\'^ THOZnAS jLWCOLN LIBRARY 1925 H. F. WARNESON & CO. Bookbi n ders Printcraft Building Washington. D. C. J I F 43i ^- AXÖBIADAE. Blandibidae breves, validae, subtriangulares, apice bidentatae. IfJentuin corneum. Feinora trochanteribus rede vel suboblique truncatis apice appli- cata. Tarsi qiünque-nrticidati, arüculo primo interduin parvo, obsoleto. Abdomen seijmentis ventralibus quinque, vel Hberis vel partim connatis. Die typischen Anohiaden leben in der Holz- oder Rindensubstanz bäum- oder strauchartiger Gewächse und fressen hier im Larven- zustande cylindrische Gänge, in welche sie auch als vollkommene Insecten mit ihrem walzenförmigen Körper, dessen Kopf, Fühler und Beine mehr oder weniger dicht an denselben an- oder eingelegt werden können, sich ziemlich genau einpassen. Ihrer versteckten, dem Lichte entzogenen Lebensweise entsprechend, haben sie meist eine einfache, heller oder dunkler braune, selten bis zu wirklichem Schwarz verdunkelte und noch seltener mit etwas Metallschimmer versehene Färbung und gar keine oder nur verwaschene Zeichnung. Bei den vom Haupttypus in der Lebensweise abweichenden Formen, wie beispielsweise bei den in weicheren, nur holzähnlichen Substanzen, etwa Baumschwämmen (Dorcatoma) oder im Marke distelartiger Gewächse (Xyletinus) vorkommenden Formen weitet sich die knappe, streng cylindrische Form zu rundlichen oder beinahe kugeligen Gestalten aus, während bei den auf minder feste, z. B. auf aller- hand trockene, vegetabilische oder selbst animalische Substanzen angewiesenen Ptinen, die Walzenform dadurch modificirt ist, dass sich das Halsschild verkleinert und an der Wurzel einschnürt, die Flügeldecken aber sich, wenigstens beim Weibchen, bauchig oder selbst, wie bei den wunderlichen Formen Gihhium und Mezium blasen- artig auftreiben^ während gleichzeitig die Fähigkeit, den Kopf und die Extremitäten einzulegen, verloren geht. Der Kopf ist von mittler Grösse, in das Haischild mehr oder weniger eingesenkt, nur bei der aberranten Gruppe der Lyctiden und einigen andern Uebergangsformen mit einer halsartigen Ein- V. 1 2 Anobiadae. schnürung hinter den Augen aus dem Halsschilde vorragend. In der Regel ist er beträchtlich geneigt, oder selbst, wie bei den Anobiinen und Ptinen, untergebogen. Die Fühler sind entweder auf der Stirn, nahe nebeneinander {Ptinen) oder an den Seiten des Kopfes, am unteren Augenrande^ weit von einander entfernt eingefügt {Anobien, Bostrichen etc.). Sie sind entweder perlschnurförmig (Ptinen)^ gesägt (Xyletinen), selbst lang gekämmt (Männchen von Ptüinus) ; oder perlschnur- oder faden- förmig, mit 3 grossen, langgestreckten (Anobien) oder mehr oder weniger verdickten, oder verbreiteten Endgliedern (Bostrichen)^ aus- nahmsweise mit nur 2 verdickten Endgliedern {Lyctus). Die Nor- malzahl von 11 Fühlergliedern ist nicht selten etwas reducirt. Dies ist die Regel bei den Bostrichinen, findet sich aber auch bei mehreren Anobiinengattwigen (Oligomerus, Ejnser>ius, Anitys u. s. w.) Unter den Ptinen ist ein einziger Fall bekannt (Männchen von NitpKs). Oberlippe immer, Kopfschild häufig deutlich von der Stirns abgesetzt. Mandibeln plump dreieckig, am Aussenrande etwas gerundet^ an der Spitze mit 2 stumpfen Zähnen. Maxillen (mit einziger Ausnahme von Psoa) mit 2 pergament- artigen, an der Basis nicht selten theilweise verhornten, im Allge- meinen kurzen und breiten Laden, die äussere an der Spitze grade und breit abgestutzt und hier mit kurzen, weichen, dichten, bis- weilen beinahe filzartigen Härchen besetzt, die innere kürzer und schmäler, weniger an der Spitze als am ganzen Innenrande mit dichten, weichen Härchen bewimpert. Die Maxillartaster viergliedrig; das letzte Glied gewöhnlich da& grösste, in der Regel länglichoval, mit schwach abgestutzter Spitze,, selten beilförmig, bei Lyctus langgestreckt walzenförmig, nach dem Ende etwas zugespitzt. Kinn hornig, wenigstens an der Basis, bei weitem in den meisten Fällen breit viereckig, nach vorn verengt, bei Ptinus drei- eckig, mit grade abgeschnittener Basis und rundlich abgestumpfter Spitze , bei Psoa überaus kurz , zu einer schmalen Querleiste ver- kümmert, bei Ehizopertha und Lyctus von eigenthümlicher, unten z« beschreibender Bildung. Die Zunge ist häutig, überragt das Kinn, ist nach der Spitze hin erweitert, am Vorderrande ausgebuchtet, mit verrundeten Vor- derecken. Diese typische, namentlich unter den Ptinen, Anobien und echten Bostrichen häufige Form unterliegt indessen manchen Modificationen , so bei den auch in dieser Beziehung anomalen Formen Psoa und Lyctus. Anobiadae. 3 Das Submentum ist bei den meisten Anohiaden als ein, mit der Kehle zwar mehr oder weniger verwachsener, aber doch deutlich erkennbarer, eine breite Querleiste darstellender Skelettheil vor- handen. *) Die Augen sind in der Regel ziemlich gross, rundlich, gewölbt, gewöhnlich seitenständig, selten tief in die Stirn hinein- oder bis auf den Scheitel hinaufreichend, bei Gibbium und Meziiim ausnahms- weise sehr klein und mehr auf die Mitte der Stirn gerückt. Das Halsschild pflegt stark, nicht selten ungleichmässig gewölbt, oder mit mancherlei Erhöhungen und Unebenheiten versehen, nach vorn bisweilen kapuzenartig über den Kopf vorgezogen zu sein. Die Seiten sind entweder durch eine deutliche Kante vom Hals- schildrücken abgesetzt (der gewöhnliche Fall bei den Anobnnen), oder sie gehen in fortlaufender Rundung in die Pleuren über (die meisten Plininen und Bostnchinen). Die Vorderbrust ist im Allgemeinen im Verhältniss zu dem Halschildrücken besonders schwach entwickelt. Sie ist in der Regel auf einen schmalen Querstreifen vor den Vorderhüften reducirt, der in der Mitte des Hinterrandes eine kurze, zwischen die Hüften ein- tretende Spitze zeigt. Episternen und Epimeren sind nicht geson- dert, die umgeschlagenen Seiten des Haischildrückens aber stellen dreieckige Platten dar, indem sie von den Hinterecken aus unter einem spitzen Winkel schräg nach den Hüften zu abgeschnitten sind. Der Hinterrand des Vorderkörpers erscheint in Folge dessen sehr stark ausgerandet und kann beträchtlich gegen die Mittelbrust zu geneigt werden. Diese Fähigkeit ist weiter bedingt durch die Bildung des Meso- sternums, denn dasselbe ist (den Käfer von der Bauchseite be- trachtet) von hinten nach vorn stark geneigt und mehr oder weniger mit den Mittelhüften unter das Niveau der Hinterbrust eingesenkt. Im Allgemeinen ist die Mittelbrust schwach entwickelt, indessen lässt sie Episternen und Epimeren in der Regel deutlich erkennen, wenn man dieselben durch Entfernung der sie gewöhnlich deckenden Vorderbrust blosslegt. Die Hinterbrust ist im Verhältniss am stärksten entwickelt und verkümmert nur bei einigen ungeflügelten Ptinenformen. Sie hat deutliche Episternen, gewöhnlich auch, schwach entwickelte, Epimeren. Nach der Bildung der Vorderbrust (beziehentlich der Brust *) Wollastou erwähnt dasselbe in seinem Aufsatze über die Ptiniden der Canarischen Inseln (S. 4 des Separatabdr. als „broader transcerse base" des Kinns. 1* 4 Anobiadae. überhaupt) lassen sich innerhalb der Familie zwei Typen unter- scheiden. Entweder nämlich ist der Vorderrand der Vorderbrust einfach, gerade abgeschnitten oder flach ausgerandet (Ptmen, Bo- strickinen) und in diesem Falle pflegt die Mittelbrust weniger tief eingesenkt und die Fähigkeit des Zusammenbiegens des Körpers beschränkt zu sein; oder der Vorderrand der Vorderbrust einschliess- lich der Pleuren, ja gewöhnlich sogar einschliesslich der Seiten des Halsschildvorderrandes ist scharfkantig umgebrochen und bildet so eine zur Längsaxe des Körpers stark geneigte, bisweilen fast senk- recht stehender Leiste, an welche sich der Kopf in der Ruhe der- gestalt einlegt, dass er von allen Seiten, namentlich aber von oben her fest eingeschlossen, oder selbst überragt wird. (Anobitim, Xyle- tinus, Dorcatoma u. a.) In diesem Falle ist die Thätigkeit, den Körper zusamnienzubeugen beträchtlicher und nähert sich bei manchen Formen, namentlich innerhalb der Gattung Lasioderma einem wirklichen Kugelungsvermögen. Man könnte versucht sein, auf diese Bildung höhere systema- tische Gruppirungen zu begründen, doch zeigen sich zu verschieden- artige Uebergänge und insbesondere haben die Änobiengattungen Dryopkilus, Priohium, Ochina*) u. a., die nicht füglich von den Anohünen entfernt werden können , einen einfachen Vorderrand der Vorderbrust. Das Schildchen ist klein, selten ganz geschwunden. Die Flügeldecken bedecken den ganzen Hinterleib und um- fassen seine Seiten vollständig. Gewöhnlich bleibt ein Pygidium frei, doch ist in sehr vielen Fällen auch dieses verdeckt. Die Unterflügel haben deutliche Gelenkbildung und mehr oder weniger bestimmt ausgeprägte Flügelmale. Die Flügel der Anohünen kann man als die für die Familie typischen betrachten. Sie und die Modificationen , welche sie erleiden, sind bei den betreffenden Unterabtheilungen der Familie beschrieben. Hinterleib mit 7 Rücken- und 5 Bauchhalbsegmenten. Beine mit stark cylindrischen, oder kugelig emporgehobenen, einander beträchtlich genäherten oder aneineinander stossenden Vorder- und Mittelhüften und weiter, bisweilen sehr weit von ein-, ander entfernten queren Hinterhüften, mit schwach entwickelten oder ganz geschwundenen Schenkeldecken. Die Schenkel setzen sich an die, an der Spitze quer oder doch nur wenig schief abgestutzten Trocbanteren grade an und liegen im Wesentlichen in derselben *) Von Hedohia und ihrer Untergattung Ptinomorphiis, die ebenfalls den Anohünen zugewiesen werden müssen, nicht zu sprechen. Anobladae. 5 Längsachse mit derselben, sie sind in den meisten Fällen leicht, nur bei manchen Ptinen in der zweiten Hälfte ihrer Länge ziemlich plötzlich keulenartig verdickt. Schienen ohne, oder doch nur mit schwachen Sägezähnen am Aussenrande, an der Spitze mit stärkeren oder schwächeren, bisweilen ganz geschwundenen Enddornen. Tarsen 5- oder in Folge einer Verkümmerung des ersten Gliedes 4-gliedrig, bisweilen plump und kurz, namentlich mit wenig gestrecktem End- gliede, gewöhnlich ohne eigentliche erweiterte Sohlen. Die den Käfern im Allgemeinen zukommenden Geschlechts- unterschiede sind bei den AnoMadeii in der Regel bestimmt ausge- sprochen, aber vorzugsweise in die Fühler gelegt, welche bei den Männchen länger und kräftiger entwickelt, in einzelnen Fällen sogar mit astförmigen Fortsätzen versehen sind {Ptüinus, Traclielobrachys). Am auffallendsten gestalten sich die sexuellen Differenzen in der Gattung Ptinus , indem hier die Männchen die dem Anobiadentypus zukommende Walzenform in den meisten Fällen deutlich erkennen lassen, während die Weibchen durch ihre bauchigen Flügeldecken sehr davon abweichen. Die Larven ähneln im Allgemeinen denen der LamelUcoymien. Der Körper ist kurz, weiss, fleischig nach vorn verdickt, nach hinten umgebogen, mit langen, haarigen, viergliedrigen Beinen. Genauere Beschreibungen sind bei den einzelnen Gruppen gegeben. Die Ptininen können von den übrigen Anobiaden nicht als ver- schiedene Familie auseinandergehalten werden , da Hedobia und Dryophüus ganz evidente Uebergangsformen darstellen, die eine scharfe Unterscheidung grade in Bezug auf dasjenige Merkmal un- möglich machen, welches von den Systematikern vorzugsweise ange- rufen wird, nämlich hinsichtlich der Art der Fühlerinsertion. Alle übrigen Unterschiede sind melir habituell und lassen sich füglich auf einen gemeinsamen Grundplan zurückführen. Aber auch die BostricMnen (Apaiiden) lassen sich mit den echten Anobiaden ohne Zwang in eine Familie zusammenstellen, da sie in den Mundtheilen, den* übrigen Körperskelet, den Unterflügeln, der Lebensweise, der Bildung der Larven etc. in dem Grade übereinstimmen, dass den Verschiedenheiten nur der Werth von Gruppenmerkmalen innerhalb der Familie zuzugestehen ist. Die Vereinigung von He?idecatoinus, Lyctiis und Sphindus mit den Anohiaden im Allgemeinen und mit den Bostrichinen im Besonderen, scheint naturgemäss, doch würde sich für jede dieser anomalen Formen auch allenfalls eine besondere Familie aufstellen lassen. Die hieher gehörenden Käfer sind von Mulsant und Rey in der Bearbeitung der Käferfauna Frankreichs in zwei umfangreichen 6 Anobiadae. Bänden, von denen der eine die Ptiniden unter dem Namen Gibbi- colles und der andere die Anobünen unter dem Namen Terediles behandelt, in vorzüglicher Weise dargestellt und durch zahlreiche genaue Abbildungen erläutert worden. Die Anobiaden sind auf der ganzen Erde mit Ausnahme der Polargegenden verbreitet, vorzugsweise aber in den baumreichen Regionen der gemässigten Zone einheimisch. Sie lassen sich folgen dermassen übersichtlich ordnen: I. Fühler an den Seiten des Kopfes unterhalb der Augen weit von einander entfernt eingelügt; erstes Glied beider Tasterpaare grade oder doch nur unmerklich gekrümmt, A. Tarsen mit mehr oder weniger ver- kümmertem oder ganz geschwundenem ersten Gliede, also undeutlich fünf- gliedrig oder viergliedrig .... Bostrichini. B. Tarsen deutlich fünfgliedrig . . . Anobiini. II. Fühler auf der Stirn neben dem innern Augenrande einander genähert inserirt, erstes Tasterglied schlank, stark gekrümmt . . Ptinini. Bostrichini. Anfcnvüe capitis lateribus sub oculis imertae, saepissime 10 — articii/atae, brevinsciilae vel breves, apice clavalae vel siibcla- vatae. Tarsi qninqne ariiai/ati, articido primo brevi plus niiniisve occu/to, vel (luadri-articidati, arlicido primo otnnbto obsoleto. Das auft'älligste gemeinsame Merkmal der hier um Bostrichus Geoffr. (Apate Fabr.) gruppirten Gattungen ist die Verkümmerung des ersten Tarsengliedes, welches mit dem, in der Regel ziemlich langen, zweiten mehr oder weniger verwachsen und theilweise in der Schiene versteckt, immer sehr klein, bisweilen aber so völlig ge- schwunden ist, dass es auch bei Ablösung der Tarsen von den Schienen nicht mehr als wirkliches Glied erkannt werden kann, und wirklich viergliedrige Tarsen vorhanden sind. *) Auch die Zahl der Fühlerglieder ist der Regel nach verringert, doch machen in dieser Beziehung die anomalen Gruppen der Lyctinen und Hende- catominen mit ihren deutlich llgliedrigen Fühlern eine Ausnahme. *) Latreille betrachtet die Tarsen der Bostrichklen als viergliedrig; doch lässt sich diese Bezeichnung, streng genommen, nur auf einige Formen derselben, wie z. B. Psoa, Hendecafomiis, Lyctus etc. anwenden. Bostrichini. 7 I. Maxillen mit einer einzigen Lade . . . Psoini. II. Maxillen mit 2 Laden. A. erstes Bauchsegment beträchtlich länger als das folgende: a. Fühler lOgliedrig Sphindini. h. Fühler 1 1 gliedrig Lyctini. B. Erstes Bauchsegment mit den folgen- den ungefähr von gleicher Länge: a. Fühler 10- oder 9 gliedrig . . ..Bostrichini vcri. b. Fühler 1 1 gliedrig Hendecatomini. Erste Gruppe: PSOINI. Maxillae mala unica, membranacea, Psoa. Herbst, Käfer VII. p. 214. 69. 3Ientum breve, transversmn, antice rohwdato-truncafum. Liyula membranacea, antrorsum panim dUatata, apice emarginata. Maxillae mala unica, mendiranacea. apice ciliata. Antennae dcccm - articitlatae, clava trkirt'iculata. Tarsi quadr/articulati. Eine merkwürdige Gattung, die nicht nur durch die in der Familie der Anohiaden ungewöhnliche metallische, beziehentlich rothe Färbung, sondern auch sonst durch zahlreiche Eigenthümlichkeiten ausgezeichnet ist und eine interessante Uebergangsform darstellt. Sie schliesst nämlich einestheils an die Cleriden an und zeigt andern- theils mit den Lyctinen Beziehungen, so dass sie deren Verbindung mit den Anohiaden vermittelt. Kopf massig grosSj etwas herabgebogen, wenig in das Hals- schild eingesenkt, Kopfschild herabgebogen, flach ausgerandet, Ober- lippe versteckt, Augen gross, rund, gewölbt, von dem Vorderrande des Halsschildes abgerückt. Fühler seitlich am Kopfe, vor dem Vorderrande der Augen, weit von einander entfernt eingefügt, länger als der Kopf, lOgliedrig, erstes Glied gross, verkehrt kegelförmig, zweites rundlich, ein wenig stärker als die folgenden bis zum sieben- ten, die drei letzten gross, seitlich zusammengedrückt, deutlich von «inander getrennt, zusammen reichlich so lang als die Fühlergeissel; sie bilden eine stark gegen die letztere abgesetzte Keule. Kinn hornig, klein, quer, vorn abgerundet. Die Zunge beträchtlich über das Kinn vorragend, häutig, viereckig, nach vorn nur schwach 8 Anobhidae. erweitert, an der Spitze flach ausgerandet und mit Haaren gefranzt. Lippentaster in der Mitte der Zunge inserirt, dreigliedrig, erstes und zweites Glied klein, fast durchsichtig, drittes länger als die beiden vorhergehenden zusammengenommen, walzig, mit abgestutzter Spitze. Maxillen nur mit einer langen, schmalen, an der Spitze abgerunde- ten, mit langen Haaren gefranzten Lade von häutiger oder perga- mentartiger Consistenz; die innere Lade verkümmert. Maxillar- tasten viergliedrig, fadenförmig, erstes Glied klein, die folgenden grösser, unter sich ungefähr von gleicher Länge. Halsschild viereckig, ein wenig breiter als lang, mit schwach gerundeten Seiten, auf der Oberseite flach gewölbt, die Seitenkanten verrundet. Schildchen dreieckig. Flügeldecken lang cylindrisch, parallel. Unterflügel nur an der Spitze zweimal schräg zusammen- gefaltet, in der Weise, dass der Spitzentheil des Flügels nicht vor der stark gekrümmten Vorderrandader vorragt, der Analtheil der Länge nach umgeschlagen. Randader, Subcostalader und Schulter- ader sind an der Basis mehr oder weniger deutlich getrennt, ver- einigen sich aber im weiteren Verlaufe zu einer kräftigen, am Vor- derrande bis weit zur Spitze hin ziehenden Randader, die sich im letzten Theile ihrer Länge ein wenig vom Vorderrande des Flügels einwärts biegt, und an deren Spitze sich (bei b) unter einem spitzen Winkel eine rücklaufende Ader ansetzt. Letztere ist mit der Randader (bei (i) durch eine kleine Querader verbunden und bildet so eine kleine dreieckige Zelle. Die äussere Mittelader ist lang, ziemlich grade, biegt sich nicht weit vom Aussenrande des Flügels nach oben hakenförmig zu einer kurzen rücklaufenden Ader um und sendet von der Umbiegungsstelle einen leicht gebogenen Ast direct nach dem Aussenrande (bei c), und eine unregelmässig gebogenen Querader, an die sich wieder ein (bei k) in den Aussenrand mün- dender Zweig anschliesst, nach der Vorderrandzelle. Zwischen äusserer und innerer Mittelader entspringen im freien Felde zwei (bei (/ und e) in die Aussenwand mündende Längsadern. Die äussere Mittelader ist unregelmässig ge- bogen, im ersten Drittheil ihrer Länge gabelförmig getheilt und mit dem vorderen Aste der gabel- förmig getheilten inneren Mittel- /^ e — ^ — S'der in Verbindung gesetzt, im letzten Drittheil ihrer Länge mit dieser selbst verschmolzen, wodurch sich hinter einander zwei lang gezogene Zellen, eine an der Basis, die andere in der Mitte des Analfeldes bilden. Psoa. 9 Vorderbrust cjuer, am Vorderrand im flachen Bogen ausge- schnitten, nach hinten zu mit einer dreieckigen Spitze zwischen die Vorderhüften eindringend. Gelenkgruben der letzteren rundlich, dicht neben einander gelegen, nach hinten zu geöffnet. Mittelbrust massig breit, Episternen und Epimeren zum Theil verwachsen. Mittelhüften unmittelbar neben einander eingefügt. Hinterbrust gross, gewölbt, hinten grade abgeschnitten, Episternen gross und verhält- nissmässig breit, länglich viereckig, nach hinten zu verengt, Epimeren ebenfalls gross, lang dreieckig, nach hinten zu breiter werdend, mit der Spitze den Vorderrand der Hinterbrust nicht ganz erreichend. Hinterleib mit der gewöhnlichen Zahl von Segmenten. Bauchseg- niente unter sich ziemlicli von gleicher Länge, das erste derselben nicht kürzer, beinahe etwas länger als das folgende. Vorder- und Mittelhüften rundlich kegelförmig aus den Gelenk- gruben emporragend, Hinterhüften nach aussen zu seitlich etwas verbreitert. Schenkel ohne Auszeichnung. Schienen ziemlich schlank am Aussenrande unbewehrt, an der Spitze mit schwachen Spornen besetzt. Tarsen ansehnlich verlängert, beträchtlich länger als die Schienen, erstes Glied klein, verkümmert, in der Schiene versteckt, zweites (anscheinend erstes) gross, die folgenden an Länge und Stärke allmälig abnehmend, das Klauenglied das längste von allen, Klauen gross, gebogen, ganz an der Wurzel mit einem kleinen Zahne. Die Gattung Psoa ist dem Mittelmeergebiete und dem centralen Europa eigenthümlicli. Ausser den hier aufgeführten Arten zieht Lacordalre Gen. Col. IV. p. 537 hierher Stenomeria Blanchardü Lucas Cenn. soc. ent. Fr. 1835. p. 41. T. 1. no. 1. a. e., schwarz glänzend, Halsschild jederseits mit einem rothen Fleck, Seiten und Naht der Flügeldecken roth, aus Algier. 1. Pjt. IMubia: ylciieo nhjro, siibvircscens, parce siibtU'dcr pahescens, elijtris cocdneis^ anteviiis tmsisqnc piccis^ seymentis veidrulibus n/tidis, parcins piinctaiis^ vix pubesceniibus. — LoAg. 8 — 9 mill. J. Duval Gen. Col. Eur. III. T. 57.. §. 282. 282a. Dermestes dub'ius Rossi Faun. Etr. Mant. I. p. 17. 34. T. 1. f. F. Psoa ita/ica Küst. Käf. Eur. 6. 43. Lang cylindrisch, die Oberseite ein wenig flach gedrückt, schwarz, mit mehr oder weniger grünem Metallschimmer, mit dünner, anliegender, ziemlich sparsamer, bräHnlicher, auf den Flügeldecken gelblicher und etwas abstehender Behaarung; diese ist auf den Flügeldecken so fein, dass sie nur bei schärferer Ver- grösserung wahrgenommen werden kann. Kopf und Halsschild sind ausserdem mit ziemlich langen, aber feinen abstehenden Haaren 10 Anohiadac. besetzt. Kopf runzlig punktirt, Scheitel ge\YÖlbt, durch einen Quer- eindruck von der ebenfalls gewölbten Stirn abgesetzt. Halsschild flach polsterartig gewölbt, etwas uneben, in's Besondere mit einem breiten flachen Längseindrucke auf der hinteren Plälfte, der vor der Mitte durch einen Quereindruck begrenzt wird, rundlich viereckig, breiter als der Kopf, etwas breiter als lang, am Vorder- und Hin-' terrande grade abgeschnitten, unmittelbar vor der Basis eingeschnürt, so dass sich ein scharf abgesetzter, etwas aufgebogener Rand mit scharf nach aussen vorspringenden Hinterecken bildet, an den Seiten erweitert, mit der grössten Breite nach der Basis zu, nach vorn allmäliger, nach hinten schneller verengt, der Seitenrand von den Hinterecken ab bis über die Mitte scharf sägezähnig, die ganze Oberfläche glänzend, massig dicht, unregelmässig punktirt. Schild- chen dicht punktirt, Flügeldecken zusammen breiter als das Hals- schild, cylindrisch, parallel, oder nach hinten ein wenig erweitert, 4 bis 5 mal so lang als zusammen breit, mit rechtwinkligen Schulter- ecken, hinten abgerundet, ziemlich stark, und dicht runzlig punktirt, ohne Spur von Längsstreifen. Unterseite glänzend, glatt, ziemlich sparsam punktirt, fein behaart. Tarsen bräunlich, nur die Klauen gelb. Da der Käfer gewöhnlich mit Ps. Ilerbstii verwechselt wird, so mögen sich die Angaben über sein Vorkommen in Deutschland vielleicht theil weise auf den letztem beziehen. Nach G red 1er, Käfer Tyrols p. 265 findet sich Ps. dubia im wärmeren Südtyrol von Bozen abwärts, bei Bozen, Trient und Roveredo. Ausserdem kommt er in Italien und Ungarn vor. 2. M*.f. BerbJttii: Aeveo inam, subvtrescens, parce SHbt'diter, piibesccns, ehjtris cuccineis, antennis tars'isque, piceis, sei(t(lat'. Halsscliild viereckig, massig gewölbt, oft mit einer tiefen Längs- grube auf der Mitte, Vorderrand wenig oder gar nicht nach vorn vorragend, Seitenwand des Halsschildrückens gegen die Pleuren mit deutlichen Kanten abgesetzt. Vorderbrust etwas länger als bei den übrigen Apatiden., seitlich mit den Seiten des Halsschildrückens verschmolzen (oder die Naht mindestens undeutlich) am Vorderrande im flachen Bogen ausge- schnitten, nach hinten in einem schmalen Streifen zwischen den Vorderhüften hindurchgehend und hinter denselben in eine schmale Querleiste ausgebreitet, so dass die rundlichen Gelenkgruben der Vorderhüften auch nach hinten vollständig geschlossen werden, Mittelbrust massig gross, die runden, einander stark genäherten, nach hinten offenen oder vielmehr von dem Vorderrande der Hinter- brust geschlossenen Gelenkgruben der Hüften dergestalt umfassend, dass die deutlich gesonderten Episternen und Epimeren nicht bis an diese heranreichen. Hinterbrust sehr gross, mit scharf abgesetzten, schmalen, graden, nach hinten zu wenig verschmälerten Episternen, welche da, wo die Flügeldecken sich an sie anlegen, eine stumpfe Längskante zeigen. Epimeren sehr klein, dreieckig. Hinterleibs- rdcken mit sechs Halbsegmenten, von denen das erste und zweite dem ersten, die übrigen den entsprechenden folgenden Bauchhalbsegmenten gegenüberliegen. Der Bauch mit fünf Segmenten, von denen das erste die folgenden an Grösse mehr oder weniger übertrifft. Flügeldecken langgestreckt, parallel, der Quere nach gewölbt, bisweilen beinahe walzenförmig, am Ende abgerundet, gewöhnlich mit feinen unregelmässigen Funktstreifen. Flügel ganz nach dem allgemeinen Typus der Apatldenjli'igel gebaut, nur dass die Adern zarter und zum Tbeil geschwunden sind. Die Vorderrandader endet mit einem spitz dreieckigen Hornflecke (bei a b), vor welchem sich nach der Flügelspitze zu ein zweiter länglich •^^^sr-^ viereckiger befindet, und setzt sich mit einer zackig gebrochenen Querader, die (bei /:) einen gebogenen Zweig nach dem Aussenrande des Flügels zu sendet, mit der Spitze der vorderen Mittelader in Verbindung. Letztere schickt von dem Punkte ihrer hakenförmigen Umbiegung einen etwas abwärts gebogenen Ast dem Aussenrande zu. Von der hinteren Mittelader und der Analader sind nur schwache Spuren vorhanden. Der Gattungsname Dermestoides Herbst ist älter als Lijctus Fabr., doch scheint mir die Gattung von Herbst zu wenig bestimmt charakterisirt, als dass man einen so ungenügend begründeten Namen der gangbaren Nomen- datur gegenüber zur Geltung bringen könnte. Herbst hat ihn übrigens Lyctns. i ^ selbst später zurückgenommen und seinen Käfer zur Gattung Bifoma ge- bracht. M. Wj. uitlfutttctattt* : Subci/ändtictis, fuscus, subopaciis, densiiis (jiisco fnibesccns, capite prothoruceque rugulosis, hoc szibquailrato, medio long'dudwattier foveolato, hiieribus cremdato^ elytris striato-punctafis, scriatiin pubescenübus . — Long. 3 — 4 mill. Derniesto'ides uriijuinctatus Herbst Arch. IV. p. 40. no. 8. T. 21. f. H. h. (ao. 1783). Bitonia unipunctata Herbst, Käf. V. p. 26. I. T. 46. Fig. 3. c. G. Jps oblongus Oliv. Ent. H. 18. 7. 8. T. 1. F. 5. a. b. (ao. 1789). Lyctns oblongus Latr. Gen. Ins. III. 16. 1. Lyctns canalicnlatus Fabr. Ent. syst. I. II. p. 504. 11. (ao. 1792). Syst. El. II. p. 562. 13. — Panz Faun. Germ. 4. 16. — Gyll. Ins. Succ. III. p. 408. 1. — Thomson, Scand. Col. V. p. 204. Lyctus fuscns Seidlitz Fauna Baltica p. 161. Var. a: Blinnr. protlionicc mbins />ro/iinde foücolato. Lyctns pubcscens Duftsch. Faun. Aust. III. 148.2. — Redt. Faun. Aust. Ed. IL p. 358. Langgestreckt, heller oder dunkler braun, oben ein wenig flach gedrückt. Kopf mit den grossen, runden, vorgequollenen Augen kaum so breit als das Halsschild, dreieckig, mit deutlich, aber nicht scharf abgesetzter halsförmiger Verengerung hinter den Augen. Stirn flach gewölbt, gelblich behaart. Fühler so lang als Kopf und Halsschild, röthlich pechbraun. Halsschild ein wenig länger als breit, viereckig, mit graden Seiten, nach vorn wenig oder gar nicht verbreitert, Vorderrand im Bogen vortretend, in der Mifte grade abgestutzt, mit stumpfen Vorder- und scharf rechtwinkligen Hinter- ecken, die ganze Oberfläche gerunzelt, sehr undeutlich punktirt, mit gelben, nach verschiedenen Richtungen geordneten anliegenden Haaren besetzt, in der Mitte mit einer tiefen Längsgrube, die nur ausnahmsweise Vorder- und Hinterrand erreicht. Flügeldecken mit deutlichen Schulterecken, zusammen etwa um die Hälfte breiter als das Halsschild, parallel, etwa 2^ mal so lang als zusammen breit, am Ende gemeinsam zugerundet, meist etwas dunkler braun als der übrige Körper, mit helleren Schultern, fein punktstreifig, in den Streifen mit Reihen feiner, gelblicher, anliegender Härchen. In ganz Deutschland und wohl in Europa überhaupt verbreitet. Silpha fnsca Linne S;jst. nat. kann nicht hierher bezogen werden, wenn man die Beschreibung „Corpus pediculo viajus, ohlongitm ut Cicindela. Thorax oblongus, angustior, obsolete marginatvs. Elytrn obsolete marginafa teniiissime striata. Antennae capitafae, longitiidine thoracis. Subtus tota picea.'' aufmerksam liest und die Stellung, 1 ö Anob'mdac. die dem Tliiere zwischen echten Nilidnlarien angewiesen ist, erwägt. Dagegen liegt kein Grund vor, den mit einer unverkennbaren Beschreibung und leid- lichen Abbildungen veröffentlichten ältesten Namen des Käfers dem jüngeren von Fabricius gegebenen nachzustellen. '^, Ei. jmbettcens: JS'ujcr. anienms, ore, cljjiris pedibnsque rufo hnmnc'ts. subtilder parce griseo j/nliescens^ capite j»othoruce(pie riuiii/oso-opac'ts. hoc subquadralOy media vi.v su/cafo, later'ibits snbü/iter creimhito, elijtr'is subühter striato-puncfat'/s. hiferst'it/is e/eratis, scr'tdihn pubesccntibus. — Long. 3 — 4 mill. Lycins pubcscens Panz. Faun. 4. 17. Lyclus hicolor Comolli Col. nov. prov. Novoc. p. 41. SC. — Redtenb. Faun. Austr. Ed. II. p. 358. — Seidlitz P'auna Baltica p. 160. Langgestreckt, auf der Oberseite etwas flach gedrückt, heller oder dunkler braunroth, Kopf und Halsschild, mit Ausnahme des Vorderrandes, Mittel- und Hinterbrust schwarz oder schwärzlich braun. Kopf klein, dreieckig, ziemlich tief in das Halsschild einge- senkt, hinter den kleinen, nur massig vorgequollenen Augen wenig verengt, mit den Augen beträchtlich schmäler als das Halsschild, ledeiartig gerunzelt, mit anliegenden dünnen und kurzen Härchen sparsam bekleidet. Fühler röthlich pechbraun, von der Länge von Kopf und Halsschild ein wenig länger als bei L. imipunctatus, Halsschild viereckig, so lang als breit. Vorder- und Hinterrand grade abgeschnitten, Seiten vor der Mitte leicht gerundet, nach der Basis zu schwach ausgeschweift, Vorderecken verrundet, Hinterecken scharf rechteckig; die ganze Oberfläche lederartig gerunzelt, mit feinen, anliegenden Härchen bekleidet, mit einer flachen, nicht selten ganz verschwindenden Längsfurche. Flügeldecken röthlich braun, 2y — 3mal so lang als zusammen breit, mit deutlichen Schulterecken, fein und ziemlich unregelmässig punktirt- gestreift, die Zwischen- räume mehr oder weniger deutlich gewölbt, und mit einer Reihe feinei", anliegender, gelber Härchen besetzt. In Süd- und Mitteldeutschland, von Di eck um Naumburg ge- sammelt, ausserdem um Wien und hier, wie es scheint, häufiger. Panz er 's L. iruhescens ist auf die gegenwärtige Art und zwar auf ein Exemplar mit ausnahmsweise dunklen Flügeldecken zu beziehen, da er in seiner dürftigen, von Geoffroy entlehnten Diagnose das in der Mitte nicht grubig vertiefte Halsschild erwähnt (es auch abbildet), welches der gegen- wärtigen Art im Gegensatze zu L. unipunctatus zukommt. Dass Panzer unmittelbar neben seinem canaliculatus eine blosse Varietät desselben, ab- l)ilden würde, ohne seiner auch nur als ähnlich zu gedenken, ist ohnehin sehr tmwahrscheinlich. Schon Reiche hat übrigens den L. pubesceits Panzer auf L. hicolor Com. liezogen. Vergl. Berl. ent. Zeitschr. 1859. p. 89. 47. Lycius. 1» 3. Mj. hrunneux: Ferrwjinms, parce suhtUiter griseo-pubescens. capife parcimjubHüus, prolhorace forthis punctatis, hoc antice leviter dila- iato, mcdio obsolete lomßtudmaüter impresso, lateribiis subtilisshne oenulato, elytris temäter Stria to-pimctatis. — Long. 3 — 5 mill. Xylotrogus brunneus Stephens Illnstr. Biit. Ent. III. p. 117. T. 18. F. 4. — Seidlitz Fauna Baltica p. 160. Langgestreckt, parallel, oben flach gedrückt, heller oder dunk- ler rostroth; der ganze Körper mit sparsamer, sehr feiner, anliegen- der, auf den Flügldecken zu Reihen geordneter, gelblicher Behaarung. Kopf ziemlich gross, mit den grossen, runden, vorgequollenen Augen, fast so breit als das Halsschild, dreieckig, hinter den Augen deut- licli halsartig verengt. Stirn flach gewölbt. Fühler ziemlich dünn und kurz, etwa von der Länge des Halsschildes. Dieses so lang, oder wenig länger als am Vorderrande breit, unregelmässig vier- eckig, Vorderrand im flachen Bogen gerundet, Seitenrand in der ersten Hälfte grade, von da ab ein wenig auswärts gebogen, so dass sich das Halsschild hier ein wenig erweitert. Vorderecken stumpf, etwas verrundet, Hinterecken scharf rechtwinklig, Hinterrand grade abgeschnitten. Die ganze Oberfläche ist rauh jjunktirt, über die Mitte mit einer flachen, bisweilen undeutlichen oder ganz geschwun- denen Längsfurche. Flügeldecken nur wenig breiter als das Hals- schild, am Vorrande mit deutlichen, rechtwinkligen Schultern und graden Seiten, reichlich dreimal so lang als zusammen breit, mit feinen, etwas unregelmässigen, nach den Seiten zu etwas stärker werdenden Reihen dichter Funkte, die Zwischenräume abwechselnd ein wenig erhaben. Wahrscheinlich in Deutschland durch den Handel eingeführt, aber hier so wie an andern Punkten Europa's wohl für immer ein- gebürgert. Von Fuss aus wurmstichigen Spazierstöcken, sogenann- ter „Cubarebe" gezogen. ^. Mj. htiißvejuxux: Ferrugineus, opaciis, glaber impunctntus, prothorace quddnitu, angidis oinnibus reclis, niedio longiludinahter impresso. — Long. 2,5 — 3 5 mill. Comolli Col. Novocom. p. 40. 85. — J. Duval Gen. Col. Eur. III. T. 57. F. 283. — Seidlitz, Fauna Baltica p. 160. Rostroth, matt, unpunktirt, unbehaart, flach gedrückt, massig gestreckt, parallel. Kopf mit den grossen, vorgequollenen Augen schmäler als das Halsschild, hinter den Augen mit deutlich abge- setztem Halse, Stirn in der Mitte etwas gewölbt und jederseits neben dem Innenrande der Augen eingesenkt. Fühler von der Länge des llalsschildes. Dieses quadratisch, Vorderrand in sehr flachem Bogen V. 2 1 8 Anobiadae. gerundet, Seiten grade, nur nach dem Vorderrande zu etwas nach aussen gebogen, Hinterrand grade abgeschnitten. Vorderecken recht- winkh'g, aber etwas verrundet, Hinterecken scharf rechtwinklig, die Oberfläche in der Mitte mit einem flachen und weiten Längseindrucke. Flügeldecken nur wenig breiter als das Halsschild, mit scharf recht- winkligen Schulterecken, parallel, 2^ bis 3 mal so lang als zusam- men breit, matt, mit ganz undeutlichen Spuren punktirter Längsstreifen. In Oesterreich, in Bozen in Tyrol von G redler zahlreich aus altem Feigenholze gezogen. Dritte Gruppe: SPHINDINI. Anfcnnoe dccem-artictdafae, brcviiiscidae, articidis dnnbus primu incrassatis, hinter pedioiculntis, triarücidato - clavatac. ßj(ix'd/ae maus duabus angustls, cUiatis. Abdominis scijmentum ventrale primus seqnenie /niujhis. Sphindus bildet eben so wie Lyctiis eine anomale Gruppe, die nach den verschiedensten Seiten, den Cryjytophagiden^ Cioiden, Tene- brioiden etc. Beziehungen zeigt, und die zwar zu den Anobiaden und in's Besondere den Bostrichinen die meiste Verwandtschaft zu haben scheint, aber vielleicht mit demselben Rechte als besondere Familie betrachtet werden könnte. Jacquelin Duval hat Sphrndus mit Aspidiphorus zu einer besonderen P^amilie zusammengestellt. Allein die Mundtheile und die nach einem ganz anderen Plane gebildeten Unterflügel weisen letzteren von Sphindus und überhaupt den Ano- hiaden weg.*) Die Gruppenmerkmale fallen mit denen der einzigen Gattung zusammen. iSphindus. Chevrolat in Silbermann, Revue entom. 1834. 8. T. 6. Coniophagus Minck, Stettin Eni. Zeit. 1853 p. 58. lilenlnm quadrangidare, antrorsum amjustatum, amjidis obtusis. Li(l>da transversa, subcornea^ aniice Inte eniarybiuia, ciliata. pidpis lateraUbiis. Maa'dlae maus duabus angustis, apice et margine interno c'diatis. Tarsi qtiinque-artiadati, postici femimie quadri-artictdati. Kopf massig in das Halsschild eingesenkt, herab-, aber nicht untergebogen. Kopfschild durch eine tief eingegrabene Linie, die' einen nach unten geöffneten Bogen beschreibt, von der Stirn abge- setzt. Oberlippe klein, vorn gerundet, Augen gerundet, stark ge- wölbt. Fühler lOghedrig, das erste Glied gross, vor der Basis tief einge- *) Es gehört nach meiner Meinung zu den S/'/pha/r Sphmdus. 1 9 schnürt, dann stark nach innen verdickt, gleichsam aus zwei, durch einen Stiel verbundenen Gliedern zusammengesetzt, zweites Glied noch nicht halb so lang als das erste und viel dünner, an der Basis stielartig verdünnt und etwas gebogen, die folgenden klein, das 3te verkehrt kegelförmig, merklich länger als die folgenden, unter denen das fünfte und siebente ein wenig vergrössert erscheinen, das achte dick, viel kürzer als lang, die zwei letzten sehr stark vergrössert, mit den vorhergehenden eine mehr oder weniger deutlich abge- setzte Keule bildend. Maxillen etwas gestreckt, mit 2 langen, schmalen, vorn rund- lich zugespitzten, bewimperten Laden und fadenförmigen 4gliedrigen Tastern, deren letztes Glied das längste ist. Mandibeln kurz dreieckig, vor der ziemlich scharfen Spitze mit einem mehr oder minder scharfen Zahne. Kinn viereckig, vorn und an der Basis grade abgestutzt, be- trächtlich breiter als lang, mit graden, nach vorn convergirenden Seiten, ganz hornig. Zunge ganz von halbhorniger oder doch per- gamentartiger Consistenz, nur wenig über das Kinn vorragend, daher viel breiter als lang erscheinend, nach vorn beträchtlich ver- breitert, mit wenig verrundeten, etwas vorspringenden Vorderecken, die Lippentaster an der Basis ganz aussen eingefügt, dreigliedrig, fadenförmig, das letzte Glied das längste. Halsschild gleichmässig gewölbt, nach vorn nicht erheblich vor- gezogen, an den Seiten mit deutlichen Kanten. Vorderbrust vorn grade abgeschnitten, gross, mit den umgeschlagenen Seiten des Halsschildrückens verwachsen, und daher mit etwas undeutlichen Nähten, die Gelenkgruben der Vorderhüften Aveit nach hinten ge- legen, durch einen massig breiten, nach hinten nicht zugespitzten, sondern querabgestutzten Fortsatz der Vorderbrust von einander ge- trennt. Mittelbrust ziemlich klein, mit einem ähnlichen aber breiteren Fortsatze zwischen den Mittelhüften und verwachsenen Episternen und Epimei'en. Hinterbrust gross, flach gewölbt, mit schmalen Episternen, am Hinterrande grade abgeschnitten. Flügeldecken gewölbt, parallel, hinten abgerundet, punktstreifig. Flügel von dem bei den Bostrichiden gewöhnliclien Typus etwas ab- weichend. Rand-, Unterrand- und Scluiltex'ader an der Basis ge- streunt, dann zu einem massig breiten Hornstreifen verschmolzen, der, ohne sich vom Vorderrand des Flügels merklich einwärts zu biegen, vor der Mitte der Flügellänge abbricht und hier eine dreieckige Zelle bildet, welche einen kurzen Ast oder den Ansatz eines solchen nach dem Ende der vorderen Mittelader zu abschickt. Letztere ist an ihrem Ende unter einem, beinahe rechten Winkel hakenförmig 2* 20 Jnohiadac. rückwärts gebogen, und sendet von dieser Umbiegungsstelle einen leicht abwärts gebogenen Ast nach dem Aussenrand des Flügels zu ohne diesen selbst zu erreichen. Zwischen diesem Aste und den Verzweigungen der hinteren Mittelader zeigt sich ein länglich ovaler, bräunlicher Schatten in ähnlicher Weise wie bei den Mycetophagiden. Bei SpMndus (^jiHenhalii sind die Adern zum Theil geschwunden und auch der Hornfleck nur in einer schwachen Spur vorhanden. Dagegen ist bei ihm und bei Sph. grandis eine kurze, im freien Felde entspringende, nicht weit von der Flügelspitze in den Aussenrand mündende Längsader deutlich ausgeprägt. Sämmtliche Hüften sind tief in das Brustskelett eingesenkt, die vorderen rundlich, die hinteren ein wenig quer, alle sind massig von einander entfernt. Die Trochanteren sind an der Spitze schräg abgeschnitten, doch nicht eigentlich an den Aussenrand und aus der Längsachse des Schenkels herausgerückt. Schenkel und Schienen ohne Auszeichnungen, letztere an der Spitze, ohne, oder doch nur mit sehr undeutlichen Endspornen. Tarsen 5 gliederig, die ersten Glieder klein, ziemlich dicht an einander gedrängt, das erste bei Spli. grandis kleiner und etwas in der Schiene versteckt, bei Sph. Gyllenhalii grösser, Klauenglied gross, so lang als die vorhergehen- den zusammen, mit ansehnlichen leicht gekrümmten Klauen, Hinter- tarsen des Weibchens mit geschwundenem ersten Gliede, daher deutlich viergliedrig. Hinterleib mit fünf freien Bauchsegmenten, von denen das erste fast so lang ist als die beiden folgenden zusammen, das zweite bis vierte nehmen allmälig an Länge etwas ab, das letzte ist wenig länger als das vorhergehende. Die Larve von Sphindus duhius lebt nach Perris (Mem. soc. Scienc. Liege X. p. 251. T. 5. Fig. 56 — 63) ebenso wie der aus- gebildete Käfer in Lycoperdonarten (Retictdaria hortensis und Lyco- gala miniata). Sie ist ziemlich gestreckt, lang elliptisch, oben wenig gewölbt, fleischig. Kopf etwas flach gedrückt, rundlich, mit deut- lichen Nähten. Oberlippe halbkreisförmig, vorn bewimpert, Mandi- beln kurz, breit, gebogen, an der Spitze gespalten, Maxillen kräftig mit breiter, gerundeter, innen mit dornförmigen Borsten besetzten Lade, Maxillarpalpen dreigliedrig, das zweite Glied das grösste ; Kinn halbhornig, Unterlippe ausgerandet, mit 2giiedrigen Tastern. Fühler 11-gliedrig, erstes Glied kurz und dick, etwas einziehbar, zweites ein wenig schlanker und länger, drittes dojjpelt so lang als dieses, vier- tes kurz, kegelförmig, von einer starken Borste überragt. Auf jeder Seite des Kopfes sechs, in Gruppen zu je drei geordnete Ocellen. Prothoraxsegment grösser als die folgenden beiden Brustsegmente, Sphindm. 2 1 nach vorn etwas verengt. Beine massig gross, beborstet. Hiuter- leibssegmente breiter als lang, jederseits gerandet, letztes schmäler als die vorhergehenden, leicht ausgerandet, unten mit einem kurzen, fleischigen, zurückziehbaren Analfortsatze. Neun Stigmenpaare, das erste nahe am Hinterrande des Vorderbrustsegmentes, die andern nicht weit vom Vorderrande der ersten acht Hinterleibssegmente. Der ganze Körper weisslich, Kopf und Rücken des ersten und letz- ten Körpersegments schwarz glänzend. Der Kopf, sowie die Seiten und die Spitze des Körpers sind mit langen Haaren besetzt, ausser- dem zeigt Ober- und Unterseite Längsreihen kürzerer Härchen. Die Verwandlung geht in der Erde vor sich. Sowie der ausgebildete Käfer so entfernt sich auch seine Larve sehr erheblich vom eigentlichen Typus der Anobiaden und der Bostiichinen, ohne dass icli einen geeigneteren Platz im System zu finden wüsste. Die Gattung ist meines Wissens auf Europa beschränkt und besteht bis jetzt nur aus zwei, nahe mit einander verwandten, nur in der Grösse erheblich von einander abweichenden Arten. 1. Sph. ffrfiiS(lt.9: Obloncjus, hrunneus, antennis pedibusqtic frrrucj'meis, prothoracc convcxo, inac(p(a/h densie mimis snbtihter pnnciulato, elyh'is bosi d'dut'ioribus fortiter pmwJalo slriatis, interstitiis com-e.ris. — Long. 3 mill. Haiiipe Wien, Ent. Mon. Sehr. 18G1. p. 67. Kopf ziemlich fein und dicht punktirt, etwas glänzend, mit den Augen merklich schmäler als das Halsschild. Letzteres breiter als lang, gewölbt, mit mehreren schwächeren oder stärken Eindrücken auf der Scheibe, ziemlich stark und nicht sehr dicht punktirt, am Vorder- und Hinterrande grade abgeschnitten, an den deutlich ge- randeten Seiten stark gerundet, nach vorn und nach hinten gleich- massig verengt, alle Ecken verrundet. Schildchen rundlich dreieckig, jederseits mit einem grübchen förmigen Eindrucke. Flügeldecken etwas breiter als das Halsschild, etwa zweimal so lang als zusammen breit, ziemlich parallel mit graden oder doch nur schwach gebogenen Seiten, stark gewölbt, am Ende gleichmässig abgerundet, punktirt- gestreift, die Zwischenräume deutlich gewölbt, fast glatt, nur mit einzelnen weissen Härchen besetzt, "") ein Fleck an den Schultern *) Nach der Angabe des Entdeckers ist der grössere Theil der Thiere vom anklebenden Schwamrastaube so dick überzogen, dass sie ganz matt aussehen und fast unpunktirt erscheinen. Wahrscheinhch geht beim Reinigen der Thiere die weissliche Pubescenz verloren, die von Dr. Hampe selbst mitgetheilten Exemplare meiner Sammlung wenigstens sind gänzlich kahl. 22 Jiiobiadue. oder die ganze Flügeldeckenbasis röthlich-braun. Fühler und Beine rostroth. Auf der Unterseite ist die Hinterbrust stark und deutlich punktirt. Von der zweiten Art durch mehr als doppelte Grösse, hellere Färbung, gröbere und sparsamere Punktirung und Mangel aller Be- haarung auf den Flügeldecken sehr leicht zu unterscheiden. Bei Agram in Croatien in einer Art Baumschwamm in Gesell- schaft von Sphindus duhius gefunden; wahrscheinlich in den angren- zenden deutschen Gebieten ebenfalls noch zu entdecken. 3. Siiitt. ftubiti«: Oblongiis nUjer, autenvis pcd/busquc fhriKjineis ; pro- thorace convexo, subtilissimc punctoto, cUjtris subtilius punctaio-sinatis. seriatiin breviler pubescentibus. — Long. 2 mill. Thomson Scand. Col. V. p. 179. 1. — Jacq. Duv. Gen. Col. Eur. III. p. 225. 2. T. 55. F. 275. ISitidula dubia Gyll. Ins. suec. I. p. 243. 33. Sphindus Gyllenhulii Chevrol. Silberm. Eev. ent. 1843 no. 8 T. 6.— Germ. Faun. Ins. Eur. XIV. Taf. 8. Sphindus hispidus Seidlitz Fauna Balt. 179. Coniophtt (JUS humer alis Mink Stett. enf. Z. 1853. p. 59. 1. Kopf fein uud dicht punktirt, breit, mit weit von einander ab- stehenden Augen, schmäler als das Halsschild. Letzteres breiter als lang, gewölbt, fein und nicht dicht punktirt, am Vorderrande flach gerundet, an der Basis grade abgeschnitten, mit stark und etwas ungleichmässig gerundeten Seiten, nach vorn stärker als nach hinten verengt. Seiten und Basis fein gerandet. Schildchen dreieckig, eben. Flügeldecken von der Breite des Halsschildes, 1^ bis zweimal so lang als zusammen breit, gewölbt, am Ende gerundet, reihenweise mit kleinen weissen Härchen, sowie mit massig feinen Punkten besetzt, die nicht in deutlich vertieften Streifen stehen, die Zwischenräume wenig gewölbt oder flach, mit Reihen weisser, abstehender, borsten- ähnlicher kurzer Härchen. Auf der Unterseite ist die Brust grob und ziemlich dicht, ein wenig runzelig punktirt. In Deutschland wohl überall verbreitet, wenn auch noch nicht allenthalben aufgefunden. Seidlitz bringt Anobit/»i hispidinn Payk. Fauna Suec. I. p. 310. IX. zur gegenwärtigen Art. Allein schwerlich würde der recht gut beobachtende schwedische Entomolog den mit stark keulenförmigen Fühlern versehenen Sphindus duhins zu seinem Anohium gebracht haben, dem er „antennae fili- formes, articuHs tribiis vltimis elon gatis suhcrassioribus" zuschreibt. Auch ist das Thier zwischen Arten der Gattung Cis aufgeführt, und der helle Schulterfleck nicht erwähnt. Hendccaiouius. ^^ Vierte Gruppe: HENDEC ATO MINI. Antennac undeciin - articuhüne, hrevhisculae, apice scnsim lemtnr claiHüac. Ahdonün'is sefjuieiiiuni roittalc prlmuin sequeute haud lomßns. Wieder eine sehr eigeuthümliclie Form, die zwar oft zu Cis gebracht wird, mit diesem aber wohl nur in sehr entfei-nter Be- ziehung steht. Leconte stellt sie mit Recht unter die BostricMden, sie bildet hier aber eine eigene Gruppe. J. Duval verbindet sie mit Lyctus zu einer Familie, Lyctides , auch lassen sich gewisse Uebereinstimmungen gar nicht verkennen. Anderntheils zeigen beide Formen aber auch so wesentliche Abweichungen, in's Besondei-e einen so ganz verschiedenen Habitus, dass man sich dem französi- schen Systematiker nicht wohl anschliessen kann. Heiiflecatomus. Mellie Ann. soc. eut. Fr. 184S p. 213. Dictyalotus Redtenb. Faun. Austr. Ed. I. p. 348. Antennac undecim-arliculatae, clava tnartmduta, nioniliata. Prothoracis pleurae a pronoto margine aciilo distinctae. lAgula parva, ap'tcem versus membranacea, marijine anlico pil'is densis ciliata. Kopf massig gross, tief in das Halsschild eingesenkt, senkrecht berabgebogen. Kopfschild durch eine Querkante von der Stirn ab- gesetzt, vorn im runden Bogen abgestutzt. Oberlippe etwas breiter als lang, mit gerundetem, vorn mit Haaren gefranztem Vorderrande. Fühler am untern Augenrande, etwas nach innen zu, M^eit von einan- der entfernt eingefügt, 1 1 gliedrig, kurz, ungefähr so lang als das Halsschild, mit verlängertem, nach der Spitze hin verdicktem ersten und kürzerem, verkehrt kegelförmigen zweiten Gliede. Die folgen- den Glieder sind klein, das dritte, fünfte und siebente ein wenig grösser, als die ihnen folgenden, die drei letzten gross, rundlich, ßchnurartig an einander gereiht. MandibeJn plump, dreieckig, mit zweizahniger Spitze. Maxillen mit zwei häutigen Laden, die äussere ziemlich breit, nach vorn etwas verbreitert, an der breit abgestutzten Spitze mit langen weichen Haaren gefranzt; die innere Lade schmal, fast bis zur Spitze der äussern reichend, an der ganzen Innenseite sowie an der Spitze mit langen weichen Haaren gefranzt. Maxillar- taster 4 gliedrig, erstes Glied klein, etwas gebogen, zweites gross, verkehrt kegelförmig, am Aussenrande ein wenig bauchig aufgetrieben, am Innenrande mit einer flachen Rinne, an die sich in der Ruhe das 24 Auubiudae. dritte Glied anlegt, dieses etwas kürzer, aber nicht dünner als das zweite, das vierte, das grösste, länglich eilörniig, am Ende ein wenig zugespitzt. Kinn breit viereckig, nach vorn stark verengt, am Vor- derrande ausgeschnitten, mit spitz vorgezogenen Vorderecken, Zunge länglich viereckig, halb von horniger, an der Spitze von häutiger Consistenz, nach vorn ein wenig verbreitert, am Vorderrande dicht behaart, flach ausgebuchtet, mit verrundeten Vorderecken. Lippen- taster .3gliedrig, erstes Glied kurz, rundlich, zweites viel grösser, das letzte das gn'isste, länglich oval, am Ende zugespitzt. Halsschild gewölbt, doch weniger als bei den echten Bostrichinen, nach vorn zu aufgetrieben, sein Rücken scharfkantig gegen die Pleuren abge- setzt. Die Vorderbrust bildet eine schmale, hinten mit einer kurzen Spitze zwischen die Vorderhüften eindringende Querleiste; die Gelenkpfannen sind rund, hinten unmittelbar an einander stossend, hinterwärts zum Theil offen und nur durch den Vorderrand der Mittelbrust geschlossen. Diese ist ziemlich kui'z, mit deutlichen Episternen und Epimeren, die beide bis an die Gelenkpfannen der Mittelhüften reichen. Letztere sind durch einen massig breiten Zwischenraum von einander getrennt, hinterwäi-ts vom Vorderrandf? der Hinterbrust geschlossen. Hinterbrust gross, am Hinterrande grade abgestutzt, Episternen lang und ziemlich schmal, nach vorn etwas verbreitert, Epimeren versteckt. Flügeldecken gewölbt, parallel, am Ende abgerundet, ünterflügel völlig nach dem Typus der Bostrichinenßügel gebaut, doch endet die vom Flügelmal nacl> dem Ende der vorderen Mittelader ziehende Querader, indem sie sich plötzlich umbiegt und nach dem Aussenrande des Flügels zu wendet, kurz vor der hakenförmigen Umbiegung der vorderen Mit- telader, ohne diese selbst zu erreichen und die Längsader zwischen äusserer und innerer Mittelader ist zweimal gegabelt, so dass sie mit drei Aesten (bei d, e und .r) in den Aussenrand des Flügels mündet. Die Vorderhül'ten und Mittelhüften ragen kugelig aus ihren Gelenkpfannen hervor, die Hinter- hüften sind tief eingesenkt, quer, einander beträchtlich genäiiert. Die Beine im Allgemeinen sind kurz, etwas plump gebaut, die Scliienen mit deutlichen Endspornen. Tarsen 4gliedrig, die drei ersten Glieder kurz. Klauenglied länger als die drei vorhergehenden zusammen genommen. Hinterleib mit fünf freien Bauchsegmenten, deren eri?tes ein wenig länger ist als die folgenden, unter sich beinahe gleich langen. BosLricMni. 25 J. Mä. reticulattMH: Fnscns, parce fulvo jmbescens, granvlalus, (iranu- lis e/i/lrorum reticii/afo confluentibus. — Long. 4 — 6 mill. Mellie Ann. soc. ent. Fr. 1848 p. 213. — Redtenb. Faun. Austr. Ed. II. p. 571. 031. — J. Duv. Gen. d. Col. Eur. III. T. 57. F. 284. Jnobuitn reticulatuiu. Herbst Käf. V. p. 70. 21. T. 47. F. 16. p.p. — Panz. Faun. Germ. 35. 7. — Fabr. Syst. El. I. p. 322. 3. Von der Gestalt eines selir grossen Cis boleti. Heller oder dunkler braun, ungleiclnnässig mit gelber oder fucbsrötlilicher an- liegender Behaarung bekleidet. Kopf bis an die massig grossen, runden Augen in das Halsschild eingesenkt. Dieses gewölbt, breiter als lang, nach vorn stark verengt, Vorderrand in der Mitte stark nach vorn vorgezogen, Seitenrand gezähnelt, mit kurzen abstehenden Borstenhärchen gewimpert, sämmtliche Ecken verrundet, die ganze Oberfläche mit dicht gedrängten rauhen Körnchen besetzt. Flügel- decken etwas breiter als das Halsschild, walzenförmig, nn't recht- winkligen Schulterecken und graden Seiten, parallel, oder nach hinten ein Avenig erweitert, an der Spitze gemeinsam abgerundet mit zahlreichen, kleinen, warzenähnlichen Körnchen besetzt, die auf dem Rücken eine weitläufige netzartige Zeichnung darstellen, nach den Seiten zu aber dichter gedrängt stehen und hier keine grösseren freieren Zwischenräume übrig lassen. In Oesterreich, um Wien, wie es scheint, nicht selten, und hier nach Redtenbacher im trockenen Holze von Linden und Ahorn; nach Rosenhauer bei Lienz in Tyrol an Fichtenstämmen selten. Fünfte Gruppe: BOSTRICHINI. Antcnnae breves, prothoiacc viv lomjiores, soepe breviores. foriiier chwatae, clava triartieu/ata. Prothorax- plus minusve pidvinalns^ hUcnbus hmid inarfihiaUis. Abdoinims sajinentuin ventrale printuiit sequetüibus aetjiiale vel parum lonijius. Kopf massig gross, plump walzenförmig oder rundlich, gewöhn- lich nur wenig in das Halsschild eingesenkt, oder sogar anscheinend aus demselben ein wenig hervorgequollen, aber von dem stark vor- gewölbten Vordertheile des Halsschildes nach vorn zu überragt und daher mehr oder weniger deutlich auf die Unterseite des Körpers gerückt, stark geneigt, aber nicht eigentlich untergebogen. Fühler kurz, die beiden ersten Glieder vergrössert, die folgen- den fünf oder sechs klein, gewöhnlich dicht an einander gedrängt, bisweilen das dritte, seltener auch das fünfte und siebente ein wenig 26 ytnobiadiie. verlängert; die drei letzten, stark vergrösserten Fühlerglieder bilden eine ansehnliche, entweder nach innen tiefgesägte, bisweilen beinahe gekämmte, oder eine perlschnurartige, immer ziemlich lose geglie- derte Keule. Sie sind an der Seite des Kopfes, am untern Augen- rande, sehr weit von einander entfernt eingefügt. Augen rundlich, gewölbt, massig gross. Stirn beim Männchen mancher Gattungen und Arten mit einem grossen Büschel langer, massig dichter, ab- stehender Haare bekleidet. Kopfschild mehr oder weniger deutlich von der Stirn und von der Oberlippe getrennt. Oberlippe klein, oft dicht mit anliegenden Haaren bekleidet und gefranzt, Mandibeln von der bei den Anobniden gewöhnlichen Form, im Allgemeinen etwas weniger plump gebaut als bei den echten Anobien. Maxilleu mit zwei pergamentartigen Laden. Kinn nur massig gross, vier- eckig, breiter als lang, nach vorn verengt, dem der echten Anobien sehr ähnlich. Zunge von häutiger oder pergamentartiger Consistenz, nach vorn erweitert, mit gerundeten Vorderecken und ausgebuchtetem Vorderrande. Im Allgemeinen sind die Mundtheile der Bostrichinen von etwas weicherer Consistenz als die der echten Anobänen, ein wenig loser gefügt als diese, mit langen abstehenden Borstenhaaren besetzt, im Verhältniss zur Grösse des Kopfes etwas grösser, weniger in den- selben eingesenkt, die Tasten mehr vorragend. Haischild plump, kissenartig gewölbt, bisweilen mit tiefen Ein- drücken und Vorragungen; in der Regel mit runzelartigen Körnchen besetzt, die auf der vorderen Hälfte und namentlich nach dem Vor- derrande zu kräftiger und grösser werden, oder sich zu rückwärts gerichteten Schuppen oder Haken vergrössern, die offenbar dazu dienen, dem auskriechenden Käfer das Verlassen des engen Ganges, innerhalb dessen er sich verwandelte, zu erleichtern, indem sie ihn vorwärts rücken, nicht aber zurückgleiten lassen. Diese rauhe Sculptur wird nach hinten zu mehr oder weniger undeutlich und ver- schwindet hier ganz. {Xylopertha.) Die Vorderbrust ist kurz und stellt eine nach hinten in eine kurze Spitze verlängerte, schmale Querleiste dar, welche bisweilen durch die grossen, rundlichen, in solchen Fällen nur von aussen her geschlossenen, nach vorn und hinten aber offenen Gelenkgruben der Vorderhüften unterbrochen wird. D^e Mittelbrust ist gegen die Vorderbrust stark herabgesenkt, ihre Episternen und Epimeren sind mehr oder weniger mit einander verwaclisen, und reichen mit ihrer Spitze bis an die Hüften oder nicht ganz bis dahin. Bosliichhii 27 Hinterbrust massig gross, gewölbt, mit ziemlich breiten, nach hinten verschmälerten Episternen und deutlichen Epimeren. Flügeldecken walzenförmig, an der Spitze, namentlich bei dem Männchen oft plötzlich schräg abgestutzt, wie abgeschnitten, oder eingedrückt und mit eigenthümlichen Zähnen oder dornartigen Vor- ragungen ausgestattet, bisweilen aber bei beiden Geschlechtern einfach. Die Unterflügel sind bei Bostrichus, Avelcher als Typus dienen kann, im Analtheile der Länge nach umgeschlagen, und vorn der- gestalt schräg übereinander gefaltet, dass der Spitzentheil des Flügels beträchtlich über die stark gekrümmte Vorderrandader vorragt. Rand- und Schulterader an der Wurzel mehr oder weniger deutlich von einander getrennt, im weiteren Verlaufe mit einander zu einem schmalen hornigen Längsstreifen verschmolzen, der sich bis über die Mitte am Vorderrande hinzieht, dann ein wenig von dem letzteren ein- wärts biegt (bei a) und an dessen Spitze sich unter einem spitzen Winkel eine rücklaufende Ader ansetzt, entweder, ohne eine geschlossene Zelle zu bilden, oder mit einer solchen, indem sie sich mit einer kurzen Querader mit der Hauptader verbindet. Die äussere Mittel- ader ist leicht geschwungen, am Ende nach oben zu einer kurzen zurücklaufenden Ader umgebogen. Sie sendet von ihrer Umbiegungs- stelle einen stark abwäi-ts gebogenen Ast nach dem Aussenrande des Flügels, und eine unregelmässige Querader^ die wieder eine nach dem Aussenrande hin vorspringende Ecke bildet, und von dieser einen in den Aussenrand (bei k) mündenden gebogenen Ast abzweigt nach dem Ende der Vorden-and- ader. Im Spitzentheile des Flü- gels befinden sich ausserdem bei h mehrere grosse, mehr oder weniger deutlich begrenzte Hornflecke. Die Bildung der hintern Adern des Flügels ent- spricht der bei Psoa beschrie- benen, doch pflegen die Adern kleiner zu sein und bei den kleineren Formen ganz zu verschwinden. Die Beine sind massig lang, mit verhältnissmässig schlanken Tarsen. Vorder- und Mittelhüften ragen kugelig aus den Gelenk- pfannen vor, die vorderen sind in der Regel besonders gross und stossen unmittelbar an einander, die Mittelhüften sind nur stark ge- nähert; die Hinterhüften sind weiter von einander entfernt, nach aussen zu, längs dem Hinterrande der Hinterbrust quer ausgezogen. Schienen am Aussenrande behaart, beborstet oder mit sägeartigen 28 Anohiadae. Zähncheii besetzt, an der Spitze mit deutlichen, bisweilen selir star- ken Endspornen bewaffnet. Tarsen einfach, 4gliedrig, das erste klein, theilweise in der Schiene versteckte Glied wenigstens bei den grösseren Formen in der Regel als solches bei genügender Ver- grösserung wohl erkennbar, das vorletzte und das ihm vorhergehende Glied sind immer beträchtlich kürzer als das Klauenglied. Die Klauen massig gross und schlank. Hinterleib mit fünf Bauchsegmenten von annähernd gleicher, oder doch nicht auffallend verschiedener Grösse, das erste oder zweite Segment bisweilen etwas verlängert. Die Larven der Bostrichiden sind mit denen der echten Anobien nahe verwandt und zeigen in's Besondere denselben kleinen rund- lichen Kopf, dieselbe Verdickung der ersten Körpersegmente, sowie dieselbe gekrümmte, an die Lamellicornienlarven erinnernde Lage. Aber sie haben deutlich vorragende, 4gliedrige Fühler, an denen das erste Glied conisch mit abgestutzter Spitze, das zweite verkehrt kegelförmig, das dritte und das vierte cylindrisch, ersteres stark ver- längert, letzteres kurz, an der Spitze abgerundet ist. Es beruht wohl auf einem Versehen, wenn Perris ihnen (Ann, soc. ent. Fr. 1850. p. 557) drei- und nicht zweigliedrige Labialtaster zuschreibt, da er (eod. 1854. p. G36.) kein Beispiel einer Larve mit Sgliedrigen Labialtastern bei ebenfalls nur dreigliedrigen Maxillartastern zu kennen erklärt. Diese Larven leben im Freien in den todten oder kranken Stämmen und Zweigen oder auch den Wurzelstücken der verschiedenen Bäume. Dill od er US. Stephens Man. of Brit. Col. p. 203. jinlennae iO - articulatae, clava triarliadala, abrupta^ moniliata. Mentiim magmim, valde iransversitm, (inadramjidare, mnry'mc anfico rectc truncatum. Ligula parva, anlrorsum dilalala, apice emarghmta, dliata, parte media Cornea. Pülpi filiformes^ articido primo yraciliore, ultimo relirpiis lonyiore. Tarsi (pmdriariicidati, articidis primis brevibus. idtinio praecedenti- bus siiniil sumtis longiore. Cylindrisch, mit rundlichem, stark gewölbtem Halsschilde, welches mit seinem Vordei-rande den hinter den Augen mit einer deutlichen halsförmigen Einschnürung versehenen Kopf nicht erheb- lich überragt. Fühler lOgliedrig, die beiden ersten Glieder gross, rundlich, drittes cylindrisch, nach der Wurzel zu ein wenig verdünnt, eben so lang, aber beträchtlich dünner als das vorhergehende, viertes so lang als breit, folgende bis zum siebenten allmählig kürzer und Diiiuderus. 29 breiter werdend, die drei letzten gross, rundlich, zusammen so lang als die Fühlergeissel, eine grosse, sehr deutlich abgesetzte perl- schnurartige Keule bildend. Oberlippe vorn im flachen Bogen abgestutzt, viel breiter als lang. Mandibeln am Innenrande un- deutlich gezahnt. Maxillen mit zwei langen, schmalen, mit langen weichen Haaren gefranzten Laden, von denen die innere ganz l^ergamentartig, die äussere zum Theil von horniger Consistenz ist. Maxillartaster mit sehr kleinem, dünnen, etwas gebogenem Wurzel- gliede, grösseren, verkehrt kegelförmigen, unter sich ziemlich gleich laugen zweiten und dritten und lang ovalen, nach vorn allmälich spitz zulaufenden, das vorhergehende fast um das Doppelte an Länge übertreffenden letzten Gliede. Kinn mehr als drei mal so breit als lang, viereckig, Vorder- und Hinterrand sowie die Seiten grade, die Ecken ein wenig abgerundet. Zunge herzförmig, über die Mitte des Kinns hervorragend und an ihrer breitesten Stelle kaum halb so breit als dieses, in der Mitte hornig, an den Seiten von häutiger Consistenz, an der Spitze mit weichen vorragenden Haaren gefranzt, die Taster an der Wurzel nahe von einander eingefügt, das erste (41ied verhältnissmässig schlank, walzenförmig, das zweite nicht länger, aber dicker als das erste, das dritte oval, am Ende zugespitzt. Flügeldecken am Ende abgerundet. Flügel ganz nach dem bei den Apatiden gewölinlichen Typus gebaut, aber die Hornflecken am Vorderrande vor dem Ende der Schulterader, woselbst sich keine geschlossene Zelle bildet, sehr undeutlich. Zwischen vorderer und hinterer Mittelader entspringen im freien Felde zwei kurze, in den Aussenrand des Flügels mündende Längsadern, die hintere Mittel- ader ist kurz und an ihrem Endpunkte durch einen kräftigen Quer- ast mit der Analader in Verbindung gesetzt, welche von da ab stark verdickt ist. Vorderbrust eine schmale Querleiste darstellend, ihr Hinterrand vor den Hüften fast grade abgeschnitten, seitlich mit den umgeschlagenen Seiten des Halsschildrückens verschmolzen, mit kaum angedeuteten Nähten, Gelenkgruben rundlich, unmittelbar an einander stossend, nach hinten offen, vom Vorderrande der Mittel- brust geschlossen, Mittelbrust länger als die Vorderbrust, von den Episternen durch die Spur einer A'erwachsenen Naht unterschieden, mit einer Spitze zwischen die rundlichen, an einander stossenden, hinten offenen oder vielmehr vom Vorderrande der Hinterbrust ge- schlossenen Gelenkgruben der Mittelhüften eindringend und sie von vorn und von der Aussenseite umfassend. Hinterbrust gross, mit schmalen, ziemlich gleich breiten Episternen, die da, wo sich die Flügeldecken an sie anlehnen, eine deutliche Längskante zeigen und mit kleinen,schief dreieckigen Epimeren. Ihr Hinterrand grade abgeschnitten, 30 Anobkidae. Ei'stes Hinterleibssegment ein wenig länger als die folgenden. Schienen an allen Beinen am Aussenrande gesägt, Tarsen vier- gliedrig, indem das erste Glied völlig verkümmert, beziehentlich in der Schiene versteckt ist, letztes Glied länger als die drei vorher- gehenden, unter sich ziemlich gleich langen, zusammen genommen. Dinoderus entfernt sich nicht nur durch minder plumpe Gestalt, mit weniger gewölbtem, nacli vorn nicht über den Kopf hinweg- ragendem Halsschilde, sondern auch durch die Mundbildung nicht unerheblich vo« den typischen Bostrichidenformen. Durch das sehr breite Kinn und die im Verhältniss dazu kleine und schmale Zunge, das, wenn auch nur wenig, verlängerte erste ßauchsegment und die Verhältnisse der Tarsenglieder macht er einen recht deutlichen Uebergang zu Li/ctus. Ausser den beiden bekannten europäischen Arten kommt auf den Cana- rischen Inseln eine dritte, dem Substriatus nahe verwandte, vielleicht nicht einmal wirklich specifisch verschiedene Art vor: Dinoderus hrunneus Wolla- ston Ann. Nat. bist. 1862 p. 440. Can. Col. p. 253. 408. J. Mf. .sitbxlvinins: Elomjatu^, subcij/indrious, niger, opactis, tenuiler (jnseo-pubescens, antennis pedibusque rufo-pice'is ; prothornce tuberculnto, scabro; eli/tris confcrtissime tuberuhito-striatis et ruyidosis. — Long. 4 mill. Redtenb. Faun. Austr. Ed. II. p. 569. — Thoms. Scand. Col. V. p 201. 1. — Jacq. Duval Gen. Col. Eur. III. T. 56. p. 280. — Seidlitz Fauna Baltica p. 351. Apate substr'iata Payk. Faun. Suec. III. 142. 2. — Gyll. Ins. Suec. m. p. 374. 2. Kopf breit dreiekig, mit massig grossen, aber stark gewölbten und etwas nach hinten vorragenden Augen, sparsam, ziemlich stark, etwas runzlig punktirt, das Kopfschild durch einen tiefen Querein- druck von der Stirn getrennt, die Oberlippe gewölbt, unpunktirt, die halsförmige Einschnürung hinter den Augen scharf abgesetzt, ge- glättet, einzeln punktirt, Fühler pechröthlich, nach der Wurzel zu merklich dunkler. Halsschild länglich viereckig, Hinterrand ziem- lich grade, Seiten desgleichen, der Vorderrand mit den Vorderecken (von oben her betrachtet) gerundet, er ist stark, aber ziemlich gleich- massig gewölbt und ragt wenig über den Kopf vor, dicht mit rauhen Körnern besetzt, die auf der hintern Hälfte feiner und dicht gedrängt sind, nach vorn zu einzelner stehen und sich zu rückwärts gekrümm- ten Häkchen oder schuppenartigen Emporragungen vergrössern. Flügeldecken reihenweise mit groben Körnchen besetzt. Die ganze Oberfläche matt, oder doch mit sehr geringem Glänze. In den österreichischen Alpen. Ausserdem im ganz Europa von Scandinavien bis nach Andalusien verbreitet. Sbioxylon. 3 1 2. IP. elont/ntit»: Elongatus, ctj/indricui, nigro-piceus, subglaher, an- temüs da Da pedibusque piceo-fufis; prothorace niinus fortiler rugoso- scabru; elijtris v'itkUs, pimclis sal ptofundls. durso minus crebre sub- senutiSf htter/bus et apice subtllioribas inipressis. — Long. 4 — 5 raill. Thomson Scand. Col. V. p. 203. 2. — Seidlitz Faun. Baltica p. 351. Apcitc clongata Payk. Faun. Suec. III. p. 143. 3. — Gyll. Ins. Suec. III. p. 375.' Apaie linearis Kugeil. Schneid. Mag. IV. p. 495. 4. (forte.) Der Käfer ist der vorhergehenden Art ähnlich, aber im Allge- meinen kleiner, weniger dunkel gefärbt, feiner granulirt, glänzender sparsam und fein behaart, fast kahl erscheinend; die Flügeldecken ohne eigentliche rauhe Körnchen, nur mit eingestochenen, in unregel- mässige Reihen geordneten Punkten. Nach Zebe's Angaben, Stettiner Entomol. Zeit. 1853 p. 35, in Oesterreich, nach C4 redler in Tyrol. Die Vermuthung von Assmus (Ann. soc. ent. Fr. 183(5, p. 625, D. suh- striatus möge das Weibchen von D. elongatus sein, scheint sieh nicht zu bestätigen. D. elongatus Strübing (Berl. ent. Z. 1859. p. 270) ist eine Xi/lo- pertha, und unter dieser Gattung beschrieben. ^inoxylon. Dufts ehm. Faun. Austr. III. p. 86. Antennac dccemariicidalae, brems, clava funiculo longiore, iriarlicu- lata, intus serrata. Blentuni transversum, antice angnstatiim , parte basaii Cornea, utrinque acuminato-pj-oducta, parte antica membranacea. Ligula membranacea, antice dilatata, apice emarginata. Tarsi qiiadriarticulati, articulo primo secundo longiore, nllinm breviore. Plump, walzenförmig. Fühler lOgliedrig, erstes und zweites Glied gleich gross, die folgenden sehr klein, kui'z, dicht an einander gedrängt, die drei letzten gross, breit, mit ausgezogener Innenecke, eine grosse, nach innen tief gesägte Keule bildend, die fast so lang ist als der ganze übrige Fühler, erstes Glied der Keule breit drei- eckig, etwa doppelt so breit als lang, zweites beträchtlich kürzer, aber eben so breit als das vorhergehende, letztes verschoben eiför- mig. Oberlippe ziemlich gross, vorn gerundet, Mundtheile im Uebrigen wie bei Bostrichus, desgleichen die Füsse, doch ist bei letzteren das erste der vier deutlich vorhandenen Glieder zwar merklieh länger als das dritte, aber kürzer als das vierte. Die Vorderschienen sind 32 Jiwbiadac. an der Aussenseite fein gezähnelt. Das stark gewölbte Halsscliild überragt vorn den Kopf, und ist auf der vorderen Hälfte rauhkörnig. Fliigeldecken am Ende scharf abgestutzt, mit einem oder mehreren starken dornartigen Zähnen oder zahnartigen Vorragungen besetzt. Durch sehr kurze Fühler, mit kammförmig gesägter Keule und etw^as andere Verhältnisse der Tarsenglieder ist die Gattung von Bostrichus verschieden. Das Flügelgeäder stimmt im hohen Grade überein und weicht nur dadurch ab, dass die Schulterader und vordere Mittelader kürzer sind, so dass der Spitzentheil des Flügels verhältnissmässig breiter wird, und dass die Adern im Innenfelde des Flügels sehr blass und theilweise geschwunden sind, während zwei Hornflecke an der Spitze des Vorderrandes besonders deutlich ausgebildet er- scheinen. J. ;S. bisphtoftitin: Niynn», hmj/us grsieo-pubescens, nre, anteimis, libüs tarsis coleopterisquc bninncis^ his apicc oblique truncaiis, sjj'inis duabtis validis grnnulisque qitaior vcl sex hutruclis. — Long. 6 — 7 mill. Bostrichus bispinosus Oliv. Ent. IV. no. 77. p. 11. T. II. F. 15. Synoxylon muricotum Duftsch. Faun. Austr. III. p. 86. — Redt. Faun. Austr. Ed. 11. p. 569. 627. Sinodendron muricatum Fabr. Ent. Syst. I. II. p. 359. 2. Syst. Eleuth. II. p. 377. 6. excl. Syn. Liniiaei, nee Apate mvrlcatus Linn. Fabr. — Panz. Ent. Germ. 35. 17. Liqnrperda muricatus Herbst Käf. V. p. 39. T. 46. F. 10. g. G. Ziemlich dicht und stark gelblich grau behaart, schwarz, Fühler, Mundtheile, Flügeldecken und Beine, mit Ausnahme der Schenkel heller oder dunkler braun. Kopf dicht und fein runzlig punktirt, die Punkte, besonders auf den Seiten in dichte ziemlich regelmässige Längsreifen zusammenfliessend. Fühlerkeule sehr gross und breit. Halsschild so lang als breit, an der Basis und an den Seiten fein runzlig punktirt, auf der vorderen Hälfte grobgekörnt, die Körner an den Seiten zu kurzen, rückwärts gerichteten Haken vergrössert. Flügeldecken grob punktirt, an der Spitze in einer Schrägfläche ab- gestutzt, auf deren Mitte nahe neben der Naht jederseits ein derber, grader, ein wenig nach auswärts gewendeter Dorn steht; während die verrundete Kante der Schnittfläche nach vorn zu jederseits zwei oder drei stumpfe, aus der stark runzligen Punktirung hervorragende Körnchen trägt. Im südlichen Theile Deustchlands und hier bisweilen dem Weinstocke schädlich, indem die Larve die dicken Rebenstämme ringförmig unter der Rinde aushöhlt, so dass sie abbrechen. Im Jahre 1855 zerstörte der Käfer die Gipfel 30 bis SOjähriger Eichen Shiou'ijfon. od in den kaiserlichen Forsten von Montana im Küstenlande. (Redten- bacher 1. c.) Nach Gredler's Beobachtungen auch im Feigen- holze. (Käf. von Tyrol p. 264.) Apafe mvricatus Syst. Ent. p. 54. 8. (ao. 1775) Spec. Ins., Mant. Ins. pp. ist Dermestes mvricatvs Linn. Syst. nat. p. 562. 6., den Fabricius auch citirt, und der von dem hiei* beschriebenen Käfer ganz verschieden ist. Er erscheint zwar auch in den späteren Schriften des Fabricius als Ajyatf nnnicatus, allein nun mit dem Citate Ligniperda h^rebrans Pallas. Es tritt jetzt und zwar in der Ent. Syst. II. 359. 2. zuerst, neben ihm Synodendr on mvricatuin auf, dem, jedenfalls aus Versehen, das früher zu Apate vutricatus gezogene Citat Dermestes miiricatus Linne zugefallen ist. Ausserdem citirt Fabricius dabei auch noch Dermestes hideiifafi/s. Der Olivier'sche Name hat indessen vor Synodeiidron mvricatum die Priorität und verdient um so mehr in sein Recht eingesetzt zu werden, als die Fabrici'sclie Nomen- clatur in diesem Falle sehr verwirrt ist 2. Ä. .secvffetitatit iit : ISUjrnm. parc'ms f/risco pubescens, ore avtcnnis- quc fcrriKjini'is. cofeopicris fiiscis, ad hamcros diluiioribiis, aplce ohliqtw triDicatis, sphi'/s ditabus ra/id'ts, tiibo'Cidisqiic sc.v subhannü'is histniclis. — Long. 4 — 5 null. J. Duval Gen. Col. P:ur. III. T. 56. p. 277. Bostrichtis sexdc )tttttus Oliv. IV. 77. p. 12. Der vorhergehenden Art sehr ähnlich, aber viel kleiner und kürzer, das Halsschild beträchtlich breiter als lang, an der Basis und an den Seiten minder fein punktirt, auf der vorderen Hälfte minder stark granulirt. Von den an dem Rande der Abstutzungs- fläche der Flügeldecken stehenden Körnchen sind die beiden obersten und noch deutlicher die beiden untersten zu stumpfen hakenförmigen Vorragungen vergrÖssert. Flügeldecken und Beine sind beträchtlicli dunkler, die Fühler dagegen heller gefärbt als bei S. muricatum. Seltener als die eben genannte Art in den südlichsten Theilen Deutschlands, nach Gredler bei Bozen vorzugsweise im Feigen- holze. Genauere Mittheilungen über die Lebensweise des Tliieres macht Perris Ann. soc. ent. Fr. 1850. p. 5GÜ. Hiernach geht dei- weib- liche Käfer verscliiedene Arten bäum- oder strauchartiger kranker oder eben abgestorbener Gewächse an, in's Besondere Akazien, Feigen, Clematis und vor Allen Reben, wählt aber nur Zweige von höchstens ein bis zwei Centimeter Stärke. Wie S. sexdentatum macht er einen ringförmigen Gang um den Zweig, der dann nur noch durch die Rinde oder einige übrig gelassene Holzfasern festhält. Innerhalb dieses Ganges erfolgt die Begattung, worauf das Weibchen einen V. 3 o4 jfiiobiaf/ac. der Längsachse des Zweiges parallelen, fünf bis sechs Centimeter langen Gang frisst, in Avelchem die weissen glatten, elliptischen Eier abgelegt werden. Das Weibchen wiederholt dies mehrfach. Die Larven zerfressen sodann die Zweige der Länge nach und zerstören die Holzsubstanz, wenn sie zahlreich sind bis auf geringe Reste, ohne jedoch ihre Gänge untereinander zu beschädigen. Bostriclius. Geoffroy, Hist. d. Ins. des envir. d. Paris I. p. 381. (ao. 17G2.) Ap a t e. Fabr. Syst. El. II. p. 378. 150. (ao. 1702.) Antemiue deccm-üriiciflatae, claoa fiimculo longiiud'me stthaequaliy triartictdata^ monilkita. Blentnin Irunsversuni, antice anriuslalaiu, iuhjuHs anlicis aciini'malo- praductis, parte antica menibranaceu. JjUjnIa nictnbranaciut., antice dilatata, op'tce emaryinata, c'dkita. Tarsi qitadnarticidati, articido basali ultimo lumjiore. Cylindriseh, bald mehr, bald weniger plump gebaut, das Hals- schild stark kissenartig gewölbt, nach vorn über den Kopf hinweg- ragend. Fühler lOgliedrig, erstes und zweites Glied etwas ver- längert, die folgenden klein, rundlich, die drei letzten viel grösser, randlich viereckig, eine stark abgesetzte Keule bildend, die eben so lang oder wenig kürzer ist als die' Fühlergeissel. Oberlippe klein, vorn grade abgestutzt. Mandibeln am Innenrande schwach gezahnt. Maxillen mit zwei schmalen, häutigen, an der Spitze mit weichen Haaren gefranzten Laden, die äussere länger, an der Spitze rundlich abgestutzt, mit hornigem oder pergamentartigem, einen schmalen Querstreifen bildenden Basaltheile, die innere Lade mit einem an der Spitze schräg von innen nach aussen abgeschnittenem und scharf- spitzig dreieckigem Basaltheile von etwas festerer, pergamentartiger Consistenz. An den Maxillartastern sind das erste bis dritte Glied verkehrt kegelförmig, das erste klein, die folgenden zwei etwas grösser, unter sich von gleicher Länge, das letzte länglich eiförmig. Kinn viereckig, nach vorn stark verengt, viel breiter als lang, vorn ausgerandet, die Vorderecken als verlängerte Zähne nach vorn vor- ragend. Zunge an der Basis hornig, der übrige Theil häutig, weit über das Kinn vorragend, nach vorn herzförmig erweitert, an der Spitze ausgebuchtet mit verrundeten Vorderecken, stark behaart. Erstes Glied der Labialtaster sehr klein, drittes eiförmig, mit ab- gestutzter Spitze, so lang als das vorhergehende. Vorderbrust kurz, am Vorderrande im weiten Bogen ausge- liosttichus. 35 schnitten, in eine kurze, zwischen die Vorderhüften eintretende Spitze ausgezogen. Mittelbrust stark geneigt, nur der hintere, zwischen den Mittelhüfteii befindhche Theil, welcher hinten rund abgestutzt ist in derselben Ebene wie Vorder- und Hinterbrust. Letztere ziemlich lang, mehr oder weniger geAvölbt, der Vorderrand mit einer nach vorn gericliteten, zwischen die Mittelhüften eindringenden Spitze an die Mittelbrust stossend. Der Hinterrand in der Mitte mit einem kleinen Einschnitte. Vorderhüften fast an einander stossend, als rundlich abgestumpfte Kegel aus den Gelenkgruben hervorragend. Mittel- und Hinterhüf- ten etwas von einander entfernt, erstere kugelig, ziemlich tief einge- senkt, letztere quer dreieckig oder leistenförmig. Schienen am Aussenrande schwach gezähnt oder ganz unbewehrt. Füsse anscheinend 4gliedrig, da das erste Glied, sehr klein, in der Schiene versteckt und mit dem folgenden eng verw^achsen ist. Dieses ist so lang als die beiden folgenden zusammengenommen und ebenso lang oder länger als das Klauenglied. Die Gattung enthält die grössten deutschen Bostrichiden und ist auf der ganzen Erde verbreitet. Bekanntlich ist die Gattung Bostrichus zuerst (im Jahre 1762) von Geoffroy mit einer für die damalige Zeit recht gnten Beschreibung und Abbildung auf Dermestes capuci/u/s Linne, als einzige Art aufgestellt. Der Name Bostrichus gebührt hiernach diesem capiicinvs und seinen GattuTigs- genossen, nicht aber den Borkenkäfern, auf die Fabricius ihn später will- kürlich übertragen hat, obgleich Geoffroy 's Gattungsbeschreibnng dies ganz unzulässig machte. M, B. ctipnchttt.s: IS'ujcr ehjiris abdonüueqne vufis, cijUiicIricu?, pitn- ctatKS, prothorace rnde (jranuhitn. — Long. S — 9 mill. Oliv. Ent. 4. 77. 8. 7. J'pnte capucina Fabr. Syst. El. II. p. 381. no. 12. Panz. Faun. Germ. 43. 18. — Gyll. Ins. Suec. III. p. 372. 1. — Ratzeb. Forstins. I. p. 231. T. X. F. 14. (Larve.) — Perris Ann. soc. ent. Fr. 1850. p. 555. T. 16. F. 1 — 8. Dermestes capucinus Linn. Syst. nat. II. p. 562. Faun. Suec. no. 416. Liqniperda capucinus Herbst, Käf. V. p. 34. no. 1. T. 46. no. 7. Gross, cylindrisch, fast unbehaart, schwarz, Flügeldecken und Bauch, mit Ausnahme des ersten Segments, roth. Kopf dicht, massig stark, runzlig punktirt, Augen klein, rund, stark vorgequollen, vom Vorderrande des Halsschildes beträchtlich abgerückt. Fühler kurz, mit ziemlich schwacher Keule, kaum so lang als der Kopf. Hals- schild rundlich, viereckig, stark polsterartig gewölbt, auf der vorderen Hälfte mit einem weiten, nach dem Vorderrande zu sich stark ver- 36 Anobiadae. breiternden Eindrucke, Die ganze Oberfläche ist stark runzHg punk- tirt oder granulirt, die Körnchen auf der vorderen Hälfte besonders nach den Seiten hin zu rauhen, etwas rückwärts gerichteten, schuppen- artigen Zähnchen vergrössert. Flügeldecken 2 — 2^^ mal so lang, als zusammen breit, kaum breiter als das Halsscliild, grob runzlig punktirt, mit Spuren feiner erhabener Längslinien, von denen sich drei auf dem Rücken, zwei ganz am Rande in der übrigen runzligen Sculptur unterscheiden lassen. Unterseite fein behaart, auf der Vorderbrust stärker, auf Mittel- und Hinterbrust sowie auf dem Hinterleibe viel feiner punktirt. Es kommen Varietäten vor, wo die schwarze Färbung sich vom ersten Bauchsegment über den ganzen Bauch ausbreitet. In Deutschland verbreitet, hin und wieder nicht selten. In der Grösse ausserordentlieh veränderlich. Die Larven leben vorzugsweise in den alten Stämmen und Wurzelstöcken der Eichen und anderen Laubbäumen. Sie zerfressen während ihres elfmonatlichen Larvenlebens das Holz in feines, mit Excrementen gemischtes Wurmmehl und verwandeln sich in dieser Masse. 3. B, varius: Elonijatns^ ciihndricus^ opacus, fuscus, riu/idoso - piiii- ctatus, ioinenlo ßavescente maculathn ndspersus, ]jrolhorucc antice yra- mdato, scabro, lale impresso, apice triangrdariter inciso. — Long. 8 — 9 mill. Apate varia Illiger Mag. I. p. 173. (ao. 1802.) Apotc Gallien Panz. Faun. Germ. 101. 17. (ao. 1806.) Apate Dufourii Latreille Gen. Crust. e. Ins. III. 7. 2. (ao. 1807.) — Duftsch. Faun. Austr. III. 83. 2. — Klingellhölfer Stett. ent. Zeit. 1843. p. 86. Kopf ziemlich breit und kurz, mit massig grossen kugeligen, nur wenig vom Vorderrand des Halsschildes abgerückten Augen, lunzlig punktirt, mit gelber anliegender Behaarung. Halsschild viereckig, etwas länger als breit, polsterartig gewölbt, mit einer Längsfurche über die Mitte, die sich nach vorn zu einem weiten Eindrucke verbreitert, auf der hintern Hälfte feiner, auf der vorderen stärker gekörnt, die Körnchen, namentlich nach den Seiten zu, zu stumpfen, etwas rückwärts gerichteten Zähnclien vergrössert. Es ist vorn tief dreieckig ausgeschnitten, und jederseits des Ausschnittes ein wenig vorgezogen, so dass, besonders von der Seite her betrachtet, die Vorderecken stumpf vorragende Zähne oder Spitzen bilden, auch die Hinterwinkel springen als scharfe Ecken nach aussen vor. Flügeldecken ein wenig breiter als das Halsschild, mit deutlichen rechtwinkligen Schulterecken, cylindrisch, reichlicli dreimal so lang Xijlopciiha. 37 als zusammen breit, mit parjiUelen Seiten, stark und dicht runzlig punktirt, mit zahlreichen unregelmässigen, zu undeutlichen Reihen geordneten Flecken eines gelben, schwach goldglänzenden Tomentes. Unterseite feiner punktirt, greis behaart, etwas heller pechbraun als die Oberseite. In ganz Deutschland verbreitet, im Holze der Laubbäume, namentlich der Buchen und nach Perris Ann. soc. ent. Fr. der guten Kastanien. *) Xylopertha. Stephens, Uliistr. Brit. Ent. III. p. 354. Aiiiemiae novem articnhUae, chitui fiiarticulahi, nunulifonni. funi- cnlo mullo lomfiore. Mentum quadranrjKlorc, (Dilrorsiun amiuslaluni, menihranaceum. Liqula mcnibraiKicca, ani'/ce dilatatu^ apice media dense ciliata. Tarsi ~/-articH/ali, aiiicii/o basali quavto vix bremorc. Lang cylindrisch. Fühler 9- oder lOgliedrig, **) die beiden ersten Glieder ziemlich gross, zusammen länger als die folgenden vier oder fünf, welche dicht an einander gedrängt und breiter als lang sind, die drei letzten gross, rundlich viereckig, eine abgesetzte perlschnurförmige Keule bilden^, die beträchtlich länger ist als der ganze übrige Fühler. Oberlippe sehr schmal, am Vorderrande flach ausgerandet. Mandibeln bis fast zur Basis frei vorragend. Maxillen mit zwei häutigen, mit weichen Haaren gefranzten Laden. Maxillar- taster schlanker als bei BostHchus, namentlich das letzte Glied länger und dünner, nach vorn mehr zugespitzt, das dritte am Innenrande mit einer mit Borsten besetzten, stumpfen Ecke, wie bei manchen Anobien. Kinn und Zunge wenig verhornt, ersteres im Verhältniss schmal, das letzte Glied der Labialtaster merklich länger und all- mäliger zugespitzt als bei Bostrichus. Der Kopf ist herabgebogen, nur wenig in das Halsschild eingesenkt, die Stirn beim Männchen mit langen abstehenden Haaren besetzt. Halsschild auf der vorderen Hälfte rauhkfirnig, auf der hinteren geglättet, unpunkirt, oder doch mit Punkten, zwischen denen glatte Zwischenräume übris bleiben. *j Verwandt mit dieser Art ist der den südlichen Mittelmeerländern angehörende Bostrichus hiinaculatus Oliv., der durch die an den Seiten weissen, schwarzgefleckten Halsschildseiten leicht kenntlich ist. **) Jacqelin Duval erwähnt, dass bei A'. praeusta das fünfte Fiihler- glied des Männchens sich auf der oberen Seite getheilt zeigt und so einen Uebergang zu den Formen mit deutlich lOgliedrigen Fühlern bildet. Bei puncticollis sind wirklich lOgliedrige Fühler vorhanden. oo Arinbiadac. Flügeldecken am Ende schräg abgeschnitten, mit mehr oder weniger deutlichen Ecken oder dornartigen Vorragungen versehen. Schienen mit einem deutlichen, an der Spitze gebogenen, und einem kürzeren Enddorn. Tarsen schlank, 4gliedrig, indem das Grundglied völlig verkümmert und mit dem folgenden verwachsen ist, das erste der vier deutlich vorhandenen Glieder verlängert, das zweite etwa um ein Drittel kürzer als dieses, und um die Hälfte länger als das dritte, das Klauenglied etwas kürzer als das erste. Die Gattung ist in allen Erdtheilen einheimisch, aber nur in den wärmeren Theilen Deutschlands verbreitet. 1. 'X.. .sinuala: Piceo-n'Hjra, n'd'uht, luiicnms tarstsqne ieslace's; parcc (jrlsfo puhrscciis : prolhoiacc imllce (jrnmilato, scabro, posüce laer'ujato, coleopteris /jiinc'atis, Ujiicc oblique ttancatis. siitiiru c/ernta. — Long. 4—5 mill. Giier. Menev. Ann. soc. cnt. Fr. 1845, Bull. XVI. — J. Du- val Gen. Col. Eur. III. T. 56. F. 278. Jpate sinunfa Fabr. Ent. Syst. II. p. 362. 9. Syst. El. II. p. 381. 14. Diiftsch. Faun. Austr. III. p. 84. III. — Perris Ann. soc. ent. Fr. 1850. p. 563. T. 16. F. 12—14. (Larve.) Kopf schwarz, massig dicht und fein runzlig punktirt, Stirn an der Seite mit längeren, in der Mitte mit kürzeren, abstehenden gel- ben Haaren besetzt. Halsschild viereckig, ein wenig länger als breit, nach vorn etwas verengt, Vorderrand grade abgeschnitten, die Oberfläche vorn durch dicht gedrängte, an den Seiten des Vorderrandes zu rückwärts gekrümmten Häkchen vergrösserte Körnchen rauh, auf der hinteren Hälfte glatt, glänzend unpunktirt, die ganzen Sei- ten und der Vorderrand in der Mitte dicht runzlig punktirt. Flügel- decken ziemlich stark, massig dicht punktirt, an der Spitze schräg abgestutzt, die Abstutzungsfläche beinahe kreisförmig, beim Weib- chen rings von scharfen, etwas unregelmässig empoi-gewulsteten Kanten umgeben, die Naht erhaben, der Nahtwinkel als mehr oder weniger deutliclu' Spitze vortretend, beim Männchen an den Seiten minder scharfkantig begrenzt, am Nahtwinkel tief ausgerandet und jede einzelne Plügeldeckeuspitze in einen kleinen gerundeten Fort- satz ausgezogen. In den südlicheren Theilen Deutschlands, in Oesterreich, Süd- tyrol (G red 1er) etc. Ausserdem in Ungarn, Frankreich, Ober- italien und wohl in ganz Südeuropa verbreitet. Die Larve findet sich nacli Perris in trockenen Reben des Weinstocks. 2. \. pttfiluluta: Bvmmea, capitis basi, inilennis, ore. protiwrace, chjtiuruin basi usquc ad mediuin pedibusque teslaceis. mtida, parce Xijlopcrllut. ö9 yriseo pnhesccns : proihorace antkx ijnundaio, scohro, pusiice lacvi- galo, co/eojitciis punctatis, upice ohli([uc tnnicotis, fronte p}//s /oiiij'/s erectis hh-ta. — Long. 3 mill. Ajiate pustulata Fabr. Syst. El. 11. p. 381. 17. u4pate Chevr'ieri Villa Col. duppl. suppl. p. 45. Col. spec. nov. p. 49. 11. 65. — Comolll Col. Novoc. p. 38. 79. Ajxite lunneralis Luc. Ann. soc: ent. Fr. 1843. 25. Kopf braun, runzlig punktirt, die Punkte, namentlicli an den Seiten zu Längsrunzeln zusanimenfliessend, Stirn mit langen, ziemlich starken und dichten, senkrecht abstehenden gelben Haaren besetzt. Halsschild viereckig, eben so lang oder etwas länger als breit, nach vorn etwas verengt, am Vorderrande grade abgeschnitten oder etwas ausge- buchtet, die Oberfläche auf der vorderen Hälfte durch dicht gedrängte, an den Seiten des Vorderrandes zu rückwärts gekrümraten, kurzen Häkchen vergrössert. Körnchen rauh, auf der hinteren Hälfte glatt, glänzend, unpunktirt, die Seiten nach vorn zu und der Vorderrand in der Mitte sehr dicht und fein punktirt. Flügeldecken punktirt, an der Spitze schräg abgestutzt, die Abstutzungsfläche beinahe kreis- förmig, der Rand derselben nach hinten zu kantig, beim Männchen zu einem deutlichen Wulste verdickt, der vor der Spitze abbricht, und so eine stumpfe Ecke am Aussenrande der Flügeldeckenspitze bildet. Kopf mit Ausnahme der Basis, der vordere Theil des Hals- schildes, die hintere Hälfte der Flügeldecken und die Unterseite mit Ausnahme der Tarsen heller oder dunkler bräunlich, die übrigen Körpertheile sind heller oder dunkler gelb, das Halsschild mehr röthlich gelb. Südtyrol. Von Gr edler ziemlich reichlich aus Feigenbaum- ästen gezogen; auch an dürren Maulbeerästen gesammelt. 3. X. pnncficoiH«: Fascit^ c/i/tris hasi usque ad »wdiuin lniinneis, ore antermiscpie testaccis; subnilida, (j/obra, protkorace aiü'ice (jrimuhitö, scabro, postice dciis/us, niimis subtU'dcr piinclato, coleupteiis iwsque ad medium subiiUus, pone medium forüter ruyoso jnmctatis, fronte vix pi- losa. — Long. 3 — 4 mill. Dinoderus clongatns Strübing Berl. ent. Zcitscbr. 1859. p. 270. Kopf schwarz, dicht runzlich jjunktirt, Stirn, wenigstens bei den mir vorliegenden Exemplaren, nur mit ganz einzelnen, feinen abstehenden Haaren besetzt. Fühler gelb, ziemlich kurz, das erste Olied länglich, etwas verdickt, das zweite kürzer, die Geissei besteht aus fünf, allmälich an Breite zunehmenden Gliedern, die dicht an einander gedrängt und mit einander verwachsen sind, doch so, dass die einzelnen Glieder als solche noch deutlich wahrgenommen wer- 40 j4ii(ib'nulae. den können, Ilalsschild viereckig, eben so lang oder etwas länger als breit, vor der Mitte etwas verengt, in der Mitte des Vorderrandes grade abgeschnitten, die Oberfläche auf der vorderen Hälfte grob runzlig piinktirt, massig dicht nn't raulien Körnchen besetzt, die sich an den Seiten des Vorderrandes zu rückwärts gekrümmten schuppen- artig flachen Zähnchen oder Häkchen vergrössern, auf der hinteren Hälfte sehr deutlich, massig dicht punktirt, mit glänzenden glatten Zwischenräumen. Flügeldecken punktirt, die Punkte theilweise zu nnregelmässigen Reihen geordnet, bis hinler die Mitte massig gross, mit glatten Zwischenräumen, hinter der Mitte grob, zum Theil etwas in die Länge gezogen, runzlig zusammenfliessend; Spitze der Flügel- decken schräg abgestutzt, mit wulstig emporgehobener Naht aber verrundeten Rändern der Schnittfläche. Beine heller oder dunkler pechbraun. Von We linke in Hamburg aus dem Holze eines alten Wein- stockes gezogen. Eine durch ihre deutlicli lOgliedrigen Fühler innerhalb der Gattung Xijlopertha ausgezeichnete Art, die aber nicht wohl zu einer anderen Gattung gebracht werden kann. Strübing hat in dem Käfer den ihm unbekannten Dinoderus elongatus zu finden geglaubt; allein die wesentlichen Verschiedenheiten die den Käfer aus der Gattung Dinoderus entfernen, sind von ihm selbst richtig an- gegeben. Rhixopertha. Stephens, Illii.str. Brit. Eiit. III. p. 354. ^ntennae deccm-artiailatac, chira fitntcido /oini'ioie, intuiiadala, motr'd'/foniii. Hlniltiin vulde transvcrsuni^ iiiitrnrsiini leriter d'datdlinii, forneiim. ap'ice nicdio am/ido ohtusu jirudiirJiiiii. Lnjida inciiibranacea, antice paruin ddataiu, aj/icc Iruncata. cdküa. TüTsi qiiadriaräüidat't, articulo pr'mio secnndo hand lauifune. ultimo praecedenübiis, s'mnd, siimt'is rix loiHjiore. Fühler lOgliedrig, die beiden ersten Glieder gross, cyliudrisch oder länglich eiförmig, zusammen kürzer als die folgenden fünf, die unter sich ziemlich gleich gross und eng an einander gereiht sind, die drei letzten gross, eine stark abgesetzte, nach innen tief gesägte Keule bildend, deren erstes Glied breit dreieckig, das zweite noch breiter, das letzte verschoben eiförmig ist. Oberlippe klein, vorn rundlich abgestutzt. Mandibeln am Innenrande stumpf gezahnt. Maxillen mit zwei langen, theils hornigen, theils häutigen, mit weichen Bhhoj/ciihii. 41 Härchen gefranzten Laden. Maxillartaster mit sehr kleinem ersten, beträchtlich grösserem, leicht gebogenem zweiten, kürzerem dritten nnd eiförmig zugespitztem, das zweite Glied noch an Länge über- treft'endem vierten Gliede. Kinn ganz hornig, drei mal so breit als lang, nach vorn ein wenig verbreitert, mit abgerundeten Vorderecken und grade abgeschnittenem, in der Mitte unter einem stumpfen Winkel ein wenig nach vorn vortretenden Vorderrande. Zunge häutig, läng- lich viereckig, vorn grade abgestutzt, oder doch nur ganz schwach ausgerandet und mit langen weichen Haaren dicht gefranzt. Labial- taster an der Zungenbasis eingefügt, nn't lang eiförmigem dritten Gliede. Körper lang cylindrisch, Flügeldecken hinten abgerundet. Schienen am Aussenrande mit feinen Sägezähnen. Füsse eigentlich ögliedrig, aber insofern als das erste Glied sehr verkümmert und ganz in der Schiene versteckt ist, anscheinend nur 4gliedrig, die ersten drei sichtbaren Glieder sind ziemlich kurz, unter sich von gleicher Länge, das letzte so lang als die vorhergehenden zusammen- genommen. 1. Rh. piisUlft: Brunnea. obfomio-cijUndi/ca, subcjlabra, prolhorace tnberciilato, scabro, colcopteris stnalo-punctalis, apice rotundato sub- tnmcatis. — Long. 2 mill. Steph. Illustr. Brit. ¥a\{. III. p. 354. — Kedtenb. Faun. Austr. Ed. IL p. 570. 629. — J. Duval Gen. Col. Eur. T. 57. F. 281. Lang, cylindi'isch, fast unbehaart. Halsschild länger als breit, nach vorn ein Avenig verengt, am Vorderrande flach abgerundet, alle Ecken stark verrundet; die Oberfläche nach der Basis zu runzlig, die Runzeln nach der Mitte und besonders nach dem Vorderrande hin zu rauhen, etwas in die Quere gezogenen schuppenartigen Körnchen ausgebildet, die über den Vorderrand hinwegragend denselben ge- kerbt erscheinen lassen. Die Flügeldecken sind drei mal so lang als breit, parallel, ohne vertiefte Streifen, aber mit regelmässigen Reihen massig grober Punkte, am Ende sind sie schräg abgestutzt doch so, dass die Ränder der Schnittfläclie und diese selbst ver- rundet sind. Abweichend von der Lebensweise der meisten übrigen Bostri- ckinen kommt dieser Käfer nicht sowohl im Freien als im Innern der Häuser nach Art mancher Ptinen vor. Er findet sich vorzugs- weise in den grösseren Hafenplätzen und scheint durch den Handel in allen warmen und gemässigten Strichen der Ei-de verbreitet wor- den zu sein. In Deutschland ist er zur Zeit noch selten. 42 Anob'uKlat Ptinini. Meutuni tnamjularc, anlice subacuin'maium. Pa/jioniDi articu/us prinius tctiuis, curvatus. Piilpi labiales ad lUjidac atujiilos anlicos inscrtae. Antennae filiformes, artieulis ultimls jjracvedenlibus Jiaud distinrie majoribus^ in 7itedia fronte imerlae. Fühler llgliedrig, nur in einem einzelnen Ausnahmefalle (bei der canarischen Gattung Kitpus J. Duval) fadenförmig, ziemlich stark und lang, das erste Glied kräftig, das zweite nicht sowohl mitten auf der Spitze in der Längsachse des vorhergehenden als vielmehr vorn am Aussenrande desselben eingefügt, an der Basis mehr oder Aveniger gebogen, die folgenden cylindrisch, nach vorn gewöhnlich etwas verdickt, bisweilen die vordere Innenecke ein wenig nach innen vortretend; sie sind auf der Stirn neben einander ein- gefügt und gewöhnlich nur durch einen schmalen, nicht selten als feine Leiste hervortretenden Zwischenraum getrennt. Die letzten Glieder weichen in Grösse und Gestalt nicht erlieblich von den vor- hergehenden ab. Mandibeln plump dreiekig, in der Mitte des Innenrandes ge- wöhnlich stumpf gezahnt. Maxillen mit zwei kurzen, breiten, pergamentartigen, am Ende und am Innenrande mit langen, weichen Haaren oder stärkeren ge- krümmten Borsten gefranzten Laden, die Tasterschuppe an ihrer Aussenecke in ein Zälmchen vorspringend, welches die Insertions- stelle des Tasters zu überragen pflegt. Kinn ziemlich gross, länger als breit, hornig, mehr oder weniger regelmässig dreieckig, die Basis grade abgeschnitten, die convergi- renden Seiten grade oder stumpfeckig gebogen, die Spitze etwas abgerundet. Zunge schmal und ziemlich lang, über das Kinn aber gleich- wohl nur wenig vorragend, viereckig, nach vorn kaum verbreitert, häutig oder perganientartig, die Taster seitlich, nahe an der Spitze inserirt. Maxillartaster und Labialtaster mit ziemlich schlanken, beson- ders an der Basis stark gebogenem ersten, viel dickerem folgenden, und länglich ovalem, am Ende zugespitztem letzten Gliede. Der Kopf ist kurz walzenförmig, massig in das Halsschild ein- gesenkt, stark herab-, oder selbst untergebogen. Halsscliild gewöhnlich sclimäler als die Flügeldecken, ohne deut- liche Seitenkanten, Vorderrand beträchtlich vorgezogen und über den Kopf hinwegiagend. Oberseite gewöhnlich buckhg gewölbt, häufig Plhiini. 43 sehr uneben, mit Schwielen- oder kamrnartigen, oft geglätteten Er- höhungen und entsprechenden, gruben- oder furchenartigen Vertie- fungen. Gewöhnlich ist es nach der Wurzel zu verengt und vor derselben eingeschnürt, so dass sich ein halsförmiger, häufig mit einem wulstigen Rande versehener Absatz bildet. Gihbium mit seinem kleinen, kurzen, glatten Halsschilde weicht von den übrigen Formen sehr ab. Vorderbrust sehr kurz, vorn grade abgeschnitten, vor den Vor- derhüften einen schmalen Querstreifen bildend, in der Mitte mit einem feinen, stark verlängerten, leistenartigen Fortsatze, der zwischen den Hüften hindurch geht und bis zur Mittelbrust reicht, welche an ihrem Vorderrande zu seiner Aufnahme ein kleines Grübchen zeigt. Gelenk- gTuben der Vorderhüften rundlich, nach hinten durch den Vorderrand der Mittelbrust geschlossen. Mittelbrust schmal uud klein, die nach hinten vom Vorderrande der Hinterbrust geschlossenen Gelenkgruben der Mittelhüften von drei Seiten umfassend. Episternen und Epi- meren deutlich gesondert, nicht bis an die Hüften heranreichend. Hinterbrust gewöhnlicli massig lang und breit, am Hinterrande in der Mitte rundlich ausgebuchtet, Episternen lang, schmal, von vorn nach hinten ein wenig verengt. Bei den Gattungen Niptus und Sphaericus ist das Metasternum aber durch den stärker entwickelten Hinterleib auf einen schmalen Querstreifen reducirt. Bei Gihbium und Mezium^ deren Unterkörper in Folge der überwiegenden Ent- wicklung des Rückentheils, namentlich der Flügeldecken sehr ver- kümmert, ist auch die Hinterbrust übei-aus klein und kurz. Flügeldecken häufig beim Männchen cylindrisch, beim Weibchen eiförmig, gewölinlich punktstreifig, bei Gihbium und Mezium in auf- fallender Weise geglättet Unterflügel häufig verkümmert oder ganz geschwunden, entweder bei beiden Geschlechtern Gibbium, Meziiun, A'iptus etc. oder nur bei den Weibchen (die meisten Ptinusai-ten), Da wo die Flügel vor- handen, sind sie verhältnissmässig gross, im Analtheile der Länge nach umgeschlagen, die äussere Hälfte des Flügels breit übereinander gefaltet, dergestalt, dass der Spitzentheil desselben weit über die stark gekrümmte Schulterader vorragt. Rand- und Schulterader an der Wurzel deutlich von einander getrennt, im weiteren Verlaufe zu einer einzigen kräftigen Ader oder einem breiten Hornstreifen ver- schmolzen, der sich noch nicht ganz bis zur Mitte des Vorderrandes hinzieht, sich dann ein wenig einwärts biegt, und da wo er ab- bricht unter spitzem Winkel einen mehr oder weniger zu einem Hornflecke verdickten Ast rückwärts schickt, ohne eine wirklich geschlossene Zelle zu bilden. Die äussere Mittelader ist leicht ffe- 44 Jtiob'wdac. sclnvungen, am Ende liakenförmig zu einer kurzen rücklaufenden Ader unigebogen und letztere durch eine unregelmässig gebogene Querader mehr oder weniger vollständig mit der Schulterader in Verbindung gesetzt. Von der äusseren Mittelader und der Analader sind nur undeutliche Spuren vorhanden. Charakteristisch für den Ptinenflügel ist seine ansehnliche Grösse, namentlich die Länge im Verhältniss zur Grösse des Thieres. Auch ist er, um unter den Flügeldecken untergebracht werden zu können, schon in der Mitte seiner Länge, nicht nur im Spitzentheile, umgeschlagen und die Längsadern sind entsprechend verkürzt. Die Beine sind im Allgemeinen lang und gewöhnlich ziemlich schlank. Sie lassen sich dem Körper nicht fest anlegen. Die Schenkel ragen seitlich über die Seiten des Körpers hinaus und sind gewöhn- lich nach der Spitze hin, bisweilen ziemlich plötzlich, keulenförmig verdickt, aber nicht oder doch nicht deutlich gezahnt, die Schienen sind schlank, häufig eiuAvärts gekrümmt, mit schwachen, bisweilen kaum wahrnehmbaren Spornen. In seltenen Ausnahmen ist der innere der beiden Spornen an den Mittel- und besonders an den Hinter- schienen der Männchen merklich vergrössert. Tarsen deutlich ögiiedrig, — bei der canarischen Gattung Niptus beim Männchen nur mit vier Gliedern an den Hintertarsen, das erste und letzte Glied etAvas verlängert, die folgenden selten etwas erweitert. Im Allgemeinen sind sie schlanker und dünner als bei den Anobnnen. Die dem deutschen Faunengebiete angehörenden Piin/nen zer- fallen in die nachstehend übersichtlich zusammengestellten Gruppen, die zwar natürhch zu sein scheinen, aber nicht scharf von einander gesondert, sondern durch Uebergangsformen mit einander in Verbin- dung gesetzt sind. I. Gibt 171/. Die blasig aufgetriebenen Flügeldecken umfassen den Hinterleib auch auf der Unterseite des Körpers und reduciren die Bauchseg- mente dergestalt, dass ihre grösste Breite noch nicht ein Drittheil der grössten Breite der Flügeldecken beträgt. a. Trochanter .an den Hinterbeinen fast so lang als die Schenkel Gibbium. h. Trochanter der Hinterbeine nur halb so lang als die Sclienkel Mezium. Gihbiuni. 45 II. Ptinini veri. Die gewölbten, walzenförmigen oder eiförmigen Flügeldecken greifen nicht merklich auf die Unterseite des Körpers über, die Bauchsegmente wenig schmäler als die Flügeldecken an ilircr brei- testen Stelle. a. Hinterbrust ziemlich gross, so lang oder länger als das zweite Bauchsegment, Hinter- hüften weit von einander entfernt .... Ptiiiiis. b. Hinterbrust kurz, kürzer als das zweite Bauchsegment. * Haischild an der Basis zusanunengeschnürt, Flügeldecken mit mehr oder weniger deut- lichen Punktstreifen Niptus. * ■' Halsschild an der Basis nicht zusammenge- schnürt, Flügeldecken unregelmässig punktirt Spliaerlcus. Cribbiuin. Scopol i Introd. ad Hist. natur. p. 505. (ao. 1777.) Scotias. Czempinski, Dissert. inaug. p. 51. 155. (ao. 1778.) Ocull parvi. oblotiyi. plav'i, sabfroutalcs. ßJcnUun cloiujato fr/anyu/urc, upice oblusuin. ScatcUuni huIIkiii. Coleoplera infliilo-. Deutsclil. Käf. XII. p. 37. 1. T. 248. — Boield. Ann. soc. ent. Fr. 1856 p. 673. 1. Ptinus sulcatus Fabr. sp. Ins. I. 73. Syst. El. I. p. 327. 13. Gibbium hirticoNe Lap. d. Gast. His^t. nat. I. p. 297. Var. piolhoracc carinis paniin elc/uüis. ßl. affine Boield. Ann. .soc ent. Fr. 1856. p. 674. 2. — J. Duval Gen. Col. Eur. T. 52. F. 25^.— Muls. e. Key. GMicollis p. 214. 1. Taf. XIV. F. 1. 2. Heller oder dunkel pechbraun, oder röthlich jiechbraun. Kopf, Halsschild, die ganze Unterseite des Körpers, Fühler und Beine mit einem dichten etwas seidenglänzenden Ueberzuge weisslich gelber Schuppen. Halsschild mit vier, hinten gewöhnlich erhöhten Längs- erhabenheiten, und wulstig aufgebogenem Vorder- imd Hinterrande. Flügeldecken geglättet, ohne Spur von Punktirung an der Basis, mit einem kleinen, mit gelbem Filze überzogenen Wulste gerandet, Ptinus. 49 an der Spitze mit abstellenden gelben Borstenhärchen, die sich, wie es scheint, sehr leicht abreiben, sowie mit Spuren gelber Beschuppung. Hin- und wieder in den Häusern in Deutschland, viel häufiger in den Mittelmeerländern. Boieldieu's Mezium affine vermag icli nicht von seinem M. sulcatum mit Sicherheit zu unterscheiden, sondern finde zwischen Exemplaren aus Madera, welche die von Boieldieu für das echte M. sulcatum verlangten Merkmale mit der grössten Bestimmtheit zeigen und solchen, die unzweifel- haft zu M. affine gebracht werden müssen, alle möglichen Uebergänge. Ptinus. Linne Syst. Nat. IL p. 566. Aiilcnnae in fronte, ad oculonini ntanjincin inferiorem insertae. Scntclhmi conspicmau. Jletasternum scgmenio ve.ntvali secimdo hmgins. Coxae posticae Irtuwersae, modice dislanles. TrocJi an leres jnvrvi. Augen seitenständig, rund oder länglich oval, gewöhnlich ziem- lich gross, beim Männchen oft selir gross, halbkugelförmig, stark vorgequollen, bei manchen Arten kleiner und flacher, nie so klein wie bei einzelnen Niptusarten, z. B. Pt. hololeucus. Fühler ziemlich lang, bei dem Männchen mancher Arten viel länger als der ganze Körper, mit ziemlich dichter, kurzer Behaarung und zwischen dieser mit längeren abstehenden Härchen besetzt. Halsschild von selir ver- schiedener Bildung; bei den typischen Formen an der Basis ver- engt, vor derselben mehr oder weniger halsartig eingeschnürt, mit einem, oder selbst zwei wulstigen Rändern, auf der Mitte quer über bucklig gew(")lbt, mit vier in einer Querreihe stehenden, beulenartigen Erhöhungen, die mit schopfähnlich emporstehenden Büscheln oder Kämmen längerer oder kürzerer, bisweilen filzartiger Haart besetzt sind. Die ganze Oberfläche dicht punktirt, mit grob runzligen Zwischenräumen, welche sich häufig zu dicht gedrängten Körnchen oder Warzen ausbilden. Bei einer andern Reihe von Arten {Eutaphnis Muh. e. Beij) zeigen sich auf dem Halsschilde starke, schwielen- oder beulenartige, häufig geglättete und kahle Erhöhimgen und seit- liche Vorragungen, während die dazwischen liegenden gruben- oder furchenartigen Vertiefungen theilweise mit schuppenartigem Tomente ausgekleidet sind. Die Flügeldecken sind in der Regel bei dem Männchen mehr oder weniger gestreckt, walzenförmig, mit deutlichen Schulterecken und graden Seiten, beim Weibchen kürzer, eiförmig, mit gebogenen Seiten und fehlenden oder undeutlichen V. 4 50 Anob'iadae. Schulterecken. Die Männclien in der Regel geflügelt, die Weibchen (lügellos. Doeli finden sich einestheils Weibchen, Avelche von der Gestalt des Männchens fast gar niclit abweichen, oder die doch ge- flügelt und mit deutlichen Schulterecken und graden Seiten der Flügeldecken versehen sind und umgekehrt Männchen, die sich der für die Weibchen typischen Form näliern oder den letzteren völlig gleichen. An den Beinen sind die Troclianteren von gewöhnlicher Bil- dung, d. h. verhältnissniässig klein, noch nicbt den sechsten Theil der Schenkellänge erreichend, die Sclienkel keulenförmig, nicht selten im Basaltheile schlank, in der zweiten Hälfte schnell und ziemlich stark verdickt, die Schienen in diesem Falle schlank, etwas einwärts gebogen. Tarsen 5gliedrig, erstes Glied verlängert, die folgenden allmälig an Länge abnehmend, Klauenglied verhältnissmässig schwach, meist etwas kürzer als das erste. Klauen einfach. Die Bestimmung der Ptinusarteii ist um desswillen nicht leicht, weil sie nicht nur erheblich variiren, sondern auch weil die beiden Geschlechter sich oft wenig gleichen und die Artmerkmale häufig nur dem einen der beiden Geschlechter aufgeprägt sind. Sehr erheblich ist die Artenkenntniss neuerdings durch Mulsant und Rey geför- dert worden. Die nachstehende Tabelle bezieht sich auf sämmtliche euro- päische Arten, die ich in Natur vor mir habe. sehr kurz und dick, tief, aber stumpf gesägt, die einzelnen Glieder, mit Ausnahme der vorletzten, beträcht- 1. Fühler \ lieh breiter als lang crassicornis^). sämmtliche Glieder, höchstens mit Ausnahme des zweiten, wenigstens eben so lang als breit .... 2 ! mindestens halb so lang als das vorhergehende oder länger ... 3 kaum halb so lang als das vorher- gehende oder kürzer 20 ') P. crassieornis: SubcijUndricus, fuscus, brevius griseo-puhescens, protliorace medio ohtiise quadrituherculato, suhfasciculato, basi constricto. co- lefipteris lateribits reetis, waciilis qi/afor albklo sqi/amosis, antennis ditnidü corporis lonyäudine, griseo tomentosis, crassis, pedibus brevibus robustis. — Long. 3 uiill. — Aus Italien, von Pirazolli entdeckt. Es liegt nur ein, wahrscheinlich männliclies Exemplar des Thieres vor, das vielleicht eine he- sondere Gattung bildet. Plbms. 51 uneben, mit derben, beulen- oder „ _-. 1 1-11 I schwielenartioen Erhabenheiten . 4 3. Halsschild { . ° , tt . , • nur mit schwachen Unebenheiten oder mit Haar- oder Tomentbüscheln 15 / auch beim Weibchen mit parallelen 4. Flügeldecken | Seiten 5 { beim Weibchen mit bauchigen Seiten 9 an jeder Seite mit einer scharfen, dornartigen Spitze, in der Mitte 0. Halsschild { mit zwei scharf erhabenen Kämmen d/loplius ^). nur mit einer beulen- oder flügel- artigen Erweiterung 6 / jederseits mit einer geglätteten 6.. Halsschild- l Längsbenle 8 basis j ohne, oder doch nur mit schwachen ^ Spuren von Längsbeulen ... 7 / längsgerunzelt, Käfer massig gross 7. Halsschild- .\ und ziemlich schlank irroratus *), basis j ohne Spur von Längsrunzeln, Käfer '^ gross und ziemlich breit . . . variegatus '). 1) Pt dilophus 111. Mag. VI. p. 23. 3. — Kiesenw. ßerl. ent. Zeitsch. 1867. p. 128. T. I. F. 2. = Ptinus lusitaiiieus Charp. Hör. ent. p. 197. T. V. Fig. 5. Vielleicht gehörtauch Ptinus guadridens Chevrol. Gren. Mat. Faun. Fr. I. p. 86. 105 hierher, wenigstens deuten die Worte der Diagnose „thorace nodulis quatuor spiniformibus" darauf hin. Da die verwandten Arten nicht verglichen sind, so reichen die Angaben zur Er- kennung der Art nicht aus. *) Pt. irroratus Kiesenw. Ann. soc. ent. Fr. 1851. p. 622. — Boield. ann. soc. ent. Fr. 1856. p. 298. 2. — Kiesenw. Berl. ent. Zeit- schr. 1867 p. 129. — Muls. e. Rey Gihbicolles p. 55. 1. Pt. piceus, parum nitidus, antennis pedibusque ferrugineis, prothorace ntrinque auriculato-lobato, disco callo latiore, siibsquamoso instrucfo, basi coarctata, longitudinaliter ru- cjosa. — Long. 2,5 — 3 milL Mas.: Obloncjiis, coleopteris parallelisi tarsorum posticorum articulo jjrimo incrassato. Fem.: Coleopteris parallelis, tarsorum posticorum articulo primo inx incrassato. Im westlichen Mittelmeergebiete weit verbreitet, im östlichen seltener. Vielleicht in den südlichsten Theilen Deutschlands noch aufzufinden. Pt. al- finus Boield. 1. c. p. 300. 3. ist als Varietät mit dieser Art zu verbinden. ') Die Unebenheiten des Halsschildes werden hier bisweilen ziemlich schwach. Weiter unten findet sich daher der Käfer in einer andern Abthei- lung aufgeführt. 4* 5 2 Jnohiadae. 8. Erstes Glied / beträchtlich verdickt, massig ver- der Hinter- \ längert Siculusn. sp. ') tarsen des j nicht verdickt, ansehnlich ver- Männchens ^ längert Lusitanus '). / doppelt so lang als zusammen breit 9. Flügel- \ oder länger 10 decken j um die Hälfte länger als zusammen '^ breit oder kürzer 14 / mit sehr langen abstehenden gel- 10. Flügel- \ ben Haaren bekleidet .... xyhpertlia ') decken j mit kurzer oder nur massig langer V Behaarung 11 / bei beiden Geschlechtern deutlich 11. Schulter- \ vortretend 12 ecken j wenigstens beim Weibchen un- ' deutlich . 13 stark gewölbt, glänzend, mit ziem- .^ ^,.. , , lieh feinen Punktreihen .... Beichei *). 12. Flügel- ] .. . ..,, . , ... ^ < massig gewölbt, minder glänzend, mit grossen Punkten und quer gerunzelten Zwischenräumen . . carinatus *). ') Pt. Siculus: Pice.us, nitidvlus, antennis pedihusque ferrugineis, pro- thorace utrinque obtusius auriculato-lohato, disco callo elevato, sqiiamoso w- structo, basi coarctata, utrinque glahrato-callosa, coleopteris in utroque sexii parallelis, lateribtis rectis. — Long. 3 — 4 mill. Mas.: tarsorum posticorum articulo primo incrassato. Von Herrn v. Rottenberg in Sicilien aufgefunden. ^) Pt. Lusitanus: Illiger Mag. VI. p. 21. 2. — Kiesenw. Berl. ent. Zeitschr. 1859. p. 128. ■=. Pt. dilophus Boield. Ann. soc. ent. Fr. 1856. p. 297. = Pt. loboderus Muls. e. Key Gibhicolles p. 60. 2. Aus Portugal, Spanien, Siidfrankreich. ^) Pt. xylopertha Reiche e. Saulcy Voy. Grece Syr. Ins. Cat. p. 14. uo. 407. — Boield. Ann. soc. ent. Fr. 1856 p. 310. 11. T. 13. F. 9. 10. Männchen und Weibchen. Aus Syrien. *) Pt. B eich ei Boield. Ann. soc. ent. Fr. 1856. p. 305. 7. Griechen- land, Sicilien. *) Pt. carinatus Lucas P:xpl. sc. Alg. Col. p. 210. 549. T. 20. Fig. 8. Plintis. 53 länger als breit, kaum breiter als eine einzelne Flügeldecke, diese mit bauchigen Seiten ohne^ oder 13. Halsschild I doch ohne deutliche weisse Schup- beim / penflecke nitidus ^ Weibchen ] breiter als lang, breiter als eine einzelne Flügeldecke, diese mit flach gerundeten Seiten und weissen Schuppenflecken fossulatiis '), 14. Mittel wulst / mit convergirenden Furchen gerieft gibhicollis '). des < geglättet, glänzend, Spitze der Halsschildes ' Flügeldecken röthlich pechbraun . abhreviatus *). / auch beim Weibchen mit paralle- , . ,-,,•• , i len Seiten 16 15. Flügel- I . , . ^T ., , 1 . , , / wenigstens beim Weibchen oval, mit decken i i mehr oder weniger gerundeten l Seiten 17 / braun, heller gesprenkelt . . . jjalliatus *). 16. Flügel- \ dunkelbraun, an der Wurzel röthlich decken j jede mit zwei schneeweisen Schup- V penflecken Anbei *). / schwach herzförmig erweitert, brei- 17. Vorletztes \ ter als das dritte 18 Tarsenglied. j nicht herzförmig erweitert, schmä- \ 1er als das dritte lichenum. 1) Pt. fossulatus Luc. 1. c. p. 208. 546. T. 20. F. 5. Verwandt mit dieser Art, vielleicht nur Varietät ist der mir mit Sicliex'heit nicht be- kannte Pt. foveplatus Boield. Ann. Soc. ent. Fr. 185G. p. 309. 10. 2) Pt. (jlhhicollis Luc. 1. c. p. 210. 550. T. 20. F. 9. Wie die bei- den vorigen aus Südspanien und Algier. ') Pt. abhreviatus Boield. Ann. soc. ent. Fr. 1856. p. 313. 13. = Pt. agricultor Rosenh. Thiere Andal. p. 173. Südspanien und Algier. Möglicherweise doch nur Varietät von Pt. yihbicolUs. ^) Pt. palliatus Perris Mem. Acad. Lyon IL p. 465. — Kiesenw. Berl. ent. Zeitschr. 1867. j». 131. r= Pt. (jerinanicus Oliv. Ent. II. 7. 5. — Illig. Mag. VL p. 21. 1. — Boield. Ann. soc. ent. Fr. 1856. p. 487. 15. — Muls. e. Eey Gibblrolles. 71. 7. *) In die Verwandtschaft von Pt. Anbei gehört Pt. variegatus., der in dieser Tabelle der gewöhnlich starken Unebenheiten des Halsschildes wegen in eine andere Gruppe gestellt worden ist. 54 Anobiadac. 18. Hinterrand des zweiten Bauchseoments 19. •20. Flügel- decken Flügel- decken 21. Körper 21. Flügel- decken 22. Hinterschie- nen des Männchens 23. Flügel- decken in der Mitte tief ausgebuchtet . . rufq^es. in der ganzen Breite gleichmässig ausgebuchtet 19 bei beiden Geschlechtern mit spar- samer kurzer Behaarung gesprenkelt coarcticollis. bei beiden Geschlechtern mit dunk- ler Bindenzeichnung Italiens ' ). auch beim Weibchen mit parallelen Seiten 21 wenigstens beim Weibchen bauchig, mit mehr oder weniger gebogenen Seiten 22 einfarbig röthlich gelb, klein . . dubius. schwarz oder dunkelbraun, Flügel- decken mit weissen Schuppen- flecken sexjnmctatus. auch beim Männchen mit flach ge- rundeten Seiten 22 beim Männchen mit graden Seiten 23 mit gleich langen Spornen . . . bicinctus. mit ungleich langen Spornen, der eine Sporn beträchtlich verlängert und gekrümmt imsülus. mit kürzerer, gleich langer Be- haarung 24 mit kurzen und dazwischen ge- mengten sehr langen, abstehenden Haaren 28 ') P t. Italiens: Brunnens, griseo puhescens, prothorace quadri-nodoso et fascieulato, elytris fascia lata undulata obscuriore, griseo nianjinata or- natis. — Long. 3 — 4 mill. Mas.: Coleopteris parallelis. Fem.: Coleopteris ovatis-, ahdoniinis segmentis quarto et qitinto media puncto seti/ero instructis. Arragona Col. nov. p. 17. no. 12. — Boield. Monogr. Ann. soc. ent. Fr. 1856. p. 629. 29. T. 17. F. 18. — Mals. e. Key Gibbieolks p. 104. 13. In Italien und Südfrankreich, vielleiclit in den südlichsten Theilen Deutsehlands noch aufzufinden, da der Käfer am Südabliange der Alpen vor- kommt. Plhius. 55 bildet regelmässige Reiben wenig 24. Bebaarung \ dicbt stehender Stachelbörstcben . latro. der / besteht aus ziemlich dichten, kur- Flüaeldecken \ zen oder massig langen ßorsten- härchen 25 25. Beine schlank, Schenkel von der "Wurzel bis gegen die Mitte hin dünn, dann schnell keulenförmig verdickt . . 26 minder schlank, Schenkel fast von der Wurzel an allmälig keulen- förmig; verdickt 27 mit zwei Längsstreifen gelber Be- haarung, ohne deutliche Längs- furche zwischen denselben . . . fxr. 26. Halsschild / mit zwei gelben schmalen Toment- polstern und dazwischen mit tiefer, auf dem Grunde geglätteter Längs- furche bideiis. ( deutlich rechtwinklig vortretend, 27. öchulter- l , ,, "" »; .7- ,n } gekerbt iilunmaus '). ecken beim \ '■,.,• i . a ■ \ 1 undeutlich, etwas verrundet, ohne Weibchen f t^ , .., /< • ox ■ Kerbzanne Lorstcus -). [ mit dichtem Tomentpolster auf der 28. Halsschild Scheibe 29 ' ohne solches Tomentpolster . . oO ') Pf. phlumidls Boield. Ann. soc. ent. Fr. 1856. p. 497. 23. T. 17. F. 14. 15. Männchen und Weibchen. ^ -) Ft. Corsieus: Ohlongits, piceus, prothorace convexo, granulato- punctato, hasi coiistrictu, media quadri-fasciculato, coleopteris ohlongo-ovali- hus, humeris suhrotundatls, puhe hrevi, suhtili, grisea densius iwsfifls, maciilis suhfasciatis, alho squamosis ornatis. — Long. 3 mill. Mas.: latef. Von Raymond auf Corsica entdeckt. — Von Pt.phlomidis durch mehr verrundete Schultern, schmalere Flügeldecken und durch die Behaarung derselben verschieden, die bei Pt. jihl.imidis, ähnlich wie bei Pt. latro aus abstehenden, in ziemlich weitläufigen Reihen geordneten Börst- r(il. 1856. p. 654. 48. — Muls. e. Rey Gibhlcolles p. 154. 22. T. VIII. F. 22. T. IX. F. 2. 3. 6. 7. 11. Männchen: Fühler von der Länge des Körpers oder nur wenig länger, mit ziemlich dichter, gelber Behaarung bekleidet, drittes Glied kaum doppelt so lang als das zweite und merklich kürzer als das vierte. Der Kopf mit den massig grossen Augen kaum breiter als das Halsschild, dicht gelbfilzig behaart. Halsscliild so lang als breit, vor der Basis beträchtlich zusammengeschnürt, ge- wölbt, ohne stärkere Unebenheiten mit ziemlich groben und langen gelben Haaren, die auf der Scheibe schopfartige Büschel bilden. Flügeldecken mit deutlich rechtwinkligen Schulterecken, mit graden Seiten, bis hinter die Mitte allmälig etwas erweitert, die Punktreihen mit ziemlich grossen, rundlich viereckigen Punkten, die Zwischen- räume mit abstehenden, massig langen und dazwischen mit etwas kürzeren, greisen Härchen. Beine ziemlich lang, Schenkel von der Mitte ab keulenförmig verdickt, erstes Glied an den Hintertarsen kaum so lang als die folgenden drei zusammengenommen. Bei wohlerhaltenen Exemplaren sind Kopf, Brust und Beine, namentlich die beiden vorderen Paare mit gelber, beinahe filzartiger Behaarung bekleidet. Weibchen: Kopf und Fühler dichter gelbfilzig als bei dem Männchen. Fühler kürzer als der Körper. Halsschild breiter als lang, gewölbt, vor der Basis eingeschnürt, am Vorderrande mit auf- stehenden Härchen gefranzt. Die Haarbüschel des Halsschildes deutlicher als beim Männchen. Flügeldecken oval, ziemlich kurz, an der Basis mit anliegenden, gelben Härchen bekleidet, übrigens mit regelmässigen Reihen längerer, abstehender Borstenhärchen. Von Pt. latro durch breitere, kürzere Gestalt uHd etwas ge- ringerer Wölbung, breiteres Halsschild, gelbliche anliegende Behaarung an der Basis und längere abstehende Behaarung auf den übrigen Theile der Flügeldecken zu unterscheiden. In ganz Deutschland verbreitet und wohl nirgens selten, aber vielfach verkannt. Was Oliviers Pt. testaceus ist, lässt sich nicht ermitteln und der Name ist also besser aufzugeben. Die Art, welche Boieldieu Ann. soc. ent. Fr. Ptiims. 75 1856. p. 654. 48 und Muls. e. Rey Gibbk-olles p. 154. 22. als testaceus beschreiben, ist auf kleinen, dürftig entwickelten Stücken des Pt. brnnneus begründet. Sturm 's Pt. hirtellus und Redtenbaeher 's testaceus beziehen sich auf pjxemplare der Stammform von brunnet/s, bei denen die Binde an der Basis der Flügeldecken undeutlich geworden ist. '©• Pf' colcavaitiis: Piceus, iiriseo-pubcscotSf prothorucc media ob' sulclc inbercnhtfo. (xisi raläe coarclafo, scutcUo maciiUsquc ehjtroruin aJbido squamosis; cli/lris fortiter strittto-jmnclatis, pilis brcmoribus e( lonf/ioribus bitennixlis nbs'itis. — Long. 3 niill. Mas.: subeloiKjatiis, anicmiis corpore Ininjioribus k'trt/s, arl'iculo teriio se- cundo plus duplo lomjiore, ocidis nia. pusilhis: N/gei\ opacifs, snhüUssmie ijriseo pubescens. subtiliter ruijoso punclalus, atennarum biisi pedibusqne ex parte obscuie riifcs- cenfibus, cox'is intentiediis appro.vhnaüs. — Long. 1,5 — 2 mill. Mas: capite cum oculis magnis, valde convexis proihorace mullo latiorc, antennarum atiicuäs tribtis ultmäs pracccdent/bus perquam lomjioribKS, haud crassioiibus. Fem: Oblom/o-owiHs, anlomariim articid'is Iribus idthu'is praecedcniibus inodice longioribits. Redtenb. Faun. Austr. P:d. II. p. 568. — Muls. e. Rey CoUopt. Fr. Ter ed. p. 33. Taf. 1 F. 1. 3. 9. 11. — Thomson, Scand. Col. V. p. 154. 1. — Abeille de Per r in Ann. soc. ent. Fr. 1875. 210. 4. Anobhim pusillum Gyll. Ins. Siiec. I. p. 2^*4. 6. — Sturm Dentschl. Faun. XI. p. 138. 20. T. 243. F. A. B. Schwarz, Fühlerbasis und ein Theil der Beine trübröthlich oder pechfarben. Die ganze Oberfläche überaus fein und dicht runzlig punktirt, und mit sehr feiner, ganz kurzer, weisslicher, anliegender Behaarung, die der matten, schwarzen Grundfarbe einen bleigrauen Schein giebt, bekleidet. Die Vorderhüften sind einander sehr ge- nähert, die Mittelhtiften kaum weiter von einander entfernt. Männchen: Kopf mit den grossen, runden, stark vorgequollenen Augen beträchthch breiter als das Halsschild, mit gleichniässig ge- wölbter Stirn. Fühler nur wenig kürzer als der ganze Körper, die ersten Glieder bis zum achten ziemlich klein, doch etwas länger als breit, die letzten drei sehr stark verlängert, schlank cylindrisch, kaum dicker als die vorhergehenden, das neunte reichlich so gross als die drei vorher- gehenden zusammengenommen, das zehnte von der Länge des neunten, das elfte länger. Halsschild ein wenig länger als breit, am Vorderrande vorgezogen. Flügeldecken zusammen beträchtlich breiter und vier mal solang als das Halsschild, parallel, am Ende gemeinsam abgerundet. Weibchen: Lang oval, stark gewölbt, Fühler von halber Körper- länge, die letzten drei Glieder etwa halb so lang als beim Männchen. Kopf mit den kleineren, aber stark gewölbten Augen schmäler als das Halsschild, dieses wenig schmäler als die Flügeldecken, mit be- trächthch gerundeten Seiten. Flügeldecken etwa drei mal so lang als zusanmien breit, mit leicht gerundeten Seiten. 92 Anuhhului;. In ganz Deutschland gemein an Nadelhölzern, namentlich auch Lärchen. Das Männchen im Allgemeinen selten. Bisweilen finden sich heller oder dunkler rostrothe Stücke, deren Ausfärbungsprozess gestört oder verlangsamt zu sein scheint. 2. ##. rnfficolUJi: JShjer, prothoracis ajnce, elylrisque brmmcis, an- teiinis, pcfl'ibits et scgmentis vertralihus apice fernirj'meis ; prnthorace firanuloso punctato^ e/ytris niUduUs siihtiliter loiHj'ms puhcscenlibus, coxis hitermcdiis leinter dislantibus. — Long. 1,5 — i mill. Mas. feininne confonais, antennis dbiud'i'i corporis lüiußtiidun:, uri'i- cul'/s ir'ibus idäiiiis niodice tantum elomjut'is. Muls. et Rey Tered. p. 43. 4. — Redtenb. Faun. Aust. Ed. II. p. 568. — Abeille de Perrin Ann. soc. ent. Fr. 1S75. p. 209. 2. Jiiobiuni riKjicoUe MuLs. e. Rey Opiisc. II. p. 19. Schwarz, Fühler, Beine und Ränder der Bauchsegmente heller oder dunkler rostroth, Spitze des Halsschildes und die Flügeldecken, besonders um die Schultern herum bräunlich. Kopf rauh runzlig punktirt, mit gleichmässig gewölbter Stirn. Fühler Aveiter von ein- ander entfernt inserirt als bei Dr. pusülus, nocht nicht ganz von halber Körperlänge drittes bis achtes Glied klein, dicht an einander gedrängt, das neunte so lang als die beiden vorher gehenden zu- sammen und wenig stärker als diese, das zehnte fast ein wenig kürzer, das letzte erheblich länger. Halsschild bei beiden Geschlechtern merklich breiter als der Kopf, mit den Augen, breiter als lang, ge- wölbt, mit stark gerundeten Seiten, nach vorn etwas mehr als nacli hinten verengt, die ganze Oberfläche mit dichten, körnchenartigen Runzeln besetzt, mit feiner weisslicher Behaarung bekleidet. Flügel- decken breiter als das Halsschild, vier mal so lang als dieses, ge- wölbt, mit leicht gebogenen Seiten, schwach glänzend, mit feiner, aber nicht ganz kurzer Behaarung bekleidet, am Ende gemeinsam abgerundet. Eine gut unterschiedene, nicht schwer erkennbare Art, die in- dessen wohl nicht selten mit weiblichen Stücken der vorigen ver- wechselt werden mag. Mulsant u. Rey bezweifeln die Uebereinstimmung in der Form beider Geschlechter, wodurch diese Art allerdings von ihren Gattungs- genossen sehr auffallend abweicht. Es liegen mir aber beide Ge- schlechter in Exemplaren vor, die durch die aus dem Körper her- vorgetretenen Geschlechtstheile unzweifelhaft kenntlich sind. Um Triest von mir gesammelt, auch bei Ilsenburg am Harz von Dr. Kraatz aufgefunden. Dri/ophthis. 93 ,?. Jü. anobioidejf: Nu/er, opacus, dcnse vuguloso-jmnctulalus, pm- thorads op'icc. elt/tris, anfenn/s pedibusque obscure fcrruyineis, pro- ihorace laütuilinc fere lomj'inre, aufeimarum articulis tribus ultimis praecedentibus multo hngioribus, d/sfiuclc aassioribus, cnxis infennedü? approximatiSy segmento ventral/ pihno apice medio rotundato, pro- dncto. — Long. 2 — 4 mill. Chevrol. Mag. zool. Ins. T. 3. (ao. 1832.) — Muls e. Rey Tered. p. 36. T. 1. F. 5. 7. 12. — J. Duval Gen. Col. Eur. T. 53. F. 261. — Abeille de Perrin Ann. sop. ent. Fr. 1875. p. 211. 5. Anobium compressicornc Muls. e. Eey Opusc. II. p- 17. Kopf fein und dicht runzlig punktirt, mit massig grossen, runden gewölbten Augen, und mit diesen von der Breite des Hals- schildes. Fühler beim Männchen fast so lang als der Körper, die ersten Glieder sehr klein, dicht an einander gedrängt, das neunte beträchtlich dicker und so lang als die vorhergehenden zusammen- genommen, zehntes etwas kleiner, elftes beträchtich länger als das neunte. Halsschild etwas länger als breit mit ungleichmässig ge- rundeten Seiten, nach vorn mehr, nach hinten weniger verengt, runzlig punktirt, mit sehr feiner, weisser Pubescenz. Schildchen durch dichte Behaarung gegen die Flügeldecken abstechend. Flügeldecken breiter und etwa vier mal so lang als das Halsschild mit parallelen Seiten, sehr fein weisslich behaart. Das erste Bauchsegment in der Mitte beträchtlich nach hinten vorgezogen. Das Weibchen weicht vom Männchen ab durch etwas kürzere, jdumpere Gestalt, kleinere Augen , und Fühler, an denen die Geissei etwas länger, die Keule sehr viel kürzer ist als beim Männchen. Von Prof. Döbner bei Aschaffenburg gefunden, (nach Redtenb. Faun. Austr. Ed. II. p. 568.) Im Süden Europas, wie es scheint, verbreitet, nach Muls an t und Rey in ganz Frankreich, von mir selbst in Andalusien, von Raymond (nach Stücken in der Kr aat zi- schen Sammlung) auf Corsica gesammelt. 4. Mt' toitf/icoUtAt: P'ireus, re.l bninneas. lülididns. daise rmiulos»- jjunclalns, prnihoracis ajj/ce. (n-t; antermis pedibusque femußneis, pro- thorare latitudinc lotufiore, aiilennarum . (ao. 1790.) — Fabr. Syst. El. 1. p. 322. 5. — Gyll. Ins. Suec. I. p. 290. 3. — II liger Käf. Preuss. I. p. 236. 2. G'rynobius casliineus Thoms. Scand. Col. V. p. 153. Atiobiuin e.vcd IUI tiiiii Kugel. Schneid. Mag. I. p. 488. 3. (ao. 1791.) Heller oder dunkler braun, Flügeldecken gewöhnlich etwas heller, überall mit kurzer, gelblicher, ein wenig sammtartiger Be- haarung bekleidet. Kopf dicht und fein runzlig punktirt, mit breiter, schwach gewölbter Stirn. Augen gross, rund vorgequollen. Fühler kurz, etwa so lang als Kopf und Halsschild, nithlich, drittes Glied verkehrt kegelförmig, nur wenig länger als das vierte, die folgenden sämmtlich kaum länger als breit, ziemlich von gleicher Länge, die drei letzten beim Männchen etwas länger, beim Weibchen etwas weniger lang gestreckt. Halsschild dicht und fein runzlig punktirt, auf der Mitte mit einer schwachen kurzen Längsfurche, breiter als lang, schmäler als die Flügeldecken, nach vorn etwas verengt, an den Seiten stark gerundet, in der Mitte des Vorderrandes wenig vorgezogen, mit verrundeten Ecken. Schildchen rundlich, etwas ge- wölbt, mit dichter, gelber, filzartiger, von der der Flügeldecken ab- stehender Behaarung. Flügeldecken dreimal so lang als das Hals- schild, mit ziemlich parallelen Seiten, an der Spitze mit aufgebogenen etwas verdicktem Rande, beim Männchen schräg, bei Weibchen rundlich abgestutzt. Sie sind oben etwas verflacht, mit tiefen Punkt- streifen, deren Zwischenräume sämmtlich gleichbreit, schmal, ge- wölbt, äusserst fein und dicht runzlig punktirt und gelb behaart sind, während die Punktstreifen keine Behaarung zeigen. Beine roströthlich. In Deutschland verbreitet, aber nicht häufig; von Eich hoff im abgestorbenen Holze hohler Rothbuchen gefunden. (Berl. cul. Z. 1866: p. 294.) 2. M*i; tvicolov: Oblomjunu o/jaciini, dcnsn pnbesccns, fnscum, antemiis pedibusquc d'dutioribus ^ prothoracc colcoptcris anißistiore, lateiibus, parum rotundatis; elytris crenato-slriaiis, interstiins subconiH'xis, inae(pialibus, antennarum arüculo tcrtio (piarto plus duplo lomjiorr. — Long. 4 — 5 mill. Muls. e. Rey Ten'd. p. 55. 2. T. 1. F. 14. — Anobium Iricolor Oliv. Ent. II. no. 16. p. 10. 7. T. 2. F. 10. Der vorhergehenden Art sehr ähnlich, aber durch beträchtlich stärker verlängertes drittes Fühlerglied, welches reichlich doppelt so lang ist als das folgende, durch schmäleres, längeres, an den Seiten Eplsernus. 97 weniger gerundetes Halsschild, sowie dadurch verscliieden, dass die Naiit sowie der dritte, fünfte, siebente und neunte Zwisclienraum auf den Flüg(jldeclcen als mehr oder weniger gewölbte Längsrippen her- vortreten. Zudem sind die Mittel- und Hinterhüften einander etwas mehr genäiiert als bei Priobium castaneum. So auftauend diese Unterschiede bei mancfien Stücken erscheinen, so giebt es gleichwolil Uebergänge und ein reiches Material aus ver- schiedenen Gegenden wird vielleicht nachweisen, dass hier nur Ab- arten einer und derselben Species vorliegen. Dasselbe gilt von einer dritten Art, die Mulsant und Key (7Vm/. p. 59.) aiitfüliren, Priohium planum, welche in Deutschland noch nicht nachgewiesen ist, von der aber Stücke aus Südtrankreich — von Rey selbst niitgetheilt — und aus Mittel- Italien vorliegen. Sie unterscheidet sich von Pr. tricolor, mit welcher sie in dem Verhältnisse der Fülllerglieder übereinstimmt, durch etwas kürzeres Schildchen, schmäleres Mesosternum, dunklere Farbe der Flügeldecken, feinere Behaarung, minder starke Punktirung, besonders in den Streifen der Flügeldecken. KpiHcriiuN. Thomson Scandin. Col. V. p. 151. (ao. 186)3. Mai.) Ainphiholus Muls. e. Rey Opusc. ent. XIII. p. 139. (ao. 18C3. Sept.; Anlennue 10-aitiadalae, arliculis tribus ulthnis eloiujutis, cylindricls. f/ujula meinbianacea, antice valde dilatata, upici; lata rolundttlu. Prothorax lateribus liaiid vel v'ix tnanjiualis. sublus ttd capul recipiendum haud excavalus. Eltflra irreyidarilnr punctata. Kopf herabgeneigt, wenig tief in das Halsschild eingesenkt, Stirn breit, flach gewölbt. Fühler lOgliedrig, massig lang, .seitlich am Kopfe vor dem unteren Rande der Augen eingefügt, erstes und zweites Glied mä.ssig gross, die folgenden fünf viel kleiner, dicht an einander gedrängt, drittes und viertes etwas verlängert, fünftes und siebentes sehr kurz, sechstes ein wenig länger, die drei letzten sehr gross, langgestreckt, jedes einzelne ungefähr von der Länge der Fühlergeissel und merklich breiter als diese, Kopfschild deutlich abgesetzt, quer, an der Spitze breit abgestutzt. Oberlippe, kurz, vorn gerundet. Mandibeln kräftig, vorragend, an der Aussenseite winklig gebogen. Kinn quer viereckig, etwa doppelt so breit als lang, vorn und hinten grade abgeschnitten, mit graden, nach vorn convergirenden Seiten. Unterlippe klein, an der Basis sehr schmal nach vorn stark verbreitert, am Vordenande flach abgerundet oder im flachen Bogen V. 7 98 Anoh'tadae. abgestutzt. Lippentaster mit kurz ovalem Endgliede. Maxillen mit zwei kurzen rundlichen Laden. Maxillartaster mit cylindrischem, nach vorn schwach verdicktem Endgliede. Ilalsschild, breiter als lang, schmäler als die Flügeldecken, einfach gewölbt, ohne besondere Unebenheiten, der Seitenrand ohne scharfe Kante, oder doch nur mit einer zum Theil unterbrochenen Andeutung derselben, der Vorder- rand flach gerundet, wenig vorgezogen. Schildchen ziemlich gross, rundlich viereckig. Flügeldecken ziemlich lang, parallel, dicht punk- tirt, zwischen den ohne Ordnung stehenden Punkten mit einzelnen mehr oder weniger deutlichen Spuren von Streifen. Vorderbrust am Vorderrande im weiten und tiefen Bogen ausgeschnitten, ohne Spur einer umgeschlagenen Kante. Mittelbrust mit deutlich gesonderten Episternen und Epimeren. Hinterbrust ziemlich gross, in der Mitte mit einer Längsfurche, mit ziemlich breiten, von vorn nach hinten ein wenig verschmälerten Episternen. Vorderhüften an der Basis ein wenig von einander entfernt, an der Spitze an einander stossend, an der dem Kopfe zugekehrten Seite gewölbt. Mittelhüften ein wenig, Hinterhüften stärker von einander entfernt. Beine massig verlängert, ziemlich dünn, Schenkel nach der Spitze hin zur Auf- nahme der Schienen leicht gefurcht. Schienen mit einfacher Aussen- kante. Tarsen schlank, seitlich etwas zusammengedrückt, erstes Glied sehr lang, zweites, drittes und viertes allmälig an Länge ab- nehmend, das vierte zweilappig. Die Gattung steht Ernobius am nächsten und unterscheidet sich wesentlich durch lOgliedrige Fühler, den Mangel deutlicher Seiten- kanten des Halsschildes, und die Bildung der Zunge, welche kleiner, an der Basis viel stärker verengt und am Vorderrande nicht aus- gerandet, sondern in flachem Bogen abgestutzt ist. 1. K, fjettlilifi: Ob/oixjns, uigcr. opiums, piinctaliss'nmis, ore nntennarum hast, pcd'tbiis ehjtrisqne testaceis. Ms plus minnsrc hifuscatis, proihornce transverso. co/eopler'/s (in i u in. Fabricius Syst. Eutom. p. 62. Antennue undecim-articulatae, articulis ultimis tribus elomjatis. subci)lf)tdric'>s. jiraecedentibiu midio longioribus. Litjida (ijnce niembrnnaceo, emanjimita^ anlice valde dilatala. Prothorax lateribits maryinatus, subtus ad capul recipienduin ex- cavaltis. Elytra jmnclato-striata. Scymenln ventralia subaequalia libera. Kopf tief in das Halsschild eingesenkt, in der Ruhe unterge- bogen und dicht an und in dasselbe angelegt und eingefügt, so dass Anobhan. 103 seitlich die Augen von dem Vorderrande des umgeschlagenen Hals- schildrückens, unten der Mund mit dem vorderen Theile der Man- dibeln von der umeeschlaeenen Kante der Vorderbrust und dem vorderen Theile der Vorderhüften verdeckt werden. Augen rundy gewölbt. Fühler 1 1 gliedrig, ziemlich lang, unmittelbar am untersten Rande der Augen, seitlich am Kopfe, weit von einander entfernt eingefügt, erstes Glied lang, verdickt, zweites kleiner, die folgenden klein, verkehrt kegelförmig, oder cylindrisch, oder perlschnurförmig, die drei letzten gross, gestreckt, mehr oder weniger cylindrisch, oder nach vorn ein wenig verdickt, und dann eine lose gegliederte, innen sehr schwach gesägte Fühlerkeule darstellend. Mandibeln plump, dreieckig, mit stumpf zweizahniger Spitze; Maxillen mit zwei kurzen, pergamentartigen, vorn mit dichten Härchen gefranzten Laden. Kinn viereckig, nach vorn stark verengt. Vorder- und Hinterrand grade abgeschnitten, hornig, der vorderste Theil häufig dergestalt in perga- ment- oder hautartiger Consistenz übergebend, dass die Vorderecken jederseits als hornige Zähne mehr oder weniger deutlich jederseits neben der häutigen Substanz vorragen. Zunge nur an der Basis zwischen den solideren Tasterstämmen hornig, nach der Spitze hin häutig, jederseits stark erweitert, am Vorderrande tief ausgebuchtet, in der Mitte mit mehr oder weniger weichen Härchen bald reich- licher bald sparsamer bewimpert. Beide Tasterpaare fadenförmig oder das letzte Glied nach vorn verbreitert und grade abgestutzt, bisweilen beinahe beilförmig. Halsschild im Allgemeinen von der Breite der Flügeldecken oder wenig schmäler, ungleichmässig, oft bucklig gewölbt, häufig in der Basalhälfte mit einer seitlich zu- sammengedrückten, nach hinten plötzlich steil abfallenden Erhöhung, und mit mehreren mehr oder weniger tiefen Eindrücken. Vorderrand der umgeschlagenen Seiten des Halsschildes, sowie des Prosternums scharfkantig umgebrochen, so dass sich eine ver- tiefte Aushöhlung bildet. Mittelbrust mit ziemlich breiten, mehr oder weniger deutlich gesonderten Episternen und Epimeren. Hinterbrust massig lang, Episternen nach hinten etwas verengt, Epimeren klein, scharfspitzig dreieckig, oder ganz versteckt. Vorderhüften stark genähert, Mittelhüften weiter, Hinterhüften noch mehr von einander entfernt, mit schmalen, in der Mitte gewöhnlich etwas verbreiterten, bisweilen stumpfeckigen Schenkeldecken. Beine von gewöhnlicher Bildung, erstes Glied der Tarsen etwas verlängert, die folgenden kurz, breit, die vorletzten herzförmig erweitert, das letzte plump länger, aber wenig schmäler als die vorhergehenden. 1 ^4 ytnohiadac. Suhg. Dendrohium, Mulsant et Key, Ter id. pag. 78. Sajinenta vcntraTni prima mcdio cnnnala, mesostennuu et meUister- mun parte anteriore excavata. tarsi, brcrcs. validi. Gedrungene, durch die in der Mitte mit einander verwachsenen ersten ßaiichsegmente ausgezeichnete Arten. Prosternuni in der Mitte gekielt. Tarsen kurz und dick. J. A, perlhuix: Niyrwn, npacuni, prothorace valde inaequoli, amjidis hasalibus tonienfo flavo inaculatis, obtnsis. — Long. 4.5 — 5 niill. Oliv. Eilt. IL 16. p. C 2. T. I. F. 4. — Gyll. In.s. Suec. I. p. 288. 1. — Sturm Deutschi. Faun. XI. p. 1U4. 2. — Muls. e. Key Col. Fr. Terid p. 72, 2. T. IL F. 8. J. Duval Gen. Col. Eur. T. 53. F. 2G3. — Larva, Perris Ann soc. ent. Fr. 1854. p. 630. Derniestes pertinax Linn. Syst. Nat. IL p. 565. 2. Faun. Suec. no. 414. Jnohiam fayi Herbst Käf. V. p. 57. 3. AnohiiimstriatumY&hv.M^&nX. Ins I. p. 39. l.Syst. El. I p. 321. 2. — Panz. Faun. Germ. 66. 4. — Schönh. Syn. Ins. IL p. 101. 3. Schwarz, die Oberseite mit überaus feiner bräunlicher Behaarung wie mit einem Hauche überzogen. Kopf und Halsschild sehr fein und dicht, etwas runzlig punktirt, letzteres uneben, auf der hinteren Hälfte mit einem nach vorn gabelförmig getheilten Längskiel und jederseits neben demselben mit beulenartigen Erhöhungen und ent- sprechenden Vertiefungen. In den Hinterecken steht ein scharf be- grenzter Fleck goldgelber Härchen, welcher sich auf den umge- schlagenen Halsschildrand fortsetzt. Flügeldecken mit regelmässigen Reihen viereckiger Punkte, die Zwischenräume flach, fein gerunzelt. Die Unterseite schwarz, durch Behaarung weissgrau schimmernd, fein und massig dicht gekörnt. Fühler und Tarsen pechbraun oder röthlich. Das Weibchen unterscheidet sich von dem Männchen nur durch etwas kürzere Fühler. Die Larve, von der eine genauere Beschreibung von Perris ge- geben ist, lebt vorzugsweise im Holze unserer Hausgeräthe, welche* sie allmälig zerstört, man findet sie aber auch in den alten Zweigen des Epheus und anderer strauchartiger Gewächse. Der Käfer findet sich im Mai und Juni. Allenthalben in Deutschland und übcrliaupt in Europa sehr liäufiff. ytiuibhini. 105 2, J§» (leiUicolfe: Fusco-hnoDieum, opaciou, pnhe brnmiea suhtomcn- tosum, protJioracc hiaequali, hnsi iomeiilu (jiiseo sericante, amjulis [jostids rectis, carimdaiis, — Long. 4,5 — 5 inill. Crentzer in Panz. Faun. Germ. 35. T. 8. — Gyll. Ins. Suec. IV. p. 823. 3—4. — Sturm Deutschi. Faun. XI. p. 106 3. T. 240. F. A. — Muls. et Rey Col. Fr. Tcred. p. 68. T. II. F. 14. T. III. F. 11. Dunkel pechbraun, glanzlos, fein und dicht punktirt, mit feiner, etwas sammetartiger Behaarung. Oberseite des Halsschildes ge- wölbt, mit viel weniger bestimmt ausgeprägten Unebenheiten als bei A. pertinax, an den Vorderecken und quer vor der Basis tief ein- gedrückt, die Hinterecken reclilAvinklig, deutlich gekielt, der obere und der untere Vorderrand des Halsschildes bilden mit dem Seiten- rande eine kleine, dreieckige Fläche. Die ganze Basis des Hals- schildes und ein Theil seines Seitenrandes sind mit stärkerem, ein wenig seidenschimmerdem, gelblichem Tomente bekleidet. Die Unterseite ist dicht und ziemlich grob gekörnt und mit grauschim- mernder feiner Behaarung bekleidet. Das Männchen unterscheidet sich von dem "Weibchen nur durch etwas längere Fühler. Durch kürzere, stärker gewölbte Gestalt, verhältnissmässig grösseres Halsschild, stärkere sammetartigc Behaarung und vor allem durch die eigenthümliche Bildung der zu einer kleinen dreieckigen Fläche ausgebreiteten Vorderecken des Halsschildes sehr leicht von der vorigen Art zu unterscheiden. In ganz Deutschland ziemlich selten, ausserdem in Mittel- und Nordeuropa bis nach Lappland hinauf einheimisch, nach Gredler an Kastanienbäumen. Suhg. Anohium i. sp. Mulsant et Key Teredües p. 76. Segmenta ventra/ia otmna libcra; mesoslerntun et metasterni pars anterior ad atitennas recipiendas e.rcanata; tarsi breves validi. 3. A. emarfjiimltim: Ob/omjuin, bnumeuin, pube subldissiina, grisea. vix sericans, pruthorace inac(p(ali, obsolete cdnalicuhito, positcc tr'üuber- cu/ato, lateribiis angzdalis. basin versus ob/'tque ciiuirghialis, ehjtris striata -punctatis, ajnce ob/i(pie truncatis. — Long. 3 — 4 mill. Duftseh. Faun, .\ustr. III. p. 54. 13. — Sturm Deutschi. Faun. XI. p. 119. 10. T. 241. F. A. — Muls. e. Rey Col. Fr. Tered. p. 98. 8. T. IL F. 15. T. III. 8. — Thomson Scand. Col. V. p. 1G4. 3. Lang cylindrisch, braun, Fühler und Beine heller, durch sehr feine, lederartige Sculptur matt, mit sehr feiner greiser Behaarung 106 Anohiadae. wie mit einem Hauclu' überzooen. Fühler kürzer als der halbe Körper, das zweite Glied verkelirt kegelförmig, beträchtlich länger als das dritte, das vierte bis aclite klein, die drei grossen Endglieder zusammen so lang als der übrige Fühler. Halsschild massig dicht rauhpunktirt, wenig schmäler als die Flügeldecken zusammen, un- gleichmässig gewölbt, auf der vorderen Hälfte mit einer seichten, sich nach hinten zu zu einer flachen dreieckigen Grube erweiternden Rinne, auf der hintern Hälfte mit einem seitlich zusammengedrückten kammartigen Höcker, neben welchem jederseits zwei flache, vorn durch beulenartige Erhöhungen begrenzte Gruben stehen. Die Vor- derecken sind scharf rechtwinklig, der Seitenrand eckig gebrochen, vor der Basis mit einer vorspringenden Ecke und hinter dieser schräg ausgerandet. Flügeldecken regelmässig punktstreifig, an der Spitze nicht oder kaum abgestutzt. Zweites Bauchsegment das breiteste, die folgenden allmählig schmaler. Schenkeldecken der Hinterliüften in der Mitte mit einer deutlichen stumpfen Ecke, von dieser ab bis zur Einlenkung der Schenkel flach ausgerandet. Die Tarsen sind beträchtlich kürzer als die Schienen, das letzte Glied kaum länger als das vorhergehende. In ganz Deutschland, aber wohl überall eine der selteneren Arten; nach Kellner auf Fichten. ■#. A. ,fafßieo1a: Siibcifraidrictim, fuscnni, pube [p-isca subl'ilissima dcnsc sericans, opdoim, antcnnis fcrrmiineis : prothoracc subl'diter canoäcu- latn, postice clcvato-comprcsso, eUjtris subtilius puncUüo-strtatis, apice trnncatis. — Long. 3 mill. MuLs. e. Rey Ten-dUes p 89. 6. T. III. F. 7. yfnobium fatji Muls. et Rey Opusc. ent. XIII. p. 72. Anobium fuli)icorne Thomson Scand. Col. V. p. 165. 4. Cylindrisch, ziemlich lang gestreckt, schwarz oder dunkelbraun, durch dichte, aber überaus feine und kurze, sammetartig schimmernde greise Behaarung, mäusegrau erscheinend. Mund, Fühler und Beine nicht selten auch der Vorderrand des Halsschildes und die Schulter- beule heller oder dunkler röthlich. Stirn breit, etwas gewölbt; Hals- schild etwas länger als breit, nach vorn ein wenig verengt, ungleich- massig gewölbt, die Vorderecken stark herabgebogen, vor der Basis mit einer seitlich zusammengedrückten kammartigen Erhöhung, die nach der Basis hin steil abfällt, nach vorn zu sich allmälig ver- flacht und verbreitert und mit einer flachen Längsfurche versehen ist. Die ganze Oberfläche ist fein und massig dicht runzlig punk- tirt. Vorderecken beinahe rechtwinklig. Hinterecken fast ganz ver- rundet. Flügeldecken ziemlich lang, cylindrisch, mit parallelen Aiwbitnn. 107 Seiten, am Ende grade abgestutzt, unregelmässig pmiktirt-gestreift, mit sehr flach gewölbten Zwischenräumen, von denen der dritte, fünfte, siebente und neunte ein wenig breiter und gewölbter sind als die übrigen, sich auch nicht selten durch eine etwas stärker schim- mernde Behaarung auszeichnen. Erstes Bauchsegment am Hinter- rande jederseits ausgebuchtet, in der Mitte nach hinten zu vorge- zogen. Schenkeldecken der Hinterbeine schmal, in der Mitte schwach und stumpf erweitert. In Buchenwäldern, wie es scheint, nicht selten; durch ganz Deutschland, Rheinland (Eichhoff), in Sachsen und in Krain von mir selbst gesammelt. 5. /i. floine,%ticuni : Subcylindricum , fuscinti, opaciini, pube snbtj Itssima^ arisea sericans; anfcnnis pedibitsqtie picco-rußs, protiwrace antjulis posücis oblique irwwatis, darso inaequali, bas'/n oersus ijibboso- compresso. — Long. 3 — 4 mill. Muls. e. Key Col. Fr. Tered. p. 76. 3. T. II. F. 10. T. III. Fig. 2. 5. Byrrhus doniesticus Foiircr. Ent. Par. I. p. 26. 1. (ao. 1785.) Ariobium pertinax Fabr. Syst. El. I. p. 322. 6. — Panz. Faun. Germ. 66. T. 5. — Schönh. Syn. Ins. II. p. 103. 7. Anobium pertinax Herbst, Käf. V. p. 54. 2. Anobium striatum Oliv. Ent. II. 16. p. 9. 6. T. 2. F. 7. «. h. (ao. 1790.) — Illig Käf. Preuss. I. p. 329. 5. — Gyll. Ins. Suec. I. p. 291. 4. — Sturm Deutsohl. Faun. XI. p. HO. 5. — Thomson Scand. Col. V. p. 165. 5. Cylindrisch, heller oder dunkler braun, Fühler und Beine, nicht selten auch die Schultern pechbraun oder röthlich, der ganze Kör- per, besonders aber die Flügeldecken mit sehr feiner, anliegender, sammetschimmernder Behaarung bekleidet, die Stirn mit einer Beule auf der Mitte. Halsschild länger als breit, uneben, mit grübchen- artigen Vertiefungen, nach hinten zu stark emporgehoben, vor der Basis einen seitlich zusammengedrückten Höcker bildend, der nach der Basis zu steil, nach vorn allmälig abfällt und hier eine deut- liche Längsrinne zeigt. Vorderecken ziemlich rechtwinklig, Hinter- ecken stumpf, Seitenrand vor den letzteren schräg abgeschnitten oder vielmehr flach ausgerandet. Flügeldecken an der Spitze gleichmässig abgerundet oder doch nicht deutlich abgestutzt, punktstreifig, mit ziemlich flachen Zwischenräumen, die sammetartige Behaarung bei recht frischen Exemplaren streifenweise schimmernd. Erstes und zweites Bauchsegment breit, das zweite das breiteste, die folgenden merklich schmaler. Schenkeldecke der Hinterhüften sehr schmal, ohne deutliche Spur einer Ecke am Hinterrande. 108 Aiwhiadae. Das Männchen unterscheidet sich durch etwas längere Fühler und einen Quereindruck vor der Spitze des letzten Bauchsegments, das Weibchen zeigt auf demselben Segmente die Spuren zweier neben einander stehender sehr schwacher Körnchen. Der Käfer variirt in der Grösse beträchtlich. Er ist allenthal- ben in Europa in den Häusern gemein und als Zerstörer alten Holz- werkes, namentlicli der Hausgeräthe nicht selten schädlich. Dieser Käfer und wohl auch Anohinm pertinax erzeugt hauptsächlich das als Todtenuhr bekannte Ticken. Sehr nahe verwandt und vielleicht als Missbildung zu dieser Art zu bringen, ist A. caelatum^ Muls. e. Rey Terkl. p. 81. 4., das sich durch einen tieferen hufeisenförmigen Eindruck hinter der buckelartigen Erhabenheit auf dem vorderen Theile des Halsschildes auszeichnet. Subgen. Hadrobreg mus. Thomson, Scandin. Col. V. p. 157. Se,f, — 3,5 mill. Herbst Käf. V. p. 62. 9. T. 47. F. 10. 1. — Sturm. Deutschi. Faun. XI. p. 112. 6. T. 240. F. B. — Muls. e. Key Col. Fr. Tered. p. 93. 7. T. III. F. G. Hadiobreymus canaUculalus Thomson Scand. Col. V. p. 160. 4. Braun, Fühler Beine und Schultern der Flügeldecken röthlich, durch feine rauhkörnige Sculptur der ganzen Oberseite matt, die Flügeldecken mit sehr wenig Glanz, mit überaus kurzer schwach reifartig schimmernder Behaarung, die die Grundfarbe kaum alte- rirt. Ilalsschild uneben, auf der vorderen Hälfte mit einer ziemlich tiefen Längsfurche, nach hinten zu einem seitlich zusammengedrück- ten kammartigen Höcker emporgehoben, neben welchem jederseits zwei tiefe nach der Basis hin convergirende Schrägeindrücke stehen. Die Vorderecken sind stark herabgebogen, rechtwinklig, die Hinter- ecken stumpf, der Seitenrand eckig gebogen. Flügeldecken regel- mässig punktirt-gestreift, mit schräg abgestutzter Spitze. Das erste Bauchsegment fast so breit als das zweite, die folgenden beiden be- trächtlich schmaler. Schenkeldecken der Hinterhüften am Hinterrande mit einer stumpfen, aber deutlichen Ecke. Das Männchen nur durch etwas längere Fühler ausgezeichnet. Länger gestreckt als A, fidvicorne, durch ziemlich feine, sehr kurze Pubescenz, braune Farbe, tiefere Eindrücke des Halsschildes, etwas stärkere, reifartig schimmernde Behaarung und ein wenig gröbere Sculptur leicht von ihm zu unterscheiden. In Deutschland allenthalben verbreitet, auch sonst in Nord- und Mitteleuropa, aber seltener als die meisten übrigen Arten. Bekanntlich ist Anohiiim nitidiim, das Herbst bei seiner Beschrei- bung citirt, der C'is nifidn-s der heutigen Entomologie. Gleichwohl ist j4vobiutn. 111 Herbst's Beschreibung zu Erkennung der von ihm gemeinten Art völlig genügend, und es liegt weder eine Collision der Namen innerhalb der Gat- tung, noch sonst ein haltbarer Grund vor, die gangbare Nomenelatur zu ändern. Subg. N eobium, Muls. et Key Tercdiles p. 106. Seijmenta ventraim omnia libcnt, quartuin reliquis disihicle hrcvius prosternum modice excavalwn; mesostenmm et uietastenuun hi- feijra; antennae biter coxas anticas recejJtae; palpi cirticulo nUiiHo oblique truncato. Kurz walzenförmige Arten, die im Habitus mit Sitodrepa sehr übereinstimmen, aber durch die tiefer ausgehöhlte Vorderbrust, in welche sich in der Ruhe die Fühler einfügen, sowie durch die Ver- hältnisse der Baucl)segmente abweichend. Halsschild hier wie bei Sitodrepa einfach gewölbt, ohne stärkere Erhabenheiten auf der Scheibe. Flügeldecken punktstreifig, länger und weicher behaart als bei den übrigen Anobienformen. O. A. hiffirnt: Ob/ongum, convexum, ferruyineum, f/risro pubcscens, subncbidoswn; prothorace convexo, looiter inacquali, latetibus iiiaeqna/i, basi tdiinquc oblique truncato -aiujustato; elylris pnnctato stridtis, antennis articulo tertio secmido purum breviore. — Long 3 — 3,5 mill. Illiger Magaz. VF. p. 19. — Muls. e. Rey Tcred. p. 107. T. IL F. 11. T. IIL F. 9. 12. Kurz cylindrisch, mit dichter, weicher, ein wenig sammtartiger, greiser Behaarung überall bekleidet und ausserdem mit längeren, abstehenden Härchen besetzt, heller oder dunkler rothbraun, Fühler und Beine heller. Stirn breit und etwas gewölbt, Fühler kurz und dünn, etwa so lang als das Halsschild. Letzteres breiter als lang, nach der Basis zu verengt, vorn seitlich zusammengedrückt, stark gewölbt, auf der Mitte der Scheibe mit einer oben abgeflachten, leicht gerinnten, buckligen Erhöhung. Die Seiten sind stark und etwas ungleichmässig gerundet, die Vorderecken fast rechtwinklig, stark herabgebogen, die Hinterecken fast ganz verrundet. Flügeldecken etwas breiter als das Halsschild, auf dem Rücken etwas flach ge- drückt, am Ende gerundet, punktirt gestreift, mit leicht gewölbten Zwischenräumen, mit zwei oder drei unregelmässigen und wenig scharf begrenzten, unbehaarten, dunkler erscheinenden Querbinden. Tarsen kurz, plump, das erste Glied wenig verlängert. Von Gredler bei Botzen, von Schreiber bei Görz aufge- funden. In den Mittelmeerländern häufiger. Verwandt mit dieser Art und vielleicht nur Abart derselben ist Anu/jium 112 Anobiadae. (Neobium) tomentosum Muls e. Hey (Jpu.sc. Ent. XIII. p. 81, Tered. p. 110. 11. Es ist kleiner, heller gefärbt, das Halsschild undeutlicher gefurcht, mit weniger gerundeten Seiten und deutlicheren Hinterecken, die Flügeldecken gleich- massig behaart, ohne Querbinden, mit schwächeren Punktstreifen und flacheren Zwischenräumen. Der Käfer ist mit hirtiiin in Frankreich verbreitet. Aus Deutschland habe ich ihn noch nicht gesehen. Siiby. Sitodrepa. Thomson Soand. Col. V. p, 166. *j A r tob iu m Musant e. Rey O/nisc. ent. XIII. p. 82. Terediles p. 114. Segmenta ventralia ontma Itberti, quartmn ei qinnlum veUqms paido brernoviiy prostcrnum rix, mesoslernum et mefasternuin hoiid excavata, antennae in/er roxas anticas non reccplae, palpi ar- ticulo ultimo subdlkitoto, apice Inmcato. MO. A, ptiuiceuni: Oblongum, cofii>e.vHnt, fcrriKjiiiewii, griseo pubescens: prothorace convexo tramverso latenbus rotundato: elytris subt'dius punctato-striatis, antemüs articulo secundo tertio dnplo Inmi'iorv. — Long 2 — 3 mill. Fabr. Syst. El. I. p. 323. 9. — Panz Faim. Germ. 66. 6. — Sturm Deutschi. Faun. X. p. 135. 18. — Gyll. Ins. Suec. I. p. 293. 5. — Muls. e. Rey. Col. Fr. Ten'd. p. 114. 12. T. II. F. 13. T. III. F. 10. Dermestes panicens Linn. Syst. nat. II. p. 564. 19. Faun. Suec. no. 431. Sitodrepa jjunicea Thoms. Scand. Col. V. p. 166. 1. Kurz, walzenförmig, röthlich, fein, ziemlich dicht greis oder weiss- lich behaart. Halsschild nach vorn deutlich verengt, die Vorderecken stumpf abgerundet, die Seiten flach gerundet. Flügeldecken von der Breite des Halsschildes, fein punktirt-gestreift, mit fein gerunzelten Zwischenräumen. Häufig in Häusern, wo der Käfer sich in trocke- nen organischen Substanzen der verschiedensten Art vorfindet, z. B. in Brot, in Pflanzenverräthen, in Insektensammlungen etc. Er ist in Deutschland und überhaupt in Europa allenthalben verbreitet und nirgends selten; in den Häusern in allerland Vor- räthen, z. B. im trockenen Brote, in Naturaliensammlungen bisweilen recht schädlich. Durch den Handel ist er wohl auf der ganzen Erde verbreitet. Anobium minutum Sturm Deutschi. Faun. XI. p. 137. 19. Taf. 242. c. C. (Fabr. Syst. El. I. 323. 9?) ist nur eine kleinere *) Thomson hat die Gattung im Jahre 1863 meines Wissens etwas früher wie Mulsant aufgestellt. Anobium. Wo Varietät dieser Art, die sich bei minder günstigen Nahrungsverhält- nissen entwickelt. Anobium i^aniceum ist in der Grösse überhaupt ausserordentlich veränderlicli. Anobium nanum Küst. Käf, Eur. XIX. 45. scheint mir eben- falls nur eine verkümmerte Form des A. jmniceum. Wenigstens liegen mir Stücke dieser Art vor, die sehr ungezwungen zu A. ■paniceum gebracht werden können. Subgen. Oligomerus. Redtenbacher Fauna Austr. Ed. II. p. 563. Anlennae decein - arüculalae, atiiculis ullinüs iribus praeccdentibus muUo lomjioribus. L'Kjida ineitibrunaccu, anlice, rltlatuta, apioe emuryinaia. Pfothurax latcrtbus imui/inatus, subtus ad caput recipiendum ex- caoatus. Elytra irrajidariler striato-punctatu. Segmenta ventralia subaequalia, libera. Körper lang, ziemlich regelmässig cylindriscli. Kopf ziemlich tief in das Halsschild eingesenkt, in der Ruhe untergebogen, wie bei Anobium an die Vorderbrust angelegt. Augen gross, rund und vorgequollen. Fühler unterhalb der Augen, seitHch am Kopfe, weit von einander entfernt eingefügt, lOgliedrig, erstes Glied lang, nur wenig verdickt, zweites sehr viel kürzer, rundlich, drittes fast von gleicher Länge, verkehrt kegelförmig, die folgenden kurz, cylindrisch, nach vorn ein wenig verdickt, dicht aneinander gedrängt, das achte bis zehnte gross und lang, eine nach innen sehr schwach gesägte, lose geghederte Keule darstellend. Mundtheile wie bei Anobium, aber die beiden Tasterpaare, besonders die Labialtaster mit schlan- kerem letzten, und seitlich nicht eckig erweitertem vorletzten Gliede. Halsschild von der Breite der Flügeldecken, bucklig, aber sonst ziemlich gleichmässig gewölbt, mit scharfkantigem Seitenrande, auf der Unterseite am Vorderrande des umgeschlagenen Halsschildrückens und des Prosternums scharfkantig eingebogen, so dass sich eine ver- tiefte Höhlung zu Aufnahme des unteren Theiles des Kopfes bildet. Mittelbrust flach, am Vorderrande ohne Vertiefung zu Aufnahme der Fühler. Hinterbrust von gewöhnlicher Bildung. Vorderhüften und Mittelhüften wenig, Hinterhüften etwas mehr von einander entfernt, letztere mit schmalen, von innen nach aussen allmälig verengten Schenkeldecken. Tarsen mit verlängertem ersten, etwas kürzerem zweiten, kurzen dritten und vierten und schwach verlängertem Klauengliede. Flügeldecken parallel, lang gestreckt, mit unregel- V. " 8 114 Aiiübtüdae. massigen, theilvveise verdoppelten Reihen eingestocliener Punkte. Hinterleib mit fünf freien Bauchsegmenten, von denen das dritte und vierte die kürzesten und unter sich von gleicher Länge sind. Die Gattungsrechte von Oligomeru.s, welcher hier als blosse Untergattung von Anobium betrachtet wird, sind, seitdem ihn Redten- b ach er als besondere Gattung von Anobium abgetrennt hat, von allen Schriftstellern anerkennt worden. Auch entfernt er sich mehr als die übrigen Artengruppen von der typischen Form. Im süd- lichen Frankreich findet sich aber ein Anobium, A. Reyi Charles Brisout de Barneville in Grenier Mater. Coleopt. France II., wel- ches im Habitus und sonst in jeder Hinsicht dem Oligomerus ganz ähnlich ist, aber wie die echten Anobien 1 1 gliedrige Fühler besitzt und sich ausserdem nur noch durch ein minder buckliges Halsschild nnd feinere einfache Punktstreifen der Flügeldecken unterscheidet. Die Art scheint die Zuziehung von Oligomerus als Untergattung zu Anobium zu rechtfertigen. 0< bttittnettat: Oblongus, cylindricus, brumieus, gnsco pubescens, elg- Iris h-reguhiritcr slrialo punctatis. — Long. 5 — 6 mill. Redtenb. Faun. Austr. Ed. II. p. 563. — J. Duv. Gen. Col. Eur. III. T. 53. F. 265. — Muls. e. Key TmU p. 200. 1. T. VI. F. 9. 11. Anobium b runneu m Oliv. Ent. II. no. 16. p. 8. 4. T. 2. F. 6. — Sturm Deutschi. Faun. XI. p. 117. 9. T. 239. F. A. — Dnftsch. Faun. Austr. III. p. 54. XII. Lang walzenförmig, mit massig dichter und feiner, greiser, kaum seidenschimmernder Behaarung, rauhpunktirt, hellbraun, auf der Unterseite sowie Fühler, Mundtheile und Beine heller ins Röthliche ziehend. Halsschild quer, stark gewölbt, vor der Spitze seitlich zusammengedrückt, hinter der Mitte bisweilen mit der Spur einer beulenartigen Erhöhung, nach vorn stark verengt, mit fein crenulir- ten Seiten, scharf rechtwinkligen Vorderecken und verrundeten Hinter- ecken. Vorderrand jederseits ausgebuchtet, in der Mitte stark im gerundeten Bogen vortretend, Hinterrand flach gerundet, jederseits leicht ausgebuchtet. Flügeldecken fast drei mal so lang als zu- sammen breit, mit parallelen graden Seiten und gemeinsam abge- rundeter Spitze, mit unregehnässigen Streifen quer gezogener oder doppelt neben einander stehender Punkte. Das Männchen unterscheidet sich vom Weibchen durch längere Fühler, ins Besondere längere Endglieder derselben, und längere, schlankere Beine. Das Weibchen hat die Halsschildseiten etwas gerundet. Xeslobiuni. H^ In ganz Deutschland, und Mitteleuropa überhaupt, verbreitet. Bei Dresden nicht selten in morschen Stämmen alter Laubbäume, X e s t o 1> i u m. Motschulsky Bull. Mose. 1845. '6h. Muls. et Rey Col. d. Fr. Ttred. p. 119. C II c c u s. Thomson, Scand. Col. V. p. 145. j^iiteuvae niiflccini-articiihitdiu articuhs uUbtiis elmiyalis, cijlhidruis. Jj'iijuhi meiiibraiKiccn, aiitice vdide dilatala^ apice lalc eiimnjinata. Prothorax lalcr'ibiis acute mar(]inalns, siihlii-i ad ca/iiit recipieiidinii haiid excavatiis. Elytra irreguhtri/er punctata. Kopf herabgebogen, ziemlich tief in das Ilalsschild eingesenkt. Augen massig gross, rund gewölbt. Fühler 11 gliedrig, ziemlich lang, unmittelbar am unteren Innenrande der Augen an den Seiten des Kopfes weit von einander entfernt eingefügt. Erstes Glied lang, verdickt, zweites viel kleiner, folgende verkehrt kegelförmig, die letzten drei gross, gestreckt, schwach nach innen gesägt. Halsschild so breit oder doch nur wenig schmäler als die Flügeldecken, flach, nicht bucklig gewölbt, Vorderrand etwas vorgezogen und über den herabgebogenen Kopf hinwegragend, Seitenrand scharflcantig, auf der Unterseite der Vorderrand des umgeschlagenen Halsschikliückens und des Prosternums einfach, ohne scharfe umgeschlagene Kante, an welche sich die Unterseite des Kopfes fest anlegen könnte. Schild- chen halbkreisförmig. Flügeldecken mit ziemlich parallelen Seiten, gewölbt, unregelmässig punktirt, ohne Punktstreifen, am Ende ge- meinsam gerundet. Vorderbrust flach, nach hinten mit dreieckiger Spitze zwischen die Vorderhüften eindringend. Mittelbrust kurz, flach, Episternen mit den Epimeren verscimiolzen, Hinterbrust massig lang, Episternen ziemlich breit, nach hinten verschmälert. Hinterhüften mit nach aussen verschwindenden, an der inneren Hälfte stark verbreiterten Schenkeldecken. J. X. ptt/xator: Cimrexuin, opacuin, fmco piceimi, siiblililer scaürox/mi, pi/is depressu., flavo-aureis irreyu/ariter iitaculatum ; piothnrac'is lateribns latius explanalis. — Long 5 — 6 mill. Mulsant e. Rey Col. Fr. Ter ed. p. 122. 1. Anohiaiit jiulsator Schall. Act. Hall. I. p. 249. Anobiuin tes.9eflaium Oliv. Ent. II. 16. p. G. 1. T. 1. F. 1. a — e. (1789.) — Fabr. Ent. Syst. I. p. 236. 1. (ao. 1792.) — Herbst 8* 116 Anobiadae. Käf. V. p. 53. 1. T. 47. F. 2 n. A. — Panz. Faun. Germ. 66. 3. — 111. Käf. Preuss. I. p. 325. 1. — Schönh. Syn. In.s. IL p. 101. 1. — Gyll. Ins. Suec. I. p. 295. — Sturm Deutschi. Faun. XI. p. 102. 1. Cnecus tessellatus Thoms. Soand. Col. V. p. 145. i. Dunkel pechbraun, rauhrunzlig, auf dem Halsschilde ohne deut- liche zwischen den Runzeln wahrnehmbare Punkte. Halsschild viel breiter als lang, gewölbt, der Vorderrand in einen stark vortretenden Bogen vorgezogen, jederseits flach ausgebuchtet, die Vorderecken, stumpf, die Seiten ziemlich breit und flach gegen die Scheibe des Halsschildes abgesetzt, der Seitenrand sanft gerundet, die Hinter- ecken stumpf. Flügeldecken an der Wurzel rauhrunzlig punktirt, im Uebrigen überaus fein und dicht gekörnt, mit Spuren einer er- habenen Längslinie auf der vorderen Hälfte. Halsschild und Flügel- decken mit grösseren und kleineren unregelmässigen Flecken aus anliegenden goldgelben Härchen. Die Unterseite namentlich der Bauch heller als die Oberseite, dicht gleichmässig punktirt, greis behaart. In ganz Deutschland, wohl nirgends selten. NB. Vielleicht ist Ptinns riifo-villosiis Degeer Ins. IV. 1774. p. 230. hierher zu beziehen, die Bestimmung ist aber nicht so sicher, um den Namen annehmen zu können. 3. X. (leclive: Oblongum, cdnvexu»i, subopacuin, fuscuin, rmjulosn pimctatum, pube depressa, grisea irregulariter maculatnm, prothoracis lateribiis angust'ms explanatis. — Long. 4 — 5 mill. Aiiobiinn decliue lieon Dufour Excurs. ent. vaU. d' Ossau p. 47. 255. Xestobtuni velulinum Muls. e. Rey Opusc. ent. Xtll. p. 88. Col. Fr. Tered. p. 126. 2. T. III. F. 15. a. T. IV. F. 1. 2. 3. 5. Der vorigen Art nahe verwandt und wohl vielfach mit ihr ver- wechselt, aber im Allgemeinen kleiner, schlanker, mit schwachem Glänze der Oberseite. Das Halsschild ist weniger breit, die Seiten viel weniger breit abgesetzt, auch minder deutlich mit dichten, über den Seitenrand hinwegragenden gelben Wimperhärchen versehen. Seine Punktirung ist nur in der Mitte und gegen den Vorderrand hin rauhrunzlig, während im Uebrigen die einzelnen Punkte als solche deutlich von einander getrennt sind. Auch die Flügeldecken sind punktirt, zAvar mehr oder weniger deutlifch gerunzelt, aber nicht "wirklich granulirt wie bei A. tesseUatum. Von Scriba in Hessen aufgefunden, ausserdem in Frankreich. 3. X. ftlumbetun: Nignon. subaenewn, nitiduni. forlins griseo pitbesceiis, nndique jmiictnlulatti, anlennis pcdibusque lestaceis, plus ndnnsve bifiis- cutis. — Long 4 mill. Xestohium. 117 Muls. e. Key. Col. Fr. Tered. p. 129. 3. T. IIT. F. 15. a. T. IV. 4. Xestobium (Hyperisus) plumhevm. Anobiuin plumbeumlW. Mag. I. p. 87. — Stnrm Deutschi. Faun. XI. p. 129. T. 242. F. B. Anobiuin poliiuin Duftschni. Faun. Austr. III. p. 53. 11. Var. : u. Prothoracis hast et lulei'ibns ehjtrisque ferriujineis. J. Duval Gen. Col. Eur. T. 53. F. 264. Schwarz oder dunkelbraun, auf der Oberseite mit grünlichem Metallglanze, ziemlich fein und dicht unregelmassig punktirt, mit starker gelber oder bräunlicher Behaarung. Halsschild massig ge- wölbt, mit scharf abgesetztem und etwas aufgebogenem, flach gerun- detem röthlich durchschimmerndem Seitenrande, stark gerundetem Vorder- und Hinterrande, stumpfen aber deutlichen Vorder- und Hinterecken, beträchtlich breiter als lang. Flügeldecken gewölbt cylindrisch, der Rand an der Spitze röthlich oder pechbraun durch- scheinend. Fühler und Beine heller oder dunkler braun. Schienen und Tarsen oder auch die Spitze der Schenkel in grösserer oder geringerer Ausdehnung rostroth oder gelb. Mulsant und Rey betracliten den Käfer als Typus einer be- sonderen Untergattung, Hyperisus^ die sich durch die Kürze des sechsten bis achten Fühlergliedes und etwas dünnere Tarsen mit tiefer zweilappigen vorletzten Gliede, sowie durch grösseren Glanz der Oberseite charakterisirt. Die angeführte Varietät scheint ziemlich selten zu sein und auf einer mangelliaften Ausfärbung zu beruhen. In Deutschland nicht selten, von Hey den und von Eichhoff aus dürrem Nadelholze, von Gredler aus dürren Aesten der Cas- tanea vesca gezogen. Auch in Frankreich einheimisch. In Schweden scheint der Käfer dagegen zu fehlen. K 1* II o b i u s . Thomson Scandin. Coleopt. I. p. 88. (ao. 1859.) V. p. 146. Conoph eribium Chevrol. Ann. soc. ent. Fr. 1861. p. 391. Liozouin Muls. e. Rey Op2/sc. ent. XIII. p. 92. (ao. 1863.) Antennae 11-arttcii/alae, articiil/s tiibus ullimis eluiujalis cijlindricis. Lifjtda itieinbranacea, anlice dilaUüa, upice profunde emargbmla. Prothorax lateribus inarijinatus, subtus ad caput recipienduni lumd excavatiis. £hjtra irreißdar'iter punctata. Kopf geneigt, massig tief in das Halsschild eingesenkt, Stirn breit flach gewölbt. Fühler llgliedrig, beim Männchen in der Regel lang, bisweilen länger als der ganze Körper, beim Weibchen 118 AmibicKhte. kürzer, seitlich am Kopfe am unteren Augenrande eingelenkt, erstes und zweites Glied massig gross, die folgenden gewöhnlich kürzer imd ohne Ausnahme dünner als das erste, von ziemlich verschiede- ner Bildung, bisweilen kurz, rundlich, sehr dicht an einander ge- drängt, in der Regel aber verkehrt kegelförmig, eine lose gegliederte Geissei bildend, deren Glieder nicht selten abwechselnd länger und kürzer sind, die drei letzten in der Regel gross, lang gestreckt, viel länger als jedes der vorhergehenden Glieder. Nur bei einzelnen Arten {E. abietinus) sind diese ebenfalls so beträchtlich verlängert, dass der Unterschied zwischen dem achten und neunten Gliede Avenigstens beim weiblichen Geschlechte wenig in die Augen fällt. Kopfscliild quer, vorn breit abgestutzt. Oberlippe kurz, vorn gerun- det. Mandibeln ziemlich kräftig, am Aussenrande winklig gebogen. Kinn quer viereckig, am Vorder- und Hinteri-ande grade abgeschnit- ten, mit graden, nach vorn convergirenden Seiten. Zunge an der Basis massig breit, nach der Spitze hin massig verbreitert, am Vorderrande sehr tief rund ausgeschnitten. Lippentaster mit ovalem, am Ende schwach abgestutztem letzten Gliede. Kinnladen mit zwei kurzen rundlichen Laden und Tastern mit mehr oder weniger lang- ovalen oder verkehrt kegelförmigen am Ende abgestutzten letzten Gliede. Halsschild quer, meist von der Breite der Flügeldecken, massig gewölbt, bisweilen mit flachen beulenartigen Unebenheiten, der Hals- schildrücken durch eine scharfe Kante von den Pleuren abgesetzt, der Vorderrand gewöhnlich in der Mitte etwas vorgezogen, jedoch nicht kapuzenförmig über den Kopf liinwegragend. Schildchen halb- kreisförmig bisweilen durch hellere und dichtere Behaarung gegen die Flügeldecken abstechend. Flügeldecken mehr oder weniger lang- gestreckt, gewölbt, parallel an der Spitze abgerundet, dicht punktirt, die Punkte nicht reihenweise geordnet. Vorderbrust am Vorderrande flach ausgebuchtet, ohne Spur einer umgeschlagenen Kante. Mittel- brust mit deutlich gesonderten Episternen und Epimeren. Hinterbrust ziemlich gross, in der Mitte mit einer Längsfurche, mit ziemlich breiten von vorn nach hinten vei'schmälerten Episternen. Vorder- hüften genähert, an der dem Kopfe zugekehrten Seite gewölbt, Mittelhüften ein wenig von einander entfernt, Hinterhüften noch weiter von einander gerückt. Beine verhältnissmässig dünn und schlank. Schenkel an der Spitze kaum gerinnt, Schienen mit ein- facher Aussenkante. Tarsen verlängert schlank, nicht selten von der Länge der Schienen, erstes bis viertes Glied allmälig an Länge ab- nehmend, viertes stark zweilappig. Hinterleib ausser den fünf ge- wöhnlichen Seamenten mit einem sechsten mehr oder weniger deut- EiiiobiKS. 119 lieh vortretenden. Erstes Segment kurz, zweites ziemlieh gross, drittes und viertes ziemlich kurz unter sich von gleicher Länge, fünftes länger als das vorhergehende. Eine artenreiche, wie es scheint vorzugsweise, indessen nicht ausschliesslich auf Nadelholz angewiesene Gattung. Mehrere Arten kommen in den Zapfen der Nadelholzbäume vor. Manche gehören zu den häufigsten Anobiadeii, scheinen sich aber noch nicht als ernst- lieh forstschädlieh gezeigt zu haben. Im Innern der Häuser pflegen sie sieh seltener zu linden. Von den Arten der Gattung Eniobius lässt sich, in der Haupt- sache nach Mulsant und Rey Terediles p. 135, die folgende, die Bestimmung in hohem Grade erleichternde Uebersicht geben: . i Halsschild uneben, mit mehreren beulenartigen Unebenheiten vor dem Schildchen .... 2 ] Halssehild eben oder nur mit ganz schwachen ' Unebenheiten 6 I Fünftes bis achtes Fühlerglied länglich, ziem- lieh gleich lang o Dieselben Fühlerglieder, länglich ungleich lang 5 I Halsschild mit ziemlich stark ausgebreitetem scharfen Seitenrande ; . 4 Halsschild mit wenig erweitertem Seitenrande iv'uiiiosxis. Achtes Fühlerglied beträchtlich kürzer als das \ neunte, Halsschildseiten stark «erundet . . . re/lexus. j Achtes Fühlerglied wenig kürzer als das - neunte, Halsschildseiten ziemlig grade . . . ahietinus. i Achtes Fühlerglied beträchtlich länger als breit Mulsanti. Achtes Fühlerglied ziemlich kurz, so lang als breit ahietis. i Fünftes bis achtes Fühlerglied verlängert, lose, etwas ungleich lang 7 Dieselben Fühlerglieder dicht an einander ge- drängt, kurz, häufig breiter als lang . . .15 {Fünftes bis achtes Fühlerglied ziemlich gleich lang 8 Dieselben Fühlerglieder von ungleicher Länge 10 Vorderecken des Halssehildes sehr stumpf verrundet lucidus. Vorderecken des Halsschildes nur Avenig ver- rundet 9 120 Jnobuidae 9. 10. 11, 13. 14. 17. Halsschild in der Mitte gefurcht .... sulcatulus. Halsschild ohne Furche g^g^s. Nur das fünfte Fühlerglied deutlich länger als das vierte und sechste mollis. Fünftes und siebentes Fühlerglied deutlich länger als das vierte und sechste . . . .11 Sechstes und achtes Fühlerglied länglich, ver- kehrt kegelförmig consimilis. Sechstes, siebentes und achtes Fühlerglied länglich, verkehrt kegelförmig 12 Halsschildbasis in der ganzen Breite der Basis der Flügeldecken anliegend 13 12. ( Halsschildbasis seitlich von der Basis der Flügeldecken entfernt und einen einspringen- den Winkel bildend 14 Halsschild gleichmässig gewölbt, Schildchen ohne Toment parens. Halsschild nach vorn etwas der Quere nach niedergedrückt crassiusculus, Röthlich, ziemlich kurz, plump, dicht, ziemlich stark punktirt tabidus. Dunkelbraun, schlank, mit langen Fühlern und schlanken Tarsen angusticollis. Halsschild- mit breit verflachten Seiten und 15. \ stumpfen, leicht verrundeten Vorderecken . pini. Halsschild mit wenig ausgebreiteten Seiten . 16 Vorderecken des Ilalsschildes rechtwinklig leicht verrundet 17 16. / Vorderecken des Halsschildes stumpf, stark verrundet, die drei letzten Fühlerglieder stär- ker als die vorhergehenden 18 / Letzte drei Fühlerglieder schlank, nicht dicker ^ als die vorhergehenden longicornis. (Dieselben P^ühlerglieder beträchtlich dicker als die vorhergehenden denslcomiis. Halsschild ohne Furche fuscus. Halsschild auf der Mitte gefurcht .... nigrinus. Erudh'rHS. 121 * Halsschild uneben, mit mehreren beulen artigen Erhabenheiten vor dem Schildchen. J. Em abielimift: EloiKjalns, mtididiis, testaceiis, subtilitcr pallido, scutello dens'ms aHndn jmbe,sccn.s: protliorace inaeqnol'i, Iateribi(s hilivs explamilis, pitruin roiiindalis ; auleiiiüs loiußs, urdado nctaou nuno pim/o breviore. — Long. 2 — 3 mill. Mas.: antemiis cur/juiis lumjiludine, capile cum ocid'is mmjiiis, ifloboso- piutiihudii jjrolhordec hatid aiujusHDte. Fem.: iintcunis duiiidio cnrjiore /oiitjioribiis. Thomson Srand. Col. V. p. 147. ?>. — Redtenb. Faun. Aiistr. Ed. III. p. 55. 4. ytnobuon abiethmiti Gyll. Ins. Suce. I. p. 298. 10. — Sturm Deutschi. Faun. Kiif. XI. p. 122. 12. T. F. c. LiozoHin (löieti)niin Muls. e. Rey. Ti'ri'd. p. 141. 2. T. IV. F. 10. T. V. 2. Rostroth überall massig fein und dicht punktirt und greis be- haart. Augen gross, rund, vorgequollen. Fühler beim Männchen so lang als der Körper, das zweite, dritte und vierte Glied ziemlich von gleicher Länge, das fünfte etwa doppelt so lang als jedes der vorhergehenden, die folgenden bis zum neunten allmälig an Länge zunehmend, die drei letzten ziemlich von gleicher Länge, oder das neunte kaum ein wenig länger als das zehnte. Halsschild massig gewölbt, uneben, mit einer mehr oder weniger deutlichen Längsbeule vor dem Schildchen, viel breiter als lang, nach vorn ein wenig ver- engt, mit graden oder sehr wenig schwach gebogenen Seiten, die flach abgesetzt und ein wenig aufgebogen sind. Schildchen rundlich dreieckig, mit dichter weisslicher Behaarung, die sich bestimmt gegen die der Flügeldecken absetzt. Flügeldecken langgestreckt, fünf mal so lang als das Halsschild, mit graden Seiten, die Spitze häufig etwas heller. Beine, namentlich die Tarsen schlank, gestreckt erstes und zweites Glied lang, das dritte dreieckig-, das vierte zweilappig erweitert. Das Männchen dieser Art ist durch seine schlanke Gestalt, die grossen vorgequollenen Augen, die langen Fühler etc. sehr leicht kenntlich, das Weibchen ist viel kürzer, etwas gewölbter und hat viel kürzere Fühler. Ueberall in Deutschland auf Nadelholz, nicht selten. In ganz Europa von Schweden bis nach Griechenland verbreitet. Verwandt mit E. aiKjusticoUis ist: Eritohiaa n'Jb^xns — Lio;uiaJi, icßt'jcuni Muls. e. Key Tered. p. 137. 1. — Suhelorif/atus , testaceiis, nitidalus, pallido longius pubescens, prothorace inae- quali, laterdjiis leite explanatis , rotundatis; antennis elonyafis, artk-ulo octavo sequente iiinlfo breviore. — Long. 6 — G,5 mill. Dem E. inollis ähnlich, aber grösser, schlanker, mit stärker ausgebreitetem und gleich aufgebogenem Seiten- l''^2 Aiiübiaditr. rande. Südfrankreicii, um Hycres auf Kiefern. Möglicherweise gehört hier- her A»i>hiuin explanatum Mannerh. Bull. nat. Mose. 1843 p. 94. Finnland. Noch näher steht: E. pruinosvs MuLs. e. Key. Tered. p. 14.5. 3. (Liozoum pnn'nositin) Elongattis, nilidulus, rufo-testaceiis, pallido puhescens, scutello densius albidn piibescente , protkoraoe inaequnli, laterihus parum explanatis, vix rotundatis, antennis articulo octavo tiotio mulfo hreviore. — Long. 3 — 4 mill. In den Bergen um Lyon und in der Provence. Männchen und Weibchen diei^er Art sind weniger unterschieden als die beiden Geschlechter von K. ahietüvis. 2. E. ftbietiAt: Ob/onfjus, svbmt'idus. fcrruijmens , subfi/iiis siibsericeo pubescens , sublus picens, prothorace co/eopteiis vix angusiiore, travs- verso, inae(piali., lateribus huud explanatis, anlenms apicem rersiis obscurioribuSf brevioribus, arliculo octavo sublransoetso. — Long. 3 — 4niill. Var. : capile prothoraceque plus mimisve infnscalis. Thomson Scand. Col. V. p. 147. 2. — jlnobium abietis Fabr. Ent. Syst. L p. 238. ',). — Syst. EI. I. p. 323. 10. — Banz. Ins. Deuschl. 7. — Sturm Deutschi. Faun. XI. p. 132. 17. — Larva. Perris, Ann. Soc. ent. Fr. 1854. 628. — Rouzet, Ann. soc. ent. Fr. 1849. 308. T. 9. Liozoum abietis M\i\s. Q. Rey Ta-ed. p. 152. 5. T. lY. F. II.T V. F. 5, Ernobius abieticola Thomson Scand. Col. V. p. 149. 5. Oben heller oder dunkler rostroth, unten pech braun, mit dunkler Brust. Nicht selten breitet sich die dunkle Färbung über Kopf und Halsschild in grösserer oder geringerer Ausdehnung aus, bisweilen aber sind diese Körpertheile nur wenig dunkler als die Flügeldecken. Der Käfer ist überall massig fein und dicht unregelmässig punktirt und mit kurzer, weisslicher oder gelber, seidenschimmernder Be- haarung bekleidet, die minder fein als bei den meisten übrigen Arten ist. Fühler kurz, nach der Spitze hin dunkel, fünftes Glied erheblich länger als das vierte und das sechste, das siebente kaum länger als das vorhergehende, aber deutlich länger als das folgende, welches rundlich und beinahe breiter als lang ist, die drei letzten Glieder beträchtlich dicker und viel länger als jedes der vorhergehenden, zu- sammen ungefähr so lang als der übrige Fühler. Halsschild viel breiter als lang, mit massig gerundeten, undeutlich abgesetzten Seiten, uneben, mit drei gewöhnlich deutlich ausgeprägten Längserhaben- beiten vor dem Schildchen. Schildchen rundlich dreieckig ebenso wie die Flügeldecken behaart. Letztere kaum breiter als das Hals- schild, vier mal so lang als dieses mit parallelen Seiten. Die Geschlechter sind bei dieser leicht kenntlichen Art wenig verschieden. Ernobhfs. 123 Die Larve gleicht ganz der des E. molMs, der Kopf ist aber heller und zeigt den Vorderrand und die Seiten sowie zwei rund- liche Flecke röthlich. Sie lebt nach Perris in der Rinde von Na- delholz, in welcher sie, ohne das Holz anzugreifen, gewundene un- regelmässige Gänge gräbt und wo sie sich verwandelt. Nach Kellner, Verz. d. Käfer Thüringens p. 107, zerfrisst die Larve Fichtenzapfen und wird dadurch schädlich. Der Käfer zeigt sich im Mai und Juni, und kommt in ganz Nord- und Mittel Europa nicht selten vor. Anobium brevicorne Bach Käferf. f. Norddeutschi. IIL p. 105. 23 sclieint mir auf diese Art bezogen wei'den zu müssen, da Bach den überall häufigen Ernobium abietis, nicht aufführt und die Beschreibung ganz gut passt. ** Halsscliild ohne deutliche beulenartige, Erhabenheiten. 0 Fühlerglieder 5 — 8 länger als breit, lose gegliedert. 3. M. Itfciflu,9: ElomjahiSy subcyänclricus , (ji/seo-pubescem, nitidvs, rufo-testaceus, elytrorum apice dilutiore, oculis nigris, profhorace trans- verso liaud sulcato aequaliter cormexo, lateribns mndice cxp/anatis^ amjulis anticis rofu7idalis, antennis graä/ibus, articuüs teiiio-octa/iuin eloiigatis, subaequalibtis, scuteUo haud pubescente. — Long. 5 mill. Liozoum lucidum Muls. e. Rey Opuscules Ent. XIII. p. 109. Tired. p. 155. 6. Lang cylindrisch, sehr glänzend, rothgelb, fein und kurz greis behaart. Kopf viel kleiner als das Halsschild, tief in dieses einge- senkt. Stirn flach gewölbt, in der Mitte geglättet. Augen gross, gewölbt, schwarz. Fühler, lang, dünn, länger als der halbe Körper, drittes Glied länger als das zweite, viertes länger als das dritte, fünftes bis achtes lang, lose, ziemlich gleich lang, die drei letzten gross, cylindrisch, kaum dicker als die vorhergelienden, von der Länge der fünf vorhergehenden zusammengenommen. Halsschild quer, um ein Drittheil kürzer als breit, mit massig ausgebreiteten, nach vorn zu abwärts gebogenen Seiten und stark verrundeten Vor- derecken. Die Behaarung des Schildchens schwach, von der der Flügeldecken nicht abgesetzt. Flügeldecken vier mal so lang als das Halsschild, bis zu drei Viertheilen der Länge fast parallel dann zugerundet, röthlich, mit hellerer Spitze. Beine schlank, mit etwas verdickten Schenkeln, Tarsen fast so lang als die Schienen, erstes Glied sehr lang, zweites kürzer, drittes wenig verlängert, viertes stark zwei lappig. 1 24 Anobiadue. Südi'rankreich, Hyeres auf Kiefern nach Mulsant und Rey nach Krautz auch in Deutschland einheimisch. •#. E. tnoltifS: Oh/o7i;jux, nitirluhts, ferriKjhieus, subtU'üer griseo - pube- scens, in-olhorace. colcoptcroruni laittud'ine, transversv oequali. lateribus haud explimatis, mdcimarnm funioih ehncjalo. articulis oblomjis, articu/'is quinto et scjtlimo praecedentibus loiHj'inribus . — Long. 5 mill. Thomson Scand. Col. V p. 146 1. Ptiniis mollis Linn. Syst. Nat. II. p. 565. 3. Jnob'iuiii molle Fabr. Syst. El. I. p. 323. 8. — Sturm Deutschi. Faun XI. p. 132. 16. — Schönh. Syn. Ins. IL p. 104. 10.— Larva Perris Ann. soc. ent. Fr. 1854, 622. T. 18. Y'. 284—289. Liozoum tnol/e Muls. e. Rey Tered. p. 163. 9. T. V. F. 6. Rostroth, mit feiner, rüässig dichter, anliegender weisslicher oder greiser Behaarung, üherall dicht und fein punktirt. Fühler ziemlich lang und schlank, hr-im Männchen länger als der halbe Körper. Die Geisselglieder massig lang, das fünfte Glied deutlich, das siebente etwas weniger auffallend länger als die Glieder, zwischen denen sie gestellt sind. Die drei letzten Fühlerglieder weniger dick aber sehr viel länger als die vorhergehenden. Halsschild breiter als lang, der Quere nach ziemlich gleichmässig gewölbt, mit flach gerundeten, herabgebogenen Seiten. Die sämmtlichen Ecken sind stumpf verrundet, der Hinterrand schliesst sich in seiner ganzen Breite an das Halsschild an. Schildchen rundlich dreieckig, etwas dichter und stärker beliaart als die Flügeldecken. Letztere vier mal so lang als das Halsschild mit parallelen Seiten, an der Spitze meist etwas heller. Mulsant und Rey unterscheiden Tered. p. 167. 10. von dieser Art E. consimüis (Liozoum consimile) durch dunklere Färbung, min- der langen Körper, deutlicher granulirte Flügeldecken, etwas schlan- kere und minder lange Fühler, mit stärker verlängertem siebenten Gliede, minder dicht behaartes Schildchen, ein wenig stumpfere Vorderecken des Halsschildes, gradere Vorderschienen etc. Es liegen mir zahlreiche Stücke auch aus Deutschland vor, welche hier- nach zu E. consimüis gebracht werden müssen, doch scheinen mir die angegebenen Unterschiede zu leicht, um z\Aäschen den betreffen- den Formen eine specifische Verschiedenheit zu statuiren, zumal da es, besonders, was die Verhältnisse der Fühlerglieder betrifft, nicht ganz an Uebergängen mangelt. Die Larve von Ernobius mollis ist 5 — 8 Millimeter lang, weich, fleischig, nach vorn verdickt, nach hinten gekrümmt, wie die Apate- und Lamellicornienlarven. Rückenseite stark, Unterseite schwach ge- Ernobius. 125 wölbt. Kopf etwas hornig, glänzend, rostfarben, Scheitel mit einer schwachen, auf der Stirn gabelig getheilten Furche. Der ganze Körper mit sehr feinen röthlichen Härchen, die 12 Segmente un- deutlich, nur durch die Beine und die Stigmen bestimmt angedeutet. An der Brust ist das erste Segment viel grösser als die beiden an- dern, der Metathorax und die ersten sechs Bauchsegmente haben auf dem Rücken eine Gruppe kleiner, rother, rückwärts gekrümmter DÖrnchen, die sich auf den ersten sechs Bauchsegmenten wieder- holen. Das Weibchen des Ernobius mollis legt im Frühjahr seine Eier auf die jungen Triebe frisch gefällter Nadelbäume, namentlich solcher Bäume, die durch die Angriffe von ßylesinus piniperda, Tortrix buo- liana oder sonst wie gelitten haben. Die jungen Larven dringen in das Mark ein, und leben fast ausschliesslich von dieser Substanz, die sie nach und nach verzehren und zu Wurmmehl verwandeln. Zur Verwandlung bohren sie sich bis unmittelbar zur äussersten Schicht ein rundes Loch, so dass das ausgebildete Insekt beim Aus- schlüpfen leicht ins Freie gelangen kann. Das Thier braucht die Zeit vom Frühjahr bis wieder zum Frühjahr zu seiner vollständigen Entwicklung. Der Käfer ist nicht selten im Mai und Juni in der Nähe von Nadelholz und findet sich auch oft in Häusern. 5. E. ptirens: Brevior, convexiis, nitidulns, ferrucjineus , subüüter griseo- pubeseens, prothorace coleopterorum laiilndine, transverso, aeqtiali, laleribus haud explanatis, anlermarum funindo subelojigoio, arliadis oblonyis, quinto et septimo praecedcntibus lomjioribus . — Long. 3 mill. Liozoum parens Muls e. Rey Opusc. ent. XIII. p. 118. — Tered. p. 171. 11. T. V. F. 8. Dem E. mollis nahe verwandt aber kürzer gedrungener, stärker gewölbt, im Allgemeinen beträchtlich kleiner, die Fühler kürzer, namentlich das sechste, siebente und achte Glied weniger gestreckt, das Schildchen nicht dichter behaart als die Flügeldecken. Einzelne Exemplare aus dem westlichen Deutschland, Verwandt mit E. parens ist der mir in Natur unbekannte E. crassiusGulus Muls. e. Rey (Liozoum er.) Muls. e. Rey Tered. p. 175. 12., der sich durch gefurchtes, in der Mitte quer und an der Basis jederseits eingedrücktes Halsschild, stärker behaartes Schildchen, dunklere Fühler, deren viertes, sechstes und achtes Glied kürzer sind und die nach der Spitze hin merklicher verdickten Tarsen unter- scheiden soll. Das Thier findet sich nach Muls. e. Rey in Deutschland. 126 AnobUtdoe. O. JE. ttibiftttft: ObI(in(jii.s-, rijUiidriciis, (piseo pubescens, brwttieo-ferrn- tjlneus, (iiilemuiruin diiicu/is O — S contiyuis, vblomjiSy qu'mlo et sep- Ihtio itiujoribus, pntlhorace aequali, coiive.vo, angu/is poslicis lale ro- tundato, basi media lunluiu elytris opjilicato, sculeUo haud tomentoso. Long. 3 mill. Ziemlich dunkel rostroth, kurz cylindrisch, überall dicht und massig fein runzlig punktirt, fein und kurz greis behaart. Fühler massig lang, die Geisseiglieder zwar nicht kurz, sondern sämmtlich länger als breit, ins Besondere das fünfte und siebente beträchtlich länger als das sechste und achte, aber dicht an einander gedrängt, die letzten Glieder ansehnlich verlängert, das vorletzte beim Männ- chen reichlich vier mal so lang als breit. Halsschild beträchtlich breiter als lang, mit stark erweiterten Seiten, die Hinterecken stark verrundet oder vielmehr es geht der Seitenrand in gleichmässigem Bogen in den Hinterrand über und die Hinterecken sind kaum durch den feinen etwas aufgebogenen Seitenrand angedeutet. Der Hinter- rand liegt nur in seinem mittleren Theile der Flügeldeckenbasis an, während er sich jederseits durch die Rundung der Hinterwinkel von demselben entfernt. Flügeldecken zwei bis drei mal so lang,, als zusammen breit, wenig breiter als das llalsschild. Es ist gleichraässig gewölbt. Schildchen ohne deutlich gegen die Flügeldecken abstehende Behaarung. Jr. E. UHfjiistivnllis : Elongatus^ iiUJdtdus, fuscus, snbLilissiine pubes- cens, prothorace colcoplcris apice rufesceiittbus tiiulto amjHstiore, aequaü. laier ihus suberplamitis. basi ubäque Irimcatis, antennarum articuJis 3^ — Ä" c/ovfitilo-obeonicis, inncqnalihis. simjidis nono mullo brevio- ribus. — Long. 2,5 — 3 mill. Mas.: oniennis dimidio corpore longioribns, oen/is magnis prominidis. Anobium angusticolle ßatzeb. Forstins. L p. 48. 5. — Redtenb. Faun. Aiistr. Ed. IL p. 567. — ' Liozouin parvicolle Muls. e. Rey Opusc. ent. XIIL p. 121. lY'red. p. 178. 13. T. VL F. 6. Dunkelbraun, überall sehr fein und dicht punktirt, fein greis behaart. Augen gross, rund, vorgequollen. Fühler ansehnlich län- ger als der halbe Körper, die drei letzten Glieder fast so lang als sämmtliche vorhergehende zusammengenommen, ziemlich schlank, die vorhergehenden vom dritten ab verkehrt kegelförmig, länglich, das fünfte und siebente mehr oder weniger deutlich länger als die übri- gen Geisselglieder. Halsschild klein, beträchtlich schmaler als die Flügeldecken, breiter als lang, die Scheibe gewölbt, die Seiten abge- setzt und aufgebogen. Ernoblus. 127 Schildchen rundlich dreieckig, ebenso wie die Flügeldecken be- haart. Diese etwa fünf mal so lang als das Halsschild, mit paralle- len oder nach hinten zu ein wenig erweiterten Seiten und heller oder dunkler röthlicher Spitze. Tarsen gelb, das erste Glied fast doppelt so lang als das zweite. In Deutschland hin und wieder, nach Kellner in Thüringen, von mir in Sachsen, von Gr edler in Tyrol gesammelt. Nach Ratzeburg lebt die Larve in Ficlitenzapten. Liozum angusticolle Muls. e. Rey Tered. p. 148. 4. (Elo?i- gatus, piceus^ prothoracis et ehjtrorum ajnce, geniculis tibiisque testaceis, prothorace coleopteris parurn angusiiore^ transoerso, inaequali, antennarum articulis 3 — 8, obconicis , inaequalibus, singuMs nono multo brevioribus) ist durch das mit Beulen versehene Haischild von der Art, welche Ratzeburg, Bach und Redte nbacher beschrieben haben, verschie- den. Er soll um Lyon und in der Provence auf Fichten ziemlich häufig sein und lässt sich also vielleicht auch noch in Deutschland auffinden. 00 Fühlerglieder 5 — 8 kurz, dicht an einander gedrängt. Ä. JE. loiifjieornis: Elumjalus, subcylindricus, plceus. üntennis pal- pis, tibüs tursisque testaceis; prothorace transverso, aequal'iter convexo, lateribus leviter explanatis, amjidis antlcis obtusis ; antennis elonyatls, articulis 3 — 8 minutis, densatis, tdtimis tribus praecedenlibtts iindfo lonyioribiis, vix crassioribu.9. — Long. 2,5 mill. Anobiuni longicorne Sturm Dentschl. Faun. Käf. XL p. 124. 13. T. 241. F. d. — Redt. Faun. Austr. Ed. IL p 567. — Larva: Perris Ann. soc. ent. Fr. 1854 p. 629. Liozoum longicorne Muls. e Rey Tirid. p. 185. 15. Pechschwarz oder braun, mit feiner greiser Behaarung, überall dicht und fein punktirt. Fühler des Männchens beinahe von Kör- perlänge, die des Weibchens kürzer. Das vierte bis achte Glied klein, kurz, dicht an einander gedrängt, das fünfte und das siebente etwas länger als die Glieder neben ihnen, die drei letzten sehr lang, walzenförmig, dünn, kaum merklich stärker als die vorhergehenden. Halsschild breiter als lang, ein wenig sclimaler als die Flügeldecken, nach vorn (von oben her betrachtet) verengt, mit leicht gerundeten, nach vorn zu schwächer, nach hinten zu etwas breiter gerandeten Seiten. Flügeldecken mehr als vier mal so lang als das Halsschild, gewölbt, parallel mit wenig vortretenden Schultern. Tarsen ziemlich lang und schlank, mit beträchtlich verlängertem ersten Gliede. Die Larve gleicht der von E. abietis und findet sich auch in der Rinde von Nadelhölzern, wählt aber hierzu dünnere Rinden, also die Aeste älterer oder die Stämme jüngerer Bäume. 128 yfiiobiadtic. Der ausgebildete Käfer findet sich im Mai und Juni, in Deutsch- land, z. B. in Sachsen (Ksw.) und in Thüringen (Kellner) auf Kiefern. Er ist, wie es scheint überall ziemlich selten. Von Perris ist er um Mont de Marsan entdeckt worden. Verwandt mit dieser Art ist E. densicornis, Liozoum densicorne Muls. e. Rey Op. Bnt. XIII. p. 128, welches sich namentlich durch die drei letzten Fühlerglieder unterscheidet, die merklich dicker sind als die vorhergehenden. Von E. nigrinus weicht er durch hellere Färbung und weniger verrundete Vorderecken des Halsschildes ab. O. t^2. phti: Elongotus, subpani Heins, nitididus, testaceus, prothorace transrerso, laterihns leviter rohntdalis, cxphmalis, aequali, basi ulr'inqite impresso, angtdis aniicis obtims, antennis modice elonyatis, articulis quinio usque ad octoviiin cont'ußüs, reliquis imdto breinoribus. — Long. 3 mill. Anohinm p'nii Ratzeburg Forstins. 1. p. 47. no. 2. T. II. F. 13. — Sturm Deutschi. Faun. Käf. XI. p. 121. 11. p. 241. F. B. — Kedt. Faun. Austr. Ed. II. p. 576. Liozoum pini Muls. e. Rey Tered. p. 181. 14. T. IV. F 13. Körper lang, parallel, ziemlich glänzend, roströthlich oder röthlich gelb, ziemlich dicht greis behaart. Kopf massig tief in das Halsschild eingesenkt, mit leicht gewölbter Stirn, Augen gross, schwarz, beim Männchen stärker, beim Weibchen schwächer gewölbt und vorstehend. Fühler massig lang, beim Männchen von mehr, beim Weibchen von weniger als halber Körperlänge, drittes Glied länger als das zweite, viertes kürzer als das dritte, das fünfte bis achte kurz, dicht an einander gedrängt, das fünfte länglich, deutlich länger als das vierte und als das sechste, sechstes, siebentes, achtes fast breiter als lang — beim Weibchen etwas länger als beim Männchen — die drei letzten wenig dicker als die vorhergehenden, beträchlich verlängert und deutlich gegen die vorhergehenden Glieder abgesetzt, das letzte Glied merklich länger als das zehnte. Halsschild quer, doppelt so breit als lang, fast so breit als die Flügeldecken, nach vorn zu ein wenig verengt (wenn der Käfer von oben her betrachtet wird), seitlich nach vorn zu etwas zusammengedrückt, mit stumpfen Voi'der- und sehr stumpfen Hinterecken, jederseits an der Wiu'zel mit einem mehr oder weniger deutliclien Eindrucke. Schildchen schwach behaart. Flügeldecken 4| mal so lang als das Halsschild mit parallelen Seiten, nach der Spitze zu heller. Beine massig lang, mit etwas verdickten Schenkeln und schlanken, nach der Spitze hin etwas verdickten Tarsen, erstes Glied stark, zweites Glied schwächer Ernobius. 129 verlängert, viel kürzer als das erste, drittes verkehrt kegelförmig, viertes stark zweilappig. In Deutschland, z. B. in Thüringen auf Kiefern (Kellner) und Frankreich. 10. E. fuHCUHi Elongattis, subcylindricus, subtiliter griseo - pubescem, piceo-niger ; elytris diluHoribus, prothorace trans7)erso, conmxiuscido , aequaäler convexo, lateribus levitcr cxplanatis, anguHs omnibus sub- rotunrhitis, antennis articulis quarto vsque ad octavum minutis, brem- bus, contiguis, idtimis tribus magnis, praecedentibus crassioribus. — Long. 3-^5 mill. Liozoum ftiscuin Muls. e. Key Opvsc. Ent. XIII. p. 131.— Tered. p. 191. 17. Kopf massig in das Halsschild eingesenkt, mit flach ge- wölbter Stirn, fein und sehr dicht punktirt, matt, mit unmerklicher Behaarung. Augen gross, gewölbt. Fühler rothgelb, beim Männ- chen beträchlich länger als der halbe Körper, beim Weibchen etwa eben so lang als dieser, die ersten Glieder massig gross, das fünfte bis achte dicht gedrängt, sehr klein, eben so lang als breit oder selbst breiter als lang, die drei letzten Glieder merklich dicker als die vor- hergehenden, jedes derselben ungefähr so lang als das fünfte bis zum achten zusammengenommen. Halsschild breiter als lang, nach vorn verschmälert, die Seiten in der vorderen Hälfte leicht ausge- buchtet, die Vorderecken stumpf, aber nicht verrundet, es ist gleich- massig gewölbt, mit etwas verflachten Seiten, die Mitte ohne einge- grabene Längsfurche sehr deutlich, ziemlich stark und sehr dicht punktirt, Flügeldecken parallel, ziemlich vier mal so lang als das Halsschild, fein, aber deutlich und sehr dicht punktirt. Der Käfer steht dem £^. nigrinus so nahe, dass Mulsant und Rey die Artrechte zweifelhaft lassen, er unterscheidet sich aber hin- reichend durch stärkere Wölbung, minder hervorgequollene, kleinere Augen, durch stärker gewölbtes, der eingegrabenen Längslinfe ent- behrendes Halsschild mit viel deutlicherer und stärkerer Punktiruno-. Auch die Flügeldecken sind merklich deutlicher und dichter punktirt. Der Käfer findet sich nach Mulsant und Rey in Frankreich, um Bordeaux und in der Provenpe. Ich selbst habe ihn um Dres- den gesammelt. 11. JE. niffriuuM: Elungalus, subcyl'mdricus, subtUUer griseo-pubescens, piceo niger, pulpis larsisque riifescentibus ; prothorace transverso. aequa- liter convexo, lateribus leviter cxplanatis, medio leviter cavaliculato, V- 9 130 Auobiadae. amjidis omnibus rohmdatis ; antennis articulis 4 — S minutis, brevibuSf contiijiäs, ulthriis tribus maf/iiis, praecedentibus crassioribus. — Long. 3—4 inill. Anobiam niyrinum SturmDeutschl. Faun. Käf. XI. p. 126. 14. T. 242. F. A. — Redtenb. P'aun. Austr. Ed. II. p. 567. Liozoum niyrinuin Muls. e. Rey Tered, p. 195. 18. Ziemlich gestreckt, schwarz, oder schwarzbraun, etwas glänzend, fein greis behaart. Fühler beim Männchen beträchtlich länger als der halbe Körper, dunkelbraun, oft in der Mitte etwas heller, das dritte Glied deutlich länger als das erste, die folgenden dicht an einander gedrängt, klein, das fünfte deutlich, das siebente kaum merklich länger als die Glieder neben ihnen, die drei letzten sehr gross, lang, deutlich dicker als die vorhergehenden. Halsschild brei- ter als lang, schmäler als die Flügeldecken, gleichmässig gewölbt, feinkörnig punktirt, in der Mitte mit einer geglätteten, theilweise ge- furchten Längslinie, die Seiten massig gerundet, nach vorn stark herabgebogen, mit aufgebogenem Rande, alle Ecken stark verrundet. Flügeldecken beinahe vier mal so lang als das Haischild, mit parallelen Seiten, massig gewölbt, pechbraun. Auf Nadelholz in Deutschland, hin und wieder, z. B. in Sachsen, nach Kellner in Thüringen auf Kiefern. Die Larve frisst in der Markröhre der Kiefer Gipfeltriebe und wird dadurch schädlich. Der Käfer scheint in Süddeutschland häufiger als im Norden. Nach Mulsant auch um Lyon. ** Xyletinini. Fühler mehr oder weniger deutlich gesägt, mindestens vom vier- ten Gliede ab, bisweilen gekrümmt; die drei letzten Glieder gar nicht oder doch nur unbedeutend grösser als die vorhergehenden,, nie als eine Art von Keule gegen diese abgesetzt. Uebersichstabelle der Gattungen. Vorderbrust ohne Aushöhlung zur Aufnahme des Kopfes 2 1. { Vorderbrust zur Aufnahme des Kopfes ausge- höhlt, der Kopf stark herab und nach ein- wärts unterzubiegen 3 Körper cylindrisch, ziemlich lang, Fühler des Männchens gewöhnlich gekämmt, Schenkel- decken schmal Ptüinus. Körper ziemlich kurz und plump, Fühler bei beiden Geschlechtern gesägt. Schenkeldecken innen erweitert Ochina. 4. Hedobia. 131 Die drei letzten Fühlerglieder etwas grösser als die mittleren, Bauchsegmente in der Mitte 3. <| mit einander verwachsen Trypopitys. Die drei letzten Fühlerglieder mit den übrigen gleich, alle Bauchsegmente frei 4 Halsschild mit deutlichen Vorderecken , . . Metholcus. Halsschild mit verrundeten Vorderecken . . 5 f. i Flügeldecken gestreift , *. Xyletimis. \ Flügeldecken verworren punktirt .... Lasioderma. H e d o b i a. Latreille, Regne anim. Bd. II. IV. 482. not. yintennae validae, 11-articulatae intus Icvilrr serralae, arliadis ultimis praecedenfibus subaequaiibiis. Mcntuiti transversiim quadrangidare, antrorswn anijusUüiim, antice lale sublruncatum. Labium mento obtectum, setis apicaUbus promineiis. Prothoracis pleitrae hidisHnctae. Kopf ziemlich tief in das Halsschild eingesenkt, herabgebogen, ziemlich kurz, die grossen, runden Augen bis an den Vorderrand des Halsschildes reichend. Fühler kräftig, fadenförmig, leicht gesägt, erstes Glied verdickt, das zweite klein, die folgenden an Länge ziemlich gleich, oder allmälig ein wenig an Länge zunehmend. Oberlippe klein, vorn rundlich abgeschnitten. Mandibeln plump drei- eckig, mit einfacher Spitze und ein- oder zweimal gezahntem Innen- rande. Maxillen mit zwei massig langen, pergamentartigen an der Spitze und an der Innenseite dicht mit weichen Haaren gefranzten Laden. Maxillartaster fadenförmig, das erste Glied etwas verlängert und dünner als die folgenden, das letzte das grösste, fast so lang als die beiden vorliergehenden zusammengenommen, lang oval mit abgestutzter Spitze. Kinn viereckig etwas breiter als lang, nach vorn merklich verengt, sämmtliche Ecken abgestumpft, der Hinter- rand in der Mitte leicht ausgebuchtet, der Vorderrand in der Mitte nach vorn vortretend. Die Zunge sehr klein und kurz, vom Kinn völlig verdeckt, nur mit einigen derben Borsten zwischen den ziem- lich dicken, fadenförmigen Labialtastern über dasselbe hinausragend. Halsschild beträchtlich schmäler als die Flügeldecken, ungleichmässig gewölbt, nach hinten zu mit einer seitlich zusammengedrückten, buckligen oder kammartigen Erhöhung, die nach der Basis zu steil abfällt. Flügeldecken an den Seiten parallel, gewölbt, hinten ge- rundet, mehr oder weniger walzenförmig. Vorderbrust klein, kurz, der Hinterrand vor den dicht zusammenstossenden Vorderhüften 9* 132 Anohiadae. grade abgeschnitten. Mittelbrust klein mit deutlichen Episternen und Epimeren. Hinterbrust ziemlich gross, Episternen verhältniss- mässig breit, nach hinten beträchtlich verschmälert. Epimeren ver- steckt. Hinterhüften einander genähert. An den Bauchsegmenten sind das erste und zweite etwa von gleicher Länge, die beiden fol- genden kürzer, das letzte wieder etwas verlängert. Schenkel schwach verdickt, Tarsen ziemlich kurz, das erste Glied verlängert, das zweite kaum halb so lang, das dritte und vierte etwa doppelt so breit als lang, an der Spitze ausgerandet, das Klauenglied sehr kurz, wenig schmäler als das vorhergehende? Klauen klein und schwach. Die Gattung ist bisher unter die Ptininen gestellt wor- den. Sie entfernt sich durch ihre ganz eigenthümliche Zungenbil- dung von dieser, sowie von den typischen Anobien ziemlich gleich weit, hat aber sowohl durch die Art der Fühlerinsertion, als durch ^^^ die Bildung der Mundtheile der Tarsen und der Unterflügel die meisten Beziehungen zu den letzte- ren. Die Unterflügel z. B. stimmen auf das allergenaueste mit denen von Xestobium tessellatum überein und weichen sehr erheblich \x)n den Ptininenflügeln ab. Der Käfer ist offenbar eine recht interessante Uebergangsform zwischen den Ptinen und Anobien und schliesst sich in mancher Hinsicht an Dryophilus an. 1. VE. puhescens: Niip'o, snbcy/mdrica, fjriseo-pubeseens, pwthorace inaequali, elijfris seriaüin punclatis pedibusque testaceis. — Long. 5—6 mill. Sturm Deutsehl. Fauna XII. p. 22. 1. T. 246. F. a—N. — Boield. Ann. Soc. ent. Fr. 1856. p. 292. 1. — Muls. e. Key Gibbicolles p. 27. 1. Ptinus pubescens Fabr. Ent. syst. I. p. 239. 1. Syst. El. I. pag. 324. 1. — Oliv. Ent. VI. 17. p. 5. 1. T. 1. F. 7. a. b. — Duftschm. Faun. Austr. III. p. 51. 7. Schwarz, oder pechschwarz, Flügeldecken und Spitze der Tar- sen bräunlich gelb, das ganze Thier massig dicht greis behaart. Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, dicht punktirt, vor der Mitte zu einem kammförmigen Höcker emporgehoben. Flügeldecken dicht und ziemlich stark punktirt, die Punkte zu unregelmässigen Reihen geordnet. In Oesterreich sehr selten, bei Bozen von Herrn v. Haus- mann gesammelt. Auch in Italien und Südfrankreich einheimisch. Bedobia. 133 3. MM. imperialis: Ohlonya, fusca, squamuüs adpressis grisels et albidis vestita, elytris macidis humerali, lateraü ernte medium et su- turali arcuata albidis. — Long. 4 — 5,5 mill. Sturm Deutschi. Faun. XII. 25. 2. — Boield. Ann. soc. ent. Fr. 1856. p. 293. 2. — J. Duval III. T. 51. F. 254. — Redtenb. Faun. Austr. Ed. III. — Thoms. Scand. Col. V- p. 141. 1. Ptinus Imperialis Linn. Syst. Nat. I. II. p. 565. 4. — Fabr. Syst. El. I. p. 326. 7. — Panz. Faun. Germ. V. 7. — Oliv. Ent. II. 17. p. 5. 2. T. 1. F. 4. a.d.— Gyll. Ins. Suec. I. p. 304. 1.— Scliönh. Syn. Ins. II. p. 109. 6. Ptiiiomorphus imperialis Muls. e. Rey. Gihhicolles p. 34. 1. Dunkelbraun, überall mit greisen oder weisslichen anliegenden Schuppenhärchen massig dicht bekleidet. Fühler schwach gesägt, etwas kürzer als der Körper. Halsschild etwas breiter als lang, viel schmäler als die Flügeldecken, nach hinten zu kammförmig emporgehoben, auf der hinteren Hälfte jederseits mit einem aus weissen Schuppenhärchen gebildeten Flecke. Schildchen länglich viereckig, dicht weiss beschuppt. Flügeldecken fein und verworren punktirt, überall mit Schuppenhärchen bekleidet, die schmutzig weissen Fleckenzeichnungen herstellen. Auf jeder einzelnen Flügel- decke steht ein länglicher Schulterfleck, ein kleiner dreieckiger Fleck vor der Mitte des Seitenrandes und ein Längsfleck an der Naht. Letzterer sendet vor der Mitte der Flügeldecken einen Ast aus, der schräg nach dem Schulterflecke aufsteigt und einen zweiten hinter der Mitte, welcher eine unregelmässige, gewöhnlich den Aussenrand nicht erreichende Querbinde bildet. Häufig ist auch der Raum um das Schildchen und die Spitze der Flügeldecken durch hellere Beschuppung ausgezeichnet. Die beschriebenen Zeichnungen variiren, indem sie sich ausdehnen und solchen Falls mit einander verbinden oder mehr oder weniger verkümmern. Die Unterseite ist gleichmässig weisslich beschuppt. In Deutschland und überhaupt in" Europa weit verbreitet, auf blühenden Gewächsen, z. B. auf Weissdornblüthen (Kellner.) 3. MM. refßitlifi: Fusca, squamidis piliformibns adpressis (jriseis et albis varieyata, elytris maculis huinendiy et suturali arcuata albis, lineis nonmdlis lomjitudinalibus vix elevatis flavo pilosis. — Long. 4 — 5 mill. Sturm Deutschi. Faun. XIL 27. 3. T. 246. F. o. 0. — Boield. Ann. soc. ent. Fr. 1856. p. 294. 3. — Küster Käf. Eur. XX. 53. Ptinus regalis Duftschm. Faun. Austr. III. 61. 11. (ao. 1825. — Charp. Hör. ent. 196. 5. fao. 1825.) Ptinomorphus renalis Muls. e. Rey Gihhicolles p. 39. ? Der H. imperialis sehr ähnlich, aber im Allgemeinen etwas 134 Anobiadae. kleiner, namentlich kürzer. Fühler etwas stärker gesägt. Schuppen- bekleidung des Körpers merklich feiner, indem die einzelnen Schüpp- chen schmäler und beinahe haarförmig sind. Die Gegend um das Schildchen ist gelb behaart, die Zeichnungen der Flügeldecken sind reiner weiss, schärfer begrenzt, auch etwas anders gestaltet, ins Be- sondere bildet die Querbinde hinter der Mitte der Flügeldecken einen stark gekrümmten, in einem nach vorn gerichteten Haken endenden und mit diesem den Aussenrand erreichenden Bogen; auch fehlt der kleine dreieckige Randfleck vor der Mitte der Flügeldecken immer und gewöhnlich auch vor der Spitze. Die Flügeldecken tragen jede vier, mit feinen, ziemlich langen, niederliegenden, gelben Härchen besetzte, sehr schwach erhabene Längslinien, welche sich auch durch die weissen Schuppenzeichnungen deutlich fortsetzen, sowie einzelne feine, gelbliche Härchen, die nach den Seiten hin etwas dichter stehen. Im Uebrigen ist die braune Grundfarbe durch Beschuppung nicht in der Weise wie gewöhnlich bei H. imperialis verdeckt. Die deutschen Exemplare des Käfers, welche mir vorliegen, stammen aus Oesterreich, andere aus Ungarn und Oberitalien. Der Käfer ist zwar durch die angegebenen und schon von Duft Schmidt und Charpentier gut auseinander gesetzten Merkmale leicht von dem vorhergehenden zu unterscheiden, scheint aber noch bisweilen verwechselt zu werden. Eine mir unbekannte Art, die von Muls. u. Rey Gibhicolles p. 44. 3. neben Hedohia regalis gestellt wird, ist Hedohia angustata Charles Brisout de Barneville (Ann. soc. ent. Fr. 1861. p. G02- Nigra, elongata, parallela, parce pubescens^ gramilato-rugosa^ prothorace suhrottindato, lateribus albo notatis; elytris elongatis, jmraUelis albo maculatis. — Long. 2,5 — 3 mill.) Es ist leicht möglich, dass sie sich innerhalb des deutschen Faunengebietes auffinden lässt. T ry 1» o 1» i t y s. Redtenb. Faun. Austr. Ed. II. p. 562. Jlnlennae 11 - articuhüae, serratae, ulliinis praecedeiilibus jmido luiHj'ioribns. J/tijida bast Cornea, anlicc inembr(uiacea, valdc di/alalo ajtice pro- funde emarginato. Prulhorax luteribus, inarg'inatus subliis ad caput reci/jicnduni pro- funde excavatus. E/i/Ira piuiclato-siiia la. /ibdoinen seijinentis suhacqnal'tbns, Idieris. Körper regelmässig walzenförmig. Kopf tief in das Halsschild eingesenkt, in der Ruhe untergebogen, tief an dasselbe angelegt. Augen gross, rund, gewölbt. Fühler am Seitenrande des Kopfes Trypopitys. 