er F = CC 7 & RE EELT AAAAAARAAAN, A A Vu Ir.2 / A J | A [a) - Ni 19 } \ L u \ | NS Ti 4 \ Ya DR WW AN RR AAN Nr EN A nnnr\ A A Arur © KELTUEES El SIE. n n > A ARM NARAA AAAAA NAAARAAA A Ana \. I R FA \ Vene 2 r n / i N m en. N AA Fa ARAAR R A ANNIANDS RRRAFF .- I: N 5 äN LER AA = a I YER a B aa = ( William nlealey Dall., A W FR ] VA» »WILLIAM H. DALL " SECTIONAL LIBRARY DIVISION OF MOLLUSKS nn TEE I en © ur Nachrichtsblatt u Ak , _WILLIAM H. DALU Das SECTIONAL LIBRARY m DIVISION OF MOLLUSKS der Deutschen | Malakonohgiechu resellsehalt, am Ma. Neununddreissigster Jahrgang. Redigiert Dr. W. Kobelt Schwanheim (Main). FRANKFURT au MAIN. Verlag von MORITZ DIESTERWEG. 1907. 205096 erlaeiadl oh " ‚Nndoolloood ınadseinolooso kl G 2 teealhrenns?r Ä | SW sd ak) minder ee | "MAN a AAUHATEN a . [N WERTE PEN laE 14 } ’r FEUN AAO nm 3 * Oo # re Inhalt, Wagner, Dr. A., ein Beitrag zur Kenntnis der Pomatias- und Auritusformen Griechenlands Clessin, S., Mollusken aus dem Issykul — —, eine neue Xerophila-Art aus Rumaenien . Boettger, Caesar, Zur Fauna von Frankfurt a. M. — —, die Land- und Süsswassereonchylienfauna der darlechen nordfriesischen Inseln — —, zur Conchylienfauna des Kühkopfs. Franz, Dr. V., Beiträge zur schlesischen Möllnekonkrinn Boettger, Dr. 0, die ersten Landschnecken von der Insel Thasos Brusina. Spir., über Vivipara diluviana (Kunth) . Hilbert, Dr. R,, zur Orthographie und Grammatik der natur- wissenschaftlichen Nomenklatur Hesse, P., Kritische Fragmente Boettger, Dr. O., die Odontostomien (Moll. ) des mittlolighcänen Mer andes von Waldböckelheim bei Kreuznach Lindholm, W., Schneckenlese in der nordwestlichen Schweiz Hocker, F., Nachtrag zum Verzeichnis der in der diluvialen Sand- und Tuffablagerung von Brüheim bei Gotha vor- kommenden Conchylien Preston H. B., Descripton of a new Piftacnz on Palestine Wüst, Ewald, der Konchylienbestand der Kiese im Liegenden der Travertine von Weimar Wagner, Dr. A., zur Kenntnis der Mellnskenfauna Oesiereich: und Ungarns, sowie der angrenzenden Balkanländer Clessin, S, Conchylien aus dem Löss der Umgegend von Wien Hashagen, K., über eine linksgewundene Vivipara fasciata Müll. Boettger Dr. O., neue Stenogyriden aus Erlangers Reiseausbeute Rosen, Baron O., Beitrag zur Kenntnis der Molluskenfauna Russlands ; r 3 ; y Riemschneider, Dr. J., Unio pseudolittoralis Clessin var. euro- nieus n. . R ? Ä i ; Kormos Dr. Th., vorläufiger Bericht über eine interessante Herstokähe Molluskenfauna in Südungarn — —, eine neue Form der Dorcasia (Eulota) fruticum Müll. aus Ungarn (nivalis n. f£.) Seite .20, 53 Ihering, Dr. H. von, die anatomische Abteilung der Rossmässler’- Seite schen Iconographie ! 163 Lindholm, W., zur Molluskenfauna des Mnzeltsles bis Alt 165 Kobelt, Dr. W., Diagnosen neuer Arten . . 167 Kormos, Dr. Th., Beiträge zur Molluskenfauna von 181 Rosen, Baron O. von, Ill. Beitrag zur Kenntnis der Mollusken- fauna des Kaukasus (zum Polymorphismus von Helix vulgaris Rossm.) „188 Boettger, Caesar, Petricola pholadiformis Kae . 206 Ihering, H. von, die Linne’schen Gattungsnamen der marinen Nudibranchien 218 Ziegeler, M., Valvata frigida 221 Ein malacologischer Schwindel 221 Literatur 47, 97, 173, 222 Neubeschriebene Arten. Seite Seite Acme diluviana Hocker . . 92 subalbescens omisaljensis Ancylastrum dextrorsum Korm. 899 Clessin . 7 | Hyalina bojanae Wagner . . 112 issikulense Clessin. 7 dautzenbergi Wagner . 110 ovatum Clesin. . .. 6 draparnaldi austriaca turkestanicum Glessin 7 Wagner . 114 Buliminus kusnetzowi Lindh. 167 nitens inermis Wagner . 113 (Petraeus) sikesi (Preston) planospira Wagner En vn Tr 1. 2 94 | Neritina. danubialis turrita Clausilia thessalonica thasia Korm. . ; 4197, Bitte... . 38 | Odontostomia acutiuscula brueheimensis Hocker . 89 prima: Bil - 0. eu Crystallus contractus semicon- seeunda Dig.‘ ... ,. 2.49 tractus Wagner . 104 kocksi Bttg. (Fig) . ..80 illyrieus Wagner 103 koeneni Bittg. (Fig) . . 81 kutschigi zawalae Wagn. 105 lineolata sublineata Bttg. S0 sphaeroconus Wagner 109 | Petraeus sikesi Preston (Fig.) 94 sturanyi Wagner . 106 | Petricola pholadiformis Lam. subrimatus inflatus Wagn. 107 11 Be Doreasia fruticum nivalis Pisidium miliolum Clesin . 8 Kormos 163 schmidti CGlessin . . 8 Gonostoma lens insularis Big. 34 | Pseudomurex amaliae Kobelt 168 Gyraulus acutus Clesin . . 7 | Subulina erlangeri Bttg. . 137 issykulensis Qlessin . . 8 lacuum Bitg. 137 Gyrorbis ressmanni sidorowi Unio pseudolittoralis euronicus Rosen . . 148 Riemschneider . . . . 150 Helix secernenda elevata Kor. 190 Xerophila densestriata Glessin 9 unieineta Korm. 189 profuga entzi Korm. 185 speideli Bttg. 37 vegliana scalaris Korm. 185 Te der Deutschen Bed Gesellschaft, ’ Neununddreissigster Jahrgang. _ (1907.) —hrtett.L = . (Januar— März.) Inhalt: Seite € Wagner, Ein Beitrag zur Kenntnis der Pomatias und Auritus- formen Griechenlands... ..... 2.2. Clessin, Mollusken aus dem Issykul . 2 Clessin, Eine neue Xerophila-Art von Rumaenien . a " Boetiger, Zur Fauna von Frankfurt aM. . 2... ‚Boetiger, Die Land- und Süsswasserconchylienfauna der deutschen nordfriesischen Inseln. . . Boettger, Zur CGonchylienfauna des Kühkopfs Franz, Beiträge zur schlesischen Molluskenfauna Boettger, Die ersten Landschnecken von der Insel Thasos g Brusina, Ueber Vivipara diluviana (Kunth) | Hübert, Zur Orthographie und Grammatik der naturwissen- schaftlichen Nomenklatur Literatin2r0%% | a3 Grösstes Lager in Europa in Fe Mariaeı. Land- und Süsswasser - Conchylien + (über 10,000 Species) alles Zee determiniert zu civilen Preisen, eigene Sammler in den Tropen, Uebernahme von Bestimmungen, Kauf und Tausch mir fehlender Arten. Kataloge zu Diensten. Zusammenstellung ganzer Sammlungen oder einzelner Re, zu ermässigten Preisen. Hermann Rolle, „Kosmos“, naturhistor. Institut, (etabliert/seit 1889) Berlin SW. 11, Königgrätzerstrasse 89 Mitteilungen und Anfragen. Die Senckenbergische naturforschende Gesellschaft hat von Moellendorffs Doubletten noch ca. 800 Arten billig abzugeben. Ein Verzeichniss steht Interessenten zu Diensten. W. Paul Pallary, Naturaliste, Eckmuhl (Oran) bietel in Tausch - gegen wissenschaftliche Publikationen oder auch gegen bar eine reiche Auswahl von Land- und Meeresconchylien der nordafrikanischen Länder von Tunis bis Marokko. Kataloge zur Verfügung. Ich suche die drei ersten Bände von Rossmaesslers Iconographie (1835—1859) mit schwarzen Tafeln in Tausch gegen nordische und exotische Conchylien, eventuell gegen bar, zu erwerben. Henrik Sell, Kopenhagen, Tureabngae Wanted for Cash or exchange Zeits. für Malac. . Vol. I& N. Malak. I Biatier vol. XV. Bogen 9, 10, 11. vol. XVI. Bogen 6, 7, 8. or vols. XV & XVI complete; 52 Zoological Record: Mollusca for 1865, 1866, 1887. Blanford. OR N Indian Malac. part. 1, 7,°8, 9. Gassies, Faune et Nouvelle Caledonie part. 2 G. K. Gude, II4 Adelaide RD. London N.W. No. Januar 1907. ; Nachrichtsblatt der deutschen Malacozoologischen Gesellschaft. Neununddreissigster Jahrgang. Das Nachrichtsblatt erscheint in vierteljährigen Heften. Abonnementspreis: Mk. 6.—. Frei durch die Post im In- und Ausland. Briefe wissenschaftlichen Inhalts, wie Manuskripte u. s. w. gehen an die Redaktion : Herrn Dr. W. KobeltinSchwanheim beiFrankfurt a.M. Bestellungen, Zahlungen, Mitteilungen, Beitrittserklärungen u.s. w. an die Verlagsbuchhandlung des Herrn Moritz Diesterweg in Frankfurta.M. Ueber den Bezug der älteren Jahrgänge und der Jahrbücher siehe Anzeige am Schluss. Mitteilungen aus dem Gebiete der Malacozoologie. Ein Beitrag zur Kenntnis der Pomatias und Auritus- formen Griechenlands. Von Dr. Anton Wagner in Dimlach bei Bruck a. Mur. Von Herrn Dr. Theodor Krüper, Kustos am natur- historischen Museum in Athen, erhielt ich eine grössere An- zahl Formen der genannten Genera, welche derselbe in den letzten Jahren an zum Teil neuen Fundorten gesammelt hatte. In weitaus überwiegender Zahl fand ich unter diesem Material Formen des Auritus (Holcopoma) tesselatus R.; diese über das ganze Gebiet verbreitete Art ist bekanntlich be- sonders mit Rücksicht auf die Skulptur und die mehr min- der rasche Zunahme und Wölbung der Umgänge sehr ver- änderlich, so dass fast an jedem Fundorte mehr minder differente Formen auftreten, welche jedoch ohne bestimmte TE RE Grenzen in einander übergehen (selbst Exemplare eines Fund- ortes zeigen mitunter recht auffallende Unterschiede.) Mit Rücksicht auf diese geringen und überdies durch Uebergänge vermittelten Unterschiede war ich geneigt, sämtliche Vertreter des Subgenus Holcopoma Kobelt und Möllendorff, welche in dem Gebiete leben in der For- menreihe des Auritus tesselatus R. zu vereinigen; unter dem Materiale Krüpers fand ich jedoch endlich das diese Frage entscheidende Nebeneinandervorkommen zweier Formen ohne Uebergänge bestätigt. Bei Missolunghi in Aetolien und in Philiathra (Messenien) lebt am gleichen eng begrenzten Fund- orte Auritus tesselatus griseus Mousson und Auritus achai- cus Boettger. Die Verbreitung der Formen des A tesse- latus R. erstreckt sich nach meinem Materiale über die jo- nischen Inseln und Strophaden bis zur Insel Sapientsa im Süden, ferner über Epirus, Mittelgriechenland, Euboea, die Sporaden und die Westküste des Pelopones, während die Formen des A. achaicus Boettger auf den Pelopones und die Umgebung von Missolunghi in Mittelgriechenland be- schränkt erscheinen. Von den Kykladen, ebenso aus den nördlichen und östlichen Küstenländern des aegeischen Meeres ist mir auch heute weder ein Pomatias noch ein Auritus bekannt geworden. Als besonders bemerkenswertes Ergebnis der For- schungen Krüpers erscheint mir ferner der Nachweiss von zwei echten Pomatiasformen in Südgriechenland (P. scala- rinus Villa aus dem Taygetos und P. septemspiralis Raz, aus dem Pindus), während ich die Südgrenze der Pomatias- formen bisher in Süddalmatien und der Herzegovina ange- nommen habe. Das Auftreten des Auritus Kleciaki Braun in Akarnanien und des Auritus sturanü euboicus Wester- lund auf der Insel Euboea bestätigt die auch sonst bemerk- bare Uebereinstimmung der Molluskenfauna Nordgriechen- lands mit jener von Albanien, Süddalmatien und der Her- zegovina. 2] «) Genus Pomatias Studer. Pomatias (Eupomatias) scalarinus Villa. laconicus Westerlund in sched. Krüper übergab mir 9 Exemplare dieser Art unter der Bezeichnung Pomatias laconicus Westerlund aus Sait- zais im Taygetos, welche ich von der typischen Form aus der Umgebung von Zara nicht unterscheiden kann. Pomatias (Eupomatias) septemspiralis Razoumowski. Neuer Fundort: Pindus in Akarnanien. Die mir vor- liegenden 3 Exemplare besitzen ein etwas schlankeres Ge- winde als die typische Form, entsprechen derselben jedoch in den übrigen Merkmalen. Genus Auritus Westeriund, Auritus (Auritus) stwranii euboicus Westerlund. Pomatias (Auritus) banaticus var. euboicus Westerlund Fauna V. p. 125, 1885. Pomatias (Auritus) euboicus A. J. Wagner in: Denk. Ak. Wien. v. 64, p. 610, t. 8, f. 77a-b, 1897. Nachdem ich Auritus sturanii scalariniformis kennen gelernt habe, erscheint die systematische Stellung der vor- stehenden Form als extremes Glied des Auritus sturanii m. sichergestellt. Fundort: Delphiberg in Euboea. Auritus (Auritus) Klecaki Braun. Unter der Bezeichnung Pomatias banaticus Fagot aus dem Pindus in Akarnanien erhielt ich von Krüper sechs Exemplare des A. Klecaki Braun, welche dem süddalmati- schen Typus entsprechen. Auritus (Holcopoma) tesselatus Rossmässler. Die typische Form ist mir auch derzeit nur von den Inseln Corfu, Paxos und aus Epirus bekannt. Auritus (Holcopoma) tesselatus griseus Mousson. Fundort: Epirus, die Inseln Corfu, Kephalonia, Santa N E Maura, Zante, Fano, Paxos, Oxia, Sapientsa, die Strophaden, Acarnanien, Aetolien und die Westküste des Pelopones. — — tesselatus coreyrensis Westerlund. Pomatias (Auritus) coreyrensis Westerlund Fauna 5, p. 120, 1885. Nur extrem entwickelte Exemplare zeigen die charak- teristischen Unterschiede von der typischen Form, werden jedoch durch Uebergänge, welche zum Teil arm gleichen Fundorte leben mit derselben verbunden. Fundorte: Corfu und Prevesa in Epirus. — — tesselatus athenarum Saint-Simon. Pomatias athenarum Saint-Simon in Revue Mag. Zool. 31, p. 4, 1869. Fundorte: Livadia, Helikon, Thermopylen, Euboea und auf Xeronisi der Sporaden. — — tesselatus hellenicus Saint-Simon. Pomatias hellenicus Saint-Simon in Rev. Mag. Zool. ser. 2... 21,:2.,,8,. 1869. Fundort: Parnass in Mittelgriechenland. Auritus (Holcopoma) achaiceus Boettger. P. tesselatus var. achaica Boettger in: Nachrbl. D, malak. Ges. v. 17, p. 124, 1885. Fundorte: Santameri, Philiathra, Kalandriza im Pelo- pones, Missolunghi in Aetolien. — — achaicus coeruleus A. J. Wagner. Pomatias (Pleuropoma) tesselatus var. coerulea A. J. Wagner in: Denk. Ak. Wien, v. 64, p. 622, t. 10, f. 98, 1807. Fundorte: Gaitzaes und Langada-Schlucht im Taygetos. — — cachaicus diplestes Westerlund. Pomatias (Auritus) diplestes Westerlund in: Nachrbl. D. malak. Ges. v. 26, p. 187, 1894. Pomatias (Pleuropoma) hellenicus var. maxima A. J. Wagner in: Denk. Ak. Wien, v. 64, p. 625, 1897. Fundorte: Divsi, Nezera, Stemniza, Olenos im Pelo- pones. By Mollusken aus dem Issykul in Russisch Turkestan. Von 3: Glessrn.* Der Issykul-See liegt im russischen Militärbezirk von Turkestan in 1750 m Meereshöhe und erhält seine Wasser vorzugsweise von dem Flusse Tschu, scheint aber wie der nahegelegene Balkasch-See keinen offenen Abfluss zu haben. Er liegt zwischen den Bergketten, Kujdulaj und Mergon-Scheri im Norden und Konurulen und Terskejtan im Süden, welche dem Thian-Schan-Gebirge angehören. Die Mollusken aus diesem See, welche ich Herrn Peter Schmidt in Petersburg verdanke, schliessen sich vollständig den im europäischen Faunengebiete vorkommenden an. Verzeichnis der Arten. Gen. Limnaea Lam. l. Limnus stagnalis L. Die Art liegt mir von 7 Fundstellen des See’s vor; sie weist nicht unbeträchtliche Formabweichungen auf, die jedoch nicht über jene, wie sie in unseren Voralpenseen vorkommen, hinausgehen. var. vulgaris West. Von 3 Fundorten. mm mm mm Gehäuselänge 37 Höhe des Gewindes 30 der Mündung 17 n AO N, „ „ 20 , n 20 „ 45 „ ; ; 20:15 n 25°'/e Das Gehäuse ist dünnschalig, das Gewinde sehr spitz die Mündung wenig aufgeblasen. var. lacustris Stud. Von 4 Fundorten. Gewinde verkürzt, teils dünn- teils dickschalig, Mün- dung wenig erweitert. mm mm mm Gehäuselänge 29, Gewinde-Höhe 12, Höhe der Mündung 18, ” 30, ” ” 13, n n b,) 4), ” 29, rn h) 12, rn n ” 17; n 23, n” » Er ” 7 n 14, Nur die 3. Form ist diekschalig. . TEN ER EEE Die Varietät vulgaris lebt jedenfalls in ruhigen, mit Schilf bewachsenen Stellen, in denen der Wellenschlag ge- brochen wird. Die var. lacustris wird an der Bewachsung entbehrenden Stellen sich aufhalten, an welchen der Wogen- schlag die Form der Gehäuse beeinflusst. — Die sämtlichen (rehäuse sind kleiner, als wie sie bei uns vorkommen. 2. Gulnaria ovata Drp. Von 5 Fundorten. var. patula Don. Gewinde sehr kurz, sehr dünnscha- lig, sehr stumpf. Mündung aufgeblasen. Gehäuselänge 18 mm., Gewinde-Höhe 3 mm, Mün- dungshöhe 15 mm. Von 2 Fundorten. Gehäuselänge 18 mm, Gewinde-Höhe 4 mm, Mün- dungshöhe 14 mm. Gewinde wenig höher, aber mit scharfer Spitze. 3. Gulnaria rubella Gles. Gewinde ziemlich spitz, festschalig, Mündung wenig erweitert. Mundsaum mit starker Lippe belegt. Sie scheint die häufigste der im See vorkommenden Limnaeen zu sein und stimmt mit der im Chiemsee sich findenden G. rubella so sehr überein, dass ich sie nicht von dieser Art zu trennen vermag. Es ist eine interessanle Erscheinung, dass an 2 so weit von einander entfernt gelegenen Seen sich dieselbe Form gebildet hat. Dies lässt sich nur durch gleiche oder sehr ähnliche Verhältnisse der physicalischen Erscheinungen der beiden Wasserbecken erklären. 4. Limnophysa truncatula Müll. var. oblonga Put. Gen. Ancylus Geofir. 9 Ancylastrum ovatum n. Sp. Gehäuse eiförmig, dünnschalig, wenig erhoben, Wir- bel stumpf, wenig hervortretend. Die Spitze desselben fällt in das letzte Vierteil der Gehäuse-Grundfläche. L. 5 mm, Br. 4 mm, Höhe 2,5 mm. Von nur einem Fundorte. ER, TOR 6. Aneylastrum issykulense n. sp. (rehäuse gross, rundlich-eiförmig, hoch, sehr gewölbt, Wirbel spitz, sehr hervortretend, die Spitze desselben fällt in der Grundfläche nahe dem Hinterrande. L. 10 mm, Br. 7,5 mm, Höhe 6 mm. Die Gehäuse dieser Art erreichen eine ungewöhnliche Grösse und zeichnen sieh durch ihren hochgewölbten Rücken aus. — Nur 2 Exemplare eines Fundortes. 7. Ancylastrum turkestanicum n. sp. Gehäuse klein, eiförmig, dünnschalig, Wirbel stumpf, sehr nach unten geneigt; die Spitze desselben fällt genau auf den Hinterrand der Grundfläche. L.5 mm, Br. 3,5 mm, Höhe 2 mm. Mehrere Exemplare eines. Fundortes. 8. Ancylastrum dextrorsum n. Sp. Gehäuse klein, dünnschalig, Grundriss eiförmig, Wir- bel stumpf, kaum hervortretend, etwas nach rechts geneigt, die Spitze fällt nahezu auf den Hinterrand, Mündung eiförmig. L. 4,5 mm, Br. 3,5 mm. Höhe 2 mm. Von nur einem Fundorte. Gen. Planorbis Guett. 9. Tropodiscus marginatus Drp. var. submarginatus Jan. Nicht von europäischen Exemplaren verschieden. Von nur einer Fundstelle, sehr zahlreich. 10. Tropodiscus carinatus Müll. Kleiner wie die vorige, aber mit europäischen Exem- plaren übereinstimmend. Eine Fundstelle, weniger zahlreich. 11. Gyraulus acutus n. sp. Gehäuse gedrückt, Umgänge 4, sehr rasch zunehmend, der letzte nimmt !/s des Gehäusedurchmessers ein, Umgänge sehr gedrückt im Durchschnitt fast lanzettförmig, mit schar- fem Kiel, ober dem Kiele mehr gewölbt als unter demselben ; a FE Naht wenig vertieft, Zuwachsstreifen fein, Nabel weit ge- öffnet, Mündung sehr schief, gedrückt-eiförmig. Durchm. 7 mm, Höhe 1,5 mm. Von nur einer Fundstelle, wenig zahlreich. 12. Gyraulus issykulensis n. Sp. Gehäuse klein, wenig gedrückt, Umgänge 4, rasch zu- nehmend (der letzte nimmt kaum !/s des Gehäusedurchmes- sers ein), durch ziemlich tiefe Nähte getrennt. Unterseits wenig geöffnet, Zuwachsstreifen fein, ungleichförmig, Mün- dung schief, gedrückt-eiförmig. Durchm. 4,5 mm, Höhe 1,2 mm. Von nur einer Fundstelle, aber in zahlreichen Stücken. Gen. Valvata Müll. 13. Valvata alpestris Blauner. Nur 3 Exemplare. Gen. Pisidium C, Pfr, 14. Pisidium miliolum n. sp. Muschel klein, sehr aufgeblasen, mit stumpfem, wenig hervortretenden Wirbel, der nahe dem Hinterrande ge- legen ist, Vorderrand rundlich, Hinderrand kaum etwas ab- gestumpft, Unterrand gewölbt, Zuwachsstreifen fein. L. 2,5 mm, Br. 2 mn, Dicke 1,3 mm. Von nur einer Fundstelle (12 Stücke.) 15. Pisidium Schmidti n. sp. Muschel klein, eiförmig, wenig aufgeblasen, Wirbel stumpf, kaum hervortretend, etwas gegen die Mitte der Mu- schel gerückt, Oberrand gebogen, Vorderrand kaum gebogen, etwas zugespitzt, Hinterrand etwas gerundet, Unterrand leicht gebogen. Lg. 3 mm, Brt. 2 mm. Dicke 1 mm. Von einer Fundstelle, 8 Schälchen und 1 vollständige Muschel. a: Ch Ausser den hier aufgezählten Arten habe ich im Nachr. Blatt 26 Jahrg. 1894, p. 66 neu beschrieben : 16. Caspia issikulensis Gless. Das Genus scheint auf die grossen asiatischen Seen beschränkt zu sein. Eine neue Xerophila-Art von Rumaenien. Von S. Glessin. Xerophila densestriata n sp. Gehäuse von weisser Farbe, kugelig, mit wenig er- hobenem Gewinde, an der Basis gerundet; Nabel offen, tief, perspectivisch, etwa !/ der Unterseite einnehmend ; Umgänge 5, langsam zunehmend, durch wenig tiefe Nähte getrennt, mit feinen enge stehenden, auch auf der Unterseite deut- lichen Streifen; der letzte Umgang etwas herabsteigend, Uı des Gehäusedurchmessers einnehmend; Mündung rund, vom vorletzten Umgang wenig ausgeschnitten. Mundsaum gerade, scharf. Durchm, mm, Höhe 8 9 mm. Fundort: Macin, Iglitza in der Dobrudscha, (mitgeteilt von Herr A. L. Montandon in Bucarest.) Zur Fauna von Frankfurt a. M. Von Gaesar Boettger. 1. Viripara fasciata Müll. im Main. Als ich im Früh- jahr 1903 die Ufer des Mains bei Frankfurt nach Schnecken und Muscheln absuchte, fand ich in einem Sandhaufen an der Obermainbrücke ein Exemplar von Vivipara fasciata Müll. Trotzdem ich bald erfuhr, dass der Sand bestimmt aus dem Main bei Frankfurt stammte, hegte ich doch darüber einen re gewissen Zweifel, da ja diese Schnecke noch nie im Main gefunden worden war. Ich liess also die Sache auf sich beruhen. Desto grösser aber war mein Erstaunen, als ich im folgenden Jahre (1904) auch ein Exemplar der Schnecke an der Untermainbrücke in einem Sandhaufen fand. Nun suchte ich eifrig nach der Schnecke, habe aber leider keine mehr gefunden. Ich zeigte auch den Sandarbeitern die beiden Schnecken und liess sie danach suchen, aber auch sie fanden keine. Es sind also ausser den beiden erwähnten Schnecken keine weiteren in meine Hände gekommen. Bis jetzt ist es mir auch nicht bekannt, dass ein anderer das Tier gefunden hat. Leider waren meine beiden Exemplare aus dem Sande natürlich tot, hatten auch keine Deckel mehr. Sollte also doch Viripara fasciata Müll. im Maine vorkommen? Diese Frage zu beantworten ist noch nicht möglich, da man bis jetzt ja noch keine lebenden Tiere gefunden hat. Un- möglich wäre es ja allerdings nicht, da ja Herr Dr. Chr. Brömme das Tier im Rhein bei Walluf gefunden hat, und ich es auch bei Eltville und Bonn gefangen habe. Vielleicht ist also die Schnecke aus dem Rhein in den Main einge- wandert, hier allerdings noch selten, aber doch in stetem Vordringen begriffen. Anders kann ich mir das Auffinden der beiden Schnecken nicht erklären, denn ich habe sie ja in einem Zwischenraum von einem Jahre gefangen und noch dazu an zwei verschiedenen, allerdings nicht weit von- einander entfernten Stellen. Auffallend ist, dass meine Mainexemplare viel kleiner sind als meine Tiere aus dem Rhein. Das Exemplar von der Obermainbrücke scheint ein Männchen, das von der Untermainbrücke ein Weibchen zu sein. Ich lasse hier die Beschreibung der beiden Schnecken folgen. Jd' von der Obermainbrücke: Das Gehäuse ist kegel- förmig, fest- und dickschalig, eng genabelt, glänzend, bräun- lich olivgrün, mit drei rötlichbraunen Binden, von denen EN, die oberste ziemlich undeutlich, die beiden anderen aber ziemlich deutlich sind. Die Mündung ist eiförmig, oben stumpf winkelig. Der Mundsaum ist gerade. Der Spindel- rand ist übergeschlagen und verdeckt den Nabel. Auf der letzten Windung sind eine Anzahl schwarzer Wachstums- striemen. Die Naht, die die Umgänge trennt, ist ziemlich tief. Höhe des Gehäuses 29,5 mm, Breite des Gehäuses 21,5 mm; Höhe der Mündung 15 mm, Breite der Mündung 12,5 mm. ö von der Untermainbrücke: Die Windungen des Ge- häuses sind etwas mehr gewölbt. Das Gehäuse ist weniger glänzend, die Farbe etwas bräunlicher. Die Binden sind undeutlich. Die Wachstumstriemen auf der letzten Mündung sind weniger intensiv oder bräunlich, statt schwarz. Sonst stimmt dieses Tier mit dem ersten überein. Höhe des Gehäuses 30,5 mm, Breite des Gehäuses 24,5 mm; Höhe der Mündung 16,5 mm, Breite der Mün- dung 13,5 mm. Zum Vergleich der Grösse der Tiere führe ich hier die Masse meiner Exemplare von Eltville an. d‘. Höhe des Gehäuses 39,5 mm, Breite des Gehäuses 27 mm; Höhe der Mündung 19 mm, Breite der Mündung 15 mm. © Höhe des Gehäuses 38 mm, Breite des Gehäuses 29 mm; Höhe der Mündung 19 mm, Breite der Mündung 15 mm. 2. Helix (Tachea) nemoralis L. var. roseolabiata. Als ich 1904 den Rand des Waldes an der Goetheruhe bei Frankfurt a. M. auf Schnecken ausbeutete, fiel mir eine Taches mit weisser Mündung auf, die von übermässiger Grösse war. Natürlich suchte ich eifrig nach dieser Form und fing auch noch mehrere an demselben Platze. Zu Hause angekommen, untersuchte ich die Liebespfeile der Tiere. Sie entpuppten sich als Helix (Tachea) nemoralis L. var. roseolabiata. An demselben Orte kamen auch die ge- ER wöhnliche Form von nemoralis und Helix (Tachea) hortensis Müll. vor. Auf ungefähr 50 schwarzmündige kam ein weiss- mündiges Exemplar. Ich suchte dann auch das ganze Ge- biet um Frankfurt nach unserm Tiere ab, einstweilen ver- geblich. Nördlich des Mains fand ich sie nicht, südlich des Mains nur östlich der Darmstädter Landstrasse in dem Viereck, dessen Eckpunkte die Goetheruhe, die Sachsenhäuser Warte, der Schnittpunkt der Darmstädter und der Mörfelder Landstrasse und der Schnittpunkt der Offenbacher Land- strasse und des Hühnerwegs sind. Im Sommer dieses Jahres (1905) fand ich aber roseolabiata im alten Judenfriedhof am Börneplatz in Frankfurt a. M. neben der schwarzmündigen Form und hortensis. Hier kamen auf ungefähr 60 gewöhn- liche nemoralis eine roseolabiata. Die Farbe der roseolabiata beider Fundorte ist immer gelb. Die Goetheruhe-Exemplare haben nie Bänder, die Judenfriedhofexemplare immer drei durchsichtige Bänder, während ich die gewöhnliche Form in allen möglichen Bändervariationen fand. Ich lasse die Masse der nemoralis und der Varietät albolabiat« und zum Vergleich die der hortensis beider Fundorte folgen. Gehäuse Mündung Goetheruhe: Länge Breite Höhe Breite Höhe Hx. nemoralis: 936 mm 21 mm 19 mm 15,5 mm 14 mm Hx. nemoralis roseolabiata: OT Wu 3 Br Eng re LS ee: burcier. Hx. hortensis: DS ee nl Si Judenfriedhof : Hx. nemoralis: DH ATMEN ER MG RL AG Hx.nemoralis var. roseolabiata:26 „ 2 „ 1S „ 16 A Te Hx, hortensis: ID Do? ee Ich gebe diese Notiz, um aufs neue auf var. roseolabiat« hinzuweisen, die in den genannten Gebieten nicht selten ist, aber gewöhnlich mit hortensis verwechselt wird. 3. Abnormität von Helix (Pomatia) pomatia L. In diesem Blatte (1904, p. 125) schildert Herr Prof. Dr. Kobelt eine vonHerrn Hans Schlesch erhaltene Abnormität von Helix (Pomatia) pomatia L. An der Gehspitze bei Frank- furt a. M. fand ich in diesem Jahre (1905) auch ein Exem- plar. Zwar ist die Mündung nicht so viel verschlossen wie das Schlesch’sche Exemplar; in der Mündung befindet sich nur ein 5 mm breit Barre. Diese rührt wahrschein- lich von einem Winterdeckel her und ist mit einer callösen, fleischfarbenen Masse überbaut. 4. Die Main-Unionen des Jahres 1905. In den Jahren 1899 bis 1904 suchte ich den Main vergeblich auf lebende Unionen ab, auch die von mir beauftragten Fischer fingen kein Stück. Nur tote Exemplare, die im Sande am Ufer lagen, zeugten von verschwundener Pracht, von der für den Conchologen so herrlichen Zeit, als man aus den für die Schweine bestimmten Muschelhaufen sich die schön- sten Stücke heraussuchte. Zwar kam Anodonta piscinalis Nils. die ganzen Jahre überall im Maine bei Frankfurt vor, besonders häufig an der Gerbermühle; aber kein lebender Unio war zu finden. In diesem Frühjahr (1905) schrieb mir der Zierfischhändler Adolf Kiel, Frankfurt a. M. Allerheiligenstrasse 89, der schon die ganzen Jahre für mich fängt, dass er eine Anzahl Mainmuscheln für mich gefangen hätte. Ich erhielt auch wirklich von ihm 78 Stücke, von denen sich zu meinem grössten Erstaunen nur zwei als Anodonta piscinalis Nils. entpuppten, die doch die ganzen Jahre her die einzige Artwar. Alle76 anderen waren Unionen, In den Jahren vor 1899 kamen im Main der typische Unio pietorum L. und eine Varietät von Unio tumidus Retz. vor. Unio pietorum L. kam allerdings in dem Sortiment von 1905 auch vor und zwar zur Hälfte; die andere Hälfte bestand aus dem typischen Unio tumidus Retz. Die vor 1899 so häufige Varietät von Unio tumidus Retz. fand ich nicht, da- gegen aber vier ziemlich dickschalige Unio batavus Lam. Diese neue Fauna muss also wahrscheinlich aus dem oberen BE et Main und seinen Nebenflüssen in den unteren Main gekom- men sein, wie auch die Muschelfauna des Mains in früheren Jahren oft wechselte. Zum Schlusse führe ich die Masse je eines Vertreters von Unio pietorum L., U. tumidus Retz. typ. und U. batavus Lam. an: Länge. Höhe. Tiefe. U. pietorum 76 mm 33 mm 25 mm U. tumidus typ. 83 „ 4 , 99,5, U. batavus DIrg Bilrrz gar 5. Unio pietorum L. in der Gefangenschaft. Im März des Jahres 1903 erhielt ich von einem Freunde einen in der Nidda bei Eschersheim gefangenen, lebenden Unio pietorum L., der folgende Masse hatte: Länge 50 mm, Höhe 922,5 mm, Tiefe 16 mm. Ich liess das Tier am Leben und setzte es allein in ein würfelförmiges Glas von 20 cm Kanten- länge, auf dessen Boden ich eine Schicht aus fünf Teilen Sand und einen Teil Blumenerde schüttete. Das Tier war zuerst lebhaft, wurde aber nach und nach recht träge. Das Wasser wechselte ich nur alle Monate, auch im Sommer. Im Januar 1905 starb das Tier. Es hat doch also ein recht hohes Alter erreicht. Gewachsen ist es während der Ge- fangenschaft garnicht, sondern hat an dem groben Sand die Kanten der Schalen ziemlich abgerieben. Die Land- und Süsswasserconchylienfauna der deutschen nordfriesischen Inseln. Von Caesar Boettger. Die deutschen nordfriesischen Inseln Röm, Sylt, Am- rum, Föhr und die Halligen beherbergen eine sehr geringe oder gar keine Fauna von Land- und Süsswasserconchylien. Dieses erklärt sich aus den ungünstigen Lebensbedingungen, die die Inseln einer solchen Fauna bieten. Danach lassen sich diese Inseln in drei Gruppen teilen. Die erste Gruppe umschliesst Röm, Sylt und Amrum. Diese drei Inseln sind so recht die Meeresinseln, bei denen der Sand die Haupt- rolle spielt. Keinen Baum sieht das Auge, sondern nur Sand und Heidekraut. Doch sehen wir uns die einzelnen Inseln einmal an. Die nördlichste, Röm, ist der ganzen Länge nach von drei mächtigen, parallel laufenden Dünen- ketten durchzogen. Das Innere besteht aus einem öden Heideland. Sylt wird fast zur Hälfte von Dünen bedeckt. Der übrige Teil der Insel ist vorherrschend flaches Heide- land und Weide, nur die ins Wattenmeer vortretende Halb- insel enthält Wiesen und etwas kärglichen Ackerboden. Die dritte im Bunde, Amrum, bildet eine einförmige, baum- lose Heidekrautfläche; zwar fehlt es nicht an einigen spär- lichen Feldern. Wo sollen nun hier unsere Tiere leben ? In allen Tümpeln, Gräben und Vogelkojen dieses salzhaltigen Bodens suchte ich daher vergebens nach Süsswassercon- chylien. Zwar fand ich in den Tümpeln in der Nähe des Meeres zahlreiche Aydrobien, doch sollen uns diese jetzt nicht beschäftigen, da sie im Brackwasser leben. Auch Landschnecken fand ich keine. Doch versicherte mir der Wärter der Vogelkoje in Kampen auf Sylt, dass zuweilen Schnecken an den Gesträuchen sässen, die die Koje um- geben. Nach der Beschreibung des Wärters muss es eine Helix (Tachea)-Art gewesen sein. Er sagte mir auch, dass die Schnecke äusserst selten sei. Dies hat sich dadurch be- stätigt, dass er mir bis jetzt noch keine geschickt hat, trotz der ausgesetzten Belohnung. Dass die Schneckenart seit Lostrennung der Insel vom Festland dort gelebt hat, ist nicht anzunehmen, denn sie wird den Naturgewalten, denen der Wald Sylts zum Opfer gefallen ist, nicht widerstanden haben. Wie soll sie auch nur in der einen Vogelkoje vor- kommen und nicht in den vielen anderen, die doch die gleichen Lebensbedingungen bieten. Sie muss also einge- — 16 — schleppt worden sein und zwar vom Menschen ; \asser- vögel können bei der grossen Schnecke nicht in Betracht kommen. Auch macht die grosse Entfernung der Inseln von den Mündungen der Flüsse Anschwemmungen derselben unmöglich, sodass auf diese Weise eine Einschleppung von Land- und Süsswasserconchylien nicht anzunehmen ist. Wir kommen zur zweiten Gruppe, den Halligen. Diese kleinen Inseln werden fast bei jedem Sturme vom Meere überschwemmt, sodass nur das Haus, das auf der höchsten Spitze der Insel steht, aus dem Meere hervorragt. Wir sehen sogleich, dass hier keine Land- und Süsswassercon- chylienfauna leben kann. Endlich sind wir bei der dritten Gruppe angelangt, gebildet von der Insel Föhr. Diese Insel hat einen ganz anderen Charakter als die vorhergehenden. Man glaubt, man wäre auf dem schleswig-holsteinischen Festlande. Der südwestliche Teil der Insel besteht aus unfruchtbarer Geest, der andere Teil ist dagegen üppiger Marschboden. Selbst Wald ist vorhanden. Hier finden wir auch eine Land- und Süsswassereonchylienfauna. Ich fand folgende Arten’): Hyalina (Polita) hammonis Ström. Helix (Pomatia) pomatia L. Cochlicopa (Zua) lubrica Müll. var minima Siem. Vertigo (Alaea) pygmaea Drap. Limnaea (Gulnaria) ovata Drap. Limnaea (Gulnaria) peregra Müll. Planorbis (Tropidiseus) umbilicatus Müll. Planorbis (Gyrorbis) rotundatus Poir. Sphaerium (Corneola) corneum L. var. nucleus Stud. Sphaerium (Corneola) corneum scaldianum Norm. Pisidium (Fossarina) obtusale C. Pfr. Ausserdem soll noch eine Anodonta vorkommen, die ich jedoch nicht auftreiben konnte. ') Auch hier spreche ich dem Lehrer von Utersum auf Föhr für seine Unterstützungen meinen besten Dank aus. ER Die Arten sind alle auch in Schleswig-Holstein ver- treten und stehen mit den festländischen natürlich in eng- stem Zusammenhang. Ob sie nun aber auf Föhr, vor der Lostrennung vom Festland waren, oder ob sie von dem 9 km entfernten Festland angeschwemmt, oder von Men- schen dorthin verschleppt wurden, ist die Frage. Mir er- scheint es am wahrscheinlichsten, dass die Fauna schon vor der Lostrennung Föhrs vom Festlande da war, dass aber die beiden anderen Möglichkeiten zur Vermehrung der Fauna beitragen und beigetragen haben. Zur Conchylienfauna des Kühkopfs. Von Caesar Boettger. Der „Kühkopf“ ist eine ziemliche grosse Insel im Rheine zwischen Oppenheim und Worms. Alle Frühjahr, wenn der Rhein anschwillt, werden grosse Teile der Insel über- schwemmt. Diese Ueberschwemmungen dauern manchmal weit in den Sommer hinein und hinterlassen, wenn der Rhein fällt, unzählige kleine Tümpel und Wassergräben. Die Insel ist daher sehr feucht, teilweise sumpfig. Sie ist von einer üppigen Vegetation bedeckt. Am Rande der Insel sieht man Weiden, das Innere ist von einem üppigen Laub- walde bestanden. Vom alles zerstörenden Menschen wird der Kühkopf sehr wenig besucht, wohl wegen der vielen Stechmücken. Die günstigen Lebensbedingungen sind die Ursache, dass sich auf der Insel eine reiche Fauna befindet, Auch der Conchologe hat eine reiche Ausbeute. Die Tüm- pel und Gräben wimmeln von Schnecken; da, wo die Über- schwemmungen nicht mehr hinkommen, findet sich eine reiche Landschneckenfauna. Ich fand auf dem Kühkopf folgende Gehäuseschnecken und Muscheln: Vitrina (Phenacolimax) pellueida Müll. Hyalina (Polita) nitens Mich. I Zonitoides nididus Müll. Patula (Disceus) rotundata Müll. Vallonia pulchella Müll. Vallonia costata Müll. Hygromia (Trichia) rubiginosa Ziegl. Hygromia (Trichia) hispida 1. Hygromia (Trichia) montana Stud. Hygromia (Trichia) villosa Drap. Hygromia (Frutieicola) fruticum Müll. Hygromia (Monacha) incarnata Müll. Arionta arbustorum L. Helix (Tachea) nemoralis L. Helix (Tachea) hortensis Müll. Helix (Tachea) hortensis Müll. var. fuscolabiata Kregl. Helix (Helicogena) pomatia L. Oochlicopa (Zua) lubrica Müll. Oaecilianella acicula Müll. Edentulina edentula Drap. Vertigo (Alaea) antivertigo Drap. Vertigo (Alaea) pygmaea Drap. Vertigo (Vertilla) pusilla Müll. Vertigo (Vertilla) angustior Jeftr. Clausilia (Clausiliastra) laminata Mont. Clausilia (Alinda) plicata Drap. Olausilia (Alinda) plicatula Drap. Succinea (Tapada) putris L. Succinea (Tapada) pfeifferi Rossm. Carychium minimum Müll. Limnaea (Gulnaria) auricularia L. Limnaea Limnus) stagnalis L. Limnaea (Limnophysa) palustris Müll. Limnaea (Limnophysa) truncatula Müll. Physa (Aplexa) hypnorum L. Planorbis (Coretus) corneus L. Planorbis ( Tropidiscus) umbilicatus Müll. REN 1. Planorbis (Gyrorbis) vortex L. Planorbis (Gyraulus) albus Müll. Planorbis (Segmentina) nitidus Müll. Aneylus (Acroloxus) lacustris L. Valvata (Cineinna) piseinalis Müll. Valvata (Tropidina) eristata Müll. Viripara eontecta Müll. Bythinia tentaculata L. Anodonta piseinalis Nils. Sphaerium (Corneola) corneum L. var. nucleus Stud. Calyculina lacustris Müll, Pisidium (Fossarina) obtusale G. Pfr. Die Landschneckenfauna besteht natürlich aus feucht- lebenden Tieren. Die trockenlebenden Schnecken, wie die Genera Xerophila, Buliminus, Pupilla, u. s. w. und die- jenigen, die auf alten Mauern und Ruinen leben, wie z. B. viele Olausilien, Campylaea (Chilotrema) lapieida L., Orecula, doliolum Brug., Hygromia (Trichia) sericea Drap., u. s. w., fehlen natürlich. Dagegen fällt uns ein Tier besonders auf, nämlich Aygromia (Trichia) villosa Drap. Dieses Tier kommt hauptsächlich in den Alpen vor. Doch in den Tälern der Alpenflüsse ist sie weit vorgedrungen. Im Illertale kommt sie bis an die Donau, im Lechtale bis Augsburg, im Isar- tale bis Landshut vor. Durch den Rhein soll sie sogar bis nach Mombach verschleppt worden sein. Dass unser Tier auf dem Kühkopf vorkommt, ist daher nicht erstaunlich, bildet doch die Insel eine Barre im Rhein, auf der der Fluss alles mögliche absetzt; so wird der Fluss auch unsere Schnecke mitgebracht haben. Mögen diese kurzen Worte dazu dienen, um auf den sonst nur wenig bekannten Kühkopf hinzuweisen. Denn nicht nur die Conchologen allein haben eine reiche Aus- beute, sondern auch Zoologen auf anderen Gebieten und Botaniker kommen zu ihrem Rechte. ER > Beiträge zur schlesischen Molluskenfauna. Von Dr. V. Franz (Helgoland). I. Neue Funde. Das im Folgenden mitgeteilte Verzeichnis neuer schle- sischer Molluskenfundorte soll gleich einigen früheren Beiträgen von Goldfuss u. von Merkel!) zurVervollständigung unserer bis- herigen Kenntnisse der schlesischen Fauna dienen, die von Merkel im Jahre 1894 zusammengefasst sind und in seiner ganz vorzüglich brauchbaren, namentlich durch musterhafte Exaktheit der Diagnosen ausgezeichneten „Molluskenfauna von Schlesien“ ?) niedergelegt sind. Eine ganze Anzahl Fundorts-Angaben verdanke ich der grossen Liebenswürdigkeit des Herrn Merkel selbst, für die ich ihm hier meinen verbindlichsten Dank ausspreche. Diese Angaben sind im Folgenden mit einem (M.) bezeich- net. Die übrigen stammen von mir, und zwar zum grossen Teil schon aus den Jahren 1898 bis 1903. In der Anwendung der Begriffe „varietas“ und „Form“ folge ich nach Möglichkeit den Definitionen, die Buchner?) giebt. Sie sind das Beste, was hierüber meines Wissens in der malakozoologischen Literatur geschrieben ist. Der 'Be- griff „varietas“ ist nach Buchner nur dann am Platze, wenn am Fundort der fraglichen Exemplare nur solche und keine ') Goldfuss, O., Beiträge zur Molluskenfauna Schlesiens, Nach- richtsbl. d. Dtsch. malakozoologischen Gesellschaft 1895. — Merkel, E., Zur Fauna der schlesischen Bivalven. Sb. d. Schles. Gesellsch. f. va- terländ. Kultur. 75. Jahresber., Breslau 1898. — Derselbe, Mitteilung aus dem Gebiet der schlesischen Molluskenfauna, ibid. 77. Jahresber. Breslau 1899. — Goldfuss, O., Beiträge zur Molluskenfauna Schlesiens. Nachrichtsbl. etc. 1904. ®) Merkel, E., Molluskenfauna von Schlesien. Breslau 1894. ®) Buchner, O., Helix pomatia L. Revision ihrer Spielarten etc. Jahresber. d. Ver. f. vaterl. Naturkunde in Württemberg. Stuttgart 1899. N anderen Formen gefunden werden. Er kommt also nur sol- chen Formen zu, welchen Jdie Abweichungen vom Typus dauernd eigen sind. Demnach kann er, was auch Buch- ner zugiebt, selbst für Albinos angewandt werden, voraus- gesetzt, dass diese an ihren Fundorten die typische Form vertreten, wie dies z. B. in Schlesien mit der albinen Helix carpathica der Fall ist. Unzulässig ist dagegen die Bezeich- nung „varietas“ für individuelle Formenspiele, die sich neben der Stammform am gleichen Fundorte finden und mit ihr durch allerlei Zwischenformen verbunden sind, wie z. B. die verschiedenen Gehäuseformen der Limnaea stagnalis. Wie alle Definitionen der induktiven Naturwissenschaften, sind indessen auch die Buchnerschen nicht völlig scharf um- grenzt. So möchte ich die Bezeichnung varietas aufrecht erhalten für die als var. viridula bezeichnete Abänderung der Hyalina pura, die zwar meist nur neben der Stammform vorkommt, aber diese an Häufigkeit oft übertrifft und nicht mit ihr durch Uebergänge in Verbindung steht, also streng genommen unter keine der genannten Definitionen fällt. Mit demselben Rechte glaube ich auch die Limnaea palustris var. corvus als Varietät aufrecht erhalten zu dürfen, auch wenn sie, wie an der Hundsfelder Chaussee bei Breslau, im gleichen Gewässer vorkommt wie die von ihr scharf geschiedene Stammform. Selbst ein kleines Gewässer muss wohl je nach Pflanzenwuchs und andern Bedingungen ver- schiedene Gehäuseformen hervorbringen können, mögen diese nun erblich sein oder nicht. In einem andern Gewässer derselben Gegend, welches Limnaea ovata in der grossen var. inflata bewohnt, fand ich gelegentlich auch einige Exem- plare der extrem kleinen var. succinea. Uebergänge zwi- schen beiden wurden auch hier nicht beobachtet, und die Be- zeichnung „Varietät“ scheint mir daher auch hier am Platze. Für Albinos schlägt Buchner im allgemeinen die Be- zeichnung „egeneratio* vor, worin ihm wohl jeder beipflichten könnte, ebenso wie in den Ausdrücken „eformatio“ für Monstrositäten, Skalariden ete. und „aberratio“ für falsch- sewundene Tiere. Indessen haben sich die genannten Bezeichnungen bisher kaum eingebürgert, und man kommt auch ohne sie gut aus, wofern man Buchner nur darin folgt, dass man für diese Abänderung die Bezeichnung „Varie- tät“ geflissentlich meidet. Abkürzungen: E. bedeutet die schlesische Ebene, G. das schlesische Gebirge. Daudebardia rufa Fer. G. Moschwitzer Buchwald bei Heinrichau (M.) —- D.brevipes Fer. Moschwitz (M.) Amalia marginata (Drap). G. Hornschloss im Waldenburger Gebirge. Limax maximusL. var. cinereus Lister. E. _ In Gärten der Moltkestrasse und der Kohlenstrasse in Breslau. L. tenellus Nils. E. Wald zu Schön- Ellguth bei Breslau, neu für die schlesische Ebene. Die Bestimmung der Exemplare wurde mir durch den verstor= benen Präsidenten D. F. Heynemann gütigst bestätigt. G. Annakapelle im Riesengebirge (M.). L. schwabi v. Frauenfeld.e G. Steingraben im Altvatergebirge. Die in den Karpathen heimische Schnecke war bisher in Schlesien nur im Wolfsgrund gefunden worden, scheint aber doch weiter im schlesischen Gebirge verbreitet zu sein, Vjitrina diaphana Drap. G. Schüllermühle im Weistritzthale bei Breslau. Im Odergenist bei Ohlau. In Anschwemmungen bei der „Schwarzen Lache“ unweit Tre- schen bei Breslau. Hyalina glabra Stud. G. Kynast (M.). — H. cel- laria Müller. G. Hornschloss (M.); var. sylvatica Mörch. G. Moschwitz (M.), Neu für Schlesien. — H.ni- tens Mich. G. Niederlomnitz imGlatzerGebirge. Hornschloss ; Ze f.beryllus West. G. Moschwitz (M.). Neu für Schlesien. H. pura Ald. E. Schön-Ellguth. G. Moschwitz (M.). — Lehm- wasser im Waldenburger Gebirge: var. viridula Mke. E. Schön-Ellguth. Vitrea erystallina Müll. E. Odergenist bei Treschen und Ohlau. Morgenau bei Breslau (M.). Sybillen- ort. — V. subrimata Reinh. G. Roter Grund beim Lehmwasser. G. Reichenstein. (M.),. — V. diaphana Stud. G. Moschwitz (M.). Riesengrund (M.). Hornschloss- berg. Gonulus fulvus Müll. E. Schön-Ellguth. Oder- genist bei Morgenau (nur ein sehr grosses Exemplar). Mosch- witz (M.). Arion minimus Srth. E. Schön-Ellguth. Die Bestimmung der Exemplare wurde mir durch Herrn Prof. Simroth selbst freundlichst bestätig. Neu für Schlesien. Patula ruderata Stud. G. Eulengrund (M.). Helix aculeata Müll. E. Park von Lissa (M.). Münsterberger Stadtwald (M.). G. Moschwitz (M.). Schön- Ellguth. Stadtwald bei Ohlau. H. declivis Sterki. E. Odergenist bei Breslau. 2 Exem- plare. Neu fürSchlesien. —H. excentrica Sterki. E. Odergenist bei Breslau, häufig, zusammen mit der vorigen, so- wie mit Helix costata und der häufigen Helix pulchella. Neu für Schlesien. Die Bestimmung dieser beiden kritischen Arten, ihreAbtrennung von den Exemplaren vonHelix pulchella nahm ıch gemeinsam mit Herrn Dr. Wüst in Halle a. S. vor, dessen reichliches Vergleichsmaterial hierbei die besten Dienste leistete. Das Vorkommen beider Arten in Schlesien halten wir auf Grund meiner Exemplare für sicher erwiesen. H. costata Müll. E. Domatschine bei Breslau; auch im Odergenist, nicht allzu häufig. H. obvoluta Müll. @. Wölfelsfall. Moschwitz. H.holoserica Stud. G. Horn- m. schloss und Freudenschloss im Waldenburger Gebirge. — H. personata Lam. G. Multenberg b. Wüstewaltersdorf im Eulengebirge (M.). — H.bidens Chemnitz G. Moschwitz (M.). E. Muckerauer Wald bei Breslau. Oderwald bei Katto- witz und Ohlau. — H. clessin Ul. G. Einsiedel bei Würben- thal und Frewaldau. — H.rubiginosa Zgl. E.Morgenauund Kleinburg bei Breslau. — H. hispidaL. G. Hornschloss- berg (auch albin). E. Ritscheberg b. Ohlau. In Breslau. — H. umbrosaPartsch. G. Im Wald zwischen Ober-Gostitz und Landeck im Glatzer Gebirge. — H. strigell.a Drap. H. Weiskoppe und Hausberg im Glatzer Gebirge. (M.).—H. fru- ticum Müll. E. Häufig bei Oswitz bei Breslau (weiss, gelblich und bräunlich, nie rötlich, meist einfarbig, seltener mit Band). Kattowitz, Ritscheberg. — H. carpathicaFriv. var. albina. G. Moschwitz und Gostitzthal bei Patschkau (M.). Diese bei Fürstenstein und an der Kynsburg im Waldenburger Gebirge häufige, die typische Form dort vertretende Varietät, welche Merkel beschrieben hat, fand ich in 1 Exemplar am Kastner (zwischen Bhf. Gharlotten- brunn und dem Reimsbachthal). — H. arbustorumL. E. In der Ebene fand ich die Schnecke nur im Oderthale; f. lutescens (gekennzeichnet durch Fehlen eines braunen Farbstoffs im Gehäuse und Tier) bei Treschen oberhalb Breslau, nur ein Exemplar, zusammen mit typischen Exem- plaren. G. Ein Exemplar ohne Band am Hornschlossberge, zusammen mit typischen. Zur var. picea Rossm. neigen stark die Stücke aus dem Fürstensteiner Grunde hin. H. hortensis Müll. Im Oderthale fand ich fast nur einfarbige Exemplare, meist gelbe, aber bei Ohlau auch rötliche, bei Oswitz auch weissliche. Gebänderte Exemplare fand ich im Oderthale nur drei bei Oswitz und eins bei Leubus. In der übrigen schlesischen Ebene (z. B. bei Sy- billenort, Kapsdorf) ist die Schnecke an sich seltener, aber die gebänderten Exemplare häufiger als im Oderthale. An rn den ungebänderten Exemplaren zeigen sich sehr häufig „latente* Bänder, wie ich mich ausdrücken möchte, indem das gelbe Oberhäutchen der Schale bei obsoleten Exemplaren am leichtesten dort abspringt, wo sich die Bänder finden müssten. Bei den einfarbigen Exemplaren von Leubus con- statierte ich ferner im Sommer 1902 häufig Spuren von hyalinen Bändern. Einige Exemplare von Oswitz zeigen schwache Braunfärbung der Lippe, bilden also einen Ueber- gang zur var. fuscolabiata Kreglinger. — H.nemoralisL. E. Kirchhöfe bei Rotkretscham (M.). Holteihöhe, Südpark, Krietern, Anlagen bei Oswitz bei Breslau. Buliminus tridens Müller. E. Diese Schnecke fand ich in einem, wenn auch toten, Exemplar in einem Gebüsch an der Strasse vom Südpark nach Lohe, welcher Fundort wohl identisch ist mit dem von Scholtz als „Strasse nach Oltaschin“ bezeichneten. Es ist interessant, dass dieser in solcher Nähe der Grossstadt gelegene Fundort noch nicht zerstört ist. Herr Merkel erhielt jedoch, wie er mir gelegent- lich mündlich mitteilte, sogar ein totes Exemplar von der seit Jahren gärtnerisch gepflegten Liebichshöhe in Breslau. — B.montanus Drap. G. Hornschloss, Freudenschloss.—B. obscurus Müller. Diese in der schlesischen Ebene noch nicht gefundene Schnecke fand ich sehr häufig an Hasel- sträuchern im Schlosspark zu Owinsk (Prov. Posen). Cionella lubrica (Müller) var. luabricella Ziegl. E. Mukerauer Wald bei Breslau, wohl eine Hungerform, die hier, auf dem kalkarmen, sandigen Boden, zur Ausbildung kommt. CGaecilianella acicula Müller. E. In einem Garten am Lehmdamm in Breslau (nach Herrn Gärtner Jünger). Im Genist der alten Oder am Zoologischen Garten bei Breslau. Pupa muscorum L. und (seltener) f. bigranata Rossm. E. Ohlegenist bei Morgenau. — P. minutissima UnER m Hartmann. E. Odergenist bei Morgenau. — P. edentula (Drp.). E. Schön-Ellguth. CGlausilia orthostomaMke, G.Kynast. Freuden- schloss. — Cl. plicata Drp. E. Kuhthal bei Gogolin. G. Freudenschloss ; f. implicata Bielz. G. Freudenschloss; f. implicata, zugleich f. elongataA.Schm. G. Freuden- schloss (1 Expl.) Gl. cana Held Hohe Eule (M.) — (Cl. parvula Stud. G. Hornschloss. — Cl.dubia Drp. G. Hornschlossberg. — Cl. cruciata Stud. G. Hohe Eule (M.). Agnetendorf (M.). — Cl. pumila Zgl. E. Canth (Stadt- wäldchen) (M.). G. Moschwitz. (M). — Cl. plicatula Drp. G. Hohe Eule (M.). Riesengrund (M.).—Cl.ventricosa Drp. G. Moschwitz (M.). — Cl. filograna Zgl. G. Sattler bei Hirschberg (M.). Succinea pfeifferi Rossm, G. Hornschlossberg, Lehmwasser. E. überall vorkommend. 8. elegans Riss. E. Ohle-Ufer bei Wolfswinkel und Weideufer bei Hundfeld unweit Breslau. Limnaea stagnalis L. f. roseolabiata Wolff (gekennzeichnet durch rötliche Spindel) Goyersee in der Strachate bei Breslau; f. producta Colbeauim Bo- tanischen Garten; f.turgida Kob. dgl., ferner an der Hunds- felder Chaussee, b. Kleinburg, am Jungfernsee; f. ampliata Cl. am Jungfernsee; f.arenaria Colb. bei Pöpel; f.angu- losa an verschiedenen Stellen; f. colpo dia Bourg. bei Zed- litz und Pirscham; f. vulgaris West. bei Zedlitz. An allen diesen Fundorten aus der Umgegend von Breslau kommen die genannten Formen zusammen mit der typischen vor, gehen auch durch Uebergänge in die typische sowie in einander über. Am allerwenigsten sind die 3 zuletzt genannten aufrecht zu erhalten, soweit die Verhältnisse der genannten Fundorte in Betracht kommen, L. aurieularia L. E. Pöpelwitz, Karlowitz bei Breslau. — L. ampla Hartm. E. Pöpelwitz, Morgenau. a — L. lagotis Schr. var. alata Sporleder E. Oderlache b. Scheitnig. — L.ovataDrp. E. Um Breslau überall, var. inflata Kob. E. An der Hundsfelder Chaussee und zwi- schen Zedlitz und Pirscham; var. succinea Nils. E. An der Hundsfelder Chaussee. Neu für Schlesien. — L. per- egra Müll. G. Kiesewald, Agnetendorf im Riesengebirge. Lormmnitz und Lehmwasser im Waldenburger Gebirge. E. Bei Breslau sehr selten, jedoch an dem schon von Scholtz angegebenen Fundorte Morgenau neuerdings durch meinen Freund Herrn Dr. philos. ©. Braun wiedergefunden. L.palustrisMüll. E bei Breslau überall; var. cor- vus Gm. E. Zedlitz, Goyersee in der Strachate, Hundsfelder Chaussee, an der Alten Oder bei Breslau; var. silesiaca Scholtz (var. turricula Held) E. Karlowitz bei Breslau. Odergenist bei Morgenau. Amphipeplea glutinosa (Müll.) E. An der Hunds- felder Chaussee bei Breslau. Aplexa hypnorum L. E. Um Ohlau. PlanorbiscorneusL. var. elophilus Bgt. et var. banaticus Lang. (von der Stammform durchaus nicht scharf getrennt). E. Um Breslau häufig. — Pl. marginatus.Drp. f. submarginatus Jan. E. In Tümpeln und Gräben um Breslau häufig, von der Stammform durchaus nicht scharf getrennt. — Pl. spirorbis L. E. Um Breslau überall häufig ; var. major West. E. Domatschine sowie an der Strasse vom Südpark nach Kundschütz unter totem Laube. Die Tiere gelangen wohl infolge von Ueberschwemmungen unter das tote Laub, wo sie sich unter günstigen Lebens- bedingungen zu so stattlicher Grösse (bis 7,5 mm Durchm.) entwickeln dürften. Tritt Trockenheit ein, so verschliessen sie die Mündung des Gehäuses durch einen häutigen Deckel. —Pl. contortusL., Pl. .albus Gmelin um Bres- lau überall häufig. — Pl. limophilus West. E. Teich an der Strasse von Lehmwasser nach Sophienau im Wal- BER denburger Gebirge. — Pl. cerista L. E. Hundsfelder Chaussee und Kleinburg bei Breslau; var. nautileus L. E. Einziges in den Tümpeln des Nephritbruchs von Jordans- mühl (Kr. Nimptsch) beobachtetes Mollusk. — Pl. compla- natus L. E.Pirscham und Kleinburg bei Breslau. — Pl. nitidus Müll. E. Odergenist bei Ohlau (1 Expl.). Sehr häufig in Gärten bei Linden, in Lachen an der Hundsfelder Chaussee und bei Karlowitz, sowie bei Kl. Ellguth (Kr. Öls). Ancylus fluviatilis Müll. E. Im Mühlenbach bei Wildschütz unweit Breslau. G. An der Strasse von Lehm- wassernach Sophienau. Im Reimsbach (M.). — A.lacustris (L.) E. Pirscham, Hundsfelder Chaussee. Acme polita Hartmann G. Moschwitz (M.). Horn- schlossberg. Viviparafasciata (Müll.) Sehr häufig in der Ohle, in Oder- und Ohlelachen, im Brandschützer See bei Auras bei Breslau. Valvata antiqua Sow. Lilienthal bei Breslau. Unio batavus Nils, mit f. aterNils. et f. con- sentaneus Zgl., auch zu var. crassus hinneigend. E. Schwiersebach bei Gr.-Ellguth und Mühlbach bei Wildschütz unweit Breslau; f. erassus Retzius. E. In der Weis- tritz bei Arnoldmühle. — U. tumidus Philippson;; f. minor Merkel. E. In der Weistritz und in vielen Oderlachen; f. latior Merkel; E. In der Oder oberhalb Breslau. Pseudanodonta complanata Zgl. E. Schwarz- wasser bei Pöpel unweit Breslau. Anodonta ceygneaL. und cellensis Schr., in einander übergehend; E. Öderlachen bei Pöpelwitz bei Breslau. — A. piscinalis Nilss. Am gleichen Fundorte, nicht in A. cygnea und cellensis übergehend ; Schwarz- wasser, „Alte Oder“ beim Jungfernsee; f. rostrata Kok. E. Kürassierteich bei Kleinburg (M.);f. ponderosa (. Pf. E. Pausdorfer See bei Liegnitz (M.). RER: Sphaerium rivicola (Leach) E. Lachen an der Hundsfelder Chaussee, Teich bei Lilienthal, Brandschützer See b. Auras. Galyeulina lacustris (Müll.) E. Grüneiche, Pö- pelwitz, Karlowitz bei Breslau. Pisidium henslowianum (Shepp.). E. Lilien- thal bei Breslau. P. milium Held. E. Graben am Bahn- damm bei Krietern unweit Breslau. P. obtusale (Pf.) @. Lehmwasser. II. Allgemeine Bemerkungen. a) Das Fehlen gewisser Arten im Inundationsgebiete. Klein ist das Landgebiet, klein ist die Zahl der Tier- formen, denen die folgenden tiergeographischen und biolo- gischen Bemerkungen gewidmet sind. Aber wenn man im Kleinen forscht, kann man Zusammenhänge finden, die der Weitblickende übersieht. Ich möchte zunächst auf einige Tatsachen hinweisen, die mir bei der schlesischen Molluskenfauna auffielen und die ziemlich deutlich anzeigen, dass den Flüssen eine we- sentliche Einwirkung auf die locale Verbreitung der Arten zu- kommt. Nicht nur dass Arten durch die Flüsse verschleppt werden, was ja in vielen Fällen bekannt und leicht be- greiflich ist; von wohl ebenso grossem Einfluss auf das Faunenbild scheint mir die lebenvernichtende Kraft der grösseren Flüsse mit ihren alljährlichen Ueberschwemmungen zu sein. Eine ganze Anzahl von Mollusken nämlich, die nach ihren bisher bekannten schlesischen Fundorten als Ge- birgstiere ausgesprochen werden müssten, fehlen durchaus nicht in der schlesischen Ebene, sie fehlen nur im Inundationsgebiete der Oder, dem breiten, mit Wiesen und Wäldern bedeckten Landstreifen, der sich längs dem Ufer des Flusses hinzieht und bei Hochfluten unter Wasser gesetzt wird. Also weder höhere Lage noch käl- rn Br teres oder feuchteres Klima, weder der anstehende Fels noch das von Feuchtigkeit triefende Moos des Gebirges, weder kühle Schluchten noch steile Abhänge gehören zu ihren unerlässlichen Lebensbedingungen, nur vertragen sie nicht die grossen, alljährlich beim Einzug der Schneeschmelze in den Gebirgen wiederkehrenden Hochfluten. Wenn auf diesen Zusammenhang bisher noch nicht hingewiesen wurde, so liegt das wohl daran, dass das Odergebiet mit seinen schönen ausgedehnten breiten Fluss-auen und seiner reichen Mollus- kenfauna den Sammler ebenso wie das Gebirge fesselt, wäh- rend das übrige Flachland, landschaftlich öde und an Fund- plätzen arm, nicht ahnen lässt, was es an wenig besuchten Stellen für malakozoologische Schätze birgt. So wurde nur in Erfahrung gebracht, dass eine Anzahl Arten dem Inun- dationsgebiete fehlen oder doch in ihm sehr selten sind, und was so für das Inundationsgebiet erwiesen war, wurde in etwas zur rascher Verallgemeinerung von der Ebene im allgemeinen behauptet. Was ich nun für das Inundationsgebiet der Oder sagte, gilt auch für die schmalen Streifen Wälder und Auen an den Ufern der Weistritz und der Weide, zweier kleiner Zuflüsse der Oder, die ich streckenweise ziemlich genau aus eigener Anschauung kenne, es gilt auch höchst wahrscheinlich für die Uferpartieen anderer Flüsse so- wie für solche Gebiete, die früher von Flüssen durch- strömt wurden. Da geologisch für die schlesische Ebene im wesentlichen nur Diluvium und Alluvium in Betracht kommen, so wird es wohl ziemlich richtig sein, wenn man die Grenze des Alluviums gegen das Diluvium zugleich als die Verbreitungsgrenze der betreffenden Tiere betrachtet. Indessen will ich nicht zu weit verallgemeinern, zumal geo- logische Spezialkarten von Schlesien noch nicht existieren. Ich will auch nochmals hervorheben, dass das Gesagte nur aus schlesischen Funden deduziert ist und daher zunächst nur für Schlesien Gültigkeit hat — in Gebieten, wo Flüsse an hohen, nie überfluteten Bergen oder Felsufern vorbei- strömen, kann man vielmehr mit Bestimmtheit andere Ver- hältnisse erwarten. Ich sage daher nur, dem schlesischen Inundationsgebiete fehlen folgende Arten: 1) Limax tenellus Nilss. 2) Hyalina pura Ald. 3) Arion minimus Srth. 4) Helix aculeata Müller. 5) HA. clessini Ulieny. 6) Buliminus tridens Müller. 7) B. obscurus Müller. 8) Pupa substriata Jeffr. 9) P. pusilla Müller. 10) Clausilia cana Held. 11) Cl. bidentata Ström. 12) Cl. plicatula Drap. 13) Planorbis rotundatus Poir. 14) Pl. glaber Jeffr. 15) Acme polita Hartm. 16) Pisidium scholzi Clessin. Alle diese Arten sind im Inundationsgebiete bisher noch nicht gefunden worden, wohl aber in der übrigen Ebene. Manche von ihnen mögen so selten sein, dass man sich von ihrer Verbreitung noch kein sicheres Bild machen kann. Andere aber sind in Gebieten, in welchen sie vor- kommen, leicht genug zu finden, so dass man ihr Fehlen im Inundationsgebiete wohl als er wiesen betrachten kann. Es ist jedoch nicht richtig, sie als hauptsächlich dem Gebirge eigentümliche Tiere anzusehen, wie Merkel in seiner aus- gezeichneten „Molluskenfauna von Schlesien“ teils sagt, teils entnehmen lässt und mir noch letzthin brieflich bezüglich der Arten Limax tenellus und Helix aculeata versicherte, für welche ich gerade recht schlagend das Gegenteil be- weisen zu können glaube. Ba ae Es ist aber von vornherein zu erwarten, dass die Grenze zwischen dem Inundationsgebiete und der übrigen Ebene keine haarscharfe ist, und so finden sich denn auch verschiedene Arten, die dem Inundationsgebiete nicht völlig fehlen aber doch in ihm nicht lebend, sondern nur im Ge- niste gefunden wurden: 1) Pupa edentula Draparnaud. 2) Planorbis nitidus Müller, ferner solche, die das Inundationsgebiet in gewissem Grade, wenn auch durchaus nicht ausschliesslich zu meiden scheinen: 1) Calyeulina lacustris Müller, 2) Pisidium fontinale C. Pfeiffer. Dass also die genannten Arten, im ganzen 20 an der Zahl, selbst die Wassertiere unter ihnen, in gewissem Sinne wasserscheu sind, gedenke ich im Folgenden zu zeigen. Ich halte jetzt streng die systematische Reihenfolge ein, 1) Limax tenellus ist nach Merkels Fauna im Gebirge gleichmässig verbreitet, für die schlesische Ebene aber noch nicht bekannt. In den gut durchsuchten Wäldern des Inun- dationsgebietes wird er auch wahrscheinlich fehlen. Ich fand ihn aber, durchaus im Flachlande, 2 Meilen nördlich von Breslau im Walde zu Schön-Ellguth auf Diluvialboden. Daher vermute ich, dass er der schlesischen Ebene auch sonst nicht fehlt. Ich beobachtete ihn übrigens auch in der von Gebirgen ganz freien Provinz Ostpreussen, wo ich ihn sehr häufig fand, nicht nur auf dem 111 Mtr. hohen Galtgarben, dem höchsten Berge der Provinz, dem Zentrum des sog. Alk-„Gebirges“ im Samlande, sondern auch in ganz eben gelegenen Waldungen bei Insterburg. 2) Von Hyalina pura kann man, da sie in ihrem Ge- biete stets sehr leicht zu finden ist, mit grosser Bestimmt- heit sagen, dass sie im Inundationsgebiete fehlt. In der übrigen schlesischen Ebene hat sie jedoch nach Merkel 2 Fundorte, weit entfernt von grösseren Flüssen, das Gut {2} a Kobylino, Kreis Oppeln und im Buchgarten bei Tränke, in der Lausitz, denen ich einen dritten, nämlich den des Li- max tenellus hinzufügen kann. 3) Arion minimus, bei Glessin!) als Arion flavus be- zeichnet, jedoch nach Simroth?) zu Unrecht, neu für Schlesien, ist wohl zu selten, als dass man schon ab- schliessend über seine Verbreitung teilen könnte. Ich fand ihn am gleichen Fundorte wie die vorigen beiden. 4) Helix aculeata ist im schlesischen Gebirge zahlreich gefunden worden, in der Ebene hatte sie bisher nur einen Fundort, den Buchgarten. Dem kann ich jedoch zwei hin- zufügen, nämlich erstens den der vorigen 3 Arten und zweitens den Ohlauer Stadtwald, wo ich die Schnecke in einem nicht den Hochfluten ausgesetzten Teile dieses Wal- des fand. Ferner findet sie sich, wie mir Herr Merkel mit- teilt, noch an 2 weiteren Stellen in der Ebene, nämlich im Münsterberger Stadtwald (der übrigens auch schon den Vorbergen zugerechnet werden mag) und bei Lissa. Im _ Inundationsgebiete dagegen fehlt die kleine Schnecke wohl sicher. 5) Helix clessini ist zu selten, um zu sicheren Schlüssen zu berechtigen. In der schlesischen Ebene wurde sie bis jetzt nach Merkel nur bei Sadewitz, Kr. Öls, also ausser- halb des Inundatioasgebietes gefunden. ') Clessin $., deutsche Exeursionsmollusken Fauna, II. Aufl., Nürnberg 1884. °) Simroth H., Versuch einer Naturgeschichte der deutschen Nacktschnecken und ihrer europäischen Verwandten. Zeitsch. f. wiss. Zool, Bd. 49, 1885. (Schluss folgt.) es. | ee Die ersten Landschnecken von der Insel Thasos. Von Prof. Dr. OÖ. Boettger in Frankfurt a. M. Thasos oder Thaso liegt in 40° 49° n. Br. und 49° 95° ö. L. von Ferro im Aegaeischen Meere nahe der Ost- küste von Macedonien und der Südküste von Thracien. Es ist eine gebirgige Insel von 393 U] km Ausdehnung und steigt im Berge Ipsario bis 1029 m über die Meeresfläche. Thasos steht unter türkischer Herrschaft, hat ausgedehnte Marmorbrüche und gilt als sehr fruchtbar. Seit Jahren habe ich danach getrachtet, von hier und den benachbarten Inseln Samothraki, Imbro und Limni Landschnecken zu erhalten, um mir ein Bild von der Fauna dieser nördlichsten Inselgruppe des Aegäischen Meeres zu machen. Aber lange vergebens! Erst jetzt kann ich mit einer kleinen Liste aufwarten, zu der ich das Material der ausserordentlichen Liebenswürdigkeit des Herın Edwin Speidel von der Societe Miniere Fr. Speidel in Thasos verdanke. Die Aufzählung beschränkt sich, abgesehen von ein paar beigelegten marinen Formen — Cyelope neritea (l..), Trochocochlea articulata (lımk.) und Tr. turbinata (Born) — auf die folgenden 13 Landschnecken: 1. Helix (Gonostoma) lens Fer. var. insularıs n. Char. Differt a typo t. minore, magis depressa, um- bilico latiore, spira plana vel vix elata, anfr. 6 densius cos- tulatis, ultimo superne modice carinato, carina ante aper- turam albescente, apertura minore, angustius auriculata, marginibus in pariete callo crasso et alto albo conjunctis. Alt. 3%/a—4, diam. max. 9°4—10 mm; alt. apert. 3'/a, lat. apert. 4!/ mm. Fundort: Thasos, 2 lebend und mehrere tot ge- sammelte Exemplare (coll. mea). u Ze Bei auffallender Kleinheit zeichnet sich diese Form vor allen bekannten Varietäten durch die geringere Zahl der Umgänge und eine die Mundränder verbindende Schwiele aus, die noch kräftiger entwickelt ist als bei der var. callo- juncta Blanc, die mir von Kanisträs auf Euböa und Lepanto vorliegt. — Ich besitze die Art in einer ähnlich kleinen, aber nicht so niedergedrückten und gelippten Form von Saloniki (leg. Prof. Haussknecht 1885) und ausserdem von zehn Fundorten aus Thessalien, von der Insel Samos (comm. B. Tomlin 1904) u. s. w. 9. Helix (Carthusiana) carthusiana Müll. Nur ein tot gesammeltes Stück von alt. 7'/s, diam. max. 11! mm. Ich besitze die Art, abgesehen von andern Orten in Griechenland, aus dem Tempetal in T'hessalien (leg. J. Stus- siner 1884) und von den Inseln (Korfu, Sta. Maura, Kefal- lonia und Euböa), sowie von zwei Fundorten in Kleinasien. 3. Helix (Carthusiana) proclivis v. Mts. 3 Stücke, die gut übereinstimmen namentlich mit Exemplaren meiner Sammlung von der Insel Kos. — Die Art ist im ganzen Archipel der mittleren Küsteninseln Klein- asiens, sowie auf dem Festland von Kleinasien selbst ver- breitet. 4. Helix (Campylaea) trizona Fssm. var. balcanıca Friv. Nur 1 Stück von alt. 14, diam. max. 23'/s mm. 5. Helix (Campylaea) cyclolabris Desh. Wegen schlechter Erhaltung des einzigen Stückes ist der Namen der Varietät nicht mit Sicherheit zu bestimmen. 6. Helix (Xerophila) obvia Hartm. var. vulgarissima Mouss. Sehr zahlreich iebend und tot gesammelt in zwei durch zahlreiche Uebergänge mit einander verknüpften und ineinander übergehenden Formen, einer etwas grösseren, flachen, mannigfach gebänderten und punktiert oder fleckig gebänderten Form mit stärker erweitertem letzten Umgang von alt. 9Y/as, diam. max. 181’ mm und einer kleineren, etwas höheren, ungefleckten oder nur schwach und matt spiralig gebänderten Form mit weniger erweitertem letzten Umgang von bis zu alt. 10, diam. max. 17 mm. Die letz- tere Form leitet zur var. interpres West. (von Euboea) hin- über. Der Nabel ist bei beiden Formen etwas weniger er- weitert als bei der typischen Form von var. vulgarissima Mouss. aus Janina in Epirus. Bekannt ist mir diese Varietät einerseits aus T'hessa- lien, anderseits aus Skutari nächst Konstantinopel. 7. Helix (Xerophila) pyramidata Drap. f. radiata Retowski. Nur ein tot gesammeltes Exemplar von alt. 8, diam. max. 9 mm mit verrundetem letzten Umgang und feinem braunem Spiralband auf dessen Mitte, Gewinde an den Nähten scheckig dicht braun und weiss gewürfelt. Aehnliche Formen besitze ich aus Volo (leg. J. Stus- siner 1884) und vom Fusse des Pelion (leg. J. Stussiner 1888) in Thessalien, von den griechischen Inseln (Hydra, Euboea, Cerigo, Syra und Prinkipos), von Ejoub bei Kon- stantinopel (leg. Prof. Dr. Ach. Andreae 1891) und von vier Fundorten in Kleinasien. In der Form steht die vorliegende Art am nächsten den thessalischen Stücken von Volo. 8. Helix (Macularia) vermiculata Müll. Nur ein tot gesammeltes Stück von alt. 19, diam. max. 27 mm. Die Art findet sich in meiner Sammlung überdies u. a. von Volo in Thessalien (leg. J. Stussiner 1885), von den griechischen Inseln (Korfu und Syra), von Bulgurlu bei Skutari nächst Konstantinopel (leg. Prof. Dr. Ach. Andreae 1891) und von zwei weiteren Fundorten in Kleinasien. 9, Helix (Helicogena) speideli n. sp. Char. Differt ab H. figulina Rssm. et H. pelasgica Kob., quibus similis esse videlur, t. majore, magis globosa, apice majore, multo obtusiore, striis incrementi levioribus, non rugiformibus, taeniis 5 maculatim magis minusve in- terruptis, suprema distinctiore quam in illis formis affinibus, 9. et 3. saepe coalescentibus, marginibus parum incrassalis, clare violaceo-brunneis, columellari in regione umbilici pror- sus obtecti dilute violaceo-fusco. Alt. 32—35, diam. max. 33-37 mm; alt. apert. 29 —931/a, lat. apert. 20—22 mm. Fundort: Thasos, von Herrn Edwin Speidel in zahlreichen frischen Stücken — doch ohne das Tier — eingesandt und ihm zu Ehren benannt (Mus. Senckenbg. et coll. mea). Auf den oberen Umgängen sind die drei Binden stets deutlich, auf der Schlusswindung verschmelzen die Binden 9% und 3 in der Weise zu einem dunklen Spiralbande, dass in seiner Mitte meist noch eine Spiralreihe weisser Längs- flecken zu beobachten ist. Deutlicher noch als bei den ge- nannten ähnlichen Arten zeigen sich die Spiralbinden da unterbrochen, wo Wachstumsabschnitte erfolgten — meist vier auf dem letzten Umgange —, so dass ein eigentümliches längsfleckiges Muster erzeugt wird, das für die Art sehr charakteristisch zu sein scheint. Die Art mit anderen Formen des türkischen Fest- landes oder der benachbarten Inseln zu vereinigen, scheint ausgeschlossen. Von der Gruppe der Hx. cincta Müll. und H&. ambigua Mouss. trennt sie aufs bestimmteste der stum- pfere Wirbel, der sie gegen Hx. obtusalis Rssm. hinrückt, von der sie sich aber durch etwas weniger aufgeblasenen Wirbel, die Lage und Breite der Bänder und die im ganzen mattere Färbung und Zeichnung gut unterscheidet. Be- merkenswert ist überdies die habituelle Aehnlichkeit mit Hx. secernenda Rssm., die aber durch bedeutendere Grösse und spitzeren Apex mit deutlich mehr kegelförmigem Ge- winde abweicht, während sie in den fleckigen Bändern nicht übel mit ihr übereinstimmt. Schwierig ist der Vergleich mit Hx. philibinensis Rssm. lkonogr. Fig. 581 aus Macedonien, die in der Tat unsrer oder einer sehr nahe verwandten Art angehören könnte. Doch ist die Schnecke in Thasos wesentlich grösser, und die Spitze erinnert bei der von Rossmässler abgebildeten Form mehr an Hx. obtusalis Rssm., mit der ihr Autor sie ja auch als Varietät vereinigt. 10. Buliminus (Zebrina) detritus Müll. var. tumida Mouss. Häufig in sehr wechselnder Grösse von alt. 22-—31, diam. max. 10!/a--13 mm. Die nächsten Fundorte meiner Sammlung für die Form sind drei Lokalitäten in Thessalien und Brussa und Biledjik (leg. Dr. K. Escherich 1895) in Kleinasien. 11. Clausilia (Idyla) thessalonica Rssm. var. thasıa n. Char. Differt a typo lamella infera forma literae K exstructa, peristomate non plicatulo, solum in spatio inter- lamellari plieulis 1—2 obsoletis instructo. Alt. 14!/s, diam. max. 3! mm; alt. apert. 3, lat. apert. 2! mm. Fundort: Thasos, nur ein mässig erhaltenes, tot ge- sammeltes Stück (coll. mea). Diese Form ist so verschieden von typischen Stücken der Art, dass Aufmerksamkeit dazu gehört, sie als hier- her gehörig zu erkennen. Da aber auch Westerlund in Syn. Moll. ex typo Glausilia, St. Petersburg 1901 p. 45 eine var. tenuilabris West. vom Veluchigebirge in Mittel- griechenland und aus Thessalien aufführt, die der Zähne- lung des Mundsaumes entbehrt, und da ich den gleichen Mangel gelegentlich auch bei der Gruppe der Cl. plicata Drap. beobachfet habe, so stehe ich nicht an, die Form bis auf weiteres der Cl. thessalonica Rssm. als neue Varietät unterzuordnen. Unsere Inselform dürfte etwas schlanker sein als var. tenuilabris West. und sich in erster Linie durch die obere Gaumenfalte unterscheiden, die nach ihrem Autor mit der Prinzipale divergiert („longiuscula, extus e principali diver- gens“), während sie bei unserer Varietät ihr fast parallel läuft. Die Art ist charakteristisch nicht bloss für Thessalien, sondern auch für Saloniki und die Küsteninseln von Mace- donien und Thracien bis nach den Dardanellen und Kon- stantinopel. 12. Granopupa granum (Drap.). Nur ein totes Stück von alt. 41, diam. max. 1°/ı mm. Aus benachbarten Gegenden besitze ich diese Schnecke u. a. aus Thessalien vom Peliongebirge (leg. J. Stussiner 1888), von den griechischen Inseln (Korfu, Euböa, Creta und Syra) und von drei Fundorten in Kleinasien. 13. Oyelostoma elegans Müll. Häufig lebend und tot gesammelt in wechselnder Grösse von alt. 12—16, diam. max. 9—11 mm. Die nächsten Fundorte in meiner Sammlung sind einer- seits 5 Lokalitäten in Thessalien, anderseits Phaneraki und Skutari bei Konstantinopel (comm. Pfr. H. Nägele 1905). Ueberblicken wir nochmals die kleine Fauna, so er- gibt sich, dass 10 Arten weit verbreiteten, d. h. von Thes- salien durch Macedonien und Thracien bis Konstantinopel vorkommenden Formen angehören, dass 2 Arten (Hr. cyc- lolabris und Hx. proclivis) als Inselformen in Thasos ihre äusserste Nordgrenze erreichen, und dass eine Art (H«. speideli) eigentümlich, aber doch so nahe verwandt mit Be einer macedonischen Form ist, dass sie vermutlich bei künf- tiger, exakterer Vergleichung der Hx. philibinensis Rssm. als Varietät zugeführt werden dürfte. Unser Schlussresultat ist somit, dass die eben betrach- tete Schneckenfauna ein blosser Ausläufer der macedonischen Tierwelt ist, und dass Thasos als eine ganz junge Küsten- insel aufgefasst werden muss, die wahrscheinlich noch in jungplistocäner Zeit mit dem Festland in Zusammenhang gestanden hat, also analog wie sich England zum europäi- schen und Hainan zum asiatischen Kontinent verhalten. Ueber Vivipara dilaviana (Kunth). Von Prof. S. Brusina. Vor Allem möchte ich die Frage aufwerfen: Welchen Namen sollen wir für die Arten und Formen dieser Gattung endgiltig behalten? Lamarck hat, wie bekannt, die Gattung zuerst in seinem grundlegenden Werke vom Jahre 1809 unter dem Namen Vivipare veröffentlicht, also unter einem Nomen nudum und nur französisch benannt.!) Montfort hat sie ein Jahr später, in seinem wohl nicht klassischen Werke, unter dem Namen Viviparus durch Beschreibung und Abbildung begründet.?) Lamarck änderte später den Namen Vivipare in Paludina um, und brauchte ihn sowohl in seinem „Extrait du cours de Zoologie“ (1812), als in der „Histoire naturelle des animaux sans vertebres“?). — Meines Wissens haben früher nur Beck (1847) und Mörch (1864) Viviparus angenommen; aber die weitaus meisten Schriftsteller der alten Welt nehmen heute noch, bald den Namen Paludina, bald Vivipara an. Moderne nord- ') Philosophie Zoologique. Tome I, Paris 1809, S. 370. °) Conchyliologie Systematique. Tome Il, Paris 1810, S. 247. °) Tome VI, IIme. Partie, Paris 1819, S. 172. ZU amerikanische Malakologen halten, nach dem strengsten Prioritäts-Principe, an der unpassenden Benennung Viviparus fest. Neuerlich finden wir in B. B. Woodward Vivipara Montf., 1810 (emend.)'). Ist nicht die letztere Auffassung die richtige ? Was nun V. diluviana anbelangt, so ist s. Z. eine sehr interessante Arbeit des leider zu früh verstorbenen Prof. M. Neumayr, erschienen, in welcher derselbe zu dem Schlusse gelangt, dass „die Schnecke aus Sulina geradezu als Paludina diluviana zu bestimmen sei.“?) Ich stand dieser Auffassung überaus skeptisch gegenüber, um so mehr als Neumayr doch hinzufügte, dass die Uebereinstimmung aller- dings „keine absolute“ sei. An eine Prüfung dieser Frage habe ich schon deshalb nicht gedacht, weil mir. damals kein diesbezügliches Mate- rial zur Verfügung stand. Als ich aber im Jahre 1895 das Glück hatte, die Berliner Museen zu besichtigen, hatte ich auch Gelegenheit viele Exemplare der V. diluviana aus der Umgebung von Berlin sehen zu können, welche in der Sammlung des vom Geheimen Regierungsrat Dr. Ernst Friedel mustergültig geleiteten „Märkischen Provinzial- Museums“ aufbewahrt sind. Später von Herrn Stadtrat Friedel aufgefordert mich über die Neumayr’sche Identi- ficierung der V. diluviana mit den recenten Exemplaren aus Sulina zu äussern, überliess er mir zu diesem Zwecke bereitwilligst einige Exemplare der ersteren. Eben darum habe ich mich auch an Herrn Prof. P. Anselm Pfeiffer in Kremsmünster gewendet, welcher mir, nicht minder bereitwillig, sowohl die s. Z. von Prof Neumayr untersuchten Exemplare, als auch eine zweite Partie Palu- ') List of British Non-Marine Mollusca (Journal of Gonchology, Vol. X, 1903, S. 356, 364—363.) ?) Ueber Paludina diluviana Kunth (Zeitschr. der Deutsch. geolog. Gesell. XXXIX. Bd, Berlin 1888, S. 605). u. MB dinen aus Sulina zur Ansicht sandte, die derselbe Sanımler, Michael Jelinek (und nicht Karl Jelinek, wie Neumayr schreibt) nachträglich i. J. 1887 gesammelt hatte. Jetzt war ich im Stande dieser Frage näher treten zu können, denn es standen mir zur Verfügung : 1. Die Originale zur Tafel XXVII, welche Neumayr als P..diluviana von Sulina betrachtete. 2. Ein 40 mm hohes Exemplar, ebenfalls aus Sulina, welches Neumayr äls Paludina sp., also unbestimmt zurück- stellte. 3. Die 15 im Jahre 1886 von Michael Jelinek eben- falls in Sulina gesammelten Exemplare, welche alle Neu- mayr eigenhändig als P. diluriana bestimmt hatte. 4. Noch 58 von M. Jelinek im Jahre 1887 gesam- melte Stücke, welche Neumayr also nicht gesehen hat. 5. Endlich mehrere echte fossile V. diluviana aus der Umgebung von Berlin. Zuerst muss ich nun hervorheben, dass das ganze tot angeschwemmte Material aus Sulina ziemlich unverlässlich ist. Wir haben nämlich von dort nur leere, mehr oder weniger stark ausgewitterte, oft von Schlamm ganz schwarz gewordene Gehäuse ohne Deckel, u. z. nicht nur recente, sondern, wie ich vermute, darunter auch fossile Exemplare, welche durch den mächtigen Donau- strom, wenn nicht von den weit gelegenen ungarischen, slavonischen oder serbischen, so doch höchst wahrschein- lich von den nächsten, stark entwickelten jung tertiären Schichten Rumäniens ausgeschwemmt wurden. Auf S. 609 gibt Neumayr alle Momente an, welche es ihm „wahrscheinlich“ erscheinen lassen, dass die bei Sulina gesammelten Exemplare recent seien. Ich stimme ihm ganz bei; dies schliesst aber nicht aus, dass darunter einzelne, vereinzelte fossile Stücke mitgeschwemmt werden, wie wir solches tagtäglich an Fluss- und Bachmündungen ee antreffen. Eben darum finden wir die Tatsache bei Peters natürlich, welcher V. Sadleri, im alten Sinne, als diluviale Ablagerung aus der Gegend der Donaumündung angiebt!'). Der oben angegebenen Reihe folgend, kann ich als sicher angeben: 1. Dass es von den abgebildeten Original - Exem- plaren Neumayr’s aus Sulina u. z. von den Fig. 3, 5, 8, 10 und 12 nach meiner Ansicht kaum möglich ist mit Sicherheit festzustellen, ob und welche recent oder fossil sind. Benannte 5 kleine ausgewählte Stücke zeigen eine ge- wisse, für glatte Paludinen ganz natürliche Ähnlichkeit mit V. diluviana, aber wie Neumayr selbst bemerkt, „die Uebereinstimmung ist keine absolute“?), und von einer Identificierung kann, meiner Ansicht nach, keine Rede sein. 2. Das einzige, grosse, unbestimmte Exemplar halte ich ganz bestimmt für eine V. acerosa Bourg. (= Paludina hungarica Hazay). Hier will ich bemerken, dass obwohl Bourguignat diese Form nach noch nicht ausgewachsenen Individuen aufgestellt hat, ihm doch die Priorität gebührt. So viel ich mich erinnern kann, kann man V. mamil- lata Hazay nec Küster (= V. Hazayi Westerlund ?), kaum von V. acerosa unterscheiden. 3. Die 15 von Neumayr als P. diluviana bestimmten Exemplare, welche mir, wie gesagt, ebenfalls von dem na- turhistorischen Museum der Sternwarte in Kremsmünster zur Ansicht anvertraut wurden, gehören kaum einer ein- zigen Form an, doch kann man absolut kein Stück als V. ') Peters, Grundlinien zur Geologie und Geographie der Do- brudscha (Denkschr, der W. Akad., Wien, 1867, Bd. XXVII, Abth. II, S. 127. — Neumayr 1. c. S. 606. °) Neumayr 1. c. S. 606. °) Gsiki E. Fauna Regni Hungariae. II Mollusca. Budapest 1906, S. 38. a diluviana betrachten; die meisten gehören wahrscheinlich zu V. acerosa. 4. Unter den 58, von M. Jelinek nachträglich in Sulina gesammelten Exemplaren gehört ein einziges Stück ganz bestimmt der V. contecta Millet (= V. vera Frfld.) an. Ein Exemplar gehört ebenso sicher der V. acerosa Bourg. an. Dass die andern 56 mehr oder weniger ausgewitterten Exemplare nur einer Art angehören, ist nicht ganz sicher. Die meisten stellen eine kleinere Form der V. acerosa dar; man kann sie aber ebenso wenig mit V. diluviana identi- ficieren. Nach allen diesen zahlreichen, genau untersuchten, grösstenteils recenten Exemplaren aus Sulina, welche ich s. 2. Gelegenheit hatte wiederholt mit fossilen V. diluviana zu vergleichen, glaube ich behaupten zu dürfen, dass die immer kleinere, dickere und stärkere, mehr kegelförmige nord-deutsche V. diluviana weder in der Save, noch in der Drau und Donau gefunden wurde. Zweitens, dass von den bei Sulina gesammelten leeren, schlecht erhaltenen Gehäusen nur die wenigsten und die kleineren eine Ähnlichkeit mit V. diluviana zeigen. Drittens, dass die allermeisten Exemplare aus Sulina, welche gewöhnlich grösser und dennoch dünner, schwächer und weniger kegelförmig sind und ausserdem mehr gerun- dete Umgänge zeigen, der recenten V. acerosa sehr verwandt, vielleicht ident sind. Viertens, dass — wenn wir fossile Formen in Betracht ziehen wollen — so ist die gewöhnlichere Form aus Sulina viel weniger mit V. Fuchsi Neum. aus Slavonien — wie Neumayr behauptete — dagegen weit mehr mit V. mam- mata Sabba aus Rumänien verwandt.!) Jede Identificierung mit V. diluviana bleibt für mich ausgeschlossen. ') Anaarulu Biuroului Geologieu. Anulu 1882—1883, No. &, Bucuresei 1889, S. 450, Taf. I, Fig. 11—14. Etudes sur les Terrains IA — Nachdem die gewöhnlichen Formen dieser Gattung aus den oberen Tälern der Drau und Save in Kroatien mit den allgemein bekannten, weit verbreiteten Formen von Central-Europa, nämlich mit V. vivipara (L.) und V. contecta (Millet)!) übereinstimmen, so habe ich mir Material aus Slavonien und aus der unteren Donau verschafft und photo- graphische Bilder verbreitet, um eine ausführliche Arbeit über V. diluviana und die verschiedenartigen Formen der recenten Vivipara Sidost-Europas zusammenzustellen, welche Arbeit ich Herrn Dr. Ernst Friedel für die Berliner „Branden- burgia“ versprochen hatte. Das vorbereitete Material sammt Photographien liegt heute unbenützt in der Sammlung des National-Museums in Ägram. Von Freund Dr. W. Kobelt aufgefordert, ihm meine Meinung über V, diluviana mitzu- teilen, sende ich ihm mit Vergnügen diese meine alten, leider unvollständigen Aufzeichnungen. Zuletzt wird es nicht überflüssig sein, noch auf die Note A. S. Kennard’s und B. B. Woodward’s aufmerksam zu machen, welche bewiesen haben, dass die im Jahre 1878 beschriebene und abgebildete fossile V. clactonensis S. V. Wood aus Glacton in der Grafschaft Essex in England von V. diluwviana nicht zu unterscheiden sei. Dr. E. W. Wüst in Halle hat diese Identificierung gut geheissen.?) tertiaires de la Roumänie. (Memoires de la Societe G&ologique de France. Paris 1896, page 89, Pl. VII, fig. 14—17.) ‘) Diese Benennung ist die beste und ich nehme sie im Sinne B. B. Woodward’s an. (Siehe Journal of Conchology 1. ce.). ?) A. S. Kennard and B. B. Woodward, on the specific identity of Vivipara diluviana Kunt, and Vivipara clactonensis, S. V. Wood (Proceedings of the Malacol. Soc. of London. Vol. VI. No. 1. March, 1904, 66, 67). ae ER ie Zur Orthographie und Grammatik der naturwissenschaft- lichen Nomenklatur. Von Dr. Richard Hilbert-Sensburg. Der Aufsatz von Herrn v. Jhering in dem ersten Hefte des Nachrichtsblattes 1905 „Zur Regelung der malakozo0- logischen Literatur“ ist durchaus zeitgemäss und ich glaube, wir können die Thesen des Verfassers unbedingt acceptieren. Meiner Meinung nach legt er aber doch noch zu wenig Wert auf die Orthographie und Grammatik der naturwissen- schaftlichen Bezeichnungen. Mit Recht macht sich oft das Publikum über die La- tinität der Medieciner lustig; die Mediein ist aber nur ein Bruchteil der gesamten Naturwissenschaft und ich halte es daher nicht für notwendig, dass die andern Naturwissen- schaftler „errötend dieser Spur“ zu folgen gezwungen sind. Meiner subjektiven Empfindung nach haben wir weder das Recht noch gar die Pflicht, von allgemein und in allen Schriftsprachen anerkannten Regeln der Rechtschreibung abzuweichen und uns so eine neue, naturwissenschaftliche Sonderorthographie zu schaffen. Nach allgemeiner Schreibweise werden Eigennamen mit grossen Anfangsbuchstaben geschrieben, selbst in Spra- chen, die sonst Substantive mit kleinen Anfangsbuchstaben schreiben. Warum sollen wir dieser Regel nicht folgen? Es ist daher zu schreiben: Buliminus Funkei nicht funkei, wie es auf S. 26 vorigen Bandes steht. Warum in aller Welt soll der Name Funke im Genitiv klein geschrieben werden! Herr Bülow schreibt ganz richtig S. 33 Murex Car- penteri und S. 34 M. Lamberti. Leider aber macht dieser Autor einen andern Fehler: er schreibt die von Eigennamen abgeleiteten Adjektiva mit kleinen Anfangsbuchstaben. Ebensowenig, wie es üblich ist, Frankfurter Zeitung mit kleinem f zu schreiben, ebensowenig dürfen wir schreiben: Era Isocardia moltkeana (derselbe Aufsatz von Bülow S. 37). Richtig schreibt Bülow S. 36 Pleurotoma Carpenteriana. Als ich aber auf S. 12 desselben Heftes, 4 Zeile von unten, das Wort „Möbiusi“ (aber auch noch mit kleinem m) las, überlief mich kalter Graus! Eine so monströse Ge- nitiviorm bei einem lateinisch endenden Namen! Das ist wirklich zu viel. Da muss man sich doch unwillkürlich fragen: Wo hat dieser Autor seine Schulbildung genossen ? Ob sich ein Sextaner ein solches Wortungetüm leisten würde ? Meiner Meinung nach müssten die Herausgeber der wissenschaftlichen Journale derartige Gebilde ohne weiteres corrigieren und dem betreffenden Autor mitteilen, dass sie die richtige Form, also z. B. Möbii, gewählt hätten.') Schliesslich müsste man noch bei Namengebungen, die unter allen Umständen grammatisch verpönten Worte, die aus zwei Sprachen zusammen gesetzt sind, durchaus ver- meiden. Es darf nicht heissen: affoid oder affiform, auch nicht pitheciform oder simioid: sondern entweder affenartig, pithecoid oder simiaeform. So möchte ich den v. Iheringschen Leitsätzen noch folgende hinzufügen: 1. Die Regeln der allgemein üblichen Orthographie sind auch bei naturwissenschaftlichen Bezeichnungen anzu- wenden. 2. Desgleichen die Regeln der Grammatik. 3. Jede vox hybrida ist zu vermeiden. Literatur, Strebel, Dr. H., Beiträge zur Kenntnis der Molluskenfauna der Magelhaenprovinz No. 4. Im Zool. Jahrb. Abt. für Systematik vol. XXIV Heft 2. 1906. An reichem Material werden die südamerikanischen Voluten nach- geprüft und zahlreiche gute Abbildungen gegeben. — Neu V. mar- ') Die Schreibart entspricht leider den angenommenen Nomen- claturregeln. Fiat justitia, pereeat grammatica. — Red. DEN tensi p. 124 t. 9 fig. 34, 35, 42, 44, Taf. 10. fig. 56, 56a. — Natica anderssoni p. 142 t. 11 fg. 67; — Lamellaria fuegoensis 145.t. 11 £. 69; — L. ampla p. 145 t. 11 fig. 70; — L. alata p. 146 t. 11 f. 72; — L. magellanica p. 147 t. 11f. 73; — Buceinanops globulosum var. elata p. 151 t. 11 fig. 75; — Der Gattungsname Ohlinca kommt gegen Toledonia Dall in die Sy- nonymie. Kobelt, Dr. W., Rossmaesslers Iconographie der Europäischen Land- und Süsswasser-Mollusken. Neue Folge, zwölfter Band, Lig. 5 u. 6. Mit Tafel 321—330. Enthält wesentlich Pomatien und einige Helices aus anderen Unter- gattungen von Helix s. sir., viele davon fast gleichzeitig auch im Martini—Chemnitz abgebildet und dort erwähnt. Neu oder zum erstenmal abgebildet sind: Gampylaea thracica no 2034, Rhodopegebirge: — C. trizona rhodopensis no 2035, 2036 von ebenda ; — C. subsetosa no 2037, wahrscheinlich aus dem Welebit: — (. setulosa var. spelaea no 2038 aus der Höhle von Olevano, prov. Salerno; — Helicogena figulina var. eumolpia no 2045, 2046 vom Rhodopegebirg; — Macularia niciensis var, tacheae- formis no 2048, Nizza; — Campylaea frangepanii Kormos mss. no 2050, 2051 Welebit; — Macularia niepcei Caziot no 2053, Nizza; — M. guebhardi CGaziot no 2056, Nizza; — M. saintivesi Caziot no 2057, Nizza; — Helicogena insignis Brancsik no 2058; — Amphiscopus ridens Naegele no 2060; — Pupa (Orcula) ro- busta Naegele no 2061; — Helicogena pomatia temensis Kormos no 2062; — H. secernenda bieincta Kormos no 2063; — Macu- laria nieiensis minima no 2064; — Campylaea nikitai no 2065 mit var. fagorum no 2066, Montenegro ; — Murella (Opica) ca- stelluccensis no 2067, Kalabrien. — Ashworth, Dr. J. H. & Dr. W. E. Hoyle, the Species of Otenopteryx, a genus of Dibranchiate Cephalopoda. — In Mem. Proc. Manchester Soc. 1905—1906, vol. 50, part II. Ct. eyprinoides Joubin ist sicher synonym mit Ct. fimbriatus App., Calliteuthis neuroptera Jatta wahrscheinlich, Sepioteuthis sicula Ruppell kann nicht identifiziert werden. Pilsbry, H. A. & Ferris, J. H., Mollusca of the Southwestern states 11. In P. Acad. Philadelphia 1906 p. 123—175, with pl. 5—9 u. 37 figs in text. — Neu: Polygyra texasiana hyperolia p. 128. 5 f. N 13—15; — Bulimulus dealbatus ozarkensis p. 136 t. 6 f. 14—15; — v. pecoensis p. 138 t. 6 f. 26—27 ; — Bifidaria (Chaenaxis n.) tuba n. p. 145 fig. 6; — Strobilops labyrinthica texasiana p. 147; — Vitrea dalliana roemeri p. 151 fig. 8; — V. milium meridionalis p. 152; — Pyramidula eronkhitei anthonyi nom. nov. für Hel. striatella Anthony nee Rang; — Radiodiscus (n. gen.) millecostatus n. p. 155 fig. 10; — Helicodiseus eigen- manni arizonensis p. 157 t. 8 f. 4-6; — Lymnaea bulimoides cockerelli p. 162 fig. 13—19; — Planorbis carus p. 164 t. 9 £. 4#—5; — Pl. filoeinetus p. 165 t. 9 f. 1—3; — Goniobasis coma- lensis p. 169 fig. 32--35: — Amnicola comalensis p. 171 fig. 37; — Cochliopa riograndensis p. 171 t. 9 f. 10—13; -— Palu; destrina diaboli p. 170 fig. 36; — Valvata miera p. 172 t.9 £. 7—9; — Pisidium abditum huanchucanum p. 173. Pilsbry, H. A. & C. M. Cooke jr., on Hawaüan Species of Sphyradium. In P. Acad. Philadelphia 1906 p. 215—216. — Neu: Sph. sharpii f. 1—2, Hawaii; — Sph. alexandri f. 3 Maui. — Kobelt, Dr. W., Rossmaessler’s Iconographie der Europäischen Land- und Süsswasser-Mollusken. Neue Folge. Bd. XM. Lfg. 1 u. 2. Mit Taf. 331—340. Enthält noch einmal beinahe ausschliesslich Formen von Helicogena — Pomatia, welche mit dieser Lieferung so ziemlich auf das Lau- fende gestellt sind. In erster Linie behandelt werden die Sipp- schaft der Helix pomatia und die südilalienischen ligata — Formen. Ausserdem kommen zum erstenmal zur Abbildung. Theba eliae, Naegele no 2093; — Iberus rivellensis no 2109; — Ib. sybariticus no 2110; — Patula abietina var. spelaea no 9111; — Kobelt, Dr. W., Iconographie der schalentragenden europäi- schen Meeresconchylien. Vierter Band, dritte Lieferung. — Mit Taf. 107—-110. Behandelt die Amphiperasidae, Cypraeidae und den Anfang der Lit- torinidae. Kobelt, Dr. W. & Gertrud Winter- von Moellendorff, Land- mollusken der Philippinen. In: Semper, Reisen Philip- pinen. Zehnter Band, dritte Lieferung. Mit Taf. 9, 13, 14 u. 15. Enthält den Schluss von Eulota, Plectotropis und den Beginn von Chloraea. — ERBE U OR Kobelt, Dr. W., die Untergattung Murella (Sectio Opica Ko- belt). In Annuario del Museo zoologico della R. Uni- versita di Napoli (Nuova Serie) vol. 2 no 12 Agosto 1906. — 11 S. mit Taf. 6. Eine Zusammenstellung der von mir in Süditalien 1902 gefundenen Mureilen mit Abdruck der in der Iconographie gegebenen Fi- guren und einer kurzen Uebersicht über die Verbreitung. Mu- rella casteluccensis fig. 32 und M. sybaritica fig. 31 sind hier zum erstenmal abgebildet. — Mac Farland, F. M., Opisthobranchiate Mollusca from Mon- A 1S terey Bay, California and Vieinity. — In: Bull. Bureau Fisheries, vol. XXV. 1905, p. 109—151, pl. XVII bis XXXI. Issued May 24, 1906. neu abgebildet werden in vorzüglicher Ausführung: Anisodoris nobilis t. 22 fig. 1—2; — Doriopsis fulva t. 22 fig. 3; — Ar- chidoris montereyensis t. 23 fig. #; — Diaulula sandiegensis (Cooper) t. 23 fig. 5; — Discodoris heathi t. 23 fig. 6; — Al- disa sanguinea (Cooper) t. 24 fig. 7; — Rostanga pulchra t. 24 fig. 8; — Cadlina flavomaculata t. 25 fig. 9; — (. marginata t. 25 fig. 10—12; — Chromodoris porterae t. 26 fig. 13—14; — Laila cockerelli t. 27 fig. 15; — Triopha carpenteri Stearns t. 97 fig. 16—17; — Triopha maculata t.28 fig. 18; — Tr. gran- dis t. 28 fig. 19; — Acanthodoris brunnea t.29 fig. 20—21; — Polycera atra t. 29 fig. 22; — Ancula pacifica t. 30 fig. 23; — Hopkinsia rosacea t. 31 fig. 24—25. — Die Tafeln 17—21 ent- halten anatomische Details — Murdoch, R. & H. Suter, Results of Dredging on the Con- tinental Shelf of New Zealand. —- In: Transact. New Zealand Jnst. vol. 38, 1905. — Wellington 1906. Neu: Philine constrieta p. 279 t. 21 fig. 1; — Ph. umbilicata p. 280 t. 21 fie. 2; — Cylichna simplex p, 280 t. 21 fig. 3, 4; — Ringicula dilecta p. 281 t. 21 fig. 5; — Actaeon craticulatus p. 281 t. 21 fig. 6; — Daphnella protensa Hutton var. p. 283 t. 21 fig. 7, 8; — Drillia optabilis p. 284 t. 21 fig. 9; — He- mipleurotoma nodilirata (= Pl. tuberculata Kirk nec Gray) p. 285 t. 22 Sg: 10, 11; — H. alticineta p. 2861. 