammlung auſſeror⸗ Oruck iſt ſehr ſauber, und vor jedem Capi > tel fieht eine wohl ausgezierte Vignettes | Die Münzen find ale gleich an ihrem Drre im Texte eingerüdt, und am Ende brauche | bare Regiſter beygefügt. Mehreres von bie 9 fen Werke kann man in den Actis Erudito. rum latin. de anno 17530 pag. 385 feg. nachleſen. — =) Sein Titel if: Index thefauri nummarii | “Friderigiani, tomis conftans quindeeim, guo- n rum Imo aurei veteris aegue ac recentioris | aeui. Il, argentei aereigue Graecorum re- 4 gum Gotha. 213 dentlich verdient gemacht. Gotha verlohr ihn Jdam 14. Jun. 1786. und wird noch lange ſei⸗ nen Verluſt in dieſem Fache empfinden. Sein wuͤrdiger Schwiegerſohn, Hr. Hofrath Jakob Auguſt Rouffeau, der ihm ſchen laͤngſt im ' Auffeheramte über das Münzfabiner ben feinem hohen Alter bengeftanben. war, iraf an age \ Stelle. gi v0 gum populorum- et urbium, Hebraici etiam; nec non Imprp. Romanor. vulgo Niedsilicnes dii, LIT. Confulares five femilisrum Koma- narum. 1V, Impp. Romanor. argentei; V, VI, et VII. aetei eorundem majoris ron mi- nus, quam medii minimigue moduli; VI Germanici brafteati,, five cavi, hec non ae- tatis recentioris femiuncialis minorisque va. loris, IX. X, X1. XI, et XI. ejusdem tem. poris memoriales. XIV. autem et XV. un, ciales recenfentur, Mfc. ı6. Vol. in folio, 2 Einzelne Merfmürdigfeiten findet man in Jonas Apelblad’s Beſchreibung feiner Reiſe duch Dber. und Niederſachſen und Heſſen. (Berl. und Leipzʒ. 1785. 8) ©. 256. ange, zeigt. Eine gleichfalls leſenswerthe Beſchrei— bung, die aber von der vorberachenden ab» weicht, und wohl zuverläffiger foyn mag, fommt in des Hrn. Geh. Eegationssarh Oel— rich's Keife vor, die in DBernonlirs Samml. kurzer Neifebefchr. sten Band ©. rog 110. 50 finden iſt. Nafche hat dem zweiten Theil : feiner F 214 Gotha. Es ift befannt, melche grofe Derdienfte fich der jezt regierende Hr. Herzog um die, Schaͤtze Friedensfteins erwarb, und wie fehr ee ” folhe von Zeit zu Zeit noch durch Foftbare Seltenheiten ruͤhmlichſt zu erheben fuchte. Die auserlefene Sammlung antifer Münzen, ‚welche ihr gelehrter und rhätiger Sammler, Hr. Earl Gottlob von Shahmann (u Königshayn in der Hberlaufig) fchon im J. 1774. in dem Catalogue raifonne d’une Col- le&tion de Medailles, (162. Seiten und 8. Seiten Titel und DBorrede in gr. 4.) befannt - gemacht bat, erfaufte 1788. der Herr Her 309, um fie dem berühmten herzoglichen Kabi⸗ nete einzuverleiben. Kennern braucht der Werth diefer Sammlung nicht angezeigt zu werden; \ weil fie fi), feit der Erfeheinung des Catalo- gue, fihon ſelbſt empfohlen hat. Deſtomehr verdient fie aber von allen, die dazu Gelege — beit haben, im Augenfchein genommen zu wers -⸗ den, weil Die Befcheidenheit des Sammlers ihm nicht erlaubte, das Ausgefuchte, in Ans 4 ſehung der Stuͤcke und der Erhaltung des Stem ⸗· yes feiner Kenntniß antifer Münzen S.144- 165. Tabellen beygefügt, von welchem Kaifer u. ſ. w. fi) mehrere oder menigere Münzen in Gold, Silber, oder in ben breyfahen Erzformen in diefem Kabinete antreffen laffen, die er aus Liebii Gotha nnmmaria gezogen hat. Gotha. 215 I pels, nach Verdienſt anzupreiſen. Sch halte daher eine — —— für a I nochmwendiger. Der Geſchmack, mit welchem der Druck I amd die innere Einrichtung des vortreflichen Katalogs gemacht ift, entſpricht dem Geſchmack und der Einſicht des wuͤrdigen Hrn. von Schach⸗ mann, init welcher die Muinzſammlung felbft eingerichtet it. Ben der Sammlung iſt Die Kunft der Gefichtspuner geweſen; und daher, soie in der Dorrede gefagt wird, bat man da; bey nicht ſowohl auf die Anzahl, als anf die ‚gute Erhaltung. der Stuͤcke und auf die Zuvers Käfiigfeit gefehen. Auch das Verzeichnis ſelbſt unterſcheidet ſich hierinn von andern Muͤnzbuͤ— chern, daß verſchiedene Anmerkungen uͤber die Kunſt eingeſtreuet ſind, die man beſonders in der neuen Bibliothek der ſchoͤnen Wiſ ſenſchaften 19. B. ©:62.u.f. ausgezogen’ findet. Bon der Sammlung ſelbſt giebt uns Hr. von Schachmann die Nachricht, es ſey keine Muͤnze darinn aufgenommen worden, Die nicht zuverlaͤſſſg aͤcht ſey. Auſſer drey goldenen, ſey Feine ſonſt verdächtig *). Dieſe | O 4 drey Von den gedachten drey verdaͤchtigen Mine zen, einer von Coſa, einer von Trachinium, und des Gallieni, mit der kegende Gallienae Auguſtae, fann man im Katalog S. 20, 62, und 128. nachſehen. 26. \ Bote Sat habe, er ‚auf bie * eh — Muͤnzen geſehen, und ſehr ſeltene oͤfters des⸗ wegen verworfen, weil ſie beſchaͤdiget geweſen J daß alſo faſt alle fo gut erhalten wären, als wenn fie erſt aus dee Münze Fämen; Diejenis —4 gen ausgenommen, bey welchen die Natur der - Münzen. es nicht erlaubt babe, wie bey. den ſpaniſchen und einigen roͤmiſchen Cofonien, den ven Gepräge zu flach ſey, um im Umlaufe nicht viel gelitten zu haben. Die. Sammlung fey an verſchiedenen Deren gemacht, und mehrere an den Drten felbft erkauft, wo fie ansgegran ben worden. Ein Fleiner Theil von den Rus pfermuͤnzen fey aus Sonden aus dem Verkauf | der, Sammlung des Chphs ren, die Hayım in dem Teforo Britannico Gefchrieben. Einige, Fönigfiche und. ftädtifche aus ‚der Sammlung des Hrn. „Cafanova, deren Windelmann im der, Gefhichte der Kunft gedenkt, und die der berühmte Altertbumsforfcher, Herr Wacker, in - Dresden 1766. an ſich ‚gebracht, und ihm wieder überlaffen habe, Die Sammlung ſelbſt ift überhaupt z 3 wie gewöhnlich, in Münzen von Königen, Voͤlkern und — conſulariſche und Kaiſermuͤnzen getheilet *). E⸗ werden hier } neun *) Die Abtheilungen find, wie gewoͤhnlich, in s Münzen u et Gotha, | 017 neun und vierzig koͤnigliche Münzen von ©. 1+ 1.16. hundert und funfzig ſtaͤdtiſche von ©. f7; 76. vier hundert und vier und achtzig roͤmi⸗ ſche Münzen, nemlich vierzig confularifche, und vier hundert und vier und vierzig Faiferliche, jene von ©.77:84. dieſe von ©.85+ 1506. ! Hergenäpfe, von welchen ein und funfzig der » & ur men ( 1, Von Königen. Bon ©, 1-16. die er ‚wieder in einer fehr guten Drdnung gefejt. 1) Ma— cedonien. 2) Epirus. 3) Syrien, 4) Bir thynien. 5) Commagene. 6) Judaͤg. 7) Parthien. 3) Egypten. 9) Numidien. To) GSicilien. 11) den Celten. 12) den Gothen. I. Münzen von Bölkern und Städten, ©. 17° 76, wo erfi die Europäifchen, bie freilich die reichhaltigfien und zahleeihffen find , mobey - auch einige von ben Inſeln auf dem Egeiſchen Meere vorfommen, aledann 2) die Afiati- fhen, und dann 3) die Afrifanifchen. IM. Die Eonfularifchen oder Familien - Min en A ZZ A, i u Kaifermünzen, S. 884 156, die am kahl. ſten ſind, worunter viele ſeltene, und Theil noch nicht bekannt gemachte, ſich | befinden, die der Verfaſſer beim Bi uß mit einem Öternchen bezeichnet. Die Münzen der Decidentalifhen Kaifer | ‚gehen bis auf den Honorius, und unter ben griechifchen Kupfermuͤnzen ift Nomanus (IL) Diogenes im ııten Jahrhundert ber lezte. J SIR. Gotha. merkwuͤrdigſten vom Sei von Schahmann ſelbſt gezeichnet, und von ihm in Kupfer geftos | en, eingefihafter find *). — Die wenige jey für meinen Endzweck hinreichend, Miünzliebhas | ber auf diefe auserlefene Sammlung antifer Münzen aufmerffam gemacht zubaben. Ehre genug für einen Fürften } . einen fo fe tenen, wichtigen Schatz, der Zerftreuung gluͤck. entriffen zu haben! In zweyen, an das Muͤnzkabinet ſtoſen · ; den Zimmern, ift eine arhäsfogifhe Dis bliorhef, oder eine Sammlung von Büchern, welche die Altertbümer zum Gegenftande haben, aufgeſtellt. Der Grund derſelben war eine Samm⸗ *) Muͤnzliebhaber, welche näher mit ben Merk, wuͤrdigkeiten der Schachmannifchen Sanımlung, und dem darüber herausgefonmenen gefchmack- vollen; aber feltenen Katalog, "der nicht in den Buchhandel Fam, bekannt feyn wollen, -vermeife ih auf die vortreflihe Necenfion a ana a (bes Hrn. Hofe. Heyne) in ben Görtingis \ ſchen gel. Anzeigen 1775. St. 93. ©. 736% 792. und auf die neue Bibliorh. der fchönen Niffenfchaften, 19. 8. Seite 60.83. Auch in den Sen. gel. Zeit. vom Jahr 1775. no, 62. ©.525.28. Herrn B ſchings woͤchentl. Nachr. 1776. 2. St. der Gothaiſchen gel. Zeit. von J. 1775. ©. 636. und ben fort, “gef. Betracht. über hiſt. Schrift. 3: Th. ©. 185. ift er recenfirt. | Gotha. # | 219 ' Sammlung von Büchern, welche in die Muͤnz⸗ Funde einfchlagen. Vor einigen Jahren Faufte aber ber jeztregierende Herzog dem Herrn Geb: Hofrath Schläger feine feit vielen Jahren ‚ gefammelte auserlefene numismatifche Biblios Ithef um 4000 Rthlr. ab, und bereicherte hier⸗ durch feine archäofogifche Bücherfammlung ders geſtalt, daß fie gegenwaͤrtig ohne Zweifel unter die vollftändigften in Teutfchland ge ‚hört. Sie ift fo prächtig und. zahlreich, als von ihrer Art wohl feine in der. Welt, und | der. Herr ‚Herzog ſezt ſolche fort. Hr. Schlaͤ⸗ ger bat den größten Theil feiner. fehönen Lebens⸗ ) zeit mic einem Eifer, dem nichts gleicht, daran | gefammelt ©). Gewoͤhnlich nennte er diefe Bis bliothek ſeinen Aſkan, und der Herr Herzog anes Ihm Inpenslangs eo, der Pflege und | Auf⸗ Er hatte ‚dahe ci alle numismatifche Schrif, ten, welche die befannte Bibliotheca numi. fmatica des Hrn. Geh. Hofrath Hirſch enthält. In dem Neueſten aus der. anmuthigen Ges Iehrfamfeit vom. Jahr. 1761. num, 4. Seite 320. heißt es: Herr Hofrath Schläger befizt einen Foftbaren Dortath, infonderheie an Münzbüchern, dergeftalt, daß von der neu herausgefommenen Zärfchili bibliotheca numismatica ihn nur noch wenige Schrif⸗ ten fehlen, und feine Bibliochef ein Wan⸗ derwerk der Bollftändigfeic in dieſer Arc Bee ‚zu werden verdient. 228 Ä Gotha. | | ER Aufficht, auch den beliebigen Gebrauch der ſelben. Eines der ſeltenſten Werke, und welches man \ faft nirgends "siehe, ift ein zwar unnuͤtzes, aber ungeheures und koſtbares Werk von 31. N galfolio «Bänden, das alle Eonfuları und Kaiſer ⸗ müngzen, vom Zul. Cäfar an bis auf Maximi⸗ lian II,, von oder nach dem lac, de Strada, Mantuano , in Handzeichnungen und Malereyen 7 von Eofoffafifcher Gröffe und unglaublicher Ars ” beic enthaͤlt. Es ift einem Grafen von Fugger I äugeeigner, und jedes Blat hat eine’ güfdene Kros ne gefoftet. — Der. fehr ſyſtematiſch eingerichtes te Katalogus macht zween geſchriebene Folios Bände aus — *), Sie wird ein ewiges ruͤhm⸗ liches Denkmal diefes biedern Gelehrten bleiben, 4 für deren möglichfte Vollkommenheit der ſeel. Mann auch bis an den lezten au: Ja — Lbens beforgt mars Die Herzogliche Kunſt und Natu⸗ ralienkammer. Auch zu dieſen Merkwuͤrdigkeiten, bat \ Herzog Ernſt J., ein $iebhaber feltener und febenswürdiger Sachen, den Grund gelegt; ihre gröften Schaͤtze aber von dem liebens⸗ N wuͤr⸗ a Einige ——— beſchreibt gr. Will ni # feinen Briefen über eine — a Sachſen, ©. 137. u. f. Gotha. 221 wuͤrdigen Herzog Friedrich U., einem der vors treſtichſten Negenten Diefes Haufes, ber. Sie⸗ | Befindet ſich, unter der Bibliothek, in dem oeſt⸗ lichen Pavillon das Schloffes Friedenftein. In dem erften Zimmer, beym Eintritt, finder man einen Vorrath anatomifcher und chirurgifcher Werkzeuge, an welche, wie Keyßler berichtet, fon 1730. über 309. Thaler verwendet wors den waren, und man erwartete berfelben im⸗ mer nod) mehrere aus Frankreich Diefes Zim⸗ mer mache überhaupt den Zufihauer mit ver. Kenntniß des menfchlichen Körpers befannt. So ſieht man 5. B. die menfihliche Leibesfrucht ‚von allen neun ‚Monaten; einen Körper, mit feinen Sehnen und Arterien ausgeſprizt; vers. ſchiedene Mißgeburten, u. ſ. w. Auch eine vollſtaͤndige aͤgyptiſche Mumie verdient hier bes merkt zu werden *). An der Decke hängt ein Saͤ ge fiſch — und auf dem im Zimmer befind⸗ | | lichen ) An diefer fönbeifihen Mumie find noch beis de Reihen Zähne, fo weiß wie Elfenbein, und auch die Bander zu fehen, womit gr Körper ummunden, und alles mit Harz übers zogen war, daß das Ganze die Härte des feſteſten Steins hat. Man Fann es biefer Mumte anfehen, daß eg eine Srauensperfon, ein altes Weib, geweſen ſey. *8) Diefer Saͤgefiſch iſt von ziemlicher Groͤſe. Man ſchaͤßt ihn, ohne Säge, wohl zu 4, bie | —— ie, 222 Gotha, lichen Tifehe Tiegt die abgeformte Hand und der Schuh eines riefenmäfigen Mannes aus dem Gorhaifchen. Ferner fieht man auch bier die Haut einer grofen Schlange, ſechs Ellen fang, und 3. Zoll diefe, die auf dem hohen Inſelsberge, zwifihen Gotha und Eifenad, gefangen wurde. Gie ift ſchwarzgrau gefprens kelt. Fir Deutſchland immer eine ziemlich grofe Schlange. Ob fie Giftzähne gehabt hat, Fann man nicht mehr fehen, weil der Kopf fehle. Unter den Sachen mit Spiritus in Ola fern zeichnen fich befonders aus: 1) ein fchöner Philan der mit. Zungen. Diefer Philander oder Beutelratze, Der fich bier befindet, iſt des % Sinne dritte Art; Didelphis Opoffum , die Walds zaße. In ganz Amerifa führt fie den Namen Dpoffum. 2) ein Ameifenbär. 3) ein ins dianiſches Hirfhchen( Zmwergbirf ch chen) Mo⸗ ſehus pygmaeus Lin. Unter allen Thieren mit geſpaltenen Klauen das Heinfte. Es ift E' nicht länger als 92 Zoll. 4) Sforpionen von — Groͤſen: franzoͤſiſche/ it alieniſche, am rifa 5. Ellen in der Fänge. Die Säge ſelbſt if mit einer chagrinartigen Haut überzogen, und hat an beiden Seiten grofe abftehende elfenbein« artige Zähne. Man fieht auch einzelne Sägen in biefem FKabinete von 7. Pfunden, die aber alle auf jeder Seite eine ungleiche Zahl von Zähnen haben, an einer 2. E. auf ber einen 37. auf der andern 19. Zäbhe- I rifanif deu f. w. Was diefe leztere bes £rife: fo befinden fie fid) vorzüglich in dem bristifchen Amerika, auf der Inſel Barbas 8083. 5) Schlangen. 6) Eideren u. ſ. w. Hier hängen auch ausgeftopfte Krofodile am Balken von ziemlicher Gröfe. Auch find Fleis nere im Spiritus da. In diefem Kabinete ſieht man ‚auch noch verfchiedene aufgeftellte Thiers gerippe von grofen Hunden, Fuͤchſen, Luch ſen u. ſ. w. wobey die Bauart ihrer Knochen, ihres Kopfes und fo weiter zu bes wundernift. Unter andern auch das im Gos thaifchen in der Nachbarfchaft von Tonna im J. 1695. ausgegrabene Efephanten Geripp, ' welches von dem verdienten alten Tenzel ift befihrieben worden *), und noch grofentheifs in’ der Gothaiſchen Kunfifammer aufbewahrer wird. In dem daranftofenden Saale trift man einen grofen Tſchirnhauſiſchen Brennfpiegel mit dem Colleetivglafe, ingleicyen eine Leupoldiſche Luft-⸗ pumpe an. Un der Wand ftehen verfchiedene Schraͤnke mit allerfey Naturalien, als Mufcheln, Korallenzinken u. f. w. Zwo arciteftonifche GStüfe von Capelli, drey Viehſtuͤcke von Roſa von Tivoli, und andere vortrefiche Ges maͤhlde, verdienen bier von Liebhabern der Mas lerey ——— zu werden Mitten im Saafe 9— ſtehen *) Tentzelii epiftola ad Ant. Magliabechium. lenae 1696. 8. 224 ER. ot ſtehen einige Abbildungen von ———— Bilbſn AB len. Ein ganzer Schrank in diefem Saale it | mit koſtbaren ungrifihen und türfifhen Ga wehren angefüllt. Unter demſelben befindet fih auch Herzogs — I: gewoͤhnlicher Staab von J Zimmetrinde. In einem andern Schranke ſieht man eine Sammlung von — — — u. ſ. w. Unter dieſer befindet 6 h Adam ui 1 Eva unter dem Baume, von Albrecht Dürer | in Holz gefehnieten. Diefes Stuͤck fol, wie | Keyßler verfihert, 10600. Ducaten gekoſtet J haben. Bon elfenbeinernen Kunſtſtuͤcken if Ro nig L von Polen zu Pferde, und ein Bettler J mit diamantenen Knoͤpfen, ſehenswuͤrdig. Den Leztern hat der beruͤhmte Kruͤger aus Danzig verfertigt. Aus dem. Horne eines Narwals ft ein Staab vorhanden, in deſſen Knopf die Lei— Ei densgefchichte eingegraben iſt. Auch eine auf J. Narmor a ae acht; DeutſchlandsChar⸗ bj Eleinen in Recall gearbeitete Toro Farnefe von y Adrian Vries im Haag, und andere Kunſt⸗ ſtuͤcke befinden fi) bier. Im Saale ſteht eine von Breugeln gemahlte ſpaniſche Wand von 7. groſen Fluͤgeln worauf die Geſchichten des neuen Bundes vorgeſtellt ſind. Herzog Fried, rich IL. hat 8000. Thaler dafuͤr bezahlt. An J der Wand haͤngen die Bildniſſe der ſaͤchſiſchen m iz - | Gotha, | 225 Fuͤrſten von Friedrich dem. Streitbaren an. Sie find von Lukas Cranach 9, Albrecht Duͤrer, Anton van Dyk, Bosco Dec io, Rubens. umd andern beſcheten m lern mehr gemaffennn | Aus dem Saale kommt man wieder in | ein befonderes Mebenzimmer, worinn verſchie⸗ dene Schraͤnke mit allerley Seltenheiten und Koſtbarkeiten angefuͤllt ſind. Der anſehnlichſte unter denſelben enthaͤlt lauter koſtbare Geraͤthe, unter andern den praͤchtigen goldenen Des ‚cher, den die altenburgifchen Sandftande Herzog Ernſt I. auf dem erſten Sandtage uͤberreicht haben. Er iſt mit dem. Wappen derfelben geziert. Hier ſieht man auch des Kurfuͤrſten Jo⸗ hann Friedrichs Ring mit einer ‚Heinen Uhr, Imelche jede Stunde durch einen Stich bes ‚meift, Der. Werth der Dryefteine und der daraus verfertigten Arbeit belief ſich ſchon zu — Zeiten auf 60,000. Thaler. Der in | Onyx = Bon dem vortreflichen beethmten Meler Lukas Muͤller, insgemein Lukas Cranach „genannt, R- „zeigt man bier viele Bildniffe vor. ' Ohne 75 Zmeifel mar = tein Maler der erften Gröfe feiner Zeit. B eſonders wuſte er die Faͤrbung ſo wohl zu treffen, daß ſie nach mehr als dritthalb Hundert Syn a: neu. zu ſeyn ſcheinet. | Bi Kunſtnachr. 3% » ar 36 Gotha. Onyr halb erhabene figende Mann, mit einer Spiße, nebft einer vor ihm frehenden Stau, it niemand anders als, Jupiter Stator mit der | uno, und man muß fi) wundern, dag e fo einfihtsvollee Alterthumskenner, wie Kenks Ier, es nicht gefeben bat. Er ſchaͤzte es auf 16900. Thaler *). Das Bild ift eine Spans ne had), und gewiß eines der fehäßbarften Stüde diefer Sammlung. Ludwigs IV. Bruſtbild von einem Amethyſt ift von dem gefchikten Künfte · ler dergeftalt werfertige worden, daß er das Unteife des Edelfteins zum Gefihte, und den reifern und dunflern Theil zum Gewande ge wählt bat. Confuchus Bruſtbild iſt von Sa⸗ phir und mit Edelſteinen beſezt vorhanden. Ein Onyx zetgt halb erhaben ein Silensfeſt. Das fo gefännte Kabinetchen der Königin Ehrie | ftina, das ihr Pabſt Alerander VII geſc ‚bat, beſteht auſſer der überaus kuͤnſtlich in Holz; geſchnittenen Kteulgung Chriſti, aus acht vortreflichen Kameen, oder erhaben geſchnitte * | Steinen. Unter die Koftbarfeiten diefes a gehören noch ein Silderner Elephant, auf ei — RE defien — Decke — —— *) Unter den — — Stuͤcken Onyr, die ih aus dem Alterthum erhalten baben, behe uptet diefes Dastelief mir dem erſten Rang, wozu man das Vas Mantusnum zu Sraunſchweig, zählen kann. J - J 4 4 Shar 227 Schmatagden und Diamanten befejt if; ein emaillirter mit Edelſteinen beſetzter —— von dem berühmten Dresdnet Künſtler, Ding⸗ linger; des Kaiſers Rathias Mundglas mit ſehenswürdiger Goldarbeit; Herzogs Ernſt L Trinkgeſchirr von Bergchtiſtall, mit Diamanten beſezt; fieden grofe, aus Elfenbein Fünfilic ger arbeitete Kannen; ein zufammen gewachſener einem ) einzigen Stüůcke gearbeitet und er eine Schaale aus einer Ameihrfittuf. Don Sirdenen Gefäßen, milde Raphael von Un — wird, 10/ 000. Tha⸗ fer gekoſtet haben ſoll. Aus dem arnſtaͤdtiſchen Kabinete befinden ſich viele eſtindiſche Gösen aus Spedftein hier. Auch ein tuſſiſches A zarblatt , nebſt einem Taufbefen und Kelche he Sn einem Schranfe fiehen die in Wachs Ipoufiirten Kleinen Bildnife Der herzegl. Fomis fie von Herzog Ernſt J. an. Die altern bar jein Srauengimmer , Rahmens Braun, welches Juuter Herzog Friedrich L zu Sotha les Dres verferrigt. Derjog Friedtich L, feine Ss PT +: mahlin, — ven Glaß, verdient hier nech bemerkt zu wen E 63 eF- -. 2 Gotha, ; mablin, und feine Mutter, nebſt 4. andern vortreflichen Stufen, rüßren von einem gothais ſchen Kuͤnſtler, Abraham Drentwet, ber, weicher die lezten Stuͤcke 1724., im 77 ſten Jahre feines Alters, zu Stande gebracht hat. Die Eltern des jejt regierenden Herzogs, die der geſchickte Herr Kunſtkaͤmmerer Tieg auf eben dieſe Art der Nachwelt aufbehalten hat, ſtehen in zween beſondern Gchränfen.* Eine ſolche Sammfung glüfliher DBorftellungen der ehemaligen Füriten eines Landes, befonders wenn fie den Urbildern auch an Gröfe gleich mären, würde nicht nur in den NRachfenmn eine ehrfurchtsvolle Empfindung erregen, fondern auch für den zufünftigen Biographen derſelben, üseraus lehrreich fern. Ben dem geſchickten Bildhauer Koh. Frieder. Poehler in Arm fiadt, werden einige Jagdſtuͤcke, und wo id nicht irre, auch zwo menſchllche Figuren ven ihm, in der Kunſtkammer aufbehalten, und von jedem Kenner bewundert. tu Aus der Aamfändifhen Schule befinden ſich in dieſem Zimmer viele ſchoͤne Grüde, als ein fenerfiher Aufzug zu Ludwig des ı 3ten Zeis ten, bey der neuen Drüdfe zu Paris von van der Meulen, ein vortrefihes Nachtſtück von Schalck, die Koͤnigin Chriſtina von va Duf, ein ſchoͤnes Winterſtuͤck von Sriffier vor gebünge gefamumiler, umd an Dering Zeieteih IL fix 15000. Thaler verfauft. Fam dieſen Fims Amer ficht ein zumter Tiſch 5 nm Stücke A Echernbol;,. welcher uber 3. gemeine Spamnen Lim Durämefer bar. - — — mer iſt Deu Sıkterseahler Tie;- 4: 23 :m 1 2) Er hat anhein here Semi des Torf. 7 Aeie! a Sıruwess bir. Geh Bu 4: lenf. Tem, IV. Obleny..zo:. 2.135 fer. bis | frischer. — 239 lee... REDE. E Antifens Gallerie: Die Herzoglicher = die ebenfalls das treflihe Schloß Friedenftein verwahrt. Sie ift fehr zahfreich, und, hat viele T vortrefliche Stuͤcke; dabey befindee ſich auch eine Sammlung der Gips⸗ Abguͤſſe von Antis ken, Statuen und Marmorn, die ebenfalls vors frefiich if. Neben den Abguͤſſen des Apolls rn: des Laokoons, des Torfo’sy des Borghefi ifchen 7 Fechters, des Antinous, der Mediceifchen Ds nus und anderer berühmten Statuen mehr, zeichnen ſich aud ein ſchoͤner Ganymed aus, ' welcher 1779. in Rom, in dem Hofe des ve⸗ netianiſchen Gefanden gefunden, von dem Pabft 7 gekauft, und in feinem Mufeum aufgeftelle wurs 7 de. gleichen fcharfe Abgüfle von den Sta 7 fuen, welche die Kaiferin von Rußland vor 7 Furzem in Rom an ſich gefauft hat; ein Ge⸗ nius in Sebensgröfe und ein Faun; fie find fo” vortreflich, Daß fie unfer die erfte Elaffe der 7) Antiken gezählt werden. Abgüffe von den ſchoͤ⸗ nen bronzenen Thuͤren an der Taufe zu Flo⸗— ven; ; dieſe Thüren find mit Basreliefs beffeis 7 Def, die Gegenftände aus dem alten Teftamente, ’ von tiberto Ghibertti und Philippo Piſani. Auch Houdon’s Arbeiten ſtehen hier aufgeſtellt; eine Figur in Lebensgroͤſe, der Morpheus; eine Anatomie, ebenfalls in Lebens⸗ gröfe; der heilige Bruno; und noch andere” Düften ud Basıefiefs von ibm. — — Aufſeher Gotha, 232 über die Hersogf,, Sammlung der Gips - Abs güffe iſt der gefchickte Hr. Hof: Bildhauer D oell. Sammlung von Gips. Abdrüden Ivon Statuen, Antifen und Mar morn: beydem Hrn. Hofbiſdhauer Doell. Man findet ben ihm Abguͤſſe dee Büften des Ritter IMengs und der Sapho, bie beybe von ihm; woaͤhrend feines Aufenthalts in Rom, in Mart mor gearbeitet, und nun über Diefen Marmor Igeforme worden find: ferner Abguͤſſe des ber rühmten Genius im Vatican und der Faw Iftine im -Eapitol, gleichfalls nad) den Drigis nafen geformt, Einen Abguß des fihönen Ko⸗ loſſal Kopfes der Minerva in der Billa Ale bani; u. few. Auch erhielt er von dem Her zoge die Etlaubniß, einige Stuͤcke aus der Gal—⸗ lerie abzuformen und ſie Kunſtliebhabern mite zutheilen. Ein ſchoͤnes Inſecten⸗ Sabinet bes ‚fit der Hoftath und Leibmedicus, Hr. Doctor ‚Grimm - I Jaſtrumenken Sammlung des ‚Hrn. Geheimen Segationsraths Lichtenberg, | des Herausgebers des fhönen Magazins der neueften Entdeckungen imMder Naturfunde Sein Apparas von phnfifa I SA Diypi liſchen 232 Gotha, ch ifchen Inſtrumenten, Suftpumpen, Elektriſir, maſchinen, mathematifchen Inſtrumenten u. dgl. ift auserfefen, und. kann nicht genug bewundert werden. Gewiß bat manche Academie derglei⸗ chen zahlreichen und Foftbaren Apparat nicht aufzumweifen. In den: Zimmern, wo die Suftrur 7 menten find, herſcht Die gefchmackvolkfte Ords nung und Reinfichfeit ; denn faft alle meſſingene gm firumente von Werth ftehen unter grofen gläfernen ” Glocken. Siämmtlihe Maſchinen und Inftru mente, die zum Theil von dem geſchickten Me⸗ chaniker, Hrn. Sekretaͤr Schröder zu 6 tha verfertige worden, find nicht allein wegen ihrer Zierlichfeit in die Augen fallend, fondern aud) dem Gebrauche vollfommen entfprechend. ns 7 deſſen hat: fie der gute Mann nicht vergeblich an. ⸗ gefchaffte. Ex har fie genuzt, und viel Daben ger ⸗ lernt. Damit fie aber nicht zerftreuet würden ” und in andere Hände Fämen: fo hat der brave Herzog von Gotha für die Gelehrfamfeit for wohl, als zur Belohnung des Zleifes und der Bemühungen diefes Mannes, den ganzen Bow rath für einige taufend Thaler gefauft und in fein Daturalienfabinet bringen laſſen, wo alles 7 beyfammen bleibt, und von fichern Leuten z. €. von den $ehrern am Gymnaſio, gebraucht werden kan. Man verliehre in Gotha vieles, wenn man ———nnn Gotha, 233 man nicht den gelehrten Hrn. Legations Rath Lichtenberg beſucht! Eine kurze Nachricht von ſeinem phyſikaliſchen Kabinete gab Hr. Lich, tenberg in ſeinem Magazin fuͤr das Neueſte Jaus der Phyſik und Naturgeſchichte / 1. San IS. al f. | Auf. der Herzoglichen Bibliothet ſtiche und Gemaͤlde auszeichnen, wovon viele ſchon in andern Schriften beſchrieben find. Aus den Briefen eines Neifenden werden im der | Berlin. Monatsſchrift von Gedicke ud Die ‚ser 1784. März S. 234. folgende zwey Schrif- ‚ten, als befonders intereffant, angegeben. Die Turniren, welche ein Herzog von Sachſen im Anfange des fechjegenten Jahrhunderts gehaften hat. Auf Diefen Zeichnungen fieht man nicht bloß die ‚Ritter und ihre Pferde, ſamt beider Schmuck und Nüftungen, fondern auch die furchtbaren Stöße und Fälle der Kämpfer, in welchen der. Herzog ſelbſt einigemal den Arm ges brochen hatte. Das zweite merfwürbige Buch iſt ein Modenbuch, in welchem die Kleider, Die “ein Herzog von Sachſen von den Jahren 1517 | ii 1535. getragen hatte, mit lebendigen Farben. DS- get find verfchiedene alte Handicheriften und gedruds - ‚te Werke, die fich Durch) ihre Handriffe, KRupfers erſte enthält illuminirte Zeichnungen von Dem, f | ren in blofen groben Umriſſen beflehen, das liegt und fehläft, indeſſen ein Heer Affen 234 0 N. Gotha gemalt And. Su dieſem Zeitraume muͤſſen fi 2 die Trachten der Männer viel - häufiger; al | jezt die der Weiber geaͤndert haben, wie man ! an den Kleidern des Herzogs fieht. Die hen zogliche Bibliothek beſizt zwo Handfehriften welche Abbildungen von den Hofuniformen uns ter dem Kurfürften Friedrich dem Weiſen, und | feinen Nachfolgern, aus dem ſechs zehenten Jahr⸗ hundert enthalten. Die eine ſcheint eine Copie der andern zu ſeyn, und dieſe ruͤhrt von dem damaligen Hofſchneider ber. Schwarz mar Ä damals die gewoͤhnlichſte Farbe, und in der ' Folge ſchwart und Ye die Hofı Farbe. ; I: Auf ber —— Bibliothek, iſt — eine ſchoͤne Sammlung alter Holzſchnit— —4 ‚te. Darunter befindet ſich einer der aͤlteſten Holzfchnitte, der nach der Beſchaffenheit der Zeichnung und des Schnittes, dabey die Fig h Ende des 14ten, oder den Anfang des ısten Jahrhunderts zu feinen Daſeyn beſtimmen will. Er ift auf ganzer Bogengröfe, und ftelle einen N reifenden Kaufmann vor, Der in einem Malde ſich feines Tragforbes und der darinnen. ent haltenen Waaren bemaͤchtigen; unter dieſen gepluͤnderten Sachen ſind auch Karten, auf deren oberfiem Blatte eine ae Sechs abs i gebildete j Gotha. ‚235 gebildet iſt. Swen andere Holzfehnitte aus dem 16ten Zahrhundert unter Num. 173. und 213. zeigen noch ebenfalls, Abbildungen teuts ſcher Diferfarten +). Bon dem berühmten $ufas Cranach, finder man ‚hier eine ans | nalen Sammlung feiner, Holzſchnitte. Auf dem Schloſſe Friedenſtein, wird ſeit dem J. 1786. eine Sternwarte erbaut. (Mach der Koftbarfeie und Menge der anzu⸗ fihaffenden Inſtrumente, und nach den gruͤnd⸗ lichſten Einſichten und bekannten Eifer für die Aufnahme jeder nuͤtzlichen Kenntniſſe, welche den Durchl. Stifter derſelben in feinen ruhm⸗ vollen wiſſenſchaftlichen Unternehmungen leiten, aͤßt ſich ſchlieſen, daß dieſer neu zu eroͤfnen⸗ de Tempel Uraniens, nicht nur alle in Teutſch⸗ land, fondern auch viele in auswärtigen Sändern ‚weit an Reichthum und andern unmittelbar anklebenden Vergnuͤgen, übertreffen wird. Die ſchon vor mehrern Jahren vorhandenen Werk— zeuge waren, ein achtfehubiger ‚ganzer Murals dirkel, ein achtſchuhiges achromatiſches Zranfits Ainſtrument, welche der geſchickte Kuͤnſtler Hr. Ramsden bearbeitete; ein ganz zuſammen ges feztes Herſcheliſches 3. fuͤßiges Spiegelteleſcop mit 4000maliger Vergroͤſerung, ein Emery⸗ | ſccher 6. Breitkopf uͤber den Urſprung ber Spiel J karten, Seite 117. | N ſcher Zeitmefleer in Geftalt einer Taſchenuhr und ein drey ſchuhiges Tranfitinftrument v | Ramsden, auf ein tragbares Stativ eingerihe tet, Daß man es- allenthalben aufrichten, ſe — leicht ſtellen, und berichtigen kann. Ferner eine 7. Monate fang auf der Göttinger Srerm \ rate — Roſt⸗ hen bie — ſolche herrliche Werkzeuge wuͤnſchen. gi Vorſteher Diefer Sternwarte wurde der 3— Prof. von Zah aus London beruffen, ein | ſehr würdiger und thätiger Mann, weldjer An. | 1785. in einem GSchloffe zu Vetwert in Eis gelland feltene Manuferipte eines engelländifchen | Marhematifers Thomas Harriot aus einem vergefienen Orte hervorgezogen, und nun Dies feldigen zu durchfuhen und zu entziffern be⸗ ſchaͤftigt iſt ). So mie ich hoͤre, fell auch der Hr. Herzog alle — und viele andere ” “) «) Beobachtungen und Nachrichten von dem et = gen berzogl. Sothaifchen Aftronomen, Hrn. von Zac), darunter einiges von der bafigen Stern Ka warte, findet man in J. €. Bode, offromsmie J ſchen Jahrbuch fuͤr 1789. Berlin 1786. 1 ‘ Gotha. 2237 andere trefliche Inſtrumente, für fein Obſerva⸗ orium bereits gekauft haben. Hr. Secretair Schröder zu Gotha it durch feine vorrreflichen mechanifchen Arbeiten hinlaͤnglich bekannt. Man findet ben ihm viele mathematifhe und phnfifalifhe Inſtrumente, die er theils fuͤr den Herzog, theils fuͤr ande⸗ re Gelehrte, nad) Beſtellung macht. Seine miſcroſcopiſchen Mikrometer auf Glas, ſo fein geſchnitten, daß ſie den Branderſchen in Augsburg —— ac f berbienen alle b hang. 1 ‚Der Garten der — Frau Her⸗ *— zu Sachſen Gotha fell viel vorzuͤgliches haben, und mur eine Furze Zeic war erforder lich, ihn fo reizend umzufchaften. Die Gäns ine des Gartens winden fich auf englifche Parks weiſe, und find mir allerhand ins und auslans diſchen Hoͤlzern, Gewaͤchſen ıc. eingefaßt. m Der Hr. Herzog foll, auffer vielen vor i reflichen Gemälden, auch. die Handzeihnungen des berühmten Ritters Mengs befigen, die er zu Rom aus feinem Nachlaß an ſich ge Fauft bat.‘ Der wuͤrdige Hr. Doctor und Stadtphy⸗ fi kus Joh. Andr. Biber in Gotha, iſt den elanmſeta durch ſeine phytologiſchen Praͤ⸗ BR Gotha — Präparate 'befannt, da fie von In⸗ und: — laͤndern mit Beyfall find aufgenommen wor⸗ den. Er fieng nemlich ſchon zu "Michaelis 1774. an, von. feinen Blaͤtterſ keleten alle Meſſen einen Fascikul von zehen Skeleten, un⸗ ter dem Titel: Sceleta foliorum, faſciculus J. Il etc. dem Publikum zu. überfiefern. Jedes Blatt iſt auf einem Quartblatte fhwarzen, gen glaͤtteten Papiere, von, einem feſtgemachten Streifen weifen Papiers gehalten, jedoch für daß man daffelbe leicht wegnehmen, und nad) Gefallen frey betrachten Fann. Auf den Strei⸗ 1 fen ſelbſt iſt jederzeit der fateinifihe , engfifche, franzoͤſiſche und teutſche Name des Baumes, gedruckt befindlich. Dieſe zehen Blätter ſind in einer beſondern Decke von Pappe verwah⸗ vet, auf welcher der Titel mit goldenen Buchs ftaben gedruckt ift. Unter diefen Blaͤtter Go tippen find auch verfchiedene von ausländifchen Bäumen, zuB. der Carolinifchen Papel; der amerikaniſchen Eſche; des dreyftachlichten amer rikaniſchen Schottendorns; des Zürgelbaums " ‘wg... w. Manche Sfelete nehmen fi) unge mein gut aus, z. E. das der Roßkaſtanie, g — (Aefeulus Hippocaftanum). Aud) zeichnen fih . in dem fechften Hefte, befonders das Zuders maßholderblatt, und das Kaffeblatt unvergfeich, 3 Th aus. Man kann ſich an der unendlichen ” Seinheit der Fiebern, an der mannichfaltigen und Gotha, 239 und doch rnit Schlingung derſelben BR an den deutlichen Abfichten, die man bey je, der Beugung entdeckt, nicht far fehen. Das Haſelnuß +: Blatt in dem gten Fasciful, ift eis nes von den aflerfchwerften zu ffeletiven. : Es dienen diefe"Bfärtergerippe nicht nur zu einer ergögenden Betrachtung des wunderbaren Baues der Blätter, deren Mannichfaltigfeie größtens theils durch dfe immer veränderte Zeichnung entſtehet, welche die Natur mit den verlängers ten Fafern der Rinde des Baumes zu entwer⸗ fen weiß, fondern auch) zu einer genauern Kennt, niß des Umriſſes, worauf verfchiedene : Botani⸗ fer, ben Ordnung der Pflanzen, vorzuͤglich geſe⸗ ben haben. Auſſer diefen Defaden von Blüte ter» Sfeferen Tiefert auh Hr. Doet. Biber ganze Bouquets und Tableaux. Dieſe beftehen, theils aus verſchiedenen Pflanzen, theils aus einzelnen, z. DB. aus ‚einigen Aeſten Celtis:, Populus tremula, alba, nigra umd vielen ans ‚dern Blättern, Die ein aufferordenclid) feines Gewebe haben, zu beiden Geiten, in der Mits te ein Stengel von Dictamnus Fraxinella, mit Knoſpen, Blüthen und. Saamenbülfen, dann noch aus verſchiedenen, nach Der Natur zuſam⸗ ‚men gefegten Blumen von Saflor, Malvens kelchen, Moluccella, Judenkirſchen ꝛc. Alle "Stengel. von dieſen verbindet unten eine farbis ‚ge Schleife. : Einzelne Pflanzen aber ſind ver⸗ Han ſchiede J 040 Mr — Gotha. ſchiedene Arten Orangen, Birnen, Ahorn, Linde, Eryngium vulgare, Car thamus tincto⸗ rius (Safflor) ꝛc. Dieſe herrlichen Bouquets ſind in der alfgemeinen seutighen DISK | tet mweisläufig befihrieben. r +8 Eine eigentliche Befihreibung Biefer. an ſehnlichen Reiidenz, nach dem vortreflichen * colaiſchen Muſter, haben wir zwar noch nicht, jedoch einen dankenswerthen Anfang dazu, durch des Hrn. Prof. Galletti Geſchichte und. Beſchreibung des Herzogthums (Fuͤr⸗ ſtenthums) Gotha. Der zweite Theil Dies ſes Werks, als welcher meiner. Abficht gemäß, ‚bier nur angeführt ‚werden muß, enthalt in drey Abfehnitten die Gefchichte und Befchreis” bung der Stadt Gotha, wobey auch unter den fehenswürdigen Anftalten, die. ‚Bibliothek, das Muͤnzkabinet, auch die Kunft+ und Darum | ralienfammer, genennt werden. Eine ausführliche | Anzeige diefes Theils findet man in den | thaiſchen gelehrten Zeitungen 1750. St. 6. Seite gr. Meuſels hiſt. titteratur 1781. St. IL. ©. 451. R E % St. Gotthardsberg, beruͤhmter Berg in der Schweitz, im Can N ‚ton Urt. | So wohl fuͤr den Nattırforfiher „ als u | für den Liebhaber natuͤrlicher GSeftenheiten hat | diefer St. Gothardsberg. 241 dieſer beruͤhmte Berg viel Merkwuͤrdiges, weil herrliche Alpenpflanzen und vorzuͤgliche Gebirgs arten bier reichlich zu finden ſind. Das Got⸗ hardsſpital iſt für Reiſende ein ſehr wohlthaͤ⸗ tiger Aufenthalt, ohne dem man bey der Bes ſteigung Diefes Berges mit den größten Schwie⸗ ‚ rigfeiten zu Fämpfen haͤtte. Auf dem Gipfel des Gothards ift die Capueinerherberge, wo⸗ ſelbſt ein ſehr gefälliger Mann, P. torenzo*) ‚zu bemerfen if. Diefe guten ehrwuͤrdigen Vaͤter fammeln auf ihren Spazfergängen allers ley Steine, und zeigen folhe Fremden auf "das gefälligfte vor, ja fie theilen auch ſelbſt davon mit, wie foldhes Hr. Prof. Store mit vielem Ruhm in feiner Alpenreife erwehnt. Sie Übegfeiten aud) Fremde mit aller Bereitwilligfeie bey der Befichtigung diefer Gebirgsferte, daher ‚fie gewiß ſehr nuͤtzliche, brauchbare Werfzeus ge find. 1 Die Oberſtelle unter den hoͤchſten Alpen⸗ gipfeln bat dieſer berühmte Berg durch die ‚Strenge der neuern Unterſuchungen zivar vers "foren; er fönnte aber doch fuͤr einen Beobach⸗ ter, *) P, Lorenzo ift einer der beiden Väter der Capucinerherberge auf dem Gotthard, der feit ‚mehreren Fahren fon da ausharrt. Hirſchings Kunſtnachr. 3 DI a Ek. Georhardeheng, ter, der Mufe Härte, feinen Launen *) am J warten, einer der lehrreichſten werden, da fein zerriſſene Kuppe von allen Geiten ihre Ei ng weide entbloͤßt. Nur dürfte man fih r anche J Der er at d ſelten trift man ein paar Tage an — t fh nicht der Derg bis zum uf Bimab in fein a et 7— ST *) Schen — D. Lorenzo verſicherte H Stoerr, deß er nicht auf 14. heitere — Jaehre rechnen dürfe; und daß die Witterung nur barinn Fandhaft bleibe, daß fie feine znunterbrodhene Folge einiger ſchoͤnen Tage gefatte. Zum Beweiſe legte er ihm einige feiner, für tie Kurfürkliche Akademie m. Mannheim verfertigten Witterungstafeln gi Die Gerbachtungen auf dem Gotthard, im Sabre 1781. vom P. Onsphrius gemacht, fie 4 ben in ben Ephemeridibas Societatis meteore- logicae Palatinze Manhemii, 1753. to, a =*) Dr. Pini, ein Jtaliener, beſtieg vor = gen Jahren diefe® Gebirge, und unterfuchte es ſeht ſorgfaͤltig. Dieſe feine Beobar gen wurden 1784. zu Wien aus dem — niſhen gt ‚ unter dem Titel: Ueber ben Goihardeberg und feine umliegenden Gegenden. Der 2te Teil vom des Dra- Prof. Storr’s Wlpenreife kann, mit biefen verein nigt, mit vielem Nutzen machgelefen werben, wei 5 — Graͤz in Stoermaf. In der NRaturalienfanimlung ber Univerfität befinden ſich Minerafien, Inſecten I uf.mw. Der berühmt Ricol. Poda von RNeuhaus — einer ımjerer erfien teutſchen Mineralogen — lehrte Hier ehemals die Phys 2 HE, und erridıtete das Mufeum der Raturges ſchichte. Er ſchrieb auch über dieſes Cabinet fein vortrefliches ſyſtematiſches Werk: Iſecta Mufei Graecenfis , guae in Ordines, Gene- ra et Species inxta Syfiema Naturze Caroli Linnaei digeßüit eıe. Graecũ 1781.28. mm Und in ‚der Gräßer Ausgabe. der Seleftarum ex amoenitatibus academicis Caroli Linnaei "Tom. IL. fieht von ihm: Deferiptio lapidum ferrariorum Mufaei Grascenfis, cum nomi- nibus fgecificis vernaculis, fpnonimis, loco 92 natzli, Mineralogiſche —— des St. Gettheards ven Hermene; gild Pini, aus dem Ital. überfe;t (eva Adelph Beyer) Schneeberg 1784. 8. gen ſebe Leipꝛiger gel. Zeit. vom Jahr 1735. ©.z;. ». f. mb Stücks Berzeichn. zen ältern zub ' neuern Sand und Meifebefihreibungen sten Ip. ©.90. mo. 2331.) 244 Ka Graͤt E natali, uſu obſervationibus: Mehrere Nach⸗ richten findet man in Caͤſars Beſchreibung ꝛc. sten Th. ©.50+53. Auch ift bey dieſem Mufeum ein Mafhinen:Saal, wohin Maria Therefia 1753. die Planeten⸗Uhr ſchenkte, die Imſer zu Strasburg 1555. verfertigte. (©. Caͤſar's Beſchr. 3. Ih. S. 50. u. f.) WVon den DObfervatorium dafelbft, am Welt, Ende des SefuitensCollegiums, bey der Aegidien Hofficche, findet man einige Nachrichten in Ioh. Bernoulli Lettres fur dif- ferens ſujets, Tom.l. p. 49. Es wurde An. 1745. von einigen Jeſuiten .errichter und mit Foftbaren Suftrumenten verfehen. Insgemein wird es der he: Thurm ge⸗ nennt. Aquilinus ‚Sul. € afar ( regufietde Shin herr zu Vorau und GStadtpfarrer der Ef. Kummer, Stadt Friedberg in Unter, Steier) gab heraus: Befchreibung der F.E. Haupt⸗ ſtadt Gras und aller dafelbft befind» lihen Merfwürdigfeiten, nad der Berlis ner und Potsdamer Befchreibung eingerichter. Salzb. 1781. 3. Theile ins. Es if, fo viel ich weiß, die erfte Bejchreibung diefer Haupt⸗ ftadt, morinn man freilich manches vermißt. Nah Nachrichten von Kirchen s Gemälden, deren a wahrfcheinfich mehrere da ſeyn muͤſ⸗ fen, Ser" — — el PR Graͤtz. ei. | 245 | ſen, ſucht man vergebens. Uebrigens bat fie \ manches Gute. | | x Greifswalder - Eine Foftbare Mineraltienfammlung Hat der berühmte Here Prof. Weigel, wo⸗ bey auch eine anfehnfiche Kräuter s Samm⸗ lung befindlich iſt. | Hr. Doctor Ehriſt. Sottfe. Nie. 6% fterding befist eine faft vollftandige Wappen⸗ Sammlung der pommerfchen und rigauiſchen Sandesfürften, Bifchöffe, Aebte, Städte. und Communen, die er A noch herausge⸗ ben wird. Bey der daſigen Akademie befindet ſich ei⸗ ne Sternwarte, welche einen geſchlckten Vor⸗ ſteher an den Hrn. Prof. Roͤhl hat. Er gab von ihr im Druck heraus: Geographiſche Lage von der Sternwarte zu Greifswalde, eb. 1782. 4. Weitlaͤufige Nachrichten findet man von ihr in des Hrn. Bernoulli Lettres für ‚ differens füjets, Tom.l. p.59. u. f. Der jeßige Prediger zu Alrenficchen uf der Halbinfel Wittorm in Pommern, Sr. M Wilke, hat bey feinem Aufenthalt in Greifss walde Die er ſte Anlage zu dem dortigen bota⸗ nifhen Garten gemacht, Hr. Aerander SS NE 8 Bern 246 Greifewalde. $ Dernb. Koͤlpin hat ihn als ordentliche & Sehrer der Arznengelabrheit und der Kräuter Funde daſelbſt, durch feinen Eifer verbeſſert und erweitert, und durch Huͤlfe ſeines ausgebreiteten Briefwechſels mit neuen Pflanzen auſſerordent · lich bereichert. Hr. Wilke gab 1765. ein Ver ʒeichniß derjenigen Panʒen heraus, die J damals ſchon der Garten hatte ), imgleichen ein anderes von den um Greifswalde wild wach⸗ fenden =). Bon dem erftern Berzeichniß ver ferah Hr. Kölpin 1769. eine Fortfegung zu ° liefern, blieb aber fein Derfnreden aud) bey J ſeinem Abzug noch ſchuldig. Der jetzige wuͤr⸗ dige Aufſeher dieſes botaniſchen Gartens, Herr Mof. Er if jest Decter ber 95. und derſelben Srofeſſer an dem akademiſchen — J zu Stettin. —) unter dem Titel: Saem. — Wh, T- Tbeol. et Horti Acsd. Praef. Hortus Gey- phicus, exhibens plantas, prima eins confi- j tutiope illatas et altes, una, cum borti hifie- zia. Grypb. 1765. 8:7. Dog. Man fehe 2 Vogels neue med. Sibl. 6.3. S. 59. =#7) Unter dem Titel: Sam. Gufl, Wilke, =1 Fiora Gryphica, exhibens plantas circa Gry- _ : phiam intra milliare fponte naſcentes. Gry- phize 1765. 8. 10. Bog. Es it mad kLinnẽ J abgefaßt. Dan ſehe Vogels neue med. Br ‚Bliothef 6. Band S. 62. ’ OFEIERAIDE, 247 Prof. Chriſt. Ehrenft. Weigel, beſchenkte uns bis jeze mit zweg artigen Schriften. Die eine Index Seminum et Plantarum horti Gryphi- ei fifematicus. Gıyph. 1773- 8. 20. Sei⸗ sen , enthält 6fo5 bie Trivials Kamen der Ge⸗ mäahfe. Die andere, DIT. fiftens hortum Gry- phicum. ibid. 1782. 4. enthält auch — dene botaniſche Bemerkungen. In dem grofen akademiſchen Saal, der für die Solemmitären beftimmt if, find bie Wände mit den gemalten Bildniſſen der Pros fefferen von ältern Zeiten ber Befleider. Grofenhaßlad , - ein wohlgebaufes Dorf, ohnweit dem Kloſter Dailds drenn, =. Stumden von Ausbach. Das Altarblatt, welches der geſchickte Heormafer Hr: Maumann, in Die vor einigen Sabren neuerbaute Kirche zu Grofen: Hafßlach gemalt und. gefchenft bat, verdient alle Aufs merffamfeit. Die Borfiellung if aus den Worten {uca am 22. Cap. %.41+43. genoms men. Der feidende Heiland knieet betend am Delberg, und ein Engel fommt aus den Waols . fen, welder ihn mit dem Kelch in der Hand zu flärfen ſucht. Ausdruck des Schmerzens und der uusgefandenen feiden, mit Heiterfelt und einem ſehnſuchtsvollen Schmachten verbun⸗ Mi.” Den, 248 Greifswalde⸗ den, hat der Kuͤnſtler in allen Zuͤgen eines meriſterhaften Kopfes vereiniget. Ein aus der Höhe hervorbrechender Glanz, deſſen Strafen ſanft über den Engel und unfern Erloͤſer her⸗ 1 abſchieſen, verbreitet uͤber das ganze eine der angenehmften Beleuchtungen, melche überhaupt Das Nadende des Engels, das ohnehin mit vieler Wärme und einem markigten Vinfel ges malet iſt, fehr erhebt. Zeichnung und Anords nung dieſes herrlichen Gemäldes machen dem Künftler eben fo viele Ehre, als feine Krafts sollen Farben, die er bier aufgetragen. hat, und die gewiß der Dergänglichfeit trotzen 9. Gumpendorf, auch Guntendorf. Siehe den Artikel Wien. Guſow, in der Mark Brandenburg.” Der Staatsminifter und Graf von 20: | dewills hat hier eine ausgefuchte Buͤcherſamm⸗ lung. Auch find in dieſem Buͤcherſaale vers ſchiedene einheimifche Alterthuͤmer/ welche zum Theil nahe bey Guſow ausgegraben worden, als Urnen; Kleinigkeiten, die in denſelben be⸗ findlich waren u. d. gl. Ferner, eine kleine | Samm⸗ ) S. Meuſels Miſcell. art. Inh. 9. 