135 unterhalb der Augen inserirt, 1 1 gliedrig, erstes Glied verlängert und etwas verdickt, zweites kugelig, an der Wurzel etwas einge- schnürt, drittes verkehrt kegelförmig, beträchtlich länger als das zweite, die folgenden ganz an der Basis dünn, dann stark nach innen dreieckig erweitert, unter sich fast von gleicher Länge und Breite, die drei letzten deutlich, aber nicht auffallend länger als die vorher- gehenden, die zwei vorletzten lang dreieckig, das letzte gestreckt eiförmig. Mundtlieile im Allgemeinen wie bei Anobium^ aber das Kinn im Verhältniss etwas kleiner und nach vorn noch mehr ver- engt, die Zunge nach vorn stark erweitert, am Vorderrande sehr tief ausgebuchtet, so dass der häutige Theil der Zunge in der Mitte über die hornigen Tasterstämme nicht vorragt, während er sich jederseits zu einem langen, vorn abgerundeten Lappen vorstreckt. Das letzte Ghed der Maxillartasten ist schwach, das der Labial- taster breiter beilförmig, letzteres an der Spitze fast quer abgestutzt und flach ausgerandet. Halsschild von der Breite der Flügeldecken, lang viereckig, quergewölbt, ohne kantige Erhöhungen, auf der Unterseite am Vorderrande des umgeschlagenen Halsschildrückens und der Vorderbrust, zu einer breiten scharfen Kante eingebogen, an welche sich in der Ruhe der Kopf ziemlich tief einlegen kann. Mittelbrust in der Mitte mit einer durch scharfe Leisten begrenzten Längsgrube zu Aufnahme der Fühler, welche sich noch auf die Basis der Hinterbrust fortsetzt. Hinterhüften mit schmalen in der Mitte nicht erweiterten Schenkeldecken. Alles Uebrige im Wesent- lichen wie bei Anobium. J. 'F. cat'iiini: Cylindncus, bru7mcus, opacus, pubc (jrisea velutinus, pro- thoracis laleribus pone medium s'imuito dihitatis, elytris strialo-ptm- ctatis. — Long. 4 — 6 mill. Redtenb. Faun. Austr. Ed. IL p. 5G3. — Thomson, Scand. Col. V. p. 156. 1. — Muls. e. Key Col. Fr. Tcred. p. 246. 1. T. VII. F. 3. 7. 12. 15. — J. Duval Gen. Col. S:nr. IIL T. 54. Fig. 266. Anobium carpini Herbst Käf. V. p. 58. 4. T. 47. F. 5. d. 1). Anobium serri corne Duftsch. Faun. Anstr. III. p. 50. Anobium excisum * Mannerh. Bull. Nat. Mose. 1843. p. 93. Braun, glanzlos, mit feiner grauer, sammetartiger Behaarung. Halsschild so lang als breit, gewölbt, der Vorderrand stark gerun- det, ein wenig aufgebogen, jederseits flach ausgebuchtet, die Vorder- ecken verrundet, die Hinterecken stumpf aber deutlich vortretend. Die Seiten erscheinen, wenn man den Käfer von oben her betrach- tet, vor der Mitte und vor der Basis stark ausgebuchtet, hinter der Mitte aber stumpfeckig erweitert. Die Scheibe des Halsschildes ist 136 Jnobiadae. nämlich hinter der Mitte stark der Quere nach gewölbt, und vor der Basis der Quere nach eingedrückt, während die Seiten nach vorn zu stark herabgebogen und flach ausgehöhlt sind. Flügeldecken cylindrisch, punktirt gestreift, die Punkte massig gross, die Zwischen- räume flach gewölbt. Die Unterseite ist heller braun als die Ober- seite, etwas glänzend, besonders auf dem Bauche, die Seiten der Brust und die Bauchsegmente mit ziemlich grossen flachen Punkten massig dicht besetzt, wde blatternarbig. In Deutschland hin und wieder, z. B. in Thüringen, Kellner, im abgestorbenen Fichtenholze, besonders in Oesterreich. Ausserdem in Finnland, Ptilinus. Geoffroy Hist. Ins. I. p. 64. j4nteirnae undecim articulatae, serratae vel in mare flabellalae, ar- t'tcuüs ullimis praecedentibn^ subaequalibus. Lußihi apice valde d'dataia, truncata. Prolhorax lateribus manjinatus, subtus ad Caput recipiendum haiid excavatus. Elytra punctulata. Se(jmenta ventralia, suhaequalia, Ubera. Körper regelmässig w^alzenförmig, Kopf in der Ruhe stark unterhogen und an die Brust angelegt, ohne in eine Aushöhlung aufgenommen zu sein. Augen rund, massig gross und gewölbt. Fühler am unteren Rande derselben, weit von einander eingefügt, llgliedrig, erstes Glied gross, verdickt, an der Basis stark einge- schnürt, nach vorn etw^as verdünnt, zweites klein, nach innen eckig vorspringend, drittes länger als das erste, schlank cylindrisch, an der Basis mit einem starken, nach innen vorspringenden Zahne, die fol- genden entweder einfach dreieckig, nach innen gesägt, oder an Länge allmälig abnehmend, an der Basis mit einem längeren oder kürzeren Fortsatze, das letzte einfach, lang, cylindrisch. Mandibeln kurz drei- eckig, an der Spitze zweizahnig. Maxillen mit zwei Laden, von denen die äussere massig lang und breit und an der Spitze mit weichen dichten Haaren gefranzt, die innere viel kürzer, klein, per- gamentartig und nur sparsamer mit Haaren bewimpert ist. Maxillar- taster viergliedrig, das letzte Glied beträchtlich verlängert, cylindrisch oder doch in der Mitte nur wenig verdickt. Kinn breit viereckig, nach vorn nicht verengt, mit abgestumpften Ecken. Zunge ziemlich kurz, an der Basis schmal, dann sehr stark erweitert, am Vorder- rande breiter als das Kinn, grade abgeschnitten. Erstes Glied der Labialtaster klein, zweites lang gestreckt, cylindrisch, letztes kürzer als das vorhergehende, in der Mitte ein wenig verdickt, an der Ptilinus. l"^* Spitze schwach abgestutzt. Vorderbrust am Vorderrande nur schwach abwärts gewölbt. Mittelbrust, an der Basis ohne Grube zu Auf- nahme der Fühler, mit deutlich gesonderten Episternen und Epimeren. Hinterbrust ziemlich lang, mit schmalen, beinahe gleichbreiten, seit- lich längs kantigen Episternen und versteckten Epimeren. Flügel- decken mehr oder weniger unregelmässig punktirt, mit Spuren von Streifen oder erhabenen Längslinien. Flügel mit spärlichem Geäder, Schulterader bis über die Mitte der Flügellänge hinausreichend. Bauch mit fünf freien Segmenten, von ziemlich gleicher Länge. Vorder- und Mittelhüften genähert, Hinterhüften etwas weiter von einander entfernt. Vorderschienen an der Spitze mit einem kleinen, horizontal nach aussen gerichteten Zähnchen. Tarsen ziemlich schlank, nach der Spitze allmälig ein wenig verbreitert, erstes Glied lang, zweites etwas kürzer, die folgenden drei viel kürzer, aber brei- ter als die vorhergehenden. J. JP. pectinicornis: Cylindncus, subnilklus, puhe hrevi grisea sericeus, fusco 7iiger, antennis pedibusque rufis; prothorace antrorsum scabro, linea media basali elevata, laevi, nitida; ehjtris minus fortiler pun- ctata rugosis, üneis obsoletis clevatis. — Long. 3 — 5 mill. Mas. :^ antennis longissime, flabellatis. Fem.: antennis pectinatis, prothorace utrinque callo laevigato. Fabr. Syst. El. I. p. 329. 2. — Oliv. Ent. II. 17. 63. p. 4. T. 1. F. 1. — Panz. Faun. Germ. III. 7. — Gyll. Ins. Suec. I. p. 301. 1. — Schönh. Syns. Ins. IL p. 112. 2. — Sturm Deutschi. Faun. XL p. 75. 1. T. 23G. F. A. B. - Muls. e. Rey Col. Fr. Tered. p. 228. 1. T. VIL F. 1. 2. Ptinus pectinicornis Linn. Syst. Nat. IL p. 565. 1. Dermestes pectinicornis Linn. Faun. Suec. no. 412. Ptilinus impressifrons Küster Käf. Eur. IX. 42. Lang walzenförmig, schwarzbraun, mit hellen braunen Flügel- decken überall mit gelblicher oder greiser, überaus kurzer und feiner Behaarung wie bereift. Fühler und Beine rostroth. Beim Männchen das dritte Glied der Fühler dreieckig, an der Innenecke in eine län- gere oder kürzere Spitze ausgezogen, jedes der folgenden an der vorderen Innenecke in einen sehr langen, etwas flach gedrückten astförmigen Fortsatz, der reichlich so lang ist als Kopf und Hals- schild zusammengenommen. Die Stirn zeigt beim Männchen eine mehr oder weniger deutliche, im runden Bogen quer über den Kopf laufende und die Stirn vom Scheitel sondernde Querfurche. Halsschild vorn und an den Seiten stark gerundet, stark gewölbt, fein körnig gerunzelt, nach vorn zu mit einzelnen stärkeren Körnchen, vor dem Schildchen eine kleine geglättete Beule. Flügeldecken mit ziemlich 138 Anobiaäae. feinen, flachen zu unregelmässigen Reihen geordneten Punkten. Unterseite ziemlich glänzend, fein und dicht punktirt. Beine ebenso "wie die Fühler rostroth. Bei dem Weibchen sind die Fühler tief gesägt und das Halsschild zeigt ausser der Beule vor dem Schildchen auf seiner hinteren Hälfte jederseits eine schwach erhabene, ge- glättete Stelle. In Deutschland überall häufig. Das Thier bohrt im abgestorbe- nen Holze der Laub- oder Nadelbäume, findet sich aber auch in alten Pfosten und dergl. Den Ptilimis impressifrons Küst. vermag ich nicht von der gegenwärtigen Art zu unterscheiden. Küster hebt zwar die Bil- dung des Kopfes als Merkmal hervor, beschreibt ihn aber im Wesent- lichen ganz übereinstimmnd. Es würde als Unterscheidungsmerk- mal somit bloss die feine Punktirung übrig bleiben; diese scheint aber ziemlich veränderlich. Ptilinus aspericollis Menetries Catal. rais. p. 166. no. 673. — Falderm. Col. Pei'S. Arm. I. p. 212. 195. Lineari elon- gatus, cylindricus, rufo ferrugineus; thorace magno, aspero, pulvinato, basi carina laevissima ; elytris concinne punctata striatis. — Long. 4 mill., — vom Caspischen Meere ist dagegen eine gute, durch die Fühlerbildung leicht zu unterscheidende Art, die Fühler sind länger und weniger tief gesägt. Ebenfalls unter dem Namen aspericollis hat Mulsant Opusc. ent. n. p. 7 einen Ptilinus beschrieben, der von Gemminger in P^. asperulus (Col. Hefte VL) umgetauft worden ist: Cylindricus, supra castaneus; capite subcoi'iaceo, antennis rufo-piceis, pectinatis; p)rothorace antice asp)erato, margine acuto subdenticulato, elytris punctidatis et leviter rugidosis; 2)ßdibus rufo-p)icei8. Long. 6 mill. Sicil. Die Art ist mir unbekannt. Weit mehr entfernt sich von den deutschen Ptilinen Pt. grandi- collis Falderm. Col. Pers. Arm. I. p. 211. Elongatus, subcylin- dricus, obscure brunneus; antetviis serratis pedibusque pallidioribus ; thorace magno, subquadrato, media carinato, elytris tenue striatis. — Long. 4,5 mill. Das Thier ist durch den grossen, beim Männchen auf der ganzen Stirnfläche weit ausgehöhlten Kopf und das jeder- seits in ein .spitzes Zähnchen endende Kopfschild sehr leicht kennt- lich und wahrscheinlich der- Repräsentant einer eigenen Gattung. Von dem Caspischen Meere, Becker. 3. J*. eoittattifi: Cylindricus, opacus, niyer, pnbe tenuissima, brevissima, grisea subsericans, antennis, tibiis tarsisque rufis; prothorace antice sca- bro, linea media basali elevata nitida, elytris rugidosis, fortius striato punctatis, lineis obsoletis elevatis. — Long. 3 — 5 mill. Ochhm. 139 Mas.: anlennis jlabellalis. Gyll. Ins. Suec. IV. p. 329. 2. — Sturm Deutschi. Faun. XI. p. 77. 2. T. 236. F. AI 0. — Muls. e. Key Col. Fr. Tirid- pag. 232. 2. Var. : elytris dilute brunncis. Ptilinus flavescens Laporte Ins. I. p. 295. 2. Dem vorigen überaus ähnlich, aber im Allgemeinen dunkler gefärbt, auch gewöhnlich etwas kürzer. Die Kammfortsätze der Fühler des Männchens sind beträchtlich kürzer als bei j)^(^tinicornis^ und jeder einzelne Ast nach der Spitze hin deutlich verbreitert. Das Halsschild hat in seiner hinteren Hälfte eine etwas erhaben geglättete, und bisweilen der Länge nach wieder leicht gefurchte Längslinie. Dem Weibchen fehlt aber die das Weibchen von pectini- cornis auszeichnend, geglättete Stelle. Die Punktreihen der Flügeldecken sind viel stärker, die Beine dunkler, namentlich die Schenkel immer, nicht selten aber auch die Schienen, schwärzlich oder dunkelbraun. In Deutschland ebenfalls verbreitert, aber etwas weniger häufig als Pt. pectinicornis. Ebenfalls in altem Holze. O c h i n a. Stephens lUustr. Brit. ent. III. p. 342. jliilennae undechn-ariicnlalue, serratae, articulis ullhms praeceden- tibus rix majoribus. Luiu/a onüce paruin dihüaia, leinter emarginata. Prothorax lateribus marcjinatus, sublus ad caput rccipienduni haud excavatus. Ehflra irreyularitcr punctulaia. Seyincnta ventralia^ subaequalia, libera. Körper gewölbt, länglich-oval mit sehr schwach gebogenen, bis- weilen beinahe parallelen Seiten. Kopf nur wenig tief in das Hals- schild eingesenkt, herab-, aber nicht eigentlich untergebogen, und an die Unterseite des Halsschildes nicht fest anlegbar. Füliler am un- teren Rande der Augen, seitlich vom Kopfe, sehr entfernt von einan- der eingefügt, 1 1 gliedrig, erstes und zweites Glied verdickt, fast von gleicher Länge, das zweite kugelig, an der Basis eingeschnürt, drittes und viertes schlank, nach vorn etwas verdickt, die folgenden verkehrt kegelförmig, nach innen schwach gesägt, sämmtlich länger als breit, letztes lang eiförmig, am Ende zugespitzt, die letzten Glie- der kaum merklich länger als die vorhergehenden. Mundtheile im Wesentlichen wie bei Anobium, das Kinn breit, nach vorn stark ver- engt, die Zunge nach vorn nur wenig erweitert und am Vorderrande ausgebuclitet, das letzte Tasterglied länglich eiförmig, am Ende schwach abgestutzt. Halsschild breiter als lang, gleichmässig ge- 140 Anohiadae. wölbt, Seitenrand scharfkantig, in einem fortlaufenden Bogen in den Hinterrand übergehend. Die Unterseite zeigt keine eingebogene Kante, an welche sich der Kopf anlegen könnte. Mittelbrust mit deutlichen, durch schräge Kanten angedeuteten Episternen und Epi- meren. Hinterbrust massig gross, die Episternen eng mit dem eigent- lichen Sternaltheile verwachsen. Flügeldecken fein und unregelmässig punktirt. Flügel schmal und lang, mit spärlichem Geäder, Schulter- ader bis über die halbe Flügellänge hinausreichend. Sämmtliche Hüften einander sehr genähert, besonders die vordersten, Schenkel- decken der Hinterhüften nach innen zu breiter, nach aussen stark verschmälert. Bauch mit fünf freien Segmenten, von denen das dritte und vierte unter sich etwa von gleicher Länge aber kürzer als die übrigen Segmente sind. J. O. heile rae: Brunnca, antennis pedibusque rufesceniibus, supra tjriseo- pubescens, eUjiris subiiUssimc punctatis, macula basali, fascia media ad suturain d'datata apiceque denudaüs. — Long. 2,5 — 3 mill. Sturm Deutschi. Faun. II. p. 95. T. 238. F. A. — Muls. e. Rey Col. Fr. Ter ed. p. 240. 2. T. Vn. F. 5. 11. Ptilinus hederae Müller in Germ. Mag. IV. p. 193. Röthlich braun, mit dunklerer Unterseite, Spitze der Flügeldecken, Fühler und Beine heller, etwas glänzend, fein und dicht punktirt, gelb greis anliegend, ein wenig seidenschimmernd behaart, auf den Flügeldecken ein grosser Fleck jederseits neben dem Schildchen, eine bogenförmige Querbinde hinter der Mitte, die sich nach der Naht zu verbreitert, und ein Fleck an der Spitze kahl. Die milchweisse Larve lebt nach Müller 1, c. in den abgängi- gen Zweigen des Epheu und nährt sich im Herbste und den Win- ter hindurch von dessen Mark. Sie verpuppt sich Ende April und Anfang Mai zwischen der äusseren Rinde dieser Zweige und dem darunter liegenden harten Holze, in welchem sie sich eine länglich runde Höhlung ausnagt, um ihre Verwandlung darin zu überstehen. Im Juni entwickelt sich der Käfer. Im südlichen und westlichen Deutschland nicht selten, auch in Thüringen (Kellner). Mulsant und Rey gründen auf diese Art {Ter ed. p. 240) die Unter- gattung Ctttobium, Avelche durch abwärts geneigtes, nach vorn zugespitztes Mesosternum, und innen plötzlich eckig erweiterte Schenkeldecken der Hinter- hüften von der Ochina Latreillei, bei welcher das Mesosternum horizon- tal und vorn grade abgeschnitten ist, während sich die Hinterhüften allmälig nach innen erweitern, unterschieden wird. 2. O. Mjfttreillei: Niiidula, punctata, pube tetmiore hirla, nigra, capite, prothorace, elytrorum apice, antennis pedibusque rufis. — Long. 3 — 3.5 mill. Ochina. 141 Muls. e. Rey Col. Fr. Ter ed. p. 238. 1. T. VII. F. 4. 6. 8. 9. 10. 16. Ptilinus Latreillei Bon. Soc. Agr. Torin. p. 167. 12. T. 3. (ao. 1812.) Anobium sanguinicolle Duftschm. Faun. Austr. III. p. 56. 17. (ao. 1825.) Ochina sa)i(jui)itcollis Sturm Deutschi. Faun. II. p. 97. 2. T.238. F. 0. Glänzend, mit etwas abstehender brauner Behaarung, massig fein und dicht jjunktirt, schwarz, Kopf, Halsschild und Flügeldecken- spitze lebhaft roth, Fühler und Füsse röthlich oder bräunlich gelb. Erstere vom vierten Gliede an, besonders beim Männchen ziemlich scharf gesägt, nicht ganz von halber Körperlänge. Halsschild viel breiter als lang, mit graden nach vorn ziemlich breit flach abgesetz- ten convergirenden Seiten, stark gerundetem Vorder- und Hinter- rande, scharf rechteckigen Vorderwinkeln und stumpfen Hinterwinkeln In Süd- und Mitteldeutschland. Hetholcus. J. Duval Gen. Col. d'Eur. III. p. 218. T. 54. F. 269. Antennae untlcciin-arüculatac, serratae, articulis iiltimis praeceden- tibus vix niajoribus. Prothorax subtus profunde excavatits, lateribus aciitis, angulis Omnibus bene distinctis. Elijtra irreijulariter pimciaio-slriata. Seymenta ventralia libera, subaequalia. Der Körper ist ziemlich lang, etwas cylindrisch. Der Kopf gross, tief in das Kopfschild eingesenkt, herabgebogen und an die Vorderhüften angelegt, mit breiter Stirn und grossen, massig vor- gequollenen Augen. Kopfschild quer, vorn grade abgeschnitten, Palpen mit breitem, vorn beträchtlich ausgerandetem letzten Gliede. Fühler massig lang, ziemlich schwach gleichmässig gesägt. Halsschild viereckig, ein wenig breiter als lang, am vorderen Unterrande zur Aufnahme des Kopfes ausgehöhlt, am Vorderrande leicht kapuzen- förmig vorgezogen. Flügeldecken länglich cylindrisch, unregelmässig punktirt-gestreift, mit deutlichen Schultern und deutlichem umge- schlagenem Seitenrande. Brust ziemlich tief ausgerandet. Bauch mit fünf freien Segmenten, von denen das dritte und vierte kürzer sind als die übrigen. Schienen am Aussenrande zweikantig. Tarsen kurz, mit etwas verlängertem ersten, kurzem zweiten, sehr kurzem und zweilappigem dritten und vierten Gliede. J. jff. ctfliiiflvlcuAt : Oblonxjus, cylindrictis, ferrugineus, griseo-pubescens, prothorace tratisverso, subquadrato dense snbtiliter ruguloso, elijiris irrcgulariler punctalo striatis. — Lon". 4 — 6 mill. Muls. e. Rey Tered. p. 252. 1. 142 Anobiadae. Xyleliuus cijlindricus Germ. Reise Dalm. p. 202. Trypopitys phoenicis Fairm. Ann. Fr. 1859. p. 59. Trypopitys Rayinondi Muls. e. Rey Muls. Op. Ent. XIX. p. 177. Langgestreckt, cylindrisch, bräunlich gelb, wenig glänzend, mit gelbgreiser Behaarung. Kopf und Halsschild lederartig dicht ge- runzelt. Kopf gross, tief in das Halsschild eingesenkt, mit breiter Stirn und gi'ossen Augen. Halsschild massig gewölbt, viereckig, breiter als lang, mit ziemlich graden Seiten, nach vorn wenig ver- engt, mit deutlichen Vorder- und Hinterecken. Schildchen rundlich, massig gross. Flügeldecken länglich, cylindrisch, mit deutlichen Schulterecken und ziemlich unregelmässigen Punktreihen, Aus der Triester Gegend. (?) Im Mittelmeergebiete. Nach Raymond auf Datteln, nach Mulsant aber auch auf Wachholder, Xyletinus. Latreille Gen. Crust. e. Ins. IV. p. 376. Jacq. Duval Gen. Col. Eur. IV. p. 219. 7. T. 54. F. 270. Antennae 11-articidatae, sen-atae, arliculis uliimis praecedentibiis subaequalibus. Caput profhoraci immersum, injJexum, prosterno excavato arcte applicatum. Articidus idtbnus palporum max'dlarium siibelongatus, labialium triangularis, oblique truncatus, Metasternum antice haud carinaimn. Elytra striata. Körper eirund oder kurz cylindrisch. Kopf gross und breit, mit flach gewölbter, bisweilen mit einer leichten erhabenen Längs- linie versehenen Stirne, tief in das Halsschild eingesenkt und gegen den, zu einer scharfen Leiste umgebrochenen Vorderrand der um- geschlagenen Halsschildseiten und die tief ausgehöhlte Vorderbrust, sowie die Vorderhüften dicht an- oder eingelegt. Fühler unterhalb der Augen, an den Seiten des Kopfes in einer flachen, nach der Stirn durch eine schräge Leiste begrenzten Vertiefung dergestalt eingefügt, dass in der Ruhe das erste und ein Theil des zweiten Fühlerghedes auf der oberen Fläche des Kopfes liegen, während der übrige Fühler auf die Unterseite untergeschlagen wird. Der Vor- derrand des von der Stirn nur undeutlich gesonderten Kopfschildes ist dreieckig ausgerundet. Die Oberlippe klein, quer, vorn grade abgestutzt oder flach ausgebuchtet. Mandibeln gross, kräftig, etwas vorragend, an den Seiten eckig gebogen. Kinn viereckig und an der Basis und am Vorderrande grade abgeschnitten, nach vorn stark verengt, mit graden Seiten, an der Basis von horniger, nach vorn von pergamentartiger Consistenz. Zunge nach vorn verbreitert, am Xyletbms. 143 Vorderrande tief ausgebui'htet und daher jederseits in einen rund- lichen Lappen erweitert. Maxillen mit zwei häutigen Laden, der äussere nach vorn erweitert, rundlich abgestutzt und hier mit kurzen Härchen gefranzt, die innere klein, an der Innenseite behaart. Maxil- lartaster mit massig verlängertem länglich dreieckigem an der Spitze schräg abgeschnittenem Gliede. Labialtaster mit breitem, dreieckigen, bisweilen fast beilförmigem Endgliede. Fühler 1 1 gliedrig, ziemlich kurz, erstes Glied länglich oval, schwach gebogen, verdickt, auf der Unterseite, um sich den Seiten des Kopfes genau anzulegen, etwas ausgehöhlt, das zweite klein, rundlich, nach innen etwas erweitert, das dritte beträchtlich grösser, mit mehr oder weniger scharfen Innenecken, die folgenden unter sich ungefähr von gleicher Grösse, beim Männchen mehr, beim Weib- chen weniger scharfkantig nach innen vorgezogen. Halsschild viel breiter als lang, an der Basis so breit als die Flügeldecken, stark, bisweilen kissenartig, immer ziemlich gleichmässig gewölbt, ohne besondere Unebenheiten, der Vorderrand gerundet, aber nicht kapu- zonartig über den Kopf vorragend, Vorderecken scharf, stark herab- gebogen, Hinterecken sehr stumpf, oft nur angedeutet, indem der Seitenrand allmälig in den Hinterrand übergeht. Schildchen halb- kreisförmig. Flügeldecken deutlich und regelmässig gestreift, an der Spitze gemeinsam abgerundet. Vorder- und Mittelbrust auf schmale Querleisten reducirt, letztere mit Andeutung von Episternen und Epimeren. Hinterbrust ziemlich gross, ein wenig gewölbt, nach der Mittelbrust zu vertieft, die Episternen ziemlich breit, von vorn nach hinten nur wenig verschmälert, Epimeren klein, dreieckig. Vorderhüften emporragend, dicht aneinander stossend, die Mit- tel- und Hinterhüften etwas von einander entfernt, Mittelhüften klein rundlich, wenig aus den Gelenkpfannen hervorragend, die Hinter- hüften zeigen oben deutlich ungefähr gleich breite, am Aussenwinkel gerundete Schenkeldecken. Bauch mit fünf Segmenten, das erste gross, die folgenden an Länge allmälig abnehmend, das letzte wie- der länger, als die ihm vorhergehenden. Beine kurz, kräftig, die vorderen in der Ruhe unter das Halsschild untergeschlagen. Schen- kel in ihrer ganzen Länge zur Aufnahme der Schienen gefurcht. Schienen, namentlich Vorder- und Mittelschienen an der Aussenseite der ganzen Länge nach deutlich zweikantig. Füsse ziemlich kurz, seitlich etwas zusammengedrückt, erstes Glied länglich, drittes und viertes kurz, mehr oder weniger deutlich zweilappig, das letzte wie- der etwas länger als die vorhergehenden. Die Xyletinen leben als Larven im faulen Holze oder holzar- tigen Substanzen, im Marke von Pflanzen, sogar in trockenem 144 Jnob'iadae. Dünger (pallens und die Arten der Woll asto nschen Gattung Notiomimus). Sie sind in ganz Europa von Schweden bis nach den südHchsten Mittehneerländern verbreitet, sind aber im Südosten des Faunengebietes, namentlich in den südrussischen Steppen (vergl. F. Morawitz, Notiz über die russischen Xyletininae in Horae soc. entom. Ross. II. [1863] p. 161) in vielen ausgezeichneten Arten und in zahlreichen Individuen vertreten. Die dem weiteren europäischen Faunengebiete angehörenden lassen sich folgendermassen übersichtlich ordnen: I. Tarsen, namentlich an den Hinterfüssen, schlank, zweites Glied wenig kürzer als das erste, beträchtlich länger als das dritte, letztes Glied, beide Tasterpaare lang, cylindrisch, nach dem Ende all- mälig zugespitzt, Flügeldecken 2^ bis 3 mal so lang als zusammen breit. Subgen. Xeronthobius Morawitz 1, c. p. 164 mit der ein- zigen Art Xyl. ])allens: elongato-ovatus, subtilmime griseo-jmbescens, testaceus. oculis nigris, elytris striatis. — Long. 4 — 6 mill. Germ. Ins. Spec. I. p. 79. Krim, Sarepta. II. Tarsen nur massig verlängert, zweites Glied wenig kürzer als das erste, besonders an den Hinterfüssen, letztes Tasterglied verlängert, cylindrisch, vorn mehr oder weniger zugespitzt, Flügel- decken kaum zwei mal so lang als zusammen breit. Subgen. Calypteriis Muls. et Rey Opusc. ent. IX. p. 181 (ao. 1859) Tered. p. 254 =: Notiomimus Wollaston Ann. a. Mag. nat. bist. 1861. (weder die Beschreibung noch die Untersuchung typischer Exemplare lässt wesentliche Unterschiede zwischen Calyp- terus und Notiomimus erkennen): mit den Arten X. bucephalus (Ptilinus bucephalus II Hg- Mag. VI. p. 16. r= Xyletinus striatipennis Fairm. Ann. soc. ent. Fr. 1857 p. 638 = Calypterus sericans Muls. e. Rey Opu.sc. ent. IX. p. 181. = X. peregrinus Chevrol. Guerin. Rev. zool. 1860 p. 154?) Brimneus, pube grisea sericans, subtilissime punctato-rugulosus, prothorace angulis anticis acutiusculis, posticis ro- tundatis, transversa, convexo, basi utrinque impresso, subtus niger, an- tennis pedibusque brunneis. — Long. 3 — 4 mill. Im Mittelmeerge- biete, Spanien, Südfrankreich, Italien, Griechenland. Möglicherweise in den südlichsten Theilen Deutschlands noch aufzufinden. X. ornatus Germ. Faun. Ins. Eur. fasc. 22. 2. = sericeus F. Morawitz Bull. nat. Mose. 1861. p. 289. X.formosus Mann. Bull. nat. Mose. 1849. I. p. 232, beide aus den südlicheren Theilen von Russland und Sibirien, ersterer mit dunklen Fühlern, und schwarzen, an der Spitze in grösserer oder geringerer Ausdehnung, rothen Flügeldecken, letzterer mit gelben Fühlern und braunen, strei- figen Flügeldecken. Xijletinus. 145 Hierzu kommen die von WoUaston 1. c. beschriebenen Arten Notiomimus fimicola und holosericeus, während N. jnmctulatissimus wegen der ungestreiften Flügeldecken wohl zu Lasioderma zu bringen ist. III. Tarsen massig lang, zweites Glied kürzer als das erste, beträchtlich länger als das dritte, Klauenglied etwas verlängert, letztes Glied der Maxillartaster länglich zugespitzt, der Labialtaster dreieckig, Fühler vom dritten Gliede an in lange, astförmige Fort- sätze erweitert. Körper kurz, plump, wie bei Xi/letinus. S üb gen. Trachelobrachys Redtb. = Brachytrachelus Moraw. X. Kieseniüetteri F. Morawitz Bull. soc. nat. Mose. 1862 p. 284, schwarz, mit blassgelben Flügeldecken, um Sarepta. X. sanfßuitieo-cinclus: Oblonfjus, paruin conrexm, nujer, sat ml'i- dus, e/jjtr'/s marijine externo late rubro. hunieris levilcr ddafalu; pro- thoruce tennisshne ruyoso. biisi media e/eralo; ehjtris subporoUeUs, sat fortiter striaüs, striis apice obsolet is, suttirain versus profnnd'ioribiis, intcrstitUs conve.vmsadis. — Long. 3,5 mill. Fairmaire Ann. soc. ent. Fr. 1859 p. CV. Toulon. Mas.: antennis niijris flabel/atis. Ich kenne zwar die Fairmaire'sche Art, die Mulsant und Rey in Natur unbekannt geblieben ist, nicht in typischen Exem- plaren, bezweifle aber nicht, dass der Käfer als das Weibchen zu einem Sareptaner Käfer mit gewedelten männlichen Fühlern gehört, den man füglich zu Trachelobrachys stellen kann. IV. Tarsen plump, zweites Glied viel kürzer als das erste, wenig länger als das dritte, Klauenglied ziemlich kurz und dick, mit schwachen Klauen, letztes Glied der Maxillartaster länglich, seit- lich schwach dreieckig erweitert, das der Labialtaster kürzer, drei- eckig, fast beilförmig. Körper kurz, stark gewölbt, Flügeldecken H bis 2 mal so lang als zusammen breit. S üb gen. Xyletinus i. Sj>. Die ziemlich zahlreichen Arten, von denen sich einige wohl noch in den südlichsten Theilen Deutschlands werden auffinden lassen, lassen sich in folgender Weise auseinandersetzen: ( mit einem Längskiele ater. 1 . Hmterbrust i , t •• i • i c { ohne Langskiel z 2. Halsschild von ( mit schwach gerundeten Seiten . . 3 oben betrachtet ( mit stark gerundeten Seiten ... 4 3. Fühler und ( lebhaft gelb pectinatus Beine ( schwarz subrotundatus V. 10 146 AnobUidae. 4. Halsschikl 5. Flügeldecken 6. Zwischen- räume der Flügeldecken T.Behaarungder Flügeldecken 8. Körper ganz oder theihveise roth .... 5 einfarbig schwarz 6 einfarbig schwarz oder mit röthlich durchscheinendem Rande .... ruficollis auf der Schulter und vor der Spitze mit einem grossen rothen Fleck . . maculatus ' ) mit einzelnen rauhen, zwischen die runzlige Sculptur eingestreuten Punkte laticollis fein gerunzelt, ohne solche Punkte 7 mit deutlichem grauem Scheine , . 8 dunkel, ohne grauen Schein . . . sareptaniis '') ziemlich lang gestreckt, Fühler hell- gelb ohlongulus kurz oval, Fühler braunröthlich . . Jiavipes. 3. X. ftter: Ovatm; nhjer, upacens, subLilisshne jmnciuhüns, lilüis larsisque rufescentibiis, prothorace anlrorsum anyustato, auijuüs posti- cis extrorsum verijcntibus. — Long. 2,5 — 4 mill. Sturm Deiitschl. Faun. Käf. IX. p. 85. 2. — Redtenb. Faun. Austr. Ed. II. p. 560. — Muls. e. Key TcredÜes p. 264. 1. T. IX. F. 9. — Thomson Scand. Col. V. p. 169. 2. PHliniis ater Creutzer in Panz. Germ. Fase. 35. T. 9. — tryll. Ins. Suec. IV. p. 330. 3. Matt schwarz, sehr fein und dicht runzlig punktirt, mit äusserst feiner greiser Behaarung, welche die Grundfarbe kaum modificirt, hauchartig überzogen. Kopf gross, mit breiter, leicht gewölbter Stirn, die auf der Mitte eine, bis zum Scheitel reichende, sehr schwach erhabene Längslinie zeigt. Mundtheile röthlich. Augen gross, rund- ') X. III actildti/ s: (Jhlonyu.f, convexiusculus, subopacus pide minus suhtiU albiila sericans, subtiUssinie ruciulosiis, niijer ore antennis stibptctin.atis macula rofiiiulnta humerali apiceqiie e/t/trun/m lafe /erntgiiieix, fronte usque ad verticem cariiiata. — Long. 4 mill. — Von Becker Lei Derbent am Caspischcn Meere entdeckt. Der Käfer würde mit gleichem Rechte auch zur Untergattung Calypterus gestellt werden, indem er einen sehr deutlichen Uebergang zu den Arten fonnnsvs und ornatus bildet. *) A'. sareptanus : Ohlongo-ovntiis, convexiis, subopacus, omnium sub- tiUssinie fusco pubescens, svbylaher subtiHssiiiie rvgiilosus, niger, ore, tihiis tarsisque testaceis, antennis fusco-brunneis, fronte usque ad verticem cari- nata. — Long. 3 mill. Sarepta. Von Becker mehrfach als tibialis ver- sendet. Vielleicht Xyl. tenehri':osus Solsky Horac. Soe. ent. Ross. 1867. 68. pag. 35. Xijletmus. 147 lieh, massig vorgequollen. Fühler bräunlich schwarz, tief nnd scharf gesägt, beim Männchen beinahe kammförmig gesägt, alle Glieder vom vierten ab merklich breiter als lang, nur das letzte länglich oval. Halsschild breiter als lang, am Grunde so breit als die Flügeldecken, von oben her betrachtet nach vorn beträchtlich ver- engt, mit flach ausgeschweiften Seiten und stark nach aussen ge- schwungenen Hinterecken. Von der Seite her betrachtet zeigen sich die Vorderecken reclitwinklig, stark herabgebogen, die Hinterecken verrundet und schwach aufgebogen. Schildchen rundlich viereckig. Flügeldecken drei mal so lang als das Halsschild mit ziemlich parallelen oder doch sehr schwach gerundeten Seiten, an der Spitze leicht abgestutzt, punktstreifig, in den nach vorn zu flachen, nach hinten zu mehr oder weniger gewölbten Zwischenräumen sehr fein gerunzelt. Unterseite mit den Beinen schwarz, Schienen und Fasse röthlich. Durch einen Längskiel auf dem vorderen Theile der Hinter- brust von allen übrigen Arten sehr bestimmt verschieden und leicht kenntlich. Allenthalben in Deutschland und in Nord- und Mitteleuropa nicht selten. Nach Kellner in altem Eichenholze. Die Angalje Tliomson's, wonach Pti.linus Inticollis Gyllenlial Ins. Suec. IV. p. 330. 4. das Weibchen von l'tiUnus nter sein soll, ist frag- lich, da Gyllenhal unter seinem Pt. laficolUs ausdrücklich beide Geschlech- ter erwälint, und eine deutliche erhabene kleine Längslinie der Stirn be- schreibt, die bei X. laficolUs sichtbarer ist als bei X. ater. 3. J¥. taticolli«: lireviler ovatns,v(ihlc convcxiis, subopacus, temdsslme ijrisen-puhcscens, sul)l///ssime pimclidatus, hi eli/tris rngu/nsKS. piiiiclis nuijorihus immixlis, prothorace Info. latcrilins rotumUtf'is, nuier, fibiis farsisqiie ferrmiineis . — Long. 4 mill. Sturm Deutschi. Faun. XL p. 8ß. 3. T. 237. Fig. A. — Redtenb. Faun. Austr. Ed. II. p. 560. — Muls. e. Key Tered. p. 285. 8. T. VIIL F. 2. 7. 13. 15. T. IX. F. 10. Plilinus laficolUs Duftschm. Faun. Austr. III. p. 46. 5. — Gyll. Ins. Suec. IV. p. 330. 4. Durch kurze, stark gewölbte Gestalt und besonders breites, an den Seiten stark gerundetes Halsscliild, sowie durch die ungleich- massige Funktirung der Flügeldecken ausgezeichnet. Kopf etwa halb so breit als das Halsschild, Stirn mit einer deutlichen, aber nicht bis zum Scheitel fortgesetzten erhabenen Längslinie. Kopfschild vorn deutlich ausgerandet. Mundtheile röthlich. Fühler kurz, dick, kaum länger als Kopf und Halsschild, schwarz oder dunkel pech- 10* 148 Anobituhie. röthlich, beim Männchen tief, beim Weibchen weniger tief gesägt. Halsschild beinahe doppelt so breit als lang, der Vorderrand in der Mitte in stark gerundetem Bogen vorgezogen, der Seitenrand stark gerundet, die Vorderecken, von der Seite her betrachtet, rechtwinklig, aber ein wenig verrundet, die Hinterecken stark verrundet. Es ist stark und ziemlich gleichmässig gewölbt, schwach glänzend, sehr fein behaart, fein runzlig (an den Seiten stärker) punktirt, Flügel- decken kaum doppelt so lang als das Halsschild, nach hinten zu ein wenig verengt, an der Spitze in flachem Bogen abgerundet, schwarz, schwach glänzend, mit sehr feiner anliegender Behaarung, welche nur an der Basis und an den Seiten der Grundfarbe einen graugelben Schein giebt; die gewöhnlichen Punktstreifen massig tief und stark, die Zwisclienräume flach, fein gerunzelt und mit einzelnen flachen, aber ziemlich grossen, rauhen, schräg von hinten einge- stochenen Punkten versehen. Beine roströthlich, mit heller oder dunkler braunen oder schwarzen Schenkeln. Tarsen ziemlich kurz, zweites Glied merklich kürzer als das erste. Das Weibchen hat an der Spitze des letzten Bauchsegments, zwei schwache, gewöhnlich mit einander verbundene Körnchen. In Oesterreich. 4. X, pectinatus: Oblungus, subtiüsshiie pubescens, fuscus vel bruii- neus. ore, antemiis pedibusque ferrugineis, profhorace transversa, con- vexo, anfforsitm aufjustato, amjulis postivis extrorsiun venjcntibus, ehjtris pruictafo-sbiufis, hiicrstitüs oiimhiin subülisshne ruiiidnsis. — Long. 4—5 mill. Sturm Deutsctil. Faun Käf. IX. p. Muls. et Key 2'ered. p. 271. 3. — Thomson Scand. Col. V. p. 168. 1. Ptillnns pectinatus Fabr. Syst. I. p. 329. — Gyll. Ins. Suec. I. p. 302. 2. — Panz. Faun. Germ. VI. T. 9. Länger gestreckt und namentlich auf der Unterseite heller ge- färbt als die übrigen Arten, Mundtheile, Fühler, Beine und ein Theil der Brust rostroth oder selbst gelblich, auch die Ränder des Hals- schildes und der Flügeldecken nicht selten röthlich, der ganze Kör- per ist mit überaus feiner, kaum bemerkbarer, greiser Behaarung wie mit einem Hauche überzogen und überall äusserst fein runzlig punktirt. Kopf gross und breit, aber doch merklich schmäler als das Halsschild. Stirn leicht und gleichmässig gewölbt, Kopfschild vorn selir flach ausgerandet. Fühler beim Männchen schwach ge- kämmt, beim Weibchen scharf gesägt, die einzelnen Glieder vom vierten bis zehnten breiter als lang. Halsschild gewölbt, jederseits vor dem Schildchen quer eingedrückt, breiter als lang, nach vorn Xylelinus. 149 stark verengt, mit in der Mitte rundlich vorgezogenem Vorderrande, rechtwinkligen, etwas verrundeten, Vorderecken und stumpfen, be- trächtlich verrundeten, etwas aufgebogenen Hinterecken, die, wenn man den Käfer von oben her betrachtet, als rundliche Vorsprünge nach aussen vorragen. Flügeldecken drei mal so lang als das Hals- schild, nach hinten zu ein wenig verengt, mit ziemlich graden Seiten, an der Spitze stumpf abgerundet, mit ziemlich tiefen, leicht punktirten Streifen und etwas gewölbten, äusserst fein granulirten Zwischenräumen. Hinterbrust bei beiden Geschlechtern einfach oder nach hinten zu schwach eingedrückt. Beine rothgelb. Diese sehr leiclit kenntliche Art ist allenthalben in Deutschland und überhaupt in Nord- und Mitteleuropa verbreitet. .5. \., vtlficolliSi Ovatas, purum nitidns, snhojxtcns, n'/tjer, lihUs larsis, prolhoraceque ruto, hoc clisct) (inlrorsuiu infascato, nntennis acuie serratis, fusco piceis, elijtrls Stria tis, interstitiis convexiiiscnUs. — Long. 4—5,5 mill. Gebier Bull. Nat. Mo.^c. 1833. p. 283. — Mulsant et Key riral. p. 268. 2. Xijletinus thoracicus Frivaldsky Ann. Ungar. Acad. 1835. Xijletinus rufithorax Lareynie Ann. soc. ent. 1853. p. 129. Xylctinus disclcollis Morawitz Bull. Moscou 1861. p. 281. Kurz, plump, mit etwas parallelen Seiten und verrundeten Ecken. Kopf etwa halb so breit als die Flügeldecken, mit breiter, flach ge- wölber, auf der Mitte mit einer schwach erhabenen Längslinie ver- sehenen Stirne. Die ganze Oberseite dicht, ziemlich fein und wenig tief runzlig punktirt, mit sehr feiner, dünner und kurzer toment- artiger Behaarung bekleidet. Kopfschild vorn abgestutzt, an der Spitze etwas eingedrückt und jederseits in eine kleine vorstehende Ecke ausgezogen. Augen ziemlich flach und rundlich. Fühler länger als Kopf und Halsschild, scharf, beim Männchen tiefer, beim Weil- chen weniger tief, doch auch bei ersterem nicht kammartig gesägt , pechbraun oder röthlich. Halsschild doppelt so lang als breit, vorn im weiten Bogen gerundet, Vorderecken stumpf verrundet, nach vorn etwas vorgezogen, Seiten gerundet, Hinterecken verrundet, Basis ziemlich grade, vor dem Schildchen etwas vortretend. Schildchen länglich, mit flach abgestutzter Spitze. Flügeldecken reichlich dop- pelt so lang als das Halsschild, nicht ganz zwei mal so lang als zusammen breit, mit ziemlich tiefen, fein punktirten Längstreifen und in den gewölbten Zwischenräumen fein lederartig gerunzelt. Beine roth, mit mehr oder weniger angedunkelten Schenkeln. Tarsen kurz und plump, indessen etwas gestreckter als bei X. ater. 150 Anohiadae. Bei Varietäten ist der Rand bisweilen rings lierum mehr oder weniger ausgesprochen röthlich. Das Vorkoninien des Käfers innerhalb des deutschen Faunen- gebietes ist nicht sicher nachgewiesen. Ein mir vorliegendes Stück stammt angeblich vom südlichen Karst. Das Thier ist in Südtrank- reich, Ungarn, um Sarepta und in Sibirien einheimisch, Iiasioderina. Stephens, Illustr. Brit. Eiit. V. p. 417. Pseudochina. Jacf[. Uuv. Glaii. entom. I. p. 143. Gen. Col. Eur. IV. p. 220. T. 55. F. 271. Anlciinac ll-articuhitue, serratae. articidis ultiinis praccedentibus aequallbus. Caput prothoraci iinmersuni, inflexuni, pntslenio excavatu arcte ajiplicatnni. Art'iculus iilthnus palpuruju uui.vi/!miujn cloHijatus, pniecedentibus shnid siütitis ae(jU(i/'/s, hibict/ium trknujidaris, oblUpte Irwicatus. MetastenuDH iintice I'uica transoetsali cleDUta. Elijtra subl'diter hrctiuhinler jJiowlata. Der Gattung Xyletinus, von welcher sie Jacq. Duval unter- schieden hat, sehr nahe verwandt; aber von einem recht verschie- denen Habitus, der namentlich durch den Mangel von Streifen auf den Flügeldecken, sowie dadurch entsteht, dass Kopf und Halsschild beträchtlich mehr als bei Xyletinus untergebogen werden können. Kopf gross, mit flach gewölbter, glatter Stirn, sehr tief in das Halsschild eingesenkt, in der Ruhe stark untergebogen und in oder an die ausgehöhlte Vorder- und Mittelbrust sowie mit seinem unteren Rande, an die feine Querleiste an der Basis der Hinterbrust angelegt. An den Maxillartastern ist das letzte Glied nach dem •Ende allmälig zugespitzt, beträchtlich verlängert und reichlich so lang als die drei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Fühler und Tarsen etwas schlanker als bei Xyletinus. Hinterecken des Halsschildes stärker verrundet, die herabgebogenen Seiten des Halsschildes ohne leistenartigen Umschlag, aber unterhalb der Schul- tern beträchtlich erweitert. Alles übrige wie bei Xyletinus. Die PseudocMnen scheinen auf das Mark krautartiger Gewächse angewiesen. In Südeuropa finden sie sich, bisweilen sehr häufig, auf Disteln. Pseudochina iestacea trifft man im importirten Tabak. Sie scheint sich in Deutschland völlig eingebürgert zu haben. 1, Mj. testaceu: OvuHs, valde vonvexa, ferrmjinca, yrisco pubescens, piothoracis arnjidis poslic'is rofnndafis, tarsis nriiado primo semndo luuUo hnKjiorc. — Long. 2 niill.. Lasiodernui. 15 1 Ptilinus i cslaccus Duftsch. Faun. Austr. III. p. 46. 7. — Xylelinns icstaceus Sturm Deutschi. Faun. Käf. XI. p. 89. 5. T. 237. Y.P. Q. — Bach Käfers, f. Nord- u. Mitteldeutschi. III. p. 115. Pseudochina serricornis Muls. e. Key Tered. p. 307. 5. T. IX. Fig. 13. a. Rostroth oder bräunlich roth, mit hellerem Munde, Fühlern und Beinen, der ganze Käfer gleichmässig, äusserst fein und dicht punk- tirt, und mit feinen, greisen, etwas seidenschimmernden Härchen bekleidet. Kopf glänzend, flach gewölbt, mit vertieftem Kopfschilde. Halsschild viel breiter als lang, die herabgebogenen Vorderecken rechtwinklig, nur an der Spitze etwas abgestumpft, die Hinterecken sehr stark verrundet, so dass die Seiten fast unmerklich in den Hinterrand übergehen. Tarsen kurz, das erste Glied massig ver- längert, das zweite kaum halb so lang als dieses, wenig länger als das dritte. Der ursprünglich wohl in Amerika einheimische Käfer hat sich durch den Verkehr in den grossen Handelsplätzen Europa's und in's Besondere aueh Deutschland's verbreitet. Er findet sich hier nament- lich im Taback und liegt mir aus Hamburg, Berlin, Leipzig etc. vor. Mulsant und Hey haben auf diesen Käfer den Ptinus serricornis Fabr. Entom. syst. I. p. 241. 9. bezogen und allerdings passen viele An- gaben in der Speciesbeschreibung, namentlich die Worte „hahitat in Americae plantis siccis" recht gut und das Citat könnte als sicher gelten, wenn der Käfer von Fabricius unter seine Pttlinen gestellt wäre. Dagegen ist nicht abzusehen, wie Fabricius den Käfer zu Ptinus, dem er 1. c. p. 239 an- tennae fronti insertae und einen thnrax capite angustior zuschreibt, hätte stellen können, ohne seiner von den vorhergehenden Arten so ganz abweichen- den Bildung Erwähnung zu thun. Kellner Verz. der Käfer Thüringens p. 108 erwähnt den Käfer als Lasiodenna laeve; die lUiger'sche Art aus Südeuropa ist aber von der hier beschriebenen durchaus verschieden. 2. Mj. MtetUenJbachert: Oblonijo-ovcdis, convcxa, fernujineH, yriseo- pubescens, prothoracis basi ulrinqtie leoiter siimata, amjidis iinticis deßexis, subrectis, poslicis valde rolundatis ; coleoptens hililudine ses- qui loncßoribus, latcribus stdtparallelis, tarsis articuUs duobus priniis elomjatis, secundo praeccdenfe paido breviore. — Long. 3,5 — 4,5 mill. Xylelinus Redtenbacheri Bach Käferfauna f. Nord- und Mittel- deutschland III. p. 115. (ao. 1852.) Xyletinus leslaceus Redtenb. Faun. Austr. Ed. II. p. 560. 3. Xyletinus cyphonoides F. Morawitz Bull. soc. nat. Mose. 1861, pag. 290. Pseudochina fulvescens Muls. e. Hey Tered. Rostroth oder bräunlich roth, bei Varietäten auch heller oder dunkler pechbraun, die Flügeldeckenspitze gewöhnlich heller oder mit 152 j4nobiadae, einem rundlichen, verwaschenen, hellrothen Fleck an der Spitze der Naht. Der ganze Körper fein, massig dicht punktirt, mit feiner, kurzer, greiser, seidenschimmernder Behaarung bekleidet. Fühler etwas länger als Kopf und Halsschild, zweites Glied klein, aber deutlich länger als dick, drittes Glied verkehrt kegelförmig, länger als das zweite, das vierte und fünfte scharf dreieckig, mit spitzer Innenecke, die folgenden breiter als lang, scharf gesägt, indem die Innenecke scharfspitzig nach vorn vorgezogen ist. Kopfschild ein wenig vertieft, am Vorderrande flach ausgerandet. Halsschild mehr als doppelt so breit als lang, der Quere nach gewölbt, die Vorder- ecken stark herabgebogen, scharf rechtwinklig, die Hinterecken stark, aber dergestalt verrundet, dass die Seiten nicht in fortlaufendem Bogen in den Hinterrand übergehen, letzterer jederseits sehr flach ausgebuchtet. Flügeldecken zusammen um die Hälfte länger als breit, mit ziemlich graden Seiten, die nicht selten nach hinten zu ein wenig convergiren. An den Tarsen sind die ersten beiden Glieder massig verlängert, des erste ist nur wenig länger als das zweite und dieses doppelt so lang als das dritte. In Süddeutschland, namentlich in Oesterreich, selten. Im ganzen südöstlichen Europa und im Faunengebiete des Mittelmeeres ver- breitet. *) *) Verwandt mit dieser Art sind: L. laevis {Ptilinus laevis Illig. Mag. VI. p. 172.) ausgezeichnet durch kürzere, mehr ovale Gestalt und kürzeres Halsschild, an welchem die Hinterecken in dem Grade verrundet sind, dass der Hinterrand und Vorder- rand des Halsschildes sich unter einem spitzen Winkel schneiden. — In den südlichen Theilen des Mittelmeergebietes. L. haemorrhoidalis {Ptilinus haeuwrrlioidalis IlHg. Mag. VI. p. 18. Viel kleiner als Ps. Redtenhacheri mit längerem Halsschilde, mit stark ver- rundeten, aber doch noch angedeuteten Hinterecken und jederseits mehr oder weniger ausgebuchtetem Hinterrande. Ebenfalls in den südlicheren Theilen des Mittelmeergebietes. L. (jhscura Solsky Horae soc. ent. Ross. V. 1867 — 68. p. 36. {Oblongo- ovata, conve.va, nitida, piceo-nigra, cmcreo piibescens. — Long. 3,5 mill.) Der L. Redtenhacheri verwandt, aber dunkel gefärbt, mit stärker gewölbtem' längerem Halsschilde. Sarepta. Eine sehr ausgezeichnete europäische Art ist endlich L. thoracica Morawitz (Bull. soc. nat. Mose. 1861 p. 284 niyra, nitida, (jriseo-puhescens, thorace coccineo, ore, antennis pedibusque testaceis; elytris suhtiUssinie pun- ctatis. — Long. 2,5 — 3 mill.) Der Name des Käfers, den Morawitz am a. O. als Xyletinus beschrieben hat, collidirt zwar ursprünglich mit Xyletinus thoracicus Friv. kann aber, da er einer andern Gattung angehört, wodurch die CoUision beseitigt wird, erhalten werden.) Dorcatomlni. loo IL Dorcatomini. Auf Mesosternum und Bauch befinden sich grubenartige Ver- tiefungen zu Aufnahme der beiden hinteren Fusspaare, welche sich fest in dieselben einlegen lassen. Der Hinterleib hat fünf Bauch- halbsegmente, von denen das erste durch die Gruben zu Aufnahme der Hinterschenkel eingenommen ist. * Mesocoelopini, Fühler 1 1 gliedrig, innen vom vierten Gliede ab gesägt, die drei letzten wenig oder gar nicht grösser als die vorhergehenden. *) lüesocoelopus. Jacq. Diival Glan. entom. I. p. 143. Gen. Coleopt. Eur. III. p. 220. T. LV. Fig. 272. Antennae breviusculae. scnatae, 11 arücnlaiae. Menlum transversuiri, (piadrnmjulare, anfrorsum leinter aiifjuslatwn , ant'we tnmcatum. Labium apicein versus dilatatain, apice rnhindato-enKinjinatum. Arücidu-s idlimu-s palporuni ina.vil/miuni c/on(iatus, apice tnmcatum, labialhüll Iriangularis. Länglich rund, stark gewölbt. Kopf stark herabgebogen und massig tief in das Halsschild eingesenkt. Fühler 1 1 gliedrig, vom dritten Gliede an gesägt. Erstes Glied gross, nach innen etwas er- weitert, an der Basis eingeschnürt, zweites Glied eirund, mit einge- schnürter Basis, drittes kürzer, aber ein wenig breiter als das vorher- gehende, die folgenden sämmtlich breiter als lang, mit ausgezogener Innenecke. Kinn viereckig, mit graden, nach vorn convergirenden Seiten, von dünn horniger, nach vorn zu mehr pergamentartiger Con- sistenz, an der Spitze grade abgeschnitten. Die Zunge von gewöhn- licher Bildung, nach vorn stark erweitert, am Vorderrande ziemlich tief rund ausgeschnitten. Die Kinnladen mit einer grösseren äusseren, an der Spitze mit kurzen Haaren besetzten, und einer kleinereu kürzeren Lade. Die Maxillartaster viergliedrig, das letzte Glied lang dreieckig, an der Spitze schräg abgeschnitten oder flach ausgerandet, die Labialtaster dreigliedrig, mit kurz dreieckigem, an der Spitze *) Eine zweite Gattung aus dieser Gruppe ist: Mesothes Mulsant et Rey Ter ed. p. 311. ausgezeichnet durch ge- kielte Vorder- und Hinterbrust, stark gesägte Fühler, und an den Seiten mit einem Streifen versehene Flügeldecken. Eine Art Mes. ferrtigineus M. et Rey I.e. p. 314: [Oblongus, subrylindricus, ritfo-ferrucjlneus, subopacns, suh- tditer riigidosiis, cinereo breoiter pubescens, coleopteris parallelif, apice rotun- datis. — Long. 2 mill.) Südfrankreich auf Korkeichen. 154 Jhubiadae. breit iibgeschnittenem Eiidgliede. Vorderbrust klein, nach hinten Opitz zwischen die Vorderhüf'ten eintretend. Mittelbrust jederseits tief ausgchölilt zur Aufnalinie der Mittelbeine. Tarsen kurz, das erste Glied so lang als die drei folgenden zusamnjengenoramen. iff. uif/ei': Oblnrnjo-ovaliis^ jmbe brem sericantc ciuenisccns ; subti/issiine jjuiiclululm, idfjer, ore, antennis pcdibusque subtestaceis, fcntotibus puslerioribiis infiiscalis. — Long. 1,5 — 2 null. Muls. et Rey Tcred. ]^. 321. 1. T. IX. F. 1. 2. 6. 14. Xi//etiiius nujrr Müller 111. Mag. IV. 190. — lledtenb. Faun; Aust. Ed. IL p. 560. Xylciinus jnibescens Duftschm. Faun. Austr. III. p. 46. G. Xylefinus miirinus Sturm Deutschi Faun. XL p. 88. 4. T. 237. Fig. 0. Xylctinus hcdcrac Dufour Ann. soc. France 1843. p. 323. Oval, sehr fein, wenig tief, sehr dicht punktirt, glänzend schwarz ; rnit feiner, kurzer, ziemlich dichter, seidenglänzender Behaarung wie mit einem Hauche überzogen, diese Behaarung ist nach den Seiten hin deutlicher. Kopf gross, quer, herabgebogen; Stirn breit, leicht gewölbt; Kopfschild weit ausgerandet, vorn gerandet, von der Stirn durch eine grade, aber undeutliche Quernaht getrennt. Oberlippe und Mandibeln röthlich, letztere an der Spitze kaum etwas dunkler, die übrigen Mundtheile gelblich. Augen gross, am unteren Innen- rande ausgebuchtet, wenig vortretend, schwarz. Fühler kurz, wenig über die Halsschildwurzel hinausragend, gelb mit rother Wurzel, massig tief vom vierten Gliede ab gesägt, breiter als lang, letztes länglich oval, am Ende zugespitzt. Halsschild quer, breiter als lang, so breit als die Flügeldecken an der Basis, an den Seiten grade oder doch nur leicht gerundet, am Vorderrande in der Mitte kapuzenartig leicht vorgezogen, mit scharfkantigen, aber nicht aufgebogenen Sei- ten, Vorderecken stark herabgebogen oder selbst untergebogen, Hinterecken stumpf aber deutlich, leicht verrundet und nicht aufge- bogen; Hinterrand jederseits ziemlich stark ausgebuchtet, in der Mitte sehr fein gerandet. Die Oberseite ist stark gewölbt, nach vorn herabgebogen, im hinteren Theile bucklig gewölbt. Flügel- decken 2^ mal so lang als das Halsschild, cylindrisch, fast parallel, oder nach hinten etwas verengt, am Ende stark abgerundet. Beine kurz und ziemlich dünn, die vordersten hellgelb, die Mittel- und Hinterbeine röthlich, mit helleren Tarsen und angedunkelten Schenkeln. Im mittleren Deutschland, namentlich in den Rheingegenden, in Bayern, Oesterreich etc. in altem Epheu. Ausserdem in Frankreich und Norditalien. DorcutODiiiü. \o<) Eine zweite Art ist M. collarin Muls. e, Key Terediles pag. 324. 2. (Oblongo-ovatus, pube brevi sericcmte fortius cinerancens vel (j/risescens, testaceus, seymentü ventralibun secundo et tertio maryine apicali haud siiiuatis. — Long. 1,5 — 2 mill.) Der Käfer, der durch die angegebenen Merkmale leicht von M. niger zu unterscheiden ist, wird sich wahrscheinlich in Deutsch- land noch auffinden lassen, da er in ganz Frankreich bis Paris hinauf verbreitet ist. Sein deutsches Vorkommen ist indessen noch nicht nachgewiesen. ** Dorcatomini i. sp. Fühler mit 1 1 oder weniger Gliedern, die drei letzten Glieder sind viel grösser als die vorhergehenden und bilden eine deutliche abgesetzte, gegliederte Keule. Ueb ersieht der Gattiiiigeu. Mesosternum und Metasternum in einer und derselben Ebene gelegen, Kopf in der Ruhe an die Vorderhüften angelegt, Flügeldecken 1- < punktirt gesti-eift 2 Mesosternum ausgehöhlt, Kopf in der Ruhe bis an das Mesosternum reichend, und an das- selbe angelegt 3 IDie drei Endglieder alle deutlich gesondert . Stayetus. Die beiden letzten Glieder eng an einander ge- fügt, fast verwachsen Eutheca ^). / Augen nur schwach ausgerandet oder ganz . 4 „ \ Augen durch einen, bis über die Mitte reichen- j den, schmal dreieckigen Ausschnitt fast zwei- l theilig Caenocara. ' Körper länglich, mit deutlich vortretenden . \ Schultern, Fühler lOgliedrig, ausnahmsweise j 9gliedrig Dorcatoina. ^ Körper kurz, fast halbkuglig, Fühler Sgliedrig Anitys. ') Eutheca g nov. yen. Caput inflexum, ad coxas anticas applicatutn. Antennae ll-arti<;ulatae, funiculi articulis hiecibus, tribi/a ultiniis maxiiins, j)enultimo et ultimo subconnatia. Mesosternum ad anfennas excipiendas ijrofundt excavatuni. Metasternum magnuvi, inter coxas intermedias utrincpie prtiductum, processu bifido. JE. itolifln: Ovalis, valde convexa, fusca, jje<6e subtilissüna yrisea sericans, mbtiliter parcius rüde punctata, ebjtris obsoletissime striatis, punctis haud scriatis. — Long. 3,5 — 4,5 mill. — Portugal. 156 Jnobiadae. Dorcatoina. Herbst Käfer IV. p. 103. Antetiime brevinscidae, lü-aiiicnlataey articuüs tribns ulthnis maxi- iitis, praecedentibus inulto majoribus, liheris. Ocnli uüeijri, vd purum emanjinati. Caput inflexuni, metasterno appHcalum, niesosteniuni excavaluin obiefjens. Kopf ziemlich gross, gewölbt, ohne Beulen oder Gruben. Ober- lippe kurz, quer, gewimpert. Mandibeln plump, dreieckig, zweispitzig, zum Theil freiliegend. Maxillen mit zwei, zum Tlieil pergament- artigen, zum Theil häutigen, an der Spitze mit filzartigem Haar- besatze, besetzten, vorn etwas schräg abgestutzten Lappen, von denen der äussere den inneren deutlich überragt. Maxillartaster 4gliedrig, viel länger als die Maxillen selbst, die ersten Glieder cylindrisch oder schwach verkehrt kegelförmig, das letzte Glied be- trächtlich grösser als die vorhergehenden, nach vorn allmälig ver- dickt und an der Spitze abgestutzt. Unterlippe mit viereckigem, nach vorn leicht verschmälerten, am Vorderrande grade abgestutzten Kinn, Die Zunge pergamentartig, nach vorn verbreitert, am Vorder- rande in weitem Bogen ausgerandet. Die Labialtaster Sgliedrig, die beiden ersten Glieder cylindrisch, gleich gross, das letzte viel grösser, dreickig, mit schräg abgestutzter Spitze. Fühler vorn an den Seiten des Kopfes, weit von einander ent- fernt eingefügt, lOgliedrig *), erstes Glied gross, länglichrund, seit- lich etwas aufgetrieben, das zweite Glied länglich, dünner und kürzer als das erste, die folgenden fünf klein, eng an einander geschoben, die letzten drei sehr viel grösser als jedes der vorhergehenden, eine lose gegliederte Keule, mit dreieckigen oder viereckigen Gliedern darstellend, die nach den einzelnen Arten und nach dem Geschlecht verschiedene Formen zeigt. Die Unterseite des Körpers bildet in der Ruhe eine stark ge- wölbte Fläche ohne deutliche Vorragungen, indem der Kopf tief nach unten und zurück gegen den Vorderrand der Hinterbrust unterge- schlagen ist und hierbei, der Mund, die seitlich untergebogenen Fühler sowie die tief ausgehöhlte Vorderbrust und die tief unter die Ebene der übrigen Körperfläche eingesenkte Mittelbrust (der Körper von der Bauchseite betrachtet) verdeckt, dabei sind Vorder- und *) J>s beruht auf einem Uebersehen, dass Redtenbacher Fauna Austr. Ed. III. T. II. p. 02. 769. die Zahl der Fühlerglieder bei Dorcafoma als verschieden angiebt. Er hat hierbei an die Gattungen Caenocara und Anitys gedacht, die er bei den früheren Ausgaben noch nicht von Dorcatoina trennt. Dorcaloiiia. lo< Mittelbeine dicht nebeneinander dem Körper angeschmiegt und bilden mit demselben eine gleichmässige stark gewölbte Fläche. Die Hinterbrust ist massig gross, das Metasternum in der Mitte gefurcht, nacli vorn zwischen die Mittelhüften verlängert und vor denselben in eine kleine Querplatte erweitert. Der Bauch besteht aus vier, mehr oder weniger mit einander verwachsenen Segmenten, und zeigt jederseits eine etwas gebogene erhabene Linie, wodurch eine flache Höhlung zu Aufnahme der Schenkel und Schienen der Hinterbeine abgegrenzt wird und die als die Naht zwischen den queren Hinterhüften und dem ersten Bauchsegmente anzusehen ist. Die folgenden Halbringe sind nahezu von gleicher Länge, am Hinterrande mit mehr oder weniger deut- lichen Ausbuchtungen. Beine massig lang, die Schenkel an der Innenseite der Länge nach gefurcht, aussen mit einer mehr oder weniger deutlichen stumpfen Kante, Schienen am Innenrande mit einer kantigen Schneide. Tarsen kurz, seitlich zusammengedrückt, erstes Glied länglich, zweites, drittes und viertes kurz seitlich zu- sammengedrückt, letztes ein weniger länger gestreckt, noch nicht so lang als das erste. Die Dorcatomen leben in Bauraschwämmen und in faulem Holze, sie haben die Eigenschaft sich todt zu stellen und in diesem Zustande lange Zeit zu verharren, in besonders hohem Grade. Die Larven von Dorcatoma ßavicornis werden von Letzner, Jahresbericht der Schles. Gelisch, für vaterländ. Cult. 1853 p. 178 als gleichgebildet mit Dorcatoma rtcbens^ die bei dieser Art behan- delt ist, beschrieben, doch soll sie kleiner sein, und ausgewachsen 2,5 Mill. Länge haben. Die Puppe ist weiss, später röthlich, die Augen schwärzlich. Die vorderen vier Beine sind frei, die Tarsen berühren sich fast. Die Hinterbeine sind von den Flügeln bedeckt, diese berühren sich fast mit den Spitzen und sind etwas länger als die Decken. Der cylindrische Anus ist durchscheinend und hat auf der Bauchseite zwei kleine, leicht zu übersehende Spitzchen. Uebersicht der Arten. Körper unten einfach punktirt, Flügeldecken am Rande mit zwei eingegrabenen Furchen . '2 i Körper mit groben flachen bhitternarbigen Funken auf fein runzlig punktirtem Grunde 3 Flügeldecken mit einfacher niederliegender kurzer Behaarung Dreadensis. 2. ^ Flügeldecken mit kurzer, feiner, rauher Behaa- rung, die einzelnen Härchen in verschiedener Richtung stehend 4 i loö Anobindae. / Hin ) Rei ( Härchen auf den Flügeldecken in deutliche ihen geordnet setoaella. Härchen auf den Flügeldecken ohne deutliche Reihen serra. Körper stark gewölbt, Bauchsegmente sämmt- ch frei chri/somelina. Körper massig gewölbt, die ersten Bauch- segmente in der Mitte verwachsen .... ßaoicornis. M. JD, JOresflensis : Otinlis. lateribus suhparalle/is , nitjra, nitida, (/riseo-pubescens, minus dense aequaliter punctulala, elfßtris pitbe aequali, deprcssa firisescenlibns. segmcntis veniralibus seimndo, tertio etqnarto apice media sinnalis, anlennis pedibusque ferrmiineis. — Long;. 3 — 4 mill- Mas: (infemuinim iirliculis pemdtimis apice fortilcr cmarijinafis, intns dentafo prndiiclis, idlimo elniKjafo. media anf/nsfafo. Fem: anh'imantm arlimdis pemdtimis , trianqidaribus, idtimn oblongo. Herl)st Käf. IV. p. 104. 1. T. 39. F. 8. a. h. — Ent. Hefte IT. 9G. T. III. F. 10. — Gyllenh. Ins. Suee. I. p. 299. 1. — Sturm Deutsclil. Faun. Käf. XII. p. 4. 1. T. 244. F. C. M. — Redtenl). Fann. Austr. YA. II. p. 562. — Mnls. e. Key Tered. p. 342. 1. T. X. F. 2. 4. 8. 14. Diireatoma siibstria ta Paykull. Faun. Suec. I. 318. Uorca foma sinuata Tliomson Scand. Col. V. p. 173. Die grösste der deutschen Arten, länglich oval, hochgewölbt, glänzend schwarz, überall mit kurzer, ziemlich sparsamer, gleich- massiger, weisslicher Behaarung bekleidet, überall ziemlich fein wenig dicht gleichmässig punktirt. Fühler, Mundtheile und Beine rÖthlich, Schenkel mehr oder weniger dunkel. Die vorletzten Fühler- glieder sind beim Weibchen gross, breit dreieckig, mit leicht ausge- buchtetem Vorderrande, das letzte ist langgestreckt eiförmig, beim Männchen ist der Vorderrand der beiden vorletzten Glieder tief aus- gerandet, so dass die vordere Aussenecke, namenthch aber die Innen- ecke einen astförmig verlängerten Zahn darstellt, das letzte Glied ist langgestreckt am Innenrande flach ausgebuchtet daher in der Mitte etwas ausgebuchtet. Halsschild viel breiter als lang, etwas schmäler als die Flügeldecken, nach vorn stark verengt, die Seiten von oben her betrachtet, kaum gerundet, der Seitenrand schwach aufgebogen, der Hinterrand in der Mitte bogenförmig nach hinten vortretend, jederseits sehr flach ausgebuchtet. Schildchen etwas breiter als lang, hinten rundlich abgestutzt. Flügeldecken drei mal so lang als das Halsschild, stark gewölbt, bis zu zwei Drittheil ihrer Länge ziemlich gleich breit, mit graden Seiten, dann zugerundet. Neben den beiden furchenartig eingegrabenen Seitenrandlinien finden Dorcatoma. lö<^ sich nach innen die Spuren einer dritten, vorn und hinten abge- kürzten. Die Schulterecken sind deutlich, der erweiterte Seiten- lappen der Flügeldecken vor der Mitte ist wenig entwickelt und flach verrundet. Der Hinterrand des zweiten, dritten und vierten Bauchsegments ist in der Mitte beträchtlich einwärts ausgebuchtet. Beim Weibchen zeigt sich auf der Mitte des letzten Bauchsegments eine kleine beulenartige Erhöliung, die indessen bisweilen sehr un- deutlich wird. Diese leicht kenntliche Art findet sich in ganz Deutschland und überhaupt in Nord- und Mitteleuropa in Baumschwämmen, sowie in trockenem faulen Holze lebender oder abgestorbener Bäume, beson- ders der Eichen, man trifi't sie nie in faulem nassen Holze an. Der Käfer gehört zu den häufigsten Arten. Die Besclireibung, die in den entomol. Heften gegeben wird, scheint sicli auf verschiedene Arten der Gattung Dorcatomn im heutigen Sinne, namentlicli auf T). Dresdense und D. serra zu beziehen, sie ist aber so musterhaft, dass sie noch heute mit Nutzen verglichen werden itann. Die am Schhisse der Beschreibung erwähnte Abart ist wohl /). favicornis. Die Abbildung giebt wohl I). serra am besten wieder und ist ebenso wie die der beiden anderen Dorcatomanrten vorzüglich. Nach den entomol. Heften stehen die Käfer, wenn sie des Abends an den Baumstämmen herumkriechen, so wie manche Anohien plötzlich still und klopfen mit dem Kopfe schnell und oft hinter- einander auf das Holz, dass es einen hörbaren Laut giebt. Eine zweifelhafte, mit Z). Dresdensü jedenfalls sehr nahe ver- wandte Art wird von Mulsant und Rey Col. de France, Terediles p. 346 unter dem Namen D. 2'>unctulata auf weibliche Exemplare aufgestellt, und unter Anderem durch länglichere Gestalt, etwas dich- tere Behaarung und feinere dichtere Punktirung der Flügeldecken und des Bauches unterschieden. Der Käfer ist in Fichtenschwämmen auf der Grande Chartreuse gefunden uad wahrscheinlich auch in den deutschen Alpenländern einheimisch. 2. n. Jtevrfii Ooalis, nkjra^ nitidula, (jriseo-pzibescens, dense aeqimliter pimcluhila, e/ytris luteribus sfruilis, jnil»; hweqnal'i pilis simjid'is parlint fnnisverse, partim lomßtudimditer dispositl?, hirsutulis; segmentis ven- traVibm shnpUcibus, anfennis pcdibusfjue ferruißneis. — Long. 1,7 — 2 mill. Mas.: articulo octavo fiianyulari, intus in dentem valtdum, anfror sum ver- i/entein, antice profunde emaryinatum producta, articulo nono latitudbu; sublomjiore, untrorsum partim dilatafo, amjulo interno acute dentato, ultimo oblomjo ciflindrico. Fem.: articulis octavo et nono triam/idaribus, ullinio oblomjo-ovato. 160 Anobiadae. Paiiz. Faun. Germ. Fase. 26. F. 10. — Muls. e. Rey Tered. p. 349. 3. T. X. F. 10. Körper länglich oval, gewölbt, schwarz, dunkelbraun, oder bei unuusgef'ärbten Stücken rostroth, durch greise, ein wenig aufstehende Behaarung grauschinnnernd. Kopf massig gross, mit rothen Mund- theilen. Fühler etwa von der Länge des halben Körpers, das dritt- letzte Glied breit dreieckig, beim Männchen in eine derbe zahnartige Spitze ausgezogen, vorletztes etwas weniger breit aber länger als das vorhergehende, letztes lang eiförmig, an der Spitze abgerundet. Beim Weibchen sind die einzelnen Glieder der Keule kleiner, mit stumpferer vorderer Innenecke. Halsschild viel breiter als lang, an der Basis ein wenig schmäler als die Flügeldecken, nach vorn stark verengt, die Seiten von oben her betrachtet, grade oder sehr schwach gerundet. Schildchen halbkreisförmig. Flügeldecken drei mal so lang als die Flügeldecken länglich oval, die Seiten bis zu zwei Dritttheilen ihrer Länge parallel. Sie sind mit massig feiner etwas aufstehender Behaarung bekleidet, die einzelnen Härchen theils von vorn nach hinten, theils quer von innen nach dem Aussenrande zu geordnet, so dass sie sich von oben her betrachtet unter mehr oder weniger rechten Winkeln zu kreuzen scheinen. Die beiden furchen- artigen Seitenstreifen sind ziemlich tief eingegraben, von einem dritten keine Spur. Unterseite beträchtlich gewölbt, fein und gleich- massig ziemlich dicht punktirt. Bauchsegmente am Hinterrande ziemlich grade, kaum leicht ausgebuchtet. Beine roströthlich, ziem- lich schlank, mit wenig verdickten Schenkeln. Die Art ist von D. dresdensis leicht durch kleine, etwas weniger gewölbte Gestalt, dichtere, feinere Punktirung und vor allem durch die eigenthümliche Art der Behaarung zu unterscheiden. Der Käfer ist in Deutschland allenthalben verbreitet und häufig. Bei Dresden findet er sich in altem Buchenholze. Panzer's D. serra ist gewiss hierher zu beziehen, wie schon Muls an t und Rey annehmen. Mindestens liegt kein Grund vor der Deutung der genannten Entomologen entgegenzutreten. 3. JD, Jielosellu: Oblomja, pube subtl/i, brevi parchis /ürla. i/Ujra, iiii'/da, luitcnnis, palpis pedibiisqnc nifescculibus, ehjlris pube (iriseii lomfitudinalitcr serküis. — Long. 1,7 — 2 mill. Var. : ferruiimea, forte imttiatnra. Muls. e. Rey Tcri'd. p. 356. 5. Mas.: antennis uriwido octaim infus for titer dentalo, subtruiisverso, obiuso; nono iruwijulari intus fortiler dilatato, ultimo oblomjo, subovaH. Fem.: articulis ocliwo et nono triawjularibus, ultimo oblonyo-ovato. Dorcatoma. \\i\ Körper länglicli oval, ziemlich stark gewölbt, glänzend schwarz, mit etwas aufstehender greiser Behaarung. Fühler ziemlich lang, etwas kürzer als die Hälfte des Körpers, rostroth, mit stark ver- dicktem ersten Gliede. Die Flügeldecken zeigen deutliche, aber etwas unregelmässige Reihen von aufstehenden und gegeneinander gerichteten greisen Härchen. Alles Uebrige stimmt in hohem Grade mit D. serra, so dass schlecht erhaltene Stücke mit undeutlich ge- wordener Behaarung schwer zu unterscheiden sein werden. Die Oberfläche des Thieres ist glänzender, mit feinerer Punktirung, die Unterseite dagegen etwas stärker und weitläuftiger punktirt. In Baumschwämmen, wie es scheint in Deutschland an ver- schiedenen Punkten, um Dresden, in Oesterreich, Ungarn etc. Jeden- falls vielfach mit anderen Arten verwechselt. Einigermassen verwandt mit D. serra und setosella ist D. Dommeri Rosen h. Thiere Andal. p. 171. = Z). dichroa Boieldieu Ann. soc. ent. Fr. 1859 p. 141. 9. — Breviter ovalis, pube grisea hirta, nigra, capite prothoraceque rußs, oculis laterihus fortius emarginatis, elytris lateribus bistriatis. — Long. 2 mill. Der Käfer lässt sich wahrscheinlich in den südlichsten Theilen des deutschen Faunengebietes, um Triest oder Görz auffinden. 4. J>. chrysomelinai Ob/umja, pube grisea suberecta, inaequali in- dula, nigra, palpis, antennis pedibiisque testaceis, Ms ex parte infiis- catis; suhtilissime, in elytris fortius punctata, Ms lateribus distincie bistriatis, serieque laferali punctorum ornatis, corpore subtus punctis majoribus et mtdto minoribus puncfato. — Long. 2 mill. Sturm Deutschi. Faun. Käf. XII. p. 7. 2. T. 244. F. A. B. — Muls. e. Key Tered. p. 359. 6. Mas.: antennis articido octavo subtransi}ersali, intus fortit er detitatu, nono triimgulari, ultimo oblongo-ovali. Der Käfer unterscheidet sich von den ihm verwandten Arten serra und setosella^ abgesehen von der Verschiedenheit der Punktirung auf der Unterseite des Körpers durch die mit zwei tiefen einge- grabenen Seitenstreifen und daneben nach innen mit einer nach der Spitze hin verschwindenden Reihe tiefer Punkte versehenen Seiten der Flügeldecken. Die Unterseite zeigt zwischen einer sehr feinen und dichten, etwas runzligen Punktirung zahlreiche viel grössere, aber flachere, regelmässig runde blatternarbenartige Punkte. In ganz Deutschland verbreitet, aber nicht gerade häufig. 5. n, ^flavicornisi Breviter ovaia, convexa, griseo - pubescens, fusco nigrttf antennis, paljtis pedibusque testaceis; ehjtris fortius dense pun- V. 11 1"^ Anobiadae. Cialis^ lalciibns bisbidlis et jiunctoriini serie ornalls, corpore subtusr punclis subli/lssiiuis et tnulto majorlbns inaequaliter punctata, abdonnnh sajjiieniis 1 — 3 incäio subconnalis . — Long. 1,5 — 2 mill. Var. : capite prothoraoeque nujris, elytris piceis. Var, : corpore toto obscur'ms vcl d'dulius rufn. Sturm Deutsclil. Faun. Käf. XII. p. 10. 3. T. 245. F. A. — Redtenb. Faun. Austr. Ed. II. p. 561. — Thomson Scandin, Col. V. p. 172. 1. — Muls. e. Key Tercdiles p. 363. 7. Bruchus flarncornls Fabr. Syst. El. II. p. 401. 38. Mas.: antennis articido octavo intiis in dentein oblusuin fortins ddatattu secundo triatnjidaru intus dihUato, idlimo oblomjo. Kopf dicht punktirt, zwischen den Augen mit einigen grösseren^ wenig tief eingestochenen Punkten, Augen unregelmässig gerundet, undeutlich ausgerandet. Fühler ziemlich kurz, mit nur neun Gliedern, indem die zwischen den zwei Basalgliedern und den drei Endgliedern liegenden Geisseiglieder so dicht aneinandergeschoben oder ver- wachsen sind, dass sich nur vier mit Bestimmtheit unterscheiden lassen, die drei letzten Fühlerglieder sind beim Männchen stärker, beim Weibchen weniger nach innen in eine scharfe Ecke ausge- zogen. Halsschild quer, doppelt so breit als lang, an der Basis schmaler als die Flügeldecken, nach vorn stark verengt, am Vorder- rande leicht gerundet, wenig nach vorn vorgezogen, mit ziemlich scharfen Seitenrändern, am Hinterrande jederseits ausgebuchtet, in der Mitte im runden Bogen nach hinten vorgezogen, die Vorderecken stark herab- und seitlich untergebogen, scharf, die Hinterecken stumpf. Flügeldecken kurz oval, drei mal so lang als das Halsschild, seitlich etwas gerundet, am Ende breit abgerundet, massig gewölbt dicht und ziemlich grob punktirt, etwas gerunzelt, jederseits mit drei einge- grabenen Längslinien, von denen die innerste minder tief oder nur durch eine Reihe von Funkten angedeutet ist, Hinterbrust mit ziemlich tiefen, dichtstehenden, feinen Punkten ziemlich gleichmässig besetzt. Der Hinterleib zeigt einen Grund von sehr feinen, dichten, etwas gerunzelten Punkten und auf diesem grosse blatternarbenartige ebenfalls zierahch dichte Punkte. Die vorderen Bauchsegmente sind in der Mitte mit einander verwachsen. Durch flache Wölbung, stärkere, dichtere Punktirung der Flügel- decken und doppelte Punktirung der Unterseite, sowie durch die in der Mitte verwachsenen Bauchsegmente von allen verwandten Arten leicht zu unterscheiden. Ganz Deutschland, nicht häufig. Caenocara. 163 Caenocara. Thomson Scandin. Col. I. p. 90. (ao. 1859.) — V. p. 174. Enneatoma Muls. e. Rey Tered. p. 367. (ao. 1864.) Anfennac breviusculae, 9-arttculatae, articuUs tribus uliimis prae- ccflentibus majnribti.i, liberis^ triamjuloribus. Oadi subd'tvisi, profunde inc'm. Caput inflexum, metasferno mi'sosternum excavahun oblccjens. Körper kurz, rundlich, beinahe kugelförmig. Stirn massig breit, flach, gleichmässig gewölbt. Augen am unteren Innenrande durch einen bis über die Mitte des Auges reichenden schmal dreieckigen Kreisausschnitt in zwei in der oberen Hälfte verbundene Hälften getheilt. Augen 9gliedrig, erstes Glied etwas verlängert, seitlich bauchig erweitert, zweites viel kürzer und dünner als das erste, die folgenden vier sehr klein, kugelig, die drei letzten viel grösser als die vorhergehenden, dreieckig, letztes lang oval. Der Bauch zeigt vier freie Segmente, von denen das vorderste das längste ist. Alles Uebrige ist mit den eigentlichen Dorcatomen so übereinstimmend, dass auf die dort gegebene Besehreibung verwiesen werden kann. Der eigenthümliche, dreieckige Ausschnitt des Auges erinnert an die sehr ähnliche Bildung bei manchen Throsctisarten, was um so mehr Beachtung verdient, als diese Thiere nicht nur in der eigenthümlichen Fähigkeit, die Extremitäten fest an den Körper an- zuziehen und in dazu vorhandene Furchen einzulegen, sondern auch durch die beträchtliche Entwicklung der drei letzten Fühlerglieder auch sonst Verwandtschaften zeigen. J. C. hovi.stae : Snbrotumhu convexa, niüdida, subti/iter iiriseo-piibescens, stiblihter parce punctata, nujra, antennis pedibusquc obscuris, tibiis tarsisque dilutmribus ; eli/iris confme punctalis lateribns, ti istiiatls, Stria subhumerali medium attbi(iente. — Long. 2 mill. Thomson Scand. Col. V. p. 174. 1. Dorcatoma bovistae Entom. Hefte II. p. 100. 2. T. 3. F. 11. «. (ao. 1803.) — Gyllenh. Ins. Suec. IV. p. 326. 2.— Sturm Deutsch!. Faun. Käf. XII. p. 12. 4. — Dorcatoma subalpina Bonelli Soc. Agr. Torin. IX. p. 162. 7. T. IL F. 7. (ao. 1812.) Enneatoma subalpina Muls. e. Rey Tered. pag. 371. 1. Taf. X. Fig. 3. 5. 9. Rundlich, fast ebenso lang als breit, massig gewölbt, schwarz, mit ziemlich sparsamer, massig feiner, etwas abstehender greiser, oder weisslicher Behaarung. Kopf glänzend, ziemlich dicht und massig fein punktirt, Stirn gewölbt, mit einer schwachen Längserhabenheit- Augen flach gewölbt, in ihrer ganzen Breite durch einen vom untern ir 164 Anobiadae. Augenrande aus über die Mitte des Auges hinaus bis zum gegen- überliegenden Augenrande fortgesetzten, schmal dreieckigen, etwas vertieften Ausschnitt in zwei, nur oben durch eine schmale Stelle zusammenhängende Theile getrennt. Fühler röthlich, die drei letzten Fühlerglieder beim Männchen 2^ mal so lang als die übrigen Fühler, erstes Glied der Keule stark erweitert, in einen derben Zahn ausge- zogen, zweites länglich, seitlich in eine stumpfe Ecke erweitert, letztes länglich oval, mit wenig gebogenen Seiten. Die Fühler des "Weibchens gleichen im Wesentlichen den männlichen Fühlern und zeigen sich nur schwächer entwickelt. Halsschild doppelt so breit als lang, an der Wurzel etwas schmaler als das Halsschild, von oben her betrachtet mit ziemlich graden, convergirenden Seiten. Der Vorderrand ist jederseits tief ausgebuchtet, in der Mitte bogig vor- tretend, ohne kapuzenartig über den Scheitel hervorzuragen, die Vorderecken sind scharf und umfassen, indem sie sich seitlich herab- biegen, den Kopf, die Hinterecken sind stumpf. Der Hinterrand tritt in der Mitte im stumpfen Winkel vor dem Schildchen nach hinten vor. Die ganze Oberfläche ist massig dicht und fein punk- tirt, in der Mitte etwas gewölbt, die Seiten namentlich nach vorn zu stark herabgebogen. Flügeldecken rundlich, zwei und ein halbes Mal so lang als das Halsschild, am Ende breit abgerundet mit ge- rundeten Seiten, massig gewölbt, schwarz, am Ende, sowie rings- herum am Seitenrande nicht selten röthlich durchscheinend. Bei Varietäten sind die Flügeldecken nicht selten ganz braun oder braun- röthlich, mit ziemlich feiner, greiser massig dichter, etwas abstehender Behaarung, unregelmässig punktirt, die Punkte bisweilen zu un- deutlichen Reihen geordnet. An den Seiten stehen drei ziemlich tief eingegrabene Längsstreifen, von denen die mittlere vor der Spitze, die innerste aber in der Mitte oder kurz vor der Mitte abgekürzt ist. Die Schultern zeigen eine deutliche Schulterbeule, die Naht ist vor der Mitte nicht selten der Länge nach eingedrückt. Unterseite des Körpers stark gewölbt, greis behaart. Ränder der Bauchseg- mente grade. Beine kurz, röthlich braun. Schienen ziemlich dünn, nur die Vorderschienen in der Mitte etwas erweitert. Im ganzen mittleren Europa. Eine merkwürdige Varietät erwähnt Gr edler Käfer Tyrols p. 263. 2. als Var. castaneae. Der ganze Käfer lebhaft ziegelroth, jede Flügeldecke vor der Spitze mit einem grossen dunklern Wisch, der sich jedoch nicht über den deutlich erhabenen und fast gelblichen Zwischenraum der zwei Seitenrandstreifen erstreckt; die Vorder- Caenocara. 165 Schenkel blass bernsteinfarbig, die Schienen dunkler, wie die übrigen Beine rotb. Bei Bozen von Kastanienbäumen geklopft. Die Larve von Caenocara hovistae lebt nach den Entom. Heften II. p. 100 in Lycoperdon bovista und nährt sich von der markigen, mit Samenstaub gefüllten, inneren Masse des reifenden und wirklich reifen Schwammes. Wenn sie ausgewachsen ist, bereitet sie sich aus dem Staube eine zusammengeklebte Hülle, worin sie ihre Ver- wandlung übersteht. Man findet oft fünf bis sechs solcher Gehäuse in dem Staube eines einzigen Schwammes liegen, die wie kleine Körner hart von aussen anzufühlen sind, aber bei einem geringen Drucke zerbrechen und die eingeschlossene Puppe zeigen. Inwendig sind diese Gehäuse geebnet, auswendig fockigt und körnig. Wenn der Käfer entwickelt ist, so nagt er durch die pergamentartige Oberfläche des Schwammes ein rundes Loch und schlüpft heraus, um später in noch jungen zarten Schwämmen seine Eier abzulegen. 2t C f^/yinis: Subrofunda. iiriseo-pubescens, convexa, niijra, nitida, ontennis pedibiisquc rufesceiitibus, parce punctata; elytris subseriatim punctalis. lateribus tristriatis. — Long. 1,5 mill. Redtenbacher Faun. Anstr. Ed. III. p. 63. 770. Dorcatoma affinis Sturm Deutsclil. Faun. XII. p. 15. 5. T. 245. F. B. Enneatoma affinis Muls. e. Rey, Tered. p. 371. 2. Der vorigen Art sehr ähnlich, aber durch etwas längere, mehr abstehende Behaarung, die auf den Flügeldecken zu Reihen geordnet ist, durch etwas weitläuftigere Punktirung, die sich auf den Flügel- decken zu deutlichen Reihen ordnet, unterschieden. Auch ist die Unterseite des Körpers etwas stärker punktirt und der innerste der drei Seitenstreifen der Flügeldecken ist kürzer, das erste Glied der Fühlerkeule ist in eine weniger lange, zahnartige Spitze ausgezogen. Im Allgemeinen ist der Käfer merklich kleiner. Bei der grossen Veränderlichkeit, welche die meisten gesellig lebenden Käfer in dieser Beziehung zeigen, indem sie bei reichlicher Nahrung sich kräftig entwickeln, entgegengesetzten Falles mehr oder weniger ver- kümmern, werden aber in dieser Beziehung Ausnahmen nicht fehlen. In Deutschland und Mitteleuropa überhaupt. 3, C subfßlohosai Rotundata, griseo pubescens, nitidida, picea, elijtris brunneis, antennis, palpis pedibusque testaceis, punctulatus; chjtris subseriatim punctatis, lateribus profunde tristiatis, striis medio flexuosis. — Long. 1 5 mill. Enneatoma subylobosa Muls. e. Rey Tered. p. 377. 3. Der vorhergehenden Art nahe verwandt, aber verschieden durch die tiefer eingegrabenen Randstreifen der Flügeldecken, die zu starken 166 /hiobiadae. Furchen entwickelt sind. Die beiden äusseren sind vor der Mitte beträchtlicii gebogen, die zweite ist vor der Spitze abgekürzt, die innere ist weniger tief und furchenartig eingegraben und reicht von der Basis nur bis zu einem Drittheile der Flügeldeckenlänge. Die Punktirung der Flügeldecken ist in undeutliche Streifen gestellt, welche Spuren einer paarweisen Anordnung zeigen. Die Unterseite des Körpers ist mit besonders langer Behaarung versehen. Von Dr. Kraatz bei Berlin gesammelt. Von Mulsant und Rey bei Lyon entdeckt. A n i t y s. Thomson Scandin. Col. V. p. 175. (ao. ISGo.) Aiiibl ytonia Mulsant et Key, Tered. pag. 381 (ao. 1864.) Anteitnae brems, ucto-articuhitae, articidis tribus ullbnis nuujiiis. Hberis. Oculi inteijri, panun emarymati. Caput inflexum »ictastcrno apjjlicatuni, mesoslernuin excavatum obiegens. Körper sehr kurz, stark gewölbt, fast kugelig, in den Schultern minder erweitert als bei C'aenocara. Augen ungetheilt und hierdurch leicht von Caenocara unterschieden. Fühler kurz, mit nur acht deutlich gesonderten Gliedern und hierin von Dorcatoma abweichend. Erstes Glied der Fühler länglich, seitlich stark erweitert, zweites viel dünner und kürzer als dieses, die folgenden drei klein, quer, nach innen leicht ausgezogen, die zwei vorletzten gross, dreieckig, das letzte oval. Alles übrige stimmt mit den echten Dorcatomen sehr überein, so dass man den vorhandenen Verschiedenheiten füglich auch die Bedeutung von Merkmalen einer blossen Untergattung beilegen könnte. Die Larve von Anüf/s rnhens ist nach Letzner, Jahresber. d. Schles. Ges. vatrl. Kultur 1853 p. 177, weiss 4,5 — 6 mill. lang am ersten Brustringe, wo sie am breitesten ist, 2 mill, breit, nach hinten sanft verschmälert, auf der Oberseite hoch gewölbt und liegt, wie die i?osit dünnen, ziemlich langen Haaren besetzt sind. Tarsen wie bei CVs, aber etwas schlanker, namentlich das Klauenglied. Jacquelin Diival bringt Gen. Col. P^ur. III. T. 58. zu dieser Gattung den Cis fruntiforins und Gemminger und Harold sind iluu Cat. Col. VI. 1795 Orophifus. ] 9 5 darin gefolgt. Wäre aber auch Jaeq. DiivaTs Angabe, dass die Fühler von C. fronticornis in der That lOgliedrig sind, richtig, so stimmt doch der Käfer in aller übrigen Beziehung mit Rhopulodoiitus nicht überein. MMh. iteriforatus: (Jrassus convexus^ cylmdricus, inlklulus. hhitis, briuincus anleiiids jicdibusque fesiaceis; prolhoracc dense suhliäus /nmctato; ehjtris profunde, inbms dense punctatis, apicem versus Stria sulurali. — Long. 1,5 — 2 mill. Mellie Ann. soe. ent. Fr. 1848. p. 234. T. 1. F. 23. — Redt. Faun. Austr. Ed. II. p. 572. — Thomson Scand. Col. V. p. 196. 1. Cis perforatus Gyl. Ins. Suec. III. p. 385. 7. Dick, cylindrisch, stark gewölbt, heller oder dunkler pechbraun, Fühler und Beine gelb. Halsschild breiter als lang, kissenartig ge- wölbt, an den Seiten und den Hinterecken gerundet, fein gerandet, fein und undeutlich punktirt, mit abstehender feiner Behaarung. Flügeldecken so breit und doppelt so lang als das Halsschild meist heller braun als dieses, cylindrisch, kurz, mit groben Punkten massig dicht besetzt, abstehend beliaart. Die Unterseite fein und dicht punktirt. Der Käfer ist in den Alpenländern nicht selten. Er scheint in ganz Nord- und Mitteleuropa verbreitet. Verwandt mit Ehopalodontus ist die in Deutschland noch niclit aufgefundene Gattung Xylographus Mellie Ann. soc. ent. Fr. 1848 p. 231. mit der europäischen Art X. bostrichoides Leon Dufour Excurs. valee d'Ossau. (Nigerrimus, elongatus, parce et longius pubescens. Prothorax longior latitudine, antice protensus, regu- lariter arcuatus, ibique subtüissime marginatus et forte cribratus, an- gulis et lateribus rotundatis basique marginatis. Elytra fortissime cri- brata, obsidcata^ ad suturam ordinatim et ad margines profunde punctata. — Long. 2,2 mill. — Südfrankreich, Spanien, Algier. Orophyufi. Redte nbacher Faun. Austr. Ed. I. p. 350. Antennac octo-orticulatae. Ma.villii niii/a exlcriore subclongata. apice sjirnidis cilhtto, inicriore fjarcd. subobstdeld, sphils bremhus, crassls hishucta. Palpi maxdlarcs arliculo ullhuo praecedeulibus liaud nassiore, shnul suinlis Inngiore, upice acuiiiinalo. Coxae anticae subconicae, piominenles. Ttbiae apice sensini dihUdfae, inargine externa et apice spimilis brembus. crassiuscu/ts instrucfae. Körper cylindrisch, mit leicht bauchigen Seiten, dergestalt dass die grösste Breite etwa in der Mitte liegt. Fühler Sgliedrig, unten 13* 196 Chidae. am innern Augenrande ekigefügt, in der Rulic unter den Kopf unter- geschlagen und in schwache Riemen neben den Augen angelegt. Erstes Glied gross, etwas bauchig aufgetrieben, an der Basis ein wenig eingeschnürt, zweites Glied sclilank, verkehrt kegelförmig, kürzer als das erste, länger als das dritte, dieses walzenförmig, die beiden folgenden klein, rundlich, die letzten drei eine lose gegliederte Keule darstellend, sehr viel gi-össer als die vorhergehenden, länglich rund, das letzte am Ende etwas zugespitzt. Mandibeln plump, an der Spitze derb gezahnt, am Aussenrande gebogen. Maxillen schmal, mit einer verlängerten, nach der Spitze hin verjüngten nnd hier mit schwächeren und stärkeren Borsten gefranzten Lade, Die innere Lade ist sehr schmal, eng mit der äusseren verschmolzen und nur durch eine Reihe sehr kurzer, plumper Stachelborsten an der Basis des Innenrandes der letzteren angedeutet. Maxillartaster viergliedrig, erstes und drittes Glied sehr klein, zweites etwas länger, verkehrt kegelförmig, letztes länger als die drei vorhergehenden zusammen- genommen, walzenförmig, am Ende zugespitzt, kaum dicker als das vorhergehende. Unterlippe wie bei CVs, aber die Spitze der Zunge am Vorderrande grade abgeschnitten oder rundlich abgestutzt, ohne Spar einer zwischen den Lippentastern vortretenden Spitze. Schienen nach der Spitze hin allmälig verbreitert, am ganzen Aussenrande und an der Spitze mit kurzen dornähnlichen Stachelbörstclien massig dicht besetzt. Füsse mit ziemlich dünnem Klauengliede. f. O. mMtittihutarhs: Oh/ongus, siibajlindricus, nitidus, piceus, aiileiniis pedibiisque tesinceis, prolhorace lomjiludine vix latiore, subtilttcr jmn- ctatOf amjtdis oiiinibus rohoidafis, elijiris lalcribus subrohmdatis, in- aeqiia/iter pimctuhitis. — Long. 2 mill. Mas.: fronte deplanata, mandibidis loiKje protninentibus, sinislra cornu arniata, Fem.: fronte convexa, mandibtda sinistra mntica. Redtenb. Faun. Austr. Ed. II. p. 575. — Mcilie Ann. soc. ent. Fr. 1848. — Thomson Seand. Col. V. p. 197. I. Cis inandibtilaris Gyll. Ins. Suec. III. p. 717. 5. 6. Heller oder dunkler pechfarbig, oder braun, cylindrisch etwas verlängert, gewölbt, glatt, ohne Spur von Behaarung. Kopf massig tief in das Halsschild eingesenkt, mit stark gewölbtem Scheitel und grade abgeschnittenem, leicht aufgebogenen Kopfschilde. Beim Männchen die Stirn flach, die Kinnbacken verlängert, schnabelförmig nach vorn vorragend, in der ersten Hälfte ziemlich grade, ungleich, die linke vor der Spitze mit einem aufwärts gerichteten Zahne ver- sehen; beim Weibchen ist die Stirn einfach gewölbt und die Kinn- 0)o/)hi/i(s. 1«^' backen sind nur schwacli verlängert, die linke ohne Zahn. Hals- schild bei beiden Geschlechtern fast eben so lang als breit, mit verrundeten Vorder- und Hinterecken und leicht gerundeten Seiten. Flügeldecken wenig breiter als das Halsschild, etwa doppelt so lang als dieses, mit schwach erhabener Naht und mehr oder weniger tief eingegrabener Längslinie neben derselben. Sie sind ungleich- massig und etwas runzlig puuktirt. Der Käfer ist durch die gestreckten, über das Kopfschild vor- ragenden Mandibeln ausgezeichnet und bei recht kräftig entwickeltem Männchen auf den ersten Blick kenntlich, aber auch beim Weibchen durch dieselbe, wenn auch nur schwächer entwickelte Bildung aus- gezeichnet. Hin und wieder in Deutschland, wie es scheint im Süden, namentlich in den Alpenländern häufiger. Ausserdem in Schweden, Russland, Ungarn, Frankreich. B. Körper klein, Mandibeln nur wenig über die Oberlippe vorragend. Sub(j. Octotemnus. Mellie Ann. soc. ent. Fr. 1.S48. p. 384. T. 4. F. 30. 2. O« fßUibficulus: Ovatus. cdiwctiis, nilkkis, filnber. piccus: anlennis pedibiisf/ue lesUuu'is; proihurace ainiulis rulaiiddlis, suhl'tlissime pun- clulato; eliftris vntjc rmjuloso punchdatis. — Long. 1 — 1,5 mill. Thomson Scand. Col. V. p. 197. 2. €is (ilabriculus Gyll. Ins. Suee. IV. p. 629. 9, Octotemnus fjlabricnlus Mellie Ann. soc. ent. Fr. 1848. p. 385. 1. — Redtenb. Faun. Austr. Ed. II. p. 576. Klein, ziemlich kurz, mit etwas gerundeten Seiten, gewölbt, glatt ohne Spur von Behaarung, heller oder dunkler braun. Kopf überaus fein punktirt, mit gewölbter Stirn, die Mandibeln wenig vorragend, ungleich, die linke grösser als die rechte, an der Spitze umgebogen, sonst beinahe grade. Fühler gelb. Halsschild gross, nach vorn verengt und etwas zusammengedrückt, am Vorderrande nach vorn vorgezogen, mit gerundeten Seiten und verrundeten Ecken, stark gewölbt, glänzend, glatt, sehr fein punktirt. Flügeldecken etwa drei mal so lang als das Halsschild, kaum breiter als dieses, stark gewölbt, glatt glänzend an den Seiten schwach gerundet, sehr dicht und stärker punktirt als das Halsschild. Beine gelb. Nicht selten in Deutschland, ausserdem in ganz Nord- und Mitteleuropa. ASPXDIPKOIlIDAi:. Conipuridae. Thomson Scand. Col. V. p. 175. Der sehr eigonthüniliche kleine Käfer bildet ein Zwischenglied zwischen den Dermestiden., zu denen er die meisten Beziehungen zu haben scheint; den Bostrichiden , namentlich Dorcatoma^ wohin Thomson ihn stellt; und den Byrrhiden, zu denen ihn Redten- bacher bringt. Er wird, da die Dermestiden in diesem Werke von Erichson bereits abgeschlossen vorliegen, am zweckmässigsten hier behandelt werden können. Die Familienmerkmale fallen mit denen der einzigen Gattung zusammen. A spidiphorus. Latreille Regne animal IV. 508. Coniporus. Thomson Scand. Col. V. p. 176. Antennac decein-articttldlae, arlindo piimo lunüdn; clava tri- arficulata, articulo ultinni iiuujtio. Mandibulae intus crctni/alae. npice siuiplices. Tarsi quinque-orticufati. (jraciles. Abdomen sef/meiilis quinque liheris. Corpus orbicidatititi^ convexum. Fast kreisrund, nach vorn etwas mehr als nach hinten verengt, beträchtlich gewölbt. Kopf breit. Fühler lOgliedrig, erstes Glied gross, eiförmig, nach innen stark erweitert, an der Basis beträchtlich verdünnt, zweites viel kleiner, kuglig, drittes Glied dünn, lang, die folgenden perlschn urförmig, achtes beträchtlich grösser als das vorher- gehende, breiter als lang, neuntes grösser als das achte, ebenfalls breiter als lang, zehntes wenig dicker, aber mehr als doppelt so lang als das neunte; die drei letzten Glieder bilden eine beträcht- lich lange, gegen die dünne Geissei deutlich abgesetzte, perlschnur- artige, d. h. nach innen nicht gesägte Keule. Oberlippe breit, vorn grade abgestutzt. Kopfschild von der Stirn getrennt. Mandibeln Aspidvphorus. 1 99 mit einfacher Spitze, am Inneiirande gekerbt, und mit einer schmalen bewimperten Haut versehen. Maxillen mit zwei häutigen oder per- gamentartigen, innen und an der Spitze mit dornartigen Borsten gefranzten, rundlichen Laden, von denen die äussere die innere be- trächtlich überragt. Maxillartaster 4gliedrig, das erste Glied klein, das zweite Glied länger, eiförmig, drittes kleiner, viertes länger als das zweite, lang, ziemlich dünn, am Ende zugespitzt. Kehle flach. Kinn halbkreisförmig, jederseits mit einer scharfen Ecke. Zunge hornig, vorn ausgebuchtet und bewimpert, Lippentaster dreigliedrig, mit dickem zweiten und kürzerem, dünneren Endgliede. Vorder- hüften quer, durch den zwischen sie eintretenden, an den Vorderraud des Mesosternums sich eng anlegenden Fortsatz des Prosternums von einander massig weit getrennt. Hinterhüften beträchtlicher von einander entfernt. Gelenkpfannen der Vorderhüften nach hinten offen. Vorder- und Hinterbrust mit deutlichen Episternen. Hinterleib mit fünf Ringen, von denen der erste der breiteste ist. Schenkel und Schienen einfach. Tarsen ögliedrig, schlank, einfach, mit ziemlich grossen Klauen. Die Flügel haben die Bildung der CV's- Flügel, doch erscheint die Schulterader etwas mehr geschwungen und verschwindet gegen die Basis der Flügel hin, während sie bis über die Mitte des Flügels hinausreicht, sich hier dem Vorderrande nähert, und indem sie einen hakenförmigen Ast nach rückwärts sendet, eine dreieckige Zelle bildet; die vordere Mittelader ist leicht gebogen und trägt an der Spitze einen hakenförmigen Querast. Die übrigen Adern sind ver- schwunden. Ueber die früheren Stände des Käfers ist mir nichts bekannt. NB. Thomson tauft die Gattung a.a.O. in Co niporus vivo., wohl wegen der Collision mit dem Namen Aspidophora, der bei den Fischen und bei den Crustaceen vorkommt. Abgesehen jedoch von der Frage, ob, da es sich um verschiedene Ordnungen des Thierreichs handelt, von einer Collision über- haupt gesprochen werden kann, ist eine solche hier schon deshalb ausge- schlossen, weil Aspidiphorus sich als völlig statthafte Elisionsbildung von acTÄiötov und tpo^og — statt Aspidiophorus — darstellt und von Aspido- phora, das von aott? und tpoga herkommt, thatsächlich unterschieden ist. f. M. orhiculatus: Orbiculatus, convexus, nitidus, sublilissiyne pubes- cens, niiier; antennis apicem versus infuscatis, pedibusque ferrufiineis ; prolhoraee basi ntrinqne sinualo. angidis posticis obhisis; elytris forti- ter siriatis, slrüs subpunctatis. — Long. 1 — 1,5 mill. Redtenb. Faun. Austr. Ed. II. 409. — Guerin Icon. Regne animal. p. 64. T. 19. Fig. 1. Nilidtila orbiculata Gyll. Ins. Suec. I. p. 242. 32. 200 Asptdiphoridae. Coniporus orbiciiUiius Thomson Scandiii. Col. V. p. 177. Var. a. Elylris piceis, sulura late infuscala. Var. b. Ferrmjineiis^ j'oric inttualurus. Schwarz oder braun, mit schwärzlicher Scheibe lier Flügel decken, oder ganz rotbbraun. Kopf gross, fein punktirt, Fühler länger als das Halsschild. Dieses kurz, vorn ziemlich grade abge- schnitten, mit scliräg nacli vorn convergirenden Seiten, der Hinter- rand vor dem Schildchen nach hinten vortretend, jederseits ausge- buchtet, die Oberfläche glänzend, fein punktirt. Schildchen rundlich. Flüo'eldecken beträchtlich breiter als das Halsschild mit stark ge- rundeten Seiten und gerundeter Spitze, stark gewölbt, tief punktirt gestreift, sehr fein behaart. Tarsen schlank. Der Käfer findet sich nicht selten im Grase an sandigen Stellen. Sein eigentliches Voi'kommen ist aber in Baumschwämmen, wo man ihn bisweilen gesellschaftlich antrifft und in welchen er jedenfalls seine Entwicklung durchmacht. Der Käfer scheint in Europa allenthalben einheimisch und von Schweden, Finnland, Russland, Polen, Ungarn etc. über ganz Deutsch- land nach Frankreich, Italien und Spanien verbreitet, aber nirgends grade häufig zu sein. Unbekannt und in Deutschland noch nicht als einheimisch nach- gewiesen ist Asp. Lareynn Jacq. Duv, — Glan. entom. I. p. 39. 5. Suhhemisphaericus, sub, Prof. H., Bericht über die wissenschaftlichen Leistun- gen im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1848 — 1852. 5 Hefte. (Fortsetzung der Erichsonsciien Berichte.) 5 Tblr. 10 Sgr. Gerstäeker, Dr. A., Bericht über die wissenschaftlichen Lei- stungen im Gebiete der Entomologie wälirend des Jahres 1853 bis 1857. (Fortsetzung der Erichson- und Schaumschen Berichte.) 7 Tblr. 15 Sgr. Gei*§itäckei', Dr. A., Rhipiphoridum coleopterorum familiae dis- positio Systematica. Accedlt tabula aeri incisa 25 Sgr. Gorski, Prof. k^. B., Analecta ad Entomographiam provinciarum occidentaii-meridionalium Imperii Rossici. Fase. I. cum tribus taliulis coloratis aeri incisis. 2 Tblr. Mraatz, Dr. €i., Die Staphilinen- Fauna von Ostindien, insbeson- dere der Insel Cejlan. Mit 3 Kupfertafeln. Geheftet 1 Thir. 20 Sgr. Gedruckt bei A. W. Schnde in Berlin, Grüusti. 18. ^ NATURGESCHICHTE INSECTEN DEUTSCHLANDS BEGONNEN VON DR. W. F. ERICHSON FORTGESETZT VON Prof. Dr. H. SCHAUm, Dr. 6. KRÄÄTZ, H. v. KIESENWETTER, JULIUS WEISE, EDM. REITTER i no Dr. 6. SEIDLITZ. ERSTE ABTHEILUNG. COIiEOPTERA. FÜNFTER BAND. ZWEITE LIEFERUNG. BOGEN 13a BIS 25. BEAKliEITET VON DR. GEORG SEIDLITZ. BERLIN LS93. >;iCOLATSCHE VERLAGS-BUCHHANDLING B. STRICKER. :^!^)QKyxr. Zur Nachricht. Wir sind in der angenelnnen Lage mittheilen zu können, dass ■wir die Fortsetzung des von Er ich so n begonnenen Werkes nunmehr ganz m die Hände von Dr. v. Seidlitz gelegt haben, der für mög- lielist rasche Beendigung des Werkes Sorge tragen Avill. Die G. (Schhiss) Liot'cniug (h's \l. Bd. erscheint gleiclizeitig mit dieser Die A'erlaji'.s-Ruclihandliniij:. Liet'eruui Xocli zu Kiesenwetters Lebzeiten liatte ich diesem ver- sprochen, den C'urcidionenband des Ericlisou' sehen Werkes zu bearbeiten, sobald ich nach Deutschland übersiedeln würde; denn in Dorpat, wo ich damals Docent war, konnte ich an ein solches Unter- nehmen nicht denken. Nach meiner L^ebersiedeliing nach Königsberg in Pr., fand ich als Assistent am anatomischen Institut und Pri\'at- docent in der medicinischen Facultät längere Zeit zu entomologischen Arbeiten gar keine Zeit, bis ich, durch die zweite Aufl. der Fauna baltica veranlasst, mich denselben wieder vollständig gewidmet habe und jetzt das, dem unvergesslichcn Freunde Kiesen weiter gegebene Versprechen zu erfüllen in der Lage bin. Ich glaube jedoch im Sinne des A'^erstorbenen zu handeln, ^\ enn ich auf besonderen Wunsch der Verlagshandlung zunächst den von Kiese nwctter begonnenen V. Band, der die gesammteu Ileferomcren aufzunelnncn hat, be- endige und dann erst an die Bearbeitung der Cnrcttlloniden im weitesten Sinne gehe, die den VII. Bd. bilden sollen. Für die dann noch fehlenden Scolytiden (VIII. Bd.) und Ceramhyciden (IX. Bd.) sowie für die Ilydrophlliden. welche die von Schaum und Kiesen Wetter begonnene 2. Hälfte des I. Bandes füllen sollen, hotte ich Mitarbeiter zu finden. Zum Schluss Avird dann die Ab- theilung Coleoptera noch durch einen X. Bd., mit einer Ueber- sicht der gesammteu Familien und mit etwa nothwendigen Nach- trägen, zu ergänzen sein. Königsberg i. Pi\ Dr. (Jeorg: v. Sftidlitz. Februar 1893. TENEBRIONIDAE. Le Conte Classif. Col. N. Amer. 1862 pg. 210. Ten ehr io Liniie Systema Naturae 1758. Latigenes Mulsant Col. de France 1854. Tenehrionides Lacordaire Gen. d. Col. T. V 1859. Coxae omnes distantes, aniieae (jlohosae, acetahulis occlusis (except. Büros). Unguiculi simplices. Antennae sult margine dypei insertae. Tarsi antei-im'es quinque-^ postici qmidriarticulati. Mit dex- ramilie der Tenehrioniden beginnt die Reilie der Jfeteromeren, die in der Zahl ihrer Tarsenglieder (5,5,4) ein sehr scliarfes morphologisches Merkmal besitzen, das sie vor allen übrigen Coleoptercn auszeichnet; denn es kommt sonst nnr noch vereinzelt bei den Männchen einiger Ciicujiden, Cryptopliagiäen nnd ]Sl- tidtclide)i (während die ^ normale Tarsen haben), bei einzelnen Gattungen der Histeriden iind Staphyliniden (bei denen die Flügeldecken abgestutzt sind) nnd bei einigen Clcriden (bei denen die Hinterhüften an einander stossen) vor. Eine allgemeine Charak- teristik der Heteromeren und ihre Eintheilung in Familien wird am Schluss dieses Bandes gegeben werden. Die gegenwärtige Familie zeichnet sich unter den Hetero- gneren durch kuglige (oder schwach Cjuere) Vorderhüften aus, die niemals kegelförmig (Ausnahme Cijphonotus) vorragen und niemals an einander stossen und deren Gelenkhöhlen hinten geschlossen sind (ausgenommen bei Boros). Die Beine sind bei den meisten Formen stark entwickelt und bedingen dadurch eine, durch die Ge- sammtform viaterstützte habituelle Aehnliclikeit mit gewissen Cara- biden^). Bei einigen, namentlich bei den im Holz lebenden, sind ') Zahrus aurichalceus wurde von Adams als Blaps beschrieben und Platyscelis labialis Fischer ist ebenfalls ein Zahrus. Fabricius stellt Sca- rites zwischen Scaurus und Sepidium, lässt dann die übrigen Gattungen der Tenehrioniden und hinter Helops und Melandrya direct Cychrus, Manttcora, Carahus u. s. w. folgen. V. 13 a 202 Tenebrionidae. die Beine dagegen schwächer entwickelt und die Körperform erinnert melu" an die der Sternoxien. In seltenen Fällen sind die Vorder- heine zu kräftigen Grabbeinen ausgebildet (Trachyscelini, Cnemeplatia). Die Klauen sind stets einfach. Im Uebrigen bieten die Beine die mannigfaltigsten Bildungen, auch viellach Geschlechtsmerkmale zur morphologischen Unterscheidung der Unterfamilien und Gattungen dar. Ausser den bereits erwähnten allgemeinen Körperformen kommen solche noch in grosser Verschiedenheit vor, so dass die Familie in dieser Beziehung vielleicht die absolut grösste Mannigfaltigkeit umfasst. Es giebt kaum eine grössere Familie unter den Käfern, mit der nicht h'gcnd ein Glied der Tenebrioniden habituelle Aehnlichkeit hätte. Ob dieselbe in irgend einem Falle auf Mimicry ') zurück zu führen ist, oder nur auf analoge Anpassung^), ist bisher nicht nachgewiesen, in keinem Falle aber beruht sie auf Homologie^); denn die bisher bekannt gewordenen Larven bestätigen die wirkliche, phylogenetische Verwandtschaft aller Tenebrioniden, selbst der habituell ab- weichendsten Formen. Der Kopf hat verhältnissmässig die geringsten Verändei'ungen ei'fahren, oder mit anderen Worten, er weist selbst bei den habituell abweichendsten Formen den ursjjrüuglichen gemeinsamen Grundtypus auf. Er ist durch die starke Entwickelung seines Seitenrandes vor den Augen ausgezeichnet, der die Wurzel der Fühler überragt oder ohrenfärmig aufgeworfen ist. Bei keiner anderen Familie der Hete- romeren ist diese Bildung vorhanden, annähernd nur bei einigen Allecitliden, dagegen ausnahmslos bei allen Tenebrioniden, auch bei Boros, dessen Hergehörigkeit dadurch bestätigt Avird. Auf die Augen greift der Seitenrand des Kopfes meist stark über, bisweilen bis zur vollständigen Durchsetzung und Theilung derselben in einen oberen und einen unteren Theil. Der Vorderrand des Kopfschildes ist bald gerade abgestutzt oder breit und flach ausgerandet, — und es schliesst sich dann die Ober- lippe mit einem frei liegenden häutigen Geleukbande an — , bald nur in der Mitte mit einer schmalen tiefen Ausrandung versehen, in welcher nur ein entsprechender Theil der Oberlipjje von oben und die Gelenkhaut gar nicht sichtbar ist. Diese zwei verschiedenen Bildungen sind für die natürliche Systematik von grosser Bedeutung. Die Fühler sind im Allgemeinen schnurförmig, meist 11-gliedrig, ») Vergl. meine Schrift „Die Darwin'sche Theorie" II. Aufl. 1875 p. 165—169, wo der Begriff der Mimicry auf ein ganz bestimmtes Gebiet der Anpassungen beschränkt ist. '^) Vergl. ibid. p. 195. 3) Vergl. ibid. p. 219 — 221, wo der grosse Unterschied zwischen Analogie und Homologie eingehend aus einander gesetzt ist. Tenehrionidae. 203 selten lO-gliedrig-, indem das 11. Grlied mit dem 10. verschmilzt; das dritte Glied ist sehr oft verlängert. Die Mandibeln sind sehr gleichförmig' gebildet, knrz und kräftig, mit einem Zahn an der Basis der Innenseite. Die Maxillen zeigen geringere Gleichförmigkeit, doch hängt der Hauptunterschied in ihrer Erscheinuiig, ihr Freiliegen oder Bedecktsein, mehr von der Grösse des Kinnes ab. Dieses füllt bei seiner stärksten Entwickelung den Kehl- ausschnitt ganz aus und bedeckt die Maxillen und die Zunge dann vollständig, oder es lässt bei geringerer Grösse bald vorn die Zunge, bald seitlich die Maxillen bis zu ihrer Wurzel, bald beide unbedeckt, und bietet dadurch für die natürlichen Gruppen gute Merkmale dar. Die Maxillartaster sind 4 gliedrig, die Lippeutaster 3 gliedrig, das Endglied der ersteren ist meist dreieckig oder beilförmig. Das Halsschild ist sehr mannigfaltig gebildet, meist mit scharfem Seitenrand, doch schwindet dieser auch bisweilen ganz. Auf der Unterseite zeigen die Gelenkhöhlen der Vorderhüften eine allen europäischen^) Tenebrioniden (mit Ausnahme von Boros), Alleculiden und Lagriiden zukommende Bildung indem sie auch hinten geschlossen sind, während sie bei allen übrigen Hetero- meren hier eine offene Lücke aufweisen. Man hat aus diesem Grunde die Gattung Boros als nicht zu den Tenebrioniden ge- hörig angesehen. Thomson errichtete 1859 für sie die Familie Boridae, die er anfangs zwischen die Tenebrionidae und Ciste- lidae, später aber (T. VI 1864 p. 326), nach Leconte's Vorgang (Class. Col. Nord. Am. 1862 p. 256) in eine Phalanx mit den Sal- pingiden und Pythoniden stellte. Doch kann aus der ganzen übrigen Organisation (Vorderhüften, Kopf bildung etc.) die nahe Ver- wandtschaft von Boros mit den Tenebrionidae gefolgert werden. Die Vorderhüften sind stets durch das Prosternum von einander ge- trennt und kuglig, selten etwas quer, ausnahmsweise (bei Cyphonotus) zapfenförmig vorragend. Die Mittelhüften sind den Vorderhüften ähnlich, Aveisen aber zwei verschiedene Bildungen auf. Entweder sie sind knapp von den ebenfalls rundlichen Gelenkhöhlen umschlossen und zeigen keine Trochantinen, oder sie tragen wohl dieses kleine Anhängsel, das dann in einer seitlichen, spaltenförmigen Erweiterung der Gelenkhöhlen sichtbar ist. Die Trochantinen der Mittelhüften, auf die Lacordaire zuerst aufmerksam macht, sind von grosser syste- matischer Bedeutung. Das Mesosternum trennt die Mittelhüften stets von einander, dasMesonotum ist von oben gar nicht oder nur ') Die exotischen Gattungen sind in Bezug auf diese Bildung noch nicht alle untersucht, Lacordaire hat dieselbe nicht berücksichtigt. 13 a* 204 Tenehrionidae. als kleines, selten als grosses, aber anch dann nnr wenig zwischen die Flügeldecken eindringendes Schildclien sichtbar. Die Flügeldecken umschliessen das Abdomen fest und greifen mit ihrem Seitenrande in eine Rinne der Adominalsegmente ein. Neben dem Seitenrande verläuft ein, oft ganz schmaler Saiim, der nur selten (z. B. bei Elenophorus) ganz fehlt und meiner Meinung nach den echten Ejjipleuren entsjjricht. Neben diesen sind dann oft noch viel breitere falsche Epipleuren durch Rippenbild ung auf den Flügeldecken abgegrenzt. Diese letzteren bezeichnet mau gewöhnlich schlechtweg als „Epij)leuren" und Lacordaire, der zuerst auf die Noth- wendigkeit der Unterscheidung aufmerksam machte, erklärt sie auch für die echten Epipleuren (,,e2}i2)Ieures") und bezeichnet das erst- genannte CTcbilde mit „repU epiplenral" (Gen. d. Col. V p. 6). Morawitz ist ihm hierin gefolgt und bezeichnet dasselbe mit „Marginalsaum" (Ueber d. russ. ^/i7S-Arten 1865 jx 19, 22). Bei den zahlreichen ungetlügelten Arten sind die Flügeldecken an der Naht häufig mit einander verwachsen. Im Uebrigen zeigen sie die mannigfaltigste Gestaltuiig und Skialptur, mit der alleinigen Be- schränkung, dass sie niemals verkürzt und abgestutzt sind. Höchstens bleibt das Pygidium, \u\ä auch nur selten, unbedeckt. Das Metastern um ist oft sehr kurz, so dass die Hinterhüften den Mittelhüften sehr nahe gerückt sind. Sie sind querstehend und berühren sich in der Mitte nie, sondern sind hier stets durch einen meist breiten, selten schmalen Fortsatz des ersten Abdominalsegmentes getrennt Je breiter dieser Fortsatz desto kürzer die Hinterhüften, bei AMs und Scaiirtis sind sie z. B. fast rund, bei Elenophorus sogar ganz rund. Das Metanotum trägt nur bei wenigen Unterfamilien durchweg ausgebildete Flügel, bei den meisten dagegen fehlen die Hinterflügel ganz oder kommen nur bei einzelnen Gattungen oder Arten vor. Bei Helops z. B. kommen Arten mit und andere ohne Hinterflügel vor, so dass ihr Vorhandensein oder Fehlen von keiner systematischen Bedeutung ist. Wo sie vorhanden sind, zeichnen sie sich, soweit sie beschrieben worden, dadurch aus, dass das Gelenk weit zur Spitze gerückt und der Apicaltheil dadurch sehr klein ist. Im Uebrigen zeigen sie bei den einzelnen Unterfamilien Abweichungen, die bei diesen erwähnt werden sollen. Von Opatrum sabnlosum^ Microzoiim tibiale, Tenebrio molitor und Helops lanipes gab Dr. Otto Roger (Das Flügelgeäder d. Käfer, Erl. 1875 p. 62 — 64) vergleichende Beschreibungen. Redtenbacher (Flügelgeäder 1886 p. 218) sagt nur im Allgemeinen, dass das Geäder der Tenebrioniden mit dem der Melandryiden und Cisteliden übereinstimme. Das Abdomen besteht aus 5 Segmenten, zu denen ausnahmsweise, bei einigen ^ von Sfyongijlmm, ein sechstes tritt. Das erste sendet Tenehrionidae. 205 stets den erwähnten Fortsatz zwischen die Hinterhüften, dessen Form und Breite von systematischem Werthe ist. Die drei ersten Segmente sind mit einander verwachsen, zwischen dem dritten und vierten und zwischen diesem und dem tiiiiften ist eine mehr oder weniger deut- liche Gelenkhaut zu sehen. Das Analsegment bietet keine Geschlechts- merkmale dar, wohl aber kommen solche auf den ersten Abdominal- segraenten bisweilen vor, z. B. bei den Männchen von ßlaps als Höcker, als Falten, als Bürsten fleck, auch bei Plati/scelis als Haar- fleck. Sonst sind als äussere Geschlechtsmerkmale der Männchen verschiedene Bildungen an den Beinen, z. B. bei Feclmus an den Schenkeln, Tibien und Tarsen, bei Vlatyscelis an den Schenkeln und Tarsen, an den Flügeldecken, z. B. bei vielen Blaps-KvtQix, bisweilen auch verschiedene Gestaltung des ganzen Körpers, z. B. bei Frosodes, und endlich die Bewafi'nung des Kopfes, bei einigen Diaperinen, Ulominen und Tenebrioninen, zu bemerken. Ueber die inneren Organe der Tenebrioniden liegen verhältniss- mässig die wenigsten Untersuchungen vor; denn es sind nur ganz vereinzelte Arten der Gattungen Blaps, Pimelia, Asida, Opatrum, Tenebrio, Diaperis und Helops und oft nur auf einzelne Organe unter- sucht w^orden. Soweit man von diesen einzelnen Arten auf die innere Organisation der Tenebrioniden im Allgemeinen schliesseu kanii, so ist von derselben etwa Folgendes hervorzuheben: Der kurze Oesophagus*) führt direct (ohne Bildung eines Kau- magens) in den Magen, der aussen mit Zotten^) und innen mit Falten besetzt ist, die z. B. bei Tenebrio molitor Haarbüschel tragen^). Speicheldrüsen kommen bei einigen Gattungen vor und sind z. B. bei Blaps verästelt, bei anderen fehlen sie {Hi/p)opJdoeus imd Bolito- phagus*). Die Malpighische Gefässe sind in Zahl von 4 (bei Hi/po- pMoeus und Bolitophaf/ns'^) in der Regek aber von 6 vorhanden*^). Neben dem After mündende Afterdrüsen kommen vor z. B. bei Blaps gigas, HgpopJdoeus, Diaperis, Bolitophagus'^) und Bl. mortisaga^'). Leon Dufour hat die Verdauungswerkzeuge von Erodius gibbiis, Pimelia bipnmctata (tab. 29 flg. 1 u. 2) Scaurus striaüis, Akis hispanica, Asida gigas und grisea (flg. 3), Blaps lethifera und gigas ') Vergl. Ramdohr Abhandl. p. 9. 2) Vergl. Burmeister Handb. I p. 142. — Gaede Beitr. 1815 p. 17—19. ^) Vergl. Ramdoh'r Abhandl. p. 16—17. — Gaede loc cit. *) L. Dufour. Ann. Sc. nat. T. V p. 276. — Burmeister Handb. 1 p. 154 tab. 11 fig. 19. 5) L. Dufour ibid. p. 276. ^) Schindler, Zeitschr. f. wiss. Zool. XXX 1878. ^) L. Dufour ibid. T. 8. 1826 p. 18 tab. 20 fig. 9 u. p 19. ^) Gaede Beiträge z. Anat. d. Ins. 1815 p. 18. 206 Tenebrionidae. (fig. 4 und 5) und Tenebrio obscurus (fig. 6), lIypo})hloeus castaneus^ Diaperis violacea, Bol/topJiagus reticulatus beschrieben und z. Th. ab- gebildet. (Ann. Sc. nat. T. 3. 1824 p. 476—482). Als besondere Secrete, für die man aber keine eigenen Drüsen bat nachweisen können, die man daher, wie das Wachs, auf eine Transfusion durch die Körperliaut ziirückführen muss, und die gleich dem Wachs und der Seide an der Luft erhärten, kommen bei einigen Tencbrloniden weisse weiclie pul verförmige oder spinnwebartige Massen an bestimmten Stellen der Hautoberfläche vor, sehr schön z. B. bei Stcrnodcs. Vom ßückengefäss ist nur zu bemerken, dass eine Ver- zweigung der Aorta bei Blaps stattfindet'). Das Traclieensystem ist das bei Coleopteren gewöhnliche, ohne Bildung von röhrenförmigen oder blasigen Liiftgefässen. Der Bauchnervenstrang zeigt keine grosse Mannigfaltigkeit, indem beim ausgebildeten Insect die gewöhnlichen 3 Brustganglien und je nach der Verschmelzung 4 — 8 Bauchganglien vorhanden sind, während die Larve meist 8 Bauchganglien hat. Nach Blanchard^) ist das Nervensystem der Pimelien, Praocis, Blaps, Peclinen, Opa- triden und Helopinen kaum von einander verschieden und erinnert sehr an das der Carahiden, wobei stets 6 — 8 Bauchganglien deut- licli zu unterscheiden sind. Abweichend ist dagegen das Nerven- system bei Diaperis (Boleti) , indem nur 4 Bauchganglien zu unter- scheiden sind, und erinnert hierdurch an Chrysomela. Auch die Larve hat bei Diaperis weniger, nämlich nur 5 Ganglien. Die Ovarien der Weibchen sind büschelförmig (ovaria verti- cillata Burmeister), mit verscliiedener Zahl von Röhren: bei Tenebrio z. B. mit 7, bei Blaps mit 30 Röhren, von denen jede 4—6 Eier enthält. Als Anhang des Eierganges ist ein einfaches blasenförmiges receptacidum senünis vorlianden, das z. B. bei Tenebrio eine ge- schlängelte Schleimdrüse (glamhda appendicidaria} trägt'^). Bei Bl. mortisaga ist dieselbe am Ende gespalten und mit 2 gelben Knöpfen und einem Faden besetzt*). Die äusseren Geschlechtsorgane der § zeigen nichts Auffallendes. Stein-'') beschrieb dieselben p. 128 von Helops caraboides tab. VI •) Vergl. Siebold, Jahrb. vergl. Anat. 1848 p. 610. '^) Recherches anatomiques et zoologiques sur le S3^steme nervcux des animaux Sans vertebres. Ann. d. Sc, nat. Zool. T. 5. 1846 p. 273—379 tab. 8—15. ^) Burmeister Handb. I p. 204. *) Gaede Beiträge 18l5 p. 18, tab. I fig. 6. ^) Ueber die Geschl. Org. und d. Bau des Hinterleibes b. d, weibl. Käfern. Berl. 1847. Tenehrionidae. 207 fig. I, Diaperis Boleti, iig. III, Tenebrio molitor fig. X, Opatrum sabii- losum fig. IV, Eledona agaricola, CrypUcus glaher fig. VI und Blaps morüsaga fig. II. Die Hoden der Männchen sind ebenfalls büschelförmig und zwar bestehen sie bald aus wenigen kurzen breiten strahlenförmig zusammenmüudenden Schläuchen [testkuli flosculosi Burmeister) z. B. bei Asida, Tenebrio, Diaperis, Helops, oder aus zahlreichen Bläschen, z. B. bei Pimelia und bei Blaps *). Die accessorischen Drüsen münden zu 2 Paar in den ductus ejaculatorius [Blaps moiiisag/i'^) Tenebrio molitor). Der Forceps ist symmetrisch gebaut und unterliegt nur geringfügigen Modificationen. Aeussere Copulationswerkzeuge kommen nicht vor, dagegen stehen einige Gebilde der Männchen unzweifelhaft mit der Fortpflanzung in Verbindung, so z. B. der Bürstenfleck, der bei zahlreichen Blapsarten dem Männchen zukommt. (Vergl. die Grattung Blaps). Es wäre nicht unmöglich, dass es sich hier vielleicht um ein Duftorgan handelt. Von den früheren Ständen der Tenehrioniden sind verhältniss- mässig erst wenige bekannt, was wohl durch ihre verborgene Lebens- weise bedingt ist. Die als ,,Mehhvurm" bekannte Larve von Tenebrio molitor ist bereits bei Mouffet 1634 p. 254 als „Meale-M'ormes" erwähnt und abgebildet, ohne jedoch als Larve eines Käfers erkannt zu sein. So- dann beschrieb Frisch 1720 dieselbe Larve und 1795 Olivier die von Diaperis Boleti. Alle übi'igen sind erst in unserem Jahrhundert beschrieben worden. Die chronologische Ileihenfolge der ersten Publicationen ist folgende: 1720 Frisch Tenebrio molitor 1795 Olivier Diaperis Boleti 1829 Curtis Tenebrio obscuriis 1834 Beuche Eledona agaricola — Crypticus glaber 1836 Waterhouse Helops coeruleus 1837 Blanchard Helops lanipes 1838 Haliday Blaps mucronata 1839 Westwood Triboliiiyn ferrugineum — Hypophloeus bicolor — Scaphidema aeneuin 1842 Erichsou Pentaphyllus testaceus 1843 Letzner Blaps lethifera 1845 Mulsant Akis punctata 1852 Perris Blaps lusitanica ') Burmeister Handb. I p. 218. ^) Gaede loc. cit. p. 28 tab. I. 208 Tenebrionidae. 1854 Motscliulsky Gnathocerus cornutus 1854 Mulsant Bolitophagus reticulatus 1855 Mulsant et Guillebeau . Tenehrio transversalis — — opaeus 185G — Elenophor US collaris 1857 Perris Platydema europaea — — violacea — Clamoris crenata — Uloma Perroudü — — culinaris — Hypophloeus Pini — — linearis — Menephilus curvipes — . ., Helups Striatics 1857 Lucas Alphitohius mauritanicus 1859 Mulsant et Reveli^re . Iphthimus italicus 1861 Candfeze Bolitotheres cornutus — — quadridentatus — Ceropria suhocellata 1865 Fairmaire Phaleria cadaverina 1872 Mulsant et May et . . . Phylax littoralis — ... Blaps girjas 1876 Rudow Lypliia tetraphylla 1877 Perris Tentyria interrupta — — mucronata — Asida corsica — — Jurinei — Pimelia sardea — — bipunctata — Olocrates yibbus — Heliophilus ibericus — Opatrum Coli, ar du — Microzoum tibiale — Phaleria Jiemisp/iaeriea — Bolitophagus arniatus — lloplocephala haemorrJioidaUs — Lyphia ficicola — Hypophloeus castaneus — — fasciatus — Helops assimilis — — pellucidas 1877—78 Scliiüdte Pimelia inflata — Alcis reflexa (?) ■ — Scaurus atratus — Opatrum sabulosum — Alphitophagus quadripustulatus — Palorus dep7-essus — Alphitobius diaperinus Tenebrionidae. 209 1886 Rey (Ann. Linn. Lyon.). . Asida Bejeanü Sol. — sericea Ol. Helops Ecoffetii Muls. — agonus Muls. Heliophilus abbreviatiis Ol. 1888 Lindemann (Bull. Mose.) . Platyscelis gages Fisch. — . Pedinus femoralis Fbr. — . Opatrum verfucosum Germ. — . — intermedium Fisch. — . — pusillum Fbr. Die genaueren Citate und die Beschreibung der Larven der in Deutschland vorkommen deiT Arten wird bei den Gattungen resp. Familien gegeben werden. Von 38 Grattungen sind die Larven be- kannt, die sich wie folgt auf die in Europa vertretenen Unterfamilien vertheilen. Von den eingeklammerten Unterfamilien ist noch keine Larve bekannt. (1. Zophosini.) (2. Erodiini.) (3. Adesmiini.) 4. Tentyriini: Tentyria interrupta, mucronata. (5. Adelostomini.) (6. Stenosiini.) 7. Elenophorini: Elenophorus collaris. 8. Aleid ini: Akts punctata, reflexa (?). 9. Blaptini: Blaps gigas, lusitanica, lethifera, mucronata. 10. Scaurini: Scaurus atratus. 11. Pimeliini: Pimelia sardea, inflata, bipunctata. lä. Asidini: Asida corsica, Jurinei, Dejeanii, sericea. (13. Sepidiini) 14. Pedinini: Platyscelis gages, Pedinus femoralis, Olocrates gibbus, Heliophilus ibericus, abbreoiatus. 15. Opatrini: Phylax littoralis, Opatrum sabulosum, verrucosum, intermedium, pusillum, Colliardi, Microzoum tibiale. 16. Crypticini: Grypticus glaber. 17. Trachyscelini: Phaleria cadaverina, hemispJmerica. 18. (Cossyphini.) 19. Bolitophagini: Bolitophagus reticulatus, armatus, Eledona agaricola, Bolitotheres eornutus, 4-dentatus. 20. Diaperini: Scaphidema aeiieum, Diaperis Boleti, Platydema europaea, violacea, Ceropi-ia subocellata. Alphitophagus 4-pustulatus, Hoplocephala haemorrhoidalis, Pentaphyllus testaceus. 21. XJl 0 7)1 in i iLyphia ficieola,tetraphylla, Tribolium ferrugineum, Clamoris crenata, Palorus depressus, Hypophloeus Pini, bicolor, linearis, castaneus,fasciatus,GnatJiocerus eornutus, Uloma Perroudii, culinaris, Alphitobius mauritanicus, diaperinus. V. 14 210 Tenehrionidae. 22. Tenebrionini: Iphthimus italicus, Menephilus eurvipes, Tenebrio moUtor, opacus, obscurus, transversus. 23. Helopini: Helops coeruleus, lanipes, striatus, assimilis, pellucidus, Ecoffetii, agonus. Eine zusammenfassende und z. Th. dicbotomische Beschreibung der Tenebrionidenlarven hat Schiödte (Metamorph. Eleut. P. X Tenebrioner) von den ihm bekannten Arten gegeben, wobei er je- doch leider die früher beschriebenen Larven der Gattungen Eleno- phorus, Gnathocerus, Clamoris, Uloma und Menephihts nicht berück- sichtigt hat^), und ebenso fehlen natürlich die gleichzeitig piablicirten von Tentyria, Asida, IleliopMlus, Micro;zoum, Hoplocephala und Lyphia. Die Larven der von Schiödte behandelten Gattungen lassen sich nach Schiödte wie folgt charakterisiren. Larvas T enebrionidarum. Tarsi unguUformes. Pedes breves, rasorii, ambulatorii, coxis conicis, indinatis. Caput nutans, collo nullo, foramine cervicali posteriwe. Instrumenta cibaria secundi et tertii paris retracta, membrana articularia maxillari ampla, plicata, puhrinata. Clijpeus discretus, labro amplo, mandibulas contegente. Antennae pone mandibulas insertae, laterales, mandibulas vix super- antes, triarticulutae, membrana articularia, ex acetabula conice emi- nente, articulum simulante. Mandibulae tetragonae, mola instructae perrobusta, manducatwiae, parte scissoria bi-aut tridente, introrsum excavata. Maxillae mandibulis contectae, cardine magno, triangido, stipite lato, per totam longitudinem membranae articulariae affixo, mala sin- gula obtusa, spinuUs pectinata. Palpi maxillares malam non multum superantcs, triarticulati, stipite brevi, annuliformi. Palpi labiales breves, conici biarticidati, stipitibus concretis. Mentum oblongum, membrana articularia maxillari inclusum. Lingua brevis, conica, ligula nulla. Abdomen productum, reptorium, annulo nono terminali, annulum analem deorsum vergentem excedente. ') Ueberhaupt ist es auffallend, dass Schiödte in seinem ausgezeichneten Werke nie erwähnt, ob eine Larve schon früher beschrieben war, oder nicht, so dass in dem ganzen Werke nicht ein einziges Citat vorkommt. Aus der vor- liegenden Familie beschreibt er die Larven von 23 Arten, von denen 7 neu, die übrigen schon beschrieben waren. Ausserdem waren noch 23 beschrieben, die er nicht berücksichtigt. Im Vergleich zu Schiodte's musterhaften Be- schreibungen sind die früheren allerdings zum Theil so gut wie unbrauchbar, die von Perris jedoch meist vorzüglich. Tenebrionidae. 211 Annulus analis brevis, duahus instructus verrucis exsertilibus, am- bulatoriis. Spiracula annuliformia, hiantia, rima singula. A , Pedes antici reliquis valde majores, ijerrobusti, mandibulae dorso exteriore partis scissariae fastigato, margine rotundate ampliato, dorso exteriore partis manducatoriae in tuben' elevato, setoso aut spinoso, corpus parallelum supra convexum. a, Spiracula abdominalia transversa, ocelli evanidi, labrum superne in transversum elevatum, spisse setosum, tuber dorsale partis manducatoriae mandibularum setosum. 1, Caput usque ad medium in annidum prothoracicum invaginatum, supra globosum , ungulae subrectae, segmentum dorsale anale apice inerme, co^'pus semicylindricum, infra planiusculum, duriuscuhcm. Pimelia. 1' Caput exsertum, ungulae incurvae, segmentum dorsale anale apice mucronatum. 2, Caput planiusculum , segmentum dorsale anale apice bicorne, corpus duriusculum, semicylindricum, infra planiuscidum. Scaurus, 2' Caput convexum, pilosum. 3, Segmentum dorsale anale apice quadrimucronatum. Akis. 3' Segmentum anale apice unimucronatum aut obtusum. Blaps. a' Spiracula abdominalia circularia, ocelli manifesti, labrum bi-aut trispi- nosum, tuber dorsale partis manducatoriae mandibularum seta spinave U7ia alteraiie munitum, detectum, breve, crassum. 1 , Labrum trispinum, spinis robustis, pleurae abdominis evanidae, annulis toto ambitu integerrimis, segmentum dorsale anale apice inermi, corpus durum, cylindricum. Crypticus. 1' Labrum bispinum, pleurae abdominis infra acute expressae, superne linea leviter elevata definitae, segmentum dorsale anale apice spinulosa, corpus duriusculum, subcylindricum aut semicylindricum. 2 , Caput latitudinis maximae mediae, labrum spinis graciUimis, corpus infra convexiusculum, segmentum dorsale anale apice novemdentatwn. Olocrates. 2' Caput latidudinis maximae occipitalis, labrum spinis robustis, corpus infra planiusculum, segmentum dorsale anale apice multispinosum. Opatrum. A' Pedes magnitudine sensim decrescentes aut crescentes, mandibulae dorso exteriore partis scissoriae deorsum rotundato, superne immarginato, dorso exteriore partis mandicatoriae excavato, ungulae incurvae, sensim acuminatae, caput exsertum. a, Spiracula abdominalia circidaria. b, Mandibulae superne ante condylum articularium tuberculo pilifero instructae, caput supra globose convexum, labrum inerme, ocelli bini, l^edes magnitudine sensim paulum decrescentes, pleurae abdominis utrinque acute expressae, segmentum dorsale annuli noni superne vix 14* 212 Tenehrionidae retro productum, corpus teres, postice sensim angnstatum, praeter caput et pedes molle membranaceiim. 1, Anguli frontales evanidi, antennae articulo primo secundo aequali, appendices antennariae validae, valvula analis superior trilöba, in- ferior biloba. 2, Caput fronte media pone clypeum profundius rotundate retusa, an- nulus prothoracicus subquadratus, annulus nonus abdominis latitu- dine paulo longior, octavo angustior, reliqui transversi. Bolitpphagus. 2' Caput fronte vix retusa, annuli omnes transversi. Eledona. 1' Anguli frontales dentato-producti , antennae articulo primo brevis- simo, appendices antennariae evanidae, valvulae anales integrae. Diaperis. b' Mandibulae tuberculo dorsali earentes, pleurae abdominis infra acute expressae, superne linea tantum definitae, corpus duriusculum. c, Pedes sensim magnitudine paulum crescentes, segmentum dorsale nonum ad annulum analem totum detectuni accomodatum, ocelli terni, convexi, spiracula circularia, corpus fusiforme. 1, Caput longitudine purum latius, anguli frontales evanidi, appendices antennariae evanidae, pleurae abdominis infra linea intramarginali impressae, corjnis productum. Platydema. 1' Caput longitudine duplo latius, anguli frontales manifesti, rotun- dati late reflexi, appendices antennarum brevissimae, pleurae ab- dominis immarginatae, corpus breite, crassum. Scaphidema. c' Pedes magnitudine sensim paullo decrescentes , segmentum dorsale nonum ad segmentum ventrale nonum accomodatum, octavo conti- nuum, pleurae superne linea elevata tenui definitae, ocelli bini, corpus lineare. 1, Segmentum dorsale nonum superne conice pi-oductum , epistoma '/^ longitudinis capitis explens, coi'pus valde pi-oductum, infra molle, convexiusculum, caput longitudine haud duplo latius. 2, Caput latitudinis maximae occipitalis , Verrucae ambulatoriae an- nuli analis cylindricae apice truncatae. 3, Segmentum dorsale nonum superne apice summo bimucronulato. Alphitophagus. 3' Segmentum dorsale nonum superne apice in mucronem brevem desinente, Verrucae ambulatwiae graeiles. Pentaphyllus. 2 ' Caput latitudinis maximae mediae aut anticae, Verrucae ambulatoriae conicae. 3, Segmentum dorsale nonum superne bimucronatum. 4, Caput latitudinis maximae anticae, segmento nono mucronibus parvulis. Palorus. 4' Caput latitudinis maximae mediae, segmento nono mucronibus pervalidis, Tribolium. 3' Segmentum dorsale nonum superne ad latera et sub apicem spi- nulis Irrevibus adspersum, summo apice unimucronato. Alphitobius. Tenebrionidae. 213 1 ' Segmentum dorsale nonum superne semicirculum, postice acute rotiin- datum, inerme, cwpus suhcylindricum, brevius, infra molliusculum, Caput longitudine diiplo latius, epistoma ^/g longitudinis capitis ex- plens, Verrucae ambulatoriae breves, conicae. HypopJiloeus. a' Spiracula abdominalia transversa, ocelli bini, corpus lineare, durius- culum, supra alte convej.um. 1, Segmentum dorsale nonum octavo continuum, ad segmentum ventrale octavum accomodatum, superne conice productum, sub apice utrinque bispinulum, Verrucae ambulatoriae breves, conicae, robustae, corpus infra convexiusculum. Tenebrio. 1' Segmentum dorsale nonum perbrcve, sursum ascendens, bicornutum, condylis lateralibus cum segmento dorsale octavo articulatum, hoc globosum, supra bituberculatum, pleurae superne linea leviter impressa, sinuata subdefinitae, corpus cylindricum. Helops. Um die Larven der übrigen bekannten Gattungen einzufügen, müssen wir eine etwas andere Eintheihxng befolgen: A, Die Vorderbeine sind deutlich länger und dicker als die Mittel- und Hinterbeine, a, Die Abdominalstigmen sind quer, Ocellen fehlen. 1, Das letzte Dorsalsegment am liinterrande unbewaffnet oder nur in eine kleine Spitze ausgezogen. 2, Das letzte Dorsalsegment am Hinterrande gerundet. 3, Körper fast cylindrisch. (ex Perris) Tentyria. 3' Körper halbcylindrisch mit flacher Unterseite. 4, Das letzte Dorsalsegment nicht ausgehöhlt, (ex Mulsant) Eleno'pJwrus. 4' Das letzte Dorsalsegment auf der hinteren Hälfte concav. Pimelia. 2' Das letzte Dorsalsegment am Hinterrande stumpf zugespitzt oder in eine kleine dornförmige Spitze ausgezogen, Körper fast cylindrisch. Blaps. 1' Das letzte Dorsalsegment am Hinterrande mit 2 — 4 Zähnen bewaffnet. 2, Das letzte Dorsalsegment mit 4 Zähnen, Körper bald fast cylindrisch mit eingeschnürten Segmenten , {A. reflexa F. *) bald halbcylindrisch mit gleich bi-eiten Segmenten. (^A. ^punctata Thunb.) Ahis. ') Es ist fraglich, welche Art Schiödte unter der Bezeichnung Acis reflexa F. meint, als deren Fundort er Rom angiebt. Die Aids reflexa Fbr. kommt aber nur in Afrika, bei Rom dagegen nur die seltene A. italica und die VÄMf^gc punctata (= reflexa Oliv.) vor. Zu letzterer würde also Schiödte's Larve am wahrscheinlichsten gehören, wenn Mulsant's Beschreibung nicht so sehr abweichend wäre. 214 ^ Tenebrionidae. 2' Das letzte Dorsalsegment mit 2 Zähnen. 3, Körper lialbcylindrisch mit flacher Unterseite. Scaurus. S' Körper cylindrisch. (ex Perris) Asida. a' Abdominalstigmen rund, Ocellen vorhanden. 1, Das letzte Dorsalsegment am Hinterrande mit Zähnen oder Dornen bewaffnet, Körper halb- oder fast cylindrisch. 2, Das letzte Dorsalsegment hinten gerundet und mit 8 (Perris) oder 9 (Schiödte) Zähnen, das zweite Fühlerglied kürzer als das dritte, Körper fast cylindrisch. 3, Die Klaue (Tarsus) der Vorderbeine etwas kürzer als die Tibie, — die Ocellen zusammenhängend. Olocrates. 3' Die Klaue der Vorderbeine so lang als die Tibie, die Ocellen getrennt. Heliophüus. 2' Das letzte Dorsalsegment hinten stumpf zugespitzt oder mit zahlreichen Dornen besetzt. 3, Das letzte Dorsalsegment stumpf zugespitzt, Körper lialb- cylindrisch, mit flacher Unterseite. 4, Das letzte Dorsalsegment am Hinterrande mit 4 Dornen bewaffnet'), das 2. Glied der Fühler doppelt so lang als das 3. Phplax. 4' Das letzte Dorsalsegment am Hinterrande mit zahlreichen (c. 12) Dornen besetzt^) das 2. Glied der Fühler etwas kürzer als das 3. Opatrum. 3 ' Das letzte Dorsalsegment hinten gerundet und mit 10 Dornen besetzt, Körper fast cylindrisch, schmal. Microzouni. 1* Das letzte Dorsalsegment am Hinterrande unbewaffnet, ge- rundet, Körper cylindrisch und hart. Crypticus. A ' Die Vorderbeine nur wenig grösser oder kleiner als die hinteren. B, Die Abdominalstigmen sind rundlich oder stehen senkrecht, a, Mandibeln an der Aussenseite mit einem Höcker. 1, Die einzelnen Segmente des Körpers cylindrisch, das letzte Dorsalsegment am Hinterrande gerundet und mit 4 stumpfen Dornen bewaffnet, Kopf jederseits mit 4 Ocellen. Phaleria. 1' Die einzelnen Segmente des Körpers seitlich flach verbreitert, das letzte Dorsalsegment hinten breit abgestutzt, meist unbe- waffnet, (nur bei BoUt. reUculatus mit 2 gegliederten An- hängen. Kopf jederseits mit 2 — 3 Ocellen. 2, Stirn jederseits nicht in eine Spitze ausgezogen, das 1. ') Hierher scheint auch die ungenügend beschriebene Lan'e von Pedinus zu gehören. '^) Hierher scheint auch die ungenügend beschriebene Larve von Platyseelis zu gehören. Tenebrionidae. 215 Fühlergliecl so lang als das 2., Fühler mit starken An- hängen. 3, Die Stirn ist eingedrückt, die Mandibeln innen mit einem Zahn an der Basis, der Prothorax und das letzte Dorsal- segment verlängert, die übrigen quer, 2 sehr kleine Ocellen jederseits. Bolitophagus. 3' Die Stirn kaimi eingedrückt, die Mandibeln innen mit einem Zahn vor der Spitze, alle Segmente quer, das letzte Dorsalsegment unbewaffnet, 3 Ocellen jederseits. Eledona. V Stirn jederseits zwischen Fühler und Mandibel in eine Spitze ausgezogen, das erste Fühlerglied sehr kurz, Fühler ohne Anhänge, 2 Ocellen jederseits. Diaperis. a' Mandibeln an der Aussenseite ohne Höcker, b, Das letzte Dorsalsegment endigt zweispaltig. 1, Kopf jederseits mit 3 Ocellen, Körper breit und dick, aber unten ziemlich hart. Scaphidema. 1' Kopf jederseits mit 2 Ocellen, Körper schmal cylindrisch, oben hart, unten weich. 2, Das letzte Dorsalsegment am Hinterrande mit 2 kleinen Spitzen endigend. 3, Kopf hinten am breitesten. Älphitophagus. 3' Kopf vorn am breitesten. Palorus. 2' Das letzte Dorsalsegment mit 2 grossen hakenförmigen Spitzen am Hinterrande, Kopf in der Mitte am breitesten, das 3. Fühlerglied so lang als das 1. und 2. zusammen. 3, Das letzte Dorsalsegment auf der Ober- und Unterseite mit spitzen Höckern besetzt. Lyphia. 3' Das letzte Dorsalsegment ohne spitze Höckerchen. TrihoUuyn. h' Das letzte Abdominalsegment endigt einspaltig oder gerundet, c, Das letzte Abdominalsegment endigt mit einer Spitze. 1, Kopf jederseits mit 3 — 4 Ocellen. PlaUjdema. 1' Kopf jederseits mit 1 — 2 Ocellen. 2, Kopf jederseits mit einer Ocelle, das letzte Dorsalsegment schmal zugespitzt. 3, Der Vorderrand des Kopfes jederseits über der Basis der Mandibel mit einer dreieckigen Vorragung, das letzte Dorsalsegment an der Spitze ohne Zähnelung. Hojplocephala. 3' Der Vorderrand des Kopfes einfach, das letzte Dorsal- segment jederseits vor der Spitze mit 2 Zähnchen („dente- lures'\). Gnathocerus. 2' Kopf jederseits mit 2 Ocellen. 216 Tenebrionidae. 3 , Das letzte Dorsalsegment schmal zugespitzt, der Protliorax kaum länger als die folgenden Segmente. 4, Das letzte Dorsalsegment ohne Dornen, die Afterfüsse sind lang und cylindrisch. Pentaphyllus. 4' Das letzte Dorsalsegment mit Dornen besetzt, die After- füsse kurz und konisch. Alplütohius. 3' Das letzte Dorsalsegment breit gerundet, nur mit einer kleinen abgesetzten Spitze endigend, der Prothorax so lang als die beiden folgenden Segmente zusammen. Uloma. c' Das letzte Dorsalsegment hinten gerundet, ohne Spitze. 1 , Das letzte Dorsalsegment schmäler als das 8., einfach halb- kreisförmig, alle Segmente breiter als lang. Hypophloeus. 1' Das letzte Dorsalsegment birnförmig verbreitert, breiter als das 8., mit einer Aushöhlung auf dem Rücken, in welcher 2 nach hinten gerichtete Stacheln entspringen, alle Seg- mente länger als breit. Clamoris. B ' Die Abdominalstigmen stehen quer, a, Das letzte Dorsalsegment liegt mit dem vorletzten in einer Ebene und ist von gewöhnlicher Bildung. 1, Das 3. Ftthlerglied ist kürzer oder kaum länger als das 2., das letzte Dorsalsegment breiter als lang, mit 2 divergirenden Haken am Hinterrande. 2, Das letzte Dorsalsegment auf dem Rücken mit 4 kleinen schwarzen Spitzen jederseits neben der Mittellinie, jeder Haken auf der Unterseite mit 2 — 3 kleinen Spitzen besetzt, das 3. Fühlerglied kaum länger als das 2., Kopf jederseits mit 2 Ocellen. Iphthimus. 2 ' Das letzte Dorsalsegment neben der Mittellinie ohne schwarze Zähnchen, jeder Haken auf der Unterseite mit einem, aussen mit einem und innen an der Basis mit einem Zähnchen be- setzt, das 3. Fühlerglied kürzer als das 2., alle Segmente quer, das letzte ebenso breit und sehr kurz, Kopf jederseits mit 3 Ocellen. Menephilus. 1' Das 3. Fühlerglied länger als das 2., alle Segmente so lang als breit, das letzte schmäler und zugespitzt, am Hinterrande mit einem {T. transversalis) oder 2 Haken, Kopf jederseits mit 2 sehr kleinen Ocellen, die oft ganz fehlen. Tenehrio. a' Das letzte Dorsalsegment kurz, steil in die Höhe gerichtet und an die Hinterseite des vorletzten angedrückt, mit 2 nach vorn übergebogenen Haken an der Spitze. Helops. Die Tenebrioniden des nördlichen und gemässigten Europa leben voi-herrschend als Nachtthiere ebenso wie ihre Larven im Ver- Tenehrionidac. 217 borgenen. Nur die Helops-Arten triflFt man aiif Pflanzen und gewisse Opatriden auf Sandboden auch bei Tage herumlaufend an. Da- gegen giebt es in südlichen Gegenden Europas und des Auslandes Gattungen, die gerade die grösste Sonnenhitze aufsuchen, z. B. Zo- phosis und Pimelia. Ihre Larven leben dann im Sande. Europa ist verhältnissmässig arm an Tenehrioniäen, nur die Küsten des Mittel- meeres kann man einigermassen reich nennen. Die Hauptent- Avickelung aber der Familie ist in Afrika und in Südamerika zu finden. Die geographische Verbreitung der Gattungen, Gruppen und Unterfamilien ist oft eine beschränkte und correspondirt nicht selten mit ihrer systematischen Umgrenzung, wie später im Einzelnen ge- zeigt werden wird. Es ist dies namentlich bei ungeflügelten Formen der Fall. Den Umfang der Familie hat zuerst Linne durch seine Gattung Tenehrio Syst. nat. Ed. X 1758 ungefähr bezeichnet, wie ja die meisten seiner Gattungen heutigen Familien entsprechen Nach ihm wurde der Inhalt in mehrere Gattungen gespalten, welche, nachdem La- treille zuerst den Begriff der Familie eingeführt hatte, lange Zeit auf verschiedene Familien vertheilt blieben, bis Erich son sie wieder zu einer Familie zusammenfasste und hiermit nach fast 90 Jahren der Idee Linn^'s neue Geltung verschaffte, wenn auch als Familie bezeichnend, was Linn^ Gattung nannte. Als Familie sind denn seit Erichson die hierhergehörigen Gattungen auch vereint ge- blieben; denn Avenn auch Redtenb acher 1858 und Thomson 1859 bis 1868 sie in mehrere Familien eintheilten, so sind doch beide Autoren und zwar ersterer in der dritten Auflage seiner Fauna austriaca 1874 und letzterer in seinen Scandinaviens Insecter 1. Haftet: Coleopteren 1885, schliesslich zur Einheit der Familie zurück- gekehrt, und Mulsants Familienbegriflf entspricht dem unserer Unter- familien. Historisch geordnet stellt sich der Umfang der Familie bei den verschiedenen Autoren: Latreille, Precis 1796: Farn. 7 et 8. — Hist. Crust. et Ins. T. III 1802: Üiaperialiae, Cossyphores , Tenebrionites, Helopii. — ibid. T.X1804: Pimeliariae, Tenebrionites, Diaperialiae, Cossyphores, Helopii. Dumeril, Zool. anal. 1806: Ltjgophiles, Mycetobies , Photo- phyges. Gyllenhal, Ins. Succ. P. II 1810: Diaperiales, Tenebrionites. Latreille, Consid. gen. 1810: Pimeliariae, Tenebrionites. — Regne animal 1817: Melasomes, Taxicornes. 218 Tenebrionidae. Samoiielle, Entom. Comp. 1819: Blapsidae, Tenebrionidae, Diaperidae. Latreille, Farn. nat. 1825 et R^gne anim. ad. II 1829: Melasoma, Taxicornes. Stephens, 111. of british Entom. 1832: Blapsides, Tenebrionides, Helopides. Solier, Ann. Soc. ent. d. Fr. 1834: C'ollapterides, Corysop- terides. Westwood, Introd. Class. Ins. 1839: Pimcliidae, Blapsidae, Tenebrionidae, Diaperidae^ Helopidae. Castelnau, Hist. nat. Ins. Col. T. II 1840: Melasomes, Taxi- cornes. Erichson, Zur syst. Kennt, d. Insectenlarven, 1842: Tenebrionides. Blanchard, Hist. d. Ins. 1845: Pimeliens, Diaperiens, Helopiens. Redtenbacher, Gatt, der Deutsch. Käferfauna 1845 und Fauna austriaca ed. I 1849: Tenebriones, Diaperides, Opatri, Blapes, Helopes. Mulsant, Col. de France, Latigenes 1854: Pimelides, Pedinides, Diaperides, Tenebrionides, Helopides. Redtenbacher, Fauna austriaca ed. II 1858: Pimeliides, Diape- rides, Opatri, Blapes, Helopes. Thomson, Skandin. Col. 1859 — 1868: Blaptidae, Boletophagidae, Diaperidae, Upidae , Tenebrionidae , Hypophloeidae, Boridae. Le Conte, Class. Col. N. Amer. 1862: Tenebrionidae. Redtenbacher, Fauna austriaca ed. III 1874: Tenebrionides. Seidlitz, Fauna baltica ed. I 1875 et ed. II 1891: Tenebrionidae. Thomson, Skandin. Insecter 1. Haft. Coleopt. 1885: Tenebrionidae. Die schwankende Begrenzung bei den verscliiedenen Autoren, oder auch in den verschiedenen Werken desselben Autors, bezieht sich hauptsächlich auf die Gattung HeJops, die bald ausgeschlossen, bald näher herangezogen wurde, in letzterem Falle bisweilen in Be- gleitung mehrerer fremder Elemente,. ( 6'? s^e/!^cZe ^2, Melandryiden etc.). Dieses Schwanken hört erst mit dem Jahre 1834 durch Solier' s Arbeit auf, welche die Gattung Helops definitiv mit der zweiten der beiden von ihm festgestellten Familien vereinigte und von den Ciste- liden ablöste. Letztere wurden nur noch einmal von Erichson ver- suchsweise der Gattung Helops genähert, auf Griind der Aehnlichkeit der Larven. Morphologisch sind die Cisteliden (Alleculiden) von den Tenebrioniden sehr gut getrennt durch die kammförmigen Klauen , wenn auch gewisse Helops - Arten sich im Habitiis ihnen nähern. Tenebrionidae. 219 Im Uebrigen hat Latreilles Begränzung dadurch eine Aenderung erfahren, dass die Gattungen Leiodes, Orthocerus und Coxelus als fremde Elemente seit Stephens und So Her überhaupt aus den Meter omeren entfernt worden sind. Die morphologischen Merkmale, durch welche die hierher ge- hörenden Gattungen bald in mehr bald in weniger verschiedene Familien vertheilt wurden, gestatten gegenwärtig für die der euro- päischen Fauna angehörigen Formen eine Unterscheidung von 22 Unterfamilien (Lacordaire nennt sie Tribus), zu denen nach Lacordair es System noch 23, nur durch Exoten vertretene und 13 von Le Conte (als Tribus) aufgestellte hinzukommen. Uebersicht der Unterfamilien der europäischen Fauna. A, Mitteillüften in geschlossenen Gelenkgruben, ohne Trochantinen, die Epimeren der Mittelbrust reichen nie bis an die Gelenk- gruben, Tarsen unten bewimpert oder stachlig. B, Das Kinn füllt den Kehlausschnitt vollständig aus und bedeckt die Zunge und die Unterkiefer. •) a, Hinterhüften schräg gestellt, fast an einander stossend, Tibien mit sehr langen schlanken Enddornen, Tarsen lang und schlank, Schildchen fehlend. 1. Zophosini. a' Hinterhüften quer. 1, Hinterhttften sehr weit aus einander stehend, Schildchen fehlend. 2, Halsschild so breit als die Flügeldecken, mit scharfen Seiten- rändern, Tibien mit sehr langen schlanken Enddornen, Beine nicht sehr lang, Körper oben gewölbt. :3. Erodiini. 2' Halsschild schmäler als die Flügeldecken, ohne scharfe Seitenränder, Tibien mit massig langen Enddornen, Körper hoch und seitlich mehr weniger comprimirt. 3. Adesmiini. 1' Hinterhüften massig weit von einander stehend, Tibien meist mit kurzen Enddornen. 4. Tentyriini. B' Das Kinn deckt die Unterkiefer nicht, diese liegen frei oder sind vom Seitenrande des Kehlausschnittes (aber nicht durch das Kinn) bedeckt^). ') Hierher noch nach Lacordaire; Megageniini (1 Gatt.), Epi- physini (2 Gatt.), Epitragini (10 Gatt.) und in Nordamerika durch Le Conte aufgestellt: Craniotini (1 Gatt.), Cnemodini (1 Gatt), Thino- batini (2 Gatt.) -) Hierher noch nach Lacordaire: Calognathini (1 Gatt.), Crypto- chilini (3 Gatt.), Zopherini (2 Gatt), Leptodini (1 — 2 Gatt.) und in Nord- Amerika von Le Conte unterschieden: Batulini (i Gatt), Usecliini {\ Gatt), Dacoderini (1 Gatt). 220 Tenebrionidae. b, Halsschild mit flacher Scheibe, Körper klein. 1, Fühler zehnglieclrig. 5. Adelostomini V Fühler elf'gliedrig. 6. {!.) Stenosini. b' Halsschild fast kugelförmig gewölbt, Körper gross, Fühler elfgliedrig. 7. Elenophorini. A ' Mittelhüften in seitlich mehr weniger offenen Gelenkgruben, mit Trochantinen (Ausnahmen: Machla, Cossyphini und Ulomini), die Epimeren der Mittelbrust reichen bisweilen bis an die Gelenkgruben. C, Tarsen auf der Unterseite bewimpert oder stachlig •), selten behaart, dann aber die Vordertarsen beim Männchen erweitert (Pedinini) oder die Behaarung in der Mitte durch einen glatten Zwischenraum getheilt und gleichzeitig das Metasternum kurz (Phylacina). c, Hinterhüften durch einen meist breiten vorn abgestutzten oder gerundeten Fortsatz des ersten Abdominalsegmentes von einander getrennt (Ausnahme: Microzoum). 1 , Kopfschild vorn gerade abgestutzt oder breit ausgerandet, die Oberlippe breit sichtbar (auch bei Scaurus und Cepha- lostenns), Vordertarsen beim ^ nicht erweitert und unten nicht mit Filz bekleidet. 2, Halsschild an die Flügeldecken wenigstens in der Mitte schliessend, mit abgestutztem oder ausgerandetem Vorder- rande, Schildchen klein, oft ganz bedeckt. 3, Das Kinn füllt den Kehlausschnitt nicht ganz aus, die Maxillen unbedeckt. 4, Seitenrand des Halsschildes nicht oder wenig herab- gezogen, Halsschild nie kurzcylin drisch, Kopf hinter den Augen verschmälert. 5, Kehlausschnitt ohne Kinnfortsatz, mit einer Mittel- furche, das letzte Glied der Maxillartaster nicht beii- förmig, Vorderrand des Halsschildes ausgerandet, die Seiten verflacht und scharf, Flügeldecken mit sehr schmalen, bis zur Spitze scharf begrenzten Epi- pleuren („Marginalsaum" Morawitz) und meist mit deutlichen Rippen, Kopf nicht verlängert, Vorder- schenkel nicht verdickt. 8. Akidini. ') Hierher nach Lacordaire noch: Nyeteliini (8 Gatt.), Physogas- trini (4 Gatt), Praocini (3 — 6 Gatt.), Coniontini (4 Gatt.) und nach Le Conte in Nord-Amerika: Änepsini (1 Gatt.), Nyctoporini (1 Gatt), Cryptoglossini (3 Gatt), Branchini (1 Gatt.). Tenebrionidae. 221 5' Kehlausschnitt mit deutlichem verhältnissmässig schmalem Kinnfortsatz, das letzte Glied der Maxillar- taster beilförmig. 9. {2.) Blajjtini. 4' Seitenrand des Halsschildes stark herabgezogen, Hals- schild dadurch kissenförmig oder cylindrisch, das letzte Glied der Maxillartaster nicht beilförmig. 5, Kopf lang, hinter den Schläfen eingeschnürt, Hals- schild kissenförmig, vorn fast gerade abgestutzt, Kehl- ausschnitt mit einem breiten, kurzen Kinnfortsatz, Flügeldecken mit verrundeten Schultern , Vorder- schenkel verdickt und wenigstens beim ^ gezähnt. 10. Scaurini. 5' Kopf kurz, hinten ohne Schläfen und nicht einge- geschnürt, Halsschild kurzcylindrisch, Kehlausschnitt mit einem sehr kurzen oder ganz ohne Kinnfortsatz, Vorderschenkel nicht verdickt. 11. Pimeliini. 3' Das Kinn füllt den Kehlausschnitt (wenigstens bei der europäischen Gattung) ganz aus, die Maxillen ganz be- deckt, der Seitenrand des Halsschildes nicht herab- gebogen, scharf, Kopf hinten nicht verengt, das letzte Glied der Maxillartaster stark beilförmig. 12. (3.) Aslclini. 2' Halsschild von den FKigeldecken abgerückt, mit in der Mitte eingezogenem Vorderrande, Schildchen sehr breit. 13. Sepidiini. 1 ' Kopfschild vorn tief aber schmal ausgerandet, (Ausnahme : PachysceUna), das Kinn füllt den Kchlausschnitt nicht ganz aus. 2, Vordertarsen beim Männchen erweitert und unten mit einer dichten Bürste bekleidet. 14. (4.) Pedinini. 2' Vordertarsen beim Männchen nicht erweitert. 15. (5.) Opatrini. c' Hinterhüften durch einen dreieckig zugespitzten Fortsatz des ersten Bauchsegmentes von einander getrennt, Kopf- schild vorn gerade abgestutzt. 1, Die Voi'derbeine sind keine Grabbeine. 16. (6.) Crypticini. V Die Vorderbeine sind Grabbeine. 17. (7.) Trachyscelini. C ' Tarsen auf der Unterseite behaai-t, Vordertarsen der Männchen nicht erweitert (Ausnahme die meisten Helopin?'). 222 Tenebrionidae. d, Metasternum viel länger als das Mesosternum, Vorder- tarsen des Männchens nicht erweitert*). 1, Vorder- und Mittelhüften sehr klein imd rundlich, letztere ohne Trochantinen, alle Känder des Halsschildes flach er- weitert, der Vorderi'and den Kopf bedeckend, Seitenrand der Flügeldecken stark erweitert, Körper sehr flach. 18. Cossyphini. 1' Vorder- und Mittelhüften von geAvöhnlicher Grösse, der Kopf nicht vom Halsschilde bedeckt, Körper nicht sehr flach. 2, Prosternum kurz, Körper meist kurz eiförmig und mehr weniger gewölbt, Trochantinen der Mittelhüften deutlich. 3, Kopf mit einer Querfurche vor den Augen, diese nicht vorragend. 19. (8.) Bolitophagini. 3' Kopf ohne Querfurche vor den Augen, diese vorragend, Halsschild nach vorn verengt. 20. {9.) Diaperini. 2' Prosternum lang, Körper lang gestreckt, meist mehr weniger flach, Augen nicht vorragend. 3, Trochantinen der Mittelhüften nicht sichtbar, Kopf bis an die Augen in das Halsschild zurückgezogen. 21. {10.) Ulomini. 3' Trochantinen der Mittelhüften deutlich, Kopf niclit zurückgezogen, Tarsen auf der Unterseite schwach be- haart. 22. (11.) Tenebrionini. d' Metasternum nicht oder wenig länger als das Mesosternum, selten länger, dann aber die Vordertarsen der Männchen erweitert. Kopfschild vorn abgestutzt oder breit aus- gerandet oder gerundet, meist sehr kurz. 23. {12.) Ilelopini. Von diesen 22 Unterfamilien sind im deutschen Faunengebiet nur 12 vertreten und zwar die 6., 9., 12., die 14. — 17., und die 19. bis 23. Unterfamilie. In den übrigen 11 Unterfamilien, nämlich in der 1.— 5., 7., 8., 10., 11., 13. und 18. lassen sich folgende europäische Gattungen unterscheiden. *) Hierher noch nach Lacordaire: Phrencipatini (2 Gatt.), Helae- ini (6 Gatt.), Eutelini (2—3 Gatt.), Heterotarsini (7 Gatt), Pycnocerini (6 Gatt), Cyphaleini (6 Gatt), Cnodalonini (11 Gatt), Helopinini (4 bis 6 Gatt.), Meracanthini (2 Gatt», Meyacanthini (4 Gatt), Amaryg- mini (4—6 Gatt), Strongyliini (8 Gatt.), und von Le Conte in Nord- Amerika noch unterschieden: Ämphidorini (3 Gatt) und Apocryphini (1 Gatt), beide von den Hclopini abgetrennt, nnd Bignaptini (1 Gatt). Tenebrionidae. 223 Uebersicht der europäischen Gattungen der 11 in Deutsch- land nicht vertretenen Unterfamilien. 1. Zophosini.*) Halsschild breit an die Flügeldecken fest anschliessend. 1, Augen massig gross, Vordertarsen massig lang, das erste Glied derselben nicht länger als der längste Enddorn, das zweite und dritte breiter als lang. Im südlichsten Europa 9 — 10 Arten, dazu c. 100 Exoten. Zophosis Latr. 1' Augen gross, Vordertarsen länger als die Tibien, das erste Glied viel länger als der längste Enddorn, das zweite und dritte doppelt so lang als breit, (ex Dey rolle). Hierher nur eine Art (^Cheir. acuminata Men.) aus dem südlichen Caucasvis und Südrussland. Cheirosis Deyr. 3. ülrodiini. Halsschild breit an die Flügeldecken schliessend, Flügeldecken mit breiten Epipleuren, Mandibeln oben ohne Zahn, Oberlippe quer, deutlich, Fühler elfgliedrig, das elfte Glied bisweilen sehr klein. 1, Augen eiförmig oder rundlich, auf der Oberseite des Kopfes gelegen. Im südlichsten Europa 19 Arten, dazu c. 50 im an- grenzenden Faunengebiet. Erodius Fbr. 1' Augen schmal, quer an den Seiten des Kopfes stehend, Schenkel nur allmälig verdickt, Basis des Halsschildes stark zweibuchtig. Eine Art [Amn. giganteus Eeiche) soll auch in der Türkei vorkommen, die übrigen drei Arten nur in den angrenzenden Ländern. Amnodeis Mill. 3. Adesmiini. Oberlippe trapezförmig, Augen quer, Beine sehr lang, die Hinter- schenkel eiTeichen mindestens die Spitze des Hinterleibes, Flügeldecken mit hohen Seitenkanten und ganz schmalen Epipleuren. In den an das eurojjäische Faunengebiet grenzenden Ländern ca. 45 Arten, von denen 3 von Marseul auch für Südrussland aufgeführt werden, was aber wahrscheinlich nur auf einer Verwechselung asiatisch-russischer Besitzungen mit dem geographischen Begriffe „Russland", der nur das europäische Russland bezeichnet, beruht. Adesmia Fisch. 4. Tentyriini. Tarsen mit Stacheln besetzt, nicht bewimpert, der Fortsatz des ersten Bauchsegmentes zwischen den Hinterhüften ziemlich breit, nach vorn abgestutzt oder gerundet. ') Hierher noch 6 exotische Gattungen: Hologenosis De^T., Calosis Deyr., Onychosis Deyr., Ophthahnosis DejT., Anisosis Doja-, und Cardioais Deyr. mit je einer Art aus Südafrika. 224 Tenebrionidae. A, Metasternum sehr kurz, die Hiuterliüften von den Mittelhüfteu kaum weiter als von einander abstehend, Mesostcrnum kurz, a, Der Vorderrand des Kopfes jederseits über der Wiirzel der Man- dibeln tief ausgerandet, so dass der Theil vor den Augen mehr weniger dreilappig erscheint und die Mandibeln ganz unbedeckt sind, Flügeldecken mit scharfen Schultern, die etwas breiter als die Basis des Halsschildes, Körper länglich. 1, Augen last in zwei Theile getheilt. Im südlichen Europa 7 Arten, dazu in den angrenzenden Ländern 9 Arten. (Dai- lognatha Esch.) Gnathosia Fisch. 1' Augen nur schwach ausgerandet. Nur 2 Arten in Asien, von denen die eine (C. longicoUis Zoubk.) auch im östlichen Russ- land vorkommen soll. Colposcelis Lac, a' Der Vorderrand des Kopfes jederseits über der Wurzel der Mandibeln nicht oder schwach ausgerandet. 1, Der Vorderrand des Kopfes jederseits über der Wurzel der Mandibeln schwach ausgerandet, so dass die Mandibeln nur halb bedeckt sind. Im südöstlichen Russland 6 Arten, zu denen 21 im angrenzenden Asien hinzukommen. AnatoUca Esch. 1' Der Vorderrand des Kopfes jederseits über der Wurzel der Mandibeln kaum ausgerandet, diese ganz bedeckt. 2, Augen getheilt, Halsschild mit scharfen fast rechtwinkligen Hinterwinkeln, Flügeldecken mit scharfen Schulterwinkeln. 3, Flügeldecken an der Basis ganz ungerandet. Niir eine Art (I). dardanum Stev.) in Griechenland. Dichomma Sol. 3' Flügeldecken an der Basis gerandet. Im südöstlichen Eitropa 3 Arten und 7 in Asien. Calyptopsis Sol. 2' Augen nicht getheilt, Kopfüber den Augen mit einer stumpfen Kante. 3, Vordertibien ziemlich lang, zur Spitze nicht oder schwach verbreitert. 4, Flügeldecken an der Basis ganz gerandet, selten (bei einigen l'entyria- Arten) nur neben den Schultern gerandet, dann aber das dritte Fühlerglied drei mal so lang als das zweite. 5, Oberlippe unbedeckt, Kopfschild vorn in der Mitte etAvas abgestutzt, Augen stark quer, das dritte Fühlerglied kaum doppelt so lang als das zweite, Halsschild mit hinten etwas ausgeschweiften Seiten und mehr weniger rechtAvinkligen Hinterwinkeln, Flügeldecken an der Basis ganz gerandet, mit scharfen Schulterecken. In Europa eine Art (Sc. macrocephala Tausch, imd 2 in Asien. Scythis Schaum Tenebrionidae. 225 5' Oberlippe bedeckt, selten unbedeckt (z. B. tessulataTausch.), dann aber das dritte Fühlerglied dreimal so lang als das zweite, Kopfscliild vorn meist breit gerundet, selten stumpf zugespitzt (z. B. excavata Sol.), Augen schwach quer, das dritte Fühlerglied meist drei mal, selten doppelt so lang als das zweite, die Seiten des Halsschildes meist bis hinten gerundet und die Hinterwinkel meist stumpfwinklig oder geiTindet, selten scharf rechtwinklig und nicht herab- gebogen, indem der Seitenrand vor ihnen ausgeschweift (tessulata und excavata?), oder rechtwinklig und herab- gebogen, indem die Basis neben ihnen tief ausgerandet (elongata Waltl), Flügeldecken an der Basis ganz gerandet und mit gerundeten Schultern, selten nur neben den Schultern gerandet {Haagü und elongata') selten mit scharfen Schulterwinkeln {elongata). Im südlichen Europa 40 — 50 Arten und circa 39 Exoten. Tentyria Latr. 4' Flügeldecken an der Basis nur neben den Schultern mit einem stärker als der Seitenrand verdickten Rande, Ober- li23pe bedeckt, Kopfschild vorn stumpf zugespitzt, das dritte Fühlerglied kaum doppelt so lang als das zweite. Im süd- lichen Russland 5 Arten und 12 in Asien. Microdera Esch. 3' Vordertibien kiirz und breit, zur Spitze deutlich verbreitert, Flügeldecken an der Basis nur neben den Schultern ge- randet, Oberlippe meist bedeckt (Ausnahme z. B. Salzmannn Sol.), Kopfschild vorn stumpf zugespitzt, das dritte Fühler- glied kaum dopjielt so lang als das zweite, Halsschild viel breiter als lang. Im südlichen Eurojja 16 Arten, dazu über 30 Exoten. Pachycliüa Esch. A' Metasternum ziemlich lang, die Hinterhüften von den Mittel- hüften Aveiter als voneinander abstehend. 1, Augen ungetheilt, Flügeldecken mit gerandeter Basis und scharfen Schulterwinkeln, Halsschild mit scharfen Hinterwinkeln. Nur eine Art (P. minutits Tausch.) im südöstlichen Russland. {Stenosida Duv. nee Sol.) Psammocryptus Kr. 1' Augen getheilt. Nur eine Art {Ch. caucasica Kr.) im Caitcastis. C'horistopsis Kr. 5. Adelostoniini. Kopf frei, Flügeldecken mit schmalen Epipleuren, Tibien fast ohne Enddornen, Fühler kurz und dick, Halsschild mit Längsleisten. Im südlichen Euro])a 2 Arten, dazu 2 Exoten. Adelostoma Dup. V. 15 226 Tenebrionidae. 7. Elenophorini. Hinterhüften sehr weit auseinander stehend, ganz rund, Kopf und Halsschild schmal, Flügel breit und gewölbt, ohne echte aber mit breiten falschen Epipleuren. Kur eine Art (C. collaris L.) im Mittelmeergebiet. Elenophorus Latr. ') 8. Akidini. 1, Beine massig lang, die Hinterschenkel reichen bei Weitem nicht bis zur Spitze des Abdomens, die Vorder- und Mittel- schenkel überragen seitlich wenig die Seiten des Körpers, Halsschild quer, Flügeldecken mit gerundeten Schultern, an das Halsschild nicht fest angeschlossen. In Spanien 3 Arten und 2 in Nordafrika. Morica Sol. 1 ' Beine sehr lang, die Hinterschenkel erreichen meist die Spitze des Abdomens und überragen stark die Seiten des Körpers, Halsschild meist mit sehr spitzen Hinterwinkeln. Im südlichen Europa 13 — 14 Arten, dazu circa 20 Exoten. AMs Herbst^) 10. IScaarini. 1, Kopf nicht verlängert, mit kurzen Schläfen, Epipleuren der Flügeldecken schmal, aber von vorn bis hinten deutlich, Ilipj)en kommen vor. Im südlichen Europa 9 Arten, dazu 26 Exoten. Scaurus Fbr. ') Latreille nannte die Gattung so, und da die Form der Flügeldecken in der That an einen runden Korb erinnert, ist der Name in dieser Schreibart, also von i] ikii'i] „der Korb" abgeleitet, ganz verständlich. Eine ,, Verbesserung" der Schreibart in Helenophorus von t] tkfvtj „die Fackel" wie llarold&Gem- minger sie in ihrem Catalog vorgenommen haben, würde einen sinnlosen Namen schaffen. '■') Es lassen sich folgende Untergattungen unterscheiden: 1, Vordertibien zur Spitze kaum erweitert, mit ziemlich kurzen Enddornen. 2 , Die Flügeldecken haben, von oben betrachtet , stumpfwinklige Schultern, so dass ihre Basis und die Basis des Halsschildes ziemlich dicht an ein- ander schliessen. Im südöstlichen Russland 2 — 3 Arten und in Asien 6 {Lechriomus Mor.) subg. Cyphogenia Sol. 2' Die Flügeldecken haben abgerundete Schultern, und ihre Basis schliesst nicht an die des Halsschildes. In Europa 11 Arten im Mittelmeergebiet und 10 in Afrika und Asien. subg. Akis i. sp. 1 ' Vordertibien zur Spitze deutlich verbreitert , mit ziemlich langen End- dornen, Klauenglied an der Spitze mit horizontal abstellenden Haaren be- setzt, Klauen sehr gi^oss, Flügeldecken mit stumpfwinkligen Schultern. Nur eine Art (A. dep)-essa Zoubk.) in Asien. subg. Sarothropus Kr. Tenebrionidae. 227 1' Kopf so lang als das Halsschild, mit langen geradlinigen Schläfen, Epipleuren der Flügeldecken nur an der Spitze deutlich, im Uebrigen mehr weniger undeutlich, Rippen kommen nicht vor, Vorderschenkel nur schwach verdickt. Nur 2 Arten im südöstlichen Mittelmeergebiet. Cejphalostenus Sol. 11. Pimeliini. a, Mittel- und Hintertibien rundlich oder comprimirt. 1, Augen deutlich nach oben gerückt, höher gelegen als der er- habene Seitenrand der Stirn, Hintertarsen stark comprimirt, mit sehr langen abstehenden Haaren gefranzt, Seitenrand des Halsschildes vorn von oben sichtbar, Füsse kurz, Halsschild schmal, die Vorderwinkel gerundet vorgezogen, Prosternum ohne Fortsatz, Flügeldecken mit hoher Seitenkante, die sehr schmalen echten Epipleuren aber fast geschwunden, die Ober- seite meist mit weissem Toment streifig besetzt. Im südlichen Kussland 2 Arten, dazu 7 Asiaten. Plati/ope Fisch. 1' Augen seitlich stehend, vom erhabenen Seiteni-ande der Stirn etwa in ihrer Mitte getroffen. 2, Mittel- und Hintertibien comprimirt, Vordertibien zur Spitze kaum verbreitert, Prosternum hinter den Vorderhüften mit scharfer Kante endigend, Fühler lang, Tarsen vmd Tibien borstig behaart, Halsschild schmal. Im südlichen Russland 3 Arten, dazu 8 Asiaten. Lasiostola Sol. 2' Mittel- und Hintertibien rundlich. 3, Vordertibien zur Spitze verbreitert und aussen mit vor- springendem Spitzen winkel. 4, Tarsen und Tibien sehr lang behaart, Flügeldecken mit schmalen aber deutlichen Epipleuren. 5, Prosternum mit einem breiten Fortsatz, der demMesosternum anliegt, Vordertibien mit gerader stum])fer Aussenkante, Körper breit, Flügeldecken mit vorgezogenen Scludtern. 6, Hintertarsen comprimirt, Flügeldecken mit Rippen, Fühler kurz. Im südlichen Eussland 1 — 3 Arten, dazu 5 Asiaten. Pterocoma Sol. 6' Hintertarsen nicht comprimirt, Flügeldecken ohne Rippen auf der Scheibe, Fühler lang, Vorderwinkel des Hals- schildes spitzig ausgezogen. Nur eine Art {St. caspius Pall.) am Caspischen Meer, aber nur an der asiatischen Seite. Sternodes Fisch. 5 ' Prosternum ohne Fortsatz , Vordertibien mit schai-fer, ge- bogener Aussenkante . Flügeldecken mit gerundeten Schultern, Fühler lang, Voi-derwinkel des Halsschildes 15* 228 Tenebrionidae. spitz vorgezogen. Im südöstlichen Russland 2 Arten und 12 in Asien. TrigonosceUs Sol. 4' Tarsen und Tibien höchstens mit borstigen kurzen Haaren besetzt, Prosternum mit ganz kurzem Fortsatz, der an das Mesosteraum stösst, 'Fühler kurz, Flügeldecken stets ohne E-ipj)en und mit schmalen, nur hinten deutlichen Epipleuren. Im südöstlichen Europa 5 Arten. Pachi/sceUs Sol. 3' Vordertibien bis zur Spitze schmal, Tarsen und meist auch die Tibien mit ziemlich langen, weichen Haaren besetzt, Fühler lang, Flügeldecken meist ohne Rippen, Körper läng- lich, Prosternum bald mit einem spitzen, bald ohne Fortsatz. Im südlichen Europa 3—4 Arten, dazu 23 Exoten. {Trachy- derma Latr.) Genera Fisch, a' Mitteltibien und meist auch die Hintertibien an der Hinterkante flach gedrückt, Prosternum hinter den Vorderhüften gerundet abfallend, Hintertarsen bald rundlich, bald comprimirt, Fühler bald lang, bald kiu'z, Flügeldecken mit sehr schmalen, aber scharf begrenzten Epipleuren und oft mit Rippen. Im südlichen Europa 38 Arten, dazu über 100 Exoten*). Pimelia Fbr. 13. JSepidiini. Prosternum ohne Kinnfortsatz, Augen quer, Fühler elfgliedrig, Seitenrand des Halsschildes ohrenförmig vorgezogen, Flügeldecken mit spitzen Höckern besetzt, Oberseite tomentirt. In Europa im süd- westlichen Mittelmeergebiet 4 Arten, dazu 19 Exoten. Sepidium Fbr. 18. Cossyphini. Das Halsschild halbkreisförmig, den Kopf weit überragend, die Flügeldecken und das Halsschild etwa doppelt so breit als das Ab- domen, flach und mit mehr weniger aufgebogenen Seitenrändern. Im südlichen Europa 9 Arten im Mittelmeergebiet, Cossyplms Ol, ') Senac Ess, monogr. s. 1. genre Pimelia 1884—87 unterscheidet Unter- gattungen: Podliomala Sol., Piesterotarsa Mots., Aphanaspis Weil., Gedeon Reiche, Melanostola Sen., Ecphoroma Sol., Amblyptera Sol. und Pimelia i. sp. Stenosini. 229 Die in Deutschland vertretenen Unterfamilien. 1. (6.) Unterfamilie: STENOSINI. Le Conte Classif. of Col. of N. Am. 1862 p. 217. Tageniens Mulsant Col. d. Fr., Latigenes 1854, p. 61. Stenosides Lacordaire Gen. d. Col. V 1859, p. 101. Stenosiini Le Conte n. Hörn Class. of Col. of N. Am. ed. II 1883, p. 366. Coxarum intermediär imi trochantina latent. Coxae anticae distantes. Maxillae apertae. Pronotum plus minusve planum, marginatum. Antennae undecim-articulatae. Tibiae absque calcaribus. Die Unterfamilie der Stenosini umfasst eine Anzahl kleiner, schmaler Käfer, die durch ihre schlanke Gestalt eine entfernte Aehnlichkeit mit Mastigus oder mit Formicomus haben. Der Kopf ist nicht bis an die Augen in das Halsschild zurückgezogen, hinter den Augen sind noch längere oder kürzere Schläfen ausgebildet, hinter welchen der Kopf mehr weniger halsförmig eingeschnürt ist. Die elfgliedi'igen Fühler sind schnurförmig, das 11. Glied bisweilen undeutlich. Das Kinn sitzt auf einem vorgezogenen Lappen des Kehlausschnittes, füllt daher den Kehlaussclmitt nicht, sondern lässt die Maxillen beiderseits ganz unbedeckt. Das Halsschild ist auf der Scheibe höchstens schwach gewölbt, an den Seiten gerandet und bis- weilen mit Längsleisten auf der Scheibe. Die Flügeldecken um- schliessen das Abdomen nur wenig nach unten. Die Tibien haben keine Enddornen. Die Arten leben unter Steinen, einige unter Baumrinden. Die früheren Stände sind noch nicht bekannt. Zunächst auf die Gattung Stenosis Herbst 1790 beschränkt, erhielt die Uuterfamilie, in dem von Mulsant 1854 festgestellten Um- fange'), den ersten Zuwachs 1837 durch die Gattung Oogaster Fald., welcher 1838 Microtelus Sol., 1839 Aspidoceplialus Motsch., 1845 Gram- micus Waterh. (mit einer Art aus Chili), 1851 Araeosclüziis Lee. (mit einer Art aus Californien) und Hexagonochilus Sol. (mit einigen Arten aus Chili), 1859 Discopleiirus Lac. (mit 2 Arten aus Chili), 1860 Cotulades Pasc, (mit 3 Arten aus Australien und Tasmanien), 1861 Dichillus Duv., 1867 Ethas Pasc, (mit 10 Arten aus Indien, Arabien, Abyssinien) und endlich 1886 Eutagenin Reitt. folgten. Im ') Solier's Tagenites 1834 und 1838 enthielten zum grösseren Theil unserer jetzigen Unterfamilie fremde Gattungen, die alle von Lacordaire zu den Scaurini gebracht wurden. 230 Tenebrionidae. letztgenannten Jahre veröffentlichte Reitter in der Deutschen eutom. Zeitschr. 30. Jahrg. p. 97 — 144 eme Uebersicht aller 11 hierher gehörigen und eine Revision der 6 Gattungen der alten Welt. Alle sind in Europa auf die südlichsten Theile am Mittelmeer und am Caspischen beschränkt und nur eine hat in unserer Fauna Re- präsentanten. Uebersicht der Gattungen der alten Welt. 1 , Augen unvollständig getheilt, Episternen der Hinterbrust deut- lich, parallelseitig, Halsschild und Flügeldecken ohne Längs- rippen. 2, Kopf nach hinten allmälig eingeschnürt, die Einschnürung breiter als der halbe Kopf, das letzte Fühlerglied kürzer als das vorletzte. Im südlichen Europa 10 Arten im Mittel- meergebiet, dazu 28 Exoten. Stenosis Herbst 2' Kopf hinten plötzlich scharf eingeschnürt, die Einschnürung halb so breit als der Kopf, das letzte Fühlerglied etwas länger als das vorletzte. In Griechenland eine Art (^Eu. heJle- nica Reitt.) und 4 Exoten. Eutagenia Reitt. 1' Augen getheilt, Episternen der Hinterbrust nicht sichtbar. 2, Tibien an der Spitze einfach. 3, Kopf, Halsschild und Flügeldecken mit Längsrippen. Eine Art (J/. asiaticus Sol.) in Griechenland und 4 Exoten. Microtelus Sol. 3' Kopf und Halsschild ohne Rippen, Flügeldecken höchstens mit einer Rippe neben dem Seitenrande. 4, Diese Rippe ist glatt oder fehlt, Flügeldecken gestreckt und gewölbt. In Europa 6 oder 7 Arten im Mittelmeer- gebiet, dazu circa 18 Exoten. Dichillus Dm^ 4 , Diese Rippe ist fein gekerbt, Flügeldecken eiförmig und nach hinten zugespitzt. Zwei Arten in Asien und im Caucasus, von denen eine (ob mit Recht?) auch für Südrussland an- gegeben wird. Oogaster Fald« 2 ' Tibien an der Spitze nach innen hakenförmig erweitert. Eine Art {A. desertus Motsch.) im Caucasus. Aspldocejphalus Motsch. In unserem Fatxnengebiete ist nur eine Gattung vertreten. IStenoisiis. Herbst Natursyst. VIII 1799 p. 160. Tagenia Latreille Hist. nat. d. Crust. et Ins. T. III 1802 p. 170 und T. X 1804 p. 272. — Soli er Ann. d. 1. Soc. ent. Stenosis. 231 d. Fr. 1838 p. 11. — Mulsaiit Col. d. Frauce, Latigenes, 1884 p. 62. Oculi emarginati, haud divisi. Episterna metathoracica distlncta, imrallela. Caput elongatum, postice sensim angustatum. Pronotum et elytra haud costata. Tibiae simpUces. Der Kopf gestreckt, so lang oder Länger und bisweilen breiter als das Halsschild, hinter den Augen mit stark entwickelten Schläfen, die nach hinten allmälig eingeschnürt sind (Hauptunterschied von der Gattung E'utagenia), der eingeschnürte Theil („Hals") des Kopfes ist stets deutlich breiter als die Hälfte der grössten Breite des Kopfes, während er bei Eutagenia kaum breiter als die Hälfte ist. An den Fühlern ist das letzte Glied kürzer als das vorletzte, während es bei Eutagenia länger ist. Die Flügeldecken sind einfach gestreiftpunktirt, oder punktirtgestreift. Es stimmen die beiden Gattungen Stenosis und Eutagenia sehr überein und stehen einander näher (auch durch die geographische Verbreitung) als der Gattung Etha^ welche Reitter als blosse Gruppe von Stenosis betrachtet, zu welcher aber viel natürlicher noch die 8 Arten seiner zweiten Gruppe gehören, Avodui'ch der Gattimg Stenosis das von Lacordaire mit Recht be- tonte Merkmal der mangelnden Rij)penbildung gewahrt bleibt. Die nach diesem Ausschluss übrig bleibenden von Reitter 1. c. be- schriebenen 38 Arten sind meist auf die Küstenländer des Mittel- meeres beschränkt, doch kommen einzelne von ihnen in Abyssinien, Arabien, Indien, Turkestan vor, Sie leben unter Steinen und unter Baumrinde. Ihre früheren Stände sind noch nicht bekannt. Die in Europa vorkommenden Arten lassen sich wie folgt übersehen: A, Die Oberseite abstehend behaart, die Haare der Flügeldecken nach hinten, die des Kopfes und Halsschildes nach vorn ge- bogen, die Epipleuren zeigen wenigstens an der Basis eine Punktreihe, der innere Theil der Augenfurche ist nicht nach innen durch einen eingegrabenen, den Hals des Kopfes er- reichenden Strich begrenzt,^) das Halsschild ohne Mittelfurche. L. 6 — 6,5 mm. In Sjianien und Griechenland, (villosa Bris.) pilifera Sol. A' Die Flügeldecken nicht oder anliegend behaart, a, Die hinter dem Auge gelegene Fui'che (,, Augenfurche") wird innen von einem tief eingegrabenen, vom Innenrande des Auges ') St. Olcesii Fairm. aus Marocco hat einen solchen eingegrabenen Strich, ähnlich wie St. punctiventris. 232 Tenebrionidae. ausgehenden, den Hals des Kopfes erreichenden Strich begrenzt, Epiplenren vorn undeutlich punktirt. L. 5,5 — 6,5 mm. Krinim, Spanien, (hesperica Sol., ohlongkollis Deshr., Webbü G-uer.) punctiventris Esch. a' Die Augenfurche nicht durch einen Strich begrenzt, b, Die Epiplenren glatt, ohne Punktreihe. 1, Die Punkte des Ilalsschildes Länglich, in der Mitte der Scheibe zu Längsrunzeln zusammengeflossen. 2, Das Halsschild ist (dicht) feiner punktirt als die Flügel- decken. L. 5 — 6 mm. In der Krimm und der Türkei. quadraticolUs Desbr. 2' Das Halsschild ist gröber punktirt als die Flügeldecken, die Punktreihen der Flügeldecken sehr fein. L. 5,5 — 6 mm. In Algier und nach Reitter p. 107 auch in Andalusien. ohUterata Sol. 1' Die Punkte auf dem Kopfe und Halsschilde rundlich, keine Längsrunzeln bildend, nicht gröber als die der Punktreihen der Flügeldecken, die nicht in vertieften Reihen stehen. L. 5,5—7 mm. Südeuropa, (angustata Herbst). brenthoides Rossi 1790. b' Die Epiplenren wenigstens an der Basis mit einer Punktreihe, Augen flach. 1, Schulterwinkel der Flügeldecken nicht vorgezogen. Fühler hell behaart. 2, Die Punkte auf dem Kopfe und auf dem Halsschilde sind länglich und oft zu Längsrunzeln zusammengeflossen. L. 5,5 — 7 m. Türkei und Griechenland, [graeca Sol. 1838) Orientalis Brülle 1832 2' Die Punkte auf Koj^f und Halsschild sind rundlich und fliessen nicht zu Längsrunzeln zusammen, Halsschild ohne Mittelfurche, Augen flach, die Punktstreifen der Flügel- decken stehen sehr dicht und sind sehr grob und gedrängt punktirt. L. 5 — 5,8 mm. Sardinien, Krimm. angiisticolUs Reiche 1' Die Schulterwinkel spitzig vortretend, die Punktreihen der Flügeldecken stark, aber weniger dicht punktirt. 2, Fühler gelb behaart. L. 6,5^ — 7 m. (ex Reitt.) Auf den Balearen. intricata Reitt. 2' Fühler dunkel behaart. L. 5^6 m. In SiJanien und Algier. Idspanica Sol. Stenosis. 233 In Deutschlands Faunengebiet kommt nur eine Art vor. t. St. Itrenihoides : Nigra, subnitida, epipleuris haiid punctatis, sulco oculari sim^Mce, capite et pronoto punctis rotimdatis obsitis, elytris fortiter seriato-punctatis. — L. 5,5 — 7 mm. Bhinomacer brentoides Rossi Fauna etrusca T. I 1790, p. 135, tab. III fig. XIV. - id. Edit. Hellwig T. I p. 144, tab. III fig. 14. Stenosis angustata Herhat Naturs. Käfer Tb. 8. 1799 p. 161 Taf. 127 fig. 1 (nee Fabricius Ent. syst. I. 1. 1792 p. 105 '). — Redten- bacber Fauna austr. ed. II 1858 p. 586, ed. III 1. p. 80. — Reitter Deutscb. Eut. Zeit. 1886 p. 113. Tagenia filiformis Latreille Hist. nat. T. III 1802 pag. 171, ibid. T. Xp. 272 (nee Fabricius). Tagenia angustata Solier Ann. Soc. ent. Fr. 1838 p. 15. — Mul- sau t, Col. d. Fr., Latigenes, 1854 p. 63. — Küster Käf. Eur. XIV 1848, 84. Tagenia intermedia Solier loc. cit. p. 17. - Küster loc. cit. p. 84. Tagenia sicula Solier loc. cit. p. 18. — Küster loc. cit. p. 85. Tagenia orientalis Solier loc. cit. p. 20. Tagenia sardoa Küster loc. cit. p. 88. Tagenia brevicollis Reiche Ann. Soc. ent. Fr. 1857 p. 232. Stenosis italica Kraatz Berl. ent. Zeit. 1862 p. 99. Stenosis coorctata Gemminger Col. Hefte VI 1870 p. 121. Stenosis maroccana Desbrochers Ins. Col. de Nord. Afr. (Extr. du Bull. Acad. Hipp.) 1881 p. 25. Stenosis laeviventris Desbrochers loc. cit, p. 30. Der Kopf ist kaum breiter als das Halsschild, ziemlich grob und dicht punktirt, die Längsfurche hinter den Augen ist nicht nach innen von einem Strich begrenzt. Die Fühler sind in der Regel ziemlich dunkel behaart. Das Halsschild ist nach hinten etwas ver- engt, ebenso punktirt wie der Kopf. Die Flügeldecken haben etwas nach vorn vorspi'ingende Schulterwinkel (dicht neben den Hinterwinkeln des Halsschildes) und sind gereiht punktirt, indem die Funkte, die etwa so stark sind als die des Halsschildes, nicht in vertieften Streifen stehen. Auch die Zwischenräume sind gar nicht erhaben. Die Epipleuren haben keine Punktreihe. Die ganze Oberseite ist fein anliegend sparsam behaart. Auf der Unterseite sind Kopf und Brust grob, die Abdominalsegmente sehr fein und sparsam punktirt. Die zahlreichen Uebergänge, die es zwischen den Individuen ') Der von Fabricius (Ent. syst. I. 1. 1792 p. 105) als Pimelia angus- tata und (Syst. El. I. 1801 p. 137) als Äkis angustata beschriebene Käfer ge- hört nicht hierher, obgleich anfangs der Bhinoni. brentoides Rossi dazu citirt ist, sondern nach Kraatz (Berl. ent. Zeit. 1862 p. 100) zu Mesostena punc- tata Esch. 234 Tenebrionidae. mit grob puiiktirtem Halsschilcle und denen mit feiner punktirtem giebt, lassen die Abgrenzung von Vai-ietäten nicht zu. Die Art lebt unter Steinen und unter Baumrinde (Germar fand sie bei Ragusa unter Cypressenrinde, Reise nach Dalm. p. 189) und ist in den Küstenländern des Mittelmeei'es von Syrien bis Süd- franlo-eich verbreitet und auch in Algier und in der Krimm gefunden worden, wie es scheint aber noch nicht in Spanien. Das Vorkommen in unserem Faunengebiet ist auf die österreichischen Küsten des adriatischen Meeres bei Triest beschränkt, doch liegen mir Exemplare von dort nicht vor. •2. (9.) Unterfamilie. BLAPTINI. Le Coute, Classif. Cd. North-Am. 1862 p. 225. Blapsiens Mulsant Col. d. Fr., Latigeues 1854 p. 104. Blaptides Lacordaire Gen. d. Col. V 1859 p. 139. Blapsides Allard Ann. d. Fr. 1880 p. 269. Blaptites Jacquelin du Val Genera III 1861 p. 265. Coxarum interniedianim trochantina patent. Tarsi suhtus spinulosi. Processus intercoxalis segmenti ahdominis xyrimi latus, truncatus. Clypeus truncatus mit late emarginatus. Submentum pedunculatum, mentiim subangustum, maxillae apertae. Caput postice angustatum. Prothorax lateribus acute aut subacute marginatis. Palpi maxillares articulo ultimo securiformi. Die Unterfamilie Blaptini umfasst die grössten europäischen Repräsentanten der ganzen J/e^ero>«erew-Reihe, die im Vergleich zu den übrigen grössten Formen (z. B. Pimelia) von verhältnissmässig gestreckterem Körj)erbau sind. Der Kopf ist nach hinten massig verengt, das Kinn füllt den Kehlausschnitt nicht ganz aus, so dass die Unterkiefer unbedeckt bleiben. Das Endglied der Maxillartaster ist beilförmig, das Kopfschild ist vorn gerade abgestutzt oder breit ausgerandet, die Oberlippe stets breit sichtbar. Die Fühler sind elfgliedrig, das dritte Glied lang, die letzten kurz. Das Halsschild ist bei den Gattungen der alten Welt oben bis an die gerandeten Seitenränder flach gewölbt und hat nie aufgebogene oder breit ab- gesetzte Seitenränder, auch sind die Vorder- und Hinterwinkel stets stumpf- oder rechtwinklig, die Basis fest an die Flügeldecken schliessend. Diese Bildung des Halsschildes bedingt den von den Akidinen abweichenden Habitus, bei denen das Halsschild nie ganz fest an die Flügeldecken schliesst und flach ausgebreitete Seiten- ränder, oft verbunden mit spitzen Winkeln (Äkis), besitzt. Bei der ^ Blaptini. 235 amevikanisclien Gattung EmbapMon, in Nord- Amerika durch 5 Arten vertreten, ist das Halsschild ähnlich wie bei Äkis geformt, mit welcher Gattung sie daher, trotz des beilförmigen Endgliedes der Maxillar- taster, doch vielleicht näher verwandt ist als mit Blaps. Die Flügel- decken sind eiförmig, gewölbt und oft mit mehr weniger schnabel- förmig ausgezogener Spitze. Scharfe Rippen auf der Scheibe kommen bei den Gattungen der alten Welt nicht vor, und die eine Gattung in Nord-Amerika, die solche zeigt (Trogloderus), dürfte vielleicht zu den Scauriden in näherer Verwandtschaft stehen. Die echten Epi- pleuren sind schmal und selten etwas undeutlich, die falschen Epi- pleuren stets durch eine scharfe, von vorn bis hinten reichende Seiten- kante abgesetzt, und wenigstens vorn meist breit, selten auch hier sclimal (z. B. bei Prosodes cyUndricus). Latreille hat zuerst 1817 (Regne animal ed. I p. 296) eine Tribus Blai^sides aufgestellt, in welche er aber ausser Blaps viele fremdartige Elemente mit aufnahm, nämlich Asida, Misolanipus und Pedinus, denen er 1829 (ibid. ed. 2. T. II p. 15) noch 7 andere fremdartige Gattungen hinzufügte. So Her schloss 1848 (Studi entom. p. 149) aus seiner Tribu Blapsites zwar die Asididen und Pediniden aus, nahm aber viele andere fremdartige Gattungen liin- ein, so dass sie im Ganzen 32 Gattungen enthielt. Von diesen Hess Lacordaire (Gener. d. Col. V p. 135) 1859, nachdem er alle fremd- artigen Elemente entfernt hatte, nur 6 in seiner Tribvi Blaptides Raum finden, nämlich: Tagona, Gnaptor, Blaps, Prosodes aus der alten Welt und Eleodes und Nyderinus aus Amerika. Hinzu fügte er Dila und Leptomorpha aus Asien und EmbapMon aus Amerika, so dass die Unterfamilie in diesem Umfange nach Lacor- daire 9 Gattungen enthielt. Indess dürfte die Gatt. Gonopus, die Lacordaire zu den C>/;a^n;^e?^ bringt, Avohl hierher gehören. Hierzu fügte Leconte 1862 die Gattung Promus und später iJiscogenia, die er aber 1883 mit Eleodes vereinigte, wogegen er 1883 die Gattung Trogloderus, mit einer Art (Tr. costatus Lee), aufstellte, die indess vielleicht eher zu den Scaurini gehören dürfte. — Allard hat von den genannten Gattungen die 6 der alten Welt angehörigen, zu denen unterdess die Gattung Coelocnemodes Bates hinzugekommen war, einer monographischen Bearbeitung unterzogen (Ann. d. 1. Soc. ent. de France 1880, 81 und 82). Später sind dann noch von Reitter 1887 (Hör. soc. Ross.) die Gattungen Itagonia, Gnaptorina und Agnaptoria aus Centralasien und von Fairmaire die Gattungen Asidoblaps, (Ann. d. Fr. 1886 p. 342) Tagonoides (ibid. p. 343), HopUtohlaps (Ann. ent. Belg. 1888 p. 26) und Blapidurus (C. rend. ent. Belg. 1891 p. 9) aus China beschrieben worden. Von diesen wird Agnaptoria mit Prosodes (wo auch oft das ^ kleine Toment- 236 Tenebrionidae. polster an den Vordertarsen hat), Blapidurus mit Blaps, Hoplitoblaps mit Coelocnemodes und Tagonoides mit Gnaptorina zu vereinigen sein. Die letztgenannte Gattung ist zwar um einige Woclien später publicirt worden als Tagonoides, doch hat sie einen richtig gebildeten Namen und ist daher vorzitziehen , wälirend Tagonoides als Adjectiv nicht zum Gattungsnamen gebraucht werden kann. Da- gegen ist der Einwand Reitters (Horae ross. XXIII p. 693), die Beschreibung der Gattung Tagonoides passe nicht auf die Arten, nicht haltbar. Dieselbe ist allerdings sehr mangelhaft und darf nur im Vergleich mit Asidoblaps aufgefasst werden. Dann aber ergiebt sich, dass der Aiisdruck „corselet k bords lateraux non margines, ni releves" sich nicht (wie Reitter annimmt) auf die Randung des Seitenrandes bezieht, sondern nur besagen will, der Seitenrand sei nicht, Avie bei Asidoblaps, breit abgesetzt und auch nicht auf- gebogen, und dass die rippenartige, bei Asidoblaps ausgebildete, weit über den Epipleuren gelegene „cote externe" der Gattung Tagonoides in der That ganz fehlt. Mit dem Seitenrand der Epipleuren, von dem Reitter bei seiner Kritik spricht, hat diese ,,c6te externe" gar nichts zu thun. Ferner ist das Schildchen bei etwas abgerücktem Halsschild in der That zu sehen, und an den Vordertibicn des ^ ist der zweite kleine Dorn in der That ganz deutlich vorlianden (wie auch bei Gnaptor) und bisweilen sogar halb so lang als der grössere. Die Gattung Gnaptorina enthält jetzt 7 Arten: Delavayi Fairm. (Ann. Fr. 1886 p. 343), pustulosa Fairm. (ibid. p. 344), ampliata Fairm. (Ann. ent. Belg. 1887 p. 12^ = pustulosa Reitt.), FeUcitana Reitt. (Hör. ross. XXI 1887 sep. p. 11), cylindricollis Reitt. (ibid. XXIII 1889 p. 693), Potaninii Reitt. (ibid. p. 17), proxima Reitt. (ibid. p. 17). Geographisch sind die Gattungen ausschliesslich die einen auf die alte, die anderen auf die neue Welt beschränkt; denn die in Noi'damerika gefundene Blaps mortisaga ist nach Leconte aus Europa dorthin eingeführt worden. Uebrigens dürfte sich Leconte' s Angabe wohl eher auf Bl. mucronata beziehen, und die zweite von ihm vermuthete Art dürfte lethifera sein. Die Gattungen wurden in folgender Reihenfolge aufgestellt, wobei wir sie gleich geographisch gesondert aufführen: 1. Gattungen der neuen Welt. 1823 Embaplüon Say Descr. Col. Exp. Rocky Mount. Journ. Ac. Phil. III p. 253. 1829 Eleodes Esch. Zool. Atlas III p. 9. — Nycterinus Esch. Zool. Atlas III p. 9. 1862 Pronius Lee. Class. Col. N. Am. p. 226 C= Eleodes). — Discogenia Lee. Class. Col. N. Am. p. 226 (= Eleodes). 1883 Trogloderus Lee. Class. Col. N. Am. ed. II p. 374. Blaptini. 237 2. Gattungen der alten Welt. 1775 Blaps Fbr. Syst. ent. p. 254. 1820 Tagona Fisch. Entom. Eoss. I p. 179. 1829 Prosodes Esch. Zool. Atlas III p. 9. — Gonopiis Latr. Crust., Arachn. et Ins. T. II (Regn. an. ed. II T. V) 1829 p. 17. 1835 Leptomorpha Fald. Col. Bung. p. 70 (~ Blaps). 1832 Petrohius Brülle Exp. Mor. p. 202 (= Gnaptor). — Gnaptor Bnille ibid. Errata. 1844 JJüa Fisch. Spicil. Bull Mose. 1844 I p. 111. 1879 Coelocnemodes Bates Cist. entom. p. 474. 1887 Itagonia Reitt. Hör. Ent. ross. XXI 1887 (Sep.) p. 8. — Gnaptorina Reitt. Hör. Ent. ross. XXI 1887 (Sep.) p. 10. — Agnaptoria Reitt. Hör. Ent. ross. XXI 1887 (Sep.) p. 18. (=z Prosodes). 1886 Asidoblaps Fairm. Ann. Fr. 1886 p. 342. — Tagonoides Fairm. Ann. Fr. 1886 p. 343. (= Gnaptorina). 1888 HopUtoblaps Fairm. Ann. Belg. T. XXXII p. 27 (= Coe- locnemodes). 1891 Blapidurus Fairm. Compt. rend. Soc. Ent. Belg. 1891 (Sep.) p. 9 (= Blaps). Uebersicht der Gattungen der alten Welt. A, Vorder- und Mitteltibien dreieckig mit gezähnter Aussenkante. Mehrere Arten im südlichen Afrika. Goiiopiis Latr. A' Vorder- und Mitteltibien nicht oder mir massig zur Spitze ver- breitert. 1, Vordertibien beim § niu' mit einem sehr grossen Enddorn (beim $ ausserdem ein kleiner zweiter Enddorn). 2, Augen gross, vorragend, vorn nicht ausgerandet, Kopf vor- ragend, hinten eingeschnürt, Schenkel stark keulenförmig, Tarsen comprimirt. Eine Art in Centralasien. Tagona Fisch. 2' Augen nicht vorragend, schmal und ausgerandet, Ko2)f zix- rückgezogen, Schenkel nicht stark gekeult. 3, Vorderschenkel einfach. 4, Hintertarsen comprimirt, Enddornen der Vordertibien spitz, das 6. — 10. Fühlerglied massig verbreitert, die Vordertarsen des ^ einfach, mir das 1. Glied unten mit einem kleinen Bürstenfleck an der Spitze. In Europa eine Art, eine zweite in Kleinasien. Gnaptor BruU. 4' Hintertarsen nicht com}»rimirt, Vordertibien des ^ breiter mit breit abgestutzten Enddornen, das 7. — 10. Fühlerglied 238 Tenebrionidae. vergrössert, Vordertarsen des ^ unten mit Filz besetzt. In China und Centralasien 6 Arten. (7'agonoides Fairm.) Gnaptorma Reitt. 3' Vorderschenkel mit einem Zahn vor der Spitze, Tarsen nicht comprimirt. In Centralasien 2 Arten. Itagonia Reitt. 1 ' Vordertibien bei ^ und ^ mit zwei deutlichen Enddornen, 2, Vorderschenkel mit einem Zahn vor der Spitze, ^ ohne Bürstenfleck auf dem Abdomen. 3, Vordertarsen des (^ unten mit Bürsten besetzt, das 1. Glied schwach erweitert, Halsschild mit verflachten, breit abge- setzten Seitenrändern, Flügeldecken an den Seiten die Epipleviren kantig überwölbend {Hoplitohlaps Fairm. C^?) Asidoblaps Faiinn. 3' Vordertarsen des ^ einfach, Halsschild bis an den Seiten- rand gewölbt, Flügeldecken einfach. 4, Kinn schmäler und vorn gerundet, Beine kürzer. In Centralasien 3 Arten, StoUczlvlanus Bates, aspericollis Fairm., fallaciosus Fairm.*). (Hoplitohlaps Fairm. ^) Coelocnemodes Bates 4' Kinn quer und vorn abgestutzt, Beine lang. In Central- asien 3 — 4 Arten. Dila Fisch. 2' Vorderschenkel ohne Zahn, selten mit einem Zahn, dann aber das (^ mit einem Bürstenfleck auf dem Abdomen. 3, Hintertarsen comjirimirt, selten kaum comprimirt, Hinter- tibien comprimirt oder dreikantig (selten rundlich), an der Spitze nicht erweitert, Flügeldocken an der Spitze einfach gerundet und scharfrandig, nicht über das Analsegment hinaus verlängert, die ftxlschen Epipleuren schmal, Körper meist cylindrisch, das ^ weicht nur durch schmäleren Körper und längere Beine vom ^ ab und hat keine Auszeichnungen am Abdomen oder an den Hinterschenkeln, bisweilen aber kleine Tomentbürsten an einigen Gliedern der Vordertarsen In Europa nur eine Art (Fr. ohtusa Fbr.) im südlichen Russland, in Asien zahlreiche (über 50) Arten. (Ägnaptoria Reitt., Nalepa Reitt., Ablapsis Reitt.) Prosodes Esch. 3' Hintertarsen nicht comprimirt (selten etwas comprimirt), Hintertibien rundlich, an der Stütze mehr weniger deutlich (tromjjetenförmig) verbreitert (Ausnahmen Bl. cychroides und gentilis), Flügeldecken an der Spitze meist über das Anal- ') Ich kenne nur das ^, das $ beschreibt Fairmaire so abweichend, dass es vielleicht zu Asidoblaps gehört. Die 4. Art, C. inermis Fairm erwies sich als Blaps rhynchoptera $. Gnaptor. 239 Segment hinaus verlängert, Körper ziemlich flach (selten fast cylindrisch), das ^ nicht oder wenig schmäler als das $, aber meist durch einen Höcker, durch Querfalten und durch einen Bürstenfleck auf dem Abdomen, oft auch durch gekerbte Hinterschenkel und die längere Flügeldeckenspitze vom $ abweichend, die Vordertarsen aber nie mit Bürsten. In Europa über 30 Arten, in Asien und Nordafrika gegen 150. Blaps Fbr. Von diesen Gattungen sind nur 3 in Europa vertreten: 1. Pro- sodes Esch. (= NycUpates Sol.) ist fast ganz asiatisch, nur eine Ai't Pr. ohtusa Fbr. kommt im südlichen Eussland vor, 2. Gnaptor Brüll. (= Petrobius Brüll.) ist dicht an der Grenze iinseres Gebietes in Ungarn durch eine Art vertreten, die sich von hier nach Osten und nach Süden bis Griechenland hin ausbreitet, 3. Blaps Fbr., die auch in unserem Faunengebiete vertreten ist. Gnaptoi*. Brülle Exped. d. Moree. Entern. 1832, Errata. Petrobius Brülle Exped. d. Moree, Entora. 1832 p. 202, tab. XL. Fig. 13. Casteluau Hist. nat. T. II 1840 p. 208. Tibiis anticis unimucronaHs. Femoribus anticis haiid dentatis. Tarsis posticis compressis. Oculis planis. Die Gattung Gnaptor ist durch den einzelnen grossen Enddoni der Vordertibien ausgezeichnet, was sie übrigens mit Tagona^ Ita- gonia und Gnnptorina gemein hat. Doch ist dieses Merkmal nur beim ^ ganz ausgebildet; denn beim ^ ist noch ein, zwar sehr kleiner, aber deutlicher zweiter Enddorn vorhanden. Von Tagona ist Gnaptor durch flache Augen , von Itagonia durch ungezähnte Vorderschenkel , von Gnaptorina durch comprimii-te Hintertarsen unterschieden. Durch letzteres Merkmal nähert sie sich der Gattung Prosodes, mit der sie auch noch einige Geschlechtsunterschiede ge- mein hat; denn das (^ ist viel schlanker als das § und hat an der Spitze des 1. Gliedes der Vordertarsen einen kleinen Bürstenfleck. Im Uebrigen stimmt sie mit Blaps überein und zwar am meisten mit der 15. Gruppe der 2. Abtheilung. Die Gattung Gnaptor wurde 1832 von Brüllt aufgestellt, nach- dem Fischer sie 1829 bereits benannt, aber ohne Beschreibung (Mus. Mosqu. p. 69) publicirt hatte. Brülle ändei-te daher den ihm bekannten Namen Gnaptor^ als er denselben im 3. Bande der F i sc her' sehen Entomographia nicht fand, und nannte seine Gattung 240 Tenebrionidae. Petrobius. Nachträglich bemerkte er jedoch, dass dieser Name schon 1817 von Leach (Mise. III. p. 62) an eine yiii/sanuren-Gattnng vergeben sei, nnd änderte ihn daher selbst im Verzeichniss der Druckfehler (also schon 1832) in Gnaptor um. Dieses ist bisher übersehen und stets Solier 1848 als Autor citirt worden.' Lacordaire fügte noch die iiTthümliche Angabe hinzu, Leach habe den Namen Petrobms an eine Vogelgattung vergeben. Dieser Irrthum mag dann Harold und Gemminger zu der falschen Annahme gebracht haben, der Name sei überhaupt nicht vergeben gewesen, nnd somit wieder herzustellen. Vielleicht auch meinten Harold und Gemminger, Petrobius Leach 1817 sei einfach Synonym von Macinlis Latr. 1802 und der Name dadurch wieder frei. Dem ist aber nicht so; denn Leach trennt seine Gattung (durch längere Fühler) ausdrücklich von MaclüUs Latr. ^) und sie kann somit wenigstens als Untergattung zu betrachten sein, wie z. B. Burmeister (Handb. II 1. p. 455) es thut. Die Gattung Gnaptor ist auf den Südosten von Europa und auf Klein- Asien beschränkt. Man kennt ausser der europäischen nur eine zweite {Gn. prolixus Fairm., Ann. Soc. ent. d. Fr. 1866 p. 164) aus Klein-Asien. Grft. spintmanus: eh/tris postice haucl iy)-olongatis , cwpore subglo- boso. L. 19-22 m. (^ corpore elongato-ovato. Brülle Expecl. d. Moree, Entom. 1832, Errata. — Küster Käf. Eur. III 1845 No. 37, tab. IX 3. fig. 1. — Solier Studi en- tom. 1848 p. 278, tab. XII fig. 11—18. — Eedteiibacher Faima austr. ed. II 1858 p. 589. ed. III 1874 2. p. 84. — Allard Ann. ent. Fr. 1880 p. 274. Tenebrio spinimanus Pallas Jcon. Ins. I ]781, p. 55, tab. C. Fig. 23. — Panzer Fauna Ins. Germ. Heft 59. No. 1, tab. 1. ^ PmefeaZaew^fatoFabri eins Entom. syst. I 1792 p. 100. Syst. El. 1801 I p. 129. — Herbst Käfer Bd. VIII 1799 p. 58 tab. 121 Fig. 1. $ Pimelia glabrata Fabricius Entom. syst. I 1792 p. 100, Syst, Eleutb. I 1801 p. 129. — Herbst Käfer Bd. VIII 1799 p. 56 tab. 120, Fig. 12. Blaps laevigata Sturm Käfer II 1807 p. 207. ') Beiläufig sei hier bemerkt, dass Leach vollkommen richtig die Gattung 3IachiUs Latr. Forbicina benennt; denn Latr eil le hatte 1796, als er die bis- herige Gattung Lepisma L. (= Forbicina Geoffr.) in zwei neue Gattungen zerlegte, für seine erste Gattung den Linne'schen, für die zweite den Geof- fr oy' sehen Namen gewählt und beide durch ausführliche Beschreibung fest- gestellt. Die spätere Umänderung von Forbicina Geoffr. Latr. in MacMlis, die er 1802 (K\si. nat. III p 71) vomehmen zu müssen glaubt, war daher ganz überflüssig und braucht nicht angenommen zu werden. Gnaptor. 241 Petrobitis spimmanus Brülle Exped. Moree, Entoin 1832 p. 203. — — Ca stein au Hist. nat. T. II 1840 p. 208. Petrohius Jßoriji Castßlnau Hist. nat. T. II 1840 p. 208. Gnaptor graeeus Küs+er Käf. Eur. XIII 1848 No. 64. — Fairinaire Ann. Soc. ent. Fr. 1866 p. 265. Der Kopf ist etwas breiter als lang, das Kopfschild vorn flach aiisgerandet, die Fühler sind kurz und erreichen die Basis des Halsschildes nicht, ihre Glieder sind noch kürzer als bei Blajgs lethifera. Das Halsschild ist kurz, die Seiten vor der Mitte ziemlich stark gerundet erweitert, vor der Basis geradlinig oder etwas ausgeschweift, M^odurch die Form schwach herzförmig wird. Die Eandung der Seiten ist dick, die Punktirung der Scheibe fein und sparsam. Die Flügeldecken sind beim $ fast kugelförmig, und deut- lich breiter als das Halsschild, beim ^ länglich eiförmig, vind kaum breiter als das Halsschild, die Ejjipleuren reichen bis an dem Naht- winkel, die Punkte stehen etwas dichter als auf dem Halsschilde und sind vielfach durch Längs- und Querrisse mit einander verbunden. Die Beine sind ziemlich lang, die Schenkel überragen die Seiten des Körpers beim ^ wenig, beim ^J deutlich. Die Vordertibien sind beim ^ zur Spitze verschmälert und hier kaum breiter als der sehr breite und grosse Enddorn, beim ^ sind sie auch zur Spitze ver- schmälert, an der Spitze selbst aber wieder verbreitert nnd hier deutlich breiter als der weniger grosse Enddorn. Ansserdem tragen sie beim ^ nach innen zu noch einen kleinen zweiten Dorn und das 1. Glied der Vordertarsen hat auf der Unterseite auf der Spitze einen kleinen Bürstentleck. Im Uebrigen weicht das (^ nur noch diu'ch schmälere Gestalt vom $ ab. Der Gnaptor spinimanus ist im südöstlichen Exiropa weit ver- breitet. Zuerst beschrieb ihn Pallas aus Südrussland, sodann wurde er von Panzer aus Schlesien und von Sturm aus Schlesien, Oesterreich xmd Ungarn beschrieben. Duftschmid nahm ihn nur auf Sturms Autorität in seine Fauna Austriae auf, Redtenbacher schliesst ihn aus, und Letzner bezweifelt die Richtigkeit von Panzers Angabe, weil man den Käfer neuerdings nicht mehr in Schlesien gefunden hat. Indess scheint es nicht ausgeschlossen, dass er in unserem Faunengebiet doch in der That noch vorkommt, z. B. in Mähren, da er im angrenzenden Ungarn häufig ist, oder in Istrien, da er in Griechenland ebenfalls häufig ist. Die griechischen Exem- plare wurden von Castelnau und von Küster als besondere Art angesprochen, doch sind die von ihnen angegebenen Unterschiede durchaus nicht stichhaltig. V. 16 242 Tenebrionidae. Blaps. Fabricius, Syst. Entomol. 1775, p. 254. Tibiae anticae apice bicalcaratae. Femora antica liaiid dentata (except. Bl. femoralis). Tibiae et tarsi posteriores subcylindrici. Elytra haud costata, epipleuris antice angustis. Antennae motiiliformes. Mentum planum, antice haud trilobum. Der Kopf ist im Verliältniss zum Körper klein, hinter den stark queren Augen etwas eingeschnürt, die Fühler kurz, und alle Glieder, mit Ausnahme des langen dritten, kurz, die Endglieder nicht oder wenigstens nicht wesentlich verbreitert. Das Kinn ist nach hinten etwas verengt, flach und am Vorderrande gerade oder gerundet oder ausgerandet. Bei den Gattungen Eleodes Esch. und JSyderinus Esch. (welche die Gattung Blaps in Nord- resp. Südamerika vertreten) haben die Fühler breitere Endglieder, und das Kinn ist in der Mitte erhöht und vorn dreilappig, doch soll nach Le Conte diese Bildung Ueber- gänge bis zu der für Blaps geltenden zeigen. Es bleibt dann nur die Bildung der Fühler als Unterschied. Das Halsschild ist oben schwach gewölbt, seitlich gerandet und schliesst ganz fest an die Flügeldecken. Diese sind länglich eiförmig, hinten herabgewölbt und am Nahtwinkel bald nur kurz schnabel- förmig vorgezogen, bald in einen langen schwanzförmigen Fortsatz ausgezogen, sehr selten ganz einfach, wie bei Prosodes. Die echten Epipleuren sind bis vorn schmal, die falschen wenigstens vorn breit lind durch eine scharfe Seitenkante begrenzt, die stets an der Schulter von oben sichtbar ist und bis zum Nahtwinkel reicht, indem sie sich den echten Epipleuren mehr oder weniger rasch nähert, so dass sie bald mehr bald weniger auf die Unterseite herabgezogen und dadurch von oben in bald grösserer bald geringerer Aiisdehnung sichtbar ist. Dieses Verhalten ist bei der Unterscheidung der Arten von Wichtigkeit. Die Beine sind im Allgemeinen lang, besonders bei den Arten der ersten Abtheilung, in der zweiten Abtheilung giebt es auch Arten mit ziemlich kurzen Beinen. Die Schenkel sind nur bei Bl. femoralis gezähnt. Die Tibien der Mittel- und Hinterbeine sind rundlich. Das Ende der Hintei-tibien ist meist deutlich trompetenföi-mig ver- breitert, fast niemals (Ausnahme Bl. cychrokles und gentilis) so schmal endigend wie bei Prosodes. Das Klauenglied ist an der Spitze auf der Oberseite tief eingekerbt, auf der Unterseite, unter den Klauen, mehr weniger vorgezogen. Dieser vorgezogene Theil des Klauengliedes, von Fischer „pulvillum", von Mulsant und Allard ,,plantule", -v'on einigen Autoren auch irrthümlich „onychium" genannt, Blcq)s. 243 ist von systematischer Wichtigkeit. Die Tarsen sind rnndlich, nur bei wenigen Arten, z. B. bei der Gruppe Blapimorpha, ist das erste Glied der Hintertarsen etwas comprimirt. Doch haben die Arten dieser Gruppe einen deutlichen schwanzformigen Fortsatz der Flügel- decken und ziemlich flache Körperform, z. Th. auch einen Bürsten- fleck beim (5", so dass sie mit Prosodes nicht zu verwechseln sind. Die Männchen zeichnen sich durch etwas schlankere, hinten oft länger ausgezogene Flügeldecken aus und bei zahlreichen Arten ausserdem durch einen Bürstenfleck auf der Naht des ersten und zweiten Abdominalsegmentes. Dieser Btirstenfleck entspringt in einer Grube, die zur Hälfte aixf dem Hinterrande des ersten, zur Hälfte auf dem Vorderrande des zweiten Abdominalsegments gelegen ist, imd besteht aus gelben Borsten, die auf der vorderen Hälfte nach hinten, auf der hinteren nach vorn gerichtet sind und in der Mitte zusammenstossen. Wenn die Borsten durch Abreiben verloren gehen, lässt die Grube keinen Zweifel über das normale Verhältniss zu. Andererseits kommt bei einzelnen Männchen von bürstenlosen Arten an der betreffenden Stelle eine weiche gelbe Behaarung vor, die indess nicht mit einem echten Bürstentleck verwechselt werden kann, da sie nicht in einer Grube und nicht aus Borsten besteht. Unter dem Bürstenüeck (im Innern des Körpers) hat Dufour bei Blaps lethifera dicht gedrängte kleine weisse Bläschen gefunden'). Während der Bürstenfleck des Männchens in der ersten Abtheilung von keinem systematischen Werthe ist, indem die 5 Arten, denen er fehlt, in naher Verwandtschaft zu bürstentragenden Arten stehen (Blaps lusi- tanica und Mspanica z. B. sind allernächste Verwandte), kann sein Vorhandensein oder Fehlen in der zweiten Abtheilung als Merkmal natürlicher Gru^jpen gelten. Scopoli ist 1763 der Erste, der den Bürstenfleck beschreibt, ohne ihn indess als ein Kennzeichen des Männchens zu betrachten. Später ist seine Notiz ganz vergessen worden, und sogar in den ausiührlichen Beschreibungen Gyllenhals von Blaps mortisaga und lethifera kommt der Bürstenfleck nicht vor ') Vergl. L, Dufour, Ann. Sc. nat T. 8. 1826 p. 47. — Dufour nennt das Object seiner Untersuchungen zwar Blaps mortisaga, da aber diese in Frankreich nicht vorkommt, und die Bl. mucronata, die damals in Franlvreich für mortisaga galt, keinen Bürstentleck besitzt, so muss sich Dufours Ent- deckung auf lethifera beziehen, und nicht auf Bl. mortisaga wie Lacordaire (Gen. Col. V p. 144) annimmt. Auch darf dieselbe nicht auf alle BlajJS-Arten mit Bürstenfleck übertragen werden, wie Mulsant (Latig. p. 106j thut; denn bei Bl. gigas z. B. hat Dufour die betreffenden Bläschen, wie er ausdrücklich angiebt, vergeblich gesucht. — Unter den Bürstenflecken der Männchen von Dermestes befinden sich ähnliche Gebilde. Vergl. Siebold Stett. ent. Zeit. 1840 p. 137 und Lacordaire Gen. Col. 11 p. 462. 16* 244 Teneh'ionidae. Erst 1826 sclienkt L. Dufour ihm von Neuem Aufmerksamkeit, und Eschscliolz sj)richt ihn 1829 (Zool. Atlas) als männliches Kenn- zeichen der ganzen Gattung Blnps (im Gegensatz zu Prosodes etc.) an, während Heine ken 1830 (Zool. Journ. V p. 200) ihn irrthümlich für ein Merkmal der Weibchen hält. Ferner haben die meisten S, ausser mehreren Querfalten auf dem ersten Abdominalsegment, einen Höcker, der bald mehr nach vorn gerückt zwischen den Hinter hüften, bald mehr in der Mitte oder selbst hinter der Mitte des Abdominalsegmentes steht. Bei wenigen Arten, z. B. bei Bl. gigantea hat auch das $ diesen Höcker. Das Männchen soll mit demselben durch Reiben oder Klopfen an fremde Körper Geräusche herv'or- zubrin en im Stande sein. Nach Mulsant sollen sie auch ein hör- bares Reiben des Abdomens am Fortsatz der Flügeldecken ausführen können. Ausser durch den Höcker, die Falten und den Bürstenfleck auf dem Abdomen ist das ^ bei einigen Arten, und zwar bei den meisten Arten der ersten Abtheilung, durch gekerbte Hinter- und Mittel- schenkel ausgezeichnet, wobei gleichzeitig auch die Vorderschenkel stärker sind als beim $. Die Kerben befinden sich auf der inneren Kante der i'achen Unterseite der Schenkel. Bei den ^ der zweiten Abtheilun sind die Hinterschenkel nm' selten und schwach gekerbt, und die Unterseite derselben ist oft gar nicht flach gedrückt, sondern gerundet. Die Gattung Blaps zeichnet sich hauptsächlich vor allen anderen Gattungen durcli die schwanzförmig verlängerten Flügeldecken und durch den Bürstenfleck des Männchens aus; denn diese beiden Merkmale kommen ausschliesslich in dieser Gattung vor. Doch kommen sie nicht allen Arten zu, und fehlen in manchen Gruppen beide. Diese nähern sich dann der Gattung Prosodes^ von der sie aber immerhin durch die Form der Tibien und Tarsen abweichen. Bei den meisten Prosodes- Kview bilden nämlich die stark comprimirten Hintertarsen ein durcligreifendes Unter- scheidungsmerkmal von Blaps, und bei vielen sind die Hintertibien comprimirt (die Blaps (Ablapsis) compressipes Reitt. aus Centralasien muss daher zu Prosodes gehören), bei anderen dreikantig. Auch diese sind von Blaps gut zu unterscheiden. Bei einigen Prosodes-Arten aber sind die Hintertibien und Hintertarsen ebenso rundlich wie bei vielen i^^ajJ.s-Arten. In diesen Fällen ist nur das schmalere Ende der Hintertibien und die cylindrische Körjjerform für die Gattung Prosodes charakteristisch. Es muss daher die Blaps (Nalepa) cylin- dracea Reitt. aus Centralasien ebenfalls zu Prosodes verwiesen werden. Ueberhaupt bedai-f die Gattung Prosodes sehr einer einheitlichen Bearbeitung; denn seit Allard's nur 15 Arten umfassender Mono- graphie sind zahlreiche zusammenhanglose Einzelbeschreibungen ge- Blaps. 245 liefert worden. Von den Gattungen IHla, Coelocnemodes und Asiclo- blaps ist Blaps lunlänglich diircli ungezähnte Vordersclienkel unter- schieden. Nur die Bla])s femoralis (die Fischer merkwürdiger Weise als Pandarus beschrieben hat, mit der Angabe ,,epistoma qua- drati(m^\ die sclion genügt, iim die Art aus der Gattung Pandarus auszuschliessen) hat gezähnte Vorderschenkel, aber einen Bürsten- fleck auf dem Abdomen des c^ und einen schwanzförmigen Fortsatz der Flügeldecken, so dass sie unstreitig zu Blaps gehört. Die Larven sind von Bl. miicronata, lethifera, lusitanica und gigas beschrieben worden, und zwar von folgenden Autoren: 1838 Haliflay, Tr. Ent. Soc. T. II p. 100 tab. XI fig. 1. (mortisaga Hai.). Blaps mucronata 1839 Westwood, Introd. T. I p. 319 fig. 39, 11. {mortisaga Hai). Blaps mucronata 1852 Perris, Ann. d. Fr. 1852 p. 609, tab. 15 fig. 20. (fatidica Perris;. Blaps mucronata 1843 Letzner, Uebers. Schles. 1843 p. 4. {fatidica St.) Blaps Icthifera 1878 Schiüdte, Met. Bleut. X Tenebr. 1877 -78 p. 532, tab. VI fig. 1—18. (fatidica St.). Blaps lethifera 1852 Perris loc. cit. p. 603 tab. 15 fig. 13-17. {producta Lap.). Blaps lusitanica 1873 ÜVIulsaiit, Opusc. 15 p. 92. Blaps gigas Mustergültig ist zwar die späteste, von Schiödte gegebene Be- schreibung, doch wird sie noch übertroffen von Perris Beschreibungen. Mulsant's Beschreibung ist zwar lang, aber ohne jede vergleichende Rücksicht auf die Perris 'sehen Beschreibungen entworfen und daher wenig befriedigend. Die Larve von Bl. mortisaga ist noch nicht bekannt. Die 4 Larven, welche Perris, Mulsant und Schiödte beschreiben, lassen sich folgendermassen unterscheiden: 1, Das letzte Dorsalsegment mit einer kurzen stumpfen Spitze endigend, jederseits auf dem Rücken mit 2—3 nach hinten convergirenden Reihen kleiner Stacheln. 2, An den Vorderbeinen der Trochanter und der Schenkel innen nur mit Warzen besetzt, (ex Perris). (producta Perris) lusitanica Herbst 2' An den Vorderbeinen der Schenkel innen mit Stacheln be- setzt. In der Rosenhauer'schen Sammlung des Berliner Museums 2 Stücke in Spiritus. gigf^s L. 1' Das letzte Dorsalsegment mit einer etwas längeren Spitze endigend, jederseits auf dem Rücken nur mit einer Reihe kleiner Stacheln, an den Vorderbeinen der Trochanter und der Schenkel innen mit Stacheln besetzt. 246 Tenebrionidae. 2, Die Spitze des letzten Dorsalsegmentes etwas abgestutzt und gerade auf der Spitze mit 2 Stacheln besetzt, der Hinterrand des Segmentes ohne lange Haare, an den Vorderbeinen die Schenkel kurz dreieckig. In Eosenhauers Sammlung im Berliner Museum 1 trockenes und 2 Spiritusexemplare als £1. morüsaga. (fatklica Letzner, similis Schiödte) lethifera Marsh. 2' Die Spitze des letzten Dorsalsegmentes nicht abgestutzt, 2 kurze Stacheln stehen etwas unter der äussersten Spitze , am Hinterrande des Segmentes zwischen den kleinen Stacheln je 1 langes Haar, an den Vorderbeinen die Schenkel mehr gestreckt. Im Berliner Museum aus Rosenhauer' s Samm- lung 1 Spiritus- und 4 trockene Exemplare nebst einem Käfer ah Bl. obtusa, und von De witz gesammelt 6 Spiritusexemplare nebst einem Käfer als Bl morüsaga. {morüsaga Haliday, fatkUca Perris). mucronata Latr, Die Nymphen sind von Blaps lusitanica (Perris loc. cit. p. 611, tab. 15 fig. 18, 19, 21) von mucronata (Perris ibid. p. 612 Bl. fa- Uclicd) und von gigas (Mulsant loc. cit. p. 95) beschrieben. Die Gattung Blai)S Avurde 1775 von Fabricius errichtet (Syst. Entom. p. 254) für 4 Arten: Gigas L. und morüsaga L., sulcata Fbr. und excavata Fbr. — 1781, Spec. Ins. p. 321, wurden noch 2 hinzu- gefügt, striata Fbr. und crenata Fbr., 1792, Entom. syst. I p. 106, noch 11 Arten; granulata Fbr,, buprestoides Pall., dermestoides Fbr., emar- ginata Fbr., variolosa Fbr., laevigata Fbr., tristis Fbr., femoraUs Fbr., glabra Fbr., punctata Fbr., clathrata Fbr., dann 1798, ibid. Suppl. p. 46, noch 8 Arten: ohtusa Fbr., spinipes Fbr., calcarata Fbr., den- tipes Fbr., dilaiata Fbr., undata Fbr., serrata Fbr,, tibialis Fbr., und endlich 1801, Syst. Elent, p. 141 noch 2 Arten: tenebrosa Fbr. und metallica Fbr, Die Mehrzahl dieser Arten, von excavata an alle, sind später aus der Gattung ausgeschlossen worden und nur die erstgenannten 3 gehören ihr noch heute an. Hier sei bemerkt, dass Fabricius 1775 noch ganz richtig Gigas L. schreibt und erst in seinen folgenden Werken, \äelleicht durch einen Druckfehler, der sinnlose Name gages auftritt, und die erste Beschi-eibung von Bl. sulcata Fbr. keinen Zweifel lässt, dass sie sich auf Bl. polychresta Forsk. bezieht; erst in der Wiederholung der Beschreibung 1892 steht statt „diiplo major morüsaga'''' — „duplo minor^', was auf die Ver- muthung kommen lässt, dass es sich um eine wesentlich kleinere Art handelt. Forskal's Beschreibung von 1775, auf die Fabricius sich später bezieht, ist so ausführlich und zutreffend, dass man seinem Namen vor dem in demselben Jahre erschienenen Fabrici 'sehen getrost den Vorzug geben kann. Bla2JS. 247 Latreille soiiderte 1796 (Pr^cis p. 20) von der Gattung Blaps die Gattung Pedinus ab, und zwar, wie er 1802 (Hist. nat. III p. 175) angiebt, für Blaps femoraUs und dermestoides Fbr., denen er 1804 (X p. 281) noch Bl. gläbra Fbr. und Opatrum gibhum Fbr. liinzufügte. Die Gattung Blaps beschränkte er 1804 (loc. cit. p. 277) auf Blaps in unserem Sinne nebst Gnaptor. Neu beschreibt er bei dieser Ge- legenheit Blaps mucronata und Bl. similis. Dieselbe Bedeutung legte Latreille 1825 (Farn. nat. p. 375) den Gattungen Blaps und Pedinus bei, Avährend er sie im Regne animal 1817 p. 296 zusammen mit Asida und Misolampus und ed. 2. 1829 T. II mit Oxura, Acan- thomera, Gonopus, Heteroscelis, Maclila, Scotinus und Platyscelis als blosse Untergattungen zu einer grossen Gattung Blaps vereinigt, die der ganzen Tribus Blapsides entspricht. Herbst fasste 1799 (Natursyst. T. 8 p. 179) die Gattung Blaps ganz in Fabricius' weitem Sinne auf, und beschreibt als neu Blaps lusitanica aus Portugal. Das Exemplar, auf welches die Beschreibung gut zutrifft, ist mit der Schüppel'schen Sammlung an das Berliner Museum gekommen und ein Weibchen der von Allard richtig als lusitanica Herbst aufgefassten Art. 1817 beschrieb Adams (M^n. Mose. T. 5 p. 307) eine Blaps aurichalcea, die der bekannte Zabrus (Eutrodes) auriclialceus ist, und p. 305 eine Blaps verrucosa, die wegen der Angabe, dass die Hinter- tarsen nur viergliedrig seien, zwar kein Zabrus sein kann, sicher aber auch keine Blaps ist. Dann wurden zahlreiche Einzelbeschreibungen von Fischer, Hummel, Gebier, Zovibkoff, Karelin, Meuetries und Falder- mann geliefert. 1835 beschreibt Faldermann die Gattimg LeptomarpJia, die so- wohl Soli er als Lacordaire unbekannt blieb. Sie kann nicht von Blaps getrennt werden. 1840 giebt Laporte de Castelnau Diagnosen von 10 Arten, die zum Theil neu und bis heute unaufgeklärt geblieben sind. 1844 bringt Fischer eine zusammenfassende Beschreibung der in Russland vorkommenden Arten der Gattung Blaps im Spicilegium entomographiae Rossicae (Bull. Mose. 1844 T. I.) Er beschreibt 53 Arten, die er in 7 Gruppen bringt: A. Thorace transverso, marginato. (liolconota und Verw.^ B. — siibrotundato, pulvinato. 1. Elytris subdilatatis. (anthrax =: pruinosa? imd hians = tae- niolata ?) 2. — elongatis. {ominosa, gages = gigas und producta = lu- sitanica.) 248 Tenebrionidae. C. T/iorace elongato-quadrato. 