22 fig. 12, 13; — Leucosyrinx angusta p. 287 t. 92 fig. 14—17; — L. eremita p. 288 t. 22 fig. 18, 19; — Fulguraria hedleyi p. 289 t. 23 fig. 20, 21; — Vulpecula biconica p. 290 t. 23 fig. 22; PR: 5] ae — Marginella fusula p, 290 t. 23 fig. 23, 24; — M. hebescens p. 291 t 23 fig. 25, 26; — Gibberula ficula p. 292 t. 24 fig. 27; — Diala subearinata p. 293 t. 24 fie. 29; — Omalaxis amoena p. 294 t. 24 fig. 30—32; — Aclis semireticulata p. 295 t. 24 fig. 33, 34; — Scala levifoliata p. 296 t. 95 fig. 35, 36; — Odostomia marginata p. 297 t. 25 fig. 37; — Eulimella levili- rata p. 297 t. 25 fig. 38; Syrnola tenuiplicata p. 297 t. 25 fig. 39; — Eulima vegrandis p. 298 t. 25 fig. 40, 41; — Eu. infrapatula p. 298 t. 25 fig. 42; — Mucronalia bulbula p. 299 t. 25 fig. 43, 4%; — Minolia textilis p. 299 t. 26 fig. 45, 46; — M. plicatula p. 300 t. 26 fie. 7—49; — Cirsonella granum p. 301 t. 27 fig. 50, 51. — Proceedings of the Malacological Sosiety of London. Vol. VM. no. 3. September 1906. p. 122. Smith, Edg., Note on the subgenus Malluvium, Melvill. p- 124. — — Notes on some species of Mitridae, with the description of M Brettinghami n. — — 126. Bullen, R. Ashington, on some Land- and Freshwater Mollusca from Sumatra. — Neu Clausilia sumatrana var. robustior, Textfg. p. 127; — Pterocyclus aspersus p. 129, Textfg.; — Planorbis sagoensis p. 129 Textfg.; — Segmentina kennardi p. 130 Textfe.; — 131. Eliot, Sir C. N. E, Report upon a collection of Nudibranchiata from the Gape Verd Island’s, with notes-by G. Urossland. — With pl. XIV. Neu: Tritonia moesta var. pallescens p. 133 t. 14 fig. 1; —- Staurodoris atypica p. 134 t. 14 fig. 2; — Geito- doris reliculata p. 140 t. 14 fig. 4, 5; — Rostanga evansi p. 143 t. 14 fig. 6: — Doto obscura p. 152 t. 14. f. 10; — Am- phorina pallida p. 155 t. 14 fie. 11: — Phidiana longieirra p. 156 t. 24. fig. 12. — — 160. Beddome, Col. R. H., Notes on the indian and ceylonese spe- cies of Glessula. — 77 sp.; neu: subperrotteti p. 163 t. 15 £. 1, Travancore Hills; — canarica p. 164 t. 15 fle. 4, South Canara; — subinornata p. 164 t. 15 fig. 3, Nilgiris; — subse- rena p. 166 t. 15 f. 7, Travancore, Anamalleys; — jeyporensis p. 167 t. 15 f. 6, Jeypore, Madras; — subjerdoni p. 170 t. 15 f. 2; — graeilis p. 170 t. 15 £. 9; Jeypore; — pusilla p. 171 t. 15 £. 5, Geylon, Südindien ; — subfilosa p. 171 t. 15 f£. 9, Sirumalley Hills. — — 173, Sykes, E. R., on the Mollusca procured during the „Porcupine* Expeditions 1869—1870, Supplemental Notes Part III. Enthält die Pleurotomiden. Neu: Pleurotomella (?) bulloides p. 178 t. 16, f. 1; — Pl. gregaria p. 180 t. 16 f. 2: — Pl. (?) lusita- nica p. 181 t. 16 f. 3; — Spirotropis clytotropis p 183 t. 16 f. 4; — Sp. (?) megalacme p. 183 t. 16 £.5; — Sp. (?) melvilli p. 183 t. 16 f. 6; — Clathurella marshalli p. 187 t. 16 £. 7; — Gl. pseudohystrix = hystrix autor. nec Jan, Bellardi, p. 187, — Cl. nivea Mtrs. zuerst abgebildet t. 16 f. 8. — — 191. Sykes, E. R,, on the dates of publication of Sowerby’s „Mine- ral CGonchology‘ and „Genera of recent and fossil shells.“ — 195. Bridgman, F. G., note on a new variety (var. longispira) of Oliva ispidula. Mit Textfig. — 196. Pilsbry, Prof. H. A., on Chloritis heteromphalus, Psbry. Mit Textfigur. — 197. Reynell, Alexander, on Burtoa nilotica (Pfr.) and its relation- ship to Achatina ete. — With pl. 17. Eingegangene Zahlungen: K. Naturalienkabinet, Stuttgart, Mk. 6.—; Ritter V.S. von Lasser, Mittersill, Mk.6.—; Hans Schlesch, Kopenhagen, Mk. 18.—; K. Gude, London, Mk. 6.— ; Pastor Stahlberg, Schwerin, Mk. 6.— : Pfarrer Ricklefs, Waddenwarden, Mk. 6.— ; F. Wertheim, Grunewald, Mk. 6.—; W. A. Lindholm,Wiesbaden, Mk. 6.—; Lehrer Albert Vohland, Leipzig, Mk. 6.—: Ludwig Henrich, Frankfurt a. M., Mk. 6.— ; Dr. Hermann, Gelsenkirchen, Mk. 6.—: Werner Blume, München, Mk. 6.—; Baron Alexander Tiesen- hausen, Kimpolung Mk. 6.—; C. M. Steenberg, Kopenhagen, Mk. 6.—; Freiherr von Löffelholz, München, Mk. 6.— ; Emil Volz, Mülhausen i. Els. Mk. 6.—: Lehrer Pässler, Berlin, Mk. 6.—; (. Natermann, H.-Mün- den, Mk. 6.—; Professor Brandis, Travnik, Mk. 6.—; Sanitätsrat Dr. R. Hilbert, Sensburg, Mk. 6.— ; Alois Weber, München, Mk. 6.—; Kreisarzt Dr. Pfeffer, Genthin, Mk. 6.—; Carlo H.Joos, Stuttgart, Mk. 6.—; M.M. Schepman, Rhoon, Mk. 6.— ; H. Roos, Frankfurt a. M., Mk. 6.—; Prof. Dr. ©. Stoll, Zürich, Mk. 6.—; Prof. K. Schmalz, Berlin, Mk. 6.—; Neue Mitglieder: Kreisarzt Dr. Pfeffer, Genthin. Emil Volz, Mülhausen i. Elsass, Dornacherstr. 56, I. E. Hoshagen, Bremen, Schweizerstrasse 8. BER- Dem Heft liegt ein Prospekt der Firma Bauer & Raspe in Nürnberg bei, auf den wir hiermit besonders hinweisen. tedigiert von Dr. W. Kobelt. — Druck von Peter Hartmann in Schwanheim a.M. Verlag von Moritz Diesterweg in Frankfurt a. M. Ausgegeben : 21. Januar. dibasssse = " Dine Konkurrenz! Um mit unseren enormen Vorrälen etwas zu räumen, ver- kaufen wir bis auf Weiteres alle Species, welche wir in Anzahl besitzen, von Marine-, Land- u. Süsswasser-Gonchvlien zu halben Preisen. R Diese halben Preise bewilligen wir nicht nur auf unsere eigenen _ älteren Kataloge, sondern auch auf die Preise anderer deut- ' schen, englischen und französischen Hand- ungen, | falls Reflektanten solche Preiskataloge einsenden. Bi: „24 OSIMOS“*, naturhistor. Institut, “ Berlin S. W. 11, Königgrätzerstr. ‚89. Be u " zz ESELELELLILLLLLELEIEN: DERLRLERERERTTDERTRERTEIEI Wochenschrift für Aquarien- u. Terrarionkunds, herausgegeben von Dr. m Wolterstorff, Museumskustos in Magdeburg. Verlag von G. Wenzel & Sohn, Braunschweig, Breitestrasse 1. Billige illustrierte Fachzeitschrift für alle Besitzer von Aquarien und Terrarien, Freunde von lebenden Repti- lien, Amphibien, Fischen, Wasserinsekten, Wassermollusken u. dergl., sowie von Wasserpflanzen. Offizielles Organ einer grossen Anzahl Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde. : Abonnementspreis vierteljährlich 1 Mk. Man abonniert durch Post oder Buchhandel. Wöchentlich erscheint eine Nummer von 12 Seiten (4°). Probenummern versendet der Verlag auf Verlangen gratis und franko. EAIMIEAMIEASINIEANZE2NITZEAINZEAINIEANIEINILANG Im Selbstverlage des Verfassers erschien es ICONOGRAPHIA MOLLUSCORUM FossıLıum IN TELLURE TERTIARIA HUNGARIAE, . CROATIAE, SLAVONIAE, Daum, 1 BOSNIAE, HERCEGOVINAE, SERBIAE ET BULGARIAE INVENTORUM. % EDIDIT SPIRIDIO BRUSINA. & ATLAS | (XXX TABULARUM LITHOGRAPHICARUM VOLUMEN). Preis K 50.— Vor kaum 3 Decennien wurde die neogene Mollusken-Fauna Ungarns _ h. Kroatiens, Slavoniens, Dalmatiens und der Balkanländer erst entdeckt, , jetzt ist ihre grosse Wichtigkeit, sei es für sich selbst und für die Zoogeographie, sei es für die Gliederung des Tertiärs und für die Evolutionslehre von höchster Bedeutung. Niemand anderer als Darwin | selbst: hat es anerkannt, indem er schreibt: „Die Congerien und _ Paludinenschichten Slavoniens ..... bieten den besten Fall dar, der mir jemals vorgekomnien ist, in Bezug auf den Nachweis des directen Einflusses der Lebensbedingungen auf die Organismen.“ ul- Was das Werk selbst anbelangt, bürgt der Nanıe des Verfassers, welcher em. Universitäts-Professor, Director und Gründer des zoolo- x gischen National-Museums in Agram ist, für dessen Gediegenheit. Professor Brusina beherrscht seit bald 40 Jahren das ganze Gebiet der recenten und tertiären Mollusken-Fauna der Adria und der süd- slavischen Länder. Leuchten der Wissenschaft, wie Jeffreys in Eng- land, Petit de la Saussaye, Tournouer, Crosse, Paul Fischer, Dautzen- berg, Gossmann in. Frankreich, L. Pfeiffer, E. v. Martens, Kobelt und andere in Deutschland haben die Gewissenhaftigkeit und Gediegenheit der Arbeiten des Verfassers hervorgehoben. So viel uns bekannt, ist Prof. Brusina der erste, welcher um die grösstmögliche Genauigkeit zu erreichen, alle Original- Exemplare, selbst die kleinsten, mittelst eines ausgezeichneten Apparates zur. mässigen Vergrösserung PotograpkikrRln und nach Photographien und Originalen zeichnen liess, > 2 a Hale: 2 2 le a KT RE FREE RE. ben ‚ Nennunddreissigster HH “ % (10) Heft Il. (April Juni.) ‘Inhalt: r _ Franz, Beiträge zur schlesischen Molluskenfauna (Schluss) . Hesse, Kritische Fragmente ERLERNEN EEE } Boetiger, Die Odontostomien (Moll.) des mitteloligocänen Meeressandes von. Waldböckelheim bei Kreuznach ; Lindholm, Schneckenlese in der nordwestlichen Schweiz ‚ Hocker, Nachtrag zum Verzeichnis der in der diluvialen Sand- und Tuffablagerung von ach bei Gotha . vorkommenden Conchylien . RE N T Preston, Description of a new Petraeus from Palestine . . Wüst, Der. ‚Konchylienbestand der Kiese im n Liegenden der Travertine von Weimar ER EAN _ Literatur ET RL NEE Grösstes Lager in Europa ++ Marinen-, Land- und Süsswasser - Conahylien ee (über 10,000 Species) alles correet determiniert zu eivilen Preisen, eigene Sammler in den Tropen, Uebernahme von Bestimmungen, Kauf und Tausch mir fehlender Arten. Kataloge zu Diensten. Zusammenstellung ganzer Sammlungen oder einzelner Familien zu ermässigten Preisen. Hermann Rolle, „Kosmos“, nor, Institut, (etabliert seit 1889) Berlin SW. 11, Königgrätzerstrasse 89. Mitteilungen und Anfragen. Die Senckenbergische naturforschende Gesellschaft hat von Moellendorffs Doubletten noch ca. 800 Arten billig abzugeben. Ein Verzeichniss steht Interessenten zu Diensten. W. Paul Pallary, Naturaliste, Eckmuhl (Oran) bietel in Tausch gegen wissenschaftliche Publikationen oder auch gegen bar eine reiche Auswahl von Land- und Meeresconchylien der nordafrikanischen Länder von Tunis bis Marokko. Kataloge zur Verfügung. Ich suche die drei ersten Bände von Rossmaesslers Iconographie (1835—1859) mit schwarzen Tafeln in Tausch gegen nordische und exotische Conchylien, eventuell gegen bar, zu erwerben. Henrik Sell, Kopenhagen, Turesengade. Wanted for Cash or exchange Zeits. für Malac. Vol. I & 1. Malak. Blätter ‚vol. XV. Bogen 9, 10, 11. vol. XVI. Bogen 6, 7, 8. or vols.. XV & XVI complete; Zoological Record: Mollusca for 1865, 1866, 1887. Blanford. Contrib. Indian Malac. Barl.-1,,.77 8,09: Gassies, Faune Conchyl. Nouvelle Caledonie part. 2. G. K. Gude, 114 Adelaide RD. ie "London NW. .. ee Auen ru s = > A 7 ha a De le de a ZT Yide- ; Fa FT, No. 2. April 1907. Nachrichtsblatt der deutschen Malacozoologischen Gesellschaft. Neununddreissigster Jahrgang. Das Nachrichtsblatt erscheint in vierteljährigen Heften. Abonnementspreis: Mk. 6.—. Frei durch die Post im In- und Ausland. Briefe wissenschaftlichen Inhalts, wie Manuskripte u. s. w. gehen an die Redaktion : Herrn Dr. W. KobeltinSchwanheim beiFrankfurt a.M. Bestellungen, Zahlungen, Mitteilungen, Beitrittserklärungen u. s. w. an die Verlagsbuchhandlung des Herrn Moritz Diesterweg in Frankfurta.M. Ueber den Bezug der älteren Jahrgänge und der Jahrbücher siehe Anzeige am Schluss. Mitteilungen aus dem Gebiete der Malacozoologie. Beiträge zur schlesischen Molluskenfauna. Von Dr. V. Franz (Helgoland). (Schluss.) 6) Buliminus tridens ist bei Sadewitz, Kr. Öls, und an verschiedenen Stellen in und um Breslau gefunden wor- den. Alle diese Fundorte liegen ausserhalb des Inunda- tionsgebiets. Einen derselben, das Erlenbruch von Klein- Tsechantsch kenne ich zwar nicht, da er bereits zerstört ist, aber er wird zweifellos gleich andern Erlenbrüchen, die ich kenne, nicht unter alljährlichen Durchströmungen bei Hoch- wasser zu leiden gehabt haben. 7) Buliminus obscurus, eine im schlesischen Gebirge vorkommende Schnecke, ist in der schlesischen Ebene zwar überhaupt noch nicht gefunden. Hieraus dürfte jedoch nur a ihr Fehlen in dem gut durchforschten Inundationsgebiete zu folgern sein, in der übrigen Ebene dürfte sie kaum fehlen. Denn sie findet sich in den Nachbarprovinzen, in Branden- burg, wo sie schon bekannt ist, und in Posen, wo ich sie in Mengen in dem auf dem hohen Warteufer gelegenen Schlosspark zu Owinsk fand. Auch in Ostpreussen ist sie häufig. 8) Pupa edentula, nach Merkels Fauna sowohl in der Ebene als auch im Gebirge vorkommend, ist im Gebirge nicht selten. In dem noch wenig durchforschten Flachland hat sie schon einen Fundort, nämlich den Buchgarten, dem ich als zweiten den der ersten 4 genannten Spezies hinzu- fügen konnte, an diesem ist sie gleichfalls nicht selten. In den Oderwaldungen, die dem Inundationsgebiete angehören, ist sie jedoch noch nicht gefunden, und die Tatsache, dass sie im Odergenist sehr selten vorkommt, spricht nicht gegen ihr Fehlen im Inundationsgebiete; die wenigen Ex- emplare, die man getunden hat, können aus nicht über- schwemmten Wäldern stammen und durch Bäche einge- schwemmt oder an der Grenze des Inundationsgebietes mit- gerissen sein. Mindestens ist sie im Inundationsgebiet sehr selten. 9) Für Pupa substriata, die wahrscheinlich ein Prä- glazialrelikt ist, steht dagegen die Beweisführung, dass sie das Inundationsgebiet meide, wieder auf schwächeren Füssen, da das Tierchen recht selten ist. Sie ist nicht auf das Gebirge beschränkt, denn ihr Fundort Schwierse bei Öls, obwohl dem aus kleinen Hügeln bestehenden „polnisch- schlesischen Landrücken“!) angehörig, hat weit mehr den !) Auch die niedrigen Höhen von Trebnitz und Obernigk, die zwar die höchsten Erhebungen des polnisch-schlesischen Landrückens darstellen, aber doch den stolzen Namen „Katzengebirge‘‘ kaum ver- dienen, haben durchaus keinen ächten Gebirgscharakter, und von den neuerdings malakologisch durchforschten Höhen bei Heinrichau (Mosch- Charakter der Ebene als den des Gebirges. Im Inundations- gebiet dagegen scheint sie zu fehlen. 10) Pupa pusilla, eine im Gebirge nicht seltene Schnecke, ist auch in der Ebene wiederholt gefunden wor- den (bei Buchgarten, um Oppeln, in den Kreisen Kreuzberg und Rosenberg). Nimmt man an, dass der Fundort „um Oppeln“ sich nicht auf das Inundationsgebiet der Oder be- zieht, was mir wahrscheinlich erscheint, so dürfte ihr Fehlen im Inundationsgebiete feststehen. 11—13) Die Olausilien. Clausilia laminata, biplicata und pumila wurden in den vorstehenden Aufzählungen nicht genannt, denn sie kommen im Inundationsgebiete vor, nämlich in den Wäldern bei Arnoldsmühle und Schüller- mühle, die von der ausufernden Weistritz überflutet werden. Die ersten beiden haben auch im Walde von Ohlau ein witzer Buchwald), die topographisch zum Vorgebirge gehören, kann man vielleicht dasselbe sagen. Vielleicht bedingt nicht die schwache hügelige CGoupierung des Terrains das Vorkommen mancher seltener Schnecken an diesen Fundorten, sondern nur das Vorhandensein schat- tiger Buchenwälder, welche auch ohne die ganz geringen Erhebungen den Tieren die nötigen Lebensbedingungen bieten würden. Dürfte man also diese Gebiete nicht dem Gebirge, sondern der Ebene zurech- nen, so liesse sich auf Grund der dort gefundenen Schnecken mit noch grösserer Gewissheit der Beweis erbringen, dass eine Anzahl Mollusken, eine grössere als die oben genannte, nicht die Ebene meiden, sondern nur das Inundationsgebiet. Ob dies nun berechtigt ist, will ich aller- dings bezüglich des Moschwitzer Buchwaldes nicht entscheiden. Der- selbe liegt nahe dem Glatzer Gebirge, ist von diesem durch keine ebenen Landflächen getrennt und ist durch das Zutagetreten kalkreicher _ tertiärer Tone ausgezeichnet. Mit viel mehr Recht darf man wohl die isolierten, mit glazialem Lehm bedeckten Trebnitzer Höhen, die wohl auch wesentlich ihrer anmutigen Lage ihren Ruf als Schneckenfundort verdanken, malakogeographisch der Ebene zurechnen, und wenn man dies tut, so begründet, bezw. bekräftigt sich noch für die folgenden Arten die Ansicht, dass sie nicht die Ebene überhaupt, sondern nur das Inundationsgebiet meiden: Hyalina pura, Vitrea contracta, Helix aculeata, Pupa edentula, Pupa pusilla. Ka ek Fundgebiet, das zwar keineswegs vollständig, aber sicher zum Teil den Ueberschwemmungen unterliegt, denn sie finden sich dort häufig im Odergeniste. Immerhin aber habe ich diese 3 Arten in den Oderwaldungen im Umkreis von 2 Meilen oberhalb und unterhalb Breslau sowie bei Maltsch und Leubus vergeblich gesucht, was bei der ge- ringen Schwierigkeit, die das Sammeln dieser Tiere sonst macht, auffällt und sie wenigstens ziemlich wasserscheu erscheinen lässt. Wenn Clausilia biplicata in einer Hunger- form am nördlichen Grasabhang der Holteihöhe in Breslau vorkommt, so spricht dies nicht dagegen, denn diese Holtei- höhe ist vor den Hochfluten sicher. Mit mehr Bestimmtheit kann man von der gleichfalls unschwer zu sammelnden Clausilia plicatula das Fehlen im Inundationsgebiete be- haupten. Ihre zwei bis jetzt bekannten Fundorte aus der schlesischen Ebene (Kapsdorf bei Breslau, Kobylino bei Op- peln) liegen ausserhalb des Inundationsgebiets. Clausilia cana, bis jetzt für die Ebene nur aus Kobylino bekannt, und Clausilia bidentata, bis jetzt in der Ebene nur bei Buchgarten und Sprottau in der Lausitz gesammelt, haben wohl noch zu wenig Fundorte, als dass man schon sicher über ihr Verhältnis zum Inundationsgebiet urteilen könnte. Bisher hat man sie im Inundationsgebiet noch nicht ge- funden. 14) Planorbis rotundatus ist ausserhalb des Inunda- tionsgebietes häufig im Gebirge gefunden worden, aber auch an einigen Stellen in der Ebene: bei Schwierse, Stradam und Kreuzburg im sog. polnisch-schlesischen Landrücken sowie als var. gracilis bei KobylIno. Im schlesischen Inun- dationsgebiet fehlt er dagegen wohl sicher, so häufig man ihn auch anderwärts, z. B. in der Provinz Sachsen, im Inun- dationsgebiet und in den Flussgenisten finden mag. 15) Planorbis glaber hat bis jetzt nur einen Fundort in Schlesien, die Sulze bei Neu-Berun in Oberschlesien, ein ET stehendes, salziges Gewässer, das jedenfalls keine Ueber- schwemmungen erleidet. In der Provinz Sachsen fehlt er dem Inundationsgebiet ebenso wenig wie der vorige. 16) Planorbis nitidus dürfte wiederum zu den guten Vertretern der das Inundationsgebiet meidenden Arten ge- hören, wenngleich ich bei Ohlau ein Exemplar im Geniste fand. Merkel gibt an, er sei um Breslau entschieden sel- tener als Planorbis clessini. Das trifft zu, wenn man haupt- sächlich das Inundationsgebiet der Oder mit seinen vielen Lachen im Auge hat. In diesem habe ich überhaupt nur Pl. clessini gefunden. Das Gegenteil beobachtet man, wenn man in dem mit diluvialem Boden bedeckten Gelände sam- melt. In diesem fehlt, wie es scheint, Planorbis clessini, und nitidus ist häufig. So fand Merkel den letzteren schon bei Krietern und Neukirch unweit Breslau, ich in Mengen bei Linden unweit Ohlau, bei Garlowitz unweit bei Bres- lau und bei Gross-Ellguth, Kr. Öls. Auch sonst hat er Fund- orte in der Ebene (Jordansmühle, Kreuzburg). 17) Auch Acme polita gehört wohl zu den trefflichen Vertretern der Wasserscheuen. Die Schnecke, die im schle- sischen Gebirge nicht selten ist, aber in anderen Provinzen auch in der Ebene vorkommt, ist auch schon im Kreise Öls (bei Bernstadt) gefunden worden. Sie dürfte daher wohl auch in der schlesischen Ebene noch weiter verbreitet sein, aber im Inundationsgebiete scheint sie zu fehlen. 18) Calyculina lacustris ist in der Ebene allenthalben gefunden worden, und von mir selbst in Altwassern der Oder. Aber in solchen Lachen, die noch jetzt von der Oder alljährlich durchströmt werden, scheint sie zwar nicht zu fehlen — denn nach Merkel befindet sie sich bei Pirscham — aber doch seltener zu sein. Bemerkenswert erscheint mir noch, dass sie zu besonders kräftiger Entwickelung (var. major) in ruhigen Gräben südlich von Breslau, ausser- halb des Inundationsgebiets gelangt. . . 19) Aehnliches gilt von Pisidium fontinale, dessen Fund- ort Strachate (ein Wald bei Breslau) zwar im Inundations- gebiete liegt, das aber im übrigen Flachlande ungleich häu- figer gefunden wurden. 20) Pisidium scholtzi ist in Schlesien bisher nur in der Ebene und zwar ausserhalb des Inundationsgebietes gefun- den worden. (Umgegend von Breslau, Ruppersdorf bei Strehlen). Zusammenfassung. Mehr als viele Erörterungen sagt ein Blick auf die folgende Tabelle. Dieselbe ist insofern durchaus vollständig, als alle Orte der schlesischen Ebene, von denen bis jetzt Um Bresl ; ein. | Treb- Alle | Flach- nun- [.chliessl,| nitzer | Um übri-| !& Kreis| Lau-| „en |anderer Name dations- Bros Kaps- hr P" | Oels| sitz Orte | Pro- gebiet. |Jorf und| chen- | pein Schön- | wald. Ellguth. 7 » obscurus | — _ ss lehnt Sa Aa * Sehr sel- 8| Pupa edentula . .| ten im We N u re EL Genist g| „ substriata .| — — A ee 101145, aDuBilla a = = * FFADE Beııl ZI 11| Clausila cana _ = Sl a, ra nn ee 12 > bidentata .| — — 2 DEREN. BRATEN 1 MEERES 13 » plicatula .| — r Eee ae ee 14| Planorbis rotundatus) — — = + a Eee gu 15 „ glaber . — _ Eee ARE NRER, BE 16 2 nitidus en * re RE Fe un WER) y pt 171 Acme polita . . .| — — öl RN Een 18| Calyeulina lacustris | selten ee nl a ra Se 19| Pisidium fontinale | selten * au DIR DRBL) ERRL YES 90 Br scholtzi .| — ‚4 BL HELL RER TEEN. | BZ | [b} | Ne) | überhaupt Mollusken vermeldet wurden, in sie hineinbezogen wurden; vielfach geschah dies allerdings etwas summarisch, jedoch stets um so ausführlicher, je eifriger die Gebiete bis- her nachgesucht wurden, namentlich in Bezug auf Land- schnecken. Der Trebnitzer Buchwald wurde mit hinein- bezogen. Die Tabelle enthält die genannten 20 Arten. Ein * bedeutet das nachgewiesene Vorkommen der betreffenden Art in dem bezeichneten Gebiete. Ich glaube, die Tabelle lehrt, dass die in ihr genannten Mollusken die Ebene keineswegs meiden. Da sie jedoch in dem viel durchsuchten Inundationsgebiete bisher noch nicht — oder in einigen Fällen nur selten — gefunden worden sind, so kann man schliessen, dass sie das Inundations- gebiet meiden. Mag dies Ergebnis für manche seltene Art noch anfechtbar erscheinen und vielleicht bald wider- legt werden — für einen guten Teil derselben, namentlich für die in ihren Fundgebieten leicht auffindbaren Arten wird es richtig sein. b) Verschleppung von Schnecken durch Flüsse. Viel bekannter als diese die Verbreitung hindernde Wirkung der Flüsse ist die Tatsache, dass Mollusken durch Flüsse verschleppt werden, dass ihre Ausbreitung also durch die Flüsse gefördert wird. Auch hierfür finden sich in der Provinz Schlesien Beispiele. So gilt es als Tatsache, dass Helix austriaca durch die Flusstäler stromabwärts nach Deutschland gelangt und dass dieser Wanderung auch ihr Vorkommen in Schlesien zuzuschreiben ist. Mit Sicherheit möchte ich auch annehmen, dass Vitrina diaphana ursprüng- lich eine Gebirgsschnecke ist, die jedoch leicht durch Flüsse verschleppt wird. So erklärt sich ihr häufiges Vorkommen an den Oderufern und an der Weistritz, einem aus dem Gebirge kommenden Gewässer, an dessen Ufern sie sich ee gleichfalls fand, während sie in dem übrigen Flachland zu fehlen scheint. In anderen Gebieten ist übrigens schon lange dasselbe wahrscheinlich gemacht worden, und nicht nur für diese Spezies, sondern auch noch für eine ganze Anzahl anderer!). Von vornherein muss man auch für alle die Arten häufige Verschleppungen annehmen, die im Inun- dationsgebiete vorkommen, die also die Hochfluten über- stehen, ohne auszusterben — mögen auch noch so viele von ihnen zu Grunde gehen. Die Widerstandsfähigkeit dieser Tiere gegenüber den Hochfluten beruht nämlich nicht, oder wenigstens nicht ausschliesslich etwa darauf, dass sie sich in Stadien latenten Lebens in der Tiefe der Erde oder der Gewässer aufhielten und daher nicht von den Inundationen ergriffen würden. Denn jeder, der Geniste durchsucht hat, wird gleich mir in denselben die ganze Fauna des Inunda- tionsgebietes gefunden haben, es fehlen ihm höchstens die seltensten Arten. Häufig findet man in frisch abgesetztem Genist ja auch noch lebende Schnecken, und sicher werden sie also auch durch die Hochfluten verbreitet. Es fragt sich nur, ob dadurch ein Einfluss auf das Faunenbild aus- geübt wird oder nicht. Es scheint mir dies, soweit schle- sische Verhältnisse in Betracht kommen, der Fall zu sein, ausser bei den schon oben genannten Arten noch bei Helix arbustorum L. ausserordentlich Dies ist eine im schle- sischen Gebirge häufige Schnecke, die man auch im Flach- lande an den Oderufern allenthalben findet. Ich kann mich indessen nicht besinnen, jemals ein Exemplar weit entfernt von der Oder gefunden zu haben. Ob früheren Sammlern dies gelungen ist, lässt sich nicht feststellen, da bei der Häufigkeit der Art im Gebirge sowie an den Oderufern ihre einzelnen Fundorte nicht aufgezählt worden sind. Jeden- falls ist es als Tatsache anzusehen, dass sie im übrigen ') Vgl. O. Goldfuss, Die Binnenmollusken Mitteldeutschlands. S. 27, Leipzig 1900. re Flachlande ungleich viel seltener ist als längs der Oder. Worauf indessen das scheinbare Fehlen von Helix arbusto- rum in dem übrigen Flachlande zurückzuführen ist, wüsste ich nichts zu sagen. In andern Gegenden kommt sie an Stellen im Flachlande vor, wohin sie keineswegs durch Flussläufe aus dem Gebirge transportiert sein kann, z. B. in Ostpreussen längs der Ostseeküste. c) Veber Unterschiede der Geniste eines und desselben Flusses. Nur ein paar kurze Worte über verschiedene Oder- geniste. Genaue Aufzeichnungen habe ich mir nicht ge- macht, sodass ich keine Tabellen geben kann. Doch sind mir einige besonders markante Tatsachen, die mir der Mit- teilung wert erscheinen, genau im Gedächtnis. Bei Breslau habe ich im Odergeniste nie ein Clausilie gefunden, ebensowenig in den anliegenden Wäldern und Gebüschen. Fünf Meilen oberhalb Breslau jedoch, wo die Oder an dem mit Clausilia biplicata und laminata bevöl- kerten Ohlauer Stadtwald vorbeifliesst und auch Teile des- selben häufig überschwemmt, fehlen auch dem Geniste die Glausilien nicht. Das Genist ist an dieser Stelle ferner aus- gezeichnet durch das Vorkommen rötlicher Gehäuse von Helix hortensis, die wohl auch die dortigen Waldungen be- völkern wird. Nahe bei Breslau kommen indessen Tiere dieser Art mit rötlichen Gehäusen nicht vor, und auch im Geniste fehlen sie. Das sind Tatsachen, welche beweisen, dass die Zusammensetzung des Genistes wenigstens oft und bis zu gewissem Grad von der Fauna des anliegenden Ufers abhängt, und dass der grösste Teil der fortgespülten Schnecken nicht sehr weit weggeschwemmt wird. Dass möglichenfalls in einzelnen Fällen auch Tiere ausserordent- lieh weit durch Flüsse transportiert werden können, ist deshalb natürlich nicht ausgeschlossen. EI ;, ER d) Ueber die Einwanderung von Dreissensia polymorpha in Schlesien. Im Gegensatz zu diesen stromabwärts wandernden Mollusken stehen solche, die sich stromaufwärts ausbreiten, wohl hauptsächlich befördert durch die Schiffahrt. Solche sind Lithoglyphus naticoides Fer. und Dreissensia polymor- pha Pallas.. Von diesen ist bisher nur die letzte in Schle- sien gefunden worden und verdient hier eine kurze Dis- kussion. Allerdings können die gleich mitzuteilenden Tat- sachen leider nur dazu dienen, neue Fragen aufzustellen, nicht solche zu lösen. Dreissensia polymorpha bevölkert in grossen Mengen den Brandschützer See bei Auras. „Das Vorkommen der Muschel“, sagt Merkel in seiner Fauna, „in dem eben ge- nannten Fundorte ist seit dem Jahre 1868 bekannt. Der stromartig schmale, langgestreckte See, jedenfalls ein alter Arm der Oder, ist gegenwärtig durch einen hohen Damm von dieser getrennt und hat im Jahre 1854 bei einer Durch- brechung des Dammes zum letzten Male mit der Oder in direkter Verbindung gestanden. Die Einwanderung der Muschel in diesen See ist um so schwieriger zu er- klären, als einerseits hierbei die Vermittelung des Schiffs- verkehrs vollständig ausgeschlossen erscheint, andererseits auch die Muschel in der Oder mit Ausnahme der Mündung noch nicht beobachtet worden ist.“ Nachdem dies geschrieben wurde, also nach 1894 konnte noch ihr Vorkommen im Jungfernsee, ebenfalls einem ehemaligen Oderarme, festge- stellt werden.!) Ich selbst habe sie in diesem nun vergeb- lich gesucht und bin daher fest überzeugt, dass sie hier viel seltener ist als im Brandschützer See. (In der „Alten Oder“, einem schönen, langgestreckten See, der dem Jung- fernsee nahe gelegen ist, wurde sie bis jetzt noch garnicht gefunden). Mir scheint, wir können das isolierle Vorkommen ') Merkel, 1. c, 1898. der Muschel in den beiden genannten Seen am ehesten mit Gewohnheiten der Schwimmvögel in Zusammenhang bringen, die auf ihrem Zuge vorzugsweise in bestimmte stehende Gewässer einfallen und dabei nach diesen ihren Ausruhe- plätzen die Muscheln, ihre Eier oder ihre Trochophoralar- ven transportieren. Dergleichen ist ja schon in anderen Fällen bekannt geworden, und zwar ist meines Wissens Darwin!) der erste, welcher eine Anzahl ähnlicher Betrach- tungen mitteilt; sicher bewiesen ist es natürlich für diesen Fall nicht. Höchst unwahrscheinlich würde mir eine Ein- wanderung auf dem Wege durch die Oder erscheinen. Man hätte die Muschel sonst in diesem Flusse in Schlesien eher finden müssen. In der Oder fand innerhalb Schlesien ich die ersten Exemplare (leere Schalen) im Jahre 1898, worüber schon Merkel (1899) berichtet, und zwar unterhalb Breslau, am Pilsnitzer Walde. Seitdem fanden sich wiederholt leere Schalen hier und da im Odersande. Lebend wurde sie erst 1904 in der Oder gefunden, als bei äusserst niedrigem Wasserstande Unioniden für das zoologische Institut in Bres- lau gesammelt wurden. Die Frage bleibt offen, auf welche Weise die Muschel in die Oder gelangt ist. Möglichenfalls wurde sie durch Schiffe stromaufwärts transportiert, viel- leicht wurde sie aber auch aus den Seen in die Oder ge- bracht, sei es durch Schwimmvögel, sei es durch Ueber- schwemmungen, welche letzteren den Jungfernsee mit der Oder in Verbindung setzen. Es muss aber auch daran er- innert werden, dass gelegentlich Merkel versucht hatte, die Muschel in einem Teich bei Morgenau anzusiedeln?). Da dieser durch Hochfluten gleichfalls mit der Oder in Verbin- dung gesetzt wird, so könnte die Muschel auch aus ihm in ‘) Darwin, Ch., Ueber Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl oder die Erhaltung der begünstigten Rassen im Kampfe ums Dasein. Übers. von H.G. Bronn. Cap. XII, IV, Aufl. Stutigart 1870. *, Nachrichtsbl. 1887. RER; ee die Oder gelangt sein, wenngleich sie sich in jenem Teiche nicht gehalten hat. Die Möglichkeit, dass im Falle günstiger Lebensbedingungen wenige Exemplare zur Einbürgerung ge- nügen, muss bei dieser Art jedenfalls zugegeben werden. Die Art und Weise, wie die Muschel in Schlesien ein- gewandert ist, die Wege, auf denen dies geschah, sind also aus mehr als einem Grunde unaufgeklärt. e) Ueber schlesische Anodonta-Arten. Zu der Zeit, als es Mode wurde, nach Glessins Vor- gange!) mit der Haarspalterei im Beschreiben von Anodonta- arten abzubrechen und alle deutschen Anodonten mit Aus- nahme von Pseudoanodonta complanata Zgl. zu einer Spe- cies, Anodonta mutabilis Cl., zu vereinigen; als man die früheren Arten nur als Mittelpunkte von Formenkreisen, kaum noch als Varietäten auffassen zu müssen glaubte und von Glessin der Anodonta piscinalis Nilss. gerade der ge- ringste Anspruch auf Ausscheidung als Varietät zugestanden wurde, da trat Merkel, gestützt auf unzweideutige Funde, entschieden für die Artberechtigung der Anodonta piscinalis ein. Ich lasse die hierauf bezüglichen Worte aus Merkels Molluskenfauna, die meines Wissens noch nirgends in der Literatur die verdiente Anerkennung gefunden haben, folgen. „Ich war daher lange geneigt, der Ansicht Clessins bei- zustimmen, dass Anodonta piscinalis am wenigsten Anspruch auf Selbständigkeit habe. Zahlreiche ausgewachsene Ano- donten, welche ich 1888 aus dem Stadtgraben erhielt, und welche sämtliche die charakteristische Gestalt der Anodonta piscinalis sehr deutlich zeigten, belehrten mich jedoch eines andern. Von den am gleichen Orte gesammelten Exem- plaren der A. cygnea unterschieden sie sich schon durch die Farbe des Tieres aufs bestimmteste. Während die Weich- ’) Clessin S., Studien über die deutschen Spezies des Genus Anodonta Cuv., Corr.-Bl. d. zool. mineral. Ver. in Regensburg, 26. Jahrg. 1872; of auch Exeursions-Moll.-Fauna, Il. Aufl., Nürnberg 1884. 2 teile bei A. cygnea in allen Altersstufen lebhaft rot gefärbt sind, so zeigen hier die Kiemen des gelblich-grau gefärbten Tieres eine eigentümliche zarte, grau-braune Färbung, die bei allen Stücken so durchaus gleichartig und charakteristisch ist, dass ich ihre Artberechtigung nicht mehr in Zweifel ziehen kann.“ Diese Tatsache habe ich wiederholt an Exemplaren aus dem Zoologischen Garten, wo Merkel ganz dieselben Vorkommnisse antraf, bestätigen können, ebenso die charakteristischen, unverkennbaren Unterschiede in den Schalen der beiden Arten. Tiere von beiden Formen stecken stets im Schlamm bunt durcheinander, sie müssten sich also unbedingt miteinander vermischen und ihre Unterschiede sich ausgleichen, wenn sie zur gleichen Art gehörten. Dies ist aber nicht der Fall. Deutlich genug unterscheidet sich die gestreckte, mit relativ glatter Epidermis bedachte Ano- donta cygnea 1,.. oder cellensis Schroeter — diese beiden Formen scheinen mir hier in einander überzugehen — von der gedrungenen, dunklen, rauhen Anodonta piscinalis var. ponderosa. C. Pfr., in welcher Varietät diese Art an den genannten Fundorten ausschliesslich vorkommt. Anodonta cygnea-cellensis und A. piscinalis kommen hier also ohne in einander überzugehen, am gleichen Fundorte neben einander vor, repräsentieren also zweifellos zwei verschiedene Spezies. Ganz analoge Verhältnisse traf ich in Oderlachen bei Pöpelwitz nahe bei Breslau. Auch hier kommen zwei ver- schiedene Anodonta-Arten ohne Uebergänge neben einander vor, beide weichen von den soeben beschriebenen Stücken ab, doch bleibt ganz zweifellos, dass die eine zu An. cygnea oder cellensis, die andere zu Anodonta piscinalis gestellt werden muss. Also auch hier die zwei Arten, wenngleich andere Varietäten, als dort. An. piscinalis ist noch formbeständiger als der Formen- kreis der An. cygnea und cellensis, obwohl auch von ersterer jeder Fundort seine eigene Form besitzt. BETEN. GER Anodonta anatina 1. halte ich mit Merkel für eine Hungerform von Anodonta cygnea oder cellensis. Es ist durchaus denkbar, dass durch weitgehende Va- riation Exemplare der An. piscinalis gewissen, vielleicht von anderen, vielleicht vom gleichen Fundorte stammenden Exem- plaren der An. cygnea so ähnlich werden, dass sie ununter- scheidbar sind. Zwar habe ich derartiges nicht beobachtet, aber das Vorgehen von Clessin, welchem ja viel mehr Ma- terial vorlag als mir, scheint dies zu beweisen. Dieses In- einander-Übergehen mag auch in manchen, vielleicht vielen Gegenden nicht nur ein äusserliches zu sein, sondern die Tiere mögen sich auch mit einander vermischen und fort- pflanzungsfähige Nachkommen erzeugen, so dass die Ab- grenzung von Arten völlig aufhört. So scheint es nach einer sehr sorgfältigen Untersuchung von Buchner‘) in allerlei Gewässern Württembergs, deren Anodonten dieser Forscher genau beschrieb und abbildete. In der Anodonta piseinalis sieht Buchner nur „eine überall zerstreut und häufig vorkommende Kümmerform der Anodonta cygnea L.“*. Auch Hazay?) kennt aus der Umgegend von Budapest ausser Anod. complanata nur noch eine Art von Anodon- ten, nämlich A. cygnea L.- mutabilis Cless. Die A. piscinalis wird zwar von Hazay auch besonders erwähnt, jedoch nur als Varietät „und zwar wegen ihrer eigentümlichen beson- deren Entwicklungsform“. Um Breslau aber giebt es hier sicher zwei Arten, Anod. cygnea und Anod. piscinalis, und dann hätten wir den interessanten Befund, dass zwei Arten in einem Landesteile scharf von einander getrennt sind während sie im anderen noch in einander übergehen. Man !) Buchner, O., Beiträge zur Formenkenntnis der einheimischen Anodonten, mit besonderer Berücksichtigung der württembergischen Vorkommnisse. Jahresh. d. Ver. f. vaterl. Naturk. in Württemberg, Bd. 56. Stuttgart 1900. ®) Hazay, J., Die Molluskenfauna von Budapest. Malakozoolog. Blätter. Neue Folge, Bd, IIl. Cassel 1881. ren könnte die Entstehung neuer Arten an diesem Exempel ver- folgen. Der Fall stünde vielleicht nicht einzig da. Goldfuss sagt z. B. in seiner Fauna im Gegensatz zu Clessin, dass in dem von ihm behandelten Sammelgebiete Limnaea ampla stets in fliessenden Gewässern vorkommen, L. auricularia dagegen in stehenden. Er sieht daher in L. ampla nur eine den Verhältnissen angepasste Flussform der L. auricularia. In Schlesien liegt die Sache nach den Beobachtungen von Früheren und mir sicher anders. Beide Formen, die durch keine Uebergänge in Verbindung stehen, sind in beiden Arten von Gewässern anzutreffen. Wenn trotzdem Goldfuss für sein Gebiet Recht haben sollte, so würden diese beiden Limnaeen auch innerhalb Deutsch- lands in einem Gebiete nur Varietäten, im anderen jedoch Arten, konstant gewordene Varietäten repräsen- tieren. Wir wüssten dann auch, wodurch diese Varie- täten entstanden und zu Arten geworden wären: durch Anpassung an fliessendes Wasser.) Sollte nicht vielleicht von den Anodonten ähnliches gelten? Sollte vielleicht die kurze, gedrungene Anodonta piscinalis ursprünglich nur eine Flussvarietät der Anodonta cygnea sein? Wären dann diese Varietäten so weit von der Stammform abgewichen, dass sie sich nicht mehr mit ihr vermischten und ihr gegenüber eine selbständige Art re- präsentierten? Vielleicht. Goldfuss hat in seiner Fauna S. ") Nach Goldfuss wäre auch Bithynia ventricosa Gray in 2 Arten, B. leachi Sheppard und B. troscheli Paasch aufzuteilen, ebenso Planor- bis corneus L. in P. corneus L. u. P. elophilus Bgt. Ich glaube aber, dass er hier im Anschluss an Westerlund zu weit in der Speziesbildung geht und habe mich nach der Durchsicht von Goldfuss’schem Planorben- material, das z. B. im Besitze des Herrn Dr. E. Wüst ist, nicht von der Artberechtigung der genannten beiden Planorbisformen überzeugen können. ER = 13 Tatsachen über das Vorkommen von Anodonten notiert, die auf ähnliche, nur nicht so weit gegangene Vorgänge schliessen lassen, wie in Schlesien. Er findet in gewissen grossen Parkteichen bei Halle a. S. Anodonta cygnea var. cordata, in ihrem trägen Abflussgraben 4A. piscinalis var. ventricosa, unterhalb der Vereinigung des letzteren mit einem schnellfliessenden sandigen Bache jedoch die typische A. piscinalis, und bemerkt hierzu: „so kann hier nur angenom- men werden, dass Embryonen von der einen in die andere Lokalität übergetreten sind, sich den dortigen Verhältnissen angepasst und durch verschiedene Generationen sich zu konstanten Formen herangebildet haben. ... . Für die Ent- stehung der Arten dürfte dieses ein beredtes Beispiel sein, auch dafür, dass unsere einheimischen Najaden nur auf ge- wisse wenige Stammformen zurückzuführen sind.“ Zur zwingenden Beweisführung fehlt Goldfuss jedoch ein wesent- licher Punkt: Er müsste nachweisen, dass diese neuentstan- denen Formen, wenn sie durch irgend welche Verhältnisse wieder zusammengebracht worden wären, sich nicht ver- mischen und keine Uebergänge zwischen ihnen auftreten. Für Schlesien steht jedoch, wie oben gesagt, das Vor- kommen zweier Anodonten-Arten am gleichen Fundorte fest. Die Verhältnisse, die der Oderstrom bietet und in noch viel grösserem Umfange vor der jetzt überall durchgeführten Stromregulierung bot, bringen die häufige Ueberschwem- mung von stehenden grösseren und kleineren Lachen und Seen sowie die Neubidung und Isolierung von Altwassern mit sich, und solche Isolationen könnten wohl die „Pan- mixie“ verhindern und im Verein mit der grossen Variabi- lität der Anodonten zur Bildung neuer Arten führen, wie wir sie dann an den genannten Stellen vor uns hätten. DE) Kritische Fragmente. Von P. Hesse. Herr Prof. Gredler möge mir verzeihen, wenn ich dieser kleinen Arbeit eine Ueberschrift gebe, für die er mit Fug und Recht die Priorität beanspruchen kann. Ich wusste eben keine passendere Bezeichnung für eine zwanglose Reihe von kurzen Mitteilungen, in denen ich systematische und Nomenklatur-Fragen zu erörtern und kleine Beiträge zur näheren Kenntnis kritischer Arten zu bringen beabsichtige. I. Berichtigung einiger Namen. Nach den internationalen Nomenklaturregeln, Art. 19, ist die ursprüngliche Schreibung eines Namens beizubehalten, falls nicht ein Schreib- oder Druckfehler, oder ein Fehler der Umschreibung nachzuweisen ist. Auf Grund dieser Bestimmung möchte ich die Aenderung einiger Namen vor- schlagen, die nach meiner Auffassung einer Berichtigung bedürfen. Eine italienische Murella beschrieb Ferussac als Helix carsoliana und gab als Fundort die Ruinen von Car- soli in Umbrien an. Es handelt sich da um einen geo- graphischen Irrtum, der inzwischen durch E. v. Martens aufgeklärt wurde. Carsoli liegt im römischen Apennin, die Schnecke aber wurde in den Ruinen des alten Garsulae gefunden. Martens hat deshalb für die Art den Namen Helix carsulana vorgeschlagen, und unter dieser Bezeichnung figuriert sie in Kobelt’s Iconographie N. F. Bd. IX, S. 53 und Register-Bd. S. 298. Diese Namensänderung scheint mir nicht statthaft. Obschon die Befolgung der oben ci- tirten Regel unter Umständen auf die wissentliche Fixirung von Unsinn hinausläuft, so haben wir doch nicht das Recht, einen nicht zutreffenden Namen, wenn er sonst richtig ge- bildet ist, zu ändern. Solange wir den bekannten Zonites ER algirus nicht umtaufen dürfen, trotzdem er nicht in Algerien lebt, werden wir auch eine Schnecke, die bei Carsoli nicht vorkommt, dennoch Murella carsoliana nennen müssen, weil sie zuerst unter diesem Namen beschrieben wurde. Im Nachr. Bl. XIV. 1882, S. 69 beschrieb Kobelt eine Schnecke von den Balearen als Helix Oberndörferi; später schrieb er den Namen Helix Oberndoeferi (lconogr. N. F., Bad. I, S. 25, Fig. 62). Beide Lesarten sind aber verbesserungsbedürftig, die Art ist unserm verstorbenen Mitgliede Rud. Oberndorfer in Günzburg gewidmet und muss demnach Helix oberndorferi heissen. Eine Hochgebirgsschnecke aus dem östlichen Tirol nannte Kobelt Campylaea wiedermayeri (lconogr. N. F., Bd. X, S. A. Fig. 1751). Die interessante Form ist zu Ehren ihres Entdeckers, Prof. Leonhard Wiedemayr in In- nichen, benannt und muss daher Camp. wiedemayri heissen. Die bekannte spanische Schnecke, für die Montfort das subgenus Iberus schuf, wird von ihm Iberus Gualte- rianus genannt, auch Rossmässler beschrieb sie zunächst (Icon. IV. Heft, 1886 S. 8) als Helix Gualteriana L., be- richtigt aber später den Namen zu Helix Gualtierana (lcon. Bd. III, S. 15) und eitiert dafür Linne, syst. ed. XlI p. 1243. Ich kann die Richtigkeit dieses Citats nicht prüfen, finde aber, dass auch Westerlund unter Berufung auf Linne’s Syst. nat. die Art Helix gualtierana nennt. Die gleiche Be- zeichnung wird von Ad. Schmidt und Pilsbry für unsere Schnecke angewendet; dagegen hat Martens (Albers, He- liceen II, S. 135) den Namen in Gualtieriana umgeändert, und Kobelt, im Catalog II, Aufl., S.38 und in der Iconogr. N. F., Bd. I, S. 33 ist seinem Beispiel gefolgt. Wir haben also drei Lesarten, von denen mir die Martens-Ko- belt’sche die allein richtige scheint. Der Taufpathe ist offenbar N. Gualtieri, der Verfasser des grossen Tafel- werkes „Index testarum conchyliorum. Florent. 1742, c. 110 tabb. a@ön.“, und wenn bei Linne die Schnecke als Helix Gualtierana beschrieben ist, so müssen wir einen Schreib- oder Druckfehler annehmen. Helix giuliae Bgt. (Species novissimae N. 70, S. 56). Unter diesem Namen beschriebBourguignat eineSchnecke der Pomatia-Gruppe, aus Malta ihm von Letourneeux mitgeteilt. Es ist wohl sehr wahrscheinlich, dass Letour- neux die Art von Prof. Gulia, dem Autor der Olausilia mamotica, früheren Custos des Museums in La Valette, em- pfangen hat, und dass sie diesem gewidmet sein soll, also guliae heissen müsste. Da Bourguignat aber den Namen des Gebers nicht nennt, sind wir nur auf Vermutungen an- gewiesen und demnach wohl nicht zu einer Umtaufe be- rechtigt. Es sei mir hier gestattet, einer andern Malteserin zu gedenken, deren Namen zuweilen falsch eitiert wird. Ko- belt hat eine Xerophile von Malta dem Conte Alfredo Garuana-Gatto zu Ehren als Helix gattoi beschrieben (Icon. N. F., Bd. IV., S. 86, Fig. 676). Der Lithograph hat auf der Tafel den Namen verschrieben und Helix galloi daraus gemacht, und unter dieser Bezeichnung findet sich die Art in Westerlund’s Fauna sowohl, als in seinem Catalog. Da diese beiden Bücher wahrscheinlich im Besitz vieler Fachgenossen sind, die die Iconographie nicht ver- gleichen können, so ist es leicht möglich, dass der Irrtum weiter verschleppt wird, und das möchte ich durch diese Berichtigung verhindern. Ueber Helix pachya Bgt. schrieb Böttger schon 1883 (22. und 23. Bericht d. Offenb. Vereins f. Naturk., S. 169): „Der Name kommt von pachys, pacheia, pachy und kann daher nur pachia, unter keinen Umständen aber pachya ge- schrieben werden!“. Da es sich hier um einen Fehler der Umschreibung handelt, der nach den Nomenklatur-Regeln verbessert werden kann, so sehe ich nicht ein, warum von Fe Böttger’s Richtigstellung keiner der späteren Autoren Notiz genommen hat. Die unrichtige Form ist noch immer allgemein im Gebrauch und sollte durch die richtig gebildete pachia ersetzt werden. Helix schlaerotricha Bgt. gehört auch zu den unrichtig gebildeten Namen, die der Autor des Ariadnefadens der conchyologischen Nomenklatur „sine quo chaos“ auf dem Gewissen hat. Durch v. Martens wurde er schon 1877 (Jahrb. D. Mal. Ges. IV, S. 192) in selerotricha umgeändert, und ich sehe nicht ohne Verwunderung, dass Pilsbry die unrichtige Form des französischen Autors beibehalten hat. Unter dem Namen Helix strigata var. fuscolabiata be- schrieb Rossmässler 1842 (Icon, Heft XI, S. 2, Fig. 684) eine Schnecke von Capri und Sorrent, die mit Murella stri- gata nichts zu tun hat, sondern mit der gestreiften Form der Murella surrentina A. Schm. durchaus identisch ist. Der erst 1858 durch v. Martens veröffentlichte Schmidt’sche Name muss demnach zurücktreten und ist durch Murella fuscolabiata Rossm. zu ersetzen. II. Helix juilleti Terv. und wagneri Rossm. In seinen „Catalogue des Mollusques terrestres et flu- viatiles observes dans les possessions francaises du Nord de l’ Afrique“, Paris und Lyon 1839, beschrieb Terver unter dem Namen Helix Juilleti eine Schnecke aus Mascara, die ihm vom Capitain Juillet mitgeteilt worden war, und gab Taf. II. Fig. 3 und 4 eine Abbildung davon. Im gleichen Jahre, aber später als Terver’s Arbeit, erschien das Doppel- heft IX und X von Rossmässler’s lconographie, worin dieselbe Schnecke aus Mascara, gesammelt von Dr. M. Wag- ner und von diesem als Helix wagneri Terv. bestimmt, unter diesem Namen beschrieben und abgebildet ist (S. 3, Taf. 42, Fig. 554). Am Schlusse dieses selben Heftes ver- öffentlichtt Rossmässler einen durch das Erscheinen von a N Terver’s „Catalogue“ veranlassten Nachtrag, und stellt die Benennung der Schnecke richtig, indem er ihr den Namen Helix Juilieti Terver zuerkennt. Einen Commentar zu dieser Namensverwirrung giebt Moritz Wagner in seinen „Reisen in der Regentschaft Algier“, Bd. Ill, S. 262, in einer Anmerkung, die ich hier wörtlich wiedergebe: „Herr Rossmässler hat diese Art „als Hel. Wagneri abgebildet, diesen Namen aber später „berichtigt, weil Terver sie schon früher als A. Juilleti „beschrieben hatte. Ich entdeckte diese Art bei Mascara, „wo nie zuvor ein Reisender gesammelt hatte, und schenkte „einige Exemplare davon dem Lieutenant Juillet in Oran. „Letzterer, welcher mit Terver und Michaud Verbin- „dungen unterhielt, versprach dem Entdecker, seine Art „nach Frankreich zu schicken und sie von Herrn Michaud „als A. Wagneri in seinen Katalog aufnehmen zu lassen. „Nicht gering war die Verwunderung des Herausgebers dieser „Reise, als er später erfuhr, dass Herr Juillet unverschämt „genug gewesen, die Schnecke Herrn Terver unter seinem „Namen einzusenden und ihm zu versichern, er habe sie „bei Mascara entdeckt, wo Herr Juillet gar nie gewesen.“ Der Umstand, dass Herr Juillet die ihm von Terver mit der Benennung dieser Schnecke erwiesene Ehre tat- sächlich nicht verdient hat, darf uns jedenfalls nicht ab- halten, dem ältesten Namen den Vorzug zu geben und die Art Heli jwilleti Terver zu nennen. Pechaud, dem wahrscheinlich Wagner’s Reisewerk nicht bekannt war, behandelt in seinen (in Wirklichkeit von Bourguignat verfassten) „Excursions malacologiques dans le Nord de !’ Afrique“, Paris 1883, S. 71 und 72 Helix wagneri Terver und Helix juilleti Terver als zwei verschie- dene Arten. Er nennt die Form von Mascara Helix Wag- neri Terver, was auf alle Fälle unrichtig ist; es müsste wenigstens Helix Wagneri Rossmässler heissen, da Ter- Re) ver nie eine Schnecke unter diesem Namen beschrieben hat. Als Helix Juilleti Terver bezeichnet er eine Art, die nach ihm bei Tlemcen, Geryville und Sayda vorkommt, und die von Ancey (im Natural. sicil. 1882, S. 282) als Hel. chottica beschrieben wurde. Den Grund zu dieser Con- fusion haben wir wohl in der nicht recht gelungenen Ter- ver’schen Abbildung zu suchen; die Profilansicht, Fig. 3, entspricht nicht ganz der flachen Schnecke von Mascara und erinnert eher an die etwas aufgeblasene Hel. chottica Ancey. Ob die beiden Formen sich artlich trennen lassen, wage ich hier nicht zu entscheiden, da dafür mein Material nicht ausreicht. Der anatomische Befund gab keinen sicheren Anhalt für eine Trennung; ich konnte aber von Ael. chot- tica nur ein einziges Exemplar, von Mecheria, untersuchen, und kann mir daraufhin kein Urteil anmassen. Die Frage der Artberechtigung zu erörtern, liegt auch nicht in meiner Absicht; ich wollte nur die Namengebung richtig stellen, da namhafte Autoren, wie Pilsbry, Kobelt, und Wester- lund die irrtümlichen Pechaud’schen Benennungen adop- tiert haben. Die flachere Form von Mascara, die von Rossmäss- ler, Pechaud, Westerlund, Pilsbry und Kobelt Helix wagneri Terver genannt wird, hat also den Namen Helix juilleti Terver zu führen. Die etwas aufgeblasenere Form, die vielleicht nur den Rang einer Varietät beanspruchen kann, von den oben ge- nannten Autoren fälschlich als H. juilleti Terver bezeichnet, muss Hel. chottica Ancey heissen. Hierher gehört als Sy- nonym Helix saidana Debeaux. III. Die Subfamilie Helicodontinae. v. Jhering trennte 1892 Gonostoma Held als eigenes Genus von Helix ab, Pilsbry änderte 1894 den Namen in Helicodonta Fer. um, und Kobelt creirte 1904 für diese an ia Gruppe die Subfamilie Helicodontinae mit der einzigen Gat- tung Helicodonta. Westerlund zerlegte das Genus in die fünf Sektionen Caracolina Ehrbg., Trigonostoma Fitz., Aspasita Wstld., Isognomostoma Fitz. und Drepanostoma Porro. Durch Pilsbry wurde diese Einteilung verbessert, indem er die zu den Gampylaeen gehörige Gruppe Isognomostoma ausschied und für die Helicodonta constricta Boub. und qua- drasi Hid. die besondere Section Trissexodon Pils. errichtete. Die auf fossile Arten beschränkte Section Klikia Pils. und das Subgenus Moellendorffia Ancey kommen hier für mich nicht in Betracht, da meine Besprechung sich auf recente palaearktische Arten beschränken soll, auch die chinesischen und canarischen Speeies lasse ich unberücksichtigt. Pilsbry’s Sectionen sind lediglich auf Schalencharak- tere gegründet; ich suchte festzustellen, ob sie sich auch bei Berücksichtigung der Anatomie bewähren, kam aber zu keinem Ergebnis, da erst von kaum einem Drittel der be- kannten Arten mehr oder weniger unvollständige Unter- suchungen vorliegen. Sicher ist indess, dass die Section Caracolina Beck in dem von dem amerikanischen Autor angenommenen Umfange nicht bestehen bleiben kann, da sie ganz heterogene Bestandteile enthält. Helicod. lens Fer. hat nur eine einzige Glandula mucosa und keinen Pfeilsack, und nähert sich dadurch den Helicod. nautiliformis, obvoluta und angigyra ; die beiden letzteren besitzen allerdings neben der einen gut ausgebildeten Schleimdrüse noch eine zweite rudimentäre. Im Gegensatz dazu haben alle südwesteuro- päischen Helicodonten, deren Anatomie wir bis jetzt kennen, einen im Verhältnis zum Tiere sehr grossen Pfeilsack und zwei oder drei gut entwickelte fingerförmige Drüsen. Der Pfeil, nur von Hel. lusitanica genau bekannt, ist glatt, ko- nisch, ohne kannelirte Krone. Parallel mit diesem Unter- schied im Genitalapparat scheint ein anderer in der Mund- bewaffnung zu gehen. Nach Schuberth, dem wir die ge- re naueren Untersuchungen über dieses Genus verdanken, hat bei Helicod. lens und obvoluta die Radula einen einspitzigen Mittelzahn und ebensolche Seitenzähne; Hel. maroccana, lu- sitanica, lenticularis, tarnieri und annai haben einen drei- spitzigen Mittelzahn und zweispitzige Seitenzähne. Den eben genannten Arten schliesst sich im Geschlechtsapparat Hel. pechaudi Bgt. an, von der ich durch das Entgegenkommen des Herrn Pallary einige Exemplare untersuchen konnte; ob sie auch im Bau der Radula mit jenen übereinstimmt, weiss ich nicht. Diese südwestlichen Arten trenne ich als eigenes Ge- nus ab und schlage dafür den Namen Oestophora (= Pfeil- träger) vor. Testaceologisch ist die eine Gattung charakte- risiert durch flaches, gekieltes, unbehaartes Gehäuse, Mund- saum weiss, glatt oder mit einem Zahne besetzt. Ihre Verbreitung ist, soweit bis jetzt bekannt, auf den südwest- lichen Teil des palaearktischen Gebiets, Kobelt’s maurita- nisch-andalusische Provinz, beschränkt; nur Hel. lusitanica geht ein wenig darüber hinaus. Ungewiss ist vorläufig die Stellung von Hel. lenticula Fer., über die die Angaben der Autoren erheblich differiren. Moquin-Tandon fand bei ihr nur eine Glaudula mu- cosa und keinen Pfeilsack; nach Schuberth hat sie einen Pfeilsack und zwei Anhangsdrüsen. Pilsbry gibt eine Ab- bildung der Radulazähne; danach hat der mittlere drei, die seitlichen zwei Spitzen. Auszuscheiden aus dem Genus Helicodonta ist ferner die von Westerlund, Pilsbry und Kobelt dazu ge- stellte Hel. holoserica Stud., die nach Ad. Schmidt’s Unter- suchungen zu Campylaea gehört. Schmidt hat nur diese Tatsache festgestellt, ohne aber über die Anatomie dieser Art nähere Angaben zu machen, es erscheint deshalb er- klärlich, dass seine Mitteilung von den späteren Autoren nicht berücksichtigt wurde. Ich kam im vorigen Herbst RE, 2", 1 durch die Güte des Herrn Direktor Anton Schmidt in Haida in den Besitz lebender Exemplare, deren Unter- suchung ergab, dass in der Tat die Art alle charakteristi- schen Merkmale der Campylaeen aufweist: den odonto- gnathen Kiefer, schlanken Pfeilsack, schlanken Pfeil mit lan- zettlicher Spitze, zwei einfache wurmförmige Glandulae mu- cosae und das relativ starke Divertikel, das durch eine ge- fässreiche Membran an den Uterus angeheftet ist. Auffal- lend ist an ihr das winzige, nur 1—1,5 mm lange und sehr dünne Flagellum. Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass unsere Species zum Genus lsognomostoma Fitz. der Subfa- milie Campylaeinae gehört, und dass sie mit der ihr testaceo- logisch so ähnlichen Helicodonta obvoluta nicht verwandt ist. Es ist mein Wunsch, mich mit der Anatomie der He- licodonten eingehend zu beschäftigen, und ich bitte die Leser, die über einschlägiges Material, lebend oder in Spiritus, ver- fügen, mir solche im Tausch oder gegen Zahlung zu über- lassen. Die Odontostomien (Moll.) des mitteloligocänen Meeres- sandes von Waldböckelheim bei Kreuznach. Von Prof. Dr. ©. Boettger in Frankfurt a. M. Die wiederholte Entdeckung einer sehr bemerkens- werten neuen Odontostomia Jeffr. 1837 (= Odostomia Flem. 1828, non Say 1817) gibt mir Veranlassung, meine von Waldböckelheim — und überhaupt aus dem Mainzer Ter- tiärbecken — stammenden Vertreter dieser Pyramidelliden- gattung einer Durchsicht zu unterziehen, um so mehr als seit mehr als 25 Jahren eine zweite sehr häufige Art dieses Genus noch unbeschrieben in meiner Sammlung lag. Die mir bekannten Formen sind: U PER 1. Odontostomia scalarıs (Sbgr.). Fr. Sandberger, Conch. d. Mainz. Tert.-Beck., Wies- baden 1863, p. 169, Taf. 16, Fig. 3 (Odontostoma). Fundort: Heimberg (wie der richtige Flurnamen lautet, und nicht „Gienberg“* oder „Lindberg“ Sandbergers und der späteren Autoren) bei Waldböckelheim, häufig. Erheblich seltner daselbst auf dem Welschberg. Diese Art wechselt etwas in der mehr oder weniger schlanken Schalengestalt; die spirale Aufwulstung unter der abgeplatteten Naht ist aber in den meisten Fällen — na- mentlich bei den jüngeren Stücken und auf den Jugend- und Mittelwindungen der erwachsenen Exemplare — gut erkennbar und scheidet die Art scharf von den übrigen bei Waldböckelheim vorkommenden Formen. Alt. 7—7!J), diam. max. 3—3!ı mm. 9. Odontostomia acutiuscula (Al. Br.). Al. Braun in Walchners Geognosie 2. Aufl. p. 1123 (Actaeon); Sandberger ].c. p. 170, Taf. 15, Fig. 1 (Odon- tostoma). Fundort: Unter dieser am Heimberg häufigen, auf dem Welschberg sehr seltenen Schnecke, die sich durch eine schrankenlose Variabilität anszeichnet, finden sich, anschei- nend durch Uebergänge miteinander verbunden, zwei Formen, die ich nach meiner Kenntnis lebender Arten vorläufig wenigstens zum mindesten als Varietäten unterscheiden möchte. Als Stammart betrachte ich die häufigste Form, Sand- bergers Typus auf Taf. 15, Fig. 1, diekschalig, klein, sehr schlank, ohne oder mit sehr schwachem Nabelritz, die 7 Umgänge flach, der letzte wenig entwickelt, unter der Mitte deutlich kantig. — Alt. 4—4°/«, diam. max. 1?4—2'/s mm. Von ihr ziemlich gut trennbar ist eine var. prima n., die sich durch folgende Unterschiede auszeichnet: rar, Char. Differt a typo t. rimata, pro altitudine latiore, minus gracili, magis conica, tenuiore, spira prope apicem acutiorem fere concaviuscula, anfr. plerumque 6 convexiori- bus, sutura profunde impressa disjunctis, anfr. ultimo am- pliato, media parte minus distincte carinato, apert. paululo majore. — Alt. 4—4!/s, diam. max. 2—2!/« mn. Diese Varietät ist besonders am Heimberg nicht selten. Schärfer gelingt die Abtrennung einer zweiten Form, die aber nur in wenigen sicheren Stücken vorliegt. Ich nenne sie var. secunda n. var. Char. Differt a typo t. minore, breviter sed exacte conica, anfr. 6 fere planis, ultimo distinetius carinato. Alt. 2! —2!/, diam. max. 1'%—1!/s mm. Fundort: Heimberg bei Waldböckelheim, 3 gute Stücke. Fig. 1. 0. kocksi n. sp. Fig. 2. ©. koeneni n. sp. Diese Form ist ohne Nabelritz, festschalig und macht mit ihren 6 Umgängen durchaus den Eindruck einer selb- ständigen Art, da ihr Gehäusewinkel wesentlich stumpfer (1:1,73) als der der Stammart (1:2,26) und der der var. prima m. (1:2) ist. Immerhin wage ich bei der geringen Anzahl der vorliegenden Stücke keine Abtrennung als Art, insbesondere da Skulpturunterschiede zu fehlen scheinen. 3. Odontostomia lineolata (Sbgr.). Sandberger |. c. p. 170, Taf. 15, Fig. 2 (Odon- tostoma). Er a Fundort: Die Art ist auf dem Heimberg entschieden häufiger als auf dem Welschberg, wo die allerdings grossen Schalen nahezu immer abgerieben erscheinen. Alt. Ala—4'a, diam max. 2—21/ı mm. Von dieser Art liegt eine durch die Skulptur als zwei- fellos hierhergehörige Form vor, die recht auffällig zeigt, wie gross die Variationsbreite der Arten dieser Gattung schon im Oligocänmeer war. Die Diagnose würde lauten: var. sublineata n. Ghar. Differt a typo t. minore, magis elata, exacte turrita, anfr. 7 lentius accrescentibus, ultimo minore, a altitudinis testae aequante. Alt. 3—3!/e, diam. max. 11/s—1!/ı mm. Fundort: Heimberg, 12 Stücke, Welschberg 1 Stück. An der Zugehörigkeit. dieser Form zu ©. lineolata (Sndbgr.) ist nicht zu zweifeln. 4, Odontostomia kocksi n. Sp. (s. beifolgenden Holzschnitt Fig. 1). Char. T. forma O0. minoris Desh. et O. limnaeiformis Cossm., sed anfr. magis numerosis (6'/ nec 6), ultimo mi- nus alto, ?/s altitudinis testae non superante. — T. distincte rimata, elongato -fusiformis, media parte magis minusve inflatula, solidiuscula; spira convexo-turrita ad apicem pera- cutum concaviuscula. Anfr. 6'/s lente accrescentes, con- vexiusculi, superne ad suturam profunde impressam tumiduli, vix striatuli, ultimus ovatus basi decrescens, parum altior quam penultimus, ?/s altitudinis testae non superans. Apert. parva inverse auriformis, superne rotundata, latere dextro fere impressa, marginibus hebetibus, subincrassatis, callo levi junctis, dextro intus laevi, columellari leviter arcuato, re- flexo. Columella media parte lamella spirali sigmoidea ob- lique intrante valida compressa munita. =, Alt. 3% —4, diam. max. 1'/--1"s mm; alt. apert. 1!ja, lat. apert. 1 mm. Fundort: Heimberg bei Waldböckelheim, 6 Stücke, davon 3 tadellos. — Ich nenne die Art nach Herrn Apo- theker P. Kocks in Mainz, der in neuester Zeit ein gut erhaltenes Stück auffand und im Begriff ist, eine Monographie der von ihm eingehend und sorgsam geologisch und paläon- tologisch studierten Lokalität zu veröffentlichen. Von den übrigen Arten des Mainzer Beckens unter- scheidet sich diese Form schon durch die spindelförmige Totalgestalt mit der konkav ausgezogenen Spitze und der verengerten letzten Windung mit ihrer kleinen Mündung; sie nähert sich in diesen Kennzeichen den oben angegebenen Arten des Pariser Mitteleocäns. Mit den Arten des deut- schen Unteroligocäns besteht ebenso wenig Verwandtschaft wie mit denen meiner Sammlung aus dem Pariser Mittel- oligocän. 5. Odontostomia koeneni n. SP. (s. beifolgenden Holzschnitt Fig. 2). Char. T. non aut vix rimata, subulato-fusiformis, solida, laeviuscula; spira elato-turrita lateribus convexius- eulis; apex acutus fere semper erosus. Anfr. 6!/s plani lente accrescentes, sutura impressa disjuncti, sublaeves, ul- timus penultimo parum major, rotundatus, basi vix sub- angulatus, '/s altitudinis testae aequans aut vix superans. Apert. semiovalis, biangulata, marginibus disjunctis, dextro fere semper incompleto, intus laevi, basali subeffuso ; co- lumella leviter arcuata, media parte unilamellata, lamella profundiuseula, transversa, valida. Alt. 3a —4, diam. max. 114—1"s mm; alt. apert. 12. lab. :Spert, u. mm, Fundort: Die gemeinste Odontostomia auf dem Welschberg, aber nahezu immer abgerollt und mit verletz- ER tem Mundsaum. Kommt auch auf dem Heimberg vor, ist aber hier viel seltener, etwas dünnschaliger, an der Basis deutlicher geritzt, die Umgänge etwas gewölbter und die Dimensionen meist auch etwas geringer (alt. 31/«—3'/a mm). 2 Stücke aus dem mitteloligocänen Schleichsand von Elsheim in Rheinhessen könnten ebenfalls noch hierher gezogen werden, doch ist ihre Schale noch dünner, ihr Gewinde etwas länger ausgezogen und ihre Umgänge sind deutlich konvexer. Sie stimmen also noch besser überein mit der unteroligocänen D. erecta (v. Koen.). Von ©. acutiuscula (A. Br.) scheidet sich diese Art durch den schwächeren Nabelritz, die mehr keulenförmige Totalgestalt und den verrundeten, nicht kantigen letzten Umgang. Unter den von Prof. v.Koenen in seinem Nord- deutschen Unteroligocän Bd. 3, 1891 abgebildeten Arten ist wohl die oben genannte 0. erecta (v. Koen.) auf Taf. 43, Fig. 26 die ähnlichste, aber doch etwas schlanker und grösser. Ich habe die vorliegende Art schon vor mehr als 25 Jahren als neu erkannt und unter dem obigen Namen. in meiner Sammlung liegen gehabt, aber jetzt erst Musse ge- funden, sie zu beschreiben. Von sonstigen Arten der Gattung aus dem Mainzer Becken weiss ich nur noch 0. subula (Sndbgr.) anzuführen, die für die mehr brackischen, aber gleichfalls mitteloligocänen Cyrenenmergel charakteristisch ist. Ich kenne sie nicht aus Waldböckelheim, wohl aber aus dem Schleichsand von Els- heim in Rheinhessen, aus der Chenopus-Schicht von Sulz- heim in Rheinhessen und aus dem echten Cyrenenmergel von Sulzheim, Offenbach und Vilbel. Scehneekenlese in der nordwestlichen Sehweiz. Von W. A. Lindholm, Moskau. Auf einem kürzeren Ferienausflug im September 1906 durch den nordwestlichen Teil der Schweiz fand ich Ge- legenheit, an einigen Plätzen nach Schnecken zu suchen. Im Nachfolgenden gebe ich das Verzeichnis der gesammelten und beobachteten Arten nach den einzelnen Fundstellen geordnet. I. Luzern, im sogenannten „Gletschergarten“. Hyalinia draparnaldi Beck, ein prächtiges, leeres, aber frisches erwachsenes Stück von 14,25 mm grossem Durch- messer und 7 mm Höhe. Clausilia (Alinda) plicata Drap. Ol. (Kuzmicia) pervula Stud. Cl. (Pirostoma) plicatula Drap. | je 5 Exemplare lebend | an Gestein. Il. Vitznau am Vierwaldstätter-See, auf Wiesen- gelände, an der Unterseite eines Brettes. Vallonia pulchella Müll. 2 Stücke. Trichia sericea Drap. var. corneola Cless. 3 jugend- liche Exemplare. Arion hortensis Fer. Einige jüngere typische Stücke (Schleim gelb). Agriolimax agrestis L. Ziemlich zahlreich; die ge- sprenkelte Form (f. reticulatus Simroth). Zua lubrica Müll. 2 St. Succinea (Lucena) oblonga Drap. 4 St. II. Vitznau, Abhang des Rigi, beim Aufstieg. a. An bewaldeten Stellen, zwischen Geröll, dürrem Laub und Holzstücken: Hyalinia (Polita) nitens Mich. 2 jugendliche und 3 erwachsene Gehäuse. Alt. 4 mm, diameter major 9 mm. u. a Hy. (Polita) cellaria Müll. 1 def. leeres Sfück. Patula rotundata Müll. 1 jugendliches Exemplar. Helicodonta obvoluta Müll. 3 erw. St. Fruticicola (Monacha) incarnata Müll. 2 jüngere St. leer. Tachea hortensis Müll. Ein erw. Stück mit 5 Binden auf hellgelbem Grunde. Helicogena pomatia L. 4 erw. St. Buliminus (Ena) obscurus Müll. 1 erw. St. Clausilia (Olausiliastra) laminata Mtg. 2 Ex. Ol. (Pirostoma) plicatula Drap. 1 Ex. Pomatias septemspiralis Razoum. Ca. 20 lebende Stücke in allen Altersstufen und einige leergefundene. b. An trockenen Rasenstellen, wo Kalkgestein zu Tage tritt: Trichia sericea Drap. var. corneola Gless. 2 jüngere und ein erw. Stück. Maasse des letzteren: Alt. 4,5 mm, diam. major 6,75 mm. Xerophila ericetorum Hartm. forma minor West. ver- einzelt. IV. Zwischen Vitznau und Weggis am Fahrwege, der sich am Fuss des Rigi hinzieht. Hyalinia (Polita) lentieula Held. Ein in Färbung und Sculptur durchaus typisches Stück leer am Fusse einer Mauer gefunden. Pyramidula rupestris Drap. Gemein an Felsen und Mauern. Trichia sericea Drap. var. corneola Cless. Ein leeres Stück am Fusse von Mauern. Arianta arbustorum L. Ein erw. defecetes Exemplar mit verdecktem Nabel und von 20 mm grossem Durchmesser, ausgespült am Ufer des Vierwaldstätter Sees. Modicella avenacea Brug. Sehr zahlreich an Felsen und Mauern. a Clausilia (Kuzmicia) parvula Stud. Vier Stücke mit den vorigen zusammen. V. Auf dem Brünig, 1004 m über dem Meere, in unmittelbarer Nähe der gleichnamigen Bahnstation, an Felsen. Pyramidula rupestris Drap. 1 leeres Exemplar. Tachea syWwatica Drap. 1 lebendes Stück. Modicella avenacea Brug. in 3 leeren Gehäusen. VI. Bei Interlaken, im „Bugenwald‘“, in der Nähe des Gemsparkes. Hyalinia (Polita) nitens Mich. Ein erw. Stück. Alt. 4,3 mm, diam. major 9 mm. Patula rotundata Müll. 1 St. Helicodonta obvoluta Müll. 2 St. Olausilia (Kuzmicia) parvula Stud. 2 St. Cl. (Pirostoma) plicatula Drap. 1 St. Mu.+Bern. Agriolimax agrestis L. f. reticulatus Simroth. Nicht selten an einer Mauer unmittelbar am „Bärengrabens“. Zua lubrica Müll. 2 St. dortselbst. Clausilia (Alinda) plicata Drap. Daselbst, sehr gemein. Cl. (Kuzmicia) parvula Stud. Daselbst, nicht ganz so zahlreich, wie die vorige. Cl. (Kuzmicia) cruciata Stud.*) Im sogenannten „Brem- garterwald“. Trotz längeren eifrigen Suchens nur 4 Exemplare gefunden, davon drei an einer alten Eiche, und eines an einer Fichte. Alt. 11—11,5 mm. VII. Am Gurten bei Bern. Die Abhänge dieses Berges sind z. T. mit Buchenwald bedeckt; stellenweis tritt Kalkgestein zu Tage. Limax (Lehmannia) arborum Bouch.-Cantr. Nicht selten an Buchen. Hyalinia (Polita) nitens Mich. 1 junges St. *) Diese Bestimmung hat in liebenswürdigster Weise Herr Prof. Dr. O. Boettger nachgeprüft, wofür ich ihm auch an dieser Stelle meinen Dank ausspreche. Pa a Patula rotundata Müll. 3 St. Arion hortensis Fer. Häufig. Frutieicola (Monacha) incarnata Müll. 2 wnausge- . wachsene Stücke. Buliminus (Ena) montanusDrap. Ein subfossiles Bruch- stück eines erwachsenen Exemplares, mit typischer Skulptur. Clausilia (Clausiliastra) laminata Mtg. 3 St. Cl. (Graciliaria) corynodes Held. Zahlreich an Kalk- gestein. Die Gehäuse der lebenden Tiere sehen wie mit einem leichten bläulichen Reif überzogen aus. Alt. 11-12 mm. Cl. (Pirostoma) plicatula Drap. 5 St. Alt. 11-14 mm. Limnaea (Fossarina) truncatula Müll. Ein leeres Gehäuse im Genist des Baches. IX. Basel, im sogenannten „Erlenpark“, der in der Hauptsache aus Eschen, Eichen, Ahorn etc. besteht, Erlen scheinen dagegen ganz zu fehlen. Limax (Lehmannia) arborum Bouch.-Cantr. Nicht selten an Eschen. i Tachea nemoralis Müll. In leeren verblichenen Gehäusen. Buliminus (Ena) obscurus Müll. 7 erw. Stücke. Clausilia (Clausiliastra) laminata Mtg. 8 St. Ol. (Alinda) plicata Drap. 8 St. Cl. (Pirostoma) plicatula Drap. 10 Exemplare von 10,5—12,25 mm Länge. Diese sowie die 3 vorhergehenden Arten lebend gesammelt. Nachtrag zum Verzeichnis der in der diluvialen Sand- und Tuffablagerung von Brüheim bei Gotha vor- kommenden Conchylien. Von F. Hocker. Im Mai-Juniheft des Nachrichtsblatts von 1898 ist von mir ein Verzeichnis der in der diluvialen Sand- und Tuff- El ablagerung bei Brüheim im Herzogtum Gotha vorkommen- den CGonchylien veröffentlicht worden. Nach längerer Pause habe ich die Untersuchung dieser Fundstelle wieder aufge- nommen und dabei das Vorkommen noch einer Anzahl wei- terer Arten feststellen können. Das Aussehen der engbe- grenzten Fundstelle hat sich inzwischen durch den fort- schreitenden Abbau wesentlich geändert. Es liegen jetzt übereinander drei je von Schichten festen Gesteins über- lagerte fossilienführende Sandsteinschichten zu Tage, die indessen zum Teil verschiedene Arten bergen. Da die Untersuchung der Sande zumeist nicht an Ort und Stelle vorgenommen werden konnte, so hat leider bei der Auf- zählung der Funde eine genaue Bezeichnung der Lagerstätte unterbleiben müssen. Das nachstehende Verzeichnis enthält die sämtlichen von mir bis jetzt dort aufgefundenen Arten, wobei die neu hinzugekommenen mit * bezeichnet sind. Die Angaben der Häufigkeitsgrade ihres Vorkommens habe ich weggelassen, da die Stücke einer Art durchaus nicht gleichmässig verteilt sind. Während z. B. die Pupen im allgemeinen vereinzelt und nicht häufig sich vorfinden, habe ich an einer Stelle Pupa antivertigo und angustior zu Hunderten gesammelt. Herrn Prof. Dr. ©. Böttger in Frankfurt a. M., der mich auch diesmal bei Bestimmung verschiedenener Funde in gewohnter liebenswürdiger Weise unterstützt hat, sage ich dafür besten Dank. Gen. Limax Müll. *1. Limax (Agriolimax) agrestis Lin. Gen. Vitrina Drap. 9. Vitrina (Semilimax) kochi Andr. Buriebiye ’ elongata Drap. Gen. Conulus Fitz 4. Gonulus (Trochulus) fulvus Drap. a Gen. Hyalina Agass. 5. Hyalina (Vitrea) diaphana Stud. Bir y erystallina Müll. der Ai (Polita) pura Ald. 8 „ hammonis Ström. Dh „ ceellaria Müll. 10:95 „ nitidula Drap. Gen. Zonites Montfort. 11. Zonites acieformis Klein (= Z. praecursor A. Weiss). Einige inzwischen gefundene grössere Bruchstücke lassen keinen Zweifel an deren Identität mit dieser fossilen Art. Ich wähle für Z. verticillus Fer. den obigen Namen aus dem von Dr. E. Wüst in Beiträgen zur Kenntnis des pleistocaenen Kalktuffs von Schwanebeck bei Halberstadt (Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1902, S. 16) angeführten Grunde. Gen. Helix Lin. 12. Helix (Punctum) pygmaea Drap. 13. „ (Patula) rotundata Müll. N ee X solaria Mke. 15. ,„ (Vallonia) costata Müll. 162,2, a pulchella Müll. Viel häufiger wie die vorige Art, war aber in der früheren Liste übersehen worden. 17. Helix (Acanthinula) aculeata Müll. 18. ,„ (Gonostoma) obvoluta Müll. UI 195 2 personata Lam. 20. ,„ (Chilotrema) lapicida Lin. 21. „ (Fruticicola) bidens Chemn. Dam i hispida Lin. var. concinna Jeffr. IH 5 incarnata Müll. *94. „ (Eulota) fruticum Müll. 25. ,„ (Tachea) vindobonensis Fer. 26; 3 h nemoralis Müll. u’ 80 — Gen. Pupa Drap. 97. Pupa (Pupilla) muscorum Müll. 98. „ (Sphyradium) edentula Drap. Diese in meiner früheren Arbeit als der rezenten Fauna der Umgegend fehlend bezeichnete Art habe ich inzwischen im Krahnberg bei Gotha, einem malakologischen Raritäten- kästchen, auch lebend gesammelt. *99. Pupa (Isthmia) costulata Nilss. 30: e minutissima Hartm. 31. „ (Alaea) alpestris Alder. 1 Stück, Herr Prof. Dr. Böttger schrieb mir dazu: „Deutlich schmäler als alle meine diluvialen Formen dieser Art;* ich unterlasse es jedoch, auf das eine Stück eine neue Varietät zu gründen. *39. Pupa (Alaea) moulinsiama Dup. Wurde von mir ausser bei Burgtonna und Brüheim auch in dem Interglazial von Mühlhausen i. Th. und in den einer jüngeren Formation angehörenden Sanden von Herbs- leben a. d. Unstrut gesammelt. 33. Pupa (Alaea) pygmaea Drap. form. quadridens West. Die gesammelten Stücke gehören sämtlich zu dieser Form; unter ihnen befindet sich eins ohne Parietalzahn. 34. Pupa (Alaea) substriata Jeffr. 217 „. antivertigo Drap 36. ,„ (Vertigo) pusilla Müll. re a x angustior Jeffr. Gen. Ciausilia Drap. 38. Glausilia (Clausiliastra) laminata Mont. *39. id 5 brueheimensis nov. spec. 3 Stücke, 2 Mündungen mit 1Yz und 3 Umgängen und eine Mündungswand. Der Cl. silesiaca A. Schm. und Cl. orthostoma Mke. nahestehend, von ersterer aber durch etwas stärkere Streifung, den mehr gelösten Mundsaum und die tiefer eingeschnürten Windungen, von letzterer durch =. Mb die Form der Mündung verschieden, sodass es nach Dr. Böttger „unmöglich ist, sie spezifisch mit dieser zu vereinigen.“ Der genannte Herr gab mir 1898 nach Auffindung des ersten Stücks die folgende Charakteristik e contrario: „ ».... kann nicht silesiaca A. Schm. sein. Alle meine Exemplare, auch die schlesischen, die ich verglichen habe, haben zwei deutlich heraustretende untere Gaumenfalten. Ich dachte dann an orthostoma Mke., aber die oben spitze Mündung und die seltsame Ornamentierung des Nackens verbieten eine Annäherung, dann verglich ich die Gruppe Charpen- tieria, die in meiner Erinnerung Aehnlichkeit haben musste, da (diodon Stud.) passt aber die Unterlamelle nicht. Es bleibt also nichts anders als Laminata-Gruppe, aber auch die relativ ähnliche kleine var. dubiosa Cless. (Krain) be- friedigt nicht. .... . ze *40. Glausilia (Alinda) biplicata Mont. *41. 3 (Strigillaria) cana Held. 42. h (Graciliaria) filograna Rm. Die Bemerkung in meiner früheren Arbeit, dass diese Art der mitteldeutschen Fauna nicht mehr angehöre, ist dahin zu berichtigen, dass sie nach O. Goldfuss („Die Binnen- mollusken Mitteldeutschlands,“ Leipzig 1900, und Nachtrag hierzu in der „Zeitschr. für Naturwissensch.“ Bd. 77) in Thüringen bei Gera (Reuss) und Erfurt und an zwei Stellen im Harzgebiet lebend vorkommt. 43. Glausilia (Fusulus) interrupta C. Pfr. Von dieser jetzt auf Oesterreich, Steiermark, Kärnten und Krain beschränkten Art habe ich 7 Stücke gefunden; ein fossiles Vorkommen ist auch bis jetzt noch von keiner anderen Stelle bekannt. *44, Clausilia (Kuzmicia) parvula Stud. 45. R ke dubia Drap. At hy % cruciata Stud. f. minima A. Sch. AT. R a pumila GC. Pfr. Get, a 48.13 5 (Pirostoma) ventricosa Drap. 49. = 4 tumida K. *50. 5 densestriata Rm. 4 Stücke. Diese in den österreichischen Alpenländern und Croatien lebende Art wurde pleistozaen meines Wissens bis jetzt nur bei Streitberg in der fränkischen Schweiz und Weimar (nach v. Sandberger: „Ueber die pleistocaenen Kalktuffe der fränkischen Alb.“ Sitz. Ber. d. math. phys. Cl. d. K. b. Akadem. d. Wissensch. Bd. XXIII. 1893, Mün- chen) sowie von S. Glessin im Laaber-Tuff bei Regensburg (Nachrichtsbl. 1906, S. 101) gefunden. Gen. Cionella Jeffr. 51. Cionella (Zua) lubrica Müll. Die gefundenen Stücke gehören sämtlich der typischen Form an. 52. Gionella (Azeca) tridens Pult. Findet sich in allen drei Schichten und kommt auch rezent, wie schon früher bemerkt, an verschiedenen Orten der Umgegend vor. 53. Cionella (Caecilianella) acicula Müll. Nachdem ich die Schnecke neuerlich wiederholt in Schichten gefunden habe, in die ein Eindringen vor der Oberfläche ausgeschlossen erscheint, besteht für mich kein Zweifel mehr an deren Fossilität. Auch S. Clessin ist be- züglich der im Löss und Tuff bei Regensburg gesammelten Stücke zu der gleichen Ueberzeugung gelangt. Gen. Succinea Drap. 54. Succinea (Neritostoma) putris Lin. 53. 5 (Lucena) oblonga Drap. var. elongata Al. Br. Gen. Carychium Müll. 56. Carychium minimum Müll. Gen. Limnaea Rang. *57. Limnaea (Gulnaria) auricularia Lin. Me Nur 1 Bruchstück, Mündung mit 1 Umgang einer sehr kleinen Form, ziemlich testschalig. Die stark erweiterte Mündung misst 4,5:3,2 mm. 58. Limnaea (Gulnaria) peregra Müll. 59. ; (Limnophysa) palustris Müll. var. dilu- viana Andr. 60. 5 (Fossaria) truncatula Müll. Gen. Physa Drap. *61. Physa (Nauta) hypnorum Lin. Gen, Planorbis Guettard. 62. Planorbis (Gyrorbis) septemgyratus Rm. Nach Prof. Dr. Böttger; ist wohl identisch mit dem nach Dr. Andreae („Der Diluvialsand von Hangenbieten im Unter-Elsass“ Abt. z. geol. Spezialkarte von Elsass-Lothringen Bd. IV., Heft II) in dem Diluvialsand von Mosbach bei Biebrich vorkommenden Pl. calculiformis Sandb. *63. Planorbis (Gyrorbis) spirorbis Lin. 64. a z leucostoma Müll. 65. R : h var. perezii Graells. +66. 6 (Armiger nautileus Lin. mit Übergängen nach Pl. cerista Lin. Gen. Acme Hartm. 67. Acme (Acicula) polita Hartm. Auch diese in meiner früheren Arbeit als der rezenten Fauna der Umgegend nicht angehörig bezeichnete Schnecke habe ich inzwischen im Krahnberg wiederholt lebend ge- sammelt. *68. Acme (Acicula) diluviana nov. spec. Ich benenne so eine bis jetzt weder fossil noch rezent bekannte Art, von der ich in der oberen Sandschicht gegen 30 Stück aufgefunden habe. Herr Prof. Dr. Böttger, dem Stücke vorgelegen haben, bezeichnet sie als „sicher neu“ und findet „höchstens eine leichte Anlehnung an die Gruppe ee WER der A. limbata Rss. aus den Untermiozaen von Tuchoric in N. Böhmen. Geh. glatt, glänzend, gelblichweiss, 2,6:1,0 mm. Um- gänge 5, sehr wenig gewölbt, ziemlich rasch zunehmend; die letzte etwas über '"ı der Gehäuselänge einnehmend, Naht seicht, an der unteren Seite von einem feinen wul- stigen Faden begrenzt. Mundsaum ohne Querwulst, schwach gelippt, am Mundwinkel etwas zurücktretend, nach unten leicht seitwärts ausgezogen. Gen. Bythinia Leach. 69. Bythinia (Elona) tentaculata Lin. Gen. Valvata Müll. 70. Valvata (Gyrorbis) cristata Müll. Die häufigste, durch alle drei Schichten verbreitete Art. Gen. Sphaerium Scop. 71. Sphaerium (Cyclas) corneum Lin, Gen. Pisidium C. Pfr. *72. Pisidium pusillum Gmel. ? Einige unausgewachsene Schalen, die von Dr. Bött- ger für diese Art gehalten werden. Die in dem früheren Verzeichnis mit aufgeführten, von Herrn Dr. G. Bornemann in Eisenach an der Fundstelle gesammelten und mir mitgeteilten Planorbis umbilicatus Müll. und Pl. eontortus Lin. kommen, wie ich mich über- zeugt habe, nicht im Diluvialsand, sondern nur in der auf- lagernden Alluvialdecke vor und sind daher zu streichen. An sonstigen Tierresten wurden nur zwei Schenkel- knochen, wohl eines kleinen Nagers, und zahlreiche Ostra- kodenschalen gefunden. Ber ae Description of a new Petraeus from Palestine. By Is B. Preston FR. 2:8, The specimens from which the present species is des- cribed were handed to me by Mr. J. H. Sikes upon his return from a recent journey in Palestine, and I have much pleasure in associating his name with it. Petraeus sikesin.sp. Shell narrowly perforate, eylindrical, glossy, creamy white; protoconch flattened above; whorls 5—6, slightly convex, marked with irregular lines of growth, suture im- pressed; columella descending obliquely and extending with a faint callosity which reaches the lip above; peristome thickened and reflexed; aperture broad, inversely auriform. Alt. 21, diam. max. 9,75, alt. apert. 9, diam. 4,75 mm. Hab. near Jericho. The nearest ally to the above appears to be P. alepi Fer., from which it chiefly differs in being of greater diameter in proportion to its height, the spire is also much blunter, the aperture more elongate, the columella slightly more oblique and it has one whorl less. Der Konchylienbestand der Kiese im Liegenden der Travertine von Weimar. Von Ewald Wüst in Halle a. S. In diesem Nachrichtsblatte, Jahrg. 26, S. 145—163 und 185—190 und Jahrg. 28, 1896, S. 99—102 hat Arthur Ag: 2 Weiss ausführlich über den Konchylienbestand der plisto- zänen Travertine der Gegend von Weimar berichtet. Im Liegenden dieser Travertine finden sich an verschiedenen Stellen ebenfalls plistozäne Ilm-Kiese, die zum Teile durch kohlensauren Kalk zu Konglomeraten verfestigt sind. Aus diesen Kiesen habe ich schon vor einigen Jahren einige Konchylien angegeben, die ich aus einer kleinen Mergellinse im Kiese unter den Travertinen im Parke von Weimar am Eingange der Parkhöhle, unter dem Borkenhäuschen, gegen- über von Goethes Gartenhäuschen, ausgeschlämmt hatte). Neue Aufsammlungen an derselben Stelle ergaben noch einige weitere Konchylien, so dass ich jetzt die folgende Liste des Konchylienbestandes der Kiese im Liegenden der Travertine von Weimar geben kann. Limazx sp. Helix (Vallonia) tenuilabris Al. Br. Helis (Trichia) hispida Lin. Pupa (Pupilla) muscorum Müll. sp. Pupa (Sphyradium) columella Benz. Pupa (Vertigo) parcedentata Al. Br. var. Genesü Gredl. Succinea (Lucena) oblonga Drap. Planorbis (Armiger) erista Lin. sp. Pisidium sp. Es ist bemerkenswert, dass von den 9 aufgezählten Arten nicht weniger als 2 — Helix tenuilabris und Pupa parcedentata — den Travertinen der Gegend von Weimar, über deren Konchylienbestand wir durch Weiss’s gründliche Aufsammlungen vortrefflich unterrichtet sind, fehlen. Der tiergeographische Charakter dieser beiden Elemente des Kon- chylienbestandes wie derjenige des gesamten Konchylienbe- standes deuten darauf hin, dass die liegenden Kiese unter einem kälteren Klima als die hangenden Travertine abge- lagert worden sind. ') Abhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft, zu Halle Bd. 23, 1901, S. [95] 79. er Ar | Die interessante Pupa parcedentata ist im Plistozän Thüringens zuerst 1899 von Arthur Weiss nachgewiesen worden, der sie in dem Ilm-Kiese von Süssenborn bei Wei- mar gefunden hat.!) Seither habe ich sie noch an zwei weiteren Stellen im Plistozän Thüringens nachweisen können: in einem Un- strut-Kiese im Unstrut-Riethe bei Bahnhof Heldrungen’) und in einer sandlössartigen Unstrut-Ablagerung bei Vitzen- burg an der Unstrut?). Ausserdem habe ich Pupa parce- dentata — sehr reichlich — an drei Punkten in plistozänen Harz-Kiesen bezw. mit solchen verknüpften tonig-mergeligen Ablagerungen im nördlichen Harz-Vorlande gefunden: bei Klein-Quenstedt und zwischen Gross-Quenstedt und Wehr- stedt bei Halberstadt?) und bei Osterode bei Hornburg?). Die Mehrzahl der mir aus dem Plistozän Thüringens und des nördlichen Harz-Vorlandes vorliegenden Stücke gehört zu der völlig zahnlosen var. Genesii Gredl.; nur vereinzelte Stücke zeigen einen Parietalzahn und sind demnach als var. glandicula Sandb. zu bezeichnen. Berichtigung. In den Aufsätzen von Ewald Wüst über Vallonien im Jahrgange 1906 sind einige Druckfehler stehen geblieben. S. 206, Z. 14 von oben muss es statt „Biologen“ „Geologen“, ‚8. 206, Z. 19 von oben statt „Schiesszig“ „Schiepzig“* und S. 218, Z. 5 von unten statt „Die Verbreitung“ „Zur Ver- breitung“ heissen. ') Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft, Bd. 51, 1899, S. 163. ?) Zeitschrift für Naturwissenschaften, Bd. 77, 1904, S. 78. °®) Ebenda, Bd. 75, 1902, S. 316, Taf. 6, Fig. 26. *) Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft, Bd. 1907, Ss. 124 und S. 121. °) Zeitschrift für Naturwissenschaften, Bd. 75, 1902, S. 329, Taf. 6, Fig. 27—30. — 02: Literatur, Journal de Conchyliologie, vol. 54, no. 1. (1. Septbr. 1906.) p. 5. Bavay, A., Note au sujet de Pecten de la Republique Argen- 10. 12. tine. — P. vanvinequi Bern., darwini Rve. wandern in die Sy- nonymie von P, tehuelchus d’Orb., var. multicostata, spinulosa und var. madrynensis Lahille Mss. werden neu aufgestellt. Bavay, A., Rectification de Nomenclature. — Omphalotropis aurora — elongatula var. chrysostoma Q. &M. — OÖ. macrom- phala = quadrasi Mlldff. — Palaina marchei = P. hyalina Q. & M. Ancey, C. F,, sur divers mollusques terrestres de la Chine et du Japon. — Neu Mirus pseudovibex, Yunnan, p. 12. Textfig.; — Buliminus reticulatus variegatus, Okinava, p. 15; — (Subze- brinus) stenostomus, Se—tschuen, p. 17, Textfig,; — Clausilia lamothei, Yunnan, p. 21. Textfig. 94. Ancey, C. F., Additions au relev& des Mollusques terrestres et fluviatiles de la Peninsule arabique. 27. Dautzenberg, Ph.. Liste des Coquilles marines d’Ambodifoutra (Göte-Est de Sainte-Marie de Madagascar). — Neu: Conus be- tulinus var. immaculata und Cypraea punctata var. berini. 30. Dautzenberg, Ph., sur l'identite du Grand Cone du Pleistocene ınediterraneen et du (. testudinarius Hwass. — Mit Tafel im Text. 33. Choffat, Paul, Especes nouvelles on peu connues du Mesozoique Portugais. — Neu: Purpuroidea (?) servesensis, Cerithium rehbin- deri, Tylostoma intermedium, Gervilleia douvillei. Pollonera, Carlo, Nuove specie di Molluschi terrestri (Diag- nosi preventive). — Spedizione al Ruwenzori di S. A. R. Amedeo di Savoia Duca degli Abruzzi. — In: Bollet. Museo Torino, vol. 21, no. 538 (22. Okt. 1906.) Aus Ugenda: Helicarion Aloysii Sabaudiae (dieser Name absolut unannehmbar) p. 1; — Aus dem Thal Mobuku am Ostabhang des Ruwenzori in 2000—2500 m: Vitrina Cagnii p. 1; — Pe- traeus Aloysii Sabaudiae, Subulina Roccatii, Glessula de Alber- tisi, Streptaxis Gavallii p. 2; — Ennea Roccatii, Sellae, Came- rani p. 3. Sykes, E. R., assisted by E. A. Smith, Mollusca. — In: Zoo- logical Record, vol. XLII 1895. (Ausgegeben Novbr. 1906.) 85 S. — (Separat zu beziehen durch R. Friedländer & Sohn 11 Carlstr. Berlin.) Hoyle, Dr. W. H., the Cephalopoda. — Biscayan Plankton collected during a cruise of H. M. 8. Research 1906. — From Trans. Linn. Soc. London vol. X, part 6. Eine Anzahl meist nur der Gattung nach bestimmbarer junger Stücke, von Eledonella (Japetella?), Omphoteuthis, Teleoteuthis cari- baea Les., Teleoteuthis, Doratopsis, Granchia megalops, und eine neue Gattung aus der Familie der Granchiidae. Smith, Edgar A., on Mollusca from the Bay of Bengal and the Arabian See. — Natural History Notes from R. J. N. S. Juvesticator. In: Ann. Mag. Nat. Hist., ser. 7 vol 18, p. 157—175, 245— 263. Neu: Pontiothauma minus, pacei. p. 159; — Pleurotoma Nerei sp. 161; — Pl. thisbe, agalma p. 162; — Pl. urania, Tritonidea agalma p. 164; — Metula andamanica, Nassa subsimilis p. 165; Fusus incertus, Manaria (n. gen.) thurstoni p. 167; — Boreo- trophon planispina p. 168; -- Moria alcocki, Oocorys sulcata var. indica p. 170; — Columbella suavis p. 171; Ancilla alcocki, Natica dimidiata p. 17%; — N. simulans, incerta p. 173; — N. apertissima, inuitilis p. 174; — Bathybembix nevilli p. 245; — Gaza frederici, Calliostoma admirandum p. 246; — Scaphander vieinus p. 248; — Dentalium serrulatum, cornu-bovis p. 249; — D. subeurvatum, Lepidopleurus andamanicus, Nucula granu- lata p. 251; — Yoldia vieina, Malletia brevis p. 252; — Bar- batia innocens p. 253; — Crenella persica, Amussium investiga- toris p. 255; — Am. manaricum p. 256; — Cryptodon omanen- se p. 257 ; — Crassatellites omanensis p. 258; — Tellina altis- sima, Macoma blairensis p. 259; — Vesicomya cretacea, brevis p. 261; — Corbula persica p. 262; — C. andamanica. p. 262. Smith, Ed., A., Zoological Results of the Third Tanganyıka Expedition, conducted, by W. A. Cunnington 1904 bis 1906. Report on Mollusca. — In: Pr. zool. Soc. London 1906, I. p. 180—186. pl. X. Nur wenige Arten sind neu, aber es wurde lebendes Material von Edgaria, Giraudia und Anceya zum erstenmal gesammelt, und die Gattung Ancylus für den See nachgewiesen. — Neu: Anceya rufocincta p. 183, t. 10. fig. 12; — Ancylus langanycensis p. 184; t. 10, fig. 17—18; —- und aus dem Victoriasee: Corbicula cun- ningtoni p. 186, t. 16, fig. 15 und Sphaerium vietoriae p. 186, t. 10, fig. 16; — Zum erstenmal abgebildet sind die Deckel von Edgaria und Giraudia. Martini-Chemnitz, Conchylien-Cabinet, Neue Ausgabe. Lfg, 503. Agnatha, von Kobelt, keine n. sp. — 504. Helix, von Kobelt. Zum erstenmal abgebildet. Pomatia vla- dica Kobelt t. 340, fig. 1—4; — cavata tripolitana Kob. t. 349, fig. 5—6; — Grothei Kobelt t. 349, fig. 7—8; — rumelica an- gustefaseiata Kobelt t. 350, fig. 1—2; — kisonis Kobelt, t. 350, fig. 5—8; — eduardi Kobelt, t. 351, fig. 1—2; — engaddensis galilaea Kobelt, t. 351. fig. 3—6; — cearduchana nigra t. 351, fig. 7, 8; — sieversi Kobelt, t. 352, fig. 1, 2; — ancyrensis Kobelt, t. 352. fig. 3—6. Journal de Conchyliologie, vol. 54, no. 2, (ausgegeben 28. Novbr. 1906.) p. 77. Pallary, Paul, Addition a la faune malacologique du golfe de Ga- bes, III Avec pl. 4. Neu: Philbertia pruinosa p. 80, t. 4. fig. 2, 3; — Nassa ferussaci subsp. pallaryi, Koch mss.. p. 85, t. 4, fig. 5; — Columbella rustica var. flammulata, p. 89, t. &, fig. 6, 7; — Rissoa para- doxa var. seminodosa, p. 96, var. pallaryi, Koch mss. p. 97; — R. monterosatoi p. 98, t. &, fig. 12. 13; — Der Beschreibung der neuen Arten ist eine sehr interessante Abhandlung über die physikalische Verhältnisse des Golfes von Gabes und deren Ein- fluss auf die Gestalt der Mollusken beigefügt, die wir unseren Leser dringend zum Studium empfehlen. p. 125. Ancey. GC. F., Description de deux especes nouvelles d’Helieina (semisculpta und vagans von Tenimber, beide mit Textfiguren). Germain, L., Introduction a Vetude de la faune malacologi- que terrestre et flwviatile du Massif Armoricaın. — In: GC. R. Assoc franc. Cherpourg 1905. Die Küste ist vorwiegend von Einwanderern aus dem Süden bewohnt, die auch in die-Flusstäler eindringen (Helix pisana, variabilis und barbara). Kobelt, Dr. W., Synopsis der Pneumonopomen- Familie Realü- daee — Sep. aus: Jahre. nass. Verein für Naturk. Jahrg. 