23. Nr Guſow. —9 Sammlung phyſikaliſcher und mathematiſcher AInſtrumente, beſonders verſchiedene gut ausge⸗ ſonnene Maſchinen und Modelle von dem be⸗ ruͤhmten Mechaniker Hohffeld ‚der verſchiedene Jahre in Dienſten des Grafen ‚gewefen, N hier⸗ naͤchſt eine Penſion vom Könige erhaften hat, ‚amd in Berlin verftorben ift. Unter denfelben zeichnet ſich ein Odometer oder Wegmefler, aus, 5 der ſehr ——— und einfach iſt. An den Buͤcherſaal ſtoͤſet ein Eabiner, in | welchem der ‚siebhaber ſchoͤner Kuͤnſte auch an | einigen Gemälden Vergnügen finder , die meh⸗ reſten ſind von Pesne; einige von Rem⸗ brand; Lucas Cranach; Meytens; zu den beſten gehoͤren ae a rnd Ba⸗ taillenſtücke. Ban, Die siebfingsbefihäftigung der fennenifvols Ten Gräfin iſt die Naturgeſchichte, und dieſe Neigung hat eine der vollſtaͤndigſten Samm⸗ lungen in Deutſchland, beſonders was die Con⸗ ſchylien und Schmetterlinge betrift, vers anlaſſet, indem die Graͤfin nicht allein ganze Cabinette zufammengefaufer bat, . und, ‚ jährlich groſe Summen auf neue Stuͤcke wendet, ſon⸗ dern auch von vielen Perſonen, ſelbſt aus dem koͤniglichen Haufe, mit ſchoͤnen Naturfeltenheiten | Kae worden iſt. m en. de 250 - Gufow. # 2 An Conchylien ift, wie bereirs gefugt wor ben, diefes Kabinet vorzüglich reich. Eine ber fondere Samınlung machen die Conchyfien dee Südfee aus, die feit den lezten Reifen dahin vom Herrn Humphrey in fondon-erfauft wor ⸗ den. Vorzuͤglich merkwuͤrdig find auch in die ⸗ fer Conchylienſammlung die vielen. VBarieräten einzelner Gatfungen und die verfchiedenen Misges E- Burten, feltene und wunderbare Zufommenfügs & ungen beterogenee Mufheln u. d. gl. Mans nichfaltigkeit herrſcht verhaͤltnißmaͤſig in allen Claſſen und Ordnungen dieſer Sammlungen, zu welcher auch eine groſe Menge Seeigel und Seekrebſe zu rechnen find. Eine andere ſehr zahlreiche Sammlung von Seeprodueten ift die 3 von den Korallengewächfen, die überaus volle ftändig ift, und mande au: Stufe enthält. | Um Verſtelnerungen re die Gräfin weniger befümmert; Hat aber dem ohngeachtet eine in Dafigen Gegenden merkwürdige Sammlung dies fer Art; denn es find meift fchmeizerifche Ders feinerungen, als welche aus dem ehemals bes rühmten Kabinete des Herrn von Sandoz; fin der Graffhaft Neufchatel, welches die Gr fin erftanden hat, berrühren. Mineralien find nicht viele vorhanden. | | * er Hin, Guſow. — Hingegen iſt die Sammlung der Edel, fieine, der Jafpiss und Achatarten, der Marmor u. f. w. ungemein reih und fon; und es find wenige $änder in Europa, die nicht das Shrige dazu beygetragen hätten. Don Hölzern, Saamen, Früdten u. dergl. aus allen Theifen der Welt, ift cben⸗ fals ein groſer Vorrath hier. Ausgeftopfte und. in DBranfemwein verwahrte Thiere find nicht viele bier; eher noch eine ziemliche RER gereR ckneter Fiſche. Hingegen iſt die Sammlung der Schmess terlinge eine der gröften, im der ganzen da figen Gegend; 06 fich ſchon die Gräfin von jes der Gattung nur ein Stück zu haben bewirbt, wos bey jedoch das Weibchen und das Männden, wegen der meift allgemeinen Verſchiedenheit, für zwo Gattungen mehrentheils muͤſſen gerechnet werden. Es find eine Menge der fihönften aus Tändifchen vorhanden, und von den ſeltenſten europäifchen werden nur noch wenige fehlen. Die Anzahl der jeher Fleinen Schmetterlinge iſt unbefchreiblih fFarf, und es werden wahr ſcheinlicher Weiſe viele darunter fenn, die noch nicht befchrieden worden. Dieſe Inſeeten wers ‚den füntlich zwifchen zwey mit Goldpapier eins gefaßten Gläfern verwahree. — Andere Im R feeten a2 Guſow. ſecten zu ſammlen giebt ſich die Graͤfin were · ger Mühe, weil die Menge und die mühfamt 4 Nomenclatur derfelben heutiges Tages ins um | endliche gehet; doch iſt dieſes Fach auch nicht — ganz leer. Uebrigens wird das ganze Kabinet mit wenigerer Pracht, als befonderer Sorgfalt, | Ordnung und Reinlichkeit unterhalten. — Mani J vergleiche Bernoulls Reiſen, Iten Band. Sutenbrunn, Ri in ‚Niederoefterreich. Pr 3 ' Die Kirche zu Gutenbrunn hat der k. 4 | Kammermaler Hr. Rath —— u ‚Wien in Fresco gemalt. = zB 28 253 —6 und erh ern gr“ zu dem erfien Bande. Admont, Benedictiner Stift in Steyermark. fen ben Jahren 1775. und 1776. malte in „) diefem Stifte, der befannte Freskomahler Bortholom. Altomonte zu fin, Die Bis Hliochef. E Aitingen, vier Stunden von Augsburg. Das eigentlich zu der Domprobſten geboͤ⸗ Fige Dorf Gro$- Aitingen iſt dermalen wegen des Hrn. Hofratbs de Bailli, welcher jer Verwalter der dortigen domprösftlichen Laͤn⸗ sereien iſt, merkwuͤrdig. Er iſt ein Mann von ıngemeinen Talenten, daben ein groies mehas hifches Genie, ein grofer Liebhaber der Natur⸗ heihichte und treflicher practiſcher Oekonom. Fr beſizt eine Schmetterlings Conchi— ien, und Mineralienſammlung md eis he zwar nicht zahlreiche, aber ausgeſuchte — neift aus engliſchen Stürfen beftehende Zup fer; | ſt ich⸗ 254 * Ytingen. Ba ! ftiheolleetton. , Seine Modellſammlung in ebenfalls ſehr artig; die meiſten ſind neu und. von feiner eigenen“ Erfindung. | Altdorf, Die vollftändigen Tieel, der in der Non te *) Seife 8. angeführten Schriften, find: ‘ Catalogus Plantarum, quae in Horto Medico et ! * agro Altdorphino reperiuntur. Auctus et denuo re- cenſitus aLudovico Iungermann ete. Alt. 1046. Ent- halt 46 unbezeichnete Seiten nebft 1. Appendix. Florae Altdorfinae deliciae «bortenfes f. Catalogus Plantarum Horti Medici, qui- Ei bus poft felicium temporum reparationem ab x anno Chr. 1650. usque ad Ann, 1677. autior eft factus. Praefeeto eiusdem Maurit. Hoffe manno etc. Alt. 64. ©, nebfi 3. Seiten Bu ſchrift, ina. Hiebey ift auch ber Kupferflih vom medicinifchen Garten in — — — 4 Auch find fie endlich locupletiores factae, ſ. Appendix Catalogi Horti Med. Alt. plantarum nouarum acceflione audta, cura lo. Maur, Hoffmanni. Alt. 1703. q. berausgefommen.“ Mehrere hieher gehörige Schriften find in Boehmeri Biblioth. Script. hiftor. nat. P. III. Vol. I. pag. 292 - 294. und in Bibl. Norica Will. Vol.V. p. 239. angezeigt. S. 9. Ein Verzeichniß der Schriften, welche den Foftbaren Ammoniten und Belems niten Marmor befchreiden, findet man in des Hın. Prof. Will's Bibliotheca Norica P.IV. 18-20. und P.V. no. 6-8. wobey ja doch n0. a oe. + 07 2 doch Hr. Will die eingedruckte Beſchreibung in den nüzlichen Derfuchen und Be merfungen aus dem Reiche der Natur. ſtuͤrnb. bey Sauer 1760.38. ©. 193-206. und Diejenige in den Sränfifchen Sammlungen. 4 St. S. 298. u. f. anzuführen vergeffen Dat A ltorf, ein wohlgebauter Hauptflecken des Cantons Uri in dere Schweiz. er dem Sandammann Miller findet man einen fehönen Vorrath von Kryftallen, worunter vorzüglihe Schauftüce find. : Seine reife follen nicht die mäfigften feyn. — Kris ‚fallen von feltener Gröfe dienen zu Altorf auch | einem Altare im Beinhaufe bey der Hauptkirche zur Verzierung. — Das Andenken Milhelm Tells wird durch mancherley Denkmale erhalten. Eine Kapelle heilige den Plaz, wo er wohnte; ein Thurm, an dem feine Gefihichte und die Sem⸗ pacher Schlacht gemalt find, bemerft die Stel, “fe, wo ehemals die Linde fand, am ber fein Sohn angebunden war, und Tells Standort bey einem Brunnen, zur Abfihiefung des em» poͤrenden Pfeils, wird zugleich gezeigt. Auch auf dem Rathhauſe iſt feine Geſchichte, welche die helvetiſchen Geſchichtforſcher doch inden Haupts ſtuͤcken für * erklaͤren, in Gemaͤſden ee m⸗ 256 — ‚Amberg, > > de der Obernpfalz. ee en. Fohlbrennert —— von Murr in Mürsberg im Jahr 1775- Rach⸗ zicht davon, umd ließ fe von des Drau. Dies deileur Wisger>s geſchickten Töchtern accuraf im ieinen auf Vergemen mit Maflerfarben corieren. “Diele Eorien mußte fedann dert Wis ger im Kupfer ſtechen, bis auf die zma TI leiten (es End ı2. Supfertafeln), rn ii Ambras. J Seite 12. Die dañge Harnifhımb Ti Gewmebrfammfung bat verzüglich Hr. Rath J und SHefharrmum Primifer m der — 13... angefährten Schrift beſchrieben. Exrzberjog f Ferdinand, der jweite Sohn Kaifers Fer tinamd 1, ein Zürft, ber vielen Gefömaf ae 4 eine” —— je dem fihinen —— und: Wiſenſchaften beſaß, fammelse mi geoſen Kofen in ber Schlege zu ng mides ee De rn arg zige ihrer Art bleiben mid. Der Serüßmte — von. os har tus Bi, der aniesuliche Anateme, da der torjüslihge Teil der Gemälde in Die F. f. Galerie mach Wien, I md der gröffe Theil der Rupferflihe er Di | Biechef. zum Geruch der Serditendes ud die Keiſerin Mario Thereñe wormemfih turh Bas bieber geitiftere, fo genannte ſcheatze Ka of Kanßaacht. 39 R Kiez; 258 Ambras, binet, und viele andere Koftbarfeiten. Diefe prächtige Sammlung oder vielmehr diefen Schaß, machte nun Hr. Primiffer Liebhabern, vor⸗ zuůͤglich aber Meifenden, in einer Furzen Des ſchreibung befannt. Er theilt alles in 3. Haupte * zubrifen, und handelt 1) von der Naturges ſchichte. Hier follen die Korallenfanmlung und die Stufe aus dem Steinreich berrächtfich feyn. 2) Bon den Runftwerfen. Hier find mans Ge alte Bruftftüde, Neptun und Amphitrite aus purem Golte, (ein Geſchenk 8. Karls IX. von $ranfreih.) 2000. Stuͤck alte Gems “ inen, die Köpfe der jegigen Faiferlihen Zamis fie von vergoldetem Erz von Moll, betrachtungss würdig. Unter den Gemälden find ohngeachtet der ftarfen Emigrationen, noch Stinfe von Eorregio, Titian, Paul DBeronefe, Alb. Dürer, Rubens u. f. w. vorhanden. 3) Bon Denfmälern Hier zeigen ſich römifche Infchriften, die erft in neuern Zeiten hieher gebracht worden; eine ftarfe Sammlung antifer Münzen und auc) ein fihöner. Borrarh von meuen, naͤmlich Thalern, Groſchen und Medaillen; fehr feltene Driginalmanuferipte, _ vornemlich aber die Gewehr, und Harnifhfanın fung, die einzige in ihrer Art, deren id jhen vorhin gedacht habe. Diefe beſtehet aus ver · ſchiedenen Foftbaren Waffen und Feuergewehren, bie den Erzherzogen von Oeſterreich gedient J hatten, Ambros. 259 ——— aus den Rüſtungen der größten Helden und berühmtefien Fürften und Herten der verflofenen ——* Ammetgau— ein ſchenes Derf, nicht weit ven ber Sererieticer Abtey Eiral in Dberbaiern. - Die Kirche daſelbſt Hatte im Zahr 1741. Matth. Zindter ausgemaler- | Ben einem IBeltpriefier, der hier von jeh =) Ubzeichuungen baden, umd Eebendbejhrribungen der Srieger, bie fie geffagen, am ber 102 (nicht 125) bat fen auf Kaifer dinande 8 ; 5: ng —X et n aM 5 yon und Nuinen von Harins u. a. m. Eine ” . Regenſpurg findet, von Martin Shhn,n iſt reich an Seltenheiten und an Originalhand⸗ # SER, \ — LE en. 2668. Ammergam. = u, 4 ten ruſſiſchen Medaillen, durchaus lauter are Silberſtuͤcke. Ansbach. B. 1. ©. 38. Die Bibliothek ſteht in ei | nem geräumigen Saale und in zwey Geiten, zimmern. Eine Welt. und eine Himmelsfugel, 3 2. | Schuh im! Durchſchnitt, Regen oben an.‘ Sie zeichnungen, vornemlich an Sandfchaften ine 4 einzelnen Thieren von Rooß, ferner von Erz 4 'mels, Felir Meyer, Bemmel, Perſpecti⸗ “ ‚beträchtliche Sammlung altee Kupferſtiche und Holzſchnitte in zehen groſen Follobänden von © Albr. Dürer, worunfer die vornehmften ſei⸗ ner Blätter, nemlich der verfohene Sohn, Adam and Eva, der heil, Hubertus und heil. Hiero⸗ nymus, und ſein eigenes Portraͤt ‚anzutreffen find; © ” von Altorfer, von’ welchem man bier einen : feltenen Holzſchnitt, Die fhöne Maria von Holbein,. Övizius, Marthäus- und i Theodor. Jagel,. tufas Krug, Diet. ‚ rich von Spar u oder Starenz‘ tueas N van ‚Leiden And vlelen jandern me. —3 Ansbach. 6 Im Minzkabinet, gleich aan, befinden ſich unter andern Statuen von Bronze: Ein junger Baechus von vortreflicher Schoͤnheit. Ein ſchreitender Mars (Mars ‚gradivus). Aupiter. Eine Vaſe, ken Schub hoch, worauf das Dpfer der Iphigenie vorgeftelt if, Eine Re petttion von dem grofen marmornen Gefaͤſſe das im Mebiceifchen Pallaſte ſteht. | Eine Flora von weiſem Marmor. Die Biifte von Boltaire in Gyps, roͤthlich, wie gebrannte Erde, gefärbt, von Houdon und son ihm ſelbſt nachgearbeitet. es Ein elfenbeinerner Becher, worauf ein Baecha⸗ | nal in antifem Geſchmacke aefchnitten. | 0 Deep ovale Fruchtſtucke von Moſaik. | Folgende, in ſchoͤnen nach antifen Formen ausgeſchnittenen, und verg oldeten Nobmen, ges \ faßte Zeichnungen vor Statuen und Grup ⸗ pen find vom dem berühmten Seybelmann : aus Dresden, ber. fi) fange in Nom aufges halten), und fie auch daſelbſt verfertigt hat. Sie find durch eine gewiſſe Gradarion der Hal ‚tung und- Zufammenfihmelzung grofer, viel⸗ leicht auf das feucht gemachte Papler aufgetra- gener Puncte, die man erſt bey näherer Bes trachtung gewahrt wird, mic fo vieler Kunft ges tuſcht, daß ſie in der Ferne taͤuſchen/ und den a #35 N alten S 262 Ansbach. 4J alten marmornen Statuen ganz ähnlih jr ben. Es wird niemand gerenen, dieſe herrli. Gen Kunftwerfe gejeben zu haben. Diefe Mar nier im Tuſchen iſt die befie und fchönfte für die Antifen, und den Defmaleregen bey weitem vorzuziehen. Jedes Grüf foll 25. bis 30. Dur caten gefofter haben. Sie find größtentheils jwen und einen halben bis 3. Schuh hoch und zwey Schub Breit. | | Gruppen.‘ 7) $Saofcon mit feinen beiden Söhnen nad bem im Belvedere zu Kom. Diefes Stüf, welches fh glei beim Eingang rechter Hand befindet, verdient von Kennern und Kunſtliebhabern eine befondere Aufmerffamfeit. x 2) Der fogenannte Hechter (mad Leſſing Chabris) us der Billa Borghefe. ' FR 3) Apollo, im Belvebere. ; » 4) Der fogenaunte Apoflino —— in ber Sie bune zu Florenz 5) Ein ruhender Mars, mit einem Amor zu | Fuͤſſen, aus der Villa Ludoviſi 6) Die Mediceiſche Venus in der Tribune zu Zleren;. Buͤſten. 7) Der Kopf von Laokoon, in Behensgräfe. 8) Apollo im Belvedere. 9) Der Arbach. 253 ME fogensnnte Aminvas, ein belder Kumaf im Ecbenssrife. _ 0) im Zapf, der afusefäße im 1772. sehn =3) Die Pjemumse Irhibar in Splinglin, aa ' Bisdelnann $esfsther) im Perl 14) Der gunje Sept berielben. 15) Misbe, bir Bürtter - 16) Eine ijeer Töchter, eek a er Die ie biris zu Ärın, gegeamärtis zu Fe. ı7) Gammd. — der Amsdemini a Temn. >. Andbadh Feb uͤr, welche leztere ihren Werth in achie tectoniſchen Gebäuben haben; bie befarinte Su | miramis von Mengs; ein grofes Stüd vom Hrn. von Chevalferie in. Bayreuth, (der "in dieſer Runft ereelliee), und die zwölf Mona · fe von Nicolaus Hafner. Sandrart hat in feiner Afademie auch) wolf Monate, als d beſten Arbeiten dieſes Kuͤnſtlers angezeigt, die er fuͤr das kaiſerl. Kunſtkabi net gemalt haben | ſoll, und ſchildert ſolche, die ſehr geen mit obigen —— Monaten ee ‚Site ö *) Sandrart Me fie mit folgenden Wors ‘ten: "Da präfentiren fich in den Wintermo- naten ‚die Wirkungen. der bittern Kälte, die Mailer mit Eis geharniſcht; bie Lüfte mit Schnee. durchſtoͤbert, die Erde kahl und er- Wolluſt vorftelig, die neubegrünte Erde, in der Luft da8 hellholde Wetter ‚von den neuer« wachten Bogeln duchhfchallet, bie Baͤume be⸗ knoſpet, beblaͤttert und bebluͤhet. In dem Sommerland lieſen ſich ſehen, der zeitigende Getreid.. und Wieſewachs neben den lieblich daher ſchimmernden Waſſern, die Luft mit Blitzen durchleuchtet, da die untermiſchten Regenwolken ſeltſame Figuren vorſtellig macı- ten? Das Herbſtgemaͤlde prangte mit zeitiger Frucht an Bäumen und Weinfiöden , und drohte fiorben. Der Frühling machte die Augen mit Ansbach | Seite 42. Das Gymnaſium ittuſt re Y Eavolino, Alerandrinum "bat ſchon ſeit dem Jahr 1774. bie nachahmungswerthe Ber beſſerung erhalten, daß man auf das thärigfie beſorgt war, Der daſigen ſtudlerenden Jugend | alle mögfihe Huͤlfsmittel zu verfhaffen, wos duaurch fie in der Mathematik, Naturgeſchich⸗ ste und Erdbefchreibung auch den Antiquitaͤ ten defto anfchaufichere Kenntniße erlangen koͤnn⸗ N te. Gleich damals verfügte ein Hochfuͤrſtl. Hochſtpreisliches geheimes Minikterium die Her, beyſchaffung aller Obergebirgiſchen Landespro⸗ duete. Bald darauf bat Das Hochfuͤrſtl. Onolzbachiſche Hofkammer ⸗und tandfehaftss Jrachs ‚Collegium, die. bey dem Hochfuͤrſtlichen Bauamt bisher aufbewahrten, und: daſelbſt entbehrlichen mathematiſchen Inftsumente, wor⸗ unter ſich einige Tubi, Compaſſe, Sonnenuh⸗ ven, Mikroſeope, ein Aſtrolabium, ein Fieiner Globus, einige Maͤgnete, wie auch Modelle und Maſchinen befanden, zum Gebrauch des Sohfürftl. Gymnaſii aadloſt verabfoͤlgen laſſen. Der beruͤhmte Hr: Hofkammer und Landſchafts⸗ rath Hirſch legte durch die Schenkung feiner, waͤhrend feiner vormaligen Retſen, und wahrend lea bafigen Dienfte muͤh ſam zuſammen ge h RSUSRUN A Key, brach⸗ | beohte mit ben tieder annahenden Winter. durch Entblötterung ber Aeſte und Entkleidung der bald kahlen und Falten Erde, x 266 Anshac, brachten anfehnlichen Collection, den Grund "a 30 der angefangenen Naturalienſammlung für Die daſige Fürftenfchufe. Diefe Sammlung | wurde feitdem durch die von dem Herrn Ges Heimen Rath » und Sayn , Altenfirchifehen Sous | verneur von Poͤll niz procurirten dortigen Minera⸗ lien und Erzſtufen, ingleichen durch die Guͤtig⸗ J keit des Hrn. geh. Secretairs Schmid n Anpah u. ſ. w. fo wie auch durch die Bes mübungen ein und anderer Bürger des dafigen —3 Hochfuͤrſtl. Gymnaſii und deren Eltern duch piele Beoktege, vermehrt. ) Man ſchraͤntt ſich hier ſo wohl auf Kunſt⸗ als Naturalien⸗Sachen ein, alles befins ber ſich in dem öffentlichen Auditorium — ei —9J nem ſehr hellen und ziemlich groſen Saal — ! in Schränfen, welche unter und neben ven Fenſtern angebracht find. Don Marmor, “4 fo wohl infändifchen als ausländifchen Soren, ſahe ich daſelbſt eine vorzüglihe Sammlung, Darunter fhöne Sorten von Mufchelmarmor fi nd, fo wie fi) auch der Slorertinifche, we gen feiner Schönheit und der Carrariſche Mars mor aus dem Bruch ſelbſt, beſonders auszeich⸗ net. Allerley Achate, auch eine artige Colle—⸗ etion vorzuͤglicher Achat⸗ Sorten, die rund ge⸗ ſchliffen find, und an Drath hangen und das durch. einen Blumenforb vorftellen. Die Stus | | | fenſamm⸗ —— NG > | Ansbach, 267 ſchoͤn, von Konchyſien iſt auffer einigen ſchoͤ⸗ nen Schnecken nicht vief zu finden. Von Ab terthuͤmern a ich hier verfchiedene Seltenheis ten, befonders zeichnen. ſich vor allen andern zwo alte Begräbnißssampen und eine Urne mit ſche Waffen, römifches aͤchtes Gußmauerwerf; Stuͤcken Lava aus dem Veſuv; ein groſer Stein, der ganz ausgebrannt und von dieſem cke von Etrusciſchen Gefaͤſſen, ſchwediſche Muͤn⸗ zen, von Kleidungen und Waffen der Wilden ‚blättern. Don phyſikaliſchen Inſtrumenten er, ‚blickte ich bier fehr wenig, das vorzuͤglichſte Stuͤck mag ein bewafneter Magnet ſeyn, der | ziemlich traͤgt. Eine Inſecten Sammlung einen eigenen Schrank ein, nur Schade! daß Die Speckkaͤfer (Dermeſtes Lardarius Lin.) auch bier ſchon ihren verwuͤſtenden Zahn gezeigt nur Schmetterlinge nebſt ihren Puppen, ſon⸗ dern auch Käfer, !ibellen, einige Würmer u. mie dem Thränen » Glas, als Originale zu dem Hanſelmanniſchen Werk, aus. Ferner: romis verſchiedenes 5. B. von Otaheite u.f. mw. Ein ‚ Malabarifches Manufeript aus 15:18. Baum unter Glas in mittelmäfigen Käfthen, nimmt: nie iſt hier mannichfaltig und fehe feuerſpeyenden Berg ausgeworfen wurde; Stuͤ⸗ haben. Mit dieſer Sammlung, welche nicht dgol. enthaͤlt, beſchenkte das Gymnaſium ein andgeiſtlicher, deſſen edfe Gefinnungen, dieſe .“ 63 3 Bi i 247, —— diefer Art,, — die Ber singt : 1 keit faſt taͤglich an ich trägt, bier nicht von’ derjenigen Dauer jean, alses zum Beſten des Unterrichts wehl zu wuͤnſchen wäre, Iſt eine J Inſecten⸗ — nicht der Sorgfalt eines J ſehr geſchickten Aufſehers anvertraut, tozu ſchlechterdings ein Entomolog erforderlich iſt ? fo wird eine ſolche, mit vielem. Fleiß und Lu fien angelegte Sammlang, in wenigen Jahren ein ‚aligemeiner Sammelpfas ſchroͤcklicher Ders wuͤſtung ſeyn. Eben dieſes Schickſal wartet auch auf die kleine Sammlung von ausgeftopfs ten Voͤgeln, worunter fih zwar feine Aus⸗ länder verbergen, die aber doch eine folche Des "| handlung, meiner Einſicht nad), nicht verbicins DR ten. — ... Die Eimaeilanz von Rupferfkichen, fo wie au die Sammlung von tandfau ten, bie sco-60o. Stuͤcke ausmacht, follen ſehr artig ſeyn, ich babe aber beyde nie ges fehen. Von Kupferftihen fam erft im. vorigen Jahr die Sammlung des Herrn Hofr. Nofe hinzu. Zu eitier —— it auch ein Anfang — J ) — F Anẽbach. 269 "de — beneidenswerihe Schatz die ſes Cabinets — ein wohres Bebrirfnis für jede wohleingerfchtete Schule, ift die herrliche Sam̃⸗ lung von Schwefel Abdruͤcken, von den ſchoͤn⸗ ften Steinen aus den vorzüglichiten Kabineren Europens,. nebft ihren Beichreibungen, und den Köpfen der römifihen Kaiſer in gröferem Format, welche der dafıge berühmte Künfiter, ‚Hr. Goöginger, verfertigee) Es find wahre R Meifterftüde,. der Zunft, die nebſt einer bewun⸗ dernswürdigen Schönheit. und Sorgfalt in Ab⸗ guß aud) den beften Aus druck in ſich vereinigen, und zur Erklärung, der. Alterthuͤmer, der Ges ſchichte, der Sunt u.f.w. fur zur anfchauens ' den und gründlichen Kenntniß / überaus, nüglich und fehrreih find. Ach müg geſtehen, daß ich ſo ſcharfe und reine Abguͤſſe vom Herrn Go tzinger, der in dieſem Fache als ein Stern der erſten Gröfe glaͤnzt, uoch nicht gefehen hatte; ſie riſſen mid völlig dahin, und verſezten mid) „ganz in der Stille rückwaͤrts in jene. wonnevols len Zeiten. der ‚blühenden Kunſt. Die Gym⸗ nalen Bibliot hek senthäft Die: ſchoͤnſten und praͤchtigſten Werk zur Kennenif der. alten Kunſt; — B. das Florentiniſche Muſaͤum Winkel⸗ manns —— inediti, das herrliche Werk über. die Herkulaniſchen Alterthuͤmer, den “ Mariette — Bas Cabinet de Duc .d Orle- ans — den Preißler u.f.w. Mir diefen ſchoͤ⸗ nen 270 N IEDREN: nen Sammlungen ift auch zugleich bie Zeichen. ſchule verbunden. Am Auditorium find zahle reihe Beweiſe des. Fleiſſes ſolcher Zeichenſchuͤ⸗ ler aufgeſtellt, welche Preiſe und oͤffentliche Belohnungen verhalten haben. Jaͤhrlich werden aus der ganzen Sammlung der Stuͤcke, welche bie Gymnaſiaſten unter Der guten Anfeitung ih- res gefihicften Zeichenmeifters, Hin. Landge⸗ richts ⸗Kanzliſt Köppel verfertigen; einige von den beſten Stuͤcken ausgehoben, welche fodann | die Schüler; welche es verfertigten , in ſchwar⸗ je Rahmen: mit kleinen goldenen Leiſten, faſſen Taffen. Mit dieſen zum Theil ſehr artigen Stuͤcken werden die Pfeiler zwiſchen den Fenſtern gar—⸗ nirt. Man findet darunter manche ſchoͤne Hand⸗ zeichnung; welche in der That einer ſolchen Bes ewigung werth iſt; vorzüglich zeichnet fih Dare unter ein alter Kopf aus, der fo. wohl wegen feiner muͤhſamen Darſtellung als auch wegen | feiner fleifigen und richtigen Zeichnung, dasjer tige Lob mit Recht verdient, welches ihm Hr: Koͤppel durch eine Unterſchrift bengelegt bat. Es verferrigre ihn, als Schüler, der jetzige Hr. Pref. Dr. kofhge in Erlangen. — Diefe . Sammlungen fo wohl, als die ſchon ziemlich angeiwvachfene Bibliothek werden durch einen herr» anlegen Fond, dann milde Stiftungen, und dor⸗ # | Ansbach 271 vorzuͤglich auch durch Geſchenke hoher Gönner, ‚öfters aus den enrfernteften Gegenden anſehn⸗ ih vermehrt, und man läßt nicht ermangeln, ‚von Zeit zu Zeit den weitern Erfolg diefer ans gefangenen nuͤzlichen Anftalten; und die Namen der ſich dabey vorzuͤglich — Wohl⸗ thaͤter befannt zn machen *). Alles ſteht Mittwochs ab Sonnabend | von 12 -ı Uhr Nachmittags, freilich zu einer We unbequemen Stunde, offen. | = Das koſtbare Natnralienfabiner des Hrn. geheimen Hofraths und Leibmedieus Dr. Schmiedel’s verdient unter teutſchen Privats ſammlungen einen vorgüglichen Rang. Im 16ten Stuͤck des Naturfofhers ©. ı- 7. beſchreibt dieſer groſe Naturfenner einen Seeſtern mit roſenfoͤrmigen Verzierungen, nebft der Abbil— dung , welche Gattung von Seeſternen noch Fein Schriftſteller erwaͤhnt hat. Eine anſehnliche Sammlung von Mineralien, Seege— 2 und eh die fich ſowohl 3 dur) % 2) So findet hän 58% An bes Hrn. Prof. Faber's Progr. quomodo graeca in fcholie pronunciari placeat, (Onoldi 1781. 4.) p- XXI; -ein 55. Dann flarfes Verzeichniß von Goͤn⸗ gern und Wohlthaͤtern, welche diefeg Mufeum, theils mit Büchern, teils mit Naturalien und Kunftfachen. ———— haben. 272 | Ansbach⸗ Es B; durch ihre ſchoͤne Ordnung, als auch durch die gute Auswahl, der Stuͤcke empfiehlt bat: ber Hr. geheime Minifter Freyherr von Wechmare— Hr. : geheime Kabinetsſekretalr Schmidt be “fit: auch, als ein groſer Liebhaber und Kenner natuͤrlicher Seltenheiten, eine ——— Na⸗ an i J 4 Herr Kirchen und Eonf iet ath und Sadpfarrer Rabe beſizt eine anſehn liche Fan ſeeten und Naturalienſammlung. Sein verehts ungs Swürdiger Bruder, Hr. Rath und Profeffor Nabe — deſſen ausgebreirete „Kenntniffe in der Phyſik und. Aftronomie . allgemein gefchägt find fun beſi il einen Foftbaren Apparat dahin einſchlagender Jaſtrumente, worunter ſich ſeine Eleetrin maſchlnen auszeichnen, woemit er ſehr | viele ſchoͤne Erperimente macht... Er: verfertige auch ſehr gute Thermometer. — —Se vorzuͤglichſten Senätbefe m | ungen befigen 1); Hr. geheime Minifter von Benkendorf, um 9) - Hr. REN a von Crailsheim. 3) Bey Hin, Srafen: von Diaten‘ finder man fihöne Wouvermans, DBemmel, "Dann Früchte, Blumen und Thiere von Sper⸗ ‚na — und Disc, auch ſchoͤne ge⸗ — a — Ansbach. | a7 euſchte Handjeichnungen von Hackert ua m. und bey Het. geheimen Aſſiſtenzrath Löfch eine ausgefuchte Sammlung von Gemälden a Handriſſen. Bey Herrn Okerhofmarfiai von Eichler finder. man unter andern guten Gemälden: Ei⸗ nige Bataillenſtuͤcke von Wou vermann; Vieh⸗ ſtuͤcke von Berghem; Luther und Melanchthon von Albr. Duͤrer; einige Landſchaften von Breugelz; ein Nachtſtuͤck von Schalken u. dergl. m. Am meiſten aber ſoll eine Dame, als Beftalinn , faft in ganzer Gröfe, in Paftell vor ‚May *) eine vorzügliche Bewunderung verdies nen Gie hält mie ausgebreiteten Armen eine Guirlande von Blumen vor fi) bin. Das Ge maͤlde iſt, nach der Eigenheit des Kuͤnſtlers/ | voll Schoͤnheit. Eine auserlefene Kupferſti ch fa mm⸗ fung, und ein ſchoͤnes Muͤnz ⸗ und Gem menkabinet hat der Hr. geheime Miniſter von Gemmingen; auch Hr. Hofrath Ehrift l befaß eine buͤbſche Sammlung) die ee ver⸗ Sein Leben findet man in bes Het. Hoff. Meufel’s Miscellaneen akt. Sb. Heft 13: ©. 49. Er ift als ein u Luͤnſtler laͤngſt bekannt. Hirſch. Sunfnahe: 39: S x . = 274. Ansbach. vermuthlich von ſeinem ſel. jenem — ſen Kenner der Antiken, geerbt har, jege aber auch nach feinem erfolgten Abſterben — werden wird. Der Braudenbe Anſpachſſche —— rath, Bibliothekar und erſte Pagenhofmeiſter Hr. Joh. Ludw. Wetel iſt nit} nur ein verdienſtvoller Schriftſteller, ſondern auch ein Kuͤnſtler und Kunſtkenner; hauptſaͤchlich der An⸗ tiken. Ein Mann, der in den mehreſten Faͤchern der Kunſt ſich viele Kenntniſſe geſammlet, ſchoͤ⸗ ne Reiſen durch die Schweiß, Frankreich, Ems gelland und Italien gemacht hat, und: bey dem man nicht nur eine_trefliche Bibliothek, befons - ders in den ausländifchen Werken, fondern auch ‚ eine auserfefene Sammlung von. framoͤſiſchen, engliſchen und andern Kupferſtichen unferer neuen Meiſter antrift. Er befie ohne Zweifel auch eis ne der. vollftändigften Sammlungen von Paften and Schwefelabgüffen. Ueberdieß ift er ſelbſt ein guter Zeichner, und malt in Paftell. Der beiden berühmten Künftfer , Heren Naumann md Hrn. Schwabeda habe ih fon in dem erfien Bande diefer Nachrichten 8.44. Meldung gethan. Hr. Naumann hat in einem feiner Sala das zu einem Akade⸗ mieſaal Andbah. a mieſaal eingerichtet zu ſeyn ſcheint, ſeine vor⸗ — Arbeiten in gehoͤriger Ordnung vers theift. . Uuter dieſen fälle befonders die Kopie des berühmten Aftarblatts nach Mengs in die Augen, ein Gemaͤlde, deſſen Schoͤnheit nach feinem ganzen Werthe unbeſchreiblich iſt. Neben dieſem Gemaͤlde erregt auch Bewunderung eine ſtehende heilige Magdalena nad) Guercino, eine andere nach Guido Reni zartem Pinſel, und “ das Bildniß feines grofen Sehrers Mengs, wel. ches Dom. Cunego 1778, geftochen hat. Eine Menge, zum Theil unvollenderer Portraite, Idea⸗ fe und. andere Studien von feiner Hand übers raſchen hier den Kunſtbeobachter. Kurz, Herr | Naumann weiß feine Kunſt mie Geſchmack und \ Berftand zu beurtheilen, daher er noch einer unſerer erfien Meifter biefer ER werben | fan u | | DOM IE Don Ansbach) bis Seiefdorf — dee Sommerreß denz des Herrn von | SE Dram *) Mit vielem Nuten und Qeraufgen wird auch jeder, befonderg der Reifende zur Vor⸗ bereitung, die ſechſte Fortſetzung artiſtiſcher Bemerkungen auf einer Reiſe durch einige Gegenden des Fraͤnkl. Kreiſes in des Hrm. WMWeuſel s Miscell. af Hefte ©. 262. u. | ‘M nachlefen. 276 Ansbach. Brandenburg Anſpach Bayreuth — rechnet ji man drey Stunden, welche bet in 5. Diers | telſtunden koͤnnen zurückgelegt werden. , Trießs | ‚Dorf kann man überhaupt einen engfifihen Sands | ‚fiß oder Park nennen, der mit. mannichfachen | Schönheiten der Natur begabt if. Es find bier eigentlich drey Schlöffer, aber Feines von einiger Exheblichfeit. Das. — hat nichts beſonderes, als ſeine maferifche & Sage, und wird | einzig und allein von dem dafigen Militäre bes; ) wohnt. Das fogenannte neue Schloß ift eben⸗ falls ein altes irregufäres Gebäude. Es ent | "halt jedoch ſchoͤne geräumliche Zimmer, worin unter andern eine Flora auf Kupferbleh von Sperling, als ein Meiſterſtuͤck dieſes Kuͤnſt⸗ ders, bemerfungswertb ift. Er hatte eine | vorzuͤgliche Staͤrke in natürlicher Darftellung der Blumen und Früchte, wovon dies Gemuaͤl⸗ de ein ſprechender Beweis iſt. Das neueſte iſt das ſogenannte Falkenhaus, wo die Herrſchaft ganz allein ihren Wohnſitz bat; es iſt ein zwei⸗ gaͤdiges, ganz einfaches von Backſteinen aufge uͤhrtes Gebäude. Die Wände im Vorzim— mer des Hrn. Marfgrafen find mit, abgebildes | ten Falken, einigen Hunden und Pferden be | hängt, erftere meiftens von dem ehemaligen 4 Hofmaler Liebhard. Ueber den Thüren find verfihiedene ſchoͤne Landſchaften und Ruinen auf anlen Kal, und im Speifefaal die Die | ften I) Ansbach. 277 ſten der Ceres, Pomona, Diana und Flora, groͤßtentheils von Naumann, grau in grau ge⸗ ———— — malt. Das Kabinet des Hrn. Marfgrafen iſt fehr niedlich eingerichtet. Die geſchmack⸗ vollen Zimmer der Frau Markgrafin enthalten verſchiedene gute Malereyen, und in einem ders felben trift man eine fehr vollftändige Samms. fung auslaͤndiſcher Bögel von der Fleinften bis zur mittlern Gröfe an, welche in gtofen glas» fernen Käften aufgeftelle find. — Der Freund der Landwirthſchaft wird bier vorzüglichen Am laß zur Bewunderung und Unterhaltung finden. Appenzell, auſſer Rhoden in der Schweiß. Die sefebibliorhet zu Herifau 9 ein ſchoͤnes Kabinet von ‚Gemälden und optiſchen Maͤſchinen. Pr sirste Arolſen. Das Fuͤrſtl. Naturalienkabinet enthaͤlt viel ſehenswuͤrdiges aus dem Thier⸗ Dilangen s ui: . Mineralreiche. — — In den praͤchtigen Zimmern des * zu Anfang dieſes Jahrhunderts gebauten Reſidenz⸗ ſchloſſes, welche der regierende Fuͤrſt bewoh⸗ net, ſind viele ſchoͤne Gemaͤlde, unter denen fi ” vorzüglich ng. = > auszeichnen. FO e⸗ \ 2728 Arolfen eine: der Tod des General Wolfs, von einem ‚englifchen Maler; Das andere: der Krieg des Arminius, von Tifihbein in Eaffel. Beides überaus prachtige Stuͤcke, wo Zeichnung , Pins‘ ſel, Eolorit Schatten und ‚Sicht, die verſchie⸗ Denen Leidenfchaften und andere - malerijche - Schönheiten, "einander zu Hülfe Fommen, und j dem Auge hohes Vergnuͤgen bewirfen. Das | 9* — ſoll uͤber zos Guineen Po ; Augsburg. | Seite 48. Here Affefoe Paul von. Schwarz befist dermalen das flärffte Muͤnz⸗ Fabiner in Augsburg. Fuͤr eine wirkliche Sam̃⸗ lung von augsburgifhen Münzen und Medails Ten. verdient Die David von Stettenſche ans gegeben zu. werden, zu welcher auch eine bes traͤchtliche Anzahl von Thalern und N muͤnzen gehoͤret. Seite se. Seiner nutzbaren zugleich ſplendiden Einrichtung wegen, verdient das vor⸗ trefliche Naturalienkabinet des Hrn. Banquier, von Cobres vor allen den Vorzug. Daß die vom Herrn Gercken als die vorzüglichfie ‚Seltenheit feiner Conchylienfammfung angefübrs te Drinzenflagge (Bulla virginea) ‚feine — iſt ), verſteht ſich von ſelbſt. Es ſind ») Siehe den ie B. dieſer Nachr. ©. 51. —F — > En 279 ind ttoch ganz andere Schäße da, bie aber bee Beliger durchaus nicht bekannt machen Täßt. Herr Prof. Herrmann berichtet, daß die Co⸗ breſiſche Sammlung. aus Conchylien, Verſtei⸗ nerungen, Seegewaͤchſen, Fiſchen, Gewuͤrmen, Schmetterlingen und Mineralien beſtehe. Die Conchylien belaufen ſich auf 8000. Stuͤcke, worunter eine kleine Wendeltreppe, ein gro⸗ fer pohlniſcher Hammer, und der ſehr feltene blaue Mit ulite die merfwürdigften . find, ohne der vielen ſchoͤnen Nautiliten, Porzellainen und anderer zu erwähnen. Die Berfteinerungen und Seegewächfe find eben falls ſehr zahlreich; minder anſehnlich aber iſt die Sammlung von Fiſchen, Gewuͤrmen, ' haetn.. Schmerterlingen und Mine valien, doc) befinden ſich einige ſehr ſchoͤne Stuͤcke unter denfelben. Ferner befizt er ein fchönes Modell eines Kriegsfchiffes von 66. Ka⸗ nonen, das von einem tiebhaber verdient gefehen zu ‚werben. - Wer zu dem Hrn. von Cobres kommt, um feinen Büchervorrath und fein. Ras binet “zu fehen, muß feinen Namen in. ein Buch einfchreiben, wo er aber Perſonen von hohem Stande fhon antreffen wird. ©. 51. Don der herrlichen Muͤnzbi⸗— bel, der fihönen Kupferſt ich, nd Natu—⸗ ralienfammlung bes würdigen Hm. Steis ner’8, Pfarrers an der daſigen evangelifchen —— a ‚s Augsburg Gemeine bey St. Ulrich, bin ih nun im Stan de, ein mehreres zu fagen, als ic in dem ıten Bande meiner Nachrichten zu thun vermochte. _ Seine Sammlungen, worinn befonders Die Sammlung von Bogeleyern merfwürdig iſt, verdienen alle Aufmerkfamfeit, und find ein fchäzbarer Beweiß feiner Gefchicklichfeit und feines unbegrenzten Fleißes, ben feinem ohne⸗ dieß Auferft mühfamen und gefchäftvollen. eben. Er ift ein fehr Tiebenswürdiger und beſcheidener Mann, der Fremden auf das Teutfeeligite bes gegnet, und fein vortrefliches Kabinet auf das bereitwilligſte zeige. Seine Sage theilen ſich fr in 3. Haus klaſſen: — I. Die Biblia in Se oder Mambiben Es iſt dieſes eine Sammlung von ſolchen goldenen und ſilbernen Muͤnzen und Medaillen, auf denen entweder bibliſche Geſchichten, oder Stellen aus der Bibel angebracht ſind. Ea befauft fich diefelbe gegenwärtig ungefehr auf 500. Stufe, und bat bisher noch immer Das Gluͤck gehabt, von denen, die fie gefeben, mit ei befondeem Wohlgefallen gefehen zu werben. Weil er diefe Sammfung Biblia in Nummis nennt, fo bewahrt er fie in einem Kaften auf, dem er durch gefchickte ON gEDRBSIRDE Künftler, aufs alleraccuratefte, die Figur einer Bibel — a Augeburg, | 281 Folio hat geben laſſen, die in roth Saffian ge⸗ bunden und auf dein Ruͤcken ſtark vergoldet iſt. Der vordere Theil des blaumarmorirten Schnitts kann vermitcelft Auffchkeßung eines verborgenen Schlofles, binweggenommen wers den, da fi) dann eine Suite von erlich und " 20. Schubladen, von rothem Roßenholz, die inwendig mit blauem Samınt ausgefürtere find, praͤſentirt, Darinn die Münzen nach Ordnung der bibliſchen Bücher aufbewahrt werden. Es bes finden fich Darunter viele ſchoͤne Stuͤcke, die der feel. Schlegel in feiner 1703. zu Jena in 4. heraus gekommenen, und nun ziemlich ſelten ge⸗ wordenen Biblia in Nummis ete. und der ſeel. Aunfer in feinem gofdenen und filbernen Ehrens gedaͤchtniß D. Martini Lutheri beſchrieben; aber auch viele die erſt, ſeit dieſer Männer Zeiten r | zum Vorſchein gekommen. er den vorzüglichften, feltenften uhr merkwuͤrdigſten Studen aber, die dieſe Samm⸗ fung enthäle, gehören, auffer vielen ſchoͤnen und feltenen Neformations + und Jubelmuͤnzen in Gold und Silber, ı) ein paar afte Münzen mie Chriftus Köpfen, die von Rennen bes wundert werden. 2) Die ſeltenſten Stuͤcke von Mannsfeldifhen und fogenarsten Glockentha⸗ Teen, Die Schlegel J. e pag. 192. feqg. und 8 200 fegq. befihrieben hat. 3) Eine Mes SS; daille a Augsburg. | daille zu Ehren Melanchthoms von MDXZRZUT. | Davon Junker l.c. pag. 145. ud Schlegel | Pag. 76. Nachricht gegeben. 4) Eine rare | Medaille von 1535. auf dem Avers, Das Odgpfer Abels und Kains, and auf dem Re⸗ vers, den Todfihlag des Kuins an feinem Druder Abel, die auch Schlegeln nicht bes Fannt worden. 5) Eine ganz vortrefliche Mes daille, auf dem Avers die Trennung Abrahbams _ und Loths nach Gen. 13, 8. und auf dem As vers, das Buͤndniß Jonathans und Davids, nad) I. Sam. 20, 4. von dem gefihisften Yugsburs | giſchen Stempelfchneider. Phil. Heinrich Müls fer, von dem des Hın. Paul von Stetten unſchaͤtzbare Kunſt Gewerb und Handwerksge⸗ ſchichte der Reichsſtadt Augsburg P. 503. nad» geſehen zu werden verdient. 6) Eine ſehr ſchoͤ⸗ ne, aber fatyrifche Medaille auf bie. Siege der Königin Anna von Engelland, über Ludwig XIV. von’ Frankreich, auf dem. Revers, Die Geſchichte Abimelechs, nach B. der Richter 9 so. u. f. mit der Umſchrift: percute me, ne - dieatur quod a femina interfettus fim. 7) Die fogenannten Katechiſmus⸗ Tauf s und Ster⸗ bes Thaler, des frommen Herzog Ernfi?3 von Gotha, davon Schlegel in Biblia in Nummis pag. 428. u. f. pag. 113. und pag. 302. nachgefehen werden Fanın. 8) Eine rare Medaille, er dem vers, bie Geburt Chris — Augsburg, \ 283. | fl in einer Hirtenhöhle, und auf. dem Ne vers, Chriſtus fiebend, amd zwar nackend, mit einem Mantel ‚vom Ruͤcken zugedeckt, und | ein langes Kreutz in der linken Hand hal⸗ tend. Den dem rechten Fuß ein Kelch, und: bey dem linken eine fi kruͤmmende Schlan⸗ ge, mit den Worten: Ego ſum via et ve- . Titas, nemo venit ad patrem, nifi per me. Schlegel gedenkt pP. 392. u. f. ähnlicher Müns zen, aber nicht dieſer. 9) Eine ſilberne und vergoldete Medaille auf den berühinten Tho⸗ mas Schweicker, welcher ohne. Hände und Arme gebohren , mit ‚feinen: Fügen aber deſto R geſchickter geweſen, Davon die Lochneriſche Sams | Tung merfwürdigee Medaillen, das 2te Jahr p 249. u. f nachgefehen zu werden verdient *). Das allerfeltenfte, wenn gleich neuefte Stuͤck in der ganzen Sammlung aber , ift ohne: Zweifel 10) einer von denjenigen franzöfifehen Laubthalern, die 1786. auf Befehl des frarzöfifihen Hofs, blos zue Probe find gefchlagen worden... Es ſollte nehmlich auf Foniglichen Befehl, den bes kannten Laubthalern, ein moderneres, geſchmack⸗ volleres Anſehen, daß ich fo fage, gegeben werden. Es wurde deshalben eine Probe ges macht. Die Probe fiel vortreſlich aus, nur su koſtbar, denn die neuen Laubthaler gleichen re mehr » Siehe auch Stefchinge Biblisthefen » Ges ſchichte, ten Band ©. 340. — 234 ü Augsburg. mehr Schauftücfen als Geld zum Umlauf. Aus Der Urſache bliebe ben der Probe, und weil der Dazu gelieferten Stüde, nicht allzuviele ſeyn mogten, und dieſe meiſtens nur an Die Groſen des Hofs Famen, fo wurden fie bald unfichtbar,, und war in kurzem um viel. Geld Feiner mehr zu befommen. Doc) war ein Freund des Hrn. Steiner’s, ein Augsburger beruͤhm⸗ ter Banquier Sr. &. . . der fih eben dw mals in Varis befand, fo glücklich, einen das von an ſich zu bringen, und einige: Zeit nach‘ feiner Zuruͤckkunft grosmüthig genug, ihm das mit in feine Muͤnzbibel ein höchft angenehmes- Gefchene zu machen, wohin er um deswillen gehörte , weil auch die neuen Laubthaler, fo wie die alten, die befannten Worte aus Hiob 7, 21. auf dem Revers zur Umfchrife has ben: Sit nomen domini bengdiekun, Es Gefinben fi ch ferner in diefer (hösbaren Sammlung ber biblifhen Spruch muͤn— zen, die feltenften pabftlihen, kaiſerlichen amd Fönigfichen, Furfürftlihen, aftfürftfichen, neufuͤrſtlichen, graͤflichen, Republikaniſchen⸗ und Staͤdte Muͤnzen, wie nicht minder haupt⸗ rare Medaillen und Medaillons, fo viel nems lid) von dem allem in das Fach diefes Gelehr⸗ fen gehört, alfo, daß es wohl nicht unbefiheis den feyn wird, wenn ic) fage: daß feine Muͤnz⸗ ' bibel —9— Augsburg, 288 blibel (vermuthlich die Er ſt e und die Zeit noch Die einzige Sammlung diefer Ace) allmaͤh⸗ lich anfängt, ſich der Vollkommenheit zu na been. Unter den Paͤbſtlichen zeichnen ſich beſonders aus, eine Münze vom Pabſt Ana⸗ ſtaſius II. der bekanntlich bereits A. C. 910. zur paͤbſtlichen Würde gelangt iſt; einige vom Pabſt Gregorius XIII. Urban VI. Innocen⸗ | tins X. Clemens X. Innocentius X1. und Al. » Clemens XL Unter den Kaiſerlichen, ein Thaler von Ferdinand J. mic den Worten: | Eece virgo pariet etc, Unter den Föniglichs franzdfifchen -ein Stück von Heinrich IN. Unter den Föniglich- englifihen: ein Stück von Eduard VI. von 1551. eines von dee Königin Eliſabeth, und eines vom Jacob 1. Unter den Föniglih- fchmedifhen ein Thaler von Erih XIV. und Guſtav Adolfs . "fogenannter Sofungschafer. Unter den Fönigs lich daͤniſchen eine ovale Gedaͤchtniß⸗ Muͤnze von König Friedrich UI. von 1659. auf den, den Schweden abgefchlagenen Sturm bey Koppenhagen. Unter den Rurfürfiliz chen ein hauptrares Städ von Kurfürft Fried⸗ rich dem eifen und. feinem Bruder Johann, vom J. 1523. Unter den Altfürftlihen ein Thaler des Marggrafen Georg und Alb— recht von Brandenburg von 1544. desafeichen ‚ber Sri bes Marggrafen Georg Frieds RR 286 Augsburg. Deich von Brandenburg, von 1603. Die em blematiſchen Thaler von Herzog Julius und Heinrich Julius von Braunfihweig, z. E. der ſogenannte Brillenthaler, der Rebellenthaler, der Luͤgenthaler, der Wabhrheitsthaler, ein Naar Thaler von dem Herzog Chriſtian von Braunſchweig, und vom Herzog Auguft dem Sängern von Braunfchweig, die jezt fo äufferft feltenen Glodenthafer, vie Hr. Steiner nicht nur nach ihren 7. SHauptveränderungen und Arten, fondern auch nad) mancherley Diebens ‘peränderungen aufs volljiändigfte benfammen bat; der rare Thafer vom Herzoglllrich von Wuͤrtemberg von 1507. Unter den Neufürfts lichen und Gräflichen Die fehr raren Ders äingifhen Hundsgulden, Davon befonders des ſel General ; Superintendent Michel>s oͤtting. Bibliorhef ater Th. ©. 35. und zter Th. ©. 26. u. f. nachgefehben zu werden verdient; ein Thaler der Gräfin Maria von Jevern. Unter - den Kepublifanifchen, ein Paar Frieslaͤndi⸗ fihe Thaler von 1585. und 1595. Unter den Staͤdtiſchen ein Hamburgifcher von 1553-5. ein Simeburgifcher von 1546. mit dem halben Mond, der das Ohr Bat, und ein Breslauer von 1554. Unter den Medaillen und Medails Tons find vorzüglich, bewerfenswerrh diejenige, Die zu Augsburg auf Die ſchwediſche Erqui⸗ ckungszeit 1632. ausgeprägt worden, und bie man J © Augsburg. 