1. Elytris subplanis, apice mucronatis. (mortisaga und Verw.) ä, — convexis, muticis, s. mucrone brevissimo. (fatidica = le- thifera u. Verw.) 3. (c.) — granulatis s. rugosis. (rugosa, granulata u. Verw.) D. Thorace obcordato, pulvmato, scutellato. subgen. Peltarium. Diese Grupj)en sind z. Th. ganz natürliche nnd gut begrenzt, nanientlicli die erste iind dritte, nur die letzte, der er den Wertb einer Untergattung und den Namen Peltarium beilegt, ist aus ganz heterogenen Elementen zusammengesetzt, die z. Th. zu Prosodes ge- hören. Andererseits ist Fischer' s Pandarus femoralis eine Blaps- Art. Vier Jahre darauf veröffentlichte Solier (Stud. entom. p. 291) eine gute Revision der ihm bekannten 45 Arten, doch waren ihm die von Fischer beschriebenen Arten grösstentheils unbekannt, ebenso Fischers Arbeit. Seine Arbeit umfasst daher vorherrschend die um das Mittelmeer herum vorkommenden Arten, was sich schon dadurch ausdrückt, dass er nur 18 Arten unserer zweiten Abtheilung kennt. Er hat zuerst den Bürstenfleck der Männchen systematisch verwerthet. Fischer erwähnt denselben zwar auch schon im All- gemeinen (Spie, p. 70), aber (nach Heineken) als Merkmal der Weibchen und ohne bei den einzelnen Arten Angaben darüber zu machen. Durch Absonderung der Gattung Nijctipates (== Prosodes) und aller übrigen fremdartigen Beigaben, die Fabricius und auch Latreille hineingebracht hatten, beschränkte Solier die Gattung auf ihren heutigen Umfang, wie ihn auch Lacordaire 1859 fest- stellte, und legte durch seine Eintheilung den Grund zur Trennung der beiden Haupt- Abtheilungen. Genauer wurden diese aber erst durch Mulsant (Col. d. Fr. Latig.) 1854 festgestellt nach der Form des Klauengliedes, und haben sich als natürlich, namentlich auch geographisch begründet bewährt. Reiche beschrieb 1857 (Ann. de Fr. p. 234 — 253) mehrere syi'ische Arten und gab werthvolle synonymische Aufschlüsse resp. Berichtigungen zu Solier 's Monographie an der Hand von Solier "s Sammlung. Motschulsky (Bull. Acad. Petersb. 1860 II p. 529) hat die Gattung Blaps in 9 Gattungen zu zerlegen versiicht, dieselben aber so ungenügend und nichtssagend charakterisirt, dass man nur nach den herangezogenen Arten errathen kann, welche Artencomplexe er zu Gattungen erheben wollte. Grösserer Werth als wie Catalogs- namen kommt daher diesen seinen Gattungsnamen, wie den meisten seiner zahlreichen Artnamen, nicht zu, wenn auch die betreffenden Gruppen zum Theil wirklich natürliche sind. 1875 veröffentlichte Faust (Horae ent. Ross. T. XI) eine ge- Blaps. 249 diegene Besprechung einiger in Eussland vorkommender Blapse, nebst einer neuen Art, und 1879 brachte Bates (Cist. ent. p. 471) 5 neue Arten aus Centralasien. In seiner Monographie 1880—1882 suchte Allard die Mot- s c hu Isky sehen 9 Gattungen als Untergattungen, nebst einer von ihm hinzugefügten, schärfer zu sondern und dichotomisch zu begründen. Doch ist ihm das nicht gelungen; denn nicht einmal seine natür- lichsten und bestbegrenzten Untergattungen, Blapimorpha und Platy- Maps, sind von fremdartigen Elementen frei geblieben, indem erstere in ßl. lata, letztere in Bl. plankollis, indicola, ocreata, seriatopundata, übialis und rectangidaris unberechtigte Bestandtlieile aufweisen. Bei seiner Untergattung Lithoblaps und Bhisohlaps müssen nach der Charakteristik bisweilen die ^ einer Art zur ersteren, die S derselben Art zur letzteren gehören, und es ist Allard selbst passirt, dass er die 5 von Bl. gigas als Lithoblaps gages, die ^ aber als Bhizoblaps armeniaca beschrieben und bestimmt hat. Seine Bl. armeniaca besteht übrigens aus zwei ganz heterogenen Art- beschreibungeu, von denen die erste auf Bl. gigas, die zweite auf Bl. plana zu beziehen ist, während mit Bl. armeniaca Fald. weder die eine noch die andere die geringste Aelmlichkeit hat. Ueberhaupt scheint Allard bei der Deutung der Arten älterer Autoren die Originalbeschreibungen nicht berücksichtigt zu haben, sondern sein Vertrauen zu sehr sog. „typischen" Exemplaren, die bekanntlich sehr oft falsch bestimmt sind, geschenkt zu haben. Daher lässt die Synonymie in seiner Monographie sehr viel zu wünschen übrig, während die ausführlichen Einzelbeschreibungen die Objecte meist ganz gut erkennen lassen. Dagegen sind die Zeichnungen nur in seltenen Fällen als gelungen zu betrachten. Ebenso ist die Be- stimmungstabelle, die von den Arten gegeben ist, nur scheinbar eine dichotomische ; denn die Dichotomie geht nur bis zu den Unter- gattungen, innerhalb dieser aber hört sie mehr oder weniger auf, fast ganz z. B. in der Untergattung Agroblaps, wo für 21 Arten nur 5 Subsumptionen , aber bis 9 Coordinationen geboten werden. Im Ganzen beschrieb Allard 119 Arten, von denen nur wenige (etwa 15) zusammenfallen, und fügte später noch ein paar Arten hinzu, und dann wurden auch von Kraatz, ßeitter, Ballion und Fairmaire einige Einzelbeschreibungen asiatischer Arten geliefert. Die folgende Eevision der Gattung wurde im Winter 1891/92 in den gastfreundlichen Räumen des Berliner zoologischen Museums ausgeführt, wohin mir auch das gesammte betreffende Material der öffentlichen Museen von Wien, Genua, Brüssel, Dresden, Pest, Ham- burg, und zahlreicher Privatsammlungen geschickt wurde, von denen ich nur die bedeutenderen nenne von Heyden. Oertzen, Baudi 250 Tenebnonidae. Seuac, Fairmaire, Dohru, Seinenow, Faust, Reitter, Schneider, König, Quedenfeldt, Staiidinger. Ferner standen mir offen die Samminngen von Kraatz, Clemens Müller und endlich die Originalsammlung von Fischer im Dresdener Museum. Ich habe dieselbe auf die etwa noch zu ermittelnden Original- exemplare gej)rüft und Fischers Arten zum grössten Theil vorgefunden. Der Befund würde hier zu weit führen und ist daher in einem be- sonderen Bericht in der Wiener Ent. Zeit, niedergelegt. Zu bemerken ist. dass in Oertzen's Sammlung die des ver- storbenen Dr. Richter (Pankow), in Senac's Sammlung die des verstorbenen Reiche (Paris) in Müller 's Sammlung die des ver- storbenen Dr. Haag (Frankfurt a./M.) enthalten sind, so dass von bedeutenderen Sammlungen nur die der Akademie in St. Petersburg, der russischen entomologischen Gesellschaft (einen grossen Theil der Sammlung des vei'storbenen Motschulsky enthaltend), desJardin des Plaptes in Paris und des British Museum in London und die Privat- sammlung des Herrn Ballion iniberücksichtigt geblieben sind, was zu ändern mir leider nicht gelungen ist. Als xxnauf klärbar, weil zu ungenügend besehrieben, sind zu streichen : JBlaps amoena Fisch., angulicollis Motsch. , anthrax Fisch., asia- tica Sol., attenuatocollis Motsch., coriacea Fisch., depressiuscula Motsch.. Jaegeri Humm., microphthalma Fisch., ohtusangula Motsch., planicoUis Gast., punctatissima Motsch., scabriuscula M^n., seriatimpunctata Fisch., striatopundata Motsch., tenuicornis Gebl. (= depressa Gebl. ol.) Unbekannt blieben mir folgende Arten, die noch der Aufklärung bedürfen : Blaps perlonga Bates, StoUczJmna Bates All., ladaJcensis Bates All., brmmea All., cognata All. nee Sol., dorsogranata Fairm., tri- dentata Waterh., felix Waterh., multistriaia Ball., quadricollis Ball. Ausser den nachstehend beschriebenen Arten sind mir noch 13 in einzelnen weiblichen Stücken bekannt geworden, die ohne Kennt- niss des Männchens nicht beschrieben werden konnten. Die Originale zu den Beschreibungen habe ich so viel als irgend möglich im Berliner Museum zu vereinigen gesucht, das dadurch augenblicklich die absolut reichhaltigste Sammlung der Gattung enthält, indem ihr nur einige 30 Arten fehlen dürften. Hierdurch glaube ich die Fort- setzung von Erichson's Werk auch in dem Sinne zu fördern, den er uns in seiner Vorrede zum 3. Bande überliefert hat. Zwei Abtheilungen lassen sich in der Gattung Blaps scharf aus- einander halten. Blaps. 251 Uebersicht der Abtlieiliiugen der Gattung l>lap6. , Das unter den Klauen vorragende Ende des Klauengliedes aller Tarsen ist dreieckig itnd ziemlicli zugespitzt, das Kopf- schild ist breit ausgerandet, jederseits deutlich winklig vor- gezogen, das Halsschild bis zur Basis der Quere nach gewölbt und auch hier kaixm punktirt, die Flügeldecken sind gewölbt, beim ^ Bürstenfleck meist, Höcker immer vorhanden, und die Hinterschenkel fast immer deutlich gekerbt, die Epipleuren') nach hinten wenig verengt oder verbreitert. Die Arten sind vorherrschend um das Mittelmeer herum verbreitet. I. Abtheilung. ' Das unter den Klauen vorragende Ende des Klauengliedes ist abgestutzt oder breit abgerundet, das Kopfschild vorn gerade abgestutzt oder nur wenig ausgerandet, das Halsschild oft flach, meist deutlich punktirt, die Flügeldecken oft ziemlich flach, beim ^ der Bürstenfleck und der Höcker ganzen Gruppen fehlend, und die Hinterschenkel nur selten gekerbt. Die Arten leben vorwiegend in Centralasien. II. Abtheilung. I. Abtheilung. (Urohlaps, Lithohlaps u. Rhisohlaps All.) Die I. Abtheilung zerfällt in 11 natüidiche Gruppen: 1, Kinn vorn nicht eingedrückt und nicht oder kaum aus- gerandet. 2, Der Höcker des ^ liegt in oder hinter der Mitte des ersten Abdominalsegments, der Bürstenfleck des ^ vorhanden. 1. Gruppe. 2' Der Höcker des ^ liegt vor der Mitte des 1. Abdominal- segments, beim S die Hinterschenkel gekerbt. 3, Der Höcker des ^ liegt zwischen Mitte und Vorderrand des 1. Abdominalsegments. 4, Flügeldecken an der Sjjitze breit gerundet ohne Fortsatz, Höcker des ^ im ersten Drittel, quer, leistenförmig, schmal und nach vorn gekrümmt, der Bürstenfleck fehlt. 2. Gruppe. 4' Flügeldecken hinten mit deutlichem schwanzförmigen Fort- satz, oder wenigstens dreieckig zugespitzt. V Der Kürze wegen werden die falschen Epipleuren bei der Artbeschreibung kurzweg Epipleuren genannt. 252 Tenebrionklae. 5, Der scliwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken dreieckig zuges^iitzt, oben und unten glatt, fein punktirt, Epipleiiren von vorn nach hinten verschmälert, der Bürstenfleck des (^ meist fehlend. 3. Gruppe. 5' Der scliwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken parallel- seitig, (selten etwas convergirend, dann aber oben und unten querrunzlig) , Bürstenfleck des ^ stets vorhanden. 4. (1.) Gruppe. 3' Der Höcker des ^ ganz an den Vorderrand des ersten Abdonünalsegments gerückt, der Bürstenfleck des <^ selten fehlend. 5. Gruj)pe. 1' Kinn am Vorderrande eingedrückt (der Eindruck oft bis zur Mitte als schwache Mittelfurche wahrnehmbai) und mehr w^eniger ausgerandet. 2, Schenkel nicht sehr schlank, der Höcker des ^ einfach oder nur ausgerandet. 3, Der scliwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken des ^ nicht sein- lang, höchstens 3 mm., der Höcker des (^ vor oder in der Mitte des ersten Abdominalsegments. 4, Der Höcker des ^ nicht ganz nach vorn gerückt. 5, Flügeldecken hinten nicht sehr steil abfallend, Körper in der Mitte am höchsten, oder der schwanztormige Fortsatz der Flügeldecken nicht sehr kurz. 6, Der schwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken sehr kurz, oft fast gleich 0, mit rechtwinkligem hiatus, der Seitenrand der Flügeldecken von oben bisweilen ganz sichtbar. 6. Gruppe. 6' Der schwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken nicht sehr kurz, 2 -3mm. lang. 7. Gruppe. 5' Flügeldecken hinten sehr steil abfallend, Körper hinter der Mitte am höchsten, der schwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken sehr kurz, mit rechtwinkligem hiatus, die Epipleuren -wenigstens beim $ nach hinten breiter, der Seitenrand von oben bisweilen ganz sichtbar. S.Gruppe. 4' Der Höcker des (^ ganz an den Vorderrand des ersten Abdominalsegments gerückt, Halsschild seitlich sehr stark gerundet, mit verrundeten Winkeln, der schwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken sehr kurz, mit convergirenden Aussenseiten und meist rechtwinkligem hiatus. 9. Gruppe. 3' Der schwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken wenigstens beim (^ sehr lang, der Höcker des ^ 15 $, Mus. ßeitter 3 $ als subcordata Ball. i. 1.). subcordata 2' Flügeldecken viel breiter als das Halsschild, sehr breit und kurz, beim $ kaum V/2 mal so lang als breit, die Punktirung etwas gekörnt und gestreift, beim ^ an der Spitze eine Naht- furche, Hintertihien des (J nur an der Innenseite verdickt und neben der Verdickung mit einer Längsrinne. L. 20 mm. Sibirien (Mus. Fischer 1 $), Tarbagatai (Mus. Stau dinge r 1 (^ 3 $). scabra Fisch. 282 * Tenebrionidae (II. Abth.) 7. (2.) Gruppe. A, Flügeldecken hinten wenigstens beim ^ sehr flach abfallend, bein:i ^ oft etwas steiler. 1, Halsschild länger als breit, der Quere nach bis an den feinen Seitenrand gewölbt, die Basis breit ausgerandet, das zweite und dritte Glied der Hintertarsen mehr als doppelt so lang als breit, zusammen nicht kürzer als das erste, dieses beim ^ an der Basis oben allmälig erhöht. Schenkel schmal, Fühler lang, über die Basis des Halsschildes hinausragend, das 8. bis 10. Glied länger als breit, der schAvanzförmige Fortsatz der Flügeldecken einzeln flach gewölbt, ziemlich glatt, beim $ kurz mit tiefer Nahtfurche , 1 mm. , die Epipleuren allmälig und schwach verengt, Körper sehr schlank, aber die Flügel- decken seitlich gerundet. 2, Der schwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken beim ^ wie bei halophila, 1 mm. lang, breit und stumpf, nicht abgesetzt, und nirgends horizontal, mit flacher Nahtfixrche, Flügeldecken punktirt, ohne Körner, hinten mit Längseindrücken, L. 21 mm. Songorei Haberhaiier (Mus. Kraatz 1 ^), Alatau (Mus. Allard 1 5 als puella). virgo 2' Der schwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken beim ,^ 2 bis 2,5 mm. lang , schmal , abgesetzt und zugespitzt , mit tiefer Nahtfurche, die Flügeldecken körnig punktirt, ohne Ein- drücke. L. 21 — 24 mm. Turkestan Haber hau er (Mus. Vienn. 1 (J, Eeitter 1 J 1 $, Kraatz 1 ^). sagitta 1' Halsschild neben dem Seitenrande verflacht. 2, Kopf Schild vorn breit ausgerandet, das 1. und 2. Glied der Hintertarsen mehr als doppelt so latig als breit, Schenkel schmal, Halsschild und Flügeldecken nicht sehr flach, fein (die Flügeldecken bisweilen etwas körnig) punktirt, Hals- schild neben dem Seiteni*ande eingedrückt, Flügeldecken liinten sehr flach abfallend, der schwanzförmige Fortsatz beim ^ 2 mm. lang und an der äussersten Spitze etwas herab- gekrümmt, beim ^ 1mm. lang, breit und einzeln dick ge- rundet, Epipleuren nach hinten stark verengt, deutlich punktirt, Körperform des ^ an Bl. mortisaga, des $ mehr an übialis erinnernd. L. 22— 24 mm. Himalaja (Mus. Cl. Müller 1 $), Kashmir (Mus. Fairmaire 2 ^ 2 $). (^ urophora Fairm.. 5 lucens Fairm.) indicola Bates 2' Kopfschild voi-n gerade abgeschnitten, das 2. und 3. Glied der Hintertarsen nicht doppelt so lang als breit, zusammen kürzer als das erste. Blaps. 283 3 , Das erste Glied der Hintertarsen beim ^ an der Basis oben aUmälig schwach erhölit, Schenkel schmäler, der schwanz- förmige Fortsatz der Flügeldecken oben nicht querfaltig, beim ^ 1,5mm. lang, beim $ 1mm., die Epipleuren nach hinten schwach verengt, Fühler lang, die Basis des Hals- schildes überragend, Halsschild nach vorn stark, nach hinten kaimi verengt. L. 21 — 23 mm. Amasia (Mus. Allard 1 (^), Caucasus (Mus. König 11 ^ 15 5). {longula All.) Königii 3 ' Das erste Glied der Hintertarsen beim ^ an der Basis oben plötzlich ei-höht, beim $ schwach erhöht, Schenkel breiter, der schwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken oben quer- faltig, beim ^ 2,5 — 4 mm., beim $ 1,5 — 2,5 mm., die Epi- pleuren nach hinten ziemlich stark verengt. 4, Die Fühler erreichen die Basis des Halsschildes, das zweite und dritte Glied der Hintertarsen IV2 "^^1 so lang als breit, Halsschild nach hinten deutlich verengt, Hintertibien des ^ nicht gekrümmt. L. 20 — 31 mm. In ganz Europa mit Ausnahme des Westens und im Orient. mortisaga L. 4' Die Fühler erreichen die Basis des Halsschildes nicht, das zweite und dritte Glied der Hintertarsen wenig länger als breit, das Halsschild breiter, nach hinten wenig verengt, Hintertibien des ^ (ob immer?) gekrümmt. L. 25 — 27 mm. Turkmenieu (Mus. Oertzen 1 (^ 1 $), Insel Tscheieken (Mus. Faust 3 $, Mus. Kraatz). brevicornis A ' Flügeldecken hinten auch beim ^ steiler abfallend, der schwanz- förmige Fortsatz der Flügeldecken beim $ viel kürzer als beim (J, Halsschild flach, a, Das zweite und dritte Glied der Hintertarsen deutlich länger (172 mal so lang) als an der Spitze breit, zusammen wenig- kürzer als das erste und als das vierte, Epipleuren wie bei Bl. mortisaga, die Hintertibien des ^ gerade. 1 , Fühler die Basis des Halsschildes nicht überragend, Halsschild breit, kaum schmäler als die Flügeldecken, nur nach vorn verengt, an der Basis ausgerandet, vorn gerade abgestutzt, sehr fein punktirt, Flügeldecken parallelseitig, hinten zuge- spitzt und etwas flach abfallend, fein, etwas gereiht punktirt, der schwanzförmige Fortsatz breit mit etwas gerundeter Spitze, ohne hiatus, mit Nahtfurche, beim S 2 mm., beim $ 0,7 mm. lang, die Vorderschenkel vor der Spitze und die Vordertibien an der Basis etwas ausgerandet. L. 25 mm. Sari (Mus. Genuense 5 (J, 1 5). angusta 284 Tenehrionidae. 1 ' Fühler die Basis des Halsschildes überragend , das Halsschild schmäler als die Flügeldecken. 2, Halsschild ziemlich fein punktirt, Flügeldecken nicht mit grubenförmigen Punkten, Halsschild deutlich schmäler als die Flügeldecken, der schwanzförmige Fortsatz beim ^ 1,5 bis 2 mm., beim ^ 0,7 mm. S, Halsschild ziemlich flach, fast nur nach vorn verengt, Flügel- decken fein, ziemlich dicht glatt punktirt, matt, der schwanz- förmige Fortsatz breiter, mit breiter tiefer Nahtfurche, einzeln dachförmig, oben querrunzlig, Körperform an morüsaga er- innernd, beim ^ die Flügeldecken breiter. L. 19 — 22 mm. Caucasus (Mw. Schneider 1 (^ 1 $, Kraatz 1 (J 1 $), Araxesthal (Mus. Reitter 1 (^ 1 §), Kurdistan (Mus. Allard 1 ^). puella All. 3' Halsschild gewölbt, gröber, in der Mitte sparsamer punktirt, Flügeldecken runzlig gekörnt - punktirt, ziemlich glänzend, der schwanzförmige Fortsatz schmäler, mit schmälerer Naht- furche und spitzer, einzeln oben gerundet und ziemlich glatt, Körperform schmäler, länger und flacher, an Bl. sca- biosa erinnernd. L. 20 — 22 mm. Caucasus (Mtis. Faust, Mus. Hey den), {scabriuscula Mön.?) montana Motscli. Faust 2' Halsschild sehr grob und ziemlich dicht piinktirt, mit deut- lich aufgebogenem Seitenrande, wenig schmäler als die Flügel- decken, diese mit sehr groben, grubenförmigen, zusammen- fliessenden Punkten besetzt, der schwanzförmige Fortsatz beim ^ sehr stumpf und breit, nicht abgesetzt, 0,7 mm. lang, mit stumpfwinkligem hiatus, beim ^ nach Allard 6 mm. lang. L. 23—28 mm. Turkestan (Mus. Allard 1 ?, Mus. Kraatz 2 $). variolaris All. a' Das zweite und dritte Glied der Hintertarsen kaimi länger als an der Spitze breit und als hoch, zusammen deutlich kürzer als das erste. b, Das vierte Glied der Hintertarsen so lang als das zweite und dritte zusammen, der schwanzföimige Fortsatz der Flügeldecken bei (J und $ kurz zugespitzt., comprimirt und seitlich nach unten zu gerundet, unten schmal und voll, beim ^ 1 mm., beim $ 0,5 mm., das erste Abdominalsegment beim ^ mit Querfalten, Fühler kurz, die Basis des Halsschildes nicht erreichend, Flügel- decken körnig punktirt, Epipleuren nach hinten stark verengt, Halsschild schmäler als die Flügeldecken, Körperform ganz wie bei Bl. parvicollis. L. 15— 17 mm. Baku (Mus. Faust 1 ^ 1 $), Caucasus (Reitter 5 $ 5 $). affinis Blaps. 285 b' Das vierte Glied der Hintertarsen etwas länger als das zweite und dritte zusammen. 1 , Die Epipleuren schmal, von der Basis bis zu den Hinterliüften stark verengt, von den Hintei'hüften bis zum Ende des zweiten Abdominalsegments fast parallelseitig, Halsschild fein, ziemlich dicht punktirt, riügeldecken wenig breiter als das Halsschild, mit sehr schwach gerundeten Seiten und flachem Rücken, der schwanzförmige Fortsatz beim ^ sein- schmal und spitz, fast wie bei ßl. tenuicauda, $ unbekannt, daher fraglich zu dieser Gruppe gehörend. L. 25 mm. Krasnowodsk (Mus. Faust 1 (^). acuta 1 ' Die Epipleuren nach hinten st.äi'ker verengt, über dem Ende des zweiten Abdominalsegments deutlich schmäler als über den Hinterhüften. 2, Flügeldecken kaum breiter als das Halsschild, sehr parallel- seitig, die Epipleuren hinter der Basis stärker, dann all- mäliger verengt, am Ende des zweiten Abdominalsegments deutlich mehr als halb so breit als an der Basis, der schwanz- förmige Fortsatz mit tiefer Nahtfurche, beim ^ zugesj)itzt, 1,5 — 2 mm., beim ^ dreieckig, Halsschild sehr fein und spar- sam punktirt, parallelseitig, oder nach hinten etwas verengt, das 8. bis 10. Fühlerglied stark quer. L. 20 — 30 mm. Turkestan (Mus. Kr a atz, Mus. Berol.). transversalis Gebl. 1844 «, Flügeldecken undeutlich gereiht punktirt, mit mehr weniger starken Querfurchen. transversalis typus a' Die Q.uerfurchen fast oder ganz schwindend, wobei die Reihenpunktirung deutlicher wird. Turkestan (Mus. Vienn. 10 (^ 11 $ iiiit allen Uebergängen). var. evanida 2 ' Flügeldecken deutlich breiter als das Halsschild, mit schwach gerundeten Seiten, Epipleuren nach hinten gleichmässig stärker verengt, am Ende des zweiten Abdominalsegments wenig mehr als halb so breit als an der Basis. 3, Der schwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken sehr schmal und spitz, comprimirt und fast parallelseitig, oben nicht querfaltig, beim ^ 2 — 2,5 mm., beim $ 1—1,5 mm. lang, Halsschild fein und sparsam punktirt, parallelseitig. L. 28 bis 31 mm. Turkestan (Mus. Faust 1 ,^, Mus. Reitter 6 (^ 4 $). tenuicauda 3' Der schwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken nicht sehr schmal, beim ^ kurz dreieckig, nicht parallelseitig. 4, Der schwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken beim ^ und $ hoch, etwas comprimirt, mit tiefer Nahtfurche. 286 Tenehrionidae. 0, Der schwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken beim ^ viel länger (2 — 3 mm.) als beim $ (1 — 1,3 mm.). 5, Fülller die Basis des Halsscbildes erreichend, das 4. bis 7. Glied I72 inal so lang als breit, der schwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken beim $ seitlich stärker com- primirt, deutlich abgesetzt, Halsschild fein sparsam punktirt, parallelseitig oder etwas gerundet. L. 28 — 34 mm. pterosticha Fisch. of, Flügeldecken nur pimktirt. Turkestan (Mus. Allard (^), Taschkent (Mus. Faust 2 <^ 1 $), Sibirien (Mus. Fisch er). pterosticha ti/pus a' Flügeldecken punktirt und mit flachen Querfurchen. Turkestan Mus. Allard). var. Akinina All. 5' Fühler die Basis des Halsschildes nicht erreichend, das 4. bis 7. Glied wenig länger als breit, Halsschild seitlich etwas gerundet. L. 20 — 25 mm. Derbent (Mus. Faust 2 (^ 4 5, Mus. Allard), Sergiopol (Mus. Reitter 1 $). (striatopunctata AU., robusta All.) planicoUis Motsch. 0' Der schwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken beim ^ kaum länger (1 — 1,3 mm.) als beim $ (0,5 — 0,7 mm.), Fühler sehr kurz, das 4. bis 7. Glied nicht länger als breit. Hierher würde Bl. Milleri gehören, wenn sie nicht wegen der nahen Verwandtschaft zu lethifera natürlicher neben dieser stände. 4' Der schwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken flacher, kaum oder nicht comprimirt, mit schmälerer, weniger tiefer Nahtfurche, beim ^ einzeln flacher gewölbt, nicht oder schwach querrunzlig, beim $ breit dreieckig zuge- rundet, an der Spitze ganz flach nnd breit, fast wie bei der vorhergehenden Gruppe. 5, Das erste Glied der Hintertarsen bei ^ und $ viel länger als das zweite und dritte zusammen, Fühler die Basis des Halsschildes erreichend, Flügeldecken deutlich gereiht und glatt punktirt, Kopfschild in der Mitte deut- lich gerundet vorgezogen, Halsschild schmal, die Seiten hinter der Mitte etwas geschAveift verengt, schmal abgesetzt, Scheibe sparsam fein punktirt, Flügeldecken matt, der schwanzförmige Fortsatz beim ^ 2 — 4 mm. lang, etwas com- primirt und fast parallelseitig, oben etwas querrunzlig, Körper schmal und lang. L. 28 — 32 mm. Krasnowodsk (Mus. Faust ^ 5, Mus. Allard 1 ^ 1 $ ah jmlvinata), Tur- kestan (Mus. Reitter 5 (J 5 $). (coriacea Fisch?, seriatim- pmictata Fisch?, pulvinata All.) striola Motsch. Faust Blaps. 287 5' Das erste Grlied der Ilintertarsen beim ^ deutlich, beim $ kaum länger als das zweite und dritte zusammen, der schwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken beim ^ 2 bis 3 mm. lang. 6, Körper schmäler und gewölbter, Fühler kürzer, die Basis des Halsschildes nicht erreichend, Halsschild ziem- lich dicht und gröber punktirt, Flügeldecken etwas körnig und verwoi-ren punktirt, Körperlbrm an Bl. planicolUs erinnernd. L. 24 — 26 mm. Orenburg (Mus. Faust 1 ^), Baku (Mus. Dohrn 2 ^), Poltawa (Mus. Faust 1 ^, ob Fundort richtig?). orhicolUs Motsch. 6' Körper breiter und flacher, Fühler die Taster des Hals- schildes erreichend, Halsschild sehr klein und sparsam punktirt, Flügeldecken deutlich gereiht und glatt punk- tirt, Körperform an Bl. deplanata erinnernd, der Höcker des ^ gross aber stumpf, etwas hinter der Mitte des 1. Ab- dominalsegments stehend. L. 25 — 36 mm. Turkestan (Mus. Staudinger 30 ^ 23 $). Ich glaube diese, während des Druckes einlaufende Art auf Ballion's Beschreibung beziehen zu können. mulüstriata Ball. (II. Abth.) 8. Grruppe. {Platyhlaps All.) 1, Seitenrand des Halsschildes sehr breit abgesetzt und auf- gebogen, vorn so hoch als die Mitte des Vorderrandes, so dass diese bei Seitenansicht ganz verdeckt ist, der Vorderrand sehr tief ausgerandet, mit vorragenden Vorderwinkeln, Halsschild deutlich breiter als lang, Flügeldecken viel breiter als das Halsschild, der schwanzföi'mige Fortsatz beim $ 2,5 mm. lang mit deutlichem hiatus. L. 33 — 36 mm. Songorei (Mus. Fischer 1 $), Turkestan (Miis. Dohrn i $, Oertzen 1 $, König 2 $). scutellata Fisch. 1' Seitenrand des Halsschildes nicht sehr breit abgesetzt, vorn viel tiefer liegend als die Mitte des Vorderrandes, der von der Seite ganz sichtbar, der Vorderrand viel schwächer aus- gerandet. 2, Flügeldecken sehr breit, viel breiter als das Halsschild, deut- lich gestreift, der Seitenrand von oben nur bis ^/^ der Länge sichtbar, Vorderrand des Halsschildes deutlich ausgerandet. 288 Tenebrionidae. 3, Halsscliild kaum breiter als lang, wenig mehr als halb so breit als die Flügeldecken, die Seiten fast parallelseitig, breit abgesetzt und stark aufgebogen, der schwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken beim ^ 4 — 5 mm. lang, ziemlich parallelseitig, beim $ 2,5 mm. lang, dreieckig. L. 35 — 40 mm. Centralasien (Mus. Berol. 2 (J 1 $ , Mus. Frivaldsky 1 $), Tartarei (Mus. F i s c h e r 1 $) , Turkestan (Mus . S e m e n o w, Mus. König). stenothorax Fisch. 3' Halsschild deutlich breiter als lang, mit deutlich gerundeten schmal abgesetzten Seiten. holconota Fisch. a, Der schwanzföi-mige Fortsatz der Flügeldecken beim (^ 4 mm., ziemlich dreieckig, beim ^ 2,5 mm. lang. L. 32 — 40 mm, Kirgisensteppe (Mus. Fischer 1 ^, Mus. Berol. 1 $). (gigas Fisch.) holconota typuti a' Der schwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken beim (^ 2,5 mm., schmäler zugespitzt, beim ^ 1—1,5 mm. lang. L. 22— 30 mm. Songorei (Mus. Fischer 2 (^ 3 $), Exemplare aus Volhynien oder Podolien in Fischers Sammlung nicht vorhanden. v. corrosa Fisch. 2' Flügeldecken weniger breit, nicht viel breiter als das Hals- schild, der Seitenraud von oben bis zur Mitte sichtbar, der schwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken beim ^ 2,5 mm. lang, dreieckig, beim § ganz kurz, das Halsschild ist an der Basis etwas breiter als die Basis der Flügeldecken und hat gerundete Hinterwinkel. deplanata M6n. u, Flügeldecken verworren oder gereiht punktirt. ß , Halsschild mit gerundeten Seiten. ;', Halsschild nach vorn und hinten gleichmässig ver- engt. L. 28— 33 mm. Turkestan (Mus. Faust 1 ^ 1 $, Mus. Staudinger), Baku (Mus. Faust 1 <;^ 1 $). Qiolconota All.) deplanata typus Y ' Halsschild vorn sehr breit gerundet, nach hinten ver- schmälert. L. 29 mm. Turkestan. {corrosa All.) var. cordata ß' Halsschild mit ziemlich geraden Seiten, neben dem Seitenrande der Länge nach niedergedrückt, so dass die Scheibe fast viereckig hervortritt. L. 28—30 mm. Asien (Mus. Dohrn 1 ^ 1 2). var. quinquecostata Fisch. a' Flügeldecken mit dichten Falten bedeckt. L. 26 — 28 mm. Caucasus (Mus. Berol., Mus. Fischer), Baku (Mus. Faust 1 (^ 1 $). var. muricata Fisch. Blaps. 289 (n. Abth.) 9. Gruppe. (Blapimorpha All.) Körper breit und ziemlicli hoch gewölbt, höchstens der Rücken flach gedrückt, Epipleuren breit, nach hinten verengt. 1, Beim ^ ein Bürstenfleck auf der Naht zwischen dem ersten imd zweiten Abdominalsegment, Epipleuren nach hinten all- mälig und schwach verengt. 2, Halsschild und Flügeldecken nicht chagrinirt, Seitenrand des Halsschildes nicht oder unbedeutend aufgebogen. 3, Halsschild gleichartig grob punktirt. 0, Der schwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken beim ^ mit Nahtfurche. 4, Halsschild ziemlich breit und gewölbt, seitlich gerundet, Flügeldecken der Quere nach gewölbt, mit massig groben Punkten oder mit Körnern besetzt. 5, Flügeldecken wenigstens neben dem Seitenrande grob gekörnt. 6, Flügeldecken gleichmässig dicht grob gekörnt, Epipleuren deutlich sparsam geköi-nt, Halsschild sein: dicht gedrängt (oft zusammenfliessend ) grob punktirt. L. 22 — 25 mm. In Centralasien , Turkestan (Mus. Stau ding er (^ $, Reitter, Semenow). granulata Gebl. 1825 6' Flügeldecken nur neben dem Seitenrande deutlich ge- körnt, zur Naht verschwinden die Körner mehr und mehr und es bleiben nur runzlige Punkte nach, Epipleuren undeutlich sehr sparsam gekörnt , Halsschild weniger dicht (selten zusammenfliessend) punktirt, der schwanz- förmige Fortsatz der Flügeldecken beim § 1,3 — 2 mm. laug. L. 22—25 mm. Turkestan (Mus. Fischer, Mus. Reitter, Staudinger, Dohrn). (Jurcomana Fisch., granulata Fisch., ohlüerata Men., granulosa Meu.) caudata Gebier 1844 5' Flügeldecken auch neben dem Seitenrande nicht gekörnt, sondern nur runzlig punktirt, d. h. die Punkte durch Risse verbunden, Halsschild sparsam j)"uktirt, Epipleuren nicht gekörnt. L. 20 mm. Mongolei (Mus. Semenow 1 (^), Kan- Ssu (Mus. Semenow 2 §, Mus. Reitter 1 (J 1 $). gressoria Reitt. 4' Halsschild schmal, seitlich kaum gerundet, flach, mit deut- lichem Eindruck hinter dem Vorderrande, an der Basis und längs dem Seitenrande, Scheibe in der Mitte spar- V. 19 290 Tenebrionidae. sam, seitlich dicht punktirt. Flügeldecken auf dem Rücken der Quere nach flach gedrückt, mit grubenförmigen Punkten, deren Zwischenräume grobe Eunzeln bilden, wie bei vari- olosa, Epipleuren runzlig grob punktirt. L. 21—23 mm. Peking (Mus. Allard 1 $ 1 c^, Mus. Fairmaire 3^2^), Mongolei (Mus. Semen ow 1 ^, Mus. Reitter 1 $). Daviclea All. 0 ' Der schwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken des $ ohne Nahtfurche, Halsschild schmal dicht punktirt, Flügeldecken runzlig punktirt. Hierher ein einzelnes $ ohne Vater- landsangabe in Oertzen's Sammlung, das sich ohne Kenntniss des t^ noch nicht beschreiben lässt. 3' Halsschild neben dem Seitenrande dicht, ziemlich fein ge- körnt, in der Mitte der Scheibe glatt, im Uebrigen mehr weniger mit groben Punkten besetzt, breit, nur nach vorn verengt, ziemlich gewölbt (bis zum Seitenrande), Flügel- decken neben dem Seitenrande fein gekörnt, im Uebrigen durch grosse flache grubenförmige Vertiefungen uneben, die sich auf dem hinteren abschüssigen Theil zu mehr weniger deutlichen, breiten Längsfurchen ausbilden, Epipleuren glatt, Hintertarsen kürzer. L. 20 — 22 mm. Kan-Ssu und Amdo (Mus. Semenow 3 $ 1 (^, Mus. Reitter 3 $, Mus. Kraatz 1 ^, Mus. Frivaldsky 1 $). Potaninii Reitt. 2' Seitenrand des Halsschildes deutlich aufgebogen, wie bei Bl. variolata, Halsschild, Flügeldecken und Epipleuren grob chagrinirt (d. h. fein dicht gekörnelt) wie bei BL Batesii, ausserdem das Halsschild mit Ausnahme der aufgebogenen Seitenränder dicht mit groben Punkten besetzt, Flügeldecken mit feinen sparsamen Körnern bestreut, die viel feiner sind als bei granulata, Halsschild schmal, seitlich schwach ge- rundet. L. 18 mm. Sibirien, Tarbagatai (Mus. Kraatz 1 ^). miliaria Fisch. 1' Beim <^ kein Bürstenfleck auf dem Abdomen. 2, Epipleuren bis zum zweiten Abdominalsegment nicht verengt, Halsschild und Flügeldecken fein gekörnelt (nicht so dicht wie bei Bl. Batesii und miliaria, daher nicht „chagrinirt" zu zu nennen) das Halsschild ausserdem mit zerstreuten etwas gröberen Körnern besetzt und die Flügeldecken mit grossen flachen grubenförmigen Vertiefungen, zwischen denen Quer- runzeln stehen bleiben, die oft abgerieben und glänzend. 3, Halsschild so lang als breit, flach, mit stark und breit auf- gebogenen Seitenrändern, der schwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken mit tiefer breiter Nahtfurche, beim ^ 4 nmi., Blaps. 291 beim $ 1,5 mm. L. 22 — 25 mm. Sibirien, Daurien (Mus. Allard 1 $, Faust 1 ,^ 1 $, Dohrn 1 ^). (variolata All., variolosa Fiscli. No. 95) reflexa Gebl. 3' Halsschild etwas breiter als lang, gewölbt, mit schmal ab- gesetzten nicht aufgebogenen Seitenrändern , Flügeldecken gewölbter, der schwanzförmige Fortsatz mit schmaler, flacher Nahtfiu'che, beim $ 2 mm. lang. Das ^ ist nicht bekannt, daher die Stellung unsicher. L. 26 mm. In Centralasien (Mus. Semen GW 2 $). varicosa 2' Epipleuren der Flügeldecken bis zum zweiten Abdominal- segment ziemlich stark verengt, Halsschild gewölbt, hinter dem Vorderrande und an der Basis deutlich eingedrückt, die Basis breit ausgerandet, in der Mitte glatt, neben dem Seiten- rande dicht gekörnt, im Uebrigen grob und narbig punktirt, Flügeldecken mit grossen, grubenförmigen Punkten und querfaltigen Zwisclienräumen, der schwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken beim ^ 2,5 mm. lang, beim $ 1 mm. L, 24mm. Central-Asien (Mus. Semenow 1 ^, Reitter 1 ^), Peking (Mus. Allard 1 $). variolosa Fald. (IL Abtli.) 10. Gruppe. 1, Flügeldecken breiter als das Halsschild. 2, Flügeldecken hinten steil abfallend, beim $ ohne schwanz- förmigen Fortsatz, Fühler die Basis des Halsschildes nicht erreichend. 0, Das 4. bis 7. Fühlerglied nicht länger als breit, Haieschild ziemlich dicht punktirt, viel schmäler als die Flügeldecken. Hierher gehört vielleicht Bl. biptmctata, wenn nämlich das (^ keinen Bürstenfleck auf dem Abdomen besitzt. 0' Das 4. bis 7. Fühlerglied deutlich länger als breit, Hals- schild flach, mit etwas aufgebogenen Seiten, nach hinteir etwas verengt, sparsam punktirt, Flügeldecken in der Mitte ziemlich parallelseitig, sparsam aber gereiht punktirt, beim $ ohne, beim ^ mit 3 mm. langem schwanzförmigen Fortsatz, ohne hiatus, Epipleuren nach hinten stark verengt, Habitus von Bl. deplanata. L. 23 — 28 mm. Turkestan (Mus. Reitter 5 (^ 5 5). dispar 2' Flügeldecken hinten flach abfallend und allmälig zugespitzt, gestreckt, aber mit gerundeten Seiten, durch sehr grobe etwas gekörnte Punkte runzlig, der schwanzförmige Fortsatz lang ausgezogen, an der Spitze etwas parallelseitig, beim ^ 6, beim $ 5 mm. lang, mit Nahtfurehe und spitzwinkligem hiatus, 19* 292 Tenebrionidae. Epipleuren nach hinten schwach verengt, Fühler die Basis des Halsschildes erreichend, Vorderschenkel vor der Spitze ausgerandet, beim ^ die Hintertibien in der Mitte verdickt, der Höcker des ^^ stark und sehr nach vorn gerückt. L. 38 mm. In Turkmenien von König entdeckt (Mus. König 1 ^ 1 ^j. i'egia 1 ' Flügeldecken parallelseitig, kaum breiter als das Halsschild, nur mit kurzem oder ohne schwanzförmigen Fortsatz, Halsschild parallelseitig. 2, Epipleuren der Flügeldecken nach hinten sehr stark gerad- linig verengt, über dem Anfang des zAveiten Abdoniinal- segments nur halb so breit als vorn, der Seitenrand von oben nur ganz vorn sichtbar, Flügeldecken mit sehr flach gedrücktem Rücken, hinten flach abfallend und allmälig verengt, der schwanzförmige Fortsatz bei (^ und ^ kurz und dick, das erste Glied der Hintertarsen so lang als das zweite uiid dritte zusammen. 3, Flügeldecken mit feinen scharfen Körnchen besetzt, Hals- schild dicht punktirt, nach vorn verengt. L. 23 — 26 mm. Turkestan (Mus. Faust, Mus. Vienn., Reitter). {carbo- naria Kraatz) inflexa Zoubk. Faust 3' Flügeldecken glatt punktirt, Halsschild sparsam punktirt. j)arallelseitig. L. 25 mm. Turkestan, von Haberhauer ge- sammelt (Mus. Vienn., Mus. Reitter). Haberhaueri 2' Epipleuren der Flügeldecken nach hinten schwächer verengt, über dem Anfang des zweiten Abdominalsegments wenig schmäler als vorn, der obere Rand nicht geradlinig, vorn bis '/s flßi' I^änge von oben sichtbar, Flügeldecken hinten steiler abfallend, beim $ breit zugerundet, ohne schwanz- förmigen Fortsatz, beim ^ etwas stumpf ausgezogen oder einen 1,5 mm. langen stumpf gerundeten Fortsatz bildend, das erste Glied der Hintertarsen länger als das zweite und dritte zusammen, Halsschild nach vorn verengt, dicht und fein punktirt. L. 18 — 21mm. In Klein-Asien (Mus. Dohrn 2 (^, Mus. Kraatz ^ $, Mus. Frivaldsky 1 (J 1 $, Mus, Brux. 2 (^), Stücke aus Griechenland sind mir nicht vor- gekommen. {Ledereri Fairm.) graeca Sol. (II. Abth.) 11. (3.) Gruppe. (Leptocolena All. ex. p.) Halsschild flach, Flügeldecken punktirt, der Seitenrand vorn etwas aufgebogen, Rücken vorn flach, hinten ziemlich steil abfallend, Blaps. 293 der scliwanzförmige Fortsatz bei S und ^ 1—1,5 mra. laug, die Nalit auf der Spitze eingedrückt, Avodurch ein stumpfwinkliger kleiner hiatus entstellt. 1, Halsschild nach hinten kaum, nach vorn stärker verengt, oben ohne Eindrücke, der Seitenrand, von der Seite gesehen, schwach S-fiJrmig geschwungen. L. 20 — 24 mm. In ganz Europa mit Ausnahme des höchsten Nordens. mucronata Latr. 1' Halsschild nach hinten ebenso stark als nach vorn verengt, der Seitenrand, von der Seite gesehen, stark S-förmig gebogen, Avodurch oben neben dem Seitenrande eine Vertiefung ent- steht. Ob vielleicht individuelle Abweichung von miicronata? L. 24 mm. Malta (Mus. Allard 1 $). foveicollis All. (II. Altli.) 12. Gruppe. 1, Halsschild flach, sparsam punktirt, matt, Flügeldecken flach, matt , sparsam körnig punktirt , Epipleuren schmal , bis zum zweiten Abdominalsegment kaum verengt , Seitenrand von oben beim $ ganz sichtbar, der scliwanzförmige Fortsatz beim $ nicht abgesetzt, 0,5 mm. lang, das erste Glied der Hinter- tarsen länger als das zweite und dritte zusammen. L. 25 mm. Turkestan (Mus. Reitter 1 ?, Mus. Semenow 1 $). 0])aca Reitt. 1' Halsschild dicht grob punktirt, mit grob gerandeten Seiten. Flügeldecken glänzend, körnig punktirt, der Seitenrand von oben beim $ fast ganz sichtbar. 2, Bei (^ und $ ein deutlicher, kurzer, schwanzförmiger Fortsatz der Flügeldecken vorhanden, das erste Glied der Hinter- tarsen so lang als das zweite und dritte zusammen. 3, Der scliwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken dick, kaum abgesetzt, mit hiatus, bei ^ und § 1,3 mm. lang, Halsschild und Rücken der Flügeldecken sehr flach gedrückt, Flügel- decken mit groben grubenförmigen Punkten, der Seitenraud von oben beim ^ ganz sichtbar, die Epipleuren bis zum zweiten Abdoniinalsegment parallelseitig , Halsschild bis an den Seitenrand flach gewölbt, Körper schmal. L. 22 — 26 miii. Astrabad, Taschkent (Mus. Faust 2 ^ 2 $). (coriacea All. nee Fisch.) scabiosa Faust S' Der scliwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken beim ^ und $ dünn und spitz, comprimirt und abgesetzt, beim (^ 1 mm., beim S^ 0,3 mm, , Halsschild und Flügeldecken gewölbter, 294 Tenebnonidae. Flügeldecken mit kleinen gekörnten Punkten besetzt, der Seitenrand von oben beim (J fast ganz sichtbar, die Epi- pleui'en bis zum zweiten Abdominalsegment etwas verengt, Halsschild neben dem Seitenrande vertieft, gröber und spar- samer punktirt, Seitenrand des Halsschildes und der Flügel- decken an der Basis schwach aufgebogen, Körperform an Bl. caraboides erinnernd. L. 20 mm. Buchara Conradt (Mus. Berol. 4 ^^ 2 $). ConradUi 2' Flügeldecken bei ^ und $ höchstens ganz flach und breit schwanzförmig verlängert, der Seitenrand von oben beim ^ ganz, beim § fast ganz sichtbar, Epipleureu nach hinten schwach verengt. 3, Hintertarsen sehr lang und schlank, das zweite xinä dritte Glied zusammen fast länger als das erste, Halsschild der Quere nach auch an der Basis deutlich gewölbt, mit wenig abgesetztem Seitenrande, der schwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken beim ^ 0,5 mm., bei $ oft ganz fehlend, fast ganz ohne hiatits, die Unterseite ausgehöhlt und durch den unteren Rand der Ejiipleuren, der sich mit dem oberen vereinigt, scharf begrenzt, der Fortsatz des Prosternums hinter den Vorderhüften stumpf. L. 14 — 17 mm. Turkestan, von Conradt gesammelt (Mus. Berol. ^ $, Staudinger ^ $, Kraatz). (longicornis Kr.) caraboides All. 3' Hintertarsen kürzer, das zweite und di-itte Grlied zusammen kürzer als das erste, Halsschild an der Basis flach, mit stark aufgebogenen Seitenrändern, die von der Seite betrachtet stärker S-förmig geschwungen, neben dem Seitenrande auf der Scheibe mit einem Eindruck, der schwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken bei ^ und ^ 0,5 mm. lang, die Unterseite in der Eegel nicht ausgehöhlt, mit den Epipleuren mehr we- niger zusammenfliessend , der Fortsatz des Prosternums hinter den Vorderhüften ganz verflacht. L. 16 — 21 mm. Turkestan Conradt (Mus. Beroh ^ $), Leder (Mus. Reitter 1 (J 1 $). Vielleicht Varietät von caraboides. Ucinoides (II. Abth.) 13. (4.) Gruppe. (Diner ia All. ex p.) Fortsatz des Prosternums hinter den Vorderhüften ganz flach abfallend, Epipleuren nicht gTob punktirt. 1, Halsschild bis an den Seitenrand gewölbt, Schenkel deutlich gekeult. \ Blaps. 295 2, Flügeldecken bis au die Epipleuren einfach gewölbt. 3, Flügeldecken glatt. 4, Fülller kurz, Vorderschenkel an der Spitze nicht aus- geraudet, die Hintertibien beim ^ innen mit einer Ver- dickung unter der Mitte. 5 , Der schwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken bei ,^ und $ zur Spitze allnicälig abfallend, an der Spitze gerundet endigend, beim ^ 1 — 1,5 mm., beim $ 0,5— 1mm., Ober- seite des Halsschildes und der Flügeldecken bald dicht bald sparsam punktirt. L. 17 — 23 mm. Von Oesterreich (Mus. Vienn., Reitter, Frivaldsky) bis Sibirien, auch im Caucasus. {confusa Men. All.) halophila Fisch. 5' Der schwanzförmige Fortsatz nach hinten (bei Seiteu- ansicht) gleich hoch, beim $ mit aufgebogener Oberkante, an der Spitze bei ^ und ^ mit übergestürzter, schräg ab- gestutzter Fläche endigend, bei ^ und $ 1 mm. lang, die Oberseite des Halsschildes und der Flügeldecken bald sparsam, bald dicht punktirt. L. 20 — 25 mm. Caucasus (Mus. Eeitter), Krimm (Mus. Berol., Allard), Sarepta, häufig, (intrusa Fisch., ovata Fisch., convexicolUs Motsch., dorsata All., acmninata Sol.?, Solieri All. $?) songorica Fisch. 4' Fühler lang, die Basis des Halsschildes erreichend. 5, Die Vorderschenkel vor der Spitze nicht ausgerandet, die Hintertibien des ^ ohne Verdickung, Halsschild länger als breit, mit ziemlich geraden Seiten, der schwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken wie bei graciUcoUis, oben quer- faltig, bei ^ 2,5 mm. lang. L. 28 mm. Buchara Conradt (Mus. Berol. 4 (^ 1 $). bucharensis 5' Vorderschenkel vor der Spitze deutlich ausgerandet, Hintertibien des ,^ über der Mitte innen etwas verdickt. 6 , Halsschild so lang als breit, mit ziemlich geraden Seiten, ineist sehr fein und sparsam punktirt, der schwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken flacher und allmälig verengt, beim ^ 2,5—4 mm., beim § 1 mm. L. 22 — 30. Turkestan (Mus. Kraatz ^ $, Heyden (^ ^, Faust 2 c^, Stau- dinger (^ 5). oblonga Kraatz 6' Halsschild etwas länger als breit, die Seiten hinter der Mitte etwas ausgebuchtet, meist ziemlich dicht punktirt, der schwanzförmige Fortsatz der Flügeldecken dicker und weniger flach, mit tieferer Nahtfvu'che, comprimirter und dadurch mehr abgesetzt, beim ^ 1,5—2,5 mm., beim 296 Tcnebrionidae. $ 0,5 — 1mm. L. 21-25 mm. Turkestan (Mus. Stau- dinger ^ $, Ki-aatz 1 ^). gracüicolUs Kraatz 3' Flügeldecken fein gekörnt und mit groben Falten und Gruben besetzt, glänzend, Halsschild schwach gewölbt, ziem- lich dicht grob punktirt, matt, Epipleuren gerunzelt und fein gekörnt, Abdomen gerunzelt und mehr weniger körnig punktirt. 4, Flügeldecken wenig breiter als das Halsschild, die Fairen und Gruben unregelmässig quer imd schräg, bis an die Epipleuren reichend. L. 16—20 mm. Turkestan Haher- hauer (Mus. Vienn., Eeitter, Kraatz, Heyden, Stau- dinger). Maeander Kraatz 4' Flügeldecken viel breiter als das Halsschild, die Falten und Gruben lang und regelmässig quer, aber nur bis an den übergewölbten Theil der Flügeldecken reichend, von den Epipleuren entfernt endigend. L. 20 mm. Tur- kestan (Mus. König). transversimsulcata Ball. 2' Flügeldecken auf dem Kücken flach gedrückt und über den Epipleuren eine dachförmige Kante bildend, deutlich breiter als das Halsschild, etwas gerunzelt und zur Spitze mit einigen schwachen Längsrippen, das Halsschild auf der Scheibe fast glatt, im Umkreis fein gekörnelt. L. 18 mm. Kan-Ssu Potanin (Mus. Semenow 1 (^?). latericosta Eeitt. 1' Halsschild wenigstens an den Seiten etwas flach, Hintertibien des ^ einfach, Vorderschenkel nicht oder kaum ausgerandet, Fühler die Basis des Halsschildes knajjp oder nicht er- reichend. 1, Schenkel, besonders die Vorderschenkel deutlich gekeult und die Vordertibien entsprechend gebogen, Fortsatz der Flügel- decken sehr schwach oder gar nicht abgesetzt, mit breiter, gerundeter Spitze, Flügeldecken in der Mitte am breitesten. 3, Halsschild ziemlich stark (auch an der Basis) gewölbt, nur neben dem Seitenrande flach abgesetzt, und hier gröber 2)unktirt, nur nach vorn stark gerundet verengt, Flügel- decken beim ^ schwach, beim ^ stark elliptisch, hinten ganz allmälig zugespitzt und wenig (gar nicht abgesetzt) aus- gezogen, beim ^ 0,8 mm., beim ^ 0,5 mm. über das Anal- segment vorragend, Ende ganz scharfkantig, flach, die Epi- pleuren nach hinten schwach verengt, das zweite und dritte Glied der Hintertarsen nicht sehr kurz, zusammen so lang als das erste, die Vordertibien beim $ schwach, beim ^ stärker gebogen. L. 20 — 24 mm. Turkestan (Mus. Eeitter 5 (^ 5 $). elliptica Blaps. 297 3' Halsscliild flach und breit, nach hinten etwas verengt, an der Basis deutlich schmäler als die Flügeldecken, diese breit, parallelseitig, mit etwas flachem Rücken, hinten etwas steiler abfallend, der scliwanzförmige Fortsatz breit und stumpf, kaum abgesetzt, mit kleinem hiatus, beim ^ 1,5 mm., beim $ 1 mm., flach endigend, Halsscliild und Flügeldecken sparsam fein punktirt, Hintertarsen kürzer. L. 22— 26mm. Turkestan (Mus. Reitter 5 (^ 11 $). turkestanica 2' Schenkel kaum gekeult, die Vorderschenkel auf der Unter- seite und die Vordertibien gerade, Halsscliild an der Basis flach, parallelseitig, nur vorn gerundet verengt, die Seiten dick gerandet, Flügeldecken hinter der Mitte am breitesten, hinten ziemlich steil abfallend, mit kleinem, etwas abgesetztem, ziemlich schmalem schwanzförmigen Fortsatz, Hintertarsen lang, beim ^ das erste Abdominalsegment zwischen den Hinterhüften eingedrückt und mit Querfalten, Gestalt an Bl. mucronata erinnernd. L. 24 mm. Syrien, Naplouse (Mus. Senac 1 ^, das typische Expl. zu Reiche's Beschreibung). longula Reiche (II. Abth.) 14. Gruppe. Epipleuren an der Basis am breitesten, nach hinten schwach verengt, das erste Glied der Hintertarsen so lang als das zweite und dritte zusammen, symmetrisch, nur bei luduosa und Oberthürü etwas unsymmetrisch. 1, Schenkel gekeult, Fühler kurz, Seitem^and der Flügeldecken von oben nur vorn sichtbar, Halsschild breit. 2, Flügeldecken wenigstens beim ^ mit schwanzförmigem Fortsatz. 3, Fortsatz des Prosternuras hinter den Vorderhüften ganz verflacht, die Naht auf dem Ende der Flügeldecken nicht oder schwach vertieft, Flügeldecken breit, wie das Hals- scliild dicht glatt punktirt. 4, Halsschild quer, oft fast so breit als die Flügeldecken, auf der Unterseite deutlich längsgerieft, Flügeldecken il acher gewölbt, besonders beim ^\ der schwanzförmige Fortsatz beim ^ kurz dreieckig, stumpf zugespitzt, bis schwach an- gedeutet, mit nicht oder schwach vertiefter Naht, beim ^ deutlich abgesetzt, 2 — 2,5 mm, lang, Körperform an Bl. lethifera und tibialis erinnernd, beim $ gewölbter. L. 25 bis 28 mm. Klein- Asien (Mus. Allard), Amasia (Mus. Staudinger c^ $), Bosdagh (Mus. Kraatz), Basch- Tscheschme Quedenfeld (Mus. Berol.). ocreata All. 298 Tenebrionidae. 4' Halsschild deutlich schmäler als die Flügeldecken, auf der Unterseite fast glatt, nur mit sparsamen Körnchen, Flügel- decken stark gewölbt, kurz, der sclnvanzförmige Fortsatz allmälig zugespitzt, nicht abgesetzt, ohne Nahtfurche, beim ^ 1,5 mm., beim $ 0,5mm. bis fast ganz geschwunden. L. 20--22 mm. Im südöstlichen Europa bis Wien und in Klein-Asien. (ovata Sol.) abbreviata M6n. 3' Fortsatz des Prosternums hinter den Vorderhüften mehr weniger hoch vorragend und an der steilen Hinterkante mit Haaren besetzt, die Naht auf dem Ende der Flügeldecken bei ^ und ^ deutlich breit gefurcht, Hintertibien des ^ nicht verdickt, Halsschild axif der Unterseite fast glatt, nur sparsam gekörnt. 4 , Fortsatz des Prosternums liinter den Vorderhüften aus- gebuchtet und mit kleinem zurückgebogenem Haken endigend, das erste Glied der Hintertarsen etwas unsym- metrisch, Halsschild sehr breit, gewölbt, fein und dicht punktirt, fein gerandet, Flügeldecken wenig breiter als das Halsschild, schwach gewölbt, der schwanzförmige Fortsatz bei ^ und 5 nicht comprimirt, beim ^ nicht ganz parallel- seitig, 1,5 mm., beim $ nur dreieckig zugerundet, seitlich ohne Eindruck, 0,5 mm. lang. L. 15 — 18 mm. Im Caucasus (Mus. Faust, Mus. Reitter). luctuosa Men. 4' Fortsatz des Prosternums hinter den Vorderhüften mehr weniger geradlinig, stumpf endigend, das erste Glied der Hintertarsen ganz symmetrisch, Halsschild breiter als lang, massig gewölbt, grob gerandet, Flügeldecken viel breiter als das Halsschild, stark gewölbt, der schwanzförmige Fortsatz beim ^ deutlich comprimirt, parallelseitig, beim ^ 2 — 2,5 mm. lang, beim $ nur oben durch einen seitlichen Eindruck etwas comprimirt, 0,5 — 0,7 mm. lang. tenukoUis Sol. «, Oberseite glatt, meist sparsam punktirt. L. 18^22 mm. Klein-Asien, Syrien, Palästina (Mus. Berol., Oertzen, Reitter). (rottindicollis Reiche) ienuicollis typus a' Oberseite körnig punktirt. L. 20 — 24 mm. Syrien, Palästina (Mus. Oertzen, Reitter). var. inäagator Reiche 2' Flügeldecken bei ^ und $ hinten zugerundet, ganz ohne schwanzförmigen Fortsatz. 3, Fortsatz des Prosternums hinter den Vorderhüften stumpf vorragend, Flügeldecken kaum breiter als das Halsschild, der Quere nach regelmässig bis an den oberen Rand der Blaps. 299 Epipleuren gewölbt, Flügeldecken chagriuirt und durch grosse Gruben raub und querfaltig, Epipleuren grob spar- sam punktirt, Halsscbild sehr dicht und sehr grob punktirt, mit schwach ausgerandeter Basis. L. 14 — 16 mm. Astrabad (Mus. Berol. 1 ^), Persien (Mus. Hamburg 1 $, Mus. Reitter 1 5). (De Haanii Baudi) Glotzer l Fisch. All. 3 ' Fortsatz des Prosternums sehr stumpf und kaum vorragend, Flügeldecken beim ^ deutlich, beim $ viel breiter als das Halsschild, chagi'inirt und mit gröberen Körnchen bestreut, der Rücken etwas flach gedrückt und die Seiten in einiger Entfernung über den Epij)leuren eine stumpfe Kaute bildend, Epipleuren glatt, Halsschild im Umkreis chagriuirt, auf der Scheibe ziemlich glatt, die Basis stark aixsgerandet , Fühler beim S die Basis des Halsschildes etwas überragend. L. 15 bis 16 mm. Thibet (Mus. Allard 2 S> Mus. Genuense 2 $, Mus. Dresdense 3 $). Oberthürii All. 1' Schenkel schmal, nicht gekeult, Fühler lang, die Basis des Halsschildes erreichend, Flügeldecken ganz ohne schwanz- förmigen Fortsatz. 2, Fortsatz des Prosternums hinter den Vorderhüften nach hinten vorragend, Halsschild schmal, Flügeldecken sehr kurz und breit, der Seitenrand in grosser Ausdehnung von oben sichtbar. 3, Halsschild matt, fein körnig punktirt, Flügeldecken sehr fein chagriuirt und mit undichten Körnchen besetzt, hinten sehr stumjDf zugesj)itzt, fast gerundet, das 2. und 3. Glied der Hintertarsen nicht oder knapp doppelt so lang als breit. 4, Seitenrand der Flügeldecken nur in der vorderen Hälfte von oben sichtbar, überall ziemlich fein, Epipleuren bei Beginn des zweiten Abdominalscgments schon devitlich schmäler als an der Basis, Flügeldecken hoch gewölbt, Hals- schild (auch an der Basis) gewölbt, Fortsatz des Prosternums hinter den Vorderhüften tief ausgebuchtet. L. 22 — 24 mm. Greta, Sporaden, von Oertzen entdeckt, (Mus. Oertzen (J $), Klein- Asien (Mus. Gl. Müller). Oertzenii 4' Seitenrand der Flügeldecken von oben fast überall sichtbar, vorn breit aufgebogen, Epipleuren bis zum zweiten Ab- dominalsegment gleich breit, Halsschild ziemlich flach ge- wölbt, mit verflachten Seitenrändern, Basis des Halsschildes und der Flügeldecken flach, Halsschild fast nur nach vorn verengt, Fortsatz des Prosternums hinter den Vorderhüften hoch, schwach sattelförmig. L. 16 — 17 mm. Klein-Asien, Kübeck Lederer (Mus. Berol., Kraatz, Mus. Reitter, 300 Tenehnonidae. als lata Ball. i. 1., Mus. Allard). (jniUaria All. nee Fisch.). lata 3' Halsschild fein, glatt puuktirt, nach hinten fast so stark als nach vorn verengt, Flügeldecken hinten etwas ausgezogen, fein gereiht punktirt und fein runzlig querrissig, der Seitenrand von oben überall sichtbar, das 2. und 3. Glied der Hinter- tarsen reichlich doppelt so lang als breit, die Beine sehr schlank, die Spitze der Hintertibien sehr schmal. Das ^ ist noch nicht bekannt, daher die Stellung der Art nicht sicher. L. 18 mm. Yunnan (Mus. Fairmaire 1 $). cychroides Fairm. 2' Fortsatz des Prosternums hinten ganz abfallend, Beine sehr schlank, die Spitze der Hintertibien sehr schmal, das 2. und 3. Glied der Hintertarsen reichlich doppelt so lang als breit, Fühler lang, wie bei cychroides, Halsschild nach hinten schwach verengt, sparsam fein punktirt, dazwischen grob chagrinirt, Flügeldecken viel breiter als das Halsschild, aber nicht so kurz als bei den vorhergehenden Arten, hinten etwas zuge- spitzt, ohne schwauzförmigen Fortsatz, runzlig uneben und sparsam gekörnt, der Seitenrand ist nur ganz vorn von oben sichtbar, sehr fein, hinten von den bauchigen Seiten der Flügeldecken, die hier etwas kantig werden, stark überwölbt. Das $ noch nicht bekannt, daher die Stellung der Art un- sicher. L. 16mm. Yunnan (Mus. Fairmaire 1 5)- gentilis Fairm. (U. Ablh.) 15. Gruppe. {Blapidurus Fairm.) Das erste Glied der Hintertarsen symmetrisch, Halsschild an der Basis stärker gewölbt als in der Mitte. 1, Schenkel schmal, nicht gekeult, Fühler dick, das vierte Glied etwas länger als breit, Halsschild und Flügeldecken sammt den Epipleuren scharf gekörnt, die Epipleuren vorn breit, nach hinten verengt, der schwanzförmige Fortsatz beim $ 0,3 mm., beim ^ 0,75 mm. lang, dreieckig, nicht abgesetzt, Abdomen des (^ ohne Höcker, mit einem Eindruck auf dem 1. und 2. Segment. L. 22—25 mm. India bor. Melly (Mus. Berol. 1 $, Mus. Brux. 1 ^). Emoda All. 1 ' Schenkel breiter, Vorderschenkel deutlich gekeult, Fühler sehr dick, das vierte Glied so lang als breit, Halsschild schwach, etwas genabelt punktirt, Flügeldecken ziemlich schmal, schwach Blaps. 301 gekörnt, die Epipleuren von vorn an sehr schmal, nnr ganz hinten verengt, der schwanzförraige Fortsatz beim ^ 2 mm. lang, fast parallelseitig , mit kleinem hiatns, einzeln rundlich, das Abdomen des ^ olnie Höcker und ohne Falten, mit einem kleinen Grübchen am Hinterrande des 1. Segmentes. L. 22 mm. Kashmir (Mxis. Fairmaire 1 ^). crassicornis Fairm. (IL Abth.) 16. Grujjpe. 1, Fühler lang, die Basis des Halsschildes erreichend, das 4. bis 7. Glied deutlicli länger als breit, Hintcrtarsen lang und schlank, Flügeldecken körnig punktirt, glänzend. 2, Vorderschenkel sehr schmal, nicht gekeult, Vordertibien gerade, Halsschild meist länger als breit, meist stark quer gewölbt. 3, Epipleui-en von der Basis bis zum 2. Abdominalsegment deutlich verengt, Halsschild massig gewölbt, so lang, oder länger als breit, ziemlich parallelseitig, nur an der Spitze verengt, dicht, ziemlich fein punktirt, Flügeldecken gekörnt, hinter der Mitte am breitesten, beim ^J schmäler, auf dem Rücken nur wenig flach gedrückt, der Seitenrand vorn nicht aufgebogen, die Spitze beim ^ gerundet und das Anal- segment gar nicht überragend, beim (^ stumpf zugespitzt und etwas verdickt, das Analsegment um 0,5 mm. über- ragend. L. 20 mm. Kan-Ssu. Potanin (Mus. Semenow 1 ^, Eeitter 1 ^ 1 $). Allardiana Reitt, 3' Epipleuren nach hinten erst vom 2. Abdominalsegment an verengt. 4, Flügeldecken der Quere nach stark gewölbt, noch schmäler als bei Bl. cldnensis, hinten breit zugerundet, bei ^ und $ gar nicht über das Analsegment hinausragend, sparsamer körnig punktirt , das Halsschild sehr schmal mit fast geraden Seiten, das erste Glied der Hintertarsen so lang als das zweite und dritte zusammen. L. 15 — 16 mm. Central- Asien (Mus. Semenow 2 ^ 2 $). helopioides 4' Flügeldecken auf dem Rücken flach gedrückt, so breit als bei Bl. carahoides, nach hinten kurz zugespitzt verengt, die Seiten etwas kantig über den Seitenrand übergewölbt, je- doch nicht so stark wie bei Bl. genUlis. 5, Das 8. bis 10. Fühlerglied länger als breit, das 4. bis 7. mehr als doppelt so lang als breit, Hintertarsen sehr lang, Halsschild länger als breit, nach hinten schwach (etwas ausgeschweift) verengt, Flügeldecken nach hinten all- 302 Tenebnonidae. mälig verbreitert, schwach körnig punktirt, die Spitze bei ^ und $ 0,5 mm, über das Analsegment hinausragend, aber nicht schwanzförmig. L. 22 mm. Alai (Mus. König 1 (J 1 $). alaiensis b' Das 8. bis 10. Fühlerglied nicht länger als breit, das 4. bis 7. höchstens doppelt so lang als breit, Flügeldecken körnig punktirt. 6, Halsschild so lang als breit, fast parallelseitig, Fühler die Basis des Halsscliildes überragend, das 4. bis 7. Glied doppelt so lang als breit, Flügeldecken etwas schmäler, 0,5 mm. über das Analsegment verlängert. L. 16 mm. Gehört vielleicht als S zu Bl. tentyrioiäcs. Hiraalaya (Mus. Berol. 1 <^?). socia 6' Halsschild, etwas breiter als lang, nach hinten verengt, Fühler die Basis des Halsschildes nur erreichend, das 4. bis 7. Glied V-j^ mal so lang als breit, Flügeldecken etwas breiter, die Spitze nicht über das Analsegment hinausragend. L. 16 mm. Ist vielleicht das $ von Bl. socia. Himalaya (Mus. Berol. 1 ^?). tentyrioides 2 ' Vorderschenkel ziemlich schmal, aber deutlich geheult, Vorder- tibien entsprechend gebogen, Fühler sehr lang (yäo, bei Bl. alaiensis)., Halsschild nicht länger als breit, mit ziemlich grossen flachen genabelten Punkten ziemlich dicht besetzt, Flügeldecken an der Naht mit flachen genabelten Punkten besetzt, neben dem Seitenrande körnig punktirt, beim $ ohne schwanzförmigen Fortsatz, die Epipleuren nach hinten ziemlich stark verengt, Körpei-form der Bl. Allardiana ähnlich, das Halsschild breiter, die Flügeldecken schmäler, das ^ unbekannt, daher die Stellung der Art unsicher. L. 18 mm. Kan-Ssu Potanin (Mus. Semenow 1 $ als Allardiana Reitt. „type"). umhilicata 1' Fühler kurz, die Basis des Halsschildes nicht erreichend, das 4. bis 7. Glied kaum länger als breit, Hintertarsen kürzer, die Vorderschenkel deutlich gekeult, die Vordertibien dem entsprechend gebogen, das Halsschild etwas breiter als lang, stark der Quere nach gewölbt, mit fein gerandeten, fast geraden Seiten, fein punktirt, Epipleuren schmal, bis zum zweiten Ab- dominalsegment parallelseitig, der Seitenrand von oben nvu' voi-n sichtbar, Flügeldecken grob runzlig punktirt, undeutlich gekörnt, beim $ nicht über das Analsegment hinausragend. Das ^ unbekannt, daher die Stellung der Art unsicher. L. 15 mm. Himalaya (Mus. Berol. 1 $). brevipes Blaps. 303 (II. Abth.) 17. Gruppe. {LeptomorpJia Fald.) [, Der Fortsatz des ersten Abdominalsegments zwischen den Hinterhüften fast doppelt so breit als die Basis der Hinter- schenkel, riügeldecken ganz ohne schwanzformigen Fortsatz, glatt punktirt, Halsschild sehr fein, sparsam punktirt, Vorder- tarsen mit ziemlich langen Gliedern. 2, Oberseite matt, Flügeldecken gestreift, mit piinktirten, schwach erhabenen Zwischenräumen, Fortsatz des Prosternums bis hinten hoch, Kopfschild vorn breit ausgerandet. L. 16 mm. China (Mus. Genuen., Mus. Berol., Mus. Semenow). cMnensis Fald. 2' Oberseite glänzend, Flügeldecken nicht gestreift, verworren sparsam punktirt, mit breiterem, flacherem Rücken, Fortsatz des Prosternums nach hinten flacher. L. 17 mm. China (Mus. Genuense). glcibrata 1' Der Fortsatz des ersten Abdominalsegmentes zwischen den Hinterhüften so schmal als die Basis der Hinterhüften, Flügel- decken rauh (körnig) punktirt , mit angedeuteten Streifen, hinten sehr flach abfallend, mit kleinem, 0,5 mm. langem, breit dachförmigem schwanzformigen Fortsatz (einzeln flach und schräg gestellt, daher zusammen dachförmig), oben ohne ver- tiefte Naht, Halsschild sehr stark der Quere nach gewölbt, fast cylindrisch, dicht fein punktirt, auch zur Basis etwas ver- engt, die fein gerandeten Seiten schwach gerundet, die Vorder- tarsen kurzgliedrig, das erste Glied der Hintertarsen kürzer als das zweite und dritte zusammen, Seitenrand der Flügel- decken von oben beim $ nur vorn, beim ^ überall sichtbar, der äussere Spitzenwinkel des abgestutzten schwanzformigen Fortsatzes beim ^ hakenförmig herabgebogen. L. 20 — 21 mm. Central- Asien, Ladak (Mus. Do hm 2 $, Mus. Fairmaire 1 ^). prolongata Fairm. 304 Tenebrionidae. Diagnosen der neuen Arten. Um dem jedenfalls guten Brauche, neue Arten mit einer lateinisclieu Diagnose zu publiciren, nachzukommen, sollen solche hier folgen, jedoch nicht, wie bisher üblich, als Einzeldiagnosen, sondern, um Wiederholung des Gemeinsamen zu vermeiden, in dichotomischer Tabellenform. A, Articulo tarsorum ultimo apice inferiori acuminato, clypeo lote emar- ginato, prothorace basi convexo et vix punctata, a, Mento piano, antice vix emanjinato. h, Tuherculo maris in medio aut pone medium segmenti abdominalis privii sito, abdomine maris fasciculato, cauda elytrorum subtus excavata, longa et angusta, triangulär iter attenuata. 1, Blaps Queden fehlt ii: cauda elytrorum transversim plicata, ab- domine granulato, elytris striatis, corpwe subelongato, subconvexo. L. 25 mm. Marocco. 1' Blaps oinpennis: cauda elytrorum haud plicata, subtiliter punc- tata, subdeplanata, abdomine subglabrato, elytris subtiliter seriato punctatis. L. 24 mm. Marocco. b' Tuherculo maris inter medium et marginem anticum segmenti abdomi- nalis ]y>'imi sito, femoribus maris subtus serratis. c, Cauda elytrorum triangulär iter attenuata, aut subparallela, subtiliter punctata, haud plicata. 1, Blaps lugens: cauda elytrorum triangulariter attenuata, maris brevi, feminae brevissima, abdomine maris fasciculato. L. 25 — 27mm. Lusitania. 1' Blaps Waltlii: cauda elytrorum longissima, subparallela, plana, postice incurva, abdomine maris haud fasciculato. L. 32 -38 mm. Hispania. c' Cauda elytrorum parallela, abdomine maris fasciculato, elytris postice per pendicular iter decliv ibus. 1, Segmentis abdominalibus pj-imo et secundo sublaevigatis, pi'osterno inter coxas parce punctata. 2, Blaps appraximans: tuherculo maris magno, prosterni pro- cessu pone coxas fornicato, cauda elytrorum maris et feminae an- gusta, brevi, deflexa, subtus excavata. L. 35 — 38 mm. Tunis. 2' Blaps maroccana: tuberculo maris parva, prosterni processu pone coxas deplanato, cauda elytrorum angusta, brevi, porrecta. L. 36 mm. Marocco. 1' Blaps nefrauensis: segmentis abdominalibus secundo et tertio rugatis et granulato-punctatis, prosterno inter coxas rugoso-punctato, processu pone coxas fornicato, cauda elytrorum subtus excavata, haud plicata. L. 32— 35mm. Tunis, Algeria. a' Mento antice impresso et plus minusve emarginato, femoribus crassis, tuberculo maris simplici. d, Cauda elytrorum brevi. Blaps. 305 e, Tuberculo maris in medio fere segmenti abdominalis primi sito. 1, Elytris postice sensim dedivibus. "* ä, Blaps Ruhmer i: cauda elytrorum brevissima, Motu rectan- gulari lato, prosterno pone coxas deplanato, abdomine pubescente et yranulato, elytris distincte costatis. L 40mm. Cyrenaica. 2' Cauda elytrorum brevi, tuberculo maris ante medium segmenti abdominalis primi sito. 3, Prothorace apice subtruncato, cauda elytrorum sutura sulcata, subtus plana. 4, Blaps fascinosa: cauda elytrorum parallela, elytris fortiter punctato-striatis, prothorace lateribus fortiter rotundato. L. 31 mm. Mesopotamia. 4' Blaps Schweinfurthii: cauda elytrorum divergente, elytris haud striatis, p-otJwrace lateribus par um rotundato. L. 31mm. Egyptus. 3' Blaps Kollarii: prothorace apice emarginato, angulis anticis distincte porrectis, processu prosterni pone coxas fornicato, elytris distincte punctato-striatis, cauda parallela. L. 32 — 35 mm. Egyptus. 1' Blaps sulcifera: elytris postice subito dedivibus, processu prosterni pone coxas fornicato, elytris a medio inde angustatis, fortiter sulcatis. L. 26 — 28 mm. Cyrenaica. e' Tuberculo maris margini antico segmenti abdominalis primi valde approximato, prothorace lateribus valde rotundatis, cauda elytrarum brevissima, processu pt-osterni pone coxas deplanato, elytris haud costatis. 1, Blaps Jcaifensis: elytris margine laterali superne antice tantum patente, cauda hiatu acutangulari. L. 28— 30 mm. Syria. 1' Blaps Pharao: elytris margine laterali maris superne toto patente, prothorace latissimo. L. 38 mm. Egyptus. d' Cauda elytrorum maris et feminae longa, tibiis anticis basi haud emarginatis, abdomine maris fasciculato. 1, Blaps Faustii: tuberculo maris pone medium segmenti ab- dominalis primi sito, elytris convexis, cauda longissima latissima, apicem versus dilatata , apice oblique truncata. L. 43 — 45 mm. Turcomania. 1' Blaps Turcomanorum: tuberculo maris in medio segmenti abdominalis primi sito, elytris parum convexis, cauda longa, angustiore, parallela, hiatu rectangulo. L. 35 — 40 mm. Tur- comania. A' Articulo tarsorum idtimo apice inferiori obtuso, clypeo plerumque trun- cato, prothorace plerumque basi punctato. f, Abdomine maris fasciculato, margine laterali elytrorum superne haud toto patente, tuberculo maris obtuso aut evanido. 1, Blaps persica: tarsis posticis articulis secundo et tertio sub- parallelis, brevissimis, mento antice impresso et emarginato, ely- tris postice subito dedivibus, late rotundatis, cauda brevi, la- V. 20 306 Tenebrionidae. tissima, aplce rotandata, subtUiier parce punctulata, subtus e.v- cavata, prothorace impundato. L. 30 — 35mm. Versia. V Tarsis xwsticis articulis omnibus latitudine lomjioribus, apicem versus latioribus. 2, Blaps persicola: prothorace basi convexo, tarsis posticis apice oblique truncatis, elytris postiee subito deelivibus, cauda attenuata, sutura sulcata, absquehiatu h. 25 — 28 mm. Versia. 2' Frothorace basi depresso. 3, Blaps anura: eli/tris ecaudatis fossulato-punctutis , tibiis anticis haud emanjinatis , pi'otliorace antrorsum fortiter an- gustato, punetis maximis adsperso, tuberculo maris magno, obtuso. 3 ' Elytris maris caudatis (aut ecaudatis, sed tibiis anticis emar- ginatis). 4, Elytris feminae ecaudatis, aut brevissime caudatis, postiee subito deelivibus. 5, Tibiis anticis maris basi intus emarginatis , jyrotliorace sub- tus lateribus strigosis. 6 , Blaps ecaudata: p^'othorace margine laterali haud reflexo, tarsis posticis articulis secundo et tertio latitudine purum longioribus , elytris epipleuris punctatis, maris ecaudatis. L. 20 — 21mm. Asia minor. 6' Blaps tibiella : prothorace margine laterali paullo reflexo, tarsis posticis articulis secundo et tertio latitudine multo longioribus , elytris epipleuris haud punctatis, maris distincte caudatis. L. 25 mm. Asia minor. 5' Tibiis anticis maris basi haud emarginatis. 6, Prothorace lateribus subtiliter marginatis. 7, Tibiis posticis maris simplicibus , elytrorum maris cauda brevi, haud deplanata, sutura sulcata. 8, Blaps Miller i: elytris feminae apice sutura impi-essa. breviter caudatis, prothorace subquadrato, antennis arti- culis 4. — 7. latitudine haud longioribus. L. 15 — 20 mm. Austritt. 8' Elytris feminae apice sutura haud impressa, ccaudaiis, prothorace transverso, crebre punctata. 9, Blaps araxicola : prothorace subconvexo, latei'ibus deplanato, elytris subtiliter punctatis. L.20mm. Gau- casus. 9' Blaps Pallasii: p^-othorace fortius convexo, lateribus haud deplanato, elytris crebre subgranulato -punctatis. L. 20 mm. Armenia. 7' Blaps carinula: tibiis posticis maris apicem versus antice carinula incrassatis, pi-othoraee longitudine vix latiore, antrorsum angustiore, ^ incognita. L. 24mm. Sibiria. 6' Blaps sub cor data: prothorace lateribus crasse marginatis, Blaps. 307 subcordato, elytris prothorace parum latiorihus, tihiis po- sticis maris aplcem versus antice incrassatis. L. 20 — 22 mm. Turkestan. 4' Elytris feminae distinde caudatis. 5, Elytris apice sensim parum declivibus. 6, Prothor acc ad maryinem usque convexo, latitudine longiore, antennis elongatis, femoribus angustis, tarsis posticis arti- culis secundo et tertio elonyatis. 7 , Blaps viryo: elytris laeviter punctatis, postice utrinque longitudinaliter impressis, in mare eauda brevi, crassa, ob- tusa, haud abrupta (ut in Bl. halophila). L. 21 mm. Songaria. 7' Blaps sagitta: elytris granulato-punctatis , haud im- pressis, in mare. cauda longa, abrupte angustata, acumi- nata. L. 21 — 24nim. Turkestan. 6' Prothorace lateribus deplanatis, clypeo truncato, tarsis po- sticis articulis secundo et tertio brevioribus. 7 , Blaps Königii: femoribus angustioribus , elytris cauda haud transversim plicata, epipleuris postice parum an- gustatis, antennis elongatis, prothorace antrorsum fortiter angustato, tarsis posticis maris articulo primo basi supra sensim incrassato. L 21— 23mm. Caucasus, Asia minor. 7' Blaps brevicornis: femoribus latioribus, elytris cauda transversim plicata, epipleuris postice fortius angustatis, antennis brevibus, prothoracis basin haud attingentibus prothorace subtransverso , postice parum angustato, tarsis posticis articulis secundo et tertio latitudine parum longi- oribus, in mare articido primo basi supra subito incrassato. L. 25 — 27 mm. Ad mare Caspicum. 5' Elytris apice subito declivibus. 6, Blaps angusta: tarsis posticis articulis secundo et tertio latitudine longioribus, antennis prothoi'acis basin haud superantibus, prothorace lato, elytris vix angustiore, an- trorsum angustato. L, 25 mm.. Sari. 6' Tarsis 2W.^ticis articulis secundo et tertio latitudine vix longioribus, simul sumptis primo brevioribus. 7 , Blaps affinis: tarsis posticis articulo quarto secundo et tertio simul sumptis aequilongo, elytris cauda brevi. L. 15 — 17 mm. Caucasus. 7' Tarsis posticis articulo quarto secundo et tertio simul sumptis paullo longiore. 8, Blaps acuta: elytris epipleuris usque ad coxas posticas fortiter angustatis , deinde subparallelis , cauda maris angustissima , acuminata, comp)-essa et subparallela. L. 25 mm. Caucasus. 8' Blaps tenuicauda: elytris epipleuris pone coxas po- sticas fortius angu.4atis, cauda angustissima, acuminata, 2U* 308 Tenebrionidae. compressu et suhparallela, haud plicata, elytris protho- race di-itincte latiorihus. L. 28 — 31 mm. Turkestan. f Abdomine maris haud fasciculato. g, Blaps varicosa: elytris transversim rugatis, foveis magnis haud profundis obsitis, margine laterali superne toto patente, cauda feminae subelongata, epipleuris usque ad segmentum ab- dominale secundum parallelis, prothorace longitudine latiore, sub- convexo, subtiUter granulato et granis majoribus dispersis , late- ribus anguste deplanatis haud reflexis, tarsis posticis subcom- pressis, articulo primo asymmetrico. L. 26 mm. Asta centralis, g' Elytris margine laterali superne haud toto patente, aut cauda brevissima. h, Prothorace basi parum convexo, aut elytris margine laterali superne toto fere patente. i, Tarsis p)Osticis articulo primo asymmetrico, apice oblique emar- ginato, intus fortius producto. k, Elytris margine laterali superne antice tantum patente, femo- ribus Omnibus clavatis, antennis articulis 4. — 7. latitudine longioribus. 1, Elytris prothorace latioribus. 2, Blaps dispar: elytris subparallelis, subtiUter seriato-pune- tatis, postice subito declivibus, cauda in femina nulla, in mare longa. L. 23 -28 mm, Turkestan. 2' Blaps regia: elytris lateribus paulloyotundatis, subgranu- lato rugosis, cauda longissima, ^ tibiis posticis in media incrassatis, tuberculo abdominali magno. L. 38 mm. Turco- mania. 1' Blaps Haberhaueri: elytris parallelis, prothorace disperse punctata vix latioribus, laeciter punctatis. L. 25mm. Tur- kestan. k' Elytris margine laterali superne toto fere patente, protho^-ace crebre punctato, elytris granulato punctatis. 1, Blaps Conradtii: elytris cauda angustata, abrupte com- pressa acuminata. L. 20mm. Buchara. 1' Blaps licinoides: elytris feminae vix, maris parum caudatis, cauda latissima brevissima, subtus haud excavata, protho^'ace basi piano, lateribus reflexis, prosterno pone coxas deplanato. L. 16 — 18 mm. Turkestan. i' Tarsis posticis articulo primo symmetrica , apice rede truncato. l, Elytris angustis, aut parallelis postice angustatis, sensim de- clivibus et caudatis, subtiUter punctatis, prosterno pone coxas deplanato, femoribus distincte clavatis. 1, Blaps bucharensis : prothorace usque ad marginem late- ralem convexo, latitudine paullo longiore, elytris elongatis, subparallelis, antennis longioribus, prothoracis basin attingen- tibus, femoribus anticis subtus ante apicem emarginatis^ L. 28mm. Buchara. Slaps. 309 1' Prothorace laterihus paullo deplanatis, longitudine latiore, elytris latiorihus, antennis hrevioribus, prothoracis basin vix attingentihus, femoribus anticis haud aut vix emarginatis. 2 , Blaps elliptica: prothorace convexiore, latcribus tantum deplanato, ibidem fortius punctcdo, antrorsum rotundato-an- gustato, elytris ovatis, postice sensim attenuatis et paullo pone segmenfum anale productis, cauda vix discreta. L. 20 — 24 mm. Turkestan. 2' Blaps turkestanica: prothorace piano, lato, postice paullo angustato, basi elytris angustiorc, elytris latis, parallelis, cauda brevi obtiisa. L. 22 — 26mm. Turkestan. V Elytris latis, hrevibus, convexis, postice subito declivibus, apice late rotundatis, ecaudatis, femoribus angustis, haud clavatis, antennis longioribus. 1, Blaps Oertzenii: elytris fortiter convexis, margine laterali superne antice tantum patente, uhique subtiliore, prothorace basi convexiore. L. 22 — 24 mm. Graecia. 1' Blaps lata: elytris basi deplanatis, margine laterali superne toto fere patente, basi late reflexo, prothorace lateribus depla- natis. L. 16— 17mm. Asia minor. ' Prothorace basi quoque fortiter transversirn convexo, lateribus tenuiter marginato, subcylindrico, elytris margine laterali superne antice tantum patente, apice late rotundatis, ecaudatis. n, Abdomine segmento secundo anali parum longiore, prosterno pone coxas deplanato. 1, Antennis longis, prothoracis basin attingentibus aut super an- tibus, tarsis posticis elongatis gracilibus, elytris granulato punctatis. 2, Femoribus anticis angustis, haud clavatis, tibiis anticis re- ctis, prothorace plerumque latitudine longiore, elytris epipleuris usque ad segmentum abdominale secundum haud angustatis. 3, Blaps helopioides: elytris fortiter transversirn convexis, angustatis, apice late rotundatis, segmentum anale haud superantibus. L. 15 - 16 mm. Asia centralis. 3' Elytris dorso paidlo depressis, latioribus, apice breviter angustato-productis. 4, Blaps alaiensis: anntennis longissimis, articulis S. — 10. latitudine longioribus, tarsis posticis longissimis, elytris pone medium dilatatis, apice rotundatis, segmentum anale paullo superantibus. L.22mm. Alai. 4' Antennis longis, articulis 8. — 10. latitudine haud lon- gioribus. 5, Blaps socia: prothorace latitudine aequilongo, sub- parallelo, antennis prothoracis basin superantibus , arti- culis 4. — 7. latitudine duplo longioribus, elytris angustiori- bus , segmentum anale paidlo superantibus. L. 16 mm. Himalaya. 310 Tcnehiionidae. 5' Blaps tentijrioides : protJioraee Jongitudine pauUo latiore, retrorsum angustato, antennis jyrothoracis basin attingentibus, articulis 4. — 7. latitudine seftqui longioribus, elytris pnidln latioribus , segmcntum anale haud süperan- tibus. L. 16mm. Himalaya. An femina praecedentis? 2' Blaps umbilieata: femoribus anticis subangustis, paullo clavatis, tibiis anticis paullo curvatis, antennis longissimis, Xyi'othorace latitudine aequilongo, punctis magnis umbilica- tis, elytris subangustis, basi punctis umbilicatis, lateribus granulatis. L. 18mm. Asia centralis. 1' Blaps brevipes: antennis brevioribus, prothxyracis basin haud attingentibus, articidis 4. — 7. latitudine fix longioribus, tarsis posticis brevioribus, femoribus anticis paullo clavatis, tibiis an- ticis paullo curvatis, prothorace longitudine paullo latiore, sub- tiliter punctato. L. 15 mm. Himalaya. m' Blaps glabrata: abdomine segmento secundo anali multo longiore, prosterno pone coxus processu fornicato, femoribus an- gustissimis, antennis et tarsis posticis longissimis, gracilibus, elytris haud striatis, nitidis. L. 17mm. China. Die geograj)liisc]ie Verbreitung der Arten entspricht ziemlich ihrer Verwandtschaft, so dass die natürlichen Gruppen zumeist auch einen geschlossenen Verhreitungsbezirk haben. Nur wenige Arten durchbrechen diesen Verbreitungsbezirk ihrer Gruppe und kommen in weiter Verbreitung vor, was wahrscheinlich ihrem Vorkommen in bewohnten Gegenden, zum Theil sogar in menschlichen Wohnungen, und der dadurch begünstigten Verschleppung zuzusclu-eiben ist. So wurde z. B. Bl. taeniolata jüngst in Hamburg in einem Weinkeller gefunden. Die weiteste Verbreitung hat Bl. lethifera: ganz Europa, Caucasus, Kleinasien und das nordwestliche Asien, auch die Nord- küste von Afrika, (hier vielleicht eingeschleppt). Dann Bl. mucronata : West-Europa, Südeurojja, Caucasus, Kleinasien. Dann Bl. mortisaga: fast ganz Europa (mit Ausnahme von England, Frankreich, Spanien, Italien) und die angrenzenden Theile von Asien bis Centralasien. Dann Bl. gigas: um das ganze Mittelmeer und schwarze Meer herum, dann Bl. gibba auf der ganzen Nord- und Ostküste des Mittelmeeres und um das schwarze Meer herum. Alle übrigen Arten haben eine viel geringere und wie gesagt ihrer Verwandtschaft entsj) rechende Verbreitung. So sind die Arten der ganzen ersten Abtheilung, zu der Bl. gigas gehört, zumeist auf die Küstenländer des Mittelmeeres beschränkt. Nur die 10. und 11. Gruppe gehören Centralasien (Titemus und Verwandte) und Indien (orientalis und Verwandte) an. Die 5., 6. und 7. GrupjJe sind ganz auf die afrikanische Küste des Mittelmeeres beschränkt, die 8. fast ebenso, jedoch mit einer Art in Spanien, die 1. fast ebenso, jedoch mit zwei Arten punctostriata und Blaps. 311 Juliae auf der asiatischen Küste des Mittelmeeres Auf diese Küste ist die 9. Gruppe fast bescliränkt; denn sie besitzt ausserdem nur eine Art in Egypten. Die 3. Gruppe ist auf den westlichen Theil sowohl der europäischen als der afrikanischen Küste des Mittelmeeres beschränkt. Am dichtesten ist der westliche Theil der afrikanischen Küste des Mittelmeeres mit Arten der ersten Abtheilung besetzt, in- dem nicht weniger als 28 Arten dort (in Tunis, Algier und Marocco) vorkommen. Auf der europäischen Küste, in Spanien und *Süd- frankreich sind sie viel spärlicher, nur durch 5 Arten vertreten, zwischen die sich 3 Arten der zweiten Abtheilung {letldfera, gihba und mucronata) mischen. In Italien kommt nur gigas nebst den eben genannten 3 Arten der zweiten Abtheilung vor, an der asiatischen Küste des Mittelmeeres sind schon 8 Arten der ersten Abtheilung, und im östlichen Theil der afrikanischen Küste (Egypten, Cyi*enaica) 11 vorhanden. Dieses Vorkommen der Arten der ersten Ab- theilung berechtigt zu dem Schlüsse, dass das Centrum ihrer Ent- stehung auf afrikanischem Boden liegt, von dem aus dann 5 nach Spanien und Südfrankreich hinübergingen, von denen nur 2 {}Valtlii und brachyura) ausschliesslich europäischem Boden angehören; denn die anderen 3 (lusitanka, hispanica und gigas) sind ebenso auf afrikanischer Seite vertreten. Grösser ist die Ausbreitung im Osten gewesen. Hier kommen an der asiatischen Seite des Mittelmeeres 7 Arten vor {puncfostriafa , Juliae, taeniolata, gigas, kaifensis, Judaeoriim und cordicollis, von denen die erstgenannte bis Persien reicht) und von hier aus hat sich die 10. Gruppe weit nach Asien hinein bis Indien und Turkestan ausgebreitet. Die Arten der zweiten Abtheilung scheinen sich dagegen von Centralasien aus verbreitet zu haben, wenn man die dichteste Art- entwickelung als Ausgangspunkt betrachten darf. Neun ganze Gruppen derselben, mit zusammen 38 Arten, und 30 Arten der übrigen Gruppen sind auf Centralasien beschränkt, der Caucasus beherbergt 25, die asiatische Küste des Mittelmeeres 18, die europäische im Osten bis an das adriatische Meer 7 (tibialis, reflexicollis, abbremata, Oertzenü^ gibba, lethifera und mucronata)^ im Westen nur die 3 letzt- genannten Arten. Diese 7 Arten kommen alle auch in Asien vor und nur Oertzenii hat einen besclu-änkten Verbreitungskreis in Kleinasien und auf den Inseln. Von den asiatischen Arten sind ausserdem mortisaga, lethifera, mucronata, gibba, tibialis, pidrida, robusta, songorica, lialophila, abbreviata und parvicollis über das europäische Russland, die 3 letztgenannten bis Ungarn und Oester- reich, die 3 erstgenannten ausserdem fast über ganz Europa ver- breitet. Von diesen 11 Arten ist keine ausschliesslich europäisch uiul da foveicoUis eine zweifelhafte Art, Oertzenii auch an der klein- Sl^ Tenebrionidae. asiatischen Küste vertreten ist, so dürfte die zweite Abtheilung über- haupt keine einzige ausschliesslich europäische Art besitzen, während die erste deren auch nur 2 aufweist. Die in unserem Faunengebiet vorkommenden Arten sind folgende: I. Abtiieiliiug. Das unter den Klauen vorragende Ende des Klauengliedes zugespitzt, Kopfschild vorn ausgerandet, Halsschild bis zur Basis der Quere nach ge- wölbt, kaum punktirt. 1. (4.) Gruppe. Kinn vorn nicht eingedrückt und nicht ausgerandet, der Höcker des ,^ liegt zwischen dem Vorderrande und der Mitte des 1. Abdomiualsegments, Flügeldecken mit parallelseitigem schwanzförmigen Fortsatz, ^ mit Bürsten- fleck auf dem Abdomen. In Europa 2 Arten, von denen eine in unserem Faunengebiete. 1. Klaps gigns: elonyata, elytris postice sensim decUvibus, laevibus, apice mucronatis , divaricatis , transversim ruyatls, abdomine ruyulvso. L. 32 — 38 mm. i;^ elytris longius mucronatis , femoribus posticis subtus denticulatis, abdomine fasciculato. Fabricius Syst. Ent. 1775 p. 254. — Herbst Käf. VITI 1799 p. 181, tab. 128 fig. 1. — Laporte de Castelnau Hist. nat. II 1840 p. 200. — Mulsant Ool d. Fr., Latig. 1854 p. 109. Tenebrio yiyas Linne Syst. Nat. ed. 12. 1767 p. 676. Blaps yayes Fabricius Spec. Ins. 1781 p. 321 , Mant. 1787 p. 210, Ent. syst. T. I 1792 p. 106, Syst. El. T. I 1801 p. 141. — Panzer Deutschi. Ins. 96. Heft 1805, 1. — Fischer Spicil. 1844 p. 79. — Küster, Käf Eur. III 1845, 43. — Solier Stud. ent. 1848 p. 834. — Allard Ann. d. Fr. 1881 p. 152. Blaps gigantea L. Petagna, Mem. Ins. Regu. Napoli 1819 p. 30 tab. III fig. 3. Blaps producta Brülle Exp. Mor. 1832 p. 203 tab. XL. fig. 7. Blaps sulcata Küster Käf. Eur. III 1845, 41. Blaps armeniaca Allard Ann- Sol. ent. Fr. 1881 p. 170 (ex parte). Var. occulta: prothorace anyustioix, elytris brevius mucronatis. L. 27 — 32 mm. Der Kopf ist breiter als lang, das Kopfschild vorn breit aus- gerandet, die Fühler reichen bis zur Basis des Halsschildes das 4. bis 7. Glied mehr als doppelt so lang als breit. Das Halsschild ist gewölbt und sehr fein zerstreut punktirt, seitlich gerundet erweitert, nach hinten ebenso stark verengt als nach Blcqjs. 313 vorn. Die Flügeldecken sind gestreckt, mit gerundeten Seiten, hinten allniälig abfallend und anfangs dreieckig ausgezogen (mit gleichzeitig verflachten Seiten), zuletzt aber in einen parallelseitigen schwanzförmigen Fortsatz endigend, der stets auf der Oberseite querfaltig und mit tiefer Nalitfurche versehen, auf der Unterseite ausgehöhlt und an der Spitze mit einem stets sehr deutlichen hiatus versehen ist. Die Punktirung der Flügeldecken ist fein und zer- streut, bisweilen tritt ausserdem eine schwache Andeutung von Längsfurchen auf. Auf solche Stücke ist Küsters Bl sulcata ge- gründet und Mulsant erwähnt sie als var. d. Der Seitenrand ist beim ^ nur in der vorderen Hälfte, beim ^ meist überall von oben sichtbar. Die (falschen) Epipleuren sind nach hinten allmälig verengt. Das Kinn ist am Vorderrande weder ausgebuchtet noch ein- gedrückt, das Prosternum läuft hinter den Vorderhüften in einen wenig hohen, dachförmigen Fortsatz aus, das Abdomen ist ge- runzelt und mehr weniger rauh punktirt. Das Männchen hat auf der Naht zwischen dem ersten und zweiten Abdominalsegment eine mit convergirenden gelben Borsten besetzte kleine Grube, vor derselben auf dem ersten Abdominal- segment Querfalten bis zu dem Höcker, der am Anfang des zwischen die Hinterhüften vorragenden Fortsatzes des Segmentes liegt. Von dem Vorderrande dieses Fortsatzes bleibt der Höcker entfernt, während er bei den Arten der 5. Gruppe dicht an den VordeiTand gerückt ist. Die Hinterschenkel sind auf der inneren Kante der Unterseite mit groben, unregelmässigen Kerbzähnen besetzt, die Hintertibien etwas gebogen. Vom Weibchen unterscheidet sich das Männchen ausser- dem durch dickere Beine, schlankere Gestalt mit grösserem Hals- schild und schmäleren Flügeldecken, die bisweilen kaum breiter sind als das Halsschild, hinten stets flacher abfallen und einen längeren schwanzförmigen Fortsatz besitzen. Dieser ist bei den ^ 2,5 — 4mm. lang und hat stets einen weit klaffenden hiatixs, wodm-ch die zwei (einzeln drehrunden) Spitzen mehr weniger zu divergiren scheinen, beim $ ist er nur 1 — 1, 5 mm. laug und hat nur einen geringeren hiatus. Eine auffallend kleinere Form, mit schmälerem Halsschild und schwächer ausgeprägten Geschlechtsmerkmalen beim ^, ist namentlich in Sardinien zu Hause und von Dahl Blaps occidta genannt worden, doch kommt sie auch anderweitig vor. Die Blaps gigas ist in allen Küstenländern um das mittel- ländische Meer verbreitet, scheint sich aber nirgends sehr weit von der Küste zu entfernen. In unserem Faunengebiete kommt sie wie es scheint nur in I Strien vor, von wo ich sie durch Prof. Schreiber 314 Tenehrionidae. in Görz melirfacli erhielt, der mir über ihr Vorkommen schreibt, sie sei unmittelbar um Görz selten, häufig aber in den südlicheren Gebieten, namentlich in der Nähe des Meeres in Gebäuden und deren Umgebung. Unter den übersandten Stücken ist auch eines, das zur var. occulfa gehört. Linne hat offenbar ein grosses ^ mit sehr kurzem schwanz- förmigen Fortsatz der Flügeldecken vor sich gehabt, von dem man, bei einem Vergleich mit Bl. mortisaga, allenfalls sagen kann .,cole- opteris truncatis^\ was Fabricius 1775 in „obtusis^\ 1778 aber in ,,mucronatis^'' änderte Fabricius änderte nun 1781 den Linne'schen Namen gigns ganz ohne Grund in gages ixm. Da er gleichzeitig (au.ch consequent in der Folge) dazu „gages Linne" citirt, liegt die Vermuthung nahe, dass es ein Schreib- oder Druckfehler gewesen ist. Er wurde aber Veranlassung, dass viele Autoren bis in die neuste Zeit diesem Irrthume folgten. 1781 und 1792 citirt Fabri- cius ausser Linn^ noch Siilzer Abg. Gesch. d. Ins., welches Citat er erst 1802 fortlässt, da dasselbe sich auf eine ganz andere, indische Gattung bezieht Dass Blaps gigantea Petagna und Bl. producta Brülle hierher gehören, geht aus den Beschi'eibungen und Abbil- dungen dieser Autoren unzAveifelhaft hervor. Auch Küsters Bl. sulcata kann meiner Meinung nach nur hierher gehören, da er den schwanzförmigen Fortsatz zutreffend beschreibt und Stücke mit schwachen Rippen der Flügeldecken vorkommen. Jedenfalls gehört sie nach Küsters genauer Beschreibung des schwanzförmigen Fort- satzes nicht, wie Kraatz (Berl. ent. Zeitschr. 1869 p. 281) meint, zu polychresta (lineata Sol.), die auch weder in Sardinien noch in Sicilien vorkommt. Die Vaterlandsaugabe „Sicilia" der Stücke im Berliner Museum ist eine falsche, ebenso wie die Vaterlandsangabe ,,Austria'' bei Bl. lugens eine falsche ist. Von Blaps armeniaca All. gehört die Abbildung und der Anfang der Beschreibung p. 171 Zeile 1—10 zu Bl. gigas. Dagegen ist die Fortsetzung der Beschreibung p. 171 Zeile 11 bis p. 172 Zeile 4 ganz unstreitig auf Bl. pPina zu be- ziehen; denn sie ist eine wörtliche Copie aus Mulsants Beschrei- bung der Bl. plana. Wie wenig diese beiden Theile der Beschrei- bung zu einander passen, geht daraus hervor, dass im ersten die Länge des schwanzförmigen Fortsatzes auf 3 mm. beim ^ und l'^l^mm. beim ^, im zweiten aber als ,.tres courf-^ beim ^ und „pres- que nul^^ beim $ angegeben ist. Dagegen gehören zwei als Blaps gigas beschriebene Arten nicht hiex-her. Erstens Bl. gigas Olivier (Ent. 111 1795 no. 60 p. 5 tab. I fig. 1), die nicht die Linn^'sche Art, wie Olivier meint, sondern die Bl. lusitanica darstellt, und zweitens Bl. gigas Yis eher (Ent. Imp. Ross. I 1820—22 p. 184 tab, XVI fig. J), die Fischer mit dies<'m Blaps. 315 Namen belegte, da der Name gigas Linne von Fabriciixs in gages umgeändert sei. Später änderte er (Spie. 1844 p. 71) den Namen, weil er nicht passend sei, in holconota. Für die Linne' sehe Art hat aber Fischer die seiuige nicht gehalten, wie ihm Kraatz (Berl. ent. Zeit. 1869 p. 58) durchaus mit Unrecht imputirt, sondern ausdrücklich sowohl im lateinischen als im französischen Texte hervorgehoben, seine Art sei nicht die Linne' sehe gigas, sondern von dieser sehr abweichend. II. Abtheilung» Das unter den Klauen vorragende Ende des Klauengliedes ist ab- gestutzt oder breit abgerundet, das Kopfschild vorn gerade abgestutzt, das Halsschild wenigstens an der Basis mehr weniger flach und punktirt. Das ^ mit Bürstenfleck auf dem Abdomen, der Seitenrand der Flügel- decken von oben nie ganz sichtbar, der Höcker des ^ stumpf oder ge- schwunden, das 2. und 3. Glied der Hintertarsen deutlich dreieckig. 1. (6.) Grupjje. Flügeldecken beim (^ mit deutlichem, beim ^ meist ganz ohne schwanz- förmigen Fortsatz. a. Vordertibien des <^ an der Basis innen deutlich ausgerandet. 2. Blaps f/iMtlba : ovata, subconvexa, prothorace subcom'iexo, subtus hcmcl strigoso, antennis articulis 4:'^— 7^ latitudine distincte longioribus, elytris in $ ecaudatis, sutura haud impressa. L. 17 — 23 mm. (^ tibiis anticis basi emarginatis, callo abdominali minuto, elytris sub- catidatis, abdomine fasciculato. Laporte de Castelnau Hist. nat. d. Ins. Col. T. II 1840 p. 200. — Reiche Ann. Soc. ent. Fr. 1857 p. 252. - Allard Ann. Soc. ent. d. Fr. 1881 p. 495. Blai)s australis Solier Studi entom. 1848 p. 322. ?Blaps Jaegeri Hummel Essais ent. VI 1827 p. 40. — All ard Ann. Soc. ent. Fr. 1891 p. 504 (ex p.). Var. italica: elytris ^ longius deplanato-caudatis. Blaps gibba var. italica Baudi Deutsche ent. Zeitschr. 1875 p. 97 Der Kopf ist breiter als lang, das Kopfschild vorn gerade ab- gestutzt, die Fülilcr erreichen knapp die Basis des Halsschildes, das 4. bis 7. Glied deutlich länger als bx'cit. Das Hals Schild ist t'acher als bei Bl. gigas., aber gewölbter als bei letlüfera und mortisaga; beides tritt besonders an der Basis 316 Tenebrionidae. hervor. Die Punktirung ist fein, aber deutlich und ziemlich dicht. Die Seiten sind nach hinten schwach, nach vorn stärker gerundet eingezogen. Die Flügeldecken sind deutlich breiter als das Ilals- schild, sowohl der Quere als der Länge nach stärker gewölbt und hinten steiler abfallend als bei leihifera und morüsaga, und es ist zwischen Halsschild und Flügeldecken ein schwacher Eindruck er- kennbar, der an beiden anderen Arten fehlt. Die Spitze ist nur stumpf gerundet zugespitzt, beim <^ schwach bis zu Iram. aus- gezogen, doch kommt in Italien eine Varietät vor, die einen schwanzförmigen Fortsatz hat, der beim ^ ^^^ linm. lang, beim ^ bis 2,5 mm. und mehr weniger parallelseitig, oben glatt, flach ge- Avölbt und fast ohne Nahtfurche ist. Der Seitenrand ist von oben nur dicht an der Basis sichtbar, die Epipleuren sind vorn breit bis zum 2. Abdominalsegment sehr wenig, von hier an stärker verschmälert. Das Kinn ist vorn weder ausgerandet noch eingedrückt, das Prosternum hinter den Vorderhüften ganz abfallend und gar keinen Fortsatz bildend, die Seiten des Halsschildes auf der Unterseite glatt, höchstens mit schwach angedeuteten Spuren von Längsfalten. Das Abdomen ist glänzend, fein und sparsam punktirt. Die Beine sind so lang wie bei Bl. letliifera^ die Vordertibien schmäler und weniger rauh, beim ^ mit einer deutlichen Aus- buchtung innen an der Basis. Das Männchen hat einen Borstenileck auf der Naht zwischen dem ersten und zAveiteu Abdominalsegment, davor einige schwache Falten auf dem ersten Segment, die bis an den Höcker reichen, der flach und breit, etwa in der Mitte des Segmentes, etwas hinter den Hinterhüften liegt. Die Spitze der Flügeldecken ist stärker aus- gezogen als beim ^. Sonst sind äusserlicli keine Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen wahrnehmbar. Bei der Var. italica ist ein deutlicher schwanzförmiger Fortsatz beim $ und besonders beim ^ ausgebildet, welcher dem der Bl. tihi- alis ausserordentlich ähnlich ist, während er von dem der lethifera erheblich abweicht. Diese Varietät kommt vorherrschend in Italien vor, doch auch in Griechenland. Die Bl. gibha ist von Südrussland (Krimm) und vom Caucasus (Mus. Allard) bis Spanien und Portugal verbreitet, ihre Hauptheimath ist Italien, wo ich sie z. B. bei Rom und bei Neapel 1863 häufig- gesammelt habe. In Sicilien. wo sie nach Allard auch vorkommt, rauss sie seltener sein; denn dort habe ich nur lethifera gefunden. Ostlich und westlich von Italien ist die Art viel seltener. Da sie aber in Dalmatien bei Spalato von Küster getroften wm*de, M'ird sie dazwischen an der Küste unseres Faunengebietes nicht fehlen. Blaps. 317 Die kurze Beschreibung, die H u m m e 1 1827 von seiner Blaps Jaegeri gab, ist nicht geeignet, die Art kenntlich zu machen, daher die von Castelnau eintreten muss. Soli er beschrieb die Art unter neuem Namen, den sie behielt, bis Reiche auf den älteren Castelnau'schen aufmerksam machte. Allard's Bl. Jaegeri be- zieht sich zum Theil {^ aus dem Caucasus^ auf diese Art, zum Theil auf Bl. nitida (aus Sibirien). b. Vordertibien des ^ an der Basis gebogen, aber ohne Ausrandung. 3. Blaps Sethifei^n: ovata, subdepressa, prothorace transverso, disco sub- plano, subtus haud strigoso, antennis articulo 4" — 7" latitudine vix lon- giwibus, elytris latis, subparallelis, in $ ecaudatis, sutura apice im- pressa. L. 20—27 mm. (^ callo abdominali obtuso, elytris caudatis, eauda haud deplanata, distincte sulcata, abdomine fasciculato. Mars harn Ent. Brit. Cot. 1802 p. 479. Tenebrio mortisagtis Scopoli Entom. Carn. 1763 p. 81. Blaps similis Latreille Hist. nat. Crust. et Ins. T. 10, 1804 p. 279, Gen. Crust. et Ins. T. II 1807 p. 162. — Redtenbacher Fauna Austriaca ed. III 1874 T. II p. 85. — Seidlitz Fauna baltica 1875 p. 360, ibid. ed. II 1891 p. 514, Fauna transsylv. 1891 p. 550. — Allard Ann. d. Fr. 1882 p. 124. Blaps mortisaga $ Illiger Käf. Preuss. 1798 p. 112. — Herbst Naturs., Käf. 8. Th. 1799 p. 184 tab. 128 fig. 3. Blaps futidica Sturm Käfer T. 2. 1807 p. 205, tab. XLV flg. b. — Duftschmid Fauna Austriae T. II 1812 p. 282. — Mulsant Col. d. Fr. Latig. 1854 p. 121. — Thomson Skand. Col. T. VI 1864 p. 238. — Miller Wien, entom. Mon. 1858 p. 17. — Redtenbacher Fauna austriaca 1849 p. 598, ibid. ed. II 1858 p. 591. — Fischer Entom. Russ. Vol. I 1820—22 p. 186 tab. XVI fig. 3, Spicil. 1844 p. 92. - Küster Käf. Eur. III 1848, 47. — Solier Stud. ent. 1848 p. 308. — Bach Käferfauna Bd. III 1856 p. 220. Blaps obtusa Gyllenhal Ins. Suec. T. III 1813 p. 712 — Curtis Brit. ent. T. IV p. 148. Blaps subquadrata Brülle Exped. Mor. 1832 p. 204. — Allard Ann. Soc. ent. Fr. 1882 p. 126. Blaps plicaticollis Menetries Bull. Acad. Pet. I 1836 p. 151. ^ Blaps proxima Solier ibid. p. 313. Blaps convexa Fischer Spicil. 1844 p. 92. Blaps dorsata Fischer ibid. p. 98. Blaps brevis Fischer ibid. p. 96. Blaps damascena Fischer ibid. p. 101. Blaps mucronata Solier Studi entom. 1848 p. 309. ? Blaps asiatica Solier ibid. p. 310. Blaps rectangularis Allard Ann. Soc. ent. Fr. 1881 p. 524. 318 Tenebrionidae. Der Kopf ist breiter als lang, das Kopfscliild vorn gerade ab- gestutzt, die Füliler erreichen die Basis des Halsschildes nicht, das 4. bis 7. Glied ist nicht oder kaum länger als breit, das 7. deutlich breiter als das 4. bis 6., so breit als das 8. bis 10. Das Halsschild ist namentlich an der Basis flach, vorn etwas mehr gewölbt, deutlich breiter als lang, mit (besonders beim ^) deut- lich gerundeten Seiten, in der Regel grob und dicht punktirt, doch kommen auch Stücke mit fein und sparsam punktirtem Hals- schilde voi-. Die Flügeldecken sind kaum breiter als das Halsschild, seit- lich sehr schwach gerundet , auf dem Rücken flach und bilden mit dem Halsschilde eine continuirliche flache Wölbung, der Winkel, den der Seitenrand der Flügeldecken mit dem Seitenrand des Hals- schildes, von der Seite gesehen, bildet, ist ein sehr stumpfer. Hinten sind sie steiler abfallend als bei mortisaga, aber flacher als bei gibha, lind von oben ist meist der ganze abschüssige und zugespitzte Theil sichtbar, der bei steilem Abfall durch Wölbung der hinteren Rundung überwölbt und grösstentheils verdeckt ist (z. B. bei Bl. pterotapha), so dass nur die äussei'Ste Spitze der Flügeldecken unter der über- gewölbten Rundung vorragt. Die Zuspitziing ist beim § nur stumpf dreieckig mit vertiefter Naht, (wodurch bisweilen ein kleiner hiatus bedingt wird), beim ^ dagegen ein deutlicher schmaler, 1 — 1,8mm. langer schwanzförmiger Fortsatz, mit tiefer Nahtfurche, aber fast ohne hiatus. Der Seitenrand ist nur im vorderen Drittel von oben sichtbar. Von der Seite gesehen ist er ziemlich geradlinig nach hinten abfallend und die Epipleuren sind daher von der Basis an gleichmässig und stark nach hinten A'erengt. Die Punktirung ist ziemlich rauh und oft runzlig, sie entspricht der des Halsschildes, ist also meist ziemlich dicht, selten sj)arsam und dann auch glatter. Das Kinn ist vorn weder eingedrückt noch ausgerandet, das Prostei'num hinter den Vorderhüften ganz abfallend und gar keinen Fortsatz bildend, die Seiten des Halsschildes auf der Unterseite zer- streut gekörnt, bisweilen schwach längsrunzlig. Das Abdomen fein sparsam punktirt, glänzend und schwach runzlig. Die Beine sind verhältnissmässig küi-zer als bei Bl. morüsaga und viel kürzer als bei Bl. mucronata und gigas. Alle Schenkel sind deutlich gekeult, besonders die vorderen. Die Vordertibien sind verhältnissmässig breiter und rauher als bei den verwandten Arten, und zwar gewinnen sie ihre Breite schon sehr bald hinter der Basis, was ihnen eine charakteristische plumpe Form verleiht. Das Männchen hat auf der Naht zwischen dem ersten und zweiten Abdominalsegment den gelben Borstenfleck und vor dem- selben auf dem ersten Abdominalsegment einige Querfalten bis zu Blaps. 319 dem flachen, etwa in der Mitte des Segmentes liegenden Höcker. Im Übrigen sind die Schenkel, namentlicJi die Hinterschenkel, stärker als beim ^ und die Flügeldecken haben den geschilderten schwanz- förmigen Fortsatz. Die Bl Ictliifera ist die am weitesten verbreitete Art, denn sie kommt in ganz Europa, vom Norden (Schweden und Estland) bis an das Mittelmeer (Sicilien xmd Spanien, wo ich sie 1863 und 1865 häufig sammelte, auch Griechenland, Mus. Oertzen) und das schwarze Meer (Krimm), und von Westen (England und Frankreich) bis zum äussersten Osten und bis tief nach Asien hinein, auch im Caixsasus und in Klein-Asien vor. Auf der afrikanischen Küste da- gegen scheint sie nicht zu Hause zu sein, da mir von dort nur ein Stück vorgelegen hat, das leicht importirt oder auch mit falschem Fundort versehen sein konnte. Die Art ist in ihrem ganzen Ver- breitungsbezirk häufig, und zwar in der Nähe menschlicher Wohnungen unter Steinen, unter Holz u. s. w. Die Art wurde zuerst von Scopoli 1863 kenntlich beschrieben. Seine Beschreibung würde zwar noch besser auf Bl. nmcroriata passen, wenn er nicht ausdrücklich den Borsteni'eck auf dem Abdomen be- schrieben hätte, den die Bl. mucronata nicht besitzt. Scopoli hielt seine Art aber für den Tenehrio morüsagus Linn^ und trennte sie daher nicht von dieser Art. Herbst und Illiger hielten sie für das ^ von Bl. mortisaga. Der Erste, der sie als besondere Art an- sprach, war Marsham, indem er 1802 eine ausführliche vergleichende Beschreibung von Bl. letlnfera und von Bl. mucronata (die er für Bl. mortisaga hält) gab. Sodann unterschied Latreille 1804 unsere Art, ohne von Marsham zu wissen, ebenfalls von der Bl. rrmcro- nata (die er auch für Bl. mortisaga hielt), und endlich gab Sturm 1807, ohne von Marsham und von Latreille zu wissen, vergleichende Be- schreibungen der 3 Arten, Bl. mortisaga, letliifera (== fatiäica Sturm) und mucronata (= obtusa Stu,rm) und bildete auch die beiden letzteren ab. Seitdem sind dieselben nicht mehr vermischt worden, wohl aber hat Solier, ohne Sturm's Beschreibung zvi kennen und ohne ihn zu citiren, unsere Art zufällig unter demselben Namen wie Sturm ^) ausserdem aber noch zweiiual (als mucronata nov. sp. und als proxima nov. sp.) beschrieben. Der Sturm' sehe Name verblieb dann unserer Art bis 1874, wo Redtenbacher den älteren Latreille' sehen Bl. slmilis zur Geltung brachte, der sich seitdem eingebürgert hat. Leider muss dieser nun wiederum dem noch älteren Marsham 'sehen av eichen, der aber nun hoft'entlich der älteste ') Er schrieb denselben iiTthümlich Illiger (ohne Citat) zu und hielt ihn wohl daher für älter als den Namen similis Latr. 320 Tenebrionidae. bleibt. Marshain citirt zwar eine noch ältere Abbildung von Scbäffer 1766 als „Tcnehrio lethifer^' , Schäffer aber hat weder eine Beschreibung geliefert, noch auch einen Namen, wie Marsh am ihn citirt, gegeben. Er bildet vielmehr tab. 37 fig. VI und ebenso tab. 60 fig. 3 je einen als eine JBlaps-Avt erkennbaren Käfer ab und bezeichnet in der Tafelerklärung den ersteren als .,Tenebrio antennarum articuUs lenUformibus primus''^ den zweiten als „Tenebrio secundus. Harrer hat 1784 in seinen, zu den Schäffer'schen Jcones gelieferten Beschreibungen p. 321 die betreffende Abbildung (wenigstens nach Schneider, Füssli's Neues Mag. III p. 137) auf Blaps mortisaga gedeutet. 4t, Blaps tJflilteri: ovata, suhconvexa, prothorace subquadrato, lateribus siibparallelis , subtus haud strigoso, antennis articulo 4° — 7" latitudine haud longioribus, elytris ovatis, in $ breviter caudatis, sutura apice im- pressa. L. 16— 20 mm. ^ callo abdominali obtuso, elytris paullo longius quam in $ caudatis, cauda haud deplanata, distincte sulcata, abdomine fasciculato. Blaps reflexicollis Miller Wiener entom. Mouatsschr. 11 1858 p. 18. Redtenbacher Fauna austriaca ed. III 2. 1874 p. 85. Der Kopf und die Fühler sind ganz Avie bei Bl. letlüfera ge- bildet, die Fühler verhältnissmässig noch kürzer. Das Halsschild ist fast so lang als breit, mit fast geraden, nur vorn gerundet eingezogenen Seiten, ebenso gewölbt, jedoch stärker geneigt und deutlich schmäler, als bei letlüfera] denn es ist stets deutlich schmäler als die Flügeldecken. Die Punktirung ist ziem- lich fein und dicht, niemals so grob Avie sie bei lethifera in der Regel ist. Die Flügeldecken sind sowohl der Quere als der Länge nach stärker gewölbt als bei lethifera, jedoch schwächer als bei gibba, und von der Seite gesehen ist der Winkel, den der Seitenrand des Hals- schildes mit dem Seitenrand der Flügeldecken bildet, nicht so stumpf als bei lethifera. Sie sind schmäler als bei lethifera und die Seiten sind weniger parallelseitig. Die Punktirung ist ziemlich fein und nur wenig rauh. Der schwanzförmige Fortsatz ist beim ^ nicht viel kürzer (0,75 mm.) als beim ^ (1mm,), bei diesem ebenso ge- bildet, nur verhältnissmässig kürzer, als bei lethifera. Die Epipleuren sind wie bei letztgenannter Art geformt. Die ganze Unterseite ist wie bei lethifera, nur der Höcker des ^ nicht schwächer, sondern eher verhältnissmässig stärker aus- gebildet als bei lethifera, was einer Annahme, dass man es mit einer kleineren Varietät der letzteren Art zu thun habe, ent- gegensteht. Blaps 32 i Der ganze Körper ist höher (sowohl im Verhältniss zur Länge, als auch im Verhältniss zur Breite) als bei lethifera^ der Querschnitt wenig breiter als hoch, während er bei lethifera viel breiter als hoch ist. Alle diese Unterschiede scheinen es zu rechtfertigen, wenn wir die Bl. Milleri nicht als Varietät der Bl. lethifera, sondern als selbst- ständige Art betrachten. Immerhin stehen sich die beiden Arten so nahe, dass vielleicht noch irgendwo Übergangsformen zwischen ihnen am Leben sind. Dann hätte man die Bl. Milien als Varietät und lethifera als Stammart zu betrachten, da letztere den weiteren Ver- breitungsbezirk hat. Die Bl. Milleri ist bisher nur in Oesterreich, sowohl in der Nähe von Wien (Miller) als auch in Mähren (Reitter), gefunden worden, und scheint dort nicht selten zu sein. Miller beschrieb die Art zuerst und hielt sie für die Bl. reflexi- colUs Solier, doch hat Solier eine grössere Art von 21 — 24mm. Länge vor sich gehabt'). Da der Name re/7ex/coW/s der Solier' sehen Art verbleibt, ist für die Miller 'sehe ein neuer Name einzuführen und ich benenne sie daher nach dem trefflichen Entomologen Ludwig Miller in Wien, dem wir so viele schöne Entdeckvmgen und sorgfältige Arbeiten verdanken. (11. Abtla.) 2. (J.) Gruppe. Flügeldecken auch beim $ mit deutlichem schwanzförmigen Fortsatz, der meist nicht viel kürzer als beim (^ ist. .5. tSlap.v mortisaga t elongata , subdeplanata , prothorace subcordato, disco piano, elytris elongatis, postice sensim declivibus, longius caudatia, cauda profunde sulcata, antennis longiorihus, articulis 4"— 7" latitudine distincte longioribus, 8" — 10" nodulosis. IL, 20— 31mm. ^ callo abdominnli nullo , elytris longissime caudatis, abdomine fas- ciculato. Fabricius Syst. Entern. 1775 p. 254, Spec. Ins. 1781 p. 321 , Ent. syst. T. 1 1792 p. 107, Syst. El. T. I 1801 p. 141. — Illiger Käfer Preuss. 1798 p. 112 {^). — Paykull Fauna Suec. T. I 1798 p. 87. — Herbst Naturs. Käf. 8. Th. 1799 p. 182 (cJ) tab. 128 iig. 2. — Gyllenhal Ins. Suec. 1802 p. 595. — ') Solier' s Art dürfte dieselbe sein, die Allard als Bl. reflexicoUis be- schreibt, obgleich dieser zu seiner Art die Blaps reflexicoUis Fisch, und Dahlii Sol. citirt. Erstere ist sowohl nach Fischer's Beschreibung als auch nach den Exemplaren seiner Sammlung gleich mortisaga, letztere wahrscheinlich ebenso. Allard 's Citirung der Bl. reflexicoUis Sol. hei Bl. confusa Min. ist ganz ver- fehlt, da die So Her 'sehe Art zu den Arten mit Bürstenfleck beim ^ gehört. V. 21 322 Tenebrionidae. Sturm Käf. II 1807 p. 203. Diiftschmid Faiina Austr. T. II 1812 p.282. — Fischer Spicil. 1844 p. 80. — Küster Käf. Eur. III 1845, 46. — Solier Stud. ent. 1848 p. 303. — Redtenbacher Fauna austr. 1849 p. 598, ibid. ed. II p. 282, ibid. ed. III 1874 T. II p. 85. — Mulsant Col. d. Fr. Latig. 1854 p. 117. — Bach Käferfauna Bd. III 1856 p. 220. — Miller Wien. ent. Mon 1858 p. 18. — Thomson Skand. Col. T. VI 1864 p. 238. — Seid- litz Fauna baltica 1875 p. 360, ibid. ed. II 1891 p. 513, Fauna transsylv. 1891 p. 549. — Allard Ann. Soc. ent. d. Fr. 1882 p. 85. Tenebrio mortisayus Linne Syst. nat. ed. X 1758 p. 418, ibid. ed. XII 1766 p. 676, Fauna Suec. ed. II 1761 p. 226. Tenebrio acuminatus De Geer Mem. T. V 1775 p. 31 , Cbers. von Goeze T. V 1781 p. 252. Blaps clongata Menetries Cat. rais. 1832 p. 199. Blaps canaliculata Fischer Spicil. 1844 p. 81. Blaps confusa Fischer ibid. p. 81. Blaps reflexicoUis Fischer ibid. p. 82. Blaps Garbo Fischer ibid. p. 87. Blaps ensifer Motschulsky Bull. Mose. 1845 I p. 67, Blaps Dahin Solier Stud. ent. 1848 p. 317. Der Kopf ist breiter als lang, das Kopfschild vorn gerade ab- gestutzt. Die Fühler erreichen die Basis des Halsschildes, das 4. bis 7. Glied ist bedeutend Länger als breit, das 7. nur wenig breiter als die vorhergehenden. Das Halsschild ist fast so lang als breit, nur schwach gewölbt, fein, ziemlich dicht pnnktirt, vor der Mitte am breitesten, nach vorn gerundet, nach hinten geradlinig verengt, daher etwas hei'zförmig. Die Flügeldecken sind kaum breiter als das Halsschild, mit schwach gerundeten Seiten, hinten flach abfallend, allmälig lang aus- gezogen, mit langem schwanzförmigen Fortsatz, der beim ^ 1,5 bis 2,5mm., beim (J 2,5— 4mm. lang ist, eine tiefe, breite Nahtfurche besitzt, durch welche der Fortsatz jeder einzelnen Flügeldecke eine ziemlich scharfe Oberkante erhält. Der Seitenrand ist von oben bis zur Mitte und dann wieder hinten deutlich sichtbar, die Epipleuren sind vorn schmäler und nach hinten schwächer verengt als bei lethifera. Die Punktirung ist fein, nicht sehr dicht, bisweilen wird sie mehr gereiht und streifig. Auf solche Exemplare ist elongata M^n. und canaliculata Fisch, gegründet. Das Kinn ist vorn weder eingedrückt noch ausgerandet, das Prosternum hinter den Vorderhüften ganz abfallend, das Abdomen körnig punktirt. Die Beine sind länger als bei Bl. gibba, viel länger als bei lethifera, fast so lang als bei Bl. mucronata, alle Schenkel, besonders die vorderen, sind deutlich gekeult. Die Vorder- Blaps. 32:-{ tibien sind schmäler als bei letldfera . die Tarsen, besonders die hinteren, länger als bei lethifera. so lang als bei mucronata. Das Männchen hat einen grossen gelben Borstenfleck auf der Naht zwischen dem ersten und zweiten Abdominalsegment, auch Querfalten davor auf dem ersten Segment, aber keinen Höcker. Im Übrigen weicht es nur noch durch einen in der Regel längeren schwanzförmigen Foi'tsatz der Flügeldecken vom $ ab, doch giebt es Exemplare beider Geschlechter, die hierin vollkommen gleich sind. Die Verbreitung der Blaps morüsaga ist eine mehr nördliche und östliche als die der lethifera und mucronata. Sie geht bis Lapp- land hinauf und im Osten bis Sibirien und bis Transkaukasien, fehlt aber im südlichsten und im ^\'estlichen Europa in Italien, Griechen- land, Frankreich, Spanien und England. Im Norden und Osten ihres Vorkommens ist sie häutiger, als im Süden. Der südlichste Punkt in unserem Faunengebiet ist Görz, von wo ich sie durch Herrn Schreiber mit der Bemerkung erhielt „einst eben nicht selten gewesen, jetzt äusserst selten, so dass das mitgesandte Stück das einzige ist, das ich seit mehr als 30 Jahren bekommen habe." In Kärnthen ist sie dagegen noch häufig. Die Bl. mortisaga ist schon in der vorlinn^ischen Zeit vielfach beschrieben worden, auch von Linne selbst schon vor der Ein- führung der binären Nomenclatur in seiner Fauna suecica ed. I 1746 p. 189 als Tenebrio atra, coleopteris pone acuminatis. Sie ist also die am längsten bekannte Art der Gattung, wenn auch ihre heutige Um- grenzung erst neueren Datums ist, und eigentlich erst mit Sturm 1807 beginnt; denn während alle früheren Autoren unter dem Namen mortisaga bald mortisaga und lethifera ziisammenfassten (Linne, Fabricius, Illiger, Herbst, Payknll, Gyllenhal 1802) bald mucronata (Olivier, Latreille, Marsham) oder lethifera (Scopoli) meinten, unterschied Sturm zuerst die drei Arten und grenzte sie in ausi-eichender Weise gegen einander ab. Dennoch wurden diese drei so sehr verschiedenen Arten auch später noch ■vielfach mit einander verwechselt, was namentlich in Bezug auf die Kenntniss ihrer Larven vielfach störend zu bemerken gewesen ist, und zur Folge gehabt hat, dass die Larve von Bl. mortisaga faktisch noch nicht bekannt ist. (vergl. pag. 245). Auch die anatomischen Forschungen an Blaps .,mortisaga" lassen es meist sehr zweifelhaft erscheinen, ob dieselben wirklich an dieser Art oder an lethifera oder mucronata augestellt wurden. Dass die zalüreichen Citate aus Fischer 's Spicilegium hierher gehören, geht nicht nur aus den betreffenden Beschreibungen, sondern auch avis seiner Sammlung in Dresden hervor. Allard's Annahme, dass auch Bl. ensifer Motsch. hierher gehöre, steht seitens der Be- 21* 324 Tenebrionidae. Schreibung nichts entgegen, daher diese Synonymie anzunehmen ist. Endlich scheint mir Bl. Dahlü Solier nur hierher gehören zu können. Da Solier die Art nach einem Männchen beschreibt und sie in die Abtheilung stellt , die durch einen Bürstenfleck der Männchen charakterisirt ist, so kann sie unmöglich, wie Kraatz (Deutsch, ent. Zeitschr. 1881 p. 56) als „sicher" annimmt, zu halophüa (confusa Men.) gehören. Kraatz scheint bei dieser Gelegenheit durch Solier's Angabe ,,callo abäominali nullo" in-e geführt worden zu sein, und den „Abdominal-Höcker" mit dem Bürstenfleck verwechselt zu haben. Viel eher könnte man der von Kraatz früher (Berol. ent. Zeitschr. 1869 p. 280) ebenso zuversichtlich ausgesprochenen Meinung beistimmen, dass Bl. Dahlii Sol. dieselbe Art sei wie Bl. reflexkollis Sol., wenn dem nicht das Fehlen des Abdominal-Höckers entgegenstände. Diese Angabe weist aber nur auf Bl. morüsaga hin und die ganze Beschreibung bestätigt das, besonders die Worte .,Etroite, ovale tres-alonge, subparaUele'\ ■ — „protJiorax legerement con- vexe peu transverse et retreci anter ieurement et posterieurement" — „prolongement caudal assez long large subparallele' ^ — „antennes ä articles de 4 ä 7 cöniques, oblongs, — " wenn man dieselben mit den entsprechenden Ausdrücken, die Solier bei Bl. mortisaga ge- braucht, A^ergleicht. Der einzige unterschied von mortisaga., den Solier in der Tabelle p. 295 angiebt, ist durch die Worte ^,et posterieurement''' der Beschreibung widerrufen. B. Das ^ ohne Bürsteufleck auf dem Abdomen, der Seitenrand der Flügeldecken von oben nicht überall sichtbar, flalsschild wenigstens an der Basis ganz flach. a. Das erste Glied der Hintertarsen ist unsymmetrisch, an der Spitze innen stärker vorgezogen als ai;ssen. (II. Abth.) 3. (11.) Gruppe. Schenkel schmal und kaum gekeult, Fühler lang, Flügeldecken viel breiter als das Halsschild, bei ^ und ^ mit kurzem schwanzförmigen Fortsatz. -ocessu distincto, prothorace angulis posticis obtusis et paullo rotundatis, subtilius punctulato. L. 14 — 15 mm. Turkestan. 4 ' Elytris humeris plane rotundatis, prothorace angulis posticis fortiter rotundatis. Platyscelis. 355 5, Platyscelis (Platynoseelis) gracilis: prosterno pone coxas pro- cessu angulato-producto, prothorace longitudini aequüato, disperse punctato, abdomine pubescente, ^ tarsis anticis fortiter, inter- mediis modice dilatatis. L. 13 mm. TurJcestan. 5' Platyscelis (Platynoseelis) constricta: prosterno pone coxas processu vix ullo, prothorace longitudine latiore, crebre punctato, lateribus fortiter, angulis posticis plane rotundatis, ^ tarsis anticis modice, intermediis haud dilatatis. L. 9 — 10 mm. Margelan. 3' Prosterno pone coxas acute dentato. 4, Platyscelis (Platynoseelis) Leder i: prothoracis angulis posticis et elytrorum humer is obtusis sed pjarum rotundatis, ^ tarsis an- ticis fwtissime, intermediis fortiter dilatatis. L. 12mm. Turkestan. 4' Platyscelis (Platynoseelis) Psalidium: prothoi'acis angulis posticis et elytrorum humer is plane rotundatis, prosterni p)roccssu dentiformi parum patente, ^ tarsis anticis modice, intermediis perparum dilatatis. L. 11 — 12mm. Turkestan. suhg. Oodescelis. A, Platyscelis (Oodescelis) Heydenii: tibiis anticis maris intus basi emarginatis, apice a medio inde clavatis, corpore lato, prothorace an- trorsum a basi inde fortiter angustato, lateribus subrectis, angulis posticis acutis, basi emarginato. L. 12 — 13 mm. TurTiestan. A' Tibiis anticis maris haud emarginatis nee clavatis. 1, Prosterni lyrocessu pone coxas elongato-producto, protJioi'ace basi elytris aequilato, angulis posticis acutis, tibiis posticis haud dilatatis. 2, Platyscelis {Oodescelis) affinis: abdomine maris scopaceo-villoso, prothorace subtiliter puyictato, lateribus subtiliter marginatis, corpore modice convexo. L. 9 — 10 mm. Turkestan. 2' Platyscelis (Oodescelis) globosa: abdomine maris haud scopaceo- villoso, prothorace subtiliter punctato, lateribus subtiliter marginatis, corpore brevissimo, fortiter convexo, ^ femoribus posticis subtus basi pubescentibus . L. 8 — 9mm. Sibiria. 1' Prosterni processu pone coxas brevissimo. 2, Prothorace basi elytris aequilato, tibiis posticis angustis , elytris pilosis. 3 , Platyscelis (Oodescelis) hirta: elytris disperse breviter pilosis, pilisque longissimis erectis seriatim ornatis. L. 11mm. Turkestan. 3' Platyscelis (Oodescelis) turkestanica: elytris dense breviter pilosis, prothorace basi truncato, angulis posticis rectis , corpore angustiore. L. 12mm. Turkestan. 2' Prothorace basi elytris angustiore, truncato, angulis posticis rectis, anticis obtusis, tibiis intermediis et posticis dilatatis, elytris apice disperse breviter pilosis. 3, Platyscelis (Oodescelis) Ovulum: tibiis intermediis et posticis parum dilatatis, prothorace elytris multo angustiore, elytris ovatis, L. 10— 11mm. Turkestan. 23* 356 Tenebrionidae. 3' Platyscelis (Oodescelis) somocoeloides: tihiis intermediis et posticis fortiter dilatatis, protJiorace elytris parum angustiore, elytris suhparallelis. L. 13— 15 mm. Turkestan. In Deutschland ist nur eine Untergattung vertreten. subg. Oodescelis. Tibiae anticae subtus haud excavatae, margine exteriore obtusiusculo. Femara antica dentata. Epipleurae elytrorum ante apicem abbreviatae, marginibus superiwe et inferiore connatis. Die Untergattung Oodescelis unterscheidet sich von allen übrigen sehr scharf durch die gezähnten Vorderschenkel. Mit der Unter- gattung Platynoscelis hat sie die stumpfe Aussenkante und in ihrer 2. Gruppe auch die gerade Form der Vordertibien, ebenso die Form der Epipleuren gemein. In letzterer Beziehung stimmt sie auch mit der Untergattung Platyscelis i. sp., die durch aussen scharfkantige und unten ausgehöhlte Vordertibien abweicht, überein, wälu'end die Unter- gattungen Pleiopleura und Leipopleura durch dasselbe Merkmal und durch ihre eigenthümliche Epipleuren-Bilduug ausgezeichnet sind. Die vorliegende Untergattung wurde zuerst vom Monographen Soli er 1848 in seiner dichotomischen Tabelle morphologisch (durch das Merkmal gezähnter Vorderschenkel) festgestellt, aber nur als Gruppe der Gattung Platyscelis (mit dem Inhalt melas und gages) und ohne besondere Benennung. Für dieselben Arten, die Solier in diese Gruppe stellte, wandte Gebier 1859 (Bull. d. Mose. 1859 p. 481), ohne eine Charakteristik zu geben und ohne sich auf Solier zu beziehen, zuerst den Gattungs-Namen Oodescelis an, den Mot- schulsky schon 1845 (ibid. 1845 p. 76) für eine von ihm aus der Gattung Platyacelis ausgeschiedene, aber weder morphologisch noch inhaltlich charakterisirte (also ganz räthselhafte) neue Gattung- angegeben hatte. Motschulsky schloss sich 1860 (Bull. Acad. Pat. T. II p. 527) der Gebier 'sehen Nomenclatur an und fügte der Gattung Oodescelis noch polita Sturm und zwei neue Arten (ininima und attenuafa, die er indess nur andeutet, aber nicht beschreibt, die also als nomina i. lit. unter den Tisch fallen) hinzu; da er aber dieser inhaltlichen Definition keine morphologische hinzufügt, so kann er nicht als Autor von Oodescelis citirt wei'den, und eine solche Gattung ist auch folgerichtig den späteren Autoren Ballion und Kraatz unbekannt geblieben. Ausser den genannten 3 Arten kennen wir jetzt 4 durch Ballion und Kraatz und 8 vorstehend beschriebene, im Ganzen also 15, die in die Unter-Gattuner Oodescelis gehören. Diese zerfällt Platyscelis. 357 nach der Bildung der Vordertibien des ^ in 2 scharf getrennte Gruppen. Bei der ersten sind sie innen von der Basis bis zur Mitte, oder drüber hinaus, tief ausgerandet und von hier an plötzlich keulenförmig verdickt. Bei der zweiten Gruppe dagegen sind sie innen geradlinig und zur Sjjitze nur schwach und allmälig ver- breitert. Ausserdem ist bei den Arten der ersten Gruppe der Seiten- rand der Flügeldecken überall von oben sichtbar, was bei der zweiten meist nicht der Fall ist. 1. Gruppe. In diese Gruppe gehören nur 3 Arten, eine eui'opäische und 2 asiatische. Die europäische ist früher durch Verwechselung mit polita allgemein als deutsche Art betrachtet worden. Es ist indess möglich, dass sie noch in unserem Faunengebiete gefunden wird, und mag daher ihre Beschreibung hier Platz finden. PI, melast femorihus anticis dentaUs, pivthorace elytris aequilato, basi fwtius emarginato, subtiUter marginato, angulis posticis acutis, processu prostei'naU breviore. L. 9 — 11mm. (^: tibiis anticis apice clavaUs, femoribus posticis subtus iiillosis, anticis incrassatis, abdomine segmentis pi-irno, secundo, tertio et ultimo mediis tomentosis. Fischer Entom. Imp. Ross. II 1823 p. 194 tab. XX fig. 2 u. 3. — Soli er Stud. eiit. 1848 p. 212. Platyscelis politus Redte nbach er Fauna austr. ed. II 1858 p. 588. - ibid. ed. III 2 1874 p. 93. — Bach Käferf. III 1856 p. 219. — Seidlitz Fauna transs. 1891 p. 550. Der Körper i.st flacher gewölbt als bei polita, nach vorn und hinten gleichmässig stark vereng-t und daher regelmässig elliptisch, mit der grössten Breite in der Mitte, wie bei PL gages. Das Halsschild ist an der Basis fein gcrandet und stärker ausgerandet als bei PI. polita, so dass die Hinterwinkel spitzer sind, auch ist es stärker punktirt. Der Foi-tsatz des Prostemums hinter den Vorderhüften ist bedeutend kürzer als bei polita und bei gages. Während das 5 ^lur die genannten Unterschiede von diesen beiden Arten aufweist, weicht das ^ sehr auffallend von ihnen ab. Die Vorderschenkel sind verdickt, die Vordertibien an der Spitze nach innen und hinten keulenförmig verdickt und auf dem Abdomen hat der erste, zweite und in geringerem Maasse auch der dritte und letzte Ring einen bürstenartigen Fleck aus gi-augelben Haaren. Ich kenne die Art nur aus Ssamara, von wo sie mein verstorbener Freund Link vor Jahren in Mehrzahl mitbrachte, aus Jekaterinoslav in Südrussland (Mus. Reitter) und aus PodoHen (Mus. Frivaldsky). Redtenbacher führt sie zwar auch aus Oesterreich an, doch bezieht sich seine Angabe auf PI. poliat, während seine Beschreibung nach russischen PL melas entworfen wurde. 358 Tenebrionidae. 2. Gruppe. In diese Gnippe gehören 2 europäische und 10 asiatische Arten. Von der Untergattung Platynoscelis unterscheidet sich diese Gruppe nur durch die gezähnten Vorderschenkel. 1, M*l. polita: femoribus anticis dentatis, prothorace ehjtris sublatiore, lateribus rotundatis, basi emarginato, haud marginato, angulis posticis aubacutis, processii prosternali elongato. L. 7 — 8 mm. i^; tibiis anticis apiceni versus parum dilatatis, haud clavatis, femo- ribus posticis subtus vix tomentosis, anticis haud incrassatis, ab- domine haud tomentoso. Blaps polita Sturm Käf. II 1807 p. 208 tab. 45 fig. 0— D. Pedinus politus Duftschmid Fauna Austriae II 1812 p. 286. Platyscelis melas Redtenbacher Fauna austr. 1849 p. 599. Platyscelis gages Bach Käferf. III 1856 p. 219. — Redtenbacher ibid. ed. II 1858 p. 589. — ibid. ed. ITI 2 1874 p. 93. Der Körper ist kurz und breit, hat seine grösste Breite in der Basis des Halsschildes, das fast breiter als die Flügeldecken ist, und ist nach vorn kurz und stumpf, nach hinten spitzer gerundet ver- jüngt, so dass er kurz eiförmig ist. Der Kopf ist vorn gerade ab- gestutzt, mit fast gerundeten Ecken. Das Halsschild ist breit, fast breiter als die Flügeldecken, nach vorn verengt, die Seiten ziemlich stark gerundet, die Basis nicht gerandet, massig stark ausgerandet, die Hinterwinkel daher nur wenig spitz, die Oberfläche ist fein punktirt. Die Flügeldecken sind kurz, von der Mitte an stark ver- engt, ziemlich stark gewölbt, dicht und fein verworren punktirt. Beim Männchen sind die Vorderschenkel nicht verdickt, Vorder- tibien nicht besonders erweitert, sondern wie beim Weibchen gestaltet und an der Spitze nicht breiter als die Vordertarsen, die Hinter- schenkel sind auf der Unterseite in der Basalhälfte flach gedrückt und gelb behaart, in der Endhälfte tief gefurcht. Die Abdominal- segmente zeigen keine Geschlechtsauszeichnung. Die PI. polita kommt nur in Oesterreich vor, wo sie zuerst von Ziegler „auf einem der höchsten österreichischen Gebirge" gefunden wurde. Sturm beschrieb sie schon 1807 und bildete sie ab, beides so vortrefflich, dass kein Zweifel darüber sein kann, welche Art er vor sich hatte. Seine Worte „vollkommen eiförmig, so dass das stumpfere Ende nach vorn, das spitzere nach hinten gekehrt ist," und seine Abbildung lassen keine Verwechselung mit PI. gages oder melas zu. Duftschmid beschreibt die Art 1812 eben- falls selbstständig, doch passt seine Beschreibung auf jede Platyscelis- Art und enthält nichts charakteristisches. Dasselbe gut von Redten- bachers Beschreibung in der 1. Ausgabe der Fauna austriaca von Pedinina. 359 1849, wo er sich nur auf Sturm und Duftschmicl bezieht. Aus welchem Grunde er nun hier die Art als melas Fischer aufführt, ist nicht aufzuklären. Später 1859 und 1874 beschrieb Redten ba eher die Art dann als gages Fisch., mit der sie in der That grosse Ver- wandtschaft hat, doch verblieb der Sturm 'sehe Name weiter der PI. melas Fisch,, die jetzt auch von Redtenbacher richtig (aber nicht nach österreichischen Stücken), beschrieben wurde. Die andere europäische Art wurde bisher allgemein, durch Ver- wechselung mit poUta, als deutsche Art angesehen. Da es indess möglich ist, dass sie noch in unserem Faunengebiet wirklich auf- gefunden wird, mag ihre Beschreibung hier Platz finden. Pt. gages: femoribus anticis dentatis, prothorace elytris subangustiore, laterib'us subrectis, basi emarginato, haud marginato, angulis posticis subacutis, processu prosternali elongato. L. 7— 8mm. ^ tibiis anticis apiceni versus parum dilatatis, haud clavatis, femo- ribus posticis subtus vix tomentosis, anticis haud incrassatis , ab- domine haud tomentoso. Fischer Entom. Imp. Ross, II 1823 p. 195 tab. XX lig. 5. — Solier Stud. ent. 1848 p. 213. Der Körper ist flacher gewölbt als bei PI. polita., nach vorn und hinten gleichmässig stark verengt und hat seine grösste Breite in oder etwas hinter der Mitte, ist auch überhaupt verhältnissmässig etwas schmäler als bei polita. Das Halsschild namentlich ist schmäler und hat schwächer gerundete, in der hinteren Hälfte fast geradlinige Seiten. Im Übrigen stimmt die Art mit PI. polita überein, auf welche sich auch Redtenbachers PI. gages bezieht. — Ich kenne die Art nur aus Ssamara, von wo sie vor Zeiten mein verstorbener Freund Link in Mehrzahl mitbrachte, aus Südrussland (Mus. Heyden) und dem Caucasus (Mus. Reitter). Redtenbacher führt sie zwar für Oesterreich an, doch in Folge einer Verwechselung mit poUta Sturm. 2. Abtheilung. ^Pedinina. Pedinites Mulsant et Rey Opusc. IV 1853 p. 34 Pediniens Mulsant Col. Fr. Latig. 1854 p. 130. Labrum angustum, membrana articularia obtecta. Clypeus anguste et plerumque profunde etnarginatus. Mentum carinatum. Die Abtheilung entspricht hier der Auffassung Mulsant' s, nach welcher die hergehörigen Gattungen in erster Linie die Bildung des Kinnes als gemeinsames Verwandtschaftsmerkmal aufweisen, 360 Tenebrionidae. Lacordaire hatte im Gregensatz hierzu in erster Linie die Theihing der Augen für niaassgebend gehalten. Doch scheint die Auffassung Mulsant's zu einem natürlicheren System zu führen. Das Kinn ist schmal und zeigt in der Mitte einen deutlichen Längskiel von der Basis bis zur Spitze, der nur bisweilen, bei An- wesenheit von 2 seitlich gebogenen Längskielen, fehlt (z. B. bei der ostindischen Gattung Platynotus). Das Kopf Schild ist nur in der Mitte des Vorderrandes aus- gebuchtet und zwar meist tief, selten flach (z. B. Heterophylus, Platy- notus, Pseudoblaps). Die Oberlippe ist nur in diesem Ausschnitt sichtbar und die Gelenkhaut, mit der sie am Kopfschild befestigt ist, liegt xinter dem Vorderrand des letzteren verborgen. Die Augen sind bei PecUnus, Colpotus und Cahirus ganz getheilt, bei allen übrigen hierher gehörigen Gattungen mir theilweis durchsetzt. Das Hals- schild ist an der Basis bald breit ausgerandet, bald gerade abge- schnitten, bald zweibvichtig. Die Flügeldecken haben bald bis an das Ende reichende, bald abgekürzte Epipleuren. Der Fortsatz des ersten Abdominalsegments zwischen den Hinterhüften ist breit oder sehr breit und vorn abgestutzt. Die Beine zeigen vielfach Geschlechts- merkmale, namentlich bei Pedinus. Im Übrigen sind solche ausser in den stets erweiterten Vordertarsen der Männchen bisweilen am Abdomen ausgebildet und gewöhnlich auch in der ganzen Form des Körpers zu bemerken, der beim ^ schmäler ist, mit verhältniss- mässig breiterem Halsschilde. Ausserhalb des Europäischen Faunengebietes ist die Abtheilung noch in Südafrika durch die Gattungen Trlyonopus Muls. , Mela- nopterns Muls., Eurynotus Kirby, ') Selinus Muls. und Opatrinus Latr., in Amerika durch die letztgenannte Gattung und in Ostindien durch Platynotus Fbr. und Pseudoblaps Guer. (= Notocorax und Eucolus Muls.) vertreten. Die übrigen 7, dem Eiiropäischen Faunengebiete in Aveiterem Sinne angehörigen Gattungen zeigen folgende Verwandtschafts- verhältnisse : 1, Augen ganz getheilt, Epipleuren bis an die Spitze der Flügel- decken reichend, Kopfschild in der Mitte tief ausgerandet. 2, Basis des Halsschildes in weitem Bogen ausgerandet, meist mit scharfen Hinterwinkeln. Pedinus Latr. 2' Basis des Halsschildes zweibuchtig oder gerade. 3, Basis des Halsschildes zweibuchtig mit mehr weniger (aber nicht scharf) spitzwinkligen Hinterwinkeln, die von Gruben ') Die Gattungen Melanopterus und Eurynotus haben nur einen unvoll- ständigen Längskiel auf dem Kinn und werden von Mulsant zur Abtheilung der Dendarina gebracht. Pedinina. 361 in den Schulterwinkeln der Flügeldecken aufgenonnnen werden. In Europa 6 Arten im Mittelmeergebiet. Colpotus Muls. 3' Basis des Halsschildes gerade abgestutzt, Körper klein. Hierher 15 Arten aus Syrien, Persien, Turkestan. Cabirus Muls. 1' Augen nicht ganz getheilt. 2, Kopfschild in der Mitte tief ausgerandet. 3, Epipleuren bis zur Spitze der Flügeldecken reichend, Kopf ohne Schläfen, bis an die Augen in das Halsschild zurück- gezogen, Vorderrand des Halsschildes breit ausgerandet, Seitenrand gezähnelt, Basis nur in der Mitte an die Flügel- decken schliessend, Schulterwinkel der Flügeldecken etwas gerundet. In Spanien eine Art (P. mauritanicus Luc), eine (P. niloticus Mill.) in Egypten, und eine (P. elongatus Muls.) in Senegal. Pachypterus Luc. 3 ' Epipleuren vor der Naht plötzlich endigend, Basis des Hals- schildes bis an die Hinterwinkel an die Basis der Flügel- decken schliessend. 4, Kopf ohne Schläfen, bis an die Augen in das Halsschild zurückgezogen, Vorderrand des Halsschildes breit aus- gerandet'), Schulterwinkel der Flügeldecken scharf recht- winklig, Augen bis zur Hälfte vom Seitenrande der Stirn durchsetzt , Körper breit , Endglied der Maxillartaster schwach beilförmig. In Europa eine Art (Ps. pusillus Baudi) im Mittelmeergebiet und ausserdem eine (Ps. seria- toporus Fairm.) in Marocco. Pseudolamus Fairm. 4' Kopf mit ziemlich dicken Schläfen, daher nicht bis an die Augen zurückziehbar, Vorderrand des Halsschildes schwach ausgerandet , mit gerundeten Vorderwinkeln, Schulterwinkel der Flügeldecken etwas gerundet, Endglied der Maxillartaster stark beilförmig, Augen rundlich, vorn schwach ausgerandet, Körper schmal. In Europa eine Art (rufipes Lucas) im Mittelmeergebiet, dazu 4 — 5 Arten an der afrikanischen und asiatischen Küste. Dilamus Duv. 2' Kopfschild vorn nur flach ausgerandet, Epipleuren vor der Spitze der Flügeldecken plötzlich endigend, Halsschild an der Basis gerade abgeschnitten, mit gerundeten Hinterwinkeln, ^) Hierher noch Mesomorphus Miedel (Schulterwinkel stumpfwinklig, Basis des Halsschildes stark zweibuchtig), zu der das Opatrum murinum Baudi aus Egypten und nach Miedel (Deutsch. Ent. Z. 1880 p. 140) auch das 0. villi- yerum Blanch. aus Neuholland gehört. 362 Tenebfionidae. das erste Glied der Hintertarsen nicht länger als die 2 folgenden zusammen, beim M.ännchen nur das dritte und vierte Glied der Vorder- und Mitteltarsen erweitert und unten befilzt. Im südöstlicben Russland eine Art {H. elUpücus Desbr.), ausserdem eine (//. pidpes Fald.) im Caucasus und 2 (//. latiusciilus Muls. und pygmaeus Fisch.) in Turkestan. {Dissonomus Duv.) Heterophylus Muls. Pedinns. Latreille Precis 1796 p. 20. Oculi divisi. Prothorax basi leite emarginatus, angulis posticis plerumquc acutis. Epipleurae usqiie ad apicem elytrorum pjroductae. Clypeus profunde emarginatus. Das Kopfschild ist in der Mitte mit einer schmalen tiefen Ausbuchtung versehen. Das Halsschild ist an der Basis der ganzen Breite nach flach ausgerandet, so dass die Hinterwinkel schwach nach hinten vorstehen. Durch diese Bildung unterscheidet sich die Gattung von allen übi'igen europäischen Gattungen der Abtheilung, während sie bei den exotischen Gattungen Trigonopus und Melanopterus eben- falls vorkommt. Die Flügeldecken sind an der Basis im ent- sprechendem Bogen gerundet, punktirtgestreift oder gestreiftpunktirt, mit flachen Zwischenräumen. Das Prostern um hat zwischen den Vorderhüften oft eine plattenförmige Erweiterung. Das Abdomen ist beim ^ meist eingedrückt und hat bisweilen Bürstenbildungen. Die Beine sind ziemlich lang. Die Hinterschenkel sind beim ^ oft gekrümmt, unten ausgehöhlt und mit Toment besetzt, die Vorder- und Mitteltarsen beim ^ mehr weniger stark erweitert. Von der Larve des Peäinus femoraUs gab Lindemann (Bull. Mose. 1888 p. 54 — 55) eine ausführliche Beschreibung, aus der Folgendes hervorzuheben ist. Die Larve ist 22 mm lang, walzen- förmig, unten flach, hellbraun, glänzend, die Ringe am Vorder- und Hinterrande fein längs geritzt, mit sein" zerstreuten Haaren besetzt. Kopf rund, jederseits mit 2 kleinen schwarzen Augen. Halsschild beinahe doppelt so lang als der 2. Brustring, das Analsegment kegel- förmig, mit abgerundeter Spitze, mit 4 dicken Borsten (resp. 4 stumpfen Höckern) und mit langen gelben Haaren besetzt. Die Larve benagt die Wurzeln verschiedener Kulturpflanzen und verursacht dadurch im südlichen Russland an Mais, Tabak, Sonnen- blumen, Gurken, Melonen grossen Schaden. Die Puppe wurde von Lindemann (ibid. p. 56) beschrieben. Die Seitenfortsätze der Abdominalsegmente sind an ihrer Spitze drei- zähnig, und der mittlere dieser Zähne ist kürzer als die beiden Pedinus. 363 anderen. Ausserdem sind die Hinterschenkel auch von oben stark sichtbar. Die Gattung ist vorherrschend europäisch und zwar südost- europäisch. In Algier und in Sjjanien scheint sie ganz zu fehlen, in Egypten dagegen kommt eine Art (OUvieri) vind in Tunis eine (punctatostr latus) vor, in Asien 7, in Europa 23. Die Gattung Pedinus wurde von Latreille 1796 aufgestellt und kurz und ungenügend (,,chaperon arrondi" ist sogar falsch) charak- terisirt, für den damals allein bekannten P. femaralis L., der bis da- hin seit Fabricius zur Gattung Blaps gehörte. Erst 1802 (Hist. nat. Crust. et Ins. T. III p. 175) gab er eine genaue und richtige Beschreibung*) der Gattung und führte als „Exemples"' die beiden Arten Blaps femoralis und derniestoides Fbr. auf. In demselben Werke (T. X p. 281— 284) fügte er dann 1804 noch 2 Arten hinzu: Pedinus glaber und Pedinus gibhus, ohne indess die Gattungs- beschreibung zu verändern, obgleich dieselbe jetzt nicht mehr passte. Erst 1807 (Gen. Crust. et Ins. T. II p. 163) wird diese Veränderung vorgenommen^) und die Gattung in 2 Abtheilungen zerlegt: I. P. glaber II. P. femoralis, pundatus, clathratus, emarginatus, gibbiis. Die Abth. I wiu'de dann 1817 (Regne anim. p. 298) als Gattung Crypticus ab- gesondert und Pedinus dadurch wieder auf die Arten mit tief aus- gerandetem Kopfschild beschränkt, gleichzeitig die Abgrenzung gegen Opatrum durch Mangel der Unterflügel und verwachsene Naht näher festgestellt. In dieser Umgrenzung wuchs jetzt die Gattung dergestalt an, dass Dejean (Catalog p. 65) sie in Heliophilus, Dendarus, Ph/jlax, Opatrimis, Blaptinus und Isocerus zerlegte, ohne indess diese Gattungen zu charakterisiren. Erst 1829 gab Latreille (Regne anim. ed. II T. V, Crust. Arachn. et Ins. T. II p. 20 — 21) eine kurze Charakteristik dieser Dejean' sehen Gattungen als Unterabtheilungen von Pedinus und stellte dabei (p. 21) unsere heutige Gattung Pedinus als „Pedines proprement dites''' fest. Von hierher gehörigen Arten waren damals mar 2 bescln-ieben : P. femoralis L. und P. Jielopioides Germ. Letzteren kannte Latreille indess nicht. Brülle beschrieb dann 1832 noch 3 Arten aus Griechenland, Menetri6s in demselben Jahr eine aus dem Caucasus (acuminatus) , die schwei-lich hierher gehört, Falder- mann 1835 eine aus der Mongolei und 3 aus dem Caucasus, die bisher unaufgeklärt geblieben sind, und Menetries 1838 eine aus der Türkei, die vielleicht zu Colpotus sulcatus Muls. gehört. Mulsant und Rey gaben 1853 (Essai d'une Div. des dern. Mel., Opusc. IV, ') „Levre superieure cachee, oii ne paroissant que tres-peu, regu dans une echancure du bord anterieur de la tHe." ^) „Labruni .... plerumque in clypei emarginati sinu receptum." 364 ^ Tenehrionidae. p. 148 — 208) eine Auseinandersetzung und eingehende Beschreibung von 20 Arten. 1870 beschrieb Rottenberg eine Art aus Sicilien, 1875 Baiidi eine ebendaher und 1880 erschien die Beschreibung 4 neuer Arten ans Griechenland nebst einer dichotomisclien Tabelle der meisten europäischen Arten von Kiesenwetter (Entomol. Mo- natsbl. II p. 65 — 70). Leider ist diese, erst nach dem Tode des Ver- fassers publicirte Tabelle vielfach (ob in Folge von Druckfehlern?) fehlerhaft ausgefallen. Die Gattung Fedinus kann in 4 Untergattungen zerlegt werden. Uebersicht der Untergattungen. 1, Hinterschenkel des ^ unten hohl und bis zur »Spitze dicht gelb bürstenartig behaart. 2, Mitteltibien bei ^ und ^ an der Basis gekrümmt, dann gleich- breit und gerade, die Mitteltarsen des (^ nicht erweitert und unten nicht bebürstet. subg. Vadalus Muls. 2' Mitteltibien von der Basis bis zur Spitze verbreitert und beim (^ S-förmig gebogen. subg. Fedinus i. sp. 1' Hinterschenkel des (^ unten nicht oder höchstens anliegend behaart. 2 , Mitteltibien bei ^ und ^ zur Spitze verbreitert, beim ^ schwach S-förmig, Hinterschenkel des <^ gebogen, subg. Pedinulus 2' Mitteltibien bei ^ und ^ schmal und gerade. subg. Blind US Muls. subg. Vadalus Muls. Mulsant et Rey Opusc. IV 1853 p. 150. Fcmoribus maris posticis subtus excavatis et scopaceo-villosis. Tihiis intermediis basi curvatis, deinde rectis et parallelis. Die Untergattung ist durch die nur im Basaldrittel verbreiterten, von da an bis zur Spitze gleichbreiten Mittelschienen ausgezeichnet und durch die nicht erweiterten und nicht bebürsteten Mitteltarsen des (^. Das Halsschild hat an der Basis jederseits einen deutlichen Randstrich. 1, Die Flügeldecken mit sehr grossen ginibenförmigen, sparsamen Punkten gestreiftpunktirt, Halsschild nur nach vorn verengt, mit fast rechtwinkligen Hinterwinkeln, Hintertibien des c^ wenig comprimirt, nicht behaart. L. 10—11 mm. Türkei (aber wohl nicht die europäische) nach Mulsant, Amasia und Anatolien (Mus. Hey den, Mus. Berol. 1 rothorace lateribus antice fortiter rotundatis, basi distincte emarginatis, ^ tarsis anticis fortiter, intermediis paullo dilatatis. L. 14 — 16,5mm. Asia minor. 3' Dendarus (Pandarinus) scrobiculatus: oculis modice coarctatis, prothorace lateribus parum rotundatis, elytris seriatim foveolato- punctatis, interstitiis 7", 5," et 3" subfornicatis, ^ tibiis anticis pro- funde excisis, intermediis apice breviter mucronatis, tarsis inter- mediis haud dilatatis. L. 11 — 12 mm. Turcia, Asia minor. 2' Dendarus (Pandarinus) Orientalis: tarsis intermediis maris subtus articulis P, 2" et 5° scopaceis sed vix dilatatis, elytris punctato- striatis, punctis rotundatis, minoribus, humeris haud dentato-pro- ductis, capite ante oculos haud dilatato, oculis modice coarctatis. L. 9^^10,5 mm. Syria. 1' Dendarus (Pandarinus) simplex: tarsis intermediis maris subtus haud scopaceis, nee dilatatis, prothorace elytrisque subtiliter disperse punctatis, corpore elongato-angustato. L. 8 — 10,5 mm. Syria. In unserem Faunengebiet ist nur eine Untergattung vertreten. subg. Dendarus i. sp. Tibiis maris anticis apice integris. Femoribus maris subtus haud villosis. Elytris margine laterali basi incrassato-divaricato, superne patente. Die vorliegende Untergattung unterscheidet sich von allen übrigen Untergattungen mit nicht ausgeschnittenen Vordertibien des Männchens durch die Bildung der Flügeldecken. Der Seitenrand derselben ist an der Basis verdickt, verbreitert vxnd aufgeworfen, so dass er von oben etwa bis 7i2 ^^^' Flügeldeckenlänge deutlich sicht- bar ist. In der Untergattung Pandarinus, mit ausgeschnittenen 400 Tenebrionidae. Vordertibien des Männchens, zeigt nur eine mir unbekannte Art (torpidus) dieselbe Bildung; sie könnte aus diesem Grunde -vielleicht in die vorliegende Untergattung gehören. Von der Untergattung Pandarus unterscheidet sieb die vorliegende ausserdem durch un- behaarte Scheiikel der Männchen. Der Umfting der Untergattung entspricht einem Theil von Mulsant's Gattung Pandarus, indem die ersten 5 Arten derselben hierher gehören. Mit D. torpidus würde auch seine 12. Art hinzu- kommen, doch würde dadiurch die geographische Umgrenzung der Untergattung eine weniger natürliche werden; denn jetzt umfasst sie iiur im Westen des Bezirkes vorkommende Arten und erstreckt sich nicht bis Griechenland. D. torpidus aber ist eine syrische Art. Im Westen des Bezirkes ist übrigens die Untergattung nicht die einzige Vertreterin der Gattung Dendarus; denn in Spanien kommt ausserdem noch ein Repräsentant der Untergattung Paroderus, nämlich D. elongatus, vor und in Sicilien und Sardinien sollen D. (Pandarus) stygius und D. (Pandarinus) lugens vorkommen. Mir sind indess die beiden letzteren nur aus Griechenland bekannt. In unserem Faunengebiete kommt eine Ai't vor. 1, Ä. fristist elytris margine laterali basi divaricato, superne patente, interstitio septimo fornicato, oculis purum emarginatis, prothorace lateribus postice angulato-emarginato. ^ tibiis anticis apice haud excisis, fcmoribus subtus haud scopaceo- villosis, tarsis intermediis distincte dilatatis, subtus scopaceis. Castelnau Hist. nat. II 1840 p. 209. — Redtenbacher Fauna austriaca ed. III 1874 II p. 93. Pandarus coareticollis Mulsant Col. Fr. Latig. 1854 p. 142. — Mul- sant et Rey Opusc. V 1854 p. 60. Pandarus tristis Redtenbacher Fauna austr. ed. II 1858 p. 593. Der Kopf ist vor den Augen etwas breiter als hinter denselben, obgleich die Schläfen etwas vorgequollen sind. Die Augen sind quer, in der Mitte nur schwach eingeschnürt. Das Halsschild ist deutlich breiter als lang und hat eine eigenthümUche, in der ganzen Gattung nicht wiederkehrende Form. Es ist von vorn bis hinter die Mitte verbreitert, an der breitesten Stelle ziemlich stark gerundet erweitert, hinter dieser Rundung stark, etwas winklig ausgebuchtet, die Ausbuchtung von dem Winkel an bis zum Hinterwinkel eine ziemlich lange Strecke geradlinig begrenzt, und diese Strecke mit der entgegengesetzten ziemlich parallel verlaufend, oder etwas nach aussen gerichtet. Die Hinterwinkel sind etwas spitzwinklig, die Punktirung dicht und grob, die Punkte in die Länge gezogen und seitlich zu Längsrunzeln zusammenfliessend. Die Flügeldecken In der Nicolaisclien Verlags - Biiclihaudlnug R. Stricker in Berlin ist erschienen: Krichson , Di*. VT. F. , Naturgeschichte der Insecten Deutschlands Furtgesetzt von Prof. Dr. H. Schaum, Dr. G. Kraatz, H. von Kiesen- wetter, Jul. Weise, Edm. Reitter und Dr. G. Seidlitz. Erste Abtheiluiig: Coleoptera. Band I. erste Hälfte. Bearbeitet von H. Schaum, gr. 8. 1860. geh. 13 M. 50 Pf. I. zweite Hälfte. Liefg. 1. Bearbeitet von H. Schaum und H. von Kiesenwetter, gr. 8". 1808. geb. 3M n. die Staphjiinen enthaltend. Bearbeitet von G. Kraatz. gr. 8". 1858. geh. 18 M. >> in. Bearbeitet von W. P. Erichson. gr. 8". 1848. geh. 15 M. >• ]II. zweite Hälfte. Liefg. 1, 2. Bearbeitet von Edm. Reitter. gr. 8". 1882-1885. geh. 10 M. 50 Pf. " IV. Bearbeitet von H. v. Kiesenwetter, gr. 8". 1857 — 186:-'.. geh. ^ 12:\I » V. Liefg. 1. Bearbeitet von H. v. Kiesenwetter, iii. 8". 1877 geh. 4:\1. » V. Liefg. 2. Bearbeitet von Dr. G. Seidlitz. gr.S". 1893. geh. 6 ]\[. .. VI. Bearbeitet von Jul. Weise, gr. 8 ". 1882—1893. geh. 33 31 Heyden, li. v. , (Jatalog der Coleoi)teren von Sibirien mit Ehischlus> derjenigen der Turanischen Länder, Turkestans und der chinesischen Grenzgebiete, gr. 8». 1881. geh. 9 .^F. Heyden, Ij. von, E. Reitter et J. Weise, Catalogus Coleopteroruni Europae et Caucasi. Editio tertia. gr. 8". 1883. geh. 6M Henhans, O. H., Diptera marchica. Systematisches Verzeichniss der Zw^eiflügler (Mücken und Fliegen) der Mark Brandenburg. Mit kurzer Beschreibung und analjtischeu Bestinunungs- Tabellen. Royal 8. Mit 6 lithogi-. Tafeln und 3 Holzschn. 1886. geb. 12 .^I. Schilsky, J., Systematisches Verzeichnis der Käfer Deutschlands mit besonderer Berücksichtigung ihrer geographischen Verbreitung. Zugleich ein Käfer- Verzeichnis der Mark Brandenburg, gr. 8". 1888. geh. 4 M. Troschel, Prof*. Dr. F. H., Das Gebis.s der Schnecken zur Be- gründung einer natürlichen Classification untersucht. I. Band. Mit Kpfrt. gr. 4 ». 1856—1863. 4131. - II. Band. Lief. 1-6. 1864-79. (ä 9 M.) 54 31 - 11. Band. Lief. 7— 8. 1891-93. Bearbeitet v. Dr. J. Thiele, (tt 20 M.) 40 M Kroll's Buchdruckeiei, Berun S. iw^' ^^^i NATURGESCHICHTE & INSECTEN DEUTSCHLANDS BEGONNEN VON DR. W. F. ERICHSON FORTGESETZT VON Prof. Dr. H. SCHAUM, Dr. 6. KRAATZ, H. v. KIESENWETTER, JULIUS WEISE, im. REITTER und Dr. 6. SEIDLITZ. ERSTE ABTHEILUNG. COLrEOPTERA. FÜNFTER BAND. DRITTE LIEFERUNG. BOGEN 26 BIS 38. BEARBEITET VON DR. GEORG SEIDLITZ. %. BERLIN 1894. NICOLAISOHE VERLAGS -BUCHHANDLUNG ,r^ R. STRICKER. ^Li Zur Nachricht. W^'i" ^'ii<^ ii^ ^l^^'i" angenehmen Jjage mittheilen zu können, dass Avir die Fortsetzung des von Er ich so n begonnenen Werkes nunmehr ganz in die Hände von Dr. v. Seidlitz gelegt haben, der für mög- lichst rasche Beendigung des Werkes Sorge tragen M-ill. Die Verlags-Buchliaiidluiig. Noch zu Kiesenwetter's Lebzeiten hatte ich diesem A^er- sprochen, den Curculionenband des Erichson' sehen Werkes zu bearbeiten, sobald ich nach Deutschland übersiedeln würde; denn in Dorpat, wo ich damals Docent war, konnte ich an ein solches Unter- nehmen nicht denken. Nach meiner Uebersiedelung nach Königsberg in Pr., fand ich als Assistent am anatomischen Institut und Privat- docent in der medicinischen Facultät längere Zeit zu entomologischen Arbeiten gar keine Zeit, bis ich, durch die zweite Aufl. der Fauna baltiea veranlasst, mich denselben wieder vollständig gewidmet habe und jetzt das, dem unvergesslichen Freunde Kiesenwetter gegebene Versprechen zu erfüllen in der Lage bin. Ich glaube jedoch im Sinne des Verstorbenen zu handeln, wenn ich auf besonderen Wunsch der Verlagshandhing zunächst den von Kiesenwetter begonnenen V.Band, der die gesammten Ileferomeren aufzunehmen hat, be- endige und dann erst an die Bearbeitung der Curculioniden im weitesten Sinne gelie, die den VII. Bd. bilden sollen. Für die dann noch fehlenden Scolytiden (VIII. Bd.) und Geramhyciden(YK. Bd.) sowie für die Hi/drophiliden, welche die von Schaum und Kiesenwetter begonnene 2. Hälfte des I. Bandes füllen sollen, hoffe ich Mitarbeiter zu finden. Zum Schluss wird dann die Ab- theilung Coleoptera noch durch einen X. Bd., mit einer TJeber- sicht der gesammten Familien und mit etwa nothwendigen Nach- trägen, zu ergänzen sein. Königsberg i. Pr. Dr. Georg v. Seidlitz. Dendarus. 401 sind stark punktirt-gestreift, die Punkte in den Susseren Streifen be- sonders grob und etwas quer; auf dem 4. Streif stehen 33 — 40 Punkte. Die Zwischenräume sind dicht und stark |)i^iiiktirt, die inneren an der Basis flach, nach hinten, Avie die äusseren, stärker ge- wölbt, der 7., 8. und 9. dachförmig erhaben. Der Körper ist beim $ sehr breit, beim ^ schmäler, daher über- ragen die Schenkel den Seitenrand des Körpers beim ^ kaum, beim (^ deutlich. Die Tarsen sind beim Weibchen ebenso wie beim Männchen an den Vorder- und Mittelbeinen unten bebürstet, an den Hinterbeinen unten zweizeilig gelb befilzt. Beim Männchen sind die Vordertarsen stark, die Mitteltarsen schwächer, aber deutlich ver- breitert und die Mitteltibien haben innen einen deutlichen Endhaken. Ausserdem ist beim Männchen das Abdomen schwach eingedrückt. Nach Mulsaut ist der Käfer im Leben von einer puderartigen Ausschwitzung bedeckt. Die Verbreitung der Art ist keine weite; denn sie kommt nur vom südlichen Frankreich dvirch Italien, wo sie nicht weit nach Süden zu gehen scheint, bis Tyrol vor. Von hier liegen mir Stücke aus Bozen (Mus. Reitter) vor. Nach Gr edler (Käfer von Tirol 1863 p. 268), der sie als Dendarus emarginatus aufführt, ist sie bei Bozen ,, nicht besonders selten, kommt jedoch nur bis ziir absoluten Höhe von 4000' vor." Der älteste berechtigte Name ist der von Castelnau ertheilte (den Mulsant nicht citirt); denn das dabei stehende falsche Citat aus Herbst kann kein Hinderniss sein, und die Wahl eines neuen Namens durch Mulsant war daher nicht gerechtfertigt, wenn auch tristis ßossi nicht hierher gehört') und tristis Dejean keine Geltung hat. ') Schon 1854 hat Mulsant Op. V p. 62 darauf aufmerksam gemacht, dass Rossi's Helops tristis auf keinen Fall zu dieser Art gehören kann, da die Worte der Beschreibung „thorax convexus" und „elytra convexa, obsolete punctato-striata" dem widersprechen. Wir können noch hinzufügen, dass die Worte „thorax lateribus angtdatis" , durch die Abbildung erläutert, auf ein eigenthümlich geformtes Halsschild hinweisen, das auch Hell w ig in seiner commentirten Ausgabe der Rossi' sehen Fauna etrusca (T. I 1795 p. 287) nicht befriedigend aufklärt. So wird der Rossi' sehe Name wohl ungedeutet bleiben müssen, was jedenfalls einer falschen Deutung vorzuziehen ist. — Ebenso ist der Tenebrio tristis Herbst (Käf. VII 1797 p. 243 tab. 111 fig. 3) nicht auf unsere Art zu deuten (wie Castelnau thut), weil das Halsschüd „fein punktirt" und die Flügeldecken mit ,,sehr feinen Punktreihen" versehen sein sollen. Dagegen bezieht sich Germars Blaps emarginata (Reise Dalm. p. 190 ohne Be- schreibung) aus Il]}Tien wahrscheinlich auf unsere Art und nicht, wie Mulsant citirt, auf D. dalmatinus. Letzteren führt Schilsk}^ grundlos (als D. emar- ginatus Germ.) für Tyrol auf. V. 26 402 Tenebrionidae. Olocrates. Mulsaut et Rey Opusc. V 1854 p. 248. Omocrates Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 150. — Mulsant et Rey Opiisc. V 1854 p. 191. — Bach Käferf. III 1856 p. 219. — Redteubacher Fauna austr. ed. II 1858 p. 594. Oculi eantho lato divisi. Prothorads anguli postici acuti. Elyt7'orum interstitium juxtamarginale liaud excavatum. Das Kopfschild ist vorn schmal und tief ausgerandet, die Augen sind durch einen breiten Fortsatz des vorderen Kopfrandes ganz durchsetzt und vollständig in zwei Theile getheilt. Die Fühler sind kurz, die Basis des Halsschildes selten erreichend, zur Spitze etwas verbreitert, das 3. Glied nur wenig länger als die folgenden. Das Halsschild hat scharfe Hinterwinkel, indem die Seiten hinten etwas ausgeschweift sind, doch sind sie nicht so spitz vorragend wie bei vielen Dendarus- Arten. Die Flügeldecken sind ganz ähnlich wie bei Dendarus gebaut und haben auch nur echte Epipleuren, die bis zur Naht reichen und hier an einander stossen. Das Prosternum ist hinter den Vorderhüften in einen stumpfen, mnklig vorragenden Fortsatz ausgezogen, imd bei allen Arten sehr gleichmässig gebildet. Der Fortsatz des ersten Abdominalsegmentes zwischen den Hinter- hüften ist sehr breit und vorn gerade abgestutzt. Die Beine sind denen von Dendarus ähnlich, weichen jedoch durch viel stärker verbreiterte Vordertibien ab. Gezähnte Schenkel kommen nicht vor. Das Männchen hat stets verbreiterte und unten bebürstete Vordertarsen, oft auch verbreiterte Mitteltarsen, die dann unten bald bebürstet, bald lang filzig behaart sind. Ausserdem sind oft die Mittel- und Hinterschenkel auf der Unterseite und die Mittel- und Hintertibien auf der inneren Seite mit gelben Haaren gefranzt. Die Mitteltibien sind gewöhnlich dicker als beim ^, und das Abdomen hat einen grossen, flachen Eindruck, während es beim $ gewölbt oder höchstens verflacht ist. Die Gattung Olocrates stimmt in der Form des Halsschildes am meisten mit Dendarus überein, weicht aber durch die ganz getheilten Augen und viel stärker verbreiterten Vordertibien erheblich ab. Von der Gattung Isocerus., die ebenfalls scharfe Hinterwinkel des Hals- schildes und verbreiterte Vordertibien hat, weicht Olocrates durch die sehr spärlich behaarten Fühler und durch die Form der Flügel- decken ab, von Lltoborus durch breite Vordertibien und die Bildung des 9. Zwischenraumes. Am nächsten steht Olocrates der Gattung Heliophilus und ist bisher meist mit dieser als Untergattung vereinigt worden, weicht aber so erheblich durch die Form des Halsschildes Olocrates. 403 ab, dass eine Sonderung als Gattung, die Mulsant 1854 vornahm, ganz gereclitfertigt ist. Er nannte dieselbe dabei zuerst Omocrates und änderte den Namen, der von Burmeister bereits an eine Gattung der Lamellicornier vergeben war, in Olocrates. Die Gattung enthielt damals, ausser den beiden, schon im vorigen Jahr- hundert bekannt gewordenen Arten, abbreviafus Ol. und gibbus Fbr., nur 8 durch Mulsant und Rey neu beschriebene. Diesen fügte Graells 1858 eine Art aus Spanien, Piochard de la Brülerie 1869 zwei Arten ebendaher und eine von den Balearen, Baudi 1876 eine unvollständig (ohne das (J) beschriebene, daher nur fraglich in die Gattung gehörende Art, dendaroides aus Spanien hinzu. Mit Ausnahme des Ol. gibbus^ der fast in ganz Europa, und des Ol. abbreviatus, der auch in Südfrankreich und Italien vorkommt, sind die Arten der Gattung auf Spanien und Algier beschränkt. Von den Larven ist die des Ol. gibbus durch Perris (Ann. Soc. Linn. de Lyon T. 23 1876 p. 101) und Schiödte (Met. Eleut. X. Tenebr. 1877—78 p. 538 tab. VII fig. 7—14) und ganz kurz auch die des Ol. abbreviatus durch Rey (Ann. Soc. Lin. Lyon 1886 p. 224) beschrieben worden. Man kann sie nach Rey wie folgt unter- scheiden : 1, Das letzte Abdominalsegment mit 8 Dornen bewaffnet, gibbus 1' Das letzte Abdominalsegment mit 10 Dornen bewaffnet, alle Abdominalsegmente mein: von gleicher Länge und sehr fein und schwach quer gerieft. abbreviatus Übersicht der Arten der Gattung Olocrates. A, Die Mitteltarsen des ^ unten mit langen gelben Haaren befilzt, Hintertarsen unten zweizeilig gelb behaart, i) 1, An den Mittel- und Hinterbeinen der ^ die Schenkel unten und die Tibien innen lang behaart. 2, Seitenrand der Flügeldecken an der Basis verdickt, verbreitei't und aufgebogen, dadurch von oben bis Ve *^®^ Länge der Flügeldecken sichtbar, die Mitteltibien des ^ stark verdickt. L. 7,5— 8,5mm. In Europa. gibbus Fbr. 2' Seitenrand der Flügeldecken nicht verbreitert, von oben nur der Schulterwinkel sichtbar. 3, Halsschild wenig breiter als lang, mit schwach gerundeten ') Hierher auch die 3 algierischen Arten barbarus Lucas (= quadratulus Muls.), obscurus Muls. und amoenus Muls., die vielleicht eine besondere Unter- gattung, Meladeras Muls., bilden, weil die Schultern der Flügeldecken abge- schrägt sind. 26* 404 Tenebrionidae. und hinten schwach ausgeschweiften Seiten, die Basis jeder- seits neben den Hinterwinkehi deutlich, in der Mitte un- deutlicli ausgebuchtet, Flügeldecken gröber punktirt-gestreift. L. 8— lOnim. In Spanien, Escorial 1865. Uneatopunctatus Muls. 3' Halsschild quer, mit stark gerundeten und hinten stark aus- geschweiften Seiten, Basis fast gerade, Flügeldecken sehr fein punktirt-gestreift. L. 11 — 12 mm. In Südfrankreich und Spanien. abbreviatus Ol. 1' Die Mittel- und Hinterbeine des S unbehaart, der Seitenrand der Flügeldecken nicht verbreitert, nur der Schidterwinkel von oben sichtbar, die Basis des Halsschildes jederseits neben den Hinterwinkeln deutlich ausgebuchtet. 2 , Flügeldecken fein punktirt-gestreift, die Zwischenräume flach, die Seiten des Halsschildes fein gerandet. 3, Prosternunti kaum gefurcht. L. 11 mm. Marocco. planmsculus Muls. 3' Prosternum gefurcht. L. 12 — 13mm. (ex Muls.) In Spanien. viaticus Muls. 2' Flügeldecken tief und grob gekerbt-gestreift, die Zwischen- räume stark erhaben, der 5. — 8. rippenförmig , die Seiten des Halsschildes dick gerandet. L. 10,5 mm. Majorca. Mulsant scheint das ^ nicht gekannt zu haben, sonst hätte er die Art nicht zu Micrositus stellen können. semicostatus Muls. A' Die Mitteltarsen der ^ mit kurzgeschorenen Bürsten besetzt. 1, Die Mittel- und Hinterbeine des (^ unbehaart.') 2, Halsschild an der Spitze deutlich avisgerandet , die Punkte der Punktstreifen der Flügeldecken länglich, grubenförmig, 13 — 17 auf dem 4. Streif, der Seitenrand der Flügeldecken vorn etwas verbreitert, von oben hinter dem Schulterwinkel etwas sichtbar. 3, Der 3., 5. und 7. Zwischenraimi der Flügeldecken der ganzen Länge nach erhaben. L. 12,8 mm. (ex Muls.) Spanien. fossulaius Muls. 3' Der 3., 5. und 7. Zwischenraum kaum erhaben, die Vorder- und Mitteltarsen des $ unten schwarz bebürstet, die Hinter- tarsen zweizeilig schwarz beborstet. L. 10 — 12 mm. In Spanien, Sierra de Bejar 1865. foveolatus Graells 2' Halsschild an der Spitze fast gerade, die Punkte der Streifen der Flügeldecken klein und dicht, über 24 auf dem 4. Streif, ') Hierher vielleicht auch die beiden unvollständio; beschriebenen Arten Mulsantis Pioch. und Ttej/i Pioch. aus Spanien. Olocrates. 405 der Seitenrand von oben niclit sichtbar, der 3., 5. und 7. Zwischenraum nur hinten etwas erhaben. L. 6,7 mm. (ex Muls.) In Spanien. collaris Muls. l' An den Mittel- und Hinterbeinen des ^ die Schenkel unten und die Tibien innen lang behaart. 2, Flügeldecken mit grossen, etwas grubenförmigen Punkten ge- reiht besetzt, 17 auf dem 4. Streif, Körper breiter. L. 10,5 bis 13 mm. In Spanien, Sierra Guadarrama 1865. foveipennis Muls. 2' Flügeldecken mit sehr kleinen Punkten gereiht besetzt, gegen 30 auf dem 4. Streif, Körj)er schmäler. L. 10 — 11mm. In Spanien, Andalusien 1865. (^nivalis Baudi) mdiscretus Muls. In unserem Faunengebiete kommt nur eine Art vor. O. ffiltttus: elytris mcrnjine laterali hasi düatato - reflexo. Long. 7,5 — 8,5 mm. (^ tarsis intermediis subtus vüloso-püosis, femoribus posterioribus subtus, tibiis posterioribus intus villoso-pilosis, tibiis intermediis incrassatis. Mulsant et Ray Opusc. V 1854 p. 197 (u. 248). - Seidlitz Fauna balt. ed. II 1891 p. 514. — Famia transs. 1891 p. 551. Opatrum gibhum Fabricius Syst. ent. 1775 p. 76. — Panzer Ent. Germ, 1795 p. 35. — Fauna ins. Genn. 39 1797. 4. — 111 ig er Käf. Pr. 1798 p. 108. — Sturm Käf. II 1807 p. 170. - Gyllenhal Ins. suec. T.II 1810 p. 598. — Sahlberg Ins. fenn. T. 1 1834 p. 482. Pedinus gibbus Latreille Hist. uat. X 1804 p. 283. Heliopates gibbiis Redtenbacher Fauna austr. 1849 p. 598. — ibid. ed. III 1874 II p. 95. Omocrates gibbus Mulsant Gel. Fr. Lat. 1854 p. 155. — Bach Käferfauna f. Nord- u. Mitteldeutsch!. III 1856 p. 221. — Redten- bacher Fauna austr. ed. II 1858 p. 594. Heliopathes gibbus Thomson Skand. Col. VI 1864 p. 244. — Seidlitz Faima baltica 1875 p. 361. Tenebrio pilipes Herbst Käf. VII 1797 p. 260 tab. 112 fig. 8. Tenebrio gemellatus Marsham Ent. brit. 1802 p. 475. Tenebrio arenosus Marsham ibid. p. 475. Pedinus maritimus Samouelle Entom. 1819 p. 192 tab. 4 fig. 2. Die Art zeichnet sich vor allen anderen durch die Bildung des Seitenrandes der Flügeldecken aus, und erinnert hierin an die Unter- gattung Dendarus i. sp., von der sie indess durch die Gattixngsmerk- male scharf getrennt ist. Ausserdem sind die Mitteltibien des (^ bei keiner anderen Art so stark verdickt. Der Kopf ist breiter als lang, dicht punktirt, das Kopfschild vorn ziemlich breit und flach ausgerandet, die Fühler zur Spitze deutlich verdickt. Das Halsschild quer, an der Spitze und an der 406 Tenebrionidae. Basis neben den reclitwinkligen Vorder- resp. Hinterwinkeln schwach ausj^erandet, die Seiten in der Mitte gerundet, vor den Hinterwinkeln winklig ausgerandet und dann bis zu den Hinterwinkeln geradlinig. Es erinnert diese Bildung am meisten an die bei Dendarus tristis. Die Oberseite des Halsschildes ist ziemlich dicht punktirt. Die Flügeldecken sind bis zur Mitte so breit als das Halsschild, dann verengt und an der Spitze gerundet, stark punktirt gestreift. Die Zwischenräume sind wie das Halsschild punktirt, alle schwach, der 3., 5. und 7. stark gewölbt, besonders hinten. Auf der Unterseite ist das Halsschild seitlich nur fein und sparsam punktirt, ebenso das Abdomen, das ausserdem vorn in der Mitte einige Längsrunzeln zeigt. Der Fortsatz des ersten Segments zwischen den Hinterhüften ist sehr breit und vorn gerade abgestutzt. Die Beine sind kurz und kräftig, die Vordertibien zur Spitze sehr stark verbreitert, die Mittel- und Hintertibien rauh sculptirt und beborstet. Das Männchen hat verhältnissmässig schmälere Flügeldecken und etwas dickere Vorderschenkel als das $, an den Vordertarsen ist das erste Glied massig, das zweite stärker und das dritte am stärksten verbreitert und unten bebürstet, das vierte ist klein, nicht breiter als das Klauenglied und unten nicht bebürstet. Die Mittel- tibien sind stark verdickt und innen lang filzig behaart, die Mittel- tarsen schwach verbreitert und unten nicht bebürstet, sondern lang filzig behaart, die Hintertarsen unten zweizeilig behaart. . Die Art kommt fast in ganz Europa, mit Ausnahme des höchsten Nordens, vor. In Finnland ist sie fraglich, in den deutschen Ostsee- provinzen Russlands noch nicht nachgewiesen. Im nördlichen Deutsch- land ist sie selten, z. B. in Ostpreussen von Kugelann bei Alienstein, vonLentz, Steiner und Czwalina auf den Dünen bei Pillau und Danzig gefunden. In der Mark Brandenburg und in Schlesien scheint sie selten oder noch nicht sicher nachgewiesen zu sein, ebenso in Oesterreich, wo Redtenbacher sie nicht selbst zu Gesicht be- kommen hat. Im westlichen Deutschland scheint die Art zu fehlen, wenigstens wird sie von Hey den für Nassau nicht angeführt. Dann tritt sie erst wieder in Frankreich auf, und zwar nach Mulsant vom Norden bis zum Süden, wo sie häufig ist, ebenso wie in Spanien. Aiisserdem kommt sie noch in England und in Italien vor, und scheint hauptsächlich auf die Küstengegenden und auf Sandboden angewiesen zu sein. Opatrini. 407 5. (15.) Unterfamilie: OPATRINI. Le Conte Class. Col. N. Amer. 1862 p. 227. Opatrites Castelnau Hist. nat. T. II 1840 p. 211. — Mulsant et Hey Mem. Acad. Lyon 1852. — ibid. 1860 p. 1. — Opusc. IV 1853 p. 33. — ibid. X p. 1. Opatriens Mulsant Col. Fr. Latig. 1854 p. 160. Opatrides Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 253. Opatridi Baudi Tenebrioniti p. 45. Trochantina coxarum intermediarum patent. Tarsi subtus spinulosi, maris haud dilatati. Processus intercoxalis segmenti ahdominis primi latus truncatus (excej)t. Melanimon). Clypeus medius anguste profunde excisus (except. Coeloderes). Mentum angustwm, maxillae apertae. Die Opatrinen haben mit den Pedlninen das in der Mitte mehr weniger tief und schmal ausgeschnittene Kopfschild gemein und weichen von ihnen nur durch die nicht erweiterten Vordertarsen des S ^^- Wie das erstgenannte Merkmal hei Aen Pedlninen eine Ausnahme {Platyscelis) zeigt, so auch bei den Opatrinen in der Gattung Coeloderes Muls. aus Algier, bei der das Kopfschild vorn gerade abgestutzt ist. Lacordaire führt 4 andere Grattungen als Ausnahmen an {Coeloderes ist ihm noch nicht bekannt gewesen), nämlich Gonopus Latr., Cestrinus Er., Autocera Woll. und Trigono- tarsus Hope. Die erstgenannte Gattung gehört wohl eher zu den Blaptinen, Cestrinus dagegen aus Tasmanien scheint wegen der unten behaarten Tarsen ebenfalls nicht hierher zu gehören. Autocera fällt mit Cnemeplatia zusammen und bei dieser ist die Ausrandung des Kopfschildes in der Mitte zwar schwach, aber immerhin deutlich vor- handen. Trigonotarsus endlich dürfte zu den Coniontiden in näherer Verwandtschaft stehen, wie Hope angiebt. Ein anderes Merkmal, der abgestutzte Fortsatz des ersten Abdominalsegments, erleidet mehr Ausnahmen, indem er bei einigen exotischen Opatrina und bei den Melanimonina oft nach vorn zugespitzt ist. Hier ist aber das Kopfschild dann stets ausgerandet und trennt die betreffenden Gat- tungen von den Crypticinen und Trachyscelinen. Das Endglied der Maxillartaster ist meist beilförmig, nur bei den Melanimoninen nicht. Die Augen sind bald ganz getheilt, bald nicht, das Halsschild schliesst sich an die Flügeldecken fest an und hat meist scharfe Hinterwinkel. Die Flügeldecken haben meist nicht bis an den Nahtwinkel reichende Epipleuren (^Opatrina, Clitobius, Coeloderes und Eurycaiiliis')\ bei den übrigen Gattungen 408 Tembrionidae. (Phylacina, Sclerina, 31 el an imon) reichen sie hh dahin. Eigen- tluimlich ist den meisten Opatrinen, im Gegensatz zu den Pedininen, die rauhe Sculptur der Obei'seite, die meist durch Behaarung oder Beborstung noch gesteigert wird. Die Gattungen Penthicus und Melanesthes und die Phylacinen bihlen indess hiervon Avieder eine Ausnahme, indem sie eine ziemlich glatte Oberfläche haben. Die Bearbeitungen dieser Gruppe in Lacordaire's Genera des Coleopteres *) und in Mulsant et Key 's „Essais d'une division des derniers Mölasomes" IV^) erschienen leider zu gleicher Zeit, sodass keines der beiden Werke auf das andere Rücksicht nehmen konnte. Die Folge davon ist, dass man bei Mulsant 11 Gattungen findet, die bei Lacordaire fehlen, und bei Lacordaire 7 Gattungen, die bei Mulsant fehlen. Es gehören 3 derselben, wegen des abgestutzten Kopfschildes, wahrscheinlich nicht hierher (vergl. pag. 407). Ausser- dem ist die Gattung Isopferon Hope aus Australien ihrer Stellung nach durchaus unsicher. Es bleiben also von den, nach Lacordaire der Gruppe hinzuzufügenden 7 Gattungen nur 3 übrig: Anomaltpus Latr. (= Heteroscelis Latr.) aus Süd-Afrika Emmalus Er. aus Angola, (die indess, wenn ihre Verwandtschaft mit Pachypterus sich bestätigen sollte, verbreiterte Vordertarsen des ^ haben müsste, und dann zu den Pedininen gehören würde) und Cnemeplaüo (^=Äiitocera). Ausser- dem nahm Lacordaire mit Recht 3 Gattungen (Hoplarion, Micro- situs und Phylax), die Mulsant den Pedininen zugerechnet hatte, in die gegenwärtige Gruppe auf, weil sie nicht erweiterte Tarsen des $ haben. Consequenter Weise hätte er dagegen die Gattung Pachypterus , die dieses Merkmal wohl hat, ausschliessen und zu den Pedininen bringen müssen. Mulsant et Rey theilen die Gattungen der Gruppen wie folgt ein: A, Augen quer oder wenigstens bis Vs ^^^' Länge ausgerandet. B, Endglied der Maxillartaster beilförmig. C, Flügeldecken an der Basis nicht gerandet. D, Flügeldecken glatt. 1. Branche Penthicaires. a, Halsschild an der Basis in regelmässigem Bogen ausgerandet. 1. Rameau Heterophylates. Einzige Gattung. Heterophylus Muls. a' Halsschild an der Basis zweibuchtig oder gerade. 2. Rameau Penthicates. 1) T. IX 1859 p. 253—281. 2) Opusc. ent. X 1859 p. 1—160. — Mem. Acad. Sc Lyon T. X 1860 p. 1—160. Opatrini. 409 1, Halsschilcl an der Basis zweibuchtig. 2, Augen von den Wangen fast ganz durchsetzt. Ojjatroides Brülle 2' Augen durch die Wangen bis zur Mitte ausgerandet. 3, Mittel- und Hintertibien nicht rasj^elartig rauh. Loboder a Muls. 3' Mittel- ixnd Hintertibien raspelartig rauh. Penthicus Fald. 1' Halsschild an der Basis gerade abgestutzt. Melanesthes Muls. D' Flügeldecken durch Haare, Borsten oder Sculptur rauh. II. Branche Opatraires. a, Flügeldecken an der Basis etwas schmäler als die Basis des Halsschildes. 1. Rameau Opatrates. 1, E23ipleuren der Flügeldecken nicht bis zum Nahtwinkel reichend. Opatrum Fbr. 1 ' Epipleuren bis zum Nahtwinkel reichend. Trichotum Hope a' Flügeldecken an der Basis nicht schmäler als die Basis des Halsscliildes. b, Epipleuren nicht bis zum Nahtwinkel reichend. 2. Eameau Gonocephalates. 1, Kinn nach vorn verbreitert. Süd- Afrika. Trichopodus Muls. 1 ' Kinn von der Mitte an nach vorn verschmälert. 2, Fühler schlank, das 5. — 7. Glied um die Hälfte länger als breit. Iladrus Woll. 2' Das 5. — 7. Fühlerglied kürzer oder kaum länger als breit. Gonocephahmi Muls. b' Epipleuren bis zum Nahtwinkel reichend, c, Vordertibien dreieckig. 3. Rameau Schrates. 1, Mittel- und Hintertibien zur Spitze schwach verbreitert. Sclerum Hope 1 ' Mittel- und Hintertibien dreieckig erweitert. Nur 1 Art, PL PauUnae Muls. aus Nazareth. Platynosum Muls. c' Vordertibien schmal, d, Halsschild an der Basis zweibuchtig. 4. Rameau Pachypterates. Einzige Gattung. Pachypterus Lac. d' Halsschild an der Basis gerade abgestutzt. 5. Rameau Apatelates. 1, Fühler vom 9. Glied an verdickt. 1 Art aus Tasmanien. Prionotus Muls. 1' Fühler vom 7. oder 8. Glied an verdickt. 1 Art aus Australien. Apatelus Muls. 410 Tenebrionidae. C ' Flügeldecken an der Basis vom Schulterwinkel bis wenigstens zur Hälfte gerandet. III. Branche Blacodaires. 1, Vordertibien aussen mit 2 Zähnen. Süzopiis Er. 1' Vordertibien aussen ohne Zähne. 2, Seiten des Halsschildes vor den Hinterwinkeln ausgeschweift. 1 Art aus Süd-Afrika. Helibatus Muls. 1' Seiten des Halsschildes vor den Hinterwinkeln nicht aus- geschweift. 3, Schulterwinkel der Flügeldecken ziemlich rechtwinklig. Fällt mit Blenosia Gast, zusammen. Blacodes Muls. 3' Schulterwinkel der Flügeldecken schräg abgeschnitten. 3 Arten aus Süd- Afrika. Planodes Muls. B' Endglied der Maxillartaster nicht beilförmig, selten keilförmig, dann aber die Flügeldecken beschuppt, IV. Branche Caediaires. a, Epipleuren bis zum Nahtwinkel reichend, Augen fast ganz getheilt. 1. Rameau Microzoumates. Einzige Gattung. Microzoum Redtb. a' Epipleuren nicht bis zum NahtAvinkel reichend. b, Vordertibien verbreitert und aussen gezähnt, Augen lang oder quer. 2. Rameau Caediates. 1, Augen von den Wangen fast ganz durchsetzt. Asien und Afrika. Caedlus Muls. 1' Augen kaum bis zur Mitte ausgerandet. 1 Art aus Thibet. Adamus Muls. b' Vordertibien schmal, Augen rund. ^) 3. Rameaii Clitohiates. 1, Vordertibien unbewehrt, Fühler mit 5 vergrösserten Gliedern. {Ilalonomus Woll.) CUtobius Muls. 1' Vordertibien an der Spitze aussen mit einem Zahn, Fühler mit 4 vergrösserten Gliedern. Nord- Amerika. Ammodonus Muls. A' Augen rund oder kaum bis V4 der Länge ausgerandet; mit groben Facetten. V. Branche Leichenair es. 1, Epipleuren bis zum Nahtwinkel reichend, Kopfschild vorn aus- gerandet. Leichenum Redtb. 1' Epipleuren kaum über das 4. Abdominalsegment hinaus reichend, Kopfschild gerade abgestutzt. 1 Art {lilliputanus Lac.) aus Algier. Coeloderes Muls. ^) Dieses Merkmal würde den ganzen Rameau Clitohiates zur V. Branche verweisen. OpatrinL 411 Lacordaire theilt die Gattungen dieser Gruppe wie folgt ein: A, Endglied der Maxillartaster beilförmig. B, Enddorne der Tibien gross und kräftig. I. Gruppe Gonopides. 1, Kopfscliild vorn breit ausgerandet. Süd- Afrika. Gonopus Latr. 1' Kopfscliild vorn dreieckig schmal ausgerandet. Süd- Afrika. Anomalipus Latr. B' Enddorn der Tibien sehr klein, oft rudimentär, a, Vordertibien verbreitert und aussen gezähnt oder wellenförmig ausgerandet. b, Epipleuren nicht bis zur Spitze der Flügeldecken reichend. II. Gruppe Stizofides. 1, Das Halsschild schliesst nicht an die Flügeldecken. 2, Tarsen nicht einlegbar. Süd- Afrika. {Blacodes Muls.) Blenosia Gast. 2' Tarsen in eine Rinne der Tibien einlegbar. Süd- Afrika. Stisopus Er, 1' Halsschild an die Flügeldecken schliessend. 2, Tarsen nicht einlegbar. Nord- Asien. Melanesthes Lac. 2' Tarsen in eine Rinne der Tibien einlegbar. Asien und Afrika. Caedius Blanch. b' Epipleuren bis zur Spitze der Flügeldecken reichend. III. Gruppe Scleridae. Einzige Gattung. Scleron Hope a' Vordertibien schmal oder massig dreieckig, aussen unbewehrt. c, Epipleuren nicht bis zur Spitze der Flügeldecken reichend. IV. Gruppe Opatrides vrais. 1, Oberlippe nicht oder schwach ausgerandet. 2, Halsschild nicht an die Flügeldecken schliessend. 3, Fühler schlank, z. Th. schnurförmig. Pachypterus Lac. 3' Fühler dick, mit gedrängten Gliedern. Süd- Afrika. Emmalus Er. 2' Halsschild mehr weniger an die Flügeldecken schliessend. Opatrum Fbr. 1' Oberlippe zweilappig. Penthicus Fald. c' Epipleuren bis zur Spitze der Flügeldecken reichend. V. Gruppe Phylacides. 1, Augen ganz getheilt. 2, Vordertibien verbreitert und aussen gezähnt. Hoplarion Muls. 2' Vordertibien schmal und unbewehrt. 3, Halsschild an der Basis breit ausgerandet. 412 Tenebrionidae. 4, Schultern der Flügeldecken nicht zahnfömiig. Micrositus Miils. 4' Schultern der Flügeldecken zahnförmig. PhyJax Brüll. 3' Halsschild an der Basis zweibuchtig, Schultern der Flügel- decken nicht zahnförmig. Algier. Melamhius Muls. 1' Augen unvollständig getheilt. 2, Kopfschild normal, schmal ausgerandet. 3, Kinn fast kreisförmig, Zunge sichtbar. Hadrus Woll. 3' Kinn viereckig, Zunge kaum sichtbar. Cayenne. (^Epi- tas'mm Blanch.) Trichotus Hope 2' Kopfschild breit ausgerandet. Australien. Centrmus Er. A' Endglied der Maxillartaster nicht beilförmig. C, Enddorne der Tibien fast fehlend, d, Vordertibien stark verbreitert. VI. Gruppe Mlcrogüumides. Einzige Gattung. Microzoum Eedtb. d' Vordertibien schmal. VII. Gruppe Leichenides. Einzige Gattung. Leichenum. Blanch. C Enddorne der Vordertibien sehr gross. VIII. Gruppe Autocerides. Einzige Gattung. Autocera Woll. Ausserdem sind später noch folgende Gattungen beschrieben worden : Wollaston beschrieb Ann. nat. bist. 1861 p. 201 die Gattung Halonomiis, die mit Clüobius Muls. zusammenfällt, und p. 205 die Gattung Trichosternum mit 2 Arten aus Angola, Tr. tenebricosum Er. und melanarium Er. und 2 Arten von den Canarischen Inseln, — ferner 1864 Cat. Canar. Col. p. 484 die Gattung Melasma mit einer Art, BI. lineatum BrulL, von den Canarischen Inseln und 1867 Col. Hesperid. p. 181 die Gatt. Melanocoma mit einer Art, M. vestita Woll., von den Hesperiden. Le Coute hat 1862 die Gattung Ephalus und 1883 die Gattung Alaudes aufgestellt. Er giebt in der Classif. Col. N. Amer. ed. II 1883 p. 380 folgende Charakteristik der 4 nordamerikanischen Gattungen: 1, Enddornen der Tibien lang, Endglied der Taster oval. 2, Fortsatz des 1. Abdominalsegments zwischen den Hinterfüssen dreieckig, zugespitzt, Augen gross. Cnemeplatia. 2' Fortsatz des 1. Abdominalsegments breit, abgerundet, Augen fehlend. Alaudes. 1' Enddornen der Tibien klein, Endglied der Taster beilförmig. 2, Vordertibien schmal, mit stark ausgezogenem äusseren End- winkel, Fortsatz des 1. Abdominalsegments zugespitzt. Ammodonus. Opatrini. 413 2' Vordertibien sehr breit, dreieckig, der äussere Endwinkel schwach vorgezogen, der Fortsatz des 1. Abdominalsegments abgestutzt. Ephahis. Fairmaire beschrieb 1868 in den Ann. d. Fr. 2 Gattungen, Brachyesthes (p. 490) und Eurycaulus (p. 492) aus Algier. Reitter beschrieb 1887 (Ins. Przewalskyi, Horae ent. Ross. XXI p.?, separ. p. 31) die Gattung Myladion, und 1889 (Ins. Potaninii, ibid. XXIII p. 706, separ. 29) die Gattung Myladina, beide mit Penthicus nahe verwandt. Dagegen wird die Stellung von Hopatropteron Reitt. ibid. p. 24) mit Recht als von den Opatrinen entfernt, jedoch mit Unrecht als den Pediniden genähert angegeben; denn es steht diese Gattung ganz nahe der Gattung Heterotarsus , ja ist sogar wahrscheinlich mit ihr identisch. Ferner werden als hierher gehörend genannt: Melanimon Motsch. Bull. Mose. 1844 p. 821 mit einer Art, M.coUareM.. aus Armenien; Motsch ulsky hat diese Gattung nie beschrieben, die Art gehört zu Platynosum. Idisia Pascoe Journ. Ent. II 1866 p. 452 mit einer Art, J. ornata Pasc, aus der Mandschui-ei. Laclmogya M6n6tries, Ins.rec.p. Lehmann (Mem. Acad. St.Petersb. VI 1849 p. 228 tab. III fig. 16) ; gehört nicht hierher (vergl. Trachyscelini). Sobas Pascoe Journ. of Ent. II 1863 p. 45 ist synonym mit Trigono- tarsus Hope. Isopteron Hope Col. Man. III p. 112 mit einer Art aus Australien. Ectatocnewiis Hörn Proc. Ac. Phil. 1866 p. 400 mit einer Art, E. nmltiUneatus Hörn, aus Chile, Die Gattungen des weiteren europäischen Faunengebietes, die hier noch durch 2 Gattungen, Anemia und Ämmobius, die sonst zur Unterfam. TracJ/yscelina gebracht wiirden, vermehrt sind, lassen sich in 4 Abtheilungen bringen. 1, Endglied der Maxillartaster mehr weniger beilförmig, Tibien mit kleinen Enddornen. 2, Epipleuren der Flügeldecken bis zum Nahtwinkel reichend. 3, Metasternum kaum länger als das Mesosternimi, Vordertibien schmal oder massig zur Spitze verbreitert, meist mit ein- fachem Aussenrande, Tarsen auf der Unterseite meist behaart, mit glatter Mittellinie, Augen meist ganz getheilt. 1. Abth Phylacina. 3' Metasternum viel länger als das Mesosternum, Vordertibien dreieckig, an der Spitze so breit als lang, Augen halb ge- theilt. 2. Abth. Sclerina. 1' Epipleuren der Flügeldecken nicht bis zum Nahtwinkel reichend, Augen selten ganz getheilt. 3. Abth. Opatrina. 414 Tenebrionidae. 1' Endglied der Maxillartaster nicht beilfönnig. 4. Abth. Melanimonina. 1. Abtheilung. Phylaeina* Seidlitz Fauna transs. 1891 Gatt. p. 128. Phylacides Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 270. Palpi maxülares articulo ultimo securifonni. Epipleurae elytrorum integrae. Tibiae anticae angustae aiit modice dilalatatae aiit extus dentatae. Oculi plerumque divisi. 1 , Augen nicht ganz getheilt. Mitteltibien des $ mit einem scharfen Zähnchen an der Innenseite. Nur eine Art (meridionalis Muls.) aus Südfrankreich und Italien. Die übrigen als Bioplanes beschriebenen Arten ans Syrien scheinen alle zur Untergattung Rhizalus zu gehören. Bioplanes Muls. 1' Augen ganz getheilt. 2, Der den Epipleuren nächste Zwischeni'aum der Flügeldecken ist wenigstens vorn nicht nach unten gewendet und hier schmäler als die Epipleuren, die Seiten des Halsschildes sind vor den Hinterwinkeln oft ausgebuchtet, jedoch nicht so stark als bei Olocrates. 3, Seitenrand der Flügeldecken hinter den Schulterwinkeln nicht ausgebuchtet, diese nicht seitlich vorspringend, über den Augen ein kaum angedeuteter Wulst. Im europäischen Mittelmeergebiet 12 Arten; ausserdem auf der afrikanischen Küste 3 Arten. Micrositus Miils. 3' Seitenrand der Flügeldecken hinter den Schulterwinkeln mehr weniger ausgerandet, so dass diese seitlich mehr weniger vorspringen, über den Augen ein stark vor- springender Wulst. Im europäischen Mittelmeergebiet 5 Arten, ausserdem auf afrikanischer Seite 8 Arten. Phylax Muls. 2' Der den Epipleuren nächste ZAvischenraum ist ganz nach unten gewendet und breiter als die Epipleuren*), die Seiten des Halsschildes vor den Hinterwinkeln und die Seiten der Flügeldecken hinter den Schulterwinkeln nicht ausgebuchtet, ') Die Gattung Litoborus, die wegen der erweiterten Vordertarsen des Männchens zu den Pedinini gestellt werden muss, zeigt eine ganz ähnliche Bildung der Flügeldecken und ist auch sonst der Gattung Melambius sehr ähnlich, doch ist der Seitem^and der Flügeldecken hinter den Schulterwinkeln ausgebuchtet und diese springen seitlich vor, auch ist der Wulst über den Augen sehr schwach. Opatrini. 415 diese nicht vorspringend, die Basis des Halsschildes nur dicht neben den Hinterwinkeln ansgebuchtet. Im Mittelmeer- gebiet auf afrikanischer Seite mit 6 Arten, auf europäischer Seite jedoch nicht vertreten; denn der von einigen Catalogen hierher gestellte Phylax sardous Baudi gehört nicht hierher, sondern ist ein echter Phylax. Melanibius Muls. In unserem Faunengebiete ist keine Gattung der 1. Abtheilung vertreten. Zwar führt Schilsky (Syst. Verzeichn. d. Käf. Deutschi. 1888 p. 89) den Bioplanes meridionaUs als in Oesterreich vorkommend auf, allein er hat diese Angabe nur dem Catalogus Col. Eur. et Caucasi auct. Heyden, Reitter, Weise ed. III 1883 p. 131 entnommen, in den sie auf nicht mehr nachweisbare Weise gekommen war. 2. Abtheilung. Scterina. Seidlitz Fauna trauss. 1891 Gatt. p. 128. Sclerides Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 263. Sclerates Mulsant et Rey Opusc. X 1859 p. 73. Palpi maxillares articulo ultimo securiformi. Epipleurae elytrorum integrae. Tibiae anticae düatatae, trianguläres. Oculi haud divisi. Vordertibien mit sehr kurzen Enddornen, Flügeldecken mit rechtwinkligen, nicht vorspringenden Schulterwinkeln, der den Epi- pleuren nächste Zwischenraum nicht nach unten gewendet, Körper mit rauher Oberfläche. 1, Mittel- und Hintei-tibien bis zur Spitze schmal oder an der Spitze nur wenig verbreitert, Mittel- und Hintertarsen com- primirt. Im südlichen Europa 3 Arten, dazu 8 aus den an- grenzenden Theilen Asiens und aus Egypten. Scleron Hope 1 ' Mittel- und Hintertibien an der Spitze stark verbreitert, Mittel- und Hintertarsen dünn und fast drehrund. Hierher zwei kleine Arten (^PauUnae Muls. und collare Motsch.) aus Syrien und dem Caucasus, und vielleicht Microsoum fulvipes Men. und dentipes Ball, aus Central- Asien. Die Gattung ist vielleicht mit Scleron zu vereinigen. {Melanimon Motsch. i. lit.) Platynosum Muls. Diese 2. Abtheilung ist ebenfalls in unserem Faunengebiete nicht vertreten. 416 Tenebnonidae. 3. Abtlieilung. Seidlitz Fauna transs. 1891 Gatt. p. 128. Opatrates Miilsant Col. Fr. Latig. 1854 p. 162. Opatrates, Gonocephalates et Penthicates Mulsant et Rey Opusc. X 1859 p. 41 et 58. Opatrides vrais ex p. Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 264. Paljii maxiUares articulo ultimo securiformi. Epipleurae elytrorum ante apicem abbreviatae. Tibiae anticae plerumque angiistae aut extus dentatae. Oculi plerumque haud divisi. Es sind hier alle Opatriden-Gfittungen mit beilförmigem End- glied der Maxillartaster, abgekürzten Epipleuren und fest an die Flügeldecken scldiessendem Halsschild zu einer Abtheilung vei-einigt. Diese Begrenzung entspricht den von Mulsant 1854 aufgestellten Opatrates, wo nur die französichen Gattungen in Betracht kamen, und den drei Grupjien Opatrates, Gonocephalates und Penthi- cates von Mulsant et Rey 1859, mit Hinzufügung von Caedlus und Ammodonus. Lacordaires Opatrides vrais entspricht unsere Abtheilung nur sehr unvollkommen; denn Pachypterus und Emmalus sind ausgeschieden, Melanesthes dagegen und Caedius von den Sti- zopides und Hadrus von den Phylacides sind hinzugekommen. Ausserdem ist die Zahl durch die seitdem aufgestellten Gattungen Gonocephalum, Scleropatrum, Brachyesthes, Ammodonus und Ephalus vermehrt, während die Gattungen Myladion, mit einer Art, und Myladina, mit 4 Arten aus Centralasien, zu Penthicus, höchstens als Untergattungen, zu bringen sind. Reitter vergleicht seine Gattung Myladion gar nicht mit Penthicus, sondern nur mit Pachypterus und Melanesthes, von denen sie allerdings sehr erheblich abweicht. Da- gegen scheint' die Gattung »S'cZero^a^rwm, die Reitter 1890 aufstellte (ohne sie irgendwie morphologisch zu kennzeichnen), haltbar; doch ist es immerhin möglich, dass auch sie durch spätere Entdeckungen von Zwischenformen zu einer Untergattung von Opatrum werden wird. Dasselbe gilt, wenn auch in geringerem Maasse, von Gonocephalum. Der Kopf bietet wenig Mannigfaltigkeit, nur bei Brachyesthes ist der Ausschnitt des Kopfschildes nicht scharf winklig, sondern bogenförmig, und nur bei einigen Arten von Penthicus (subg. Opa- troides) sind die Augen ganz getheilt. Das EndgHed der Maxillar- taster ist immer beilförmig. Das Halsschild schliesst dicht an die Flügeldecken (Unterschied von den Stizopides), ist an den Seiten meist gar nicht gerandet, nur bei Penthicus, Melanesthes, Brachy- esthes und Caedius ist es hier mehr weniger deutlich mit einem glän- Opatrini. 41 7 zenden Rand versehen. Die Epipleuren sind stets vor der Spitze der Flügeldecken abgekürzt, auch bei Hadrus, nur zieht sich hier von dieser Stelle aixs eine schmale Rinne bis zum Nahtwinkel, in welche der Rand des Analsegmentes eingreift. Bei abgerücktem Analsegment kann man daher zu der Anschauung kommen, es seien die Epipleixren, die bis zum Nahtwinkel reichen. Lacordaire stellte die Gattung Hadrus in Folge dessen zu den Phylacides, worin ich ihm (Fauna transs. u. baltica ed. II) gefolgt bin. Mul- sants Auffassung (Op. p. 64) ist aber die richtige und seine ent- gegengesetzte Angabe (ibid. p. 58) in der That nur ein Druckfehler. Im Uebrigen ist die Sculptur der Flügeldecken in dieser Gruppe von grosser systematischer Bedeutung. Der Fortsatz des ersten Ab- dominalsegments zwischen den Hinterhüften ist meist breit und ab- gestutzt, nur bei Caedius, Adavlus und Ammodonus zugespitzt. An den Vordertibien ist bei 2 Gattungen, Melanesthes und Brachy- esthes, eine auffallende Bildung zu erwähnen, die auf starker Ver- breiterung mit Zahnbildung beruht. Sonst zeigen die Beine wenig Mannigfaltigkeit und auch in der Regel keine Geschlechtsmerkmale, so dass die eine Gonocephahim-Art, die an den Vorderklauen und an den Mittel- und Hintertibien beim Männchen eine Auszeichnung aufweist (G. proUxurn), eine Ausnahme in der ganzen Gruppe ge- nannt werden kann. Sonst kommt als äusseres, sekundäres Ge- schlechtsmerkmal nur ein mehr oder weniger starker Eindruck auf dem Abdomen des Männchens ziemlich allgemein vor. Die 7 hierhergehörigen Gattungen zeigen folgende Verwand t- schaftsvei'hältnisse : 1, Vordertibien schmal. 2, Seiten des Halsschildes nicht gei'andet, aber verflacht und bisweilen etwas aufgebogen, Augen stark ausgerandet, aber nicht ganz getheilt. 3, SeitenraÄ der Flügeldecken breit abgesetzt und oben überall sichtbar, die Schultern rechtwinklig und breiter als die Basis des Halsschildes, Oberseite nur dicht und fein gekörnt. In Europa nur 2 Arten, H. europaeus Motsch. aus Corsica und subellipticus Desbr. aus Griechenland, die mir beide unbekannt sind/), und 4 Arten auf Madeira. Hadrus Woll. 1) Motschulsky's Beschreibung (Etudes entom. VII 1858 p. 189) lässt aber durch die Angaben „suhtilissime scabrosus vel densissime tuberculatus"' , „elytris humeris distinctis, angulatim productis" in der That auf Hadrus schliessen und passt keineswegs auf Opatrum (Sinorus) Colliardii. Der Mono- graph Miedel scheint die Beschreibung nicht verglichen zu haben und bei Auf- V. 27 418 Tenebrionidae. 3 ' Seitenrand der Flügeldecken fein, von oben nicht oder wenig- sichtbar, die Schulterwinkel meist mehr weniger abgeschrägt, (selten scharf recht- oder spitzwinklig und seitlich vor- springend), Oberseite mehr weniger rauh, Fühler kurz, kaum die Mitte des Halsschildes überragend. 4, Alle oder die abwechselnden Zwischenräxime der Flügel- decken schmal dachförmig und mit einer einzigen Reihe von Körnern besetzt, Körperform parallelseitig. Hierher gehören ausser den 6 von Reitter in der D. Ent. Z. 1890 p. 149 beschriebenen asiatischen Arten, von denen Jiirtulum Baudi auch in Südrussland vorkommt, noch eine unbe- schriebene Art aus Turkestan und sexcostatum Motsch. (= scleroides Baudi) aus Griechenland (als einzige Art, bei der nur die abwechselnden Zwischenräume der Flügeldecken die Körnerreihe tragen). Der Seitenrand der Flügeldecken ist bei hirtuhwi, breviuscichcm, turanum und einer neiien Art aus Turkestan von oben ganz sichtbar, bei dem kleineren sexcostatum dagegen und bei den grossen turkesta- nischen tuberculatum, tuherculiferum und siriatogranulatum von oben nicht sichtbar. Sderopatncm. 4' Die Zwischenräume der Flügeldecken mit mehrfachen Körnerreihen oder ganz ohne Körner. 5, Metasternum seitlich (von den Mittel- bis zu den Hinter- hüften gemessen) kürzer als der Durchmesser der Mittel- hüfte, Flügeldecken an der Basis meist so breit oder schmäler als die Basis des Halsschildes, meist sehr rauh und mit starker Sculptiu-, nie einfach punktirt gestreift, der Körper mehr weniger breit, Flügel in der Regel nicht vorhanden. In Europa 13 Arten. Opatrum Fbr. b' Metasternum seitlich länger als der Durchmesser der Mittelhüfte, Flügeldecken gestreift und höchstens durch Beborstung (nicht durch Höcker) ravxh, an der Basis so breit oder etwas breiter als die Basis des Halsschildes, der Körper gestreckt und parallelseitig, Flügel in der Regel vorhanden. In Europa 7 Arten. Gonocephalum Muls. 2' Seiten des Halsschildes deutlich gerandet, die Basis mein- oder weniger zweibuchtig, Augen bald ganz getheilt (subg. Opatroides Brülle), bald nur stark ausgerandet (Penthicus i. sp., Stellung dieser verfehlten Synonymie (Deutsche entomologische Zeitung 1880 p. 138) sich nur auf ein sog. „Originalexemplar", das falsch bestimmt war, ver- lassen zu haben. Opatrum. 419 Myladion Reitt. und Myladina Reitt.), Oberseite mehr weniger glatt. Im südliclien Europa 7 Arten und mehrere in Asien. Penthicus Fald. l' Vordertibien an der Spitze und oft auch in der Mitte nach aussen stark zahnförmig erweitert oder mit mehreren Zähnen versehen oder dreieckig, Augen bis zur Mitte ausgerandet. 2, Fortsatz des ersten Abdominalsegments zwischen den Hinter- hüften abgestutzt.*) 3, Kopfschild tief, fast rechtwinklig ausgerandet, Hintertibien an der Spitze nicht oder wenig erweitert, Seiten des Hals- schildes und der Flügeldecken sowie die Tarsen und Tibien nicht lang bewimpert (Ausnahme M. ciliata Reitt.), Körper weniger kurz und weniger gewölbt. In Asien 9 Arten (vergl. Reitter Ins. Potanin., Horae Soc. ent. ross. 1889), von denen eine {M. laücolUs) Gebl. nach Mulsant auch in „Südrussland" (ob aber im europäischen?) vorkommen soll. Melanesthes Muls. S' Kopfschild nur bogenförmig ausgerandet, Hintertibien an der Spitze zahnförmig nach aussen erweitert, Seiten des Halsschildes und der Flügeldecken sowie die Tarsen und Tibien lang bewimpert, Körper sehr kurz und stark gewölbt, an die Untergattung Hoplarion erinnernd. In Algier und Marocco eine Art (Br. pilosellus Mars.), von der Br. ap- proximans Fairm. und Gastonis Fairm. kaum specifisch zu trennen sein dürften, und eine in Egypten (5r. clirysome- linus Costa), die mir unbekannt. Brachyesthes Fairm. 2' Fortsatz des ersten Abdominalsegments zwischen den Hinter- hüften zugespitzt. Hierher die Gattung Caedius Blanch. mit mehreren Arten aus Afrika, wahrscheinlich auch Adavius Muls. mit einer Art aus Central-Asien, und ferner Ammodonus Muls. mit einer Art aus Nord-Amerika. In unserem Faunengebiete sind 2 Gattungen vei'treten. Opatrum. Fabricius Syst. Ent. 1775 p. 76. — Gen. Ins. 1777 p. 27. — Eilt. syst. 1792 p. 88. — Epit. Ent. 1797 p. 6. — Syst. El. I 1801 p. 115. — Latreille Precis 1796 p. 19. — Hist. nat. III 1802 ^) Hierher auch die Gattung Ephalus Lac. (Vordertibien dreieckig) mit einer Art aus Nord- Amerika, die nicht zu Leichenum gehören kann (wie Gem- minger und Harold angehen), weü die Epipleuren nach Leconte abgekürzt sind imd das Endglied der Maxillartaster beilförmig ist. 27* 420 Tenelrionidae. p. 174. - X 1804 p. 284. — Gen. Crust. II 1807 p. 166. — Redtenbacher Gatt. 1845 p. 129. — F. austr. 1849 p. 53 u. 597. — ed. II 1858 p. CV u. 595. — ed. III 1874 p. CXVIII u. II 99. — Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 163. - Op. X 1859 p. 42. — La- cordaire Gen. Col. V 1859 p. 267. — Thomson Skand. Col. I 1859 p. 115. — VI 1864 p. 241. — Seidlitz F. balt. 1875 p. 96 (Gatt.). — ed. II 1891 p. 129 (Gatt.). — F. tr. p. 129 (Gatt.). Tibiae anticae angustae. Oculi haud divisi, profunde emarginati. Antennae breves. Prothorax lateribus haud marginatis. Elytra margine luterali tenui, superne haud aiit parum conspicuo, interstitiis haud uniseriato-granulatis. Metasternum brevissimum. Alae plerumque nullae. Die Gattung Opatrum ist hiev in Mulsant 's Sinne eng be- grenzt aufgefasst, indem sowohl die Gattung Gonocephalum als auch ScJeropatrum ausgeschieden sind. Der Kopf ist stets vor den Augen seitlich erweitert; meist ist diese Erweiterung stumpfwinklig, selten, z. B. bei 0. jjorcatum, gerundet. Das Kopfschild hat vorn stets einen tiefen, scharfen, fast spitz- winkligen Ausschnitt, während derselbe bei Scleropatrum bisweilen, z.B. bei Järtulum, nur klein ist. Die Fühler sind kurz, sie er- reichen höchstens die Mitte des Halsschildes, während sie bei Iladrus wenigstens etwas über die Mitte hinausragen (H. illotus) oder die Mitte des Halsschildes fast erreichen (//. alpinus). Das dritte Glied ist stets viel länger als das zweite und etwa so lang als das vierte und fünfte zusammen, während es bei Gonoceplialum bisweilen, z. B. bei pygmaeum, sehr kurz ist. Das Halsschild ist seitlich immer ungerandet und an der Basis meist deutlich breiter als die Schultern der Flügeldecken, so dass Mulsant und Rey dieses Merkmal als wichtiges Gattungsmerkmal, ja sogar als Gruppenmerkmal ansehen, durch welches die Opatrates den Gonocephalates gegenübergestellt wurden. Aber bei mehrererf Arten, z. B. bei sabulosum, ist es genau so breit als die Schultern, und bei einigen Arten, nämlich bei 0. nivale und triste, sogar deutlich schmäler. Die Schultern der Flügeldecken ragen aber im letzteren Falle niemals so stark vor wie bei Hadnis, wo sie ganz besonders noch durch hinaufgebogenen Seitenrand auffallen, auch ist der ganze Seitenrand der Flügeldecken bei unserer Gattung meist sehr fein und von oben höchstens vorn sichtbar, selten über- all sichtbar, nämlich bei 0. sabulosum, jedoch nur sehr wenig und nicht wie bei Tladriis als breite, von oben übersehbai*e Rinne. Die Sculptur der Flügeldecken ist zunächst eine ziemlich gleichmässige Opcitrum. 421 Körnelung der ganzen Oberfläche mit scliwacli angedeuteten Streifen (z. B. bei 0. Colliarclii). Dann treten deutliche Punktstreifen auf, und zwischen je zwei Punkten dieser Streifen erhebt sich ein grobes Korn. Diese grobe Kornreihe deutet bisweilen allein noch die oft ganz geschwundenen Punktstreifen an. Wenn aber die abwechselnden Zwischenräume sich zu Rippen erheben, so legen sich oft diese groben Körner der Streifen beiderseits den Rippen an und bewirken auf diese Weise die eigenthiimliche, unregelmässig ausgezackte Bildung der- selben, die schon Linne mit ^^striis utrinque dentatis^'' treffend be- zeichnete. Diese groben, zu den Punktstreifen gehöi-enden Körner sind für die Gattung Opatrum charakteristisch; denn sie kommen weder bei Sderopatrum, noch bei Gonocephalum vor. Die Zwischen- räume dagegen sind stets von zahlreichen feineren Körnchen besetzt, die niemals auf eine einzige Reihe heriibsinken, wie bei der Gattung Scleropatrum. Die Ejiipleuren der Flügeldecken sind bald mehr, bald weniger nach hinten verschmälert und in ersterem Falle auch mitsammt dem zunächstliegenden Zwischenraum mehr auf die Unter- seite gewandt, was zur Aufstellung der Untergattung Colpophorus Veranlassung gegeben hat, die vorläufig noch aufrecht erhalten werden kann. Doch ist die Entdeckung von Arten nicht undenkbar, die Zwischenformen darstellen und dann das Aufgeben dieser Unter- gattung bedingen würden, was durch die habituelle Aehnlichkeit unterstützt werden würde, die z. B. zwischen 0. verrucosum und val'idiim, emarginatum und excisum besteht. Andererseits hat die Bewimperung des Seitenrandes der Flügeldecken und des Halsschildes zur Aufstellung der Gattung Sinorus Veranlassung gegeben, die höchstens als Untergattung von Opatrum zu betrachten ist; denn ein entschieden verbindendes Glied haben wir in 0. obesum, bei dem die Seitenränder der Flügeldecken und des Halsschildes ganz kurz gewimpert sind und das auch eine grosse habituelle Aehnlichkeit mit 0. ColUardii zeigt. Die Flügel sind in der Regel ganz rudimentär, doch kommen ab und zu Exemplare vor, die kurz entwickelte Flügel haben. Dass aber alle Individuen einer Art ausgebildete Flügel haben, dürfte bei Oj:>aleuris elytrorum postiee parum angustatis. Die Untergattung zeichnet sich durch ein verhältnissmässig breites Halsschild aus, dessen Basis nur bei wenigen Arten schmäler als die Basis der Flügeldecken ist, durch den nicht lang gewimperten Seiteiu'and des Halsschildes und der Flügeldecken (nur bei 0. obesum sind kurze Wimpern bemerkbar) und durch die Epipleuren der 430 Tenebrionidae. Flügeldecken, die nach hinten nur schwach verschmälert sind und vom letzten Zwischenraum nicht überwölbt werden, ausser wenn derselbe rippenförmig erhaben ist; auch ist der Seitenrand (zwischen dem ersten Zwischenraum und den Epipleuren) überall deutlich, z. Theil stark ausgebildet. Bei der Untergattung Colpophorus da- gegen, die Mulsant 1859 charakterisirte, sind die Epipleuren der Flügeldecken nach hinten stark verschmälei't und ganz auf die Unterseite gezogen, so dass sie seitlich von dem letzten Zwischen- raum, der von unten deutlich sichtbar ist, stark überwölbt werden, auch wenn dieser Zwischenraum gar nicht rippenförmig erhaben ist, und der Seitenrand ist oft nur sehr schwach ausgebildet. Während die Untergattung Sinorus nur eine Art aus Corsica und Colpophorus fünf Arten aus dem Mittelmeergebiete enthält, von denen nur zwei auf europäischer Seite in Sicilien resp. Spanien vor- kommen, ist die Untergattung Opatrum i. sp, reich an Formen, die namentlich im Mittelmeergebiet eine grosse Mannigfaltigkeit er- reichen, die um so grösser ist, als fast jede Art eine gewisse Zahl von Varietäten aufweisst, die z. Th. auch als selbstständige Arten beschrieben worden sind. In unserem Faunengebiete sind nur 2 Arten vertreten. 1» O. verrucosutn: pi'otJiorace aequaliter granulato, linea media angusta laevigata, basi elytris multo latiore fortiter sinuata, elytris suhparallelis interstitiis fortius granuliferis et setiferis, alternis distincte elevatis. L. 10—12 mm. Germar Eeise nach Dalm. 1817 p. 188. — Brülle Exped. Mor. 1832 p. 216. — Küster Käf, Eur. II 1845 No. 27. — Baudi Tenebrioniti p. 57. Opatrum granigerum Besser Nouv. Mem. Mose. II 1832 p. 16. Opatrum graniger Brülle Exped. Mor. 1832 p. 214. Opatrum hispidosum Brülle loc. cit. p. 217. Opatrum verruciferum Mulsant et Hey Opusc. X. 1859 p. 54. Das 0. verrucosum ist die grösste Art der Untergattung und hat zugleich die rauheste Sculptur der Oberseite. Der Kopf ist breiter als lang, sein* grob und dicht punktirt, der Seitenrand über der Fühlerwurzel stark gewölbt, die Grenze zwischen Stirn und Kopfschild mit einem deutlichen Eindruck. Die Fühler sind verhältnissmässig noch kürzer als bei 0. sabulosum, indem sie kaum bis zur Mitte des Halsschildes reichen, aber das dritte Glied ist reichlich so lang als das vierte und fünfte zusammen. Das Halsschild hat seine grösste Bx'eite dicht vor der Basis und ist von hier nach vorn ziemlich stark verengt, die Seitenränder Opatrum. 431 sind deutlich verflaclit und etwas aufgebogen, der Vord^"'^i^d tief ausgerandet , die Basis stark zweibuchtig 'und die stärkste Aus- buchtung liegt Aveit nach aussen, dem sechsten Zwischenraum der Flügeldecken gegenüber, so dass die Hinterwinkel ziemlich spitz- winklig, aber mit gerundeter Spitze, nach hinten vortreten. Das Halsschild ist nicht nur an seiner breitesten Stelle, sondern auch in den Hinterwinkeln deutlich breiter als die Schultern der Flügel- decken, die Oberfläche ist grob und gleichmässig, ziemlich dicht gekörnt, nur in der Mitte ist eine abgekürzte, erhabene, glatte, überall schmale Mittellinie mehr weniger deutlich ausgebildet. Die Flügel- decken sind von den rechtwinkligen Schultern bis gegen die Mitte schwach verbreitert und bis hierher ist der Seitenrand von oben etwas sichtbar. Im Uebrigen ist der Seitenrand schwächer aus- gebildet als bei 0. sabulosum und von oben nicht sichtbar. Von den Zwischonräumen ist der erste, dritte, fünfte, siebente und neunte deutlich erhaben, die übrigen dagegen flach, so dass die ab- wechselnden stark rippenartig vorragen, doch bilden sie nicht glatte Rippen, sondern sind erstens dicht gekörnt, wie auch die flachen Zwischenräume und zweitens durch seitlich angeschlossene, in den nebenliegenden Streifen stehende grobe Körner gezackt erscheinend. Diese groben Körner sind wenig zahlreich, 12 — 14 im vierten Streif, und dux'ch längliche glatte Vertiefungen getrennt, welche die einzige Andeutung der Streifen bilden. Alle Körnchen, sowohl auf den erhabenen als auf den flachen Zwischenräumen, haben je ein kleines gelbes Börstchen hinter sich, während die groben Körner in den Streifen borstenlos sind. Die Vordertibien sind zur Spitze allmälig etwas verbreitert, aber nicht zahnförmig nach aussen ausgezogen. Das Männchen ist nur durch einen schwachen Eindruck auf dem ersten und zweiten Abdominalsegment von dem Weibchen aus- gezeichnet. In nächster Verwandtschaft zum 0. verrticosum steht das 0. scidpturatum aus Corsica, das man auch schon als Varietät des- selben betrachtet hat, doch weicht es durch schmäleres Halsschild, durch den Mangel einer glatten Mittellinie auf der Scheibe und durch die weniger flach abgesetzten Seiten desselben, sowie durch weniger stark erhabene, feiner gekörnte Zwischenräume der Flügel- decken hinreichend von verrucoswn ab. Ebenso ist 0. alternaUim als Varietät von 0. verrucosum betrachtet worden, scheint aber eben- falls constant abzuweichen, und zwar nicht nur durch den Mangel der Börstchen auf den Flügeldecken, sondern auch durch anders geformte Mittellinie des Halsschildes, die liinten als breite flache Beule endigt. Als entferntere Verwandte sind 0. obesum und 0. asperidorsum zu betrachten, bei denen alle Zwischenräume der Flügeldecken flach 432 Tenebrionidae. sind. Nocli weiter entfernt sind die Arten, bei denen die Aus- buchtung des Halsschildes jederseits an der Basis nur schwach und weniger nach aussen gerückt ist, nämlich 0. DaliUi, 0. melitense und 0. sabulosum, die beiden letzteren zugleich durch Mangel der Börstchen auf den Zwischenräumen der Flügeldecken abweichend. Am entferntesten stehen 0. triste und 0. nivale durch das schmälere Halsschild mit schwach ausgebuchteter Basis und endlich O. perlatum und 0. excisum durch die Beulen auf der Scheibe des Halsschildes. Die Verbreitung des 0. verrucosum reicht im Mittelmeergebiet von der Türkei (Mus. Hey den) und Griechenland bis Sicilien, in Spanien dagegen scheint es nicht vorzukommen, gehört also mehr dem östlichen Theile des Mittelmeergebietes an. Nach Norden reicht die Art bis Ungarn (Mus. Hey den) und Illyrien, wo es von Germar 1811 entdeckt wurde. Germar beschrieb die Art zuerst 1817 ausführlich und treffend, so dass die Deutung keinem Zweifel unterliegt. Weniger zutreffend ist die Beschreibung von Brüllt (die derselbe, ohne Germar' s Beschreibung zu kennen, aber unter demselben traditionell über- kommenen Namen lieferte), so dass sie allenfalls ebenso auch auf 0. alternatum bezogen werden könnte. Dasselbe gilt von Brülle' s 0. graniger, während sein 0. hispidosum sicher zu verrucosum gehört. Mulsant, der 1859 eine vortreffliche Beschreibung lieferte, erklärte das 0. verrucosum Brülle nach einem Originalexemplare für eine Varietät des 0. verrucosum Germ., die er 0. verruciferum nannte. Mi edel zog alle diese Beschreibungen als Synonyme zusammen, ging dabei aber noch weiter, indem er, wie erwähnt, auch noch 0. alternatum und sculpturatiim, ersteres als Synonym, letzteres als Varietät zu unserer Art zog. S, O. snitulosum t prothorace aequaliter granulato, basi elytris aequüata parum hisinuata, elytris subparallelis interstitiis granuliferis, haud setiferis, alternis parum elevatis. L. 7 — 10 mm. Fabricius Syst. Entom. 1775 p. 76. — Spec. Ins. I 1781 p. 89. — Mant. Ins. I 1787 p. 50. — Eut. syst. 1792 p. 89. — Syst. El. I 1801 p. 116. — Herbst Käf. V 1793 p. 214 tab. 52 flg. 5. — Illiger Verz. Käf. Preuss. 1798 p, 107. — Paykull Faima suec. I 1798 p. 81. — Schrank Fauna Boica I 1798 p. 519. — Sturm Käf. II 1807 p. 169 tab. XL. — Gyllenhal Ins. Suec. II 1810 p. 597. — Duftschmid Fauna Austr. II 1812 p. 292. — Sahlberg Ins. fenn. I. 1834 p. 482. — Küster Käf. Eur. II 1845 No. 26. - Redtenbachler Fauna austr. 1849 p. 597. — ed. II 1858 p. 596. — ed. III 1874 II p. 99. — Mulsant Col. d. Fr. Latig. 1854 p. 164. — Mulsant et Rey Opusc. X 1859 p. 54. - Thomson Skaiid. Col. VI 1864 p. 242. - Seidlitz Opatrum. 433 Fauna baltica 1875 p. 360. — ed. II 1891 p. 514. — Fauna transsylv. 1891 p. 551. — Baudi Teuebrioniti p. 61. Silpha sabulosa Linne Fauna Suecica ed. II 1761 p. 150. — Syst. nat. ed. 12 T. I P. II 1767 p. 572. — Scopol! Entern. Carniol. 1763 p. 21 tab. II. fig. 58. Tenebrio nigosus De Geer Mem. V 1775 p. 43 tab. 2 fig. 21, 22. — Abhandl. Uebers. v. Goeze V 1781 p. 258 tab. 2 fig. 21, 22. Tenebrio sabulosa Fourcroy Entom. Paris. 1785 p. 158. Opatrum distinctum Villa Suppl. Col. eur. dupl. 1835 p. 49. — Küster loc. cit. XVI 1849 No. 48. Opatrum tricarinatum Motschulsky Bull. Ac. Pet. I 1860 p. 307. Opatrum riparium Scriba Ber. d. Oberhess. Ges. f. Nat. 1865 p. 50. Das 0. sabulosimi ist die einzige Art der Gattung, die in ganz Europa häufig ist. Der Kopf ist breiter als lang, der Seitenrand über den Füliler- wurzeln stark gewölbt, die Grenze zwischen Stirn und Kopfschild durch einen tiefen Eindruck bezeichnet. Die Fühler reichen etwa bis zur Mitte des Halsschildes, das dritte Glied ist aber kaum so lang als das vierte und fünfte zusammen. Das Halsschild ist an der Basis nicht oder sehr wenig breiter als die Schultern der Flügel- decken, nach vorn ist es bis zur Mitte nicht, dann gerundet verengt, an den Sextenrändern schmal verflacht und etwas aitfgebogen, der Vorderrand massig ausgerundet, die Basis schwach zweibuchtig und die stärkste Ausbuchtung liegt dem fünften Zwischenraum der Flügel- decken gegenüber. Die Hinterwinkel sind fast rechtwinklig und springen kaum nach hinten vor. Die Oberfläche ist gleichmässig und dicht mit kleinen flachen Körnchen bedeckt, auch in der Mitte, wo keine Spur einer erhabenen oder glatten Mittellinie zu sehen ist. Die Flügeldecken sind von den ziemlich rechtwinkligen Schultern nach hinten kaum verbreitert, fast parallelseitig, hinten gerundet. Der Seitenrand ist besonders stark und von oben überall oder fast überall (beim ^ mehr) sichtbar. Die abwechselnden Zwischenräume, nämlich der fünfte und siebente, sind etwas erhabener als die übrigen und erscheinen durch die angeschlossenen, nebenbei in den schwach angedeuteten Streifen stehenden, grossen und glänzenden aber flachen Körner (oder Höcker) zu beiden Seiten gezackt. Alle Zwischen- räume, auch die flachen, sind ziemlich mit kleinen Körnchen bedeckt, die aber kein Börstchen tragen. Höchstens sind bei sehr frischen Exemplaren ganz kleine staubförmige Härchen, die nur durch ihren Glanz zu erkennen sind, auf den Flügeldecken zu entdecken. Die Vordertibien sind zur Spitze allmälig verbreitert, ausserdem aber am äusseren Spitzenwinkel etwas zahnförmig ausgezogen. V. 28 434 Tenebrionidae. Das Männchen ist durch kein anderes Merkmal als durch einen tiefen Eindruck auf dem Abdomen vom Weibchen unterschieden. Die nächstverwandte Art des 0. sabulosum ist das 0. melitense, welches nur durch die Bildung des Halsschildes, auf dem eine feine, mit flacher Beule endigende Mittellinie bemei'kbar ist, so wie durch stärker erhabene abwechselnde Zwischenräume der Flügeldecken ganz erheblich von unserer Art abweicht und (bis auf die schwächere Aus- buchtung der Halsschildbasis und der nicht beborsteten Flügeldecken) mehr an 0. sculpturatum erinnert. Alle übrigen Arten weichen durch mehrfache Merkmale von unserer Art ab. Zunächst 0. alternatum und 0. geminatum, die durch Mangel der Börstchen auf den Flügel- decken mit ihr übereinstimmen, durch das an der Basis beiderseits tiefer ausgebuchtete Halsschild und O. Dahlii durch beborstete Flügel- decken, sodann O.obesum, O.asperidorsum, 0. sculpturatum und O.verru- cosum durch beide Merkmale zugleich. 