59. — Wiesbaden 1906. — 144 S. Die von mir für das Tierreich ausgearbeitete Monographie, die ich zurückgezogen habe, da bei dem Tempo, in welchem dieses Unternehmen arbeitet, nicht darauf zu hoffen war, dass das Manuskript, nachdem es vier Jahre gelegen, innerhalb abseh- barer Zeit zum Abdruck kommen werde. Die (ebenfalls von — 100 — mir zurückgezogenen) Cyclostomidae werden hoffentlich im nächsten Jahrgang der Nassauischen Jahrbücher zur Veröffent- lichung gelangen. Eingegangene Zahlungen: Lehrer Schwefel, Cüstrin, Mk. 6.—; Rob. Jetschin, Patschkau, Mk. 6.—; Dr. E. Enslin, Fürth, Mk. 6.—; E. Spandel, Nürnberg, Mk. 6.— ; Naturforschende Gesellschaft, Görlitz, Mk. 6.— : Marchese di Monterosato, Palermo, Mk. 6.— ; K. Hashagen, Bremen, Mk. 6.—; V. v. Koch, Braunschweig, Mk. 6.—; G. Schacko, Berlin, Mk. 6.—; Geh. Rat E. Friedel, Berlin, Mk. 6.—; F. Ulrich, Berlin, Mk. 6.—; H. Petersen, Hamburg, Mk. 6.— ; Herm. Arnold, Nordhausen, Mk. 6.—; Dr. M. Meissner, Berlin, Mk. 6.—; Bernhard Liedtke, Königsberg, Mk. 6.—; E. Bülow, Berlin, Mk. 6.—; Dr. Franz, Helgoland, Mk. 6.—; Naturhistorisches Museum, Wiesbaden, Mk. 6.— ; Prof. Krause, Gross- Lichterfelde, Mk. 6.— ; Prof. Pavloviz, Belgrad, Mk. 6.—; Pfarrer Nägele, Waltersweier, Mk. 6.—; Frau Prinzessin Therese von Bayern Kgl. Hoheit, München, Mk, 6.— ; Naturhistorisches Museum, Hamburg, Mk. 6.—; Dr. J. Thiele, Berlin, Mk. 6.— ; J. Zinndorf, Offenbach, Mk. 6.— ; Naturhistorisches Museum, Lübeck, Mk. 6.— ; Josef Scheidel, München, Mk. 6.—; Aemilian Edlauer, Wien, Mk. 6.—; Prof. Dr. K. Miller, Stuttgart, Mk. 6.— ; Prof. Simroth, Leipzig, Mk. 6.— ; Prof. J. Niglulsch, Trient, Mk. 6.— ; Direktor Prof. Dr. Reinhardt, Berlin Mk. 6.—; Paul Hesse, Venedig, Mk. 6.—; A. Gysser, Strassburg, Mk. 6.—; Zoolog. Jnstitut, Kiel, Mk. 6.—; K. L. Pfeiffer, Kassel, Mk. 6.—; J. Stussiner, Laibach, Mk. 6.— ; O. Retowski, St. Petersburg, Mk. 6.—; Bryant Walker, Detroit, Mk. 6.—; Schullehrer Geyer, Stuttgart, Mk. 6.—; Prof. Dr. F. Kinkelin, Frankfurt a. M. Mk. 6.—; A. Uhlemann, Leipzig, Mk. 6.— ; Löbbecke-Museum, Düsseldorf, Mk. 6.—; K. Künkel. Ettlingen, Mk. 6.—; F. Borcherding, Vegesack, Mk. 6.—; Dr. F, Wagener, Altona, Mk, 6.—; Notar A. Köhler, Hohenelbe, Mk. 6.—: Grossherzogl. Naturhistorisches Museum, Oldenburg, Mk. 6.— ; Lehrer W. Brandt, Cuxhaven, Mk. 6.—; Dr. Alex Luther, Heidelberg, Mk. 6.—; Neue Mitglieder: Dr. pbil. F, Wagener, Altona-Ottensen, Bahrenfelder-Steindam 170. Veränderte Adressen: W. A. Lindholm, Moskau, Pokrowka, Haus Titoff. Log. 19. Dr. Alex Luther, ab 15./5. 07, Helsingfors, Zoolog. Museum. Redigiert von Dr. W. Kobelt. — Druck von Peter Hartmann in Schwanheim a.M. Verlag von Moritz Diesterweg in Frankfurt a. M. Ausgegeben : 3. April. Deutsche laızagische Gesalschaft. Um den Herren age die Erwerbung der früheren Jahrgänge unseres Nachrichtsblattes 11 zu erleichtern, haben wir den Preis für beliebige einzelne Jahrgänge auf Mk. 2.— ” ” 12 ” ” „. ) „alle 23 Jahrg. von 1881--1903 „ ermässigt. Zu beziehen durch Moritz Diesterweg | Verlagsbuchhandlung Frankfurta.M. | [ses | DEE IT TEE TIL DICHT DIES IIT DRC HRS TIGE DI DIL SOC DIL OOE HIT IOE DIE DOT DEE III TOE DOC He H0L 167 DOC TI 107 DIE IE TOT DOC 10G TOE BEE TIL IST HIT DIE TEC DIT TOR DIL HOT DOG HIT TOT DEE HIT DULDIE DIT DIS HIT HOSTED TIL DIL TUN TIL HIT SI DE TIL IE DIL T LIE TSLHIE 99T IT HIT DR 307 FIT HT HI rd DT 9 h systematisch. nach Jh beabsichtige den Berk Oherelsass 5 Land- und Sisswasser- Mole zu durchsuchen. Die Grenzen des Bezirks, im Osten der Rhein, im Süden die Schweiz, es im Westen Frankreich werden streng einge- x halten. Un jede Unsicherheit betreff der Bestim- mung fernzuhalten, bitle ich einen der älteren Herrn Malakologen freundlichst die Bestimmung zu übernehmen. Dem betreffenden Herrn steht soviel Material als erwünscht zur Verfügung. Te Anfragen sind zu richten an nr Emil Volz Dornacherstr, 56 Mülhausen ji. Elsass. PICHLITITTENEN Nenmunddreisigter ER RRSHERE Br a. IR = u e e t BL _ @uli-September) Inhalt: Wagner, "ar, sah der Bellen kung Ber au d. Ungarns, sowie der angrenzenden Balkanländer in Conehylien® aus dem Löss der Umgegend von Wien Ien a en Ra fasciata Er) Linnaea, Ba N N 19 Tu rmstrasse CE _ bietet ‚an zum Kauf: Kiener, Species g gerer. et Teconogr aphie des Coquilles vivantes Valontyme Abhandlung von Schnecken, Muscheln und See- ? “ gewächsen, welche um Amboina u. d. BBIeBOndeH Inseln gefunden werden (Wien 1773) t Lamarck, Recueil des Kules, ver M. Banj! Delessert Y (Paris 1841). Gualtieri, Index kam ohehrlor. Bruguiere, Histoire naturelle des vers, des Mollusques, des | coquillages et des zoophytes . Maltzan, v., Systemat. Verzeichnis d. Mecklenburg. Ban mollusken 1873 Liecnard, Catalogue de la Faune Malacologigue ER Ile +. Maurice 1877 Kobelt, Prodromus lukanamn Testaccor um maria ‚europaea inhabitantium 1888. . . . } RE: Tryon, Manual of Conchologie Vol. VII. 2 Bde. Nabaidaeı Calyptracidae, Turritellidae. Vermetidae, Cassidae, Euli- midae, Turbonellidae, Pyramidellidae . 3 Wood, General POHEnDIDEN, or a Depp of Shells, London 1835 Beh Westerlund, Fauna. der in a. seen. Arakhan kebäihlen PERE: Binnenconchylien 1884—87, 89 und 20 8 Bande sowie Katalog und Register . . i Rossmässler, lconographie ar a: “ind Swae Mollusken ei: 1835 — 1876, vn Bände Text und Tafeln . Hidalgo, Obras Maincelbridas Bi 1% u; Pr une Atlas 1890 Reeve, Gonchologia Iconica. Inhalt der Gattungen: Nerita, Natica, Buceinum, Delphinula, Phorus, Pecten, Capsa, Amphidesma, Psammobia, Spondylus, 9 Bände . I’Histoire naturelle &claircie dans deux de ses parties prin- RAR cipales: La Sao et la FORSISDLNOEIE: 2 Bände. : ‘Paris 1742 Agassiz, Memoire sur les moules n Mollusgues sindales et. tossiles 1839. 5. 20% ah DEREN Bei Abnahme in wesentlichem Betrage entsprechender Nachlass. u | No. 3. Juli 1807. Nachrichtsblatt der deutschen Malacozoologischen Gesellschaft. Neununddreissigster Jahrgang. Das Nachrichtsblatt erscheint in vierteljährigen Heften. Abonnementspreis: Mk. 6.—. Frei durch die Post im In- und Ausland. Briefe wissenschaftlichen Inhalts, wie Manuskripte u. s. w.gehen an die Redaktion : Herrn Dr. W. KobeltinSchwanheim beiFrankfurt a.M, Bestellungen, Zahlungen, Mitteilungen, Beitrittserklärungen u. s. w. an die Verlagsbuchhandlung des Herrn Moritz Diesterweg in Frankfurta.M Ueber den Bezug der älteren Jahrgänge und der Jahrbücher siehe Anzeige am Schluss. Mitteilungen aus dem Gebiete der Malacozoologie. Zur Kenntnis der Molluskenfauna Oesterreichs und Ungarns, sowie der angrenzenden Balkanländer. Von Dr. Anton Wagner in Dimlach bei Bruck a. Mur. Genus Crystallus Lowe. Formenkreis Anomphalus Westerlund: Urystallus transsilvanicus Clessin. Hyalina transsilvanica Clessin Mal. Blätter 24, p. 133, t. 2, £. 12, 1877. Verbreitung: lebt auch in den Beskiden österreichisch-Schlesiens, dürfte demnach über das ganze Karpatengebiet verbreitet sein. Formenkreis Crystallinus. Crystallus erystallinus Müller. Helix cerystallina Müller, Verm. Hist II, p. 43, 1774. u Als historischen Typus dieser Art betrachte ich die Form aus Westdeutschland und Belgien; vollkommen über- einstimmende Exemplare leben in den Alpengebieten Oester- reichs, in Westungarn und Croatien. In den Beskiden Ost-Schlesiens, ebenso in der Um- gebung von Arad in Ostungarn tritt eine Form mit etwas flacherem Gehäuse, breiterer Mündung und weiterem Nabel auf; noch auffallender werden diese Merkmale bei den Vor- kommnissen der Art aus Siebenbürgen, welche M. von Kima- kowiez als var. orientalis bezeichnet. Es ist demnach anzunehmen, dass Crystallus erystallinus orientalis Kimako- wiez die typische Form in den Karparten Ostschlesiens, Galiziens, der Bukowina und Ostungarns vertritt. Orystallus jetschini Kimakowiez. Hyalina (Vitrea) jetschini Kimakowiez in: Beitrag z. Moll. F. Siebenbürgens 2, Nachtrag p. 171, 1890. Gehäuse sehr ähnlich dem Cr. erystallinus Müller, je- doch etwas weiter und mehr bohrlochartig genabelt, schief nach vorne radial gestreift, sehr dünnschalig, glasartig ohne merkliche Trübung, stark glänzend. Die 5 Umgänge leicht gewölbt, durch seichte Naht getrennt, der letzte doppelt so breit, als der vorletzte. Das Gewinde kaum erhoben, die Basis deutlich gewölbt. Die Mündung höher, als bei Cr. erystallinus Müller und durch den vorletzten Umgang etwas stärker mondförmig ausgeschnitten. DEE Bande, HS ED nam: Der Durchmesser des Nabels verhält sich zu D wie 1:8. Auch ich beurteile diese Art nach Exemplaren, welche Robert Jetschin am Damoglet bei Mehadia gesammelt hat, Kimakowiez vergleicht dieselbe mit Crystallus contractus Westerlund, während ich eine grössere Aehnlichkeit mit Cr. erystallinus Müller bemerke, von welcher Art sie in auf- fallender und bestimmter Weise vorzüglich durch den wei- teren und bohrlochartigen (bei Cr. erystallinus Müller trich- terförmigen) Nabel, den breiteren letzten Umgang, sowie die höhere und engere Mündung unterschieden ist. Orystallus illyrieus n. Gehäuse ähnlich dem Cr. erystallinus Müller, jedoch konstant grösser, viel weiter perspektivisch genabelt; im frischen Zustande glasartig durchsichtig oder kaum milchig getrübt, weiss oder gelblich, glänzend, auf der Oberseite dicht radial gestreift. Die 5 Umgänge sind leicht gewölbt, der letzte mehr wie !s breiter, als der vorletzte, oben und unten gleichmässig gewölbt. Das breitkegelförmige Gewinde wenig erhoben, die Mündung etwas breiter, als hoch, durch den vorletzten Umgang leicht mondförmig ausgeschnitten, der Ober- und Basalrand gleichmässig gewölbt. Da, Aid} =13:5% H2 mm: Der Durchmesser des Nabels verhält sich zu D wie 122006. Fundorte: Almissa am Cetinaufer, Ragusa, Narenta- genist bei Metkovie, Treskavica in Bosnien, Latif. Pulaj und linkes Bojanaufer bei Skutari in Albanien, sowie am Dur- mitor (Skakala) in Montenegro. Von Cr. erystallinus Müller und Cr. jetschini Kima- kowiez durch die konstant bedeutenderen Dimensionen, die langsamer zunehmenden Umgänge, den auffallend weiteren Nabel und die deutliche Streifung unterschieden. Orystallus contractus Westerlund. Hyalina (Vitrea) contracta Westerlund in: Fauna moll. Suec. Norw. Dan. p. 56, 1873. Hyalina (Vitrea) contracta Clessin in: Jahrb. Mal. Ges. tiıB,sfiot. 1875. Gehäuse weiss oder gelblich, gut durchscheinend, schwach radial gestreift; die 4 bis 5 langsam und regel- mässig zunehmenden Umgänge sind wenig gewölbt, nach oben und unten fast ein wenig eckig angelegt, durch deut- lich eingedrückte Naht geschieden, der letzte etwas breiter — 14 — als der vorletzte. Das breitkegelförmige Gewinde ist wenig erhoben, die Mündung halbmondförmig ausgeschnitten, wenig oder kaum breiter, als hoch. Der Spindelrand geht in nahezu winkeligem Bogen in den Basalrand über, ebenso der im Beginne nahezu horizontale Oberrand in den Aussenrand. Der bohrlochartige Nabel wird durch den letzten Umgang wenig erweitert, sein Durchmesser beträgt Ys der Mün- dungsbreite. DB Ron, Ich wiederhole hier die Beschreibung der bekannten Art, um durch Vergleich mit derselben die im Gebiete leben- den Formen sicherer zu kennzeichnen. Die mir zum Ver- gleich vorliegenden Exemplare der historischen Form stam- men aus Ronneby in Schweden (von Jetschin erhalten); Exemplare aus Friedrichswalde bei Berlin besitzen ein hö- heres Gewinde und einen mehr gerundeten letzten Umgang; aus dem Gebiete Oesterreichs und Ungarns ist mir die ty- pische Form nicht bekannt. — contractus subeontractus N. Gehäuse auffallend flacher, stärker zusammengedrückt, das Gewinde niedriger, leicht abgerundet, der Nabel etwas weiter, mehr perspektivisch, die Mündung breiter, weniger mondförmig ausgeschnitten, der Ober- und Basalrand der Mündung gleichmässig gebogen, der letzte Umgang gerundet. D=25,d=223,H= Hi. Diese Form vertritt den Typus im ganzen Gebiete Oesterreichs und Ungarns mit Ausnahme von Süddalmatien. — contractus botterü Pfeiffer. Helix erystallina var. botterii Pfeiffer, Mon. Helie. III, p. 66, 1853. Gehäuse sehr ähnlich dem Cr. contractus subeontrac- tus n., jedoch bei gleicher Zahl der Umgänge konstant grösser, weniger zusammengedrückt, stärker gestreift. Die 5 Umgänge nehmen rascher zu, der letzte ist nahezu dop- — 15 — pell so breit, als der vorletzte, das Gewinde mehr erhoben, der Nabel weiter und noch deutlicher perspektivisch. D=3,d= 27,H = 1%. Ich beurteile diese Form nach Exemplaren von der Insel Lesina, dem Originaliundorte Pfeiffers, und kenne die- selbe ausserdem von Scardona (Felsen am Wasserfall), St. Giacomo bei Ragusa und Kameno bei CGastelnuovo in Süd- dalmatien. Orystallus kutschigi Walderdorff. Hyalina Kutschigi in: Verhandl. Zoolog. botan; Ges. Wien, p. 504, 1864. Gehäuse ziemlich eng, aber perspeklivisch genabelt, so dass die Umgänge bis zur Spitze sichtbar werden, im frischen Zustande gelblich, durchscheinend, leicht milchig getrübt, sehr fein bis undeutlich gestreift, ‚glänzend. Die Oberseite nahezu flach, nur die Mitte kegelförmig erhoben, die Unterseite gewölbt. Die 5!/s langsam und regelmässig zunehmenden Umgänge sind etwas gewölbt, der letzte über der Peripherie undeutlich stumpfkantig und kaum einmal so breit, als der vorletzte. Die Mündung nahezu senk- recht und durch den vorletzten Umgang stark ausgeschnit- ten; der Oberrand fast horizontal, im abgerundeten Winkel in den Aussenrand übergehend, der Basalrand in der Mitte etwas konvex, vor der Insertion leicht konkav eingezogen. D=4#6,d =42H = 2 mm Der Durchmesser des Nabels verhält sich zu D wie brzu 7. Ich sammelte diese nahezu verschollene Art in Kameno bei Gastelnuovo in der Bocche di Cattaro, also in der Nähe des Originalfundortes Glinta und wiederhole die Beschreibung, welche in den mir bekannten Publikationen nicht ganz zu- treffend ist. — kutschigi zawalae n. Gehäuse bei gleicher Zahl der Umgänge grösser, das (Gewinde noch flacher, die Ober- und Unterseite gleich- — 106 — mässiger gewölbt, die Mündung durch den vorletzten Um- gang weniger ausgeschnitten und breiter, der Nabel weiter. D=55,d=5%2 H = 24. Fundort ; Zawala in der Herzegowina (Originalexemplare im Naturbistorischen Hofmuseum in Wien, gesammelt von Herrn Paganetti Hummler). — Crystallus sturanyi n. Gehäuse ziemlich eng und perspektivisch genabelt, das Gewinde im Nabel bis zur Spitze sichtbar, gelblich, durcehscheinend, leicht getrübt, glänzend, sehr fein radial gestreift. Das Gewinde deutlich erhoben, abgerundet flach- kegelförmig. Die 5!/a bis 6 leicht gewölbten Umgänge neh- men langsam und regelmässig zu; der letzte ist oben und unten gleichmässig gewölbt, an der Peripherie gerundet und kaum "/s breiter als der vorletzte. Die senkrechte Mündung wird durch den vorletzten Umgang stark ausgeschnitten und ist nahezu !/s breiter, als hoch. D =lA3. de 14, WE m. Der Durchmesser des Nabels verhält sich zu D wie 1 zu 6. | Fundorte: Trebovic, Bjelasnica, Krupaquelle bei Pa- zaric in Bosnien Popovo Höhle bei Njegus in Montenegro. Von Cr. kutschigi Walderdorff durch die gewölbte Oberseite, das deutlich erhobene, abgerundete Gewinde, die langsamer zunehmenden stärker gewölbten Umgänge, die stärkere Streifung, den schmäleren letzten Umgang, den mehr bohrlochförmigen, aber weiteren Nabel unterschieden. Formenkreis Subrimatus. Orystallus subrimatus Reinhardt. Hyalina subrimata Reinhardt in: Sitzungsbericht Ge- sellsch. naturf. Freunde Berlin p. 39, 1871. Die typische Form aus den Sudeten Schlesiens besitzt ein deutlich erhobenes, abgerundet kegelförmiges Gewinde, 5 langsam zunehmende, kaum gewölbte Umgänge; der letzte — 107 — ist oben und unten gleichmässig gewölbt und doppelt so breit, als der vorletzte, der Nabel sehr fein, stichförmig, die etwas schiefe Mündung mondförmig ausgeschnitten; das Verhältnis der Breite und Höhe derselben ist 3 zu 4. In Nieder-Oesterreich finden sich neben typischen auch zahlreiche Exemplare mit etwas niedrigerem Gewinde und breiterem letztem Umgang; in höheren Lagen, wie am Schneeberge und der Raxalpe, ercheint der letzte Umgang auch stärker aufgeblasen, sodass solche Exemplare etwas an Cr. litoralis Clessin erinnern. Deutlicher und häufiger treten diese Merkmale in Steiermark, Krain und Istrien auf, doch finden sich hier gleichzeitig typische Exemplare. Erst in Südtyrol (Passo del Grosti), in der Umgebung von Görz sind die Gehäuse durchweg grösser, deutlicher gestreift, das Gewinde ist flach und kaum erhoben; die 5!s bis 6 Umgänge sind mehr gewölbt, der letzte stärker aufgeblasen, mehr als doppelt so breit wie der vorletzte, die Mündung weniger schief und stärker durch den vorletzten Umgang ausgeschnitten, der Nabel noch feiner. Nur diese konstante Form fasse ich als Orystallus subrimatus litoralis Clessin auf. Hyalina (Vitrea) litoralis Clessin, Mal. Bl, p. 131, t. 2115931877: DS Er nn Fundort: Passo del Grosti in Südtyrol. Aehnliche Formen, welche jedoch durch etwas höheres Gewinde, die geringere Wölbung des letzten Umganges und die zum Teil geringere Grösse an die typische Form er- innern finden sich ferner bei Skardona in Dalmatien, Perusic in Groatien, auf der Bjelasnica und bei Pazaric in Bosnien, am Prenj-Gebirge und der Plasa bei Jablanica in der Herze- gowina und am Durmitor in Montenegro. — subrimatus inflatus n. Gehäuse ähnlich dem Cr. subrimatus litoralis Glessin, die Oberseite jedoch mehr gewölbt, der letzte Umgang auf- — 108 -— fallend aufgeblasen und erweitert, 3 mal breiter als der vorletzte, der stichförmige Nabel noch feiner, die Mündung breiter, mehr gerundet und weniger ausgeschnitten. D=»4, d= 35, H = '1'17 mm: Fundorte: CGastelnuovo in Süddalmatien und Malsent bei Oroshi in Albanien (Originalexemplare im naturhisto- rischen Hofmuseum in Wien). Formenkreis Hydatinus Westerlund. Orystallus opinatus Clessin. Hyalina (Vitrea) opinata Glessin, Moll. Faun. Oest. Ung. p. 89, f. 29, 1887. Hyalina (Vitrea) plutonia Kimakowicz. Beitrag zur Fauna Siebenbürgens. 2. Nachtrag, p. 174, 1890. Gehäuse stichförmig, aber durchgehend genabelt, fein und etwas ungleichmässig radial gestreift, im frischen Zu- stande glänzend, durchscheinend, gelblich bis licht horn- farben. Das wenig erhobene, breit kegelförmige Gewinde besteht aus 5 leicht gewölbten, ziemlich rasch zunehmenden Umgängen, welche durch eine eingedrückte Naht geschieden werden; der letzte doppelt so breit, als der vorletzte, oben stärker gewölbt, an der Peripherie gerundet. Die ziemlich schiefe Mündung wird durch den vorletzten Umgang ziem- lich stark schief mondförmig ausgeschnitten, der Ober- und Basalrand derselben sind leicht konvex, der Spindelrand umgeschlagen und an der Insertion vorgezogen; die In- sertionen des Mundsaumes durch einen dünnen Kallus ver- bunden. D=6,d=5, H = 29 mm (vom Fundorte Fischau in Niederösterreich.) Verbreitung: Mähren (Polauer Berge), Niederösterreich (Fischau, Pittental und Sirningtal in der Umgebung von Wiener Neustadt), Steiermark (Seegraben), Galizien, Sieben- bürgen und Nordungarn. Der Vergleich von Exemplaren 11 aller genannten Fundorte überzeugt mich, dass überall die- selbe Form lebt. Orystallus sphaeroconus n. Gehäuse stichförmig, aber durchgehend genabelt, sehr fein radial gestreift, glänzend, durchscheinend, weiss oder gelblich. Das breit kegelförmige Gewinde ist ziemlich er- hoben und besteht aus 5'/a bis 6 langsam und regelmässig zunehmenden, leicht gewölbten Umgängen, welche durch eine leicht eingedrückte Naht geschieden werden ; der letzte ist oben und unten gleichmässig gewölbt und doppelt so breit als der vorletzte. Die ziemlich schiefe Mündung ist !/sa breiter als hoch und wird durch den vorletzten Umgang ziemlich stark mondförmig ausgeschnitten. Der Ober- und Basalrand der Mündung sind schwach konvex, der Spindel- rand an der Insertion etwas vorgezogen. BEZ de Dar ro mm Fundort: von Dr. R. Sturany bei der KiriBrücke nächst Mesi bei Skutari in Albanien gesammelt. Von dem ähnlich geformten Cr. hydatinus R. unter- scheidet sich vorstehende Form durch die geringeren Dimen- sionen, die grössere Zahl der langsamer zunehmenden Um- gänge, den breiteren letzten Umgang und den engeren Nabel. Von Cr. opinatus Clessin ist sie durch die geringeren Dimensionen, die grössere Zahl der auffallend langsamer zu- nehmenden Umgänge, das mehr erhobene Gewinde, die ge- wölbtere Unterseite und die höhere, aber stärker ausge- schnittene Mündung unterschieden. (Originalexemplare im naturhistorischen Hofmuseum in Wien.) Orystallus hydatinus Rossmässler. Im Genist des Brunnerbaches in Fischau bei Wiener Neustadt sammelte ich ein Exemplar dieser Art, welches vollkommen mit der typischen Form aus Dalmatien (Ra- gusa) übereinstimmt. Im naturhistorischen Hofmuseum in — 10 — Wien befinden sich vollkommen typische Exemplare der Art mit der Fundortsangabe Eperies in Ungarn. Dement- sprechend unterliegt es wohl keinem Zweifel mehr, dass Cr. hydatinus R. auch im Alpen- und Karpatengebiet stellen- weise, aber jedenfalls sehr selten vorkomml. Genus Hyalina Agassiz. Hyalina depressa Sterki. P „ Nachr. Bl. Mal. Ges. p. 104, 1880. Hyalina depressa Sterki: Kobelt Icon. f. 35. „ tschapecki Westerlund, Fauna I, Suppl. p. 7, 1890. „ nitidissima var. domestica Kimakowiez. Bei- trag z. M. Fauna Siebenbürgens. 2. Nachtrag p. 161, 1890. H. depressa Sterki lebt in Felsspalten und tief unter Geröll, dementsprechend ist dieselbe schwierig zu finden, nach meinen Sammelresultaten aber im Gebiete allgemein verbreitet und durchaus nicht selten. Fundorte: Oesterreichisch Schlesien (häufig im Weich- seltal bei Weichsel und Ustrun, ebenso im Olsatal bei Trzi- nietz und Teschen; von mir schon im 11. Lebensjahre ge- sammelt), Niederösterreich (Fischau, Syrningtal, Pittental, Schneeberggebiet), Steiermark (Seegraben, Kapfenberg, Juden- burg, Teuffenbach), Siebenbürgen (Hausgärten von Hermann- stadt wie Kimakowiez für H. nitidissima var. domestica an- führt, nach meinen Sammlungsergebnissen aber auch im Hinterbachtal am Götzenberg und im Lotrioratal, auf der Rosenauer Burg bei Kronstadt, im Fogarascher Gebirge, im Schleifergraben und Attelsloch bei Schässburg, am Nagy Hagymas bei Balanbanya), Montenegro (Durmitor). Hyalina dautzenbergi n. Gehäuse eng aber perspektivisch genabelt, nahezu scheibenförmig, oben und unten abgeflacht, dünnschalig und zerbrechlich, sehr fein und etwas ungleichmässig radial — 11 — gestreift, durchscheinend, glänzend, gelblich hornfarben. Das nahezu flache Gewinde besteht aus 4!’ bis 5 nahezu flachen Umgängen, welche durch eine deutlich vertiefte Naht geschieden werden; die 2 ersten nehmen ziemlich langsam und regelmässig, die folgenden rasch zu, der letzte ist oben und unten abgeflacht, an der Peripherie gerundet, 2"/s mal breiter als der vorletzte. Die wenig schiefe Mündung ist nahezu 1'/ mal so breit als hoch und wird durch den vorletzten Umgang ziemlich stark ausgeschnitten. Der Ober- und Basalrand leicht konvex, der Spindelrand kaum vor- gezogen. Ein sehr zarter Gallus verbindet die Insertionen Jes Mundsaumes. Bear ! I6 FH etnm: Fundorte: Ragusa, Castelnuovo, Vratlo und Kobila bei Castelnuovo, Höhle an der Strasse von Cattaro nach Nje- gus in Montenegro. Diese Form unterscheidet sich von H. depressa Sterki durch bedeutendere Dimensionen, den verhältnismässig enge- ren und deutlich perspektivischen Nabel, das flachere Ge- winde und vor allem durch den auffallend rascher zuneh- menden letzten Umgang. Hyalına planospira n. Gehäuse ziemlich weit und perspektivisch genabelt, nahezu scheibenförmig, oben und unten leicht konvex, dünn- schalig, zerbrechlich, sehr fein und etwas ungleichmässig radial gestreift. Das nahezu flache Gewinde besteht aus 4!/e kaum gewölbten Umgängen, von welchen die 3 ersten langsam und regelmässig, die folgenden auffallend rasch zu- nehmen; der letzte oben und unten leicht gewölbt, an der Peripherie gerundet, wenig mehr als 2 mal breiter wie der vorletzte. Die ziemlich schiefe Mündung ist etwas weniger als 1!/ mal breiter wie hoch und wird durch den vorletzen Umgang ziemlich stark ausgeschnitten. Der Oberrand leicht konvex, der Spindelrand an der Insertion etwas vorgezogen. — 112 — DE, ui Herb: Fundort: subfossil in einer Höhle bei Krstac vor Nje- gus von Dr. Sturany gesammelt. (Originalexemplare im na- turhistorischen Hofmuseum Wien). Diese Form steht der H. dautzenbergi m. sehr nahe, unterscheidet sich jedoch von derselben bestimmt durch die leicht konvexe Oberseite, die etwas langsamer zunehmenden, aber weniger zusammen- gedrückten und leicht gewölbten letzten Umgänge, eine dementsprechend höhere Mündung und vor allem durch den 2!/’a mal so breiten Nabel. Hyalina nitidissima montivaga Kimakowicez. Hyalina nitidissima var. montivaga Kimakowiez in: Bei- trag z. Moll. Fauna Siebenbürgens, II. Nachtrag, p. 161, 1890. Von der typischen Form aus Griechenland (Parnass) durch geringere Dimensionen, die rascher zunehmenden, weniger gewölbten Umgänge, den breiteren, aber mehr zu- sammengedrückten letzten Umgang, dementsprechend weni- ger hohe Mündung und verhältnismässig engeren Nabel unterschieden. Herr Kustos Apfelbeck sammelte diese Form an der Ziegenbrücke bei Sarajewo; die Exemplare entsprechen vollkommen den gleichen Vorkommnissen aus Siebenbürgen und dem Banat. Hyalina bojanae n. Gehäuse sehr ähnlich der H. glabra Fer., der Nabel jedoch verhältnismässig enger, die 4'/ Umgänge stärker gewölbt, weniger zusammengedrückt, etwas rascher zuneh- mend, durch eine doppelt gerandete, dicht radial gestrichelte Naht geschieden, der letzte Umgang auffallend mehr gerundet, nahezu aufgeblasen, die Mündung dementsprechend breiter. D= 117,4 =9 H=55'mm. Fundorte: Skutari, Bojana unterhalb der Drina-Mündung bei Skutari. Neben den angeführten Merkmalen veranlasst mich besonders die auffallend unterschiedene Naht die vor- stehende Form neben der Formenreihe der H. glabra Fer. FRE SE als selbständige Species aufzufassen (gesammelt von Dr. Stu- rany; Originalexemplare im naturhistorischen Hofmuseum in Wien). Hyalina nitens inermis n. Gehäuse durchschnittlich kleiner als bei der typischen Form, flacher, weiter genabelt; das Gewinde ist niedriger, die 4!/g bis 5 Umgänge, auch der letzte, nehmen langsamer und regelmässig zu, der letzte ist mehr zusammengedrückt, gegen die Mündung zu allmählich (nicht plötzlich) verbreitert und steigt vorne weniger herab; die Insertionen des Mund- saumes sind weniger genähert. Dig ae Tr dem. Verbreitungsgebiet: A. nitens inermis n. ersetzt an- scheinend die typische Form in Nordalbanien, Montenegro und der Herzegowina; in der Umgebung von Sarajewo, in geringerem Grade auch schon am Durmitor in Montenegro, wird bei einzelnen Exemplaren eine stärkere Verbreiterung des letzten Umganges gegen die Mündung zu bemerkbar. Nördlich von Sarajewo ist dies schon regelmässig der Fall, wenn auch die Gehäuse meist kleiner und flacher bleiben; es findet also ein allmählicher Uebergang zur typischen Form statt. Diese Form ist ein Analogon der nordischen A. niti- dula Drp., welche mir in zahlreichen Exemplaren aus dem Parke von Eberswalde bei Berlin vorliegt, unterscheidet sich aber’auch von dieser konstanten Lokalform durch die weni- ger gewölbten, zusammengedrückten, langsamer und regel- mässiger zunehmenden Umgänge, den weiteren Nabel und den mehr konvexen Oberrand der Mündung. Fundorte : Nordalbanien (Sebja bei Oroshi, Oroshi Bul- zari, Mirdita, Koritnik Gebirge im Ljuma-Gebiet), Monte- negro (Durmitor), Herzegowina (Jablanica, Plasa, Prenj), Bos- nien (Ljubiena), gesammelt von Dr. Sturany, Originalexem- plare im naturhistorischen Hofmuseum in Wien. Hyalına hiulca Jan. Hyalina hiulca Jan in Albers Helic. I, p. 66, 1850. " nitens auctor. plur. ® „ var. szepii (Hazay) Clessin, Fauna Oest. Ung. p. 75, f. 16. 1887. Nach meinen Sammelergebnissen ist diese Art in Croa- tien, Krain, Kärnthen, Steiermark, Niederösterreich und dem Alpengebiete Westungarns eine häufige lirscheinung; an einzelnen Orten, wie in der Umgebung von Wiener Neu- stadt bleiben die Gehäuse bei gleicher Form und Windungs- zahl auffallend hinter den Dimensionen des norditalienischen Typus zurück. Solche Exemplare werden dann zumeist für H. nitens Mich. gehalten, unterscheiden sich von derselben wie der Typus konstant durch die auffallend gewölbte Oberseite, die weniger zusammengedrückten, mehr gerun- deten Umgänge, die weniger rasche und auffallende Ver- breiterung des letzten Umganges vor der Mündung, eine höhere, mehr gerundete Mündung und einen viel engeren Nabel. So ist H. nitens var. szepii (Hazay) Clessin nach den im Wiener naturhistorischen Hofmuseum befindlichen Originalexemplaren auch eine kleine H. hiulca Jan. Mit Rücksicht auf die Verbreitung der vorstehenden Art ist es mir aufgefallen, dass dieselbe vorzüglich im Gebiete der Zentralalpen vorkommt, in der nördlichen Kalkalpenzone nach meinen Sammelergebnissen vollkommen fehlt. So erklärt sich das Vordringen der Art bis ins Leithagebirge bei Wiener Neustadt, welches den letzten Ausläufer der Zentralalpen darstellt. Hyalina draparnaldi austriaca n. Gehäuse im Gegensatze zum westlichen Typus flacher nahezu scheibenförmig ; das niedrigere bis flache Gewinde besteht aus 6 anfangs langsamer zunehmenden, mehr zu- sammengedrückten, aber durch tiefere Naht geschiedenen Umgängen, die Mündung ist niedriger, der Nabel weiter; der letzte Umgang 2 mal breiter wie der vorletzte. D=13,d=16,H-= 8 mm BES 5125 HB "6 am Das Verbreitungsgebiet dieser Form erstreckt sich nach meinen Sammelergebnissen über Schlesien, Mähren, Nieder- Oesterreich, Westungarn (grosse Exemplare aus Budapest werden als H. septentrionalis Bourguignat bezeichnet), Steier- mark, Kärnthen, Krain, Croatien, Venetien und die Lom- bardei, wo sie die typische Form ausschliesst.*) Conchylien aus dem Löss der Umgegend von Wien. Von S. Clessin. Der Güte des Herrn Ämilian Edlauer in Wien ver- danke ich eine Reihe von Conchylien aus dem Löss von Heiligenstadt, Schwechat und Weidlingthal, in welcher meh- rere Arten sich finden, die im Löss des oberen Donautales fehlen. So unvollständig auch die Zahl der Arten ist, die sich bei weiterer Untersuchung der dortigen Lössablagerungen sicher noch vermehren werden, möchte ich doch diese Spe- cies hier aufzählen, um zum weiteren Sammeln anzuregen. Verzeichnis: 1. Hyalina erystallina Müll. Heiligenstadt. 2. Helix (Arianta) arbustorum L. „ 3. Helix (Trichia) villosa Drp. 5 4. Helix ; hispida L. . erreicht einen Durchmesser von 9,5 mm. . Helix (Trichia) terrena Cles., Heiligenstadt, Weid- lingthal, Schwechat ; Durchmesser 5,5 mm. 6. Helix (Vallonia) tenuilabris Br. — Heiligenstadt. 7. Cionella lubrica Müll. k *) Die neuen Arten werden mit den vorzüglichen Figuren Wag- ners in dem dreizehnten Bande der Iconographie abgebildet werden. (e! —- 16 -— 8. Clausilia dubia Drp. Heiligenstadt. 9. Pupa (Oreula) dolium Drp. ‚ 10. Pupa (Pupilla) muscorum L., — Weidlingthal, Schwechat. 11. Pupa (Edentulina) columella Bz., Schwechat. 12. Succinea oblonga Drp., Schwechat, var. elongata Weidlingthal. Ueber eine linksgewundene Vivipara fasciata Müll. Von K. Hashagen, Bremen. Als ich am 17. Februar vorigen Jahres am Ufer der Lesum bei Burg (Bremen) angeschwemmtes Genist, das ich zu Hause näher untersuchen wollte, in einen Beutel sammelte, hob ich zugleich die grösseren Schnecken, wie Planorbis corneus,Vivipara fasciata und vera, Tachea, Arionta, Trichia u. s. w. auf. Zu Hause angekommen, untersuchte ich die Ausbeute genauer, da löste sich von einer Vivipara fasciata Müll. der Deckel, und es purzelten mehrere Em- bryonen heraus, unter denen sich zu meinem Erstaunen ein linksgewundenes Exemplar fand. Alle übrigen 11 waren rechtsgewundene. Die jungen Tiere waren in verschiedenen Altersstufen und zeigten einen Durchmesser von 2—4,5 mm. Ausser der lebhaften Färbung war an dem Gehäuse des Muttertieres nichts auffallendes zu merken. Durchmesser des Muttertieres 21,5 mm, des linksge- wundenen 4,5 mm. Höhe des Muttertieres 27 mm, des linksgewundenen 4 mm. Leider waren die Mutter und die Jungen bei der Auf- findung schon tot, sonst hätte ich sie sich noch vollständig ent- wickeln lassen. Zweifellos stammt das Exemplar aus der Lesum, und ist mit dem Geniste angetrieben. Neue Stenogyriden (aus v. Erlangers Reiseausbeute). Von Pro. Dr. OrBoetiger, Subulina erlangeri n. Sp. Char. Aft. 8. intermediae Tayl.'), sed apice acutiore, anfr. magis planatis, columella basi leviter subtruncata. — T. turrito-subulata, tenera, pallide cornea, subpellucida, nitens; spira aut regulariter turrita aut lateribus leviter convexiusculis ; apex acutiusculus. Anfr. 9 parum convexi, lente acerescentes, medii sat alti, sutura superne indistincte papillifera disereti, striatuli, ultimus Y« altitudinis testae aequans. Apert. parva elongato-ovata, superne acuta; co- lumella sigmoidea, basi oblique et parum valide truncatula. Alt. 11'/s, diam. max. 2° mm; alt. apert. 2°4, lat. apert. 1'’s mm. (Verhältnis von Breite zu Höhe wie 1:4,09). Fundort: Bale (Gallaland), 15.—16. Febr. 1901, 3 Stücke, davon eins erwachsen. Diese Form zeigt die nämlichen undeutlichen Papillen an der Naht der oberen Umgänge, die schon E. A. Smith bei 8. intermedia Taylor aufgefallen sind. Sie weicht aber im übrigen sicher spezifisch von ihr ab, trotzdem sie das gleiche Breiten-Längenverhältnis zeigt wie diese (1:4). Subulina lacuum n. Sp. Char. Differt a 8. erlangeri m. t. majore, robustiore, minus gracili, anfr. magis planatis, columella validius torta, basi distinetius truncata. — T. elongato-turrila, subtenera, vel flavido- vel virescenti-cornea, subpellucida, nitens; spira regulariter turrita; apex modice acutus. Anfr. 8 vix con- vexiusculi, fere plani, lente accrescentes, medii sat alti, omnes ’), Taylor in Qu. Journ. Conch. Vol. 1, p. 282, Taf. 1, Fig. 5 und E. A. Smith in Ann. Mag. N. H. for Aug. 1890, p. 159 (von Sansibar und Zentralafrika). a. m sutura impressa disjuncli, striatuli, ultimus superne planatus, basi fere rotundato-subangulatus, "4 altitudinis testae ae- quans. Apert. modica irregulariter elliptica, superne magis quam basi acutata; columella valde torta, profunde concava, basi valde et oblique truncata. Alt. 12! —12®4, diam., max. 314 mm; ‚alt. apert. 3!/a, lat. apert. 2 mm. (Verhältnis von Breite zu Höhe wie 1:3,88). Fundort: Lagano-See (Gallaland), 30. Jan. 1901, 5 Stücke, wovon 2 erwachsen, und Bale (ebenda), 15.—16. Febr. 1901, 2 schlecht erhaltene Exemplare. Die Form ist plumper gebaut als die vorige, hat flachere Umgänge und stärker ausgehöhlte Spindel, erinnert über- haupt in Grösse und Form merklich an Opeas subula (P.), von dem sie aber generisch durch die Aushöhlung der Spindel und durch die kräftige Truncatur abweicht. Opeas indifferens n. sp. Char. Differt ab O. hyalino (Rang) t. minore, gra- eiliore, anfr. minus distinete striatis. — T. parva subrimata, oblongo-turrita, tenera, pellueida, cornea, nitida; spira tur- rita; apex obtusiusculus. Anfr. 7 convexiuseuli, sat rapide acerescentes, sutura profunde impressa disjuneti, arcuato- striatuli, ultimus rotundatus, "/s altitudinis testae aeqnans. Apert. ovali-oblonga, superne acuta; perist. simplex, acu- tum, margine dextro antrorsum arcuato, columellari bre- viter reflexo; columella longiuscula, sigmoidea, basi non truncata. Alt. 6'/e, diam. max. 2! mm; alt. apert. 2'/s, lat. apert. 11. mm. (Verhältnis von Breite zu Höhe wie 1:2,79). Fundort: Bale (Gallaland), 15.—16. Febr. 1901, 1 erw. Stück mit mehreren Eiern in den mittleren Umgängen und 1 junges Stück. Diese Form hat die grösste Ähnlichkeit mit O0. hya- linum (Rang) aus Westafrika und unterscheidet sich von 2 89 — ihr hauptsächlich nur durch geringere Grösse und das Wachstumsverhältnis (1:2,79 gegen 1:3 von O. hyalinum aus Goree in Senegambien). Noch näher aber steht ihr das indo-chinesische und ostafrikanische ©. elavulinum (Pot. Mich.), das ich von dem westindischen ©. goodalli (Mill.) (mit dem Verhältnis von 1:3,25) artlich trenne. Aber ©. clavulinum ist nach meinen Stücken stets grösser und zeigt meist auch mehr konvexe Gewindeseiten. Während meine von den ostafrikanischen Inseln stammenden Stücke des O. elavulinum sich durch Grösse und plumpe Gestalt un- schwer von der vorliegenden Form trennen lassen, sind manche der indo-chinesischen ähnlicher, namentlich in den Grösseverhältnissen, aber doch stets noch mit einiger Sicher- heit zu trennen. Schwer gelingt die Unterscheidung von jungen Stücken des im indo-chinesischen Gebiet weitver- breiteten O. subula (P.) = 0. decorticatum (Rve.), von dem mir namentlich nahezu identische Stücke vom Skekko bei Hongkong zum Vergleich vorliegen. Aber unsre Schnecke ist wegen der in ihr enthaltenen Eier als sicher erwachsen zu betrachten, so dass ich zögere, sie mit dem allverbreiteten, mit dem Reisbau und der Banane bis in die innersten Winkel der Kontinente gehenden, gemeinen 0. subula zu identifizieren, das freilich so gut in die Gallaländer gelangen konnte, wie es nach Lenkoran am Kaspisee gekommen ist, von wo mir früher schon Stücke zugegangen sind. Corbieula fluminalis (Müll.) typ. und var. crassula Mouss. Vom Abaje-See liegen zwei lose, tot gesammelte Klap- pen einer Form vor, die sich durch weniger feste Schale und wesentlich geringere Bauchigkeit der Wirbel und be- sonders durch die kräftige und weitläufige konzentrische Rippung der Schale auszeichnet. Sie zeigt alt. 13, diam. max. 12°, prof. etwa 5 mm der Einzelschale, also ein Verhältnis von 1:1,3: 1,28, Zahlen, die freilich von Jickelis Formel der typischen Form (1:1,41:1,52) erheblich ab- N weichen. Unter den Jiekelischen Bildern ägyptischer Schalen sind namentlich die Figuren 5 auf Taf. 21 (var. consobrina Caill. aus dem Nil) direkt ähnlich. Eine zweite Form stammt aus dem Lagano-See. Sie liegt in 3 halben, tot gesammelten Klappen von alt. et diam. 12%e, prof. ca. 6 mm der Einzelschale vor. Ich glaube keinen Fehler zu begehen, wenn ich auch diese überaus bauchige, kleine Form noch als Kümmerform zu der im tropischen oder subtropischen Afrika so weit ver- breiteten ©. fuminalis (Müll.) rechne. Tiefe zu Höhe zu Breite verhalten sich bei ihr ungefähr (da nur die halbe Tiefe ge- messen werden kann, mit Vorbehalt!) wie 1:1,04:1,04, während meine allerdings wesentlich grösseren Stücke der var. erassula Mouss. aus dem Orontes bei Homs in Syrien 1:1,&:1,43 und aus dem See Tiberias 1:1,3&:1,24 messen, Verhältnisse, die die ausserordentliche Bauchigkeit unserer Muschel illustrieren, aber zugleich auch den auffallenden Formenwechsel bei dieser Varietät gut zum Ausdruck bringen. m m Beitrag zur Kenntnis der Molluskenfauna Russlands, Von BaronRosen. Die Zoologen der Moskauer Universität haben seit einigen Jahren eine faunistische Kommission gebildet, die sich die Aufgabe gestellt hat die Fauna speziell des Mos- kauer Gouvernements, und womöglich auch des übrigen europäischen Russlands zu erforschen. Die von der Kom- mission gesammelten Mollusken wurden mir zur Bestimmung übergeben, und da sämtliche Arbeiten in russischer Sprache erscheinen, veröffentliche ich die Liste der gefundenen Arten im Nachrichtsblatt, um sie weiteren Kreisen zugänglich zu machen. a Auszug aus dem Tagebuch der zoologischen Abteilung der Kaiserlichen Gesellschaft für Liebhaher der Naturkunde ete., Band III, No. 6. -— I. Gouvernement Moskau. . Limax ceinereo-niger Wolf, Sallükowo, Moskauscher Kreis. . Limax agrestis L.. Schelepiha, M. Kr. Limax tenellus Nils., Labuja, M. K. . Arion subfuscus Drap., Labuja und Chimki, M. K. Hyalina nitida Müll., Chimki und Zarüzino, M. K. . Euconulus fulvus Drap., Zarüzino. . Helix ruderata Stud., Elen-insel, M. K. . Helix rotundata Müll., Ismailowo, M. K. . Helix rubiginosa A. Schim., Zarüzino. . Helix fruticum Müll., Ismailowo, Elen-Insel, M. K. Malakowka, Bronnizker Kreis, Tiefer See Rusker Kreis. . Clausilia Jaminata Mont., Elen-Insel, M. K. . Clausilia cana Held., Elen-Insel. M. K. . Suceinea putris L., var. limnoidea Pic., Mütniki, R.K. . Suceinea putrisL., var. charpentieri D. et M., Ma- lahowka, B. K. . Suceinea putris L., var. olivula Baudon, Tiefer See, R. K., Lobuja M. K., Malahowka B. K. . Suceinea pfeifferi Rossm., Pererwa, Malahowka, Zarüzine, Kossino. . Suceinea pfeifferi Rossm,, var. propinqua Baud. Mutniki. . Suceinea pfeifferi Rossm., var. contortula Baud., Zarüzino. . Limnaea stagnalis L., Pererwa, Kassino, Tiefer-See. . Limnaea stagnalis L., var. vulgaris W., Malahowka. . Linmaea stagnalis L., var. borealis B., Oserezkoje. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44. 45. — 19 — Limnaea stagnalis L., var. producta Colb., Fluss Ners- kaja bei Koteitschei. Limnaea auricularia L., var. contracta Kob. Mala- howka. Limnaea lagotis Schrank, Fluss Oserna. Limnaea lagolis Schr., var. tenera Kstr., Zarüzino. Limnaea ampla Hartm., Fluss Oserna, Malahowka. Limnaea ovata Drap., Moskau. Limnaea ovata Drap., var. fontinalis Stud., Kossino. Limnaea ovata Drap., var. ampullacea Rssm., f. subrotunda Borch., Mutniki. Limnaea ovata Drap., var. ampullacea Rssm., t. dolioldum Kst., Malahowka. Limnaea peregra Müll., Elen-Insel. Limnaea peregra Müll., var. elongata Cless., Bach Trjassen. Limnaea palustris Müll., var. diluviana Andr., Mos- kau, Malahowka. Planorbis corneus L., Oserezkoje, Kossino, Lublino, Pererwa, Bach Trjassen, Tiefer-See. Planorbis marginatus Drap., Zarüzino, Kossino, Bach Trjassen, Mütniki, Fluss Oserna, Tiefer-See. Planorbis marginatus Drap., var. submarginatus Porro, Kolomenskoje, Pererwa, Zarüzino. Planorbis spirorbis L., var. dazuri Mörch., Kimki. Planorbis rotundatus Poiret, Pererwa. Planorbis vartex L., Ismailowo, Zaräzino, Schwarzer See (Kossino). Planorbis vortex L., var. discoides Rssm., Oserezkoje. Planorbis contortus L., Schwarzer See, Elen-Insel. Planorbis albus Müll., Zarüzino. Planorbis stelmachaetius B., Malahowka. Planorbis elessini W., Zarüzino, Physa fontinalis L., Kossino, Bach Trjassen. Il. Om ww DS . Physa fontinalis L., f. typica W., Malahowka. . Aplexa hypnorum L., Kossino. . Paludina contecta M. T., Zarüzino, Ljublino. . Bythinia tentaculataL., Zarüzino, Ljublino, Studenez, Malahowka, Fluss Oserna. . Bythinia leachi Shepp., Malahowka. . Bythinia leachi Shp., var. sibirica W., Pererwo, Kolomenskoje, Jerino. . Valvata piscinalis Müll., Zarüzino, Jerino. . Valvata naticina Mke., Malahowka. . Valvata antiqua Sow., Zarüzino. . Sphaerium corneum L., Schwarzer See, Elen-Insel Malahowka, Mütniki. . Sphaerium corneum L., var. nucleum Stud., Ose- rezkoje, Schwarzer See. . Sphaerium moenanum Kob., Malahowka. . Galyeulina lacustris Müll., Ismailowo. . Pisidium amniecum Müll., Mütniki. . Pisidium henslowianum Shep., Zarüzino. . Pisidium intermedium Gass. . Pisidium ovatum Cless., Weisser See. . Anodonta mutabilis Cless. . Unio batavus M. et R., Fluss Nerskaja. . Unio tumidus Retz. . Unio ater Nils., var. elegans W., Fluss Nerskaja. Mollusken, gesammelt von der Oka- Expedition. . Agriolimax agrestis L., Szerpuhow. . Limax cinereo-niger Wolf, Weisse Brunnen, Niki- forowo. . Arion subfuscus fennicus Simr. Weisse Brunnen. . Arion subfuscus Drap., Szerpuhow. . Helix sericea Drap., Bütschki. 7: 18. 23. 24. — mM — . Helix rubiginosa A. Schm., Beresnja. . Helix hispida L., Rasdewalowka und Klosterwald bei Szerpuhow. . Helix strigella Drap., Weisse Brunnen und Kloster- wald. . Helix frutieum Müll., Nikiforowo, Subrowo, Priluki, Tarbuschewo und Weisse Brunnen. . Buliminus tridens Müll., Klosterwald. . Cionella lubrica Müll., Klosterwald. . Suceinea putris L., Kaschica. . Succinea putris L., var. charpentieri D. et M., Ni- kiforowo, Bütschki. . Suceinea putris L., var. olivula Baud., Tasbuschewo, See Ranca, Sibrowo. . Succinea putris L., var. limnoidea Pie., Bütschki. . Suceinea pfeifferi Rssm., See Kwaschtschewskoje, Langer-See, Luschkow. Suceinea pfeifferi Rssm., var. recta Baud., Tar- buschewo. Suceinea pfeifferi Rssm., var. contortula Baud., Be- lopessotokaja, Nikiforowo, Tarbuschewo, Langer- See, See Sitowo, Mündung der Lopassnja. . Suceinea pfeifferi Rssm., var. ventricosa Pic,, See Pesotschnoje (Sand-See). . Amphipeplea glutinosa Müll., Namenloser See, See Kwaschtschewskaje, Sand-See, See Sitowo. . Limnaea stagnalis L., Oka, See Pogannoje, Sand- See, See Ostawatscha. . Limnaea stagnalis L., var. vulgaris W., Weisse Brunnen, See Ranca, See Pogannoja, Langer- See (Dolgoje), See Kwaschtschewskoje. Limnaea lagotis Schrank, Wladulischnaja Slobeda, See Pogannoje. Limnaea lagotis Schrank, var. albescees Cls., Rai- Semenowskoje. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40, — 15 — Limnaea lagotis Schr., var. tenera Kst., See Gisch, Sand See. Limnaea ampla Hartm., See Ranca, Sand-See. Limnaea ovata Drap., Sand-See, Weisse Brunnen, Baskatsch, See Ranca. Limnaea ovata Drap., var. ampullacea Rssm., f. subrotunda Borch., Szerpuchow. Limnaea peregra Müll., var. elongata Clss., Staritza. Limnaea palustris Müll., var. diluviana Andr., Bas- katsch, See Pogannoje, Belopesotskaja, Priluki. Limnaea truncatula Müll., var. oblonga Puton, Be- lojesotskoja. Physa fontinalis L., See Sitowa. Physa fontinalis L., f. typica W., See Rama, Na- menloser See, See Pogannoja, See Dolgoje, See Kwaschtchewskaje, Weisse Brunnen, Sand-See, Kloster See, Belopesotskaja, See Sitowo. Aplexa hypnorum L., Weisse Brunnen. Planorbis corneus L., Oka, Sand-See, See Rama, See Pogannoje, Spasskoje, See Dolgaje, Mündung der Lopasuja, See Ostawatscha. Planorbis marginalus Drap., See Pogannoja, Bach Beresanka. Planorbis marginatus Drap., var. submarginatus (Jan) Porro, See Pogannoje, Szerpuchow, See Dolgajo, Weisse Brunnen, Baskatsch, See Osta- watscha. Planorbis vortex L., See Pogannoje, See Rama, See Gisch, See Dolgoje, Weisse Brunnen, Bas- katsch, See Sitowo, See Kwaschtchewskoje. Planorbis vortex L., var. discoides Reinh., Lopasnja, Namenloser See, See Pogannoje, Sand-See. Planorbis vortex L., var. compressus Mich., See Kwaschtschewskoje, Sand-See, Spasskoje. 41. 42. 43. 44. 45. 46. 47. 48. 49. 50. 5l. 92. 53. 54, 55. 56. 57. 58. 59. 60. 61. 62. — 146 — Paludina contecla M. TT., Spasskoje, See Kwascht- schewskoje, Szerpuchow. Paludina contecta M. T., var. rossica Milasch. Be- lopesotskaja. Paludina duboisiana Mss., var. okaensis Clss., Oka. Bythinia tentaculata L., Wladütschnaja Slobada, See Kwaschtschewskoje, Mündung der Tandenka, Tregubow, Lipetzkoje, Priluki. Bythinia leachi Shepp., Weisse Brunnen. Bytkinia leachi Shepp., var. sibirica W., Oka, Pri- luki, Sand-See, See Sitowo, Sibrowo, See Osta- waischa, Dalgoje, Lobasuja, S. Rama, Kwascht- schewskoje, Belopesoskoja. Valvala piscinalis Müll., Weisse Brunnen, Kloster- wald, Sokolowskaja pustünja. Valvata frigida W., Belopesozkaja. Sphaerium rivicola Leach, Oka. Sphaerium solidum Norm., Oka. Sphaerium corneum L., Oka und in den Seen. Sphaerium corneum L., var. firmum Clss. See Si- towo. Sphaerium moenanum Kob., Oka und Sand-See, See Kwaschtschewskaje, Spasskaje. Sphaerium mamillanum W., See Pogannoje und Klostersee. Galyeulina lacustris Müll., See Dalgoje und Rama. Pisidium amniecum Müll., Oka und See Sitowo. Pisidium supinum A. Schm., Oka. Pisidium ovatum Cless., See Kwaschtschewskoje. Pisidium obtusale C. Pf., Mündung der Tadenka. Weisse Brunnen. Anodonta mutabilis Cless., jun., See Rama Oka. Unio batavus Lam., Oka. Unio tumidus Retz., Oka. 63. 64. 69. — 1417 — Unio tumidus Retz., var. limicola Mörch, Oka. Unio rostratus Lam. Oka. Unio limosus Nils., var. ponderosus Spitzi, Oka. Mollusken aus dem Pinskschen und Mosürschen Kreise des Gouvernements Minsk. nm — a ee a ET > — Ss Bo Svonumwumn — . Hyalina nitida Müll. . Arion bourguignati Mab. „ subfuseus Simr. Helix hispida L. i . L., var. coneinna Jeffr. „ fruticum Müll. . Pupa edentula Drap. . Glausilia laminata Mont., var. major A. Schm. . Succinea putris L. a putris L., var. limnoidea Pic. e putris L., var, globuloidea Clss. : putris L., var. charpentieri D. et M. 2 pfeifferi Rssm. B pfeifferi Rssm., var. recta Baudon. h oblonga Drap., var. agonostoma K. . Limnaea stagnalis L. 5 stagnalis L., var. vulgaris W. h auricularia L. B auricularia L., var. contracta Kob. 1 auricularia L., var. acutior Gras. ; lagotis Schrank. y ampla Hartm. } ovata Drap. a ovata Drap., var. piniana Haz, Y ovata Drap., var. piniana Haz., f. ventri- cosa Haz. Limnaea ovata Drap., var. patula da Costa. # palustris Müll, — 148 —- 28. Limnaea palustris Müll., var. corvus Gml. 29. H palustris Müll., var. clessiniana Haz. 30. e palustris Müll., var, parvula Haz. al. truncatula Müll. 32. Physa fontinalis L. 33. Aplexa hypnorum L. 34. Planorbis corneus L. 35. h corneus L., var. grandis Dunker. 36. R elophilus Bgt. 37: ; marginatus Drap. 38. } marginatus Drap., var. submarginatus Jan. 29. ! vortex L. AO. 1 vortex L., var. nummulus Held. 4. e vortex L., var. discus (Parr.) Rssm. 49. R rotundatus Poir. 43. s spirorbis L. 44. y septemgyratus Z. 45. „ (Gyrorbis) ressmanianus W., var. Sidorowi m. Differt atypo testa majore, anfractibus 5'/a, peristomate marginibus callo albo junctis, diam. 5'/a mm. Seither hat die faunistische Kommission bloss ein voll- ständig erwachsenes Exemplar mit 5'/s Umgängen gefunden, und ausserdem noch einige wenige Ex. mit 3, 4 und 5 Umgängen. Merkwürdig ist, dass schon die jungen Schnecken die weisse Schmelzlippe und einen schwach angedeuleten Callus haben, so dass sie den Eindruck erwachsener Tiere machen könnten. Planorbis ressmanianus W. habe ich nicht gesehen und musste mich mit der Beschreibung im Nachrichtisblatt 1875 und in Westerlunds Fauna palaearc- tica begnügen, weshalb mir vielleicht feinere Unterschiede entgangen sind, und es wohl möglich ist, dass vorliegende Art eine selbstständige ist. 46. Planorbis contortus L. 47. 2 albus Müll. 48. 49. 50. 51. 52. 53. 54. 59. 56. 57. 58. 59. 60. 61. 62. 63. 64. 65. 66. 67. 68. 69. 70. (ber 72. 73. 74. 25. 76. le 78. 29: 80. 7038 Planorbis limophilus W. „ nitidus Müll. Ancylus lacustris L. Valvata piscinalis Müll. ” 7 „ naticina Mke. macrostoma Steenbh. eristata Müll. Paludina contecta M. T. ” duboisiana Mss. Bylhinia tentaculata L. ” ” 7 tentaculata L., var. producta Mke. troscheli Paasch. troscheli Paasch, var. sibiriea W. Lithoglyphus fuscus (Z.) C. Pfr. „ pyramidatus Mlldf. Neritina fluviatilis L., var. littoralis L. Anodonta mutabilis Clss. jun. ” ” Unio cygnea L. cellensis Schroet. batavus Lam. tumidus Retz. tumidus Retz., var. borysthenica Koh. tumidus Retz., var. gerstfeldtianus Clss. rostratus Lam. limosus Nils. Sphaerium rivicola Leach. „ ” corneum L. mamillanum W. Galyculina lacustris Müll. ” ” brochonianum Bst. brochonianum Bgt., var. steini A. Schm. Pisidiumn amnieum Müll, ” amnicum Müll., var. elongatum Baudon. Zum Schlusse möchte ich bemerken, dass die Limnaea ovata Formen aus den genannten Kreisen des Minsker Gou- vernements durch das verlängerte Gewinde mit sehr con- vexen Umgängen vom Typus abweichen und den ungari- schen Formen der var. piniana Haz. näher stehen, deren Grösse sie aber nicht erreichen. Das grösste Gehäuse misst 25:17 mm. M. 18:12 mm. Unio pseudolittoralis Cless. var. euronicas n. Von \ Dr. J. Riemschneider. „Kleiner als die Stammform, weniger diekschalig, das Hinterende hat nicht die breite zungenförmige Gestalt der typischen Form, sondern erscheint mehr zugespitzt-gerundet. Die Kardinalzähne sind zusammengedrückt, schneidend, nicht von der dreikantig-massiven Bildung wie bei der Grundform. Maasse: (Mittel aus 7 auswahllos gemessenen Exemplaren von verschiedenen Fundorten) grösster Längsdurchmesser —= 8,3 cm, grösster Höhendurchmesser = 4,0 em, grösster (Querdurchmesser = 2,95 cm“. Im Sommer 1905 sammelte ich Konchylien im süd- westlichen Teil der Ostseeprovinz Kurland und fand dabei in dem Grenzflüsschen, welches das Gut Rutzau von dem benachbarten Kowno’schen Gouvernement scheidet und den Namen „Heilige Aa“ führt, eine Form, die ich an Herrn S. Clessin sandte mit der Bitte um Beurteilung derselben. Herr Clessin erkannte sie als zu U. pseudolittoralis gehörig. Sonstwie abweichende oder normal geformte Exemplare des U. pseudolittoratis Cless. sind in der „Heiligen Aa“ nicht vorhanden, sondern ausser U. tumidus, U. pietorum, U. ater, und einer Anodonta ausschliesslich die eben zu besprechende Varietät. Späler habe ich völlig analoge Exemplare von folgenden Fundorten gesehen : l) vom Gute Euseküll im nördlichen Teile der Pro- vinz Livland; hier kommt die Form vergesellschaftet mit typischen und andersarlig abweichenden Exemplaren des U. pseudolittoralis vor. 2) Aus Fennern (Nordlivland); ob hier typischer oder sonst abweichender U. pseudolittoralis vorkommt ist mir nicht bekannt. 3) Schloss Lohde in der Provinz Esthland, aus dem Kasarien -Flüsschen; von dortselbst stammen noch andere abweichende Formen des U. pseudolittoralis. Alle sind hier kleiner als von den übrigen Fundorten. 4) Eine Anzahl von Exemplaren, deren Fundorte mir unbekannt geblieben sind. Der Umstand, dass diese Form in ganz analogen und wohlcharakterisierten Exemplaren von räumlich so differenten Fundstellen bekannt ist (der südliche und der nördlichste Fundort liegen 4 Breitegrade auseinander) berechtigt m. E. zu der Annahme, dass es sich nicht um eine blosse Standortsform, sondern um eine gute Varietät handelt. Derselben Ansicht ist auch Herr Clessin, mit seiner Zu- stimmung habe ich die Muschel U. pseudolittoralis Cless., var. curonieus genannt nach der Landschaft in welcher ich sie zuerst zu Gesicht bekam. U. pseudolittoralis Gless. ist hierzulande keine von der häufigen Arten, immerhin scheint sie hier reichlicher auf- zulreten als z. B. in Deutschland. Aus fremden Samm- lungen baltischer Konchylien sowie aus meiner eigenen habe ich weit über 100 Exemplare dieser Art von recht ver- schiedenen Fundstellen kennen gelernt. Ihre Betrachtung hat mich zu dem Schluss geführt, dass es gegenwärtig noch nicht angeht — ausser der oben beschriebenen — Unter- formen von einiger Stabilität als Varietäten abzuleiten, ja BE. dass es zuweilen schwierig werden kann die Art scharf gegen andere, namentlich gegen die Batavus-Gruppe abzu- grenzen; es müsste dazu noch mehr Untersuchungsmaterial vorliegen, namentlich würde es zweckdienlich sein, wenn von Kundigen an Ort und Stelle gesammelt würde, damit zugleich Beobachtung aller dort vorhandenen Formen statt- finden könnte. Wenn ich es gleichwohl übernehme in Nach- folgendem die mir bekannt gewordenen Formen ganz kurz und skizzenhaft zu schildern, so ist mir dafür die Über- legung massgebend gewesen, dass ich nicht wissen kann ob es mir vergönnt sein wird, selbst an den betreffenden Orten zu sammeln, dass ich aber vielleicht mit den folgen- den Zeilen andern eine kleine Handhabe für die weitere Erforschung der Art darbieten kann. Die Gestalt, unter welcher S. Clessin in der „Exkur- sionsmolluskenfauna“ U. pseudolittoralis dargestellt hat gilt hierzulande meist für jüngere und dünnschaligere wenn auch erwachsene oder fast erwachsene Exemplare, die älteren und massiveren (zuweilen ganz ausserordentlich dickschalig und schwer) nehmen etwas abweichende Gestaltung an, indem der leicht konvexe Unterrand bei ihnen im grössten Teil seiner Ausdehnung völlig gestreckten Verlauf nimmt, auch sogar eingedrückt ist!), dadurch erhält das Hinterende eine leichte Abwärtsrichtung; durch das überwiegende Wachstum des Hinterrandes rücken die Wirbel dem Vorder- rande näher, der Oberrand ist särker gebogen als in Herrn Clessin’s Figur. Bei sehr alten Exemplaren ist machmal am Vorderteil das Verhältnis zwischen Höhen- und Quer- durchmesser ein derart günstiges für den letzteren, dass in der Vorderansicht die Kante, welche durch die Schalen- ränder gebildet wird, völlig verschwindet und der Quer- schnitt der Muschel ein runder statt herzförmiger wird. ') Bei vielen Muscheln ist diese Konkavität des Unterrandes nur eine scheinbare, indem sie durch eine scheinbare Lendeneinziehung optisch vorgetäuscht wird. Die Grösse unserer Muschel ist die von Clessin für diese Art angegebene. Die eben charakterisierte Gestaltung scheint den Ty- pus darzustellen, sie kommt am häufigsten vor. Von ihr leiten sich zwei Abänderungen her, die sich in einander entgegengesetzter Richtung ausbilden: a) bei gleichbleibendem Längsdurchmesser verringert sich die Höhe der Muschel namentlich an deren Hinterteil, so dass ın der extremen Ausbildung Gestalten resultieren, die an Schlankheit und gestrecktem Aussehen einem U. pic- torum nahekommen. Nicht selten ist hierbei die Neigung vorhanden das Hinterende mehr zuzuspitzen und die Kar- dinalzähne in mehr oder weniger zusammengedrückter Weise auszubilden. Wenn bei solchen Formen der Höhendurch- messer nicht oder nur wenig verringert wird, so ist damit der Uebergang in den anfangs geschilderten U. euronicus gegeben und tatsächlich kommen derartige Uebergangsbil- dungen vor. — Diese verschmälerte Art der Abänderung tritt bei Euseküll in Nordlivland auf. b) Die Höhe bleibt dieselbe oder ist verhältnismässig wenig geringer, der Längsdurchmesser wird verkürzt, dabei ist der Oberrand stärker gebogen, die Kardinalzähne sind nieht flach, sondern haben stets den derben Bau und drei- eckigen Grundriss wie bei der Stammform. Alle Exemplare dieser Form haben eine stark ausgesprochene lumbale Ein- ziehung und scheinbar oder wirklich konkaven Unterrand, so dass sie von nierenförmigem Aussehen sind. In der extremsten Ausbildung zeigt das Hinterende eine zwar nicht sehr bedeutende doch erkennbare Abwärtsneigung. Be- kannt sind solche Exemplare aus Euseküll und aus dem Kassarien-Fluss bei Schloss Lohde in Esthland. Die Muscheln von letzterem Fundort sind kleiner als gewöhnlich. Wenn nun die bisher genannten Unterformen durchaus die Hauptcharaktere von U. pseudolittoralis tragen und zweifellos zu dieser Art gehören, so ist es mir andererseits ohne eigenen Gewissenszwang z. B. nicht möglich zwei andere hier vorkommende Formen entweder dem Kreise des U. pseudolittoralis oder der Gruppe des U. batavus Lam. sicher zuzuteilen: @. In meinem Besitz befindet sich eine Muschel aus der Jaska’schen Stauung (Nordlivland), gesammelt durch Herrn M. v. zur Mühlen. Längsdurchm. = 7,5 em, Höhe — 4,1 cm, Querdurchm. = 3,1 cm, dabei ein Schalen- gewicht von 39,0 Gramm. Ihrem Aussehen nach und ohne weiteres Vergleichsmaterial würde man das Exemplar un- bedenklich zu U. ater Nilss. stellen können, jedoch bietet sie mit älteren Exemplaren unseres typischen U. pseudo- littoralis verglichen ein derartig bis in alle Einzelheiten ge- treues, nur verkleinertes, Abbild derselben dass ich — da- zugerechnet die Dickschaligkeit — doch ihre definitive Ein- reihung gerne noch aufgeschoben wissen möchte. ß. Eine andere Reihe Muscheln von verschiedenen Fundorten kann füglich alte und dickschalige Vertreter von U. batavus nach dem Typus des U. atrovirens Schm. (Rossm. Iconogr. f. 206) in Gestalt und Färbung vorstellen. Nun finden sich aber allmählige Uebergänge bis zu einer solchen Diekschaligkeit!) wie man sie Ü, batavus nicht mehr zu- trauen möchte, zugleich wird der sich abwärts neigende Apex etwas mehr zugespitzt, es besteht die Tendenz Ross- mässler’s Decurvatus-Form (Iconogr. f. 131.) nachzuahmen (die er ja selbst sehr nahe zu atrovirens stellt) — ich be- sitze aber eine jüngere Schale von U. pseudolittoralis, welche bei typischer atrovirens-Färbung ebenfalls diese zu decur- vatus übergehende Bildung aufweist; also wieder nur in der Grösse ein Unterschied zwischen dieser Form und äch- ') Aus dem Kassarien bei Lohde; die Exemplare sind kaum kleiner als die kurzen und breiten wirklichen U. pseudolittoralis von dertselbst. tem pseudolittoralis! Da aber nun durch U. euronieus und die Lohde’schen pseudolittoralis-Exemplare das Vorkommen kleiner Bachformen innerhalb dieser Art erwiesen ist, so kann die Grösse nicht mehr ein entscheidendes Kennzeichen bilden. Es dürfte die Bedeutung dieser Form noch schwie- riger zu ermitteln sein als die der vorigen («), für beide wäre aber der Weg zur richtigen Entscheidung der Frage wie ich glaube der, dass man sowohl batavus als auch pseudolittoralis von den betreffenden Fundorten möglichst eingehend untersuchte. Vorläufiger Bericht über eine interessante pleistozäne Molluskenfauna in Südungarn. Von Dr. Th. Kormos, Budapest. Als sich mein sehr geehrter Freund, Professor J. von Cholnoky im Jahre 1901 mit der Untersuchung der ungar- ländischen Flugsandgebiete befasste, um auf Grund der in Ostasien und den Wüsten der Mongolei gesammelten Er- fahrungen die Gesetze der Bewegung des Flugsandes zu bestimmen, besuchte er unter anderem auch die im Temeser Comitat befindliche, sich zwischen Temeskubin und Alibunär erstreckende „Deliblater Sandwüste“. Bei dieser Gelegenheit brachte er aus dem in der Umgegend von Gerebencz be- findlichen Aufschlusse einige handvoll eines lössartigen Gesteins, welches sich überaus reich an Fossilien erwies. Da bei näherer Untersuchung des genannten Materials die in demselben gefundene Fauna so viele und interessante Beziehungen zwischen den heutigen und diluvialen Er- scheinungen des Bodens und den klimatischen Verhältnissen auf benanntem Gebiete aufwies, so schien es mir — trotz- dem neue oder seltene Arten nicht vorhanden waren — der Mühe wert, mich mit der Frage etwas eingehender zu befassen. 156 — Das im südlichen Teile des Temeser Comitates in Südungarn gelegene Deliblater Sandgebiet erstreckt sich in der Richtung von S.-O. nach N. W. und nimınt beinahe 400 qkm. Raum ein. Nicht selten wird über dasselbe irrtümlicherweise als über eine „Sahara Ungarns“ geschrieben. Heute darf nämlich das Deliblat nicht mehr als Wüste betrachtet werden, da die seit Anfang des vorigen Jahr- hunderts systematisch betriebene Bepflanzung des Sand- gebiets mit Laub- und ‚Nadelhölzern, sowie Weinreben- anlagen, den unausgesetzt in Bewegung befindlichen Flug- sand schon beinahe zur Hälfte gebunden hat. Zwar sind diese Bemühungen aus nationalökonomischen Rücksichten von sehr grossem Nutzen, da ja durch die Bindung des Sandes ein beträchtliches Stück Boden der Kultur zu- gänglich gemacht wurde, das sich in der Zukunft noch vergrössern wird ; der Naturforscher jedoch sieht im steten Rückgang des Sandes nur einen neuen Verlust einer wunderbaren Naturerscheinung, über welche sichW essely!) dahin äussert, dass dieselbe „an Wildheit und Gross- artigkeil nicht nur in Ungarn, sondern im ganzen europäischen Binnenlande seines gleichen lange nicht findet.“ Den Unter- gang dieses Phänomens haben wir dem unersättlichen Bodenhunger des Kulturmenschen zu verdanken! Am Rande des Sandgebietes wurde der Sand durch Anpflanzungen festgelegt, und somit kann die Feuchtigkeit sich immer mehr nach dem Innern zu verbreiten. Die herrschende Windrichtung wiederum ist bestrebt, das Terrain durch fortwährende Deflation bis auf das Niveau des Grund- wassers zu vertiefen, woselbst dann natiürlicherweise die Bewegung des Sandes unmöglich, wenigstens aber bedeutend erschwert wird. Seitdem auf dem Deliblater Sandgebiet die Akazie heimisch ist, verengt sich der Kreis um den freien Flug- ') J.Wessely, Der europäische Flugsand und seine Kultur, 1872, sand von Jahr zu Jahr und wenn das Einschreiten seitens der ungarischen Naturforscher bezüglich der Erhaltung wenigstens eines Bruchteils des Deliblat nicht den ge- wünschten Erfolg bringen würde, so bliebe für die Be- wohner Ungarns in den zukünftigen Jahrhunderten nur mehr ein Bild dieser Erscheinung übrig, erhalten in den Erzählungen der Väter. Nach Cholnoky') soll am nördlichen Ende der Wüste das Grundwasser der Oberfläche schon so nahe sein, dass die Bodenvertiefungen durch ständige Tümpel und Teiche ausgefüllt werden. Trotzdem ist heute noch das freie Flugsandgebiet von dem des gebundenen Sandes abgegrenzt. In Anbetracht dessen, dass dieses weite Flugsandgebiet in beinahe °/% seiner Ausdehnung dem Aerar angehört, können wir hoffen, dass durch entsprechende Vorkehrungen ein geeignetes Stück des Gebietes ganz in seinem ursprünglichen Zustande erhalten bleibt. Heute ist dieses Gebiet eigentlich als ein savannenartiges zu betrachten, auf welehem sich ausgedehnte Weiden, wenig Feld und Weingärten befinden. Gegen das Innere der Wüste zu wird der am Rande durch Anpflanzungen festgelegte Sand durch das Gebiet des freien Flugsandes abgelöst, er- kenntlich durch seine in ständiger Formveränderung begriffenen Sandhügel, Barkhane und Dünen. Im Gebiete des Flugsandes befinden sich kleinere, mit Bäumen und Strauchwerk bewachsene Oasen, die dem vom Winde stetig bewegten Sande einigen Widerstand leisten und eine gewisse Grenze ziehen. Das Klima dieses Gebietes erinnert einigermassen an jenes der mongolischen Wüsten; im Winter sind starke und trockene Winde von beständiger Richtung vorherrschend, während in den Sommermonaten der Wind feucht und in seiner Richtung veränderlich ist. ') Eugen v. Gholnoky, Die Bewegungsgesetze des Flug- sandes. Geol. Mitteilungen, Zeitschrift der Ung. geol. Gesellschaft. Bd. XXXI. 1902. p. 106—143. — 158° — Wesentlichen Einfluss auf das Klima übt der in dieser Gegend wohl bekannte „Kossava*-Wind aus, welcher aus SO über den Balkan durch die untere Donau-Enge zur Wüste gelangt. Es ist dies ein relativ warmer Wind (im Winter eine Wärmeerhöhung von 5°—7° C. bewirkend), der jährlich während ca. 30 Tage beobachtet wird und so die mittlere Jahrestemperatur nicht unbedeutend beeinflusst. Die mittlere Jahrestemperatur von Temesvar beträgt 114° G., somit mehr als es seine geographische Lage erfordern würde, wenn es nicht in die Richtung des Kossava fiele‘). Der Kossava dauert mitunter auch 3—8 Tage und jagt mil wirklich elementarer Gewalt über das Land. Nach Vargha reisst er nicht nur Staub und Sand, sondern sogar kleinere Steintrümmer mit sich über die Donau und ist demnach der serbische Ursprung des Deliblater Sandes, nach Vargha’s Ansicht, nicht ausgeschlossen. Ueber den Ursprung des Sandes wissen wir aber noch wenig bestimmtes. Cholnoky, einer der com- petentesten Erforscher der ungarländischen Flugsandgebiete, meint, die Deliblater Sandwüste wäre niemals eine echte Flugsandwüste, sondern ein typisches Steppengebiet gewesen, welches durch den Sand irgend eines Flusses bedeckt wurde. Diesen Sand nun hat der in beständiger Richtung wehende Wind an gewissen Orten angehäuft, jedoch nicht in Gestalt von Dünen und Barkhanen, sondern als halbgebun- denes Sandterrain, zwischen Windkehlen und Garmaden. Für den fluviatilen Ursprung des Sandes spricht der Umstand, dass aus den durch den Wind bewirkten Aushöhlungen Kiesel zum Vorschein gelangt, der überaus feine Sand aber hat einen bohnengrossen „Grand“, eine typische Eigenschaft des vom Wind bewegten Fluss-Sandes. Beiderlei Anschauungen gemäss, soll der Deliblater-Sand eine be- ') Vergleiche: Vargha Gy. Kossava es Föhn. Term. tud. füz. XXIX. p. 9. Temesväar 1905. — 159. — deutende Strecke zurück gelegt haben; gegen das spricht die geringe Abrundung der Sandkörner, welche eine Be- wegung des Sandes längere Zeit hindurch ausschliesst. Nun meint aber Gholnoky, dass unser Gebiet gegen Ende des Tertiär eine im Uebergang zur Steppe befindliche Wüste (100—200 mm. Niederschlag), im Diluvium eine echte Steppe im Uebergang zur Savanne, (mit 200-400 mın. Niederschlag) gewesen wäre, und heute eine Savanne im Uebergang zur Waldgegend begriffen (gegen 500 mm. Niederschlag). Demnach hätte also der Flugsand der Deliblater Savanne seine Wanderungen im Tertiär begonnen, die auch heute noch wenigstens teilweise fort dauern. Betrachten wir den Fundort nunmehr näher. Er liegt am Fuss einer steilen Wand, welche nach Cholnoky „aus sehr feinem lössigen Sand, über einer Lage von etwas gröberem weniger adhaerirenden Sand“ besteht. Diesen lockeren Sand benützt man im Dorfe, daher befindet sich noch eineA ushöhlung im unteren Teile derWand. Ueber der Höhlung bleibt der mehr lössige Teil, weil fester, stehen. Es ist dies bei weitem kein typischer Löss. Es enthält viel zu wenig Kalk, obzwar die Körner klein sind; ist ja auch der Deliblater Sand sehr fein gekörnt. Während man den echten Löss in grösseren Stücken ablösen kann, ohne eine bedeutende Menge der feinen Staubteile zu befreien, ver- fällt bei der Abgrabung an dieser Stelle, ein grosser Teil zu feinem Sand. Eine schräge Struktur ist nur an dem oberen Teile zu erkennen. Beachtenswert ist die Schichten- artige Strucktur, (false bedding), dieser Wand. Die Fossilien sind hier in konvex ‚verlaufenden Bögen oder in horizontal liegenden Schichten angehäuft. Nach Cholnoky wäre aus der Lage der Fossilien dieser ganze Aufschluss nichts anderes, als ein aus überaus feinem Sande bestehender Flugsandhügel, wie wir sie in Deliblat auch heute noch antreffen. Jedoch zeigt der Habitus des Letzteren nicht — .160 — den des typischen Flugsandes, ja das Gestein ist an den Stellen, wo es sclıon längere Zeit hindurch gebunden war, dem Löss sehr ähnlich. Ich muss hier bemerken, dass das fragliche Gestein sich bei näherer Untersuchung als fast normaler Löss erweisst. Untersuchen wir nunmehr die Fossilienreste, um zu sehen, was diese sagen. Was die äussere Erscheinung derselben anbelangt, so unterscheidet sie sich in keiner Bezeichnung von den ge- wöhnlich im Löss vorkommenden Fossilien. An den Schnecken, und das ist besonders wichtig, ist nicht die geringste Spur von Abnützung zu finden, während an den Gehäusen der heute in der Deliblater Wüste befindlichen Exemplare, der Flugsand sehr deutliche Spuren zurücklässt. Umstehend gebe ich die Aufzählung der gefundenen Arten: —+ Agriolimax agrestis L. h. —+ Vitrina diaphana Drp. s. —+- Vitrea cerystallina Müll. h. Polita lentieularis Held. s. Polita hammonis Ström h. Trochulus fulvus Müll. hh. Punetum pygmaeum Drp. hh. Patula ruderala Stud. s. Frutieicola hispida L. hh. Frutieicola bidens Chemn. h. Campylaea arbustorum L. s. Vallonia pulchella Müll. h. Vallonia costata Müll. ss. Vallonia tenuilabris A. Br. hh, CGhondrula tridens Müll. ss. Pupilla muscorum Müll. h. Vertigo pygmaea nanedentata v. Gen. s. Sphyradium columella G. Mts. h. Kuzmieia dubia Drp. s. 10. 15. ++1+01++04+4+00+4+ Sr Clausiliastra laminata Mtg. s. Zua lubriea Müll h. Amphibina elegans Risso s. Amphibina Pfeifferi Rm. s. Lucena oblonga Drp. hh. Lucena oblonga elongata Cless. h. Garychium minimum Müll. 2. Limnophysa truncatula Müll. s. — Pisidium glaciale Cless. ss. Microtus arvalis L. (1 Backen- und 1 Schneidezahn). to SL F2++279D Wie ersichtlich, ist die Fauna eine ziemlich ab- wechslungsreiche. Unter den angeführten 28 Formen sind aus dem Tremeser CGomitat 17 unbekannt (+), bekannt 8 (OÖ). Aus dem Alluvium Ungarns sind 3 (—) und aus dem ungarischen Pleistozän 2 Arten (Vertigo pygmaea nanedentata v. Gen. und Pisidium glaciale Cless.) bisher unbekannt. Das interessanteste an diesem Fund ist der Umstand, dass unter den 28 angeführten Arten resp. Varietäten 12 ganz bestimmt in bewaldeten Gegenden gelebt und ein sehr feuchtes Klima bevorzugt haben, 15 lebten zwar nicht unbedingt in bewaldeten Gegenden, hielten sich aber ge- wöhnlich an feuchten Orten oder selbst im Wasser auf und nur eine einzige Art (Chondrula tridens Müll.) ist heute — unserem jetzigen Wissen nach — noch in der Deliblater Savanne anzutreffen; die ausser dieser bisher von mir bekannten vier recenten Arten (Pomatia pomatia L., Tachea vindoboneusis Fer., Xerophila obvia Hartm., Torquilla frumentum Drp.) sind — letztere ausgenommen — höchst- wahrscheinlich später eingewandert. In ganz besonderem Masse lenkt die heute in Ungarn nicht mehr vorkommende (wenigstens bis jetzt lebend nicht gefundene) Vallonia tenuilabris A. Br. unsere Aufmerksamkeit auf sich, sowie die grosse Anzahl an Individuen bei solchen Arten, welche sich in unseren Gebirgsgegenden und Wäldern vorfinden. — 12 — Die leicht zerbrechlichen Ayalinia Arten, welche nur schattenreiche, dichte Waldungen aufsuchen, dann Frutieicola bidens Chemn., Patula ruderata Stud., Punctum pygmaeum Drp., Sphyradium columella G. Mis. etc. sind alle Zeugen dafür, dass zur Zeit ihrer Existenz an Stelle des Deliblater Sandgebieles entweder ausgedehnte Wälder gewesen sein müssen, oder aber stammen die sich hier befindlichen fossilen Mollusken aus bewaldeten Gebirgsgegenden und wurden durch fliessendes Wasser herbeigeführt. In feinem Schlamme eines langsam fliessenden Flusses sind auch längere Strecken ohne Abnutzung leicht begreiflich. Anbetracht dessen, dass die Fossilien keinerlei Ab- nutzung aufweisen, wird jene Annahme, nach welcher der Aufschluss bei Gerebenez ein Flugsandhügel und die in demselben sichtbaren Schichtungen Wellenformen des Sandes sind, hinfällig. Da aber die Fauna von Gerebencz jedenfalls zusanımen- gewaschen sein muss, so bleibt mir die einzige Lösung dieser Frage möglich, dass diese Fauna nicht aus der unmittel- barer Nähe des heutigen Sandgebietes, sondern von weiteren Gegenden herstamimt, wo dieselbe während des Diluviums sehr günstigen Lebensbedingungen vorfand. Die jährliche Niederschlagsmenge muss hier grösser (mindestens 700 —800 mm.) und die Durchschnittstemperatur niedriger gewesen sein, als es sich heute im Deliblat beobachten lässt. Wo dieses Gebiet liegt, wissen wir derzeit noch nicht. Die Sache ist aber einer eingehenden Untersuchung würdig, und werde ich es nicht unterlassen, sollte sich mir zur Sammlung neuer Beobachtungen Gelegenheit bieten, an dieser Stelle einen eingehenderen Bericht vorzulegen. —. 18 — Eine neue Form der Dorcasia (Eulota) fruticam Müll. aus Ungarn. Dorcasia fruticum nivalisn. f. Von Dr. Th. Kormos. Differt a forma typica: testa scalariter elevata, anfrac- tibus magis convexis, apice fere plano, anfractu ultimo an- tice fortiter descendente, marginibus approximatis. Diam. 18%/a, alt. 18 mm. Diese Form unterscheidet sich von der typischen durch ihre treppenförmige Gestalt, die dadurch mehr gerundeten Umgänge, den fast flachen Apex, und den vorne tief herab- steigenden letzten Umgang. Die Ränder neigen sich dabei mehr zusammen, wie bei dem Typus; die Naht ist tief und die Anwachsstreifen sind auserordentlich fein. Sie ist ziemlich bedeckt, aber sonst typisch tief durchbohrt genabelt. Die Farbe der Schnecke ist gelblich-grau, das Gehäuse etwas dünn und durchscheinend. Das einzige, sich in meinem Besitze befindende Exem- plar wurde von Herrn Gymnasiallehrer J. Bezdek auf dem Nagy-Pietrosz (Märmaroser Schneegebirge), in einer Höhe von etwa 1600 m. gesammelt. Die anatomische Abteilung der Rossmässler’schen Ieconographie. Von H. von Ihering. Von der rühmlich bekannten Iconographie von Ross- mässler und Kobelt liegt uns hier der erste Band einer neuen Folge vor, deren Zweck es ist, durch ausführliche anatomische Mitteilungen den conchyologischen Teil zu ergänzen. Herr P. Hesse in Venedig, welcher diesen Teil — 164 des Werkes übernommen hat, giebt in den vorliegenden zwei ersten Lieferungen, welche von 10 gut ausgeführten Tafeln begleitet sind, die Bearbeitung der Gattung Murella Pfr. Diese Gattung wird von Pilsbry in der Section Jberus miteinbegriffen. Hesse zerlegt diese Gattung in 4 natürliche Gruppen, von denen die Sicilianer das Genus Murella bilden, die Arten von Marokko ein besonderes Genus oder Subgenus Rossmaessleria Hesse darstellen, während die Galtung Iberus auf die italienischen Arten, J. gualterianus und alonensis beschränkt bleiben, und endlich die sardinischen Arten gleichfalls eine besondere Gruppe bilden. Meines Erachtens geht der Verfasser zu weit, wenn er diesen verschiedenen Gruppen den Rang von Gattungen giebt, statt den von Untergaltungen. Ich selbst habe 1892 die Unterabteilung und Zersplilterung der grossen Galtung Helix auf Grund der anatomischen Befunde eingeleitet, und die späleren Autoren sind darin weiter gegangen und, wie ich denke, zu weit, indem meines Erachtens es sieh empfiehlt, die Gattung Aelix in dem Sinne beizubehalten, wie sie von mir und von Pilsbry gefasst wurde. Hesse hat für das jetzt begonnene Werk die hinter- lassenen Manuscripte und Zeichnungen des verstorbenen Apothekers Fritz Wiegmann in Jena vom Berliner Zovlo- gischen Museum zur Verfügung gestelll bekommen, und diese-in Verbindung mit den eigenen Erfahrungen des Ver- fassers berechtigten zur. Erwartung, dass sie folgenden Lieferungen ebenso reichhaltig und gründlich ausfallen werden, wie die ersten. Bei den einzelnen Arten sind die eigenen Erfahrungen des Verfassers, und die Mitteitungen von Wiegmann gesondert, ebenso die Zeichnungen nach ihrer Herkunft, und sind die betreffenden Literaturbelege stets aufgenommen. Eine Bemerkung in Bezug hierauf möge uns der Ver- fasser gestalten betreffs der Bemerkungen auf Seite 6. Ich 65 — bin der ersie gewesen, welcher das Verhältniss des offenen und geschlossenen Harnleiters entdeckt und nach seiner phylogenetischen Bedeutung gewürdigt hat. Ich kann diese kurze Besprechung nur mit dem Wunsche schliessen, dass es dem Verfasser vergönnt sei, das jetzt begonnene Werk in dem vollen geplanten Um- fange durchzuführen, und ist derselbe der allgemeinen Sympathie hierbei um so ‚sicherer, als er nicht Zoologe vom Fach ist, sondern Kaufmann, sodass ihm nur knapp bemessene Freistunden für seine wissenschaftlichen Arbeiten zur Verfügung stehen. Zur Molluskenfauna des Moseltales bis Alf. Von W. A. Lindholm, Moskau. Nachfolgende Liste von Land- und Süsswassermollus- ken ist auf Grund von Ansammlungen zusammengestellt worden, welche von Herrn E. Lampe, Kustos am Natur- historischen Museum in Wiesbaden, und nur im August ds. Js. bei Alf an der Mosel gemacht worden sind. Herr Lampe hielt sich in dieser Gegend leider während einer durchaus regenlosen Periode auf und verlegte sich daher in erster Linie auf das Sammeln von Süsswasser- mollusken. Ich wurde dagegen vom Wetter gelegentlich eines Ausfluges nach der romantisch gelegenen Ruine Marienburg bei Alf insofern begünstigt, als sich Regen einstellte; Dank diesem Umstande konnte ich einige Land- schnecken zusammenbringen. Aus dem Obigen geht wohl zur Genüge hervor, dass diese Aufzählung kein erschöpfendes Bild der Mollusken- fauna von Alf bieten kann. Liste der gesammelten und beobachteten Arten. 1. Limax (Heynemannia) eineveus (Lister). | Exemplar bei Alf (Lpe.). — 166 2. L. (Heynemannia) tenellus (Nilss). 4 Stücke. (Lpe.) 3. L. (Lehmannia) arborum Bouch. Cantr. Nicht selten in den waldigen Abhängen um die Marienburg. 4. Hyalinia (Polita) hammonis (Ström). 1 St. bei Alf (Lpe.) und 2 St. auf den Wiesen am Uessbach; alle 3 Exem- plare zur typischen hornbräunlichen Form gehörig. 5. Hy. (Polita) cellaria (Müll). 1 fast erw. Stück an der Marienburg. 6. Zonitoides nitidus (Müll.). 1 jüngeres Exemplar auf den Wiesen am Uessbach unter Steinen. 7. Arion empericorum Fer. Am Aufstieg von Alf zur Marienburg, häufig von ziegelroter Färbung. 8. A. bourguignati. Mab. 1 Stück bei Alf (Lpe.). 9. Patula rotundata (Müll... An einer Gartenmauer bei der Ruine Marienburg, nicht häufig. 10. Vallonia pulchella (Müll.). Zwei Stäcke auf den Uferwiesen des Uessbachs, unter Steinen. 11. Trigonostoma obvoluta (Müll... 1 nicht ausge- wachsenes, stark behaartes Exemplar (Lpe.). 19. Chilotrema lapieida (L.). Häufig an einer Garten- mauer bei der Marienburg, sowie an der Ruine selbst. 13. Helicogena pomatia (L.). An den bewaldeten Ab- hängen um die Marienburg und auf den Wiesen am Uess- bach nicht selten. 14. Balea perversa (L.). Sehr gemein an der Ruine Marienburg. 15. Olausilia (Alinda) biplicata Mtg. Nicht häufig an einer Gartenmauer bei der Marienburg. 16. Cl. (Kuzmicia) bidentata (Ström.). Mit der vorigen zusammen in grosser Häufigkeit. 17. Zua lubrica (Müll... Zwei Stücke auf den Wiesen am Uessbach. 18. Carychium minimum Müll. Daselbst, unter Steinen, zwei jüngere Exemplare. 19. Limnaea (Gulnaria) ovata Drap. An Steinen im Uessbach, nicht selten, meist mit Schlamm überzogen. 20. Paludina vivipara (L.). Einige jüngere Stücke aus der Mosel bei Alf, sämtlich mit drei deutlichen braunen Binden (Lpe.). 21. Bythinia tentaculata (L.) Zahlreiche Exemplare aus der Mosel bei Alf in allen Grössen. (Lpe.). 22. Neritina fluviatilis (L.). Gleichfalls in zahlreichen Stücken aus der Mosel bei Alf (Lpe.), mit engmaschiger schwärzlicher Netzzeichnung. 23. Sphaerium corneum (L.). Einige jüngere Sphaerien aus der Mosel bei Alf (I,pe.), welche vermutlich zu dieser Art gehören. 24. Dreissensia polymorpha (Pall.) Ein lebend gesam- meltes Stück aus der Mosel bei Alf (Lpe.); Länge 33 mm, Höhe 13 mm. Diagnosen neuer Arten. Von Dr. W. Kobelt. Buliminus (Ena) kusnetzowi Lindholm mss. Testa rimato-perforata, ovato-conica, tenuiuscula sed solida, oblique slriatula, nitida, saturate fusco-cornea. Spira conica apice obtusulo ; sutura linearis, albomarginata. An- fractus 7 regulariter accrescentes, convexiusculi, ultimus major, postice testae altitudinem haud aequans, antice leniter descendens, circa rimam subcompressus. Apertura sat magna, ovata, modice obliqua, parum lunata ; peristoma tenue, simplex, carneum, marginibus conniventibus, vix callo tenuissimo junctis, externo tenuiter rosaceo labiato, ad insertionem valde sinistram versus producto, tenui, dein magis magisve expanso et reflexo, basali arcuato, columellari multo breviore, fere verticali, reflexo, intus oblique intuenti ad modum plicae cum basali angulum formantis dilatato. — 168 Alt. 15,5, diam. 8,5, alt. apert. 7, lat. 5,5 mm. Krym, am Nordabhang des laila in einem Buchen- wald von Herrn N. Kusnetzow gesammelt, mir von Lind- holm zur Veröffentlichung unter dem Namen des Entdeckers. mitgeteilt. Pseudomurex amaliae n. Testa fusiformis, late umbilicata, solida, crassa, spira turrita, apice? (fracto), cauda elongata, valde recurva, uni- color griseo-alba vel subrosacea. Anfractus superslites 5 transversim plicati, liris lamellosis spiralibus elevatis pul- cherrime squamoso-imbricatis, circiter 6 in anfractibus superis, eineti, interstitiis profunde excavatis, ultimi 3 di- stincte acuteque carinali, lamella carinali multo latiore, spinoso-laciniata, supra incurva, lamellis superis humiliori- bus, inferis tribus in ultimo quoque laciniatis, 9 basalibus liraeformibus; anfractus ultimus ad caudam subite pecu- liariter coaretatus, cauda ipsa sculptura spirali destitutus, circa umbilicum crista compressa, vestigiis caudarum prio- orum squamose valde prominentium laciniata, insignis. Apertura ovata, in canalem vix breviorem semitectum recurvum desinens, faucibus rosaceis, liris albidis 5 infra canalem peripherieum sculptis, columella regulariter ar- cuata, callo appresso, rosaceo munita; margine externo profunde crenato. | Alt. (apice fracto) 41, diam. 25, alt. apert. cum canali 94 mm. Ich habe ein prächtiges Exemplar, das ich un- möglich zum Formenkreise des Pseudomurex (Latiazxis) babelis Reg. oder zu irgend einem anderen aus dem Mittel- meer oder lusitanischen Meer stellen kann, im Jahre 1903 von einem der Fruttajolen an Santa Lucia in Neapel erworben, zusammen mit einer ganzen Anzahl Pseudomurex babelis, lamellosa und anderen Kostbarkeiten aus der Korallen- zone, Die Grösse, die ächte Fususgestalt mit den kantigen a Umgängen, von denen der letzte durch die Einschnürung am Beginn des Stiels fast doppelkantig erscheint, die Kante, die eine zusammenhängende Lamelle von 3 mm. Höhe bildet, auf der noch Zacken wie bei Ps. babelis gesessen haben, der lange glatte, aber am Aussenrand in starken Schuppen vorspringende Stiel mit dem Nabel, der ganz wie bei Latiaxis Mawae gebildet ıst, lassen mir über ihre Artselbständigkeit keinen Zweifel. Ein malakologischer Schwinde!. Da ein junger Mann, Namens Hans Schlesch, in Annales de la Societe royale Zoologique et Malacologique de Belgique (1906) angefangen hat, eine Reihe „wissen- schaftliche“ Publicationen über Dänemarks Molluskenfauna auszugeben, und da es sich zeigt, dass dieses eine reine wissenschaftliche Schwindelei ist, warnen wir Unterzeich- neten auf das imsländigste alle ausländische Malakologen davor, diesen Arbeiten das geringste Zutrauen zu schenken. Hans Schlesch, der für den Augenblick noch Schüler ist und nur 16 Jahre alt, hat durch seire ziemlich flotte Schreibart sich das Ansehen geben wollen, dass er viel älter sei, und ausserdem hat er durch eine nicht geringe Frechheit viele zu dem Glauben verleitet, dass er ein be- deutender Malakolog sei, und geniert er sich nıcht sich öfters „Dr.“ zu titulieren (so z. Bsp. in einem Jnserat. in „She Nautilus“ vol. XX, Jan. 1907). Er ist auf diese Weise mit einer Menge von Samm- lern sowohl innerhalb wie ausserhalb Europas in Verbin- dung gekommen, und um noch mehr Tauschverbindungen und mehr Tauschmaterial zu bekommen, hat er also jetzt angefangen „wissenschaftliche* Publicationen auszugeben. Dadurch meint er Gelegenheit zu bekommen die vielen Mollusken umtauschen zu können, die er, wie er behauptet, — 170 — hier im Lande zum erstenmal gefunden hat. Das Material hat er ja in den eingetauschten Mollusken, weiche er dann wieder ins Ausland sendet mit dem Fundort Dänemark. Wir warnen daher alle die geehrten Herren Sammler, die mit ihm getauscht haben, dass sie nicht an die Fundorte der von Hans Schlesch zugesandten „dänischen“ Mollusken glauben. Auf welche Weise die von Hans Schlesch abgefassten Arbeiten zu Stande gekommen sind, zeigt am besten die erste: „Fauna der Insel Bornholm“ (Königreich Dänemark). Der junge Mann hat ganz einfach aus (lessin’s: „Deutsche Exeursionen - Mollusken Fauna“ alle die Arten, die er darin gefunden hat, abgeschrieben, doch mit Aus- nahme von einzelnen sehr seltenen Arten, die nur an einigen Stellen in Deutschland gefunden werden, und ferner von den grösseren süddeutschen oder alpinen Helixformen. Diese hat er nicht gewagt mitzunehmen; sonst hat er nichts zurückbleiben lassen. Wenn er grade Clessin’s Buch zur Abschreibung wählte, liegt der Grund darin, dass dieses und: „Goldfuss, die Binnenmollusken Mitteldeutschlands“, (Leipzig 1900) seine wesentliche Bibliothek bilden. Dass seine Angaben eine direkte Abschrift davon sind, zeigen deutlich die Masse der Arten und Varietäten der Gattungen Amalia und Limax. Diese sind direkt aus Clessins Buch genommen; nur an zwei Stellen hat er die Masse ein wenig verändert, nämlich für Limax maximus L. var. einereoniger und für Limax arborum Bouch-Cantr. Drollig ist es zu sehen, wie er etliche Male die Masse vom ganzen Tiere genommen hat, die übrigen Male von dem Kalkplättchen, obgleich in Clessins Fauna beide Masse stehen. Dadurch entstehen die merkwürdigen Masse 4X2 mm für Limax laevis Müll, 7X4 mm für L. tenellus Nils. und 10X5 mm für Limax variegatus Drap. — 11 — Da er in der Molluskenliteratur Dänemarks völlig un- bewandert ist, hat er nur 15—16 Arten von denjenigen, die er erwähnt hat, als für Dänemark neue, angeführt, während die doppelte Anzahl es ist, oder richtiger gesagt, sein würde, wenn sie hier im Lande gefunden wären. Andererseits hat er Mollusken, so z. B. Limax varie- gatus Drap. und Limax maximus L. var unicolor Heyn., als neu für Dänemark angeführt, obgleich sie aus unserm Lande lange bekannt waren. Merkwürdig ist es auch zu sehen, dass dieser junge Mann, welcher im Jahre 1904, als er das Material sam- melte, nur 13 Jahre! alt war, viel mehr gesammelt hat als jeder andere Malakolog in ganz Dänemark, und das überdies in einer einzelnen Lokalität (nämlich bei Hasle). Während Dr. GC. M. Poulsen, der im Anfang der 70. Born- holm untersuchte und für einen guten Sammler galt, auf der ganzen Insel nur 72 Arten fand, hat der junge Schlesch an einer einzelnen Lokalität 148 Arten Mollusken (220 No.) gefunden; schon dieses zeigt, dass es sich hier um eine Fälschung handelt. Schliesslich kommt auch ein Anhang zum Werke, eine kleine Liste über Arten, die in den Kopenhagener botani- schen Garten eingeschleppt sind. Hier giebt er eine neue Varietät von Stenogyra octona L. an, nämlich var. danica Schlesch, wozu die Beschreibung wieder aus Glessins Fauna (Gaecilianella acicula p. 230) gestohlen ist. Eine Varietät von Physa acuta Drap. var. „ex forma bulla* Schlesch hat er buchstäblich (nur mit Hinzufügung von 3 bedeutungs- losen Worten) aus der Beschreibung zu Physa fontinalıs L. var. bulla Müll. in Glessins Excursionsfauna pag. 400 ge- nommen, ja selbst die Masse hat er nicht gespart. Von ganz derselben Art sind seine übrigen Publica- tionen in Annales de la Sociele royale Zoologique et Ma- lacologique de Belgique Tome XLI (1907): „Molluskenfauna von dem Dorf Redding in Nordschleswig (Deutschland)“ und „Molluskenfauna von Himmellejerge und Umgebung“; das ganze ist also [recher und bewusster Betrug. Hier in Dänemark hat er versucht, einige Nolizen in der Zeitschrift „Videnskabelige Meddelelser fra den naturhistorische Fore- ning i. Kjöobeuhavn“* aufgenommen zu erhalten; er ist aber gleich abgewiesen worden. Schliesslich warnen wir noch alle ausländische Mala- kologen davor an seinen Arbeiten zu glauben oder dieselbe zu benutzen, und Sammler davor, mit dem jungen „Wissen- schaftsmann“* „Dr.“ Hans Schlesch zu tauschen. P. P. Da mehrere hiesige Malakologen Hans Schlesch’s Fund haben kontrollieren wollen, hat dieser sich immer damit entschuldigt, dass die Mollusken bei Dr. Kobelt zur Bestimmung wären. — Wir haben vor kurzem in einem Brief von Dr. Kobelt eine Bestätigung bekommen, dass dieser gar keine Mollusken aus Dänemark zur Bestimmung für Hans Schlesch gehabt hat. Kopenhagen, im Juni 1907. R. H. Stamm, Ad. 5. Jensen, Assistent an dem hisiologisch- Assistent am Zoologischen Museum embryologischen Institute der der Universität Kopenhagen. Universität Kopenhagen. : : t Dr. Th. Mortensen, Chr. Petersen, Zoologisches Museum Kopenhagen. Mag. seient. C. M. Steenbery. Henrik Sell. 4. C. Jensen. Literatur: Wüst, Ewald, die Schnecken der Fundschicht des Rhinoceros Hundsheimensis Toula bei Hundsheim in Niederösterreich In: Verh. geol. Reichsanstalt 1907, no. 4. Die Bestimmung der fünf Arten wird wesentlich verändert, Der Zonites ist coaatieus, von acieformis Klein-praecursor Weiss gut verschieden. Weiter kommen Eulota fruticum, Gampylaea can- thensis, eine wahrscheinlich neue Campylaea aus der Gruppe der eingulata, und Helix pomalia vor. Journal of Conchology, vol. XII. no. 1. (1. Jan. 1907). p. 19. Cooper, J. E., Vertigo moulinsiana in Middlesex. — 19, Booth, F., Aecicula lineata var: alba at Grange-over-Sands. — 20. Chaster, G. W., Species and Variation (Presidential Address). — 32. Byne, L. St. @., the prevention of corrosion. — 32. Jennincs, F. B., an interesting association of Species of Land- Mollusca. Proceedings of the Umited States National-Museum, vol. XXX1. (Separata im Februar 1907 ausgegeben.) p. 83. Bartsch, Paul, the Philippine Mollusks of the Genus Planorhis. Vier Arten, davon neu Gyraulus ınindanensis p. 83 und Heli- corbis Mearnsi p. 84, beide im Text abgebildet, aus dem See Buluan auf Mindanao stammend. — 119. — —, two new Land Shells from Mexico (Drymaeus herre- rae und subsp. veracruzensis (mit Textfiguren). — 135. — —, the Phi.ippine Pond Snails of the Genus Vivipara, with pl. X u. Xl. — Neu V. angularis philippinensis Neville 137, t. 10, fig, 2; — V. zamboangensis p. 137, t. 11, fig. 19; subsp. tubayensis t. 11. fig. 16, subsp. daravensis p. 138, t. 11, fig. 17; subsp. surigensis, p. 139, t. 11, fig. 18; — V. mindanensis p. 139, t. 11, fig. 11; subsp. baganensis p. 140, t. 11, fig, 12; — V, buluanensis p. 140, t. 11, fig. 15; — V. mearnsi p. 142, t. 10, fig. 6; subsp. misamisensis p. 143, [. 