287 | man in Kupfer geſtochen und beſchrieben findet, | in des verewigten verdienſtvollen Hrn. Paul von Sterten des Altern: Augsburgiſchen Chros nie 2ten Th. ©. 160. md ©.222, u f. davon der grofe über 10. $oth wiegt, und in Augsburg ſelbſt rar iſt, dog man au mit der allergröften Mühe Faum mehr ein Stuͤck davon aufzutreiben im Stande iſt; und dann diejenige Medaille, die 1634. zu En furt auf den Tod Guſtav Adolfs gefchlagen worden, und von Schlegeln in Bibl. Numiſm. - ©. 334. befehrieben if... 1. Die Sammlung von Kupferflihen und Holsfohnitten von den allererfien und älteften Meiftern in Diefen Kinften. Sie enthäft 1) Bon Zfrael von Mechefn, von dem man glaubt, , daß er das Kupferfiechen gegen das Jahr 1440. erfunden habe, wiewohl biefem in den Rachrich« ten von Kuͤnſtlern und Kunftfachen I. Th. p. 276. widerfprochen und behauptet wird, daß es nicht zu entfcheiden feye, daß er das Kupferſtechen erfunden babe. 10. Blätter in verfchiedenem Format, auf welchen er fich theils ausdruͤcklich Ißrahel v. M, genennt, theils durch diejenigen " Zeichen und einzelnen Buchftaben zu erfennen ges geben, die Chrift in feiner Anzeige und Ausles gung der Monogrammatıım, p. 268, von ihm bemerft KR Ein Salvator Mundi in Fol. die B Er⸗ a Yugabutg, Erfhetnung bei nern nen Weilen, vor ‚dem neugebohrnen Weltheilend, den feine Mut ter auf dem Schooſe hat. in 8. und ein gros “ fer Chrifloph Mit dem, Jeſus⸗Kinde, in gr. 8: Sr "nehmen ſich, wie mid) duͤnkt, unter dieſen Blaͤtt ern beſonders aus. 2: Kon Martin Schön, ber zu —— ge⸗ bohren und 1486. zu Colmar geſtorben, und von dem man allerhand angenehme Nachrichten firis bet, in den Nachrichten von —— und Kunſt⸗ ſachen 1. Th p. 284. u: f. . Blätter, und darunter auch feine Paflion , * allein aus 12; Blättern befteht , zu feiner gröffen Freude vol; ftändig. Die Blätter diefes uralten Künftlers -find gegenwärtig fo rar, daß man zu Colmar, wo ih doch Martin Schön aufgehalten, wo er auch geftorben tft, wo man auch in der Cathe» dralkirche Gemälde vun ihm ſieht, inder fonft fihönen Eeliestion von alten Kupferftichen,, bes würdigen — Hin. Hoefraths Lerſe, nur ein einziges Blatt von ihm findet, als welches ihm Hr. Pfarrer Steiner zum Andenken uͤberſande. Bon dieſem ſowohl (Mattin Schön), als von dem vorher⸗ gehenden Iſrael von Mecheln, und deren Kupfer Richen, findet man fehe ſchaͤtzbare Nachrichten in des Hrn. don Heinecken neuen Nachr. von Kuͤnſtlern und Kunſtſachen, ıten Theil ©. ver ii und ©. 436. uf. \ 3. Von einem uralten Kupferfiecher, der ſich mit LOK 8 bezeichnet hat — vielleicht Barthel Schön, ein Zlatt in gr. 8. Wenigſtens folte man ‚glauben ı eo fey von —— Künfler, nah dem Nachrichten von | ſehenswuͤrdigen Gemälde und Kupferſtichſammlungen, Münzs Gemmen » Kunft: und Naturalienka: bineten, Sammlungen von Modellen, Maſchi⸗ nen, phyſikaliſchen und marhematifchen Inſtru⸗ menten, anatomiſchen Praͤparaten und botaniſchen Gaͤrten Si ri N zeutfhland, nad alpbaberifher Drdnung der Derter, Herausgegeben von Friedrich Karl Gottlob Hirfching., — — Si quid nouifli rectius ifis, Candidus — ſi non, his vtere mecum. Horat. Epiſt. L. I. ep, V. Vierter Band. Erlangen bey Johann Jakob Palm. 1789. Augsburg. 239 dem, mas Chrift in feiner Auslegung der Monogramm. ©. 129. u. f. von feinem Zeis chen gefagt hat. 4. Von Michael Wohlgemuth/, dem Lehrmei⸗ ſter des Albert Duͤrers, 1. Blatt. 5. Von dem beruͤhmten Alb. Duͤrer, viele Blätter, Holzſchnitte und Kupferſtiche. Uns ter den Kupferſtichen iſt unter denen, die nicht nur mit Duͤrers Zeichen, ſondern auch mit der Jahrzahl bezeichnet ſind, das aͤlteſte von 1505. und was ſich unter denſelben beſonders gut ausnimmt, iſt ein Mann, ber mit uͤber⸗ gefchlagenem Bein an einem Baum lehnt und auf dem Dudelſack bläßt, von 1514. in 8. Die beften Stuͤcke, welche Hr. Pfarrer Steir ner von biefem berühmten Kuͤnſtler Alb. Dürer befist, find feine DWorftelung ber Melancholie, auf einen halben Bogen, davor es in den Nachrichten von Künftlern und Kunſt⸗ ſachen in dem Leben des Marc. Antonio von Bologna ©. 292. heißt: Er (Dürer) führte dies Stück fo wohl aus, daß es nicht mdgs lich iſt, mit dem Grabftichel feiner zu arbei« ten, und dann 10. Blätter von feiner Pafs fion; fein Erasmus, und fein verlofrner Sohn ꝛc. und von feinen Holsfchnitten ſein Rhinoceros von 1515, 6) Dom $ufas Cranach mehrere Blätter Kupfer ſtiche und Holzfchnitte. Unter den legtern iſt befonders merkwürdig, die ganze Paffion uns feres Herrn, und der Märfyrertod ber heil. Apoftel von 1509. in Fol. mit vielen ſchoͤnen Hirſchings Kunſtnachr. 4 B. T Be⸗ 290 Augeburg. r Betrachtungen, dag in wenigen Sammlungen gefunden werden dürfte. 7) Don Lukas van teyden, gegen 46, Blaͤtter, und darunter die meiſten von denen, auf die man einen beſondern Werth zu legen pflegt, z. E. den St. Törgen, welcher ein meinendes Srauenzimmer tröftet, die fich fürchtet, von dem Drachen gefreffen zu werden; den Gas lomon, welcher die Goͤtzen anbetet; vier Blaͤt⸗ ter von der Geſchichte Joſephs, die 4. Evan⸗ geliſten; das Stuͤck, auf welchem der Herr dem Volk von Pilato vorgeſtellt wird; den Bauern der ſich einen Zahn ausreiſſen laͤßt und es waͤhrender Operation nicht merkt, daß ihm indeſſen ein Maͤdgen ben Beutel ausleert. Siehe die Nachrichten von Kuͤnſtlern u. Kunſt⸗ ſachen 1Th. S. 297. u. f. 8) Von Albrecht Glockenthon, wie —— Chriſt ©. 90. das Zeichen erflürt, ungefaͤhr 18. Blätter und darunter die ganze Paffion. | 9) Von Ludwig Krug, der nach Chriſt S. 290. ein Goldſchmidt und Mahler zu Nuͤrnberg ge⸗ weſen ſeyn ſoll, eine Geburt Chriſti von — und mehrere Blaͤtter⸗ 10) Von Matthaͤus Zagel, oder Martin Zint oder Zatzinger, wie ſein Zeichen von Chriſt gedeutet wird, mehrere Blätter von 1500. 11) Bon Albrecht Altdorfer, der auch um biefe Zeit fih im Kupferſtechen herfuͤr gethan, vie⸗ le Blaͤtter. | 12) Bon Georg Pens verfehiedene Blätter, die unvergleichlig geſtochen und darunter auch, feinen Augsburg: 295 feinen Regulus im Faß, davon die Nachrichten von Kuͤnſtlern und Kunſtſachen ı Th. S. 349. nachgeſehen werden koͤnnen. 13) Manche Blätter, von andern alten und bes ruͤhmten Kupferftechern und Sormfchneidern, +. € von Cornelius Metz Jakob Bink; Friedrich Brendel; David Hopfer; Corn. Bos; Auguftin Hirſhvogel Auguſtin von Benedig; Benedeto Montagna ; Gemberlein oder Gamperfein; Birgilius Solis; Georg Hufnagel; Joh. Wierinx; Luk. Kilian u. a. m. Unter der Sammlung von Kupferſtichen von den erſten und aͤlteſten Meiſtern zeichnen ſich noch aus, von Joh. Sebaſt. Boͤhm, feine Bauern⸗ taͤnze und ſeine Thaten des Herkules. Von Heinr, Aldegraf ein paar Blaͤtter von ſeiner Paſſi onsgeſchichte und von ſeinen Thaten des Herkules; von R. Sadeler, ein Chriſtus mit der Dornenfrone, der eben das Kreuz zu tragen übernimmt; vom Egid. Sadeler, fein Kaifer Rubolph II.; von Aug. Caracci, der 1558. zu Bologna geboren if, fein heil, Hieronymus mit dem Löwen, und. die Maria, welche gen Himmel fährt, nad) Tintoret; * Claudius Melan, der 1594. zu Abbeville ges bohren fein bewundernswuͤrdiger Chriftugfopf, der auß einer einzigen Spirallinie beftehf, die fih bey der Nafenfpige anfängt, von dem Fueßli in feinem vaifonnirenden Verzeichniß der vornehmſten Kupferſtecher ©. 262. fagt: Hdoß er zwar ein fchönes Kunſiſtuͤck, aber vieleicht noch mehr ein feltfamer Einfall fey. > — * / \ 292 Augsburg. Bey dieſer kleinen Sammlung der erſten und aͤlteſten Kupferſtiche und Holzſchnitte, befin- den ſich auch mehrere Handzeichnungen von alten und beruͤhmten Kuͤnſtlern: wie nicht min⸗ der eine Parthie von der alten und aͤchten Glaßmahlerey, darunter ſich Stücke befinden, die von Kennern und Liebhabern immer mit Vergnügen gefehen merden, befonderg ein wohlgetroffenes Portraͤt von ge land. thon. u. Die Naturaliens — In derſelben befindet ſich vor allen Dingen, eine ziemliche Anzahl ausgefiopfrer Voͤ— gel, die alle in wohl ausgefuͤtterten und groͤß⸗ tentheils auf eine ſchickliche Weiſe ausgemahl⸗ ten Kaͤſten, unter Glaßtafeln, aufbehalten wer, den. Eine Parthie wohl erhaltener und meiſtens ſeltener Bogelnefter. Eine Sammlung von einigen ‚hundert Dogeleyern, die in Am | ſehung der in dafigen Gegenden befindlichen Bis gel, bey nahe vollftändig if, Es find aber auch ausländifhe Arten dabey, z. E. die | Eyer vom Strauß, vom Kaͤfuar, vom Goldfaſan, von Gänfen vom Capo di buona Speranza, und befonders mehrere Arten | von Grönländifhen Bogeleyern, die Hr. Steiner der Guͤte eines gar lieben reſpek— tabeln 1 Augsburg- 293. | tabeln Mannes, eines Miſſionaͤrs der Brüder, kirche, der fie ihm aus Grönland zugeſchickt, zu verdanken hat. Auch iſt dabey eine nicht unbe⸗ traͤchtliche Anzahl N iß J urten von Ka DerhaeEN. | Sodann find did ——— heran mit inlaͤndiſchen Papillonen und — vorhanden; 20: Richie, minder der ſchledene are Ü und zwar hauptſaͤchlich von Schwaͤbiſchen Mar⸗ maorn, naͤhmlich von Wuͤrtembergiſchen/ Baaden⸗ ſchen und Oettingiſchen u. d. g. eine Samm⸗ lung, die fo gut: als komplet iſt. Endlich au) ein Kaſten mit Perrefacten, meiftentbeils aus dem Dettingifchen, doch aucd) aus dem Würs teinbergifchen, dem Pappenheimifchen, der Schweig und andern Orten. : Die beträchtlichften Stuͤcke Darunter find vielleicht, ein Pentacrinit aus dem Wuͤrtembergiſchen, auſſerordentlich groſe Belemniten, und ein verſteinerter Knochen von einem vierfuͤſſigen Thiere der zur Halfte noch in ſtatu naturali ſich befindet, und alſo unverſteint iſt, aus dem Oettingiſchen/ beſonders ſchoͤn ver⸗ ſteinte Krebſe und Fiſche aus den bekannten Solenhofer PER boͤbſche Bernſteine mit | Sn U Digi | Al ) 294 N, Augsburg” ; Bey dieſer Heinen Naturalienſammlung befinden ſich denn auch manche dahin gehoͤrige Schriften, z. E. Buffons Naturgeſchichte und zwar rac) der neueften, "und nun ſchon im Ganzen auf etlic) und 30. Bände angewachſe⸗ nen Berliner, Ausgabe mit illuminirten Kupfern ; die Seeligmanniſchen ausländifchen Voͤgel; Kleins Sammlung von Vogeleyern ‘ Sinnet Naturſyſtem, nach der verbeſſerten Ausgabe des feel. ‚Stat. Müllers; Scheuchzers Phyſica ſaera; "bie Sammlung‘ meift deutfcher Vogel, gemahlt won Igfr. Barb. Regina Diesfchin, und her ausgegeben durch Adam Ludw. Wirſing; die Sammlung von Neſtern und Eyern vers ſchiedener Voͤgel, aus den Kabineten des Hrn. geheimen Hofr. Schmiedels, beſchrieben und abgehandelt von dem feel. Hrn. Dr. Guͤnther; Knoops Pomologie; von Gleichen von den ges heimen Zeugungstheilen der Pflanzen; Das ganze de, Geeriſche Inſectenwerk, von Hrn. Goͤtze uͤberſezt; das, Efperfche Schmetterlingswerk; der Naturforſcher; Fofilium Metalla et res metallicas eoncernentium 'glebae, füis colo- Tibüs expreſſae, quas .deferipfit‘ et. digeflit D. Caf.‘ Chrift. Schmiedel; desgfeichen Ders ham’s, Zorms, Sobertüßws, Tieit, Sufers, Sanders, Bonners, Schröters, Goͤze Sir bers, und anderer hieher gehöriger Schriften. Auch finder ſich dabey Der ganze Apparat Rn vw 5 mil 2, R — Augsburg 295 Electrieitaͤt dutch den geſchickten Herrn Sans genbucher in Augsburg verfertiget; auch We—⸗ ber>s Luft und andere Electrophore; das vor⸗ trefliche Mikroſkopium compofitum des beruͤhm⸗ ten Herrn Hofmann's in Leipzig, Das bes kannter Maſſen den engliſchen vorgezogen wird, und mit dem der groſe Naturforſcher Goeze in Quedlinburg ſchon fo ausnehmende Endes ungen gemacht bat; ein Mierofeopium fo- lare, von dem unfterblihen DBrander in Augsburg, und noch überdieß verfchiedene Cu- rioſa und Artificiofa. — Jeder wird nun, auch aus dieſer kurzen Befchreißung , ‚den Werth dieſer ſchoͤnen Sammlungen von ſelbſt abmef fen Fonnen, und eben fo begierig feyn, den vorzüglich, fleiſigen und gefehrten Herrn Befis | Ger Fennen zu lernen, als ihm die Beſichtigung dieſer Mannichfaltigfeiten zum I Nutzen und Vergnuͤgen gereicht. ©.52.1n0.5. Der fehr gefchiefte Stein fchneider Herr fang beſizt auffer einer ſchoͤnen Sammlung von Schmetrerfingen und harten Steinarten, auch ausgeftopfte Vögel. Bey ©.53. Zeile 14. ift zu verbeffern, daß Herr von Laicharting zu Innsbruck ſchon Tängft als Gubernialaffeffor angeftellt ift. ©.57. In dem fogenannten obern Drums nen, Zum ben: dem EN Thor, find nice Tq4 nur u. Augsburg. nur die gröften und ftärfften Werke, ſondern auch eine anſehnliche Sammlung mechaniſcher and hydrauliſcher Modelle. Die vorzuͤglichſten ſind ein Gradierwerk, eine Haͤngbruͤcke, vers ſchiedene Wendeltreppen, Dachſtuͤhle u. ſ. w. Zeugbanf. Das Zeughauß ift, als Gebäude betrach⸗ tet, wegen der fehiekfihen und ftarfen Baus art, eine Zierde der Stadt. Don dem nod) vorhandenen Vorrath an Geſchuͤtze, Geweh⸗ ren und Waffen, ſind noch aus den alten Zeiten, Ruͤſtungen, Schilde, Spieſe, Schlacht⸗ felder, Mauerbrecher, und andere Inſtrumente merkwuͤrdig, die zur Erlaͤuterung des alten Kriegsweſens dienen. Ein darinn befindliches altes Gemälde, die Belehnung des rom. Ks nigs Ferdinand I. bey Mellenburg mit Den öfterreichifchen ändern, ift ſehr ſchadhaft. S..58. In dem koſtbaren Kunflfabinete der Herren Buchhändler Deich zeichnen ſich befonders agpprifche Gottheiten, alte Münzen, griechifihe Basreliefe, alte Mahlereyen, chinefis ſches Vorzellan, griechifche Lampen, Urnen, Thränengefäße und andere ſchaͤtzbare Antiquitäs ten und Sachen aus, Es fehle diefer Samın- Tung nichts, als ordentliche Einrichtung. Hauptfaͤch⸗ lich vortrefliche Waſſerfarbenmalereyen von dem hi | | Augsburg, N -297 dem Leiden Chriſti, aus alten Codicibus geſchnit⸗ | ten, ſich ganz beſonders ſchoͤn ausnehmen. Herr Apotheker Michel foll einen artigen Vorrath von. Naturalien und Kunftprodueten beſitzen, z. B. etliche 20. Stuͤcke grofe Bezoars fteine; ein 5. Ellen fanges, von unten bis oben ſchoͤn mic Cariachyden geſchniztes Einhorn ; ‚ einen ausgeflopften Armadill aus America; ein Croebil; ein doppeltes Rhinoceroshorn; die Grablegung Chriſti von Bernſtein; eine Uhr von ſchwarzem Ebenbolz mit Silber; einen ſehr ſchoͤnen Amethiſt von 30.18 ; einen Krug von einen, Elephantenzahn; viele grofe und klei⸗ ne Schüffeln, auch Gefäfe von altem Majos likgeſchirr, welches blau und gelb ift; einen Kaften mit, vielen Fünftlich geſchnittenen Glaͤ ſern aus Venedig; viele ſchoͤne alte und neue Gewehre, davon viele mit Silber einges lege find; auch grofe geharnifihte Statuen; viele Kupferſtiche u. fm. Herr: Rathsconſulent von Priefer hat bey ſeiner ſchoͤnen Bibliothek eine kleine Ku⸗ pferſtich ⸗ und eine in 6. un Sefishente $andfarten, Sammlung, _ - Aufferdem findet man “Sie manche be⸗ traͤchtliche Prlvat Sammlung Augsburgiſcher, in Kupfer a Bildniffe, die nicht fo 25 wohl I Augsburg; wohl bes Gegenffandes, als vielmehr der Vor⸗ ftellung und des Künftfers wegen Aufmerkſam⸗ keit verdienen. Die vornehmften Merfwürdigs - feiten der Reichsſtadt Augsburg enthalten, ein vier Bogen fharfes Verzeichniß Augsburgifcher Bifdniffe, nebft den —— — ſie dar⸗ ſtellten. Bey dem —— zu St. Salvator iſt ein ſchoͤnes Muſeum, oder eine, anſehnliche Sammlung von mathematiſchen und phyſikaliſchen Inſtrumenten. Die wichtigſten derſelben ſind ein geometriſcher Meß⸗ zeug; eine Nolletiſche Luftpumpe, ein Mikro⸗ ſtopium compoſitum, alle vom ſel. Brandter; eine Electriſir⸗Maſchine von P. Spengler und P. Berſchuͤtz; zwey groſe paraboliſche Spie⸗ gel, von P. Weinhard in Insbruck. Noͤthige Werkzeuge zu mechaniſchen und hydroſtatiſchen, optiſchen, geometriſchen und aſtronomiſchen Erperimenten und Beobachtungen, auch mans cherfey Euriofa aus andern Welttheilen, mwels de von Miſſionarien — mb — worden. ©. 59. Don — Alt ert huͤ⸗ mern auf ber Stadtbibliothek findet man 1) den Kopf des Laokoons, eines troianifchen Prieſters, nebft feinen beiden Söhnen von Erz, nach dem Kunſtſtuͤck der Kai; Kuͤnſtler, wel⸗ Augsburg. 299 — in dem Suffgarten des Pabſts zu Nom aufbewahret wird. Alle Diefe 3. Köpfe find von folher Majeftär und "Schönheit, daß fie auch in Föniglichen. Bibliotheken aufgefteilt "zu ‚werden verdienten. 2) Don Gyps die vors ‚treflichen Statuen des Apollo, Ganymedes und Faunus. 3) Den Neptun von Holz, der fo wohl wegen feiner Gröfe, als auch we; ‚gen feiner natürlichen —— alle Ach⸗ | tung verdient. Die inasbeimatifihen und Pr kaliſchen — auf der Stadtbibliothek habe ich ſchon im erſten Bande, Seite 59. bekannt ge⸗ macht. Die Anzahl der Gemaͤlde daſelbſt iſt groß. Man findet hier 1) die Bilder der vornehmſten Kirchenvaͤter von einem Unbefann; ten. Domin. Euftos bat fie in Kupfer geſto— chen herausgegeben. 2) Auſſer den 22. Bild, niffen ehemaliger Prediger zieren, auch die Waͤn⸗ de diefer Bibliothek ſehr anmuthig die Gemät, de des Hieronymus Wolf’s, Elias Ehinger’s, Wilhelm’s und Phil. Jae. Eropb, (welche alle Nectoren und Aufſeher Diefer Bibliothek waren) nebft den vier Decos nen. Man finder bier auch Das fehr rare ächte Portrait des grofen Conrad Pen; tinger’s, der gröften Zierde feines Jahr⸗ | hunderts vermuthlich von Chriſtoph Amberger = gemalt. ⸗ 3.1. Augsburg. | gemalt. — An Zeichnungen und Kupferftichen ift merkwürdig: 1) der grofe Grundriß der. Stadt, mit vier bengefügeen Proſpecten eini⸗ ger Gebaͤude und Straſſen, von Joh. Un Kraußen; leztere bat derfelbe in Kupfer geſtochen. 2) Die Sammlung. von. Kupfers ftichen Augsburgiſcher Kuͤnſtler; darunter find die. Arbeiten der Kiliane, in etlichen Ban den zuſammen getragen, aus der Verlaſſenſchaft des berühmten Georg Chph Kilians. — Eine groſe Anzahl von dem aͤltern Joh. Daniel Herz, von Joh. El. Riedingern, Joh. Jac. und Joh. Elias Haid, von den Herren Klaus bern und verfihiedenen andern, der. geöfern Kunftiverfe nicht zu gedenfen. Diefes alles, und noch verſchiedene geringere Kunftarbeiten, findet man in dem anfehnlichen Saal, worinn . bie Stabebibliorber aufgeftelle ift. ° Runft + Akademie auf dem Mey gerbaufe. In dem grofen neugebauten Saale derfels ben, {ft erſtlich merkwuͤrdig, das trefliche Des ekenftück, auf welchen die Zeit die Decke em ‘hebt, darein fie gehüllet war, Minerva, zu Merfurs Dergnügen, mit begleitenden Genien in Wolfen erſcheint, Neid und Dummheit aber, von jenen verfolge, in den Abgrund fhürzen, welches Hr. Sof. Duber, — der Geſell⸗ ſchaft Augsburg. 301 ſchaft zur Ermunterung der Kuͤnſte, und jezt der Akademie Director, der Geſellſchaft zu Ehren, 1783. unentgeltlich gemalt hat. In dieſem Saale, ſind die Gipsabguͤſſe ‚von alten und neuen berühmten Bildern aufs geſtellt, darunter, nach Dem Laokoon und dem borgheſiſchen Fechter, fih die drey fißenden Najaden an dem Springbrunnen beym Sie— gelhauß auszeichnen. In den Nebenzimmern find viele fchöne gezeichnete Akademien, von Augsb. und auswärtigen berühmten Künftlern. — In der Zeichnungsfihufe nah Flahem, find auſſer vier grofen Blumenſtuͤcken, viele Arbeis ten der beften Kunft- Schüler, welche Prämien erhalten haben. Eben daſelbſt ift eine anſehn⸗ liche Grundlage einer Sammlung von Kupfers ſtichwerken, nach den berühmteften Meiftern, zus mahl italienifcher Schulen. Dergleichen, von Gips Abguͤſſen von basrel. Antifen, Gold und Silber Arbeit. — Bon Vorfchriften für Pros feſſioniſten, Manufaeturen, Fabriken, Anfaͤn⸗ ger im Zeichnen u. d. gl. von ſtereometriſchen Koͤrpern fuͤr die Perſpectiv. Unter den verſchiedenen Kunſtſachen, wel che in der Stadtbibliothek verwahret wer⸗ den, zieht auch) beſonders ein antifer Pfer⸗ | dekopf die Aufmerkſamkeit auf ſi ch, welchen man vor einigen Zahren im Schlamme des sch) 302 Augsburg. Seh gefunden hat, als derſelbe, nach einer — ben Waſſerfluth, einen Theil feines ehemaligen - Deeres verließ. » Man glaubt, (aber aus wels chem Grunde 2) Dies Süd ſey aus den Zei⸗ | ten Veſpaſi an's. ©.60. Der durch viele auhllehe Schrif⸗ ten bekannte Architect und Ingenieur, Hr. Lue⸗ kas Voch, beſizt einen ech, Vorrath von Inſtrumenten. S. 61. In der Blboltorhek des u ' ftifes zu St. Ulrich und Afra findet man eine fhöne Sammlung alter und feltener Kupferftiche, und viele Handzeihnun -gen von alten Meiftern, befonders- vies Te illuminirte Handzeichuungen von Alb. Duͤrer. tie Kupferſtichſammlungen iſt es in Augsburg gerade fo beſchaffen, als wie mit Gemaͤldekabineten. Es giebt davon viele tiebs haber, welche einen anſehnlichen Vorrath der j fchönften Arbeiten zu ihrem Dergnügen befißen, ohne fi) füe Sammler auszugeben, wofuͤr auch die wenigften, da. fie. nicht nach einem Plane gefammelt, gehalten werben koͤnnen. Man findet dergleichen 1) bey Hrn. Domdechant, Br von Reiſchach, deffen Gemaͤldekabinet bekannt iſt. 2) Bey Augsburg. 303 2) Bey Sen. Baceiochi, 3) von Goͤritz und mehrern, welche ans fehnfihe Säle und Zimmer mit den. —— Arbeiten ausgeziert haben. BAR) HE Dberrichter Paul von Stetten bat eine nicht geringe Anzahl von alten und neuen Meiftern, vorzüglich auch von Portrais ten, indem die meiften aus der ehemaligen ſehr zahlreichen Eggerifichen Sammlung dahin gekommen und mit neuern vermehrer worden find. 5) Die ftärffte Anzahl, die auch wuͤrklich Sin - Namen einer fehönen Sammlung verdient, bes ſizt, Die Eaiferliche Francisciſche privilegirre Akademie, oder deren Präfidene Hr. Joh. Das niel Herz von Herzberg. Man findet darinn nicht nur fehe viel gutes von alten, fondern auch die Foftbarften Blätter und Werke aus den neuern Zeiten. Diefer möchte | 6) die Klauberiſche fehr nahe kommen Zumahl da in derſelben eine ſehr groſe Anzahl der neueſten und beſten englaͤndiſchen Arbeiten, vorzuͤglich nach Angelika Kaufmann und andern zu. finden iſt. Ferner die bey | 7) Sen. Job. Elias Haid, — eben⸗ falls ſehr zahlreich iſt 8) bey Hrn. Joh. Jac. Hertel, und fo auch) bey andern Künftlern, welche zu ihrem Studio gefammelt haben /e oder noch ſammeln. 9) on | 304 Augsburg. 9) Don ben Anlagen zu Kunſtſammlungen von Kupferftichen in der Augfpurgifchen Stadt, bibliothek, babe ich fihon im ıten B. ©. 59 | geredet. | 8.62. Hu 3. $- Freyherr von 5; befize im Kunftfache manches Schöne. Gein groſes, von ihm felbft angefangenes Gemälde, welches: Die Scene im Hamlet vorftelli, wo bie Königin ſtirbt, verdient in der That ger feben zu werden. Nembrands Manier ließ er dabey in feiner fihönen Haltung des Lichts nd Schattens fpielen. Die Kompoſition iſt überaus reich, Die Figuren find efwas in Des mwegung, und das Ganze it auch in den Fleins ſten Theilen Original. Niemand wird bier die herrlichen Talente diefes Künftlers in ber Zufammenfeguug der vielen Figuren, fo wie auch im Ausdruck verfennen *). Er malt aud) N Porträte in Del, die ebenfalls eine fehr richte ge Beurtheilung der Natur und Kunft blifen Iaffen. In Beobachtung des Characteriſtiſchen hat er einen überaus richtigen Blick, wie man aus feinen vortreflichen: Handzeihnungen am beiten erſieht. Seine radirten herausgegebenen | —— Blrlaͤtter ) Von dieſem Gemälde ſteht eine kurze Beſchrei⸗ bung im Gothaiſchen Theater⸗Kalender vom Jahr 1782. Eine beffere aber in Nie colai's Keifebefchreibung 8.ten Band Seite 139. u. f. | ‚ Augsburg. M “2m Blaͤtter ‚ bie nicht nur in vieler Ruͤckſicht ſehr intereſſant find, ſondern duch einzelne ganz herr⸗ Ä liche characteriſtiſche Zuͤge enthalten, in übers | aus f)äzbar. ©. 63. An dem fee ardigen mit den auserleſenſten Gemaͤlden prangenden, Cabinete | bes Hın. Domdechants von Neifchach, wel ches. dermalen in der Domdechaney aufgeftellt if, findet man vorzüglich bemerfungswerch einen Rembrandt, (doc) iſt es das einzige Gemäls "de in dee Sammlung, für deffen Originalitaͤt ich nicht ſtehen moͤchte,) einige Wouwermanns, drey Rubens, worunter die Creuzigung das - beſte, ein Amigoni, zwey herrliche Landſchaften von Hafert, ein Teniers, ein Dftade, | ein ſehr ſchoͤnes Blumenſtuͤck von Os, ein Mie— ris, eine Landſchaft von Ruisdahl, Rus gendas, Kopetzky, zwey herrliche Koͤpfe vom Zell . | | &. 64. Aufer den von mir. angeführten Gemälde, Cabineten, find auch in folgenden Haus | ‚fern noch ziemlich beträchtliche Sammlungen von Gemälden. i RR =) Zell macht: feiner Vaterſtadt Augsburg ſehr viel Ehre... Er mahlt in der feinen Manier Denners, und mit Gluͤck. Hirſch Kunnſtachr. 4 B. u x go), Ausgburg. Dim Fachenaueriſchen. 9) Sm ©. Walt. von Halderiſchen 10) Im von Goͤritziſchen, beſonders gute Stuͤcke von Ruisdael, von Jordaens, Ne Dinger, Dorner , Hamilton u. f. w. i 17) Im Per. Paul von Obwererifhen 12) Im Provinoiſchen. une 23 Der Dberrichter Hr. Paul von Stetten f beſizt eine zahlreiche Sammlung, meiftens vor ‚ augsburgifchen Malern, nemfih Heiß, Schoͤn— feld, Nugendas, Nidinger, Dergmik fer, Weihermann, aud) von noch febenden, Direct. Huber, Dänzel, Frey, Metten— 7 Teuter, aber au) von Carl Loch, Joh. Auguftin Caffani, Ruthart, Breug⸗ bel, Kranach, Bemmel, Querfurth u. a. Endlich auch Portraͤte von Joh Ulr Mair, Thomann, Spitzel, Eichter, 8. Jac. Haid, Loͤſcher, Degle, Hofa ba, Zierf ꝛc. in Schmelz, von Eonr. Schnell, Miniatur von Cath. Sperlingin und Foh. Eſ. Nil ſon ꝛc. Sodann auch pouſſirte und gefihnigte Arbeiten von Attemſtett er, Apr. Drentwertt, Chriſt. Bendel, und in ges friebenen Arbeiten von Joh. Adr. Thefort, endlich Zeichnungen ac, Ki e2* In in Augsburg, N Indeſſen fehlt es auch in andern Privat ⸗ aͤuſern keineswegs an guten einzelnen Stuͤcken, in groͤſerer oder geringerer Zahl, Deren Eigen, thümer auf die Ehre, Sammlungen gu beiben, . eben. feinen Auſpruch machen. Gemaͤlde in offentlichen und Privet⸗ Gebaͤuden. | ©. 6. In der Domkleche, einem — alten, gothiſchen, und theils an ſich, theils durch die angebauten Kirchen, Kapellen, und Kreuzgaͤnge weitlaͤufigen Gebaͤude, verdienen viele Stuͤcke eine vorzuͤgliche Aufmerkſam— keit. — Unter „mehreren gutgebauten Neben» Altaͤren ift einer von Georg Detel merk würdig. So. verdienen, auch die grofen metals lenen Thorfluͤgel, nicht wegen des Geſchmacks oder der Kunſt, wohl aber wegen ihres hoben Alters, betrachtet, zu werden. Ingleichen die Fenſter mit. gefaͤrbtem Glas, theils wegen des Alterthums, theils wegen der Hoͤhe und Eb⸗ haftigkeit der Farben, Zur rechten Seite des Hoch⸗ Altares: Die Marker der heiligen. Affra von oh. Chriſtoph Stor. Eine Abnahme Chriſti vom, | Creuz von ebendemſelben. Eine Heimſuchung { x lea 2. Marie, 300 NS Mariä von Joh. Heinrih Schönfeld. Ei ne Geburt Ehrifti von ebendemfelben. J— Die Marter der heiligen AnToal don. | Jonas Umbach. Zur linken Seite des Hoch Altares. Eine vor einem todten Kinde jammernde Muttenz in den Wolfen der beilige, Biſchoff Sympertus. \ Chriſtus, welcher die büffenden , Petrus, Magdalena, und den Schaͤcher, in ben Him⸗ mel aufnimmt, von Joh. Chriſtoph Stor. Die Verklaͤrung Chriſti, von Melchior Schmittner. An den zween vorderſten Pfellein gegen den Hochaltar, find zwey gemalte Stuͤcke von hs hem Alter, doch mittelmaͤſiger Kunſt. Im untern Chore ſtehen Die gemalten Bild— niſſe der. hieſigen Biſchoͤffe, vom Socinus un, bis auf des jegigen Biſchofs Kurf. Durchlaucht, von ſehr verfchiedenen Meiftern. Gegen über ift ein ganz neues, fehr grofes Gemälde, die Auferftehung Chriſti, von Joh. Jac. emule welches fich ſehr gut ausnimmt. Das > Augsburg. sr Na Das heil. Grab und der Altar, welcher in- ber Charwoche aufgeftellt ' wird/ en von der Er, | findung des Kan. Ingerl. Von eben dieſem iſt auch das Monument auf das vom Pabſt Pius VI. in der Domkirche 1782. gehaltene Hochamt. Unter den Kapellen nimmt ſich die graͤfliche Pollheimiſche, wegen guter Bauart, Einrichtung und Derzierung, vorzüglich aus. In einer Seiten »Capelle hinter dem Chor ift ein merkwuͤrdiges Altarblatt, der heil. Hieros nymus, eines der fihönften Stürfe von Joh. Heine. Schönfeld. Ferner iſt dan der Geite gegen der finjtern Grabd ein grofes Bataillen Stüf, der Entſaz von Wien 1630. von ©. D.Breda gemalt. Es iſt eine der beften Mafe- reyen von der Art, die man fehen kann; und eine der größten, in Abfiche der Menge ihrer Figuren. Hagar in der Wüfte von Sohann Heinrich Schönfeld. | Die Seele Joſephs, welche durd) zween Engel in den Simbum parrum gebracht wird. In einer andern Kapelle ift ein gutes Altar⸗ i blatt von Melhioe Schmittnern, und eine Auferſtehung von Math. Kagern. ma: wa EN Bo Augsburg: In der Langl. oder fogenannten Schnei⸗ dersCapelle iſt das Portrait des Cardinals Matth. Lang, Erzbiſchof zu a und a Dom + Probfis zu. Augsburg. eben der Sacriſten von Joh. Rieger, die Anbetung Gottes von Engeln. ‚Eine Kreutzigung, von Chriſt. Schwarz. Auſſer dieſen angefuͤhrten, ſind noch ſehr viele alte und neue , mittelmaͤſige Gemaͤlde und Bilder in dieſer Kirche, die aber keine Ungeige verdienen. Sa St. Johannes Vfarrficche, neben der Domkirche, ift das Altarblatt, die Enthaups tung des heiligen Johannes des Sauter von Schoͤnfeld. Heil. re Ride Rath. | Das Deckenſtuͤck in der Kupel ſtellt die Wunder des heil. Sacraments vor. Im. Langhauſe ſind folgende Hauptſtuͤcke, von Joh. Georg Bergmuͤllern gemalt. 1. Eine Abnehmung vom Kreutz. 2. Eine Kreutzigung Chriſti. ‚3. Kaiſer Conſtantin der Groſe, welcher das heilige Kreutz traͤgt. Ueber dem Muſikchor iſt David mit der — PA und einigen Engeln, mit mufifalifhen Ei 8 Augsburg, 311 Inſtrumenten. In den Seitengaͤngen ſind Ge⸗ maͤlde aus der Leidensgeſchichte Jeſu. Alle dieſe Stuͤcke ſind von 3b. Georg Berg m uͤller. Der neue Hochaltar it 1782. vom Hrn. "Senat. Wilh. Ignat. Verhelſt gemacht, und mit vielen one Figuren von Holje 96 zieret worden. Das Dazu gehörige Antipens dium, mit. gefriebener - Arbeit von Silber, iſt ein Kunſtſtuͤck in Blumen und Laubwerk, von Chriſtoph Lynker, ſchon im Jahr 1610. gemacht, und vom Herzog Marximilian in Baiern hieher geſtiftet. Ein Ehriſtus am Kreutze hinter der Or, gel, ift ein ſchaͤtzbares Kunſtſtuͤck von Ge. Petel. Das vormals am Hochaltat geſtandene Blatt, von Joh. Rottenhammer, die Herrlichkeit der Seeligen im Himmel, iſt bey Erneuerung des Altars an einen andern Ort geſtellt worden. Zur Seite des Chors ſtehen verſchiedene groſe Stuͤcke, von Wundern des wunderthaͤtigen Gutes, von Mages ge⸗ malt. Mariaͤ Himmelfarth von Rubens ) oder Doch ſicher nach ihn, gereicht an einem 14 andern * and der Aechtheit dieſes Stuͤckes wird frei⸗ lich von neuern ee fehr gezwei⸗ et, Ba u Augsburg. andern Altar diefer Kirche zu groſer Zierde. Man erzähle, König Guftav Adolph in Schwe⸗ ‚den babe grofe Luſt gehabt, es von feiner Stelle nehmen, und nad) Stockholm bringen zu laſſen. — Dem gegenüber ift an den As tar ein gutes Blatt von Joh. Ge, Bergmul lern. — Die vier Evangeliften unter der Dr; gel find von dem berühmten Ich. NRochem hammer. Bey einer Kapelle ift ein fehr altes Ges mälde, die 10,000. Märtyrer vorftellend , von einem Unbekannten, älter ald Dürer. — Auch diefe Kirche hat einen vorzüglichen Schatz an Eoftbaren Monftrangen, Antipendien, Leuch⸗ tern und Meßgewaͤndern St. Salvators. Eine Rath, In diefer unfängft erneuerten Kirche ift ein fihönes Bild von Georg Petel. Die Deckenſtuͤcke find von Gottfr. Bernd. Goͤz. Am Chor ift die Geburt Chrifti, im Langhauß die SKreuzigung Chrifti, in zwey Nebenftücken find die Wunder und die Sehre Chrifti. Bon eben diefem Goͤz find die uͤbri⸗ gen Verzierungen diefer Kirche angegeben. Der Hauptaltar hat ein fehr fehazbares Stuͤck, die Verklaͤrung Chrifti, von Melch. Schmitt⸗ felt, aber, wie — ——— ohne einen Grund _ anzugeben. - Augsburg. 313 | Schmittner. Es gehöret unter die. beften ' Arbeiten diefes Malers. Kin anderes Altar blatt, mit welchem zu gewiffen Zeiten abges wechfelt wird, Chriftus am Kreuge, mit Mas ria und Johannes, it von Sofepp Mages. — Zwey Altar» Blätter zur Seite find von Ans Dreas Wolf. Ferner, Maria Aegyptiaca von Hof. Mages, und das auf den Schuß, Em gel, Altar vom Dir. Sof. Huber Ferner ift noch eines, eine Mutter Gottes in der Herr⸗ Tichfeit, mit dem Chriftfinde , von vielen Eins geln umgeben, von Chriſtoph Schwarz gemaler. | | An einer Kapelle des Collegiums iſt ein uraltes fehönes Altar s Blatt, mit dem Pens tingerifchen Wappen, Chriftus am Kreuße, Maria feine Mutter, Magdalena und Johan⸗ nes. In einer andern ſind alte auf Holz ge— malte Altar⸗Fluͤgel. Auf zweyen iſt der Todt des heiligen Sebaſtians, welche fuͤr Albr. Duͤ⸗ rers Arbeiten gehalten werden. Auf zwey | andern, die nicht fo gu£ find, ſieht man Bils ber von Patriarchen aus dem alten Teftas mente. — Im Refectorium iſt die Geſchichte des heil. Ambroſius, welcher dem Kaiſer Theodo—⸗ ſius den Eintritt in die Kirche verbiethet, aus ' ‚ber venet. Schule, vermuthlich von Siepals 0. l 15 | In. a x — Augsburgs * In Zimmern findet man verſchiedene Stuͤ⸗ | —— von Heinr. Schönfeld, beſonders find die Geburt Chriſti und deffen Anbetung durch Die Weiſen aus Morgenlande ſehr ſchͤn. Im Nebenhauſe iſt der groſe Congregas tions, Saal. Das grofe Deckenſtuͤck darinn, die Gefhichte des Heilandes mit der Ehebre⸗ cherin im Tempel zu Serufalem, iſt eine Ars beic des zur Ruhe gefezten Hrn Directors | Math. Günther. — Gegenüber ift Das | ScäulsTheater. Es ift von Pat. Stuart ) bey den Schotten in Regensburg gebaut, und | das Theater von Job. Georg Pe \ | „gemalt, ‚St. Rural Kirche. — Die Deckenſtuͤcke find insgeſamt von Joh. Ge. DBergmülfer. Am Chor ift die bei 7 - Tige Dreyfaltigfeit und“ die heil. Katharina in # ber Glorie. In den Nebenftücfen find. einige " Tugenden vorgebildee. Auffer dem bat (die ” Kirche nichts wichtiges von Gemälden, m Dominicaners oder Prediger Ko ſterkirche. Kath. In dieſer Kirche iſt ein ſehr ſchon gear⸗ beitete⸗ Ecce Homo, von Georg Perel von Holz Im me OL Kapelle ,. ein altes: Angeburg. : Fl IS altes, — ſchön gearbeitetes Bastellef in weiſ⸗ ſem Marmor, Die. Kreutzigung von ei⸗ nem ‚Unbefannten, EN | Die Deckenſtuͤcke und das Gemäfde an. der Auffenfeite gegen die heil. Grabgaſſe, hat Aloyſ. Mack, nach Bergmuͤlleriſchen Zeich⸗ nungen, ausgeführt. Jene ſtellen die Geheim⸗ niſſe des Kofenfranzes vor, dieſes eine — aa aus dem sgom des heil. Dormfniens, on der Kirche ſelbſt ſind ——— Al⸗ tar⸗Blaͤtter. Am Hochaltar iſt Mariä Himmels. farb von $anfraneo, welches herrliche Stück den Beyfall aller Kenner erhält. Zur deſſen Linken die Himmelfarch Chrifti, von ‚Brennern in Dettingen, gemalt, feines Nachs bars nicht würdig. Vor beiden ift an einem Heinen Altar, die heil. Maria Magdalena, ‚welche dem Heiland die Füffe waͤſcht, von Zintorerto. Hinter dem Haupts Altare zur Anken: das jüngfte Gericht, von Matth. Ka⸗ ‚gern. Es war fonft an der Stelle des Brens merifchen, iſt aber wegen einiger unziemlicher Vorſtellungen hinweggenommen, und aus den Geſicht geftelle worden, ob es gfeich übrigens m Brenneriſchen weit an ſeyn mag. Altar⸗ 3 6 Augsburg." h Altat » Bläeter an Seirem Altaͤren und 4 in Kapellen. oh | J Zur Rechten des Hochaltars find in der von Stettenſchen Kapelle, die Weifen aus | 3 Morgenlande, ſehr alt. An der Kapelle nes } ben zu die Mutter Gottes mit dem Chriftfins de und der heiligen Anna, von Sof. Hart! mann. Der beifige Joachim, von Joh. Holzer. — Ein fierbender Heiliger, von | einem Unbekannten. — Die beil. Katharina: " von Siena, Domin. Ordens, Chriftus und Maria dabey in Wolfen, von Joſ. Hartı mann. Zur linfen Seite, eitige gute Bläts ver von Melch. Schmittner und Sof. Hartmann. h: | In der Rhelingeriſchen Capelle die ei —— tzigung Chriſti von Albr. Dürer oder doch —4 aus deſſen Schule. a Im Refectorio iſt ein Klee, Sie, u von Joh. Heinr. Schoͤnfeld. In dem Cloſter, nicht weit von der Dre ‚gel, ein engliſcher Gruß von Joh. Rotten⸗ h hammer. - | a St. Anna Sehen ande In dieſer Kirche iſt zuerſt der Zuggerifche 2 & oder die von dieſem reichen, jezt reiches u ee ‚gefliftete Capelle merfs. würdig. Augsburg, a. würdig. Auſſer der alten und ſehr ſchoͤnen, von Jahn von Doubraw erbauten Orgel, ſind darinn einige ſtehende Grabſteine von weiſſem Marmor, mit erhabenen Bildern, aus der bibl. Geſchichte; ſechzehen hoͤlzerne geſchnizte Bilder merkwuͤrdiger Männer und Frauen aus dem alten Teftamente, meift tebensgröfe und halbe Figuren, welche der Sage. nad), Bildniffe der damals lebenden Fugger und Fuggerinnen feyn follen, neben dem Wappen der Stifter, zu beiden Geiten des Days ‚Sie find, febr fehön gearbeitet. . Das Innere der Drgelderfen it mit hiſtoriſchen Gemälden, von einem un 5efannten Meifter, geziert, bie ſich durch die sortrefliche Dauer der Farben auszeichnen, und fuͤr ihr Ale nicht ohne Würde find. Zur echten ift die Himmelfarth Chriſti, zur. ins en die Himmelfaͤrth Mariens, und an ben feinen Flügeln, die aber abgenommen und an inen andern Ort geftelle find, findet mar Bils der im Coftume der Zeiten Marimilians I. Die von Heinrich Eichler gebaute Kanzel ſt ein Mufter fchöner u und guter Iberhäfeniffe, in ihrer Art. Sm obern Chor ver Kirche ift ein hoher Altar von Ebenholz, ‚on guter Bauart und fleifig gearbeitet. Sogleich neben dem Fuggerifchen Chor 1% die Beftereräihlene Degrabnißs Kapelle. Sie iſt 818 RL | Augebung, iſt mehr ————— als ſchoͤn über de GSruft ein Prachtgebaͤude nach der Form dei heil. Grades zu Jeruſalem, aufgefuͤhret iſt Das in dieſer Capelle aufgeſtellte Portraͤt de Stifters, Hans Defterreichers, iſt ausnehment fchön gemahlt. Sonſt find in diefer Kirche, “oder vielmehr in den Kreuggängen, verfchieden ſtehende Grabſteine von Marmor, auch vor Metall, darunter ſich einige durch gute Archi tectur und Bilder auszeichnen. Beſonders fi ‘an’ einem Hopferiſch hen Grabe im Kreuzgange, ein vortrefliches Basrelief, vie en La⸗ u von weiſſem Marmor. 1.78 Von 6) e m älden ift folgendes anfufüihren. Drey Deckenſtuͤcke von Soh.r&e. Berg— muͤller 1748. al fresco gemalt. Sie fiellen Die Bergpredigt, den Ereuzestod Chriſti, und das jüngfte Gericht, vor, und gehören unter Die beften Arbeiten diefes guten Malers. — An der Emporficche find 12. Vorſtellungen aus der Seidensgefihichte Chrifti, ſehr ſchoͤn, von Joh. Spielberger, und einige von Sh Fiſches gemalt. Im obern Chore, über der Thuͤre zur Gas criſtey, Sefus und das Samaritiſche Weib, nach ‚der Sage, Bildniffe des Malers Joh. life, Mair’5 und feiner Frauen. An eben Diefer Seite hänge ein grofes Gemälde, Die Errich— — tung Kindern von Luk. Cranach, welcher diefen Gegenſtand fehr oft bearbeitet bat. Ferner der Martyrer » Tod des Apoftels Bartholos ie ; 4 maͤlde von Franz Friedr. Franck gemalt, iſt un J 9 Augsburg. 319 tung der chernen Schlange i in der. fe. Ueber _ dem Postal vom Kreuzgange ber ift Maria, und gegen uͤber der auferftandene Helland, und an gleicher Seite die 12. Apoſtel, von vor⸗ | gedachtem Malr, nur der Apoſtel Johannes von Iß Fiſches. Man behauptet, daß es e— Abbildungen damals lebender Perſonen ſeyn ſollen. Darunter iſt eine Geißlung Chri⸗ fi, von Mich. Brogner von Danzig. Oben im Chor. it Chriffus unter den Müctern und maͤus und des heit. Laurentlus, — von oh. Fe Schönfeld. ; > | Im mittlern Theile der Kirche, — * nr Kanzel, find zwey groſe fihöne Stuͤcke von Joh. Heiß, die Geburt und die Auferftehung Chri⸗ ſti. Lezteres findet man in Ph. Andr. Kilian's Bibelwerke geſtochen. Weiter hinunter iſt eine Auferweckung des Lazarus, von einem ſonſt unbekannten Maler, David Oſtermair, und die Anbetung Chriſti von den Weiſen aus Morgenland. Jacob und Joſeph bey der Ans. Funft in Egypten, ein vorzüglich ſchoͤnes Ge⸗ über der Emporficche. Unter derfelben, über den ee: ber Rathsherren, Dr. Martin us nn u 320: Augsburg. ther und Phil. Melanchthon, fehr alte Bild, niffe. Ein Ecce homo von Iſaac Fiſches, nad) Andreas Schwarz fehr gut copirt, iſt gegenüber. In der Gacriften ift ein uraltes Gemälde von einem Unbefannten, Chriſti Höllenfarth, melches vormals in der Meitingifchen Begräbs nißcapelle geftanden. Kerner ein auferftandes ner Heiland, und eine Marie mit dem Chriſt⸗ finde von unbefannter Hand. — Am Zimmer daran, das Gaftmahl des Herodes, bey wel chem die Tochter das Haupt des Täufers Jo⸗ bannes aufträgt, von einem Unbekannten. Im Kreuzgang if über dem Martin Jos befifchen Grabe ein heil. Martinus, welcher feis” nen Mantel für einen Armen abfchneider, vom wortreflichen Pinſel eines Unbefannten. Ueber einem Märgifchen Grabe, die Flugen und thoͤ⸗ zigten Qungfrauen von Chriſtoph Amberger 560. gemalt; von ebendemfelben find aud) die, Gemälde über den Bimmel + und Ehriftelifchen Gräs bern. In dem Fleinen Öottesacer iſt ein Fleis mes, jedoch ziemlich vergangenes Gemälde, welches fehr hoch gefchäger worden, und noch zwey andere gröfere von Anton Mozart, die zwar gut gemalt, aber aud) fehr vergangen Bar⸗ . Qugeburg. 321 Batfuͤſſer »- Kirche. Evang. 7. Sn diefer grofen und hohen Kirche ift 4 —* ee vorzüglih die große, im Jahr | B7 5%: durd Den. * * Stein * Lachen Geſchmack. Beſſer iſt der hohe. Altar. 1-Daran it ein ſchoͤnes Alftarblait;- die Ein⸗ ſetzung des heil. Abendmahls von dem ältern Sottfr. Eichler. Man findet es im Kilia— niſchen Bibelwerk geſtochen. — Uebet der Kaas del ſteht ein hertliches Kind von Georg Petel. Die Mafonds in diefer Kirche find von "ob. Ge. Bergmüller. Die Bilder an den Emporfirden, meiſtens bibliſche Vortſtellungen, | ‚find von Abraham Sz n ach er und zum Theil 4 von Andre: Loͤſcher. Alle ſeht mitrelmäng, | A Hinter der Karizel, über der Empotkirche, At ein groſes wortrefiches Stuͤck, das jüngfte Gericht von Jeh. Heine. Shönfeld. €s iſt im Kilianiſchen Bibelwetk, jedoch etwas vers fuͤmmelt. Ferner find dort, CThriſtus als Knabe, im Tempel fehrend, und eine Hochzeit zu Ca⸗ ha, bende fehr gut gemalt, — Sm Chor fiehen bier ärofe Stüde * Zoha es Heiß. 1. Die Derfündigung. — Kunſtnacht. 48 * Die # 522 Augsburg. Die Geburt. 3. Die Taufe. 4. Die Ders klaͤrung Chriſti. Gegenüber von Iſaac Fis fhes: 1. das Leiden Chriſti am Oelberge. 2. Die Vorſtellung Chriſti im Richthauſe. 3. Der Tod am Creuze. 4. Die Auferfiehung. Ingleichen ift in diefem Ehore, Chriſtus unter den Kindern, ein gutes Gemälde, und. gegen über, der. fehlafende Sacob «mit: dem Traum Gejichte von Engeln, von GSandrartz die Hochzeit zu Cana, gleichfalls von Koh. Heiß. Nicht fern von dem Altare find 2. Gemälde von guter und. ftarfer Compofition, zur Rech— ten die fraeliten in der Wuͤſte; zur tinfen Die Predigt Sohannis des Taͤufers. In der NhHelingerifchen Capelle ift ein Nas than, weicher dem König David Das. göttliche Gericht ankuͤndigt. St. Ulxrichs⸗-Kirche. Evangel, Getriebene Arbeiten von Silber. Die Bergpredigt an der Kanzel *), und die Taufe Ehriftt *) Im erſten Theil ©. 67. fagte ih: die Kirche zu St. Ulrich Hat ein von Adolph Gaap in Silber getriebenes Blatt an der Kanzel, die Steinigung Stephani vorſtellend.“ Hier bin ich nun falſch berichtet worden. Ce iſt zwar ein Foftbar in Silber getriebenes Blatt von foren; Gaap das an feſtlichen Tagen an Augsburg. 323 Ehriftt am Altare, von toren; Gaap Das Altarblart, die Einfegung des heiligen Abends mahls, von Sob. Heiß. — Die vielen Ge maͤlde in Diefer Kirche find meiftens Copien nach van Dyf, Carl Loth, Heiß und Schoͤn⸗— feld. — Die bibliſchen Geſchichten an den Emporkirchen ſind nach Kupferſtichen, zum Theil ſehr gut gearbeitet. — In der Sacriſtey ſtehet ein gutes Portrait D. Martin duthers, von Luc. Cranach gemalt, und verfchiedene von Predigern an diefer Kirche. Die Kirche zum heiligen Creuz. Evang. Die Kirche ift erſt im vorigen Jahrhum dert von Grund: aus neu erbaut. Die Empors Eichen find von March. Gundelach, einem febr befannten Maler, grau in grau gemalt. Sie haben vielerley Siunbilder. Auſſer dem bat die Kirche mancherley fehr gute Gemälde, Km Chor frehen viere, von eben fo viel damals ebenden berühmten Männern. 