0. triste und 0. nivale stimmen zwar in der schwach ausgebuchteten Basis mit unserer Art überein, sind aber durch die schmälere Basis des Halsschildes, welche die Schultern der Flügeldecken deutlich über die Hintei-winkel derselben seitlich vortreten lässt, doch weiter von ihr entfernt als die vorher genannten Arten. Am entferntesten stehen ihr endlich das 0. perlatum und 0. excisum mit den Schwielen auf dem Halsschilde. Die Verbreitung des 0. saliilosum dehnt sich fast über ganz Europa aus und überall, wo die Art vorkommt, ist sie an sandigen Stellen unter Steinen häufig. Zu fehlen scheint sie nur in Spanien, nach Osten dagegen geht sie auch auf asiatisches Gebiet hinüber und ist z. B. im Caucasus (Mus. Reitter) nicht selten. In unserem Faunengebiete ist sie überall vorhanden xmä ist vielleicht der gleich- zeitig verbreitetste und häufigste Repräsentant der ganzen Familie der Tenehrioniden in Europa. Diesem Umstände entspricht es auch, dass unsere Art nicht nur in den Faunen aller Länder Europas beschrieben wurde, sondern auch die am längsten beschriebene Art der Opatriden ist; dv^nn schon vorLinne war sie kurz beschrieben und auchLinne bezeichnet sie schon vor Einführung der bimären Nomenclatur 1746 in seiner Fauna suecica p. 140, 382 als Cassida nigra; elytris striis quinque utrinque dentatis; clypeo emarginato und versieht sie auch mit einer ausführlichen und treffenden Beschreibung. Zu bemerken ist, dass Linne mit „clypeus" hier nicht das Kopfschild bezeichnet, sondern das Halsschiid. In der zweiten Ausgabe der Fauna suecica 1761 ist dann in der Diagnose „tJiorax" statt „di/peus" gesetzt, aber die Beschreibung ist unverändert, mit „clypeus" statt ,,tJiorax'^, ab- gedruckt. Zu Degeer's Beschreibung von 1775 ist zu bemerken, dass das Citat aus Linne (Silpha rugosa) zu streichen ist, ebenso Gonocephalum. 435 die Allgabe über das Vorkommen, das sich auf Süpha rugosa bezieht. Von den Arten, die Miedel als Varietäten zu 0. sahulosum zieht, gehören sculptum Muls. und lucifugitm Küst. zu 0. meUtense Küst., welches als selbstständige Art zu betrachten ist, distinctiim Küst, und tricarinatum Motsch. gehören als blosse Synonyme zu 0. sabu- losiim, und 0. subaratiim Fald. scheint eine selbstständige Art zu sein, mit deutlich beborsteten Zwischenräumen der Flügeldecken, wenigstens nach den mir aus Sibirien (Mus. Hey den, Mus. Reitter) vorliegenden Stücken. €ronocephalaiii. Mulsant Ool. Fr. Latig. 1854 p. 168. - Op. X 1859 p. 58 u. 66. - Seidlitz F. balt, ed. II 1891 p. 129 (Gatt.). — F. tv. p. 129 (Gatt.). Tibiae anticae ancjustae. Oculi haud divisi, 'profunde emarginati. Antennae breves. ProtJiorace lateribus haud marginatis. Elytra striata, margine laterali tenui, superne haud conspicuo, inter- stitiis haud uniseriato-granulatis. Metasternum subelongatum. Älae jüerumgue integrae. Die Gattung Gonocephalum weicht habituell, durch schmäleren, gestreckteren Körper, erheblicher von Opatrum ab, als durch die einzelnen Merkmale. Der Kopf ist ganz ebenso gebildet wie bei Opatrum, die Fühler aber sind im Allgemeinen länger, indem sie oft die Mitte des Hals- achildes überragen. Das Halsschild ist an der Basis niemals breiter als die Schultern der Flügeldecken, wohl aber oft etwas schmäler. Die Flügeldecken sind schmäler und flacher gewölbt als bei Opatrum und namentlich durch die Sculptur abweichend. Sie sind immer deutlich gestreift, in den Streifen kommen aber die groben Körner nicht vor, die bei Opatrum charakteristisch sind. Die nur selten abwechselnd erhabeneren Zwischenräume sind daher auch niemals durch diese Körner gezackt. Sie sind meist flach, einfach dicht punktirt oder mit sehr kleinen Körnchen besetzt. Selten (bei 0. perplexum) sind sie mit einer, stellweis unregelmässig doppelten Reihe stärkerer scharfer Körner besetzt, was eine entschiedene An- näherung zu Scleropatrum bildet. Die Epipleuren sind stets nach hinten nur schwach verschmälert und sammt dem nächstliegenden 28* 436 Tenebrionidae. Zwischenraum der Flügeldecken so gestellt wie bei 0. sabulosum. Die Flügel sind meist ganz ausgebildet. Auf der Unterseite ist das Kinn meist viel schmäler als bei Opatrum und nach vorn zugespitzt und gekielt; doch erleidet diese Bildung eine Ausnahme durch einige Arten, bei denen es ähnlich wie bei Opatrum geformt und flach ist. Die hauptsächlichste Ab- weichung bietet das Metasternum dar, das hier stets länger ist als der Durchmesser der Mittelhüften, wenn man es zwischen Mittel- und Hinterhüften misst, während es bei Opatrum kürzer ist. Die Vordertibien sind im Allgemeinen schmäler als bei Opatrum, nur bei wenigen Arten erreichen sie annähernd eine ähnliche Breite an der Spitze. Die Beine sind fast immer einfach, nur bei einer Art zeigen sie beim Männchen die sogleich zu erwähnenden Aus- zeichnungen. Die Männchen sind von den Weibchen in der Regel nur durch einen schwachen Eindruck auf dem Abdomen verschieden. Nur bei G. prolixum hat das Männchen an dem Klauenglied der Vordertarsen eine grosse zahnförmige Erweiterung und an den Mittel- und Hintertibien ein Zähnchen. Küster erwähnt zuerst das Zähnchen der Mitteltibien, hielt es aber für ein beiden Geschlechtern zukommendes Artmerkmal und übersah die Bildung des Klauen- gliedes und das Zähnchen der Hintertibien. Letzteres erwähnt erst Kraatz 1873 (p. 438) und spricht es als Merkmal des ^ an, über- sieht aber ebenfalls die Bildung des Klauengliedes. Diese hat erst Baudi 1876 (p. 68) beschrieben und Miedel 1880 bestätigt. Die Gattung Gonocephalum wurde 1854 von Mulsant nur mit 3 Arten (nigrum Küst. = inmlJmn Fbr., rusticum Ol. und pygmaeum Küst.) aufgestellt, denen er 1859 noch 2 (aequatoriale Blanch. aus Borneo und famelicum Ol. aus Egypten) hinzufügte. Zunächst legte er das grösste Gewicht auf die Form des Kinnes, das bei Gonocephalum deutlich länger als breit sein sollte, welche Angabe 1859 indess durch Hinzufügung des Wortes ,,ordinairement" (p. 66) eine Ein- schränkung erfulu" (wähi'end die vollständige Umkelu-ung derselben in „phis large que long'^ mir auf einem Druckfehler beruht). Zugleich legte Mulsant jetzt ein grösseres Gewicht auf das Breitenverhältniss zwischen Flügeldecken und Halsschild, und brachte lüernach die Gattung Gonocephalum mit Trichopodus und Hadrus in eine andere Gruppe (Gonocephalates) als Opatrum, welches mit Trichotum die Gruppe Opatrates bildete. Die G^owocep/m/a^es wurden auf dieses Merkmal hin (p. 41) sogar zu den übrigen Gruppen (Sclerates etc.) in nähere Verwandtschaft gebracht, als zu den Opatrates (während die vollständige Uebereinstimmung der Gonocephalates }). öS mit den Sclerates p. 73 nur eine scheinbare ist, indem p. 58 wiederum durch Gonocephalum. 437 Druckfehler in dem Satze „RepU des elytres prolonge jusqii'h Vangle suturale'"' das inhaltschwere Wörtchen „non" hinter „elytres" aus- gefallen ist). Wenn anch habituell eine gewisse Aehnlichkeit mit Sclerum nicht zu läugnen ist, so kann doch die nahe Verwandschaft von Gonocephalum mit Opatrum nicht übersehen werden. Anderer- seits scheint eine vollstcändige Vereinigung beider Gattungen, die Lacordaire, Redtenbacher und Miedel in der Folge vornahmen, weil das der Form des Kinnes entlehnte Merkmal nicht stichhaltig war, doch nicht gerechtfertigt zu sein, wenn man den Habitus, das längere Metasternum und die abweichende Sculptur der Flügeldecken berücksichtigt. Ausserdem wurde die Zahl der europäischen Ai'ten von Küster 1849 sehr erheblich durch 22 zusammenhanglose Einzelbesclxreibungen vermehrt, die erst 1873 von Kraatz und 1880 von Miedel (vergl. Opatrum) theils als Synonyme, theils als Varietäten zusammen- gezogen wurden. Dabei darf man jedoch nicht vergessen, dass Miedel mehr den sog. ,, Originalexemplaren", die ihm von verschiedenen Seiten zugingen, als den Originalbeschreibungen der Autoren, deren Arten er deuten wollte, gefolgt ist. Da er selbst keine Be- schreibung hinterlassen hat (nur von 0. prolixum ist die Notiz über die Auszeichnung der Männchen einer Beschreibung gleichwerthig), können Avir seine Deutung der Arten nur aus den Bestimmungen, die er lieferte, also traditionell folgern und hierbei sind mir die sorgfältig numerirten von Miedel bestimmten Exemplare der Sammlung meines Fi*eundes Dr. L, v. Hey den von grossem Werthe gewesen. Un- aufgeklärt ist mir dabei nur geblieben, was Miedel unter 0. crenatum Fbr. versteht. Fabricius hatte diese Art 1801 aus Ostindien be- schrieben. Miedel vereinigte dieselbe nun mit dem von Steven vom Cap der guten Hoffnung beschriebenen 0. simplex und dem von Küster aus dem südlichen Europa beschriebenen 0. vestitum und zwar nach Fabricius' und Küster's Typen. Aus Küster' s Be- schreibung ist kein Unterschied seiner Art von G. rusticum heraus- zufinden. Unrichtig ist jedenfalls Miedel's Deutung des Opatrum famelicum Oliv, nach einem von Chevrolat stammenden Original- exemplar; denn Mulsant hat die Oli vier 'sehe Art ausführlich beschrieben und das von Oli vi er selbst stammende Original exemplar des Pariser Museums dabei berücksichtigt und diese Beschreibung passt in keiner Weise zu Miedel's Auffassung, der 7 Exemplare des 0. perplexum aus Heyden's Sammlung als famelicum Ol. bestimmte. Er zog als Synonym zu seinem 0. famelicum (= perplexum) das 0. parvulum Luc, unter welchem Namen sowohl bei Hey den als bei Haag Exemplare von Bonvouloir stammend sich befanden; 438 Tenebrionidae. aber ich besitze ein als Originalexemplar bezeichnetes Stück des 0. parvuhcm aus Algier, das ein 0. prolixum S ist. Von den bis jetzt bekannten Arten des paläarctischen Faunen- gebietes ist nur eine, pusülum Fbr., im völligen Jahrhundert beschrieben. Dann folgte 1811 rusücum Ol. und famelicum Ol. aus Egypten, 1823 inquinatum Sahlb. aus Algier, 1829 pygmaeum Stev., 1832 costatum Brülle, 1837 setulosum Falderm., 1838 hispidimi Brülle, 1843 xyrolixum Er. und patriiele Er. von den Hesperiden, 1844 inter- mediimi Fisch, und pruinosum Fisch, aus Turkmenien, 1848 per- plexum Luc. aus Algier, 1849 assimile Küst. und riigulosum Küst., 1857 soricinum Reiche aus Palästina, 1860 Jcamtschaticiim Motsch. aus Kamtschatka und obductum Gebl. aus Sibirien, 1863 Lefrancei Fairm., 1870 ussuriense Solsky aus Sibirien, 1880 insidiosum Fairm. aus Marocco,. 1887 subrugulosiim Reitt. und 1889 curvicolle Reitt. und niongo- Ucum Reitter, alle drei aus Central-Asien. Die Arten des engeren europäischen Faunengebietes lassen sich Avie folgt unterscheiden :^) 1, Kinn flach, fast bi-eiter als lang, in der vorderen Hälfte ver- breitert und hier breiter als der nebenliegende Ausschnitt, in dem die Maxillen sichtbar sind, mit breit gerundetem Voi'der- rande, alle Zwischenräume der Flügeldecken gleichmässig ziemHch flach. 2, Vordertibien nur wenig breiter als die Mitteltibien, ihre ab- geschrägte Spitze nicht breiter als die drei ersten Tarsen- glieder zusammen lang, höchstens '/s so breit als ihre Aussen- kante lang, Hinterwinkel des Halsschildes spitzwinklig. 3, Halsschild an der Basis nicht schmäler als die Flügeldecken, die Seitenränder breit abgesetzt und etwas aufgebogen, m'o- durch eine habituelle Aehnlichkeit mit Äskla bedingt ist, Flügeldecken stark gestreift, die ganze Oberseite dicht ge- runzelt und mit kleinen Börstchen bedeckt, ohne Körner. L. 10 mm. In Algier (Mus. Hey den), doch soll es auch in Sardinien und Sicilien vorkommen. Lefrancei Fairm. S' Halsscliild an der Basis deutlich schmäler als die Flügel- decken, die Seitenränder nur schmal abgesetzt und nicht aufgebogen, vor der Mitte stark gerundet, zur Basis stark eingezogen, Flügeldecken schwach gestreift, die Zwischen- räume fast reihweis mit sparsamen, kleinen aber scharfen Körnchen besetzt, hinter denen je ein ganz kleines glänzendes ^) Unbekannt sind nur geblieben G. inquinatum Sahlb. aus Algier, G. insidiosum Fairm. aus Marocco und intermedium Fisch, aus Südrussland, das indess vielleicht zu Opatrum gehört. Gonocephalum. 439 Börstclien steht. L. 6— 6,5 mm. In Toscana von Dahl und von Beliier gesammelt (Mus. Heyden), nach Küster, dessen Beschreibung genau zutrifft, auf Sardinien, nach Baudi (D. ent. Z. 1876 p. 67) auch in Südfrankreich. assimile Küst. 2 ' Vordertibien viel breiter als die Mitteltibien, ihre abgeschrägte Spitze so breit als die 4 ersten Tarsenglieder zusammen lang, fast halb so breit als die Aussenkante lang, Hinter- winkel des Halsschildes fast rechtwinklig, die Seitenränder nur schmal abgesetzt, nicht aufgebogen, nur massig gerundet und zur Basis, die nur sehr wenig schmäler ist als die Basis der Flügeldecken, wenig eingezogen, Flügeldecken gestreift, die Zwischenräume dicht mit Körnchen und Börstclien besetzt. L. 5,5 — 6 mm. Im südlichen Europa. pygmaeum Stev. 1 ' Kinn mit erhöhter Mittellinie, nicht breiter als lang und als der nebenbeiliegende Ausschnitt, in welchem die Maxillen liegen, nach vorn mehr weniger zugespitzt. 2, Vordertibien bedeutend breiter als die Mitteltibien, die abgeschrägte Spitze so breit als die 4 ersten Tarsenglieder zusammen lang, die Schultern der Flügeldecken deutlich ge- rundet, das Halsschild mit deutlich gerundeter Seite, an der Basis deutlich eingezogen und hier deutlich schmäler als die Basis der Flügeldecken, alle Zwischenräume der Flügel- decken gleichmässig flach. L. 4,7 — 6 mm. In Asien weit verbreitet, Turcmenien und Syrien (Mus. Reitter), auch in Griechenland, Salonicki (Mus. Reitter) und nach Miedel in Sicilien. (mimttum Men.) setulosmn Fald. 2' Vordertibien nur wenig breiter als die Mitteltibien, die ab- geschrägte Spitze so breit als die 3 ersten Tarsenglieder zu- sammen lang, die Schultern der Flügeldecken rechtwinklig, die Seiten des Halsschildes nur schAvach gerundet, die Basis kaum schmäler als die Basis der Flügeldecken. 3, Alle Zwischenräume der Flügeldecken gleichmässig ziemlich flach. 4, Zwischenräume der Flügeldecken gerunzelt oder höchstens flach gekörnelt. 5, Halsschild mehr oder weniger dicht gekörnt, wie die Flügeldecken nur undicht mit dünnen, niederliegenden, kurzen Härchen bedeckt, so dass die Obei-fläche überall durchscheint. 6, Halsschild undicht schai-f gekörnt, Zwischeni-äume der Flügeldecken fast glatt, nur wenig fein gerunzelt. 440 Tenebrionidae. 7, Beim ^ das Klauenglied der Vordertarsen nach aussen stark zahnf'örmig erweitert, die Mitteltibien innen nahe der Spitze und die Hintertibien nahe der Mitte mit einer zahnförmigen Erweiterung. L. 6,5 — 8mm. In Spanien (1865), Sardinien, Italien, Algier, {lugens 'Küsi.^ parvulum Luc, osticis rectis. (^ tibiis intermediis apice intus mucronatis. Küster Käf. Eur. XVI 1849 Bl. G4. — B ach Käf. Deutschi. III 1856 p. 217. — Redteubacher Faiuia austr. ed. II 1858 p. 598. — ed. ni 1874 II p. 101. — Seidlitz Fauna transs. 1891 p. 552. — Baudi Tenebriouiti p. 71. Opatrum pictum Fabricius Syst. Eleut. 1 1801 p 117. — Illiger Magaz. I 1802 p. 333. — Oharpeutier Horae ent. 1825 p. 218 tab. V flg. 8. Auf dem Kopf sind die beiden Schrägeindrücke, welche seitlich das Kopfschild von der Stirn abgrenzen, schräger und kürzer, während sie bei den beiden anderen Arten tiefer, gebogener, mehr längs gestellt und weiter auf die Stirn, fast bis zum Scheitel hinauf ver- längert sind. Das Halsschild ist seitlich nach vorn wenig gerundet und hinten nur sehr schwach ausgeschweift, so dass die Hinterwinkel nicht spitz, sondern nur scharf rechtwinklig sind und nicht, wie bei den beiden anderen Arten, seitwärts gerichtet er- scheinen. Der Vorderrand ist in gleichmässigem Bogen, wie bei L. variegatum^ ausgerandet, aber über den Augen kaum eingedrückt. Die Flügeldecken sind stark punktirt gestreift und etwas schmäler als bei den beiden anderen Arten. Die ganze Oberseite ist dicht weisslich grau beschuppt und mit schwarzen Fleckchen bestx-eut auch mit halbaufstehenden Börstchen besetzt, die auf den Zwischen- räumen der Flügeldecken einreilüg stehen und am Seitenrande des Halsschildes und der Flügeldecken einen längeren abstehenden Borstenbesatz bilden. Die Vordertibien sind an der Spitze nach aussen in einen grossen Zahn und nach innen in einen Haken aus- gezogen. Am Aussenrande haben sie 2 — 3 kleine scharfe Zähnchen, Cryptidni. 459 Das Männchen ist durcli einen Endhaken am inneren Spitzen- winkel der Mitteltibien ausgezeichnet, der dem Weibchen fehlt, und der innere Endhaken der Vordertibien ist bei ihm stärker als beim Weibchen. Ausserdem ist bei ihm das Abdomen schwach eingedrückt. Bei den beiden anderen Arten ist nur das letztgenannte Geschlechts- merkmal des Männchens vorhanden, die Tibien aber ohne Abzeichen. Auf diese äusseren Geschlechtsmerkmale des Männchens hat zuerst Baudi (Deutsch, ent. Z. 1876 p. 73) aufmerksam gemacht. Das L. pictimi ist durch die Form der Vordertibien und des Halsschildes und durch die Abzeichen des Männchens sehr scharf von den beiden anderen Arten, die einander sehr nahe stehen, ge- schieden. Ob das in Algier vorkommende L. pulchellum Luc. zur Gruppe des pulcJielhim Küst gehört, mit dem Mulsant es vereinigt, oder in die Gruppe des pictum, wie Kiesenwetter angiebt, kann ich nicht entscheiden, da mir keine Stücke aus Algier vorliegen und Lucas' Beschreibving mir auch nicht zugänglich ist. Aus Mulsant's Beschreibung geht nicht hervor, ob sie sich wirklich auf Küster 's pulchellum, wie Mulsant angiebt, bezieht, oder auf Küster 's variegatmn, das ich ausser aus Spanien auch aus dem südlichen Frankreich besitze, während das echte pulchellum Küst. vielleicht nur in Italien vorkommt. Das L. pictmn ist von Siebenbürgen bis Oberitalien (nach Baudi in Piemont) verbreitet und nach Schilsky's Angabe (Verz. d. Käf. Deutschi. 1888 p. 89) auch in Süd-Tyrol gefunden. Nach brieflicher Mittheilung stützt er sich dabei auf Mittheilungen von Bertolini. 6. (16.) Unterfamilie: CRYPTICINI. Le Conte Class. Col. N. Amer. 1862 p. 234. Crypticiens Mulsant Col. Fr. Latig. 1854 p. 125. Crypticides Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 222. Goniontidini Redtenbacher Fauna austr. ed. III 2. 1874 p. 91. Trochantina coxarum intermediarum patent. Tarsi elongati, subtus spinulosi, maris haud dilatati. Tihiae anticae angustae. Processus intercoxalis segmenti abdominis primi acuminatus. Clypeus truncatus. Maxillae apertae. Die Untei-familie der Crypticini ist hier auf Lacordaire's Gruppe Crypticides beschränkt und nach Leconte's Vorgang von 460 Tenebnonidae. den Coniontides vrais entfernt, mit denen Lacordaire sie zu seinex' Tribus Coniontides vereinigte. Von diesen weichen die Crypticini nicht nur durch das gerade abgestutzte Kopfschild, sondern auch durch die Bildung des Abdomens ab. An diesem ist nämlich zwischen dem dritten und vierten und zwischen dem vierten und letzten Segment eine glänzende weiche Haut vorhanden, die bei den Coniontiden fehlt. Dieser Unterschied in der Abdominal- bildung hat eine gewiss recht hohe systematische Bedetuung. Wenn er auch leider nicht als erster Eintheilungsgrund für alle Tenehrioniden benutzt werden kann, wie Leconte das für die nordamerikanischen Gattungen sehr glücklich durchgeführt hat, so kann er doch in zweiter oder dritter Linie, mit Berücksichtigung der Ausnahmen, die er zui-ücklässt, zur natürlichen Gruppirung der Unterfamilien sehr wohl benutzt werden. Es wimlen danach die Äsidini, Sepi- diini und AJcidini, denen die erwähnte Gelenkhaut fehlt, in nähere Beziehung zu einander und zu den Unterfamilien ohne Trochantinen der Mittelhüften, denen die Gelenkhaut ebenfalls fehlt, kommen, und in Gegensatz zu allen übrigen Unterfamilien mit Trochantinen der Mittelhüften treten, da diesen die betreffende Gelenkhaut, ausge- nommen bei einigen Gattungen der Tenebrionini, zukommt. Nur die Unterfamilie Gossyphini, der die betr. Gelenkhaut fehlt, würde hiernach ihre Stellung zwischen den Unterfamilien mit behaarten Tarsen verlieren und zu den Unterfamilien ohne Trochantinen zu verweisen sein, wo sie die einzige mit behaarten Tarsen sein würde. (Vergl. die Unterfamilie Bolitophagini.) Die Crypticini haben in der Form des Kopfschildes, das vorn gerade abgestutzt ist, Aehnlichkeit mit den Platyscelina, doch ist auch hierin ein Unterschied vorhanden, indem die Ober- lippe bei den Crypticini nicht durch eine sichtbare Gelenkhaut mit dem Kopfschild verbunden ist. Die Augen sind durch den übergreifenden Seitenrand des Kopfes am Vorderi'and nur schwach ausgerandet, das Halsschild ist meist von der Basis an stark nach vorn verengt, die Flügeldecken haben schmale Epipleuren, die ganz oder fast bis ziim Nahtwinkel reichen, aber nie plötzlich abgekürzt sind. Das Kinn ist quer und sitzt auf einem kurzen Stiel des Kehl- ausschnittes, die Maxillen sind ganz unbedeckt und das Endglied der Maxillartaster ist beilförmig. Die Tibien sind stets schmal und der Fortsatz des ersten Abdominalsegments zwischen den Hinterhüften schmal und zugespitzt. Dieses Merkmal trennt diese Unterfamilie von allen vorhergehenden, bei denen dieser Fortsatz breit und vorn abgestutzt ist. Wo bei einigen Gattungen der Opa- trini hierin eine Ausnahme stattfindet, ist das Kopfschild stets aus- Crypticus. 46 1 geschnitten, und bei den Trachyscelini, die ebenfalls einen zu- gespitzten Intercoxalfortsatz haben, sind die Vordertibien verbreitert. Aeussere Geschlechtsmerkmale kommen vor; bisweilen hat das Männchen ein breiteres Halsschild, schmälere Flügeldecken, längere Fühler und ein vergrössertes Endglied der Maxillartaster. Es gehören nur 3 Gattungen hierher, die hauptsächlich in der Mittelmeerfauna vertreten sind, und sich wie folgt unterscheiden lassen : l, Augen vorhanden, Fühler dünn und lang. 2, Oberlippe wenig vorragend, bewimpert, Fühler wenigstens beim § kürzer als das Halsschild, Hinterhüften etwas schräg- stehend. Zahlreiche Arten in Europa und Asien, eine in Nord- Amerika. Crypticus Latr. 2' Oberlippe stärker vorragend, nicht bewimpert, Fühler länger als das Halsschild, Hinterhüften ganz quer stehend. (ex Lacordaire.) Nur zwei Arten in Madeira. EUipsodes Woll. 1' Augen fehlen, Fühler dick und kurz. Nur eine Art (0. uni- color Luc.) in Südfrankreich, Spanien und Algier in Ameisen- nestern. Oochrotus Luc. In unserer Fauna ist nur eine Gattung vertreten. Crypticus. Latr eil] e Regne anim. 1817 p. 298. — ed. 11 1829 p. 22. — Redtenbacher Gatt. 1845 p. 129. — F. austr. 1849 p. 53 u. 600. — ed. II 1858 p. CV u. 598. — ed. III 1874 p. CXVII u. II 91. Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 125. — Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 223. — Thomson Scand. Col. I 1859 p. 114. — VI 1864 p. 239. — Seidlitz F. balt. 1875 p. 95 (Gatt.). — ed. II 1891 p. 130 (Gatt.). — F. tr. p. 130 (Gatt.). Oculi convexi. Antennae longae, tenues. Labrum parum porrectum, ciUatuni. Coxae posticae obliquae. Der Kopf ist im Verhältniss zum Halsschild klein, vorn ge- rundet, das Kopfschild in der Mitte etwas abgestutzt, aber niemals ausgerandet. Die Seitenränder des Kopfes greifen bald mehr bald weniger auf den Vorderrand der Augen über, diese dadurch bald stärker bald schwächer ausgerandet und im Uebrigen mehr weniger gewölbt. Die Oberlippe ist nur wenig vorgestreckt und am Vorder- rande gewimpert. Die Fühler sind dünn, gewöhnlich kürzer als das Halsschild, nur bei den Männchen bisweilen länger. 462 Tenebrionidae. Das Hals seil ilcl ist stets nach vorn lierabgewölbt und verengt, aber nicht immer von der Basis an. Die Flügeldecken sind nur selten stark punktirt- gestreift (maficus) meist nur fein gestreift- punktirt. Die Behaarung der Oberseite ist bisweilen dicht und hat zur Abtrennung der Gattung Seriscius Veranlassung gegeben, die indess nur als Untergattung gelten kann, da ein entschiedener Uebergang in Cr. gibbuliis vorliegt und andere durchgreifende Merk- male zur Trennung fehlen. Flügel sind meist ausgebildet, doch kommen auch Individuen vor, die ungeflügelt sind. Auf der Unterseite des Körpers bietet der Fortsatz des Prosternums einige Verschiedenheiten, die zur Artunterscheidung benutzt werden können. Die Vordertibien zeigen bei einer Art (latiusciilus) eine eigen- thümliche Form, sonst sind sie ziemlich gleichförmig gebildet. Die Vordertarsen haben bald kurze und breitere Glieder, bald etwas längere, was von systematischer Wichtigkeit ist, ebenso wie die Form des ersten Gliedes, die bisweilen sehr eigenthümlich ist (dactylispimis). An den Hintertarsen ist das erste Glied stets stai-k verlängert. Die Hinterhüften sind etwas schräg gestellt. Aeussere Geschlechtsmerkmale sind nur bei Cr. quisquüius und pyrenaeus zu constatii-en und zwar merkwürdiger Weise an den Tastern. Die Larve ist nur von einer Art, nämlich von Cr. quisquilius bekannt. Sie wurde zuerst von Bouch^ (Xaturgesch. d. Ins. 1834, p. 191) sehr unvollständig, genauer sodann von Perris (Ann. Soc. Linn. de Lyon T. 23, 1876 p. 99) und von Schiödte (Met. Eleut. P. X Tenebr. 1877—78 p. 535 tab. VII fig. 1-4), beschrieben und von letzterem auch abgebildet. Ihre Charakteristik fällt mit der bei der Uebersicht der Larven der Gattungen gegebenen zusammen (vergl. pag. 214). Die Nymphe wurde ebenfalls von Schiödte (loc. cit. p. 586, fig. 5 — 6) beschrieben und abgebildet. Die Gattung Crypticus hat nur zwei nah verwandte Gattungen, Oochrotiis, die sehr auffallend durch den Mangel der Augen und durch dicke plumpe Fühler abweicht, und Ellipsodes, die nach La- cordaire (mir ist die Gattung unbekannt) durch ungewimperte Oberlippe, längere Fühler und ganz quer stehende Hinterhüften von Crypticus nur unbedeutend unterschieden ist. Die Gattung Crypticus wurde von Latreille 1817 (Regne anim. p. 298) aufgestellt, nachdem er schon 1807 (Gen. Crust. et Ins. T. II p. 164) eine eigene Abtheilung der Gattung Pedlnus für den hier- hergehörigen P. glaher abgesondert hatte, ohne ihr einen besonderen Namen zu geben. Diese Art war schon durch Linn6 als Tenehrio quisquilius beschrieben worden und eine zweite Art hatte Quensel 1806 als Helojps gibbulus beschrieben, dann folgte 1820 Cryjjticus Grypticus. 463 pruinosus Dufoui-, 1837 Cr. alpinus Comolli, 1849 ohesus Lucas und latiuscuhis M^n^tri^s, (als Heliopathes und erst von Faust 1875 als Grypticus gedeutet), 1850 adspersus Küster, 1851 viatmis Fairmaire, 1852 ulomoides Fairm., der mit dem vorhergehenden zusammenfällt, und heloohis Küster, 1856 pimllus Rosenhauer, 1857 inflatus und longiilus Reiche. Letzterer gehört aber, da das Kopfschild nach Reiche's Beschreibung vorn ausgerandet ist, sicher nicht zur Gattung Grypticus, zumal Reiche selbst ihn 1861 (Ann. d. Fr. p. 212) als Opatroides longulus aufführt und für identisch mit Opatroides minutus Muls. erklärt. Wenn dieses der Fall ist, so wird die Art, da das Männchen nach Mulsant erweiterte Vordertarsen hat, wahi-scheinlich zur Gattung Heterophyhis zu bringen sein. — Dann folgten 1866 Gr. Kraatzii Brisout, 1869 Zuberi und dactylispinus Marseul, 1870 zophos^ioides Heyden und corticeus, nebulosus und maculosus Fairmaire, die drei letzteren ungenügend beschrieben und noch nicht aufgeklärt, 1871 Sibiriens Solsky, 1876 pyrenaeus und castaneus Baudi, 1878 ovalis Ballion (ganz unzureichend beschrieben und noch nicht auf- geklärt), 1880 pimctato-lineatiis und pubens Fairm., 1881 Fairmairei, Olivieri und substriatus Desbrochers, 1883 murinus Allard, die 6 letzt- genannten unzureichend beschrieben und mir unbekannt bis auf sub- striatus, der sich nach einem Originalexemplar in Hey den 's Sammlung als latiuscuhis erwies, was mit der Beschreibung in keinem Widerspruch steht, obgleich das wichtigste Merkmal, das Faust schon 1875 constatirt hatte, die Form der Tibien, nicht erwähnt ist. Ausserdem sind noch 7 Arten von den Canarischen Inseln durch Brüllt und durch Wo Ilaston beschrieben worden, 2 von Ceylon durch Walker und eine aus Nord -Amerika durch Say. Als nicht beschrieben ist Seriscius pmbesceits Motschulsky zu betrachten, da der Autor ihn nixr mit einer Diagnose von drei Worten axisgestattet hat, die lediglich den Charakter der Gattung Seriscius wiederholen. Dasselbe gilt von Grypticus rufipes Gebier. Dagegen kann man die Gattung Seriscius, die übrigens nur als Untergattung zulässig ist, durch die Angabe dieses einen Merkmales (dichte Behaarung der Oberseite) als durch Motschulsky charakterisirt betrachten. Die Unterscheidung der beiden Untergattungen ist auch heute auf dieses eine Merkmal be- schränkt. Zur ersten Untergattung gehört der grössere Theil der bisher beschriebenen und aiifgeklärten Arten, und es scheint auch noch eine grosse Anzahl von Arten unbeschrieben zu sein. Der kleinere Theil der beschriebenen Arten gehört zu Seriscius und die meisten dieser Beschreibungen sind dermassen ungenügend und nichtssagend, weil als Einzelbeschreibungen in die Welt gesetzt, dass man nicht annähernd vermuthen kann, wie viele Arten die zweite Untergattung 464 Tenebrionidae. in Wirklichkeit besitzt. Hierzu könnte nur eine umfassende Be- arbeitung derselben nach reichem Material führen. 1 , Die Oberseite ist kahl oder nur ganz sparsam und dünn behaart subg. Crypticus i. sp. 1' Die Ober- und Unterseite ist dicht anliegend behaart. subg. Seriscius Motsch. Uebersicht der Arten. subg. Crypticus i. sp. 1, Vordertarsen schmal und gestreckt, das erste Glied nicht ver- breitert oder erweitert, die folgenden nicht quer, Flügel- decken fein gestreift-punktirt, die Zwischenräume sehr fein punktirt. 2, Basis des Halsschildes in weitem Bogen ausgerandet, die Seiten nur nach vorn, nach hinten gar nicht eingezogen, die Hinterwinkel scharf spitzwinklig, Oberseite glänzend, das S äusserlich nicht ausgezeichnet. 3, Abdomen glänzend, höchstens sehr sparsam punktirt und behaart. 4, Abdomen kaum punktirt und gar nicht behaart, Flügel- decken sparsam pimktirt, ganz ohne Härchen und nicht chagrinirt, stark glänzend. L. 5 mm. In Andalusien. piisillus Rosh. A' Abdomen punktirt und sparsam fein behaart, Flügeldecken mit je einem sehr kleinen staubförmigen Härchen in jedem Punkt. 5, Flügeldecken und Abdomen nicht chagrinirt, stark glänzend, Fortsatz des Prostern ums schmal und ausgezogen. L. 3,5 — 4,5 mm. In Spanien Sierra Guadarrama und S. de Gredos (1865). Kraatzii Bris. 5' Flügeldecken und Abdomen sehr fein chagrinirt, etwas schwächer glänzend, Fortsatz des Prosternums breiter und stumpfer. L. 5 — 5,5 mm. In Portugal und im westlichsten Nordspanien. zopJiosioides Heyd. 3' Abdomen ganz matt, dicht punktirt und behaart, Flügel- decken sehr fein chagrinirt, in jedem Punkt ein kleines staubähnliches Härchen. L. 4,5 mm. In Italien. alpimis Comolli 2' Basis des Halsschildes nur sehr schwach in weitem Bogen ausgerandet, fast gerade abgestutzt, die Seiten nach vorn und auch etwas nach hinten gerundet eingezogen, die Hinter- winkel rechtMÜnklig mit gerundeter Spitze, Oberseite und Crypticus. 465 Unterseite fein cliagrinirt, nie stark glänzend, Flügeldecken stets ganz ohne Härclien in den Punkten, Abdomen körnig piuiktirt, mit kleinen Härchen, das Endglied der Maxillar- taster ist beim S viel breiter als beim $. 3, Flügeldecken und Abdomen glänzend, sehr fein cliagrinirt (wie bei sophosioicles)^ die Punkte des Abdomens schwach gekörnt. L. 5,5 — 7 mm. In den Pyrenäen und in Algier (Mus. Hey den), (pyrenaicus Baudi) pyrenaeiis Bai\dilSl& 3' Flügeldecken und Abdomen matt, stärker cliagrinirt, die Punkte des Abdomens stark und ziemlich scharf gekörnt. L. 4 — 5,5 mm. In ganz Europa. quisquiUus L. 1 ' Vordertarsen kurz, das erste Glied zur Spitze stark verbreitert oder auf der Unterseite unter das folgende Glied erweitert, die folgenden Glieder quer. 2, Unterseite des Halsschildes punktirt. 3, Das erste Glied der Vordertarsen sehr kurz, kaum so lang als die zwei folgenden zusammen. 4, Flügeldecken stark punktirt-gestreift, Halsschild und Unter- seite des Körpers stark und dicht punktirt. L. 5,5 mm. In Spanien, (ulomoides Fairm. 1852) viaticus Fairm. 4' Flügeldecken nur sehr fein gestreift-punktirt, das erste Tarsenglied auf der Unterseite stark unter das folgende vorgezogen. 5, Die Vordertibien von der Basis bis zur Spitze gleichmässig allmälig verbreitert. 6, Körper nur flach gewölbt. 1, Flügeldecken nicht sehr fein gestreift-punktirt, Oberseite glänzend, braun. L. 4 mm. Smyrna (Mus. Heyden). castaneus Baudi 7 ' Flügeldecken sehr fein gestreift-punktirt, Oberseite ganz matt, schwarz. L. 5 mm. In Algier (Mus. Heyden). tenictensis Desbr. 6' Körper ziemlich stark gewölbt, Flügeldecken sehr fein gestreift-punktirt, Oberseite ziemlich glänzend. L. 4,5 — 5,5 mm. In Südrussland und in Griechenland, von wo ich ein Stück aus Thessalien besitze. Zuberi Mars. 5 ' Vordertibien von der Basis bis gegen die Mitte verbreitert (an dieser Stelle die Aussenkante stark gebogen), dann gleichbreit bis zur Spitze, Körper breit inid kurz, massig gewölbt. L. 6 — 7 mm. Im südl. Russland, von Becker bei Derbent und Mangischlak (ob auch bei Sarepta?), von Faust bei Krasnowodsk gesammelt (Mus. Heyden). {suhstriatus Desbr.) latiusculus M6n. Faust V. 30 466 Tenebrionidae. 3' Das erste Glied der Vordertibien deutlich länger als die zwei folgenden zusammen, Vordertibien gleichmässig von der Basis zur Spitze verbreitert, Abdomen dicht und grob punktirt. 4, Das erste Glied der Vordertibien auf der Unterseite in einen langen, stellenweis gezackten Fortsatz verlängert, der bis zum dritten Gliede reicht, Flügeldecken fein und etwas körnig j)unktirt, in jedem Punkt mit einem Härchen, höchstens mit undeutlichen Punktreihen, wenig glänzend, Körper kurz und breit, ziemlich gewölbt. L. 6 — 7 mm. In Algier. dadylisjrinus Mars. 4' Das erste Glied der Vordertarsen auf der Unterseite nur wenig schräg ausgezogen. 5, Flügeldecken deutlich gestreift-punktirt, jeder Punkt der Zwischenräume und des Halsschildes ein deutliches feines Härchen tragend, diese Härchen werden oft so lang, dass sie eine schon bei schwacher Vergrösserung sichtbare sparsame Behaarung der Oberseite darstellen, Körper ziemlich schmal und massig gewölbt. L. 6,5 — 8,5 mm. Im südlichen Europa, Algier und Syrien, {pubescens Duf.) gibhulus Quens. 5' Flügeldecken kaum gestreift-punktirt, Oberseite ohne Härchen, Körper sehr breit und sehr hoch gewölbt. L. 8 — 8,5 mm. In Algier, obesus Luc. 2' Unterseite des Halsschildes seitlich längsgerieft, Körper sehr breit und sehr hoch gewölbt. L. 10,5 mm. (ex Reiche) In Griechenland. inflatus Eeiche subg. Seriscius^). Motschulsky Bull. Mose, 1845 I p. 77. 1, Fortsatz des Prosternums ganz kurz, kaum über die Vorder- hüften hinaus nach hinten vorragend und dann senkrecht ab- fallend, Halsschild bis gegen die Mitte fast gleichbreit, die Behaarung der Flügeldecken fleckig grau und dunkelbraun gesj)renkelt. L. 5 — 5,5 mm. Im südlichen Spanien, Toledo (1865). adspersus Küst 1' Fortsatz des Prosternums über die Vorderhüften hinaus nach hinten stark vorragend und hinten nicht senkrecht abfallend. 2, Fortsatz des Prosternums die Vorderhüften nach hinten weniger als um den Durchmesser derselben überragend, ') Hierher noch eine ganze Reihe unzureichend beschriebener Arten aus Algier, Sj'rien, Egypten, Asien. Crypticus. 467 Halsschild bis gegen die Mitte fast gleichbreit, die Behaarung der Flügeldecken vorn gleichmässig gran, hinten mit dunklen riecken. L. 4 — 5 mm. In Spanien. prumosits Duf. 2' Fortsatz des Prosternums die Vorderhüften nach hinten reichlich um ihren Durchmesser überragend, Halsschild von der ganz gerade abgestutzten Basis an nach vorn stark ver- engt, Flügeldecken gleichmässig grau behaart. L. 5 mm. In Italien und Sicilien. helvolus Küst. In unserem Faunengebiete ist nur die erste Untergattung ver- treten. stibg. Crypticus i. sp. Prothorace et ehjtris haud mit sparsius pubescentihus. Bei der vorliegenden Untergattimg ist die Oberseite meist ganz unbehaart, seltener trägt jeder Punkt der Flügeldecken ein sehr kleines staubähnliclies Härchen, das nicht über den Punkt hinausragt und nur bei starker Vergrösserung sichtbar ist, und selten, nur bei dacty- lispinus und namentlich bei gibbulus, sind die Härchen grösser und auch bei schwacher Vergrösserung bemerkbar, doch stehen sie sparsam und bedecken keineswegs den Untergrund wie bei der Untergattung Seriscius. Die Untergattung Crypticus i. sp. zeigt in der Form der Vordertarsen zwei wesentlich verschiedene Bildixngen, nach denen man die Arten in zwei ziemlich scharf gesonderte Gruppen bringen kann, und bei einer Art (dadylispiniis) zeigt das erste Glied der Vordertarsen eine sehr auffallende Bildung. Bei einer anderen Art dieser Untergattung (latiusculus) haben die Vorder- tibien eine auffallende Gestalt, die in der ganzen Gattung nicht wieder vorkommt. Auch die eigenthümlichen an den Maxillartastern der Männchen ausgebildeten Geschlechtsunterschiede zweier Arten kommen bei dieser Untergattung vor, die also im Allgemeinen mehr Mannigfaltigkeit zeigt als Seriscius. Nur der Fortsatz des Prosternums ist bei ihr gleichförmiger gebildet; denn es sind nur geringe Unterschiede seiner Form z. B. zwischen Cr. Kraatsii und zophosioides zu notiren, während bei Seriscius ganz bedeiitende Ab- weichungen in der Länge dieses Fortsatzes vorliegen. Ausser den vorstehend charakterisirten 15 Arten gehören dieser Untergattung noch an: Cr. Sibiriens Solsky 1871, mit Cr. gibbulus sehr nah verwandt iTnd wie es scheint nur durch den Mangel der Härchen auf den Flügeldecken verschieden, aus Ii-kutsk, Gr. ovalis Ball. 1878, mit Cr. latiusculus wie es scheint sehr nah verwandt, wenn nicht identisch, da kein einziger Unterschied zu ersehen, Cr. punctatolineatus Fairm. 1880, wie es scheint dem Cr. viaticus nahe 30* 468 Tenebrionidae. stehend, und endlicli Cr. puhens Faimi. 1881, mit gibhulus verwandt, wenn er niclit gar zu Serisdus gehört. Ausserdem scheinen die Arten der Canarischen Inseln alle zu dieser Untergattung zu gehören. In unserem Faunengebiete kommen nur zwei Arten vor. #, Cr, alpinus: tarsis anticis parallelis, articulo imrno angusto elongato, secßientihus haud transversis, prothorace hasi lote emarginato, angulis iwsticis acutis, elytris nitidis, tenuissime coriaceis, punctis ininutissime piligeris, abdomine opaco, dense 'punctato et puhescente. L. 4,5 mm. ^ antennis longiorihus. Comolli Col. nov. Novoc. 1837 p. 26. Der Kopf ist vorn gerundet und das Kopfschild in der Mitte kaum abgestutzt, fast auch verrundet. Die Fühler reichen beim Weibchen nicht, beim Männchen wohl bis zur Basis des Halsschildes, das dritte Glied ist nur wenig länger als das vierte. Das Hals- schild ist an der Basis am breitesten, von der Basis an nach vorn verengt, die Hinterwinkel spitzer und nach hinten vortretend, indem die Basis in breitem Bogen, und zwar seitlich stärker als in der Mitte ausgerandet ist. Die Flügeldecken sind beim Weibchen so breit als das Halsschild und parallelseitiger, beim Männchen etwas schmäler und nach hinten mehr verschmälert, sehr fein und oft un- deutlich gestreift-punktirt. Die Zwischenräume der Flügeldecken sind so wie auch das Halsschild sein" fein chagrinirt, aber trotzdem glänzend, ausserdem mit kleinen Punkten ziemlich dicht besetzt, und in jedem Punkt liegt ein ganz kleines " glänzendes Härchen, das nicht über den Punkt hinausragt imd nur bei starker Vergrösserung zu erkennen ist. Die Vordertibien und Vordertarsen sind ebenso gebildet wie bei Cr. qulsquiUus. Das Abdomen ist sehr dicht punktirt iind ziemlich dicht anliegend behaart, ganz matt. Das Männchen ist nur durch längere Fühler, verhältnissmässig etwas breiteres Halsschild und etwas schmälere Flügeldecken vom Weibchen abweichend, ein Unterschied in der Form des Endgliedes der Maxillartaster ist nicht vorhanden. Der Cr. alpinus ist nur in Oberitalien zu Hause und nach Comolli dort überall selten. In Mehrzahl hat ihn indess Dr. Schneider bei Lugaiio gesammelt (Mus. Hey den). Für Tyrol führt ihn Kraatz auf (Nachträge z. Verz. d. Käf. Deutschi. 1876 p. 14) und zwar nach Stücken, die ihm von Sella gesandt worden. Gr edler hat die Art nicht aufgeführt und der nähere Fundort ist noch festzustellen. Crypttcus. 469 S. Ci'. quisquitius: tarsis anticis parallelü; articulo })rmo angusto, elongato, sequentibus haiid transversis, prothorace hasi vix etnarginato, angulis posticis reet-is, apice rotundatis, clytris opacis, fortius coriaceis, haud piligeris, abdomine opaco granulato-punctato, L. 4—5,5 mm. Stephens Ilhistr. T. 5 p. 21. — Küster Käf. Eur. XIX 1849, 54. — Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 126. — Thomson Skand. Col. VI 1864 p.240. — Seidlitz Fauna baltica 1875 p. 360. — Ed. II 1891 p. 515. — Fauna transs. 1891 p. 552. — Baudi Tenebrioniti p. 16. Tenebrio quisqidlius Linne Fauna suecica ed. II 1761 p. 226. — Syst. nat. ed. 12 T. I P. II 1767 p. 676. — Tenebrio luctuosus Schrank Enum. 1781 p. 219. Tenebrio nigra Fourcroy 1785 p. 158. Helops quisquilius Fabricius Syst. Entom. 1775 p. 258. — Spec. Ins. I 1781 p. 326. — Mautissa I 1787 p. 214. — Ent. syst. I 1792 p. 122. — Syst. Eleutb. I 1801 p. 163. — Paykull Fauna suec. I 1798 p. 96. Helops glaber Fabricius Syst. Ent. 1775 p. 258. — Spec. Ins. I 1781 p. 326. — Mantissa I 1787 p. 214. — Olivier Entom. T. III 1795 No. 58 p. 16 tab. 2 fig. 12. — Encycl. T. VII p. 49. — 111 ig er Käf. Preuss. 1798 p. 120. — Gyllenhal Ins. suec. II 1810 p. 538. Helops laticollis Panzer Ins. germ. Heft XXXVI No. 1 tab. 1 fig. b. — (Krit. Eev. I 1805 p. 34. — 111 ige r Mag. III 1804 p. 153.) Pimelia quisquilia Gmelin Lin. Syst. nat. IV 1788 p. 2011. Fitnelia laevis Grmelin ibid. Blaxis glabra Fabricius Ent. syst. T. I p. 109. — Syst. Eleuth. I p. 143. — Panzer Entom. genn. 1795 p. 39. — Fauna Ins. germ. Heft L 1798 No. 1, tab. 1 fig. b. — Ed. II fanno?) Heft XXXVI No. 1, tab. 1 % fe iS) und Heft L No. 1, tab. 1 fig. b (?). — Herbst Käf. VIII 1799 p. 192 tab. 128 fig. 12. — Sturm Käf. II 1850 pag. 211. Blaps pusilla Herbst Käf. VIII 1799 p. 199 tab. 129 fig. 4. Pedinus glaber Latreille Hist. nat. X 1804 p. 281. — Gen. crust. et ins. II 1807 p. 164. — Duftschmid Fauna Austriae II 1812 p. 287. Onjpticus glaber Lamarck Hist. anim. s. vert. IV 1817 p. 414. — Castelnau Hist. nat. Ins, II p. 211. — Redtenbacher Fauna austr. 1849 p. 600. — Ed. II 1858 p. 598. — Ed. III 1874 II p. 94. — Bach Käferfauna III 1856 p. 217. Der Kopf ist vorn gerundet und das Kopfschild gerade abge- stutzt. Die Fülller sind beim Weibchen kürzer, beim Männchen länger als das Halsschild, das dritte Glied ist kaum länger als das vierte. Das Hals Schild ist vor der Basis am breitesten, nach hinten kurz und wenig, nach vorn stärker verengt, der Vorderrand und die Basis sind sehr wenig ausgerandet, oft fast gerade abgestutzt, die Vorderwinkel sind gerundet, die Hinterwinkel rechtwinklig mit gerundeter Spitze, die Oberfläche ist dicht punktirt. Die Flügel- decken sind beim Weibchen nur wenig, beim Männchen bedeutend 470 Tenehrionidae. öclnnalei- als das Halsschild und bei letzterem nach hinten stark verschmälert; sie haben nur schwach angedeutete Punktreihen und die Zwischenräume sind sjoarsamer punktirt als das Ilalsschild. Härchen sind in den Punkten nicht wahrnehmbar. Die ganze Ober- seite ist fein chagrinirt, matt mit geringem Fettglanz. Die Flügel, die sclion von Gyllenhal beschrieben Aviu'den, sind weiss mit dunklem Fleck vor der Spitze. Im Korden scheinen sie stets vor- handen, im Süden jedoch, Avie Lacordaire's Beobachtung zeigt, öfter verkümmert zu sein oder auch ganz zu fehlen. Die Vordertibien sind schwach und allmälig zur Spitze verbreitert, die Vordertarsen schmal, beim Männchen so lang, beim Weibchen etwas kürzer als die Tibien, das erste Glied so lang als die drei folgenden zusammen, einfach cylindrisch, die drei folgenden nicht quer, sondern so lang als breit, das Klauenglied lang. An den Mitteltarsen ist das erste Glied noch mehr imd an den Hinter- tarsen stark verlängert. Das Endglied der Maxillartaster ist beim Weibchen einfach beilförmig, beim Männchen aber äusserst breit beilfönnig, fast halbmondförmig. Der Fortsatz des Prostermmis hinter den Vorderhüften ist ziemlich kurz und stumpf, das Abdomen matt, dicht und deutlich körnig punktirt, das Analsegment beim Weibchen gerundet, beim Männchen etwas abgestutzt. Das Männchen weicht sehr erheblich vom Weibchen ab. Schon die ganze Gestalt ist durch die im Verhältniss zum Halsschild schmäleren und nach hinten stärker, bisweilen fast dreieckig verengten Flügeldecken auffallend anders, so dass das Männchen von Panzer und von Herbst sogar als andere Art beschrieben wurde. Dann sind auch noch die Fühler und Vordei'tarsen länger und das Anal- segment etwas abgestutzt. Die aufiallendste Auszeichnung des Männchens ist aber das stark vergrösserte Endglied der Maxillar- taster. Es ist dieses Merkmal schon von Gyllenhal 1810 als Geschlechtsunterschied hervorgehoben, später aber von allen Autoren mit Ausnahme von Thomson und Baudi (Deutsch, ent. Z. 1876 p. 34) ignorirt worden. Der Crypticus quisquilius hat seinen nächsten Verwandten im Cr. lyijrenaeus, der auch zunächst als Varietät desselben aufgestellt wurde^). Die Geschlechtsunterschiede sind dieselben, aber die Skulptur der Ober- und Unterseite scheint constante Unterschiede zu bieten. In naher Verwandtschaft stehen ferner alpimts, %nisilliis, Kraatzii und sophosioides, die alle Aner durch die Form des Halsschildes, mit spitzwinkligen Hinterwinkeln, und durch stärkeren Glanz der Ober- ^) Baudi D. ent. Z. 1876 p. 33: Cr. quisqiiilkcs var. pyrenaeus. — Tene- brioniti p. 16: xdx. pyrenaicus. Crypticus. 471 Seite von Cr. qiUsqulUus abweichen, Avährend sie in der Form der Vordertarsen und Tibien mit ihm übei'einstimmen. Entfernter stehen dann die Arten mit kürzeren breiteren Vordertarsen, die ausser durch dieses ihnen gemeinsame Merkmal, noch durch einzehie Aus- zeichnungen von Cr. quisqmlius unterschieden sind, so Cr. viaticus durch starke Punktstreifen der Flügeklecken, castaneus durch lebhaft braune Färbung, latiusculus durch die Form der Vorder- tibien, cladylispinus durch das erste Glied der Vordertarsen, gihbiilus durch die feinen Härchen der Oberseite, obesus und inflatus durch die Gestalt und letzterer auch durch die Längsriefen auf der Unter- seite des Halsschildes. Die Verbreitung des Cr. quisquilius ist eine sehr weite. Mit Ausnahme des höchsten Nordens (in Lappland und Norwegen scheint er nach Zetterstedt und Siebke zu. fehlen) ist er in ganz Europa an sandigen Stellen unter Steinen häufig und erinnert durch sein rasches Laufen an gcAvisse kleine Ämara- und Harpalus- Arten. In unserem Faunengebiete fehlt er nirgends. Die vorliegende Art gehört zu den am längsten bekannten der ganzen Familie und ist schon von Linne bald nach Einführung der binären Nomenclatur in der zweiten Ausgabe der Fauna suecica durch eine kurze Diagnose unter Hinzufügung einer kurzen Be- schreibung ausreichend charakterisirt worden. Fabricius hat in allen seinen Werken die Linne' sehe Diagnose nebst Citat einfach abgedruckt, anfangs mit dem Zusatz „subtus totus ferrugineus^'', später ohne denselben, daher kann die gleichlautende Art des Fabricius mir auf die Linne 'sehe Art bezogen werden und nicht, wie es geschehen ist, auf einen Helops. Viel unsicherer ist die Deutung des Helops glaber, den Fabricius gleichzeitig, mit einer Diagnose von zwei Worten „afer laevis"' und einer Beschreibung von 7 Worten, charakterisirte und später in die Gattung Blaps ver- setzte; denn das Wort der Beschreibung „laevissimus'"' stimmt nicht gut zu unserer Art. Paykull, der 1798 die erste ausführliche Be- schreibung unserer Art lieferte und damit die Linne 'sehe Art fest- stellte, citirt ganz richtig dabei den Helops quisquilius Fbr., nicht aber den Helops glaber Fbr. — Dennoch wurde später allgemein umge- kelurt die zweitgenannte Fabrici'sche Benennung eingebürgert iind die ältere Linne 'sehe gerieth in Vergessenheit, sogar bei Gyllenhal, der die genaueste und mustergültigste Beschreibung lieferte und auch Linne sowohl als Paykull richtig citirt. Stephens, Küster, Mulsant brachten zwar den berechtigten Namen zur Geltung, doch ging z. B. Redten bacher wieder auf den unberechtigten zurück. Gmelin brachte sämmtliche Helops zu Plmelia und änderte daher dcu Namen glabra in laevis, wegen Plmelia glabra. Schrank 472 Tenehrionidae. beschrieb die Art ohne Erwähnung von Linue oder Fabricius als Tenehrio luctrtosus, Panzer dagegen beschrieb neben der alten Art einen Ilelops ItdicoUis, den Illiger und dann Panzer selbst als Männchen dei'selben anerkannten. Dagegen trifft Panzer 's Angabe (Index entern. 1813 p. 28), dass auch sein Helops laemgatus zu unserer Art gehöre und eine Varietät des Weibchens sei, nicht zu; denn dieser hat nach der Beschreibung und Abbildung ein vorn ausgerandetes Kopfschild, kann also kein Cryjdicus sein, übrigens avis demselben Gi'unde auch kein Helops, dagegen könnte er sehr wohl zu Pedinus femoralis gehören, mit dem Panzer ihn vergleicht, ohne irgend einen Unterschied von dieser Art anzugeben. Herbst beschrieb ebenfalls neben der alten Art das Männchen als Blaps pusilla. Uebrigens hat Herbst gleichzeitig eine Blairs laücoUis beschrieben, die zu Pedinus gehört, worüber die Beschreibung der Beine keinen Zweifel lässt, und zwar vielleicht zu Ped. helopioides, viel- leicht aber auch zu P. fallax. 7. (17) Unterfamilie: TRACHYSCELINI. Eedtenbacher Fauna austriaca ed. III T. II 1874 p. 101. Trachijsceliens et Phaleriens Mulsant Col. Fr. Latig. 1854 p.l85 et 190. Trachyscelides Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 281. Trachyscelini et Phaleriini Le Conte Class. Col, N. Auier. 1862 p. 234. Trochantina coxarum intermediarum patent. Tarsi suhtiis spinulosi, mit antici inaris düatati. Tihiae anticae düatatac, fossoriae. Processus intercoxalis segmenti ahdominis pi-imi acuminatus aut apice rotundatus. Clypeus truncatus. Maxillae apertae. Die Unterfamilie umfasst hier die Trachysceliens und Pha- leriens Mulsant's oder die Trachyscelides Lacordaire' s oder die Trachyscelini Redtenbacher's, jedoch nicht im vollen Um- fange, weil die beiden Gattungen Anemia und Ammobius ausge- schlossen sind. Es war das nothwendig, da sonst die Trennung der Unterfamilie von den Opatrini nicht mehr möglich gewesen wäre. Dagegen kommt eine neue Gattung hinzu. Das Kopf Schild ist nach dieser Ausscheidung am Vorderrande stets gerade abgestutzt und die Oberlippe breit und frei vorragend. Die Verbindung der Ober]ipj)e mit dem Kopfschild ist bei den drei, nunmehr der Unterfamilie verbliebenen Gattungen nicht gleich. Bei Trachyscelini. 473 Flmleria und Laclmoym ist die Verbindung durch eine breite sichtbare glänzende Gelenkhaut hergestellt, bei Trachyscelis dagegen ist eine solche nicht sichtbar. Der Seitenrand des Kopfes greift nur wenig auf die Augen über und diese sind ziemlich gewölbt. Die Fühler sind sehr verschieden gebildet, bei Fhaleria viel länger als der Kopf und zur Spitze allmälig verdickt, bei TraclitjsceUs und LacJmojms nicht länger als der Kopf und mit abgesetzter dicker Keule. Das Hals Schild ist bei Trachyscelis und Lachnopus stark gewölbt, bei Phaleria bald gewölbt, bald ziemlich flach. Die Flügel- decken schliessen bei Phaleria und Trachyscelis dicht an das Hals- schild und sind in den Schultern so breit als die Basis desselben oder nur etwas breiter, bei Lachnopus dagegen sind die Schultern vortretend. Die Epipl euren reichen bei Phaleria fast bis zum Nahtwinkel und laufen allmälig aus, während sie bei Trachyscelis vor demselben plötzlich abgekürzt sind und bei Lachnopus ganz fehlen. Das Kinn ist quer und sitzt auf einem kurzen Stiel des Kelil- ausschnittes, die Maxillen sind ganz unbedeckt und das Endglied der Maxillartaster nicht beilförmig. An den Beinen sind die Vorder- tibien stets, die Mittel- und Hintertibien jedoch nur bei Trachyscelis verbreitert. Die Tarsen sind verschieden gebildet. Bei Phaleria sind sie dünn und ziemlich lang, und beim Männchen die Vorder- tarsen verbreitert und bebürstet, bei Trachyscelis und Lachnopus dagegen sind die Mitteltarsen allein ziemlich lang und dünn, die Vorder- und Mitteltarsen kurz, bei Trachyscelis sogar sehr kiu-z und letztere ausserdem stark verdickt, und die Vordertarsen sind beim Männchen nicht verbreitert und nicht bebürstet. Das Mesosternum ist bei Trachyscelis und Lachnopus einfach, bei Phaleria zur Auf- nahme des Fortsatzes des Prosternums ausgehöhlt. Der Fortsatz des ersten Abdominalsegments ist bei Trachyscelis zugespitzt, bei Phaleria zwar auch dreieckig verjüngt, an der Spitze aber gerundet. Die Larven sind nur von der Gattung Phaleria bekannt. Sie zeigen durch die nicht verlängerten Vorderbeine eine nähere Ver- wandtschaft mit den folgenden als mit den vorhergehenden Unter- familien. Die Larven von Trachyscelis und ebenso von Lachnopus dürften von denen der Gattung Phaleria in Anbetracht der grossen Unterschiede der ausgebildeten Insekten sehr erheblich abweichen. Die grossen Unterschiede in allen Merkmalen würden eine Theilung der Unterfamilie in zwei oder drei Gruppen rechtfertigen, allein da jede Gruppe nur aus einer Gattung bestehen würde, hätten diese GruiijDcn keinen praktischen Werth. Die neiiseeländische Gattung Chaerodes White ist hier ausser Betracht gelassen. Ob dieselbe wirklich 12gliedrige Fühler hat, ist nach Lacordaire zweifelhaft. Die Gattungen Philhammus Fairm., Ammotrypes Fairm., Proschcimus 474 Tenehrionidae. Desbr. und Emypsara Pasc, gehören vielleicht auch hierher, während Pseudancmia Wol. walirscheinlich mit Anemia verwandt ist. Die verwandtschaftlichen Bezieluingen zu anderen Unterfaniilien sind für die ganze Unterfamilie schwer zu finden, da die drei Gattungen so verschieden sind; denn gemeinsam ist ihnen nur das gerade ab- gestutzte Koijfschild, das nicht beilförmige Endglied der Maxillar- taster, die einfach erweiterten Vordertibien ohne Zahnbildung an der Aussenkante, und der dreieckig verjüngte Fortsatz des ersten Abdominalsegments zwischen den Hinterhüften, der allerdings bei Phaleria an der Spitze abgerundet und bei Lachnopiis sehr stumpf ist. Am nächsten stehen wohl die Crypticini, die auch das gerade abgestutzte Kopfschild und den zugespitzten Fortsatz des ersten Abdominalsegments haben, während sie durch beilförmiges Endglied der Maxillartaster und schmale Vordei-tibien abweichen. Yow Phaleria, der sie habituell ähnlich sehen, trennt sie ausserdem das nicht ausgehöhlte Meso- sternum, der Mangel einer Gelenkhaut an der Oberlippe und die nicht erweiterten Voi*dertarsen des Männchens, von Tracliyscelis der Mangel einer Kopfschildfurche, von Lachnopiis die Bedornung der Tibien, von beiden der ganz andere Habitus und die Länge und Form der Fühler und Tarsen. In Betracht sind auch die Platyscelina zu ziehen, die ebenfalls durch das gerade abgestutzte Kopfschild mit der vorliegenden Unterfamilie übereinstimmen. Auch kommen bei ihnen, aber stets in anderer Form, erweiterte Vordertibien vor, doch ist bei ihnen der Fortsatz des ersten Abdominalsegments zwischen den Hinterhüften breiter, parallelseitig und vorn meist gerade ab- gestutzt und das Endglied der Maxillartaster beilförmig. Mit Phaleria stimmt Plaiyscelis ausserdem durch die Gelenkhaut der Oberlippe und die Erweiterung der Vordertarsen bei den Männchen überein, doch ist dieselbe bei Phaleria viel geringer imd niemals aiich an den Mitteltarsen vorhanden, und ferner hat Phaleria das ausgehöhlte Mesosternum. Mit Trachyscelis und Lachnopiis hat die Gattung Plaiyscelis weiter keine gemeinsamen Merkmale und auch nicht die geringste habituelle Aehnlichkeit. Auch von den Gattungen mit ausgerandetem Kopfschild sind diejenigen in Vergleich zu ziehen, die mit den Trachyscelini das nicht beilförmige Endglied der Maxillartaster gemein haben, und zwar sind die Melanimonina in dieser Lage. Hier treffen wir auch, ausser bei Clitobius und Coelo- deres, verbreiterte Vordertibien und bei Melanimon, Cnemeplatia und Anemia zugleich einen zugespitzten Fortsatz des ersten Abdominal- segments, doch ist die Form der Vordertibien stets eine andere, bei Melanimon, Cnemeplatia und Eurycaulus breit dreieckig, bei Leichenum schmal mit zahnförmiger Spitze, bei Anemia und Ammobius mit ge- zähnter Aussenkante. Ausserdem weicht Melanimon durch getheilte Trachyscelini. 475 Augen, Anemia durch die zweizälmige Aussenkante der Mittel- und Hintertibien von den Trachyscelini ab, während CnemeplaUa durch die grossen Enddorne der Vordertibien mit LacJmopus übereinstimmt. Die Gattungen Anemia und Ammobius haben habituell, letzterer sogar grosse Aehnlichkeit mit Trachyscelis, stimmen in der Kürze der Fühler und in der Behaarung des Körpers mit dieser Gattung überein, und könnten, wenn sie nicht ein ausgerandetes Kopfschild hätten, bei den Trachyscelini verbleiben. Doch ist dieses Merkmal nicht das einzige, das sie von Trachyscelis trennt: die Form der kurzen Fühler ist eine andere, indem dieselben zur Spitze allmälig verdickt sind, Anemia hat lauter zweizähnige Tibien, Ammobius schmale Mittel- und Hintertibien und einen breiten, vorn gerundeten Intercoxalfortsatz. Uebersicht der Gattungen. 1, Epipleuren der Flügeldecken deutlich. Enddornen der Tibien kurz. 2, Oberlippe bewimj)ert, durch eine breite, in der Regel sichtbare Gelenkhaut mit dem Kopfschilde verbunden, Kopfschild ohne Querfurche, Fühler länger als der Kopf, allmälig zur Spitze verdickt, Mesosternum ausgehöhlt, Fortsatz des ersten Abdominalsegments zwischen den Hinterhüften dreieckig, mit gerundeter Spitze, Mittel- und Hintertiben schmal, Tarsen dünn und ziemlich lang, beim ^ die Vordertarsen etwas verbreitert und unten bebürstet. Phaleria Latr. 2' Oberlippe beborstet, ohne Gelenkhaut, das Kopfschild durch eine tiefe Querfurche von der Stirn getrennt, Fühler nicht länger als der Kopf, mit einer breiten, stark abgesetzten ögliedrigen Keule, Mesosternum schmal und einfach, Fortsatz des ersten Abdominalsegments zwischen den Hinterhüften zugespitzt, Mittel- und Hintertibien zur Spitze stark verdickt und rauh beborstet, Vordertarsen bei S und ^ kurz und dünn, Mittel- tarsen ziemlich lang und dünn, Hintertarsen kurz und dick, Körper kurz gewölbt, an Aegialia globosa erinnernd, an den Seiten und auf der Unterseite lang behaart. Im südlichen Europa eine Art {Tr. aphodioides Latr.) und eine in Nord- Amerika. Trachyscelis Latr. 1 ' Epipleuren der Flügeldecken fehlen, alle Tibien mit langen fingerförmigen, fast löffeiförmigen Enddornen besetzt, Ober- lippe an der Spitze dicht bewimpert, durch eine sichtbare Gelenkhaut mit dem Kopfschilde verbunden, Kopfschild ohne Querfurche, Fühler kürzer als der Kopf, mit einer stark ab- gesetzten dreigliedrigen Keule, Mesosternum einfach, Tarsen 476 Tenebrionidae. ziemlicli tlünii und kurz, die mittleren etwas länger, Körper gestreckt, behaart. Hierher niu' eine Art aus Centralasien. Lachno2Ms^) ^) Eiachnopus nov, gen- Trac/iyscelinorum: Labrum porrectum, mcmhrana articularia apcrta. Antennae capitc breviores, clava triarticulaba. Elytra einpleuris nullis, Mesosternum planum. Tibiae calcaribus longis dactyliformibus, anticae et posticae apice dilatatac. Tarsi angusti, breves, intermedii longiores. Die Gattung hat weder mit Trachyscelis noch mit Fhaleria nähere Ver- wandtschaft. In der Kopfschildbildung stimmt sie mehr mit Fhaleria als mit Trachyscelis, in der Fühler- und Tarsenbildung mehr mit Trachyscelis. Eigen- thümlich ist ihr die Bewaffnung der Tibien mit langen, etwas löffeiförmigen End- domen (was an Cnemeplatia erinnert imd auf eine Lebensweise im Sande hin- weist), und der Mangel der Epipleuren an den Flügeldecken, was an Lachnogya erinnert. Von letzterer Gattung, der die einzige Art habituell ausserordentlich ähnlich sieht, weicht Lachnopus sehr erheblich durch die kurzen gekeultcn Fühler, die Form der Tibien und namentlich durch Gelenkgi-uben der Mittel- hüften ab, die seitlich geöffnet und mit sichtbaren Trochantinen versehen sind. Durch diese Bildung, verbunden mit gerade abgestutztem Kopfschild, freiliegenden Maxillen und Grabbeinen, wird unserer Gattung die Stellung in der Unterfamilie Trachyscelini angewiesen. Lachnogya dagegen hat ganz geschlossene Gelcnk- gruben der Mittelhüften und kann daher weder zu den Trachyscelinen noch zu den Opatrinen gehören, zu den letzteren, zu denen Reitter (Wien. ent. Z, 1890 p. 100) sie stellen wollte, auch des gerade abgestutzten Kopfschildes wegen nicht. Sie muss \delmehr zu der ersten Abtheilung der Tenebrioniden kommen. Zu den Tentyriini, denen Menetries sie nur zögernd zugesellte, kann sie hier nun nicht gehören, weil ihr Kinn die Ma>dllen frei lässt, sondera wird eine eigene Unterfamilie, vor den ^deüos^o mini, Stenosini und Elenophorini bilden müssen, wie schon Faust, der eine vorzügliche Beschi^eibung der Gattung (Horae Ross. XI 1878 p. 181) lieferte, richtig vermuthet, ohne sie indess, wie Reitter ihm (loc. cit.) grundlos imputirt, in die Gruppe der Stefiosiden zu stellen. Die einzige bisher bekannte Art der Gattung, Lachnogya squamosa Men., kommt in der Kirgisensteppe, in Turkestan (Muf. Hey den), in Persien {Mus. Oertzen) imd imCaucasus (Mus. Reitter) vor. (Vergl. Bolitophagini.) Mjachnopns d,igitntus: oblongus, niger, dense granulatus et dense breviter griseo-pilosus, antennis articulis 1. et 2. crassis, 3. — 8. sensim dilatatis, 9. — 11. clavam abruptam formantibus, prothorace convcxo, lateribus fortissime rotundato, antrorsum fortiter, retrorsum fortissime angustato, elytris humeris rotundato-rectis, prothoracis basi latioribus, subcylindricis , tibiis anticis incrassatis, intermediis angustis, posticis apice tubiformibus. L, 6,5 mm. Asia centralis, Dom. Hauser. Phaleria. 477 In unserem Faiinengebiet ist nur eine Gattung vertreten. Phaleria. Latreille Hist. uat. III 1802 p. 162. — Kegne anim. 1817 p. 302. — ed. II 1829 p. 28. — Hüls an t Col. Fr. Lat. 1854 p. 190. — Redteubacher F. austr. ed. II 1858 p. CVI p. GOO. — ed. III 1874 p. CXVIII u. II 102. — Lacordaire Gen. Col. V. 1859 p. 286. — Saudi D. ent. Z. 1876 p. 227.— Seidlitz F. balt. ed. n 1891 p. 131 (Gatt.). — F. tr. p. 131 (Gatt.). Lahr um porrectum, membrana articularia aperta. Elytra epipleuris subintegris. Mesosternum excavatum. Processus intercoxalis segmenti abdominalis primi trigonus, apice rotundatus. Tibiae intermediae et posticae angustae. Tarsi angusti, antici maris paullo dilatati et subtus scopaeei. Der Kopf gleicht durch das gerade abgestutzte Kopfschild und die nur schwach ausgerandeten Augen dem von Crypticus und von Die vorliegende einzige Art der Gattung gleicht im Grossen und Ganzen dermassen der Lachnogya squamosa, dass man bei flüchtiger Betrachtung beide mit einander verwechseln kann. Im Einzelnen ist aber jeder Körperiheil sehr abweichend. Der Kopf ist bei dem vorliegenden Käfer schmäler, der Vorderrand des Kopfschildes nicht schwach aufgebogen, die Fühler kürzer als der Kopf, das 1. und 2. Glied dick, das 3. - 8. allmälig verbreitert, das 9. — 11. eine dicke kurze Keule bildend. Das Halsschild nicht ganz so kurz wie bei L. squamosa, aber seitlich stärker gerundet, nach vom und be- sonders nach hinten stärker verschmälert und mit ganz verrundeten Winkeln, während L. squamosa rechtwinklige Hinterwinkel hat. Die Flügeldecken haben ziemlich dieselbe Form wie bei L. squamosa, doch sind sie (und zugleich Kopf und Halsschild) dicht gekörnt und dicht gi'au, ziemlich anliegend behaart^ und nicht wie bei dieser beschuppt und reihweis mit Börstchen besetzt. Die Tibien, die bei Lachnogya schmal sind und nur an den Vorderbeinen einen hakenförmig ausgezogenen äusseren Spitzenwinkel haben, sind bei unserer Art ganz anders gebildet. Die Vordertibien sind von der Wurzel an allmälig ver- breitert, und ihr äusserer Spitzenwinkel ist abgerundet, ihre Enddomen sind halb so lang als die Tibien selbst und erreichen die Länge der 4 ersten Tarsen- glieder. Am Innenrande sind die Vordertibien mit langen Haaren gefranzt, doch ist dieses, und ebenso ein stumpfer Zahn nahe der Basis der Vorderschenkel, vielleicht ein Merkmal des Männchens. Die Mitteltibien sind sclimal, haben küi^zere Enddorne und lange Tarsen, die fast die Länge der Tibien erreichen. Die Hintertarsen sind ebenfalls schmal und nur am Ende trompetenförmig verbreitert; ihre End- dornen und ihre Tarsen sind kürzer als die der Mitteltarsen. Die Mittel- und Hintertibien und Tarsen sind lang behaart. Diese ausgezeichnete Art ist eine der interessanten Entdeckungen des Herrn Pi'emierlieutenants F. Hauser, die er auf seiner Reise durch Transcaspien und Turkestan gemacht hat. (Vergl. Deutsche Ent. Zeit. 1894 p. 17—74). 478 Tenebrionidae. Platyscelis, letzterem noch mehr, da zwischen dem Kopfschild und der Oberlijipe eine breite Gelenkhaut in der Regel sichtbar ist. Es kommen indess Exemjjlare vor, bei denen die Oberlippe so -weit zurückgezogen ist, dass diese Gelenkhaut ganz unsichtbar wird. Die Fühler sind ziemlich kurz, sie reichen etwa bis zur Glitte des Hals- schildes, aber immerhin viel länger als bei Trachyscelis, wo sie nicht über den Kopf hinaus reichen. Sie sind zur Spitze allmälig verdickt. Das Hals Schild ist bald kurz und stark gewölbt, bald länger und flacher. Die Flügeldecken sind bald kurz und kuglig gewölbt, bald länger und flacher, stets gestreift. Die Epipl euren sind scharf abgesetzt, an der Spitze allmälig so schmal werdend, dass es sich nicht entscheiden lässt, ob sie bis zum Nahtwinkel reichen. Das Mesosternum ist deutlich ausgehöhlt zur Aufnahme des Fort- satzes des Prosternums. Die Vordertibien sind zur Spitze verbreitert, der äussere Spitzenwinkel breit gerundet, die Mittel- und Hintertibien schmal. Die Tarsen sind schmal und ziemlich lang, an den Hinter- tarsen ist das erste Glied ziemlich verlängert. Die Männchen haben schwach verbreitei-te, unten bebürstete Vordei-tarsen, was zuerst von Mulsant für Ph. Reveillierei und für die ganze Gattung nur von Baudi 1876 angegeben worden ist, und sind im Uebrigen von den Weibchen nicht zu unterscheiden. Die Larven sind nur von 2 Arten, und zwar von Ph. cadaver'ma Fbr. und pellucida Herbst (liemisphaerica Küst.), bekannt. Erstere beschrieb Fairmaire zuerst (Ann. Soc. ent. Fr. 1865 p. 657 tab. 11 fig. 1 — 9), beide zusammen Perris (Ann. Soc. Linn. Lyon T. 23, 1876 p. 109 u. 112, tab. VIII fig. 277 u. 278). Sie unterscheiden sich wie folgt: 1, Oberlippe mit 2 kleinen nach vorn gerichteten Hörnchen, das letzte Dorsalsegment concav. cadaverina \' Oberlippe mit 4 kleinen Hörnchen, das letzte Dorsalsegment convex, mit 4 schwachen Furchen. pellucida Die Puppe ist noch nicht bescln-ieben. Die Gattung Phaleria hat keine nahen Verwandten. Sie steht ebenso der Gattung Trachyscelis durch Oberlippe, Kopfschild, Meso- sternum und Tibienbildung fern, wie der Gattung Lachnojms durch ausgebildete Epipleuren und Bewaffnung der Tibien. Mulsant bildete daher auch für Phaleria allein eine besondere Familie. Ihre Beziehungen zu Gattungen anderer Unterfamilien sind schon erörtert worden (vergl. p. 474). Die Gattung ist im südlichen Euroj)a durch mehrere Arten ver- treten und ausserdem sind auch aus Afrika, aus Asien und aus Nord-Amerika einige Arten beschrieben. Eigenthümlich ist das Vorkommen der meisten Arten oder Phaleria. 479 vielleicht der ganzen Gattung; denn sie ist auf den Sand des Meeresstrandes beschränkt und geht zugleich dem Aase nach, was schon Tabricius von Ph. cadaverina berichtete (nach Smidt) und durch den Namen andeutete. Illiger hielt diese Angabe bei einem Tenebrio für schwerlich zutreffend, doch hat sie sich später vollkommen bestätigt. Die Gattung Phaleria wurde von Latreille schon 1802 im 3. Bande der Hist. nat. aufgestellt (nicht, wie Lacordaire und Harold citiren, 1804 oder gar, wie Mulsant citirt, 1817), gut charakterisirt und mit den Arten Tenebrio cadaverinus, pallens und cuUnaris Fbr. als „exemples" ausgestattet. Im 10. Bd. der Hist. nat. 1804 p. 300 — 306 giebt er eine ausfülirlichere Beschreibung der Gattung und folgender 7 Arten: Phaleria cuUnaris Fbr., diaperina Panz., Fagi Pauz., cornifrons Rossi, capra, cadaverina und chryso- melina Fbr. Im 2. Bd. der Gen. Crust. et Ins. 1807 p. 174 — 176 werden Phaleria cornuta Fbr., cuUnaris L. und Uvida ausführlich beschrieben, die erstgenannte und letztgenannte auch abgebildet (tab. X fig. 4 u. tab. IX fig. 8) und Tenebrio ferrugineus Fbr., cavus, bimaculatus, chrysomelinus und pellucidus Herbst, so wie Trogosita ferruginea Fbr. (= Colydiuni castanetim Herbst) als zu dieser Gattung gehörig genannt. 1817 zieht Latreille Regn. anim. p. 302 die Gattung Phaleria eigentlich ein, indem er sie mit Diaperis vereinigt, von der sie „nur durch grösseres Endglied der Maxillartaster und breitere Vordertibien abweiche." In einer Anmerkung ist aber doch gesagt, welche Arten zu Phaleria gehören, und zwar werden, ausser den bereits erwähnten, noch Tenebrio mauritanicus Fbr. und mehrere Trogosita- Arten aufgeführt. 1829 endlich nimmt Latreille die Gattung Phaleria wieder auf und theilt sie in einer Anmerkung in drei Abtheilungen, von denen die erste (mit Phaleria furcifera Dalm., Trogosita taurus, quadricornis und vacca Fbr.) und die zweite (mit Tenebrio cuUnaris, retusuSi chrysomelinus, impressus und nitldulus Fbr.) zusammen als Uloma, die dritte aber (mit Tenebrio cadaverinus Fbr.) als Phaleria bezeichnet werden. In dieser engsten Begrenzung ist unsere Gattung seitdem stets aufgefasst und mehrfach beschrieben worden, so von Castelnau, Mulsant, Lacordaire, Redtenbacher. Der Erst- genannte beschrieb auch 4 neue Arten aus Amerika und eine vom Cap, die jedoch nach Lacordaire eine eigene Gattung bilden muss. Dann wurden noch mehrere exotische Arten von Boheman, Klug, "Wollaston, Leconte'), Say, Mannerheim, Faldermann, ^) Leconte giebt von den nordamerikanischen Arten (ausser picta Mann.) folgende Uebersicht (New. spec. N.Amer. Col. p. 125 Smiths Mise, VI 1867) : 1, Eiförmig, fein punktirt, die letzten Fühlerglieder quer. 480 Tenebrionidae. Fairmairc und ein paar stideuropäische von Küster und Mulsant einzeln bescln-ieben. Zusammenhängend hat zuerst Baudi (Deutsch, ent. Zeit. 1876 p. 277 und Tenebrioniti III p. 2) die europäischen Ai'ten behandelt. Er hat hierbei die oblonga und die acunünata Küst. entschieden verkannt; denn Küster nennt ausdrücklich die erstere „nitida" und hebt ihren stärkeren Glanz besonders hervor, während er die zweite „subopaca" nennt. Dann brachte Fauvel (Rev. d'Ent. 1885 p. 318) einige synonymische „Berichtigungen" in Bezug auf die echte Ph. cadaverina Fbr. Und endlich gab Rey (Rev. d'Ent. 1890 p. 327 und 1891 p. 83) eine dichotomische Aus- einandersetzving, bei der er schliesslich ausser heniisphaerica 7 euro- j)äische Arten annimmt. Man kann die europäischen Arten wie folgt übersehen.^) 1, Halsschild ohne Längseindrücke, an der Basis nicht gerandet, doppelt so breit als lang, nach vorn stark conisch verengt, Flügeldecken sehr kurz und sehr stark gewölbt, glänzend, die Zwischenräume nicht chagrinirt und nicht punktirt, Körper fast halbkugelförmig, Fortsatz des Prosternums hinter den Vorderhüften kurz und stumpf L. 3,5 — 4 mm. Im Mittel- meergebiet (jpallens Latr. 1817, Jiemisphaerica Küst. 1852). pellucida Herbst 1799 1 ' Halsschild mit einem Längseindruck jederseits nahe der Basis, an der Basis gerandet, nur V/^ mal so bx'eit als lang, nach vorn massig verengt. 2, Basis des Halsschildes fein gerandet. 3, Flügeldecken nicht breiter als die Basis des Halsschüdes. 4, Seitenrand des Halsschildes und der Flügeldecken mit langen Haaren. 5, Schwarz, Beine braun, Schenkel stark punktirt. pilifera Lee. 5' Gelb, bisweilen unten schwarz, Schenkel sparsam punktirt. rotundata Lee. 4' Seiten des Halsschildes und der Flügeldecken ohne Haare. 5, Halsschild von der Basis an nach vom vereng-t. testacea Say 5' llalsschild bis zur Mitte parallelseitig. longula Lee. 8' Flügeldecken breiter als die Basis des Halsschildes, Farbe schwarz. picipes Say 2' Basis des Halsschildes nicht gerandet. dehilis Lee. 1' Klein, gerundet, stark punktirt, die Endglieder der Fühler nicht quer. 2, Gewölbt, gelb, mit schwarzen Flecken auf den Flügeldecken. globosa'Lec. 2' Weniger gewölbt, schwarz, mit rothem Fleck auf der Schulter. humeralis Gast. Alle haben einen eingegrabenen Strich beiderseits auf der Basis des Hals- schildes. Ausser den angeführten ist noch picta Mannh. aus Sitcha beschrieben. ^) Unbekannt ist mir die echte Ph. nigriceps Muls. aus S3Ticn geblieben. Phaleria. 48 1 2, Die Zwischenräume der Flügeldecken deutlich chagrinirt, mehr weniger matt, Flügeldecken eiförmig, mit gerundeten Seiten. 3, Die Zwischenräume der Flügeldecken deutlich punktirt. 4, Die Zwischem-äume der Flügeldecken deutlich gewölbt und ziemlich dicht punktirt, die Flügeldecken gewölbter und hinten gerundet, Abdomen meist schwarz. L. 5,5—7 mm. Im südlichen Europa am Mittelmeer, (dorsigera Fauv.) cadaverina Fbr. Muls. «, Abdomen und Kopf roth, Flügeldecken nicht oder schwach gefleckt. var. abdominalis cc' Abdomen schwarz. ß, Kopf roth. ;', Flügeldecken einfarbig roth. (delata Rey) cadaverina typica y' Flügeldecken schwarz gefleckt, ö, Jede Flügeldecke mit einem schwarzen Fleck vor der Mitte der Scheibe. var. bimaculata Herbst d ' Jede Flügeldecke mit grossem, gemeinschaftlichem Fleck auf der Naht. var. dorsigera Fbr. ß' Kopf schwarz. y, Flügeldecken einfarbig roth. var. insulana Rey y' Flügeldecken mit schwachem, dunklem Fleck auf der Scheibe. var. adriatica Rey 4' Die Zwischenräume der Flügeldecken flach, sparsam punktirt, die Flügeldecken flacher und hinten stumpf zu- gespitzt, Halsschild in der Mitte des Spitzenrandes nicht gerandet. L. 6 mm. Im Mittelmeergebiet, Algier, Sardinien, Sicilien. (oblonga Baudi) acuminata Küst. of, Kopf und Abdomen wenigstens theilweis i-othgelb. ßf Flügeldecken einfarbig rothgelb. acuminata typica ß' Flügeldecken mit einem mehr weniger deutlichen dunklen Fleck. var. maculosa a' Kopf braunroth oder schwarz, Abdomen schwarz, Flügel- decken mit einer grossen schwarzen gemeinschaftlichen Makel. ß, Diese Makel ist durch gelbe Grundfarbe mehr weniger unterbrochen oder aufgelöst, Kopf braunroth. var. submaculata Rey ß^ Diese Makel ist nicht unterbrochen. y, Kopf braunroth. var. incerta Rey ;'' Kopf schwarz. var. limbata Baudi 3' Zwischenräume der Flügeldecken äusserst fein und sparsam V. 31 482 Tcnebrionidae. punktirt, die Pünktchen zwischen der Chagrinirung kaum siclitbar, Halsschild an der Spitze deutlich gerandet. L. 7 mm. In Corsica. (oblonga Rey nee Kü^t.) Iteyi a, Kopf und Halsschild rothgelb. ß, Flügeldecken nur mit einem kleinen schwarzen Fleck vor der Mitte jeder Scheibe, (oblonga Rey) Beyi typica ß ' Flügeldecken mit einem grossen gemeinschaftlichen Fleck, der nur den Seitenrand frei lässt. var. cinctella Rey a' Kopf schwarz. ß, Halsschild und Flügeldecken rothgelb. Tunis (Mus. Hey den). var. Heydenii ß' Kopf und Halsschild schwarz, Flügeldecken mit grossem Fleck oder bis auf den Seitenrand schwarz. var. Reveillierei Muls. 2 ' Die Zwischenräume der Flügeldecken zwischen den Punkten nicht chagrinirt, glänzend. 3, Die Flügeldecken eiförmig, ihre Zwischenräume fein aber deutlich punktirt. L. 6 mm. Am Strande des atlantischen Oceans, der Nord- vind Ostsee, (nigriceps Baudi ex p. nee Muls., cadaverina Fauv., Rey nee Fbr.) cava Herbst '6' Der Körper länglich, fast gleichbreit, die Flügeldecken kaum etwas eiföi-mig, mehr parallelseitig, ihre Zwischen- räume sehr fein und undeutlich punktirt, stark glänzend, Oberseite und Unterseite gelb, die Flügeldecken mit einem schwachen dunklen Fleck in der Mitte der Scheibe. 4, Halsschild vorn tief ausgerandet, mit vorspringenden Vorderwinkeln. L. 5 — 6 mm. (ex Küst.) Im südlichen Spanien von Waltl (der sie als cadaverina aufführt) bei Malaga an einem todten Rochen in Menge gefunden. oblonga Küst. 4' Halsschild vorn sehr schwach ausgerandet, die Vorder- winkel stumpfwinklig und gerundet. L. 5 — 7 mm. In Egypten von Waltl gesammelt (Mus. Heyden). (bima- culata Rey nee Herbst) aegyptiaca In unserem Faunengebiet haben wir folgende 3 Arten: 1, Fh. petlucida: prothorace transversa antrorsum fortissime angustato, ehjtris brevissime globosis, subtilitcr striatis, interstitiis nitidis haud punctulatis. L. 3,5—4 mm. ^ tarsis anticis parum dilatatis. Tenebrio pellucidus Herbst Käf. VIII 1799 p. 19 tab. 118 fig. 11. Phaleria pallens Latreille Nouv. Dict. bist. nat. XXV 1817 p. 493. Phaleria. 483 Phaleria hemisphaerica Küster Käf. Eur. XXV 1852 No. 67. — Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 191 — Redtenbacher Fauna austr. ed. n 1858 p. 600. — Ed. III 1874 II p. 103. — Baiuli D. ent. Z. 1876 p, 227. — Tenebrioüiti p. 2. Die Ph. pellucida ist durcli die fast halbkugelige Form des Körpers und die Sculjitur des Halsschildes vor allen anderen Arten ausgezeichnet. Der Kopf ist im Vergleieh zum breiten Halsschilde klein, sehr fein chagrinirt und sehr fein und sparsam punktirt. Die Fühler reichen bis über die Mitte des Halsschildes und sind zur Spitze deutlich verdickt. Das Halsschild ist doppelt so breit als lang und an der Basis fast doppelt so breit als an der Spitze, von der Basis nach vorn gleichmässig stark verengt, mit sehr schwach ge- rundeten Seiten und etwas gerundeten Hinterwinkeln. Die Basis und die Mitte des Sj)itzenrandes sind nicht, die Seiten und die Vorderwinkel fein gerandet. Die Oberfläche ist fast unpunktirt und hat keine Längseindrücke. Die Flügeldecken sind kaum länger als zusammen breit, sehr hoch gewölbt, nahe der Basis am breitesten, dann nach hinten kurz verengt, sehr fein gestreift, die Streifen hinten neben der Naht tiefer, aussen und vorn verschwindend. Punkte sind bei auffallendem Licht in den Streifen nicht wahrnehmbar, doch scheinen oft schwarze Punkte in denselben durch. Die Zwischenräume glänzend unpunktirt und nicht wahrnehmbar chagrinirt. Das Schildchen ist sehr klein, schmäler als der erste Zwischenraum der Flügeldecken. Der Fortsatz des Prosternums hinter den Vorderhüften ist nur kurz und ziemlich stumpf. Der ganze Körper ist oben und unten gelb gefärbt, nur der Hinterrand des Halsschildes iind die Naht der Flügeldecken schmal braun gesäumt. Beim Männchen sind an den Vordertarsen das 1. — 3. Glied schwach verbreitert, sonst zeigt es keine Auszeichnung vor dem Weibchen. Die Larve ist von Perris beschrieben worden und der von Ph. cadaverina ziemlich unähnlich (vergl. p. 478). Die Art hat, wenigstens unter den europäischen Ai'ten, keine näheren Verwandten und steht durch das an der Basis nicht gerandete und nicht mit Längseindrücken versehene Halsschild isolirt da, während die übrigen Arten eine Gruppe für sich bilden. Die Ph. pellucida lebt ebenfalls im Sande des Seestrandes an den Gestaden des Mittelmeeres, ist aber seltener und weniger weit ver- breitet als cadaverina, und soll ebenso wie diese nach Aas gehen. In den meisten Reiseberichten, in denen cadaverina erwähnt wird (Rosenhauer, Dieck), kommt Ph. pellucida nicht vor. Nur Rotten- 31* 484 Tenebrionidae. berg erwähnt sie aus Sicilien, als sehr häufig auf den Dünen an thierischeii und vegetabilischen Abfällen (Berl. ent. Zeit. 1870 p. 252). Icli kenne die Art bloss aus Südfrankreich und ausserdem geben Küster Spanien, Rottenberg Sicilien und Baudi Toscana und Sardinien als Vaterland an. Weitere Angaben fehlen, aber Schilsky führt die Art iür unser Faunengebiet mit dem Zusatz ,,Adria" auf. Nach brieflicher Mittheilung stanmit diese seine Notiz aus ,, zuver- lässiger Quelle", die er sich aber leider nicht notirt hat. Die sichere Feststellung eines Fundortes in unserem Faunengebiete bleibt daher noch ein Erforderniss. Beschrieben wurde die Art zuerst von Herbst als Tenebrio pellucidus, den schon Latreille als zur Gattimg gehörig bezeichnet. Von den Tibien spricht Herbst zwar nicht, im Uebrigen beschreibt er aber die Art so zutreffend und bildet sie so gut ab (die ver- breiterten Vordertibien werden allerdings auch hier vermisst), dass man sie auf unsere Art beziehen muss. Die Abbildung ist der des T. cavus auf derselben Tafel im Umriss ähnlich, hat aber ein an der Basis breiteres Halsschild ohne Andeutung des Längsstriches, der bei cavus und himaculatus angedeutet ist; auch stimmt die Grösse zu unserer Art. Da Herbst die Art, die leider keine Vaterlandsangabe hatte, aus Schupp el's Sammlung beschrieb, so war die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, das Stück noch in der Berliner Sammlung zu finden, was aber leider nicht gelang. 2* Wh. cadaverina i prothorace longitudine sesqui latiore, elytris alutaceis, sabnitidis, interstitiis sat dense punctatis, capite rufo, ahdomine nigro, elytris immacidatis rufis. L. 5,5 — 7 mm. ^ tarsis anticis fortiter düatatis. Latreille Hist. nat. X 1804 p. 304. — Stephens Ilhistr. T. V p. 15. — Ca st ein au Hist. nat. Ins. II 1840 p. 218, tab. 19 fig. 2. — Küster Käf. Eur. XXV 1852 u. 68. — Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 192. — Eedtenbacher Fauna austr. ed. II 1858 p. 600. — Ed. III 1874 II p. 103. — Baudi Deutsch, ent. Zeit. 1876 p. 227. — Tenebrioniti p. 2. — Seidlitz Fauna baltica ed. II 1891 p. 515. — Fauna transs. 1891 p. 552. Tenebrio cadaverinus Fabricius Ent. syst. I 1792 p. 113. — Syst. EI, I 1801 p. 149. — Panzer Ent. gerra. 1795 p. 40. - Herbst Käf. VII 1797 p. 158. — Phaleria dorsigera Fauvel Rev. d'Ent. 1885 p. 319. — Rey ibid. 1890 p. 329. — ibid. 1891 p. 84. Var. abdominalis: abdomine rufo, elytris immaculatis, aiit obsolete maculatis. Tenebrio cadaverinus Sturm Käf. II 1807 p. 230 tab. 47 fig. A., a., B. Phaleria. 485 Var. bimaculata: elytris singuUs macula in disco nigra ornatis. Tenebrio bimaculatus Herbst Käf. VIIH799 p. 16 Tab. 118 fig. 7. Phaleria bimaculata Latreille Nouv. Dict. bist. nat. XXV 1817 p. 492. Var. dorsigera: elytris macula nigra sublunata communi ornatis. Carabus dorsiger Fabricius Mant. I 1787 p. 201. — Ent. syst. 1 1792 p. 156. — Syst. El. 1801 p. 198. Var. insulana: capite et abdomine nigris, elytris immaculatis. Phaleria insulana Key Kev. d'Ent. 1890 p. 329. — ibid. 1891 p. 86. Var. adriatica: capite et abdomine nigris, elytris obsolete maculatis. Phaleria limbata var. adriatica Rey Rev. d'Ent. 1891 p. 86. Der Kopf ist halb so breit als das Halsschild, fein chagrinirt und deutlich punktirt, die Fühler reichen etwas über die Mitte des Halsschildes hinaus und sind zur Spitze nur massig verdickt. Das Hals Schild ist nur 1 1/2 mal breiter als lang, an der Spitze ^/gUial so breit als an der Basis, von der Basis an beim ^ nicht, beim ^ schwach, von der Mitte an stärker nach vorn verengt, die Hinter- winkel stumpfwinklig, die Seiten und die Basis stark gerandet, die Spitze in der Mitte undeutlich oder nicht gerandet, und nahe der Basis jederseits ein eingegrabener kurzer Längsstrich. Die ganze Oberfläche ist fein chagrinirt und ziemlich dicht punktirt. Die Flügeldecken sind länglich eiförmig-, vor der Mitte am breitesten, hinten zugerundet, massig gewölbt, stark punktirt gestreift, die Zwischenräume fein aber deutlich chagrinü-t, ziemlich matt, ziemlich dicht punktirt. Das Schildchen ist quer und so breit als die beiden ersten Zwischenräume der Flügeldecken zusammen. Der Fortsatz des Prosternums hinter den Vorderhüften ist so lang als der Durch- messer der Vorderhüften und nach hinten zugespitzt. Die Färbung ist bald oben und unten einfarbig gelb, bald mit schwarzem Abdomen oder auch schwarzem Kopf. Dann tritt oft noch auf jeder Flügel- decke ein kleiner schwarzer Fleck auf, der sich aber bisweilen aus- dehnt und mit dem gegenüber liegenden einen gemeinsamen Fleck bildet. Ob derselbe zuletzt die ganzen Flügeldecken bis auf einen hellen Seitensaiim einnehmen kann, wie bei Phaleria acuminata var. limbata Baudi ist mir nicht bekannt. Nach den zahlreichen Färbungs- abweichungen lassen sich einige Varietäten mit genügender Begrenzung feststellen. Beim Männchen ist an den Vordertarsen das erste, zweite und am stärksten das dritte Glied verbreitert und unten bebürstet. Die Ph. cadaverina steht diu-ch die, zwischen den Punkten fein chagrinirten Zwischenräume der Flügeldecken der Ph. acuminata und Ph. Reyi sehr nahe. Erstere unterscheidet sich von ihr nur durch die mehr keilförmig zugespitzten Flügeldecken und flache. 486 Tenehrionidae. feiner punktirte Zwischenräume, — letztere durch äusserst fein und sparsam punktirte aber nicht flache Zwischenräume. Beide weisen dieselben Farbenabänderungen auf wie Ph. cndaver'ma und es ist daher zweckmässig, der Gleichmässigkeit Avegen bei allen drei Arten die ungefleckte Form als Stammform anzusehen, deren Varietäten mehr und mehr dunkel gezeichnete Flügeldecken und dunklen Kopf be- kommen. Bei der Pli. Reyi var. BeveiUerei wird sogar auch das Halsschild dunkel. Weiter steht unsere Art von Ph. cava entfernt. Diese bildet durch die, zwischen den Punkten nicht chagrinirten, ziemlich glänzenden Zwischenräume der Flügeldecken mit Ph. oblonga und aegyptiaca eine. natürliche Grujjpe, die durch dieses Merkmal zu Ph. cadaverina, acuminata und Reyi in Gegensatz tritt. Ausser- dem hat Ph. cava ein gelbes, höchstens in der Mitte dunkles Abdomen, nur selten einen schw^achen dunklen Fleck auf den Flügeldecken, der sich nie stark auszubreiten scheint, und stets einen gelben Kopf. Die Larve ist zuerst von Fairmaire beschrieben und vortrefflich abgebildet worden, später hat auch Perris sie zusammen mit der von Ph. pelludda beschrieben (vergl. p. 478). Was die Verbreitung unserer Art betrifft, so scheint sie auf die Küsten des Mittelsmeeres beschränkt zu sein. Wie Sturm schon 1807 mitteilt, ist der Käfer nach Ziegler „an der ganzen Küste des Adriatischen Meeres, w^o er sich auf dem Seegrase aufhält, zu Hause." Aus Istrien sandte Prof. Schreiber die Art ein, aus Venedig erhielt ich die var. adriatica durch Prof. Czwalina, aus Südfrankreich habe ich sie von Mulsant, aus Corsica von Eeitter (und zwar die var. insulana). In Spanien ist die Art häufig und schon von Küster erwähnt. Nach Rosen hauer kam sie bei Malaga an halbtrockenen Cadavern von Hunden und Katzen in zahlloser Menge vor und „die Käfer sitzen entweder an den Cadavern selbst oder wie die Snprinen im Sande." Ebenfalls im Sande fand Zeller die Käfer bei Catania und zwar im Juli unter glühend heissem Sande in grösster Menge, da wo die Feuchtigkeit anfing (vergl. Stett. ent. Z. VII 1846 p. 327). Endlich liegen mir 2 Exemplare aus Portugal (Mus. Hey den und Reitter) vor, deren Fundort mir aber nicht genügend verbürgt scheint. Die Ph. cadaverina ist schon am Ende des vorigen Jahrhunderts von Fabricius kurz aber kenntlich beschrieben worden und Herbst sowohl als auch Latreille und Gaste Ina u beschränken sich auf die Wiedergabe der Fabrici'schen Beschreibung. Erst Sturm gab eine ausführlichere Beschreibung (speziell von der Var. abdominalis) und eine Abbildung, nur ist bei letzterer der Körperumriss verfehlt, indem er mehr an die Form der Ph. pellucida erinnert, und die drei stark und plötzlich abgesetzt grösseren Endglieder der Fühler sind Phaleria. 487 ganz unerklärlich, ebenso die Worte der Beschreibung „besonders das letzte sehr gross". Dagegen zeigt die Abbildung den Längsstrich jederseits auf dem Halsschilde, der in der Beschreibung nicht er- wähnt ist, allerdings in so schräger Stellung, dass auch hier wieder Zweifel aufkommen können; denn bei unserer Art stehen die Längs- striche diurchaus parallel. Die nicht vergrösserte Figur a. hat übrigens grosse Aehnlichkeit mit der Abbildung des Tenehrio cavus bei Herbst, die ebenfalls an Ph. pellucida erinnert. Die Beschreibung des Tenebrio bimaciilatus Herbst stimmt sehr gut zu der Var. dorsigera unserer Art, nur nicht die Vaterlandsangabe ,,Cap." Schaum er- mittelte nach Fabricius' Sammlung, dass der Carabus dorsiger eine Phaleria sei (Stett. ent. Z. 8, 1847 p. 47) und Mulsant nach demselben Exemplar seine Zugehörigkeit zu unserer Art. Eine aus- führliche Beschreibung derselben gaben dann 1852 Küster, 1854 Mulsant, und 1876 stellte Baudi sie durch Vergleich mit den übrigen europäischen Arten fest. Fauvel will nun (Rev. d'Ent. IV 1885 p. 318) den bisher gangbaren Species -Namen cadaverina auf- geben und dafür dorsigera Fbr. einführen, weil Fabricius unter seiner cadaverina eine andere Art, nämlich die Ph. cava (= nigriceps Baudi) gemeint habe. Abgesehen davon, dass dieser Annahme Fabricius' zutreffende Beschreibung {„abdomen nigrum" !) entgegen- steht, ist auch sonst gar kein Grund für dieselbe vorhanden. Fauvel betont, dass Fabricius die Art aus Deutschland beschrieben habe. Nun komme im nördlichen Frankreich nach Baudi die Ph. nigriceps Baudi vor, folglich sei die an der preussischen Küste der Nordsee vorkommende Art ebenfalls die nigriceps Baudi, und da nach Redtenbacher im „südlichen Oesterreich" diese ganze Gattung fehle, könne Fabricius nur die nigriceps Baudi gemeint haben. Fauvel vergisst nur, dass Redtenbacher 's Fauna austriaca nicht auf die Oesterreichische Monarchie ausgedehnt, sondern auf das Erzherzog- thum Oesterreich beschränkt ist, welches nirgends die Meeresküste erreicht, für einen ausschliesslichen Strandbewohner also nicht mass- gebend sein kann. Das südlichste „Deutschland" aber im alten Sinne und im jetzigen faunistischen Sinne reicht bis an das adriatische Meer und ^hier ist, wie schon Sturm angiebt, unsere cadaverina häufig. Warum sollte nun Fabricius die Art aus Deutschland nicht von dort erhalten haben, wo sie häufig ist, sondern gerade von der Ost- oder Nordsee, wo sie selten vorkommt? Statt sich an die unzweideutige Beschreibung zu halten, die mit der gelben Oberseite und dem schwarzen Abdomen nur auf unsere Art bezogen werden kann, sucht Fauvel durch falsch verstandene geographische Forschungen einer neuen ganz verfehlten Deutung Eingang zu ver- schaff'en. Rey ist ihm hierin ohne selbst zu prüfen gefolgt. Bemerkt 488 Tenebrionidae. muss noch werden, dass wir auch nicht etwa aus Prioritätsgründen den Namen cadaverina in dorsigera zu ändei'n brauchen; denn erstens ist die Beschreibung des Carabus dorsiger nicht geeignet, die Art erkennen zu lassen (schon wegen der Gattung C'arabus), und ist ja auch nur durch Untersuchung des Originalexemplares erkannt worden, was niemals rückwirkende Prioritätsansprüche bis zur Aenderung gangbarer Xomenclatur rechtfertigen kann, und zweitens bezieht sie sich nur auf eine seltenere Abänderung, kann also nur für diese Varietät und braucht nicht für die häufige Stammform in Gebrauch genommen zu werden. 3, JRh, cntjnl pi'othorace longitudine sesqui latiore, elytris nitidiusculis Jtaud alutaceis, interstitiis sat dense punctulatis, cajnte rufo, abdomine et elytris rufis. L. 5—6 mm. ^ tarsis anticis fortius dilatatis. Tenebrio cavus Herbst Käf. VIII 1799 p. 15 tab. 118 fig.6,a. Phaleria cadaverina Stephens lUustr. brit. Ent. V 1832 p. 15. — Thomson Opusc. III 1870 p. 335. — Fauvel Rev. d'Ent. 1885 p. 818. — Ray ibid. 1890 p. 328 und 1891 p. 83. Fhaleria nigriceps Baudi ex part. Tenebrion. 1876 p. 4. — Deutsche ent. Zeit. 1876 p. 227. Der Kopf, das Halsschild und die Flügeldecken sind wie bei cadaverina geformt, aber nicht chagrinirt. Nur bei stärkster Ver- grösserung sieht man bei guter Beleuchtung eine äusserst feine lederartige Eunzelung. Die Färbung ist gleich dervon Ph. cadaverinavar. abdominalis. Nur selten wird das Abdomen in der Mitte dunkler, während die Ränder, wie es scheint, stets heller bleiben. Die Flügeldecken zeigen bisweilen einen braunen Fleck auf der Scheibe, der jedoch nie, wie bei den Varietäten der Ph. cadaverina, tief schwarz und stark vei-- grössert zu sein scheint. Der Kopf wird niemals schwarz. Beim Männchen sind die drei ersten Glieder der Vordertarsen verbreitert, jedoch etwas schwächer als bei cadaverina, und unten be- bürstet. Die Ph. Cava bildet mit oblonga und aeggptiaca eine kleine Gruppe, die durch die nicht chagrinirten Flügeldecken charakterisirt ist. Im Uebrigen steht sie der cadaverina näher; denn oblonga und aeggptiaca weichen sehr erheblich durch die fast parallelseitige Gestalt von ihr ab. Die Ph. Cava ist 1799 von Herbst aus Portugal beschrieben worden, und zwar als Tenebrio cavus, den schon Latreille als zu Phaleria gehörend bezeichnete. Die ausdrücklich „glänzend" ge- nannten Flügeldecken und der Ftindort Portugal (also am atlan- tischen Ocean) schliessen eine Deutung auf Ph. cadaverina aus. Die BoUtophagini. 489 Abbildung erinnert zwar im Umriss an Pli. pellucida, kann aber wegen der bedeutenderen Gi'össe (fig. b.), und namentlich wegen der in der vergrösserten Figur (a.) angedeuteten Längsstricbe auf dem Halsscbilde, nicht auf Ph. pellucida bezogen werden. Später ist die Art, die offen- bar viel seltener ist als Fh. cadaverina, theils mit dieser verwechselt worden, theils ganz in Vergessenheit gerathen. Mulsant kannte die Art nicht. Baudi erkannte ihre Verschiedenheit von Ph. cadaverina, zog sie aber irrthünilich mit der schwarzköpfigen Pli. insulana zu einer Art zusammen, die er, ebenfalls irrthümlich, nigriceps Muls. nannte; denn die Mulsant'sche Ph. nigriceps aus Syrien ist eine ganz andere Art. Fauvel und Rey erkannten und umgrenzten die Art richtig, gaben ihr nur einen falschen Namen, indem sie den Tenehrio cadaverinus Fbr. auf sie bezogen. (Vergl. p. 487.) Was das Vorkommen der Art im nördlichen Europa betrifft, so ist dieselbe nach Kraatz (Berl. ent. Z. 1860 p. 324 als Ph. cadaverina) schon in den fünfziger Jahren von Herrn Emil vom Brvick bei Ost- ende gefunden worden, dann wurde sie nach derselben Mittheilung von Herrn H. Wüstnei 1860 bei Warnemünde in Mehrzahl unter Tanghaufen gesammelt und endlich von Dr. Metzger an der deutschen Nordseeküste nachgewiesen (Beitrag z. Käferf. des ostfries. Küsten- randes und der Insel Nordernei 1767, und Berl. ent. Zeit. 1767 p. 429, als Ph. cadaverina). Ausserdem ist sie bei Scheveningen 1820 vom Senator v. Hey den gesammelt worden (Mus. Hey den) und von Degenhardt auf der Insel Juist in der Nordsee (Mus. Hey den). Nach Fauvel kommt sie an der ganzen Westküste Frankreichs, in Portugal und in England vor, und aus Tanger haben mir Stücke (Mus. Dieck) vorgelegen. Auch an der schwedischen Küste ist die Art nach Thomson einmal gefunden worden, und Schiödte, dessen Ph. cadaverina (Danmarks Heteromera p. 24, ohne Beschreibung) wahrscheinlich hierher gehört, nennt einige Fundorte für Dänemark, und giebt auch die Notiz, dass die Art an einem todten Vogel ge- funden wurde. Nirgends scheint sie aber so häufig, wie die Ph. cadaverina am Mittelmeer. Aus Deutschland liegen mir nur 5 Exem- plare aus Hey den 's und 2 aus Reitter's Sammlung vor, letztere aus Norddeutschland ohne nähere Bezeichnung. 8. (19.) Unterfamilie: BOLITOPHAGINI. Seidlitz Fauna baltica 1875 Gatt. p. 95. Bolitophufjiens Mulsant Col. Fr. Latig. 1854 p. 218. Bolitophacjides Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 292. Boletophagidae Thomson Skand. Col. I 1859 p. 115. — VI 1864 p. 244. 490 Tenebrionidae. Boletophctf/ini Leconte Class. Col. N. Amer. 1862 p. 235. — ed. 11 1883 p.384. — Seidlitz Fauna baltica ed. II 1891 Gatt .p.l21. — Fauna transs. 1891 Gatt. p. 121. Trochantina coxarum intermediarum patent. Tarsi suhtus pilosi, antici maris haud dilatati. Metasternum mesosterno multo longius. Prosternum abbreviatum-, Caput suhtus transverse-sulcatum. Clypeus truncatus auf rotundatus. Mandibulae breves, apice bifidae. Mit der Unterfamilie der Bolitophagini beginnt die Eeihe derjenigen Tenebrioniden, die durch unten behaarte Tarsen aus- gezeichnet sind. Es erleidet dieses Merkmal keine Ausnahme bei den europäischen Gattungen, bei den exotischen einige, z. B. bei allen Pycnoceriden. Zwei andere Merkmale kommen fast aus- nahmslos bei allen Gattungen dieser Eeihe gleichzeitig vor, nämlich sichtbare Trochantinen der Mittelhüften und eine sichtbare Gelenk- haut zwischen dem 3., 4. und 5. Abdominalsegment. Ersteres Merkmal fehlt den Ulominen, letzteres der Gattung Lachnopus und einigen Gattungen der Tenehrionini und Helopini, beide zugleich fehlen den Cossyphini, die daher vielleicht zum Vortheil der natürlichen Gruppirung aus dieser Reihe entfernt werden könnten. Es würden sich mit stärkerer Betonung dieses zweitgenannten Merkmales die Unterfamilien der Tenehrioniden in folgende Reihen gruppiren lassen. 1, Keine Trochantinen der Mittelhüften und keine Gelenkhaut zwischen Segmenten des Abdomens. 1. Reihe: Zophosini, Erodiini, Ädesmiini, Tentyriini, Efitragini^), Lach- nogyini, Adelostomini., Stenosini, Eleno phorini, Cos- sypliini. ^) Die Epitragini, nur durch ausgebildete Flügel von den Tentyriini unterschieden, sind in die europäische Fauna aufzunehmen, da Esche rieh neuer- dings auf der Insel Linosa bei Sicilien den Himatismus villosus Haag entdeckt hat. (Vergl. Natural. Siciliano XII 1893 No. 10—11 und See. entom. VIU 1894 No. 22 p. 170). Die Gattung Himatismus erinnert habituell an Helops resp. Niphodes und ist sehr ausgezeichnet durch das Geschlechtsmerkmal der Männchen. Diese haben nämlich auf dem Prosternum vor den Vorderhüften ein borstentragendes Grübchen (nicht Höckerchen, wie Haag sagt), welches an ähn- liche Gebilde auf den Abdominalsegmenten der Männchen bei Dermestes und bei vielen Blaps-Arten erinnert. Haag hat die Gattung (Col. Hefte VI 1870 und Deutsch, ent. Zeit. 1877) bearbeitet. Die Lachnogyiini sind als besondere Unterfamilie an den Anfang der Unterfarailien mit freien Maxülen zu stellen. (Vergl. p. 476') Bolitophagini. 491 1' Trochantinen der Mittelhüften sichtbar, oder eine glänzende Gelenkhaut zwischen dem 3 , 4. und 5. Abdominalsegment. 2, Keine Gelenkhaut zwischen Segmenten des Abdomens, Tarsen unten unbehaart. 2. Reihe: Äkidini, Asidini, Sepidiini. 2' Eine glänzende Gelenkhaut zwischen dem 3., 4. und 5. Ab- dominalsegment (Ausnahme Lachnopus) oder Tarsen unten behaart. 3, Tarsen unten unbehaart, oder das Kopfschild ausgerandet (Ausnahme Platyscelis). 3. Eeihe: Pimeliini, Scaurini, Blaptini, Pedinini, Opatrini, Crypticini, Tracliy- scelini. 3' Tarsen unten behaart, Kopfschild (wenigstens bei den euro- päischen Gattungen) nicht ausgerandet. 4. Reihe: Bolito- phagini. Biaperini, Ulomini, Tenehrionini^ Helopini. Die Unterscheidung der 5 Unterfamilien der 4. Reihe ist p. 222 gegeben. Die Unterfamilie Bolitopliagini ist hier in dem Umfang ge- nommen, den ihr Lacordaire gegeben hat. Der Hauptcharakter liegt in der Form des Kopfes und seiner eigenthümlichen Quer- furche. Diese zieht sich auf der Unterseite desselben von einem Auge zum anderen und lässt den Vorderrand hinter dem, die Mund- theile enthaltenden Abschnitt als hohe Kante vortreten. In diese Furche kann ein Theil der Fühlergeissel eingelegt werden. Im Uebrigen ist der Kopf und besonders der auf die Augen übergreifende Seitenrand bei den einzelnen Gattungen verschieden gebildet. Die Augen sind ziemlich flach. Die Fühler sind llgliedrig, niu- bei Bolitotheres lOgliedrig, zur Spitze stark verdickt und reichen etwa bis zur Basis des Halsschildes. Dieses ist sehr verschieden geformt, hat schai-fe, aber stets ungerandete Seiten. Die Flügeldecken sind, wenigstens bei den europäischen Gattungen, stets gerippt und haben bis an den Nahtwinkel reichende Epipleuren. Die Oberseite des Körpers ist stets matt und rauh. Das Prost ernum ist kurz, vor den Vorderhüften kürzer als der Durchmesser dieser, hinter denselben fällt es steil ab und ist nicht als Fortsatz verlängert. Das Metasternum ist bedeutend länger als das Mesosternum. Der Fortsatz des ersten Abdominalsegments zwischen den Hinterhüften ist dreieckig. Die Vorderhüften sind aber quer, die Tibien alle schmal und meist durch Rinnen und scharfe Kanten ausgezeichnet, die Tarsen kurz, ziemlich dick und einfach, das Klauenglied länger als die vorhergehenden zusammen und zur Spitze verdickt. Flügel sind stets vorhanden. Aeiassere Geschlechtsmerkmale treten bisweilen beim Männchen als stärkere Bewaffnung des Kopfes avif, bisweilen in der Behaarung 492 Tenebrionidae. der Fühler und der Bewaffnung der Tibien. Die Larven sind von beiden europäischen Gattungen und von der nordamerikanischen bekannt, und von eigenthümlicher seitlich verbreiterter Form. D'iG Bolitophagini zeigen keine habituelle Aehnlichkeit mit irgend welchen anderen Tenebrioniden^ wohl aber mit gewissen Co ^?/ (Zier w. Am nächsten in verwandtschaftlicher Beziehung stehen ihnen sowohl durch die Form der Larven als durch das ebenfalls kurze Prosternum die Diaperini, doch fehlt diesen die eigenthümliche Querfurche auf der Unterseite des Kopfes, die Augen sind gewölbt und vor- ragend, das Halsschild hat stets gerandete Seitenränder und die Flügeldecken sind nie gerippt, die Oberseite glatt und meist glänzend, der Habitus daher ein ganz anderer. Die Ulomini und Tenehrionini entfernen sich durch das längere Prosternum und die Helopini durch das kürzere Metasternum noch mehr. Die Uuterfamilie ist arm an Gattungen; denn ausser den zwei europäischen ist nur noch Ulodes Er. aus Tasmanien und BoUtotheres (= PhelUdius Lee. ol.) aus Nordamerika und fraglich Latometus Er. aus Tasmanien hierher gehörig. Früher hatte Leconte auch noch, als besondere Gruppe, eine Gattung Bhipidandrus Lee. hierher ge- stellt, doch brachte er sie in der zweiten Ausgabe der Classif. 1883 zu den Cioiden. Uebersicht der Gattungen. 1, Augen durch den Seitenrand des Kopfes ganz oder fast ganz getheilt, Halsschid mit breit verflachtem Seitenrande, Epipleui'en der Flügeldecken viel breiter als die Episternen der Hinter- brust, In Eur. 3 Arten. Bolüophagus 111. 1' Augen vom Seitenrande des Kopfes nur bis zur Hälfte durch- setzt, Halsschild nur mit schmal abgesetztem Seitenrande, Epipleuren der Flügeldecken so breit oder schmäler als die Episternen der Hinterbrust. In Eur. 3 Arten. Eledona Latr. Die Gattungen sind beide auch in unserem Faunengebiet vertreten. Bolitophagnis. lUiger Käf. Preussens 1798 p. 100. — Fabricius Syst. El. I 1801 p. 112. — Gyllenhal Ins. suec. II 1810 p. 600. — Duft- schmidF. Austr. II 1812 p. 294. — Castelnau Hist. nat. II 1840 p. 226. — Redtenbacher Gatt. 1845 p. 128. — F. austr. 1849 p. 53 u. 596. — ed. II 1858 p. CVI u. 600. — ed. III 1874 p. CXVIII u. n 103. — Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 219. — Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 294. — Seidlitz F. halt. 1875 p. 96 (Gatt.). Bolüophagus, 49B Eledona ex p. Latreille Precis 1796 p. 19. Boletophayus Zetterstedt Fauna Ins. läpp. 1828 p. 265. — Ins. lapp. 1840 p. 254. — Sahlberg Ins. fennica I 1834 p. 483. — Thomson Skand. Col. I 1859 p. 115. - VI 1864 p. 245. — Leconte Classif. 1862 p. 236. — ibid. ed. II 1883 p. 384. — Seidlitz Fauna baltica ed. II 1891 Gatt. p. 131. — Fauna transs. 1891 Gatt. p. 131. Oculi divisi. Frothorax laterihus deplanatis. Elytra costata, eiriplenris latis. Der Kopf ist breit, der Seitenrand vor den Augen stark er- weitert vorspringend und die Augen ganz oder fast ganz durchsetzend, das Kopfscliild ist durch eine feine Bogenlinie begrenzt, die ganze Oberfläche ist mit Unebenheiten besetzt, die bisweilen beim Männchen stärker sind. Die Augen stehen quer, sind massig gewölbt und fast ganz oder ganz getheilt. Die Fühler erreichen die Basis des Hals- schildes und sind zur Spitze bald mehr bald weniger stark verbreitert. Das Halsschild hat immer breit verflachte Seitenränder, ist aber im Uebrigen bei den einzelnen Arten sehr verschieden gestaltet. Die Flügeldecken haben immer scharfe Schulterwinkel, breite Epipleuren, die bis an den Xahtwinkel reichen, tiefe Punktstreifen und rippen- förmig erhabene Zwischenräume. Flügel sind stets vorhanden und zeichnen sich durch einen längeren umgeschlagenen Theil aus. Sturm bildet Tab. 39 fig. A. einen solchen ab, der wahrscheinlich dem B. reticulatus angehört. Die Beine sind bei B. reticulatus und interruptus länger, indem die Schenkel, besonders stark bei erstgenannter Art, den Seitenrand des Körpers überragen, bei armatus kürzer, so dass die Schenkel den Seitenrand des Körpers nicht einmal erreichen. Die Tibien sind bei den beiden erstgenannten Arten auf der Hinter- seite gefurcht, bei der dritten Art einfach. Die Tarsen sind durch das bei der ganzen Unterfamilie vergrösserte Klauenglied ausgezeichnet und stimmen bei den einzelnen Arten ziemlich überein. Die Larven sind von B. reticulatus und armatus bekannt. Erstere wurde zuerst von Curtis (Transact. Entom. Soc. of London 1854 T. III p. 33 — 39) ziemlich ausführlich beschrieben, sodann ganz kurz und unzureichend von Mulsant (Col. d. Fr. Latig. 1854 p. 222), dann ausführlich von Kraatz (Berl. Ent. Z. 1859 p. 309, tab. IV fig. 5), Perris (Ann. Soc. Linn. Lyon T. 23, 1876 p. 113 tab. VIII fig. 279 bis 287) und Schiödte (Met. Eleut. P. X Tenebr. 1877—78 p. 544 tab. VIII fig. 1 — 7) und auch abgebildet. Letztere wurde von Perris (loc. cit. p. 116 tab. VIII fig. 288-289) und Schiödte (loc. cit. p. 546, tab. IX fig. 1 — 4) beschrieben und abgebildet. 494 Tenebrionidae. Die Unterschiede sind folgende: 1 , Das letzte Dorsalsegment am Ende mit 2 dornförmigen (nach Perris gegliederten) Anhängen. reticulatus 1' Das letzte Dorsalsegment am Ende unbewaffnet, armatus Die Puppe von B. reticulatus wurde durch Kraatz (loc. cit. p. 310) beschrieben, dann von Perris (loc. cit. p. 115) und endlich von Schiödte (loc. cit. p. 584 tab. VIII fig. 8—11), der sie auch ab- bildete. Die Puppe von B. armatus beschrieb Perris (loc. cit. p. 117) und dann Schiödte (loc. cit. p. 585 tab. IX fig. 5 — 9), der sie auch abbildete. Zu bemerken ist, dass die Verwandlung nicht in einem kleinen abgelösten Schwammstückchen erfolgt wie bei Eledona, sondern frei in einer Höhlung des Schwammes. Die Larven sowohl, als die ausgebildeten Käfer leben in Baumschwämmen. Die Gattung BoUtopliagiis ist über alle Welttheile, aber nur in spärlichen, im Ganzen etwa 18 Arten verbreitet. Sie wurde 1798 von Illiger aufgestellt und mit einer so ausführlichen Beschreibung der Mundtheile versehen, wie es später nie mehr geschehen ist. Illiger fasste alle drei damals bekannten Arten der Unterfamilie in seine Gattung zusammen, also reticulatus^ agricola vind cornutus, die heute auf drei Gattungen vertheilt sind, so dass der Illiger' sehen nur die erste seiner drei Arten verbleibt. Seine zweite gehört zu Eledona und die dritte zu Bolitotheres. Eine zweite Art fügte Panzer 1799, eine dritte Illiger 1800 der Gattung hinzu und damit scheint aiicli für Europa die Zahl der Arten erschöpft zu sein; denn später sind nur exotische Arten besclu-ieben worden, von denen wir hier als dem palaearctischen Faunengebiete angehörend tricostatus und granulatus Fisch, aus Turkmenien und der Songorei und serrifrons Reitt. aus dem Caucasus nennen. Sj^ätere Gattungsbeschreibungen sind von Fabricius, Sturm, Gyllenhal, Redtenbacher, Mul- sant geliefert worden; zur Sturm'schen ist zu bemerken, dass sie irrthümlich alle Tarsen als fünfgliedrig angiebt und abbildet. Die vierte von Sturm beschriebene Art (pictus) gehört zu Coxelus, und Bot. tuberculatus Charpentier (Hör. p. 219) ist der gleichnamige Corticus. Die drei europäischen Arten lassen sich wie folgt übersehen: Uebersicht der europäischen Arten von Bolitopliagus. 1, Tibien auf der Hinterseite gefurcht, Vorderrand des Kopf- schildes glatt, Seitenrand des Halsschildes und der Flügeldecken nur schwach gekerbt, Vorderwinkel des Halsschildes spitz- winklig vorgezogen, Seiten nach hinten buchtig eingezogen, Fühler zur Spitze stark verdickt. BoUtophagus. 495 2 , Halsschild wenig breiter als der Kopf, die Hinterwinkel spitz, dornförmig, die Punkte der Flügeldecken gross, länglich grubenförmig, die Rippen auf den Zwischenräumen fein, nicht oder wenig unterbrochen, Körper ziemlich gestreckt. L. 6 — 7 mm. In ganz Eixropa. (crenatus Fbr.) reticulatus L. 2' Halsschild viel breiter als der Kopf, die Hinterwinkel schai-f rechtwinklig, die Punkte der Flügeldecken kleiner, rundlich, die Rippen der Zwischenräume hoch und alle mehrfach unter- brochen, Körper kurz und plumjj. L. 3,8 — 4,5 mm. Im südlichen Europa. interruptus 111. 1 ' Tibien nicht gefurcht, Vorderrand des Kopfes, Seitenrand des Halsschildes und der Flügeldecken und alle Rippen der letzteren zackig gesägt, die Vorderwinkel des Halsschildes nicht vor- gezogen, die Seiten hinten plötzlich eingezogen, so dass die eigentliche Basis ganz schmal und die Hinterwinkel fast ge- schwvxnden, die Scheibe mit zackigen Körnern besetzt, Körper klein, an Eledona erinnernd. L. 2,5 — 3 mm. Im südlichen Europa. ar malus Panz. Diese drei Arten kommen alle auch in Deutschland vor. t, JB. reticulatus : Capite, prothorace et elytris margine haud serratis, ■prothorace subcordato, capite purum latiore, angulis anticis acutis, posticis spiniformihus, elytrorum costuUs tenuibus subintegris. L. 6 — 7 mm. (^ antennis articulis 3 — 7 intus longius albido-pilosis, tibiis posticis calcaratis. Illiger Käf. Preuss. 1798 p. 105. — Gyllenhal Ins. suec. II 1810 p. 600. — Duftschmid Fauna Austr. II 1812 p. 295. — Sahlberg Ins. faun. I p. 483. — Redtenbacher Fauna austriaca 1849 p. 596. — Ed. II 1858 p. 601. — Ed. III 1874 II p. 104. — Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 220. — Bach Käferfauua III 1856 p. 217. — Thomson Skand. Col. VI 1864 p. 246. — Seidlitz Fauna balt. 1875 p. 361. — Ed. II 1891 p. 515. — Fauna transs. 1891 p. 552. — Baudi Tenebrioniti p. 5. Silpha reticulata Linne Syst. Nat. ed. XII T. I 1767 p. 572. — Gmelin Linne Syst. IV 1788 p. 1632. — Villers Entom. Liun. I 1789 p. 81. Eledona reticulata Latreille Hist. nat. X 1804 p. 313. — Küster Käf. Eur. X 1847 No. 66. Opatrum reticulatum Olivier Entom. III 1795 No. 56 p. 9 tab. 1 flg. 9. Sylpha Boleti Piller & Mitterpacher Iter. per Pos. 1783 p. 113 tab. VII flg. 9. Opatrum gibbum Panzer Naturf. 24. Stück 1789 p. 19 tab. 1 flg. 19. — Herbst Käf. V 1793 p. 216 tab. 52 flg. 6, a, A. — Olivier loc, cit. 1795 p. 7 flg. 6. - Paykull Faima suec. I 1798 p. 82. 496 Tenebnomdae. Opatriim crenatum Fabricius Entoin. syst. I 1792 p. 89. — Herbst loc. cit. 1793 p. 217. — Panzer Eiitom germ. 1795 p. 35. — Ceder- hielm Faun, Ingr. Prodr. 1798 p. 11. Bolitophagus crenatus Fabricius Syst. El. I 1801 p. 113 — Walkenaer Faun, paris. I 1802 p. 27. — Sturm Käf. 11 1805 p. 154 tab. 39 fig. A. — Zetterstedt Fauna läpp. 1828 p. 265. - Ins. läpp. 1840 p. 254. — Castelnau Hist. uat. 11 1840 p. 226. Hisjpa cornuta Thunberg Nov. act. Upsal. 1784 p. 15 tab. I fig. 5. — Gmelin Linne Syst. nat. IV 1788 p. 1733. Der Kopf ist breiter als lang, der Vorderrand in flachem Bogen gerundet und jederseits vor den Augen seitlich zu einem gerundeten Lappen erweitert, der, nach hinten eingezogen, das Auge bis fast zum Hiuterrande durchsetzt. Das massig gewölbte Auge ist dadurch in einen kleinen oberen und einen grösseren unteren Theil getheilt. Scheitel und Stirn sind grob, das durch eine eingedrückte flache Bogenlinie abgegrenzte Kopfschild ist undeutlich punktirt. Die Fühler sind vom 5. Glied an allmälig verbreitert, die letzten Glieder quer und besonders nach unten ausgezogen, so dass sie fast gesägt erscheinen. Das Halsschild ist schwach herzförmig, mit lappen- förmig vorspringenden Vorderwinkeln und dornförmig ausgezogenen Hinterwinkeln. Die Seiten sind breit verflacht, am Rande undeutlich gezackt, vor den Hinterwinkeln etwas ausgebuchtet. Die Basis ist nicht viel schmäler als der Vorderrand und nur wenig schmäler als die Schultern der Flügeldecken, die Oberfläche ist sehr grob, gröber als der Kopf punktirt, die Punkte genabelt und dicht an einander gedrängt, so dass die Zwischenräume nur ein schmal erhabenes Netz bilden. Die Flügeldecken haben ziemlich scharf rechtwinklige Schulterwinkel, sind mehr als IV2 r^al so lang als zusammen breit und bis gegen die Spitze parallelseitig, hinten stumpf zugerundet und herabgezogen. Der scharfe Seitenrand ist von oben überall sichtbar. Jede Flügeldecke hat 9 Punktstreifen; die zwei ersten neben der Naht bestehen aus feinen, die übrigen aus grossen gruben- förmigen Punkten. Jeder Zwischeni-aum trägt eine Rippe, die zwei ersten je eine feine, die übrigen je eine stai-ke und scharfe. Die Rippen sind nur ausnahmsweise und unregelmässig hin und wieder, nur die 9. ist stets mehrfach unterbrochen. Die Beine sind ver- hältnissmässig lang, die Schenkel überragen die Seiten des Körpers bedeutend, die Tibien haben alle auf der Hinterseite zwei tiefe Längsfurchen und drei scharfe Kanten. Die Vordertibien haben zwei kleine Endsporne, die Mittel- und Hintertibien nur beim Männchen einen kleinen Endsporn. Die Färbung ist schwarz, doch kommen auch braune und gelbe (wohl unausgefärbte) Exemplare vor. Bolitophagus. 497 Die Männchen zeigen keine Auszeichnung am Kopf, wohl aber eine an den Fühlern und an den Tibien, worauf Thomson zuerst aufmerksam gemacht hat. Es ist bei ihnen das 3. — 7. Fühler- glied mit langen weissen Haaren gefranzt, und die Mittel- und Hintertibieu haben an der Spitze einen deutlichen Sporn, der den Weibchen fehlt. Weniger auffallend, aber meist immerhin wahr- nehmbar, ist eine Bewimperung der Mittel- und Hinterschenkel auf der Innenseite, die den Weibchen ebenfalls fehlt. Die Larve iind die Puppe wurden von Curtis, Mulsant, Kraatz, Perris und Schiödte beschrieben (vergl. p. 493). Der B. reticulatus steht dem B. interruptus am nächsten und bildet mit ihm eine natürliche Gruppe gegenüber dem B. armatus. Die gefurchten Tibien, der unbewaffnete Kopf, der nicht gesägte,- höchstens schwach gezackte Seitenrand des Halsschildes und der Flügeldecken und die verhältnissmässig breitei'e Basis des Halsschildes bilden die hauptsächlichsten Merkmale dieser kleinen Gruppe, in welcher B. reticulatus sich durch gestrecktere Körperform, dornförmige Hinterwinkel des Halsschildes und ganze Rippen der Flügeldecken von B. interruptus unterscheidet. Der B. reticulatus lebt wie alle Arten der Gattung in Baum- schwämmen, und wenn sein Vorkommen z. B. von Fabricius mit „arenosis" angegeben wird und von Letzner ,,in faulem Holz und an todten Vögeln", so bezieht sich das nur auf zufällig verschlagene Exemplare. Speciell werden Buchenschwämme, aber auch Ebereschen-, Tannen- und Fichtenschwämme als sein Wohnort angegeben. Seine Verbreitung ist sehr ausgedehnt, in Euroj)a vom höchsten Norden (Zetterstedt führt ihn aus Lappland an) bis an das Mittelmeer und nach Osten bis tief nach Asien hinein (Hey den Verz. d. Käf. Sibiriens). Doch fehlt er nach Hey den im westlichen Deutschland und nach Schilsky in der Mark Brandenburg und scheint im Süden aiif Gebirgsgegenden beschränkt. Die Art wurde schon von Linne beschrieben und zwar als Silplia reticulata. Die ziemlich ausführliche Beschreibung Linnö's lässt keinen Zweifel zu, dass er unsere Art gemeint habe, wenn es aixch auffallend erscheinen muss, dass er die Rippen, zwischen denen die Punktreihen sich befinden, „sulci"' nennt. Doch kommt dieser lapsus nur in der Beschreibung vor, in der Diagnose heissen sie ,,Zmei elevati". DassLinnö auf jeder Flügeldecke nur 6 und nicht 9 dieser linei elevati zählte, erklärt sich daraus zur Genüge, dass die zM'ei ersten sehr schwach und die 9. mehrfach unterbrochen ist. Obgleich Illiger schon im vorigen Jahrhundert den berechtigten Linn^'schen Artnamen einführte, wurde doch bis 1840 von einzelnen Autoren der jüngere von Fabricius eingeführte Artnamen crenatus V. 32 498 Tenebrionidae. gebraucht, z. B. von Sturm, der auch die erste genauere Abbildung lieferte. Auffallend ist es, dass Sturm die Hintertarsen fünfgliedrig abbildet, und auch in der Gattungsbeschreibung fünfgliedrig nennt. Auch ist das Klauenglied zu klein gezeichnet. Die Zugehörigkeit des Opatrum gibbum, das Panzer im ,, Naturforsch er" beschrieben hatte, zu unserer Art giebt Panzer selbst in Deutschi. Ins. 1797, 39. 4 an. 2, JB. infemtptus : Capite, prothorace et elytris margine haiid serratis, prothorace subcordato, capite multo latiore, angidis anticis acutis, postieis rectis, elytrorum costis interruptis. L. 3,8 — 4,5 mm. Illiger Wiedem. Arch. I 1800 p. 112. — Sturm Käf. II. 1805 p. 156. — Redtenbacher Fauna austr. 1849 p. 596. — Ed. II 1858 p. 601. -- Ed. III 1874 II p. 104. — Mulsant Col Fr. Lat. 1854 p. 226. — Bach Käferfamia III 1856 p. 218. — Seidlitz Fauna transs. 1891 p. 553. — Baudi Tenebrioniti p. 5. Bolitophagus Goedenii Panzer Fauna Ins. germ. Heft 94, 1805 No. 1. — (Krit. Rev. I 1805 p. 28). Eledona interrupta Küster Käf. Eur. X 1847 No. 67. Der Kopf ist ganz ähnlich wie bei reticulatus gebildet, ebenso die Fühler. Das Halsschild ist viel breiter, Aveniger herzförmig, indem die gerundeten Seiten nur dicht vor den Hinterwinkeln aus- gebuchtet sind. Die Vorderwinkel springen fast ebenso stark vor, als bei reticulatus, die Hinterwinkel aber sind einfach rechtwinklig land gar nicht vorgezogen. Die Flügeldecken sind ebenfalls breiter und kürzer als bei B. reticulatus, kaum VJ2 mal so lang als zu- sammen breit, die Seiten weniger geradlinig, der Seitenrand von oben ebenso überall sichtbar. Die Schultern sind nur wenig breiter als die Basis des Halsschildes, nicht ganz rechtwinklig, sondern etwas stumpfwinklig und etwas gerundet. Jede Flügeldecke hat 9 Reihen grober runder Punkte, die nirgends längliche Gruben bilden und im Verhältniss zii den Rip])en klein scheinen. Die Zwischenräume tragen hohe, dachförmige Rippen, die überall stark unterbrochen sind, so dass sie eine Menge langgestreckter Höcker darstellen. Die Rippen sind höher als bei B. reticulatus, nur auf dem ersten Zwischem'aum sind sie hinten schwach und vorn ganz geschwunden, und auf dem neunten Zwischenräume fehlen sie ganz. Die Beine sind verhältniss- mässig kürzer als bei B. reticulatus, indem die Schenkel nur wenig über die Seiten des Köi-pers hinausragen, und die Tibien haben schwächere Rinnen und Kanten auf der Hinterscite. Das Männchen dürfte, nach der Verwandtschaft zu schliessen, ähnliche Merkmale zeigen wie bei B. reticulatus, doch habe ich unter den mir vorliegenden Stücken kein Männchen finden können. Doch Bolitophagus. 499 sind die Männchen auch bei JB. reticulatus, wie es scheint, bedeutend seltener als die Weibchen. Die Larve ist noch nicht bekannt, doch darf man voraussetzen, dass sie, wie die von B. reticulatus, zwei Anhänge am letzten Dorsal- segment haben und sich dadurch von der des B. armatus entfernen wird. Die Art lebt ebenfalls in Baumschwämmen und werden von Sturm Buchenpilze, von Redtenbacher Weidenschwämme als Fundort genannt. Der B. interriq)tus wurde schon vor bald 100 Jahren von Illiger aus Steiermark beschrieben und bald darauf von Panzer aus Rügen- walde in Pommern als B. Goedeni beschrieben und abgebildet. Die Abbildung ist recht mangelhaft, die einzelne Flügeldecke wenigstens kenntlich, wenn auch nur 6 statt 8 Rippen gezeichnet sind; in der Beschreibung sind auch nvxr 6 Rippen erwähnt, doch ist die Zu- gehörigkeit zu unserer Art von Panzer selbst, sowohl in der Kritischen Revision (1805) als auch im Index entom. 1813 p. 26, angegeben worden. Die Verbreitung der Art in Deutschland ist beschränkt und sie ist überall selten; ausser den genannten Fundorten, führt Sturm Braunschweig an und wie Hey den mir mittheilt, hat sein Vater sie in Baden-Baden 1829 zu Hunderten in einem Boletus gefunden. Ausser- halb Deutschlands führt Mulsant die Art aus Savoyen auf und nach Grenier (Catal. d. Col. d. Fr. 1863 p. 45) ist sie später auch in Frankreich gefunden worden. Ihr Vorkommen in Siebenbürgen lässt auf eine noch weitere Verbreitung nach Osten schliessen. 3. B. armatus: Capite, prothorace et elytris margine serratis, prothorace laterihus postice abrupte constrictis, angulis anticis rectis, poslids subevanidis , disco muricato, elytrorum costis serratis. L. 2,5—3 mm. ^ clypeo bieornuto. Fabricius Syst. Ed. I 1801 p. 114. — Sturm Käf. II 1807 p. 160. — Duftschmid Fauna Austr. II 1812 p. 296. — (Panzer Ind. ent. 1813 p. 26). — Redtenbacher Fauna austr. 1849 p. 596. — Ed. II 1858 p. 601. — Ed. III 1874 II p. 104. — Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 222. — Bach Käferfauna III 1856 p. 218. — Seidlitz Fauna balt. ed. II 1891 p. 515. — Fauna transs. 1891 p. 553. — Baudi Tenebrioniti p. 5. Opatrum armatum Panzer Fauna Ins. Germ. Heft 61, 1799 No. 2. — (Krit. Rev. I 1805 p. 29). Eledona armata Latreille Hist. nat. X 1804 p. 314. — Küster Käf. Eur. XXIV 1852 No. 82. Der Kopf ist ebenfalls quer, der Vorderrand aber nicht in regelmässigem Bogen gerundet, sondern in der Mitte gerade ab- geschnitten, seitlich abgeschrägt imd scharf ausgezackt. Das Kopf- 32* 500 Tenebrionidae. Schild ist durch eine eingedrückte Bogenlinie abgegrenzt und trägt am Vorderrande 2 Höcker, die beim Weibchen klein, beim Männchen hornartig vergrössert sind. Auf der Stirn stehen zwischen den Augen 4 Höckerchen in einer Quei-reihe, die beim Männchen vergrössert sind. Die Fühler sind zur Sjjitze viel schwächer verbreitert als bei B. reticulatus und interruptus. Das Halsschild ist ganz anders geformt als bei den oben genannten Arten. Es ist quer mit breit lind flach abgesetzten Seiten und scharf gesägten Seitenrändern. Die Vorderwinkel sind lappenförmig gerundet, treten aber nicht mehr nach vorn vor, als der in der Mitte etwas vorgezogene Vorderrand. Die Seiten sind schwach gerundet, dicht vor der Basis am breitesten, dann hinter dem letzten scharfen Zahn plötzlich eingesclniürt, und quer und ungezähnt zur Basis verlaufend, die nicht breiter als der KojDf, viel schmäler als die Basis der Flügeldecken und durch kleine rechtwinklige Hinterwinkel bezeichnet ist. Die Oberfläche ist in der Mitte stark gewölbt und mit scharfen Höckern besetzt. Die Flügel- decken sind viel stärker der Quere nach gewölbt, als bei den beiden anderen Arten, im Uebrigen ähnlich geformt, nur die Spitze nicht so stark herabgezogen, IV2 Mfil so lang als zusammen breit. Die Punktreihen sind grob, die Zwischenräixme mit Ausnahme der neunten tragen je eine Rippe. Alle Rippen und der Seitenrand sind gesägt. Die Beine sind kürzer, als bei den beiden anderen Arten, indem die Schenkel den Seitenrand des Körpers nicht überi'agen. Die Tibien zeigen keine Spur von Furchen und scharfen Kanten und keine Endsporne. Die Färbung des ganzen Körpers ist schwarz oder braunschwarz und ganz matt. Das Männchen zeigt nicht wie bei B. reticulatus an Fühlern und Tibien Geschlechtsmerkmale, sondern nur am Kopf die ver- grösserten Höcker. Die ganz anderen Geschlechtmerkmale zusammen mit der Form des Halsschildes und der Tibien stellen den B. armatus in einen solchen Gegensatz zu den beiden anderen Arten, dass er eine be- sondere Gruppe bildet, die man getrost als Untergattung bezeichnen könnte, wenn bei grösserer Artenzahl ein praktisches Bedürfniss hierfür vorläge. Auch die Larve, von Perris und von Schiödte beschrieben, weicht erheblich von der des B. reticulatus ab (vergl. p. 494). Die vorliegende Art wurde am Ende des vorigen Jahrhunderts von Panzer kenntlich beschrieben und abgebildet. Nur ist die merkwürdige Angabe „manäibulae mUlae''' natürlich falsch und wahr- scheinlich auf einen Druckfehler zurückzuführen. Vielleicht sollte es „nigrae" heissen, da die Beschreibung auch bei den Augen, Fühlern und Beinen die Färbung anzugeben nicht unterlässt. Zur Gattung Bolitophagus wurde die Art 1801 von Fabricius gezogen, was Eledona. 501 Panzer später sowohl in der Krit. Eevis. 1805 als auch im Index ent, 1813 bestätigte. Panzer 's Exemplar stammte aus Oesterreich ohne nähere Angabe und war dort von Megerle entdeckt worden. Später giebt Duftschmid als genaueren Fundort die Brigittenau bei Wien an und Redte nbacher nennt die Art schlecht- weg nicht selten und sie ist in der That häufiger als B. interruptus und gleichmässiger verbreitet; denn ausser in ganz Oesterreich kommt sie in Schlesien (Letzner), in Hessen-Nassau (Heyden), in der Mark Brandenburg (Schilsky), und ausserhalb Deutschlands auch in Frankreich (in den Pyrenäen z. B. nicht selten) bis Paris (Mulsant) vor. Nördlichere Fundorte als die Mark und östlichere als Schlesien sind nicht bekannt und somit würde die Art nicht so weit nach Norden und Osten reichen als ß. interruptus, der in Pommern und in Siebenbürgen gefunden wurde. Eledona. Latreille Precis d. car. 1796 p. 19. — Hist. nat. X 1804 p. 312. — Gen. Crust. II 1807 p. 178. — Eegn. au. 1817 p. 302. — ed. II 1829 p. 31. — Redteubacher F. austr. ed. III 1874 p. CXVIII u. II 104. — Seidlitz F. balt. 1875 p. 96 (Gatt.). — ed. II 1891 p. 131 (Gatt.). — F. transs. 1891 pg. 131 (Gatt.). Bolitophagus ex p. Illiger Käf. Pr. 1798 p. 100. Oculi haud divisi. Prothorax lateribus haud deplanatis. Elytra costata, epipleuris angustis. Der Kopf ist quer ixnd ähnlich gebildet wie bei Bolitophagus, doch ist der Vorderrand vor den Augen schwächer lappenförmig vor- gezogen und durchsetzt die Augen nur bis zur Mitte. Die Fühler sind noch stärker zur Spitze verbreitert als bei Bolitophagus retlculatus, und zwar anfangs allmälig und gesägt, zuletzt bedeutend stärker, so dass sie eine 3 — ögliedrige Keiüe haben. Das Halsschild ist in- sofern anders gestaltet wie bei Bolitophagus, als es nur schmal ab- gesetzte und verflachte Seiten und eine breite Basis hat, die kaum schmäler ist als die Basis der Flügeldecken. Die Vorderwinkel treten nicht vor, die Hinterwinkel sind recht- oder stumpfwinklig. Der Seitenrand ist undeutlich gekerbt. Die Flügeldecken haben im Allgemeinen dieselbe Form wie bei Bolitopliagiis armatus, weichen aber sehr erheblich durch viel schmälere Epipleuren ab, die höchstens so breit sind als die Episternen der Hinterbrust. Die Punktstreifen sind massig grob und die Rippen der Zwischenräume, bei den mir bekannten Arten, alle 9 gleichmässig 502 Tenehrionidae. fein, nicht unterbrochen und nicht gesägt. Das Prost ernum ist vor den Vorderhüften schwach gekielt. Die Beine sind ziemlich kurz, indem die Schenkel den Seitenrand des Körpers kaum über- ragen, die Tibien zeigen nur eine schwache Längsfurche auf der Hinterseite. Im Uebrigen sind sie bei den einzelnen Arten ver- schieden gebildet, aber immer ohne Enddornen. Die Larve ist von E. agarkola schon durch Bouche (Naturg. d. Ins. 1834 p. 191 tab. 9 %. 7) besclu-ieben worden, dann von Erichson (Arch. 1842 I p. 365), Dufour (Ann. Sc. Nat. Ser. 2 T. XX 1843 p. 284 tab. XII fig. 1—7), Perris (Ann. Soc. Linn. Lyon T. 23, 1876 p. 117) und Schiödte (Met. EL P. X 1877 — 78 p. 547). Sie zeigt keine anderen Unterschiede von der Larve von Bolito})hacius, als die bei der Uebersicht der Gattungen angegebenen (vergl. pag. 215). Die Puppe wurde von Dufour (loc. cit. p. 289 fig. 8—9) beschrieben und abgebildet und von Perris (loc. cit. j). 118) kurz charakterisirt. Bemerkenswerth ist, dass die Verwandhxng in einem kleinen eiförmigen abgelösten Schwammstückchen vor sich geht, in welches sich die Larve zurückzieht. Aehnliches findet sich bei der Larve von Diajjeris. Mit Isolitophagus steht unsere Gattung in naher Verwandtschaft, ist aber doch durch constante , d. h. für alle Arten beider Gattungen geltende Merkmale zix iinterscheiden, so dass die Trennung eine wohl begründete ist. Diese Merkmale sind: nicht getheilte Augen, nicht verflachte Seiten des Halsschildes und schmale Epipleuren bei Eledona, — ganz oder fast ganz getheilte Augen, breit verflachte Halsschild- seiten und breite Epipleuren bei Bolitophagus. Die Gattung Eledona wurde von Latreille 1796 aufgestellt, ziemlich ungenügend charakterisirt und inhaltlich gar nicht definirt. Erst 1802 (Hist. nat. III p. 162) nannte Latreille den BoUtophagus agricola als hierher gehöriges Beispiel und beschrieb 1804 als Inhalt der Gattung E. horrida Ol., cormita Fbr., reticulaia L., agaricicola Ol. und armata Panz. und erklärte sie für identisch mit BoUtophagus 111. Im Jahre 1807 beschrieb er nur 2 Arten in der Gattung, nämlich agaricicola und spinosula. Letztere, die er auch abbildet, entfernte er 1829 (Regn. anim. II p. 31) aus der Gattung, um sie zu Coxelus zu verweisen*). Als gleichbedeutend mit BoUtophagus wurde dann die Gattung im weiteren Sinne von allen Autoren aufgefasst, bis 1859sowohlLacordaire als auch Thomson sie von der Illiger'schen Gattung absonderte und auf die eine Art agaricola Herbst beschränkte, und seitdem sind die beiden Gattungen getrennt geblieben. Zu der einen Art, die Herbst schon im vorigen Jahrhundert beschrieben *) Es ist der bekannte Endophloeus spinosulus Latr., der übrigens von Erichson T. III huj. op. p. 256 und in Folge dessen von sämmtlichen deutschen Autoren irrthümlich spinulosus geschrieben worden ist. Eledona. 503 hatte, fügte La cor daire eine zweite, von Gast elnau 1840 aus Peru besclu-iebene, hinzu, dann beschrieb Reitter 1886 (Deutsche ent. Zeit. p. 381) eine aus Griechenland und ich 1891 (F. transs. p. 553) eine aus der Türkei, die sich als ein sehr kleines Weibchen der helenica mit abgebrochenen dornförmigen Spitzen der Tibien herausgestellt hat. Der Name Eledona giebt einen guten Sinn, wenn man ihn von £Xa> „einschliessen" und tÖco „zernagen" ableitet; da die Thiere das Innere der Schwämme zernagen. Oder man könnte ihn von ^^Xm „zusammentreiben" und rjSovrj die ,, Freude" ableiten, was ebenfalls einen Sinn gäbe, weil die Thiere gesellig leben. In beiden Fällen ist der Name, wie Latreille ihn schrieb, richtig geschrieben. Er gäbe aber keinen Sinn, wenn man ihn von rj th/ das „Sonnenlicht" und riöovrj ableitet; denn die Tliiere lieben weder die Sonne noch die Wärme. Die ,, Verbesserung" des Latreille'schen Namens in Heledona, die Harold und Gemminger (Cat. Col. VII 1870 p. 1947) sich erlaubt haben, ist daher eine nicht nur überflüssige, sondern auch unzulässige Willkürlichkeit. Die europäischen Arten der Gattung lassen sich wie folgt unter- scheiden : 1 , Alle Tibien an der Spitze aussen einfach rechtwinklig endigend, die Epipleuren so breit als die Epistemen der Hinterbrust. L. 2,2 — 2,5 mm. In ganz Europa. agaricola Herbst V Die Mittel- und Hintertibien an der Spitze aussen spitz dorn- förmig vorgezogen, die Epipleuren schmäler als die Epistemen der Hinterbrust. L. 2,8 — 4 mm. In Griechenland und der Türkei. ($ turcica Seidl.) hellenica Keitt. In unserem Faunengebiete kommt nur eine Art vor. JB. agaricola : tihiis apice rectangulis, clypeo margine reflexo, prothorace transversa, lateribus anguste deplanaUs. Redtenbacher Fauna austr. ed. III 1874 II ]). 104. — Seidlitz Fauna baltica 1875 p. 361. — Ed. II 1891 p. 516. — Fauna transs. 1891 p. 553 {^). Opatrum agricola Herbst Arch. IV 1783 p. 35. — Fabricius Mant. I 1787 p. 51. — Ent. syst. I 1792 p. 91. — Gmelin Linne Syst. nat. IV 1788 p. 1632. — Paykull Ins. suec. I 1798 p. 84. Silpha agricola Villers Liun. Entom. IV 1789 p. 233. Bolitophagus agricola llliger Käf. Preuss. 1798 p. 106. — Fabricius Syst. El.I 1801 p. 114. — Walkenaer Faun. par. I 1802 p. 28. — Sturm Käf. 11 1807 p. 158. — Gy Uenb al Ins. suec. II 1810 p. 602. — Duftschmid Fauna Austr. 11 1812 p. 296. — Redtenbacher Fauna austr. 1849 p. 596. — Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 224. 504 Tenehrionidae. Eledona agricola Küster Käf. Ewr. XVI 1849 No. 68. — Baudi Teuebr. p. 6. 0])atrum arjaricola Herbst Käf. V 1793 p. 222 tab. 52 fig. 9. — Panzer Eilt, genii. 1795 p. 36. — Fauna Ins. gerra. Heft 43, 1797 No. 9. — Bolitophagus agaricola Sahlberg Ins. feunica 1 1834 p. 483. — Reclten- b ach er loc. cit. ed. 11 1858 p. 601. — Bach Käferf. III 1856 p. 218. Opatrum agaricicola Ol i vier Ent. III 1795 No. 56 p. 11 tab. I fig. 11. Eledona agaricicola Latreille Hist. nat. X 1804 p. 313. — Gen. II 1807 p. 178. — Thomson Skaud. Col. VI 1864 p. 247. BoUtophagus agaricicola Castelnau Hist. nat. II 1840 p. 226. Bermestes sulcatus Thunberg Nov. Act. Upsal. IV 1784 p. 2. Opatrum sulcatum Thunberg Ins. suec. 1794 p. 67. Der Kopf ist quer, der Vorderrand ist beim Weibchen in regel- mässigem, ummterbroclienem Bogen gerundet und nicht aufgebogen, beim Männchen aber ist der Vorderrand durch die das Kopfschild begrenzende Bogenlinie deutlich unterbrochen, das Kopfschild gerade abgestutzt mit deixtlich aufgebogenem Eande. Avif der Stirn steht dicht neben dem Auge eine kleine Falte, die beim Männchen un- bedeutend stärker ist. Die Fühler haben eine 3 — 4 gliedrige Keule. Das Hals Schild ist bei den beiden Geschlechtern verschieden gebildet. Beim Weibchen ist es in der Mittellinie länger und die Seiten sind deutlich kürzer als die Mittellinie, fast gar nicht abgesetzt verflacht und schwächer gerundet, beim Männchen ist es kürzer, die Seiten wenig kürzer als die Mittellinie, schmal aber deutlich abgesetzt verflacht und stärker gerundet. Die Vorderwinkel sind rechtwinklig oder etwas stumpfwinklig, die Hinterwinkel stumpfwinklig. Die Oberfläche ist mit dicht an einander gedrängten Punkten bedeckt. Die Flügeldecken haben etwa die Gestalt wie bei BoUtophagus armatus, nur sind die Schulterwinkel etwas abgerundet und die Basis ist nicht gerade abgestutzt, sondern schwach winklig ausgerandet. Die Epipleuren sind vorn so breit als die Episternen der Hinterbrust, die Punktreihen sind ziemlich fein, die Rippen der Zwischem'äume fein und ziemlich scharf, sehr schwach wellenförmig gekerbt, die des zweiten und in geringerem Maasse auch die des vierten Zwischen- raumes hinten abgekürzt. Die Tibien sind an der Spitze durchaus gerade abgestutzt und der äussere Spitzenwinkel ist scharf recht- winklig. Betrachtet man diesen nicht im Profil, sondern von oben, so täuscht seine geringe Dicke eine dornförmige Spitze vor, und hierdurch ist Thomson 's Angabe ,^tibiae apice extus spinosoproductac'^ zu erklären; denn die in Schweden häufige Art ist durchaus der unseren gleich, wie ich mich an zahlreichen, von Herrn C. Möller in Slehag auf meine Bitte eingesandten Exemplaren überzeugt habe. Eledona. 505 Das Mann che n weicht durch das am Vorden-ande gerade und aufgebogene, seitlich abgesetzte Kopfscliild, dixrch etwas stärkere Stirnhöcker neben den Augen und durch das anders geformte Hals- schild vom Weibchen ab. Andere Gescblechtsunterschiede sind nicht wahrnehmbar. Die Larve wurde mehrfach beschrieben, am ausführlichsten von Dufour und von diesem auch in allen Einzelheiten abgebildet (vergl. p. 502). Sie lebt wie der ausgebildete Käfer in Eichen- schwämmen. Die nächstverwandte Art ist A, hellenica, die sowohl durch die Bildung der Mittel- und Hintertibien (die aussen an der Spitze dornförmig vorgezogen sind), als auch durch eine stärkere 4 — 5- gliedrige Fühlerkeule abweicht. Die E. agaricola wurde von Herbst 1783 in Füssli's Archiv als Opatrum agricola aus der Umgegend von Berlin beschrieben, doch erkläi'te derselbe schon 1793 die Schreibart des Speciesnamens für einen Druckfehler und berichtigte ihn in agaricola und lieferte zu- gleich die erste Abbildung der Art. Auffallend ist es, dass diese Berichtigung ganz übersehen worden ist ixnd die späteren Autoren, nur wenn sie auf eigene Hand Verbesserung üben wollten, den Namen änderten, wobei einige dann dem Sinne zu Liebe ein ,,a" und der Correctheit wegen noch ein „c^" einschoben, was des Guten zu viel war; denn zusammengezogen kann es ganz wohl a(/arzco?a heissen. *) Fast gleichzeitig mit Herbst hatte Thunberg die Art aus Schweden als Dermestes sulccdus kurz charakterisirt und gab später die Identität seiner Art mit der vorliegenden an. Die Beschreibung von Herbst ist jedoch früher erschienen, da die Hefte des Archivs von 1781 — 1786 einzeln herauskamen. Später ist die Art aus allen Ländern Eiu-opas beschrieben worden (nur im höchsten Norden fehlt sie) und scheint überall häufig zu sein. Von aussereuropäischen Fundorten wird nur noch der Caucasus von Schneider und Leder genannt. 0 Als Curiosum sei hier noch eine weitere Folge des Herbst' sehen Druckfehlers angeführt. Sturm war ein eifriger Anhänger der, von einigen Franzosen (z. B. Geoffroy) begonnenen und von einigen deutschen Entomologen (z. B. Panzer) nachgeahmten Unsitte des vorigen Jahrhunderts, den Insecten- arten, neben der binären lateinischen Nomenclatur (die dann als Nebensache in zweiter Linie genannt, von Geoffroy sogar ganz fortgelassen wurde) französische resp. deutsche Namen zu ertheilen, wobei natürlich jeder Autor neue ausdachte und sich um seine Vorgänger nicht kümmerte. So hatte also Sturm für Bolitophagus agricola einen deutschen Namen neu zu erdenken (Panzer hatte ihn etwas lang ,,Der Erdstaubkäfer in den Blätterpilzen" benamst) und er fand ihn glücklich: ,,Oekonomie-Schwammkäfer" oder auch (p. 160) „Oekonomischer Schwammkäfer" , 506 Tenehrionidac. 9. (20.) Unterfamilie: DIAPERINI. Le Conte Class. Col. N. Amer. 1862 p. 236. — ed. II 1883 p. 883. — Redtenbacher F. austr. ed. III 1874 II p. 104. — Seidlitz F. balt. 1875 p. 95 (Gatt.). — ed. II 1891 p. 151 (Gatt.). — F. transs. 1891 p. 151 (Gatt.). Diaperiens Mulsant Col. Fr, Latig. 1854 p. 195. Diaperides Redtenbacher Gatt. 1845 p. 128. — F. austr. 1849 p. 52. - ed. II 1858 p. CV. — Lacordaire Geu. Col. V 1859 p. 298. Diaperidae Thomson Skand. Col. I 1859 p. 115. — VI 1864 p. 248. — X 1868 p. 122. Trochantina coxarum intermediarum x)atent. Tarsi subtus pilosi, antici maris haud dilatati. Metasternum mesosterno multo longius. Prosternum breve. Caput subtus haud sulcatum. Clypeus truncatus aut rotundatus. Labrum membrana articularia aperia. Oculi prominuli. Mandibulae breves, apice bifidae. Die Unterfamilie Diaperini ist hier in dem Umfange aiifgefasst, den Mulsant seiner dritten Familie und Lacordaire seiner 29. Tribus gab. Ihre Merkmale stimmen am meisten mit denen der Bolito- phagini überein, doch sind wesentliche Unterschiede vorhanden. Der vordere Kopfrand ist vor den Augen nicht lappenförmig er- weitert, sondern wird im Gegentheil von den Augen seitlich über- ragt; er greift nur massig oder garnicht auf die Augen über. Die Oberlippe ist durch eine deutlich sichtbare Gelenkhaut mit dem Kopfschild verbunden, nm- bei Metaclisa ist diese Haut sehr schmal, meist verdeckt und« nur ausnahmsweise sichtbar. Die Aiigen sind verhältnissmässig viel grösser und gewölbter. Die Fühler sind gewöhnlich allmälig zur Spitze erweitert, selten mit einer deutlich abgesetzten Keule. Das Halsschild einfach und gleichmässig gebildet, von der Basis nach vorn verengt, stets mit gerandeten Seitenrändern. Die Flügeldecken haben meist abgekürzte Epi- pleuren, sind eiförmig, niemals gerippt. Ueberhaupt ist die Obei-- fläche des Körpers glatt und nicht so stark sculpirt wie bei den Bolitophagini, wodurch ein ganz anderer Habitus bedingt ist. Das Prosternum ist kurz, nur bei Älphitophagus etwas länger, \md ein Fortsatz hinter den Vorderhüften kommt bei einigen Gattungen vor. Das Metasternum ist viel länger als das Mesosternum. Die Vorderhüften sind etwas q^uer, die Tibien schmal, Rinnen und Diaperini. 507 scharfe Kanten kommen selten an ihnen vor, und an den Tarsen ist das Klauenglied nur bei Biaperis stark, sonst massig vergrössert. Von äusseren Geschlechtsmerkmalen kommen Auszeichnungen des Kopfes beim Männchen vor, jedoch selten. Die nächste Verwandtschaft mit den Diaperini verrathen die Bolitophagini^ theils durch die Form ihrer Larven, theils durch das kurze Prosternum, doch haben sie einen ganz anderen Habitus. In dieser Beziehung nähern sich gewisse Gattungen der Ulomini und der Di aper ini einander viel mehr, z.B. AlpMtoUus und ÄlpJUtophagus, doch ist die Verwandtschaft Avegen der Trochantinen der Mittelhüften keine nahe, aucb sind die Augen anders gebildet. In der Länge des Prosternvims gleichen sich diese beiden Gattungen allerdings sehr und bieten eine Ausnahme in den, die beiden Unterfamilien unterscheidenden Merkmalen dar. Die Tenehrionini haben stets ein viel längeres Prosternum als Alphitophagus und ebenfalls anders geformte Augen und die Helopini weichen durch kurzes Metasternum bedeutend ab. Die Larven sind von fast allen euro- päischen Gattungen bekannt. Ihre morphologischen Merkmale zeigen nicht die Gleichmässigkeit, die man von den Angehörigen einer Unterfamilie erwarten sollte. Die Larve von Diaperis hat grössere Aehnlichkeit mit denen der Bolitophagini und die Larven der übrigen Gattungen konnte ich nicht einheitlich von denen der Ulomini sondern. Sie sind p. 215 — 216 mit diesen vermengt. Die Larven von Diaperis leben, wie die der Bolitophagini^ im Inneren von frei wachsenden Schwäramen, die der übrigen Gattungen in Schwämmen unter Baumrinde. Erstere verpiippen sich, wie die von Eledona, in kleinen abgelösten Schwammstückchen, letztere unter der Rinde. Gemeinsam ist allen bisher bekannten, dass sie sich beim Verpuppen einen seidenartigen Cocon spinnen. Ausser den 7 europäischen Gattungen gehören nach Lacordaire noch hierher: Cosmonota Blanch. aus Südamerika, Basanus Lacord. mit 2 unbeschriebenen Arten aus Java, Ceropria Gast, aus Indien und Afrika, Hemicera Gast, aus GeylOn, Heterophyllns Gast, aus Madagascar und vielleicht DipJigrhyncJms Faii-m. aus Polynesien. Leconte (Glass. ed. II) führt ausserdem noch Liodema aus Nord- Amerika auf. Zugleich bringt er auch noch die Gattung Ilypo- phloeus hierher und Metaclisa zu den Ulomini, was beides unzulässig ist. 1831 lieferten Laporte und Briille eine Monographie dieser Unterfamilie'), in der sie die itieisten der hergeliörigen Gattungen gründeten. Die beiden letzten von ihnen aufgestellten Gattungen, ^) Monographie du genre Diaperis p. 1 — 90 tab. Paris 1831. — Ann. Sc, nat. T. 23 1831 p. 325—410 tab. X. 508 Tenebrionidae. Tetrajphyllus und Phymatisoma gehören nach Lacordaire Cp. 300) nicht hierher. Motschulsky beschrieb 1873 die Gatt. 5a«V?e5' aus Indien. Die europäischen Gattungen lassen sich Avie folgt übersehen. 1, Augen ausgerandet, Fühler mehr weniger allmälig verdickt, Flügeldecken gestreift punktirt oder punktirt gestreift. 2, Der Fortsatz des ersten Abdominalsegments zwischen den Hinterhüften breit und abgestutzt, Mesosternum flach abfallend, das erste Glied der Hintertarsen länger als die 2 folgenden zusammen, Endglied der Maxillartaster cylindrisch, Epipleuren vor der Spitze abgekürzt. In Europa nur eine Art. Scaphidema Eedtb. 2' Der Fortsatz des ersten Abdominalsegments zwischen den Hinterhüften schmal und zugespitzt oder gerundet. 3, Der Fortsatz des Prosternums hoch und in eine Ausrandung des steil abfallenden Mesosternums hineinragend, Ober- seite kahl. 4 , Das Endglied der Maxillartaster cylindrisch, das erste Glied der Hintertarsen kaum länger als das zweite, die 8 letzten Fühlerglieder verdickt, Epipleuren vor der Spitze abgekürzt, Körper kurz und breit, hochgewölbt, fast halbkugelförmig. In Europa eine Art, Diaperis Geoffr. 4' Das Endglied der Maxillartaster beilförmig. b, Das erste Glied der Hintertarsen nicht länger als die 2 folgenden zusammen, Epipleuren weit vor der Spitze plötzlich abgekürzt, die 6 letzten Fühlerglieder verbreitert, Körper lang eiförmig, die Gelenkhaut der Oberlippe meist versteckt. In Europa eine Art (azurea Waltl. = parallela Fairm.) im Mittelmeergebiet, eine (J/. viridis Motsch. ^) im Caucasus und eine {atrahec.) in Nordamerika. MetaclisaDiiv. 5' Das erste Glied der Hintertarsen deutlich länger als die 2 folgenden zusammen, Epipleuren ganz oder fast bis zur Spitze der Flügeldecken reichend. Die Gelenkhaut der Oberlippe deutlich. In Europa 4 Arten. Platydenm Lap. 3' Der Fortsatz des Prosternums niedrig und wenig über die Vorderhüften hinausragend, Mesosternum scln-äg abfallend, •') Wenn auch die Ämarantha viridis Motsch. (Etudes entomologiques VIII p. 141) sicher zu dieser Gattung gehört, so kann diese doch nicht den Namen Ämarantha führen, weil Motschulsky eine Gattung dieses Namens nie be- schrieben hat. Er giebt 1. c. die Speciesbeschreibung seiner Ämarantha viridis und sagt dann, dass er die Art anfangs für eine üloma gehalten habe, dass sie aber eine besondere Gattung bilden müsse, die zu den Helopinen gehöre. Charakterisirt hat er aber diese Helojnnen-Gattung nicht, so dass sie nicht einmal als Synonym citirt zu werden braucht. Scaphidema. 509 höchstens am Grunde mit einer Grube, das erste Glied der Hintertarsen so lang als die 2 folgenden zusammen. 4, Endglied der Maxillartaster cylindrisch, die 7 letzten Fühler- glieder vergrössert, das 4. Glied breiter als lang, Epipleuren vor der Spitze abgekürzt, Oberseite kahl, das Männchen mit bewaffneter Stirn. In Europa zwei einheimische Arten und eine importirte, ausserdem 15 Exoten. Hoplocephala Lap. 4 ' Endglied der Maxillartaster dreieckig, Fühler allmälig und schwach verdickt, das vierte Glied länger als breit, Epipleuren bis zur Spitze der Flügeldecken reichend, Oberseite fein behaart. In Eiiropa eine Art. AlpJiitophagus Steph. 1 ' Augen nicht ausgerandet, Fühler mit fünfgliedriger Keule, Flügeldecken verworren punktirt, Oberseite sparsam fein behaart, Körper klein. Pentaphyllus Latr. Mit Ausnahme von MetacUsa sind die europäischen Gattungen alle in unserem Faunengebiete vertreten. JStcapIitdema. Redteubacher Fauna Austr. 1849 p. 591. — ed. 11 1858 p. CVI u. 603. — ed. III 1874 p. CXIX u. II 105. - Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 200. — Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 303. — Thomson Skand. col. I 1859 p. 116. — VI 1864 p. 253. — Seid 11 tz F. balt. 1875 p. 97 (Gatt). — ed. II 1891 p. 131 (Gatt.) — F. tr. 1891 p. 131 (Gatt.). Nelites Leconte Rem. up. Col. of Lake sup. 1850 p. 232. Oculi emarginati. Mesosternum declive parum excävatum. Prosternum pjrocessu alto, antice planum. Abdomen segmento primo processu intercoxali lato, truncato. Palpi m axillares articulo ultimo cylindrieo. Elytra epipleuris abbreviatis. Der Kopf ist schmäler und hat viel kleinere Augen als bei Diaperis und die Fühler sind nur schwach und allmälig verbreitert. Die Flügeldecken haben abgekürzte Epipleuren iind der Seiten- rand ist von oben überall sichtbar. Das Endglied der Maxillar- taster ist cylindrisch. Das Mesosternum ist nach vorn nur flach abfallend und hat einen flachen gerundeten Eindruck, auf den sich der breite Fortsatz des Prosternums auflegt. Nach vorn ist das Prosternum verflacht. Der Fortsatz des ersten Abdominalsegments zwischen den Hinterhüften ist sehr breit xmd vorn ziemlich gerade 510 Tenehrionidae. abgestutzt. Das erste Glied der Hintertarsen ist länger als die beiden folgenden zusammen. Die Larve von Sc. metallicum wurde zuerst durcb West wo od (Introd. I p. 314 fig. 37, 11 — 20) beschrieben und abgebildet, und dann ausführlicher von Schiödte (Met. El. P. X 1877—78 p. 552 tab. IX fig. 10 — 16). Sie weicht von den Larven der verwandten Gattungen durch die breite, dicke Körperform ab (vergl. pag. 215). Die Puppe wurde ebenfalls von Westwood (loc. cit. p. 315 pg. 37, 21) kurz beschrieben und abgebildet. Die Gattung Scaphidema zeigt zwar durch das allmälig ver- flachte Mesosternum nähere Verwandtschaft zu Hoplocephala und Alplütophagus als zu Dlaperis, MetacUsa und Platydema, steht jedoch im Habitus der letztgenannten Gattung näher und ist der PL triste sogar sehr ähnlich. Von allen Gattungen der Unterfamilie weicht sie aber sehr erheblich durch breiteren Intercoxalfortsatz des ersten Abdominalsegments ab, auch durch den breiten Fortsatz des Prosternums. Die Gattung wurde von Redte nbacher 1849 von Platydema abgesondert für die eine europäische Art, die hierher gehört, und 1850 von Leconte (als Nelites) für eine neue Art aus Nordamerika (aeneoliim Lee). Mehr Arten sind bisher nicht bekannt, doch ist es nicht unmöglich, dass von den zahlreichen exotischen Platydema- Arten noch manche hierher gehören. Die europäische Art kommt auch bei uns vor. Sc. metalticum: aeneum, unicolor, prothoraee elytris angustiore, antrorsum angustato, lateribus suhrectis, elytris striato-punctatis, interstitiis punctatis. L. 4—5 mm. Thomson Skand. Col. VI 1864 p. 254. ~ Seidlitz Fauna baltica 1875 p. 362. — ed. II 1891 p. 516. — Fauna transs. 1891 p. 553. — Baudi Tenebrioniti III p. 7. Mycetophagus metallicus Fabricius Entern, syst. T. I P. II 1792 p. 499. — Syst. El II 1801 p. 570. — (Illiger Mag. IV 1805 p. 165.) Scolytus aeneus Panzer Fauna germ. VIII 1793 No. 2. — Entom. germ. 1795 p. 70. — (Krit. Rev. I 1805 p. 138.) Biaperis aenea Fabricius Syst. El. II 1801 p. 586. — Latreille Hist. nat. X 1804 p. 308. — G-yllenhal Ins. suec. II 1810 p. 551. — (Panzer Ins. ent. 1813 p. 207). — Sahlberg Ins. fenu. I 1834 p. 459. Chrysomela ahenea Marsham 1802 p. 176. Biaperis ahenea Stepbens Illustr. brit. Ent. V 1832 p. 14. Scaphidema aenea Mulsant Col. Fr., Lat. 1854 p. 201. Scaphidem a. 511 Var. bicolor: capite prothoraceque rufis. Scaphidium Ucolor Fabricius Ent. syst. Siippl. 1798 p. 179. Diaperis bicolor Fabricius Syst. El. II 1801 p. 586. — Latreille Hist nat. X 1804 p. 308. — Panzer Fauna germ. 94, 1805, No. 9. — (Krit. Rev. I 1805 p. 138). — Duftschniid Fauna Austr. II 1812 p. 307. — Platydema bicolor Laporte et Brülle Monogr. 1831 p. 40. — Ann. Sc. nat. T. 23 p. 364. ScapJiidema bicolor Redt enba eher Fauna austr. 1849 p. 591. — ed. II 1858 p. 604. — ed. in 1874 II p. 106. — Bach Käf. III 1856 p. 203. Diaperis aenea Paykull Fauna suec. III 1800 p. 359. — Stephens Illustr. brit. Ent. V 1832 p. 14. ? Chrysomela Lachicae Fabricius Mant. I 1787 p. 75. ? Galler uca Lactucae Fabricius Ent. syst. T. I. P. II 1792 p. 18. — Syst. El. I 1801 p. 487. Der Kopf ist verlicältniss massig klein und schmal, der Vorderrand seitlich nur wenig auf die Augen übergreifend, das Kopfschild vorn gerade abgeschnitten. Die Oberfläche des Kopfes zeigt keine Ver- tiefungen und ist glänzend und fein und sparsam punktirt. Die Fühler reichen nur wenig über die Basis des Halsschildes hinaus und sind ganz allmälig zur Spitze verbreitert. Das Halsschild ist nur nach vorn verengt, hat schwach gerundete fast geradlinige schmal abgesetzt verflachte Seiten, spitzwinklige etwas vorgezogene Vorderwinkel, rechtwinklige Hinterwinkel und eine schwach gerundete Basis, die deutlich schmäler als die Schultern der Flügeldecken ist. Die Ober- fläche des Halsschildes ist flach gewölbt, glänzend, fein und sparsam punktirt. Die Flügeldecken sind gleich an der Basis deixtlich breiter als das Halsschild und haben stumpfe, etwas vorspringende Schulterwinkel. Der Seitenrand ist überall von oben deutlich sichtbar und stark (etwas rinnenförmig) abgesetzt. Sie sind gestreiftpunktirt, die ziemlich groben Punktreihen werden nach aussen undeutlicher, so dass meist nur die ersten 7 zu erkennen, der 8. und 9. aber ganz geschwunden sind. Die Zwischenräume sind etwas feiner als die Punktreihen und ziemlich sparsam punktirt. Der ganze Körper ist einfarbig dunkel erzfarben mit blauem Schimmer, nur die Beine, die Basis der Fühler und die Mundtheile sind roth. Die Gestalt erinnert etwas an EndomycJms. Bei der Varietät (var. bicolor) unterliegt die Färbung einer Ab- änderung, indem sie bisweilen nicht gleichförmig ist, sondern auf dem Halsschilde roth wird. Das Sc. metallicum wurde zuerst von Hybner bei Halle entdeckt und von Fabricius als Mycetophagus metalUcus beschrieben. Nochmals beschrieb Fabricius die Art 1801 aus Preussen als Diaperis aenea. Die Varietät dagegen beschrieb Fabricius 1798 als Scaphidium 512 Tenebrionidae. bicolor und brachte sie 1801 ebenfalls zu Diaperis und stellte sie neben D. aenea. InzAvisclien hatte Panzer die Art 1893 aus Dresden, wo sie ,, nicht selten" sein sollte als Scolytus aeneus beschrieben und abgebildet. Dass die Panzer'sche und die drei Fabrici 'sehe Arten alle zu einer und derselben Art gehörten, von der hicolor eine Farben- varietät sei, hat zuerst Illiger 1805 ausgespi'ochen, nachdem Paykull schon 1800 Scaph. hicolor Fbr. mit ScolyUis aeneus Panz. vereinigt, und als Diaperis aenea aus Finnland beschrieben hatte. Dennoch blieb der älteste Speciesname lange Zeit unberücksichtigt, obgleich er nicht unbekannt war. Mulsant z. B. citirt ihn, wendet ihn aber nicht an und erst Lacordaire machte auf ihn aufmerksam (Gen, V 1859 p. 304) xmd Thomson wandte ihn zuerst bei seiner Be- schreibung an.') S^jäter sind ausser den genannten Fundorten ziemlich alle Länder Europas als Vaterland unserer Art bekannt geworden, vielleicht mit Ausnahme von Spanien und Griechenland. In Oesteireich scheint, nach Duftschmid und Redtenbacher, ausschliesslich die Varietät vorzukommen. tiinpewis. Geoffroy Ins. Par. I 1762 p. 337, tab. 6 fig. 6. — Müller Zool. dan. 1776 p. XXII. — Fabricius Skr. nat. Selsk. 1790 p. 216. — Schneid. Mag. 1791 p. 21. — Ent. syst. I 1792 II p. 516. — Syst. EI. II 1801 p 585. — Latreille Precis 1796 p. 21. — Hist. nat. X 1804 p. 306. — Gen. Crust. n 1807 p. 176. — Regu. an. 1817 p. 301. — ed. II 1829 p. 29 — Gyllenhal Ins. suec. II 1810 p. 549. — Laporte et Brülle Mon. 1831 p. 9. — Eedten- b ach er Gatt. 1845 p. 128. — F. austr. 1849 p. 52 u. 590. — ed. n 1858 p. CVI u. 605. — ed. III 1874 p. CXVIII u. II 104. — Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 200 u. 205. — Lacordaire Gen. Col. V. 1859 p. 301. — Th Ollis QU Skaiid. Col. I 1859 p. 116. - VL 1864 p. 250. — Seidlitz F. halt. 1875 p. 96 (Gatt.). — ed. II 1891 p. 131 (Gatt). — F. tr. p. 131 (Gatt.). Oculi emarginati. Mesosternum altum, antice excavatimi. Prosternum processu alto, antice clecussimi. Abdomen segmento 2>rinio processu intercoxäli angusto acuminato. Palpi in axillares artieulo ultimo cylindrico. Elytra epipleuris abbreviatis. ^) Die noch älteren Fabrici'schen Namen Chrysomela Lachicae resp. Lactucae sind nicht mit Sicherheit auf unsere Art zu deuten. Dia/peris. 513 Der Kopf ist viel breiter als lang und durch den starken Ein- druck zwischen Kopfschild und Stirn ausgezeichnet, der Vorderrand tritt seitlich stark auf die Augen über, die gross und gewölbt sind. Die Fühler sind vom vierten Glied an sehr stark verbreitert. Das Halsschild hat gerundete Vorderwinkel, die Flügeldecken sind fein gestreift -puuktirt und haben abgekürzte Epipleuren. Die Maxillartaster haben ein cylindrisches Endglied. Das Meso- sternum ist steil ausgebuchtet und der hohe Fortsatz des Prosternums greift in den Ausschnitt ein. Zwischen den Vorderhüften ist das Prosternum ebenfalls hoch und am Vorderrande senkt es sich nicht flach herab, sondern ist plötzlich senkrecht abgeschnitten, wodurch eine senkrechte Fläche entstellt, an welche sich der Kopf anlegen kann. Der Fortsatz des ersten Abdominalsegments zwischen den Vorderhüften ist schmal und zugespitzt, das erste Glied der Hinter- tarsen kurz und nicht länger als das zweite. Das Männchen ist durch keine äusseren Merkmale ausgezeichnet. Die Larve von D. Boleti wurde schon von Olivier (Entom. T. III No. 55 p. 9), ausführlicher sodann von Dufour (Ann. Sc. nat. 2. Ser. T. XX 1843 p. 290 tab. 12 B. fig. 10—13), Mulsant (Col. d. Fr. Latig. 1854 p. 208) und Schiödte (Met. El. P. X Teuebr. 1877—78 p. 547 tab. VIII fig. 14—22) beschrieben und ab- gebildet. Ihre Charakteristik fällt mit der bei der Gattungsübersicht gegebenen zusammen (vergl. pag. 215). Die Ocellen sind zwar klein, aber als zwei übereinander stehende schwarze Punkte jederseits hinter den Mandibeln sichtbar. Lacordaire nennt die Larve (Gen. V p. 300) mit Unrecht blind. Ueber Leben und Verpuppung der Larve wurde schon p. 507 gesprochen. Die Puppe wurde von Mulsant (loc. cit. p. 210) und von Schiödte (loc. cit. p. 585 tab. VIII fig. 23 — 24) ausführlich beschrieben und von letzterem auch ab- gebildet. Die Gattung Diaperis zeigt in dem steil ausgerandeten Meso- sternum mit hoch anschliessendem Fortsatz des Prosternums die nächste Verwandtschaft mit Metadisa und Plati/dema, doch weicht sie durch das auch vorn steil abgeschnittene Prosternum ab und steht hierin einzig in der Unterfamilie da. Von Metadisa, mit der sie die abge- kürzten Epipleuren gemein hat, Aveicht sie durch das cylindrische End- glied d er Maxillartaster, von P/a^ycZema ausserdem noch durch abgekürzte Epipleuren ab. Hoplocephala, Älpldtophagus und Scaphidema stehen durch das nicht steile Mesosternum und das flache Prosternum ent- fernter. Die erstgenannte Gattung stimmt aber sonst in allen Merkmalen mit Diaperis überein, während die zweite auch noch durch ganze Epipleuren und dreieckiges Endglied der Maxillartaster abweicht. Scaphidema hat ebenfalls das cylindrische Endglied der V. 33 514 Tenebrionidae. Maxillartaster und die abgekürzten Epipleuren mit Diaperis gemein, weicht aber durch den breiten Intercoxalfbrtsatz sehr erheblich ab. Die Gattung Diaperis wurde von Geoifroy schon 1762 gut i;nd zutreffend charakterisirt und bloss mit einer Art, der er indess nach seiner Gepflogenheit keinen Speciesnamen gab (es war die D. Boleti), ausgestattet. Die Gattung kam jedoch erst zur Geltung als Fabri eins sie 1790 (Skrif. Nat. Selsk. I) nochmals charakterisirte und zugleich eine zweite Art B. violacea (jetzt Platydema) hinzufügte. 1791 be- schrieb Olivier eine dritte Art D. mactdata {= hydactina Fhr. 1798 = Hydni Fbr. 1801) aus Amerika und 1801 Fabricius die D. viri- dipennis (jetzt Iloplocephala) ebendaher und L). aenea (jetzt Scaphidema) und brachte auch sein Scaphidium hicolor (jetzt Scaphidema) zu dieser Gattung, die dadurch auf 6 Arten stieg. Nach Laporte u. Brull6 verblieben ihr jedoch nur Boleti und maculata, während eine (bipustulata) hinzukam. Diese scheint eine berechtigte Art zu sein (und die Var. cypria Baudi könnte dann zu ihr gehören), obgleich sie der Boleti sehr nahe steht. Später sind nur noch Diaperis coccinea von Castelnau (Hist. nat. 1840 p. 222) aus Cayenne, eine D. fungi von Motschulsky (Bull. Mose. 1873 p. 466) aus dem Caucasus, eine D. Lewisii von Bat es (Ann. Fr. 1876 p. 105) und eine D. rubrofasciata von Eeitter (Deutsche Ent. Zeit. 1879 p. 226) aus Sibirien beschrieben worden. Die beiden letztgenannten Arten düx'ften zusammengehören, während die Motschulsky'sche Art eine Varietät der D. Boleti ist. Die als fragliche Diaperis beschriebene maculi- pennis Mars. (Ann. Fr. 1876 p. 105) gehört offenbar einer anderen Gattung an. In Europa kommen mar 2 Arten vor. Uebersicht der europäischen Arten der Gattung Diaperis. 1, Prosternum vorn an der steil abgeschnittenen Stelle fast so hoch als in der Mitte und eine scharfe Ecke bildend, zuweilen sogar mit einem Zähnchen bewaffnet. L. 6—8 mm. Boleti L. a, Flügeldecken mit gelber Zeichnung. ß, Flügeldecken mit 2 gelben Querbinden und gelber Spitze. ;', Beine ganz schwarz. Boleti typica y' Vorderschenkel gelb gefleckt oder ganz gelb. var. fungi Motsch. ß' Flügeldecken nur mit 2 gelben Querbinden. var. posticalis Heyd. a' Flügeldecken ganz schwarz. var. morio Baudi 1' Prosternum vorn weniger hoch und weniger scharf. L. 6 mm. In Spanien. bipustulata Lap. Diaperis. 515 a, Flügeldecken mit 1 gelben Querbinde an der Basis und gelber Spitze. bipiistulata typlca a' Flügeldecken mit 2 gelben Querbinden und gelber Spitze. (?) var. cypria Baudi In unserem Faunengebiete kommt nur eine Art vor. J9. Boleti: nigra, prosterno antice unguiculato, elytris fasciis duabus, una hasali, altera media, maculaque apicali flavis. L. 6—8 mm. Müller Zool. Dan. prodr. 1776 p. 74. — Fabricius Nova Ins. gen. Skrift. of nat. Selsk. Kjöb. I 1790 p. 216. — Scheid. Mag. I 1791 p. 21. — Ent. syst. T. I P. 2 1792, p. 516. - Syst. El. II 1801 p.585. — Olivier Entomol. III 1795 No.55 p. 4 tab. 1 fig.l. — Panzer Ent. germ. 1795 p. 350. — Paykull Fauna suec. III 1800 p. 357. — Schrank Fauna boica I 1798. — Latreille Bist. nat. X 1804 p. 307 tab. 89 fig. 2. — Gen. Crust. II 1807 p. 177. — Gyllenhal lus. suec. II 1810 p. 549. — Duftschraid Fauna austr. II 1812 p. 306. — Zetterstedt Fauna läpp. 1828 p. 266. — Ins. läpp. 1840 p. 154. — LaporteetBrulle Monogr. 1831 p. 10. — Ann. Sc. nat. T. 23 p. 334. — Stephens iJlustr. brit. Ent. V 1832 p. 13. — Westwood Introd. I 1839 p. 314 fig. 37, 5-10. — Sahlberg Ins. finn. I 1834 p. 459. — Redten- b acher Fauna austr. 1849 p. 590. — ed. II 1858 p. 605. — ed. III 1874 II p. 105. — Mulsaut Col. Fr. Lat. 1854 p. 206. — Bach Käferfauna III 1856 p. 204. — Thomson Skand. Col. VI 1864 p. 251. — Seidlitz Fauna baltica 1875 p. 361. — ed. II 1891 p. 516. — Fauna transs. 1891 p. 553. — Baudi Tenebrioniti III 1877 p. 6. Chrysomela Boleti Linne Syst. nat. ed. 10 T. I 1758 p. 371. — ed. 12 T. I P. II 1767 p. 591. - Fauna suec. ed. II 1761 p. 165. - Fabricius Systema Ent. 1775 p. 97. - Spec. Ins. 1 1781 p. 120. — Mant. Ins. I 1787 p. 69. — Sulz er A.bg. Gesch. d. Ins. 1776 p. 33 tab. 3 fig. 9. — Schrank Enum. 1781 p. 73. — Gnielin Linne Syst. nat. T. I P. IV 1788 p. 1679. — Villers Linnei Ent. I 1789 p. 130. — Rossi Fauna etrusca I 1790 p. 78. — ed. Helwig I 1795 p. 83. — Fischer Naturg. Livl. ed. II 1791 p. 275. Tenebrio Boleti Degeer Mem. V 1775 p. 49 tab. 3 fig. 3 u. 4. — Abh. übers, v. Goeze V. 1781 p. 262 tab. 3 fig. 3 u. 4. Dermestes Uddmann Dissertatio 1753. Coccinella fasciata Scopoli Ent. carn. 1763 p. 79. Diaperis fasciata Fourcroy Ent. paris. 1785 p. 153. Var. fungi: femoribus anticis flavo-maculatis aut flavis. Diaperis fungi Motschulsky Bull. Mose. 1873 p. 466. Var. posticalis: elytris apice concolore. Hey den Deutsche ent. Zeit. 1890 p. 78. Var. morio: elytris totis nigris. Baudi Deutsche ent. Zeit. 1876 p. 228. — Tenebrioniti III 1877 p. 6. 33* 516 Tenebrionidae. Der Kopf ist viel breiter als lang-, der Vorderrand flach ge- rundet, seitlich auf die Augen, fast bis zur Mitte derselben, über- greifend. Das Kopf Schild ist durch einen tiefen, breiten Eindruck vom Kopf abgesetzt und dadurch bisweilen fast ebenso deutlich quer viereckig begrenzt, wie bei D. bipustulata, so dass hierin kein specifischer Unterschied beider Arten gesehen werden kann. Der ganze Kopf ist ziemlich dicht und massig grob punktirt. Die Fühler sind etwas kürzer als Kopf und Halsschild zusammen, vom vierten Glied an plötzlich und sehr stark verbreitert, die Glieder von hier an quer. Das Halsschild ist breit, nur nach vorn verengt, mit schwach gerundeten Seiten und stumpfen gerundeten Hinter- und Vorderwinkeln. Der Vorderrand ist ziemlich gerade, die Basis dagegen in der Mitte vor dem Schildchen in einen gerundeten Lappen ausgezogen. Die Oberfläche des Halsschildes ist ziendich stark gewölbt, mit schmal verflachten Seiten, und sparsamer als der Kopf punktirt, stark glänzend. Die Flügeldecken sind an der Basis kaum breiter als das Halsschild, bis ^/j ihrer Länge ziemlich parallelseitig, dann gerundet, stark gewölbt, kaum I72 n^«**! so lang als zusammen breit, gestreift-punktirt, jedoch nur der 9. Streif (am Seitenrande) zugleich vertieft. Die Punkte der Streifen sind ziemlich fein, die Zwischenräume mit noch feineren Punkten sparsam besetzt. Auf der Unterseite ist das Prosternum zwischen den Vorder- hüften hoch und vorn plötzlich und scharf zur Anlegestelle des Kopfes abgeschnitten, so dass an dieser Stelle ein rechter Winkel oder meist sogar ein vorspringendes Zähnchen entsteht. Bei l>. bipu- stulata ist diese Stelle mehr verrundet und das Prosternum dadurch vorn mehr gerundet herabgezogen. Die Färbung des ganzen Körpers ist schwarz, nur auf den Flügeldecken steht an der Basis eine gelbe Querbinde, die an der Naht etwas unterbrochen und auf dem 3., 5. und 7. Zwischem-aum nach hinten zackig vorgezogen ist, vmd auch auf die Epipleuren übergreift. In der Mitte steht eine zweite gelbe Querbinde, die ebenfalls auf denselben Zwischenräumen nach vorn und nach hinten gezackt, an der Naht aber breiter, durch den ganzen ersten Zwischen- raum, unterbrochen ist und nicht auf die Epipleuren übergreift. Auf der Spitze steht endlich ein gelber Fleck. Bei der Var. posticalis fehlt dieser letztgenannte gelbe Fleck auf der Spitze der Flügeldecken vollständig. Bisweilen fehlen aber auch sämmtliche gelbe Flecken vollständig und die Oberseite ist einfarbig schwarz. Es ist dieses die Var. morio. Andere Combinationen, namentlich das Fehlen der Mittelbinde (wie bei der typischen 1). bipu- stulata) oder der Mittelbinde und des Spitzenfleckes scheinen noch A Diaperis. 517 nicht beobachtet zu sein. Die von Baudi beschriebene Var. quercana^) beruht nur auf schlecht conservirten Exemplai'en, deren Binden dadurch dunkel geworden sind. Ebenso ist bei Var. interrupta, die Hey den ebenda 1890 p. 78 beschrieb, die Mittelbinde stellweis dunkelroth geworden und erscheint dadurch unterbrochen. Dagegen ist bei Var. posticaUs und bei Var. morio die gelbe Färbung an den betreffenden Stellen vollständig geschwunden und nicht etwa durch dunkles Roth angedeutet. Wenn es auch vorgekommen sein mag, dass schleclit conservirte oder gar künstlich gefärbte Exemplare irrthümlich für eine schwarze Var. (niorio Stentz. i. 1.) gegolten, resp. mit der echten Var. morio Baudi verwechselt worden sind, wovon Redtenbacher^) (Fauna austr. loc. cit.) und Heyden (D. ent. Z. 1877 p. 191) berichten, so giebt es doch ganz echte Exemplare der letzteren. Ich besitze zwei Exemplare aus Italien und ein Exemplar aus Preiissen. Umgekehrt kann auch die gelbe Färbung zunehmen und tritt dann (var. fungi) auf den Vorderschenkeln in mehr oder weniger grosser Axisdehnung und bisweilen auch auf den Mittelschenkeln auf. Ich besitze diese Varietät aus dem Banat (von Ziegler als D. rufmlna versandt), von Odessa, wo ich sie 1860 sammelte, und aus dem Cau casus. Die Diaperis Boleti steht der D. hipustulata so nahe, dass letztere von Baudi (D. ent. Z. 1876 p. 228) als Var. mit ihr vereinigt wurde. Zugleich aber fand Baudi ein Merkmal in der Form des Prosternums auf, das geeignet scheint, die Trennung der beiden Arten aufrecht zu halten. Da die Form des Prosternums bei der von Baudi (ibid. p. 229) beschriebenen Var. cypria ebenso sein soll wie bei hipustulata^ so würden dann vielleicht diese beiden Foi'men zusammen gehören und die Var. cypria wäre dann eine, der typischen Boleti in der Färbung entsprechende Varietät der D. hipustulata. Die Verbreitung unserer Art ist eine sehr weite. Sie kommt nicht nur in ganz Europa (vielleicht mit Ausnahme von Spanien und Griechenland), sondern auch im Caucasus (Leder u. Schneider) und bis Sibirien (Heyden Verz.) vor. Sie lebt in verschiedenen Baumschwämmen und ist überall häufig. Die Diaperis Boleti ist schon von Linne 1758 und ausführlicher 1761 als Chrysomela beschrieben worden. Noch früher hatte sie 1753 Uddmann als Dermestes beschrieben, ihr aber keinen Speciesnamen gegeben. Linn6, Degeer, Gmelin, Villers citiren die ganze 1) D. ent. Z. 1876 p. 228 u. Tenebrioniti KI p. 6. ^) Als Curiosum sei erwähnt, dass Redtenbacher auf seine Notiz hin, alle ihm zu Gesicht gekommenen 1). morio seien Arteiacta gewesen, zum Autor einer „Monstr. morio" gemacht worden ist, und zwar von Marseul Catalogue ed. Ul p. 333. 518 Tenebrionidae. Udd mann 'sehe Diagnose aber olnie Namen, Laporte u. BruUe dagegen citiren „Dermestes fasciatus Uddm.", jedocli ohne näheres Citat, also nicht nach Autopsie des sehr seltenen Werkes. Viel- leicht beruht das Citat auf einer Verwechselung mit Scopol i oder Fourcroy, die unabhängig von einander unserer Art diesen Species- namen gaben. Ptatydema, Laporte et Brülle Moii. d. g. Diaperis 1831 p. 2G (Aim. Sc. nat. T. 23 p. 350). — Redteubacher Gatt. 1845 p. 128. — F. austr. 1849 p. 52 u. 591. - ed. II 1858 p. CVI n. 604. — ed. III 1874 p. CXVIIIu. II 106. — Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 200 u. 211. — Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 304. — Thomson Skand. Col. I 1859 p. 116. — VI 1864 p. 252. — Seidlitz F. balt. 1875 p. 97 (Gatt.). — ed. II 1891 p. 131 (Gatt.). — F. tr. 1891 p. 131 (Gatt.). Neomida Motschulsky Bull. Mose. 1873 p. 476, nee Mulsant 1854. Oculi emarginati. Mesosternum altum, antice excavatum. Prosternutn processu dito, antice deplanatum. Abdomen segmento primo processu infercoxali angusto acuminato. Palpi maxillar es articido tütimo securiformi. Tarsi postici articulo primo sequentibus duobus simid sumptis longiore. Elytra epipleuris integris. Die Gattung Platydema stimmt in vielen Punkten mit Diaperis überein. Der Kopf ist bei der grösseren Abtheilung (PL violaceum etc.) ähnlich geformt, aber mit schwächer ixmgrenztem Kopfschild, bei der kleineren {Dejeanii) durch Bildung der Stirn sehr abweichend. Diese ist nämlich ausgehöhlt und seitlich am Innenrande jedes Auges in ein Hörn oder einen Höcker ausgezogen. Die Fühler weisen ebenfalls zwei verschiedene Bildungen auf, indem sie bald vom vierten [iHölaceum, Dejeanü), bald vom fünften Glied an (triste, euro;paeum) verbreitert sind. Gleichzeitig sind die Vorderwinkel des Halsschildes entweder ge- rundet oder fast scharf rechtwinklig. Während die Fühler und das Halsschild gleichzeitig die eine resp. die andere Bildung zeigen, ffillt das Merkmal der Stirnbildixng hiermit nicht zusammen, sondern tritt bei anderen Arten auf. Eine Theilung der Gattung in zwei Unter- gattungen ist daher zur Zeit nicht thunlich. Die Flügeldecken haben ganz oder fast {violaceum^ bis zur Spitze reichende Epipleuren. DieMaxillartaster haben einbeilförmiges Endglied. DasMesosternum zeigt wie bei Diaperis einen senkrechten Ausschnitt, in welchen der Platydema. 519 hintere hohe Fortsatz des Prosternums hineingreift. Nach vorn jedoch ist das Prosternum anders gebiklet, indem es einfach verflacht ab- fällt. Das erste Abdominalsegment hat einen nach vorn zugespitzten Fortsatz zwischen den Hinterhüften. An den Hintertarsen ist das ei'ste Glied länger als die beiden folgenden zusammen. Die Ober- seite ist bald glänzend, bald matt. Für die Arten mit letzterem Merkmal gründete Motschulsky seine Gattung JVeomida, die aber nicht einmal als Untergattung gelten kann, da dieses habituelle Merkmal mit keinem morphologischen zusammenfällt. Das Männchen scheint nicht vom Weibchen durch äussere Merkmale abzuweichen, doch ist es möglich, dass bei den durch Stirnhörner ausgezeichneten Arten, die stärkere Ausbildung dieses Merkmales die Männchen auszeichnet. Die Larven sind von PI. europaeum und violaceiim bekannt. Erstere wurde von Perris (Ann. Soc. Ent. Fr. 1857 p. 343 tab. 8 fig. 401 — 412), letztere von demselben (Ann. Soc. Linn. Lyon T. 23, 1876 p. 118 tab. VIII fig. 290-296) und von Schiödte (Met. Eleut. P. X Tenebr. 1877—78 p. 550 tab. VIII fig. 25—29) ausführlich be- schrieben und abgebildet. Sie unterscheiden sich wie folgt: 1, Das letzte Dorsalsegment endigt sehr scharfspitzig und ist mit zahlreichen ziemlich langen Borsten besetzt. violaceum 1 ' Das letzte Dorsalsegment endigt etwas stumpfspitzig und trägt am Hinterrande 4 hervorragend längere Haare. europaeum Die Puppe von Fl. europaeum beschrieb Perris (Ann. Soc. Ent. Fr. 1857 p. 345), die von PI. violaceum ist nicht bekannt. Die Gattung Platydema hat mit Diaperis und MetacUsa das steil ausgehöhlte Mesosternum mit eingreifendem hohem Fortsatz des Prosternums gemein und dürfte dieses Merkmal wohl in erster Linie die nächste Verwandtschaft bestimmen, obgleich sie von beiden durch die nicht abgeklü*zten Epipleui-en abweicht. Hierin stimmt von allen Gattungen nur Alplütopliagus mit ihr überein. Von Diaperis weicht sie durch beilförmiges Endglied der Maxillartaster und durch das nach vorn verflachte Prosternum ab, von MetacUsa durch das lange erste Glied der Hintertarsen, durch die schon vom fünften oder vierten Gliede an verbreiterten Fühler und die ganzen oder fast ganzen Epipleuren. Die beiden letztgenannten Mei'kmale dürften indess bei Berücksichtigung der zahlreichen exotischen Arten vielleicht nicht stichhaltig sein und dann nicht Gattungs- sondern Art- oder Gruppenmerkmale in beiden Gattungen bilden. Von Scaphidema, mit dem sie in der Tarsenbildung übereinstimmt, weicht sie durch schmalen Intercoxalfortsatz des ersten Abdominalsegments, von Hoplocephala durch die Tarsenbildung, von beiden ausserdem durch beii- förmiges Endglied der Maxillertaster und unverkürzte Epipleuren ab. 520 Tenebrionidae. Die vorliegende Gattung ist die artenreichste der Unterfamilie. Als Laporte u. Brülle sie 1831 aufstellten, bescluieben sie gleich 50 Arten und zwar 7 aus der ersten und 43 aus der zweiten Ab- theilung (ohne Hörner), von denen 42 neu waren. Dabei hatten sie 6 bereits beschriebene Arten') nicht berücksichtigt, die theils hinzu- kommen, theils mit ihren Arten zusammenfallen dürften. Eine von ihren Arten ist später als Scaphidema zur Gattiing erhoben worden und es mögen noch manche derselben zu Scaphidema oder zu Metaclisa gehören. Dasselbe gilt von den zahlreichen später beschriebenen Arten. Harold und Gemminger Catal. VII 1870 zählen 78 auf. Von diesen gehört azureum Waltl zu Metaclisa, suhplamhemn Fairm. zu CUtohius, jnctmn Men. zu Alphitopliagm, und Neomida copJtosioides Fald. zu PL triste Lap., Diap. excavata Say gehört nach Lacordaire zu Hoplocephala. Später sind noch beschrieben worden 1873 von Motschulsky PI. atruni aus Spanien, siihsericeum aus Syrien, rufulum aus Egypten und 13 Arten avis entfernteren Gegenden, dann 1876 von Marse ul (Abeille XVI p. 38) PI. caesifrons aus Egypten und von Baudi (Soc. Ent. Ital. VIII p. 104) PI. cMorodinm aus Persien. Die Arten der Gattung sind über alle Welttheile verbreitet, und am geringsten in Europa vertreten, wo nur folgende 4 — 5 Arten vor- kommen. Ueb ersieht der europäischen Arten von Platydema. 1, Stirn mit Höckern oder Hörnern,^) nicht breiter als der von oben sichtbare Theil der Augen, tief ausgehöhlt und seitlich am Innenrande der Augen in einen mehr oder weniger starken und spitzen Höcker erhoben, Halsschild und Fühler wie bei violaceum, Fühler jedoch schwächer verbreitert, Flügeldecken tiefer punktirtgestreift, mit stärker gewölbten Zwischenräumen, Oberseite schwarz. L. 5 — 6 mm. Dejeanii Lap. 1' Stirn flach gewölbt ohne Höcker oder Hörner, ^) viel breiter ^) Diaperis maculata und cruenta Perty Brasilien und moerens Perty Indien, fionticornis, tricornis und variegcda Klug Madagaskar. ") Hierher gehören ferner Fl. caesifrons Mars, aus Egypten, tuberculatum Lap. Cuba, pici^^es Lap. De de France, picicorne Fbr. Brasilien, palliditarsis Lap. Madagascar, crythrocerum Lap. Südamerika, cyanescens Lap. Südamerika, arias Pasc. Brisbane, brevispinum Thoms. Gabon, excavatum Say Arkansas, fronticorne und tricorne Klug Madagascar, nigritum und flavicornc Motsch. Nordamerika, tricuspis Motsch. Indien, pictum Motsch. Mexico, bicuspis Motsch. Surinam. ^) Hierher alle übrigen Arten. Platydema. 521 als der von oben siclitbare Tlieil der Augen, höclistens mit einem flachen Grübchen^). 2, Vorderwinkel des Halsschildes gerundet, Hinterwinkel ziemlich rechtwinklig, Fühler vom vierten Glied an verbreitert, Ober- seite gltänzend, Fühler stark verbreitert, Flügeldecken fein punktirtgestreift, mit flachen oder sehr schwach gewölbten Zwischenräumen, Oberseite dunkelblau. L. 6 — 7,5 mm. violaceum Fbr. 2' Vorderwinkel des Halsschildes ziemlich scharf rechtwinklig, fast spitzwinklig, Fühler vom fünften Glied an verbreitert. 3, Hinterwinkel des Halsschildes ziemlich rechtwinklig, Ober- seite stark gewölbt, glänzend, Fühler schwach verbreitert. L. 5 — 5,5 mm. In Südrussland xmä im Caucasus (cophosioides Fald., armeniacum Desbr.). triste Lap. 3' Hinterwinkel des Halsschildes etwas spitzwinklig, Oberseite nur üacli gewölbt, matt schwarz, Fühler stärker verbreitert. L. 5— 6 mm. Im südlichen Europa. europaeum Lap. Von diesen Arten kommen drei in unserem Faunengebiete vor. 1» l'l. üejeanii s nitidum, nigrum, fronte angusta, excavata, hicornuta, antennis ab articulo quarto inde modice dilatatis, pivtJwrace angulis anticis rotundatis, iMsticis rectis, elytris fortius punctato-striatis, epipleuris pedibusque rufis. L. 5—6 mm, Laporte et Brülle Monogr. 1831 p. 27. — Ami. Sc. nat. T. 23 p. 351. — Castelnau Hist. nat. 1840 p. 223. — Redtenbacher Faima austr. 1849 p. 591. — ed. II 1858 p. 604. — ed. III 1874 II p. 106. — M Ulsan t Col. Fr. Lat. 1854 p. 214. - Bach Käferf. Deutschi. III 1856 p. 203. — Seidlitz Faima halt. ed. II 1891 p. 517. — Fauna transs. 1891 p. 554. DerKo2Jf ist verhältnissinässig etwas schmäler als bei Fl. viola- ceum, der Vorderrand ganz gerundet, seitlich auf die Augen stärker übergreifend. Die Stirn ist nicht breiter als der von oben sichtbare Theil der Augen, gleich hinter dem Kopfschild ausgehöhlt und neben dem Innenrande der Augen jederseits zu einem kurzen dicken, gerade nach vorn gerichteten Hörn oder Höcker erhoben. Die Fühler sind vom vierten Glied an verbreitert, aber etwas schwächer als bei PL violaceum. Das Hals seh ild ist fast ganz so geformt wie bei PI. violaceum, nur ist es nicht ganz so kurz, die Seiten sind noch schwächer gerundet und der Vorderrand ist fast gerade. Die ^) Hierher auch PI. atrum Motsch. (Neomida), Oberseite matt schwarz, die Mitte des Halsschildes roth, die Hinterwinkel fast rechtwinklig. L. 8 mm. In „Spanien", doch ist der Fundort nicht verbürgt. 522 Tenehrionidae. Flügeldecken haben denselben Umriss wie bei PI. violacemn, sind aber der Quere und der Länge nach etwas stärker gewölbt, der Seitenrand ist von oben nur wenig sichtbar, die Streifen, deren Punkte dichter gedrängt stehen, sind vertieft und die Zwischenräume schwach aber deutlicli gewölbt. Der ganze Körper ist schwarz, nur die Epipleuren der Flügeldecken und die Beine sind rotlil)raun. Bisweilen ist die ganze Unterseite von dieser Farbe und bisweilen auch die Oberseite mehr braun als schwarz, doch mag dieses nur bei unausgefärbten Stücken vorkommen. Ob das Männchen sich äusserlich vom Weibchen untei'scheidet, ist noch nicht festgestellt; da aber die Aixsbildung der Bewaffnung des Kopfes ziemlich stark schwankt, ist es wohl möglich, dass die stärkere Bewaffnung den Männchen zvikommt. Die vorliegende Art weicht von den drei übrigen europäischen Arten durch die eigenthümliche Stirnbildung ab, und hat ihre, auf Grund dieses Merkmales nächsten Verwandten in Asien und Afrika, was auch mit der geographischen Verbreitung übereinstimmt; denn sie ist die östlichste Art der Gattung. Mit PI. violacemn hat sie da- gegen die Bildung der Fühler und des Halsschildes gemein, während sie von den beiden anderen Arten auch in dieser Beziehung erheblich abweicht. Das PI. Dejeami war schon lange durch Dahl und Megerle aus Ungarn und Steiermark als Diaperis armafa und cornigera i. 1. bekannt, ehe Laporte u. Brülle es 1831 in ihrer Monographie beschrieben. Dass diese Autoren denvonDejean in seinem Catalog (ohne Beschreibung) publicirten Artnamen cornigera nicht wählten (aus dem nichtigen Grunde, weil es eine Iloplocejohala cornigera Fbr. gab), ist bedauerlich; doch waren sie dazu berechtigt. Ausserhalb Oesterreichs, wo die Art in allen Theilen ausser in Tyrol vorkommt und im Westen selten, im Osten aber, besonders in Siebenbürgen, häufiger ist, wird sie noch aus Wolhynien und Podolien von La- porte u. Brülle, aus Sibirien von Heyden (Verz. p. 146) auf- geführt, und in unserem Faunengebiet aus dem Rheinland, aus Thüringen und Hamburg von Schilsky genannt, welche Fundorte ich nicht weiter prüfen kann. Ausserdem habe ich sie (F. baltica ed. II) aus Ostpreussen angeführt und zwar auf Grund eines Stückes meiner Sammlung, das aus der Sammlung des verstorbenen Dr. Reich in Berlin stammt und den Zettel trägt „Diaperis hituherculata And. Prussia orient." Obgleich die Art hier später nicht wieder gefunden ist, so braucht man nicht an der Richtigkeit der Fundortsangabe zu zweifeln, da die Art gerade nach Osten mehr verbreitet und hier häufiger als im Westen ist. In der Schweiz, in Tyrol kommt sie nicht vor, und das Mittelmeer erreicht sie nirgends. Prof. Schreiber Platydema. 523 in Görz hat die Art in Istvieu nicht gefunden. Ihr südlichster Fundort dürfte Croatien sein, von wo ich sie, ebenfalls aus der Sammlung des Dr. Reich, besitze. Näheres über die Lebensart und über die früheren Stände dieser Art ist noch nicht bekannt. J2. FI. violaveum : nitidum, violaceum, fronte lata, suhconvexa, antennis ab articulo quarto inde fortiter dilatatis, prothorace angulis anticis rotundatis, posticis rectis, elytris subtiliter striato-punctatis. L. 6—7,5 mm. Laporte u. Brülle Mouogr. 1831 p. 33. — Ann. Sc. nat. T. 23 p. 357. — Castelnau Hist. uat. II 1840 p. 222. — Redten- b ach er Famia austr. 1849 p. 591. — ed. II 1858 p. 604. — ed. III 1774 p. 106. — Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 213. — Bach Käferf. Deutsch!. III 1856 p. 203. — Thomson Skaml. Col. VI 1864 p. 252. — Seidlitz Fauna balt. 1875 p. 362. — ed. II 1791 p. 516. — Fauna transs. 1791 p. 554. Diaperis violacea Fabricius Nov. Ins. geu. Skrif. Nat. Selsk. Kjöbenh. T. I 1790 p. 16. — Schneid. Mag. I 1791 p. 21. — Eut. syst. T. I P. II 1792 p. 517. — Syst. El. II 1801 p. 586. — Panzer Fauna germ. III 1793 No. 19. — Ent. germ. 1795 p. 350. — Kugelann Verz. Schneid. Mag. V 1794 p. 559). — PaykuU Fauna suec. III 1800 p. 358.— Latreille Hist. nat. X 1804 p. 308. — Gyllenhal Ins. suec. II 1810 p. 551. — Duftschmid Fauna Austr. II 1812 p. 306. Der Kopf ist quer und breit, der Vorderrand in der Mitte gerade, seitlich gerundet und stark auf die Augen übergreifend, das Kopfschild ist nur durch eine schwache Linie vom Kopf abgesetzt, die Stirn ist flach gewölbt und viel breiter als der von oben sicht- bare Theil der Augen. Die Fühler sind vom vierten Glied an plötzlich stark verbreitert und erinnern am meisten an die von Diaperis Boleti, wenn sie auch nicht so stark verbreitert sind. Das Hals Schild ist quer, nur nach vorn verengt, mit schwach gerundeten, dick gei-andeten Seiten, rechtwinkligen Hinterwinkeln und gerundeten Vorderwinkeln. Der Vorderrand ist flach ausgerandet, die Basis in der Mitte gerundet nach hinten vorgezogen, die Oberfläche der Quere nach massig, der Länge nach gar nicht gewölbt, fein und sparsam punktirt. Die Flügeldecken sind an der Basis kaum breiter als die Basis des Halsschildes, nach hinten etwas verbreitert, fein gestreift-punktirt, stellweis sogar etwas punktirt-gestreift. Die Zwischenräume sind flach und sehr fein punktirt der Seitenrand von oben überall sichtbar. Die Epipleuren reichen nicht ganz bis zum Nahtwinkel. Der ganze Körper ist dunkelblau gefärbt, nur die Oberlippe ist röthlich und die Tibien und Tarsen sind gelblich behaart. 524 Tenebrionidae. Die Larve ist von Perris und von Schiödte (vergl. p. 519), die Puppe noch nicht beschrieben worden. Das Männchen zeigt keine äusseren Geschlechtsmerkmale, wenigstens sind bisher noch keine gefunden worden. Das PL liolaceum hat mit PI. triste und europaeum den flachen, ungehörnten Kopf gemein und steht daher mit diesen beiden xirten offenbar in näherer Verwandtschaft als mit PL Dejeanü, mit dem es in der Form des Halsschildes und der Fühler übereinstimmt, während es hierin von den beiden erstgenannten abweicht. Im Uebrigen weicht PL triste durch viel stärkere, europaeum durch schwächere Wölbung des Körpers von violaceimi ab. Das PL violaceum wurde zuerst von Hellwig bei Braunschweig entdeckt und von Fabricius 1790 als Diaperis beschrieben. Nach Panzer, der die Art 1793 abbildete, fand Hellwig dieselbe „im Mastbruch, einem kleinen Walde bei Braunschweig", doch war ihr Vorkommen „in Löcherpilzen" nur „wahrscheinlich", wegen der Analogie mit D. Boleti. Dieses berichtete erst 1794 Kugel ann in Osterode für Ostpreussen („nur selten in Schwämmen an Birken") und Paykull 1794 für Schweden („in boletis"). Später ist die Art dann in ganz Europa (vielleicht mit Ausnahme von Spanien und Griechenland) und auch im Caucasus (Schneider u. Leder Beitr. 1878 j). 225) gefunden Avorden. Sie ist aber überall selten. In unserem Faunengebiete ist sie überall nachgewiesen. Nach Rogen - hofer's Beobachtung lebt sie in Exidia {Pezisd) AuriciUa-Judae (Redtenbacher ed. III), nach Letzner (Verz. d. Käf. Schles. ed. II p. 291) „in Baum seh Wammen, namentlich der Eichen, unter Rinden, Moos etc." Dass die Clirysomela dytiscoides Rossi*) zu unserer Art gehöre, dafür giebt weder die Beschreibung noch die Abbildung Rossi's ge- nügende Beweise. Der Erste, der diese irrige Deutung gebracht hat, scheint Paykull 1800 gewesen zu sein; bei Fabricius und den übrigen Autoren des vorigen Jalu-hunderts findet sie sich noch nicht, in unserem Jahrlutndert aber wird sie ziemlich consequent von aUen Autoren wiederholt. So lange es bei einem harmlosen (falschen) Citat blieb, Avar dasselbe von keinem Belang und hat sich deshalb so lange der kritischen I'rüfung entzogen; denn es war ja immerhin angenehm, die Rossi'sche Clirysomela als Synonym gut untergebracht zu wissen. Zur Nachprüfung gab erst Harold Veranlassung, als er die Sache imikehrte, und in seinem Catalogus VII 1870 p. 1951 mit einer Platydema dytiscaides Rossi auftrat, den Fabrici'schen Species- namen unter die Synonyme verwies und damit die gangbare Nomenclatur ») Rossi Fauna Eti-. I 1790 p. 83, ed. Hellwig I 1795 p. 86. Platydema. 525 umwarf. Selbst wenn Harold's irrthümliclie Angabe, Fabricius habe die Art erst 1792 zuerst beschrieben, richtig gewesen wäre, so konnte doch die Rossi'sche Beschreibung bei genauer Prüfung nicht auf die Platydema violacea bezogen werden. Drei Gründe sprechen hinlänglich dagegen. Erstens die Grösse von 4 Linien. Wenn man den von Rossi T. I p. XXII mitgetheilten Maassstab anlegt, erreicht unsere Art höchstens die Länge von 3 Linien. Zweitens die Angabe „Facies Dytisci scaraiaeoidis"'. Mit einem Sphneridhim hat iinsere Art nicht die geringste Ähnlichkeit. Drittens die Angabe „non rara in Uhno^\ Unsere Art ist überall selten und lebt in Schwämmen, während die Rossi'sche Art irgend eine auf der Ulme lebende Chrysomela sein mag. 3. Fl. europtteuin: opaeum, nigrum, fronte lata, subconvexa, antennis ab articulo quinto inde modice düatatis, prothorace angulis anticis rectis, posticis subacutis, elytris subtüiter punctato-striatis, corpore purum convexo. L. 5—6 mm. Laporte et Brülle Monogr. 1881 p. 41. — A.nn. Sc. uat. T. 23 p. 365. — Oastelnau Hist. nat. 1840 p 223. — Redteu- bach/er Fauna austr. ed. III 1874 II p. 106. — Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 211. Der Kopf ist fast so gebildet wie bei PI. violaceum, nur ver- hältnissmässig etwas schmäler, und der Vorderrand ist mehr gerundet. Die Fühler sind erst vom fünften Glied an verbreitert vmd zwar etwa so stark als bei PI. Dejeanii. Das Halsschild ist quer, nur nach vorn verengt, mit fast geraden, fein gerandeten Seiten. Die Hinterwinkel sind etwas spitzwinklig, die Vorderwinkel recht- winklig und nur ihre äusserste Spitze gerundet. Der Vorderrand und die Basis sind schwach zweibuchtig. Die Oberfläche ist der Quere nach massig, der Länge nach gar nicht gewölbt, fein aber deutlich punktirt. Die Flügeldecken haben denselben Umriss wie bei PI. violaceuni, sind aber flacher gewölbt und der Seitenrand ist in Folge dessen von oben noch mehr sichtbar. Sie sind fein jJunktirt- gestreift, die Zwischenräume fast flach und äusserst fein, fast undeutlich punktirt. Die ganze Oberseite ist matt schwarz, die Unterseite glänzend und öfters braun, die Beine, Mundtheile und Fühler sind roth. Das Männchen scheint keine äusseren Geschlechtsmerkmale zu besitzen. Die Larve ist von Perris beschrieben worden (vergl. p. 519), und über ihren Cocon berichtete Mulsant (Col. Fr. p. 383). Die vorliegende Art stimmt mit PL violaceum iind triste in der Stirnbildung überein, entfernt sich von der erstgenannten Art durch die Form der Fühler und des Halsschildes, von der zweitgenannteu durch spitzere Hinterwinkel des Halsschildes, von beiden durch flachere 526 Tenebrionidae. matte Oberseite des Körpers. Die vierte europäische Art steht durch die Stirnbildung' noch viel ferner und ausserdem durch die Form des Halsschildcs, der Fühler und die höher gewölbte, glänzende Oberseite des Körpers. Das PI. europaeum wurde zuerst von Perron d in Spanien und Godet im Caucasus aufgefunden und von Ersterem als Diaperis Petitli, von Letzterem als Phloeohia agilis bezeichnet, bis Laporte u. Brülle die Art 1831 als Platyäema europaea beschrieben und zugleich auch Südfrankreich (Marseille) als neuen Fundort angaben. Mulsant fügt noch die Seealpen als Fundort hinzu und überhaupt scheint die Art dort nicht selten zu sein, weiter östlich ist sie ausser im Caucasus noch in der Krimm, von wo ich ein Exemplar aus der Sammlung des Dr. Keich besitze, und auf Cypern gefunden Avorden (Baudi Deutsch, ent. Zeit. 1876 p. 229) und dann in Tyrol nach Gredler im Gebiete von Bozen bei Glaning. Hoplocephala. Laporte et Brülle Mon. d. g. Diaperis 1831 p. 14. Ann. Sc. nat. T. 23 p. 338 {Oplocephala). — Redten b acher Gatt. 1845 p. 128. — F. austr. 1849 p. 52 u. 590. — ed. II 1858 p. CVl u. 604. — ed. III 1874 p. CXVIII u. II 105. - Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 215 {Opilocephala). — Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 302 {Oplocephala). — Thomson Skand. Col. I 1859 p. 116. — VI 1864 p. 248 {Ox^locephala). — Jacquelin du Val Gen. Col. III 1863 p. 295. — Seidlitz F. balt. 1875 p. 96 (Gatt). — ed. II 1891 p. 131 (Gatt.). — F. tr. 1891 p. 131 (Gatt.). Arrhenoplita Kirby Fauna Bor. Amer. IV Ins. 1837 p. 235. — (Erich- son Bericht für 1838, 1840 p. 24.) Oculi emarginati. Mesosternum deplanatum. Prosternum lyrocessu parva, antice deplanatum. Abdomen segmento p/rimo processu intercoxali angusto, subacuminato. Pülpi maxillares articulo ultimo cglmdrico. J£lytra epiplcuris abbreviatis. Die Gattung weicht von allen übrigen der Unterfamilie durch die meist cylindrische, bisweilen fast schmale Körperform ab. Nur wenige Ai-ten sind kurz und breit. Der Kopf ist verhältnissmässig schmal und hat nur schwach gewölbte, massig grosse Augen. Eigen- thümlich ist die Bewaftnimg derselben beim Männchen, und Mulsant zerlegte auf die Verschiedenheit in dieser Beziehung hin die Gattung in zwei Untergattungen. Das Halsschild hat immer stumpfe Hinter- winkel. Die Flügeldecken haben abgekürzte Epipleui-en und sind Hoplocephäla. 527 meist punktirt-gestreift, selten gestreift-jinnktivt, noch seltener (bituber- culata) verworren punktirt. Das Endglied der Maxillartaster ist cylindriscli, das Prosternum flach, mit nur kleinem Fortsatz hinter den Vorderhüften, der sich auf einen kleinen Eindruck auf dem allmählich verflachten Prosternum auflegt. Das erste Glied der Hintertarsen ist länger als das zweite, aber kürzer als die beiden folgenden zusammen. Die Larve von H. haemorrhoidalis wurde von Perris (Ann. Soc. Linn. Lyon T. 23, 1876 p. 120 tab. VIII fig. 297—299) beschrieben und abgebildet. Ihre Charakteristik fällt mit der bei der Gattungsübersicht gegebenen zusammen (vergl. p. 215). Die Puppe ist nicht bekannt. Die Gattung zeigt durch das verflachte Mesosternum Verwandt- schaft zu Scapliiäema imd Alphitophagus ^ weicht von erstei-em aber sehr erheblich durch den schmalen Intercoxalfortsatz des ersten Ab: dominalsegments , von letzterem durch abgekürzte Epipleuren ab. Letzteres Merkmal und das kurze erste Glied der Hintertarsen bringt die Gattung in nähei-e Beziehung zu Diaperis und Metaclisa, von denen sie aber immerhin verwandtschaftlich wegen der Bildung des Mesosternums weiter zu trennen ist, obgleich sie mit Diaperis auch das cylindrische Endglied der Maxillartaster gemein hat. Die Bewaffnung des Kopfes bei den Männchen bedingt eine gewisse Aehnlichkeit mit der ersten Abtheilung der Gattung Platt/dema, doch ist das nur eine auf Analogie, nicht aber auf Homologie zurück- zuführende Aehnlichkeit, die daher keine nähere Verwandtschaft be- gründet; denn erstens betrifft diese Kopf bil düng bei llaplocephala nur das Männchen aller Arten, bei Platydema dagegen Männchen und Weibchen einiger Arten, zweitens weichen beide Gattungen in allen anderen Merkmalen, — Mesosternum, Endglied der Maxillartaster, Epipleuren der Flügeldecken, erstes Glied der Hintertarsen, — von einander ab. Die Gattung Hoplocephala wui-de von Laporte u. Brülle 1831 für 5 bereits bekannte und 8 neue Arten aufgestellt und Oplocephala geschrieben. Da aber nach Laporte's und Brulle's eigener Angabe das Wort vom griechischen OJcXov und xefpah) abgeleitet sein soll, ist die Schreibweise mit Recht von Eedtenbacher corrigirt worden. Später sind noch 5 exotische Arten von Curtis, Perron d und Montrouzier und 8 ebensolche von Mo t schul sky beschrieben worden, und eine aus dem Caucasus (quadricornis Motsch.), die mit haemorrhoidalis zusammenfällt. Zwei Arten nur sind in Europa einheimisch, eine dritte (bicornis) nordamerikanische ist wiederholt nach Europa eingeführt worden, eine vierte (cornigera) aus Cuba scheint früher einmal nach England eingefühx*t zu sein, da Fabricius als ihr Vaterland England angiebt. 528 Tenehionidae. Die beiden Untergattungen können wie folgt aus einander ge- halten werden. 1 , Der Kopf des Männchens in der Mitte der Stirn ohne Höcker, auf dem hinteren Theil der Stirn stets mit zwei Hörnern, am Vorderrande des Kopfschildes oft mit zwei kleinen Höckern. Flügeldecken stets punktirt-gestreift oder gestreift-punktirt. Hierher die meisten von Lap orte's Arten. subg. Hoploceiiliala i. sp. 1' Der Kopf des Mcännchens in der Mitte der Stirn mit zwei Höckern, auf dem hinteren Theil der Stirn bald ohne bald mit Hörnern, das Kopfschild ohne Höcker am Vorderrande. Die Flügeldecken bisweilen ungestreift (ex Mulsant et Laporte). Hierher nur IL bituherculata Ol. aus Frankreich und zwei exotische Arten. sub. Neomida Muls. Uebersicht der im weiteren europäischen Faunengebiete vorkommenden Arten. 1. subg. Hoplocephala i. sp. 1, Fühler vom 5. Glied an massig verbreitert, Halsschild seitlich schwach gerundet, fein punktirt, ohne Grübchen, der ganze Körper roth, nur die Flügeldecken bis auf Spitze und Epipleuren schwarz. L. 5,5 — 6 mm. In ganz Europa, haemorrhoidalis Fhr. \' Fühler vom 5. Glied an stark verbreitert, Halsschild seitlich stark gerundet, grob punktirt, mit zwei Grübchen auf der Scheibe in der Nähe der Basis, der ganze Körper schwarzblau, nur das Schildchen braun, die Basis der Fühler und die Beine roth. L. 2,5 mm. In Wien, aus Havanna importirt. bicornis Fbr. 2. subg. Neomida Muls. 1, Die Flügeldecken gestreift-punktirt, der Scheitel des (^ ohne Hörner. Hierher //. coUaris Lap. aus Philadelphia und Goi'ii Lap. aus Senegambien. 1' Die Flügeldecken nicht gestreift, fein verworren pixnktirt. L. 2,8 mm. In Frankreich. bituherculata Ol. subg. Hoplocephala i. sp. Caput maris fronte media haud tuberciilata, postica bicornuta. Elytra punctato-striata aut striato-punctata. Die Untergattung umfasst in dieser UmgTenzung die grössere Zahl der Arten, von denen nur eine in Europa einheimisch und eine importirt ist. Die Hörner auf dem hinteren Theile der Stirn sind Hoplocephala, 529 nicht immer, wie Laiiorte und Mulsant angeben, lang und schlank, sondern bisweilen recht kurz und dick. Doch fehlen auf dem vorderen Theil der Stirn stets die Höcker, welche die folgende Untergattung auszeichnen. Dagegen kommen oft am Vorderrande des Kopfschildes zwei kleine Höcker vor, so bei allen hier zu behandelnden Arten, von denen eine in Europa einheimisch und eine aus Westindien importirt ist. MM» haeinorrhoidalis: rufa, elytris (exceptis epipleuris et apice) nigris, antennis ab articulo quinto indc modice dilatatis, prothorace lateribus purum rotundatis, subtüiter punctato. L. 5,5—6 mm. (J elypeo margine antice bitiiberculato, fronte postice bicornuta, vertice medio excavato. Laporte et Brülle Monogr. 1831 p. 15. — Ann. Sc. nat. T. 23 p. 339. — Casteluau Hist. nat. II 1840 p. 222. — Redte n- b ach er Fauna austr. 1849 p. 590. — ed. II 1858 p. 605. — ed. III 1874 II p. 105. — Mulsant Gel. Fr. Lat. 1854 p. 215. — Bach Käferf. Deutschi. III 1856 p. 204. — Thomson Skand. Col. VI 1864 p. 249. — Seidlitz Fauna haltica 1875 p. 361. — ed. II 1891 p. 517. — Fauna transs. 1891 p. 554. — Baudi Tene- brioniti III p. 7. Ips haemorrhoidcdis Fabricius Mant. Ins. II 1787 p. 378. — Deter- minatio gen. Ips, Mem. Sog. Hist. nat. Paris T. I 1792 p. 29. — Ent. syst. T. I P. II 1792 p. 513. — Syst. EI. II 1801 p. 580. — Rhen Schneiders Mag. II 1792 p. 235. — Panzer Fauna germ. XIII 1794 No. 16. — Ent. gerra. 1795 p. 348. HypopJdoeus haemorrhoidalis Kugelann Schneid. Mag. IV 1792 p. 499. Diaperis haemorrhoidalis Paykull Fauna suec. III 1800 p. 360. — Gyllenhal Ins. suec. II 1810 p. 553. — Sahlberg Ins. fenn. I 1834 p. 459. Tenebrio cornifrons Rossi Mantissa Ins. I 1792 p. 92. — (ibid. II 1794 p. 134?). — ed. Hellwig I 1795 p. 438. Oplocephala quadricwnis Motschoulsky Bull. Mose. 1873 p. 466. — Reitter Verh. Nat. Ver. Brüini XXII 1883 p. 8. Der Kopf ist im Verhältniss zum Halsschild grösser als bei Diaperis Boleti, sonst ziemlich ähnlich gestaltet; nur der das Kopf- Bchild umgrenzende Eindruck ist viel schwächer und der Vorder- rand greift seitlich schwächer auf die Augen über; diese sind auch bedeutend kleiner als bei Diaperis. Beim Männchen hat das Kopf- schild am Vorderrande zwei kleine zahnartige Vorsprünge, die selten zu kleinen cylindrischen Hörnern verlängert sind, auf der Stirn hinter der Mitte am Innenrande jedes Auges ein kurzes konisches oder lang cylindrisches Hörn und auf dem Scheitel dicht hinter den Hörnern eine grosse tiefe Grube. Die Fühler sind vom 5. Glied an allmälig V. 34 530 Tenebrionidae. verbreitert iiml selbst die breitesten Glieder sind viel sclimäler als hei Diaperis. Das Halsschild ist quer, nach vorn wenig und nach hinten sehr wenig vez-engt, mit schwach gerundeten Seiten und stumpfen gerundeten Vorder- und Hinterwinkeln. Der Vorderrand ist fast gerade, die Basis in der Mitte schwach nach hinten vor- tretend. Die Oberfläche ist der Quere nach stark gewölbt und etwas weniger dicht punktirt als der Kopf, die Seitenränder sind schmal aufgebogen. Die Flügeldecken sind schon an der Basis etwas breiter als das Halsschild, mit gerundeten Schultern, ziemlich walzen- förmig und fast doppelt so lang als zusammen breit, der Quere nach stark, der Länge nach sehr schwach gewölbt, grob punktirt-gestreift. Die Zwischenräume sind sehr fein punktirt und stellweis etwas gewölbt. Die Färbung des ganzen Körpers ist roth, niir die Flügel- decken sind mit Ausnahme der Spitzen und der Epipleuren, die roth bleiben, schwarz. Das Männchen ist nur durch die beschriebene Auszeichnung des Kopfes, die übrigens bald stärker bald schwächer ausgebildet ist, vom Weibchen unterschieden. Die H. haemorrJtoidalis hat keine nahen Verwandten. Am ähnlichsten in der Färbung scheint ihr die IL collaris zu sein, die indess zur folgenden Untergattung gehört. Dahin gehört auch II. bituberculata, die ausserdem durch die verworren punktirten Flügel- decken und die einfarbig rothbraune Oberseite von haemorrhoidalis erheblich abweicht. Von bicornis weicht unsere Art durch die Färbung und durch die Form des Halsschildes und der Fühler ab, auch durch bedeutendere Grösse. Die II. haemorrhoidalis ist in Europa von Sicilien bis Finnland imd von Frankreich bis nach Asien hinein (Caucasus von Leder gesammelt) verbreitet. Zuerst wurde sie von Paykull in Schweden entdeckt und von Fabricius 1787 als Ips haemorrhoidalis beschrieben. Es war aber nur das Weibchen, das er beschrieb. Das Männchen machte erst Ehen 1792 bekannt. In demselben Jahre beschrieb auch Rossi das Männchen und das Weibchen als Tenehrio corni- frons und wies Kugelann nach, dass der Käfer nicht zur Gattung Ips gehöre; er brachte ihn zu Hi/pophloetcs, vermuthete aber schon eine abzusondernde Gattung in ihm, wasHellwig 1795 bekräftigte. Paykull erkannte seine nähere Verwandtschaft mit Diaperis, auf die auch schon ein Anonymus in der AUg. Litterat. Zeit. 1793 No. 15 hingewiesen hatte (vergl. Schneid. Mag. V 1794 p. 559), und stellte ihn in diese Gattung, aus der er dann erst durch Laporte et Brülle entfernt Avurde. Die Zugehörigkeit der R o s s i 'sehen Art ergiebt sich aus der Beschreibung. Was Rossi in der seltenen Mantissa II 1794 II Hoploce2i?iala. 531 p. 134 über die Art sagt, ist mir nicht bekannt. Ich habe das Citat mir aus Mulsant. Motschulsky's H. 4-cornis ist nach männlichen Exemplaren mit sehr starker Bewaffnung des Kopfes beschrieben, wie sie mir aus Reitter's Sammlung aus dem Caucasus voi'liegen. Es kommen dort aber auch schwächer bewaffnete Männchen vor, die den europäischen vollkommen gleichen. Nicht einmal eine kaukasische Varietät lässt sich abgrenzen. Mf. Iticomiss m'gro-cyanea, scutello brunneo, pedibus et antennis basi rufis, his ab articulo quinto inde fortiter dilatatis, prothorace lateribus fc/rtiter rotundatis, crebre fortius punctato. L. 2,5 mm, (^ clypeo margine antice bitubereulato, fronte postice bicornuta, vertice medio excnvato. ? HisjM bicornis Fahricius Genera Ins. 1777 p. 215. — Spec. Ins. I 1781 p. 82. — Mant. Ins. I 1787 p. 47. — "i. Biaperis bicornis Olivier Eut. III 1795 No. 55 p. 6 tab. 1 fig. 4. Ophloceplmla virescens Laporte et Brülle Mon. p. 17. — Ann. p. 341. Das seitlich stark germidete, grob punktirte Halsschild, die stark verbreiterten Fühler, die einfarbige Oberseite nur mit braunem Schildchen zeichnen diese Art aus, die in der Bewaffnung des Kopfes beim Männchen mit haemorrhoidalis übereinstimmt. Sie ist nach Wien aus Havanna importirt worden, ') Fabricius beschrieb 1777 eine Hispa bicornis aus Nordamerika, die ziemlich gut auf unsere Art passt und gewöhnlich auf eine Hoploeephala gedeutet wird. Zweifel an der Richtigkeit dieser Deutung steigen indess auf, wenn man die „antennae secundum totam longitudinem pectinatae" be- rücksichtigt, die bei unserer Art höchstens serratae genannt werden können, wie er sie bei seiner Hispa cornigera nennt, deren Aehnlichkeit mit Diaperis er übrigens schon 1781 hervorhebt, während er von der ersteren hier nur sagt „de genere adhuc dubiura." Beide Arten sind übrigens nur noch in der Mantissa 1787 als „Hispa?" aufgeführt imd verschwinden dann ganz aus dem Sj'stera. "Wenigstens kann ich sie in den späteren Werken des Fabricius nicht mehr finden. Diaperis bicornis OMy., deren Beschreibung mir nicht zugänglich ist, wird von Laporte u. Brüllt nur fraglich citirt. Weniger fraglich ist es, ob die Hoploeephala virescens Lap. zu unserer Art gehört; denn nur folgende Zweifel liegen vor. Sie ist nach Laporte grösser (fast 4 mm. lang) und die ganze Unterseite, sowie die Spitze der Homer des Männchens ist rothbraun. Doch sind das Merkmale, die sehr wohl einer individuellen Abänderung unterliegen können. ^) Eine dieses Factum ankündigende Notiz von Reitter (Wien, ent. Zeit. 1885 p. 156) nennt versehentlich statt dessen die H. bituberculata. 34* 532 Tenebrionidae. subg. Neomida. Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 217. Caput maris fronte media bituberculata. Diese mir in Katur imbekannte Untergattung weicht durch die Bewaffnung des Kopfes von der vorhergehenden ab, indem hier auf dem vorderen Theil der Stirn in der Mitte zwei einander mehr oder weniger genäherte Höcker stehen. Die Hörner auf dem hinteren Theil der Stirn kommen nur bei der europäischen Art vor, den beiden anderen Arten fehlen sie. Höcker am Vorderrande des Kopf- schildes fehlen allen 3 Arten. Auch in der Skulptur der Flügel- decken zeigt die Untergattung keine Uebereinstimmung der 3 Arten; denn sie sind bei der europäischen ungestreift, bei den anderen punktirt-gestreift. Schon Laporte et Brüllt sonderten eine Gruppe von 3 Arten (bituberculata Ol. aus Frankreich, collaris aus Philadelphia und Goryi aus Senegambien) ab, ohne sie zu benennen. Erst Mulsant erhob sie durch Benennung zur Untergattung, wobei er den von Dejean in anderer BegTenzung (aber ohne Beschreibung) gebrauchten Namen Neomida verwendete. MM. bituberculata : xmllide ferruginea, elytris vage punctatis, haud striatis. L. 2,8 mm. (^ capite antice bituberculato, postlce bicornuto et excavato. Laporte et Brülle Monogr. 1831 p. 24. — Ami. Sc. nat. T. 23 p. 848. — Mulsant Col. Fr. Latig. 1854 p. 217. Diaperis bituberculata Olivier Encycl. meth. T. VI 1791 p. 274. — Ent. III 1795 No. 55 p. 8 tab. 1 fig. 6. — Latreille Bist. nat. X 1804 p. 309. Hypophloeus bicornis Fabricius Ent. syst. T. I P. II 1792 p. 502. — Syst. El. II 1801 p. 560. Die Art ist durch die ungestreiften Flügeldecken und die hell roth- braune Färbung sehr kenntlich. Sie wurde zuerst 1791 von Olivier aus Frankreich beschrieben, wo sie sehr selten ist, nach Laporte bei Paris unter Rinde, nach Mulsant auch im Norden Frankreichs gefunden. Auch in Dejean's Sammlung befindet sich nach Baudi ein Pärchen aus Paris von Latreille gesandt. Da sie ausserdem in keinem aussereuropäischen Lande gefunden wurde, kann sie nicht als importirte Art betrachtet werden, trotz ihrer Seltenheit, (ich habe kein Exemplar zu Gresicht bekommen können). Meine Angabe, dass sie in Oesterreich vorkomme (Fauna transs. p. 554), war veranlasst durch eine Notiz von Reitter,^) die aber auf einer Ver- wechselung beruhte und sich auf Hopl. bicornis bezieben sollte. Diese Verwechselung ist in sofern verhäugnissvoU geworden, als sie die Aus- 1) Wien. ent. Z. 1885 p. 156. Aliyhitophagus. 533 Schliessung unserer Art aus dem Catalogus Col. Eur. et Cauc. ed. III u. IV zur Folge hatte. Es schien daher am Platz, ausführlicher auf diese Art, die vielleicht noch im westlichen Deutschland gefunden werden kann, hinzuweisen. Der Hypophloeus bicornis des Fahr i eins passt ganz gut zu dieser Art, auch das Vaterland „Gallia". Alphitophagns. Stephens 111. Brit. Ent. V 1832 p. 12. — Redtenbacher F. austr. et. II 1858 p. CVI u. 602. — ed. III. p. CXVIII u. II 106. — Lacordaire Gen. Col. V. 1859 p. 306. — Thomson Skand. Col. I 1859 p. 116. - VI 1864 p. 254. — Jacquelin du Val Gen. Col. III 1863 p. 298. — Seidlitz F. halt. 1875 p. 97 (Gatt). — ed. II 1891 p. 131 (Gatt.). - F. tr. 1891 p. 131 (Gatt.). Phyletes Redtenbacher Gatt. d. Deutsch. Käf.- Fauna 1845 p. 128. — Fauna austr. 1849 p. 52. Phylethus Redtenbacher Fauna austr. 1849 p. 589. — Mulsant Col. Fr. Latig. 