10, fig 5; — V. pa- godula p. 144, t. 19, fig. 8; — V. gilliana p. 145, t. 10, fig. 12; — V. lanaonis p. 145, t. 11, fig. 1—10; — YV. mainitensis p. 148, t. 10, fig. 9—11. — 167. — —, new Mollusks from the Family Vitrinellidae from the West Coast of America. Neu (sämtlich im Text abgebildet) Vi- — 174 — trinella oldroydi p. 167; — eschnauri p. 168; — alaskensis p. 168; — (Docomphala n. subg.) stearnsi p. 169; — (D.) berryi p. 170; — Cyclostrema xantusi p. 171; — C. diegensis p. 172; — (. cosmius p. 173; — (. cerrosensis p. 173; — (yclostre- mella californiea p. 174; — Seissilabra (n. gen.) dalli n. p. 176. Borcherding, Fr., Achatinellen- Fauna der Sandwich- Insel Mo- lokai, nebst einem Verzeichnis der übrigen daselbst vorkommenden Land- und Süsswasser-Mollusken. Mit 10 kolorierten Tafeln und einer Karte der Insel Mo- lokai. — In: Zoologica, Heft 48, I und II, Band 19. Eine erfreuliche tüchtige Arbeit, welche sowohl dem Verfasser, als auch der Verlagshandlung durch die prächtige Austattung Ehre machte. Sie stützt sich auf die Sammlungen des Herrn Mayer in Kalae auf Molokai, welcher dem Bremer Museum 130 ver- schiedene Nummern aus 37 Distrikten der Insel, sorgfältig nach Lokalitäten geschieden, übergab, zusammen ca. 9000 Exemplaren. Das Museum besitzt ausserdem die bekannte Achatinellen-Samm- lung des Herrn Hartmann-Philadelphia, welche dessen Katalog zur Grundlage gedient hat, und eine recht erhebliche Sammlung aus älterer Zeit, die Herr von dem Busch zusammengebracht hat, zusammen ein Material, wie es winige Museen in gleicher Vollständigkeit besitzen dürften. Borcherding hat keine Mühe gespart, auch anderes Material heranzuziehen und ist nament- lich auch von dem Berliner und dem Hamburger Museum unter- stützt worden. Seine Arbeit enthält zunächst eine vollständige Uebersicht der ge- sammten Literatur über Achatinella und das Verzeichnis der benutzten Literatur in chronologischer und alphabetischer Reihen- folge, ersteres mit beigefügter kurzer Angabe über den Inhalt. Dann eine kurze Auseinandersetzung über die Begriffe Art und Varietät, in welcher sich der Verfasser wesentlich den Ansichten Doederleins anschliesst und alles, was durch Uebergänge ver- bunden erscheint, als eine Art anspricht, aber Unterarten und Formen unterscheidet. — Weiter ein Verzeichnis von 57 Arten (darunter 19 Achatinellen), welche auf mehreren Inseln der Gruppe vorkommen. Darauf folgt ein Verzeichnis sämtlicher Achatinellen von Molokai mit kritischen Bemerkungen und den Abbildungen sämtlicher Arten, und ein Verzeichnis der sonstigen auf Molokai lebenden Mollusken. Von biologischem Interesse ist die Aufzählung der Pflanzen, auf welchen Achatinellen vor- kommen mit den Namen der Eingeborenen für dieselben. Der Schwerpunkt der Borcherding’schen Art liegt in dem Nachweise, dass auch auf Molokai nicht jede Insel, jedes Thal, jeder Berg- rücken eine besondere Achatinellenart beherbergt, sondern dass jede Art einen grösseren Distrikt einnimmt, innerhalb dessen sie durch zahlreiche Unterarten und nahe verwandter Formen vertreten ist. Nicht ganz wenige Arten sind sogar über mehrere Inseln verbreifet. Insbesondere lassen Molokai und Maui eine entschiedene Verwandtschaft ihrer Formen erkennen, welche da- rauf deutet, dass diese Inseln noch zusammenhingen, als die anderen Inseln schon abgetrennt waren. Leider sind die be- treffenden Beinerkungen nicht in einem besonderen Kapitel zu- sammengestellt, sondern stehen zerstreut teils in der systema- tischen Abteilung, teils in der Literaturübersicht. Der Schwer- punkt der Arbeit liegt überhaupt in dem systematischen Teil, der wenigstens für die Insel Molokai reine Arbeit mit der Acha- tinellenfauna macht und zusammenstellt was zusammengehört. Dass dabei eine ganz erhebliche Anzahl sogenannter guter Arten in die Brüche geht und zu Unterarten oder auch blosen Formen degradiert wird, ist selbstverständlich. Durch gute Abbildungen nicht nur einzelner Stücke, sondern nicht selten ganzer Se- rien mit allen Uebergängen wird auch demjenigen, welcher diese Zusammenziehungen nicht am eigenen Materiale nachprüfen kann, die Möglichkeit gegeben, sich von ihrer Berechtigung zu überzeugen. Odhner, Nils, III. Opisthobrancha and Pteropoda. In Nor- thern and Arctic Invertebrates in the Collection of the Swedish State Museum (Riksmuseum). — From: Kungl. Svenska Vetensk. Akad. Handl. 1906, vol. 44, no. 4 — With III plates. Eine sehr sorgfältige und wertvolle Arbeit, die einen ziemlich voll- ständigen Ueberblick über alles gibt, was wir über die euro- päisch-borealen und arktischen Hinterkiemmer und Pteropoden wissen. Sie bringt eine Uebersicht der Familien, der Gattungen und der einzelnen Arten in Schlüsselform, eine sehr sorgfältige Uebersicht der geographischen und bathymetrischen Verbreitung jeder einzelnen Art, die Beschreibung einer Reihe neuer Arten mit vorzüglichen Abbildungen, eine Uebersicht der Literatur und ein sehr sorgsam gearbeitetes Register. Als neu beschrieben werden: Diaphana Iıyalina var. spirala p. 97; — D. glaeialis p- 97, t. 1. fig. 1-5; — Goniaeolis lobata p. 97, t. 1, fig. 10 bis 13, Textfigur; — Archidoris nobilis (Loven mss.) p. 99, t. 1, fig. 14—18; — Isa villosa p. 100, t. 1, fig. 21; — Doridun- eulus pentabranchus p. 100, t. 1, fig. 22, 23: — Idalia pulchella var, fusca p. 101, t. 2, fig. 19; — Cumanotus laticeps (n. gen. et spec.) p. 101, Textfig. 2—4. Martini & Chemnitz, Systematisches Conchylien-Cabinet. Neue Ausgabe, Lfer. 513. Pneumonopoma, von Kobelt. Enthält Leptopoma und Ptycho- poma. — Neu oder zum erstenmal abgebildet: L. (Tr.) euconus Mildff, t. 55, f. 20. 21; — (Tr.) pulchellum Quadras u. Mlldif, t. 55, f. 2-24: — (Tr.) roseum Mlldff, t. 56, f.3—5; — (Tr.) fibulinum Q. & M., t. 56, f. 11—13: — (Tr.) aureum Q. & M. t. 56, f. 6-8; — (Tr.) atricapillum var. latestrigata Mlldff. mss. p. 455, t. 56, f. 21—25; — (Tr.) pileolus Q. u. M., t. 56, f. 14, 15; — (Tr.) subalatum Q u. M., t. 56, f. 13—20; — perplexum var, subfibula Mlldff. t. 57, f£. 3, 4; — varians Mlldff. t. 57, f. 5—9; — (Tr.) annamiticum Mildff. t. 58, f. 6-8; — bicolor var. mutica n. Luzon, p. 469, t. 58, f. 9, 10; — poeeilum Q. u. M., t. 58, f. 11—13; — (Entochilus) cutieulare Mildff. t. 58, f. 14, 15; — (Tr.) altam Mlldff. t. 58, f. 16—18; — intuszona- tum Hidalgo, t. 58, f. 19, 20: — Ptychostoma applanatum MHdff. t. 61, f. 6—8; — hensanense Grdl. t. 61, f. 21—23. Lfg. 514. Viviparidae, Supplement, von Kobelt. Enthält die Japaner und den Anfang der Ostasiaten. Keine neue Art. Zum ersten- mal apgebildet V. chinensis compacta Nevill t. 18, f. 8. Lfg. 515. Pneumonopoma, von Kobelt. Enthält fast ausschliesslich Japonia — Lagochilus, ausserdem Crossopoma. — J. smithi Ko- belt nom. nov. für L. conieus Smith nec Martens p. 497; — J. tumidula Q. u. M. zuerst abgebildet t. 67, f. 12, 13; — ste- phanophora Mlldff. t. 67, £. 16—20; — euryomphala Mlldff. t. 67, f. 23, 24. Lfg. 516. Viviparidae, von Kobelt. Enthält den Schluss der Chinesen und einige Hinterindier. Keine neue Art. Zum erstenmal ab- gebildet V. Boettgeri Mlldff, t. 26, f. 1—7. Wüst, Dr. E., Fossilführende plistocäne Holtemme — Schotter bei Halberstadt im nördlichen Harzvorlande. In: Zeit- schrift geol. Ges. 1907, p. 120—130. Ne Vin Von besonderem Interesse sind Vallonia tenuilabris, Sphyradium columella und Vertigo parcedentata. Wüst, Dr. E., über Helix (Vallonia) saxoniana Sterki. In: Zeitschr. f. Naturw. 1907, vol. 78, p. 369—375. Die Art findet sich in pleistozänen (altalluvialen ?) Schichten im Saalethal sehr häufig in frischen glänzenden Exemplaren, Über- gänge zu anderen Vallonien sind nicht vorhanden. Wüst, Dr. E., ein fossilführender plistozäner Mergel im Weida- thale zwischen Stedten und Schraplau. — Jbid. p. 376 bis 379. Vallonia tenuilabris und Pupa columella deuten auf kälteres Klima als heute. Dall, W. H., a review of the American Volutidae. — In: Smiths. Miscell. Coll. vol. 48, p. 341—373. Die Subfamilie Scaphellinae wird in Caricellinae umgetauft, da der Typus von Scaphella zu den Volutinae gehört; — für Voluti- lithes philippiana Dall wird die neue Sektion Miomelon errichtet, für Voluta junonia die Gattung Maculopeplum. Dann wird für Sowerly, Thes, t. 49, f. 42, die Varietät V. musica damula er- richtet: — für Voluta anna Lesson die Sektion Harpeola. Soos, Dr. Lajos, A. Magyarorszdgi Neritinak Kerdesehez. — On Hungarian Neritinae. — In: Annales Musei Na- tionalis Hungarici, 1906, vol. 4, p. 450—469. Un- garisch mit englischen Resume. Neritina fluviatilis fehlt im Donaugebiet, findet sich aber am Süd- abhang des Karstes im Adriagebiet; — N. transversalis lebt nur in den linksseitigen Zuflüssen der Donau; N. danubialis auch in den rechtsseitigen; — N. prevostiana ist auf eine An- zahl warmer Quellen beschränkt, sie hat offenbar enge ver- wandtschaftliche Beziehungen zu N. danubialis und ist vielleicht deren Vorfahr, ein Relikt einer weit verbreiteten Tertiärart, die sich auch in den verwandten kleineren Formen in den Mittel- meerländern erhalten hat. Die älteste hierher gehörige Form ist vielleicht die N. prevostiana var. adelae aus dem Bischofs- bad (Puspökfürdö). Hesse, P., Rossmaesslers lconographie. Neue Folge, vierzehn- ter Band, erste und zweite Lieferung. — Anatomie. Mit Taf. 361-370. — 178 — Eine anatomische Durcharbeitung der europäischen Binnenmollusken ist schon lange zur unabweisbaren Notwendigkeit geworden. Von rund 2800 Arten Landschnecken — ausschliesslich der Nacktschnecken — die Westerlund in seinem Katalog aufführt, sind nach Hesse’s Zählung 183, also kaum sieben Prozent, ana- tomisch untersucht, ein geradezu beschämendes Verhältnis. Hesse beabsichtigt ihm abzuhelfen. Ausser langjährigen eigenen Unter- suchungen steht ihm der ganze wissenschaftliche Nachlass Fritz Wiegmann’s zur Verfügung, Dank des freundlichen Entgegen- kommens des Berliner Museums. Das vorliegende erste Doppel- heft enthält ausser einer längeren Einleitung die Gattungen Murella Pfr. — ausser der weitverbreiteten M. muralis nur Si- zilianer — und Opica Kobelt, Süd- und Mittelitaliener. Für die nordafrikanischen Iberus wird eine eigene Gattung Rossmaess- leria errichtet, für die Gruppen lactea-vermiculata und dupote- tiana der Name Archelix Alb. wieder aufgenommen. Wir bringen oben eine eingehende Besprechung der Einzelresultate aus berufener Feder. Caziot, E., Etudes, sur les Mollusques terrestres du centre his- panique, s’etendant dans le centre alpique. Avec con- cours de M. Fagot. — In: Actes Soc. Linn. Lyon Novbr. 1906. Behandeli die Verbreitung von Helix splendida Drp., H. limbata Drp., H. cornea Drp., H. desmoulinsi Farines, H. rangi Fer., H. crombezi Mil., Pupa polyodon Drp., P. farinesi Desm., Po- malias obscurus Drp. Caziot. E., Etudes sur les Helix de la Section Elisma Fagot. — In: Feuille jeunes Natural. Anne 56 no. 428. Der Autor schliesst sich in der Deutung von Helix barbara L. an Fagot und Locard an, zieht aber seltsamer Weise Helix barbara Linne als Synonym zu acula Drp. Caziot, E., Etudes malacologiques sur quelques especes asia- tiques, qui se sont repandues dans le sous-centre alpique et hispanique. — Avec concours de M. Fagot. — Jbid. no. 434. Behandelt die Verbreitung von Ena (Zebrina) detrita. Dieselbe geht übrigens in Italien erheblich weiter nach Süden, als Ü. an- giebt; ich habe sie in einer Prachtform zwischen Spoleto und Terni gesammelt und in Menge aus den Abruzzen erhalten. Sg Museum für Natur- und Heimatkunde zu Magdeburg. Ab- handlungen und berichte. Band I, Heft 3. — Magde- burg 1906. p. 185. Wobick, (C., Molluskenfauna auf dem Domfelsen in der Strom- elbe bei Magdeburg. — 187. Kupka, Dr. P., Xerophila ericetorum Müll. bei Stendal. — 187. Honigmann, H., Beitrag zur Molluskenfauna von Bernburg a. S. Vorläufige Mitteilung. — Für Trichia Hartm. wird wegen der Mycetozoengattung Trichia Haller 1768 der neue Name Ca- pillifera eingeführt, Pallary, Paul, Liste des Mollusques marins de la rade de Tripolis. — In: Actes Soc. Linn. Lyon 1906. Neu ausser zahlreichen Varietäten: Mitrella syrtiaca p. 5; — Gib- bula (Gibbulastra) Mocquerysi p. 9: — Jujubinus (Monotrochus) fulguratus p. 10. Praus-Franceschini, Car. Carlo, Elenco delle Conchiglie del Golfo di Napoli e del Mediteraneo esistenti nel Museo Zoologieo di Napoli. — In: Annuario del Museo Zoo- logico della R. Universita di Napoli (Nuova Serie) wol. 2m. B. Die erste Hälfte eines dringend notwendig gewordenen Verzeich- nisses der gegenwärtig beschriebenen Mollusken aus dem Mittel- meer. Es ist allerdings ein bloses Namensverzeichnis, ohne Synonymie, aber mit Aufführung sämtlicher irgend wie bekannt gewordenen Varietäten; zahlreiche Monterosato’schen Novitäten werden zum erstenmal genannt undan ihren richtigen Platz im System gestellt. Das vorliegende Heft umfasst die Einschaler einschliesslich der Pteropoden. Lindahl, Josua, Orthography of the Names of Najades. — In: J. Cineinnati Society N. H., vol XX, n. 2, (publ. Febr. 1906). Nach dem Autor werden von den 1200 Arten Najadeen, welche Simp- son aufführt, die Namen von reichlich einem Fünftel für ge- wöhnlich grammatikalisch unrichtig geschrieben. Er gibt einige „hecomendations“ zu den allgemein anerkannten „Ganons* und ein Verzeichnis der bei Simpson zu berichtigenden Namen. bh. Schlosser, Max, über fossile Land- und Süsswassergastropoden Aus aus Centralasien und China. — In: Annales Musei Nationalis Hungarici. 1906, vol. IV, p. 372—405 mit Taf.: 10; den Hanhai-Schichten Zentralasiens wird eine interessante Süss- wasserfauna beschrieben, welche einige Beziehungen zu den europäischen Tertiär, aber nicht zu dem amerikanischen hat. Als neu beschrieben und abgebildet werden: Limnaeus merz- bacheri p. 375, t. 10, f. 1—8; — zwei Verwandte von L. ova- tus und L. pereger (fig. 11, resp. 9, 10); — Planorbis (Gyrau- lus) keideli p. 581, f. 12—16, 18, 19; — (Gyrorbis) karkaraen- sis p. 383, f. 22—25; — Bythinia (?) Cholnokyi p. 391, f. 32 bis 39; — Ferner unbestimmbare Reste von Helix, Vallonia etc.. Valvata piscinalis und die chinesische Vivipara angularis Müll. Wochenschrift für Aquarien- und Terrarienkunde. IV. Jahr- gang 1907. Braunschweig, G. Wenzel. p- 1. Kobelt, Dr. W., das Aquarium und die Biologie der Süsswasser- schnecken, mit 5 Textfiguren. . Wolterstorff, Dr. O., über eine auffällige Abnormität (Skalariden- form) von Planorbis sp. — Mit 2 Abbildungen. — 26, Schroeder, W., meine Beobachtungen über die Laichablage der neuen grossen Ampullaria gigas var. aus Amerika. — Mit drei Abbildungen. — 89. Ziegler, Mathilde, Marisa rotula. Mit 5 Textfig. — Von Inte- resse ist, dass diese Art ihre Eier in Trauben im Wasser an Pflan- zen ablegt und die Eier keine Kalkschale haben, während Am- pullaria Eier mit Kalkschale über dem Wasser ablegt. Eingegangene Zahlungen: Henry Suter, Auckland, Mk. 6.—; S. Clessin, Regensburg, Mk. 6.—; Zoolog. Institut der Universität Breslau, Mk. 6.—; Dr. K. Bütt- ner, Leipzig Mk. 6.—; Professor L. Wiedemayr, Innichen, Mk. 6,—; Pastor W. Stahlberg, Schwerin i. M., Mk. 6.—: J. Ponsonby, London, Mk. 6.—: L. Futh, Königsberg i. Nmk., Mk. 6.—, Rentamtmann F. Hocker, Gotha, Mk. 6.—; Dr. H. Menzel, Charlottenburg, Mk. 6.—; Stadtpfarrer Mönig, Mengen i. Wittbg., Mk. 6.—. Berichtigung: Durch ein Versehen in der Setzerei ist die Pagi- nierung in diesem Heft anstatt von 116 auf 117 mit 137 weiter ge- gangen, welches hiermit berichtigt wird. Redigiert von Dr. W. Kobelt. — Druck von Peter Hartmann in Schwanheim a.M. Verlag von Moritz Diesterweg in Frankfurt & M. Ausgegeben: 3. Juli. ER 172 Ay DAuterne kan Gaslsehalt. EB. ‚rung Alla den Herren Malakologen die Brwerbung. | " der früheren Jahrg sänge. unseres Nachrichtsblattes zu erleichtern, haben wir den Preis für beliebige einzelne Jahrgänge auf Mk. 2, — ».. 12 TR RB » alle 93 Jahrg. von 1881--1903 2 = Sn . ermässigt. | | Zu Dahn durch Moritz Diesterweg || Verlagsbuchhandlung EB. > Frankfurt aa.M. ne Jahrgang. (1907.) Heft IV. = (Oktober—Dezember.) BE ROR Inhalt: vB: formos, Beiträge zur Molluskenfauna von Kroatien . . 181 Rosen, Zum Polymorphismus von Helix vulgaris Rossm. . 198 ettger, Petricola pholadiformis Lam. . . . 2... 206 ring, Die Linne’schen ge der marinen Nudi- branchien RR RE Be a I EN DE ege r, Valvata trigida BI N a A - Heimische zn "Land und Sisswasser ein in Bar oder im Tausch gegen europ. oder exot. Conchyl. gesucht. Speziell erwünscht sind: Vitrina pellueida, I Helix ericetorum, arbustorum, frutieum, hortensis in verschied. Variationen, (besond. erwünscht solche mit $ farblos. und durchsicht, Bänderung), nemoralis in ver- & schied. Variationen, lapieida pomatia, Buliminus de- tritus, Pupa frumentum, Clausilia laminata,: Suceinea putris, Limnaea stagnalis, ovata, aurieularia, Planorbis « corneus, Cyclostoma elegans, Pomatias septem. spiralis, Paludina vivipara & fasciala, Bythinia. tenlaculala, Cyclas cornea, Unia batavus, pictorum, mau Ano-’' donta anätina. Linnaea, Berlin N w. 21, 19 Turmstrasse 19. No. 4 Oktober 1907. - Nachrichtsblatt der deutschen Malacozoologischen Gesellschaft. Neununddreissigster Jahrgang. Das Nachrichtsblatt erscheint in vierteljährigen Heften. Abonnementspreis: Mk. 6.—. Frei durch die Post im In- und Ausland. Briefe wissenschaftlichen Inhalts, wie Manuskripte u. s. w. gehen an die Redaktion : Herrn Dr. W. KobeltinSchwanheim beiFrankfurt a.M. Bestellungen, Zahlungen, Mitteilungen, Beitrittserklärungen u. s. w. an die Verlagsbuchhandlung des Herrn Moritz Diesterweg in Frankfurta.M. Ueber den Bezug der älteren Jahrgänge und der Jahrbücher siehe Anzeige am Schluss. De Mitteilungen aus dem Gebiete der Malacozoologie. Beiträge zur Molluskenfauna von Kroatien. Von Dr. Th. Kormos, Budapest. Im Folgenden veröffentliche ich meine neuesten Beobachtungen bezüglich der Molluskenfauna Kroatiens, welche von’ mir während des vorigen Jahres (im Monat September) auf einer 3wöchigen Reise gesammelt wurden. Daten über einige Vorkommnisse, sowie manches an Mate- rial habe ich Herrn F. Dobiasch, Inhaber der Firma M. Padewieth in Senj zu verdanken. Anschliessend an meine vorjährigen Studien!) habe ich diejenigen Arten, welche ich bisher noch nicht erwähnte, mit fortlaufender Nummerierung versehen, wogegen die bereits aufgezählten Arten ohne Nummern blieben. Die Bestimmung der Pomatias-Formen *) Beiträge zur Molluskenfauna des Kroatischen Karstes. Nachr. Bl. 1906. Heft 2—3, S. 73—84 und 140—157. — 12 — verdanke ich nun wieder dem Herrn Dr. A. J. Wagner in Dimlach bei Bruck a. M.; die mühevolle Revision der Clausilien Herrn Prof. Dr. ©. Boettger in Frankfurt a. M. Ausserdem hatte Herr S. Glessin in Regensburg die Freundlichkeit, einige Hyalinia und Gulnaria-Formen zu re- vidieren. Allen diesen Herren spreche ich für ihre bekannte Liebenswürdigkeit meinen wärmsten Dank aus. Genus Vitrina Drp. 84. Vitrina pellucida Müll. Diese Art habe ich heuer in Podsused gesammelt. Sie scheint nicht häufig zu sein, und wurde bis jetzt nur in Zagreb gefunden. Genus Hyalina Ag. Hyalina nitens Mich. Grobnik bei Fiume ; in Senj am Schlosse Nehaj häufig. Hyalina Draparnaldi (Bk.) M. T. In Senj, ebenfalls am Nehaj ziemlich häufig (7 Exem- plare). 85. Hiyalina hydatina Rm. Diese Art wird von Brusina!) aus Süd-Kroatien, ohne nähere Fundortsangabe aufgezählt. Ich fand ein Exem- plar am Nehaj im Sen). 86. Trochulus fulvus Müll. Die aus Croatien bisher nur von Plitvica bekannte Art liegt mir in zahlreichen, von Herrn F. Dobiasch mit- geteilten Exemplaren aus Senj vor. Genus Zonites Mont. Zonites acies Partsch. Diese Art kommt allem Anscheine nach nur von Senj südwärts an der Küste vor — und stammt sicher von Dal- matien, wo sie weit verbreitet ist. Als neuer Fundort kann ’) Sp. Brusina, (ontribulion & la Malacologie de la zoatie. Zagreb-Agram, 1870. p. 18. — 13 — Jablanac erwähnt werden. Die im vorigen Jahre in Lie gesammelten, und wegen Mangel an Vergleichsmaterial irr- tümlich als Z. acies juv. bestimmten Exemplare!) gehören sicher zur folgenden Art. 87. Zonites carniolicus A. S. In der Kapela weitverbreitet. Ich sammelte diese Art in Lie (sehr häufig). Sie lebt auch im Velebitgebirge. Herr Dobiasch sammelte dieselbe in Stirovaca und Zutalokva in der Lika. Die Art ist nicht endemisch in Kroatien, sie ist vielmehr von Ostalpiner Herkunft. Zonites compressus (Z.) Rm. In Carlobag auf sehr trockenen felsigen Stellen sehr häufig. Von Herrn Dobiasch habe ich Exemplare aus Ma- medovac (Bezirk Gospic) erhalten. Kommt auch auf der Insel Veplia (Gastelmuschio) vor. Zonites verticillus Fer. Neue Fundorte: Kriviput (Dobiasch) und l,ubarska bei Fiume im Recina-Tal. Genus Helix Lin. 88. Patula rupestris Drp. Diese Art ist an der kroatischen Küste bereits aus Bakar (Buccari) und Kraljevica (Portore) nachgewiesen. Ich entdeckte sie heuer in Crkvenica an einer steinernen Garten- mauer, wo dieselbe sehr häufig ist. 89. Gonostoma obvoluta Müll. Ich sammelte diese Art in Delnice, wo sie schon öfters gefunden wurde. . 90. Fruticicola incarnata Müll. Im Kapelagebirge häufig, von mir in Lie, Fuzine und Delnice gesammelt. Aus dem Velebit besitze ich Exem- plare von Herrn Dobiasch, welche aus Jadovno bei Trnovac und Brusane stammen. Ausserdem hat Herr G. Lengyel mir die Art vom Goli oth oberhalb Brusane mitgeteilt. "1 2, ©1E 9.148, — I — 91. Frutieicola incarnata byssina Gralr. Fundort: Ogulin. Die als Fruticicola leucozona (C. Pfr. aus Ogulin angeführte Art meiner ersten Abhandlung (l. eit. No. 12, p. 80) gehört hierher und wurde irrtümlich dort aufgenommen. Fruticicola vieina Rm. Neuer Fundort: Delnice. Frutieicola cinctella Drp. Neuer Fundort: Lubarska im Reecinatal. 92. Frutieicola hispida L. Diese Art wurde an der Küste bisher nur in Novi ge- sammelt, wo ich sie nicht antreffen konnte. Heuer gelang es mir ein Exemplar in Carlobag zu sammeln. 93. Xerophila obvia Hartm. Diese nunmehr weitverbreitete Art kommt auch in Kroatien vor. Ich habe sie heuer in Podsused neben Za- greb gefunden. In Zagreb selbst und an anderen Orten, wie z. B. Goljak, Zrinj, Zlobin, Mrkopalj etc. wurde die- selbe schon des öfteren gesammelt. Aus dem Velebit (Mel- nice) von Herrn Dobiasch mir mitgeteilt. Xerophila ammonis (Cr. Schm.) Strob. Neuer Fundort: Jablanac in der Lika. Sie kommt auch auf der Insel Veglia (Klimna) mit Xerophila vegliana Korm. zusammen vor, ist aber sehr selten. Xerophila homoleuca S. & K. In Senj hört das massenhafte Vorkommen dieser Art unweit vom Friedhof schon auf; beachtenswert ist, dass sie dann am Vratnikpass (Sw. Mihovil, Vratnik, Melnice) in einer Höhe von ca. 600 m. wieder zum Vorschein kommt. Oberhalb Jablanac, in etwa 700 m. Höhe, kommt,sie auch vor, sowie auch in Carlobag und in Mamedovac (Mahmuü- dovac) von Carlobag südwärts. a 8a — Xerophila vegliana Korm. Diese Art habe ich bei meinem letzten Aufenthalt in Novi, etwas weiter im Vinodoltale ebenfalls wie auf Veglia mit Xerophila ammonis (Ad. Schm.) Strob. zusammen ange- troffen. Hier ist aber der Fall verkehrt und X. ammonis die weitaus häufigere Art. Novi ist nun der erste sichere Fundort dieser Art auf strikte kroatischem Terrain. Wahr- scheinlich wird diese Form auch von anderen Fundorten nachgewiesen. Die Xerophila von Rimini aus Italien, die ich voriges Jahr für X. vegliana hielt, erwies sich bei näherer Untersuchung als eine junge, gedrungene Xerophila virgata va- riabilis Drp. Doch Herr Marchese di Monterosato teilt mir mit, dass ähnliche Formen auch in Italien vorkommen sollen. 94. Xerophila vegliana scalaris n. Differt a forma typica: testa elevato-turrita, anfracli- bus scalaribus, anfractuque ultimo antice fortiter descen- dente, marginibus maxime approximatis. Diam. 10"/s, Alt. 7!/’; mm. Diese prächtige, leider nur in 1 Exemplar gefundene Form unterscheidet sich vom Typus durch ihre treppenförmig gebauten Gewinde und durch den vorne tief herabsteigenden letzten Umgang, wobei sich die Ränder derart zusammen- neigen, dass sie fast verbunden erscheinen. Gr. 10!/2:7!/; mm. Fundort: Insel Veglia bei Klimna. Xerophila profuga A. S. Neuer Fundort: Bakar. j 95. Xerophila profuga Entzi n. Differt a forma typica: testa maiore, depresso-globosa, umbilico perspective dilatato. Diam. 14, alt. 81/s mm. Gehäuse gedrückt-konisch, weit und perspeklivisch ge- nabelt. Deutlich ist nur das oberste kastanienbraune Band, — 16 — welches sich in kleineren Stückchen auflöst, die unteren Bänder sind verwaschen. Gr. 1&:8!/a mm. Fundort : Fiume (Giardino publico). Das beschriebene Exemplar verdanke ich Herrn Dr. G. Entz jun. in Budapest. Xerophila virgata variabilis Drp. Diese Art wurde südwärts an der kroatischen Küste bisher nur bis Senj beobachtet. Im September 1906 sammelte ich sie in zahlreichen, schönen Exemplaren — die jedoch bedeutend kleiner sind, als diejenigen von Crkvenica — am Strand in Carlobag. 96. Xerophila pyramidata Drp. Diese, von Dalmatien herstammende Art wurde von Herrn Dobiasch in Lukovo Sugarje, südlich von Carlobag vor Jahren gesammelt. Er meine, dass dieselbe auch in Carlobag vorkommt, hier habe ich sie aber vergebens ge- sucht. Ich erhielt von ihm zwei Exemplare, welche ganz typisch sind (Gr. 9:7 mm). Die Art ist für die Fauna - Kroatiens neu. Xerophila carthusiana Müll. Neue Fundorte: Grobnik, Bakar, Kriviput, Stirovaca, Zutalokva (Lucina Pec). Xerophila Olivieri Fer, Neue Fundorte: Grobnik, Bakar, Brusane, Trnovac, Carlobap. Campylaea coerulans C. Pfr. Es ist fraglich, ob diese Art zum Subgenus Campylaea gehört. Herr P. Hesse beschäftigt sich derzeit mit ihrer anatomischen Untersuchung und somit können wir hoffen, dass die systematische Stellung dieser eigentümlichen Art endlich doch festgestellt wird. Sie ist im Velebit-Gebirge weitverbreitet und erstreckt sich nördlich bis Grizane!). ’) L. eit. No. 21, p. 141. = > Neue Fundorte: Jablanae (Drudovi Podi), Carlobag, Goli vrh oberhalb Brusane und Mamedovac. Campylaea hirta Mke. Neue Fundorte: Grobnik und die Quellgegend der Recina im liburnischen Karste. Campylaea setosa Rm. Neuer Fundort: Jablanac. 97. Campylaea setosa buccariana Hire. Diese Form ist eigentlich nichts anderes, als eine Al- bino des Typus. Ich fand ein schönes Exemplar, bei wel- chem der Saum etwas getrennt ist, in Novi. Ausserdem ist in meinem Besitze ein Exemplar von C. setosa aus Fiume, (von dem Herr Dr. K. Branesik in Trenesen) von ihm als „C. setosa var. liburnica Stoss. (ex typ.)“ bezeich- net. Diese Form ist meiner Ansicht nach vollkommen ty- pisch und ich finde keinen Grund, dieselbe von dem Typus zu trennen. Formen mit mehr oder weniger getrenntem Saum sind im allgemeinen seltener, als solche mit anliegen- dem Saum. 98. Campylaea Brusinae velebitana Klee. Zwei von Herrn Dobiasch gesammelte Exemplare liegen mir von Mamedovac vor, welche ich der gewölbteren Ge- stallt, dem offeneren Nabel und der kürzeren Behaarung wegen nur mit dieser Form identifizieren kann. Ganz ähnliche aus Ostaria stammende Exemplare habe ich in der Sammlung des Zagreber Museums gesehen. Die Grössendimensionen der zwei Exemplare sind folgende: 28:16'/s bei dem grös- seren, 26:14!/s bei dem kleineren. Campylaea planospira Lam. An der kroatischen Küste ist für diese Art der erste Fundort Senj, von wo ich 2 Exemplare erhielt, welche an Form und Grösse sehr an die Exemplare von Lie erinnern. Ebenfalls grössere Exemplare sammelte ich im Recinatale bei der Quelle. — 18 — Campylaea stenomphala Mke. Herr Dobiasch berichtet, dass diese schöne Art im Velebit nicht überall vorkommt, wie ich es früher!) dachte. Er meint, dass dieselbe nur in der Umgebung nördlich von Ostaria zu finden sei und zwar nunmehr schon sehr spärlich. Ich behaupte jedoch noch immer, dass C. stenom- phala im Velebit weiter verbreitet ist. 99. Campylaea (Arianta 2) Frangepani Korm. Die zuerst in der Iconographie?) von Rossmässler- Kobelt beschriebene und abgebildete Art wurde seit der ersten Beschreibung nicht wieder gefunden. Somit müssen wir uns gedulden, bis lebendes Material herbeigeschafft werden kann und die systematische Stellung dieser, das Velebit bewohnende Art festgestellt wird. Die Verbreitung dieser Form, sowie auch die der C. stenomphala bedarf noch weitere Forschungen. Macularia vermiculata Müll. Neue Fundorte: CGarlobag, Jablanac. Ich habe diese Art inCrkvenica wieder in mehreren Exemplaren angetroffen, wohin sie ohne Zweifel eingeschleppt wurde. Somit wird sich diese Art langsam immer weiter der Küste entlang verbreiten. Tachea nemoralis L. Neue Fundorte: Grobnik bei Fiume, Recinatal, Novi und Medak (Dobiasch) in der Lika. 100. Tachea nemoralis Erjaveci Kob. Neue Fundorte: Brlog und Pazariste im Velebit (Do- biasch). Tachea vindobonensis Fer. Ein interessant gebändertes Exemplar aus Brlog habe ich Herrn Dobiasch zu verdanken, Das oberste Band ist ») L. eit. No. 28, p. 141. ?®) Neue Folge. Zwölfter Bd. 5—6 Liefg. p. 53—54. Tafel CCCXXVI. Fig. 2050, 2051. , — 189 — sehr schmal und lichtbraun; die 2—4 Bänder sind in einem breiten (ca. 8 mm) schwarzbraunen Bande zusammenge- schmolzen, das 5. typisch. 101. Tachea hortensis Müll. Diese Art kommt in Podsused mit T. nemoralis zu- sammen vor. Ich habe davon 5 Exemplare gesammelt. Pomatia pomatia L. Neue Fundorte: Lic und Stirovaca. Pomatia eincta Müll. Neue Fundorte: Jablanac und Bag-Vidovgrad in der Lika bei Garlobag. Pomatia secernenda Rm. Neue Fundorte: Jablanac, Carlobag. Pomatia secernenda Kormosi Kob. Neuer Fundort: Garlobag. 102. Pomatia secernenda bicincta Korm. Das in der Iconographie') beschriebene und abgebil- dete Original habe ich nicht in Crkvenica — wie es Herr Prof. Kobelt dort bemerkte — sondern in Grizane (Vind- doltal) gesammelt. Seitdem habe ich diese Form nicht ge- funden. 103. Pomatia secernenda unicincta n. Forma cum fascia solum una (0. 0. 1. 0. 0). Diam. ? alt.’? Ein unausgewachsenes Exemplar von Bakar und ein defektes von Klimna (Insel Veglia) zeigen gleichförmig bloss das mittlere Band ohne eine Spur der übrigen Bänderung. Die Gestalt der Schnecke ist gedrückt-kugelig. Dimensionen vorläufig unsicher. Brusina erwähnt eine ähnliche Form aus Dalmatien?). ") L. eit. p. 60, Taf. 330 2065. ®) Westerlund, Fauna der pal. Binnenconchylien. Il. Teil. p- #67. — 104. Pomatia secernenda elevata n. Differt a forma typica testa magna, elevato-Lurrita, spiraliter striata. Diam. 45, Alt. 53 mm. Eine schlanke, hohe Form mit normaler Bänderung und fast überall deutlicher Spiralskulptur. Ich sammelte zwei solche Exemplare in Garlobag, Dimensionen des grös- seren: #&5:53 mm. Pomatia subalbescens Kob. Diese Form hat Prof. Kobelt!) „mit Bedenken® zu P. secernenda gestellt und betont, dass wir über diese Formen „mit einem endgültigen Urteil warten müssen, bis mehr Material beschaffen ist.“ Nun habe ich Crkvenica fleissig gesammelt und etwa 10 ausgewachsene Exemplare und eine ganze Entwicklungs-Serie von dieser Form zu- sammengebracht und die sehr interessante Tatsache kon- statiert, dass hier P. subalbescens derart herrschend ist, dass Exemplare der typischen P. secernenda zu den grössten Seltenheiten gehören. Alle Exemplare, vom embryona- len angefangen, zeigen die eigentümliche Zeichnung und die Spiralskulptur und somit betrachte ich nun diese Form als eine bereits völlig isolierte Lokalform, welche mit Be- willigung des Autors von P. secernenda als P. subalbes- cens Kob. getrennt werden muss. P. subalbescens kommt meines Wissens ausserdem in Gastelmuschio, auf der Insel Veglia, vor, wo ich im vori- gen Jahre ein wunderschönes Exemplar antraf. Dieses ist etwas fester gebaut, als der Typus von Crkvenica. Die Art bedarf noch einer anatomischen Untersuchung. 105. Pomatia subalbescens omisaljensis n. Testa parva, ovato-conica, solida, irregulariter costel- lato-striata, fasciis cum tribus, (1, 0, 0, &, 5.) prima ac quinta typica, quarta interrupta. ', Kormos, loc. eit. p. 145—147 und Rossm.-Kobelt, Icongr. 1. eit. p. 43—47, Taf. 322, Fig. 2029. — 291 — Diam. 32, Alt 35 mm, Eine eigentümliche kleine Form aus Castelmuschio (Omisalj), welche sich vom Typus hauptsächlich durch ihre konische Gestalt, und festere, unregelmässig rippenstreifige Schale unterscheidet. Die Schnecke hat 3 Bänder, von welchen das erste und fünfte typisch, das vierte aber teils verwischt und aufgelöst erscheint. Spiralskulptur auf dem letzten Umgang deutlich, wie bei dem Typus. Gr. 32:35 mm. 106. Vallonia pulchella Müll. Diese Art ist von der kroatischen Küste bisher nicht erwähnt worden. Ich sammelte dieselbe in Grkvenica und Senj, unter Steinen. 107. Vallonia costata« Müll. Ein einziges, typisches Exemplar dieser Art sammelte ich bei meinem letzten Aufenthalt in Lie, im Kapela-Gebirge. Genus Buliminus Ehrbg.- Buliminus detritus Müll. Neuer Fundort: Buzim im Velebit (Dobiasch). 108 Buliminus montanus Drp. Diese Art ist im Kapela allgemein verbreitet. Ich sammelte sie in Lie und Delnice. Im Velebit kommt die- selbe auch vor. Von Herrn Dobiasch erhielt ich ein Exem- plar aus Trnovac. Genus Stenogyra Shuttl. Stenogyra decollata L. Ich erhielt von Herrn Dobiasch ein Exemplar dieser Art mit der Angabe „Carlobag“. Ich suchte in Carlobag fleissig danach, doch vergebens. Doch muss die Angabe (schon eine ältere) richtig sein, denn diese Art ist sicher von Dalmatien eingewandert und da sie doch in Jablanac vor- kommt, muss dieselbe auch in Carlobag, welche südlicher gelegen ist, vorhanden sein. —_—n,12 — Genus Pupa Drp. Torquilla frumentum Dıp. Neuer Fundort: CGarlobag. Torquilla avenacea Brug. Diese Art war südwärts an der Küste entlang nur bis Bakar (Buccari) bekannt. Ich sammelte sie in zahlreichen Exemplaren in Novi und in Grkvenica (hier mit Patula ru- pestris und Pupa pygmaea zusammen). Lauria cylindracea Da Gosta Neue Fundorte: Bakar und Sen). 109. Odontocyclas Kokeili Bm. Diese Art wurde bisher auf Kroatischem Gebiete nur in Lukovdol, Plitvica und Kukuljanovo (Ponikve) gesammelt. Somit ist ein in Senj an der Ruine Nehaj von Frl. Dobiasch gefundenes Exemplar das erste, welches nun von der Küste bekannt ist. Wie Herr Dobiasch berichtet, hat er seitdem dort mehrere Exemplare (7) gefunden. Isthmia minutissima Hartm. 110. Vertigo pygmaea quadridens West. Die Stammform wurde in Kroatien (Goljak, S. Simun, Zagreb, Sisak, Plitvica) bereits gesammelt. Var. quadri- dens, welche ich in Grkvenica antraf, ist für die Fauna von Kroatien neu. Genus Clausilia Drp. Olausiliastra fimbriata (Mhlf.) Rm. Neue Fundorte: Delnice, Recinatal (Lubarska) und Bru- sane (Dobiasch). Olausiliastra grossa Rm. Neue Fundorte: Delnice und Brusane. 111. COlausiliastra laminata Mig. Ein albines Exemplar dieser Art habe ich in Podsused gesammelt. 112. Olausiliastra laminata lueida Rm. Fundort: Delnice. - 198 — Westerlund!) stellt diese Form als Varietät zu C. commutata Rm. Laut brieflichen Mitteilungen der Herren Boettger und Wohlberedt ist dieselbe hierher gehörig. Bisher nur von den Krainer Voralpen bekannt. 113. Alinda biplicata Mteg. Zwei Exemplare dieser Art sammelte ich in Podsused. Delima gospieiensis (Zel.) Pfr. Neuer Fundort: Brusane (Dobiasch). Delima ornata (Z.) Rm. An Ruinen von Podsused gelang es nun mehrere Exem- plare einer Delima-Art zu sammeln und da zeigte sich, dass diese Art, welche ich vor einem Jahre noch für D. itala Mts. hielt?), nichts anderes, als D. ornata (Z.) Rm. ist. Letztere kommt auch in Zagreb vor und selbst in Podsused wurde sie des öfteren gesammelt. Delima binodata Bm. Fundorte: Senj, Garlobag. In Senj an einer Stelle der Allee ist sie an der Mauer häufig. In Carlobag habe ich die typische Form nur in 1 Exemplar gesammelt. 114. Delima binodata Bm. var. ? In Carlobag fand ich mehrere Exemplare (12) dieser - Form. 115. Delima biasolettiana Charp. Herr Prof. Boettger deklarierte aus Novi stammende 4 Exemplare zu dieser Art gehörig. Sie ist für Kroatien und Ungarn neu. Westerlund gibt diese Art aus dem Karst- gebirge an?). 116. Strigillaria vetusta Bm. Fundort: Delnice, wo ich ein Exemplar sammelte. Diese Art ist hier bereits gefunden worden. ') Fauna d. Pal. Binnenconch. IV, p. 24, (Karlskrona, 1884). ?) L. eit. p. 150. No. 65 (ist pun zu streichen), Brei. IWW. TH. p. 88: — 14 — 117. Dilataria succineata substriata West. Fundort: Stirovaca (Franjkova draga Kozjak) von wo ich von Herrn Dobiasch 1 Exemplar erhielt. 118. Dilataria raricosta Bttgr. Herr G. Lengyel hat 1 Exemplar dieser schönen Art am Goli vrh oberhalb Brusane im Velebit gesammelt. Medora ugnata Ant. Neue Fundorte: Mamedovaece und Buzim im Velebit. (Dobiasch). 119. Medora agnata cognata Bitgr. Originalfundort: Carlobag, wo ich 3 Exemplare dieser Form sammelte. 120. Pirostoma plicatula Drp. var. ? Fundort: Brusane (Lengyel). 121. Pirostoma densestriata Rm. Diese Art ist aus dem Velebitgebirge noch wenig be- kannt. Herr Lengyel sammelte sie in Brusane (2 Exemplare). Genus Limnaea Drp. 122. Limnus stagnalis L. Fundort: Zagreb, Maksimir-Park. 123. Limnophysa palustris corvus Gm. Fundort: Novi. Für Kroatien neu. 124. Limnophysa palustris turricula Held. Fundort: Karlovaec. Für die Fauna von Kroatien neu. 125. Gulnaria peregra compressa Hartm. Die Form ist weder in die Ungarische noch in die Kroatische Fauna aufgenommen. Fundort: Ogulin. Die in meiner ersten Abhandlung von Ogulin erwähnte Exem- plare der Art!) gehören zu dieser Form. 126. Gulnaria peregra elongata Cless. Diese Varietät wurde bisher nur im Territorum des alten Banat gesammelt. Die von mir in Stenjevece (neben !) L. eit. p. 151. No. 70, 301195. — Zagreb) gesammelten Exemplare sind also für die Fauna Kroatiens neu. 127. Gulnaria peregra curta Cless. Diese Form sammelte ich während meines letzten Aufenthalts in Podsused. Sie ist für Kroatien und für die Fauna Ungarns neu. Genus Physa Drp. 128. Physa fontinalis L. Fundorte: Trnovac und Buzim im Velebit (Dobiasch). Diese Art ist auf kroatischem Terrain bisher nur in Goljak und Cronec beobachtet worden. Genus Planorbis Guett. 129. Coretus corneus L. Fundort: Karlovac. 130. Tropidodiscus marginatus Müll. Fundort: Zagreb, Maksimir. 131. Tropidodiscus carinatus Müll. Fundort: Karlovac, wo ich mehrere typische Exem- plare sammelte. Neu für Kroatien. 132. Gyrorbis spirorbis L. Fundort: Zagreb, Maksimir. Genus Valvata Müll. 133. Cincinna piscinalis Müll. Bisher nur aus Goljak angegeben. Ich sammelte diese Art in zahlreichen Exemplaren in Podsused. Genus Melania Lam. Im vorigen Jahre besuchte ich Kartovac eigens wegen Formen der Melania Holandri Fer. Dort gelang es mir folgende Formen dieser interesanten Art zu sammeln. 134. Melania Holandri Fer. Fundort: Karlovac, Fluss Kulpa. 135. Melania Holandri elegans Schm. Fundort: Derselbe. — 19% 136. Melania Holandri krapinensis (Let.) Bgt. Fundort: Derselbe. Melania Holandri laevigata Bm. Fundort: Derselbe. Genus Melanopsis Fer. 137. Melanopsis acieularis Fer. Fundort: Derselbe. 138. Melanopsis acicularis glinensis Parr. Fundort: Derselbe (1 Exemplar). 139. Melanopsis Esperi Fer. Fundort: Derselbe. Genus Pomatias Stud. Pomatias Waldemari A. J. Wagen. Neuer Fundort: Delnice. 140. Pomatias scalarinus Villa. Fundorte: Senj, Carlobag. Mut. albina: Podsused (2 Exemplare). 141. Pomatias septemspiralis Raz. Fundort: Ruinen von Podsused. 142. Pomatias elegans spectabilis A. J. Wagn. Fundort: Carlobag. Bisner nur aus Lukovo-Zugarje, Gospic und Ostaria bekannt. 143. Auritus tergestinus West. Gesammelt in Lie (Kapela). 144. Auritus gracilis croaticus Pfr. Fundort: Lie. Auritus nanus West. Neue Fundorte: Goli vrh oberhalb Brusane (Lengyel), Mamedovac (Dobiasch). Genus Cyclostoma Drp. Oyclostoma elegans Müll. Neue Fundorte: Lubarska, (Reeinatal), Grobnik, Ba- kar, Carlobag, Zutalokva. #457 »-— Genus Neritina Lam. 145. Neritina danubialis 2. Fundort: Karlovac, Kulpa. 146. Neritina danubialis carinata Kok. Fundort : Derselbe. 147. Neritina danubialis stragulata GC. Pfr. Fundort: Derselbe. 148. Neritina danubialis turrita n. Differt a forma typica testa elevato-turrita, apertura recta, ovata. Diam. 6, alt. 7'/a mm. Diese kleine Form unterscheidet sich von dem Typus durch ihre viel höhere, etwas turmförmige Gestalt, wodurch die Mündung hinaufgezogen wird und nicht mehr elliptisch, sondern gerade, oval erscheint. Zeichnung, Farbe variabel. Gr. 6:7!/a mm. Fundort: Karlovac, Kulpa (6 Exemplare). Genus Sphaerium Scop. 149. Cyeclas corneum L. Fundort: Zagreb, Maksimir. Genus Pisidium C. Pfr. 150. Pisidium fossarinum GCless. Fundort: Podsused. Genus Unio Retz. 151. Unio batavus Lm. Fundort: Podsused, Sava. 152. Unio pietorum L. Fundort: Derselbe. 153. Anodonta eygnea L. Fundort: Derselbe. — 1% — Zum Polymorphismus von Helix vulgaris Rossm. Von BaronRosen. (III. Beitrag zur Kenntnis der Molluskenfauna des Kaukasus.) Herr Retowski hat 1882 in No. 2 des Bull. der Moskauer Naturforschenden Gesellschaft 11 Farben- und Bänder-Formen von Helix vulgaris Rssm. angeführt, die er bei Noworossisk gesammelt hatte, und somit auf die Ver- änderlichkeit dieser Schnecke schon hingewiesen. Um die Va- riabilität derselben für das Kuban-Gebiet festzustellen, musste eine grössere Anzahl Gehäuse untersucht werden, ich gab des- halb in einer hiesigen griechischen Restauration den Auf- trag die leeren Gehäuse für mich zu sammeln. Die Schnecke wird jedes Frühjahr in grossen Mengen an den Nordab- hängen des kaukasischen Bergrückens zwischen Anapa und der Eisenbahnstation Tonnelnaja gesammelt und nach Jekaterinodar zu Markt gebracht. Leider werden dabei sehr viele halbwüchsige Schnecken vertilgt, die zur Unter- suchung untauglich sind, aber dennoch habe ich aus dem mir zugestellten Korbe 900 erwachsene Exemplare ausge- sucht, deren Untersuchung mich überzeugte, dass die Schnecke im genannten Terrain ihre grösste Variabilität erreicht, die sie nach Osten und Süden hin allmählich verliert, wo sie beständigere Gruppencharaktere annimmt. Leider besitze ich die südrussischen und transkaukasischen Formen mit Ausnahme von H. Raddei Bttg. nicht, so dass ich die Uebergangsformen bloss nach den Zeichnungen und Be- schreibungen vergleichen konnte. Sowohl die Grösse der Gehäuse, als auch die Breite und Lage der Bänder ist sehr variabel, ebenso die Färbung der Spindel mit Lippe und Gallus, die von rein weiss, über gelb bis rotbraun wechselt. Auch die Form der Spindel ist sehr veränderlich und hängt augenscheinlich von der Form der Mündung ab. Die Va- BA riabilität der Grösse und auch der Form des Gehäuses und der Mündung ist aus folgenden 10 Messungen zu ersehen: Höhe zu Breite (perpendiculär und rechtwinklig zur Axe gemessen) 1) 21:22 mm, 2) 21:25 mm, 3) 22:23 mm, 4) 24:95 mm, 5) 26!/e:26 mm, 6) 27:30 mm, 7) 28;30 mm, 8) 29:28 mm, 9) 29:31 mm, 10) 30:30 mm. Für die von mir untersuchten 900 Exemplaren stelle ich fol- gende Tabelle auf, die 25 verschiedene Formen aufweist. l) Rein weisse Albinos 22 Exemplare = 2,44 °. 9) Gelbliche mit schwach durchscheinender weisser Mittelbinde 9 Exemplare = 1°. 3) Gelbliche mit undeutlichen blassen Bändern, er- scheint gefleckt, oft mit Querbinden 75 Exempl. = 8,34 Jo. 4) 00300 mit schmaler Mittelbinde f. wnicincta 18 Exemplare = 2°). 5) 10005 f£. bieineta Dub. 14 Exemplare = 1.55 '. 6) Mit 2 breiten in gleichen Abständen stehenden braunen Bändern auf dem letzten Umgange f. bifasciata 1 Exemplar = 0,11 °Jo. 7) 00340 (1, 2 und 5 fehlen) 4 Exemplare = 0,44 °o. 8) 02340 (1 und 5 fehlen) 9 Exemplare = 1%. 9) 10045 (2 und 3 fehlen) 2 Exemplare —= 0,22%. 10) 12040 (3 und 5 fehlen) 1 Exemplar = 0,11 °)o. 11) 10305 (2 und 4 fehlen) 11 Exemplare = 1,22 °)o. 12) 1345 (2 und 4 in Flecken aufgelöst) 35 ° Exemplare = 3,9%. 13) 10345 (2 fehlt) 31 Exemplare —= 3,44%. 14) 12045 (3 fehlt) 20 Exemplare = 2,22 °)o. 15) 12305 (4 fehlt) & Exemplare —= 0,44%. 16) Mit 4 in gleichen Abständen stehenden Bändern 7 Exemplaren = 0,77 Jo. Mit allen 5 Bändern: 17) 1,23, 4,5 (2 und 3 fliessen mehr oder weniger zusammen) 93 Exemplare 10,34 %o. — 200 — 18) ad Hel. Raddei Kobelt transitans 31 Exemplare 3,44 %o. 19) ad H. Nordmanni Parr. transitans 30 Exemplare ==183,33%. 20) ad H. Raddei Bttg. transitans 32 Exemplare = 3,56 °o. 21) ad H. vulgaris-kubanensis Kob. transitans 100 Exemplare = 11,12). 22) ad. H. vulgaris Roseni Kob. transitans 40 Exem- plare = 4,45 Jo. 93) ad H. Christophi Btig. transitans 32 Exemplare == Shbii; 94) Mit 6 Bändern 2 und 3 fast zusammengeflossen, 4 in 2 Bänder getrennt und mit sehr breiter weisser Zone zwischen den beiden letzten Bändern 1 Exemplar = 0,11%. 25) Zum Typus mit verschiedenen Bändern 278 Exem- plare = 20,9 Jo. Helix RaddeiBttg. nenne ich die in „Radde, Fauna und Flora des Talysch-Gebietes Taf. II, Fig. 6 abgebildete ‚Schnecke und Helix Raddei Kob. die in Je. 12, tab. 348, fig. 6 und 7 angeblich nach dem Boettgerschen Original- exemplar gezeichnete. Da Dr. Boettger seine Art nach einem Unikum beschrieben hat, muss hier ein Irrtum vor- liegen und wäre es wünschenswert, dass derselbe aufge- klärt wird. Die Kubaner-Form ist kleiner als die trans- kaukasische, aber unter den 32 Exemplaren fand ich eins, das von dem einzigen mir übrig gebliebenen Exemplare aus dem Eriwanschen Gouvernement nicht zu unterscheiden ist. 1. Helix vulgaris-kubanensis Kob., die ich bei Psebai im Labatale an einem baum- und strauch-losen Bergabhange an Felsblöcken gesammelt, ist schon viel weniger variabel. Ich kann mich nicht erinnern, wie viel Exemplare ich be- sessen habe, da ich recht viele und zwar die besten und gleichmässig gebänderten abgegeben habe; in meiner Samm- | — 0 — lung sind 18 erwachsene und 10 unvollendete Gehäuse übrig geblieben, von diesen fliessen bei & Exemplaren das 2. und 3. Band zusammen, 1 Exemplar ist schwer von H. Roseni Kob. zu unterscheiden und 1 Exemplar gehört zur var. bieincta Dub., aber mit so blassen Bändern, dass es auf den ersten Blick einfarbig erscheint. Helix vulgaris-Roseni Kob. habe ich im Ter-Gebiete im östlichen Ciskaukasien in der Nähe des Dorfes Gersel-a-ul gesammelt, und waren dort sämtliche Gehäuse ganz gleichmässig gebändert, ebenso H. Raddei Bitg. im Eriwanschen Gouvernement. Diese beide Gruppen scheinen an Ort und Stelle gar nicht zu variiren. Die übrigen von mir angeführten Uebergangsformen kommen den Zeichnungen und Beschreibungen der betreffenden Arten sehr nahe. Zur endgiltigen Sichtung dieser verschiedenen Gruppen bedarf es noch zahlreichen an verschiedenen Orten gesammelten Vergleich-Materials. 2. Helix stauropolitana A. Schm. var. intercedens Ret. et forma albolabris Dohrn. Unter den zu Markt gebrachten H. vulgaris kann man bisweilen auch H. stauropolitana A. Schm. finden in einer klei- nen sogenannten Hungerform, deren Grösse bis 27:16 mm herabsinkt. Unter diesen habe ich ein Exemplar gefunden, das entschieden zur var. intercedens Ret. gehört. In der Färbung und Bänderung ist dasselbe analog der H. atro- labiata Kryn. var. nemoraloides Mts. Das Gehäuse misst 32:23 mm mit gelblicher Epidermis, einer schmalen schwarzen Binde ein wenig über der Mitte des letzten Um- ganges, dem unteren Bande eng um den Nabel, grob fast rippenartig gestreift, ohne die für stauropolitana charakte- ristischen hammerschlagartigen Eindrücke. Der Höcker unterhalb der Spindel ist deutlich heller gefärbt. Helix stauropolitana ist unsere gemeinste Waldschnecke, ich kenne sie in Ciskaukasien vom Ufer des schwarzen Meeres bis zum Kosakendorf Prochladnaja im Ter-Gebiete, bin aber überzeugt, dass sie noch viel weiter nach Osten vorgedrungen ist. Früher glaubte ich, dass die Uebergangsform zu atro- labiata, die var. intercedens Ret., erst in Transkaukasien im Suchumer Kreise auftrete, aber obiger Fund beweist, dass dieselbe bereits im Kuban-Gebiete ihren Anfang nimmt, und zwar merkwürdiger Weise in demselben Terrain, in welchem H. vulgaris ihre grösste Variabilität erreicht. Bei Nowo- rossisk habe ich die Uebergangsform bis jetzt nicht gefunden, aber aus dem Noworossisker Gouvernement besitze ich 2 Gehäuse aus der Gegend zwischen Schahe und Utschdere, von denen eins fast gelblich-braun mit schwach durch- schimmernden Bändern ist, und eins aus Krasnaja Poljana (Stadt Romanowsk) Nördlich von Suchum beim Kloster Psirsk (Novij Aphon) kommt neben einfarbigen Gehäusen die der H. atrolabiata var. nemoraloides analoge Form sehr häufig vor. Helix stauropolitana A. Schm. f. albolabris Dohrn habe ich zuerst in Pjätigorsk im Ter-Gebiete, später im Psekups- thale im Kubangebiet und bei Noworossisk gefunden, und ist dieselbe, wie schon Dr. Kobelt bemerkt hat, keine Va- rietät, da sie nicht einem gewissen Terrain eigentümlich erscheint und Uebergangsformen zum Typus vorkommen, sondern bloss eine hübsche und auffallende abnorme Form, immer einfarbig weiss mit gelber Epidermis und milchweisser Lippe. 3. Daudebardia Lederi Btitg. Im vorigen Sommer fand ich im Psekups-Tale nicht weit von den Schwefelquellen in einer engen und tiefen Schlucht ein lebendiges Exemplar dieser Art, und scheint dieselbe trotz ihrer Seltenheit im Kaukasus ziemlich weit verbreitet zu sein. 4. Buliminus Hohenackeri Kryn. Vom Stawropoler Gymnasiasten Brjansky erhielt ich 3 Exemplare dieser Art, die er zwischen Lars und Wladikawkas = 203 — in Ciskaukasien gefunden hat, 23:9 mm, die sich von den transkaukasischen nicht unterscheiden. Für Ciskaukasien ist diese Art neu. 5. Buliminus tridens Mil. var. major Kryn. Aus den Gärten des Dorfes Igdür im Eriwanschen Gouvernement erhielt ich 49 Exemplare von verschiedener Grösse, darunter 4 anormale. Eins ganz ungezähnt, eins, mit schwach angedeuteten Zähnen, eins ohne Parietallamelle und normal entwickelten übrigen Zähnen und ein beschä- digtes, bei dem 3 mm des letzten Umganges abgebrochen waren, und das an der Bruchstelle eine neue kräftige Lippe mit starken Zähnen gebildet hat, wobei die neue Spindel 2 mm unterhalb des früher abgebrochenen Aussenrandes anfängt. | 6. Buliminus tridens Müll. var. diffusus Mess. 4 Werst vom Dorfe Güjaludscha nach Jgdür zu, unter Sieinen auf einem steinigen Plateau im Surmalinschen Kreise des Eriwanschen Gouvernements 18 Exemplare. Die Gehäuse entsprechen sehr gut der Zeichnung von Mousson im Journal de Corchyl. 1876, Taf. III, Fig. 6 und auch der Beschreibung, bloss die Zähne sind ein wenig stärker ausgebildet. Die Schnecke sieht Bul. tridens, zu dem sie als Varietät zu stellen ist, täuschend ähnlich. Der etwas ansteigende letzte Umgang ist nicht charakteristisch, da das auch oft bei tridens vorkommt, und finde ich bloss einen wirklich charakteristischen Unterschied, das ist die Form der Spindel. Der Spindelzahn bildet nämlich eine Aus- stülpung nach innen, oberhalb welcher die Spindel noch eine zweite flachere Ausstülpung zeigt (Moussons undeut- liche Falte) so dass, wenn man vom Aussenrande aus schief in die Mündung sieht, die Spindel innen eine ziemlich regel- mässige Wellenlinie bildet, was bei tridens und seinen üb- rigen Varietäten nicht vorkommt. Von meinen 18 Exem- laren haben 3 einen schwachen Angularhöker. In Anbe- — 2 — tracht der Spindel und des gruppenweisen Auftretens der Schnecke halte ich dieselbe für eine gute Varietät. 7. Buliminus lamelliferus Rossm. var. angustior Ret. (M. Bl. 1886). Vom Accisebeamten Herrn Valerian Kaspersky erhielt ich 61 Exemplare dieses Buliminus, die er an Bergabhängen im Laba-Thale gesammelt hat, von denen die meisten ver- blichen sind, unter welchen aber 10 lebendig gesammelte waren. Die Färbung frischer Exemplare ist bräunlich glän- zend. Ich besitze in meiner Sammlung B. lamelliferus Rossm. aus Tokat in Persien in 7 Exemplaren (G = 6:3 mm), von denen 3 den quadratischen Mittelzahn haben, die var. pha- sianus Dub. in grosser Anzahl aus Pjätigorsk (G = 5!/2:3/s) und die var. angustior Ret. von Noworossisk (G = 5:2°]/s) und jetzt die vorliegende aus dem Kuban-Gebiet, für wel- ches sie neu ist (= 5-6:2®/a mm), mit recht stark ent- wickelten Zähnen. Alle diese Varietäten sind nicht leicht von einander zu unterscheiden, bei frischen Exemplaren ist die Färbung und Streifung eine gleiche, bei allen ist der Aussenrand der Mündung mehr oder weniger weiss, und unter allen finden sich Exemplare, bei denen der mittlere Randzahn fast quadratisch ist. Sehr stark entwickelt ist der quadratische Zahn bei vielen Exemplaren aus Pjätigorsk. Der Angularhöker hängt bald mit der Parietal-Lamelle zu- sammen, bald nicht, und der letzte Umgang ist bald mehr, bald weniger, und bei einigen Exemplaren gar nicht an- steigend. Das Grübchen vorne an der Mündungswand varürt auch stark in seiner Entwicklung und verschwindet zuweilen ganz, oder an dessen Stelle erscheint eine schwache Abplattung. Die letztere ist bei angustior vorherrschend, während bej lamelliferus das Grübchen meistens vorhanden ist. Mousson gibt für seine var. phasianus (Gonchyl. 1873 taf. 7, fig. 7) 8 Zähne, von denen auf seiner Zeichnung der 8. nicht zu sehen ist, Doch bei den Pjätigorsker Exemplaren lässt sich die Andeutung des 8. Hökers über den Randzähnen gut erkennen. Unter den letzten fand ich so- gar ein Gehäuse mit 9 Zähnen, und zwar befindet sich der überzählige Höcker zwischen dem unteren faltenförmigen Randzahn und dem sogenannten mittleren quadratischen Randzahn. Obgleich ich in der Bezahnung keine charakte- ristischen Unterschiede finde, möchte ich die Varietäten doch bestehen lassen, da sie gruppenweise auftreten und unter- scheide sie nach der Gestalt des Gehäuses. Die var. pha- sianus Dub. ist im Vergleich mit dem Typus eine kurze bauchige Form, bei welcher die grubenförmige Eindrückung am Aussenrande meistens vorhanden ist, während bei der var. angustior Ret., der schlanksten Form, meistens statt des Grübchens eine Abplattung auftritt. Ausserdem hat die letztere einen halben Umgang mehr. Auf Grund meiner Beobachtungen finde ich, dass die Beschreibung des Buli- minus angustatus Ret., ausser den 7 Umgängen absolut keine charakteristischen Kennzeichen gibt. Unter den Pjä- tigorsker Exemplaren finden sich Exemplare, bei welchem der Mittelzahn stark entwickelt ist und die übrigen Rand- zähne ziemlich verkümmert sind, weshalb ich vermute, dass das einzige in der Krim angeschwemmte Exemplar, auf welches die Art begründet ist, als überbildetes Exemplar zu angustior Ret. zu stellen ist. Herr Retowski scheint auch selber Zweifel gehabt zu haben, da er mir seiner Zeit mehrere Exemplare aus Noworossisk mit verkümmerten Zähnen (ausser dem Mittelzahn) unter dem Namen „angus- tatus Ret.“ gesandt hat, unter welchem Namen ich einige früher im Tausch abgegeben habe. 8. Pupa sieversi Bttg. Im vorigen Sommer fand ich im Psekupsgenist ein verblichenes Gehäuse von 2:1 mm. Dasselbe weicht ein wenig vom Typus ab durch den ein wenig ansteigenden letzten Umgang und ein kleines Knötchen, das sich zwischen — 206 — dem unteren Golumellar- und Rand-Zahn befindet, im übri- gen entspricht es der Beschreibung vollkommen. Bis weiteres und frischeres Material vorliegt möchte ich dasselbe nicht vom Typus trennen. Dieser Fund, sowie B. hohenackeri Kryn. vermehren wieder die Zahl der für Cis- und Trans- Kaukasien gemeinsamen Arten. 9. Clausilia semilamellata Mss. Endlich ist es mir im vorigen Sommer gelungen, diese Art lebend im Psekupthale und auch im Supthale aufzu- finden. Sie lebt sehr vereinzelt und nie in Colonien wie andere Arten, an Bergabhängen im Walde unter faulenden Baumstämmen. Unter einem dicken Baumstumpf fand ich eine Colonie von Glausilia serrulata Midd. in 80 Exemplaren und darunter bloss 2 Exemplare semilamellata. Sie führt wahrscheinlich ein Einsiedler-Leben, denn ich konnte nie mehr wie ein oder höchstens zwei Exemplare an einem Ort finden. Um 12 Exemplare zu sammeln musste ich an ver- schiedenen Stellen eine Menge Baumstämme und dicker Aeste umwälzen. 10. Pomatias lederi Bttg. Beim Kosakendorfe Dachowskaja im Belaja-'Thale kommt diese Art in einer kleinen Form 8'/2:3®/a mm vor. Nach Westerlund kommt diese kleine Form übrigens auch in Transkaukasien vor. Petricola pholadiformis Lam. Von Caesar R. Boettger, Frankfurt a. M. Eine Muschel, die in Europa sich nur geringen In- teresses erfreut, ist Petricola pholadiformis Lam. Doch ist sie nicht nur ein amerikanisches Tier, sondern gehört jetzt auch der europäischen Fauna an. Im folgenden sei es mir erlaubt, eine Beschreibung dieser Muschel sowie ihrer Verbreitung zu geben. — 207 — Literatur-Verzeichnis: 1. Lamarck. Histoire Naturelle des Animaux 'sans Vertebres. Paris 1815 a 1822. Tome Sixieme, pag. 159. 2. Sowerby, J. and G. B. Genera of recent and fossil Shells.. London 1824. pl. 50, fig. 1 and 2. 3. Say. American Conchology. New Harmony 1830—1834. pl. 60, fig. 1. 4. De Kay. Mollusca of the State of New York. Albany 1842. pag. 228; pl. 28, fig. 282. 5. Sowerby, G. B. Thesaurus Conchyliorum, or Monographs of Genera of Shells. London 1842-1887. Vol. II, pag. 771; pl. 166, fig. 1. 6. Chenu. Manuel de Conchyliologie et de Paleon- tologie conchyliologique. Paris 1859—1862. fig. 446 et 447. | 7. Reeve. Elements of Conchology. London 1860. pag. 135; pl. 39, fig. 212. 8. Römer, E. Malakozoologische Blätter. Band X. Cassel 1862. pag. 226 und 228. 9. Gould, A. A. Report on the Invertebrata of Massachusetts. Second Edition, comprising the Mollusca. Edited by W. G. Binney. Boston 1870. pag. 90—92; fig. 398— 399. 10. Simpson. Proceedings of the Davenport Aca- demy of Natural Sciences. Davenport, Jowa 1885—1889. pag. #7. 11. Fischer, P. Manuel de Conchyliologie. Paris 1887. pl. 20, fig. 17. 12. Dall, W. H. Bulletin of the United States National Museum. Nr. 37. Washington 1889. pag. 58 and 59; pl. 59, fig. 15; pl. 64, fig. 140a. 13. Cooper, J. E. Proceedings of the Malacological Society of London. 1895. Vol. 1, pag. 291. 14. Cooper, J. E. Proceedings of the Malacological Society of London. October 1896. Vol. 2, No. 3. pag. 134—135. 15. Gooper, J. E. Journal of Conchology. Vol. 9, No. 8. October 1899. pag. 243. 16. Dupuis, P., et Putzeys, S. Annales de la Societe royale Zoologique et Malacologique de Belgique. Tome XXXVIl. 1902. pag. IV. 17. Loppens, K. Annales de la Sociele royale Zoologique et Malacologique de Belgique. Tome XXXVII. 1902. pag. XLI et XLII. 18. Pelseneer, P. Association frangaise pour l’avancement des Sciences. CGomptes-rendus et Memoires. Angers 1903. Vol. I, pag. 774. 19. Bouly de Lesdain. Feuille des Jeunes Natura- listes. IV. serie, 37. annee. Nr. 433. ler Novembre 1906. pag. 20. 90. Giard. A. Feuille des Jeunes Naturalistes. IV. serie, 37. annee. Nr. 435. ler Janvier 1907. pag. 51. 91. Boettger, C. R. Zoologischer Anzeiger. Band XXXI. Nr. 9/10. 5. März 1907. pag. 268—270. 92. Shouteden, H. Annales de la Societe royale Zoologique et Malacologique de Belgique. Tome XLI. Mai 1907. pag. 64—66. 93. Icke. Tijdschrift der Nederlandsche Dierkundige Vereeniging. 1907. 2. Reeks, Deel. X, Afl. 3. (Noch nicht erschienen). — Bei dem Tiere sind die Mantelblätter dick, einfach und verwachsen bis auf einen engen Schlitz, der dem Fuss den Austritt gestattet, und eine Oeffnung, durch die die beiden Siphonen austreten. Der Fuss ist gross, spitz, seitlich zusammengedrückt, dreieckig, lanzenförmig. Die Siphonen sind sehr lang und an ihrem Grunde verbunden. Beide, Atem- (Fig. 1, b) und Analröhre (Fig. 1, a) werden x“ HIT Pe im Innern von 6—8 Hautlamellen durchlaufen, die nach der Oeffnung zu intensiver werden und in der Atemröhre schärfer ausgeprägt sind als in der Analröhre; auch hat die Atemröhre gewöhnlich 1—2 Lamellen mehr als die Analröhre bei demselben Tiere. Die Oeffnungen beider Siphonen sind mit Fransen besetzt. Die Fransen der kür- zeren Analröhre sind einfach. Die längere Atemröhre ist mit einem Kranze von verästelten, gefiederten Fransen ge- schmückt, die am Ende der 6—8 Lamellen auftreten, während der übrige Rand mit einfachen Fransen, wie die Analröhre, besetzt ist. Die Kiemen sind mit tiefen, ziemlich weit auseinanderstehenden Falten versehen. Gould (9.) gibt zwei verschiedene Angaben über die Fransen der Siphonen: J. L. Russell sagt: „The orifice of the one, for imbibing water, is fringed with a circle of branching or feathery filaments consisting of four long and four short ones; and the same number of obtuse points without fringe surround the orifice ofthe other tube;“ dagegen „Dr. Stimp- son says the cirri at the orifice of the siphons are very variable, sometimes being entirely wanting or only repre- sented by tubercles.*“ Russells Ansicht kann ich nicht teilen, denn ich habe nicht immer genau 8 Fransenbüschel be- obachtet, wenn auch diese Zahl ziemlich häufig ist. Doch auch Stimpsons Behauptung, dass die Anzahl der Fransen- büschel (und, da diese nur an den Enden der Lamellen . Frankreich Trn Masstab:1: 6009 000, Fig. 2. auftreten, auch die Anzahl der Lamellen) sehr veränder- lich ist, scheint mir gewagt; ich habe immer nur 6—8 Lamellen und Fransenbüschel beobachtet. Wenn er manch- mal die Fransen garnicht oder nur als Knötchen (tuber- cles) gesehen hat, so beruht das wohl darauf, dass das — 21i — Tier die Siphonen zusammengezogen hat. (Fig. 1 ist ein Exemplar von Sylt.) Die Muschel ist ziemlich dickschalig, länglich, einer Pholas sehr ähnlich, gleichklappig. Vorne ist sie gerundet, baüchig, gegen das hintere Ende wird sie sehr viel schmäler ; der äusserste Teil ist wieder stumpf gerundet und etwas klaffend. Die Aussenfläche ist ohne Glanz und grob durch Zuwachsstreifen gezeichnet. Sie ist bedeckt mit erhabenen, strahligen Rippen, deren Schärfe und Abstand verschieden sind. An dem hinteren Schlossrand sind sie zusammen- gedrängt und sehr verwischt, während sie vorne stark ausgeprägt sind und in ziemlich grossen Zwischenräumen stehen. Ungefähr 7—8 von diesen Rippen ragen mehr hervor als die übrigen; nach hinten wechseln sie mit weniger hervorragenden Rippen ab. Auf diesen 7—8 Rippen erheben sich die Zuwachsstreifen zu querver- breiterten, zahnartig erhöhten Schuppen. Der Rand der Schale ist glatt. Die Muskeleindrücke sind schwach. Der Pallialeindruck ist gross, mit einem sehr tiefen Sinus ver- sehen. Den Rippen der Aussenseite entsprechen im Inneren Furchen. Lunula und Area sind oval und nicht deutlich begrenzt. Die Kardinalplatte ist schwach und schmal. In jeder Schale sind zwei Kardinalzähne. In der rechten Schale ragt ein zweispaltiger Zahn stark hervor; vor ihm steht ein kürzerer, einfacher, manchmal schwach zweispaltiger Zahn tiefer in der Schale. In der linken Schale ist der hintere, einfache Zahn dünn und erhöht; der vordere, grössere Zahn ist so tief geteilt, dass er als zwei erscheint. Es sind keine Seitenzähne vorhanden. Das äusserliche Ligament ist braun. Die Schale ist aussen und innen weiss. Sie ist bedeckt mit einer dünnen, sehr harten Epidermis. Ueber eine Färbung der Schale eng- lischer Exemplare berichtet Cooper (15.): „The shell is usually pure white in colour, but about two per cent. - iO — have the posterior side stained with reddish-purple; this staining appears to be done by the molluse itself and is not due to any external cause.“ Ueber eine häufig auf- tretende Verletzung der Schale schreibt derselbe von Exemplaren aus Shellness bei Sandwich (Kent): „About one third of the Shellness examples are more or less deformed at the posterior side, which is either shortened and rounded or else twisted to one side.“ Es ist in- teressant, dass die europäische Form gewöhnlich grösser ist als die amerikanische. Während nach Shouteden (22.) Dautzenberg an der belgischen Küste Exemplare von 8—9 cm gefangen hat, wird der Durchschnitt der amerikanischen Stücke nicht viel grösser als £ em. Als ausnahmsweise grosses Exemplar bezeichnet Binney (9.) eine Muschel von 6,2 cm Länge. Nach meinen Funden (21.) ist das euro- päische Durchschnittsmass 5—6,3 cm. Ich gebe hier die Masse von sechs beliebig herausgegriffenen Exemplaren von Sylt: Länge: Breite: Höhe: 6,2 cm Dl.cm 9,9. cm Arge 1 Ye 0.1.25 DE 30.5, EG EI. ne ee AT cz 2.0 20. 604: Du 2 PEST RE Petricola pholadiformis kommt ausschliesslich im Wattenmeer vor; tiefes Wasser und starken Wellenschlag meidet das Tier. Ich brauche hier nur zu wiederholen, was ich über das Vorkommen der Muschel bei den nord- friesischen Inseln gesagt habe (21.), denn es ist dies auch ihre Lebensweise im übrigen Verbreitungsgebiet: „Je ge- schützter die Gegend und je lehmiger der Grund war, desto häufiger fand ich das Tier, also am häufigsten in der Nähe der Küste, am wenigsten bei der Insel Amrum, — 213 — die am weitesten von der Küste entfernt und deren Watten- seite am wenigsten geschützt ist; auch ist der Boden an der Wattenseite hier am sandigsten.“ E. Wolf (21.) fand die Tiere in einem „torfartig, sich speckig anfühlenden, rostroten Grund.“ Cooper (14.) berichtet über Tiere, die A. S. Kennard in der Herne Bay (Kent) gesammelt hat: „All the examples were collected between half-tide and low-water marks, and were found in burrows about six inches long.“ Ueber amerikanische Exemplare von Massa- chusetts schreibt Gould (9.): „They were imbedded in jutting fragments of a marsh which once existed there, but which has been washed away by inroads of the sea, and now only an occasional remnant lifts its head above the surrounding sand. Also found in great quantities boring into hard blue clay, at low-water mark.“ Ursprünglich war Petricola pholadiformis rein ameri- kanisch. An der Ostküste von Nordamerika und in West- indien ist die Muschel äusserst häufig. Als nördlichsten Fundort bezeichnet Dall (12.) Prince Edward’s Island, als südlichsten St. Thomas. Zwischen diesen beiden Inseln kommt sie überall vor, bei Massachusetts, New Jersey, Virginia, Nord-Carolina, Georgia, Ost-Florida, Florida Keys, Texas, Westindien (Guba, ete.). Sie fehlt bei den Bermuda- Inseln und bei West-Florida (Dall [|12.]). Simpson (10.) gibt ebenfalls an, dass die Muschel in West-Florida nicht vorkommt: „I have never found it on the west coast of Florida. It is reported from that locality by Mr. Calkins, but I have seen the shells presented bv that gentleman to the Davenport Academy and bearing that label, and they are only worn valves of Pholas costata.“ Römer (8.) führt die Muschel auch von Westamerika (Mazatlan) an. Dies beruht zweifellos auf einem Irrtum, denn keiner der amerikanischen Autoren hat sie bis jetzt von dort an- gegeben. Ferner gibt Römer (8.) die Muschel von West- — 214 — afrika (Loanda) an. Doch darf diese Behauptung, wie er selbst sagt, „nur mit grosser Vorsicht hingenommen werden“; bis jetzt hat auch kein anderer mehr davon berichtet. In Europa wurde Petricola pholadiformis zuerst in England gefunden. Bereits im Juli 1890 fand W. Crouch (1#.) die Muschel bei Cricksea (Essex) und im April 1895 Cooper (13.) bei Burnham — on — Crouch. In Kent be- obachtete sie Cooper (14.) bei Shellness in der Nähe von Sandwich (1896) und A. S. Kennard (14.) in der Herne Bay (1896). In England kommt sie also an den Küsten von Essex und Kent vor. Im Jahre 1902 brachten Dupuis (16.), Putzeys (16.) und Loppens (17.) fast gleichzeitig Notizen über das Vorkommen von Petricola pholadiformis Lam. an der .belgischen Küste. Loppens (17.) fing die Muschel schon 1899 bei Nieuport. Im Juli 1900 beo- bachtete sie Dupuis (16.) bei Cog — sur — Mer, und Putzeys (16.) fand sie im Winter 1901 bei Wenduyne. Diese beiden trafen sie 1902 häufig an der Küste zwischen Blankenberghe und CGlemskerke. Endlich fing sie Pelseneer (18.) 1903 bei Ostende. Westlich der belgischen Küste hat sich die Muschel noch nicht sehr weit ausgebreitet. An der französischen Küste hat sie Bouly de Lesdain (19.) bei Dunkerque (Dünkirchen) gefangen. Bei Calais ist sie bis jetzt noch nicht beobachtet worden; Giard (20.) schreibt darüber: „Bien que notre attention ait et& mise en &veil par toutes ces constatations, nous n’avons pas encore ob- serve Petricola pholadiformis dans le Pas — de — Galais, ou il penetrera sans doute avant peu s’il n’y est dejä installe.“ Aber auch östlich der belgischen Küste kommt die Muschel vor. Von einem neuerlichen, bis jetzt noch nicht gedruckt erschienenen Funde (1907) berichtet Shou- teden (22.): „Vers le nord il s’est egalement propag£. Mon savant et aimable collegue, M. le Dr. R. Horst, nd conservateur au Rijks Museum de Leiden, m’a en effet appris que le Petricola pholadiformis a &ete decouvert l’ete dernier a Noordwijk par Mlle. Icke. Cette capture a ete communiquee a l’une des seances de la Nederlandsche Dierkundige Vereeniging et est indiquee dans le Tijdschrift publie par note consoeur.“ In Deutschland haben E. Wol (21.) und ich (21.) die Muschel beobachtet. Wolf fand sie im Juli 1906 zwischen Norderney und luist und in der Gegend von Norddeich auf einer Fahrt mit der Gar- neelenkurre der Biologischen Station Helgoland. Zur selben Zeit fing ich die Muschel im Wattenmeer zwischen den nordfriesischen Inseln und dem Festland bei Röm, Sylt, Amrum, Föhr und den Halligen; bei Helgoland habe ich sie nicht gefunden, auch nicht angeschwemmt. Endlich hat sich auch meine Vermutung (21.) bestätigt, dass Petricola pholadiformis bei den dänischen Nordseeinseln vorkommt. Im Mai 1907 schreibt mir nämlich H. Schlesch'!) aus Kopenhagen, dass er die Muschel von Fanö und Manö erhalten hat. An der Nordseeküste des europäischen Festlandes kommt also die Muschel von der Insel Fanö bis nach Dunkerque (Dünkirchen) vor; dazu kommt noch das englische Verbreitungsgebiet. In der Ostsee habe ich sie nicht beobachtet. An der europäischen Küste kommt Petricola phola- diformis gewöhnlich gemeinschaftlich mit Pholas candida L. und Zirphaea crispata L. vor. Bei den nordfriesischen Inseln kommen auf 9 Stück von Petricola pholadiformis 4 Stück von Pholas candida und 7 Stück von Zirphaea crispata. Bei den ostfriesischen Inseln kommen nach E. Wolf (21.) auf 19 Stück von Petricola pholadiformis 10 Stück von Pholas candida und 20 Stück von Zirphaea crispata. Petricola pholadiformis scheint also häufiger zu sein als ') Dieser hat seine Beobachtung jetzt veröffentlicht in der Zeit- schrift „Flora og Fauna“, 1907, pag. 73—74. — 216 — Pholas candida. Cooper (14.) schreibt über seine Exem- plare von Shellness bei Sandwich (Kent): „The shells in most cases were associated with single valves of Pholas candida ...... Mr. W. CGrouch exhibited speeimens of Petricola pholadiformis from the River CGrouch, Essex, and remarked that two living specimens had, ... . ., been taken in that river, ....., in association with Pholas crispata.“ Von A. S. Kennard, der die Muschel in der Herne Bay (Kent) sammelte, schreibt Cooper (14.): „The only other mollusc he found living with it was Pholas candida L., but this was by no means so abundant.“ Giard (20.) schreibt: „D’apres les renseignements que je dois aux jeunes zoolo- gistes belges qui frequentent la station zoologique der Wi- mereux, il semble que Petricola pholadiformis tend &ä sup- planter et & remplacer peu a peu la Pholade dans la region de Nieuport a la Panne.“ Dasselbe gibt auch Pelseneer (18.) von der übrigen belgischen Küste an. Was das Vorkommen von Petricola pholadiformis in Europa anbetrifft, so meinen einige Forscher, dass die Muschel von jeher in Europa vorgekommen sei. Dies scheint doch sicher ein Irrtum zu sein, denn das hiesse die ganzen englischen Forscher nicht anerkennen, die doch seit so langer Zeit die Fauna der englischen Meere aufs sorgfältigste be- arbeitet haben. Auch Coopers Ansicht (14.) „Its super- fieial resemblance to Pholas candida L. was most probably the reason why it had previously been overlooked“ wird durch die Forschungen der Engländer unwahrscheinlich ; zwar muss man zugeben, dass das Auffinden von Petricola pholadiformis durch ihre Aehnlichkeit mit Pholas candida L. erschwert wird. Loppens (17.) ist folgender Meinung: „Pour expliquer l’apparition subite sur nos cötes, en 1899, de ces animaux perforants qui vivent sur les cötes de ’Amerique du Nord, on peut admettre que plusieurs indi- vidus, engages dans des poutres, auront ete entraines par les courants de l’Atlantique, et qu’ainsi ils ont pu ächouer dans nos parages“. Diese Ansicht wäre wohl sehr ein- leuchtend, wenn man Petricola pholadiformis schon in Balken eingebohrt gefunden hätte; doch habe ich weder bei ameri- kanischen noch bei europäischen Autoren diese Tatsache gefunden; ich selbst habe sie nie in Holz eingebohrt gefunden (einige andere Petricola-Arten bohren sich häufig in Holz und Kalkstein ein, z. B. Petricola lithophaga Retz.). Mir erscheint es am wahrscheinlichsten, dass die Embryonen der Muschel in dem Tier- und Pflanzengewirr lebt (z. B. in den Balanus-Kolonien), das sich an die Schiffe ansetzt und so durch diese verschleppt wird. Dieses Tier- und Pflanzenmaterial müssten die Forscher in den Hafenplätzen beim Reinigen der Schiffe durchsuchen, es würde uns sicher manch interessantes Ergebnis liefern. Ueber den Zeitpunkt der Einwanderung habe ich (21.) folgendes geschrieben: „Doch wie lange lebt die Muschel schon hier in Europa? Um diese Frage zu beantworten, gab ich mir alle erdenkliche Mühe. Ich durchstöberte die Naturaliensammlung in Keitum auf Sylt und andere, durch- suchte alle Privatsammlungen, die sich häufig in Gasthöfen finden, doch vergebens. Diese Sammlungen sind aber meist ziemlich alt und haben sich durch einige Generationen bei den Einheimischen fortgeerbt. Zur Zeit als diese Samm- lungen angelegt wurden, lebte Petricola pholadiformis sicher noch nicht im deutschen Wattenmeer, denn sonst hätten Sammler auch diese so sehr auffallende und jetzt nicht so seltene Muschel ihren Sammlungen beigefügt, die doch viel unscheinbarere Arten enthalten.“ Allerdings muss die Ein- wanderung der Muschel schon eine gewisse Zeit zurück- liegen, denn sonst könnte sie noch nicht so regelmässig in einem so grossen Gebiete vorkommen, wie sie es sich in Europa schon erobert hat. u Die Linne’schen Gattungsnamen der marinen Nudi- branchien. Von H. v. Jhering. Die systematische Beurteilung der von den älteren Autoren beschriebenen marinen Nacktschnecken ist eine schwierige und oft unmöglich zu lösende Aufgabe. Einer- seits sind die von den Autoren gegebenen Abbildungen und Beschreibungen unzureichend, andererseits fehlen die zur Fest- stellung der Gattung vielfach unentbehrlichen anatomischen Angaben gänzlich. Man ist daher, sofern nicht etwa noch typische Exemplare vorhanden sind, darauf angewiesen, von einer Identifizierung der ungenügend beschriebenen Formen ganz abzusehen, oder, wo eine Bestimmung mehr oder minder möglich schien, das Vorgehen des ersten anatomisch arbei- tenden Forschers zu acceptieren, welcher eine von ihm ge- nau untersuchte Arl mit jener eines der älteren Autoren identificierte. Das ist z. B. bei Guvier der Fall, welcher 9 Linne’schen Arten solchermassen neu beschrieb und anatomisch untersuchte, dass sie fortan Bürgerrecht in der systematischen Literatur erhielten. In einigen Fällen jedoch bedürfen diese älteren Gattungen und Arten noch einer kritischen Beurteilung, und ist es der Zweck dieser Zeilen, das mit Rücksicht auf die von Linne eingeführten Namen der nackten Nudibranchien und Tectibranchien zu tun. Scyllaea pelagica L. Sowohl die Linne’sche Gattung Scyllaea, als die angeführte tropisch kosmopolitische, pela- gische Art sind nie Gegenstand des Zweifels gewesen, zumal da schon Cuvier sich damit befasst hat. Soviel ich weiss, ist diese Art bisher nicht an den amerikanischen Küsten gesammelt worden. Doris verrucosa L. Ebenso wie Bergh, bin ich der Meinung, dass Cuvier’s Vorgehen in dieser Hinsicht ganz ae — zu billigen ist. Fraglich bleibt es dabei allerdings noch, ob die Art wirklich im indischen Ocean vorkommt, wie Cuvier und andere ältere Autoren es angeben, oder ob, wie Bergh annimmt, ein Irrtum in der Fundortsangabe vor- liegt. Jedenfalls darf man aber als Autor der Art nicht Cuvier angeben, wenn man mit ihm den Linne’schen Spe- ciesnamen acceptiert. Linne hat in der 10. Ausgabe vom Jahre 1758 des „Systema natura“ nur eine einzige Art von Doris aufgeführt, eben die Doris verrucosa, welche daher ohne Zweifel als typische Art der Gattung zu gelten hat. Der Gattungsname Staurodoris von Bergh ist somit über- flüssig und synonym mit Doris. Die brasilianische Form der D. verrucosa, welche Bergh als Stauwrodoris januarii be- schrieb, halte ich für identisch mit der europäischen Art des atlantischen Ozeanes und des Mittelmeeres. Triton littoreus L. Die Beschreibung scheint sich auf eine Tritoniide zu beziehen, welche jederseits am Rücken 6 Tentakeln besitzt, von denen die hinteren scheerentragend (cheliferis) oder scheerenförmig sein sollen. Offenbar liegt eine irrige Deutung einer Abbildung mit bifiden Tentakeln vor. Mit der Beschreibung lässt sich aber nichts an- fangen. CGuvier’'s Name Tritonia scheint anzudeuten, dass seine Meinung eine ähnliche war. Der Gattungsname Triton L. kann daher in der wissenschaftlichen Literatur eine definitive Verwendung nicht finden. Trotzdem praejudiciert der Linne’sche Gattungsname die weitere Verwendung des Namens und gehen daher auch die zierlichen Wassersala- mander der europäischen stagnierenden Gewässer jetzt unter dem Namen Molge. Tethys leporina L. Man hat in diesem Falle davon abgesehen, die erste der beiden Linne’schen Arten T. lima- cina aus dem „Oceano australi* als typische Art zu be- trachten, weil die dürftige Beschreibung durchaus nichls- sagend ist, während die zweite Art, der bekannte „Lepus 220 marinus‘‘ des Mittelmeeres, jeden Zweifel darüber ausschliesst, dass die bekannte Tectibranchie des Mittelmeeres gemeint ist. Bergh hat schon 1875 darauf hingewiesen, dass Linne in der 12. Auflage des Systema naturae unter demselben Namen Tethys ein ganz anderes Tier beschrieben hat, näm- lich die grosse schöne Nudibranchie des Mittelmeeres, welche jetzt allgemein unter dem Namen Tethys bekannt ist. Wie schon früher Cuvier, so hat auch Bergh aus Bequemlich- keitsgründen die gemeinhin bekannten Namen der späteren Ausgabe Linne’s beibehalten. Nach den heutigen Nomen- claturregeln kann dieses Verfahren aber nicht länger ge- billigt werden, denn es steht weder den späteren Autoren, noch demjenigen, welcher selbst die betreffende Art oder Gattung zuerst aufgestellt hat, das Recht zu, diese Namen zu ändern. Wenn also Linne dem Namen Tethys 1767 einen anderen Inhalt gab, als 1758, so kann lediglich die ältere Auffassung von 1758 für uns massgebend sein. Schon Pilsbry hat dies (Proc. Acad. Philadelphia 1895, p. 347) überzeugend nachgewiesen, und es ist daher zu verwundern, dass die verkehrte, freilich lange eingebürgerte Nomenclatur noch zäh von vielen Fachgenossen beibehalten wird. In Zukunft müssen die Tectibranchien, welche unter dem Namen Aplysia gingen, als T'ethys bezeichnet werden, wogegen für die als Tethys bekannten Nudibranchie der nächst ältere Name Phoenicurus Rudolphi zu verwenden ist. Es ist dabei gleichgültig, ob dieser Name für die Papillen des Rückens oder für das ganze Tier bestimmt war. Die bekannte Art des Mittelmeeres, welche bei Linne in den späteren Auf- lagen zwei Namen erhielt, muss Phoenicurus leporinus L. heissen. Noch auf einen Punkt sei hier kurz hingewiesen. Cuvier, welcher zuerst die anatomisch systematische Grund- lage für die Nudibranchien schuf, war in Nomenclaturan- gelegenheiten äusserst nachlässig, sodass er mitunter den- Sr selben Namen in verschiedenen Publikationen in ungleicher Weise schrieb. Man ist daher in Verlegenheit, welche der verschiedenen Schreibweisen für die Gattung Aeolidia zu acceptieren sei, indem er bald so, bald aber auch Aeolis oder Eolis schreibt. Offenbar ist die zuerst gebrauchte Schreibweise, also Aeolidia, im „Tableau elementaire des animaux* von 1798 die massgebende, wie schon Bergh richtig angegeben hat. Valvata frigida. Von M. Ziegeler-Spandau. Im Frühjahr fand ich in einem Sumpf, welcher mit der Havel im Winter in offener Verbindung steht, mehrere Köcherfliegenlarven, deren Gehäuse aus Schneckenschalen bestand. Es waren Bythinia Leachü, Plunorbis vortex und Pl. contortus, junge Limnaea palustris, Valvata cristata und eine andere sehr flach gewundene Valvata, welche ich nach Clessins Excursionsfauna als Valvata frigida Westerlund er- kannte. Nach Angaben des Herrn Clessin ist diese Schnecke, welche sonst in Schweden verkommt, noch nicht in Deutsch- land gefunden worden. Ich verdanke den Fund auch nur den Phryganeen, denn einzelne Schnecken dieser Art wurden von mir nicht gefangen. Es erwies sich, dass alle Schnecken, mit Ausnahme der immerhin weitmündigen Limnaeen noch lebten, die letzteren mögen den Phryganeenlarven zum Opfer gefallen sein. Alle anderen Schnecken wurden, nachdem sie aus dem Larvengehäuse gelöst waren nach und nach munter, eine Bythinia, welche mit 4 anderen an einem Teil- stück sass, kroch mit diesen, die vorläufig noch geschlossen waren, an den Scheiben des Gefässes herauf, gewiss eine erstaunliche Leistung. Die Larven aber hatten sich bis zum anderen Morgen neue Gehäuse erbaut. Von den Valvaten leben noch zwei Exemplare, welche auch gelaicht haben. | N} IS 83) | Literatur: Sterki, V., a preliminary catalogue of the Land- and Fresh- water Mollusca of Ohio. — In: Ohio State Academy of Science vol 4. p. 8, Spec. papers No. 12, Colum- bus 1907. Zusammen 310 Arten, davon 6 eingeschleppt, 183 Gastropoda und 123 Pelecypoda. Angehängt sind die bis jetzt in Ohio gefun- denen fossilen Formen, bis auf CGochlicopa lubrica und Vitrea hammonis Ström lauter spezifisch amerikanische Formen. Gude, @. K., on the Molluscan Subgenus Coelorus, Psbry. — In: Ann. Nat. Hist. (7) VII. p. 433. C. cavicollis Psbry und C. caviconus Psbry werden zum erstenmal abgebildet. Die Untergattung ist neben Plectotropis zu stellen. Gude, @. K., Deseription of a new Species of Eulota from Formosa. (Euhadra warburyi). — In: Ann. Nat. Hist. (7) vol. XIX. p. 164, mit Textfigur.. Le Roi, Dr. O., die Verbreitung von Amalia marginata Drp. in Westdeutschland. — In: Jahrber. Westf Prov.-Ver- ein 1905/06, vol. 34, p. 40. Die Fundorte im Rheingebiet werden zusammengestellt. Funde an der Agger in Westfalen scheinen mit den rheinischen nicht im Zusammenhang zu stehen. Honigmann, Hans, Beitrag zur Molluskenfauna von Bern- burg a. 8. (Vorläufige Mitteilung). — In: Abh. Mus. Magdeburg vol. I, 3, p. 188—195. Keine neue Form. Für Trichia Hartm. wird wegen der Mycetozoen- gattung Haller 1768 der Name Capillifera vorgeschlagen. Es dürften, auch wenn man die Mycetozoen zu den Tieren rechnen will, doch wohl ältere Namen in Betracht kommen. Proceedings of the Malacological Society of London. Vol. VII. No. 4, March 1907. p. 203. Smith, Edg. A., on Fistulana mumia perforating a valve of Dosinia. With fig. — 203. —, on Paludestrina Jenkinsi. — 204. Beddome, Col. R. H., on Glessula parabilis. — 205. Smith, Edg., A., Description of a new species of Calliostoma from South Formosa (formosensis. Textfig.). — 9206. Preston, H. B., Description of a new subgenus and species of Alycaeus from Ke-lan-tan (Textfig.). — 207. Suter, H., Description of some tertiary shells from New-Zea- land (with pl. XVII). — 911. —, Description of six new species of shells and of Leptomya lintea, Hutton, from New Zealand (with pl. XVII). — 217. Melvill, J. C., Description of a new species of Latirus (sow- erbyi, Textfig.). — 218. Bloomer, H. H., on the anatomy of Tagelus gibbus and T. divisus. With pl. XIX. — 224. Ponsonby, J. H., Description of two new species of helicoid land- shells of German New-Guinea (Rhytida bednalli und Co- liolus thrix, Textfig.). — 296. Da Costa, S. J., Description of seven species of Achatina from the Congo Free State. With pl. XX. — Neu: Achatina greyi fig. 1; — Ach. ovata fig. 2; — Ach. transparens fig. 3; — Ach. subovata fig. &; — Ach. zebrina fig. 5; — Ach. fig. 6; — Ach. obseura fig. 7. — 228. Gude, G@. K., a further contribution to our knowledge of the Genus Chloritis, with description of eleven new species. With pl. 21. — (conomphala p. 229, fig. 1; Rubiana, Salomonen, — munda p. 229, fig. 2; — lanuginosa p, 230, fig. 2; exilis p. 230, fig. £; cognata p. 231, fig. 5; micromphala p. 231, fig. 6; poorei p. 231, fig. 7; thales p. 232, fig. 8; misella p. 232, fig. 9; sämtlich aus Queensland; — obnubila p. 232, fig. 10, Austra- lien; — aetnaensis p. 233. fig. 11, Etna Bay, Holländisch Neu- Guinea. — 234. Gude, G. K., Description of a new species of Papuina and Illustrations of some hitherto unfigured shells. With pl. 21. — Grystallopsis tricolor var. conica t. 21, fig. 13: — Trochomorpha erustulum Cox t. 21, fig. 14; — Xesta waiganensis Cox t. 21, fig. 15. — 136. Suter, H., Description of new non marine shells from New- Zealand. With pl. 22 (Laoma poecilostrieta p. 236, fig. 1, 2; — L. filicosta p. 236, fig 3; — Flammulina leptalea p. 237, fig. 4; — Fl. cooperi p. 237, fig. 5; — Fl. tholoides p. 238, fig. 8; — Lagochilus chiltoni septentrionalis p. 238, fig. 9; — L. bicari- natus p. 238, fig. 10; — Diplodon menziesi acuta p. 239, fig. 11,112| Taylor, John W., Land- and Freshwater Mollusca of the British Isle. Part. 13 und 14. Februar 1907. — 124 — Enthält in gewohnter luxuriöser Ausstattung den Schluss der Nackt- schnecken und das Register zu denselben, sowie den Anfang der Hyalinen. Beigegeben ist ein vorzügliches Porträt von J. W. Taylor. Smith, Edg. A., Mollusca and Brachiopoda. Reprinted from National Antarctie Expedition. Natural History vol. I. With 3 plates. Von den 40 Arten der Ausbeute (26 Gastropoden und 14 Lamelli- branchiaten) sind drei Viertel neu: Neobuceinum tenerum, p. 2, t. 1, fig. 2; — Troschelia juv. t. 1, fig. 8; — Trophon longstaffi p. 3, t.1,fig.3; — Tr. coulmanensis p. 3, t.1 fig. 4; — Thesbia (?) innocens p. 4, t. 1, fig. 1, — Admete deticatula p. 4, t. 1, fig. 5; — Amauropsis ? rosiana p. 5, t. 1, fig. 6; — Neoconcha vestita n. gen. et spec. p! 5, t. 1, fig. 11; — Trichoconcha mirabilis n. gen. et spec. p. 6, t. 1, fig. 7; — Eulima convexa p- 7, t.1,fig. 8; — Scala antarctica p. 8, t. 1, fig. 10; — Rissoia fraudulenta p. 9, t. 2, fig. 2; — R. gelida p. 9. t. 2, fig. 5; — R. deserta p. 9, t. 2, fig. 1; — R. glacialis p. 9, t. 2, fig. 4; — Lovenella antaretica p. 10, t. 2, fig. 6; — Valvatella duleis p. 10, t. 2, fig. 8; — V. crebrilirulata p. 11, t. 2, fig. 9; — V. refulgens p. 11, t. 2, fig. 7; — V. minutissima p. 12, t. 2, fig. 10: — Lepeta antarctica p. 12, t. 2, fig. 11; — Bullinella ge- lida p. 12, t. 2, fig. 12; — Chaetopleura miranda (= Notochi- ton mirandus Thiele) t. 2, fig. 13; — Cuspidaria tenella, t. 2. fie. 14; — Cardita antarctica p. 2, t. 2, fig. 15; — Kellia simu- lans p. 2, t. 3, fig. 1; — Tellimya antarctica p. 3, t. 2, fig. 16; — Cyamium denticulatum p. 3, t. 3, fig. 4; — Diplodonta in- certa p, 4, t. 3. fig. 5; — Philobrya limoides p. 4, t. 3, fig. 2; — Limopsis grandis p. 5, t. 3, fig. 7; — Limatula hodgsoni p. b,.t. 3, fie. 8. Journal de Conchyliologie vol. 54 no. 3 (erschienen 25. April 1907). p. 145. Dautzenberg, Th. & H. Fischer, Contribution a la Faune ma- lacologique de l’Indo-Chine. Mit Taf. 5—7. — Neu: Papuina demangei p. 147, t. 5, fig. 1—3; — Turritella reevei (n. nov. — eroica Reeve nec Kiener); — Melania kempfi p. 125, t. 5, fig. 6, 7; — Alvania bautoni p. 168, t. 6, flg. 1; — Cingula annamitica p. 169, t. 6, fig. 2; — Sigaretus perobliquus p. 178, t. 5, fig. 4, 5; — Pyramidella (Agatha) pacei p. 179, t. 6, fig. 3; — Syrnola callembryon p. 180, t. 6, fig. 4; — Odostomia pseu- doplicata p. 182, t. 6, fig. 5; — Od. boutoni p. 183, t. 6, fig. 8; — Od. contracta p. 184, t. 6, fig. 9; — Pyrgulina melvilli p. 185, t. 6, fig. 10; — P. sykesi p. 187, t. 6, fig. 11; — P. stan- deni p, 188, t. 6, fig. 12; — P. claudoni p. 189, t. 6, fig. 14; — P. lamyi p. 190, t. 6, fig. 15; — P. bartschi p. 191, t. 7, fig. 1; — P. prestoni p. 192, t. 6, fig. 13; — P. germani p. 193, t. 7, fig. 3, 4; — P. gemmifera p. 194, t. 6, fig. 2; — P. eximia p. 196, t. 7. fig. 5; — P. pretiosa p, 197, t. 7, fig. 6; — Eulimella pyrgoides p. 198, t. 7, fig. 7; — Cyelostrema go- deti p. 206, t. 7, fig. 8-10; — C. buschi p. 207, t. 7, fig. 11-13; — Teinostoma multisuleatum p. 208, t. 7. fig. 14-16; — Anomia lischkei p. 210 t. 5, fig. $-11; — Tellina lamyi nom nov. für T. angulata Chemnitz nee Linne&. Steusloff, Ulrich, Beiträge zur Fauna und Flora des Quar- tärs in Mecklenburg I. — A. Spätglaziale holocäne Ablagerungen mit Vertigo Genesii Gredler und Sucei- nea Schumacheri Andreae bezw. Planorbis stroemi Westerlund. — In: Archiv der Fr. Naturgesch. Meck- lenburg 1907, vol. 61, p. 68—103, Taf. 1. Giebt ausser einer sorgfältigen Aufzählung der Molluskenfauna einiger mecklenburgischen Fundorte eine gründliche Erörterung der For- mengruppe des Succinea Schumacheri und des Planorbis stroemii mit sehr guten photographischen Abbildungen. Melvill, J. ©. & R. Standen, the Mollusca of the Persian Der - Gulf, Gulf of Oman, and Arabian Sea, as evidenced mainly through the Collections of Mr. F. W. Townsend, 1895 —1906; with descriptions of new species. — In: Proc. Zool. Soc. London 1906, p. 783—848 pl. 53—56. Part. II. Pelecypoda. 1901 erschienenen ersten Abteilung folgt jetzt die zweite, die Pelecypoden enthaltend. Beide zusammen bringen unsere Kenntnis der Molluskenfauna des arabischen Meeres so ziemlich auf die Höhe der bestbekannten Meeresfaunen ; die Artenzahl beträgt 1618. Folgende Arten werden als neu beschrieben: Nucula consentanea p. 791, t. 54, f. 7; — Arca requiescens p. 793, t, 54, f. 2; — A. anaclima p. 794, t. 54, f.6; — A. bir- leyana p. 794, t. 53, f. 8; — A, cibotina p. 79, t.54, 1.4; — Barbatia avellanaria p. 797, t. 54. f. 3; — B. margarethea p. — 226 — 797, t. 54, f. 5; — Pectunculus heroicus p. 798, t. 55, f. 1; — Brachyodontes karachiensis p. 798, t.54, f.8; — Crenella adam- siana nom. nov. für Cr. decussata H. Ad. nec Mtg.; — Cr. prae- cellens p. 801, t. 55, f. 4; — Modiolaria calceola p. 801, t. 55, f. 3; — Lithodomus townsendi p. 802, t. 55, f.8; — Amussium formosum p. 801, t. 55, f. 7; — Pecten eous p. 808, t. 55, f. 9; — P. thyrideus p. 809, t. 55, f. 10; — Vola dorotheae p. 810, t. 54, f. 1; — Spondylus gloriandus p. 811, t. 53, f. 1; — Limaea juglandula p. 812, t. 55, f.5; — Cardita echinaria p. 813, t.56, f. 8; — Lucina pamela p. 815, t. 55, f. 6; — Kellia leucedra p- 817, 1.53, £. 3; — M. revimentalis p. 817, t. 53, f.4; — Montacuta obliquans p. 817, t. 56, f. 9; — Seintilla pulchra p- 818, t. 56, f. 10; — Tellina asmena p. 818, t. 56, f.9; — T. micracyllium p. 820, t. 56, f. 4; — T. rosamunda p. 820, t. 56, f. 1; — T. claudia p. 823, t. 56, f. 3; — Macoma syndes- myoides p. 824, t. 56, f. 5; — Syndesmya cistula p. 825, t. 56, f. 6; — Mesodesma bahreinense p. 827, t.53, f. 7; — Cardium exochum p. 838, t. 53, f. 6; — C. omanense p. 838, t. 53, £. 