1) Die Taufe Chriſti von Job. Heiß. 2) Das beilige —— von Sr Wer⸗ I 3) Petri an der Kanzel angebracht wird : aber es ſtellt nicht die Steinigung Stephani, fondern die, Bergpredigt Chrifii vor, dazu. der berühmter a Pfarrer Steiner die Original, Zeichnung. beſizt. I Augsburg: 2) sperrt Pfingſtpredigt von Joh. Spiel⸗ berger— 4) Die Auferſtehung Chriſti von I. Ufr. air. | eben der Kanzel find zwey fehr grofe Gemaͤlde, von Iob- Heine. Schönfeld, nem Yich die Ausführung Chriſti zur Ereuzigung and die Abnahme vom Creuze. — Um eben diefer Seite iſt eine Taufe Ehrifti von —9 N A — 14 — Neben dem Chor, zwey gute Stuͤcke von Schoͤnfeld, die Berg⸗ und Schiff, Predigt Chriſti. Unten bey der Treppe auf Die Empors kirche ift ein febr altes Stück die Geburt Chriſti. ——— der Sacriſtey von Johann Jephtha als Sieger über bie Ammoniter, von feiner Tochter empfangen. Chriſtus unter den Müctern und Kindern, von Dav. Ernft Th man und ein gleiches von ebendemfelben. Gute Portraite von Predigern bey Diefer Kicche, von welchen ſich befonders der Pfarrer Sob. — ner von Gottfr. Eichlern auszeichnet: Reichs⸗ Gotteshauß St. Ulrich und Afra. Kath. RM In diefem grofen, boben und ſchoͤnen/ obſchon in gorhifchen Sefhma ‚ aufgeführrem Kircgengebände 7 find verfihiedene Merkwuͤrdig⸗ N a ; Die Augsburg, 325 Die Gruft des heil. Ulrichs, mit Mars mor getäfelt, nebft dem Garge, darinn def fen Gebeine liegen, von Placid. Verhelſt. Das metallene Crucifir, uebft den Bildern der Mutter Gottes und des Apoftels Johannes, ‚| von Joh. Reichel, Der Taufftein von Mars mor, welchen zwey fchöne metallene Kinder - ‚| tragen. Das Bild Pabft Pius VI. und des Kurs „| fürften Efemens Wenzeslaus zu Trier, von 2 Sof. Degle gemalt, in grofen Einfaflungen von Bildbauerarbeit. Der Hochaltar, nebft ‚siween grofen Geiten Altären, find von alter geſchickter Arbeit in Holz. An den kleinern Seiten-Altaͤren find gemalte Altarblaͤtter, und zwar zur Rechten des Hochalters: | 1) Der Kampf des Erzengels Michael . von Joh. Rottenhammer. 2) Der gute Hirte Chriſtus, vor ihm Pabſt, Kaifer und Cardinaͤle, kniend. Neben zu, In den Wolfen die Heiligen, Benedictus und Scofaftica. Zur finfen, 1) Maria mit dem Chriftusfinde in den Wolfen, Bor ihe Enieend, die beiden Heiligen Ulrich und Ara, ohne Zweifel von Rots tenbammer. 2) Die Himmelfahrt Mariens, von eben⸗ demſelben. ENG \ Hinter Baer.‘ H Augsburg. " Hinter dem Hochaltar : t 1) Der engfifche Gruß von Hans Rotten⸗ | hammer. w 2) Derehrung des N von den eh | fen aus Morgenland, von Matth. Kager, In der gräflih Fuggerfihen Capelle: Ein | treflich gemafter Altar von Chriſtoph Schwarz. | Am Altarblatt Chriftus am Ereuze, an beiden Klügeln die Schädher; oben Die Auferſtehung und die Himmelfarth. An der Ruͤckwand des | Altars, noch mehrere kleine Stuͤcke aus der | Seidensgefchichte des, Heilandes. | Neben zu im einer Capelle, ft der Sieg Des Kaifers Otto des Grofen über Die Hunnen | auf dem Sechfelde bey Augsburg, al fresco ges I malt. Maria mie dem Chrijtfinde in Wok I Een, vor ihr Fnieend die Heiligen Benedietus und Franelscus, von Det. Candide oder de Witt. An der innern & eite der Orgelfluͤgel⸗Decken, iſt die Himmelfarth Chrifti und Mariens, in dem Gefchmarfe, wie bey St. Anna gemalt. Das Tafelzimmer im Clofter, ift von Thomas Scheffler gemalt, von welchem auch | ‚die allegorifchen Tebensgrofen Bilder im Kfofters N waren, Die jezt meiftens vergangen find. — — = — on Frans Aubug 27 Sranziscanerklofter Kirche. Kath. Ein Altarblatt, der heilige Franziseus. Ein anderes mit Heiligen aus dem Du _ den des heil. Franziscus, beyde von Johannes F Rottenhammer. St. Georgen Kloſterkirche. Kath. Das Choraltarblatt, die Krönung der heil. Maria, von Joh. Rottenhbammer. In dem Creuzgang eine Creuzigung Chris I fii, von Georg Melch. Schmitrner, die: ſehr gelobt wird. - Ein barmherziger Samari—⸗ ter von Joh. Holzern, ein ſchoͤnes Gemälde. Chriſtus und die Samariterin am Brunnen, von ebendemfelben. Die beit. Maria Magdas lena von Guido Rent, Hof, Stapelle bey der bifchöfl. Pfalz. Die Malerey darinn, ſo wie auch die am heil. Grabe — ift von — Georg a Sofpitals Kine zum heil, Geſ Evang. Hier iſt allein ein ſchoͤnes Bild von Georg Perel achtungswuͤrdig. | , St. Zacobs > Kirche, — In dieſer Kirche iſt ein ſehr altes Ge⸗ mitde auf naſſem Wurf, der Tod der Muts X 4 ter 370 ter Gottes, von ſchlechter Kunft, und allein | wegen Des Alters merkwuͤrdig, und der Erhal⸗ tung. werth. Man bat ein Gemälde ‚mit Del, aus. einer. biblifchen Gefihichte darüber ar hängt, das eben auch Feine Kunftarbeit ift. Chriftus in Banden, von Joh. Ulr. Mair, Mofes, Sohannes der Täufer und der Apo⸗ ſtel Paulus, alle drey von Koh. Sigm. Mair, ſehr fchön und mit groſem Derftand gemalt. Die 12. Moftel von Joh. U. Mair, wie {in dee St. Anna Kirche. Karmeliten Elofer » Kirche. Kath. Ein ſehr fhönes Altarblatt an dem Haupt⸗ altar die Geburt Ehrifti, von Kobannes Heiß 1679. Eines dergleichen, ſehr fehäzbar von Joh. Georg Knappich. Eine Abnehmung _ vom Creuze angeblich von Titian, gewiß aber aus der Bolognefifhen Schule; ein Gemälde, - Das in Augsburg wenige feines gleichen bat. Ein heiliger Johannes a Eruce und ein Schuss engel, beyde von Joh. Georg Bergmüller. Eine heil. Therefia, von Sof. Chriſt. Die Einſetzung des heil, Abendmals am Hochaltar, von J. M. Zi in Kempten, Einige Köpfe von Apofteln und Heiligen, von Joh. Georg Bergmuͤller. Chriſtus am Creuze, im obern Creuzgang uͤber der Thuͤre von Joh. Georg a uſler. | Chriſtus \ Augsbdurg; 339 Chriſtus mit den Schweftern Maria und Martha, Im Mefectorio von I, M. Zick. St. Mary Capelle in der Fuggerey. Hier iſt ein ſchoͤnes Altarblatt von Petr. Drummer, einem jungen Malee aus Tirol, der mic ereflichen Gaben ſchon im 1gren Lebens⸗ Jahre geftorben, und als er es malte, ein. Schuͤler bey Aloyſ. Mark geweſen iſt. St. Moriz Stiftskirche. Kath. In dieſer Kirche iſt ein ſchoͤnes Mutter Gottes Bild von Georg Petel. Die Decken⸗ ſtuͤcke find von R. Steudlingemaft, 1) Die Erfchaffung der Welt. 2) Die Kreußigung Ehrifti. 3) Die Sendung des heil, Geiftes. — Das Altarblatt am Hochaltare ift von Matth. Kager, der: heil. Mauritius in der Glorie. = Un beiden Seiten 1) die Gebure Chrifti, eine fehr gute Arbeie von oh. Heiß. 2) Die J Verehrung Des Chriſtkindes, von den morgens laͤndiſchen Weiſen, von ebendemſelben. An den Seiten⸗Altaͤren zur Rechten, des i Hochaltare iſt: 1) von Joh. NRottenhammer, Marik Himmelfarth. 2) von Matth. Kager, Maria in ber Glorie, vor ihr, die beiden Heiligen Se— baftian und Franziscus. Kg St: . 930 | Augsburg. | | St. Peters Stiftskirche. Kath. An einem kleinen Altare iſt ein Oelberg aus der Säule. der Caracci. St. Stephan Stiftericche, Kath. - &n dieſer Kirche iſt ein ſchoͤner Chriſtus im Grabe, von Georg Petel. Die Decken— ſtuͤcke ſind von Paul Riep, einem geſchickten Maler von Reuta in Tirol. Sie enthalten 1) die Steinigung des heil. Stephanus. 2) Die Schlacht: Kaifers Otto des Grofen auf dem Sechfeld. 3) Den Beiligen Stephan. in. der Glorie, nebft einigen Seitenſtuͤcken. EZ Cloſterkirche St. Maria zum Stern. Das Altarblatt, die heilige Enſabeth, gehoͤrt unter die ſchoͤnſten Arbeiten, Des oh. ©. Bergmüller. St. Urſula Cloſterkirche. Kath. Das Altarblatt, die Marter der Beil. Urſula und ihrer Sungfrauen , ift von Amis gone. An einem Seiten, Altar die unfchul digen Kinder, und an dem zweiten, die heil. Mutter Gottes und der heil. Dominicus, bei⸗ de von I. ©. Dergmüller, Gottes⸗ Augẽburg. ——— Gottesacker⸗Kirche v vor dem Goͤgginger Thor. Kath. In dieſer ziemlich neuen, mit gutem Ge ſchmack gebauten grofen Kapelle, iſt ein ſchoͤnes Altarblatt von dem baierifchen Hofinafer Ehri, ſtoph Schwarz, der Erzengel Michael, wel cher den Teufel befämpft. — Zwey andere von Joh. Georg Bergmüller, die Ders gaͤnglichkeit und die Auferſtehung. Das grofe Deckenſtuͤck am Gewölbe, das jüngfte Gericht, . vom Direct. Sof. Huber. Die Kreugfäße mit Dehlfarbe, von ebendemf. — Die vier Alter des menfchlichen tebens, von So. os, ser und Fr. Sof. Maucher. Auf dem Gottesacer felbft, find verſchie— dene fihöne Grabmale mit an ud Bass reliefs von Stein. Die Jeſuiten Kirche iſt mit mittelmaͤſigen Gemaͤlden vollgepfropft. An der Decke iſt die Kreutzigung Chri— ſti vorgeſtellt. Es iſt, man kann es nicht oft genug ſagen, doch wuͤrklich wider alle geſunde Vernunft, Dinge, welche auf der Erde vor— gehen, am Himmel zu malen. 1B ©. zı. Zeile 14. Der daſelbſt erwähnte überaus prächtige Saal in dem m dern a Haufe des Hm. Benedict Adam ! von a“ Augsburg. von Liebert, der in der That koͤniglich iſt, verdient eine nähere Beſchreibung. Er. i.2. - Sto hoch, bat links und rechts, ſo wohl oben alsusten, 7. Senfter in einer Reihe, dann 4 Zhüren, und ift 36. Fuß fang, und 18, breit. Die Wände des Saals find blaßgruͤn und ſehr ſtark vergoldet; die corinthifchen Säulen find durchaus vergoldet, und mic. weifen Lor⸗ beerblättern ummunden. Das. Gemälde im Plafond iſt Tärglicht rund und - 1767. von dem berühmten vomanifchen Maler Gregor Guglielmi *) gemalt. Ueber ben 28. Senftern hängen ſtark vergoldere Blumenfeftos ne mit Weintrauben; an den Wänden find ſehr viele vergoldete Armleuchter und in der Mitte hängen 9. Fiyftallene Eronleuchter, alle zu 336. tichtern. Der Saal bat 16 Spiegel, darunter an den 4 geöfern die ftarf vergoldes ten Rahmen, die 4. Jahrszeiten, vorftellen; die andern 12. Spiegelrahmen aber die 12. Mos nate. Ueber ieder Thüre ift ein Delgemälde von einem Italiener. Ueber der erften Thüre eine Pifangpflanze, untenher ein indifcher Fas fan, ein Papagey ein Goldfafan, ein Affe auf einem *) Das Leben dieſes würdigen Kuͤnſtlers Gregor Guglielmi (nicht Guilielmi) ift im roten Band_der Neuen Bibliothek der fchönen Wifs ſenſchaften, und das Ende im sten, ©. 324. zu. finden. | \ Augsburg” 333 een Piſangbaum, eine Ananaspflanze, dane⸗ ben ein. amerikaniſches Armadilthier. Ueber der 2ten Thüre ein Granatbaum mie Fruͤch— ten, worauf ein indiſcher Nabe fizt, nebenher auf einem Aft ein indifcher rofenfarbner Rabe mit heilblauen Flügeln; ferner ein gofdgelber Nabe | mic hellblauen Flügeln; untenher am Ufer ei nes Fluſſes ein Tieger , eine Meerfaße nebft andern Thieren. Leber der Zten Thüre ein. japaniſcher Palmbaum mit Früchten, Daneben ſizt ein weifer Pavian; nicht weit Davon ein bengaliſcher Hirſch, Perlhuͤner; ein geofer brauner Pavian mit rothem Geſaͤß; ein Arma— dilthier aus / America; Aloen mit rother Bluͤ⸗— the; Cereus, Opuntia und andere indifche Pflanzen. Ueber der ten Thüre eine Sands ſchaft mit einer grofen Kropfgans, Tannen birfchen, weifen und grauen Störchen, Stehen, wilden Enten im Wafler ꝛc. Unter dem Mas. fond an dem Seitengeſimſe ift links und vers das Sieberifche Wappen von erhabener Bilde. hauerarbeit und von 2. Loͤwen gehaften. Das häufige zierlich vergoldere Schnißwerf, ift von der Angabe und Arbeit Macidus Verhelſt. Die Superporre im Saale, vier Thierſtuͤcke aus den vier Welttheilen, von dem italieniſchen Thiermaler Londonino. Das Deckenſtuͤck uͤber der Haupttreppe, iſt gleichfalls von Gu— glielmi, mit a Kunft » Gottheiten, Die zu fehen. 984 Augsburg. Die kleinern Superports, find groͤßtentheils aus der — Geſchichte von Sof. Chriſt. ©. 71. An oͤffentlichen Gebaͤnden I’ heut zu Tage ſehr wenig gemaltes mehr zu ſehen. Nur am Klenkerthore iſt noch ein ſehr ſchoͤnes Ecce homo, von Pilatus dem Volke vorgeſtellt, von oh. Bolzen gemalt, Gemälde an Privarbäufern Don den ehemals beruͤhmten Gemälden, an den Fuggerſchen Häufern auf dem Weins _ und alten Heumarft, iſt nichts mehr zu ſehen, weil dieſe Haͤuſer gaͤnzlich veraͤndert worden find. Von denen am Hinterbaufe des evanı gelifihen . Armenhaufes, das Hans Burg mair, am Benz+ und Nigguüfchen auf dem alten Heumarft, die Joh. Licinius gemalt, und. am von Halderifchen in der Krotenau von Rottenhammern fiebt man wenig mehr, indem. faſt alles vergangen und unkenntlich iſt. Neuer. und beffer erhalten find (auffer den im rſten Bi S.70. u. f. fihon angeführten) folgendes Das Anton von DObmererifche an dem —— mir der Krönung der heil. Maria, einem vorzüglich ſchoͤnen — von ob. Geerg Bergmülfer, | Das e- Augsburg. | 335 24 —* Chriſtoph Schmidifche, in der Sefulten Gaſſe, von dem eheinafigen Befiger Joh. Ge. Bergmüller gemalt. | Das von Carliſche auf dem Perlac) » Mag mit. den fieben freyen Künften, von ebendemſelb. gemalt. Der heilige. Martinus an einem der Er. Martins , Stiftung gehörigen Haufe, von Alonf. Mack, oder vielmehr feinem ann Schuͤ⸗ ler Per. Druͤmmer gemalt. Der barmherzige Samariter an einem nebenſtehenden / von Joh. Georg Berg muͤller Beſonders werden die Holzeriſchen Ge— maͤlde (S. den ıften Th. S. 74.) an ſolchen Auſſenſeiten geſchaͤtzet. Dergleichen ſind, auſſer dem angefuͤhrten a unten am Juden⸗ berge ꝛtc. Abrabams Dpfer am Kloßtzbuͤcheriſchen, zuvor Propftifihen Haufe auf dem Holzmarkt. Caſtor und Pollux, nebft einer Allegorie auf Kunft und Handlung am Buchleriſchen N Haufe auf dem Weinmarft, Die vier‘ Evangefiften am Lutziſchen Hauß, ‚in der Weißmahlergaſſe. Jacob mit dem Engel tingend, und Elias vom Engel mit Brod verforge, auf dem Brods markt, an dem Meißnerifchen Haufe. Big“ 0 ee 3360 ; Augsburg. | | Eine Verſammlung von Goͤttern am Geſlbof zu den 3. Kronen. Darunter (eben nicht allzuſchicklich) — 4 eiblate, vom Kreuß — Helland/ in Schoße der Mutter. Eine von der heiligen Dreyfaltigkeit gee kroͤnte Mutter Gottes, an einem gemeinen Burgershauſe in der Karmelitergaſſe. Vom Hrn. Director Sof. Huber it | das Bichleriſche Hauß in der Weißmaler gaſſe. Desgleichen das von Ritſchiſche auf dem Obſtmarkt, mit Abraham und Melchiſedeck. Don Chriſt. Erhard, das — in Sr. Annagaſſe. Dertenftüde, andere. vefte Gemälde —— arbeiten in Gebäuden und Häufern: Don den Gemälden in der Fürftl. Bu ſchoͤfl. Reſidenz oder Pfalz habe ich im 1. B. S. 69. geredet; eben fo von dem gro— fen und prächtigen Liebertiſchen Sale, in Dies fen Bande ©. 3323: In dem Verer Paul von Sera ehemals Tofcanifihen Haufe, ift Die ſchoͤne Hausfapelle mit dem vortreflihen Altarblatt ; die heilige Familie in Wolfen, von Job. TIRH | Sm Augsburg: 337. gm Anton von Obwereriſchen ehedem —— ‚Haufe, und zwar in der Schreib⸗ ſtube findet ſich ein mit Del gemaltes Des ckenſtuͤck, eine Allegorie auf“ die‘ — ‚Hör ebendemfelben. 12 pr dem’ Gattenſaale yes: Buchleriſchen/ ann Pfeffeliſchen Hauſes iſt ein praͤchtig gemaltes Deckenſtück von Oelfarben, die pers ſonificirten zwoͤlf "Monate, in einem Reihen⸗ tanze, von eben dieſem %oh. Holzer. Endlich ifE noch von ihn der Metrfireie des Midas im Jungertſchen Zwinger am mitt⸗ lern Graben. An dem Gräfl. Fuggerſchen Heuſe auf dem Zeugplatz iſt der groſe Saal, in welchem ‚dfters öffentliche Concerte gegeben. werden, in ‚etwas alten Geſchmack, doch jeher gut, und ‚die Seitenwände al arabesfe gemalt, Kurze Anfchriften geben wohl Anzeige, dag Tohans nes Fugger im T. 1573. diefen Saal erbauen Taflı fen, den Namen des Malers aber finder mau nicht. Er war ohne Zweifel fremd. Das neue Geinälde an der‘ Ruͤckwand, hinter dem Orcheſter, mit dem Parnaß Apoll and den Muſen darauf, iſt von Ehrift: Erhart. 9 An dem Schauſoielhauſe welches dem aͤltern Almoſen gehoͤrt, am Lauterlech, iſt ein ſchoͤner Plafond vom Hrn. Director Joſ. Huber, welcher auch) das Theater gemalt hat. Hirſch. Kunſtnachtr. ad. 9 874 . 38 Augsburg. S.74. Hr. Nieolat ſchenket in dem sten Bande feiner Reiſeb · ©. 131. dem Holzerk ſchen berühmten Bauernt ans am Wirths⸗ hauſe zum Hirfehen am Judenberge feinen Beyfall, den überhaupt jedermann als Das vor⸗ zuͤglichſte Werk dieſer Art anſieht. Er geftes per, daß man überaus viel, Natur und seben auch in dem, was man erfennet , wirklich ans erife. Aber, leider iſt Der. ; geringfte Theil nur noch zu erkennen. So gehen die meiſten gu⸗ ten alten Gemaͤlde dieſer Art nach und nach "unter... Dieſer Bauerntanz iſt wegen feirier Vorzuͤge vom Herrn Nilfon- in Kupfer ge⸗ ſtochen worben. | Lad. ‚©.75.34 Abſicht ‚feiner grofen Springbruns sen fann Augsburg mit ‚allen Städten: Teutfihs fonds merteifern, Da fie ihr fo fehr zur Ehre und Zierde gereichen. Die beſten Darunter, find der Auguſtusbrunn en auf dem Perlach *), von Hub ert Gerard. 1593-, gegoflen, und, der Herfulesbrunnen auf dem Weinmarkte vom Adrian de Vries 1596... Der ‚erftere Springbrunnen hat viele aus Erz. gegoflene Figuren, verſchiedene Fluß Götter, Rymphen und Kinder: Oben auf demſelben ſiehet man VAR DER Hügel ‚neben. dem Rathhauſe heißt der Perlachplatz. F Augsburg. ‚339 die Bifdfäule Des Kaiſers Auguſtus, weil man glaubt, daß er hier eine Stadt geſtiftet habe. Der andere Brunnen prangt mit einer ehernen Bildſaͤule des Herkules, welcher die Hydra bekaͤmpft, drey ſitzenden Najaden, welche fir auſſerordentliche Kunſtarbeiten gehalten werben; verſchiedenen Koͤpfen, und drey ſehr ſchoͤnen Basreliefs, an den drey Seiten des Pfeilers; alles von de Bries. Die Figuren find von Miederländern, und haben daher nicht die Gras zie der Antifen.. Die- Hauprfiguren find nicht erhaben, fondern sufammengedruckt , und die Nebenfiguren fiegen ungruppirt da, als ob fie zum Nachzeichnen fo geftellt wären. Die Fi— guren felbft find vol Wahrheit, nur find Durch» aus die Musfeln zu hart und beftimme ange⸗ geben. Der Herkulesbrunnen iſt der vorzugs lichfte und fehenswerthefte*): Es find noch drey Springbrunnen in Augsburg. Einer mit Mers fur und; Ymor auf dem Kornmarkte, von Adrian de Vries, (eine jebt ſchoͤne Bild⸗ ſaͤule oder vielmehr Gruppe); und zwei mit dem ſo gewoͤhnlichen Sinnbilde des Neptuns in der Judenſtraſſe und bey St; Ulrich. Die beiden feztern Fommen den erftern an Schön beit nicht bey; Gegen die St. Ulrichs-Kir⸗ | 92 che an) Beyde Brunnen find in Merians Topogra phia Sueviae ©. 3. abgebildet, ! 320 Augsburg. he zu flrhet and) noch jur Zierde des Magen, ein fieinerner Pfeiler, mit dem Stadt Por Darüber. Eine ſehr fchöne Arbeit, vermuchlich * von bem Steinmesen Martin amwidel. 8.90. Don den 3- Semaͤlden, weiche Die Belehnung des Herzogs Meri; von Sad fen mit der. Rurmürde ‚vorjtellen, bat der ſaͤch⸗ | giche Hof im: Iabr 1784. durch einen bes - —* Maler Copien nehmen laſſen. * .. ©.95. Einen Schatz von intereſſenten Bemerkungen , und feinen Beobachtungen über Augsturg, bejonders auch in Ruͤckſicht "der Künſte, _ enthält der gte Band vom "Des Hern Nicolai Reiſe durch Deutſchland und die Schweitz — Bon dem Herrn Ober⸗ richter und Scholarchen Paul von Stetten erhielten wir: Beſchreibung der Reichs⸗ ſtadt Augsburg, nach ihrer Tage, jesigen Berfaffung, Handlung, und den zu foldyer gehörenden Gemwerben, x aud ihren andern Merfwürdigfeiren, med, beygefuͤgtem Srundriß. — 1788. or. 8. 7. — Das groſe graͤf. — fin a0 baute Schloß Wellenburg, nicht weit von der Stier, zeichnet ß ch durch einen groſen Saal aus ’ — ugedarg. Se aus, ber mit uogerfihen Zamilien, Portrei ——— umb_ einen ſchoͤn angeiegıen de, —— Rietberg Das Schloß liegt auf einer Anhöhe, und Bat im R feinen Zimmern manderlen Gemälde, je Doch find über 500. der ſchoͤnſten Grmäfte aus der daſigen Bildergalerie wor einiger Zeit mad) - Wien gefommen. In biefen Schloß findet - man einen Saal in Oval; ı2. Klafter fang, 9- breit, 6. hoch in Forintbifcher Orbeung, weis chen der afadem. Mahler Zof. son Pichler in Wien 1767. malte. Ebendeſelbſt malte er 1769. die Kapelle won 83 Kiafter eh ir Forintbifiher Ordnung, fammt eine erhöhten. Abanche ex Wiflisfurg, im Canton Bern, nahe bey dem Murienerfer. ; Au Avanche eöfikt man bie prächtigen , Meberbleibfel von Roms grofen Monarchen in Fofeflafifhen Säulen ven Marmor, und auf dem koloſſaliſchen Boden von mojaiiger At⸗ beit Infimandels. jezt. bier der Reiſende, ber ger. ie Yornsifum mar — — ehbemals = a2 Abvenche. ehemals die beruͤhmteſte Pflanzſtadt in der Schweitz, und die Reſidenz der Duumviro- 4 rum. Sie kam zu einen ſehr hohen Glanz, befonders durch die Kaiſer Befpaftan und Titus, Im vierten Jahrhundert wurde diefe Stadt von den Germaniern und im fünf ten vom Attila, zerſtoͤrt. Die alten Aufſchrif⸗ ten, die hier gefunden worden ſind, findet man in Wilds Apologie pour la ville d Avau- che. — Zu Muͤnchweiler, einem Dorfe nicht weit vom Städten, findet man RR noch allerlen, Ehe ic) *) in die Stadt, welche jezt fehr ſchlecht iſt, kam, ſah ich nahe bey der Land⸗ ſtraſſe eine Saͤule, wie ein kleiner Kirchthurm; man haͤlt ſie fuͤr einen Ueberreſt eines antiken Tempels. Dicht an der Stadt ſieht man roͤmiſche Mauern, welche das Amphitheater einfchlieffen, das jezt nicht viel mehr ift, als eine grüne Wieſe. — Wir liefen uns den bes ruͤhmten mofaifchen Fußboden zeigen, der nicht weit vom Schloffe ausgegraben worden ift, and bier fehe ich wieder, was ich faft überall - gefeben habe, wo es Ueberbleibſel von Alters thümern giebt, Wie man biefen ſchoͤnen Reſt fand, *) ©. & G. Küttnerrs) Belefe eines Sach ſen aus der Schweitz an ſeinen Freund in Lepzig, 2ten Th. ©. 273. —— Mande 343 fand, fo nahm er einen grofen Mas ein und war fehr wohl gehalten; faft alle Felder waren ganz und die Figuren und Verzierungen deut, lich zu erfermen. Alles, was man dafür gethan bat, ift, daß man eine elenbe Hütte darüber bauen fieß, und um den groſen Platz nicht uns genuzt zu laſſen, hing man Tabadebfätter hin⸗ . ein. Die $eute, welche diefen Taback beforgen, und ſich natürlich fehr wenig um ein. römifches Mofaif befümmern, laufen darauf herum, bes ſchmuzen es, und freten da, nid es befchädige ift, die Fleinen Steinen immer weiter los. Ich brad) zwey Steinchen davon ab, und ſteck⸗ te ſie ein, und der Aufſeher wehrte mir es nicht. Den allem dem find noch eine Menge ‚Felder unbefchädige und ſchoͤn, als wären fie erft gemacht worden. Sin einem verfelben ſah ich ꝛine Figur, Die aber unten etwas befchäs digt ift. Aus einigen Stufen, die tiefer als das mofaifche Pflafter geben, ſchließt man, daß es ein Bad war: Die Thürfchtelle iſt erwas bad, damit man nun im Hineintreten feinen zu hohen Schritt zu madjen habe, Haben _ die Leute einen Stein hingelegt, und diefer war ein In soobl nabalzenek Kapital einer antifen Säule. MR Kom Ampbirheater ſieht man nichts mehr, als die Vertiefung; alles iſt mit Gras übers wachſen. Zwar fprict des Landvogts Maun 94 vor 344 \ Avanche. von Höhlen, in denen man bie, wilden Thiere aufbewahrte; allein er formte mit die Sache keinesweges glaublich machen. Was noch ſonſt von alten Saͤulen, Inſchriften ıc. da war, iſt theil nach Bern, theils nad) London gekommen. | Man hat über die bier, gefundenen Alters thümer folgende Syriften: Recueil aAhtigiiees trouvees A- Avenches, a Coalm et en d’autres lieux de la Suiffe par M. ' (Fred. Sam.) ‘Schmidt. Berne 1760. in 4to 118. S. und 35. Kupfertafeln; auch) Frank⸗ furt 1771. in 4. Zuerſt beſchreibt ber beruͤhm⸗ te und gelehrte Hr. von Schmidt den bereits Mo. 1710, entdeckten, aber erſt 17513. recht ausgegrabenen zu Aventicum gefundenen Wür- felboden und andere dortige Alterthümer. Man ſehe von Haller's Bibl. der —— Geſch. An TheS. 110. on NERyE Alt Apologie pour la vieille cite d’ Avanche ou Aven- ticum en Suiffe, au Canton de Berne et ſituee dans une des‘ quatre, contrees ou Departe- mens de l’Heivetie appell& Urbigene. Berne 1710. 8. Marquard Wild iſt der Verf, welcher darinn eine vollfommene Beſchreibung der Stadt Wiflisburg mit ihren alten roͤmi⸗ ſchen Aufſchriften giebt. Hr. von Haller giebt uns in ſeiner Bibl. der Schweizer Gefch. meh⸗ rere artige Nachrichten 4. Ch. S. 107. u.f. Ei⸗ nen Auszug aus dieſem Wildiſchen Werke findet man im alten und neuen aus der ge— lehrten a P. II. p. 171. bis 190. | | ‚Baden: ee 0 | * un ar Babeniweileris"\suchaie he ein Muteden in der obern Marfsraffaft | — Baden. Be Sier ſind —— Relſenden * Sieber en von. antiquarifchen Merkwürdigkeiten. die neu entdeckten roͤmiſchen Bäder zu enpfehs len. welchen. der Marggraf von Baden, noch ferner nachgraben läßt. Das. Ganze iſt unter bretternen Daͤchern verwahrt: man kann ſich aus diefen Baͤdern und ihren Nebengemaͤchern, | die ‚alle ſehr wohl erhalten ſind, ſo daß man ſich ihrer jezt noch bedienen fönnte, ‚einen ‚volle kommenen Begriff von dieſen eben ſo ſchoͤnen als wohlthaͤtigen Anſtalten machen, Mit. ſtau⸗ nender Bewunderung erblickt man hier Vorhoͤ⸗ ‚fe, DBorfäle mit, marmornen. ‚Matten befegt , Verſammlungs/ ‚und Anffeidungszimmer wu Ealte ‚Bäder mit marmornen Platten belegt, oder auch Schwimmbaͤder mit Stufen, warme oder —* Baͤder, ebenfalls mit Marmor belegt und mit Stufen verſehen, Schweißbaͤder, die von unten geheizt werden, Nondele mit Marmor "belegt, Die zu Salbezimmern dienten, ‚Heiß ‚gemächer mit Defen, um, Waffer in Keſſein ‚fiedend zu machen, - gewoͤlbte Kohfenbehäfter , Holzplaͤtze, breite bedeifte ‚Spaziergänge, ein Kabinet in der. Mitte mit zwo , Seitenrhüren, den Haupteauat und. Fleine Candle zum, Ablauf Ds. | des 256. Badenweiler, des Waffers, einen Altar der Diana gewidmet, mit, der Aufſchrift: Dianae Abnobae, noch einen andern Altar, Blenden oder Niſchen, ‚befondere marmorne Badkaͤſten uw f. w. un die römifche, das, beißt die folide und ſchoͤne Bauart zeigt ſich auch hier in Ahrer ganzen majeſtaͤtiſchen Geſtalt. Die Waſſerleitungen, ſonderlich die, wodurch die Waſſer abgeleitet wurden, find‘ fehr gut erhaltene Gewölbe, die hoc) eben fo feft der. Dergänglichfeit trogen, als vor vielen. Aahrhunderten. Es find diefe herrlichen Werke nur wenige Schuhe unter der Erde verſchuͤttet; warum ſie aber ſo lange | Zeit ganz und gar vergeffen werden Xonnten, | ift eine andere Frage. Eine deutliche Koee von diefen eben nicht febr befannten Meberbleibs feln der roͤmiſchen Baufunft, giebt uns die Befchreibung und der Aufriß der Ruinen, nebft dem beygebrachten finnreichen Grundriß in Dr. i Poſſeltes wiſſenſchaftlichem Magazin für Aufklärung, ın Heft. Kehl 1735. 8, Der i berühmte Here von Mechel in Baſel bat vor Furzem durch einen feiner geſchickten Schr | ler, Herrn Gmelin, in einem ſehr fauber auss geführten Kupferftich, der einen ganzen Bögen fülle, den Grundriß und Ducdhfchnitt Der römifchen Bäder geliefert, die im Jahr 1784. zu Badenweiler in der # ü Marfgraffhaft Baden entdeckt wor v dem.‘ | Badenweiler. 347 ven. Am neueſten und gruͤndlichſten beſchrieb ılles diefes Hr. Hofdiafonus Preuſchen in tarleruhe, in feinem ſchoͤnen Werfe: Denk aler von alten phyſiſchen und po— itiſchen Revolutionen in Deutſch— and, beſonders in Rheingegenden, ur reiſende Beobachter. Frankfurt 1787. gr. 8. init 4. Kupfern; davon 2. den Pe bes Bades barftellen, | Ballenſtaͤdt. BY Das Beneichnif der zu Schloß Ballen täidt ‚gefundenen Schmetterlinge vom Hrn. Abs ens, nebft . einigen Anmerfungen und Zufägen jiezu von Frieder. Leopold Brunn findet nanauch in Fuͤeßly neuem Magazin für die iebhaber der, Entomologie „eten. Gande⸗ stend Stüf ©.55: 80. | | Hr. Brunn feier feinen $reund AB. ens daſelbſt auf eine für den Naturforſcher ehr erfreuliche Art. Hr. Ahrens, ſagt er⸗ nit dem ich ſo manche felige Stunde im ento⸗ aologiſchen Reiche zugebracht habe, hat in feis ee Sammlung nod eine weit betraͤchtlichete Inzahl von Nachtvoͤgeln, da er bereits zwoͤlf/ h hingegen noch nicht volle zwey Sommer, a ‚ben dortigen Gegenden gefammelt habe. Ich | wuͤnſchte 348 Ballenſtaͤdt. wu ſchte ihm nur mehr Huͤlfsmittel und Ermunz terung. Dann wuͤrden die Freunde der Inſecto⸗ logie gewiß noch vieles von ſeinem unermuͤdeten Fleiſſe und wißbeglerigen Geiſte zu erwarten Haben.’ Aber ſo lebt er an einem Orte, wo die Naturgeſchichte nicht viel weiter als dem Nas mien nach bekannt ffF, wo man feine Spur ie Beförderung oder. Vervollkommnung dieſer edlen Wiſſenſchaft ſieht wo Siebhaber der Anfectenges ſchichte nicht anders als Knaben, die aus Muth⸗ willen den Schmetterlingen nachjagen, betrachtet werden, wo man ſich nicht entbloͤdet, uͤber einen Goͤtz e zu ſpotten, daß er feine Muſe der Ba trachtung dieſer kleinen Meiſterſtuͤcke der Schoͤp⸗ fung widmet. Traurige Ausſichten fuͤr dieſe dem Menſchen ſo angemeſſene Wiſſenſchaft in einer Gegend, die dem Naturforfcher unendliche Reich chuͤmer darbietet! Der Botaniker, der Entomo« log, der. Ornicholog der Mineralog findet da⸗ ſelbſt reichliche Nahrung fuͤr ſeinen Forſchungs geiſt, und gewiß uͤberfluͤſſigen Lohn für feine Bes muͤhungen. Welche neue Entderfungen und Beobachtungen fönnten daſelbſt gemacht wer⸗ den, wenn Die Naturgeſchichte mehrern Eins gang, fände ! ! Die Botanik liegt im Schlummer, Das Wenige abgerechnet, was Hr. Ahrens das, ein thun kann. Wie viele Schätze enthalten nicht *V duen tao r. 349 | ice die hoben Berge diefer Harzgegent fuͤr Diefen Theit der Naturkunde! Schade! daß ſie 1 ungenugt aufwachſen und verwelken. "gu einer Sammfung. von Vögeln hätte man daſelbſt die Ijefte Gelegenheit, da Ballenſtaͤdt faft ganz mit Waldungen umg nift, und fich uͤberdem noch Ht. 8 ofd mann, Anjpecfor eines noch zu errichtenden. s Naturalienkabinets, und Hr. Ahrens mit Use fopfung derſelben, für billige. Preiſe befchät, tigen. He. Ahrens beſizt ſelbſt eine Feine Sammlung von ungefähr 50 bis Go. Süden, f worunter ſich manche Seltenheit befindet. Fuͤr den Mineralogen ſind die dortigen Gebirge ger wiß fo ergiebig, als irgend ein fand in Deutch⸗ fand, Hr. Commiſſionsrath Storch in Bal- lenſtaͤdt hat zwar mit einer Sammlung von Mineralien den Anfang gemacht, allein es feh⸗ let dabey die ſyſtematiſche Ordnung. Auf einem Berge bey Gernrode, eine Stunde von Ballen, ſtaͤdt, finder man aud) DBerfteinerungen, als Mn ſcheln und Ammonshörner, in groſer Menge. Alle dieſe natürlichen Schäße Tiegen meiften. theils unbemerkt in Vergeſſenheit begraben, und \warten auf beffere Zeiten. Hr. Ahrens be⸗ ſizt nun noch eine a Sammlung — — Kaͤfern. Bam ⸗ 30 RR Der Domſchat und die Reliquien werde don ‚dem Domcuſtos, einem fehr gefälligen Geiſt lichen, gezeigt. _ Fremde müffen dazu fic) die Er laubnis des Fuͤrſten oder Stgtthalters erbitten welche nie abgeſchlagen wird. RAus den Ephe merlden der Utteratur und des Theaters 1788 St 10. will ic) hier folgendes mittheilen. Die Anfuln des Pabſtes Clemens II. und des beif, Otto/ die Krone Kunigundens und Heinviche waren mit minder — als vier a merke ic). einige ſchoͤn ——— — | fonders einen Neptun und einen Dioclerian.) Dergfeihen Kameen hatte ich ebenfalls an der) Krone Heinrichs II. bemerkt. Das lezte Mas nuſeript aus dem ıöten bis rıten Secufo hatte) vorzüglich gute Gemälde und Einfaſſungen; mir fiel eine Creuzigung des Heilands auf, dem der] Maler ein ſchoͤnes violettes Gewand vom Kopf bis zu den Fuͤſſen herab am Creuz gegeben harte. Doch laͤßt ſich uͤberhaupt von dieſem, wie von allen Kirchenſchaͤtzen ſagen, daß Pracht ohne Geſchmack durch Das Ganze herrſchen.“ Bamberg. 351 Der a ift antif und, „in, dieſem Ber tracht ſchoͤn/ er hat einige ſchaͤbare Gemälde von Oswa 1d, Mer ian und einem Denetianer, , Das Gemälde des leztern iſt leider ſehr ver, 2 ſchloſfen, und bat. noch mehr durch ſeine miß⸗ rathne Ausbeſſerung gelitten. Das Gemälde von Sazarus. Auferweckung iſt ſchoͤn grup⸗ pirt und die Köpfe einiger Perfonen find Cha⸗ racteriſtiſch. Die Figur des Heilandes ar unedel und einen derben chronologiſchen Schn zzer hat auch der Maler dadurch verſchutder daß er den einen Zuſch auer durch eine "Brille fo zierlich als ein ‚heutiger Modeſtutzer gucken laͤßt. Dies Bild ſteht in der ſogenanunten Fraternitaͤt, wo alle Donherten begraben | Auf dem —— der, — ſteht nach Füffels Auſſage *) ein herrliches Altar— blatt von Tintoret, Die Auferſtehung Chriſti vorſtellend. Ohne Zweifel iſt es eine Copie; denn ich habe, als. ich es im vorigen Jahre ee , nichts ‚befonderes daran bemerkt. Gleich in der Domkirche kann man in einen langen und heilen Gang geben, worinn die Dombers ten ihre 5 a An die Waͤnde * — dieſes >) ©. Süffels —— u einer Neiſe durch einen Theil des SeÜRl. res, 2ten Th. ..©.195. u any ol " ” R m N [4 \ Dia zu unf. ‚lieb. Frauen in Bamberg 17.87 % —— In in feitib Wappen derſelben auf füpfernen Tafeln burt ‚Chrifti im, Stall,zu Berhlebem. _$eztere | toll, von, Albre de Dürer. oder Veit Stoß # je en "fegn.., Beyde findet man in Kupferftichen 4 Beytrag geben wuůrden. Es ſind Schaufelbeis hi ‚Hrn. J. N. Lautenſak, Kanonikus zu ©t. 352 Sam 2 Biefes“Biiafen‘ groſen Gemachs ſind die Bliſdulf· I in gleicher Reihe befeſtiget. Hier ſteht auch ein ſchoͤnes Alarblatt nur konnte nie # ve" Meifter n icht angeben. Bu ein HR "Unter die. ‚Merkivürbigfeiten der Nuriche ! au, "unferer „lieben | Frauen in Bamberg gehöre “ ein Sacrarium 6) aus dem-Iäten Sabrhunderr, h um, eine, Fihre das Vorftellung der Ges ’ 298 ind DU, Sheltenderger’s Geſchichte dee . bengelegt. N Masuri In der Collegiat + Kirche St. ——— findet man ungeheure Knochen aufgehangen A Die zur Geſchichte foſſiler Knochen einen guten ne, die gemeinen Leute nennen ſie Rieſen Rrios. chen. Genauere Nachrichten ‚ bie ich hieruͤber ſehr wuͤnſchte — “ N —— — nich —9 Ru der, J— des u. I Binguuleßen, daß fie füh feie ee m 9 Der Sitz; wo dep den‘ Ratfotifen das Hoch⸗ wuͤrdiaſte für bie Kranken ufenne wird. Bamberg. 353 1784, ba 6 fie ſah, ſehr ſtat vermehrt hat. Er ſammelt nun bereits 12. Jahre, und will nicht ſo wohl fuͤr einen Naturforſcher, als vielmehr fuͤr einen Naturliebhaber und Ken, ner von Dem, was er fammelt , angefehen wers gen, die in 7. Schränfen liegen, noch nicht, Konchylien und Corallen, auch in Verſteinerun⸗ ‚gen, Steinen, Erzen oder Stufen u. f. w. ‚bat er recht viel fhönes, und für die Kürze der Zeit und nad) feinem Vermoͤgen ſehr viel gethan. Er beſizt nun über 20,000 Körper, ‚ben jebem ift ein. Zettel befindfich, welcher) den ‚Körper beſchreibt. Schenke ihm ein Liebhaber feinen Beſuch; ſo zeigt er- fonft nichts als Conchylien und Corallen, weil alles übrige | Hieshaberey, Kentniß, auch Zeit erfordert, da nichts anders als einen fehr SE LORTEN Schrank mit Conchylien und Corallen ſah. Enthufiass mus fuͤr die Naturgeſchichte hat dieſer thaͤtige Mann hinlaͤnglich und es iſt Schade, daß er 1 ſich niche fehon in fruͤhern Jahren dieſem Fache I ganz widmete; denn meiſtens muͤſſen Natura⸗ ren zu ſammeln anfangen, ein ziemlich ſtarkes U tehrgeld geben, welches Dann gemeiniglich die Capitalien der Naturalienhaͤndler ausmacht. — her mag es auch Eommen, daß ich bey ihn ‚den. Syſtematiſch ſind zwar ſeine Sammlun⸗ auch bat er daruͤber noch Fein Verzeichniß. In 8 lien⸗Liebhaber, wenn fie erft bey veifern Jah⸗ Hirſch. Runfinache. 48. 3 Auch 35 Bamberg. Auch hat der Hr. Canonieus — Gemaͤlde und Kupferftiche. Seite 99. 3. 2. fireiche man Nautilus orthocera aus, und fee Helmintbolithus Ham- monites Linn. Hear Stang, Vikarius ‚ben. St. Gans golph, hat Die. bambergifchen Münzen ziemlich vollftändig beyfammen. Den berühmten und gefihieften Känftfer, | Heren Deter Mafer hätte ich freilich ſchon iin erften Bande dem Kunftliebhaber vor allen bes ſtens empfehlen ſollen, da ſich ſeine Kunſt⸗ ſtuͤcke — eine Arbeit, ſo noch niemalen ge⸗ macht worden — durch ganz beſondere Schoͤn⸗ heit, auch) ganz befondern Gufto, Feinheit und Dauer fo fehr auszeichnen und von jedem Reis fenden, er mag Kunftfenner feyn oder Dillets fant in der. That geſehen zu werden werbienen. Er hält ſich eigentlid) nicht in Bamberg fons bern auf dem Fürftl. Luſtſchloß Seehof auf wo er, wenn Ich nicht irre, Schloßverwalter und deßwegen wollte ich auch ſein ehrenvolles Andenken bis auf den Artikel Seehof verſpa⸗ ten. Seine Kunſt beſteht nun darinnen, daß er Lebensgroſe Statuen mit unzaͤhligen kleinen Schnecken und Muſcheln durchaus beſezt, vers fertiget, die nicht allein wegen ihrer Zeich⸗ hi nungen, und vortreflich angebrachten finden Eos N lorits 3 und uͤberhaupt mit einer ſo guten N —— 9— — Bamberg. Rah und Geſchmack zuſammen geſezt find, daß, jeder der fuͤr die Kunſt und fuͤr dieſe un⸗ beſchreiblich muͤhſame Arbeit nur in etwas em⸗ pfaͤnglich iſt, voll Erſtaunen und Bewunderung da fteht. Man glaubt in ber Ferne, feine Fi⸗ ‚ guren lebten, fo genau und lebhaft iſt alles ent⸗ worfen. Seine menſchlichen Figuren ſind in den Bildungen ſehr characteriſtiſch und nach dem Lben gezeichner; fie werden wohl in ihrer Ark einzig bleiben und nicht fo. feicht nachgemacht | werden. Zu Ende des Jahres 1786. ward Maſer au hier. in Erlangen, um feine von ibm verfertigeen Frottirten Figuren zu zeigen. Sie ftellten den jest vegferenden Kaifer Kos ſeph den Zweiten, Karl den Grofen, Fried . rich den Zweiten König in Preuffen, und Alexan⸗ der den Grofen nach ihren Portraiten in Lebens⸗ groͤſe vor, welche hier die gröfte Bewunderung und vollfommenen Beyfall fanden, Er zeigte auch eine von ihm erfundene merhanifche Chats ‚fe, mit welcher man ſich ſelbſten gar leicht auf I ebenen Wege fahren Fan. Meiftens ‚zeigt er | auch feine Kunſtſtuͤcke in den Frankfurter Meſ—⸗ I Ten. Aſiatiſche und andere Voͤlker, maͤnnlichen und weiblichen Geſchlechts, wovon ich verfchieds ne Stüuͤcke fab , beſonders Mobreny —— ihm | I: Kahl *). 23:0 Bang j *) Zu dem: Schriften. Verzeichniß über Bamberg ann auch. ber nu aus und über Bamberg 350 Banz, Benebictiners Abtey im Bambergiſchen. S. 100. Ich ſuchte zwar ſchon in dem erſten Bande dieſer Nachrichten, von den Schaͤtzen dieſes in allem Betrachte merkwuͤr⸗ digen Cloſters, eine kleine Notitz zu ertheilen: da ich aber ſeitdem das Gluͤck hatte, in dem Iehrreichen Umgange fo vieler würdiger Maͤm ner daſelbſt einige Tage froh zu genieſen, ſo hole ich hier noch folgendes nad. Das Naturalienkabinet Her Abtey —— det fi) neben Der Bibliothek, fo daß alfo die litterariſchen, natuͤrlichen und Kunſt⸗Merkwuͤr⸗ digkeiten, auf das genaueſte beifammen ruhen. Es hat aus allen Faͤchern etwas; vollſtaͤndig kann es freilich noch nicht ſeyn, weil es erſt in neuern Zeiten angelegt wurde. Die Anlage ſo wohl, als auch die eifrige Vermehrung ver⸗ dankt es einem verehrungswuͤrdigen Mitgliede dieſes Cloſters, dem Hrn. P. Joh. Baͤptiſt, deſſen Fleiß auch hier alles uͤberſteigt ). Er | | ‚tale in der Berlinifchen Monatsfchrift April se R ©. 346. befonders wegen der DBenedictiner Abtey Michaelsberg beygefügt werden. | *) Hr. Pater Johann Baptift Roppelt ift eie ner der treflihfien Köpfe: dieſer Abtey; nur Schade Bi Ban De... I bier, eine‘ ne von — durch Bon ‚Schade! daß ſo vielfache —— und Ge⸗ ſchicklichkeiten, und ein ſo raſtloſer Fleiß auf diefem einzigen Mann beiſammen ruhen, 100« mit doch in der That mehrere Männer fich fehr vortheilhaft zeigen Eönnten. Er ift Flein von Statur, blaß und mager, bat die Farbe 3 der Gelehrten , ift aber bei näherem Umgange weit mehr, als man .anfangs bey feinem flile » ‚len, jedoch fanften Character ,-. von ihm vers muthen folte. So viele natürliche Anlage zum Studieren, und fo viele Forſchbegierde habe ich nicht leicht bey einem Mann anges ‚troffen. Ihm verdanft Banz den meifterhaften Grundriß der ganzen, Gegend auf 8. Stunden im Umfreiß, wo jedes, aud) bag kleinſte Doͤrf⸗ den, auf dag genauefte angezeigt if. Den Grundriß der Abtey felbft hat er ebenfalls vor⸗ treflich entworfen. Serner unternahm er auch eine Arbeit, wofür ihm wahrlich dereinft das Clofier ein Ehrendenfmal ftiften follte. Er nahm ale Dörfer, Höfe, Weiler, einzelne Haͤuſer, Wälder, Bäche, Felder u. f. w. welche dem Klofter gehören, oder an fein Eigenthum angtengen, mit unbefchreiblichee Mühe, geometriſch, nad) dem verjüngten Maas⸗ fiabe auf, befchrieb babey die Rechte und Berbindlichfeiten aus Documenten, fo daß durch diefeg trefliche Mittel die Abtey in der Selge viele Streitigkeiten entbehren kann. Einige % 358 Ban | Don den Erdarfen und dem Sand, bis zu der böchften und ſchoͤnſten Gofdftufes ift alles ſyſte⸗ matiſch geordnet. Man findet bier eine Saamen⸗ Voͤgel⸗ Schmetterlings⸗ und Conchylienſamm⸗ lung; viele Kunſtſachen, die Hr. P. Johann Baptiſt theils erfunden, theils ſelbſt verfertigt hat; allerley Maſchinen u. ſ. w. Ein ſchoͤnes Modell von einem Kriegsſchiff, von Brand in Eodurg verfertigt; viele ffeferirte Blaͤtter; viele ſchoͤne Marmorarten in groſen Tafeln; florentte niſchen Marmor; Muſchelmarmor; vortrefliche Kriſtallen; Amethiſten; Edelſteine; ſchoͤne Gold und Silberſtufen; eine ſchoͤne Stufe mie gedie⸗ genem Silber; Kupfer - und Queckſilberſtufen; verſchiedene Originale von den nachgemachten Verſteinerungen, welche Beringer in Wirzburg beſchrieb; verhaͤrtetes Moos aus der daſigen Ge gend, woran ſich Die Stufenweiſe Verhoaͤrtung ſehr deutlich ſehen laͤßt; verſchiedene ſehr fehöne Concrete; Derfteinerungen ; viele Salzarten ; er nige Schildkroͤten; ein ausgeſtopftes junges Cro⸗ codill; viele Conchylien; ein Stuͤck von einem Eienpaneengahn worinn in “ Mitte eine Kugel | — Einige Releaqer in Quart, die er mit eigen ner Hand fchrieb und mit ſchoͤnen Gemälden ausſchmuͤckte, find Zeugen feiner Gefchicklich« feit und feines unermüdeten Fleiſes. ſteckt, welche dem Thiere in ſeiner Jugend ri | binein gefchoffen worden feyn ; verfihiedene Gem, I men vom Prof. $ippert in Dresden; fchone I Stücke in Basreliefs. Die — relchhaltig. | Beſeonders gefiel mir eine Sam“ ung von allen moͤglichen bunten und | | einfärbigen Papieren, bie ſehr ſtark it, | and wobey vorzüglich Die Induſtrie bewundert | werden muß. Gebr fchäzbar ift bier die | Sammlung. von Kupfermünzen. Hr. P. Johann Baprift ſammelte nemfich alle mög- liche Kupfermüngen aus allen Laͤndern, und dies ‚fe ordnete er wieder nach den Sändern und Städten, in welchen fie geprägt wurden, fo daß man hier eine fehr angenehme Ueberſicht über Die Gefchichte der fonft wenig geachteten | Kupfermüngen und ihre verfchiedenen Formen ‚erhäft. Die Kunft ift freilich bey diefen Muͤn⸗ zen noch wenig oder vielleicht gar nicht ange bracht. ‚Die Sammlung, von Sagnetten, Sa geln u. few. iſt artig, for wie fich bier Die . \ Sammlung von getrockneten Blumen unter Glas fehr gut ausnimme. In der Schmetters ling» Sammlung fand ich nichts auszeichnen · "des, Unter den nafurhiftorifchen Merfwiürdig- 0 5: 3 4 ER keiten 300 | DAN feiten wird in Diefem Eabinete auch ein Staͤb⸗ | den, 20 Zoll lang, aufbewahrt. Diefes wur | de nemlich am 9. Jun. 1759. von einer Kuh | im Cloſter Banz verfihlude, und nach durdy || bohrten Wanft , Milz, Zehender, | Ribbe und Haut, Fam es den 29. Auf. eben | dieſes Jahres, oben ohnweit dem Ruͤckgrad wies | derum zum Dorfchein. — Bon Gemälden, vorzüglich auf Holz und Kupfer, findet man | bier einen fhägbaren Vorrath, morunter mars | ches Stück von teutfchen Meiftern, wegen des hohen Alters, vorzügliche Achtung verdient, Es ift fehr Schade, daß diefe alten teutfihen Kunftftücke, woran man alten teutfchen Geift erfennen Fann, nicht in einem eigenen Zimmer in gutem Lichte bangen. Sn der Bibliothek zeichnen ſich aud) ——— alte Holzſchnitte aus. See 10T. Das Münzfabinet des ehrwuͤrdigen Vorſtehers dieſer Abtey, des ge⸗ lehrten verehrungswuürdigen Hrn. Praͤlaten Bas lerius, iſt in der That ſehenswerth. Es iſt ſo wohl ſehr geſchmackvoll angelegt, als auch uͤber⸗ aus reichhaltig. Die goldenen Muͤnzen und Medaillen ſteigen Hier von einem bis zu so. Ducaten am Gehalt. Antike Münzen find, bier | ſelten, Dans. | 36: felten, defto vortreflicher aber iſt die Samm⸗ lung der neuern Münzen. Die vollftändige Suite der Münzen und Medaillen, welche um ter der Regierung des noch lebenden Hrn. Hers zogs Karl Eugen von Würtemberg geprägt worden find, und die in einem Käftchen von rothem Saffian mit blauen Sammer garnirt, liegen, zeichnet ſich wegen ihrer grofen Kunft und Schönheit vor allen aus. Der Hr. Präs lat erhielt folche vor einigen Jahren von dem Hrn. Herzog zum Gefihenfe, als ein Zeichen ſeines befondern Wohlgefallens über diefe Abtey und ihre würdigen Geiftfichen. | An dem Zimmer des Hrn. Prälaten fteht eine Kunſtmaſchine, welche Das ECopernicas nif he Melrfyfi eh vorſtellt, und vermittelft einer acht Tage lang gehenden Perpendicuf Uhr in Bewegung geſezt wird. Die ganze Einrich— tung und den Zufammenhang des von Mefiing, Kupfer, Eifen, Stahl und, Silber verfertigren Werkes Fann man durch Spiegelgläfer fehr Deutlich ſehen. Es ftellt den Lauf der Planeten nad) dem Copernicaniſchen Syſtem fo genau vor, daß man das Stillſtehen, Zuruͤckgehen, Vor— waͤrtsgehen der Planeten, Die Motus vertigi- nis, adfcenfus, deſcenſus, aphelia, perihe- 5 ‚lin, 302 En lia, nodos, eclipfes folis, lunae, immerfio- | nes, emerfiones fatellitum lovis et Saturni a. fe w. deutlich wahrnehmen kann. Diefe kuͤnſt⸗ liche Weltmafchine iſt erwas Heiner, als diejes nige, welche ſich zu Wirzburg in Ser afademis ſchen Bibliothek befindet; allein fie iſt nicht ver⸗ dorben, wie dieſe, ſondern das Uhrwerk und alle Bewegungen der Danzer Maſchine geben richtig fort. Der Meifter diefer Mafchine it der durch ‚ mehrere. grofe Kunftarbeiten ruͤhmlichſt befannte Joh. Georg Neßtfell, aus Alsfeld im Heſſendarmſtaͤdtiſchen gebuͤrtig *). Die fehöne . Arbeit bey Diefem Copernicaniſchen "Spfteme, | fo wie auch die Kunft im Ganzen, und die s. genaue Nichfung Des. a verdient bier alles mögliche N | Bon *) Neßtfell hatte, da er bie Schreinerprofeffion frieb, niemals etwas von der Ordnung des Meltgebaudes gehört, jedoch aber immer Neigung zur Betrachtung des Himmels ger —_ zeigt. Da er im Stifte Banz bie ſchoͤnen Buͤcherſchraͤnke und kunſtreichen Chorſtuͤhle ver- fertigte: fo ward ihm von einem der Reli—⸗ giofen, P. Bonifacius Fleiſchmann, won der Afteonomie, und dem Copernicanifchen Syfieme ‚ein: Begriff gemacht, dieß machte auf fein mechanische Genie einen fo lebhaften Ein- druck, baf er ſogleich anfieng, es im kleinen vorzuſtellen. | | Boanʒ. 