1854 p. 203. — Leconte u. Hörn Class. N. Am. ed. II 1883 p. 383. Oculi emarginati. Mesosternum deplanatum. Prosternum processu parvo, antice deplanatum. Abdomen segmento primo processu intercoxali angiisto. Palpi maxillares articulo ultimo trigono. Elytra epipleuris integris. Die Grattung Alpliitoiphagus erinnert im Kleinen an Hoplocephala. Der Kopf ist ähnlich geformt, hat aber beim Männchen eine ganz andere Bildung. Die Augen sind scliwacli ausgerandet, die Fühler massig zur Spitze verdickt, mit gestrecktem 4. Glied, das Endglied der Maxillartaster ist dreieckig, der Fortsatz des Prosternums ist niedrig und ragt wenig über die Vorderhüften hinaus, das Prosternum ist länger als bei irgend einer anderen Gattung dieser Unterfamilie und ebenso lang wie hei Alphitobius, das Mesosternum fällt schräg ab und hat nur eine flache Vertiefung, der Intercoxalfortsatz des ersten Abdominalsegments ist schmal und zugespitzt, die Flügel- decken haben bis an den Nahtwinkel reichende Epipleuren und die ganze Oberseite ist sehr fein und zerstreut anliegend behaart, die Hintertarsen haben ein verlängertes erstes Glied, das so lang ist als die 2 folgenden zusammen. Beim Männchen (der europäischen Art) ist das Kopfschild auf- getrieben und durch eine Querrinne von der Stii'n getrennt. Die Larve von A.4-pustidatus wurde von Schiödte (Met. El. P. X Tenebr. 1877— 78 p. 555 tab. IX fig. 17— 24) beschrieben und ab- 534 Tenebriomdae. gebildet. Ilirc Charakteristik fällt mit der bei der Gattungsübersicht gegebenen zusammen. (Vergl. p. 215). Die Puppe beschrieb Schiödte ebenda p. 586 fig. 25—27. Die Gattung Alphitophagus stimmt durch die Bildung des Pro- und Mesosternums und durch die Tarsenbildung mit ScapJädema und JIo2)locepJtala überein, weicht aber durch das dreieckige Endglied der Maxillartaster, unverkürzte Epipleuren und flachere Körperform von beiden ab und stimmt in diesen drei Merkmalen mit Platydema überein. Von Diaperis und Metaclisn trennt sie die Brustbildung, von Pentaphyllus die Ausrandung der Augen. Mit letztgenannter Gattung hat sie die Behaarung der Oberseite gemein, die sonst bei keiner vorkommt. Durch das lange Prosternum nähert sich die vor- liegende Gattung auch gelassen Gattungen der Unterfamilie Ulomina und zwar besondei-s der Gattung y^I/^j/mYoöm^s, doch sind die sichtbaren Trochantinen und die sichtbare Gelenkhaut der Oberlippe ein bleibender Unterschied. Die Gattung Alphitophagus wurde 1832 von Stephens und L845 von Redtenbacher (als Phyletes) für die einzige europäische Art errichtet. Erst 1858 in der 2. Ausgabe der Fauna austr. brachte Redtenbacher den älteren Stephens 'sehen Namen wieder zur Geltung. In Nordamerika ist die Gattung nach Leconte u. Hörn ebenfalls durch eine Art vertreten, die 1823 von Kirby als Diaperis hifasciata beschrieben wurde und vielleicht mit der europäisclien identisch ist. Ausserdem beschrieb Walker 1858 einen A. subfasciatus aus Ceylon und Motschoulsky (Bull. Mose. 1873) einen A. 6-ma- culatus aus Indien, der indessen nach der Beschreibung nicht von der europäischen Art verschieden scheint. Die europäische Art kommt auch bei uns vor. »4. qwnd,ripustulatus : niger, pi-othorace hasi, elytris fasciis duabus apiceque rufis. ^ clypeo inflato a fronte bicarinata sulco transverso sejuncto. Stephens Hl. brit. Ent. V 1832 p. 12 tab. 24 fig. 1. — Bach Käferf. Deutschi. Hl 1856 p. 202. — Redtenbacher Fauna austr. ed. II 1858 p. 603. — ed. III 1874 II p. 107. — Thomson Skaud. Col. VI 1864 p. 255. — Seidlitz Fauna baltica 1875 p. 862. — ed. II 1891 p. 517. — Fauna trau.ss. 1891 p. 554. — Baudi Tenebrion. III p. 9. — Deutsch, ent. Zeit. 1876 p. 229. — Schilsky Deutsch, ent. Zeit. 1893 p. 355. Phylethus quadripustulatus Mulsaut Col. Fr. Latig. 1854 p. 204. Phylcthus Populi Redtenbacher Fauna austr. 1849 p. 589. Alphitophagus bifasciatus Hamilton Entomologica American a VI 1890 No. 3. — (Hey den Wien. ent. Zeit. 1890 p. 132. — Fauvel Rev. d'Ent. VIII 1889 p. 155). Alpkitophagus. 535 Diaperis picta Menetries Cat. rais. 1832 p. 203. Neomida picta Fahler mann Fauna transcauc. II 1837 p. 65. ? Diaperis hifasciata Say Journ. Ac. Phil. III 1823 p. 268. Der A. quaäripustulatus erinnert im Gesammthabitus weniger an die Familie der Tenehrioniden als vielmehr an eine bunte Orchesia oder Anaspis. Der Kopf ist beim Weibchen dem von Iloplocepliala haemorrhoidalis $ ähnlich gebildet, beim Männchen aber mit ganz anderer und sehr eigenthümlicher Geschlechtsaus- zeichnung versehen. Das Kopfschild ist hier nämlich der Breite nach bis vor die Augen dick aufgetrieben und durch eine tiefe Rinne von der Stirn getrennt, und auf der Stirn stehen hinter dieser Rinne nahe neben einander zwei kleine Längswülste. Die Fühler sind fast so lang als Kopf und Halsschild zusammen, ziemlich plump und allmälig zur Spitze verdickt. Das vierte Glied ist etwas länger als breit. Das Halsschild ist nach vorn nur massig vei'engt, beim Weibchen seitlich schwächer, beim Männchen stärker gerundet. Die Oberfläche ist sehr fein ziemlich dicht punktirt und hat nahe der Basis zwei kleine flache Grübchen. Die Farbe ist vorn schwarzbraun und in der Basalhälfte roth, oft aber fast ganz roth. Die Flügel- decken sind gestreift-punktirt, mit flachen fein punktirten Zwischen- räumen, auf denen sehr feine, anliegende, fast staubförmige Härchen bei starker Vergrössertmg bemerkbar sind. Sie sind braun bis braun- schwarz und haben drei gelbe Querbinden, eine an der Basis, eine in der Mitte und eine an der äussersten Spitze, die indess bisweilen feldt. Die Unterseite ist bei den hellen Exemplaren gelb, bei den dunkleren rothbraun. Die Beine sind gelb, lang, mit schmalen Tarsen, die an den Hintei-beinen fast so lang sind als die schmalen Tibien. Das erste Glied der Hintertarsen ist länger als das zweite und dritte zusammen. Das Männchen ist durch die geschilderte Kopfbildung aus- gezeichnet. Nach Redtenbacher lebt der A. quaäripustulatus unter faulenden Vegetabilien und nach Mulsant unter der Rinde von Bäumen. Die vorliegende Art wurde von Stephens 1832 als einzige Art seiner Gattung Alphitophagus aus England und in demselben Jahre von Menetries als Diaperis picta aus dem Caucasus beschrieben. Ob die nordamerikanische Diaperis bifasciata Say zu unserer Art gehört und ob Say 's Beschreibung von 1823 die Art genügend kenntlich macht, um Prioritätsberechtigung zu begründen, wie Fauvel angiebt, kann ich nicht entscheiden, da mir weder die amerikanische Art noch Say's "Werk vorliegt. Redtenbacher 536 Tenebfionidae. beschrieb unsere Art 1849 als Phyl. Populi aus Oesteireich, Mulsant 1854 aus Frankreich und dieser brachte den Stephens 'sehen /, Namen wieder zur Geltung. In unserem Faunengebiete ist die Art \ nirgends hjüifig, jedoch in Oesterreich, in Pankow (Schilsky) und Königsberg (Steiner) nachgewiesen. Zwar nennt Bach auch Kassel als Fundort, sagt aber nicht, wer die Art dort gefunden und ob sie ihm selbst vorgelegen habe, und Westhof'f berichtet, dass sie bei Minden von Quapp gefunden sei nicht aber, dass er das Exemplar gesehen habe. Ganz unzuverlässig war die Angabe für Ostpreussen bei Lentz; denn sie gründete sich lediglich auf eine Mittheilung Kram er' s, in dessen Sammlung die unglaixblichsten Bestimmungen vorkamen*). Merkwürdig ist das vereinzelte Vorkommen bei Stock- holm (Thomson p. 256) und scheint auf ein verschlepptes Exemplar zu deuten. Auch in Oesterreich, von wo ich zwei von Ferrari stammende Exemplare besitze, ist die Art selten, häufiger dagegen im Süden, Griechenland, Syrien, Marocco, von wo mir zahlreiche Exemplare avts ßeitter's Sammlung und aus dem Wiener Museum vorliegen, unter denen auch die eigenthümlich ausgezeichneten Männchen, die weder von Redtenbacher noch Mulsant, wohl aber von Baudi und von Schilsky besclu'ieben wurden. Pentaphyllns. Latreille Regne aniui. ed. II T. II 1829 p. 30. — Redten- bacher Gatt. 1845 p. 128. — F. austr. 1849 p. 52 u. 589. — ed. 11 1858 p. CVI u. 602. — ed. ni 1874 p. CXVIII u. II 107. — Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 312. - Thomson Skand. Col. I. 1859 p. 116. — VI 1864 p. 256. — Jacquelin du Val Gen. Col. III 1863 p. 299. — Seidlitz F. balt. 1875 p. 96 (Gatt.). — ed. II 1891 p. 131 (Gatt.). — F. tr. 1891 p. 131 (Gatt.). Iphicorynus Jacquelin du Val Gen. Col, III p. 299. Oculi integri. Mesosternum deplanatum. Prosternum processii parvo. Abdomen segmento primo processu intercoxali angusto. Antennae plerumque clava 5-articulata. Der Kopf ist dadurch von allen übrigen Gattungen der Unter- familie abweichend, dass die Wangen nicht auf die Augen über- greifen und diese daher nicht ausgerandet, sondern rund sind. Die ^) Auf seine Angabe hin führte ich z. B. (F. baltica ed. II) die Pelophüa borealis als sicher in Ostpreussen gefangen auf. Als er mir später das von ihm selbst gefangene Exemplar sandte, war es — Pterostichus oblongopunctatus. Pentaphyllus. 537 Fühler sind kürzer als Kopf und Halsscliild zusammen und haben in der Regel eine stark abgesetzte fünfgliedrige Keule. Indess kommen bei einer noch unbeschriebenen Art (aus Abyssinien in lieitter's Sammlung) Fühler vor, die nur schwach und allmälig zur Spitze verbreitert sind. Da die übx-igen Gattungsmerkmale dieselben sind wie bei den europäischen Arten, und die abyssinische Art dem P. testaceus und niiidulus ziemlich ähnlich sieht, ist es nicht angezeigt, auf Grund der abweichend gebildeten Fühler, eine neue Gattung zu gründen, zur Errichtung einer Untergattung aber würde das Merkmal später, wenn die Artenzahl anwächst, mit Vortheil benutzt werden können. Das Halsschild ist bald breit und kurz, bald schmäler und fast so lang wie bei Alpliitophagus. Die Flügeldecken weichen von allen übrigen Gattungen der Unterfamilie duixh ihre verworrene Punktirung, ohne jede Streuung, ab. Die Epipl euren sind vor dem Nahtwinkel abgekürzt. Die ganze Oberseite ist deutlich behaart. Das Mesosternum ist iiach abfallend und hat eine schwache Grube, das Prosternum ist kurz, reicht schmal zwischen den Vorderhüften liindurch nach hinten und legt sich mit einem kurzen Fortsatz aut die Grube des Mesosternums. Die Beine sind kurz, die Hinter- tarsen viel kürzer als die Tibien und ihr erstes Glied nicht länger als das zweite und dritte zusammen. Der Fortsatz des ersten Ab- dominalsegments zwischen den Hinterhüften ist kurz und stumpf- winklig. Aeussere Geschlechtsmerkmale sind nicht wahrzunehmen. Die Larve von P. testaceus wurde zuerst von Erichs on (Arch. 1842 1366) sehr kurz, ausführlicher aber von Perris (Ann. Soc. Linn. Lyon T. 23, 1876 p. 121 tab. VIII hg. 300-303) und Schiödte (Met. El. P. X Tenebr. 1877-78 p. 557 tab. X fig. 1—5) beschrieben und abgebildet. Ilu-e Charaktei-istik fällt mit der bei der Gattungs- übersicht gegebenen zusammen. Die Puppe wurde von Perris (loc. cit. p. 123) beschrieben, ebenso von Schiödte (loc. cit. 586 fig. 6-7) und von diesem auch abgebildet. Die Arten dieser Gattung leben im Mulme faulender Bäume. Die Gattung Pentaphylliis steht durch die runden Augen und die ungestreiften Flügeldecken allen übrigen Gattungen der Unter- familie gegenüber und Mulsant hat für sie darauf und auf die Fühlerbildung hin eine besondere Abtheilung „Pentaphpllaires^'' geschaffen, die auch Lacordaire als Gruppe Pentaphyllides von den Diaperides vrais sondert, und in die er ausserdem noch die Gattung Heterophyllus bringt. Da aber die Fühlerbildung eine Aus- nahme erleidet (durch die erwähnte Art aus Abyssinien), und alle übrigen Merkmale mit den bei den anderen Gattungen vorkommenden übereinstimmen, so ist hier diese besondere Gruppe wieder aufgegeben. 538 Tenebrionidae. Die Gattung Pentaphyllus wurde 1829 von Latreille lediglich durch die fünfgliedrige Fühlerkeule begründet, nachdem sie schon früher von Megerle und Dejean (ohne Charakterisirung) für die beiden europäischen Arten aufgestellt worden war. Später ist noch eine Art aus dem Caucasus beschrieben worden, eine aus Algier {har- barus Motsch.) und zwei aus Nordamerika (jpalUdus Lee. und ameri- canus Motsch.). Die Arten des weiteren europäischen Faunengebietes lassen sich wie folgt übersehen: 1, Fühler mit deutlich abgesetzter fünfgliedriger Keule. 2, Fühlerkeule sehr breit, Kopfschild vorn gerade abgestutzt, seitlich mit den gradlinigen Wangen einen stumpfen Winkel bildend, Äugend sehr grob facettirt, Halsschild mit gerundeten Vorder- und Hinterwinkeln, Kopf beim (^ unbewaffnet, Körper kurz walzenförmig. L. 2,5 — 3,3 mm. Im südl. Europa. (melanophthalmus Muls.) chrysomeloicles Rossi 2' Fühlerkeule massig breit, Kopfschild vorn mit den Wangen zusammen in einem Bogen gerundet, Augen fein facettirt, Halsschild mit stumpfwinkligen Vorder- und rechtwinkligen Hinterwinkeln. 3, Kopf bei $ und ^ unbewaffnet, Körper eiförmig. L. 1,5 — 2 mm. In ganz Europa. testaceus Helw, 3' Kopf beim $ mit einer flachen Grube auf der Stirn und einer schwachen hornförmigen Erhebung jederseits neben derselben, Körper ziemlich gestreckt und parallelseitig. L. 2 mm. Im Caucasus. nitidulus Reitt. 1' Fühler allmälig und schwach zur Spitze verdickt. Hierher noch eine vinbeschriebene Art aus Abyssinien. Von diesen Arten ist die zweite bei uns einheimisch und die erste kommt vielleicht auch und zwar im südlichsten Theile des Gebietes vor. jP. testaceus: ovatus, clypeo cum genis rotunäato, ociilis suhtilifer granulatis, prothorace angulis posticis rectis, antennis dava modice dila- tata. 1,5— 2 mm. Rerltenbacher Fauna austr. 1849 p. 589. — ed. II 1858 p. 602. - ed. III 1874 II p. 108. — Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 198. — Bach Käferf. Deutsch!. III 1856 p. 202. — Jaccjuelin du Val Gen. Col. III 1863 p. 299 tab. 73 fig. 364. — Thomson Skand. Col. VI 1864 p. 257. — Seidlitz Fauna baltica 1875 p. 862. — ed. II 1891 p. 517. — Fauna transs. 1891 p. 554. — Saudi Tenebr. III p. 9. Pentaphyllus. 539 Mycetophagus testaceus Hellwig Schneid. Mag. II 1792 p. 400. — Fabricius Ent. syst. T. I P. II 1792 p. 499. — Syst. El. II 1801 p. 507. — Panzer Ent. gerni. 1795 p. 339. — Gyllenbal Ins. suec. III 1813 p. 400. - (ibid. IV 1827 p. 631). — (Müller 111. Mag. IV 1805 p. 207). — (Illiger 111. Mag. V 1806 p. 245). Die Art erinnert im Gesammthabitus eher an eine Atomaria als an irgend einen Angehörigen der Familie Tenebrionidae. Der Kopf ist vorn halbkreisförmig gerundet, indem das Kopfschild mit den Wangen zusammen einen gleichmässigen Bogen bildet, die Augen sind fein facettirt, wenigstens viel feiner als bei P. chrysomeloides^ die Fühler haben eine fünfgliedrige deutlich abgesetzte Keule, die indess nicht sehr breit, etwa doppelt so breit als die Geissei ist. Das Halsschild ist nach vorn wenig verschmälert, hat stumpfwinklige Vorder- und rechtwinklige Hinterwinkel und schliesst mit diesen dicht an die Flügeldecken. Diese sind vorn so breit als die Basis des Halsschildes, etwas eiförmig und ihre Epipleuren reichen fast bis an die Spitze. Der ganze Körper ist braun. Das Männchen zeigt keine Geschlechtsauszeichnung. Der P. testaceus steht dem P. nitidulus nahe und weicht nvir durch die breitere, eiförmige Gestalt und den auch beim Männchen unbewaffneten Kopf ab. Mit P. chrysonieloides hat er weniger Aehnlichkeit; denn Köi'perform, Halsschildform, Fühlerkeule und Kopfschild sind anders gebildet. Die vorliegende Art wurde 1742 von Hellwig als Mi/cetophagus aus Braunschweig beschrieben und zwar als ,, Bewohner des grossen Löcherschwammes der Eiche". Von späteren Beobachtern ist Thomson der einzige, der denselben Aufenthalt „in Eichen- schwämmen" angiebt. Alle übrigen geben als solchen den Mulm trockenfauler resp. rothfauler Eichen an, so Mulsant, Redtenbacher, Bach, Lentz, Letzner,Eoger, Heyden, letztex'er auch den Mulm alter Kirschbäume (nach Dr. Böttger), Letzner auch „anderes trockenfaules Latibholz" und den „Mulm an alten Weinfässern", Lentz auch alte Weiden (nach Fritzen). Während die Ai't im südlichen OesteiTeich (Redtenbacher, Gr edler) selten zu sein scheint (Prof. Schreiber hat sie aus Görz nicht eingesandt), ist sie in Oberschlesien (Roger, Letzner) und im westlichen Deutschland (Bach, Heyden) stell weis sehr häufig. Im Norden (Prell er) und Osten (Lentz) kommt sie weniger häufig, jedoch weit verbreitet vor. In den Ostseeprovinzen kommt sie nicht mehr vor, in Schweden ist sie nach Gyllenhal und Thomson selten, in Sieben- bürgen, ihrem östlichsten, bisher bekannt gewordenen Fundorte ist sie selten, in Italien nach Baudi ,, weniger häufig" als P. cliryso- 540 Tenebrionidae. meloides. In England scheint sie (nach Stephens) zu fehlen, in Frankreich aber nicht selten zu sein. Mulsant's Angabe aber, dass sie schon von Geoffroy beschrieben worden, und daher auch seine Citate aus Geoffroy und Fourcroy sind falsch. Ganz scheint Mulsant selbst seinen Citaten nicht getraut zu haben; denn sonst hätte er folgerichtig die Art P. ferrugineiis Fourcr. nennen müssen. Das hat er aber nicht gethan, und zum Glück passt auch die Beschreibung von Geoffroy 's Tenebrion fauve lisse (T. ferrugineiis Fourcr.) ganz und gar nicht auf unsere Art, da sie einen Käfer „tres lisse, sans aucuns jpoils'-' von 3 mm. Länge bezeichnet. Jf*. chrtfsomeloides: ovatus, clypeo truncato, oculis rüde granulatis, irrothorace angiüis rotundatis, antennis clava latissima. L. 2,5 — 3,3 mm. Baudi Tenebrioniti III 1877 p. 9. Nitidula chry so meloides Rossi Mantissa Ins. I 1792 p. 24. — Fauna Etr. ed. Hellwig T. I 1795 p. 361. Pentaphylhis melanophthalmus Mulsant Col. Fr. Latig. 1854 p. 197. Iphiconjnus melanophthalmus Jacquelin du Val Gen. Col. lU 1863 p. 299 tab. 73 flg. 365. Der P. chrysomeloides erinnert im allgemeinen Habitus eher an Pocadius als an irgend einen Angehörigen der Tenehrioniden. Der Kopf ist vorn eckig begrenzt, indem das Kopfschild gerade abgestutzt und die "Wangen abgeschrägt sind. Die Augen sind gross, schwarz und grob facettirt, wenigstens weit gröber als bei P. testaceus und nitidiüus. Die Fühler haben eine sehr dicke Keule, die viermal so breit ist als die Geisse). Das Halsschild hat lauter gerundete Winkel. Die Flügeldecken sind so breit als das Halsschild, kurz, walzenförmig und hinten sehr stumpf gerundet, ihre Epipl euren sind weit vor dem Nahtwinkel abgekürzt. Der ganze Körper ist gelbbraun bis schwarzbraim. Das Männchen zeigt keine Geschlechtsauszeichnung. Der P. chrysomeloides bildet durch die Form der Fühlerkeule, des Halsschildes, des Kopfschildes und die grob facettirten Augen eine Gruppe für sich, welche von Duval sogar zu einer besonderen Gattung erhoben wurde. Höchstens könnte man sie als Untergattung gelten lassen, doch ist auch das nicht nothwendig, da sonst jede der übrigen Arten mit dem- selben Recht zur Untergattung erhoben werden müsste. Die vorliegende Art wurde 1792 von Rossi als Nitidula ziemlich er- kennbar aus Italien beschrieben imd von Mulsant 1854 als Pentaphyllus aus Frankreich. Baudi brachte 1877 den Rossi 'sehen Namen wieder zur Geltung, und gab als weitere Fundorte Corsica, Oesterreich, Galizien, Süd- russland und Cypern an. Auch aus Asien (Marghelan, Mus. Reitter) liegen mir 2 Exemplare vor. Aus „Oesterreich", ohne nähere Bezeichnung, besitze ich ein Exemplar aus der Sammhmg des verstorbenen Dr. Reich in Berlin, und ist es daher sehr wohl möglich, dass die Art im südlichsten Theile unseres Faunengebietes in der That vorkommt. Sie ist überall selten, und scheint nie in Menge aufzutreten, nur in Italien nennt Baudi sie „häufiger als P, testaceus." Ulomini. 541 10. (21.) ünterfamilie: ULOMINI. Le Conte Class. Col. N. Amer. 1862 p. 232. — ed. II 1883 p. 380. Ulomiens, TriboUens et Hypophleens Mulsant Col. Fr. Latig. 1854 p. 184. Ulomides ex p. Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 316. Acetabulcl coxanim intermediaruni occliisa. Trochantina coxarum intermediarum plerumque latent. Tarsi subtus pilosi, antici maris haud dilatati. Metasternum mesosterno multo longius. Prosternil m elongatum. Corpus elongatum. Die vorliegende Unterfamilie ist liier fast ganz im Sinne von Lacordaire's Tribu Ulomides aufgefasst, jedoch mit Ausschluss seiner fünften Gruppe Toxicides (Toxicum und Anthracias), die wir wegen der sichtbaren Trochantinen an den Mittelhüften zu der Unterfamilie der rewe&r«o?i?wi bringen müssen. Dieses Merkmal ist nämlich das einzige, nach welchem man die beiden Unterfamilien aus einander halten kann. Der Kopf ist im Allgemeinen ebenso gebildet wie bei den Diape- rini und es kommen hier ebenfalls auffallende Kopfbildungen mit Hörnern und Höckern vor. Doch ist hier meistens keine Gelenkhaut zwischen der Oberlippe und dem Kopfschild sichtbar, nur die Abtheil. HypopMoeini bildet hierin eine Ausnahme. Die Augen sind entweder ganz unter dem Seitenrand des Kopfes versteckt (Penetina), oder von oben sichtbar und dann bald fast ganz mnd (TriboUina), bald quer mit gerade abgeschnittenem Hinterrande (Ulomina). Die Fühler sind sehr mannigfaltig gebildet, bisweilen ganz fadenförmig (Sitophagus^ Ulomina Baudi), bisweilen zur Spitze allmälig verdickt {Gnathocerus, Pkthora, Hypophloeus , Palorus, subg. Stene), bisweilen stark gesägt (Uloma), bisweilen mit Sgliedriger Keule (subg. TriboUum, Clamoris, Pygidipliorus), bisweilen mit 4gliedriger Keule (LypMa, Latheticus), bisweilen mit 2gliedriger Keule (Dioedus Lee). Das Halsschild und die Flügeldecken sind im Allgemeinen ebenso gebildet wie bei den Tenebrionini, nur bei Hypophloeus fällt das erstere oft durch seine relative Länge auf. Die Epipleuren sind bald ganz, bald abgekürzt. Flügel sind immer vorhanden. Auf der Unterseite haben die Maxillartaster bisweilen ein beilförmiges Endglied (Älegoria, Uloma, Älphitobius, Erelus) und der äussere Lappen der Maxillen ist bisweilen mit einem Haken versehen (Uloma). Die Vorderhüften sind etwas walzenförmig und quer gestellt und 542 Tenebrionidae. die Mittelllüften ruhen in geschlossenen Gelenkhöhlen und zeigen meist gar keine Trochantinen (Aiisnahme Uloma und Neahts), ein Merkmal, welches unter allen Unterfamilien der zM^eiten Ab- theilung nur der vorliegenden und den Cossyphini zukommt. Während die letztgenannten auf Grund dieses Merkmales und der fehlenden Gelenkhaut zwischen dem 3., 4. und 5. Abdominalsegment vielleicht besser in die erste Abtheilung zu stellen wären, zeigen die Ulomini zu nahe Beziehungen sowohl zu den Diaperini als auch zu den Tenebrionini, und müssen daher zwischen diesen stehen bleiben. Das Prosternum ist lang, das Metasternum viel länger als das Mesosternum. Das Abdomen hat eine deutliche Gelenkhaut zwischen dem 3., 4. und 5. Abdominalsegment. Die Beine sind denen der Tenebrionini ähnlich, die Tarsen einfach drehrund mit grossem Klauenglied, nur bei Alegoria ist das vorletzte Glied zwei- lappig. Die Behaarung der Tarsen ist gewöhnlich deutlicher als bei den Tenehrioniden, doch erleidet dieses Merkmal, dessen Wez-th leider überhaupt kein grosser ist, auch hier einige Ausnahmen. So sind z. B. die Hintertarsen bei Alphitobius weniger deutlich behaart als bei der nicht unähnlichen Gattung CUtobius. Man hat letztere Gattung auch dieser Aehnlichkeit wegen zu den Ulominen gebracht und neben Alphitobius gestellt, doch hat dieselbe an den Mittelbeinen deutlich geöffnete Gelenkhöhlen und deutliche Trochantinen und muss daher ihren Platz bei den Melanimonina behalten. Die Männchen haben nur selten äussere Geschlechtsmerkmale und zwar kommen solche am Kopf (Gnathocerus) , an den Tibien {Hypophloeus tmicolor) und am Kinn [Uloma] vor. Die Larven sind von Palorus, I/i/phia, Triboliiim, Gnathocerus, Alphitobius, Uloma, Hypophloeus und Pthora bekannt und stehen zu einander und zu den Larven der Diaperini durch gewisse Merkmale in anderer Beziehung, als ihre systematische Verwandt- schaft sich nach den ausgebildeten Käfern darstellt. Alle aber sind durch die Form der Stigmen den Larven der Diaperini, Bolitophagini und Trachyscelini näher stehend als den Larven der Tenebrionini, was aus der p.215 und216 gegebenen Bestimmungs- tabelle der Larven hervorgeht. Die betx-effenden Beschreibungen werden bei den Gattungen unserer Fauna angegeben werden, nur die der Gattung von Lyphia, die bei iins nicht vertreten ist, muss hier erwähnt werden. Die Larve von Lyphia tetraphylla wurde von Rudow (Giebel's Zeitschr. Naturw. III 1877 p. 242), die von Lyphia ficicola von Perris (Ann. Soc. Linn. Lyon T. 23, 1876 p. 123 tab. VIII fig. 304—309) be- schrieben und zeichnet sich durch die kräftigen Haken am Ende des letzten Dorsalsegnientes, die sie mit Tribolium gemein hat, aus. Ulomini. 543 Im Uebrigen ist auf die Gattungsübersicht der Larven zu verweisen (vergl. p. 215). Die Puppe von Lyphia ist nicht bekannt. Die Ulomini haben ihren natürlichen Platz zwischen den Diaperini und den Tenebrionini und stimmen durch die Larven mehr mit ersteren, durch die meist fehlende Gelenkhaut der Ober- lippe mehr mit letzteren überein, mit beiden durch die unten be- haarten Tai'sen, das lange Mestasternum und die nicht erweiterten Vordertarsen des Männchens*). Sie unterscheiden sich dagegen von die.\\ Tenebrionini diVivch die schwach queren Vorder hüften, von den Diaperini durch meist fehlende Gelenkhaut der Oberlippe und durch längeres Prosternum, (welches Merkmal übrigens bei ÄlpJd- tobius einerseits und Älphitophagus andrerseits fast ausgeglichen ist), von den Bolitophagini durch den Mangel einer Quex'furche auf der Unterseite des Kopfes, von den Helopini durch langes Meta- sternum und einfache Vordertarsen der Männchen, von allen zugleich durch den Mangel der Trochantinen der Mittelhüften. Dieser Mangel bringt sie mit den Cossyphini (die aber durch sehr kleine Hüften und durch die eigenthümliche flache Körpex'form abweichen) und mit allen Unterfamilien der ersten Abtheilung, (die aber durch unbehaarte Tarsen und durch ganz andere Larven ausgezeichnet sind), in Uebereinstimmung, ohne dass daraixs eine nähere Ver- wandtschaft gefolgert werden kann. Eine andere Begrenzung giebt Leconte dieser Unterfamile und den Diaperini, indem er das Fehlen oder Vorhandensein einer Gelenkhaut zwischen Kopfschild und Oberlippe als wichtigstes Unter- scheidungsmerkmal betrachtet, und hiernach HypopMoeus zu den Diaperini, Metaclisa aber zu den Ulomini bringt. Es ist das aber nicht zulässig, weil HypopMoeus ganz entschieden keine Trochantinen an den Mittelhüften und Metaclisa ebenso entschieden solche wohl besitzt. Beide Gattungen stehen daher auch ihrer Stellung nach in vollem Widerspruch mit der von Leconte (p. 383 resp. 381) gegebenen Beschreibung der Diaperini resp. Ulomini. Leconte's Gattungseintheilung stellt sich, auf vinsere Methode reducirt, w'ie folgt: 1, Fühler mit 2- oder 3gliedriger Keule. 2, Augen stark getheilt. 3, Epipleuren zur Spitze sehr schmal, Fühlerkeule 3gliedrig. Tribolimn ^) Aus diesem Grunde scheint es sehr fraglich, ob die Gattung Eutochia aus Nordamerika, die nach Leconte (Classif. N. Amer. ed. I p. 238) erweiterte Vordertarsen des (J hat, wirklich zu den Ulomini gehört. Andererseits kommen allerdings auch bei einigen Tenebrionini schwach erweiterte Vordertarsen der (^ vor. 544 Tenebrionidae. 3' Epiijleiiren bis zur Spitze deutlich, Fühlerkeule 2gliedrig. Dioechis 2' Augen nicht ausgerandet, Fühlerkeule Sgliedrig. Phthora 1' Fühler zur Spitze allmälig verdickt. 2, Basis des Halsschildes nicht gerandet^). 3, Kopf des (^ mit Höckern oder Hörnern, Endglied der Maxillartaster eiförmig. 4, Kopf des (J mit Höckern. 5, Mandiheln oben breit (flach), ohne senkrechten Zahn. Gnathocertis b' Mandibeln schmal, mit einem senkrechten Zahn. Echocerus 4' Kopf des s taxicornis Rossi Fauna etrusc. I 1790 p. 49, tab. IV fig. 2. — Ed. Hellwig I 1795 p. 52 tab. IV fig. 2. Hypophloeus nitidus Melsheiraer Proc. Ac. Philad. III 1846 p. 62. 556 Tenebrionidae. Der Kopf ist dichter punktirt als das Halsscliild, am Vorder- rande sind die Wangen neben dem Kopfscliilde etwas ausgebuchtet und über der Fühlerwurzel deutlich gewölbt. Sie greifen auf die Augen über, so dass diese am Vorderrand deutlich ausgerandet sind. Die Fühler sind bis zum 7. Grlied verbreitert, vom 7. — 11. gleich breit. Sie reichen etwa bis zur Mitte des Halsschildes. Das Hals- schild ist deutlich länger als breit, mit fast parallelen Seiten, ebenso fein aber s|)arsamer als der Kopf punktirt. Die Flügeldecken sind unbedeutend breiter und etwa 2V2 mal so lang als das Hals- schild, parallelseitig , hinten gei'undet abgestutzt, das Pygidium frei lassend. Sie sind deutlich gereihtpunktirt, die Punkte nur auf der Spitze verworren. Der ganze Körper ist dunkelbraun, mit ziemlich starkem Glänze. Das Männchen ist nur durch eine andere Bewafifnung der Tibien ausgezeichnet. Bei dem Weibchen ist der äussere Spitzen- winkel an den Vordertibien spitz vorgezogen, an den Mitteltibien rechtwinklig, bei den Männchen dagegen der erstere rechtwinklig und der letztere spitz und hakig vorgezogen. Die Larve wurde von Perris beschrieben (vergl. p. 551). Der H. unicolor wurde schon 1783 soavoM von Piller u. Mitter- p ach er als Corticeus unicolor aus Slovenien als auch von Herbst aus Pommern kenntlich beschrieben. Man kann aber nicht auf den Namen, unter welchem Herbst die Art beschrieb und abbildete, ziu'ückgreifen (wie das z. B. der Catalogus Gemminger u. Harold thut), da Herbst sich bei den meisten der 12, auf pag. 37 — 41 be- schriebenen und auf Tab. XXI abgebildeten Arten der binären Nomenclatur nicht bedient hat, weil er nicht wusste, unter welche Gattungen sie zu bringen (p. 36). Nur sein Dermestoides unipundatus (jetzt Lycüis), Dermestoides bqmncfatus und Süphoides boleti be- kamen einen (iinbrauchbaren) Gattungsnamen und einen (brauchbaren) Speciesnamen. Die übrigen 9 Arten erhielten mir einen Namen, von dem man nicht weiss, ob es ein Gattungs- oder ein Siieciesnamen sein soll. Er kann daher citirt, aber in keiner Weise nomenclatorisch verwendet werden. Dass der Herb st' sehe, aus Pommern stammende Käfer zu itnserer Art gehöre, hat schon Hellwig 1792 angegeben. Hellwig fand ihn auch in Braunschweig und schickte ihn an Fabricius, der ihn als Hypophloeus castaneus beschrieb, welcher Name nun über 100 Jahre gegolten hat, jetzt aber leider dem älteren Pil 1er 'sehen weichen muss. Warum dagegen der Pill er "sehe Gattungsname nicht prioritätsberechtigt ist, wurde schon p. 551 auseinandergesetzt. Gleichzeitig mit Fabricius beschrieb auch Rossi die Art als Ips taxicornis und bildete sie ziemlich kenntlich ab, doch wurde der Fabrici'sche Name mit Recht bevorzugt, weil er in einer für Hypop hloeus. 557 die Gattung Hypophloeus wichtigeren Publication erschienen war. Auf die tältere Hispa picipes Fbr. '), auf welche Fahricius sich bezieht, konnte man nicht zurückgreifen, weil die Beschreibung auf unsere Art nicht passt. Fabricius selbst hat zuletzt dieses Citat fortgelassen. Es bleibt daher am besten auch jetzt ganz fort. Ausser an den genaiinten Orten kommt die vorliegende Art noch in iinserem ganzen Faunengebiete vor und in allen Ländern Europas und auch im Caucasus. subg. Paraphloeus.^) Oculi parum transversi maxülarum basin haud attingentes. Die vorliegende Untergattung ist durch die Form der Augen charakterisirt, die nur massig stark quer, höchstens doppelt so breit als lang sind, und auf der Unterseite des Kopfes von den Gelenk- gruben der Maxillen stets beträchtlich entfernt bleiben. Auch die Fühler sind nicht so stark verbreitert und die Grösse der hierher- gehörigen Arten stets viel geringer als die von H. unicolor. Alle europäischen Arten mit Ausnahme der eben genannten gehören zu dieser Untergattung. Die Arten aus Algier und aus Nord- Amerika wahrscheinlich auch. In unserem Faunengebiete sind 9 Arten ver- treten und zwei in angi-enzenden Gebieten vorkommende können leicht noch gefunden werden. I. Basis des Halsschildes gleichmässig schwach gerundet. A. Kopfschild kurz und breit abgestutzt, Vorderrand des Halsschildes fein aber deiitlich gerandet, Oberseite einfarbig braun, Flügeldecken ganz verworren punktirt. (No. 2—5). 2. ME. fParaphloeusJ tongutus: brunneus, frothorace elytris paullo angustiore, basi fotundata , apice marginato , elytris disperse punctatis. L. 3,5—4,5 mm. Gyllenhal lus. suec. IV 1827 p. 517. — Sahlberg Ins. fenn. I 1834 p. 476. — Thomson Skand. Col. VI 1864 p. 263. — Redtenbacher Fauna austr. ed. III 1874 U p. 111. — Seidlitz Fauna baltica 1875 p. 363. — ed. II 1891 p. 518. — Fauna transs. 1891 p. 556. — Baudi Tenebrioniti III 1877 p. 20. Der Koj)f ist kamn dichter punktirt als das Halsschild, die Wangen neben dem gerade al)gestutzten Kopfschilde sind nicht aus- ^) Mantissa Ins. I 1787 p. 47. ') ITccqti „bei", o 'fXoiog „die Rinde". 558 Tenebrionidae. gebuchtet, aber über der Fühlerwurzel etwas gewölbt. Sie greifen sehr wenig auf die Augen über, so dass diese sehr schwach aus- gerandet sind. Die Fühler sind bis zum 6. Gliede verbreitert, vom 6. — 11. jedoch gleich breit. Sie reichen kaum bis zur Mitte des Halsschildes. Das Halsschild ist etwas länger als breit, zur Basis deiitlich verschmälert und hier deutlich schmäler als die Flügeldecken. Der Vorderrand ist gerade abgestutzt imd auch in der Mitte sehr fein (nur bei sehr starker Vergrössening sichtbar) gerandet, die Vorderwinkel sind scharf stumj)fwinklig, fast rechtwinklig, die Hinter- winkel sind scharf stumpfwinklig. Die Flügeldecken haben recht- winklige Schultern und sind hier deutlich breiter als die Basis des Halsschildes. Sie sind mehr als doppelt so lang als zusammen breit, parallelseitig, hinten stumpf zugerundet, das Pygidium frei lassend und ganz verworren punktirt. Die Farbe ist ein helles Kothbraun. Das Männchen hat, so weit bisher bekannt, keine Geschlechts- auszeichnungen. Der H, longulus unterscheidet sich von den nächstverwandten Arten, Fraxini, Pini und insidiosus durch das schmälere Halsschild, von Fraxini ausserdem durch den geraden Voi'derrand des Hals- schildes. Die Art wurde von Gyllenhal 1827 aus Schweden beschrieben. Redtenbacher giebt sie für ,, Nord-Deutschland", Scriba (Verz. II p. 51) für Aschaffenburg und Kittel (Verz. p. 380) für Baiern an. Mir liegen 6 Exemplare der Art aus unserem Gebiete vor: 5 von Frankfurt a. M. (Mus. Heyden), die schon Scriba richtig erwähnt und eines aus „Oesterreich" (Mus. Heyden) von Sturm stammend; ausserdem kenne ich die Art aus Finnland (Sahlberg), aus Littauen (Mus. Eeitter) und aus dem Caucasus (Mus. Reitter). 3. MW. fParaphtoeus} Fraocini: brunnetis, jyi-otliorace elytris aequi- lato, latüudine aequilongo, basi rotundata, apice marginato, anfjulis aiüicis rectis, posticis subrectis. L. 3,5 — 4,5 mm. Kugelanu Sclineider's N. Mag-. V 1794 p. 527. — PaykuU Fauna suec. III 1800 p. 322. — Gyllenhal Ins. suec. II 1810 p. 579. — Sahlberg Ins. fenn. I 1834 p. 475. — Eedtenbacher Fauna austr. 1849 p. 592. — ed. II 1858 p. 610. — ed. III 1874 II p. 110. — Thomson Skand. Col. VI 1864 p. 264. — Seidlitz Fauna baltica 1875 p. 363. — ed. II 1891 p. 518. — Fauna transs. 1891 p. 556. — Baudi Dei;tsche ent. Zeit. 1876 p 233, Tcnebrioniti III 1877 p. 19. HypopJdoeus ferrugineus Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 254. Hypophloeus Pini Zetter stedt Fauna läpp. 1828 p. 263. — Ins. läpp. 1840 p. 153. Hypophloeus. 559 Der Kopf ist etwas dichter pimktirt als das Halsschild, die Wangen neben dem gerade abgestutzten Kopfschilde sind schwach ausgebuchtet und über der Fühlerwuvzel schwach gewölbt. Die Augen sind schwach ausgerandet. Die Fühler sind vom 5. Glied an verbreitert, das 8. ist das breiteste. Sie reichen kaum bis zur Mitte des Halsschildes. Das Halsschild ist so lang als breit, nicht schmäler als die Flügeldecken, der Vorderrand ist fein aber deutlich gerandet, fast gerade abgeschnitten, nixr hinter den Augen ist eine kleine Ausbuchtung bemerkbar, durch welche die Vorderwinkel ganz rechtwinklig und schärfer erscheinen als bei den verwandten Arten; auch die Hinterwinkel sind scharf und fast rechtwinklig. Die Flügeldecken haben rechtwinklige Schultern, sind etwa doppelt so lang als das Halsschild, parallelseitig und verworren, nur hin und wieder etwas gereiht-punktirt. Das Männchen unterscheidet sich vom Weibchen nach Mulsant durch etwas eingebogene Hintertibien und nach Baudi durch einen flachen runden Eindruck auf dem Analsegment. Die vorliegende Art steht dem H. Pini sehr nahe und ist mit ihm leicht zu verwechseln. Doch scheint die Form des Halsschildes einen constanten Unterschied abzugeben, der bei H. Pini näher er- örtert ist. Von H. longulus unterscheidet sie sich leicht durch das schon an der Basis breite und viel kürzere Halsschild. Die Larve wurde von Perris beschrieben (vergl. p, 551) und soll denen von Hyluryus lignijoerda nachstellen. Der H. Fraodni wurde schon 1794 von Kugelann aus Osterode in Ostpreiissen , als unter der Rinde und im Holz alter gefällter Eschen vorkommend beschrieben. Die Beschreibung der verworrenen Punktirung der Flügeldecken kennzeichnet unsere Art recht gut, wenn auch die Körpergrösse nur auf besonders grosse Stücke zutrifft. Doch wird hierdurch gerade H. Pini ausgeschlossen. Paykull und Gyllenhal beschrieben die Art ausführlicher aus Schweden, Sahl- berg führte sie aus Finnland, Zetterstedt aus Lappland auf und in den devitschen Ostseeprovinzen Russlands ist sie ebenfalls ver- breitet und mir sowohl von Pastor Büttner als von Pastor Rosen- berger in Curland zugegangen. Aus Frankreich beschrieb Mulsant die Art sehr genau und liegen mir Stücke von ihm in meiner Sammlung vor. Er bezog den H. ferrugineus Creutz. auf die vor- liegende Art, was nach der Beschreibung und Abbildung auch up- bedingt statthaft war (so dass man ihm allgemein gefolgt ist), jedoch nach einer Bemerkung Crcutzer's nicht zulässig ist (vergl. Ä Pm?'). Nach Mulsant lebt die Art hauptsächlich unter der Rinde von Kiefern und ist in den Bergen um Lyon nicht selten. Nördlinger fand den ausgebildeten Käfer (nach einem Exemplar in Hey den 's 560 Tenebrionidae. Sammlung) in den Bohrlöchern von Tomicus stenographus in Pinus maritima im südlichen Frankreich. In unserem Faunengebiete ist sie selten. Nach Kugelann hat sie nur Lentz einmal in Ost- preussen unter „Tannenrinde" gefunden, Letzner führt sie aus Schlesien als unter Eichen- und Eschenrinde vorkommend auf, Reitter nennt sie aus Steinaii, besitzt sie aber in seiner Sammlung nicht und Redtenbacher beschreibt sie als in Oesterreich selten. Von dort liegt mir auch ein von Sturm stammendes Exemplar (Mus. Heyden) und eins aus Croatien (Mus. Heyden) vor. Heyden's Angabe aber für Frankfurt a. M. bezieht sich auf H. longulus. 4. WM, (Paraphloeus) Finil brunneus, oculis parum transversis, prothorace elytris aequüato, latitudine vix longiwe, apice marginato, hasi rotundata, angulis anticis subreciis, posticis obtusis, elytris latitudine duplu longioribus. L. 3,5 mm. Panzer Fauna germ. 67 1799 No. 19. — Latreille Hist. nat. 1804 p. 311. — Duftschmid Fauna Austr. II 1812 p. 310. — Redtenbacher Favma austr. 1849 p. 592. — ed. II 1858 p. 610. — ed. III 1874 II p. 110. — Mulsau t Col. Fr. Lat. 1854 p. 256. — Bach Käf. DeutscbL III 1856 p. 210. — Seidlitz Fauna balt. ed. II 1891 p. 518. — Faima transs. 1891 p. 556. Hypophloeus ferrugineus Creutzer Ent. Vers. 1799 p. 126 und p. 140 tab. III fig. 30. - Duftschmid Fauna Austr. II 1812 p. 309. Der Kopf ist etwas feiner und dichter punktirt als das Hals- schild, die Wangen neben dem gerade abgestutzten Kopfschilde sind deutlich aixsgebuchtet ixnd über den Fühlerwurzeln aufgebogen. Die Fühler sind wie bei H. Fraxini, vielleicht etwas kürzer. Das Hals- schild ist etwas länger als breit, der Vorderrand deutlich gerandet und nicht gerade abgestutzt, sondern in der Mitte deutlich gerundet vorgezogen; durch diese Bildung ist dasselbe deutlich länger als bei H. Fraxini, die Vorderwinkel sind deutlich stumpfwinkliger, und die Ausbuchtung hinter jedem Auge ist nur durch einen flachen Eindruck angedeutet. Die Flügeldecken sind ebenfalls etwas länger und schmäler als bei Fraxini, nämlich etwas mehr als doppelt so lang als das Halsschild. Die Punktirung ist dieselbe. Das Männchen weicht nicht vom Weibchen ab. Der H. Pini steht dem H. Fraxini sehr nahe und ist bisweilen schwer von ihm zw vmterscheiden, doch scheint der angegebene Unterschied in der Form des Haischildes und den längeren Flügel- decken constant zu sein. Die vorliegende Art wurde von Creutzer in Oesterreich entdeckt und-^1799 von Panzer etwas früher beschrieben als von Creutzer selbst. Hierüber giebt Creutzer loc. cit. p. 140 Auskunft, was Hypophloeus. 561 bisher übersehen wurde. Es ist daher unthunlich, Creutzer's Be- schreibung auf eine andere Art (H. Fraodni) zu deuten als die Panzer 'sehe. Auch ist in Oesterreich die vorliegende Art häufiger, was mit Creutzer's Angabe ebenfalls stimmt. Mir liegen mehrere Exemplare aus Oesterreich vor (Mus. Reitter) und dürfte daher Eedteubacher's Beschreibung sich auf unsere Art beziehen und nicht auf longtclus, wie Thomson für möglich hält, obgleich letzterer auch in Oesterreich vorkommt. In unserem Faunengebiete ist sonst nur noch Baiern (nach Bach) und Schlesien (nach Letzner) als Fundort zu nennen; denn Ostpreussen (von Lentz nach Sanio „bei Lyck" aufgeführt) dürfte noch nicht genügend sein. Ausserhalb Deutschlands kommt unsere Art in Siebenbürgen (nach Bielz), Dalmatien, Griechenland, Caucasus und Portugal (Mus. Reitter) und auf Corsica (Mus. Hey den) vor. 5. H, (Paraphtoeus) insidiosus t testaceus, oculis lyarum transversis, •prothorace elytris aecßdlato, latitudine longiore, apice marginato, hasi rotundata, angulis anticis subrectis, posticis obtusis, elytris latitudine plus duplo longioribus. L. 2,5—3 mm. Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 384. — Seidlitz Fauna baltica ed. II 1891 p. 519. — Fauna transs. 1891 p. 556. — Baudi Tenebrioniti III 1877 p. 20. (Corticeus rufulus Reitter Deutsch, ent. Zeit. 1884 p. 257). ? Hypophloeus suberis Lucas Expl. Alg. 1848 p. 345 tab. 30 fig. 8. Der Kopf ist feiner und dichter punktirt als das Halsschild, die Wangen neben dem gerade abgestutzten Kopfschilde sind etwas aus- gebuchtet und über der Fühlerwurzel wenig gewölbt. Diese sind ver- bal tnissmässig kürzer und (vom 5. Glied an) stäi-ker verbreitert als bei H. Fraxini. Das Halsschild ist sehr deutlich länger als breit, schon an der Basis so breit als die Flügeldecken, am Vorderrande auch in der Mitte sehr fein (nur bei sehr starker Vergi-össerung sichtbar) gerandet, die Vorder- und Hinterwinkel stumpfwinklig. Die Flügeldecken sind doppelt so lang als das Halsschild und mehr als doppelt so lang als zusammen breit, parallelseitig. Die Männchen weichen nicht von den Weibchen ab. Der H. insidiosus ist durch das längere Halsschild und die kleine schmälere Gestalt, in der er mit H. linearis übereinstimmt, aus- gezeichnet und leicht von den nächstverwandten H. Fraxini und IHni zu unterscheiden. Die vorliegande Art wurde von Chevrolat bei Fontainebleau entdeckt und von Mulsant 1854 kurz, aber genügend kenntlich gemacht. Später ist sie auch in der Mark Brandenburg gefunden V. 36 562 Tenebrionidae. und für H. rufulus gehalten worden (Schilsky Verzeichn.), mit dem sie, l)is anf die andere Form der Hinterwinkel des Halsscliildes, ent- schieden grosse Aehnlichkeit haben muss. Ausserdem liegen mir noch Exemplare aus Darmstadt (Mus. Hey den), aus dem Caucasus (Mus. Reitter) und aus Algier (Mus. Reitter imd Heyden) vor. Das letztgenannte Exemplar ist von Desbrocher als suberis Luc. eingesandt. Unsere Art könnte also vielleicht zu der Lucas 'sehen Art gehören, deren Beschreibung mir unbekannt ist. B. Kopfschild vorn gerundet und nur in der Mitte etwas abgestutzt, der Kopf deutlich länger als unter A. a. Oberseite einfarbig braun, Vorderrand des Hals- schildes in d e r M i 1 1 e \; n g e r a n d e t. (Hierher fusciventris). JH. (JParaphloeus) fusciventfis : testaceus, oculis parum transversis, jarotJiorace elytris aequilato, latitudine longiore, apice medio immarginato, basi rotundata, angulis anticis rotundatis, elytris latitudine plus duplo longioribus. L. 2,5 mm. Seidlitz Fauna halt. ed. II 1891 p. 519. — Fauna transs. 1891 p. 556. Hypophloeus rufulus'? Baudi Tenebrioniti III 1877 p. 21. Corticeus fusciventris Reitter Deutsch, ent. Zeit. 1884 p. 256. Dem H. insidiosus sehr ähnlich, die Vorderwinkel des Hals- schildes stumpfwinkliger und nicht scharf, sondern etwas gerundet, der Vorderrand in der Mitte ungerandet. Der H. fusciventris wurde 1884 von Reitter aus Dalmatien und aus der Herzegowina beschrieben. Da er bei Ragusa vorkommt, wäre es leicht möglich, ihn auch bei Triest zu finden. b. Oberseite zweifarbig. a. Vorderrand des Halsschildes ganz gerandet. (No. 6). 6> MM. CParaphloeus) suturalis : nigro-brunneus, elytris testaceis sutura lateribusque nigris, oculis parum transversis, prothcyrace basi rotundata, apice marginato. L. 3 — 3,5 mm. Paykull Fauna suec. III 1800 p. 323. — Gyllenhal Ins. suec. II 1810 p. 580. — Sahlberg Ins. fauu. 1834 p. 476. — Thomson Skand. Col. VI 1864 p. 264. — Redtenbacher Fauna austr. III 1874 II p. 111. — Seidlitz Fauna balt. 1875 p, 363. — ed. II 1891 p. 519. — Fauna transs. 1891 p. 556. - Baudi Tenebrioniti III 1877 p. 20. Hypophloeus bivittatus Reitter Deutsche ent. Zeitschr. 1875 p. 362. Hypophloeus. 563 Der Kopf ist feiner und dichter punktirt als das Halssclüld, die Wangen neben dem etwas gerundet vortretenden Kopfscbild sind nicht ausgebuclitet, der ganze Kopf vor den Augen deutlich länger als bei der Abtheilung A. Die Fühler sind kurz und vom 6. Glied an massig stark verbreitert. Das Halsschild ist so lang als breit, nach hinten etwas verschmälert, an der Basis fast so breit als die Flügeldecken, die Vorderwinkel sind stumpfwinklig und etwas ge- rundet, die Hinterwinkel scharf stumpfwinklig. Die Flügeldecken sind doppelt so lang als das Halsschild, parallelseitig, stellweis gereiht- punktirt oder fast gestreift. Kopf und Halsschild sind schwarzbraun, die Flügeldeeken aber rothgelb mit breitem schwarzem Saume an der Naht und bisweilen einem ebensolchen schmalen am Seitenrande. Das Männchen scheint nicht vom Weibchen abzuweichen. Der H. sutttralis steht durch das vorn ganz gerandete Halsschild ixnter den Arten mit gerundetem Kopfschild ganz allein da, und seine eigenthümliche Färbung zeichnet ihn vor allen Arten der Gattung aus. Die vorliegende Art wurde 1800 von Paykull aus Schweden beschrieben und scheint auf den Norden und Osten Europas be- schränkt zu sein; denn sie wurde nur noch in Finnland (Sahlb er g), im Curland (Pastor Büttner), in Littauen (nach Baudi), in Polen (Mus. Heyden), in Ostpreussen (vonLentz, Mühl und Czwalina), in Siebenbürgen (Bielz und Reitter) und in Transbaikalien (Mus. Eeitter) gefunden. Sie ist überall selten, und ilire Lebensweise und ihre Larve sind noch nicht bekannt. ß. Vorderrand des Halsschides in der Mitte un- gerandet. (No. 7 — 9). 7. IE. (Paraphloeus) hicolor: brunneus, elytris postice nic/ris, ocuUs parum transversis, prothorace longitiidine aequilato, hasi rotundata, apice medio haud marginato, elytris suhseriatim punetatis. L. 3,5 — 4 mm. Fabricius Ent. syst. I, 2. 1792 p. 501. — Syst. El. II 1801 p. 559. — Panzer Fauna germ. XII 1793 No. 14. — Ent. germ. 1795 p. 340. — Paykull Fauna suec. III 1800 p. 328. — Latreille Hist. nat. X 1804 p. 311. — Gen. Crust. II 1807 p. 174. — Gyllenhal II 1810 p. 580. — Duftschmid Fauna Austr. II 1812 p. 309. — Stephens m. brit. ent. V 1832 p. 7. — Sahlberg Ins. fenu.I 1834 p. 476. — Oastelnau Hist. nat. II 1840 p. 221. — Redtenbacher Fauna austr. 1849 p. 593. — ed. II 1858 p. 610. — ed. III 1874 II 111. — Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 257. — Bach Käf. Deutschi. III 1856 p. 210. — Thomson Skand. Col. 1864 p. 264. — Seidlitz Fauna halt. p. 363. — ed. II 36* 564 Tenebrionidae. 1891 p.519. — Faiuia transs. 1891 p. 556. — Baudi Tenebrioniti ni 1877 p. 21. Jjjs bicolor Olivier Entom. II 1790 No. 18 p. 12 tab. II fig. 14. — Eucycl. method. VII p. 407. Der Kopf ist nicht dichter und nicht feiner punktirt als das Halsschild, ebenso geformt wie bei suturalis. Die Fühler sind kurz und vom 5. Gliede an massig verbreitert. Das Hals Schild ist kaum länger als breit, vorn und hinten so breit als die Flügeldecken, der Vorderrand in der Mitte ungerandet, die Vorderwinkel stumpfwinklig und etwas abgerundet, die Hinterwinkel scharf stumpfwinklig. Die Punktirung ist dichter und feiner als bei suturalis und kaum gröber und sparsamer als die des Kopfes. Die Flügeldecken sind doppelt so lang als das Halsschild, verworren jjunktirt. Kopf und Hals- schild sind ganz braun, die Flügeldecken nur an der Basis bis etwa ^5 der Länge braun, und dann ziemlich scharf abgesetzt bis zur Spitze schwarz. Die Männchen unterscheiden sich nicht von den Weibchen. Der H. bicolor weicht von den beiden nächstver wandten Arten, basalis und fascicitus, durch breiteren Körper und kürzeres Hals- schild ab, das höchstens nur ganz unbedeutend länger als breit ist. Ausserdem ist das Halsschild braun, bei den beiden anderen Arten aber schwarz. Entfernter, aber immerhin dvirch gerundetes Kopf- schild und in der Mitte ungerandeten Vorderrand des Halschildes zu den näheren Verwandten gehörend, steht H. linearis, weicht aber durch kleine schmale Gestalt, längeres schwarzes Halsschild und ganz gelbe Flügeldecken von H. bicolor ab. H. suturalis weicht noch mein- durch den ganz gerandeten Vorderrand des Halsschildes ab, gehört aber diu-ch das gerundete Kopfschild noch zu derselben Gruppe, während alle übrigen Arten der Gattung anderen Gruppen angehören. Uebrigens steht H. bicolor durch seine Färbung in der ganzen Gattung einzig da. Die vorliegende Art wurde schon 1790 von Olivier aus Frank- reich beschrieben und 1792 von Fabricius zur Gattung Eypophloeus gebracht. Später ist sie aus fast allen Ländern Europas beschrieben worden, kommt, ausser in Lappland, überall in Europa vor und ist im Norden selten, im Süden häufig. Nach Thomson lebt sie in Eichen und Birken, nach Mulsant in Ulmen, Eichen und Birken und nach Baudi in Ulmen. Die Larve ist von "VVestwood und von Schiödte beschrieben worden. (Vergl. p. 551). S. MMm (Paraphioeus) fasciatus: niger elytris hasi usque ad medium brunneis, oculis i)arum transversis, prothorace latüudine paullo longiore, basi rotundata, apice media immarginato, angulis x^osticis obtusis, elytris seriato-punctatis. L. 3—3,5 mm. I Hypophloeus. 565 Fabricius Skriv. Naturh. Selsk. I 1. 1790 p. '?. - Schneider's N. Mag. I 1791 p. 25. — Ent. syst. I 2. 1792 p. 501. — Syst. El. II 1801 p. 559. — Panzer Fauna gem. VI 1793 No. 17. — Ent. gerni. 1795 p. 340. — Kugel ann Schneider's N. Mag. V 1794 p. 527. — Paykull Fauna suec. III 1800 p. 324. — Latreille Hist nat. X 1804 p. 310. — Gyllenlaal Ins. suec. II 1810 p. 582. — Redtenbacher Fauna austr. 1849 p. 592. — ed. II 1858 p. 610. — ed. ni 1874 II p. 110. — Mulsant Col. Fr. Lat. III 1856 p. 259. — Bach Käferf. Deutschi. HI 1856 p. 210. — Thomson Skand. Col. VI 1864 p. 264. — Seidlitz Fauna baltica 1875 p. 363. — ed. II 1891 p. 519. — Fauna trauss. 1891 p. 556, — Baudi Tenebrioniti III 1877 p. 21. IpS'pusiUa Rossi Fauna etrusc, I 1790 p. 50. — Ed. Hellwig I 1795 p. 58. Der Kopf ist wie bei H. suturalis geformt, feiner und dichter punktirt als das Halsschild. Die Fühler sind vom 5. Glieds an massig erweitert. Das Halsschild ist deutlich länger als breit, im übrigen wie bei H. bicolor gebildet, aber sparsamer und gröber punktirt. Die Flügeldecken sind mehr als doppelt so lang als breit, sparsamer nnd besondei-s hinten feiner punktirt als bei H. bicolor. Kopf und Halsschild sind schwarz, die Flügeldecken auf der Basis bis gegen die Mitte rothgelb, hinten schwarz. Der Körper ist deutlich schmäler als bei H. bicolor. Die Männchen weichen nicht von den Weibchen ab. Der H. fasciatus ist am nächsten mit dem H. basalis verwandt, von dem ihn nur die stumpferen Hinterwinkcl des etwas längeren Halsschildes, die schlankere Gestalt, der ganz schwarze Kopf und die fast bis zur Mitte reichende helle Färbung der Flügeldecken trennen. Von H. bicolor weicht er durch längeres, schwarzes Halsschild und schmäleren Körper, von linearis durch die Färbung und grössere Gestalt, von allen dreien durch sparsamere Punktirung ab. H. suturalis, der durch das gerundete Kopfschild zu derselben Gruppe gehört, steht unserer Art durch den ganz gerandeten Vorderrand des Hals- scliildes weniger nah, und die übrigen Arten gehören anderen Gruppen an. Der H. fasciatus wurde zuerst von Hellwig in Braunschweig entdeckt, an Fabricius zur Beschreibung mitgetheilt und von diesem schon 1790 als eine der 4 Arten seiner neuen Gattung Hypophloeus beschrieben. In demselben Jahre beschrieb auch Rossi die Art als lys pusilla aus Italien, doch muss der Fabrici'sche Name bevorzugt werden, weil er in einer für die Gattung Aviehtigeren Abhandlung erschien. Später ist die Art, ausser aus Lappland, aus allen Ländern Europas beschrieben worden. Sie ist im nördlichen Deutschland 566 Tenebrionidae. z. B. bei Berlin häufiger als H. hicolor, im südlichen, z. B. bei Wien (nach Redtenbacher) seltener. Sie lebt nach Thomson und Mulsant unter Eichenrinde, nach Redtenbacher in den Bohr- löchern von Piatypus cylindnis. Die Larve wurde von Perris beschrieben. (Vergl. p. 551). O, MW» (Paraphtoeus) linearis : angustus, niger, nitidus, elytris testaceis , ociiUs parum transversis, 'jyrothorace latitudine longiore, basi rotundata, apice medio immarginato. Fabricius Skriv. Naturh. Selsk. I 1. 1790 p. ? — Schneider's N. Mag. 1 1791 p. 25. — Ent. syst. I 2. 1792 p. 501. — Syst. El. II 1801 p. 559. — Panzer Fauna germ. VI 1793 No. 16. — Eut. germ. 1795 p. 339. — Kugelaun Schneider's N. Mag. V 1794 p. 526. — Paykull Fauna suec. 1800 p. 325. — Latreille Hist. uat. X 1804 p. 310. — Gyllenhal Ins. suec. II 1810 p. 582. — Duftschmid Fauna Austr. II 1812 p. 310. — Sahlberg Ins. fenn. I 1834 p. 476. —Redtenbacher Fauna aiistr. 1849 p. 592. — ed. II 1858 p. 610. — ed. III 1874 II p. 110.— Mulsant Col. Fr. Latig. 1854 p. 200. — Bach Käf. Deutschi, m 1856 p. 210. — Thomson Skand. Col. VI 1864 p. 265. - Seidlitz Fauna baltica 1875 p. 363. — ed. II 1891 p. 519. — Fauna transs. 1791 p.556. — Baudi Tenebrioniti IH 1877 p. 22. Der Kopf ist feiner und dichter ptmktirt als das Halsschild, ebenso geformt wie bei H. sutiiralis. Die Fühler sind kurz imd vom 6. Glied an ziemlich stark verbreitert. Das Hals Schild ist deutlich länger als breit, an der Basis etwas schmäler als die Flügel- decken, im Uebrigen wie bei hicolor gebildet, jedoch weniger dicht punktirt. Die Flügeldecken sind doppelt so lang als das Hals- schild ixnd melir als doppelt so lang als zusammen breit, verworren und nur stellweis gereiht-punktirt. Kopf und Halsscliild sind schwarz, die Flügeldecken gelb. Das Männchen scheint keine äusseren Auszeichnungen zu haben. Der H. linearis ist in seiner Gruppe durch die kleine schmale Gestalt und in der ganzen Gattung durch die Färbung einzig da. Er wurde zuerst von Hellwig in Braunschweig entdeckt und an Fabricius mitgetheilt, der ihn 1790 als eine der 4 Arten seiner neuen Gattung Hypophloeiis beschrieb. Später ist er, ausser in Lapp- land, Italien und Spanien in allen Ländern Europas gefunden worden, scheint aber überall selten zu sein. Nach Westhof lebt er in den Gängen von Tomicus bidentatus, und nach Perris stellt seine Larve (vergl. p. 551) den Larven des letztgenannten Käfers nach. Hypophloeus. 567 II. Basis des Halsschildes gerade abgeschnitten, die Hinterwinkel schwach rechtwinklig oder spitz (No. 10 u. versipelUs). MO, Mt. (Paraphtoeus) rufulus: angiistus, testaceus, nitidus, oculis parum transversis, jyrothorace subquadi-ato , hasi truncata, apice immar- ginato, angulis posticis acutis, anticis ohtusis. L. 2,7 mm. (ex Rosh.). Rosenhauer Beitr. 1847 p. 32. — Redtenbacher Fauna austr. 1849 p. 814. — ed. II 1858 p. 610. — ed. III 1874 II p. 111. — Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 257. — Bach Käf. Deutschi III 1856 p. 210. — Seidlitz Fauna halt. ed. II 1891 p. 519. — Fauna transs. 1891 p. 556. Der H. rufulus muss dem H. inskUosus sehr ähnlich sehen, so dass letzterer mehrfach für H. rufulus gehalten worden ist. Es ist das aber nicht zulässig, weil Rosen hau er die Hinterwinkel des Halsschildes als „in eine kleine Spitze vortretend" angiebt, auch die Basis „abgestutzt" nennt, was beides auf eine ähnliche Bildung hinweist, wie sie in der Gruppe des H. versipelUs vorhanden ist. Von letzterem weicht die Art durch die ganz gelbe Färbung ab. Der H. versipelUs wurde vom Pfarrer Gross mann bei Windsheim in Mittelfranken entdeckt und von Rosenhauer 1847 beschrieben. Später ist die Art nicht wieder gefunden worden und die Angaben über ihr Vorkommen beziehen sich meist auf H. insidiosus, so z. B. wahrscheinlich auch die Notiz bei Rosen hauer, dass die Art nach Erich so n bei Berlin gefunden worden sei. MM, (ParapMoeus) versipelUs: nigro-brunneus, elytris basi aiit totis ferrugineis, oculis parum transversis, prothorace apice media immar- ginato, basi truncata, angulis posticis rectis et paiülo erectis. L. 3,5 mm . Baudi Deutsche ent. Zeitschr. 1876 p. 234. — Tenebrioniti III 1877 p. 21. — Seidlitz Fauna balt. ed. II 1891 p. 519. — Fauna transs. 1891 p. 556. Corticeus Hopffgartenii Reitter Verh. d. Nat. Ver. Brunn XV 1876 p. 26. Der H. versipelUs ist durcli die Form der Hinterwinkel des Hals- schildes sehr ausgezeichnet, indem dieselben nicht stumpfwinklig wie bei fast allen übrigen Arten, sondern scharf rechtwinklig und etwas in die Höhe gerichtet sind. Auch ist die Basis ganz gerade abgestutzt und neben den Hinterwinkeln eingedrückt, was den Schein bewirkt, als sei sie jeder- seits an dieser Stelle ausgerandet. Die Vorderwinkel sind stumpfwinklig imd etwas gerundet, der Vorderrand ist in der Mitte ungerandet. Der Kopf und das Halsschild sind schwarzbraun, die Flügeldecken an der Basis rothbrauu nach hinten allmälig schwarzbraun ; seltener sind die Flügeldecken ganz rothbraun. 568 Tenebrionidae. Der H. vcrsipclUs wixrdc 187G von Baudi aus Italien und von Reitter aus Nordungnrn beschrieben. Die Beschreibung des Letzteren erschien aber im Februar 1877. Es ist sehr möglich, dass die Ai't auch in unserem Fauuengebiete, in Tyrol und in Mähren, vorkommt. 2. Abtli eilung. Vrilboliina, Seidlitz Fauna baltica ed. II 1891 p. 132. (Gratt.). — Fauna transs. 1891 p. 132 (Gatt.). Triholiens Mulsant Col. Fr. Latig. 1854 p. 243. Triboliides Lacordaire Gen. Col. VI 1859 p. 320. Labrtcm membrana aHicularia obteda. Prothorax basi truncatus aut rottmdatus. Tarsi simplices. Die vorliegende Gruppe entspricht in der hier gegebenen Um- grenzung keiner der oben citirten Gruppen vollkommen; denn Mulsant' s Familie Triboliens umfasste bloss die zwei Gattungen Triboliuni und Gnathocerus (Cerandria), Lacordaire's Gruppe Triboliides dieselben nebst PJithora und meine Tribolüna (loe. cit.) endlich zwar 6 Gattungen, von denen aber jetzt eine (C/Zomma Baudi) ausgeschlossen wird, während alle Arten der Ulomina mit gerader Basis des Halsschildes, ausser H}/pophloeus , hinzukommen. Es ist das die Folge der anderen morphologischen Abgrenzung der beiden in Frage kommenden Gruppen nach der Form des Halsschildes, die in der That zu einer natürlicheren Anordnung und ausserdem zu einer schärferen und zweifelloseren Scheidung führt, als die frühere nach der Form der Augen. Der Kopf ist in dieser Gruppe sehr mannigfaltig gestaltet und da er mehrfach als Eintheilungsgrund der Gattungen benutzt wird, kann auf die Bestimmungstabelle der Gattungen verwiesen werden. Am auffallendsten und in der ganzen Unterfamlie einzig dastehend ist er bei Palorus, indem hier eine Annäherung an die Kopfform der Gruppe Pen et in a vorliegt; denn eine stärkere Ausbildung des zum Oberrande der Augen hinziehenden Vorderrandes des Kopfes müsste diese schliesslich von oben ganz verdecken. Auch bei LatJieticus und Gnathocerus ist die Kopffoinn eigenthümlich, \vährend sie bei den übrigen 5 Gattungen nichts Auffallendes zeigt. Gemeinsam ist allen Gattungen, dass keine Gelenkhaut zwischen Oberlippe und Kopf- schild sichtbar ist. Die Augen sind bald ganz rund (Palorus, Phthora) bald durch die Wangen mehr oder weniger ausgerandet bis ganz durchsetzt (Gnathocerus S)- Die Fühler sind ebenfalls Tribolüna. 569 sehr mannigfaltig gebildet, bald fast schnurföraiig (Gnathocems), bald ziir Spitze allmälig verdickt (Palorus, subg. Stene, CataphroneUs) bald mit deutlich abgesetzter Keule {Lathetiais PJdhora, subg. TriboUum i. sp., Lyphia, Pygidiphorus). Meist sind sie länger als der Kopf, nur bei Lathetkus kürzer. Als Eintheilungsgrund kann die Form der Fühler, namentlich die Keule, nur erst in entfernter Linie benutzt werden, weil sie bei TriboUum nicht einheitlich, sondern nach den Untergattungen verschieden gebildet ist. Man müsste denn Stene als selbstständige Gattung von TriboUum trennen, doch würde das bei der grossen Aehnlichkeit von Tr. confusum und Tr. navale entschieden zw keinem natürlichen System führen. Das Halsschild hat immer eine gerade abgeschnittene oder etwas gerundete Basis und bietet hierin ein Merkmal, das zu einer natürlichen Abgrenzung gegen die Ulomina verwendbar ist. bei denen die Basis stets deutlich zwei- buchtig ist. Im Uebrigen ist das Halsschild ziemlieh viereckig, niemals länger als breit und niemals stark quer, an der Basis und an den Seiten fein gerandet. Die Flügeldecken sind niemals un- gestreift, meist sehr fein punktirt- gestreift nur bei Phthora tief gekerbt-gestreift. Sie bedecken das Pygidium meist vollkommen, nm- bei CataphroneUs und Pygidiphorus bleibt es frei , Die E p i p 1 e u r e n weichen ganz oder fast bis zum Nahtwinkel, bei CathaphroneUs und bei Gnathocerus sind sie deutlich abgekürzt. Die Beine geben den ersten Eintheilungsgrund für die Gattungen ab, indem die Vorder- tibien bei CataphroneUs und Pygidiphortis stark, bei den übrigen Arten nur schwach zur Spitze verbreitert sind. Es erscheint die Benutzung dieses Eintheilungsgrundes in erster Linie besonders natürlich, weil er mit dem unbedeckten resp. bedeckten Pygidium zusammen auftritt. Die Tarsen haben stets lauter drehrunde ein- fache Glieder und ein auffallend grosses Klauenglied. Die Männchen sind meist gar nicht äusserlich von den Weibchen unterschieden. Nur bei Gnathocerus ist eine auffallende Kopf- und Mandibelbildung des Männchens zu konstatiren. Dagegen scheint der von Baudi bei Palorus bifoveolatus beschriebene Geschlechts- unterschied eher auf zwei verschiedene Arten bezogen werden zu müssen. Die Larven sind von Palorus., Phthora, TriboUum, Lyphia und Gnathocerus bekannt, können aber in ihren Merkmalen nicht denen der Ulomina und Hypophloeina, ja nicht einmal denen der Diaperina einheitlich gegenüber gestellt werden. Dass ausser den 8 nachstehend auseinandergesetzen Gattungen noch einige aussereuropäische hierher gehören werden, ist sehr wahr- scheinlich. Zunächst die Gattung Pseiidosteney^ o\\. von den kanarischen Inseln, die wahrscheinlich mit Latheticus nahe verwandt ist. Nach 570 Tenebrionidae. Leconte's Tabelle, die pag. 544 wiedergegeben ist, dürfte man es ausser von Echocerus auch von Evoplus erwarten und vielleicht von Dioedus, falls nämlich diese Gattung nicht zu den Hypophloeina gehört. Lacordaire stellte auch die Gattung Aneps'ms Lee. hierher, doch dem widerspricht Leconte entschieden und bringt sie wegen des Mangels einer Gelenkhaut zwischen dem 3., 4. und 5. Abdominal- segment zu den Asidini. Uebersicht der europäischen Gattungen. 1, Vordertibien schmal, höchstens schwach zur Spitze verbreitert, Flügeldecken das Pygidium ganz bedeckend. 2, Fühler kürzer als der Kopf, mit 5gliedriger Keule, deren letztes Glied abgestutzt, der Kopf vor den Augen anselinlich entwickelt, Augen schwach ausgerandet, Epipleuren verkürzt. In Europa eine Art. Latheticus Wat. 2' Fühler deutlich länger als der Kopf, dieser vor den Augen höchstens in Ausdehnung eines Halbkreises entwickelt. 3, Augen durch die Wangen gar nicht oder fast gar nicht aus- gerandet. 4, Vorderrand des Kopfes Avulstig aufgebogen, seitlich auf den Oberrand der Augen gerichtet, Fühler zur Spitze all- mälig verdickt, Epipleuren der Flügeldecken schmal, fast bis zum Nahtwinkel reichend, Vordertibien bis zur Spitze schmal. In Europa 2 Arten. Palorus Muls. 4' Vorderi'and des Kopfes nicht wulstig aufgebogen, seitlich die Mitte der flachen Augen treffend, Fühler mit drei- gliedriger Keule, Epipleuren breit, vor der Spitze plötzlich buchtig verengt und bis zum Nahtwinkel reichend, Vorder- tibien zur Spitze etwas verbreitert. In Eiu'opa eine Art {Cl. crenata Muls. = insurgens Goz.) im südlichen Frankreich. (Clamoris Gozis). Phtliora Muls. 1854') 3' Augen durch die Wangen bis wenigstens V3 ihres Durch- messers eingebuchtet. 4 , Fühler mit \aergliedi-iger Keule, Zwischenräiime der Flügel- decken flach, alle Tibien schmal. In Europa 2 Arten {fkicola Muls. und tetraphylla Fairm.) im Mittelmeergebiet. Nach B edel 's brieflicher Mittheilung gehört auch Hi/2)0- ^) Ger mar hat keine Gattung dieses Namens beschrieben, sondern nur die Speciesbeschreibung einer „Phthora crenata" geliefert. Es ist daher die von Gozis eingeführte Namensänderung, der ich leider gefolgt bin (Fauna balt. ed. II u. transs.), weil ichGermar nicht vergleichen konnte, ganz unstatthaft. (Vergl. Cata;phronetis). Triboliina. 571 phloeus angustus Lucas aus Algier hierher und fällt vielleicht mit einer der beiden genannten Arten zusammen. LypMa Muls. 4' Fühler mit einer dreigliedrigen Keule oder zur Spitze all- mälig verdickt. 5, Augen von den Wangen ungeföhr bis zur Mitte durch- setzt, Fühler zur Spitze deutlich verdickt oder mit einer Keule, Vordertibien zur Spitze etwas verbreitert. Kopf der (^ nicht bewaffnet. In Europa 3 Arten. TriboUum Mac Leay 5' Augen fast ganz ($) oder ganz {^) vom Seitenrande des Kopfes durchsetzt, Fühler zur Spitze sehr schwach ver- dickt, Vordertibien schmal, Kopf des Männchens bewaffnet. In Europa nur eine Art. Gnathocerus Thunb. 1' Vordertarsen zur Spitze stark verbreitert, Flügeldecken das Pygidium nicht ganz bedeckend. 2, Fühler mit 5 grösseren Endgliedern, Augen fast bis zur Hälfte vom Seitenrande des Kopfes durchsetzt, stark quer, Epipleuren nicht bis zur Spitze reichend, Flügeldecken fein aber deutlich punktirt gestreift, Körper flach und ziemlich breit. In Europa 3 Arten ixnd 2 in Arabien und Egypten^}. {Phthora Seidl.) Cataphronetis Luc. 1848 1) Die Arten der Gattung Cataphronetis lassen sich wie folgt unterscheiden : 1, Zwischenräume der Flügeldecken verworren punktirt, der erste Streif bis zur Spitze deutlich. 2, Körper ziemlich breit. 3, Vordertibien an der Spitze weniger als halb so breit als lang, ihr äusserer Rand erreicht die Wurzel des 5. Tarsengliedes, Halsschild an der Basis schmäler, vor der Mitte breiter als die Schultern der Flügel- decken, in der Mitte sparsamer, an den Seiten dichter punktirt, die Punkte etwas in die Länge gezogen. L. 4 mm. Südfrankreich, Italien, Sardinien, Portugal, Algier, (brunnea Muls.) crenata Germ. 1836 8 ' Vordertibien an der Spitze wenigstens halb so breit als lang, ihr äusserer Rand erreicht die Mitte des 5. Tarsengliedes. 4, Halsschild an der Basis sehr wenig schmäler, dicht vor der Mitte deutlich breiter als die Schultern der Flügeldecken, dicht punktirt, die Punkte an den Seiten deutlich in die Länge gezogen mit längs- runzligen Zwischenräumen, die Flügeldecken zwischen den Punkten fein chagrinirt, die Vordertibien nur halb so breit als lang. L. 5 — 5,5 mm. In Spanien und Algier (?). (? Levaillantii Luc.) confluens Reitt, 4' Halsschild an der Basis deutlich schmäler, vor der Mitte kaum breiter als die Sch\dtem der Flügeldecken, ziemlich dicht punktirt, die Punkte ganz rund, Flügeldecken nicht chagrinirt, die Vordertibien mehr als 572 Tenebrionidae. 2' Fühler mit 3 grösseren Endgliedern, Augen durch die Wangen etwas ausgerandet, Epipleuren fast bis zum Nahtwinkel reichend, Flügeldecken vorn fein, hinten stärker punktirt- gestreift (ex Mulsant). Nur eine Art (P. Caroli Muls.) im südlichen Frankreich. Pygidipliorus Muls. Von diesen Gattungen sind Latheficus, Palorus, TriboUum und Gnathocerus in unserem Faunengebiete vertreten. Liatheticus. Waterhouse Ami. Mag. Nat. bist. 1880 p. 147. — Seidlitz Fauna halt. ed. II u. transsylv. 1891 p, 132 (Gatt.). Antennae cajnte breviores clava quinque-articulata. Caput ante oculos latum, liroductum. Oculi parum emarginati. Tihiae omnes angustae. Elytra X)ygidium ohtegentia. Der Kopf ist vor den Augen stark und breit verlängert, so dass er im Ganzen so lang als breit und verhältnissmässig gross ist. Die Wangen greifen nur wenig aitf die Augen über, diese sind fast rund, nur vorn mit scharfer schmaler Ausrandung durch die Wangen. Die Fühler sind kürzer als der Kopf und die letzten fünf Glieder zu einer deutlichen Keule verdickt, die länger als der übrige Theil des Fühlers und deren letztes Glied abgestutzt ist. Das Hals Schild hat fast geradlinige Seiten, die Flügeldecken sind parallelseitig, punktirt-gestreift, die Epipleuren vor der Spitze abgekürzt. Die Tibien sind alle schmal. Die Gattung Latheficus ist durch den grossen vor den Augen stark entwickelten Kopf und die kurzen Fühler vor allen anderen Gattungen sehr ausgezeichnet. Sie wurde von Waterhouse für eine kleine nach England importirte Art aufgestellt, die später auch bei uns gefunden worden ist. halb so breit als lang. L. 3,5 — 4 mm. In Griechenland (Reitter). {crenata Reitt. nee Germ.) Reitteri*) 2' Körper auffallend schmal. L. 3,3 mm. (ex Marseulj In Arabien. tenuis Mars. 1' Zwischenräume der Flügeldecken einreihig punktirt, der erste Streif an der Spitze erloschen. L. 4 mm. (ex Marseul) In Egypten. apicüaevis Mars. *) Cataphronetis Reitteri: nigra, pivtlioraee hasi angustiore, punctis rotundatis ohsito, clytris interstitiis confuse punctulatis. L. 3^5 — 4 mm. Graecia. Palonis. 573 X(. orysae: elongatus, testaceus, prothorace antrorsum longitudtne paulo latiore, late)'ibus suhreetis, basi et apice immarginatis, elytris parallelis. L. 2,5 mm. Waterhouse Ann. Mag. nat. bist. 1880 p. 147. — Fowl. M. M. 19 p. 269. — Seidlitz Fauna baltica ed. II 1891 p. 517. — Fauna transsylv. 1891 p. 554. Der Kopf ist verliältnissmässig gross, massig dicht punktirt. Das Halsschild ist etwas breiter als lang, nach hinten etwas ver- schmälert, mit ziemlich geradlinigen Seiten, fast ganz von derselben Form wie bei Palorus Eatzehurgii, massig diclit punktirt. Die Flügel- decken sind so breit als das Halsschild, gestreckt, parallelseitig, mit ziemlich starken Punkten gestreift-punktirt, stellweis sogar nur gereiht- punktirt, die Zwischenräume sind unpunktirt. Der L. oryzae erinnert an Palonis liatzeburgii, ist aber am grossen Kopf, an den grösseren, ausgerandeten Augen, gestreckteren Flügeldecken und hellerer Farbe leicht zu erkennen. Er wurde erst 1880 von "Waterhouse aus England beschrieben, wohin er mit Reis importirt worden war. Später ist er auch in Norwegen (Mus. Reitter), in Kopenhagen (Mus. Reitter) und in "Witten vom Lehrer Fügner (Mus. Schilsky) gefunden worden. Palorns. Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 250. — Jacqnelin du Val Gen. Col. III 1863 p. 308. — Thomson Skand. Col. VI 1864 p. 271. — Seidlitz Fauna balt. ed. II 1891 p. 132 (Gatt.). — Fauna transs. 1891 p. 132 (Gatt.). Caenocorse Thomson Skand. Col. I 1859 p. 117, Äntennae capite longiores sensim pariim incrassatae. Oculi rotundati. Tibiae anticae angustae. Elytra pygidium ohtegentia. Die Gattung Palonis ist dui-ch die Bildung des Kopfes sehr ausgezeichnet. Der ganze Vorderrand desselben, also sowohl des Kopf- schildes als auch der sich seitlich anschliessenden Wangen, ist durch einen dahinter liegenden Eindruck wulstig aufgeworfen und trifft seitlich nicht, wie gewöhnlich, auf die Mitte der Augen, sondern ist auf den Oberrand derselben gerichtet. Die Augen sind fast ganz rund und deutlich gewölbt (bei Phthora flach). Die Fühler sind zur Spitze sehr schwach verbreitert und reichen nicht ganz bis zur Mitte des Halsschildes. Das Halsschild hat fast geradlinige Seiten, die nur ganz vorn plötzlich zu den Vorderwinkeln gerundet ein- 574 Tenebrionidae. gezogen sind. Die Vorcler\N'inkel sind scharf stumpfwinklig, die Hinterwinkel scharf rechtwinklig. Die Flügeldecken sind bis zu den Hinterhüften schwach verbreitert und von hier an schwach ver- engt, hinten gerundet und das ganze Pygidium bedeckend, fein punktirt-gestreift. Die Epipleuren sind schmal, allmälig verengt und fast bis zum Nahtwinkel reichend. Die Beine sind denen von HypopJdoeus und von Triholium ähnlich, die Vordertibien aber schmal, das Klauenglied aller Tarsen gross. Der Körper ist flach und die ganze Form desselben erinnert an CryptopJiagiis oder an Cerylon. Die Gattung Palorus wurde 1854 durch Mulsant als Unter- gattung von Hypophloeus aufgestellt, aber eigentlich nur durcli die Bildung der Epipleuren unterschieden; denn das andere angeführte Unterscheidungsmerkmal (die das Pygidium ganz deckenden Flügel- decken), wird von Mulsant als nicht constant hingestellt. Erstens ist dasselbe aber constant und zweitens kommen mehrere noch viel wichtigere Merkmale hinzu, nämlich die Streifung der Flügeldecken, die schmalen Fühler, die runden Augen vind besonders die Bildung des Kopfschildes, die nicht nur eine vollständige Trennung von Hypophloeus fordern, sondern die Gattung Palorus sogar in eine andere Gruppe der Unterfamilie verweisen. Zudem ist auch der Habitus ein so ganz anderer, wie gesagt an Cryptophagus oder Cerylon erinnernd, das man eigentlich nicht begreift, warum Mulsant, der sonst mit neuen Gattungen nicht sparsam war, die Gattung Palorus mit Hypophloeus vereinigt Hess. Auch die Larve des Palorus depressus weicht bedeutend von der von Hypophloeus ab*). Sie wurde von Schiödte (Met. El. P. X Tenebr. 1877 — 78 p. 561 tab. X fig. 12 — 15) beschrieben und ab- gebildet. Ihre Charakteristik fällt mit der der Gattung zusammen (vergl. pag. 215). Die Puppe beschrieb Schiödte ebenda p. 587 tab. X fig. 16-17. Bisher sind nur 3 Arten der Gattung bekannt, von denen zwei in Deutschland vorkommen. Uebersicht der Arten. 1, Zwischen dem glatten Kopfschild und den stärker wulstigen Wangen ist eine deutliche, an eine Furche oder Einkerbung erinnernde Vertiefung, Kopf dicht, Kopfschild kaiim punktirt, Halsschild nach hinten wenig verschmälert, sehr dicht punktirt, matt, der 3. ZAvischem'aum der Flügeldecken mit einer unregel- \) Vergl. p. 215, wo ich zugleich zwei sinnentstellende Druckfehler zu ver- bessern bitte. Zeile 14 und Zeile 30 steht ,, zweispaltig" statt ,. zweispitzig". Palorus. 575 massig doppelten Reihe feiner Pünktchen, Oberseite rothbraun. L. 3 mm. In ganz Europa. depressiis Fbr. 1' Zwischen Kopfschilcl und Wangen kein Eindruck, Kopf und Kopfschild sparsam punktirt, Halsschild feiner und sparsamer punktirt, glänzend, Flügeldecken feiner punktirt-gestreift, alle Zwischenräume nur mit einer einfachen Reihe feiner Pünktchen, Oberseite gelbbraiin. 2, Halsschild so lang als breit, nach hinten deutlich verschmälert, der wulstig aufgeworfene Rand der Wangen hört über dem Vorderrande der Augen auf und nur eine niedrige scharfe Leiste reicht als Fortsetzung weiter nach hinten und trifft die Mitte des Oberrandes der Augen, der Vorderrand der Augen von oben sichtbar. L. 2—2,8 mm. In Deutschland, Frankreich, Sardinien, Bulgarien, Norwegen. BaUeburgii Wissm. 2' Halsschild breiter als lang, nach hinten kaum verschmälert, der wulstig aufgeworfene Rand der Wangen reicht, allmälig niedriger werdend, bis an die Mitte des Oberrandes der Augen heran, der Vorderrand der Augen ist durch ihn, von oben betrachtet, ganz überdeckt. L. 2,5 mm. In Italien, Sardinien, Spanien, Marocco. Ufoveolatus Baudi 1. I*. depressus: ferrugineus, prothorace dense punctato, opaco, inter- stitio elytrorum tertio punctidorum serie duplici. L. 3 mm. Thomson Skand. Col. VI 1864 p. 271. - Jacquelin du Val Gen. Col. Eur. III 1868 tab. 75 fig. 374. — Seidlitz Fauna baltica ed. II 1891 p. 518. — Fauna transs. 1891 p. 555. Hypophloeus depressus Fabricius Skrivter Naturh. Selsk. I 1790 p. ?. — Schneid. N. Mag. I 1791 p. 25. — Ent. syst. I 2. 1792 p. 501. — Syst. El. n 1802 p. 559. — Panzer Fauna germ. I 1793 No. 23. — Ent. germ. 1795 p. 340. — Paykull Fauna suec. III 1800 p. 325. — Latreille Hist. nat. X 1804 p. 311. — G-yllenhal Ins. suec. II 1810 p. 583. — Duftschmid Fauna Austr. II 1812 p. 310. — Stephens IIb brit. Ent. V 1832 p. 7. — Sahlberg Ins, fenn. I 1834 p. 477. — Redtenbacher Fainia austr. 1849 p. 592. — ed. II 1858 p. 610. - ed III 1874 II p. 110. - Bagh Käferf. III 1856 p. 209. — Baudi Tenebr. III 1877 p. 12. Hypophloeus (Palorus) depressus Mulsant Col. Fr. Latig. 1854 p. 250. — Seidlitz Fauna balt. 1875 p. 363. Ips unicolor Olivier Ent 11 1790 No. 18 p. 12 tab. II fig. 8. — Encycl. Vin p. 406. Der K opf ist sehr dicht und etwas feiner als das Halsschild punktirt, nur das halbkreisförmig abgegrenzte Kopfschild ist fast unpunktu-t, 576 Tenebrionidae. der wulstige Vorderrand der Wangen ist stärker ausgeprägt als bei Rat^ehurffü, und ebenfalls vom Kopfscliild durcli einen Eindruck abgesetzt. Er hört über dem Vorderrande der Augen auf, nur ein feiner scharfer Kiel reicht weiter bis an die Mitte des Oberrandes der Augen. Die Fühler sind zur Spitze etwas stärker verbreitert. Das Halsschild ist an der Basis genau so breit als die Schultern der Flügeldecken und nach vorn sehr schwach und allmälig ver- breitert, sehr dicht und ziemlich grob punktirt, so dass die Zwischen- räume der Punkte seitlich kleiner sind als die Punkte. Durch die diclite Punktirung ist das Halsschild ziemlich matt. Die Oberfläche ist in der Mitte flacher, an den Seiten stärker herabgewölbt. Die Flügeldecken sind fein piinktirt-gestreift , die meisten Zwischen- räume mit einer Reihe feiner Punkte, nur der 3. Zwischenraum mit einer unregelmässigen Doppelreihe. Die Färbung ist ziemlich dunkel rothbraun. Die Männchen scheinen keine auszeichnenden Merkmale zu haben. Die Larve wurde von Schiödte beschrieben (vergl. p. 574), und soll in Mehl, Getreide und altem Brod leben, was aber jeden- falls nur ein gelegentliches und nicht ihr ursprüngliches Vorkommen bezeichnet. Es ist übrigens nicht unmöglich, dass die von Seh iödte beschriebene Larve zu P. Ratäehurgü gehörte. Der P. depressus steht dem P. Ratzeburgii sehr nahe, doch sind die etwas stärker verdickten Fühler, die Bildung und Punktirung des Kopfes, das dichter punktirte, daher mattere Halsschild und die verdoppelte Punktreihe des dritten Zwischenraumes der Flügeldecken constante Merkmale, die ihn von P. Ratgeburgü trennen. Die Art wurde zuerst von Hellwig in Braunschweig unter Eichenrinde entdeckt und an Fabricius mitgetheilt, der sie 1790 als eine der 4 Arten seiner neuen Gattung Hypophloeus beschrieb. Gleichzeitig beschrieb Olivier sie als Ips unicolor. Später wurde sie in allen Ländern Europas, mit Ausnahme von Lappland, gefunden und zwar gewöhnlich ebenfalls unter Rinden, meist der Eiche. Mulsant und Letzuer geben nebenbei auch ihi* Vorkommen in Mehlvon-äthen an, wo auch Schiödte die Larven fand. In Deutschland kommt sie überall vor und ist stellweis häufig. Hellwig hat (Schneid. Mag. IV 1792 p. 394) einmal die Meinung geäussert, dass der von Herbst unter dem Namen Melinus (Arch. 1783 p. 37 tab. XXI fig. B.) abgebildete Käfer zu unserer Art ge- höre. Es ist dieses aber sicher nicht der Fall; denn sowohl die Färbung ,, überall ockergelb", als namentlich auch die Angabe „Brustschild glatt, überall gleichbreit, bei sehr starker Vergrösserung fein punktirt erscheinend" und endlich die Palorus. 577 Abbildung, weisen viel eber auf einen Hypophloeus als auf unsere Art. Aber selbst wenn die Deutung der Herb st 'sehen Beschreibung gelänge, so könnte ihr Name doch nicht in unserer binären Nomen- clatur gebraucht werden*); er ist auch von keinem Autor ver- wendet worden und fehlt daher in unseren Citaten. Nur einige Cataloge haben ihn für unsere Art in Anwendung gebracht; doch pflegen wir Catalogsnamen nicht zu citiren. S, 1*. Mlatzeburgii: brunneo-testaceus, prothorace minus dense punctato, nitido, interstitiis elytrorum omnibus punctulis uniseriatis. L. 2,5 — 3 mm. Seidlitz Fauna balt. ed. II 1891 p. 518. — Fauna transs. 1891 p. 555. Hypophloeus Batseburgü Wissmann Statt, ent. Zeit. 1848 p. 77. — Redtenbacher Faima austr. ed. II 1858 p. 610. — ed. III 1874 II p. 111. - Bach Käferf. IH 1856 p. 209. Hypophloeus bifoveolatus ^ Baudi Deutsch, ent. Zeit. 1876 p. 235. — Tenebrioniti in 1877 p. 12. Der Kopf ist feiner und weniger dicht punktirt als bei P. depressus, die Augen sind etwas kleiner, die Fühler zm- Spitze fast gar nicht verdickt. Das Halsschild ist so lang als breit, nach hinten etwas mehr verengt als bei P. depressus, und feiner und sparsamer punktirt, so dass auch seitlich die Punkte kleiner sind als ilu-e Zwischen- räume. Die Wölbung des Halsschildes ist dieselbe, nur zeigt sich in den Hinterwiukeln eine schwach erhabene, stumpfe, schräge Kante. Die Flügeldecken sind etwas feiner punktirt-gestreift und auf allen Zwischenräumen ist nur eine Reihe feiner Pünktchen vorhanden. Auch ist die Oberseite heller, gelbbraun gefärbt und der Körper oft etwas schmäler. Der P. Ratzeburgii ist dem P. depressus und besonders dem P. hifoveolatus sehr nah verwandt. Mit ersterem hat er nur den ab- gekürzten Wulst der Wangen und das nach hinten verschmälerte Halsschild gemein, mit letzterem die Bildung des Kopfschildes, die sparsamere Punktirung von Kopf, Halsschild und Flügeldecken, Er wurde von Wissmann bei Münden in Hannover unter abgestorbener Bucheni-inde entdeckt und 1848 beschrieben. Gleichzeitig fand ihn auch Ratzeburg bei Neustadt-Eberswalde und nannte ihn H. fagi i. 1. Später hat ihn Baudi ausführlich aus Italien beschrieben, wo er ihn unter Rinde von Quercus suber auf Sardinien zahlreich fand. Er beschrieb ihn aber als das eine Geschlecht von P. bifoveolatus, doch scheint mir eine sj)ecifische Trennung angezeigt, weil mir aus Deutschland nur diese eine Form vorliegt, die Baudi für das wahr- ^) was bei Hypophloeus utiicolor ausführlich dargelegi ist, (Vergl. p. 556.) V. 37 578 Tenebrionidae. scheinliche Männchen hielt. Unsere Art ist namentlich bei Breslau häufig, wo sie nach Letzner nicht nur unter Baumi-inden, sondern auch in Mehlvorräthen vorkommt. Ausserdem führt Duval sie aus Südfrankreich an, auch liegt sie mir von Frankfurt a. M. (Mus. Hey den), Bulgarien (Mus. Heyden), Frankreich (Mus. Reitter), Norwegen (Mus. Reitter) vor, scheint also ebenso weit verbreitet zu sein, wie P. depressus. Der Tenebrio bifoveolatus Duft. (F. Austr. II 1812 p. 304) ist nicht auf unsere oder die Baxadi'sche Art zu beziehen. Sein Vor- kommen im Brod steht dem zAvar nicht im Wege (denn unsere Art ist auch in Mehlvorräthen und im Brod vorgekommen), wohl aber der Umstand, dass Dufts chmid den so sehr nah verwandten P. depressus als HypopMoeus beschreibt (ibid. p. 310), unsere Art also sicher in die unmittelbare Nähe von depressus und nicht in eine andere Gattung gebracht hätte, und liier namentlich nicht in eine Abtheilung, welche durch „dreieckige Vorderschienen" und durch „Fühlhörner mit durchblätterter Keule" gekennzeichnet ist. (Vergl. Duft. loc. cit. p. 302 II Farn.). Triboliam. MacLeay Annulosa javan. 1825 p. 47. — Guerin-Mene- ville Ann. Fr. 1845 p. CXVII. — Jacquelin du Val Gen. Col. III 1863 p. 304. — Seidlitz Fauna balt. ed. II u. transs. 1891 p. 132 (Gatt.). Antennae capite longiores aut clavatriarticulata aut sensim incrassatae. Oculi ad medium iisque emarginati. Tibiae omnes angustae. Elytra pygidium obtegentia. Der Kopf ist vor den Augen nicht so stark entwickelt wie bei Latheticus, sondern erreicht nur etwa die Ausdehnung eines Halb- kreises, wie sie z. B. bei HypopMoeus gewöhnlich ist. Dabei greift der Vorderrand aber seitlich stark auf die Augen über und durch- setzt diese ungefähr bis zur Mitte. Das Kopfschild ist weder durch einen Eindruck noch durch eine Linie von der Stirn abgesetzt, vorn gerade abgestutzt oder fast schwach ausgerandet. Die Aiigen sind, abgesehen von der tiefen Ausrandung durch den Vorderrand des Kopfes, fast rund, gross und massig gewölbt. Die Fühler sind länger als der Kopf, reichen aber nicht bis zur Mitte des Hals- schildes. Sie sind bei der Untergattung Tribolium i. sp. bis zum 8. Gliede dünn und haben dann eine deutlich abgesetzte dreigliedrige Keule, bei der Untergattung Stene dagegen sind sie ganz alimälig TriboUum. 579 zui' Spitze verdickt. Das Halsschild ist breiter als lang, mit flach gewölbter Scheibe, an der Basis und an den Seiten deutlich gerandet, an der Spitze in der Mitte ungerandet. Die Flügeldecken sind ebenfalls flach gewölbt, gewöhnlich ganz parallelseitig und nur hinten gerundet. Sie bedecken das Pygidium ganz und ihre äusseren Zwischenräume tragen feine Längsleisten, oder sind wenigstens scharf dachförmig erhaben. Die Epipleuren sind vorn breit und scharf begrenzt, an der Spitzenrundung werden sie allmälig sehr schmal, sind aber doch bis zum Nahtwinkel erkennbar. Die Vorder- tibien sind zur Spitze deulich verbreitert, die Mittel- und Hinter- tibien schmäler. Das Klauenglied ist zwar auch gross, an den Hintertarsen so lang als die 3 vorhergehenden zusammen, aber doch nicht so gross wie bei Hijjpoplüoeus und bei Paloriis, das Klauenglied der Vordertarsen ist kleiner. Die Larve ist nur von Tr. navale bekannt, und zwar scheint die von Schiödte (Met. El. P. X Tenebr. p. 563 tab. X fig. 18—20) ausführlich beschriebene und abgebildete Larve wirklich zu dieser Art zu gehören, während die von Westwood (Introd. I p. 319 fig. 39, 2 — 3) sehr kurz angedeutete und plump abgebildete, so wie die von Lucas (Ann. Soc. Ent. Fr. 1855 p. 249 tab. 13 III fig. 1—5) aus- führlich beschriebene und vortrefflich abgebildete Larve ofiienbar einer anderen Art (vielleicht dem Tr. ferrug'meum Muls. := confusum Duv.) angehört. Der Unterschied ist folgender: 1, Prothorax fast länger als breit, alle folgenden Segmente fast so lang als breit, Körper lang gestreckt, schmal. (TriboUum ferrugineum Schiödte) navale 1' Prothorax breiter als lang, alle folgenden Segmente quer, Körper breiter (Stene ferruginea Westw., TriboUum castaneum Lucas) spec. ? Zu bemerken ist, dass Schiödte's Larven in Mehl, altem Brod und Getreide gefunden wurden, Westwood's Larven in Bäckereien in London und Lucas' Larven aus Abessinien mit Schmetterlingen importirt wurden, die sie zerstört hatten. Die Puppe von Tr. ferrugineum hat Schiödte (loc. cit. p. 587 tab. X fig. 21 — 22) und Lucas die von seiner Larve (loc. cit. p, 255 fig. 6 — 7) beschrieben und abgebildet. Ausserdem hat Duges (Naturaleza Mexico 1883 p. 294 tab. 6) die Metamorphose von Tr. navale (ferrugineum) beschrieben und abgebildet, doch ist mir seine Arbeit nicht zugänglich. Die Gattung TriboUum steht der Gattung Lyphia am nächsten, weicht aber schon habituell durch flacheren Körper und die gekielten oder wenigstens dachförmigen Zwischenräume der Flügeldecken ab, während Lyphia in beiden Punkten mehr an Hypophloeus erinnert. 37* 580 Tenebrionidae. Ausserdem sind die Fühler anders gebildet, indem sie niemals eine 4gliednge Keule haben, und die Vordertibien, die bei Lypliia schmal sind, zeigen hier eine deutliche Verbreiterung zur Spitze. In etwas weiterer Verwandtschaft zu der vorliegenden Gattung stehen Ulomina, Phthora Muls. und Palorus, haben aber kaum ausgerandete Augen, und ausserdem die erstgenannte fadenförmige Fühler, die zweitgenannte kurz zylindrischen Körper, die drittgenannte den eigenthümlich auf- geworfenen Vorderrand des Kopfes. Am entferntesten steht LatlieUcus mit seinen kurzen Fühlern und seinem vor den Augen stark vier- eckig entwickelten Kopfe. Die vorliegende Gattung wurde 1825 von Mac Leay für das Tr. navale aus Java aiifgestellt und blieb längere Zeit unerkannt, weil der Autor ihr irrthümlich 5 Tarsenglieder an allen Füssen zu- geschrieben hatte. Erst nachdem sie von Stephens als Stene aus England und von Redtenbacher als Margus aus Oesterreich be- schrieben worden war, brachte Gu^rin-Meneville den vei*schollenen Namen Mac-Leay's wieder zur Geltung, der sich eigentlich nur auf die Untergattung Tribolium i. sp. bezieht; denn Stene hat keine dreigliedrige Keule, Erst Jacquelin du Val wies 1868 die andere Fühlerbildung der einen Art nach und erweiterte dadurch den Begriff der Gattung, die ich dann 1891 in zwei Untergattungen zerlegte. Das Tr. madens scheint auf das östliche Eiu-opa nebst Caucasus beschränkt zu sein, während die beiden anderen Arten Cosmopoliten sind. Sie leben in altem Holz, Stroh, Brod und Mehl. Ausser den drei auch in Deutschland vorkommenden Arten sind keine beschrieben worden; denn das von Harold Catal. VII p. 1958 angeführte Tr. armatum gehört nicht hierher. Es wurde zwar von Montrouzier (Ann. Fr. 1860 p. 293) eine Trogosita ? armata aus Neu-Caledonien beschrieben, bildet aber, nach dem Hörn auf dem Kopf zu urtheilen und nach der Anmerkung des Herausgebei's Doue, eine besondere Gattung der Ulomiden. Die Gattung zerfallt in zwei Untergattungen. Uebersicht der Untergattungen. 1, Fühler mit deutlich abgesetzter dreigliedriger Keule. subg. Tribolium i. sp. 1 ' Fühler zur Spitze allmälig verdickt. subg. Stene Steph. Uebersicht der Arten, subg. Tribolium i. sp. 1, Halsscliild viel breiter als der Kopf, die Vorderwinkel breit gerundet, Flügeldecken fein gestreift-punktirt, fast alle Zwischen- Tribolium. 581 räume der Flügeldecken tragen eine feine Längsleiste, Ober- seite schwarz. L. 4 — 4,5 mm. In Europa weit verbreitet. madens Charp. 1 ' Halsschild wenig breiter als der Kopf, die Vorderwinkel stumpf- winklig und wenig gerundet, Flügeldecken sehr fein gestreift- punktirt, nur die äusseren Zwischenräume der Flügeldecken tragen eine feine Längsleiste, Oberseite braun. L. 3—3,5 mm. In ganz Europa, {castaneum Herbst) ferrugineum Fbr. subg. Stene Steph. Halsschild wenig breiter als der Kopf, mit schwach gerundeten Vorderwinkeln, Flügeldecken sehr fein gestreift-punktirt, die äusseren Zwischenräume dachförmig und eine feine Längsleiste tragend, Ober- seite schwarzbraun. L. 3,5 mm. Im westlichen Europa. confusum Duv. subg. Tribolium i. sp. Redtenbacher Fauna austr. ed. II 1858 p. CVII u. 608. — ed. Ill 1874 p. CXIX u. II 108. — Bach Käferf. III 1856 p. 207. — Lacordaire Gen. Gel. V 1859 p. 323. — Thomson Skand. Gol. I 1859 p. 117 u. VI 1864 p. 271. — Seidlitz Fauna halt. 1875 p. 97 (Gatt.). Stene Stephens 111. brit. Ins. V 1832 p. 9. Margus Redtenbacher Gatt. 1845 p. 127. — Fauna austr. 1849 p. 593. Antennae clava triarticulata. Die Untergattung Tribolium i. sp. zeigt dasjenige Merkmal, welches ursprünglich, bei Aufstellung der Gattung, diese charakterisirte, nämlich die dreigliedrige Fühlerkeule. Sie ist etwa doppelt so breit als die vorhergehenden Glieder und scharf abgesetzt. Die Bildung des Kopfes ist nach den Arten verschieden, aber gemeinsam ist beiden, dass der die Augen bis gegen die Mitte durchsetzende Vorder- rand allmälig verflacht und an seinem Ende seitlich nicht stärker vorragt als die Wölbung des Auges. Es ist aber möglich, dass dieses Merkmal anderen Arten der Untergattung, die vielleicht noch ent- deckt werden, fehlt und daher nur als specitisches zu betrachten wäre. Es sind nur 2 Arten bekannt, die beide auch in Deutschland vorkommen. #. Vr. tnadens : nigruni, prothorace angulis anticis fortlter rotundatis, elytris interstitiis fere Omnibus subtiliter carinulatis. L. 4 mm. Bach Käferf. Deutschi. III 1856 p. 208. — Redtenbacher Fauna austr. ed. II 1858 p. 608. — ed. UI 1874 II p. 109. — Seidlitz Fauna balt. 1875 p. 362. — ed. II 1891 p. 517. —Fauna transs. 1891 p. 555. — Baudi Tenebrioniti III 1877 p. 11. 582 Tenebrionidae. Tenehrio madens Charpentier Horae entom. 1825 p. 218. Uloma madens Krynicki Bull. Mose. 1832 p. 136. Margus madens Redtenbacher Fauna austr. 1849 p. 593. Margus ohscurus Redtenbacher Quaed. Gen. et Spec. Austr. 1842 p. 17. Der Kopf ist massig dicht punktirt, der Vorderrand seitlich nehen dem vorn gerade abgestutzten, beinahe schwach ausgerandeten Kopfschilde geradlinig abgeschrägt und auf den Augen allmälig verflacht, neben den Augen seitlich nicht vorspringend. Die Augen sind bis zur Mitte durchsetzt. Das Halsschild ist viel breiter als lang, fast doppelt so breit als der Kopf, die Seiten sind nach hinten schwach und geradlinig, nach vorn stark gerundet eingezogen und hier mit den Vorderwinkeln zusammen breit abgerundet. Die Hinter- winkel sind scharf stumpfwinklig, die Seiten und die sehr schwach zweibuchtige Basis gröber gerandet als bei Tr. navale. Die Punktirung ist wie die des Kopfes weniger dicht als bei Tr. navale. Die Flügel- decken sind schon an der Basis etwas breiter als die Basis des Halsschildes, an den Seiten sehr schwach gerundet, fein gestreift- punktirt, die Zwischenräume, ausser dem ersten und zweiten, mit einer feinen Längsleiste. Die Oberseite ist schwarz, die Unterseite dunkel braunroth. Das Männchen hat keine auszeichnenden Merkmale. Die Larve ist noch nicht bekannt. Das Tr. madens steht dem Tr. navale am nächsten, unterscheidet sich aber schon durch den bedeutend grösseren und breiteren Körper und dann namentlich durch die Form des Halsschildes. Entfernter steht Tr. confusum und gehört einer anderen Untergattung an. Die vorliegende Art wurde von Hartlieb in Schlesien entdeckt und 1825 von Charpentier beschrieben. Sie lebt in alten Bäumen, faulendem Holz, alten Bienenstöcken, alten Strohdächern, altem Brod, imter Pappelrinde u. s. w. Nach Charpentier 's Mittheilung ist sie im Leben durch eine fettige Flüssigkeit „wie mit Oel gesalbt", worauf der Name madens hindeuten soll. Später ist die Art auch bei Rostock (nach Bach), in Ostpreussen (nach Lentz), in der Mark Brandenburg (nach Schilsky), in Tyrol (nach Baudi), in Oesterreich (nach Redtenbacher), in Mähren (Mus. Reitter), in Livland (von Müthel), in der Türkei (nach Baudi) und im Caucasus (Mus. Reitter) gefunden worden. Sie scheint überall selten zu sein und im westlichen Europa ganz zu fehlen. Dagegen kommt sie nach Hamilton') in Nord -Amerika vor. ^) Catalogue of the Col. N. Amer. , N. Asia and Eur., Trans. Amer. Ent. Soc. XVI 1889 p. 88—162. Mitgetheilt von Fauvel Rev. d'Ent. 1889 p. 154. TriboUum. 583 2. Vr. navale: brunneum, protliorace angulis anticis purum rotundatis, elytris intcrstitiis exterioribus tantum subtüiter carinulatis. L. 3 — 3,5 mm. Dermestes navalis Fabricius Syst. Ent. 1775 p. 56. — Spec. Ins. I p. 65. — Mant. lus I. p. 35. — Herbst Käf. IV 1792 p. 138. Lydus navalis Fabricius Ent. syst. I 2. 1792 p. 504. Tenebrio ferrugineus Fabricius Spec. Ins. 1 1781 p. 324. — Mant. Ins. I 1787 p. 212. — Olivier Entom. III 1795 No. 57 p. 18 tab. II fig. 24. — Sturm Käf. II 1807 p. 228. — Duftschmid Fauna Austr. 11 1812 p. 304. Trogosita ferruginea Fabricius Ent. syst. I 1792 p. 116. — Syst. El. I 1802 p. 155. — Herbst Käf. VII 1797 p. 276. Stene ferruginea Stephens III. brit. Ent. V p. 9. — Westwood Introd. I. 1839 p. 319 fig. 39 No. 1. Margus ferrugineus Redtenbacher Fauna austr. 1849 p. 593. — Küster Käf. Eur. X 1847 No. 49. TriboUum ferrugineum Wollaston Ins. med. 1854 p. 491. (?) — Bach Käferf. Deutschi. III 1856 p. 208. — Redtenbacher Fauna austr. ed. II 1858 p. 608. — ed. III 1874 II p. 108. — Thomson Skand. Col. VI 1864 p. 272. — Seidlitz Fauna halt. 1875 p. 362. — ed. II 1891 p. 517. — Fauna transs. 1891 p. 555. — Baudi Tenebrioniti III 1877 p. 11. Ips testaeea Fabricius Ent. syst. Suppl. 1798 p. 179. Colydium castaneum Herbst Käf. VII 1797 p. 282 tab. 112 fig. 3. Phaleria castanea Gyllenhal Ins. suec. II 1810 p. 588. TriboUum castaneum Mac Leay Annnlosa javan. 1825 p. 47. — Gruerin- Meneville Ann. Fr. 1845 p. CXVII. — Lucas Explor. Alg. 1848 p. 343. Var. bifoveolatum: prothorace foveoUs duabus in disco impressis. Tenebrio bifoveolatus Duftschmid Fauna Austr. II 1812 p. 304 (204 err. typogr.). TriboUum bifoveolatum Redtenbacher Fauna austr. ed. II 1858 p. 608. — ed. III 1874 II p. 108. — Bach Käferf. III 1856 p. 208. TriboUum ferrugineum var. bifoveolatum Seidlitz Fauna halt. ed. II 1891 p. 517. — Fauna transsylv. 1891 p. 555. Der Kopf ist dichter punktirt als bei Tr. madens und der Vorderrand ist seitlich vom ebenso abgestutzten Kopfschilde schwach gerundet abgeschrägt. Die Angen sind nicht ganz bis zur Mitte durchsetzt. Das Halsschild ist deutlich breiter als lang, aber nur etwa V/n mal so breit als der Kopf, die Seiten nach voi'n schwächer gerundet verengt als bei madens und die Vorderwinkel weniger ge- rundet und deutlich stumpfwinklig, die Hinterwinkel stumpfwinklig und weniger scharf. Die Oberfläche ist viel dichter punktirt. Die Flügeldecken sind kaum breiter als das Halsschild, ganz parallel- seitig und nur hinten gerundet, fein gestreift-punktirt, die Zwischen- räume, ausgenommen die 3 ersten, schwach dachförmig und mit einer 584 Tenehrionidae, feinen Lcängsleiste, die seitlich durch undeutliche Punkte eingefasst ist. Die Ober- und Unterseite des Körjiers ist rothbraun, die Form schmäler und parallelseitiger als bei madens. Die Männchen haben keine Auszeichnung. Die Larve ist von Schiödte beschrieben worden (vergl. p. 579). Das Tr. navale steht dem Tr. madens nur durch die Unter- gattungsmerkmale nahe, im Uebrigen sieht es dem Tr. confusum \\q\ ähnlicher und ist auch mit ihm früher verwechselt worden, weicht aber axisser durch die Merkmale der Untergattung, auch durch Kopf- bildung und Form des Halsschildes von ihm ab. Die vorliegende Art wurde schon 1775 von Fabricius zuerst aus Neu-Seeland als Dermestes navalis, dann 1781 aus Afrika als Tenehrio ferrugineus beschrieben und 1787 auch aus Halle angegeben. 1792 führt Fabricius sie auch aus Amerika und 1801 aus Indien an, und zieht hier alle seine verschiedenen Beschreibungen dieser Art als Synonyme zusammen. Der älteste dieser Speciesnamen muss nun offenbar in Gebrauch treten, obgleich bisher stets der jüngere Name ferriigineum verwendet wurde. Doch wurde letzterer Name nicht ausschliesslich für unsere Art gebraucht, sondern (z. B, von Mulsant) auch für das Tr. confusum, und es ist daher ganz gut, Avenn er verschwindet und zwei anderen Platz macht. Ausser bei Halle, das schon Fabricius nennt, ist die Art später in ganz Europa, ausser Lappland, gefu.nden worden und scheint in Deutsch- land nirgends zu fehlen, obgleich bei den meisten (weil älteren) An- gaben nicht zu ersehen, ob sie nicht vielleicht auf Tr. confusum zu beziehen sind. Redtenbacher's Beschreibung bezieht sich jeden- falls auf unsere Art, was aus seiner Gattungsbeschreibung hervorgeht, und ich erhielt die Art auch aus Oesterreich vom verstorbenen Ferrari. Die meisten Autoren geben Mehlvorräthe und altes Brod als Aufenthalt an (nur Heyden scheint die Art auch im Walde unter Baumrinde gefunden zu haben), und es ist daher nicht un- möglich, dass die Art zuerst mit Getreide nach Europa importirt worden ist, wie sie auch jetzt noch oft importirt wird. Augenblicklich ist sie jedenfalls Cosmopolit. Bisweilen zeigt das Halsschild auf der Scheibe zwei etwas in die Quere gezogene Grübchen, ob aber diese Abweichung eine wirkliche d. h. constant sich fortpflanzende Varietät resp. Rasse, oder nur eine individuelle Abweichung darstellt, lasse ich dahingestellt, da mir nur ein solches Exemplar aus Bulgarien vorliegt. Im letzteren Falle würde die Var. bifoveolatum einzuziehen und zu den einfachen Synonymen der Art zu rechnen sein. Dass aber Duftschmid's Beschreibung auf ein Tribolmm zu beziehen ist, wie Redtenbacher annimmt, und nicht auf einen Palorus, scheint daraus hervorzugehen, TriboUum. 585 dass Duftschmid sie unmittelbar neben seinen Tenebrio ferrugineus (unser Trib. navale) stellt und nicht neben seinen Hypoiphloeus depressus (unseren Palorus depressus). subg. Stene. Seidlitz Fauna balt. ed. II 1891 p. 517. — Fauna transs. 1891 p. 555. TriboUum Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 224. Antennae sensim incrassatae. Die Untergattung Stene weicht zwar durch allmälig zur Spitze verdickte Fühler, ohne abgesetzte Keule, sehr erheblich von der anderen Untergattung ab, die einzige Art ist aber dem Tr. navale viel ähnlicher als dieses dem Tr. madens und kann daher nicht wohl als selbstständige Gattung abgesondert werden. Der Kopf zeigt freilich auch eine Bildung, die eigenthümlich ist, nämlich stärkere Rundung des Vorderrandes und seitliches Vorragen des die Augen bis über die Mitte durchsetzenden und hier plötzlich abgestutzten Theiles. Doch ist es nicht sicher, ob diese Bildung nicht anderen noch zu entdeckenden Arten dieser Untergattung vielleicht fehlt, also nur Speciesmerkmal des Tr. confusum ist; denn bisher ist nur diese eine Art bekannt geworden. Stephen 's Gattung Stene ist sowohl der Beschreibung als dem Inhalte nach mit der Untergattung TriboUum i. sp. identisch, ihr Name ist daher als Synonym frei geworden und wird mit Vortheil für die vorliegende Untergattung verwendet, um für diese keinen neuen Namen einzuführen. Die eine Art der Untergattung ist auch in Deutschland gefunden worden. 3, Vr. (Stene) confusum'. nigro-brunneum, pivthorace angulis anticis parum rotundatis, elytris interstitiis exterioribus convexis subtiliter cari- nulatis. L. 3,5 mm. Seidlitz Fauna baltica ed. II 1891 p. 518. — Fainia transs. 1891 p. 555. TriboUum confusum Jacquelin du Val Gen. Col. Catal. 1868 p. 181. — Baudi Tenebrioniti III p. 11. TriboUum ferruyineum Mulsant Col. Fr. Latig. 1854 p. 244. Der Kopf ist sehr fein punktirt, der Vorderrand seitlich neben dem abgestutzten Kopfschild gerundet und der auf die Augen über- greifende Theil reicht bis über die Mitte der Augen hinaus und endigt hier plötzlich wie abgeschnitten, so dass er seitlich bedeutend 586 Tenebriomdae. mehr vorragt als die Wölbung der Augen. Ausserdem steht über jedem Auge eme leisten förmige Ei-höhung. Die Fühler wurden bei der Untergattung beschrieben. Die Augen sind etwas über die Mitte hinaus durchsetzt. Das Halsschild ist deutlich breiter als lang, aber nur etwa IV2 nial so bx-eit als der Kopf, in der Form dem des Tr. navale gleichend, aber die Vorderwinkel etwas mehr gerundet. Die Flügeldecken haben dieselbe parallelseitige Form und ähnliche Sculptur, die äusseren Zwischenräume aber undeutlichei'e Längsleisten und sind dagegen deutlicher dachförmig gewölbt. Die Oberseite ist schwarz-braun. Die Männchen scheinen keine Auszeichnung zu haben. Zu der vorliegenden Art gehört vielleicht die durch Lucas be- schriebene, von der des Trib. navale abweichende, schon p. 579 er- wähnte Larve, was namentlich dadurch wahrscheinlich wird, dass Lucas seine Larve in einer Schmetterlingsendung aus Abyssinien erhielt und Soli er unsere Art aus verschiedenen Insecten vom Senegal auskriechen sah (vergl. Mulsant loc. cit. p. 246). Das Tr. confmum wurde 1854 von Mulsant aus Frankreich ausführlich beschrieben, aber für ferrugineum (unser navale) gehalten. Erst 1868 hat Duval die Unterschiede der beiden Arten hervor- gehoben, die so gross sind, dass man sie in verscliiedene Unter- gattungen bringen kann. Von Mulsant's Ci taten beziehen sich fast alle sicher auf die andere Art, nur Wollaston's Beschreibung, die mir nicht zAigänglich ist, könnte vielleicht ebenso wie Mulsant's zu der vorliegenden Art gehören. Später ist die Art auch in Deutsch- land, nach Schilsky in der Mark Brandenburg gefunden worden und dürfte noch an vielen anderen Orten gefunden, aber mit Tr. navale verwechselt worden sein. Ausserdem liegen mir Stücke aus Nor- wegen, Griechenland, Spanien und Algier (alle Mus. Reitter) vor. Meine Exemplare stammen aus Marseille und ich erhielt sie von Mulsant selbst als sein Tr. ferrugineum. Onathocerns. Thunberg Vetensk. Acad. Handl. 1814 p. 47. — Bach Käferf. III 1856 p. 208. — Redtenbacher Fauna austr. ed. II 1859 p. CVII u. 609. — ed. III. 1874 p. CXIX u. II p. 109. — Lacordaire Gen. Col. V. 1859 p. 322. — Leconte Class. of Col. N. Am. 1862 p. 233. — ed. II 1883 p. 381. — Jacquelin du Val Gen. Col. m 1863 p. 307. — Seidlitz F. balt. 1875 p. 97 (Gatt.). — ed. II 1891 p. 133 (Gatt.). — F. transs. 1891 p. 133 (Gatt.). , Gnathocerus. &8i7: Cerandria Lucas Expl. Alg. 1848 p. 345, Mulsant Col. Fr. Latig. 1854 p. 247. Mandihulae maris prolongatae, apice incurvae. Oculi transversi, fortiter divisi. Äntennae moniliformes. Tibiae omnes angustae. Elytra pygidiuni obtegentia. Der Kopf ist durch die beim Männchen stark vorragenden Mandibehi sehr ausgezeichnet. Dieselben sind bei Gti. cornutus an der Basis breit und flach, an der Spitze verjüngt und in die Höhe gebogen, bei Gn. maxülosus aber schmal. Leconte errichtete darauf hin für die letztgenannte Art die Gattung Echocerus. Der von ihm an- gegebene „vertikale Zahn" der Mandibeln bezieht sich auf die in die Höhe gebogene Spitze, steht also nicht im Gegensatz zu der bei cornutus ^ vorhandenen Bildung. Ausserdem trägt das Männchen auf der Stirn zwei kurze höckerartige Hörnchen. Bei der, wie es scheint, sehr nahe verwandten Gattung Evoplus Lee. aus Nordamerika sind diese Hörner lang. Die Fühler sind fast ganz schnurförmig und reichen bis über die Mitte des Halsschildes. Die Flügeldecken bedecken das Pygidium ganz und die Epipleuren sind deutlich ab- gekürzt. Der Körper ist bald etwas flach und ziemlich breit (cornutus) bald schmal und gestreckt [maxillosus). Das Männchen ist sehr auffallend durch vergrösserte Mandibeln ausgezeichnet. Die Larve von Gn. cornutus wurde von Motschulsky (Et. ent. III 1854 p. 67) kurz, von Gernet ausführlicher beschrieben (Hör. ent. Ross. VI p. 11 tab. II flg. 10) und abgebildet. Ihre Charakteristik wurde bei der Gattungsübersicht p. 215 gegeben. Die Puppe wurde von Motschulsky ebenda kurz beschrieben. Die Gattung Gnathocerus steht keiner der verwandten europäischen Gattungen sehr nahe. Die gar nicht verdickten Fühler und die grosse Verschiedenheit zwischen Männchen und Weibchen kommen bei den europäischen Gattiingen dieser Gruppe nicht wieder vor, die queren Augen mit gerade abgeschnittenem Hinterrande sind nur noch bei Cataphronetis zu finden, welche Gattung aber nebst Pygidiphorus durch verbreiterte Vordertibien und unbedecktes Pygidium abweicht. Dagegen scheint die amerikanische Gattung Evophis Lee. unserer Gattung nahe zu stehen (vergl. p. 544), und es wäre nicht unmöglich, dass sie ebenso wie Echocerus mit ihr zu vereinigen und nur als Untergattung anzuerkennen sein wird. Die vorliegende Gattung wurde schon 1814 von Thunberg 588 Tenebrionidae. aufgestellt*), was lange Zeit unbeachtet blieb, so class der von Dejean der Gattung ertbeilte Name, den Lucas und Mulsant durch Be- schreibung feststellten, lange Zeit ganz allgemein in Gebrauch blieb, bis Redtenb acher und Lacordaire ziemlich zu gleicher Zeit 2) den alten Thunberg'schen Namen wieder einführten, den übrigens schon Erichson 1847 citirt hatte ^). Lacordaire führt nur zwei Arten der Gattung an: cornutus Fbr. und maxillosus Fbr. und er- klärt ausdrücklich, dass die beiden ausserdem von Dejean der Gattung zugezählten Arten {Cerandria vicina und testacea), die ihm vorgelegen, nicht zu der Gattung gehören, sondern zwei ge- sonderte mit Tribolium verwandte Gattungen zu bilden hätten. Da Aveder diese Gattungen noch die betreffenden Arten jemals charakterisirt woi-den sind, weiss man nichts von ihnen, und es ist sehr übei-flüssig, dass der Catalogus Gemminger u. Harold sie (Bd. VII 1870 p. 1957) als Arten der Gattung Gnathocerus aufführt. Man kann folgende Untergattungen gelten lassen: Uebersicht der Untergattungen. 1, Mandibeln des (^ an der Basis breit und flach. subg. Gnathocerus i. sp. 1' Mandibeln des ^ schmal. subg. Echocerus Lee. Uebersicht der Arten. subg. Gnathocerus i. sp. Körper ziemlich breit und etwas flach, Oberseite fein und dicht punktirt, fast matt. L. 3,5 — 4,5 mm. In Afrika, Europa, Amerika. cornutus Fbr. ^) Seine Abhandlung ist mir nicht zugänglich, aus dem Titel derselben „Beskrifning pa tvenne nya Insect-slägten , Gnathocerus och Taumacera" kann aber gefolgert werden, dass er nicht nur den Namen, sondern eine wirkliche Gattungsbeschreibung lieferte. ^) Redtenb acher's Fatma austr. ed. II erschien in Lieferungen, deren Datum leider nicht angegeben. Daher kommt der scheinbare Widerspruch, dass Bach (1856) Redtenbacher's ed. II (1858) mehrfach citirt und durch wörtliche Wiedergabe der Beschreibungen benutzt hat. Bach Bd. III erschien nämlich auch nicht 1856, wie auf dem Titel steht, sondern von 1856 — 1859, und die Heteromeren kamen erst in der 2. Hälfte des Bandes 1859 heraus. (Vergl. Gerstäcker Bar. Leist. Ent. für 1859—60 pag. 72.) 3) Wiegmann's Archiv 1847 I p. 119. Gnathoeerus. 589 subg. Echocerus Leconte. Class. Ool. N. Amer. ed. II 1883 p. 381. Körper schmal und gestreckt, Oberseite sehr fein punktirt, ziemlich glänzend. L. 3 — 3,5 mm. In Amerika, aixch aufMadeira ( Wollaston) und in Südfrankreich (Fauvel Rev. d'Ent. 1889 p. 154) gefunden. maxillosus Fbr. In Deutschland ist bisher nur die erste Untergattung gefunden worden. subg. Gnathoeerus i. sp. Mandibulae maris hasi latae, planatae. Die Mandibeln des Männchens sind der einzige Unterscheidungs- grund zwischen dieser vxnd der anderen Untergattung, denn der breitere und flachere, oben weniger glänzende Körper der einzigen hierher gehörenden Art muss wohl eher als speci fisch es Merkmal betrachtet werden. Gn. comutus : ferrugineus, prothorace suhtransverso , elytris parallelis, subtüiter punctato-striatis, corpore suhlato, subdepresso. L. 8,5—4,5 mm. ^ capite dilatato, antice bisinuato, lateribus explanato-dilatatis, mandi- bulis elongatis apice recurvis, fronte bituberculata, oculis divisis. Erichson Wiegm. Arch. 1847 I p. 119. — Bach Käferf. Deutschi. III 1856 p. 208. — Redtenbacher Fauna austr. ed. II 1858 p. 609. - ed. III 1874 II p. 109. — Seidlitz Fauna baltica 1875 p. 363. — ed. II 1891 p. 519. — Fauna transs. 1891 p. 557. Trogosita cornuta Fabricius Ent. syst. Suppl. 1798 p. 51. — Syst. El. I 1801 p. 155. Phaleria cornuta Latreille Gen. Crust. II 1807 p. 175. — ibid. I 1806 tab.X flg. 4 u. 5. Uloma cornuta Curtis Brit. Ent. VIII p. 863. — Stephens 111. brit. ent. V 1832 p. 10. Cerandria cornuta Lucas Expl. Alg. 1848 p. 345. — Wollaston Ins. raad. 1854 p. 490. - Mulsant Col. Fr. Latig. 1854 p. 247. Gnathoeerus ruber Thunberg Veteusk. Acad. Handl. 1814 p. 47. Uloma laeviuscula Stephens 111. brit. ent. V 1832 p. 10. Neomida cucuUata Montrouzier Ann. Soc. ent. Fr. 1860 p. 294. Der Kopf ist quer, am Vorderraud beim Weibchen gerundet, beim Männchen viel breiter, vorn tief zweibuchtig und vor den Augen seitlich lappenförmig erweitert. Die Augen sind quer, am Hinterrand gerade abgeschnitten, beim Weibchen bis 2/3 des Durch- messers, beim Männchen aber ganz von den Wangen durchsetzt, die beim Weibchen allmälig verengt sind und seitlich nur wenig mehr 590 Tenebrionidae. vorragen als die Wölbung der Augen, beim Männchen aber hinten plötzlich abgeschnitten sind, und seitlich und nach vorn stark lappen- förmig vorragen. Der Vorderrand des Kopfes ist beim Weibchen gleichmässig gerundet, beim Männchen aber stark zweibuchtig und auf der Stirn hat das Männchen zwei horizontale, nach vorn gerichtete kiu-ze, von oben breit dreieckig, von der Seite schmal erscheinende Höcker oder Hörnchen. Die Mandibeln sind beim Weibchen klein und von der Oberlippe verdeckt, beim Männchen aber so lang als der Kopf, an der Wurzel breit, flach und horizontal vorgestreckt, an der Spitze verjüngt und etwas in die Höhe gebogen. Die Fühler sind schnm-förmig und reichen etwas über die Mitte des Halsschildes hinaus, das Halsschild ist breiter als lang, beim Männchen nach vorn deutlich verbreitert, die Hinterwinkel sind scharf rechtwinklig. Die Flügeldecken sind so breit wie das Halsschild, parallelseitig sehr fein punktirt- gestreift. Die Tibien sind alle schmal. Die Körperform ist ziemlich breit und etwas flach. Das Männchen ist durch die geschilderten Auszeichnungen am Kopf sehr kenntlich. Die Larve lebt im Mehl, ebenso der ausgebildete Käfer. Er ist offenbar mit Getreide nach Europa importirt worden, jetzt aber fast in allen Städten Europas anzutreffen. Die Art wurde schon 1798 von Fabricius aus Tanger be- schrieben und 1801 auch aus Madeira als Getreide zerstörender Käfer angegeben. 1814 beschrieb Thunberg sie aus Spanien. Ausführlicher haben später Lucas und Mulsant die Art aus Algier und Süd- frankreich beschrieben. 3. Abtheilung. WTloinina. Thomson Skand. Col. I 1859 p. 117. - VI 1864 p. 620. — X 1868 p. 128. — Seidlitz Fauna baltica ed. II 1891 p. 132 (Gatt.). — Fauna transs. 1891 p. 132 (Gatt.). Ulomiens Mulsant Col. Fr. Latig. 1854 p. 227 et 249. Ulomides vrais Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 326. Lahr um membrana articidaria ohtecta. Prothorax hasi bisimiatus. Tarsi simplices. In der hier angenommenen Umgrenzung entspricht die Gruppe keiner der citirten vollkommen; denn aus Mulsant's Familie sind die Gattungen Phthora und Cataphronetis, aus Lacordaire's Gruppe Ulomina. 591 Cataphronetis und Ht/pophloeus , avis der Gruppe meiner Fauna alle Gattungen mit gerader Halsscliildbasis entfernt und zu den Triboliina resp. Hypophloeina gebracht. Thomson beschränkte seine Ulomina auf die Gattung Uloma und Leconte dehnte seine gleichnamige Tribus zugleich auf unserere Triboliina aus. Der hauptsächüchste Charakter der Gruppe liegt in der zwei- buchtigen Halsschildbasis, die sie von den Triboliina trennt, in dem Fehlen der sichtbaren Gelenkhaut zwischen Oberlippe und Kopfschild, das sie von den Hypophloeina scheidet, in den einfachen Tarsen, die sie von den Alegoriina entfernen, und in den von oben un- bedeckten Augen, die sie von den Penetina absondern. In dieser Umgrenzung umfasst die Gruppe ausser den europäischen, in der folgenden Tabelle geschilderten Gattungen noch: Oligocara Sol. aus Chili, Äntimachus Gistl. aus Südamerika, Ulosonia Cast. aus Süd- und Nordamerika, Peltoides Cast. vom Senegal. Alle vier werden von Lacordaire hierher gestellt. Dann kommen noch wahrscheinlich Adelonia Cast. aus Cayenne, Merotemnus Lee, Mycotrogus Lee, Aphanotus Lee, Neatus Lee. iind Ci/naeus Lee. aus Nordamerika hinzu und vielleicht auch Eutochia Lee. (vergl. p. 544). Die Gattung Neatus Lee. (Class. 1862 p. 233) mit einer Art {N. tenebrioides Beauv.) scheint in Bezug auf die Gelenkhöhlen und Trochantinen der Mittel- hüften ebenso gebildet wie Uloma und gehört dann hierher, wohin Leconte sie ursprünglich stellte, und nicht zu Tenehrio, wohin er sie 1867 brachte. Batulius Lee, den Lacordaire fraglich hierher bringt, gehört nach Leconte (1883) zu. den Tentyriini, wo er eine besondere Tribus bildet, Phanerops Sol. ist nach Lacordaire vielleicht mit Ulosonia und Cryptops Sol. mit Alphitobius identisch. Uebersicht der europäischen Gattungen. 1 , Der Fortsatz des Prosternums hinter den Vorderhüften hoch und meist steil abgeschnitten und in eine Höhlung des Mesosternums eingreifend, Vordertibien zur Spitze verbreitert, Körper 4iicht ganz flach gedrückt, Endglied der Maxillartaster beilförmig, Augen quer, durch die Wangen mehr oder weniger ausgerandet, Fühler zur Spitze verdickt, mit mehr oder weniger queren Gliedern. 2, Epipleuren vor der Spitze abgekürzt, Flügeldecken stark punktirt-gestreift, die Spitze des Pygidiums unbedeckt lassend, Vordertibien zur Spitze stark verbreitert und aussen kräftig gezähnelt. In Europa 4 Arten. Uloma Cast. 2' Epipleuren bis zum Nahtwinkel reichend, Flügeldecken das Pygidium ganz bedeckend, Vordertibien zur Spitze schwach oder massig verbreitert, aussen nicht oder schwach gezähnelt. 592 Tenebrionidae. 3, Das 3. Fühlerglied breiter als lang, Augen durch die Wangen kaum ausgerandet, Flügeldecken tief punktirt-gestreift mit stark gewölbten Zwischenräumen (ex Mulsant). Hierher nur eine Art (E. sulcipennis Muls.), der Uloma cypraea, wie es scheint, älmlich, aus Sicilien. Erelus Muls. 3' Das 3. Fülllerglied länger als breit, Augen durch die Wangen deutlich ausgerandet, Flügeldecken fein punktirt-gestreift. In Eiu-opa 6 Arten. Alphüohius Steph. V Der Fortsatz des Prosternums hinter den Vorderhüften ge- rundet verflacht, Körper ganz flach gedrückt'), Fühler lang, über die Mitte des Halsschildes hinaus reichend, zur Spitze nicht verdickt, Flügeldecken punktirt-gestreift, das Pygidium ganz bedeckend, die Epipleuren vor der Spitze abgekürzt, Halsschild mit Längseindrücken. 2, Das 1. Glied der Hintertarsen viel kürzer als das Klauenglied, Kopf bei S und $ gleich, Endglied der Maxillartaster ei- förmig, an der Spitze abgestutzt, Augen rund, Vordertibien zur Spitze verbreitert (ex Baudi). Hierher nur eine Art (f7. carinata) mit kielförmig erhabenem 7. Zwischenraum der Flügeldecken, was entschieden an Adelina turcica erinnert, aus Italien. Ulomina Baudi 2' Das 1. Glied der Hintertarsen so lang als das Klauenglied, Kopf beim ^ durch Höcker, Höi-ner oder Lappen aus- gezeichnet, Endglied der Maxillartaster dreieckig oder bei!-- förmig, Fühler länger als Kopf und Halsschild, Vordertibien fast gleichbreit, 3, Augen stark ausgerandet, Kopf des ^ mit Hörnern am Vorderrande, Halsschild nach vorn verengt, alle Zwischen- räume flach. Hierher nur eine Art {Solieri Muls. = farinarius Woll. = castane^is Reitt.^) aus Frankreich und Mexico. {Adellna Woll. nee Lee.) Sitophagus Muls. ^) Hierher gehört auch die exotische Gattung Ulosonia Cast. Lac. mit ganzen Epipleuren und zur Spitze verdickten Fühlern. -) Ein (^ aus Cuba im Mus. Hey den stimmt genau mit Mulsant's Sitophagus Solieri (Col Fr. Lat. 1854 p. 264). Dass die Mulsant' sehe Gattung ein einfaches SjTionym von Ulosonia Cast. Lee. sei, wie Leconte (Class. ed. II 1883 p. 378) ohne jede Begründung oder Citirung einer solchen angiebt und Fauvel (Rev. d'Ent. 1890 p. 334) ebenso wiederholt, ist vorläufig von der Hand zu weisen, da letztere Gattung nach Lacordaire's genauer Beschreibung (Gen. V. 1859 p. 336, wo übrigens auffallender Weise Lacordaire die Uloson. tricornis Lap. nicht auch hinzuzieht, durch ganze Epipleuren, verdickte Fühler und Homer auf der Stirn des (^ genügend abweicht. Aus demselben Grunde muss die von Reitter (Wien. ent. Z. 1890 p. 267) nach brieflicher, nicht näher Uloma. 593 3 ' Augen fast rund, Kopf des ^ nur mit Höckern am Vorder- rande über der Fülilerwurzel, Halsschild mehr oder weniger herzförmig, der 7. Zwischenraum der Flügeldecken kielförmig erhaben. Hierher würde die Gattung Aäelina Lee. (= Scheda- rosus Reitt.) gehören, wenn sie nicht bei den Htjpophloeina stehen müsste. In Deutschland sind nur die beiden Gattungen Uloma und Alpldtohius vertreten. ITloma. Castelnau Hist. nat. II 1840 p. 219. — Redtenbacher G-att. 1845 p. 127. — Fauna austr. 1849 p. 52 u. 593. — ed. II 1858 p. CVII u. C06. — ed. III 1874 p. CXIX u. II p. 111. — Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 231. — Bach Käferf. III 1856 p. 207. — Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 332. — Thomson Skand. Col. I 1859 p. 117. — VI i864 p. 260. — Jacquelin du Val Gen. Col. III 1863 p. 301. — Seidlitz F. halt. 1874 p. 27 (Gatt.). — ed. II 1891 p. 133 (Gatt.). — F. transs. p. 133 (Gatt.). Melasia Mulsant Opusc. VII 1856 p. 160. Prothor ace hasi hisinuata. Elytra epipleuris latis abbreviatis. Oculi fortiter emarginati. Tibiae anticae apicem versus düatatae extus äenticulatae. Antennae articulo tertio brevi. Der Kopf ist bei den einzelnen Arten verschieden gebildet, in- dem die Wangen vor den Augen bald gerundet (ct/praea), bald stitmpfwinklig vorragend sind (Perrotidii). Auf der Oberfläche hat er bald stärkere (culinaris), bald schwächere (Perroudii) Eindrücke. Die Augen sind stark quer mit gerade abgeschnittenem Hinterrand, vorn schwach ausgerandet. Die Fühler reichen etwa bis zur Mitte des Halsschildes, sind stark aber allmälig zur Spitze verdickt, die verbreiterten Glieder sind quer und nach beiden Seiten gleichstark erweitert, so dass die Fühler nach beiden Seiten stumpf gesägt er- scheinen, das dritte Glied ist kurz. Das Halsschild ist nur bei der begründeter Mittheilung Fauvel's gebrachte synonymische „Berichtigiuig", dass Sitophagus Solieri Muls. nichts anders sei als Ulosonia hololeptoides Lap., vor- läufig als iiTthümlich betrachtet werden. Dagegen scheint Adelina Wollast. (Ann. nat. Hist. ser. 3 II 1858 p. 414) allerdings synonym mit Sitophagus Muls. und Ad. farinaria WoU. mit Sitoph. Solieri Muls., wie Reitter (loc. cit.) nach Fauvel richtig angiebt. Die Gattung J.(?eZma Lee. hat m\i Adelina W dü- ster wenig zu thun und gehört zu den Hypjophloeina. V. 38 594 Tenebrionidae. nocli unaufgeklärten (vielleicht nicht in die Gattung gehörenden) U. picea Küst. quer, sonst immer nur wenig breiter als lang, an der Basis bald gerandet (culinaris) , bald ungerandet (Perroudii, cypraea, gagatina), was einen guten Eintheilungsgrund der Arten ab- giebt und vielleicht sogar, Avenn es, Avie bei den europäischen Arten, stets mit der verschiedenen Kinnbildung des Männchens zusammen- fällt, einst zur Abzweigung einer Untergattung benutzt werden könnte. Die Flügeldecken sind stets punktirt- gestreift und haben ausser bei picea glänzende Zwischenräume. Die Epipleuren sind vor dem Nahtwinkel plötzlich abgekürzt und lassen den äussersten Rand des Pygidiums unbedeckt. Bei ü. picea fehlen übrigens hierüber die Angaben. Das Kinn scheint beim Männchen stets anders gebildet zu sein als beim Weibchen und einen guten EintheilungsgTund der Arten abzugeben. Die Mittelhüften lassen ganz kleine Trochantinen erkennen, ruhen aber in runden, ganz geschlossenen Gelenkhöhlen, ohne seitlichen Spalt, so dass die Stellung der Gattung in dieser Gruppe trotzdem eine natürliche zu sein scheint. Thomson hat zuerst auf die kleinen Trochantinen hingewiesen. Die Tibi en sind alle zur Spitze verbreitert, die vorderen stark, die Mittel- und Hinter- tibien schwach. Die Vordertibien sind am Aussenrande gezähnelt, die Mitteltibien am Aussenrande und auch etwas auf der Fläche stachlig gezähnelt, die Hintertibien glatt. Die Männchen haben ausser dem erwähnten Merkmal am Kinn, öfters auch noch am Halsschild und an den Vorderschenkeln (culinaris) Auszeichnungen. Die Larven sind von U. Perroudii und culinaris bekannt. Erstere wurde von Perris (Ann. Soc. Ent. Fr. 1857 p. 347 tab. 8 fig. 413— 420), letztere von demselben (Ann. Soc. Linn. Lyon T. 23 1877—78 p. 105) beschrieben, doch scheint er keinen Unterschied zwischen ihnen aufgefunden zu haben. Es hat also für beide die bei der Gattungsübersicht gegebene Charakteristik zu gelten. Die Puppe ist von culinaris ebenda p. 107 beschrieben und die von U. Perroudii soll derselben ganz gleichen. Die Gattung Uloma ist am nächsten mit Alphitohius verwandt, weicht aber durch die abgekürzten Epipleuren und die stärker er- weiterten und gezähnelten Vordertibien ab. Durch dieselben Merk- male unterscheidet sie sich von der Gattung Ereltis, die somit näher zu Alphitohius steht, obgleich die eine Art derselben {E. sulcipennis) habituell, besonders durch die Grösse von 13,5 mm, mehr an Uloma zu erinnern scheint. Ulomina und Sitophagus stehen, durch den flachgedrückten Körper, noch entfernter und bilden eine kleine Gruppe für sich, zu der auch die Gattung Ulosonia gehört, die sich durch verdickte Fühler an Uloma, durch ganze Epipleuren an Uloma. 595 Alphitobius anlehnt, während Ulomina und Sitophagus bis zur Spitze dünne Fühler haben. Wenn die nordamerikanischen Gattungen Merotemnus Lee, Mycotrogus Lee, Äphanotus Lee. und Cynaeus Lee. zu dieser Gruppe (und nicht zu den Triboliina) gehören, so weichen sie alle di;rch ganze Epipleuren von Uloma ab. Die süd- amerikanische Gattung Anümaclms hat ungezähnelte Vordertibien und bewaffneten Kopf des Männchens, Oligocara ungezähnelte Vorder- tibien imd kurzes Metasternum. Beide scheinen nach Lacordaire im Uebrigen an Uloma zu erinnern. Die Gattung Uloma war schon seit einiger Zeit von Megerle und von Dejean ohne Definition aufgestellt, als Castelnati sie 1840 zuerst morphologisch begründete. Daher kam es, dass Redten- bacher sie 1845. ohne von Castelnau zu wissen, den er erst in der 2. Auflage 1858 citirt, unter demselben Namen beschrieb. Mit Unrecht nennt Mulsant 1854 nur Redtenbacher als Autor der Gattung, obgleich er bei U. culinaris Castelnau' s Werk richtig citirt, und ebenso unrichtig citirt Lacordaire, obgleich er die gleich- zeitig aufgestellten Untergattungen Castelnau's berücksichtigt und richtig citirt hat. Castelnau theilte nämlich seine Gattung Uloma folgender- massen in 5 Untergattungen: I. Anteunes k derniers articles perfoli^s en dedans seulement. Hierher U. nigerrima Perty. subg. Ceratupis Perty IL Antennes ä massue non subita, ä articles grossissant plus ou moins sensiblement. A. Corps allonge, un peu deprimö. — Corselet tr^s souvent echancre en dessus dans les males. Hierher U. orientalis Cast., impressicollis Gast., retusa Fbr., major Cast., culinaris L., riibens Cast. subg. Uloma i. sp. B. Corps ovale, bombe. Hierher U. diaperokles Cast. sub. Uleda Cast. C. Corps tres aplati. Hiei'her U. hololeptoiäes Gast., tricornis Cast. subg. Ulosonia Cast. D. Corps long, lineaire. Hierher H. fiUformis Cast. subg. Aäelonia Cast. Die erste Untergattung bringt Lacordaire als Synonym zu AntimacJms Gistl (p. 330), die vorletzte erhebt er zur selbstständigen Gattung (p. 336), die letzte erwähnt er als wahrscheinlich unter- schiedene Gattung (p. 333), die zweite wird zur Gattung TJloma Redtb., und die dritte mit dieser verbunden. Zugleich zog Lacordaire die Gattung Melasia Muls., die 1856 mit einer Art vom Senegal und einer aus Amerika (gagatina Muls.) aufgestellt worden war, zu Uloma. 38* 596 Tenebrionidae. Die letztgenannte Art war Mulsant mit der falschen Fundorts- angabe „Sicilien" mitgetheilt worden. Unter den von Castelnau zur Gattung vereinigten Arten war nur eine europäische (culinaris L.) gewesen, zu dieser kam 1846 U. picea Küst. (noch nicht auf- geklärt und, Avie es scheint, sehr abweichend), 1855 U. PerroucUi Muls. und 1873 U. cypraea Kraatz. Die Mehrzahl der Arten ist dagegen exotisch und über alle Welttheile zerstreut. Es sind etAva 40 be- schrieben worden. Leconte giebt 1867 (New spek. N. Am, Col. Smiths. Mise. VI 1867 p. 124) folgende Uebersicht der nordamerikanischen Arten. 1, Mittelplatte des Kinnes oval, nicht quer, die Seitenlappen deutlich, herabgebogen. hnpressa Melsh. 1' Mittelplatte des Kinnes quer, oval, oder fast herzförmig, glatt und concav beim ^ , stark punktirt beim $ , Seitenlappen nicht sichtbar. 2, Streifen der Flügeldecken tief, stark punktirt. 3, Halsschild von der Basis an verengt. imherbis Lee. 1867 3' Halsschild bis zur Mitte parallelseitig. 4 , Zwischenräume der Flügeldecken sparsam punktirt. Cava Lee. 1867 4' Zwischenräume der Flügeldecken dicht punktirt. ptmctulata Lee. 1867 2' Streifen der Flügeldecken nicht tief, die Zwischenräume flach, punktirt. longula Lee. 1861 Zu bemerken ist, dass U. Cava Lee. vielleicht mit gagatina Muls. zusammenfällt. U. ferruginea Say gehört nach Leconte zu TrihoUum. Die Europäer lassen sich wie folgt überblicken: Uebersicht der Arten des europäischen Faunengebiets. 1, Zwischenräume der Flügeldecken gewölbt, kaum punktirt, Halsschild wenig breiter als lang. 2, Basis des Halsschildes gerandet, Wangen gerundet, Kinn ge- rundet, beim ^ matt und behaart, Halsschild beim S n^it einer flachen Grube am Vorderrande. L. 10 - 11,5 mm. In ganz Europa, Caucasus. culinaris L. 2' Basis des Halsschildes ungerandet, Kinn verkehrt dreieckig, bei S und ^ glänzend, beim ^ mit scharf spitzwinklig herab- gebogenen Vorderwinkeln, beim $ mit einer Furche neben dem Seitenrande, Halsschild beim ^ kaixm eingedi-ückt. Uloma. 597 3, Wangen vor den Augen stumpfwinklig vortretend, über der Fühlerwurzel ausgerandet, Halsschild fein punktirt, Flügeldecken massig grob punktirt-gestreift, mit massig ge- wölbten Zwischenräumen. L. 8 — 9 mm. In ganz Europa, Caucasus. Perroudü Muls. 3' Wangen vor den Augen flach verrundet, Halsschild grob punktirt, Flügeldecken tief gekerbt-gestreift, mit stark ge- wölbten Zwischenräumen. L. 8 — 9 mm. In Cypern, Klein- asien und Syrien (cremdata Baudi 1876, cyjn'ius All. 1876, cypriotes Mars. 1878, cipraea Baudi 1877). Gypraea Kraatz 1873 1' Zwischenräume der Flügeldecken ganz flach, dicht punktulirt, die Flügeldecken sehr flach convex, Kopf rundlich, vorn ab- gestutzt, vor den Augen wulstförmig höckerig, der Vordertheil durch eine feine, beiderseits in einem Pixnkte endigende Querlinie abgeschieden, Halsschild fast doppelt so breit als lang. L. 6 mm. (ex Küster) In Dalmatien bei Ragusa. jyicea Küst. Zwei dieser Arten kommen in Deutschland vor. t, U. cutinnris : ferruginea, nitida, xirothoi-ace longitudine parum latiore hasi marginuto, mento rotundato, genis roümdato-angulatis. L. 10 — 11,5 rani, ^ mento punctato dense hirto, prothorace antice intruso, femoribus anticis incrassatis. Casteluau Hist. nat. II 1840 p. 220. — Küster Käf. Eur. IV 1846 No. 76. — Red tenb acher Fauna austr. 1849 p. 593. — ed. II. 1858 p. 607. — ed. III 1874 II 111. — Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 232. — ibid. Pectiuip. 1856 Suppl. Latig. — Opusc. VI 1855 p. 204. — Bach Käferf. Deutschi. III 1856 p. 207. ~ Thomson Skand. Col. VI 1864 p. 261. — Kraatz Berl ent. Zeit. 1873 p. 196. — Seidlitz Fauna baltica 1875 p. 362 — ed. II 1891 p. 519.— Fauna transs. 1891 p. 557. — Baudi Teuebrioniti III 1877 p. 14. Mordella No. 546 Linne Fauna suec. 1746 p. 177. Tenebrio cuUnaris Linne Syst. nat. ed. X I 1758 p. 417. — ed. XII T. I P. II 1767 p. 675. — Fauna suecica ed. II 1761 p. 225. — Müller Zool. dan. prodr. 1776 p. 74 No. 792 u. 797. — Fischer Vers. Nat. Liv]. ed. n 1791 p. 287. — Fabricius Mautissa ins. 1 1787 p. 212 (?). — Ent. syst. I 1. 1792 p. 113. - Syst. el. I 1801 p. 148. — Rossi Fauna etr. I 1790 p. 233. — ed. Hellwig 1 1795 p. 282. — $ Panzer Fauna germ. IX 1793 No. 1. — Eut. germ. 1795 p. 41. — Herbst Käf. VII 1797 p. 246 tab. 111 fig. 6. — Olivier Entom. III 1795 No. 57 p. 12 tab. I fig. 13. — Cederhielm Fauna Ingr. prod. 1798 p. 13. — Illiger Käf. Pr. 1798 p. 114. — Paykull Fauna suec. I 598 Tenehrionidae. 1798 p. 90. — Sturm Käf. II 1807 p. 227. — Duftschmitl Fauna Austr. II 1812 p. 302. Phaleria culinaris Latreille Hist. uat. X 1804 p. 302. — Gen. Crust. II 1807 p. 175. — Gyllenhal Ins. suec. II 1810 p. 587. — Sahlberg Ins. fenu. I 1834 p. 479. Tenebrio rufus Piller u. Mitte rpacher Iter p. Pos. 1783 p. 39 tab. Vn flg. 4. f^ Tenebrio ferrugineus Panzer Fauna gerra. IX 1793 No. 2. — Ent. germ. 1795 p. 41. — Krit. Rev. I 1805 p. 31. Uloma cucuUatum Menetries Cat. rais. 1832 p. 204. Der Kopf ist durch mehrere flache Eindrücke uneben, das Kopfschild gerade abgestutzt, die Wangen neben demselben gerad- linig abgeschrägt, vor den Augen aber einen gerundeten Winkel bildend. Die Fühler sind zur Spitze stark verdickt, mit queren Gliedern und reichen etwa bis zur Mitte des Halsschildes. Das Halsschild ist nur wenig breiter als lang, nach vorn etwas verengt, ziemlich fein und zerstreut punktirt, an der Basis fein, an den Seiten nicht gerandet, die Hinterwinkel sind scharf rechtwinklig. Die Flügeldecken sind so breit als das Halsschild, parallelseitig etwa doppelt so lang als zusammen breit, stark punktirt-gestreift, die Zwischenräume wenig gewölbt, kaum punktirt, glänzend. Das Kinn ist quer und gerundet, beim Weibchen glänzend und neben dem Seitenrande gefurcht, beim Männchen punktirt und bürstig behaart*), ganz eben. Die Vordertibien sind zur Spitze stark verbreitert und aussen gezähnelt, die Mitteltibien schwächer verbreitert und aussen stachlig gezähnelt. Die Unterseite ist dicht punktirt. Der ganze Körper ist rothbraun, breit und ziemlich flach. Das Männchen ist durch die geschilderte Bildung des Kinnes, durch etwas verdickte Vorderschenkel und durch einen flachen Ein- druck am Vorderrande des Haischildes ausgezeichnet, der etwa Vs der Breite des Vorderrandes und ^4 c^^r Länge der Mittellinie ein- nimmt imd am Hinterrande durch zwei neben einander stehende und seitlich durch je einen schwachen Höcker begrenzt wird. Die Larve wurde von Perris beschrieben und scheint von der der U. Perroudli nicht verschieden zu sein. (Vergl. p. 594). Die U. culinaris ist eine der am längsten beschriebenen Arten; denn schon 1746 hat Linne sie in der Fauna suecica als Mordella, damals noch ohne Speciesnamen, kenntlich beschrieben und auch die Auszeichnung des Halsschildes als Greschlechtsunterschied angegeben, dieselbe jedoch dem Weibchen zugesprochen, worin Gyllenhal ihm folgte. In der 4. Ausgabe des Systema nat. von 1748 fehlt die Art ^) Redtenbacher schreibt (ed. III) diese Bildung irrthümlich beiden Ge- schlechtern und der eanzen Gattunq; zu. Uloma. 599 und tritt dann 1758 in der 10. Ausgabe zum ersten Mal mit ihrem jetzigen Speciesnamen in der Gattung Tenehrio auf. Die meisten späteren Autoren (mir bei Scopoli fehlt die Art ganz) haben die Art richtig erkannt und unter dem richtigen Linn6' sehen Namen beschrieben. Nur Pill er beschrieb sie nochmals als neue Art und Panzer erhob das Männchen zu einer besonderen Art, weil es in Eichenholz gefunden worden und er die Linne'sche Geschlechts- unterscheidung daher für unbewiesen hielt. In allen Ländern Europas, ausser Lappland, ist unsere Art in der Folge aufgefunden worden. Linne gab zuerst 1758 „Abfälle" {,,in quisquilüs") als Fundort an, 1767 aber auch „Getreidehaufen", wo die Art in Menge vorkäme. Auffallend ist, dass ausser Paykull die späteren schwe- dischen Autoren, Gyllenhal, Sahlberg, Thomson nur den Aufent- halt unter Baumrinde angeben. Auch im übrigen Europa geben alle Autoren nur den Aufenthalt unter Kinde und im Moder der verschiedensten Bäume an. Prell er ist der einzige, der auch Mehl und altes Brod als Fundort nennt. Stellweis, z. B. in Schlesien und in Oesterreich ist die Art häufig, im Norden unseres Faunengebietes selten. Ausserhalb Euro^jas ist die Art von Gebier in Sibirien und von M6n6tries und Leder (Mus. Reitter) im Caucasus gefunden Avorden; denn die grösseren kräftig ausgebildeten Stücke, die M^netries als besondere Art besclu-eibt, sind nicht einmal eine Varietät. S. WT. Ferroudiit xncea, nitida, prothorace longitudine purum latiore basi manjinato, mento triangulo, genis obtuse angulatis. L. 8 — 9 mm. (^ mento laeviusculo, angidis anticis acutis incurvis, prothorace antice vix impresso. Mulsant et Gruillebeau Ann. d. 1. See. Linn. d. Lyon Nouv. Ser. II 1855 p. 421. — Opusc. VI 1855 p. 201. — Mulsant Col. Fr. Pectin. 1856 Suppl. Latig. — Kraatz Berl. ent. Zeitschr. 1873 p. 196. - Baudi Tenebrioniti III 1877 p. 14. — Seidlitz Fauna baltica ed. II 1891 p. 519. — Fauna transs. 1891 p. 557. Der Kopf hat schwächere Eindrücke als bei U. cuUnaris, und die Wangen sind neben dem gerade abgestutzten Kopfschilde nicht nur abgeschrägt, sondern auch etwas ausgerandet, so dass der vor den Augen vorspringende Theil deutlich stumpfwinklig und nicht, wie bei cuUnaris und ci/praea, gerundet ist. Die Fühler sind zur Spitze verdickt mit queren Gliedern und reichen etwa bis zur Mitte des Halsschildes. Das Halsschild ist nur wenig breiter als lang, nach vorn etwas mehr als bei cuUnaris verengt, ziemlich fein und zerstreut punktirt, an der Basis nicht, an den Seiten sehr grob ge- randet. Die Hinterwinkel sind scharf rechtwinklig. Die Flügel- decken sind so breit als das Halsschild, parallelseitig, etwa doppelt (300 Tenebrionidae. so lang als zusammen breit, stark punktirt- gestreift, die Zwischen- räume wenig gewölbt, kaum punktirt, glänzend. Das Kinn ist ziemlich gleichseitig dreieckig, am Vorderrande und an den Seiten ziemlich geradlinig, beim Männchen ebenso glänzend und unbehaart wie beim Weibchen, aber die Vorderwinkel sind spitz herabgebogen, während beim Weibchen neben jedem Seitenrand eine tiefe, scharf begrenzte Furche hinzieht. Die Vordertibien sind zur Spitze stark verbreitert und aussen gezähnelt, die Mitteltibien schwächer ver- breitert und aussen stachlig gezähnelt. Die Unterseite ist sparsamer u.nd feiner punktirt als bei culinaris. Der ganze Körper ist dunkel- braun, etwas schmäler als bei cuUnaris. Das Männchen ist nur durch die beschriebene Kinnbildung und selten durch einen schwach angedeuteten Eindruck auf dem Hals- schilde allsgezeichnet. Die Larve wurde von Perris beschrieben und scheint der von U. culinaris ganz gleich zu sein. (Vergl. p. 594). Die U. Perroudii wurde erst 1855 von Mulsant und Guillebeau aus Südfrankreich imd der Schweiz als unter Einde lebend be- schrieben und auch später noch von vielen Autoren mit U. culinaris verwechselt. Sie kommt nach Letzner in Schlesien stellweis sehr häufig vor und dürfte wohl in ganz Deutschland zu finden sein, aber oft mit U. culinaris verwechselt werden. Ausserdem ist sie in Curland von Pastor Rosenberger, bei St. Petersburg von Obert, im Caucasus von Stark (Mns. Reitter) gefunden worden, und nach Baudi in ffanz Italien verbreitet. Alphitobin». Stephens 111. brit. Ins. V 1832 p. 11. — Mulsant Col. Fr. Latig. 1854 p. 234. — Lacordaire Geu. Col. V 1859 p. 333. — Jacquelin du Val Gen. Col. III 1863 p. 302. — Redtenbacher F. austr. ed. III 1874 p. CXIX u. II p. 112. — Seidlitz F. halt. 1875 p. 97. — ed. II 1891 p. 133 (Gatt.). — F. transs. p. 133 (Gatt.). HeterojjJiaga Redteubacher Gatt. 1845 p. 127. -- F. austr. 1849 p. 52 u. 594. — ed. H 1858 p. CVIIu. 606. — Lucas Hist. uat. Algier II 1847 p. 341. ?Cryptoi)s Soli er Gay Hist. d. Chile Zool. V 1851 p. 235. Prothorax basi hisinuata. Elytra epipleuris integris. Antennae articulo tertio latitudine longiore. Der Kopf ist am Vorderrande mehr gerundet als bei Ulonia, nur das Kopfschild in der Mitte ist gerade abgestutzt oder schwach Alphitohius. 601 ausgerandet. Die Oberfläche zeigt keine Vertiefungen. Die stärkere oder schwächere Ent wickehing der Wangen seitHch über die Wölbnug der Augen hinaus hat ziu' Trennung der beiden Untergattungen Veranlassung gegeben. Die Augen sind weniger quer als bei Uloma, aber meist stärker, bis über die Mitte von den Wangen diu'chsetzt. Die Fühler reichen meist bis über die Mitte des Hals- schildes hinaus und sind allmälig. aber weniger stark zur Spitze verdickt als bei JJloma. Die verbreiterten Glieder sind ebenfalls quer, das dritte etwas verlängert. Das Halsschild ist stets viel breiter als lang, an der Basis bald in der Mitte ungerandet (bei diaperina), bald ganz gerandet (bei den übrigen Arten). Die Flügeldecken sind feiner punktirt-gestreift als bei Uloma, haben ganze, breit und deutlich bis an den Nahtwinkel reichende Epi- pleuren und bedecken das Pygidium ganz. Das Kinn ist nach vorn verbreitert, vorn und an den Seiten geradlinig, bald ganz eben (Alphitobius i. sj).), bald mit einem kurzen Längskiel auf der Basis versehen (^Diaclina). Die Maxillartaster haben ein schwach beii- förmiges, die Lippentaster ein cylindrisches Endglied. Das Pro- sternum ist kürzer, als es sonst bei den Ulominen zu sein pflegt, der Fortsatz hinten meist steil, bei Ä. testudineus etwas gerundet ab- fallend. Die Vordertibien sind bei A. diaperinus ziemlich stark, bei den übrigen Arten nur schwach zur Spitze verbreitert. Die Männchen scheinen keine Geschlechtsauszeichniingen zu besitzen. Die Larven sind von A. picetis und diaperinus bekannt. Die erstere wurde zuerst von Westwood (Intr. I p, 319 fig. 38, 20) und von Lucas (Ann. Fr. 184:8 p. XIII) ganz kurz, sodann von Lucas (Ann. Soc. Ent. Fr. 1857 p. 77 tab. 4, III fig. 1— Id) ausführlich be- schrieben und abgebildet; Schiödte's (Met. El. P. X Tenebr. 1877 — 78 p. 568 tab. XI fig. 4) kurz vergleichende Beschreibung und Abbildung bezieht sich aber, wie es scheint, auf eine andere Art. Die Larve von A. diaperinus wurde von Schiödte (ibid. p. 565 fig. 1 — 3) ausführlich beschrieben und abgebildet. Sie ixuterscheiden sich wie folgt: 1' Das letzte Dorsalsegment etwas birnförmig mit kurzer Spite am Ende, die kaum mehr vorragt als die letzten kleinen Dornen, Oberseite einfarbig, {plceus Schiödte) spec? 1, Das letzte Dorsalsegment dreieckig, Oberseite hell und dunkel geringelt. 2, Das letzte Dorsalsegment mit längerer Spitze am Ende, die bedeutend über die letzten kleinen Dornen hinausragt, die einzelnen Dorsalsegmente in der Mitte dunkel, am Vorder- und Hinterrande heller gefärbt. diaperimis 602 Tenebrionidae. 2' Das letzte Dorsalsegment mit ganz kurzer Spitze endigend, die nicht mehr vorragt, als die letzten kleinen Dornen, die einzelnen Dorsalsegmente am Hinterrande dunkler gefärbt. {opatroides Lucas 1848, maurüanlciis Lucas 1857) piceus Die Puppe ist von A.piceiis durch Litcas (loc. cit. p.81 fig le — If), von spec.V (j= piceus Schiödte) durch Schiödte (loc. cit, p. 587 fig. 5) beschrieben worden. Die Gattung Alpldtohius scheint zu der Gattung Erelus in nächster Verwandtschaft zu stehen und nur durch das etwas längere dritte Fühlerglied und schwächer gestreifte Flügeldecken von ihr abzuweichen. Uloma ist weiter entfernt, durch dieselben Merkmale, verkürzte Epipleuren und nicht vollständig bedecktes Pygidiuni abweichend. Die Gattung Ulomina, deren Köi-per vielleicht nicht viel flacher ist als bei manchen Älph Hob ms- Arten, weicht ausserdem durch die runden Augen sehr erheblich von unserer Gattung ab und endlich Sitopliagus durch ganz flachen Körper und sehr lange Fühler. Habituell erinnert die Gattung auch etwas an Platydema und Duval hat in der That eine Art derselben als iHacUna unter die Diaperina gebracht, doch steht diesem Verfahren das Fehlen der Trochantinen der Mittelhüften und der Gelenkhaut der Oberlippe (dieses Merkmal giebt Duval sogar an) entgegen, wenn auch andererseits die relative Kürze des Prosternums eine Beziehung zu den Diaperina andeiitet. Die Gattung Alphitobius wurde 1832 von Stephens für die beiden häufigsten europäischen Arten der Gattung gegründet, was aber unbekannt blieb, so dass Redtenbacher und Lucas sie unter dem von Dejean ohne Beschreibung ertheilten Namen Ileterophaga nochmals gründeten, bis Mulsant 1854 den Stephens' sehen Namen wieder zur Geltung brachte. Miilsant zog dabei als dritte Art den Tenebrio chrysomelinus Herbst heran und Baudi beschrieb 1876 eine vierte europäische Art. Ausserdem sind nur noch etwa 12 exoti- sche Arten beschrieben worden, und zwar A^on Fairmaire aus Madagaskar, von Boheman aus China, von Thomson aus Gabon, von Wollaston von den Hesperiden, von Curtis aus Chili und von Motschulski aus Indien (lateralis). Dagegen scheinen die Heterophaga nitidula und punctidata Motsch. aus Ceylon, wegen der gerade abgestutzten Basis des Halsschildes, nicht in die Gattung zu gehören. Den Cryptops ulomoides Sol. aus Chili bezeichnete Lacor- daire als wahrscheinlich zu unserer Gattung gehörig. Jacquelin du Val theilte dieselbe später in zwei, indem er den A. testudineus (chrysomelinus) als Diaclina absonderte und zu den Diaperina brachte. Wir vereinigen diese wieder mit AlpJätobius, und zwar als Untergattung, deren Haltbarkeit aber bisher nur an den europäischen Alphitobius. 603 Arten erprobt woi-clen ist. Die Exoten müssen hierauf noch unter- sucht werden. Uebersicht der Untergattungen der Gattung Alphitohius. 1, Der Kopf (durch die verbreiterten Wangen) vor den Augen breiter als die Wölbung der Augen, subg. Alphitobius i. sp. 1' Der Kopf vor den Augen nicht oder kaum bi-eiter als die Wölbung der Augen. subg. Diaclina Duv, Uebersicht der europäischen Arten. subg. Alphitobius i. sp. 1, Vordertibien zur Spitze ziemlich stark verbreitert, aussen fein gezähnelt, Halsschild nur nach vorn verengt, fein und etwas undicht punktirt, die Basis in der Mitte nicht oder sehr un- deutlich gerandet, die Hinterwinkel etwas spitzwinklig, Flügel- decken fein punktirt-gestreift mit ganz flachen, sehr fein und zerstreut punktirten Zwischenräumen, Oberseite glänzend, schwarz. L. 5,5 — 6 mm. In Europa. diaperinus Panz. 1' Vordertibien zur Spitze schwach verbreitert, aussen nicht ge- zähnelt, Halsschild mit stark gerundeten und fein gerandeten Seiten, auch nach hinten etwas verengt, dicht punktirt, die Basis auch in der Mitte deutlich gerandet, die Hinterwinkel ganz rechtwinklig, Oberseite etwas matt. 2, Augen bis über die Mitte von den Wangen durchsetzt, Flügel- decken fein punktirt-gestreift, die Zwischenräume dicht und fast so grob punktirt, wie die Streifen, die inneren ganz flach, die äusseren etwas gewölbt, Oberseite selten gelbroth (var. granivorus Muls.), schwarz. L. 4,5 — 5 mm. Im südlichen Europa. piceus Ol. 2' Augen nur bis zur Mitte von den Wangen aiisgerandet, Flügeldecken gröber punktirt-gestreift, die Zwischenräume dicht aber feiner pimktirt als die Streifen, alle gewölbt, Ober- seite rothbraun. L. 6 — 6,5 mm. In Marseille gefangen, wahr- scheinlich importirt. viator Muls. subg. Diaclina Duv. Tibien zur Spitze scliAvach verbreitei't , aussen nicht gezähnelt, Hinterwinkel des Halsschildes spitzwinklig, Basis ganz gerandet. 1, Halsschild und Flügeldecken mit schmal abgesetzt verflachten und etwas in die Höhe gebogenen Seitenrändern, Halsschild fast doppelt so breit als lang, Flügeldecken sehr fein punktirt- (504 Tenebrionidae. gestreift, mit ganz flachen Zwischenräumen, Oberseite glänzend, schwarz, die Scitenränder des Halsschildes, eine unterbrochene Querbiiide an der Basis der Flügeldecken und die Spitze der- selben roth. L. 3,8—4,5 mm. Im südlichen Europa, (c'hri/someUnus Herbst) testudineus Piller 1 ' Ilalsschild und Flügeldecken bis an den Seitenrand gewölbt, Halsschild Vj^ mal so breit als lang, Flügeldecken ziemlich stark punktirt-gestreift, mit schwach gewölbten Zwischenräumen, Oberseite glänzend, schwarz. li. 3,5 — 4 mm. In Griechenland und Slavonien. gradli})es Baudi Beide Untergattungen sind in Deutschland vertreten. subg. Älphitobius i. sp. Genae oculis latiores. Die vorliegende Untergattung umfasst diejenigen Arten, bei welchen die Wangen seitlich über die Wölbung der Augen hinaus vorragen. Bei den europäischen Arten ist ausserdem das Kinn flach, doch ist es fraglich, ob dieses Merkmal sich bei Berücksichtung der Exoten als der ganzen Untergattung zukommend bestätigen wird. Ob ausser den pag. 603 auseinandergesetzten drei Arten noch andere hierher gehören ist vollständig unbekannt. Von A. äistinguendus Fairm. aus Madagaskar lässt es sich vermuthen, da er dem diaperinus ähnlich sehen soll, doch schweigt der Autor über die massgebende Kopfform vollständig, obgleich Duval damals schon seine Gattixng DiacUna nach der Kopfform abgetrennt hatte. Auch ist es möglich, dass die Art gar nicht in unsere Gattung gehört, da die Basis des Halsschildes „fast gerade" genannt wird. Die beiden europäischen Arten kommen auch in Deutschland vor. 1. t^m diaperinus: niger, nitidus, prothorace parce punctata, angulis posticis subacutis, basi media immarginata, ehjtris subtiliter pimctato- striatis, interstitiis disperse punctulatis, tibiis anticis dilatatis, cxtus denticulatis. L. 5,5 — 6 mm. Wollaston Ins. Mad. 1854 p. 498. - Mulsant Col. Fr. Latig. 1854 p. 335. - Lucas Ann. Fr. 1857 p. 75. — Redteu- bacher ed. III 1874 II p. 113. — Seidlitz Fauna balt. 1875 p. 362. — ed. II 1891 p. 520. — Fauua trauss. 1891 p. 557. — Baudi Tenebrioiiiti III 1877 p. 17. Tenebrio diaperinus Panzer 37 1797 No. 16. — Krit. Rev. I 1805 p. 31. — Illiger Käf. Pr. 1798 p. 115. — Sturm Käf. II 1807 p. 232. Phaleria diaperina Latreille Hist. iiat. X 1804 p. 303. Alphitohius. 605 Heterophaga diaperina Redte nbach er Fauna anstr. 1849 p. 594. — ed. II 1858 p. 606. — Bach Käferf. III 1856 p. 206. — Lucas Essai sur les anim. art. de Orete. 1853 p. 45. TJloma mauritanica Curtis Brit. Ent. VIII p. 333. Alphitohius mauritanicus Stephens 111. brit. Ent. V p. 11. Der Kopf ist breiter als lang und die Wangen treten neben den Atigen, die sie etwa bis zur Mitte durchsetzen, breit vor. Die Fühler sind ziemlich stark zur Spitze verbreitert und reichen über die Mitte des Halsschildes hinaus. Das Halsschild ist fast doppelt so breit als lang, von der Basis bis zur Mitte ziemlich gleichbreit, dann gerundet verengt, mit etwas vortretenden Vorderwinkeln. Die Basis ist stark zweibuchtig, in der Mitte ganz xmgerandet oder un- deutlich gerandet, indem die Randung von oben nicht, sondern nur von hinten, bei abgerücktem Halsschild, sichtbar ist. Die Hinter- winkel etwas spitzwinklig. Die Flügeldecken sind parallelseitig, nur hinten gerundet, punktirt-gestreift, alle Zwischeni-äume schwach gewölbt und vorn sparsam, hinten etwas dichter punktii-t. Die ganze Oberseite ist glänzend, schwarz. Die Vordertibien sind zur Spitze ziemlich stark, die Mitteltibien schwach verbreitert und beide atissen fein gezähnelt. Das Männchen ist nicht vom Weibchen zu unterscheiden. Die Larve wurde von Schiödte beschrieben und abgebildet (Vergl. p. 601). Sie lebt in Mehl und Brodabfällen. Der A. diaperinus steht, unter den europäischen Arten wenigstens, durch die stark verbreiterten Vordertibien einzig da. Von A. piceus weicht er ausserdem durch die Form und Punktirung des Hals- schildes und durch die gewölbten, sparsamer punktirten Zwischen- räume der Flügeldecken ab. Die vorliegende Art wurde 1797 von Hübner aus Königsberg i. Pr. an Illiger gesandt, von diesem beschrieben und gleichzeitig an Panzer zur Abbildung in der Fauna germ. übergeben. Panzer 's Abbildung und kurze Diagnose erschien fi-üher als Illiger' s Werk. In Ostpreussen scheint die Art nicht wieder gefunden zu sein ; denn die Angabe von Lentz, dass Kugel ann sie bei Königsberg unter Rinde gefunden habe, bezieht sich auf Tetratoma rubella Kug., die auf keinen Fall hierher gehören kann, da sie eine viergliedrige Fühler- keule besitzt. Später ist unsere Art aus Norddeutschland nur noch von Preller angegeben, der sie bei Hamburg „zu verschiedenen Malen unter faulenden Vegetabilien in ungeheuerer Menge gesammelt" hat, und auch in Kopenhagen ist sie nach Schiödte in Menge vor- gekommen. Letzner giebt sie für Schlesien als öfters importirt an, und auch Illiger hatte mehrere Stücke erhalten, die auf einem Schifie aus Portugal unter Maisköx-nern gefunden wai-en. (Vergl. 606 Tenebrionidae. Panzer Krit. Rev. I 1805 p. 32). Mulsant besclireibt sie aus- führlich aus Südfrankreich, wo sie in Getreidespeichern und Mehl- magazinen A-erkomme, und Lucas berichtet dasselbe aus Algier. Sturm fand die Art in Nürnberg in seinem Hause, Lokaj (Verz. p. 53) sammelte sie in Prag in Mehlvorr.äthen , Redtenbacher be- schreibt sie aus Oesterreich ohne nähere Fundort-Angabe und nennt sie selten, Prof. Schreiber sandte sie von Görz ein. Stephen' s Be- schreibung aus England, wo sie in Mehlmagazinen gefunden wurde, AA'ürde man kaum hierherziehen, wegen der auffallenden, nicht ein- fach schwarzen Färbung. Doch hat Mulsant diese Synonymie von Stephens und Curtis nach Original-Exemplaren festgestellt. Dass Mulsant Panzer 's Art richtig gedeutet hat, ergiebt sich sowohl aus Panzer' s Abbildung als auch aus Illiger's Beschreibung, in welcher die verbreiterten Vordertibien hervorgehoben sind. Warum Mulsant's Beschreibung eine andere Art bezeichnen sollte als die Panzer'sche und warum diese zu piceus Ol. gehören sollte, wie Hamilton*) annimmt, und ebenso, dass der Tenelrio ovatus Herbst zu unserer Art gehöre, ist mir unverständlich. Illiger hat den Tenehrio ovatus Herbst gekannt und giebt die Notiz, dass er von unserer Art verschieden sei (Vergl. Panzer Krit. Rev. I p. 32). Im Orient ist die Art ebenfalls häufig, in Griechenland wurde sie von Krüper gesammelt. Auch nach Amerika ist sie nach Hamilton (loc. cit.) bereits importirt. S. »4. piceus: niger, suhopacus, dense pundatus, oeulis subdivisis, protho- race angulis posticis rectis, hast marginata, clytris punctato - striatis, interstitiis interiorihus planis, tihiis anticis parum dilatatis haud denti- culatis. L. 4,5 — 5 mm. Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 237. — Seidlitz Fauna baltica ed. II 1891 p. 520. — Faiuia transs. 1891 p. 557. — Saudi Tenebrioniti III 1877 p. 17. Belops piceus Olivier Encycl. math. VII 1792 p. 50. — Eutom. III 1795 No. 58 p. 17 tab. II fig. 13. Tenebrio Fagi Panzer Fauna germ. 61 1799 No. 3. — Krit. Rev. I 1805 p. 32. — Sturm Käf. II 1807 p. 233. — Duftschmid Fauua Austr. II 1812 p. 303. Phaleria Fagi Latreille Bist. nat. X p. 303. Ulonia Fagi Curtis Brit. Ent. VIII 1831 p. 303. Heterophaga Fagi Redteubacher Fauna austr. 1849 p. 594 ed. II 1858 p. 606. — Bach Käferf. III 1856 p. 207. Alphitohius Fagi Redteubacher Fauna austr. ed. III 1874 p. 113. ? Tenehrio oryzae Herbst Käf. VIII 1799 p. 18 tab. 118 fig. 10. ») Nach Fauvel Rev. d'Ent. 1889 p. 154. Alphitöbius, 607 ? Tenehrio mäuritanicus Fabricius Eilt. syst. I 1792 p. 113. — Syst. El. I 1801 p. 149. — Herbst Käf. VII p. 257. Heterophaga viauritanica Lucas Expl. Alg\ 1848 p. 341. Alphitobius mäuritanicus Lucas Ann. Fr. 1857 p. 76. Alphitobius picipes Stephens 111. brit. Ent. V 1832 p. 11. Var. grnnivorus: totus ferrugineus. Alphitobius granivorus Mulsaut Op. XIV 1870 p. 45. -- Abeille 1875 p. 129. Der Kopf ist ganz wie bei A. diaperinus gebildet, nur sind die Augen bis über die Mitte von den Wangen durchsetzt. Die Füliler sind wie bei A. diaperinus. Das Halsschild hat stärker gerundete, auch zur Basis etwas eingezogene Seiten und in Folge dessen sind die Hinterwinkel gar nicht spitzwinklig, sondern A^ollkommen recht- winklig. Die Basis ist stark zweibuchtig und durchweg deutlich ge- randet, die Oberfläche dicht punktirt. Die Flügeldecken sind nicht breiter als das Halsschild, piinktirt-gestreift, die Zwischenräume dicht punktirt, innen und vorn ganz flach, und hier sind die Streifen zu blossen Reihen von Punkten geworden, die nur wenig gröber sind als die Punkte der Zwischenräume. Aussen und hinten sind die Zwischenräume etwas gewölbt. Die ganze Oberseite ist durch die dichte Punktirung etwas matt. Die Färbung ist schwarz, nur bei der var. granivorus gelbroth. Die Vordertibien sind nur schAvach zur Spitze verbreitert tmd an der Aussenkante nicht ge- zähnelt. Die Männchen unterscheiden sich nicht von den Weibchen. Die Larve wurde von Westwood kurz erwähnt und aus- führlicher von Lucas beschrieben und abgebildet. (Vergl. p. 601). Sie lebt in Mehl und Brodabfiillen, und war auch in Paris im Sande von Reptilien-Käfigen einst häufig, von wo Lucas sie beschrieb. Auch Schiödte gab eine kurze Beschreibung der Larve von A. piceus, die aber auf eine andere Art schliessen lässt. Der A. granivorus ist mir nicht bekannt. Er wird für eine Varietät der vorliegenden Art gehalten und in der That ergiebt die ausführliche Beschreibung Mulsant's keine andere Abweichung von piceus als die Färbung. Es ist daher sogar möglich, dass es sich nicht einmal um eine Farbenvarietät, sondern nur um unausgefärbte Stücke handelt. Einen Vergleich mit A. piceus hat Mulsant gar nicht gegeben. Die vorliegende Art hat ihren nächsten Verwandten in A. viator, der nur durch gröber punktirt-gestreifte Flügeldecken mit gewölbten und dichter punktirten Zwischenräumen iind durch schwächer durch- setzte Augen abweicht. Von A. diaperinus unterscheidet sich unsere 608 Tenebrionidae. Art tlurch schmälere Vordertibieu , dichter pmiktirtes, an den Seiten gerundetes Halsschild mit ganz gerandeter Basis, und von testudineus und gradUpes durch die Merkmale der Untergattung. Der A. picetis wurde zuerst 1792 von Olivier als Ilelops aus Cayenne und 7 Jahre später von Panzer als Tenehrio Fagi aus Oesten-eich beschrieben, wo Megerle ihn unter Buchenrinde ge- funden hatte. Redtenbacher nennt ihn sehr selten ohne nähere Fuudortangabe. Sonst wird die Art überhaupt aus Deutschland nicht aufgeführt. Dagegen ist sie in Frankreich und in Algier häufig und wurde von Mulsant und von Lucas in Getreide und Mehlvorräthen gefunden. Aber auch im Norden Europas ist sie schon gefunden worden. Pastor Büttner sammelte sie in Curland, Pah n seh in Estland (von letzterem besitze ich ein Stück) und Schiödte führt sie als in Kopenhagen häufig an (Danm. heterom. Eleut. p. 28). Es ist indess nicht ganz sicher, ob Schiödte' s Art mit unserer identisch ist, da seine Beschreibung der Larve mit der von Lucas beschriebenen nicht stimmt. Aus England beschrieben Curtis und Stephens unsere Art kenntlich und Mulsant stellt die Zugehörigkeit derselben auch nach Originalexemplaren fest. Auch in Amerika kommt sie vor (Hamilton nach Fauvel Eev. d'Ent. 1889 p. 154). Die Zugehörigkeit des Tenehrio orysae Herbst aus Ostindien zu unserer Art ist zwar möglich, aber nach der durchaus unzureichenden Beschreibung und schlechten Abbildung nicht festzustellen. Noch fraglicher ist die Hierhergehörigkeit des Tenehrio mauritanicus Fbr.; denn erstens soll er ein glattes glänzendes Halsschild haben und zweitens druckt Fabricius als Hauptbestandtheil seiner Beschreibung die Diagnose von Linne's Tenehrio mauritaniciis ab, die ganz entschieden nicht hierher gehört (Lucas ist auch der Einzige gewesen, der solches angenommen hat), sondern nach den gezähnten Seiten des Hals- schildes sicher nichts anderes als unsere Trogosita mauritcmica L. ist. subg. Diaclina. ^ Jacqueliii du Val Geu. Col. III 1863 p. 296. Genae oculis haud latiores. Die vorliegende Untergattung wurde von Jacquelin du Val als Gattung abgetrennt auf Grund der abweichenden Kopfbildung, indem die Wangen seitlich nicht über die Wölbung der Augen hinausragen. Der ganze Koj)f ist dadurch deutlich schmäler als bei Alphitobius i. sp. Ausserdem trägt das Kinn bei den beiden euro- päischen Arten auf seiner Basis eine kurze Längsleiste oder Längs- schwiele, doch mag dieses Merkmal vielleicht nur ein specifisches dieser beiden Arten sein. Ob sonst noch von den exotischen Arten einiee hierher gehören, ist nicht bekannt. In der Nicolaisclien VerlagvS - Bucliliaiidlung R. Stricker in Berlin ist erschienen: Ki'ichson , Dr. W. F., Naturgeschichte der Insectcii Beutschlaiuls. Fortgesetzt von Prof. Dr. H. Schaum, Dr. G. Kraatz, H. von Kiesen- wetter, Jul. Weise, Edm. Reitter und Dr. G. Seidlitz. Erste Abtheiluiig: Coleoptera. Band I. erste Hälfte. Bearbeitet von H. Schaum, gr. 8°. 18G0. geh. 13 M. 50 Pf. Inhalt: Cicindelinen und Carabiciuen. I. zweite Hälfte. Liefg. 1. Bearbeitet von H. Schaum und H. von Kiesenwetter, gr. 8». 1868. geh. 3 M. Inhalt: Dytiscidae. 11. Bearbeitet von G. Kraatz. gr. 8". 1858. geh. 18 M. Inhalt: Staphjiinen. » III. Bearbeitet von W. F. Eriehson. gr. 8». 1848. geh. 15 M. Inhalt: Scaphidilia. Trichopterygia. Anisotomidae. Nitidulariae. Colydii. Cucujipes. Ciyptophagidae. Dermestidae. Mycetophagidae. Byrrhii. Parnidae. Heteroceridae. Scarabaeidae. » III. zweite Hälfte. Liefg. 1, 2. Bearbeitet von Edm. Reitter. gr. 8". 1882-1885. geh. 10 M. 50 Pf. Inhalt: Pselaphidae. Scydmaenidae. Silphidae. Aniso- tomidae. .. IV. Bearbeitet von H. v. Kiesenwetter, gr. 8". 1857 — 1863. geh. 12 M. Inlialt: Buprestidae. Elateridae. Dascillidae. Malacoder- niata. Melyridae. Cleridae. Lymexylidae. V. Liefg. 1. Bearbeitet von H. V. Kiesenwetter, gr. 8 ». 1877. geh. 4 M. Inhalt: Anobiadae. Cioidae. .. V. Liefg. 2. Bearbeitet von Dr. G. Seidlitz. gr.8''. 1893. geh. 6 M. Inhalt: Tenebrionidae. » V. Liefg. 3. Bearbeitet von Dr. G. Seidlitz. gr. 8". 1894. geh. 6 M. Inhalt: Tenebrionidae. » VI. Bearbeitet von Jul. Weise, gr. 8 \ 1882—1893. geh. 33 IM. Inhalt: Chrysomelidae. Kroll's Buchdruckerei, Berlin S. "^^^, ^ NATURGESCHICHTE DER IJVSECTEN DEUTSCHLANDS BEGONNEN VON DR. W. F. ERIGHSON FORTGESETZT VON Prof. Dr. H. SCHAUM, Dr. 6. KRÄATZ, H. v. KIESENWETTER, JULIUS WEISE, EDM. REITTER und Dr. 6. SEIDLITZ. ERSTE ABTHEILUNG. COIiEOPTERA. FÜNFTER BAND. VIERTE LIEFERUNG. BOGEN 39 BIS 50. BEARBEITET VON . DR. GEORG SEIDLITZ. BERLIN 1895. NICOLAISCHE VERLAGS - BUCHHANDLUNG R. STRICKER. ^ Zur Nachricht. Wii" «i»'^ ii^ <^l^'i' angenehmen Lage mittheilen zu können, dass wir die Fortsetzung des von Erichson begonnenen Werkes nunmehr ganz in die Hände von Dr. v. 8eidlitz gelegt haben, der für mög- lichst rasche Beendigung des Wei-kes Sorge tragen Avill. Die Verlags-Bucliliandlung. Noch zu Kiesen Avetter 's Lebzeiten hatte ich diesem ver- sprochen, den Curculionenband des Erichson 'sehen Werkes zu bearbeiten, sobald ich nach Deutschland übersiedeln würde; denn in Dorpat, wo ich damals Docent war, konnte ich an ein solches Unter- nehmen nicht denken. Nach meiner Uebersiedelung nach Königsberg in Pr., fand ich als Assistent am anatomischen Institut und Privat- docent in der medicinischen Facultät längere Zeit zu entomologischen Arbeiten gar keine Zeit, bis ich, durch die zweite Aufl. der Eauna baltica veranlasst, mich denselben wieder vollständig gewidmet habe und jetzt das, dem unvergesslichen Freunde K lesen wett er gegebene Versprechen zu erfüllen in der Lage bin. Ich glaube jedoch im Sinne des Verstorbenen zu handeln, wenn ich auf besonderen Wunsch der Verlagshandlung zunächst den von Kiesenw.etter begonnenen V. Band, der die gesammten TIeteromeren aufzunehmen hat, be- endige und dann erst an die Bearbeitung der Curculioniden im weitesten Sinne gehe, die den VII. Bd. bilden sollen. Für die dann noch fehlenden Scolytiden (VIII, Bd.) und Ceramhyciden (IX. Bd.) sowie für die Hydropliiliden, welche die von Schaum und Kiesenwetter begonnene 2. Hälfte des I. Bandes füllen sollen, hoffe ich Mitarbeiter zu finden. Zum Schluss wird dann die Ab- theilung Coleoptera noch durch einen X. Bd., mit einer Ueber- sicht der gesammten Familien und mit etwa nothwendigen Xach- trägen, zu ergänzen sein. Königsberg i. Pr. Dr. Georg v. Seidlitz. Älphitobius. 609 Duval stellte seine Gattung DiacUna zu den Diaperini, docli gehört sie entschieden zu den Ulomini, da sie keine Trochantinen der Mittelhüften und keine sichtbare Gelenkhaut der Oberlippe be- sitzt, und ist von Älphitobius höchstens als Untergattung zu trennen. Duval kannte nur die eine Art, A. festudineus, und Baudi beschrieb eine zweite aus dem Mittelmeergebiet. Die erstere kommt auch in Deutschland vor. 3. yM. (MiiacUna) testudineus: 7iiger, nitidus, prothwacis lateribus et elytrorum macula humerali apiceqiie rufis, prot/iorace elytrisque margine laterali explanato-reflexo, prothorace angulis posticis acutis, hasi mar- ginata, tihiis anticis parum dilatatis Jiaud denticulatis. Tenebrio testudineus Piller et Mitterpach er Iter p. Pos. 1783 p. 83 tab. VII fig. 6. — Abeille XXVII 1892 p. 295. AlpJiitobius testudineus Bedel Abeille XXVII 1892 p. 300. Tenebrio chrysomeUnus Rossi Fauna etr. I 1790 p. 233. — ed. Hellwig I 1795' p. 283. — Herbst Käf. VIII 1799 p. 17 tab. 118 fig. 9. — Fabricius Syst. ELI 1801 p. 149. — Sturm Käf. II 1807 p. 234. — Duftschmid Fauna Aiistr. II 1812 p. 303. Heterophaga ehrysomelina Redteubacher Fauna austr. 1849 p. 594. — ed. II 1858 p. 606. — Bach Käferf III 1856 p. 207. Älphitobius chrysomeUnus MulsantCol. Fr. Lat. 1854 p. 239. DiacUna chrysomeUna Jacquelin du Val Gen. Col. III 1863 p. 296 tab. 72 fig. 360. Älphitobius (DiacUna) chrysomeUnus Baudi Tenebriouiti III 1877 p. 18. — Seidlitz Fauna transs. 1891 p. 558. Myeetophagus glabratus Fabricius Syst. El. II 1801 p. 567. Älphitobius piceus Redtenbacher Fauna austr. ed. III 1874 II p. 113. Der Kopf ist viel schmäler als bei den Arten der Untergattung Älphitobius i. sp. und die Wangen durchsetzen die Augen nicht bis zur Mitte und ragen seitlich fast gar nicht über die Wölbung der Augen vor. Die Fühler sind zur Spitze schwächer verdickt als bei Ä. diaperinus und reichen nur bis zur Mitte des Halsschildes. Das Halsschild ist fast doppelt so breit als lang, nur nach vorn und zwar recht stark und ziemlich gei'adlinig verengt, die Basis ist stark zweibuchtig, durchweg gerandet, die Hinterwinkel spitz. Die Seiten sind deutlich flach abgesetzt und etwas aufgebogen, so dass eine deutliche flache Rinne neben dem Seiteiirande zu sehen ist. Die Oberfläche ist sehr fein und sparsam punktirt. Die Flügeldecken sind nicht doppelt so lang als zusammen breit, mit etwas gerundeten Seiten, die so wie die Seiten des Halsschildes gebildet sind. Die flache Einne ist in ihrer ganzen Ausdehnung von oben sichtbar. Die Streifen sind jDunktirt, sehr fein, stellweis fast nur Punktreihen, die Zwischenräume ganz flach, äusserst fein und sparsam punktirt. Die V. 39 glO Tenebrionidae. Vorder tibien sind nur schwach zur Spitze verbreitert und aussen nicht gezähnelt. Das Männchen ist nicht vom Weibchen verschieden. Die Larve ist noch nicht bekannt. Die vorliegende Art steht dui'ch ihre ganze Form und ihre Färbung vereinzelt unter den europäischen Arten der Gattung da und erinnert im Habitus eher an Alphitophagus. Eigenthümlich sind ihr namentlich auch die deutlich abgesetzten und aufgebogenen Seitenränder des Halsschildes und der Flügeldecken. Der A. tesindineus wurde schon 1783 von Piller genügend kenntlich aus Slavonien (unter Buchenrinde) beschrieben und ab- gebildet, worauf Bedel neuerdings mit Recht wieder hingewiesen hat. Schon Rossi hatte 1790 bei seinem Tenebrio clinjsomelinus aus Italien (unter Eichenrinde häufig) auf Pill er 's Tenebrio testudineiis, aber nur fraglich hingewiesen und mit dem Fragezeichen ist das Citat aus Piller u. Mitterpacher's Reise auch bei Gemminger u. Harold*) zu finden, Rossi 's Beschreibung ist dagegen ganz vergessen worden und wird, ausser von Fabricius und von Sturm, nirgends citirt, auch von Herbst nicht, der seine Art aus Italien nur zufällig ebenso nannte wie Rossi, später aber immer als erster Autor derselben galt. Sturm, Duftschmid und Redte nbacher beschreiben die Art aus Oesterreich ohne Angabe über den Aufent- halt und aus dem übrigen Deutschland wird sie überhaupt nicht an- gegeben; auch in Frankreich kommt sie nicht vor. Sie scheint somit auf das südöstliche Europa beschränkt zu sein; denn ausser Oesterreich und Italien führt Bielz noch Siebenbürgen, Baudi Ungarn, die Türkei, den Caucasus und Persien als Fundort an. Redte nbacher 's Aenderung des Namens in der III. Aufl. der Fauna austr. beruht wahrscheinlich auf einem Redactionsfehler, indem er aus Versehen den Namen piceiis dieser statt der vorhergehenden Art zuschrieb. 11. (22.) Unterfamilie: TENEBRIONINI. Le Conte Class. Col. N. Amer. 1892 p. 229. — ed. H 1883 p. 376. Tenebriones Redtenbacher Gatt. 1845 p. 127. — F. austr. 1849 p. 52. Tenebrionides Mulsau t Col. Fr. Latig. 1854 p. 262. — Redtenbacher F. austr. ed. II 1858 p. CVI. Tenebrionides vrais Lacordaire Gen. Col. 1859 p. 365. Trochantina coxarum intermediarum patent. Tarsi subtus pilosi, antici maris haud dilatati. Metasternum mesosterno multo longius. 1) Catalogus Col. VH 1870 p. 1962. Tenebrionini. 611 Prosternum elongatum. Lahr um membrana articularia plerumque obtecta. Corpus elongatum. Die vorliegende Unterfamilie umfasst diejenigen Gattungen, welche auf der Unterseite weichbehaarte Tarsen und frei liegende Unterkiefer mit langem Pi'o- und Metasternum und mit seitlich offenen, die Trochantinen frei lassenden Gelenkhöhlen der Mittelhüften verbinden. Der Kopf ist nur selten bis an die Augen in das Halsschild versenkt und gleicht im Allgemeinen dem der Uloniini. "Wie bei diesen ist die Oberlippe gewöhnlich nicht mit einer sichtbaren Gelenk- haut versehen und ihr ausnahmsweises Vorhandensein nur bei eiuer Abtheilung {Borina) zu constatiren. Die Augen zeigen weniger Mannigfaltigkeit, indem sie meist quer und schwach ausgerandet, seltener fast rund und sehr selten ganz durchsetzt (Anthracias, Toxicum) sind. Die Fühler sind meist zur Spitze allmälig verdickt, selten schmal und gai*nicht verdickt {ZolocUnus, Goniadera), selten mit abgesetzt vergrösserten Endgliedern (Anthracias, Toocicum, Nycteporus, DoUchoderus, Boras). Das Halsschild ist gewöhnlich ziemlich flach, mit scharfkantigen Seiten, seltener hochgewölbt mit verrundeten nur durch einen feinen Seitenrand unterbrochenen Seiten (Upina, Borina). Dieser Seiteurand verschwindet aber niemals ganz (wie bei den Pythiden und Anthiciden). Die Flügeldecken zeigen wenig Mannigfaltigkeit, ihre Epipleuren reichen meist bis an die Spitze, selten sind sie verkürzt (Upis, Acerinus, Pachyurgus, Xylopinus, Ha- plandrus, Bhis, Boros). Flügel sind in der Regel ausgebildet, selten fehlen sie, z. B. bei IpJdhimus, Borom&rphus , DoUchoderus. Die Flügel von Tenebrio wo?«for wurden von Roger (Flügelgeäder p. 63) eingehend beschrieben. Das Gelenk ist wie bei Opatrum und Me- lanimon weit hinter der Mitte, nahe der Spitze gelegen, der Apical- theil daher klein. Die vena interno-media ist im ersten Drittel ihres Verlaufes einfach, im zweiten getheilt, im dritten wieder einfach, während sie bei Opatrum und Melanimon sich schon im ersten Drittel teilt und im zweiten unter rechtem Winkel sich wieder ver- einigt. Die Nebenader in der vena interno-media ist gegabelt und die anale Nebenader einfach, beides wie bei Opatrum , nur die Quer- commissuren sind anders gestellt. Das Kinn ist an einem Kinn- fortsatz der Kehle eingelenkt und füllt den Kehlausschnitt nicht ganz aus, sondern läfst die Unterkiefer vollständig unbedeckt, wie das bei allen Unterfamilien mit weich behaarter Unterseite der Tarsen der Fall ist. Das Prosternum ist vor den Vorderhüften stets von be- deutender Länge und die Gelenkhöhlen der Vorderhüften sind in 39* 612 Tenebrionidae. der Regel hinten geschlossen, indem dei* Fortsatz des Prosternums sich hinter den Vorderhüften mit den Episternen der Vorderbrust verbindet, wie das für die ganze Familie charakteristisch ist. Nur bei Boros findet in dieser Beziehung die einzige Ausnahme in der ganzen Familie statt, indem die Gelenkhöhlen nach hinten offen bleiben. In allen übrigen Punkten stimmt aber Boros mit der Familie und speciell mit der vorliegenden Unterfamilie so voll- kommen überein, dass er nicht aus ihr entfernt werden kann, sondern nur eine besondere Abtheilung bildet. Die Gelenkhöhlen der Mittel- hüften zeigen seitlich stets einen deutlichen Spalt, in welchem die Trochantinen deutlich sichtbar sind. Dieser Spalt fehlt bei Uloma, und diese Gattung ist daher zu den Ulomini za stellen, obgleich bei ihr kleine Trochantinen der Mittelhüften sichtbar sind. Das Metast er num ist von bedeutender Länge, zwischen den Mittel- und Hinterhüften gemessen meist länger, selten eben so lang (z. B. bei IpJitJdimis) als der grösste Durchmesser der Hinterhüften. Das Abdomen zeigt zwischen dem 3., 4. und 5. Segment in der Regel die charakteristische glänzende Gelenkhaut. Nur die Gattungen Cal- car, Boromorjjhus, Änthracias, Toxlcum bilden eine Ausnahme und werden daher zu einer besonderen Abteilung vereinigt. Die Beine sind bisweilen von auffallender Länge und zeigen überhaupt mehr Mannigfaltigkeit als bei den Ulomini, die Tibien sind oft ganz ohne Enddornen und zeigen öfters Geschlechtsauszeichnungen des Männchens. Die Tarsen haben meist das charakteristische grosse Klauenglied, und sind auf der Unterseite gewöhnlich sparsam, bis- weilen aber sehr dicht behaart (^TJpina). Eine Erweiterung der Vordertarsen beim Männchen kommt in der Regel nicht vor (Aus- nahmen Xplopinus und Scotohates). Die Männchen haben nur selten äiissere Geschlechtsmerkmale und zwar kommen solche an den Tibien, am Kopf {Änthracias, Toxicum, Tauroceras^ und an den Vordertarsen {Scotohates, Xylo- jpinus) vor. Die Larven sind nur von Tenebrio, Menephilus und Iphthimus bekannt. Sie stehen denen von Helops näher als denen der Ulomini, Diaperini und Bolitophagini\ denn sie haben nicht wie diese runde Stigmen und Abdomen, sondern quer gestellte. Ihr letztes Dorsalsegment ist von gewöhnlicher Bildung und nicht steil in die Höhe gerichtet wie bei Helops. Die Unterfamilie Tenebrionini stimmt in der weichen Behaarung der Tarsen auf der Unterseite mit den Cossi/phini, Bolitophagini, Diaperini, Ulomini und Helop>ini üherem. Die Cossyphini und Ulomini sind durch ganz geschlossene Gelenkhöhlen der Mittel- hüften, erstere ausserdem durch sehr kleine Vorder- und Mittel- Tenebrionini. 613 liüften, die Bolitopliagini und Diaperini durch kurzes Pro- sternum, die Helopini durcli kurzes Metasternum verschieden. Am nächsten, auch habituell, stehen die Ulomini und können nur durch die ganz geschlossenen Gelenkhöhlen der Mittelhüften unterschieden Averden. Auch sind bei ihnen in der Kegel gar keine Trochantinen der Mittelhüften sichtbar, die bei den Tenebrionini stets sehr deutlich sind. JJloma zeigt zwar kleine Trochantinen, aber die Gelenkhöhlen sind ganz geschlossen. Die vorliegende Unterfamilie wurde auf ihren gegenwärtigen Umfang zuerst 1845 von Redtenbacher beschränkt. Mulsant's aus 3 Familien zusammengesetzte 4. Gruppe hat denselben Umfang. Zu Lacordaire's 35. Tribus sind hier nur Änthracias und Toxicum hinzugefügt, aus Leconte's Tribus aber sind alle von ihm hinein- gezogenen Coelometopiden, die durch kurzes Metastei-num aus- gezeichnet sind, wieder entfernt'). In dieser Fassung enthält die Unterfamilie 7 Abtheilungen, von denen nur 4 in Europa vertreten sind. Uebersicht der Abtheilungen. 1, Das letzte Fühlerglied nicht verlängert. 2, Prosternum und Mesosternum zwischen den Hüften nicht auf- fallend breit 2). 8, Gelenkhöhlen der Vordei-hüften hinten ganz geschlossen, Oberlippe ohne sichtbare Gelenkhaiit (Ausnahme Bhinan- drus (^). 4, Zwischen dem 3., 4. und 5. Abdominalsegment ist eine deutliche, glänzende Gelenkhaut sichtbar. 5, Halsschild mit stark gewölbter Scheibe und verrundeten, nur durch einen feinen Rand unterbrochenen Seiten. 1. Abth. Upina. ^) Motschulsky stellte in den nach seinem Tode veröffentlichten Enum. esp. nouv. rapp. de ses voyages nicht weniger als 16 neue Gattungen der Tenebrionidae auf. Von diesen fallen Mcderis mit Promethis Pasc. 1869, Taenobates mit Xylofinus Lee. 1862, Menechides mit Centronopus Sol. und Menedrio mit Tenebrio zusammen, Mylaris, Setenis und Älobates sind von Nyctobates und Lobetas ist von Zophobas abgesondert, Deriles ist für Upis excavatus Herbst und drei neue Arten, Notiolesthus für Upis rotundicollis Gast, und 3 neue Arten, Pediris, Asiris , Nuptis, Encyalesthus , Äugolesthus und Bhophobas sind für lauter neue Arten errichtet, (Vergl. Bull. Mose. 1872 m p. 23—37.) ^) Hierher noch die Abth. Nycteporina mit 2 Gattungen, Nycteporus Gast, und Dolichoderus Gast., aus Madagascar, durch 4gliedrige Fühlerkeule (bei unbewaffnetem Kopf des ^) ausgezeichnet. 614 Tenebrionidae. 6' Halsschild mit mehr oder weniger flacher Scheibe und scharfkantigen Seiten. 2. Abth. Tenebrionina. 4' Zwischen dem 3., 4. und 5. Abdominalsegment ist keine glänzende Gelenkhaut sichtbar. 3. Abth. Calcarina. 3' Gelenkhöhlen der Vorderhüften hinten oft'en, Oberlippe mit sichtbarer Gelenkhaut. 4. Abth. Borina. 2' Pro- und Mesosternum zwischen den Hüften auffallend breit, Kopf hinten in einen schmalen Hals ausgezogen, Körper sehr flach. Hierher nur die Gattung Catapiestus Perty aus Borneo und Java. (Abth. Catapiestina.) 1 ' Das letzte Fühlerglied stark verlängert, Pro- und Mesosternum von gewöhnlicher Breite, Kopf hinter den Augen in einen dicken Hals verlängert. Hierher nur die Gattung Goniadera aus Süd-Amerika. (Abth. Goniaderina.) Die in Europa vorkommenden 4 ersten Abtheilungen sind alle in unserer Fauna vertreten. 1. Abtheilung. Wfpina. Upidae Thomson Skand. Col. I 1859 p. 116. — ibid. VI 1864 p. 257. Ui)es Leconte Class. Col. N. Am. 1862 p. 230. Acetabula coxarum anticarum occlusa. Labrum membrana articularia occulta, Prothorax disco convexo, laterihus tenuiter marginatis. Abdomen membrana articularia inter segmenta tertiiim, quartum et quintum distincta. Die vorliegende Abtheilung ist in engerem Sinne gefasst als die Gruppe Ufes bei Leconte, indem nur die Gattungen mit langem Metasternum und mit hochgewölbtem Halsschild aufgenommen sind. Der Kopf ist verhältnissmässig grösser als bei Tenebrio, und die Augen stehen meist weit vom Halsschild ab. Die Fühler sind zur Spitze verdickt, meist kürzer, selten länger als Kopf und Halsschild zu- sammen. Die Oberlippe hat keine sichtbare Gelenkhaut, beim ^ von BJdnandrus soll sie indess sichtbar sein. Das Halsschild ist hoch gewölbt, oft fast cylindrisch, indem die Seitenränder fast ganz schwinden, niemals flach Avie bei Tenebrio. Die Flügeldecken sind bald gestreift, bald grob gerunzelt, die Epipleuren bald abgekürzt, bald bis zur Spitze reichend. Das Kinn ist sehr mannigfaltig ge- staltet, bisweilen mit einer tiefen Ausrandung (Pachyurgiis, Xylopinus) oder mit einem Mittelvorsprung {Upis, Merinus, Gly]ptotus). Die Upina. 615 Gelenkhöhlen der Vorderhüften sind hinten ganz geschlossen, indem der Fortsatz des Prosternums zwischen den Vorderhüften hinten verflacht, in einem Niveau mit den Episternen der Vorderbrust ge- legen und mit diesen verbunden ist. Zwischen dem 3., 4. und 5. Abdominalsegment ist eine deutliche gLänzende Gelenkhaut sichtbar, der Fortsatz des ersten Segments ist bald zugespitzt (Nydobates), bald breit und gerundet. Die Beine sind lang, die Seiten des Körpers meist weit überragend, die Schenkel bisweilen (Upis, Merimis) gekeult. Die Tibien haben sehr kleine oder keine Enddornen, und die Tarsen sind auf der Unterseite meist dicht filzig behaart. Die Männchen sind bei einigen nordamerikanischen Arten durch Auszeichnungen an den Vordertibien (Xylopinus) , an den Vorder- und Mitteltibien (Scotobates) oder an den Vorder- und Hintertibien und an den Hinterschenkeln {Merinus) kenntlich*). Die Larven sind noch unbekannt. Die Abtlieilung Upina stimmt mit der Abtheilung Tenebrionina darin überein, dass die Gelenkhöhlen der Vorderhüften hinten ganz geschlossen, das 4. Abdominalsegment mit dem 3. und 5. durch eine sichtbare Gelenkhaut, die Oberlippe aber mit dem Kopfschild durch keine solche verbunden ist und weicht nur durch die Form des Hals- schildes von ihr ab. Die starke "Wölbung der Scheibe und die ge- rundeten, nicht scharfkantigen Seiten, die bei Ujns nur durch einen feinen Rand unterbrochen sind, so dass die Wölbung der Oberseite fast ununterbrochen in die der Unterseite übergeht, scheinen die Aufrechthaltung der Abtheihing zu rechtfertigen. Die dichte Be- haarung der Tarsen auf der Unterseite, welche Leconte zur Unter- scheidung seiner Gruppe Upes benutzte und nach welchem Merk- male er auch Iphthimus und Scotobates zu derselben bringen musste, ist nicht stichhaltig, weil auch Menephüus sie besitzt, der zu Tenebrio in nächster Verwandtschaft steht. Von den Calcarina weichen die Upina ausserdem noch durch die deutliche Gelenkhaut zwischen dem 3., 4. und 5. Abdominalsegment ab und von den Borina, denen sie sich in der Halsschildbildung nähern, durch die ge- schlossenen Gelenkhöhlen der Vorderhüften und diarch das Fehlen der Gelenkhaut der Oberlippe. Thomson hat diese Abtheilung jüngst als besondere Familie von den Tenebrioninen abgesondert, mit denen sie von Lacordaire und von Mulsant, Duval, Redten- b ach er u. A. vereinigt wurden. Leconte hat die Sonderung als Gruppe in der Tribus Tenebrionini angenommen, aber die ganzen Coelometopides von Lacordaire mit hereingezogen, die offenbar ein fremdartiges Element bilden und ihres kurzen Metasternums 1) Leconte Classif. N. Am. ed. 11 p. 377. 616 Tenebrionidae. wegen besser bei den Helopini stehen. Nach Entfernung dieser Gattungen (PoJi/pleurus, Coelocnemis, Centronopus, CibdcUs) und der Gattung Iphthhnus, die wir des flachen Halsschildes wegen zu den Tenebrionina bringen, gehören 12 Gattungen hierher, die man nach Lacordaire und Leconte wie folgt unterscheiden kann: 1, Fühler kürzer als Kopf iind Ilalsschild zusammen. 2, Epipleuren bis zur Spitze reichend, hintere Tarsen kurz. 3, Mesosternum schräg abfallend, den kui'zen Fortsatz des Prosternums nicht aufnehmend. 30 — 40 Arten in Amerika, Afrika, Madagaskar, Borneo \i. s. w. Nyctohates Guer. 3' Mesosternum ausgehöhlt, den langen Fortsatz des Pro- sternums aufnehmend. 2 Arten aus Gaben. Ämenophis Thoms. 2' Epipleuren nicht bis zur Spitze reichend. 3, Schenkel nicht gekeult, Kinn ohne Längskiel in der Mitte, Hintertarsen kurz. 2 Arten (femoratus Fbr. und concolor Lee.) aus Nordamerika. Haßandrus Lee. 3' Schenkel gekeult. 4, Schenkel schwach gekeult. 5, Kopf kurz, bis an die Augen in das Halsschild zurück- ziehbar. 2 Arten eaxs Gaben. Derosphaenis Thoms. 5' Kopf lang, die Augen vom Halsschild entfernt, Kinn mit einem Vorsprung in der Mitte, Hintertarsen lang. 3 Arten. Upis Fbr. 4' Schenkel stark gekeult. 5, Kinn mit einem Vorsprung in der Mitte. Eine Art {laevis Ol.) in Nordamerika. Merinus Lee. 5' Kinn breit ausgerandet. Eine Art (aereus Melsh.) in Amerika. Pachyurgus Lee. 1' Fühler länger als Kopf und Halsschild zusammen. 2, Kinn mit einem Vorsprung in der Mitte, Kopf mit einer Furche hinter den Augen, Epipleuren bis zur Spitze reichend, Tarsen kurz. Eine Art (cribratus Lee.) aus Nordamerika. Glyptotus Lee. 2' Kinn flach, Kopf ohne Furche hinter den Augen. 3, Vordertarsen beim S nicht erweitert, Vordertibien beim ^ ohne Zahn, Kopfschild beim ^ stärker ausgerandet als beim $, Kopf hinter den Augen verlängert, Beine lang, das 1. Glied der Hintertarsen verlängert. 4, Tibien ohne Enddornen, Fortsatz des ersten Abdominal- segments zwischen den Hinterfüssen dreieckig zugespitzt. Etwa 10 Arten in Südamerika und in Ceylon. Zophobas Blanch. Upis. 617 4' Tibien mit Enddornen, Fortsatz des ersten Abdominal- segments breit gerundet, Epipleuren nicht bis zur Spitze reichend. Eine Art {gracilis Lee.) in Nordamerika. Bhinandrus Lee. 3' Vordertarsen beim S etwas verbreitert, Vordertibien des S mit einem stumpfen Zahn, Hintertarsen lang, Epipleuren nicht bis zur Spitze reichend. 4, Vorderrand der Stirn verdickt und aufgebogen. Zwei Arten (calcaratus Fbr. und ojjcmis Lee.) in Nordamerika. (Centronopus Lee. 1862 nee Sol.) Scotobates Lee. 1883. 4' Vorderrand der Stirn nicht aufgebogen. Drei Arten (saperdoides Ol., rufipes Say, aenescens Lee.) in Nordamerika. Xylopinus Lee. Ausser diesen Gattungen dürften auch Fromethis Pasc, und Encyalestlius Motsch. hierher gehören. In Europa kommt mu- die Gattung TJpis vor, die auch in ixnserer Fauna vertreten ist. IJpis. Pabricius Ent. syst. I 2. 1792 p. 515. — Latreille Precis 1796 p. 15. - Hist. nat. ni 1802 p. 173. — X 1804 p. 296. — Castelnau Hist. nat. II 1840 p. 213. — Mulsaut & Hey Op. IX 1859 p. 141 et 154. — Redtenbacher Fauna Austr. ed. II 1858 p. OVIII u. 611. — ed. III 1874 p. CXX u. II 117. Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 374. — Thomson Skand. Col. 1 1859 p. 116 u. VI 1864 p. 257. — Jacquelin du Val Gen. Col. ni — Leconte Classif. Col. North Amer. 1862 p. 230. — ed. II 1883 p. 377. — Seidlitz Fauna balt. 1875 p. 98 (Gatt.). — ed. II 1891 p. 134 (Gatt.). — Fauna transs. 1891 p. 134 (Gatt.). Antennae sensim incrassatae, prothoracis basin haud attingentes. Caput elongatnm. Epipleurae elytrorum apicem haud attingentes, Femora parum clavata. Der 'Kopf ist verhältnissmässig gross und die Augen bleiben vom Vorderrand des Halsschildes entfernt, die Wangen über der Fühler- wurzel aufgeworfen und vor derselben ausgerandet. Die Augen sind gross und quer, die Fühler zur Spitze deutlich verbreitert, die Basis des Halsschildes nicht ganz erreichend. Das Halsschild (518 Tenebrionidae. ist fast cylindriscb, d. b. die Scheibe ist stark gewölbt und die Seiten sind verrundet und nur durcb einen feinen Seitenrand unterbrocben. Die Flügeldecken haben schmale Epipleuren, die hinten etwas buchtig werden und vor der Spitze alhnälig verschwinden, wenigstens sind sie bei der europäischen Art so gestaltet. Die Flügel sind aus- gebildet. Das Kinn ragt in der Mitte des Vorderrandes kegelförmig vor. Die Beine sind lang, die Schenkel schwach keulenförmig, die Tibien ohne Enddoruen, die Tarsen auf der Unterseite dicht behaart, die Hintertarsen lang. Die vorliegende Gattung scheint ihre nächsten Verwandten in der nordamerikanischen Gattung Merimis zu haben, die ein ebenso geformtes Kinn, aber stärker gekeulte Schenkel hat. Bei Pachyicrgus sind die Schenkel ebenfalls stärker gekeult und ausserdem das Kinn breit ausgerandet. Derosphaerus hat dieselben schwach gekeulten Schenkel, aber einen kurzen Kopf, der bis an die Augen in das Haischild zurückgezogen werden kann. Haplandrus, Nydohates und Amenoplüs haben ganz ungekeulte Schenkel und kurze Hintertarsen, die beiden letztgenannten ausserdem bis zur Spitze reichende Epipleuren. Die Gattungen Glyptohis, Zo2)hobas, Rhinandrus und Xylopimis endlich sind durch längere, über die Basis des Halsschildes hinaus reichende Fühler von Upis abweichend. Die Männchen weichen äusserlich nicht von den Weibchen ab. Die Larven sind unbekannt. Die Gattung Upis wurde schon 1792 von Fabricius aufgestellt, und zwar für die europäische Art. Herbst fügte 4 exotische Arten hinzu, die heute theils zu Nyctobates, theils zu anderen Gattungen, aber nicht mehr zu Upis gehören. Ebenso gehören die beiden von Ger mar 1824*) beschriebenen Q?/s- Arten gegen Avärtig theils zu Polypleurus (perforatus), theils zu Nyctobates (maximus). Zu letzt- genannter Gattung gehören auch 3 von BoisduvaF) als Upis be- schriebene Arten, während Upis angulata Erichs.^), die von Lacor- daire*) ebenfalls zu Nyctobates gebracht wurde, 1869 von Pascoe zur Gattung Promethis und Upis cylindrica Germ.*^) zur Gattung Oectosis erhoben wurden^), die nach Lacordaire (loc. cit. p. 374) mit Menephüus verwandt ist. ^) Spec. nov. p. 148. 2) Faune entom. Oc. Pacif. II 1835 p. 225—227. U. crenata, sulcigera und Lottinii. 3) Wied. Arch. 1842 I p. 174. 4) Ger. Col. V p. 373. s) Linn. ent. IH 1848 p. 198. «) Ann. nat. bist. 1869 p. 148—149. Upis. 619 Von den später beschriebenen Arten gehören nach Lacordaire U. nigra Wiedem.*) aus Bengalen xind U. roUmdicollis Casteln.^) aus Manilla nocli zu unserer Gattung. Dagegen dürften die von La- cordaire erwähnten vier unbeschriebenen Arten aus Nord- Amerika unter den seitdem von Leconte neu beschriebenen Arten theils neu aufgestellter, theils nahverwaudter Gattiingen zu suchen sein. Dann sind noch eine Upis impressa Walk, aus Ceylon, eine U. sinensis von Hope aus China und U. crenipennis Motsch. aus Indien^) beschrieben worden, so dafs die Gattung gegenwärtig vielleicht 6 Arten zählt. U. ceminhoid.es : nigra, protJwrace suhcylindrico elytris angustiore, dense punctata, elytris rüde vermiculato-rugosis. L. 16 — 19 mm. Fabricius Ent. syst. I 2. 1792 p. 515. — Syst. El. II 1801 p. 584. — Herbst Käf. VII 1797 p. 237 tab. 110 fig. 5. — Ceder- hielm Faun. Ingr. Prodr. 1798 p. 115. — Paykull Fauna suec. III 1800 p. 356. — Latreille Hist. uat. X 1804 p. 296 tab. 88 fig. 7. — Gyllenhal Ins. succ. II 1810 p. 594. - Zetterstedt Fauna Ins. läpp. 1828 p. 260. — Ins. lapp. 1840 p. 152. — Sahl- berg Ins. fennica I 1834 p. 480. — Gruerin-Menville Ins. Regn. anim. 1829—44 p. 120 tab. 30 fig. 9. — Castelnau Hist. nat. II 1840 p. 213. — Küster Käf. Eur. HI 1844 No. 49. — Redtenbacher Fauna austr. ed. II 1858 p. 611. — ed. III 1874 II p. 117. — Mulsant et Rey Ann. See. agric. Lyon 1859 p. 219. — Opusc. IX 1859 p. 155. — Thomson Skand. Col. VI 1864 p. 258. — Seidlitz Fauna balt. 1874 p. 365. — ed. II 1891 p. 521. CurcuUo Uddmann Nov. Ins. Spec. Diss. inaugur. praes. Lecke. Aboae 1753 p. 26 tab. I fig. 1. Attelabus Ceramboides Linne Syst. nat. ed. X 1758 I p. 388. — ed. XII 1767 p. 621. — Fauna suecica ed. II 1761 p. 186. — Müller Linne's Natursyst. V 1. 1774 p. 247. — Goeze Beitr. I 1777 p. 421. — Gmelin Linne Syst. nat. IV 1788 p. 1812. — Villers Linnaei Entom. I 1789 p. 220. Spondylis ceramboides Fabricius Syst. Ent. 1775 p. 159. — Spec. Ins. 1781 p. 203. — Mant. Ins. I 1787 p. 127. Sphondilis (Attelabus) ceramboides Panzer Naturf. 24. 1789 p. 24 tab. I fig. 33. - (Scriba Journ. 1790 p. 17). Tenebrio ceramboides Olivier Entom. III 1795 No. 57 p. 9 tab. I fig. 7. — Latreille Gen. Crust. II 1707 p. 171. Tenebrio variolosus De Geer Mem. V 1775 p. 32 tab. II fig. 1—3. — Uebers. v. Goeze V 1781 p. 253 tab. II fig. 1—3. Upis reticulata Say Long's Exped. 11 1824 p. 279. 1) Zool. Mag. I 3. 1819 p. 164 (Helops). 2) Hist. nat. II 1840 p. 213. 3) Bull. Mose. 1872 p. 32. 620 Tenebrionidae. Der Kopf ist im Verhältniss zum schmalen Halsscliild b:*eit, ebenso grob pnnktirt wie das Halsscliild, das Kopfscliild am Vorder- rande breit abgestutzt, beiderseits bis zu den Wangen ausgebuclitet, diese einen kleinen Halblsreis bildend und deutlich aufgebogen. Die Augen sind qiier und flach, die Fühler bis zum 6. Glied allmälig, das 7. — 11. stark verbreitert. Das Halsschild ist fast cylindi-isch, nach hinten kaum, nach vorn etwas mehr verengt, an der Basis grob, an den Seiten fein gerandet, in der Mitte des Vorderrandes, in den die Seiten gerundet übergehen, nicht gerandet. Die Punktirung ist ziemlich grob und ungleichmässig, indem sie stellenweise dichtei', stellenweise sparsamer ist. Doch ist sie immerhin so dicht, dass die ganze Oberfläche matt erscheint. Die Flügeldecken sind an den stumpfwinklig vorragenden Schultern mehr als 1^2 nial so breit als das Halsschild, nach hinten verbreitert und an der breitesten Stelle doppelt so breit als das Halsschild. Sie sind mit dicken, unregelmässigen Längs- und Querrunzeln bedeckt, die auf ihrer glänzenden Oberfläche oft kleine Querrisse tragen. Die Epipleuren sind vorn so breit wie die Episternen der Hinterbrust, nach hinten allmälig schmäler, neben dem 3. Abdominalsegment unregelmässig eingebuchtet iind dann zur Spitze allmälig verschwindend. Die Flügel sind weiss, der ganze Käfer schwarz. Die vorliegende Art wiu-de zuerst im Jahre 1753 von Uddmann als Curcidio aus Schweden (oder Finnland) aber ohne Speciesnamen beschrieben und abgebildet. Mit Unrecht citirt Fabricius und ebenso der Catalogus von Gremminger und Harold das erste Wort der Diagnose „maximus" als Speciesnamen. Wenn das richtig wäre, hätte der Uddmann'sche Name vor dem Linne'schen die Priorität. Allein es ist nicht richtig; denn Uddmann wandte überhaupt noch keine Speciesnamen an, die bekanntlich in der Zoologie erst 1758 durch Linnö's ed. X eingeführt wurden. In der Botanik da- gegen hatte Linne sie schon 1752 eingeführt. Linn6 giebt als Wohnort unserer Art in Schweden „m holeto fomentario" an, Gyllenhal nennt die perennirenden Schwämme, besonders den der Birken als Wohnort, ebenso Thomson. Sie ist im ganzen Norden Europas, Asiens und Amerikas verbreitet. Dass die Art auch in Deutschland vorkomme, ist noch nicht ganz sicher erwiesen. Die Angabe derselben für Ostpreussen stützt sich nur auf Kugelann's Manuscript, in welchem die Art aufgeführt ist mit der Hinzufügung : „In der Sammlung des Dr. Hoff mann, welche nur lauter vater- ländische Insekten enthält, befanden sich 4 Stücke davon; ich habe ihn in Preussen noch nie gefunden*)." Das Herkommen dieser 1) Vergl. Lentz Neues Verz. d. Preuss. Käf. 1857 p. 110. Tenebnonina. 621 4 Exemplai'e aus Ostpreussen ist garniclit unwahrscheinlich; denn im benachbarten Curland kommt die Art auch vor. 2. Abtheilung. Venelbrionina» Thomson Skand. Col. I 1859 p. 117. — VI 1864 p. 265. Tenebriones Leconte Class. Col. N. Amer. 1862 p. 231. — ed. II. 1883 p. 377. Äeetäbula coxarum anticarum occlusa. Labrum membrana articularia occulta. Prothorax disco planiusculo, lateribiis deplanato-marginatis. Abdomen membrana articularia inter segmenta tertium, quartum et quintum distincta. Die vorliegende Abtheilung entspricht weder der Thomson 'sehen Tribus noch der Leconte'schen Gruppe ganz; denn ersterer nahm auch die Gattungen Palorus und Triholium hinein, die hier aus- geschlossen sind, und letzterer schloss IpJithimus und Scotobates aus, die hier herangezogen sind. Der Kopf ist nur bei Iphthimus gross, sonst verhältnissmässig klein und meist bis an die Augen in das Halsschild zurttckziehbar. Die Augen sind meist quer, selten fast rund (z. B. Zoloäinus). Die Fühler sind bald zur Spitze deutlich verdickt und dann meist kürzer als Kopf und Halsschild zusammen, bald schlank und dann meist länger als Kopf und Halsschild zusammen. Die Oberlippe hat keine sichtbare Gelenkhaut. Das Halsschild ist oben flach und hat scharfkantige Seiten. Die Hinterwinkel sind bisweilen in einen spitzen Dorn aiisgezogen {MenepMlus, Taphrosoma)^ sonst meist scharf rechtwinklig. Die Flügeldecken sind meist punktirt gestreift, selten nur gereiht punktirt (z. B. Iphthimus) oder vei'worren punktirt (Bius). Die Epipl euren reichen bald deutlich (IiMMmus , Tenebrio), bald undeutlich {MenepJülus) bis zur Spitze, bald sind sie deutlich vor der Spitze abgekürzt (Bius). Das Kinn flach und ohne Aus- zeichnungen. Die Gelenkhöhlen der Vorderhüften sind hinten ganz geschlossen, wie bei den Upina, und die Gelenkhaut zwischen dem 3., 4. und 5. Abdominalsegment ist deutlich und glänzend. Die Beine sind gewöhnlich kurz und nur wenig über die Seiten des Körpers hinausragend, die Schenkel niemals stark gekeult. Die Tibien haben bald deutliche (Tenebrio, Zolodinus), bald keine End- dornen {Iphthimus, Älenephilus), und die Tarsen sind auf der Unter- 622 TeneMonidae. Seite meist schwächer, bisweilen aber ebenso dicht behaart (Iph- thimus, MenepJiüus) wie bei den meisten Upina. Die Männchen sind oft durch gekrümmte oder gezähnte Vordertibien und (wenn Taurocerus hierher gehört) bisweilen durch Hörner auf der Stirn ausgezeichnet. Die Larven sind von Tenebrio, Menephilus und IpJdhimus be- kannt. Die Larve des Iphthhnus italicus wurde von Mulsant (Ann. Soc. Lyon VI 1859 p. 43, Opusc. XI p, 63) beschrieben und scheint der von Menep)hilns mehr zu gleichen als der von Tenebrio. (Vergl. p. 216). Die Abtheilung Tenebrionina stimmt in den meisten Merkmalen mit der Abtheilung Upina überein (vergl. p. 614) und weicht nur durch das oben flachere, mit scharfkantigen Seiten versehene Hals- schild ab. Die Behaariing der Tarsen auf der Unterseite ist bei Menephilus., der in nächster Verwandtschaft zu Tenebrio steht, ebenso dicht als bei Upis und kann daher nicht zur Unterscheidung der beiden Abtheilungen verwendet werden. Von den Calcarina und Borina weichen die Tenebrionina durch dieselben Merkmale ab, wie die Upina (vergl. p. 615). Thomson hat zuerst, durch Ausschluss der Familien Upidae und Boridae, sowie der Tribus Ulomina, die Tribus Tene- brionina enger als sonst üblich abgegrenzt; doch hatte er als fremd- artiges Element TriboUum und Palorus aufgenommen, die keine Trochantinen der Mittelhüften zeigen und daher zu den Ulomini gehören. Leconte trennte darauf ebenfalls seine Gruppe Upes von der Gruppe Tenebriones ab und brachte in letzterer 1862 nur Tenebrio und Bius, 1883 jedoch ausserdem noch (nach Horn's Vorgang 1871) Älaephus, Eupsoplms und Adelina unter. Letztere soll nach Leconte 1862 keiue Trochantinen der Mittelhüften und eine sichtbare Gelenkhaut der Oberlippe besitzen und gehört daher zu den Ulomini Abth. Tlypophloeina (wie Leconte 1862 und 1887 richtig angiebt), wo sie mit Schedarosus zixsammenfällt. Andererseits gehört IphtJdmus, den Leconte zu den Upes stellt, entschieden hierher und nach Lacordaire's Bemerkung (Gen. Col. V p. 361) vielleicht auch Scotobates. Ausserdem könnten leicht noch die Gattungen Taphrosoma Kirsch aus Bogota, mit Iphthimus verwandt, Vectosis Pasc, nach Lacordaire loc. cit. p. 374 mit Menephilus verwandt, Meneristes Pasc, und Ephidonius Pasc, hierher gehören. Tenebrionina. 623 Uebersicht der Gattungen. 1, Kopf ohne Höcker über den Augen, bei ^ und $ gleich. 2, Fühler zur Spitze deutlich verdickt, selten so lang als Kopf und Halsschild zusammen, meist kürzei-, Augen quer. 3, Kopf gross, vor den Augen parallelseitig verlängert, Kinn gefurcht, Tibien ohne Enddornen, Tarsen unten dicht be- haart, Hinterwinkel des Halsschildes nicht dornförmig, Schildchen dreieckig, Flügeldecken fein gereiht punktirt, Epipleuren bis zur Spitze deutlich, Flügel rudimentär. In Europa 2 Arten (italicus Truq. und croaticus Truq.) aus Italien und Croatien, dann eine aus Cypern (Bellardii Truq.), eine aus Syrien (Truquü Mais.)^) und drei aus Nordamerika (serratus Mannh., siiblaevis Bland., opacus Lee). IpMJiinius Truq. 3' Kopf klein, vor den Augen gerundet, Kinn nicht gefurcht. 4, Epipleuren deutlich oder undeutlich bis zur Spitze reichend, Flügeldecken gestreift. 5 , Hinterwinkel des Halsschildes spitz dornförmig nach hinten ragend, Tibien ohne Enddornen, Schildchen klein, drei- eckig, Tarsen vxnten dicht behaart, Flügeldecken mit Scutellarstreif, Körper schmal. In Europa 1 Art und 7 in Australien. Menephilus Muls. 5' Hinterwinkel des Halsschildes scharf rechtw^nklig, Tibien mit deutlichen Enddornen, Tarsen unten sparsamer behaart, Flügeldecken ohne deutlichen Scutellarstreif, Epipleuren deutlich bis zur Spitze reichend. Schildchen quer, Körper breiter. Eui'opa, Amerika, Australien. Tenebrio L. 4' Epipleuren vor der Spitze deutlich abgekürzt, Flügeldecken iingestreift , Hinterwinkel des Halsschildes scharf recht- winklig, Tibien mit kleinen Enddornen, Tarsen unten sparsam behaart. Eine Art in Europa und eine in Nord- amerika. Bius Muls. 2' Fühler schlank, meist länger als Kopf und Halsschild zu- sammen. 3, Augen quer, flach und vorn ausgerandet. 4, Tarsen unten sparsam behaart, schlank, Vordertarsen des (^ nicht erweitert. Taster lang. ^) Diese Art weicht von den übrigen durch kleine Enddomen an den Tibien und grob gereiht-punktirte Flügeldecken ab. 624 Tenebrionidae. 5, Kinn vorn ausgerandet. Eine Art (palUäiis Hörn 1871) in Nordamerika. Alaephtis Hern 5' Kinn vorn gerade abgestutzt. Eine Art {castaneus Hörn 1871) in Nordamerika. Eujjsophus Hoi'n 4' Tarsen unten dicht behaart, Vordertarsen des ^ etwas er- weitert, Vorderrand der Stirn aufgeworfen. Hierher würde die Gattung Scotobates gehören , wenn sie nicht zu den Upina gell ort. 3 ' Augen fast rund und stark gewölbt, Mesosternum ausgehöhlt. Eine Art (zelandicus Blanch.) in Neii-Seeland. Zolodinus Blanch. 1' Kopf mit spitzen dornförmig ausgezogenen Wangen über der Fühlerwurzel und beim <^ mit zwei langen Hörnern auf dem Kopfschild. 3 grosse Arten (cornuta Fbr., aries Dalm., angulata Perty) aus Südamerika. Tauroceras Hope In unserem Faunengebiete sind die Gattungen Menephiliis, Tenebrio iind Bius vertreten. üleuephiliis. Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 291. — Redteubacher Fauna austr. ed. II 1858 p. CVIII u. 612. — ed. IH 1874 p. CXX u. n 118. — Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 378. - Seidlitz F. balt. 1875 p. 98 (Gatt.). — ed. II 1891 p. 134 (Gatt.). — F. transs. 1891 p. 134 (Gatt.). Mentum apicem versus angustatum carinatum. ■ Prost er nuin inter coxas latum. Antennae apicem versus fortius incrassatae, 2)rothorace haud longiores. Prothorax angulis posticis spinoso-prominiilis. Elytra punctato-striata, epipleuris integris. Tibiae calcaribus egent. Der Kopf ist so lang als breit und hat ein vorn sehr breit ab- gestutztes, etwas ausgerandetes Kopfschild, doch mag das vielleicht nicht Gattungsmerkmal sein, sondern nur der euroj)äischen Art als specifisches Merkmal zukommen. Die Fühler sind kurz und zur Spitze stark vei-breitert. Das Halsschild ist nur wenig breiter als lang, hat gerundete Vorder- \ind spitz nach hinten vorragende Hinter- winkel. Das Schildchen ist klein und dreieckig, nicht quer wie bei Tenebrio. Die Flügeldecken sind stark punktirt-gestreift, doch mag das mehr specifisches als Gattungsmerkmal sein, der abgekürzte Scutellarstreif ist deutlich ausgebildet, und die Epipleuren sind an MenepJiüus. 625 der Sjntze sehr schmal und nicht n ach unten gewendet. Das Kinn ist nach vorn verschmälert und hat einen Längskiel in der Mitte. Das Prosteruum ist (bei cylindricus) zwischen den Vorderhüften fast so breit als diese. Die Tarsen sind auffallend kurz nnd unten dicht gelb behaart. Die Männchen haben gekrümmte und etwas ver- längerte Vordertibien und etwas längere Fühler als die Weibchen. Der Körper ist schlank und stets glänzend schwarz. Die Larve von 31. cylindricus wurde durch Perris (Ann. Soc. Ent. Fr. 1857 p. 361 tab. 8 %. 444—455) ausführlich beschrieben und vortrefflich abgebildet. Perris spricht sich (p. 366) auf Grund der Eigenthümlichkeiten dieser Larve für eine Absonderung der Gattung von Tenebrio aus. Die Larve scheint sich in der That mehr der von Iphthimus zu nähern, die Mulsant beschrieb. Im Uebrigen ist auf die bei der Gattungsübersicht gegebene Charakterisirung zu verweisen (vergl. p. 216). Die Puppe wurde ebenfalls von Perris (loc. cit. p. 364 fig. 456 — 457) beschrieben und abgebildet. Die Gattung Menephilus steht der Gattung Tenebrio habituell sehr nahe, entfernt sich wesentlich durch enddornlose Tibien, dichter behaarte Unterseite der Tarsen, kürzere, stärker verbreiterte Fühler, die Form des Halsschildes, schmales Kinn, breiteren Fortsatz des Prcsternums, kleineres Schildchen, andere Form der Epipleuren und abweichende Larven und nähert sich in mehreren dieser Merkmale der Gattung Iphthimus, von der sie indess durch den kleineren Kopf, die dornförmigen Hinterwinkel des Halsschildes und die stark ge- streiften Flügeldecken genügend und habituell bedeutend unter- schieden ist. Von Bius weicht Menephilus durch die nicht ver- kürzten Epipleuren, die gestreiften Flügeldecken und durch dieselben Merkmale wie von Tenebrio ab. Die vorliegende Gattung wurde von Mulsant 1854 für die eine euroi^äische Art aufgestellt. Lacordaire brachte dann 1859 noch 6 aus Australien beschriebene Arten hierher. Ob auch der Tenebrio cyanipennis Hope hierher gehört, ist fraglich. Motsclioulsky be- scl^ieb einen M. indicus aus Ostindien (Bull. Mose. 1872 p. 37). / Die europäische Art kommt auch bei uns vor. Jm. cylindricus: nitidus, niger, ^n'othorace fortiter dense punetato, an- gulis anticis rotundatis, posticis acutis, produetis, elytris fortiter punctato-striatis , interstitiis subtiliter parce punctulatis. L. 12— 13 mm. ^ tibiis anticis elongatis, incurvis, intus apiee luteo-villosis. Seidlitz Fauna baltica 1875 p. 364. — ed. II 1891 p. 520. — Fauna transs. 1891 p. 558. — ßaudi Tenebrioniti p. 25. Tenebrio cylindricus Herbst Arcb. 1784 p. 144. — Hellwig Rossi Fauna etr. ed. Hellwig 1795 p. 280 nota. V. 40 626 Tenebrionidae. Tencbrio affinis Rossi Fauna Etr. I 1790 p. 232. — Ed. Hellwig I 1795 p. 280. Tenebrio curvipes Fabricius Eut. syst. I 1792 p 111. — Syst. El. I 1801 p.145. — (Schneider N. Mag. III 1792 p. 356.) — Panzer Fauna germ. 1793 XI No. 3, — Ent. germ. 1795 p. 40. — Paykull Fauna suec. I 1798 p. 88. — Herbst Käf. VII 1797 p. 242 tab. 111 flg. 2. — Latreille Gen. Crust. et Ins. II 1807 p. 170. — Sturm Käf. II 1807 p. 225. - Gyllenhal Ins. suec. II 1810 p. 593 (^). — Duftschmid. Fauna austr. II 1812 p. 301. — Redteubacher Fauna austr. 1849 p. 595. — Küster Käf. Eur. XXVII 1853 No. 89. Menephüus curvipes Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 292. — Bach Käferf. III 1856 p. 212. — Redtenbacher Fauna austr. ed. II 1858 p. 613. — ed. III 1874 II p. 113. Tenebrio loripes Illiger Verf. Käf. Pr. 1798 p. 113. - Sturm Käf. VII 1807 p. 223 (ex parte). — Gyllenhal Ins. suec. II 1810 p. 592. - Thomson Skaud. Col. VI 1864 p. 270. Der MenepJiilus cylinäricus hat nur im allgemeinen Habitus eine flüchtige Aehnlichkeit mit Tenebrio molitor, aber jeder einzelne Körpertheil ist ganz anders gebildet. Der Kopf ist verhältnissmässig etwas schmäler, gröber und dichter punktirt, das Kopfschild ist etwas länger, nur doppelt so breit als lang, aber der VordeiTand breiter abgestutzt und stark aus- gerandet, die Grenzlinie zur Stii-n nicht flach bogenförmig, sondern aus 3 geraden, stumpfwinklig zusammenstossenden Linien bestehend. Auf der Stirn ist jederseits eine, beim Männchen stärkere Längsrunzel zu bemerken. Die Augen sind vorn durch die Wangen ebenso stark, hinten durch die Schläfen aber schwächer eingeengt als bei T. molitor und bleiben von den Vorderwinkeln des Halsschildes weiter entfernt. Hinter den Augen ist der Kopf länger, aber weniger verengt. Die Fühler sind bedeutend kürzer und zur Spitze weit stärker verbreitert, sie reichen beim Männchen knapp bis zur Mitte, beim Weibchen kaum bis zum ersten Drittel des Halsschildes, das 3. Glied ist kaum länger als das vierte. Das Halsschild ist deutlich schmäler als die Flügeldecken, gröber aber (besonders in der Mittel- linie) sparsamer punktirt als bei T. molitor. Die Seiten sind fast geradlinig, vor der Mitte schwach gerundet, zur Basis geradlinig schwach eingezogen. Die Vorderwinkel sind ganz gerundet, die Hinterwinkel in einen gerade nach hinten gerichteten spitzen Dorn ausgezogen. Zwischen den beiden Hinterwinkeln ist die Basis gleich- massig schwach gerundet und gleichmässig gerandet, ohne Spur von Eindrücken oder Querwülsten, wie sie bei Tenebrio vorkommen. Die Flügeldecken haben fast die Form wie bei T. molitor, nur sind sie hinten nicht so kurz zugerundet, sondern etwas zugespitzt. Sie sind tief Menephilus. 627 punktirt-gestreift , die Zwisclienräume scliwacli gewölbt, sparsam fein punktirt und glänzend. Die Epipleuren sind an der Spitze nicht wie bei Tenebrio nach unten gewendet, sondern fast von oben sicht- bar, doch sehr stark verschmälert und nur ganz schmal und daher etwas undeutlich den Nahtwinkel erreichend. Das Kinn hat einen Läugskiel in der Mitte und ist nach vorn verschmälert, das Pro- stern um ist vor den Vorder hüften länger und am Vorderrande nicht so tief ausgerandet als bei T. molitor, der Fortsatz zwischen den Vorderhüften ist viel breiter, nämlich fast so breit als die Vorder- hüften und zeigt keine Mittelrinne, sondern nur jederseits eine tiefe Eandfurche. Die Schenkel sind schmäler, die Tibien länger als bei T. moUtor, die Vordertibien beim Weibchen schwach, beim Männchen stark gebogen, die Tarsen kürzer, das Klauenglied der Hintertarsen deutlich länger als die übrigen zusammen. Die Körper- form ist schmäler als T. moUtor, die Farbe ebenso tief schwarz aber glänzend. Das Männchen zeichnet sich durch längere Fühler, stärker ge- bogene und innen an der Spitze dick gelb behaarte Vordertibien und ausgebogene Vorderschenkel aus. Die Larve und die Puppe wurde von Perris beschrieben und abgebildet. (Vergl. p. 625). Den Menephilus cyUndricus hat schon im vorigen Jahrhundert Herbst bei Berlin entdeckt und durch die stark punktirt- gestreiften Flügeldecken genügend charakterisirt. 