6; — C. centumliratum p. 839, t. 53, f.2; — Corbula subquadrata p. 843, t..56, £..7. Troli, Dr. O. Ritter von, die pontischen Ablagerungen von Leobersdorf und ihre Fauna. — Sep. aus Jahrb. k. k. geolog. Reichsanstalt 1907, vol. 57, Heft 1. Mit Taf. 2, Als neu beschrieben werden: Craspedopoma Handmanni p. 47, t. 2. f. 2; — Pyrgula (Goniochilus) formosa p. 52, t. 2, f.3; — Me- lanatria flumineiformis p. 66, t. 2, f. 13; — Helix leobersdor- fensis p. 74, t. 11, f. 10; — Triptychia leobersdorfensis p. 77, 6277.41, 12: Piüsbry, H. A. & James H. Ferriss, Mollusca of the Ozar- kian Fauna. — In: Pr. Acad. Philadelphia 1906, p. 529—567, pl. 20—12. Enthält eine sehr interessante Abhandlung über die geographischen Beziehungen der Fauna dieses isolierten Gebirgsstockes zu der- jenigen der Appalachen und Verbreitungskarten einzelner Arten. Als neu beschrieben werden: Polygyra jacksoni simpsoni p. 539, L. 20, f£ 8—11; — P. obstrieta oceidentalls p. 5483, t. 22, f. 30 b. 32; — P. edentata magazinensis p. 545, t. 22. f. 12—14, 17, 18; — P. binneyana chastatensis p. 549, t. 21, f.16; — P. zaleta ozarkensis p. 553, t. 22, f. 26—29; — Vitrea aulacogrya U p. 561, Textfig. &; — Omphalina fuliginosa ozarkensis p. 562; — Ancylus walkeri p. 565 Textfig. 5. Flach, Dr. K., über eine rechtsgewundene Rasse der Clausilia (Papillifera) leucostigma Rossm. (var. convertita n.). — In: Mitteil. Ver. Aschaffenburg VI. 1907, p. 75—78. Wir werden diesen interessanten Artikel an anderer Stelle zum Ab- druck bringen. Journal of Conchology, vol. 12, no. 3. (1. Juli 1907). p. 65. Hall, W. J. & R. Standen, on the Mollusca of a Raised Coral Reef on the Red Sea Coast. — 68. Standen, R., Vivipara contecta monstr. sinistrorsum. — 69. Jackson, J. W., Bibliography of the Non-Marine Mollusca of Lancashire (Cont.). — 80. Smith, Edg. A., Note on Paludestrina confusa from Ouldham Broad. — 81. Eliot, Sir Charles, Nudibranchs from the Indo-Pacifice III. — Neu Artachaea clavata von Sansibar. Geyer, D., Beiträge zur Molluskenfauna Schwabens.. — In: Jahrersh. württemb. Verein 1907, p. 418. Zählt infolge gründlicher Untersuchung des Felsenmulms, des Mulms alter Weidenbäume und des Flussgenistes 19 für das Vereins- gebiet neue Arten auf. The Conchological Magazine. A Monthly devoted to the Study of Japanese Shells. Published by Y.Hirase.V.1I., Heft 1—4. Japanisch gedruckt und in japanischer Sprache. Kann, so lange die Herrn Japaner sich nicht entschliessen, wenigstens ein Resume in einer europäischen Sprache zu geben, für uns nicht in Be- tracht kommen. Geyer, D., Beiträge zur Vitrellenfauna Württembergs. Mit Taf. IV—VI. — In: Jahresh. württemb. Verein 1907, p. 385—417. Der Verfasser hat seine Durchforschung der württembergischen Quellen mit dem grössten Eifer fortgesetzt und kennt. jetzt Vitrellen aus 236 Lokalitäten, von denen 133 auf den Jura, 103 auf das Muschel- kalkgebiet entfallen; lebende Exemplare wurden an 21 Stellen gefunden. Mit ganz geringen Ausnahmen, wo vielleicht 2 Spalten in eine Quelle münden, lieferte jede Quelle nur eine Form. Die Vitrellen sind aber nach Geyers Resultaten keine Höhlen- schnecken im gewöhnlichen Sinne, sondern bewohnen Spalten — 223 — im Kalkgebirge. Von Interesse ist die Scheidung der Quellen in eine Reihe typischer Formen, — und die Scheidung der ein- zelnen Vitrellenformen in ‚„Landsmannschaften‘“, ausserdem in Formenkreise und Gruppen. Im Jura werden unterschieden der Formenkreis von V. quenstedti, mit den Gruppen der quenstedti, saxigena und Lamperti; — von V. gonostoma, V. photophila, V. exigua. V. sterkiana und V. putei; — im Jura die Formen- kreise von V. suevica, elessini und pürkhaueri. Dio photogra- phischeen Tafeln sind wieder vorzüglich. Kobelt Dr. W. und G. Winter — von Möllendorff, Land- mollusken, viertes Heft. — In: GC. Semper, Reise Philipinen, wissenschaftl. Resultate vol 10. — Mit 5 Taf. Enthält Chlorpaea, Pfeifferia mit Chromatosphaera und den Beginn von Cochlostyla-Corasia. Eine Anzahl Möllendorffscher Unter- arten sind zum erstenmal abgebildet; auch Chloraea loheri t. 19 fig. 3;— Corasia globosula Mlldff. t. 20 fig. 3;—. Eingegangene Zahlungen: Jar, Petrbok, Kojetice, Mk. 4.—; Geh. Hofrat Professor Dr. Blasius, Braunschweig, Mk. 6.— ; Lehrer W. Brandt, Cuxhaven, Mk. 6.— ; H. Sell, Kopenhagen, Mk. 6.—; Professor Lang, Zürich, Mk. 6.—; Fürst zu Salm-Salın, Anholt, Mk. 6.— ; Lehrer Buch, Leipzig, Mk. 12.— ; Linnaea, Berlin, Mk. 6.—; Direktor Schmidt, Haida, Mk. 6.— ; Lehrer Ehrmann, Leipzig, Mk. 6.— ; Professor Godet, Neuchätel, Mk. 4.85; Naturhistor. Museum, Leiden, Mk. 12.—; G. S. Parry, Eastbourne, Mk. 6.—; P. Fagot, Villefranche, Mk. 6.—; Lehrer Vohland, Leipzig, Mk. 6.—; Tidemand Rund, Kragero, Mk. 6.—; Chr. Jensen, Kopen- hagen, Mk. 6.— ; Dr. Sturany, Wien, Mk. 6.—; Direktor Wohlberedt, Tribes, Mk. 6.—; Pfarrer G. Nägele, Waltersweier, Mk. 6.—; Dr. Scharff, Dublin, Mk. 6.—; H. Rolle, Berlin Mk. 12.—; Museum, Tromsö, Mk. 6.— ; Eisenbahnsekretär Riemenschneider, Nordhausen, Mk. 6.—; Dr. Weiss, Hildburghausen, Mk. 36.—; Dr. Boog Watson, Edinburgh, Mk. 6.—; W. Johnsohn, Boston, Mk. 6.—; Dr. Flach, Aschaffenburg, Mk. 6.—; Dr. von Jhering, Sao Paulo, Mk. 12.—; Carnegie Museum, Pittsburgh, Mk, 18.— ; Redigiert von Dr. W. Kobelt. — Druck von Peter Hartmann in Schwanheim a. M, Verlag von Moritz Diesterweg in Frankfurt a. M, Ausgegeben: 1. Oktober. u Ay k ar 1 N DACH Ar EIS [Ss Deutsche Ialakazugi sel keselschlt. Um den Herren Malakologen die ERS HHDE der früheren Jahrgänge unseres Nachriehtsblattes zu erleichtern, haben wir den Preis für beliebige einzelne Jahrgänge auf Mk. 2.— 2) „ 19 >) w r) 20.— „ alle 23 Jahrg. von 1881--1903 „ „ 40.— ermässigt. Zu beziehen durch Moritz Diesterweg Verlagsbuchhandlung Frankfurta.M. Nachrichtsblatt der Deutschen Malakozoologisehen Gesellsehalt, Vierzigster Jahrgang. Redigiert Dr. W. Kobelt ın Schwanheim (Main). — FRANKFURT au MAIN. Verlag von MORITZ DIESTERWEG. 1908. AR" m. Inhalt. Seite Clessin, S., die Molluskenfauna des Auswurfs der Donau bei Bburs. - 1 Volz, Emil, die Verbreitung von Posaliie eaplanestral, Ba. zoumowsky im Ober-Elsass 3 14 Boettger, Caesar R., die Molluskenfauna des Main: ber Ba furt, einst der jetzt £ 17 Koehler, A., Beitrag zur Kenntnis der Möllusken des »öhnischen De: Ä i 25 Vohland, A., Uncinaria turgida- (Zgl) u in erehand i 32 Kobelt, Dr. W, Diagnosen neuer Vivipara-Arten ...35, 59, 161 Honigmann, H., Beiträge zur Kenntnis des Albinismus bei Seren ; R . : Ä { 38 Gredler, P. Vincenz, ein letzter Gruss > 40 Kobelt, Dr. W., zur Erforschung der Kahn den Bin gebietes (mit Karte) , ; 49 Rolle, E., zur Fauna von West Sumatra Keat Texläguren) : 63 Künkel, K, Vermehrung und Lebensdauer der Limnaea stag- Haile Lin, Ai 5 2 70 Merkel, E., eine gebähnderte Pohusen : { 78 Voltz, E., Beiträge zur Molluskenfauna des Ober- Elise 2: en Geyer, D., über Flussanspülungen : 82 Hilbert, Dir R., die Molluskenfauna des Sonahnan in Lebensgenossenschaften 2 s 0s110 Clessin, S., die Molluskenfauna des ae bei Speyer 120 Schmalz, Prof. K., neue Pleurotomarien ? (Mit Taf. 1—3) a hi Hesse, P., Eteeba Fragmente . 131 Boettger, Prof. Dr. O., die fossilen Mollusken der Hydrobienkalke von Eudknkeim bei Mainz . e ; . 145 Dall, W. H., zur Terminologie der Wellnkensonlehur \ a) Kobelt, Dr. W, auch eine Lokalfauna . 2,159 Rolle, H., ein neuer Odontostomus (bergi Bitg. & Rolle) “2160 Vohland A., Streifzüge im östlichen Erzgebirge I. : . 163 Haas, Fritz, Neue und wenig bekannte Lokalformen unserer Najadeen 174 — —, ein neuer fossiler Uno (kinkelinil: i Bea Petrbok, J., Beitrag zur Kenntnis der Mölluskeriaune von Böhmen ; Ä r e ; ‚2178 Boettger, Caesar R., zur Fauna von Amboina (Molukken). Mit 2% Textfiguren 180 Kleinere Mitteilungen 41, 90, 185 Literatur 41, 91, 141, 186 Neubeschriebene Arten. Seite Amphidromus singalangensis Rolle . . =Füs CGharopa kobelti & Bttg. 3! Chloritis pandjangensis Rolle 66 Cristallus rhenanus Gless. . 121 Ganesella boettgeri Rolle. . 65 Hydrobia wenzi O. Bitg... . 155 Leucochroa emmerichi ©. Bienen: | Leucochroopsis 0. Bitg. SA Macrochlamys fulvus Rolle . 64 Maltzania Hesse . .... .„..140 Melania Kobelti Rolle. . . 69 Pareuplecta prairieana Rolle 64 Pelasgia Hesse . . 149 Planispira reinachae C. Bttg. 182 Pseudanodonta nicarica Haas 174 Pterocyclus baruensis Rolle. 68 Pupilla eumeces maxima 0. BR .2 220% . 150 Rhysota humphreisiana nya- sensis/Rolle 1... ara, Seite Rivularia auriculata calcarata Kahsy‘.. 2 2010 N biearinata "Koh. Zee porcellana Mlldft. . . . 38 Unio'hassiae‘ Haas! . .. „0.0175 Kinkelini-Haas .; . . 177 Vivipara annendalei Kob. . 161 boettgeri Mlldff. . .” . 36 brauer \Kob. Tea buluanensis boholensis Kobirt Ay =: RL Aa8 chinensis hainanensis IMIIdIE: 2,0 a er constantina Kob. . . . 60 deliensis®!Robu177 R Seı6t halophila Kob.. . ... 162 hilmendensis Kob. . . 161 hortulana Koh. +) ur Ge kelantanensis Kob. . . 68 noetlingi Kob. . . . 61 philippinensis lagunensis Kol... RT rıyularıs ‚Koh. 70 as theobaldi Koh. . . . . 36 | achric ts h | at der Deutschen Vierzigster Jahrgang. (1908.) Er: > H (Januar—März.) Inhalt: Et. ie Seite B.' TE Die Mölfaskenfrinn des Auswurfs der Donau bei E BOBaEbRIE ee A NT 3 YVolz, Die Verbreitung von Pomatias septemspiralis, Razou- movsky im Ober-Elsase, a ee 1 Boettger, Die Molluskenfauna des Mains bei Frankfurt, einst - AR VERKRSTE ER EVA NEE Ke RR Le Wi $ Köhler, Beitrag zur Kenntnis der Molniskentadie des böhm. Er Riesengebirges: 4.5 es: E BER 1 Vohland, Uncinaria turgida (Zglr.) Bolsin: in Beulschland 32 Kobelt, Diagnosen neuer Vivipara-Formen . . 2.2.2.3 Honigmann , _ Beiträge zur Kenntnis des Albinismus bei IRCHNECRENE. AR: are ae a A NO Ein letzter DENE RR a EEE EN EN EN N er A DR leere WBNungEn re. RR Van il VE RT AA Ä No. 1. Januar 1908. Nachriehtsblatt der deutschen Malacozoologischen Gesellschaft. Vierzigster Jahrgang. Das Nachrichtsblatt erscheint m vierteljährigen Heften. Abonnementspreis: Mk. 6.—. Frei durch die Post im In- und Ausland. Briefe wissenschaftlichen Inhalts, wie Manuskripte u. s. w. gehen an die Redaktion : Herrn Dr. W. KobeltinSchwanheim beiFrankfurt a.M. Bestellungen, Zahlungen, Mitteilungen, Beitrittserklärungen u. s. w. an die Verlagsbuchhandlung des Herrn Moritz Diesterweg in Frankfurta.M. Ueber den Bezug der älteren Jahrgänge und der Jahrbücher siehe Anzeige am Schluss. en: Mitteilungen aus dem Gebiete der Malacozoologie. Die Molluskenfauna des Auswurfs der Donau bei Regensburg. Von Ss. Glessin. Der von den Frühjahrs-Hochfluten nach der Schnee- schmelze an den Ufern der Wasserläufe sich ablagernde Mulm, welcher aus Pflanzenteilen, als Zweigstücke, Blätter, Schilfrohr und Samen etc. besteht, dem aber auch Arlte- fakte, namentlich Korkstöpsel nicht fehlen, enthält eine grosse Menge von leeren Molluskenschalen. Diese werden von den überfluteten Uferstrecken mitgenommen und schwimmend weitergeschleppt bis sie wieder von den Wellen ausgestossen und an der Grenze des Hochwassers abgelagert werden. Die CGonchylien werden oft auf weite Strecken trans- portiert und wenn auch manche Geschlechter, so insbe- END a sondere die Arten der Genera Unio und Anodonta, fast vollständig fehlen, weil sie am Grunde der Gewässer lebend, infolge ikrer Schwere, nur vom Wasser am Grunde weiter- geschoben werden können, und deshalb nicht an den Ufern abgelagert werden, so sind die kleinen Landschnecken um so reicher vertreten. Selbst die kleinen Bivalven finden sich im Mulm nur vereinzelt in leeren geschlossenen Schalen, die schwimmend mitgeführt werden können. Die Molluskenschalen des Auswurfes der Gewässer geben daher kein ganz vollständiges Bild der Fauna des betreffenden Flussgebietes, aber immerhin ist dasselbe gross genug, um beachtet zu werden. In den Jahren 1905, 1906 und 1907 habe ich bei Regensburg an den Ufern der Donau etwa je 6 Kilometer ober- und unterhalb der Stadt folgende Arten gesammelt: Gen. Limax Müll. 1. Hydrolimax laevis Müll. s. s. Ein totes Exemplar. Nacktschnecken finden sich äusserst selten im ausgeworfenen Mulm, obwohl anzu- nehmen ist, dass sie von den überschwemmten Ufern mit- genommen werden. Wahrscheinlich werden sie noch lebend angeschwemmt. Gen. Vitrina Drp, 2. Vitrina pellueida Müll. s. 3. „ diaphana Drap. s. Von beiden Arten liegen mir frische, tadellose Ge- häuse vor. Gen. Patula Heid. 4. Patularia rotundata Müll. n. 5. 5 ruderata Ss. S. Nur ein abgebleichtes Exemplar, das jedenfalls weit transportiert wurde und aus den Alpen stammen dürfte. 6. Patularia pygmaea Drap. h. $ 7. Pyramidula rupestris Drap. s. s. Die Art lebt an den Jurafelsen der nächsten Umgebung. BEE a Gen. Hyalina Fer. 8. Polila cellaria Müll. s. Fast nur abgebleichte Stücke. 9. Polita nitens Mich. s. 10. Euhyalina pura Ald. s. s. 14: r radiatula Gray. Ss. 8. 12. y petronella Charp. S. S. 13. Vütrea erystallina Müll. h. h. findet sich in grosser Menge fast durchaus in frischen Stücken. var. subterranea Bourg. Ss. 14, Conulus fulvus Müll. h. Gen, Zonitoides Lehm, 15. Zonitoides nitidus Müll. h. h. Die grössten Stücke haben einen Durchmesser von 7 mm. Die ungemein zahlreichen Gehäuse sind sehr form- beständig. Gen. Helix L. 16. Acanthinula aculeata Müll. s. s. 17. Vallonia pulchella Müll. h. h. Sie ist die am häufigsten vorkommende Art. var. excentrica Sterki. Proc. Philadelphia 1893, p. 232. ht: Sterki hat diese kleine Schnecke als Art beschrieben, ich kann sie nur als eine kleine Form von pulchella an- erkennen, da sie sich nur durch geringere Grösse, Durch- messer 2,2 mm, von ihr unterscheidet. 18. Vallonia petricola n. sp. s. Gehäuse: klein, glatt, glänzend, von weisslicher Farbe, Umgänge 3, langsam zunehmend, der letzte gegen die Mün- dung kaum erweitert, und wenig herabsteigend ; Nabel tief, durch den letzten Umgang wenig erweitert, Mündung rund- lich, Mundsaum verdickt, — Durchm. 2 mm, Höhe 0,8 mm. Die Art ist noch etwas kleiner als die var, excenlriea, unterscheidet sich aber von ihr und V, pulchella durch den gegen die Mündung fast gar nicht erweiterten letzten Um- gang, sowie durch den wenig erweiterten Nabel, Sie lebt an den Jurafelsen des Donautales, 19. Vallonia costata Müll. h. h. Die Art hat durchaus Nacheres Gewinde als die vor- stehenden Arten der Gruppe. 20, Vallonia helvetica Sterki Proc. Philad. 1893, p. 969, s. Sterki hat diese Art alsVarielät vonV. coslata beschrieben. Ich betrachte sie als selbständige Spezies, da sie die gerippte Form der V, petricola darstellt, und demnach zu dieser im selben Verhältnis steht, wie V, costala zu pulchella. 91. Nallonia adela Westerlund 1886. a „ Geyer Jahresh, valerl, Naturkunde in Württemberg 63. Jahrg., p. 420. > declivis Sterki, Proc, Philad. 1898, p. 257. e 4 Tryon, Man.Gonch. 1,32, fig. 10-19. Helix tenutlabris Glessin, vom Pleistozän zur Gegen- wart in Gorresp. min.-200log, Ver. Regensburg 1877, p. 99. Ich habe diese Art im Jahre 1876 im Auswurf der Donau gelunden und für Helix tenuilabris gehalten, weil sie wie diese einen nicht verdicklen Mundsaum hatte, Wester- lund hat dieselbe nach von mir mitgeteilten Exemplaren für seine Vall, adela erklärt und Sterki hat sie nach von mir ihm gesandten Stücken 1893 als Vallonia deelivis be- schrieben. Da der Westerlund’sche Name der ältere ist, hat sie diesen zu führen. Ks liegen mir ea, 40 Stücke vor, darunter welche, die noch sehr frisch erscheinen, so dass anzunehmen, dass Vall, adela ausser bei Urach in Würt- temberg auch im Jurazug nördlich der Donau in Bayern lebend sich aufhält. 22. Trigonostoma obvoluta Drap. 5. $: 23. Triodopsis personata Lam. 8. 5. 94. Trochiseus unidentatus Drap. 8. 8. Stark verwitterte Exemplare, die auf weiteren Trans- port schliessen lassen. 25, Trochiseus edentula Drap. s. $. 26. Triehia sericea Drap. h. Grosse frische Stücke bis 7 mm. Durchmesser, Die Art lebt reichlich in den Donau-auen. 2 Albinos. 27. Trichia rubiginosa Zgl. h. h. Weit zahlreicher als die vorige. 28. Trichra hispida L. h. h. Die Art ist sehr variabel an Grösse, Gewindehöhe und Weite des Nabels. var, nana Jeflr. h. (chäuse klein, sehr gedrücktes Gewinde, enger, fast stichförmiger Nabel, der nur durch den letzlen Umgang ein wenig erweilert wird. Durchmesser 5—6 mm. var. nebulata« Mke. h. Gehäuse etwas grösser, gedrücktes Gewinde, Nabel etwas weiler. Durchmesser 7,5 mm. var. conica, Jeffr. 5. (ehäuse grösser, Gewinde mehr erhoben, Nabel weiter, perspeklivisch. Durchm. 9 mm. var, coneinna Jeffv. h. Gehäuse mit gedrücktem Gewinde und durch den letzten Umgang sehr erweiterlem Nabel. Durchm, 7,5 mm. 29. Trichia rufescens Penn. h. Die Art unterscheidet sich von den naheslehenden Arten durch die Kielanlage des letzten Umganges. var. danubialis Cless. h. DE en Gehäuse kleiner, Nabel enger, Gewinde etwas mehr erhoben. Durchm. 11 mm. var. media m. Gehäuse grösser, sehr starkschalig und sehr stark ge- streift, Gewinde erhöht, Nabel durch den letzten Umgang wenig erweitert. Durchm. 13 mm. var. diluriana m. Gehäuse grösser, gedrücktes Gewinde, Nabel durch den Umgang sehr erweitert. Durchm. 15 mm. 30. Trichia coelata Stud. h. Durch kaum erhobenes Gewinde und weit geöffneten Nabel ausgezeichnet. 31. Trichia villosa Drap. s. Die Art findet sich lebend in den Donauauen zwischen Ulm und Dillingen ; meist stark verwitterte Exemplare. 32. Trichia umbrosa Partsch. s. s. Nur 1 Exemplar. 33. Monacha strigella Drap. s. 34. 3 fruticum L. h. h. Gehäuse von weisslicher, gelblicher und rötlicher Fär- bung. Unter zahlreichen Stücken nur 2 mit einem rot- braunen Bande. Durchm. 16—20 mm. 35. Monacha incarnata Müll. h. h. Gehäuse von 10.5—15 mm. Durchm. 36. Chilotrema lapieida B. Ss. 37. Arionta arbustorum L. h. h. var. trochoidalis Roff. h. Die Art kommt in allen Färbungen von fast reinem Gelb bis Dunkelbraun vor. Die hellen gelben Gehäuse entbehren gewöhnlich des dunkelbraunen Bandes, das bei den dunklen gefärbten Gehäusen mehr oder weniger breit und mehr oder weniger deutlich erscheint. Flache Gehäuse fehlen. Das Gewinde ist durchaus höher als z. B. bei Stücken des Rheinauswurfes bei Speyer, var. alpicola Fer. Nicht selten sind abnorme Gehäuse, die durch reparierte Schalendefekte verkrüppelt wurden. Ich habe ein genabel- tes und ein am letzten Umgang carinirtes Exemplar. 38. Aerophila ericetorum Müll. Gehäuse von 11—17 mm Durchm. 39. Xerophila candicans Zgl. =. Bänderung sehr verschieden. 40. Tachea hortensis Müll. h. Gehäuse von gelber Farbe kommen am häufigsten vor. Ausser diesen finden sich solche mit rötlichem Wirbel und von hell- und fast dunkelbrauner Farbe, auch graugelbliche bis zu braun-grauer Farbe kommen vor. Die letzteren Fär- bungen haben nur kleinere Gehäuse bis 16 mm Durchm. — Die gebänderten Gehäuse betragen nur !/s aller Stücke, — Von Gehäusen mit ausgebliebenen Bändern fand ich nur eines (00300). Auch mit zusammenfliessenden Bändern kommen nur wenige vor, und wenn, nur in Formel 12345 nur 1 Stück mit 12345, dagegen sammelte ich ein Gehäuse mit geteiltem Band 9 und eines mit einem Ueberband zu Band 4. Das Verhalten der Bänderung bei Exemplaren aus dem Rheinauswurf bei Speyer und dem Isarauswurf bei München ist ein wesentlich verschiedenes. Die Fund- stellen der Art in der nächsten Umgebung Regensburg haben nur bänderlose oder 5 bänderige Gehäuse. 41. Tachea nemoralis L. s. S. Nur ein stark verwittertes Stück, das jedenfalls von weiter hergeschleppt wurde, da die Art in der nächsten Umgebung fehlt. 42. Helicogena pomaltia s. S. Die Exemplare haben mittlere Grösse. Gen. Buliminus Ehrenb, 43. Zebrina detrita Müll. s. Die Art lebt an den Jurabergen der Umgebung. DE > 44. Napaeus montanus Drap. S. 45. Chondrula tridens Müll. h. In verschiedenen Grössen von 8—13 mm Höhe. Gen. Cochlicopa Risso. 46. Zua lubrica Müll. h. h. Neben der Vallonien und Ar. arbustorum die am häufig- sten vorkommende Art; sehr formveränderlich. v. exigua Menke (minima Siem.) h. Gehäuse klein, nur 4 mm Höhe und 1.4 mm Durchm. Diese Zwergform lebt an den trockenen Felsen des Jurazuges. var. nov. curta m. Ss. (Gehäuse kurz, mit breiter Gehäusebasis; der lelzte Um- gang nimmt nur /s der Gehäuselänge ein. Hähe 5 mm, Durchm. 2,3 mm. var. columella Cless. s. Lebt gleichfalls an den Jurafelsen. var. nov. maxima m. h. Grosse Gehäuse bis zu 7,5 mm Höhe. Gen, Caecilianella Bourg. 47. Caecilianella acicula L. h. Gen. Clausilia Drap- 48. Clausiliastra laminata Mont. s. 49. Alinda biplicata Mont. h. var. forsteriana Cless. Gehäuse kleiner. Lebt in den Ritzen und Spalten der Jurafelsen. 50. Strigillaria cana Held. s. s. Nur 1 Exemplar. 51. Kusmicia dubia Drap. s. s. Nur 1 Stück. 52. Kusmicia parvula Drap. s. Unter vielen normalen ein verkehrt gewundenesExemplar. 53. Pirostoma ventricosa Drap. s. >4, 5 plicatula Drap. s. NE, Ze Gen. Pupa Drap. 55. Torquilla frumentum L. h. An den Jurafelsen des Donautales sehr zahlreich lebend. 56. Torquilla avenacea Brug. S. S. Die Art hat dieselben Wohnorte wie die vorige. 57. Torquilla secale Drap. s. s. Nur 1 Stück, trotzdem die Spezies an den Felsen des Donautales bei Kelheim sich angesiedelt hat. 58. Pupilla muscorum L. h. h. var. elonyata Gless. s. 59. Pupilla Sterri v. Voith s. s. Die Art bewohnt die Jurafelsen des Donautales, hält sich also an trockenen Standorten auf, während die vorige mehr feuchte Orte liebt. 60. Isthmia minutissima L. h. 61. Edentulina edentula L. s. s. Nur einige unvollendete Stücke. 62. Vertigo Heldii Cless. s. s. Nur ein Exemplar. Geyer hal die Arten im Auswurf mehrerer Flüssen Württembergs gefunden. Württemberg’sche Jahreshefle 1907. 63. Vertigo antivertigo Drap. s. S. 64. „. ‚substriata Jeff. s. s. 69. „. Pygmaea Drap. h. h. 66. Vertilla pusilla Müll. s. s. 67. a angustior Jefir. Ss. S. Es ist auffallend, dass die auf nassem, moorigem Boden lebenden Arten sich so selten im Auswurfe finden. Gen. Succinea Drap. 68. Neritostoma putris L. h. var. limnoides Pic. h. Diese Varietät hat die meisten Vertreter. var. Charpyi Baud. s. s. Nur wenige Stücke, 69. Amphibina Pfeifferi Rossm. s. 70. Lucena oblonga Drp. s. var. elongata Cless. s. s. Gehäuse meist von roter Farbe. Gen. Carychium Müll, 71. Carychium minimum Müll h. h. Gen. Acme Haritm. 72. Acme polita Hartm. s. s. Nur ein defeetes Stück. Gen. Pomatias Stud. 73. Pomatias septemspiralis Raz. s. Die Art lebt an den Jurafelsen bei Kelheim am Ein- gange in die Weltenburger Schlucht. Gen. Limnaea Lam. 74. Limnus stagnalis L. s. S. Nur in der Form der var. vulgaris West., kleine Ge- häuse mit 4 Umgangsgewinden fanden sich wenig häufiger. 75. Gulnaria auricularia 1. s. s. Nur ein ganz junges Exemplar. 76. Gulnaria ovata Dop. Ss. Ss. 77. Limnophysa palustris Müll. s. s. Nur sehr junge Gehäuse. Diese Limnaeaarten leben in grosser Anzahl in-den zahlreichen Altwassern der Donau; es ist daher eine auf- fallende Erscheinung, dass selbe so spärlich im Auswurfe vertreten sind, während die kleinste Limnaea, sowie die Planorbis-Arten so zahlreich vorkommen. 78. Limnophysa truncatula L. h. h. Zuweilen sehr grosse Gehäuse, var. turrita Cless. s. Gen. Aplexa Flem. 79. Aplexa hypnorum L. s. s. Gen. Pianorbis Guett 30. Tropodiscus marginatus Drap. h. var. submarginatus S. Nur wenige Stücke. 81. Tropodiseus carinatus Müll. h. doch nicht so häufig wie die vorige. 82. Gyrorbis vortex L. h. h. Der am häufigsten gesammelte Planorbis; nur in der var. compressus Mich. 83. Gyrobis rotundatus Poir. h. h. doch weniger häufig als die vorige ; nur wenige Stücke erreichen einen Durchmesser von 11,5 mm. 84. Gyrorbis spirorbis L. s. S. 85. $ charteus Held. s. s. 86. Bathyomphalus contortus L. h. h. Die grössten Stücke haben 10 mm Durchmesser. 87. Gyraulus albus Müll. h. 88. 3 Iimophilus West. s. s. nur 1 Stück. 89. e cristatus L. Ss. S. Nur in var. nautleus L. 90. Segmentina nitida Müll. s. s. 91. Hlippeutis complanatus 1. s. s. Gen. Vivipara Frauf. 92. VYivipara vera Frauf. s. s. Gen. Bythinia Gray. 93. Bythinia tentaculata L. h. var. producta Colb. s. s. nur 1 Stück. Gen. Valvata Müll. 94. Cineinna piscinalis. Müll. s. s. 35), n naticina Menke. s. 96. Tropidina depressa GC. Pfr. s. s. 97. Gyrorbis eristata L. h. Gen. Lithopiyphus Mühlf. 98. Lithoglyphus naticoides Fa. s. S. Gen. Neritina Lam. 99. Neritina danubialis Zelr, s. s. 100, p transversalis Zelv, s. S, Beide Arten und Lithoglyphus naticoides kommen in den alluvialen Ablagerungen der unteren Terrasse des Donau- tales viel'häufiger vor, als im recenten Auswurf. Gen. Unio Phil. 101. Unio batavus Lam. Ss. Ss. 102. 1.57 Meiurum LS. '8. Beide Arten finden sich reichlich in den Abschnitten zur Regulierung des Flusslaufes. Gen. Sphaerium Scop. 103. Sphaerium corneum L. s. Ss. Gen, Pisidium C. Pfr. 104. Pisidium amnicum Müll. s. s. 105. y supinum A. Schm. s. s. 106. : henslowianum Schepp. s. s. 107. Ä fossarınum Gless. s. S. 108. k pallidum Jefir. ss. Ausser diesen Arten hat Forster (in A. E. Fürnrohr Naturhist. Topographie von Regensburg Bd. Ill, pag. 461) im Jahre 1840 noch folgende Spezies im Geniste der Donau gesammelt, welche mir nicht in die Hände fielen. Garychium (Acme) lineatum. Clausilia plicata. Helix bidentata. Paludina vitrea (Vitrella sp.) Auch Oberdorfer hat 1876 im Geniste bei Günzburg gefunden. ÄAme lineata. Buliminus obseurus. Helix bidentata. Schlussbemerkung. Die meisten Arten werden wohl nur auf kurze Strecken mitgeschleppt ; immerhin finden sich aber auch welche, die weither kommen. — Pomatlias septemspiralis lebt an den 2 Jurafelsen bei Kelheim und wurde demnach auf 30 Kilom. fortgeschleppt. Helix villosa und danubialis finden sich lebend in den Donauauen zwischen Dillingen und Günz- burg und werden daher deren Gehäuse auf eine Strecke von über 100 Kilom. transportiert. Helix unidentata und edentula, sowie Patula ruderata stammen wahrscheinlich aus den Alpen. Von Helix (Vallonia) adela ist der Ort, an dem sie in Bayern lebt, zur Zeit nicht bekannt; sollte sie aus der schwäbischen Alp bei Urach stammen? Sie findet sich auch fossil in alluvialen Ablagerungen der Donau. Nach der grossen Zahl der Arten und deren Form variationen, welche sich im Geniste unserer grösseren Flüsse finden, ist es gewiss eine dankbare Aufgabe, die Gonchylien, die demselben beigemischt sind, zu sammeln. Es werden sich beim Vergleiche derselben mit jenen anderen Flüssen sicher interessante Tatsachen ergeben. Es liegt mir leider noch zu wenig Material aus dem Auswurf des Rheines und der Isar vor, um umfassendere Vergleiche anzustellen, aber trotzdem könnte ich jetzt schon eine Anzahl von Arten, die in ihren Formänderungen von jenen der Donau diffe- rieren aufzählen. So ist z. B. Helix arbustorum im Rhein- auswurf nur mit wenig erhöhtem, fast an var. depressa streifenden Gewinde vertreten, während dieselbe Art im Donauauswurf durchaus ein weit höheres Gewinde hat und die var. trochoidalis die vorherrschende ist. Ebenso er- geben sich bezüglich der Variationen von Zua lubrica nicht unbedeutende Unterschiede. Ich möchte daher alle Sammler auf die reiche Ernte aus dem Geniste der Flüsse, die mühlos einzuheimsen ist, aufmerksam machen. ru Die Verbreitung von Pomatias septemspiralis, Razou- movsky im Ober-Elsass. Von Emil Volz. Mit dem ersten Zuge morgens fuhr ich von Mühl- hausen ab ins schöne Pirter Land. Das Wetter war bei der Abfahrt das gerade Gegenteil von schön, bei meiner Ankunft in Pirt um 8 Uhr, lag auf den umliegenden Höhen sogar Schnee der in der Nacht gefallen war. Ich liess mich aber nicht abhalten, und nach einer kleinen Erfrischung im Hötel „New-York“ machte ich mich auf den Weg nach dem Schlosse Pirt. Hier zuerst eine kleine Beschreibung der herrlichen Lage Pirts. In einem Winkel des Ober-Elsass, an den Grenzen Helvetiens und unweit der Quellen der Ill erhebt sich die von ihrer alten Burg beherrschte Stadt Pirt. Die Stadt liegt 550 Meter über dem Meere inmitten prachtvoller Laub- und Tannenwaldungen. Von all den grossen Erinnerungen die sich an die Geschichte des Grafen von Pirt knüpfen, bleibt nur noch der Name und eine Ruine. Doch neben dem historischen Zauber, der auf diesem bis heute unbemerkten Punkte des Elsasses schwebt, be- steht noch der Zauber der die Einbildung erregenden Natur, die Poesie der Landschaft, welche ihren Reiz den höheren - Regionen entnimmt, wo das Auge überall einen Reflex des alpinischen Wesens verrät, als Hintergrund des Bildes wovon Pirt den Vorderplan einnimmt. Ich bestieg zuerst die Terrasse der Burg. Von hier aus hat man eine schöne Aussicht auf das unendliche Panorama, das sich vor unseren Augen entrollt. Vor mir liegen die Vogesen, deren Ausläufer sich im Unter-Elsass in blauer Ferne schleierhaft verlieren. Rechts der Vater Rhein und der Schwarzwald, links die letzten sich in der Rich- tung nach Belfort verlierenden Nebenketten der Vogesen. Die durchbrechende Sonne malınte mich daran, dass ich zu etwas Ernsterem hier war, als nur die Naturschön- heiten zu bewundern. Nach kurzem Frühstück aus mei- nem Rucksack ging ich daran, den Schlossberg und die Umgebung nach Conchylien abzusuchen. Da es den Tag vorher geregnet hatte, und alles noch sehr feucht war, so war die Ausbeute sehr gut. Ueber die Funde werde ich, wenn genau bestimmt, im „Nachrichtsblatt“ berichten. Ich will jetzt nur die näheren Fundorte von „Pomatias sep- temspiralis“ festlegen. Diese Schnecke fand ich am Fusse der Ruinen und auf dem ganzen Schlossberge. Wenn sie auch nicht massen- haft auftritt, so ist sie doch allgemein verbreitet. Nachdem ich mich genügend mit Vorrat versehen hatte, machte ich mich auf den Weg nach der Hardwible- schlucht, ich traf hier auf dieselben Verhältnisse wie am Schlossberg. Nach Besichtigung des Hardwiblefelsen, ein gewaltiger senkrechter Block, ging ich wieder über den Felsrücken des Junkerwaldfelsens hinunter zum Schlossberg. Mittlerweile war es 11 Uhr geworden und für mich die höchste Zeit, wenn ich die mir vorgenommene Tour zurücklegen wollte. Ich richtete meine Schritte nach dem 12 km von Pirt entfernten Schlosse Morimont (Mörsberg), woselbst ich um 2 Uhr ankam. Nach kräftigem Imbiss und 1'/estün- diger Ruhpause begab ich mich wieder ans Sammeln. Auf dem Wege nach diesem Schlosse ist mir folgendes aufgefallen: Der Strasse entlang bis nach Winkel, 6 km von Pirt, stehen Buchen- und Tannenwälder, abwechselnd unter- brochen von Wiesen und Feldern. Im Mulm dieser Wälder fand ich Pomatias septemspirale allgemein verbreitet. Ich suchte meistens die linke Seite der Strasse ab, als ich zufällig einmal auf die rechte Seite hinüber ging, wo die Felder und Wiesen bis an die Strasse reichen, fand ich auch nicht eine einzige dieser Schnecken, trotzdem die Bodenverhält- nisse absolut dieselben sind. Etwa 800 Meter weiter gegen Oberlurg, als Buchenwald wieder bis an die Strasse heran- trat, fand ich sie in Mulen und unter Steinen wieder vor. Die Ruinen der Burg Morimont befinden sich zwi- schen Oberlurg und Luffendorf, an der Grenze der beiden Sprachen, auf dem Rücken eines nichl hohen jedoch bei- nahe allerseits unzugänglichen Hügels. Man gewahrt weite, mit Gräben umgebene Um- schliessungsmauern; nur am südlichen Teil, wö der steile Abhang des Felsens es überflüssig macht, fehlt der Graben. Die Burg war von sieben Türmen überragt, welche mit Schiessarten, je einer Plattform und mit Brustwehren versehen waren. Nachdem ich vom Pächter des dabei liegenden Pachthofes den Schlüssel (ein riesiges Stück) erhalten hatte, besichtigte ich auch das Innere der Burg. Auf der nördlichen Seite, über dem Keller, befand sich die Herrschafts-Wohnung mit ihren geräumigen Ge- mächern, grossen Sälen, Küche und Speisekammer. Ein tief in den Fels gehauener Brunnen an der linken Seite des Baues spendet das unentbehrliche Nass. Die Ausbeute bei diesem Schlosse war sehr gut, ich traf Pomatias septemspiralis massenhaft an. Es sei hier festgestellt: 1) Dass Pomatias septemspiralis in dieser Gegend all- semein im Mulm, unter Steinen und an Felsen der an- stehenden Wälder zu finden ist. 92) Der Hauptfundort ist im Elsass nicht Pirt sondern das 12 km davon entfernte Schloss Morimont, zwischen Oberlurg und Luffendorf. Die Schnecke war hier nicht nur allgemein sondern massenhaft verbreitet. Die Molluskenfauna des Mains bei Frankfurt, einst und jetzt. Von Caesar R. Boettger, Frankfurt a. M. In den Jahren 1884—86 wurde der Main bei Frank- furt kanalisiert. Es ist klar, dass die Lebensbedingungen für die Fauna dadurch plötzlich stark verändert wurden. Das Wasserniveau wurde erhöht, und die seichten Ufer verschwanden grösstenteils. Dazu kam als ein zweiter Faktor die Verschlechterung des Wassers selbst: Abwässer aus chemischen Fabriken und ähnlichen Anlagen wurden in Menge in den Main geleitet, sodass dieser jetzt schmutzig und voller Unrat dahinfliesst. Tiere, die sich den ver- änderten Verhältnissen nicht anpassen konnten, mussten untergehen, andere widerstandsfähigere konnten bestehen. Hier wollen wir die Molluskenfauna des Mains zwischen den beiden oberhalb und unterhalb Frankfurts angebrachten Wehren betrachten. Als Grundlage der Molluskenfauna vor der Kanalisierung wähle ich diejenige, die Prof. Dr. Kobelt 1870 in seinem Buche „Fauna der Nassauischen Mollus- ken“ gibt. Limnaea (Gulnaria) auricularia L. Früher war das Tier in den Formen ampla Hartm. und monnardi Hartm. (ampla häufiger als monnardi) sehr häufig in den schlammigen Buchten des Mains. Die Schnecken krochen träge an Steinen und im Schlamme, seltener an Wasserpflanzen. Auch jetzt ist das Tier besonders in der Form ampla (monnardi seltener) noch sehr gemein. Da die schlammigen Buchten verschwunden sind, lebt das Tier am Ufer sowie mitten im Flusse, teilweise sogar an den reissendsten Stellen. Die ausgewachsenen Stücke sitzen hauptsächlich auf Holz, z. B. an den Badeanstalten und den stillliegenden Flossen. Die jungen Exemplare findet BRUUR | need man besonders an den Steinen, die am seichteren Ufer liegen und an denen auch der Laich dieser Schnecke häufig angeheftet ist. Limnaea ovata Drap. kommt als hauptsäch- lich in Gräben und Teichen lebend für uns wenig in Betracht. Kobelt hat die Varietät obtusa Kob. in einem Maintümpel am roten Hamm unterhalb Frankfurt gefunden. Doch kam sie nicht im Flusse selbst vor, auch nicht in dem von uns behandelnden Gebiete; kommt für uns also nicht in Betracht. Uebrigens habe ich Limnaea ovata jetzt nie in der Nähe des Maines beobachtet. Limnaea (Limnus) stagnalis L. Diese sich fast ausschliesslich in stehenden oder sehr schwach fliessenden Gewässern aufhaltende Schnecke lebte früber ausnahmsweise in den Altwassern und sehr ruhigen Buchten des Mains. Seitdem aber dem Tiere seine Lebens- bedingungen genommen sind, ist es verschwunden. Physa fontinalis L. Das Tier kam als hauptsächlich den Sumpf liebende Schnecke früher nicht selten in den ruhigen Buchten des Mains vor. Sie hat sich ihrem veränderten Aufenthalte an- gepasst und kommt jetzt ziemlich häufig im Main auf Steinen vor, liebt allerdings besonders die seichten Ufer, z. B. vor der Gerbermühle an dem Wehr. Planorbis (Coretus) corneus L. Früher lebte diese Sumpfschnecke in den durch Ufer- bauten vom Flusse abgetrennten Tümpeln und in den ruhigsten Buchten. Jetzt findet man sie wie Limnaea stag- nalis L., mit der sie gewöhnlich zusammen vorkommt, nicht mehr im Main. Planorbis (Gyraulus) albus Müll. Diese Schnecke lebte früher einzeln in totem Wasser des Mains. Jetzt hat sie sich wie Physa fontinalis L. den neuen Lebensbedingungen angepasst und findet sich überall sehr häufig, besonders an Steinen. Be 7 Planorbis (Bathymphalus) contortus L. Früher kam das Tier in Altwassern und stillsten Buchten vor. Jetzt ist es wie diese verschwunden. Planorbis (Hippeutis) complanatus L. Früher lebte diese Schnecke nicht im Main bei Frank- furt. Im Jahre 1886 schreibt Kobelt im ersten Nachtrag zu seinem oben erwähnten Buche, dass Flach sie selten in kleinen Stücken im Main bei Aschaffenburg gefangen hat. Seit einigen Jahren habe ich mehrere ziemlich kräftige Exemplare dieser Sumpfschnecke an Steinen im Main bei Frankfurt gefunden, die Strömung des Flusses scheint ihr nicht unangenehm zu sein. Ancoylus (Ancylastrum) fluviatilis Müll. Früher war das Tier gemein. Jetzt ist diese echte Flussschnecke jedoch sehr selten geworden. Man findet sie fast ausschliesslich an Steinen. Sie hat wahrscheinlich der Verschlechterung des Wassers nicht standhalten können. Ancylus (Acroloxus) lacustris L. Diese nur in stehendem Wasser vorkommende Art lebte früher in den Altwassern des Mains. Jetzt ist sie natürlich verschwunden. Vivipara fasciata Müll. Früher lebte diese Schnecke nicht im Main. In den Jahren 1903 und 1904 fand ich nun je ein totes, sehr gut erhaltenes Exemplar (vergl. „Nachrichtsblatt der deutschen Malacozoologischen Gesellschaft“, Heft I, 1907, pag. 9—11). Bis jetzt habe ich noch kein hiesiges lebendiges Exemplar gesehen. Oft findet man Schalen dieser Schnecke im Sande am Main. Dieser Sand stammt jedoch aus dem Rhein. Man könnte annehmen, dass Exemplare aus dem Rhein- sande in den Main gefallen und dann mit dem Mainsande wiederheraufbefördert wären. Dazu sind jedoch meine Stücke viel zu gut erhalten. Vielleicht könnte man auch denken, dass die Tiere ausgesetzt seien. Dann hätte ich BEL ;, ı OBEN aber die Schnecken nicht in einem Zeitunterschiede von einem Jahre gefunden. Auffallend ist das Vordringen dieser Flussschnecke immerhin. Bithynia tentaculata L. Früher war das Tier gemein nur in den Teilen des Mains, die nicht direkt der starken Strömung ausgesetzt waren. Jetzt ist es das gewöhnlichste Weichtier des Mains, selbst an den Stellen mit der stärksten Strömung. Im Jahre 1903 fand ich eine Scalaridenform. Valvata (Cincinna) piscinalis Müll. Die Schnecke kam früher selten in schlammigen Buch- ten des Mains vor. Jetzt ist sie ziemlich häufig. Sie lebt hauptsächlich an den Steinen des seichten Ufers, kommt jedoch auch manchmal mitten im Flusse vor. Valvata (Tropidina) cristata Müll. Dieses den Sumpf liebende Tier lebte früher in den schlammigen Buchten des Mains. Jetzt ist sie verschwunden, da ihr der Aufenthaltsort genommen wurde. Neritina fluviatilis L. Früher war die Schnecke überall häufig. Jetzt habe ich nie ein lebendiges Exemplar aus dem behandelten Ge- biete gesehen, obwohl tote, abgeriebene Schalen noch heute beweisen, dass das Tier einst häufig war. Es hat wahr- scheinlich der Veränderung des Wassers weichen müssen. Anodonta piscinalis Nils. Die Muschel war früher sehr gewöhnlich. Auch jetzt ist sie noch sehr häufig, wenn ihre Zahl auch etwas ab- genommen hat. Man findet sie besonders in allen Grössen vor dem Wehr an der Gerbermühle. Anodonta cygneaL. Kobelt schreibt: „Von Herrn Dickin erhielt ich eine interessante, wohl hierher gehörige Form mit dem Beifügen, dass er niemals eine ähnliche im Main wieder ' gefunden habe, und kurz nachher fand ich ein gleiches Exem- a, Ce plar. Es gleicht diese Form in ihren Umrissen ganz der Anodonta eygnea, ist aber kaum halb so gross und dick- schalig. Sie macht mir den Eindruck einer cygnea, die schon jung aus ihrem Wohnsitz in den Main verschlagen worden und dort verkümmert ist und die habituellen Cha- raktere der Mainmuscheln angenommen hat“. Ich habe im Main bei Frankfurt kein Stück dieser Art gefunden. Im Jahre 1905 erhielt ich aus Schweinfurt am Main ein Exem- plar, auf das die obenstehende Beschreibung durchaus passt. Wenn auch neuerdings kein Exemplar aus dem Main bei Frankfurt gefunden worden ist, so müssen wir doch immer- hin Anodonta cygnea als einen seltenen Gast unseres Ge- bietes betrachten. Unio tumidus Retz., pictorumL. und batavus Lam, Früher belebten die drei Arten unseren Fluss in den dem Main eigentümlichen Formen mit sehr fester Schale. Unio batavus war nicht sehr häufig, dagegen fanden sich die beiden anderen Arten in solchen Mengen, dass sie zur Schweinemast verwandt wurden. Den veränderten Ver- hältnissen, besonders dem hohen Wasserstand und den chemischen Verunreinigungen des Flusses haben die Tiere jedoch nicht widerstehen können. Wir dürfen daher keinen Unio mehr als ständigen Vertreter unserer Fauna betrachten, obwohl sie in der ganzen Stadt noch jeder unter dem Namen „Mainmuschel“ kennt. Tote Exemplare der früheren Form findet man noch häufig im Mainsande. Im Frühjahr werden bei Hochflut, wenn die Wehre geöffnet sind, manches Jahr Unmengen von Muscheln aus dem oberen Main und seinen Nebenflüssen in den unteren Main geschwemmt. Man findet hierunter oft sehr auffallende Formen. Leicht erklärlich ist daher, dass fast jedes Jahr die Unionenfauna wechselt (vergl. „Nachrichtsblatt der deutschen Malacozoologischen Gesellschaft“, Heft 1, 1907, pag. 13—14). Alle diese Mu- scheln leben einige Monate in unserem Gebiete, dann ster- Ba). pre ben sie ab. Man findet fast nur grosse Stücke, junge habe ich kaum gefunden, während man die im Main sich fort- pflanzende Anodonta piscinalis Nilss. in allen Alterstadien findet, Sphaerium (Sphaeriastrum) rivicola Lam, Diese Musschel war früher im Main sehr gewöhnlich. Jetzt habe ich zwischen den beiden Wehren keine leben- digen Exemplare mehr gefunden. Sehr gut erhaltene Schalen findet man dagegen häufiger, besonders im Frühjahr. Ich halte sie daher wie die Unionen für einen Gast in dem be- handelten Gebiete. Sphaerium (Corneola) corneum L. Früher war diese Art sehr gemein. Auch jetzt ge- hört sie zu den häufigsten Erscheinungen unserer Main- fauna. Sphaerium (Cyrenastrum) solidum Norm. Diese Art ist lebend noch nicht im Main bei Frank- furt beobachtet worden. Man findet aber tote Gehäuse manchmal so gut erhalten, dass man sie wohl als Gast unserer Fauna ansehen darf, denn oberhalb sowie unter- halb Frankfurts ist sie lebend gefunden worden. Vor der Kanalisierung unseres Gebietes war sie nach meiner An- sicht auch im Main bei Frankfurt heimisch. Pisidium (Rivulina) supinum A. Schm. Auch diese Muschel ist bis jetzt nur in toten Ge- häusen gefunden worden, Aus demselben Grunde wie Sphaerium solidum Norm. möchte ich sie als Gast unserer Fauna ansprechen. Auch sie halte ich für einen ständigen Bewohner des Maines bei Frankfurt vor seiner Kanalisierung. Pisidium (Fossarina) obtusale C. Pfr. Diese Muschel lebte früher in den schlammigen Buch- ten des Mains. Jetzt ist sie nur ein seltener Gast. Dreissensia polymorpha Pallas. Im Jahre 1855 wurde dieses Tier zuerst im Main be- obachtet. Man fand sie stellenweise recht häufig. Auch ae Ip die Kanalisierung des Mains hat sie gut überdauert. In den letzten Jahren jedoch ist sie aus dem Main bei Frankfurt ver- schwunden. Wahrscheinlich hat die immermehr zunehmende Verunreinigung des Wassers die Muschel verdrängt. Vor der Kanalisierung fand man also im Main bei Frankfurt folgende 22 Arten: Limnaea (Gulnaria) auricularia L. Limnaea (Limnus) stagnalis L. Physa fontinalis L. Planorbis (Coretus) corneus L. Planorbis (Gyraulus) albus Müll. Planorbis (Bathyomphalus) contortus L. Ancylus (Ancylastrum) fluviatilis Müll. Ancylus (Acroloxus) lacustris L. Bithynia tentaculata L. Valvata (Cineinna) piscinalis Müll. Valvata (Tropidina) cristata Müll. Neritina fluviatilis L. Anodonta piscinalis Nilss. Unio tumidus Retz., Unio pietorum L. Unio batavus Lam. Sphaerium (Sphaeriastrum) rivicola Lam. Sphaerium (Corneola) corneum L. ? Sphaerium (Cyrenastrum) solidum Norm. ? Pisidium (Rivulina) supinum A. Schm. Pisidium (Fossarina) obtusale C. Pfr. Dreissensia polymorpha Pallas. Dazu kommt 1 Gast: Anodonta cygnea L. Jetzt leben im Main bei Frankfurt, wenn wir Dreissensia polymorpha Pallas, die. nach der Kanalisierung noch im Main bei Frankfurt lebte, jetzt aber verschwunden ist, abrechnen, folgende 10 Arten: a Vo Limnaea (Gulnaria) auricularia L. Physa fontinalis L. Planorbis (Gyraulus) albus Müll. Planorbis (Hippeutis) complanatus L. Anceylus (Ancylastrum) fluviatilis Müll. ? Vivipara fasciata Müll. Bithynia tentaculata L. Valvata (Cineinna) piscinalis Müll. Anodonta piscinalis Nilss. Sphaerium (Corneola) corneum L. Dazu kommen 8 Gäste: Anodonta cygnea L. Unio tumidus Retz. Unio pictorum L. Unio batavus Lam. ? Sphaerium (Sphaeriastrum) rivicola Lamp. ? Sphaerium (Cyrenastrum) solidum Norm. ? Pisidium (Rivulina) supinum A. Schm. ? Pisidium (Fossarina) obtusale C. Pfr. Wir sehen also, dass hauptsächlich der grösste Teil der im sumpfigen Wasser lebenden Mollusken verschwunden ist, ebenso mehrere Flussconchylien, die der Veränderung des Wassers nicht widerstehen konnten. Diese Flusscon- chylien leben zwar immer noch als Gäste in unserem Ge- biete, denn es werden fast jedes Jahr grössere Mengen von ihnen in den Main bei Frankfurt gespült, da die Tiere oberhalb Frankfurts stellenweise noch sehr häufig auftreten. Diese Gäste unserer Fauna führen in unserem Gebiete noch eine Zeit lang ein kümmerliches Dasein, ohne sich fortzu- pflanzen. Wenn dies ausnahmsweise geschieht, so wider- stehen die zarten jungen Tiere den äusseren Einflüssen nicht. Während also früher nur eine Teichform bei uns Gast war, haben sich die Gäste jetzt um die bei uns früher heimische Fauna des oberen Mains vermehrt. a Beitrag zur Kenntnis der Molluskenfauna des böhm. Riesengebirges. Von A. Köhler in Hohenelbe. Während der schlesische Anteil des Riesengebirges bereits gründlich durchsucht ist, wurde die böhmische Süd- seite bisher vernachlässigt. Dr. ©. Reinhard hat in seiner „Molluskenfauna der Sudeten Berlin 1874“ wohl auch diesen Gebirgsteil be- handelt, jedoch wie zugegeben auf Grund unzulänglicher Beobachtungen. Seitdem hat nur der hiesige bekannte Bo- taniker Victor von Gypars in Harta eine Arbeit über „die Molluskenfauna des Riesengebirges* unter diesem Titel im Dezemberhefte 1885 des Fachblattes des österreichischen Riesengebirgsvereines: das Riesengebirge in Wort und Bild veröffentlicht, welche er mir samt Nachtragsnotizen zur Einsichtnahme übermittelte, wofür ich ihm meinen besten Dank ausspreche. Seine Arbeit beruht auf langjährigen Beobachtungen, bedarf jedoch mehrfacher Ergänzungen und Richtigstellungen und dürfte überdies, in einem nichtmalacozoologischen Fach- blatte erschienen, den meisten Gonchologen unbekannt ge- blieben sein. Ich glaube daher durch eine Veröffentlichung meiner neuen Sammelergebnisse von den Gerichtsbezirken Hohen- elbe und Marschendorf, welche ich in den letzten 3 Jahren gründlich nach Conchylien durchforscht habe, einiges In- teresse zu erregen. Die genannten Bezirke umfassen den wichtigsten Teil des böhmischen Riesengebirges vom Hohen Rade, Reifträger und der Schneekoppe 1605 m abwärts bis eirca 400 m mit den Tälern der Elbe (Hauptort Hohenelbe), der kleinen Elbe (Hauptort Mittellangenau), des Silberbaches (Schwarzenthal) und der Aupa (Freiheit-Johannisbad). Ser. "he. u, Die Gesteinsformation ist vorherrschend Gneis, Glimmer- schiefer und Tonschiefer, doch findet sich auch ein grösseres Lager von Urkalk bei Schwarzenthal und kleinere bei Pommerndorf, Oberlangenau und zwischen Langenau und Hohenelbe. Es herrscht Nadelwald vor, vereinzelt mit Buchen gemischt, welche hie und da in Pelsdorf, Oberhohenelbe und Friedrichsthal auch geschlossene Bestände bilden. Laub- gebüsch findet sich häufig an Abhängen, Wiesenbächen und verlassenen Steinbrüchen. Die grösseren Wasserläufe sind reissende Gebirgsflüse und da Teiche fehlen, sind die Wassermollusken auf kleine Wiesenbäche und Tümpel be- schränkt. Die nachstehende Liste enthält das Ergebnis meiner eigenen Aufsammlungen und habe ich nur bezüglich der Nacktschnecken, welche ich nicht selbst sammle, und ein- zelner Arten, die ich nicht wiedergefunden habe, die oben- genannten Werke der Herren Dr. O. Reinhardt (R.) und Viktor von Cypars (v. C.) benutzt. Herr Dr. J. A. Wagner in Dimlach hatte in seiner bekannten Gefälligkeit die Güte eine Reihe zweifelhafter Bestimmungen zu überprüfen und spreche ich ihm hierfür auch an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank aus. 1. Limax cinereo-niger Wolff, Hackelsdorf, St. Peter. 2. „. ceinereus Lister, am Elbfalle, Hohenelbe, Hak- kelsdorf. 3. „ agrestisi L. In den niederen Gebietsteilen überall. 4. ,„ arborum Bouch. am Elbfallle, Weisswasser- grund, Oberhohenelbe, Schwarzenthal, Grossaupa. 5. Vitrina pellucida Müll. Unter Laub und Moos an feuchten, schattigen Orten in allen Tälern bis zur oberen Waldregion, bei Hohenelbe, Pelsdorf, Langenau, Schwarzen- thal, Grossaupa, nicht selten. BE A 6. Vitrina elongata Drp. an Bächen und schattigen Orten, unter dem Krummholze im ganzen Gebiete von der Ebene bis auf den Gebirgskamm. 7. Vitrina diaphana Drp. unter Steinen am Weissbache bei Hohenelbe, nicht selten, ferner in Pelsdorf. Neu für das Gebiet. 8. Hyalina (Euhyalina) glabra Stud. V. v. Cypars hat dieselbe bei Hohenelbe gesammelt, ich konnte sie nicht mehr finden. 9. Hyalina cellaria Müll. unter Steinen an schattigen Orten bei Öberhohenelbe, in einem alten Steinbruche zwischen Oberlangenau und Hohenelbe, wo sie nicht selten ist, bei Schwarzenthal und Grossaupa. 10. Hyalina (Polita) nitens Mich. fast ausschliesslich in der var. nitidula Drp. bei Niederhof, Schwarzenthal, Spindel- mühle, Harta. 11. Hyalina Ienticularis Held (= pura Ald.) sehr zahl- reich im Moos und Grase bei Hohenelbe, Pelsdorf, Fried- richsthal, Langenau, Schwarzenthal, Aupathal bis ins höhere Gebirge, auch albin = viridula Menke. 12. Hyalina hammonis Ström. (= radiatula Gray) fast ebenso zahlreich mit H. lenticularis zusammen an denselben Orten. 13. Hyalina (Vitrea, Cristallus) erystallna Müll. an feuchten Orten unter Mulm, Moos, Rinde bei Friedrichs- thal und Oberlangenau spärlich. ‘ 14. Hyalina diaphana Stud, unter Moos und Schutt bei Hohenelbe am Weissbache und Jankenberge, nicht allzu selten. 15. Hyalina subrimata Reinh. wurde von Dr. O, Rein- hard bei Spindelmühle Friedrichsthal gesammelt, von V. v. Gypars und mir aber nicht wiedergefunden. 16. Conulus fulvus Drp. bei Spindelmühle, Schwarzen- thal, Johannisbad, selten. ERBEN > 2 N 17. Zonitoides nitidus Müll. an Bächen unter Steinen, in einer kleinen Au bei Niederhohenelbe zahlreich, ferner am Weissbache bei Hohenelbe, Pelsdorf und Langenau. Neu für das Gebiet. 18. Arion empiricorum Fer. Nur in Schwarzenthal häufiger, sonst vereinzelt in Spindelmühle, Oberhohenelbe, Grossaupa. 19. Arion fuscus Müll. Weisswassergrund. 20. ,„ hortensis Fer. allgemein verbreitet, var. alpicola Fer. auf dem Gipfel der Schneekoppe unter Steinen, Riesengrund, Elbfall. 21. Patula rotundata Müll. Im ganzen Gebiete bis in die subalpine Region, zahlreich, besonders bei Hohenelbe, Pelsdorf, Langenau, Pommerndorf, Schwarzenthal, Grossaupa unter Steinen. 22. Patula ruderata Stud. Unter Steinen und unter der Rinde von Buchenstöcken bei Friedrichsthal, auch albin, spärlich. 23. Punetum pygmaeum Drp. Auf Wiesen und in Wäldern bei Hohenelbe, Spindelmühle, Schwarzenthal und Johannisbad. 24. Helix (Acanthinula) aculeata Müll. Nach R. in der Gegend von Spindelmühle, wurde von v.C. und mir nicht gefunden. 25. Helix (Vallonia) excentrica Sterki, unter Laub und Steinen spärlich bei Hohenelbe am Weissbache (6 Stück) und Pelsdorf (1 Stück). Dahin dürfte auch die von v..C. als Hel. pulchella Müll. bezeichnete in Harta und am Raub- bache gefundene Schnecke gehören. Vallonia pulchella und costata Müll. scheinen im Gebiete zu fehlen. 26. Helix (Triodopsis) personata Lam. Pelsdorf am Elb- abhange, Hohenelbe. 97. Hel. (Trigonostoma) obvoluta Müll. bei Harta (v. C.). 28. Helix holoserica Stud. Grossaupa bei der Kreuz- schenke, Spindelmühle, selten. BT (KU Rene 99. Helix (Fruticicola) unidentata Drp. Elbgrund, sehr selten. (v. C.). 30. Helix sericea Drp. unter Gebüsch in Niederhohen- elbe, Fuchsberg, selten. 31. Helix hispida L. häufiger als vorstehende unter Hecken und Steinen bei Hohenelbe und Grossaupa. 32. Helix incarnata Müll. Unter Steinen und Gebüsch im niederen Gebiete weit verbreitet und häufig, besonders bei Oberhohenelbe, zwischen Hohenelbe und Oberlangenau in einem alten Steinbruche, Oberlangenau, Grossaupa, Schwarzenthal, hier in einer auffallend niedrigen, gedrückten Form. 33. Helix (Chilotrema) lapicida L. bei Oberhohenelbe unter Steinen an Mauern und Felsen häufig, Pelsdorf, Schwarzenthal. 34. Helix (Arionta) arbustorum L. im Gebiete bis in die subalpine Region weitverbreitet unter Gebüsch, an Mauern und Felsen, besonders in Oberhohenelbe, Hackels- dorf, Spindelmühle, Langenau, Schwarzenthal, Grossaupa. 35. Helix (Tachea) hortensis Müll. in den niedrigeren Teilen des Gebietes bei Oberhohenelbe, Langenau, Gross- aupa, Schwarzenthal, stets mit gelber Grundfarbe. In Schwazenthal finden sich sehr schön gebänderte Exemplare, deren 5 breite dunkelbraune Bänder oft gegen die Mündung hin in ein einziges Band zusammenfliessen und spärlicher auch solche mit feinen weisslichen opaken Binden, neben denen dann die Grundfarbe hyalin durchscheint, die Bänder selbst sind nicht hyalin. 36. Helix (Xerophila) obvia Hrtm. Nur bei den Kalk- steinbrüchen in Schwarzenthal zahlreich. Neu für das Gebiet. 37. Helix (Helicogena) pomatiaL. in der ganzen Hügel- region des Gebietes, Hohenelbe, Langenau, Grossaupa, Schwarzenthal, hier mit der Neigung hoch aufzuwinden. RR. | a 38. Buliminus montanus Drp. Pelsdorf, Schwarzental und Grossaupa bei der Kreuzschenke, hier ziemlich zahlreich an Felsen. 39. Bulim. obscurus Müll. 1 Stück am Weissbache bei Harta (v. Cyp. in litt.) Neu für das Gebiet. 40. Gionella lubrica Müll. Hohenelbe, Oberlangenau, Harta, Schwarzenthal, Johannisbad in Moos und Gras nicht selten. 41. Pupa frumentum Drp. An Kalkfelsen beim Raub- bachthale bei Hohenelbe (v. Cyp.) von mir nicht wieder- gefunden. 42. Pupa doliolum Drp. Harta, selten (v. Cyp.). 43. „ muscorum L. Harta. 44. „ minultissima Htm. Schwarzenthal unter Kalk- steinen 1 Stück. 45. Pupa edentula Drp. Weisswassergrund, Schwarzen- thal, Johannisbad, albin am Elbfalle (Reinh.). 46. Pupa substriata Jeffr. Hackelsdorf (Reinh.). 47. „ alpestris Ald. Aupathal bei der Kreuzschenke (Reinh.). 48. Clausilia (Clausiliastra) laminata Mont. Friedrichs- thal, hier unter der Rinde von Buchenstöcken in einer kleinen (13 mm) hübschen Gebirgsform mit gelben Anwachs- streifen, ferner in Johannisbad, Hohenelbe, Grossaupa. 49. Clausilia silesiaca A. Schm. Grossaupa bei der Kreuzschenke, Riesengrund. 50. Clausilia (Alinda) biplicata Mont. unter Steinen und Baumrinde in Schwarzenthal nicht selten und gross (19 mm) ferner in Hohenelbe am Jankenberge. 51. Clausilia plicata Drp. Schwarzentbal, Oberhohen- elbe beim Annerbrunnen, ferner in einem alten Steinbruche zwischen Hohenelbe und Oberlangenau, hier zahlreich mit der var. implicata, auch in Schwarzenthal, diese neu für das Gebiet. 52. Clausilia (Pirostoma) dubia Drp. Grossaupa bei der Kreuzschenke an Felsen. Br; 2 REN 53. Clausilia eruciata Stud. Friedrichsthal, unter der Rinde von Buchenstöcken, selten. 54. Clausilia parvula Stud. Raubbachthal bei Hohen- elbe, selten (v. Cyp.). 55. Glausilia plicatula Drp. in Oberhohenelbe zahlreich, sonst mehr vereinzelt bei Spindelmühle, Friedrichsthal, Gross- aupa an Mauern und Felsen. 56. Succinea putris L. Oberhohenelbe, Hohenelbe am am Weissbache. 57. Succinea oblonga Drp. 1 totes Stück in einem verwachsenen Steinbruche zwischen Hohenelbe und Ober- langenau. 58. Carychium minimum Müll. an feuchten Orten in Hohenelbe am Weissbache, Oberlangenau am Friedrichbache spärlich. 59. Acme polita Hrtm. Pelsdorf (v. Cyp.). 60. Limnaea peregra Müll, kleine Form bei Hohenelbe in allen Wiesenbächen und Tümpeln. 61. Limnaea truncatula Müll. Harta. 62. Planorbis rotundatus Poir. Harta. 63. 5 marginatus Drp. in Harta (v. Cyp.) 64. Ancylus fluviatilis L. Weissbach bei Hohenelbe an Steinen, gross und mehr elliptisch als oval, Länge 8 mm, Breite 6 mm. 65. Pisidium fossarinum ÜCless. Harta, Raubbachthal bei Hohenelbe. 66. Pisidium roseum Scholz in den Quelltümpeln des Weisswassers bei der Wiesenbaude. (Reinh. und v. Cyp.) wurde heuer (1907) von mir nicht mehr gefunden. Bis auf die Nacktschnecken, welche einer Ergänzung bedürfen, dürfte obige Liste ziemlich vollständig sein. Doch ist es nicht ausgeschlossen, dass ein glücklicher Zufall noch eine Daudebardia, Caecilianella acicula oder ähnliche Selten- heiten an das Licht bringt. BR .; 1. IRRE Uneinaria turgida (Zglr.) Rossm. in Deutschland. von Albert Vohland, Leipzig. Ende Juli dieses Jahres unternahm ich unter der liebenswürdigen Begleitung des Geh. Ministerialsekretärs a. D. Robert Jetschin eine kleine malacozoologische Ex- kursion in das etwa drei Stunden südlich von Patschkau a. d. Gl. Neisse gelegene Gostitzbachtal, einen engen, dicht bewaldeten, kühlen und feuchten Grund im Reichen- steiner Gebirge. Es zieht sich fast parallel zwischen den Dörfern Obergostitz und Weissbach bei Jauernigk vom Ostabhang des 902 m hohen Heidelbergs hin und nähert sich schliesslich dem Dorfe Gostitz auf schlesischem Grunde. Auf der Talsohle sind Ahorn, Esche und Buche zahlreich ver- treten, an denen Strigillaria cana Held, Marpessa orthostoma Menke, Kuzmicia cruciata Studer v. minima A. Sch. nicht selten gefunden werden. Vor allem ist eine sehr eng begrenzte, feuchte Stelle, kaum wenig mehr als 10 qm gross durch Jetschins Forschungen bekannt geworden. Hier findet sich die früher nur aus den Mosbacher Sanden fossil er- haltene Vitrina kochi Andreae.. Sie wurde von Herrn Jetschin im Jahre 1884 hier lebend gefunden. Sie unter- scheidet sich von V. diaphana Drp. besonders dadürch, dass der Spindelrand weniger stark bogig ausgeschnitten ist und durch den sehr schmalen Hautsaum.!) Ferner wurde hier von genanntem Herrn die nur noch vom Wölfelsfall am Westhang des Glatzer Schnee- berges aus Deutschland bekannt gewordene Pyrostoma tumida Ziegl.?) entdeckt, die in den Karpatenländern Galizien, Ungarn, Siebenbürgen, Rumänien, Kärnten und Krain verbreitet ist, und somit hier den nordwestlichsten Vorsprung darstellt. ') E. Merkel. Molluskenf. v. Schlesien. Breslau 1894 pag. 42. °) Ebenda pag. 136. a Diese feuchte Stelle, die in der Luftlinie etwa 3 km von der deutschen Grenze entfernt ist, und die in dem weit in deutsches Gebiet vorgeschobenen östreichischen Dreieck Schneeberg-Reichenstein-Zuckmantel liegt, gehört physikalisch unstreitig zu Deutschland. An dieser Stelle also fand ich Uncinaria turgida Ziegl. in 4 Exemplaren. Uneinaria turgida hat ihre Verbreitung in Rumänien!) in seinem nördlichsten Distrikt Folticeni am Ostabhang des Borszekgebirges, nicht aber in Mittel- und Südrumänien, ferner in der Bukovina; die var. abdita Km?) bei Slina Breniasa am Bergrücken D. Lotriora und D. Jaru, Praesbe im Cibinsgeb. der Transsylvanischen Alpen sowie bei Egyeskö im Gsikergebirge, das Banat erreicht sie nicht, in der Nähe von Kronstadt tritt sie auf, in Südgalizien wird sie durch die Varietäten galiciensis Cl. und Jetschini Cl. vertreten; die Siebenbürgische Varietät Rossmässleri?) Cl. wurde bekannt von Balanbanya Nagy Hagymas und dem Ostabhang des Terkö, bei Görgeny, am Kereszthegy östlich von Libanfalva, an der Parajder Strasse und auf dem Sattel der Hargitta. Die typische Form lebt beson- ders in der Tatra®), Kotlina Tal, Roxer, Kesmarker, Belaer- Landoher Waldungen bei Podspady, im Vratnatal bei Varin, Gipfel des Gebrat b. Rosenberg und Wihmanaberg bei Kralo- van a. d. Waag. Die Varietät elongata Rssm. bewohnt Mähren. Hiernach ist deutlich zu ersehen, dass U. turgida Ziegl. sich streng im Bereich des Karpatenzuges hält. Zwar ') S. Glessin, Binnenmoll. v. Rumänien, in: Malakozool. Bl. v. S. Gless. Neue Folge VIII. Bd. Cassel 1886. °») M. v. Kimakowiez, Verhandl. u. Mitt. des siebenbürg. Ver. f. Nat. Jahrg. XXXIII Hermannst. 1888. °) S. Clessin. Die Mollf. Oest.-Ung. u. d Schweiz. Nürnberg 1887. *) Jul. Hazay. Die Mollf. d. hoh. Tatra. Jahrb. d. D. M. G. 12. Jhrg. 1885. —. fh u lebt sie auf beiden Seiten Ungarn-Galizien, Siebenbürgen- Moldau, jedoch lritt sie nirgends weiter ins Land herein, da selbst in Ungarn Tokaj von ihr nicht überschritten wurde. Was ihr nordwestliches Vorkommen in Mähren an- langt, so ist bisher bekannt Hosteinberg!), ferner bei Teplitz um Mährisch Weisskirchen?).. Von hier ist eine Stelle häufigen Auftretens im „Gevatterloche“ beobachtet worden. Während im allgemeinen angegeben wird, dass sie in Mähren zahlreich gefunden worden sei, betont Ulieny aus- drücklich nur die beiden Stellen als sicher. Ob nach der Angabe Prof. Boettgers®) „zwischen Friedeck und Altvater“ anzunehmen sei, dass die Art weiter westlich nach dem Altvater zu gefunden wurde als bei Weisskirchen, lässt sich nicht mit Sicherheit erkennen, obgleich an anderer Stelle sogar direkt?) „das Altvatergebirge“ angegeben ist. Jedenfalls sind nördlich vom Altvater keine Fundorte be- kannt geworden. Wir haben somit im Gostitztal wiederum den nord- westlichen Vorsprung einer Clausilie zu erblicken, die ihr Gentrum im Karpatengebiet hat. Demnach verstärkt sie den Stamm derer, die von den Karpaten her in das Sudeten- gebiet eingedrungen sind, als: Limax schwabi Frauenfeld, Helix carpatica Frivaldsky, Campylaea faustina Rssm., Pyro- stoma tumida Ziegl. Interessant ist das zeitliche Auftreten der Schnecke am genannten Platze. Wie ınir Herr Jetschin schreibt, hat er wenigstens 15 mal und die Herren Merkel und ') Ulieny. Beitr. z. Mollf. Mährens, in: Verhandl. natf. Ver. Brünn XXIII. Bd. 1885. ?) Ulieny. 2. Beitr. z. Moll. Mährens Verhandl. natf. Ver. Brünn XXVI. Bd. 1889. ®») ©. Boeltger. Syst. Verz. d. leb. Art. d. Landschngattg. Claus. . Ber. d. Offenb. Ver. f. Nk. 1878. *) ©. Boettger, Glausilienstudien. Gassel 1877. Ber Bässler mehrmals den Ort besucht und sorgfältig gesammelt, aber nie ist die Uncinarie hier beobaclıtet worden. Demnach muss angenommen werden, dass die Schnecke innerhalb der letzten acht Jahre, während welcher der Ort nicht be- sucht wurde, erst aufgetreten ist. Nach der Höhenlage zu urteilen, könnte es sich nur um eine Translokalisation von den höher gelegenen Teilen etwa durch Frühlings- wässer handeln. Es ist anzunehmen und bleibt genaueren Untersuchungen vorbehalten, nachzuweisen, dass sie sich im Reichensteiner Bergland noch mehrfach findet. Sie hält sich, nach dem einen Funde zu urteilen, an recht feuchten, steinigen Stellen auf und bevorzugt Jarin altes Geäst. Vergleiche mit der var. elongata Rssm. von Weiss- kirchen ergeben nur geringe Unterschiede, sodass sie als diese Varietät anzusprechen ist. Sie ist dunkler als alle mir bekannten Karpaten- formen und feiner, aber deutlicher gerippt als die von Weiss- kirchen; Rippung des vorletzten Umganges 56 gegen 44. Diagnosen neuer Vivipara-Formen. Von Dr. W. Kobelt.!) 1. Vivipara chinensis hainanensis Moellen- dorff Mss. Testa sat aperta umbilicata, ovato-globosa, decollata, subtiliter striatula, versus aperturam distinctius costellata, haud vel vix angulata, viridescenti-fusca. Anfr. superst. vix 3!/e valde convexi, infra suturam vix planati, rapide ') Ich bringe hier die Diagnosen der von mir in der zweiten Ausgabe des Martini-Chemnitz’schen Gonchylien-Cabinets beschriebenen neuen Arten und Varietäten von Vivipara zum Abdruck, da sie im Conchylien-Cabinet bei seiner kleinen Auflage und seinem hohen Preise nur verhältnismässig wenigen Conchologen zugänglich sind. acerescentes, ultimus tumidus, antice haud dilatatus nec ascendens. Apertura parum obliqua, late ovata, leviter lu- nata; peristoma haud reflexum. — Alt. 37, diam 32, alt. apert. obl. 23 mm. Hal. Hainan. (Cfr. M. Ch. p. 117, t. 19, fig. 6, 7. 2. Vivipara boettgeri Moellendorff in sched. Testa exumbilieata, ovato-conica, solida, subtilissime oblique liratula, lineolis spiralibus sub vitro quoque nullis, carinis spiralibus numerosis inaequalibus, rarissime fere ob- soletis undique cincta, epidermide olivaceo-brunnea adhaerente induta, carinulis saturatioribus, spira, potius flavescente. Spira conica, apice acutulo plerumque eroso; sutura linearis impressa. Anfractus 7 (?) superne humeroso-angulati, dein convexiusculi, ultimus convexior, distinete angulato-carina- tus, basi convexus, liris Q—5 einctus, circa aream umbili- calem impressam subgibbus, antice haud descendens. Aper- tura obliqua, irregulariter angulato-ovata vel piriformis, intus lutescenti-vel coeruleo-albida, peristoma rectum, callo cras- siusculo sed interdum interrupto subeontinuum, margine externo recto, obtusulo, lutescenti limbato, ad carinas plus minusve denticulato, collumellari incrassato, arcuato, reflexo, extus multiplicato et in aream umbilicalem impresso, nigro. — Öperceulum parvum, nucleo laevi distineto magno in area interna granosa insignis. — Alt. 35, diam. maj. 25, alt. apert. 15-—-18 mm. Hab! Hanan’(Gfr. M>GE pP. 4137,%.926 Ne. 07 var. mutica n. (Cfr. M.Ch. p. 194, t. 39, fig. 3, 4. Differt a typo liris spiralibus fere omnino obsoletis colore saturatiore tantum conspiceuis. — Hab. cum typo. 3. Vivipara (naticoides var?) theobaldi m. Testa exumbilicata, ovato-conica, tenuis, haud nitens, unieolor fusco-olivacea, vel subnigricans, subtiliter striatula, plerumque limo ferrugineo adhaerente induta, apice nigri- cante; spira conica, apice acuto, sutura parum impressa. > Anfr. 7, superi convexi, inferi supra planati et angulati, carinis spiralibus plus minusve distinctis cincti, ultimus acute carinatus, carina versus aperturam distinctiore et subtuberculata, utrinque convexus, carinulis tribus superior- bus, prima et secunda magis approximatis, duabus inferio- ribus minoribus cinetus, antice descendens, basi irregulariter costato-sulcatus, spirae altitudinem superans. Apert. parum obliqua, basi recedens, ovata, supra acutiuscula, faucibus coerulescentibus, vix fasciatis, peristoma callo anguste nigro- marginato continuum, margine externo vix incrassato, albo, nigromarginato. Alt. 31, 5, diam. 24, alt. apert. obl. 17, diam, 12 mm. Hab. Birma. — (Cfr. M. Ch. p. 151, t. 30, fig. 10, 11). 4%. Rivularia auriculata calcarata Moellendorff. Testa elongato-ovata vel subcylindrica, solida, stria- tula, saepe fusco-trifasciata, anfractibus inferis humeroso- angulatis, magine sinistro valde calloso, supra nodulo magno, infra processu periomphalico permagno, subduplici, late re- curvo et ad modum calcaris producto insigni. Alt. 22, diam. 14—15, alt apert. 13, lat. 9 mm. Hal. Ban-tshing-fu prov. Hunan. (CGfr. M. Ch. p. 180, nu0o, Die. 17.18.) 5. Rivularia auriculata bicarinata m. Teesta ovato-biconica, solida, crassa, striatula, striis oblique arcuatis, sculptura spirali nulla, epidermide flavide fusca adhaerente induta. Spira erosa, sutura impressa. Anfr. 4!/s, penultimus et ultimus carinis 2 rotundatis, su- pera infrasuturali, infera in ultimo peripherica insignes, ultimus infra carinam angularem sulco impresso exaratus, ad columellam gibbus, antice descendens, basi carina com- pressa periomphalum cingente fere calcariformi munitus. Apert. obliqua ovato-rhombica, extus angulata, intus coeru- lescenti albida, marginibus callo anguste nigrolimbato junctis, externo tenui, supra angulum sinuato, infra arcuatim re- Re 1 cedente, basali subeffuso, columellari erasso, nitido albo, periomphalium latum, revurvum, extus carina compressa marginatum. Alt. 25, diam. 21, alt. apert. obl. 16, lat. 12 Hab. Hunan (efr. M. Ch. p. 181, t. 35, fig. 8, 9). 6. Rivularia porcellanea Moellendorff mss. Testa exumbilicata, ovato-globosa, solida, ponderosa, striatula, sub vitro obsolete spiraliter lirata, olivaceo fusca, apice plerumque erosa; spira late conica, brevis apice acuto sulura impressa. Anfraetus 5 rapide accrescentes, superi planiuseuli penultimus convexior, ultimus tumidus, maximam testae partem occupans, postice spirae altitudinem plus quam triplo superans, aperturam versus in adultis ruditer costato sulcatus, antice valde descendens. Apertura obliqua, irre- gulariter ovato-piriformis, supra subcanaliculato compressa, basi subeffusa; peristoma callo crassissimo albido-fusco super parietem aperturalem continuum, margine externo supra impresso, medio a latere viso valde producto fusco limbato cum columellari angulum acutum productum sed haud re- curvum formante, columellari lalissimo, extus sulco definito, haud auriculato. — Alt. 26, diam. 21, alt. apert. obl. 20, lat. max 14 mm. Hab. Itchang flum. Yangtse (cfr, M. Ch. p. 184, t. 36, fig. 9— 12). n Beiträge zur Kenntnis des Albinismus bei Schnecken. Von H. Honigmann -Magdeburg. IM. Ueber Arion empiriecorum Ferussa forma alba (Ferussae). In seinem Werke über die Mollusken Mitteldeutschlands') erwähnt O. Goldfuss eine Bemerkung Rudows in dessen !) Goldfuss, ©. Die Binnenmollusken Mitteldeutschlands etc. Leipzig. Engelmann 1900. RE. OR Beschreibung der Mollusken des Harzgebietes!) über die albinotische Form von Arion empiricorum Fer. Doch findet sich bei Rudow keine genaue Angabe des Fundortes. Da- her ist es von Interesse, einen genau verbürgten Fundort dieser Form aus dem Harzgebiete kennen zu lernen. Es ist dies der Fussweg, der rechts von dem Wege nach dem Dambachshause, dem Jagdaufenthalt des deutschen Kron- prinzen, beim Pfeildenkmal nach Treseburg abbiegt. Hier fing ich das Stück im Juni dieses Jahres in Gesellschaft von Simrothia arborum (Bouch.-Chantr.) und der Stammform. Die Farbe des Tieres ist ein grünliches Weiss, das sich über den ganzen Rücken und die Seite erstreckt, während die Sohle, die die Teilung in drei Felder zeigt, die sich aber nicht durch ihre Farbe voneinander unterscheiden, rein weiss ist. Eine ähnliche grünlichweisse Färbung findet man jedoch auch häufig bei Jugendstadien der Stammart, doch diese Deutung ist hier vollständig ausgeschlossen, da das vor- liegende Exemplar eine Länge von 130 mm in ausgestrecktem Zustande besitzt. Ueber Limnus stagnalis (L.) var bungei Hgm.?) Es ist mir jetzt gelungen diesen schönen Tieralbino in dritter Generation in grosser Anzahl nachzuzüchten. Die jungen Tiere zeigen den Albinismus noch ausgeprägter als die Eltern. Sie sind von gelblich weisser Grundfarbe und zeigen den roten Mund wie meine var. koehleri von Gulnaria ovata (Drap.), die ich jetzt ebenfalls in zahlreichen Exemplaren nachgezüchtet habe und zwar in der dritten und vierten Generation so dass die Gonstanz der Formen wohl sicher nachgewiesen ist. ‘) Rudow, P. Die Molluskenfauna des Harzes. Zeitschrift f. d. gesamt. Naturwiss. Bd. 39, 1875, S 102 ff. ”) Honigmann, H. Beitrag zur Kenntnis des Albinismus bei Schnecken Il. Diese Zeitschrift Heft IV, 1906, pag. 201-202. Se Ein letzter Gruss! Aus Bozen erhalten wir nachstehenden letzten Ab- schiedsgruss eines treuen alten Mitarbeiters: Euer Hochwohlgeboren ! Da unser Mitbruder P. Vinzenz Gredler seit 8 Monalen an heftigen Gichtschmerzen leidet, so dass weder Hand noch Fuss zu seiner Verwendung steht, bei seinem vorge- rückten Alter (84 Jahre) auch nicht wohl Hoffnung auf Wiedergenesung besteht, so ersucht er den Schreiber dieser Zeilen seinen lieben Freunden in Frankfurt (Dr. Kobelt, Prof. Böttger etc.) seinen letzten Abschiedsgruss und Dank zu vermelden, unter Beilage einer kleinen Zoogeographischen Reflexion — sofern diese für das „Nachrichtsblatt* verwend- bar sein sollte: Dr. V. Sterki veröffentlichte jüngst: A Preliminary Catalogue of tlıe Land and Fresh-water Mollusca of Ohio. Bei der Durchsicht derselben fällt vor allem auf die namhafte Zahl von Arten, welche der Staat Ohio mit der mitteleuropäischen Fauna (Deutschland) gemein hat, indess das Riesenreich China eine einzige, problematische von meinen Sammlern nie vorgelegte Yallonia von europäischen Spezies enthält. Greifen wir eine oder andere Gattung der CGonchylien von Ohio heraus, so finden wir untenstehende 14 Arten bloss vom Staate Ohio im besagten Katalog aufgeführt, (vergleiche nachstehendes) — meist kleine von Menschen absichtlich nicht übertragene "Tiere. Zwei zoogeographische Erscheinungen, die zu denken geben. Zonitoides nitidus (Müller, Helix.) Hyalina Cellaria (Müller, Helix.) Hyalina Alliaria (Miller Helix.) Hyalina radiatula (Alder Helix.) Puncetum pygmaeum (Draparnaud, Helix.) Vatlonia pulchella (Müller, Helix.) Vallonia costata (Müller, Helix.) ER" al Pupa (Pupila) muscorum (Müller, /nec Linne].) Vertigo ventricosa elatior Sterki. Vertigo pygmaea (Draparnaud, Pup«.) Cionella lubrica (Müller, Helix.) Hyalina Draparnaldi (Beck.) KEuconulus fulvus (Müller.) Sphyradium edentulum (Draparnaud.) Noch auffallender erscheint der gänzliche Mangel der übergrossen Gattung Clausilia (und Buliminus), welche gerade in China und Japan so reichliche Vertretung haben, dass man ihre Schöpfungszentra dahin verlegen möchte. Kleinere Mitteilungen. Eine neue Pholadomya. Die zweite Art der fossil so reich entwickelten Gattung hat der Albatross, ‚das Forschungsschiff der nordamerikanischen Regierung, im Jahre 1906 in den japanischen Gewässern entdeckt. Dall beschreibt sie als Ph. paecifica. Sie ist 48 mm lang. Eine Abbildung wird demnächst erfolgen. Die Angaben unseres Nachrichtsblattes über Petricola pholadiformis Lam. kann ich vervollständigen. Seit 55 Jahren habe ich fast regelmässig den Strand der Nordsee nach höhern Fluten abgesucht und nie diese Muschel gefunden. Erst 1906 sind mir solche vom Jadebusen gesandt. Auch dort habe ich früher den Strand besucht, ohne zu finden. Sie scheint mit einemmale gekommen zu sein und nun regel- mässig angespült zu werden. Ihr treuester Waddenwarden. wi Ricklefs, Pastor. Literatur: Proceedings of the Malacological Society of London, vol. VI. no. 5, June 1907. p. 246. Woodward, B. B., what evolutionary processes do the mollusca show ? Inaugural Adress by the President. u p. 260. Bourne, G. C., Note to correct the name Jousseaumia (Bourne nec Sacco neque Couliere),. Der Name wird in Jousseaumiella umgeändert. — 261. Kennard, A. S. and B. B. Woodward, Notes on the Post-pliocen Mollusca of the Mylne Collection. — 264. — & —, Notes on some Holocene Shells from Ightham. — 266. Preston, H. B., Descriptions of four new species of Melania from New Ireland and Kelantan (nvvae-hiberniae, browni, mel- villi, kelantanensis, alle mit Textfiguren). — 269. Crick, G. G., on the arms of the Belemnite. Witl pl. 23. -— 280. Newion, R. Bullen, Relics ofColoration in Fossil Shells. With pl. 24. Spuren von Zeichnung gehen bis in das Oligoeän zurück. — 293. Suter, Henry, Notes on New Zealand Polyplacophora with de scriptions of five new Species. — Neu Ischnochiton luteoroseus Gallochiton sulculatus, Chiton torri, Ch. elavatus, Onithochiton - nodosus, sämtlich mit Textfiguren. — 299. Sowerby, @. B., Descriptions of new marine Mollusca from New Caledonia. With. pl. 25. — Neu: Conus bougei p. 299, t. 25, f£ 1, 2; — Cythara striatissima p. 299, t.35, f. 3; —C. optabilis p. 300, t. 25, f. 4; — Pleurotoma abbreviata var. ]i- fuensis p. 300, t. 25. f. 5; — Mitra accineta p. 300, t.25, f. 6; — Triphora eupunctata p. 301, ti. 25, f. 7; — Tr. fuscozonata p. 301, t, 25, f. 9; — Mormula excellens p. 302, t. 25, f. 10; — Soletellina hedleyi p. 302, t. 25, f. 12, Südaustralien; — Scapharca fultoni p. 302, t. 25, f. 11, Manila; — (ryptodon murchlandi p. 303, t. 25, f. 13, Gapverden. — 30%. Da Costa, S. J., Descriptions of new species ef Drymaeus from Peru, Mexico etc. With pl. 26. — Neu Dr. punctatus p. 304, t. 26, f. 1, Chanchamayo, Peru; — Dr. incognita p. 304, t. 26, f. 4, Bogota; — D. boucardi p. 305, t. 26, f. 5, Chiriqui; — Dr. ponsonbyi p. 305, t. 26, f. 5, Surco, Peru; — Dr. conicus p. 305, t. 26, f. 7, Oaxaca, Mexico. — 306. Gude, G. K., Descriptions of a new species of Vallonia from South India (miserrima, mit Textfigur). Cox, J. C., a list of Cyelophoridae found in Australia, New Guinea and adjacent groups of islands. — Sydney, 1907 80, 98 S. Wesentlich auf meine Monographie im Tierreich begründet, aber mit zahlreichen kritischen Bemerkungen und Zusätzen. 2 Be Taylor, J. W., Vitrina elongata in Ireland. An Adidition to the Fauna of {he British Isles. — In: The Irish Naturalist, 1907, August, p. 215, pl. 26. Die Art ist von Herrn Grierson bei Gollon in der Grafschaft Louth zahlreich gefunden worden. Weiss, Dr. A., Beiträge zur pleistocänen, alluvialen und re- centen Conchylienfauna der Umgebung von Gera (Reuss). — In: Jahresber. Fr. Naturw. Gera 46—48, p. 115 bis 116. Recent nur drei Arten. Vohland, Albert, die Land- und Süsswassermollusken des Triebisch Fluss- und Bach-Gebietes mit Berücksichtigung der im Robschützer Kalktuff vorkommenden Fossilen. — Aus J.-Ber. naturf. Gesellschaft Leipzig 1907. — 48 8. Eine moderne Fauna, welche ein kleines, scharf umgrenztes Gebiet gründlich durcharbeitet, Lokalität für Lokalität und Art für Art. Der jungdiluviale Travertin ist. zur Vergleichung herangezogen. Das Thal ist interessant durch das zahlreiche Vorkommen der beiden Daudebardia, an die sich eine var. inflata von D.rufa schliesst. V. kommt zur Ansicht, dass die Lokalität für Daude- bardia durchaus nicht feucht zu sein braucht, dass aber eine Hauptbedingung lockeres Steingeröll oder kluftreiche Felsen und Mauern sind; erwachsen sind sie meist im Juni, vereinzelte sind erst im Herbst halbwüchsig und überwintern; die meisten ziehen sich im Vorsommer in die Erde zurück und sterben ab. — Auch sonst sind zahlreiche biologische Beobachtungen beigefügt. Es wäre zu wünschen, dass in recht vielen Teilen Deutschlands derartige gründliche Durchforschungen begrenzter Gebiete vor- genommen würden, wie diese und die Geyer'schen in Würt- temberg. Strebel, Dr. H., Beiträge zur Kenntnis der Molluskenfauna der Magalhaen Provinz. V. Mit 8 Tafeln und 6 Ab- bildungen im Text. — In: Zoolog. Jahrbücher 1907, vol. 25, Heft 1. Enthält die Fissurelliden, Patelliden und Pulmonaten. Neu- ? Me- gatebennus patagonicus p. 98, t, 2, fig. 23; — Tugalia antarc- tica p. 106, t. 2, fig. 26; — Acmaea ceciliana var. magellanica p. 108, t. 3, fig. 35, 36, 59; — Patinella delicatissima p. 145, t. 6. fig. 71, 72, 9&, 95; — Patula michaelseni p. 160, t.8, fig. u ME 97; — Limnaea paltagonica p. 164, t, 8, fig. 103; — Chilina monticola p. 169, t. 8, fig. 108. Sturany Dr. R., Kurze Beschreibungen neuer Gastropoden aus der Merdita (Nordalbanien). — In: Akadem. An- zeiger 1907, no. 12. Neu: CGampylaea zebiana, (. dochii, G. munelana, Buliminus mer- ditanus, B. zebianus, B. latifianus, B. winneguthi', CGhondrula quadridens nicollii, Glausilia apfelbecki, Gl. (haumasia. Bartsch, Paul, a new parasitic Mollusk of the Genus Eulima, — In: Pr. U. St. Nat. Museum vol. 52, no. 1548. — (Eulimina ptilocerinicola von Britisch Columbia, auf Pliloerinus pinna- tus Glark schmarotzend, mif Taf. 53). Schmalz, K., Pleurotomaria hirasei Pilsbry eine Varietät von Pl. beyrichi, Hilgendorf. — In: Novae Symbolae Joa- chimieae. — Mit 3 photographischen Tafeln. Journal de Conchyliologie, vol. 54, No. 4, 30. Mai 1907. p- 251. Suter, Henry, le genre Placostylus dans la Nouvelle Zelande Avec pl. VIII, fig. 1—3. Neu Pl. hongii, subsp. ambagiosus. — 257. Dautzenberg, Ph., Description d’une nouvelle espece terrestre Neo-Galedonienne (Videna marteli t. VIIL, fig. 7—9). — 260. Dautzenberg. Ph., de la presence d’une Cypraea vinosa Gmel. dans une sepulture franco-merovingienne. Mit Textfig. — 263. Dautzenberg, Ph., quelques deformations chez des Cypraea de la Nouvelle-Caledonie. Avec pl. IX. — 267. Preston, H. B., Descriptions of two new species of Nassa fronı Fiji and New-Caledonia. — (mamillata Textfig. I, Neu Caledonien ; — oberwimmeri Textfig. 2, Fiji. — 270. Fischer, H. & C. Chatelet, sur l’'habitat du Glandina Lamyi. Der genaue Fundort ist Cardenas in der mexikanischen Provinz San Luis de Potosi. Journal de Conchyliologie, vol. 55, no. 2 (25. Aug. 1907). p. 123. Coutourier, M., Etude sur les Mollusques Gastropodes, recueillis par M. L. G. Seurat dans les arcbipels de Tahiti, Paumotu et Gambier. Neu: Tritonidea seurati p. 137, t. 2, fig. 1-3; — Murex Lriqueter var. emanuensis p. 142: — Epidromus digitalis seurati p. 147; — Rissoina zeltneri paumotuensis p. 162, t. 2 fig. 9, 10; — Teinostoma vayssieri p. 171, t. 2, fig. 11— 14. Journal de Conchyliologie, vol, 55, No. 1 (15. Juni 1907). gr 2 p: 5. Lamy, Ed., Revision des Arca vivants du Museum d’Histoire Dall, naturelle de Paris. Avee pl. 1. — Ausser zahlreichen Berich- tigungen der Synonymie werden als neu beschrieben oder zum erstenmal abgebildet: Barbatia wendti Schmeltz p. 45, t. 1, fig. 11—13, Ellice Inseln; — Arca legumen Rochebrune mss. p: 74, t. 1, fig. 3, 4, Westafrika; — A. fischeri p. 76, t. 1, fig, 5, 6, Tourane, Hinterindien; — A. nigra p. 106, t. 1, fig. 7—10, Philippinen ; — A. signata Dunker t. 1. fig. 12. W. H., Descriptions of new Species of Shells chiefly Bueeinidae from the Dredgings of the U. S. 5. Alba- tross during 1906, in the Northwestern Pacific, Bering, Okhotsk and Japanese Seas. — In: Smiths. Miscell. Collections, Quarterly Issue, vol. 50, part 2, No. 1727. — Washington 1907. Vorläufige Beschreibung, der bald die Abbildungen und eine Bear- beitung der reichen Gesamtausbeute folgen sollen. Beschrieben werden: Pleurotomella simplieissima p. 140; — Buceinum ze- lotes p. 141; — B. opisopleetum, niponense p. 14%: — B. cnis- matum, diplodetum p. 143; — B. epistomium, sigmatopleura p. 144; — B. polium, vedematum p. 145; — B. acutispiralum suruganum p. 146; — B. kadiakense, aniwanum p. 147; — B. sakhalinense, ectocyma p. 148; — B. bombyeinum, limnoideum p. 149; — B. simulatum, bulimuloideum, rossicum p. 150; — B. pemphigus p, 151; — B. oreotundum, fucanum p. 152; — B. eugrammatum, Chysodomus insularis constrietus p. 153: — Chr. variciferus, pericochlion parallelus p. 154; — Chr. adel- phieus, oncodes p. 155; — Chr. eulimatus, trochoideus p. 156; — Ancistrolepis damon p. 157; — A. grammatus, Tritono- fusus calamaeus p. 158; — Plieifusus polypleuratus, elacodes p. 159: — PI. rhipsus, aurantius p. 160; — Pl. croceus p. 161; — Mohnia micra, sordida p. 162; — M. clarki, Volulopsius mid- dendorffi emphaticus, V. kennicotti incisus p. 163: — V. lima- tus, simplex, harpa var. dexius p. 165; — Liomesus bistriatus, Boreotrophon elegantulus p. 165; — Metula elongata, Galeodea leucodoma p. 166; — Astraea (Astralium) persica p. 167: — Basilissa babelica, Microgaza fulgens p. 168; — Coceulina ja- ponica, Dentalium erocinum p. 169: — Nucula mirifica p. 170; — Chlamys erythrocomatus p. 170; — Crenella grisea, diaphana p. 171; — Modiolaria impressa, Liocyma aniwana, Pholadomya pacifica p. 172. Tun -grear Martini d& Chemmitz, systematisches Conchylien-Cabinet. Neue Auflage. Lfe. 517. Viviparidae, von Kobelt. Enthält wesentlich Hinterindier und die Gattung Neothauma. — Neu: V. naticoides theobaldi t. 30, fig, 10, 11. — 518. Helicinidae, von Wagner. Enthält die Unterfamilien Apiopo- matinae mit den Galtungen Waldemaria, Miluna und Hendersonia ; — Pseutrochatellinae und Helieininae, Gen Sulfurina. Die neuen Arten sind schon früher in den Helieinenstudien aufgestellt. — 519. Gyclostomacea, von Kobelt. Enthält den (vorläufigen) Schluss von Japonia, die Gattung Theobaldius und den Anfang von Cy- clophorus. — Neu Theobaldius deplanatus beddomei t. 71, fig. 1—3; — Th. annulatus nilagirieus t. 71, fg. 9—13; — Zum erstenmal abgebildet sind: Japonia bifimbriata Mlldff t. 68, fig. 3, 4; — J. quadrasi Mlldff. t. 68, fig. 5-10; — ). macromphala Mlldff. t. 69, fig. 1-5; — J. trochulus olivacea Bttg. t. 69, fig. 9, 10; — J. hypselospira Mlldff. t. 69, fig. 11—13; — )J. stenomphala Mlldff. t. 69, fig. 1&, 15; — J. rollei Mlldft. p-. 554&, t. 69, fig. 16—18. Proceedings of the Malacological Society of London, vol. VII. no. 6, Septbr. 1907. p. 310. Lang, W. D., on the pairing of Limnaea pereger with Planor- bis corneus. — 310. Smith, Edg. A., Note on an „Octopus“ with branching arms. — 310. Cooper, J. E., Holocene Mollusca from Staines. — 311. Smith, Edg. A., Note on the occurrence of pearls in Haliotis gigantea and Pecten sp. — 312. Sykes, E. R., the name Boureieria. — Wird wegen der gleich- namigen älteren Vogelgattung in Pseudhelicina umgetauft. — 313. Smith, Edg, A, Notes on Achatina Dennisoni Reeve and A. magnifica Pfr. (fig.). — 315. Suter, Henry, Review of the New Zealand Acmaeidae, with deseriptions of new species and subspecies. — Neu: A. inter- media p. 316, t. 27, fig. 6—8; — roseoradiata p. 317, t. 27, fig. 9. 10; — parviconoidea (nom. nov. für conoidea Hutton nec Quoy) var. leucoma und var. nigrostella n. p. 322, t. 27, fig. 26—29; — daedala nom. nov. für flammea Hutton nec Quoy t. 37, fig. 30—32; mit subsp. subtilis p. 324, t. 27, fig. 33; — scapha p. 324, t. 27, fig. 34, 35. — 327. Eliot, Sir, C. N. E., Nudibranchs from New Zealand and the Falkland Islands, with p1.28. Neu Antiopella novazealandica p. Be 331; — Archidoris fulva p. 336; — Ütenodoris n. subg. für Staurodoris pecten El. und Doris flabellifera Cheeseman p. 338 ; — Garganiella novazealandica p. 341; — Aphelodoris Cheese- mani p, 342; — Aph. affinis p. 343: — Von den Falkland- Inseln: Gratena Valentini p. 352, t. 28, fig. 4, 5; — Galvina falklandica p. 354, t. 28, fig. 7. — Staurodoris falklandica p. 356; — Acanthodoris falklandica p. 358, t. 28, fig. 8. — 362. Fulton, Hugh, C., Descriptions of new species of Australian Planispira and Chloritis; neu: Trachiopsis acuticostafa und Austro- ehloritis hedleyi, beide von Queensland, mit Textfig. — 364. Fulton, Hugh C., the presence of a double wall in some spe- cies of the Diaphora group of Ennea (mit Textfig). Dall, W. H., Notes on some Upper Cretaceous Volutidae, with Descriptions of new Species and «a Revision of the Groups to which they belong. — In: Smiths. Miscellan. Coll. quart. Issue, vol. 50, part I, 1907, (No. 1704). Eine wichtige und hochinteressante Arbeit, welche die Entwicklung des Volutiden-Typus von seinem ersten Auftreten in der oberen Kreide bis zum Miocän, wo er seinen vorläufigen Abschluss ge- funden zu haben scheint, vorführt. Das Auftreten erfolgt ziem- lich gleichzeitig in Indien, in den ostalpinen Gosau-Schichten, in der Kreide von Aachen, in den Grünsand-Mergeln von New- Jersey, in den Ripley-Schichten der Golf-Staaten, dem Pugnellus- Sandstein in Colorado und den Chico-Schichten in Californien. Die Arbeit ist eines Auszugs leider kaum fähig. Von Interesse ist, dass in der Kreide nur Volutinae auftreten und die Garicel- linae erst im Eocän kommen. Hilbert, Dr. R., weitere Beiträge zur Preussischen Mollusken- fauna. In: Schriften Phys. oekonom. Ges. Königsberg 1907, vol. #7, p. 155 —167, Taf. XXVL. Die Fauna zählt jetzt 158 Arten und 70 Varietäten. Neu: Vivipara vivipara elvirae p. 158, t. 27, fig. 1. Ein Verzeichnis aller be- kannter Arten ist beigegeben. Kobelt, Dr. W., Rossmaesslers lconographie, Neue Folge, Bd. X11l. Lfg. 5 und 6. Die Schluss-Lieferung des dreizehnten Bandes enthält Pomatias (nach Wagner), dieBöttger’schen Minutien aus dem Sarusgenist, die Wag- ner’schen neuen Hyalinen aus den Südalpen, die Daudebardia nach Wagner und auf 5 Tafeln die seither zu Xerophila variabilis gestell- ten grösseren braunlippigen Xerophilen aus Süditalien und Sizilien von denen die meisten unter Xerophila peninsularis Monterosato mss. vereinigt werden. Neu oder zum erstenmal abgebildet sind: Helicogena speideli Bttg. fig. 2190; die sämtlichen Wagner'schen Hyalina und Grystallus (nach Zeichnungen von Wagner); — Xerolauta peninsularis elitumni n. Mittelitalien fig. 2215, 2216; — X. pen. neptunensis n Nettuno, fig. 2217; — X. p. interam- nensis n., Terni, fig. 2219; — X. p. virginea n. Mte, Vergine fie. 2220; — X. p. alburni n. Mte. Postiglione, fig. 2221; — X. p. lauriensis n., Lauria, fig. 2222—24; — X. p. sybaritica n, Ebene von Sybaris, fig. 2225; — X. p. moranensis n. Morano, fie. 2225; — X, p. messapiensis, Terra d’Otranto fig. 2227 bis 28; — X. p. sapriensis, Sapri, fig. 2229; — X. timei Mtrs. ımss. Taormina, fig. 2230; — X. grossa Mtrs. mss. Süd-Sizilien, fig. 2232; — X. fenecta Mtrs. Girgenti, fig. 2233; — X. accusata Mtrs. mss. Trapani fig. 2234; — X. variata var. regularis Mtrs.' mss. Palermo, fig. 2238. Eingegangene Zahlungen: M. Lodder, Launceston, Mk. 6.—; Dr. A. Luther, Helsingfors» Mk. 12.—; Kroat. Zool. Landesmuseum, Agram, Mk. 6.—; W. A, Lindholm, Moskau, Mk. 6.—; R. Haygy, Upsala, Mk. 6.—; Dr. E. Her- mann, Gelsenkirchen, Mk. 6.—: Professor Dr. Simroth, Mk. 6.—; W. Blume, München, Mk. 6.— ; Kreisarzt Dr, Pfeffer, Genthin, Mk. 6.—;K.K. Notar A. Köhler, Hohenelbe, Mk. 6.— ; J. Ponsonby, London, Mk. 6.—: H. Schlesch, Kopenhagen, Mk. 6.—; F. Borcherding, Vegesack, Mk. 6.—: C. M. Steenberg, Kopenhagen, Mk. 6.—; Pfarrer Ricklefs, Wadden- warden, Mk. 6.— ; Ci. Schwefel, Küstrin, Mk. 6.—; D. Knipprath, Höchst a. M., Mk. 6.—: (. Pollonera, Turin, Mk. 12.— ; Naturwissenschaftl. Museum, Hermannstadt, Mk. 10.— ; Erzbischöfl. Seminar u. Obergym- nasium, Travnik, Mk. 6.—. Neue Mitglieder: Dietrich Enipprath, Höchst a. M. A. Partz, Hamburg, 22. Flachsland 49. Erzbischöfl. Seminar u. Obergymnasium, Travnik. Ausgetreten: Naturwissenschaftl. Museum, Hermannstadt (Siebenbürgen). F, Ulrich, Berlin. Alfred Uhlemann, Leipzig. Redigiert von Dr. W. Kobelt. — Druck von Peter Hartmann in Schwanheim a, M Verlag von Moritz Diesterweg in Frankfurt a. M. Ausgegeben: 15. Januar, ar * 5 Deutsche Nakkzlogische echt, (da den Herren Malakologen ‚die Erwerbung Il. der Hoheret Jahrgänge unseres | Nachrichtsblattes zu erleichtern, haben wir den Preis _ Be » „ 12 „ 4 ” E) a k , alle 33 Jahrg. von 1881--1908 , „ 4. ermässigt. ö Zu beziehen durch Moritz Diesterweg || Verlagsbuchhandung Frankfurta.M. Vierzigster Jahrgang. asB: 3% H eft ll. 2 (Mareike ). Er = Inh alt | et, Zur ‚Ertörsehung‘ der Najadeenfauna des ‚Rheinge- bietes Ka BL RR RE Ara. BEA NR. Zur Fauna v von 'West-Sumatra . : a RE 3 ‚ Verinehrung. und Lebensdauer der Limnaea stag- Een . . . . . 2 . D ed EI ua . . UM @7) wire . . ver, Gendt Kinaalopöhunge, ;“ a ZN einere Mitteilungen RE NEN N EI RE AH ET, ar A FIR 2 us N; RG. 2 x A oh ER GR, Seite I No. 2. Aprii 1908. Nachriehtsblatt der deutschen Malacozoologischen Gesellschaft. Vierzigster Jahrgang. Das Nachrichtsblatt erscheint in vierteljährigen Heften. Abonnementspreis: Mk. 6.—. Frei durch die Post im In- und Ausland. Briefe wissenschaftlichen Inhalts, wie Manuskripte u. s. w.gehen an die Redaktion : Herrn Dr. W. KobeltinSchwanheimbeiFrankfurt a.M, Bestellungen, Zahlungen, Mitteilungen, Beitrittserklärungen u. s. w. an die Verlagsbuchhandlung des Herrn Moritz Diesterweg in Frankfurta.M. Ueber den Bezug der älteren Jahrgänge und der Jahrbücher siehe Anzeige am Schluss. Mitteilungen aus dem Gebiete der Malacozoologie. Zur Erforschung der Najadeenfauna des Rheingebietes. Von Dr: WW: K@belt, Es sind nun zwanzig Jahre her, dass ich im zwanzig- sten Bande des Nachrichtsblattes!) den Vorschlag machte, durch gemeinsame Arbeit der deutschen Malakozoologen end- lich einmal Licht in den Wirrwarr unserer Najadeen zu bringen. Ich schrieb damals: „Noch schlimmer als mit den Limnäen steht es mit unserer Kenntnis der deutschen Najadeen. Hier ist die Zu- sammenziehung aller bekannter Formen in wenige Arten, wie sie seit Rossmässler’s Auseinandersetzungen im zweiten Bande der Ikonographie üblich geworden, entschie- den von dem nachteiligsten Einfluss gewesen. Es fällt mir ‘) Die deutschen Bivalven. Ein Vorschlag zu gemeinsamer Ar- beit. In: Nachrichtsblatt 1888, Jahrg. 