363 I 0 Bon eben diefem gefchleften Künftler Neßt⸗ fell ſtammen die kunſtreichen Chorftühle in der Kirche ab; fo wie die ganze Kirche, welche | auch) huͤbſche Gemälde verwahrt, nad) dem Mos | -deil der Domkirche zu Fulda. erbauet if, - Eine Monftranz, welche ich in des Hin... | Brälaten Zimmer ſahe, ift von unfchäzbarem Werthe. Ach mürde ihrer bier nicht erwähnen, - wenn fie nicht eben fo geſchmackvoll, als kuͤnſt / lich, verfertiget und alſo aller ————— i keit werth waͤre. | Der Buͤcherſaal —— wegen reihe vor⸗ treflichen Bauart —— zu werden; auch hier % iſt Meßtfeles Fit; und Geſchicklichkeit niche zu verfennen. Der —— mehrere Kunſtarbeiten bekannte Fresco mahler, Johann Bergmuͤl—⸗ ler aus Augsburg, bat An. 1738. den Plafon diefer Bibliothek gemalt; an dem vierten Eike ift zu finden. Er ftelle die Wiffenfchaften vor, und iſt fehr gut gemalt, nur vermißt man dabey zuweilen Geſchmack und richtigen Aus druck. Bon dergleichen Tächerlichen Borftel, lungen ſahe ich 3. B. oben von der Gallerie aus am unterften Ecke, einen Engel, welcher zwiſchen den Füffen ein grofes Uringlas hält, Meben diefem Engel mit dem Uringlas ſteht ein Homo —— un gerupfter Hahn) AR | maben | fein, verzogener Name nebft der Kahrzahl 1738: | 364 he Dan. weobey fich das Faß des Diogenes befindet. Dann ſieht man auch bier noch einen Engel, der eine Trompete zwiſchen den Füffen halt und Darauf reutet. Das untere der Trompete liegt ' auf dem Nabel des Engels, und ſieht wirklich fonderbat aus. Webrigens nimmt fi) die ganze Decke, wegen ihrer frifchen Färbung, fo wohl } ‚ in der Nähe, als in der Ferne, fehr gut aus. Der Hr. Prälat Gregorius J. der ein gros fer Freund und Gönner der Wiſſenſchaften und Künfte war, Hatte den vortreflihen Einfall, diefe Bibliorhef von dem geſchickten Dergs miüller malen zu laſſen. Sein, die reinfte Hochachtung und Liebe einflöfendes und gut ges maltes Bildniß hängt, nebjt mehrern andern preißmwürdigen Praͤlaten dieſes gluͤcklichen Stifs N; tes, im der Bibliorbef. ie glücklich ift eine 7 Derfammlung ehriürdiger Väter, welche ſich der Leitung und Regierung ſolcher Maͤnner Jah⸗ hunderte hindurch erfreuen kann! Noch bemer⸗ fe ich, daß man in der Bibliothek verfchiedene ſchoͤne Kupferwerfe antrift. Herr P. Johann Baptiſt, deſſen eis ſernen Fleiß und Geſchicklichkeit ich ſchon vor⸗ hin ruͤhmte, bat eine ſchaͤzbare Sammlung der beſten und feltenften — in einigen Fo⸗ Tinten. Auf feinem Zimmer fabe ich auch verſchiedene brauchbare naturhiſtoriſche Schrif⸗ | ten. ) ’ } Ban 365 I ten. In Cloͤſtern eine feltene Erſchei⸗ I nung! - » 1 Be an Hrn. Fiſcher, dem Nepoten des Herrn Prälaten, einem fehr ge ſchickten, rechtſchaffenen und angenehmen Mann, fand ic) verfchledene gute Gemälde; befonders zeichnen fich ein alter Kopf aus, bey dem Na—⸗ tur und Kunft in gleich hohem Grade zu fins I den find, und einige Stügfe, welche Ruinen | ‚vorftellten, und mit Schmetterlings Flügeln ges macht waren. Diefe Erfindung ift zwar nicht ‚nen, allein fie verdiente Doch, wegen mancher⸗ I Iey Vorzuͤge, befannter, zu. ſeyn. ‚Die. Geſchichte dieſes Stiftes ift zwar I noch nicht bearbeitet, fie verdiente es aber um deſto mehr, da fie feinen geringen Destrag zur. Kenntniß der Altern Gefihichte unferes noch zu wenig bearbeiteten Frankenlandes, ertheilen wuͤr⸗ de. Barby. *) Auf einem maͤſi igen Berge, der Triemeifel ges nannt, eine Stunde von dem Ötifte Dany, findet man die ſchoͤnſten Verfteinerungen, in aufferordentlicheer Menge, moran überhaupt die Gegend nicht arm iſt. Auch der Botaniker findet hier reiche Nahrung; es if su bedauern, daß aufmerffame forſchende Naturfreunde nicht zumeilen dieſe reizende Gegend be⸗ Barby. Seite tor. Das Nacuralienfabh, \ met ımd.die Bibliothek frehen in einem Saal, im Schloß beyſammen; an lezterer iſt nicht viel | | vorzuͤgliches, auffer, daß fie eine erefliche Sam fung von Reiſebeſchreibungen hat Das Nas turälienfabiner iſt aber ſchoͤn, nicht fo wohl, weil es ſehr vollſtaͤndig iſt, ſondern wegen verſchiedener Seltenh heiten, die man nur hier zu ſehen bekommt. Dieſes kommt nun daher, weil ſich die Gemeinden in Oſtindien und Amerika fehr beeifern, alle nur mögliche ' merkwürdige Produete von da nach Deutſch⸗ fand zu fiefern, und weil man es ihnen auch Eboinmiſſtonsweiſe auftraͤgt. Die groͤſte und ſchoͤnſte Sammlung von Sabradorfieinen, | ' die es vielleicht nur irgendwo giebt, ft bier; in welcher _ ein Sabradorflein, eine Elle ” fang und 2 2 Eile breit, zu fehen if. Doch fol 2 die J des Hrn. Laurx, eines Herrnhuthiſchen Buchhaͤndlers, darin noch dieſe im Naturalienkabinet übertroffen haben: Das Obfervartorium vderdie Sterm warte des Seminarii der evangel. Dris dergemeine, enthält gute wiathematifihe Im firumente,.einen huͤbſchen Auadrantenr Sechs roͤhren u. fe. w. Die Ausſcht von da iſt vor · — — trefich — — Barby. a "002 Streich. Die ternwarte ſelbſt iſt in dem I Wirrenbergifhen Wochenblatt fürs 13.1787: weldes Hr. Prof. Zitius daſelbſt | berausgiebt, Seite ZI, befehrieben. | S. 103. Den Botaniker iſt zu empfehlen: die Flora Barbienfis, In aſum Seminarii Fratrum edidit Frid. Adam Schoſſer. Leipgig. 1775. - auf 310. gr. Octavſeiten. Dieſes mit vieler Sorgfalt gemachte Derzeichniß der anderthalb deutfhe Meilen weit rund um Barbi herum, und folglich in einer Gegend bon 3. teutfchen Meilen im Durchſchnitte, theiis wild wachſen⸗ den, theil® in den Gaͤrten und Feldern ges wöhnlicher Weife angebauten Pflanzen ift die Frucht eines 14 jaͤhrigen Fleiſes. Hr. Doctor Scholler hat alle hier vorfommenden Kräuter felbfi gefucht, und einige wenige ausgenom⸗ men, ganz allein eingefammlet. Aus diefem Grunde iſt auch derfelben Standort jederzeit mit grofer Genauigkeit bemerft. Er ift durch. gehenbs der Linneiſchen Ordnung gefolgt, und hat die deutſchen Namen beygeſezt. Der ganze Band enthält 374. Pflanzengeſchlech⸗ ter, und 1015. Öattungen,; wozu nod im Anhange 155. Stuͤck in Gärten und auf Aeckern in und um Barby herum fehr - gewöhnlich ge⸗ zogene oder oͤkonomiſche⸗ Pflanzenarten kommen. Hin und wieder findet man in dieſer Flora ver⸗ ſchiedene ganz unerwartete Gewaͤchſe z. B. ‘dag Polycnemum , die Potentilla alba, Andro- face, Bupleurum tenuiflimum, eine feltene Knoblauche, den Lathyrus latifolius ‚ bieMen- . tha 368 Barby. Ei | tha genfilis, Biscutella, Orchis globofa, eu „ riephora u. f.f. Das Sapplementum Fior: e ' Barbienfis (Barby 1787. 8.) des verfiordenem | Schollers hat Hr. Hofe. Schreber in Erlengen durchgefehen und berichtigt. Die in biefem r Supplemente binzugefommenen Semähfe ge ben von Nro, 1016- — Eiche Senats” (he allgemeine fit. Zeit. 1787. 4 Band ©. 763. | Barthenkirch, in Baiern. Die St. Antonskirche daſelbſt malte d ſchon eft geruͤhmte brave Kuͤnſtler, Johann Holzer, mit ganz befonderer Schoͤnheit. Doch fommt dieſe vortrefiche Arbeit dem Meifters‘ ſtuͤcke feiner Kunſt in der Kirche ver 1 Schwarzach nicht gleich. Baſel. ©. 104. Daß man bier eine gute U | zahl von fchönen und beträchtlichen Gemälden Kurferſtich Zeihinung s und Natura fienfammlungen aufjumeifen bat, babe ih ſchon gerühmt; einige derfelden werben auch noch bin und wieder vermehrt. Die verfdhies 2 Denen Zweige der Kunft finden hier manden” Lebhaber und biedern Befoͤrderer derfelben. 4 Unter dem Saale, in welchem die Hands” ſchriften der Univerſitaͤt rin, werden, / _ N Aa Syn? allerhand merfmürdige Sachen zu fehen, unter denen das Holbeiniige Sanctuas Arsium wohl das ſchoͤnſte ik +). Scmerlid hat man an irgend einem Orte, England aus genommen, -fo viele Holbeiniana, als Hier! Die ii das berühmte Altarblait, welches das Leiden Chriſti —* eines der beſten und n de een Werke dieſes Malers; das Cor- pus Domini; ein nackter todter Koörper, Eden die Kenner. unendlich bed fehärzen, Über aber eher Schauder, als Undast einfloͤßt. Son fleinen Stuͤcken will a nur —— jur Unterhaltung anfüsren 3. B. eine gae· chiſche Buhlerin mit eineii Eurido, Die men F aus einer Kirche genommen, ee daß Holkein einen Amor und nit ein Chriſt⸗ kind zu malen dachte. — | Die *) Eiche Beet Exit eaearn 5 Dirjch. Kunfnadr. 48. - Ya ‚370 Baſe Die Schulmeiſter und Sh— fuͤr kleine Kinder hatten ſonſt die Gewohnheit, gleich Gaſtwirthen und Weinſchenken gemalte Bilder auszubängen. Holbeins beftändiger Mas gel am Gelde nöthigte ihn, alle Arten von Arbeit zu übernehmen. Hier find zwey ſolche Denkmaͤler ſeiner Kunſt, auf welchen man Knaben und Maͤdchen lernend ſieht; einige knieen, andere empfangen, am gehoͤrigen Orte, die Ruthe. Unter dem Gemaͤlde ließt man in einer langen Schrift alle die Herrlichkeiten, die - in diefen Schulen gelehrt wurden, — Eines der merkwuͤrdigſten Dinge ift eine vierte Yuss gabe von Erasmus Encomium Moriae mit ' ‚breitem Rande, auf weldiem Holbein alle # die Figuren mit der Feder gezeichner hat, vie man aus Holzfihnitten in einer Feangöfifehen | Ueberfesung Fennt. Auch bat man hier Eras⸗ | mus eigenhändiges Teftament, nebſt einem fchlechren, plumpen Perfchaftsringe, auf dem " ‚fein Zeichen, ber Terminus ift. Ferner, einem h roth atlaffenen Xermel von feinem Schlafrode; einen artigen Becher, und andere Heralelo 2 Erasmiana. " | | In einen befondern Vortefeuille zeige man eine Sammlung Holdeinifcher Zeichnungen. Ob j fie alle von ihm find, weiß ich nicht; ich zweifle. er Zeichnungen von ihm, z. B. von ber ; Paſ⸗ en 2 A Naffionsgefchichte bangen unter Glas und Rah⸗ nen an der Wand. Unter diefen find verfchies jene weibliche Figuren — welche die Moden: er Zeit zeigen. Artig find die antifen Figus en, die mar zu Augft gefunden bat, nebft eis tigen Gefaͤſſen, u. f. wm. Das Münzfabis ret will nicht viel fagen, Herr Doctor Das tel Bernoulli, ordenel: Vrofeffor der Phys _ 16 und Arzneykunſt zu DBafel, der am 17. März 1782. ftarb, hatte ſchon im 3. 1734. ie Univerfirätsbibliorhef mit ruffifchen und ans ern Münzen von Erz, Ser und Gold bes chenkt. Folgendes bitte dem Es Bande u verbejlern. ©. 114.10.4. Herr Peter Burkhard ft geheimer Rath. ©. 115. no. 8. Herr Frey ift ————— — ath, und Hr. Em. Hofmann (no. 10.) Herichtsher. S. 126. m, 6, Hr. Johann Fuͤrſtenberger. Eben fo Seite 1209. 10.8.0000 Auf Antrag des Hrn. Prof. und Doctor e Ta Chenal bat ſich der Magiſtrath bes begen faffen, - den botanifchen Garten gemeins ügiger zu machen, und mit einer Wohnung ür den jedesmaligen Drofeflor der Botanik zu 4 Ka vers ſchon als Beförderer der Baukunſt befannt iſt/ nungen helvetiſcher Gegenden. Man genießt ſelten fo gluͤckliche Augenblicke, als mir *) das verſehen. Zu N dieſes Auflituts hat Hr. de fa Chenal fein ganzes Herbarium, worunter das berühmte Baubinifche ift, und eine Dos taniſche Bibliothek, verehrt und dem gemeinen Deften gewidmet. .&.119. n0.3. At. Hieronymus Falck⸗ eifen iſt Waiſenprediger. Manche Liebhaber beſitzen hier Samms lungen gang vortreflicher Zeichnungen von ‚belverifhen Landſchaften, die vorzüglich verdienten , durch den Pinfel oder die Napdiers nadel weiter ausgeführt zu werden. In Bafel e bat Hr. Joh. Rudolph Burfhard, Min glied des grofen Raths und Handelsherr, der. eine der anfehnlichften Sammlungen von Zeich⸗ Durchſehen dieſer Zeichnungen mit dem geſchmack⸗ vollen Beſitzer gab. Sie betreffen meiſtens die intereſſanteſten noch nie gezeichneten Gegenden, und find faſt alle unter der Aufſicht und Ans] leitung des Beſitzers, der felbft zeichner, von einem der Kunſt zu fruͤh entriffenen Künftfer, dem jungen Franz Schüß, einem Sohn des) berühmten noch in Frankfurt am Mayn lebenden Landſchaftmalers, — Hr. Burkhard il %) Siehe Hieſchfelds neue Briefe über bie Schweiz ©. 107. | — — 323 —* der * zu Keen Kai) die ven bist nad) i Mayland durchgereiſet, und bat alles, was I die Natur Grofes, Schönes und Sonderbares | zeigt, genau aufnehmen faffen. Diefe Zeichnungen ig) enthalten befonders vortrefliche Darftellunger I von erhabenen und romantiſchen Wildniſſen, von .Felſen, Bergen mit ihren Fernen, und hier „I bar ſich der Kuͤnſtler in einer mehr freyen und edlen Manier, als ein getreuer Schüler der Natur, als ein Mann gezeigt, der nicht vers diente, ſchon als Juͤngling zu fallen. Welch ei⸗ ne herrliche Sammlung von radierten und in der Manier eines Aberli verſchoͤnerten Blättern | würde wohl dieſe Zeihnung geben, wenn nicht | der für die Kunft fo warme Befiger zu furcht⸗ fam ſchien, ſie einem Kuͤnſtler anzuvertrauen! *) Der Baflee Todtentang — den ich im I: es S. 116. NO. 14. anführte, — ſteht Yals,s; „DR auf ) Wer mehrere Nachrichten von den herrlichen Talenten des leider! für die Kunft zu fruͤh geſtorbenen Franz Schuͤtz zu wiſſen verlangt, den verweiſe ich vorzüglich auf Efweres klei⸗ nes Rünftler Lexicon ©. 187. und auch auf: | Sal Befchreibung von Sranffurt am Main . Band ©. 417. Zu welcher Gröfe kann * Enthuſiasmus für dag Schöne bringen! - 374 R Baſel. | auf dem Kirchhof des Predigercloſters, fo. voller Sindenbäume iſt, an dem gepflaſterten Fußweg zur rechten Hand im Eingang, und ift |i ein Weberbleibfel der ſchweizeriſchen alten Mas lerkunſt. Hr. Kuͤttner befchreibt es in feinen Briefen ı Th. ©. 252, am genaueften. Der Todtentanz, fagt er, iſt ein Tanges Gemälde san einer Mauer, die den. Kirchhof von der Gaffe abfondere, und anderen Innern Seite man ein Dach über das Gemälde gebauet hat, ‚mit, einem durchfichtigen Gegitter davor. Der Todt fängt mit dem Herren Kaifer und der Frau Kaiferin an, redet zu einem jeden in- Derfen, die unter dem Gemälde zu fefen find, - and made fo feinen Tanz fort durch alle Staͤn⸗ De hindurch bis auf den niedrigften herab, wo man die Wohnung des Todes ſieht, in ber eine Menge perfonifieirce Todte mic Trommeln und Pfeifen eine Muſik machen. Was dieſes Gemaͤlde ehemals mag gewe⸗ ſen ſeyn, weiß ich nicht: Die Kenner ſagen, man ſehe noch jezt eine groſe und erhabene Zeichnung in allen Figuren und Gruppen. - Da das Ganze blos durch ein Gitter bewahrt it, fo werfen die Knaben, die auf dem Plage foiefen, ohne Unterlaß Koth und Steine an das Gemälde. Dorausgefezt nun, daß. Diefe 9 Welt zu allen — die —J war, | | fo | 8 DAfel, | 275° fo laͤßt fich mic ziemlicher Wahrheit fehfieffen, N daß die Knaben vergangener Zeiten das nems " liche thaten. Da aber an dem Bilde geleg:n h war: fo wurde es ei —— uͤbermalt und | Ich ſagte vom Anfange ner Holbei⸗ Inifhe Todtentanz“ und unter dieſem | Damen’ ift er überall befannt. Wie das kommt, weiß ich nicht; aber das weiß ich, daß die, die am meiften Kenntnif von Kunſt haben, ſagen, daß dieſes Gemaͤlde ſchon vor Holbeins Zeiten exiſtirt habe, und daß es von Hans Glau⸗ ber *), Holbeins Meiſter, herſtamme. — **) Man bat bier in der That einen Todtentanz von Holbein; aber dies iſt ein ganz anderes | Ding. Diefer oben angeführte Todtentanz ſcheint von den Zeiten’ der zu Baſel gehaltenen | Kirchenverſammlung zu ſeyn. Er mag alſo wohl feinen vormaligen Ruhm mehr dem Irr⸗ thum, der es für ein Werk von Holbein aus Th ‚und Der ——— der Vorſtellung, e * Hirſchfeld nenne ihn in feinen neuen Brie⸗ fen über die Schweiz S. 102. Hans Hugh Sluber. ee). 'S. von Murr's Journ. sun, Ps ‚Io, Sh. S, 74 391. mic age naöiefen konn Die Kupferftih: Handlung des Kur⸗ pfalzbayriſchen Hoffupferftechers und Kunfthänds | lets Hrn. von Mechel iſt eine der ausges. | dehnteſten, und feine Niederlage eine der voll⸗ ftändigften, die man finden kann. Man fieht hier . nicht nur einen ungebeuern Vorrath der neuern engliſchen, franzoͤſiſchen und teutſchen Kupferſtiche, ſondern auch eine groſe Anzahl alter geſtochener und geaͤzter Blätter, Die ent ' weder durch ihren innern Werth, oder durch ihre. Seltenheie ſchaͤtzbar find. Auch folcher Kupferftiche kann man bier viele fehen, die um ter den Gebhabern, gleich einem claſſi — Schri fts j 4 Der Titel von dieſem ſchoͤnen Werke iſt; Todten « Tanz wie derſelbe in der loͤblichen ‚and weit beruͤhmten Stadt Baſel, als ein Spiegel menſchlicher Beſchaffenheit, ganz kuͤnſtlich gemalet und zu ſehen iſt. Na dem Driginaf in Rupfer aebracht von Math. Merian. Sranffurt am Main 1649. 4. Es ; find 44. Kupferflihe, wovon 42. oben nnd unten; deutſche Verſe beygebruct haben. — # wurde 1696, und 1725. wieder. aufgelegt. F Baſel. 377 Schriftſteller, durchaus bekannt ſind, und deren Schönheiten, wie Die eines Homer's oder Virgißs abgörtifch verehree werden. Bon den beſten englifchen Kupferflichen hat Herr von Mechel oft verfchiedene Abdruͤcke und verfchies dene Preiſe. Seine Gemäldefammlung I prangt zwar niche mit gar zu vielen, aber I defto auserlefenern Stücken, davon viele fehr hoch geſchaͤtzet werden. Jeder Fremde kann, ohne weitere Empfehlung, ſich anmelden , ober I von Semanden fih einführen laſſen, und er iſt gewiß, Daß er nicht nur mit aller. Hoͤflich— keit empfangen wird, fondern auch alles. zu I fehen befommt, Herr von age mag da fevn |’ — nicht. Hr. Samſon, ein ie — gebohrner Baſeler, hat eine vorzuͤgliche Staͤrke in allem, was zum eigentlichen Wappenweſen gehört, worinn alles eine folhe Schärfe, Feinheit, auch im Kleinen, eine Nichtigfeit ! und einen Ausdruck bat, die ſchwerlich etwas zu I münfchen übrig Taffen. Augſt, das afte Augufta Rauracorum, eine der wichtigern römifchen Wilanzflädte auf diefer Seite. der Alpen Tag nicht weit von dem. heutigen Bas I. fel, am Weg zwiſchen bier und Rheinfelden, Es muß diefe Stadt, nah den beften Beobs | agtungen, die man über ihre Ueberbleibſel ges Aas — macht 378 Baſel. macht hat, auf ein paar Stunden im Um— fange gehabt haben, und aus ihrem Amphis | theater, Reften, Tempeln und Wafferfeitungen || laͤßt ſich fihlieffen, daß unter ihren Einwohnern || anfehnlicher Reichthum war. Zwey Dörfer, || wovon das eine Dafels Augft , das andere Kai⸗ fer» Augft (auf oͤſtreichiſchem Boden) heißt, neh⸗ ‚men einen Kleinen Theil des Bodens ein, der ' fonft die Stadt bedeckte; alles. übrige ift fo‘ zerſtoͤrt, daß man an vielen Orten die Gram ) sen nicht einmeht —— kann. 4 i Man bat. fonft eine Menge Dinge gerfiügt und noch), jest findet man bisweilen 7 Münzen. Auf. der Bibliorhef zu. Bafel bar # man eine artige Sammlung Fleiner bronzenen Figuren und allerhand andere Dinge, die von Augſt Famen. Dicht am Dorfe fieht man noch allerhand Ruinen, als von einem Amphi— theater, von Bädern, Säufen und Capirälernvon ' Tempeln. Allein alles iſt febr zerftöre und wird es täglich‘ noch mehr. Der kandınann macht von feinem Grunde fo viel Gebrauch, als er. kann; und wenn etwa hin und wieder das Stüc einer Säule, ein Capital, der Neft eis ner Mauer, oder fo etwas zum Vorfihein Fome: fo deckt er Erde darüber, weil, wie er fagt, auf Steinen weder Gras noch fonft eiwas 7 1? waͤchſt. Der % Bafel, 379 Der Strasburger Gelehrte Schöpflin giebt in feiner Alfatia illuftrata hievon interefs fante Nachrichten; allein er redet von verfchies denem, das man fihon jezt vergebens fucht. Man hat zu verfihiedenen Zeiten Spuren der Waſſerleitungen (Aquae ductus) diefer Stadt gefunden, und gefehen , daß fie bis an die mitt, lere Höhe eines Berges reichten; die Liebers bfeibfel, Die man noch jezt dort Siehe, find über eine deutſche Meile von Basler⸗Augſt entfernt, woraus man die Mühe und den Auf, wand fiebt, mit Dem ‚die Nömer ſich gutes Waſſer verfihafiten, ſelbſt an folhen Orten, wo das Waſſer, Das man auf der Stelle haben ann, wie zu Augft, nicht Schlecht it. Don dem angeführten Berge bis ins Dorf herab koͤnnte man leicht diefer Waſſerleitung nach⸗ ſpuͤren, wenn man die Koſten Darauf. wenden wollte. Erft im J. 1778. entdeckte man ein Stuͤck einer Wafferleitung, Das vollfommen wohl Irhaften war. Das ganze ift von Ziegelfteinen; das Gewölbe etwa fechs Schub hoch und drey dreit. — An den Quatres relations hiftori- ques par Charles Patin, Medeein de Paris. Basle. 1673. in 12. mit verfihiedenen Kupfern Wwelches mehrmals aufgelegt wurde) findet man In der dritten Relation eine Befchreibung der Alterthuͤmer bey Augſt, fo meiftens aus Amer, achs Schriften genommen ift: des Faͤſchi⸗ | | ſchen ” ” ) 380 | Baſel. ſchen Kabine uns here Benatbe Hot bein. | | Zu der "fo: nügfichen Befchreibung Gifkoris ſcher und naxuͤrlicher Merkwuͤrdigkeiten ꝛc. des ſel. Bruckners (Siehe B.1.©. 131.) ver dient billig auch die genaue Beſchreibung dieſes Werks in Hrn. von Hall er’s Bibliothek Der’ Schweizer, Gefihihte 1. B. ©, 212,218. am geführt zu werden. Bruck ner rühme die ſchoͤ⸗ ne Befihreibung, welche Schöpflin von dies ſen Alterchümern feiner Alfatia illuftrata T. J. pP: 578-585. einverfeibt hat, und des Bafilii” Amerbach noch ungedruckten, wichtigen Nachrich fen von denfelben. Das wefentliche beyder Ar⸗ beiter hat Bruckner feiner Ausarbeitung eigen gemacht. — Hier muß ich vorzuͤglich auch noch erinnern, daß Emanuel Büchel die Alterthuͤmer, Grabftärten und Malereyen der Kichen und Klöfter zu Baſel abgezeichnet har. Seine Arbeit wird auf Der öffent” Bu — daſelbſt bh * je 1 en der —* und Alterthumer de — bodens, welche petrificirte Körper as Nuͤrnb. 1755. Bautzen, Baudiſſin in der Oberlaufitz. ER. AIn dem Schloß, der Ortenburg, wel Iches auf einem Felfen Tiege, iſt nichts merk⸗ wuͤrdiges, als ein Saal mit einer kuͤnſtlichen alten Stuffatur » Decke. Auf derſelben find alle ches malige Befiger der Saufiß abgebilder. Auch ifk ‚I Sriedric) der V. von Der Pfalz Darauf, der zu I Dferde in größter Eatriere, mit einer Lanze in I der Hand, auf das böhmifche und Taufißer Wapı | pen los rennt, und fie zu durchbohren im Be nenne, u im Fuͤrſtenthum Blankenburg. | Diefe berühmte und bemundernswürbige I Höhle hätte zwar nicht in diefen Nachrichten I follen: aufgeführet werden. Allein, da die Bes ſuchung diefee Höhle für den Naturforſcher ſehr wichtig iſt, und mar darinn allerley von s Stapfibeiaende) gebildete artige Figuren antrift, | welche. *) S. Berlinifche Monatsſchr 1783. Gebr. ©. 122. 2 Gewoͤhnlich iſt er weiß oder gelblich, im © Bruche fpatartig, und in feinen kleinen, big» weilen holen Zapfen oͤfters durchfihtig. Von ben berbern Stücen kann man gefchliffene Proben in der Blanfenburger Marmornieder⸗ lage bey Hrn. Hofı Factor Rombrich erhalten. 382 - - Sr UIDANUELDUIEe hehe durch das fangfam und tropfenwelſe Gera [ abfailende Waſſer gebildet werden: fo fen es |, für meinen Endzwec genug, meine $efer auf "| Diefe natürlichen Merfwürdigfeiten aufmerffam "|, gemacht zu haben. Die befte Befihreibung "| und Abbildung der Baumannshöhfe finder man "|, in Joh. Ef. Silberfhlag’3 Geogenie, "\ ıten Theil ©.65+78. Taf. 4. . Der grofe © Leibnitz bat in feinem fihäzbaren. Werfe Pro- 9 togaea die darinn befindlichen Mineralien ©. u 206,28. 62,63. und 67:69. gut befehrieben. 7 Friedr. Chriftian Leffer’8 Unmerfungen vonder Baumannshöhle, nach der gen weit vermehrten Auflage, herausgegeben von Joh. Gottl.geffer. | Nordh. 1745. 8. 78. Seit. gehört zu den © beften Befchreibungen diefer Höhle, worinn ‚ auch zugleich die meiften zuvor bekannt Sin jenen Nachrichten geſammelt ſind. SEAT 4 Bayreuth. Naturalienſammlungen— 1) Das Fürf. Naturalien s und Kunftfabinee 1 im alten Fürftl. Schloffe- Die Hauptanlage diefes berühmten Kabinets war das bis 1741. gefammelte, und alsdann nach Bayreuth ver · kaufte Naturalienkabinet des beruͤhmten Kleines zu Danzig *). Wer nur einigermaſſen die den Kuͤn⸗ Jacob Theodor Klein, war von 1713. da er in Danzig zum EN ernannt wurde, — — 9 * N EN N ER, ae Rinften und. Wifenfhaften ſo Softe "Epoche yes Marfgrafen Friedrichs Fennt, in welchen nichts, was zur nuͤtzlichen Ergögung und Bes ehrung dienen konnte, verabſaͤumt wurde; wer die Groͤſe des Geiſtes ſeiner koͤniglichen Gemab» Jin und ihre übrigen ausnehmenden Talente yedenfe, Die fie auch fo gluͤcklich machten, die iebe zu den Kuͤnſten und Wiſſenſchaften nach Bayreuth zuerft gebracht zu haben; der wird chon aus dieſen ſeltenen Eigenſchaften auf Schaͤtze ſchlieſen Fünnen, welche auf den Ans lick der Kenner mit Recht Anſpruch machen. Markgraf Friedrich alſo — der Vielgeliebte, seffen Andenken für Bayreuth zu verehrungss soll it, als daß es ſich ſchon in diefem Jahr⸗ hunderte vermindern follte — ließ dafelbft ein sollftändiges Kunſt und Naturalienfabinet ans egen, welches vornemlich eine groſe Samm⸗ N ng von allerfey Sorten Marmor, Steinen und \ wurde, sie an fein Ende 1759. eine Zierde diefee Stadt. Seine Berdienfte um die Na turgefchichte, und feine zahlreichen Schriften findet man umftändlich in Hrn. Sendel’s Lob⸗ rede auf Klein. Datz. 1759. welde in dem ıten Bande der neuen Sammlung von Ber fuchen und Abhandlungen, weldyen die na⸗ turforfchende Geſellſchaft zu Danzig im Jahr 1778. herausgegeben, wieder abgedruckt wur⸗ de. Ebendaſelbſt lieft man auch, wie feine koſtbare Naruralienfammlung entflanden iſt. — verſitaͤt. 384 IUDIERU). und Stufen aus dem Sande, Gämereyen, Kunitwerfen, verfteinerten Sachen, ausgeftopfe | ten menfchlicyen + und Thierförpern und Natur ftücken enthielt. Da im Jahr 1743. die Une verfirae von Dayreuch nah Erlangen verlegt wurde: fo gehörte Die ganze dafige Naturalien Rammer, nach den, in der Hiftoria Acad, Frider. Erlangenf. befindlihen GStiftungssries | fe vom 13. April‘ 1743. der ER Unis i Dieſes Naturalienkabinet befand ſich bie 1 zum Jahr 1773. in dem vollfommenften und | glänzendften Zuftande, in einigen grofen Gälen imten im rechten Flügel des alten Schloſſes da wo jest das geheime Landesarchiv eingeriche | tet it, als Hr. Hofrath Schreber in Eu fangen bey dem jeztregierenden Herrn Marfgras fen zu Ansbach anfuchte, Daß ibn, zum Bu | huf ben Edirung feines Säugthierwerfes, die bey gedachtem Kabinere befindlichen naturbiftorifchen Bücher, nebft den ſeltenſten Stufen in Weins | geift, aus der Elaffe der Saͤugthiere, mitger theilet werden möchten. Hierdurch gieng num | in Bayreuth die Zerftörung dieſer Sammlung | an. Was für Stücke nun mitgerheiler wur | den, die blieben auch gleich abfchläglich bey der f hochfürfil. Ufademie, als welche ihr auch eigent a: lich nah dem Stiftungsbriefe gehörten, und. k Ei. die | Bayreuth, Be ie nur megen Mangel an Kaum und Unter Haltungs » Fond, feit dem Tode des Herrn Marfgr. Friedrichs noch zu Bayteuth gelaſſen vurden. Ob nun gleich ſehr viele Merkwuͤrdigkeiten haus dem Hochf. Naturalienkabinete auf immes diaten fürftlihen Befehl an die Univerſitaͤt Er⸗ langen mußten abgeliefert werden, wie ich bey der Beſchreibung des akademiſchen Naturalien⸗ kabinets weiter zeigen werde: fo kann dem ohn—⸗ zeachtet der Reſt noch immer für eine anfehrs iche und ſchoͤne Natur alienſammlung gehalten werden, Der Aufſeher derſelben, Der wuͤrdige Hr. Kammerregifirator Hriedr. Wh. Wun⸗ Jer, arbeitet unermüdet daran, die mir Ge—⸗ nehmigung des geheimen Miniſteriums zur Zeit ehaltenen Naturalien; Reſte und Kunſtſachen zu sermehren und ihnen den beſtmoͤglichſten Glanz u verfihaffen. "Es wird auch nicht nur auf (andesherrlihe Koften unterhalten, ſondern auch mit verfchiedenen, im Sande vorfommens den Geltenheiten vermehret, daher es ſich, auffer vielen artigen Kunftfachen, über die drey Reiche der Natur verbreitet, und aus jedem zerfelben eine Menge vertreflicher Producte enzs haͤlt, die ſehr gut erhalten, und auch in ſyſte⸗ natiſcher Ordnung aufgeſtellt ſind. Beſonders aber iſt dieſes Kabinet, in Abſicht auf Das | Hirfhings Kunſtnachr. 48%. Bb ii - * OB Bayreuth. Mineralveich, um deswillen vorzüglich veicfat | tig und bemerfungswerch, weil dem jeßigen Inſpeetor, Herrn Kammervegiftrater Wun⸗ der, auf fein Anſuchen, zugleich die aus vies fen taufend Numern beftehende Minerafiens. Sammlung deshodf. Oberberg: Das partements, die, vormalen der DBergrath Kretſchmann zu Naila in der Sandeshaupt, mannſchaft Hof gefammelt hatte, und vie noch beftändig durch varerfändifche Bergpros ducte vermehret wird, zur Anfficht unter SH parater Behandlung übergeben wurde. Diefe auserleſene und zahlreiche Stufen und Foffie fiens Sammlung ift daher auch) an dem nem; lichen Orte aufgeftelle. Auch ward ſchon feie einigen Jahren den Bergämtern der Befehl ers theilt, für Die erwähnte Oberberg » Departes ments: Sammlung von Zeit zu Zeit alle zum Vorſchein Eommende merfwürdige und befons dere Stufen einzufiefern, wodurch fie nach und nach zu einer fehr Fofibaren und vollftändigen — mineraliſchen aan Di un ’ ae ans. wachſen muß. | Das Hocf. Kammer + Schu rate vor einiger Zeit an Diefes Kabinet eine Anzahl Serpentinfteinerne Gefchiere; ſchafte Eſpers Zoolichen Werk an, und ertheilte dem Auffeher Der Muggendorfer Hoͤhlen den Befehl, von Zeit J— Bayreuth. | 37 i Zeit zu Zeit das Merkwuͤrdigſte von daſigen Tropfſtein Concreten, und incruſtirten Thier⸗ - Knochen aus. ber Gailenreuther Hoͤhle, zu lie⸗ fern. Auch mußte das Zuchthauß zu St. Georgen eine grofe Marmor: Charte dahin ab⸗ geben *); es wurden allerhand artige Runftfas chen aus dem Fürftl. Schloß Inventario übers _ laſſen; Furg, der unermüdere Hr. Wunder ſtellte nach) und nad) diefe Sammlung in einen ſolchen Stand, daß fie fein Neifender übers gehen follte. Es ift zu bedauern, daß fie nicht mehr fo gemein befannt u f — ie es En verdient. ! . N Der noch Tebende Guperintendent zu Bayersdorf, Hr. Bodenfhas, fam in feinen " jüngern Sahren An. 1738. auf den Einfall, Biemofaifche Huͤttedes Stifts mechaniſch | und nad) Dem geben. nachzumachen **). Die | Be .; fes *) Diefe Tafeln von inländifchem Marmor. find wahre Prachtftüce, aufferorbentlich groß und ausgezeichnet ſchoͤn polirt. Mir find in den fränkifchen Kabineten, bis jezt, feine fo herr⸗ lichen und grofen Bayreuther Marmor s Sors ten vorgefommen, als in dem Fuͤrſtl. zu Bayreuth. ) G. Meyers Rachrichten von den Schriftfiel. fern, die in den Sürftenthümern a und eespreng leben ©. 14, | 388 Dayreuth. U ſes Kunſtſtuͤck erhielt den Befall feines Für | Sen, des damaligen Marfgrafen Friedrichs, 1 der es in fein ſchoͤnes Kunftkabinee nach Bays reuth bringen ließ. Dieſe Bodenfchagifihe Stiftshuͤtte iſt aber, meiner er nad, von Feiner fonderlichen Bedeutung. Hr. Kam merreg. Wunder hat nichts anders, als die Truͤmmer derfelben, in einem Kaften gefunden. Eine Arche Noa von Bodenſchatz, ift aber hier nicht befindlich. Das noch in dieſem Kabine | te befindliche Modell des Salomonifhen Tem pels hat ein Mann zu Erlangen , deffen Name mir nicht bekannt ift, verfertiger, und ift das für mit 1ı S" Korn Tebenslänglich begnadiget gemwefen. Unter den oral bemerfungswerrhen Stuͤcken fand ich ein Modell eines Kriegsſchiffes; eine herrliche Sammlung von Sämereyen aus dem Kabinete des fel. geheimen Naths Dr. MWagner’s; eine ſchoͤne Sammlung von in Spiritus aufbewahrten Körpern; viele nach dem teben ausgeſtopfte Thiere, worunter fich befons ders ein Zebra, (Equus Zebra) auszeichnet; verfchiedene rürfifche Waffen und ausfändifche Kleidungen; allerley teutſche Alterthuͤmer als Urnen, Schuͤſſeln, u. ſ. w. und einige Kunſt⸗ ſtuͤcke. 2) An dem Zuchthausverw. Hn. Cam̃ercommiſ⸗ UEHREON Tornefi lernte ic) einen Mann von ausges breites Bapreuth. 389 breiteten Kenntniffen, grofem Forfchungsgeifte und der beften Denfungsart kennen, deffen vors zuͤglichſte Stärfe fi) befonders in der allges meinen Phyſik und der Mechanik zeigt. Die Arbeiten der Marmorfabrik zu St. Georgen am See verdanken ſeinem eiſernen Fleiſe und nuͤtzlichem Beſtreben faſt ganz allein den hohen ‚Grad der Schönheit und Vollkommenheit, den fie unter der Aufficht eines andern Bor ſtehers, nicht Teiche würden erlangte haben. ‚Sein Mineralien »s Kabiner-ift fehr am ſehnlich, und prangt mit vielen inftructiven Stuͤ⸗ cken aus den berühmteften Bergwerfen., Da für ihn in feiner jegigen Sage die Kenntniß des . Gteinreichs von dem gröften Nusen ift: fo ſam⸗ melt er aud) vorzüglich in Diefem Fache, jedoch nicht zur Pracht, fondern zwerfmäfig zur Bes lehrung. Ach ſahe gerade diefe ſchoͤne Samms lung, als fie wegen einer Bau + Reparatur in ein anderes Zimmer war gebracht werden; das bee werden mir meine Leſer verzeihen, wenn ich Ihnen nur wenige Merfwürdigfeiten aus dies fer ausgebreitereen Sammlung miftheife , und fie auf Diefen verehrungswürdigen Staatsbürger | ſelbſt verweiſe. Ich fand hier: Einen Silbereryſtall in Kalchſpat, mit etwas Blende in gediegenem Silber von Gots teshuͤlf in der Noch zu Kongsberg. B6 Ein BED nn. Bayrenth. | Ein ſchoͤnes Stüd eryſtalliſirten Ein immer von der Inſel Elba. Eifenfteine in Bafaltform, oder unge maͤſige Vielecke, wie Hufnägel gebilder. » Eine fehr: fihöne und feltene Silver Bes getation, mit Glaserz uͤber ogen von Ermsborf in Sacjfen. ‚Einen Nautilus re&us in fleiſchfarbenem hi und rothem Marmor. Flußſpat von Derbihiie in England. ‚Schöne tabradorfteine. Zurmalin in Schmeerftein, aus dem Vogt⸗ laͤndiſchen. Berfchiedene ſchoͤne theils vaterlaͤndiſche, theils auswaͤrtige. Eine ſchoͤne Achatfammfung. Allerley Erd⸗ . arten; viele Zeofiche; herrliche Queckſi (berfius fen; einen reichen Vorrath an Kobold. Eine Sammlung von Magnefia, worunter vieles aus. dem Bayreuthiſchen. Einen noch unbefihries benen, ſehr feltenen Bleyſpat aus Böhmen, der eine genaue Unterſuchung verdiente. ers ner findet man hier viele merkwuͤrdige vaterfans difche Producte, befonders aus der egenn des beruͤhmten Fichtelbergs. 3) Dr. Landſchaftsregiſtrator Zehelein beſizt eine beſonders ſchoͤne — enſ a mm⸗ — 4) Die — —— re — SE Ba — we. Bayreuth. 391 1:4) Die: Naturalienfammlung des Hm. Konſiſt orialraths und Superintendenten Kuͤnneths bat im Stein⸗ und Mineralreich manches vorzuͤgliche aufzumeifen. Sie beſteht meiſtens aus Erdarten, Erzſtufen, Verſtei⸗ nerungen, Conchylien, Hoͤlzern und dergleichen. Er hat das Bayreuther Land, und manche Ge gend am Mainſtrom mit dem Auge eines beos bachtenden Kenners durchreiſet und dabey für ſein Kabinet Bu em Eben ſo } | s die ſchoͤne Sammlung des Hrn. Konfi⸗ ſtorialraths und. Prof. Lang. Er hat viele ſchoͤne Erzſtufen, allerley Sonchyfien und Ders ſteinerungen, artige Kunſtwerke, und. verfchies dene Gailenreuther Zoolithen. Seine Holzs | ſammlung enthäft alle Holzarten des Bayreu⸗ ther Landes, und iſt gut geordnet, 1 Ne ‚Hr. Meet, ein grofer und | geſchickter Freund der Natur und Kunſt, wohn⸗ haft in der Tobacks⸗-Fabrike beim Poſtſtall ge genuͤber, befist eine anſehnliche Sammlung von feltenen Natur » und Kunftprodusten, in welcher fi), auffer einer beträchtlichen Menge Erzſtufen und Derfteinerungen, eine Harfe Anzahl angefchnittener und polir—⸗ » ter Steinarten, befonders auszeichnet. B64 Die 392 | Bayreuth, - Die ganze: Saminlung, woruͤber auch ein | vollftändiger Catalog vorhanden , fand ich in ig Claſſen eingetheilt. J. B——————— A) Aus dem Thierreiche, Theile von Saͤug⸗ N » thieren, Vögeln, Amphibien, - Fifchen , Ja⸗ N) fecten und Wirmern. | \ Hier fand ich bem riungswerth: Ein Stück von dem Granio einer egyptifchen Mumie, gtde ſtentheils mit balfamifhen Gummi angefült. Ein wohl erhaltener ausgeftopfter Crocodill, La- certa Crocodillus L, 5. Schuh lang. 2 Ein ausgeftopfter, — Saͤgefiſch, Squalus Priftis Linn. \ Ein Echinus verrucofus mit feinen Stacheln. Madrepora fungites, 55 300 im Durchfehnitt, [ehr wohl conſervirt. | % B) Aus dem Pflanzenreiche. Srüchte. Hölser. ‘Darunter zeichnen fih 61. Hölzer aus. | EC) Aus dem Mineralveiche. Angefchliffene, zum theil zugefchnittene und polirte weichere Steinarten. | Eine ovalnierenförmige auf der einen Seite po⸗ lirte Platte von- Altdorfer Mufchel Marmor, ‚gegen 2. Schuh in der Länge und ı. Schuh z Zoll breit, auf deren Auffern oder rauhen Seite Ammoniten mit dendritifcher Dberflä che ind verſteinerte Fiſchzaͤhne und dergleichen Knochen, auf der polirten Seite aber eben⸗ fang Fiſchzaͤhne und Knochen ſich zeigen. Noch Bayreuth, 393 Noch zween andere grofe auf ber einen Seite polirte Tafeln von Altdorfer Mufchelmarnor, mit _Conchylien und andern Verſteinerungen. Eine auf der einen Seite jugefchnittene und polirte, ı. Schuh, 10. Zoll. hohe und 1. Sch. 6.3, breite Platte von einer befonders ſſchoͤnen Art dunfelgrauen Marmor, mit Cor - zallenförmigen dunfelbraunen fpatigen Adern, Ludus Helmontii genannt, fo ohnweit Schreez im Bayreuth. gefunden wird, ‚Ein der Fläche nad Bucchfchnittener Re 8. Z00 im Durchfchnitt, beide Anfchnitte polirt und von befonderer Schönheit, von Ermreuth im Bayreuthifchen, - Ein Stück angeſchliffener Mufchelmarmor "von ungemein zierlicher Zeichnung über 8. 300 breit und eben fo lang, auf deffen rauher Seite fih unter einer Menge anderer, petrifi- eirter Conchylien, auch ein ziemlich volftän. diger Trochit befindet, von Hetzliz im Bam⸗ bergifchen. Ein durchſchnittener Pectinit auf einem polirten Marmortäfelein, 24 Zoll hoch und faſt 2. Zol breit, auf deffen unterer Seite die nas fürliche DVerfteinerung noch hervorfiehet, von Namfenthal ohnmeit Bayreuth. | Eine Tifchplatte von geſchweifter Fagon über 2. Schuh lang und /r Schuh 4, Zoll breit, von Altdorfer Marmor, durch und durch ſehr dicht mit den zierlichfien Ammoniten von als lerh. Gröfe und Verſchiedenheit beſezt. Ein Bbz über« “ 304 Bayreuth, ‚überaus feltenes, ſchoͤnes und in folder Art ‚nicht mehr zu erhaltendes Stüd. . Ein. Taͤfelein einer beſonders ſchoͤnen, von Te hand Farben gewoͤltt und mit Dendriten. bes wahlten Marmorart, 35 Zoll lang und gegen 3. Zoll breit, aus der Schweiß, an welchen “ ei der Bruchfeite ein Stuͤck verſteinertes Bu⸗ chenholz innen ſitzet. Ein ſehr feltenes Nas ! tur » Product, Quarz und Spathdruſen, dann verfihledene | gemeine Spath- Arten. Criſtalliſirter Kalkſpath und kugelfoͤrmiger Sätken ſpath, worauf Friftallifirter Kupferfieß in Fare ' ben fißet, ein ſehr ſchoͤnes und glaͤnzendes Kabinetſtuͤck von Staffordshire in England. Eriftallifirtes Eifenerz mit eh — von der Inſel Elba. E Harte Steins Arten: "Schöne Sorten von Granit. Bortrefliche $ Ja⸗ ſpis⸗-Arten, beſonders aus dem Bayreuthi⸗ ſchen. Angeſchliffene Hornſteine. Angeſchliffene und zum Theil sugefehnfttene ‚und polirte harte Steinarten. Ein fehr ſchoͤnes Tableau, 104 Zoll lang und 7. Zoll breit von Florentiner Arbeit, ſo eine, nad) ihren natürlichen Sarben auf bag zierlich⸗ ſte von edlern orientaliſchen auf das feinſte polirten Steinen zuſammengeſezte Landſchaft vorſtellet und als ein an biefer Kunſt nu betrachten iſt, Erz⸗ Bayreuth, 2398 Ersfiufen. Ein ia weirnh Foſſilien: — Ein Cranium von einem See Saren 1. Schuh 5.300 lang, und 7. Zoll im groͤſten Durch⸗ fhnitt, aus der befannten unterirdifchen Hoͤh⸗ le bey Gaylenreuth im Bambergiſchen. Nebſt vielen Fang und Backenzaͤhnen, Maxillis u. ſ. w. welche in Eſpers Nachr. von neu ent⸗ deckten Zoolithen abgebildet ſind. Ein ſehr wohl confervirtes Fragment von dem calcinirten Cranio eines Elephanten, fo aus dem Stirnbein nebſt daran fißenden zellenars tigen Gewebe beftehet, aus einem Sandpügel bey Koplendorf ohnmeit ‚Paftan, Ichthyolithen. — Verſteinerungen von Krebſen. Verſteinerte See - Igel. Oſtracithen. Gryphites. Verſteinerte Greiffenflauen » Mus ſcheln. Terebratulae. Verſteinerte Bohrmuſcheln. Mythuliten , Chamiten, Pectiniten und Concre- ta mit allerhand verſteinerten Conchylien. Eis ne fiarfe Collection. Ammonshoͤrner. Coniten, Turbiniten, —— Zrochiten und andere: verfteinerte Schnecken. | Patelliten; verfleinerte Scäffelmufchetn oder Kippefeber. DBermicufiten; Dentaliten ; Derfteinerte Roͤh⸗ renſchnecken; Wurmeöhren = | | Belem⸗ ER ey ] , 396 | Bayreuth. | ‚ Delemniten; Luchs oder Pfeilſteine, Tenffeld, Singer. | are. Corallioliten; Verfteinerte Sees Schwämme und Eorallen s Gewaͤchſe. Lithoxylon, Verſteinertes Holz. Dendriten. Tophus. Stalattites. Erd. Arten, 1. Kunſtſachen. Hier zeichnen ſich aus: Ein kleines Tableau en bas u von Elfenbein, über 3. Zoll hoh und 2E Zol breit, unfern Heiland vorftels lend, wie folcher vor den Richteſtuhl gefuͤh⸗ ret wird, von ſehr kuͤnſtlicher Faden Are beit. Zwoͤlf (Stücke -originelle chinefifche Malereien, ‚auf weifem Seiden Papiere, 3. Schuh 3. Z00 hoch, 12 Schuh breit. | Ein Teer von Majolifa, mit der Inſchrift auf der unteren Seite: e giove in fiamma per. amore converfo, ein befonders ſchoͤn ausgear⸗ beiteted und mohl erhaltenes Stuͤck. Verſchiedene fchöne, bunt mit Wappen bemalte und eingefchmelzte Glasfcheiben,, davon ein Paar gegen 9. Zoll, drey andere aber ge- ‚gen 8. Zoll im Durchſchnitt, mit der gläfere nen Einfaffung. Verſchiebene able teutſche Alterthünet u. ſ. w. 7 Hr. 0 Bayreuth, 397 7) Hr. Sandfchaftscanzlift Hofmann, ſoll auch ein ſchoͤnes Naturalienkabinet be⸗ ſitzen, das ich aber nicht ſelbſt ſahe. Hr. gůſ⸗ ſel ſagt, daß es ſchoͤn und niedlich ſeye. In der Naturgeſchichte wuͤrde nicht leicht ein Fach, ausgenommen das Thierreich, ſeyn, von dem es ganz feer wäre, Er bat fehr vieles ’ aus dem Steinreich, befonders viele Edelfteine. ‚Seine zahlreichen Holzarten, die fhönften Eos rallen von rother und meifer Art, Corallens ſchwaͤmme, feltene Münzen, und andere Sa chen, die man oft in groſen Kabineten nicht antrift, erwecken vieles Vergnügen und gereis chen ihm, als eine angenehme und nuͤtzliche Beſchaͤftigung, zur Ehre. | Gemäldefammlungen. 