1797 beschi-ieb er ihn ausführlicher, hob namentlich die gerundeten Vorder- winkel des Halsschildes (merkwürdiger Weise aber nicht die dorn- förmigen Hinterwinkel) hervor und lieferte eine zwar mangelhafte, aber durch die Gesammtform unverkennbare Abbildung. Dass er dabei nicht den von ihm selbst ertheilten ältesten, sondern den jüngsten von Fabricius gegebenen Namen wählt, entspricht der damaligen Gepflogenheit, unter allen Umständen den Fabrici'schen Namen den Vorzug zu geben. Dass der Tenebrio affinis Rossi hierher gehöre, Avies schon 111 ig er nach einem von Rossi stammenden Exemplare nach. Rossi hatte die Art in Italien in morschen Eichenstöcken ge- funden, Kugelann in Ostpreussen bei Osterode ebenfalls an Eichenstöcken und Nanke bei Königsberg unter Weideniinde. Warum 111 ig er die ostpreussische und die italienische Art für zwei verschiedene, nur „leicht zu verwechselnde" Arten hielt, ist nicht recht klar. Vielleicht hatte er den ostpreussischen Käfer garnicht vor sich und gab dessen Beschreibung nur nach Kugelann 's Manu- script; denn zum Schluss sagt er, dass die Aushöhlung der Schenkel beim loripes ,, wahrscheinlich" sichtbar sei. Seine erwähnte Be- merkung ist die Veranlassung geworden, dass sein T. loripes von 40* 628 Tenebrionidae. Sturm und von Küster auf eine andere Art, nämlich auf T. picipes bezogen worden ist, obgleich die genaue Beschreibung des Hals- ßchildes (die Sturm von Illiger abschrieb) gar keinen Zweifel über die Zugehörigkeit derselben zu unserer Art zulässt. Sturm und Küster führen für unsere Art, die sie als T. curvipes beschreiben, keinen neuen Fundort an imd nennen sie „sehr selten", aber Duftschmid fand sie zum ersten Male auch in Oesterreich, und zwar in seinem Hause, also in Linz, nach Redtenbacher kommt sie bei Wien „sehr selten" vor, und nach Gredler ist sie in Tyrol in morschen Baumstämmen und unter den Schindeln der Hausdächer nicht selten. Nach Letzner ist die Art früher in Schlesien gefangen worden. Im westlichen Deutschland scheint sie zu fehlen und auch bei Berlin jetzt nicht mehr vorzukommen. Paykull fand den 31. cylindricus im südlichen Schweden und seine Beschreibung kann auf keine andere Art bezogen werden, obgleich einige Angaben nicht recht passen. Gyllenhal aber, der, wie es scheint, kein anderes als das Paykull 'sehe Exemplar vor sich hatte, giebt eine genaue und zu- treffende Beschreibung unserer Art. Seine Unterscheidung jedoch der Fabrici' sehen Art von der Illiger 'sehen beruht nur auf Ueberschätzung geschlechtlicher resp. individueller Abweichungen. Thomson 's Deutung der Gyllenhal'schen Beschreibung auf Tenehrio transversalis Redtb. ist ebenso fehlerhaft wie die des T. loripes 111. einst durch Sturm, In Frankreich wies Latreille schon 1807 unsere Art durch eine kurze aber sehr treffende Beschreibung nach, und später ist sie dort namentlich in den „Landes", wo sie in Kiefern- und Tannenstubben häufig ist, von Perris gesammelt und gezüchtet worden, Avodurch auch ihre Larve bekannt wurde. Nach Baiidi kommt die Art ausser in ganz Italien auch auf Corsica, in Kleinasien und auf Cypern vor, und ich besitze sie aus Sicilien und Griechenland (Krüper). Tenebrio. Linne Syst. nat. ed. X 1758 p. 417. — ed. XII 1767 p. 674. — Fabricius Syst. Ent. 1775 p. 255. — Gen. Ins. 1777 p. 76 — Ent. syst. 1 1792 p. 110. — Epit. Ent. 1797 p. 5. — Syst. El. I. 1801 p. 144. — Latreille Precis 1798 p. 15. — Hist. nat. 1802 p. 173. — X 1804 p. 288. — Gen. Crust. et Ins. n 1807 p. 169. — Castelnau Hist. nat. II 1840 p. 212. — Redtenbacher Gatt. 1845 p. 127. — F. austr. 1849 p. 52 u. 594. — ed. H 1858 p. CVIII u. 612. — ed. VII 1874 p. CXX u. II 118. - Mulsant Col. Fr, Lat. 1854 p. 276. — Thomson Skand. Gel. 1 1859 p. 117. — VI 1864 p. 267. — Lacordaire Gen. Col V 1859 p. 379. Tenebrio. 629 — Leconte Classif. Col. N. Am. 1862 p. 231. — ed. n 1883 p. 378. — Seidlitz F. balt. 1875 p. 98 (Gatt.). — ed. II 1891 p. 134 (Gatt.). — F. transs. 1891 p. 134 (Gatt.). Menedrio Motschoulsky Bull. Mose. 1872 II p. 27. Mentuni apieem versus düatatum planum. Prosternum inter coxas angustius. Antennae apicem versus parmn mcrassatae, prothorace haud longiores. Prothorax angulis posticis rectis. Elytra punctata-striata, epipleuris integris. Tibiae apice calcaratae. Der Kopf ist meist breiter als lang und hat ein vorn sehr breit abgestutztes, bisweilen etwas ausgerandetes Kopfschild, das meist durch eine flach gebogene, seltener durch eine eckige Linie (picipes und badius) von der Stirn getrennt ist. Die Augen sind bis zur Mitte oder bis ^/g des Durchmessers ausgerandet, also stärker als bei Menephüus cylindricus. Die Fühler sind bald kürzer und zur Spitze stärker verbreitert {picipes)., bald länger und schlanker und erreichen bei T. o&scMrMS beinahe die Basis des Halsschildes. Das Schildchen ist quer, bald unregelmässig halbkreisförmig (picipes und badius), bald fünfeckig wie ein halbirtes regelmässiges Sechseck*). Die Flügeldecken sind bald schwach, bald stark punktirt-gestreift und bieten in der relativen Breite der Zwischenräume gute Artmerkmale. Die Epipleuren sind bis zum Nahtwinkel deutlich und hinten ganz nach unten gerichtet. Flügel sind stets ausgebildet, die des T. molitor wurden von Sturm loc. cit. fig. M. abgebildet. Das Kinn ist flach oder mit höchstens schwacher Erhebung in der Mitte (opacus), oder mit einer Furche jederseits neben dem Seitenrande. Meist ist es quer, nach vorn verbreitert nnd abgestutzt, nähert sich aber bei T. badius der nach vorn gerundeten Form des Menephilus cylindricus. Das Prosternum ist zwischen den Vorderhüften stets schmäler als diese. Die Tarsen sind auf der Unterseite massig dicht behaart. Die Hintertarsen sind länger als bei Menephilus cylindricus und der Körper meist deutlich, bisweilen aber kaum breiter. Die Männchen sind meist durch stärker gekrümmte Vorder- tibien, bisweilen auch durch stärker verdickte Vorderschenkel aus- gezeichnet. Die Larven sind von T. molitor, obscurus, opacus und picipes bekannt, und zwar wurden folgende Beschreibungen gegeben: ^) T. olivensis Well, von den Canarischen Inseln soll ein kleines drei- eckiges Schildchen haben. Es ist daher die Frage, ob er nicht eher zu Mene- philus gehört. 630 Tenebrionidae. T. molitor: Frisch Beschr. allerlei Ins. Teutschl. T. 3 1721 p. 1 tab. I fig. 1-6. De Geer Mem. T. 5. 1775 p. 35 (Uebers. v. Goeze 1781 p. 254) tab. n fig. 6—11. Latreille Hist. nat. T. 10. 1804 p. 289. Sturm Käfer II p. 217 tab. 46 fig. n. Mulsant Col. d. Fr. Latig. 1854 p. 281. Schiödte Met. El. P. X Tenebr. 1877—78 p. 568 tab. XI fig. 6—11. — obscurus: Mulsant loc. cit. p. 286. — opacus: Mulsant et Guillebeau Ann. Soc. Linn. Lyon 1854—55 p. 9. — Opusc. VI 1855 p. 9. Schiödte loc. cit. 571. — picipes: Westwood Intr. I p. 317 fig. 38, 14 — 16 (T. molitor). Mulsant et Guillebeau Ann. Soc. Linn. Lyon 1854 — 55 p. 11. — Op. VI 1855 p. 11. — Col. d. Fr. (transversalis). Sie unterscheiden sich wie folgt: 1, Das letzte Dorsalsegment endigt mit 2 hakenförmigen Spitzen, neben denen jederseits höchstens 2 kleine Stacheln. 2, Die beiden Spitzen des letzten Dorsalsegmentes sind deutlich hinanfgebogen, neben ihnen stehen jederseits 2 kleine schwarze Stacheln. 3, Das letzte Dorsalsegment kürzer als an der Basis breit, die beiden Spitzen wenig divergirend, Oberseite hellgelb. molitor 3' Das letzte Dorsalsegment so lang als an der Basis breit, die beiden Spitzen stärker divergirend, Oberseite dunkler braun. obscurus 2' Die beiden Spitzen des letzten Dorsalsegments sind fast hori- zontal, schlank und länger als bei molitor, das letzte Dorsal- segment kürzer als an der Basis breit, die Punktirung der Oberseite des Körpers sparsamer und weniger tief als bei molitor. opacus 1' Das letzte Dorsalsegment endigt nur mit einer Spitze, neben der jederseits zahlreiche kleine Stacheln (molitor Westw.). picipes Die Puppen wurden von T. molitor durch De Geer (loc. cit. p. 255 fig. 12—14), Latreille (loc. cit. p. 292), Sturm (loc. cit. fig. o — p), Mulsant (loc. cit. p. 283) und Schiödte (loc. cit, p. 587 fig. 12 — 14) beschrieben, die des T. opacus und picipes (welche der des T. molitor ganz gleichen) wurden von Mulsant (Op. VI p. 11 und 13) kurz erwähnt. Die Gattung Tenebrio steht der Gattung Menephilus nahe und weicht nur durch deutliche Enddornen der Tibien, breiteres Schildchen, Tenehrio. 631 breiteres flaches Kinn, breitere vor der Spitze nach unten gewendete Epipleuren und anders gebildete Larven von ihr ab, auch sind die Hinter- winkel des Halsschildes, wenn auch bisweilen (bei opacus) sehr spitz, so doch niemals dornfönnig nach hinten gerichtet. Iphtkwms weicht durch grossen Kopf und dick behaarte Unterseite der Tarsen von Tenebrio ab, Blus durch verkürzte Epipleuren und ungestreifte Flügeldecken. Die Gattung Tenebrio wurde schon 1746 von Linn6 in der Fauna suecica^) aufgestellt und mit zwei unbenannten Arten aus- gerüstet 2), aber nicht weiter charakterisirt. 1748 in der ed. VI des Syst. nat. kam eine kurze unzutreffende Charakterisirung hinzu und von Arten wurde nur die erste aus der Fauna suecica citirt. Erst 1758 gab Linne in der X. Ausgabe des Syst. Nat. eine zutreffende Charakteristik der Gattung und stattete sie mit 14 benannten Arten aus, deren Zahl in der XII. Ausgabe auf 33 stieg. In diesem Um- fange entsprach die Gattung ungefähr unserer heutigen Familie der Tenehrionidae. Geoffroy warder erste, der die Gattung Z)mpem absonderte, und dann wui-den immer mehr Arten, namentlich durch Fabricius und durch Herbst ausgeschlossen und in den Gattungen Pimelia, Blaps, Akls, Helops, Upis untergebracht, bis Latreille die Gattung Tenebrio schon 1804 auf die nächsten Verwandten des T. molitor L. beschränkte. In dieser Fassung verblieb die Gattung und erfuhr einen Zuwachs von 25 Arten, die zu der einen Linn^'schen (molitor) hinzukamen, bis Mulsant 1854 die Gattung Menephüus abtrennte, zu der etwa 8 dieser Arten gehören, und Pascoe 1869 die Gattung Meneristes aufstellte, zu der 2 von ihnen kamen, so dass gegenwärtig der Gattung Tenebrio in unserem Sinne höchstens 15 Arten angehören, die in Europa, Afrika und Nordamerika ver- theilt sind. Doch sind sie noch sehr unvollständig bekannt; denn von den 10 Arten, die Lacordaire als nordamerikanisch nennt, sind 3 den Faunisten Leconte und Hörn ganz unbekannt geblieben, nämlich depressus Fbr., elongatus Beauv. und rufinastcs Say, 2 werden von ihnen als fraglich genannt (aeneus Deg. bei Centronopus calcaratus Fbr. und variolosus Beauv. bei Glyptotus cribratus Lee), 3 werden zu anderen Gattungen gebracht (ininimus Beauv. zu Opatrinus notus Say, sublaevis Beauv. zu Nydobates pensylvanicus Deg. und estriatus Lee. zu Bius), so dass schliesslich Nordamerika neben den 2 euro- päischen molitor und obscurus nur 2 eigene Arten unserer Gattung besitzt, nämlich T. castaneus Koch und badius Say. T. longipennis 1) p. 189. 2) Die erste ist der spätere Tenebrio mortisagus L. (jetzt Blaps), die zweite der spätere Tenebrio Caraboides L. (jetzt Cychrus). 632 Tenebrionidae. Motscli. aus Nordamerika und morio Herbst aus Ostindien scheinen hierher zu gehören. Es ist dagegen fraglich, ob die aus Australien (T. australis Boisd.) und aus Ceylon (T. retentus Walk.) bescliriebencn Arten wirklich zur Gattung gehören werden. Aus dem weiteren europäischen Faunengebiete sind ausserdem noch beschrieben: T. oUvensis WoU. (pUdensis? scheint an Menephilus cylindricus zu er- innern, aber mit spitzen Vorderwinkeln des Halsschildes) und T. Crotchii WoU. von den canarischen Inseln, T. fuUginosus Fairm. (dem T. opacus sehr nahe stehend) aus Marocco, T. medius Desbr. aus Algier, T. longicolUs Motsch. aus dem Caucasus, der als Varietät zu obsciiriis gehört, T. angustus Zouf. aus Nord-Persien und syriacus Zouf. aus Syrien. T. capensis Motsch. ^) vom Cap der guten Hoffnung ist kaum als beschrieben zu betrachten. Von den europäischen Arten sind moUtor, obscurus und picipes schon im vorigen Jahrhundert, opacus 1812 bekannt gemacht worden. Mulsant war der erste, der eine analytische Bearbeitung der europäischen Arten vornahm, wobei er die Gattung Menephilus ausschied. Motschoulsky nahm die Ausscheidung der Gattung Menedrio vor, die aber nicht einmal als Untergattung haltbar ist. Eine zweite Untergattung, nämlich seine Gattung Neatus, wollte Leconte 1867 hinzufügen, was aber nicht zulässig ist, da Neatus geschlossene Gelenkhöhlen und kaum sicht- bare Trochantinen der Mittelhüften haben soll. Ganz undeutbar sind Tenehrio agricola und montanus Scopoli (Annus hist. nat. V 1772 p. 108). Uebersicht der europäischen Arten der Gattung Tenehrio. 1, Kinn flach und breit, Kopfschild von der Stirn durch eine flach bogenförmige Linie abgegrenzt. Schildchen quer fünf- eckig, Basis des Halsschildes durch einen beiderseits ab- gekürzten Eindruck in der Mitte besonders dick gerandet, das 7. — 10. Fühlerglied wenig breiter als lang, Halsschild einförmig punktirt, der erste Zwischenraum der Flügeldecken nach vorn allmälig stark verbreitert, der 8. und bisweilen auch der 7. viel breiter als der 9. und 6., beim $ die Vorderschenkel verdickt und die Vordertibien gebogen. 1, Das letzte Fühlerglied quer, Halsschild wenig breiter als lang, vor dem Eindruck der Basis ein schwach erhabener Querwulst, Oberseite matt, die Vorderschenkel des <^ unten mit einer stumpfwinkligen Ecke. 3, Vorderrand der Kehle beiderseits dornförmig vorgezogen, Kopfschild feiner und sparsamer punktirt als die Stirn, 1) Bull. Mose. 1872 p. 37. Tenebrio. 633 Seiten des Halsschildes vor den Hinterwinkeln etwas aus- gebuclitet, diese dadurch spitzwinklig nach aussen gerichtet, die Flügeldecken deutlich punktirt gestreift, die Zwischen- räume chagrinirt und mit gekörnten Punkten besetzt, der 7. und 8. Zwischenraum verbreitert und durch eine deutliche Punktreihe getheilt. L. 16—18 mm. In ganz Europa. opacus Duft. 3' Vorderrand der Kehle einfach, Kopfschild ebenso stark und dicht punktirt wie die Stirn, Seiten des Halsschildes vor den Hinterwinkeln kaum ausgebuchtet, die Basis jederseits neben den Hinterwinkelu ausgebuchtet, diese scharf rechtwinklig. 4, Die Zwischenräume der Flügeldecken dicht runzlig gekörnt, sehr schwach gewölbt und mit einer Reihe sparsamer gröberer Körner besetzt, die Basis des Halsschildes jeder- seits deutlich ausgerandet, beim S die Vordertibien schwach gekrümmt, die Hintertibien gerade. L .114 — 18 mm. In ganz Europa. obscurus Fbr. a, Der 8. Zwischenraum der Flügeldecken über den Hinter- hüften fast doppelt so breit als der 7., die Streifen der Flügeldecken undeutlich punktirt. obscurus typicus a* Der 8. Zwischenraum der Flügeldecken über den Hinter- hüften nur wenig breiter als der 7., die Streifen der Flügeldecken deutlicher punktirt. var. longicollis Motsch. 4' Die Zwischenräume der Flügeldecken deutlich flach ge- wölbt, dicht, aber deutlich punktirt, die Punkte deutlich von einander entfernt, die Streifen bald deutlich, bald un- deutlich punktirt, der 8. Zwischenraum über den Hinter- hüften fast doppelt so breit als der 7., die Basis des Hals- schildes jederseits nur schwach ausgerandet, beim S die Vordertibien stark, die Hintertibien sehr schwach gekrümmt. L. 16 — 18 mm. In Sardinien, Griechenland und Oesterreich (Mus. Kraatz). punctipennis 2' Das letzte Fühlerglied so lang als breit, deutlich länger als das vorletzte. 3, Der 8. Zwischenraum der Flügeldecken ist nur wenig breiter als der 9. und 7., Flügeldecken gedrängt runzlig punktirt, matt, Halsschild mit Querwialst. 4, Halsschild wenig breiter als lang, mit etwas spitzen Hinter- winkeln, ziemlich glänzend, Flügeldecken 2V2 ^^^ so lang als breit, Körper schmäler als bei obscurus. L. 13 — 14 mm. In Persien (Mus. Vienn.). angustus Zouf. 634 Tenebrionidae. 4' Halsschild quer, mit rechtwinkligen Hinterwinkeln, matt, Flügeldecken doppelt so lang als breit, Körper breiter als bei ohsciirus. L. 14 -17 mm (ex Zoufal). In Syrien. syriacus Zouf. 3' Der 8. Zwischenraum der Flügeldecken ist doppelt so breit als der 9. und 7. Halsschild ohne Querwulst an der Basis, viel breiter als lang, Oberseite mit Seidenglanz, Zwischen- räume der Flügeldecken ziemlich dicht, aber weder körnig noch runzlig punktirt, Streifen undeutlich punktirt. L. 15 mm. In ganz Europa. molitor L. 1' Kinn mit einem Längseindruck neben dem Seitenrande, Kopf- schild durch 3 gerade Linien abgegrenzt. Schildchen halbkreis- förmig, das 7. — 10. Fühlerglied quer, Oberseite glänzend, Halsschild ohne Basaleindruck und ohne Querwulst, fast doppelt so breit als lang, die feinen Punkte an den Seiten mit grossen flachen Punkten gemischt, die 9 Zwischenräume der Flügel- decken von gleicher Breite, undicht punktirt, die Streifen deutlich punktirt, Vorderschenkel bei ^ und $ schmal. L. 13 — 14 mm. In ganz Europa. (transversaUs Duft., loripes Strm., laticollis Steph. , noctivagus Muls.) jjicipes Herbst In Deutschland kommen von den 5 europäischen Arten nur die folgenden 4 vor. 1. T. opacus: opacus, niger, mento transverso piano, gula bidentata, scutello angulato, prothorace simpliciter punctato, subquadrato, basi trans- vei'sim biimpresso, antennis articulis 8. — 11. transversis , elytris distincte punctato- striatis, interstitiis parce granulato-punctatis , sejitimo et octavo duplicatis. L. 16—18 mm. (^ femoribus antids incrassatis subtus angulatis, tibiis anticis elon- gatis fortius ineurvis, posticis rectis. Duftschinid Fauna Austr. II 1812 p. 299. — Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 286. — Bach Käferf. HI 1856 p. 211. — Redtenbacher Fauna austr. ed. II 1858 p. 613. — ed. lU 1874 II p. 119. — Thomson Skand. Gel. VI 1864 p. 269. - Seidlitz Fauna baltica 1875 p. 364. — ed. II 1891 p. 520. — Fauna transs. 1891 p. 558. — Baudi Tenebrioniti III 1877 p. 26. — Zoufal Wien. ent. Zeit. 1892 p. 283. ? Tenebrio morio Herbst Käf. VII 1797 p. 247 tab. 111 fig. 7. Der Kopf ist verhältnissmässig breiter als bei den anderen Arten, die Schläfen aber kürzer als bei T. obscurus. Das Kopfschild ist von der Stirn durch eine weniger flache Bogenlinie geti-ennt als bei obscurus, und der flach ausgerandete Vorderrand ist etwas schmäler Tenehrio. 635 als die Stirn zwischen den Augen. Es ist fein und zerstreut punktirt, viel feiner und sparsamer als die Stirn. Diese ist grob, aber nicht so dicht punktirt wie bei öbscurus. Die Augen sind tiefer aus- gerandet als bei öbscurus und molitor, nur wenig schwächer als bei picipes. Die Fühler sind etwas kürzer als bei öbscurus, aber etwas länger als bei molitor, das 3. Glied nur doppelt so lang als das 2., nicht doppelt so lang als das 4., die 4 letzten Glieder wenig ver- breitert, aber kurz und quer. Das Hals Schild ist nur wenig breiter als lang, vorn stark ausgerandet, die Vorderwinkel dadurch spitz- winklig nach vorn vortretend, die Seiten sind flach abgesetzt und gerundet, aber dicht vor den Hinterwinkeln plötzlich ausgebuchtet, so dass diese spitzwinklig nach aussen und etwas nach hinten ge- richtet vortreten, die Basis ist in flachem Bogen ausgerandet, in der Mitte dicker gerandet als neben den Hinterwinkeln und vor dieser dicker gerandeten Stelle mit einem deutlichen seitlich und vorn scharf begrenzten Querwulst. Die Scheibe ist ziemlich dicht punktirt, die Zwischenräume der Punkte aber immerhin ebenso gross als diese, daher nicht ganz matt erscheinend. Das Schildchen ist fünfeckig, von der Form eines halbirten regelmässigen Sechsecks, etwas dichter punktirt als das Halsschild. Die Flügeldecken sind ebenso lang gestreckt wie bei öbscurus, deutlich punktirt-gestreift, die Zwischen- räume etwas gewölbt, dicht chagrinirt und mit nicht sehr dichten, neben der Naht einfachen, nach aussen deutlich gekörnten Punkten besetzt. Der erste Zwischenraum neben der Naht ist nach vorn von etwa V4 der I^änge an allmälig und stark verbreitert und enthält hier deutliche Spuren eines abgekürzten Scutellarstreifs. Der 7. und der 8. Zwischenraum sind doppelt so breit als der 9. und 6. und durch eine mehr oder weniger regelmässige Punktreihe (die bis zum Streif vertieft sein kann) in zwei Theile getheilt, so dass 11 Zwischen- räume vorhanden zu sein scheinen. Das Kinn ist quer, vorn gerade und breit abgestutzt, ziemlich eben, nur in der Mitte etwas erhöht, aber ohne den Längseindruck neben jedem Seitenrande, der bei picipes ausgebildet ist. Der Vorderrand der Kehle ist jederseits zwischen Auge und Maxillenwurzel in einen kurzen spitzen Dorn ausgezogen. Die Vorder schenke! sind auch beim Weibchen breiter und dicker als die Mittelschenkel, die Vordertibien auch beim Weibchen deutlich gebogen. Beim Männchen sind die Vorderschenkel dicker und die Vorder- tibien stärker gebogen als beim Weibchen und die ersteren auf der Unterseite am Ende der flachen Rinne mit einem stumpfwinkligen zahnförmigen Vorsprung versehen. Die Larve wurde von Mulsant in morschen Kastanienstubben 636 Tenebrionidae. und von Lövendahl (nach Schiödte) in Eichenstämmen gefunden. (Vergl. pag. 630.) Der T. opacus steht dem T. obscurus und punctipennis am nächsten, mit denen er das quere Endglied der Fühler, den Querwulst auf der Basis des Halsschildes, die matte Oberseite und den stumpfen zahn- artigen Winkel auf der Unterseite der Vorderschenkel des Männchens gemein hat. Weniger nahe steht er dem T. molitor, syriacus und angustus, mit denen er (wie mit den beiden zuerst genannten Arten) das eckige Schildchen, das breite flache Kinn, das gleichmässig punk- tirte Halsschild, den nach vorn verbreiterten 1. Zwischenraum der Flügeldecken und die auch beim Weibchen breiteren Vorder- schenkel gemein hat. Alle diese Merkmale unterscheiden ihn von picipes, von allen Arten aber weicht er noch durch mehrere auf- fallende Merkmale ab: die spitz (aber nicht nach hinten wie bei MenepMlus) vorragenden Hinterwinkel des Halsschildes, den ver- breiterten getheilten T.Zwischenraum der Flügeldecken und namentlich die dornförmig vorgezogenen Seitentheile des Vorderrandes der Kehle. Die letzgenannte Eigenthümlichkeit, auf die schon Thomson 1864 aufmerksam gemacht hat, ist so auffallend, dass sie zur Abgrenzung einer Untergattung Veranlassung geben könnte, wenn nicht T. opacus andererseits zu viele Uebereinstimmungen mit T. obscurus hätte. Der T. opactis wurde schon 1812 von Duftschmid aus Linz kenntlich besclirieben, war aber so selten, dass ihn Redte nbacher z. B. in der ersten Ausgabe der Fauna austr. nicht erwähnt. Später fand ihn dann Hampe bei Wien auf, Letzner in Schlesien im Moder alter Bäume, Hey den bei Frankfurt a. M. in einer alten Eiche, auch wird er von Schilsky aus der Mark Brandenburg, aus Pommern, Baiern und Steiermark aufgeführt und scheint überall in Deutschland sehr selten zu sein. Ausserdem ist er vereinzelt in Schweden, einige Male in Dänemark, in Siebenbürgen (nach Bielz), im Caucasus (Leder) und in Frankreich von Mulsant gefunden worden, wo er bei Lyon in alten Kastanienstämmen nicht sehr selten ist. Dass Herbst 's T. morio aus Ostindien zu der vorliegenden Art gehöre, ist zwar nicht wahrscheinlich, aber immerhin eher möglich, als dass er zu obscurus gehöre, wie Mulsant annahm. Nach Herb st 's Beschreibung scheint er eine eigene ostindische Art zu sein, mit schwach gefurchten Flügeldecken, deren Zwischenräume nur cha- grinirt und nicht punktirt sind, und mit deutlichem Querwvdst auf dem Halsschilde, welches so dicht wie bei obscurus punktirt sein dürfte. 2. V, ohscurus: opacus, niger, scutello angulato, prothorace sim- pliciter dense punctata subquadrato, hasi bisinuata transversim biimpresso, Tenebrio. 637 antennis articulis 8. — IL transversis, elytris interstitiis dense granulato- rugulatis, uniseriatim granulosis. L. 14 — 18 mm. ^ femoribus anticis incrassatis subtus angulatis, tibüs anticis elongatis parum incurvis, posticis rectis. Fabricius Ent. syst. I 1792 p. 111. — Syst. ELI 1801 p. 146. — Panzer Ent. germ. 1795 p. 40. — Fauna germ. 43 1797 No. 13. — Herbst Käf. VII 1797 p. 253. — PaykuU Fanua suec. I 1798 p. 88. — Latreille Hist. nat. X 1804 p. 295. — Gen. Crust. et Ins. II 1807 p. 169. — Sturm Deutschi. Fauna II 1807 p. 218. — Gyllenbal Ins. suec. II 1810 p. 591. — Duftschmid Transs. Austr. II 1812 p. 298. — Sahlberg Ins. fenn. I 1834 p. 480. — Castelnau Hist. nat. II 1840 p. 212. — Lucas Ins. Alg. 1848 p. 337. — Küster Käf. Eur. XXVII 1846 No. 86. — Redtenbacher Fauna austr. 1849 p. 595. — ed. II 1858 p. 613. — ed. III 1874 II p. 119. — Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 283. — Bach Käferf. Deutschi. III 1856 p. 211. — Thomson Skand. Col. VII 1864 p. 269. — Hörn Rev. Ten. Amer., Trans. Phil. Soc. Philad. 1871 p. 345. — Seidlitz Fauna baltica 1875 p. 364. — ed. II 1891 p. 520. — Fauna transs. 1891 p. 558. — Saudi Tenebrioniti III 1877 p. 26. — Zoufal Wien, ent. Zeit. 1892 p. 283. Var. longicollis: interstitio 8^ elytrorum reliquis paruni latiore. Menedrio longicollis Motschoulsky Bull. Mose. 1872 p. 37. Der KojDf ist durch verhältnissniässig lange Schläfen aus- gezeichnet, so dass die Vorderwinkel des Halsschildes von den Augen stets weit entfernt bleiben. Das Kopfschild ist von der Stirn durch eine sehr flache Bogenlinie getrennt, und der flach ausgerandete Vorderrand ist kaum schmäler als die Stirn zwischen den Augen. Es ist ebenso grob und ganz dicht punktirt wie die Stirn. Die Augen sind so tief ausgerandet als bei molitor. Die Fühler sind fast so lang als Kopf und Halsschild zusammen, das 3. Glied ist 3 mal so lang als das 2. und doppelt so lang als das 4., die 4 letzten Glieder sind wenig verbreitert, aber kurz und quer. Das Hals- schild ist nur wenig breiter als lang, vorn sehr schwach aus- gerandet, die Vorderwinkel rechtwinklig, die Seiten schwach gerundet imd hinten nicht ausgeschweift, die Hinterwinkel scharf rechtwinklig oder etwas spitzwinklig, die Basis deutlich zweibuch tig ausgerandet, in der Mitte dicker gerandet als unter den Hinterwinkeln, und vor dieser dicker gerandeten Stelle mit einem weniger deutlichen, seitlich und hinten scharf, nach vorn aber undeutlich begrenzten Querwulst. Die Scheibe ist grob und ganz dicht punktirt, so dass die Punkte sich vielfach berühren, daher ganz matt erscheinend. Das Schildchen ist fünfeckig, von der Form eines halbirten Sechsecks, ebenso punktirt ß38 Tenebrionidae. yde das Halsscliild. Die Flügeldecken sind länger gestreckt als bei T. moJitor, sehr fein und etwas undeutlich punktirt-gestreift, die Zwischenräume theils ganz flach, theils schwach gewölbt, sehr dicht körnig gerunzelt und mit einer Reihe grösserer Körner besetzt. Der erste Zwischenraum neben der Naht ist nach vorn etwa von Y4 der Länge an allmälig und stark verbreitert und zeigt hier nur sehr undeutliche Spuren eines abgekürzten Scutellarstreifs. Der 7. Zwischenraum ist nicht breiter als der 6., der 8. allein ist ver- breitert und über den liinterhüften doppelt so breit als der 9. und 7. und zeigt eine schwache Reihe von Punkten, die ihn in zwei Theile theilt. Das Kinn ist quer, flach und vorn gerade und breit abgestutzt. Die Vorderschenkel sind auch beim Weibchen breiter und dicker als die Mittelschenkel, die Vordertibien beim Weibchen nur sehr schwach gebogen. Beim Männchen sind die Vor der Schenkel stärker verdickt und zeigen auf der Unterseite am Ende der Rinne einen stumpfwinkligen, schwach zahnartigen Vorsprung, und die Vordertibien sind deutlich gebogen und innen mit Härchen gefranzt. Die Var. longicollis weicht diirch schmäleren 8. Zwisclienraum der Flügeldecken, der über den Hinterhüften nur wenig breiter als der 7. ist, von der typischen Form ab, auch sind gewöhnlich die Streifen etwas deutlicher punktirt, und daher passt Motschoulsky's Beschreibung ganz gut hierher. Da aber keine weiteren Unter- schiede wahrzunehmen sind, halte ich sie nach Zoufal's Vorgang nur für eine Varietät von T. obscurus. Die Larve wurde nur sehr flüchtig von Mulsant besclu-ieben (vergl. pag. 630) und scheint der des T. molitor viel näher zu stehen als der des T. opacus, Avas aber nicht auf eine nähere Verwandtschaft der Arten, sondern auf die Lebensweise zurückzufühi-en ist; denn die Larve lebt ganz so wie die des T. molitor und kann ebenso in Mehl gezüchtet und als Vogelfutter benutzt werden, soll aber nach Mul- sant von den Nachtigallen nicht so gern gefressen werden wie die Larve von T. molitor. Der T. obscurus hat mit T. punctipennis und opacus das quere Endglied der Fühler, den Querwulst auf der Basis des Halsschildes und den stumpfen zahnartigen Winkel auf der Unterseite der Vorderschenkel des Männchens gemein. Weniger nah steht er dem T. molitor, syriacus und angustus, mit denen er, wie mit den 2 erst genannten Arten, das eckige Schildchen, das breite flache Kinn, das gleichmässig punktirte Halsschild, den nach vorn verbreiterten 1. und verbreiterten 8. Zwischenraixm der Flügeldecken und die auch beim Weibchen breiten Vorderschenkel gemein hat. Alle diese Merkmale unterscheiden ihn von picipes, von allen zugleich aber weicht er Tenebrio. 639 durch die grob körnig gerunzelten Fitigeldecken und das sehr dicht punktirte Halsschild ab, von opacus, dem er durch die matte Unter- seite auch habituell sehr gleicht, weicht er durch längere Fühler und wesentlich dadurch ab, dass ihm die, jenen auzseichnendeu Merkmale am Vorderrand der Kehle und an den Hinterwinkeln des Hals- schildes fehlen. Sehr nahe steht ihm der T. punctipennis, der aber durch deutlich punktirte Zwischenräume der Flügeldecken constant imterschieden zu sein scheint. Aehnlich ist auch T. angustus, hat aber ein längeres Endglied der Fühler, undichter punktirtes Hals- schild, punktirte Zwischenräume der Flügeldecken und schmäleren 8. Zwischenraum. Durch dieselben Merkmale weicht auch T. syriacus Zouf. ab und ausserdem durch queres Halsschild. Der T. obscurus ist schon im vorigen Jahrhundert von Fabricius aus Deutschland beschrieben worden. Später ist er dann aus ganz Europa beschrieben worden und wird stellenweise häufiger gefunden als molitor, mit dem er dieselbe Lebensweise in Brod und Mehl theilt. Er ist auch in Nordamerika (Leconte) und in Sibirien ge- funden worden. Die Varietät liegt mir aus dem Caucasus, aus Persien, Südrussland und von Görz vor, wo Prof. Schreiber sie sammelte. Dass der T. mono Herbst aus Ostindien hierher gehöre, wie von Mulsant angegeben wird, ist durchaus nicht anzunehmen; denn die Worte ^^elytris sulcatis'''' widersprechen dieser Annahme direkt. Eher könnte T. morio zu T. opacus gehören, doch ist auch das nicht wahrscheinlich. «■?. V. puniJtipennis : opacus, niger, scutello angulato, protJiorace sim- pliciter dense punctata, basi parum emarginata transversim hiimpresso, antennis articulis 8. — 11. transversis , elytris punctato-striatis , interstitiis dense punctatis. L. 16—18 mm. (^ femoribus posticis parum, anticis fortiter incrassatis, suhtus angu- latis, tibiis anticis elongatis fortiter, posticis paullulum incurvis. Tenebrio obscurus var. pidpes Kraatz Berl, ent. Zeit. 1867 p. 394. Der Kopf ist ganz so gebildet wie bei T. obscurus, ebenso die Augen und die Fühler, nur sind diese ein wenig kürzer und ihr drittes Glied etwa nur 2V2 nial so lang als das zweite. Das Hals- schild ist etwas breiter als bei T. obscurus, die Seiten sind etwas mehr gerundet und die Basis jederseits entschieden weniger aus- gebuchtet, auch ist es etwas weniger gedrängt punktirt, im Uebrigen aber ganz übereinstimmend gebildet. Die Flügeldecken sind etwas breiter als bei obscurus und haben deutlicher gewölbte Zwischenräuiue, die deutlich punktirt sind. Die Punkte sind durch g40 Tenebrionidae. deutliche Räume von einander getrennt, die etwa so breit sind als die Punkte selbst. Eine Reihe gröberer Körner ist nicht vorlianden. Die Streifen sind meist deutlich j)unktirt, bisweilen aber fast ganz unpunktirt. Die ganze Oberseite ist matt. Der Seitentheil der Kehle zwischen Unterkieferausschnitt und Auge ist nur gewölbt, aber nicht zu einem erhabenen Wulst zusammengedrückt, wie bei obscums. Die Beine des Weibchens sind mir unbekannt, beim Männchen aber sind die Vorderschenkel stark verdickt und ver- breitert und auch die Hinterschenkel zeigen auf der Unterseite eine deutliche Verbreiterung, so dass ilu-e vmtere Kante einen schwachen aber deutlichen Bogen bildet, während sie bei T. ohscurus fast gerade ist. Die Vordertibien sind viel stärker gebogen, sie bilden fast genau */4 Bogen eines Kreises, und auch die Hintertibien (die bei obscurus ganz gerade sind) zeigen eine schwache Krümmung. Der 2\ punctipennis steht dem T. obscurus sehr nahe, scheint aber doch constant durch die angegebenen Merkmale abzuweichen, von denen die Punktirung der Zwischräume der Flügeldecken und die Beine des Männchens am wichtigsten scheinen. Von T. opacus ist unsere Art durch den Mangel der Kehldornen, von T. angtistns, syriacus und molitor durch das quere Endglied der Fühler sehr scharf geschieden, und T. picipes bildet eine Gruppe für sich. Die vorliegende Art wurde schon von Kraatz 1867 als Varietät von T. obscurus charakterisirt. Es lagen mir 3 Männchen aus seiner Sammhtng vor, aus Sardinien, Oesterreich und Griechenland. Das Exemplar aus Griechenland hat sehr undeutlich punktirte Streifen der Flügeldecken, weicht aber sonst nicht von den beiden anderen ab. Aus welchem Theile OesteiTeichs das eine Exemplar stammt, ist nicht zu ermitteln. 4. V. molitor: subnitidus, niger, scutello angulato, prothorace simpliciter punctata transversa, basi Jiaud bümpresso, antennis articuUs 8. — 10. lon- gitudine parum latim'ibus, ultimo penultimo longiore, latitudine aequilonga, elytris striatis, striis indistincte punctatis, interstitiis punctatis. L. 15 mm. (^ femoribus anticis incrassatis subtus ratundatis, tibiis anticis parum langiaribus incu/rvis. Linne Syst. nat. ed. X 1758 I p. 417. — ed. XII 1767 I p. 674. — Fauna suec. ed. II 1761 p. 224. — Scopoli Ent. carn. 1763 p. 84. — De Geer Mem. V 1775 p. 34 tab. H fig. 4 —14. — Uebersetz. v. Goeze V 1781 p. 254 tab. II fig. 4—14. — Fabriciiis Syst. Ent. 1775 p. 255. — Spec. Ins. I 1781 p. 322. — Mant. Ins. I 1787 p. 211. — Ent. syst. I 1792 p. 111. — Syst. EI. I 1801 p. 145. — Müller Fauna Friedr. 1764 p. 21. — Zool. dan. 1776 p. 74. — Fischer Natm-g. Livl. 1778 p. 138 Tenebrio. 641 ed. II 1791 p. 287. — Schrank Enum. 1781 p. 218. — Petagiia Spec. lus. Cal. 1786 p. 26. — Rossi Fauua etrusc. 1 1790 p. 231. — ed. Hellwig 1795 p. 280. — Herbst Käf. VII 1797 p. 240 tab. 111 flg. 1. — Panzer Ent. germ. 1795 p, 40. — Fauna germ. Heft 43 1797 No. 12. - Olivier Ent. III 179 No. 57 p. 12 tab. 1 flg. 12. — II liger Verz. Käf. Pr. 1798 p. 118. — Cederhielm Faun. Ingr. 1798 p. 12. — Paykull Fauna suec. I 1798 p. 89. — Marsh am Ent. brit. 1802 p. 474. — Latreille Hist. nat. X 1804 p. 295. — Üen. Crust. etc. Ins. II 1807 p. 170. — Sturm Deutschi. Fauna Käf. II 1807 p. 219 tab. 46. — Gyllenhal Ins. suec. II 1810 p. 590. — Duftschmid Fauna austr. II 1812 p. 300. — Samouelle Ent. Comp. 1819 p. 59 tab. 4 fig. 1. — Stephens 111. brit. Ent. V 1832 p. 8. - Sahlberg Ins. fenu. 1 1834 p. 479. Oastelnau Hist. nat. II 1840 p. 212 tab. 18 fig. 7. — Küster Käf. Eur. XXVII 1846 No. 87. - Redt enb ach er Fauna austr. 1849 p. 595. — ed. II 1858 p. 612. — ed. III 1874 II p. 118. - Mulsant Ool. Fr. Lat. 1854 p. 277. — Bach Käferf. Deutschi. III 1856 p. 211. — Thomson Skand. Ool. VI 1864 p. 268. — Hörn Rev. Ten. Amer., Trans. Phil. See* Philad. 1871 p. 345. — Seidlitz Fauna baltica 1875 p. 364. — ed. II 1891 p. 520. — Fauna trans. 1891 p. 558. — Baudi Tenebrioniti III 1877 p. 26. — Zoufal Wien. ent. Zeit. 1892 p. 285. Mordella No. 547 Linne Fauna suec. 1746 p. 177. Tenebrio molitoria Fourcroy Ent. par. 1785. Der Kopf hat noch kleinere Schläfen als bei T. opacus und kann daher bis an die Augen in das Halsschild zurückgezogen werden. Er ist fein und massig dicht punktirt, schwach glänzend. Das Kopf Schild ist von der Stirn durch eine sehr Hache Bogen- linie getrennt, und der gerade abgestutzte Vorderrand ist fast so breit als die Stirn zwischen den Augen. Die Augen sind etwa bis zur Mitte ausgei*andet. Die Fühler sind kürzer als Kopf und Hals- schild zusammen, das 3. Glied doppelt so lang als das 2. und Vj^ mal so lang als das 4., das 8. — 10. ist quer, das letzte so lang als breit. Das Halsschild ist deutlich breiter als lang, vorne schwach aus- gerandet, die Seiten schwach gerundet, alle Winkel ziemlich recht- winklig, die Basis etwas zweibuchtig, in der Mitte dicker gei'andet durch einen Quereindruck, der sich längs dem Hinterrande hinzieht, seitlich in weiter Entfernung von den Hinterwinkeln etwas nach vorn biegt und in einer flachen Grube endigt. Vor diesem Quereindruck ist bisweilen ein schwacher Querwulst angedeutet. Die ganze Scheibe ist gleichmässig nicht sehr dicht punktii-t, schwach glänzend. Das Schildchen ist fünfeckig, von der Form eines hal- birten Sechsecks. Die Flügeldecken sind parallelseitig, hinten breit gerundet, ziemlich deutlich punktirt -gestreift, die Zwisclienräume V. 41 642 Tenebrionidae. schwach gewölbt, fein und massig- dicht puuktirt. Der erste Zwischen- raum ist nach vorn von etwa 74 der Lcänge an allmälig und stark verbreitert und zeigt hier nur undeutliche Spuren eines abgekürzten Scutellarstreif's. Der 8. Zwischenraum ist doppelt so breit als dei" 9. und 7. und zeigt eine deutliche, etwas unregelmässige Reihe von Punkten. Das Kinn ist quer und flach, vorn breit und gerade ab- gestutzt. Die Vorderschenkel sind auch beim Weibchen breiter als die Mittelschenkel, die Vordertibien beim Weibchen schwach gebogen. Beim Männchen sind die Vorderschenkel stärker verdickt, aber ohne stumpfen Zahn auf der Unterseite, und die Vordertibien sind länger und stärker gebogen als beim Weibchen und innen mit Härchen bewimpert. Die Larve ist seit undenklichen Zeiten als „Mehlwurm" bekannt und sehr oft, auch schon in früheren Jahrhunderten, beschrieben und abgebildet worden. Sie wird in Mehlvorräthen und Brodabfällen gefunden und vielfach in Menge gezüchtet, um als Vogelfutter zu dienen. Der T. molitor hat mit opacus, punctipennis und obscurns das eckige Schildchen, das breite Kinn ohne Seiteneindruck am Rande, das gleichmässig punktirte Halsschild, den nach vorn verbreiterten 1. und den sehr breiten 8. Zwischenraum der Flügeldecken und die auch beim Weibchen breiten Vorderschenkel gemein. Alle diese Merkmale unterscheiden ihn von picijjes, mit dem er durch das kurze Halsschild und schwach glänzende Oberseite habituell mehr Aehnlich- keit hat. Von opacus, punctipennis und obscurus ist er sehr scharf durch das nicht quere letzte Fühlerglied ixnd die glatt (nicht körnig) punktirten Zwischenräume der Flügeldecken, den Seidenglanz der Oberseite und auch durch den Mangel eines stumpfen zahnartigen Vorspi-ungs auf der Unterseite der Vorderschenkel des Männchens unterschieden, ausserdem von opacus durch einfache Kehle und rechtwinklige Hinterwinkel des Halsschildes und von obscurus durch kürzere Fühler. T. angustus Zouf. und syriaciis Zouf. , die in der Form des Endgliedes der Fühler mit T. molitor übereinstimmen, haben einen schmäleren 8. Zwischenraiun der Flügeldecken imd ge- drängt punktirte matte Flügeldecken. Der T. molitor wurde schon 1746 von Linne in der ersten Ausgabe der Fauna suecica als Mordella ohne Speciesnamen be- schrieben und ist, seit Linn6 ihm 1758 seinen heutigen Namen gab, bei allen Autoren unter diesem beschrieben worden, nur Fourcroy hat eine geringfügige Aenderung der Speciesnamen vor- genommen. Er ist in ganz Jl^uropa in Mehlvorräthen häufig, kommt aber auch im Moder alter Bäume vor und ist über die ganze Erde verbreitet. Tenebrio. 643 S. V. picipes : nitidus, niyer, scutello semicirculari, prothorace transverso tenuiter punctato, intermixtis punctis majoribus, antennis artieulis 7. — 10. transversis , ultimo penultimo lonyiore, elytris fortiter punctato-striatis, interstitiis parce punctatis. L. 13—14 mm. (^ tibiis antieis intus 2)arum emarginatis, denticulatis et hirsutis. Herbst Käf. VII 1797 p. 245 tab. 111 fig. 5. — (Kraatz Berl. ent. Zeit. 1867 p. 394.) — Redtenbacher Fauna austr. ed. III 1874 t. II p. 118. — Seidlitz Fauna baltica 1875 p. 364. — ed. II 1891 p. 521. — Fauna transs. 1891 p. 558. — Saudi Teuebrioniti 1877 p. 25. Tenebrio (Neatus) picipes Zoufal Wien. ent. Zeit. 1892 p. 285. Tenebrio transversalis Duft seh mid Fauna Austr. II 1813 p. 300. — Redtenbacher Fauna austr. 1849 p. 595. — ed. II 1858 p. 612. — Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 289. — Bach Käferf. Deutschi. III 1856 p. 211. Tenebrio laticollis Stephens 111. Br. Ent. V 1832 p. 8. Tenebrio noctivagus Mulsant et Rey Mem. Soc. Linn. Lyon 1854 — 55 p. 7. — Opusc. II 1853 p. 9. Tenebrio loripes Sturm II 1807 p. 223 tab. 47 fig. C. — Küster Käf. Eur. XXVII 1853 No. 88. Der Kopf ist durch die selir kleinen Schläfen dem des T. molitor am ähnlichsten und ebenso punktirt. Das Kopfschild ist durch eine gerade Querlinie und 2 schräge Seitenlinien von der Stirn abgegrenzt. Die Augen sind stärker, bis ^/g des Durchmessers ausgerandet, die Fühler etwas kürzer als bei molitor und zur Spitze stärker verbreitert, das 3. Glied nur l^j^ mal so lang als das 2., das 7. — 10. quer, das letzte so lang als breit. Das Halsschild quer, d. h. noch kürzer als bei molitor, im übrigen aber von derselben Form. Die Basis ist gleichmässig und feiner als die Seiten gerandet und ohne Eindrücke oder Wülste. Die Scheibe ist fein, ziemlich sparsam punktirt, glänzend, in der Mitte zerstreut, an den Seiten dicht mit groben Punkten besetzt. Das Schildchen ist unregel- mässig halbkreisförmig. Die Flügeldecken sind bi-eiter als das Halsschild, nach hinten etwas verbreitert und dann zugerundet, stark punktirt -gestreift, alle 9 Zwischenräume von gleicher Breite (auch der erste nur dicht am Schildchen etwas verbreitert, mit einem kurzen oder ganz fehlenden Scutellarstreif) und fein und sparsam punktirt. Das Kinn ist fast so lang als breit, nach vorn geradlinig verbreitert und flach ausgerandet, jederseits neben den Seitenrändern mit einer mehr oder weniger tiefen Fuixlie. Die Vorderschenkel sind bei Männchen und Weibchen nicht breiter als die Mittel schenke! und die Vordertibien gerade. Der Fortsatz des ersten Abdominal- 41* 644 Tenehrionidae. Segments zwischen den Hinterhtiften an der Spitze ziemlich breit gernndet. Beim Männchen sind nur die Vordertibien innen etwas aus- geschweift, mit einigen zahnfönnigen Körnern besetzt und mit Härchen gefranzt. Die Larve ist durch das einspitzig endende Dorsalsegment von den Larven der übrigen Arten sehr abweichend. Sie wurde zuerst kurz von Westwood beschrieben, aber für die des T. moUtor gehalten. Später haben Miilsant und Giiillebeau sie sehr aixsführlich be- schrieben (vergl. pag. 630). Der T. picipes bildet eine Gruppe für sich, die durch die Furchen des Kinnes, die gleichmässig breiten Zwischenräume der stark punktirt- gestreiften Flügeldecken und die doppelte Punktirung des Hals- schildes von den übrigen Arten getrennt ist. In allen diesen Merk- malen stimmt der nordamerikauische T. badius Say (der gewöhnlich für identisch mit den Tlelops tenebrioides Pal. *) gehalten wird) mit unserer Art überein, von der sie indess durch schmaleres, seitlich tind vorn gerundetes Kinn, feiner punktirtes Halsschild und deut- lichen Scutellarstreif abweicht. Ich glaube indess nicht, dass man diese Art, die ich vorläufig T. badms Say nennen möchte, für den Neatus tenebrioides Lee. halten darf, da Leconte seiner Gattung aus- drücklich geschlossene Gelenkhöhlen und kaum sichtbare Trochantinen der Mittelhüften zuschreibt, während die mir vorliegende nord- amerikanische Art, ganz wie Tenebrio, seitlich offene Gelenkhöhlen und deutlich siciitbare Trochantinen besitzt. Als Leconte seine Gattung Neatus 1867 ^) zu Tenebrio brachte, hat er diese seine An- gaben nicht für einen Beobachtungsfehler erklärt, sondern sie aus- drücklich wiederholt. Die Gruppe T. picipes und badius ist zwar eine natürliche, aber sie als Untergattung abzusondern, wie Zoufal thut, dazu liegt bei der geringen Artenzahl der Gattung noch kein Bedürfniss vor und wenn man es thun wollte, müsste man ebenso für T. opacus eine Untergattung errichten. Der T. picipes wurde schon 1797 von Herbst aus Deutschland kenntlich beschrieben und abgebildet. Dann gab Sturm 1807 eine kenntliche Abbildung unserer Art, dazu aber eine Beschreibung, die zwar durch die kurzen Angaben „kürzer breiter als wo^/tor" unsere Art kennzeichnet, im Grossen und Ganzen aber eine wörtliche Wiedergabe der Beschreibung von Illiger's T. loripes {Menephilus ^) Palisot de Beauvois Ins. rec. en Afrique et Amer. 1805 p. 121 tat. 30 fig. 3. In der Gatt. Tenebrio ist der Speciesname tenebrioides nicht anwendbar. 2) Smithson. Mise. 1867 List Col. p. 62. Bius. 645 cyl'mdricus) ist, den er irrthümlich auf seine Art bezog. 1813 beschrieb auch Duf'tschmid imsere Art recht kenntlich von Wien als T. transversalis, welchen Namen sie lange Zeit geführt hat, bis Kraatz 1867 den älteren Herb st 'sehen Namen zur Geltung brachte. Später ist die Art in ganz Deutschland gefunden worden und ausserdem in England, Frankreich, Sicilien, Finnland, Livland, Siebenbürgen, Südrussland (nach Baudi), Caucasus (Leder) und Sibirien. Sie lebt hauptsächlich in morschen Eichenstubben, doch nach Letzner auch wie der T. molitor. Bias. Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 266. — Op. IX 1859 p. 140. — Redtenbacher Fauna austr. ed. II 1858 p. CVII u. 616. — ed. III 1874 p. CXIX u. II 119. — Lacordaire Gen. Col- V 1859 p. 384. — Thomson Skand. Col. I 1859 p. 117. — VI 1864 p. 266. — Leconte Class. Col. N. Am. 1862 p. 231. — ed. II 1883 p. 378. — Jacquelin du Val Gen. Col. III 1863 p. 305. — Seidlitz Fauna balt. 1875 p. 98 (Gatt.). — ed. II 1891 p. 134 (Gatt.). — F. transs. 1891 p. 134 (Gatt.). Mentum planum. Antennae apicem versus incrassatae , prothoraee haud longiores. Prothorax angulis posticis rectis. Elytra haud striata, epipleuris distincte dbhreviatis. Tibiae calcaribus egent. Der Kopf ist dem von Menephilus ähnlich, aber das Kopfschild ist durch keine Linie von der Stirn getrennt. Die Fühler sind kurz, zur Spitze verdickt, das 3. Glied kaum länger als das 2. und 4. Das Halsschild hat eine gerade Basis und rechtwinklige Hinter- winkel, die Flügeldecken sind verworren punktirt, ganz ungestreift und die Epipleuren hinten deutlich abgekürzt. Die Flügel sind ausgebildet. Die Tibien haben keine Enddornen. Der Körper ist klein. Die Männchen scheinen nur durch etwas gekrümmte Vorder- tibien von den Weibchen abzuweichen. Die Larve ist noch nicht bekannt. Die Gattung Bius ist durch die deutlich abgekürzten Epipleuren und ungestreiften Flügeldecken von den verwandten Gattungen Tenebrio, Menephihis und Iphthimus unterschieden, erinnert durch die kleine Gestalt an Calcar, von dem sie aber ausser durch die- selben Merkmale noch erheblicher durch die Gelenkhaut zwischen dem 3., 4. und 5. Abdominalsegment abweicht. Mulsant bildete aus der Gattung Bius zusammen mit Sitophagus seine Familie Sita- 646 Tenebrionidac. pkayicus^ die er durch die abgekürzten Epipleuren von den Cal- cariens nnd Tenebrioniens unterschied. Süophagus gehört aber wegen der fehlenden Trochantinen der Mittelhüf'ten zu den Ulomini und hat auch sonst wenig Aehnlichkeit mit Bius. Mulsant stellte die Gattung 1854 für die einzige europäische Art auf, die theils als Trogosita, teils als Boros beschrieben worden war, und 1862 fügte Leconte eine zweite Art aus Nordamerika (estrlata Lee.) hinzu, die er 1851 als Tenebrio beschrieben hatte. Der Eins tetrajjJiyUus Fairm. 1856 gehört zu Lyphia. Die europäische Art kommt auch bei uns vor. JB. thoracicus : brunneus, elytris nigris, prothorace subquadrato, antennis articulis 7. — 11. paullo transversis. L. 6 — 7,8 mm. Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 267. — Bach Käferf. III 1856 p. 213. — Redtenbacher Fauna austr. ed. II 1858 p. 617. — — ed. III 1874 II p. 120. — Thomsou Skaiid. Col. VI 1864 p. 267. — Seidlitz Fauna baltica 1875 p. 364. — ed. II 1891 p. 521. — Fauna transs. 1891 p. 558. — Baudi Teuebriouiti III 1877 p. 28. Trogosita thoracica Fabricius Ent. syst. I 1792 p. 116 (Thoracicus). — Syst. El. I 1801 p. 152. — Herbst Käf. VII 1797 p. 276. Tragosita Thoracica Paykull Fauna suec. I 1798 p. 92. Boros thoracicus Gyllenhal Ins. suec. II 1810 p. 586. — Germar Fauna Ins. Eur. IX 1824 No. 9. — Zetterstedt Fauna läpp. 1828 p. 264. — Ins. Läpp. 1846 p. 154. — Sahlberg Ins. fenn. I 1834 p. 478. Der Kopf ist vor den Augen in breitem, sehr flachem Bogen gerundet und als Kopfschild sehr breit abgestutzt. Die Augen sind nicht bis zur Mitte ausgerandet, die Fühler bis zur Mitte des Hals- schildes reichend, massig zur Spitze verbreitert, die letzten 5 Glieder schwach quer. Das Halsschild ist fast quadratisch, vorn und hinten gerade abgestutzt, die Seiten sehr schwach gerundet, die Basis fein gerandet. Kopf und Halsschild fein und massig dicht punktirt, braun. Das Schildchen ist kurz und etwas herzförmig. Die Flügel- decken sind breiter als das Halsschild, parallelseitig und hinten zu- gerundet, ganz verworren, ziemlich undicht punktirt und garnicht gestreift. Die Vorderschenkel sind nicht breiter als die Mittel- schenkel, die Vordertibien beim Weibchen ganz gerade. Die Männchen haben schwach gekrümmte Vordertibien. Die Larven sind noch nicht bekannt. Die vorliegende Art wurde schon 1792 von Fabricius als Trogosita aus Schweden beschrieben, wo Paykull sie entdeckt liatte, Calcarina. 647 und 181U von Gyllenlial zu Boras gebracht. Sie ist nur im liolien Norden (Schweden und Finnland) und in den südlichen Gebirgs- gegenden Europas zu Hause. Mulsant führte sie 1854 aus den Hautes Alpes an und Knoerlein fand sie nach Redtenbacher (1858) in Oberösterreich. Auch Baudi führt Exemplare unserer Art aus Frankreich und aus Oesterreich an und nach Schilsky ist sie auch in Baiern gefangen worden. Sie ist überall sehr selten. 3. Abtheilung. Calcawina. üalcariens ex p. Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 268. — Opusc. IX 1859 p. 140. Calcarides ex p. Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 382. Acetabula eoxarum anticarum occlusa. Labrum menibrana articularia occulta. Prothorax disco planiusculo. Abdomen inter segmenta tertiuvi, quartum et quintum membrana articularia nulla. Die vorliegende Abtheilung entsj^richt Mulsant's Familie Calcariens nach Ausschluss der Gattung Boros und Lacordaire's Gruppe Calcarides nach Ausschluss der Gattungen i^ms, Sitophagus und Boras. Es sind aber hier die Gattungen Anthraclas und Toxicum hinziigefügt. Der Kopf ist verhältnissmässig klein und die Oberlippe hat keine sichtbare Gelenkhaut. Die Augen sind bald quer, bald rundlich, bald ganz von den Wangen durchsetzt, die Fühler zin- Spitze all- mälig verdickt oder mit 3 grösseren Endgliedern, nicht über die Basis des Halsschildes hinausragend. Das Halsschild ist bald flach mit gerundeten Hinterwinkeln, bald ziemlich gewölbt mit scharf rechtwinkligen Hinterwinkeln, hat aber immer scharfkantige Seiten. Die Flügeldecken haben bald ganze, bald abgekürzte Epipleuren. Die Gelenkhöhlen der Vorderhüften sind hinten ganz geschlossen, und die Abdominalsegmente haben keine sichtbare Gelenkhaut. Die Männchen zeigen bei Anthracias und Toxicum Hörner auf dem Kopf. Die Larven sind nicht bekannt. Die vorliegende Abtheilung stimmt mit den Upina und Tene- hrionina durch die geschlossenen vorderen Gelenkhöhlen und die Oberlippe ohne sichtbare Gelenkhaut überein, weicht aber durch die Bildung des Abdomens ab, bei dem keine glänzende Gelenkhaut 648 Tenebrionidae. zwischen dtjiu 3., 4. und 5. Segment sichtbar ist. Es ist das fast die einzige Ausnahme in der ganzen Reihe der letzten Unterfamilien (vergl. p. 490) und daher wohl geeignet, die von ihr beh-oftenen Gattungen als besondere, den anderen gegenübergestellte Abtheilung zu vereinigen , obgleich sie sonst nicht in sehr naher Beziehung zu einander stehen. Mulsaut unterschied seine Familie Calcariens 1854 nur habituell durch längeres Halsschild und 1859 lediglich durch gerade Halsschildbasis von seiner Familie Tenebrioniens und durch nicht plötzlich abgekürzte Epipleuren von seiner Familie Sitoyhagiens {Sitophagiis und Bius). Lacordaire vereinigte die letztgenannte Familie mit der erstgenannten zur Gruppe Calcarides, die er der Qm-pTpel^enebr ionides ebenfalls lediglich durch das längere Halsschild gegenüber stellte, das aber bei Bius und Sitophagiis garnicht mehr zutraf; denn Bius gehört auch nach allen von Lacordaire hervor- gehobenen Merkmalen zu den Tenebrionina und Sitophagus (der ihm nicht vorlag) zu den Ulomini. Boros weicht durch die offenen Gelenkpfannen der Vorderhüften und durch die sichtbare Gelenkhaut der Oberlippe so sehr ab, dass er ebenfalls von Calcar zu entfernen ist, und letztere Gattung wäre einfach wie Bius zu den Tenebrionina zu bringen, wenn nicht das Abdominalmerkmal wäre und sie nicht in diesem Punkte an Anthracias und Toxicum Genossen fände. Die Gattung Anthracias wurde von Mulsant zu den Tenebrioniens, von Lacordaire aber zu den Ulomides gebracht, avo sie mit Toxicum die Gruppe Toxicides bildete. Sie weicht aber sowohl durch runde Vorderhüften als auch durch sehr deutliche Trochantinen der Mittelhüften durchaus von den Ulomini ab und stimmt hierin mit den Tenebrionini überein. Ob sonst noch von den exotischen Gattungen einige hierher gehören , wäre eine dankenswerthe Untersuchung, die mir leider aus Mangel an Material nicht möglich ist. Dagegen scheint die Gattung Teles Muls. (Op. XVI 1875) aus Syrien sicher nicht mit Calcar und Boromorphus, sondern mit Dilamiis nah ver- wandt, wenn nicht identisch. Uebersicht der Gattungen. 1, Fühler mit 3 grösseren Endgliedern, Augen von den Wangen ganz durchsetzt, Halsschild ziemlich gewölbt, mit scharfen Hinter winkeln, Epipleuren bis zur Spitze deutlich, Fortsatz des ersten Abdominalsegments zwischen den Hinterhüften dreieckig zugespitzt, Kopf des S niit 2 langen Hörnern. Nur eine Art Calcar. 649 (cornutus Fisch. 1823 = öicoruis Kedtb. 1858, Muls. 1859) iin südlichen Russland und in Ungarn. Anthracias Redtb.*) L' Fühler zur Spitze allmälig verdickt, Halsschild flach, Fortsatz des ersten Abdominalsegnients zwischen den Hinterhüf'ten breit und abgestutzt, Kopf des <^ einfach. 2, Die Augen durch die Wangen nur schwach ausgerandet, die Basis des Halsschildes verschmälert, Flügeldecken meist punktirt-gestreift , Flügel vorhanden. Im südlichen Europa. Calcar Latr. 2' Die Augen von den Wangen ganz durchsetzt, die Hinterwinkel des Halsschildes scharf stumpfwinklig, die Basis wenig ver- schmälert, die Flügeldecken höchstens gereiht-punktirt, Epi- pleuren bis zur Spitze reichend, Flügel fehlen. In Europa nur eine Art (ß. tagenioides huc. = Maderae Woll.) in Spanien, die auch in Algier und Madeira vorkommt, eine {jparvus Woll.) auf den Canarischen Inseln, eine (libanicus Baudi) in Syrien, eine (armeniacus Reitt.) im Caucasus und eine (opaciilus Reitt ) in Turkestan (Deut. ent. Zeit. 1887 p. 521). Boromorphus Woll. In unserer Fauna ist nur eine Gattung vertreten. Calcar. Latreille Rögn. anim. ed. 11 1829 II p. 25. — Castelnau Hist. nat. 11 1840 p. 211. — Wollaston Ins. Mad. 1854 p. 494. — Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 272. — Redteubacher F. austr. ed. II 1858 p. CVIII u. 615. - ed. 111 1874 p. CXX u. II 120. — Lacordaire Gen. Col. V. 1859 p. 383. - Seidlitz F. balt. ed. 11 1891 p. 134 (Gatt.) — F. transs. 1891 p. 134 (Gatt.). Antennae apicem versus sensim incrassatae. Oculi purum emarginati. Prothorax planus. Der Kopf ist dadurch ausgezeichnet, dass das Kopfschild, wie bei Bius, durch garkeine Linie gegen die Stirn abgesetzt und vorn verhältnissmässig schmal abgestutzt (subg. Centorus) oder bogenförmig ausgerandet (subg. Calcar i. sp.) ist. Die Augen sind bald stark (subg. Calcar), bald kaum quer und fast rundlich (subg. Centorus). Im ersteren Falle bleiben sie vom Vorderrande des Halsschildes weit ^) Die Gattung Toxicum Latr, weicht nur durch viergliedrige Fühlerkeule von Anthracias ab. Es sind etwa ein Dutzend Arten aus Indien, Afrika, Südamerika und Ai;stralien beschrieben. 650 Tencbrionidae. entt'ei'iit , im letzteren werden sie von im berülirt. Die Fühler sind zur Spitze schwach nnd allmälig ^'erdickt und erreichen die Mitte (subg. Centorus) oder fast die Basis des Halsschildes. Das Halsschild ist stets länger als hreit und an der Basis verengt, die Basis ist bald in der Mitte ungerandet und die Hinterwinkel sind dann stumpfwinklig bis gerundet (subg. Calcar), bald ganz gerandet, und die Hinterwinkel sind dann in eine kleine, wenig bemerkliche Spitze ausgezogen. Die Seiten sind stets nur fein gerandet, nie flach abgesetzt. Die Flügeldecken sind langgestreckt, schmal und etwas flach, stets gestreift oder wenigstens gereiht-punktirt. Die Epi- pleuren reichen bis zum Nahtwinkel und sind hinten entweder kaum nach unten gewendet und dann von den Seitenrändern der letzten Abdominalsegmente nur wenig bedeckt (subg. Calcar) oder ganz nach unten gewendet und von den Seitenrändern der letzten Ab- dominalsegmente, wenn diese in Ruhe sind, ganz bedeckt. Mulsant hat in Folge dessen nur ihren verdickten Seitenrand (die Grenze zwischen Epipleuren und Oberfläche der Flügeldecken) beschrieben. Die Flügel sind ausgebildet. Das Kinn ist flach, nach vorn ver- breitert und bald stärker quer und dann vorn ausgerandet (subg. Calcar)^ bald wenig breiter als lang und dann vorn gerade ab- gestutzt (subg. Centorus). Das Prost er num ist vor den Vorderhüften sehr lang, zwischen denselben ziemlich breit, hinter ihnen breit ab- fallend. Der Fortsatz des ersten Abdominalsegments zwischen den Hinterhüften ist breit und abgestutzt. Die Beine sind eigentlich ziemlich kurz, erscheinen aber im Verhällniss zum sehr schmalen Körper lang. Alle Schenkel, besonders aber die Vorderschenkel sind keulenförmig verbreitert, aber ziemlich flach, nur die Vorder- schenkel gleichzeitig auch verdickt. Die Tarsen sind fast so lang als die Tibien, was hauptsächlich dem auffallend langen Klauenglied zuzuschreiben ist, welches so lang (subg. Centorus) oder sogar länger ist (subg. Calcar) als die vorhergehenden Glieder zusammen. Dass Mulsant in dieser Beziehung von dem ,,premier articl&\ statt von dem „dernier artid&^ spricht, ist nur ein leicht ersichtlicher Druck- fehler. Die Männchen haben stärker verdickte Vorderschenkel und bisweilen Auszeichnungen an den Vordertibien, seltener an den Hinter- tibien. Die Larven sind noch nicht bekannt. Die Gattung Calcar steht der Gattung Boromorphus am nächsten, doch hat sie nur schwach und flach ausgerandete, niemals ganz durch- setzte Augen, und das Halsschild ist an der Basis sehr deutlich schmäler als die Schultern der Flügeldecken. Auch hat BoroniorpJms eine viel kleinere Gestalt und keine Flügel. Mit Anthracias zeigt Calcar. 651 unsere Gattung sehr wenig Verwand tsehaft und ist nur durch das negative Merkmal, den Mangel der Gelenkhaut zwischen dem 3., 4. und 5. Abdominalsegment, mit ihr zu einer Abtheilung verbunden. Die vorliegende Gattung wurde von Latreille 1829 für die Trogosita calcar Fhr. aiifgestellt und nach D eje an 's Vorgang Oafcar genannt, was insofern unzulässig war, als derselbe Name schon als Speciesname in der Gattung verwendet war. Doch wird er zulässig, weil der betreffende Speciesname als Synonym von elongatus Herbst eingeht, was Latreille aber nicht gewusst hat. Nicht lange Zeit blieb die Gattung auf diese eine Art beschränkt, dann beschrieb Gebier 1833 eine Art (rufipes) aus Sibirien, Fischer 1844 2 Arten (crassipes und siilcatum) aus Südrussland, Mulsant 1854 eine (procerus) aus Südfrankreich, die er als subg. Gentonis absonderte, und 1859 eine als Centorm LucasH aus Algier. Dann wurden 1872 aus dem Nach- lasse Motschoulsky's mehrere ungenügende Beschreibungen von Arten, die zu Centorus gehören, publicirt, unter denen 5 neue, die Zoufal bis aiii' temiicornis aus Persien alle aufgeklärt und festgestellt hat. Fairmaire beschrieb eine Art {Raffrayi) aus Algier, die nach Zoufal auch in Spanien vorkommt. 1893 lieferte Zoufal in der Wien. ent. Zeit. p. 115 — 119 und tab. II fig. 1 — 10 eine umfassende Revision der Gattung, deren Untergattungen er nach Mulsant' s, Duval's vmd Motschoulsky's Vorgang als selbstständige Gattungen betrachtet, und beschrieb weitere 6 neue Arten, wobei ihm rufipes Gebl., Lucasü Muls. und tenuicornis Motsch. noch unbekannt ge- blieben sind. Man kann 2 Untergattungen unterscheiden. Uebersicht der Untergattungen. 1, Augen sehr stark quer, vom Halsschild weiter entfernt, Kinn quer, vorn deutlich ausgerandet, Endglied der Maxillartaster stark beilförmig, Kopfschild vorn deutlich ausgerandet, das 2. Fühlerglied sehr kurz, breiter als lang, die Basis des Halsschildes nicht ganz gerandet, die Hinterwinkel stumpf- Avinklig, Abdomen seitlich gekörnt, Klauenglied der Hinter- tarsen länger als die 3 ersten Glieder zusammen, beim ^ die Vorderschenkel glatt, die Hintertibien meist innen in der Mitte stumpf gezähnt. Hierher 5 Arten, von denen nur eine in Europa. subg. Calcar i. sp. 1' Augen ziemlich rundlich, dem Halsschild genähert, Kinn wenig breiter als lang, vorn kaum ausgerandet, Endglied der Maxillartaster schwach beilförmig, Kopfscbild vorn fast gerade abgestutzt, das 2. Fühlerglied etwas länger als breit, die Basis 652 Tenebrionidae. des Halsscliildes ganz geraudet, die Hinterwinkel in kleine Zähnclien ausgezogen, Epipleuren der Flügeldecken hinten ganz auf die Unterseite gewendet und vom Seitenrande der Abdominalsegmente bedeckt, Abdomen fein gelblich behaart, überall punktirt, Klauenglied der Hintertarsen so lang als die vorhergehenden Glieder zusammen, beim c^ die Vorderschenkel mit 2 Reihen kleiner Kerbzähnchen, die Vordertibien leicht ausgeschweift und dicht gezähnelt. Hierher 8 Arten, von denen 5 in Europa. subg. Centorus Muls. Uebersicht der europäischen Arten. subg. Calcar i. sp. Schulterwinkel der Flügeldecken gerundet vorgezogen, die Streifen vorn feiner, hinten tief und gekerbt, mit gewölbten Zwischen- räumen, das 4.-7. Fühlerglied nicht doppelt so lang als breit, Hals- schild nach hinten verschmälert, am Vorderrande breiter als der Kopf. L. 7 — 10 mm. elongatum Herbst subg. Centorus. Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 272. — Op. IX 1859 p. 140 ii. 179. — Zoufal Wien. ent. Z. 1893 p. 115. 1, Analsegment des ^ mit einem deutlichen queren Grübchen. 2, Das 1. Abdominalsegment in der Mitte bedeutend gröber und sparsamer punktirt als das Analsegment, Analsegment des $ nur mit angedeuteter Vertiefung, Hintertibien des ^ gerade. L. 5 — 6,5 mm. procerum Muls. 2' Das 1. Abdominalsegment fast so dicht punktirt als das Analsegment, Analsegment beim $ mit einer flachen runden Vertiefung*), beim ^ mit grosser längsrietiger Grube, Hinter- tibien des (^ schwach S-förmig geschwungen. L. 6 — 7,7 mm. Caucasus und Krimm (Mus. Reitter 1 $ 1 $). übialis Zouf. 1' Analsegment bei S und $ ohne Grübchen^). 2, Flügeldecken deutlich aber nicht sehr tief punktirt-gestreift, die Zwischenräume hinten deutlich breiter als die Punkte der Streifen, Hintertibien des S innen mit einigen körnerähnlichen Zähnchen. ^) Hierher noch C. Trogosita Motsch. (Grube des ^ punktirt) aus Turkestan und dem Caucasus. ■) Hierher noch C. arineniacus Motsch. aus dem Caucasus und microceps Motsch. aus Egypten. Calcar. 653 3 , Körper pechbraun , die Punkte auf dem Halbsehild wenig kleiner als ihre Zwischenräume. L. 6 — 8 mm. In Süd- russland und in Griechenland (Mus. Fischer 1(^, Mus. Reitter <^ $). {Reitteri Zouf.) crassipes Fisch. 3' Körper rothgelb, die Punkte auf dem Halsschilde deutlich kleiner als ihre Zwischenräume. L. 6,8 — 7,8 mm. Süd- russland*), sulcatum Fisch. 2' Flügeldecken sehr tief punktirt-gestreift, die Zwischenräume gegen die Spitze fast nicht breiter als die Punkte in den Streifen, die mittleren Fühlerglieder nicht doppelt so lang als breit. L. 4 — 5 mm. Algier und Spanien. Rafrayi Fairm. In unserem Faunengebiete ist nur die erste Untergattung ver- treten. subg. Calcar i. sp. Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 274. — Opusc. IX 1859 p. 140. — Zoufal Wien. ent. Zeit. 1893 p. 115. — Jacquelin de Val Gen. Col. III 1863 p. 312 tab. 76 fig. 379 a. Die Augen sind sehr stark quer, indem sie namentlich von hinten durch die Schläfen eingeengt und wie nach vorn gedrückt erscheinen; der auf der Unterseite des Kopfes liegende Theil ist bei syriacum und truncaticolle so stark eingeengt, dass er schwer sichtbar ist, bei elongatum, aegyptiacum und Heydenii dagegen nur wenig schmäler als der von oben sichtbare Theil. Das Kopfschild ist am Vorderrande deutlich breit ausgerandet. Die Fühler sind ge- wöhnlich etwas kürzer als Kopf und Halsschild zusammen, nur bei C. Heydenii bis zur Basis des Halsschildes reichend, das 2. Glied ist sehr kurz, nicht länger als breit. Das Halsschild ist stets länger als breit, hat gerundete Hinterwinkel und ist am Vorden-ande gewöhnlich deutlich, nur bei C. aegyptiacum und Ueydenii kaum breiter als der Kopf. Es ist stets fein und sparsam punktirt und die Basis ist in der Mitte ungerandet. Die Flügeldecken sind an der Basis ausgerandet und die Schultern treten gerundet oder spitzwinklig {syriacum, truncaticolle) nach vorn etwas vor. Sie sind stets deutlich punktirt-gestreift und die Streifen gewöhnlich nur hinten. ^) Es wäre fraglich, ob Calcar sulcatum Fisch, hierher gehört (denn Fischer's Worte „elytra arcte suclata"' passen ganz und gamicht auf unsere fein und schwach gestreifte Art), wenn nicht das Original - Exemplar in Fischer's Sammlung Zoufal's Deutung bestätigte. Ebenso wird die obige Deutung des Calcar crassipes Fisch, durch Fischer's Original-Exemplar in Dresden bestätigt. 654 Tenebrionidae. bei syriacum und truncaticollc auch voi'ii tief eingedrückt. Die Epi- pleuren sind hinten nicht ganz auf die Unterseite gewendet und daher von den Seitenrändern der Abdominalsegmente nicht ganz bedeckt. Das Kinn ist quer und vorn deutlich ausgerandet, mit ge- rinidet vorragenden Ecken. Die Unterseite des Halsschildes und die ersten Abdominalsegmente sind nur in der Mitte punktirt, an den Seiten mit flachen länglichen Körnern bedeckt. Die Vorderschenkel sind etwas verdickt und stark verbreitert, das Klauenglied der Hintertarsen ist länger als die 3 ersten Glieder zusammen. Beim Männchen sind die Vorderschenkel stärker verdickt und verbreitert als beim Weibchen, die Vordertibien gekrümmt und die Hintertibien gewöhnlich in der Mitte der Innenkante mit einem stumpfwinkligen zahnförmigen Vorsprung, der indess bei der Var. ecalcaratus voll- ständig fehlt. Die vorliegende Untergattung ist dui-ch deutlich ausgerandetes Kopfschild, stark quere Augen, breiteres Kinn, stärker beilförmiges Endglied der Maxillartaster , gerandete Basis und stumpfe Hintei-- winkel des Halsschildes, Körner auf den Abdominalsegmenten und längeres Klauenglied der Hintertarsen scharf von der Unter- gattung Centonis getrennt. Im Uebrigen aber gleichen sich die beiden Untergattungen in allen Punkten und namentlich auch habituell durch das lange Halsschild und die verdickten Vorderschenkel dermassen, dass kein Grund vorliegt, sie als gesonderte Gattungen zu betrachten. Die Untergattung C'alcar i. sp. wurde 1854 von Mulsant als Untergattung der Untergattung Centorus entgegengesetzt und 1859 als Gattung abgesondert. Jacquelin duVal hob noch die Unter- schiede, welche die Mundtheile darbieten, besonders hervor und bildete sie von Calcar elongatum und von Centorus procerus ab, doch sind auch diese nicht grösser als sie zwischen Gruppen derselben Gattung (z. B. zwischen Tenebrio molitor und picipes) vorkommen. Die Untergattung Calcar enthielt bis vor Kurzem nur die eine schon von Herbst beschriebene Art C. elongatum, bis Zoufal 1893 noch weitere 4 Arten, aegyptiacnm aus Egypten, Heydenii aus Bagdad, syriacum aus Syrien imd truncaticoUe aus Marocco beschrieb. C. elongatum: niger, subdepressus, oculis parte inferiore super iore parum angustiore, antennis prothoracis basin haud attingentibus, protho^-ace apice capite latiore, basi angustato, angulis posticis rotundatis, elytris basi sub- tilius, apice fortius punctato-striatis. L. 7 — 10 mm. (^ femoribus anticis fortius dilatatis, tibiis anticis incurois, posticis intus obtuse dentatis. Castelnau Hist. nat. 11 1840 p. 211. — Wollastoii Ins. Marl. 1854 p. 495. — Zoufal Wien. ent. Zeit. 1893 p. 116. — Baudi Tenebrioniti p. 27. Calcar. 655 Ttnebrlo donyatas Herbst Käf. VII 1797 p. 259. Trogosita calcar Pabricius Syst. El. I 1801 p. 153. — Illiger Mag. I 1802 p. 342. Var. eca,lcaratum: ^ femoribus anticis fortissime dilatatis, tibiis posticis haud dentatis. Calcar elongatus Mulsant Col. Fr. Latig. 1854 p. 274. Der Kopf ist fast so lang als breit, der bogenförmig ausgerandete Vorderrand des Kopfscliildes halb so breit als die Stirn zwischen den Augen. Die Augen sind nach unten zu nur wenig schmäler als oben. Die Fühler i'eichen nicht ganz bis zur Basis des Hals- schildes, das 3. Glied ist doppelt so lang als breit, das 4. — 7. ist IV2 ni^l '^o \Si\\^ als breit, das 8. — 10. so lang als breit, das 11. etwas länger als breit. Das Halsschild ist deutlich länger als breit, an der Spitze deutlich breiter als der Kopf und flach ausgerandet, zur Basis bald ziemlich von vorn an, bald aber erst von der Mitte an schwach gerundet verengt, die Hinterwinkel stumpfwinklig und ver- rundet. Die Punktirung ist etwas gröber und sparsamer als die des Kopfes. Die Flügeldecken sind entsprechend der Rundung der Halsschildbasis vorn flach ausgerandet und breiter als die Basis des Halsschildes, so dass die Schultern nach vorn deutlich vortreten, doch sind sie nicht scharfspitzig, sondern durch seitliche Abrundung abgestumpft. Die Punktstreifen sind vorn fein, hinten tief und gröber punktirt, die Zwischenräume vorn flach, hinten schmal und gewölbt, alle mit einer feinen, etwas unregelmässigen Punktreihe besetzt. Der ganze Körper ist schwarz und glänzend, braune Exem- plare scheinen unausgefärbt zu sein. Beim Männchen sind die Vordei-schenkel etwas stärker ver- breitert als beim Weibchen, die Vordertibien durch eine starke von '/3 der Länge bis zur Spitze i*eichende Ausrandung der Innenkante stark gekrümmt erscheinend und die Hintertibien an der Innenseite stumpfwinklig gezähnt. Bei der var. ecalcaratum sind beim Männchen die Verderschenkel viel stärker verbreitert als beim Weibchen, die Vordertibien sind gleichmässig gekrümmt und die Hintertibien ganz ohne Zahn. Ich habe diese Varietät, die vielleicht nur eine Varietät des Männchens ist, 1865 in Andalusien bei Cordoba gesammelt. Es liegen mir auch 2 Exemplare aus Andalusien und Sicilien aus Heyden's Sammlung vor, die Zoufal als Weibchen angesehen hat. Wenn das, wie nicht unmöglich, richtig ist, so hätten wir eine Varietät der Weibchen mit stark verdickten Vorderschenkeln anzunehmen. Auch in Frankreich scheint diese Varietät, nach Mulsant's Beschreibung zu schliessen, vorzukommen. (Vergl. pag. 656.) 656 Tenebrionidae. Die vorliegende Art ist mit 6'. aegyptiacum und Heydemi am nächsten verwandt und hauptsächlich durch das weniger lange, am Vorderrand breitere Halsschild von ihnen unterschieden, von Heydemi auch durch kürzere Fühler. Bei C. aegyptiacum sind diese kaum länger als bei elongatum. Weiter entfernt stehen syriacum und trun- caticolle, bei denen die Flügeldecken auch vorn tief gestreift und namentlich die Augen sehr eigenthümlich gebildet sind, indem ihr unterer Theil fast rundimentär wird. Die vorliegende Art wurde schon im vorigen Jahrhundert von Herbst aus Portugal beschrieben. Bald darauf beschrieb Fabricius das Männchen und das Weibchen aus Madera. Durch einen Druck- fehler stand in seiner Beschreibung „tibiis anücin dentatis^^ und „Dom. Ruthje^\ Avas erst Illiger in „tibiis posticis" und „Dom. Rathke''^ corrigirte. Obgleich Mulsant, der sowohl Fabricius als Illiger citirt, hierdurch auf die gezähnten Hintertibien des Männchens auf- merksam gemacht sein musste, erwähnt er dieselben doch nicht, sondern nennt, vielleicht um sich den Namen Galcar überhaupt zu erklären, die Vorder- und Mitteltibien „incourbees en forme d^eperon ä leur extremitt\ was sie durchaus nicht sind. Hieraus ist zu schliessen, dass Mulsant nur die Var. ecalcaratum vor sich hatte. Ausser den genannten Fundorten sind für unsere Art noch zu nennen Algier, Marocco, Sardinien, Corsica und Italien (Mus. Heyden). Dagegen sind Egypten, Cypern und Syrien, die Baudi anführt, wohl sicher auf andere Arten zu beziehen, da Baudi schon Ab- weichungen der von dort herstammenden Exemplare erwähnt. Endlich ist unsere Art von Grimmer (nach Brancsik Käf. Steierm. 1871 p. 72) als in Steiermark vorkommend angegeben worden, was dringend der Bestätigung bedarf, da eine Verwechselung mit Bius thoracicus sehr leicht möglich ist. 4. Abtheilung. Borina. Bwidae Thomson Skand. Col. I 1859 p. 117. — VI 1864 p. 326. — X 1868 p. 168. Acetahula coxarum anticarum postiee aperta. Lahr um memhrana articularia aperta. Die vorliegende Abtheilung entspi-icht der von Thomson ab- gesonderten Familie. Der Kopf ist vor den Augen halbkreisförmig erweitert und die Fühler sind unter den erweiterten Wangen eingefügt, so dass ihre Borina. 657 Einfügungsstelle von oben ganz verdeckt ist. Die Oberlippe ist mit dem Kopfschild durch eine deutlich sichtbare Gelenkhaut ver- bunden. Die Augen sind gross, fast rund und vorn nur wenig durch die übergreifenden Wangen ausgerandet. Die Fühler sind bis zum 8. Glied allmälig verdickt und haben dann 3 noch stärker vergrösserte Endglieder. Das Halsschild ist fast drehrund, hat aber einen deutlichen feinen Seitenrand, der stärker abgesetzt ist als z. B. bei Upis, und gerundete Vorder- und Hinterwinkel. Die Flügel- decken sind langgestreckt und haben schmale nach hinten allmälig verschwindende Epipleuren. Die Mundtheile sind ganz wie bei den Ten ehr ionin a gebildet, die Oberkiefer fast ganz von der Oberlippe bedeckt, an der Spitze zweitheilig, das Endglied der Maxillartaster schwach beilförmig. Das Prost er num ist vor den Vorderhüften sehr lang, der Fortsatz trennt die Vorderhüften vollständig, ist aber hinter ihnen nicht verflacht, erreicht das Niveau der Episternen der Vorderbrust nicht und ist mit diesen nicht vei-bunden. Die Gelenk- höhlen der Vorderhüften bleiben daher nach hinten offen. Die Vorderhüften sind etAvas quer und etwas schräg gestellt. Die Mittelllüften sind wie bei allen Tenehrionini gebildet imd durch das Mesosternum getrennt. Zwischen dem 3., 4. land 5. Abdominal- segment ist eine schmale glänzende Gelenkhaut sichtbar, doch ist sie nicht nur sehr schmal, sondern auch dadurch abweichend, dass sie mehr ein glänzender Hinterrand des 3. und 4. Segments zu seint scheint, als eine wirkliche Gelenkhaut. Der Fortsatz des ersten Abdominalsegmentes zwischen den Hinterhüften ist schmal und zu- gespitzt. Die Beine sind ebenfalls ganz wie die der Unterfamilie gebildet, die Tibien mit kleinen Enddornen versehen und die Tarsen durch ein grosses Klauenglied ausgezeichnet. Die Männchen sind nicht durch äussere Merkmale ausgezeichnet. Die Larven sind noch nicht bekannt. Die vorliegende Abtheilung ist durch die hinten offenen Gelenk- höhlen der Vorderhüften sehr ausgezeichnet, da dieses Merkmal nicht nur in dieser Unterfamilie, sondern in der ganzen Familie als einzige Ausnahme von der Regel dasteht. Thomson hat auf dieses eine Merkmal hin die Gattung Boros nicht nur anfangs zu einer be- sonderen Familie ex'hoben, sondern diese zuletzt auch vollständig von den üvigen Tenebrioniden entfernt und mit den Salplngiden und Pythoniäen zu einer Phalanx vereinigt. Hiermit hat er aber einen entschieden unglücklichen Griff gethan. Anfangs (Bd. I p. 117) stellte er die Familie Boridae ganz richtig unmittelbar hinter die Tenebrionidae und mit dieser Familie in eine Section, was sich etwa folgendermaassen darstellt: V. 42 658 Tenebrionidae. 3' Unguiculi pectinati. 1, Coxae unticae .•mhijloboaae. I Stirps Gluhicoxae 2 , Antennae sub frontis margine insertae. 1. Sectio. 3 , Unguiculi haiid pectinati. 4, Acetabula antice occlusa. Coxae posticae distantes. 1. Divisin. {Blaptidae, Boletojjhagidae, Dtapcridae, Upidae, Tene- brionidae) 4' Acetabula antica aperta. Coxae p)Osticae contiguae. 2. Divido. (Boridae) 3. Divido. (Cistelidae) 2' Antennae frontales. 2. Sectio. (Hallomenidae, Xylophilidae, Mordellonae, Serro- X>alpidae, Pythonida e) 1' Coxae aniicae conicae, exsertae, contiguae. II Stirps Conicoxae (Pyrochroidae , Meloidae, Lythidue, Stenotrachelidae, Rhipiphoridae, Calopodidae, Oedemeridae, Anthicidae, Lagriariae) Diese Einth eilung war ganz correct, mit Ausnahme der irr- thüralicheu Angabe ^,coxae posticae contiguae"' (die Hinterliiiften sind bei Boras vollständig getrennt) und mit Ausnahme der Stellung der Pytiionidae., die entschieden besser unter den Conicoxae stehen. In Bd. VI änderte nun Thomson die Anordnung, die in Bd. X wieder- holt und nur durch die Familie Ilypophloeidae vermehrt, sich etwa so darstellt: 1, Co.vae anticae globosae. 2, Antennae sub frontis margine insertae. I Stirps Glohicoxae Acetabula antica occlusa. 1. Sectio. 3, Unguiculi haud pectinati. 4, Coxae omnes distantes. 5, Pygidium obtectum. 5' Pygidium apertum. 4' Coxae anticae contiguae. 3' Unguiculi pectinati. 2' Antennae frontales. Acetabula antica aperta. 3, Unguiculi dentati. 1. Divisio. 1. Phalanx. {Bl((ptidae — Tenebrionidae) 2. Phalanx. {Hypophloeidae) 2. Divisio. {Lagriariae) 3. Divisio. {Cistelidae) 2. Sectio. 1. Divisio. {Mordellonae) 2. Divisio. 1. Phalanx. 3' Unguiculi haud dentati. 4, Prothorax basi (juam apice haud angustior. {Hallomenidae, Serropalpidae . Melandr yidae) 4, Prothorax basi colcopteris angustior. 2. Phalanx. {Boridae, Salpingidae, Pythonidae) 1' ('ornp antirae conicae, exsertae, contiguae. II Stirps Coni coxae {Pyrochroidae — Anthicidae) Boros. 659 Hier fällt es sofort auf, dass die Boridae falsch stehen; denn sie haben durchaus keine „antennae frontales^^ Sie sind einer zu starken Betonung der offenen Gelenkhöhlen der Vorderhüften zum Opfer gefallen. Noch schlimmer machte es Leconte, der auf das- selbe Merkmal hin 1862 die Gattung Boros einfach in die Familie ^ythidae versetzte, zu der sie sonst garkeine Beziehungen hat, und in die sie nicht hineinpasst, was schon aus den Woi-ten der Familien- beschreibung, die Leconte giebt, ,, Fühler zur Spitze schwach ver- dickt, unter einer kleinen schrägen Runzel der Stirn eingelenkt", hervorgeht. Aber auch ausser der ausschlaggebenden Einlenkung der Fühler unter den erweiterten Wangen zeigt Boros alle Merkmale der Tenebrionini und keins der Pythiden, nämlich weder an einander stossende Vorderhüften, noch ungerandete Halsschildseiten, noch verlängertes erstes und verkürztes letztes Tarsenglied. 1883 schreibt Leconte p. 402 der Gattung Boros sogar ausdrücklich ein ungerandetes Halsschild und vorragende Mandibeln zu, was auf die Vermuthung bringt, dass der nordamerikanische Boros unicolor viel- leicht garnicht zu unserer Gattung, sondern wirklich zu den Pi/- thiden gehört. Die eine hierher gehörige Gattung ist auch bei uns vertreten. Boros. Herbst Käf. VII 1797 p. 318. - Mulsant Col. Fr. 1854 p. 269. — Redtenbacher Fauna austr. 1849 p. 814. — ed. II 1858 p. CVII u. 613. — ed. III 1874 p. CXIX u. II 121. — Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 385. — Thomson Skand. Col. I 1859 p. 118. - VI 1864 p. 326. — Lecoute Classif. Col. N. Amer. 1862 p. 256. — ed. II 1883 p. 402. — Seidlitz Fauna balt. p. 98 (Gatt.). — ed. II 1891 p. 134 (Gatt.). — F. trauss. 1891 p. 134 (Gatt.). Prothorax subcylindricus , lateribus tenuüer marginatus, angulis anticis et posticis rotundatis. Elytra epipleuris abbreviatis Die Charakteristik der vorliegenden Gattving fällt mit der bei der Abtheilung Borina gegebenen zusammen, da sie die einzige hierhergehörige ist. Sie steht der Gattung Calcar am nächsten und wurde auch von Mulsant und von Lacordaire mit dieser Gattung in eine Familie gebracht. Ausser den Abtheilungsunterschieden sind es noch die kürzeren Fühler mit drei grösseren Endgliedern, die hinten verschwindenden Epipleuren, das verhältnissmässig kürzere Klauenglied der Tarsen und die kaum flach gedrückte Gestalt, die Boras von Calcar trennen. 42* 660 Tenebrionidae. Die Gattung wurde schon 1797 von Herbst für die eiu-opäisclie Art aufgestellt und genügend cliai'akterisirt. Gyllenhal fügte ihr 1810. II liger' s Vermuthnng folgend, die Trogosita thoracica Fbr. (jetzt Bius) hinzu, Lucas 1848 einen Boros tagenioicles (jetzt i?oro- morphus) und Say 1827 eine nordamerikanische Art (imicolor), die vielleicht ebenfalls nicht in der Gattung bleiben kann. (Vergl., pag. 659). B. Sehneiderii elongatus, niger, oailis rotundatis magnis, iwothorace lateribus subtüüer maryinatis capite jyrothoraceque rüde, elytris suhtiliter punctatis, vix striatis. L. 12 — 14 mm. Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 270. — Bach Käferf. Deutsclil. III 1856 p. 213. — Redtenbacher Fauna aiistr. ed. II 1858 p. 614. - ed. ni 1874 II p. 121. — Thomson Skand. Col. VI 1864 p 327. — Seidlitz Fauna baltica 1875 p. 364. - ed. II 1891 p. 521. — Fauna transs. 1891 p. 561. Helops Schneideri Panzer Fauna gerra. 34. 1795 No. 1. — Krit. Rev. 1805 p. 35. Boros elongatus BevhstK'iif. VII 1797 p. 319 tab. 110 fig. 7. — Zette r- stedt Fauna japp. 1828 p. 264. — Ins. Läpp. 1840 p. 154. - Red ten- b ach er Fauna austr. 1849 p. 814. Tragosita corticcdis Paykull Fauna suec. I 1798 p. 93. Boros corticalis Gyllenhal Ins. suec. II 1810 p. 584. ~ Sahlberg Ins. fenn. I 1834 p. 478. — Castehiau Hist. nat. II 1840 p. 217. — Blanchard Regn. auim. ed. Croch. p. 369 tab. 49 fig 7. Hypophloeus boros Fabricius Syst. El. II 1801 p. 558. — Latreille Hist. nat. X 1804 p. 310. — Illiger Mag. IV 180 p. 162. Der Kopf ist dem von Meneplülus cylindricus ähnlich geformt, nur hinter den Augen stärker halsförmig verengt. Das Kopfschild ist von der Stirn durch keine Linie geschieden, vorn gerade ab- gestutzt. Die Augen sind verhältnissmässig sehr gx*oss, garnicht quer, am Vorderrande nur schwach durch die übergreifenden Wangen aiisgerandet. Der ganze Kopf ist ziemlich grob und dicht punktirt. Die Fühler sind etwas länger als der Kopf, aber reichen nicht bis zur Mitte des Halsschildes Das 9. und das 10. Glied ist quer, das Endglied so lang als breit. Das Halsschild ist so lang als breit, nach vorn mehr als nach hinten verengt, mit gerundeten, fein ge- randeten Seiten und gerundeten Vorder- und Hinterwinkeln. Es ist an der breitesten Stelle nicht viel breiter, an der Basis so breit und an der Spitze schmäler als der Kopf, und dessen halsförmige Verschmälerung eng umschliessend An der Spitze und an der Basis ist es gerade abgestutzt, an der Spitze ungerandet, an der Basis ganz und seitlich sogar doppelt gerandet; denn der Seitcnrand Boros. 661 des Halsschildes trifft nicht (als Hinterwinkel) mit dem Basalrande zusammen, sondern biegt vor demselben auf die Basis um und läuft als Rinne eine Sti'ecke mit dem Basalrande parallel. Diese sehr eigenthümliclie Bildung kommt meines Wissens sonst bei keiner Art der ganzen Untei-familie vor. Die Scheibe des Halsschildes ist ge- wölbt und in der Mitte etwas flach gedrückt, eben so punktirt wie der Kopf. Die Flügeldecken sind wenig breiter als das Halsschild in der Mitte, aber deutlich breiter als die Basis des Halsschildes, mit gerundet vortretenden Schultern, etwa 4 mal so lang als das Halsschild, parallelseitig und halbcylindrisch , fein zerstreut punktirt, mit schwach angedeuteten Streifen, in denen aber keine Punktreihen stehen. Die Epipleuren werden nach hinten zu sehr fein und schmal, sind liier auf die Oberseite gerichtet und hören auf der Spitzenrundung der Flügeldecken ganz auf. Die Beine sind ver- hältnissmässig noch etwas kürzer als bei Calcar elongatum, die Vorderschenkel sind nur wenig breiter als die Mittelschenkel, alle Tibien gerade und die Tarsen etwa so lang als die Tibien. Dabei ist das KlauengKed absolut nicht länger als bei Calcar elongatum, relativ aber deutlich kürzer, indem die vorhergehenden Glieder zusammen bedeutend länger sind. Der ganze Körper ist schmal cylindrisch, stark glänzend, schwarz. Die vorliegende Art wurde schon 1795 von Panzer als Helops aus Deutschland und 1797 von H erbst als Boros ohne Vaterlandsangabe beschrieben und abgebildet, 1798 von Paykull als Tragosita corti- calis aus Finnland, wo Pfeiff sie unter Birkenrinde gefunden hatte, und 1801 von Fabricius ebendaher als HypopJdoeiis Boros beschrieben. Fabricius, der sich hierbei auf Herbst's Beschreibung bezog, änderte aber trotzdem den Speciesnamen derselben ohne Grund. Obgleich Panzer 1805 nochmals den berechtigten ältesten Species- namen für die Art betonte, blieb dennoch lange Zeit der jüngste Paykull'sche für sie in Gebrauch, bis Mulsant den ältesten Panzer'schen wieder herstellte. Nach Gyllenhal kommt die Art in Schweden auch in Kiefernstubben vor, und Pastor Büttner fand sie in Curland unter Eichenrinde. Kugelann giebt (nach Lentz Neues Verz. d. Pr. Käf. 1857 p. 110) in seinem hinterlassenen Manuscripte an, ,,er habe den Hypophloe^is Boros in zwei Exemplaren unter der Rinde grosser Birkenklötze gefunden, die schon einige Jahre im Holzstalle gelegen hatten, und auch der Senator Schneider habe ihm den Käfer schon lange vorher als einen in Preussen vor- kommenden Käfer unter dem Namen Helops elongatus zugeschickt." Später ist die Art in Ostpreussen nicht wieder gefunden worden. Ob sie sonst in Deutschland irgendwo gefunden wurde, ist sehr frag-lich. Zebe o-iebt Erlansren, Hanau und Oesterreich als Fundorte 662 Tencbrionidae. au. aber alle 3 sind zu bezweifeln, denn Kedtenbacher nennt die Art für Oesterreich nicht, ,,Hanan" ist nur nach Junker' s Manu- script und nach Hjeyden's Meinung sicher irrthümlich genannt und aus Erlangen hat weder Küster noch Rosenhauer die Art auf- geführt. Kittel (Käf. Baierns, Corresp. zool. min. Ver. Regensb. 1880 p. 145) nennt auch Passau als Fundort des Käfers, aber ohne Angabe, wer ihn dort gefunden habe. Ausserdem ist unsere Art nur noch in Siebenbürgen (nach Bielz) und im südlichen Frank- reich (nach Mulsant) im Jura gefunden worden. Sie ist überall grösste Seltenheit. 12. (23.) Unterfamilie: HELOPINI. Le Coute Class. Col. N. Amer. 1862 p. 238. - ed. II 1883 p. 385. — Hörn Rev. Tenebr. Amer., Trans. Phil. Soc. Philad. 1871 p. 391. - Seidlitz F. balt. 1875 p. 95. — ed. II 1891 p. 122 (Gatt.). — F. transs. 1891 p. 122 (Gatt.). Helopiens Gaste In au Hist. nat. T. 11 1840 p. 229. Helopides Mulsant Col. Fr. Latig. 1854 p. 293. — Redtenbacher Fauna austr. ed. II 1858 p. CIX. — Lacordaire Geu. Col. V 1859 p. 429. Trochantina coxarum intermediarum (exept. Apocrypha) patent. Tarsi subtus pilosi (excpt. Anisocerus), antici maris saepe dilatati. Metasternum mesosterno haud aut pariim longius (excp)t. Euboeus et Nejihodes). Clypeus truncatus aut late emarginatus aut rotundatus , plerunuiue brevis. Die vorliegende Unterfamilie, die letzte der Tenebrioniden, vereinigt recht verschiedenartige Gattungen, die indess alle durch ein kurzes Metasternum oder durch erweiterte Vordertarsen des Männchens oder durch beide Merkmale zugleich ausgezeichnet sind. Der Kopf ist dem der Tenebrionini im Allgemeinen sehr ähnlich, nur bei Misolampus weicht er dadtirch erheblich ab, dass er stark herabgebeugt und an das Prosternum angedrückt werden kann. Die Oberlippe ist meist durch eine sehr deutliche Gelenkhaut mit dem Kopfschild verbunden, nur bei den kleinen Abtheilungen ApoUtina, Coelometopina und Laenina ist die Gelenkhaut nicht sichtbar. Die Fühler zeigen keine grosse Mannigfaltigkeit. Zwischen den extremen Bildungen, die Lacordaire zur Unterscheidung seiner vier Gruppen anführt, kommen alle Uebergänge vor, und die Fühlerformen sind daher von keiner systematischen Bedeutung. Die Augen sind mehr oder weniger quer, vorn gewöhnlich schwach ausgerandet, Helopini. 663 nur bei Miwlamiruis fast ganz von den Wangen diirclisetzt. Das Halsscliild hat in der Regel einen scharfen Seitenrand, nur bei einigen Hedyphanes - Arten und bei der Abtheihing Apocryphina geht die Oberseite ohne Unterbrechung in die Unterseite über. Die Flügeldecken zeigen von kurz cylindrischer Form (bei Misolampus) bis zu ziemlich flacher Bildung (bei gewissen Helops-Arten) alle möglichen Abstufungen. Eine Schulterbeule ist nur selten ausgebildet (z. B. bei Nepliodes), dagegen ist der Schulterwinkel meist mehr oder weniger scharf und fehlt nur selten, z. B. bei Äpocrypha, Laena, Misolampus, Helops, subg. Catomus und den meisten Iledi/phanes- Arten. Die echten Epipleuren sind bald sehr schmal (Misolampus), bald vorn breiter als hinten, von der Spitze der Flügeldecken bis zum Nahtwiukel reichend oder früher abgekürzt, was von systema- tischem Werthe zur Aufstellung von Untergattungen in der grossen nnd schwierigen Gattung Helops wird. Falsche Epipleuren kommen nicht vor. Flügel sind nur bei einigen Gattungen constant vor- handen, z. B. bei Nephodes, öfter fehlen sie constant, z.B. den Apocryphina, Laenina, Apolitina, Coelometopina, Misolampus. Bei Helops sind sie bald ausgebildet, bald rvidirnentär, bald ganz fehlend. An den übrigens sehr gleichförmigen Mundtheilen ist fast allen Gattungen der Unterfamilie das beilförmige Endglied der Maxillartaster gemeinsam (Ausnahme Apolitina), auch liegen die Maxillen stets ganz frei neben dem Kinn. Auf der Unterseite des Kopfes kommt bei der Gattung Helops noch die sog. Augenfurche in Betracht, die indess nicht von durchgreifender systematischer Bedeutung ist. Die Gelenkhöhlen der Vorderhüften sind nach hinten stets ganz ge- schlossen, die Sculptur der Unterseite des Halsschildes ist für die Unterscheidung der Untergattungen bei Helops von grosser Bedeutung. Die Gelenkhöhlen der Mittelhüften haben seitlich eine offene Spalte, in welcher die Trochantinen deutlich sichtbar sind. Die Gattung Äpocrypha bildet die einzige Ausnahme. Das Metaste rnum ist meist sehr kurz, nicht länger als das Mesosternum, nur bei Ne- pJiodes und Euboeus erreicht es eine ziemliche Länge. Die Episternen des Metasternums sind schmal und meist fast parallelseitig, wenn sie nach hinten etwas verschmälert sind, so ist ihr Innenrand doch fast geradlinig. Die Beine zeigen wenig Mannigfaltigkeit, Die Schenkel sind nur bei Enoplopus und bei einer, wie mir scheint, noch unbe- schriebenen Gattung aus Japan an den Vorderbeinen gezähnt, und nur selten sind durch Behaarung männliche Geschlechtsmerkmale an ihnen ausgebildet, z. B. bei Enoplopus und einigen HelojJS - Arten. Die Tibieu sind stets einfach und tragen nur bisweilen (subg. Odo- cnemis, subg. Cylindrinotus') männliche Geschlechtsmerkmale in Form von Zähnchen, öfter in Form von Behaarung an der Innenseite. Die 6ß4 Tcnehrionidac. Tarsen siml, mit Ausnahme von ÄnLwceriiti, stets auf der Unterseite weieh behaart und die der Vorder- und oft auch der Mittelbeine sind meist beim Männchen erweitert und unten dichter btirstenartig behaart. Bei den Apocrpphina, Coeloinetopina und bei den Apolitina sind die Vordertarsen auch beim (^ schmal. Die Männchen zeigen, ausser bei den eben angeführten Aus- nahmen, die Vordertarsen und seltener auch die Mitteltarsen deutlich erweitert. Andere Geschlechtsmerkmale sind selten. Sie kommen an den Schenkeln und Tibien, wie erwähnt, vor, sind an den Fühlern sehr häufig durch grössere Länge, selten durch besondere Bewimperung (z. B. bei Helops dryadophilus), am Abdomen bisweilen durch Be- haarung des ersten Segmentes (z. B. beim subg. Odocnemis, Nalasstis) ausgebildet. Sehr merkwürdig ist das borstentragende Grübchen auf dem Kinn bei dem (^ von Enoplopus. Es erinnert an das näm- liche männliche Geschlechtsmerkmal auf dem Prosternum von Hinia- tisnms^) und auf den Abdominalsegmenten bei mehreren ß^aps- Arten und bei JJermestes. Die Larven sind nur von der Gattung Ilelops bekannt und durch das eigenthümlich hinaufigebogene, mit zwei Hörnern versehene letzte Dorsalseg-ment sehr ausgezeichnet, sonst denen der Tene- hrionini ähnlich. Die Unterfamilie Helopini steht den Tenebrionini am nächsten. Das kurze Metasternum oder die beim Männchen erweiterten Vorder- tarsen oder beide Merkmale zugleich geben stets einen Unter- scheidungsgrund. Dieselben Merkmale trennen sie von den Lloniini, Diaperini und BoUtoplmgini ^ von ei'stgenannten ausserdem die deutlichen Trochantinen der Mittelhüften, von den letztgenannten das Fehlen einer Querfurche auf der Unterseite des Kopfes. Habi- tuelle Aehnlichkeit mit der vorliegenden Unterfamilie haben auch noch die Pedinini, die Cri/pticini, die Gattung Phaleria und die Helopinini. Die Pedinini weichen sehr auffallend theils durch das ausgerandete Kopfschild (Pedinina), theils durch die breiten falschen Epipleuren (Platyscelina) ab, die Crypticini haben keine sichtbare Gelenkhaut der Oberlippe^) und nicht behaarte Unter- 1) Vergl. p. 490 Anmerk., wo Enoplopus nachzutragen ist. ^) Meine gegentheilige Behauptung p. 547 Anmerk. ist falsch und dahin zu corrigiren, das Leconte umgekehrt das Verhältniss in der Tabelle der 2. Aus- gabe richtig, in der Tribus-Beschreibung (p. 380) dagegen und in der Tabelle der I.Ausgabe falsch angegeben hatte. Bei den Blaptini scheint die Gelenk- haut nach Gattungen verschieden: bei Jilaps finde ich sie meist sichtbar (alle Arten liegen mir nicht mehr vor), bei Frosodes dagegen nicht sichtbar (es liegen mir nur 5 Arten vor). Vielleicht wird in diesem Verhältniss ein durch- greifendes Unterscheidungsmerkmal zwischen diesen beiden Gattungen zu finden sein. Helopini. 665 Seite der Tarsen. Fluüerui hat verbreiterte Vordertibien und bei den Helopinini endlich, unter denen Formen vorkommen, die ha- bituell sehr an Ilelops erinnern, sind die Episternen des Metasternums nach innen nicht geradlinig, sondern bogig begrenzt. Die vorliegende Unterfamilie wurde zuerst von Castelnau 1840 als „Helopiens*^ abgesondert. Alle vorhergehenden Autoren (La- treille, Solier, Brull6, Dumeril) hatten die Gattung Ilelops mit den Cisteliden, Melandryiden etc. zusammengebracht. Auch Castelnau betrachtete seine Helopiens als erste Tribus der Familie Stenelytres, zu denen als weitere Tribus die Cisteliens, Serro- palpiens, Oedemeriens und Rhynchostomes (Ehinosimiis und Mycterus) kamen, entfernte sie also von seinen beiden Familien Melasomes und Taxicornes, die den Stamm unserer Familie Tenebrionidae bilden. Richtiger hatte schon Solier die Gattung Helops den Tenehrioniden zugesellt, ohne sie jedoch, wie Castelnau that, zu einer Gruppe abzusondern. Den richtigen von Solier ei*- kannten Platz wies Mulsant 1854 seinen Uelopides an, und La- cordaire folgte ihm 1859. In Lacordaire's Umgrenzung ist unsere Unterfamilie fast ganz aufgefasst, nur sind die Gattungen Cononotus und Penthe nach Leconte ausgeschlossen'), hinzugenommen dagegen die Coelometopina, welche Lacordaire als besondere Tribus be- handelt und Leconte mit den Tenebrionini vereinigt hatte, die Gattung Apolites und die Gattung Änisocerus^ welche bei beiden genannten Autoren nicht vorkommt. In dieser Umgrenzung ist die Unterfamilie über die ganze Welt verbreitet, die artenreichsten Gat- tungen jedoch, Laena und Ilelops, sind hauptsächlich im südlichen Europa und den angrenzenden Ländern vertreten. Man kann 5 Abtheilungen iinterscheiden, von denen 4 in Europa vertreten sind. Uebersicht der Abtheilungen. 1, Mittelhüften ganz eingeschlossen, ohne Trochantinen , Hals- schild mit ungerandeten Seiten, Gelenkhaut der Oberlippe und des 3. — 5. Abdominalsegments sichtbar, Flügeldecken mit sehr schmalen Epipleuren, Vordertarsen der (^ nicht erweitert, Körper sehr klein, an Dysclürius erinnernd. Hierher nur die Gatt. Apocrypha Esch. aus Nord- und Südamerika. (Abth. Apocryphina) ') Beide haben hinten offene Gelenkhöhlen der Vorderhüften. Penthe, mit gelandeten Seiten des Halsschüdes, wird von Leconte zu den Melan- dryiden, Cononotus, mit ungerandetem Halsschild und an einander stossenden Vorderhüften zu den Py tili den gebracht. 66ß Tenebrionidac. 1' Mittelhiiften mit sichtbaren Troehantinen , die Gelenkhölilen seitlich mit offener Spalte, HalsschikI mit gerandeten Seiten (Ausnahme einige Iledyphanes). 1, Zwischen dem 3., 4. und 5. Abdominalsegment und zwischen Oberlippe und Kopfschild ist keine Gelenkhaut sichtbar. 1. Abth. Apolitina 2' Zwischen dem 3., 4. und 5 Abdominalsegment ist eine Gelenkhaut sichtbar. 3, Die Gelenkhaut zwischen OberHppe und Kopfschild ist sichtbar. 4, Die Vordertarsen der Männchen sind nicht erweitert. 2. Abth. Coelometopina 4' Die Vordertarsen der Männchen erweitert. 3. Abth. Laenina 3' Die Gelenkhaut zwischen Oberlippe und Kopfschild ist deutlich sichtbar. 4. Abth. llelopina 1. Abtheilung. ^ Apolitina. Trochantina coxarum intermediarum patent. Prothorax laterihus murginatis. Labrum membrana articularia obtecta. Abdomen segmentis membrana articularia nulla. Tarsi antici maris haud dilatati. Die vorliegende Abtheilung ist durch den Mangel einer Gclenk- haut sowohl an der Oberlippe, als auch zwischen dem 3., 4. und 5. Abdominalsegment ausgezeichnet und bildet in letzterer Hinsicht eine der wenigen Ausnahmen, die wir bei der 4. Reihe der Unter- familien der Tenebrioniden kennen (Vergl. p. 490 und 491). Es sind bisher nur die Gattungen ApoUtes und Anisocerus als hierher gehörig bekannt. Das Kopfs child ist vorn breit ausgerandet, nicht abgesetzt, die Augen ausgerandet, das letzte Fühlerglied viel kleiner als das vorletzte, das Endglied der Maxillartaster kaum beilförmig, die Epipleuren der Flügeldecken bis zur Spitze reichend, das Meta- sternum seitlich so lang als die Mittelhüften. Beim Männchen sind die Vordertarsen nicht erweitex't. Allard machte zuerst darauf aufmerksam, dass die Gattung ApoUtes nahe verwandt mit Anisocerus Fald. sei und daher nicht zu den llelopiden^ sondern zu den Tenty rüden gehöre^). Marseul ^) Abeille XIV 1876 p. CXI, Schweiz. Mitth. 1877 p. 63. Apolitina. 667 ging noch weiter nud erklärte beide Gattungen für identisch'), worin ihm Kraatz^) nnd Eeitter^) beipflichteten. Mir war der ^m'socerMS tristis Fakl. in natura nicht bekannt, und ich folgte daher ebenfalls dieser Annahme*). Nach Untersuchung der Fal der mann 'sehen Art kann ich dieser Annahme aber nicht mehr folgen; denn trotz der grossen Uebereinstimmung beider Gattungen in allen übrigen Merkmalen, stimmen sie in einem sehr wichtigen, in der Behaarung der Tarsen auf der Unterseite, nicht überein. Während Apolites hier weich (dicht und gelb) behaart und daher ein echter Ilelopide ist, hat Anisocerus auf der Unterseite der Tarsen harte (sparsame und schwarze) Borsten, gehörte also nach diesem Merkmal eigentlich nicht hierher, sondern müsste etwa zu den Opatriden oder Crypticiden ge- bracht werden, wo er aber ein sehr abweichendes Element bilden würde. Zu den Tentyriiden kann er auf keinen Fall kommen, da er sichtbare Trochantinen der Mittelhüften und unbedeckte Maxillen hat. Vorläufig findet Anisocerus (= Ceratanisus Gemm.^), wegen seiner grossen Aehnlichkeit mit Apolites, am besten neben dieser Gattung seinen Platz, muss aber wenigstens generisch von ihr getrennt bleiben. Von Anisocerus ist nur die eine Art tristis Fald. aus dem Caucasus bekannt, von Apolites sind 3 Arten beschrieben. Eine vierte, angustiis Mars., ist nach der ausführlichen Beschreibung leicht als Hedyphanes upioides zu erkennen. Uebersicht der A^iolites- Arten. l, Basis des Halsschildes deutlich zweibuchtig, mit spitzen Hinter- winkeln, Flügeldecken deutlich verworren punktirt, mit deutlichen geköniten Rippen. L. 10 — 11mm. Smyrna und nach Waltl Türkei. mucorcus Waltl l ' Basis des Halsschildes fast gerade, mit rechtwinkligen Hinterwinkeln, Flügeldecken nur mit undeutlichen, nicht gekörnten Rippen. 2, Halsschild in oder vor der Mitte am breitesten. 3, Halsschild meist vor der Mitte am breitesten, Flügeldecken überall deutlich dicht verworren punktirt, mit schwachen Rippen. L. 8,5 — 10 mm. In Griechenland (Mus. Vienn.). graecus Kr. 0 Abeille loc. cit. p. CHI. -) Deutsche ent. Zeitschr. 1877 p. 304 3) ibid. 1884 p. 89. *) Fauna halt. ed. II und transs. 1891 p. 135 (Gatt.). '") Anisocerus Westw. 1830 Zool. Joum. V p. 222 ist nach Lacordaire (Gen. Col. II p. 396) mit Catogenun Westw. als Synonym zu vereinigen. Der Faldermann'sche Gattungsname braucht daher vorläufig noch nicht geändert zu werden. 668 Tenebrionidae. 3 ' Halsscliild in der Mitte am breitesten, Flügeldecken vorn sparsamer verworren pnnktirt, zwischen den Punkten deutlich fein gerunzelt, hinten ohne Punkte, nur fein gerunzelt, Rippen kaum angedeutet. L. Omni. Jn Griechenland (Älus. Heyden, Mus. Reitter), viel- leicht nur eine Varietät von Ä. graecus. Allardü Reitt. 2' Halsschild an der Basis am breitesten, Flügeldecken überall sparsam verworren punktirt, zwischen den Punkten fein gerunzelt, fast ganz ohne Rippen. Hierher würde Änisocerus tristis gehören, wenn er nicht eine andere Gattung bilden müsste. 2. Abtheilung. Cnetoinetapina. Coelometupides Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 359. Coelometopites Jaquelin du Val Gen. Col. Eur. III 1863 p. 317. Trochantina coxarum iniermediarum patent. Metasternum brevissimum . Prothorax lateribus marginatis. Labrum membrana articularia obteda. Abdomen membrana articularia inter seymenta 3., 4. et 5. distincta. Tarsi aiitici maris haud dilatati. Diese Abtheilung hat den Mangel einer sichtbaren Gelenkhaut zwischen Oberlippe und Kopfschild mit den ApoUtina und Laenina gemein, weicht aber von den erstgenannten durcli eine sichtbare Gelenkhaut zwischen dem 3., 4. und 5. Abdominalsegment, von den letztgenannten durch nicht erweiterte Vordertarsen der Männchen ab. Lacordaire stellte diese Gruppe auf, die eine sehr natürliche zu sein scheint, entfernte sie aber trotz des übereinstimmend kurzen Metasternums sehr weit von den Helopiden, lediglich auf Grund der sehr kurzen Oberlippe. Leconte löste die Gruppe ganz auf und vertheilte die 4 in Nordamerika vorkommenden Arten derselben unter seine Upes, wo sich zwar habituell ähnliche Formen finden, die aber durch das längere Metasternum wesentlich unterschieden sind. Auch an gewisse Scaurini {Cerenopus und Centrioptera) er- innern einige der hierher gehörigen Gattungen {Pohjpleurus , Coelo- cnemis und Cibdelis) sehr, weichen aber durch die Behaarung der Tarsen auf der Unterseite ab. Ausser den eben genannten in Nord- amerika vorkommenden Gattungen und Centronopus von ebendaher, gehört nur noch die Gattung Coelometopiis Sol. aus Südeuropa und vielleicht MacrostetJms Woll. von Madeira in diese Abtheilung. Das Kopfschild ist bei Coelometopus vorn ausgerandet, die Oberlip23e sehr kurz, das Endglied der Maxillartaster kaum beilförmig. die Epipleuren Laenina. 669 der Flügeldecken bis zum Nalitwiiikel reichend, vorn massig breit, die Augen ausgerandet, das Metasternum sehr kurz, der Körper breit und flach. Es ist nur eine Art der Gattung-, G. dypeatus Germ, aus Portugal, bekannt und durch eine tiefe Grube zwischen dem Kopf- schild und der Stirn ausgezeichnet. 3. Abtheilung. Mjaeninn. Adelndes Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 434. Amphiäorae Leconte Class. Col. N. Am. 1862 p. 239. Amphidorini Hörn Rev. Tenebr. Am., Trans. Phil. Sog. Pliilad. 1871 p. 327. — Leconte Class. Col. Amer. ed. II 1883 p. 375. Trochantina coxarum intermediarum patent. Prothornx luterihus marginatis. Lahr um memhrana articularia occulta. Abdomen membrana articularia inter segmenta 3., 4. et 5. distincta. Tarsi maris antici dilatati. Diese Abtheilung hat mit den beiden vorhergehenden den Mangel einer sichtbaren Gelenkhaut zwischen Oberlippe und Kopfschild gemein, weicht aber von der Abtheilung ApoJitina diirch deutliche Gelenkhaut zwischen dem 3., 4. und 5. Abdominalsegment und von der Abth. Coelometopina durch erweiterte Vordertarsen des Männchens ab. Lacordaire stellte unsere Abtheilung als Gruppe der Helopiden für 4 Gattungen auf und benannte sie nach einer australischen Gattung, was wir nach der europäischen Gattung ändern. Leconte trennte sie 1862 ebenfalls mir als Gruppe iimer- halb dev Helopini ab, entfei^nte sie aber 1883 als besondere Tribus, die er zwischen die Scaurlni und Tenehrionini stellte. Er be- schrieb zu der einen früher bekannten nordamerikanischen Gattung {Amphidora Esch.) noch 2, von denen die eine (Cratidus Lee.) viel- leicht aus der Abtheilung entfernt werden muss, weil sie nicht er- weiterte Vordertarsen des Männchens besitzt. Die 6 Gattungen können wie folgt unterschieden werden. Uebersicht der Gattungen. 1, Augen quer. 2, Körper ohne aufstehende Haare. 3, Das vorletzte Tarsenglied schwach zweilappig. Hierher zahl- reiche Arten aus Australien, die nach Lacordaire noch in mehrere Gattungen zerlegt werden könnten. Adelium Kirby 670 Tenebrionidae. 3' Das vorletzte Tarsenglied einfach. Hierliei- zahlreiche Arten aus Australien. {Cardiothorax Motsch. 1889) Thorncophorus Hope 1840 2' Körper mit aufstehenden Haaren besetzt. 3, Vordertarsen des S nicht erweitert, Hintertibien des ^ ge- zähnt, Hintertarsen kurz , Epipleuren vorn plötzlich ver- breitert. Nur eine Ai*t {osculans Lee.) aus Californien (viel- leicht aus der Abtheilung zu entfernen). Cratidus Lee. 3' Vordertarsen des ^ erweitert. 4, Fortsatz des 1. Abdoniinalsegments zwischen den Hinter- hüften bi-eit und abgestutzt, Epipleuren der Flügeldecken vorn plötzlich verbreitert, Hintertarsen lang. Hierher A. Uttoralis Esch. und nigropüosa Lee. aus Californien. Amphidora Esch. 4' Fortsatz des 1. Abdoniinalsegments dreieckig, Epipleuren nach vorn allmälig verbreitert, Hintertarsen kurz. Hierher St. rufipes Lee. und attenuata Lee. aus Californien. Stenotiichus Lee. 1 ' Augen rundlich und klein, das Metasternum seitlich (von den Mittel- bis zu den Hinterhüften gemessen) so lang als die Mittelhüften, die Hinterwinkel des Halsschildes und die Schultern der Flügeldecken stark veiTundet, die Flügeldecken an der Basis allmälig abfallend, stark punktirt-gestreift, Vorder- schenkel stark verdickt. Im südlichen Europa 15 Arten. Laena Latr. In Europa kommt nur die eine Gattung vor, die auch in unserer Fauna vertreten ist. liaena. Latreille Regue aiiirn. ed. II T. II 1829 p. 39. — Redten- bacher Gatt. 1845 p. 129. — F. austr. 1849 p. 53 u. 599. -- ed. II 1858 p. CVIII u. 619. — ed. lil 1874 p. CXX u. II 123. — Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 439. — Jacquelin du Val Gen. Gel. Eur. III 1863 p. 320. — Seidlitz F. halt. ed. II 1891 p. 135 (Gatt.). — F. tr. p. 135 (Gatt). — AVeise in Schneid, u. Leder Beitr. Kauk. Käferf. 1878 p. 227. Oeuli parvi rotundiusculi. Prothorax angulis posticis rotundatis. Elytra punctato- striata humeris rotundatis. Femora anticä incrassata. Tarsi antici maris parum düatati. Laena. 67 1 Die Gattung Laena erinnert im Habitus, besonders durcli die Einschnürung des Körpers zwischen Halsschild und Flügeldecken, theils (die kleinen Arten) an Stenosis, theils (die grösseren Arten) an Calcar. Der Kopf ist etwa so lang als breit, vor den Augen stets breit und höckerartig über der Fühlerwurzel aufgetrieben, hinter den Augen meist gleich allmälig verschmälert, selten (viennensis und Justinae) mit parallelen Schläfen, hinter denen eine plötzliche Ein- schniü'ung folgt. Der Vorderrand des Kopfschildes ist flach aus- gerandet. Die Augen sind rundlich, niemals sehr gross, meist ge- wölbt, bisweilen sehr klein und flach, in einem Falle ganz ohne Facetten (deplanata). Die Fühler sind ziemlich plump, zur Spitze vom neunten Glied an allmälig etwas verdickt, das dritte und letzte am längsten. Bald sind sie etwas länger und die drei vorletzten Glieder länger als breit, bald etwas kürzer und die vorletzten Glieder nicht länger als breit, was systematisch verwerthbar ist. Das Halsschild zeigt zwei verschiedene Bildungen, die zur Unterscheidung von zwei Gruppen Veranlassung geben. Bei der einen ist es nach hinten nur schwach verengt und der mehr weniger kräftige Seitenrand reicht bis an den Hinterrand, wo sein Ende einen deutlichen stumpfwinkligen oder etwas gerundeten Hinterwinkel bildet. Bei der anderen ist es nach hinten stark eingezogen, und die Hinterwinkel sind ganz ge- schwunden ; denn der feine Seitenrand schwindet kurz vor dem Hinterrande vollständig. Die Basis ist stets ungerandet. Die Flügel- decken sind ganz ohne Schultern und zur Basis, der Einschnürung des Haischildes entsprechend, verengt. Sie sind stets stark punktirt- gestreift. Die Epipleuren sind von vorn bis hinten gleichmässig schmal, nur an der Spitze etwas vertieft, verbreitert und ausgeschweift, so dass eine etwas schnabelförmig ausgezogene gemeinsame Spitze der Flügeldecken zu Stande kommt. Die Beine sind lang, die Schenkel überragen den Seitenrand des Körpers bedeutend und sind keulen- förmig verdickt (die Vorderschenkel stärker) und schwach, selten stark gezähnt, was systematisch verwerthbar ist. Die Tibien und Tarsen sind schmal und einförmig gebildet. Die Männchen haben massig oder schwach erweiterte Vox'der- tarsen, sonst aber keine Abzeichen. Die Larven sind nicht bekannt. Die Gattung Laena steht durch die kleinen rundlichen Augen in der Abtheilung vereinzelt da und hat auch habituell mit den übrigen Gattungen der Abtheilung keine Aehnlichkeit. Die Arten leben unter nassem Laub und sind im südöstlichen Europa und im angrenzenden Asien zu Hause. Die vorliegende Gattung wurde erst 1829 von Latreille be- 672 Tenebrionidae. gründet, nachdem sie schon früher von Megerle und von Dejean aufgestellt und von Fischer 1823 (bei Beschreibung von Laena pulchella aus Südriissland) acceptirt, aber nicht charakterisirt worden war. Latreille kannte nur die eine Art (viennensis) und citirte noch die Fischer 'sehe als fragliche Varietät. So Her beschrieb 1848 dieselben beiden Arten, scheint aber doch mehrere vor sich gehabt zu haben, die er für Varietäten der zweitgenannten (pubella Sol.) hielt. Küster beschrieb 1846 eine dritte Art (ferruginea) aus Dalmatien und Motschoulsky 1858 eine {ceylonica) aus Ceylon. 1876 kamen noch hinzu L. longula Mars, aus Syrien, cUvinoides und syriaca Baudi aus Cypern. Dann erschien 1878 die erste umfassende Bearbeitung der Gattung durch Weise („Beiträge zur kaukasischen Käferfauna" von Schneider und Leder, p. 227), wobei die Arten- zahl auf 16 stieg, 1885 die zweite Bearbeitung von Reitter (Deutsche ent. Zeit. 1885 p. 398), welche sie auf 26 brachte und 1887 eine dritte (tbeilweise) von Reitter (ibid. p. 521), welche noch 3 neuen hinzufügte. Dann beschrieb Solsky noch 2 Arten aus Turkestan, so dass gegenwärtig ungefähr 30 Arten bekannt sind, von denen 15 im südöstlichen Europa vorkommen, die sich wie folgt unterscheiden lassen. üebersicht der europäischen Arten. 1, Halsschild mit deutlichen, wenn auch stumpfen Hinterwinkeln, gewöhnlich schmäler als die Flügeldecken, Körper nicht lang abstehend behaart. 2, Oberseite (abgesehen von den Tasthaaren) nur mit kurzen, feinen, anliegenden Härchen besetzt. 3, Schenkel gezähnt. 4, Alle Schenkel gezähnt. 5, Alle Schenkel mit gleich grossem, spitzigem, fast dorn- förmigem Zahn. Dalmatien, Montenegro. KaufmannüB,eitt. 5' Schenkel ungleich gezähnt. 6, Die Hinterschenkel mit grösserem Zahn als die Vorder- schenkel, Körper auffallend lang gestreckt. L. 7 mm. Balkan. Kraatzü Weise 6' Die Hinterschenkel mit kleinerem, stumpferem Zahn als die Vorderschenkel. 7, Die vorletzten Fühlerglieder viel länger als breit, Hals- schild so breit als lang, Oberseite dicht und grob punk- tirt, wenig glänzend. L. 9 mm. Balkan, Griechenland. Heydenii Weise 1' Die vorletzten Fühlerglieder kaum länger als breit, Halsschild länger als breit. L. 6 — 6,5 mm. Ungarn, Serbien, Türkei. Hopffgartenü Weise Laena. 673 4' Vorderschenkel ungezähnt, die hinteren Schenkel mit scharfem Zahn. L. 7,5 mm. Türkei. alternata ßeitt. 3' Alle Schenkel ungezähnt. 4, Die Naht der Flügeldecken hinter dem Schildchen in ge- ringer Ausdehnung vertieft^). 5, Vorderwinkel des Halsschildes etwas vorragend, Zwischen- räume der Flügeldecken breit, Schläfen hinter den Augen parallelseitig ausgedehnt, hinter ihnen ein deutlich ab- geschnürter Hals, Augen vom Vorderrande des Hals- schildes mehr entfernt. L. 6 — 8 mm. In Oesterreich. {pimelia Duft.) viennensis Sturm 5 ' Vorderwinkel des Halsschildes ganz stumpf und herab- gebogen, Zwischenräume der Flügeldecken sehr schmal. L. 3,5 mm. (ex Weise). In Griechenland, graeca Weise 4' Die Naht der Flügeldecken bis zu Vs ^^^ Länge vertieft, Schläfen kurz, hinter den Augen stark verengt, hinter ihnen kein deutlich abgeschnürter Hals, Augen dem Halsschild näher^). 5, Der 6. Streif der Flügeldecken an der Basis dem 5. deutlich genähert oder mit ihm vereinigt, Halsschild nach hinten sehr wenig verengt. L. 6 — 7 mm. In Siebenbürgen bei Hermannstadt. Ormayi Reitt. 5' Der 6. Streif der Flügeldecken an der Basis dem 5. nicht genähert, Halsschild nach hinten stärker verengt. L. 5 mm. In Siebenbürgen in den nordöstlichen Karpathen. Reitteri Weise 2' Oberseite mit dichter, kurzer, etwas geneigt abstehender Behaarung. 3, Alle Schenkel ungezähnt^), die Zwischenräume der Flügel- decken nicht deutlich gewölbt, mit einer Punktreihe*), Ober- seite rothbraun. 4, Hinterrand des Halsschildes gerade, Schläfen kurz, nach hinten verengt. L. 4,5 mm. (ex Weise) In der Krim. angusta Weise 4, Hinterrand des Halsschildes ausgebuchtet, L. 5 mm. (ex Weise) In der Krim und der Türkei. puhella Fisch. 3' Die Vorderschenkel schwach gezähnt, die Zwischenräume der Flügeldecken deutlich gewölbt und äusserst fein, fast ^) Hierher noch L. Ledert Weise aus dem Caucasus. ^) Hierher noch L. quadricoUis Weise aus dem Caucasus. ^) Hierher noch L. Justinae Reitter aus dem Caucasus. ■*) Hierher noch L. StarJcü Reitt. aus dem Caucasus. V. 43 674 Tenebrionidae. zweireihig piinktirt, Schläfen kurz, nach hinten verengt. L. 8,5 mm. (ex Reitter) In Corfu. Schwarzii Keitt. 1' Halsscliild ohne deutliche Hinterwinkel, Seiten schmäler als die Flügeldecken, Körper abstehend behaart. 2, Oberseite ganz gleichförmig, fein und ziemlich kurz, halb niederliegend behaart. L. 6 mm. (ex Eeitter) Auf Greta. Oertmenn Keitt. 2' Oberseite lang abstehend behaart. 3, Fühler lang, die 3 vorletzten Glieder etwas länger als breit'). 4, Augen deutlich gewölbt, Körper dunkel gefärbt 2), Hinter- schenkel mit sehr kleinen stumpfen Zähnchen, sparsam lang behaart. L. 5 — 6 mm. In Griechenland. Weiset Reitt. 4' Augen flach und sehr klein 3), aber facettirt, Körper rost- roth, Hinterschenkel deutlich, stumpf gezähnt, kurz behaart. L. 4 mm. Türkei. Merklii Weise 3' Fühler kürzer, die 3 vorletzten Glieder höchstens so lang als breit ■*), Schenkel ungezähnt, Oberseite gewölbt, ab- stehend behaax't, Augen klein. L. 3 — 3,5 mm. Dalmatien und Griechenland, (minima Motsch.) ferruginea Küst. Von diesen Arten kommt nur eine in unserem Faunengebiet voi\ El, viennensis: nigra, nitidula, subtiliter puhescens, prothorace postice angustiore, angulis xiosticis ohtusis, elytris punctato-sulcatis. L. 6— 8 mui. Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 730. — Jacquelin du Val Gen. Col. III 1863 tab. 78 fig. 387. — ßaudi Tenebrion. p. 31. — Seidlitz Fauna transs. 1891 p. 559. Scaurus viennensis Sturm Käf. II 1807 p. 180 tab. XLI. Scaurus pimelia Duftscbmid Fauna Austr. 11 1812 p. 289. Laena Pimelia Castelnau Hist. nat. 11 1840 p. 237. — Küster Käf. Eur. V 1846 No. 67. - Soli er Stud, ent. 1848 p. 189, tab. VI fig. 10 — 14. — Redten bacber Fauna austr. 1849 p. 599. — ed. 11 1858 p. 619. — ed. III 1874 p. 123. - Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 439. — Reitter Deutsche ent. Zeit. 1885 p. 399. — ibid. 1887 p. 522. — Weise Beiträge z. Kauk. Käferf. v. Schneider und Leder 1878 p. 228. ^) Hierher noch L. piligera Weise aus dem Caucasus, curvipes Desbr. und libanotica Reitt. aus S}T:ien. ^) Hierher noch L. Jdrtipes aus dem Caucasus. ^) Hierher noch L. deplanata Weise aus Kleinasien und L. Baudii Weise aus dem Caucasus. *) Hierher noch L. parvula Reitt. aus Spien und L. syriaca Baudi aus Cypern. Laena. 675 Der Kopf ist von ziemlicli viereckiger Form, indem vor den Augen eine starke höckerartige Erweiterung und hinter den Augen eine deutliche Schläfe ausgebildet ist. Die Augen sind ziemlich gross, stark gewölbt und deutlich facettirt. Die Fühler sind ziemlich lang, die drei vorletzten Glieder länger als breit. Das Halsschild ist bald mehr, bald weniger deutlich nach hinten verengt, mit stumpf- winkligen, gerundeten, aber immerhin dadurch angedeuteten Hinter- winkeln, dass der dicke Seitenrand bis an die ungerandete Basis reicht. Das Ende des Seitenrandes deutet einen Hinterwinkel an. Die Vorderwinkel sind rechtwinklig oder etwas spitzwinklig. Die Oberfläche des Halsschildes ist gewölbt, massig dicht und grob punktirt und hat auf der Scheibe einige flache Eindrücke. Die Flügeldecken sind eiförmig, haben an der Basis der Naht nur einen schwachen und kurzen Eindruck. Die Streifen sind furchenartig, stark punktirt, die Zwischenräume gewölbt und mit einer Punktreihe besetzt. Die ganze Oberseite ist fein und sparsam anliegend behaart. Die Beine sind im Verhältniss zur Breite des Körpers nicht sehr lang, die Schenkel stark gekeult, ungezähnt, aber die Vorder- und Mittelschenkel mit einigen Kerbzähnen besetzt. Der Körper ist ziemlich plump und sammt den Beinen schwarz. Die Laena viennensis steht durch die Form des Kopfes und die verhältnissmässig plumpe Gestalt in der Gruppe mit anliegender Behaarung und ungezähnten Schenkeln vereinzelt da und ist daher leicht von allen übrigen Arten zu unterscheiden. Die vorliegende Art wurde am Anfang unseres Jahrhunderts von dem bekannten Entomologen Megerle von Mühlfeld bei Wien entdeckt und 1807 von Sturm als Scauncs viennensis zuerst be- schrieben und abgebildet. Mit Unrecht glaubte Duftschmid in ihm den Helops Pimelia Fbr.^) = Pimelia morio Fbr^) zu erkennen und beschrieb ihn als Scaurus pimelia. Umsonst hatte schon Germar^) bemerkt, dass der Käfer, den Fabricius als aus England stammend beschrieb, nach dessen Sammlung eine amerikanische Art sei, die zur Gattung Penthe gehöre, umsonst hatte Schaum*) wiederholt hierauf hingewiesen, umsonst hat Lacordaire den Irrthum, dem er selbst^) verfallen war, berichtigt"), umsonst haben auch Jaquelin du VaP) 1) Fabricius Mant. Ins. 1787 p. 214. - Ent. syst. 1792 p. 121. — Syst. El. I 1801 p. 162. 2) Fabricius Gen. Ins. 1777 p. 240. — Spec. Ins. 1781 p. 318. 3) Silbermann's Revue IV 1836 p. 113. 4) Bari. ent. Zeit. 1859 p. 85. 6) Genera Col. V 1859 p. 439 u. 457. 6) ibid. p. 730. 7) Gen. Col. III tab. 78 fig. 387. 43* 676 Tenebrionidae. und Harold^) die richtige Nomenclatur angewendet, aber immer wieder wird bis in die neueste Zeit der F ab ri ei' sehe Name irrthümlich für unsere Art gebraucht^). Den älteren Fabrici' sehen Namen Pimelia morio hatte übrigens Petagna 1786 auf einen italienischen Käfer übertragen, der in Calabrien überall am Meeresstrande gemein sein und ein gelbes Endglied der Fühler haben soll. Ausser bei Wien ist Laena viennensis noch in Illyrien, Krain, Steiermark, Croatien, Tyrol und in der Schweiz zu Hause. Nördlicher als Wien scheint sie nicht vorzukommen. 4. Abtheilung. MMelopina, Helopides vrais et Misolampides Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 447 et 440. Helopites Jacquelin du Val Gen. Col. Eur. III 1863 p. 320. Helopes Leconte Class. Col. N. Amer. 1862 p. 240. Helopini Leconte ibid. ed. II 1883 p. 385. Trochantina coxarum intermediarum patent. Prothorax lateribus plerumque marginatis. Labrum membrana articularia aperta. Abdomen membrana articularia inter segmenta 3., 4. et 5. distincta. Tarsi rnaris antici plerumque dilatati. Diese Abtheilung hat mit den Abth. der Coelometopina und Laenina die sichtbare Gelenkhaut zwischen dem 3., 4. und 5. Ab- dominalsegment gemein und unterscheidet sich von ihnen und von den Apolitina durch die deutlich sichtbare Gelenkhaut zwischen Oberlippe und Kopfschild. Es sind hier Lacordaire's Helopides vrais und Misolampides vereinigt, weil mit Berücksichtigung der exotischen Gattungen kein einheitlicher Eintheilungsgrund zu finden war und die von Lacordaire hierzu benutzte Fiihlerbildung nicht stichhaltig ist. Von exotischen Gattungen kommen Pseudhelops Guer., Heliophagus Guer. (= Euschatia Sol.), Zophius Breme, Osdara Walker, Sphaerotiis Kirby, Hegemona Gast , Tarpela Bates, Nautes Pasc, Misolampidms Solsky und Stenophanes Solsky hierher^). Die übrigen sind in Europa vertreten und können wie folgt untercshieden werden. 1) Catalogus Col. VII 1870 p. 2006. 2) Vergl. Redtenb acher 1874, Weise 1878, Reitter 1885 u. 87, Schilsky Syst. Verz. d. Käf. Deutschi. 1888 p. 90. ^) Dagegen gehört Diplocyrtun Qued., mit einer Art {floccosus Qued.) aus Marocco zu den Apocryphina und ist p. 665 nachzutragen. Helopina. 677 üebersiclit der europäischen Gattungen. 1, Die Vordertarsen der Männchen nicht erweitert, das Meta- sternum seitlich (von den Mittel- bis zu den Hinterhüften ge- messen) halb so lang als der Durchmesser der Mittelhüften. 2, Die Epipleuren der Flügeldecken von vorn bis zum Naht- winkel gleiclimässig sehr schmal, die Flügeldecken ganz ohne Schulterwinkel, das Halsschild kugelig gewölbt, mit schwach angedeuteten Seitenrändern, Augen vom Vorderrande des Kopfes fast ganz durchsetzt, Körper kurz cylindrisch. In Europa 6 Arten, auf Spanien und Portugal beschränkt. Misolamjnis Latr. 2 ' Die Epipleuren der Flügeldecken vorn sehr breit, nach hinten verschmälert und abgekürzt, die Flügeldecken mit deiitlichen Schulterwinkeln, Hals flach oder massig gewölbt, mit mehr weniger scharfen Seitenrändern , das Kopfscliild vorn gerade abgestutzt, die Oberlippe nicht sehr kurz, das Endglied der Maxillartaster beilförmig, die Augen wenig ausgerandet, der Körper fast so breit als lang, das Abdomen nicht länger als die Hinterschenkel, die Vorderschenkel mit einem Zahn vor der Spitze. Im südlichen Europa 2 Arten. Enoplopus Sol. 1' Die Vorder- und oft auch die Mitteltarsen der Männchen mehr oder weniger erweitert, der Körper gestreckt, das End- glied der Maxillartaster beilförmig. 2, Das Metasternum seitlich (von den Mittel- bis zu den Hinter- hüften gemessen) höchstens so lang als der grösste Durch- messer der Mittelllüften, Flügeldecken ohne Schulterbeulen. 3, Die Flügeldecken an der Basis senkrecht abgeschnitten (der Hinterrand des Halsschildes stösst an den senkrechten, etwas widstigen Vorderrand der Flügeldecken und ist nicht auf ihm verschiebbar), bald mit bald ohne scharfe Schulter- winkel, die Epipleuren an der Basis meist deutlich ver- breitert, das Kopfschild vorn gerade abgesutzt, selten flach ausgerandet (z. B. bei H. tentyrioides und Mori). In Europa gegen 100 Arten. Helops Fbr. 3' Die Flügeldecken an der Basis allmälig abfallend (der Hinterrand des Halsschildes ist auf dem schrägen Theile der- selben verschiebbar), bald mit (laticollis Men. und elongatus All.'), bald ohne scharfe Schulterwinkel, die Epipleuren an der Basis meist nicht verbreitert, das Kopfschild vorn gerade ^) Allard beschrieb diese Art als Entomogonus , sie gehört aber zu Hedyphanes. 678 Tenebnonidae, abgestutzt oder etwas gerundet, die Fühler meist wenig länger als der Kopf und das Halsschild zusammen, der Körper lang gestreckt. Hierher mehrere Arten aus dem Caucasus und aus Kleinasien und eine (gracilis All.) aus der Türkei'). Hedyplianes Fald. 2' Das Metasternum seitlich (von den Mittel- bis zu den Hinterhüften gemessen) doppelt so lang als der Durchmesser der Mittelhüften, das Halsschild auffallend schmäler als die gerundeten, mit Schulterbeule versehenen Schultern der Flügeldecken. 3, Das Kopfschild vorn deutlich breit ausgerandet, die Fühler ziemlich kurz, die Schultern der Flügeldecken abgesclu-ägt, die Epipleuren weit vor der Spitze abgekürzt, die Ober- seite kahl. Nur eine Art {Eu. Mimontü Boield.) in Griechen- land^). Euboeus Boild. 3' Das Kopfscliild vorn meist gei-ade abgestutzt, selten aus- gerandet, die Fühler meist lang, die Schultern der Flügel- decken vortretend gerundet, die Epipleuren nicht oder kurz vor der Spitze abgekürzt, die Oberseite meist behaart, selten kahl (iV. sardiniensis All.). Hierher Arten aus dem westlichen Mittelmeergebiet. Nephodes Rosenh. In unserem Faunengebiet sind nur die beiden Gattungen Eno- plopus und Helops vertreten. E^noplopns. Solier Studi ent. 1848 p. 158. — Redt enb acher Fauna austr. ed. II 1858 p. CVIII u. 617. — ed. III 1874 p. CXX u. II 124. — Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 449. — Seidlitz Fauna halt. ed. II 1891 p. 135 (Gatt.). — Fauna transs. 1891 p. 135 (Gatt.). Acanthopus L a t r e i 11 e Regne anim . ed . II T. 11 1829 p. 38. — C a s t e In a u Hist. nat. II 1840 p. 233. — Allard Abeille XIV 1876 p. 3. — Schweiz. Mitth. 1877 p. 15 u. 64. Palpi maxiUares articulo ultimo securi formt. Oculi transversi. Metasternum brevissimum. Elytra epipleuris latissimis, apice abbreviatis. Femora antica dentata. Tarsi maris haud dilatati. '^) Diese Art ist von Allard zu Catomus gestellt, ebenso H. fulvipes, hesperides und acutipennis Reichn. aus Syrien. 2) Eub. viridis All. ist überhaupt kein Helopide^ sondern = Gonodera pulcherrima Fald. Enoplopus. 679 Eine kleine Gattung, die durch eigenthtimlichen Habitus und einige hinzukommende Merkmale A^on den übrigen Gattungen der Abtheilung scharf unterschieden ist. Der Kopf ist breiter als lang, vor den Augen gerundet verengt, das Kopfschild vorn breit und gerade abgestvitzt, die Augen quer, die Fühler etwas länger als Kopf und Halsschild, das dritte Glied viel länger als das zweite. Das Kinn ist in der Mitte erhöht und zeigt beim Männchen des E. dentipes ein merkwürdiges Geschlechts- merkmal. Die Maxillartaster haben ein beilförmiges Endglied. Das Halsschild ist bald mehr bald weniger breit und nach vorn mehr oder weniger verengt, die El ü gel decken sehr breit und hinten stark abschüssig. Die Epipleuren sind sehr breit, vor der Sjntze aber abgekürzt. Die Beine lang, im Verhältniss zum breiten Körper jedoch kurz erscheinend. Die Mittel- und Hinterscheukel schmal, die Vorderschenkel gekeult und mit einem starken Zahn bewaffnet. Die Tibien und Tarsen sind schmal und einfach. Das Prosternum ist vor den Vorerhüften sehr kurz, das Metasternum kürzer als das Mesosternu.m, zwischen Mittel- und Hinterhüften auf einen schmalen Streif reducirt. Die Männchen haben keine erweiterten Vordertarsen , zeigen aber andere sehr merkwürdige Geschlechtsauszeichnungen. Bei beiden europäischen Arten sind die Fühler mit weichen Haaren dicht gefranzt, und bei der einen europäischen Art (dentipes) ist in der Mitte des Kinnes eine grosse mit aufstehenden Borsten gefüllte Grube vorhanden, also ein sog. Bürstenfleck, wie er bei vielen Männchen der Gattung Blaps auf dem Abdomen und beim Männchen der Gattung Himatismus auf dem Prosternum vorkommt. Ausserdem sind bei derselben Art die Vordertibien innen schwach ausgerandet. Das Geschlechtsmerkmal am Kinn wurde zuerst von Duval (1863) und dann nur noch von Baudi hervorgehoben, das an den Fühlern und den Vordertibien kommt jetzt hinzu. Die Larven sind unbekannt. Die Gattuiig Enoplopus steht in allen Merkmalen der Gattung Helops am nächsten, weicht aber aufser durch den breiten, an Erodius erinnernden Körper durch die breiten Epipleuren, die gezähnten Vorderschenkel, die einfachen Vordertarsen des Männchens ab, während das Merkmal an den Fühlern auch bei Helops, z. B. bei H. lanipes und dryadophilus vorkommt. Von den übrigen Gattungen der Abtheilung weicht die Gattung durch dieselben Merkmale ab. Die vorliegende Gattung wurde zuerst von Latreille für den Helops dentipes Rossi und den Helops dentipes Fbr. aufgestellt und mit dem Namen Acanthopus belegt, der aber schon 1807 von Klug an eine Hymopteren- Gsittnng vergeben worden war. Klug 's Be- 680 Tmebrionidae. grüiidiang dieser Gattung ist nicht ganz leicht zu finflen; denn ihre Beschreibung ohne Namen findet sich in Illiger's Mag. VI p. 208 und der Name ohne Beschreibiing ebenda p. 226. Die Zusammen- gehörigkeit beider ergiebt sich nur aus dem beiden gemeinsamen Citat Xyloscopa splencUda. Die CoUision liegt aber vor, und es muss daher der jüngere von Solier ertheilte Name in Gebrauch treten. Latreille hatte auch den Helops clentipes Fbr. aus Indien als zweite von der Rossi 'sehen verschiedene Art bezeichnet. Castelnau hält es auch für möglich, dass die Fahr ici 'sehe Art ebenfalls hierher gehöre und beschreibt seinerseits 2 nordamerikanische Arten der Gattung A. cupreus und rugosus, die heute beide zu Meracantha ge- hören. Solier, der die Gattung zuerst eingehender beschrieb, scheint auch anziinehmen, dass die Fabr ici' sehe Art vielleicht zur Gattung gehört. Er kennt sie aber nicht und beschreibt sie daher auch nicht. Dagegen beschreibt er noch eine neue Art der Gattung (capensis) vom Cap der guten Hoffnung, die nach Lacordaire besser zu Psorocles zu bringen ist. Ausser der von Eossi schon im vorigen Jahrhundert beschriebenen Art aus Italien und Süddeutschland ist 1884 von Brenske noch eine zweite in Griechenland entdeckt worden. Uebersicht der Arten der Gattung Enoplopus. 1, Halsschild fast doppelt so breit als lang, nach vorn sehr stark verengt, schwach gewölbt, oben und unten neben dem Seiten- rande verflacht und stark längsgerieft, der 7. und 8. Streif der Flügeldecken vorn nicht abgekürzt, das Kinn stark ge- wölbt, lang behaart, beim ^ mit einer grossen BürstengTube. L. 10 — 11 mm. Im südlichen Europa von Oesterreich bis Si- cilien. (caraboides Germ.) dentipes Rossi 1' Halsschild schmäler, kaum IV2 mal so breit als lang, nach vorn wenig stärker als nach hinten verengt; , stark gewölbt, oben und unten neben dem Seitenrande nicht verflacht, die Oberseite sparsam punktirt, die Unterseite mit sparsamen schwachen Längrunzeln, der 7. u. 8. Streif der Flügeldecken nach vorn stark abgekürzt, das Kinn kegelförmig erhaben, bei $ und ^ sparsam behaart, beim $ ohne Bürstenfleck. L. 8 mm. In Griechenland in Kumani im Mai unter Eichenlaub von Brenske gesammelt. Reuter i Brenske JE. dentipes: hrevis, latissinms, convexus, niger, prothorace transverso antrorsum fortiter angustato, longitudinaliter strigoso. L. 10—11 mm. ^ mento foveola scoparia instructo, antennis subtus lanuginosis. Solier Studi eut. 1848 p. 150 tab. IV flg. 7— 13. Enoplopus. 681 Eelops dentipes Rossi Famia etrusc. I 1790 p. 236. — ed. Hellwig I 1795 p. 285. — Panzer Fauna germ. 50 1798 Mo. 4. — Latreille Hist. nat. X 1804 p. 347. Tenebrio caraboides Petagna Spec. Ins. Cal. 1786 tab. I fig. 15. Blaps caraboides Ger mar Reise 1817 p. 190. Acanthopus caraboides C&stehia,u Hist. nat. II 1840 p. 233. — Küster Käf. Eur. XIV 1848 No. 91. — Allard Ab. XIV 1876 p. 5. — Mitth. Schweiz, ent. Ges. V 1877 p. 65. — Baudi Tenebrioniti p. 35. Enoplopus caraboides Bach Käferf. Deiitschl. III 1856 p. 222. — Redtenbacher Fauna austr. ed. II 1858 p. 618. — ed. III 1874 p. 124. — Seidlitz Fauna transsylv. 1891 p. 559. Der Kopf ist breiter als lang, seitlich vor den Augen gerundet verengt und das Kopfschild vorn breit gerade abgestutzt, hinter den Augen sind kleine gerundete Schläfen, hinter denen eine Ein- schnürung folgt. Die Mitte des Kopfes ist mit convergirenden Längs- runzeln bedeckt. Die Augen sind quer und ziemlich flach, die Fühler etwa von halber Körperlänge, alle Glieder gestreckt, nur das zweite ganz klein und das dritte am längsten, 3 — 4 mal so lang als das zweite. Das Halsschild ist fast doppelt so breit als lang, an der Spitze nur halb so breit als an der Basis, mit spitzen Vorder- winkeln und schai'f rechtwinkligen Hinterwinkeln. Die Seiten sind dick, die Basis feiner gerandet, die Oberseite flach gewölbt, neben dem Seitenrande verflacht und dicht mit unregelmässigen Längs- runzeln bedeckt. Die Unterseite ist ebenfalls stark längsgerieft und neben dem Seitenrande verflacht. Die Flügeldecken sind an der Basis so breit als das Halsschild, knapp so lang als zusammen breit, gewölbt und hinten stark abschüssig, an der Spitze gemeinsam zugerundet. Sie sind ziemlich fein gestreift, die Streifen mit spar- samen, etwas übergreifenden Punkten besetzt, der 7. und 8. vorn verbunden, aber bis zur Basis reichend. Die Zwischenräume ganz flach, ziemlich fein und massig dicht punktirt. Das Kinn ist bei $ und 5 stark gewölbt und dicht mit langen Haaren besetzt. Der Zahn an den Vorderschenkeln ist gross und spitz, die Vordertibien bei $ und $ etwas gekrümmt. Das Männchen hat einen vertieften Bürstenfleck auf dem Kinn, eine schwache Ausbuchtung an der Innenseite der Vordertibien zwischen der Mitte und der Spitze und weiche gekrümmte Haare auf der Unterseite der Fühler vom dritten bis zum 8. Glied. Auch sind die Fühler etwas länger als beim Weibchen. Der E. Beitteri steht unserer Art nicht sehr nahe und unter- scheidet sich nicht nur durch die Pünktirung des Halsschildes, wie man aus Brenske 's Beschreibung folgern muss, sondern durch sehr 682 * Tenebrionidae. wesentliche Merkmale, von denen der Mangel des Bürstenfleckes auf dem Kinn der Männchen sogar die Aufstellung einer besonderen Untergattung rechtfertigen würde, wenn eine grössere Artenzalil vorläge. Der E. dentipes wurde zuerst von Eossi 1790 aus Italien be- schrieben. Zwar hatte ihn Petagna 1786 vielleicht als Tenebrio carahoides abbilden wollen, die Abbildung ist aber misslungen, und beschrieben hat er unsere Art jedenfalls nicht; denn Alles, was er p. 26 des Textes an Beschreibung giebt, passt garnicht auf unsei-e Art, sondern einzig und allein auf Cyclirus ivstratus, wie das auch nicht anders sein kann, da er garkeine selbstständige Beschreibung, sondern wörtlich die Diagnosen von Tenebrio carahoides Fbr. und von Carabus coadunatus Degeer (T. IV) wiedergicbt, die sich beide RniCychrusrostratusheziehen. Nur an Degeer's Abbildung (Tab. 111 fig. 13) übt Petagna Kritik und findet sie ungenau. Petagna's Beschreibung kann somit nur bei Cychrus rostratus citirt werden, wenn auch seine Abbildung zu unserer Art gehören mag. Eine blosse Abbildiing kann aber nicht die Priorität eines Namens bedingen. Rossi hatte die Sachlage eigentlich schon genügend erörtert und es ist zu bedauern, dass später von der ganz correcten Nomenclatur Solier's abgewichen und allgemein dem zwar älteren, aber gegenstandslosen Petagna' sehen Namen der Vorzug gegeben worden ist. Ein ähn- licher Versuch, einem noch älteren, aber ebenso unbegriindeten Namen Geltung zu verschaffen, ist neuerdings von Bedel gemacht worden. Nach seiner Mittheilung ^) soll der Tenebrio VeliJcensis, den Pill er und Mi 1 1 er p ach er 2) 1783 beschrieben und abbildeten, un- zweifelhaft unsere Art sein und zwar hauptsächlich, wie es scheint, der gezähnten Vorderschenkel wegen. Einer ernsten Kritik aber, wie sie notwendig ist, um eine Namensänderung vorzunehmen , kann diese Behauptung nicht Stand halten. Einerseits giebt es viele Käfer mit gezähnten Vorderschenkeln, und andererseits enthält die Beschreibung auch andere Angaben, welche jener Deutung direkt entgegen stehen. Flügeldecken, die in eine scharfe Spitze endigen („elytra ad apicem in ciispidem terminata") und eine Körperlänge von etwa 5 mm. („Long. 2 lin,") sind Merkmale, die man beim besten Willen dem „Enoplopus denüpes'''' nicht zusprechen kann. Die Längenangabe erklärt Bedel daher für einen Druckfehler, und in der That zeigt die fig. 3 ein grösseres Thier von 14 mm. Länge, aber auch diese, übrigens sehr missglückte Abbildung hat nur sehr 1) Abeüle XXVK 1892 p. 295 u. 300. ^) Iter per Poseganam Slavoniae provinciam, Budae 1783 p. 83 tab. VII fig. 3. Enoplopus. 683 geringe Aeluiliclikeit mit Enoj^lopus dentipes, indem sie ein viel ge- streckteres Thier darstellt, mit einem Halsscliilde , das vorn kaum schmäler als hinten ist, also eine ganz andere Form als bei unserer Art hat*). Eossi's Beschreibung ist zwar recht ungenau und auch fehlerhaft, weil er fast nur (wörtlich) die Diagnose und Beschreibung von Helops dentipes Fbr. wiedergiebt, den Fabricius aus Koromandel (Indien) beschrieben hatte und der auf keinen Fall hierher gehört 2). Eossi's Angaben nebst dem Vaterlande Italien lassen aber unsere Art unzweifelhaft erkennen. Panzer wiederholt ebenfalls lediglich die Fabrici'sche Diagnose, fügt aber die erste zutreffende Ab- bildung tmseres Käfers, der in der Umgegend von Nürnberg gefangen worden war, bei. Germar, der die Art in Dalmatien fand, machte zuerst darauf aufmerksam, dass die Fabrici'sche Art nicht hierher gehöre, und gab der europäischen Art den Petagna'scben Speciesnamen; Solier dagegen fülu-te den Eossi- Panz er 'sehen wieder ein, irrte aber in seiner Bemerkung (p. 160 nota) in Bezug auf das Alter der Panzer 'sehen Beschreibung, die er in Folge dessen auch für älter hielt als die von Eossi, den er ebenfalls citirt. Ausser den genannten Fundorten sind noch zu nennen das Grossherzogthmn Oesterreich (Eedtenbacher), Sicilien, Ungarn, Siebenbürgen. ^) Wie wenig übrigens Abbildungen beweiskräftig sind, wenn sie nicht mit der Beschreibu g stimmen, davon liefert das Werk von Piller und Mitter- pacher ein hlibsches Beispiel. Es sind hier nämlich auf Tab. VUI sämmtliche Nummern der Figuren von 2 — 16 falsch, weil die ursprünglich versprochene fig. 2 als microscopische Vergrösserung von No. 1 (Curculio sericeus p. 68) ausgefallen ist, und stimmen nicht mit den im Text citirten Nummern. Ent- weder muss man die Nummern der Figuren ändern oder die Nummern im Text conigiren. Letzteres hat Bedel beim Abdrucken der Piller'schen Be- schreibungen bei einigen Arten (Hister nanus, Cerambyx poseganus, Ceramhyx subpilosus, Cucujus anceps) richtig gethan, bei den übrigen aber hat er die Correctur unterlassen, resp. den Fehler gamicht gemerkt und daher über Can- tharis hipunctata und quatuorpunctata Pill., indem er nur nach den falsch citirten Abbildungen urtheilte, die confusesten synonymischen Aufschlüsse ge- geben. Ueber die neuen Gattungen desselben Werkes vergl. pag. 549. -) Er soll nach Fabricius die Körperform des Prionychus ater haben, aber etwas kleiner sein. In welche Gattung die Fabrici'sche Art gehört und ob sie überhaupt gedeutet worden ist, ist mir xmbekannt. Zu Helops gehört sie jedenfalls nicht und zn Enoplopus (wo Latreille, Castelnau und .Solier sie belassen) wahi-scheinlich auch nicht. Sollte sie aber zu Enoplopus gehören, so würde für unsere europäische Art der Speciesname caraboides Genn. in Gebrauch zu nehmen sein. 684 Tenebrionidae. Helops. Fabricius Syst. Ent. 1775 p. 257. — Latreille R^gn. anim. ed. II 1829 p. 39. — Redtenbacher Gatt. 1845 p. 129. — F. aiistr. 1849 p. 53 u. 600. — ed. II 1858 p. CVIIl u. 618. — ed. III 1874 p. CXX 11. II 124. — Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 295. — Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 450. — Seidlitz F. balt. 1875 p. 98 (Gatt.). — ed. II 1891 p. 135 (Gatt.). — F. transs. 1891 p. 135 (Gatt.). — Baudi Tenebrioniti p. 35. Paljii maxillares articulo ultimo securiformi. Oculi transversi. Äntennae articulo ultimo plerumque elongato, maris longiores. Metasternum breve. Elytra basi abrupte perpendiculariter triincata prothoraeis basi con- tiyua, callo humerali nullo. Tarsi antici maris dilatati. Der Kopf ist im Allgemeinen so lang als breit und vor den Augen meist nur kurz verlängert. Das Kopfscliild vorn gerade abgestutzt, selten breit ausgerandet. Die Oberlippe ist ziemlich lang und vorgestreckt, durch eine häutige Gelenkhaut mit dem Kopf- schild verbunden. Die Mandibeln sind an der Spitze meist stumpf abgestutzt, nur bei einigen Arten der 3. Gruppe der Untergattung Helops i. sp. an der Spitze ausgerandet, so dass die Spitze zweizähnig ist. Die Augen sind quer, die Fühler höchstens beim Männchen so lang als der halbe Körper, meist kürzer. Auf der Unterseite des Kopfes ist bei einer Anzahl von Arten jederseits eine Furche be- merkbar, die von dem Unterrande der Augen ausgeht, bald nur in kurzem Bogen verläuft, bald weiter den Unterrand der Schläfen um- grenzt. Diese Furche, die kurz die Augenfurche genannt werden kann, hat zuerst Baudi hervorgehoben und systematisch verwerthet, doch geht ihre Ausbildung einerseits nicht mit der natürlichen Ver- wandtschaft Hand in Hand, andererseits unterliegt sie selbst bei der- selben Art bisweilen Schwankungen, so dass sie nicht systematisch verwerthet werden kann. Das Kinn ist bald ganz flach, bald mit zwei Eindrücken versehen, zwischen denen ein niedriger Längskiel sichtbar, der in einigen Fällen vorn hoch kegelförmig erhoben ist. Die Bildung des Kinnes ist zur Unterscheidung der Untergattungen sehr gut zu verwerthen. Hierbei kommt auch die Bildung der Kehle in Betracht, die bald mit dem Kinnfortsatz und dem Kinn in einer Ebene liegt, bald an der Basis des Kinnfortsatzes eingedrückt ist, Helops. 685 so dass letzterer eine andere Richtung bekommt und sowohl mit der Kehle, als auch in entgegengesetzter Richtung mit dem Kinn einen stumpfen Winkel bildet. Das Halsschild ist bisweilen kaum breiter als der Kopf (z. B. montanus), bisweilen doppelt so breit (z. B. convexus) und kommt von deutlich herzförmiger bis zu querer Gestalt vor. Es ist aber stets nur wenig oder auch garnicht schmäler als die Flügeldecken. Auf der Unterseite ist es entweder deutlich punktirt oder grob verworren gerunzelt oder mit Lcängsstreifen bedeckt. Diese Skulpturen- verschiedenheit ist von der grössten systematischen Bedeutung und kann als erster Eintheilungsgrund der Untergattungen benutzt werden. Die Flügeldecken sind an der Basis stets senkrecht abfallend und an die Basis des Halsschildes fest anschliessend, eine Bildung, die Helops mit Euboeus und Ne])hodes gemein hat, während bei Hedyphanes die Flügeldecken vorn allmälig verflacht unter den Hinterrand des Halsschildes reichen , der auf ihnen verschiebbar ist. Die Basis der Flügeldecken ist so breit oder etwas breiter als die Basis des Halsschildes, die Schulterwinkel sind selten ganz gerundet, meist rechtwinklig oder gar etwas spitz vorragend und dann dicht neben den Hinterwinkeln des Halsschildes liegend. Hinter den Schulterwinkeln sind die Flügeldecken aber stets nur schwach und allmälig verbreitert, niemals zu einer Schulterbeule aufgetrieben wie bei Nephodes und Euboeus, daher auch in den Schultern niemals bedeutend breiter als das Halsschild. Die Epipleuren sind bald ganz, bald abgekürzt, was bei der Unterscheidung der Untergattungen von Bedeutung ist. Der Mangel der Schulterbeule würde es nicht auf- fallend erscheinen lassen, wenn die Flügel ganz fehlten. Dieses ist jedoch nicht immer der Fall. Sturm bildet die verkürzten Flügel von 'Helops striatus {carahoides Pz.) ab (T. II tab. L fig. M) und Roger ^) giebt nach Helops lanipes folgendes Bild: „Flügel ziemlich verkümmert, glashell, Adern sehr blass, Apicaltheil sehr klein, Spitze stark abgerundet. Anordnung des Geäders im Allgemeinen wie bei Tenehrio, doch machen sich bei dieser Gattung in der Querverbindung zwischen der Vena int.-media und ihrer in dem gleichnamigen Felde verlaufenden Nebenader häufig individuelle Schwankungen geltend, indem ausser dem von der Theilungsstelle der Nebenader abgehenden Querast manchmal höher oben noch ein zweiter, manchmal auch dieser allein vorhanden und der erstere mehr weniger erloschen ist. Im Ganzen gewinnt man den Eindruck, als ob die Gattung Helops auf dem Wege sei, flügellos zu werden." Das Metastern um ist meist sehr kurz und zwischen den ^) Roger, das Flügelgeäder der Käfer 1875 p. 63. 686 Tenebrionidae. Hüften gemessen nicht länger als der Durchmesser der Mittelhüften, doch kommen auch Ausnahmen vor, bei denen es nur wenig kürzer ist als bei Nephodes und Eubocus. Es ist das z. B. bei H, gibbühorax und sphaericoUis der Fall. Das Abdomen ist gewöhnlich an den Seiten bis auf die Basis des Analsegmentes gerandet, und diese Randung ist dann bei einigen Arten um die ganze Spitze des Analsegmentes herum deutlich, bei anderen nicht. Selten ist auch das vorletzte Segment seitlich un- gerandet, selten sind alle Segmente ungerandet. Auf dieses Merk- mal, das bei der Artunterscheidung zur Gruppenbilduug verwerthet werden kann, hat zuerst Baudi aufmerksam gemacht. Zwischen dem 3., 4. und 5. Segment ist stets eine deutliche Gelenkhaut vor- handen. Die Beine zeigen wenig Mannigfaltigkeit. Die Schenkel sind stets einfach, nie gezähnt, die Tibien ebenso und nur selten beim Männchen ausgezeichnet. Die Tarsen sind auf der Unterseite stets dicht behaart, beim Männchen die erweiterten Tarsen stärker befilzt. Die Auszeichnungen des Männchens bestehen zunächst stets in einer wenn auch nur äusserst schwachen Verbreiterung der Vorder- tarsen. Oft ist dieselbe aber auch recht stark und bisweilen auch an den Mitteltarsen bemerkbar. Dieses Verhältuiss kann innerhalb der Untergattungen zur Gruppenbildung benutzt werden. Ausserdem zeigen die Männchen von Odocnemis und Cylinärinotus eine Zähuelung der Vorder- und selten auch der Mitteltibien und bei vielen Männchen kommt eine stärkere Behaarung der Vorder- u.nd Mitteltibien vor, doch ist diese nicht sehr auffällig, weil in schwächerem Maasse auch bei den Weibchen vorhanden. Auffallender ist die Bewimperung der Vordertibien, wie sie z. B. bei den Männchen von H. planipennis und Genei vorkommt, worauf zuerst Baudi aufmerksam gemacht hat. Dann zeigen einige Arten der Untergattungen Stenomax ^ Omaleis, Xanthomus und Nalassus ein an Pedinus und Platyscelis erinnerndes Geschlechtsmerkal , indem die Männchen auf der Mitte des ersten, seltener auch des zweiten Abdominalsegmentes eine mehr oder weniger dichte Behaarung zeigen. Für Bildung kleinerer Gruppen wird auch dieses Merkmal benutzt. Endlich ist allgemein bei allen Arten an den Fühlern ein männliches Geschlechtsmerkmal zu constatiren, indem dieselben bei den Männchen stets (meist deutlich) länger sind als bei den Weibchen, auch ist das Endglied derselben beim Männchen (oft bedeutend) gesti-eckter. Eine besondere Bewimperung. wie bei den Männchen von Enoplopus-, zeigen die Fühler bei den Männchen von H. dryadophilus. Oft ist auch die allgemeine Körperform des Männchens gestreckter und die der Flügeldecken weniger bauchig als beim Weibchen. Helops. 687 Der Forceps zeigt eine ziemlich grosse Mannigfaltigkeit. Bei den Untergattungen Stenomax, Odocnemis, Omaleis und Nalassus ist er schmal, glatt und zugespitzt, dabei bald flach gedrückt, bald pfriem- förmig rund, im letzteren Falle bisweilen (z. B. bei H. meridiamis) mit einer tröpfchenähnlichen Verdickung an der Spitze. Bei der Untergattung Helops i. sp. ist der Forceps z. Th. flach und ziemlich parallelseitig (und zwar ist er dann entweder glatt oder mit wider- hakigen Börstchen besetzt), z. Th. (bei H. tenebricosus u. Verw.) konisch zugespitzt und mit widerhakigen Börstchen besetzt, z. Th. (bei H. Priapus) breit löffelförmig und beborstet. Die Larven sind von folgenden Arten bekannt: JS. coeruleus: Waterhouse Tr. ent. Soc. Lond. T. I 1836 p. 20 tab. 4 fig. 3. West wo od Introd. 1 1839 p. 312 fig. 36, 20-25. Perris Ann. Sc. nat. 1840 p. 81 tab 3 A. fig. 1—5. — Ann. Soc. Linn. Lyon T. 23, 1876 p. 130. Mulsant Col. d. Fr. Lat. 1854 p. 311. Schiödte Met. El. P. X Tenebr. 1877—78 p. 571 tab. XI fig. 15—22. H. lanipes: Blanchard Mag. d. Zool. 1837 p. 175 fig. 1—2. Mulsant Col. d. Fr. Lat. 1854 p. 350. H. striatus: Perris Ann. Soc. Ent. Fr. 1857 p. 367 tab. 9 fig. 458-463 H. assimilis: Perris Ann. Soc. Linn. Lyon T. 23 1876 p. 132. H. pellucidus: Perris ibid. p. 133. Die Beschreibung der Larve des H. lanipes ist (wenigstens bei Mulsant) so unvollständig, dass sie sich nicht verwerthen lässt, die übrigen 4 unterscheiden sich wie folgt: 1, Das 1, — 7. Dorsalsegment nicht oder nur einzeln punktirt, die Endhaken des letzten Dorsalsegments tragen aussen an der Basis keinen Zahn. 2, Das 8. (vorletzte) Dorsalsegment ist nur mit einzelnen schwachen Punkten besetzt, das 6. und 7. mit 2 Punkten nahe der Basis, das 3. Fühlerglied ist kaum kürzer als das 2. pellucidus V Das 8. Dorsalsegment ist dicht und grob punktirt, das 3. Fühlerglied ist kürzer als das 2. 3, Das 8. Dorsalsegment ganz mit groben Punkten bedeckt und in der Mitte mit 2 kurzen dicken Zähnen besetzt, coeruleus 3' Das 8. Dorsalsegment vorn mit groben Punkten, hinten mit Körnchen bedeckt, ohne Zähne. assimilis V Alle Dorsalsegmente mit einer Reihe von Punkten an der Basis, das 6. und 7. sparsam, das 8. sehr dicht mit groben 683 Tenebrionidae. Punkten besetzt, ohne Körnchen und ohne Zähne, die End- haken des letzten Dorsalsegments aussen an der Basis mit einem deutlichen Zahn. striatus Ausserdem liegt eine Beobachtung der Lebensweise (aber keine Beschreibung) der Larve von Helops palUdus vor. Sie soll nach Pilate's Mittheilung in den Stengeln einer am Meeresstrande wachsenden Distelart leben. (Vergl. Mulsant Col. Fr. p. 304.) Die Puppen sind von H. coeruleus und von striatus diirch Perris (Ann. Soc. Linn. T. 23 1876 p. 132 und Ann. Soc. Ent. Fr. 1857 p. 369 tab. 9 fig. 464—465) beschrieben worden. Die Gattung Helops steht den Gattungen Euboeus und Nephodes sehr nahe und ist von ihnen schwierig, eigentlich nur habituell durch die fehlenden Schulterbeulen und das breitere Halsschild, zu trennen; denn das Merkmal des kurzen Metasternums erleidet eine Ausnahme durch H. gibbithorax und sphaericollis, bei denen es nicht viel kürzer ist als bei Nephodes. Zugleich nähern diese beiden Arten sich durch Behaarung der Flügeldecken der Gattung Nephodes und beweisen ihre Zugehörigkeit zu Helops nur durch die fehlende Schulterbeule und breiteres Halsschild. Sodann ist Hedyphanes der nächste Ver- wandte, aber durch die vorn allmälig flach abfallenden Flügeldecken gut zu unterscheiden. Mehrere von Allard zu Catomus gestellte und einige von Kr a atz als Helops beschriebene Arten müssen nach diesen Merkmalen zu Hedyphanes kommen. Sodann sind die Gattungen Anisocerus iind Apolites der Gattung Helops habituell sehr ähnlich, und A. mucoreus wurde auch von Küster als Helops beschrieben. Abgesehen von den nicht er- weiterten Vordertarsen der Männchen weichen die beiden genannten Gattungen sehr wesentlich durch das kaum beilförmige Endglied der Maxillartaster, durch das sehr kleine Endglied der Fühler und durch das Fehlen der Gelenkhaut an der Oberlippe und zwischen den Abdominalsegmenten von Helops ab. Enoplopiis endlich hat gezähnte Vorderschenkel, Misolampus fast ganz getheilte Augen, und beide haben nicht erweiterte Vordertarsen der Männchen. Geographisch ist die Gattung hauptsächlich um das Mittelmeer herum verbreitet und hier am artenreichsten entwickelt. Die meisten Arten leben auf Bäumen und einige treten in grosser Individuenzahl auf. Einige Arten leben unter Rinden nnd eine Art (pallidus) im Sande des Meeresstrandes. Die Gattung Helops wurde schon 1775 von Fabricius auf- gestellt und umfasste damals nur 9 Arten, von denen heute nur noch 3 (coeruleus L. , lanipes L. und quisquilius Fbr.) der Gattung an- gehören. Die übrigen gehören theils den Melandryiden, theils den Alleculiden und Tenebrioniden an. Noch mehr wurde die Helops. 689 Gattung in den späteren Werken des Fabricius ausgedehnt. 178 L enthält sie 14, 1787 21, 1792 29 und 1801 gar 48 Arten, die heute zu allen möglichen Familien gehören. Auch Latreille vereinigte in der Gattung Helops anfangs sehr heterogene Elemente, die er erst allmälig ausschied, bis er 1829 den Rest der Gattung in 13 Unter- gattungen theilte, von denen Helops i. sp. der Gattung Helops in unserem Sinne so ziemlich entspricht. In dieser engen Umgrenzung zählte Latreille nur 5 Arten auf, später aber ex-fuhr die Gattung eine ungemeine Bereicherung an Arten und wurde schliesslich noch- mals in mehrere Gattungen resp. Untergattungen zerlegt. Castelnau zerlegte die Gattung in 5 Untergattungen : Helops i. sp., Änteros, Hipponome, Pyanisia und Prionychus. Die letztgenannte gehört nicht hierher, sondern zu den Alleculiden, die vorletzte bildet jetzt eine Gattung der Amarygmini, die drei ei-stgenannten gehören zu Helops, sind auch ihrem Inhalte nach, der sich nicht über zusammen 6 Arten erhebt, zu erkennen, nicht aber als morpho- logisch begründet zu betrachten. Unaufgeklärt sind auch seine beiden nevien Arten, Helops inflatus von Paris, dessen weder der Faunist Mulsant noch der Monograph Allard erwähnt hat, und Helops virescens aus Nordamei-ika , während seine dritte neue Art Helops Marloysi als synonym zu H Rossü gehört. Die erste umfassende Bearbeitung der Gattung versuchte Küster, indem er 1850 (Käf. Eur. XXI No. a, b u. c) eine Uebersicht der europäischen Arten gab. Er zerlegte sie in 21 Gruppen, die er leider sehr ungenügend charakterisirte , indem er sie nicht durch zwingende Gegensätze dichotomisch von einander schied, sondern einfach hinter einander aufzählte und nur in wenigen Fällen durch wirklich brauchbare Merkmale kennzeichnete. Dem Inhalte nach sind viele seiner Gruppen recht natürlich. Die 1., 8. und 20. Gruppe enthält Arten der Untergattung Helops i. sp., die 2. Apolües mucoreus, die 3. Diastixus, die 4., 9., 10., 11. und 19. Stenomax und einige Xanthoinus, die 5. Catomus, die 6. Baiboscelis, die 7. Dendarus fora- minosus, die 12. und 13. Xanthomus, die 14. und 15. Nesotes, die 16. Nalassits und Xanthomus, die 17. Xalassus, die 18. Nalassus und Omaleis, die 21. Helops i. sp. und Nephodes. Im Ganzen gruppirte er hier 89 Arten, die in der Folge mit ebenso vielen ausführlichen, aber zusammenhanglosen Einzelbeschreibungen versehen wurden, in denen man hier und da wichtige wirklich unterscheidende Merk- male angegeben findet, so dass die meisten seiner Beschi-eibungen zwar mit Mühe, aber doch mit einiger Sicherheit gedeutet werden können. 21 müssen dabei als Synonyme resp. Varietäten eingezogen werden, 6 bleiben unaufgeklärt, nämlich H. nitidipennis, gracilis, laevigatus, clypeatus, brunnitarsis, intersparsus, aber 61 sind wohl V. 44 690 Tenebrionidae. unterschiedene Arten, von denen allerdings einige zu anderen Gattungen {ApoUtes, Dendarus, Nephodes) gehören, oder andere Namen annehmen. Die Erhaltung mehrerer Typen der Küster' sehen und der Ger mar 'sehen Sammlung verdanken Avir Dr. Kraatz, während die Typen der aus der Sammlung der Stettiner entomologischen Vereins beschriebenen Arteu leider nicht mehr existiren. Die zweite, jedoch wenig über den Ealimen der französischen Arten hinausgehende Bearbeitung der Gattung lieferte 1854 Mulsant in den Col. d. Fr. Er war der Erste, der die so sehr artenreiche Gattung in Untergattungen zerlegte, deren er 3 aufstellte und wie folgt charakterisirte : 1, Vorderschenkel unten mit langen Haaren gefranzt. subg. Xanthomus 1' Vorderschenkel nicht gefranzt. 2, Der scharfe Seitenrand der Flügeldecken vor der Spitze ab- gekürzt und durch einen stumpfen oder wulstigen ersetzt, der 8. Zwischenraum nicht kielförmig. subg. Helops 2' Der scharfe Seitenrand ist wenigstens bis an das Ende des 8. Zwischenraumes deutlich, Unterseite des Halsschildes längs- runzlig, subg. A^alassus Auch Aveiter gruppirte Mulsant die Arten in den Untergattungen dichotomisch mit gewohnter Schärfe, wobei er eine Menge neuer Merkmale entdeckte, nach denen sich die von ihm beschriebenen 19 Arten fast alle mit Sicherheit und Leichtigkeit feststellen lassen. Mulsant' s auf 19 Arten beschränkte Bearbeitung stellt daher einen grösseren Fortschritt in der Kenntniss der Gattung dar, als Küster 's Beai'beitung mit ihren 89 Einzelbeschreibungen. Baudi gab in den „Coleotteri tenebrion/ü delle collezioniüaliane'''' P. III p. 31 — 117 (Estratto dal BuUettino Entomologico Anno IX) eine Eintheilung der ganzen Gattung Helops im weitesten Sinne in Gruppen und innerhalb der Gruppen ausführliche Einzelbeschi'eibungen der meisten dahin gehörigen Arten. Uebersichtlicher und, weil zum Theil dichotomisch bearbeitet, leichter benutzbar ist dagegen Baudi's „Generis Helops spederum methodicae dispositionis tentamen^' in der „Deutschen entom. Zeit." 1876 p. 268—281, jedoch viel weniger ausführlich, so dass beide Arbeiten sich gegenseitig ergänzen. Baudi nimmt 4 Untergattungen, HedypJianes, Entomogonus , Helops und Euhoeus mit zusammen 20 Gruppen an, die er leider nicht dicho- tomisch unterscheidet, sondern coordinirt in jeder Untergattung neben einander aufführt. Auch die 15 Gruppen der Untergattung Helops i. sp. stehen ohne scharfe Gegensätze der Charaktere neben einander und sind nur einmal in 2 Abtheilungen zusammengefasst, nach dem von Baudi entdeckten Merkmale der Augenfurche. Die Benutzung i Helops. 691 dieses Merkmales in erster Linie liefert zwar eine recht natürliclie Zerlegitng der Gattung Helops, indem die erste Abtlieilung (ohne Augenfurche) fast ganz aus HelofS i. sp., Baiboscelis und Diastixus besteht, während in der zweiten (mit Augenfurche) vorherrschend Stenomax, Nalassus, Omaleis und Xanthomus vertreten sind, allein das Merkmal ist leider nicht durchweg genügend constant, um in erster Linie benutzt zu werden. In der Untergattixng Stenomax z. B. ist die Augenfurche bei den meisten Arten deutlich, bei St. lanipes aber oft undeutlich und bei aeneus ganz fehlend. Im Ganzen be- handelt Baudi 77 Arten unserer Gattung Helops aus dem weiteren europäischen Faunengebiete und macht in der ausführlicheren italienischen Arbeit namentlich werthvoUe Angaben über ein von ihm ebenfalls neu entdecktes Merkmal, die Eandung des Analsegmentes, ohne dasselbe indess systematisch zu verwerthen, und über die Geschlechtsmerkmale an den Tarsen der Männchen. Allard gab zuerst 1876 (Abeille XIV) eine kurze, aber durch- weg in dicbotomischen Gegensätzen klar ausgedrückte systematische Eintheilung der Helopides vrais Lacord. Er nimmt dabei, soweit das weitere europäische Faunengebiet in Betracht kommt, 15 Gattungen an, die er wie folgt charakterisii't : \, Vorderschenkel gezähnt. Äcanthqpus Latr. 1' Vorderschenkel ungezähnt. 2, Metasternum lang. 3, Flügeldecken mit rechtwinkligen Schultern fest an das Halsschild schliessend. 4, Epipleuren der Flügeldecken hinten abgekürzt, Kopfschild am Vorderrande ausgerandet. Euhoeus Boield. 4' Epipleuren bis zum Nahtwinkel reichend. Nephodes Kosh. 3' Flügeldecken ohne Schultern unter das Halsschild geschoben. Hedyphanes Fisch. 2' Metasternum kurz. 3, Flügeldecken mit ganz gerundeten Schultern. Catomus All. 3' Flügeldecken mit ausgebildeten Schulterwinkeln. 4, Halsschild auf der Unterseite punktirt. Helops Fbr. 4' Halsschild auf der Unterseite seitlich mit Längsrunzeln besetzt. 5, Flügeldecken gestreift. 6, Körper gestreckt, Fühler lang und schlank, fadenförmig. Odocnemis All. 1 , Vordertibien des ^ gebogen und innen gezähnelt. 7' Vordertibien des S einfach. 8, Halsschild mit winklig gebogenen Seiten. Cyllndrinotus Fald. 44* 692 Tenebrionidae. 8' Halsschilcl mit gerundeten Seiten. 9, Halsschild herzförmig, Flügeldecken gewölbt. Stenoniax All. 9' Halsschild trapezförmig, Flügeldecken flach. Omalus All. 6' Körper oval, an Amara erinnernd, das 4. — 10. Fühler- glied zur Spitze verbreitert, Halsschild an der Basis breiter als an der Spitze. 7, EpijDleuren der Flügeldecken nicht abgekürzt. Nalassus Muls. 7' Epipleuren der Flügeldecken vor der Spitze plötzlich abgekürzt. Nesotes All. 5' Flügeldecken nur gereiht punktirt. 6, Halsschild herzförmig. Entomogonus Sol. 6' Halsschild fast viereckig, mit gerundeten Seiten. 7, Vordertibien zur Spitze keulenförmig verdickt, Flügel- decken fast walzenförmig. Raiboscelis All. 7 ' Vordertibien einfach, Flügeldecken oval. Diastixus All. In der ausführlicheren Arbeit von 1877 änderte Allard diese Eintheilung in einigen Punkten, so dass sie, was die 10 Gattungen betrifft, die hier als Untergattungen mit Helops vereinigt werden sollen, folgende Gestalt annahm, wobei Omalus einging und als Omaleis zur Untergattung von Stenoniax wurde und Nalassus eine Untergattung (XantJiomus Muls.) erhielt. 1, Vordertibien einfach. 2, Fühler dick. 3, Halsschild auf der Unterseite grob punktirt oder gerunzelt. 4, Flügeldecken gereiht-punktirt, mit zugespitzten Schulter- winkeln, ganzen Epipleuren und oft klaffender Spitze. Entomogonus Sol. 4' Flügeldecken punktirt - gestreift , mit nicht zugespitzten Schulterwinkeln und meist abgekürzten Epipleuren. Helops i. sp. 3' Halsschild auf der Unterseite längsriefig. Nalassus Muls. 2' Fühler schlank, die Basis der Halsschildes stark überragend. 3, Flügeldecken mit deutlichen Schulterwinkeln, Halsschild auf der Unterseite längsriefig. 4, Die Episternen des Metathorax nach vorn nicht verbreitert, Halsschild herzförmig, Körjjer gestreckt. Stenomax All. 4' Episternen des Metathorax vorn breiter. 5, Halsschild breit, Flügeldecken stets punktirt-gestreif't. Nesotes All. Helops. 693 5 ' Halsscliild nach hinten verschmälert, Flügeldecken höchstens hinten gestreift, vorn nur gereiht-punktirt. Diastixus All. 3' Flügeldecken mit ganz verrundeten Schultern. Catomus All. 1' Vordertibien beim S gekeult oder gezähnelt. 2, Vordertibien beim $ nur gekeult und ausgebogen, Flügel- decken mit spitz (nach vorn) vorgezogenen Schulterwinkeln und abgekürzten Epipleuren. Baihoscelis All. 2' Vordertibien beim ^ innen mit Kerbzähnchen besetzt, Flügeldecken mit rechtwinkligen Schulterwinkeln und ganzen Epipleuren. 3, Vordertibien des S gekrümmt. Odocnemis All. 3' Vordertibien beim ^ nicht gekrümmt, bei ^ und $ meist von der Mitte an innen verbreitert. Cylindrinotus Faldm. Diese 9 von Allard unterschiedenen Gattungen und ebenso seine 2 Untergattungen (Xanthomus und Omaleis) sind zum grössten Theil ganz natürliche Artencomplexe und können mutatis mutandis als Untergattungen von Helops aufrecht erhalten werden. Die noth- wendigen Aenderungen beziehen sich weniger auf die morpho- logischen Unterscheidungsmerkmale, als auf die Umgrenzung i-esp. den Inhalt der einzelnen Untergattungen. Von Omaleis ist H. mon- ianus, von Catomus sind H. gihbicolUs, spJiaericollis , cribripennis, lon- giUus, villosipennis und macellus sicher zu Helops i. sp. zu bringen (wohin Allard den H. superhus, der fast verrundete Schultern be- sitzt schon richtig gestellt hat), weil sie eine deutlich punktirte Unterseite des Halsschildes haben. Die Untergattung Catomus wird auf H. pygmaeus und einige wenige Arten beschränkt werden müssen; denn mehrere der 28 von Allard hier vereinigten Arten haben nicht verrundete Schultern der Flügeldecken (z. B. macellus), andere haben, wie erwähnt, eine punktirte Unterseite des Hals- schildes ixnd mehrere (z. B. hesperides , fulvipes, acutipennis, fragüis) gehören zu Hedyphanes. Leider sind mir nur 15 von den 24, dem europäischen Faunengebiet angehörenden Arten bekannt geworden. Bei den übrigen Untergattungen sind nur geringe Aenderungen im In- halt vorzunehmen : H. pyrenaeus z. B. kommt von Stenomax zu Oma- leis. Auch wird die Unterscheidung dieser beiden Untergattungen auf andere Merkmale gegründet. Odocnemis endlich erhält einen starken Zuwachs auf Kosten von Stenomax. Die Gattung Entomogonus, von So Her nur für die eine Art (Barthelemyi) ungenügend begründet und von Allard auf 6 Arten erweitert, kann in anderer Begrenzung und nur als Untergattung von Helops beibehalten werden, zu der anguli- collis Muls. {= Hagii All.), Peyronis Eeiche und Davidis Fairm. gehören, während E. saphyrinus All. {== Faustii All.) zum subg. ß94 Tenebrionidae. Raiboscelis gehört und E. elongatus All. ganz deutlicli ein Hedy- phanes ist. Die Gattung Parablops (= Gerandryus) gehört zu den Alleculidae, Parablops sardiniensis All. aber ist ein Nephodes. Die von Allard ausserdem für mehrere exotische Arten an- genommenen Gattungen C'osclnopüUx All., Tarpela Bates und Nantes Pasc, haben verschiedenen Werth. Die erstgenannte ist eine Unter- gattung von Ilelops, die beiden anderen scheinen mit Nephodes und Euboeus verwandt und könnten \äelleicht selbstständige Gattungen sein. In Nordamerika kommen etwa 23 Arten vor, die man nach Hörn (Eevis. Tenebr. N. Amer. Trans. Philos. Soc. Philad. 1871 p. 391) wie folgt unterscheiden kann: Uebersicht der nordamerikanischen Helops-Arten. 1, Körper geflügelt*). 2, Halsschild fast quadratisch, mit schwach gerundeten Seiten, alle Winkel vorgezogen. 3, Halsschild an der Spitze aitsgerandet, Plügeldecken metallisch glänzend. (Gen. Tarpela Bates subg. Lamperos All.). 4, Seiten des Halsschildes nicht wellenförmig. 5, Flügeldecken fein gestreift, mit fein punktirten Zwischen- räumen. L. 13 — 18 mm. (vittatus Ol., taeniatus Beauv.) micans Fbr. 5 ' Flügeldecken tief gestreift, mit gewölbten fast unpunktirten Zwischenräumen. 9 — 11 mm. venustus Say 4' Seiten des Halsschildes wellenförmig, Flügeldecken ziemlich tief gestreift. 12 — 14 mm. tindulatus Lee. 3 ' Halsschild an der Spitze gerade abgestutzt, mit rechtwinkligen Winkeln, Flügeldecken mit Reihen länglicher Punkte, Ober- seite fast matt. 13 mm. impoUtus Lee. 2 ' Halsschild meist breiter als lang, mit massig gerundeten Seiten. 3, Die letzten Glieder der Fühler comprimirt und fast drei- eckig, Oberseite schwarz, fast matt. 4, Halsschild zur Basis verschmälert. 5, Körper gewölbter und breiter. L. 14 — 18 mm. opacus Lee. 5 ' Körper flacher und schmäler. L. 9 mm, pundipennis Lee. 4' Halsschild zur Basis verbreitert. L. 9,2—15,5 mm. rugulosus Lee. 3' Die Fühler schlank, ihre letzten Glieder nicht comprimirt. ^) Dieser erste, von Hörn benutzte Eintheilungsgiiind, ist nicht recht stich- haltig; denn gleich bei H. opacus beschreibt Hörn eine ungeflügelte und eine geflügelte Form. Helops. 695 4, Halsschild stumpf gerandet, Oberseite bräunlich. 5, Das letzte Glied der Fühler kürzer. L. 9,5 — 16 mm. angustus Lee. 5' Das letzte Glied der Fühler länger als das 10. L. 7 — 10 mm. gracilis Bland 4' Halsschild scharf gerandet. 5, Der Rand des Halsschildes schmal. 6, Unterseite des Halsschildes seitlich sehr fein längsriefig. L. 6—10,5 mm. californicus Mannh. 6' Unterseite des Halsschildes seitlich verworren gerunzelt und punktirt. L. 15,5 mm. Edwardsü Hörn 5' Der Rand des Halsschildes breit, mehr oder weniger auf- gebogen, Oberseite glänzend. 6, Halsschild in der Mitte am breitesten. L. 10 mm. pernitens Lee. 6' Halsschild an der Basis am breitesten. L. 7,5 mm. laetus Lee. 1' Körper ungeflügelt. 2, Fühler kurz, die letzten Glieder comprimirt. L. 10 — 11 mm. rugicollis Lee. 2' Fühler länger als Kopf und Halsschild. 3, Die Seiten des Halsschildes gerundet. 4, Halsschild an der Spitze abgestutzt. 5, Halsschild breiter als lang. 6, Hinterwinkel des Halsschildes stumpf oder gerundet. 1 , Die Endglieder der Fühler fast cylindrisch, das letzte Glied lang, Zwisckenräume der Flügeldecken mit runden Höckern besetzt. L. 8,5 — 13 mm. Bacliei Lee. 7' Die Endglieder der Fühler fast dreieckig, das letzte Glied kurz eiförmig, Zwischenräume der Flügeldecken flach. L. 5,5—7 mm. convexulus Lee. 6' Hinterwinkel des Halsschildes fast rechtwinklig. 7, Flügeldecken fein gestreift-punktirt. 8, Unterseite das Halsschildes seitlich mit starken Längs- riefen. L. 6,5 — 8 mm. (aratus Say, pullus Say) aereus Germ. 8' Unterseite des Halsschildes seitlich grob punktirt. 9, Das letzte Fühlerglied länger als das 10. L. 10 -13 mm. cisteloides Germ. 9' Das letzte Fühlerglied kürzer als das 10. L. 11,5 mm. discretus Lee. 7 ' Flügeldecken tief gestreift. L. 7 mm. sulcipennis Lee. 696 Tenebrionidae. 5' Halsschild länger als breit, Körper schmal. L. 6 — 9 mm. attenuatus Lee. 4' Halsschild an der Spitze ausgeraudet, die Winkel vorragend, Flügeldecken tief gestreift, Körper breit eiföi-mig. L. 5 — 8 mm. farctus Lee. 3' Die Seiten des Halsschildes vor der Mitte fast winklig ge- bogen, die Spitze gerade abgestutzt, die Fühler schlank, Körper breit eiförmig. L. 10,5 mm. tumescens Lee. Von diesen 23 Arten hat Allard nur 9 gekannt und in sein System aufgenommen. Er beschreibt H, micans, venustus und iindu- latus als Tarpela subg. Lamperos, H. opacus als Helops, H. rugulosus, angustus und californicus als Onialeis, H. aereus als Stenomax und IL cisteloides als Coscinoptilix. Ausserdem finden sich bei ihm noch 3 als Catomus beschriebene Arten aus Nord- Amerika: C. aratus Say, den er somit von //. aereus unterscheidet, C. seriatus All. und alter- natus All. Nach den erwähnten Aenderungen können wir 14 gut umgrenzte Untergattungen für das europäische Faunengebiet annehmen, von denen eine {Helops i. sp.) noch in 3 natürliche Gruppen zerfällt. Uebersicht der Untergattungen von Helops. 1, Unterseite des Halsschildes deutlich j)unktirt oder verworren gerunzelt, Schulterwinkel meist als deutliche Ecke vorhanden, Augenfurche fehlend, Vordertibien der ^ nie gezähnelt. 2, Vordertibien des ^ zur Spitze keulenförmig verdickt, Unter- seite des Halsschildes meist ohne Punkte, nur mit weitläufigen verworrenen Runzeln besetzt. subg. Raiboscelis All. 2' Vordertibien des c^ höchstens schwach gebogen, Unterseite des Halsschildes mit deutlichen Punkten besetzt oder ver- worren gerunzelt oder gekörnt. 3, Kinn nach vorn kegelförmig erhaben, Halsschild schwach herzförmig, mit rechtwinkligen Hinterwinkelu, einfach aus- gerandetem Vorderrande und flacher Scheibe, Flügeldecken punktirt-gestreift mit spitz nach vorn vorragenden Schulter- winkeln, alle Abdominalsegmente an der Seite dick und das Analsegment auch an der Spitze (meist deutlich) ge- randet, die Vordertarsen des ^ nur sehr schwach verbreitert. subg. Anteros Gast. 3' Kinn flach, höchstens mit einem Mittelkiel und 2 seitlichen Gruben . 4, Der Seitenrand der Flügeldecken an der Spitze verdickt und als lappenförmiger Fortsatz mehr oder weniger deutlich Helops. 697 über den Nahtwinkel hinausragend, Halsscliild mit ge- rundetem Vorder- und rechtwinkligen Hinterwinkeln, alle Abdominalsegmente an der Seite und das Analsegment auch an der Spitze deutlich gerandet. subg. Entomogonus Sol. 4' Der Seitenrand der Flügeldecken hinten höchstens wenig wulstig gewölbt, aber nicht als Fortsatz über deia Naht- winkel hinausragend. 5, Kopfschild vorn breit ausgerandet, die Kehle, der Kinn- fortsatz und das Kinn liegen flach, fast in ein- und derselben Ebene, alle Abdominalsegmente seitlich ungerandet. subg. Probatius. 5' Kopfschild vorn gerade abgestutzt, die Kehle hinter dem Kinnfortsatz mehr oder weniger vertieft, so dass der Kinn- fortsatz sowohl mit der Kehle als auch mit dem Kinn nicht in einer Ebene liegt, die 3 ersten Abdominalsegmente seit- lich deutlich gerandet. subg. Helops i. sp. L' Unterseite des Halsschildes seitlich mit mehr oder weniger deutlichen Längsrunzeln besetzt, Augenfurche oft vorhanden. 2, Schulterwinkel der Flügeldecken als deutliche, wenn auch stumpfwinklige Ecke vorhanden. 3, Vordertibien der ^ innen mit Kerbzähnen besetzt und die Vorderschenkel verdickt, Augenfurche meist deutlich. 4, Schultern der Flügeldecken rechtwinklig, die Zwischen- räume ohne Höcker, Epipleuren meist bis zur Spitze deut- lich, die Unterseite des Halsschildes nur undeutlich längs- runzlig, fast verworren gerunzelt, Körperform plump, wie bei Nalassus, beim ^ die Voi-der- und meist die Mittel- tibien innen gezähnelt, die Vorder- und Mitteltarsen stark verbreitert. subg. Cylindrinotus Faldm. 4' Schultern der Flügeldecken spitzwinklig nach vorn vor- springend, die Zwisehenräume meist mit Höckern, Epipleuren meist weit vor der Spitze verschmälert und fast ganz ge- schwunden, die Unterseite des Halsschildes deutlich längs- riefig, Körperform schlank, wie bei Stenomax, beim ^ die Vordertibien innen gezähnelt, die Vordertarsen sehr schwach, die Mitteltarsen gar nicht erweitert, subg. Odocnemis All. 3' Vordertibien bei c^ und ^ einfach. 4, Epipleuren der Flügeldecken schmal, bis nahe zur Spitze allmälig verschmälert. 5, Flügeldecken deutlich gestreift. 6, Halsschild zur Basis fast mehr verengt als zur Spitze, 698 Tenehrionidae. die Basis gerade, Fühler lang, die Basis des Halsscliildes stets überragend. 7, Epipleuren der Flügeldecken an der Spitze der Flügel- decken stark verschmälert, aber entweder bis an den Nahtwinkel deutlich oder der Seitenrand an der Spitze verdickt, Augenfiirche meist deutlich, selten undeutlich oder fehlend. Stenomax All. 1' Epipleuren der Flügeldecken an der Spitze ganz ge- schwunden und der Seitenrand nicht verdickt. Augen- furche bald deutlich, bald fehlend, subg. Omaleis All. 6 ' Halsschild zur Spitze deutlich mehr als zur Basis verengt, Fühler kurz. 1 , Körper schmäler und stärker gewölbt, Basis des Hals- schildes gerade (Ausnahme H. lapidicola), Augenfurche bald deutlich, bald undeutlich, bald fehlend. subg. Xanthomus Muls. 7' Körper breiter und flacher, Basis des Halsschildes schwach zweibuchtig, Augenfurche deutlich. subg. Nalassiis Muls. 5' Flügeldecken höchstens an der Spitze gestreift, sonst nur gereiht-punktirt, Epipleuren meist abgekürzt, Körper stark gewölbt, schmäler als bei Nesotes, Augenfurche fehlt. subg. Diastixus All. 4' Epipleuren der Flügeldecken auffallend breit, meist weit vor der Spitze plötzlich verengt und endigend, Augenfurche fehlt, Körper auffallend breit. subg. Nesotes All. 2' Schultern der Flügeldecken ganz verrundet, Augenfurche fehlt. subg. Catomus All. Uebersicht der Arten der Gattung Helops des europäischen Faunengebietes.*) subg. Raiboscelis All. A, Seitenrand der Flügeldecken bis zum Nahtwinkel scharfkantig, die Epipleuren bis zum Nahtwinkel breit und deutlich begrenzt, an der Spitze wie bei H. angulicollis gebildet, (daher habituelle Aehnlichkeit mit der Untergattung Entomogonus), Fühler lang. ^) Zu dieser Uebersicht wurden die freundlichst zugesandten Gesammt- bestände folgender Sammlungen benutzt: 1) des Hofmuseums in Wien (Mus.Vienn.), 2) des Museums in Brüssel (Mus. Bruxell.), 3) des Nationalmuseums in Pesth, welches die Sammlung des verstorbenen Frivaldszky sen. enthält (Mus. Frivaldszky), 4) der Sammlung meines Freundes Dr. L. von Hej'den in Bockenheim mit zahlreichen von Allard benutzten Originalexemplaren, 5) der Sammlung des Helops. 699 Analsegment ganz gerandet, HalsscLild deutlich schmäler als die Flügeldecken, fein punktirt, die Seiten deutlich gerundet, die Hinterwinkel etwas spitzwinklig, Flügeldecken lang eiförmig, die Streifen und Zwischenräume sehr fein punktirt, Vordertarsen des S ziemlich stark verbreitert, Vordertibien an der Spitze deutlich keulenförmig verdickt. L. 12 — 19 mm. In Anatolien und Mesopotamien (Mus. Hey den, Mus. Faust), Klein- Asien (Mus. Frivaldsky). (Faustü All.) saphyrinus All. Seitenrand der Flügeldecken hinten stumpf, die Epipleuren hier schmal, undeutlich oder ganz geschwunden, Fühler kurz. , Vordertibien des ^ in der Endhälfte stark keulenförmig ver- dickt und oft gekrümmt, j, Halsschild stark gewölbt mit nur gerandeten, oben und unten nicht verflachten Seiten, auf der Unterseite sparsam flach ver- worren gerunzelt, die Hinterwinkel stumpfwinklig. 1, Das Analsegment ist auch an der Spitze gleichmässig stark gerandet*). 2, Die Basis des Halsschildes deutlich gerundet und die Basis der Flügeldecken in entsprechendem Bogen ausgerandet, die Hinterwinkel des Halsschildes sehr stumpfwinklig, die Seiten und die Basis dick gerandet, die Flügeldecken stumpfwinklig^). 3, Die Punktreihen der Flügeldecken mit sparsamen Punkten besetzt (18 — 27 auf dem 4. Streif) und jeder Punkt steht in Herrn von Oertzen in Tegel, 6) der Sammlung des Herrn Schilsky in Berlin, 7) der SammJung des Dr. Dieck aufZöschen bei Merseburg. Ausserdem erhielt ich Ansichtssendungen, theils mit werthvollen Aufschlüssen über einzelne Arten, theils mit interessanten neuen Arten von den Herren Ab eille de Perrin in Marseille, Baudi in Turin, Croissand^au in Orleans, Faust in Libau, Koltze in Hamburg, Dr. Kraatz in Berlin (mit sehr werthvollen Typen von Küster), Ed. Merkl in Süd-Ungarn, Clemens Müller in Dresden (mit werthvollen Originalexemplaren aus Haag 's und Kiesenwetter's Sammlungen), Edm. Reitter in Paskau, Prof. Schreiber in Görz, Dr. Staudinger in Blasewitz, Uhagon in Madrid, Landgerichtsrath Witte in Düsseldorf. — Un- aufgeklärt blieben leider noch mehrere Küster 'sehe Arten, dann von Mulsant's Arten der Helops Foudrasii, imter welchem Namen man stets nur H. meridianus bekommt, feraer zahlreiche vonAllard beschriebene und endlich 2 von Cham- pion aus Südspanien, Gibraltar, beschriebene Arten (Trans, ent. Soc. 1891), Stenomax colpensis und Catomus Walkeri, von denen mir nicht einmal die Beschreibungen zugänglich waren. ^) Dieses von Baudi zuerst betonte Merkmal scheint recht constant zu sein; denn nur bei einem Exemplar von H. cyprius fand ich die Randung an der Spitze rudimentär. 2) Hierher scheint auch H. obliteratus All. aus Griechenland zu gehören. 700 Tenebrionidae. einer flachen Einsenkung, die Zwischenräume kaum sichtbar piinktirt, die Seiten des Halsschildes ziemlich stark gerundet, Oberseite schwarz. L. 12 — 13 mm. In Griechenland. corvinus Küst. 3 ' Die Punktreihen der Flügeldecken mit zahlreicheren Punkten besetzt (35 — 48 auf dem 4. Streif) und jeder Punkt nicht in einer flachen Einsenkung stehend, die Zwischenräume fein, aber deutlich punktirt, Halsschild bald bis an den Seiten- rand gleichmässig gewölbt, bald neben dem Seitenrande etwas eingedrückt, Oberseite blau bis schwarz. L. 14 — 15 mm. In Griechenland und in Tyrol. asureus BruU. 2' Die Basis des Halsschildes fast gerade und die Basis der Flügeldecken ebenso, nur die Schulterwinkel nach vorn vor- springend, Halsschild fast so breit als die Flügeldecken, grob und dicht punktirt, die Seiten sehr schwach gerundet, die Hinterwinkel etwas stumpfwinklig, Flügeldecken fast parallel- seitig, die Zwischenräume stark punktirt, Vordertarsen des ^ sehr schwach verbreitert. L. 13 — 14 mm. Auf Cypern. {qua- draücollis Baudi) cyprius All. 1' Das Analsegment ist nur an den Seiten gerandet, an der Spitze ga^^z ungerandet*), das Halsschild an der Basis fast gerade, die Zwischenräume der Flügeldecken fein punktirt. 2, Oberseite stark glänzend, Halsschild auf der Unterseite stark gerunzelt, oben feiner als bei coelestinus, aber dichter als bei syriacus punktirt, die Seiten fein gei-andet, schwach gerundet, die Hinterwinkel stumpfwinklig, die Vorderwinkel gerundet. L. 10 — 13 mm. Antiochien von Kindermann gesammelt (Mus. Hey den 2 2). eleodinus Eeiche 2' Oberseite massig glänzend, die Vorderwinkel des Halsschildes deutlich. 3, Seiten des Halsschildes deutlich gerundet und fein gerandet, die Hinterwinkel stumpfwinklig, die Oberseite fein und sparsam punktirt, die Unterseite schwach gerunzelt, der Kopf sparsam punktirt, Flügeldecken deutlich eiförmig, Oberseite schwarz, beim ^ die Vordertarsen sehr stark (auch das 4. Glied quer), die Mitteltarsen stark erweitert. L. 11 — 15 mm. Anatolien (Mus. Hey den 2 $ 3$, Mus. Vienn.). syriaais Reiche 3' Seiten des Halsschildes sehr dick gerandet, meist fast gerade, selten gerundet, die Hinterwinkel und Vorderwinkel meist ^) Bei einem Exemplar von H. var. quadraticollis finde ich die Spitze aus- nahmsweise fein gerandet. Helops. 701 fast rechtwinklig, die Oberseite ziemlicli grob und dicht punktirt, die Unterseite stark gerunzelt, der Kopf dicht punktirt, Flügeklecken oft fast parallelseitig, Oberseite schwarz blau bis schwarz, beim $ die Vordertarsen massig stark (das 4. Glied nicht quer), die Mitteltarsen schwach er- weitert, bisweilen ist der Körper sehr schmal (var. quadrati- colUs Küst. = syriacus All. , Baudi). L. 13 mm, Türkei (Mus. Heyden 1 $ von Waltl stammend) und Taurus (Mus. Heyden \ ^ von Korb gesammelt), Smyrua (Mus. Baudi 2 ^), Naxos (Mus. Oertzen). coelestlnus Waltl b' Halsschild flach gewölbt, fast quadratisch, neben dem Seiten- rande schwach niedergedrückt, dieser mit sehr breiter, aber flacher Randung, auf der Unterseite überall dicht punktirt und die Punkte vielfach zu Längsrunzeln zusammenfliessend, die Hinterwinkel etwas spitzwinklig, indem die Basis jederseits etwas ausgebuchtet ist, Flügeldecken ziemlich fein gestreift - punktirt, die Zwischenräume flach, ziemlich fein punktirt, Analsegment ganz gerandet, Vordertibien an der Spitze etwas keulenförmig, beim ^ daher wahrscheinlich stark keulenförmig. L. 15 mm. Tokat (Mus. Frivaldszky 1 $). latimargo ' Vordertibien des ^ ziemlich von der Basis an schwach und allmälig verdickt, gerade, Halsscliild flach gewölbt, mit oben und unten verflachten, stark aufgebogenen, sehr dick gerandeten und wellig geschwungenen Seiten, dicht und grob, stellweis längsrunzlig punktirt, die Basis gerade, die Hinterwinkel recht- winklig, Flügeldecken ziemlich stark gestreift- punktirt , Anal- segment ganz gerandet, Oberseite schwarz, matt, beim ^ die Vordertarsen schwach, die Mitteltarsen gar nicht erweitert. L. 12 — 18 mm. Beirut von Appl gesammelt (Mus. Vienn. 2 ^ 3 $, Mus. Haag 1 ^), Haifa (Mus. Reitter 1 §). (carinimen- tum Reitt.) cyanipes All. subg. Anteros Cast. 1 , Abdomen fein behaart, Halsschild auf der Unterseite mit einem glatten Fleck neben den Hüften. 2 , Seiten des Halsschildes auf der Unterseite gar nicht abgesetzt und nicht gerandet, auf der Oberseite ziemlich fein gerandet, vor den Hinterwinkeln nur geradlinig, Halsschild so lang als breit, die Scheibe stärker gewölbt, Seitenrand der Flügel- decken an der Spitze stark wulstig verdickt, Abdomen grob und dicht punktirt, blau, Beine blau. L. 13 — 20 mm. Im südlichen Europa. Bossii Germ. 2' Unterseite des Halsschildes an den Seiten deutlich scharf ge- 702 Tenebrionidae. randet, Halsschild etwas breiter als lang, die Seiten vor den Hinterwinkeln ausgeschweift, die Scheibe flach gewölbt, die Zwischenräume der Flügeldecken fast flach. 3, Abdomen fein punktirt, deutlich behaart, Halsschild schwach herzförmig, Seitenrand der Flügeldecken hinten nicht wulstig verdickt, die Zwischenräume undicht punktirt, Oberseite blau, Unterseite und Beine schwarz. L. 12,5 — 20 mm. Im süd- lichen Europa weit verbreitet, (ßtevenii Kryn.) coeruleus L. 3' Abdomen gröber punktirt, die sehr feinen und kurzen Härchen nur durch ihren gelblichen Schimmer wahrnehmbar, Oberseite schwarz oder blauschwarz, 4, Halsschild schwächer herzförmig, Zwischenräume der Flügel- decken sehr dicht grob punktirt, Oberseite und Beine dunkelblau. L. 15,5 mm. In Marocco (Mus. Heyden 1 $, Mus. Oertzen 1 ^). maroccanus Fairm. 4' Halsschild stark herzförmig, Zwischenräume der Flügel- decken sparsamer punktirt, Oberseite und Beine schwarz. L. 15 — 17 mm. In Algier. insignis Luc. 1 ' Abdomen unbehaart, grob punktirt, Unterseite des Halsschildes überall grob gerunzelt und punktirt, an den Seiten randartig verdickt, Seiten auf der Oberseite sehr dick gerandet, Abdomen wie die Beine blau oder schwarz. L. 18 mm. Griechenland (Mus. Heyden, Mus. Frivaldszky) Cypern (Mus. Heyden, Mus. Vienn.), Syrien (Mus. Reitter). glabriventris ßeitt. subg. Entomogonus Sol, 1, Halsschild sehr breit, die Seiten hinter der Mitte winkelförmig flach ausgebreitet, auf der Unterseite abgesetzt verflacht, Flügel- decken kurz eiförmig, hoch gewölbt, fein punktirt mit un- deutlichen Punktreihen, Schulterwinkel seitlich gar nicht vor- tretend. 2, Halsschild dicht grob punktirt, die Seiten vorn gerandet, hinten ungerandet, hinter der winkelförmigen Erweiterung tief ausgebuchtet, jede Flügeldecke an der Spitze in einen löfi"elförmigen, etwas gewölbten Fortsatz ausgezogen, Schulter- winkel nach vorn gar nicht vortretend. L. 19 mm. In Syrien (Mus. Heyden 1 $, Mus. Vienn. 3$). Barthelemyi Sol. 2' Halsschild feiner punktirt, die Seiten hinten gex-andet, vorn ungerandet, liinter der winkelförmigen Erweiterung geradlinig oder nur schwach ausgebuchtet, jede Flügeldecke in einen schwach aufgebogenen, vom gegenüberliegenden nur un- Helo'ps. 703 deutlich gesonderten, aber über den eigentlichen Nahtwinkel hinausragenden, flachen Rand endigend, Schulterwinkel nach vorn etwas vortretend. L. 13 — 17 mm. In Anatolien und Caramanien (Mus. Hey den 3 S 1 $)) nach einem mir aus Frankreich zugesandten Exemplar auch in Griechenland, doch scheint diese Fundortangabe unsicher. {Haagü All.) anguUcollis Muls. l' Halsschild massig breit, die Seiten nicht winklig erweitert. 0, Halsschild massig breit, auf der Unterseite neben dem Seiten- rande flach abgesetzt. Hierher würde II. saphyrinus gehören, wenn das ^ nicht deutlich keulenförmig verdickte Vorder- tibieu hätte. 0 ' Halsschild schmal, die Seiten auf der Unterseite gar nicht flach abgesetzt. 2, Halsschild oben ziemlich flach, mit zweibuchtiger Basis und deutlich gerandeten Seiten, grob, in der Mitte sparsamer punktirt, Flügeldecken lang und flach gewölbt, geradlinig verbreitert, grob gereiht-punktirt, die Schulterwinkel nach vorn gar nicht, seitlich etwas gerundet vortretend. L. 20 — 31 mm. In Griechenland. giganteus Kr. 2' Halsschild gewölbter, mit gerader Basis und fein gerandeten Seiten, Flügeldecken eiförmig mit gerundeten Seiten, die Schulterwinkel seitlich gar nicht, nach vorn spitzwinklig vor- tretend. 3, Halsschild etwas breiter, kaum herzförmig, grob punktirt, die seitliche Randung uiaterbrochen oder ganz fehlend, jede Flügeldecke in einen zugespitzten Fortsatz ausgezogen, der Seitenrand vorher stumpfkantig. 4, Die Zwischenräume der Flügeldecken deutlich chagrinirt, grob flach punktirt und bisweilen mit einigen Querrunzeln besetzt, das Schildchen ebenso grob und sparsam punktirt. 5, Halsschild ziemlich gewölbt, die Vorderwinkel stumpf- winklig, die Punkte nicht zusammenfliessend , Flügel- decken vorn schwach gewölbt, gestreift-punktirt , der zu- gespitzte Fortsatz ist flach, an der äussersten Spitze etwas nach innen (um seine Axe) gedreht, der Seitenrand überall von oben sichtbar, der ganze Körper schwarzblau. L. 23 mm. Kleinasien, in Adalia von Korb gesammelt (Mus. Vienn. 1 $). egregius 5' Halsschild stark gewölbt, die Vorderwinkel fast ganz ge- rundet, die Punkte überall zusammenfliessend, die Flügel- decken stark gewölbt, fein gereiht-punktirt, die Punktreihen bisweilen von glatten Streifen eingefasst (wie auf flachen 704 Tenebrionidae. Leisten stehend), der zugespitzte Fortsatz ist gewölbt, kegelförmig, der Seitenrand von oben nur an der Scbulter und an der Spitze sichtbar, vor der Spitze etwas aus- geschweift, der ganze Körper schwarz, die Form an Blaps erinnernd. L. 16 — 22 mm. In der Türkei und in Klein- asien, {fusiformis All.) Peyronis Reiche 4' Die Zwischenräume der fein gereiht punktix-ten Flügel- decken kaum chagrinirt, fein und sparsam punktirt, das Scliildchen viel gröber und ganz dicht punktirt, Hals- schild wie bei egregius, Flügeldecken wie bei Peyronis, nux flacher, glatter und vor der Spitze nicht ausgeschweift, Oberseite schwarz, mit bläulichem Halsschild. L. 25 mm. Syrien (Mus. Fairmaire 1 $). Davidis Fairm. 3 ' Halsschild schmal und herzförmig, fein und ziemlich sparsam punktirt, seitlich fein aber deutlich gerandet, jede Flügel- decke in eine flach gewölbte, etwas löffeiförmige Spitze aus- gezogen, der Seitenrand überall scharf, die Punktreihen wenig stärker als die feinen Punkte der Zwischenräume. L. 16 mm. Auf Cypern von Korb gesammelt (Mus. Heydenl(^). obtusus subg. Frobatius. Unterseite des Halsschildes sehr dicht gedrängt runzlig punktu-t, beim <^ die Vorder- und Mitteltarsen stark verbreitert, der Forceps flach, parallelseitig und glatt. 1 , Flügeldecken stark gewölbt, fein aber deutlich punktirt-gestreift, die Zwischenräume dicht punktirt, bisweilen schwach gewölbt, das Halsschild massig stark gewölbt, dicht punktirt, nicht auf- fallend schmal. L. 8 — 15 mm. In Griechenland. {Terrenü Küst., anguUcolUs Fairm.) Mari Brüll. 1' Flügeldecken sein- stark gewölbt (namentlich auch an der Basis, so dass zwischen Halsschild und Flügeldecken eine tiefe Einbuchtung entsteht), dicht und etwas rauh punktii-t, nur mit schwach angedeuteten Spuren von Streifen, das Hals- schild sehr stark gewölbt, sehr dicht rauh punktirt, im Ver- gleich zu den Flügeldecken auffallend schmal, die Seiten sehr fein gerandet. L. 7 — 14 mm. In Griechenland, (parvicollis Baudi) . tentyrioides Küst. subg. Helops i. sp. 1 , Körper gross und breit, höchstens beim ^ schmal, Epipleuren der Flügeldecken an der Basis breit, bis zu den Hinterhüften tind an der Spitze stark verengt und dann mehr oder weniger sichtbar, oft bis zur Spitze schmal, Schulterwinkel meist scharf Helo]}s. 705 rechtwinklig, selten etwas gerundet, Vorder- und Mitteltarsen des (J oft stark verbreitert. 1. Gruppe. 1 ' Körper klein oder schmal, die Flügeldecken nur wenig breiter als das Halsschild. 2, Epipleuren der Flügeldecken schon an der Basis ziemlich schmal, nach hinten nur allmälig verschmälert und bis zur Spitze deutlich, Schulterwinkel sehr stumpfwinklig und etwas abgerundet. 2, Gruppe. 2' Epipleuren der Flügeldecken vor der Spitze ganz ge- schwunden, die Schulterwinkel scharf oder etwas vortretend, selten ganz gerundet, die Vordertarsen des c^ meist nur schwach erweitert. 3. Gruppe. 1. G r u p ]) e. (Helops i. sp.) 1, Die ersten Abdominalsegmente an der Seite nur fein, das vor- letzte und das Analsegment garnicht gerandet. 2, Die Zwischenräume der Flügeldecken nur sehr fein punktirt, glänzend, die Streifen sehr fein, das Halsschild nach vorn schwach gerimdet verengt, bis an den Seitenrand gewölbt, glänzend, s^jarsam und gröber als die Flügeldecken punktii-t, auf der Unterseite seitlich fein gerunzelt bis auf einen glatten Fleck neben den Hüften, neben dem Seitenrande verflacht. L. 6 mm. Im Caucasus (Mus. Gl. Müller 1 ^). puUus. 2' Die Zwischenräume der Flügeldecken nicht deutlich punktirt, ganz matt, beim (^ die Vordertarsen kaum verbreitert, Forceps flach, glatt, zugespitzt. 3, Die Zwischenräume der Flügeldecken dicht fein runzlig punk- tirt, der 8. hinten kielförmig und mit dem Seitenrande ver- bunden, der Seitenrand, besonders vorn, breit und auf- gebogen, Unterseite des Halsschildes überall, auch auf dem abgesetzt verflachten Seitenrande dicht runzlig - punktirt. L. 13 mm. In Anatolien (Mus. Heyden 3 $, Mus. Fri- valdszky 1(^1$) uud nach Baudi in Griechenland, (Fulei Baudi nee Küst.) adimonius All. 3' Die Zwischenräume der Flügeldecken dicht und deutlich ge- körnt, ganz ohne Punkte, die Oberseite ziemlich glänzend, das Halsschild nach vorn stark gerundet verengt, oben und xmten bis an den Seitenrand gewölbt, unten gekörnt. L. 8,5 — 11.5 mm. In der Türkei (Mus. Heyden 1 ^, Mus. Vienn. V. 45 706 Teiiehrionidae. 1$, Mus. SeicUitz 1$, Mus. Oertzeu 1$), auf Creta (Mus. Frivaldsky 1 <^ 3 5). granipennis All. 1' Alle Abilomiiialsegmente an der Seite dick und das Anal- segnient aixcli an der Spitze gerandet, die Zwischenräume der Flügeldecken deutlicli punktirt. 2, Halsscliild auf der Unterseite neben dem Seitenrande garniclit oder fast garniclit verflacht und nicht gerandet, auf der Ober- seite punktirt, die Punkte höchstens an den Seiten zu un- deutlichen Ltängsrunzeln zusammenfliessend. 3, Halsschild auf der Unterseite seitlich geriinzelt oder gekörnt, oben bis an den Seitenrand gewölbt, die Zwischenräume der Flügeldecken flach und einfach punktirt. 4, Halsschild auf der Unterseite seitlich mit Körnerbildung ^), die Fühler beim ^ bis zur Basis des Halsschildes reichend, beim ^ von halber Körperlänge. 5, Halsschild auf der Unterseite seitlich vorherrschend ge- runzelt (zwischen den Runzeln sparsame Körner), fast quadratisch, mit sehr schwach gerundeten Seiten und recht- winkligeii Vorder- und Hinterwinkeln, oben dicht punktirt, beim (^ die vorletzten Fühlerglieder so lang als das letzte, die Vordertai-sen massig, die Mitteltarsen schwach erweitert, Forceps wie bei niaurus. L. 9 — 11,5 mm. Im Caucasus von Leder gesammelt (Mus. Reitter 1 S !$)• vicinus All. 5' Halsschild auf der Unterseite seitlich dicht gekörnt, ohne Runzeln, schwach herzförmig, die Seiten vor der Mitte genindet, nach hinten geradlinig verengt, die Vorderwinkel gerundet, die Hinterwinkel ziemlich reclitwinklig, die Oberseite massig dicht punktirt, beim (^ die vorletzten Fühlerglieder viel kürzer als das letzte, die Vorder- imd Mitteltarsen stark erweitert. Forceps wie bei granulatus. L. 8 — 11 mm. In Kleinasien und im Caucasus (Mus. Vienn.), Kisyl-Aole (Mus. Kraatz 1 $). dorsaUs All. 4' Halsschild auf der Unterseite seitlich nur grob verworren gerunzelt, ohne Körner. 5, Die Wangen vor den Augen nach vorn deutlich ver- breitert, Fühler beim $ über die Basis des Halsschildes reichend, beim (^ von halber Körperlänge, Halsschild fast quadratisch, mit sehr schwach gerundeten Seiten xxnd ^) Hiei-her würden auch H. granicoUis und tenebricosus gehören, wenn bei ihnen das Halsschild auf der Unterseite nicht deutlich neben dem Seiten- rande verflacht wäre. Helops. 707 ziemlich rechtwinkligen Vorder- und Hinterwinkeln, dicht und grob punktirt, Flügeldecken fein punktirt-gestreift oder gestreift-punktii't, die Zwischenräume dicht punktirt, Oberseite matt schwarz, beim (^ die Vorder- und Mittel- tarsen sehr stark erweitert. 6, Halsschild auf der Unterseite bis an den Seitenrand grob gerunzelt, mit einem grossen glatten Fleck neben den Hinterhüften, der Forceps wie bei mauriis. L. 12—15 mm. In Syrien (Mus. Oertzen ^ 5)- corrugatus 6' Halsschild auf der Unterseite am Seitenrande fast glatt gerandet, neben den Hüften nur mit einem ganz kleinen glatten Fleckchen nach vorn zu, Forceps wie bei Fulei. L. 13 mm. In Klein - Asien (Mus. Kraatz 1 ^ von Leder er stammend), Astrabad (Mus. Faust 1 S)- corrugosus 5' Die Wangen vor den Augen j^arallelseitig, Fühler beim $ kaum die Basis des Halsschildes erreichend, Halsschild nach vorn bedeutend verengt, die Seiten vor der Mitte ziemlich stark gerundet, vor den Hinterwinkeln schwach ausgebuchtet, diese rechtwinklig und flachgedrückt, die Vorderwinkel gerundet, die Oberfläche fein und sparsam punktirt. L. 15 mm. Im Talyschgebirge in Transkaukasien von Leder gesammelt (Mus. Reitter 1 $). (quadraticollis Mön.?) quaäricollis Baudi 3' Halsschild auf der Unterseite seitlich deutlich punktirt, nur stellweis mit Runzeln besetzt. 4, Halsschild aiiffallend hoch kissenförmig gewölbt, neben den Seitenrändern etwas niedergedrückt, Flügeldecken stark, auch an der Basis aiiffallend gewölbt, deutlich punktirt-gestreift, der ganze Körper schwarz, matt, beim $ die Vorder- und Mitteltarsen stark verbreitert, der Forceps wie bei Fulei. L. 15 mm. Auf Cypern (Mus. Vienn. 1 S 1 ?)• globicollis 4' Halsschild schwach und gleichmässig bis an den Selten- rand gewölbt, Körper ziemlich flach. 5, Halsschild nicht herzförmig, d. h. die Seiten hinten nicht ausgeschweift, die Hintcrwinkel stumpf. 6, Zwischenräume der Flügeldecken fast ganz flach, nicht oder sehr fein punktirt, Basis der Flügeldecken und des Schild chens mehr oder Aveniger schai-f kantig, beim $ die Vordertarsen massig, die Mitteltarsen schwach er- weitert. Forceps flach parallelseitig, glatt. 7, Epipleuren der Flügeldecken bis zum Nahtwinkel deutlich. Hierher würden H. cribrij)ennis, Kobeltü und 45* 708 Tenebrionidae. tripolitanus gehören, wenn sie nicht besser in der 2. Gruppe der Untergattung ihren Platz hätten. 7 ' E2)ipleuren der Flügeldecken an der Spitze geschwunden. Hierher würde H. longuhis gehören, wenn er nicht besser in der 3. Gruppe der Untergattung stände. 6' Zwischenräume der Flügeldecken gewölbt, fein punktirt, Halsscliild ziemlich gewölbt, oben dicht, auf der Unter- seite (ausser neben dem Seitenrande) gedrängt puuktirt, Oberseite matt, beim c^ die Vordertarsen stark, die Mitteltarsen ziemlich stark erweitert. L. 12 mm. Im südlichen Spanien bei Carthagena (Mus. Kraatz 1 <^ von Küster stammend). interstiUalis Küst. 5' Halsschild deutlich herzförmig, d. h. die Seiten hinten deutlich ausgeschweift'), die Hinterwinkel rechtwinklig, der Vorderrand gerade abgeschnitten, die Zwischenräume der Flügeldecken deutlich punktirt, die Basis der Flügel- decken und des Schildchens stumpf kantig, beim ^ die Vordertarsen schwach, die Mitteltarsen garnicht erweitert, der Forceps flach und glatt. 6, Halsschild wenigstens beim ^ fast so lang als breit, Flügeldecken beim S punktirt-gestreift, beim ^ feiner ge- streift - punktirt, die Z^nschenräimie dicht und etwas körnig punktirt, mit kleinen, je einen grösseren Punkt tragenden Höckern besetzt, beim S gewölbt, beim ^ flach, der Forceps des ^ parallelseitig. L. 8,5 — 10 mm. In Spanien in der Sierra di Cordoba von Ehlers gesammelt (Mus. Hey den 1 $, das von Kraatz beschrieben wurde, und 1 5 mit dem irrthümlichen Fundorte ,,Banat"-), Puerto Llano und Badajos (Mus. Uhagon 1 ^, 1 $) und nach Allard in Portugal (rufipes All., Ehler sü Kr. 1882, cordkollis Band.'?). granulatus All. 6' Halsschild deutlich breiter als lang, nach hinten stark verengt, Flügeldecken punktirt-gestreift, die Zwischen- ^) Hierher gehört vielleicht auch der mir unbekannte H. obesus All. aus Algier: Halsschild stark herzföiTnig mit spitzen Hinterwinkeln, Zwischenräume der Flügeldecken etwas gewölbt, glatt, fein und sparsam punktirt. L. 17 mm. Wenn er mit keiner anderen Art zusammen fällt , wird er wegen H. obesus Friv. einen neuen Namen bekommen müssen. 2) Allard hat seinen Helops rufipes nach diesem $ beschrieben, wobei er das Banat in die Türkei versetzte. Was er später aus Constantinopel gesehen und für H. rufipes gehalten hat, muss etwas ganz anderes gewesen sein, (veigl. Helops (Stenomax) serieffranatus). HeloiJS 709 räume gewölbt, sparsam glatt punktirt, nur mit einigen von den Punkten der Streifen ausgehenden Querrissen, die Vordertarsen des cj wenig erweitert, der Forceps etwas zugespitzt. L. 11 — 17 mm. Im südlichen Spanien in den Montes universales bei Teruel und bei Cuenqa von Di eck entdeckt (Mus. Di eck l ^, 1 $), bei Chin- chilla (Mus. Uhagon 1 <^), Sierra segura (Mus. Korb). DiecUi Kr. 1870 2 ' Halsschild auf der Unterseite neben dem Seitenrande deutlich abgesetzt verflacht, Forceps seitlich oder auch oben mit kleinen, Avie Widerhaken gestellten Börstchen besetzt. 3, Kopfschild vorn schwach zweibuchtig, der scharfe Seitenrand und die Epipleuren der Flügeldecken reichen deutlich bis zum Nahtwinkel, die Schultern der Flügeldecken sind etwas gerundet, die Zwischenräume gewölbt, das Halsschild herz- förmig mit verflachten Seitenrändern, auf der Unterseite überall sehr dicht gedrängt punktirt, so dass die Zwischen- räume verworrene Runzeln bilden, Oberseite glänzend bronze- farben, beim ^ die Vorder- und Mitteltarsen schwach er- weitert mit gestreckten Gliedern, der Forceps flach, parallel, mit breit gerundeter Spitze. Länge 13—15 mna. Corsica. sujperbus Muls. 3' Kopfschild vorn gerade oder etwas gerundet, der scharfe Seitenrand der Flügeldecken weit vor der Spitze abgestumpft und die Epipleuren von hier an sehr schmal und oft un- deutlich, die Schultern der Flügeldecken ziemlich scharf rechtwinklig. 4, Halsschild auf der Unterseite seitlich mit deutlich ge- trennten Punkten besetzt (except. H. granulifer), Oberseite schwarz, Forceps flach und ziemlich parallel, mit abge- stutzter, zugerundeter oder verschmälert zugerundeter Spitze (ob auch bei granulifer?). Arten des westlichen Mittelmeer gebiete s. 5, Halsschild oben neben dem Seitenrande sehr schmal oder kaum verflacht, dicht oder ziemlich dicht punktirt. 6, Kopfschild sehr kurz, kaum weiter vorgezogen als die Wangen über der Fühlerwurzel, Halsschild nach vorn stärker verengt als nach hinten, Flügeldecken scharf ge- streift, die Streifen mit sehr kleinen Punkten besetzt, die Zwischenräume vorn ganz flach, Oberseite etwas matt, Vorder- und Mitteltarsen des (^ stark erweitert. L. 10 mm. In Portiigal von Oliveira gesammelt (Mus. Heyden IS, Mus. Bruxell. 3 ^). {melas All, nee. Küst.) Oliveirae 710 Toiehrionidae. 6' Kopfsclüld von gewölinliclier Länge, die Wangen von der Benle über der F übler wiu'zel zum Kojjfscbild meist schwacb bucbtig eingezogen. 7, Halsscbild überall dicht punktirt, die Zwischenräume der Flügeldecken deutlich gewölbt. 8, Flügeldecken deutlich punktirt-gestreift , die Zwischen- räume dicht runzlig punktirt \ind durch Querrisse unterbrochen, schwach gewölbt, Oberseite wenig glänzend, die Vordertarsen des ^ schwach, die Mittel- tarsen garnicht erweitert. L. 11— 17 mm. Frankreich (Landes Perris), Spanien, Portiigal*). {coriaceus Küst.) antkracinus Germ. 8' Flügeldecken mit grossen grübchenartigen Punkten, stellweis nur gereiht - punktirt , die Zwischenräume der Flügeldecken glatt, feiner und sparsamer punktirt, Oberseite glänzend. L. 12 mm. Li Spanien (Mus. Hey den 1 ^). {interstitialis All. nee Küst.). foveolatus 1' Halsschild in der Mitte etwas undichter punktirt, Flügeldecken wenigstens hinten deutlich punktirt-ge- streift, mit kleineren Punkten in den Streifen, die Zwischenräume kaum oder schwach gewölbt. 8, Die Wangen zum Kopfschild nur schwach ausgebuchtet. L. 11— 17 mm. Hierher würden Exemplare des //. Dieckii gehören, bei denen der Seitenrand des Hals- schildes auf der Unterseite etwas flach erscheint. 8' Die Wangen zum Kopfschild mit einer fast recht- winkligen Einbuchtung verengt. L. 12 mm. In Algier (Mus. Oertzen 1 $). arabs 5' Halsschild oben neben dem Seitenrande breit verflacht, der Vorderrand meist deutlich zweibuchtig, die Zwischen- räume der Flügeldecken meist ganz flach, die Streifen mit kleinen Punkten besetzt. 6, Basis der Flügeldecken des Schildchens stumi^f kantig, Kopfschild seitlich vor den Wangen ganz geradlinig verengt, Halsschild dicht punktirt, der VordeiTand deutlich zweibuchtig, bis auf die Mitte fein gerandet, die Basis gerade. •■) Ger mar beschreibt 1813 diese Art ganz deutlich durch die Angabe „Deckschilde durch zusammenfliessende Punkte auf der Oberfläche die Quere ge- runzelt", was auch seine Originalexemplare aus Portugal bestätigen (vergl. Kraatz Heyd. Reise Spanien p. 139). Küster übertrug den Germar'schen Namen inthümlich auf eine sicilianische Art {anthrax). Helops. 711 7, Die Vorder- und Mitteltarsen beim § schwach, beim ^ stark erweitert, Halsschild viel breiter als lang, auf der Unterseite neben dem Seitenrande sparsam punktirt, die Zwischenräume der Flügeldecken ziemlich dicht punktirt, in der Regel ganz flach, doch kommt auch Wölbung auf der hinteren Hälfte und schwache Höcker- bildung vor. L. 8 — 14 mm. In Frankreich und Spanien (Sierra Guadarrama 1865). (Cerberus Muls.) laticollis Küst. 7 ' Die Mitteltarsen beim § ganz schmal, Halsschild Avenig breiter als lang, auf der Unterseite bis auf einen glatten Fleck neben den Hüften sehr dicht punktirt, die Zwischenräume der Flügeldecken ziemlich sparsam punktirt, sehr schwach gewölbt und mit einzelnen kleinen Höckern besetzt. L. 12 mm. Spanien (Mus. Hey den 1 §). granuUfer 6 ' Basis der Flügeldecken und des Schildchens scharfkantig, Halsschild in der Mitte sparsam punktirt, der Vorderrand schwach zweibuchtig, bis auf eine kleine Lücke in der Mitte dick gerandet, die Zwischenräume der Flügeldecken flach, fein und sparsam punktirt. 7, Kopfschild seitlich vor den Wangen geradlinig verengt, die Basis des Halsschildes fast gerade, die Flügeldecken fein punktirt-gestreift, Oberseite ziemlich matt, beim ^ die Vordertarsen ziemlich stark, die Mitteltarsen schwach erweitert. L. 11 mm. In Spanien bei Carthagena (Mus. Kraatz 1 ^ von Küster stammend). melas Küst, 7 ' Kopfschild seitlich vor den Wangen etwas ausgebuchtet, die Basis des Halsschildes etwas zweibuchtig, die Vorder- und Mitteltarsen beim $ ganz schmal. 8 , Flügeldecken grob gestreift-punktirt, Oberseite glänzend, Halsschild auch seitlich sparsam punktirt^), die Vorder- und Mitteltarseia beim ^ schwach erweitert. L. 11 — 13 mm. In Frankreich und Italien. (Germari Küst., robustus Muls.) ebeninus Villa 8' Flügeldecken fein gestreift-punktirt, Oberseite matt, Halsschild seitlich dicht punktirt, beim ^ die Vorder- tarsen stark, die Mitteltarsen massig erweitert. L. 14 — 17 mm. Sicilien^). (anthracinus Küst. nee Germ.) anthrax 1) Aus diesem Grunde kann H. nitidipennis Küst. (= anthracinus Küst. ol.), bei dem „die Punkte an den Seiten der Länge nach runzelartig zusammen- fliessen" sollen, nicht zu dieser Art gehören. ^) Diese Art kommt in Spanien und Portugal nicht vor. Küster hielt sie irrthümlich für anthracinus Germ. 712 Teuehrionidae. 4' Halsscliilcl auf der Unterseite dicht gedrängt-punktirt oder gerunzelt, beim ^ die Vorder- und Mitteltarsen meist sehr stark erweitert und der Forceps mehr oder weniger dick (meist konisch), seitlich oder ganz mit widerhakigen Börst- clien besetzt. Arten des östlichen Mittelmeergebietes. 5, Die Unterseite des Halsschildes diclit gedrcängt punktirt, aber nicht gerunzelt, alle Zwischenräume der Flügeldecken durch flache Eindrücke mehr oder weniger uneben, aber nicht gekörnt, fein gestreift. 6, Halsschild oben neben den Seitenrändern kaimi verflacht, grob gedrängt punktirt, die Zwischenräume der Flügel- decken dicht und fast so grob punktirt als die Streifen, beim ^ die Vordertarsen massig, die Mitteltarsen schwach erweitert, der Forceps sehr breit (so breit wie die Hinter- schenkel), löffelförmig, oben ausgehöhlt mit einer Längs- leiste in der Mitte, an den Seiten dicht widerhakig be- borstet. L. 12 mm. In Kleinasien (Mus. Vienn. 1 ^). Priapus 6' Halsschild oben neben den Seitenrändern deutlich ver- flacht, massig grob und dicht punktirt, die Zwischenräume der Flügeldecken ziemlich fein, oft dicht punktirt, der 3. meist breiter und bisweilen höher als die übrigen, die Vorder- und Mitteltarsen beim ^ stark, beim $ deutlich verbreitert, Forceps wie bei lacertosus. 7, Halsschild auf der Oberseite nur dicht punktirt (die Punkte des Halsschildes fliessen nicht zusammen), auf der Unterseite überall punktirt. L. 7 — 14 mm. In Ungarn und Südrussland, (sulcatus Fisch., rugosus Küst., damascenus Küst., Schmidtn Küst.) suhrugosus Duft. 7, Halsschild auf der Oberseite dicht längsgerieft (die Zwischenräume fliessen zu langen schmalen Längsriefen zusammen), nur neben den gerundeten Seiten gedrängt punktirt, auf der Unterseite mit einem Fleck neben den Hüften. L. 8 — 13 mm. Im südlichen Ungarn, bei DerekegyhÄz im Comitate Csongräd von Dr. Horväth gesammelt. (Mus. Frivaldszky 1 $), in Macedonien und bei Salonicki (Mus. Di eck 2$ 2$). strigicollis 5' Die Unterseite des Halsschildes seitlich sehr dicht punktirt und die Punkte stellweis zu Runzeln zusammenfliessend oder nur gerunzelt, die Zwischenräume der Flügeldecken Helops. 713 ohne Eindrücke, beim S die Vorder- imd Mitteltarsen sehr stark erweitert, der Forceps konisch. 6, Die Zwischenräume der Flügeldecken nur punktirt, ohne Körner. 7, Unterseite des Halsschildes grob gerunzelt, die Punkte, aus deren Zwischenräumen die Runzeln zusammengeflossen, sind noch zu erkennen, die Zwischenräume der Flügel- decken gestreift-punktirt, stellweis nur gereiht-punktirt. 8, Halsschild oben neben den Seitenrändern kaum ver- flacht, dicht punktirt, unten grob und dicht gerunzelt, mit einem glatten Raum neben den Hüften und die abgesetzten glatten Scitenränder verdickt, so dass sie fast wie eine dicke Randung aussehen, die Zwischen- räume der Flügeldecken dicht punktirt, Forceps des $ wie bei lacertosus, nur etAvas flacher. L. 7 — 13 mm. In der Türkei*), (gibbus Küst. Baudi, tar satus Küst.? Baudi) maurus Waltl 8' Halsschild oben neben den Seitenrändern deutlich ver- flacht. 0, Halsschild auf der Unterseite sehr dicht punktirt und die Punkte stellweis zu kurzen Längsrunzeln zusammen- fliessend. Hierher würde H. granuUfer gehören, wenn er nicht natürlicher bei den spanischen Arten stände. 0' Halsschild auf der Unterseite dicht gerunzelt^), nur neben den Hüften ein glatter Fleck, Forceps des cj, von der Seite gesehen, sehr dick und konisch. 9, Halsschild wenig breiter als lang, vorn nicht oder kaum schmäler als hinten, mit kaum oder schwach gerundeten Seiten, oder der Vorderrand fast gerade, Flügeldecken weniger hoch gewölbt, Oberseite meist schwach glänzend. Vorder- und Mitteltarsen des § schmal, mit länglichen Gliedern. 