20, S. 47. natürlich nicht ein, der Zersplitterung, wie sie von der Nouvelle Ecole geübt wird, das Wort zu reden, am wenig- sten der Manier des Herrn Servain. Aber man darf sich auch nicht begnügen, aus jedem Faunengebiete die be- kannten drei Unionen (pietorum, tumidus und batavus) und etwa noch Anodonta mutabilis und complanata aufzuführen, sondern man muss diese Arten als Formenkreise betrachten, innerhalb deren es gilt Varietäten und Lokalformen zu unterscheiden und deren Abhängigkeit von den Lokalverhältnissen zu erforschen.“ „Es ist das eine Aufgabe, die allerdings nur mit ver- einten Kräften zu lösen ist, an deren Lösung aber auch. jeder Malakolog!) mitarbeiten kann, ohne sich erst grosse Spezieskenntnisse erwerben zu müssen und für die jeder ein dankbares Arbeitsfeld in seiner nächsten Umgebung findet. Die Organisation der Arbeit müsste allerdings die Gesellschaft übernehmen, und ich denke mir sie folgender- massen: Das Arbeitsgebiet müsste nach seinen Flussgebieten verteilt werden und für jede Abteilung irgend ein innerhalb des Gebietes wohnender Fachmann die Oberleitung über- nehmen. In seine Hände muss alles aus dem Fluss- gebiete stammende Najadenmaterial zur Revision ge- langen; er hat dasselbe genau zu untersuchen, die Formen zu bezeichnen, welche besonderes. Interesse bieten, und da- rüber im Nachrichtsblatt zu berichten. Es wird sich ja wohl in jedem Gebiet irgend ein naturwissenschaftlicher Verein finden, welcher in seinen Sammlungen den Ty- pen ein Plätzchen gönnt. Grössere Flussgebiete wären in Unterabteilungen zu zerlegen, doch müsste der Zu- sammenhang derselben gewahrt bleiben. Eine der ersten Aufgaben würde natürlich sein, eine Zusammenstellung ') Jetzt würde ich sagen, jeder, der sich irgendwie für Heimat- kunde und Heimatforschung interessiert. dessen zu geben, was wir gegenwärtig von unserer Najaden- fauna wissen; daraus ergäben sich die Lücken und die Gebiete, welche zuerst in Angriff zu nehmen wären, von selbst“. „Die intensivere Erforschung unserer Heimat hat ja in der neuesten Zeit auf allen Gebieten begonnen und über- raschend gross war die Zahl der freiwilligen Mitarbeiter, welche mit dem Beginn der Veröffentlichung der „For- schungen zur deutschen Landes- und Völkerkunde“ her- vorgetreten sind. Auch für die Erforschung der Bewohner unserer Gewässer wird es an Mitarbeitern nicht fehlen, denn in keinem anderen Arbeitsgebiete ist die Beschaffung von Material so leicht, sobald nur der, welcher es wünscht, nahe genug wohnt, um persönliche Beziehungen zu haben. Die unzähligen Seen der norddeutschen Ebene, die Bäche der Mittelgebirge sind noch gleichmässig unbekannt ; welche interessante Formen dort noch der Entdeckung harren, wird demnächst wieder eine Arbeit von Borcherding aus dem Tiefland zwischen Weser und Elbe beweisen. Wie wenig wir z. B. die Rheinfauna noch kennen habe ich in meinem Supplement zur Fauna von Nassau gezeigt. Sollten die Verhältnisse in anderen Flussgebieten anders liegen? Ich erinnere nur an die Forschungen von Küster und Held in Bayern, welche ganz unverdienter Vergessenheit anheim- gefallen sind, an die verschollenen Arten, die Menke aus der Umgebung von Pyrmont und vom Nordabhang der deutschen Mittelgebirge beschrieben hat.* Meine Erwartung wurde damals schmählich getäuscht, ich kann mich nicht entsinnen, eine zustimmende Erklärung geschweige denn einer Sendung, oder überhaupt ein Lebens- zeichen auf meine Aufforderung hin erhalten zu haben. Das hat mich nicht weiter entmutigt. Ich war damals noch zwanzig Jahre jünger als heute, dachte Zeit genug vor mir zu haben, und abwarten zu können, bis bessere Zeiten EBEN kämen und die auf mir ruhende Arbeitslast sich ein wenig vermindert habe. Letztere Hoffnung ist freilich nicht er- füllt worden, aber da die Arbeitszeit, auf die ich noch hoffen kann, zu einer kurzen Spanne zusammengeschrumpft ist, will ich noch einmal einen Versuch machen, eine gründ- liche Erforschung des Rheingebietes auf seine Najadenfauna hin anzuregen und wenigstens die dazu nötigen Vorberei- tungen noch selbst ins Leben zu rufen. Bietet doch das Rheingebiet das interessanteste Feld für eine derartige Forschung. Der „Vater Rhein“ ist ja bekanntlich kein einfacher Flusslauf, wie so viele andere, der seit unvordenklicher Zeit die Gewässer einer bestimmten Gegend dem Meere zuführt; er ist nicht, wie man von einem „Vater“ von rechtswegen verlangen kann, einer der ältesten Ströme in Europa oder auch nur in Deutschland, sondern einer der jüngsten, denn er ist erst in einer ver- hältnismässig ganz jungen Periode der Erdgeschichte aus mindestens vier von einander unabhängigen Flussgebieten entstanden. Den Geologen ist das ja längst bekannt, aber die Zoologen haben bis jetzt noch wenig Notiz davon ge- nommen und faunistisch den Rhein eben Rhein sein lassen. Gerade sie haben aber am meisten Grund, diese wichtige Tatsache bei allen Arbeiten über die Rheinfauna zu Grunde zu legen. Ihre Richtigkeit beweist ein Blick auf die bei- folgende Kartenskizze!). Ich habe sie im Anschluss an eine Verkleinerung der Noordhof’schen Wandkarte des Strom- vebietes des Rheins entworfen und an dieser weiter nichts geändert, als dass ich die beiden auch dem blödesten Auge erkennbaren Durchbrüche des heutigen Rheins durch natür- liche Hindernisse mit Schraffierung zugedeckt habe, den Durchbruch durch die Jurakette, der heute den schweizer Jura vom Hohen Randen trennt, und den durch das Rhei- ’) Das Cliche ist mir von dem Nassauischen Verein für Natur- kunde in bereitwilligster Weise zur Verfügung gestellt worden. RN 7 nische Schiefergebirge vom Binger Loch bis zur Moselmün- dung bei Koblenz, oder vielleicht nur bis Caub. Beide i ek \ 4 NH In N 1 IE Durchbrüche gehören zu den neuesten Bildungen ; am Rhein- fall von Schaffhausen und der Stromschnelle von Laufen sehen wir den Fluss noch in voller Arbeit, den Durchbruch ren bei Bingen hat er, zuletzt noch mit Menschenhilfe, so ziem- lich vollendet. Ich habe ausserdem noch das Mainzer Ter- tiärbecken eingezeichnet das seiner Zeit der Süsswasser- fauna den Weg eben so sicher versperrte, wie eine undurch- brochene Gebirgskette. Ehe der Hohe Randen vom Jura getrennt war, musste die ganze Wassermasse, welche dem Nordabhang der Alpen entströmte, also die heutigen (Quellflüsse des Rheins und der Aar mit allen ihren Zuflüssen, dem Bodensee zu- strömen. Von da hat sie unzweifelhaft ihren Weg längs des schwäbischen Jura zur Donau genommen und mit den heutigen Nebenflüssen derselben das Pannonische Becken gespeist. Der Schweizer Rhein war also der Oberlauf der Donau. Ihm floss aber noch geraume Zeit hindurch auch alles Wasser zu, welches die Rhöne dem Genfer See zu- führte, und ebenso der Abfluss der östlichen Juraabhänge ; erst der Durchbruch am Fort de l’Ecluse öffnete ‚diesem den Weg ins Mittelmeer. Die Verbindung mit dem Donau- lauf wurde wahrscheinlich gesperrt durch den Durchbruch der Phonolithe und Basalte im Hegau. Die Bewegung der Erde ist ja dort überhaupt noch nicht zur Ruhe gekommen und dauert, wie die neuesten Praeeisions-Nivellements er- geben haben, noch fort. Der Quellfluss des Rheines im heutigen Sinne war der Oberlauf des Doubs, dem wohl auch noch Teile der oberen Saöne zuflossen. Es war ein kleines, aber völlig selbständiges Flussgebiet, dessen Unterlauf die heutige Ill gebildet haben wird. Das Mainzer Becken trennte es voll- ständig von den mittelrheinischen Flüssen, dem Neckar, dem Main und der Nahe. Auch die kleinen Nebenflüsschen bis zur Neckarmündung mussten damals selbständige Gebiete bilden. Neckar, Main und Nahe waren ein System für. sich, der Neckar war mit dem Main noch spät enge verbunden und mündete in der Gegend von Trebur mit ihm gemein- sam in den nördlichsten Teil des Mainzer Beckens. Der Main gehört zu den allerältesten Flüssen Deutschlands ; zu allen Zeiten sind in seinem Tale die Abflüsse vom Nord- rand der bayerischen Urgebirgsscholle nach Westen ab und dem Meere zugeflossen, das sich ja damals von den Alpen durch das Mainzer Becken zwischen dem Rheinischen Schiefergebirge und der fränkischen Urgebirgsscholle hin- durch zur Porta Westphalica und dem grossen Nordmeer erstreckte. Lange Zeit hindurch floss ihm auch wohl in der Lahn durch die Wetterau das Wasser vom Ostrand des Rheinischen Schiefergebirges zu, bis die Basaltmassen des Vogelsberges und der Rhön die Verbindungsstrasse sperrten und das Rheinmeer in einen See verwandelten. Jedenfalls bildete der Main ungezählte Jahrhunderttausende hindurch ein völlig unabhängiges Stromgebiet. Aber nicht minder alt ist auch die Mosel, welche die Gewässer vom Westabhang der Vogesen und Nordabhang des Rheinischen Schiefergebirges vom Ederkopf bis zu den Ardennen sammelte und dem Nordmeer zuführte. Sie ist jedenfalls viel älter, als der Einbruch des Rheinthalos und hatte ihre Hauptquellen auf dem Hochplateau, das früher dessen Stelle annahm. Ihr Lauf ist tief in uraltes Ge- birge eingeschnitten, der Rheinlauf von Coblenz ab ist ihr Bett, die Rheinschlucht bis Caub vielleicht das eines Neben- flusses, so dass den Moselrhein nur ein wenige Kilometer breiter Felsriegel vom Wispertal bis Bingen vom Rhein- Main trennte. Wann der Durchbruch durch diesen Riegel erfolgte oder die Durchsägungsarbeit des überströmenden Wassers begann, haben wir nicht zu entscheiden. Sobald er eine gewisse Tiefe erreicht hatte, begann der obere Teil des Beckens trocken zu laufen. Die Ill grub sich in das neue Land ihr Bett. Als der Schweizer Rhein sich sein neues Bett suchte und ihr zur Hülfe kam, ging es rascher und so wurde der Rhein ein zusammenhängender Wasser- — 56 — lauf vom Gotthard bis zum Nordmeer. Dass er zeitweise erst viel weiter nördlich den Ozean antraf, Themse, Ems, Weser und Elbe aufnahm und mit ihnen vereinigt die Doggersbank aufschütten half, mag hier erwähnt werden, da es zur Erklärung des in den sämmtlichen deutschen Flüssen zweifellos vorhandenen gleichartigen Grundstocks an Najaden und sonstigen Bewohnern von Wichtigkeit ist. Angesichts dieser eigentümlichen Entwicklungsgeschichte kann es eigentlich kaum eine interessantere Frage für die Heimatkunde geben als die, ob man in der Fauna des heutigen Rheingebietesvielleicht noch Spuren der ehemaligen Selbständigkeit der einzelnen Flussgebiete nachweisen kann oder nicht. In der Donau, die ja ebenfalls aus Danubius, Ister, den Ab- flüssen Siebenbürgens und des nördlichen Balkanabhanges in verhältnismässig neuer Zeit entstanden ist, ist das ja ziemlich leicht, da der Unterlauf, der Ister, in Vivipara, Melanopsis, Neritina und vielen Bivalven eine Fülle von Eigenheiten hat, die seine frühere Trennung von dem Alpen- strome Danubius beweisen. Im Rhein ist eine solche auf- fallende Verschiedenheit nicht vorhanden, für die feineren Unterschiede genügt aber das heute vorhandene Material in keiner Weise. Eine Untersuchung des Rheinlaufs selber kann dafür allein auch nicht viel nützen, wenigstens nicht von Basel ab, da von da ab ein Hindernis nicht mehr vor- liegt. Für die richtige Würdigung der Fauna des Ober- laufs fehlt aber noch das unentbehrliche Vergleichsobjekt, die genaue Kenntnis der Fauna der oberen Donau. Aber ganz fehlen die Unterschiede nicht. Schon im Jura-Rhein oder richtiger seinen Ablagerungen finden wir Unio littoralis, der heute noch im unteren Doubs und der Saöne lebt und dem oberen Rhönelauf von der alten Bar- riere am Perte du Rhöne ab fehlt, und nach einer neuer- lichen Entdeckung von Prof. Lauterborn auch den aus a ae Römergräbern längst bekannten riesigen U. sinuatus, eben noch einen Bewohner des Doubs. Im ganzen Schweizer Rhein scheint U. tumidus zu fehlen und batavus in eigenen Formen aufzutreten: auch der oberen Donau fehlt tumi- dus, nur in die Seen der Jurasenke ist er, wohl erst in relativ neuer Zeit, eingedrungen. Der Mittelrhein hat im Strom den prächtigen Unio pietorum grandis als Besonder- heit. Aber die wichtigeren und sicheren Unterschiede können wir nur im Oberlauf der Zuflüsse und in den feinsten Ver- zweigungen derselben finden, in denen die Lebensbedin- gungen seit unvordenklichen Zeiten sich kaum verändert haben und zweifellos noch heute dieselben Formen leben, wie in der Diluvialperiode und vorher. Hier müssen wir noch die Unterschiede nachweisen können, die zur Zeit be- standen, wo die Vereinigung der vier Flusssysteme noch nicht stattgefunden hatte. Aber freilich das Material für solche Untersuchungen muss erst beschafft werden. Heute haben wir nur einzelne Formen, die wir als charakteristisch für eine Abteilung ansprechen können. So vom Nordab- hang des rheinischen Schiefergebirges den Unio battonensis aus der Eder, Unio kochü und Margaritana freytagi aus der Nister, Unio rugatus Menke und rubens Menke von Pyrmont, Hildesheim und der Wupper, die drei von de Malzine be- schriebenen Arten aus der oberen Maas. Es sind das aber auch die einzigen Vertreter, die wir von dort kennen; dass sie sämtlich im Maingebiet fehlen, ist wohl kaum ein Zu- fall. Wie wird sich das Verhältnis stellen, wenn wir ein- mal die Fauna der kleinen Bäche wirklich kennen ? Da liegt ein Arbeitsfeld, auf dem in erster Linie die lokalen naturwissenschaftlichen Vereine ihre Existenzberechtigung erweisen können, auf dem aber auch die Aquarienvereine und andere derartige Gesellschaften darthun können, dass sie nicht bloss für Sport und dergleichen Sinn haben, son- dern auch bei einer ernstlichen wissenschaftlichen Arbeit N a mittun können und wollen. Bach für Bach muss unter- sucht werden. Aber dazu braucht man keine wissenschaft- liche oder gar fachwissenschaftlliche Schulung, ja nicht ein- mal eine persönliche Bemühung. Wo Froschschälchen oder Schuffmillchen oder wie sie sonst heissen mögen zu finden sind, weiss jeder Junge, und es wird überall solche geben, denen es eine Freude sein wird, ihnen nachzuspüren und sie zu holen, besonders wenn ein Mühlgraben geputzt oder ein Teich abgelassen wird. Es bleibt dann nur die Mühe, sie in kochendes Wasser zu werfen, das Tier herauszu- nehmen und sie in einem Zigarrenkistehen dem Sencken- bergischen Museum in Frankfurt am Main zuzusenden. In dem neuen Prachtbau des Museums ist Raum genug für eine allen Ansprüchen genügende Zentralsammlung der Mollusken nicht nur des Maingebietes, sondern auch der benachbarten Flusssysteme. Ist aber erst einmal eine Zentralsammlung von einiger Bedeutung vorhanden, so wird es an Bearbeitern nicht fehlen. Ichhege dabei noch eine andere Hoffnung. An die eingehende Untersuchung der Najadenfauna des Rheinge- bietes wird sich natürlich die Untersuchung der Nachbar- faunen schliessen, der oberen Donau und des sich in das Rheingebiet einkeilenden oberen Wesergebietes, und damit eine vergleichende Bearbeitung der verschiedenen Stromgebiete. Aber diese kann nicht bei den Najaden Halt machen. Sie ist auch bei anderen Wasserbewohnern nötig und in erster Linie bei den Fischen. Oder will irgend ein Ichthyologe die Behauptung verantworten, dass die in den verschiedenen Flussgebieten mit demselben Namen belegten Fische absolut identisch sind und dass wir in Deutschlands Bächen nur eine einzige Bachforelle haben? Damit kommen wir aber näher und näher an das heran, was uns heute noch in so vielen Tierklassen fehlt, an die Heranziehung des geologisch-historischen Elementes für Faunistik und Floristik und hoffentlich an eine vergleichende Ent- wicklungsgeschichte der Faunen unserer ver- schiedenen Flussgebiete. Eine Art Mitarbeiter, an die man gewöhnlich nicht denkt, wäre für die Herstellung der Tafeln, ohne die eine Bearbeitung des gesammelten Materials ja unnütz sein würde, freilich auch noch nötig mindestens eben so nötig und wich- tig, wie die Sammler und die wissenschaftlichen Berater; eine Anzahl tüchtiger Liebhaber — Photographen, denen ihre Verhältnisse er erlauben, ohne Vergütung gute Auf- nahmen der dazu ausgewählter Muscheln herzustellen, die dann billig auf den Stein übertragen werden können, denn nur Photographien können die Treue verbürgen, die für derartige vergleichende Untersuchungen erforderlich ist. Diagnosen neuer Vivipara-Formen. Von Dr. W. Kobelt. I. Z. Vivipara philippinensis lagunensis n. (efr. M. Ch. t. 48, fig. 1, 2). T. sat aperte umbilicata, globosa vel globoso-conica, apice decollato, sordide fusca vel virescens, saturatius stri- gata. Spira breviter conica; sutura profunda. Anfr. su- perstites 4 convexi, spiraliter subtilissime lirati, ultimus ad peripheriam vix obsoletissime angulatus, liris majoribus nullis. Apertura ovata, supra vix angulata; peristoma con- tinuum, anguste nigro-limbatum, margine columellari parum arcuato, obliquo, externo tenui, intus labio albido incrassato. Alt. 325, diam. 21 mm. Prov. Laguna, Luzon. 2. Vivipara buluanensis boholensis n. (efr. M. Ch. t. 49, fig. 12, 13). T. late et sat aperte umbilicata, late conica, subtur- rita, solidula, virescenti-fusca summo saturatiore fusco coe- u a rulescente; spira conica-turrita, apice acutissimo integro, sutura profunda. Anfr. 7, primi 4 lente acerescentes, laeves, inferi 3 tumidi, supra humerosi, costellis radiantibus distinetis latiusculis, aperturam versus majoribus, lineisque incerementi intercedentibus sculpti, sculptura spirali fere obsoleta; ulti- mus subteres, costellis aperturam versus subgranosis. Aper- tura ovato-rotundata, intus fuscescenti-suffusa ; peristoma continuum, tenue, nigrolimbatum. Alt 34, diam. 27 mm. Insel Bohol, Philippinen. 9. Vivipara constantina n. (efr. M. Ch. t. 46, fig. 16, 17, 20, 21.) T. obtecte perforata, ovato-conoidea, solidula, olivaceo- fusca, subtiliter striatula, ad liras obsolete saturatius lineata. Spira conica, apice plerumque eroso, sutura impressa, ad anfractum ultimum subcanaliculata. Anfr. 5, superi plani- usculi, lente accrescentes, inferi majores, supra subangulato- humerosi, spiraliter subregulariter lirati, ultimus ad peri- pheriam distinete angulatus, basi haud liratus, circa perfora- tionem carina obsoleta cinctus, antice infra angulum des- cendens, basi convexus. Apertura piriformi-ovata, inlus livide coerulescente-albida, peristomate nigrolimbato, con- tinuo, margine externo acuto, recto, columellari breviter reflexo. — Alt. 23, diam. 9 mm. Konstantinhafen, Neuguinea. Zur Sippschaft der V. “ decipiens gehörend. 10. Vivipara deliensis n. (cfr. M. Ch. t. 48, fig. 7—10). T. anguste et subobteete umbilicata, globoso-conica vel ovato-conica, solidula, sericeo-nitens, unicolor viridi-fusca. Spira convexo-conica, pallidior, apice breviter conoideo, eroso ; sutura impressa. Anfr. 51 —6 convexi, oblique striatuli, sculptura spirali fere nulla ; ultimus tumidus, initio subangulatus, aperturam versus rolundatus, circa perfora- tionem obsoletissime angulatus, antice leniter descendens. Apertura obliqua, ovato-rotundata, supra vix angulata, intus fuscescenti albida, saturatius limbata ; peristoma continuum, saturate nigrum, margine columellari arcuato, reflexo. Alt. 30, diam. 24, alt. apert. 15 mm. Deli auf Sumatra. 11, Vivipara (naticoides var.) noetlingi n. (efr. M. Ch. t. 42, fig. 1, 2). Testa elongate ovato-turrita, vix rimata, solidula, ob- lique subtiliterque striatula, sub vitro vestigia sculpturae spiralis vix exhibens, virescenti-fusca, subunicolor, in an- fractibus inferis fascia fusca inter suturam et carinam su- peram vix conspicua ernata. Spira turrita subscalata, apice acuto integro; sutura impressa. Anfractus 8 regulariter acerescentes, superi 4 parvi convexi, inferi infra suturam plus minusve planati, dein subangulati, inde a penultimo liris tribus aequidistantibus, in ultimo plus minusve tubereu- latis eincti, ad liras subangulati, ultimus infra carinam peri- phericam descendens, supra et infra fere aequaliter con- vexus, postice spirae altitudinem subaequans. Apertura parum obliqua, basi recedens, irregulariter ovato-piriformis, faueibus livido-albidis; peristoma tenue, acutum, extus medio productum et subangulatum, anguste nigro -marginatum, marginibus callo tenui nigrolimbato junctis, columellari in- crassato, reflexo, extus nigro, umbilicum fere omnino te- gente. — Operculum profunde concavum, piriforme, extus multistriatum, striis lamellosis. — Alt. 42, diam, 29, alt. apert. 20. lat 18 mm. Meungyais. 12. Vivipara braueri n. (cfr. M. Ch. t. 43, fig. 15, 16.) Testa sat late rimato-perforata, ovato-conica, solidula, nitida, subtiliter striatula, sub vitro lineolis spiralibus obso- letissimis eincta, fere punctieulata, virescens, strigis subtili- bus parum saturatioribus et vestigiis incrementi nonnullis fuseis ornata. Spira conica, apice acuto; sutura inter an- fractus inferos impressa. Anfractus 5 regulariter acceres- centes, inferi anguste infra suturam planati, ultimus altitu- dinis ?*/3 occupans, circa rimam subcompressus, antice haud descendens. Apertura leviter obliqua basi recedens, ovata, supra acuta, coerulescenti-albida, anguste nigro marginata; peristoma tenue acutum, marginibus callo nigrolimbato junctis, margine columellari oblique intuenti tantum dilatato. Alt. 27, diam. 23, alt. apert. obl. 17 mm. Siam. 13. Vivipara rivularis n. (cfr. M. Ch. t. 44, fig. 1—4.) Testa vix rimata, elongate ovata, solida, crassa, vix nitens, ruditer et irregulariter striatula, vestigiis sculpturae spiralis sub lente quoque vix conspicuis, fuscescenti-viridis, unicolor. Spira sat elate conieca subgradata, apice parvo plerumque eroso; sutura impressa. Anfractus 5 regulariter accrescentes, 3 inferi infra suturam anguste planati, dein convexi, ultimus postice dimidiaın altitudinem vix superans, plus minusve distincte angulatus, antice haud descendens. Apertura sat obliqua, ovato-piriformis, supra acuminata et subeanaliculata, intus sordide albida; peristoma rectum, simplex, haud limbatum, marginibus callo continuis, externo parum convexo, columellari inerassato, arcuato. Alt. 28, diam. max. 22, alt. apert. 16 mm. Hunan. 14. Vivipara hortulana n. (cfr. M. Ch. t. 54, fig. 9, 10.) T. late et aperte perforata, ovato-conica, subturrita, solidula, oblique confertim striatula et obsoletissime liratula, sordide olivacea. Spira turrita, apice breviter conica, in speciminibus adultis decollato-erosa; sutura subcanaliculata. Anfr. superst. 3 supra brevissime angulato -humerosi, dein planiusculi, ultimus ad peripheriam initio angulatus, angulo aperturam versus evanescente, distinetius spiraliter liratus, infra peripheriam planiusculus, circa umbilicum ite- rum angulatus, ad aperturam subascendens. Apertura elon- gato-ovata, supra angulata, faueibus livide eoerulescentihus, ferrugineo-limbatis; peristoma vix continuum, callo parietali tenuissimo, nigro-Jimbatum, margine externo tenui, acuto, perparum arcuato, columellari vix reflexiusculo.. — Opere. ovale, sat erassum, nucleo profunde impresso, intus laeve, facie granulosa nulla. — Alt. 24, diam. 17, alt. apert. 12, diam 9 mm. Im botanischen Garten von Buitenzorg auf Java, ver- mutlich eingeschleppt. 15 Vivipara kelantanensis n. (cfr. M. Ch. t.44, fig. 5, 6.) T. vix perforata, ovato-conoidea, solida, oblique striata vel costellata, lirulis spiralibus confertis et in parte supera anfractuum carinulis parum prominentibus irregularibus numerosis cincta, sub limo adhaerente viridi-fusca. Spira profunde erosa; sutura distincta. Anfr. superst. 5 regulariter et sat celeriter accrescentes, superi convexiusculi, ultimus major, infra suturam planato-humerosus, ad peripheriam carina ex insertione exeunte angulatus, basi convexus, laevior, sed lineolis spiralibus numerosis usque ad aperturam con- spieuis et costellis prominentibus nonnullis sculptus. ‘Aper- tura modice obliqua, late ovata, basi subeffusa, faucibus livido-coeruleis, late ferrugineo limbatis; peristoma subcon- tinuum, nigro-fusco tinetum, margine externo supra depresso, dein bene arcuato, basali subeffuso, columellari arcuatim ascendente, reflexiusculo, appresso, callo tenui sed distincto, nigro fusco limbato cum externo juncto. — Alt. 38, diam. 30, alt. apert. obl. 19, lat. 17 mm. Kelantan auf Malacca. Zur Fauna von West-Sumatra. Von H. Rolle. Aus der Umgebung des Vulkans Singalang in West- Sumatra erhielt ich im Laufe dieses Frühjahrs eine kleine, aber interessante Ausbeute von Landschnecken, von welcher le mir einige Formen neu zu sein scheinen. Es sind: 1. Trochomorpha javanica var. dohertyi Aldrich, Padang Pandjang, 2 Ex. 9. Ariophanta sumatrana Mouss., Ostabhang des Singa- lang. Von dieser in den Sammlungen noch seltenen Art enthielt die Sendung prachtvolle Exemplare mit einem und mehreren Bändern. 3. Ar. granaria Bock, Padang Pandjang, (1 Ex.) 4. Rhysota humphreysiana var. complanata Mrts. Ebenda (1 Exempl.). 5 Macrochlamys fulvus Rolle n. sp. Testa anguste perforata, depresse conica, tenuis, ni- tidissima, subtilissime striatula, sculptura spirali nulla, fulva, infra suturam et ad basin pallidior. Spira breviter conica, apice obtuso, sutura marginata. Anfractus 5 leniter accres- centes, superi convexiusculi, in sutura vestigium carinae exhibentes, ultimus obtuse angulatus, angulo versus aper- turam decrescente, sed in margine externo haud omnino evanido, antice haud descendens. Apertura ovata, valde lunata, modice obliqua, intus concolor vel levissime mar- garitaceo-suffusa, peristoma tenue, marginibus valde dis- tantibus, externo ad peripheriam vix conspicue angulato, basali oblique arcuatim ascendente, leviter incrassato, a latere viso valde sinualo. Diam. maj. 24, mm 21, alt. 14 mm. Ebenfalls am Singalang. Schon wegen der Grösse mit keiner anderen, von Sumatra bekannten Art zu ver- wechseln. 6. Pareuplecta prairieana Rolle n. sp. (Textfig.) Testa vix perforata, valde depressa, supra plana spira plus minusve immersa, infra convexa tenuisima, fragilis, nitida, distincte striata, in parte supera anfractus ultimi liris rugulosis spiralibus eineta, infra sceulptura spirali nulla, fulva apice saturatiore. Anfractus 3'e, superi vix con- vexiusculi, regulares, ultimus ad suturam carina super su» turam verticaliter prominente et altera distinctissima ad peripheriam rotundata, exserta peculiariter sculptus, super carınam primum eonvexus et spiraliter liratus, dein excava- tus et striis inerementi tantum sculptus, basi valde convexus, striatulus. Apertura modice obliqua irregulariter securi- formis, sulco profundo carinae respondente exaratus, fauci- Ganesella boettgeri. bus vix levissime margaritaceis; peristoma tenuissimum, fragile, rectum, marginilus distantibus, minime junctis, su- ‘pero primum verticaliter ascendente, dein oblique strieteque descendente, ad carinam sinuato, basali regulariter arcuato, columellari breviter subverticaliter ascendente, vix dilatato. Diam. maj. 28, mm 16, alt. 11 mm. Eine äusserst merkwürdige Form, die ich vorläufig zu Pareuplecta Mlldff. stelle, die aber wohl Anspruch auf An- erkennung als eigene Untergattung machen könnte. Sie ist oben völlig flach, das etwas eingesenkte kleine Gewinde von einem steil zur Naht abfallenden Kiel umgeben, ein noch stärkerer, aber sonst ähnlicher, innen als kanalartige Furche erscheinender Kiel umzieht die hochliegende Peripherie. Aufenthalt am Singalang, zwei ganz gleiche, tadellos erhaltene Exemplare. 7. Eulota similaris var. subsimilaris Mousson. Abhänge des Singalang. Ser Vak 8. Ganesella (Satsuma) boettgeri Rolle n. sp. (Textfig.) Testa exacte conica anguste et subobtecte umbilicata, solidula, oblique distincte striatula, pallide lutescens summo fusco, ad suturas et ad carinam anfractus ultimi fascia sa- turate fusca pulcherrime ornata. Spira regulariter conica, apice acuto, laevi, sutura inter inferos carinato-marginata. Anfractus 7—8 plani, leniter acerescentes, ultimus medio carina exserta compressa cinctus, infra carinam leviter exca- vatus, dein convexiusculus, distincte striatus, striis hie illie filiformibus. Apertura perobliqua, angulato-ovata, lunata, faueibus leviter fuscescentibus, medio sulco et fascia trans- lucente insignis, peristoma tenuissime albolabiatum, acutum, marginibus vix conniventibus, callo vix conspicuo junctis, externo ad carinam acute angulato, supra primum recto, dein reflexiusculo, basali plane arcuato, reflexiusculo, albo, ad insertionem subfornicatim super umbilieum dilatato. Alt. 12, diam. 11, 25 mm. Padang Pandjang, West Sumatra. Eine der schönsten Formen der Familie. 9. Plectotropis winteriana var. sumatrana Mouss. Vul- kan Singalang. 10. Chloritis (smithi var.) pandjangensis Rolle n. Testa depressa, sed sat alta, aperte et pervie umbili- cata, solida, striatula, striis in anfractu ultimo costelliformi- bus, pilis brevibus confertissimis deciduis regulariter dispo- sitis undique obsita, unicolor fusca. Spira depresse conica, apice parvulo albido vix prominulo, sutura profunde im- pressa. Anfractus 5!/s convexi, leniter regulariterque accres- centes, ultimus supra breviter planatus, dein convexus, circa umbilicum obtuse angulatus, antice leniter descendens. Apertura lunato-rotundata, ad basin angulata, faucibus con- coloribus; peristoma rosaceo-fuscum, undique reflexum, mar- ginibus distantibus, callo nitore tantum conspieuo junclis, externo bene arcuato cum columellari strieto oblique descen- Sn dente supra dilatato, a latere viso valde sinuato, angulum distinetum formante. Diam. maj. 23,5, min. 20. alt. 16 mm. Padang Pandjang, West Sumatra. Zwei tadellose Exemplare. Der var. tabularıs Gude am nächsten stehend. 11. Amphidromus singalangensis Rolle n. sp. Testa minor, exumbilicata, sinistrorsa, ovato-conica, solidula, oblique subtiliter striatula, nitida, lutescens, serie- bus macularum fuscarum quadratarum in anfractibus superis, tribus in ultimo, fasciisque latis ad basin pulcherrime ornata. Spira regulariter conica, apice parvo albido, sutura distincte impressa. Anfractus 6 convexiusculi, regulariter accrescentes, ultimus initio ®%s altitudinis occupans, fascia supera cum serie macularum infera peculiariter confluente, maculis ob- lique saturatius in eam transeuntibus, infera latiore columellari. Apertura irregulariter piriformis, infra medium dilatata, perobliqua, intus lutescens maculis fasciisque translucentibus. peristoma album, vix incrassatum, tenue, expansum ; margo externus subirregulariter arcuatus, columellaris parum dila- tatus, appressus, subverticalis, intrans, brevissime reflexus. Alt. 27, diam. max. 16, alt. apert. 12 mm. Ostabhang des Singalang. Eine reizende Forın aus der Gruppe des A. sumatranus Mrts., aber gut verschieden, auch von Prof. Böttger als gute Art anerkannt. 12. Amphidromus (Goniodromus) bülowi Fruhst. Von Padang Sikeh, in 4—5000 Fuss Höhe am Singa- lang, liegen mir vier Exemplare, darunter ein ganz frisches, meines Wissens das erste lebend gesammelte, vor. Fruh- storfer erwähnt bei der Beschreibung seiner Art (im Nachrbl. 1905, p. 83), dass in Süd-Annam eine „benachbarte“ Spezies vorkomme; nach einer mündlichen Mitteilung des Herrn Dautzenberg sind beide absolut identisch. Vielleicht liegt hier eine zufällige Verschleppung vor. a ee 13. Glessula sumatrana Martens. Padang Pandjang. Herr Prof. Böttger, welcher die Güte hatte, die Sen- dung durchzusehen, schreibt mir über diese Art: „Wie ich aus Ihren Stücken ersehen habe, ist meine Glessula javanıca identisch mit der älteren sumatrana Martens; Sie dürfen meine Art deshalb einziehen‘. 13a. Olausilia sumatrana Mrts. Kotoe Baroe, West- abhang des Singalang. 14. Orossopoma planorbulum Lam. Kotoe Baroe am Singalang in 4000 Fuss Höhe. Zwei Prachtexemplare von 34 mm Durchmesser. 15. Pterocyclus baruensis Rolle n. Testa magna latissime umbilicata, discoidea, solida, nitida, striatula, superne oblique rugulosa et malleata, su- pra fusca, saturatius obsolete maculata et strigata, infra fascia lata castanea plus quam dimidiam anfraetuum occupante insignis. Spira immersa, supra anfractum ultimum haud prominens, apice minuto, brevissime conico, sutura im- pressa. Anfractus 5 regulariter accrescentes, apicales planius- culi, sequentes convexi, penultimus medio angulatus, ultimus angulo superiore obsolescente alteroque parum distineto ad peripheriam einctus, antice distinete descendens. Apertura obliqua, eircularis; peristoma continuum, distinete duplex, internum leviter productum et expansum, supra excisum, externum late reflexum, versus insertionem dilatatum, ad anfractum breviter sed distincete alatum, ala tenui adpressa. — Öperculum crassum, angustissime multispiratum, anfrac- tibus externis lamellose prominentibus, ultimo annulum in- crassatum formante; margo externus sulcos 2 spirales exhibens. Diam. maj. 35, min. 30, alt. 15 mm. Kotoe Baroe bei Padang Siketi am Singalang, in 4000 Fuss Meereshöhe. N 16. Oyelophorus plieiferus Martens. Westabhang des Singalang in 4000’ Höhe. 17. Oyclophorus tuba Sow. Ebenda. 18. Pupina (Eupupina) superba Pfr. Padang Pandjang. 19. Coptocheilus sumatranus Dohrn. Ebenda, 2 Ex. 20. Physa (Isidora) sumatrana Martens. Padang. 21. Ampullaria sumatrensis Phil. Padang. 22. Vivipara sumatrana Dkr. Ebenda. 23. Melania (Melanoides) kobelti Rolle n. Testa obesa conico-turrita, solida in adultis plerumque valde decollata, striata, striis praesertim in liris distinetioribus, liris spiralibus, in anfr. superis supera latiore, tribus inferis multo angustioribus, in ultimo omnibus, basalibus exceptis, quam interstitia multo latioribus, cineta. Anfractus super- stites vix 5, sutura perprofunda discreti, superi plani, ul- timus medium versus convexior, supra subexcavatus et ap- pressus. Apertura elongate-ovata, supra valde ttenuata, infra effusa, faucibus laevibus, livide fuscis saturatius lim- batis, margo externus tenuis, levissime ad sulcos erenulatus, infra productus, columellaris incrassatus, brevis; basalis distinctius erenulatus. Alt. (spec. decoll.) 41,5 diam. max. 18, alt. apert. obl. 91, lat. max. 11 mm. Ebenda. Der Mel. robusta Martens von Celebes am nächsten stehend, aber erheblich plumper und grösser. 24. Corbieula fluminalis var. Sumpf bei Padang Pandjang. Ich benutze diese Gelegenheit, um auch die Diagnose einer Naninide aus der Gruppe Rhysota zu geben, welche ich vor längerer Zeit von demselben Sammler (H. Kibler) erhielt, von welchem auch das Fulton’sche Material aus Nias stammt, die aber offenbar nicht an Fulton gelangt ist. a Nanina (Rhysota) humphreysiana niasensis Rolle n. Testa mediocriter sed pervie umbilicata, depresse conica, solida, ruditer oblique striata et rugis plus minusve spira- liter dispositis ad basin minus distinetis undique sculpta, albida, epidermide adhaerente lutescenti-fusca induta, fascia angusta peripherica suturam sequente ornata. Spira bre- viter conica lateribus vix convexiusculis, apice acutulo vix pallidiore; sutura impressa anguste fusco marginatai. An- fractus 6 regulariter accerescentes, supremi plani, penultimus convexiusculus, ultimus infra suturam breviter planalus, medio distinete usque ad aperturam angulatus, basi con- vexior, antice haud descendens. Apertura perobliqua plano irregulari, transverse depresso-ovata, valde lunata, faucibus coerulescenti-albidis; peristoma album, cerassiusculum, rec- tum, marginibus supero et basali fere parallelis, supero medio producto, columellari supra sinuato, ad inserlionem breviter dilatato. Diam. maj. 52, min. 44, alt. 33 mm. Hab. Nias. Vermehrung und Lebensdauer der Limnaea stagnalis Lin. Von Karl Künkel, Ettlingen. „Unsere Limnaeen sollen die Fähigkeit besitzen, sich schon fortzupflanzen, bevor das Wachstum der Schale voll- endet ist“, schreibt A. Lang!) auf Seite 445 der Festschrift zu Ernst Haeckels 70. Geburtstage. Da ich mich seit 10 Jahren mit der Biologie unserer Schnecken beschäftige und zu diesem Zwecke die Nackt- schneckenzucht im Grossen betreibe, nebenbei aber auch Gehäuseschnecken züchte, wobei ich dieselbe Beobachtung ’) Ueber Vorversuche zu Untersuchungen über die Varietäten- bildung von Helix hortensis Müller und Helix nemoralis L. Festschrift zum 70, Geburtstage von Ernst Haeckel, herausgegeben von seinen Schülern und Freunden. Jena, 1904, ER machte wie Lang, nämlich die, dass unsere Helixarten erst nach abgeschlossenem Schalenwachstum zur Fortpflanzung schreiten, interessierte ich mich für die Sache und das um so mehr, als Lang durch das Wort „sollen“ einen gewissen Zweifel zum Ausdruck bringt. Am 14. August 1905 holte ich einige Limnaeen nach Hause, und schon am 16. August befand sich in meinem Aquarium der erste Eisatz. Der Schleimcocon enthielt 125 teils längliche, teils kugelige Eier. Erstere hatten einen grossen Durchmesser von 1,68 und einen kleinen von 1,40 mm, während die kugeligen Eier einen Durchmesser von 1,50 bis 1,54 mm aufwiesen. Um die Embryonalentwick- lung verfolgen zu können, setzte ich den Eicocon in eine kleine Glasschale. Eine Schwanzblase haben die kleinen Embryonen nicht, wohl aber eine grosse Kopfblase. Sie rotieren im Ei und zwar so, dass die Kopfseite vorausgeht; die Drehungsebene bleibt aber nicht immer dieselbe. Durch Temperaturerniedrigung konnte ich die Rotation verlangsamen oder sistieren und durch Temperaturerhöhung beschleunigen ; ganz besonders lebhaft wurde sie bei starker Beleuchtung. Am 6. September, also 21 Tage nach der Eiablage, hatten die Jungen die Eihülle verlassen. Ich setzte sie in ein Glas, das weiter nichts als Wasser von 18 bis 20° C. enthielt und fütterte sie mit zartem Kopfsalat, den sie sehr gern frassen. Das die Schnecken bergende Glasgefäss wurde wöchentlich einmal gereinigt und ebenso oft das Wasser erneuert. Das Wachstum der Tiere erfolgte sehr ungleich- mässig. Am 11. November 1905, also 76 Tage nach dem Verlassen der Eihülle, war das Gehäuse der grössten Tiere 8 mm lang und 5 mm breit. Im April 1906 suchte ich die zwei grössten Tiere aus und schenkte den andern die Freiheit. Von den zurückbe- haltenen Limnaeen erhielt jede ihr besonderes, drei Liter fassendes Glasgefäss. Der Boden wurde mit einer 5 cm hohen Sandschichte bedeckt; darauf wurden einige Kalk- steine und Kreidestückchen gelegt, dann das Glas mit Wasser von 18 bis 20° C. gefüllt und die Tiere eingesetzt. Auf- gestellt wurden die beiden Gläser in meinem Arbeitszimmer so, dass sie vom Sonnenlicht nicht getroffen werden konnten. Die Nahrung der Schnecken bestand von nun ab aus Kopf- salat und Suppengries. Alle 8 Tage wurden die Gläser gründlich gereinigt und — wie oben angegeben — frisch gefüllt. Den Tag, an dem die Gläser gereinigt wurden, durften die zwei Schnecken gemeinsam in einem Behälter verbringen, weil ich ihnen eine Gelegenheit zur Kopulation geben wollte. In der Tat konnte ich diese nicht nur während der Sommer- sondern auch während der Wintermonate des öftern beobachten. Dabei fungierten die beiden Schnecken abwechslungsweise als Männchen und Weibchen. Gegen- seitig, wie bei unseren Landpulmonaten — d. h. so, dass jeder der beiden Partner gleichzeitig als Männchen und Weibchen in Aktion tritt — wurde die Kopula nie ausge- führt und auch nie auszuführen versucht. Was mir sehr auffiel, war die grosse Beweglichkeit des ausgestülpten Penis. Er sieht einer grossen Planarie nicht unäbnlich, bewegt sich suchend nach allen Seiten und krümmt sich sehr stark und unter kleinem Bogen gegen die weibliche Genitalöffnung. Seit ich das gesehen, kommt mir die Beobachtung v. Baer’s!). „dass ein Limnaeus sich selbst befruchtet hatte durch Ein- biegung der Rute in seine weibliche Geschlechtsöffnung,* gar nicht mehr so merkwürdig vor. Bei der getrennten Lage der männlichen und weiblichen Genitalöffnungen und dem starken Krümmungsvermögen des ausgestülpten Penis- schlauches ist eine Selbstbegattung recht gut möglich, und in Ermanglung eines Partners wird sie wohl auch ausge- ') Semper, Carl. Beiträge zur Anatomie und Physiologie der Pulmonaten. Inauguraldissertation. 1856, S. 53. nr = führt werden. Nach A. Lang!) „wurde für Limnaea wieder- holt nachgewiesen, dass von Jugend auf isoliert gehaltene Exemplare entwicklungsfähige Eier ablegen können. Aller- dings bliebe hier noch die Frage offen, ob Selbstbegattung oder innere Selbstbefruchtung stattgefunden hat. Lang nimmt innere Selbstbefruchtung an, während Semper (l. c.S.53) es für sehr wahrscheinlich hält, „dass alle diejenigen, welche die Ent- wicklung ven Eiern aus unbegatteten Tieren beobachtet und zur Erklärung dieses Vorganges eine innere Selbstbe- fruchtung angenommen haben, nur nicht die bei ihren Schnecken wirklich erfolgte Selbstbegattung bemerkt hatten.“ Ich selbst glaube, dass bei Limnaea stagnalis beide Fälle eintreten können. In einer grösseren Arbeit werde ich hierauf zurückkommen. Den im Freien lebenden Tieren dürfte es nur ausnahmsweise einmal an einem Partner fehlen; immerhin aber ist die Möglichkeit einer Selbstbe- gattung, bezw. Selbstbefruchtung, von nicht zu unterschätzen- der Bedeutung für die Verbreitung und Erhaltung der Art. Da meine 2 Limnaeen im Schalenwachstum so ziem- lich gleichen Schritt hielten, und ihr sonstiges Aussehen dasselbe war, sah ich es nicht ungern, dass sich zwischen den Fühlern des einen Tieres ein dunkler, schmaler Längs- fleck ausbildete: an ihm hatte ich ein Unterscheidungs- merkmal. Künftighin bezeichne ich die Schnecke ohne Stirnfleck mit A, die mit dem dunklen Stirnfleck mit B. Am 30. Juni 1906 setzte das Tier A und am 14. August das Tier B die ersten Eier ab. Die Schnecke A war bei der ersten Eiablage 9 Monate 24 Tage alt und ihr Gehäuse 20 mm hoch und 9 mm breit, während B bei der ersten Eiablage ein Alter von 11 Monaten 8 Tagen hatte und ihr Gehäuse in der Höhe 25 mm und in der Breite 12 mm mass. ") Lehrbuch der vergleichenden Anatomie der wirbellosen u . Auflage, 1900. S. 389 u. 3W. Tier B 8 mal Eier abgesetzt. 74 Bis zum 24. Oktober 1906 hatte das Tier A 9 ınal, das Trotz dieser starken Ver- Tabelle I. Sie bezieht sich auf das Tier A. Gelege we nm BB . Juni . August „ NSOBE: Kun Datum 06 „ 2 Dez,pwsw., . Januar 07 WEHlehr.,, . Mai + „ „ . Juni En „ . August ‚, „ ” 9. Sept. ,, „+ ey | Zwischen zwei | Eiablagen Bemerkungen. verflossen Tage: | neo 16 6 (Gehäuse 20 mm hoch, 9 mm breit. Am 24. Okt. 06 war das Gehäuse 41 mm hoch u. 93 mm breit. Am 29. Juni 07 war das vollendete Gebäuse 47 ınm hoch u. 23 mm breit u. am Rand umgeschlagen. Am 1. Oktober 1907 stirbt Tier A. ne mehrung erfuhren die Tiere und ihre Gehäuse einen ganz gewaltigen Zuwachs: Das Gehäuse von A war 41 mm hoch und 23 mm breit und das von B 39 mm hoch und 22 mm breit geworden. Seit der ersten Eiablage hatte also das Tier A die Dimensionen seiner Schale verdoppelt. Vollendet wurde das Wachstum aber erst Ende Juni 1907, wo A eine Gehäusehöhe von 47 mm und eine Breite von 23 mm und B eine Höhe von 43 mm und eine Breite von 22 mm erreicht und sich der Schalenrand stark nach aussen umgeschlagen halte. Tier A starb am 1. Oktober und Tier B am 8. Sep- tember 1907. Geschlüpft waren beide am 6. September 1905; mithin erreichten sie ein Alter von rund 2 Jahren. Ueber die Vermehrung der beiden Limnaeen geben die neben- und nachstehenden Tabellen Aufschluss. Das Tier A hatte 30, das Tier B 28 Eicocons abge- setzt. Durchschnittlich enthielt jeder Cocon 100 Eier; mit- hin hatte die Schnecke A 3000, die Schnecke B 2800 Eier abgelegt. Die letzten Gelege enthielten immer einige Eier mit 3 bis 12 Keimen; aus ihnen schlüpften keine Jungen, weil dasim Ei enthaltene Eiweiss zur Ausbildung mehrerer Embryonen nicht ausreichte und sie deshalb zu Grunde gehen mussten. Aber auch etliche Eier mit einem einzigen Dotter lieferten keine Jungen, weil nach der Bildung der ersten Furchungskugeln die Weiterentwicklung ohne jede äussere Ursache eingestellt wurde. Wahrscheinlich waren diese Eier nicht befruchtet. Obgleich nach meinen Beobachtungen bei jeder der beiden Schnecken aus rund 100 Eiern keine Jungen her- vorgingen, ist die Vermehrung doch als eine sehr starke zu bezeichnen. Wären die Lebensbedingungen in der Natur so eünstige wie bei meinen Zuchtversuchen, so müssten die 76 Altwasser, Teiche und Wassergräben mit Limnaeen geradezu überfüllt sein. Gelege 5 — a am Dre ww 26. 27. Datum . August 06 „Sepk:;: , „ T = » s Okt, ” » „» Nov : , u ” „ Dez 4. „ ’ » » . Januar 07 Bebr., : ;,, Mai ” ” » Juni s5 „ ’ 3 Es „ „ Juli * » „ . August „, » 5 | Tabelle 11. Sie bezieht sich auf das Tier B. Zwischen zwei Eiablagen verflossen De ee engeren | Bemerkungen, Gehäuse a ea ee ee mm hoch, 12mm breit. Gehäuse 39 mm hoch, 22 mm breit, Am 29. Juni 07 war das vollendete Gehäuse 43mm hoch u. 22 mm. breit u. am Rand umgeschlagen. Am 8. September 1907 stirbt Tier B. SER. Nach Monaten zusammengestellt ergeben sich für: Kier 5 : IK L 3 2 5 „... Nov. 3 3 & ” Dez. ” 1 3 ” ».xJanuar: 07 1 1 ® 4 Rebe > 1 1 e az Sn — - R RRTT — — y „ Mai A 9 2 ) „ Juni : 4 4. f 4: Juli 5 4 3 “ „ August „ Kuh: 3 “ ERRSEDL. e5, 2 12, e Zusammen 30 98 Gelege E} Einen Winterschlaf hielten die Limnaeen nicht, und mit Ausnahme der Monate März und April fand die Ei- ablage das ganze Jahr hindurch statt. Am stärksten war sie, wie nicht anders zu erwarten, in der wärmeren Jahres- zeit; dass aber auch im November und Dezember noch je 3 Eiablagen stattfanden, kann nur durch die Zimmerwärme und die gute Ernährung verursacht worden sein. Aus den angestellten Versuchen ergibt sich: Limnaea stagnalis wird gegen Ende des ersten Lebensjahres, wo sie etwa zur Hälfte erwachsen ist, fortpflanzungsfähig ; sie vollendet ihr Wachstum im zweiten Lebensjahre und er- reicht ein Alter von rund 2 Jahren. Nach Versuchen zu schliessen, die ich mit anderen Schneckenarten anstellte, werden in der freien Natur in sofern Verschiebungen eintreten, als Wachstum und Ver- mehrung während der Wintermonate unterbleiben und der Tod durch Geschlechtserschöpfung etwas später eintritt. PR Eine gebänderte Limnaea. Von E. Merkel. Vor einiger Zeit erhielt ich durch Herrn Professor Schimmel in Kreuzburg, Oberschl., zwei Exemplare von Limnaea stagnalis L., welche durch ihre weisse Bänderung meine Aufmerksamkeit in hohem Grade erregten. Beide Exemplare sind bei etwa 6 Umgängen 24 mm lang und reichlich 10 mm breit. Die Form ist durchaus typisch, die Schale ist mit ziemlich reinweissen Spiralbändern geschmückt, im übrigen normal hornfarben. Das eine der beiden Stücke zeigt nur eine, in der Mitte liegende, 0,5 mm breite, weisse Binde, bei dem andern treten drei Gruppen von Bändern auf: die mittlere derselben ist aus fünf sehr schmalen Bänd- chen zusammengesetzt, welche vollständig miteinander zu einem einzigen Bande zusammengeflossen sind, *das am Mündungsrande 3 mm breit ist und nur hier die Zusammen- setzung aus Teilbändern erkennen lässt. Die obere Gruppe besteht aus drei ganz getrennten sehr schmalen Bändern, deren beide äussere nur linienförmig sind, die untere Gruppe ist in eine grössere Zahl verschieden breiter Bänder auf- gelöst, die an die zarte Streifung mancher Festungsachate erinnern. Bei durchfallendem Lichte erscheinen die Bänder in der Gehäusemündung dunkel und scharf begrenzt, sind also von der hyalinen Bänderung der Tachea hortensis Müll. etc. durchaus verschieden. Zu dem so überaus häufigen Auftreten von Bändern bei den Gehäusen der Schnecken überhaupt steht das fast gänzliche Fehlen derselben bei Limnaea bekanntlich im schroffsten Gegensatz ; nur eine einzige Art, L. rugosa Va- lenc. in Mexico, besitzt ein schwaches, gelbbraunes Spiral- band!). Bei dem Anblick einer gebänderten Zimnaea glaubte ') Gonch.-Cab. Mart. — Chemn. I.. 17 b. pag. 38. Pe: ich daher zunächst ein Beispiel von Mutation auf dem Ge- biete der Malacozoologie vor mir zu sehen. Die nähere Betrachtung zeigte jedoch, dass wir es hier nicht mit Pig- mentbändern zu tun haben und die mikroskopische Unter- suchung machte es wahrscheinlich, dass die Entstehung der bandartigen Streifen ihre Ursache findet in einer teilweisen Ablösung der Cutieularschicht von ihrer Unterlage, sei jene nun hervorgerufen durch eine von vornherein mangelhafte Bildung der Schale oder durch nachträgliche Zerstörung eines Teiles derselben, vielleicht durch Mikroben. Diese Lockerung der Oberhaut dürfte dann eine veränderte Licht- reflexion zur Folge haben, welche die Bänder weiss er- scheinen lässt, wie auch der Schnee und das schäumende Wasser aus demselben Grunde weiss erscheinen. Gleich- zeitig bewirkt diese Veränderung auch eine stärkere Ab- sorbierung des durchfallenden Lichtes. Die beobachteten Schalendefekte machen es wahrscheinlich, dass die Er- scheinung als eine pathologische aufgefasst werden muss. Rätselhaft bleibt dann aber immer noch der Umstand, dass eine so auffallende Erscheinung während der langen Zeit sorgfältiger und eingehender Forschungen auf unserem Ge- biet nicht schon öfter beobachtet wurde. Mir selbst ist aus der Literatur nichts ähnliches bekannt geworden, auch Professor Dr. Boettger und Clessin haben trotz ihrer reichen Erfahrung auf diesem Gebiete nichts derartiges beobachtet'), Wenn ich trotz dessen den Fund vorläufig mit dem Namen Limnaea stagnalis L., forma fasciata bezeichne, so geschieht es aus dem praktischen Grunde, hierdurch die Aufmerksamkeit der sammelnden Malakozoologen in höherem Grade auf sie hinzulenken, damit auch solche Oertlichkeiten ') Nach einer mir nachträglich zugegangenen Mitteilung Dr. W. Kobelts sind ähnliche Bänderungen von ihm in Iconographie, vol V. no. 1513 und auch im ersten Nachtrag zu seiner Fauna von Nassau p- 16, t. 9, fig. 3, abgebildet und beschrieben, sowie auch an Hyalinen beobachtet worden. . e nicht ganz übergangen werden möchten, wo für gewöhnlich nichts anderes als die gemeine L. stagnalis zu finden war. Die Untersuchung des Weichtieres der L. fasciata oder even- tuelle Züchtungsversuche mit derselben dürften für die Er- klärung der ungewöhnlichen Erscheinung von hohem In- teresse sein. Beiträge zur Molluskenfauna des Ober-Elsass. Von E..Voliz, Wie und wann ist Vivipara fasciata Müll. in die Jll gekommen ? Einer Anregung des Herrn Dr. Kobelt folgend, habe ich mir vorgenommen genau festzustellen, wie und wann Vivipara fasciata Müll. in der Jll heimisch geworden ist. Durch Schiffe, Flösse ete, kann die Verschleppung nicht stattgefunden haben, da die JIl im Ober-Elsass nicht schiff- bar ist. Es muss also die Einwanderung auf anderem Wege zu suchen sein. Wenn wir eine Karte zur Hand nehmen, so sehen wir, dass die J]l aufwärts einige Kilometer mit dem Rhein-Rhöne- Kanal parallel läuft, und zwar von Mühlhausen bis Jllfurt ungefähr 11 km. Der Zwischenraum zwischen Kanal und Jil ist nicht breiter als etwa 80 bis stellenweise 500 m und meistenteils Wiesenland, unterbrochen von einigen Feldern. Zwischen Mühlhausen und Brünstatt, bei Zillisheim, zwischen Fröningen und Jilfurt sind kleine Schleusen am Kanal angebracht, welche zur Bewässerung der umliegenden Wiesen und Felder dienen. Der Kanal liegt hier durch Dämme geschützt teilweise höher als die Jll. Von den Schleusen ziehen Wassergräben über die Wiesen bis an die Jl. An der Strasse von Brünstatt nach Dornach, be- vor man an den Jllberg kommt, ist auf der linken Seite ein ig. DE Wassergraben von etwa 1,50 m Tiefe, welcher mit der Jll direkt verbunden ist. Beim Oeffnen dieser Schleusen werden durch das in die Gräben eindringende Wasser eine Masse Mollusken mit geschwemmt. Die ganze Fauna des Kanals mit Ausnahme der grösseren Unioniden kann hier ange- troffen werden. So kommt es auch, dass ich im J1l-Hoch- wasser-Kanal (kurz Ablaufkanal genannt) hunderte von toten Dreissena polymorpha-Schalen angetroffen habe, bis jetzt aber noch kein lebendes Exemplar. Unterhalb der Eisenbahnbrücke, gleich an der ersten Schwelle, findet man die meisten der leeren Schalen; die Lebensbedingungen für Dreissena polymorpha sind in der JIl die denkbar un- günstigsten, da ruhige Stellen zur Ansiedelung und An- heftung nicht vorhanden sind. Vivipara fasciata Müll. kann meiner Ansicht nach nur auf oben beschriebenem Wege in die JIl gekommen sein. Wie weit sie in der JIl vorgedrungen, und ob sie den Rhein bei Strassburg schon errreicht hat, werde ich später noch feststellen. Im Kanal bei Strassburg wird sie wohl zu finden sein. Im Altrhein bei Eichwald auf Elsässer Seite habe ich Vivipara fasciata selbst gesammelt. Die Stücke sind viel kleiner als die Exemplare der JIl und des Rhein-Rhöne- Kanals. Im Hüninger-Zweig-Kanal habe ich sie noch nicht gesehen. Ueber das Wann der Einwanderung in die JIl habe ich folgendes in Erfahrung gebracht. Bei meiner Umfrage bei etwa 30 Fischern, welche schon mehr als 20 Jahre an der Jll und Larg fischen, be- kam ich etwa folgendes zu hören. Etwa 16 von den Leuten behaupten, die Schnecke sei sicher noch nicht länger als 12—15 Jahre in der Jill. Ein alter Fischer, der schon über 50 Jahre an der JIl fischt, hat vor etwa 20 Jahren für einen Lehrer, (der Name ist ihm entfallen, da derselbe rasch versetzt worden ist) Wassermollusken gesammelt. Dieser Mann behauptet bestimmt, Schnecken, wie ich sie ihm gezeigt habe, hätte er damals noch nicht in der JIl gesehen, nur spitze Schnecken (Limnaea stagnalis), grössere und kleinere Muscheln. Dieser Fischer hat mit Wurf- und Schleppnetzen gefischt, welche nach jedem Zug so viel Schlamm und sonstiges Zeug enthielten, dass er Vivipara fasciata unbedingt gesehen haben würde, wenn sie Ja gewesen wäre. Ich stelle also hiermit fest, dass Vivipara fasciata Müll. seit ungefähr 15 Jahren in der J11 heimisch geworden ist. Bei meiner letzten Tour im vorigen Jahre nach dem Schlosse Morimont, habe ich etwa 150 lebende Pomatias septemspiralis mitgebracht, welche ich bei Brünstatt auf Melanienkalk ausgesetzt habe. Bei einem Besuche dahin vor kurzer Zeit habe ich 7 tote und 3 lebende Exemplare angetroffen, also nach einer Zeit von 9 Monaten. Ob sie an dieser Stelle heimisch wird, kann ich noch nicht be- stimmt sagen. Ich habe die Schnecke an einer Stelle aus- gesetzt, an welcher der Kalk an die Strasse herantritt. Ueber Flussanspülungen. Von D. Geyer, Stuttgart. Clessin’s Mitteilungen über „Die Molluskenfauna des Auswurfs der Donau bei Regensburg“ (Nachrichtsblatt 1908 p. 1 ff.) geben mir Veranlassung zu den nachfolgenden Bemerkungen über die Behandlung des Flussgenistes über- haupt wie über die Regensburger Ausbeute im besonderen. Zu meiner Rechtfertigung schicke ich voraus, dass ich im Laufe von 25 Jahren eine grosse Menge Anspülungsmaterial gesammelt und verarbeitet habe und das von Ulessin be- handelte Gebiet aus eigener Anschauung kenne. ee N 1. Flüsse, die über ihre Ufer treten, können tausende und abertausende von kleinen Schneckenschalen aufheben und fortführen, wenn diese nicht vom Grase zurückgehalten werden. Das ist aber den Sommer über immer der Fall. Es werden also nur die Fluten nach einer rasch verlaufen- den Schneeschmelze oder nach überreichen Niederschlägen im Frühjahr eine Beute erwarten lassen. Wo diese abge- setzt wird, kann in den meisten Fällen schon von der Karte abgelesen werden, nämlich immer da, wo eine zur Haupt- richtung wieder zurückkehrende seitliche Abschweifung des Wasserlaufes von einer Böschung begrenzt wird. Hier müssen die Wogen in einem kleineren oder grösseren Winkel auf- stossen, wobei sie ihre Last absetzen. Es entstehen an solchen Orten ganze Dünen, aus Gekrümsel bestehend, das der Schwere und der Grösse nach geordnet in der Weise abgelagert wird, dass die kleinsten Bestandteile landeinwärts liegen. Bei starken. Krümmungen, wo eine rückläufige wirbelnde Be- wegung des Wassers eintritt, werden die Dünen am grössten. Mit Leichtigkeit kann hier Beute gemacht werden. Wir werden das kleinste Geschiebe bevorzugen, weil dieses diejenigen kleinen Molluskenschalen enthält, die wir lebend schwer sammeln. Am besten wird es in Säcke gestopft. 9. Selbstverständlich ist es, dass die Fluten nur das absetzen können, was sie tragen konnten, was spezifisch leichter war als Wasser. Das sind leere und kleine Schalen. Grosse und weitmündige können sich leicht mit Wasser füllen; sie sinken dann und werden zerrieben. Darum fand Clessin von den grossen Limnaeen höchstens kleine Gehäuse, und er nennt es eine „auffallende Erscheinung* (p. 10), dass sie spärlich vertreten waren, wogegen die kleinste Limnaea und die Planorben zahlreich vorkamen. Es konnte nicht anders sein. In gleicher Weise werden sich selten Vitrinen, grosse Paludinen und Neritinen finden. Volle Gehäuse — mit dem lebenden Tier — sinken eben- a u falls im ruhigen Wasser bald zu Boden; wenige retten sich auf einem Wrack aus der verderbenbringenden Flut. Wassermollusken sterben in der Regel im bewohnten Wasser ab, und die Schale bleibt am Grunde liegen und wird vom Schlamm bedeckt. Sie können also nur dann verfrachtet werden, wenn sie etwa beim Schwinden des Wassers hilflos am Strande liegen blieben und starben, so dass die leere Schale trocken wurde und mit Luft sich füllte. Anders liegt der Fall, wenn kräftige Fluten die lebenden Tiere vom Grunde aufheben und stossweise weiter wirbeln. Sie werden aber ihre Last alsbald wieder fallen lassen, namentlich dann, wenn ihre Kraft nach Ueber- windung einer Erhöhung irgend welcher Art erlahmte. Darum finden sich grössere Muscheln oft haufenweise im Bette an der flussabwärts gerichteten Seite der Dämme oder in plötzlich sich eröffnenden Buchten. Die Hauptmenge der ausgeworfenen Mollusken besteht demnach aus kleinen, leeren (toten) Landschnecken- gehäusen. 3. Sie werden in der Regel nicht weit getragen. Clessin stellt einige Berechnungen an. Bis zu 30 km (pag. 13) halte ich es leicht für möglich. Helix villosa und danubialis brauchen aber nicht 100 km von Günzburg und Dillingen her gekommen zu sein; sie können gerade so gut auch weiter talabwärts gelebt haben, so wenig als Helix unidentata und edentula von den Alpen kommen müssen; H. unidentata z. B. fand ich auch im Gebiet der Altmühl bei Pappenheim und selbst noch unterhalb Regens- burg, bei Passau, am Ufer der Donau. Gerade diese Arten finden sich isoliert da und dort zwischen den Alpen und dem Jura, ja noch über denselben hinaus (unidentata bei Aschaffenburg, edentula bei Urach in Württemberg, sowie im Keupergebiet unweit Stuttgart), dass wir, wenn sie bei Regensburg angespült werden, nicht annehmen müssen, an EEE A sie stammen von den Alpen, sondern umgekehrt darin einen Beweis dafür zu erblicken haben, dass sie uns näher liegen, als wir bisher annahmen. Vallonia adela ist im ganzen württembergischen Jura zu Hause, wird also auch dem bayerischen nicht fehlen; überdies findet sie sich, wenn schon spärlich, auch im oberschwäbischen Tertiär- gebiet. Von Urach (pag. 13) stammen die Regensburger Exemplare keinenfalls, da Urach zum Neckargebiet gehört. Mit Patula ruderata mag es bezüglich der Alpenheimat seine Richtigkeit haben, weil nur ein abgebleichtes Exemplar abgesetzt wurde, wenn nicht auch diese Art näher in der Hochebene sitzt. Doch sind auch mir der- artige „vereinzelte“ Fälle einer Verschleppung begegnet. Als Regel aber gilt: Die Wasserfluten bringen fast ausschliesslich Talbewohner mit (vergl. pag. 9: Pupilla muscorum sehr häufig, Sterri sehr selten; obwohl die letzere hart über dem Spiegel der Donau in grosser Anzahl an den Kalkfelsen lebt), die sie vom Augen- blick des Aufhebens bis zumEintritt des Höhe- punktes der Flut tragen und dann rasch ab- setzen. Wie lange dieser Zeitraum dauert, lässt sich schwer sagen, Wassermasse, Talweite, Ufergestaltung und Gefäll sind seine bestimmenden Faktoren. Immerhin aber wachsen jedes Jahr die Fluten mit überraschender Schnelligkeit an und verlaufen gewöhnlich, ehe die Menschen alles das ge- borgen hatten, was nicht nass werden sollte. In einem regellos gewundenen und bewachsenen Tal ist der Reibungs- widerstand an den Ueberschwemmungsufern und am Grunde ein ganz bedeutender. Die über die Ufer tretenden Wasser drängen sich seitwärts zur Talwand ; dorthin tragen sie auch ihre Last. Auch wenn wir, wie ich am Neckar Gelegenheit zur Beobachtung hatte, 12 Stunden für das Ansteigen des Wassers annehmen — gewöhnlich dauert Be es nicht so lange — so ist eine weitgehende Verschleppung der Schneckenschalen ausgeschlossen. 4. Der Anfänger, der bald an vollen Schachteln sich erfreuen möchte, wird die Anspülungen nehmen, wo er sie findet. Wer aber wissenschaftlich arbeitet, wird sie mit Vorsicht behandeln. Keinenfalls dürfen sie ohne weiteres zoogeographisch verwertet werden. Das Regens- burger Verzeichnis sagt eines mit unzweideutiger Klarheit: Diese Schnecken stammen nicht von Regensburg. Zwar nicht weit davon; doch aber von einem anderen, unter Umständen ganz verschiedenen Orte. Tal und Fels, bayerische Hochebene und Jura, für die Molluskengeographie so ganz verschiedene Zonen haben ihre Beiträge gegeben. _ An der grossen Heerstrasse liegt alles durcheinander ge- würfelt, nach neuen Gesetzen — der Grösse und Schwere — geordnet, was im Leben auseinander lag und auf grund- verschiedene Ursachen zurückzuführen ist. Es ist darum oft sehr schwer, ja unmöglich, die Formen auseinander zu halten; es stellen sich Zwischenformen, Uebergänge ein, die in der Natur nicht vorhanden sind, hier aber durch Zusammenwerfen verschiedener Elemente sich eingestellt haben. Ich nenne ein Beispiel: Vallonien sind in An- spülungen gemein; sie aber restlos in pulchella und excen- trica, ja pulchella und adela zu scheiden, ist unmöglich. Sammeln wir sie aber im grossen Stile an ihrem Wohnort, dann erledigt sich die Scheidung und Entscheidung glatt. Ich verhandelte in dieser Angelegenheit mit Herrn Dr. Sterki, der dieselben Erfahrungen mit Auswürflingen gemacht. Darum sollten Genistschnecken womöglich nicht zur Aufstellung neuer Formen verwertet werden. Es fehlt den an der Wasserstrasse liegen ge- bliebenen Landstreichern gewöhnlich alles, was zur Ein- tragung in das standesamtliche Register notwendig ist: Heimatschein, Abstammungs- und Familiennachweis, und w Ba en sie finden sich dafür in einer Gesellschaft, mit welcher sie erst seit gestern Gemeinschaft haben. In dieser Lage befinden sich die neuen Varietäten von Helix rufescens (pag. 6) und Zua lubrica (pag. 8). Sie sagen von sich, dass sie grösser oder kleiner, höher oder kürzer, dicker oder dünner beschalt, enger oder weiter genabelt seien als ihre Brüder. Abgesehen davon, dass solche Abänderungen bei allen Arten vorkommen, sagen sie nicht, ob das individuelle Eigentümlichkeiten sind oder die Folge von Ernährungsgelegenheiten und Nahrungsmangel, ob es Zufall oder das Produkt besonderer Standortsver- hältnisse ist. Im letzteren Fall hätten sie das Recht als Varietät behandelt zu werden, und es ist für die Wissenschaft wichtig, sie kennen zu lernen. Sind sie aber zufälliger und individueller Natur oder die Folge allgemeiner Ent- wicklungsgesetze, dann brauchen sie nicht besonders be- nannt oder höchstens als forma behandelt zu werden. Als Findlinge berichten sie aber nicht mehr, als dass sie unglücklicherweise jetzt da seien. 5. Trotzdem sind Anspülungen nicht wissenschaftlich wertlos. Sie können uns die Wege zur Forschung weisen. Wir gehen ihren Spuren nach und suchen die angespülten Schnecken in ihrer Heimat auf. Auf diese Weise bin ich zur Entdeckung der 240 württembergischen Vitrellenquellen gekommen; auf diesem Wege fand ich voriges Jahr den Wohnort einiger seltenen Vertigonen und Vallonien. Vom grossen Fluss, der uns eine Sammlung ver- schiedener Formen vor die Füsse gelegt hat, gehen wir zu seinen Zuflüssen, ins Quellgebiet, wo wir jedes einzelne Flüsschen, jede Talschlucht für sich nehmen können. Je kürzer sie ist, desto besser. Sie bietet uns ihre Spezial- fauna an, eine Genossenschaft, die im Leben zusammen- gehörte wie im Tode. Nicht die überallgleichen Talschnecken sinds, die wir erbeuten, es sind die sesshaften Bewohner a, feuchter Schluchten, stiller Winkel, die im Verborgenen gelebt haben und nach ihrem Tode auch von den Fluten nicht ins offene Land hinausgeführt werden. Haben wir sie endlich in ihrem heimatlichen Winkel in den An- spülungen entdeckt, dann ist noch der letzte Schritt zu machen, derjenige zu ihrem Wohnort. Dann erst sind wir am Ziel. Ich glaube, das muss unser Bestreben sein. 6. Neben dem Auswurf der Flüsse gibt es noch einen zweiten Fall, mit Hilfe des Wassers Naturforschung und zugleich das Sammeln zu betreiben. In weiten Tälern, namentlich aber in Hochebenen bilden sich zur Zeit der Schnee- schmelze sog. Grundwasserteiche, d. h. vorübergehende kleine Seen, von Wasser gebildet, das aus dem Grunde aufgestiegen ist, nun eine geschlossene Mulde, eine Ver- tiefung ausfüllt und alle am Boden liegenden Schalen und leichte Pflanzenreste auf seinen Rücken nimmt. Der Wind treibt die schwimmende Masse nach einer bestimmten Seite, wo sie beim Sinken des Wassers liegen bleibt. Eine An- ordnung nach Grösse und Schwere tritt hier nicht ein. In diesen Anschwemmungen finden sich wiederum nur die Schnecken einer engbegrenzten Lokalität zusammen. Nicht der Fluss hat sie gebracht; sie wurden hier geboren, lebten und starben an derselben Stelle und bilden eine Lebens- gemeinschaft eigener Art. Die Schneckenschalen zeichnen sich in vorteilhafter Weise von denjenigen des Flussgenistes dadurch aus, dass sie vom Transport nicht beschädigt wurden, dass in ihre Mündung nicht trübes Wasser ein- gedrungen war und eine lehmige Kruste zurückgelassen hatte, weil das Wasser, das sie trug, aus dem filtrierenden Boden aufgestiegen war. 7. Zum Schlusse noch ein paar Worte über die technische Behandlung des Anschwemmungsmaterials, sowie des Gekrümsels jeglicher Art (Felsenmulm, Quellsand ete.) Etliche Drahtsiebe oder Seiher aus Drahtgeflecht von ver- ie ih schiedener Weite sind dazu unentbehrlich. Kann an Ort und Stelle schon gesiebt werden, so nimmt man das mit, was der weiteste Seiher durchgelassen hat und der engste festhält. Zu Hause breitet man das Kleinzeug aus und lässt es gut trocken werden. Infolgedessen ziehen sich die Tiere, wenn solche noch am Leben sind — und es wird sich immer um solche handeln, die ihrer Kleinheit wegen nicht aus dem Gehäuse gezogen werden können — tief in die Schale zurück. Sind nun dem Material mineralische Bestandteile beigemengt, so werden diese zuerst entfernt, indem man alles ins Wasser wirft. Was schwerer ist als dieses, die unorganischen Teile, sinkt zu Boden (Durch- einanderrühren !), und was leichter ist, Pflanzenreste und Mollusken, schwimmt entweder oben oder schwebt über dem Bodensatz und kann abgeschöpft und abgespült werden. Ist es nötig, die Beute noch zu reinigen, so wird sie im Siebe (oder in einem Käscher) einem scharfen Wasserstrahl ausgesetzt und nochmals getrocknet. Nun treten die ver- schiedenen Siebe in Tätigkeit, um die Arten nach ihrer Grösse zu trennen. Noch sind aber die massenhaft bei- gemischten Pflanzenreste da. Will man sie, wenn sie gut trocken sind, nicht durch Wegblasen in einem Teller, ähnlich wie man es mit Sämereien tut, entfernen, so schlägt man ein Verfahren ein, das den Umstand sich zunutze macht, dass die Molluskenschalen elastisch und gerundet, die Pflanzenreste aber schlaff, und kantig sind. Ich nehme daher einen mit Pappe bespannten Rahmen (Zeichenrahmen), halte ihn geneigt, indem ich das obere Ende mit der linken Hand fasse und das untere auf einem mit einem Tuch belegten Tische aufstehen oder schweben lasse. Hierauf lasse ich mittelst eines Siebes oder mit der rechten Hand kleine Partien des Schnecken- und Pflanzengemisches am Oberrand des Rahmens niederfallen und bewege diesen leicht und rasch hin und her. Obwohl nun alles, was auf dem ei RR 2 Rahmen liegt, sich abwärts bewegt, kommen doch die Schneckchen vor den Pflanzenteilen auf der Unterlage an, und ich stosse die letzteren ab, ehe sie den ersteren nach- gefolgt sind. Wollen die Schalen nicht rasch genug aul- springen und abwärts rollen, so helfe ich nach, indem ich mit den Fingern auf den Rahmen trommle. Habe ich nun nahezu eine „Reinkultur“ von Schnecken, so besteht die übrige Arbeit im Auslesen der Exemplare und Arten mit Hilfe eines Pinsels oder eines Brieföffners, mit welchem man das Geeignete zusammenschieben, das Wertlose weg- streifen kann. Auf diese Weise schone ich meine Augen, soweit es möglich ist, kürze das Sitzen ab und kann in kurzer Zeit die umfangreichste Beute aufarbeiten. Kleinere Mitteilungen. (Erdbeben und Muscheln). Im Nautilus, vol. 20, p. 135 macht R. C. Stearns eine interessante Mitteilung über eine vernichtende Katastrophe, welche in Folge des Erdbebens von San Francisco die Abalones (Haliotis ru- fescens und H. cracherodiü) an der kalifornischen Küste be- troffen hat. Diese Muscheln liefern nicht nur Perlmutter, sondern werden auch namentlich von den Japanern als Nahrung geschätzt. Bei San Pedro befindet sich eine grössere „Cannery“, welche hauptsächlich Abalones zu Kon- serven für China und Japan verarbeitet. Als ihre japanischen Fischer im August vorigen Jahres eine grössere Expedition nach der felsigen Küste von Morro in der County San Louis Obispo unternahmen, fanden sie wohl tausende von Haliotis, aber alle tot und mit einem fettigen, bituminösen Schlamm überzogen, welcher den Meeresboden weithin überzog und die ganze Fauna vernichtet hatte. MO Literatur: Martini-Chemnitz, Conchylien-Cabinet, neue Ausgabe. Lfg. 520. Vivipara, von Kobelt. — Enthält die Afrikaner und die Gattungen Rivularia und Margarya. Neu Rivularia porcellanea Mlldff. p. 184, t, 36, f. 9—12, Jchang am Yangtsekiang. — 521. Cyelophoridae, von Kobelt. Enthält die philippinischen Gyelo- phorus. Keine n. sp. — Zum erstenmale abgebildet: C. aetarum Mlldff. t. 77, £. 1—4; — daraganicus gigas, t. 77, f. 5-6; — ceratodes Mlldff. t. 77, f. 7, 8; — aetarum morongensis n. p. 594, t. 78, £. 1, 2; — daraganicus platyomphalus t. 78, f. 3—5; — tigrinus grandis Mlldff. und acutecarinatus Mlldff. t. 78, f. 6 bis 10; — pieturatus carinulatus Mlldff. mss. p. 597, t. 79, f. 3 bis 5; — smithi erassus Mlldff. t. 79, f.9, 10, — prietoi steno- chaeta Mlldff. t. 79, f. 6—8; — ignilabris Mlldff. t. 80, f. 1, 2; — plateni Dohrn t. 80, f. 3-5; — telifer Mlldff. t. 80, f. 6—8: — coronensis Mlldff. t. 80, f. 9—11 ; — pterocyelus Mlldff. t. 80, f. 12—14; — fruhstorferi Mlldff. t. 81, f. 3, 4; und var. lang- sonensis n. t. 82, f. 1, 2, Langson; — ectopoma Mlldff. t. 81, f. 5, 6; — appendiculatus reeidivus t. 81, f. 7, 8. — 522. Helieinidae, von A. Wagner. Enthält Alcadia und den An- fang von Sturanya; — Neu: St. singularis, Wallis Jnseln p. 38, t. 6, f£ 1-3; — epicharis p. 39, t. 6, f. 7—9, Carolinen; — multicolor vavauensis p. 42, t. 6, f. 13, 14, Vavao; — rubiginosa p. #1, t. 6, f. 18—21, Tongatabu; — Eualcadia n. subg. (Typus A. palliata GC. B. Ad.) p. 41; fallax p. 56, t. 8, f, 135—15, Bahamas; — Leialcadia n. subg. Typus A. megastoma C. B. Ad. p. 66; — neebiana Pfr. t. 10, f. 21—25. Bulletin of the Brooklyn Conchological-Club. Vol. 1 no. 1. Novbr. 1907. . Wheat, S. C., Abnormal Shells. . Smith, Maxwell, a new varietal form of Turbo petholatus. . Wheat, S. C., Shells in city gardens. . Weaver, T. W., Phorus conchyliophorus. . Wheat, S. C., List of Long Jsland Shells. . Shall we have an American Conchological Society ? . Dall, W. H., Memorandum of Suggestions for the Organization of a National Conchological Society. W. H., Supplementary Notes on Martyns Universal- Conchologist. — In: Pr. U, St. Nat. Museum vol. 33, p. 195—192 (Sep. ausgegeben Dechr. 1907). RR Ne. 1 Vale Die neue Ausgabe von Chenu stimmt durchaus nicht genau mit dem Original. Bartsch, Paul, new marine Mollusks from the West Coast of America. — In: Pr. U. St. Nat. Mus. vol. 33. p. 177 bis 183. Enthält neue Cerithiiden. Neu: Seila montereyensis p. 177; — Bit- tium eschrichti icelum n. subsp. und montereyensis n. subsp., ibid. p. 178; — B. esuriens multifilosum n. sp ibid. p.'179;; — B. tumidum p. 179; — B. quadrifilatum ingens p. 180; — Cerithiopsis cosmia p. 180; — (. pedroana p. 181; — Metaxia diadema p. 182. Suter, H., Results of Dredging in Hauraki Golf, with des- eriptions of seven new species. With pl. — From: Trans- act. N. Zealand Institute vol. XXXIX, 1906 (ausge- geben Ende 1906) p. 253—265 pl. IX. Neu: Daphnella conquisita p. 254, t. 9, f. 1; — Trophon pusillus p: 254, t. 9, f. 2; — Odostomia fastigiata p. 256, t. 9, f.3; — Cerithiopsis erenistria p. 256, t. 9, f. 4; — Rissoina parvilirala p- 258, t. 9, f. 5; — Cyclostrema subtatei p.*259, t. 9, f.6--8; Anomia furcata p. 263, t. 9, f. 9, 10. Suter, H., Notes on and Additions to, the new Zealand Mol- luscan Fauna. — Ibid. p. 265-270. Für eine früher beschriebene Form unsicherer Gattung wird die neue Gattung Neojanacus mit der einzigen Art perplexus n. errichtet und zu den Caprilidae gestellt. Jhering, H., von, les Mollusques fossiles du tertiaire et du cretacd superieur de U Argentine. — In: Anales del Museo Nacional de Buenos Aires, tomo XIV. 1907. 611 pp. con 18 lam. Eine sehr wichtige Arbeit nicht nur für den Paläontologen, sondern auch für den Zoogeographen, da sie nicht nur die Aufzählung der Arten enthält, sondern auch eine Geschichte der patagonischen Fauna von der oberen Kreide ab giebt und die Frage der bipo- laren Arten und Gattungen in gründlichster Weise erledigt. Wir werden auf diese Abschnitte demnächst eingehender zurück- kommen. Jhering, H. von, Archhelensis und Archinotis. — Gesammelte Beiträge zur Geschichte der Neotropischen Region. N WER: Leipzig, Engelmann 1907. — 550 S. mit einer Karte. Der Autor hat in diesem stattlichen Bande seine Arbeiten über die Vorgeschichte der heutigen neotropischen Fauna, die Fragen nach den alten Landzusammenhängen zwischen Südamerika, Afrika und dem Südkontinent, welche in den verschiedensten Zeitschriften zerstreut und zum Teil recht schwer zugänglich waren, vereinigt und die älteren bis auf den heutigen Stand weitergeführt. Das Buch wird jedem, der für die Grundfragen der Zoogeographie Interesse hat, eine hochwillkommene Gabe sein. Zu einer ein- gehenden Würdigung fehlt uns hier leider der Raum. Massy, Miss A. L., Preliminary Notice of new and remar- kable Cephalopods from the South- West Coast of Jreland. — In: Ann. N. Hist. (7) vol. XX, Novbr. 1907. Die von Fischery Branch des Departm. of Agriculture and Technical Instruction in Dublin mit dem Kreuzer Helga von 1901—1907 ver- anstalteten Tiefseeforschungen haben an Cephalopoden ergeben eine neue Gattung (Helicocranchia Pfefferi n. gen. et sp.), zwei neue Polypus (profundicola und normani), und drei für die briti- schen Gewässer neue südliche Arten (Gonatus fabricii Licht., Octo- podoteuthis sicula Rüpp und Histioteuthis bonelliana Fer.). Melwill, J. ©., & Robert Standen, the marine Mollusca of the scottish National Antarctie Expedition. — In: Transact. Roy. Soc. Edinburgh, vol. 46, part. 1 no. 5. With a plate. Neu: Tugalia antaretica p. 128, f. 1, Falkland Inseln; — Laevili- torina coriacea p. 130, f. 2, Süd-Orkneys ; — Lacuna notorcaden- sis, ebenda, p. 131, f. 3; — Rissoa edgariana ibid., p. 132, f. #; Onoba scotiana ibid., p. 133, f. 5; — Cerithiopsis maluinarum Strebel mss., Falkland Inseln, p. 135, f. 6; — Trophon minutus Strebel mss. Süd-Orkneys, p. 137, f. 7; — Nassa vallentini, Falk- land Inseln, p. 138, f. 8; — Sipho archibenthalis, Tiefwasser, 3500 m., p. 138. t. 9; — S. crassicostatus, Süd-Orkneys, p. 138, f. 10; — Columbarium benthocallis, Tiefwasser 3500 m., p. 140 f. 11; — Dentalium eupatrides p. 142, f, 12; — Bathyarca stre- beli, Tiefwasser 4000 m., p. 144, f. 13; — Lissarca notorcaden- sis, Süd-Orkneys. p. 144, f. 14, — Modiolarca mesembrina, Falk- land Inseln, p. 146, f. 15; — Pecten multicolor, Gough Island, p. 146, f. 21; — P. pteriola, Süd-Orkneys, p. 147, f. 16; — RN Amussium octodecim-liratum, Tiefwasser 5000 m., p. 147, £.17; — Lima goughensis, Gough Isl., p. 148, f. 18; — Scacchia pleni- lunium, Falkland Inseln, p. 150, f. 20; — Cuspidarea brucei, Tiefwasser 5300 m., p. 152, f. 19. Caziot, Comm., les Migrations des Mollusques terrestres entre- les Sous-centres hispaniques et alpiques. Avec le Con- cours de M. Fagot. Extrait des Annales de la Societe Linneenne de Lyon, tome 54, 1907. Behandelt die Verbreitung von Helix splendida und der Clausilien- gruppe Kuzmicia. Pallary P., sur Vextension de la Faune quatoriale du Nord- Der Quest de U’ Afrique et reflewions sur la Faune conchylio- logique de la Mediterrane. — In: Bull. scient. France Belge tome XLI. 1907, p. 421—424. Autor macht darauf aufmerksam, dass die Senegalfauna viel weiter nach Norden reiche, als man seither angenommen, und dass Cap Garnet und der 25° n. Br. durchaus nicht ihre Nordgrenze dar- stelle, er hat eine Reihe charakteristischer Arten noch erheblich diesseits Mogador angetroffen. — Da nach seiner Zählung von 1120 bekannten Mittelmeerarten mindestens 730 aus dem atlanti- schen Ozean nachgewiesen sind und die Zahl im Pleistozän noch erheblich grösser war, rechnet er das Mittelmeer zum tropisch- afrikanischen und nicht zum Paläarktischen Faunengebiet. — Bartsch, P., the West American Mollusks of the Genus Tri- phoris — In: Pr. U. St. Nat. Museum no. 1569, vol. 33, p. 249—262, pl. XII (12. Dec. 1907). Neu: Triphoris montereyensis, p. 249, f. 17; — pedroanus p. 251, Dall, f. 1; — callipyrgus p. 251, f.£; — carpenteri (= adversa Carp. nee Mtg.) p. 152, f. 16; — hemphilli p. 253, f. 12; — catali- nensis p. 253, f.18; — stearnsi p. 254, f. 3; — excolpus p. 255, f. 8; — panamensis p. 256, f. 19; — dalli p. 257 £. 14; — galapagensis p. 260, f. 7; — chathamensis p, 261, f. 9; — adanısi p. 261, f. 10. Zum erstenmale abgebildet Tr. incon- spicuus C. B. Ad. f. 15; — Tr. alternatus C. B. Ad. £. 11. W. H. & P. Bartsch, the Pyramidellid Mollusks of the Oregonian Faunal Area. — In: Pr. U. St. Nat. Mus. no. 1574, vol. 33, p. 491—534, pl. 44—48. (31, Dec. 1907). Neu: Turbonilla gilli p. 493, t. 48, f. 5; var. delmontensis p. 494, t. 44, f. 7; — Chemnitzia montereyensis (nom. nov. für gracillima Gabb nec Carp.) p. 494; — Ch. muricatoides p. 495, t. 44, f. 2; — Strioturbonilla vancouverensis Baird ahg. t. 44, f. 1; — St. stylina Carp. desgl. f. 11; — Str. serrae p. 497, t. 44, f.8; — Pyrgolampros taylori p. #99, t. 44, f. 9; — P. berryi p. 500, t. 44, f. 10; — P. Iyalli p. 500, t. 44, f. 4; — P. victoriana p. 501, t. 44, f. 6: — P. valdezi (nom. nov. = gibbosa Dall & Bartsch nec Carp.) p. 502, t. 44, f. 5; — P. durantia Carp. zuerst abgeb. t. 45, f. 5; — P. newcombei p. 503, t. 45, f. 6; — P. oregonensis p. 503, t. 45, f. 2; — Pyrgiscus canfieldi p, 504, t. 47, f. 4; — P. mörchi p. 505, t. 45, f. 1; — P. ante- striata p. 506, t. 45, f. &; — P. eucosmobasis p. 507, t. 45, f. 8; — P. castanea p. 509, t. #7, £. 7; — Mormula lordi Smith abgeb. 1. 45, f. 7; — M. eschscholtzi p. 573, t. 45, f. 10; — Odostomia (Chrysallida) cooperi p. 514, t. 46, f. 7; — Chr. astrieta p. 515, t. 46, f. 1; — Chr. montereyensis p. 516, t. 46, f. 4; — Chr. negonensis p. 516, t. 46. f.10; — Ividia navisa p. 517, t. 46, f. 2; subsp. delmontensis p. 518, t. 46, f. 3; — Jolaea amianta p. 519, t. 46, f. 9; — Menestho phareida p. 520; t. 46, f. 8; ( = Od. tenuis Garp. nec Jeffr); — M. harfordensis p. 591, t. 46, f£. 5; — M. exara p. 521, t. 46, f. 6; — Evalea til- lamookensis p. 522, t. #7, f£ 1; — E. angularis p. 523, t. 47, f. 2; — E. jewetti p. 523. t. 47, £. 3; — E. inflata Carp. mss. p. 524, t. 47, f. 8; — E. columbiana p. 52, t. 47. f.9; — E deliciosa p. 525, t. #7, £.5; — E. tacomarensis p. 526, t. 47, f. 10; — E. valdezi p. 526, t. 48, f. 2; — E. tenuisculpta Carp. abg. t. 47, f. 6; -— F. phanea (nom. nov. = gouldi Dall & Bartsch nec Carp.) p. 528, t. 48, £. 7; — Amaura kennerleyi p. 529, t. 48, f. 8; — A. satura Carp. abgeb. t.48, f. 5; nuciformis Carp. t. 48, f. 3; var. avellana f. 1; — A. montereyensis p. 531, t. 48, f. 6; — A. gouldi Carp. abgeb. t. 48, f. 4. Eingegangene Zahlungen: J. Stussiner, Laibach, Mk. 6.—; Franz Wertheim, Grunewald- Berlin, Mk. 6.—; W. Paessler, Berlin, Mk. 6.—; Carl Freiherr v. Löffel- holz, München, Mk. 6.—; Sanitätsrat Dr. R. Hilbert, Sensburg, Mk. 6 —; H. Becker, Grahamstown, Mk. 12.— ; Prof. Dr. O. Stoll, Zürich, Mk. 6.—; J. Zinndorf, Offenbach, Mk. 6.—; G. Schacko, Berlin, Mk. 6.—; M. M. Schepmann, Rhoon bei Rotterdam, Mk. 6.—; A. Weber, Mün- sone chen, Mk. 6.—: H. Suter, Auckland, Mk. 6—: Ludwig Henrich, Frank- furt a. M., Mk. 6.—; Prinzessin Therese von Bayern, Kgl. Hoheit, München, Mk. 6.—: A. Gysser, Strassburg i. Els., Mk. 6.—; Erich Spandel, Nürnberg, Mk. 6.—; Geh. Regierungsrat E. Friedel, Berlin, Mk. 6.—; Dr. Ed. Enslin, Fürth i. B. Mk. 6.— ; Rob. Jetschin, Patsch- kau, Mk. 6.—; Bernhard Liedtke, Königsberg i. Pr., Mk. 6.—; Dr. med. Flach, Aschaffenburg, Mk. 6.—; Geh. Hofrat Professor Dr. W. Blasius, Braunschweig, Mk. 6.— ; Direktor Professor Dr. O. Reinhardt, Berlin, Mk. 6.—; H. Arnold, Nordhausen, Mk. 6.—;, E. Bülow, Berlin, Mk. 6.—: Professor K. Schmalz, Berlin, Mk. 6.—; O0. Riemenschneider, Nord- hausen, Mk. 6— ; Pfarrer G. Nägele, Waltersweier, Mk. 6.—; Fürst zu Salm-Salm, Anholt, Mk. 6.—; Paul Godet, Neuchatel, Mk. 4.85; Karl Künkel, Ettlingen, Mk. 6.—; Naturhistorisches Museum, Wiesbaden, Mk. 6.—; S. Clessin, Regensburg, Mk. 6.— ; Dr. A, Krause, Gr. Lichter- felde, Mk. 6.—; Zoologisches Museum, Mk. 11.80; Alexander Baron Tiesenhausen, Kimpolung, Mk 6.— :; Naturhistorisches Museum, Lübeck, Mk. 6.— : D. Geyer, Stuttgart, Mk. 6.—; Reichs-Museum, Leiden, Mk. 6.—; Garl Natermann, Hann.-München, Mk. 6.—; K. L. Peiffer, Kassel, Mk. 6.— ; Prof. P. S. Pavlovie, Belgrad, Mk. 6.—; Prof. A. Lang, Zürich, Mk. 6.—; Kroat. Zool, Landesmuseum, Agram, Mk.6 — ; V.von Koch, Braunschweig, Mk. 6.—; Naturforschende Gesellschaft, Görlitz, Mk. 6.—; Zoologisches Institut der Universität Kiel, Mk. 6.— ; Direktor O. Wohl- beredt, Triebes, Mk. 6.—; Professor Dr. K. Miller, Stuttgart, Mk. 6.—; Kgl. Naturalienkabinett, Stuttgart, Mk. 12.—: A. Dollfus, Paris, Mk. 12.—; Dr. J. Hofer, Wädenswil, Mk. 12.—; Dr. R. F. Scharff, Dublin, Mk. 6.— ; Museum, Tromsö, Mk. 6.— ; K.K.Kustos Dr. Rud. Sturany, Wien, Mk. 6.—; Kustos Dr. J. Thiele, Berlin, Mk. 6.—; Staatsrat Dr. O. Retowski, St. Petersburg, Mk. 6.—; Aarg. Naturforschende Gesell- schaft, Aarau, Mk. 6.—:; Bryant Walker, Detroit, Mk. 6.— ; Professor J. Niglutsch, Trient, Mk. 6.— ; Apotheker Jos. Schedel, München, Mk. 6.—; Marchese di Monterosato, Palermo, Mk. 6.—; Chas. S. Johnson, Boston, Mk. 6.—; Paul Pallary, Eckmühl-Oran, Mk. 6.—; CGarnegie-Museum, Pittsburgh, Mk. 6.— ; Städt. Museum für Natur-Völker- und Handels- kunde, Bremen, Mk. 6.—; Zoologisches Jnstitut der Universität, Breslau, Mk. 6.—; Paul Hesse, Venedig, Mk. 6.—; Grossh. Naturhistorisches Museum, Oldenburg, Mk. 6.—; Naturhistorisches Museum, Hamburg, Mk. 6.—. Redigiert von Dr. W. Kobelt. — Druck von Peter Hartmann in Schwanheim a. M Verlag von Moritz Diesterweg in Frankfurt a. M. Ausgegeben: 13. April. X Ira n x ‚nl ® Y ae Deutsche Malakozonloeische: sale Um den File Malakologen die Erwerbung“ ‘der früheren Jahrgänge unseres Nachrichtsblattes zu erleichtern, haben wir den Preis für beliebige einzelne Jahrgänge auf Mk. 2.— . z 12 20.— . „ alle 23 Jahrg. von 1881--1903 „ „ 40.— ” ” „ a a de De ie ER, EL ermässigt. Zu beziehen durch | Moritz Diesterweg | Verlagsbuchhandlung Frankfurta.M. r \ — — ——— — 1 A ZI FE u en cn * De BF BI u FE En ln ne > ai ke FEN na I; j EU Fr ” “ Ei EIER a Pr , n Pr En Yo A ir e BR e Su Deutschen alaco b ER ie J ahrgang. ; - (1908.) Hefte RT (Juli—-September.) Vol, Beiträge zur Molluskenfauna des Ober-Elsass ART fübert, Die Molluskenfauna des Kreises Sensburg in Lebens- er EraS senschaflen TR II. ER II. ce er }: No. 3, Juli 1908. Nachriehtsblatt der deutschen Malacozoologischen Gesellschaft. Vierzigster Jahrgang. Das Nachrichtsblatt erscheint in vierteljährigen Heften. Abonnementspreis: Mk. 6.—. Frei durch die Post im In- und Ausland. Briefe wissenschaftlichen Inhalts, wie Manuskripte u. s. w. gehen an die Redaktion : Herrn Dr. W. Kobelt inSchwanheim beiFrankfurt a.M. Bestellungen, Zahlungen, Mitteilungen, Beitrittserklärungen u.s. w. an die Verlagsbuchhandlung des Herrn Moritz Diesterweg in Frankfurta.M. Ueber den Bezug der älteren Jahrgänge und der Jahrbücher siehe Anzeige am Schluss. Mitteilungen aus dem Gebiete der Malacozoologie. Beiträge zur Molluskenfauna des Ober-Elsass, (Fossile Schnecken und Muscheln der Um- gebung von Mülhausen). Von Emil Volz. Topographische und hydrographische Uebersicht.') Das Gebiet zerfällt in zwei deutlich verschiedene, scharf von einander getrennte Teile, eine Ebene und eine sich von Süden nach Norden senkende wellige Platte. Die Platte ist von zahlreichen kleinen, tief eingeschnittenen Wasser- läufen durchfurcht und bildet einen von Süden nach Norden vorgeschobenen Keil, der durch die Linie Sierenz, Dietweiler, Habsheim, Rixheim, Mülhausen, Pfastatt, Lutterbach und Reiningen begrenzt wird. ') Diese und die folgenden Angaben sind Dr. B. Förster Geo- logischer Führer für die Umgebung von Mülhausen entnommen. BANG: ge Die Ebene: gehört dem Flussgebiete des Rheines, der J1l, der Doller und der Thur an. Das ziemlich steil-aus der Ebene emporsteigende Hügel- land erreicht-im Süden bei Steinsulz eine Höhe von #50 m, iin Norden auf der Lutterbacher Höhe 260 m, im Osten bei Geispitzen 306 m und im Westen bei Balschweiler 305 m. Es wird im grössten Teil durch das Flussgebiet der Jil entwässert ; nur wenige kleine Bäche fliessen dem Rhein zu, versinken jedoch beim Austritt in die Ebene im Rheinkies. Die Ml tritt bei Oberdorf in das Gebiet ein. Sie hat eine durchschnittliche Breite von 31 m, eine mittlere Tiefe von 1,70 m und eine mittlere Geschwindigkeit von 48,5 m auf die Minute. Längs der JIl und der Larg liegt der Rhein-Rhöne- Kanal, Sowohl die Ebene wie das Hügelland sind reichlich bewaldet, die erstere in etwas grösserem Massstabe als die letztere. Geologische Uebersicht und Lagerungs- verhältnisse. Die Ebene wird ausgefüllt durch Flussschotter; die Hügellandschaft ist durch .alttertiären Untergrund bedingt, der von Ober-Pliocän und Löss überlagert wird. Im grossen ganzen ist die Lagerung der Schichten horizontal, doch kommen auch Sattel- und Muldenbildungen, mit teilweise stark geneigten Schichten vor. Ausserdem sind Störungen der regelmässigen Schichten- folge in Folge von Verwerfungen und Ueberschiebungen mehrfach bekannt. Das Alter dieser Dislokationen lässt sich nicht genau bestimmen; jedenfalls sind sie jünger als Oberoligocän, da dieses noch mit betroffen wurde. Jünger und unabhängig von der vorigen sind Schichtenstörungen mit lokalem Charakter, die im Jlltale häufig vorkommen. Die JIl läuft von Oberdorf bis Altkirch in den Sanden und lonigen Mergeln des Meeressandes, Letztere saugen 1 sich voll Wasser und bilden glitschige Flächen, an denen dann an steilen Stellen die aufliegenden Kiesmassen des Deckenschotters nach dem Tale zu gleiten. Im Mai 1891 rutschte bei JIlberg, nördlich von Hirz- bach eine 3000 ebm haltende Geröllmasse, über welche ein Fahrweg führte, mit sammt den darauf stehenden grossen Bäumen den steilen Abhang hinunter und bildete 20 m tiefer einen kleinen Hügel. Die Mergel des Meeressandes bilden gleichfalls die Unterlage des Bahndammes zwischen Altkirch und Dammerkirch, und dieser erleidet deshalb viel- fach Senkungen und Abrutschungen, so dass die Verwaltung auf diese Strecke ihr besonderes Augenmerk richten muss. Beschreibung der Schichten. I. Unter-Oligocän. Die ältesten zu Tage tretenden und durch Bohrungen bekannt gewordenen Schichten gehören den Unter-Oligocän an. Dasselbe tritt in zwei verschiedenen Facies, einer merg- ligen und einer kalkigen auf. Die Mergel sind einesteils dunkelblau gefärbt (blaue Mergel), andernteils grau, sandig und wechsellagern mit Sandsteinen. Die grauen Mergel führen entweder Gyps (Gypsmergel) oder Petroleum (Petro- leumsandmergel). In der Kalk-Facies sind der Melanienkalk und die Mergel und Kalke mit Helix ef. Hombresi!) zu unterscheiden. Da Versteinerungen weder in den Gyps- noch in den Mergel- schichten zu finden sind, so kommt für die Malacologen nur der Melanienkalk in allen seinen Schichten in Betracht. Der Name Melanienkalk stammt von Sandberger?) der eine Beschreibung der Kalke von Kleinkems und Brunstatt nebst den damals daraus bekannten Schnecken gegeben hat. Der Melanienkalk kommt auf der linken Seite der JIl zwischen Heidweiler und Dornach, auf der rechten Seite ') B. Förster „Die Gliederung des Sunddauer Tertiärs“. Seite 137. 1888. ®) F. Sandberger, „Die Land- und Süsswasserconchylien der Vor- welt“, Wiesbaden, 1870—75. — 100 — der JIl zwischen Lümsehweiler, Brubach und Rixheim vor. Bei Kleinkems ist er in einer Mächtigkeit von 12 m, bei Rixheim und Brunstatt von 20 m über Tage aufgeschlossen. Die oberen Schichten zeichnen sich durch massenhaftes Vorkommen von Schnecken, die in den unteren Schichten nur vereinzelt vorhanden waren, und durch das erste Auf- treten von Melania muricata S. Wood in gesteinsbildender Menge aus. Die hier gefundenen Weichtiere!) sind folgende: l. Neritina brevispira Sandbh. Kleinkems und Jllfurt. Förster, S. 25, Taf. IV, Fig. 1a, b.?) 2. Melania albigensis Noul. Ueberall häufig im Melanienkalk; besonders grosse Exemplare bei Niederspechbach. Die Art ist ausserordent- lich veränderlich, ziemlich beständig scheinen eine schlanke Form mit wenig Querrippen und wenigen Knoten, und eine breitere, mit mehr Querrippen und zahlreicheren Knoten zu sein. Die grösste Höhe beträgt 66 mm, die grösste Breite der letzten Windung 22 mm. Teilweise ist auch noch die dunkelbraune .Färbung erhalten. Förster, S..26, Taf. IV, Fig. 2a—o. 3. Melania muricata S. Wood. Sehr zahlreich im oberen Melanienkalk von Riedisheim und Brunstatt, vereinzelt bei Didenheim. F., :S.: 27,, Taf. IV, Fig. 3. 4. Melanopsis Mansiana Noul. var. Ueberall ziemlich häufig. Diese Form unterscheidet sich von der typischen im Paläotherienkalk von Süd-Frank- ', Im Melanienkalk von Kleinkems sind die Schneckengehäuse oft noch mit der Schale erhalten, während an den verschiedenen Fund- punkten im Sundgau meist nur Abdrücke und Steinkerne vorkommen. *) Beziehen sich auf die von Förster nach der Natur gezeich- neten Figuren in seinem Geol. Führer f. d. Umgebung von Mülhausen, aa 2 A reich vorkommenden, durch ihre nicht so stark verlängerte Spitze. F., S. 27, Taf. IV,-Fig. 4. 5. Melanopsis carinata Sow. Häufig bei Taagolsheim. F., S. 27, Taf. IV, Fig. 5. 