1) Die Bils dergallerie im neuen Schloffe foll fe henswerth ſeyn. Sie enthält noch treflihe Stuͤcke, ohngeachtet ein ſehr grofer Theil das von vor 15. Zahren nach) Ansbach Fam. Wer ſie fehen will, wendet fi) an den SDR | Schnup. 2) Bey dem Sm geheimen Path und Amtshauptmann von Lindenfels, neben der Schloßkirche, findet man, nebft der fürftlichen Gallerie, den reichten Vorrath ſchoͤner Ges mälde, Handzeihnungen und Kupfer ſtiche. — muß geſtehen, ich fand hier einen groͤſern 3! ‚Bayreuth: groͤſern Lebhaber von Gemaͤlden und vorzuͤg⸗ lichern Freund der ſchoͤnen Kuͤnſte, als ich mir anfangs vorgeftellt harte. ‘Der Gemälde Bors rath diefes würdigen Cavaliers mag nahe an 200. Stuͤcke grenzen, morunter Das Kenner Auge manches herrliche Driginal erblide. Die Öftern Reifen des Hrn. geheimen Raͤths nach den Siß der ſchoͤnen Kuͤnſte, dem unerſchoͤpf⸗ lichen Italien und auch nach Frankreich erweck⸗ ten in ihm eine edle Begierde, ſich auf das thaͤtigſte in den Nebenſtunden mit ſchoͤnen Kuͤnſten und Wiſſenſchaften zu beſchaͤftigen; und der Erfolg zeigte nur allzu ſehr feine gluͤck⸗ liche Neigung. - Würde dieſe in allem Bes trachte überaus fchäzbare Sammlung in gröfern - Zimmern mit mehrerm Liht und Schatten aufs geftellt und die Foftbarften Seltenheiten aufs fallender dem Auge Preiß gegeben feyn: fo würde man um vieles die Schönheit der Stuͤcke und die Gröfe der Meifter beſſer wahrnehmen, welche: Borzüge jezt bin und wieder oft fb fehr in die Augen fallen. Auch bier mache der Kunftliebhaber die traurige Bemerkung, daß viele gefammelte nugbare Schäge hin und wieder verborgen bleiben, und nur duch Zus fall oder befondere Gefegenheit, wie hier entdeckt amd öffentlich bekannt gemacht werden. Gleich neben dem Wohnzimmer des Hrn.‘ geheimen = Mathe fand ich ein Kabinet von ſchoͤnen Kupfer⸗ ſtichen Bayreuth. 399 ſuchen; in dem darauf folgenden Zimmer aber ‚eine der. hetrlichſten Floͤten Uhren von dem koͤnigl. Hof » Uhrmacher George in Berlin h verfertigt. Diefes Meiſterſtuͤck der Kunſt (es koſtete 100. toutsd°or,) iſt ſchon aͤuſſerlich durch ſeine ſchoͤne, maͤnnliche und doch dabey kuͤnſt⸗ fiche Architecture überaus einnehmend und ans ziehend : noch weit mehr aber veißt ung Die Des wunderung bey dem fihönen Flöten s Concerte hin. Man glaube nicht anders als wey vors zuͤgliche Flauto » Traverfiften fieffen fi) bier in einem wetteifernden Concerte hören, um den allgemeinen Beyfall der Zuhörer zu — Der Ton ſelbſt iſt ſo rein und angenehm, un der Tact ſo abgemeſſen, daß man ſich in einem groſen Concerte nichts beſſeres wuͤn⸗ ſchen kann *). In eben dieſem Zimmer haͤngen — der *) Nie wird mir dieſes groſe Meiſterſtuͤck und das dabey empfundene Vergnuͤgen aus meinem Gedaͤchtniſſe entſchwinden. Ich laſſe vor allem Hrn. Nicolai reden. Spieluhren, fchreibt er, . ſo wohl Harfensals Klörenuhren, welche vermittelſt Walzen fpielen, werden in Berlin in fo groſer Vollkommenheit gemacht, als ſonſt nirgends, weder in Deutſchland, noch auſſer Deutſchland; daher dieſe Induſtrie Ber⸗ lin vorzüglich eigen if. So wohl in Abſicht auf den fchönen Ton, die Nichtigfeit der Men⸗ für, und die feinfen mußlaliſchen Delicas teffen, as. Bayreuth. Der verftorbene Herzog von StföSuegbanfer 1 Ernft Friedrich Karl, nebft feiner Grau Gemabı lin, beide von Tifhbein im Caſſel gemahlt. Linker Hand aber an der, Seiten, Wand, die in N Bayreuth verftorbene Frau Herzogin von Wr temberg im Negligee, von dem befannten Mab, ler May. Die Bildung diefer mit allen Neu zen und vorzüglichen Schönheiten begabten F Fuͤr ſtin iſt hier gut getroffen, das Colorit vortrefi lich gewaͤhlt, und die Groͤſe uͤberhaupt fuͤr 3 einen folchen Gegenftand gluͤcklich ausgeführe. Darneben bangen noch zwey ſchoͤne groſe Por⸗ \ traits/ — auf Kupfer gemahlt. Das Darauf folgende Zimmer iſt eigens zu einem Bilderkabinet beſtimmt, und prangt mit herrlichen Stuͤcken. Bey dem Eingang: linker Hand fand ich die Judith, wie fie den Kopf des Holofernes hält von Ruͤbens. teſſen, bleibt in den beſten Werken dieſer % Are für einem Künftler nichts zu verlangen übrig. ES werden Bravourarien und ganze Slötencongerte auf ſolche Uhren gefezt, welche mit gröfter Netiigfeit und mit Ausdruck der Eleinften mufifalifchen Zierlichfeiten gefpielt werden. Schleifen der Töne, die Doppel zunge der Flöte, Triller, Sermaten, alles wird fo fauber vorgetragen, daß man einen Virtuoſen auf der Flöte zu hören glaubt. — Bapreut th. 401 Verſchtedene Stuͤcke von A br. Di Gen | Siranı Guido Keni. | ; Ein grofes Stuͤck, eine Veſtalin, nebſt mehrern Bildern, von Albr. Dürer. Die Königin Artemifia, wie fie die Aſche ihres Gemahls erinfe, von Eorreggio. Das Stüd ift fehr groß, aber vortreflid ausgefuͤhrt. Ein ſchoͤner characteriftifcher Judenfopfr von einem niederlaͤndiſchen Maler. Ein Paar vortrefliche Stuͤcke von € af p at Netſcher. | Amen Siebende in after Kleidung, vor Ihr nen ein Zirterfpieler, ein laͤndliches Stüf, von Mieris, auf Holz gemalt. 5 Eine Küche, von Ebendemfelben. Ein " herrliches Stüf, auf Hol; gemalt, bey 24 Schuh fang. Seine größte Kunſt zeigre bier | der Maler in der Anbringung des Perfpectivs, | welches meiftermdfig da liegt. Sch zähle es " unter die beften Stuͤcke diefes Zimmers. Auch das hohe Alter mache dieſes Stück ehrwürdig Die Letha, von Rigaud. Eine. Grouppe Kinder von Titian, ven muthlich Eopie. I Eine nächtliche Seeſchlacht, von Wilh. ü van de Velde, der feinen Namen durch Seeſtuͤcke unfterblid machte: Sie ift auf Su I pfer gemalt. Hirſch Kunſtnachr. 48. BE Se 5? \ "402 - Bayreuth, Die Ereußigung und die Simmelfarth eheimn zwey gleiche Stuͤcke, von Mart, de Meitens, einem beliebten Bildnif ı Maler, ' der. 1770. zu Wien ftarb. Eine Ausſicht auf die See, von Sfaude Lorain. Ein Kopfr von Rembtand. Sn eben diefeın vortreflichen Gemälde Zins mer ftehen auch herrliche Malereyen auf Por zellan, vor Zebra, einer Porzellan » Fabrick bey Paris. n Sn einem Zimmer darneben ſahe ich zwey ’ kuͤnſtlich von Seide geſtickte Voͤgel, von der Frau von König. Es find im ihrer Art wahre Meifterftücke, die alle Achtung verdienen. Des, ſonders iſt die ſchoͤne und richtige Schattirung dabey bemerkungswerth/ die eine ſehr gute Zeich⸗ nerin verrathen. Noch zwey groͤſere Stuͤcke mit Voͤgeln ſind von einem bekannten Maler, der unter Markgraf Friedrich lebte. Aus diefem Zimmer fommt man. in ein anderes ‚ in welchem von Gondart die Rus nen von Palmira auf Tapeten fehr fihön ge⸗ malt find. Schon der Anblick diefer Gemälde wuͤrde einen Kenner hinreichend befriedigen, wenn auch, jezt ſchon diefe Sammlung ihr Ende erreicht härte. Allein num tritt man erſt in das um 7 Stockwerk, um neben der — men Bayreuth. 4603 wenn man hineintritt/ linker Hand, ſeine Augen noch mehr an den groͤßten Meiſterſtuͤcken der Kuunſt zu weiden. Gleich beym Eingang in die | ſes ziemlich grofe Gemaͤldezimmer, linker Hand, erblickte ich mit vielem Dergnügen zwey grofe Sandfchaften, von dem berühmten en: Maler Bemmel: Ein niederländifches Nachtſtuͤck von Gruber. Zwey vortrefliche Blumenſtuͤcke von Floris. Acht ſchoͤne Stuͤcke von Kupesfy, darum tet Meter der Groſe, Kupezky’s Frau u. ſ. w. Ein Burger aus Sachſen, von dem bes |; ruͤhmen teutſchen Maler Lucas Kranach; ein gut conſervirtes, trefliches Gemaͤlde, auf Holz. Das einzige Stück von dieſer Arc in dieſer anfehnfichen Sammlung. . Denus und Eupido, von nr Ynge fo, eine Kopie Drehet man fich rechter Hand th) fo fin bet man auf der andern Seite, gegen das Fen⸗ | fer bin, das Bildniß Rembrands, von ihm ſelbſt gemalt. | Adam und Eva, von. einem. unSefannten Meifter. Das Bildniß des de Kargititete, eines guten franzoͤſiſchen Hiftorien » und vorzuͤglichen z Bildnigmalers, von ibm ſelbſt gemalt, ſeiner Palette in der Hand. Ess N Die 404 Bayreuth. Die muͤtterliche tiebe in der Seftate * | Ko mit vielen fihönen Kindern, von Albas Der Ausdruck in diefem Gemälde ift bes | —— fchäzbar, und die Darſtellung ſelbſt fehr veigend und angenehm ausgeführe. Die ‚vielen Rinder um die Mutter — Meriiehie Figuren vor. Auf der andern Seite reizten vomiatic neh ne, Aufmerkſamkeit: Zwey Fruchtſtuͤcke von Busen einem. bayreuthiſchen Maler, der im Fruchtſtuͤck Malen ‚feines Gfeichen ſuchte. Seine Stuͤcke giengen „borzüglich in Die Schweiß und nad Rußland. Jupiter in einen Schwan verwandelt, die | Lta liebkoſend. Ein ſehr groſes berchee J Stuͤck von Hannibal Carraccio. 4— Die liegende Maria Magdalena des Cor⸗ seggio, ein befanntes virtrefliches Gemälde, 7 Diefes hier ift eine vortrefliche Copie von Ku⸗ 4 pezky, die meifterhaft gerachen iſt. Oberhalb der Eingangs s Thüre, - wenn man von der Bibliorhef hineintritt, hänge eine ” Denus, wie fie Cupido belaufiht, von Karl -Mararti. Ein Eapitalftüf. Neben hängen zwey fihöne Fruchtſtuͤcke von Hemskerk. Oberhalb der andern Thuͤre, gerade ge⸗ gen uͤber hängt das Gegenſtuͤck, Venus wie fie aus dem Baade geht, von Titian; ein Stuͤck, das alle Bewunderung verdient. Eis N was — Bayreuth, 405 | was grofes blickt aus ihrem fchefmifchen Auge, und ihre reizende Geſtalt Bus Blur in ftarfe Wallung. Neben Hänge zur Abkühlung ein Siftor ſches Gemälde, welches das Gemürh zum Mits leiden erwect. Cimons Tochter ernährt ihren . eisgrauen Vater, der ins Gefängniß, ohne Nahrungsmittel zu erhalten, geſperrt war, mit ihrer Milch. Die Gefchichte ifF aus dem Bas lerius Marimus befannt. Die Handlung iſt in $ebensgröfe vortreflich Dargeftelle, und der Meiſter — wo ich nicht irre — Gerhard Duffeit. Ein gleiches Stuͤck befindet ſich auch in der Gemälde, — zu Pommersfel⸗ den. Aus dieſem Zimmer kommt man in ein Feines Mebenfabinet, worinn ſich rinige gure Gemälde darftellen, z. B. — von Eire⸗ ne, eine Copie nah van Dyk. Chriftus, wie er dem unglaubigen Juͤnger feine Nägelmable zeige, von Spagniolert.‘ 5 Der heil. Hieronymus von Jordaens. Der heil. Sebaftian, wie er angebunben mit Pfeilen erfihoffen wird, von einem nuͤrn⸗ bergiſchen Künftler, der ein Zeitgenoffe und Schůuͤler Albr. Duͤrers war. Neben findet man das Malerzeichen Georg Pens und die Jahrz. 1549. Die Stellung des armen Leidenden iſt bey ‚diefen vortreflichen Gemälde beſonders zu loben. | €egz — 400 Boagyreuth. * Geht man durch dieſe beiden Zimmer und 4 bie Bibliothek gerade hindurch; fo kommt man in die Gewehrfammer, Sin derfelben ers | ‚blicke. man. eine groſe und. ausgefuchte Samm⸗ | fung. von fächfifchen wohlgebilderen Mädchen, die alle in gleicher Groͤſe gemahlt find. - Gie kommen insgemein unter Dem Namen. der Graf Brüblifchen Mädchen vor; und find, wer Fein Derächter des zweiten Gefchlechts iſt, allerdings ein fehr unterhaftendes Schau i foiel.. Zwey darunter, von Tifchbein ga malt, zogen befonders wegen ihrer guten Mar lerey meine ganze Aufmertſamteit an de Leber ber Bibllorheks «Thire fahe id) ein groſes hiftorifches Gemälde, Jonas, wie er von dem Wallfiſch vericlungen wird ı von Karl gothe Neben der Blbllothek , rechter Hand, iſt ein uͤberaus artiges Kabinet angebracht, wel⸗ ches zu einem Kupferkabinet beſtimmt iſt. Man ſucht hier nicht leicht die ſchoͤnen Kupferſtiche und — | | | = | | Handzeichnungen , die ſich ſchon bei dem erften | Anblick fo reichlich dem Auge darftellen. Un⸗ ter andern vorzüglichen Blättern fand ich auch ‚bier Raphaels Auferftehung , in einem, fanbern Abdrucke. Diele Mappen von Kupferftichen und. N ‚der größten — Tier. gen | Bayreuth. 4607 gen auf einem Tiſche, ſie ſind nach den Schu⸗ fen gelegt. Hier zeichnen ſich die herrlichen Handzeichnungen des Hannibal Carracelo aus. Verſchiedene radirte Blaͤtter von Ange⸗ lika Kaufmann. Viele herrliche Handzeich⸗ nungen erhielt auch der Hr. geh. Rath von Lin den⸗ fels von dem Hrn. Markgrafen zu Ansbach aus der ehemaligen Kunftafademie zu Bayreuth ges ſchenkt, die unter der den Kuͤnſten ſo holden Re⸗ gierung Markgrafen, Friedrich”s geſtiftet wurde. Ein ſchoͤnes Exemplar der Dresdner Gallerie und andere Kupferfammlungen verdienen bier . ‚auch eine Erwähnung. Kurz, alles iſt ‚hier voll von Gemälden und Kupferſtichen, und der Kunſtliebhaber wird hier. mehr finden, als. er vielleicht zu ſuchen glaubt. " 5 Hr. Hofrath Froͤlich beſizt eine ſehr ſchoͤne Sammlung von Gemälden. De gleichen 14H Gegationerar teshar. 5) Hr. Bauinfpectoe Riedel. 6) Hr. geheime Rath von Spiegel, der auch viele ſchaͤtzbare Kunſtſachen beſizt. Nur Schade, daß ich hievon aus Mangel an VUnterſtuͤtzung, nicht mehreres fagen- Fann. MUZY Hr. Landſchaftsrath Miedel, von deſſen ſchaͤbbaren Sammlungen A ‚aber. nach⸗ | ve befonbers ‚handeln werde. u Er 4 Klei⸗ 48 Sapraıı Kleinere Gemaͤldeſammlungen beſihen Sr. 1 Kammerherr von Chevaler ie; Hr. Kammer 7 regiſtrator Wunder; Herr Commiſſionsrath Odpel, welcher meiſt Stuͤcke von dem verſtor⸗ benen Hofcommiſſarius Wunder beſizt; Hr. Meermann 2 und einige andere ar) "r E Don N * Ich —— bey Im beſonders * geucht⸗ k und Blumenſtuͤcke von dem ſchon rühmlih - genannten Hofmaler Wunder; einige Lande fchaften von Bemmel; eine ſchoͤne GÖfizie von Brandt, und ein gute® altes Gemälde aus dem 16ten Jahrhundert, auf Holz. ©@®) Hier verdienen auch verſchiedene Liebhaber⸗ | ‘welche malen, und es in diefer Kunft ſchon weit gebracht haben, eine vorzügliche Befannte machung. Ich rechne dahin 1) Hrn. Kam⸗ merherrn bon Chevalerie, der eine auſſer⸗ Sy orbentliche Stärke in der Mignatur: Male - zey befist. Ich fahe von ihm ein Paar Stuͤ⸗ de en Mignature, Copien nah Kupezky, bie ihm zur größten Ehre gereichen. Er bee ſizt auch fchöne Gemälde und Zeichnungen. Ei 2) Hrn. Landſchaftsrath Miedel. 3) Hm Hofkammerrath Kercher, der vorzuͤglich en Mignature malt. 4) Fraͤulein von Roͤmer, von welcher ich ſehr ſchoͤne Stuͤcke ſah. 5) Hrn. Kammerregiſtrator Wunder, der beſon⸗ ders mit Waſſerfarben, ſehr ſchoͤne Blumen , Inſecten, beſonders Schmetterlinge, Voͤgel em malt 9 gen Kammertegikearor n iR Zehe -· — Bayreuth. 469 Von einzelnen Malereyen find bier nur folgende zn bemerken. In der Stadtkirche I Hänge über dem Eingang in die Sacriſtey 1 ein Gemälde, welches die Handlung vorftellt , wie Chriftus zu den Pharifaern fagt: Zeiget ) mir den Zinnsgroſchen! — Das Gemälde ſelbſt iſt gut ausgefuͤhrt, allein der Meiſter iſt un⸗ bekannt ne Neben haͤngt die Kreutzigung An Br SE un | CEhri⸗ Zehelein, der einer der portreflichken. Zeiche ner iſt. Jeder ſeiner Blicke fliege mit aufge— haſchten Zügen der frapanteften Aehnlichkeit uruͤck, Er radirt auch Blätter und Ausfichs ten, bie in einem guten Bela. und fein ‚ausgearbeitet find. >) Wie fonnte doch Hr. Prof. Will in feinen Briefen über eine Reife nach Sachfen ıc. Altd. 1735. 8. gang ohne Prüfung behaup- sten, dieſes Gemälde wäre von Nugendas! ‚. Diefer Maler war 1) ein bloſer Schlachtene maler, deſſen Neigung faft ganz auf kriege⸗ | rifche Vorſtellungen fiel. 2) Iſt es ja nicht in ber Manier deg Rugendas gemalt. Tau. ſend Gulden hat noch niemand für dieſes Ger maͤlde geboten, dies wäre Unſinn; Hr. Prof. Will darf ficher glauben, wenn er 30. fl. das fuͤr bezahlt, daß er es alle Tage bekommen : fann. Ohne Zweifel rührt dieſe ganze Ges ſchichte von feinem Lehn + Bedienten her! Dies fe nemliche Legende fchreibt auch Hr. Pfarrer Fuͤſſel in feiner ensaleigun 1. = &,74. nach. \ \% 40 : eu k Chriftiz, auch» fi eht man hier — einige Monu⸗ | mente. In dee neuerbauten, fehr fihönen | Schloßkirche iſt der Plafond vorzüglich bes | merkungswerth. ‚Er ſtellt die Verklaͤrung Chris | ſti vor, . in. einer edfen erhabenen. Manier. Er | ift vom Petrozzi bonfjirt, von dem verftorbenen Hofmaler Wunder gemalt, und vom Grüner vergoldet. — In der Drdensficche auf ‚dem ‚Brandenburger find. die „ı2. Paflionsftücfe von dem berühmten Gaierifihen Maler Rottenbam mer; allein noch fihöner, als das, Driginaf 4 ſelbſt, ſollen ſie von einem ehemaligen Bay reuther Kuͤnſtler in der Bildergallerie zu Miſ⸗ ſelbach, 1 Stunde von Bayreuth, kopirt wors den ſeyn. Dieſe Gaͤllerie, welche ſich in A Zimmern befand , enthielt mehrere ſchoͤne Stis cke von Albr. Dürer, $ucas Cranach, Rubens, Kupezky, Glaͤſſer, u. f>w. . Der erſte Samm: ler Derfelben war der ehemalige Hoffabiners + 4 Vergulder und Staffiers Maler I. N Gris \ ner, zu Zeiten des Marfgrafen Friedrichs. r Diefer Bilderfchag wird. in einen, von eben diefem Mann erbauten, ſchoͤnen und groſen Ge⸗ bäude zu Miſſelbach aufbewahrt; wie ich aber höre, fell er jeze verfauft werden, | Bey Hrn. von Reigenftein a Deoſ⸗ ſenfeld, findet man eine a von Ges Ra pn * * A * nis 2 * KL x / ei - G In PR anfehnfichen Gebäude des Hrh. Miniſters von Reizenſtein, an der Allee | nach St. Georgen, ohnweit der Mainbruͤcke, — in der mittlern Etage ſchoͤne Plafonds | In der Stadt felbft ſieht man noch übers all Spuren der Kunftliebbaberey, welche von’ Friedrichs Geift über Bayreurhs Einwohner‘ ausgefloſſen find. Zufrieden mit den gefams melten Schaͤtzen feben mehrere Kunftfisthaber I blos für fi) und ihre Freuden, ohne darüber ® ent ‚befonderes Geſchrey zu erheben. Die Plafonds in den ohnfern Bayreuth liegenden Kirchen. Bindloch und Droſſenfeld, dann in dem Audienzfaale des neuen Schloſ⸗ fes zu Bayreuth. und in dem $uftfaafe zu Fan⸗ talfie, find noch redende Denkmaͤler der groſen Geſchicklichkeit des braven Hofmalers Da) der in diefem Fache. An Dbernfees bey Truppach 4. Fi den von Bayreuth, find in der Kirche Gemäl de von alten teutfchen Meiftern. Kupferffihfammfüngen: 1) bey Hrn. Miede! *). ba Re et fem *) Durch einen Schreibfehler in des Hrn. Hofr. Meufels teutfch. Künftler Lericon ©. 177- wo Niedel ftart Miedel fiebt, hat fich auch dieſer meramorphofirte 0 in alle nach⸗ herige Bay . A — ‚ae > 05. Baprenth. ſem Kenner und Liebhaber der ſchoͤnen Kün⸗ 4 fie — einem, Mann, von unbeſcholtener Reden m ſchaffenheit und zuvorkommender Freundſchaft ⸗¶ habe ich eine vorzuͤglich gute Kupferſtichſamm⸗ lung ber aͤltern und erſten Meiſter dieſer Kunſt angetroffen, welche von keinem reiſen -· den Kenner ungeſehen bleiben ſollte. Sie it | um defto merfwürdiger, weil bie ganze Samms, Yung in einer, fofiematifchen Ordnung nad) den. Schufen eingerichter ift, wobey man die Forts 7 Schritte der Kunft recht anſchaulich fehen Fann,, | Dieb alles ift in der That Feine geringe Aus genweide, noch. weit mehr aber, febrreiche Uns terhaltung und. Belehrung in der Gefchichte der Kunft ſelbſt. Dem Kenner wird fi, ſchon bey mittelmaͤſiger Aufmerkſamkeit, bey einer mit ſo vielem Fleiß und Auswahl zuſam- mien gebrachten Sammlung, der Mugen, zur. Dervollfommnung des menſchlichen Willens, befto Fräftiger Darftellen. Es beſtehet diefe Sammlung aus ohnge⸗ führ 6000. Blättern von) 300. alten und neuen Meiftern, worunter fich die felteniten und beften DBfätter von Albrecht Dürer und. feinen. Zeitgenoffen — Sie iſt nach lt } den Re herige welche aa diefer Duelle, ohne fie zu nennen, fehöpften, fort gepflanzt. u Bayreuth. 413 den Schufen und. Zeitaltern der Kuͤnſtler in 14. groſen und 6. kleinern Folio-Baͤnden geordnet, worein die Kupfer und Holzſtiche auf blaues Papier eingetragen ſind. Jede Schule nimmt einige Folianten ein. In ſol⸗ her find vor andern zu bemerken: I. Sn der teutfchen Schule. a) Die Abdruͤcke der Meifter vor den Zeiten Albr. Dürer’s, z. B. die Blätter des Entehrifi’s, und Martin Schön’s, ‚Matıh. Zagel⸗ s u.ſ. w. bhy Unter der Dürerifhen Suite ſahe ‚ich feine meiften Holzſchnitte; Die grofe und kleine Paſſion; den Gt. Hubertus; den Hies ronymus in der Stube; die Hexen; die For tuna; verfchiedene Sungfrauen. mit dem Chris ſtuskind u. ſ. w. Ferner eine —— Anzahl von Hans Scheufelein, Balthaſar Grin, Joh. Hopfer, Dans Lautenſack, Krug, Bink, Beham, Georg Pentz, Luc. Cranach, Aldegraff, Virg. Solis, Altdorfer, Holbein, Ammon, Stimmer uf. w. Ferner die beften Blätter von Peter Iſel⸗ burg, (unter andern die fchönen 12. Apoſtel mit den Hrn. Ehriftus) Merian, Hollard | ———— 414 ee Bayreuth, N # (worunter fi) feine engfifchen Trachten he J | zeichnen), Bauer, Kiefel, von den Kilians, Schoͤnfeld, Rugendas (worunter ſeine teutſchen Reuter zu bemerken find, die ſich ſelten machen), Dietrich, Frey, Preiſſler (feine, Bachanalen) Bernigerode, Rüdingery Weirotter (worunter ſich feine radirten Blaͤtter von italieniſchen Ausſichten in 5. ‚Solgen aus⸗ zeichnen) Node, Deren, | 4 „ll“ In ber Mederländifhen Su tielöe bier vortreflich beſezt iſt, zeichnen ſich aus, von Lueas van Leiden, aus der Schöpfungsgefhichte 3. Blätter, die Hifforie von Paulus, und noch 10. dergleichen aus” - bern neuen Teflamente. Ferner von den Alter niederländifchen Meiftern $. Jlotis, &7 Cort, (feine Eremiten, fhöne grofe Blätter) Martfis, Hemsferf, 9. Eod, H. Müller, Kornherd, DHit. Theodor Gahle, Joh. und Ad. Kollärt, (darunter fich feine feltenen zwölf Monate auszeichnen), Erifp. de Pas, Gols, Matthbam de ode, Jac. de Gheim, Zach. Dolen⸗— bo, Trebbel, Bloemart, leBry, Koh. j Raph.e und Aeg. Sadeler, (die mehreften ‚ihrer beften Dfarter, unter welchen ſich — Saal zu Prag beſonders auszeichnet), Ant. wi und — Wirx, en Bo Saerz 9 Bahyreuth. 415. ac Sordaens, ‚Maffery, Boffärt, Sries, Sonderfeel, DBinfenboom, de Bruyn, Vorſtermann, Bolswaͤrt, Waterlo, Paul. Pontius »), Heinr. Goudt ), Rembrand, Thom. Wyck, Molenaer, Roman de Hooghe, (deflen Entſatz von Wien, in befonders fihönen Ab⸗ druͤcken) Gerh. Laireſſe, Blecker, van de Velde, Viſcher, Padtbrugge, Pet. Schenk, (unter andern die fünf Sinnen, weh che unter ſeine feltenen Blaͤtter gezaͤhlet wer⸗ den,) *) Von dieſem grofen Meifter find in biefer — Sammlung vorhanden, nach Rubens, deffen ‚Liebling er war, I) die Bataille der Amäzos ten. 2) Der Kindermord. 3) Die Ab. nehmung vom Kreuß, 4) Die Weiber bey dem Grabe Eprifti. 5) Die Marter des Laws - tentius. 6) Die Verehrung der drey Könige. 7) Die Bekehrung Pauli. 8) Eine vortreflis che eat Wa, RL Bon — Kuͤnſtler ſahe ich hier die Beben | feltenen nach Elzheimer geftochenen Blätter ; nem⸗ lich die Flucht nach Egypten, den Fleinen Tos bias, den grofen Tobias, tie Enthauptung Johannis, die durftige Ceres, eine Eleine Land. fchaft bey Anbruch des Tages ‚ und Jupiter bey Philemon und Baucis. ' Unter: 'diefen 7. Blättern, die fehr rar find, iſt die Flucht nach Egnpten ‘ein grofes und kunſtvolles Stüc. Bin a ar VBahyreuth.⸗ ben; Stotenthal, van der Meulen, van Bann: Dedeling, Val IV. In der engliſchen Schule, — Sohn Smith (unter andern deſſen kleine # | Wirrib, und übrigen nach Kneller geſtochenen ſehr ſeltenen Blaͤtter: Dickſon, (Hugolino im Hungerrburm , Und andere —— Dlin ter mebr) Hogart. | —J IV. In der italleniſchen Saure Hier fahe ich auserfefene feltene Blätter von % Mare. Antonio #), Aug. Venetus, 4 *) Vorzůglich bemerkungswerth find hier BR die Madonna mit: dem langen Schenkel. # 2) Go:t fegnet Abraham, oder vielmehr Gott befiehlt Noah in den Kaſten zu gehen: U 3) die 7% Haupttugenden: y a) die Galathee auf dem Meer von Deippinen 3 gezogen. 3 5) die Predigt des Apoſtels Pauti, 6) die Abnehmung vom Kreutz. 7) der Leichnam Chriſti, halb. — 8) Hercules, welcher den Antheus a - 9). zwey Spbillen. 20) die drey Gratien. 1) eine von den Hiſtorien des Sonfantinfäcn BRRNBeLnE, Be 1 — —2 314 gen Biefem ft nes per beſondere Blatt on n Eſnegonge vorhanden). Bona ſone, * Iamena * Parm giand, Zumero, © S. N antuano, "(unter andern die Schule vor then nach, Kappael Urbino), B. Surnfus, f 3. Sarinati, Fia letti, Bertello, die rey Carracci, Tempefla, Peter Teftar Salv. Roſa Ne Ster. della FR a uf w. V. Sn der Seanzöfifgen Säule Stephe de Losme oder de P’AXufne, "irens, en ee +), Beh Tam 12) Venus, oder eine oymphe. mit een Sa⸗ tyr cum pene éerecto. | 13) Eine dergleichen sang nackend mit einem j Caninchen. ) Von diefem fahe ich la facra genef ta Ras phael Urbino ; eine Berfündigung Marid, und | noch viele Blätter der heiligen Geſchichte/ alle nad) Raphael Urbino. =) Don diefem gr roſen Meiſter ſieht man hier den. Tod des Regulus; die Akademie | des Nato; Alexander beurtheilt das Gemälde bes Apelles; Phitalus welcher von der Ceres den Feigen⸗ baum empfängt, und noch mehrere ſchoͤne Blätter. I 3 Je wenige 2. Collots Malerei en bey —* habern —3 all 53 "um "5 met ſchatt man Hirſch Sun 4 B. hinge ⸗ J | | | 416 | Bayreuth, N ange, (von dieſem Die drey feteien 3 Blac ter ber drey Könige) Iſ. Sylveſter, Rn eornet, Morean, Abe. Boffe, m. Change, du Flos, ne 4 Desplaces, Desrochers, Aveline, Chereau, Cochin, Tardieu, Feffard, Watteau, Joh. Jac. Balech ou (unter are dern die Spelunca nach Vernet), fe Bas. — Namen, fuͤr welche der Freund der men hingegen feine radirten Blätter, — meift aus fleinen Figuren beftehen. Hr. Landfchaftds rath Miedel hat das Glück, von dieſem grofen Künftler eine beträchtliche Anzahl feiner beſten Stücke vorzeigen zu fönnen, Er befist ;. 3. ben Jahrmarkt ; 1’ Eventail; les fupplices; le parterre de Nanci; theatro in Firence; les Caprices; die Verſuchung bes heil, Antonius; das groſe Blatt; la Tour de Nesle; die Zi⸗ geuner; les wiſeres de la guerre; die Bettler; die Gobbi; Balli di Sfeflania; die Tugenden und Lafter; und noch eine Menge anderer ſchoͤner Blätter. Unter den 1600. Hlättern .... des Callota Halt man die Dertler mit für bie beſten. Die Verſuchung des h. Antonius iſt in ber That ein ſehr Fomifches Stud, | Boagyreuth. 419 nen Künfte die groͤßte Hochachtung Harz und. | Darunter Stüde, er * — ſtets | mache. | I." Auſſer dieſer vortreflchen Supferfiichfammi iung beſizt aber auch Hr. Miedel in einem gro⸗ ſen und zwey a eine überans ſchaͤz⸗ bare Gemaͤldeſammlung. Wie ſehr wuͤnſchte ich, die Kunſt eines Chodowiecki zu beſitzen, em Ahnen recht lebhaft und characteriſtiſch das Geſehene darftellen zu fönnen: Ich fand hier ein Original von Jordans, und vorzüglich gute Landſchaften ‘von Dem beruͤhmten Pouf feine, Dietrich, Brand und 'W. Dem mel. Fruchtſtuͤcke von dem Bayreuthifchen Hof male Wunder *). Einen Kopf von Oe—⸗ —T © ding, 9— Diefer gefihickte und berühmte hochf. Bran⸗ denb. Hofmaler ind Hofkommiſſar, Hr. Wilh. Ernſt Wunder, ſtarb im Julius 4787. noch ‚immer zu feäb für feine Kunſt. In Frucht s > Zhier s und Küchenftücfen war er einer ber ‚größten Meifter diejes Jͤhrhunderts. Gein Colorit war ihm eigen, und. war der Natur getreu. Selten ſezte er ſeinen Namen auf ſeine Stuͤcke und dann nur ein lateiniſches W und daruͤber ein Ez eben daher kommt es, daß er auswärts erſt fpät befannt wurde. Seine Stuͤcke werden jezt ſchon gut bezahlt, und werden ſich in ER wegen ihrer bezau⸗ 420 | Bayreuth. Ding, aus der Preißlerſchen Schule. *).: — ſchiedene gute Landſchaften von Rauſcher, ei nem Coburger Maler, der fich fange in Mann heim in der Maler + Akademie übte. Ein Paar Bataillens Stüde von Nugendas, worum überaus viel Ausdruck herrſcht. In dem zweiten Zimmer und dem daran "| ftofenden Kabinete bewunderte ich vor allem Chriſtum am Kreug von Tintoretz ein une ſchaͤtzbares Driginal. Die, Darftellung dieſes ers habenen Gegenſtandes iſt mit kraftvoller Zeich⸗ nung im ſchauerlichen Helldunkel ausgeführt, und bey dem erften Anblick fiehe man nur allzu " ſehr den grofen Meifter. Ferner fahe ich zwey i: Gegenden von Nürnberg, von Wilh. Bem mel; zwey Eremiten von dem oft genannten geſchickten Wunder; und noch verfchiedene ſchoͤ⸗ ne Fruchtflüce von ihm. Eine Bande Räuber, sie fie plündern, von einem. itafienifchen Meis ſter. Vorzͤguich aber zes meinen aufmerkſamen Blick 3 — — bar weit häibae rer machen. Sein Leben ift in Hrn. Meus ſels Mufeum für Künftlee an St. S. 88. vortreflih und richtig beſchrieben. *) Nachrichten von diefem fehr heſchickten Kinf- ler findet man. in Heineckens Nacır, von Künftlern und Kunftf 2.8. Sehen 13. u. f. Bayreuth. 421 Blick ein groſes, ſehr ſchoͤnes Gemaͤlde an ſich. Es iſt — Friedrich II. oder der Einzige, Koͤnig in Preuſſen, eine eben ſo vortrefliche Copie nach Theerbuſch von Wunder, als es ein unerreichbares Mufter unferer Zeit dar⸗ fiel. Friedrich D. iſt im Felde vorgeftellt , bis — die Kniee in Lebensgroͤſe. In der rechten hält er ein Perſpectiv, obgleich feinem dler Blicke auch ohne dasſelbe nichts ent« gieng In dem mit Dampf erfuͤllten Hinter⸗ Grunde ſieht man ein Schlacht⸗ Feld. Der König, ift mit der Geld. Binde und. dem Degen umgürtet, und. ſteht unter Trophäen, einigen Standarten und Zah nen. Vor ihm liegen ein Commando Staab und einige. andere. Stuͤcke. Das Ganze ift hier ſehr gut ausgeführt, Au) ſahe ich in eben dieſem Zimmer das Portrait des jezt vegierenden Könige in Preuſſen vom Yan 1768. ,.als Kronprinz gemalt, welches Hoͤchſt⸗ dieſelben durch Dero damals noch lebenden Cam⸗ mer · Virtuos Heffe, dem würdigen Beſitzer zum Andenfen uͤberſchickten. | Auuch einige fehr »reißende Dierfchifche Blumenſtuͤcke und Landſchaften, eine ſehr ſchoͤne "Winters dandſchaft / von P. Breughel; eine Dornen + Krönung, aus der Schule des Ku- Bern, wo nicht von ihm: felbftz zwey Origi⸗ Doz3 nale 422 Bayreuth. nafe von O ſt ade, und andere dergleichen mehr, ! haben mir ausnehmend wohl gefallen, Auſſer Diefen, bier nur angeführten, ſchoͤ— nen Stüden, ift auıh eine Sammfung von Aus ” fichten aus dem Bayreuthiſchen Fuͤrſtenthum J vorhanden worinn das Oberland am intereſſan⸗ ten Gegenden und Ausſichten beſondere Vorʒů⸗ | ge bat. Gie find getuſcht, zum theil braun, zum cheil ſchwarz. Sehr viele find von der ei⸗ genen Hand des Hrn. Landſchaftsraths in aͤch⸗ 1 tem pittoreſten Geſchmacke gezeichnet, andere aber vom Hrn. Regiſtr. Zehelein und von dem Zei⸗ J chenmeiſter am Gymnaſium M. E. Renz ). Es iſt Schade, daß man nicht manche davon in einer hiſtoriſch » maleriſchen Reife bekangt macht. Sein Buͤchervorrath zur Kunſtgeſchichte N iſt zwar nicht groß, aber ausgefucht; unter an⸗ dern beſizt er auch die teutſche Ausgabe der her⸗ kulaniſchen Alterthuͤmer, und die Ruinen von Paͤſtum Ko Pofidoniay nach der teutſchen wohl⸗ *) Renz iſt ein (ehe —— Zeichner, — Stuͤcke ſich beſonders durch Ausdruck und eis ne angenehme Darſtellung empfehlen. Meh⸗ rere Liebhaber beſitzen von ihm Ausfid ten bee { bafigen Gegend, die er gut zu treffen weiß. Nur Schade, daß er * beſſer ——— wirb. X hohlgerathenen Ueberſetzung des Hrn. Baume | is ein Zeichen, ‚feines gnädigften Wohlgefallens deſſen Geſchmack für die Kunſt und duteratur. 2) Die Kupferſtichſammlung bes Hrn. ge⸗ > ; * augerübrt, ach von Knebel. 4). Hr. egerungeferi 3 ebet ein Der 9— u ıetige Sammlung von Portraits ‚ befonders von = elehrten. Diele davon, befonders die Bild⸗ iſſe der Rechtsgelehrten in Folio Format has rin einem Zimmer unter Ölas aufgebangen. | 6) Hr. Hofgerichts » und Hofmarſchollamts · ſretat Wucherer beſizt vortrefliche Blaͤtter on Node, und beynahe die größte Kupferſtich⸗ ammlung in Bayreuth. Nur Schade, daß er ie nicht Teiche jemand zeigt, und fie geheimer, 1 Pig bas Hoͤllenreich / bewacht. J Oda "nd Järtners. Lezteres iſt ein, ſchaͤzbares Geſchenk on dem xeglerenden Hrn. Martgrafen zu Ansbach, Eine groſe und ſhatzbere ———— ammiung beſizt auch Hr. geh. ang | Bayreuth. en Rache von tindenfels Habe ic fon | 2; Hr. Gestern Grant ie eine - * Bayreuth, 2 Eine gute Küpferftichfammfung - auch sr. Zutzrath Seefried "a n J * Bey Hrn. Snitafpeebiger Raypı fand. ich in einem eigenen Zimmer eine ſchoͤne Por⸗ traitfammlung unter Glas , 4 brunter ſich manches ſeltene Blatt auszeichnet. Sie ‚begreift: ‚meiftens «Theologen, ‚und, Dötlofuhane in. fe Auch finder man Pie 9) Bey Hrn. ‚Reg. Secretaie $ ‚m in der Friedrichsſtraſſe viele Kupferſtiche worunter manches gute Blatt zum Vorſchein fom an. Münzfammlungen befigen. —— Conſiſtorialrath und Prof. Lang, nn fung fich durch viele fehöne und feltene Gold und Silberſtuͤcke auszeichnen. _ ‚ Schäsbar ik ‚feine ‚compendidfe Kaifergefcjichte ‚ die er alle, vom Kaifer Auguſt bis auf Franz I, in Sil. ‚ber, von ber Groͤſe eines Conventlons Tha⸗ ers bat. u | 2 Hr. Reg. Karh Grant. | ae a) ‚Hr. Sandfehaftscangfift Hofmann; bie: ſchaͤtbar ſeyn I geſehen aber habe ich ſ ie nicht. An dem Hrn. en Bun Der Ternte, id) einen Mann von) den ausge breiteteſten Kenntniſſen und dem liebenswuͤrdis ſten 4 Boayreuth. 425 Charakter kennen, der den Kenner durch ſeine feinen uͤberlegten Urtheile befriedigt, und den Nichtkenner mit unglaublicher Geduld und Nachſicht behandelt. —Dieſer liebenswuͤrdige Mann beſitzt num in verſchiedenen Fächern: ſehr ſchaͤtzbare Stuͤcke, die er auch mit einer uͤberaus gzefaͤlligen, ihm ganz eigenen Art vorzeigt. Tage ſchwinden unter ſeinen angenehmen Unterhaltun⸗ gen wie Minuten. Ich ſahe bey ihm eine ſehr artige Gemaͤlde fa min lung von allerley Gat⸗ tungen darunter ſich einige Frucht⸗ und Blu⸗ menſtuͤcke mit Waſſerfarben von feiner “eigenen Hand ſehr auszeichnen. Ein gleiches Lob ver⸗ dient auch) feine Sammlung von Schmetterlin⸗ gen, «die er’ nad) In, Natur‘ ſehr ſchoͤn 4 Kerr * N sie In Yail ‚end ir ah | uſſer vlelen Semäfben Sefge t er. "auch ı u in fhägbares Naruralienfa inet, worinn ſchoͤ oͤne Conchylien Inſecten und Stufen Ds Seine ‚Infeetenfammlung ift a ans. ‚br und. gut. erhaften ; die meiften find aus er anteuther "Gegend ie vielem Fleſſe von ihm ſelbſt zuſammen getragen. Ich bemerke vor ea daraus zwey brafilianifche Sumelenfäfer *) Dd5 wor⸗ *) Er kommt nicht beim Ritter Sinne vor, ar ar des Drury — es Meo 1a * zu 426 Bayreuth; worunter ſich Det eine, in einem Ring) * Glas eingefaßt, wegen ſeiner herrlichen Farben⸗ ſpielung und feines groſen Schimmers beſonders auszeichnet. Hr. Cammerregiſtr. Wunder iſt auch ein ſehr geuͤbter Botauiker, welche Kennt⸗ niſſe man: bey Juriſten ſehr ſelten antrift. Ex beſizt eine ſehr ſchaͤtzbare Sammlung von ge⸗ trockneten Pflanzen. in 24. Fasciculn. Die Pflanzen ſind alle ſehr gut eingelegt, und zur linken Hand jederzeit der Name, Aufenthalt, ‚die: Zeit des Bluͤhens, der Nutzen, Schaden/ uf. w. beygeſchrieben. Alles nach) tinneifiher Ordnung , welches ihm ſehr zur Ehre gereicht. ‚Unter den Kupferftichen zeichnet ſich vorzüg⸗ lich feine :Portraitfammlung aus. , Die Bildniſſe find Hier auf halbe Folio Bögen wei⸗ ‚fen Papiers geffebt; unter dem ‚portrait iſt mie soenigen Worten das $eben des Mannes. ſauber hinzu geſchrieben. Eine ſolche Sammlung „ger waͤhrt allerdings, nebft dem Vergnügen, ni viele Unterhaltung, Daß er, ein eifriger Freumt der Naturkunde if, verdient hier noch ale er tenbeit bemerkt zu werden. \ — er Ga ‚Eine Abbildung: finder. an: im roten St. des Naturforfchere. Bayreuth. 427. An die Seite dieſes wuͤrdigen Mannes ** ſich auch Hr. Juſtitzrath König ſtellen. Er iſt zwar in Bayreuth ſelbſt, vielleicht wegen ſa nes eingezogenen Lebens, nicht gar ſehr bekannt, aber in allem Betrachte bemerkungswerth, ein wahres Kunſtgenie. Auch Freund der Natur⸗ geſchichte iſt er; er ſoll eine artige Samm⸗ Jung von Naturſeltenheiten beſitzen, die er vor dieſem in verſchiedenen Gegenden ſeines Va⸗ terlandes ſelbſt zuſammen ſuchte. Bey dieſer Gelegenheit gieng er aber noch weiter· ‚Er legte nemlich ein Magazin an, worinn der Hi⸗ ſtoriker, Phyſiker und Geograph die intereſ⸗ fanteften und bewaͤhrteſten Nachrichten von dem Bayrenthiſchen Fuͤrſtent hum und der Maler mit Entzuͤcken, die ſchoͤnſten Ausfichten diefes merkwürdigen Kanbes, und zwar ſehr viele von ſeiner eigenen Hand in ächtem pit⸗ toresken Geſchmacke gezeichnet beyſammen fin⸗ det. Dieſe aͤuſerſt ſchaͤtzbare Sammlung nim̃t einige ſtarke Folianten ein. — ‚Seine, gemalte. Blumenfamnlung von. Tufpen, Nelken, Lev⸗ a Roſen, vorzuͤglich Aurikeln, iſt anſehn⸗ lich. Man ſieht wenige gemalte Blumen mehr an, wenn man die vom ‚Hrn. König, mit als lem Reis und aller Wahrheit der Natur nach» gebildeten Blumen gefeben — Aber nichts uͤber⸗ ©. Hrn. Meuſels Rufen für. Kinplee 3te& Stuͤck ©. 60. ; 438 Bayreuth, uͤbertrift feine Sandfchaften. Hier fiebt man den aͤchten Künftler in der Schöpfung, Er⸗ findung und glücklichen Berbindung neuer Ideen. Ehedem malte er blos mit Waflerfarben, aber jet auch in Oel. Ueberdieß iſt Hr. Koͤnig auch ein ungemein artiger Mann, der gegen Fremde von Einſichten ſich nicht in ſich ſelbſt verkriecht, und ſeine ſchoͤnen — mit der sr Bereitwilligkeit zeigt: | | Die Fuͤrſtliche WER or als ten Schloß bat hatpefächlich allerley tuͤrkiſche Armaturen, welche, „ehemals die Markgrafen und Prinzen aus‘ dem brandenburgiſchen Hauſe in den häufigen Zurkenkriegen mit eigener Hand erbeutet hatten. Dann verſchiedene al⸗ te teutſche Gewehre, dorzüglich einen Coms mando + Stab des Markgrafen Albertus Achit tes; ein Paar Piſtolen von Heinrich) dem Dierten in Frankreich, auf welchen uns ten fein Bildniß in Elfenbein gegraben iſt; ‘vieles Damaseirtes Gewehr, ſowohl Flinten ‚als. auch Saͤbeln; Roßſchweife; einige Flinten aus den erſten Zeiten der Erfindung Saͤbeln aus den Rittterzeiten, und andere dergleichen | x Inſtrumenten —— ) Dis Gymnaſium ift in dem Beſitz eines mas them at iſch⸗ phyſi ka liſch en Inftrumen em Bayreuth. 429 ten⸗Vorraths. Ein Anfang dazu wurde zwar ſchon laͤngſt gemacht, dem obngeachtet abes war der Vorrath, den der jetzige Lehrer der Philoſophie und Mathematik am Eollegio Chris ſtian⸗Erneſtino, St. Kraf ft fand, noch ſehr gering. Er zeigte folchen in einer. Eins | Sadungsfehrift vom 10. Jul. 1784. an, wo⸗ | bey es weit Elüger geweſen wäre, ihn der Ders geſſenheit zu übergeben, um nicht eigenes Ders gnuͤgen und Antereffe, als Verdienſt, aufzus | dringen. Er forderte darinn wohlthätige und beguͤterte Schulfreunde zu DBeyträgen auf, welches vielleicht auch einigen Erfolg hatte. Da es aber diefem Gymnafium an einigen bes ſonders wichtigen und nuͤtzlichen Snftrumenten und Mafchinen, fehlt, welhe Hr. Krafft, ſowohl ihres hohen Preifes, als ihrer Neuheit wegen, als Gefihenfe, von “Privatperfonen | nicht ‚erwarten Fonnte: fo wagte er es, unfern Durchlauchtigſten Hrn. Marfgrafen zu Ansbach | in einem Birrfchreiben vom 5. Nov. 1785. unterthaͤnig zu bitten, > diefem Gymnaſio, auf ‚fer den zur Reparirung der bereits vorhans ‚denen Anfteumente ihnen jährlicd) mildeft zus \ flieffenden geben Reichsthalern, aus be; „ſonderer böchften Huld, noch ein aufferons - „dentliches fürftliches Gefchenf zur - Anfchafs fung und Unterhaltung einiger vorzüglichen mathematiſchen und phyſikaliſchen Inſtrumen⸗ "Te 436 N Bayreuth. pie und Maſchinen gnaͤdigſt zu ertheilen —J Hierauf erhielt Hr. Krafft am 6ten Dec. | Durch eine Abſchrift eines Decrets dom rent ‚eben diefes Monats die Derficherung, *daß „Ihro Hochfürfilihe Durchlaucht, auf j fein von einer Hochfürftlichen geheimen Lan⸗ sides Regierung zu Dayreurb vertretenes Ger ſuch gnaͤdigſt reſolvirt haben, auſſer denen „bereits jährlich verwilligten zehen Neichsches „lern — zu Anſchaffung der noch fehlenden yr Suftrumente, und zum Unterriche der Lernen⸗ „den, dermalen fogfeih Funfzig Gulden zfränfifch, und auf noch vier Jahre vom —5* Jahr an dreyſig Gulden, yeah valoris, jährlich zum Beſten des das „ſigen Gymnaſii auszufegen, und an ihn ge „gen eine Quittung auszahlen zu faffen.® In der Folge bewieß auch das Confiftos rium in Bayreuth, wie forgfältig es für das Beſte der Schule auch auf diefen Inſtrumen⸗ tens Borrarh Nücficht genonimen, indem dafs felbe durch ein Neferipr vom 14. Dee. 1789. dem Eollegio Erneſtino anbefohlen, ſo wohl von den vorhandenen mathematiſchen und phys fifalifhen Auftrumenten, als auch von dene nigen, welche noch anzuſchaffen, mit Bemer⸗ kung der Preife, ein Verzeichniß zu verferris ‚gen und ſolches mit Bericht einzufenden. »Hie⸗ zu Bayreuth. 431 ii indeſſen nichts ſo ſehr noͤtlig/ als ein ſchicklicher VBerwahtungs⸗ ‚Dt. Hr. Krafft | ließ, daher, mit Vorwiſſen des Collegii, zu An⸗ fang des 3. 1786. vier kleine Schraͤnke ver⸗ fertigen, und erzeigte ſolchen die unvermuthete Ehre, ſie in ſein Studierkaͤmmerchen zu logie⸗ ren. Es iſt alſo jezt nichts mehr zu wuͤnſchen übrig, als daß dieſe Schraͤnke, in welchen, ob N an einen mäfigen en use y J gen angefüie werden. 77 der er Ih ur läßt ſich vielleicht nicht daran zweifeln. : Hr. Krafft unternahm es zwar, biefen noch fehr unvollfommeren Inſtrumenten⸗Vor⸗ rath in zweyen Programmen dem gelehrren Publikum darzuſtellen; es hätte aber folches gar füglich unterbfeiben Fünnen *). Ich will bier die Hauptſtuͤcke anführen, 1) Ein * Wie fehe falſche Ruhmſucht einen Mann vers leiten koͤnne, in lächerliche Ausſchweifungen zu verfallen, dies Fann man fehr deutlich en dem Beyſpiele des Hin. Krafft's fehen. Man’ leſe feine beiden Einladungsſchriften über vie . Damaligen Inſtrumente am daſtgen Gymna⸗ fium, und man wird ſich des Lachens nicht enthalten können, wie ein Lehrer der Mache- j matik 432 Bayreuth. J 1) Ein kuͤnſtlicher Magnet, in Geſtalt eines Hufeiſens welcher ein Gewicht von 4. w traͤgt. ne Bi) | 2) Ein von ſtarkem on ing verfertigter il mit einem guten Hahne verfehener cplindete X fcher Herons Brunnen zur Luftpumpe, * tb: ſchwer, mit dem Fuß ı. a. ade: und 3. 3ol im Diam. »3) Eine kleine, ſehr fein —— und, je tentheilg vergoldete Fünftlihe Schnellwage, mit welcher man durch Anhängung. eines das. bey befindlichen bleyernen Gegengewichts, 64. Ducaten, und vermittelſt der Verläne gerung bes MWagebalfeng , noch 16. Ducaten daruͤber, auf einmal ſo genau abwaͤgen fann, daß der Abgang oder Ueberfchlag von F big Ducatengewicht an einer in 64. Theile getBeil ten Zeigerplatte, deren einzelne Theile Z Du⸗ catengewicht bedeuten, fogleich 7— Bier augen, faͤllt, nebſt den Gewichten von 2 4 5 Du⸗ caten/ matik und Philoſophie, zerbrochene und ge« ringfuͤgige Inſtrumente, fo gar ſehr lobprei—⸗ ſen koönnte. Wozu verleitet nicht die Eigenlie— be! — Zweymal zwey iſt in der ganzen Welt nicht fünf, fondern vier. Herr Krafit, halte daB befcheidene Programm des Hrn. Conre⸗ ctors M. Dertel von dem phyſikaliſchen Kabie nete bey der Schule zu Neuftadt an der Aifch dagegeny bergleichen daS Bayreuther Gymna—⸗ fium vielleicht in dieſem Jahrhundert noch nicht erhalten wird, und ich wette, er muß bey einigem Gefühle ſchamroth werden. wu #33 ‚eaten;. von vergoldetem Meſſing; alles * ei⸗ nem Futterale beyſammen. 