10, Halsschild auf der Unterseite überall stark ge- runzelt, nur ein kleiner glatter Fleck neben den Hüften nach vorn zu, auf der Oberseite stark der Länge nach gewölbt (schwächer als bei Fidel), mit schwach verflachten fein gerandeten Seiten. ^) Baudi's Angabe für Ungarn bezieht sich aiif 2 Exemplare von Fri- valdszky, die aber sicher nicht aus Ungarn, sondern aus der Türkei stammen. Es ist möglich, dass ta/rsatus Küst. zu perplexus gehört. -) Hierher würde H. cyanipes gehören, wenn er nicht besser bei der Untergattung Raiboscelis stände. 714 Tenehrionidae. 11, Halsschilcl sparsamer und feiner punktirt, mit etwas gerundeten Vorderwinkeln, die Flügeldecken sehr fein gereiht-punktirt, die Zwischenräume spar- sam fein punktirt, 01)erseite glänzend scliwarz. L. 12 mm. Aus Askabad (Mus. Staudinger 1 $). Zoroaster 11' Halsschikl gedrängt grob punktirt, mit rechtwink- ligen Vorderwinkeln , Oberseite matt schwarz. Hierher Avürde //. corrugosus gehören, wenn der Seitenrand des Halsschildes auf der Unterseite ver- flacht wäre. 10' Halsschild auf der Unterseite mit einem grossen glatten Fleck neben den Hüften nach vorn und nach hinten zu. 11, Halsschild der Länge nach auffallend hoch gewölbt, der Quere nach stark gewölbt, aber in der Mitte etwas geebnet, mit stark verflachten, sehr dick ge- randeten Seiten, die Basis viel feiner, die Sjjitze sehr fein itnd in der Mitte garnicht gerandet, der Vorderrand oft fast gerade, die Vorderwinkel rechtwinklig oder etwas stumpf, die Unterseite grob verworren gerunzelt, nur unter den Hinter- winkeln einige kurze Längsrunzeln, die Flügel- decken wie bei lacertosus, aber der 8. Zwischen- i'aum nirgends scharfkantig, Oberseite schwarz, beim ^ alle Glieder der Vorder- und Mitteltarsen (ausser dem Klauenglied) quer. Forceps Avie bei grajus, nur weniger spitz, jedoch nicht abgestutzt. L. 11 — 14 mm. In Thessalien und auf dem Par- nass von Krüger gesammelt (Mus. Oertzen 3(^). Ftilei Küst. 11' Halsschild mir der Quere nach stark, der Länge nach massig gewölbt, die Seiten fein, nicht dicker gerandet als die Basis und die Spitze, beim S^ das 3. und 4. Glied der Vorder- und Mitteltarsen nicht quer, Oberseite mehr oder weniger mit Erzglanz. 12, Der 8. Zwischenraum der Flügeldecken hinten nach innen scharfkantig begrenzt, Halsschild ringsum gleichmässig gerandet, der Vorderrand fast gerade, die Voi'derwinkel nicht vorgezogen, die Seiten ziemlich stark gerundet, auf der Unterseite neben dem Seitenrande hinten einige lange Längsrunzeln, Forceps an der Spitze ziem- Helops. 715 licli breit abgestutzt. L. 11 — 12 mm. In Griechen- land von Krüper (Mus. Seidlitz 2 ^), auf den Cycladen von Oertzen gesammelt. lacertosus Küst. ^) 12' Der 8. Zwisdienraum der Flügeldecken nirgends scharfkantig begrenzt, auf der Unterseite des Halsschildes höchstens ganz kurze Längsrunzeln, Seiten aber schwach gerandet. 13, Vorderrand des Halsschildes stark zweibuchtig, ganz (oder nur in der Mitte undeutlich) gerandet, die Vorderwinkel scharf rechtwinkhg, fast spitz- winkhg vortretend, Oberseite schwärzlich und ziemlich matt. Forceps sehr zugespitzt, bald mit, bald ohne Mittelrinne. L. 9 — 16,5 mm. In Griechenhand von Krüper, auf den Cycladen und auf Naxos von Oertzen gesammelt. grajus All. 13' Der Vorderrand des Halsschildes schwach zwei- buchtig, in der Mitte stets ungerandet, die Vorder- winkel stumpfwinklig und nur wenig vorragend, Forceps an der Spitze schmal abgestutzt, mit einer Mitteh-inne auf dem Kücken, Oberseite kupfrig glänzend, bisweilen schwarz (var. Emgel). L. 13 — 18 mm. Euboea und Greta, die Varietät von Emge auf dem Parnongebirge gesammelt (Mus. Oertzen). euboicus Eeitt. 9 ' Halsschild quer mit stark gerundeten Seiten, vorn viel schmäler als hinten, die Vorderwinkel deutlich nach vorn vortretend, aber mit gerundeter Spitze, der Vorderrand neben ihnen stark ausgebuchtet, in der Mitte ungerandet, Flügeldecken hoch gewölbt, hinten steil abfallend, der 8. Zwischenraum nirgends scharf- kantig begrenzt, Oberseite ganz matt schwarz. Forceps wie bei lacertosus. L. 12 — 18 mm. In Südungarn (Mus. Frivaldszky 1 ^ 1$) und im Balkan (Mus. Frivaldszky), bei Brussa von Mann gesammelt (Mus. Vienn. 3 $) öbesus Friv. ^) Gewöhnlich wird H. lacertosus Küst. als Synonym zu tenebricosiis ge- zogen, was dadurch veranlasst sein mag, dass K üster bei beiden denselben Helops O&esMsWaltl 1838 citirt. Doch passtKüster's Beschreibung nicht zvS tenehricosus, wohl aber auf obige Art, die bis auf die Halsschildform und bis auf den Forceps des ^ dem H. grajus sehr ähnlich sieht. 716 Tenebrionidae. T Unterseite des Halsscliildes dicht und fein körnig ge- runzelt, Punkte sind nicht zu erkennen, Vorderrand fast gerade, Flügeldecken punktirt - gestreift, mit über- greifenden Punkten, die ZMdschenräunie flach, der 8. nirgends scharfkantig begrenzt, Oberseite matt, Vorder- und Mitteltarsen des $ schmal, beim $ breit, Forceps sehr kurz und breit, nach hinten stark verengt, mit schmal abgestutzter Spitze. 8, Halsscliild oben und unten neben dem Seitenrande deutlich flach abgesetzt. L. 10,5 — 18 mm. In der Türkei und in Griechenland, (ohesus Waltl) tenebricosus Bnill. 8' Halsschild oben bis an den Seitenrand gewölbt, unten nur ganz schmal gerandet. L. 12 — 15 mm. In der Türkei (Mus. Frivaldszky), in Rumelien (Mus. Oertzen), vielleicht als Varietät von tenebricosus zu be- trachten. grankolUs 6 ' Die Zwischenräume der Flügeldecken gekörnt und punk- tirt, Halsschild nach vorn kaum mehr als nach hinten verengt, sehr dicht gedrängt punktirt, auf der Unterseite körnig gerunzelt, Oberseite schwarz, fast matt, beim $ an den Vorder- und Mitteltarsen fast alle Glieder quer, der Forceps Avie bei lacertosus. L. 12 mm. In Amasia von Korb gesammelt (Mus. Oertzen 1 c^, Mus. Vienn. 1 S)- granosus 2. Gruppe. (Hehps i. sp.) 1, Analsegment ganz gerandet, Halsschild vor der Mitte am breitesten, an der Basis schmäler, mit stumpfAvinkligen Hinter- winkeln, oben inid unten dicht piinktirt und bis an den Rand gewölbt, beim ^ die Vorder- und Mitteltarsen deutlich er- weitert. 2, Oberseite ganz unbehaart, 3, Die Basis der Flügeldecken fast stiimpf kantig , ohne Ein- druck, Flügeldecken gereiht-punktirt, die Punkte fast rundlich und deutlich getrennt, die Zwischenräume fast unpunktirt, mehr oder weniger matt, Wangen und Seiten des Kopf- schildes geradlinig in einander übergehend, Seiten des Hals- schildes fein gerandet. 4, Mandibeln mit einfacher Spitze, Flügeldecken fein gereiht- Helops. 717 punktirt, mit schwach gewölbten Zwischenräumen. Hierher würde H. hngulus gehören, wenn er nicht in der 3. Gruppe stände. 4' Mandibehi zweispitzig, Flügeldecken grob gereiht-punktirt, mit ganz flachen unpunktirten Zwischenräumen, Oberseite etwas matt. L. 6 — 9 mm. In Algier und nach dem Cata- logus Col. Eur. et Cauc. ed. III auch auf Greta, was jedoch sehr unwahrscheinlich ist. {longulus Baudi?) cribripennis Luc. All. 3' Die Basis der Flügeldecken sehr scharfkantig, indem dicht hinter derselben sich eine Vertiefung befindet, die Zwischen- räume sehr fein punktirt, glänzend, zwischen den Wangen und dem Seitenrand des Kopfschildes ist eine kleine Aus- buchtung bemerkbar. 4, Halsschild weniger dicht punktirt, glänzend, Seiten und Vorderrand imgerandet, nur dicht vor dem Hinterwinkel ist etwas Eandung sichtbar, Flügeldecken mit kleinen, deutlich getrennten Punkten gereiht-punktirt. L. 6 mm. Tripolis (Mus. Oertzen 1 $). tripolüanus 4' Halsschild sehr dicht punktirt, etwas matt, Seiten sehr fein gerandet, Flügeldecken fast punktirt-gestreift erscheinend, indem die tief eingeschnittenen länglichen Punkte sich fast berühren, die Zwischenräume ganz flach. L. 5,5 — 9 mm. Tunis von Kobelt gesammelt (Mus. Hey den (J ^). Kobeltii 2' Zwischenräume der Flügeldecken fein behaart') und stark punktirt, die Streifen wie bei Koheltü. L. 5,5—10 mm. In Algier (Mus. Hey den 3 (^, Mus. Kraatz 1 c^, Mus, Oertzen 2 5). vülosipennis Luc. 1' Analsegment an der Spitze nicht gerandet, Oberseite fein be- haart, Flügeldecken gestreift -punktirt, mit ganz flachen Zwischenräumen. 2, Mandibeln zweispitzig, Halsschild der Länge nach stark kissenförmig gewölbt, Hinterwinkel fast rechtwinklig, Flügel- decken hinter dem Schildchen an der Naht eingedrückt, die Punkte in den Punktreihen fein und rund, die Zwischen- räume breit, die Vorder- und Mitteltarsen des ^ massig er- weitert. L. 10 — 14 mm. Sicilien inid Italien. sphaericoUis Küst. ') Hierher oder zu 1' dürfte auch der mir nicht bekannte Catomus flavus Ali. aus Albanien gehören. 718 Tenebrionidae. 2' Mandibeln an der Spitze gerade abgestutzt, Halsscliild der Länge nach schwächer gewölbt, Hinterwhikel sehr stumpf- winklig, Flügeldecken hinter dem Schildchen nicht ein- gedrückt, die Punkte der Punktreihen der Flügeldecken sind grofs und länglich, die Zwischenräume schmal, die Vorder- tarsen des (^ kaum verbreitert. L. 9 — 12 mm. In Sardinien. {gibhicollis Küst. nee Faldm.) gihhithorax Gemm 3. G r u p p e. {Helops i. sp.) a, Hinterwinkel des Halsschildes und Schulterwinkel der Flügel- decken nicht gerundet, b, Kopfschild vorn gerade abgestutzt. 1, Halsschild ganz unbehaart, Wangen über der Fühlerwurzel deutlich beulenförmig vorspringend, das 3. Glied der Fühler deutlich länger als das 4. und als das 5., aber deutlich kürzer als beide zusammen, die Zwischenräume der Flügeldecken kaum oder sehr vereinzelt punktirt. 0, Aualsegment an der Spitze nicht gerandet, Körper breit, ge- wölbt, mit gerundeten Seiten. Hierher Avürde H. lapidicola gehören, wenn er nicht besser in der Untergattung XantJionms stände, o' Analsegment gan:': gerandet, Körper schmal, parallel seitig, wenig gewölbt. 2, Flügeldecken ohne Haare. 3, Augen stark quer, mindestens doppelt so breit als lang, Oberseite schwarz. 4, Halsschild etwas breiter als lang, die Hinterwinkel stumpf- winklig. 5, Halsschild gewölbt, mit stark gerundeten Seiten und sehr stumpfen Hinterwinkeln, Flügeldecken fein gereiht-punktirt, die Zwischenräume etwas gewölbt, glatt, Oberseite matt. L. 7 — 10 mm. In Algier (Mus. Heyden 1 $), bei Oran (Mus. Oertzen 1 ^). longiilus Reiche 5' Halsschild flach, mit vorn schwach gerundeten, hinten geradlinigen Seiten und wenig stimipfen Hinterwinkeln, Flügeldecken punktirt -gestreift, die Zwischenräume mit einzelnen von den Punkten der Streifen ausgehenden kurzen Querästen, Oberseite glänzend. 6, Beim $ die Vordertarsen sehr schwach, die Mitteltarsen nicht erweitert. L. 7 mm. In Asturien (Mus. Heyden 1 $ 1 c^). pUcahdus Kr. Helops. 719 6 ' Beim (^ die Vordertarsen stark, die Mitteltarsen sclnvach erweitert. L. 6,5 mm. Südspanien (Mus. Kraatz 1 (^). sublinearis Kr. 4' Halsscliild so lang als breit, herzförmig-, die Seiten vor den Hinterwinkeln ausgeschweift, diese scharf rechtwinklig, die Zwischenräume der Flügeldecken hinten hin und wieder mit kleinen Höckern besetzt. L. 6 — 8 mm. In Spanien 1865. montaraes Kr, 3' Augen nur I72 nial so breit als lang, stark gewölbt, Hals- schild breiter als lang, mit scharf stumpfwinkligen Hinter- winkeln , die Zwischenräume der Flügeldecken nicht quer- rissig, Oberseite braun. L. 4 — 5 mm. Syrien (Mus. Oertzen, Mus. C 1. Müller), Tanger (Mus. D e s b r o c h e r s). calvus 2' Flügeldecken auf dem 3., 5. und 7. Zwischenraum mit 5 — 8, je ein aufrechtes Haar tragenden Punkten, alle Zwischenräume gewölbt, fast unpunktirt, Augen nur V/^ mal so breit als lang, stark gewölbt, Halsscliild etwas breiter als lang, mit scharf stumpfwinkligen Hinterwinkeln, Oberseite schwarzbi'aun , mit Metallglanz. L. 5 mm. In Mauritanien (1 $ von Merkl erhalten), Tanger (Mus. Brux. 1 $). mauritanicus 1' Halsschild deutlich fein behaart, schwach herzförmig, mit scharfen, fast rechtwinkligen Hinterwinkeln, das 3. Fühlerglied nur wenig länger als das 4. und als das 5., die Flügeldecken tief punktirt-gestreift, die Zwischenräume gewölbt, nur einreihig punktirt. 2, Wangen vor den Augen nur massig beulenförmig, Halsschild fein anliegend behaart, die Flügeldecken unbehaart. L. 4,5 mm. In Spanien (Mus. Hey den), Algesiras (Mus. Dieck). macellus Kr. 2' Wangen über der Fühlerwurzel vor den Augen stark beulen- förmig vorspringend, Halsschild halbaufstehend kurz behaart, jeder Punkt der Zwischenräume der FKigeldecken ein auf- stehendes Haar tragend. L. 4—6 mm. In Spanien (Mus. Kraatz, Mus. Heyden). (yj7/os2^s Schauf. ?, Walkeri Gh^aw]}.) piUgerus Kr. 1870 b' Kopfschild breit ausgerandet, mit beiderseits vorgezogenen Ecken, Flügeldecken stai'k punktirt-gestreift, die Zwischenräume stark punktirt, die äusseren hinten etwas kielförmig erhaben, Halsschild wie bei b' geformt, sehr dicht punktirt, Oberseite scliAvarz, etwas glänzend. L. 8 mm. Im Caucasus (?) (Mus. Kiesenwetter 1 J). carinatiis a' Ilinterwinkel des Halsschildes und Schultern der Flügeldecken 720 Tenebrionidae. ganz verruudet*), Halsschild dicht mit länglichen Punkten besetzt, fein anliegend behaart und ausserdem mit langen auf- stehenden Haaren besetzt, Flügeldecken stark punktirt-gestreift, die Zwischenräume flach mit einer Reihe starker Punkte be- setzt, deren jeder ein aufstehendes kurzes Haar ti*ägt, Vorder- tarsen des ^ kaum verbreitert. L. 4,7 mm. In Algier (Mus. Reitter 1 ^). hirtus subg. C't/lindrinottis Fald. Forceps des ^ wie bei Stenomax, Oberseite meist tief schwarz. 1, Vordertibien nur allmälig zur Spitze verbreitert, beim ^ innen mit starken Zähnchen besetzt, die Vorderschenkel des ^ deutlich verdickt, Schläfen dicht liinter den Augen breiter als die Wangen, Halsschild ziemlich dicht punktirt, die Seiten gerundet, nach vorn mehr eingezogen, die Zwischenräume der Flügel- decken flach, deutlich punktirt, wenigstens beim ^ glänzend, Oberseite schwarz. 2, Die Zwischenräume der Flügeldecken dicht punktirt, der 8. ganz hinten mit dem Seitenrande zu einem breiten Wulst vereinigt, Halsschild kürzer und breiter, mit stärker gerundeten Seiten, beim c^ das 1. Abdominalsegment in der Mitte bürstig behaart. 3, Unterseite des Halsschildes seitlich fast regelmässig längs- riefig, die Glieder der Vordertarsen beim $ kurz dreieckig, beim S die Voi'dertarsen sehr stark, die Mittel tarsen stark erweitert, das 3. Glied der letzteren doppelt sp breit als das 4., die Vordertibien innen gezähnelt und wie die Mittel- tibien in der Endhälfte etwas keulenförmig verdickt. 4, Die Seiten des Halsschildes bis an die Hinterwinkel ge- rundet, diese stumjjfwinklig. L. 6 — 9 mm. Im südlichen Russland. grandicollis Küst, 4' Die Seiten des Halsschildes hinten schwach ausgeschweift, die Hinterwinkel fast rechtwinklig. L. 8,5— 11mm. In der Krimm. (tauricus Muls., arhoreus All.) perplexus Men. Baudi 3' Unterseite des Halsschildes seitlich etwas verworren ge- runzelt, die Glieder der Vordertarsen beim ^ gestreckt und schmal, beim (^ die Vordertarsen stark, die Mitteltarsen 1) Hierher würden auch Catomus angustatus, pilosus, imher und Henoni gehören, wenn bei ihnen die Unterseite des llalsschildes punktirt ist, worüber Lucas resp. AHard keine Angaben machen. Sie haben andere Behaarung und i andere Punktirung der Flügeldecken als die obige Art. ^ Helops. 721 scliwacli erweitert, das 3. Glied der letzteren wenig breiter als das 4., die Vordertibien und schwächer auch die Mittel- tibien innen gezähnelt und zur Spitze allmälig verdickt. L. 11— 13 mm. In der Krimm. (Mus. Heyden 1(^1$), Douei All. 2' Die Zwischenräume der Flügeldecken fein und sparsamer punktirt, der 8. nicht mit dem Seiteni-ande vereinigt, Hals- schild mit schwächer gerundeten Seiten. 3, Schläfen dicht hinter den Augen nicht plötzlich eingeschnüi't. 4, Halsschild stark gewölbt, fein und massig dicht punktirt, glänzend, die Seiten winklig gebogen, vor den Hinter- und Vorderwinkehi etM^as ausgebiichtet, die Vorderwinkel spitz- winklig, die Hinterwinkel rechtwinklig, Flügeldecken sehr fein gestreift-punktirt , die Zwischenräume fein punktirt, auch beim $ schwach glänzend. L. 13 mm. Im Caucasus (Mus. Fairmaire 1$). {gibhicollis AU. nee Fald.) gibhosus 4' Halsschild schwach gewölbt, die Seiten höchstens schwach wellenförmig gerundet, vor den Hinter winkeln etwas ab- gestumpft. 5, Mitteltibien des c^ nicht gezähnelt, Flügeldecken des $ glänzend, die Seiten des Halsschildes schwach und etwas wellig gerundet*),. die Hinterwinkel rechtwinklig, Oberseite schwarz, beim ^ das 1. und 2. Abdominalsegment in der Mitte dicht behaart. L. 9 — 10mm. In Syrien (Mus. Oertzen 3 (^ 3 $). nitidus b' Mitteltibien des $ innen fast ebenso stark gezähnelt wie die Vordertibien, Flügeldecken des $ matt, breiter als beim (J, die Seiten des Halsschildes einfach gerundet, Oberseite schwarz, das 1. Abdominalsegment des $ sparsam behaart. Forceps keilförmig mit tiefer Längsfurche. L. 10,5 — 13 mm. Im Caucasus (Mus. Heyden, Mus. Vienn.). (/w(/wim Fald., femoratus All.?^) femoratus Fald. ^) Hierher scheint auch H. Batesii All. zu gehören, die Oberseite wird „hronze-cuivreux tres-brillant" genannt. Vielleicht gehört auch H. excavatus, mit dem H. Batesii Aehnlichkeit zu haben scheint und von dem das (^ noch unbekannt ist, in diese Untergattung. 2) Als Synonym citirt und bespricht Allard einen Helops reflexus Fald., der aber nie beschrieben worden ist. Baudi führte bloss einen Crypticus reflexus Fald. i. lit. aus der Dejean' sehen Sammlung als hierher gehörend (Vergl. Deutsche ent. Zeit. 1876, p. 267) und Faldermann einen Helops re- flexus Fald. i. lit. aus dem Dejean 'sehen Catalog als zu lugubris gehörend auf. V. 46 722 Tenehrionidae. 3' Schläfen dicht hinter den Augen furchenartig eingeschnürt und liinter der Furche wieder verbreitert, Halsschild flach gewölbt, feiner und weniger dicht punktirt als bei funestus, die Seiten winklig gebogen, vorn und hinten ausgebuchtet, die Vorderwinkel recht"winklig, die Hinterwinkel spitzwinklig, Flügeldecken sehr fein gestreift-]junktirt, Oberseite (beim 5) matt. L. 10 mm In Armenien (Mus. Frivaldszky 1 5)- constridus 1' Vordertibien von der Mitte an plötzlich stark nach innen ver- breitert und beim (^ mit Zähnchen besetzt, Schläfen dicht hinter den Augen tief furchenartig eingeschnürt, und hier schmäler als die Wangen, Flügeldecken beim (^ und ^ matt, fein ge- streift, die Zwischenräume fein gerunzelt oder chagrinirt, das 1. und 2. Abdominalsegment beim ^ in der Mitte dicht behaart (ob auch bei funestus?). 2, Halsschild mit winklig gebogenen, vor den Hinterwinkeln ausgebuchteten, dick gerandeten Seiten, fast matt, dicht punktirt, die Basis dick gerandet, die Hinterwinkel recht- winklig, die Zwischenräume der Flügeldecken sind äusserst fein chagrinirt und massig dicht mit feinen Punkten bedeckt. L. 13 mm. Im Caucasus von Conradt gesammelt (Mus. Vienn. 1 5). (Jugiihris All.?, femoratus All.?) funestus Fald. 2' Halsschild mit gleichmässig gerundeten Seiten. 3, Halsschild dicht punktirt, fast matt, Zwischenräume der Flügeldecken deutlich dicht körnig gerunzelt, nicht punktirt, Körper kürzer iind gewölbter, beim ^ nur die Vordei-tibien innen gezähnelt. L. 9 — 9,5 mm. Im Caucasus von Leder gesammelt (Mus. Heyden 2 ^1 S-, Mus. Reitter). (flavipes All.) gibhicollis Fald. 3' Halsschild massig dicht punktirt, glänzend, Zwischenräume der Flügeldecken sehr fein chagrinirt und mit sehr feinen Pünktchen bestreut, Körper etwas schlanker, beim ^ auch die Mitteltibien innen gezähnelt. L. 8 — 10 mm. Im Caucasus von Conradt gesammelt (Mus. Vienn. ^ ^), in Armenien (Mus. Seidlitz und Oertzen). (funestus All.) umbrinusFald. subg, Odocnemis All, 1, Das Analsegment beim $ stark, beim ^ schwach eingedrückt, an der Spitze meist deutlich gerandet, Flügeldecken an der Spitze mehr oder weniger klaftend, indem sie einzeln gerundet. Ob Allard's H. femoratus hierher gehört, ist fraglich, da Allard die Seiten des Halsschildes winklig gebogen nennt. Faldermann's ausführliche Be- schreibungen scheint er gar nicht consultiii zu haben. Helops. 723 verdickt oder zugespitzt sind, der 8. Zwisclienraixm nicht kiel- artig lind nicht mit dem Seitenrand verbunden, die Schenkel des (J ohne dichte Behaarung. 2, Seitenrand der Flügeldecken hinten jederseits ausgeschweift und über den Nahtwinkel hinaus einzeln in einen Fortsatz verlängert, Halsschild fein und massig dicht punktirt, beim <^ die Vorder- und Mitteltibien innen kerbig gezähnelt und nebst dem Analsegment dick gelb behaart, die Vordertarsen ziemlich schwach erweitert, aber durch dichte seitliche Borsten breit erscheinend. 3, Der Fortsatz der Flügeldecken ist länger und schmäler, aber nicht aufgebogen, beim ^ das 1. Analsegment massig dick, das 2. Abdominalsegment kaum behaart. L. 12 — 13 mm. Bei Beirut von Appl gesammelt (Mus. Vienu. ^ $), Damascus und Kurdistan (Mus. Baudi 1 (^ 1 $). praelongus Baudi 3' Der Fortsatz der Flügeldecken ist kürzer, deutlich hinauf- gebogen und an der Spitze verdickt, die Höcker auf den Zwischenräumen der Flügeldecken sparsamer und schwächer, beim (^ das 1. Analsegment dick, bürstenförmig, das 2. Ab- dominalsegment deutlich behaart. L. 12 — 13 mm. Syrien (Mus. Oertzen 1 (^ 2 §). caudahis All. 2' Seitenrand der Flügeldecken hinten nicht ausgeschweift, keinen eigentlichen Fortsatz bildend, sondern die Spitze der Flügeldecken nur einzeln gerundet oder einzeln verdickt. 3, Flügeldecken an der Spitze einzeln flach und ziemlich breit gerundet, die Zwischenräume schwach gewölbt, i'eichlich und stark gehöckert, kaum punktirt, Halsschild massig dicht punktirt, beim ^ die Vordei-- und Mitteltibien innen höckerig gezähnt, nicht dicht behaart, die Hintertibien keulig verdickt, verkrümmt und dick gelb behaart, das Analsegment schwach vertieft und sparsam behaart, die Mitte des ersten Abdominal- segments dick gelb behaart, die Vordertarsen ziemlich schwach erweitert, aber durch dichte seitliche Borsten breit erscheinend, Oberseite schwarz, weniger glänzend als bei caudatus und praelongus. L. 12mm. In Syrien (Mus. Frivaldszky Ic^ 1^), bei Jerusalem von Dr. Leithner gesammelt (Mus. Oertzen 1 (^). valgus Baudi 3' Flügeldecken an der Spitze einzeln verdickt und dadurch etwas in die Höhe gerichtet und wenig klaffend (wie bei H. badius), die Zwischem-äume der Flügeldecken bei (^ und $ ganz flach, fein aber deutlich punktirt, sparsam und schwach gehöckert, Halsschild ziemlich dicht punktirt, Anal- segment beim (^ schwach vertieft und an der Spitze nicht 46* 724 Tenebrionidae. gerandet, beim $ stärker vertieft und an der Spitze gerandet, beim (^ nnr die Voi'dertibien gezäbnelt, alle Tibien innen knrz gelb bebaart, die Tarsen sclnvacb bebaart, das Abdomen unbebaart. L. 11 mm. Libanon (Mus. Heyden 1 ^ von Allard stammend), Sj^ien (Mus. Oertzen 1$), Kulek (Mus. Vienn. 1 c^), Akbes (Mus. Fairmaire 1 ^), auf Creta (Mus. Frivaldszky). pundaüis All. 1' Das Analsegment bei (^ und § gewölbt, an der Spitze nicht gerandet. 2, Flügeldecken vor der Spitze seitlicb stark ausgescbweift, die Spitze verdickt imd über den Nabtwinkel etwas hinausragend, der 8. Zwiscbenraitm stark kielförmig und mit dem Seiten- rande auf der Spitze zu einem dicken Wulst vereinigt. Hierher würde H. incultus gehören, wenn das ^ gezähnelte Vordertibien hat. 2' Flügeldecken vor der Spitze seitlich nicht oder schwach aus- geschweift. 3, Flügeldecken an der Spitze einzeln verdickt und dadurch etwas in die Höhe gerichtet und wenig klaffend, aber nicht als Fortsatz über den Nahtwinkel hinausragend, die Zwischen- räume sehr fein und sparsam punklirt, beim r^ gewölbt, beim ^ flacher, der 8. hinten nicht kielförmig und nicht mit dem Seitenrande verbunden, Halsschild auf der Unter- seite neben dem Seitenrande nicht verflacht, beim ^ das Abdomen fein, das Analsegnient und die Mitte des 1. Ab- dominalsegments, sowie alle Tibien innen dicht behaart. 4, Halsschild schwach herzförmig, schmal, mit sehr schwach gerundeten Seiten, auf der Unterseite seitlich bis auf einen glatten Fleck neben den Hüften fein längsriefig, die Zwischenräume der Flügeldecken mit wenigen schwachen Höckern besetzt, beim c^ bisweilen auch die Mitteltibien innen schwach gezäbnelt. L. 9 — 12 mm. In Griechenland, Attica und Parnas (Emge), Euboea (Oertzen), in der Türkei (Mus. Frivaldszky IS 1$). (tuberculatus All.) tuherculiger Reiche 4' Halsschild stark herzförmig, mit vorn stark gerundeten, hinten stark ausgebuchteten Seiten, auf der Unterseite seitlich überall grob längsriefig, die Flügeldecken des ^ hinten stark bauchig, die Zwischenräume kaum gehöckert, beinic^ nur die Vordertibien innen gezäbnelt. L. 8,5 — 11,5 mm. In Oesterreich. badius Redtb. 3' Flügeldecken durchaus zusammen gerundet, beim ^ nur die Vordertibien innen gezäbnelt. A Helops. 725 4, Halsschilcl aiif der Unterseite neben den Seitenrändern schmal verflacht, der 8. Zwischenraum der FUigeldecken hinten mit dem Seitenrande verbunden. 5, Halsscliikl flach gewölbt, Flügeldecken fast geradlinig nach hinten verbreitert, Oberseite braun erzfarben. 6, Flügeldecken seitlich vor der Spitze deutlich ausgeschweift, der 8. Zwischenraum der Flügeldecken hinten deutlich kielförmig erhaben, alle Zwischenräume vorn gewölbt, hinten reichlich mit Höckern besetzt, beim (^ das 1. Ab- dominalsegment in der Mitte dicht gelb behaart. L. 10 — 12 mm. In Algier. congener Reiche 6' Flügeldecken seitlich vor der Spitze nicht ausgeschweift, der 8. Zwischenraum schwach kielförmig, alle Zwischen- räume ziemlich flach und mxr sehr sparsam mit Höckern besetzt, beim (^ das 1. Abdominalsegment unbehaart, der Forceps schmal, mit gerundeter Spitze. L. 7 — 12 mm. In Portugal (Mus. Baudi 1 $, Mus. Vienn., Mus. Bruxell, 1 (^ 2 $), Casas blancas (Mus. Uhagon 2 $), Sierra Se- gura (Mus. Korb). ienebrioides Germ. 5' Halsschild stark gewölbt, dicht punktirt, der 8. Zwischen- raum der Flügeldecken hinten nur schwach kielförmig erhaben, beim <$ das 1. Abdominalsegment nicht behaart, 6, Oberseite erzfarben glänzend, Zwischenräume der Flügel- decken ganz flach und ohne Höcker. Hierher würde //. gloriosus kommen, wenn die Vordertibien des ^ stärker gezähnelt wären. 6' Oberseite schwarz, die Zwischenräume der Flügeldecken wenigstens hinten gewölbt, alle Schenkel auf der Unter- seite und alle Tibien innen beim $ schwächer, beim ^ dick gelb behaart, Vordertarsen des ^ sehr schwach er- weitert. 7, Der 2. Zwischenraum der Flügeldecken verbindet sich hinten mit dem Seitenrande, alle Zwischenräume vorn ganz flach und deutlich punktirt, nur ganz hinten schmäler und gewölbt, Höcker sind nur selten schwach angedeutet, Halsschild massig dicht punktirt, die Vorder- tarsen des S durch seitliche Borsten ziemlich stark er- weitert erscheinend. L. 9 — 12 mm. Bei Amasia von Korb gesammelt (Mus. Heyden 1 (^ 6 $). Dastjpiis 1' Der 2. Zwischenraimi der Flügeldecken verbindet sich hinten nicht mit dem Seitenrande, alle Zwischenräume auch vorn etwas gewölbt, fein punktirt, Höcker stets (beim ^ 726 Toiübrionidae. weniger) vorhanden, Ilalsschild sehr dicht, seitlich längs- runzlig punktirt. L. 8,5 - 11,5 mm. In Grioclienland. tuberculahis Küst. Baudi 4 ' Halsschild auf der Unterseite neben dem Seitenrande nicht verflacht, der 8, Zwischenraum der Flügeldecken nicht mit dem Seitenrande verbunden, alle deutlich punktirt, hinten mit vereinzelten schwachen Höckern besetzt, die Vorder- tarsen des (^ sehr schwach verbreitert, aber durch Seitenborsten breiter erscheinend, alle Tibien innen schwach gelb behaart. 5, Der 8. Zwischenraum der Flügeldecken hinten deutlich kielförmig land alle äusseren hinten verschmälert und ge- wölbt, der Seitenrand neben den Hinterwinkeln etwas verdickt, Halsschild kaum herzförmig, die Unterseite sparsam schwach schrägrunzlig, beim ^ das Abdomen und die Schenkel nicht behaart, L. 8 — 12 mm. Im südlichen Oesterreich, in Italien, in der Türkei und in Griechen- land, {asphaltinus All.) exaratns Germ. 5 ' Alle Zwischenräume der Flügeldecken auch hinten flach*), Halsschild schmal herzförmig^), mit scharf rechtwinkligen Hinterwinkeln und fast rechtwinkligen Vorderwinkeln, auf der Unterseite dicht und fein längsriefig. 6, Halsschild schmäler, feiner punktirt, Flügeldecken feiner punktirt, mit hinten aufgebogenem Seitenrand, beim c^ das 1. und 2. Abdominalsegment in der Mitte dicht, die Schenkel unten schwach gelb behaart. L. 5,5 — 11 mm. In Attica von Krüper gesammelt, (planivittis All., atticus All., aspJiaUinus Baudi) nigroplceus Küst, 6' Halsschild breiter, gröber punktirt, Flügeldecken gröber gestreift und gröber punktirt, mit hinten nicht auf- gebogenem Seitenrande. Hierher würde H. intrusicoUis gehören, wenn das bisher noch unbekannte ^ gezähnelte Vordertibien hat. subg. Stenomax All. Forceps flach, zugespitzt und glatt. a, Das Analsegment ist an der Spitze dick und deutlich gerandet. 1, Der Seitenrand der Flügeldecken ist hinten, verbunden mit dem kielförmig erhöhten 8. Zwischenraum, über den Naht- ^) Hierher gehört, wie es scheint, auch noch der H. clarus All. (Hals- schild mit gerundeten Vorderwinkeln, Oberseite rothbraun, glänzend) aus Sj^rien. 2) Hierher würde auch Hedyphanes acutangulus gehören, wenn er nicht eine schräg abfallende Basis der Flügeldecken hätte. Helops. 727 winkel hinaus, als deutlicher lappenförmiger , mehr oder weniger hinaufgebogener Fortsatz, verlängert, Flügeldecken punktirt - gestreift, die Zwischenräume schwach gewölbt oder fast flach, das Analsegment ist seitlich zur Basis meist ungerandet, das Halsschild ist sehr dicht punktirt, aber nicht längsrunzlig, wie der Kopf ziemlich dicht behaart, die Hinterwinkel recht- winklig, die Oberseite ist heller erzfarbig, beim ^ sind die Mittelschenkel länger und dicker als die Vorderschenkel, die Vorder- und Mitteltarsen stark verlängert, etwas verbreitert und lang behaart, der Forceps des S i«t f*m Ende pfriemen- förmig zugespitzt und aufgebogen, auf der Oberseite längsriefig und mit einer Mittelfurche. 2, Die lappenförmigen Fortsätze der Flügeldecken sind lang, länger als breit, ziemlich zugespitzt, am Innenrande die Richtung der Naht gerade fortsetzend, einander parallel oder gegen einander gekrümmt; sie sind weniger aufgebogen, die Zwischenräume schwach gewölbt. L. 12 — 15,5 mm. (incurvus Küst.) aeneus Scop. 2' Die lappenförmigen Fortsätze der Flügeldecken sind kurz, breiter als lang, am Innenrand von der Naht an auseinander klaffend, breit zugerundet und stark aufgebogen, die Zwischen- räume der Flügeldecken sind fast flach. L. 12 — 15 mm. lanipes L. Küst. 1' Seitenrand der Flügeldecken nicht mit dem 8. Zwischenraum verbunden, Halsschild nicht behaart. 2, Seitenrand der Flügeldecken an der Spitze einzeln über die Nahtwinkel hinausragend, die Zwischenräume mit kleinen Höckern besetzt. Hier würden die Arten der Untergattung Odocnemis (ausser tuberculatus) stehen, wenn sie nicht eine andere Untergattung bildeten. 2' Seitenrand der Flügeldecken nicht verdickt und nicht ver- längert. Hierher würden Il.pyrenaeus, aeneipennis und noclifer gehören, wenn sie nicht besser in der Untergattung Omaleis untergebracht wären. l' Das Analsegment ist nur seitlich nach der Basis zu, an der Spitze aber nicht oder sehr fein vind undeutlich gerandet^), Halsschild nicht behaart, die Mittelschenkel des ^ sind so lang und so dünn als die Vorderschenkel. ^) Diese Randung darf nicht verwechselt werden mit einer oft tiefen, zum Anschluss an die Flügeldecken dienenden Rinne auf der Oberseite des Anal- segmentes, die oft bis auf den Spitzenrand herabrückt und dann bei abgehobenen Flügeldecken ganz sichtbar wird. 728 Tenehrionidae. 1, Der 8. Zwischenraum ist au der Spitze (oft nur sehr schwach) erhahen und mit dem hier etwas verdickten Seitenrande ver- bunden, mit dem er wulstfoi-mig bis an die Naht reicht. 2, Der Seitenrand der Flügeldecken an der Spitze den Naht- Avinkel etwas überragend, in einen kleinen gerundeten, nicht aufgebogenen Fortsatz ausgezogen. 3, Flügeldecken der Länge nach vorn schwach gewölbt, seitlich vor der Spitze deutlich ausgeschweift. 4, Hinterwinkel des Halsschildes rechtwinklig mit etM^as ge- rundeter Spitze, die Seiten fast gerade, ihre Eandung in der Mitte stark verfeinert, die Unterseite neben dem Seitenrande • nicht verflacht, sehr fein und etwas vmdeutlich längsrunzlig, die Zwischenräume ge^völbt, punktirt und etwas runzlig, mit Höckern besetzt. L. 15 mm. In Külek (Mus. Kraatz 1$). incultus All. 4' Hinterwinkel des Halsschildes scharf rechtwinklig, die Seiten vor den Hinterwinkeln ausgeschweift, gleichmässig gerandet. die Unterseite neben dem Seitenrande verflacht, scharf längsriefig, die Flügeldecken stark punktirt-gestreift, die Zwischenräume gewölbt, besonders hinten, wo sie schmal und mit einigen Höckern besetzt sind, das Halsschild ist dicht pvinktirt und längsrunzlig, die Oberseite ist dunkler bräunlich erzfarben, beim S die Vordertarsen ziemlich stark, die Mitteltarsen schwach erweitert, der Forceps dünn pfriemenförmig, mit tröpfchenförmigem Ende. L. 9 — 13 mm. In Frankreich und Italien, (cordatus Küst.) piceics Sturm 3' Flügeldecken der Länge nach vorn stark gewölbt, seitlich vor der Spitze nicht ausgeschweift, fein gestreift punktirt, mit dicht punktirten flachen Zwischeni'äumen, Halsschild quer, etwas herzförmig, mit scharf rechtwinkligen Hinter- winkeln, dicht punktirt, neben dem Seitenrande in der Mitte eine grosse tiefe Grube, Fühler kürzer als bei gloriosus. L. 13 mm. In der Krimm (Mus. CL Müller 1 $), da das $ unbekannt ist, so ist die Stellung der Art fraglich, indem sie möglicher Weise zur Untergattung Odocnemis oder Cylindrinotus gehört. Die Gruben auf dem Halsschilde sind vielleicht individuell. excavatus 2' Der Seitenrand der Flügeldecken ragt an der Spitze nicht über den Nahtwinkel hinaus, höchstens ist die Spitze etwas verdickt. Forceps flach und zugespitzt. 3, Halsschild auf der Unterseite mit schmal aber deutlich ver- flachtem Seitenrande. 4, Der 8. Zwischenraum der Flügeldecken liinten deutlich Helops. 729 kielförmig, mit dem Seitenrande einen deutlichen kiel- föi-migen Rand an der Spitze bildend, die Seiten deutlich gerundet, Oberseite erzfarben glänzend. 5 , Die Zwischenräume der Flügeldecken gewölbt, fein punktirt und etwas gerunzelt, Halsschild gröber punktirt als bei gloriosus. L. 15 mm. (ex Allard). In Transkaukasien. pulclier All. 5 ' Die Z-Rdschenräume der Flügeldecken fast flach, sehr fein und sparsam punktirt. 6, Halsschild schmal, fast parallelseitig, fein und sparsam punktirt, Flügeldecken mit einigen schwachen Höckern auf einigen Zwischenräumen, Oberseite schwarzbraun, massig glänzend. L. 10 mm. In Transkaukasien von Radde gesammelt (Mus. Faust 2 §) Caucasus (Mus. Hey den 1$, Mus. Staudinger 1 S)- (luridus All. nee Men.') recUcollis All. 6' Halsschild breiter, mit vorn gerundeten, hinten etwas ausgeschweiften Seiten, stark und zugleich dicht punktirt, Flügeldecken ohne Höcker, Oberseite erzfarben, stark glänzend. 7, Halsschild quer, auf der Unterseite seitlich überall gleichmässig fein längsrunzlig, neben dem Seitenrande deutlich flach abgesetzt. L. 11 mm. Circassien (Mus. Reitterl^). (aeneipennis Heitt nee Miller) glorificus 1' Halsschild kaum breiter als lang, die Seiten gerandet, aber wenig aufgebogen, auf der Unterseite seitlich nach innen zu stark längsriefig, neben dem Seitenrande fast glatt und schwach (oft kaum) verflacht, die Fühler schlank, beim ^ die Vordertarsen wenig erweitert, die Vordertibien innen etwas gekörnelt, aber nicht eigentlich gezähnelt. L. 8 — 13,5 mm. Im Caucasus, nach Küster in Südrussland, nach einem Exemplar von Stentz in Hey den 's Sammlung in der Türkei, die beiden letzten Fundorte sehr fraglich, (impressus Küst.) gloriosus Fald. 4' Der 8. Zwischenraum der Flügeldecken hinten nur schwach kielförmig, mit dem Seitenrande nur zu einem flach wulstig gewölbten kurzen Rande vereinigt. ^) Der Helops luridus Men. kann auf keinen Fall hierher gehören, weil er gerundete Seiten des Halsschildes haben soll. Dagegen gehört luridus All, nach den Originalexemplaren sicher und recUcollis All. nach der Beschreibung wie es scheint hierher. 730 Tenebrionidae. b, Die Vordertarsen des <^ wenig verbreitert'). 6, Die Flügeldecken mit deiitlicli gernndeten Seiten, ohne Höcker, tief punktirt- gestreift, mit flachen, fein und sparsam punktirten Zwischenräumen, Halsschild quei*, kaum herzförmig, feiner und sparsamer punktirt als bei gloriosus, Oberseite erzfarben, glänzend, Vordertarsen des (^ schwach erweitert. L. 8,5 mm. Im Caucasus von Leder gesammelt (Mus. Heyden 1 (^, Mus. Reitter 2 (^ 1 $, Mus. Vienn. 1 <^). vexator Reitt. 6' Die Flügeldecken mit fast geradlinigen Seiten, mit flachen Höckern besetzt, Halsschild flach gewölbt, ziemlich undicht punktirt, Oberseite braun erzfarben oder schwärzlich. Hierher würden //. congener und tenebrioiäes gehören, wenn sie nicht zur Untergattung Odocnemis kommen mttssten. 5' Beim c^ die Vorder- und Mitteltarsen stark verbreitert, das Halsschild stark gewölbt, dicht punktirt, 6, Beim (J das Abdomen ohne Bürstenfleck, die Hinter- winkel des Halsschildes ganz stumpfwinklig und bis- weilen etwas gerundet, der Fortsatz des Prosternums hinter den Vorderhüften deutlich kielförmig u.nd horizontal, das Halsschild auf der Unterseite mit deutlich verflachtem Seitenrande, die Zwischenräume der fein punktirt-gestreiften Flügeldecken ganz flach, Oberseite bald heller, bald dunkler erzfarben, glänzend. Forceps ohne Rinne auf dem Rücken. L. 7,5 — 11 mm. In Frankreich und Italien. assimilis Küst. 6' Beim ^ das Abdomen auf dem ersten Segment in der Mitte bürstig behaart. Hierher würden H. j)erplexus, grandicoUis und JJouei bei undeutlich werdenden Zähn- chen der Vordertibien des ^ gehören, wenn sie nicht zu Cyllndrinotus kommen müssten. 3' Halsschild auf der Unterseite ohne verflachten Seitenrand, der Vorderrand zweibuchtig^), die Hinterwinkel scharf recht- winklig. 0, Oberseite erzfarben, stark glänzend. Hierher würde H. gloriosiis gehören, wenn bei ihm das Halsschild auf der Unterseite neben dem Seitenrande kaum verflacht ist, wie das häufig vorkommt. 0' Oberseite schwarz. ^) Hierher würde auch H. tuberculatus kommen, wenn er nicht der Unter- gattung Odocnemis angehörte, 2) Hierher scheint auch H. intricatus All. aus Bulgarien zu gehören, der mir unbekannt geblieben ist. Helops. 731 4, Beim S rothorace subquadrato, sub- planato, latissime marginato, siibtiis dense punctato etrugoso, angulis posticis subacutis, elytris tenuiter striato-punctatis, segmento anali toto viarginato. L. 15 mm. Asia minor. subg. Entomogonus. Helops (Entomogonus) egregius: nigroviolaceus, prothoraee subangusto, vix cordato, subconvexo, nide punctato (punctis haud confluentibus) lateri- bus interrupto-marginatis, suhtus marglne laterali haud explanato, elytris subtiliter striato-punctatis, apice mucronatis, mucrone singulo piano, sum- mo apice intorto. L. 23 mm. Asia minor. Helops (Entomogonus) obtusus: niger, p-otliorace angusto, cordato, subtiliter pjarce punctato, lateribus subtiliter marglnatis, sublus margine laterali haud explanato, elytris subtiUssime striato-punctatis, margine late- rali acuto, apice singulo rotundato-proäucto, subconvexo. L. 16 mm. Cyprus. subg. Helops i. sp. A, Corpwe magno, epipleuris elytrorum integris, apice angustissimis , hu- meris rectis, tarsis anterioribus maris plerumque fortissime dilatatis (granulifer?). a, Segmento anali apice immarginato. Helops pullus: niger, nitidus, elytris subtiliter punctato-striatis, interstitiis distincte subtiliter punctatis. L. 6 mm. Caucasus. a' Segmento anali toto distincte marginato. 1, Prothoraee dense punctato, subtus margine laterali haud explanato. 2 , Prothoraee subquadrato subtus lateribus corrugato, haud granuloso, haud punctato. Helops corrugatus: niger prothoraee subtus lateribus usque ad marginem lateralem rüde corrugato, excepta macula magna glabrata juxta coxas, elytris punctato -striatis, interstitiis planis punctatis. L. 12 — 15 mm. Syria. Helops corrugosus: niger, prothoraee fortiter jyulvinato subtus lateribus dense (excejjta macula minima glabrata juxta coxas) rugulosis subgla- brato-marginatis. L. 13 mm. Asia minor. 2' Prothoraee subtus lateribus distincte ptunctato. Helops. 751 Helops globicoUis: niger, opacus, prothorace medio fortissime pulvinato, lateribus suhdeplanatis , elytris fortiter convexis, punctato-striatis. L. 15 mm. Cyprus. 1' Prothorace subtus margine laterali anguste explanato. 2, Prothorace subtus lateribus punctato, haud rugoso. 3, Prothorace subtus lateribus parcius punctato. Helops arabs: niger, genis emarginatis, prothorace subcordato, convexo, lateribus haud deplanatis, dense {medio parcius) punctato, elytris distincte punctato-striatis, striis subtiliter punctatis, interstitiis parum convexis, subtiliter parce punctulatis. L. 12 mm. Algeria. 3' Prothorace subtus lateribus densissime punctato, interstitiis elytrorum punctatis et subrugosis. Helops Priapus: niger, prothorace convexo, densissime rüde punctato, ta/rsis anticis maris modice intermediis parum dilatatis, forcipe latissimo. L. 12 mm. Asia minor. Helops strigicollis: niger, protJiorace convexo lateribus deplanatis, dense strigoso. L. 8 — 13 mm. Hungaria mer., Macedonia. 2' Prothorace subtus lateribus rugoso-punctato aut rugoso. 3, Prothorace subtus densissime punctato, punctis ex parte confluenti- bus, aut rüde rugoso, punctis ex parte distinctis. Helops granulifer: niger, nitidus, prothorace parum convexo, lateribus rotundatis late ex^ilanatis, subtus riigoso-%mnctato, elytris subtiliter punctato- striatis, interstitiis subplanis subtiliter j)arce punctatis, granulis parvis parce obsitis, tarsis intermediis feminae angustis. Mas tatet. L. 12 mm. Hispania. Helops Zoroaster: niger, nitidus, prothorace fortiter convexo, subtiliter marginato, parce punctato, subtus ubique rüde punctato -rugoso (excepta macula minima juxta coxas) angulis anticis subrotundatis, elytris tenuiter seriato-punctatis, interstitiis parce punctatis. L. 12 mm. Persia. 3' Prothorace subtus densissime tenuiter granulato-rugoso, haud punctato. 4, Interstitiis elytrorum punctatis, haud granulatis. Helops g rani colli s: niger, opacus, H. tenebricoso simiUimus, p^'othorace convexo, subtus subtiliter granulato-ruguloso , lateribus angustissime de- planatis. L. 12 — 15 mm. Turcia europaea. 4' Interstitiis elytrorum subtiliter granulosis et punctulatis. Helops granosus: niger, subop)acus, prothorace densissime punctato, subtus granuloso-rugoso. L. 12 mm. Amasia. A' Corpore angustato minore, a, Epipleuris elytrorum integris, apice parum angustatis, humer is sub- rotundatis, segmento anali toto distincte marginato. Helops tripolitanus: niger, angustus, prothoi-ace minus dense xmnctato, nitido, lateribus et apice immarginatis, elytris subtiliter seriato-punctatis, margine basali acuta. L. 6 nun. Tripolis. Helops Kobeltii: niger, angustus, prothorace densissime punctato, subopaco, lateribus subtiliter marginatis, elytris rüde striato-punctatis , humeris sub- rotundatis, margine basali acuta. L. 5,5 — 9 mm. Tunis. 752 Tenebrionidae. a' Einpleuris elytrorum ajnce abbreviatis, humeris rectis. 1, Elytris humeris rectanyulis, interstitiis sublaevibus; prothorace haud pubescente, angulis posticis paruin obtusis, ocuUs subtram- versis. 2 , Clypeo truncato, elytris interstitiis vix punctatis. Helops calvus: brunneus, nitidus, elytris haud pnliferis. L. 4 — 5 mm. Algena, Syria. Helops mauritanicus: brunneus, nitidus, elytris interstitiis alternis punctis piligeris parce obsitis. L. 5 mm. Mauritania. 2' Clypeo late emarginato, elytris interstitiis fortiter punctatis. Helops carinatus: niger, nitidus, elongatus, elytris fortiter punctato- striatis, interstitiis postice subcarinatis. L. 8 mm. Caucasus. 1' Elytris humeris rotundatis, prothorace pubescente et hirto, angulis posticis rotundatis. Helops hirtus: brunneus, subnitidus, 'prothorace densius punctato, elytris punctata- striatis, interstitiis Omnibus xiunctis uniseriatis piligeris crebris obsitis. L. 5 mm. Algeria. subg. Cylindrinotus. Helops (Cylindrinotus) nitidus: niger, nitidus, temporibus pone oculos Jiaud constrictis, prothorace parum convexo, lateribus xmrum undulato- rotundatis, tibiis anticis apicem versus sensim dilatatis. L. 9 — 10 mm. Syria. ^ tibiis anticis intus denticulatis, segmentis abdominalibus primo et sccundo in medio dense pmbescentibus. Helops (Cylindrinotus) constrictus: niger, ($) opacus, temporibus pone oculos sulcato- constrictis, prothorace parum convexo, lateribus angu- lato-rotundatis, angulis posticis acutis, tibiis anticis apicem versus sensim dilatatis. L. 10 mm. Armenia. subg. Odocnemis. Helops (Odocnemis) Dasypus: niger, nitens prothorace subcordato, modice punctato, subtus lateribus paullo deplanatis, elytris apice rotun- datis, interstitiis octavo et secundo apice cum margine laterali confluentibus, segmento anali convexo, apice haud marginato. L. 9 — 12 mm. Amasia. ^ tarsis anticis subdilatatis. subg. Stenomax. Segmento anali a^nce immarginato prothorace haud pubescente. 1, Elytris interstitio octavo apice cum margine laterali confluente. Helops (Stenomax) excavatus: aeneus, jyrothorace brevi, subcordato, an- gulis posticis rectis, dense punctato, elytris margine laterali apice supra angulum suturalem paullo pjroductis, lateribus apice haud sinuatis, inter- stitiis dense punctatis. L. 13 mm. Tauria. Helops (Stenomax) propheta: niger, pn'othorace parum convexo, lateri- bus parum rotundatis, subtus lateribus haud deplanatis, elytris striatis, striis parum xmnctatis, interstitiis paullo convexis, vix punctulatis. L. 9 mm. Persia. Helops. 753 (^ segmento abdominali pi-imo in medio dense piloso. 1 ' Elytris interstitio octavo a margine laterali discreto, prothorace cordato. 2 , Elytris interstitio octavo apice convexo. Helops (Stenomax) Ämasiae: niger, subaeneo-nitidus, protho^-ace parum convexo, apice truneato, subtus fortiter strigoso, elytris subtiliter punctato- striatis, interstitiis planis subtilissime sparsim punctulatis, margine late- rali integre acuto. L. 6,8 — 9 mm. Amasia. 2' Elytris interstitiis omnibus apice planis. 3, Prothorace angulis posticis planis, apice bisinuato, angulis anticis paullo 2^'oductis. Helops (Stenomax) cretensis: obscure aeneus, prothorace fortiter con- vexo, subdense punctato, lateribus rotimdatis, elytris xwothorace parum latioribus, seriato-punctatis, interstitiis tuberculis nonnnllis obsoletis. L. 8—11 mm. Creta. Helops (Stenomax) seriegranatus: nigro-aeneus, subopacus, jjrotJiorace parum convexo, dense punctato, lateribus subrectis, elytris prothorace multo latioribus, punctato -striatis, interstitiis dense punctulatis, planis, uniseriato-granulatis . L. 9 — 10 mm. Turcia europaea. 3' Prothorace angidis posticis fossula transversa intrusis, apjice truneato. Helops (Stenomax) intrusicollis: niger, subnitidus, prothorace fortius cordato, elytris subtiliter punctato-striatis, interstitiis distincte punctatis. L. 10 mm. Cyprus. subg. 0 mal eis. 1, Segmento anali apice fortiter marginato. Helops [0 mal eis) protensulus: niger, nitidus, prothorace distincte cor- dato, convexo, subtus disperse strigoso excepta maeula laevi juxta coxas, elytris striatis, striis vix punctatis. L. 8 mm. Hispania. 1' Segmento anali apice vix marginato. 2, Abdomine maris segmento primo haud pubescente. Helops (Omaleis) Abeillei: obscure-metallicus, prothmrtce convexo angulis posticis obtusangulis, subtus lateribus anguste expdanatis, elytris subtiliter punctato-striatis. L. 7 mm. Corsica. ^ tibiis anticis intus haud ciliatis, tarsis anticis et intermediis di- stincte dilatatis et elongatis. Helops [Omaleis ) hispanus: niger, p^-othorace angulis posticis obtus- angulis, subtus lateribus haud expMnatis, elytris subtilius punctato- striatis, lateribus aequaliter rotundatis. L. 7 — 9 mm. Hispania. 2' Abdomine maris segmento primo in medio pubescente, prothorace angulis posticis rectis. Helops (Omaleis) ponticus: niger, subaeneo-micans, prothorace subcordato, angusto, subtus lateribus haud deplanatis, interstitiis subdense punctatis. L. 8 mm. Asia minor. Helops {Omaleis) Cambyses: niger, p»'othorace transverso, lateribus rotundatis, subtus lateribus distincte deplanatis, elytris fortiter striatis, interstitiis subtilissime disperse punctatis. Li. 7 — 8 mm. Persia. V. 48 754 Tenebrionidae. suhg. Xanthomus. Helops (XantJiomus) oiiulum: rufo-testaceus , suhtilissime alutaceus, suhopacus , clypeo fronte distincte angustiore , prothorace angustiore laterihus suhrotundatis, angulis postids subrectis, elytris vix punctatis. L. 5 mm. Ch-eta. subg. Catomus. Helops {Catomus) proUxus: elongutus, nigro-aeneiis , })rothoraee vLc cordato, maryinato, dense punctato, punctis ohlongis , angulis jiosticis rectis, elytris striatis, striis vix punctatis, interstitiis paullo convcxis suhtilissime parce punctulatis. Hispania. ^ tatet. Helops (Catomus) FrivaldszTcyi: nigro-brunneus, pi'othorace rotunäato immarginato, densissime punctato, punctis oblongis, angulis postids rotun- datis, elytris striatis, striis impunctatis, interstitiis convexis, suhtiliter parce punctidatis, pedibus flavis. Turcia. ^ tibiis et tarsis anticis sat fortiter, tarsis intei'medüs parum di- latatis. 1. Alttlieilung. Die Untergattungen tlei* ersten Abtheilung zeigen als gemein- schaftliches Merkmal den Mangel einer Längsriefimg auf der Unter- seite des Halsschildes, was sie stets von den Untergattungen der zweiten Abtheilung unterscheidet. Ausserdem fehlt ihnen stets die Augenfurche, was aber keinen durchgreifenden Gegensatz in der 2. Abtheilung findet. Ferner sind die Geschlechtsmerkmale der Männchen auf längere Fühler, (meist stark) verbreiterte Vordertarsen und (selten) keulenförmige Voi'dertibien beschränkt. Zähnelung der Vordertibien und Behaarung auf dem Abdomen kommen dagegen nie vor. Der Forceps ist selten glatt, meist mit widerhakigen Borsten besetzt. Wir unterscheiden 5 Untergattungen dieser Abtheilung, von denen nur die beiden ersten in unserer Fauna vertreten sind. subg. Raihoscelis. Allard, Abeille XIV 1876 p. 5. - Schweiz. Mittheil. 1877 p. 17, 49 u. 203. — Seidlitz F. halt. ed. 11 1891 p. 522. — F. transs. 1891 p. 560. Hipponome Castelnau Hist. nat. 11 1840 p. 235. Prothorax subtus laterihus irreguluriter rugatus. Clypeus apice truncatus. Mentum planum aut carinatum. Elytra apice haud producta, angulis humerülibus rectis ant acutis. Tibiae anticae maris apice clarafae. Abdomen segmentis lateribus marginatis, anali apice aut marginato aut immarginato. Helops. 755 Der Kopf zeigt vorn, seitlich vor den Augen nur schwach vor- ragende wulstige Wangen und ist von hier zum Kopfschild schräg und meist geradlinig verengt. Das Kopfschild ist vorn gerade oder etwas gerundet, niemals ausgerandet. Die Augen sind quer, schmal und oft sehr flach. Die Eühler erreichen beim Weibchen die Basis des Halsschildes, beim Männchen überragen sie dieselbe deutlich, ohne indess die Mitte des Körpers zu erreichen. Das Halsschild zeigt auf der Unterseite grobe glatte verworrene Falten, die nur stellweis, namentlich neben dem Seitenrande, in einzelne Punkte aufgelöst sind, und ebenso selten, besonders in der Nähe der Vorderhüften, eine Tendenz zeigen, in Längsrunzeln über zu gehen. Die Basis des Halsschildes ist bald deutlich gerundet, bald fast gerade abgeschnitten, was bei der Unterscheidung der Arten benutzt werden kann. Dem entsprechend ist die Basis der Flügeldecken bald in weitem Bogen ausgerandet, bald fast gerade, in beiden Fällen treten die Schulterwinkel stets spitz, dicht neben den Hinterwiukeln des Halsschildes liegend, nach vorn vor. Streifen sind niemals vorhanden, sondern nur Punktreihen, deren Zwischenräume meist ganz flach sind. Der scharfe Seitenrand, der die Epipleuren nach oben be- grenzt, hört mit diesen zusammen vor der Spitze auf und macht einem flach Avulstigen Seitenrande Platz, der also an die Stelle der Epipleuren und des Seitenrandes tritt und das Aussehen eines 10. Zwischenraumes annimmt. Es ist daher schwer zii entscheiden, ob die Epipleuren bis an die Spitze reichen oder abgekürzt sind, nur bei H. sajjJiyrinns sind die Seitenränder bis zur Spitze scharf- kantig und die Epipleuren bis zum Nahtwinkel deutlich. Die Ab- dominalsegmente sind an der Seite stets alle gerandet, und das Analsegment ist bisweilen auch an der Spitze gerandet, was als Unterscheidungsgrund der Arten in erster Linie benutzt werden kann. B a u d i hat zuerst auf dieses Verhältniss bei einzelnen Arten aufmerksam gemacht, ohne es indess systematisch zu verwerthen. Die Vordertibien sind beim Männchen meist deutlich gebogen und zur Spitze keulenförmig verdickt (bei cijanipes sehr schwach), beim Weibchen oft auch etwas gebogen. Die Vordertarsen sind beim Männchen bald mehr bald weniger stark, die Mitteltarsen selten stark, meist schwach oder garnicht verbreitert. Der Forceps ist spateiförmig und mit widerhakigen Börstchen besetzt. Die vorliegende Untergattung zeigt zwar diurch das Vorhanden- sein eines männlichen Geschlechtsmerkmals eine gewisse Ueberein- stimnning mit den Untergattungen Odocnemis und Cylindrinotiis, doch scheint das doch mehr auf Analogie, als auf Homologie hin- zuweisen, weil es sich hier nicht um Zälmelung der Vordertibien 48* 756 Tenebrionidae. bandelt. Die grobe Eunzelung der Unterseite des Halsscbildes, die stellweis ein Bild bietet, als ob sie aus groben Punkten, nicbt aber aus Längsriefen bervorgegangen sei, bezeicbnet deutlicb eine näbere Verwandtsebaft zu Änteros, Entomogontis und Helops i. sp,, und nameutlicb weist aucb die babituelle Aebnlicbkeit auf die erste, die gereiht-punktirten Flügeldecken auf die zweite der genannten Unter- gattungen bin. Die Untergattung Diasüxus, die aucb das letzt- genannte Merkmal der Flügeldecken, jedocb nicbt in dem Maasse wie die vorliegende, aufweist, bat ausser anderem Habitus eine deutlich langgeriefte Unterseite des Halsscbildes, und dasselbe Merkmal unterscbeidet alle übrigen Untergattungen von Raihoscelis. Einige Arten der Untergattung CylindricolUs baben zwar aucb eine ver- worren gerunzelte Unterseite des Halsscbildes (z. B. H. luguhris), allein diese liuuzelung ist viel feiner und dann sind die Gescblecbts- merkmale des Männchens, wie erwähnt, andere. Die Untergattung Baihoscelis wurde erst 1866 von Allard für 7 Arten (corvinus Küst., tumiäicolUs Küst. , azureus Brülle, cyprius AU., coelestinus Küst., eleodinus Reiche und quadraücolUs Küst.) er- richtet') und 1877 durch eine 8. Art {H. ohUteratus All.) vermehrt. Die Untergattung entspricht der 2. Gruppe der Untergattung Helops i. sp. bei Baudi, der 6 Arten in ihr vereinigte. Während quadraU- collis wohl nur eine Varietät von coelestinus ist und azureus mit tumidicollis nur eine Art bildet, kommt der von Allard und von Baudi verkannte II. syriacits Eeiche, der von Allard zu Entomo- gonus gestellte und in der That habituell sehr an diese Untergattung erinnernde //. saphyrinus, endlich der sehr ausgezeichnete cyanipes, der habituell viel mehr Aebnlicbkeit mit der Untergattung Änteros be- sitzt, hinzu. Obgleich er auch in der Bildung des Forceps mit der letztgenannten Untergattung übereinstimmt, kann er doch nicht zu ihr gebracht werden, weil das Kinn nicht die vordere kegelförniige Ei'höhung zeigt. Die Verbreitung der Untergattung ist auf den Südosten Europas und die angrenzenden Tbeile Asiens beschränkt, im Westen ist sie nicbt vertreten. Die Angaben der einen Art für Deutschland sind sehr bestätiguugsbedürftig. MM, (Mtaiboscetis) azureus: elongato-ovatus , coeruleus, ivrothorace iisque ad marginem lateralem convexo, basi rotundata, lateribus rotun- datis, angulis posticis obtusis, elytris striato-punctatis, imnctis striarum crebris, inta-stitüs distincte punctulatis, segmento anali apice marginato. L. 14 — 15 mm. ^) Castelnau's Untergattung Hipponome war morphologisch ganz un- genügend begründet und kann daher ihrem Namen keine Priorität zuerkannt werden. Helops. 757 ^ tarsis anticis fortius, intermediis parum dilatatis, tibiis anticis in- curvis, subclavatis. Brülle Exp. Mor. 1832 p. 224. — Küster Käf. Eiir. XXI 1850 110. 46. — Allard Abeille XIV 1876 Kev. Helop. p. 26. — Mitth. Schweiz, eiit. Ges. V 1. 1877 p. 49 u. p. 205. — Baudi Deutsch, eiit. Zeitschr. 1876 p. 272. — Col. teiiebr. Coli. ital. p. 50. (Estr. Bull, entom. IX 1877). Var. tumidicolUs: nigro-coeruleus, prothorace convexo, lateribus paullo deplanatis, fortissime rotundatis. Helops tumidicolUs Küster Käf. Eur. XXI 1850 no. 45. — Allard Abeille XIV 1876 Rev. Helop. p. 26. — Mitth. Schweiz, ent. Ges. V 1. 1877 p. 49 u. p. 204. — Baudi Deutsch, ent. Zeitschr. 1876 p. 272. — Col. tenebr. Coli. ital. p. 50 (Estr. Bull, entom. IX 1877). Das Kopf Schild ist vorn gerade abgestutzt, oder sogar etwas gerundet, die schrägen Seiten des Kopfes nicht ausgerandet und der wulstige Höcker vor den Augen nur schwach, eine Einsenkung zwischen Kopfschild und Stirn ist nicht vorhanden, die Augen sind schmal und ziemlich flach. Das Halsschild ist stark bis an den Seiten- rand gewölbt, die Seiten sind stark gerundet die Hinterwinkel stumpfwinklig, die Basis deutlich gerundet, und wie die Seiten dick gerandet, die Oberfläche ist weniger grob, aber sparsamer punktirt als der Kopf. Die Flügeldecken sind an der Basis in breitem Bogen deutlich ausgerandet, deutlich eiförmig, mit der grössten Breite hinter der Mitte, ziemlich fein gereiht-punktirt, die Punkte mit scharfen Rändern (nicht in flachen Einsenkungen stehend) ziemlich zahlreich, so dass auf dem vierten Streif etwa 35 — 48 stehen. Die Zwischenräume sind ganz flach, fein aber deutlich und massig dicht punktirt. Der Seitenrand wird hinten stumpfkantig und wulstig, die Epipleuren schwinden nach der Spitze zu allmälig. Alle Abdominalsegmente sind an den Seiten breit, das Anal- segment auch an der Spitze deutlich schmal gerandet. Der ganze Körper ist dunkelblau gefärbt. Beim Männchen sind die Vordertarsen ziemlich stark, die Mitteltarsen sehr schwach erweitert, die Vordertibien sind gebogen und zur Spitze deutlich keulenförmig verdickt und die Fühler über- ragen die Basis des Halsschildes deutlich, ohne jedoch die halbe Länge des Körpers ganz zu erreichen. Bei der var. tumidicolUs ist nur das Halsschild abweichend geformt, indem die starke Wölbung nicht bis an den Seitenrand reicht, sondern neben diesem einer schwachen Einsenkung Platz macht, und die Seiten noch stärker gerundet sind. Ausserdem ist 758 Tenehrionidae. der ganze Körper schwarzblan oder fast schwarz gefärbt. Alles Uebrige, auch die Auszeichnung des Männchens, stimmt ganz mit S. asureus überein, und auch die genannten Unterschiede sind oft sehr schwach ausgeprägt. Es kommen oft Stücke vor, bei denen es schwer ist zu entscheiden, ob sie der Stammform oder der Varietät angehören. Eine Abgrenzung der letzteren als Art scheint daher nicht gerechtfertigt. Der //. asureus hat seinen nächsten Verwandten im //. cor- vinus, der durch sparsamer und anders punktirte Flügeldecken und ganz schwarze Färbung ausgezeichnet ist. Die übrigen Arten der Untergattung weichen noch mehr, theils durch gerade Basis des Halsschildes (cyjyrins), theils durch ungerandetes Analsegment (coeles- tinus und syriacus), theils durch flaches Halsschild {latimargo und cyanipes), theils durch scharfen Seitenrand der Flügeldecken nebst ganzen Epipleuren {sapliyrimis) von der vorliegenden Art ab. Der //. asureus Avurde zuerst von Brüllt 1832 aus Griechen- land beschrieben, wo er häufig ist. Auch in den benachbarten Ländern der Balkanhalbinsel und in Kleinasien kommt er vor und ist von Baudi auch aus ,, Ungarn" angegeben worden, wo er ent- schieden nicht vorkommt^). G redler giebt die Art als „einmal bei Bozen von Bar. Hausmann erbeutet" mit Bestimmtheit an. Un- wahrscheinlich ist zwar die Angabe, doch ist die Art in unserer Fauna so lange zu führen, bis die Bestimmung oder der Fundort des fraglichen Exemplares als irrthümlich nachgewiesen wird. Die Varietät wurde von Küster 1850 aus Griechenland be- schrieben, scheint überall vermischt mit der Stammform vorzukommen und ebenso häufig zu sein wie diese. subg. Änteros. Castelnau Hist. nat. II. 1840 p. 235. Prothorax subtus lateribus distincte punctatus. Mentum antice cortice tuberculatum. Clypeus apice truncatus. Elytra apice haud producta, angulis humeralibus distinctis. Tibiae anticae maris simplices. Abdomen segmentis Omnibus marginatis. ^) Herr von Frivaldszky sen. versandte in älterer Zeit, als man noch nicht sehr genau in Angabe der Fundorte war, zahlreiche Arten aus der Türkei an seine Correspondenten , die dieselben' dann mit dem Fundorte ,, Ungarn" versahen resp. publicirten, weil Frivaldszky in Pesth lebte. Helops. 759 Dei' Kopf zeigt vorn, seitlich vor den Augen, nur schwach höckerartig vorragende Wangen und ist dann nach vorn gerundet zum Kopfschild verengt. Dieses ist vorn gerade abgeschnitten. Die Augen sind etwas breiter als bei der Untergattung Raiboscelis. Das Halsschild ist etwas herzförmig, mit scharf rechtwinkligen Hinterwinkeln. Die Flügeldecken haben scharfe, etwas nach vorn vorragende Schulterwinkel und bis an den Nahtwinkel reichende Epipleuren. Auf der Unterseite zeigt der Kopf keine Augen- furcheu (vergl. pag. 684). Die Kehle ist hinter dem Kinnfortsatz vertieft, so dass sie mit diesem nicht in einer Ebene liegt, und der Kinnfortsatz bildet mit dem Kinn einen Winkel in entgegengesetzter Richtung. Das Kinn ist stark gewölbt mid erhebt sich zum Vorder- rande stumpf kegelförmig. Die Unterseite des Halsschildes ist grob punktu-t. Die Beine zeigen einfache Tibien ohne männliche Geschlechtsmerkmale, wie sie bei Raiboscelis, Odocnemis und Oylindri- notus vorkommen. Die Abdominalsegmente sind alle an der Seite und das Analsegment auch an der Spitze grob gerandet. Die Männchen sind nxtr durch schwach erweiterte Vordertarsen vor den Weibchen ausgezeichnet, der Forceps ist flach, spateiförmig und mit widerhakigen Börstchen besetzt. Am nächsten steht die Untergattung Anteros den Untergattungen Uelops i. sp. und Entomogonus, ist aber von beiden, sowie von allen Untergattungen, durch das kegelförmig erhöhte Kinn verschieden. Vom subg. Pröbaücus weicht sie ausserdem durch andere Bildung des Kinnfortsatzes und durch die Randung aller Abdominalsegmente ab, von Raiboscelis auch noch durch einfache Vordertibien des Männchens. Alle übrigen Untergattungen haben Längsriefung der Unterseite des Halsschildes, gehören also der zweiten Abtheilung an. Die vorliegende Untergattung wurde schon von Castelnau 1850 aufgestellt und inhaltlich auf H. coeruleus, Rossii und eine un- aufgeklärte Art aus Nordamerika {virescens Gast.), nicht aber morpho- logisch begründet; denn der gestreckte Körper und die langen Fühler kommen vielen Helops-Arten zu. Es gehören 5 Ai*ten hierher (vergl. p. 701), die um das Mittel- meer herum vorkommen und zwar eine ganz im Osten, von Griechen- land bis Cypern (glabriventris) , 2 in Algier und Mai'occo (insignis und maroccaniis) und 2 von Frankreich bis Kleinasien (coeruleiis und Rossii). Die beiden letztgenannten Arten kommen auch in unserem Faunengebiete vor. 760 Tenebrionidae. 1, MM, (A.nteros) Miossii: coei'uleus, suhopacus, rüde punctatus, prothwace basi angustato, convexo, subtus lateribus haud marginatis, convexis, clytris margine laterali apice incrassato, abdomine rüde punctuto pnbescente 2)e- dibusque coeruleis. L. 13 — 20 mm. ^ tarsis anticis perparum dilatatis. Germar Keise n. Dalmat 1817 p. 191. — Küster Käf. Eur. XXI 1850 no. 50. — Mulsant Col. d. Fr. Lat. 1854 p. 305. — Bedtenbacher Fauna austr. ed. III 1874 II. p. 126. — Allard Rev. d. Helop. p. 12 Abeille XIV 1876. — Rev. d. Helop. Mittheil, d. Schweiz, ent. Ges. V Heft 1. 1877 p. 21 und p. 72. — Baudi Gen. Helops dispos. meth., Deutsche ent. Zeitschr. 1876 p. 272. Col. tenebr. d. coli. ital. III p. 53 (Estr. d. Bull, entomol. IX 1877). — Beitter Deutsche ent. Zeit. 1885 p. 382. Helops coeriileus Duftschmid Fauna Austr. II 1812 p. 279. Helops Marloysi Gast ein au Hist. nat. II 1840 p. 235. Der Kopf ist ebenso gebildet wie bei H. coeriileus, das Hals- schild jedoch ist viel stärker und bis an den Seitenrand gewölbt, die Seiten sind vorn gerundet, hinten geradlinig verengt und nur selten etwas geschweift, die Hinterwinkel rechtwinklig oder sogar etwas stumpfwinklig, die Punktirung ist wie bei H. coeriileus. Auch die riügeldecken sind im Allgemeinen wie bei der letztgenannten Art gebildet, nur die Zwischenräume sind stärker gewölbt und der die Epipleui'en nach oben begrenzende scharfe Seitenrand hört vor der Spitze auf und macht einem dicken wulstigen Seitenrande Platz, auf dessen Unterseite die Epipleuren nur wenig verschmälert bis an den Nahtwinkel sichtbar sind. Auf der Unterseite ist das Halsschild bis an den Seitenrand gewölbt und hier weder gerandet noch auch flach abgesetzt, das Abdomen ist grob punktirt und fein anliegend behaart. Der ganze Körper sammt Fühlern und Beinen ist dunkel- blau gefärbt. Der H. Rossii hat seinen nächsten Verwandten im H. glahri- ventris, der nur durch unbehaartes Abdomen, etwas flacheres und auf der Unterseite neben dem Seitenrande flach abgesetztes Hals- schild abweicht; von H. coeriileus ist die vorliegende Art mehr unter- schieden, wie bei letzterer angegeben. Der H. JRossii wurde zuerst von Germar unterschieden, der ihn bei Triest und Zara fand. Mit Unrecht aber citirte Germar als Synonym seiner Art den Helops chalibeus Eossi; denn dieser gehört unstreitig als Synonym zu coeriileus L. Wäre dieses nicht der Fall, sondern Germar' s Citat richtig, so müsste der Name unserer Art jetzt in Helops chalybaeus Rossi geändert werden, da es keinen Helops. 761 Helops cJialybaeiis L. giebt, wie Ger mar annahm; denn dev Tenebrio chalyhaeus L. ist kein HelojJS. Dagegen hätte Ger mar Duft- schmid's Helops coertdeus aus Triest zu seiner Art citiren können, der durch die Angabe „Hinterleib iind Füsse dunkelblau" als hierher gehörend gekennzeichnet ist. Castelnau's H. Marloysi aus Griechen- land muss hier und nicht (wie Lacordaire es thut) bei -ff. coeruleus citirt werden, weil der Autor ihm blaue Beine zuschreibt. Ausser an den angeführten Fundorten kommt die Art in unserem Faunen- gebiete vor: 1) bei Görz, wo sie nach dem von Prof. Schreiber eingesandten Material hcäufiger zu sein scheint als H. coeruleus, 2) in Tyrol, wo sie nach Gr edler ebenfalls viel häufiger ist als die letzt- genannte Ai-t, „wenngleich im Ganzen selten" und „in Kastanien- stöcken" vorkommt, 3) in Krain nach Seh ilsky, von wo mir nähere Fundorte nicht bekannt sind. Hauptsächlich ist die Art in Italien nebst den Inseln zu Hause. In Frankreich kommt sie nachMulsant nur in den südlichsten Provinzen vor und östlich scheint sie nicht über die Türkei hinaus zu gehen. Sie hat also eine geringere Ver- breitung als H. coeruleus, ist aber die häufigere von beiden Arten. Ihre Larve ist noch nicht bekannt. 2» MM, (yMnteros) coeruleus: coeruleus, suhopacus, rüde punctatus, pro- thorace subcordato, subtus lateribus marginatis, abdomine subtüius punc- tato, pubescente pedibusque nigris. L. 12,5 — 20 mm. ^ tarsis anticis perparum dilatatis. Fabricius Syst. Ent. 1775 p. 257. — Spec. Ins. I 1781 p. 324. — Mant. Ins. I 1787 p. 213. — Ent. syst. I 1792 p. 118. — Syst. El. I 1801 p. 156. — Olivier Encycl. meth. VH 1709 p. 45. — Schrank Fauna boica I 1798 p. 635. — Stepheus 111. Brit. Ent. V 1832 p. 25. — Küster Käf. Eur. XXI 1850 no. 49. — Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 309. — Redtenbacher Fauna austr. ed. III 1874 II p. 125. — Allard Rev. d. Helop. p. 12 Abeille XIV 1876. — Rev. d. Helop. Mitth. d. Schweiz, ent. Ges. V H. 1. 1877 p. 21 und 71. — Saudi Gen. Helops dispos. meth., Deutsche entom. Zeitschr. 1876 p. 272. — Col. tenebrion. d. coli. ital. III p. 54 (Estr. d. Bull, entom. IX 1877). — Reitter Deutsch, ent. Zeit. 1885 p. 382. Tenebrio coeruleus Linne Syst. Nat. ed. X 1758 p. 418. — ed. XII 1767 p. 677. — Animal. spec, metliod. dispos. 1759. — Mus. Lud. Ulr. 1764 p. 98. Pimelia caerulea Gmelin Linne Syst. nat. 1788 p. 2009. Helo2}s chalibeus Rossi Fauna Etr. I 1790 p. 236. — Ed. Hellwig 1 1795 p. 288. — Mant. II tab. I fig. G. — Olivier Entomologie III 1795 no. 58 p. 14 tab. II fig. 9. 762 Tenebrionidae. Hel02>s chalyhaeus Latreille Hist. nat. X 1804 p. 346. — Gen. Crust. et lus. II 1807 p. 187. — Castelnau Hist. nat. II 1840 p. 235. Blaps violaeea Marsliam Entom. Brit. 1802 p. 480. Helops violaceus Samouelle Entom. Compend. 1819 p. 362 tab. 4 fig. 4. Helops Stevenvi Krynicky Bull. Mose. 1834 p. 167. — Küster Käf. Eur. XXII 185rno. 65 (64). — Allard Schweiz. Mitth. 1877 p. 74 (ex parte). Der Kopf ist seitlich vor den Augen nur scliwacli höckerartig vorspringend, nach vorn gerundet verengt, das Kopfschild am Vorder- rande gerade oder auch etwas gerundet, von der Stirn durch einen schwachen Eindruck abgesetzt, die Augen sind schmal, jedoch nicht so schmal wie bei der Untergattung Baihoscelis. Das Halsschild ist flach gewölbt und neben den Seitenrändern verflacht, die Seiten sind vorn schwach gerundet, hinten ausgeschweift, so dass eine schwach herzförmige Bildung entsteht, die Hinterwinkel sind scharf recht- oder etwas spitzwinklig, die Basis schwach zweibuchtig. Die Oberfläche ist dicht und grob, stellweis runzlig punktirt. Die Flügeldecken sind an der Basis ziemlich gerade abgeschnitten, nur die Schulterwinkel ragen wie bei Baihoscelis nach vorn vor und liegen dicht neben und unter den Hinterwinkeln des Halsschildes. Ihre Form ist gestreckt eiförmig, mit der grössten Breite hinter der Mitte und sie sind stark punktirt-gestreift, mit schwach gewölbten, dicht punktirten Zwischenräumen. Der die Epipleuren nach oben be- grenzende Seitenrand ist bis zum Nahtwinkel deutlich und ziemlich scharf, die Epipleuren daher an der Spitze zwar stark verschmälert, aber doch bis an den Nahtwinkel deutlich, über dem Seitenrand entsteht hinten ein breiter, aber flacher 10. Zwischenraum. Auf der Unterseite ist das Halsschild grob und etwas runzlig punktirt und der Seitenrand scharf gerandet, das Abdomen ist verhältuissmässig fein punktirt und fein anliegend behaai't. Die ganze Oberseite des Körpers ist dunkelblau, die ganze Unterseite mit den Beinen und Fühlern schwarz. Beim Männchen sind die Vordertarsen nur äusserst schwach verbreitert, aber dichter befilzt als beim Weibchen, und die Vorder- tibien sind innen zur Spitze dicht, beim Weibchen schwächer gelb behaart. Der H. coeriileus steht dem H. Rossii nahe, ist aber durch mehrere Merkmale sehr scharf unterschieden, besonders diurch die Bildung des Halsschildes, doch auch durch den Seitenrand der Flügeldecken und das feiner punktirte schwarze Abdomen; durch dieselben Merk- male weicht er auch von H. glalriventris ab, doch hat dieser noch ausserdem ein unbehaartes Abdomen. Helops. 763 Der Helops coeruleus wurde schon von Linne aus Spanien kurz charakterisirt, wo er nach einem Exemplar in Oertzen's Sammlung in der That vorkommt. Linne' s Diagnose des Tenebrio coeruleus passt natürlicli auf viele blaue Tenebrmtiden -Arten und ihre Be- schränkung auf die vorliegende Art ist zuerst durch Fabricius erfolgt, der sie erstens in seine Gattung Helops brachte und zweitens durch die Angabe „Antennae pedesque nigrae" auf unsere Art be- schränkte; denn bei den übrigen blauen Arten sind die Beine wie die Unterseite blau. Aus demselben Grunde gehört Eossi's Helops chalibeus hierher und nicht zu Rossii; denn es heisst in der Be- schreibung ,,subtus niger." Dagegen mag die Abbildung Rossi's, die mir nicht bekannt ist, eher auf Helops Rossii zu deuten sein. Dann wäre die Abbildung dort, die Beschreibung ist aber jedenfalls hier zu citiren. Die Angabe Rossi's, dass die Art in abgestorbenen Buchenstämmen vorkommt, stimmt ebenfalls; denn nach Gredler ist unsere Art „auf dem Monte Baldo unter losen Buchenrinden nicht selten." Als fernere Fundorte in unserem Faunengebiete sind zu nennen Görz, von wo mir Prof. Schreiber einige Exemplare mit- theilte, und Krain nach Schilsky, doch sind nähere Fundorte von dort nicht bekannt. Im Uebrigen ist die Verbreitung namentlich in Italien nebst den italienischen Inseln, in ganz Frankreich, in England (nach Marsham und Samouelle) und in allen nordöstlichen Mittel- meerländern bis weit nach Osten (Klein-Asien, Südrussland, Caiicasus bis West-Persien nach Baudi) nachgewiesen. Der R. Steoenü von Krynicky und von Küster gehört jedenfalls hierher, während Allard' s H. Stevenil sich zum Theil auch auf H. glabriventris be- ziehen mag. In Frankreich lebt die Art nach Mulsant vorherrschend, jedoch nicht ausschliesslich, unter der Rinde der Rosskastanie. Die Larve ist ausserdem in verschiedenen Bäumen gefunden worden, so von Waterhouse in Weiden, von Perris in Buchen. Sie wurde mehr- fach beschrieben (vergl. p. 687). subg. Entomogonus. Solier Studi entom. 1848 p. 155. — Allard Abeille 1876 p. 5. — Schweiz. Mitth. 1877 p. 16, 19, 66. Prothorax subtus lateribus distincte punctatus. Clypeus apice truncatus. Mentum planum aut carinatum. Elytra singula apice ultra angulum suturalem producta, angulis hu- meralibus rectis aut acutis, epipleuris integris. Tibiae anticae maris simpUces, Abdomen segmentis marginatis. 764 Tenebrioniäae. Die vorliegende Untergattung stimmt in allen Merkmalen mit der Untergattung Helops i. sp. überein, bis auf die Bildung der Flügeldecken, die hinten nicht zusammen abgerundet, sondern einzeln in einen, den Naht- winkel überragenden Fortsatz des Seitenrandes verlängert sind. Dieser Fortsatz ist bei H. angnlicoUis bloss angedeutet, aber auf der Unterseite durch die bis an den Nahtwinkel breiten Epipleuren kenntlicher. Von den übrigen Untergattungen der 1. Abtheilung unterscheidet sich Entomogonus durch dieselben Merkmale wie Helops i. sp., also von Änteros durch flaches, höchstens mit einem schwachen Längskiel versehenes Kinn, von Raiboscelis diu'ch einfache Vordertibien des Männchens, von Probaticus durch gerade ab- gestutztes Kopfschild und geraudete Abdominalsegmente. Was die geographische Verbreitung der Untergattung anbelangt, so ist sie fast ganz auf Kleinasieu beschränkt. Helojjs gigas ist die einzige Art, die in Griechenland vorkommt; denn das Vorkommen von H. angnli- coUis in G-riechenland ist fraglich, ixnd die Vaterlandsangabe „Türkei", die Allard bei seinem H. fusiformis (= Peyronis) giebt, besagt nicht, ob die europäische Türkei gemeint sei. Im Ganzen sind jetzt 7 Arten der Unter- gattung bekannt, die p. 702—709 unterschieden wurden. Es sind die grössten Arten der Gattung. subg. Probaticus. Prothorax siibtus lateribus punctatus. Clypeus apice lote emarginatiis. Mentum planum. Abdomen segmentis subim 7narginntis, anali apice tenuiter submarginato. Tibiae anticae maris simplices. Die Untergattung Probaticus weicht von allen Untergattungen der 1. Abtheilung durch das vorn bi-eit ausgerandete Kopfschild, die ungerandeten Abdomiualsegmeute und den, mit dem Kinn und der Kehle fast in conti- nuirlicher Ebene liegenden Kinufortsatz sehr erheblich ab. Im Uebrigen stimmt sie in allen Merkmalen mit Helops i. sp. überein, H. carinatus hat sogar ein ausgerandetes Kopfschild. Auch die Gattung Euboeus stimmt mit unserer Untergattung, mit der ßaudi sie zu einer Untergattung ver- band, in der BiUhuig des Kopfschildes und des Kinnfortsatzes überein, hat auch nur wenig deutlicher gerandete Abdomiualsegmeute, weicht aber sehr erheblich durch die Schulterbeule der Flügeldecken und die aus- gebildeten Flügel ab. Es sind niu- die 2, pag. 704 beschriebenen Arten aus Griechenland bekannt. subg. Helops i. sp. Allard Ab. 1876 p. 4. — Schweiz. M. V p. 16, 20 u. 71. — Seidlitz F. balt. ed. II 1891 p. 521. — F. tr. 1891 p. 559. Prothorax subtus lateribus distincte punctatus, aut confuse rugosus aut granulatus. Clypeus plerumqiie truncatus. Mentum planum aut carinatum. Helops. 765 Elytra apice haud producta, angulis humeralibus plerumque distincfis, epipleuris apice angustatis. Tibiae anticae maris simplices. Abdomen segmentis marginatis. Der Kopf zeigt vorn, seitlich vor den Augen, bald nur schwache, bald stark höckerartig vorragende Wangen und ist dann nach vorn bald gerade, bald gerundet, bald ausgebuchtet zum Kopf schild verengt. Dieses ist vorn gerade oder schwach gerundet, nur bei H. sup)erhus schwach zwei- buchtig und bei carinatus breit ausgerandet. Die Augen sind etwas breiter als bei der Untergattung Raiboscelis. Das Hals Schild hat immer scharfe, meist rechtwinklige, niemals gerundete Hinterwinkel und ist oft deutlich herzförmig. Die Flügeldecken haben meist rechtwinklige Schulterwinkel, bisweilen jedoch fast so spitz vortretende wie Baiboscelis, selten sehr stumpfwinklige (2. Gruppe) oder ganz gerundete (hirtus) oder fast gerundete {H. superbus). Die Epipl euren sind ebenso mannigfaltig gebildet, bald bis zum Nahtwinkel breit und deutlich (2. Gruppe), bald an der Spitze stark verschmälert oder fast ganz geschwunden. Auf der Unterseite zeigt der Kopf niemals eine Augenfurche. Die Kehle ist hinter dem Kinnfortsatz vertieft, so dass sie mit diesem nicht in einer Ebene liegt, und der Kiunfortsatz bildet mit dem Kinn einen Winkel in entgegengesetzter Richtung. Das Kinn ist flach und zeigt oft zwei flache Grübchen nebeneinander, die durch einen Mittelkiel getrennt werden. Nie erhebt sich dieser Mittelkiel zu einem so hohen Kegel wie "bei der Unter- gattung ^«teros. Die Unterseite des Halsschildes ist stets deutlich meist grob puuktirt und nur selten verworren gerunzelt oder gekörnt, nie- mals aber entstehen regelmässige Längsriefen. Die Beine zeigen nur an den Vorder- und Mitteltarsen männliche Geschlechtsmerkmale, nicht aber an den Tibien (wie bei Baiboscelis). Die Tarsenerweiterung ist seltener auf die Vordertarsen beschränkt und schwächer, meist sehr stark und auch an den Mitteltarsen vorhanden. Die ersten Abdominalsegmente sind alle an der Seite und das Analsegment meist auch an der Spitze gerandet, nur bei einigen Arten der 2. Gruppe ist das Analsegment an der Spitze ungerandet, und bei 2 Arten der 1. Gruppe {adimonius und granipennis) sind die beiden letzten Segmente ganz ungerandet. Am nächsten steht Helops i. sp. den Untergattungen Entomogonus und Änteros. Erstere ist durch die Endigung der Flügeldecken, letztere durch das kegelförmige Kinn von ihr unterschieden, subg. Frobatius weicht durch andere Bildung des Kinnfortsatzes, der in einer Ebene mit Kehle und Kinn liegt, und diu-ch ungerandete Abdominalsegmeute ab, Baiboscelis durch die verdickten Vordertibien des Männchens und durch die groben, flachen Runzeln der Unterseite des Halsschildes. Alle übrigen Untergattungen gehören der 2. Abtheilung an. Die Untergattung Helops i. sp. ist die umfangreichste und zugleich die am wenigsten gleichförmige, so dass sie in 3 sehr natürliche Gruppen zer- legt werden kann. Ihr Inhalt ist hier theils weiter, theils enger gefasst 766 Tenebrionidae. als Allard's Gattung Helops; deini Allard brachte die Arten imserer 2. Gruppe theils zu Omaleis, theils zu Catomus, die Arten unserer 3. Gruppe zu Catomus, und andererseits werden jetzt mehrere Arten von Helops All. ausgeschieden und zu subg. Anteros und subg. Entomogonus gebracht. Im Allgemeinen sind unsere 3 Gruppen sehr natürliche, so dass man sie leicht, da sie auch habituell abweichend sind, zu Untergattungen erheben könnte. Geographisch sind die 2. und 3. Gruppe mit 16 Arten fast ganz auf das westliche Mittelmeergebiet beschränkt, während die I.Gruppe mit 35 Arten sich über das ganze Mittelmeergebiet ausdehnt. In unserem Faunengebiete ist die Untergattung nicht vertreten, aber in dem benachbarten Ungarn tritt sie schon mit einer Art (suhrugosus) auf. II. Abtheilung. Die Untergattungen der zweiten Abtheilung zeigen als gemein- schaftliches Merkmal die Längsriefung der Unterseite des Hals- schildes, was sie stets von den Untergattungen der ersten Abtheilung unterscheidet. Ausserdem haben sie oft (aber nicht immer) eine wohl ausgebildete Augenfurche. Ferner treten bei ihnen männliche Geschlechtsmerkmale hinzu, die in der 1. Abtheilung nicht vor- kommen, nämlich gezälmelte Vordertibien (bei Cylindrinottis und Odocnemis) und Behaarung auf dem ersten Abdominalsegment (bei mehreren Arten von Ct/lindrinotus, Odocnemis, Stenomax, Omaleis, Xanthomus, Nalassus). Die Vordertarsen des Männchens sind da- gegen meist nur schwach erweitert. Nur bei Cylindrinotiis sind sie durchweg, und bei den übrigen Untergattungen bei einzelnen Arten stark erweitert. An den Mitteltarsen eine stärkere Erweiterung als an den Vordertarsen zeigt nur H. (Nalassus) striatus. Der Forceps ist immer schmal und glatt. Wir unterscheiden 9 Untergattungen dieser Abtheilung, von denen nur 3 in unserer Fauna vertreten sind. subg. Cylindrinotus. Fald ermann Fauna transcauc. 1837 p. 73. — Allard Abeille 187G p. 4. — Schweiz. Mitth. 1877 p. 18, 51, 214. Prothorax subtus lateribus longitudinaliter rugosus, Elytra humer is rectangulis, epipleuris inteyris aut subintegris. Tibiae anticac maris intus denticulatae. Tarsi maris anteriores fortiter dilatati. Von allen Untergattungen der 2. Abtheilung (durch längsgeriefte Unterseite des Halsschildes ausgezeichnet) nähert sich die vorliegende noch am meisten den Untergattungen der 1. Abtheilung; denn eine habituelle Helops. 767 Aelmlichkeit ist zwischen H. (Cylinärmotus) funestus, gihhicollis luid um- brinus einerseits und H. maurus, aäimonius und granipennis andererseits nicht zu verkennen, und die keulenförmig verdickten Tibien derselben Cylindrinotus- Arten erinnern an die ähnliche Bildung bei den Männchen der Untergattung Raiboscelis. Von den Untergattungen der 2. Abtheilung steht Odocnemis, wegen der ebenfalls gezähnelten Vordertibien der Männchen, der vorliegenden Untergattung am nächsten und kann nur durch die Bildung der Flügeldecken und die, bei dem Männchen nur schwach er- weiterten Vordertarsen unterschieden werden. Die übrigen Untergattungen der 2. Abtheilung haben ungezähnelte Vordertibien der Männchen und Catomus hat ausserdem ganz gerundete Schultern der Flügeldecken. Die Gattung Cylindrinotus wurde schon 1837 von Fald ermann auf- gestellt und mit 4 kenntlich beschriebenen Arten ausgestattet. Das habituell abweichende Männchen der einen Art (femoratus) beschrieb er als Helops. Allard acceptirte die Gattung Cylindrinotus, verkannte aber fast alle Fald er mann' sehen Arten. Baudi, dem übrigens nur eine der hierher gehörigen Arten (femoratus) bekannt war, vereinigte dieselbe einfach als Abtheilung mit Helops. Wir können 7 Arten als hierhergehörig vereinigen (vergl. p. 720), die Gattung aber mir als Untergattung unterscheiden. siibg. Odocnemis. Allard Abeille 1876 p. 4. — Mitth. Schweiz. 1877 p. 17, 50, 210. Prothorax suhtus lateribus longitudinaliter strigosus. Elytra humeris acutis, epipleuris abbreviatis. Tibiae aniicae maris intus denticidatae. Tarsi maris antici partim, intcrmedii haud dilatati. Die Untergattung Odocnemis stimmt in allen Merkmalen und aucli habituell dermassen mit Stenomax übei-ein, dass auf die Schilderung der letztgenannten verwiesen werden kann. Der einzige Unterschied liegt in den Vordertibien der Männchen, die immer mit kleinen, oft sogar ziemlich undeutlichen Zähnchen besetzt sind. Die häufiger vorkommende Behaarung auf dem ersten Abdominalsegment des Männchens ist nur ein relativer Unterschied. Auch die Randung an der Spitze des Analsegments ist bei der einen Arten -Gruppe vor- handen, bei der anderen nicht, und gleichzeitig haben die Arten der ersteren (also IL praelongus, caudattis, valgus, punctatus) mehr habituelle Aelmlichkeit mit den Arten der entsprechenden Gruj)pe von Stenomax (also mit H. aenetts und lanlpes) als mit den Arten der anderen Gruppe, die wiederum mehr habituelle Aehnlichkeit mit den Arten der zweiten Stenomax-(j;v\xi^^e, zeigen. Es führt dieser Umstand auf den Gedanken, ob nicht vielleicht eine Scheidung der beiden Unter- gattungen nach der Randung des Analsegments zu einer natürlicheren 7G8 Tenebrionidae. Gruppirung geführt hätte, als die nacli den Vordertibien der Männchen. Von Omaleis ist der Unterschied derselbe wie von Stenoniax. Von der Untergattung Cylindrinoius, mit der sie in der Zähnelung der Vordertibien beim Männchen übereinstimmt, weicht Odocnemis habituell sehr bedeutend ab, von Merkmalen sind aber nur die hinten sehr verschmälerten oder sogar sclnvindenden Epipleuren und die schwächer erweiterten Vordertarsen der Männchen als Unter- schied vorhanden. Xmithomus und Nalasstis haben, ausser den ein- fachen Vordertibien des Männchens, kürzere Fühler und nach vorn verengtes Halsschild. Catomus weicht wesentlich durch die gerundeten Schultern der Flügeldecken ab. Die Untergattung Odocnemis wurde von Allard 1876 als Gattung aufgestellt und 1877 mit 4 Arten ausgestattet, kann aber höchstens als Untergattung benutzt wei'den. Sie erhält hier eine wesentlich andere Ausdehnung; denn es kommen hinzu von Stenomax 3 Arten (exaratus, badius, planivittis (= nigropiceiis), von Omaleis 2 Arten (congener und tenebrioides) und ferner Arten, die Allard noch nicht kannte resp. verkannte, praelongus, tuberculatns, valgus und Dasijptis. Unbekannt dagegen blieb mir H. {Odocnemis^ clarus All. Die geographische Verbreitung zeigt uns 2 Arten auf den Westen des Mittelmeergebietes beschränkt {congener und tenebrioides), 8 Arten auf den östlichen Theil, Griechenland, Türkei, Kleinasien beschränkt (praelongus, caudatus, valgus, punctatus, tuber ctiliger, Dasypus, tuber- culatns, nigropiceus) und 2 Arten in der Mitte, in Italien (exaratus) und auch im Süden unseres Faunengebietes vorkonunend (exaratus und hadius). t, MM* (Odocnetnis) ttadius: niger, elytris singulis apice rotundato- p>-oductis, margine laterali apice incrassato cum interstitio octavo haud conjuncto, prothwace ccn-dato, angidis posticis rectis, segmento anali apice immarginato. L. 8,5 — 11,5 mm. ^ tarsis anticis parum, intermediis haud dilatatis, abdomine segmento primo medio dense villoso. Redtenbacher Faiana austr. 1849 p. 601. — ed. II 1858 p. 619. — ed. III 1874 II p. 125. — Küster Käf. Enr. XXI 1850 no.57. - Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 369. — Bach Käferf. III 1856 p. 223. — Allard Ab. 1876 Helop. p. 17. — Schweiz. Mitth. 1877 p. 35 u. 144. — ßaudi Tenebr. 1877 p. 82. — Seidlitz Fauna transs. 1891 p. 560. Helops asphaüinus Küster Käf. Eur. XXI 1850 no. 55. Der Kopf stimmt fast ganz mit dem von H. lanipes überein, die Fühler jedoch sind beim Weibchen fast ebenso lang und bis zur Helops. 769 Mitte des Körpers reichend wie beim Männchen. Das Halsschild ist schmal, herzförmig, fast so lang als breit, stark gewölbt, dicht punktirt, neben dem Seitenrande gar nicht verflacht, die Seiten ge- rundet und hinten ausgebuchtet, die Basis und die Spitze sehr schwach zweibuchtig, die Vorder- und Hinterwinkel rechtwinklig. Die Flügeldecken sind eiförmig, hinter der Mitte beim (^ weniger, beim ^ stärker verbreitert, stark punktirt-gestreift, die Zwischen- räume vorn flach, hinten verschiuälert und etwas gewölbt, sehr fein, etwas undeutlich punktirt und hinten mit einigen kleinen Höckern besetzt. Der 8. Zwischenraum ist hinten schwach kielförmig erhaben, verbindet sich aber nicht mit dem Seitenrande. Dieser ist an der Spitze mit dem 1. Zwischenraum verbunden, etwas verdickt und als kleiner Höcker über den Nahtwinkel hinausragend. Auf der Unterseite ist die Augenfurche deutlich vorhanden, das Halsschild bis an den Seitenrand gewölbt und seitlich grob längsgerieft, das Analsegment an der Spitze ungerandet. Der ganze Körper ist schwarz. Beim Männchen sind die Vordertarsen schwarz, die Mittel- tarsen gar nicht verbreitert, und das erste Abdominalsegment ist in der Mitte etwas erhaben und dicht bürstenartig behaart. Der H. hadiiis findet seinen nächsten Verwandten im H. tuher- culiger, der nur durch schwächer herzförmiges, auf der Unterseite feiner gerieftes Halsschild abweicht. Auch H. exaratus und nigro- piceus stehen unserer Art ziemlich nahe, weichen aber durch die anders geformte Spitze der Flügeldecken, und ersterer ausserdem durch die schwach gerunzelte Unterseite des Halsschildes und das unbehaarte Abdomen des Männchens erheblicher ab. Die übrigen Arten der Untergattung gehören der ersten Gruppe an, die durch ein ganz geraudetes und mehr oder weniger ausgehöhltes Analsegment ausgezeichnet ist. Die vorliegende Art wurde erst 1849 von Redtenbacher be- schrieben, dem sie als in der Umgebung von Wien gesammelt mit- getheilt worden war. Alle Exemplare, die mir zu Gesicht kamen, stammen aus dem südlichen Ungarn und es ist daher noch fraglich, ob jene Fundortangabe richtig gewesen ist, doch kommt unsere Art nach Reitter (Käferf. v. Mähren u. Schles. 1870 p. 122) auch in Mähren bei Brunn vor. Dass Küster' s H. asplialtinus hierher und nicht zu exaratus (Allard's Deutung) oder zu nigropiceus (Baudi's Deutung) gehört, geht sowohl aus der Fundortangabe ,,Banat" als auch aus der Be- schreibung unzweifelhaft hervor. Die charakteristische Endigung der Flügeldecken beschreibt Küster ganz genau und zwar bei asphaltimis wie bei badins fast mit denselben Worten. V. 49 770 Tenebrionidae. 2, MM. fOdocnemis} examtus i niger, elytris aj}ice conjunctim rotun- datis, margine laterali apice incrassato cum intcrstitio octavo haucl conjundo, interstitiis convexis, postice tuberculatis, prothorace vix cordato, angulis posticis rectis, corpore convexo, segmento anali apice immarginato. L. 8—12 mm. ^ tarsis anticis parum, intermedüs haud düatatis. Germar Reise nach Dalm. 1817 p. 192. — Küster Käf. Eur. V 1846 no. 70. — Baudi Deutsche ent. Zeit. 1876 p. 276. — Tenebr. 1877 p. 76. — Allard Ab. 1876 Helop. p. 17. — Mitth. Schweiz, ent. Ges. V 1877 p. 35 u. 142. Helops hrunnitarsis Küster Käf. Em". XXII 1851 no. 69. ? Helops clypeatus Küster ibid. no. 68. Helops asphaltinus Allard Schweiz. Mitth. 1877 p. 143. Der Kopf ist wäe bei //. badius geformt, die Fühler des Weibchens sind jedoch bedeiitend kürzer als die des Männchens iind reichen nicht viel über die Basis des Halsschildes hinaus. Das Halsschild ist ebenfalls bis an den Seitenrand oben viel schwächer gewölbt als bei H. badius, etwas breiter als lang, an den Seiten schwächer gerundet und schwächer ausgeschweift, daher kaxim herz- förmig. Die Basis und die Spitze fast gerade, die Hinterwinkel rechtwinklig. Die Oberfläche ist sparsamer punktirt. Die Flügel- decken sind nach hinten weniger bauchig erweitert, die Zwischen- räume stärker punktirt und noch sparsamer mit Höckern besetzt, die inneren nicht, die äusseren deutlich zur Spitze verschmälert, der 8. hinten deutlich kielförmig, der Seitenrand hinten nicht verdickt und die Spitze nicht aufgebogen. Auf der Unterseite ist die Augen - furche stark, das Halsschild zeigt keine Verflachung neben dem Seitenrande und nur flache, meist schräge Runzeln. Das Analsegment ist an der Spitze ungerandet. Der ganze Körper ist schwai-z. Beim Männchen sind die Vordertarsen schwach, aber doch etwas stäi-ker als bei H. badius erweitert. Der H. exaratus hat seine nächsten Verwandten in H. nigropiceus, badius und tuberculiger. Er stimmt mit ihnen in der nicht verflachten Unterseite des Halsschildes ttberein, weicht aber von ihnen durch die ßchwaclie ßunzelung derselben Unterseite und durch das un- behaarte Abdomen des Männchens ab. Bei H. tuberculatus, Dasijpus tenehrioides und congener ist der Seitenrand auf der Unterseite des Hals- schildes flach abgesetzt und der 8. Zwischenraum der Flügeldecken ist hinten mit dem Seitenrande verbunden, was sie wesentlicher von exaratus scheidet, und die übrigen Arten gehören zur ersten Gruppe der Untergattung, sind also durch ein ganz gerandetes Analsegment auso-ezeichnet. Helops. 771 Der H. exaratus wurde zuerst von Ger mar 1811 auf seiner Reise nach Dalmatieu bei Triest entdeckt und 1817 beschrieben. Später ist er vielfach in Dahiiatien, Illyrien und in Istrien, bei Görz von Prof. Schreiber, gesammelt worden und kommt auch in Italien (Mus. Frivaldszky) und in Krain (Mus. Heyden) vor. Weiter nörd- lich ist die Art nicht beobachtet worden, Küster 's H. hrunnitarsis aus Illyrien gehört unzweifelhaft hierher, bei cli/peatus Küst. dagegen aus Sicilien, den Allard ebenfalls als Synonym hierher zieht, scheint das noch fraglich, erstens weil die Beschreibung das nicht unzweifel- haft fordert, und zweitens, weil unsere Art noch nicht in Sicilien ge- funden wurde. Ferner gehört Allard' s H. asphaltinus sowohl nach der Beschreibung („les sillons [du prosternum] s'obliterent prfes des bords") als auch nach dem von Allard benutzten Exemplare in Heyden's Sammlung zur vorliegenden Art. Obgleich dieses Exemplar (aus Krain von Da hl stammend) als Küster' sehe „Type" bezeichnet ist, kann es doch nicht als solche anerkannt werden; denn Küster 's Beschreibung passt nicht auf unsere Art, wohl aber auf badius. subg. Stenomax. Allard Abeille XIV 1S76 p. 4. - Schw. Mitth. 1877 p. 17, 33 u. 129. - Seidlitz F. balt. ed. II 1891 p. 521. — F. tr. 1891 p. 560. Prothorax subtus lateribus longitudinaliter strigosus, basi angustior et truncatus. Elytra distincte striata, humeris rcctis aut aciitis, epipleuris apice angustatis sed integris. Tibiae anticae maris simpUces. Antennae elongatae. Die Untergattung Stenomax hat einen ziemlich gleichförmigen Charakter. Der Kopf gewinnt dadurch ein vom Kopfe der Unter- gattung Helops i. sp. abweichendes Aussehen, dass die Augen lange nicht so stark quer, bisweilen sogar niir massig breiter als lang sind. Die Fühler sind dadurch ausgezeichnet, dass das Endglied bei Männchen und Weibchen nur wenig an Länge verschieden ist, bisweilen sind auch die ganzen Fühler beim Weibchen kaum kürzer als beim Männchen (H. badius). Bei letzterem überragen sie ge- wöhnlich die Mitte des Körpers, bei ersterem überragen sie stets die Basis des Halsschildes. Das Halsschild ist gewöhnlich deutlich herzförmig, mit scharf i-echtwinkligen Hinterwinkeln, nur bei H. asslmiUs ist das nicht der Fall. Die Flügeldecken sind stets 49* 772 Tenebrionidae. eiförmig und hinter der Mitte breiter als an der Basis. Die Schiilter- winkel sind rechtwinklig, höchstens sehr schA\'ach neben den Hinter- winkeln des Halsschildes vorgezogen. Die Ejjiplenren sind ent- weder bis an den Nahtwinkel deutlich, wenn auch an der Spitze oft stark verschmälert, oder dui'ch die untere Fläche des an der Spitze verdickten Seitenrandes scheinbar bis zum Nahtwinkel verlängert, während sie thatsächlich abgekürzt sind (z. B. lanipes, aeneus, assi- milis). Die Zwischenräume tragen auf der hinteren Hälfte oft kleine Höckerchen, und der 8. ist hinten meist kielförmig erhaben und dann oft mit dem Seitenrande verbunden, was zur Gruppirung der Arten von systematischem Wertlie ist. Auf der Unterseite ist die Augen- furche meist sehr deutlich ausgebildet, doch kann sie auch (z. B. bei aeneus imd lanipes) bisweilen sehr schwach sein oder ganz fehlen. Das Hals Schild zeigt auf der Unterseite stets deutliche Längsriefen und ist bald bis an den Seitenrand gewölbt, bald neben dem Seiten- rande mit einer schmalen Verflachung versehen, ein Vei'hältniss, welches zuei-st von Mulsant systematisch verwerthet wurde. Das Analsegment ist meist an der Spitze nicht, wohl aber an den Seiten zur Basis hin gerandet, nur bei lanipes und aeneus findet das umgekehrte Ver- hältniss statt. Die Geschlechtsmerkmale des Männchens sind oft sehr schwach ausgeprägt. Die E übler und deren Endglied sind bisweilen beim Weibchen kaum kürzer als beim Männchen und die Vordertarsen des Männchens sind bisweilen auch nur wenig verbreitert. Bei anderen Arten sind die Vordertarsen wenigstens deutlich erweitert, und bei einigen sogar, gleichzeitig mit den Mitteltarsen, ziemlich stark (z. B. meridianus, assimilis). Das bei Odocnemis und besonders bei Nalassus häufige Geschlechtsmerkmal einer Behaarung auf dem ersten Abdominalsegment tritt hier selten, wie es scheint nur bei H. propheta auf. Die vorliegende Untergattung hat die nächsten Beziehungen zu Omaleis, Xanthomus und Nalassus. Das den Epipleuren entlehnte Merk- mal ist das für die Unterscheidung konstanteste; der „flachere Körper," durch den allein Allard Omaleis von Stenomax unterscheiden wollte, wiederholt sich z. B. bei H. {Stenomax) planivittis, das nach vorn schmälere Halsschild von Nalassus und XantJtomus wiederholt sich bei H. {Stenomax) estrellensis, und die Länge der Fühler, die in ihren Extremen, bei Stenomax einerseits und Nalassus andererseits, eine sehr auffallende Verschiedenheit darbietet, zeigt bei Omaleis und Xanthomus vielfache Uebergänge. Dasselbe Merkmal der Epipleuren unterscheidet Stenomax auch von Nesites, von Diastixus und A'on Catomus, bei dem ganz verrundete Schultern der Flügeldecken hinzu- kommen. Odocnemis und Cylindrinotus sind nur durch die Vorder- Helops. 773 tibien des Männchens abweichend , und stimmen im Uebrigen derraassen mit Stenomax überein, dass man ihre Weibchen nicht unterscheiden kann. Daher hat auch Allard den grössten Theil der Arten in seine Gattungen falsch vertheilt, ein Beweis mein*, dass dieselben höchens als Untergattungen gelten können. Die Untergattung Stenomax wurde von Allard 1876 als Gattung aufgestellt, kann aber nur als Untergattung benutzt werden. Allard gab ihr 1877 einen grösseren Umfang, indem er die, 1876 auch als selbstständig aufgestellte Gattung Omalus als Untergattung Omaleis mit ilir vereinigte. Inhaltlich gewinnt die Untergattung jetzt eine wesentlich andere Gestalt als bei Allard: H. aeneipennis und pyrenaeus kommen zu Omaleis, arboreus (= perplexus), Douei und grandicolUs zu Cylindri- notus, exaratus, badiits und planivittis (= nigropiceus) zu Odocnemis, und sareptanus kommt zu Xanthomus. Die Verbreitung der Untergattung erstreckt sich auf das ganze Mittelmeergebiet und weit nach Asien hinein. Zwei Arten kommen auch nördlicher in unserem Faunengebiete vor, -f. MM. fStenotnaaci aeneus: aeneus, micans, capite et prothorace tenuiter xmhescentihus, elytris singuUs apice appendiculato-productis appen- diculis longis, acuminatis, parallelis parum 7-ecurvis, segmento andli apice marginato. L. 12 — 15,5 mm. ^ tarsis anticis et intermediis dilatatis, femoribus mediis anticis lon- gioribus et crassioribus. Tenebrio aeneus Scopoli Eut. Carn. 1763 p. 82. Tenebrio arboreus Schrank Emim. 1781 p. 219. Helops mcurvus Küster Käf. Eur. XXI 1850 no. 54. — Allard Abeille XIV 1876 Rev. d. Helop. p. 16. — Mitth. d. Schweiz, ent. Ges. V 1. 1877 p. 33 u. 131. — Seidlitz Fauna baltica ed. II 1891 p. 522. — Fauna transs. 1891 p. 560. Helops lanipes Rossi Fauna etr. I 1790 p. 235. — Ed. Hellwig I 1795 p. 285. — Preyssler Böhm. Ins. 1790 p. 79. — Sturm Käf. II 1807 p. 255. — Duftschmid Faima Austr. II 1812 p. 279. — Redten bacher Fauna austr. 1849 p. 600. — ed. 11 1858 p. 618. — ed. III 1874 II p. 125. — Bach Käferf. III 1856 p. 223. Der H. aeneus stimmt dermassen mit H. lanipes überein, dass es genügt, die Unterschiede, die beide Arten von einander trennen, hervorzuheben. Der lappenförmige Fortsatz der Flügeldecken ist bei H. aeneus nicht kurz und vom Nahtwinkel an gerundet, sondern lang, ziemlich spitz und die innere Seite bildet eine Verlängei'ung der Naht in derselben Richtung, auch ist er nicht so stark in die Höhe gebogen. Beide Fortsätze zusammen betrachtet divergiren mit 774 Tenebrionidae. ihren lunenrändern nicht vom Nahtwinkel an, sondern sind einander parallel, oder znr Spitze gegen einander gekrümmt. Im Uebrigcn sind nur noch die Zwischenräume der Flügeldecken etwas gewölbter und glänzender als bei H. lanipes. Die verwandtschaftlichen Be- ziehungen 7x\ den übrigen Arten der Untergattung sind ebenfalls die- selben. Der H. aeneus wurde schon 1763 von Scopoli aus Krain kennt- lich beschrieben, worüber die Worte „elptrum mucrone teretiusculo terminatum^^ keinen Zweifel lassen. Später wurde er allgemein mit dem später beschriebenen lanipes L. vereinigt, bis endlich Küster ihn 1850 als H. incurvus wieder von lanipes trennte. Er hatte ihn aus dem südlichen Europa, ohne nähere Angabe des Fundortes er- halten. Mulsant hat die Art nicht gekannt, Bau^di zieht sie wieder mit lanipes zusammen. Nach Allard fehlt sie in Frankreich und hat ihm nur aus Kärnthen und aus Polen vorgelegen. Ich habe sie 1863 bei Rom häufiger gefunden als lanipes und vom verstorbenen Javet als aus Baiei'n stammend erhalten. Hey den besitzt die Art aus Italien, aus der Türkei, von Wien und von Eegensburg und hat sie in Ungarn, in Croatien und bei Frankfurt a/M. selbst gesammelt. Schilsky besitzt sie aus Tyrol. Sie scheint viel häufiger zu sein als lanipes. Aus Oesterreich z. B. liegen mir zahlreiche Exemplare des Wiener Museums vor und kein einziger lanipes, woraus ich schliesse, dass Redtenbacher's lanipes, der dort häufig sein soll, hierher gehört. Auch Prof. Schreiber hat mir aus Görz nur H. aeneus mitgetheilt, aber keinen lanipes. Auch Schrank's Tenebrio arboreus und Duftschmid's Ilelops lanipes dürften daher hierher gehören und nicht zu //. lanipes. Der H. lanipes Rossi 1790 aus Nord-Italien scheint nach dem Ausdruck „elytra mucrone tereti terminata" ebenfalls hierher zu gehören und ebenso Preyssler's H. lanipes von Prag und Sturm's H. lanipes aus Deutschland. JS, MM. (Stenomaac) lanipes: aeneus, micans, eapite et p-othoracetenuiter pubescentihus, ehjtris sinr/uUs apice breviter rotundato-productis, recurvis, segmento anali apice marginato. L. 12 — 15 mm. (^ tarsis anticis et intermediis dilatatis, femoribns mediis anticis longioribus et crassioribus. Fabricius Syst. Ent. 1775 p. 257. — Spec. Ins. T. I 1781 p. 324. — Maut. Ins. I 1781 p. 213. — Eut. syst. I 1792 p. 118. — Syst. El. I p. 157. — Goeze ent. Beitr. I 1777 p. 679. — 011 vi er Ent. III 1795 no. 58 p. 4 tab. I fig. 1. — Panzer Ent. germ. 1795 p. 42. — Fauna germ. 50 1798 no. 2. — Latreille Hist. nat. X 1804 p. 345. - Stephens 111. brit. Ent. V 1834 p. 25. — Küster Käf. Eur. V 1846 no. 69. — Mulsant Col. Fr. Latig. 1854 p. 345. — Seidlitz Faima baltica 1875 p. 365. — ed. II Helops. 775 1891 p. 522. - Fauna transs. 1891 p. 560. — Allard Ab. 1886 Helop. p. 16. — Mitth. Schweiz, eiit. Ges. V 1877 p. 33 u. 130. — Baudi Tenebr. III 1877 p. 72. Tencbrio iio. 5 G-eoffroy Ins. par. T. I 1762 p. 349. Tenebrio lanvpes Linne Mant. Plant, altera 1771 p. 533, — Villers Linnaei Entomol. T. I 1789 p. 394. Pimelia lanipes Gmelin Linne Syst. nat. ed. XIII 1788 p. 2009. Tenebrio cuprea Fourcroy Fauna par. 1785 p. 158. Der Kopf hat seitlich vor den Augen ziemlich stark höckerartig aufgetriebene Wangen und ist dann nach vorn etwas buchtig verengt. Das Kopf Schild ist von der Stirn durch einen starken Eindruck getrennt, am Vorderrande gerade abgeschnitten. Die Augen sind etwa doppelt so breit als lang, ziemlich gewölbt. Die Fühler er- reichen beim Männchen die halbe Körperlänge und überragen beim Weibchen deutlich die Basis des Halsschildes. Das Halsschild ist etwas breiter als lang, vorn kaum schmäler als hinten, an der Spitze stärker, an der Basis schwächer zweibuchtig, die Seiten in oder vor der Mitte stark gerundet, hinten stark ausgebuchtet, die Hinterwinkel rechtwinklig, die Vorderwinkel bisweilen fast etwas spitzwinklig. Die Oberseite ist massig stark gewölbt und neben den Seitenrändern deutlich verflacht, sehr dicht punktirt, in der Mitte bisweilen mit einem kleinen unpunktirten, glänzenden Fleckchen vind mit feinen anliegenden, sparsamen Härchen bedeckt. Die Flügeldecken sind gestreckt eiförmig, mit der grössten Breite hinter der Mitte, stark punktirt-gestreift, mit ziemlich flachen Zwischenräumen. Die Schulter- winkel legen sich den Hinterwinkeln des Halsschildes seitlich dicht an und sind ein wenig nach vorn vorgezogen. Der 8. Zwischenraum ist hinten hoch kielförmig erhaben und verbindet sich mit dem Seitenrande zu einem lappenförmigen Fortsatz, der über die Spitze jeder Flügeldecke hinausragt, jedoch ziemlich kurz und gerundet und stark aufgebogen ist. Die Epipleuren der Flügeldecken sind eigentlich vor der Spitze abgekürzt, doch stellt die Unterseite des Fortsatzes eine Verlängerung derselben bis zum Nahtwinkel dar. Auf der Unterseite ist die Augenfurche nur schwach angedeutet oder fehlt auch ganz, die Seiten des Halsschildes sind neben dem Seitenrande deutlich verflacht und das Analsegment ist an der Spitze beim ^ grob, beim (^ fein, und an den Seiten zur Basis hin beim ^ gar nicht, beim (^ undeutlich gerandet. Dieses eigenthümliche Verhältniss kommt nur noch bei H, aeneus vor. Beim Männchen sind die Vorder- und Mitteltarsen ziemlich stark erweitert, zugleich vei'längert und lang filzig behaart, und die Mittelschenkel sind deutlich länger und etwas dicker als die Vorder- schenkel. Der Forceps ist am Ende pfriemenföi-mig zugespitzt und 776 Tenebrionidae. aufgebogen, auf der Oberseite fein längsriefig und mit einer Mittel- furcbe versehen. Der H. lanipes bat nur im H. aeneiis einen ganz naben Ver- wandten, mit dem er aucb meist verwechselt worden ist. Doch scheinen die Unterschiede, welche die Spitze der Flügeldecken dar- bietet, so constant zu sein, dass die Trennung der beiden Arten durchaus gerechtfertigt ist. Von allen übrigen Arten der Unter- gattung weicht die vorliegende Art zusammen mit H. aeneus durch die Randung des Analsegraentes, durch die lappenförmige Verlängerung der Flügeldecken, die sich nur bei H. jnceus, aber ungleich schwächer wiederholt, und durch die verlängerten Mittelschenkel des Männchens ab, so dass diese beiden Arten eine kleine natürliche Gruppe bilden, die namentlich auch durch den eigenthümlichen Forceps der Männchen vereinzelt dasteht. Die Larve von H. lanipes wurde sehr unvollständig beschrieben (vergl. p. 687). Der H. lanipes wurde schon 1762 von Geoffroy kenntlich be- schrieben; denn die Worte „prolongement forme par le rebord" und der Fundort Paris weisen auf diese Ali und nicht auf aeneus, der 1763 ebenso kenntlich von Scopoli beschrieben wurde. Geoffroy er- theilte seinem Tenehrio no. 5 aber keinen lateinischen Species-Namen. Linne's Tenehrio lanipes, der erst 1771 beschrieben wurde, scheint nach der Diagnose (die von Fabricius, Gmelin, Goeze, Villers wiedergegeben ist) und nach der Beschreibung hierher zu gehören, nämlich nach den Worten „elytris subbifido-mucronaüs" und „miicrone obtuso^^. Fabricius zog 1775 Linne's Tenebrio lanipes mit Recht zu seiner Gattung Helops. Dagegen hatte schon Linne mit Unrecht den Tenebrio aeneus Scop. mit seiner Art vereinigt. Als dann Küster 1851 beide Arten wieder trennte, bezog er mit Recht la inn^s lanipes auf die vorliegende Art, undMulsant that dasselbe. Bei allen dazwischen liegenden Autoren aber ist es schwierig, bis- weilen sogar unmöglich zu entscheiden, ob sie H. aeneus oder lanipes gemeint haben. Fabricius ist hier zu citiren, weil er nur Linne's und Geoffroy 's Diagnosen abgedruckt hat, und aus demselben Grunde Panzer. Illiger's H. lanipes (Käf. Pr. 1798 p. 119) ist ganz fraglich; denn seit Kugelann ist in Ostpreussen weder E. lanipes noch aeneus gefangen worden. Die vorliegende Art ist in Deutschland viel seltener und weniger verbreitet als aeneus, vielleicht auf den äussersten Westen beschränkt. Das einzige Exemplar, das mir aus Deutschland vorliegt, ist von Hey den in Rippoldsau im Schwarzwalde gesammelt. Ferner habe ich sie, aber viel seltener als aeneus, 1863 bei Rom ge- sammelt. In Frankreich dagegen ist sie nach Mixlsant häufig und Helops. 777 Mulsant's Beschreibung lässt keinen Zweifel, dass er nur diese Art und nicht auch aeneus vor sich hatte. subg'. 0 mal eis. Allard p. 36, Mittli. d. Schw. ent. Ges. V 1877 p. 36 u. 151. Omcdus Allard Abeille XIV 1876 p. 4. — Seidlitz F. halt, ed. II 1891 p.521. — F. tr. p. 560. Prothorax siibtus lateribus longitudinaliter strigosus, hasi angustior et truncatus. Elytra distincte striata, humeris rectis, epipleuris angustis, ab- breviatis. Antennae longiores. Tibiae anticae maris simplices, angustae et rectae. Die Untergattuug Omaleis stimmt fast ganz mit Stenomax übereiu, nur sind die Epipleureu an der Spitze der Flügeldecken ganz geschwunden. Auch die Fühler sind bei einigen Arten, z. B. bei Genei und planipennis , nicht mehr so lang wie bei Stenomax und kaum läuger als bei einigen Arten der Untergattung Xanthomus. Von letzterer ist unsere Unter- gattung am schwierigsten zu trennen; denn das Hauptmerkmal, das nach hinten verschmälerte Halsschild, wird bisweilen, z. B. bei den "Weibchen von planipennis, recht undeutlich. Es drängt sich daher der Gedanke auf, ob es nicht vielleicht zu einer natürlicheren Eintheilung führen würde, wenn Xanthomus auf die von Miilsant so benannte 1. Gruppe beschränkt und seine ganze 2. Gruppe mit Omaleis vereinigt würde. Nalassus ist durch die Form des Halsschildes und kurze Fühler am besten von Omaleis unterschieden, doch kommen auch hier Uebergangsformen vor, indem einer- seits bei einzelnen Exemplaren von H. (Nalassus) Ecoffetii die Basis des Halsschildes fast gerade wird und andererseits bei H. (Omaleis) planipennis, wie erwähnt, die Fühler ziemlich kurz sind und das Halsschild nach vorn schmäler wird. Allard stellte die vorliegende Gattung zuerst 1876 als Gattung (Omalus) auf, die er später als Omaleis zur Untergattung von Stenomax machte. Er trennte sie nur durch das sehr unbestimmte habituelle Merkmal flacherer, paralleler Gestalt. In dieser Fassung war die Untergattung ganz unhaltbar. In ihrer jetzigen Fassung erleidet sie dem Inhalte nach be- deutende Veränderungen. Es kommen 3 Arten fort, H. congener und tene- brionides zu Odocnemis, montanus zu Helops i. sp., und 9 hinzu, H. pyrenaeus und aeneipennis von Stenomax, protensulus, gratus, nodifer, Äbeillei, hispanus, iwnticiis und Cambyses, die Allard noch nicht kannte. Und dann scheint H. (Stenomax) ealpensis Champion (Trans, ent. Soc, Lond. 1891 p. 389), nach der mir jetzt vorliegoiden Beschreibung, auch hierher zu gehören und vielleicht mit hispanus zusammenzufallen. Die Untergattung ist im ganzen Mittelmeergebiete und östlich bis Persien verbreitet. In unserer Fauna ist keine Art vertreten. 778 Tenebrionidae. subg. Xanthomus. Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 302. — Allard Schw. M. V 1877 p. 30 u. 113. Gunarus Des Gozis Rech. esp. typ. 1886 p. 25. Prothorax subtus lateribus longitudinaliter strigosus, basi latior et triincatus. Elytra distinde striata, humeris rectis aut acutis, epvpleuris angustis, abbreviatis. Antennae breviores. Tibiae anticae maris simplices, angustae et rectae. Die Untergattung Xanthomus unterscheidet sich von Nalassus nur durch die gerade abgestutzte Basis des Halsschildes und durch die, im Allgemeinen schmälere Körperforra. Das erstgenannte Merkmal erleidet aber einige Ausnahmen, indem die Halsschildbasis einerseits bei H. [Xan- thomus) lapidicola beiderseits deutlich ausgebuchtet und andererseits bei H. (Nalassus) Ecoffetii bisweilen fast gerade ist. Die Unterschiede von Stenomax und von Omaleis sind bereits bei diesen erörtert worden. Hier sei nun nochmals auf den verschiedenen Habitus hingewiesen, der die erste Gruppe unserer Untergattung in grösseren Gegensatz zur zweiten Gruppe setzt, als diese zu Omaleis zeigt. Dieser eigenthümliche Habitus, durch Körperform und gelbe Färbung bedingt und verbunden mit einem morpho- logischen Merkmale, der relativen Kleinheit des Kopfschildes, lässt diese Gattung in der ganzen Gruppe isolirt dastehen. Auf diese Gruppe (pallidus und pellucidus) beschränkte Mulsant seine Untergattung Xanthomus als er dieselbe 1854 aufstellte und durch die unten bewimperten Vorderschenkel charakterisirte. Allard erweiterte den Begriff dieser Untergattung 1877 durch Hinzuziehung von H. aemulus, lapidicola, ovipennis , davicoimis, impressicollis (= arboreus), Faldermanni, zabroides All. (= confluens), parvulus und hirtiilus, wodurch die Natürlich- keit derselben beeinträchtigt worden ist. Bei dieser erweiterten Fassung der Untergattung müssen noch H. sareptanus und monüicornis hinzu- kommen. Die Untergattung ist im ganzen Mittelmeergebiete und östlich bis zum Caucasus verbreitet. In unserer Fauna ist keine Art vertreten. Am ehesten könnte H. lapidicola bei Triest gefunden werden, da er in Dalmatien vorkommt, und H. paUidus an der Deutschen Nordseeküste, da er in Eng- land und in Holland, wo Hey den ihn bei Scheveningen sammelte, zu Hause ist. subg. Nalassus. Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 323. - Allard Ab. XIV 1876 p. 5. — Schw. M. 1877 p. 28 u. 98. — Seidlitz F. halt. ed. II 1891 p. 521. — F. tr. p. 560. Helopsi.sp. Castelnau Hist. nat. II 1840 p. 234. Prothorax subtus lateribus longitudinaliter strigosis, basi latior et bisinuatus. Helops. 779 Elytra distincte striata, humeris rectis aut acutis, epipleuris angustis, abbreviatis. Antennae breviores. Tibiae anticae maris simpUces, angustae et rectae. Die Untergattimg- Nalassus vereinigt eine Anzahl Arten von eigentliümlicliem, an gewisse Amara- und Harpalus- Arten erinnerndem Habitus. Das Kopf Schild ist wie geAvöhnlich vorn abgestutzt, nur bei H. harpaloides ist es breit ausgerandet, was sonst nur noch bei H. carinatus, bei Probaticus, bei Euhoeus und bei einigen Nephodes vorkommt. Die Augen sind gross und Aveniger stark quer als bei Helops i. s-p., die Wangen klein. Die Fühler sind kürzer als bei Stenomax und erreichen beim Männchen niemals die Länge des halben Körpers, beim Weibchen oft nur knapp die Basis des Hals- schildes. Das Hals Schild ist niemals herzförmig, stets nach vorn deutlich stärker verengt als nach hinten (dieses bedingt hauptsächlich die Aehnhchkeit mit Amara) und an der Basis stets mehr oder weniger deutlich zweibuchtig. Die Flügeldecken sind stets deutlich punktirt-gestreift, niemals so stark eiförmig, d. h. hinter der Mitte bauchig erweitert, wie bei Stenomax, sondern meist fast parallelseitig und massig gewölbt, nixr selten stark gewölbt (convexiis). Die Schultern sind rechtwinklig, die Epipleuren schmal und stets vor der Spitze abgekürzt. Auf der Unterseite ist die Augenfurche in der Eegel deutlich (doch kommen Exemplare vor, bei denen sie undeutlich ist oder fehlt), das Hals Schild zeigt immer Längsriefen, und das Analsegment ist bei einer kleinen Gruppe (convexus und harpaloides) fein gerandet, sonst an der Spitze ungerandet. Das Männchen ist bisweilen vom Weibchen nur sehr wenig unterschieden, indem seine Fühler nur unbedeutend länger und die Vordertarsen sehr schwach erweitert sind, nur bei H. striatus sind die Vordertarsen stark und die Mitteltarsen sehr stark erweitert, und endlich zeigt das Männchen mehrerer Arten auf dem ersten Abdominalsegment in der Mitte eine filzige Behaarung, wie sie auch bei einigen Arten von XantJiomus, Stenomax, Omaleis, Cylindrinotus und Odocnemis vorkommt. Die Untergattung Nalassus steht den Untergattungen Xanthomus und Omaleis sehr nahe, indem alle drei die deutlich abgekürzten, schmalen Epipleuren gemein haben. Omaleis weicht durch zur Basis stärker verengtes, mehr oder weniger herzförmiges Halsschild und längere Fühler, Xanthomus nur durch gerade Basis des Halsschildes ab. Nesotes ist durch breitere Epipleuren verschieden, Stenomax durch unverkürzte Epipleuren und durch meist herzförmiges Hals- schild und kurze Fühler, Diastixus durch die wenigstens vorn nur gereiht punktirten Flügeldecken, Catomus durch gerundete Schultern Odocnemis und Cylindrinotus durch die Auszeichnung der Vordertibien 780 Tenebnonidae. des Männchens. Die übrigen Untergattungen endlich gehören alle der ersten Ahtheilung an, die dnrcli nicht längsrunzlige Unterseite des Halsschildes ausgezeichnet ist. Diese morphologische Umgrenzung ist weit enger, als Avie sie ursprünglich Mulsant's Untergattung N^alassus besass; denn Mulsant 1854 vereinigte in ihr alle Arten mit längsgeriefter Unter- seite des Halsschildes, also unsere ganze 2. Abtheihmg, mit Ausnahme der 1. Gruppe von Xanthomus (palUdus und pellucidus), die er als be- sondere Untergattung [Xanthomus) abtrennte. Die heutige Be- schränkung gab Allard unserer Gattung erst 1877, indem er in seiner Gattung Ndlassus eine Untergattung (Xanthomus) absonderte, und beschrieb in ihr, ausser den p. 742 auseinandergesetzten Arten noch H. Pharnaces All. aus Südrussland. Ausser dem H. diteras kommen alle Arten in Europa vor und sind hier nicht, wie die übrigen Arten, auf den Süden beschränkt. Daher sind auch in unserem Faunengebiete mehr Arten als von irgend einer anderen Unter- gattung, nämlich 6 vertreten. 1. M. (Walassus) conveacus : niger, latus, convexus, jyrothorace lato, lateribus rotundatis, anguste deplanatis, elytris humeris proniinuKs, epi- pleuris basi latissimis , segmento anali apice toto tenuiter marginato. L. 9 mm. ^ segmento abdominali primo medio subtiliter villoso, tarsis anticis parum, mtermediis haud dilatatis. Küster Käfer Ei;r. XXI 1850 no. 74. — Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 327. — Redtenbacber Fauna austr. ed. III 1874 II p. 126. — Allard Abeille XIV 1876 ßev. d. Hei. p. 22. — Rev. d. Hei. Mittb. d. Schweiz, ent. Ges. V 1. 1877 p. 29 u. p. 105. — Baudi Gen. Hei. disp., Deutsch, ent. Zeitscbr. 1876 p. 279. — Col. tenebr. Coli. ital. p. 101 (Estr. Bull. ent. IX 1877). Der H. convexus ist durch seine breite gewölbte Form sehr kennt- lich. Der Kopf ist verbal tnissmässig kurz, hat vorn seitlich vor den Augen nur kleine, garnicht höckerartig vorragende, nach vorn schräg zugerundete Wangen, das Kopf Schild ist vorn gerade, von der Stirn durch eine ziemlich tiefe Einsenkiing getrennt. Die Augen sind quer, mehr als doppelt so breit als lang, die Fühler reichen beim ^ deutlich, beim $ kaum über die Basis des Halsschildes hin- aus. Das Halsschild ist sehr breit, an der Basis doppelt so breit, an der Spitze wenig breiter als der Kopf, stark gewölbt, mit ver- flachten nnregelmässig gex*undeten Seiten, die vor den rechtwinkligen Hinterwinkeln schwach ausgebiichtet sind. Die Flügeldecken sind breit und hoch gewölbt, die Schultern rechtwinklig und breiter als die Basis des Halsschildes, der Seitenrand und die Epipleuren sind Hel02}s. 781 an der Basis stark verbreitert, an der Spitze allmälig schwindend, alle Zwischeni'äume der Punktstreifen sind ganz flach und stark punktirt. Auf der Unterseite ist die Augenfurche deulich aus- gebildet, das Hals Schild neben dem Seitenrande flach abgesetzt, dicht und etwas verworren längsrunzlig, das Analsegment ist auch an der Sj)itze fein gerandet. Das Mcännchen unterscheidet sich wenig vom Weibchen. Die Fühler, sowie ihr Endglied sind deutlich länger, die Vordertarsen aber nur äusserst schwach verbreitert, die Mitte des ersten Abdominal- segments ist dicht rauh punktirt und bei frischen Exemplaren gelb behaart. Der H. convexus bildet mit H. harpaloides eine kleine durch das ganz gerandete Analsegment und die Form der Flügeldecken gut charakterisirte Gruppe in der Untergattung. Von harpaloides ist die vorliegende Art durch die regelmässig gerundeten Seiten des Hals- schildes und namentlich durch das gerade abgestutzte Kopfschild unterschieden. Die vorliegende Art wurde erst 1850 von Küster aus der Schweiz, Tyrol und Oberitalien beschrieben. Nach Gredler (Käf. Tir. 1863 p. 272) ist sie ,,in Tyrol sehr verbreitet, von 4—8000', stellweis auch tiefer zu Thal in der Holzregion, auch häufig unter Rinden und in Strünken, sonst unter Steinen". Nach Mulsant ist sie auch in Frankreich, in den an die Schweiz und an Savoyen grenzenden Ge- birgsgegenden zu Hause und lebt unter der Rinde von Buchen und anderen Bäumen. Nach Osten ist die Art bis Ungarn verbreitet, von wo mir Frivaldszky Exemplare aus Tolna mitgetheilt hat. -?. MW, (JValassus) laevioctostriatus : nigro-hrunneus , sub- metallicus, sublatus, iiarum convexus, lyrothorace lateribus modice usque ad basin rotundatis, angulis jiosticis obtusis, elytris minus fortiter punc- tato-striatis, interstitiis fortius crebre punctatis, humeris haud prominulis, epipleuris basi parum düatatis, segmento anali apice haud marginato. L. 7—11 mm. (^ tarsis anticis et intermediis fortiter dilatatis. Olivier Encycl. meth. VII 1791 p. 49. — Ent. III 1795 no. 58 p. 6 tab. I flg. 4. — Latreille Hist. nat. X 1804 p. 345. — Gen. Crust. et Ins. II 1807 p. 188. — Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 330. — Allard Rev. Hei. p. 22 Abeille XIV 1876. — Rev. Hei. Mitth. d. Scliw. ent. Ges. V 1. 1877 p. 30. — Baudi Gen. Hei. disp. Deutsch, ent. Zeitschr. 1876 p. 279. — Col. tenebr. Coli. ital. p. 101, Estr. Bull. ent. IX 1877. — Seidlitz Fauna baltica ed. II 1891 p. 522. — Fauna transs. 1891 p. 561. Teneh'io no. 4. Geoffroy Hist. abr. I 1762 p. 348. (^) Tenehrio-laeri-octo-striatus Goeze Ent. Beitr. 1777. 782 Tenebrionidae. Tenebrio striata Fourcroy Ent. paris. 1785 p. 157. ? Helops ruficollis Fabricius Mant. I 1787 p. 214. — Ent. syst. 1 1792 p. 123. — Syst. El. I 1801 p. 163. — Olivier Encyclop. meth. Vn p. 49. — Panzer Ent. germ. 1795 p. 43. — Illiger Mag. I 1802 p. 344. ? Pimelia (Helops) ruficollis Gmelin Liun. Syst. nat. I 1788 p. 2011. Helops caraboides Panzer Fauna germ. 24. 1794 no. 3 {^). — Ent. germ. 1795 p. 43. — Krit. Rev, I 1805 p. 33. — Sturm Käf. II 1805 p. 257 tab. L. — Küster Käf. Eur. XXI 1850 u. 71. Helops quisquilius Panzer Fauna germ. ed. II 24 no. 3 ((^). — Ind. ent. 1813 p. 31. Helops lusitanus Kraatz, Heyd. Reise n. Span. 1870 p. 134. Helops latiusculus Kraatz Deutsch, ent. Zeitschr. 1880 p. 300. Der H. laevioctostriatus sieht dem H. quisquilius einigermassen ähnlich, lässt sich aber an der Form des Halsschildes und der Punktiriing der Flügeldecken auf den ersten Blick unterscheiden. Die Augen sind etwas weniger qixer, kaum dojjpelt so breit als lang, die Fühler länger, überragen beim Weibchen recht bedeutend die Basis des Halsschildes. Das Halsschild ist schmäler, bis zum Seitenrande, der etwas aufgebogen ist, gewölbt, die Seiten bis an die Hinterwinkel gerundet, keine Spur von Ausschweifung zeigend, die Hiuterwinkel stumpfwinklig. Die Flügeldecken sind etwas weniger parallelseitig und etwas stärker gewölbt, die Streifen feiner, aber mit gröberen übergreifenden Punkten besetzt, der 7. und 8. Streif ist oft sogar vorn gar nicht vertieft und in eine Punktreihe aufgelöst. Die Zwischenräume sind alle ganz flach, gröber und viel dichter punktirt als bei quisquilius. Die Färbung ist mehr braun als schwarz, mit etwas Metallglanz. Beim Männchen sind die Vordertarsen stark und die Mittel- tarsen noch stärker verbreitert. Der H. laevioctostriatus bildet für sich allein eine kleine natür- liche Gruppe in der Untergattung; denn er steht durch die stark erweiterten Mitteltarsen des ^ ganz vereinzelt da. Im Uebrigen sieht er manchen Arten in verschiedenen Punkten ähnlich. Die Sculptur der Flügeldecken (stark punktirte sehr feine Streifen und stark punktirte Zwischenräume) hat er mit Ecoffetii und picinus ge- mein, von denen er durch die Halsschildform abweicht, und die Form des Halsschildes (bis hinten gerundete Seiten) hat er mit dryadopldlus, jncipes, longipennis nnd plebejus gemein, von denen er durch die Sculptur der Flügeldecken abweicht. Der H. locvioctostriatus wurde schon im vorigen Jahrhundert 1762 von Geoffroy unverkennbar aus der Umgegend von Paris als Tenebrio no. 4 beschrieben und ist in ganz Frankreich häufig. Helops. 783 Den ersten lateinischen Speciesnanien ertlieilte ihm aber erst 1877 Goeze, welcher ebenfalls gern Ge off roy' sehe Arten taufte. Der allgemein gangbare Name von Fourcroy 1785 (striahis) mnss daher leider dem Goeze'schen weichen. Dass Fabricius' H. rufi- collis hierher gehöre, wie Mulsant annimmt, ist möglich, nach der kurzen Diagnose jedoch nicht zu entscheiden. Illiger hielt ihn für eine unausgefärbte Form des H. dermestoides, was nach dem Fund- orte „Halle" vielleicht noch wahrscheinlicher ist. Aus Deutschland beschrieb Panzer unsere Art zuerst aus Mannheim als H. caraboides und zwar ist sie dadurch unzweifelhaft kenntlich, dass er in der Ab- bildung die erweiterten Mitteltarsen (des <^) deutlich darstellt, wenn auch der Gesammtumriss eher auf dermestoides passt. In der zweiten Ausgabe ändert Panzer den Namen in quisquilius um und erklärt die Art 1813 für das Weibchen, seinen H. quisquilius der ersten Ausgabe für das Männchen ein und derselben Art, trotz Sturm's genauer Beschreibung und Unterscheidung, die, wegen der Betonung der verschiedenen Streifung der Flügeldecken bei beiden Arten und wegen der abgebildeten erweiterten Mitteltarsen bei cara- boides, als zutreffend zu bezeichnen ist. Sturm fand iinsere Art (voraussichtlich bei Nürnberg) ,, häufig im Frühjahre in hochliegenden Wäldern unter der Rinde sowohl frischer Föhren QSimis sylvestris L.) als in alten Stücken derselben", und fügt hinzu, ,, sobald man nach ihm greift, läuft er eilig davon, so dass man sehr hurtig sein muss, wenn er nicht durchgehen soll". Hey den sammelte die Art häufig bei Frankfurt a. M. und bei Heidelberg. Auch in Spanien habe ich sie 1865 gesammelt und Kraatz beschrieb sie von dort 2mal als neue Art, weil er den echten H. striatus nicht kannte. Schreibt er doch letzterem nur einfache Mitteltarsen des (^ zu, während schon Mulsant' s Beschreibung sie als stark erweitert kennzeichnet. 3. MM, (Waiasstis) dermestoides i niger, sublatus, parum convexus, prothorace laterihus parum rotundatis, angidis posticis subrectis, subtus usque ad marginem lateralem anguste explanatum longitudinaliter strigoso, elytris minus fortiter convexis, humeris haud prominulis, epipleuris basi parum ddatatis, segmento anali apice haud marginato. L. 8 — 10 mm. ^ tarsis anticis modice, intermedüs haud düatatis. Illiger Verz. d. Käf. Preuss. 1798 p. 120. — Küster Käf. Eur. XXI 1850 no. 72. Helops quisquilius Panzer Fauna germ. 50. 1798 no. 5. — Sturm Deutschi. Käf. II 1807 p. 259. — Red tenbacher Fauna austr. 1849 p. 601. — ed. II 1858 p. 619. — ed. III 1874 II p. 125. — Küster Käf. Eur. XXI 1850 no. 77. — Mulsant Col. Fr. Lat. 1854 p. 335. — Bach Käferf. Deutscbl. III 1856 p. 224. — Seidlitz Fauna baltica ed. II 1891 p. 523. — Fauna transs. 1891 p. 561. — 784 Tenebrionidae. Baudi Deutsch. Eut. Zeitsclir. 187G p. 279. — Col. teuebr. Coli. ital. p. 98. (Estr. Bull, eiitum. IX 1878). Helops caräboides Redten bah er Fauna Austr. ed. I— III loc. cit. — Bach loc. cit. p. 223. — Seidlitz loc. cit. Helops str latus Kr a atz Heyd. Reise 1870 p. 135. Helops Fabricii Gemminger Ent. Hefte VI 1870 p. 123. Helops picipes Allard Abeille XIV 1876 Helop. p. 22. — Mitth. Schweiz. ent. Ges. V 1. 1877 p. 30 u. p. 109. Der H. caräboides kommt in seinen grössten Exemplaren an Breite dem convexus gleich, wälirend er ihn an Länge übertrifft. Der Kopf ist dem des convexiis ähnlich, doch der Vorderrand seitlich vor den Augen etwas mehr aixfgeworfen und die Augen meist mehr als doppelt so breit als lang. Die Fühler sind etwas länger, sie überragen auch beim Weibchen etwas die Basis des Halsschildes. Das Halsschild ist ziemlich von derselben Form wie bei convexus, nur Haclier ge- wölbt, die Seiten sind breit verflacht, aber nicht aufgebogen, gerundet, vor den Hinterwinkeln schwach ausgebuchtet oder wenigstens geradlinig, die Hinterwinkel fast rechtwinklig. Die Flügeldecken sind an den rechtwinkligen Schultern nicht breiter als die Basis des Halsschildes, ziemlich parallelseitig und nur hinten breit zugerundet. Der Seiten- rand und die Epipleuren sind zur Basis nicht auffallend verbreitert. Die Zwischenräume der scharf eingeschnittenen und fein punktirten Punktstreifen sind massig dicht fein punktirt und die inneren flach gewölbt. Der 8. Zwischenraum ist vom Seitenrande deutlich getrennt. Nur ausnahmsweise verschmilzt er mit ihm zu einer flachen breiten Fläche. Auf der Unterseite sind die Augenfurchen in der Regel deutlich ausgebildet, doch kommen Individuen vor, bei denen sie fast ganz fehlen. Das Analsegment ist an der Spitze ungerandet. Der ganze Körper ist viel gestreckter, viel parallelseitiger und viel flacher als bei H. convexus, etwas i^arallelseitiger und etwas flacher gewölbt als bei H. striatus. Das Männchen hat die Vordertarsen nur schwach und die Mitteltarsen gar nicht erweitert. Der H. dermestoides hat seinen nächsten Verwandten im H. picipes, von dem er bisweilen schwer zu unterscheiden ist. Doch weicht letzterer durch die bis an die Hinterwinkel gerundeten Seiten des Halsschildes und andere Sculptur der Unterseite desselben ab. Auch äryadophilus ist sehr ähnlich, doch ist das Halsschild bei ihm dichter punktirt, bis hinten gerundet und in den Hinterwinkeln mehr ver- flacht und hauptsächlich ist das Männchen an den bewimperten Fühlern leicht zu erkennen. H. laevioctostriatus weicht durch bis hinten ge- rundetes Halsschild, feine stark punktirte Streifen und stärker puuk- tirte Zwischenräume der Flügeldecken und besonders durch die stark Helops. 785 erweiterten Mitteltarsen des Männchens noch erheblicher ab. H. Ecoffetii, der dem dermestoides ebenfalls ähnlich ist, hat den 8. Zwischenraum hinten stark kielförmig erhaben und gleich wie lonffipennis, plehejus und brevicoll'is beim ^ eine Behaarung auf dem ersten Abdominal- segment. Die drei letztgenannten sind auch habituell durch schmälere Gestalt verschieden. Der H. dermestoides wurde zuerst 1798 von Illiger ziemlich kenntlich beschrieben und zwar aus Ostpreussen, von wo mir auch ein A^on Herrn Brinckmann gesammeltes Exemplar vorliegt. Später ist er aus ganz Deu.tschland angegeben worden, scheint aber nur östlich, von *Ostpreussen bis ins südliche Oesterreich, vorzukommen und ist im Süden häufig, im Norden seltener. Die Angaben fiü- das westliche Deutschland sind noch auf ihre Richtigkeit zu prüfen; die von Hey den z. B. (Käfer Nassaus p. 223) beziehen sich nach seiner Sammlung auf H. laeviodostriatus, und es ist möglich, dass dieser im ganzen Westen Deutschlands unsere Art ersetzt. Letztere scheint in Frankreich, wo laeviodostriatus und dryadoßdlus häufig sind, gar nicht vorzukommen. In Italien ist sie sehr selten, während H. drya- doiMlus dort häufig ist. Da letzterer bisher vielfach mit unserer Art verwechselt wurde, ist es nicht unmöglich, dass Gr edler 's An- gabe über letztere für Tyrol auf dryadophihts zu beziehen ist. 4. MW. (JVaiassus) picipes: niger, suhangustatus , parum convexus, prothorace lateribus niodice usqiie ad basin rotundatis, angulis posticis obtusis, subtus juxta marginem lateralem anguste explanatum confuse mbtiliter rugoso, elytris convexioribus , segmento anali apice haud mar- ginato. L. 8 nun. (^ tarsis antids modice, intermediis haud dilatatis. Küster Käf. Eur. XXI 1850 no. 78. — Seidlitz Fauna transsylv. 1891 p. 561. ? Helops brevis Allard Abeille XIV 187G Rev. d. Hei. p. 22. — Mitth. d. Schweiz, ent. Ges. V 1. 1877 p. 30 u. p. 110. Der H. picipes ist dem H. dermestoides nah verwandt und sehr ähnlich. Das Halsschild ist jedoch an den Seiten bis an die Hinter- winkel gerundet, diese sind stumpfwinkliger, und die Unterseite ist nicht bis an den abgesetzt verflachten Seitenrand längsriefig, sondern zeigt einen dreieckigen verworren gerunzelten Zwischenraum voi'n zwischen dem quergerunzelten Seitenrande und dem längs- genxnzelten Theil. Alles Uebrige stimmt genau überein. Der H. picipes wurde von Küster aus Triest beschrieben und V. 50 786 Tenehrioniilae. scheint dort und in Dalmatien den dermestoides zu ersetzen. In Ungarn dagegen, von wo er mir durch Frivaldszky eingesandt wurde, kommen heide Arten vor, ob neben einander oder geographiscli getrennt, lässt sich noch nicht entscheiden, da nähere Fundortangaben fehlen. Allard 's II. brems scheint hierher zu gehören, da er unsere Art in Heyden's Sammlung als „hrevis"- bestimmt hat. Andererseits passt aber seine Beschreibung auch ziemlich genau auf H. graeciis. Die gleichnamige Küster'sche Art, auf die Allard sich bezieht, gehört aber wegen des ,, blanken sehr fein jiunktirten" Hals- schildes wahrscheinlich zu H. zabroides (vergl. p. 743). JHT. (WnlassHs) dryetdophilus : nigro-hrunnens, suhaeneuft, sublatus, parum convexus, prothorace lateribus usque ad basin rotimdatis, angulis posticis subrectis, elytris humeris haud prominulis, epipleuris basi parum dilatatis, segmento anali apnce haud marginato. L. 6,5— 10mm. (^ tarsis anticis parum, intermediis haud dilatatis, antennis ciliatis. Mulsant Col. Fr. Latig. 1864 p. 337. — Baudl Deutsch, entern. Zeitscbr. 1876 p. 279. — Col. Tenebr. 1877 p. 91. Helojis quisquüius Allard Abeille XIV 1876 Rev. Helop. p. 21. — Mittb. d. Scbweiz. eiit. Ues. V 1. 1877 p. 29 u. 102. Der H. dryadophilus bildet in der Untergattung eine Gruppe für sich allein, denn er steht durch die innen lang bewimperten Fühler des Männchens ganz vereinzelt da. Aehnlich ist er zwar dem H. dermestoides sehr und mit ihm vielfach verwechselt worden. Das Halsschild ist aber seitlich bis an die Hinterwinkel gerundet, ausserdem dichter puuktirt und in den Hinter- winkeln flacher und der 8. Zwischenraum der Flügeldecken ist hinten mit dem Seiteuraude verbunden; nur selten ist auf der stets schmalen Ver- bindungsstelle noch eine Trennung (zwischen dem 8. Zwischenraum und dem Seitenrande) sichtbai-. Die Vordertarsen des Männchens sind etwas stärker erweitert. In der Form des Halsscliildes stimmen H. laevioctostriatus, longipennis und plebejus mit der vorliegenden Art überein ; der erstgenannte hat aber anders sculpirte Flügeldecken (bei unserer Art sind Streifen und Zwischenräume wie bei dermestoides punktirt) und die beiden anderen sind schmäler von Gestalt und haben ein behaartes erstes Abdominalsegment des Männchens. Den II. dryadophilus hatte Mulsant schon 1854 beschrieben; da ihm aber das wichtigste Merkmal der Art, die Bewimperung der männlichen Fühler, entgangen war, ist die Art später vielfach verkannt worden. Erst Baudi entdeckte dieses ausgezeichnete Merkmal und machte dadurch eine sichere Scheidung von dermestoides möglich. In Italien und Frankreich ist die Art häufig, aus Griechenland und aus Südrussland (Mus. Heyden) liegt mir je ein Exemplar vor. Es wäre Helops. 787 nicht unmöglich, dass sie auch im westlichen Deutschland und in Tyrol vorkommt und dass z. B. Gr edler 's H. quisquüius auf dryadophüus zu beziehen ist. 5. MM* (Walassuf) hrevicoilis: niger, oblongo-ovatus, convexior, pro- thoraee transverso, lateribus fortiter usque ad basin rotundatis, hast apiee- que hisinuatis, elytris convexiwibus, segmento anali apice immarginato. L. 6—7 mm. (^ abdomine segmento primo in media vüloso, tarsis anticis modice, intermediis haud dilatatis. Küster Käf. Eur. XXI 1850 no. 80. — Allard Abeille XIV 1876 Rev. d. flel. p. 21. — Mitth. d. Schweiz, ent. Ges. V 1. 1877 p. 30u. p. 110. — Baudi Deutsch, ent. Zeitschr. 1876 p. 279. — Col. tenebr. Coli. ital. p. 100. (Estr. d. Bull, entom. IX 1877). Der H. hrevicolUs ist dem H. pkipes sehr älinlicli, die Fühler sind jedoch etwas länger, das Halsschild ist seitlich noch stärker geinindet, doppelt so breit als lang und auf der Unterseite bis an den flach abgesetzten Seiteurand mit sehr feinen Längsrunzeln be- deckt. Den Hauptunterschied zeigt aber das Männchen, das auf dem ersten Abdominalsegment in der Mitte filzig behaart ist. Durch dieses Merkmal entfernt sich H. brevicollis auch von laeviodostr latus, dermestoides und dryadophilus und bildet mit graecus^ longipennis und plebejus eine kleine natürliche Gruppe, in welcher er von den beiden letztgenannten Arten durch gewölbtere, weniger gestreckte Gestalt, von graecus durch ganz gerundete Seiten des Halsschildes unter- schieden ist. Der H. hrevicolUs wurde von Küster aus dem südlichen Russ- land beschrieben. Aus Deutschland führt Schilsky die Art an, doch bedarf diese Angabe sehr der Bestätigung, da die Arten dieser Untergattung bisher vielfach mit einander verwechselt wurden. subg. Diastixus. Allard Abeille 1870 p. 5. - Schweiz. Mitth. 1877 p. 17, 42, 174. Prothorax subtus lateribus longitudinaliter strigosus. Elytra striato- punctata aut substriata, humeris redis , epipleuris abbreviatis. Tibiae anticae maris simpUces. Die Untergattung Diastixus ist in der 2. Abtheilung dadurch aus- gezeichnet, dass die Flügeldecken grösstentheils nur gereiht-punktirt sind. 50* 788 Tenehnonidae. "Wenn wirkliche Streifen vorlianden sind, so sind dieselben so fein, dass sie gegenüber den Punkten, die sie verbinden, sehr zui-iicktreten. Ausserdem ist der Habitus ein von allen anderen Untergattungen durchaus abweichender, durch die gewölbte Körperform und den metallischen Glanz der neuesten Arten bedingt. Die Untergattung wurde von Allard als Gattung aufgestellt, kann aber wegen der Geringfügigkeit des, der Sculptur der Flügeldecken ent- nommenen auszeichnenden Charakters nur als Untergattung benvitzt werden. Zu den von Allard beschriebeneu Arten kommen noch 3 hinzu, die er zu Ncsotcs brachte. (Vergl. p. 748). Die geographische Verbreitung der Untergattung ist auf Spanien, Portugal und die gegenüberliegende afrikanische Küste beschränkt. Es hat mir zur genügenden Unterscheidung der Arten zu wenig Matei'ial vorgelegen (vergl. pag, 746). subg. Nesotes. Allard Abeille 1876 p. 5. - Schweiz. Mitth. 1877 p. 17, 38, 159. Prothorax subtus laterihus longitudinaliter strigosus. Elytra distincte striata, epipleuris latissimis, Jmmeris rectis, plerumque ahhreviatis. Tihiae anticae maris simplices. Die Untergattung Nesotes ist in der 2. Abtheiluug dadurch aus- gezeichnet, dass die Epipleuren der Flügeldecken sehr breit sind und weit vor der Spitze plötzlich aufhören oder sehr schmal werden. Ausserdem ist der Habitus der meisten Arten, durch die breite, flache Körperform be- dingt, ein durchaus eigenthümlicher. Die Untergattung wurde von Allard als Gattung aufgestellt, kann aher bei der Geringfügigkeit der bisher nachgewiesenen Abweichung nicht als solche betrachtet werden. Geographisch ist sie fast ganz auf die kanarischen Inseln und Madeira beschränkt und nur eine Art von den Balearen [viridicollis) ist europäisch; denn der von Champion (Trans, ent. Soc. London 1891 p. 392) von Gibraltar aufgeführte H. (Netoses) tuber- ciiUxiennis gehört zur Untergattung Diastixus. Zur genügenden Unter- scheidung der Arten hat mir zu geringes Material vorgelegen. subg, Catomus. Allard Abeille 1876 p. 4. — Schweiz. Mitth. 1877 p. 17, 45, 185. Prothorax subtus laterihus longitudinaliter strigosus. Elytra humeris rotundatis, distincte striata. Tihiae anticae maris simplices. Hedyphanes. 789 Die UntergattUDg Catomns ist eine der am besten ausgejirägten der ganzen Gattung. In der 2. Abtheilung steht sie durch die abgerundeten Sclniltern der Flügeldecken ganz isolirt da und hat auch habituell mit keiner anderen Untergattung der Abtheilung Aehnlichkeit. Dagegen kommen habituell ähnliche Formen in der 2. und 3. Gruppe von Helops i. sp. vor, doch gehören dieselben durch die punktirte Unterseite des Halsschildes ganz deutlich zu der ersten Abtheilung. Ferner kommen habituell ähn- liche Formen bei Hedyphanes vor, welcher Gattung auch eine Art unserer Untergattung, nämlich H. {Catomus) consentanens so nahe kommt, dass sie leicht auch zu Hedyphanes gebracht werden könnte, wenn sie nicht mit H. [Catomus) pygmaeiis so sehr nahe verwandt wäre. Letzterer ist aber deutlich ein Helops und kein Hedyphanes, obgleich er entschieden zu Hedyphanes hinneigt, wohin ihn auch Duval und Baudi bringen. Vielleicht; hatte Baudi aber Exemplare von H. consentaneus untersucht, den er nicht aufführt, und der in Sicilien vorkommt und den man, wie gesagt, leicht zu Hedyphanes bringen könnte. Alle diese erwähnten, habituell ähnlichen Formen vereinigte Allard in seiner Gattung Catomus, die hier also als Untergattung aufgefasst i\nd sehr stark reducirt ist. Einige der All ard' sehen Catomus- Arten sind gar keine Catomus in Allard' s Sinn; denn sie haben nicht gerundete, sondern deutlich scharfe SchulterAvinkel {suhlinearis, macellus i), andere haben eine deutlich punktirte Unterseite des Halsschildes (sphaericoUis, yibbithorax, crihripennis, longulus, vülosipennis). Diese kommen zu Helops i. sp. Bei mehreren ist die Basis ganz schräg abfallend, ohne Spur einer Anschlag- fläche für das Halsschild [acutipennis, hespcrides, fulvipennis, fragilis All., gracüis All). Sie kommen zu Hedyphanes , wo sie eine besondere Unter- gattung {Catomidius) bilden. In dieser Beschränkung verbleiben nur wenige Arten in der Unter- gattung, von denen ausserdem einige noch nicht sicher festgestellt sind und vielleicht auch entfernt werden müssen. Hinzu kommt dagegen eine neue Art aus Spanien. Die geographische Verbreitung der Untergattung erstreckt sich über das ganze Mittelmeergebiet. Weiter nördlich und in unserer Fauna kommt keine Art vor. MMedyphanes, Fischer Ent. ross. I 1820 p. 171. — Faldermann Fauna transcauc. II 1837 p. 80 Anm. — Lacordaire Gen. Col.V 1859 p. 453. — Jacquelin du Val Gen. Col. Eur. 1863 p. 323. ^) In derselben Lage ist H. (Catomus) Walkeri Champion (Trans, ent. See. London 1891 p. 390), dessen Beschreibimg mir jetzt vorliegt, imd scheint mit H. püigerus zusammen zu fallen. 790 Tenebrionidae. Talpi maxillares articulo ultimo securiformi. Oculi transversi aut subrotundati. Antennae articulo idtimo jiilerumque dongato, viaris longiorcs. Metasterniim breve. Elytra basi oblique deplanata, callo humerali nullo. Coriyus apterum. Tarsi antid maris dilatati. Die Gattungen HedypJianes und Nephodes stehen der Gattung Hclops so nahe, dass eine Revision der letzteren nicht ohne eine solche der heiden erstgenannten möglich war. Hedyphanes weicht nur diu-ch die vorn ab- geschrägte Basis der Flügeldecken von Helops ab und H. (Catomus) con- sentaneus kommt in dieser Beziehung mehr, H. (Catomus) pygmaeus weniger einer Uebergangsform nahe. Fischer, der die Gattung 1820 für eine Art {H. coerulescens) aufstellte, verkannte ihre nahe Vei*wandtschaft mit Hclops und giebt in seiner eingehenden Gattungsdiagnose kein Merkmal an, das nicht auch auf Helops zuträfe. Menetries beschrieb dann 1832, ohne weitere Sorge um die Charakteristik der Gattung, 5 neue Arten, die alle absolut nicht zu erkennen und deren Namen daher der Vergessenheit anheimfielen, wenn F aide rmann sie nicht ebenfalls (meist ohne JVIeuetriös zu citiren) benutzt hätte. Faldermann, der 1837 14 Arten der Gattung ausführlich beschreibt und die Verwandtschaft derselben mit Helops hervor- hebt, weiss auch zur Unterscheidung von Helops nichts anderes anzuführen, als dass der verschiedene Habitus sich leicht dem Gedächtnisse einpräge und dann unvergesslich sei. Dem entsprechend scheinen seine 3 ersten Arten nicht zur Gattung zu gehören; denn er nennt die Flügeldecken bei H. helopioides: „basi exacte truncata'', bei H. laticollis: „basi truncata, rcflexa'-'- iind erst bei der 4. Art als Gegensatz zu den vorhergehenden „basi depressa". Den H. qnadricollis hat schon Baudi als zu Hclops ge- hörend gedeutet. Von den nachbleibenden 11 sind mir 8 bekannt geworden. Lacordaire betonte ein Merkmal (die Form der Wangen), welches nur auf H. coerulescens und einige Arten zutrifft, den meisten Arten aber nicht zukommt und andererseits auch bei Helops bisweilen ähnlich ausgebildet ist. Hierauf machte schon Jacquelin de Val 1863 aufmerksam. Ihm gelaug es endlich, das unterscheidende Merkmal (der Flügeldeckenbasis) zu finden, doch bringt er die Uebergangsform Helops agonus (== pygmaeus) mit zu Hedyphanes. Allard fügte noch ein Unterscheidungsmerkmal, ein längeres Metasternum, hinzu, das indess nicht stichhaltig ist, und brachte den Helops agonus zu Catomus. Er beschreibt 8 Arten, wobei^er, wie es scheint, Faldermann 's Beschreibungen nicht berücksichtigt hat. Baudi folgte Du val ganz, machte &her Hedyphanes zur Untergattung won Helops. Er beschreibt 6 Arten. Mehrere von Allard als Catomus und einige später von Kraatz beschriebene Arten müssen zur vorliegenden Gattung kommen, die danach 20 Arten enthält, die fast alle in Asien vorkommen; nur testaceipes und rhynchophorus gehöi'en Algier an. Die hinzukommenden Arten bilden theils die Untergattung Stenomacidius, theils die Untergattung Catomidius. Erstere zeigt grosse habituelle Aehn- Hedyphanes. 791 liclikeit mit den Untergattmigeu Stenomax und Odocnemis , letztere mit Catomus, während Hedyphänes i. sp. sich am ehesten mit Entomogonus ver- gleichen lässt. Uebersicht der Untergattungen von Hedyphanes. 1, Halsschild mit scharfkantigen, deutlich gerandeteu Seiten und mit scharfen, spitz- oder stumpfwinkligen Hinterwinkeln, Analsegmeut an der Spitze höchstens fein und undeutlich gerandet, Epipleuren der Flügeldecken zur Spitze geschwunden oder stark verschmälert, die Schulterwinkel spitz oder gerundet. subg. Stenomacidius 1 ' Halsschild mit stumpf kantigen höchstens fein gerandeteu Seiten. 2, Analsegment am ganzen Spitzenrande grob gerandet, Epipleuren an der Spitze geschwunden, Halsschild mit stumpfwinkligen, meist ver- rundeten Hinterwinkeln, Schultern der Flügeldecken stets verrundet. subg. Gatomidius 2 ' Analsegment au der Spitze nicht, oder nur fein gerandet, Epipleuren der Flügeldecken breit bis an den Nahtwinkel reichend, Halsschild mit stumpfwinkligen, selten rechtwinkligen, selten verrundeten Hinterwinkeln, Schultern der Flügeldecken meist verrundet, Augen mehr als doppelt so breit als lang. subg. Hedyi)hanes i. sp. Uebersicht der Arten von Hedyphanes. subg. Stenomacidius. Prothorace margine laterali acuto, distincte marginaio. Elytra epipleuris apice aut abbreviatis aut angustis. Abdomen segmento anali apice haud aut vix marginato. Forcexys maris angustatus glaber, Fühler beim (^ viel, beim $ massig länger als Kopf und Halsschild, Halsschild fein und sparsam punktirt, Oberseite glänzend, Forceps flach, schmal und glatt. 1, Augen doppelt so breit als lang, Flügeldecken fein gereiht- punktirt, die Epipleuren zur Spitze verschmälert, aber deutlich an der Basis verbreitert, die Schulterwinkel scharf vorgezogen, der Seitenrand von oben überall sichtbar, die Zwischenräume fein punktirt, Halsschild etwas länger als breit, sehr schwach herzförmig, mit etwas spitz- winkligen Hinterwinkeln, auf der Unterseite sparsam und schwach längsrunzlig, Hintertibien gerade, beim ^ die Vordertibien innen körnig gezähnelt, die Vordertarsen massig, die Mitteltarsen schwach erweitert, aber verlängert. L. 10— 11mm, Syrien (Mus. Oertzen 1 ^), Achalzik (Mus. Vienn. 1 (^). acutangidus 1' Augen nur IVoUial so breit als lang, Flügeldecken fein punktirt-ge- streift, die Epipleuren zur Spitze ganz geschwunden, die Schulter- 792 Tembrionidae. Winkel gerundet, die Zwischenräume fein pmiktirt, Halsschild nicht länger als breit, mit fast geraden Seiten \md etwas stumpfen Hinter- winkeln, auf der Unterseite mit Punkten besetzt, die auf dem Prosternum je ein langes abstehendes, seitlich je ein kurzes an- liegendes Haar tragen, beim (^ die Vordertarsen schwach erweitert. 2, Flügeldecken unbehaart, der Seitenrand von oben überall sichtbar, AVangen und Kopfschild sehr kurz, Hintertibien deutlich gebogen (mit concavem flinterrande). L. 5— 9 mm. Margelan (Staudiuger), Alai (Mus. Hey den), Samarkand (Mus. Kraatz). [lucicUcoUis Kr.) laevicoUis Kr.^) 2' Flügeldecken mit massig langen aufstehenden Haaren ziemlich dicht besetzt, der Seitenrand von oben nicht sichtbar, Wangen und Kopfschild weniger kurz, Hintertibien kaum gebogen. L. 5—7 mm. Alexandergebirge ( S t a u d i n g e r ). hirtipennis subg. Catomidius. Prothorax margine laterali obtuso , subtüissime marginato aut im- marginato.' Elytra epipleuris apice abbreviatis. Abdomen segmento anali apice fortiter marginato. Forceps maris acuminatus, glaber. Forceps schmal, glatt und zugespitzt. 1, Augen fast rund 2), Hinterwinkel des Halsschildes ganz flach ver- rundet, die Zwischenräume der Flügeldecken ganz flach , Oberseite unbehaart. 2, Halsschild auf der Unterseite seitlich deutlich punktirt, die Seiten fein gerandet. 3, Halsschild obeu und auf der Unterseite mit starken länglichen Punkten besetzt, Oberseite brouzefarben glänzend. Arten aus Algier. 4, Kopfschild vor den Wangen buchtig verengt xmd als schmaler Fortsatz von der Breite der Oberlippe vorgezogen, Beine schwarz. L. 5,5 mm. Milianat in Algier (Mus. Abeille 1 ^). r7iynchophonts 4' Kopfschild nahe vor den Wangen breit und gerade abgestutzt, Beine gelb, Tarsen beim 2. sehr dünn, beim ^ die Vorder- und Mitteltarsen etwas breiter. L. 3,5 — 5 mm. In Algier (Mus. Heyden 1,^ 1$, Mus. Vienn.). testaceipes Fairm. ^) Diese Art wird bisweilen als H. fragilis Men. bestimmt, da aber die Beschreibung hierfür keinen Anhalt bietet, muss Allard's Deutung der Mene tri es '.sehen Art befolgt werden. Unaufgeklärt bleiben Helops gilvipes und tantillus Men. ^) Hierher würden vielleicht auch Cotomus angustatus, piiber, pilosus und Henonii gehören, wenn sie eine verflachte Flügeldeckenbasis haben. Hedyphanes. 793 3' HalsschiUl selir fein zerstreut punktirt, anf der Unterseite mit sehr zerstreuten runden Punkten besetzt, Flügeldecken äusserst, fein gestreift, Oberseite schwarz, das Halsschild bisweilen roth Beine dunkel. L. 4— 4,5 mm. Jericho (Mus. Heyden von Allard als gracilis bestimmt). gracilis All.^) 2' Halsschild auf der Unterseite seitlich nur sehr fein lederartig ge- runzelt, oben fein punktirt. 3, Halsschild mit fein gerandeten Seiten, Flügeldecken sehr fein ge- streift, Oberseite brouzefarben, Beine gelb, Tibien bei ^ und $ dünn, beim ^ die Vordertarsen ziemlich stark , die Mitteltarsen schwach erweitert. L. 3— 4mm. Syrien (Mus. Heyden). acutijjennis Reiche 3' Halsschild mit ungerandeten Seiten, Flügeldecken ziemlich fein gestreift, Oberseite schwarz, beim ^ die Vorder- und Mitteltarsen nur wenig erweitert, aber alle Tibien stark verdickt. L. 4—4,5 mm. In Krasnowodsk (Mus. Faust 1 (^ 1 $). fragüis Men. All. 1' Augen 172—272^^1 so breit als lang. 2, Augen 172 01^1 so breit als lang, Oberseite unbehaart. 3, Halsschild etwas herzförmig, mit ungerandeten Seiten und scharf stumpfwinkligen ((^) oder rechtwinkligen ($) Hiuterwiukeln , dicht mit länglichen Punkten besetzt, auf der Unterseite längsrunzlig, Flügeldecken stark punktirt-gestreift, beim (^ alle Tibien verdickt, die Vordertarsen massig, die Mitteltarsen schwach erweitert. L. 5 — 5,5 mm. Araxesthal (? tagenioides Fald.). Antoniae Reitt 3' Halsschild mit fein gerandeten Seiten. 4, Halsschild auf der Unterseite fein lederartig gerunzelt und zu- weilen mit zerstreuten Punkten besetzt, schwach herzförmig, mit stumpfen Hinterwinkeln, Oberseite fein und sparsam punktirt, Flügeldecken gestreift, die Streifen unpunktirt, die Zwischen- räume etwas gewölbt, kaum punktirt, Oberseite sehr stark glänzend, schwarz, das Halsschild bisweilen roth, Beine gelb. L. 5—7 mm. Syrien (Mus. Vienn.). fulvipes Reiche 4' Halsschild auf der Unterseite mit Längsrunzeln bedeckt^), mit gerundeten Hiuterwinkeln , die Zwischenräume der Flügeldecken sehr fein zerstreut-punktirt, Oberseite schwarz. 5, Halsschild so lang als breit, nach hinten verengt, mit stumpf- winklig angedeuteten Hinterwinkeln, dicht mit länglichen Punkten besetzt, Flügeldecken sehr schlank, stark punktirt-gestreift. L. 5 — 10mm. Syrien (Mus.Vienu., Mus. Heyden). {berytensis Kv.) hesperides Reiche ^) Dagegen scheint Helops gracilis Klist. eine andere Art zu sein, die noch nicht aufgeklärt ist. Vergl. auch Helops Frivaldszkyi pag. 749. 2) Hierher würde auch Helops gracilis Küst. gehören, falls er ein Hedy- phanes ist. 794 Tenebrionidae. 5' Halsschild breiter als laug, mit sehr breit geruudeteii Hinter- w'inkeln, massig dicht ziemlich fein punktirt, Flügeldecken breiter, mit undeutlichen Punktreihen oder sehr fein gestreift. L. 5— 7,5 mm. Samarkand (Mus. Hey den), Taschkent und Turkmenien (Mus. Reitter). niger Kr. 2' Augen 272i^fil so breit als lang, die Wangen stark beulenföruiig erhaben, das Halsschild ziemlich parallelseitig, die Seiten stellweis ungerandet, ziemlich dicht punktirt, mit glänzenden Zwischenräumen, oben fein anliegend behaart, Flügeldecken fein gestreift, die Zwischenräume punktirt und stark etwas abstehend behaart, beim (J die Vordertarsen kaum verbreitert. L. 6,5—13 mm. Alai, Pamir, Ferghana, Margelan (Mus. Hey den 3 $ 2 ^). {^ yracili- collis Kr.) pilosulus Kr. subg. Hedyphanes i. sp. Prothorace margine laterali ohtuso, subtiliter marginato aiit im- marginato. Elytra epipleuris usque ad apicem latis. Abdomen segmento anali apice tenuissime marginato aut immar- ginato. Forceps maris spatulatus, setiilosus. Die Fühler sind beim ^ wenig, selten bedeutend, beim $ meist nicht länger als Kopf und Halsschild, der Forceps ist spatelförmig, flach und mit widerhakigen Börstchen besetzt. 1, Flügeldecken unbehaart, nur gereiht-punktirt. 2, Flügeldecken mit deutlichen rechtwinkligen Schulterwinkelu, die an die Hinterwinkel des Halsschildes anschliessen, Wangen hoch an die Augen stossend, Halsschild mit fein gerandeten Seiten, die Unterseite desselben und das Abdomen körnig punktii-t. 3, Fühler länger, beim ^ bedeutend, beim $ etwas über die Basis des Halsschildes hinausragend, Hinterwinkel des Halsschildes scharf, stumpf- bis fast rechtwinklig, Vordertibien schmal. 4, Halsschild flach gewölbt, mit schwach gerundeten, hinten kaum ausgebuchteten Seiten, beim ^ länger, beim $ so lang als breit, stärker und dichter punktirt, Flügeldecken dicht und so stark wie das Halsschild punktirt, mit schwachen Puuktreiheu, beim ^ die Vorder- und Mitteltarsen stark erweitert. L. 13—16 mm. Anatolien, Amasia, Baku (Mus. Faust). {^ elongatus All.) laticolUs All.^) 4' Halsschild stark gewölbt, mit sehr stark gerundeten, hinten stark ausgebuchtet eingezogenen Seiten und scharfen, fast rechtwinkligen ') Dagegen scheint Hed. laticolUs Fald. gar kein Hedyphanes zu sein ( vergl. pag. 790). Hedyphanes. 795 Hinterwinkelii, beim ^ so lang als breit, beim $ viel breiter als lang-, fein und undeutlich sparsam punktirt, Flügeldecken kaum punktirt (aber mit grossen Querrunzeln, die iudess vielleicht nur individuell sind), beim ^ schlank, beim $ bauchig, beim (^ die Vordertarsen stark, die Mitteltarsen massig erweitert. L. 10 bis 15 mm. In Kurdistan bei Diarbeklr (Mus. Frivaldszkyl(^15). cordicolUs 3' Fühler kürzer, beim ^ knapp, beim $ nicht die Basis des Hals- schildes erreichend, Halsschild beim ^ so lang als breit, beim $ etwas breiter als lang, mit ziemlich gerundeten hinten eingezogenen Seiten und stumpfen, etwas gerundeten Hinterwinkeln, fein und sparsam punktirt, die Basis neben den Hinterwinkeln etwas nieder- gedrückt und hier dichter punktirt, die Vordertibien breiter, beim (J die Vordertarsen stark, die Mitteltarsen massig erweitert. L. 9—13 mm. Transkaukasien im Talyschgebirge von Leder ge- sammelt (Mus. Reitter 2 (^ 1 $, Mus. Oertzen 1 ^, Mus. Seid- litz 1 $). (Menetriesii Baudi?) impressicoUis Fald. 2' Flügeldecken ganz ohne Schulterwinkel. 3, Die Wangen stossen mehr oder weniger hoch an die Augen, die dadurch deutlich ausgerandet sind. 4, Seiten des Halsschildes fein, aber continuirlich gerandet, sehr stumpf kantig, Flügeldecken fein gereiht -punktirt, mit sehr fein und sparsam punktirten Zwischenräumen. 5, Halsschild (beim $) nur halb so breit als die Flügeldecken, die Hiuterwinkel ganz gerundet, die Unterseite sehr dicht, aber nicht feilenartig punktirt. L. 18 mm. In Aschabad von Hauser ge- sammelt (Mus. Hey den 1 $). parvicolUs 5' Halsschild beim ^ und ^ nur wenig schmäler als die Flügel- decken, die Hinterwinkel deutlich stumpfwinklig, die Unterseite feilenartig punktirt, beim ^ die Vordertarsen stark, die Mittel- tarsen etwas schwächer erweitert. 6, Halsschild an der Basis in der Mitte gerade, seitlich abgeschrägt, oben sehr fein und sehr sparsam punktirt, auf der Unterseite seitlich ziemlich grob, massig dicht, zum Seitenrande ver- schwindend rauh pi;nktirt, Oberseite ziemlich glänzend, Mittel- und Hinterbrust seitlich nicht sehr dicht punktirt, Analsegment an der Spitze fein, aber deutlich gerandet. L. 11—19 mm. Transcaspien (Mus. Reitter). tentyrioides Fald. 6' Halsschild an der Basis fast gerade, oben ziemlich fein, in der Mitte sparsamer, seitlich ziemlich dicht punktirt, auf der Unter- seite seitlich dicht rauh punktirt, Oberseite ziemlich matt, Mittel- uod Hinterbrust seitlich gedrängt punktirt, Analsegment an der Spitze ungerandet. L. 12—15 mm. Caucasus (Mus. Heyden, Reitter), Baku (Mus. Vienn.), Derbent (Mus. Faust). Mannerheimii Fald. 4' Seiten des Halsschildes wenigstens in der Mitte ungerandet, 796 Tenebrkmidae. Mittel- mu\ Hiiiterbrust seitlich gedrängt punktirt, Halsscliild beim ^ und $ nur wenig schmäler als die Flügeldecken. 5, Halsschild mit sehr stumpf kantigen, schwach gerundeten Seiten, die meist nur in der Mitte, selten ganz ungcrandet, mit deut- liclien stumpfen Hinterwinkeln, oben in der Mitte sparsamer, seitlich dichter punktirt, auf der Unterseite dicht rauh (feilen- artig) punktirt, Analsegment an der Spitze oft fein gerandet, die Punktreiheu der Flügeldecken sehr fein. L. 12—17 mm. Deibent (Mus. Heyden), Schachrud und Elisabethpol (Mus. Faust). nycterinoides Faust 5' Halsschild mit ziemlich (besonders beim §) scharfkantigen, aber meist ganz ungerandeten (nur selten neben den Winkeln etwas gerandeten) beim ^ stärker, beim ^ schwächer gerundeten Seiten und ganz gerundeten, selten sti;mpfen Hinterwinkeln, oben und unten dicht und grob, aber glatt punktirt, die Punktreihen der Flügeldecken fein, bisweilen etwas stärker. L. 8—13 mm. Baku (Mus. Faust), Aschabad (Mus. Heyden). Menetriesii Fald. 3' Die Wangen sind vor den Augen stark eingeschnürt, so dass sie den VordeiTand derselben nicht hoch erreichen und ihn nicht aus- randen, Halsschild fast drehrund, mit sehr stumpf kantigen Seiten und stumpfen Hiuterwinkeln. 4, Halsschild ziemlich parallelseitig, mit in der Mitte ungerandeten Seiten, auf der Unterseite sehr dicht und grob punktirt, die Basis in der Mitte etwas ausgerandet und beiderseits abgeschrägt, die Flügeldecken an der Spitze einzeln stumpf zugespitzt. 5, Halsschild oben grob und dicht, auf der Unterseite dicht körnig punktirt, die Zwischenräume der Flügeldecken stark punktirt, beim ^ die Vordertarsen massig, die Mitteltarseu schwach er- weitert. L. 13 — 20 mm. Alexandergebirge in Centralasien. (Mus. Heyden). Koltsei Heyd. 5' Halsschild oben ziemlich sparsam und massig fein, auf der Unter- seite dicht grob, aber glatt punktirt, die Zwischenräume der Flügeldecken sehr fein punktirt, beim (^ die Vordertarsen stark, die Mitteltarsen massig erweitert. L. 10 — 14 mm. Krasnowodsk (Mus. Kirsch 1 (^ 1 $), Teke - Turkmen. (Mus. Oertzen 2 $), Mare Casp. und Des. Kirgis. (Mus. Faust). Besseri Fald. 4 ' Halsschild eiförmig, mit sehr fein, aber gewöhnlich ununterbrochen gerandeten Seiten, sehr fein und zerstreut punktirt, auf der Unter- seite zerstreut gekörnt, zwischen den Körnern glatt, Flügeldecken sehr fein punktirt, Oberseite oft bläulich. L. 7—13 mm. Kirgisen- steppe (Mus. Faust), Turkestan und Transcaspien (Mus. Keitter). (? chalybaeus Fald.) coerulescens Fisch. 1' Flügeldecken mit Haaren besetzt, deutlich punktirt-gestreift, die Zwischenräume stark punktirt, Halsschild oben dicht mit genabelten Punkten besetzt, mit fein gerandeten Seiten, auf der Unterseite ge- drängt, aber glatt (nicht körnig) punktirt, beim ^ die Vordertarsen ziemlich stark, die Mitteltarsen massig erweitert. HedypJianes. 797 2, Halsschild ziemlich parallelseitig mit etwas abgerundeten Vorder- und Hintei'vvinkeln , ziemlich grob und dicht, aber nicht gedrängt pnnktirt, die Zwischenräume der Flügeldecken ziemlich grob und dicht, aber glatt puuktirt, nur mit ganz feinen kurzen Härchen sparsam besetzt, Oberseite nicht ganz matt. L. 8 mm. Im Caucasus von Leder gesammelt (Mus. Reitter 1 ^). Dejeanü Fald, 2' Halsschild schwach herzförmig, mit scharf stumpfwinkligen Hinter- winkeln, grob und gedrängt punktirt, die Zwischenräume der Flügel- decken feilenartig puuktirt, mit deutlichen etwas borstenartigeu gelben Härchen besetzt, Oberseite ganz matt. L. 9 — 11 mm. Klein- Asien (Mus. Hey den 1 (^ 1 ^, Mus. Kraatz 1 ^, Mus. Oertzen 1 (J, Mus. Reitter 1 (^ 1 $). {lutosiis A.11., Äpolites ancjustus Mars.) upioides Fald. Specierum novarum diagnoses. subg. Stenomacidius. Hedyphanes (Stenomacidius) acutangulus: niger, nitidus, oculis transversis, prothorace elongato, angulis posticis suhacutis, siibtus lateribus sirigosis, elytris angulo humerdli acuto promimdo, epipleuris apice an- gustatis, integris. L. 10—11 mvi. Syria. (J tibiis anticis intus cremdato - denticulatis , tarsis anticis modice, intermediis parum dilatatis. Hedyphanes (Stenomacidius) hirtipennis: nigrobrunneus , nitidus, oculis subtransversis, prothorace subquadrato , angtdis posticis subobtusis, subtus punctatus et pilosiis , elytris angulis Jiumeralibus rotundatis, epipleuris abbreviatis, interstitiis parce hirsutis. L. 5 — 7 mm. Asia centralis. ^ tarsis anticis parum dilatatis. subg. Catomidius. Hedyphanes (Catomidius) rhynchophorus: aeneus, nitens, oculis subrotundatis, prothorace subrotundato, punctis elongatis sat dense et subtus obsito, elytris humeris rotundatis, clypeo medio angustato-producto, pedibus nigris. L. 5,5 mm. Algeria. subg. Hedyphanes i. sp. Hedyphanes cordicollis: niger, glaber, antennis elongatis, prothorace pulvinato, lato, cordato, elytris angulis humer alibus rectis. L. 10 — 15mm. Kurdistan. ^ angustior, tarsis anticis forte, intermediis modice angustatis. Hedyphanes parvicollis: niger, glaber, prothorace paixo subrotundato, angulis posticis rotundatis , subtus densissime (haud granuloso-)punctato, elytris (feminae) prothorace duplo latioribus, subtiliter-seriato punctatis. ^ latet. 798 Tenebrionidae. jyephodes» Rosenhaiier Thiere Andalusiens 1856 p. 219. Palpi maxillares artieulo ultimo securiformi. Oculi transversi. Antennae artieulo ultimo elongato, mciris longiores. Metastermtm longitis. Elytra hasi truncata, humeris rotundatis, ccülo humerali distineto. Corpus alatum. Tarsi antici maris dilatati. Die Gattung Nexnhoäes weicht von Helops und Hedyphanes durch das längere Metasternum und durch deutlich entwickelte Schulterbeulen ab. Dem entsprechend sind die Flügel stets ausgebildet. Mit Euhoeus ist sie so nahe verwandt, dass man beide zu vereinigen geneigt sein könnte, wenn der Habitus nicht so abweichend wäre. Die Ausrandung des Kopf- schildes bei Euhoeus war früher ein gutes Unterscheidungsmerkmal, doch wird es durch die Entdeckung von Nephodes suhdepressus und rasus, die es auch besitzen, in seiner Geltung abgeschwächt. Die schräg abgeschnittenen Schultern, die Euhoeus zeigt, kommen aber bei Nephodes nicht vor, und die Epipleuren reichen bei Nephodes weiter, oft bis an den Nahtwinkel, und endlich ist der Körper meist oben und unten behaart, nur N. sardi- niensis und rasus bilden Ausnahmen. Die vorliegende Gattung wurde erst 1856 von Rosenhauer eingehend begründet, nachdem der Name schon 1845 von Blanchard'), aber mit ganz ungenügender Gattungsdiagnose, publicirt worden war. Sie ist auf den Westen des Mittelmeergebietes beschränkt und zählt jetzt 9—10 Arten, von denen mir N. corsicus und harbarus unbekannt geblieben sind. Uebersicht der Arten der Gattung Nephodes. a, Das Kopfschild vorn gerade abgestutzt oder sehr schwach ausgerandet, Flügeldecken an der Spitze zus-ammen gerundet. 1, Das Mesosternum mit tief eingedrückter Mittelrinue, das 1. Glied der Hintertarsen viel länger als das Klauenglied, Ober- und Unter- seite des Körpers unbehaart, Fühler lang, Epipleuren der Flügel- decken bis zum Nahtwinkel deutlich. L. 15 mm. In Sardinien (Mus. Heyden 1 ^). (Purahlaps All.) sardiniensis All. 1' Das Mesosternum nur schwach vertieft, das 1. Glied der Hintertarsen nicht länger als das Klauenglied, Körper oben und unten behaart. 2, Die Epipleuren der Flügeldecken reichen fast bis zum Nahtvvinkel, die Oberseite ist anliegend scheckig lang behaart, auf den behaarten Stellen ist der Grund durch die anliegenden Haare fast ganz ge- deckt, die Unterseite ist dicht weisslich behaart, Fühler beim ^ länger als der halbe Körper. 1) Rist. nat. d. Ins. II 1845 p. 34. Nephodes. 799 3, Das Klauenglied der Hintertarsen so lang als das 1. Glied. 4, Flügeldecken sehr fein punktirt- gestreift, mit ganz flachen Zwischenräumen, die Wangen fast parallelseitig. L. 5,5— 9 mm. In Sardinien und Corsica. metallescens Küst. 4 ' Flügeldecken stark punktirt - gestreift , mit deutlich gewölbten Zwischenräumen. 5, Wangen nach vorn nur wenig verbreitert, die unbehaarten Stellen der Zwischenräume der Flügeldecken unpunktirt und blank. L. 6—12 mm. In Spanien. villiger Kosh. 5' Wangen nach vorn stärker verbreitert, die unbehaarten Stellen der Zwischenräume der Flügeldecken ebenso fein gerunzelt und matt wie die behaarten Stellen. L. 7—12 mm. In Algier und und Marocco (Mus. Hey den), vielleicht nur eine Varietät des N. villiger. maroccanus 3' Das Klauengebiet der Hintertarsen etwas länger als das 1. Glied, Flügeldecken massig stark punktirt-gestreift mit flachen Zwischen- räiimen. L. 7 mm. In Oran (Mus. Frivaldszky). barbarus Reitt. l' Die Epipleuren der Flügeldecken sind vor der Spitze deutlich ab- gekürzt, die Oberseite ist fein, kurz und gleichmässig sparsam, nirgends scheckig, die Unterseite sehr fein und sparsam behaart^), die Zwischenräume der Flügeldecken deutlich punktirt. 3, Kopfschild vorn gerade abgestutzt, Flügeldecken niederliegend be- haart, die feine graue Behaarung bildet schwach angedeutete Längsbänder, indem neben jedem Streif ein schmaler Raum kahl bleibt. 4, Halsschild ohne Grube, Flügeldecken gestreift-punktirt mit starkem Metallschimmer. L. 10,5—11,5 mm. Im südlichen Spanien bei Carthagena (Mus. Kraatz 2 expl. von Küster stammend). {modestus Kraatz, Euboeus All.) pubescens Küst. 4' Halsschild mit einer grossen flachen Grube vor dem Schildchen, Flügeldecken punktirt-gestreift. L. 10 mm. In Spanien bei Carthagena (Mus. Kraatz 1 Stück von Küster stammend), vielleicht nur Varietät von pubescens. foveicollis Küst. 3' Kopf Schild vorn schwach ausgerandet, Flügeldecken kurz auf- stehend behaart. L. 4-7,5 mm. In Algier (Mus. Müller 1 expl.), bei Bona (Mus. Hey den 1 expl.) subdepressus Fairm. Kopfschild vorn stark ausgerandet, Oherseite unbehaart, Flügeldecken hinter den Schultern etwas eingeschnürt, an der Spitze einzeln ge- rundet, die Streifen breit, flach und schwach punktirt, die Zwischen- räume flach, fein lederartig gerunzelt, die Epipleuren nahe vor dem Nahtwinkel abgekürzt, das 1. Glied der Hintertarsen etwas länger als das Klauenglied. L. 11— 13mm. In Algier (Mus. Oertzen). rasus ^) Hierher gehört vielleicht auch der iV. corsicus All., der mir unbekannt geblieben ist. 800 Tenebrionidae. Speciertim novarum diagnoses. Nephodes m aroceanus : obscure metallicus, alhido tessellato-x)uhescens clypeo truncato, elytris epix>leuris suhintegris, tcndique suhtiliter coriaceis, tarsis x^osticis articulis pnmo et ultimo aequilongis. L. 7 — 12 mm Marocco. Nephodes rasus: ohscwre suhopaeo metallicus, glaber, clypeo profunde emarginato, elytris coriaceis, epipleuris subintegns, tarsis posticis articulo primo ultimo paullo lo7igiore. L. 11 — 13 mm. Algeria. Nachträge. p. 205 Z. 15. Ausserdem kommen Bürstengrübchen bei dem Männchen vor auf dem Prosternum bei Himatismus und mehreren Erodius- Arten, und auf dem Kinn bei Enoplopus dentipes. p. 245, Xambeu beschreibt (Moeurs et Metam. II 1892 p. 49) aus- führlich die Larve von Blaps plana, ohne auf die Larve von Bl. gigas ver- gleichend Rücksicht zu nehmen. Ob er vfirklich Bl. plana vor sich hatte ist fraglich. p. 260. Blaps plana nach Xambeu (loc. int. p. 51) bei Ria in den Pyr. häufig. Ob aber richtig bestimmt? p. 334. Asida fascicularis ist von Prof. Schreiber bei Pola gefunden und soll in den Nachträgen am Schluss des Bandes beschrieben werden. p. 357. PI. melas kommt auch in Deutschland vor. Dr. Kraatz theilte mir kürzlich einExemplar mit, „welches Herr Geh. Marine-Secretär Schapler als Knabe bei Thorn sicher gefangen hat." p. 403. Champion beschrieb einen Olocratus latipennis aus Marocco. Er soll „wie latiusculus Muls.", (auf den diese Angabe aber nicht zutriift) nicht erweiterte Vordertarsen des ^ haben. Dann würde er zu Phylax gehören. p. 489. Phal. Cava ist auch von Schilsky auf der Halbinsel Dars un- weit des Leuchtthurmes in Menge im Sande vergraben gefunden worden (Deutsch, eut. Zeitschr. 1888 p. 126). p. 545. Nach Hörn (Rev. Tenebr.) 1871 ist Metaclisa mit Tharsus wahrscheinlich identisch und Delopygus = Eutochia. p. 547. In der Anmerkung befinden sich einige falsche Angaben, deren Berichtigung p. 664 Anm. 2 gegeben ist. p. 654. Calcar truncaticolle Zouf. 1892 scheint identisch mit Calcar humerale Champion (Trans, ent. Soc. London 1891 p. 387). p. 687. Die Larve von H. laticolUs wurde durch Xambeu (Moeurs et Metam. II 1892 p. 11 Ä Cerberus) ausführlich aber ohne jeden Vei'gleich mit den Larven der anderen Arten, die von H. pyrenaeus durch denselben (Ann. Lyon 1893 p. 150), die von j^j/y/wae«« durch Rey (Essai 1887 p. 95) beschrieben. Verb esserungen. pag. 201 Z. 9 soll es heissen capitis • statt elypei. 202 .. 32 .. » » meist mit » mit. 205 .. 4 » oft eine ■> eine. 209 .. 13 » » » Uüterfarailie » Familie. — .. 33 » » Melanimon » Microzoum. — .. 42 .. » » Phthora » Glamoris. 210 .. 2 » » » incipes » transvcrsus. 215 » 14 » » » zweispitzig » zweispaltig. — .. 30 » » » eiiispitzig » einspaltig. — .. 30 u .31» Dorsal- » Abdominal-. 221 >. 27 » Platyscelina » Pachyscelina. 287 >. 12 » Basis .. Taster. — .. 13 » fein •> klein. 332 .. 16 » » » . Abeille » Abth. 342 » 28 » » " Rand von oben •• Rand. 387 » 32 » zu Blaps » schwerlich hierher 490 »36 » » •> NepJwdes » Niphodes. 536 .. 20 .. » .. von " von Duval. 651 » 19 »• 1892 » 1893. 652 .. 19 ,. » 1892 » 1893. 653 .. 16 » 1892 >> 1893. 674 .. 3 » » ». selten '• Seiten. 687 » 12 » 1834 » 1836. 697 .. 12 .. » Probaticus » Probatius. 704 .. 20 » Probaticus » Probatius. In der Nicolaischeii Verlags -Biichhaudliing R. Stricker in Berlin ist erschienen: Krichson, Dr. W. F.j Naturgeschichte der Insecten Deutschlands. Fortgesetzt von Prof. Dr. H. Schaum, Dr. G. Kraatz, H. von Kiesen- wetter, Jul. "Weise, Edm. Reitter und Dr. G. Seidlitz. Erste Abtheilung: Coleoptera. Band I. erste Hälfte. Bearbeitet von H. Schaum, gr. 8**. 1860. geh. - 13 M. 50 Pf. Inhalt: Cicindelinen und Carabicinen. I. zweites Hälfte. Liefg. 1. Bearbeitet von H. Schaum und H. von Kiesenwetter, gr. 8». 1868. geh. 3 M. Inhalt: Dytiscidae. » II. Bearbeitet von G. Kraatz. gr. 8«. 1858. geh. 18 M. Inbalt: Staphylineu. •■ III. Bearbeitet von W. F. Erichson. gr. 8«. 1848. geh. 15 M. Inbalt: Scapbidilia. Tricbopterygia. Anisotomidao. Nitidulariae. . Colydii. Cuaijipes. Cryptophagidae. Uermestidae. Mycetopbagidae. Byrrhii. Parnidae. Heteroceridae. Scarabaeidae. " ITI. zweite Hälfte. Liefg. 1, 2. Bearbeitet von Edm. Reitter. gr. 8«. 1882—1885. geh. 10 M. 50 Pf. Inbalt: Pselaphidae. ' Scydraaenidae. Silphidae. Aniso tomidae. » IV. Bearbeitet von H. von Kiesenwetter, gr. 8^. 1857—1863. geh. 12 M. Inhalt: Buprestidae. Elateridae. Dascillidae. Malacoder- mata. Melyridae. Cleridae. Lyraexylidae. » V. Liefg. 1 Bearbeitet von H. v. Kiesenwetter, gr. 8°. 1877. geh. • 4M. Inhalt: Anobiadae. Cioidae. " V. Liefg. 2. Bearbeitet von Dr. G. Seidlitz. gr. 8". 1893. geh. 6M. Inhalt: Tenebrionidae. » V. Liefg. 3. Bearbeitet von Dr. G. Seidlitz. gr. 8". 1894. geh. 6 Mk. Inhalt; Tenebrionidae. .. V. Liefg. 4. Bearbeitet von Dr. G. Seidlitz. gr. 8". 1895. geh. 6 31. Inhalt: Tenebrionidae (Schluss). " VI. Bearbeitet von Jul. Weise, gr. 8°. 1882-1893. geh. 33 M. Inhalt: Chrysomelidae. Kroll's Buchdruckerei, l'erlin S. ^ NATURGESCHICHTE DEU INSECTEN DEUTSCHLANDS BEGONNEN VON DR. W. F. ERICHSON FORTGESETZT VON Prof. Dr. H. SGHAUHI, Dr. 6. ERAATZ, H. v. KIESENWETTER, JULIUS WEISE, EDM. DRITTER und Dr. 6. SEIDLITZ. ERSTE AB'i^HEILUNG. COL.EOPTERA. FÜNFTER BAND. ERSTE HÄLFTE. FÜNFTE LIEFERUNG. BOGEN a, b, 51 BIS 55. BEARBEITET VON DR GEORG SEIDLITZ. BERLIN 1898. NICOLAISCHE VERLAGS -BUCHHANDLUNG R. STRICKER. Zur Nachricht. W Ji* sind in der angenehmen Lage mittheilen zix können, dass wir die Fortsetzixng des von Ericlison liegonnenen Werkes nunmehr gan^ in die Hände von Dr. v. Seidlitz gelegt haben, der für mög- lichst rasche Beendigung des Werkes Sorge tragen will. Die yerlag:s-Buchhaiidlung. Noch zu Kiesenwetter's Lebzeiten hatte ich diesem ver- sprochen, den Curculionenband des Ericlison 'sehen Werkes zu bearbeiten, sobald ich nach Deutschland übersiedeln würde; denn in Dorpat, wo ich damals Docent war, konnte ich an ein solches Unter- nehmen nicht denken. Nach meiner Uebei"siedelung nach Königsberg in Pr., fand ich als Assistent am anatomischen Institut und Privat- docent in der medicinischen Facultät längere Zeit zu entomologischen Arbeiten gar keine Zeit, bis ich, durch die zweite Aufl. der Fauna baltica veranlasst, mich denselben wieder vollständig gewidmet habe und jetzt das, dem unvergesslichen Freunde Kiesenw^etter gegebene Versprechen zu erfüllen in der Lage bin. Ich glaube jedoch im Siime des Verstorbenen zu handeln, wenn ich auf besonderen Wunsch der Verlagshandlung zunächst den von Kiesen wetter begonnenen V. Band, der die gesammten Heteromeren aufzunehmen hat, be- endige und dann erst an die Bearbeitung der Curculioniden im weitesten Sinne gehe, die den VII. Bd. bilden sollen. Die Cocci- nelliden haben Avir vom bewährten Mitarbeiter Weise zu erwarten. Für die dann noch fehlenden Hydrophiliden (I. Bd. 2), Histeriden und Lathridiiden (III. Bd. 2), Scolytiden (VIII. Bd.) und Ceram- hyciden (IX. Bd.), hoff"e ich Mitarbeiter zu finden. Zum Schluss wird dann die Abtheilung Coleoptera noch durch einen Schlussband, mit einer Uebersicht der gesammten Familien und mit etwa noth- wendigen Nachträgen, zu ergänzen sein. München. September 1898. Dr. Georg v. Seidlitz. NATURGESCHICHTE DER INSECTEN DEUTSCHLANDS. ERSTE ABTHEILUNG. FUNFTEE BAND. ERSTE HÄLFTE. ;:,aü>»U»S»i^-_, NATURGESCHICHTE DER INSECTEN DEUTSCHLANDS BEGONNEN VON Dk. w. f. erichson, FORTGESETZT VON Prof. De. H. SCHAUM, Dr.G. KRAATZ, H. V. KIESENWETTER, JULIUS WEISE, EDM. REITTER UND Dr. G. SEIDLITZ. EESTE ABTHEILUNG COIiEOPTERA. FÜNFTER BAND. ERSTE HÄLFTE. BEARBEITET VON H. V. KIESENWETTER EHRENMITGLIED DER DEUTSCHEN ENTOMOLOGISCHEN GESELLSCHAFT UND Dr. GEORG SEIDLITZ EHRENMITGLIED DES DEUTSCHEN ENTOMOLOGISCHEN VEREINS IN STOCKHOLM. BERLIN 1898. NICOLAISCHE VERLAGS -BUCHHANDLUNG ß. STRICKER. Yorwort zu Band V erste Hälfte. Wir können den vorliegenden Band niclit besser einleiten als durch eine dem Andenken Kiesenwetter's gewidmete Rückerinnerung, welche, unterstützt durch ein wohlgelungenes Bildniss und durch Mittheilungen aus seinen Briefen i), den Freunden des Verewigten willkommen sein, der Nachwelt aber seine Bekanntschaft einigermaassen vermitteln wird 2). Wenn die Geschichte jeder Wissenschaft durch einzelne hervorragende Förderer gekennzeichnet ist, so hat die syste- matische Entomologie unseres Jahrhunderts in Kiesenwetter einen entschieden beeinflussenden Wegweiser und Führer gehabt, einen Wegweiser, der tief in den grundlegenden Traditionen älterer Zeiten wurzelnd, jedem unlogischen Abwege die Stirn bot, aber zugleich jedem berechtigten wissenschaftlichen Fort- schritte zugänglich war. Als Student in Leipzig erlebte Kiesenwetter den grossen Aufschwung, den nach längerem Stillstande die Entomologie in Deutschland am Schluss der Dreissiger- und am Anfang der Vierziger- Jahre unseres Jahrhunderts nahm. Damals hatte Erichson eben seine „Käfer der Mark Brandenburg" heraus- gegeben, seine Jahresberichte über die Fortschritte der Ento- mologie (1837) begonnen, damals wurde die Stettiner ento- mologische Gesellschaft gegründet und damals trat Germar's ^) Ich habe von 1863 — 1876 über 50 Briefe von ihm erhalten, die für mich ein unschätzbarer Besitz sind. In Briefen drückt sich der Charakter mehr aus als in Druckschriften, weil man sich dort unmittelbarer ausspricht. ^) Die äusseren Lebensverhältnisse Kiesenwetter's können hier übergangen werden, da sie bereits von Kraatz (Deut. ent. Zeit. 1880 p. 323—336) rait- getheüt wxirden. VI Vorwort. „Zeitschrift für Entomologie" ins Leben. Mit Ger mar, Prof. der Zoologie in Halle, knüpfte Kiesenwetter, wahrscheinlich durch Kunze und durch Schaum von Leipzig aus Beziehungen an. Er wusste viel von dessen anregender Gesellschaft bei Ex- cursionen, die an den salzigen See bei Eisleben unternommen wurden, zu erzählen. Schon als Student wurde Kiesenwetter Mitarbeiter an Ger mar' s Zeitschrift. Der wissenschaftliche Ernst dieser Zeitschrift, welche von Anbeginn an in der gründlichen Durcharbeitung ganzer Gattungen und Gruppen (gleichviel ob es sich dabei um „neue" oder um schon benannte Arten handelte) ihre Aufgabe sah, hat Kiesenwetter 's Arbeiten für alle Folge seiner entomologischen Thätigkeit den Stempel auf- gedrückt. Nur im „äussersten Nothfalle", wie er es zu nennen pflegte, hat er sich später bei Bearbeitung von Reiseresultaten herbeigelassen, Einzelbeschreibungen zu liefern. Wenn er es irgend konnte, wies er diese von der Hand und gab lieber eine Revision der ganzen Gattung oder wenigstens der Arten-Gruppe, in welche eine neu zu beschreibende Art gehörte. Seine Mono- graphien über Heterocerus, Hydraena, Malthinus, Malthodes waren mustergültig, und in den „Insekten Deutschlands" suchte er meistens den Gattungen, wenigstens in Bezug auf die Fauna Europas, durch umfassende Bestimmungstabellen monographische Vollständigkeit zu geben. Sein Blick war immer auf das Ganze gerichtet und seine Aufmerksamkeit wandte sich stets den Ver- wandtschaftsbeziehungen zu^). Nächst möglichster VoUständig- ^) Er schreibt in diesem Sinne aus Bautzen d. 2. Mai 1869 : „Ich schliesse jetzt mit meinem Anobienhefte für die Insekt. Deutschi. ab. Im Grunde eine unerquickliche Arbeit : die Anobien sind zu gut, die Ptinen zu schlecht von der Natur auseinander gehalten. Erstere kann man bei feinerem Gefühle in den Fingerspitzen allenfalls im Finstem erkennen, so scharf ausgeprägt sind ihre Arten, letztere bringen mit jedem neuen Male, wo man sie betrachtet, von Neuem Zweifel und Gewissenspein. Am interressantesten sind für mich die allgemeinen systematischen Beziehtmgen. Die Trennungen Ptinidae, Anohiadae, Apatidae {Bostrichidae) sind nicht wohl zu rechtfertigen, wenigstens ist Hedobia mindestens ebenso gut ein Anobiade wie ein Ptinide. Aber auch Apatiden und Lyctiden bringe ich in dieselbe Familie. Lyctus und Hendecatomus sind aberrante Formen. Cis und Genossen ist dagegen ein völlig fremder Typus, der gewisse Beziehungen zu den Cryptophagiden hat, mit denen auch die Larven- bildung und die Unterflügel stimmen. Die Mundtheile von Cis stimmen insofern mit den Tomiciden, als sie auf einem niedrigen Entwickelungsstadium stehen Vorwort. VII keit des Materials lag ihm, ebenfalls ein Vermächtniss aus der Germar' sehen Schule, eine umfassende Beherrschung der Literatur am Herzen. Seine Abgeschiedenheit in Bautzen von 1856 — 1871, in welche Jahre seine meisten entomologischen Arbeiten fallen, erschwerte ihm dieselbe bedeutend. Er besass nur eine kleine Privatbibliothek, wusste aber diesen Mangel durch zahlreiche Abschriften, die er sich im Format von Küster's „Käfer Europas" anfertigen Hess und systematisch in diese ein- ordnete, abzuhelfen. Mit Hülfe dieser Collectaneen verfügte er factisch über die meisten damaligen Beschreibungen europäischer Coleopteren, sogar Lucas' Käfer von Algier und ganze Serien der Annales de France waren darin excerpirt. Von Literatur des vorigen Jahrhunderts besass er wenig, von Fabricius z. ß. nur das letzte Werk, „Systema Eleutheratorum 1801", ausser- dem Hellwig's Ausgabe der Fauna Etrusca, Göze's Beiträge und Linne's Systema Naturae Ed. XIII, doch konnte für einzelne Fälle leicht Literatur aus Dresden beschafft werden, wo damals die Leopoldinisch - Carolinische Akademie i) mit ihrer reichen Bibliothek ihren Sitz hatte. Ein drehbares Büchergestell nahe beim Arbeitstische und ausserdem gewöhnlich alle erreichbaren Sitzgelegenheiten beherbergten in wildem Durcheinander, wie sie gerade zuletzt benutzt worden waren, die am häufigsten ge- brauchten Bücher. Nur die erwähnten Collectaneen, die in musterhafter Ordnung gehalten wurden, und einige selten ge- brauchte Bücher nahmen an dieser ungezwungenen Geselligkeit keinen Antheil. Oft wehklagte Kiesen wett er beim Suchen nach einem Buche oder nach einem Käfer über die unheilbare Un- ordnung, deren er sich beim besten Willen nicht erwehren könne 2), So erfüllte sich auch an ihm das Verhängniss des echten deutschen Gelehrten: mehr Arbeit als Zeit und in Folge dessen der hoffnungslose Kampf gegen die Unordnung im Studirzimmer. Dann und wann kam aber doch die Natur des ordnungsliebenden bleiben und wie bei den Letzteren füglich mit Larvenmundtheilen verglichen werden können". Woher es kam, dass Kiesenwetter's Anohien\itii erst 1877 erschien, trotzdem dass es 1869 schon abgeschlossen war, ist mir nicht bekannt. ^) Kiesenwetter war zum Mitgliede dieser Akademie mit dem Beinamen „Fabricius" ernannt worden. 2) Er schrieb aus Bautzen d. 31. Dec. 1868: „Grenier's Catalog suchte ich vergebens, ich werde ihn schon noch herausgraben." VIII Vorwort. Juristen und Staatsbeamten zum Durchbruch und dann rafifte er sich auf und versetzte irgend einen, durch Überfüllung in unhaltbaren Zustand versunkenen Theil seiner Sammlung in neue musterhafte Ordnung, wobei er sogar die eingetauschten Objecto in tadelloser Weise umpräparirte i). Diese waren aber sehr in der Minderzahl ; denn die meisten Arten seiner Sammlung hatte er in den reichen Gründen der sächsischen Schweiz und auf seinen zahlreichen Reisen (in die mitteleuropäischen Gebirge, nach Griechenland, nach Südfrankreich und Spanien 2) selbst ge- sammelt, und auch jedesmal gleich auf der Reise fertig präparirt. Hierzu, sagte er, sei er gezwungen; denn einmal nach Hause zurückgekehrt, würde er in der Tretmühle seines Beamtenberufes nie mehr die Zeit dazu finden. Daher war er auch kein „Massen- ^) Bautzen d. 15. März 1868: „Meine Malacodermen habe ich umzuordnen angefangen. Sie müssen sie sehen. Ich hoffe, wir besprechen bald einen Tag für Ihre Reise hierher." — Bald darauf folgte ich von Dresden aus, wo ich damals lebte, seiner Auf- fordenmg. Welch' überraschend schönen wohlthätigen Anblick boten die neu geordneten Kasten ! Mit feinfühligem Kunstsiim hatte Kiesen wetter jetzt auch mit dem letzten Schönheitsfehler gebrochen, an dem wir Alle unsere Sammlungen bewTisstlos leiden Hessen (farbige Fundortzettel hatten wir schon lange verbannt) : die Art- und Gattungsnamen waren nicht wie üblich auf Zettel mit schwarzer Umrandung, sondern auf einfach weisse Zettel geschrieben, so dass sich die Insekten ungestört vom ununterbrochen weissen Grimde der Schachtel abhoben. Ich habe von dem Moment an nie mehr einen Insekten-Namen auf einen ge- ränderten Zettel geschrieben. -) Wir besitzen von ihm 8 entoraologische Reiseberichte: 1. Eine entom. Excursion im Riesengebirge im Juli 1846. Stett. ent. Zeit. 1846 p. 333—352, 1847 p. 73 — 87. — 2. Ber. üb. eine ent. Excursion in die Kämthner Alpen 1847. Stett. ent. Zeit. 1848 p. 210—221, p. 277—285, p. 314—429. — 3. Entomol. Briefe über eine Reise in das südliche Frankreich, dem Montserrat und die Pyrenäen. Stett. ent. Zeit. 1849 p. 328—336, 1850 p. 315—327, p. 383-392, 1851 p. 151—157, p. 170—176, p. 229—236. — 4. Entom. Excursion in das Wallis und nach dem Monte Rosa 1861. Berl. ent. Zeit. 1861 p. 360—395. — 5. Entomologische Alpenexcursion im Sommer 1862. ibid. 1863 p. 235 — 247. — 6. Entom. Excursion in Krain u. d. Küstenlande 1863. ibid. p, 295—304. — 7. Entomol. Excursion nach Spanien 1865. ibid. 1865 p. 359 — 396. — 8. Ex- cursion nach der Babia Gora u. in d. Tatragebirge 1868. ibid. 1869 p. 305 — 320. Ueber seine Reise nach Griechenland hat er leider keinen Bericht gegeben. Wir erfahren bloss durch Schaum (Berl. ent. Z. 1857 p. 118), dass er 1852 \der Monate hindurch in Zante, in der Uncigebung von Nauplia und Athen, in den ätolischen Alpen nördlich von Lepanto gesammelt hat. Die Ausbeute war sehr reich und wurde von Schaum, Kraatz und von ihm selbst bearbeitet Vorwort. IX mörder", sondern vermied es lieber, zahllose Doubletten mitzu- nehmen; denn auch zu einem ausgedehnten Tauschverkehr fehlte ihm die Zeit. Dagegen liebte er es, sich von Becker in Sarepta ganze Auswahlkästchen von Käfern zu verschreiben, und als er in Folge gesteigerter Berufspflichten mehr und mehr am Reisen gehindert wurde, tüchtige Sammler in unerforschte Gegenden zu senden 1). ^) Bautzen d. 2. Mai 1869: „Raymond hat neulich aus Sassari ein Käst- chen mit überaus wunderbaren Thieren (fast sämmtlich blind und lauter nova gen. und spec.) geschickt. Die Sachen waren aber auch über den Span theuer und eigentlich von einem vernünftigen Vater von 4 Kindern gar nicht zu bezahlen. Nach dem Grundsatze „Duke est desipere in loco"" habe ich aber gleich wieder mehr bestellt. Ich bin namentlich auf Malacodermen gespannt, die doch auch zu Tage kommen müssen und werden." Bautzen, Ende 1869: „Zu all' diesen Novitäten (von Heyden, Dieck, Rottenberg) kommen nun die fabelhaften Sachen, die Raymond in Sardinien aufgetrieben hat. Namentlich hat er schöne blinde Thiere und auch recht hübsche Malacodermen eingesendet. Ich habe den Plan mit dem Manne, ihn nach der Türkei, und zwar nach dem Olymp zu instradiren und er scheint nicht übel Lust zu haben, darauf einzugehen. Vorläufig handelt es sich nun noch darum, die Geldmittel aufzutreiben, denn für mich allein ist die Sache zu grob. Nach dem Reisebericht von Barth muss der Olymp eine wundervolle Localität sein und sehr leicht ist er überdem zu eiTeichen, da er nicht weit von Salonik (Dampf- schüfstation) und unmittelbar am Meere liegt. Ganz gewiss würde es „mit tausend Schrecken" sein, was Raymond von dort bringen würde. Schön wäre es, wenn Deutschland hier einmal den Franzosen den Rang ablaufen könnte, wenigstens insoweit als wir die Initiative und die Hauptauswahl hätten. — Für solche Pro- jekte bin ich nach wie vor schwach. Fast jedesmal habe ich ein Haar darin gefunden und immer gehe ich wieder darauf ein. Der Reiz liegt für mich gerade in dem Glücksspiel. Das blosse Kaufen von Käfern lockt mich viel weniger. Der „grimme Müller" ist Feuer und Flamme für die Idee." Bautzen, d. 28. Febr. 1872: „Im Grunde hat Raymond den Erwartungen, die wir hegten, nicht entsprochen, doch will ich gern glauben, dass dieses mehr an der Ungunst des Jahres und dem gewählten Platze gelegen hat, als an ihm. Er hatte zuerst in Salonik Schnee und Frost, dann plötzlich Sommer und an- haltende Trockenheit. Wahrscheinlich liegt Saloniki schon etwas über der Isothermenlinie für die Mittelmeerblindkäfer, die wahrscheinlich strengen Winter scheuen. Merkwürdig arm war Raymond's Ausbeute an Curculioniden, mit Ausnahme eines Psalidium und einzelner Otiorhynchen hat er so gut wie nichts mitgebracht. Offenbar waren ihm die Verhältnisse noch zu fremd, auf dem Olymp hatte er einen heftigen Anfall intermittirenden Fiebers. Letzteres ist wirklich ein scheusslicher Gast für den sammelnden Naturfoi^scher, aber gerade auf dem Olymp hätte ich ihn am wenigsten gesucht. Natürlich hat Raymond trotz alledem manches Interessante mitgebracht. Das Ergebniss ist aber im Ganzen so, dass man zwar, wenn man sich die Sachen zu Händlerpreisen an- X Voiioort. Kiesenwetter verstand es wie Wenige, als wahrer Lebens- künstler durch die Entomologie sich den höchsten Genuss zu bereiten, indem er nicht nur auf herrlichen Reisen, für deren Naturschönheit er eine warme Empfänglichkeit hatte (wo mög- lich in angenehmer Reisegesellschaft gleichgesinnter Entomologen), die feinste Ausbeute an unerhörten Funden zu machen wusste, sondern dann auch an der wissenschaftlichen Bearbeitung des gesammelten Materials und an der Bereicherung der Wissenschaft durch die gewonnenen Resultate den höchsten geistigen Genuss hatte, den man sich überhaupt denken kann. Wenn die Zoologie eine glückliche Verbindung von Wissenschaft und Kunst, d. h. von Wissen und Können ist^), so war Kiesenwetter ein echter und M^ahrer Zoolog, der seine Sache ernst nahm. Bei jeder Arbeit, die er lieferte, ging er zuerst den vorhandenen Errungen- schaften der Wissenschaft auf den Grund und dann baute er hierauf mit seinem Können, das ein grosses war, weiter und fügte seine Errungenschaften dem Gebäude hinzu. Das Können oder die Kunst des Zoologen besteht aber darin, Beobachtungen (gleichviel welcher Art), die er an Thieren (gleichviel welcher Klasse) erforscht, in Worten so klar darzustellen, dass die Fach- genossen sie verstehen und auf ihnen weiter bauen können. Es giebt ausgezeichnete Beobachter, denen die Kunst der Dar- stellung abgeht, und es giebt umgekehrt ausgezeichnete Dar- steller, denen die scharfe Beobachtung mangelt. Kiesen wetter vereinigte nun scharfe Beobachtungsgabe mit klarer Darstellungs- form in befriedigendster Weise, und da er, wie gesagt, stets von der Grundlage eingehender Literaturkenntniss ausging, verknüpfte er Wissenschaft imd Kunst derart, dass ihm beglückende Freude und unter Umständen auch Trost-) zoologischer Forschung in schlägt, wohl zufrieden sein kann, aber jede einzelne Bereicherung der Sammlung doch ziemlich theuer zu stehen kommt. Hoffentlich geht es in diesem Sommer besser. Augenblicklich weilt Raymond in Athen, soll von da nach Nauplia, Tripolizza und in die Hochgebirge von Arcadien und der Maina. Ja, wenn uns das Glück gut sein wollte, könnte das Ergebniss bestürzend ausfallen." ') Das Wissen betrifft die En^ungenschaften der Vorgänger, das Können die Weiterförderung durch eigene Arbeit: das Eine ist ohne das Andere nicht denkbar oder führt zu Nichts. ^) Von den Ereignissen des Jahres 1866, die für Bautzen zuletzt noch eine Cholera-Epidemie brachten, sprach Kiesen wetter ungern tmd mit Missbehagen. Am Schlüsse einer kurzen Auslassung darüber schreibt er: „Wohl dem, der sich Vorivort. XI reichem Maasse zu Theil ward, obgleich er sich die Zeit dazu nur knapp erübrigen konnte. So lange er in Bautzen sein Amt hatte, konnte er sich noch eher vor den verhängnisvollen „Acten" retten, weil er oft in später Abend- oder richtiger Nachtstunde eine grosse Menge dieser lästigen Gesellen be- zmngen konnte. Auch stand er des Morgens sehr früh auf und da in ein solchen Verhältnissen möglichst fern liegendes Studium vertiefen kann!" — Bautzen d. 15. Mai 1866: „Wie gut, dass wir unsere spanische Reise im vorigen Jahr gemacht haben, in diesem Sommer würde es schwerlich dazu ge- kommen sein! Man hört hier nichts als Krieg und Kriegsgeschrei, und so guter Entomolog ich bin, so stört der allgemeine Trubel die Gemüthlichkeit doch gar sehr. Archimedes freilich wollte sich seiner Zeit nicht irren lassen und meinte „«öfo' tangere circulus meos''K Es ist ihm aber auch schlecht genug bekommen." — d. 25. Sept. 1866. „Mit meinen Sommererlebnissen und allen politischen Dingen verschone ich Sie billig. Persönlich habe ich wenig Unbequemlich- keiten von den Ereignissen gehabt. Man muss eben versuchen, sich in das Un- vermeidliche zu schicken". Der Krieg von 1870 — 71 brachte ihm viel Unruhe und peinliche Gefühle, weil er sich in seiner Friedensliebe nicht recht für ihn begeistern konnte. Charakteristik ist, was er mir in jener Zeit nach Dorpat schrieb: Bautzen d. 2. Okt. 1870: „Es war mir sehr erfreulich, in dieser ento- mologisch armen, an Weltgeschichte reichen Zeit ein Lebenszeichen von Ihnen zu erhalten. Unsere Entomologen sind gar schweigsam und es ist nur ein Zufall, wenn man von einem oder dem anderen etwas hört. Indessen kann ich doch über Einige Auskimft geben. Kraatz war vor Ausbruch der Kriegswirren bereits nach Deutschland zurückgekehrt. Kirsch arbeitet fleissig und sehr sorgsam an seiner Sammlung, namentlich Rüsselkäfern. Müller hat sich zu einer unerhörten entomologischen Anstrengung aufgerafft, indem er seine ganze Sammlung durch Vogel hat zierlich aufstellen lassen. F.s ergiebt sich dabei ein mir ganz unerwarteter Reichthum an sorgsam bestimmten Europäern und Exoten, so dass man nur bedauern kann, die Schätze nicht eher auf diese Weise zugänglich gehabt zu haben. Auch seine entomologische Bibliothek hat Müller ansehnlich vermehrt. Vom Kriege haben die beiden genannten Dresdner Freunde tüchtige Einquartierungslast zu fühlen gehabt, Müller ausserdem geschäftliche Stockungen und Schwierigkeiten. Von Haag höre ich, dass seine zur Herbst- bestellung nöthigen Pferde und Knechte ihm fortrequirirt worden sind, dass die Moluriden für seine Arbeit von Marseul nicht eingehen, weil die Preussen sie nicht durchlassen, und von Stäl nicht, weil die Franzosen den Verkehr abgesperrt haben, Hey den soll in Frankreich irgendwo als Etappencommandant fungiren, Harold wirkt im Bayerischen Generalstabe, Di eck ist ebenfalls in den Krieg gezogen, ich aber sitze hier und leite die freiwillige Verwundeten- und Kranken- pflege auf der Verbandstation am hiesigen Bahnhofe und versorge das Lazareth, wollte aber recht von Herzen, dass wir bald Frieden hätten. Von den Franzosen hört man abgesehen von den zahllosen Gefangenen, Verwundeten und Kranken XII Vorwort. verlor den Tag über keinen Augenblick, da er ausser der Ento- mologie keiner Leidenschaft fröhnte; nur eine Partie Schach spielte er dann und wann gern, wenn die Zeit ohnehin der Geselligkeit oder dem Nichtsthun (z. B. auf der Eisenbai mfahrt) verfallen war. Schlimmer als in Bautzen wurde es in Dresden, als er in das Ministerium versetzt worden war^). und von den Zeitungsnachrichten gar nichts. Ich fürchte immer, auch nach ab- geschlossenem Frieden werden sie nicht wieder in das alte freundliche Ver- hältniss zurückkehren. Es sollte mir lieb sein, wenn ich mich täuschte, aber die Leidenschaftlichkeit scheint doch gegenwärtig gar zu gross". — Bautzen d. 28. Februar 1871. „Seit Wochen bin ich auf einer Rekrutirungsreise, wo ich unzählige Soldaten einhasche. Hoffentlich lässt man jetzt, wo der Friede ge- schlossen ist, die Mehrzahl von ihnen wieder laufen. Ach unsere armen Pariser Freunde. Wie mag es ihnen ergangen sein. Von Saulcy habe ich indirect Nachricht. Seine Käfer sind gerettet, seine ländlichen Besitzungen von Grund aus verwüstet. Der Krieg ist ein gräuliches Handwerk und ich für meine Person bin nicht begierig nach Ruhm, am wenigsten nach blutigem Ruhm". ^) Bautzen d. 22. Mai 1871: „Ich habe in dieser letzten Zeit nichts für die edle Entomologie thun können, war vielmehr gänzlich Regierungsrat, bin auch als solcher neuerdings nach Diesden in's Ministerium versetzt worden. Sie können sich denken, dass unter diesen Umständen es mir sowohl an Zeit, als auch und hauptsächlich an der nötigen Ruhe zu entomologischen Arbeiten fehlt. Wie soll man sich in gehöriger Sammlung einen Malthoden betrachten, wenn tausend und abertausend verschiedene Anlässe zur Unruhe im Kopfe umher- schwirren. Festere Charaktere können es vielleicht. Ich nicht. Eine entomolo- gische Reise kann ich in diesem Sommer nun auch nicht unternehmen, wenig- stens gebe ich vorläufig alle HoflEhung auf und wieviel Zeit mir das Ministerium für die Scientia amahilis übrig lassen wird, steht auch dahin. Auf den Verkehr mit Kirsch und Müller freue ich mich, hoffe auch Reinhard wieder mehr für die Entomologie zu stimmen." Dresden d. 29. März 1874: „Entomologisch habe ich in dieser letzten Zeit wenig gethan. Unentomologische Geschäfte haben sich in sehr unerfreulicher Weise breit gemacht. Indessen kommt ja jetzt der Frühling „ — mit Gesang und Duft und Liebe, Doch jauch tzt ihm die Seele nicht entgegen wie sonst." Ich glaube, ich werde allmählig auch geistig alt." Dresden d. 14. Mai 1875: „Ich habe zu wenig Zeit, mit der Entomologie fortzuleben. Erst ganz neuerdings fängt es an, etwas besser zu werden." — Dresd., d. 24. Okt. 1875: „Sonst habe ich den ganzen vorigen Sommer Dresden nur auf Stunden verlassen und mich gräulich mit ewigen Actenstössen herum- geschlagen. Dabei habe ich mir nun zwar die Augen nicht wie Sie mit den Staphylinen angegriffen, dafür ist aber auch für die Entomologie wenig heraus- gekommen." — Dresd. d. 1. April 187ü: „Meine Entomologie kommt immer mehr ins Gedränge mit allerhand Amtsgeschäften; sie steckt mir aber doch zu sehr im Blut, um nicht immer wieder gelegentlich oben auf zu kommen." Vorwort. XIII Die Besuche, die ich in Bautzen zu machen das Glück hatte, gehören zu den genussreichsten Rückerinnerungen in entomologischer Beziehung, die ich überhaupt habe. Sie litten nur an einem Fehler: sie schwanden zu rasch dahin. Doch hatte man dafür die Vor- und Nachfreude, die dadurch verdoppelt wurde, dass Kiesenwetter sie mit empfand und in seinen Briefen ausdrückte i). Er verstand es, wie selten Jemand, die Entomologie zu einer „scientia amabüis^'' zu machen, die die Menschen zusammenführt, und selbst seiner schärfsten Polemik wusste er jeden Stachel des Persönlichen zu nehmen. Nicht nur beim Reisen und Sammeln, das wohl bei den meisten Ento- mologen stets ein geselliges Vergnügen ist und sein wird, sondern auch in der Studirstube wusste er in meisterhafter Weise zu gemeinschaftlicher Arbeit anzuregen. 2) Ein grosser ^) Bautzen d. 9. Oct. 1870: „Wie gern würde ich wieder einmal in Ihrer Gesellschaft difteln, oder in irgend einer fabelhaften Weltgegend in entomologischem Sammeln wüthen." Dresden d. 27. März 1872: „Sie glauben gamicht, wie sehr ich mich darauf freue, Sie im Sommer hier zu sehen. Ich glaube nur noch nicht recht daran, dass etwas daraus wird, namentlich aus der gemeinschaftlichen Excursion ; denn es wäre gar zu hübsch. " — Das Letztere war richtig geahnt, aber besucht habe ich ihn damals in Dresden. — Dresd. d. 5, Aug. 1873: „Ihre Depesche kam Mittemacht nach 12 Uhr in meine Hände, da im Bad Wolkenstein keine Telegraphenstation ist, und wurde von mir ^/^l Uhr beantwortet. Leider ohne Erfolg. Sei's drum, jedenfalls haben Sie mich auf das herzlichste schon durch die kundgegebene Absicht erfreut. Ich werde es Ihnen nie vergessen. — Nun schreiben Sie mir nur einmal und zwar recht bald ausführlich und entschädigen Sie mich für meine in den Brunnen ge- fallene Reise und für die vergebliche Hofihung eines Besuches in Wolkenstein — ich war mit Weib und Kind an den ^/^ Stunden entfernten Bahnhof gekommen, Sie zu empfangen. — Sie machen mir eine grosse Freude mit jeder Lebens- äusserung." ') Bautzen Ende 1869: „Ende August und Anfang September war Herr von Rottenberg aus Breslau auf 14 Tage mit einer ganzen Kiste Sicilianer bei mir. Da haben Avir denn emsig bestimmt den ganzen lieben langen Tag, so viel es mir die Acten zuliessen. Rottenberg's Sachen waren in der Hauptsache sehr gut gehalten und der Mann ist überhaupt eine vielversprechende Persönlichkeit. Schon dass er Oedichirus, Procirrus. Pinophilus etc. gefangen hatte, sprach für ihn, aber auch sonst hatte er stramm gefangen und gut aufgeklebt, leider a la Pfeil nach rechts. Von der Sicilischen Sommerfauna hatte er nichts gesehen und in die Madoniagebirge, die einzigen, welche noch Waldbestände mit fliessendem Wasser haben, "hatte er nicht kommen können, und trotzdem hatte er mehr Arten aus Sicilien mitgebracht als Rosenhauer 's Sammler seiner Zeit aus Andalusien. Er wird wohl einen Sammelbericht geben, wenigstens habe ich ihm sehr zugeredet." XIV Vorwort. Theil meiner Siebenbiirger Ausbeute, soweit sie nämlich bei dem Besuch in Bautzen auf der Rückreise schon präparirt war, wurde so in Gemeinschaft mit Kiesenwetter oder richtiger von Kiesenwetter bestimmt, wobei ich aber doch immer auch in Thätigkeit war, bald eine Beschreibung zum Vorlesen aufsuchend, bald zur Bestätigung einer Übereinstimmung oder zur Ermittelung eines Männchens aufgerufen, bald mit der Umpräparirung eines Exemplares betraut, das die Unterseite nicht genügend zeigen wollte. Kiesenwetter's Grundsatz ,,gut präpariren nimmt nicht mehr Zeit als schlecht präpariren" musste man als richtig anerkennen, wenn man seine Geschicklichkeit bewundern konnte. Auch einen grossen Theil der spanischen Ausbeute brachte ich (1865) zu Kiese nwetter und die neuen Arten meines spanischen Reiseberichtes veröffentlichte ich nicht eher, als bis ich sie (1866) zusammen mit Kiese nwetter nachgeprüft und ihm die Beschreibungen vorgelesen hatte. Er hatte eine fein- fühlige Freude an passender Namengebung und war natürlich ein abgesagter Feind der Geschmacklosigkeit auf diesem Gebiete ^). Ausser dem Bestimmen und dem Feststellen neuer Arten bestand die häufigste und genussreichste gemeinsame Thätigkeit in der Feststellung synonymischer Fragen. Wie wurden da die alten Orakelsprüche eines Göze, eines Fabricius, eines Herbst und Rossi geprüft und wieder geprüft und dann die positiven Be- schreibungen eines Illiger, PaykuU und Gyllenhal mit Jubel begrüsst! Welche Freude machte es, einen Indicienbeweis haar- scharf durchzuführen um eine von Crotch oder von Harold geforderte Namensänderung als grundlos nachzuweisen. War die Zeit in der Studierstube derjenigen Thätigkeit vorbehalten, zu der wir Käfer und Literatur nöthig hatten, so wurde die Unterhaltung auf dem täglichen Spaziergange auch nicht nutzlos hingebracht. Es war die Zeit, in welcher die Zoologie durch eine neue Lehre von Grund aus erschüttert ^) Ich verdanke ihm so manchen prächtigen Namen. Der hervorragendste war Cryptocephalus podager. Ich hatte ihn ursprünglich „podagrista" genannt. Andererseits bewahrte er mich vor manchem Missgriff. So schrieb er mir nach Dorpat: Bautzen, d. 29. April 1873: „Ich stelle Ihnen, wenn Sie etwas über Catops publiciren wollen, mein Material zur Disposition. Sie müssen mir aber versprechen, einen so scheusslichen Namen wie „infaUibilis" Ihrem Römer nicht aufzubrennen. Das Wort ist unlateinisch und für das damit bezeichnete Thier nichtssagend." Vorwort. XV wurde. Die Entstehung der Arten durch Naturzüchtung regte das Gemüth aller Forscher auf. Weil einige Heisssporne den verkehrten Schluss aus Darwin' s Lehre zogen, es gäbe über- haupt keine Arten in der Natur, alles was man bisher für solche gehalten, sei nur Phantasiegebilde der sog. Systematiker, klammerten sich die Gegner an den alten Begriff der unver- änderlichen Arten, um nicht mit diesen das ganze Objekt ihrer Arbeit zu verlieren. Die Wahrheit lag wie gewöhnlich in der Mitte: Es giebt keine unveränderlichen Arten, wohl aber den Zeitgenossen gegenüber scharf abgegrenzte, nur in der Vergangenheit mit den Verwandten durch gemeinsame Ahnen- formen zusammenhängende Arten, die in der Zukunft unbegrenzt weiterer Veränderlichkeit fähig sind. Als ich das erste Mal nach Bautzen kam, war Kiesenwetter noch ein strammer Schöpfungs- theoretiker und Gegner jeglicher Descendenztheorie. Auch auf unseren Spaziergängen stritten wir, dass die Federn flogen. Nachdem ich aber mit meiner Darlegung durchgedrungen, dass die Darw^in'sche Descendenztheorie keineswegs den Begriff der zoologischen Art negire, sondern im Gegentheil zum ersten mal befriedigend definire, sagte er zu, sich ernstlicher mit der Frage zu beschäftigen und nachdem ich ihm Rolle's Darstellung der Darwin'schen Theorie und Jäger 's Zoologische Briefe zu diesem Zweck geschickt hatte, ward mir die Freude, bei dem nächsten Besuche statt eines Saulus einen Paulus zu finden. Dieser erste Erfolg hat viel dazu beigetragen, mich in der Folge zu einem Apostel des Darwinismus zu machen. Kiesenwetter ist zwar nie ein in allen Details begeisterter Selectionstheoretiker ge- worden, aber die Descendenztheorie im Allgemeinen und auch die Accomodationstheorie unterschrieb er unbedingt und lieferte in der Folge auf diesem Gebiete mustergültige Arbeiten i). ^) Entomologischer Beitrag zur Beurtheilimg der Darwin'schen Lehre von der Entstehung der Arten. Berl. ent. Zeit. 1867 p. 327—349. — Zur Dar win'schen Lehre von der Entstehung der Arten, ibid. 1873 p. 227 — 235. — Aus seinen Briefen, die namentlich Vieles über Mimicry enthalten, gebe ich nur Folgendes: Dresden d. 27. März 1872: „Trotz alledem gehöre ich auch jetzt noch zu den Skeptikern, die den Process bei der Entstehung der Arten nicht ohne Weiteres durch Darwin' s Lehre (Hypothese darf man ja Ihnen gegenüber nicht sagen) bis auf den Grund herunter erklärt halten. Neulich habe ich hier in Dresden mit einem ganz roth-orthodoxen Geistlichen einen ganzen Abend XVI Vorwort. Ein überaus unerschöpfliches Thema der Besprechung, das auch vom Spaziergang sehr wohl an die Familientafel oder in den Salon der Frau Regierungsräthin mitgenommen werden konnte ('denn Rücksicht auf die liebenswürdige Hausfrau, der ich den Gemahl in allen seinen freien Stunden vollständig ent- zog, musste gewahrt sein), bildeten die Reiseprojecte, deren wir jedes Jahr ein neues hatten. Bei meinem ersten Besuche im Herbste 1863, nach der Rückkehr von meiner ersten entomolo- gischen Reise nach Italien, Sicilien, Pyrenäen, Spanien und Seealpen, fassten wir gleich den Plan, 1864 nach Siebenbürgen zu gehen^), wozu mich ein damals junger Entomolog Heinrich über Darwin discutirt. Der Mann prallte anfangs ganz erschrocken zurück und ich kann mir lebhaft denken, dass es Eindrücke dieser Art gewesen sind, die in alter Zeit Scheiterhaufen angezündet haben. Indessen Hess er doch schliesslich mit sich handeln imd war gar nicht so schlimm, wie er aussah. Natürlich hatte er Darwin nicht gelesen und wusste nur von seiner Lehre, dass danach „der Mensch vom Affen abstamme." Dresden d. 13. Mai 1874: „Haben Sie schon das neue Harold'sche Heft gelesen? Da kann ich mich nun schon ganz gewiss darauf verlassen, dass, wenn Harold mit irgend einer neuen Ansicht herausrückt, ich ganz ge\viss entgegen- gesetzter Ansicht bin. Wahrhaft kindlich finde ich auch seine Erklärimg, dass bei Käferfaunen niemals Einwanderungen aus fremden Faunengebieten anzu- nehmen, sondern die Käfer all als autochthon anzusehen seien. Und wie vor- nehm von oben herab werden die insektengeographischen Probleme und ihre Lösung im Sinne der Descendenztheorie abgethan!" •) Bautzen d. 6. Oct. 1863: „Wahrscheinlich werde ich im nächsten Sommer kaum die Müsse zu einer Reise in die Siebenbürgischen Alpen erhalten können. Ich reflectire daher vor der Hand auf das uns so überaus nahe gelegene und leicht zu eneichende Tatragebirge im Norden Ungarns, wo doch wohl noch interessante Sachen zu finden sein dürften, wenn auch Miller aus Wien die erste Erndte neuer Arten vor uns weggenommen hat. Hoffentlich werden Sie auch bei dieser Excursion sich zu betheüigen geneigt sein." Bautz. d. 19. April 1864 : „Ich habe mir inzwischen mehrere detaillirte Be- schreibungen dieser Lokalität, namentlich ein erst im vorigen Jahie in Pest erschienenes förmliches Reisehandbuch verschafft und bin also nicht nur über die Naturverhältnisse, sondern auch über Unterkommen etc. leidlich orientirt. Vor Ende Juni würde man nicht reisen können, wenn ich das Klima etc. richtig taxire. Wenn uns das Wetter nicht misshandelt, werden wir wohl eine hübsche Ausbeute machen, denn da wo Miller Patrobus tatricus, Nebria tatrica, Morychus transsylvanicus etc. in Menge gesammelt hat, muss es nothwendig noch andere Sachen zu entdecken geben. Ich werde Ihnen das Reisehandbuch zur Ansicht schicken, wenn Sie überhaupt noch an Ausführung unseres gemein- samen Planes denken. Die Gebirgsformationen Granit, Kalk, Sandstein habe ich Vorwort. XVII Herbert aus Hermannstadt, den ich in Berlin im Colleg bei Schaum kennen gelernt hatte, angeregt hatte. Ich musste leider schliesslich allein reisen, doch war das in Kiesenwette r's Interesse gut; denn die Reise verregnete vollständig. Als ich auf der Rückreise in Bautzen vorsprach, wurde gleich für 1865 die Reise nach Spanien projectirt^, die grossartig gelang, aber mit Buntstift in der Karte nachgetragen, weil ihre Beachtung für den Entomo- logen wichtig ist." Bautzen d. 28. März 1804 : „Ich kann es Ihnen nicht verdenken, dass Sie, wenn Sie unbeschnittene Flügel haben, nicht eine unbedeutende verhältnissmässig wenig Chancen bietende Reise mit mir unternehmen wollen, anstatt einer viel- versprechenden. Wahrscheinlich werde ich unter diesen Umständen das Tatra- gebirge für dieses Jahr ganz aufgeben, vielleicht auch nicht, man wird ja sehen. Abgesehen davon, dass ich um die Freude Ihrer Reisegesellschaft komme, freue ich mich sehr über ihren Entschluss und theile die Ansicht vollkommen, dass Sie nicht so spät reisen dürfen. Sie müssen noch die Frühjahrsfauna der Sieben- bürgischen Ebene mitnehmen und dann die des Hochgebirges. Führen Sie ja Ihren Plan, mich auf der Hinreise zu besuchen, aus. Wenn Sie von hier aus über Pardubitz nach Wien fahren, so ver Heren Sie gxade nur so viel Zeit, als Sie Stunden oder Tage bei mir zubringen wollen, imd ich würde Ihnen doch mancherlei guten Rath, ja sogar eine oder die andere Notiz über Siebenbürgen, denn ich habe brieflich Erkundigungen eingezogen, geben können. Ach was werden Sie für himmlische Malthiniden fangen und mitbringen, von Carabus planuollis gar nicht zu sprechen, wenn Sie nach gebührendem Verbrauch des Metall vorrathes befriedigt nach Berlin zurückkehren. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr es mir mitspielt, nicht von der Partie sein zu können. Aber ich darf hoffen, Sie in nicht zu langer Zeit hier zu sehen und zu sprechen, da wird man über alles das besser und ausführlicher reden können." ^) Bautzen d. 30. Nov. 1864 : „Dass Sie noch an die Spanische Reise denken ist sehr schön. Ich beschäftige mich auch sehr lebhaft mit dem Plane, doch hat er sich, seitdem wir uns gesehen haben, wesentlich niodificirt. Zunächst hat sich Clemens Müller in Dresden ernstlich entschlossen, die Reise mitzumachen. Auf Kraatz rechne ich wenig; denn in seinen Briefen spricht sich wenig Zu- versicht für die Ausführung des Planes, an der Reise theilzunehmen, aus. — Ich habe inmittelst in allen möglichen Reisewerken und dergl. Spanien studirt und mich überzeugt, dass der Besuch Südspaniens unerlässlich ist. Abgesehen von dem allgemeinen menschlichen Interesse an Städten wie Cordoba, Sevilla, Granada, ist doch auch die Aussicht auf Insektenausbeute und ins Besondere auf neue Entdeckungen im Süden Spaniens noch grösser als im Centrum des Landes. Die Gebirge um Cordoba schildert der Botaniker Willkomm in seinen sehr eingänglichen Reisebild em als ein wahres Dorado für den Naturforscher, das um so unwiderstehlicher anzieht als um Cordoba noch so gut wie gar nicht ge- sammelt worden ist. Wie ich in Erfahrung gebracht habe, ist auch im Mai nächsten Jahres die Eisenbahn von Madrid nach Cordoba zu mindestens ^^ voll- endet, so dass nur eine kurze Strecke Diligencefahrt übrig bleibt. Sevilla, eben- V. 1. b XVIII VoriooH. leider die einzige geblieben ist, die wenigstens z. Th. in Kiesen- wetter's Gesellschaft zu machen mir vergönnt war. Die zweite falls entomologisch noch wenig bekannt, ist mit der Eisenbahn in wenig Stunden von Cordoba zu erreichen. Um Jaen und Granada müssen den Beschreibungen nach himmlische Localitäten sein und die Gebirge dort gehören der Kalk- formation an, sind also präsumtiv insektenreich. Übrigens habe ich an P er ez- Areas in Madrid geschrieben, der mit dem Plan sehr einverstanden ist und die Absicht hatte, den Ausflug in die Sierra de Gredos mitzumachen, nur dass er erst den 15. Juni dorthin abreisen zu können glaubt, was mit meiner Zeit nicht passen würde. Vielleicht liesse es sich aber doch arrangiren." Bautzen d. 13. Dec. 1864: „Der Mensch denkt und Gott lenkt", aber ich habe ernstlich die Absicht, nach Spanien zu reisen und Sie können sich also schon auf meine Begleitung Rechnung machen, wenn Sie 1865 nach Spanien reisen. " Bautzen d. 11. Febr. 1865: „Ihr letzter Brief schweigt gänzlich über die spanische Reise und ich fürchte, ich fürchte! Ich bin emsig mit den Vor- bereitungen beschäftig"t und kommt mir nichts dazwischen, so will ich unter den Spanischen Insekten wüsten, wie die Cholera zu Zeiten unter der Bevölkerung grosser Städte." Bautzen d. 7. März 1865: „Einen Brief, der so angenehme Nachrichten bringt, wie der Ihre, muss man imverzüglich beantworten. Auch für meine Reisepläne lässt sich die Sache diesmal gut an und ich hoffe, sowie die An- gelegenheit jetzt steht, am 28. April etwa von hier fortkommen zu können. Da Sie mir die Freude machen wollen, mich noch einmal in Bautzen zu besuchen, so lasse ich mich natürlich auf Details nicht ein, die mündlich sich so sehr viel bequemer und angenehmer bereden lassen." Bautzen d. 19. März 1S65: „Durch die Pariser entomologischen Beschlüsse bin ich und mit mir sind die Dresdner Entomologen Graf Iloffmannsegg und Müller bestimmt worden, unsem Reiseplan etwas zu ändern und ich setze voraus, dass Sie mit den beabsichtigten Modificationen sehr einverstanden sein werden. Wir wollen nämlich jetzt schon den 15. April von Dresden abreisen, den IG. in Paris sein und von da so schnell als möglich nach Madrid gehen, um Madrid selbst aber so wenig als möglich sammeln, da so viel Concurrenten mit sind, sondern vorzugsweise im Süden, namentlich um Sevilla, vielleicht Cadiz, Cordoba, Jaen und Granada. Die SieiTa de Gredos wäre dann der Schluss der Excui'sion, den Montcajo müsste man aufgeben. — Ich glaube, dass es nicht zweckmässig ist, wenn die Herrn Franzosen nach Madrid schon am 1. .Ypril gehen wollen, namentlich in diesem Jahre, das auch in Spanien kalt war, wird dort alles noch sehr zurück sein. Wir glauben, selbst nach dem eigentlichen Süden, nach unserem Projecte, noch ganz zui^echt zu kommen und in die aus- gezeichnetste Sammelzeit mitten hinein. Ich kann mir's schön vorstellen, wenn wir uns für einzelne Excursionen zu zweien zusammenthun und so die ver- schiedenen zu explorirenden Gegenden systematisch aussaugen. Um Granada käme vielleicht ein Ausflug nach dem Südabhange der Sierra Nevada (nach dem Badeorte Lanjaron oder gar nach Motril) in Betraclit. — Ich habe micli lit-n lieh ausgerüstet, wie ich glaube, compendiös aber ausreichend. Nach Paris habe ich geschrieben." Vorwort. XIX Hälfte der Keise, in die Sierra de Gredos, maclite Kiesenwetter schon nicht mehr mit, folgte aber meinen Berichten über diese Expedition, die ich mit den spanischen Keisegefährten Perez- Arcas und Paz von Madrid aus unternahm, mit dem grössten Interesse^). Dann folgte das Jahr 1866, in dem an Reisen nicht zu denken war, aber schon im Herbst plante Kiesen- wetter für 1867 eine Reise in die Tatra, die er auch ausgeführt hat, 1869 eine nach Eisleben zum Salzsee und eine nach Nord- ungarn, die er 1870, noch vor Beginn des Krieges ausführen konnte 2). Dann kam das Kriegsjahr 1871, aber schon 1872 ^) Bautzen d. 24. Aug. 1865: „Zunäclist den herzliclisten Dank für den spanischen und dann für den Berliner Reisebrief. Icli konnte für den ersten nicht danken, da ich mit meinen Zusendungen den vagabondirenden Entomologen schwerlich erreicht haben würde. Denken können Sie aber, mit welcher Passion ich von Ihren Fahrten und Sammlungen gelesen habe. Ich bin nicht „ento- mologisch-apathisch" gewesen, wie Meister Kraatz, sondern habe tüchtig ge- wirthschaftet, auch nette Resultate erlangt. Nur an Carabicinen, Curculionen, Ghrysomelen bin ich noch nicht gegangen, für alle andern Abtheilungen kann ich Ihnen leidliche Auskunft versprechen und freue mich haarscharf auf Ihre Ankunft, die mir gewiss noch neue interessante Malacodermen von der Pena de Francia etc. liefern wird". 2) Bautzen d. 25. Sept. 1866: „Für nächstes Jahr mache ich mir einen Reiseplan nach dem Tatragebirge zurecht. Gott weiss freilich, ob ich dazu komme, ihn auszuführen. Nächst dem Caucasus wäre übrigens der Balkan oder vielmehr das Rilogebirge in der europäischen Türkei jetzt ein dankbarer ento- mologischer Ausflug. Ich hatte mit allen solchen stolzen Plänen zunächst an Sie gedacht, indessen wenn Sie erst ein junges Weibchen besitzen, werden Sie gewiss weniger dabei sein, wo es sich um gewagtere Unternehmungen handelt". Bautzen Ende 1869: „Von der Salzseeexcursion haben Sie schon gehört. Sie lieferte nicht gerade ausserordentliche Dinge, aber sie war mir werth alter Erinnerungen wegen: „Vieles besprachen wir da und gedachten vergangener Zeiten". — Meinen ersten Ausflug dahin machte ich mit Kunze im Jahre 1841. Die kleine Bretterhütte am Westende des Sees, die Sirene stand noch ganz so da wie damals, und die Pogonen, Heteroceren, Bledien, Dyschirien hatten der Cultur auch noch nicht Platz machen müssen. Der salzhaltige Boden mag sich der landwirthschaftlichen Industrie doch zu erfolgreich widersetzen". Bautzen d. 2. Mai 1869: „Ich für meine Person möchte gern wieder nach Ungarn imd zwar in die Marmaroscher Gebirge bei Munkatsch, der Punkt fehlt gerade noch in der Kette der bekannten Punkte der Karpathen. Einen Reise- geföhrten habe ich aber noch nicht und allein gehe ich sicher nicht. Wie prächtig hätten Sie von Leipzig oder Dresden mit mir gehen können, um alle schönen Erinnerungen an die spanische Reise wieder aufzufrischen". Bautzen d. 9. Oct. 1870: „Auch mein diesjähriger Karpathenausflug hat sehr unbedeutende Ergebnisse geliefert. Es lag das an der vielleicht etwas zu b* XX Vorwort. begannen wir, eine Reise nach Tyrol zu planen, die, ich weiss nicht aus welchem Grunde, auf 1873 verschoben werden musste und schliesslich von Müller und mir allein ausgeführt wurde, weil Kiesenwetter durch eine plötzHche Erkrankung an der Theilnahme gehindert wurdet- Wie sehr er aber intellectueller frühen Jahreszeit, hauptsächlich aber an dem unbeständigen Wetter. Ich hatte bei einer meiner Nichten, die am Südabhange der Kai-pathen verheirathet ist, mit Herrn von Schlieben (der gegenwärtig mit seinem Regiment vor Paris steht) ein Standquartier genommen, das recht günstige Sammellocalitäten bot imd wo wir wie auf Matzens Hochzeit lebten; aber wir mussten, da es Tag für Tag Regenschauer gab, und da das ohnehin IV2 Tagereisen entfernte Hochgebirge voraussetzUch ununterbrochenes Regenwetter hatte, die eigentlichen Gebirgs- excursionen verschieben und immer wieder verschieben, bis unsere Uhr endlich abgelaufen war. Kekse, so hiess das Gut meiner Nichte, bot am Flusse (Ondowa, ein Zufluss der Theiss) eine sehr reiche, wenn auch nicht gerade fremdartige Uferfauna. Heterocerus fossor, sericans, pruinosus, marginatus, Sledius opacus, dissimüis, erraticus, nanus, pallipes etc. Ein einzelnes Stück des Riesen unter den europäischen Galochren (C. MecJi mit dem gottvergessenen Namen) freute mich ausserordentlich, da das Thier meiner Sammlung noch fehlte. Gelegenheit zum Sammeln unter Rinde war häutig und brachte mir viele noch nicht von mir selbst gesammelte Thiere ein, aber nichts für meine Sammlung wirklich neues. An Waldrändern, auf Waldwiesen sammelte ich Omias Hanäkii, fand das Thier aber leider erst in den letzten Tagen meines Aufenthalts, so dass ich eben nur die Sammlungsexemplare zusammen brachte. In Krakau machte ich die Bekanntschaft des Prof. Nowicky, der mich ausserordentlich freundlich aufnahm und mir manche interessante Mittheilung machte". ^) Dresd. d. 11. Febr. 1872: „Eine Sommerexcursion würde ich sehr gern mit Ihnen machen. Am besten könnte man sie vielleicht nach dem südlichen Tyrol oder auch nach Südkrain richten. Indessen auch andere Vorschläge wären mir recht, z. B. in die östlichen Karpathen an der Nordgrenze Ungarns. Wippach imd Umgegend (Nähe von Görz) bietet in jedem FaUe noch viel Gutes und hat den Vorzug, eine leidliche Existenz zu gewähren. Will man nova et inaudita greifen, dann muss man sich an dergleichen nicht kehren, aber wenn man nichts Fabelhaftes zu entdecken hoffen kann, sondern nur ein oder das andere hübsche Thier für die eigene Sammlung, so fällt es doch etwas in's Gewicht, wie man sich dabei befindet". Dresden Mai 1872. „Die Frage der diesjährigen Excursion fängt an, brennend zu werden, denn das Frühjahr hat sich diesmal bei uns ganz ausser- ordentlich zeitig und energisch eingestellt. Mir würde es also am besten passen, wenn wir die Excursion schon in den ersten Tagen oder Wochen des Juni be- ginnen könnten". Dresden 24. Mai 73: „Also mit der Zeit passt es ganz gut. Ich werde Ende Juni, etwa den 25. oder dergl. von Dresden abreisen imd will dann zuerst auf die Berge und dann erst in die Ausstellungshalle. Letztere wartet, die richtige Sammelzeit aber vergeht. Eigentlich geht mein Plan dahin, über den Vorwort. XXI Urheber auch dieser Reise war und im Geiste an ihr Theil nahm, geht aus seinen Briefen hervor, die er im Laufe unserer Reise an mich nach Toblach richtete. Wir glaubten, ein gewaltsames Herausreissen und Tummeln in frischer Gebirgsluft könne ihm nur wohlthun (denn bettlägerig war er ja nicht), und suchten die stärksten Lockungsmittel hervor, indem wir ihm aus Schluder- bach telegraphirten : „Striken rechtswidrig. Kommen Sie rasch. FodistraV'' Leider konnte er diesem Rufe nicht folgen^). Brenner mit der bei Franzensfeste östlich abzweigenden Bahn etwa nach Schluder- bach zu gehen und endlich über Wien zurückzukehren". Dresd. d. 7. Juni 1873. „Ich möchte Ihnen vorschlagen, dass wir uns unter diesen Umständen in Schluderbach tieifen, wobei ich als Tag des Rendez-vous vorläufig den I.Juli vorschlage. Müller, mit dem ich zu reisen gedachte, wird freilich vielleicht erst etwas später abkommen können. Ich meine aber, dass man ihn in Schluderbach erwarten kann. — Überdem ist neuerdings die Partie in die Krainer Alpen nördlich von Laibach in Vorschlag gekommen. Vielleicht passt Ihnen das besser". ^) Dresden d. 4. Juli 1873: „Wahrscheinlich hätten Sie mir nicht telegra- phirt, wenn Sie gevrasst hätten, welche Herzenspein mir das „rechtswidrige Striken" macht. Ach ich hatte mich so sehr auf die Partie gefreut und muss jetzt so elend davon wegbleiben, nachdem Alles gehörig vorbereitet und in Ord- nung gebracht war. Sie können also glauben, dass es nicht Schulkrankheit, sondern ganz ernste Gesundheitsstörungen sind, die mich abhalten. — Sollten Sie einmal schlecht Wetter haben, so schreiben Sie mir ja, es wird mir eine, wenn auch wehmütige Herzstärkung sein. Sie müssen nämlich wissen, dass ich, wie der Doctor sagt, unter anderm auch blutarm bin imd mit dieser mädchen- haften Eigenschaft auch die der Sentimentalität errungen habe. — Also wirklich Podistra! Und ich kann nicht dabei sein, ach und welche Maltlioden lässt das erwarten, und ich kann sie nicht sammeln, nicht mit Ihnen sammeln ! O Schock Schwerenoth!" Dresden d. 10. Juli 1873: „Ich befinde mich wieder recht gut. Der Arzt verbietet mir aber unbedingt, vor völliger Genesung eine weitere Reise, namentlich eine Käferreise, zu unternehmen. — Leider bin ich absolut ausser Stande, Ihnen eine Reiseroute von Tolmein nach PodistraYiQim. zu entwerfen. Es ist zu lange her, seit die Excursion gemacht wurde. Wir haben sie seiner Zeit gemacht, indem wir uns hierzu von Tolmein aus rechts wendeten und mit- tels eines grossen Umwegs zum Berge Kern gelangten, zurück aber von der anderen Seite her in den Flecken zurückkamen. Das war kürzer und besser. Ich empfehle Ihnen also, sich von Tolmein aus links zu nach den Bergen hin zu schlagen. Der Kern selbst stellt sich als eine steile Kalkwand dar, auf welche ein breiter, mit zahlreichen Steinen überschütteter Abhang massig steil empor führt. Da, wo diese breite, beiderseits mit steueren berasten Abhängen begrenzte Lehne beginnt, erinnere ich mich eines grösseren Felsblocks, an dessen weissen Wänden die Podistra zu finden war, — Im Uebrigen würde ich Ihnen noch XXII Vorwort. Ein schwacher Ersatz für die versäumte Tyroler Reise war eine Excursion nach dem Fichtelberge, die Kiesenwetter noch in demselben Jahre nach seiner Genesung unternahm i). Auch bei Dresden, selbst in der nächsten Umgegend liebte er, Excursionen zu machen und für sich und Andere entomologische Anregung zu schöpfen, und 1874 wollte er wieder den salzigen See bei Eisleben besuchen, doch weiss ich nicht, ob er es gethan hat 2). Nur einmal noch haben wir später zusammen entomologische manchen Scherz von der damaligen, in übermüthiger Lustigkeit gemachten Partie erzählen können, aber pfadfinderische Notizen fehlen mir ganz. Sie müssten aber nicht Seidlitz sein, wenn Ihnen dieses Wenige nicht genügen sollte, um die Localität genau aufzufinden. Wir haben einige Tage den Meister Kraatz hier gehabt. Ich habe ihm natürlich ebenso wie Kirschen die telegraphirte Podistra als „Dolchstoss" versetzt, da mir Ihre Correspondenzkarte erst heute die Nachricht brachte, dass: „Amor, das verschmitzte Kind, Schoss nur blind." Sie haben mich übrigens ganz richtig beurtheilt, die Podistra zog gewaltig." ^) Dresden d. 5. Aug. 1873: „Ich habe von Wolkenstein aus einen Aus- flug nach dem Fichtelberge, der höchsten sächsischen Bergkuppe (3700 Fuss) gemacht, ohne jeden nennenswerthen Erfolg. Der Berg ist ein durch und durch lederner Patron, ein flacher Rücken, noch nicht bis in die subalpine Region reichend, trocken und die wenigen Wasserläufe felsig, anstatt vegetationsfrisch. Im Prisnitzgrunde bei Dresden fängt man Interessanteres tmd auf viel bequemere Weise." 2) Dresden d. 7. Juni 1873: „Unser Eibufer ist dieses Jahr recht insekten- reich. Schade, dass mtdta, nicht muUum vorkommt. Wenn wir eine einzige solche Localität bei Cordoba oder Cadiz gefunden hätten!'' Dresd. d. 13. Mai 1874: „Haben Sie wieder Reisepläne? Zu Pfingsten denke ich, freilich nur auf ein paar Tage, an den salzigen See bei Eisleben zu gehen. — Das neueste auf entomologischem Gebiete in den warmen Apriltagen ist die Entdeckung eines neuen Lathrobium aus der Gruppe des L. elongatum unmittelbar bei Dresden. Er ist in Mehrzahl gefunden und zuerst von mir ent- deckt worden. Der Dresdener ist natürlich wochenlang mit „Köcher, Pfeil und Bogen" hinausgezogen, um soviel nur möglich einzutragen. Auch der Plauensche Grund hat wieder seine hübschen Arten Stenus tempestivus, picipennis und Gymnusa variegata hergeben müssen. Letztere freilich nur in einem einzelnen Stücke." Dresd. d. 24. Oct. 1875: „Es hat sich jetzt herausgestellt, dass das für Dresden neue Lathrobinum das boreale Hochh. ist, welches von L. geminum Kr. völlig verschieden ist, obgleich Hoch hu t selbst es nachträglich als damit identisch bezeichnet und sich über Kraatz beschwert, der seinen 10 Jahre älteren Namen nicht acceptirt habe." VwwoH. XXIII Reisepläne geschmiedet, doch wurde nicht einmal ein bestimmtes Jahr in Aussicht genommen, weil die Ausführbarkeit dieses Projectes von gar zu vielen „wenn und aber" abhing. Es handelte sich um eine Reise in den Caucasus, der damals noch nicht so leicht erreichbar war als heut' zu Tage, aber trotzdem wäre Kiesenwetter (1876) mit seinen 56 Jahren noch sehr bereit zu der Reise gewesen i). Aber wir sollten nie mehr eine Reise zusammen machen und ich habe ihn 1877 das letzte Mal in Dresden gesehen, besitze auch keine Briefe aus seinen drei letzten Lebensjahren, so dass ich von diesen nichts Näheres weiss. Ein monnmentum aere peremiius hat Kiesenwetter sich durch die Formulirung der entomologischen Nomenclatur-Gesetze errichtet. Als Jurist in logischem Denken und in klarer Aus- drucksweise geschult, war er überhaupt ein Meister nomen- clatorischer Kritik und seine hierauf bezüglichen Publikationen können nicht genug zum aufmerksamen Studium empfohlen werden 2). Schärfer in der Kritik war sein Freund Schaum, ^) Dresden d. 9. Juli 1876: „Unsere Spanische Reise war ja eine prächtige Partie und nicht leicht werden sich die Verhältnisse wieder so schön fügen wie damals. Bemerken muss ich aber, dass Sie heut immer noch wesentlich jünger sind als ich damals, und dass Sie also keinerlei Entschuldigung haben, sich vor- gerückten Alters halber für blasirt zu betrachten. Ich war doch gewiss damals noch genussfähig und meine, ich würde heute, wenn auch etwas träger, doch im Uebrigen kaum wesentlich anders sein. Der Caucasus ist übrigens ein stolzes Sammelterrain, wo noch etwas für unser Einen zu holen sein würde. Ich schrieb Ihnen schon darüber. Radde hat manches Schöne und wirklich für mich Neue geschickt imd unter Hinzunahme Sehn eider 'scher und Leder 'scher Ausbeute giebt es schon einige „Dolchstösse." ") Bemerkungen zur Nomenclatur der Elateriden. Col. Heft VI 1870 p. 33 — 36. — Einige Bemerkungen zu dem Aufsatze über Nomenclatur. ibid. IX — X 1872 p. 197—203. — Bemerkungen zur Nomenclatur der Di/tiscidae. ibid. XI 1873 p. 79 — 86. — Diese Aufsätze fehlen in dem Verzeichnisse von Kiesenwetter's Arbeiten Deut. ent. Zeit. 1880 p. 333—336. — In etwas schärferer Tonart sind seine Briefe gehalten. Bautzen d. 30. Jan. 1870: „Mit Harold werde ich mich nächstens ein wenig herumpauken, bei aller Anerkennung seiner eigenen Persönlichkeit. Das geht doch über alle Puppen, wenn der Verfasser eines Catalogs, der doch nicht eine eigene systematische Arbeit sein will und sein kann, Gattungen, die von Monographen aufgestellt, beziehentlich anerkannt sind, kurzer Hand zusammen- zieht ! Und die gräuliche Inconsequenz in der Corrigirerei der Namen : Patroiiis Na/poleonis geht durch; aus Atelestes Peragallonis wird Perajjalloi geballhornt. Die Etymologie ist in zahllosen FäUen ganz falsch angegeben. Wie schade, dass XXIV VorwoH. aber Kiesen weiter 's Logik war doch die überlegenere und daher siegte die letztere auf der Entomologen- Versammlung in Dresden (1857) und die von Kiesenwetter entworfene Fassung der Nomenclatur-Gesetze wurde zur endgültigen Norm, ist es noch heute und wird es hoffentlich für immer bleiben zum Heile der entomologischen Wissenschaft. Ihre Stärke liegt nicht in der Sanktionirung durch die Dresdner Versammlung (logische Wahrheiten werden nicht erst durch Majoritätsbeschlüsse wahr), sondern in ihrer Entstehungsgeschichte. Jedes menschliche Recht ist zuerst Gewohnheitsrecht gewesen und erst später durch kritisch - codificirende Thätigkeit der Juristen und logische Begründung in staatlich sanctionirte Formel, die dem Zwecke des Gesetzes entsprechen soll, gebracht worden. Fehlt es an einem dieser Factoren, so wird gar bald eine Umänderung dringend nothwendig, haben die Factoren aber gut zusammengewirkt, das fleissige, verdienstvolle Werk an diesen hässlichen Warzen, die es verun- stalten, leidet und dass Harold sich nicht mehr auf das conservative Princip der thunlichsten Erhaltung der einmal gangbaren Nomenclatur gestellt hat, sondern im Gegentheü immer von der Ansicht auszugehen scheint, der Verfasser des Catalogs müsste die Sache besser wissen, als die betreffenden Autoren und die wissenschaftliche Welt überhaupt. In der vollen Strenge der Durchführung des Prioritätsprincips will ich ihm ja nicht entgegentreten." Dresden d. 21. Oct. 1871: „Es ist doch ewig schade, dass es Harold in München so viel Vergnügen zu machen scheint, allemal die verquicktesten An- sichten zu fassen, die man sich in nomenclatorischen Fragen ersinnen kann. Ich habe nämlich seine Auseinandersetzungen in Col. Heft. VI näher durchgegangen. Man weiss wirklich nicht, wo man anfangen soll, zu widerlegen. Ich sage, „das Naturobject, dem ein Name gültiger Weise beigelegt werden soll, muss bei der Namengebung kenntlich gemacht sein." Harold sagt, ,, auf das Kenntlichmachen des Thieres kommt es nicht an. Alles was die Form der Beschreibung hat, ist Beschreibung." Also nicht das Wesen, sondern die äussere Fonn soll entscheiden, nicht der Kern, sondern die Schale! Grässlich, schauderhaft! — Da habe ich mich denn glücklich in die Wuth hinein geschmiert und die mir kärglich zu- gemessene Zeit für Untersuchungen trotz des klarsten Himmels und unbezahl- barster Beleuchtung versaust. Allein es war doch wieder einmal eine entomolo- gische Aussprache." Dresden d. 11. Febr. 1872: „Sie erwähnen Harold's nomenclatorische Aufsätze. Ich habe lange angestanden, etwas dazu zu sagen; denn einmal fehlte es mir an Zeit und dann ist so viel zu entgegnen, dass mann wirklich nicht weiss, wo man anfangen soll. Jetzt habe ich aber doch einen Aufsatz geschrieben ; denn die Mehrzahl der Entomologen ist in Dingen dieser Art denkfaul und folgt ohne Ueberlegung dem, der das letzte Wort gesprochen hat. Bemerkenswerth ist mir Vorwort. XXV entspricht das Gesetz der ursprünglichen Gewohnheit ebenso wie seinem Zwecke und ist logisch begründet, so wird es keinem Gesetzgeber einfallen, daran ändern zu wollen. Der Kiesen Wetter 'sehe Entwurf der Nomenclatur-Gesetze wollte nirgends neue Grundsätze aufstellen, sondern codificirte einfach das von Linne stammende, bisher geübte Gewohnheitsrecht, gab in Anmerkungen die logische Begründung der vorgeschlagenen Formeln, legte die Zweckmässigkeit der bisher befolgten ur- alten Regeln dar und warnte vor ihrer Durchbrechung. Schaum schlug vor, den Grundpfeiler der stabilen Nomenclatur, das Prioritäts-Gesetz zu beseitigen und künftig ,, einen 30 Jahre in Gebrauch gewesenen Namen nie mehr durch einen noch älteren zu ersetzen." Die logische Begründung eines solchen Verfahrens gelang ihm aber nicht. Schon die präcise Definition des Ausdruckes ,,in Gebrauch gewesen", war nicht durchführbar^). So ist es denn sicher, dass in Zukunft an den festgestellten Regeln nur nebensächliche Aeusserlichkeiten eine Aenderung erfahren können, die grundlegenden Pfeiler werden bestehen bleiben. bei Harold einmal die wissenschaftliche Ehrlichkeit und dann die entsetzliche Unklarheit seiner Ideengänge." Dresden d. 29. März 1872: „Harolden habe ich meine nomenclatorischen Entgegnungen geschickt. Er hat sehr freundlich geantwortet; denn darin ist er gut, dass er es wenigstens mit der Wissenschaft ehrlich meint. Dagegen ist es jammerschade, dass er als Verfasser eines so grossen nomenclatorischen Unter- nehmens so wenig logische Consequenz und Klarheit hat und daher manchmal auf geradezu verkehrte Gedanken kommt. Da nun bekanntlich nichts in der Welt so unvernünftig ist, um nicht einige Anhänger zu finden, und wenn das Glück gut ist, aller Vernunft zum Trotz zur herrschenden Mode zu werden, so richtet Harold damit entschiedenen Schaden an." Dresd. d. 1. März 1876: „Lesen Sie, bitte, Col. Heft XTV p. 208— 209 über Luperus xanthopoda. Der Mann ist doch, wie es mir scheinen will, so völlig confus, dass eine Discussion unmöglich ist. Ich glaube mit aller Bestimmt- heit nachgewiesen zu haben, dass und aus welchen Gründen die Aenderung xanthopoda in xanthopus nicht eine Berichtigung sei, sondern den Charakter einer wirklichen Aenderung habe, d. h. Ersetzung eines Substantivums durch ein anderes Substantivum sei, — und da sagt er, ich verwechsele die Begriffe Berichtigung und Aenderung! Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst ver- gebens. Ach und ich bin nicht einmal ein Gott." 1) Vergl. Berl. ent. Zeit. 1858 p. VIII. XXVI Vorioort. So sehen wir das Leben und Wirken eines Mannes vor uns, der einerseits darauf bedacht war, seine eigene Arbeitskraft der Entomologie zu widmen, andererseits aber das Ganze seiner liebenswürdigen Persönlichkeit daran setzte, um Andere zu gleicher Arbeit und gleichem Eifer anzuspornen, ein Verdienst, das gerade in jetziger Zeit, wo die wissenschaftliche Entomologie mehr und mehr an Nachwuchs einbüsst, seinen frühzeitigen Tod (im 60. Lebensjahre) beklagen lässt. Sein Streben aber und sein Geist werden, ununterbrochen auf kommende Generationen übergehend, in der Entomologie fort und fort leben. Das ist Unsterblichkeit! Vorbemerkung. Der vorliegende Band, der nächst den Anohiaden und Cioiden die ganzen Heteromeren aufnehmen sollte, wurde schon vor mehr als 20 Jahren in Angriff genommen, doch setzte Kiesenwetter's frühzeitiger Tod dem Begonnenen gleich nach der ersten Lieferung ein Ende. Mich hatte der Verstorbene schon damals zum Mitarbeiter an Erich son 's Unternehmen, und zwar für die Cvrcvlio7iiden in Aussicht genommen. Allein lange Zeit liess sich meine gern gegebene Zusage nicht erfüllen: so lange ich in Dorpat Docent der Zoologie war, ging es schon aus Mangel an literarischen Hülfsmittehi nicht, und seit meiner Uebersiedelung nach Deutsch- land (1877) war ich anfangs als Assistent am Anatomicum in Königsberg, als Privatdocent für vergl. Anatomie und Ent- wickelungsgeschichte und als Schriftführer des Fischerei- Vereins von Ost- und Westpreussen, später von der praktischen Fisch- zucht und Landwirthschaft dermassen in Anspruch genommen, dass für die Entomologie keine Zeit übrig blieb. Erst nachdem alle diese Metamorphosen überstanden waren, kehrte ich zur Entomologie zurück, wozu die nöthig gewordene 2. Auflage meiner Fauna baltica die äussere Veranlassung war. Nachdem diese, zusammen mit ihrer Zwillingsschwester, der Fauna transsylvanica vollendet war, konnte nun endlich das dem unvergesslichen Freunde Kiesenwetter gegebene Versprechen eingelöst werden, um das Er ich son' sehe Unternehmen weiter, und wenn die Arbeits- kräfte so lange aushalten, zu Lhide zu führen. Die Bearbeitung des Curcvlioniden-B&w^e'S,, auf welche mich meine Vorarbeiten naturgemäss hinwiesen, wurde auf Wunsch XXVIII Vorbemerkung. des Verlegers aufgeschoben, um zunächst den von Kiesenwetter begonnenen V. Band zu vollenden. So beginnt meine Arbeit mit den Ileteromeren, von denen die erste und grösste Familie, die der Tenebrionideii zusammen mit den Anohiaden und Cioiden die vorliegende erste Hälfte des Bandes füllt, die durch die Ilinzufüguug einiger Nachträge und eines Registers jetzt zum Abschluss gebracht wird. Die einzelnen Lieferungen erschienen: 1. Lief. p. 1 — "200 Anohiadue und Cioidue . . . 1877 2. „ p. 201— 400 Tenebrionidae Mär/ 189;^ 8. „ p. 401— 608 „ Mai 1894 4. „ p. 609— 800 „ Sept. 1896 5. „ p. 801 — 877 Nachträge, Register, Vorwort . Sept. 1898 Am Schlüsse der zweiten Hälfte des Bandes sollen alle Familien der Ileteromeren übersichtlich behandelt werden. Dass in diesem Bande nach Kiesen wetter 's Vorgang den ausser- deutschen Arten ehie eingehende Berücksichtigung (wo nötliig bis zu monographischer Revision, z. B. bei Blups^ liutyaceJis, redimis^ IJelops, Onwphhis) eingeräumt wurde, dürfte eine grössere Benutzbarkeit des Bandes seitens der Fachgenossen gewährleisten, ebenso die eingehendere Behandlung der Larven und die so weit als möglich angestrebte Vollständigkeit dei- literarischen Nachweise. München, im September 1898, Dr. Georg von Seidlitz, üniversitätsdoceut a. D. aus Dorpat. I ?ö* Nachträge und Berichtigungen zur Familie ANOBIADAE. Da seit dem Erscheinen der ersten, die Anobiadae und Cioidae enthaltenden, von Kiesenwetter bearbeiteten Lieferung über 20 Jahre verflossen sind, kann es sich bei den „Nachträgen'' nur um allgemeinen Nachweis der hinzugekommenen Literatur und um Ver- besserung einiger offenbarer Druckfehler handeln. pag. 6. Leconte hat 1862^) und in fast übereinstimmender Weise 1883^) die nordamerikanischen Gattungen aus einander gesetzt, wobei er zum Theil den Unterfamilien eine selbstständige Stellung ein- räumte. Seine Eintheilung der betreffenden Familien resp. Unter- familien, aus seiner Tabelle der Serricornia'^)hera,vLSgehoheYi, stellt sich wie folgt dar: 1, Tarsen 5-gliedrig. 2, Das 1. Abdominalsegment nicht verlängert. 3, Hinterhüften mit einer Furche zur Aufnahme der Hinter- schenkel, Vorderhüften quer, kein Onychium zwischen den Klauen, Kopf hinten nicht eingeschnürt, Augen facettirt, Epimeren des Mesosternums die Hüften nicht erreichend. Fam. Ptinidae. 3' Hinterhüften ohne Furche, vorragend, Vorderhüften ohne Trochantinen. 4, Vorderhüften gross, kugelförmig, Tibien mit d ..v>a Enddornen. Subfam. Bostri iimae. 4' Vorderhüften kegelförmig, Tarsen schmal. Fam. Lymexylidae. 2' Das 1. Abdominalsegment verlängert, Fühler mit einer 2-gliedrigen Keule. Subfam. Lyctinae. 1) Classif. Col. N. Amer. 1862 p. 200—209. 2) ibid. Ed. n 1883 p. 220—229. Nach Leconte's Tode von Hörn herausgegeben. 3) loc. cit. 1883 P.XXXIV. V. 1. 51 802 Nachträge und Berichtigungen. V Tarsen wenigstens z. Th. 4-gliedrig. 2, Tarsen 4-gliedrig, Fühler gekeult oder gewedelt. Farn. Cioida e, 2' Die vorderen Tarsen 5-gliedrig, die Hintertarsen 4-gliedrig. Farn. Sphindidae. pag. 6. Eine Uebersicht der europäischen Arten der Bostrychini (mit Auschluss der Lyctini) lieferte Zoufal (Bestimm. Tab. XXVI Bostrydiidae, Wien. ent. Zeit. 1894), und eine ausgezeichnete Mono- graphie mit Einschluss aller Exoten vei'öffentlicht soeben Lesne (Ann. Soc. Ent. Fr. 1896 p. 95—127 tab. 8 u. 9, 1897 p. 319—350). Er schliesst ebenfalls die Lyctini, ausserdem aber auch die Hende- catomini aus. Er theilt sie in 4 Tribus ein. Die Tribus der Bostrydiidae nach Lesne. 1, Kopf an der Vorderseite des Halsschildes eingelenkt, von oben ganz sichtbar, Halsschild schwach gewölbt, vorn unbewaffnet. I. Bostrydiidae procephalae. 2, Vorderhüften nicht getrennt, die innere Lade der Maxillen rudimentär, die inneren Enddornen der Vordertibien gerade und annähernd gleich, Färbung z. Th. metallisch. 1. Tribus Psoinae. 2' Vorderhüften durch einen Fortsatz des Prosternums getrennt, der innere Lappen der Maxillen gut entwickelt, die inneren Enddornen der Vordertibien sehr ungleich, der grössere stark nach hinten gekrümmt, der kleinere gerade oder ganz ge- schwunden, Färbung braun. 2. Tribus Polycaoninae. 1' Kopf auf der Unterseite des Halsschildes eingefügt, von oben nicht sichtbar, Halssclüld sehr stark gewölbt, vom mit Zähnchen bewaffnet. I. Bostrydiidae liypocephalae. 2, Tareen kürzer als die Tibien, das Klauenglied so laug oder länger als die vorhergehenden Glieder zusammen, Halsschild regelmässig gewölbt und vorn abgerundet, die Zähnchen in der Mitte am stärksten entwickelt, Scheitel glatt oder fein punktirt. 3. Tribus Dinoderinae. 2* Tarsen so lang oder länger als die Tibien, das Klauenglied kürzer als die vorhergehenden Glieder zusammen, Halsschild stark gewölbt, am Vorderrande abgestutzt oder ausgerandet, die seitlichen Zähnchen stärker entwickelt als die mittleren (Ausnahme Bostrychus elongatus Lesn.), Scheitel mit Körnchen oder mit sehr feinen Längsriefen besetzt. 4. Tribus Bostrychinae. Nachträge und Berichtigungen. 803 Die Grattungen der Bostrychidae nach Lesne. 1. Trib. Psoinae. 1, Tarsen viergliedrig, die inneren Enddornen der Vordertibien gleich. 2, Gelenkhöhlen der Vorderhüften liinten oflfen, das 2. und 3. Glied der Maxillartaster kurz, das 3. etwas länger als das 2., Ein- lenkungsstelle der Vordertarsen nur nach innen geöffnet, Stirn punktirt, Fühler 10-gliedrig, bei ^ und $ keulenförmig. Hier- her die beiden europäischen und nordamerikanische Arten. Psoa Herbst 2 ' Gelenkhöhlen der Vorderhüften hinten geschlossen, das 2. und 3. Glied der Maxillartaster gestreckt, das 3. kürzer als das 2., Einlenkungsstelle der Vordertarsen nach vorne offen, Stirn gekörnelt, Fühler beim S 10-gliedrig, das 7. — 9. Glied ge- kämmt, beim $ 9-gliedrig, keulenförmig. Hierher die algerische und eine neue Art (assyria) aus Mesopotamien. Stenomera Luc. 1' Tarsen fünfgliedrig, die inneren Enddornen der Vordertibien ungleich. Hierher eine neue Art vom Cap. Heteropsoa Lesne. 2. Trib. Polycaoninae. 1, Körper flach gedrückt, Vordertibien innen an der Basis nicht ausgerandet, mit 2 inneren Enddornen besetzt, das 2. und 3. Tarsenglied in der Endhälfte nicht verbreitert, die Seiten des Halsschildes gewölbt, Flügeldecken hinten nicht eingedrückt, ohne Rippen und ohne Zähne. Hierher 3 Arten aus Amerika. Polycaon Gast. 1' Körper cylindrisch, Vorderbeine sehr kräftig, Vordertibien innen an der Basis stark ausgeschnitten, nur mit einem inneren Enddorn, das 2. und 3. Tarsenglied beilförmig, die Seiten des Halsschildes eben oder schwach ausgehöhlt, Flügeldecken hinten eingedrückt, mit Rippen oder mit Zähnen besetzt (Ausnahme H. confertus). Hierher 13 Arten aus Amerika. HeterarthronGuer. 3. Trib. Dinoderinae. 1, Stirn undeutlich begrenzt oder beträchtlich kürzer als das Kopfschild, Seitenrand des Halsschildes wenigstens hinten stets deutlich. 2, Stirn undeutlich begrenzt, das 2. Fühlerglied kürzer als das 1., das letzte sichtbare Abdominalsegment mit einem kreisbogen- förmigen Ausschnitt, in welchen das Pygidium eingreift, Hals- schild auf dem hinteren Theile punktirt. Hierher 11 exotische 51* 804 Nachträge und Berichtigungen. Arten, von denen 2 {minutus Fbr. = substriatus Steph. = siciclus Baudi u. Jnfoveolatus nach Europa verschleppt). Dinoderus Steph, 2' Stirn deutlich begrenzt, um die Hälfte kürzer als das Kopf- schild, das 2. Fühlerglied so lang als das 1., das letzte sichtbare Abdominalsegment gerundet, Halsscliild auf dem hinteren Theile mit verwaschenen Körnern besetzt. Hierher nur die eine kosmopolitische Art. Rhisopertha Steph. 1' Stirn wenigstens so lang als das Kopfschild, vorn und nach hinten deutlich begrenzt, Seitenrand des Halsschildes höchstens bei den Hinterwinkeln angedeutet. 2, Fühlerkeule dick, ohne lange Haare, aus kurzen, breiten Gliedern bestehend, das letzte Glied kleiner als die vorher- gehenden, das 4. Fühlerglied so breit als lang, Halsschild vorn breit gerundet, Kopfschild mit einfachem Vorderrande, Flügeldecken an der Spitze einfach gerundet, beim ^ das letzte sichtbare Abdominalsegment jederseits mit einem Schräg- eindruck. Hierher die 3 europäischen Arten, 1 von den Canarischen Inseln und 3 aus Nord- Amerika. (Dinoderus Lac.) Stephanopachys Wat . 2' Fühlerkeule schlank, am Innenrande mit langen Haaren be- setzt, das letzte Glied so gross als die vorhergehenden, das 4. Fühlerglied schlank und lang, Halsschild vorn etwas spitzer zugerundet, Spitze der Flügeldecken steil abfallend, mit erhabenen Streifen oder mit Tuberkeln besetzt, beim ^ das letzte sichtbare Abdominalsegment einfach. Hierher 3 Arten aus Amerika. Prostephanus Lesne (4. Trib. Bostrychinae noch nicht erschienen.) pag. 7. Ausserdem gehören noch folgende Gattungen hierher: Stenomera Lucas (Ann. Fr. 1850 p. 41) mit 1 Art aus Algier und 1 Art aus Mesopotamien. Heteropsoa Lesne (Ann. Fr. 1895 p. 169 u, 1896 p. 107) mit 1 Art aus Süd- Afrika. Als Synonym von Psoa ist zu nennen: Acrepis Leconte Ann. Lyc. V 1852 p. 213. Eine besondere Gruppe Po ^2/ c^^^^^*^'*^^ bilden die beiden folgenden, nur in Amerika vertretenen Gattungen: Polycmn Castelnau Silb. Eev. ent. IV 1836 p. 30. (= Exops Curtis = Alleocnemis Lee). Heterarihron Guer. Icon. R. an. 1844 p. 186 (= Exopsoides Gu6r. Ann. Soc. ent. Fr. 1845 p. XVII). — Nachträge und Berichtigungen. 805 pag. 9 Z. 27. Es muss heissen: y^Stenomera Blanchardii Lucas Ann. Soc. ent. Fr. 1850«. pag. 10. Die Psoa Herbstii ist das M.ännchen von Ps. dubia ^). pag. 12. Es sind ferner beschrieben worden : Lyctus seriehispidus Kiesw. (Deutsch, ent. Zeitschr. 1879 p. 319) aus Japan und 4 neue Arten von Reitter (Verh. Zool. bot. Ges. Wien XXVIII 1879 p. 197—198). pag. 13. Zu den Lydini gehören ferner: Minthea Pasc, (nach Waterhouse Ann. Mag. N. Hist. 6 Ser. Vol. XIV 1894 p. 68), Lyctopholis und Lyctoxylon Reitt. (Verh. Zool. bot. Ges. Wien XXVIII 1879 p. 191). pag. 21. Es sind ferner beschrieben worden: Sphindus obesus Kiesw. (Deutsch. Ent. Zeitschr. 1879 p. 318) aus Japan und 6 neue Arten von Reitter (Verh. Zool. bot. Ges. Wien XXVIII 1879 p. 201— 202, aus Central -Amerika und Japan. pag. 30. Die europäischen Arten der Gattung Dinoderus (Stephano- pachys Waterh.) unterscheiden sich nach Lesne (Ann. Fr. 1896 p. 334) wie folgt: 1, Die Zähnchen des Seitenrandes des Halsschildes zusammen- hängend, eine gezähnelte Leiste bildend, der hintere Theil des Halsschildes mit mehr oder weniger verwaschenen, fast runden Körnchen besetzt, Flügeldecken ohne Körnchenbildung, ganz kahl. L. 3,8 — 5,5 mm. elongatus Payk. 1' Die Zähnchen des Seitenrandes des Halsschildes deutlich ge- sondert, der hintere Theil des Halsschildes mit nicht ver- waschenen Körnchen besetzt, Flügeldecken mit gleichmässigen Körnerreihen besetzt, Oberlippe nicht punktirt. 2, Flügeldecken nur hinten mit ziemlich langen abstehenden Haaren besetzt, die Körnchen so gross als die Punkte. L. 4 — 5,5 mm. substriatus Payk. 2' Flügeldecken überall mit abstehenden Haaren besetzt, die Körnchen kleiner als die Punkte. L. 3,5 — 5 mm. Mittelmeer- gebiet, (substriatus Perr.) quadricoUis Mars, pag. 32. Es sind weiter keine europäischen Arten beschrieben worden, wohl aber eine aus Nordafrika, Synoxylon coronatum Zouf. (Best. Tab. Bostr. 1894 p. 8) und zahlreiche Exoten, deren Auseinander- setzung demnächst von Lesne zu erwarten ist. Vorläufig hat er (Ann. Fr. 1895 p. 175 — 177) 8 Einzelbeschreibungen publicirt. pag. 38. Ausserdem kommen im weiteren europäischen Faunen- gebiete noch folgende Arten vor, die von Zoufal (Best. Tab. Bostrych. 1894 p. 8 — 10) auseinander gesetzt sind: 1) Vergl. Kraatz Deutsch, ent. Zeitschr. 1878 p. 197. 806 Nachträge und Berichtigungen. Xylopertha praeusta Genn. Mittelmeergebiet. „ trispinosa Oliv. Mittelmeergebiet. ,, dilatata Reitt. Tiirkestan. Ferner gehören einige Exoten hierher, deren Auseinandersetzung demnächst von Lesne zu erwarten ist. Vorläufig hat er (Ann. Fr. 1895 p. 177) 2 Einzelbesclireibungen geliefert. pag.35. Ausser den drei p.35— 37 beschriebenen europäischen Arten gehört als 4. Art hierher B. xyloperthoides Duv. Als deutsche Arten sind noch beschrieben worden: Apate hamata Fhr.^) aus „Sachsen", die zur Gattung Rldsopertha gehört und aus Nordamerika stammt, Apate perforans Schrank 2) aus Oesterreich, die noch nicht gedeutet ist. Ferner sind zahlreiche exotische Arten beschrieben worden, deren Auseinandersetzung demnächst von Lesne zu erwarten ist. Vorläufig hat er (Ann. Fr. 1895 p. 170 — 75) 16 Einzelbeschreibungen publicirt. pag. 37. Bei der Gattung Xylopertha ist das Citat aus Stephens zu streichen (es gehört zu Rhizoperiha) und durch folgende Citate zu ersetzen : Guerin Ann. Fr. 1845 p. XVI. — Duval Gen. Cd. Eur. ZU p. 229. Enneadesmus Mulsant Opusc. ent. I 1852 p. 78. pag. 41. Zur Synonymie der lihüopertha pusilla sind zu citiren: Synodendron pusillum Fabricius Suppl. Ent. syst. 1798 p. 156. Synoäendron Dominicum Fabricius Ent. syst. 1 2. 1792 p. 359. Lesne nennt die Art in Folge dessen Rhizopertha dominica. pag. 44. Leconte hat die hierher gehörigen nordamerikanischen Gattungen 1862^) und fast gleichlautend 1883 ■*) wie folgt unterschieden: Gattungen der Ptininae nach Leconte 1883. a, Fühler einander sehr genähert. I. Tribus Ptinini. 1, Flügeldecken aufgebläht, unpunktirt und unbehaart. 2, Halsschild glatt und unbehaart. Gibhium Scop. 2' Halsschild höckerig und behaart. Mesium Curt. 1 ' Flügeldecken punktirt und behaart. 2, Halsschild nach hinten verengt, aber nicht eingeschnürt, Kinn dreieckig. Trigonogenius Sol. 2' Halsschild nach hinten eingeschnürt. 3, Der Zahn des Kinnes gerundet, Oberlippe ausgerandet. Niptus Boield. 3' Zahn des Kinnes scharf, Oberlippe gerundet. Ftinus L. 1) Ent. syst. I. 2. 1792 p. 360. — Syst. El. II 1801 p. 380. 2) Naturf. XXIV 1789 p. 64. 3) Class. Col. N. Amer. 1862 p. 202. ^) ibid. Ed. n 1883 p. 222. — Nach Leconte's Tode von Hörn heraus- gegeben. Nachträge und Berichtigungen. 807 a' Fühler von einander entfernt. II. Tribus Eucradini. 1, Tibien mit einem grossen Enddorn, Fühler beim ^ gekämmt, beim $ gesägt, Flügeldecken mit dichten Reihen von Punkten. Eucrada Lee. V Tibien ohne Enddornen, Fühler schlank, Flügeldecken ver- worren gekörnt. Hedobia Latr. pag. 44. Die Gattungen des weiteren europäischen Faunengebietes, wobei nur Nitpus Duv. (= Microptinus Woll.) hinzu kam, hat Reitter (Best. Tab. Bruchidae 1884) auseinander gesetzt. pag. 48. Die europäischen Arten der Gattung Meziam wurden von Reitter (Best. Tab. Bruchidae p. 2) auseinander gesetzt. pag. 50. Die Untergattungen und Arten des weiteren europäischen Faunengebietes hat Reitter (Best. Tab. XI Bruchidae p. 8 — 27, Verh. Brunn XX 11 1884) auseinander gesetzt. Reitter wendet dabei mit Unrecht statt Ptinus L. 1767 den Namen Bruclms Geoffr. 1762 an; denn der Name Bruchus war bereits 1756 von Linnö für den Bruchus Pisi angewendet worden, den einige neuere Autoren ebenso mit Unrecht Mylabris GeofPr. 1762 nennen wollen. Reitter beschreibt hier mehrere neue Arten, von denen zwei, Ptinus vilUger und Pt. Schleretlm, auch in Deutschland vorkommen. Ausserdem beschrieb Reitter (Deutsch, ent. Zeit. 1890 p. 391) noch eine Art (^Pt. austriacus) aus Oesterreich. Zu den europäischen Arten fügte Reitter später noch 4 neue aus Griechenland hinzu (Deut, ent. Z. 1888 p. 428—430, W. ent. Z. 1887 p. 20). Sodann lieferte Pic zahlreiche Einzelbeschreibungen neuer Arten, besonders aus Nordafrika, und begann schliesslich eine umfassende Uebersicht der europäischen Arten (Feuill. Natural. XXVI 1896 p. 26). pag. 67 Z. 2. Statt „Ptinus^'' muss es heissen ^^Heteroplus". pag. 69 Z. 18. Statt „CypJioderes^'' muss es heissen „Ptinus^^. pag. 79. Die Untergattungen und Arten des weiteren europäischen Faunengebietes hat Reitter (Best. Tab. Bruch. 1884 p. 4 — 8) aus einander gesetzt, wobei Pseudoniptus und Eurostodes als neue Unter- gattungen und Niptodes als neuer Name für Microniptus Kiesw. nee Woll. eingeführt wurde. Letztgenannter Name kann aber in Gebrauch bleiben, da Microniptus "Woll. als Synonym zu Nitpus Duv. fällt. Reitter beschrieb bei dieser Gelegenheit einige neue Arten aus Europa, von denen aber keine in Deutschland vorkommt. Später hat auch Pic mehrere neue Arten, besonders aus Nord- Afrika, durch Einzelbeschreibungen bekannt gemacht, deren übersichtliche Be- handlung von ihm zu erwarten ist. g08 Nachträge und Berichtigungen. pag.88. Leconte hat die hierher gehörenden nordamerikanischen Gattungen 1862') und in sehr veränderter Weise 1883^) unterschieden: Gattungen der Anohiinae nach Leconte 1883. I, Augen fast an das Halsschild stossend. I. Tribus Anohiini. A, Der Kopf in zurückgeschlagenem Zustande höchstens von der Unterseite des Halsschildes aufgenommen. 1. Gruppe Anobia. a, Kopf frei, Halsschild auf der Unterseite nicht ausgehöhlt. 1. Untergruppe Dryophili. 1, Vorderhüften vorragend, an einander stossend. {Philoxylon Lee.) Ernobius Thoms. 1' Vorderhüften durch das Prosternum von einander getrennt. 2, Prosternum ziemlich entwickelt, Tarsen schmal. Osognatims Lee. 2' Prosternum sehr kurz, Tarsen breit. Xestobium Motsch. a' Kopf von einer Aushöhlung des Halsschildes aufgenommen. 2. Untergruppe Anohia. 1, Das 1. Abdominalsegment nicht ausgehöhlt. 2, Metasternum vorn weder ausgehöhlt noch vorragend. 3' Fühler nicht von einer Höhlung zwischen den Vorderhüften aufgenommen. 4, Vorderhüften an einander stehend, Fühler 9- oder 10-gliedrig. Oligomerus Redt. 4' Vorderhüften fast an einander stossend, Fühler 11-gliedrig. Sitodrepa Thoms. 3' Fühler von einer Höhlung zwischen den Vorderhüften auf- genommen. 4, Fühler gekämmt. Ctenobium Lee. 4' Fühler nicht gekämmt. 5, Schenkel stark gekeult, Tarsen verbreitert. Ptinodes Lee. 5' Schenkel nicht gekeult. 6, Tarsen schmal. 7, Halsschild gerandet, alle Abdominalsegmente getrennt. (Cacotemnus hec., Hemicoelusljec.). HadrobregtmisThoms. 1' Halsschild nicht gerandet, das 1. und 2. Abdominalsegment mit einander verwachsen. Gastrallus Duv. 6' Tarsen verbreitert. 1 , Klauen breit gezähnt. Trichodesma Lee. T Klauen ungezähnt. Nicohium Lee. 2' Metasternum vorn auss-ehöhlt oder vorgezogen. 1) Class. Col. N. Am. 1862 p. 203. 2) ibid. Ed. 11 1888 p. 223. Nachträge und Berichtigungen. 809 3, Metasternum vorn tief ausgehöhlt. 4, Fühler nicht gesägt, das 9 — 11. Glied lang. (Coetos^e^/ms Lee). Anobium Fbr. 4' Fühler gesägt, das 9. — 11. Glied kaum länger. Trypopitys Eedt. 3' Metasternum vorn in einen grossen Fortsatz ausgezogen, Epipleuren mit Vertiefungen, das 9. — 11. Fühlerglied lang. Fetalium Lee. 1' Das 1. Ahdominalsegment zur Aufnahme der Hinterbeine aus- gehöhlt. 2, Mesosternum gekielt, Epipleuren in der Mitte mit Vertiefungen, das 9. — 11. Fühlerglied lang. Theca Muls. 2' Mesosternum ausgerandet, das 9. — 11. Fühlerglied gross, die beiden letzten dicht stehend, aber nicht verwachsen. Eupactus Lee. / Die Mandibeln bei zurückgeschlagenem Kopf auf dem Mesosternum aufliegend. 2. Gruppe Xyletini. a., Fühler von Höhlungen auf der Unterseite des Kopfes auf- genommen. 3. Untergruppe Xyletini. 1, Das 1. Abdominalsegment nicht ausgehöhlt. 2, Flügeldecken gestreift, Fühler gesägt. 3, Das 9. — 11. Fühlerglied verlängert. Vriletta. 3' Das 9. — 11. Fühlerglied nicht länger. Xyletinus Latr. 2' Flügeldecken nicht gestreift. 3, Fühler gesägt, das 9. — 11. Glied nicht verlängert. Lasioderma Steph. 3' Fühler nicht gesägt, das 9. — 11. Glied gross. Catorama Guer. 1' Das 1. Abdominalsegment zur Aufnahme der Hinterbeine aus- gehöhlt, dass 9.— 11. Fühlerglied gross. 2, Epipleuren ohne Vertiefungen. Hemiptychus Lee. 2' Epipleuren mit Vertiefungen. ProtJieca Lee. a' Fühler von einer Höhlung zwischen den Vorder hüften auf- genommen. 4. Untergruppe Dorcatomata 1, Flügeldecken nicht gestreift. 2, Prosternum nach hinten in 2 lange Hörner ausgezogen, der Fortsatz des Metasternums zur Basis verschmälert. Dorcatoma. 1' Prosternum hinten breit abgestutzt, der Fortsatz des Meta- sternums kurz. {TijUstus Lee.) Caenocara Thoms. 1 ' Flügeldecken gestreift, Metasternum mit einem grossen vorderen Fortsatz, der nach hinten nicht verschmälert ist. Byrrhodes. Augen vom Halsschild abstehend. II. Tribus Ptilinini. 1, Fühler des S gewedelt, Augen klein. Ptilinus Geoffr. 1' Fühler des S gekämmt, Augen gross. Euceratocerus. gJO Nachträge und Berichtigungen. 1862 hatte Leconte die Gattungen ganz anders umgrenzt und unterschieden, auch mehrere neue Gattungen aufgestellt, die später, z. Th. schon 1866') von ihm selbst wieder eingezogen wurden. Tylistus Lee. 1862 wurde 1866 zu Caenocara Thoms., Philoxylon Lee. 1862 zu Ernohius Thoms., Coelostethus Lee. 1862 zu Änobium Fbr., Jlemicoelus Lee. 1862 und Cacotemnus Lee. 1862 zu Hadrohregmus Thoms. gezogen, wo aber Dryophilus und Anobium von 1862 später geblieben sind, ist nicht aufgeklärt. Ebenso ist die Umgrenzung der Gattung Nicobium Lee. verschieden bezeichnet. 1862 wird als „Typus" dieser Gattung Änobium sericeum Melsh. angegeben, 1866 gehört nur das Anobium hirtum 111. dazu und ein A. sericeum Melsh. giebt es überhaupt nicht, wohl aber A. sericans Melsh., welches zu Oligomerus gehört. Ferner bleibt der Inhalt der Gattungen Gastrallus Duv., Vriletta Lee. (?), Byrrhodes Lee. (?) und Euceratocerus Lee. (?), die 1866 noch nicht vorkommen und erst 1883 charakterisirt werden, unaufgeklärt. pag.88. Eine umfassende Beurteilung der europäischen Anobiini wird nächstens von Schilsky in der Fortsetzung zu Küster 's Käf. Eur. geliefert werden. pag. 9fl. Von europäischen Arten ist später noch ein Dryophilus siculus von liagusa (Natural. Sicil. 1896 p. 90) beschrieben worden. pag. 95. Ausser den 3 p. 95 — 97 beschriebenen Arten kommt noch eine vierte Art, Priobium EichJioffii Seidl. (Fauna halt. Ed. II 1891 p. 498, F. transs. 1891 p. 532) in Europa und in Deutschland vor. pag. 98. Ausser den 3 p. 98 — 100 beschriebenen Arten ist noch eine Art, Episernus granulatus Weise (Zeitschr. f. Ent. Bresl. 1887 p. 59) aus Schlesien und eine {Ep. angulicollis Thoms.) aus Lappland beschrieben worden. pag. 101. Zwei neue Gastrallus - Arten beschrieb ZoufaP): G-. striatus aus Syi-ien und G. unistriatus aus Griechenland und Syrien. pag. 104. Die Untergattung Z>e«fZro5/i^^/erMS (Nordafr.) Fair- maire Ann. Fr. 1879 p. 258, Leprieurii Chobaut (Ann. Fr. 1894 p. 107 fig.). pag. 152. Als europäische Arten der Gattung Lasloderma sind noch zu nennen: L. micans Mannh. aus Finnland, apicatum Muls. aus Frankreich, bicolor Schauf. aus Frankreich und Spanien, torquatum Chevr. aus Corsica und bubalus Fairm. aus Corsica und Italien, doch sind diese Arten noch nicht auf ihre etwaige Zusammengehörigkeit geprüft. 812 Nachträge und Berichtigungen. pag. 155. Eine dritte europäische Art, Mesocoelopus creticus Fairm. (Ann. Fr. 1880 p. 241) wurde von Fairmaire aus Greta beschrieben. pag. 155. Die Gattung StageUis Woll. (= Theca Muls.) wurde von Reitter übersichtlich dargestellt (Deut. ent. Zeit. 1884 p. 86—87). Ferner beschrieb Reitter eine neue Gattung Xylotheca mit einer neuen Art {X. Meieri), die von William Meier in der Nähe von Hamburg gesammelt -s^oirde, wohin sie aber freilich importirt sein kann (Wien. ent. Zeit. 1897 p. 204— 206). p. 157. Als europäische Arten sind noch zu nennen : Dorcatoma punchdata Muls., die auch in Deutschland vollkommen soll, externa Muls. aus Frankreich (importirt), lanuginosa Baudi (Berl. ent. Zeit. 1873 p. 334) aus Sardinien. Aus Sibirien beschrieb Reitter (Deut. ent. Z. 1879 p. 226), aus Japan Kiesenwetter (ibid. p. 318) eine neue Art. Nachträge zur Familie CIOIDAE. pag. 173. Reitter gab eine Revision der ganzen Familie (Deut, ent. Zeit. 1878) und stellte dabei eine neue Gattung Diphyllocis auf für eine neue Art D. opaculus Reitt. (loc. cit. p. 57) aus Croatieu, Ungarn und aus Deutschland und später beschrieb er noch eine neue Gattung, Cisarthron mit einer neuen Art, C. laevicoUe Reitt. (ibid. 1885 p. 209) aus Bosnien. pag. 174. Eine umfassende Bearbeitung der europäischen Arten lieferte Reitter (Deut. ent. Zeit. 1878). Später sind von europäischen Arten noch hinzu gekommen: C. glacliator Flach (Deut. ent. Zeit. 1882 p. 250) aus Sachsen, C. bilameUatus Fowl. (Ent. Month. Mag. 1884 p. 130) aus England, petropolitanus Jacobson (Hör. ross. XXIX 1895 p. 520). Reitter beschrieb ferner 1 neue Art aus dem Caucasus (Verh. Zool. bot. Ges. Wien 1879 p. 477) und 1 aus Sibirien (Deut, ent. Zeit. 1887 p. 515), Kiesenwetter 1 aus Japan (ibid. 1879 p. 320). pag. 190. Die J] nter gattung EntyjMS wurde von Reitter (loc. cit.) mit der Gattung Bhopalodontus vereinigt. pag. 195. Reitter gab eine Revision der Gattung Bhopalodontus (loc. cit. p. 30), die er auf 4 Arten brachte, und Brisout fügte eine Art, Bh. Populi Bris. (Ann. Fr. 1878 p. 63) aus Frankreich hinzu. pag. 199. Eine Art, Aspidiphorus japonicus Reitt. (Verh. Zool. bot. Ges. Wien XXVHI 1879 p. 202) kommt aus Japan hinzu. Nachträge und Berichtigungen. 813 Nachträge und Berichtigungen zur Familie TENEBRIONIDAE. pag. 201 Z. 9 : Statt ,,clypei^'- soll „capitis" stehen. pag. 202 Z. 32: Hinter „Oberlippe" muss „meist" stehen, und zwar aus Grründen, die p. 541. 547, 611, 664 näher angegeben sind. pag. 205 Z. 4: Hinter „ist" muss „oft" eingeschaltet werden. ibid. Z. 8 : Ueber die Auszeichnungen des Männchens ist Folgendes zu bemerken: Durch ein Borstengrübchen, in der Mittellinie der Unterseite des Körpers gelegen, zeichnen sich hei mehreren Arten verschiedener Gattungen die Männchen aus. Bei sehr vielen Blaps- Arten ist am Abdomen ein solches Borstengrübchen vorhanden (vergl. p. 243), bei mehreren Erodius-Axien und bei Himatismus (ob bei allen Arten?) auf dem Prosternum, bei Enoplopus dentipes auf dem Kinn (vergl. p. 679). In anderen Familien hat noch das Männchen von PytJio ebenfalls auf dem Kinn ein Borstengrübchen. Mehr als ein Borstengrübchen, aber ebenfalls in der Mittellinie der Unterseite gelegen, zeigt unter den Heteromeren die Meloiden- Grattung Glasunovia, deren Männchen auf dem 2. und 3. Abdominal- segment je ein solches besitzt. Auch bei Dermestes hat das Männchen bald auf einem, bald auf 2 Abdominalsegmenten ein Borstengrübchen. Ich halte sie für Duftorgane (vergl. p. 207). pag. 205 Anm. 8 : Die Stinkdrüsen von Blaps mortisaga hat G i 1 s o n (La Cellule V p. 1—21. — Bert kau Jahresber. 1889 p. 199) genauer untersucht. pag. 205. Ueber die Speicheldrüsen der Larven von Tenebrio moUtor berichtete Reschatin (Hör. Eoss. T. 15. 1880 Bull. p. XVII). pag. 206. Zum Trachealsystem ist zu bemerken, dass Landois u. Thelen (Reich. Arch. 1866 p. 391) eine Untersuchung über den Tracheenverschluss bei Tenebrio molitor geliefert haben. Ueber den Tracheenverschluss bei den Insecten überhaupt lieferten dieselben Autoren (Zeit. wiss. Zool. XVII 1867 p. 187—214) eine Arbeit, in welcher dieser Verschluss auch von Cicindela campestris, Hydrophilus piceus, Geotrupes vernalis, Melolontha vulgaris, iMcamis Gervus, Meloe proscarabaeus, Lamia textor und endlich von einem Curculio nehulosa (unter dem wir wahrscheinlich Cleonus nebulosus zu verstehen haben) beschrieben wird. 814 Nachträge und Berichtigungen. pag. 207. Ueber die Entwickelung des facettirten Auges von Tenebrio molitor haben Landois und Thelen eine Untersuchung geliefert (Zeit. f. wiss. Zool. XVII 1867 p. 34— 43 tab. V fig. 1— 12), und über das Verhalten des Darmepithels während der Metamorphose derselben Art stellte Ren gel (Zeit. Aviss. Zool. LXII p. 1 — 60 Tab. I fig. 1 — 11) eingehende Untersuchungen an. — Ueber die Bildung der Flügel in der Larve von Tenebrio molitor berichtete Heymos (Ges. Naturf. Fr. Berlin 1896 p. 142—144). pag. 207 Z. 26: Unzugänglich ist mir eine Arbeit von Gissler geblieben, die in den Bull, of Brooklyn Entom. Soc. T. I 1878—79 erschienen sein und den Titel führen soll „Coleopterous Larvae of Tenebrio nidae' ' . pag. 208 Z. 8: Statt „Clamoris crenata^'' muss es heissen „Phthora crenata Muls." (Vergl. p. 570). ibid. hinter Z. 20 ist einzuschalten: 1867 Gernet Hoplocephala haeinorrhoidalis 1869 — Gnathocerus cornutus pag. 209 hinter Z. 10 ist hinzu zu fügen: 1892 Xambeu Blaps plana — Helops laticolUs — — pyrenaeus ibid. Z. 13: Statt „Familien" soll es heissen „Unterfamilien", ibid. Z. 33 muss lauten: intermedium, Colliardii, Gonocephalum pusillum, Melanimon tibialis. ibid. Z. 42: Statt „Clamoris^'' muss es heissen „Phthora''. pag. 210 Z. 2: Statt „transversiis^'' muss es heissen ,,picipes". ibid. Z. 3: Statt „striatus^'' muss es heissen „laeviodostriatus, laticollis'\ pag. 214 Z.25: Statt „Microsoum^^ muss es heissen „i/eZam'mo?^". ibid. Z. 27: Hinter „hai-t." ist hinzuzufügen „(ex Schiödte)"; denn nach Perris ist sie wesentlich anders gebildet, indem das letzte Doppelsegment an der Spitze nicht gerundet und unbewaffnet, sondern konisch und mit 4 hornigen Spitzen bewaffnet ist. Der Widerspruch ist noch unaufgeklärt. Schiödte's Beschreibung er- innert an die ÄllecuUden-Lia,Yven. pag. 215 Z. 21: Statt „einspaltig" soll es heissen „einspitzig". ibid. Z. 21 u. 22: Statt „Abdominalsegment" soU es heissen , , Der salsegment' ' . pag. 216 Z. 17: Statt „Clamoris^^ muss es heissen „P/j^/«ora Muls." — (Vergl. p. 570). pag. 217. Was die paläontologischen Funde betrifft, so sind ziemlich zahlreiche Arten aus der Familie beschrieben worden, die hier nach Scudder (Index to the known fossil Insects of the World 1891) aufgeführt werden mögen. Nachträge und Berichtigungen. 815 Tentyridium peleum Westwood Quart. Journ. geol. See. Lond. X 1854 p. 393 tab. 14 fig. 21. — Giebel Ins. d. Vorw. 1856 p. 108. Tagenopsis brevicornis Heer Urw. d. Schweiz 1865 p. 377 fig. 257, 257b. — II Aufl. 1879 p. 402. — Scudder Zittels Handb. II 1885 p. 791 fig. 1018. Blapsidium Egertonii Phillips Geol. of Oxford 1871 p. 173. — Brodie Distr. corr. foss. Ins. 1873 p. 14. Blapsium Egertonii Westwood Quart. Journ. geol. Soc. Lond. X 1854 p. 393 tab. 14 fig. 13. - Giebel Ins. d. Vorw. 1856 p. 109. Blaps Studeri Giebel ibid. p. 108. — Brodie Foss. Ins. sec. rocks Engl. 1845 p. 48 tab. 6 fig. 16. Pimelia Wittsii Giebel Ins. d. Vorw. 1856 p. 108. — Zekelii Giebel ibid. p. 107. — Brodie Foss. Ins. sec. rocks Engl. 1845 tab. 6 fig. 20. Asida sp. Serres Geogn. terr. tert. 1829 p. 222, 266. Sepidium sp. Serres loc. cit. p. 222. Opatrum pristinum Heyden Palaeontogr. XV 1866 p. 144 tab. 22 fig. 27. — Käf. u. Pol. p. 14 tab. I fig. 27. — sabulosum Meyer Ersch u. Grüber Encycl. d. Wiss. Sect. II T. XVIII 1840 p. 539. - Scudder Zittels Handb. Pal. II 1885 p.791. — sp. Burmeister Handb. I 1832 p. 635. — Man. ent. 1836 p. 577. — sp. Serres Geogn. tei-r. tert. 1829 p. 222. Microzoitm veteratum Heyden loc. cit. p. 145 tab. 22 fig. 28. Crypticus Ungeri Giebel Ins. Vorw. 185 6p. 110. — Westwood Quart. Journ. geol. Soc. Lond. X 1854 p. 393 tab. 14 fig. 15 (ohne Namen). Cossyphus sp. (oder Gassida?) Wollaston Quart. Journ. geol. Soc. Lond. XIX 1863 p. 401. Bolüophagus vetustus Heyden ibid. p. 145 tab. 22 fig. 23. — sp. BerendtD.Bernst. bef. org. Reste Vorw.1 1845 p. 56 (Notiz). Diaperidium mithrax Westwood ibid. p. 383, 394 tab. 15 fig. 8. Platydema Geinitsü Heyden loc. cit. p. 145 tab. 22 fig. 22. TJloma avia Heyden Palaeont. X 1862 p. 70 tab. X fig. 7. Tenebrio innominatus Wegenbergh Arch. Mus. Teyl. II 1869 p. 285 tab. 37 fig. 41. — Ins. foss. calc. lithogr. 1869 p. 39 tab. 4 fig. 41. — rugosostriatus Giebel Ins. d. Vorw. 1856 p. 109. — Brodie Foss. Ins. sec. rocks Engl. 1845 p. 32 tab. 6 fig. 2 (ohne Namen). — effossus Germar Fauna Ins. Eur. XIX 1837 p. 8 tab. 8. — Giebel Ins. Vorw. 1856 p. 109. — primigenius Scudder Rep. progr. geol. Surv. Can. 1879 B. 183. — Ins. tert. Nicol. 1979 p. 8. — Tert. Ins. N. A. 1890 p. 483 tab. II fig. 32. 816 Nachträge und Berichtigungen. Tenebriosenex Hey den Palaeont. VIII 1859 p. 7 tab. I fig. 6. — calculensis Scudder Geol. Surv. Canada p.31 tab. III fig. 1 u. 6. Helopides hildesiensis Eoemer Zeit. Deut. geol. Ges. XXVIII 1876 p. 351 fig. 2, 2 a. Helopium Ägabus Westwood Quart. Journ. geol. Lond. X 1854 p. 387, 393 tab. 14 fig. 2. — Giebel Ins. d. Vorw. p. 111. Helopidium neoridas Westwood ibid. p. 389, 395 tab. 16 fig. 13 — Scudder Zittels Hand b. II p. 791 fig. 1017. Helops Meissneri Heer Ins. tert. Oen. I 1847 p. 161 tab. 5 fig. 9. — Giebel Deut. Petref. 1852 p. 650. — Ins. Vorw. 1856 p. 111. — molassicus Heer Flora foss. Grönl. II 1883 p. 145 tab. 109 fig.9. — wetteravicus Hey den Palaeont. XIV 1865 p.33 tab. 9 fig. 18. — Heer Flor. foss. Grönl. II 1883 p.l45 tab. 109 fig. 8, 8b-c. — sp. Giebel Zeit. ges. Nat. VII 1856 p. 385 tab. 5 fig. 2. pag. 219. Eine etwas abweichende Eintheilung auf Grund der bei einigen Gattungen sichtbaren Gelenkhaut zwischen dem 3., 4. und 5. Abdominalsegment ist p. 490 — 491 gegeben. pag. 219 — 220. Zur Aufnahme der beiden p. 476 resp. 490 besprochenen Unterfamilien Epitragini und Lachnogyini muss die Uebersicht der Unterfamilien von a' an wie folgt lauten: a' Hinterhüften quer stehend oder rundlich. 1, Hinterhüften sehr weit auseinander stehend. 2. Erodiini. 3. Adesmiini. 1 ' Hinterhüften massig weit aus einander stehend, Tibien mit massig langen Enddornen. 2, Fühler 11-gliedrig. 3, Flügel fehlen immer, Flügeldecken an der Naht verwachsen, das Abdomen meist stark umschliessend, die vorderen Tarsen meist plump und unten nur mit Borsten oder Stacheln besetzt, Oberseite des Körpers kahl. 4. Tentyriini. 3' Flügel meist vorhanden, Flügeldecken das Abdomen nur wenig umschliessend, meist nicht verwachsen, die vorderen Tarsen meist schlank, Oberseite des Körpers oft behaart. 4 a. Epitragini. 2' Fühler 10-gliedrig. Hierher würden die Adelostomini kommen, wenn sie nicht natürlicher neben den Stenosini ständen. B' Das Kinn deckt die Unterkiefer nicht (Ausnahme Adelostomini). b , Kopfschild mit einfachem Vorderrande, Kopf auf der Unterseite einfach, Körper klein. 1, Epipleuren fehlen, Vorderbeine Grabbeine, Fühler 11-gliedrig, Halsschild breit und gewölbt. 4 b. Lachnogyini. Nachträge und Berichtigungen. 817 1' Epipleuren deutlich, Beine oft dick, aber keine Grabbeiue. 2' Fühler 10-gliedrig. 5. Adelostomini. V Fühler 11-gliedrig. 6. (1) Stenosini. b^ Kopischild mit dreilappigem Vorderrande, Kopf auf der Unter- seite jederseits neben dem Kehlausschnitt in einen dornförmigen Fortsatz ausgezogen, Epipleuren fehlen, Fühler 11 - gliedi'ig. Körper gross. 7. Elenophorini. pag. 220 Z. 12: Hinter ...,Pedi/nini'-'- ist hinzu zu fügen „und „Phaleria'^ ibid. Z. 17: Statt „(Ausnahme Mlcrozoum)'^ muss es heissen „selten ist der Fortsatz zugespitzt, dann aber das Kopfschild aus- gerandet". pag. 221 Z. 28: Statt Pachyscelina soll es heissen Platyscelina, ibid. Z. 33: Hinter „zugespitzt" muss stehen „oder wenigstens zugerundet". ibid. Z. 40: Am Schluss des Satzes ist hinzu zu fügen „Unterkiefer stets frei". pag. 222 Z. 13 u. 15: Hinter „Kopf" ist hinzu zu fügen „auf der Unterseite". ibid. Z. 23: Hinter ,, Unterseite" muss „meist" stehen. pag. 223. Von paläarktischen Gattungen sind noch zu nennen als zu den Erodüni gehörend: Leptonychus Ohevr., von der eine Art (laevisternus Fairm. Ann. Fr. 1892 p. CLXXVIII) in Tripolis vor- kommt, Arthrodeis Sol., von der 2 Arten (erodioides Fairm. Pet. Nouv. Ent. I p. 543, glomeratus Fairm. Ann. Fr. 1870 p. 384) in Marocco vorkommen, und Ammosoiim Semen, mit 2 Arten (hyalinum und hulla Sem. Hör. ross. XXV 1891 p. 353 u. XXVII 1895 p. 353) aus Transcaspien, pag. 224. Aus dem paläarctischen Gebiete sind folgende Gattungen der Tentyriini als im Gemminger-Harold'schen Catalog noch nicht stehend aufzuführen: Thalphobia, Amblycara Fairm. (Ann. Fr. 1870 p. 385, 1893 p. CXLVII) und Oterophloeus Desbr. (Bull. Ac. Hipp. 1881 p. 53) aus Marocco, MicroUemma Sem. (Hör. ross. XXIV 1890 p. 213) aus Trans- caspien, Colposcythis, Dordanea, Dengitha, Melaxumia, Scythosoma ßeitt. (Brunn 1890 p. 113, Hör. ross. XXI 1887 p. 357, Deut. ent. Zeit. 1887 p. 516, Wien. ent. Zeit. 1895 p. 280, 281) aus Centralasien und Paivea WoU. von den Canarischen Inseln. Dann gab Reitter 1896 eine neue Uebersicht der paläarctischen Gattungen, in welcher mit Ausnahme der 4 erstgenannten (von Fairmaire, Desbrochers und Semenow), die ihm unbekannt geblieben sind, alle aufgeführten Gattungen aus einander gesetzt und noch 5 neue hinzugefügt sind: Catomulus mit 1 Art aus Marocco, V. 1. 52 8]g Nachträge und Berichtigungen. Herlesa mit 1 Art aus Algier, Orocina mit 2 Arten aus Turkestan, Scythodonta mit 1 Art aus Nord-China, Tynteria mit 1 Art {humerosa Fairm.) aus Algier (Deut. ent. Zeit. 1896 p. 298-303). ibid. Z. 10: Statt „Crnothosia Fisch." ist „Bailognatha Esch." zu setzen und als Synonym „(Gnothosia Lac. nee Fisch.)" hinzu zu fügen. Von dieser Gattung gab Reitter (Deut. ent. Zeit. 1896 p. 313—317) eine Revision, in welcher er mehrere neue Arten aus Griechenland und Kleinasien beschrieb. Die Benennung der Gattung als Bailognatha Stev. ist unrichtig, da Steven keine Gattung dieses Namens be- schrieben hat (das Citat in Kraatz Tenebrionid. ist falsch). Es muss Aah^Y Bailognatha ^sch. heissen, wie Reitter übrigens p. 297 richtig schreibt. Der Name Gnothosia Fisch, ist auf Capnisa Lac. zu übertragen, und von dieser Gattimg gab Reitter (Ent. Nachr. XXII p. 129 — 135) eine dichotomische Auseinandersetzung, in der er 6 Arten neu beschrieb. ibid. Von der Gattung Calyptopsis gab Reitter eine Uebersicht, in welcher er 18 Arten aus einander setzte (Deut. ent. Zeit. 1896 p. 305 — 311), von denen 6 neu itnd unter diesen eine (C. capnisoides) aus Griechenland. pag. 225. Eine neue europäische Pachi/chila- Art (Lampedusae) aus Sicilien beschrieb Kraatz (Natural. Sicil. 1896 p. 101). ibid. Hinter den Tentyriini sind die Unterfamilien Epiiragini und Lachnogyini hinzu zu fügen. 4«. Epitragini. Bei den paläarctischen Gattungen sind die vorderen Tarsen bald plump und auf der Unterseite mit kleinen Bürsten besetzt, bald sehr schlank und ohne Bürsten, der Fortsatz des Prosternums greift nicht in das Mesosternum ein und das Halsschild ist schmal. Eine Gattung ist ungeflügelt. Semenow hat die hierhergehörenden Gattungen Himatismus Er. (Arch. 1843 I p. 253), Sphenaria Mdn. (Ins. Lehm. II 1848 p. 24) und Asphena Sem. (Hör. ross. XXIV 1889) zusammengezogen und in 5 Untergattungen getheilt, die er (Hör. ross. XXV 1891 p. 96) wie folgt unterscheidet: Die Untergattungen von Himatismus nach Semenow. 1, Der ganze Körper mehr oder weniger behaart. 2, Augen mehr oder weniger gewölbt und vorragend, Vorder- winkel des Halsschildes nicht vorgezogen, ziemlich stumpf. subg. Himatismus Er. 2' Augen ganz flach, Halsschild stark trapezförmig, nach vorn stark verengt, alle Winkel stark vorgezogen und spitz. subg. Leptosphena Sem. Nachträge und Berichtigungen. 819 1' Der ganze Körper kahl, im Leben bisweilen bestäubt. 2, Flügeldecken an der Basis fein gerandet, Kopf gestreckt, ohne Eindrücke, Stirn und Koj^fschild stark gewölbt, dieses an der Spitze gerade abgestutzt, diu-ch keine Naht von der Stirn getrennt, Fühler zur Spitze nicht verdickt, alle Glieder cylindrisch oder fast cylindrisch, Körper wenig gestreckt, hinten nicht zugespitzt, ganz kahl, im Leben nicht bestäubt. subg. Asphena Sem. 2' Flügeldecken an der Basis ungerandet, Kopf wenig gestreckt oder kurz, vorn mehr oder weniger eingedrückt, Kopfschild flach oder kaum gewölbt, an der Spitze mehr oder weniger ausgebuchtet, die Stirnnaht mehr oder weniger angedeutet, die Fühler zur Spitze etwas verdickt, die letzten Glieder nicht cylindrisch. 3, Kopfschild gerundet oder kaum ausgebuchtet, die Gelenk- haut der Oberlippe nicht sichtbar. subg. Sphenaria M6n. 3 ' Kopfschild mit tiefer, schmaler Ausrandung, die Gelenkhaut der Oberlippe sichtbar, Halsschild quer, fast herzförmig, vorn ziemlich stark verbreitert, die Beine (besonders die Vorder- beine) ziemlich kräftig, Körper kahl, im Leben leicht weiss bestäubt. subg. Colposphena Sem. Zu bemerken ist, dass Semenow in seiner Uebersicht der Arten nur die Arten Central -Asiens berücksichtigt hat, so dass es sehr zweifelhaft scheint, ob auch die übrigen Himatismus- Arten eine Ver- einigung mit Sphenaria rechtfertigen. Jedenfalls zeigt keine der von Semenow unter Himatismus vereinigten Arten (von denen mir 1 1 und dazu noch 1 unbeschriebene vorliegen) das eigenthümliche, von Marse ul 1867 "zuerst beschriebene und von Haag als allgemein hervorgehobene Merkmal des Männchens (Borstengrübchen auf dem Prosternum), welchen Umstand Semenow ebensowenig erwähnt, wie er die Haag' sehe Monographie der Gattung Himatismus in seiner sonst erschöpfenden Literaturangabe (p. 355) überhaupt anführt. Ich glaube, dass man gut thut, die Gattungen Himatismus, Sphenaria und Asphena aiis einander zu halten, vielleicht auch Cyphostethe Mars., da sie (nach Marseul) die gerandete Flügeldeckenbasis von Asphena mit dem männlichen Geschlechtsmerkmal von Himatismus verbindet. Man könnte sie vielleicht in nachstehender Weise unterscheiden, wobei jetzt, wie Haag schon vorahnend befürchtet hat, eine flügel- lose Gattung hinzukommt: Die paläarctischen Gattungen der Epitragini. 1 , Flügel fehlen, Flügeldecken ganz ohne Schultern, an der Basis nicht breiter als das Halsschild und nicht gerandet, Tarsen 52* 820 Nachträge und Berichtigungen. lang und schlank, auf der Unterseite nur beborstet, mit grossen Klaueii. Hierher eine Art, 1840 in der Songorei von Schrenk an den sandigen Ufern des Balchasch-See's gesammelt und von Gebier (Bull. Petersb. 1842 T. I) zuerst als Helops tomentosus und später (Bull. Mose. 1859 VI p. 340) als Epitrkhia tomentosa beschrieben. Die Gattung wurde jedoch nicht beschrieben. EpitricMa V Flügel ausgebildet, Flügeldecken mit vorstehenden Schultern, die deutlich breiter als das Halsschild sind. 2, Basis des Halsschildes gerandet, Fühler zur Spitze verdünnt. 3, Moännchen ohne Borstengrübchen auf dem Prosternum, Kopf- schild und Stirn durch keine Naht und durch keine Ein- senkung getrennt, Oberseite stets unbehaart. Hierher A. Komaroivä ßeitt., Antonowü Sem., Grombcsewskü Sem. und Koltsei Reitt. aus Centralasien. Äsphena Sem. 3' Männchen mit einem Borstengi-übchen auf dem Prosternum, Oberseite bald kahl, bald behaart. Hierher Himatism. ferru- gineus Mars, und Avahrscheinlich Perr audierei Mars., sowie eine unbeschriebene Art (falls dieselben das Borstengrübchen beim Männchen haben), alle 3 aus der Sahara. Cyphostethe Mars. 2' Basis des Halsscliildes nicht gerandet. 3, Männchen mit einem Borstengrübchen auf dem Prosternum, die vorderen Tarsen kurz und plump mit ziemlich kleinen Klauen und (ob bei allen Arten?) mit kleinen Bürsten auf der Unterseite, Oberseite meist behaart. Hierher zahh'eiche Arten aus Afrika u.nd Südasien, die von Erichson, Haag, Fairmaire, Kolbe, Quedenfeldt, Gestro und Walker beschrieben wurden, eine Art (i?. viUosus Haag) auch in Europa. HimaUsnms Er. 3' Männchen ohne Borstengrübchen auf dem Prosternum, Vorder- tibien bis zur Spitze schmal, alle Tarsen lang iind schlank, mit grossen Klauen, auf der Unterseite nur mit sparsamen Börstchen besetzt'). Centralasien. SpJienaria M^n. a, Kopfschild vorn gerundet oder gerade abgeschnitten, b, Oberseite behaart. Hierher Sph.rubripes 'Reitt. (= tomen- tosa Sem.), Olgae Sem., siituralis Sem., vestüa Reitt., chotanica Sem. und Beüteri Sem. {Himatisnms Sem. nee. Er.) subg. Leptosphena Sem. ^) Bei der Untergattung Colposphena , die mir unbekannt ist, sind die Vordertibien und Tarsen vielleicht anders gebildet und dann könnte sie als besondere Gattung zu betrachten sein. Nachträge und Berichtigungen. 821 b' Oberseite kahl oder bestäubt. Hierher S. elongata Men,, Menetriesii Sem., obtusa Sem., Karelinii Men., Hauseri Eeitt., acuta Sem. {= Hauseri?) und Seivertecnvn Sem. subg. Sphenaria i. sp. a' Kopfschild vorn tief ausgerandet, Oberseite kahl oder bestäubt, (ex Semenow). Hierher S. brevicolUs Solsky und brevipes Sem. subg. Colposphena Sem. 4A. Kjnchnog^ini. Vordertibien breit, an der Spitze stark zahnförmig nach aussen ausgezogen, das Halsschild quer und nach hinten verengt, die Fühler kurz, die ganze Oberseite mit ausgehöhlten Schuppen bekleidet, Körper- form an Heferocents erinnernd. Zwei Arten L. squamosa Men. und Hauseriana Reitt. aus Centralasien. Lachnogya Men. pag. 225 letzte Z.: Hier ist noch zu erwähnen, dass Haag (Mon. d. Eurychoriden 1875 und Deut. ent. Zeit. 1875 Heft V p. 63—68, ibid. 1879 p. 294, Mitth. Münch. Ent. Ver. II 1878 p. 82) 6 neue Arten der Gattung Adelostoma beschrieb, Fairmai re 2 (Ann. Fr. 1890 p. 554 und 1893 p. 149), Reitter 3 (Bedelii, longiceps, Hauseri) aus Algier, Tunis, Syrien (Wien. ent. Zeit. IV 1885 p. 317, XIV 1895 p. 203) und Che vrolat 2 {ovalipenne, parallelum) aus Kleinasien (Pet. Nouv. Ent. II p. 117). Die ibid. p. U8 von Chevrolat be- schriebene Art (scahrum) aus Dalmatien ist nach Champion (List suppl. to Munich. Cat. Tenebrion. p. 38) nichts anderes als Ad. sidcatum. Haag stellte auch (loc. cit. 1875 p. 66) eine neue Gattung (Herpsis) für Ad. rugosmn Gor. auf. pag. 226 Z. 4: Statt „C. collaris^^ muss es heissen ,.E. collaris'^. pag. 227. Als paläarctische Gattungen der Pimeliini, die nach dem Catal. Gemrainger & Harold beschrieben wurden, sind zu nennen: Mantichonda Reitt. (Hör. ross. XXIII 1889 p. 695. — Verh. Ver. Brunn XXXI 1893 j). 246) mit 2 Arten aus China, Argyropliana , Homopsis und Przewalskia Semen. (Hör. ross. XXIV p. 222, XXVII p. 258 u. 262) mit je 1- — 2 Arten aus Central -Asien, Idiesa Reitt. (Verh. Ver. Brunn XXXI 1893 p. 245) mit 2 Arten (Fischeri Men., Eversmannii Kraatz) aus Central-Asien, Trigonocnera Reitt. (loc. cit. p. 213) mit einer Art aus China, Storthocnemis Karsch (Berl. ent. Zeit. XXV 1881 p. 47) mit einer Art von der Oase Kufra, Euthriptera Reitt. (loc. cit. p. 229) mit einer Art (grisescens Fairm.) aus Algier, Pelorocnemis Solsky (Hör. ross. XI 1875 p. 283) mit einer Art aus Central-Asien, Stalagmoptera Solsky (ibid. p. 286) mit 10 Arten eben- daher, Sympiezocnemis Solsky (ibid. p. 290) mit 2 Arten ebendaher, Äpatopsis Sem. (ibid. XXV 1891 p. 368) mit 2 Arten ebendahei-, 822 Nachträge und Berichtigungen. Pachylodera Quedenf. (Berl. ent. Zeit. XXXIII 1889 p. 399) mit 1 Art aus Tripolis. ibid. Bei Lasiostola ist zu bemerken, dass Kraatz weitere lU Arten aus Central-Asien (Deut. ent. Zeit. 1882 p. 89, 90, 330, 331, 1883 p. 358 u. 359, 1885 p. 293) und Eeitter weitere 6 Arten eben- daher beschrieb und eine umfassende Revision der Gattung lieferte (Best. Tab. Unecht. Pim. Verh. Ver. Brunn XXXI 1893 p. 220—224). Die Gattung Centrocnemis Kraatz fällt mit Lasiostola zusammen. Reitter lieferte (loc. cit.) eine Revision fast aller hierher gehörigen paläarctischen Gattungen mit Ausnahme von Pimelia. pag. 228. Bei den Sepidiini ist als zweite im paläarctischen Faunengebiete vertretene Gattung Vieta Cast. (= Dymonus Sol.) zu nennen, da eine Art (algeriana) von Allard aus Algier beschrieben ist. ibid. Eine Aveitere Gattung der Cossyphini stellte Desbrochers für Cossyphus minutissimus auf: Acanthodactylus (Frelon IV 1895 p. 5) und lieferte zugleich (p. 2 — 20) eine Revision der Arten des weiteren europäischen Fauuengebietes. pag. 230. Als paläarctische Gattungen der Stenosini sind vielleicht noch zu nennen: Reitterella Semen. (Hör. ross. XXV 1891 p. 362 mit einer Art aus Transkaspien), die nach Seraenow einen Uebergang zwischen den Stenosini und Leptodini bildet, und in diesem Falle auch Leptodes Sol. (= Leptodopsis Haag Deut. ent. Zeit. 23 1879 p. 408), von der Reitter (ibid. 1889 p. 32, Wien. ent. Zeit. XII 1893 p. 65, 93, Hör. Ross. XXIII) und Semeuow (Wien, ent. Zeit. X 1891 p. 271, Hör. Ross. XXIV 1889 p. 219, XXVII 1893 p. 228 - 233) mehrere neue Arten beschrieben. pag. 231 Z. 18: Statt „Etha"' muss es ^,Ethas^'' heissen. pag. 238 Z. 2 u. 3. Der Name Tagonoides ist zwar ein Jahr älter als Gnaptorina, allein trotzdem ist letzterer vorzuziehen, weil das Wort Tagonoides keine Substantiv-, sondern nur eine Adjectiv- form ist. Es kann vortrefflich als Speciesname, nicht aber als Gattungs- name verwendet werden. ibid. Als Unterschied zwischen Prosodes und Blaps ist viel- leicht noch das p. 664 Anm. 2 besprochene Merkmal zu constatiren. Von der Gattung Pro50fZes hat Reitter (Deut. ent. Zeit. 1893 p. 261) eine umfassende Revision publicirt, zu der Semenow (Hör. ross. XXVIII) einen beträchtlichen Nachtrag lieferte, so dass die Gattung gegenAvärtig gegen 150 Arten zählt. pag. 243 Anm. 1. Ausser bei Dermestes hat auch bei der Meloideyi- Gattung Glasunovia das Männchen an einigen Abdominalsegmenten ähnliche Borsten grübchen. Auf anderen Körpertheilen sind sie bei verschiedenen Heteronieren vorhanden (vergl. p. 813). Nachträge und Berichtigungen. 823 pag. 244. Zur Unterscheidung von Blaps ixncl Prosodes wird vielleicht auch das p. 664 Anni. 2 erwähnte Merkmal zu verwenden sein. pag. 245: Hierher gehört die Nachtragsbemerkung überXambeu's Beschreibung der Larve von Blaps plana, die p. 800 gemacht ist. pag. 250 Z. 30: Blaps mulüstriata ist hier zu streichen, da sie p. 287 doch noch gedeutet worden ist. ibid. Zu den mir unbekannt gebliebenen Arten sind noch zu nennen: Blaps hrevicolUs, marginicollis Fairm. (Ann. Belg. 1891 p. CXXXI) aus Kaschmir, und Bl. pudica Ball. (Bull. Mose. 1888 p. 704). Einige sehr merkwürdige Arten hat auch Hauser in ein- zelnen Stücken aus Turkestan mitgebracht, die noch unbeschrieben bleiben müssen, bis das ^ resp. das $ dazu bekannt wird. Im ganzen dürften seit meiner Bearbeitung jetzt schon weitere 100 Arten unbeschrieen sein. pag. 287 Z. 12: Statt „Taster" muss es „Basis" heissen. ibid. Z. 13: Statt „klein" muss es „fein" heissen. pag. 327 Z. 18: Hier ist hinzu zu fügen „L. 17 — 23 mm". pag. 329 Z. 17: Hier ist hinzu zu fügen ,,L. 20 — 22 mm". pag. 332. Champion!) i^^^ 2^884 und 1892 die in Central- Amerika vorkommenden Arten der Gruppe Asidini einer Revision unterworfen und mehrere neue Grattungen durch Einzelbeschreibungen aufgestellt, ohne dieselben indess systematisch (d. h. dichotomisch) aus einander zu setzen. Er führt folgende Gattungen auf: Asida Latr. (= Stenomorpha Sol., = Pelecyphorus SoL, = Euschides Lee, = Philolithus Lac.) mit 53 Arten, von denen 34 neu (eine als Ologlyptus beschrieben^). Tisamenes Champ. (subgen. von Asida?) mit einer (neuen) Art. Ucalegon Champ. (subgen. von Asida'}) mit einer (neuen) Art. Microschatia Sol. mit einer Art. Astrotus Lee. mit 7 Arten, von denen 6 neu. Sicharbas Champ. mit einer (neuen) Art. Ologlyptus Lac. (= Padostoma Lee, = Stenosides Sol.) mit 6 Arten, von denen 4 neu. Zaleticus Champ. (= Zamolxis Champ., subg. von Asida?) mit einer (neuen Art. Poliorcetes Champ. (subgen. von Asida?) mit einer (neuen) Art. ibid. Z. 16: Statt ,,Abth." soll es heissen „Abeille". !) Biologia Central! - Americana Col. IV 1. 1884 — 1893 p. 52—71 u. 491—506. 2) loc. cit. p. 69 u. 506. 824 Nachträge nnd Berichtigungen. pag. 333. Champion») hat 1884 und 1892 die in Central- Amerika vorkommenden Arten der Gattung- Asida aufgezählt und die zahlreichen (35) neuen durch Einzelbeschreibungen und Ab- bildungen kenntlich gemacht, es aber leider unterlassen, alle (53) dort vorkommenden Arten systematisch (d. h. dichotomisch) aus ein- ander zu setzen. Er vereinigte mit Asida 1884 die Gattungen Stenomorpha Sol., Pelecyphorus Sol., Euschides Lee. und Philolithus Lac. ohne sie als Untergattungen gelten zu lassen, und 1892 auch Tisamenes Champ., Ucalegon Champ., Poliorcetes Champ. und Zaleucus Champ. (= Zamolxis Champ.), die er aber als Sectionen der Gattung (also wohl als Untergattungen?) gelten liess. Ausserdem wurden noch zahlreiche (c. 90) exotische Arten von 1870 — 1895 beschrieben, die in Champion' s Nachtrag zum Münchener Catalog 1895 p. 61—64 aufgeführt sind. pag. 334. Da A. fasdcularis doch in unserem Fauneugebiete aufgefunden worden ist, geben wir jetzt folgende Uebersicht unserer Arten, die der 1. und 2. Gruppe angehören, unter Mitberücksichtigung von weiteren 2 Arten der 2. und 3. Gruppe aus Dalmatien resp. aus Italien, die vielleicht künftig auch noch in Istrien resp. in Tyrol gefunden werden könnten. Die Asida- A.Yt%\\ unseres Faunengebietes. 1, Hinterwinkel des Halsschildes rechtwinklig, nicht oder wenig nach hinten vortretend. (1. u. 2. Gruppe). 2, Halsschild quer, fast doppelt so breit als lang, nach vorn stark verengt, an der Spitze halb so breit als an der Basis, Körper kurz und breit. 3, Halsschild dicht und ziemlich grob gekörnt, hinter jedem Korn ein Funkt, in welchem ein kurzes niederliegendes Härchen entspringt, das den Punkt nicht überragt, die Basis beiderseits schwächer ausgebuchtet, der Mittellappen fast allein nach hinten vortretend, indem die Hinterwinkel fast gar nicht nach hinten gerichtet sind, die Börstchen auf den Rippen der Flügeldecken sind kürzer. L. 10 — 15 mm. Bei Triest, bei Görz, in Tyrol und am Rhein. sahulosa Fuessl. 3' Halsschild dicht mit flachen, ziemlich grossen Punkten be- setzt, deren Vorderrand kaum körnchenartig verdickt ist, in jedem Punkte entspringt ein niederliegendes längeres Haar, das über den Punkt hinausreicht, die Basis beiderseits etwas stärker ausgebuchtet, ausser den Mittellappen auch die Hinter- 1) Biologia Central! - Americana Col. IV 1. 1884 — 1893 p. 52—64 u. 491—503. I^ achträge und Berichtigungen. 825 winkel etwas nach hinten vorspringend, die Börstchen auf den Rippen der Flügeldecken sind länger und bilden da- durch stellweis deutlicher A'^ortretende Büschel. L. 9 — 12 mm. Istrien. fascicularis Germ. 2' Halsschild nur wenig breiter als lang, nach vorn viel weniger verengt, an der Basis nur 1^2 mal so breit als an der Spitze, wie bei A. fascicularis punktirt, die Basis beiderseits etwas ausgebuchtet, mit schwach nach hinten vortretenden Hinter- winkeln, Flügeldecken mit 3 borstentragenden Rippen, von denen die 1. mehrfach unterbrochen und die 2. stark ver- kürzt ist, Körper schmal und gestreckt. L. 9 — 12 mm. Italien und Corsica, könnte in Tyrol gefunden werden, (grisea Fbr. ? nee Oliv.) longicollis Sol. 1' Hinterwinkel des Halsschildes sehr spitzwinklig, durch eine starke Ausbuchtung der Basis dicht neben ihnen stai'k nach hinten vorgezogen, Halsschild fast doppelt so breit als lang, an der Spitze halb so breit als an der Basis, dicht punktirt, die Punkte an ihrem Vorderrande schwach gekörnt, die Flügeldecken und Körperform wie bei A. fascicularis. L. 10 — 11 mm. In Dal- matien. (setuUfera Küst. (?), acuticollis All. ol.). lineatocollis Küst. pag. 335 Z. 19: Vor „tief" soll stehen „massig", ibid. Z. 39: Statt ,,von" soll es heissen „an", ibid. letzte Z.: Statt „punktirt und jeder Punkt" muss es heissen ,, gekörnt und jedes Korn". pag. 336 Z. 23 : Hinter „sie" muss stehen „in Tyrol weit ver- breitet", und hinter ,, Meeres", muss stehen „z. B. bei Triest". ibid. Hier ist nachzutragen: 2. *^. fn.tcicutaris: elytris undulato-costatis, humeris subrectis, prothorace transversa punctata, setuUs longioribus obsito, angulis posticis paullo productis, acutiusculis. L. 9 — 11 imn. (^ elytris angustioribus, fortius costatis, humeris rectis. Ger mar Reise Dalm. 1817 p. 190. — Kraatz Berl. ent. Zeit. 1874 p.m. — Allard Abeille VI 1869 p. 187. Asidaterricola Küster XVI 1849 iio. 27. — Allard ibid. p. 188. Der Kopf ist zwischen Stirn und Kopfschild schärfer eingedrückt als bei A. sabulosa, im Uebrigen ebenso gebildet. Das Halsschild hat im Allgemeinen dieselbe Form wie bei A. sabulosa, d. h. es ist fast doppelt so breit als lang, nach vorn stark verengt, an der Spitze nur halb so breit als an der Basis. Im Speciellen ist die Basis beider- seits etwas stärker ausgebuchtet, so dass die Hinterwinkel etwas mehr nach hinten vortreten, die Seiten sind etwas stärker gerundet, be- {l526 Nachträge und Berichtigungen. sonders beim Männchen, iind die Vorderwinkel sind weniger spitz- winklig. Ganz anders ist aber die Skulptur des Halsschildes, indem statt der Körner nur massig grosse, dichte, ziemlich flache Punkte vorhanden sind, die nur einen schwach körnig erhobenen Vorderrand haben. Aus jedem Punkt entspringt ein längeres niederliegendes Haar, das weit über den Punkt hinaus nach hinten reicht. Die Flügeldecken sind ziemlich von derselben Form wie bei A. sahulosa, beim Männchen jedoch sind sie parallelseitiger,. auf dem Rücken noch flacher und die Schultern sind scharf rechtwinklig. Die Körnchen sind etwas feiner. Die 4 Rippen verlaufen wie bei Ä. sabulosa, treten aber schärfer vor, indem sie mit längeren Borsten besetzt sind. Der Seitenrand ist stärker vortretend als bei A. sabulosa. Das Männchen ist schmäler als das Weibchen, die Flügeldeccken sind parallelseitiger, auf dem Rücken viel flacher und haben stärkere Rippen. Die vorliegende Art sieht im Allgemeinen der A. sabulosa sehr ähnlich, ist aber leicht durch die Punktirung des Halsschildes von ihr zu unterscheiden. Ausserdem sind die Hinterwinkel des Hals- schildes etwas stärker nach hinten vortretend und der Seitenrand der Flügeldecken ist überall deutlicher ausgebildet. Von A. lineatocoUis, die ebenfalls dieselbe allgemeine Körperform zeigt, weicht sie durch viel weniger nach hinten vorgezogene, fast rechtwinklige Hinter- winkel des Halsschildes ab, und von A. longicollis durch das quere, nach vorn stark verengte Halsschild und durch breitere Körperform. Die Asida fascicularis wurde zuerst von Germar aus Dalmatien beschrieben; die von ihm herangezogenen Citate jedoch, nämlich Plafi/notus morbülosus Fabr. (Syst. El. I p. 140) und Opatrum vario- losum Duft. (Faima Austr. II p. 291) gehören nicht hierher, sondern zu Asida sabulosa, wohin Germar das Opatrum morbillosum Duft, ganz richtig stellt. Dagegen kommt Asida terricola Küst. als Synonym hinzu, da weder in Küst er 's noch in Allard's Beschreibung ein genügender Unterschied von unserer Art angegeben ist. Prof. Schreiber hat die Asida fascicularis aiich in Istrien, bei Pisino, bei Pola und auf der Insel Veglio gefunden, so dass sie also unserem Fauengebiete angehört. pag. 338. In Central - Amerika sind die Pedinini nach Champion^) durch folgende Gattungen vertreten: Opatrinus Latr. (= Anchophthalmus Gerst. , = Zidalus Muls., = Zodinus Muls., = Hopatrinus Gemm.) mit 2 Arten. Pedonoeces Waterh. (= Tessaromma Boh., = Lachnoderes Muls.) mit einer Art. ^) Biologia Centrali - Americana Col. IV 1. 1884—1893 p. 122—135 u. 526—530. Nachträge und Berichtigungen. 827 Blapstinus Latr. {=Heferopus Gast., =ÄspidiMS Muls.)mit 26 Arten, von denen 21 neu. Conibius Lee. mit 4 (neuen) Arten. Ullis Hörn mit 3 (neuen) Arten. Penichrus Champ. mit einer (neuen) Art. pag. 339. Zu den Platyscelina gehören vielleicht noch die Gattungen Bioramix, Chianaliis und Myatis Bates (Cist. Ent. II 1879 p. 478 — 480) aus Central- Asien. pag. 342. Ausser den in der Tabelle beschriebenen und erwähnten Arten sind noch von 1870 — 1896 folgende publicirt worden : Platyscelis seriepundata und Hauseri Keitt. (U. ent. Z. 1890 p. 362 u. Wien, ent. Z. 1895 p. 156), siningensis Friv. (Term. füzet. XII p. 210) aus China, laeviuscula und Prevostü Fairm. (Cmpt. r. ent. Belg. 1891 p. XCVII u. Ann. Fr. 1888 p. CGI), strigicolUs Lewis (Ann. Mag. Nat. Eist. 1895 p. 447). Ferner PI. {Platynoscelis) Sädlitm, Mrghisica, humeralis, hlapoides, turanica, PI. (Leipopleura) tenuissima, PI. (Oodescelis) hirsiita und Aulonoscelis nov. subg. (für PI. Hauseri) Reitter (Deutsch, ent. Zeit. 1896 p. 172-176). ibid. Z. 28 : Hinter „Eand" ist einzuschalten „von oben". pag. 346 Z.40: Statt „12—12" soll es heissen „10—12". pag. 357. Platyscelis melas ist nach der p. 800 gegebenen Notiz auch in Deutschland gefunden worden. Es muss daher Z. 15 heissen : 1. PI. (Ootieseeiis) melas i pag. 358 Z. 5: Es muss heissen: S. in. fOadescelis} polita: pag. 359 Z. 12: Es muss heissen: Fl. (Oodescelis} gages: pag. 379 : Als Synonyme von Pedinus helopioides sind hinzu zu fügen : Crypticus in flatus Reiche Ann. Soc. ent. Fr. 1858 p.262. (secBedel) ? ^Blaps laticollis Herbst Käf. VIII 1799 p. 198 tab. 129 fig. 3. pag. 362. Von der Gattung Heterophylus beschrieb Reitter (Deut, ent. Zeit. 1896 p. 159, 160) weitere 3 Arten (j)arvulus, angustitarsis, amplicoUis) aus dem Caucasus und aus Transcaspien. pag. 380. Zur Synonymie von Pedinus helopioides ist noch Folgendes zu bemerken: Herb st 's Blaps laticollis könnte vielleicht ein Männchen unserer Art darstellen, doch ist diese Deutung immerhin fraglich und würde eine Aenderung der Nomenclatur nicht recht- fertigen. Crypticus inflatus Reiche ist nach Bedel die vorliegende Art und die Beschreibung steht dem nicht entgegen. (Vergl. p. 837 den Nachtrag zu p. 463). pag. 387 Z. 32: An Stelle der Worte „die schwerlich hierher" ist zu setzen „(femoralis), die zu Blaps". 828 Nachträge und Berichtigungen. pag. 402. Die Gattung OJocrates ist schon 1832 von Stephens als Phylan genügend charakterisirt worden (111. "brit, Ent. V 1832 p. 20. — Man. brit. Ent. 1839 p. 322). Da aber der Name Phylan keine lateinische Endung und nicht einmal einen lateinischen Klang hat, so sind wir nicht gezwungen, durch seine Einführung die gangbare Nomenclatur zu ändern. pag. 403 Z. 11: Champion beschrieb ausserdem &mQia. Olocrates latipennis aus Marocco (Trans. Ent. See. Lond. 1891 p. 384), über den eine Notiz p. 800 gegeben wurde. pag. 405. Den Synonymen von Olocrates gihbiis ist hinzu zu fügen : Phylan ^iT'JMS Stephens 111. brit. Ent. V 1832 p. 20. pag. 413 Z. 12: Hinter „Ileterotarsus^'' ist hinzu zu fügen: „(= Helopimorphus Desbr.)", und zwar aus Gründen, die huj. op. Bd. V 2. p. 24 genannt sind. ibid. Champion') führt 1885 und 1893 für Central- Amerika nur 3 Gattungen der Opatrini auf: Trichoton Hope (= Epilasium Blanch.) mit 3 Arten, von denen 2 neu. Cnemeplatia Costa mit einer (neuen) Art. Scaptes Charap. mit 2 Arten ^), von denen eine neu. pag. 417. Eine 5. Hadrus - Art aus Madeira beschrieb Des- brochers (Bull. Hipp. 1881 p. 124) und Marseul (Ann. Soc. Ent. Fr. 1876 p. 99) eine aus Hiogo. pag. 418. Von der Gattung Scleropatrum gab Reitter neuer- dings eine Revision (W. 98 p. 36), in welcher er 10 Arten behandelt, von denen 2 neu sind. pag. 419. Von der Gattung Penthicus gab Beitter eine Revision, in welcher er 13 neue Arten aus Central-Asien beschrieb (Deut. ent. Zeit. 1896 p. 163) und Fairmaire beschrieb 3 Arten aus Indien (Ann, Soc. ent. Belg. XI 1896 p. 21) und eine neue Gattung Penthicoides ebendaher (ibid. p. 20). Auch Reitter stellte eine neue Gattung Penthicinus mit 2 neuen Arten aus Turkestan auf (loc. cit. p. 161.) ibid. Verwandt mit Melanesthes oder mit Adavius sind vielleicht auch die Gatttingen Weisea (vergl. p. 836 Nachtrag zu p. 452 u. p. 837 Nachtrag zu p. 475) und Aphaleria Reitt. (Wien. ent. Zeit. 1896 p. 235) mit einer Art aus Buchara. pag. 422. Eine wichtige Notiz über die Lebensweise der Larve des 0. sabulosum wurde von Rupertsberger veröffentlicht. Er fand dieselbe wiederholt als Gast in den Nestern von Formica fusca, seltener bei Formica sangidnea und einmal bei Camponotus ligniperda 1) Biologia Central! - Americana Col. IV 1. 1884—1893 p. 135—137 u. 531. ^ ibid. p. 222—223 u. 542. Nachträge und Berichtigungen. 829 (Wien. ent. Zeit. 1893 p, 215). — Ferner wurde die Larve von Opatrum sahidosmn von Mayet als Weinrebenschädling beobachtet (Rev. Vinicult. 1891. — Feiiill. d. jun. Natur. 1894 p. 160. — Kolbe Bericht pro 1894 p. 513). pag. 423 letzte Z. : Nach 1870 sind bis zum Jahi-e 1895 noch 52 Arten als Opatruni und 13 Arten als Gonocephalum beschrieben worden, die in Champion 's Nachtrag zum Münchener Catalog p. 115 — 117 aufgezählt sind. pag. 424 Z. 15: Als paläarctische Arten sind ausserdem noch beschi'ieben worden: Opatrum hadroides Fairm. (Rev. d'Ent. VII p. 129) aus China, Tcashgarense Bat. (Cist. Ent. II p.481) aus Kaschgar, thalense Mayet (Ann. Fr. 1890 p. CIV) aus Tunis und Hookeri Woll. (Ent. Month. Mag. XI p. 219) aus dem Atlas. Ich weiss nicht, ob letztere Art dieselbe ist wie das 0. HooJceri Fairm. (p. 424), 0. Hookeri (p. 425) und 0. Hookeri Bat. (p. 425). pag. 427 — 429. Die Tabelle der Arten der Untergattung Opatrum i. sp. ist wie folgt zu ändern: 1, Die Basis des Halsschildes jederseits stark ausgebuchtet, so dass die Hinterwinkel sehr deutlich nach hinten gerichtet sind, Flügeldecken oft mit Börstchen besetzt. 2, entspricht 1, p. 427. 3, und 3' entspricht 2, und 2' mit perlatum und excisum. 2' entspricht 1' und 2, p. 427, die verschmolzen werden. 3,-3' p. 428 bleibt unverändert. 4, p. 428 wird mit 3' verschmolzen. 5, und 5' (mit geminatum und alternatum) hleiht unverändert und Avird nur mit 4, und 4' bezeichnet. 1' Die Basis des Halsschildes jederseits schwach ausgebuchtet, Flügeldecken meist ohne deutliche Börstchen. 2, Basis des Halsschildes so breit oder breiter als die Basis der Flügeldecken. 3, Halsschild überall gekörnt oder punktirt, Fortsatz des Pro- sternums zwischen den Vorderhüften nach hinten deutlich verbreitert, Vordertibien an der Spitze nach aussen nur in einen stiimpfen oder spitzen Winkel erweitert, Fühler nicht länger als die Breite des Kopfes, Abdomen punktirt, Mitteltibien bei ^ und $ immer gerade (ob auch bei guttifer?). 4, Alle Zwischenräume der Flügeldecken durch mehr oder weniger deutliche, schwach vertiefte Streifen getrennt, die abwechselnden (3. 5. 7.) deutlich erhabener, aber ebenso matt gekörnelt als die übrigen, Körperform schmäler und mehr parallelseitig. 830 Nachträge und Benchtigungen. 5, Halsschild stets deutlicli breiter als die Basis der Flügel- decken, an der Basis jederseits etwas stärker ausgebuclitet, die hinten als Beule endigende Mittellinie als erhabene Linie angedeutet, aber selten durch sparsamere Körnelung glänzender, die erhabeneren Zwischenräume (3. 5. 7.) stärker hervortretend, ebenso hoch als die beiderseits stehenden glänzenden Höcker und mit ihnen verbunden, die Höcker gross, die Höckerreihen paarweis genähert, die erhabenen ZAvischenräume einengend, Abdomen dicht gekörnt, Ober- seite oft deutlich beborstet. L. 8,5 — 10 mm. Italien (distinctum Küst.). melitense Küst. 5' Halsschild meist nicht breiter als die Basis der Flügel- decken, mit schwächer gerundeten Seiten, an der Basis jederseits schwächer ausgebuchtet. 6 , Halsschild mit schwach erhabener Mittellinie, die erhabenen Zwischem-äume (3. 5. 7.) der Flügeldecken viel stärker hervortretend, alle Zwischenräume sehr regelmässig ge- wölbt, die Höcker sehr klein, niedriger als die erhabenen Zwischenräume, sehr regelmässige Reihen bildend, die nicht paarweis genähert sind und die erhabeneren Zwischen- räume nicht einengen, Abdomen dicht gekörnt, Oberseite gewöhnlich deutlich beborstet. L. 9 — 10mm, Insel Veglio, Hainburg bei Wien. lucifugmn Küst. 6' Halsschild gleichmässig gewölbt, die erhabeneren Zwischen- räume der Flügeldecken schwächer hervortretend, die tieferen mit flachen Vertiefungen besetzt, die Höcker ziemlich gross, höher als die erhabeneren Zwischenräume, die durch die paarweis genäherten Höckerreihen ein- geengt sind, Abdomen sparsam schwach körnig punktirt, Oberseite gewöhnlich ganz kahl. L. 7 — 10 mm. Ganz Europa. sabulosum L. 4' Die Zwischenräume der Flügeldecken durch keine Streifen von einander getrennt, alle gleichmässig flach und gekörnt, nur durch Reihen von runden, flachen, glänzenden Höckern, die wie Tropfen auf dem matten Grunde aussehen, getrennt, Halsschild gleichmässig gekörnt, breiter als die Basis der Flügeldecken, an der Basis jederseits sehr schwach aus- gebuchtet, Körperform breiter, wie die Sculptur an 0. triste erinnernd. L. 10 mm. Spanien (ohne nähere Angabe des Fundortes) (Mus. Seidlitz 2 $), Catalonien (Mus. Hey den von Jenisson gesammelt). guttifer 3' Halsschild mit 2 grossen glatten Flecken und mit glatter Mittellinie, Fortsatz des Prosternums zwischen den Vorder- Nachträge und Berichtigungen. 831 Lüften nacli hinten kaum verbreitert, Vordertibien an der Spitze nach aussen in einen ziemlich langen, an der Spitze etwas fingerförmigen Fortsatz ausgezogen, die abwechselnden Zwischenräume der Flügeldecken erhabener und etwas glänzender, mit den ebenso hohen, grossen Höckern vielfach zusammenfliessend , die Höckerreihen sehr unregelmässig, paarweis genähert und die erhabenen Zwischenräume stark einengend, Fühler deutlich länger als die Breite des Kopfes, Abdomen des $ längsrunzlig, Mitteltibien des S innen zwischen Mitte und Spitze ausgeschweift. Oberseite kahl. L. 7 — 8 mm. In Schlesien. riparkmi Gerh. 2', 3, und 3' mit nivale und triste unverändert wie p. 429. Speciei novae diagnosis. Opatrum guttifer: prothorace aeqiialiter granulato, basi elytris latiore partim bisinuata, elytris lateribus paullo rotundatis, aeqiialiter granulatis, tuberculis parvis rotundatis seriatis micantibus guttulis instar obsitis, in- terstitiis omnibiis. aeqiialiter planis, antennis brevioribus, processu prosternali intercoxali postice latiore, abdomine punctato. L. 10 mm. Hispania. $ latet. pag. 432. Der Diagnose von Opatrum sabulosum ist hinzuzufügen : antennis brevioribus, processu prosternali intercoxali postice dilatato, ab- domine punctato. ^ abdomine impresso, tibiis intermediis intus rectis. pag. 433 Z. 12 : Als Synonym ist das Opatrum riparimn Scriba hier zu streichen, da es nachstehend als selbstständige Art be- schrieben wird. pag. 435 Z.3: Opatrum lucifugum gehört nicht zu 0. melitense, sondern wird nachstehend als selbstständige Art beschrieben. ibid. Hier sind Opatrum lucifugum und riparimn als deutsche Arten hinzu zu fügen. 3. O. lucifugum: setulosum, prothorace granulato, linea media paullo elevata, basi elytris aequilata, parum bisinuata, elytris sui)paralleUs, granuliferis , setiferis, distincte striatis, interstitiis aequilatis, alternis distincte eletmtis, antennis brevioribus, processu prosternali intercoxali postice latiore, tibiis anticis apice extus obtuse dilatatis, abdomine dense granulato. L. 9 — 10 mm. (J abdomine impresso, tibiis intermediis intus rectis. Küster Käf. Eur. XVI 1849 no. 41. Der Kopf ist dem von 0. sabulosum ziemlich gleich, ebenso die Fühler, deren Länge die Breite des Kopfes nicht übertrifft. Das Halsschild ist nicht breiter als die Basis der Flügeldecken und hat 332 Nachträge tmd Berichtigungen. nicht so stark genindete Seiten wie das von 0. melitense, sondern schwach gerundete wie das von 0. sabulosum und 0. riparium, und seine Basis ist jederseits kaum stärker ausgebuchtet als bei 0. sabulosum, aber entschieden schwächer als bei 0. melitense. Die Körnelung ist wie bei den genannten beiden Arten überall gleichmässig ausgebildet, die Oberfläche zeigt aber wie bei 0. melitense eine erhabene, jedoch nicht geglättete Mittellinie, die nur selten undeutlich wird oder ganz fehlt. Die Flügeldecken haben im Allgemeinen die parallelseitige Form von 0. sabulosum und 0. melitense, aber die Höckerreihen sind anders gestellt, nämlich einander nicht paarweis genähert und die abwechselnd erhabeneren Zwischenräume (3. 5. 7.) nicht einengend, so dass diese nicht enger erscheinen als die flacheren Zwischenräume. Alle Zwischenräume sind daher von gleicher Breite, durch regel- mässige feine Streifen von einander getrennt, in denen die sehr kleinen Höckei'chen in regelmässiger Reihe stehen, ohne irgendwo mit den erhabenen Zwischenräumen zu zackenförmigen Längs- rippen zu verschmelzen, wie das bei 0. riparium deutlich, bei 0. sabu- losum und 0. melitense andeutungsweise der Fall ist. Die Oberfläche der Flügeldecken ist bei der vorliegenden Art daher schwächer und viel regelmässiger sculpirt als bei den genannten Arten, aber nicht so schwach wie bei 0. guttifer. Die Unterseite zeigt keine Auszeichnung, sondern stimmt ganz mit 0. sabulosum, 0. melitense und 0. guttifer überein, indem der Prosternalfortsatz nach hinten deutlich verbreitert, die Vordertibien einen nur rechtwinkligen äusseren Endwinkel haben und die Mittel- tibien des Männchens ganz gerade sind. Das Abdomen ist dicht gekörnt. Die Färbung ist schwarz und die Oberseite gewöhnlich deutlich mit kleinen Börstchen besetzt. Das Männchen weicht nur durch den Eindruck auf dem Abdomen vom Weibchen ab. Die vorliegende Art hat ihre nächsten Verwandten in 0. sabu- lostim, 0. melitense, 0. guttifer und 0. riparium, mit denen sie eine kleine natürhche Gruppe bildet, die durch breite, jederseits nitr schwach ausgebuchtete Basis des Halsschildes ausgezeichnet ist. In dieser Gruppe steht sie dem 0. sabulosum am nächsten, von dem sie nur durch die regelmässige Skulptur der Flügeldecken, dui-ch die er- habene Mittellinie des Halsschildes und durch das geköi*nte Abdomen abweicht, während sie durch die Form des schmäleren Halsschildes mit ihm überein stimmt. Nahe steht sie auch dem 0. melitense, von dem sie ebenfalls durch die regelmässige Skulptur der Flügeldecken, dazu aber noch durch die Form des schmäleren Halsschildes ab- weicht, während sie durch die erhabene Mittellinie des Halaschildes Nachträge und Berichtigungen. 833 und das gekörnte Abdomen mit ihm überein stimmt. Entfernter steht das 0. (futtifer, bei dem die Skiilptur der Flügeldeken noch regel- mässiger und noch schwächer geworden ist, so dass keine abwechselnd erhabeneren Zwischenräume der Flügeldecken und keine trennenden Streifen mehr vorhanden sind, und am entferntesten das 0. riparium mit seiner starken, ganz unregelmässigen Skulptur der Flügeldecken, dem längsnmzligen Abdomen und den 5 ihm allein zukommenden, bei ihm aufgezählten Merkmalen. Das Opatrutn lucifugum wurde J.849 von Küster aus Zara soweit kenntlich beschrieben, dass ich jetzt, nachdem mir Prof. Schreiber eine grössere Reihe von Exemplaren (27), die er auf der Insel Veglio sammelte, als constant von 0. sabulosum unterschiedene Art erkennen kann. Ich habe sie auch in Hainburg bei Wien gesammelt und sie mag in Oesterreich weit verbreitet sein. 4. O. riparium: prothorace granulato, exceptis maculis duabus nee non linea mediana, hasi elytris aequilata pa/rum hisinuata, elytris subparallelis , granuUferis, haud setiferis, suhstriatis, interstitiis alternis parum elevatis antennis longioribus, processu prosternali intercoxali subparallelo, tibiis anticis apice extus fortius subspinoso -p^'oductis, abdonüne longitudinaliter substrigäto. L. 7 — 8 mm. ^ abdomine impresso, tibiis intermediis intus sinuatis. Gerhardt Deut. ent. Zeit. 1896 p. 383. — Zeitschr. für Ent. Ver. Schles. Ins. Neue Folge Heft 22 1897 p. 1. Opatrum sabulosum (riparium) Scriba Ber. Oberhess. Gen. Nat. 1865 p. 80 (?). Der Kopf ist dem von 0. sabulosum ziemlich gleich, die Fühler aber sind entschieden länger, indem sie deutlich länger sind als die Breite des Kopfes, während ihre Länge bei 0. sabulosum, 0. meli- tense und 0. lucifugum die Breite des Kopfes nicht übertrifft. Das Halsschild ist nicht breiter als die Basis der Flügeldecken und hat dieselbe Form wie bei 0. sabulosum und 0. lucifugum, indem die Seiten nicht so stark gerundet und die Ausbuchtung der Basis jeder- seits nicht so stark sind wie bei 0. melitense. Die Skulptur des Hals- schildes ist aber eine ganz andere; denn statt der gleichmässigen Körnelung ist hier eine glatte Mittellinie nebst zwei grossen glatten Flecken auf der Scheibe vorhanden, wodurch die Art auf den ersten Blick ein sehr abweichendes Aussehen erhält. Die Flügeldecken stimmen in der allgemeinen Form mit denen von 0. sabulosum überein, auch die Höckerreihen sind, wie bei 0. sabulosum, einander paarweis genähert, so dass sie die drei erhabeneren Zwischenräume deutlich ein- engen oder gleichsam in dieselben eindringen (was auch bei 0. meli- tense, nicht aber bei 0. lucifugum und 0. guttifer der Fall ist). Diese V. 1. 53 334 Nachträge und Berichtigungen. erhabenen Zwischenräume (3. 5. und 7.) sind aber bei der vorliegenden Art stärker erhaben als bei 0. riparium, so dass sie die Höhe der Höcker erreichen, die dadurch weniger scharf gesondert erscheinen und vielfach mit den erhabeneren Zwischenräumen zu sehr unregel- mässigen Zackenbildungen verschmelzen. Die Oberfläche der Flügel- decken ist daher bei unserer Art am unregelmässigsten, aber am stärksten skulpirt, bei 0. sabulosum und 0. melüense auch noch un- regelmässig, aber schwächer, bei 0. melitense regelmässig, aber noch ziemlich stark, bei 0. guttifer endlich regelmässig und ganz schwach. Auf der Unterseite zeigt zunächst das Prosternum eine wichtige Bildung, indem der Fortsatz zwischen den Vorderhüften fast parallel- seitig und nur äusserst schwach nach hinten verbreitert ist, während er bei 0. sabulosum., 0. lucifuguni, 0. melitense und 0. guttifer nach hinten sehr deutlich breiter wird. Dann ist die Bildung der Vorder- schienen ebenfalls abweichend, indem ihr äusserer Spitzeuwinkel in eine dornförmige fast drehrunde Spitze ausgezogen ist, während er bei den 4 anderen genannten Arten einen rechtwdnkligen oder höchstens spitzen Winkel bildet. Und endlich sind die Mitteltibien des Männ- chens an der Innenseite von der Mitte bis zur Spitze schwach, aber deutlich ausgeschweift, während sie bei den anderen genannten Arten •von 0. guttifer ist mir das ^ noch nicht bekannt) durchaus gerade sind. Das Abdomen zeigt beim Weibchen deutlich lange Längsrunzeln, während es bei den übrigen Arten mehr deutlich punktirt oder ge- körnt ist. Die Färbung ist schwarz, matt, ohne Börstchen (mir liegen allerdings nur 4 Exemplare vor). Das Männchen ist, ausser durch den tiefen Eindruck des Abdomens, der in gleicher Weise bei den nächstverwandten Arten vorhanden ist, noch durch die schwach ausgeschweiften Tibien der Mittelbeine ausgezeichnet. Die vorliegende Art hat ihre nächsten Verwandten in 0. sabu- losum, 0. lucifuqum, 0. melitense und 0. guttifer., mit denen sie eine kleine natürliche Gruppe bildet, die durch breite, jederseits nur schwach ausgebuchtete Basis des Halsschildes ausgezeichnet ist. In dieser Gruppe nimmt unsere Art eine abgesonderte Stellung ein, indem sie von air den anderen genannten vier Arten zugleich durch 5 Merkmale abweicht: Skulptur des Halsschildes, Form des Prosternalfortsatzes, Form der Vordertibien , längere Fühler und ausgeschweifte Mittel- tibien des Männchens. Ausserdem weicht unsere Art von 0. guttifer und 0. lucifugum durch paarweis einander genäherte Höckerreihen der Flügeldecken ab, worin sie mit 0. sabulosum und 0. melitense übereinstimmt, von 0. guttifer durch abwechselnd erhabenere Zwischen- räume der Flügeldecken, worin sie mit 0. sabulosum., 0. melitense und Nachträge und Berichtigungen. 835 0 lucifugum übereinstimmt, von 0. melitense durcli schmäleres Hals- schild, worin sie mit 0. säbulosuni und 0. lucifugum übereinstimmt. Am meisten Uebereinstimmung zeigt sie mit 0. sabulosum, da hier, ausser den genannten 5 Merkmalen, nur die etwas abweichende Skulptur der Flügeldecken in Betracht zu ziehen ist, die unsere Art aber auch mit keiner der anderen 3 Arten gemein hat. Das Opatrimi riparium ist zuerst von Gerhardt aus Schlesien kenntlich beschrieben worden. Scriba's citirte Beschreibung gehört nach einem Originalexemplar ebenfalls hierher, lässt aber nicht eine wirklich von 0. sahulosum verschiedene Art erkennen. Scriba scheint sie auch nicht sicher für eine solche gehalten zu haben. Er beschreibt sie wenigstens nicht etwa als „0. riparium n. sp.", sondern unter Opatrum sabulosum. und theilt nur am Schluss der Beschreibung mit, dass Klingelhöfer die Exemplare gesammelt und Opatrum riparium. benannt habe, wollte also offenbar Pathenstelle bei der Art nicht übernehmen. Daher hat sie auch künftig nicht 0. ri- parium Scriba, sondern 0. riparium Gerhardt zu heissen. Das Opatrum riparium wurde von Gerhardt bei Liegnitz am Ufer des Schwarzwassers im Angeschwemmten gefunden, von Kolbe am Koischwitzer See und von Scholz und Schwarz an der Neisse. Ausserdem ist es schon vor mehr als 30 Jahren bei Darmstadt von Klingelhöfer gesammelt, aber von Scriba wie gesagt zu ungenügend beschrieben worden. pag. 436. Die Larve von G. pusillum ist durch Fischer ab- gebildet worden, doch wurde die Abbildung nicht publicirt. Dagegen ist sie vielleicht als Beilage zu den ersten Lieferungen der Orycto- graphia Mose, probeweis versandt worden; denn Westwood gab eine Copie der Fischer'schen Abbildung (Introd. mod. Class. Ins. I 1839 p. 319 fig. 39. 6.). — Vergl. auch huj. op. T. V2. p. 471. pag. 438. Als paläarctische Arten sind ferner beschrieben worden Gonocephalum angustatum Chevr. (Ann. Fr. 1873 p. 204) aus Syrien, puberulum und irroratum Fauv. (Bull. Soc. Linn. Norm. LL Ser. T. I p. 187 u. 188) aus China. pag. 451. Eine Uebersicht der paläarctischen Arten der Gattung Anemia gab Eeitter (Festschrift Ver. schles. Lisect. Breslau 1897 p. 40 — 43), in welcher er im Ganzen 11 Arten unterscheidet, von denen 2 neu sind. pag. 452. Reitter beschrieb 1895 noch eine Art (Ämmobius pseudocaesius) aus Turkestan (Wien. ent. Zeit. 1895 p. 156). — Als Synonym der Gattung Ämmobius Gu6r. ist noch zu nennen Ammoph- thorus Lac, (Gen. Col. V 1859 p. 248). Lacordaire änderte den Namen wegen Ammobia Rob. (Museide), doch sind die Namen 53* 336 Nachträge und Berichtigungen. Ammobius uud Ammohia wohl genügend verschieden, um eine Ver- wechselung auszuschliessen. ibid. Zur Gattung Cnemeplatia sind noch 2 exotische Arten hinzugefügt worden: C'n. sericea Hörn (Rev. Ten. Am. Mex. p. 360) ans Californien und Cn. indica Fairm. (Ann. Soc. ent. Belg. XI 1896 p. 16)._ ibid. Zur Clattung Clitohius kamen, ausser den von Champion (Suppl. Gemm. Har. p. 111) bis 1895 aufgeführten Arten, noch hinzu: Cl. grancUs und rugulipennis Fairm. (Bull. Fr. 1896 p. 223, 224) aus Arabien. ibid. Als paläarctische Gattungen sind wahrscheinlich noch zu nennen: Weisea Sem. (Hör. ross. XXV 1891 p. 370) mit einer Art {sabidicola Sem.) aus Transcaspien, und Uclehra Reitt. (Wien. ent. Zeit. 1896 p. 236 mit einer Art (Haiiseri) aus Turkestan, während Paranemia Heyd. zu den Trachysceliden zu gehören scheint. Vergl. p.837. ibid. Z. 37 : Hinter Microzoum ist als erstes Citat einzuschalten „Stephens Man. brit. Col. 1839 p. 323". pag. 454. Auch Stephens hat 1839 eine Untergattung von Opatrum ohne sie zu charakterisiren, „Microzoum^'' genannt. pag. 462. Zu beachten ist, was zu p. 214 über die Widersprüche, zwischen Schiödte's und Perris' Beschreibimg der Larve von Crypticus nachgetragen wurde. (Vergl. p. 814). pag. 463. Champion*) beschrieb 1886 vier Arten der Gattung Crypticus aus Central-Amerika, die alle neu waren. ibid. Reitter^) gab 1896 eine Revision der paläarctischen Arten, wobei er im Ganzen 32 Arten (18 der Untergattung Crypticus i. sp. und 14 der Untergattung Seriscius) vmterschied. Als neu wiu-den hierbei beschrieben: Cr. thesscdicus (= Zuberi Seidl. ex p.) aus Thessalien, Cr. (Seriscius) paradoxus aus Marocco, Cr. (Seriscius) mollis aus Tunis, Cr. (Seriscius) pelitus aus Tunis, Cr. (Seriscius) uniformis aus Tunis, Cr. (Seriscius) ovatulus aus der Mongolei. Von den p. 463 und 467 — 468 erwähnten Arten wurden hierbei aufgeklärt: Cr. pubens Fairm. aus Andalusien, corticeus Fairm. aus Marocco und tonsilis Bedel (die ich noch nicht erwähnt hatte) aus Algier, und aus der Untergattung Seriscius^): Olivieri Desbr., nebulosus Fairm. aus 1) Biologia Centrali-Americana Col IV 1. 1884—1893 p. 137—138. 2) Entom. Nachr. XXH 1896 p. 145—151. ^) Die Arten dieser Untergattung sind aber auch jetzt noch z. Th. ganz ungenügend unterschieden. Cr. nebulosus aus Nordafrika z. B. ist von adspersus aus Spanien durch kein anderes Merkmal getrennt als durch den Fundort, und ebenso sind die asiatischen Arten vorherrschend durch ihren Fundort ge- kennzeichnet. Durch welche Mittel es Reitter gelungen ist, die Beschreibungen von Cr. rufipes Gebl. und puhescens Motsch. zu deuten, sagt er nicht. Nachträge und Berichtigungen. 837 Algiei', maculosus Fairm. ans Syrien, murinus All. aus Aegypten (nebst einer neuen Var. mus aus Alexandrien), rufipes Gebl. (= fusco- variegatus Reitt.) , pubescens Motsch. (= soricinus Fairm. = asiaticus Reitt.). Dagegen blieben nach wie vor unaufgeklärt : Cr.sibiricus Solsk., ovalis Ball., 'punctatolineatus Fairm., und Fairmairei Desbr. Den Cr. inflatus Reiche, den ich nur nach Reiche's Beschreibung auf- führte, schliesst Reitter mit Recht aus; denn, wie Bedel*) mir brieflich mittheilt, ist das Reiche' sehe Original exemplarer nichts anderes als Pedinus helopioides (!), pag. 465 Z. 32 : Statt „tenidensis" soll es heissen „tenietensis^' . pag. 466. Crypticus inflatus ist zu streichen, da er als Synonym zu Pedinus helopioides gehört. pag. 475. Zu den Trachyscelini scheint auch die Gattung Paranemia Heyd. (Deut. ent. Zeit, 1892 p. 103) mit 2 Arten aus Central- asien, Schröderi Heyd. loc. cit. und bicolor Reitt, (Wien. ent. Z. 1895 p. 157) zu gehören, während Weisea Sem. (wegen des ausgeschnittenen Kopfschihles) zu den Melanimonina in die Nähe von Anemia und Amniobius, oder (wegen des „dreieckigen" Endgliedes der Maxillar- taster) zu den Opatrina in die Nähe von Melanesthes und Adavius gehören dürfte. Vergl. p. 828, ibid. Chamj)ion^) führt 1886 für Central- Amerika folgende Gattungen auf: Phaleria Latr. mit 9 Arten (8 neu), Bycrea Pasc, mit einer Art und Scaptes Champ. (wohl eher zu den Opatrini gehörend) mit 2 Arten (1 neu). pag. 476. Der Gattungsname Lachnopus ist bereits an eine Curculionidengattung vergeben. Ich ändere ihn daher in Lachno- dactylus um. pag. 479 letzte Z. Ausserdem sind noch 1870 — 1895 von Chevrolat, Lewis, Fleutiaux & Sall6, Walker, Marseul, Hörn und Champion zahlreiche exotische Arten der G:attung Phaleria beschrieben worden, die in Champion' s Nachtrag zum Münchener Catalog aufgezählt sind, und 1895 wui'de noch Ph. attenuata Fairm. (Ann. ent. Belg. 1895 p. 445) von den Seschellen beschrieben, pag, 480. Zu den aus Nord -Amerika nach Leconte aufgeführten Arten der Gattung Phaleria kommen noch hinzu: Ph. punctipes Lee. (Proc, Ann. Phil. Soc. XVII p. 421), limbata vind humeralis Hom (Rev, Ten. of Am, north of Mex. p, 375 u. 377), gracilipes Cas. (Ann. N. York Acad. V p. 484). ■') Ob Bedel diese Thatsache publicirt hat, weiss ich nicht. Dagegen liegt von Fauvel (Rev. d'Ent. 1885 p. 297) eine Notiz vor, die den Crypt. inflatus fraglich zu Pedinus stellte, und eine andere (ibid. 1890 p. 339), die ihn als $ des Pedinus helopioides bezeichnete. Mir waren beide Notizen entgangen. -) Biologia Centrali - Americana Col. IV 1. 1884—1893 p. 217—223 u. 541—542. 838 Nachträge und Berichtigungen. ibid. letzte Z. Ausserdem blieb mir die Ph. sublaevicoUis Key (Rev. d'Ent. X p. 230) aus Tunis unbekannt. pag. 487. Ich habe die Phaleria cadaverina aus Fabricius' Sammlung in Kiel zur Untei-suchung erhalten und meine Deutung durchaus bestätigt gefunden. Dagegen schreibt mir Herr Conservator Lövendal in Kopenhagen, dass die Ph. cadaverina der dortigen F ab rici' sehen Sammhmg zu Ph. Cava gehöx*e, die in Dänemark häufig sei. Doch scheint mir das Kieler Stück eher zu Fabricius' Beschreibung zu stimmen, da er „Dänemark" als Fundort nicht nennt. pag. 489. Phaleria cava ist auch von Schilsky gefunden worden. Vergl. p. 800. pag. 490 Anm Statt „Nij)hodes^'' soll es „Nephodes" und statt „Lachnogyiini" soll es „Lachnogtjini" heissen. pag. 491 Z. 6: Statt „Lachnopus^' muss es ^^Lachnodactylus'"'' heissen. pag. 492. Champion') hat 1886 eine neue Gattung Xenius Champ. mit einer (neuen) Art aus Nicaragua beschrieben. Ausserdem sind noch die Gattungen Calymmiis Pasc, mit 4 Arten (3 neu) und Ozalais Pasc, mit 4 (neuen) Arten behandelt. pag 494. Aus Transcaucasien wurde noch eine Art, Bolitophagus subinteger Reitt. (Wien. ent. Zeit. 1896 p. 74) beschrieben, die dem Bolitophagus reticulatus äusserst nahe zu stehen scheint. pag. 503 Z. 5: Guillebeau gab (Ann. Fr. 1893 p. CCCXXV) die Notiz, dass meine El. turcica mit agaricola identisch sei, was ein Irrthum ist. pag. 507. Ausserdem sind noch mehrere exotische Gattungen beschrieben worden. Ulloporus und Palembiis Casey (Ann. N. York Acad. V 1889 p. 184, VI 1891 p. 65) mit je einer Art aus Nord- Amerika, Spiloscapha und Stenoscapha Bates (Ent. Month. Mag. IX 1873 p. 202, 237) aus N. S. Wales, Basides Motsch. (Bull. Mose. 1873 p. 471) aus Ostindien, Ischnodactylus und Tetragonomenes Chevr. (Pet. Nouv. Ent. II 1877 p. 173, Cmpt. rend. Soc. ent. Belg. XXI 1878 p. CLII) aus Java, Japan und von den Moluccen, Gargilius Fairm. (Ann. Fr. 1891 p. 251) aus Süd-Afrika, Addia Lewis (Ann. Mag. Nat. Hist. XIII 1894 p. 465) mit einer Art aus Japan, Menimus Sharp. (Ent. Month. Mag. XIII 1876 p. 73) aus Neu -Seeland, Ennehoens Waterh. (Trans. Ent. Soc. Lond. 1878 p. 228), Enneboeopsis Champ. (ibid. 1894 p. 375) aus Tasmanien, Apsida Lacord. (Gen. Col. V 1895 p. 3G9). ibid. Champion'-^) fühi-t 1886 für Central- Amerika 14 Gattungen auf, hat sie aber leider nicht systematisch (d. h. dichotomisch) aus 1) Biologia Centrali - Americana Coleopt. IV 1. 1884—1893 p. 224-228. 2) Biologia Centrali - Americana Col. IV 1. 1884—1893 p. 170—217 u. 537-540. Nachträge und Berichtigungen. 839 einander gesetzt und nur die neuen mit Beschreibungen versehen. Es sind folgende: Hppophloeus Fhr. (= Corticeus Grotch) mit 6 Arten, von denen 4 neu. Palorus Muls. mit einer Art. Diaperis Geoffr. mit einer Art. Hoplocejjhala Lap. (= ArrhenopUta Kirby = Evoplus Lee.) mit 15 Arten, von denen 9 neu. Saptine Cliamp. mit einer (neuen) Art. Platydema Lap. (= Typhohia Pasc, = Neoniida Motsch., = Histe- ropsis Chevr.) mit 48 Arten, von denen 22 neu. Liodema Hörn mit 7 Arten, von denen 2 neu. Stenoscapha Bates mit einer (neuen) Art. Paniasis Champ. mit einer (neuen) Art. Lelegeis Champ. mit einer (neuen) Art, Cosmonota Blanch. mit 2 Arten, von denen eine neu. Hapsida Lacord. mit 9 Arten, von denen 4 neu. Gonospa Champ. mit 3 (neuen) Arten. Ennehoeus Waterh. mit 2 (neuen) Arten. pag. 510. Aus Nord- Amerika wurde noch eine Art (ßcaphidema picttmi) von Hörn (Trans. Am. Ent. Soc. V p. 36) beschrieben und aus Japan beschrieb Lewis (Ann. Mag. nat. Bist. 6. Ser. XIII p. 396- 397) 4 Arten. pag. 514. Es wurden ferner folgende Arten der Gattung Difiperis beschrieben: D. sanguinipennis Bat. (Ent. Month. Mag. X j). 14) aus Ceylon, ceylonica Chevr. (Pet. Nouv. Ent. II p. 170) ebendaher, sutu- ralis Chevr. (ibid. p. 170 nach Champion = maculata Ol.) aus Mexico, nifipes Hörn (Eev. Ten. of Am. north of Mex. p. 379) aus Arizona, niponensis Lewis (Entom. XX p. 217) aus Japan. pag. 518. Als Synonyme der Gattung Platydema sind nach Champion*) noch heran zu ziehen: Typhohia Pascoe Ann. Mag. Nat. Hist. IV Ser. T. IH p. 279. Uisteropsis Chevrolat Petites Nouv. Ent. U 1878 p. 221. pag. 520. Champion^) gab 1886 eine systematische Uebersicht der in Central- Amerika vorkommenden 48 Arten der Gattung Platy- dema und beschrieb die 22 neuen ausführlich mit Hinzufügung von Abbildungen. ibid. Z. 10: Von 1870 — 1895 sind noch 144 exotische Arten der Gattung Platydema beschrieben worden, die meisten von Chevrolat (Pet. Nouv. Ent. II 1878) und von Champion (Biol. Centr. Am. IV 1. und Ent. Mag. 1895 p. 47). 1) Biologia Centrali-Americana Col. IV 1. 1884—1893 p. 181. 4 Biologia Centrali-Americana Col. IV 1. 1884—1893 p. 181—205. 840 Nachträge und Berichtigungen. pag. 526. Statt Hoplocephala Lap. 1832 will Champion') den Namen Ärrhenoplita Kirby 1839 im Gebrauch nehmen, weil ersterer 1829 an ein Reptil vergeben sei. Die betreflfende Eidechse heisst aber Hoplocephalus, so dass eine CoUision nicht vorliegt, und eine Aenderung der gangbaren Xomenclatur mithin nicht nothwendig ist. pag, 527. Die Larve von Hoplocephala haemorrJwidalis wurde schon 1867 von Gernet beschrieben Hör. ross. T. V 1867 p. 8). ibid. Ausserdem wurden 1870 — 1895 zahlreiche exotische Arten der Gattung Hoplocephala von Bates, Chevrolat, Fair- maire und Champion beschrieben, die in Champion's Nachtrag zum Münchener Catalog aufgeführt sind. pag. 534. Von exotischen Arten wurden noch beschrieben: Alphüophagus nigrotrabeaUis Fairm. (Rev. et Mag. Zool. 1879 p. 197), plagiatus und quadrinotatus Mars. vAnn. Fr. 1876 p. 108 u. 110). pag. 539. Es sind ferner beschrieben worden : Pentaphyllus cali- fornicus Hörn (Rev. Ten. of Am. north of Mex. p. 387) und P. oblongus Lewis (Ann. Mag. Nat. Hist. (6) XIII p. 398) aus Japan. pag. 548. Champion^) hat 1886 und 1893 die in Central- Amerika vertretenen Gattungen und Arten dieser schwierigen Gruppe leider nur unvollständig behandelt, indem er nur seine neuen Gattungen mit Einzelbeschreibungen versah, die alten, meist von ihren Autoren nur sehr unvollständig charakterisirten Gattungen jedoch gar nicht (Uleda ausgenommen) kennzeichnete. Von der Behandlung der Arten gilt dasselbe. Es wurden folgende Gattungen aufgeführt: Peneta Lacord. mit einer Art. Cleolaus Champ. (= Peneta Lac. ex parte) mit einer Art. Telchis Champ. mit einer (neuen) Art. Phthora Muls. (= Dioedus Lee.) mit 2 (neuen) Arten. Zypoetes Champ. mit einer (neuen) Art. Arrhabaeiis Champ. mit einer (neuen) Art. Gnathocerus Thunb. mit einer Art (cornutus Fbr). Echocerus Hörn mit 3 Arten, von denen 2 neu. Sicinus Champ. mit 2 (neuen) Arten. Iccius Champ. mit 2 (neuen) Arten. TriboUum Mac Leay mit 2 Arten (ferrugineum u. confusum). Allegoria Cast. mit 2 Arten. Pheres Champ. mit einer (neuen) Art. Uleda Cast. mit einer (neuen) Art. Antimachus Gistl (= Ceratupis Perty) mit einer Art. 1) Biologia Centrali-Americana Col. IV 1. 1884—1893 p. 175. 2) Biologia Centrali - American a Col. IV 1. 1884—1893 p. 140—170 u. 531-536. Nachträge und Berichtigungen. 841 Uloma Gast, mit 7 Arten, von denen 6 neu. Oynaeus Lee. mit einer (neuen) Art. AlpJiitohius Steph. mit 2 Arten (diaperinus und piceus). Äphanotus Lee. mit einer Art. DoUema Pasc. 1860 (= Adelina Lee. = Sitophagus Hörn = Schera- dosus Reitt.) mit 6 Arten, von denen 4 neu. Sitophagus Muls. (= Adelina Woll.) mit 3 Arten, von denen 2 neu. ülosonia Gast, mit 6 Arten, von denen 3 neu. Meüdosonia Bates mit 2 Arten. Phayllus Ghamp. mit einer (neuen) Ai't. Aesymnus Cliamp. mit einer (neuen) Ai't. Mophis Cliamp. mit 3 (neuen) Arten. ibid. Es sind von 1870 bis 1895 noch zahlreiche exotische Gattungen der Ulomini beschrieben worden: Enanea Lewis (Ann. Mag. Nat. Hist. XIII 1894 p. 467) Japan, Ilesotretis, Aphthora, Metabolocerus ., Ulominimus und Metulosonia Bates (Tr. Ent. Soc. Lond. 1872 p. 151, 265, Ent. Month. Mag. IX 1873 p. 259, 261}, Platyohis Gerst. (;Arch. Nat. XXXVII 1. 1872 p. 62) Zanzibar, Proselytes Fähraeus (Öfv. Vet. Ak. Förh. XXVII 1870 p. 302) Kafferland, Marüanus^ Pycna, Hoplopeltis Fairm. (Ann. Belg. 1893 u. 94), Leptoscapha, Pseuduloma Fairm. (Ann. Fr. 86, 93), Py- cnidoma Fairm. (Not. Leyd. Mus. XVIII 1896 p. 100), ÜJomoides Blackb. (Tr. R. Soc. S. Austr. X 1888 p. 274), Säophagus Sharp (Tr. K. Dubl. Soc. 2 Ser. III 1885 p. 167), Aplthesis Waterh. (Proc. Zool. Soc. 1881 p. 476). pag. 544 Anm. 1. Bei Hörn (Rev. Tenebr. 1871), dem Leconte's Tabelle von 1883 fast ganz entlehnt ist, heisst der betreffende Gegen- satz anders, und wahrscheinlich richtiger, nämlich: 2, Basis des Halsschildes an die Basis der Flügeldecken an- schliessend oder etwas von ihr abstehend, niemals dieselben überragend. 2 ' Basis des Halsscliildes gerandet, die Hinterwinkel decken die Schulterwinkel der Flügeldecken. pag. 545 Z. 5: Nach Hörn (Rev. Tenebr. 1871) fallen TJiarsus Lee. und Metadisa Duv. wahrscheinlich zusammen. ibid. Z. 12: Delopygus Lee. ist nach Hörn 1871 = Eutocida Lee. ibid. Z. 13: Evoplus Lee. gehört nach Ghampion (List Tenebr. Suppl. Mun. Gat. 1895 p. 129) zu Hoplocephala (Arrhenoplitd). pag. 547 Anm. 1. Die Angabe, dass Leconte den Crypticini irrthümlich eine versteckte Gelenkhaut der Oberlippe zugesprochen hätte, ist falsch und p. 664 richtig gestellt. pag. 548 Z. 37: Delopygus Lee. ist nach Hörn (Rev. Ten. 1871) identisch mit EutocJda. 842 Nachträge uud Berichtigungen. pag. 549. Die Synonymie von Adelina Lee. stellt sich jetzt wie folgt: i)o/iewa Pasc. 1860 {= Adelina \tQC. 1862, = SitophagusB.orn, = Schedar osus Reitt.) und als Arten gehören nach Champion (Nachtr. Cat. p. 179) dazu: D. platisoides Pasc, plana Fbr. Lee, depressa Er, (= Lecontei Hörn, = scidaria Reitt.), palUda Say Lee. (= cucujiformis Reitt. Champ.), spinicolUs Fairm., tenuicornis Fairm., frontalis Champ., angustata Champ., bifurcata Champ., quadridentata Champ. uud turcica Reitt. pag. 552. Es sind von 1870 — 1895 noch zahlreiche exotische Arten derGsbltung Bypophloeus beschrieben worden, die von Champion (List. Tenebr. supplem. 1895 p. 155 — 156) aufgeführt sind. pag. 558. Hypophloeus longiilus ist auch bei Eberswalde von Schilsky gefunden worden. pag. 571. Es sind ausserdem folgende Arten der Gattung Cata- phronetis beschrieben worden: C. angustula, soror und prolixa Fairm. (Ann. Fr. 1885 p. 449, Rev. d'Ent. XI p. 110, Rev. Mag. Zool. 1879 p. 198), hellenica, tenuicornis, quadricolUs und Hauseriana Reitt. (Ent. Nachr. XXI p. 148). pag. 574. Es sind ausserdem noch 2 exotische Arten beschrieben worden: Palorus delicatidus Reitt. (Mittli. Münch. Ent. Ver. I p. 140) aus Ostindien und P. minor Waterh. (Ann. Mag. Nat. Hist (6) XIV p. 71), und dann gab Champion (Ent. Mag. XXXII p. 26) eine um- fassende Revision der Gattung. pag. 589 Z. 1 : Statt Echocerus Lee. muss es heissen Echoceriis Hörn (Rev. Tenebr. Amer., Trans. Phil. Soc. Philad. 1871 p. 366). — Es sind ausserdem noch beschrieben worden : Echoe, analis und curvi- cornis Champ. (Biol. C. Am. Col. IV 1. p. 146 u. 533), Eck. dentiger und recurvatiis Chittenden (Proc. U. S. Nat. Mus. XVIII 1895—1896 p. 79, 80. — Ins. Life VII p. 331) aus Nord-Amerika. pag. 592 Anm. 2: Die Synonymie von Sitophagiis stellt sich jetzt wie folgt: Sitophagus Muls. 1854 (= Adelina Woll. 1858), und als Arten gehören nach Champion^) hierher: »S. hololeptoides Cast. (= Solieri Muls., = farinariiis Woll., = castaneus Reitt.), S. ftdiginosus Champ. und S. dilatifrons Champ., während S. cavifrons Reitt. zu einer anderen Gattung gehört (die Champion leider nicht nennt), S. turcicus Reitt. „v/ahrscheinlich" nicht zur Gattung gehört (Näheres sagt Champion nicht, vergl.Doliema) und S.cynaeoides Champ. zur Gattung Moplns kommt. Ulosonia Cast. ist eine andere Gattung, aber über Adelonia Cast. ist keine Angabe vorhanden. pag. 596 Z. 8: Es sind ausserdem noch zahlreiche Arten der Gattung Uloma von 1870—1895 beschrieben worden, die von ') Biologia Centrali-Americana Col. IV 1. 1884—1893 p. 160—162 u. 536. Nachträge und Berichtigungen. 843 Champion (List suppl. Mitn. Cat. 1895 p. 150 — 151) aufgeführt sind, und 1896 kamen nach Sharp (Zool. Kecord 1896) noch hinzu: Uloma ruficornis Allard (Bull. Soc. ent. Fr. 1896 p. 319), Siäcata, Antillarum, grenadensis, parvula Champ. (Trans, ent. Soc. Lond. 1896 p. 21 — 23). pag. 606 Z. 10 muss lauten : Cypern, Slavonien und Oesterreich. {gracilipes Baudi) Fagi Panz. ibid. Von den als Synonyme von Älphitobius piceus aufgeführten Citaten sind die aus Panzer, Sturm, Duftschmid, ßedten- bacher, Bach zu streichen, die nachstehend zu A. (DiacUna) Fagi gebracht sind. pag. 608. Tenebrio Fagi Panz. und Älphitobius Fagi Eedtb. sind hier zu streichen, da sie zu A. {DiacUna) Fagi gehören. pag. 610 Z. 2. Hier ist einzuschalten: Die Oberseite des Körpers ist schwarz, die Seiten des Hals- schildes, eine Schultermakel und die Spitze der Flügeldecken roth. ibid. Hier ist einzuschalten: •*. »4. (niactina) Fngi: niger, nitidus, prothorace elytrisque margine laterali haud explanato, prothorace angustiore , angulis posticis acutis, elytris fortius punctata • striatis, interstitiis paullo convexis, tihiis anticis purum dilatatis haud denticulatis. L. 3,5 — 4 mm. Süd -Oesterreich unter Buchenrinde. Tenebrio Fagi Panzer Fauna gerra. 61 1799 no. 3. — Krit. Rev. 1 1805 p. 32. — Sturm Käf. LI 1807 p. 233. — Duftschmid Fauna Austriae II 1812 p. 303. Phaleria Fagi Latreille Hist. nat. X 1803 p. 303. Heterophaga Fagi Redtenb acher Fauna austr. 1849 p. 594. — Ed. II 1858 p.606. — Bach Käferf. 111 1859 p. 207. Älphitobius Fagi Redtenb ach er Fauna austr. Ed. III 1874 II p. 113. Älphitobius (DiacUna) gracilipes Baudi Col. Tenebr. P. III p. 18 (Bull. Entomol.IX). — Deut. ent. Zeit. 1876 p. 231. — Seidlitz h. op. p. 604. Der Kopf stimmt mit dem von A. testudineus fast ganz überein, er ist nur scheinbar breiter, indem das Halsschild schmäler ist. Die Fühler sind vom sechsten Gliede an etwas stärker und plötzlicher verbreitert als bei Ä. testudineus. Das Halsschild ist nur wenig breiter als lang, nach vorn nur schwach und ziemlich geradlinig ver- engt, die Basis ist schwächer zweibuchtig als bei A. testudinea, aber ebenfalls durchweg gerandet. Die Wölbung des Halsschildes reicht bis an den feinen Seitenrand, der nicht verflacht und nicht aufgebogen, sondern nur deutlich gerandet ist. Die Oberfläche ist sehr fein und sparsam punktirt. Die Flügeldecken sind reichlich doppelt so lang als zusammen breit, mit geraden Seiten und nur hinten gerundet. Sie sind wie das Halsschild bis an den feinen Seitenrand gewölbt, der 844 Nachträge und Berichtigungen. von oben nur wenig sichtbar ist. Die Streifen sind stärker deutlich punktirt, die Zwischenräume etwas gewölbt, nur äusserst fein und sparsam punkth-t. Die Vordertibien sind nur schwach zur Spitze ver- breitert und aussen nicht gezähnelt. Die Färbung ist schwarz, glänzend, der Körper schmal und parallelseitig. Das Männchen ist nicht vom Weibchen untei'schieden. Die Larve ist noch nicht bekannt. Die vorliegende Art steht durch ihre Untergattungsmerkmale dem A. testudineus am nächsten, wenn sie auch habituell, durch die schmale Gestalt lind die schwarze Färbung dem Ä. piceiis ähnlicher sieht. Sie weicht aber von Ä. testudineus, ausser durch die schmale Gestalt, sehr wesentlich .durch die nur fein gerandeten nicht abgesetzten Seitenränder des Halsschildes und der Flügeldecken und stärkere Streifung der letzteren ab. Der Älphitobms Fagi wux-de schon 1799 von Panzer als Tenebrio Fagi beschrieben und (leider etwas zu breit) abgebildet, und zwar nach einem Exemplar, das Megerle bei Wien unter Buchenrinde gefunden hatte. Dieses Exemplar hatte Panzer (Krit. Rev. p. 32) an Megerle zurückgesandt, und es ist Ganglbauer gelungen, das- selbe im Wiener Museum nach der Bezettelung zu erkennen, obgleich es ohne Fundortangabe ist. Auch in Sturm's Sammlung befindet sich ein Exemplar als „Fagi Panzer aus Wien" bezeichnet, also wohl das Exemplar, nach welchem er 1807 seinen Tenebrio Fagi beschrieb; denn seine Beschreibung ist eine selbstständige, nicht von Panzer entlehnt. Dufts chmid hat ein Exemplar bei Linz unter der Kinde eines Birn- baumes gefunden. Redtenbacher giebt keinen näheren Fundort an und seine Beschreibung lässt es, besonders durch die Citirung Ä. mauritanicus Steph., im Zweifel, ob sie sich auf unsere Art bezieht. Nach seiner Sammlung aber ist es, wie mir Freund Ganglbauer mittheilt, der echte Älphitobius Fagi, den er beschreibt. Latreille's PJialeria Fagi muss auch hierher gehören, da Latreille sich fast darauf beschränkt, Panzer 's Beschreibung zu citiren, und als Fund- ort Deutschland angiebt. Curtis war der Erste, der 1831 den Panzer 'sehen Namen auf eine andere Art anwandte; denn seine Ulorna Fagi gehört nicht zu unserer Ai't, sondern zu A. piceus. Schon Stephens hatte diesen Irrthum erkannt und den Namen der Curtis'schen Art in A. picipes geändert. Aber Mulsant hat diese Berichtigung, bei welcher Stephens den Tenebrio Fagi Panzer nur mit einem Fragezeichen heranzieht, nicht gelten lassen, und auch die Panzer' sehe Art, sammt allen ihren Be- schreibungen von Sturm, Dufts chmid, Redtenbacher zu den Synonymen des A. piceus gezogen. So ging die Art, die in Deutschland Nachträge und Berichtigungen. 845 sehr selten zu sein scheint, ganz verloren, bis Baudi sie aus Cypern und aus Slavonien von Neuem als A. gracilipes beschrieb. Es ist Gangl- bauer's Verdienst, das Vorkommen der Art in Deutschland wieder nachgewiesen und der Panzer 'sehen Beschreibung wieder zu ihrem Recht verhelfen zu haben. pag. 613. Champion ^) hat 1885 und 1893 die in Central- Amerika vertretenen Gattungen und Arten aufgezählt, aber leider nur die neuen mit Beschreibungen versehen, ohne sie systematisch (d. h. dicho- tomisch) aus einander zu setzen. Er führt folgende auf: Mitys Champ. mit 3 Arten, von denen 2 neu. Oenopion Champ. mit einer (neuen) Art. Centronopus Sol. (= Scotobaenus Lee.) mit 3 Arten, von denen 2 neu. Pyres Champ. mit 2 Arten, von denen eine neu. Rhinandrus Lee. (= Exerestus Bates, = Proderops Fairm.) mit 4 Arten, von denen eine neu. Zophobas Blanch. mit 11 Arten, von denen 2 neu. Alobates Motsch. mit einer Art. Tauroceras Hope mit einer Art, Nyctobates Gu6r. (= Milaris Motsch.) mit 2 Arten, von denen eine neu. Nuptis Motsch. Champ. mit 8 Arten, von denen 7 neu. Oeatus Champ. mit 2 (neuen) Arten. Hicetaon Champ. mit einer (neuen) Art. Sthenoboea Champ. mit einer (neuen) Art. Glyptotiis Lee. mit 2 (neuen) Arten. Isicerides Champ. mit 4 (neuen) Arten. Hesiodiis Champ. mit 8 (neuen) Arten. Mus Champ. mit einer (neuen) Art. Choastes Champ. (= Choaspes Champ.) mit 2 (neuen) Arten. Tenehrio L. (= Neatus Lee.) mit einer Art (moUtor). Rhacius Champ. mit 2 (neuen) Arten. Eupsophus Hörn mit einer (neuen) Art. ibid. Anm. L. Ausserdem sind von 1870 — 1895 in der Untergattung Tenebrionini zahlreiche exotische Arten beschrieben worden, deren Vertheilung in die nachstehend begrenzten Abtheilungen unsicher ist, so dass sie hier zusammen aufgeführt werden mögen: Conophthalmus Quedenf. (Berl. ent. Zeit. 1885 p. 13), Cyrtoiyche Pascoe (Ann. Mag. Nat. Hist. (5) XX p. 14), Dysceladus, Taraxides und Mechanetes Waterh. (Ann. Mag. N. Hist. (4) XV 1875 p. 411, XVII 1876 p. 289 und (5) XIX 1887 p. 448), Derostrophus (= Dero- 1) Biologia Centrali - Americana Col. IV 1. 1884—1893 p. 97—122 u. 520—526. 346 Nachträge und Berichtigungen. sphaerus Westw. nee Thoras.), Afrinus^ Anejphyctis Fairm. (Ann. Fr. 1888 p. 186, 189, 1891 p. 257), Sophohrates, Ariarathus Fairm. (Cmpt. r. Belg. 1889, 1891), Calobosca Fairm. (Ann. ent. Belg. 1894 p. 395), Zophophilus, Ozaenimorphus Fairm. (Le Nat. I 1881 p. 359, II 1882 p. 127, Ann. Fr. 1886 p. 73), Necrobiokles Fairm. (Not. Leyd. Mus. IV 1882 p. 234), Tactoderus Fairm. (Rev. d'Ent. XI 1892 p. 112), Asfathtnetus, Pelleas Bates (Ann. Mag. Nat. Hist. XII 1873, XIII 1874, Ent. Month. Mag. IX 1872), Tenesü Duviv. (Ann. ent. Belg. 1892), Idiobates Casey (Ann. N. York Acad. VI 1891 p. 62), Micro- phijes Mac Leay (Tr. ent. See. N. S. W. II 1872 p. 286), Biomorphus Motsch. (Bull. Mose. 1872 II p. 38), Lorelus Sharp (Ent. Month. Mag. XIII 1876 p. 76), Boliopines Hörn (Proc. Calif. Acad. Sc. 2 Ser. IV 1894 p. 427). Die letztgenannte Gattung gehört vielleicht nicht hierlier, sondern in die Nähe von Sitophagus. pag. 619 Z. 9: Hinzu kommen noch Upis foveolata und violacei- pennis Mars. (Ann. Fr. 1876 p. 118) aus Japan. pag. 622. Verwandt mit Tenebrio soll auch die Gattung Strepsius Fairm. (Ann. Soc. ent. Belg. XI 1896 p. 352), mit einer Art aus Madagaskar sein. pag. 625. Es sind ferner von 1870 — 1895 noch 13 exotische Arten der Gattung Menephilus beschrieben worden, die in Champion' s Nachtrag zum Münchener Catalog aufgeführt sind. pag. 631. Von Champion wurden im Nachtrag zum Münchener Catalog weitere 9 exotische Arten der Gattung Tenebrio aufgeführt, die von 1870 — 1895 beschrieben wurden. pag. 649. Zu erwähnen ist, dass Lewis (Ann. Mag. Nat. Hist. (6) XIII p. 470 — 471) 4 Arten der Gattung Anthracias aus Japan und Heyden (Deut. ent. Zeit. 1884 p. 295) eine Art (amurensis) vom Amur beschrieben hat. Zu den Arten der Gattung Toxicum sind von 1870 — 95 noch 26 Arten hinzu gekommen. pag. 651. Als Cenforus wurde noch eine Art (Bedelü) von Lesne aus Algier beschrieben (Bull. Mus. Paris I p. 109). pag. 654. Hier ist auf die p. 800 gemachte Bemerkung über Calcar zu verweisen. pag. 660. Motschulsky beschrieb 1872 (Bull. Mose. XLV 1872 II p. 41) eine Boros-Art aus Sibirien. pag. 664. Zu bemerken ist, dass auch die Männchen von Pytho ein Borstengrübchen auf dem Kinn und die von Glasunovia auf den Abdominalsegmenten tragen. pag. 667. Reitter beschrieb eine neue Ai*t der Gattung Apolites (taygetanus) aus Gi'iechenland und gab eine Auseinandersetzung der Arten der Gattung Anisocerus, wobei er 3 Arten unterschied, von denen 2 neu sind (V^ien. ent. Zeit. 1898 Heft III p. 105—106). Nachträge und Berichtigungen. 847 pag. 669. Zu der Abtheilung Laenina gehören vielleicht noch folgende exotische Gattungen, von denen die eingeklammerten bereits von Gemminger & Harold aufgeführt sind: (Daedrosis) und Mire- tijche Bates (Fr. ent. Soc. Lond. 1873 p. 362), Lorelus, Pseuäopatrum, Periatrutn, Cerodolus und Äsiopus Sharp (Ent. Menth. Mag. XIII 1876 p. 76, Tr. R. Dubl. Soc. (2) III 1886 p. 406—410, Wymper's Great Andes Suppl. App. 1891 p. 43), Edalus, Mesopatrum und Demtrius Broun (Man. New Zeal. Col. 1893 p. 1159 u. 1355, Ann. Mag. Nat. Hist. 1895 p. 243), Leptogastrus Mac Leay (Tr. Ent. Soc. N. S. W. II 1872 p. 293), {Ectyclie, Blepegenes, Licinoma, Brycopia, Dinoria und Dystallca) Pascoe. pag. 672. Ausserdem sind noch folgende Arten beschrieben worden: Laena bifoveolata Reitt. (Hör. Ross. XXIII p. 709) aus China, curvipes Desbr. (Bull. Ac. Hipp. 1881 p. 134) aus Cypern, Lacordairei und rotimdicollis Mars. (Ann. Er. 1876 p. 133 u. 134) aus Indien. pag. 674 Z. 3: Statt „Seiten" soll es heissen ,, selten". pag. 676. Zu den Helopina gehören wahrscheinlich noch folgende exotische Gattungen, von denen die eingeklammerten schon im Catalogus Gemminger & Harold Bd. VII verzeichnet sind: Pohj- tropus Kirsch (Berl. ent. Zeit. 1870 p. 370), {C'oripera, Omolijms, Cariotheca, Gnesis, Oedemutes,) Espites, Telethrus, Diopethes^ Phymaeus und Euphloeiis Pascoe (Ann. Mag. Nat. Hist. (5) IX 1882 p. 29, 32, XI 1883 p. 439, XX 1887 p. 15), Metlsopus, Chlorocamma und Episopus Bates (Tr. ent. Soc. Lond. 1873 p. 370-372), Leiopeplus Broun (Man. N. Zeal. Col. 1893 p. 1160), Haporema Fairm. (Rev. d'Ent. XI 1892 p. 109), Hexaropfrum, Zahroideus und Piloxys Fairm. (Ann. Soc. ent. Belg. 1894 p. 38, 219, 1895 p. 23), Phaeostolus Fairm. (Cmpt. r. Soc. ent. Belg. 1884, Ann. Fr. 1887 p. 293), Mijlops (= liydromedion Wat.) und Brachyhelops Fairm. (Ann. Fr. 1883 p. 333, 1885 p. 57), Crypto- bates, Periphanes Fairm. (Not. Leyd. Mus. IV 1882 p. 231, 245), Taxocnema Fähr. (Ofv. Vet. Ak. Förh. 1870 p. 304), Tromosternus (= Gnesis Pasc), Menandris und Asopis Haag (Abh. Ver. Brem. V 1876 p. 130, Verh. Ver. Hamb. III 1878 p. 103, 104, Journ. Mus. Godefifr. XIV 1879 p. 132), Rues Casey (Ann. N. York Akad. VI 1891 p. 66), Chitoniscus, Parahelops und Hydromedion Waterh. (Tr. ent. Soc. Lond. 1875 p. 331, 333), Perimylops Müller (Deut. ent. Zeit. 1884 p. 419), Arthopus Sharp (Ent. Month. Mag. 1876 p. 75). ibid. Champion^) beschrieb 1887 und 1893 die in Central- Amerika vorkommenden Arten, die den Gattungen Nantes Pasc, mit 20 Arten (18 neu), Tarpela Bates (= Lamperos All.) mit 50 Arten 1) Biologia Centrali - Americana Coleopt YV. 1. 1884-1893 p. 276— 380 550- 560. 848 Nachträge und Berichtigungen. (42 neu), Helops mit 18 Arten (16 neu) und Mentes Champ. (Vorder- hüften stark vorragend, durch einen ganz schmalen Fortsatz des Prosternums getrennt, fast an einander stossend •) mit 3 (neuen) Arten. ibid. Z. 31: Statt ,,Heliophagus"^ muss es heissen ,^Heliophugus'^ . p. 677. Die Gattungstabelle für das weitere europäische Faunen- gebiet ist ziu- Aufnahme der Gattung Adelphinus wie folgt abzuändern: Die Gattungen der europäischen Helopini. 1, Vordertarsen der (J nicht erweitert, Metasternum sehr kurz. 3Iisolampus, Enoplopus. 1* Vordertarsen der (^ mehr oder weniger erweitert. 2, Metasternum kui'z, Flügeldecken ohne Schulterbeule. Helops, HedypJianes. V Metasternum länger, Flügeldecken mit Schulterbeule. 3, Mandibeln an der Spitze breit und zweizähnig, Flügeldecken an der Spitze gemeinsam abgerundet. 4, Kopfschild vorn deutlich breit flach ausgerandet, Fühler ziemlich kurz, Schultern der Flügeldecken abgeschrägt, die Epipleuren weit vor der Spitze abgekürzt, Oberseite kahl. Griechenland. Euhoeus Boield. 4' Kopfschild vorn garade abgestutzt oder nur sehr schwach ausgerandet, Fühler lang, Schultern der Flügeldecken ge- rundet, die Epipleuren nicht oder kurz vor der Spitze ab- gekürzt, Oberseite meist behaart. Spanien und Algier. Nephodes Rosh. 3' Mandibeln einfach zugespitzt, Flügeldecken an der Spitze einzeln abgerundet, die Schultern gerundet, die Epipleuren dicht vor der Spitze abgekürzt, Kopfschild vorn tief und breit ausgerandet. Algier und Caucasus. Adelphinus Fairm. pag. 679. Zu bemerken ist, dass ein Borstengrübchen auf dem Kinn auch den Männchen der Pytho-Avten zukommt. pag. 687 Z. 15: Statt „1836" muss es heissen „1834". ibid. Z. 25: Statt „striatus" soll es heissen „laeviodostriatus". ibid. hinter Z. 27 ist einzuschalten : H. laticollis Xamh eil Moeurs et Metam. II 1892 p. 11 (H. Cerberus). H.pyrenaeus „ Ann. Soc, Linn. Lyon 1893 p. 150. H. pygmaeus Rey Essai 1887 p. 95 (H. agonus). H. Eco/feti „ „ „ „ „ Hier ist auch auf die p. 800 gemachte Bemerkung hinzuweisen. ^) Die angeführten Merkmale verweisen die Gattung aber von den Tene- brioniden fort und vielleicht zu den Lagriiden. Der Habitus erinnert allerdings mehr an die Alleculiden. Nachträge und Berichtigungen. g49 pag. 688 Z. 3: Statt „striatus^'^ soll es heissen „laevioctostriatus'''' . pag. 694. Champion 1) beschrieb 1887 und 1893 aus Central- Amerika 18 Arten, von denen 16 neu waren. Alle gehören zu den Untergattungen CoscinoptiUx All. und Diastixus All. ibid. Eine Zusammenstellung aller von 1870 — 1895 beschriebenen Helops-Arten findet sich in Champion's Nachtrag zum Münchener Catalog 1895 p. 217— 225. pag. 697 Z. 12: „Probatius^^ ist in „Probaticus^^ zu ändern. Vergl. p. 764. pag. 699 Anm. Catonms Walkeri ist p. 719 als mit Helops piligerus und Stenomax calpensis (nicht colpensis) als fraglich mit H. (Omaleis) hispanus identisch aufgeführt. pag. 704. „Subg. Probatiiis^^ ist in ,,Subg. Probaticus" zu ändern. Vergl. p. 764. pag. 716 Z. 18: Die Worte „und punktbt"^ müssen gestrichen werden. pag. 737 Z. 24: Hinter „calpensis Champ." muss ein ? stehen. pag. 751 Z. 35: Die Worte „et punctulatis" sind zu streichen. pag. 756. MM. nsureus ist mit no. *. zu versehen. pag. 758. Bertolini hat den Helops agureus var. tumidicollis auch vom Monte Baldo erhalten, wo ihn Pilati gesammelt hat. Als ich im September 1895 den Monte Baldo bestieg, suchte ich Herrn Pilati, der gerade in seinem Geburtsorte Brentanico zum Besuche war, auf, um ihn nach dem näheren Fundorte des Helops azureus zu fragen. Er hat aber das Käfersammeln längst aufgegeben und konnte mir keinerlei Auskunft erth eilen. pag. 760 u. 761. MM. Mtossii ist mit no. 2. zu versehen, MM. coeru- leus mit no. 3. pag. 768, 770, 773 u. 774. MM* Itndius ist mit no. 4., MM, eocaratus mit HO. .5., MM. aeneus mit no, G. und MM. ianipes mit no. 7. zu ver- sehen. pag. 776. Erst nach dem Satz des betr. Bogens erhielt ich Linn^'s Mantissa Plantarum altera 1771 und gab über dieselbe ausführliche Nachricht 2), da es in sämmtlichen Hülfsquellen über die zoologische Literatur^) fehlt. Die 32 Seiten lange Abhandlung zoologischen Inhalts führt den besonderen Titel „Regni Animalis 1) Biologia Centrali-Americana Coleopt. IV 1. 1884—1893 p. 312—820 u. 556—559. 2) „Regni Amümalis Appendix". Eine in Vergessenheit gerathene Schrift Linne's. (Zool. Anz. 1896 no. 503.) ^) P er ch er on Bibliographie entomologique 1837, Engelmann Bibliotheca historico-naturalis 1845, Carus Bibliotheca zoologica 1861, Hagen Bibliotheca entomologica 1862. V. 1. 54 850 Nachträge und Berichtigungen. Appendix" und füllt ganz unmotivirt p. 521 — 552 der, sonst nur Botanisches enthaltenden Mantissa Plantar um altera Holmiae 1771. Da der Index nur die in dem Bande enthaltenden Pflanzen, nicht aber die beschriebenen T liiere aufführt, und da Linnö selbst in dem Vorworte, das ausdrücklich über den Inhalt des Bandes handelt, der zoologischen Zugabe nicht Erwähnung thut, so liegt die Ver- muthung nahe, dass diese aus Versehen in dem botanischen Werke abgedruckt worden ist. Sie enthält im Ganzen 10 Arten Säugethiere, von denen 6 neu oder zum ersten Mal mit binärer Nomenclatur ver- sehen (darunter Linn^'s Homo Lar), 20 Arten Vögel, von denen mehrere neu, 4 neue Arten Fische und Reptilien, 45 meist neue Arten Insecten, 10 Arten Cinistaceen, 32 Arten Mollusken und Aseidien, 2 Arten Würmer, 1 Seestern und 1 Infusorium. Diese Linne' sehen Arten sind nun von den Autoren des vorigen Jahrhunderts, die z. Th. noch Zeitgenossen und Schüler des Linne gewesen waren, immer mit so kurzen, unvollständigen und oft fehler- haften Citateu erwähnt worden, dass die Linn^'schen Original- beschreibungen schwer zu finden und thatsächlich den meisten Autoren unseres Jahr hundex-ts ganz unbekannt blieben, so dass diese sich damit begnügten, die unvollständigen alten Citate mit ihren Fehlern zu wiederholen. An den Citaten über Linn^'s Homo Lar habe ich (loc. cit.) nachgewiesen, dass Reichenbach (der zugleich Botaniker war) wohl der einzige Autor unseres Jahrhunderts gewesen ist, der Linn^'s Originalbeschreibung des Homo Lar gesehen hat. Ein zweites Beispiel lieferte der Tenebrio lanipes L., dessen Beschreibung nur (allenfalls) von Gemmin ger gesehen woi'den sein dürfte; denn der Druckfehler, der sein Citat unkenntlich macht („Mant. plant. VI" statt „11"), ist nicht derselbe, der von Fabricius (1775) stammt (^Mant. I") und von sämmtlichen späteren Autoren übernommen wurde. An diesen zwei Beispielen habe ich (loc. cit.) gezeigt, dass diese letzte von Linne selbst besorgte zoologische Publication, „Regni Animalis Appendix", in der That vollständig in Vergessenheit gerathen war; denn sie fehlt unseren zoologischen Literaturver- zeichnissen und findet sich (ausser bei Reichenbach) in unserem Jahrhundert nirgends richtig citirt^). Nun behauptet zwar Dr. Jentink^), auch Schlegel habe in seiner Monographie Les Singes, gimiae 1876 die Linne'sche Schrift richtig citirt und somit gekannt. Allein die Proben, die er als Beweis dieser Behauptung von Schlegel ' s ^) Auch bei Linne 's Curculio scahriculus (jetzt Trachyphloeus) ist das Citat immer falsch („Mantiss. Plant." statt „Mant. PI. altera"), so dass ich 1868 die Be- schreibung nicht auffinden konnte und das Citat ebenso falsch wiederholen musste. (Vergl, Die Otiorhynchiden p. 112.) 2) Zool. Anz. 1896 p. 322. Nachträge und Berichtigungen. 851 Citaten giebt, beweisen gerade das Gegentheil (vorausgesetzt, dass Jentink sie richtig wiedergiebt). Auf p. 15 soll Schlegel das Citat bringen „ifomo lar Linn6 Mant. plant, pars alt." In diesem Citat sind 2 Fehler; denn es muss richtig heissen „Homo Lar Linnö Mant. plant, alt."; denn Linne schrieb nicht ^ilar"' sondern „Lar^ und das Wort „pars" kommt auf dem Titel des Buches nicht vor. Ferner soll Schlegel p. 99 citirt haben „Smia sinica Linn^ Mant. plant, pars altera", welches Citat denselben Fehler enthält und daher wohl (zu Schlegel's Ehre) die Annahme rechtfertigt, Schlegel habe das Werk Linnö's nicht selbst eingesehen. Auch Hartert') ist meiner Behauptung entgegengetreten und hat betont, dass ihm und überhaupt den Ornithologen Linn^'s Schrift stets bekannt ge- wesen sei. Leider versäumt er, hierfür irgend v/elche beweisende Citate anzuführen (die vielleicht ebenso werthvoll gewesen wären als die von Jentink gebrachten) und nennt auch ebenso wenig wie Jentink irgend ein zoologisches (oder ornithologisches) Literatur- Werk 2), in welchem die Linnö'sche Schrift berücksichtigt wäre. Hierauf aber wäre es angekommen, wenn die beiden Herren nach- weisen wollten, dass es keine Lücke in unserer zoologischen Literatur war, die ich durch meine Publication ausfüllte. Ihre persönliche Kenntniss des Linn^'schen Werkes ändert an der Lücke in der Literatur Nichts. Nur durch Publication hören solche Kenntnisse auf, unfruchtbares Privateigenthum zu sein, und es ist lebhaft zu bedauern, dass die beiden Herren ihr Licht gar zu lange unter den Scheffel gestellt haben. pag. 780, 781, 783 u. 785. M. conveacus ist mit no, 8., MB. laevi. octostriatus mit no. 9., MW, dertnestoides mit no. MO. uud MM. picipes mit no. tt. zw versehen. pag. 781 Z. 34: Vor Olivier muss stehen „Helops striatiis^^ . pag. 787. Vor IL brevicolUs ist die no. 5 zu streichen, da das Vorkommen dieser Art in unserem Faunengebiete noch nicht sicher nachgewiesen ist. pag. 789 Z. 25: Statt „fnlv^penn^s'^'^ muss es heissen ,.fulvipes^''. pag. 798 Z. 17: Die Worte „und rasus'^ sind zu streichen. ibid. Z. 27 : Die Worte „und harharus" sind zu streichen. ibid. Unbekannt sind mir ferner geblieben Nephodes graci- lior und incanus Fairm. (Cmpt. r. Soc. ent. Belg. 1884 p. LXVII, Eev. Mag. Zool. 1879 p. 199) aus Algier. ibid. Z. 35: Statt „Parablaps^'' muss es heissen „Parablops^\ 1) Zool. Anz. 1896 p. 423. ^) Friedländer 's Antiquarische Cataloge, auf die Harter t sich beruft, rechne ich nicht zur zoologischen Literatur. 54* 352 Nachträge und Berichtigungen. pag. 799 Z. 15: Statt „Klauengebiet" muss es heissen,, Klauenglied", ibid. letzte Z. u. p. 800 : N. rasus ist liier zu streichen, da er zur Gattung Adelphinus gehört. pag. 800. Hier ist zum Schluss einzufügen : Adelphinns. Fairmaire Ann. Soc. ent. Fr. 1866 p. 44. Die Gattung Adelphinus weicht von Nephodes sehr wesentlich durch die einfach zugespitzten Mandibeln ab, worauf Reitter zuerst aufmerksam gemacht hat. Leider habe ich jetzt nicht mehr das genügende Material, um alle Nejjh ödes- Arteia. auf ihre Mandibeln zu untersuchen, aber bei N. villiger sind sie an der Spitze breit und zweizähnig. Hinzu kommt noch die ver- hältnissmässig tiefe Ausrandung des Kopfschildes, das bei Nephodes ganz gerade oder nur sehr schwach ausgerandet ist^). In der Gattung Helops haben wir zwar auch neben der Mehrzahl mit ausgerandeten Mandibeln, einige wenige Arten mit einfachen Mandibeln, und neben dem, in der Regel geraden Vorderrand des Kopfschildes eine einzelne Art mit tiefer Aiis- randung {H. carinatus), und doch gründen wir auf diese Merkmale nicht verschiedene Gattungen, nicht einmal Untergattungen. Bei Helops fallen die genannten Unterschiede erstens nicht mit einander und zweitens nicht mit dem abweichenden Habitus zusammen. Bei Nephodes und Adelphinus ist das aber beides der Fall und ich glaube daher, die Gattungen als gut unterschieden betrachten zu müssen. Der abweichende Habitus von Adel- phinus ist durch die flachere Körperform und durch das Vorkommen der gelben Längsstreifung bedingt. Dagegen ist die mangelnde oder schwache Behaarung kein charakteristischer Unterschied ; denn Nephodes sardiniensis ist ganz unbehaart und Adelphinus ordubadensis kaum schwächer behaart als Nephodes pubescens. Mit der Gattung Euboeus stimmt Adelphinus durch das breit ausgerandete Kopfschild überein, weicht aber durch nicht abgeschrägte Schultern, weiter zur Spitze reichende Epipleuren, flacheren Körper und namentlich durch die Mandibeln ab. Lucas 2) beschrieb aus Algier als Eutrapela suturalis einen Käfer, der mit der Gattung Eutrapela und überhaupt mit den Lagriiden gar keine Verwandtschaft (nur eine ähnliche Färbung) hat und zu den Helopiden gehört. Fairmaire wies dieses Verhältniss schon 1866 nach und errichtete für die algierische Art die Gattxmg Adelphimis. Reitter^) bestätigte die Zugehörigkeit der Gattung zu den Helopiden, wies auf ihre nahe Ver- wandtschaft mit Nephodes, aber auch auf genügende Unterschiede hin. Zugleich beschrieb er als zweite Art der Gattung den Adelphinus ordu- badensis aus dem Araxesthal. Mir waren Fairmaire's und Reitter 's Publicationen bei der Bearbeitung der Helopini entgangen und ich kannte die beiden Adelphinus- Arten nicht. Ich brachte daher eine mir vorliegende Art aus Algier zu Nephodes und beschrieb sie (p. 799 u. 800) als Nephodes ') Vergl. p. 799. 2) Explor. d'Alg. Entom. 1848 p. 363 tab. 32 fig. 1. 8) Deutsche ent. Zeit. 1890 p. 150. Nachträge und Berichtigungen. 853 rasus. Damals lagen mir nur "Weibchen vor, jetzt habe ich ein Männchen kenneu gelernt, welches sehr auffallend von Adelphinus suturalis ^ abweicht und den Beweis liefert, dass es in Algier zwei Arten dieser Gattung giebt. Leider zeigen die Weibchen nicht so ausgesprochene Artunterschiede, so dass ich nicht zu entscheiden wage, welcher der beiden algierischen Arten mein Nephodes rasus $ angehört. Ich stelle ihn daher als Synonym des $ zu Ad. suturalis, zumal da auch in der Beschreibung desselben der allenfalls vorhandene Unterschied der "Weibchen nicht ausgedrückt ist. Die Arten lassen sich wie folgt unterscheiden: Die Arten der Gattung Adelphinus 'E^.'wm. Halsschild dicht mit Nabelpunkten besetzt, Flügeldecken schwach punktirt- gestreift, alle Zwischenräume flach. 1, Fühler deutlich länger als Kopf und Halsschild, alle Glieder gestreckt, Zwischenräume der Flügeldecken sehr fein gewirkt, höchstens beim ^ zerstreut punktirt und gewöhnlich ganz unbehaart, Oberseite beim ^ immer gelb mit schwarzer Naht und oft schwarzem Seitenrande der Flügeldecken, beim $ gewöhnlich ganz schwarz, selten gelb und wie beim ^ gezeichnet. 2, Fühler des ^ fast so lang als der Körper, auf der "Unterseite vom 4. Gliede an mit langen wolligen Haaren bewimpert, das 1. Glied stark verdickt, "Vordertarsen beim ^ sehr stark, beim $ etwas verbreitert, Zwischenräume der Flügeldecken nur fein gewirkt, nicht punktirt. L. 10— 12 mm. Algier (Mus. Hey den). ciliatus. 2' Fühler des (J halb so lang als der Körper, unbewimpert, das 1. Glied wenig verdickt, das 3. fast so lang als das 4. und 5. zusammen, Vordertarsen beim (^ schwächer verbreitert, beim $ ganz schmal, Zwischenräume der Flügeldecken beim ^ mit deutlichen zerstreuten Punkten und bisweilen (besonders auf der Spitze) mit kleinen hellen Härchen besetzt. L. 8—10 mm. Algier ($ rasus Seidl.). suturalis Lucas 1' Fühler beij (^ und § kaum länger als Kopf und Halsschild, die 3 letzten Glieder kurz, das vorletzte kaiim länger als breit, Zwischen- räume der Flügeldecken grob gewirkt und ziemlich dicht mit Punkten und sparsam aber deutlich mit kleinen weissen Härchen besetzt, Oberseite bei (^ und ^ schwarz, bisweilen bei (^ und $ die Flügel- decken gelb mit schwarzer Naht und Längslünde in der Mitte der Scheibe (var. fulvovittatus Reitt.). L. 7— 10 mm. Im Araxesthal. ordubadensis Reitt. Speciei novae diagnosis. Adelphinus ciliatus: niger, antennis capite et prothorace longioribus, artieulis elongatis, elytris punctato-striatis, interstitiis subtilissime coriaceis haud punctatis nee pubescentibus. L. 10 — 12 mm. ^ testaceus sutura elytrorum nigra, antennis longissimis corpore sub- aequilongis ciliatis, articulo primo incrassato, tarsis anticis latissimis. Register zu Band V. 1. Hälfte. Ablapsis 238. — compressipes 244. Acanthodactylus 822. Acanthopus 678, 691. — caraboides 681. — cupreus 680. — rugosus 680. Acerinus 611. Acrepis 804. Adavius 410, 416, 419, 828. Addia 838. Adeliides 669. Adelina 547, 548, 549, 592,593,622,841, 842. — cavifrons 549. — cucujiformis 549. — farinaria 593, 842. — pallida 548. — plana 548. — scidaria 549. — turcica 549. Adelinini 546, 547. Adelium 669. Adelonia 591, 595, 842. — depressa 842. Adelostoma 225, 821. — Bedelii 821. — Hauseri 821. — longiceps 821. — ovalipenne 821. — parallelum 821. — rugosum 821. — scabrum 821. — sulcatum 821. Adelostomini 220, 225, 490, 816, 817. Adelphinus 678, 852. — ciliatus 853. — fulvovittatus 853. — ordubadensis 853. — suturalis 853. Adesmia 223. Adesmiini 219, 223, 490, 816. Aesymnus 841. Aegialia globosa 475. Afrinus 846. Aglenus 552. Agnaptoria 235,237,238. Agroblaps 249. Akidini 220, 226, 491. Akis 211, 213, 226. — angustata 233. — depressa 226. — punctata 207, 209, 213. — reflexa 208, 209,21 3! Alaephus 622, 624. — pallidus 624. Alandes 412, 451. Alegoria 545, 840. Alegoriina 545. Alindria 552. Alleocnemis 804. Alobates 845. Alphitobius 212,216,544, 592,600,603,604, 841. — chrysomelinus 602, 604, 609. — diaperinus 208, 209, 601, 603, 604, 841. — Fagi 606, 608, 843. — gracilipes 604, 843. — granivorus 607. — lateralis 602. — mauritanicus 208, 209,602,605,607. — opatroides 602. — piceus 601, 603, 606, 609, 841, 843. — picipes 607. — testudinens 602, 604, 609. — viator 603. Alphitophagus 212, 215, 509, 533. — bifasciatus 534. — nigrotrabeatus 840. — plagiatus 840. — quadriuotatus 840. — quadripustulatus 208,209,533,534. — sexmaculatus 534. — subfasciatus 534. Amai-antha viridis 508. Amarygmini 222. Amblycara 817. Amblyptera 228. Amblytoma 166. — cognata 168. — rubens 167. Amenophis 616. Ammidium 339. Ammobia 835. Ammobius413,452,835. — dilatatus 452. — insularis 452. — psendocaesius 835. — rufus 452. — rugosus 452. Ammodonus 410, 412, 416, 419. Ammophthorus 835- Ammotrypes 473- Ammozoum buUä 817- — hyalinum 817- Amnodeis 223- — gigauteus 223- Amphibolus 97- — gentilis 98- — striatellus 99- Ampbidora 669, 670- — littoralis 670- — nigropilosa 670- Amphidorae 669- Amphidorini 222, 669- Anatolica 224« Anchophthalmus 826» Begister. 855 Anemia 413, 451, 835. — rotundicollis 451. — sardoa 451. Anephyctus 220, 846. Auepsini 220. Anepsius 570. Aniara 548. Anianis 548. Anisocerus 665, 667, 846. — tristis 667, 668. Anisosis 223. Anity.s 155, 166. — rubens 167. Anobia 808. Anobiadae 1, 801. Aüobiinae 808. Anobiini 6, 84, 88, 808, 810. Anobii;m 89, 102, 105, 809, 810. — abietinum 121. — abietis 122. — augnsticolle 126. — bideiitatum 181. — boleti 176. — brevicorne 123. — branneum 114, 810. — carpetamim 810. — carpini 135. — castaneum 96. — cinnamomeum 108. — conipressiconie 93. — coufiisum 810. — declive 116. — denticolle 104,810. — disruptum 811. — domesticum 107. — emarginatum 105, 810. — excavatum 96. — excLsum 135. — exile 101, 102. — explanatiim 122. — fagi 104, 106. — fagicola 106. — fulvicorne 106, 109. — gentile 98. — bispidum 22, 178. — hirtum 111, 810. — immarginatum 101, 102. — laevigatum 102. - longicoUe 93. — longicorne 127. — micans 178. — minutum 112. — molle 124. — nanum 113. — nigrinum 130. Anobium nitidum 102, 110, 192. — paniceum 112. — parallelum 102. — pertinax 104. — pini 128. — plumbeum 117. — politum 117. — pulsator 115. — pusillum 91. — reticulatum 25. — Reyi 114. — rufipes 108. — rufum 810. — rugicolle 92. — sanguinicolle 141. — Schneiden 811. — sericans 810. — sericatura 101. — sericeum 810. — serricorne 135. — striatellum 109. — striatum 104, 107. — tessellatum 115. — thoracicum 99. — tricolor 96. Anomalipus 408, 411. Anteros 689, 696, 701, 758. Anthicidae 658. Anthracias 541, 611, ^ 612, 649. — amurensis 846. Antimachus 591, 595, 840. Apate 34. — capucina 35. — Chevrieri 39. — Dufourii 36. — elougata 31. — Gallica 36. — hamata 806. — humeralis 39. — linearis 31. — muricatus 33. — pei'forans 806. — pnstulata 39. — sinuata 38. — substriata 30. — varia 36. Apatelates 409. Apatelus 409. Apatopsis 821. Aphaleria 828. Aphanaspis 228. Aphanotus 544,591,595, 841. Aphthora 841. Apithesis 841. Apocrypha 665. Apocryphina 665. Apocryphini 222. Apolites 665, 667. — Allardii 668. — angustus 667, 797. — graecus 667. — mucoreus 667. — taygetanus 846. Apolitina 666. Apsida 838. Araeoschizus 229. Argyrophana 821. Ariaratbus 846. Arrhabaeus 840. Arrhenoplita 526, 840. Arthopus 847. Arthrodeis erodioides 817. — glomeratus 817. Artobium 112. Asida 214, 332, 815, 823, 824. — acuticollis 825. — brevicosta 332. — cariosicoUis 334. — catenulata 335. — corsica 208, 209. — Dejeanii 209, 423. — Duftschmidi 335. — fascicularis 333, 334,800,824,825. — glabricosta 335. — Goudotii 334. — grisea 335, 825. — hebes 333. — helvetica 335. — holosericea 333. — insidiosa 335. — Jurinei 208, 209. — lineatocollis 333, 825, 826. — longicollis 825, 826. — obesa 335. — opatroides 333. — pnncticollis 333. — rugosa 335. — sabulosa 333, 334, 824, 826. — sericea 209. — setulifera 825. — silpboides 333. — tangeriana 334. — terricola 825, 826. — vicina 335. Asidides 331. Asidiens 331. Asidini 221, 331. 491, 823. 856 Begister. Asidites 331. AsidobIai)s235,237,238. Asiopus 847. Asopis 847. Asphena 818, 819, 820. — Antonowii 820. — Grombczewskii820. — Koltzei 820. — Komarowii 820. Aspidiphoridae 198. Aspidiphorus 18, 198. — japonicus 812. — Lareynii 200. — orbiculatus 199. Aspidius 827. Aspidocephalus 229,280. Astathmetus 846. Astrotus 331, 823. Attelabus Ceramboides 619. AuloDoscelis 827. Antocera 407, 412, 452. Autocerides 449. Basamis 507. Basides 508, 838. Batulini 219. Batulius 591. Biomorphus 844. Bioplanes 384, 387, 414. — crassiusculus 393. — meridionalis 414, 415. — viduus 393. Bioramix 827. Bitoina unipunctata 15. Bius 611, 623, 645. — thoracicus 646. Blacodaires 410. Blacodes 410. Blapidurus 235,236,237, 300. Blapimorpha 249, 289. Blaps 211, 213. 235,237. 239, 242, 251, 664, 813, 822. — abbreviata265,298, 329. — acuminata 274,295. — acuta 285, 307. — aegyptiaca 259. — affinis 284, 307. — Akinina 286. — alaiensis 302, 309. — Allardiana 301. — alternans 253. — amoena 250. — amurensis 279. — angulata 272. Blaps angulicollis 250, 278. — angusta 283, 307. — anthracina 278. — anthrax 247, 250, 268. — antennalis 253. — anura 276, 306. — appendiculata 256, 259. — approximaiis 256, 304. — araxicola 280, 306. — armeniaca 260, 268, 312. — asiatica 250, 279, 280, 317. — attenuatocollis 250. — aiirichalcea 247. — australis 315. — azorica 258. — barbara 265. — Batesii 266, 273. — bifurcata 262. — bipunctata276.279. — brachyura 265. — brevicollis 823. — brevicornis 283,307. — brevipes 302, 310. — brevis 317. — brunnea 250, 271. — bucharensis 295, 308. — buprestoides 246. — calcarata 246. — canalicnlata 822. — caraboides 294, 681. — Garbo 822. — carbonaria 292. — carinula 281, 306. — caudata 259, 289. — caudigera 259, 260. — Chevrolatii 325. — chinensis 303. — clathrata 246. — Clotzeri 299. — cognata 250, 263. — compressipes 244. — confluens 280, 327. — confiisa 295, 821, 322, 327. — Conradtii 294, 308. — convexa 272, 817. — convexicollis 295. — cordata 288. — cordicollis 265. — coriacea 250, 286, 293. — corrosa 288. Blaps crassa 272. — crassicornis 301. — crenata 246. — cribrosa 272. — cychroides 300. — cyliudracea 244. — cyrenaia 264. — Dahlii 322. — damascena 317. — Davidea 290. — De Haauii 299. — dentipes 246. — dentitibia 276. — deplanata 288. — depressa 250. — depressiuscula 250. — dermestoides 246, 382. — dilatata 246, 325. — dispar 291, 308. — divergens 257. — dorsata 295, 317. — dorsogranata 250. — ecaudata 277, 306, 329. — elliptica 296, 309^ — elongata 322. — emargiuata 246, 401. — Emoda 300. — Emondii 259. — ensifer 822. — eusoma 274. — evanida 285. — excavata 246. — fascinosa 263, 805. — fatidica 246, 248, 317. — Faustii 267, 305. — felix 250. — femoralis 245, 246, 275, 382, 827. — firmior 254. — Fischeri 268. — foveicollis 293. — gages 312. — gentilis 300. — gibba 277, 815. — gigantea 268, 312. — gigas 208, 209, 245, 246,255,258,288, 312 — glabra 246, 469.' — glabrata 303, 310 — gracilicoUis 296. — graeca 292. — granulata 246, 248, 289. — granulosa 289. Begister. 857 Blaps gressoria 289. — Haberhaueri 292, 308. — halophila 295, 327. — helopioides 301.309. — Heydenü 253. — hians 247, 259. — hispanica 255. — holconota 247. 288, 315. — indagator 298. — indicola 249, 273, 282. — inflata 254. — iiiflexa 292. — intrnsa 295. — italica 277, 315. — Jaegeri 250, 280, 315. — japouensis 272. — Judaeonim 265. — judaica 265. — Juliae 254. — kaifensis 265, 305. — kashgareusis 273, 274. — Kollarii 263, 305. — Köiiigii 283, 307. — Krynickii 281. — ladakensis 250, 271. — laevigata 240, 246. — lata 249, 300, 309. — latericosta 296. — laticollis 271, 379, 472, 827. — Layoei 281. — Ledereri 292. — lethifera 207, 209, 24.5,246.279,312. — liciiioides 294, 308. — lineata 258, 259. — lobnoriana 273. — longicoUis 327, 329. — longicornis 294. — longipes 268. — longula 283, 297. — lucens 282. — luctuosa 298. — lugens 255, 304. — lusitanica 207, 209, 245, 246, 255. — Maeauder 296. — magica 262. — marginicollis 823. — maroccana 257,304. — metallica 246. — microphthalma 250, 277. — railiarla 290,300. Blaps Milleri 279, 286, 306, 320. — moerens 276. — mongolica 274. — montana 284. — mortisaga 246, 248, 283, 317, 320, 321, 325, 813. — mucrouata 207, 209, 245,246,293,317, 324. — mucrone 326. — multicosta 259. — multistriata 250, 287, 822. — muricata 288. — nefrauensis 257, 304. — nitens 264. — nitida 280. — uitidula 259. — Oberthürii 299. — obliterata 289. — oblonga 295. — obtusa246,317,325. — obtusangula 250. — occulta 258, 312. — ocreata 249, 297. — Oertzenii 299, 309. — ominosa 247, 268. — opaca 293. — orbicoUis 287. — Orientalis 266. — ovata 295, 298, 329. — ovipennis 254, 304. — Pallasii 280, 306. — parvicollis 281. — perlonga 250, 271. — persica 272, 305. — persicola 273, 306. — Pharao 266, 305. — pinguis 254. — plana 249, 260. 800, 814, 823. — planicoUis 249, 250, 286. — plicaticollis 317. — polita 358. — polychresta 246, 258. — Potaninii 290. — prodigiosa 259. — producta 245, 247, 255, 312. — prolongata 303. — propheta 261. — proxima 317. — Przewaldskyi 274. — pterosticha 286. Blaps pterotapha 278. — pubescens 261. — pudica 823. — puella 282, 284. — pulvinata 274, 286. — punctata 246. — punctatissima 250. — puDctostriata 254. — pusilla 469. — putrida 279, 280. — quadricoUis 250. — Quedenfeldtii 254, 304. — quinquecostata 288. — rectaugularis 249, 317. — reflexa 291. — reflexicollis 278, 279,320,321,322, 329 — regia 292, 308. — Reitteri 267 — Requienii 264. — rhynchoptera 272. — robusta 280, 286. — rorulenta 268. — rotundata 265, 271. — rotundicollis 298. — rugosa 248, 275. — rugulipennis 275. — Ruhmeri 260, 305. — sagitta 273,282,307. — scabiosa 293. — scabra 281. — scabripeuuis 275. — scabriuscula 250, 278, 284. — Schweinfurthii263, 305. — scutellata 287. — seriata 280, 281. — seriatimpunctata 250, 286. — seriatopunctata249. — serrata 246. — serripes 271. — similis246,279,317. — socia 302, 309. — sodalis 271. — Solieri 295. — .«iongorica 295. — spathulata 266. — spinipes 246. — spinosa 266. — Stenothorax 288. — Stoliczkana250.271. — Strauchii 262. — striata 246. — stricticollis 325. 858 Register. Blaps strigicollis 278. — striatopimctata 250, 286. — striola 286. — striolata 325. — Studeri 815. — stygia 264. — siibalpina 278. — subcordata281,306. — subüneata 325. — subquadrata 317. — substriata 264. — subteres 264. — sulcata 246, 258, 265, 312. — snlcifera 264, 305. — superstitiosa 261, 262. — taeniolata 259. — tarda 278. — tenebrosa 246. — tenuepunctata 278. — tenuicauda 285,307. — temücollis 298, 330. — tenuicornis 250. — tentyrioides 302, 310. — tibialis246,249,277. — tibiella 278, 306. — tiugitana 253. — Titanus 267. — transversalis 285. — ti'ansversimsulcata 296. — tridentata 250. — tripolitanica 261. — tristis 246. — tunisia 264. — tureomana 289. — Turcomanorum268, 305. — turkestanica 297, 309. — urabilicata 302,310. — undata 246. — miiformis 254. — urophora 282. — varicosa 291, 308. — variolaris 284. — variolata 291. — variolosa 246, 275, 291. — verrucosa 247. — viatica 328. — viciiia 278. — violacea 762. — virgo 273, 282, 307. — Waltlii 255, 304. — Wiedeinannii 256. Blapsides 234. Blapsidium Egertoni 815. Blapsium Egertoni 815. Blapsiens 234. Blapstinus 827. Blaptidae 658. Blaptides 234. Blaptini 221, 234, 491, 547, 664. Blaptinites 337. ßlaptites 234. Blenosia 410. Blepegenes 847. Blindus 364, 374. Boletophagidae 489,658. Boletophagini 490. Bolitophagides 489. Bolitophagiens 489. Bolitophagini 222, 489, 490, 491 547. Bolitophagus' 212,' 215J 492,493,501,815. — agaricicola 504. — agaricola 504. — agricola 503, 505. — armatus 208, 209, 494, 495, 499. — cor im tu s 494. — creuatus 496. — Goedenii 498. — granulatus 494. — iDterruptus495,498. — pictus 494. — reticulatus208,209, 494, 495, 838. — serrifrons 494. — subiuteger 838. — tricostatus 494. — tuberculatus 494. — vetustus 815. Bolitotheres491,492,494. — cornutus 208, 209, 494. — quadridentatus 208, 209. Boridae 656, 658, 659. Borina 611, 614, 656. Boromorphus 611, 612, 649. — armeniacus 649. — libanicus 649. — Maderae 649. — opaculus 649. — parvus 649. — tagenioides 649. Boros 611, 659, 846. — corticalis 660. — elongatus 660. Boros Schneideri 660. — thoracicus 646. Bostrichidae 802, 803. Bostrichinae 801, 802, 804. Bostrichini 6, 25, 802. Bostrichus 34. — bimaculatus 37. — bispiuosus 32. — capuciuus 35. — elongatus 802. — sexdentatus 33. — varius 36. — xyloperthoides 806. Botiras 339, 350. Brachyestes 413, 416. — approximans 418. — chrysomelinus 418. — G-astonis 418. — pilosellus 418. Brachyhelops 847 Brachytrachelus 145. Branchini 220. Bruchidae 807. Bruchus 807. — flavicornis 162. — Pisi 807. Brycopia 847. Bycrea 837. Byrrhodes 809, 810. Byrrhus domesticus 107. Cabirus 361. Cacotemnus 808, 810. Caediaires 410, 449. Caediates 410. Caedius 410, 411, 419. Caenocorse 573. Calcar612,649,651,846. — aegyptiacum 654. — armeniacus 652. — crassipes 651, 653. — ecalcaratum 655. — elongatum 652, 654. — Heydenii 654. — humerale 800. — microceps 652. — procerum 652. — Rafrayi 653. — rufipes 651. — sulcatum 651, 653. — syriacum 654. — tenuicorne 651. — tibiale 652. — Trogosita 652. — truncaticolle 800. Calcariens 647. Calcarides 647. Calcarina 614, 647. Register. 859 Calobosca 846. Calognathini 219. Calopodidae 658. Calosis 223. Calymmus 838. Calypterus 144. — sericans 144. Calyptopsis 224, 818. — capnisoides 818. Camponotus ligniperda 828. Cantharis bipunctata 683. — Quatuorpunctata 683. Capiiisa 818. Carabus coadiinatus 682. — dorsiger 485, 487. Cardigenius 331. Cardiosis 223. Cardiothorax 670 Cariotheca 847. Cassida 815. Catogenus 667. Catoniidius 791. Catomulus 817. Catomus 691, 693, 698, 748, 788. — acutipeniiis693,789. — agonus 790. — alternatus 696. — angustatiis 720,792. — aratus 696. — flavus 717. — fragilis 693, 789. — fulvipennis 789. — fulvipes 693, 789. — gracils 789, 793. — Henoni 720, 749, 792. — hesperides 693, 789, — pilosus 720, 750,792. — puber 720, 749, 792. — seriatus 696. — Walkeri 699, 719. 789, 849. Cataphronetis 551, 571, 587. — angustula 842. — apicilaevis 572. — brunnea 571. — confluens 571. — crenata 571, 572. — Haiiseriana 842. — hellenica 842. — Levaillantii 571. — prolixa 842. — quadricoUis 842. — Reitteri 572. Cataphronetis soror 842. — tenuicornis 842. — tenuis 572. Catapiestina 614. Catorama 809. Centorus 652. — Bedelii 846. — Lucasii 651. Centrimis 412. Centrioptera 668, Centrocnemis 821. Centronopus 616, 617, 668, 845. Cephalostenus 220, 227. Cerambyx poseganus 683. — subpilosus 683. Cerandria 587. — cornuta 589. — testacea 588. — vicina 588. Ceratanisus 667. Ceratupis 595, 840. Cerenopus 668. Cerodolus 847. Ceropria 507. — subücellata 208,209. Cestrinus 407. Chaerodes 473. Cheirosis acuminata 223. Chianalus 827. Chitouiscus 847. Chlorocamma 847. Choaspes 845. Choastes 845. Choristopsis 225. — caucasica 225. Chrysomela aheuea 510. — ßoleti 515. — dytiscoides 524. — Lachicae 511, 512. Cibdelis 616, 668. Cimeterius 555. Cioidae 169,173,802,812. Cis 173, 174, 812. — affinis 190, 191. — alni 17.5, 184. — alpinus 182. — bidentatus 175, 181. — bidentulus 175, 182. — betulae 184. — bilamellatus 812. — boleti 174, 176. — castaneus 175, 186. — comptus 175, 179. — concinnus 177. — cornutus 189. — dentatus 175, 182. Cis elongatulus 188. — fagi 188. — festivus 175, 186. — fissicollis 178. — tronticornisl90,194. — fuscatus 187. — glabratus 193. — glabriculus 197. — gladiator 812. — hispidus 175, 178. — Jacquemartii 192. — laraiuatus 175, 183. — laricinus 175, 187. — lineatocribratus 193. — mandibularis 196. — micans 175, 178. — nitidulus 193. — nitidus 110, 191. — oblongus 185. — perforatns 195^ — petropolitauus 812. — plagiatus 177. — pnnctulatus 175, 184, 185. — quadrideus 175,180. — rugulosus 176. — setiger 174, 177. — striatulus 175, 180. — Wagae 191. Cisarthron 812. — laevicolle 812. Cistelidae 658. Cittobium 140, 811. Claraoris 216, 570. — crenata 208, 209, 814. — insurgens 570. Cleolaus 840. Clitobiates 410. Clitobius 407, 410. 452, 836. — grandis 836. — ovatus 452. — rugulipennis 836. — sabulicola 452. — subplumbeus 452. Cnecus 115. — tessellatus 116. Cnemeplatia 408, 412, 452, 828, 836. — Atropus 452. — indica 836. — laticeps 452. — sericea 836. Cnemodini 219. Cnodalonini 222. Coccinella fasciata 515. Coelocnemis 616, 668. 860 Register. Coelocnemodes 235, 237, 238, 275. — aspericollis 238. — fallaciosus 238. — iuerinis 238. — Stoliczkianus 238. Coeloderes 407,410,452. — ]i]iputanus410,452. Coelometopides 668, Coelometopina 665, 666, 668. Coelometopites 668. Coelometopus 668. — clypeatus 669. Coelostethus 809, 810. Coenocara 155, 163, 809, 810. — affinis 165. — bovistae 163. — castaneae 164. — cognata 168. — subglobosa 165. Colpophorus 425, 430. Colposcelis 224. — loMgicollis 224. Colposcythis 817. Colposphena 819, 820, 821. — brevicoUis 821. — brevipes 821. Colpotus 361. — snlcatus 363. Colydiiim castaneum 479, 583. Conibius 827. Colli coxae 658. Coiiiontidini 459. Coniontini 220. Coiiiopliagus 18. — humeralis 22. Coniporidae 198. Coniporus 198. — orbiculatus 200. Coiioiiotus 665. Coiiopheribium 117. Coiiophthalmus 845. Coripera 847. Corticeus 550, 551. — fusciventris 562. — Hopfgartenii 567. ~ ruf Ullis 561. — tuberculatus 494. - unicolor 555. Coscinoptilix 694, 696, 849. Cosmonota 507, 839. Cossyphini 220, 222,228, 490, 822. Cossyphus 228, 815. Cossyphus minutissimus 822. Cotulades 229. Coxelus 219. — pictus 494. — spinosulus 502. Craniotini 219. Cratidus 669, 670. — osculaus 670. Crypticides 459. Crypticini 221, 459, 491. 547. Crypticiens 459. Crypticus 211, 214,461, 464, 467. — adspersus 463, 466, 836. — alpiiius 463,464,468. — asiaticus 837. — castaueus 463, 465. — corticeus 463, 836. — dactylispinus 463, 466. — Fairmairei463,B37. — fuscovariegatus 837. — gibbulus 466. — glaber207,209,469. — helvolus 463, 467. — inflatus379,463,466. 827, 837. — Kraatzii 463, 464. — Iatiusculus463,465. — longulus 463. — maculosus 463, 837. — mollis 836. — murinus 463, 837. — mus 837. — nebulosus 463, 836. — obesus 463, 466. — Olivieri 463, 836. — ovalis 463, 467, 837. — ovatulus 836. — paradoxus 836. — pelitus 836. — pruinosus 463, 467. — pubens 463, 468, 836. — pubescens 466, 836, 837. — punctatolineatus 463, 467. 837. — pusillus 463, 464. — pyrenaeus 463, 465. — pyrenaicus 465. - reflexus 721. — rufipes 463, 836, 837. — quisquilius465,469. Crypticus sibiricus 463, 467, 837. — soricinus 837. — substriatus 463,465. — tenietensis 465, 837. — thessalicus 836. — tonsilis 836. — ulomoides 463, 465. — Ungeri 815. — uniforinis 836. — viaticus 463, 465. — zophosioides 463, 464. — Zuberi 463, 465. Cryptobates 847. Cryptoehilini 219. Cryptoglossini 220. Cryptops 591, 600. — ulomoides 602. Ctenobium 808. Cucujidae 549. Cucujus anceps 683. Curculio 619. — scabriculus 850. — sericeus 683. Cychrus rostratus 682. Cyliiidrinotus 691, 693, 697, 720, 766. — femoratus 721. 722. — flavipes 722. — funestus 722. — gibbicollis 722. — iugubris 722. — urabrinus 722. Cynaeus 544, 591. 595, 841. Cyphaleini 222. Cyphoderes 69, 807. Cyphogenia 226. Cyphonotus 203. Cyphostethe 819, 820. Cyrtotyche 845. Dacoderini 219. Daedrosis 847. Dailognatba 224. 818. Delopygus 545, 547.548, 800, 841. — crenatus 548. Deratrius 847. Dendarina 337, 383. Dendarus 384, 385, 388, 389, 399. — Alleouis 396, 399. — anueniacus 397. — Aubei 390. — caelatus 398. — calcaratus 388, 391. — carinatus 390. Begister. 861 Deudarus castilianus 389. — coarcticollis 385, 389. — corsicus 390. — crassiusculus 393. — crenulatus 395. — creticus 392. — cribratus 395. — dalraatinus 395. — dardanus 395. — elongatus 392. — emarginatus 401. — extensus 397. — femoralis 387, 827. — forarainosus 392, 689. — foveolatus 396, 399. — graecus 390. — gravidus 397. — impressus 393. — iüsidiosus 390. — libanicus 388, 391. — lugens 391. — mesfeeniiis 397. — moesiacus 395. — nevadeusis 392. — nitidulus 394. — Oertzenii 393, 398. — Orientalis 398, 399. — ottomanus 397. — pauper 392. — pectoralis 389. — piceus 394. — plicatulus 391. — plorans 393, 394. — punctatns 398. — Reitteri 393, 398. — rhodius 392. — saginatus 394. — scrobiculatus 397, 399. — simins 394. — Simplex 398, 399. — sinuatus 390, 391. — stygius 391. — subopacus 392. — syriacus 394. — tenellus 397. — tentyrioides 397. — temiicornis 388.394. — tibialis 391, 398. — tristis 385, 389, 400. — torpidus 394. — vagans 393, 398. — Victoris 391. — viduns 394. Dendrobium 104, 810. Dengitha 817. Dermestes 243, 813. — bidentatus 33. — boleti 177. — capucinus 35. — dubius 9. — fasciatus 518. — mm-icatus 33. — navalis 583. — pectinicornis 137. — pertinax 104, 107. — picipes 176. — sulcatus 504. Dermestoides 14. — unipuDctatus 15. Derosphaerus 616, 845. Derostrophus 845. Diaclina 601, 603, 608. — chrysomelina 609. Diaperidae 506, 658. Diaperides 506. Diaperidium mithrax 815. Diaperiens 506. Diaperini 222, 491, 506, 547. Diaperis 212, 215, 507, 508, 512, 839. — aenea 510, 511,514. — ahenea 510. — armata 522. — azurea 508. — bicolor 511, 514. — bicornis 531. — bifasciata 534, 535. — bipustulata 514,517. — bituberculata 522, 532. — Boleti 207, 209^ 514, 515. — ceylonica 839. — coccinea 514. — cornigera 522. — cruenta 520. — cypria514,515,517. — excavata 520. — fasciata 515. — fronticornis 520. — fungi 514, 515. — haemorrhoidalis 529. — bydactina 514. — Hydni 514. — Lewisii 514. — maculata 514, 520, 839. — maculipennis 514. — moerens 520. — morio 514, 515. — niponensis 839. Diaperis parallela 508. — Petita 526. — picta 535. — posticalis 514, 515. — rubrofasciata 514. — rufipes 839, — sanguinipennis 839. — suturalis 839. — tricornis 520. — variegata 520. — violacea 514, 523. — viridipennis 514. Diastixus 692, 693, 698, 746, 787, 849. — ibericus 747. — obtusangulus 747, 749. Dichillus 229, 230. Dichomma 224. — dardanum 224. Dichromma 388, 391. Dictyalotus 23. Dignaptini 222. Dila 235, 237, 238. Dilamus 361. — rufipes 361. Dineria 294, 327. Dinoderinae 802, 803. Dinoderus28, 804, 805. — bifoveolatus 804. — brunneus 30. — elongatus 31, 39, 805. — minutus 804. — quadricollis 805. — siculus 804. — substriatus 30, 804, 805. Dinoria 847. Dioedus 544, 546, 547, 548, 570, 840. Diopethes 847. Diphyllosis 812. — opaculus 812. Diphyrhynchus 507. Diplocyrtus floccosus 676. Discogenia 235, 236. Discopleurus 229. Dissonomus 362. Dolichoderus 611. Doliema 549, 841, 842. — angustata 842. — bifurcata 842. — depressa 842. — frontalis 842. — pallida 842. — plana 842. — platisoides 842. 862 Begister. Doliema quadridentata 842. ~ spinicollis 842. — tenuicornis 842. — turcica 842. Doliopines 846. Dorcatoma 155, 156, 809, 812. — affinis 165. — bovistae 163. — chrysomelina 158, 161. — dichroa 161. — Dommeri 161. — Dresdeiisisl57,158. — externa 812. — flavicornis 158, 159, 161. — lanuginosa 812. — punctiilatal59,812, — rubens 167. — sevra 158, 159. — setosella 158, 160. — sinuata 158. — siibalpina 163. — siibstriata 158. Dorcatomata 809. Dorcatomini 153, 155. Dordanea 817. Dryophili 808. Dryophilus 89, 810. — anobioides 93. — densipilis 94. — forticornis 94. — lougicoUis 93. — paiadoxus 90. — piisillus 91. — rugicollis 92. — siculus 810. — succinctus 90. Dymonns 822. Dysceladus 845. Dystalica 847. Ecphoroma 228. Ectatocnemis 413. — niultilineatus 413. Ectyche 847. Ecbocerus 544, 570, 587, 588,589,840,842. — analis 842. — curvicornis 842. — dentiger 842. — recurvatus 842. Edalus 847. Eledona 212, 215, 492, 493, 501. — agaricicola 502, 504. Eledona agaricola 207, 209, 503, 504. — armata 499, 502. — cornuta 502. — hellenica 503. — borrida 502. — interrupta 498. — reticulata 495, 502. — spinosula 502. — turcica 503,838. Eleuophorini 220, 226, 490, 817. Elenophorus 208, 209, 213, 226. — collaris 226. Eleodes 235, 236. Ellipsodes 461. Embaphion 235, 236. Emnialus 408, 411, 416. Emypsara 474. Enanea 841. Encyalesthus 617. Endophloeus spinosulus 502. — spinulosus 502. Enneadesmus 806. Enneai'tbron 189. Enneartbrum cornutum 189. Enneatoma 163. — affinis 165. — subalpina 163. — subglübosa 165. Enneboeopsiü 838. Enneboeus 838, 839. Enoplopus 490, 664, 677, 678, 680. — capensis 680. — caraboides680,681. — dentipes 680, 800, 813. — Reitteri 680. Entomogonus 692, 693, 697, 702, 763. — angulicollis 703. — Bartbelemyi 702. — Davidis 693. — elongatus 694. — Faustii 693. — obtusus 704, 750. — Peyronis 693. — saphyrinus 693. Entypus 190, 812. Epauloecus 80. — crenatus 81. Epbalus 412, 413, 416, 419. Ephidonius 622. Epilasium 828. Epiphysini 219. EpiseiTius 89, 97. — angulicollis 810. — gentilis 98. — granulatus 810. — striatellus 99. Episopus 847. Epitasius 412. Epitragini 219, 490, 816, 818, 819. Epitrichia 820. — tomentosa 820. Erelus 592. — sulcipennis 592. Eridaulus 191. — lineatocribratus 193. — nitidus 192. Ernobius 89, 117, 125, 808, 810, 811. — abieticola 122, 811. — abietinus 119, 121. — abietis 119, 122. — angusticollis 120, 126. — consimilis 120, 124. — crassiusculus 120, 125. — densicornis 120. — explanatus 811. — frigidus 811. — fuscus 120. 129. — gigas 120. — longicornis 120,127. — lucidus 119, 123. — moUis 120, 124. — Mulsanti 119. — nigrinus 120, 129. — parens 120, 125. — parvicollis 811. — pini 120, 128. — pruinosus 119, 122. — reflexus 119, 121. — sulcatulus 120. — tabidus 120, 126. Erodiini 219, 223, 490, 816, 817. Erodius 223, 490, 800, 813. Espites 847. Ethas 229, 231, 822. Euboeus 678, 691. — Mimontii 678. — pubescens 799. — viridis 678. Euceratocerus 809. Eucolus 360. Eucrada 807. Eucradini 807. Eegister. 863 Eupactus 809, 810. Euphloeus 847. Eupsophus 622,624,845. — castanei;s 624. Eurostodes 807. Eurostus 79, 360. - frigiclus 80. Eurycaulus 407, 413,451. — Marmottani 451. — Quedenfeldtii 451. Eurj'choriden 821. Eurynotates 384. Euschatia 676. Euschides33l,823,824. Eutagenia 229, 230. Eutaphrus 57. Eutheca 155. — solida 155. Euthriptera grisescens 821 Eutelini 222.' Eutochia 543, 544, 546, 547,548,591,800, 841. — picea 548. Eutrapela suturalis 852. Eutroctes aiirichalceus 247. Evophis 544, 547, 548, 570,587,839,841. — fenuginea 548. Exerestus 845. Exopioides 804. Faustia 339, 345, 347. Forbicina 240- Formica fi;sca 828. — sanguinea 828. GallerucaLactucae 511, 512. Gargilius 838. Gastrallns 89, 100, 808, 810. — immarginatus 101. — laevigatus 102. — sericatus 101. — striatellus 99. — striatus 810. — unistriatus 810. Gedeon 228. Gerandryus 694. Gibbiini 44. Gibbium 44, 45, 806. — hirticoUe 48. — psylloides 46. — scotias 46. Glasunovia 818, 822, 846. Globicoxae 658. Glyptotus 614, 616, 845. — cribratus 616. Gnaptor 235, 237. — graecus 241. — spinimanus 240. Gnaptorina 235, 237 ,238, 822. — ampliata 236. — cylindricollis 236. — Delavayi 236. — Felicitana 236. — Potaninü 236. — proxinia 236. — pustulosa 236. Gnathocerus 215, 544, 571,586,588,589, 840. — cornutus 208, 209, 587,588,589,814, 840. — maxillosus 588, 589. — ruber 589. — testaceus 588. — vicinus 588. Gnathosia 224, 818. Gnesis 847. Goniadera 611. Goniaderina 614. Gonocephalates 416. Gonocephalum 409, 416, 418, 435. 829. — aequatoriale 436. — angustatum 835. — assimile 438, 439. — costatum 438, 440. — curvicolle 438. — famelicum 436, 437, 438. — fuscum 440. — hispidum 438, 440. — inquinatum 438. — insidiosura 438. — intermediura 438. — irroratum 835. — Kamtschaticum 438. — Lafrancei 438. — lugens 440. — miuutum 439. — mongolicum 438. — obductum 438. — obscurum 440. — parvulum 440. — patruele 438, 440. — pigmaeum 441. — prolixum 438, 440. — pruinosum 438. — puberulum 835. Gonocephalum pusillum 436,438,440,446, 814, 835. — pygmaeum438,439. 441. — rugulosum 438, 440. — rusticum 423, 438. 440, 444. — setulosum 438, 439. 440. — soriciuum 438. — subrugulosum 438. — ussuriense 438. Gonodera pulcherrima 678. Gouopides 411. Gonopus 235, 237, 407, 410. Gonospa 839. Grammicus 229. Grynobius 94. — castaneus 96. Gunarus 778. Gynopterus 58. Hadraule 188. — elongatula 188. Hadrobregmus 108, 808, 810. — brunneus 108. — canaliculatus 110. — rufipes 108. — sericeus 109. Hadrus 409, 412, 416, 417, 420, 828. — alpinus 420. — europaei;s 417. — illotus 420. — subellipticus 417. Hallomenidae 658. Haionomus 412, 452. — ovatus 452. — subplumbeus 452. Haplandrus 611, 616. — concolor 616. — femoratus 616. Haporema 847. Hapsida 839. Hedobia 131, 807, 811. — angustata 134. — Belia 811. — imperialis 133. — maguifica 811. — pubescens 132. — regalis 133. Hedyphanes 678, 691, 789, 791, 794. — acutangulus 726, 791, 797. 864 Register. Hedyphanes acutipennis 793. — Antoniae 793. — berytensis 793. — Besseri 796. — chalybaeus 796. — coerulescens 796. — cordicollis 795, 797. — Dejeanii 797. — elongatus 794. — fragilis 793. — fulvipes 793. — gracilis 793. — helopioides 790. — hesperides 793. — iuipressicollis 795. — Koltzei 796. — laevicollis 792. — laticollis 790, 794. — lucidicollis 792. — lutosus 797. — Maniierheimii 795. — Meiietriesii795,796. — niger 793. — nycterinoides 796. — parvicollis 795, 797. — quadricoUis 790. — rhynchophorus 792, 797. — tentyrioides 795. — testaceipes 792. ~ upioides 797. Hegemona 676. Helaeini 222. Heledona 503. Helibatus 410. Heliopates gibbus 405. Heliopathes gibbus 405. — Iatiusculus463,782. Heliophilus 214, 385. — abbreviatus 209. — emarginatus 385. — ibericus 208, 209. Heliophugiis 676, 848. Helopes 676. Helopides 662, 676. — hildesiensis 816. Helopidium neoridas 816. Helopiens 662. Helopimorphus 828. Helopma666, 676, 847. Helopini 221, 222, 490, 491, 662, 676. Helopinini 222. Helopites 676. Heiopium Agabus 816. Helops 213, 216, 677, 684,690,691,692, 697,704,705,764, 849. Helops Abeillei 736, 753. — adimonius 705. — aemulus 739. — aeneipennis 727, 729, 735. — aenescens 746. — aeneus 727,773, 849. — aereus 695. — aethiops 748. — afer 746. — agonus 209, 210, 749, 790. — alicantinus 747. — altivagans 748. — amaroides 740. — Amasiae 732, 733, 753. — angulicollis703,704. — angustatus 748. — augustus 695. — anthracinus710,711. — anthrax 711. — arabs 710, 751. — aratus 695, 696. — arboreus 720, 740. — ai'boricola 747. — asper 747. — asphaltinus 726, 768, 770. — assimilis 208, 210, 687, 730. — atteuuatus 696. — azureus 700, 756, 849. — Bachei 695. — badius 723,731,768, 849. — Barthelemyi 702. — Batesii 721. — bosphoranus 734. — brevicollis 78, 745, 787, 851. — brevis 743, 744, 745, 785. — bruiniitarsis789,770. — californicus 695. — calpensis 849. — calvus 709, 752. — Cambyses 738, 753. — caraboides 782, 784. — carbo 746. — carinatus 719, 752. — carinimentum 701. — caudatus 723. — Cerberus 711. — chalibeus 761. — chalybaeus 762. Helops cinnamomeus 746. — cisteloides 695. — clarus 726. — clavicoiTiis 740. — clypeatus 689, 770. — coelestinus 701. — coeruleus 207, 210, 687,702,760,761, 849. — confertus 747. — conflueus 740. — congener 725, 730, 747. — congregatus 748. — consentaneus 749. — constrictus 722, 752. — convexus 695, 743, 780, 851. — cordatus 728. — cordicollis 708. — coriaceus 710. — corrugatus 707, 750. — corrugosus707, 714, 750. — corvinus 700. — crassicollis 746,747, — crenatostriatus732. — cretensis 733, 753. — cribripennis 707, 717. — cyanipes 701. — cyprius 790. — damascenus 712. — Dasypus 725, 752. — dentipes 680, 681. — dermestoides 744, 783, 851. — Dieckii 709. — discretus 695. — diteras 744. — dorsalis 706. — Douei 721, 730. — dryadophilus 744, 786. — ebeninus 711. — Ecoffetii 209, 210, 745, 800. — Edwarsii 695. — egregius 703, 750. — Ehlersii 708. — eleodinus 700. — elliptipennis 748. — Emgel 715. — estrellensis 734. — euboicus 715. — exaratus 726, 732, 770, 849. Begister. 865 Helops excavatus 721, 728, 752. — Tabricii 784. — Faldermannii 740. — farctus 696. — femoratus 721, 722. — ferrugineus 384. — flavipes 722. — Foudiasii 699, 731. — foveolatus 710. — fragilis 792. — Frivaldszkyi 749, 754. — Fulei 705, 714. — fiilvipes 851. — funestus 722. — fusculus 739, 748. — fusiformis 704. — futilis 748. — gagatiuus 748. — Genei 736, 737. — Germari 711. — Ghilianii 746. — gibbicoUis 718, 721, 722. — gibbosus 721. — gibbulus 462. — gibbus 713. — giganteus 703. — gilvipes 792. — glaber 469, 471. — glabriventris 702. — globicollis 707, 751. — gloriosus 725, 729, 730. — gomerensis 747. — gossypiatus 749. — giacilis 689, 695, 740, 749, 793. — graecus 745. — grajus 715. — grandicoUis 720, 730. — grauicollis 706, 716, 751. — graniger 746. — granipennis 706. — granosus 716, 751. — granulatus 708. — granulifer 709, 711, 713, 751. — gratus 735. — Haagii 703. — harpaloides 742. — heteromorphus 746. — Heydeuii 742. — hirtipennis 792,797. — hirtulus 742. - hirtiis720,749,752. V. 1. Helops hispanus 737, 753, 849. — ibericus 746. — impolitus 694. — impressicollis 740. — impressus 729. — incultus 728. — incurvus 727, 773. — infernus 747. — inflatus 689. — insignis 702. — iatersparsus 689, 742. — interstitialis 708, 710. — intricatus 730. — intrusicollis726,733. — juncorum 749. — Kobeltii 707, 717. — lacertosus 715. — laetus 695. — Iaevigatus382,472, 689. — laevioctosti'iatus 743,781,814,851. — lanipes 687, 727, 773, 774, 849. — lapidicola 718, 741. — laticoUis 469, 711, 800, 814. — latimargo 701, 750. — leacociam;s 747. — lineatus 733, 738. — loDgipennis 745. — longulus 708, 717, 718. ~ lucifugus 748. — lugHbris 721, 722. — luridus 729. — lusitanus 782. — macellus 719. — Marloisii 689. — Marloysi 760. — maroccanus 702. — Marseulii 748. — mauritanicus 719, 752. — maurus 713. — Meissueri 816. — melas 709, 711. — meridiamis 699,731. — micaus 694. — miniitus 742. — molassicus 816. — monilicornis 741. — montanus 719. — Mori 704. — nanus 742. — nigroaeneus 747. Helops nigropiceus 726, 733, 734. — nitens 747. — nitidicollis 746. — uitidipemiis689,711. — nitidus 721, 752. — nodifer 727, 734. — obesus 708, 715,716. — obliteratus 699. — obtusangulus 747. — occidentalis 748, — Oliveirae 709. — opacus 694. — ophonoides 737, 739. — ovipennis 741. — Ovulum 739, 754. — pallidus 738. — parvicollis 704. — parvulus 742, — pellucidus 208,210, 687, 739. — pernitens 695. — perplexus 720, 730, — Peyronis 704. — picescens 748. — piceus 606, 728. — picinus 746. — picipes 744. 784,785. — piligerus 719,849. — Pimelia 675. — planipennis 736, — plebejus 745. — plicatulus 718. — Pluto 748. — poeciloides736,739. — politicollis 749. — ponticus 737, 753. — porrectus 748. — portosanctanus746. — praeloügus 723. — Priapus 712, 751. — prolixus734,748,754. — propheta 731, 752. — protensulus735,753. — pulcher 729, — pul]us695,705,750. — punctatus 723. — puncticollis 746. — punctipennis 694, 746. — pygmaeus 749, 790, 800. — pyrenaeus 727, 735, 800, 814, — quadraticollis 700, 701, 707. — quadricollis 707. — quisquilius469,744, 782, 783, 786. 55 866 Register. Helops reflexus 721. — rimosus 748. — robnstus 711. — Rossii 701,760,849. — rotundicollis 746, 749. — rufescens 741. — rufipes 708. — rugicollis 695, 782. — nigosns 712. — rugulosus 694. — saphyrinus 699. — sareptanus734,741. — Schmidtii 712. — Schneiden 660. — f^erbicus 732. — seriegranatus 733, 753. — siculus 749. — sphaericollis 717. — splendidulus 741. — striatus 208, 210, 687,688,743,784, 814, 851. — strigicollis 712,751. — Stevenii 702, 762. — subaeneus 747. — subdepre.ssus 747. — snblinearis 719. — submgosus 712. — sulcatus 712. — sulcipennis 695. — supeibus 709. — syiiacus 700, 701. — taeniatus 694. — tagenioides749,793. — tantillus 792. — tarsatus 713. — tauricus 720. — tenebricosus 706, 716. — tenebrioides 644, 725, 730. — tentyrioides 704. — Terrenii 704. — testaceus 738. — thalassinus 746. — toraentosus 820. — tripolitanus 708, 717, 751. — tristis 401. — tuberculiger 723. — tuberculipennis746. — tumescens 696. — tumidicollis 757. — iimbrinus 722. — undulatus 694. — valgus 723. — venustus 694. Helops vexator 730. — vicinus 706. — villosipennis 717. — villosus 719. — violaceus 762. — virescens 689. — viridicollis 747. — vittatus 694. — Walkeri 849. — wetteravicus 816. — zabroides 740, 743. — Zoroaster 714, 751. Hemicera 507. Hemicoelus 808, 810. Hemiptychus 809. Hendecatomini 7, 23, 802. Heudecatomus 23. — reticulatus 25. Herlesa 818. Herpsis 821. Hesiodus 845. Heterarthron 803, 804. — confertus 803. Heterophaga 600. — diaperina 605. — Fagi 606, 843. — mauritanica 607. — nitidula 602. — pnnctulata 602. Heterophylates 408. Heterophyllus 507. 537. Heterophylus 337, 360. 362,408,463,827. — amplicollis 827. — aiignstitar.sis 827. — ellipticus 362. — latiusculus 362. — parvulus 827. — picipes 362. — pygmaeus 362. Heteroplus 67, 807. Heteropsoa 803, 804. Heteropus 827. Heteroscelis 408. Hetevotarsini 222, 547. Heterotarsus 413, 828. Hexngonochilus 229. Hexaroptrum 847. Hicetaon 845. Himatismus490,679,8ü0, 813,818,819,820. — chotanicus 820. — fern;gineus 820. — Olgae 820. — Perraudieri 820. — Reitteri 820. — rubripes 820. — suturalis 820. Himatismus tonientosus 820. — villosus 490, 820. Hipponome 689,754,756. Hispa bicornis 531. — com Uta 496. — picipes 557. Histeropsis 839. Hologenosis 223. Homo Lar 850. Homophthalmus succinctus 90. Homopsis 821. Hopatrinus 826. Hopatroptei'on 413. Hopatrum 425. Hoplariou 408, 411. Hoplitoblaps 235. 236, 237, 238. Hoplocephala 215, 509, 526,528,839.840. — bicornis 527, ,528, 531, 532. — bituberculata 528. 531, 532. — collaris 532. — cornigera 527. — Goryi 532. — haemorrhoidalis 208,209.528,529, 814, 840 — virescens 531. — viridipennis 514. Hoplocephalus 840. Hoplopeltis 841. Hydromedion 847. Hypophleens 546. Hypophloei .546. Hypopliloeidae 546,658. Hypophloeina 545, 546. Hypophloeites 546 Hypophloeus 213. 216, 507,548,549,553, 555, 839, 842. — ambiguus 552. — angustus 552, 571. — basalis 554. — bicolor 207, 209, 550,551,554,563. — bicoiTiis 532. — bifoveolatus 577. — bivittatus 562. — boros 660. — brunueus 552. — castaneus 208, 209. 553, 555. — c.avus 552. — cylindricus 552. — depressus 575. Register. 867 Hypophloeus erratus 552. — Euphorbiae 552. — fasciatus 208, 209, 551, 554, 564. — feri'ugineus 553, 558, 560. — Fraxini 550, 551, 553, 558. — fusciventris554,562. — haemorrhoidalis 528. — Hopf gart enii 555. — insidiosus 554, 561. — linearis 208, 209, 551, 554, 566. — longicollis 552. — longulus 553, 557, 842. — nigellus 552. — iiiger 552. — nitidus 555. — parallelus 552. — Pini 208, 209, 553, 558, 560. — Ratzeburgii 577. — rnfnlus554,562,567. — subdepressus 552. — snberis 552, 561. — suturalis 554, 562. — teres 552. — testaceus 552. — tboracicus 552. — nnicolor 551, 553, 555. — versipellis 555, 567. Iccius 840. Idiesa 821. — Eversmannii 821. — Fischeri 821. Idiobates 846. Idisia 413. — ornata 413. Ilus 845. IphicoryniTS 536. — melanophthalmus 540. Iphthimus 216, 611,623. — croaticus 623. — italicus 208, 209, 623. — opacus 623. — serratus 623. — sublaevis 623. — Truquii 623. Ips bicolor 564. — haemorrhoidalis 528. Ips oblongus 15. — pusilla 565. — taxicornis 555. — test.acea 583. — unicolor 575. Ischnodactylus 838. Isicerides 845. Isocerus 384. — balearicus 384. — feiTugineus 384. — purpurascens 384. Isopteron 408, 413. Itagonia 235, 237, 238. Lachnodactylus 837,838. Lachnoderes 826. Lachnogya413,476,821. — Hauseriana 821. — squamosa 476, 477, 821. Lachnogyini 490, 816, 818, 821, 838. Lachnopus 473, 476, 490,491,837,838. — digitatus 476. Laena 670. — alternata 673. — angusta 673. — Baudii 674. — bifoveolata 847. — ceylonica 672. — clivinoides 672. — curvipes 674, 847. — deplanata 674. — ferruginea 674. — graeca 673. — Heydenii 672. — hirtipes 674. — Hopfgartenii 672. — Justinae 673. — Kaufmanuii 672. — Kraatzii 672. — Lacordairei 847. — Lederi 673. — libanotica 674. — longula 672. — Merklii 674. — minima 674. — Oertzenii 674. — Ormayi 673. — parvula 674. — piligera 674. — pimelia 673, 674. — pubella 671, 673. — pulchella 671. — quadricollis 673. — Reitteri 673. — rotundicollis 847. — Schwarzii 674. Laena Starkii 673. — syriaca 672, 674. — viennensis 673, 674. — Weisei 674. Laenina 666, 669, 847. Lagriariae 658. Lamperos 694, 696, 847. Lasioderma 131, 150, 809, 811. — apicatum 811. — bicolor 811. — bubalus 811. — haemorrhoidalis 152. — laeve 151. — laevis 152. — micans 811. — obscura 152. — Redtenbacheri 151. — testacea 150. — thoracica 152. — torquatura 811. Lasiostola 227, 821. Latheticus 570, 572. — oryzae 573. Latigenes 201. Latometiis 492. Lechriomus 226. Leichenaires 410, 449. Leichenides 449. Leichenum 410, 412, 452, 456. — pictum 458. — pulchellum 458. — variegatum 458. Leiodes 219. Leiopeplus 847. Leipopleura 342, 345. Lelegeis 839. Lepisma 240. Leptocolena 292. Leptodes 822. Leptodini 219, 822. Leptodopsis 822. Leptogastrus 847. Leptomorpha 235, 237, 247, 303. Leptonychus laevi- sternus 817. Leptoscapha 841 . Leptosphena 818, 820. Lichenura 456. Licinoma 847. Ligniperda capucinus35. — muricatus 32. — terebrans 33. Liodema 507, 839. Liozoura 117. — abietinum 121. 55* 868 Begister. Liozoum abietis 122. — angusticolle 127. — consimile 124. — crassiusculum 125. — fuscum 129. — loiigicoriie 127. — lucidum 123. — moUe 124. — nigrinum 130. — parens 125. — parvicoUe 126. — pius 128. — pruinosum 122. — reflexum 121. Lithoblaps 249, 251. — gages 249. Litoborus 385, 414. — Moreletii 385, — planicollis 385. Loboflera 409. Lorelus 846, 847. Lyctiiiae 801. Lyctiui 7, 11, 802, 805. Lyctopholis 805. Lyctoxylon 805. Lyctiis 13. — bicolor 16. — biunneus 17. — canaliculatus 15. — fuscus 15. — impressus 17. — navalis 583. — oblougus 15. — pubescens 15, 16. — seriehispidus 805. — uiiipunctatus 15. Lymexylidae 801. Lyphia 215, 552, 571. ficicola 208, 209. — tetraphylla 208,209. Lyttidae 658. Machilis 240. Machla 220, 331. — lugosa 334. Macrostethus 668. Mantichorula 821. Maigus 580, 581. — ferrugineus 583. — inadeus 582. — obscurus 582. Martianus 841. Megageniini 219. Meladeras 403. Melambius 384, 415. Melandryidae 658. Melanestbes 408, 409, 411, 416 828. Melanestbes ciliata 418. — laticollis 418. Melanimon 413, 415, 451, 452, 814. — coUare 413. — tibialis 454. Melauimonina 414, 449. Melanocoma 442. — vestita 412. Melanopterus 360. Melanostola 228. Melasia 593, 595. — gagatina 595, 596. Melasnia — lineatum Melaxumia Melinus Menandris Menedrio Menephilus 412 412. 817. 576. 847. 629, 632. 216, 623, 624, 846. — curvipes 208, 210, 626. — cylindricus 625. — indicus 625 Meneristes 622. Menimus 838. Mentes 848. Meracantba 680. Meracanthini 222. Merinus 614, 615, 616. Merotemiius544,591,595. Mesocoelopini 153. Mesocoelopus 153. — collaris 155. — creticus 812. — niger 154. Mesomorphus 361. Mesopatrum 847. Mesostena punctata 233. Mesothes 153. — ferrugineus 153. Mesotretis 841. Metabolocerus 841. Metaclisa 507, 508, 544, 800, 841. — azurea 508, 520. — parallela 508. — viridis 508. Metbolcus 131, 141. — cylindricus 141. Metisopus 847. Metulosonia 841. Mezium 44, 47, 806. — affine 48. — sulcatuui 48. Microblemma 817. Microbregma 810. Microdera 225. Microniptus 807. Microphyes 846. Microptinus 79, 807. Microschatia 331, 823. Micrositates 384. Micrositus 408, 412,414. Microtelus 229, 230. Microzoina 449. Microzoum410. 412,452, 814, 836. — collare 454. — dentipes 415, 454. — fulvipes 415, 454. — liliputauuiu 454. — tibiale208,209,455. — veteratuin 815. Microzoumates 410,449. Microzoumides 412, 449. Milaris 845. Minthea 805. Miretyche 847. Misolampides 676. Misolampus 677. Mitys 845. Mophis 841. — cynaeoides 842. Mordella 597, 643. Mordellonae 658. Morica 226. Myatis 827. Mycetopbagus glabratus — metallicus 510. — testaceus 539. Mycotrogus544,591,595. Mylabris 807. Myladina 413, 416, 419. Myladion 413,416,419. Mylops 847. Nalassus 690, 692, 698, 742. Nalepa 238. — cylindracea 244. J^autes 676, 694, 847. Neatus 545, 591, 632, 644, 845. — tenebrioides 591, 644. ISecrobioides 846. Nelites 509. — aeneoluni 510. Neobium 111, 811. Neomida 518, 528, 532, 839. — atra 521. — cophosioides 520. — cucullata 589. — picta 535. Begister. 869 Nephodes 678, 691, 798, 838, 852. — barbarus 799, 851. — corsicus 799. — foveicollis 799. — gracilior 851. — iucanus 851. — maroccanus799,800. — metallescens 799. — modestus 799. — pubescens 799. — rasus 799, 800, 851, 852. — sardiniensis 798. — subdepressus 799. — villiger 799. Nesotes 692,698,747.788. Nicobium 808, 811. Niptodes 807. Niptus 45, 78, 806. — constrictus 79. — crenatus 80. — elongatus 79. — frigidus 80. — globulus 79. — hololeucus 81. Nitidula chrysomeloides 540. — dubia 22. — orbiculata 199. Nitpus 807. Notiomimus 144. — fimicola 145. — holosericeus 145. — punctulatissimus 145. Notocorax 360. Niiptis 845. Nycteliini 220. Nycteporini 220. Nycteporus 611. Nycterinns 235, 236. Nyctipates 239. Nyctobates 615, 616, 845. — angulatus 618. — crenatus 618, — Lottinii 618. — maximus 618. — sulciger 618. Ochina 130, 139, 811. — hederae 140. — hirsuta 811. — Latreillei 140. — saiiguinicollis 141. Ocnera 228. Octotemnus 197. — glabriculus 197. Odocnemis691,693,697, 722, 767. — atticus 726. — caudatus 723. — clarus 726. — planivittis 726. — punctatus 723. — tubei'culatus 723, 726, 730. Oeatus 845. Oectosis cylindrica 618. Oedemeridae 658. Oedemutes 847. Oenopion 845. Oligocara 591, 595. Oligomerus 113, 808, 810. — brunneus 114. Olocrates 211, 214, 385, 402, 403, 828. — abbreviatus403,404. — amoenus 403. — barbarus 403. — collaris 405. — dendroides 403. — fossulatus 404. — foveipeiinis 405. — foveolatus 404. — gibbus 208, 209, 403, 405, 828. — indiscretus 405. — latipennis 403, 800, 828. — lineatopunctatus 404. — Mulsantis 404. — nivalis 405. — obscurus 403. — planiusculus 404. — quadratulus 403. — Reyi 404. — seniicostatus 404. — viaticus 404. Ologlyptus 331, 823. Omaleis692,698,734,777. Omalus 692, 777. Omocrates 402. — gibbus 405. Omolipus 847. Oncotus 387. Onychosis 223. Oochrotus 461. — unicolor 461. Oodescelis339,34a,350, 356. Gegaster 229, 230. Opatraires 409. Opatrates 409, 416. Opatrides 406. Opatridi 406. Opatriens 406. Opatiina 413, 416. Opatrini 221, 407, 491, 828. Opatrinus 360, 826. Opatrites 407. Opatroides 409, 418. — longulus 463. — minutus 463. Opatrum 211, 214, 409, 411,418,419,425, 427,429,815,836. — agaricicola 504. — agaricola 504. — agricola423,446,503. — alternatum 424,428, 829. — arenarium 423,441. — areolatura 424, 429. — armatum 499. — asperidorsum 423, 428. — assimile 438, 439. — baeticum 424, 426. — carinatum 423. — ciliatum 425. — ciuereum 423. — clathratum 423. — Colliardii 208, 209, 417, 422, 424, 425, 814. — costatum 438, 440. — crenatum 423, 437, 496. — curtum 428. — curvicolle 438. — Dablii 424, 427. — dardanum 423. 428. — distiuctum 433,830. — elevatum 428. — emarginatum 424, 426. — errans 444. — excisum 427, 429. — famelicum 438,444. — fuscum423,440,444. — geminatum424,428, 829. — gibbum 405, 423, 428, 495. — glabratum 423. — granatum 423, 426. — graniger 430. — granigerum 430. — grauulatostriatum 429. — grauulatum 423. — granulosum 424. 870 Reatiirj?eschichte der lusecten Deutschlands. Fortgesetzt von Prof. Dr. H. Schaum, Dr. G. Kraatz, H. von Kiesen- wetter, Jul. Weise, Edm. Beitter iukI Dr. G. Seidlitz. Erste Abtheiliuig: Coleoptera. Band I. Erste Hälfte. Bearbeitet von H. Schaum, gr. 8*'. 1860. geh. \ 13 M. 50 Pf. Inhalt: Cicindelineri und Carabicinen. I. Zweite Hälfte. Liefg. 1. Bearbeitet von H. Schaum und H. VC 1 Kiesenwetter, gr. 8». 1868. geh. 3 M. Inhalt: L^tiscidae. >. IL Bearbeitet \-)n G. Kraatz. gi ^". 1858. geh. 18 M. Inhalt: Staf,;.yimen. • III Bearbeitet von W. F Eriv , u. gr. 8«. 1848. geh. 15 M. Inhalt: Scaphidilia. . frichopterygia. . Anisotomidae. !Nitidiilariae. Colydii. Cucujipe's. Cryptophagidae. Derniestidae. Mycetophagidae. Byrrhii. Parnidae. Heteroceridae. Scarabaeidae. ■ III. Zweite Hälfte. Liefg. 1, 2. Bearbeitet von Edm. Reitter. gr. 8». 1882—1885. geh. 10 M. 50 Pf. Inhalt: Pselaphidae. Scydmaenidae. Silphidae. Aniso- tomidae. Clamhidae. Scaphidilia. » IV. Bearbeitet von H von Kiesenwetter, gr. 8''. 1857—1863. geh. 12 M. Inhalt: Bnprestidae. Elateridae. Dascillidae. Malacoder- niata. 3Ielyridae. Cieridae. Lymexylidae. V. Erste Hälfte. Liefg. 1 Bearbeitet von H. v. Kiesenwetter. gr. 8«. 1877. geh. 4 M. Inhalt: Anobiadae. Cioidae. V. Erste Hälfte. Liefg. 2—4. Bearbeitet von Dr. G. Seidlitz. gr. 8^ 1893. geh. jede Liefg. 6 M. Inhalt: Tenebrionidae. .. V. Erste Hälfte. Liefg. 5. Bearbeitet von Dr. G. Seidlitz. gr. 8". 1898. geh. 3 M. Inhalt: Nachträge, Register u. Vorwort zu V. 1. nebst Kiesenwetter's Portrait. » V. Zweite Hälfte. Liefg. 1. Bearbeitet von Dr. G. Seidlitz. gr. 8«. IS^. ge^. 9 M. Inhalt: AlleciTlidae. » V. Zweite Hälfte. Liefg. 2. Bearbeitet von Dr. G. Seidlitz. gr. 8«. 1898. geh. x.. . 12 M. Inhalt: Lagriidae. Melalidryi^ae. » VI. Bearbeitet von JuL Weise, gr. 80. 1882—1893. geh. 33 M. Inhalt: Chrysomelidae. Kroll's Buchdruckerei, Berlin S. QL 482 G3E7 V.5 pt.l Ent. Erichson, Wilhelm Ferdinanc ^^°raiufs;sc.ic.te dev In- secteti Deutschlands. SMITHSONIAN INSTITUTION LIBRARIES 3 ^Oflfl DG313Sflb nhent QL482.G3E7 V. 5 pt. 1 Naturgeschichte der Insect 0