6. Melanopsis percarinata n. sp. Häufig bei Kleinkems und Tagolsheim, selten gut er- halten. Förster hat sie als besondere Art von der ihr nahestehenden M. carinata abgetrennt. Sie ist schlanker und spitzer und zeigt noch schärfere Nahtkanten. Ferner hat dieselbe 10 Umgänge, während M. carinata Sow. nur 8 haben soll, und die letzte Windung, welche bei M. earinata nur "/3 der ganzen Höhe erreicht, die halbe Höhe beträgt. 2... 22 TER 9,0 7. Hydrobia indifferens Sandb. Nicht besonders häufig. P., 8.28, Taf. IV Eig}97. 8. Hydrobia cf. subulata Desh. sp. Sehr schlank und dadurch von der etwas kleineren und dickeren H. indifferens zu unterscheiden. r., S. 28, Taf. WjıPig. & 9. Hydrobia ef. Sandbergeri Desh. sp. Bei Brunstatt nicht selten in der zerfressenen Schicht. F., S. 28, Taf. IV, Fig. 9. 10. Valvata eireinata Mer. sp. Ueberall häufig. F., S. 28, Taf. IV, Fig. 10a, b. 11. Nystia polita F. Edw. sp. Bei Brunstatt ziemlich selten, sehr häufig dagegen in einem alten Steinbruch am südlichen Abhang des Mönchs- berges an der alten Strasse von Mülhausen nach Brubach. F., S, 28, Taf. IV, Fig. 11a—g. RER; K- 12. Planorbis gomiobasıs Sandb. Häufig in den obersten Schichten bei Tagolsheim. F.: S, 29, Tal TV. Fe. ıf2a,W%, © 13. Planorbis lens Al. Brgnt. Bei Rixheim und Flaxlanden häufig. F, 8.20, Tat’TV Fi2) 39: 14. Planorbis patella Sandb. Bei Kleinkems und Brunstalt. B., 9.294 Tal IN. Dio. "1: 15. Planorbis cf. bourpoilensis Carey var. Häufig bei Tagolsheim. E8..209, Bat IN. bar; 168 16. Planorbis ef. polyceymus Font. Bei Brunstatt selten. 198.020, "PasaIy, Pieti1h a,b, 17. Limnaeus ef. marginatus Sandb. Diese Art ist ausserordentlich veränderlich. _Ueherall häufig. F., S. 29, Taf. IV, Fig. 17 a—s. 18. Limnaeus politus Mer. ined. Auch diese Art ist sehr veränderlich. Ueberall ziem- lich häufig. F., S. 30, Taf. IV, Fig. 18a-i. 19. Limnaeus subpolitus Andreae. Diese Art ist etwas schlanker un höher als die vorige. Ueberall, jedoch nicht häufig. F., S. 30, Taf. IV, Fig. 19 a—i. 20. Limnaeus crassulus Desh. Bei Brunstatt und Rixheim selten. F., S. 30, Saf. IV, Fig. 20 a—d. 21. Glandina cf. costellata Sow. sp. Bei Kleinkems sehr selten. Fl, S.:20, Taf. IV, Fig. 21a, b. 22. Strobilus pseudolabyrinthieus Sandb. Bei Brunstatt und Flaxlanden nicht häufig. — 13 — F., S. 31,-Tal.ı V HRig)93ayı bye. 23. Patula Wervekei n. sp. Häufig bei Didenheim und Flaxlanden, ein grosses Exemplar von Heidweiler. F., S. 31, Taf. IV, Fig. 3a—t. 24. Nanina Koechlini Andreae. Brunstatt, Rixheim, Didenheim, ziemlich selten. F., S. 21, Taf. V, Fig. 1 a—d. 25. Helix cf. Cadurcensis Noul. Brunstatt und Rixheim. F., S. 31, Taf. V, Fig. 2a—d. 26. Helix sp. Nur ein Steinkern dieser Art von Brunstatt und einige zusammengedrückte Exemplare von Rixheim, daher nicht genau zu bestimmen. F.#3.81 Tal, WED. 27. Megalomastoma mumia sp. Ueberall häufig. In dem nicht mehr im Betrieb befindlichen Steinbruch an der Alten Strasse von Mülhausen nach’ Brubach kommen neben sehr schön erhaltenen Exemplaren auch zahlreiche Jugendexemplare mit nur 5 Windungen vor, F.. S. 32, Taf. V, Fig. kAa—g. 28. Aurieula striata Förster. Ueberall häufig, besonders gute Exemplare bei Kleinkems. F., S. 32, Taf. V, Fig. 6a—d. 29. Auricula alsatica Mer. Ueberall zahlreich. Besonders gut erhaltene Steinkerne in dem vorhin erwähnten Steinbruch an der alten Strasse von Mülhausen nach Brubach. F., S. 32, Taf. V. Fig. da—f. 30. Auricula Sundgoviensis Andreae. Ueberall häufig, doch meist schlecht erhalten. F;, 8. 32, Taf V,»Fig.7. — 14 — 31. Fascinella eocenica Stache (in litt). Ein Abdruck aus der zerfressenen Schicht von Brun- statt gleicht so sehr in Grösse und Form der oben erwähnten Figur von F. eocenica, dass er hier eingereiht werden muss. F., S. 33, Taf. IV, Fig. 24. 32. Sphaerium Bertereauae Font. Bis jetzt nur bei Tagolsheim gefunden; vielleicht haben wir es hier mit der von Merian!) aus dem Süsswasserkalk von Mülhausen erwähnten Cyclas zu tun. F., 8. 33, Taf. V, Fig. 8 33. Limnaeus brachygaster Font. Kleinkems. F., S. 35, Taf. V, Fig. 9. 34. Helix cf. Hombresi Font. Kleinkems, zahlreich. r% S..35:+Tal./V „Eig-idQ 35. Helix cf. comatula Sandb. Kleinkems häufig. F., S. 35, Tag: V, Fig. 11. 11. Mittel-Oligocän. Die Verbreitung des Plattigen Steinmergels fällt un- gefahr mit der des Melanienkalkes zusammen. Ausser bei Kleinkems findet sich derselbe zwischen den Ortschaften, Mülhausen, Didenheim, Fröningen, Niederspechbach, Heid- weiler, Aspach, Wittersdorf, Lümschweiler, Obersteinbrun, Brubach, Zimmersheim, Rixheim und Riedisheim. Der Plattige Steinmergel tritt nur an einzelnen von Löss entblössten Stellen zu Tage und liegt meist auf dem Melanienkalk. Diese Plattigen Steinmergel sind in ihren unteren Schichten eine Süsswasserbildung, die teilweise einen brackischen Charakter zeigt, und sind ausserordentlich reich an Versteinerungen, besonders an Pflanzen und Insekten. ') P. Merian. Ueber die im Süsswasserkalk der Umgebung von Mülhausen aufgefundenen Schalthiere. Basel 1848. S. 33—35. — 105 — Weichtiere wurden hier folgende gefunden: 1. Cerithium submargaritaceum A. Braun var. Kapellen-Steinbruch von Brunstatt. F., S. 50, Taf. V. Fig. 17a, b. 2. Hydrobia Dubuwissoni Bouillet. Im Plattigen Steinmergel von Brunstatt. F.,:S:.50, Taf. V, Fig. 194;Ch! 3. Planorbis sp. Eine sehr kleine Planorbis-Art, die meist platt gedrückt und nie gut erhalten und deshalb schwer zu bestimmen ist; am meisten Aehnlichkeit hat sie noch mit Pl. depiessus Nyst., doch ist sie um die Hälfte kleiner als diese. Brunstatt. F., S. 51, Taf. V, Fig. 18b. 4. Euchilus Chastelii Nyst. sp. Brubach und Lümschweiler häufig. F., S. 51, Taf. V, Fig. 20 a—d. 5. Mytilus socialis A. Braun. Sehr zahlreich bei Kleinkems. nicht selten bei Brubach und in dem Aufschluss auf dem Wege von Mülhausen nach Zimmersheim. Fr BEI TEEV Ta a 6. Oyrena semistriata Desh. Die Art bleibt in der Grösse hinter der typischen Form zurück. Bleicher!) hat sich in seiner unten erwähnten Ar- beit eingehend mit den verschiedenen Formen aus dem Plattigen Steinmergel beschäftigt und ist zu dem Resultat gekommen, dass alle unter der obigen Art zu vereinigen sind. Besonders häufig im Kapellen-Steinbruch von Brunstatt, sonst bei Brubach und Lümschweiler. F., S. 51, Taf. V, Fig. 22 a—e. Sandige Mergel (eigentlicher Meeressand.) Der eigentliche Meeressand ist aufgeschlossen bei Heid- weiler, Eglingen, östlich von Hagenbach am Rhein-Rhone- ') Bleicher „Recherches sur le terrain tertiaire d’Alsace et du territoire de Belfort, et Etudes de stratigraphie et de paleontologie animale. Bull. Soc. hist. S. 1—44 Colmar 1885. — 106 — Kanal, bei Wolfersdorf westlich von Dammerkirch, an ein- zelnen Stellen zwischen Dammerkirch und Altkirch, bei Alt- kirch und im Jlltal von Altkirch bis Grenzingen. Folgende Versteinerungen sind im eigentlichen Meeressand gefunden worden, 1, = co 9 No Qu 8. und zwar bis auf wenige bei Wolfersdorf ini Sand. Adeorbis decussatus Sandb. . Natica Nystii d’Orb. . Chenopus speciosus Schloth. var. oxydactylus Sandb. . Murex Deshayesi Nyst. Fusus elongatus Nyst. . Pleurotoma sp. . Pleurotoma cf. Selysii de Kon. Hydrobia Dubuissoni Bouillet. Sehr zahlreich östlich von Hagenbach. Kommt auch im Plattigen Steinmergel vor. 9. Cyclostrema sp. Es ist nur ein Exemplar von der Grösse von (. rotel- laeforme gefunden worden, von welcher Art es sich durch das Fehlen von Längsstreifen unterscheidet. 10): Ostrea cyathula Lam. 11. Ostrea callifera Lam. 12. Modiola cf. angusta A. Braun. Bei Hagenbach sehr zahlreich 13. 14. 15. 16. 21: 18. 19. 20. 21. 22. 23. Pecten decussatus v. Münst. Pecten pictus Goldf. Peetunculus obovatus Laın. Nueula piligera Sandb. Nucula cf. Greppini Desh. Lucina undulata Lam. Gardium scobinula Mer. Gardium eingulatum Goldf. Gyprina rotundata Braun. Sehr grosse Exemplare. Cytherea incrassata Sow. Cytherea splendida Mer. -- 107 — 94. Psammobia Meyeri Andreae. 25. Tellina Nystii Desh. 26. Gorbulomya sp. 27. Gorbula gibba Olivi. 28. Corbula subarala Sandb. 99, CGorbula sp. 30. Neaera sp. 31. Panopaea Heberti Bosy. um. Ober-Oligooän. Bildungen, welche wir dem Ober-Oligocän zurechnen können, sind nur in geringerer Mächtigkeit in unserem Ge- biete vorhanden. Der Kalk mit Helix ef. rugulosa kommt bei Altkirch, Lümschweiler, Kötzingen, bei Brubach, auf dem Schlüssel- berg, bei Niederspechbach und Niedersteinbrunn vor. Er ist stets dem unteren Haustein concordant aufgelagert und besteht aus Kalksandsteinen, mürben, erdigen und harten, spröden Kalken und Mergeln. Die Kalke eignen sich meist gut zum Brennen. Die Fossilien liegen gewöhnlich in den Kalken, bisweilen auch in den Kalksandsteinen. An Weichlieren sind folgende gefunden worden: l. Melania Nystii Duch. var. inflata Sandb. Zahlreich bei Kötzingen, Altkirch und Niedersteinbrunn, seltener bei Niederspechbach. 2. Hydrobia Dubuissoni Bouillet. Häufig bei Kötzingen und Niederspechbach. Kommt auch im Plattigen Steinmergel bei Brunstatt und im eigent- lichen Meeressand östlich von Hagenbach vor. 3. Planorbis cf. Boniliensis Font. Häufig bei Kötzingen in verschiedenen Grössen. Es finden sich bei Niederspechbach und Altkirch Pla- norben, welche ganz platt gedrückt sind und deshalb nicht bestimmt werden konnten. — 108° — 4. Limnaeus subpalustris 'Thomae. Bei Niedersteinbrunn und Niederspechbach. 5. Limnaeus coenobii Font. Niedersteinbrunn, Lümschweiler und Altkirch. b. Limnaeus obesus n. SP. Gleicht sehr dem L. crassulus, wird aber bedeutend grösser als dieser. Häufig bei Kötzingen. 7. Limnaeus procerus n. Sp. Diese Art ist bedeutend schlanker als L. fusiformis Sow., mit welcher sie früher!) verglichen worden ist. Nieder- steinbrunn, Kötzingen und Altkirch. 8. Sphaerium porreetum n. Sp. Ist gestreckter als Sphaerium Bertereauae Font. und wird etwas grösser. Zahlreich bei Altkirch. 9. Helix cf. rugulosa v. Matt. Zahlreich bei Kleinkems und Kötzingen. IV. Pliocän und Pleistocän. Der Deckenschotter nimmt den südlichen Teil des Ge- bietes ein und tritt an den Abhängen des JIltales von Ober- dorf bis Altkirch zu Tage; ferner ist er in der Mergelgrube bei Wolfersdort aufgeschlossen. Versteinerungen sind bis jetzt im Deckenschotter nicht gefunden worden. Der ältere Hochterrassenlöss enthält nur wenige Kalkspathkörner und verkalkte Röhrchen. Auch im älteren Löss sind Versteine- rungen bis jetzt noch nicht gefunden worden. Dagegen enthält der mittlere Löss zahlreiche Schnecken und zwar folgende Arten: l. Helix arbustorum L. var. alpestris Sandb. Schönensteinbach, Weg nach Zimmersheim, Pfastatt. 2. Helix hortensis Müll. Nur wenige Stücke bei Habsheim. 3. Helix sp. Nur 2 Exemplare mit verletzter Mündung bei Habsheim. ') Förster B., „Die Gliederung des Sundgauer Tertiärs* S. 171. = MR 4. Helix villosa Drap. Zwischen Mülhausen und Zimmersheim sowie bei Ta- solsheim. 5. Helix sericea Müll. var. glabella St. Unterscheidet sich von H. hispida durch einen engeren Nabel, ferner ist bei H. hispida der innere untere Rand der Mündung stets mit einer weissen Lippe belegt, welche bei H. sericea meistens fehlt. 6. Helix pulchella Müll. Ueberall häufig. 7. Cyelostomus Sp. Nur ein Exemplar von Habsheim, bei welchem die Mündung abgebrochen ist. 8. Hyalinia erystallina Müll. Häufig. 9. Hyalinia fuwva Müll. Häufig. 10. Suecinea oblonga Drap. typ. Ueberall häufig. 11. Sueeinea oblonga Drap. var. elongata Braun. Bei Walheim selten. 12. Clausilia parvula Studer. Zwischen Mülhausen und Zimmersheim, Tagolsheim und nördlich von Jllfurt. 13. Glausslia dubia Drap. Nur wenige (4) Exemplare von Zimmersheim und bei Tagolsheim. Die Schale ist ausserordentlich zerbrechlich. 14. Oronella lubrica Müll. sp. Zwischen Mülhausen und Zimmersheim, vereinzelt bei Tagolsheim. 15. Pupa secale Drap. Bei Pfastatt, Fröningen, Tagolsheim. 16. Pupa dolium Drap. var. plagiostoma Braun. Stellenweise häufig. — 10 — 17. Pupa muscorum L. Ueberall häufig. IS. Pupa pygmaea Drap. Bei Tagolsheim selten. 19. Pupa columella v. Mart. Bei Tagolsheim selten. 20. Limax agrestis L. Sierenz und Tagolsheim. Obige Zusammenstellungen wollen nieht den Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Fleissiges Sammeln wird aus den verschiedenen Ablagerungen gewiss noch manches neue zu Tage fördern. Ausser den angeführten Schneceken-Versteinerungen gibt es noch viele Pflanzen-, Insekten-. und Wirbeltier-Ver- steinerungen, welche aber nicht hierher gehören. Wer sich nicht scheut in der Umgebung von Mülhausen Exkursionen zu machen, sei es zum Sammeln, sei es zum Verständnis der geologischen Verhältnisse, der wird gewiss für seine Mühe reich belohnt werden. Denn „Welchen Weg Du auch wählst, immer wirst Du erfreut sein über die Schönheit des Sundgaus, die vielen wundervollen Ausblicke auf die Vo- gesen, Jura, Schwarzwald, ja selbst die schneeigen Gipfel des Berner Oberlandes grüssen Dich auf Deinen Wanderungen. Du wirst erstaunt sein über die Fülle des Neuen, das sich Dir in nächster Nähe bietet. Der Ort, den Dir ein gütiges Geschick zur Heimat gegeben, soll Dir nicht fremd sein, lerne. ihn kennen und Du wirst ihn lieben. Die Molluskenfauna des Kreises Sensburg in Lebens- genossenschaften. Von Dr. R. Hilbert, Sensburg. Etwa 20 Jahre hindurch sammelte ich im Kreise Sens- burg Mollusken und glaube nun wohl zu einem gewissen Abschluss gekommen zu sein. — Nil — Die Molluskenfauna dieses beschränkten Gebietes ist eine ausserordentlich reiche, und zwar liegt dieses weniger an meiner langen Sammeltätigkeit, als an der sehr abwechs- lungsreichen Oberflächenbeschaffenheit der Gegend. Obwohl das hiesige Klima rauh ist — der Kreis Sens- burg liegt unter dem 54° n. Breite und im Zuge des Ura- lisch-Baltischen Höhenzuges zwischen 450 —600° über dem Meeresspiegel — was selbsiverständlich für die Entfaltung eines reichen Tierlebens nicht besonders förderlich ist, so werden diese ungünstigen Bedingungen dadurch paralysiert, dass Bodenbeschaffenheit und Gliederung des Geländes ab- wechslungsvoll und reich sind. Flächen mit sandiger Be- schaffenheit wechseln mit solchen von lehmiger oder mer- geliger Beschaffenheit ab: stellenweise wird die Hügelland- schaft von tief einschneidenden waldigen Schluchten durch- schnitten, grosse und kleine Wasserbecken, Bäche und Moore unterbrechen in grosser Anzahl die Kulturflächen, steinige Endmoränen, die Ueberreste der Glacialzeit, und Wälder mit Laubhölzern oder von gemischtem Bestande beleben in grossen und kleinen Beständen das Landschaftsbild. Nur in geologischem Sinne ist die Gegend einförmig, da sie als ehemaliges Glacialgebiet durchweg dem Diluvium angehört. An keiner Stelle tritt Tertiär, wie in anderen Teilen der Provinz, zutage. Dieser grossen Mannigfalligkeit der Lebensbedingungen entspricht nun auch ein ebenso reiches Molluskenleben. Die nun folgende Aufzählung der Mollusken des Kreises Sensburg soll nicht eine systematisch geordnete sein, sondern die Tiere sollen in geographische Gruppen, in Wohngenossen- schaften vereinigt vorgeführt werden. l. Sonnige, trockene Orte. Sonnige, trockene Orte sind namentlich die Endmo- ränenzüge, die stellenweise Hügelketten von aufeinander- getürmten Granitblöcken bilden. Hier haben sich die Ueber- — 112 — reste der Steppenflora erhalten: Anemone silvestris L., Aster Amellus L., Oxytropis pilosa L., Silene chlorantha Erh. und andere halten solche Standorte besetzt. An diesen im Ge- biete der Endmoränen belegenen Oertlichkeiten, insbesondere im östlichen und südlichen Teile des Kreises (Proberg, Ja- kobsdorf, Volmarstein, Westufer des Mukersees) lebt Zua Jubriea Müll. und Carychium minimum Müll. Namentlich die erstere, ist wohl die einzige Schneckenart, die die stei- nigen mit kurzem, trockenen Grase bewachsenen Endmoränen- züge bewohnt. Sie besitzt daher ein blankes, stark Licht reflektierendes Gehäuse zur Reflexion des Sonnenlichtes an heissen Tagen und eine turmförmige Gestalt und graue Farbe um sich leicht und gewandt verbergen und der Boden- färbung anpassen zu können. Erheblich seltener, und zwar an den trockenen und steilen Ufern des Juno- und Üzarnasees findet man Helix strigella L. ; bei grosser Trockenheit und Hitze klebt sich diese Schnecke gern mit ihrer Mündung an die Unterseite der Blätter der Weidengestruppe fest, um auf diese Weise der austrocknenden Wirkung der sommer- lichen Wärme zu entgehen. 9. Feuchte Wiesen und Grabenränder. Die Feuchtigkeit zieht die Schneckenwelt in erheblich höherem Grade an. Der weiche und mit Schleimhaut be- kleidete Körper dieser Tiere bedarf des Wassers in Form der natürlichen Bodenfeuchtigkeit, wie ja auch der Sammler, wie bekannt, bei Regenwetter stets eine beträchtlich grössere Ausbeute an Arten wie auch an Individuen zu erzielen pflegt. Das Gras der Grabenränder wird von Suceinea putris L, S. oblonga Drap., S. Pfeifferi Rossm. und S. ele- gans Risso belebt, während man auf den Wiesen Helix hispida L., Caecilianella acieula Müll., Pupa pygmaea Drap. und P. muscorum L. sowie Hyalina erystallina Müll. findet. Bei trockenem Wetter trifft man diese Tiere am sichersten unter Steinen oder an Weidenstümpfen an. Im ganzen sind = 153 - Oertlichkeiten dieser Art im Kreise Sensburg selten und be- dürfen daher keiner näheren Charakteristik. 3. Die bewaldeten Schluchten. Die tief in den Uralisch-Baltischen Höhenzug ein- schneidenden Schluchten des Gebietes tragen auf ihren meist recht steilen Wänden mächtige Kiefern und ein dichtes, aus Haselnuss, Euvonymus, Ribes rubrum L., R. alpinum L., Carpinus betulus L., sowie Weiden und Pappeln bestehen- des Unterholz. Durch die Sole pflegt ein, meist reissend über die Granitblöcke dahin eilender Bach zu fliessen, so in der Polschendorfer Schlucht, der Epheuschlucht, der Stein- schlucht u. a. m. Derartige Schluchten sind von der Kultur noch ‚unberührt und beherbergen daher ein reiches ursprüng- liches Tier- und Pflanzenleben!). Hier ist die Schnecken- fauna wieder eine ganz andere: auf dem Boden und an Baumstämmen zuweilen in die Höhe kriechend bemerkt man hier die Nacktschnecken Limax agrestis L., L. tenellus Nilss., L. arborum Bouch-Chantr, sowie den Arion Bour- guignati Mab. Weiter leben hier: Zonitoides nitidus Müll., Vitrina pellueida Müll., Patula pygmaea Drap., Petasia bidens Müll., Helix rubiginosa Zgl., Pupa edentula Drap., alles tiefe Schatten und feuchte Luft liebende Formen. Nur die sonst an derartigen Orten lebenden Clausilien fehlen hier durch- aus. Woran dieses liegt, vermag ich nicht zu erklären. — An derartigen Lokalitäten lebt auch die Weinbergschnecke, Helicogena pomatia L. Diese findet sich aber im Kreise Sensburg nur bei dem Dorfe Seehesten, in der Nähe der Ruinen einer alten Burg des deutschen Ritterordens. Diese Tiere waren hier im Nordosten Deutschlands ursprünglich nicht einheimisch; sie wurden aber durch die Ordensritter, die sie als Fastenspeise gebrauchten, eingeführt. Sie haben sich nun seit Jahrhunderten an den Orten, an denen sie "', Hilbert. Die Flora der Polschendorfer Schlucht. Schrift. d. Pyhs, Ges. zu Königsberg, 1896. S. 146. — 114 — einst ausgesetzt wurden, erhalten, aber wegen ihrer geringen Marschfähigkeit nirgends weiter verbreitet, so dass sie durch ihre Anwesenheit heute geradezu einen zoologischen Beweis für eine ehemalige Ansiedlung des Ordens liefern. An den Steinen im Bette des wilden Waldbachs (Pol- schendorfer Schlucht) kleben die spitzen Gehäuse von An- cylus fluviatilis Müll. und in den flutenden Strähnen des Wassermoses (Fontinalis antipyretica L.) suchen und finden Deckung gegen den reissenden Strom und das Zerschmettert- werden an Steinen die kleinen Muscheln von Calyculina la- custris Müll. 4. Der Hochwald. Der Hochwald ist hier zumeist ein Mischwald. Kiefern, Birken, Eichen, Fichten, und namentlich Weissbuchen (Car- pinus betulus L.) wechseln miteinander ab und bilden teils Gemische, teils mehr oder weniger geschlossene reine Be- stände. Nadelholzwaldungen sind meist kahl, während Laubholzbestände eine reiche Unterholzflora zeigen. Der Boden des Hochwaldes ist mehr oder weniger hügelig und oft von Schluchten durchsetzt. Die Schneckenwelt des Hochwaldes zeigt nun wieder ein anderes Gepräge. Sie ist natürlich dort wieder am reichsten entwickelt, wo die Bedingungen für sie die gün- stigsten sind, also dort, wo eine üppige Vegetation Schatten und feuchte Luft gewährleistet. Im dichten Gebüsch finden wir hier: Tachea hortensis L., Fruticicola fruticum L., nebst den Varietäten: var. rufula, fasciata, cinerea, turfica. Diese Schnecken sind aber selten und nur an zwei Stellen: Grut- tiner Forst und Wald von Eichmedien zu finden. Häufiger sodann treten auf: Hyalina petronella Charp., H. fulva Müll., H. radiatula Ald., Acanthinula aculeata Müll. und im Mulm und unter der Rinde halbverfaulter Baumstämme: Vallonia pulchella Müll., V. costata Müll., Patula rotundata Müll. und P. ruderata Stud. Die letzt angeführte Schnecke, Patula — 15 — ruderata Stud., ist ganz besonders dadurch interessant, dass sie sonst nur im hohen Norden und im Hochgebirge vor- kommt, mithin bei uns als Relikt der Eiszeit zu betrachten ist. Sie findet sich im Sensburger Stadtwald, in Stobben- forst und im Walde von Collogienen. In der Königl. Forst!) Radschang hat Prof. Braun auch noch Hyalina contracta West. Helix aculeata Müll. und Pupa substriata Jeff. gefunden. 5. Der Fluss. Als Prototyp eines Flusses hiesiger Gegend möchte ich den Cruttinnfluss, im Süden des Kreises belegen, schil- dern. Derselbe besitzt eine Tiefe von 1- 2 Meter und eine durchschnittliche Breite von 15—20 Meter. Das Wasser dieses Flusses fliesst schnell dahin und ist krystallklar, so dass man auf dem Grunde jeden Stein und die mit Trümmern von Molluskenschalen wie übersäte Sole respektive den Boden stellenweise in langhinflutenden Büscheln bedecken- den Pflanzenwuchs aufs deutlichste wahrnehmen kann. Seine Ufer steigen mit steiler Böschung 10—15 Meter hoch an und sind dicht bewaldet. Erlen- und Weissbuchenlaub überdacht stellenweise den Fluss. Der Kahn gleitet in grüner Dämmerung dahin. In Folge des stärker bewegten Wassers der Flüsse und der damit für die Weichtiere bestehenden Gefahr der Collission mit harten Gegenständen, durch die leicht eine Zertrümmerung verursacht werden könnte, ist die Beschaffen- heit der Bewohner der Flussläufe eine andere als die der Bewohner der Seen. Fest verankert in dem steinigen Bett des Flusses stecken die hart- und festschaligen Unionen, deren Schalen auch einem kräftigen Anprall an einen Stein- block gewachsen sind. Katzenfluss und namentlich der Crut- tinnfluss beherbergen Unio rostratus Lam., U. tumidus Philps. U. batavus Lam. und namentlich die var. crassus Retz. des letztgenannten in Exemplaren mit äusserst soliden und festen '‘) Dieses Blatt, 1903, S. 1. — 116 — Schalen. Nur da, wo üppiger Pflanzenwuchs, Potamogetonen, Characeen, Najas major All. etwas Schutz gewähren, be- festigen sich Sphaerium mammillanum West. und Sph. so- lidum Norm. an den flutenden Pflanzenstengeln. — Die meisten Wasserschnecken sind nicht im Stande dem scharfen Anprall des Flusswassers Widerstand zu leisten. Nur an ruhigen Stellen findet man: Limnaea ovata Drap., Planorbis marginatus Drap., Pl. carinatus Müll., Pl. crista L. nebst var. cristatus Drap., Valvata piscinalis Müll. und Neritina fluviatilis L. Alle diese Schnecken haben eine rundliche oder scheibenförmige Gestalt, um so dem andringenden Wasser besser Widerstand leisten zu können, oder sich leichter, ohne Schaden für das Gehäuse, rollen lassen zu können. 6. Der See. Die Seen des Kreises Sensburg sind zumeist von be- trächtlichem Flächeninhalt. (Spirdingsee mit 100 UJ-km.) Ihre Tiefe ist nicht bedeutend und überschreitet selten 60 Meter, so dass von einer Tiefenfauna in ihnen keine Rede ist. Ihre Uferzone ist teils sandig, teils schlammig und an letzteren Orten am Rande von Phragmites communis L., Juncus-Arten, Sagittaria sagittifoliaL. und anderen, und weiter hinaus von einem dichten Pflanzengewirre, bestehend aus Potamogeton, Elodea canadensis Rich. &Mich., Nymphäaceen u. s. w, besetzt. Die Ufer sind bald mit Wald oder Busch- werk bestandene Steilufer, oder sie laufen flach in Wiesen- oder Moorgelände aus!). Entsprechend dem im vorhergehenden Abschnitt ge- sagten finden wir die Muscheln und Schnecken der Seen von ganz anderer Beschaffenheit. Statt der festschaligen Unionen treten in dem schlammigen oder auch sandigen Grunde der Seen, aber stets in deren Uferzone und nur bei ") Braun, Ostpreussens Seen, Schr. 7. Phys. Oekon, Ges. Z. Zgl. 1903, S. 33. — 117 — gleichzeitig vorhandenem Pflanzenwuchs, der ihnen noch weiteren Schutz gewährt, die grossen Anodonten : Anodonta cygnea L., A. cellensis Schröt., A. piscinalis Nilss., A. ana- tina L. und A. complanata Zgl., nebst ihren verschiedenen Formen auf. Diese grossen Muscheln gehören bei dem Reich- tum an Seen über den der Kreis Sensburg verfügt zu den häufigsten Vorkommnissen. Einzelne Exemplare davon er- reichen ausserordentliche Dimensionen: so gibt es Individuen von A. cygnea von 20 cm Länge, (Magistratssee). Erheblich seltener sind die kleinen Muscheln: Sphaerium corneum L,, Sph. Draparnaldii Cless. und Sph. duplicatum Cless., sowie Pisidium amniecum Müll. und P. supinum Schmidt. Die häufigste aller Muscheln in den Sensburger Seen ist aber die berühmte Wandermuschel Dreissensia polymorpha Pall., die in Klumpen mit ihrem Byssus an Steinen, versunkenem Holz und grösseren Muscheln angeheftet, zu hunderttausen- den unsere Gewässer bevölkert, obwohl sie erst zu Anfang des vorigen Jahrhunderts von Osten her einwanderte. Sie macht durch reichliche Formenbildung ihrem Namen: poly- morpha alle Ehre, Die Schnecken, die im ruhigen Wasser und durch Röhricht geschützt, nicht der Gefahr des Zerbrechens ausgesetzt sind, haben hier auch nicht nötig schwere und unbequeme Gehäuse zu bilden. Sie strecken sich aus diesem Grunde gern und verwenden den Ueber- schuss an Kalksalzen zur Bildung, zwar dünnschaliger, aber grosser, entweder hoch aufgetürmter oder breitmündiger Gehäuse, so die grosse, bis 70 mm hohe Limnaea stagnalis L. und die weitmündigen L. auricularia L. und L. ampla Hartm., welche in zahllosen Formen und Abänderungen die grossen Seen bewohnen. So findet man ganz besonders grosse und schöne Exemplare von L. stagnalis var. producta Colb., im Glemboko-See bei Sternwalde, Kr. Sensburg. Von weiteren grossen Schnecken, die im ruhigen Wasser der — 118 — Seen leben, findet man: Paludina vivipara Rossm., P. fasciata Müll. und Planorbis corneus L. Auch diese ziehen durchaus mit Pflanzenwuchs bestandene Gründe vor, die ihnen, als Pflanzenfressern, die notwendige Nahrung gewähren. Aber auch mittelgrosse und kleine Wasserschnecken treiben hier ihr Wesen, so: Limnaea peregra Müll., L. truncatula Müll,, Physa fontinalis L., Planorbis riparius Westerl., Pl. nitidus Müll., P. rotundatus Poiret. P. glaber. Jeffr., Bythinia tentaculata L., B. ventricosa Gray. und an den Blättern von Nymphäaceen: Ancylus lacustris L. Erstaunlich ist der Reichtum an Individuen, vor allem in den grösseren Seen wie Muckersee und namentlich Spir- dingsee. Im Frühling und im Herbst werden durch Stürme Muscheln und Schnecken, insbesondere Paludinen und Lim- naen, in solchen Mengen ausgeworfen, dass kilometerweit die Gehäuse dieser Tiere in handhohen Schichten an den Ufern liegen, so dass der Sammler nur auf knirschenden Molluskenschalen dahinschreitet. 7. Tümpel und Moore. Tümpel, grössere und kleinere Moore, sowie vertorfende Teiche und Seen giebt es im Kreise Sensburg in grosser Anzahl. Fauna und Flora dieser Oertlichkeiten bieten, im Ver- gleich mit Fauna und Flora ähnlicher Formationen in andern Teilen Deutschlands, keine grossen Verschiedenbeiten dar. Die Molluskenfauna der Tümpel, Gräben und Sölle zeichnet sich durch Kleinheit der Individuen aus, was an dem Mangel an Nahrung, der dort herrscht, liegen dürfte. Es leben hier sowohl die kleinsten Süsswassermuscheln wie Pisidium fossarinum Cless. und P. obtusale Pfeiff., wie auch die kleinsten Süsswasserschnecken: Planorbis contortus L., P. vortex L., P. vorticulus Trosch. P. Spirorbis L., P. sep- temgyratus Zgl., Valvata macrostoma Steen., V. depressa Pfeiff., V. cristata Müll. Zuweilen trifft man in derartigen kleinen Gewässern auch grössere Schnecken an, wie Palu- — mM = dina vivipara Rossm. oder Planorbis corneus L., letzteren in der Varietät var. elophilus Bgt. Diese sind dann aber stets verkümmert und zeigen Erosionen am Wirbel und auch an sonstigen. Stellen der Gehäuse. Ganz besonders ungünstig liegen die Verhältnisse für Weichtiere in den Moorgewässern. Ich sah in solchen nur die Aplexa hypnorum L. mit leichten, zerbrechlichen Ge- häusen und Limnaea palustris var. corvus Gmel., letztere aber wider Erwarten in grossen starkschaligen Gehäusen troiz der bekannten Kalkarmut der Moore. Auch dieser Befund liefert wieder den Beweis, dass der Kalkgehalt des Bodens respektive des Wassers für den Bau der Schale der Mol- "lusken nicht allein massgebend ist, entsprechend dem Befund an den dicken Schalen von Margaritana margaritfera L. in den kalkarmen Bächen der Urgebirgsformation und dem von Helix arbustorum L. auf Granitfelsen und im kalklosen Ter- tiärgebiet der Samländischen Küste, worauf ich bereits früher aufmerksam gemacht habe!). — Schliesslich möchte ich noch auf die interessante Tatsache hinweisen, dass die letztgenannte starkschalige Schnecke, Limnaea palustris var. corvus Gmel. einen Moortümpel auf dem Grunde eines tiefen Kessels nahe der Stadt Sensburg bewohnt, der sich sowohl durch seine geologische Beschaffenheit wie auch durch das Vorkommen einer Gletscherweide, Salix myrtilloides L. als ein ehe- maliges Gletscherstrudelloch, einen sogenannten Gletscher- topf erwiesen hat.?) Die hier aufgeführte Molluskenfauna des Kreises Sens- burg dürfte wohl auch ohne viele Aenderungen als die Fauna des ganzen Uralisch-Baltischen Höhenzuges anzusehen sein, da im Verlauf dieser Hügelketten Klima wie auch Bodenbe- ‘) Hilbert. Weitere Beiträge zur Preussischen Molluskenfauna. Ebenda, 1907. S. 155. ?) Hilbert. Zur Charakteristik der Standorte unserer Relikten- flora. Die Natur 1891. S. 115. a schaffenheit ungefähr dieselben bleiben. Dass in dieser Fauna die Wasserbewohner, Muscheln und Schnecken, be- trächtlich sowohl an Arten- wie an Individuenanzahl die Landbewohner überragen, liegt nicht nur an dem Wasser- reichtum der Seenplatte (mancher Kreis hat mehr Wasser- als Landoberfläche) sondern auch daran, dass Wassertiere weniger an ein bestimmtes Klima gebunden sind, sich auch in ihrem Element leichter zu verbreiten im Stande sind. Während man die Landfauna des besprochenen Ge- bietes wohl als eine verarmte westliche Fauna betrachten könnte, so lässt sich solches von der Wasserfauna kaum behaupten, da diese entschieden den Vergleich mit der Wasserfauna anderer Gebiete in jeder Beziehung aushalten kann. In Artenreichtum, Individuen-Anzahl und Grösse der erwachsenen Gehäuse können sich die Gewässer der Seen- platte mit denen jeder andern Gegend durchaus messen. Die Aufzählung von Varietäten und Formen, deren der Kreis Sensburg eine beträchtliche Anzahl beherbergt, habe ich in dieser Schilderung absichtlich unterlassen, um nicht durch Eingehen ins Detail die Uebersicht über das Gesamt- bild zu erschweren. In dieser Beziehung muss ich auf meine letzte Arbeit die diese Dinge für das Gebiet der Provinzen Ost- und Westpreussen bringt, verweisen. Die Molluskenfauna des Rheinauswurfes bei Speyer. Von S. Glessin. Im Jahre 1906 hatte ich Gelegenheit bei einem kurzen Aufenthalt in Speyer den im Auswurfe des Rheines sich vorfindenden Conchylien meine Aufmerksamkeit zu widmen. Im Ganzen finden sich im Genist dieselben Arten, welche in jenem der Donau und wahrscheinlich auch der anderen grösseren Flüsse vorkommen. Dennoch ergeben sich auch — 1211 — manche Verschiedenheiten sowohl bezüglich des Auftretens einiger Arten, die durch die geographische Lage bedingt wird, als auch bezüglich der Varietäten der häufiger sich findenden Spezies. Beim Aufzählen der Arten werde ich diese Differenzen hervorheben. Verzeichnis der Arten. Gen. Vitrina. 1. Semilimax diaphana Drp. s. Ss. Gen. Hyalina. 2. Euhyalina cellaria Müll. s. s. 3. Polita nitens Mich. s. s. 4. „.. petronella Charp. s. s. 5. Orystallus erystallina Müll. h. Die Art ist lange nicht se häufig wie im Donaugenist, var. subterranea Bourg. S. 6. Urystallus rhenanus n. Sp. Gehäuse klein, niedergedrückt, von weisslicher Glas- farbe, durchsichtig mit glatter glänzender Oberfläche, Um- gänge 4—6, langsam zunehmend, der letzte mehr als doppelt so breit als der vorletzte; Gewinde ganz flach. Die Umgänge nach aussen wenig gewölbt; dieselben greifen auf der Oberseite so sehr übereinander, dass der. letzte Umgang sehr breit und das Gewinde sehr flach wird. Mün- dung verhältnismässig eng, halbmondförmig, Nabel eng. Durchm. 3,3 mm, Höhe 1,2 mm. Die Art steht dem Cryst. Andreaei Böttg. von Dele- mont im Schweizer Jura am nächsten, nur ist der letzte Umgang statt „fere duplo latior® — plusquam duplo latior wie Dr. Böttger mir mitteilt. Von der genannten Art ist nur ein Exemplar bekannt, das wahrscheinlich im Hildes- heimer Museum liegt. Im Auswurf des Rheines ist die vorstehend beschriebene Art nicht selten. = 12 7. Conulus fulvus Müll. s. Im Donaugeniste häufiger und finden sich in selbem nicht selten meist grössere Exennplare. Gen. Zonitoides Lehm. 8. Zonitoides nitida Müll. h. Gen. Patula Held. 9. Patularia rotundata Müll. s. s. 10. Punctum pygmaeum Drap. 5. s. Beide Arten sind im Donaugeniste sehr häufig. Gen. Helix L. 11. Vallonia pulchella Müll. h. h. var. excentrica Sterki h. 12. Vallonia costata Müll. h. 13. Trigonostoma obvoluta Müll. h. 14. Trichia sericea Drap. s. Im Donauauswurf häufig. Harley plebeja Drap. s. Die Art fehlt im Donau- genist, sie findet sich lebend in der Schweiz und im west- lichen Frankreich, scheint aber demnach auch im oberen Elsass vorzukommen, wenn man nicht annehmen will, dass die Exemplare aus der Schweiz stammen. 16. Trichia hispida L. s. var. nana Jeffr. s. $. „ nebulata Mke. s. s. Die Art ist im Donauauswurf ungemein häufig, nament- lich die weit genabelten Formen, die hier gänzlich fehlen. Ebenso fehlen im Rheingenist alle zum Formenkreis der Tr. rufescens gehörige Arten, die ebenfalls an der Donau sowohl an der Zahl der Individuen als an Varietäten un- gemein reich auftreten. 17. Trichia villosa Drap. s. Ss. Nur 2 sehr abgebleichte Stücke. 18. Dorcasia fruticum Müll. s. Kein gebändertes Exemplar. 19. Monacha incarnata Müll. h. Auch kleinere Exemplare mit nur 12 mm Durchmesser. — 13 — 20. Arionta arbustorum L. h. vor. depressa Held. h. Sofort auffallend ist der Unterschied zwischen Donau- und Rheingenist-Exemplaren. Die Gehäuse des letzteren haben durchaus ein flacheres Gewinde als die ersteren. Unter den mir vorliegenden Exemplaren ist nicht eines, das sich zur Varietät Zrochoidalis stellen lässt, welche Varietät an der Donau die vorherrschende ist, während flache Ge- häuse gar nicht vorkommen. Auch fehlen am Rhein sehr helle und dunkelgefärbte Stücke, ebenso wie die var. alpi- cola. Es erscheint dies um so auffallender als die beide Flüsse begrenzende nächste Umgebung mit Gebüsch und Wald bewachsen ist. 21. Tachea hortensis Müll. h. h. Die Gehäuse sind gegenüber jenen des Donaugenistes etwas grösser. — Im Donauauswurf sind bänderlose Ge- häuse weitaus in der Mehrzahl, während selbe hier nur vereinzelt auftreten. — Die Bändervariationen sind viel reich- licher und mannigfaltiger. 5bändrige Gehäuse sind wenige, dagegen sehr zahlreich solche mit zusammenfliessenden (Formel 193,45, 123,45, 123,45, 12345, 19300 und 123,45) und ausbleibenden Bändern (100,45 — 003,45 und 003,05). 992. Tachea nemoralis L. h. h. Auch diese Art ist mit zahlreichen Bändervariationen vertreten , bänderlose Exemplare vereinzelt. — Ausgeblieben: 00345 — 00300 — 00045 und 00305. Zusammengeflossen nur 00345. — 23. Xerophila ericetorum Müll. s. mit sehr kleinen Exemplaren von nur 12 mm Durchmesser, 24. Helicogena pomatia L. s. Gen. Cochlicopa Risso. 25. Zua lubrica Müll. h. Nur Gehäuse von miltlerer Grösse, keine kleinen der var. exigua (Form der Jurafelsen). — 14 — Gen, Caecilianella Bourg. 26. Caecilianella acieula L. s. s. Gen. Pupa Drap. 27. Pupilla muscorum L. s. 28. Vertigo pygmaea Drp. h. Im Donaugenist sind die Arten dieses Genus sehr reich vertreten, welche hier auffallenderweise fehlen. Der Mangel der grösseren Arten, die in den Kalkgebieten leben, lässt sich erklären. Aber für das Fehlen der feuchten Boden bewohnenden kleinen Vertigos kann ich mir keine Veran- lassung denken. Gen. Clausilia Drap. 29. Clausiliastra laminata Mont. s. s. 30. Alinda biplicata Mont. s. s. Die Clausilien sind im Rheingenist sehr selten, während in jenem der Donau die beiden vorstehenden Arten sehr häufig vorkommen und sich in selbem ausserdem noch eine ganze Reihe anderer Arten finden, Gen. Succinea Drap. 31. Neritostome putris L. var. limnoidea Pic. s. 32. Amphibina Pfeifferi Rossm. h. 33. h elegans Risso. S. S. 34. Lucena oblonga Drap. s. s. Gen. Carychium Müll. 35. Carychium minimum Müll. h. h. Gen. Limnaea Lam. 36. Limnus stagnalis L. h. var. turgida Mke. 37. Gulnaria auricularıa L. 38. Limnophysa palustris Müll. h, Nur in var. corvus Gm. 39. Limnophysa truncatula L. h. h. var. longispirata Cless. s. Gen. Planorbis Guett. 40. Coretus corneus L. h. — 185 — 41. Tropidiseus marginatus Drap. h. 49. , carinatus Müll. h. 43. Gyrorbis vortex L. h. Nur in var. compressus Mich. 44. Gyrorbis vorticulus Trosh. s. Nur in var. helveticus Qless. 45. Gyrorbis rotundatus Poir. h. 46. Gyrorbis spürorbis L. s. 47. Bathyomphalus contortus L. h. 48. Gyraulus albus Müll. h. h. 49, . limophilus West. s. 50. „. erista L. nur in var. nautileus L. s. 51. Hippeutis complanatus L. s. Gen. Physa Drap. 52. Physa fontinalis L. s. s. Gen. Aplexa Flem, 53. Aplexa hypnorum L. s. S. Gen. Valvata Müll. 54. Cincinna piseinalis Müll. h. 55. Gyrorbis eristata Müll. h. Gen, Vivipara Lam. 56. Vivipara fasciata Müll. Ein Exemplar, stark ab- gerieben, was auf einen weiten Transport schliessen lässt. Die Art lebt demnach auch im Oberrhein und scheint sich stets mehr nach Süden ausbreiten zu wollen, da sie in jüngster Zeit von C. Boettger im Main bei Frankfurt gefunden wurde und da ihr Vorkommen auch im Neckar bei Heidelberg konstatiert wurde. Gen. Bythinia Gray. 57. Bythinia tentaculata L. h. var. producta Mke. s. G. Unio Phil. 58. Unio pietorum L. h. Nur Exemplare von geringerer Grösse, jedenfalls ist die Art in den zahlreichen Altwassern sehr häufig. — 196 — G. Anodonta Cuv. 59. Anodonta mutabilis Cless. var.?s. Nur zerbrochene und unvollendete Schalen. Gen. Sphaerium Scop. 60. Sphaerium corneum L. s. s. Nur ein sehr kleines Exemplar. Gen. Calyculina Cless. 61. Calyculina lacustris Müll. h. Gen. Pisidium Pfr. 62. Pisidium pallidum Jeffr. s. 63. 3 amnicum Müll. s. Gen. Dreissenia Ben. 64. Dreissenia polymorpha Pall. s. Mit den hier aufgezählten Arten ist die Conchylien- fauna des Rheinauswurfes selbstverständlich nicht erschöpft. Beim Sammeln während mehrerer Jahre wird sich dieselbe noch wesentlich vermehren. Unter den aufgezählten Arten befinden sich 4 Spezies, deren Verbreitungsbezirk nicht mehr in das Flussgebiet der Donau fällt, die daher im Donaugenist nicht gefunden werden können. Zwei derselben gehören dem nördlichen und mitt- leren Deutschland an, nämlich Planorbis corneus und Pa- ludina fasciata, welche beide sich immer mehr nach Süden auszudehnen scheinen. Zwei weitere Arten Helix plebeja und Crystallus rhenana haben ihren Verbreitungsbezirk im Südwesten Europas, nämlich in der Schweiz und im öst- lichen Frankreich. Cryst. rhenana steht’ dem Cryst. andreaei sehr nahe und ist vielleicht nur eine Varietät dieser Art. Die übrigen Arten gehören zu den über ganz Deutsch- land verbreiteten Arten, und finden sich deshalb im Geniste aller grösseren Flüsse Deutschlands. Die Arten, welche in den Alpen und Voralpen Bayerns leben, fehlen selbstver- ständlich im Rheinauswurf. — Dass sich in.demselben ver- hältnismässig viele Wassermollusken finden, erklärt sich aus den vielen Flussabschnitten und Altwassern, welche bei — 1917 - Regulierung des Strombeltes sich gebildet haben. Dennoch bleibt das spärliche Auftreten von Clausilia und Pupaarten gegenüber deren Vorkommen im Donaugeniste auffallend nachdem an den Ufern des Rheines ebenso zahlreich be- waldete Flussauen vorhanden sind, wie an der Donau. Es ist immerhin von grossem Interesse, die Conchylien- fauna der Flussgeniste zu sammeln, da sich in denselben Arten finden, deren Wohnorte bisher nicht entdeckt wurden und deren Existenz nur durch Genistexemplare nachgewiesen werden kann, wie im vorliegenden Falle von Grystallus rhenanus. Neue Pleurotomarien? Von Professor K. Schmalz, Berlin. (Mit Tafel 1 — 3) Im 2. Nachtrag (1907) zu der Monographie über die Gattung Pleurotomaria (in: Martini-Chemnitz, Systematisches Gonchylien-Cabinet, Nürnberg 1901, Bauer & Raspe) habe ich die letzten Arbeiten über diese so interessanten und seltenen Gastropoden zusammengefasst. Darin ist von all- gemeinem Interesse die Publikation der neuen (6.) Art: Pleurotomaria Hirasei, Pilsbry, deren Beschreibung (S. 112 bis 113) und Abbildung (Taf. 20, Fig. 1 und 2) ich repro- duziert habe. Dabei gelangte ich durch Vergleich der neuen Art mit den alten Arten zu dem Schluss (S. 115), dass Pl. Hirasei als neue Art kaum zu halten ist, vielmehr als Varietät von Pleurotomaria Beyrichi, Hilgendorf zu gelten hat. Der Zweifel an neuen Pleurotomarien ist schnell weiter bestätigt worden, wie im Folgenden kurz ausgeführt werden mag. Pilsbry gründete die neue Art auf feinere Skulptur. Ich zog 2 Berliner Exemplare von Pl. Beyrichi heran (vgl. S. 23 u. 113— 114), um die grobe Skulptur der alten Exem- — 128 — plare mit der feinen Skulptur des neuen Exemplars durch allmählichen Uebergang zu vermitteln. Das eine Exemplar, in meinem Privatbesitz, habe ich in natürlicher Grösse nach Photographie autotypisch reproduziert (Taf. 21, Fig. 1); das andere Exemplar, früher in der Paetel’schen Samm- lung, jetzt im Kgl. Museum für Naturkunde, reproduziere ich obenein bei dieser Gelegenheit in derselben Weise hier als Tafel1. Man sieht deutlich, wie die Skulptur in allen diesen Exemplaren variiert: an dem in Tafel 1 publizierten Exem- plar fällt die ausserordentlich feine Körnelung nach oben hin auf, die über dem Schlitzband eine besondere Spirale zu bilden scheint. Ich halte meine Ansicht, dass feinere und gröbere Skulptur für neue und gute Arten nicht ausreicht, für hinreichend begründet. Die Angelegenheit wäre erledigt, wenn nicht darauf wieder zurückzukommen ein neuer etwas wunderlicher Umstand veranlasste, der nicht nur meine Meinung stützen kann, sondern überhaupt über die Arten der Gattung Pleurotomaria skeptisch machen muss. Es handelt sich um das folgende schlecht zu vereinigende Zusammentreffen. 1903 publizierte Pilsbry die schon im Conchylien-Cabinet (Taf. 20, Fig. 1) und mit gütiger Er- laubnis der Verlags-Firma hier als Tafel 2 wieder abgebil- dete Pleurotomaria Hirasei. Durch Herrn H. Rolle (Natur- historisches Institut: Kosmos, Berlin) erhielt ich kürzlich (April 1908) die Preisliste Japanischer Meeres-Conchylien von Y. Hirase (Karasumaru, Kyoto, Japan 1907) ; desselben Hirase, von dem Pilsbry in Philadelphia die neueste Art von Pleurotomaria erhalten und nach dem er sie benannt hat. Dieser Katalog enthält auch eine nach alledem gewiss authentische Abbildung von Pl. Hirasei (als erste Tafel), die aber merkwürdiger Weise ganz anders aussieht. Ich repro- duziere, damit jeder Leser selbst vergleichen und urteilen kann, (immer in der gleichen Weise) der Pilsbry’schen Ab- bildung gegenüber die Hirase’sche Abbildung hier als Tafel 3: — 1293 — beide sind unterschrieben als Pleurotomaria Hirasei, Pilsbry. Die beiden Abbildungen stimmen sonderbarer Weise ganz und gar nicht überein, so wenig, dass sie unwillkürlich zu Ueber- legungen zwingen, die öffentlicher Mitteilung wert scheinen. Man könnte fast auf die Idee kommen, die Hirase’sche Abbildung sei wohl ungenau und vielleicht nicht eine Photo- graphie. Das Bild hat wirklich etwas von der Art der japanischen Malerei an sich. Doch erscheint namentlich der untere Teil naturgetreu und sind die anderen Tafeln des Kataloges unzweifelhaft Photographien nach der Natur in natürlicher Grösse. Danach scheint so gut wie sicher auch diese Tafel Photographie nach der Natur in natür- licher Grösse autotypisch reproduziert zu sein. Zudem blieben die Unterschiede so charakteristisch, dass es fast gleichgültig wäre, ob eine mechanische oder künstlerische Aufnahme vorläge. Bei dem Vergleich fällt auf in diesem Zusammenhange unbedingt zuerst und besonders die Skulptur: Die Pilsbry’sche Abbildung (unsere Tafel 2) ist hervorragend rauh, die Hirase’sche Abbildung (unsere Tafel 3) ist hervorragend glatt. Gerade auf ungewöhnliche Körnelung hatte Pilsbry die neue Art gegründet und nach Hirase wäre PI. Hirasei gerade aussergewöhnlich glatt. Wie ist es zu verstehen, dass gerade in dem entscheidenden Merkmal beide Figuren einander direkt widersprechen, und dass zwei in Verkehr stehende Autoren so Verschiedenes für ein und dasselbe ausgeben? — Aber nicht nur die Skulptur ist abweichend, sondern sodann und nicht minder auch die Form: Das Pilsbry’sche Exemplar steigt unter weniger steilem Winkel mehr gewölbt auf, das Hirase’sche unter steilerem Winkel mehr geradelinig. Solch ein Form-Unterschied wäre für Arten-Unterscheidung gewiss nicht weniger wesentlich als der Skulptur-Unterschied ! Was nun? — Zunächst will mir scheinen, dass mein Zweifel an neuen Pleurotomaria-Arten neu gerechtfertigt ist. — 130 — Ich glaube nämlich sodann, dass, wie die Pilsbry’sche Ab- bildung keine neue Art, sondern höchstens eine neue Varie- tät darstellt, so auch die Hirase’sche Abbildung nicht gleich wieder eine neue Art, sondern wohl auch nur eine Varietät, und zwar diesmal von Pleurotomaria Salmiana, Rolle dar- stellt. Der Vergleich der Figur im Gonchylien-Gabinet (Taf. 6, Fig. 1 u. 2) mit der Hirase’schen Figur (unsere Taf. 3) zeigt, dass beide in der Form gut übereinstimmen : wieder wäre Pl. Salmiana die rauhere Varietät und das Hirase’sche Exemplar die glattere Varietät. — Kurzer Schlitz und der Ort des Vorkommens: Japan, schliessen eine Annäherung an die langschlitzigen westindischen Arten aus, denen in der Form Pl. Salmiana übrigens am nächsten kommt, und an die, wie mich dünkt, die Grösse und die dünne und ge- wellte Oberlippe der Mündung etwas erinnert, wie der Ver- gleich unserer Tafel 3 mit der Abbildung der grossen Pleuro- tomaria Adansoniana im Conchylien-Cabinet (Taf. &) zeigt. — Es ist schade, dass von dem Hirase’schen Exemplar die Unterseite nicht mit abgebildet ist: der Anblick der Nabel- Vertiefung wäre recht interessant und aufklärend; soviel aber kann man wohl schon nach der Hirase’schen Abbildung vermuten, dass die Mitte der Basis ziemlich tief ausgehöhlt ist, dass das Gehäuse wenigstens falsch genabelt ist, wie bei Pl. Salmiana. — Auch einen Blick nach dem anderen Ende der Formenreihe der Pleurotomarien zu werfen, gibt der dargestellte Zusammenhang eine Veranlassung: Die sehr regelmässige Körnelung nach oben hin an dem neu (unsere Tafel 1) abgebildeten Exemplar von Pl. Beyrichi erinnert sehr an Pl. Quoyana, der von G. B. Sowerby „exquisite* Skulptur nachgerühmt wurde (Monographie S. 22). Es scheint die Gattung Pleurotomaria des Rätselhaften und Interessanten immer wieder neues zu bieten. Die wenigen bekannten Exemplare bilden verhältnismässig viel Arten: das ist ein verständlicher Zusammenhang, wie ich in der Monographie (S. 115) erklärt habe; ebenso verständ- — 1311 — lich ist es, wenn neu bekannt werdende Exemplare anfangen zu vermitteln, Varietäten und nicht mehr Arten zu bilden. Ja, wenn die Heimat dieselbe ist, wie bei Pl. Beyrichi und Pl. Salmiana, kann man gar daran denken, Pl. Salmiana als Varietät von Pl. Beyrichi anzusehen. Aber wie stehen die japanischen und die westindischen Pleurotomarien — Pleurotomaria Rumphii soll sogar vielleicht von den Molukken her sein — in Zusammenhang: geographisch, biologisch ? — Kritische Fragmente, Von P. Hesse, Venedig. (Siehe Nachrichts-Blatt 1907, S. 69—77). IV. Berichtigung einiger Namen. Zu den früher unter diesem Titel veröffentlichten Richtigstellungen folgt hier eine kurze Nachlese. Für die Gruppe der Helix balearica, minoricensis etc. hat Kobelt im Registerbande der Iconographie das Sub- genus Balearica aufgestellt. Dieser Name ist schon seit langer Zeit in der Ornithologie vergeben und daher nicht zulässig; ich bringe dafür die Bezeichnung Jberellus in Vorschlag. Rossmässler beschrieb in der Iconographie, Bd. II, eine Xerophila unter dem Namen Helix protea Zgl., und dieser Name wurde von den meisten Autoren unbedenklich angenommen; nur bei Albers-Martens finde ich ihn in Helix proteus umgeändert. Dieses ist die einzig richtige Form, die allgemein angewandt werden sollte, da es ein Adjektiv proteus, a, um nicht giebt. Kobelt hat eine Schnecke von Gibraltar als Helix lactea var. alybensis beschrieben und sich dabei einen Schreib- fehler zu Schulden kommen lassen, da der Name doch offenbar von Abyla, dem alten Namen für die südliche „Säule des Herkules“, abgeleitet ist und demnach abylensis — 12 — lauten sollte. Ich denke, nach den internationalen Nomen- klaturregeln dürfte hier eine Umänderung zulässig sein, ob- schon der Fehler bisher unbemerkt geblieben ist und der Name allgemein in der verballhornten Form gebraucht wird*). L. Söos hat vor kurzem eine Abhandlung über die Anatomie von Campylaea coerulans veröffentlicht, leider in ungarischer Sprache, so dass mir nur das am Schlusse an- gefügte kurze deutsche Resume verständlich ist. Darin wird für die interessante Art die Errichtung eines neuen Genus Hazaya vorgeschlagen; Brusina hat schon vor 4 Jahren dafür den Namen Vidovicia eingeführt (Nachr.-Bl. 1904, S. 162), die neue Benennung hat daher keine Berechtigung. Nebenbei sei bemerkt, dass auch ich schon vor mehreren Jahren die Art anatomisch untersuchte, aber die Meinung des Autors, dass sie wegen der eigentümlichen Beschaffen- heit ihrer Mundteile nicht den Campylaeen zugeteilt werden könne, nicht teile. Trotz des glatten Kiefers und der sonderbaren, an die von Allognathus erinnernden Radula sehe ich keinen Anlass, die Form aus der Subfamilie Campylaeinae auszuschliessen, in der sie allerdings eine Sonderstellung einnimmt. Im Bau der Genitalien zeigt sie alle für die Campylaeen charakleristischen Besonderheiten. Arten mit glattem Kiefer und abweichender Bezahnung der Radula giebt es auch bei Murella, und dass Allognathus trotz seines eigentümlichen Kauapparates zu Pentataenia gerechnet werden muss und sich nahe an Iberus anschliesst, ist mir sehr wahrscheinlich. Zum Schlusse möchte ich noch meinen Bedenken Ausdruck geben gegen die Tendenz, Manuskriptnamen der Bourguignat’schen Sammlung ans Licht zu ziehen, die, da von ihm nicht veröffentlicht, keinen Anspruch auf Aner- *), Cfr. Alybe, vielleicht ursprünglich ‘Alybe oder Chalybe, griechisch Kalpe, der phönizische Name für die nördliche Säule des Herkules. Ko. — I — kennung haben und nur dazu dienen, den entsetzlichen Ballast überflüssiger Namen, mit denen die Franzosen der neuen Schule die Systematik belastet haben, unnötiger Weise zu vermehren. Ich finde z. B. im Registerbande der Iconographie eine Codringtonia nimia Let., wozu die Abbildung Bd. VII, Fig. 1812 citiert wird. Da ich eine Beschreibung einer solchen Art nirgends auffinden konnte, bat ich Freund Kobelt um Aufklärung, und erhielt den Bescheid, Bourguignat habe in seinem Exemplar der Ieonographie, das in Genf aufbewahrt wird, die citierte Ab- bildung mit dem Namen Helix nimia Let. bezeichnet. Ich halte es für überflüssig, ja für direkt schädlich, solche hand- schriftliche Namen auferstehen zu lassen; es ist viel besser, sie bleiben im Genfer Museum begraben. Herr Pfarrer Nägele hat eine syrische Art mit dem Bourguignat- schen Manuskriptnamen Helix zerekia belegt; nach Kobelt heisst der Name in Bourguignat’s Sammlung aber Helix xeraethia, und kommt einer ganz anderen Schnecke zu, die von Cypern stammt. Wir haben also jetzt eine Helix zeraethia (Bgt.) Kob. von Gypern, und eine Helix xerekia (Bgt.) Nägele aus Syrien, ferner eine Aelix pericalla (Bgtl.) Kob. und Helix pericalla (Bgt.) Nägele = blumi Kob. In Supplementbande der Iconographie hat Kobelt eine ganze Reihe Helices aus Bourguignat’s Sammlung abgebildet und unter dessen handschriftlichen Namen be- schrieben. Dagegen ist gewiss nichts einzuwenden, aber nach Art. 21 der Nomenklaturregeln müssen diese Namen mit der Autorität Kobelt geführt werden. Y. Helix berytensis Fer. und fourousi Bgt. Ueber die systematische Stellung von Helix berytensis herrschte bisher eine grosse Unsicherheit; Pilsbry stellt sie zu Theba, Westerlund zu seiner Gruppe Latonia, die später von Kobelt zu Westerlundia umgetauft wurde. Als ich daher vor einiger Zeit drei lebende Helix berytensis — 134 — erhielt, benutzte ich gern die Gelegenheit, um auf Grund des anatomischen Befundes festzustellen, welchen Platz die Art im System einzunehmen hat. Das Ergebnis war über- raschend; das Tier zeigt alle Merkmale, die wir als charak- teristisch für das Genus Metafrutieicola Jhg. kennen. Damit wird der Verbreitungsbezirk dieser Gattung, die man bisher nur vom griechischen Archipel kannte, beträchtlich erweitert. Die untersuchten Exemplare entsprechen in Skulptur und Bau des Gehäuses durchaus den von Bourguignat ge- gebenen Abbildungen (Moll. litig., Taf. VI, Fig. 1—5); mein Gewährsmann fand sie bei Beirut, im Tal des Nahr el Kelb, im Walde unter totem Laube. Nach Bourguignat sam- melten Sauley und Raymond sie auch bei Beirut, unter feuchten Gesteinsbrocken. Ein glücklicher Zufall wollte, dass ich auch die wegen ihrer gröberen Skulptur von Bourguignat als Helix fou- rousi unterschiedene Form untersuchen konnte ; Herr Pfarrer Nägele hatte die Güte, mir zwei bei Haifa gefundene Exemplare zu überlassen. Leider erwies sich von diesen nur eins als vollkommen geschlechtsreif, während beim andern, trotz vollständig ausgebildeten Gehäuses, die Geni- talien noch durchaus jugendlich und unentwickelt waren. Es ist zwar misslich, nach Untersuchung eines einzigen In- dividuums ein Urteil über den Wert einer Form abzugeben, im vorliegenden Falle aber glaube ich es wagen und be- haupten zu können, dass Metafrutieicola fourousi Bgt., die bisher fast allgemein als Varietät von M. berytensis galt, von dieser gut unterschieden ist und als selbständige Art angesehen werden muss. Es liegt nicht in meiner Absicht, hier die Anatomie der beiden Formen eingehend zu besprechen; ich behalte mir das für später vor und will nur kurz erwähnen, dass der Unterschied sich hauptsächlich am männlichen Genital- tractus zeigt. Am einfachsten veranschaulichen ihn folgende Zahlen: — 135 — M. berytensis M. fourousi Länge des Penis 15—20,5 mm 5,5 mm s „ Flagellums 9,5—12 „, Ahiriy Bei M. berytensis ist also das Flagellum immer kürzer als der Penis, und bei M. fourousi liegt das Verhältnis um- gekehrt: das Flagellum erreicht die vierfache Länge des sehr kurzen Penis. Von der Verbreitung der beiden Arten lässt sich heute noch kein bestimmtes Bild gewinnen, da sie nicht von allen Autoren auseinandergehalten wurden. Bourgui- gnat kennt M. berytensis von Beirut, Saida und vom Berge Garmel, M. fourousi nur von Beirut. Mousson erhielt M. fourousi (er nennt sie irrtümlich H. granulata Roth) aus der Gegend von Tiberias und aus dem Libanon (Coq. Roth, S. 9). Nach Böttger lebt Helix berytensis bei Brumana am Libanon und bei Baalbeck, fowrousi erhielt auch er aus Haifa.. Woher Westerlund die Angabe schöpft, dass M. berytensis in Vorderasien bis zum Kaukasus hin verbreitet sei, ist mir nicht bekannt. Ob wir in Helix rachiodia Bgt. = granulata Roth aus Carien eine dritte, von M. berytensis und fourousi ver- schiedene Art zu sehen haben, können erst spätere Unter- suchungen entscheiden. VI. Bemerkungen über das Genus Theba Risso (Carthusiana Kob)). Seit v. Jhering darauf hingewiesen hat, dass die Verwandien von Helix carthusiana und cantiana näher mit Xerophila, als mit Fruticicola verwandt sind, hat sich diese Ansicht Bahn gebrochen, und sowohl Pilsbry als Kobelt schliessen T'heba den Xerophilen an. Westerlund dagegen zeigt sich conservativ; auch in seinem „Methodus“ (1902) behält er für das Genus (oder Subgenus) Theba die frühere Stellung bei. — 156 — Schon seit längerer Zeit sind eine Anzahl hierher ge- höriger Arten anatomisch untersucht ; sie zeigen gewisse Eigentümlichkeiten, durch die die Gruppe scharf charakte- ristisiert erscheint. Der rechte Augenträger liegt frei neben den Genitalien; diese Besonderheit haben auch Xerophila und Leucochroa, nach Ashford auch Helix granulata Ald. Den Theba-Arten ausschliesslich eigen ist aber das Fehlen des Penisretractors und das Vorhandensein einer Appendicula, in zweiter Linie der meist gefleckte Mantel und die Gehäuse- charaktere, durch die sie sich auch ohne anatomische Unter- suchung ohne weiteres von allen sonst zur Subfamilie Xero- philinae gehörigen Formen unterscheiden lassen. Gerade in den testaceologischen Merkmalen ähneln sie aber sehr manchen andern Gruppen, die man zur Subfamilie Pruticicolinae zu rechnen pflegt. Es ist daher nicht zu verwundern, dass eine Anzahl bisher nicht genauer untersuchter Arten noch nicht mit Sicherheit im System untergebracht werden können, und die massgebenden Autoren hierüber zuweilen recht ver- schiedener Meinung sind. Ich hatte Gelegenheit, mir von mehreren solcher kritischen Formen die Tiere zu verschaffen und kann daher auf Grund des anatomischen Befundes einige Irrtümer berichtigen. Pilsbry zieht zu Theba die von Westerlund auf- gestellten Untergattungen Latonia und Euomphalia, eine Ver- einigung, die nur teilweise gebilligt werden kann, nämlich für die Sippe orsinii-martensiana-apennina. Helix strigella dagegen gehört nicht hierher, da bei ihr der rechte Augen- träger nicht frei neben den Genitalien liegt. Metafruticicola berytensis und fourousi sind gleichfalls auszuscheiden. Westerlund beginnt die Aufzählung der T'heba-Arten mit Helix inchoata Morel., die Pilsbry, anscheinend mit mehr Recht, zu Monacha stellt. Ob sie diesen Platz dauernd behaupten wird, weiss ich nicht; unsere Kenntnis der Ana- tomie lässt gerade bei dieser Gruppe noch fast alles zu wün- — 137 — schen übrig. Vorläufig kann ich nur sagen, dass H. inchoata kein einziges der für Theba charakteristischen Merkmale zeigt; sie hat einen wohl ausgebildeten Pfeilapparat, zwei vierteilige Glandulae mucosae und einen relativ grossen, mit vier geraden Leisten besetzten Pfeil, den man für einen Pentataenien-Pfeil halten könnte, wenn ihm nicht die kan- nelierte Krone fehlte. Eine weitere Art, die Pilsbry bei Monacha unter- bringt, während Westerlund sie zu Theba rechnet, ist Hel. carascaloides Bgt. Diese wurde von Wiegmann unter- sucht, und nach seinen mir vorliegenden Aufzeichnungen kann ich sagen, dass sie mit Monacha nichts zu tun hat, sondern jedenfalls zur Subfamilie Xerophilinae gestellt werden muss. In dieser steht sie aber bis jetzt vollständig isoliert. Zu Theba gehört sie nicht, da ihr die Appendicula fehlt und der Penis mit einem Retractor versehen ist. Sie hat zwei in 2—4 Aeste gespaltene Glandulae mucosae, dagegen ist von einem Pfeilsack keine Spur vorhanden. Der Ge- häusecharaktere wegen möchte ich sie auch nicht dem Genus Xerophila, s. str. anschliessen; vielleicht finden sich Verwandte, wenn erst die orientalischen Arten genauer untersucht sind. Helix rothi Pfr., die von allen Autoren unbedenklich zu Theba gestellt wird, hat allerdings die Appendicula, aber der Penis ist mit einem Retractor versehen; sie nimmt also innerhalb des Genus eine Ausnahmestellung ein. Als sicher zu Theba gehörig kenne ich nach eigenen Untersuchungen: Theba apennina Porro, cantiana Mont., carthusiana Müll., cemenelea Risso, ignorata Bttg., martensiana Tib., nummus Ehrbg., obstructa Fer., olivieri Fer., orsiniü Porro., syriaca Ehrbg., nach Moquin-Tandon T%. glabella Drap. VI. Das Genus Helix Lam., s. str. (Helicogena Fö6r.). Im Registerbande der Iconographie hat Kobelt die von Pilsbry Helicogena Fer. genannte Gruppe als be- — 13 ° — sonderes Genus unter dem Namen Helix Lam. s. str. ab- getrennt, wie mir scheint, mit vollem Recht. Die hierher gehörigen Species sind schon testaceologisch so gut charak- terisiert, dass man kaum jemals im Zweifel sein kann, ob eine Art hierher zu stellen ist oder nicht. Die Aufzählung der Arten, die vor vier Jahren, beim Erscheinen des Bandes, als annähernd vollständig gelten konnte, ist heute schon veraltet, da Kobelt selbst inzwischen eine grosse Anzahl neuer Formen beschrieben und abgebildet, und in Bezug auf einige andere seine frühere Ansicht geändert hat. Bekanntlich klagt schon Rossmässler darüber, dass diese grossen Helices wegen ihrer ausserordentlichen Varia- bilität ein wahres Kreuz für die Gonchyliologen seien; seit- dem wurden eine Menge weiterer Formen beschrieben, und die Schwierigkeiten wuchsen natürlich in gleichem Masse mit der Zunahme der Artenzahl. Ich habe nun versucht, ob sich nicht durch die anatomische Untersuchung ein An- halt gewinnen lässt für die Erkenntnis der verwandtschaft- lichen Beziehungen der Arten zu einander. Meine Unter- suchungen sind noch keineswegs abgeschlossen, ich bin aber zu einigen bemerkenswerten Resultaten gekommen, die ich hier mitteile, um zur besseren Kenntnis dieser Gruppe einen kleinen Beitrag zu liefern. Kobelt teilt das Genus Helix Lam., s. str. in drei Subgenera ein: Cantareus Risso für Helix aperta, Oryptom- phalus M.-Td. für Helix aspersa und mazzullii, und endlich Pomatia lweach, die das Gros der Arten umfasst. Die Species des Subgenus Pomatia sind auf zehn Sippen verteilt, und zwar: Stirps Hel. cinetae, melanostomae, ligatae, solidae, textae, vulgaris, figulinae, cavatae, lucorum und pomatiae. Die An- ordnung wird dadurch recht übersichtlich, wenn auch im Einzelnen noch Manches klarzustellen bleibt. Von einer grösseren Anzahl Arten habe ich den Geni- talapparat untersucht, und finde, dass namentlich am männ- — 139 — lichen Genitaltractus und am Blasenstiel sich die Kriterien ablesen lassen, nach denen wir die Verwandlischaft der ver- schiedenen Formen beurteilen können. Es ergibt sich, dass mindestens zwei Gruppen von Pomatia abzutrennen und als besondere Subgenera zu betrachten sind, wahrscheinlich werden aber ausgedehntere Untersuchungen noch weitere Trennungen nötig machen. Am Penis unterscheide ich einen vorderen Abschnitt, von der Genitaleloake bis zur An- heftungsstelle des Rückziehmuskels, und einen hinteren, vom Retractor bis zur Abzweigung des Vas deferens. Die rela- tive Länge dieser beiden Abschnitte und die des Flagellums ist ein sehr brauchbares diagnostisches Merkmal. Ebenso sind Ausbildung und Länge der einzelnen Teile des Blasen- stiels oft charakteristisch ; das Divertikel fehlt zuweilen ganz, häufiger ist es vorhanden, manchmal sehr lang, oft nur rudimentär. Den vorderen Teil des Blasenstiels, von der Vagina bis zur Abzweigung des Divertikels, bezeichne ich als Blasenstielschaft, den hinteren Abschnitt als Blasenkanal. Dieses sei zur Verständigung vorausgeschickt. Die Arten, die Kobelt als Subgenus Pomatia zusammen- fasst, lassen sich nach anatomischen Merkmalen wie folgt anordnen: Penis relativ kurz, der hintere Abschnitt sehr kurz, weniger als ein Drittel der ganzen Länge ausmachend ; Flagellum bedeutend länger als der Penis. Blasenstieldiver- tikel kürzer als der Blasenkanal oder ganz fehlend. Subgenus Helicogena Fer (Pomatia Leach.). Penis relativ lang, der hintere Abschnitt macht mehr als ein Drittel der Gesamtlänge aus; Flagellum kürzer als der Penis. Blasenstieldivertikel ungefähr so lang wie der Blasenkanal oder etwas länger. Subgenus Pelasga m. Penis lang, hinterer Abschnitt so lang wie der vordere, oder länger; Flagellum länger als der Penis. Blasen- — 19 — stiel divertikel sehr lang und dick, länger als der ganze Blasenstiel. Subgenus Maltzania m. Ich könnte noch ein weiteres Subgenus abtrennen, behalte mir das aber für später vor, bis ich Gelegenheit gehabt haben werde, umfangreicheres Material zu untersuchen. Die oben angegebenen Merkmale sind die wichtigsten und augen- fälligsten ; einige sekundäre Unterschiede können bei dieser Notiz, die nur als vorläufige Mitteilung dienen soll, unbe- rücksichtigt bleiben. Zum Subgenus FHelicogena, wie ich es auffasse, ge- hören vor allem die grossen Arten, die Sippen der Helix pomaltia, secernenda, lucorum, aber auch die kleine Helix pa- thetica Parr. Das Subgenus Pelasga m. umfasst ausser der griechi- schen Helix pelasgica Kob. (figulina auct., non Kob.), die auch auf einigen Inseln des Archipels und im südlichen Kleinasien lebt, eine Anzahl syrischer Arten: Helix pyenia Bgt., pachia Bgt., texta Mss., (die sich von pachia kaum scharf trennen lässt), werekia (Bgt.) Nägele, engaddensis Bgt. Das Subgenus Maltzania m. ist nach meiner jetzigen Kenntnis auf die einzige Art Helix maltzani Kob. beschränkt, Noch sehr ungenügend bekannt und einer gründlichen Untersuchung bedürftig sind die Formen, die man bisher zu Helix ligata Müller zu rechnen pflegte. Kobelt hat neuerdings aus dieser Sippe zahlreiche neue Varietäten be- schrieben, damit ist aber nicht viel geholfen. Ein Uebelstand ist es, dass niemand recht weiss, welche Form wir für die typische Helix ligata Müll. zu halten haben. Sollte es denn ganz unmöglich sein, das festzustellen? Wird nicht Müller’s Sammlung in irgend einem Museum aufbewahrt? Ich hatte noch nicht viel lebendes Material aus dieser Gruppe inHänden, kann aber nach dem, was ich bisher untersuchen konnte, bestimmt versichern, dass in Italien mindestens 3 verschiedene — 141 — ' Arten leben, die man bisher als Varietäten von Helix ligata ansprach. Alle drei Arten hat Kobelt in der lconographie, N. F., Bd. XIII abgebildet und beschrieben unter den Namen: Helix Goussoneana var. mileti Kob. (Fig. 2089—2091), Helix ligata truentina Mascarini (Fig. 2102), Helix ligata var. ca- cuminis Kob. (Fig. 2086, 2087). Sobald sich mir Gelegen- heit bietet, grösseres Material aus dieser Gruppe zu unter- suchen, werde ich über die ligata-Frage eingehender berichten. Literatur: Fischer, Konrad, die Flussperlenmuschel (Margaritana mar- garitifera) in den Bächen des Hochwaldes. — In: Verh. naturh. Ver. Rheinl.-Westf. 1907, Jahrg. 64, p. 135 bis 144. Ein interessanter Bericht über das bis vor 20 Jahren übersehene Vorkommen der Flussperlenmuschel in den der Mosel zufliessen- den Bächen des Hochwaldes. Harms, —, zur Biologie und Entwicklungsgeschichte der Flussperlenmuschel (Marguritana margaritifera Dupuy). — In: Zoologischer Anzeiger 1907, vol. 31, p. 817. Auf Grund von Material aus der Trierer Gegend hat Harms in Ver- bindung mit Meisenheimer die Entwicklungsgeschichte der Fluss- perlenmuschel erheblich gefördert. Die Eier finden sich sowohl in den inneren wie in den äusseren Kiemen, und entwickeln in ca. 28 Tagen zu reifen Glochidien, die nur 0,045 mm lang sind, und sich in den Kiemen von Phoxinus laevis und Cottus gobio weiter entwickeln. Caziot & Thieux, Obserrations sur la Formation de tubercu- les dentiformes chez quelques Helices (Leucochroa can- didissima et Helix (Euparypha) pisana. — In: Feuille jeunes Naturalistes Ser. IV, Annee. 38, no. 447, 1. Jan. 1908. Behandelt mit zahlreichen guten Abbildungen die Zahnbildung am Ansatz des Aussenrandes von Leucochroa candidissima und die bei Helix pisana, auf welche Bourguignat seine Hel. catocyphia gegründet hat. — 112 — Anthony, R., Etude monographique des Aetheriüidae (Anatomie, Morphologie, Systematique). Avec pl. X & XI. — In: Annales Soc. Zool. & Malac. Belgique vol. 41. 1906 (ausgegeben Febr. 1908.) Die Aetheriiden sind Gonvergenzformen verschiedener Untergattungen oder Gattungen der Unioniden. Aetheria dürfte aus fixirten Spatha entstanden sein, Bartlettia aus Leila oder Anodonta, die amerikanische Mülleria ebenfalls aus Leila; die indische, für welche die Untergattung Pseudomülleria errichtet wird, aus einer vorderindischen Unionidengattung. Warum sie nicht generisch getrennt werden, ist unverständlich. Die Familie Aetheriidae ist als solche zu kassieren und kann höchstens als Tribus der Unio- niden beibehalten werden. Bartsch, Paul, a new Freshwater-Bivalve (Corneocyclas) from the Mountains of Ecuador. — In: Pr. U. St. Nat. Mus. no. 1584. vol. XXI. p. 681. (davisi n. sp.). Bartsch, Paul, Notes on the Freshwater-Mollusk Planorbis magnificus and Descriptions of two new forms of the same Genus from the Southern States. — Jbid. no. 1587, vol. XXXII, p. 697—700, pl. LVII. Neu: Planorbis eucosmius p. 699, f. 1—3 und subsp. vaughani, f. 4—6 von Wilmington, North Carolina ; — Pl. magnificus abhge- bildet ebenda, f. 7—9. Proceedings of the Malacological Society of London vol. VII, no. 1 (ed. March 1908). . Smith, Edg. A., on Pyrula bengalina Grat. . Kennard, A. S., on the distribution of Petricola pholadiformis Lam. . Reynell, A., on the original drawings for the Jllustrations in the „Historia Naturalis Testaceorum Britanniae“ ofjE. M. da Costa 1778. — 4. Sowerby. G. B., Mitra recurvirostris, name substituted for M. recura Sow. nec Reeve. — 4. Reynell, A., on Astarte mutabilis, with reversed hinge-dentition. Mit Textfigur. — 6. Preston, H.B., Description of a new Species of Clathurella (birtsi) probably from Geylon. Mit Textfigur. — 7. Preston, H. B., Descriptions of new species of Land, Freshwater and Marine Shells from West Africa. — Pseudoglessula efule- | > &w 12. 16. — 13 — nensis, Kamerun, Textfig. — Melania funerea Goldküste, Textfig. Hipponyx salebrosus Goldküste, Textfig. . 9. Smith, Edg. A., on the Mollusca of Birket el Qurun, Egypt. 11 sp., keine neu. Smith, Edg. A., Deseriptions of new Species of Freshwater Shells from Gentral-Africa. — Neu: Giraudia minima, Tanganika. Vivipara kalingwisiensis, Mweru See. — Gleopatra hargeri von ebenda; — Unio mweruensis von ebenda; — Mutela hargeri, desgleichen, sämtlich mit Textfiguren. Sowerby, @. B., Descriptions of eight new species of Marine Mollusca. — Neu: Turbo granoliratus p. 16, t. 1, f. 4, Neu . Guinea; — Liotia walkeri p. 16, t. 1, f. 2, Nordwest-Australien ; 20. 22. — Urosalpinx walkeri p, 16, t. 1, f. 1, ebenda; — Sistrum chrysalis p. 17, t. 1, f. 5, Neu Galedonien; — Nalica bougei p. 17, t. 1, £.3, ebenda; — Amalthea coxi p. 17, t.1, £. 9-11, ebenda; — Chlamys smithi p. 18, t. 1, f£. 6—7, Mauritius; — Pitaria elata, p. 18, t. 1, f. 8. Sierra Leone. Beddome, Col. R. H., Descriptions of Labyrinthus euclausus and Neocyclotus belli from Columbia. Mit Textfig. Suter, Henry, Additions to the Marine Molluscan Fauna of New Zealand, with Descriptions of new species. — With pl. II, III. — Neu: Gantharidus opalus, biangulatus, p. 22, Textfig. — Monilea semireticulata p. 22, t. 2, f. 1; — Liotia solitaria p:- 3, 1.2, f. 2.3; —L. serrata p. 3,t.2, f.4,5; — L. ro- tula p. 24, t. 2, f. 6; — Cyclostrema eumorpha p. 25, t. 2, f. 7—9; — C. lissum p. 25, t. 2, f. 10, 11; — GCyelostremella neozelanica p. 25, t. 2, f. 12; — Cirsonella densilirata p. 26, t. 2, f. 13; — Pseudoliotia imperforata p. 26, t. 2, f. 14; — Leptothyra fluctuata immaculata p. 27; — Coceulina craticulata p. 27,t. 2, £. 15, 16; — (C. compressa p. 27, t. 2, f. 17, 18; — C. elypidellaeformis p. 27, t. 2, f. 19, 20; — Rissoa rufoapicata p. 28, t, 2, f. 21; — IR. exserta p. 28, t. 2, f. 22; — Onoba foliata p. 28, t. 2, f. 23; — Cingula lampra p. 29, t. 2, f. 25; — C. roseocineta p. 29, t. 2. f. 26; — Setia atomus p. 30, t. 2, f. 27; — S. verecunda p. 30, t. 2, f. 283; — S. porcellana p. 30, t. 2, f£ 29; — S. stewartiana p. 31, t. 3, f.30; — S. infecta p. 31, t. 3, f. 31; — Scrobs hedleyi p. 31, t. 3, f. 32; — Ana- bathron gradatum p. 32, t. 3, f. 33; — Rissoina fuscozona p. 32, t. 3, f£. 3&; — R. olivacea lutea, p. 33; — R. rufolactea p. 33, t, 3, f. 35: — Omalogyra fusca p. 33, t. 3, f. 36; — Ö. bicarinata p. 33, t. 3, f. 37; — Bittium retiferum p. 34, t. — 14 — 3, f. 38; — B. vilreum p. 34, t. 3, f. 39; — Cerithiopsis acies p. 35, t. 3, f. 40; — C. subantaretica p. 35, 1.3, f.41; — C. eanaliculata p. 35, t. 3, f. 42; — C. styliformis p. 36, t. 3, f. 43; — C. marginata p. 36, t. 3, f. 44; — Seila chathamensis p. 37, t. 3, f. 45; — S. bullosa p. 37, t. 3, f. 46; — S. dissi- milis p. 37, t. 3, f£ 47; -—- Triphora huttoni nom. nov. für mini- mus Crosse nec Hutton, —= angasi Martens, Hutton nec Crosse, p. 38; — Tr. fascelina p. 38, t. 3, f. 49; — Tr. lutea p. 39, t. 3, f. 50; — Turritella cordata p. 39, t. 3, f. 51; — T. diffi- cilis p, &0, t. 3, f. 52; — Mathilda neozelanica p. 40, t. 3, f. 53. p. 43. Fulton, H. C., a list of species of shells described by Dr. Gra- teloup, with critical notes. — 45, Fulton, H. C., Proposed new name for Gepolis trizonalis auct. nec Grat. (definita n.). — 46. Kennard, A. S., Notes on Planorbis vorticulus, Troschel, and R. laevis Alder, also on some proposed subdivisions of the Genus. — 50. Kennard, A. S., on Vitrea scharffi n. sp. Textfig. Eingegangene Zahlungen: Karl Riedel, Augsburg, Mk. 6.—;, Löbbecke-Museum, Düsseldorf, Mk. 6.—; Professor Brusina, Agram, Mk. 6.—; Pastor Stahlberg, Schwerin i. M., Mk. 6.—; J. Heller, Teplitz, Mk. 12.—; H. Petersen, Hamburg, Mk. 6.—; Stadtpfarrer Mönig, Mengen in Württemberg, Mk. 6.—; J. Tidemand-Rund, Kragero, Mk. 6.—; Professor Dr. Kinkelin, Frankfurt a. M., Mk. 6.—; Rentier Fulh, Königsberg i. Neumark, Mk. 6.— ; Rentamtmann F. Hocker, Gotha, Mk. 6.— ; M. Lodder, Launceston, Mk. 6.—; Sowerby & Fulton, London, Mk. 12.—; E. Volz, Mülhausen i. Els., Mk. 6.—; Professor A. P. Pavlow, Moskau, Mk. 12.—. gl Gut bestimmte griechische Land- u. Meeresconchylien liefert Chr. Leonis, Athen, Botasi-Strasse 6. Redigiert von Dr. W. Kobelt. — Druck von Peter Hartmann in Schwanheim a, M Verlag von Moritz Diesterweg in Frankfurt a. M, Ausgegeben: 18. Juli. WUNSER 3 DE 2 NE Re KR RER > . BURG, zen Wr; mr >? 1% Bo 2 AR br ar e aD ey ei n, - vo he 3 « » KDeEIrSche . | lg sl. Um den Herren Malakoldgen die Erwerbung | der früheren Jahrpange unseres i _ Nachrichtsblattes zu erleichtern, haben wir den Präie‘ für eliebige einzelne Jahrgänge auf Mk. 2, 2 12 20. = „ „ \ et ” „alle 23 Jahrg. von 1881--1903 , „ 40 RR ermässigt. Zu beziehen durch Moritz Diesterweg || Verlagsbuchhandlung & Frankfurta.M. re \ » N iu „ 4 h\ ‚ Ti M@ - he k ; PR LE B [4 he > e ee en ee en ui ee nn . -. ra ı * u ı 2. r - r . u” “ * q BR , “ x . Vierzigster Jahrgang. 1908.) — Heft IV. (Oktober—Dezember.) Rec Mov: Dr Inhalt: | & Boettger, Die Pysilen Mollusken der By von ‚Budenheim bei Mainz .;; BR NEELN an E f Dall, Zur Terminologie der Mallicken; Skulptur, ' Kobelt, Auch eine Lokalfauna . Rolle, Ein neuer Odontostomus '% Kobelt, Diagnosen neuer Vivipara-Formen 5 Vohland, Streifzüge im östlichen Erzgebirge. ie} Haas, Neue und wenig. bekannle Lokalformen unserer Najadeen . .. EN IN DRAN A ER ar . Haas, Ein neuer fossiler Brio Ä Petrbok, Beitrag zur Kenntnis der Molliskanziune. ' Boettger, Zur Fauna von Ambeina (Molukken) . ' Kleinere Mitteilungen k _ Literatur A No. 4, Oktober 1908. Nachriehtsblatt der deutschen Malacozoologischen Gesellschaft. Vierzigster Jahrgang. Das Nachrichtsblatt erscheint in vierteljährigen Heften. Abonnementspreis: Mk. 6.—. Frei durch die Post im In- und Ausland. Briefe wissenschaftlichen Inhalts, wie Manuskripte u. s. w. gehen an die Redaktion : Herrn Dr.W. KobeltinSchwanheimbeiFrankfurt a.M. Bestellungen, Zahlungen, Mitteilungen, Beitrittserklärungen u. s. w. an die Verlagsbuchhandlung des Herrn Moritz Diesterweg in Frankfurta.M. Ueber den Bezug der älteren Jahrgänge siehe Anzeige auf dem Umschlag. Mitteilungen aus dem Gebiete der Malacozoologie. Die fossilen Mollusken der Hydrobienkalke von Budenheim bei Mainz. Von Prof. Dr. OÖ. Boettger in Frankfurt a. M. Es empfiehlt sich und dürfte nicht unwillkommen sein, eine Fauna, deren Bestandteile zwar im allgemeinen wohl- bekannt sind, die aber seit längerer Zeit eine kritische Durcharbeitung nicht erfahren hat, unbefangen von neuem wieder einmal anzusehen und durchzuprüfen, namentlich wenn örtlich reichere Schätze von neuem Material bekannt werden. So hat die Tierwelt der echten, eigentlichen oder oberen Hydrobienkalke seit Frid. Sandbergers For- schungen 1863 und 1870—1875 keine eingehendere Wür- digung mehr erfahren, und doch lohnt sich, wie wir sehen werden, eine derartige vergleichende Zusammen- — 146 — stellung. Von dem reichen Fundorte Budenheim bei Mainz, an dem ich zwar öfters gesammelt habe, der mir aber niemals besonders zahlreiche Funde gebracht hat, er- hielten die Herren cand. rer. nat. Otto Emmerich und Ingenieur Kar! Fischer, beide von Frankfurt, namentlich im Laufe des Jahres 1907 zahlreiche Land- und Süsswasser- mollusken, von denen sie mir schöne Proben mitteilten. Zwei von den genannten Herren nicht gefundene Arten verdanke ich überdies Herrn stud. rer. nat. W. Wenz, gleichfalls von hier, dem ich auch eine der beiden im fol- genden beschriebenen Novitäten widmen konnte. Schnecken. 1. Archaeozonites increscens (Tho.). Thomae, Nassau. Jahrb. II, 1845, p. 139 (Helix). Von dieser Form fand Herr Emmerich ein einzelnes sehr hohes Stück, das abgesehen von den schwächeren Runzelfalten an A. strubelli Bttgr. erinnert. Nach Analogie der bei den lebenden Zonites-Arten gültigen Artcharaktere möchte ich mit Thomae und entgegen der Ansicht von Fr. Sandberger annehmen, dass es sich hier um eine gute Art handelt, die den Hydrobienschichten zukommt, aber so selten ist, dass ich sie in guter Erhaltung mit Schale erst jetzt zu Gesicht bekommen habe. 9. Patula multicostata (Tho.). 2 Stücke in coll. Fischer von diam. 5 mm. — Die angebliche P. multicostata von Rein in Steiermark (comm. Tausch 1890) erweist sich als eine sicher verschiedene Art, die sich durch höhere, stielrunde Umgänge, Mangel der Kielanlage auf dem letzten Umgang und durch die etwas feinere Skulptur auszeichnet. 3. Vallonia lepida (Reuss). Einzeln bei Mombach (coll. Boettger), zahlreich bei Budenheim (coll. W. Wenz und K. Fischer). — Die nicht = ui — seltene Grundform wird von Sandberger, Land- und Süssw.-Conch. d. Vorwelt p. 375 mit „anfr. (ult.) co- stulis transversalibus numerosis (50) subtilibus et saepe bifidis ornatus*, d. h. „mit zahlreichen (50) zarten und öfter gespaltenen Querrippchen verziert“ beschrieben. Reich- lich die Hälfte der untersuchten Stücke zeigt recht deutlich diese Skulptur, die ich als „einheitliche“ Streifung be- zeichnen möchte. Aber es gibt Uebergänge in eine var. subecostata n., die ich folgendermassen charakterisieren möchte: Char. T. minus laevi, minus nitida, costulis validi- oribus, inaequalibus, ternis vel quaternis paululo magis prominentibus. — Alt. 1!/e, diam. 2'/s mm. Zu dieser Form, die sich zur Grundform etwa verhält wie die var. enniensis Gredl. zum Typus von V. pulchella (Müll.), gehört samt den Uebergängen fast die Hälfte der vorliegenden Stücke. Ihre Rippung ist übrigens im allge- meinen gröber und deutlicher als bei der lebenden var. enniensis Gredl. ; 4. Vallonia sandbergeri (Desh.). 3 Stücke in coll. Fischer, die sich vom Typus durch einen um eine Kleinigkeit engeren Nabel auszeichnen. Die gedrückte Spira haben sie mit der Hochheimer Schnecke gemein. 5. Leucochroa (Leucochroopsis) emmerichi n. SP- Char. Forma staturaque L. cariosulae Mich., sed duplo minor, sutura simplice, non erenulata. — T. pro genere minima, subimperforata, depresse semiglobosa, cari- nata, superne globoso-convexa, subtus sat convexa, alba, nitida; apex obtusus. Anfr. 5 planiusculi, lente accres- centes, sutura simplice, appressa disjuncti, fasciculatim striati, striis superne distinctioribus, obliquis, arcuatis, ultimus fere ®/s altitudinis testae aequans. Apert. obliqua, lunaris; perist. simplex, sublabiatum, subangulatum, margine supero — 18 — subdeflexo, basali vix incrassato, reflexiusculo, columellari breviter dilatato, reflexo, perforationem obtegente. — Alt. 6 !/s, diam. 9! mm; alt. apert. 4!/, lat. apert. 5’ mm. Hab. Untermiocäner Hydrobienkalk von Budenheim, nur ein Stück ges. v. stud. rer. nat. Ö. Emmerich, hier, und ihm zu Ehren benannt (coll. Boettger). Bemerkungen. Ein für unser Becken ganz neuer Typus, der einer gekielten Leuecochroa candidissima (L.) täuschend ähnlich ist, aber nur deren halbe Grösse erreicht. Die ähnlich kleinen Leucochroen der CGanarischen Inseln sind weit genabelt. Sie als gekielte Varietät der Helix crebripunctata Sbgr., die in Form und Grösse nicht un- ähnlich ist, aufzufassen, verbietet der Mangel jeder Art von Mikroskulptur. Ich möchte für die Gruppe, die nur durch das enger aufgerollte, etwas konvexere Embryonalgewinde von den typischen Leucochroen abweicht, die Bezeichnung Leucochroopsis n. subg. vorschlagen, ohne einen weiteren lebenden oder fossilen Vertreter namhaft machen zu können. 6. Helix (Gonostoma) jungi Bitgr. Boettger, Nachr.-Blatt d. d. Mal. Ges. 1897 p. 19. Ich besitze jetzt 3 Stücke von Budenheim, eins von der Kurve. Die Art variiert wie x. osculum Tho. in der Grösse und relativen Schalenhöhe und ebenso in dem bald nur halb bedeckten, bald und meist ganz mit einer Schwiele verschlossenen Nabelritz. Die Mikroskulptur hat mit der von Hkx. usculum die grösste Aehnlichkeit. Trotzdem ist die Form sicher artlich verschieden. Sie muss als direkter Nachkomme derselben aufgefasst werden. — Alt. 51/a—8, diam. 9—11'/ mm. 7. Helix (Gonostoma) involuta Tho. Nur in einem Stück ohne Mündung von OÖ. Emmerich gesammelt, das durch gleichmässige, etwas langsamere Auf- windung der Umgänge und vielleicht auch durch engeren — 149 — Nabel — genau wie meine Stücke von der Kurve — vom Hochheimer Typus etwas abzuweichen scheint. 8. Helix (Gonostoma) phacodes Tho. Wurde nur in einer genabelten Jugendform, wie ich sie auch von der Kurve kenne, durch O. Emmerich gefunden. 9. Helix (Trichia) cerebripunctata Sbgr. Selten. In allen Grössen bald flacher, bald mehr kegelförmig aufgewunden. — Alt. 7, diam. 11 mm. — Die f. minor Bttgr. zeigt alt. 6—6!/s, diam. 8—8!/s mm (coll. OÖ. Emmerich und K. Fischer). 10. Helix subsoluta Shbgr. Auch von dieser Art, die ich früher mit Hx. girondica Noul. vereinigt habe, kommen bei Budenheim vorzüglich erhaltene Stücke vor, doch sind Exemplare mit gut ausge- bildeter Zahnschwiele am Basalrande, wie es scheint, nicht häufig. Ob sie wirklich mit HAx. gerondica Noul. spezifisch zu vereinigen ist, steht noch aus. Die französische Form neigt entschieden mehr zur Kielbildung. 11. Helix (Galactochilus) mattiaca Stein. Soweit ich weiss, nur in wenigen Stücken gefunden. 12. Helix (Tachea) subcarinata Sbgr. Diese Form, die in Anzahl gefunden wurde, scheint durch Uebergänge mit Hx. moguntina Desh. verbunden zu sein. Die beiden Hauptcharaktere, der Kiel und die Form des schwielig verdickten Spindelrandes finden sich gelegent- lich auch bei dieser. Ob auch die Farbenzeichnung die gleiche war, kann ich nicht sagen, da mir Stücke mit Bändern noch nicht vorgelegen haben. — Aehnliche Formen besitze ich aus St. Johann und Nieder-Ingelheim in Rhein- hessen. 13. Helix (Tachea) moguntina Desh. Von dieser zahlreich und in sehr guter Erhaltung vertretenen Art liegen neben normalen Stücken von alt. 13, — 150 - diam. 181’ mm auch solche mit etwas bogig verdickter Basallippe vor, wie es z. B. bei A. larteti Boissy Regel ist. Dabei kann sich eine, wenn auch schwache Kielanlage auf dem Anfang der Schlusswindung bemerkbar machen. Alt. 11"! —12, diam. 18Ya—19 mm. Noch interessanter ist das Auftreten einer stark gelippten Form, in der ich die var. splendidiformis Sbgr. (Konch. d. Mainz. Tert.- Beckens Taf. 4, Fig. 6) mit Sicherheit erkannt zu haben glaube. Diese Stücke schliessen sich zwar an die eben erwähnten Formen mit bogig verdickter Basallippe an, überbilden aber diese Lippe schliesslich derart, dass eine fast zahnförmige, konvex hervortretende, wulstig verdickte Schwiele entsteht. Alt. 91a —12, diam. 15—18 mm. — Solche Formen kenne ich auch von Nieder-Ingelheim. Ueber- dies fand Herr Fischer bei Budenheim eine Form in 2 Exem- plaren, die bei konisch-kugeligem Gewinde sich auszeichnet durch eine die Mundränder verbindende Schwiele, die ganz auffällig verstärkt ist und sogar unter dem Ansatzpunkt des rechten Mundrandes die Andeutung eines Zahnes oder Knötchens aufweisen kann. 14. Strobilus uniplicutus (A. Braun). 2 Stücke in coll. Fischer. — Diam. 2—2'/ mm. 15. Pupilla cupella Bttgr. Von Herrn ©. Emmerich in 4 tadellosen Exem- plaren gesammelt. — Alt. 2!/s, lat. 1'/a mm. 16. Pupilla quadrigranata (A. Braun) mut. suprema Bttgr. In prächtigen, dieklippigen Stücken gefunden mit deut- lichem Knötchen unter dem Sinulus. 17. Pupilla eumeces Bttgr. mut. mazxıma n. Nur in 4 Stücken, alle grösser als die typische Form aus der Schleusenkammer bei Niederrad, die grössten mit 6'!/a—7 Umgängen und alt. 3—3"/s, diam. 11a—1!/a mm. — 151 — 18. Isthmia cryptodus (A. Braun). 3 Stücke in coll. Fischer, die mit den an der Kurve bei Wiesbaden gesammelten vollkommen übereinstimmen. 19. Negulus lineolatus (A. Braun). Nur ein Stück. Tritt ebenfalls in der gleichen Form auf wie an der Kurve. 20. Leucochilus quadriplicatum (A. Braun). Nur drei von Herrn ©. Emmerich und W. Wenz ge- fundene Stücke, die in Grösse und Bezahnung am besten mit Stücken von Appenheim bei Gaualgesheim (Rhein- hessen) übereinkommen. 21. Leucochilus fissidens (Sbgr.). Von dieser auch im Erbenheimer Tälchen und an der Kurve gefundenen Art liegen 3 Stücke aus Budenheim in coll. Fischer. 22. Vertigo callosa (Reuss) var. alloeodus Sbgr. Liegt von Budenheim in 7 Stücken vor. Ein achtes Stück, das mehr kugelförmig ist und etwas weiteren Nabel zeigt, kann nur als eine leichte Abweichung vom Typus der Art bezeichnet werden. 93. Vertigo ovatula Sbgr. var. hydrobiarum Bttgr. In einem Dutzend charakteristischer Stücke in coll. Fischer. 24. Olausilia (Eualopia) bulimoides A. Braun. Von dieser in drei Stücken gefundenen prächtigen Schnecke habe ich etwas besonders Interessantes mitzuteilen. In der plumperen Totalform und der mehr kreisförmigen Mündung erinnert die Schnecke von Budenheim ausser- ordentlich an Cl. eckingensis Sbgr., und ich würde beide vereinigen, wenn ich den Schliessapparat der letzteren ganz übersehen könnte und mit dem der unsern identisch finden würde. — Die Falten und Lamellen der Formen —_— 112 — von Budenheim sind identisch mit denen der typischen Ol. bulimoides A. Braun, mit Ausnahme der Spirallamelle, die bei zwei Stücken kräftig entwickelt ist und als deut- liche „lamella spiralis conjuncta“ sich mit der allerdings etwas mehr als beim Typus erhobenen Oberlamelle ver- einigt. Das dritte Stück aber zeigt keine Spur einer Spirallamelle und stimmt darin überein mit meinen beiden Prachtstücken von der Kurve bei Wiesbaden und mit meinen beiden Exemplaren von Mainz, die alle vier nicht die leiseste Spur einer Andeutung von einer Spirallamelle besitzen. Wir haben also hier die wunder- bare Tatsache, dass — vermutlich in verhältnismässig kurzer Zeit: zwischen Gorbieula- und Hydrobienschichten — eine QGlausilie sich in ihrem Schliessapparat deutlich und tiefgreifend verändert hat, und zwar in der Richtung der grösseren Vervollkommnung des Verschlusses. Bei einer rezenten Art konnte selbstverständlich eine solche Ver- änderung bei der kurzen Spanne Zeit, seit wir diese Dinge aufmerksam verfolgen, nicht eintreten; aber dass ein gün- stiger Zufall uns diese merkwürdige Tatsache erhalten hat, ist ein wesentlicher Fortschritt in der Erkenntnis dieser Verhältnisse. Da die Budenheimer Schnecke erst auf dem Wege ist, ihren Schliessapparat zu ändern — zwei Stücke haben die Veränderung vollzogen, ein drittes noch nicht —, so ist es ausgeschlossen, die Form von der in allen übrigen Kennzeichen identischen Cl. bulimoides A. Braun (event. var. eckingensis Sndbgr.) artlich zu trennen. Aber die Wahr- scheinlichkeit erscheint jetzt grösser, dass wir bei der Form der oberen Hydrobienschichten auch noch das Schliess- plättchen, das wir bis jetzt der Untergattung Eualopia Bittgr. absprechen mussten, auffinden könnten. 25. Carychium antiquum A. Braun. Sehr zahlreich in coll. Fischer. Ein abnorm grosses Stäck von alt. fere 1'/a, lat. ®’a mm in coll. Emmerich. = 13 — 26. Carychium nanum Sbgr. var. laevis Bttgr. & mit denen des Klärbassins bei Niederrad überein- stimmende Stücke in coll. Fischer und Emmerich. 27. Limnaea pachygaster Tho. Die besten von den vorliegenden Stücken der coll. Fischer messen alt. 283—29, diam. 16 mm, während Stücke meiner Sammlung von der Kurve bei Wiesbaden alt. 32, diam. 18 mm zeigen, also etwas bauchiger sind. Ein ganz junges Stück, das Herr K. Fischer fand, passt ebenfalls noch in den Rahmen dieser Art. 28. Limnaea subpalustris Tho. Ein Fischer’sches Stück misst alt. 39, diam. 21 mm, während mein bestes Stück von dort auf alt. 20, diam. 10! mm herauskommt. 39. Limnaea urceolata A. Braun. Ein leider an der Mündung stark verletztes Stück dieser seltnen Schnecke von alt. 33, diam. ca. 12 mm in coll. Fischer, während mein durch etwas, grössere Wölbung der drei letzten Umgänge ausgezeichnetes Exemplar bei alt. ca. 34, diam. 13 mm besitzt. 30. Limnaea minor Tho. Von dieser durchaus nicht häufigen Schnecke liegen 2 schöne Stücke in coll. Emmerich. — Alt. 7?/s— 8'Ja, lat. 3®/a—4!/ı mm. 31. Limnaea cf. turrita Klein. Das von meinen Stücken der L. turrita nur in dem mehr verlängerten letzten Umgang abweichende einzige Exemplar in coll. Emmerich hat long. 6'’, diam. 3 mm. und seine Mündung ist deutlich etwas höher als das Ge- winde. — Ich kenne die Form auch vom Gaualgesheimer Kopf und möchte sie für eine Varietät der L. turrita er- klären. — MM — 32. Planorbis solidus Tho. Neben zahlreichen normalen Stücken dieser bei Buden- heim recht häufigen ‚Art fand Herr O. Emmerich ein Exem- plar, das neben stark entwickelter Radialstreifung, die man bereits als Runzelung bezeichnen könnte, durch gedrückte Umgänge und besonders durch den parallellaufenden Ober- und Unterrand der Mündung auffällt, die deutlich breiter ist als hoch. Der Oberrand der Mündung erhöht sich kaum über die Höhe des letzten Umgangs. Alt. 5", dıam. 29! mm; alt. apert. 5%/s, lat. apert. 