9 Die Schuͤrmanniſche —— nebſt der Anweiſung zum Gebrauche derſelben her⸗ usgegeden von J. PD. Schürmann, Mes T chamkus und Geometer im Herzogthum Gel⸗ dern/ mit einer Kupfertafel. Geldern 1782. 24. Bog. in 8. Eine Beſchreibung derſel⸗ ben, mit beygefügtem. Urtheile, das ihr zwar nicht ihren Werth abſpricht, jedoch wenig Mutzen beilegt, gibt. Kr. Krafft in einer » Einladungsfohrift vom 15. Dec. 1785. 5) Das Tiedemannifche zuſammengeſezte Prise - ma, welches aus 2. Prismen von gemeinem > Glas und einem von Slint « Glas zufammen. geſezt iſt fo daß durch jedes einzelne die Gegenſtaͤnde oder das Sonnenbild im dunklen Zimmer, mit farbigem Rande, durch alle, drey aber ohne demſelben erſcheinen, zur Er⸗ klaͤrung achromatiſcher Objective. >) Eine mit einem beſonders eingerichteten gro⸗ ſen Stöpfel von Pantoffelholz verſehene glaͤ⸗ ferne Phiole nebſt einem Recept, die Fläffige mwerdung des Bluts des heil. Biſchoffs Ja⸗ nuarii gu Neapel nachzuahmen. Das Necept zur Nachahmung diefer Erſcheinung, nebſt der Beſchreibung dieſes Verſuchs ſelbſt, ſteht in einer Einladungsſchrift des Hrn. Prof. Krafft's vom 19. Mei 1786. Seite 12. WMehreres findet man von dieſem Experi⸗ | ‚mente in der Lebensbeſchreibung des ſel. | Hofe: Prof. und Hofapoth..Dr. Neumann zu | Hirſchiug⸗ Kunſinacht. +. Eee Be — 434° Bayreuth. Betlin, welche dem erſten Bande ſeiner Chy⸗ mie (Zuͤllichau 1749.) vorausgefchickt ift. 7) Ein ſehr reiner ſtaͤhlerner Plan » Spiegel, 184. Nürnd. Zoll hoch, 14% 300 breit, a, Linie dick, an fih 192.48: mit dem ſwar gebeizten Rahme aber 24. t6.ſchwer. Dieſen Spiegel haͤlt Hr. Krafft fuͤr ein ſehr ſeltenes und koſtbares Stuͤck, wenigſtens er⸗ innert er ſich nicht, einen Stahlſpiegel von ſolcher Gröfe und Neinigfeit in irgend einem der befehenen Kabinete gefunden zu haben. Wenn aber nur. nicht die Spiegelhelle durch das Putzen vieles verloren haͤtte? * Ein achromatiſches oder Dollandiſches Teleſcop, mit dreyfachem Object von 7. zolliger Brennweite, welches die Gegenftän- de nicht nur ganz farbenlog, fondern auch deutlich und fehr ſtark vergröffert, vorftellt. Es wurde von dem berühmten Mechaniker in Stuttgard,, Hrn. Joh. Heinr. Tiedemann, um 22fl. rhein. gefauf. Es iſt von ber ‚auf ber 65. und. 76. Seite feiner Beſchreibung angezeigten Güte und Einrichtung, und ein’ eben fo nügliches als ſchoͤn verfertigtes a ſtrument. Die übrigen unbeträchtlichen Inſtrumente, als ein Zirckel, ein Lineal u. ſ. w. welche Hr. —— gar ſplendid zu beſchreiben weiß, zum Cheil aber unvollſtaͤndig find, uͤbergehe ich. Hr. Kammerherr und Berghauptmann von Bothmer zu. Bayreuth ſchenkte 1787. eine ": Heine "Sammlung um vaterländifcher Mis nera⸗ ö— — — — rn — — — 435 neralien , bieher. Ferner wurde erft neuer» | dings ein groſer metallener Brenufpiegel ans gekauft. Auch eine Heine) ——— iſt hier anzutreffen a er Regierungsrat Poͤ A bat eine — von phyſikaliſchen und ma⸗ thematiſchen Inſtrumenten, und iſt auch ein groſer, vere hrungswuͤrdiger Kenner dieſer Bienſchaſcen Der Markgraͤfl. Anſpach. jr Hr Müller, ift einer der größten Stein⸗ Stahl» und Münzftempel » Schneider. Seine erhaben geſchnittenen Arbeiten find Camayeux mit antifen Köpfen zu Kingen , Armbändern, Hemdfnöpfen u. few. Er grabirt aud in das Tiefe Wappen, Devifen u. d. ge-in Stahl und Stein, worinn er, meiner Einficht nad), die... größte Stärke beſizt. Pan Fann fih an feinen herrlichen Arbeiten, an der geſchmackvol— fen und richtigen Zeichnung und- an der fleiſi⸗ gen Ausarbeitung nicht ſatt ſehen. Seine. Kunftarbeiten gehen, wie er. mir fagte, größs tentheils nad) Schweden, Daͤnnemark, Rußr fand, vieles auch nach, Halberſtadt. Er ift zwar ein gebohrner Bayreurher, allein Diele - Stadt ſcheint feine Kunft nicht mit der grofen Achtung anzufehen, Die “fie doch wirklich vers diene. Er verfertige auch, erhaben gefchnittens Ar e.e:2 ein 430 NYKUuNe eingelegte, Blumen und Bouquetarbeit von ed» len ‚Steinen, auf. ZTabatieren, Uhrgehaͤuſen u. few. Ben einer ſolchen Bouquetarbeit fas he ich ihn gerade an einer vortreflichen Dofe arbeiten, auf welcher er Die Figuren mic bunts färbigen, _ groͤßtentheils edlen Steinen, nach ihren verſchiedenen Farben, mit auſſerordentli⸗ cher Kunſt und Geſchmack zuſammen —— Auch die Hauptniederlage der Schweh, gerſchen Kunſthandlung i in Bayreuth im Mie⸗ delſchen Haufe, verdiene geſehen zu werden. Man Fann daſelbſt Die beßten und neueften engländifchen * italieniſchen und ‚Frangöfifchen Rupferftiche, fo wohlfeil als aus der eeſten a kaufen. Hr 4 3 In dem Holzgarten fand id eine zwar unvollendere, aber mwohlgerathene Gruppe von See Nymphen und andern Figuten, zu einem grofen Baſſin. Das Ganze iſt nur etwas’ zu kolloſſaliſch, aber fleifig von‘ dem geſchickten Bildhauer "Schnee gearbeitet, durch feinen Tod blieb ‘aber ſolches unvollendee liegen, und wird jezt in einem eigens Dazu erbauten Air nen Gebäude aufbewahret. Der Gottes acker der ef Im 9. 1781. mit. einer. neuerbauten geſchmackvollen Kirche verſchoͤnert wurde, zeichnet. ſi ch durch verſchie⸗ dene Boaͤhreuth. 47 bene ſchoͤn gehauene ‚Srabfteine und marmorne Epitaphlen aus. Hin und wieder findet man ſchoͤne lateiniſche Inſeriptionen, amd zu Ende des Gottesackers an der Mauer biefe alte Denk, mafe angebracht, welche vor dieſem die alte Kirche zierten. Unter den uͤberaus vielen Gruften, von allerley Bauart und Geſchmack die dem denkenden Kopfe vielen Stoff gu man ⸗ cherley Betrachtungen gewaͤhren koͤnnen zeich⸗ net ſich vorzuͤglich zu Ende dieſes Begrͤbniſſes \ rechter Hand Die Wipprechtiſche Gruft aus, die wegen ihrer einfachen Schönheit, ‚ des da bey angebrachten Gefhmads, und der anges meſſenen Würde des Gegenftandes, , alle Be⸗ wunderung verdient. Deſto widerwaͤrtiger iſt das dabey ſtehende Duodezgruͤftchen von Säle den. und Zuffieinen errichtet. = RE Die berühmte men Fabrique zu St. Georgen bey Bayreuth, iſt in dem Zucht ⸗ und Arbeitshauſe errichtet worden. Die inlaͤndiſchen Marmor, zum Theil von vortrefli⸗ chen und ſeltenen Farben, verarbeitet man hier zu Altaͤren, Saͤrgen, Tiſchblaͤttern, Lichen⸗ ſtelnen, Kaminen, Tobacksdoſen Mörfern, Neibiteinen, Brettſpielen, Gewichten und zu vielen andern ſchoͤnen Sachen, von welchen man ein gedrucktes Verzeichniß hat, wo die Preiſe beygefügt. find. Auch kann man eine Ee3 Sammı 438 | Baytguth. Sammlung. aller inländifchen Marmorarten in Heinen Taͤfelchen, um einen billigen Preis, befommen. Die Preife richten fih nad) Ber häftniß der Seltenheit der, Farben und der in dem Marmor befindlichen DBerfteinerungen. Die Politur des Dafigen Marmors bar einen Vor⸗ zug vor allen andern Fabriken. Die Haupt niederlage der fertigen Sachen ift im Zucht hauſe ſelbſt, und verdiene von jedem Reifenden, da fie mit vielem Geſchmack und in dem beften Geſichtopunct aufgeſtellt ifk, gefehen zu werden. Hier folgte das Verzeichniß der. verfchiedenen Marmorforten, welche in diefer Marmor» Fas brique ‚verarbeiter werden, und J zu ſehen und zu haben ſind. 3 I. Dunfelgelber Marmor von Streits berg. 2. Hellgelber, von ebendater. 3. Weißgrauer von Cafendorf. 4. Blaul chter, mit Schwefelficg - Stiften von Abende sgrün. 5. Dergleihen, etwas verfchiedener , eben _ daher. 6. 7. 8. Grauer mit grünlichten Adern, dann braunen und weiſſen Flecken, von Schertlas. 9. Meergrüner von Naila. 10. Schwarz; und graufledigter, von Loeh⸗ ::mer. 11. Dergleihen mit Marcafit + Blu« . men, eben daher. 12. Fleckleins - Marmor, Breccio oder Murfiftein, von der Ueberfehr. 13. Schwarzer mit lichtem Gewoͤlke, vom Schübelhbammer. 14. 15. Dergleichen dun⸗ kelſchwarzer, von Schwar; enbach. 16. 17. 18. Fleiſchfarb und rother, von Hurtigewe⸗ gen. Bayreuth. 439 gen. 19. Weiß und ſchwarzſcheckigter, von der hohen Straffe bey Hof. 20. Dergleihen etwas dunkler, von $eimiß. 21. Reberfarber, von der Geigen bey Hof. 22) Grauer mit rothen Dupfen, eben daher. 23. Bramnlichter » mit rothen Flecken, von Hof. 24. Grauer, von ber Geigen bey Hof. 25. 26. Dunfel und helbrauner, von ber untern Bruce bey Hof. 27. Hellgrauer, mit rothen Dupfen, vom Fich⸗ telberg. 28. Braunrother und 29. Brauner, von Gattendorf. 30. Blaulicht grauer, von Negniglofa. 31. Weiffer, von Wunſiedel. 32. 12, Muſchelmarmor, in der Gegend von Bayreuth. Ferner, Arten und Abarten, welche fh aber ame in Eleinen Stüden vorfinden, ale: Nro. 34. Abart von Nro, 8. — 357) 2 Barton von Nro. 8. 3sl 39) 40. Abart von Nro. 16. 41. von der Gumpelmanner ‚FientenrOnbe 42. Ludus Helmontü vom Haag, und ‚43. brauner mit Ammoniten, ſauch vom ‚Haag, Dann findet man auch bier. koſtbare Porphir Platten. Ale dieſe Marmorforten, in eine Sammlung der ausgefüchteften und flärkiten, £ Schuh langen Stüde, finder man. auf dem - Sürftlichen — in Bayreuth. In dem Marmor + Magazin im Zuchthauſe, traf ich Ee4 auch — — 449 Bayreuth. auch. eine ſehr artige Sammlung von allerley franzöfifchen und teutfchen Spielkarten an. Man ließ nemlich bey der Anlegung ber bafigen Kar⸗ ‚ten Zabrit allerley Sorten von verfchiedenen teutſchen und ausländifchen Drten herbringen, . um: die Seinheit und Veſchaffenheit a lennen zu lernen. Die benachbarte Franka oe ‚das R | etwas entferntere Sanspareil, Gegenden, die wegen der hohen Schönheiten, welche die Natur da ausftreute, vielleicht die ‚einzigen in ihrer Art find, verdienen von jedem aufmerks famen. Reiſenden befuche zu werden. Eigene Befchreibungen find feider!. davon noch nicht vorhanden , weil Kunft und Natur bier zu ges nau vereinigt find, um davon auch) der flärfe ften Feder einen obgleich fehmwachen Abriß zu "verftatten. Doch findee man ſehr fchäßbare und genaue Nachrichten, befonderd von der Eremitage in Hrn. Füffels Tagbuch, oder Ers fahrungen und Bemerkungen eines Hofmeiſters und feiner Zögfinge auf einer Neife durch einen. groſen Theil des fränfifchen Kreifes, im 2tem Theile. Auf der Eremitage ſind in einigen Zimmern ſchaͤtzbare Gemaͤlde und verſchiedene Naturmerkwuͤrdigkelten, ſo wie das Ganze eis | ne- Erftaunen erregende Be der Ar und Sun. * ⸗ | ® | Bayreuth. 441 " Bayreuth Hat noch Feine eigene Befchreis sang aufzumeifen, welche aber, von. einem Kenner. entworfen, nad) Nicolaiſchem Mufter, ſehr lehrreich ſeyn wuͤrde. Hrn. Fuͤſſels Reiſebeſchreibung verſchafft viele Bekanntſchaft mie, ‚den obern ‚Gegenden ob man gleich, ſtren⸗ ge ‚Genauigkeit bey ihr öfters vermißt. An Bernoulfi?s Sammlung kur zer Neifebefthreib. 13. Band ©.99. u. f. iſt viel — — über | Bareurp anfanımen, — * | u een einem von Bay ; reuth ohngefaͤhr zwey Stunden entfernten Ort, findet man einen herrlichen Schatz koſtbarer | Gemäfde. In dem dafigen, dem Frenherru von Ri Fisenftein gehoͤrigem Schloſſe befinden ſich nemlich verſchiedene Zimmer mit Meiſter⸗ ſtuͤcken hon Albr. Dürer, Lueas Era nah, Rubens, Glaͤſer, Kupezky, ar \ | Ee5 Wun⸗ *) Bayreuth konnte ſich noch vor wenigen Des cennien der groͤßten Koſtbarkeiten ruͤhmen: Eines Naturalienkabinets, welches von jedem bewundert wurde; einer Gemäldegalferie, wel⸗ che vorzuͤglich das Reſidenzſchloß zu Ansbach ziert; einer Malerakademie, bey welcher di⸗ groͤßten Kuͤnſtler gebildet wurden, die aber IN ‚euch, mit dem Tode ihres erhabenen Stif⸗ | ters, des Markgrafen Friedrichs, zu Grabe gieng, und noch vieler anderer vortreflicher Anſtalten, die aber Zeit und Zufall zerſtoͤrten. ER Re RR 442 . Bayreuth: Wunder und andern berühmten Meiftern. | Daß es Gemälde von Werth feyn müflen, Fann man fihon daraus abnehmen, weil für | eine einzige Fleine Seitenwand in einem Fleinen Zimmer 300 fl. 'fränf. geboten worden find; weil aber dieſe Gemälde zu einem Fideicom miß der Neigenfteinifehen Familie gemacht won ⸗ den find, fo werden folche nicht verkauft. Sollte ich Gelegenheit haben, diefe Gemälde ſelbſt berrachten zu koͤnnen, fo foll in der Fol⸗ ge eine ausführlichere Beſchreibung folgen. Belfen, im Bürtembergifchen. Diefes Dorf ift wegen der Alterthuͤmer an feiner Kirche befannt, welche in Chr. Fr. Sattlers hiſtoriſchen Beſchreibung des — zogthums Bünteubirg‘ abgebildet find. Benedictbeuern, Benebictiner » Abtep in Oberbayern. Diefes jehr prächtige Klofter beſizt auch ein phyſikaliſches Kabinet, das eben im Begins nen iſt und ganz artig werden wird. Auſſer den Conchyfien und Mineralien find viele phy⸗ fifche und mathematiſche Inſtrumente von Brander ſchon da, und ein ganz vortrefli⸗ cher Bayreuth. 443 her Meßtiſch mit ſeiner Zugehoͤr von p. Tafı filo’s von Weffobrunn Erfindung, der die — ungemein ran 2 Bey Hrn. Vater Küchenmeifter Sepp findet man eine ganz artige Sammlung alter Münzen. Hr. Sepp hat auch eine raiſonniren⸗ de Sammlung‘ neuerer Münzen angefangen, um damit den Miünzfennern der Fünftigen Jahr⸗ hunderte zu dienen. Ein in der That gluͤckli⸗ cher Gedanke. | I —— — B ern. —— den im 1. Bande angeführten Kabi⸗ neten beſitzen noch Mineralienkabinete: 1) Dt. Odbriſt von Erlach, Baron zu Spieß. 2) Ar. General Commiſſar von Manuel. 3) Hr. Dr. und Apotheker Hoͤpfner. Naturalienkabinete: 1) Hr. Haupt⸗ mann de Treytorens. | 2] Hr. Elias Bertrand zu Yverduͤn. Eine Conchylien⸗Sammlung findet man bey Hrn. Hofpitals Prediger Studer. Phyſikaliſche Inſtrumente bey Hm. Es pi⸗ naſſe, Naturforſcher zu NReuws. Mine 444 nen. a Muͤnzkabinete beſitzen 1) Hr. v. vallen Ai Kanduoge zu Neuws ‚oder, Nion. 2) Hr. Haller, von Koͤnigsfelden. J 3) Hr. Itt h, Landvogt zu Trachſelwald. Herbaria haben 1) Hr. Dechant be Cop \ pet zu Aigle J—— 2) Hr. Rieoud, Chir. zu Der. i a 3) Hr. Dr. Tribolet. ne 4) Hr. Aporhefer Morelt. os s) Hr. Kandidat Riſold. u Don den Schmeigerifchen Münzsund Me ji daillenfabineren hat Hr. Oottl. Emen. vondah Ver infeinem Schweißerifhen Müngsund N Medaillenfabinet T.l. p.473v482. ums ftändfiche Nachrichten gegeben. Die öffenelis che Bibliothek zu Bern befizt eine nicht fehe berrähtlihe Sammlung von antifen Muͤnzen. An modernen hatte fie nur ſehr wenige, biß daß im Jahr 1784. der Stand Bern Die ganze ſehr betraͤchtliche Sammlung des erſterwaͤhnten verdienſtvollen Gelehrten und, Numismatikers, Hrn. von Haller, um 2400. Reichsthaler anfaufte und dahin verlegte. Man hat verfchiedene Verzeichniſſe der ältern Samım .\ fung.» Ein vollftändiges, mit hiſtoriſchen und kritiſchen Anmerkungen _ begleitetes, verfprad) Herr Franz Samuel Wild; es wird wohl aber * zu Stande kommen, da dieſer Herr, Auf⸗ Bern, 445 Aufſeher der Soheten im bexleux, N Yelen, Be iſt. Ron folgender Eu Elenchns a aur. arg. et aereorum, quae ia conclavi Bi- 'bliothecae Reipublicae Bernatis ifaepius h. e. un 'ejusdem omnino. monetae "plures habentur. h ı Bernae 1752. in 4to. pen er Ei) ‚nomilio.dparı- 12, aD oa Anlana 7 ni - i6 \ Colletio pumilmatum veterum et recentiorum , guam magno "Rudio” 'et labore fecit Samnel "Kupfer , Reipubl.Bernenfis Ducentum Vir et a: Praefe&tus Comitates Lenzburgenfis. Bernae 1750 in gvo —— und ein eg von 1758: al! a Seiten. u. i \ | Dieſe ragt Sammlung. ift — in Betrachtung der ſchweitzeriſchen Muͤnzen ſehr ſchaͤtzbar geweſen. Es fanden fi) deren das — 5. goldene, 78. ſilberne und verſchiede⸗ ne en bronce etc. welche leztere mehrentheils *— ‚Schweiger vorſtellen. Unter den file hernen iſt der feltene Berner Thaler von 1493. der Taufpfenning der evangelifchen Stände für den Freyherrn Philipp von Hohenfar 1592. ine Münze auf das Ao. 1722. neu aufge aute Haus der Gefellfchaft von Kaufleuten zu Bern; anderer alten Münzen und Hohlmuͤn⸗ jen nicht zu gedenken. Dr. von Haller bat 446 Bern, denen, ‚alle an ſich gebracht, daher man fie jegt auf der öffentlichen Bibliochef finder. — Don dem Münzfabinet des Heren von Hafler’s Habe ich fehon im Iten B. ©. 142. einige Nachrichten - gegeben; allerdings ift es ſehr ruͤhmlich von dem Stande. Bern: gehan, delt, daß er eine ſo vortrefliche in ihrer Art einzige Sammlung, die nur durch den Fleiß und die Kenntniſſe eines Haller’s fo ſchoͤn Fonnte zuſammen gebracht werden, nicht aus den Haͤnden ließ. Sehr umſtaͤndlich, lehrreich, mit nuͤtzlichen Anmerkungen und Verbeſſerungen handelt von dem Schweitz. Muͤnzkabinet, Hr. Lengnich in ſeinen neuen Nachrichten zur Bücher und Muͤnzkunde ten Bandes zn Th. ©. 1:88. Das hiefige Shi oh Gefannelid viel Merkwuͤrdiges, fo wohl was die Menge, als auch was das Alter der Waffen anbelangt. Man finder hier den groͤßten Theil der Waf⸗ fenruͤſtung des unglüsflichen Herzogs von Burs gundy Karls des. Kühnen. Zwar find fuft ‚alle Schweiger Zeughäufer damit ausftafs firt; allein bier. hat man befonders das mit eben. ſo vieler Arbeit als Pracht verfertigte Gewehr feiner Lelbwache, oder vielmehr ſeines eigenen Regiments. Mit Vergnuͤgen ſieht man. bier, die Menge vollſtaͤndiger Rüftungen. Ueber J 1 Bern.” 4 VUeber einige bier "auf der öffentlichen Bis Bub aufbewahrte Anciquitaͤten kann man folgende Schriften nachleſen: Ein Brief an den Verf. des Men und neuen, das Aventicum Helvetiotum und Bernſche — Bibliothek betreffend. Im alten und neuen aus der gelehrten Welt, Th. III. p. 171.190. Den Befchluß. diefer Schrift machen einige kleine Beſchreibungen der auf der Bibliothek zu Bern ſich befindenden FON, Abs —J— terthůmer. eye 11 G— A. Gedanfen über dem — — ni ur 6 J ohnweit Bern gefunden und in der Biblio- „abet daſelbſt gezeiger wird. Im alten und neuen ıc. Th. X. S. 699⸗ 704. mit Figuren. Diefer Aufſatz iſt von Joh. Be. Altmann. Man hat dieſen Satyrum zu Muri, eine Stunde Ron Bern; ‚gefunden; einem Ort wo noch ieprere Alterthuͤmer und Muͤnzen find gefun⸗ den worden. Er legt mit wenigen Worten die⸗ fe Statue aus, und zeigt, was ein Satyrus „bey ‚ben Alten gewefen ſey. Men vergleiche von Hallers Biol, der Scehweigergefi. 4. a "©. a — — J Petra, Paforis — is , deferi- ptio effgiei bovis cum facerdote ante aliquot annos ‚in agro Vidiano repertae 1629. 5. Id. April. In ‚Plantini Helvetia antiqua et nova, J Pag. 142. 14 VUV fit — Die⸗ 448. Ber) Dieſe Veſchreibung iſt meitläufig und ſchlecht; fie ‚. wird mit dem Opferochſen a ber. a u Bern aufbehalten. US: ©. A. Erklaͤrung des pfer ⸗ Ochſens "weicher ohnweit Lauſanne efunden und hernach in das Berneriſche Münz und Antiquitaͤten⸗ 1 Kabinet geſezt worden. Im alten und neuen aus der gel. Welt, — 'pag. 769 - 777. mit Kupf. — | Altm ann iſt der Berf, iefer Beſhreibung⸗ Er Yin diefer Opferochfe fen in einem Tem⸗ pel Jupiters oder Neptuns als ein Op ferge⸗ ſcheuk geſtanden. Uebrigens iſt dieſe Schrift faſi ganz als eine — Br Pe | — —— anzuſehen. | “4 - Menoire abrege et Recueil‘ ‚de 5 Antigui- tes! de la Suiffe avec les Defleins le yes fur les. lieux g "puis 1783, par ‚Mr. Ritter, Bern „1288. an matt u > Einige esmifche Alterthänen,, — 595 beſon⸗ ders die von dem ‚heutigen Abenche, werden ‚hier. mit, ‚vieler. — und Bu: ‚niß beſchrieben. * Bern ‚bat einige ſehe da unitfahkitii gen, und’ es giebt hier verſchiedne tiebhaber , die fammeln, die Kunft lieben und auch 2 ihren Kräften unterflüßen. I ——— — —— Die ſtaͤrkſte Sammlung von Wolfe Ge— maͤlden ſoll man zu Bern, in dem Haufe des Herrn Wagners finden. Wolf — | Ä as Bern, 449. Maler der serhabenen, mildern und ſchrecken⸗ vollen Schönheiten der Schweiß. Er if tie— ‚fer in das Eiß und den Schnee der Alpen und Eisberge eingedrungen; als je ein Liebhaber oder Künftfer vor ihm; weder Beſchwerde noch Gefahr haben ihn abgehalten, die erhabene und graufenvolle Natur. bis in ihre verborgen, ften Winfel zu verfolgen; feföft im Winter hat er die Alpen befucht und verfehiedene Sce⸗ ‚nen gezeichnet. : Er ift äufferfk treu und genau in ‚feinen Umriſſen, fein Pinſel ift männlich) und kuͤhn, aber die innern Theile feiner grofen Umtiffe finden Diele zu leer. Wagner hatre unternommen, die zahlreiche Gemaͤldeſammlung, die er von Wolfen hat, frechen zu laſſen und mit einer DBefchreibung herauszugeben, allein das Werk geriech wieder ins Stecken. Sehr artige Nachr. von Bern geben uns (Küttner’s) Briefe eines Sachfen aus der Schweiß an feinen Freund in Leipzig, 2. Th. &©.159+ 189. und von Berner Künftlern eben⸗ daſelbſt S 174. u. f. Ein Relſender, der ſich zu Bern befindet, wird ohne‘ Zweifel nicht den kleinen Umweg fiheuen, nod) gar nah) Hindelbanf (2. Mes fen von Bern) zu reifen, um das befannte ſchon oft gepriefene Denkmal zu fehen, das der berühmte Bildhauer Nahl der Gattin des dor⸗ Hirſch. Kunſtnachr. 4%. Ff tigen tigen Pfarrers Langhans errichtet hat. Frau Langhans .flerb im Kindberre. Gier ift in dem Augenblicke der Auferfiehung vorgeftelle ; der Stein, der auf ihr ruht, iſt entzwey gebors fen ; man fieht ihr Geficht, in dem Verklaͤrung iſt, ihr Kind und den obern Theil ihres Koͤr⸗ pers; mit dem einem Arme fucht fie nebft ihrem Kinde den Stein von fid) weg zu floffen. Das ganze Denfmal it zwar ſimpel, aber voll von Ausdruck und Grazie. Ein mehrerers verſpa⸗ re a bis auf den Artikel Hindelbank. Bernburg | In der Fürftl. Bibliothek find auffer den feltenften Driginalen von Michael Angelo, Albr. Dürer, Holbein und fufas Cru nach auch Stücke won Altorfer, Junker von Prag, Ulrich Dery, Martin Schoͤn, Altgraͤf, Mantegno, Gabette, Graf, Hans Schmidt, Strubel, Spiet, Ra gie, Tobias Stimmer, Chriftopb Mu rer, Schönfeld, Diererich Mener, Rudolf Meyer, Matthias Fueßli, Kefermann, Dans Hoͤſcheler, Hiero—⸗ nymus Wilt, Wenzel Holler, Bl mant, Anton Mülfer, Martin Weg _ er, Marr Sigmund Höfcheler, Sa muel Hofmann, Peter Bock, Niklas Dr Sofepb. Werner, Masthias Mer rian, Bernburg. 451 rian, Johann Weidner, Spielenberg, Heinr. Dery, Ruprecht, Niklas Ema— nuel Die; u.a. m. vorhanden. Die Faͤ— cher der Alterthuͤmer , der Naturgefchichte, Kraͤuterkunde und Zeichenfunft follen bier gut beſezt ſeyn. Vorzuͤglich aber zeichner ſich, wie ſchon gefagtr f das leztere Fach vorzüglich aus. St. Blafien, Deredieliner—- Abtey auf dem obern Schwarz⸗ Male. „Gras, Der daſelbſt angegebene — Holzſchnitt vom 3. 1437. haͤlt wohl nicht die Probe des Alterthums aus; ein mehreres davon hat Hr. von Murr in dem 14ten Th. feines Journals zur Kunſtgeſch. ©. 124. angegeben. Don ‚den Stammvater der Kupferftecher Hopfer,. (©. von Stetten Kunſt, Gemwerbs und Handw. Geſch. der Reichsſt Augsburg 1. Th. S377.) einem Maler in Kaufbeuren, ſoll das alte, noch vorhandene Reliquienkaͤſtchen in St, Blaſien Kirche dafelbft feyn, am welchem man die Freyheit des Künftlers und die, — der Oelfarben ſehr bewundert. Fa Bonn ©. 150... Naturalienfabinete sc. Hier uf alfo gelefen werben, ‚Der vorige Kun ii Ar fürft 452 Bonn Che. war ein grofer Liebhaber von der Naturs lehre und Naturgeſchichte. Er ſammelte ſich 4 IN ein prächtiges Naturalienfabinet, und fihafte ſich fehr prächtige phyſikaliſche Werfzeuge an, worunter ein Brennfpiegel ift, den man jenem 9 zu Heſſen Caſſel vorzieht. Dieſes ſteht neben ; der Furfürftlichen Bibliothek in mehreren Zins inern des Kefidenzfchleffes , auch zum Gebrau che der Vorleſungen der Profefforen aufgeftelle. Hr. Thibaut in Bonn Handelt fihon ſeit langen Jahren mit Naturalien aus dem Thiers und Mineralreiche. Er Hat grofe md weite Reiſen gerhan, und die Bekanntſchaft der beruͤhmteſten Naturforſcher in Teutſchland/ Italien, Frankreich u. f. w. erlangt. Man - findet bey ihm die fihönften und ſeltenſten Stu⸗ fen von allen Metallen, Halbmerallen, Steis nen, Drufen, Kryſtallen, Corallen. Beſon—⸗ ders beſizt er diesmals eine auſſerordentlich groſe Millepora, eines der ſchoͤnſten Pracht⸗ ſtuͤcke, das jedem groſen Kabinet zur Zierde gereichen wuͤrde, gegen 60. Pfund an Ges wicht, von ſeltener Groͤſe und Schoͤnheit, ſehr gut erhalten. Ferner eine ſehr groſe Madre- pora. Man wendet ſich an ihn unmittelbar. Reiſenden wird folgendes Merf angenehm feyn: Malerifche Reife am Niederrhein. Merke würdigfeiten der Nature und Kunfl aus den Gegen⸗ Sonn, | 453 | Gegend⸗ des Niederrheins. Koͤlln bey dem Verf. (Freyherrn von Huͤpſch) und Nürnberg bey Weigel. 1784. 4. mit Kupfern. Die dritte Kupfertafel ſtellt hier das praͤchtige kur⸗ fuͤrſtliche Reſidenzſchloß zu Bonn vor. Auf der vierten praͤſentirt ſich das Poppelsdorfer Schloß bey Bonn, ein artiges Luſthaus, das ‚nur ein paar hundert Schritte von ber eigents lichen Reſidenz abliegt. Sn diefem Schloffe ift ein fchöner Grotten » oder Mufchelfaal fer henswuͤrdig. Auf dem sten Kupfer ift der Marftplaß zu Bonn, mit dem Rathhauſe und ‚der Fontaine zu fehen, die beyde erft vor wer nigen Sahren vollendet worden. Das fechfte Kupfer enthält fieben bey Bonn liegende Ber⸗ ‚ge, und ber Tert eine Neife dahin, wie auch "in andere nahe Gegenden. Die Zeichnungen ſind von Dupuls, der Stih von Sturm, - Bolfart ꝛc. Der Text ift unterhaltend.: Man ſehe den zten Band meiner Jaarten ic, 8.79. in ber ang Boten ı in Tyrol. In der Pfarrkirche find verfchiedene Stüs ee von Ulrich Glandſchnigg, der zu Hall in Tyrol 1658. geboren und zu Bogen 1722. ‚geftorben iſt. Er lernte zu Venedig bey Joh. Carl Loth, der wegen feiner angefehenen Kunft in hiftorifchen Gemälden den Titel eines kaiſer⸗ * —— —— Em gt DBraus · 454 Braubach bey Coblenz. Von der ſchaͤtzbaren —— und Mineralienfammlung des Hrn. Reg. | Raths Dr. Brüfmann habe ich ſchon bey Ems (zu Anfang dieſes Bandes S. 19. 2) H Nachricht gegeben. Braunſchweig. | Im herzogfichen Naturafienfabinere ift eine zahfreiche Sammlung alter beidnifcher Todten⸗ gefäfe mancherley Art, ampen⸗ Z enge⸗ — faͤſſe u. ſ. w. zu ſehen. j Die beyden SHinterfösfe ber ſelrſamen Mis⸗ geburt, welche Hr. Hofrath Sommer beſizt, (S.B.1. S. 1609.) find in Baldinger's me⸗ diciniſchem Journai St.9. S. 33. abgebildet. S. 164. Zeile 1. leſe man ——— ans. ftatt wovon. 4 Der Öffentliche Hofmeifter am Eollegio A Caroline, Herr Aug. Wilh. Knoch iſt als | einer der vorzüglichften Entomologen Teutſch⸗ lands. befannt. Geine Infecten, Samm fung ift ausgeſucht und ſchoͤn, und prangte | mit vielen, vorzügfichen Stuͤcken. Durch feine | Beytraͤge zur Inſecten⸗Geſſchicht e machte er wahren Entomologen, nicht After» Samm⸗ fern, die nur nach Schmetterlingen haſchen, um ihre Waͤnde a damit zu fhmis | den J Braunſchweig. 455° cken, ſondern denen es vielmehr um mahre Naturgeſchichte und Oekonomie des Inſects thun iſt, in ſehr angenehm Geſchenk. hat ein mei iſt rhaftes Talent, ie kleinſten En le ber. — zu deſchreiben und ſeine Leſer darauf aufmerkſam zu machen; und nicht leicht hat ein Entomolog fo vielen Fleiß in — Beſtimmung der Arten/ und ſo ‚viele Ge nauig · keit im Beobachten und DBergleichen an ga Die eigenen Handjeicnungen — och find vortreflich⸗ ſchoͤn und kraͤftig, ar | die Kupfertafeln zu ſeinen Beytraͤgen, Zeichnung, Stich und Sllıminarion berrift, ſo vortreflich ausgefallen find. Wenn ein Ne ee Knoch?s Beytraͤge zur Inſeeten ⸗Geſchichte oͤffentlich fuͤr meiſterhaft erklaͤrt, fo glaube ‚auch ich, mein Urtheil hierdurch ſattſam ge⸗ gruͤndet zu finden. Wenn die Entomologie nicht bloß als ‚ein Spielwerk i im Inſeeten Sam⸗ meln, ſondern in der genaueſten Beobachtung, auch der kleinſten Theile, und im’ der Kennt⸗ niß der Oekonomie eines Inſeects beſteht: ſo darf ſi ch bey dieſem Ent omologen beydes, Sy ſtem und Natur noch viel gutes verſprechen Nebſt der entomologiſchen Sammlung beſizt auch Hr. Knoch ein S fkabinet / daben man Crellꝰs chem. Aha, 1786. er ei” ©. 335. nachfehen kann. fa | Hr. 456 Braunſchweig. — Heyer in REN eine | Mineralienfammlung | | Von felenen Porphyrarten in dem asien te des Hrn. Leibmedicus ann —* Ereff>3 chem. Annalen 1786. 6 ‚St. Seite. 490. Die Facade, bes Dpernbaufes zu Braun ſchweig, der Saal. in dem Gartenhaufe des Heren Erbpringen, ‚und der Saal in dem Schlieſtaͤdtiſchen Haufe daſelbſt, find von dem bekannten hildes heimiſchen Frescomahler Jo⸗ ſeph Gregor Wink, der aus gentort in Bayern gebuͤrtig iſt. In der ulrichskirche findet man viele — darunter ſich ein ſehr groſes rechter Hand über der Emporkirche an der Wand aus⸗ zeichnet, welches die Hochzeit aus dem hoben’ $iede Salomonis mit vielen Figuren und Köpfen vorftellee. Bey dem Altar im hohen Chor find nicht allein Luthers und Chemnig Bildniſ⸗ ſe in Lebensgroͤſe, ſondern auch ein anderes ſchoͤnes Gemaͤlde von der Auferweckung des Jairi Toͤchterlein. | | . Der SE RL PM Hr. Remm, hat viele Geſchicklichkeit in ſeiner Kunſt, und verfertigt viele gute Inſtrumente um einen Preis. Hr. Braunſchweig. Be) 90 He) Auf Franz Bremer (F1783.) hat ſich bier durch Anlegung einer Kupferſtich⸗ amd Landcharten⸗ Handlung verdient: gemacht. Die Handlung wird unter der Erben Firma, Bremer Wittwe und C. F. Bremer fortgeführt, und hat eine gute Niederlage von Kupfer ſt i⸗ chen, daher ich fie: hier anfuͤhre. Ein Der« zeichniß einiger Franzöfifcher Rupferftiche, nebit den Preifen, befindet fich im Umſchlag Des 6ten Stuͤcks vom Magazin des Buch / und — ki sa Ing > 1 PR s ums ef im eaneburgiſchen ef ings Denkmal in dem Freyherrlh. Gro⸗ fen. Garten zu Brefe errichtet, iſt Doch im⸗ mer, wo nicht ein Gegenftand der Kunft, doch. eines rühmlichen Patriotiſmus. Otto Auguſt Freyherr von Grote iſt der biedere Teutſche, der dem unſterblichen Leſſing vielleicht zuerſt auf dieſe Weiſe ein oͤffentliches Denkmal weihte. Die Abbildung deſſelben ſ. in Hirſchfeld's Gar⸗ tenkal. auf das I. 1783. S. 269... 11. Breßlau. | Auf der Blollothet bey der Marien⸗Mag⸗ dafenen Kirche zeige man das wohlgetrofjene fein gemalte Bildniß des weltberuͤhmten Mi⸗ $fs5 chael | 48 Breßlau. chael Angelo ——— Fl Dann auch das Bild des grofen Titians, ‚von einem ſehr gu⸗ ten Pinſel. Beyde Bildniffe ſollen nad) der Auſſage vieler Reiſenden an keinem Orte bes fer gefunden werden. > ERBERRIRLNT Vorzüglich merkwuͤrdig if das Gemälde: \ des monſtroͤſen Kalbes, welches den 29ſten Januar 1774. auf dem Mirſchenvorwerke vor: Schweidnitz ift geboren worden. Die vausgesn fitopfte Haut: deffefben ift anıdas Kabine vr) fihlefifch » patriotiſchen Gefellfchaft zu_ Breslau, dus Sfelet aber an Herrn Dr. Morgenbeß fer, Prof. bey der Aratomie und Hebammens ſchule zu Breslau, gefchenft worden. Die groſe ſchleſiſche Muͤnzſamm⸗ lring des Rector’s Arlerius, welche, bis, au feinen Tod in einem Sacke und. zwey be⸗ ſondern Saͤcklein befindlich war , und der, | Rehdigeriſchen Bibliothek vermacht wurde, iſt —IJ Bis auf den lezten Heller ausgeliefert worden. Hr. Prorector Scheibel ordnete es als. Auffer, her der Blbl. in ein gehöriges Kabinet. % Av lettus legirte auch zur Vermehrung feiner, ſchleſiſchen Memsfamnlung: ein Capital von 100, Rtehlr. \ Das ©. 172. "angeführte ——— Stuͤck Brod und Kaͤß iſt wohl nur figuͤrlich, nich⸗ wirklich. Brew⸗ Du 459. Brewnow, . Benebietiner Abtey £ Stunde von Prag.. Das Muͤnzkabinet dieſer Abtey fol nicht fo wichtig feyn, als es einige vorgeben. Es fange vom Julius Caͤſar an und endigee fid) mie Juſtinian. Eine Naturalienfammlung iſt ER pre j Briß, ein Dorf auf der fäcpfifchen Landſtraſe, eine ſtarke Meile von Berlin. Britz hat eine ſehr angenehme — und gehört dem koͤnigl. wirkl. Staatsminiſter Hrn. Grafen von. Herzberg. Das herrſchaftliche Haus liegt an einem See, und ift arrig gebauet. Der jegige Befiger hat durch den beruͤhmten Bernh. Rode darinn eine Gallerie al Fresko, und verſchiedene andere Zimmer ſehr ſchoͤn ma⸗ len laſſen; die Gemaͤlde ftellen die herumliegen⸗ den $andfchaften vor, ingleichen alle Befchäfs tigungen des Landlebens, theils nach der Nas tur, theils nach verfchiedenen merkwuͤrdigen Zügen aus der Gefchichte, z. DB. der pflügende Cincinnatus wird zum Dietator gewählt; Eus rius bratee Rüben, und weiſet die Samniter ad; Der Kaifer in China ziehe die erfte Furs che zur Ehre Des J— die Kaiſerin in * 466. ee China pflüct die erſten Mäufbeerblätter zur Ehre des Seidenbaues, und dergleichen mehr, welche leztere 4. Stuͤcke aud) von ihm fehr ſchoͤn in Oetav radirt find. Ingleichen zwey ſehr ſchoͤne Pflafonds: Iris auf dem Regen⸗ Bogen ſitzend, und Aurora, die die Nacht vers treibt *). Auf. einer grünen feidenen Tapete, wovon die Seide zu Brig felbft gewonnen wors den, ift unter NRode’s Direetion eine Are von Daturalienfabinet, und die feltenften und fchönften . Bäume, Blumen und Thiere, die fich durch einen befondern Inſtinct unterfcheiden, als Biber, Drang» Utang, Klapperfchlangen, Adler, Falfen u ſ. w. völlig nach der Natur und nad) den richrigften Zeichnungen aus den Werken der Catesby, Eduards ıc. gemalet. Auſſerdem ſind hier die nicht gemeinen Sfonomifchen Einrichtungen für Achte Kenner der Landwirthſchaft ſehr merkwuͤrdig *5). Brixen *) B. Node hat verſchiedene von, dieſen Ge maͤlden auf einigen Blaͤttern, und die Gegend am See, mit dem herrſchaftlichen Hauſe und der Kirche, auf zwey Blaͤttern radirt, wie Kr. Nicolai in der Beſchreib. von Berlin 3.8. ©. 1047. meldet. **) In Büfchings Neife nach Mefahn, 2te Aufl. 1780. 3. iſt ©.98. eine etwas aus. r führe 46 N speisen in RR an Ber Domkirche zu Brixen hat Hr. Joſ. Hauzinger, f. f. Kammermaler und Prof. für die Malerflaffe an der, F. k. Akades mie der bildenden Künfte in Wien, in Ge—⸗ fellfchaft des Tro gers, alle cr ee | Bruck, J si an der Leitha in Niederöftreich. Der ſehr geſchickte Arcchireerur » und Hi⸗ ſtorienmaler Joh. Gfallin Wien (Mitglied an der k. k. Akademie der bildenden Kuͤnſte) verfertigte hier bey den Auguſtinern in der Kirche eine Proſpectmauer an dem Hochaltar, wie auch in der dafigen Pfarrkirche. Der heil. Norbert in diefem Klofter wur; de von dem k. k. Kammermaler Hrn. Nath Anton Maulbertſch verfertigt; eben der⸗ felbe malte auch den Stiftsfaal in Fresko. Brüggen im Hildesheimifchen. Der Garten zu Brüggen, welcher dem Herrn von Sreinber g gehört, hat eine Mens fühtfichere Nachricht. von dem angenehm (hi genden Landgute und von den dortigen treflis hen oͤkonomiſchen Anftalten. 462 Bruͤgge. Menge der ſchoͤnſten und ſeltenſten Pflanzen, befonders aber nordamerikaniſcher Bäume, und verdient, von — Ka befucht wo werden. | Brunn in Mlhren Bey den Minoriten zu Bruͤnn verfertigte der afadem. Maler in Wien, Felix vo Leicher 8. ©emälde, Das Hochaltar » Blatt bey St. Thomas bat den E. k. Kammermaler, Hrn. Rath Ant. Maulbertfih, zum Verfaſſer. Auf dem St. Petersberg ift ein fehönes Aftarblatt von Joh. von Spielberg, einem guten Gefchichtsmaler, den Abfchied ver 9.9. Apoftel Perri und Pauli vorftellend. In der Karthaufe nächft Senn find 12% Hiftoriens Bilder, eben aud) vom Hrn. Maul bertſch in Fresfo gemalt: Dann hat aud) Hr. Kaſpar Sambach, (Rath und Director der Maler und Bildhauerelaſſe an der k. k. Afades mie der bildenden Künfte in Wien) in der daſigen Kirche 2. Altarblaͤter in Del gemalt, nemlich den Joh. Baptift und den heil. Bruno. Das Altarblatt des H. Michael ift von dem befannten‘ Maler, Martin Soh Schmide in Wien. Buͤcke⸗ ee. 453 Büleburg. | Unter den vortreflihen Gemälden, welche ſich auf dem gräfl. Schloß zu Buͤckeburg befins Ken zeichnet ſich folgendes von Lorenzo Paſſi- nelli vorzüglich aus. Es iſt eines der fchägs barſten diefer Sammfung und verdiente unter den Runfiwerfen des erften Nanges diefer Art zu prangen. Johannes in dee Wuͤſte predigee dor einer verfammelten DBolfsmenge, Die aus Juden und Heiden, aus Phariſaͤern, Schrifts ‚gefehrten, Mohren, Arabern, Perſern, Rs mern, aus Männern und Weibern, aus Mens ſchen alleriey Standes, Gewerbes, Alters und Gefchlechts beſtehet. Das Bild iſt 19. Fuß, 6. Zoll lang, und 11. Fuß hoch. Die Figuren find in Eoloffalifcher Groͤſe; das ganze Gemälde aber in einem grofen, erhabenen Seit ausges führe. Kein Fleiner mißlungener Zug, nichts buntfarbiges ift in der ganzen Zeichnung; übers all die fchönfte richtigſte Haltung. Es herrfche fo eine grofe, majeftärifche Harmonie in der Farbenſtellung/ fo viel Feuer in der Miſchung, daß man glaubt, daß ganze Gemälde fey in eis nem Tag ausgeführt worden. ine genaue Beſchreibung Fann man indem Journalvon. und für Teutfhland 1788. Stuͤck 5. ©.491. u. f. nachleſen. Bind- 464 in der Schweitz. Muͤnzkabinete beſitzen 1) Hr. Sunfts meiſter Peter von Galis, und 2) Hr. Mi nifter Ufyffes von Salis von Marfchlins. ‚ Büren, im Paderborniſchen. Die Kirche des ehemaligen Jeſuitenordens daſelbſt iſt von dem ſchon angefuͤhrten Hil⸗ desheimiſchen Frescomahler, Joſeph Gre⸗ got Wink, gemalt. Burg⸗ Friedberg, in der Wetterau, uͤber der Reſchenade Friedberg. Der Heffens Homburgiſche wirkliche Sof und Commiſſionsrath, Hr. J. C. Schatz⸗ mann — ein ſehr wuͤrdiger biederer Mann, der zu Burg⸗ Friedberg, als Greis, feine Tas ge in nüglicher Ruhe durchlebt — hat eine vortreflihe Schmerterlings: Sammlung. Sie ift zwar nicht foffematifch eingerichtet, ins dem er fi) an denen begnügt, die er felöft . fängt, oder eintaufche, ohne viel Geld darauf zu wenden. Allein fie verdiene in anderer Ruͤckſicht eine defto gröfere Aufmerkfamfeic, ; da rt en. Burg » Sriedberg. 465 da er ſich bey feinen Spatziergaͤngen befons ders um bie kleineren Sorten bemuͤhet, und deren eine betraͤchtliche Anzahl geſammlet hat, fo daß er hierinn mit den anſehnlichſten Sam̃⸗ lungen um den Vorzug ſtreiten kann. Unter andern bat er einen Spiegel von 2. Schub Hoͤhe und 14 Schub Breite; darinn find 608: Stuͤcke, und zwar 510. Sorten ineluf. 14. Reverſe und 98. Dublerren; die gröfern von einem Ende der ausgefpannten Flügel bis zum andern 127°, und die Fleinften nur 2.7 meh »jend. Alsdann einen Fleineren Spiegel 1. hoch, und 9.“ breitz darinn find 344. Stüde, und zwar 244. Sorten und 100. Dublerten, 104 von die gröften etwa 3%, und die Fleinften 2. 447 meſſen. Schon vor 40. Jahren beſchaͤftigte er ſich mit Schmetterlingsfaineln, daher er au) in der dafigen Gegend a einer Der erſten war. Zu dieſer Sammlung der Natur gehoͤrt auch eine merkwuͤrdige Kunſtſammlung. Er verfertigt zum Zeitvertreib Abbildungen von Schmetterlingen, ganz nach der Natur und ſo taͤuſchend gemalt, daß man beym er⸗ ſten Anblick fie in ihren niedlichen geſchmack⸗ vollen, mit Glas bedeckten Rahmen für wir, fihe Schmetterlinge halten follte. Der Werth dieſer ſchaͤzbaren und in Anſehung der Kunſt die Seppiſche uͤbertreffende Sammlung wird Hirſchings Kunſtnachr. 4%: Gg da⸗ 469 | Durg s Friedberg. dadurch erhöher, daß unter jedem Vogel ein reitzendes Landſchaͤftchen, theils nad) eigener Es findung, theils nah Aberli, Weirorter, Dyaner ıc. in einer. ſehr angenehmen Manier getuſcht erſcheint. Die Formen der äufferen ſchwarz gebeizten und innen vergoldeten Raͤhm⸗ chen ſind theils viereckigt, theils medaillenfoͤrmig. Alle aber find in Bücherformen auf gruͤnem Tafı fet beveſtiget; ſo daß man nn eine, Reihe bon Quartanten zu ſehen glaubt Auf dem Ruͤ⸗ cken eines * ſteht: Ars imitatrix Naturae T.I. u. ſa w. Noch weit ſchoͤner und mannich⸗ Be die Abbildungen in Quartformat, find acht Foliobaͤnde. Dieſe enthalten 150. theils groſe, theils kleine, auf die nemliche Art, wie in den 2. angeführten Quartbaͤnden, gemaͤhlte Schmetterlinge, mit ‚Darunter ge— tuſchten 220. Landſchaͤftchen. Allem Vermu⸗ then nad) iſt es die einzige Arbeit in dieſer Art und moͤchte auch die einzige bleiben, weil ſich ſchwerlich jemand damit abgeben wird, der nicht gerade ein fo gluͤckliches Alter, Liebhaber rey und groſe Geſchicklichkeit im Zeichnen und Malen beſizt. Der ehrwuͤrdige Greis wuͤnſcht Daher, daß dieſe Natur-und Kunſt ſa min lung an einen Ort kaͤme, wo ſie beſtaͤndig gogertennt bey einander bleiben *). | u om: * neue verdaufen wir die * Nach⸗ \ a 47 Burghaufen in Oberbaiern. ©. am Der daſelbſt genannte beruͤhm⸗ te Narurforfiher, Hr. Franz von Paula Schrank, der Philofophie und Theofogie Dos ctor, kurfuͤrſtl pfalzbaierfche wirkl. geiftl. Rath, Prof. der Defonomie und dfonomifchen Botanik an der Hohen Schule zu Ingolſtaͤdt, it nun nicht mehr zu Burgbaufen, fondern zu Ingol⸗ ſtadt. Seine naturhiſtoriſchen Verdienſte hat er durch feine intereſſante Baterfihe Reiſe Muͤnchen 1786. 8.) noch mehr erhöht. Was er auf dieſer naturhiſtoriſchen Reife an Sel⸗ tenheiten der Natur geſammelt "hat, das Et dee man darinn getreu verzeichnet. ah ar Buttſtaͤdt. am Der dritte Band von des Hrn. Superins tendent Schröter’s neuen Litteratur und Beytragen zur Kenntniß der Ras turgeſchichte, vorgüglid der Konchy⸗ lien und Foſſilien, enthalt viele Nach⸗ ve von ſeinem koſtbaren Kabinete, nebſt der Beſchreibung vorzuͤglicher Merkwuͤrdigkeiten. Die Anzahl feiner geſammelten Patellen, die er auch im angefuͤhrten Bande ©. 1.,175-, zhrreich MARIN! beläuft fich auf 467. eins Gg2 zelne Nachrichten von viefenm treflichen Kuͤnſtler in’ feinem Muſeum ꝛc. 1.68. ©. 37. — —— Buuttſtaͤdt. zelne Stuͤcke. Darunter alſo auch manche Art, und noch mehr Spiel; Arten. Don den Patelliten oder den verfteinerten Patellen feiner Naturalienfainlung handelt er ©.175+189. Bon diefen fonft feltenen Verſteinerungen bat age: = — er ebenfalls eine ſchoͤne Anzahl beyſammen Bon ben Ilmenauer Erzen ©.2035 243. DBeobs achtungen, Entderfungen , Berichtignngen, Ans merfungen und dergleichen, befonders für die Conchyliologie und Mineralogie, aus Beyfpies len aus der Sanmlang des Hrn. Verf. Seite 244. u. f. In diefer festen Abhandlung fins der man manches in der That feltene und ſchoͤne Stuͤck aus diefer Sammlung angegeben. In dem, vierten Bande befchreibe er zuerft von ©. 1454. die Ehitonen aus feiner Sam fung. Ob fih in Teutſchland ein einziges Kabiner einer fo zahlreichen Menge ruͤhmen \ Fonne, als Hr. Schröter in feiner Sammlung vorzeigt, will ich zwar nicht entſcheiden; jedoch weiß man gewiß, Daß eine fo grofe Zahl von Arcen und Abänderungen, als Hr. Schröter angiebt, in Feiner einzigen Schrift befchrieben iſt. Ueberdieß bleiben dieſe vielſchaligen Con⸗ chylien noch immer fuͤr alle Sammler wahre Seltenheiten, weil man großmuͤthige Freunde haben muß, wenn man ihrer theilhaftig werden will. Eben dieſes iſt auch der Grund, warum man in den ale der Eonchyliologen über dieß Buttſtaͤdt. 469 | dleß Gefchlecht fo wenig aufgegeichnee finder. Er bat darinn fo manche neue Arten befannt gemacht, die man fogar in dem Conchylien⸗ Fabiner des Hrn. Paſtor Chemnitz vergeblich füche. "Es find Arten und Abänderungen zus fammengenommen 83. Benfpiele, und unter ihnen viele feltene ‚unter andern einer, Chiton hifpidus Linn, mic 6. Schifdern, und mehrere init 7. Schildern; gemeiniglich haben fie ihrer adır. Nachdem ſchon feine Abhandlung ab⸗ gedruͤckt war, befam er auch noch einen gro⸗ ‚fen Zuwachs von Chitonen von verſchiedenen Freunden, vorzüglich von dem Herrn Paſtor | Ehemnig in Coppenhagen, und unter dieſen manches merkwuͤrdige GStüf. Die andere Abhandlung & 54, 124. führe die Ueberfchrift: ‚ Ueber Bafalt und Laven, nebft einer Bes ſchreibung der bieher gehörigen Beyfpiele aus feiner Sammlung. Vom Baſalt beſizt er 18. Erempfare, von $aven aber (die er I) in | eigentliche Laven, 2) dichte $aven, 3) poröfe ‚taven, 4) Laven mit eingemifchten fremden Körpern, 5) $aven mit Kryſtalliſationen, 6) Bimſteine, 7) vuffanifchen Sand und 8) in unbeſtimmte Laven eintheilt) 57. Stuͤcke, worunter viele von Frankfurt am Mayn find. ‚Bon Seite 126. befihreibt er die fhwedis, ſchen Foſſilien, die er beſizt, und die er groͤßtentheils der Guͤte des Herrn Secreröie | Gg3 Modeer 470 Buttſtaͤdt. Modeer in Stockholm zu danken hat Was er. beſizt, nemlich 149. Stüde, das find‘ 1)) Minern und Erze. 2) Steinarten. 