6—7 mm. — Bei der Veränderlichkeit dieser Art verzichte ich darauf, diesem Einzelstück einen Varietätsnamen zu geben, bemerke aber, dass sich in meiner Sammlung nur mittel- und obermio- cäne Formen (var. mantelli Dkr.) finden, die sich in der abgeplatteten Schale und in der Gestalt der Mündung der vorliegenden Schnecke einigermassen nähern. Bei den übrigen zahlreichen Stücken von Budenheim, die mir zu Gebote stehen, wie auch bei denen von Station Kurve sind die Mündungen nicht oder nur wenig breiter als hoch, mehr gerundet und nicht so rechteckig wie bei dem Emme- rich’schen Exemplar. 33. Planorbis declivis A. Braun. So grosse Stücke wie die von Budenheim vorliegenden — diam. 5%4 mm — sind im Mainzer Becken sehr selten; sie stehen m der Grösse zwischen denen aus dem Mittel- miocän von Sansan und den besonders grossen aus dem untermiocänen Calcaire blanc de l’Agenais von Balizac. 34. Planorbis dealbatus A. Braun. Dies ist auch bei Budenheim die häufigste Art der Gattung. 35. Planorbis crassilabris (Sbgr.). Sandberger, Land- u. Süssw.-Conch. d. Vorw. 1870—1875 p. 493, Taf. 25, Fig. 12. -— 15 — Von dieser durch Sandberger ursprünglich als Valvata beschriebenen Form fand Herr K. Fischer ein prachtvoll erhaltenes, erwachsenes Stück von alt. 2, diam. 4'/a mm. 36. Melanopsis callosa Al. Braun. Nur in zwei mässig erhaltenen Stücken in coll. Fischer, von denen das bessere mit vollständig erhaltener Spitze alt. 16, diam. 7!/’; mm misst. 37.. Hydrobia ventrosa (Mtg.). Tritt in ungeheuren Massen und schichtenbildend auf. Die hier vorkommenden Stücke zeigen bald kürzere, bauchige Form von alt. 4'/a, diam. 21/z mm, bald längere, schlankere Form von alt. 5"/s, diam. 2'/s mm. 38. Hydrobia wenzi n. sp. Char. T. aff. MH. jenkinsi E. A. Smith, sed minor, spira magis conica, carina inframediana eineta. — T. per- forata, elongato-trochiformis, sat solida, nitida; spira exacte conica; apex acutus. Anfr. 5 striatuli, primi 2 parvi, con- vexiusculi, caeteri lente accrescentes, planati, subtus acute unicarinati, sutura profunde incisa sejuncti, ultimus- infra medium filocarinatus, superne planatus, basi convexus, !/a altitudinis testae aequans. Apert. subaxialis, subtus parum recedens, sat magna, rhombico-ovata; perist. continuun, acutum, intus undique sublabiatum, margine dextro ad carinam angulato, basali subeffuso, collumellari latiuscule trans perforationem reflexo. — Alt. 31a — 3°, diam. 2—2!/4 mm; alt. apert. 1'/s, lat. apert. 1'/ mm. Hab. Untermiocäner Hydrobienkalk von Budenheim, nur 2 Stücke ges. v. stud. rer. nat. W. Wenz, hier, und ihm zu Ehren benannt (coll. Boettger und Wenz). Bemerkungen. Die reizende, kleine Novität ver- bindet die Form und Grösse der H. pagoda Neumayr mit der Kielbildung der H. eugeniae Neumayr. Dass sie zu den gekielten echten Hydrobien gehört, ist sehr wahrscheinlich, — 656 — da. sie mit der in England und Irland gefundenen AH. jen- kinsi E. A. Smith habituelle Aehnlichkeit zeigt. 39. Paludina gerhardti Bttgr. Boettger, Notizbl. d. Ver. f. Erdk. Darmstadt IV, Heft 7, 1886 p. 7. Ging mir 1906 durch Herrn K. Fischer in einem typischen Stück zu. — Alt. 23, diam. 21 mm; alt. apert. 16, lat. apert. 11'/’ mm. — Breite zu Höhe 1: 1,10; Höhe der Mündung zu Höhe der Schale 1:1,40 (also fast wie bei var. marcida Bttgr.). 40. Paludina pachystoma Sndbgr. Die von Herrn O. Emmerich erhaltenen drei Stücke gehören einer etwas schlankeren Art an mit mehr kegel- föormigem Gewinde und deutlich weniger gewölbten Um- gängen, die an der Naht nicht so horizontal wie bei der Art von Kurve bei Wiesbaden ansetzen, sondern sich durch schiefere Anlage mehr der echten P. pachystoma Sbgr. nähern. — Alt. 26—28, diam. 21—22 mm; alt. apert. 17, lat. apert. 13—14 mm. — Breite zu Höhe 1: 1,26; Höhe der Mündung zu Höhe der Schale 1:1,59. — Da Sandberger für den von Mainz stammenden Typus seiner ar Mundrand beschädigten P. pachystoma Breite zu Höhe (nach der Abbild.) wie 1:1,31 verlangt, nehme ich keinen Anstand, die zweite bei Budenheim vorkommende Form für diese Art zu erklären. Leider kann ich Originale nicht mehr vergleichen, da mein gesamtes Material von P. pachy- stoma und P. phasianella seit Jahren aus meiner Sammlung abhanden gekommen ist. 41. Melanopsis callosa A. Braun. Nur ein schlechter, von K. Fischer gefundener Steinkern. 42. Neritina marmorea A. Braun. A. Braun, Verh. Deutsch. Naturf.-Vers. 1842 p. 149; Sandberger, Konch. Mainz. Tert.-Beck. Taf. 7, Fig. 12a und d—g (fluviatilis, non L.). _ Au 9 Stück der bei Budenheim häufig vorkommenden Art wurden mir schon 1887 vom Landesgeologen Dr. K. Koch von dort übergeben. Sie gehören der nämlichen Form an wie die gleich grossen und gleich gefärbten Stücke aus dem Hydrobienkalk von Station Kurve und wie die kleineren von Mainz und die noch kleineren, seltenen und sehr ein- zeln auftretenden Stücke aus den Corbieulaschichten des Untergrundes von Frankfurt a. M., während die früher von Bad Weilbach erwähnten Stücke zu N. ceallifera Sbgr. ge- hören. Sie mit N. fluviatilis (L.) zu vereinigen, wie es alle Autoren bis jetzt getan haben, empfiehlt sich nicht, da sie, verglichen mit dieser, kugeliger ist, ein mindestens doppelt so grosses Gewinde zeigt und die Mündung er- heblich höher ist und weniger breit nach rechts ausladet als bei dieser, Sie steht also der N. danubialis Mühlf., ab- gesehen von der Zeichnung, eigentlich näher als der N. fluviatilis (L.). Muscheln. 43. Congeria brardi (Brongn.). Häufig in kräftigen, gut erhaltenen Einzelklappen von long. 15, lat. 7! mm und in 3 Doppelklappen von long. 12, lat. 6, prof. 6 mm (coll. Fischer). 44, Mytilus faujasi Al. Brongn. Wurde in einem schönen Stück von long. 49, lat. 26 mm von O. Emmerich gesammelt. Schon von Fr. Sandberger aus Budenheim erwähnt. Dass diese Fauna von 44 Arten den oberen Hydro- bienschichten, also dem obersten Horizont unseres Unter- miocäns, zuzuweisen ist, erhellt aus dem Mangel jedes Auftretens von Potamides- und Corbicula-Arten, sowie — worauf meines Wissens Landesgeologe Dr. Karl Koch zuerst aufmerksam gemacht hat — aus dem Fehlen der für die tieferen Schichten des Hydrobienkalks, resp. die Corbiculaschichten charakteristischen Hydrobia inflata (Fauj.). — 18 — Zur Terminologie der Mollusken-Skulptur. Von W. H. Dall.*) A term for indicating the direction of the sculpture which cerosses the whorls in general harmony with the axis of a spiral shell, in contrast with that wich follows the coil, has long been needed. The latter is generally and appropriately termed „speral‘‘. The former has been called ‚transverse‘‘, meaning transverse to the line of coil, but not transverse to the axis; and longitudinal, a term which also has been used as synonymous with spiral. Both of these terms are ambiguous. „,Vertical‘‘ has some. times been used, but when the sculpture in question is sinuous or oblique, it sounds disagreeably like a contra- dietion in terms. Some years ago J proposed to use the term „aswial‘‘ for this sculpture, though in many cases it does not mathematically coincide with the axis of revolution; yet it seemed appropriate brief and comprehensible. Jf, howewer, anything less liable to miscomprehension and in general more suitable, can be suggested, J shall be glad to adopt it. It should be remembered, in considering the subject, that the axis is not always vertical, and that ver- tical is an absolute term, vertical sculpture cannot logically be oblique, sinuous or arcuate, while an axis may be either, as, for instance in Streptaxis or some Eulimas. — For the direction of axial ribbing or other sculpture, which is not strietly ‚parallel to a vertical axis, concise terms are also needed to indicate whether the ribs slant forward from the summit of the whorles at the preceding suture, which migth be called ‚protractive‘, or backward, *, Wir bringen diese in einer Anmerkung in der Bearbeitung der Albatross-Buceiniden (Smithson Miscell. Coll. No. 1727, Quarterly Jssue No. 50 part. 2) hier zum Abdruck, da diese Frage immer noch nicht geklärt ist. a: for which the term .‚retractive‘‘ might be used. Ribbing at right angles to the suture would naturally be called „parazxial‘‘ or vertical, as might be most appropriate to the special case. — Auch eine Lokalfauna. In der Hessischen Landes- und Volkskunde von Hessler — einem in allen anderen Teilen sehr gut durchgeführten Werke — finden wir im ersten Bande auch ein Kapitel Pflanzen- und Tierwelt, bearbeitet von Herrn Mittelschul- lehrer S. Schlitzberger. In demselben wird die Mollusken- fauna an zwei Stellen behandelt. S. 207 finden wir (ge- stützt auf eine Arbeit von Dr. Schwab in der Landwirt- schaftlichen Zeitschrift für Kurhessen 1902) aus der Um- gegend von Cassel folgende Arten von Schnecken angeführt: Helix nemoralis, Helix hortensis, Helix pomatia, Limax agreslis, Limnaeus stagnalis, Physa fontinalis, Limax rufus, Limax ater, Helix arbustorum, Helix planorbis, Helix erice- torum, Helix nemorosa, Pupa muscorum. Seite 228 u. 229 wird die Gesamtfauna von Kurhessen aufgeführt. Es sind: REN Limax cristatus, Limax marginalis, Limax cineros- niger, Daudebardia rufa, Daudebardia nivalis, Vitrina dia- phana, Hyalina cellaria, Hyalina. cerystalina, Helix ni- tens, Helix nitidula, -Helix fulva, Helix rotundata, Helix rupestris, Helix aculuta, Helix pulchella, Helix costata, Helix personata, Helix bidentata, Helix sericea, Helix fruti- cum, Helix strigella, Helix incarnata, Helix carthusiana, Helix lapicida, Helix ericetorum, Helix arbustorum, Helix nemoralis, Helix hortensis, Helix pomatia. Bulimus radiatus, Bulimus tridens, Bulimus quadri- dens, Bulimus montanus, Bulimus obscurus. Achatina lubrica. Pupa frumentum, Pupa secale, Pupa avenacea, Pupa minutissima, Pupa pusilla, Pupa pygmaea. — HM Clausilia laminata, Clausilia ventricosa, Clausilia phil- catula, Clausilia laminata, Clausilia cruciata, Clausilia dubia, Clausilia parvula, Clausilia biplicata; Balea fragilis; Succeinea putris, Suceinea Pfeifferi, Succinea oblonga, Carychium mini- mum: Valvata piscinalis, Valvata virigaria, Planorbis cor- neus, Bythima tenitaculata, Lymnaeus auricularis, Lymnaeus pereges, Lymnaeus ovatus, Lymnaeus palustris, Lymnaeus glutinosus, Lymnaeus stagnalis, Planorbis albus, Planorbis contorlus, Planorbis marginatus, Planorbis spirorbis, Pla- norbis vortex, Physa fontinalis, Uva batarus, Uva tumidus, Uva pictorum, Uva margaritifer, Anodonta piscinalis, Ano- donta cygnea, Anodonta ponderosa, Anodonta gibba, Ano- donta complanata, Anodonta calyculata, Anodonta obliquum. So geschehen im Jahre 1906 in der Heimat der beiden Pfeiffer. Ein neuer Odontostomus. Von H. Rolle. Odontostomus bergi Boettger & Rolle n. Testa sat late perforata, elongate conica vel subfusi- formis, solida, vix nitens, oblique irregulariter costellato striata, cinereo -albida, fusco - strigata ac maculata, summo fuscescente. Spira elongato — conica, subturrita, lateribus planis, apice acutulo; sutura impressa, in anfractibus in- feris profundior ac magis descendens. Anfractus 11—12 lentissime acerescentes, vix convexiusculi, inferi 2 altiores sed vix latiores, ultimus postice "/s altitudinis vix superans, ad suturam contractus, antice ascendens, basi sulco pro- fundo exaratus, dein eirea umbilicum in eristam compressus. Apertura parum obliqua, elongato ovato, marginibus callo subeonlinuis; dentibus 5 coarctata: plica compressa in medio pariete aperturali, plica magna oblique intrante, =. infra truncata in columella, dentibusque tribus subaequidis- tantibus, supero minore, infero sulco externo respondente in margine externo dilatato, reflexo; margo columellaris quam externus fere duplo brevior, oblique intuenti valde dilatatus, perforationem obtegens. Alt. 29, diam. max. 11, alt. apert. obl. 9, lat. 6,E mm. Hab. Salta, in parte boreali Argentiniae, leg. Stein- bach 1905. Diagnosen neuer Vivipara-Formen. Von W. Kobelt. Vivipara (dissimilis var. 2) hilmendensis n. subsp. (cfr. M. Ch. II. t. 59 fig. 9—12). Testa obtecte umbilicata, ovato-conica vel ovalo tur- rita, solidula vel parum crassa, nitida, subtiliter striatula, sculptura spirali inconspicua, albida, obsolete fusco fasciata, fascia lata in anfractibus superis, 2 latis in ultimo. Spira conica vel turrita, apice in speciminibus extantibus fracto, in embryonalibus acutissimo; sulura distineta sed vix im- pressa. Anfractus 7 (superst. plerumque 5) convexi vel subteretes, mediani infra suturam plus minusve planati, ultimus tumidus, rotundatus, vix descendens. Apertura ovato-rotundata, supra vix acuminata, intus fuscescenti-al- bida; peristoma album, tenue, acutum, marginibus callo tenui junctis, columellari leviter super umbilicum dilatato. Operculum intus disco pedali rugoso vix prominente muni- tum. — Alt 24—28, diam. 20—22,5 mm. Prov. Seistan, Persien, im unteren Gebiete des Hilmend. Vivipara annendalei n. (cfr. M. Ch. II t. 57 fig. 11, 12). Testa vix rimata, ovata, tenuis, subtiliter striatula, sculptura spirali nulla, viridifusca, saturate fusco varie fas- ciata. Spira late conica, sat brevis, apice acutissimo ; su- tura linearis, impressa. Anfractus 6 celeriter accrescentes, superi econvexiusculi, penultimus convexus, supra angulato- planatus, bifasciatus, ultimus tumidus, inflatus, supra vix planatus, medio obsolete angulatus, basi convexus, fasciis 4—6 lineolisque nonnullis angustis ornatus, antice haud descendens, Apertura magna, irregulariter ovata, supra an- gulata, faucibus livide coerulescentibus fasciis externis trans- lucentibus; peristoma acutum, tenue, marginibus vix callo tenuissimo junctis, externo supra producto, basi cum co- lumellari leviter dilatato et umbilicum fere obtegente an- gulum parum distinetum formante. Alt. 26,5, diam. max. 21, alt. apert. obl. 16, lat. 11,5 mm. Von Sowerby & Fulton als V. dissimilis var helicina Fild., Süädindien erhalten, aber von dieser Gruppe gut ver- schieden und wahrscheinlich, wie ihre nachfolgende Varie- tät, aus Nordindien. Vivipara annendalei halophia n. subsp. Testa rimato - perforata, ovato-globosa, summo om- nino cariose erosa, tenuis sed solidula, parum nitens, stria- tula, sub vitro fortiore vix subtilissime spiraliter sculpta, viridi- fusca, fasciis nigro - castaneis 4-5 cincta. Spira in spec. adultis erosa, in junioribus breviter conica, apice acuto; sutura linearis. Anfr. 6 (persistentes 3-4), pen- ultimus infra suturam angulato - tabulatus, ultimus infla- tus, ad peripheriam obsolete angulatus, fasciis 3 majoribus et 2-3 linearibus cinetus, antice haud descendens. Aper- tura magna, ovata, supra acuminata, infra subeffusa, fau- cibus coerulescentibus; peristoma tenue, acutum, marginibus vix junctis, columellari vix dilatato. Operculum magnum, tenue, corneum, extus concavum, intus disco pedali haud rugoso. — Alt. 24, diam. maj. 20, alt. apert. obl. 13, lat. 11 mm. Salt Range in Nordindien. = I = Streifzüge im östlichen Erzgebirge. Von Albert Vohland, Leipzig. 1. Von Streifzügen kann man billigerweise nicht aus- führliche Ergebnisse erwarten. Es liegt in der Natur der Sache, dass Gebiete grösserer Ausdehnung, über deren Fauna man sich einigermassen im ganzen orientieren möchte, zu- nächst ja wohl manches Charakteristische erkennen lassen, aber keineswegs so gründlich auf den ersten Anlauf durch- forscht werden können, dass man mit gutem Gewissen sagen kann: Das ist die Fauna des Gebietes. Der gewählte Titel nachfolgender Arbeit möge also gleichzeitig die Lücken- haftigkeit entschuldigen. Wasserschnecken wurden gar nicht gesammelt, auch konnte ich die Minutien nicht ge- hörig berücksichtigen. Da ich in Musse vorgenanntes Gebiet in den folgenden Jahren zu durchforschen gedenke, will ich auch von einer Würdigung der geologischen, tektonischen, hydrographischen und floristischen Verhältnisse gegenwärtig absehen, wiewohl diese Fragen zum Teil ausgezeichnet vom Archiv der Landes- durchforschung des Königreichs Böhmen abgehandelt worden sind. Vorläufig sei nur das allernotwendigste mitgeteilt. Es handelt sich hauptsächlich um das Absturzgebiet des Erzgebirges nach Nordböhmen vom Mückenberg nörd- lich von Graupen bis Olbernhau-Katharinaberg. Das Gebiet ist von der Kultur in keiner Weise beeinträchtigt, ausge- nommen natürlich forstwirtschaftlicher Bemühungen. Der Untergrund ist durchweg kalkarm: Gneise, Granite und nur vereinzelt jüngere Basalte. Der Absturz ist hundertfach gegliedert, tektonisch sehr kompliziert, von tiefen, eng- gründigen, wasserreichen Schluchten durchfurcht, zum weit- aus grössten Teile von prächtigem Nadelwalde und ver- einzelt von ausgedehnten Buchenwaldungen geschmückt. — 164 — Infolge der Kalkarmut ist die Schneckenfauna nirgends besonders reich; nur wo an Bauwerken reichlich Kalk verwendet wurde, ist reges Leben. Ein solcher Punkt ist Schloss Purschenstein bei Neuhausen im oberen Flöhatale am Nordhang des Gebirges, auf sächsischem Gebiete, Hier kleben die Clausilien zu tausenden an den alten Schloss- mauern, wie ich es in Sachsen sonst nirgends gefunden habe. In dem durchwanderten Teile fanden sich folgende Arten: ı. Limax, Müller. 1. L. agrestis Linne. Ist im Gebiet nicht häufig. Böhmen: Am Wege von Fleyh nach dem schwarzen Teich in den Forsten des Grafen Waldstein ; Schlucht zw. Gebirgsneudorf und Ober- georgental; zw. Fleyh und Georgendorf. Sachsen: Schloss Purschenstein bei Neuhausen a. d. oberen Flöha. 2. L. maximus var. einereo -— niger Woltf. Eine rechte Charakterschnecke des östlichen Erzge- birges, besonders auf böhmischer Seite. Ueberall wo alte Baumstumpfen sich finden, trifft man die Varietät an. Hauptbedingung ist aber immer, dass die alten Stümpfe noch mit Rinde, die etwas abgelockert sein muss, überzogen sind. Die von der Rinde entblössten Stümpfe vermögen den Schnecken keinen Schutz vor direkter Bestrahlung zu bieten und enthalten auch nicht die nötige Feuchtigkeit. Man findet an diesen im ganzen Gebiete höchstens Patula rotundata Müller und vielleicht vereinzelt die genügsame Glausilia laminata Montagu. Böhmen: Zwischen Moldau und Neustadt; am Stürmerberg bei Niclasberg; Hütten- schänke zw. Klostergrab und Strahl; Krinsdorf-Willers- dorfer Schlucht; Fley; schwarzen Teich bei Göhren; Flöss- graben oberhalb Rauschengrund; Brucher Grund; Gebirgs- neudorf; Grund von Obergeorgental; Mückenberg; westlich von Graupen; Bad und Haltestelle Eichwald. Sachsen: = I — Schloss Purschenstein bei Neuhausen a. d. oberen Flöha; Schweinitzmühle a. d. Schweinitz bei Olbernhau. 3. L. maximus var. unicolor Heynemann. Viel seltener als die vorige Art, nur auf sächsischer Seite. Schloss Purschenstein a. d. Flöha; Dittersbach bei Neuhausen a. d. Flöha. 4. L. tenellus Nilsson. Färbung. schwankt zwischen zart schwefelgelb bis fast orangegelb. Böhmen: An Buchenstämmen im Kessel von Niklasberg; sehr zahlreich in der Krinsdorf-Willersdorfer Schlucht; vereinzelt im Flössgraben oberhalb Zettel; Rau- schengrund; Oberleutendorf; Schweinitzgrund bei Hirsch- berg. Sachsen: Niederseiffenbach a. d. oberen Flöha; Eichwald bei Teplitz. 5. L. arborum Bouch.-Cantr. Ausserordentlich verbreitet und sehr zahlreich, be- sonders an Buchen und Ahornstämmen. Viel häufiger noch als L. max. var. cin. niger, aber im Gegensatz zu diesem verborgenen Tiere am liebsten im Freien ziehend. So fand ich sie nach strömenden Regen im Krinsdorfer Grund zu Hunderten an den prächtigen Buchenstämmen kletternd. Böhmen; Hüttenschenke; Hüttengrund unweit Kloster- grab; Krinsdorfer Grund ; bei Fleyh; Flössgraben b. Göhren; Rauschengrund; b. Gebirgsneudorf; Nickelsdorf. Sachsen: Mückenberg; Eichwald Bad; an der Grenze bei Deutsch- georgental; im Flöhatal am Schloss Purschenstein: Ditters- bach; im Schweinitztal bei Hirschberg; Niederlochmühle. II. Vitrina Draparnaud. 6. V. pellucida Müller. Nur an einer Stelle erwachsen lebend, sonst nur leere Schalen. Böhmen: Neuhaus; Moldau ; Krinsdorfer Schlucht; Willersdorf; Flöhatal bei Fleyh. u . : 7. V. diaphana, Draparnaud. Böhmen: Niklasberg an sehr feuchter, quelliger Stelle an Buchenstümpfen : Willersdorfer Schlucht. 8. P. elongata, Draparnaud. Böhmen: Flössgraben bei Göhren; Fleyh a. d. Flöha. Sachsen: Schloss Purschenstein. III. Hyalina Ferussac. 9. A. cellaria, Müller. Nicht häufig angetroffen. Böhmen: Krinsdorf-Wil- lersdorfer Schlucht; Tunnel bei Krinsdorf; Sachsen: Schloss Purschenstein a. d. oberen Flöha; Haltestelle Bienen- mühle a. d. Mulde. 10. H. cellaria Müller var ? Nur bei Gebirgsneudorf, zwischen den Mauerungen der Strasseneinfassung. Farbe dunkler als bei cellaria, gelb- lich hornfarben. Gewinde höher, Naht tiefer, Mündung von grösserer Höhe. 11. H. nitens, Michaud. Zwei Exemplare aus der Krinsdorf- Willersdorfer Schlucht an Buchenstümpfen. Letzter Umgang rasch er- weitert, merklich herabgedrückte Mündung. Farbe wesent- lich heller als bei der folgenden Art. 12. H. nitidula, Draparnaud. Ebenfalls aus der Krinsdorfer Schlucht. 13. H. pura, Alder. Dem Rale Clessins folgend füge ich für diese und die folgende Art eine genauere Beschreibung bei, um einem Irrtum zu steuern: Gehäuse klein, Gewinde wenig erhoben, gelblich hornfarben, einzelne etwas dunkler, gestreift, teil- weise undeutlich, Umgänge 4, letzter Umgang nicht be- sonders hervortretend, Nabel weit, Mündung nicht herab- steigend. Böhmen: Krinsdorfer Schlucht, selten. Sachsen: Schloss Purschenstein a. d. oberen Flöha. — 167 - 14. H. pura v. viridula, Menke. Etwas grösser als pura, mehr kugelig, sehr hell weiss- lich mit einem leichten Schein ins cr&mefarbene. Nur 1 Exemplar aus der Krinsdorfer Schlucht. 15. HA. radiatula, Gray. Gehäuse etwas kleiner als bei pura, gelblichbraun, sehr stark glänzend, sehr deutlich und sehr eng gestreift, Mündung merklich herabgehend, Nabel enger aber deutlich und tief. Verbreiteter als pura. Böhmen: Eichwald b. Teplitz; Krinsdorfer Schlucht ; Flössgraben unterh. Göhren; Brucher Grund. 16. H. radiatula v. petronellu, Charpentier. Wie radiatula, Gehäuse wesentlich grösser, mehr er- hobenes Gewinde, zartgrün, glashell. An sehr feuchter, quelliger von üppigem Pflanzenwuchs überkleideter Stelle nördlich von Fley am linken Ufer der Flöha. 17. H. (Vitrea) erystallina, Müller. Weit verbreitet. Böhmen: Moldau; Neustadt; Nik- lasberg;; Flössgraben bei Göhren; Rauschengrund ; quellige Stelle a. d. Flöha bei Fley; Willersdorfer Schlucht. 18. H. (Vitrea) subrimata, Reinhardt. Nur aus der Krinsdorf-Willersdorfer Schlucht bei 860 m Höhe. 19. H. (Conulus) fulva, Müller. Scheint überall im Gebirg vorzukommen. Böhmen: Niclasberg; Krinsdorfer Schlucht; Hüttenschenke, Flöss- graben b. Göhren; Krinsdorf-Willerdorfer Schlucht. Sachsen: Dittersbach a. d. Flöha. IV. Arion Förussac. 20. A. empiricorum, Fer. Ueberall fand ich diese Art von einer erstaunlichen Grösse, Alle Tiere schienen erwachsen zu sein. Alle zeich- neten sich aus durch eine tiefschwarze Färbung, die so — 1665 — vollständig über den Rücken läuft, dass selbst der über der Sohle hinlaufende Saum kaum zu erkennen ist. Die meisten der Tiere weisen ausserdem auf der Sohle zwei schmutzig graublaue Streifen auf, die, wie bei Limax ceinereo niger, durch einen weissgrauen Mittelstreifen von einander getrennt sind. Nur an einer sehr feuchten, quelligen Stelle mit üppigem Pflanzenwuchs traf ich kleine, grünlichweise Tierchen, die im Gegensatz zu den erwachsenen ziemlich lebhaft umherkrochen. Böhmen: Eichwald; Hüttenschenke; Willersdorfer Schlucht; Flössgraben im Graf Waldsteinschen Forst; Rauschengrund; Deutsch-Georgendorf jenseits der Grenze; bei Fleyh an der Flöha unterhalb Fley jung; Ge- birgsneudorf; Sachsen: Purschenstein b. Neuhausen a. d. Flöha; Hirschberg im Schweinitzgrund und Niederloch- mühle. 21. Arion subfuscus, Drap. Wenn Clessin in seiner Exc. Mollf. von Deutschland in zweiter Auflage schreibt: „stets seltener als Ar. empi- ricorum“, so stimmt das ganz und gar nicht für das öst- liche Erzgebirge. Zwar ist Limax arborum ausserordent- lich häufig im Gebiet, aber auch anderwärts in Sachsen bei günstigen Verhältnissen massenhaft anzutrefien, dagegen trifft man wohl sonst nirgend mit so absoluter Sicherheit Arion subfuscus an jedem alten Stumpfe, wie gerade hier im östlichen Erzgebirge. In jeder Schlucht, an jedem nur halbwegs feuchten Brett trifft man sie an, sodass man sie als stete Charakterschnecke für vorliegendes Gebiet zu be- trachten hat. Hier in den enggründigen, kühlen und feuchten Tälern scheint sie ihre rechten Lebensbedingungen in Fülle zu finden. Ihre Färbung schwankt vom hellen gelbbraun bis zum schmutzig dunkeln orange in grau- schwarzer Abtönung. Nur einige Fundorte: Böhmen: Neustadt; Niklasberg; Moldau ; Hüttenschenke (sehr dunkel) Willersdorfer Schlucht; Flössgraben vereinzelt; Rauschen- — a — grund; Bruchergrund; Sachsen: Deutsch-Georgental; Dittersbach ; Niederseiffenbach ; Hirschberg i. Schweinitzgrund. 92. Arion Bourguignati, Mabille. Nur ein Exemplar aus der Willersdorfer Schlucht. V. Patula Held 93. P. rotundata, Müller. Ueberall im Gebiet. 94. P. ruderata, Studer. Nur an Baumstumpfen von Buchen und Fichten. Böh- men: Krinsdorf-Willersdorfer Schlucht in grösserer Höhe erst aufgefunden; Flössgraben bei Göhren; Sachsen: im oberen Flöhatal bei Dittersbach; Niederseiffenbach; Hirsch- berg im Schweinitzgrund. VI. Trigonostoma Fitzinger. 25. T. obvoluta, Müller. Recht selten im Gebiet. Böhmen: Eichwald; Willers- dorfer Schlucht. VII. Isognomostoma Studer. 96. J. holoserica, Studer. Selten; nur in der Krinsdorf-Willersdorfer Schlucht. 27. J. personata, Lamarck. Selten; Krinsdorfer Schlucht; Flössgraben bei Rauschen- grund; Eichwald. VIII. Fruticicola Held, 28. F. unidentata, Draparnaud. Nur auf böhmischer Seite. Krinsdorfer Schlucht ; zahlreich unerwachsen. 1 albines Exemplar; Flössgraben oberhalb Rauschengrund, erwachsen. 29. F. hispida, Linne. Kessel von Niklasberg; Sachsen: Schloss Purschen- stein a. d. Flöha. Von hier sehr grosse und sehr dunkel gefärbte Gehäuse. — 1% 30. F. umbrosa, Partsch. Nur an Schloss Purschenstein b. Neuhausen a. d. Flöha. Alle unerwachsen bis #!/s Umgänge. 31. F. incarnata Müller. Verbreitet, aber überall, wahrscheinlich infolge der herrschenden Kalkarmut spärlich. Böhmen: Neustadt; Niklasberg; Teplitz; Eichwald; Klostergrab; Krinsdorfer Schlucht; Flössgraben; Brucher Grund; Gebirgsneudorf; Obergeorgental. Sachsen: Schloss Purschenstein; Ditters- bach; Niederseiffenbach; Oberneuschönberg ; Hirschberg im Schweinitzgrund; Deutsch-Katharinaberg. IX. Chilotrema Leach. 32. Ch. lapicida Linne. Selten. Böhmen: Bahnbrücke b. Krinsdorf. Sachsen: Schloss Purschenstein, hier unerwachsen und häufig. X. Arionta Leach. 32. A. arbustorum Linne. In den Schluchten des Südabfalls vereinzelt, aber trotz der Höhe normale Grösse. Im oberen Flöhatal bei Neu- wernsdorf gelblich bis hell. olivgrünlich und klein. Von Schloss Purschenstein ungewöhnlich gross und sehr dunkel, sächsischerseits fast ausnahmslos erwachsen, böhmischerseits alle unerwachsen. XI. Tachea Leach. 34. T. hortensis Müller. Nur 1 Exemplar aus dem Flössgraben oberhalb Rauschengrund. Ungebändert. 35. T. hort. var. fusco-labiata, Kreglinger. Nur ein Exemplar aus dem Flössgraben oberhalb Rauschengrund mit T. hortensis zusammen. XI. Helicogena Risso. 36. H. pumatia Linne. Sehr selten. Nur von der Bahnmauer bei Krinsdorf; unerwachsen. —- MM — XII. Buliminus Ehrenberg. 37. B. montanus Draparnaud. Schloss Purschenstein a. d. Flöha. XIV. Cochlicopa Risso. 38. C. lubrica Müller. Junge Exemplare an quelliger Stelle bei Fley. XV. Edentulina Clessin. 39. E. edentula Draparnanud. In Böhmen bei Fley an quelliger Stelle mehrfach, einzelne Exempl. fast bernsteingelb. XVI. Vertilla Moquin-Tandon. 40. V. pusilla Müller. Nur 1 Ex. aus der Krinsdorf-Willersdorfer Schlucht, an sehr feuchter, holzreicher Stelle. XVII. Clausilia Draparnaud. 41. Cl. laminata Montagu. Ueberall ziemlich häufig anzutreffen. Mit Vorliebe an Ahorn und Buchen aufsteigend. Alle kirschbraun. Böhmen: Niklasberg; Hüttenschenke; Eichwald; Mückenberg; Krins- dorfer und Bruchergrund; Flössgraben; Gebirgsneudorf. Sachsen: Purschenstein; Niederseiffenbach; Schweinitz- grund bei Niederlochmühle. 42. Cl. (Fusulus) varians Ziegler. Im Gebiet fast ebenso häufig als laminata. Scheint ihrem Vorkommen nach sehr günstige Bedingungen zu finden und sich durchaus nicht, wie sonst reliktoide Posten, im Rückgange zu befinden. Merkwürdig ist, dass diese so leicht erkennbare Art bisher nur vom Geisingberge und bei Stadt Bärenstein in Sachsen bekannt war. Es ist dies ein schlagender Beweis dafür, dass unser prächtiges Erz- gebirge noch nie gründlich, ja kaum flüchtig malakozoologisch durchsucht worden ist. Man möge sich deshalb bei den — 12 — Angaben im „Erzgebirge“ nicht eigentlich das Kamm- und Absturzgebiet vorstellen, sondern die weitausstrahlenden Ausläufer desselben nach Sachsen. Meines Wissens stammt aus der höheren Region nur eine Arbeit von Herrn Ehr- mann*) Leipzig, in der uns von Pupa ronnebyensis mitge- teilt wird. Es mag sein, dass infolge der gegenwärtigen äquatorialen Pendulation, (die wir allenthalben zu bemerken in der Lage sind, nachdem uns Prof. H. Simroth sein prächtiges Werk über die Pendulationstheorie geschenkt hat) die reliktenhaft auftretende Schnecke durch die veränderten feinen klimatischen Zustände ihres versprengten Wohnge- bietes einen Hauptantrieb empfangen mag zu neuerlicher starker Emigration über ihre engen Grenzen hinaus; aber dennoch können sich die Markungen in etwa 50 Jahren nicht so stark verschoben haben, dass wir sie jetzt in einem so weit ausgedehnten Gebiet plötzlich finden. Das muss uns ein Ansporn zu regem Eifer sein. Unter der Menge zeichnen sich einzelne Exemplare durch ausserordentliche Schlankheit aus. Die am Südab- fall gesammelten sind zum weitaus grössten Teile zart grün oder grüngrau, in der Minorität hell hornbraun ge- färbt, am Nordhang ist das umgekehrte Verhältnis der Fall. Böhmen: Aufstieg zum Mückenberg; am Eichwalder Wasserwerk ; zwischen Eichwald und Teplitz; bei Kloster- grab; Krinsdorfer Schlucht massenhaft; Flössgraben unter- halb Göhren; Brucher Grund sehr selten; Sachsen: un- terhalb Neuwernsdorf; Rauschenbach; bei Dittersbach sehr zahlreich; bei Niederseiffenbach ; im Schweinitzgrund bei Niederlochmühle;; bei Brandau am linken Ufer der Schwei- nitz auf böhmischem Grunde. Das Schneckchen bält sich mit Vorliebe unter der Rinde alter Buchen-, Ahorn- und Fichtenstumpfe auf. *), Ehrmann: Beitr. zur Kenntnis d. Mollf. d. Kgr. Sachsen, in Sitzgsber. d. natforsch. Ges. z. Leipzig 1895/96. — 13 — 43. Cl. (Alinda) biplicata Montagu. Vom Purschenstein sehr bauchige, äusserst grosse Exemplare. Nicht häufig im Gebiet. Böhmen: Krins- dorfer Schlucht; Flössgraben. Sachsen: Schloss Pur- schenstein. 44. Ol. (Alinda) plieata Drap. Nur von Schloss Purschenstein ; zahlreich. 45. Cl. (Strigilaria) cana Held. Zahlreich in der Krinsdorf-Willersdorfer Schlucht in Böhmen. 46. Cl. (Kuzmicia) dubia Drap. In ungeheurer Menge an den Mauern von Schloss Purschenstein. 47. Cl. (Pyrostoma) nigricans. Pult. Sehr selten. Schloss Purschenstein b. Neuhausen. 48. Cl. (Pyrostoma) pumila Ziegler. Mehrfach in der Krinsdorfer Schlucht bei Klostergrab. 49. Cl. (Pyrostoma) ventricosa Drap. Krinsdorfer Schlucht bei Klostergrab zahlreich. 50. Cl. (Pyrostoma) plicatula, Drap. Böhmen: Hüttenschenke ; Flössgraben bei Rauschen- grund; Krinsdorfer Schlucht. Sachsen: Purschenstein, auffällig bauchig. XVII. Ancylus Geoffroy. 51. A. fluviatilis Müller. Flössgraben und Krinsdorfer Schlucht. XIX. Carychium Müller. 59. C. minimum Müller. An der Flöha bei Fley. - iM Neue und wenig bekannte Lokalformen unserer Najadeen. Von Fr. Haas, Aus dem Formenkreis der Anodonta (Pseud- anodonta) complanata Zglr. 1. Anodonta (Pseudanodonta) nicarica m. Muschel länglich eiförmig, nach hinten und unten etwas zugespitzt. Wirbel nach vorne liegend, sehr wenig vorragend, meist abgerieben, sodass das rosenrote oder bläulich-weisse Perlmutter freiliegt. Die Schale ist verhält- nismässig stark und bei grossen Stücken ziemlich dick. Der ÖOberrand ist nahezu horizontal und fällt in schwach kon- vexer Linie gegen das Hinterende ab, mit dem hinteren Ende des Unterrandes eine leicht gerundete Ecke bildend. Der vordere Teil des Oberrandes geht durch den halbkreis- förmigen Vorderrand in den horizontalen oder ganz wenig gebogenen Unterrand über. Die Schale zeigt deutliche An- wachsstreifen, die Epidermis ist bei jungen Stücken oliven- grün, bei alten schmutzig braungrün. Strahlen sind nur bei jungen Stücken vorhanden. Die Innenseite der Schale zeigt das unter den Wirbeln rosenrote, nach dem Rande zu bläulich-weisse Perlmutter. Länge: 7,3 cm, Höhe 3,9 cm, Dicke : 2,1 cm. Von dem Ziegler’schen Typus unterscheidet sich diese Form durch den nahezu horizontal verlaufenden Oberrand und durch das Fehlen der Strahlen im ausgewachsenen Zustande. Auch ist die Ecke zwischen Oberrand und Vorderrand nicht so scharf ausgeprägt. Vorkommen: Im Neckar bei Heidelberg. Aus dem Formenkreis des Unio tumidus Retz, 2. Unio rhenanus Kob. Icon. N. F. fig. 297. Fauna Nass. Moll. 1. Nachtr. 1886 pl. 5, fig. 3. Diese Form wurde von Kobelt ursprünglich als neue Art beschrieben, das Auffinden einer Menge von Zwischen- stufen zwischen ihr und dem Unio tumidus Retz. hat ihre Zugehörigkeit zu dem Formenkreise des letzteren, aber auch ihre Berechtigung für einen eigenen Varietätsnamen, als sicher erwiesen. j Der Unio rhenanus unterscheidet sich von dem U. tumidus durch das äusserst kurze Vorderteil, das durch einen fast in gerader Linie zum Unterrande abfallenden Oberrand begrenzt wird. Die Folge hiervon ist eine Ver- schiebung der grössten Höhe nach hinten; die Wirbel sind meist aufgetrieben und nach vorne etwas eingerollt. Das Ligament ist etwas verkürzt, aber breit und stark. Die Schlosszähne sind etwas vereinfacht, indem der vordere Zahn der linken Klappe mehr oder weniger reduziert er- scheint. Das von Kobelt (l. c.) abgebildete Exemplar zeigt nicht das Extrem der lokalen Veränderung vom Typus, auch ist es nicht ausgewachsen. Die Maasse eines ausge- wachsenen Stückes sind: Länge; 7,5 cm, Höhe 4,2 cm, Dicke 2,8 cm. Vorkommen: Im Rheingau (Kobelt), im Erfelder Altrhein, im Neuhofener Altrhein (Haas). Aus dem Formenkreise des Unio batavus Lam, 3. 'Unio Hassiae m. Unterscheidet sich vom Typus durch das stark ver- längerte Hinterteil, sowie durch die Verkürzung des Vor- derteils. Diese beiden Erscheinungen folgen aber nicht auseinander, wie man anzunehmen geneigt ist, sondern sind unabhängig von einander eingetreten. Die Wirbel liegen nahe dem Vorderrande, dem sie zu gekrümmt sind. Die Farbe der Epidermis ist dunkel braun mit hellen gelb- grünen Streifen. Die Zähne sind im Verhältnis zur Länge der Muschel schwach entwickelt. Länge 6,2 cm, Höhe 3,4 cm, Dicke 2,4 cm. Vorkommen: Im Rheingau (Kobelt), im Erfelder und im Lampertheimer Altrhein (Haas). Dem Regierungs-Dampfer Hassia, auf dem wir unsere Rhein- untersuchung ausführten, zu Ehren benannt. - mi — Aus dem Formenkreise des Unio pictorumL. 4. Unio grandis A. Braun. Rossmässler, Jcon, Fig. 741. Kobelt, Fauna Nass. Moll. 1. Nachtr. 1886 pl. 4 fig. 1. Unterscheidet sich vom Typus durch die starke Ent- wicklung des Vorderteils, deren Folge die Verschiebung der Wirbel nach der Mitte zu ist. Die Muschel ist äusserst bauchig, die Wirbel rollen sich ein und können einander berühren und abschleifen. Das Schloss ist vergrössert, aber sonst normal. Diese Form ist für den ganzen Mittelrhein, den sie schon im Diluvium bewohnte, charakteristisch. In Alt- rheinen oder in Teichen, die mit dem Rhein in Verbindung stehen, werden die Muscheln äusserst lang und verlängern, da der weiche Schlammgrund derartiger Gewässer dem Wachstum wenig Widerstand leistet, ihr Vorderteil viel beträchtlicher, als es die im kiesigen Boden des fliessenden Rheines lebende Stammform kann. Der Braun’sche Typus ist die Form eines Teiches; sie wurde von Rossmässler |. c. abgebildet. Ihre Maasse sind: Länge 11,7 cm, Höhe 4,9 cm, Dicke 3,9 cm. Die Form des fliessenden Rheines hat: Länge 8,9 cm, Höhe 3,9 cm, ‚Dicke 2,8 cm. Vorkommen: In einem Teiche bei Karlsruhe, dem sog. Entenfang der mit dem Rhein in Verbindung stand. (A. Braun). Im Altrhein von Ketsch. Im Rheingau (Kobelt). Aus dem Formenkreise der Margaritana margaritifera. 5. Margaritana parvula m. Beschreibung siehe in den Beiträgen zur Kenntnis d. Najadeen. Vorkommen: Im Odenwald, im Ulfenbach bei Affolterbach. — 1m — Ein neuer fossiler Unio. Unio kinkelini Haas. Concha ovata, postice attenuata et truncata, sat inflata, solida, ponderosa, irregulariter striata, striis versus marginem et in area costiformibus. Umbones valde anteriores, ad "a longitudinis siti, inflati, valde incurvi, apiceibus fere conti- guis, rugulosis, rugis subparallelis, vix undulatis. Margo anticus breviter rotundatus, versus ventralem fere horizon- talem declivis, dorsalis ex apice umbonis fere horizontalis, dein descendens, posticus truncato-biangulatus; area costis duabus ex umbone decurrentibus, angulis respondentibus, insignis, medio compressa; ligamentum elongatum, latius- culum, haud prominens, ad margines obtectum; sinus liga- mentalis brevis; areola angusta, lanceolata. CGardo crassis- simus, dentibus cum lamellis angulum distinetissimum formantibus; valva dextra dente principali magno, crasso, trifido et plerumque denticulo accessorio antico lamelli- formi et duobus postieis, fossula anteriore angusta, poste- riore lata profunde intrante,; sinistra dente posteriore compresso, elongate conico, anteriore crasso, conico, parum alto et fovea triangulari suleis et costis distinctissimis transversis munita; lamellae breves, plus minusve arcu- atae, duabus valvae sinistrae fossula lata profunda divisis. Lamina cardinalis late ultra cavitatem umbonalem producta. Callus humeralis perdistinctus, plica humerali incrassata obliqua definitus; callus labialis postice evanescens. Im- pressio muscularis antica magna, profunda, infra cardinem intrans; postica vix excavata. Long. 56, alt. 41, crass. 27 mm. Vorkommen: In den diluvialen Rheinsanden von Mosbach und Biebrich. Herrn Prof. Dr. F. Kinkelin-Frankfurt a. M., dem verdienstvollen Bearbeiter der Mosbacher Diluvialfauna, in Verehrung gewidmet. — 18 — Syn.: Unio litoralis (nec Lam.) F. Sandberger, Land- und Süsswasser-CGonchylien der Vorwelt. T. XXXII, fig. 11a. Brömme, Conchylienfauna der Mosbacher Diluvial- sande. Jahreshefte d. Nass. Ver. Nat. 38. Von Sandberger für U. litoralis gehalten, aber im Schloss total verschieden. Beitrag zur Kenntnis der Molluskenfauna von Böhmen. Von J. Petrbok. Meine heutige Mitteilung bezieht sich auf das Dorf Kojetice bei Prag, welches auf einem Ausläufer des siluri- schen Kieselschiefers von Prag liegt. Die mit * gezeichneten Species kommen auch in hiesi- gem Alluvium vor! Die Bestimmung einiger Arten danke ich dem Herrn Prof. J. Ulicny in Trebie. 1. Agriolimax agrestis L. nicht häufig. *9, Zonitoides nitidus Müll. am Bachufer. 3. Arion Bourguignati Mab. *4. Vallonia pulchella Müll. überall. *5. Trichia rubiginosa Zgl. Bachufer. 6. Helicogena pomatia L. nur in Gärten. 7. Helicella (Xerophila) obvia Htm. *8. Striatella striata Müll. *9, Chondrula tridens Müll. *10. Zua lubrica Müll. *1]1. Caecilianella acicula Müll. namentlich in Ziesellöchern. *12. Pupilla muscorum Müll. *13. Vertigo pygmaea Drap. (Genus Clausilia Drp. fehlt). *14. Neritostoma elegans Risso. — 19 — *15. Lucena oblonga Drap. *16. Gulnaria peregra Müll. Im Alluvium kommen grössere Exempl. vor, als die heute lebenden. Jene lebten in einem Teiche, welcher nicht mehr exi- stiert; diese nur im Wiesenbach. *17. Fossaria truncatula Müll. *18. Tropidiscus umbilicatus Müll. nicht häufig und nur in sehr kleinen Exempl. Die Ursache der „Ver- kleinerung“ wie bei Guln. peregra. *19. Gyraulus albus Müll. auch nicht häufig. *20. Bathyomphalus contortus L. Dasselbe wie bei Trop. umbilic.; sehr häufig. 21. Anodonta cellensis Schröt. Exempl. nur bis 8—9 cm lang. Darum lässt sie sich sehr schwer gut be- stimmen. (Prof. Ulicny.). *29. Corneola corneum L. *23. Fossarina fontinalis GC. Pfeiff. Unter dem reichen Material von Limnaea peregra fanden sich, als ich durch die Mitteilung von Herrn Merkel aufmerksam gemacht, genauer nachsah, auch einige ge- bänderte Exemplare. Die Zahl der Bänder war verschieden, ebenso ihre Breite, die Limnaeen sind so dünnschalig, dass man gewöhnlichen Druck durch sie hindurch lesen kann. Bei lebenden Exemplaren sehen die Bänder schwärzlich mit olivengrünem Anflug aus; an leeren Schalen erscheinen sie dunkler, als die gelbbraune Grundfarbe; gegen das Licht erscheinen sie durchscheinend, sind also weniger gefärbt, als die übrige Schale. Das grösste bis heute gefundene Exemplar hat nur eine Höhe von 13, eine Breite von 7 mm. Auch die un- gebänderten Exemplare kommen hier nicht grösser vor. Ich bin in der Lage, einige gebänderte Exemplare in Tausch oder Kauf abgeben zu können. — 180 — Zur Fauna von Amboina (Molukken). Von Caesar R. Boettger, Frankfurt (M.). Die Insel Amboina, von der die mir übersandte Sammelausbeute stammt, bildet den Mittelpunkt der süd- lichen Molukken, der sogenannten Amboina-Gruppe. Sie besteht aus zwei Halbinseln, einer nördlichen, von Gebirgen durchzogenen, Hitu, und in einer südlichen, Leitimor, die reich an feuchten Tälern ist. Beide verbindet eine schmale Landzunge. Schon oft vor mir sind Schneckenausbeuten von Am- boina bearbeitet worden (E. von Martens, C. Tapparone- Canefri, E. A. Smith, O. Boettger und andere). Dass jedoch noch immer zwei neue Arten und einige neue Fundorte hinzugekommen, beweist welch reiche Konchylienfauna ein Fachmann zusammenbrächte, wenn er sich einige Zeit" auf der Insel aufhielte, denn das bis jetzt zusammengebrachte Material ist entweder von Zoologen, die sich nur kurz auf Amboina aufhielten, oder von Laien gesammelt. Der grösste Teil der mir übersandten Schnecken stammt von Hitu. 1. Nanina (Xesta) citrina L. Fundort: Leitimor. Ueberall häufig in den verschiedenen Farbenvariationen. 9. Nanina (Xesta) strubelli O. Btitg. Fundort: Hitu. Diese bis jetzt nur auf Leitimor gefundene Art geht also auch bis in die nördliche Halbinsel von Amboina. Sie lebt dort auf sumpfigem Talboden. Ziemlich häufig. 3. Kaliella doliolum Pfr. Fundort: Kap Tial, Hitu. Die Schnecke scheint also eine grosse Verbreitung zu haben. Sie wurde zuerst nur auf den Philippinen gefunden (Cebu, Bohol, Mindanao, etc.), bis sie O. Boettger in A. — mm = Strubells Sammelausbeute von den Banda-Inseln antraf (Bericht über die Senckenbergische naturforschende Gesell- schaft in Frankfurt am Main. Frankfurt a. M. 1891 pag. 256). Meine Exemplare stimmen vollkommen mit den Stücken von den Philippinen und den Banda-Inseln überein. Selten, da die Schnecke wegen ihrer Kleinheit schwer zu finden ist. 4. Lamprocystis ambonica O. Btig. Fundort: Kap Tial, Hitu. Häufig, besonders tot gesammelte Schalen in dem Mulm, der in den Gehäusen der grösseren tot gesammelten Landschnecken ist. 5. Lamprocystis subangulata O. Bttg. Fundort: Kap Tial, Hitu. Nicht allzu häufig, besonders nicht in guten lebend gesammelten Stücken. 6. Charopa (Charopa) kobelti n. sp. Figur i. Figur 2. Figur 31), Fundort: Kap Tial, Hitu (Nord-Amboina). Testa late umbilicata, umbilico '/s latitudinis aequante, corneo—fusca, semitranslucens, superne et inferne anguste costulata; spira depressa, vix convexa. Anfractus 4 lente et aequaliter accrescentes, subrotundi; ultimus non descen- dens ad aperturam, ! latitudinis aequans ; sutura distincta, !1) Für ihre freundliche Hilfe bei der Herstellung der Figuren bin ich den Herren Prof. Dr. F. Richter und K. Fischer in Frankfurt (M.) zu Dank verpflichtet. — 12 0 — profunde impressa. Apertura subreeta, modica, rotundato- semilunaris; peristoma simplex, acutum. Alt. 1 mm, diam. mai. 2'/a mm, diam. min. 1° mın; alt. apert. !/a mm, lat. apert. ®s mm. Diese Schnecke benenne ich zu Ehren von Prof. Dr. W. Kobelt in Schwanheim am Main. Die nächste bekannte verwandte Art scheint Gharopa damani Tap.-Can. von den Aru-Inseln und Neu-Guinea zu sein. Sie unterscheidet sich jedoch von dieser Art hauptsächlich durch die Grösse, schärfere Rippung und durch die mehr runde Mündung. Nicht häufig. 7. Planispira (Planispira) zonaria L. var. fasciolata Less. Fundort: Kap Tial, Hitu. Meine Exemplare dieser nördlichen Form der sehr variablen Planispira zonaria L. sind alle reinweiss mit starkem Glanz. Alle sind mit zwei braunen, nicht in Flecken aufgelösten Bändern versehen, wobei aber immer das obere Band das kräftigere ist. Die Schnecke wurde ge- funden auf Kalkfelsen, 90 m über dem Meere. Häufig. Von dieser Art ist auch ein Albino bei der Ausbeute. E. von Martens (Die preussische Expedition nach Ost- asien. Berlin 1867. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Die Landschnecken pag. 310) kennt von Planispira zonaria L. ein albines Gehäuse, das in Moussons Sammlung liegt. 8. Planispira (Trachia) reinachae n. sp. Figur 4, I Figur 5, Figur 6, Fundort: Hitu (Nord-Amboina). Testa mediocriter umbilicata, umbilico !/s latitudinis aequante, albida, semitranslucens, superne obtuse carinata — carina utrimque canalibus comitata —, subtus concame- rata, lineis incrementi tenuibus striata ; spira plana, depressa; apex magnus, laxe volutus. Anfractus 4 celeriter accres- centes; ultimus paenultimo duplo latior, paulo descendens ad aperturam; sutura distincta, excavata, lata, modice im- pressa. Apertura valde obliqua, ampla, elliptica, margini- bus callo iunctis, margine supero leviter arcuato, dextro superne subrostrato, canuliculato, infero valde arcuato; peristoma tenue, patulum et undique reflexum, prope um- bilicum sigmoideum et hic media parte leviter protractum ; pars reflexa 1! lata. Alt. 8 mm, diam. mai. 23!’ mm, diam. min. 17 a mm; alt. apert. 9 mm, lat. apert. 13 mm. Diese neue Art, die ich zu Ehren von Frau Baronin A. von Reinach in Frankfurt (M.), der Witwe des be- kannten Forschers, benenne, wurde nur in einem tot ge- sammelten, jedoch gut erhaltenen Stück ohne Epidermis gefunden. Die Schnecke gehört in die Gruppe der Plani- spira gabata Gould (Pl. gabata Gould, trochalia Bens., har- douini de Morg., wrayi de Morg., smithii Bock, pilisparsa En v. Mart.), deren flachster bis jetzt bekannter Vertreter sie ist. Sie ähnelt am meisten der Planispira smithii Bock aus Sumatra. 9. Chloritis (Chloritis) unguiculastra v. Mart. var. amboinensis v. Mart. Fundort: Kap Tial, Hitu. Diese Art variiert sehr in der Grösse der Schale (diam. 15—24 mm). Es finden sich von den grossen Stücken Uebergänge zu den kleinen, sodass man sie nicht trennen kann. Wie Planispira zonaria L. wurde sie auf Kalkfelsen, 90 m über dem Meere gefangen. Sehr häufig. 10. Pythia erassidens Hombr. et Jacq. Fundort: Kap Batu Kapal, Leitimor. Sehr selten, nur in wenigen Exemplaren. 11. Pythia scarabaeus L. Fundort: Hitu und Kap Batu Kapal, Leitimor. An beiden Fundorten nicht selten. 12. Pythia pantherina A. Ad. Fundort: Kap Tial, Hitu. Sehr häufig. 13. Pythia striata Rve. Fundort: Kap Tial, Hitu. Selten, in wenigen Stücken. 14. Oyclotus (Pseudocyclophorus) amboinensis Pfr. Fundort: Kap Tial, Hitu. Sehr häufig. 15. Palaina (Eupalaina) angulata ©. Btig. Fundort: Kap Tial, Hitu. Die Verbreitung dieser bis jetzt nur auf der südlichen Halbinsel von Amboina gefundenen Schnecke erstreckt sich also auch auf Hitu. Sie ist sehr selten, da sie wegen ihrer Kleinheit. schwer zu finden ist. Von Laien wird sie daher gewöhnlich nur ohne Wissen in dem Mulm mitgebracht, — 15 — der in den tot gesammelten grösseren Landschnecken steckt. Die Schnecke lebt am Fusse von Kalkfelsen. 16. Adelomorpha liratula v. Mart. Fundort: Kap Tial, Hitu. Diese Schnecke wurde nur in einem deckellosen Exem- plar in dem Mulm am Fusse eines Kalkfelsens gefunden. 17. Neritina (Neritona) macgillivrayi Rve. !) Fundort: N. W. Hitu. Diese Art ist bis jelzt auf den Salomon-Inseln und auf Neu-Mecklenburg (Neu-Irland) gefunden worden. Das merkwürdige Vorkommen dieser und einiger anderen Schnecken auf Amboina rechtfertigt also die Annahme von Wallace, der die Molukken zum austraulischen Faunengebiet rechnet (er schloss dies allerdings aus der Uebereinstimmung der Vogel- und Schmetterlingsfaunen). Dennoch haben die Molukken in den kleinen Schneckenarten eine noch grössere Beziehung zu den Philippinen, während nur wenige Schne- cken an die Sunda-Inseln erinnern. Neritina macgillivrayi Rve. ist auf Amboina selten ; sie wurde nur in zwei Exem- plaren gefunden. Sie entstammen einem kleinen versumpf- ten See, 500 m über dem Meere. Meine Exemplare stimmen in Grösse mit den Abbildungen von Reeve überein, sind jedoch dunkler, fast schwarz. Kleinere Mitteilungen. Ueber die Bestäubung von Blüten durch Schnecken gibt Meierhofer (Biologie der Blütenpflanzen, in: Schriften des Lehrervereins für Naturkunde vol XX. p. 223) einige interessante Bemerkungen. Die Bestäubung durch Schnecken erfolgt besonders häufig bei der Herbst- zeitlose, in deren Blütezeit die Insekten schon seltener ge- !) Die Bestimmung dieser Art verdanke ich Herrn E. A. Smith in London. — 186 — worden sind; dann bei einer Anzahl Compositen, besonders solchen, deren Blüten in einer Ebene dicht beisammen stehen. Ferner wird der Aronsstab (Arum maculatum) häufig von Schnecken befruchtet; ebenso Phyteuma. Sehr interessant ist, dass die Wasserlinse (Lemna), deren primi- tiven Blüten jedes Anlockungsmittel fehlt, anscheinend vor- wiegend durch Wasserschnecken befruchtet werden. Literatur: Proceedings of the Malacological Society of London vol. VIII, no. 1 (ed. March 1908). Cfr. p. 144. — 52. Bowell, E. W., on the Anatomy of Vitrea scharffi Bowell. — 57. Bowel. E. W., on the radulae of Vitrea helvetica Blum and the allied species. Sturany, Rud., Molluska. — In: Die zoolog. Reise des natur- wissenschaftlichen Vereins nach Dalmatien. Spezieller Teil I. Aus: Mitth. naturw. Vereins Univers. Wien VI. 1908, p. 37—43. Neu eine neue Höhlenschnecke von Meleda, welche eine eigene zwischen Zonites und Crystallus stehende Gattung bildet (Mele- della werneri, mit photogr. Abbildung.) Journal of Conchology, vol. 12, no. 6, 1908. p. 129. Swanton, E. W., the Mollusca of Wiltshire. — 134. Adams, L. E., Holocene Deposits near Reigate. — 136. Roebuck, W. D., New Variety of Agriolimax laevis from Orkney. — 136. Booth, F., Acanthinula lamellata in Upper Airedale. — 137. Pilsbry, H. A., Note on the British Species of Azeca. — 138. Cooper, J, E., Vitrea rogersi with pale animal. — 139. Melvill, J. C., Obituary Notice: Salomon J. da Costa. — 140. Stelfox, A. W., the Colonization of Mollusca. — 140. Oldham, C., Additions to the Mollusca of Luudy Islaud. — 147. Jackson, J. W., Bibliography on the Non-Marine Mollusca of Lancashire (Schluss). — 156. Taylor, G. H., Vitrea lueida at Grange, Lancs. — 157. Moss, W. & A. E. Boycott, Observations on the Radulae of Hyalinia draparnaldi, cellaria, alliaria and glabra (with Plate). — 160. Cooke, Rev. A. H., Snails in Gaptivity. — 187 — Ortmann, Dr. A. E., Nordamerikanische Flussmuscheln. Mit 12 Abbildungen im Text. — Sonderabdruck aus „Aus der Natur*. 1907—08 9. S. Für das grössere Publikum bestimmte, aber recht interessante Be- obachtungen über Gestaltsverschiedenheiten und deren Ursachen. Journal de Conchyliologie 1907, vol. 55, no. 4. p. 327. Dautzenberg, Ph., Description de CGoquilles nouvelles de diver- ses provenances et de quelques cas teratologiques, — Neu: Streptostyla sumichrasti Crosse & Fischer mss. p. 327, t. 6, f. 2, 3, Mexiko; — Martelia (n. gen.) tanganyicensis p. 329, t. & f. 11, 12, Tanganyika ; — Achatina wildemani p. 329, t. 5, £. 7, 8, Kassaigebiet; — Vitrea cepedei p. 331, t. 5, f. 4—6, Djurd- juragebiet ; — Subemarginula eurythma p. 33, t. 4, fig. 8—10, Neu Caledonien; — Meretrix intricata p. 333, t. 6, f. 1 ?, Ce- lebes; — Ampelita perampla p. 335, t. 6, f. 7—9, Nord Mada- gaskar; — Pachydrobia monbeigi p. 337, t. 4, f, 5—7, Yünnan ; Ausserdem sind eine Anzahl Monstrositäten abgebildet. — 342. Bavay, A., Description d’une espece nouvelle appartenant an genre Stenotis et d’une variete de Marginella.. — Neu Stenotis troudei (Textfig.) Westindien. — 345. Gude, G. K., Observations on a number of Plectopylis collec- ted in Tonkin by M. Mansuy, with descriptions of four new species. — Neu: mansuyi p. 348, t. 7, f. 1—3, Textfig.; — - infralevis p. 351, t. 7, f. 4—6, Textfig.; — suprafilaris p. 353, t. ”, f. 7—9, Textfig.; — soror p. 355, t. 7, f. 10—12, Textfig. — 358. de Lamothe et Ph. Dautzenberg, Description d’une espece nouvelle du pliocene inferieur algerier, (Gibbula Ficheuri, Textfig. — 404. Necrologie (C. F. Ancey, mit Porträt). The Conchological Magazine vol. II, no. 1. In dem zweiten Bande hat sich Hirase endlich entschlossen, wenig- stens einige Konzessionen zu machen, welche die japanische Zeitschrift auch für Nicht-Japaner verständlich machen. Er schickt ein kurzes Summary voraus, welches Auskunft über die beigegebenen sehr guten Tafeln gibt; von wem die betreffenden Artikelserien — der Artikel über die Meeresconchylien (Buceini- dae) trägt die Nummer XIII, der über die Landconchylien (Macrochlamys) die Nummer VIII — wird nicht angegeben. — Auf S. 1 beschreibt Bavay eine neue Pythia (nana) von den Liukiu mit guter Abbildung im Text. Dem Titelblatt nach enthält das Heft auch No. II eine „Story about Shells“ von — 18 — Tanaka, und No. IX einer Philology of Shell-Names from Ancient Manusecripts. Hırase, Y., the first additonal Catalogue of Land-Shells of Japan, to be had of... ., Kyoto 1908. Verkaufskatalog, aber von zoogeographischer Bedeutung. Es ist eine Tafel mit sehr guten Abbildungen neuer und weniger bekannter Arten beigegeben, aber ohne Beschreibung. Nobre, Augusto, Mollusques de Vexploration scientifique de Francisco Nobre a Timor. — In: Bull. Soc. Portugaise des Sciences naturelles, vol. 1, Fasc. 4, Lisbonne, Fevrier 1908. Das Material, von einem Laien in der Conchylienkunde gesammelt, enthält nur die grösseren Meeresmollusken, die man überall in Indien käuflich haben kann. Von Landmollusken sind nur Helix argillacea und Amphidromus laevis Müll. darunter. Lindholm, W. A., Materialien zur Molluskenfauna von Süd- west- Russland, Polen und der Krim. Odessa 1908. Sep. Abz. aus? Eine interessante Arbeit, welche auch sieben neue Arten und Varie- täten und acht für das russische Reich neue Formen bringt. Neu sind: Amalia rossica p. 5, Odessa; — Xerophila krynickii var. odessana p. 6, ebenda; — Limnaea lagotis var. submucro- nata p. 9, ebenda; -- Lithoglyphus naticoides chersonensis p. 16, Cherson (an n. sp. ?): — Neritina danubialis danasteri p. 17, dnjester; — Neritina brauneri p. 19, Odessa; — Ena brauneri p. 32, Krym; — Von zoogeographischem Interesse ist, dass Melanopsis esperi und M. acicularis bis in den Dniepr gehen, während die Vivipara acerosa der Donau schon im Dniestr durch V. duboisiana ersetzt wird. Neritina danubialis findet dagegen im Dniester ihre Ostgrenze. Im Dniepr sind die Melanopsis auf den Unterlauf (unterhalb der Stromschnellen) beschränkt. Proceedings of the Malacological Society of London, vol. VII. No. 2. p. 66. Woodward, B. B., Presidential Adress. — Malacology versus Palaeoconchology. — (Unseren Mitgliedern angelegentlichst zum Studium empfohlen). — — 84. Fulton, N. C., Deseriptions of two new species of Synaptherpes (S. pilsbryi n. und bieingulatus n., (Textfigur) Columbia). — 189 — — 86. Fulton, H. C., Deseriptions of a new species of Strophocheilus (Dryptus jubens, Textfg., Capas, Venezuela). — 88. Gude, G. K., on the identity of Plectopylis leiophis and Pl pseudophis. — — 90. Kennard, A. S. & B. B. Woodward, on the Mollusca of some holocene Deposits of the Thames River System. — 97. Bowell, E. W., Note on the Radula of Pomatias elegans Mull. — Die Radula gleicht mehr den rhipidoglossen Neriten, als den taenioglossen Litorinen. — 99. Jukes-Browne, A. J., the application of Polis generie names, — 104. Smith, Edg. A., on the known recent species of the Genus Vanikoro, Quoy & Gaymard (37 sp.). — — 118. Smith, Edg. A., Note on Lanistes magnus, Furtado. — Die Art ist im Luapula wieder aufgefunden. — 119. Pilsbry, H. A., Note on tbe Glausilium of a Chinese Species of Clausilia bocki. — Die von ihrem Autor zu Pseudonenia ge- stellte Art hat am Clausilum aussen einen scharfen, gekrümmten Haken, wie die im Gehäuse völlig verschiedene Untergattung Parazaptyx. — — 120. Preston, H. B,, Description of a new spesies of Rhagada from Western Australia (radleyi, Textfigur). — Kobelt, Dr. W. & @. Winter - von Möllendorff, Landmollusken, Heft V. Jn: C. Semper, Reisen Philippinen, Bd. X, S. 105—124 t. 21—24. Enthält den Schluss von Corasia und den Anfang von Callicochlias Zum erstenmal abgebildet sind: Corasia puella apheles ti. 20 f. 5; — Call. pulcherrima chrysacme t. 23 f. 5, 6; — C. luzo- nica erythrospira t. 24 f. 4, subsp. areolata f. 2, subsp. fumosa f. 3; — C. zonifera globosa t. 25 f. 1, 2. Dedekind, A. Beitrag zur Purpurkunde, vol. III: Briefe des Nestors der Purpurforscher H. de Lacaze, — Duthier u. Fortsetzung der Sammlung internationaler Quellenwerke für Purpurkunde. Berlin 1908; 718 S. mit Tafeln. — Rössler, R. die Perlen und ihre Entstehung. Zwickau 1907. No. 26 S. mit 8 Figuren. Schwarz, R., der Stilplan der Bivalvenz. Vorstudien zu einem natürlichen System der Muscheln. — In: Mor- phol. Jahrbücher 1903. 42 S. mit 3 Tafeln. — 10% — Joubin, L,, Etudes sur les gisements des Mollusques comestibles des cötes de France: Cöte nord du Finistere. — Mor- bihan oriental. — In: Bull. Inst. Oceanographique, Monaco 1908. The Conchological Magazine. vol. II. 1908. No. 6 (June), p. 25. Kuroda, Tokubei, Colleeting Laud Shells in Quel Part Jsl. Korea. Vorläufiger Bericht. Tafel 17, enthält Kaliella, Taf. 32 u. 33, Voluta nnd Mitra. Annales historico — naturales Musei nationalis Hungariei. Vol. VI. Pars prima. — Budapest 1908. p. 298. Soös, D. Lajos, Magyorszägi üj esiga faj. — Un Gasteropode nouveau de Hongrie (Testacella hungarica von Fiume). — — 384 —, Magyaroszagi üj Clausiliäk. — Some new (lausiliae from Hungary (Dilataria horvathi vom Velebit). Der Artikel wird fortgesetzt. — Pace, S.d& R. M. Pace, VIll Mollusca. Zoological Record vol. XI. II. 1906. — In: International Catalogne of Scientific Literature, N. Sixth Annual Jssue. 98 S. In neuer Form, an die man sich erst gewöhnen muss, aber in alter Vollständigkeit und Uebersichtlichkeit. Steusloff, Ulrich, die deutschen bisher als Helix intersecta Poiret = caperata Mtg. zusammengefassten Helices. Mit Taf. 7. — In: Archiv Naturg. Meklenburg vol. 02. p. 143—151. Neben der typischen Helix intersceta Poiret - caperata Mtg. und der H. heripensis Mabille unterscheidet der Autor noch eine dritte auch anatomisch verschiedene Form von Neubrandenburg als H. bollii n. sp. Caziot, E., Compte Rendu d’une excursion malacologique dans la partie superieure de la vallee de la Roya et dans le voüisinage de la Mer surla Rive droite du Var, pres Nice. — In: Memoires de la Societe zoologique de France, Annee 20 p. 435—409, Textfig. Die Resultate einer mit Pollonera gemeinsam unternommenen gründlichen Erforschung einer interessanten Schlucht in den Seealpen. Neu: Pomatias patulus elongata p. 459 fig. 3; — P. cazioti Poll. p. 459 fig. 4; — P. simrothi Poll.-agriotes Westerl. — 191 — ex parte p. 400 f. 5, alle aus der nächsten Verwandtschaft von P. patulus; — P. acutus Poll. p. 402 fig. 6; — P. galloprovin- cialis Bgt. abgeb. fig. 5; — Coryna locardi p. 487 fig. 8. — Strebel, Dr. H., die Gastropoden. In: Wissenschaftliche Ergebnisse der Schwedischen Südpolar-Expedition 1901—1903 unter Leitung von Dr. Otto Nordenskjöld, Band VI, Lfg. 1. — Mit 6 Tafeln. Als neu beschrieben werden: Actaeonina eingulata p. 8 t. 2, fig. 17; — Retusa anderssoni p. 9. t. 2 fig. 19, t. 6 fig. 96; — R. pfefferi p. 10 t. 6 fig. 87; — R. inflata p. 10 1. 2 fig. 18; — Cylichnina georgiana p. 10 t. 2 fig. 20; — (. cumberlandiana p. 11, t, 6 fig 88; — Anderssonia (n. gen. Akeridarum) sphinx p. 12 t. 2 fig. 21; — Philine gibba p. 13 t. 2 fig. 22; — Bela anderssoni p. 14 t. 2 fig. 24; — B. fulvicans p. 15 t. 2 fig. 25; — B. pelseneri p. 15 t. 2 fig. 27; — B. notophila p. 16 t. fig. 28; — B. antarctica p. 16 t. 3 fig. 30; — B. puris- sima p. 17 t.3 fig. 31; — B. turrita p. 18 1. 3 fig. 32; — ? Sureula magnifica p. 19 t. 2 fig. 23; — ? Mangilia eingulata p. 20 t. 1 fig. 1;— ? Pleurotomella bathybia p. 20 t. 2 fig. 26 ;— Admete antarctica p. 211.4 fig. 44; — (Paradmete n. subg.) typica n. p. 22 t 3 fig. 35; —(S.) eurta p. 23 t. 3 fig. 34; — (P.) longiecauda p. 24 t. 3 fig. 36; — Ancillaria longispira p. 26 t, & fig. 43; — Glypteuthria contraria p. 29 t.1 fig. 4; — ? Sipho cordatus p. 30 t. 2 fig. 29; — (?Mohnia) astrolabiensis p. 31 t. 3 fig. 37; — Neobuceinum praeclarum p. 31 t. 3 fig. 38; — Pfefferia (n. gen. Buceinidarum) palliata p. 34 t 3 fig. 39; — Pf. elata p. 35 t. 3 fig. 40; — Pf. cingulata p. 36 I. & fig. 42; — Pf. chordata p. 36 t. 3 fig. 41; — Trophon erispus burdwoodianus p. 38 t. 1 fig. 15; — Tr. falklandieus p. 39 t. 1 fig. 8; — Tr. eribellum p. 41t. 4 fig. 45; — Tr. distantelamellatus p. 43 t. 4 fig. 46; — Tr. minutus p. 44 t. 4 fig. 47; — Tr. maluinarum p. 44 t. 1 fig. 16; — Perissodonta mirabilis georgiana p. 46 t. 5 fig. 33; — Bittium seymourianuın p- #7 t. & fig. 50; — B. astrolabiense p. 48 t. & fig. 51; — B. bisculptum p. 49 t. 6 fig. 99; — Cerithiopsis maluinarum p 49 t. 1 fig. 10; — Laevilitorina caliginosa aestualis p. 51 t. 1 fig. 8; — Homalogyra? atomus burdwoodianus p. 52 t. 6 fig. 85; — Rissoja inornata p. 53 t. 1 fig. 11; — R. schraderi p. 54 t.4 fig. 52; — R. insignificans p. 5 t.4 fig. 53; —R. anderssoni p. 55 t. 4 fig. 54; — R. steineni p. 55 t. 4 fig. 33. —R. fuegoönsis p. 56 t. 6 fig. 90; — R, sulcata p. 56 t. 6 fig. 86; — Eatoniella subgonostoma p. 59 t. & fig, 57; — Na- lica georgiana p. 02 t. 5 fig. 63; — Scalaria fenestrata p. 63 t.& fig. 91; — Volutaxiella (n. gen. Pyramidellidarum) translucens p. 65 t. & fig. 59; — V. subantarctica p. 65 t. 4 fig. 60; — Eulima antarctica p. 68 t. 6 fig. 91; — Odostomia biplicata p. 65 t. 1 fig. 9; — Calliostoma nordenskjiöldi p. 66 t 1 fig. 5; — C. anderssoni p. 66 t. 1 fig. 6; — C. venustu- lum p. 68 t. 1 fig. 12; — GC. falklandicum p. 69 t. 6 fig. 89: — €. modestulum p. 70 t. 1 fig. 13° — Photinula achilles p. 73t.5 fig. 09; — (Promargarita n. subg.) tropidophor- oides p. 7&t.5 fig. 73; — (Submargarita) impervia p. 75 t. 5 fig. 71; — Margarita subantaretica p. 76 t. 5 fig. 70;— M. notalis p. 76 t. 5 fig. 72; — (yelostrema crassicostatum p. 76 t. 6 fig. 83; — Scissurella clathrata p. 77 1, 6 fig. 84; — Patinella polaris concinna p. 82 t.5 fig. 76, 78; — Thilea (n. gen. Pteropodarum) procera p. 85 t. 1 fig. 1&. — Eingegangene Zahlungen: R. Hashagen, Bremen, Mk. 6.—; Oberlehrer P. Ehrmann, Leip- zig, Mk. 6.—; Lehrer A. Vohland, Leipzig, Mk. 6.—; Dr. Carl F. Jickeli, Hermannstadt, Mk. 12.—; Professor Dr. Simroth, Leipzig, Mk. 6.—. Neue Mitglieder : Dr. E. M. Levander, Helsingfors. Apothekenadjunkt Noväte, Prag. Veränderte Adressen: Hans Schlesch, bisher Kopenhagen, jetzt Hellerup (Dänemark, Stran- dagervej 24. Verstorben : Fürst Leopold zu Salm-Salm, Anholt i. W. Gut bestimmte griechische Land- u. Meeresconchylien liefert Chr. Leonis, Athen, Botasi-Strasse 6. BER Diesem Heft liegt No. 1 der Beiträge zur Kenntnis der mitteleuropäischen Najadeen bei. Redigiert von Dr. W. Kobelt. — Druck von Peter Hartmann in Schwanheim a, M Verlag von Moritz Diesterweg in Frankfurt a. M, Ausgegeben: 20. Oktober. Beiträge zur Kenntnis der mitteleuropäischen Najadeen, Als Beilage zum Nachrichts -Blatt der Deutschen Malacozoologischen Gesellschaft herausgegeben von Dr. W. Kobelt-Schwanheim (Main). No. 1. y September 1908, Zur Einleitung. Die überraschend freundliche Aufnahme, welche meine in Nummer II des Nachrichtsblattes enthaltene Aufforderung zur gemeinsamen Erforschung der Najadeenfauna des Rhein- gebietes bei allen denjenigen, denen ich einen Separatabzug derselben zusenden konnte, gefunden hat, veranlasst mich zu dem Versuche, für die Erforschung der Najadeen nicht nur des Rheingebietes, sondern der ganzen paläarktischen Region nördlich der grossen Wasserscheide ein besonderes Organ ins Leben zu rufen, dessen erstes Blatt ich hiermit den Mitgliedern der Deutschen Malacozoologischen Gesellschaft vorlege. Es ist als eine Beilage zum Nachrichtsblatt gedacht und wird demselben kostenlos beigelegt werden, je nach- dem Stoff vorhanden, ohne Erhöhung des Abonnements- preises, in einer Stärke von 2—3 Bogen im Jahre; Nicht- mitglieder können die Beilage zu einem, die Druckkosten nicht übersteigenden Preise direkt beziehen. Abbildungen und Karten können vorläufig nur dann beigegeben werden, wenn die Herren Mitarbeiter die Kosten übernehmen. Alle neuen interessanteren Arten werden übrigens in der Ikono- graphie nach und nach abgebildet werden. Die Reihe der Veröffentlichungen mag ein Abdruck des auf die Gattung Unio bezügl ıen Teiles der Retzius- f LT Philip pson’schen Dissertatio historico-naturalis eröffnen, die nach und nach zu einer Bibliographischen Rarität geworden ist. Aehnliche Abdrücke aus den Arbeiten. von Spengler, Schroeter und Martini, die auch nicht mehr leicht zu beschaffen sind, werden folgen und die Leser in den Stand setzen, sich ein eigenes Urteil über manche heiss umstrittene Fragen zu bilden. Schwanheim, September 1908. Dr. W. Kobelt. DISSERTATIO HISTORICO-NATURALIS SISTENS NOVA TESTACEORUM GENERA. QuAam VENIA AMPLISS. FACULT. PHILOSOPHICE : PRESIDE DM. ANDR. J.RETZIO AD PUBLICUM EXAMEN DEFERT LAURENTIUS MÜNTER PHILIPSSON SCANUS. AD DIEM X. DECEMBRIS MDCCLXXXII. L2;H..9. LUNDZ, Typıs 3ERLIN GIANIS. $ VIH. Cum charactere generis My& in Syst Natur® dato haud congruere species 28 und 29 satis perspexit perill. a LINNe, hinc eas removit sub Unionis nomine, und se- quentem charactererm a nobis nonnihil reformatum constituit. UNIO. Animal Aseidia. Testa bivalvis, equivalvis, aquilatera. Cardo. Dens ani in valvula dextra solidus subintrusus, in sinistra duplex; omnes crenulati. In plurimis dens vulvae longitudinalis lamellaris intra sinistree valvulse bilamellarem. * Dente vulve nullo, sed margo horizontalis, 1. UNIO Margaritiferus testa ovali compressiuscula, antice coarctata, dente vulve nullo: analibus conieis. Mya Margaritifera L. S. N. XII., p. 1112. Penn. Britt. Zool. IV,.P:,80, t..43, fie. 18. Die Perlenmuschel. Schröter Fluss-Gonch. p. 168, t. 4, f.1. Habitat iu fluviis rivulisque. M. N. Obs. 1. Nates decorticatas habere commune est vitium comnibus fere Conchis fluviatilibus, a definitione itaque spe- cifica exulare debet ha&c nota. * * Dentibus vulve lamellaribus. 9. UNIO Crassus, lesta ovali antice parum retusa, dentibus analibus vulvaque crassis. Mya testa crassa Schröter, 1. c. p. 182, t. 2, f. 2. Habitat in fluviis Europ&. M. N. Obs. 1. Similis U. margaritiferao sed latior & minor, dentibusque. vulvs instructus. Obs. 2. Quod in medio parum retusa sit in icone expressit, adm. Rever., Schröter licet, in deseriptione neget. In exemplaribus nostris haec forma constans observatur. 3. UNIO tumidus, testa ovata-cuneata tumida, dentibus analibus compressis. Habitat in fluviis Europe. M. N. BI... ALE> Obs. 1. Reliquis sub Mys pictorum nomine vulgo com- prehensis speciebus major, ultra & poll. lata und 2 longa, ventre tumidior, verum versus extremitatem superiorem etiam reliquis angustior und in cunei rotundati modum decrescens. 4. UNIO pietorum, testa ovata, dentibus analibus com- pressis utriusque teste duplicatis. Mya pictorum L. S. N. XIL., p. 1112, Penn. Britt. Zool. 4, p. 79, t. 43, Schröter l. c. p. 178, t. 3, f. 2—5, t.4, f. 6. Habitat in fluviis amnibusque Europ&®. M. N. 5. UNIO ovalis, testa ovali, dentibus analibus utriusque teste duplicatis vulvaaque compressissimis. Habitat in fluviis Europe & Africe, M. N. Obs. 1. Margo vulvae in hoc magis productus und com- pressus; margo anticus interne rugosus. 6. UNIO corrugatus, testa ovali gibba, umbonibus ano vulvaque suleis rotundatis, dentibus omnibus duplicatis. Mya corrugata Schröter 1. c. p. 181, t. 9, f. 3, Müller Berl. Beschäft. 4 B p. 58, t. 3, b, f. 7, 8, mediocris. Habitat in fluviis Coromandelianis, M. N. Obs. 1. Neque cardinem bene descripsit, nee Concham feliciter icone expressit Müller. Obs. 2. Plures adhuc sub Mya pictorum nomine, Unionis species delitescere, persvasi sumus. Zwei „neue“ Anodonten. Von Dr. W. Kokelt. Seit beinahe vierzig Jahren silze ich am Ufer des Maines und denke, dass ich in dieser langen Zeit seine Najadeenfauna ziemlich gründlich kennen gelernt habe. Seit 95 Jahren ist der Main durch Kanalisation und Wehranlagen in ein stehendes Gewässer umgewandelt, sein Wasser durch die Abflüsse der chemischen Fabriken und der städtischen Kläranlagen vergiftet worden, das reiche Molluskenleben Ra. Sole fast völlig verschwunden. Die staatliche Untersuchungs- kommission hat so gut wie keine Najadeen mehr in dem Main selbst gefunden. Ueber das Genauere kann ich auf den Bericht von Caesar Böttger in Nr. 1 des Nach- richtsblattes verweisen. Ich selbst fand bei meinen häufigen Spaziergängen längs des Mainufers nur dann und wann einen Unio pictorum, noch seltener einen U. tumidus oder eine Anodonta piscinalis. Als ich den Plan zu einer eingehenderen Erforschung der Najadeenfauna des Rheingebietes fasste, begann ich auch der Mainfauna wieder mehr Aufmerksamkeit zuzu- wenden und veranlasste auch andere Sammler dazu. Die erste Ueberraschung brachte mir Herr Kniprath-Höchst, der an der Mündung der Nidda in dem Main eine noch recht reiche. Najadeenfauna vorfand, dem Anschein nach Niedformen, welche mit dem helleren Wasser der Nied ein Stück weit in den verseuchten Main eingedrungen sind. Wir werden über sie gelegentlich Genaueres berichten, wenn die Witterung und der Wasserstand weitere Nachforsch- ungen erlauben. Es gab also noch belebte Oasen im Main. Dann kamen eines Tages Nachen und ein Dampf- krahnen der Strombau-Verwaltung und leerten fast meinem Hause gegenüber den Schlamm in eine Mainbucht, der aus dem Frankfurter Hafen ausgebaggert worden war. Leider in ziemlich tiefes Wasser, so dass er mir vorläufig unzu- gänglich war. Als aber im Winter die Stauwehre nieder- gelegt wurden und das Wasser so tief fiel, dass die Auf- schüttungen wie kleine Hügel aus dem Schlamm empor- ragten und mit dem Ufer zusammenhingen, unterwarf ich sie einer genaueren Untersuchung. Ausser zahlreichen Exemplaren von Unio tumidus und U. pietorum, welche sich sämmtlich durch auffallende Dicke der Schalen und starke Auftreibung auszeichneten, fand ich eine hübsche Anzahl Anodonta. Einige erinnerten noch durch den starken Pe oe Flügel an die altbekannte Anodonta piscinalis des nicht kanalisierten Mains, andere auch an die von mir früher als var. ponderosa abgetrennte, ungeflügelte Form. Die meisten aber waren mir völlig neu; ich hätte sie nie für Mainmuscheln gehalten, wenn ich sie nicht selbst aus dem Mainschlamm gezogen hätte, gut erhalten, viele noch mit dem Tiere oder seinen Resten. Am häufigsten war eine auffallend flache, ovale und kaum noch geschnäbelte Form, bei 90 mm Länge und 65 mm Höhe des grössten Exemplares nur 28 mm an den. Wirbeln dick, dabei festschalig und gut entwickelt. Die ganz flachen, leicht abgeriebenen Wirbel liegen ganz weit vornen, 20 mm von dem stumpf abgerundeten Vorderrande, die grösste Höhe dagegen genau in der Mitte, der Rücken- rand ist flach konvex, der Hinterrand bildet einen ea. 30 mm langen oben leicht ausgeschnittenen, dann breit und wenig schräg abgestutzten Schnabel; er ist bei den meisten Exemplaren flach zusammengedrückt, manchmal etwas verbogen; der Unterrand ist regelmässig gerundet. Jüngere Exemplare bis zu 50 mm Länge herab haben schon ganz den Umriss der ausgewachsenen. Wir haben es also mit einer Lokalform zu tun, welche in der kurzen Frist von kaum über 20 Jahren, welche seit der Anlage des Frankfurter Hafens verstrichen sind, sich aus der Ano- donta piseinalis des Mains entwickelt hat und bereits eine gewisse Constanz erreicht hat, so dass sie Beachlung und einen eigenen Namen verlangen kann. Ich möchte sie als var. portulana bezeichnen und werde sie bei nächster Gelegenheit beschreiben und abbilden. Aehnliche Formen, wenn auch nicht ganz so aus- geprägt, habe ich seither auch von anderen Punkten des kanalisierten Maines erhalten; sie dürften wohl die Zu- kunftsform der Anodonta piscinalis für die schlammigen Stellen des gestauten Maines darstellen. ee SZ Eine zweite Form, welche sich ebenfalls unter den günsligen Lebensverhältnissen des Frankfurter Hafenbeckens entwickelt hat, liegt mir bis jetzt nur in einem einzelnen gut erhaltenen Exemplare vor. Sie steht im schroffsten Gegensatze zu der vorigen mit der sie zusammen vorkommt. Bei 85 mm Länge ist sie 34 mm dick und die grösste Höhe, die am Ende des Rückenrandes nur 15 mm vom Schnabel- ende liegt, beträgl nur 47 mm. Die tadellos erhaltenen, nicht abgeriebenen Wirbel liegen bei 35 mm vom Vorder- rande, der Rückenrand steigt in fast gerader Linie vom Beginn des kurz gerundeten Vorderrandes, mit dem er einen undeutlichen Winkel bildet, bis zu dem steilabfallenden Hinterrande an; der Bauchrand ist flach, ganz leicht ein- gedrückt, der Hinterrand kurz abgestutzt. Vom Wirbel läuft eine ausgeprägte Kante bis zum oberen Winkel dieser Abstutzung, über derselben ist die Schale scharf zu einem Flügel 'zusammengedrückt. Die Skulptur ist eine feine regelmässige Furchung. Diese Form trägt noch vielmehr den Habitus der Stammform, aber ähnliche aufgeblasene, vorn verlängerte, hinten ganz kurz abgestutzte Formen sind mir bei dieser niemals vorgekommen. Bis auf weiteres mag sie indess als individuelle Abnormität gelten. Beide Formen ver- öffentliche ich besonders deshalb, um die Aufmerksamkeit auch weiterer ‚Kreise auf die Wichtigkeit des Sammelns der Najadeen überall da, wo erhebliche Veränderungen in den Lebensbedingungen vor sich gehen, zu lenken. Wenn wir die heutige Najadeenfauna durch genaue Beschreibungen und Abbildungen genügend festlegen, gewinnt jede Anlegung eines Stau- wehres, jede Kanalisation die Bedeutung eines grossartigen biologischen Experimentes. Pen: Go Die Verbreitung der Flussperlmuschel im Odenwald. Von F. Haas. Die Flussperlmuschel hat ein sehr grosses Verbrei- tungsgebiet, ja, sie gehört sogar zu den wenigen cireum- polaren Arten, die wir überhaupt kennen, da die sibirischen Formen Marg. dahurica v. Midd. und Marg. complanata Sol. sowie die nordamerikanische Marg. areuata Barnes nur als Lokalformen der Margaritana margaritifera L. aufzu- fassen sind. Sie kommt in Deutschland hauptsächlich in den Flüssen vor, die vom bayrisch-böhmischen Randgebiete abfliessen, sowie in einigen Bächen in Schlesien, Thüringen, in der Lüneburger Heide, im Westerwald, in der Eifel und im Hunsrück. Alle angeführten Vorkommen sind natür- lichen Ursprungs, d. h. ohne Einmischung von Seiten des Menschen entstanden. Anders liegen die Verhältnisse im Odenwald. Dieses uralte Rumpfgebirge ist geologisch nicht einheitlich beschaffen, indem sein westlicher Teil, die sog. Bergstrasse, aus Urgebirge (Granit, Diorit, Porphyr etc.) besteht, während der weitaus grössere, östliche Teil dieses Gebirges von triadischem Buntsandstein aufgebaut wird. Die Grenze zwischen den beiden Gesteinsarten verläuft ziem- lich genau nord-südlich und erreicht den Neckar in der Nähe von Heidelberg, bei dem Orte Ziegelhausen. Obwohl die Flussperlmuschel unter allen einheimischen Muscheln die dicksten Schalen besitzt, braucht sie zu ihrem Gedeihen nahezu kalkfreies Wasser. Die Aufspeicherung des Kalkes in der Schale in Form von Prismen und Perl- mutter und das Festhalten dieser Produkte ist nur eine Funktion des lebenden Tieres; nach seinem Absterben laugt das Wasser durch die absorbierte Kohlensäure den zum Anbau der Schale verwendeten Kalk wieder aus, sodass man in Perlmuscheln beherbergenden Bächen häufig Scha- "ee, A lenreste, nur aus der übrig gebliebenen Epidermis bestehend, finden kann. Die aus Urgesteinen (Quarz, Granit und Glimmerschiefer) aufgebauten Gebirge liefern nur kalkarme Wasser, ebenso die Sandsteine, die sich wie Urgebirge verhalten. Infolgedessen ist Margaritana margaritifera an die beiden erwähnten Gesteinsformen gebunden, womit na- türlich nicht gesagt ist, dass alle ihnen entströmenden Ge- wässer die Flussperlmuscheln enthalten müssen. Obwohl der Odenwald alle zum Gedeihen unserer Muschel nötigen Bedingungen bietet, ist in ihm doch kein natürliches Vor- kommen dieses Tieres bekannt. In dem mit Perlbächen reich gesegneten Bayern hatte man der Perlfischerei und damit der Perlmuschel selbst schon früher beständige Aufmerksamkeit geschenkt, die sich am besten durch den Umstand dokumentiert, dass die Perlfischerei Regal war. Wer sich für Einzelheiten des Perlenfischens interessiert, findet bei Hessling!) genügende Auskunft. Bewogen durch die guten Erfolge der bayrischen Perlfischerei beschloss Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz sich auch in seinen Landen eine derartige Ein- nahmequelle zu schaffen und bat Kurfürst Maximilian II. von Bayern, ihn in seinen Bemühungen zu unterstützen. Nach den Akten des Generallandesarchivs in Karlsruhe wurden im Jahre 1761 800 Muscheln, in 3 Fässer ver- packt, aus Diessenstein im bayerischen Wald in die Steinbach bei Ziegelhausen übergeführt und eingesetzt. Auf diese Weise gelangte Margaritana in den Odenwald. Die Fremdlinge fanden an ihrem neuen Wohnort die zu ihrem Weiterleben nötigen Bedingungen, sodass sie acht Jahre später, 1769, durch 400 neue bayrische Muscheln verstärkt wurden. In den nächsten Jahren aber verursachten starke Regengüsse fortwährende Anschwellung des ohnehin schon ') von Hessling, Die Perlmuschel und ihre Perlen. Leipzig, 1859. NET yo: mit starkem Gefälle fliessenden Steinbaches und starke Versandung der Rechen, sodass die durch die Gewalt der Fluten mitgerissenen Muscheln im Sande ersticken mussten. Dies veranlasste die Behörde, den Rest der Muscheln in die Steinach bei Schönau zu versetzen, wo sie sich bis auf den heutigen Tag erhalten haben, unter Ausdehnung nach den höher gelegenen Ortschaften Altneudorf und Heiligkreuzsteinach. „In Schönau liess Karl Theodor an der Steinach einen Pfosten errichten, mit der Aufschrift, dass es bei Todesstrafe verboten sei, Perlen zu suchen und zu ent- nehmen, und der Förster mit seinem Personal in seinem Bezirk die Aufsicht zu führen habe. Die speziell zur Perlen- fischerei Befohlenen wurden vereidigt. Nach dem Vorbild von Bayern und Sachsen hatte Karl Theodor den Regal- betrieb in strenger Weise hier eingeführt, mit genauen be- stimmungen, in welchen Monaten und in welchem Jahre, gewöhnlich alle 3 Jahre, das Oeffnen der perlentragenden Muscheln vorzunehmen sei. Es geschah jeweils nur in den Monaten August und September, in welchen das Wasser genügend warm war. Die Perlen, die dabei den Tieren entnommen wurden, waren teilweise ganz rund, teilweise oval und angewachsen. Quantitativ und qualitativ waren und sind sie sehr ver- schieden, in Farbe weiss oder rosa 'mit schönstem Lüstre, zumeist aber grau und braun und dann für Schmuck kaun verwendbar. Der Erlös war hier so gering, dass er die Verwal- tungskosten nicht entfernt deckte.“') Die Perlenfischerei wurde deshalb unterlassen und die Muscheln gerieten in Vergessenheit. Als man aber im Anfange der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts bei Sehönau im Bache eine edle Perle fand, wurde das Regal ') Nach Trübner in „Heidelberg und Umgebung“ von Dr. C. Pfaff. u erneuert und die Perlenfischerei begann wieder.. Der Erlös war aber wieder so gering, dass die Fischerei gegen die Summe von jährlich 10 fl. an Private verpachtet wurde. In den 40er Jahren hatte sie der Mannheimer Verein für Naturkunde inne. Die Verpachtung des Perlenbaches hat sich bis heute erhalten, und der gegenwärtige Pächter ist ein Heidelberger Weinhändler. Im Jahre 1826 wurde noch ein Verpflanzungsversuch gemacht. Gegen 50 Muscheln wurden in die Wolfsbrunnen- Teiche bei Heidelberg eingesetzt, die Tiere gingen jedoch sämtlich in 14 Tagen zu Grunde. Die Margaritanen der Steinach dehnten ihr Wohnge- biet bald auf den hessischen Unterlauf dieses Baches aus. „Hier wo die krystallhellen Wasser der Steinach in den Neckar münden, war es auch, wo sich unter Mit- wirkung meines Vaters (des hessischen Landrichters Georg Heinzerling in Hirschhorn) eine Perlenfischerei-Gesellschaft bildete, welche Perlenmuscheln in die Steinach einlegen und letztere jährlich im Herbst in Verbindung mit einer Generalversammlung fischen liess, in welcher dann die er- zeugten grösseren und kleineren Perlen unter die Gesellschafts- mitglieder versteigert wurden.“ !) Diese Fischerei-Gesellschaft, jedenfalls ein kleines Lokalunternehmen, wurde zwischen 1832—1834 aufgelöst. In derselben Zeit hatte der hessische Landrat von Hirsch- horn, Welker, Perlmuscheln aus der Steinach in die Ulfenbach bei Hirschhorn überführen lassen, wo sie sich jetzt, namentlich im Mühlgraben der Andree’schen Mühle, noch zahlreich vorfinden. Dies waren die Angaben, die sich auf künstliche Ver- breitung der Flussperlmuscheln im Odenwald erstrecken. Im Folgenden wollen wir uns mit den Muscheln selbst und ) Fr. Heinzerling, Familie Heinzerling in Hirschhorn. Roman- tisches Idyll aus dem Neckartal, Aachen 1904. ee mit ihren Anpassungen an die neuen Standortsverhältnisse beschäftigen. T In der Steinach hat die Flussperlmuschel ihre weiteste Verbreitung, da sie den Bach von Schönau bis Heiligkreuzsteinach, also auf eine Strecke von 6 km, be- wohnt. Auf diese Strecke sind die Tiere jedoch nicht gleichmässig verteilt, sondern haben sich an einzelnen Punkten zu grösseren Kolonien angesammelt. Der Boden der Steinach besteht aus faustgrossen Sandsteinstücken, zwischen denen ein feinerer Grus aus demselben Gestein liegt. Sandboden findet sich nur sehr vereinzelt und ist auf scharfe Biegungen des Bachbettes beschränkt. Ich fand die Margaritanen nur an steinigen Stellen des Baches, wo kleine Stromschnellen die Oberfläche des Wassers kräuseln. Sie stecken gegen 10 cm tief im Boden, mit dem die Längsachse des Tieres einen Winkel von ca. 50° bildet. Der untere Schalenrand ist der Strömung zugewendet, so dass die mitgeführten organischen Partikelchen leicht in die Einströmungsöffnung gelangen können. Das frei aus dem Boden hervorragende Hinterende ist mit einer Gallerte bildenden Alge besetzt. Nie fand ich, wie Hessling (l. c.) dies beschreibt, die Schale mit Fontinalis bewachsen. Diese Pflanze kommt häufig in der Steinach vor, und man kann an Steinen über 30 cm lange Büsche davon finden. Grade unter diesen Büschen sammeln sich die Perlmuscheln mit Vorliebe an, sodass man sicher sein kann, unter jeder Fentinalis-Pflanze einige Margaritanen im Boden stecken zu sehen. Die Form der Steinach erreicht eine Länge von 12! em. Die Wirbel sind stark korrodiert, wenn auch lange nicht so sehr, wie die der von Rossmässler (Iconographie Fig. 72) abgebildeten voigtländischen Stücke. Das Hinterende besitzt eine tiefschwarze, glänzende Epi- dermis, die dem übrigen, im Boden steckenden Teile der a I. Schale fehlt und dort von einer matten, braunschwarzen Oberhaut ersetzt wird. Das Perlmutter ist im älteren Teil der Schale rosa, wird nach dem Rande zu bläulich-weiss und ist durch gelb-grüne, ölig glänzende Flecken verun- staltet. Die „eingestochenen Punkte“, die gewöhnlich bei der Beschreibung des Perlmutters genannt werden, sind Mantelhaftmuskeleindrücke, deren die Steinach-Form jeder- seits gegen 10 besitzt. Die Schlosszähne variieren unge- heuer, sodass ihre Form zur Gharakterisierung der Muschel nicht herangezogen werden kann. Die Geschlechtsunterschiede sind in der Schale ziem- lich deutlich ausgeprägt. Das Weibchen unterscheidet sich vom Männchen durch geringere Höhe und stärkere Aufge- blasenheit der Schale. Ausserdem ist sein Unterrand in der Mitte stark eingedrückt, wodurch die Umrissform etwas nierenförmiger wird als die der Männchen. Man findet im Weichkörper ziemlich häufig Perlen- gebilde, aber nie gelang es mir, eine edle Perle zu ent- decken. Die Bildungen sitzen meist nahe dem Rande, also in dem Teile des Mantels, der hauptsächlich Prismen- schicht bildet. Die Perlen sind deshalb nie irisierend, sondern braun gefärbt. An der Schale angewachsene Perlbildungen mit Perlenglanz sind dagegen häufig. Auf die Enstehung der Perlen will ich nicht eingehen, da sie aber häufig mit verschiedenen Parasiten, z. B. Atax, in Beziehung gebracht wird, will ich erwähnen, dass ich ausser Gregarinen und holotrichen Infusorien in der Samen- flüssigkeit der Männchen, nie einen Parasiten in den Perl- muscheln finden konnte. Wie schon erwähnt, wurden Margaritanen aus der Steinach in die Ulfenbach bei Hirchhorn eingesetzt. Beide Bäche entspringen in einer Urgesteinsinsel im Bunt- sandstein, in der Gegend von Oberabtssteinach, beider Unter- lauf geht aber durch den Buntsandstein. In dem Unterlauf =. der Ulfenbach selbst habe ich keine Perlmuscheln nach- weisen können, wohl aber in dem davon abgeleiteten Mühlgraben der Andree’schen Mühle bei Hirschhorn. Auch hier bilden Buntsandsteinbrocken den Boden. Von Wasser- pflanzen fand ich nur Ranunculus fluitans. Die Muscheln sind hier auf eine kaum 1 km lange Strecke verbreitet, kommen aber im oberen Teile des Mühlgrabens häufiger vor als weiter unten. Die Frühjahrsflut reisst tote Schalen mit und führt sie in den Neckar, wo man sie 2 km abwärts von Hirschorn häufig am Ufer findet. Sie werden etwas grösser, als die der Steinach, unterscheiden sich auch durch die Rundung des hinteren Oberrandes in der äusseren Form etwas von ihnen. Sie werden etwas höher, bleiben aber flacher als die Steinachform, auch ist der Geschlechts- unterschied nur sehr undeutlich wahrnehmbar. Das Perl- mutter ist etwas reiner, und lässt etwa 15 Mantelhaft- muskeleindrücke jederseits erkennen. Perlen sind hier häufiger und besser ausgebildet. Beim Oeffnen von 30 Muscheln fand ich in jedem zweiten Tier eine Perlenbil- dung, darunter eine kugelrunde, schön bläulich-weiss irisierende Perle von 7 mm Durchmesser. Halbkugelige Perlen mit herrlich bläulichem Lüstre waren 3mal vertreten. Dieselbe gallertige Alge lebte auf dem Hinterende, von inneren Parasiten fand ich ausser den erwähnten Pro- tozoen auch hier nichts. In keinerlei Verbindung mit diesem Fundorte steht ein anderer in dem oberen Lauf der Ulfenbach, in der Gegend von Affolterbach. Diese, in keinen Akten er- wähnte Fundstelle wurde von dem Diener des zoologischen Instituts in Heidelberg entdeckt und mir mitgeteilt. Wie schon erwähnt, fliesst der obere Teil der Ulfenbach im Urgebirge. Der Boden des Baches wird in der Gegend von Affolterbach von einem mürben, roten Granit gebildet, der zu einem feinen, sandartigen Grus zermahlen ist. Hier leben auf eine Strecke von gegen 2 km Perlmuscheln in so grosser Zahl, dass auf 1 qm häufig über 50 Stück im Boden stecken. Aber sie unterscheiden sich sehr von den beiden anderen erwähnten Formen. Ich fand kein Stück, dass grösser als 91a cm war, obwohl die Tiere, wie die anatomische Untersuchung ergab, vollkommen geschlechts- reif, also ausgewachsen, waren. Ihr vom Typus abweichen- des Aussehen, das ich gleich noch näher beschreiben werde, veranlasst mich, diese Form der oberen Ulfenbach als Lokalform anzusehen, der ich den Namen Margaritana margaritifera parvula gebe. | Die Muschel ist vollkommen oval, ohne jede Ein- buchtung des Unterrandes. Die Wirbel liegen bei ung. '/s der ganzen Länge. Sie sind wenig korrodiert und kaum vorragend. Das Ligament ist kurz, ziemlich schwach und halb überbaut. Die Epidermis ist hinten, an dem aus dem Boden hervorstehenden Ende glänzend braunschwarz, weiter vorne etwas heller, bis braun. Die Zähne sind schwach entwickelt, in der Gestalt sehr veränderlich. Es lassen sich je- doch 2Haupttypen unterscheiden, die die Form des Zahnes der rechten Schalenklappe betreffen, der wiederum durch. seine Gestalt die Form der Zähne der anderen Schalen bedingt. Der Zahn der rechten Klappe kann lamellenförmig, niedrig, am freien Rande nahezu glatt sein, wodurch das Schloss dem von Unio pictorum ähnlich wird. Andererseits kann er aber schmal, konisch, hoch, oben gekerbt aussehen, was eine Aehnlichkeit mit dem Schloss von Unio batavus bewirkt. Das Perlmutter ist rein, fast ohne Flecken, rosa und am Rande bläulich, bald fast ganz bläulich und zeigt jederseits etwa 25 Mantelhaftmuskeleindrücke, also bedeu- tend mehr, als die bisher betrachteten Formen. Perlen konnte ich gar nicht nachweisen, selbst an den Schalen waren keine derartigen Bildungen angewachsen. Die Masse der Margaritana margarilifera. parvula sind: Länge 9,4 cm, Höhe 4,6 cm, Dicke 2,8 cm. Zr Zum Vergleichen lasse ich die Maasse der beiden anderen Formen des Odenwaldes folgen. Die Form der unteren Ulfenbach hat: Länge 13,3 cm, Höhe 6,4 cm, Dicke 3,4 cm. Die Form der Steinach hat: a) Männchen: Länge 12,7 cm, Höhe 6 cm, Dicke 3,8 cm. b) Weibchen: Länge 12,4 cm, Höhe 5,5 cm, Dicke 4,1 cm. Margaritana margaritifera parvula besitzt im Gegen- satz zu den beiden anderen Formen, die mit der erwähn- ten Gallerte bildenden Alge bewachsen sind, am Hinterende eine ziemlich dicke Schlammkruste, die von den Cyanophy- ceen Oscillaria und Scytonema, sowie von der Diatomee Navicula durchsetzt ist. Von inneren Parasiten fand ich nur die beiden schon erwähnten Protozoen. Ob die Form der oberen Ulfenbach von der Steinach- form abzuleiten ist, ist schwer zu sagen. Aktenmässig ist nicht festgelegt, dass eine gewollte Uebertragung stattfand. Jedoch ist eine zufällige Verschleppung durch aus der Steinach eingesetzte Forellen oder durch Wasservögel nicht ausgeschlossen, ja beinahe anzunehmen. Gemäss dem ver- änderten Boden des Baches müssen sich die Muscheln dann in der verhältnismässig kurzen Zeit von höchstens 140 Jahren so stark verändert haben. Ein jetzt noch bestehen- der Zusammenhang mit der Form der unteren Ulfenbach scheint ausgeschlossen, während die Möglichkeit der Ab- stammung davon nicht ganz fern liegt. Allerdings sind sich Steinach und Ulfenbach in ihrem oberen Teile näher, als die beiden Fundorte in der Ulfenbach, sodass beide Möglichkeiten zu berücksichtigen sind. Die anderen Bäche des Odenwalds, die in Main, Rhein und Neckar abfliessen, beherbergen meinen Untersuchungen zufolge, keine Perlmuscheln. Allen Gewässern dieses Ge- birges fehlen die Genera Anodonta und Unio vollkommen, sodass die Najadeen in ihnen nur durch die anspruchs- losere Margaritana vertreten sind. u — Deutsche Ialakozooloische Geselschal re Um den Herren Malakologen die Erwerbung | der früheren Jahrgänge unseres i Nachriehtsblattes zu erleichtern, haben wir den Preis = y 12 alle 23 Jahrg. von 1881--1903 „ ” ” ermässigt. 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