3) Bern fteinerungen *). Seite 205. befchreibt er feine: | Bleyſpathe und grünen ‚Dleyerze, worunter ſich verſchiedne Stuͤcke auszeichnen. Zeller⸗ feld am Sarze iſt am Vvſtaten — —4 BEYER E Er aus, vesfojdenen Gruben voofommen. — nn dem — Stuͤck des Nacurforfihers befchreibt Hr. Schröter , 17. Stufen, ‚die er, | aus. Rußland erhalten hat. Eben fo finde man in mehrern Schriften Stuͤcke feines ans. fehnlichen Mineralienfabiners. genennt. Es iſt etwas ſehr ſeltenes, Entomolit ‚en oder Abdruͤcke in Steinen von Juſecten zu fen. &) Hierunter zeichnet ſich beſonders Hr. 149, ” ans, nemlich verfteinerte Schilvfafer von Torp und After in Nerike. Hr. Secretair Modeer ſchickte ihm diefe auf Stineftein liegende Koͤr⸗ per mit dem beygefchriebenen Namen Petrifi- - catum caflidae. Man kann den darauf lie. genden Körpern die. Aehnlichkeit mit den Schildkaͤfern nicht abſprechen, denn der Ruͤ⸗ ckenſchild, und die gefchloffenen Fluͤgeldecken, laffen fih an mehr alg ı2. Beyfpielen, die auf beyden Seiten liegen, deutlich unterfchei« den. Kopf und Füffe erwartet man ohnedieß nicht an den Inſecten im Steinreiche. Bude ar {nn Siefem, Kabinete findet ‚man deren verſchie⸗ ‚ bene. In einem grauen Kalkſtein beſizt Herr Schroͤter den vollſtaͤndigen Abdruck des groſen Windigſchwaͤrmers oder des Sphinx Con- |, volvali, ) des einzigen Stuͤckes in feiner Arc, das bis jezt exſiſtirt. Er liegt noch recht ſo, wie er mit ausgebreiteten Flügeln in die weiche Maſſe gefallen war, und nicht hatte wieder herauskommen koͤnnen. So gar der gekraͤuſelte lange, ſpiralfoͤrmig gewundene Saugvüffel ,- mit den Fuͤhlhoͤrnern, iſt ſehr | deutlich abgedruckt. Hr. Schröter beſizt auch noch einige Driginale der befannten Berrugs ſtuͤcke, welche Hr. Rath und $eibmedicas, Dr. Beringer in feiner miracuföfen Lithographia Wireeb. befchreibt **). "Die übrigen,! die ſich heut zu Tag in den Kabineten fehr felten mas chen, follen zu Dresden in ‚dem Japaniſchen Pallaſte ſeyn xä). | - Die Aechtheit will ich zwar bier nicht ber ſtreiten, doch erinnert, man fh immer an die „Beyfbiete eines Beringers und tangrsı!! ) Die ausführlihfte Anzeige von Diefem im — Art einzigem Werte findet man in den Fraͤnkiſchen Actis eruditis et curioſis, ‚ste Sammlung S. 321. | ***) 5, Bernoulls Samml. furj. Reſſeb. zten B. ©. 28. u. f. und —— 7 San f nn — 6894 Net: ‚ 472 5 ec» Verbeſſerungen und Zufäge zu dem len und ten Band. U xeite 12. Zeiler. Das Sindteddeiie in ! Eifenach bat artige Zimmer, ſchoͤne Ds efengemälde und eine bedeckte Gallerie, auf’ welcher ſich die Gemälde der Ahnberren des fächfifhen Haufes, in $ebensgröfe, - befinden. Auch wird in dem Fürftenhaufe die freye vom Herzog von Weimar —— Zeichenſchule gehalten. Ä Seite 23. Die — Meenftrinantung der Faif. Afademie Der Naturforſcher befindet fich, mebft der vortreflichen Bibliothek derfelben, in dem vormaligen Auguftiner, Efofter zu Erfurt. An der Bibliorhef find auch viele ſchoͤne Nortraite grofer Herren z. E. der roͤmiſchen Kaifer, welche die Akademie zu Stiftern und Erhalten gehabt bat, der Protectoren, der gewefenen Herren Präfidenten und Direeforen der Afademie. Die Auffiche derſelben iſt Hrn. Dr. Hermann Ernſt Rumpel, vrdentl. Prof. der Rechte bey der Univerſitaͤt uͤberge⸗ ben, deſſen Hr. Bruder, der Prof. der Ary nengelahrheit Hr. Dr. $udw. Friede. Ew feb. Rumpel Cuſtos der - Bibliothek iſt, welchen beyden feit 1788. auch der Herr F — Dr. Verbeſſerungen und Zufäße e 473 Dr. Bhamer, der Arzneygel. ordentl. Prof. daſelbſt » an Handen gehet. Linter: dem: euft angetrerenen “Vräfidie bey dieſer Afademie, des Hrn. gebeimen Hofraths und Prof. Dr. Delius‘ in Erlangen, Fann nad) Der befann, ten und ruͤhmlichen Thoͤtigkett dieſes berühmten: Gelehrten, beydes einer glücklichen ... und Vervollkommnung entgegen ſehen. | Seite Da. Zeile’ gi, fireiche man auf sem Auoeks — aus. has m x © —— Sn, dem ganz — Mufeum des ‚ebangelifihen. Walſenhauſes findet man eis nen febt guten, Kopf von tucas Cranach, | nebſt einer kleinen Landſchaft, die Serftörung Zeojens vorſtellend, von ebendemfelben, die. aber, ‚eine fluͤchtige Skizze au, ſeyn ſcheint. — In dem ſehr reichen Benedietiner⸗ Eloſter auf dem St Petersberg befinden ſich in einem Kreutzgang die Bildniſſe aller Paͤbſte vom Orden des heil. Benediets, im Lebensgroͤſe; der bekannte Pabſt Gregor VII. zeichnet ſich in dieſer Sammlung beſonders au. Vermuthlich wurde dieſes Bild von ei— nem Original copirt, ſo wie man es von al, len in dieſer Suite befindlichen Geſichtern vers ſichert. An der Spitze dieſer Reihe von Heis, ligkeiten befindet ſich der Koͤnig der Franfen ı — in ſehr moderner Ruͤſtung / eine 6 nes { on 4745 Werbeſſerungen - - neumodifche Koͤnigskrone auf dem Haupte, wel⸗ cher Va en Bent age: * —** J Bart feyn Pl." © ‚3799 Die Stiftsfire zu ©t. Sever if artig. Man finder in derfelben eine Madonna, welche von feinem geringen Maler feyn kann; doch ſollte man aus derfelben: das groteske Contrefait des heil. Chriſtoph heraus thun. "ww ‚Seite 94. Zeife 8. von unten. Der daſelbſt angeführte Prior war es 17.80. ‚ein Mannn von. vielem Verſtand und Lebhaber der Kunſt. ©.95. 2. 14. Nach den Worten: ‚Gips, Marmor jege man: feine verfilberten und ‚ders gofdeten Figuren der Dreyfaltigkeit und dieſeni⸗ gen auf det grofen Orgel bat. Servarius. Hochecker verfertigt. 9 ©.98. Die Sefchichre Bes in der er daſelbſt angefuͤhrten roͤmiſchen Koͤnigs, Guns ther von Schwarzburg finder man ſehr umſtaͤndlich in Fa ber’8 Beſchreibung der Reichs⸗ Wahlsund Handelsſtadt Frankfurt am Mayr! 1.Band Sa243. — Das ſehr — Bes! ce Home iſt mie PDꝰ bezeichner. 5 mn ©.99.°8 6 Diefe Scheiben — —* len Beweiſen nad), aus der Mitte des 4ten Jahrh. ber, indem in den, Jahren 1352. und 1353. ‚die. beiden ı Gewoͤlber gegen Mit— tag und Mitternacht vollendet wurden; umd unter Diefen Maebigen arg das Wappen. des Kiss zu den Zufäßen. 475 Ritters Rudolphs won Sachfenhanfen vorfemmtr der im J. 7371. geftorbem iſt. Seite 100. Z. 12. An der Dominicaners Kirche war wor Zeiten unter den Gemälden die Himmelfarch Chriſti, weiche Jacob Heller im Jahre I Tod durch den berühmten Albreche Dürer: auf) feinen Altar hatte malen laſſen, uͤberaus merkwuͤrdig. Dieſes vortrefliche Ge⸗ maͤlde *— Cloſter nl. 16013* dem Kurfuͤrſten Maximilian von Baiernund ließ ſtatt deſſen eine gutes Copie verfertigen, welche noch gegenwärtig dm Refectorio zu ſe⸗ ben iſt. Man finder: audır daß Kaiſer Rus dolf IR zehntauſend Gulden für. dieſes Ge⸗ mälde er Georg, Beberlin von Augsburg dem Kloſter hatte bieten fallen. gan: ann In der; Mitte Des; Gartens der Herren Dominicaner.,. der von Kreusgang umgeben iſt, ſteht eine ſchoͤne ſteinerne Figur von dem ER, Kuͤnſtler Donett, die \ Ehriſtam den Herrn als Gaͤrtner vorſtellt. 1: — 107, In der St. Sarharinens Kirche zu. Frankfurt „find, auch) noch) ſchoͤne bemalte Lettner zu bemerken, woran V. Grambs, eo a tun, D. Thuͤlens, H. Funck, M. Schloͤder, J. M. Benckert, F. Wihlmer ſaͤmtlich bibliſche Hiſtorien in einem guten Geſchmack gemalt haben. Frey⸗ lich De man daran unterfihiedene Hände, Daher 476 WVexrbeſſerungen daher ſich mehr mittelmaͤſige als gute Stuͤcke darunter befinden; unter deſſen zieren fie doch dieſe ſonſt ſchoͤne Kirche. Die Figuren und Zierrathen an dem marmornen Altar und Kans zel find von dem geſchickten Wolfg: Fröbs lich meifterhaft verfertige worden; desgleichen rühren einige unter der Menge hier befindliche Wappen und Epitaphien von ihm her, die er mit fehönen erhabenen Hiſtorien und frey⸗ — Bruſtbildern ausgegiert hat. u Seite 108. Zeile6. Um die Kreußigung‘ Chrifti hat Ro ſchach im J. 1727. einen ah fchönen Blumenfrang gemalt. ©. 125. 3.4. von unten ſetze man Wigen des Hinzu: Don dem alten Eghd. Berpene in Augsburg (dem Vater des noch’ daſelbſt Tes benden Hofbildhaners Ignatz Verhelſt) iſt ein ſchoͤnes Veſperbild in Stein in der Kirche zu Unſers Herrgotts Ruhe anzutreffen. ©. 125. füge man noch bey, daß in der Kicche zu Sriedeberg in der Neumark von dem berühmten Bernh. Rode zu Berlin, Alvenslebens Urne gemalt ift, mit feinem Bild, niffe und der Unterfchrift: Praefecto eguitum forti pio commilitones amici, Node hat dieß Stuͤck auch in 4. in Kupfer radirt. ©. 135. 3.3. von unten, vermifche, Iefe, vermißt: fo. Seit e I vs und Zuſaͤtzen. 477 Seite rs. Die erfie Nachricht) von der finnreichen ı Rechenmafchine des Heffen, Darms ftädtifchen Ingenieur Hauptmanns, Hrn. Mühl ler, finder man im sten Stüdfe des zten Sahrgangs Des Goͤtting. Magazins für die Miffenfchaften und Litteratur in einem dafelbft ©. 774. u. f. abgedrurften Schreiben des Hrn. M. an den Hrn. P. Lichtenberg. Eine aus fübrfichere und auch megen ihres Verf. wich, tige Beſchreibung wurde darauf im 120ften Stürfe der Görtingifchen gelehrt. Anz: vom 01784. micgetbeife Der Hr. H. M. hat⸗ te nemlich im Sun. 1784. feine Mafchine, auch ihrem innern Bau nad), der koͤn Societaͤt der Wilfenfch. zu Göttingen, und einer auſſer⸗ ordentlichen Verſammlung der Societaͤt, im Beyſeyn vieler andern Gelehrten und Studieren⸗ den, ihre Wirfungen gezeigt, und darauf vers fertigte der Erſte der deurfihen Matbematifer, Here Hofrath Käftner, wie man auch aus deſſen weyten Abtheilung des erften Theile feis ner unüberfreflichen mathematifchen Anfangss gruͤnde ©. 571. $. 80. erfieht, Die gedachte vortrefliche Beſchreibung. Eine neue, vom Hın. H. M. ſelbſt herruͤhrende Beſchreibung, init einer Dorrede von Ph. E. Klipfein. Sranff. und Mainz 1786. 8. mit ı. Kupfer, ift Damit völlig übereinffimmend, nur mweitläus figer, und bat vor * Die groͤſere Deutlichkeit, welche 478 Derbefierungn welche die gut geſtochene Abbildung der Mas ſchine gewährt, voraus: Das vorzügliche aus diefem Buche finder man in der Sen. allg. Litte⸗ ratur s Zeit. 1786. Dee. 1©. 489. ausgehoben. Das Leben des Hrn. Müllers erzähle uns Hr. Strieder in feiner Heſſiſchen Gelebrgin« und Schriftſtellergeſchichte Bi 7. ©.163. 3.3. ſtatt Kefignation l. Defi u tion oder Berzeiihniß. ©. 167. 3.3. leſe man, zur. Beahfeuges \ ſchichte der berüchtigten ꝛꝛ·. ©. 182. ift nod) folgendes zu den N —— ven des Goͤtrtingiſchen Muſeums hinzu zu ende Im übrigen Thierreich beſizt das Muſtum— auſſer einer betraͤchtlichen Anzahl ganzer Thiere, beſonders eine lehrreiche Sammlung von Theilen derfelben, Embryonen, Schaͤdeln, oder ganzen Gerippen und andern Präparaten, die für ana- tome 'comparata und Phyſiologie ſo wohl, als für die Unterfuchung der Abficht des Schoͤ⸗ pfers (Phyſikotheologie, Reteologie) dem im sereffanteften Theil der ganzen Naturgeſchich⸗ se, einen einleuchtenden Werth haben. Herr Hofrath Blumenbach hebt auch bier, fo wie es der Zweck dieſer kurzen Auf ſaͤtze mit ſich bringt, nur eintges weniges aus. Zu den ſeltenen im Goͤttinger Muſeum befindli⸗ chen Säugethieren gehoͤrt z. B. der kleine Meki oder und. Zulaͤtze. 479 oder Loris (Lerius cucang) von Ceilon, ein affenartiges Thier mit vier Haͤnden; aber nur von der Groͤſe eines Eichhörnchen, und von „einem uͤberaus ſchlanken Bau, zumal der lan⸗ gen Arme und Beine So auch Das kleine, nicht viel uͤber eine Spanne lange, caſtanien⸗ „braune formoſaniſche Teufelchen oder der Pha⸗ tagin (Manis macroura), deſſen ganzer Körper und langer Schwanz mit überaus ſauber ges ftreifien grojen Schuppen dicht beſezt ift, mess - halb. eben dieſes feltene Thier, folgends ben feinen kurzen Fuͤſen und übrigem Anſehen, und da wegen feines eingefchränften entfernten Bas ‚terlandes, von feiner Geſchichte wenig befannt war / von Altern Naturforfchern und Neifenden „unter die Eideren gezäbft worden. Das Gerippe eines Fleinen Affen *), 9 | ‚ches die verwittwete Fuͤrſtin von Waldeck, Chriſt iana, dem. Muſeum geſchenkt, wird dadurch aͤuſſerſt auffallend, daß ibm gerade eis ner der Hauptcharactere abgeht, wodurch ſonſt übrige, auch noch ſo menſchenaͤhnliche Saͤugethiere, ſelbſt die Orang⸗Utange, von Menſchen unterſchieden ſind; da ſich nemlich am Schaͤdel deſſelben keine ſichtliche Spur von dem merfwürbigen Aa (os zntermaxil- lare #) Prof. a getraut fi nicht iu beſtimmen, von welcher Gattung er fey,’ 480 Berbefferungen lare) erfennen Taßt, der bey den vierfüffigen Säugerbieren vorn zwifchen die beiden Knochen des Dbers Kiefers eingefeilt, und Durch eiges ne ſehr beſtimmte Näche mit demfelben vers bunden iſt; und der eben fo viel zur Verlaͤn⸗ gerung der Schnauze beyfrägt, wodurch fich bekanntlich das thieriſche Profil fo ſehr vom menschlichen auszeichnet. Man möchte zwar glauben, daß nur erwa die Närhe an jenem Schädel verwachfen wären, wenn nicht 1) alle übrige Suturen bey diefem dem ganzen Anſchein nad) jung verftorbenen Thiere aufs fchärffte erhals ten, und 2) bi.icegen gerade mie beym Menfchen, eine ſenkrechte Nach mitten zwiſchen den Zahnzel⸗ Ien der obern Schneidezähne befindfich; 3) auch - das Profil des ganzen Schädels weit weniger fchräg, als ben andern Affen, und vielmehr mens fihenähnfich waͤre. An einem Elephanten⸗Schaͤdel iſt Die Hirn⸗ ſchalle aufgeſaͤgt, um den erſtaunungswuͤrdigen Bau der Stirnhoͤhlen in ſelbigem zu zeigen, als welche bey dieſem prodigiöfen Thiere vorn 6. Zoll in die Laͤnge, und Io. Zoll in die Brei⸗ te haften, zu beyden Geiten des GScheitels aber fich bis Binten in die beyden Knöpfe er⸗ fireefen, wodurd) der Kopf mit dem — Halswirbel eingelenkt iſt. Ebenfalls uͤberaus merkwuͤrdig ſind die Ge⸗ a an einer auch wegen der Schoͤn⸗ beit und Zuſaͤtze. 481 heit der Hoͤrner vorzuͤglichen Hirnſchaale eines Steinbocks, die der jetztregierende Hr. Herzog ‚von Sachfen : ‚Gotha aus dem Faucigny mitges bracht „und dem Mufeum gefihenfe hat. Auch dieſes in Europa nun fo felrenen und faft ausgeftorbenen Thieres Stirnhoͤhlen erftreifen fih) durch Die grofen Fnöchernen Zapfen, die in den Hörnern ſtecken, bis faft in die Spis en derfelben. Der dadurch fo fehr verftärk, te Geruch Fommt wohl dem einfamen Thiere zu gute, das In dem unzugaͤnglichſten Schnee, gebirge, mo fich die Degetarion ſchon zu vers fieren anfängt, nach‘ feinem — san weit umher wirtern muß. ‚Ein einzelnes Horn des fibirifihen Muffels thiers oder Argali (Capra ammon, muſimon) unter den Afchifchen Gefchenfen ift wegen feinee. ausnehmenden Gröfe auffallend, da es, ohne. den Fnöchernen Zapfen, woruͤber es ge⸗ ſeſſen, volle neun Pfund wiegt, und ſchon hierdurch, noch mehr aber durch ſeinen Bau und Windung die Behauptung vieler neuen Naturforſcher unwahrſcheinlich macht, daß Dies ſes Geſchoͤpf das — — ſeyn ſolle. | J Rhinocer⸗ Hoͤrner ſind sun beyden Gacrin gen da. Einfache nemlich vom oftindifchen Nashorn, ein doppeltes aber vom a fanifihen. a nenn A J eſh Kunſtnachr. 48. | a 5 Bor 482 Derbefferungen Vorzüglich vollftändig ift die Sammlung von Steinen und ähnlichen Concrementen aus dem Magen und andern Eingeweiden der Säugtbiere. — So 3. B. ausnehmend grofe und ſchoͤne Stüde von den verfehledenen Des zoaren. Orientaliſche nemliche vom Aegagrus, dem vermuthlichen wilden Stammthiere unfes ver Hausziege, das in den wildeſten Gegenden des Caucaſus und der daran grenzenden oͤſtli⸗ chen Gebuͤrge lebt. Occidentaliſche vom peruvianiſchen Schaaf⸗ kameel, welches die berühmte Vieugna-Wolle giebt. — Affen Bezoat von Coromandel. — Ein geofer piedra del porco oder Gallenftein des moluckiſchen Stachelfcehweins ; der noch im Anfang des gegenwärtigen Jahrhunderts im Ruf einer VPanacee ftand, und wenn er irgend fo wie der im Mufeum; die Gröfe einer Walls miß hatte, mit taufend und mehr Gulden bes zahlt ward. — Eine ähnliche Seltenheit if ein Hatnblafenftein von einem wilden Schwei⸗ ne aus der ruflifchen Tartarey, 500. Werſte jenfeics Orenburg, wo ſich zumeilen dergleichen Steine bey dieſen Thieren finden, und als Heilmittel angefehen und theuer — werden. | | Die im Mufeum befindlichen Misgeburs ten von vierfuͤſſigen Thieren fo wohl als von N beftätigen eine Doppelte Anmerfung: R Daß und Zuſaͤtte. 483 a6 nemlich aſtens auch dieſe Abweichungen vom natürlichen Bau) ‚gemeiniglich doch ihre beffimmte Richtung haben, fo daß gewiffe Ars ten von Misgeftaltung; wie z. E. mit doppel⸗ ten Leibern und Fuͤſſen, fehr gemein, und theils zum Wunder einander ahnlich, gleichſam wie aus einer Form Hegoffen find: und dann, Daß überhaupt die Misgeburten blos unter den Hauschieren fo haufig, und hingegen unter den wilden Stamm + Racen derfelben unerhoͤrt felten find: eine unläugbare Bemerfung , die ohne Zweifel über das Zeugungsgefchäfte eini⸗ ge Aufſchluß giebt. In der Claffe der Bögel find unter an dern, ihrer Gröfe wegen, Kopf, Fänge und Schwungfedern des berüchtigten, aber noch wenig bekannten Laͤmmergeyers (vultur barba- zus) merfwärdig, welche Stüde jur Wider⸗ fegung des von vielen unſerer neuen beſten Nas £urforfeher 5. DB. Buͤffon, Fortes x. auch Bomare, Molina ii. a. dienen, die ihn (ganz irrig) für einerfey mit dem Condor des weſtlichen Sud, Amerifa halten; Einer der zuverfäfiigften, bisher meift überfehenen Charaftere, wodurch fich der fämmergeyer vor diefen und andern Geyern auszeichnet, ift der vordere am Oberſchnabel befindliche gewoͤlbte Ruͤcken. Ein anderer, ebenfalls ziemlich unbekann⸗ ter a, des Mufeums ift die Fluͤe⸗Lerche She >, „CMI8- 484 Merbefferungen ‘(Motaeilla alpina), die fo gar noch neuerlichft Hr. Latham in feinem fonft fo clafjifchen Werke unter zwey gang verſchiedne Geſchlechte, Der Staas re nemlid) und der Grasmücken gebracht hat. — Noch ein paar merfwürdige Fleine Vögel und die niedlichen Daum » Kletter von Owhyher, aus des ren Gefieder die dafigen Wilden den in Diefem Bande ©. 170. gedachten ausnehmend Funftreis chen Federpug machen. ‚Unter den ausfändifchen Amphibien it vorzüglich: eine fehrreiche Folge zur Narurges fihichte. der Eroeodille vom Eye an merfwürdig. So eine andere von dem lebenslang geſchwaͤnzten "Sid; Amerifanifihen Frofche (rana paradoxa ) und noch eine andere von der Pipa, der befanten Surinamfchen Kröte, wovon das Weibchen feine ungen in befondern Hauprzellen des Ruͤckens (mie in tiefen Pockennarben) ausheckt. Das wichtigfte in diefer lezten Suite ift ein Eremplar, wo dieauss Friechenden Jungen wirffich mir Schwaͤnzen, wie unfere einländifihen Kaufquappen (gyrini) vers feben find; was fonft die Naturforfcher gelaͤug⸗ ner und Dagegen behaupter haben, Die jungen Pipas Fröchen gleich als vierfüflige ungefchwänzre Fröfche aus dem Eye; ein Irrthum, der lan⸗ ge durch einen doppelten Scheingrund unter⸗ ſtuͤzt ward. Theils nemlich dadurch, daß bis dahin in feinem Kabinete in Europa ein Exem⸗ plar befanne war, wo Die Zungen der Pipa geſchwaͤnzt uund Zuſaͤtze 485 geſchwaͤnzt waͤren; (ſo gemein dagegen ſo wohl Pipas mit Eyern auf dem Ruͤcken, als mit vierfuͤſſſgen ungeſchwaͤnzten Jungen in dieſen Ruͤcken⸗Zellen zu ſeyn pflegen) und theils durch den Schluß a priori, daß man meinte, die jungen Pipas brauchten auch Feine folche Rus derſchwaͤnze, da fie nicht wie unfte Froͤſche und Kroͤten im Waſſer — fondern auf der Ber Ruͤcken ausfröchen. Don einländifchen . Amphibien. — einige Waſſermolche Erwaͤhnung, an welchen Her Blumenbach bey ihren Lebzeiten Repro⸗ duetions,; Derfude angeſtellt, und bey wels chen nun die Regeneration’ der vorher ampu⸗ tirten Deine, © Schwänze u. ſ. w. ſehr anſchau⸗ lich zu ſehen iſt. Das wichtigſte Stuͤck dar⸗ unter iſt eine lacerta lacuſtris aus dem goͤttin⸗ giſchen Stadtgraben welcher ‚Hr: Blumenbach faſt das ganze Autge exſtirpirt; nemlich alle Saͤfte auslaufen laſſen und dann 4. bis 5: der ausgefeerten Haͤute rein ausgeſe chnitten: — und doch hat ſich binnen 10. Monaten ein vollkom⸗ mener neuer Augapfel mit neuer Hornhaut, Augenftern , ‚ EryftallyFinfe se. veproducier, der fi) blos ‚Dadurch vom andern ‚gefunden! "Auge KA ‚ dag er nur erſt halb fo "groß iſt Anter den Fif chen find vorzuͤglich diejeni⸗ oe zahlreich ‚und cheifs wegen ihrer auffal⸗ br Geſtalten / wegen ihrer Seltenheit 553 merk⸗ u Berbefferungen merkwuͤrdig, Die Linne zu den Amphibien zähls te und Nantes nannte. Auch vom einzelnen Theilen der Fiſche find. intereffante Stuͤcke ‚da. Wie z. B. die berüchtigten und theils fo theuer bezahlten Belugaſteine; die ſich zuweilen in den Nieren der Hauſen im caſpiſchen Meere und der Wolga finden. So in der ſuͤdlaͤn⸗ diſchen Sammlung affen der Deus Caledos nier, mit den Stadheln des OSPHHABAAGEN Gift⸗ Rochen geſchaͤftet, u. dergl. m. Don, Infeeten. führe, ich blos an, daß das. Mufeum die verſchiedenen Gattungen von Apufifchen Spinnen befizt, die insgemein fo unbeftimmet ‚mit dem. gemeinfchaftlichen. Namen der berufenen Tarantel belegt, und Daher auch in Büchern fo verfihieden befchrieben und. abges bildet worden find. Auch Die Aſtracaniſche iſt mit ihrer Brut bier, e Die Claſſe ‚der Gewürme enthält, hier vorzüglich eine. zahlreiche Co nchylie nſa mm⸗ fung, worunter ſich auſſer den bekannten Liebhaberſeltenheiten, Wendeltreppen u. dergl. beſonders einige ausnehmend ſchoͤne ſuͤdlaͤndi⸗ ſche Schnecken; und unter den Muſcheln ein pohlniſcher Hammer von einer ganz auffallenden Groͤſe und Geſtalt auszeichnen. So wie unter den Corallen, ihrer unbeſchreiblichen Eleganz wegen, einige vom ältern Heren de Luͤe praͤ⸗ parirte Sertufarien von den englifchen Kuͤſten. Zur und Zufäße, 487 Zur Naturgefhichte des Pflanzenreichs gehoͤrt auffer mancherley eigenen Sammlungen befonderer Theile der Gemächfe, wie z. B. der Holzarten, Fruͤchte u. f. w. oder aud) der als Arzneymittel: wichtigen vegetabiliſchen GSubftanzen, wovon fi) vorzüglid) unter den Afchifchen Gefchenfen. merfwürdige Stüde bes finden, vorzüglich das herbarium vivum, wel⸗ des auffer der Hauptfammlung, die der verftors bene. Fönigl. Leibarzt von. Hugo mit leiden, ſchaftlichem Eifer sufammengebracht , befonders noch einige wichtige Floren einzelner Erdſtriche begreift. Es gehören zu den leztern z. B. ein reicher Borrath von Alpens Pflanzen, vom - Ken. von Haller felöft gefammler und zeis genbändig beſtimmt. Ferner zwoͤlf groſe Baͤn⸗ de malabariſcher Pflanzen, wozu die Etiket· ten groſentheils in malabariſcher Sprache und Schrift mit einem Griffel auf Stuͤckchen Palm-· blatt geſchrieben; auſſerdem aber auch. nicht nur Namen mit lateiniſchen Buchſtaben/ ſondern bin und wieder auch kleine Anwendungen vom. medicinifchen , öfonomifchen: "und tednologfs fchen. Gebrauch der Pflanzen in Inbienzärgges füge find. Auch von fibirifchen: 2flanjen‘ bat das - Herbarium mehrmalen Beytraͤge vom Henn Baron von Aſch erhäften. Und ganz neus erlich hat Hr. geheimer — Forſter das Muſeum 488 Merbefferungen Mufeum mit Dem ganzen Schage getrockneter Pflanzen befihenft, die er auf feiner Reife um die Welt (in den Jahren 1772.68 75.), zus mal auf den Inſeln der Südfee am Feuerlande, gefammelt hatte. Noch verdienen ein paar wegen ihrer, auss nehmenden Sauberfeit merkwuͤrdige botaniſche Sammlungen Erwaͤhnung, als nemlich die vom Hrn. de the ebenfalls an dem engliſchen Kit ſten aufgehfchten und mic Aufferfter Genauigkeit und Eleganz aufgetrockneten Sertang + Arten Frui), und dann ein grofes, auegefuchtes Eremplar von dem To. Decurien ſkeletirter Blaͤtter, die Herr Doctor Bieber in Gotha verfertigt, und die, zumal fuͤr Phyſiologie der Gewaͤchſe, Abſcheidung ihrer Säfte, Ausdiirs fung, Einfaugen u. f. w. vielen ge Auffchlus geben. ©: 211. Zu dem Schriften» Berzeichnißd * Arnſtaͤdtiſchen Kabiners, das aber noch jest auf dem Schloſſe Friedenſtein zu Gotha exſiſtirt, ſetze man noch folgende Schriften: Polye. Tentzelii ſelecta numismata aurea, argen- tea et aerea maximi moduli ex numophylaceo © iluftr, Com. Antonii'Günth. de Schwarzburg. ‚„ lenae 1693. 4. “Chr. Frid. Auhe- Specimina duo philologico - nu- mismatico- latiga, quae e nummis Rom. vet. IE inpri und Zufäße. 489 „2 inprimis ex fplendidifimo thefauro Arnftad, 2) obvüs, configuayit, Freft. et Lipf.1708.4,. Tentzels monatl. Unterred. 1692. Maͤrz S. 276. 237 Zu den Sehenswuͤrdigkeiten des Schloſſes Friedenffein gehöref ein mit vors treflicher Stuccaturarbeit und den Btuſtbildern der alten ſaͤchſiſchen Fuͤrſten ausgezierter Spets ſeſaal im dritten Stockwerke, der izt mr bey Feyerlichkeiten und engere des Kar a rer wird. —* S 237. Ar. Rath Keihard, bat. einige börtrerliche franzöfijhe Gemälde, bie ‚alle ‚Abe tung verdienen. * — ) Ira insl S.240. In der Vorſtadt vor dem ſiebele⸗ * Zhorey wo auch die ſchoͤnſte Allee iſt, bes findet ſich das angegehme herzogliche Luſtſchloß Friedrichsthal, von Herzog Friedrich II: etbauet. Es iſt mit vielen Gemaͤlden, Bruſt⸗ bildern und Bildſaͤulen ausgezieret. Hinter dem Luſthauſe liegt ein angenehmer Garten. und am Ende deſſelben eine wohlangelegte Grotte mit einem platten Dache. Der) Fußboden iſt mit. ‚buntem coburgiſchem Marmor: ausgelegt, Dede und Wändesaber mit Muſcheln, Glass ſtuͤcken und Erz beſezt. Zwiſchen dem »Frieds rihschale und dem. Schloſe iſt der herzogl. Drangeries Garten, mit zwey - einander gegen⸗ —— grofen. Gewaͤchs haͤuſern die uns bs ter 490 Wrcerbeſſerungen ter die wohleingerichteſten und ſchoͤnſten Haͤu⸗ ſer dieſer Art gehoͤren. Mit dem groſen Gar⸗ ten ſteht der Kuͤchengarten in Verbindung, welchen der jetzige Herzog, als Erbprinz, nach der neuen engliſchen Gartenfunft angelegt, und der wegen feiner vortreflihen Anlage den Beyfall jedes Kenners erhalten hat. 2 + 3.B.,©.254. ſchalte man folgendes, ein: 7 Zu Ober, Altaich, einem berühmten Bar nedietiner s Klofter in Niederbaiern, eine: Eleine Meile von Straubingen, befinder fi ein Als tarblatt von Joh Georg Knappich aus Augs⸗ Burg, welches den Martertod des Beil. Apo⸗ ſtels Petri vorſtellet. Es wird dieſes Gemaͤlde von mehrern Reiſenden geſchaͤgt, beſonders aber mache Aemilian Hemmauer in der Ehromif des Klofters Dberaltaih Se404. von dieſem Choraltarblatt, welches «der, Abt Roͤman Des nis: daſelbſt anfchaffte, einen — — hafte Beſchreibung. 3. BSe2600. Daſelbſt ſchalte ih) folgen des ein : das Altarblatt und das Deckenſtuͤck in! St. Elifaberhen » Kirchlein bey Under in Baiern iſt von dem Director, Herrn — — in Augsburg‘, gemalt. ©.261.3. 10. von weiſem l. weiſſem. Se264.3. 2. 1. Gebäuden. 3.B. S.278. Eine gleiche — ——— — und Medaillen, wie die ‚und Zufäße. 491 die David von Stettenſche, bat Hr. Gehei⸗ me Joh. Bapt. Mor. udw. von Earl zu Mühlbach) angeleget. Diefer ift auch eine zahlreiche Sammlung der wichtigften Muͤnzbuͤ⸗ der und der Fofibarften und richrigften Werks zeuge zur Markſcheide⸗Kunſt, nemlich Vrobiers wagen, Gewichte und anderes dazu gehoͤriges beygefuͤget. "&2299. 3.6. von. jungen ſatt Eropb l. Ceapbiue: ED E04. Die von dem im J. Fee: verftorbenen Schwarzkuͤnſtler und’ Kupferftes cher zu Augsburg, Georg Chph. Kilian, veranftaltere Sammlung von Arbeiten feiner Vorfahren, welche nach) feinem: Tode dur) feine Erben, befonders Hrn. geb. Rath Zapf, an die daſige Stadebibliothek uͤberlaſſen wors den; befteber in 6. Bänden, und iſt fehr zahl, reich. Bom Lucas Kilian, der -eine Zeitlang in Venedig war, und ſich daſelbſt den guten Geſchmack in der Kunſt erwarb, der: ihn in. den Hang: der: vornehmſten Kuͤnſtler verſezte, find darinn 240. Portraite und über 300. Stuͤcke, und Darunter viele nach Joſephh Hainz, Hans Rothenhammer, Barth. Spranger und andern vorzüglichen Männern *). Wolfgang Ki⸗ Diefer Lucas Kilian hat fehe viel 'gearbeiter. Im ae erreichte er einen Nachdruck der 49% Merbefferungen Kilian ‚hatte zween Söhne, Philip md? Bartholomäus, welche fi) beide der Kunft: widmeten, beide bey ihrem Vater lernten, und ihn ‚beide übertrafen. Vom Philipp, der ſich lange in Stalien aufgehalten hat, und deffen: Ars beiten fehr gefucht werden, find hier 239. Por⸗ fraite und gegen 90. andere Stuͤcke vorhan⸗ den. Von feinem Bruder Bartholomaͤus, der beynahe noch ftärferials jener war, und beſon⸗ bers fehr faubere und fleifige Portraite fhach gegen 500. Blätter. © Auffer ! vielen) Portrai⸗ fen iſt darunter das vortreflihe Crucifix nach Teftelin, welches er noch in Paris 'geftochen, wie auch eine gute: Anzahl grofer Thefesbläts ter, nach Screta, Shamman und Um—⸗ bad) und andere, woben zu bedauerwäft), daß er oft an vernunftlofe Gedanfen, abgeſchmackte Erfindungen und: fihlechte Zeichnungen feine! Kunſt verſchwenden muͤſſen. — Die in der Stadtbibliot hel befindliche Sammlung augs⸗ burgiſcher Kuͤnſtler, worunter ſich die oͤfters angefuͤhrten ſchoͤnen Arbeiten der Kili ane, Auen ‚Di AL # | h Rie⸗ ‚bee faſt unnachahmlich iſt. Von der ſehr ala: ten und berühmten, Kuͤnſtler Familie der, Kin, ‚ Mane, die der Stadt Augsburg über 200. Jahre lang zur Zierde gereichten, findet man in Hru. von Stetten Kunft» Oemerd- und. Handw. Gefch. der Reichsſt. Augsb. 1, Th. ©. 379. u. f. kurze Nachrichten. und Zufäße, 493 HMiedingers, Rugendas, der Haiden u. a. m. auszeichnen, verdiente vermehrte und fleifig ‚förtgefege zu werden. Der Nusen ift wichtig genug, und dem Mangel koͤnnte durd) ein von einem Patrioten geftifteres Capital gar wohl abgehoffen werden. 4:D ©. 304. Das geofe, ausdrufsvolle, hiſtoriſche Stüf des Hın. von Goͤz, die Sterbefeene aus. Hamfer, dem Meiſterſtuͤcke jeines. Lieblingsdichters Shakeſpeare, beſizt jezt ein Freyherr von Hornftein in Muͤnchen, wos Fin. ſich auch Hr. von 85; feit einiger Zeit zuruͤck begeben hat Hr. Senator Verhelſt beſizt eine ſehr ſchaͤtbbare Sammlung von Bergmuͤlleriſchen Skizzen. Auch hier wird man deutlich finden, daß Bergmuͤller ein Mann von groſem Er— findungsgeiſt und von unermuͤdetem Fleiſe war. Mur Schade, daß nicht ein Augsburger Kuͤnſt⸗ ler feine Malereyen in Kupfer ftiche! 4. Band ©. 305. Sm Freyh. von Reis ſchachiſchen Kabinere finder man auch eine ſchoͤn gemalte bibliſche Geſchichte von Joh. Heiß, einem fleiſigen Augsb. Maler. Des berühmten Dr. Conrad Peutinger’s Ehegat— tin Margaretha Welferin, ohne Zweifel von Chriſtoph Amberger gemalt, u. f. w. Der ſehr geſchickte Hiſtorien- und Portraits Maler, Joh. Georg Zell, iſt aus Stuttgaͤrdt | ge⸗ 494 Verbeſſerungen gebuͤrtig. Vorzuͤglich nimmt ſich ſeine Kunſt in Bearbeitung alter idealiſcher Koͤpfe aus. Ein Paar derſelben, wovon Hr. Pet. Paul von Obwexer Befiger iſt, waren unter der 178 4ger Ausfellung zu fehen, und erhielten den ftärk ften Beyfall aller Kenner. Eben dergfeichen find in dem Freyherrlich von Reiſchachiſchen und in den von Goͤriziſchen Kabineten. 1785. gieng er wieder von Augsburg ab. ©. 305. 3.18. Kopetzky I. Kupetzky. ©.308. 3.3. Die Marter der heil. Apollos nia von Umbach iſt an einein Geitenaltare. So wohl der Ausdruc der Schmerzen der $eis denden, als auch der Ausdruck. der Graufams feit an ihren Peinigern, iſt fehr ſtark. ©. 310. In der Domfirche zu Augsburg find viele Fünftlih, nach dem Geſchmack der Zeiten gearbeitete aufrechtfiehende Grabfteine, die aus dem ı5ten und 10ten Jahrhundert herrühren. So plump und fteif auch meiftens das Ganze ausjiebt, fo muß man doch das hohe Alter und den Fleiß der Kuͤnſtler bewundern, den fie auf Haare, Falten der Gewänder und andere Gegenftände verwendet haben. Im Kreußgang bey St. Anna ift einer dergleichen an einem Hopferifchen Grabe, mit der Ge fehichte der Auferweckung des Lazarus, der vor⸗ züglich ſchoͤn gearbeitet ift. Eben diefes gife von Den marmornen Epithaphien und von en hoͤl⸗ und Zuſaͤtze. | 495 hölzernen Köpfen im Fuggerifhen Chor bey St. Anna, (S diefen Band S.317.) und im Chor des Neichegorteshaufes bey St. Ul⸗ rich. Cie find insgefammt mit ausnehmenden Fleiſe geſchnizt, wenn ihnen ſchon griechifche Grazie mangelt. Seite 319. 2te Zeile von unten. Jacobs Ankunft bey ſeinem Sohne Joſeph in Aegypten, gehoͤrt ohne Widerſpruch unter Frankens vorzuͤg⸗ lichſte Arbeiten. ©. 336. Das Deckenſtuůͤck im Congrega⸗ tions» Saale bey St. Salvator in Augsburg, N vom Herrn Direcsor Math. Suncher, iſt nit die Ehebrecherin, fondern Jeſaias, dee die Geburt des Heilandes vor dem König Ahab weiſſaget. — 33786 Bergmaͤltertfchen Oelgemaͤlden, beſonders von Chriftus s Apoftels und Heiligen, Köpfen, auch) einigen biftorifchen, findet man fehr viele in der Dom » Carmeliten und andern Kirchen; doc) find Bergmüls lers befte Arbeiten immmer auf naflem Wurf. 4. B. ©.338. Herr Ignaz Angerl, Mitglied des Ausfihuffes der Geſellſchaft zu Erimunterung der Künfte, (ein fehr gefchiefter Bildhauer) hat ſich durch ein ſchoͤnes Baszelief über dem Eingange der katholiſchen Normalfchus le, Ebriftus unter den Kindern, und mit dem Blilde 496 Berbefferungen ‚Bilde des Apoſtels Jacob des groͤſern in St. Jacobspfruͤndhofe gezeigt. 4. B. ©. 339. Dem Hrn. Jacob Rauch macht die geſchickte Abformung, Ausgiefung und Zufammenfegung der drey Briefifchen Najaden an dem Springbrunnen beym Siegel, haus, dieer 1781: auf Koften der Gefellfehafe zu Beförderung der Künfte gemacht hat, und Die in der Afademie find aufgeſtellt worden, ſehr viele Ehre. Adrian De Fries Rn Dries, kaiſerl. Statuarius und Maler, wurde zur Arbeit des Mercurius und Herkulesbrunnen, der dazu ge⸗ hoͤrenden Bilder und Seitentaſeln von erhabener Arbeit, aus Nom nach Augsburg verſchrieben. Von dieſem Küunſtler iſt noch daſelbſt ein ſehr ſchoͤner Mercur in dem von Stettenſchen Haufe auf dem Obſtmarkte, welches Damals, als er in Augsburg arbeitere, dem Bauherrn Taler gehörte, vielleicht find auch die drey ſchoͤnen Finder unter dem Tauffteine in der St. Ulrichs⸗ Kloſterkirche von ibm. Bey Augsburg Bitte ich in dem ıten Bande auch noch folgende Zufäge zu bemerfen. 1.B. ©. 50. Bogenhard’s Naturaliens fammlung it 1782. Stüdsund Theilweiſe vers Fauft worden. Gleiches Schieffal hatte aud) die ©. 52. angeführte Neuſenſche ww ‚Nr. u a uU. DmiWehe RE — > Hr. ach; Hübner, ein Augsburger Bur⸗ gersfohn und Modelſchneider, iſt ein vorzuͤgli⸗ cher Lebhaber Der Entomologie. Er hat an⸗ | ‚gefangen, Beyträge zur Öefhichte der Schmetterlinge herauszugeben, wovon biss ber der ıfle Theil von 25. Stuͤcken auf 4. Blaͤttern in ge. 8. erſchienen if. "DNS. 38. anſtatt Joſeph Ignatz L.Sofepb Paul. EL. D. S.6o;.bon der Augsburgiſchen Kunſtakademie handeln am vollſtaͤndigſten des Hrn. Nathsconfulenten Se. Biermann. herausgegebene Nachrichten. Au der dritten ſtachricht wird erzäable,daß zu dem Studium der Zeichnung nach, dem Nunden Die noͤthigen Gypsabguͤſſe von guten Meiſtern herbeygeſchaft worden, und daß man ſo gluͤcklich war, be⸗ reits 17. Stuͤcke, einzelne Theile des menſch⸗ lichen Körpers vorftellend, 9. Kinder und 48. groſe und kleine Naturen zu. erlangen; unter den lezten wird. befonders gerühme der fm Grabe Tiegende Chriftus, von Joh. Petel, einem Augsburger, und an dem Herkulesbrun⸗ nen zu Augsburg befindliche drey weibliche Fi⸗ guren von aehifher Schönheit, von Adrian de Vries. — In das Zeichnungs » Zimmer famen 1782. vier Blumenſtuͤcke, welche der Kurfürftl. - Statthalter Freyh. von Ungelter dahin vers „ehrt harte; und noch im eben dieſem Jahre Hirſchings Kunſtnachr. 4B. St lem ⸗ 498 — Verbeſerungen "zierte: den Hereshaten akademiſchen Saal der ‘Director der Afademie, der berühmte Herr Joſ. Huber, auf eigenem Trieb und ohne alle Koften der Gefellfihaft mit einem vortreflichen Deckenſtuͤcke, welches ihm zus vorzuͤglichen Eh⸗ re gereicht, und fuͤr welche ſchoͤne Handlung ihm nicht nur dieſe, ſondern ſelbſt das Publi⸗ kum allen Dank ſchuldig iſt. Die Vorſtellung iſt allegoriſch. Die Zeit erhebt die Huͤlle der Finſterniß· In vollem Lichte erſcheinet Die Goͤttin der Kuͤnſte, von Genien, die ihre: Waf—⸗ fen tragen, begleitet. Der Gott der Hands fung erwartet ihre Ankunft in zufriedener N he. Don ihrem Glanze geblender, und von ihren Genien verfolge, ſtuͤrzen Neid und Dum̃⸗ heit in den Abgrund. Beſuchen und benugen kann dieſe Anftafe, mer Luſt und: Geſchick dazu hat. Was die Geſellſchaft ſowohl an baarem Gelde, als an Büchern, Kunſtwerken, Kupferſtichen, Bildern us ſ. m. jufammengetragen, gefchenfe erhalten und ers kauft bat, das zeige fi) aus den 1783. 1786. und 1787. gedruften Nachrichten und Anzeis gen. Die Gelegenheit, wozu von den Mus Giffrae der obere Theil des Mezgerhauſes bes williget morden iſt, beftehet aus einigen Zim⸗ mern, melde die Gefellfhaft, mit anfehnlicher | Unterftigung des Magiftrats, von den einges gaugenen en bat ſchicklich zutichten aſ⸗ und Zuſaͤtze. \ e 499 Taffen. Erſtlich aus dem grofen Saale, darinn jährlich die Prämien ausgetheilet, und Die Urs - beiten dee Künftler und Kunftzöglinge ausge, ‚ftellee werden. Sn diefem Saale, ftehen die Abgüffe von Antifen und andern meifterhaften Bildern aufgeftelle. Darunter find. in völliger Gröfe Laokoon, der borghefifche Fechter, der tanzende Faun, Ganymed, der fpielende Faun, Apollo, die drey Augsburger Najaden von de Vries. Ferner viele antife Büften, Köpfe, kleinere nachgeformte Bilder. Sn Sommers monaten wird nad) Den grofen Bildern, an Sonnsund Feyertagen, nach vollendetem Gots tesdienſte gezeichnet. Im zweiten Zimmer ‚wird im Winter nach dem Leben, und im drit—⸗ ten nac) dem Stunden bey der Lampe gearbeis tet. Im vierten aber geſchieht es Das ganze Jahr hindurch. Im fuͤnften iſt der Vorrath von Buͤchern, Kunſtwerken, Modellen, Gyps⸗ abguͤſſen von Gemmen, Medaillen u. ſ. w. aufs “ bewahrt. Auch hier find prächtige und nuͤtzli⸗ che Werke, eines Saireffe, la Sage, le Fevre; Werke nad) den groͤßten Meiſtern; Werke nad). Alterthuͤmern; zur Baukunſt das herrliche Werk des Palladio; verſchledene Gaͤllerien und deren Verzelchniſſe; die Kunſt⸗ hiſtoriſchen Werke eins Gaudrart, Wim kelmanns, Fuesli, d'Argensville u.a. die insgeſammt unter ſichern Vorſchriften und Si 2 Des 500 . Werbefferungen | Pet von Kunſtlern und Kunftfihritern betrachtet und benuget werden koͤnnen. — Dis rectoren der Kunſtakademie find die beiden wuͤrdigen und bekannten Kuͤnſtler, Hr. Soferb Huber und Ar. Joh. Elias Haid; und Am firuetor bey der Zeichnungsakademie nach Fla⸗ chem, Hr. Philipp Haid. a Do ne Nitfen ‚farb im, April 1788. 1.2. ©.63. Die Sammlungen des Hape Kieſow find jezt verfaufr. 1. B. ©. 64. Die ſchoͤnen Skizzen von Holzern, beſonders die vom Cloſter Schwars sach, auch eine von ſehr geofer - Erfindung , die in einer Gallerie zu Wirzburg ausgeführt werden ſollte, Eamen nach Holgers Tode an Hrn. Direetor Günther, welcher ſolche erſt im J. 1784. an Hrn. Sofepb a in Augsburg verkaufte. 1.B. ©.72. Eritarnannek Herr Joſerh Chriſt iſt 1784. aus Rußland mit vieler Ehre wieder zuruͤckgekommen, und uͤbt ſeine Kunſt noch ferner in Augsburg aus. Er hat ‚ auch feit feiner erfreufichen Zurückfunft in der Kirche des Gräfl. Stadian. Markfleckens Tanhauſen ein groſes Deckenſtuͤck gemalt. ©.93. 3.2. leſe man ſtatt und, find. Ss 1. B. | und Zuſaͤtze. ‚Sort IB, ©. 94. Don ber daſelbſt angefuͤhr⸗ ten Stettenſchen Kunft » Gewerb+ und Handw. Geſch. der Reichsftadt Augsburg erhielten wir J 1788. einen ſtarken Nachtrag, worinn der Fleiß und die Kenntniſſe des Hrn. Verf. ſichtbar find. Zu bedauern iſt es, daß dies fer würdige Mann bey Der Bearheitung defs felben manchmal etwas Teidenfihaftlich verfabs ren iſt, und nicht diejenige biftorifche Gfeichs gültigfeit wieder beobachte bat, Die man in dem erſten Bande von ihm gewohnt - mar. Bey den Zahlen und Bornamen ıc. darf man bier nicht auf Critik ſehen, wie man gar bald - finden Fann. \ en — * 4. B. S.3 53. Aus dem ſehr reichen Kabinete des Hrn. Canonicus Lautenſack, hat Herr Prof. Eſper in ſeinem ſchaͤtzbaren Werke: Abbildungen der Pflanzen; thiere nach der Natur mit Farben ers leuchtet, (Nuͤrnb. 1788. gr. 4.) mehrere ſehr ſchaͤzbare Natur⸗ Producte und mannich⸗ faltige, ſehr ſeltene, Abweichungen nei abge⸗ bildet, theils beſchrieben. 4 Band Seite 3604. Ich weiß nicht, wie es gefihahb, Daß ich das herrliche Des eenftäf von Bergmuͤller in der berühmten Abrey — anzufuͤl al vergaß gi el li. so 0 Berbeferungen N in dem vortreflichen Saal dieſes Efofters befindet. In Ruͤckſicht der Malerey verdient es alle moͤgliche Achtung, die man auch oh⸗ nedieß dieſem groſen, Erfindungsreichen Fresfos maler ſchuldig iſt; nur leidet ſein Intereſſe bey dem Gebrauch der hiſtoriſchen Kritik. Ich ver⸗ weiſe bier auf Hrn. Nicolai?s Reiſebeſchrel⸗ bung 1 Th. ©. 105. mwobey ein fiharffinniges Urtheil über Deckenſtuͤcke zu finden ift. ©.451. Unter die vorzügfichen Merk würdigfeiten det Stadt Blanfenburg gehört ohnftreitig das dortige Schloß oben auf dem Blanfenftein, nebft dem Eleinern, oder dem Fuͤrſtl. Gartenhanfe unten im Thale, wie auch der grofe herrliche Thiergarten. Das Schloß ſelbſt bilder inmendig ein fehönes regufäres Viereck, und ruhet auf einem weifen Felſen, Der ihm zur Grundmauer dient, und ihm vers inuthlic). den Damen gegeben bat. Mitten auf diefem Felſen in der einen Edfe des Shlop ſes rechter Hand beym Eingang, if ein ſtarker . Baum ‚bervorgemwachfen, welches fon von miehrern Neifenden als eine Merkwuͤrdigkeit ans H gemerft ift. An der Bildergallerie find noch eis h nige gute Stüfe von Albr. Dürer und tw ’ eas Eranad) vorhanden, die fehenswerth } find. Die Schloffirche ift recht artig, ns Nunde gebaut, und mit einigen guten alten Gemälden geziert. — Das Fleine Schloß oder 9 h. — das * 3 * e 2 4 — RE — =. > — ni un — — ——— — — EZ — * — — eo nn 5 = — * und Zufähe, sog das Fuͤrſtliche Gartenhaus, liegt unten am Fuſſe des Berges ges. Es hat einen ſchoͤnen Gar⸗ tenſaal, Der mit lauter Familienſtuͤcken und Portraits von Fuͤrſtlichen Perſonen geſchmuͤckt it. Der Fuͤrſtliche Luſtgarten, die Drangerie und Fafanerie find mit dem herrlichen Thier⸗ garten nicht zu vergleichen, too man aanz bie veine Natur in ihrer Einfalt, Pracht und, Erbas ben ıbeit genießt. | | Das Marmormagazin daſelbſt iſt ſehens⸗ werth, und enthaͤlt Tiſchblaͤtter, Kamingeſimſe, Werkzeuge und Gefaͤſſe aller Art. Der daſige Marmor enthaͤlt alle Farben, und iſt mit aller⸗ ley Siguren und Corallen durchwebt. Dee ſchwarze, der jezt felten werden foll, iſt der ſchoͤnſte. Doch bat er nicht völlig. die Härte und das feine Korn des italienifchen, griechis J ſchen und afrikaniſchen Marmors. 3B. S. 91. Herr Borkhauſen lebt nicht zu Frankfurt am Main, wie ich falſch benachrichtiget wurde, ſondern bey feinem wuͤr⸗ digen Freunde, Hrn. Df. Scriba zu Arhei⸗ ligen, bey Darmſtadt, (S. den 2ten Band Diefer Nachrichten Seite 174.) der als ein vorzuͤglicher Entomolog und Naturforfher ruͤhmlichſt bekannt ift. ⸗ Ldypogrophiſche Gehe: a Sa Zelle 4. fi. N Lund der S3. 8 6. f. und L und ihre ©.37: 3.1, I. find auserlefen. S.46. 3.21. del. nit G. 71. 3.3. del. werden &.146, 3.2, fi Ratur⸗ funfwer I, Narurfunfiwerk ©.146. Ann. 3.10, vor: eine, fire man hinein, iſt Gailenreuth ©, 1774 3.6, I dem Sifchergeräthe: ©. 192» 3.4. fi. den I. mit ©. 371 3-24. f. Magiſtrath l. Magiſtrat ©. 401. 3-1. Abr. l. Aldr. S. 406. 3.9 fatt wer Fein I. für den, der Fein-. ©. 407. 3. 16. zu ſuchen 1. ſuchen zu Dürfen ©. 410, 3. 13. w 32. fiatt Miſſelbach I. Miſt elbach. £ Andere tveniger bedeutende Fehler, wie z. B. Kayſer für Kaiſer, Deutfchlaud für De utſchland, Bachanalen für Bacchanalen wird der buniat Leſer ſelbſt ver⸗ defſern. — TR