L 2 1 I \ Vibrarg of tbe Museum COMPARATIVE ZOÖLOGY, AT HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS, Founded bp private subscription, in 1861. nnnnnnDnND ke ı% iu \ b | u f u RR! AR 0? Kai..k U JR | ki 43 MILE REN a IM Koh hr IR. f J A: Au Hl BIRNAN u I ii b % De \ EN Se | " Ar N IM AN I i N 1 Y ua ) A * R Y j N x | ’ Ion l 7 re fi Kr L [Mm ALS: In Ar ry v\ f IYl LAN I h a IN DIE f ip [ N DE hi y) h 1 [ ; u [7 .. 1 2 Programm KÖNIGLICHEN REALSCHULE ZU MESERITZ womit zu der am 26. und 37. September 1853 stattfindenden öffentlichen Prüfung alle &önner und Freunde der Anstalt, insbesondere die Eltern und Angehörigen sämmtlicher Schüler ergebenst einladet der Director Dr. H. Loew, Prof. INHALT: 1. Eine naturwissenschaftliche Abhandlung, vom Director Schulnachrichten von Michaelis 1852 bis Michaelis 1855 ‚von demselben. Meseritz, Gedruckt bei F. W. Lorenz. 1853. Er N a AR TE Fe Re? N 27 j wow y he ER ur = Br area a sae ore Bao "Or FE ‚siitsasbi ui olınloaleosk ih oh nonasilh wadaaigsılssdus® Yab undao ır vorolnuia ab DEE ai Asılae 0 ARSTER 4b std ns Med -agdaarotnnen 1b ‚suis m en ee sol. +ugaaslE ai sluilns it aaa) „es Sr z3b asıanaT asırilisdsrmsasiwunsa Pe ig 3 Biere we Iran ai sah LIE RE iD u i 3a ee er Be nee in A een gegen = _ Bersiodl 1olaı PrR- . >. ” TRLL' ae Er ) u . R te Fur x na } E N ; ; 7 - A i -— - ee, ". a nn ee CERIA ra. D. Gattung Ceria wurde bereits im Jahr 1794 von Fabrizius auf die verbreitetste unserer europäischen Arten gegründet (vid. Fabr. Ent. syst. IV. pag. 277.). Es war diese Art schon viel früher, nämlich im Jahr 1758, von Linne in der IÖten Ausgabe seines Systema naturae (pag. 590. 1) als Musca conopsoides beschrieben und in seinen spätern Schriften unter demselben Namen aufgezählt worden. Fabrizius hatte diese Linne’sche Art verkannt und glaubte in ihr den Doros conopseus der neuern Schriftsteller vor sich zu haben; auf diesen übertrug er deshalb den Linne’schen Artnamen, welchen er, aus Bedenken gegen seine grammatisch unrich- tige Bildung, nicht eben glücklich in conopseus abänderte. Der bereits von 'Linne beschriebenen Art gab er (Ent. syst. suppl. pag. 557, 1) den Namen Ceria clavicornis, unter welchem sie auch in seinem Syst. Antl. aufge- führt ist. — Unpassend genug zog er die von ihm selbst schon früher publicirte Musea abdominalis als zweite Art zur Gattung Ceria. Latreille, welchem hierin alle spätern Schriftsteller gefolgt sind, trennte sie bereits 1804 im Dietionaire d’histoire naturelle wieder davon und begründete auf sie die Gattung Psarus. Ebenso kam durch ihn zuerst grössere Klarheit und Vollständigkeit in die Kenntniss der.europäischen Arten un- serer Gattung; er unterschied deren drei: 4) conopsoides, die gleichnamige Linne’sche Art; 2) subsessilis *), welche allerdings schon vorher nicht ganz unbeachtet geblieben war, da das Weibchen derselben bereits bei Reaumur (Memoires Tab. XXX. fig. 12—14) abgebildet, das Männchen aber von Meigen in seiner Klassifikation pag. 282 irrthümlich als Männchen der alten Linne’schen Art beschrieben und Taf. XIV. fig. 11 abgebildet wor- den ist; 5) vespiformis, eine dritte kleinere Art mit ganz gelbem Schildchen. Die etwas ungenügende Weise, in welcher er letztere Art charakterisirte, trägt die Schuld an später entstandenen Irrthümern und Zweifeln, welcher weiter unten gedacht werden wird. Noch 1822 hatte Meigen bei dem Erscheinen des 3ten Theiles seiner systematischen Beschreibung zu dem, was bereits durch Latreille bekannt und festgestellt worden war, nichts hinzuzufügen. — Erst im Jahr 1842 hat Herr Macquart (Dipt. exot. II. 2. pag. 10) eine Art aus Algier als Ceria scutellata beschrieben, (von der sich in dem mir nicht zugänglichen Werke von Lucas über die Insekten Algiers ebenfalls eine Abbildung findet), welche, wie weiter unten nachgewiesen *) Anmerk. Meigen und ihm folgend auch Macquart, citiren Jlliger als Autor dieses Namens; mit welchem Rechte sie dies thun, ist mir unklar. El werden wird, durchaus nichts als die gewöhnliche dunklere Varietät von vespiformis ist. — Später hat Herr Saunders ebendieselbe nochmals in der 1845 erschienenen Isten Abtheilung des 4ten Bandes der Transactions of the entomological Society of London als vermeintlich neue Art unter dem Namen intricata nach albanesischen Exemplaren beschrieben und abgebildet. — Es hatte demnach ganz und gar den Anschein, als ob wir hinsichtlich der Kenntniss der europäischen Arten im Wesentlichen auf dem Standpunkte stehen bleiben sollten, auf welchem sich bereits Latreille befand, und als ob unsere europäische Fauna wirklich auf die 3 ihm bereits bekannten Arten beschränkt sei, bis dieselbe im Jahr 1850 durch eine von Herrn Ron- dani entdeckte und in den Annales de la SocietE entomologique de France Tom. VII. als Sphiximorpha Petronillae publicirte Art eine unerwartete und interessante Bereicherung erhielt. Das Angeführte ist Alles, was wir über die europäischen Arten der Gattung wissen. Ceria conopsoides ist von ihnen die verbreitetste, sie reicht am weitesten nach Norden (Skandinavien, England) und geht südlich bis Italien. Ceria subsessilis reicht we- niger weit nach Norden, scheint mehr an einzelne Lokalitäten gebunden und vorzugsweise auf die mitteleuro- päische Fauna beschränkt; im Gebiete der nordeuropäischen Fauna scheint sie ganz bestimmt nicht vor- zukommmen, dagegen soll sie sich in Italien finden. — Ceriae Petronillae ist nur erst in einem Exemplare bei Parma gefunden worden ; es lässt sich also über ihre Verbreitung noch gar nichts sagen; sie scheint jedenfalls eine überall seltene Art zu sem. — (eria vespiformis kömmt nur im südlichen Gebiete der europäischen Fauna vor, welchem sie mit andern Ländern um das Mittelmeer (Algier, Syrien, Kleinasien,) gemeinsam ist, so dass sie der Fauna aller 3 alten Continente angehört; sie pflegt noch zahlreicher als Ceria conopsoides aufzutreten. Auch die Kenntniss der exotischen Arten dieser Gattung hat nur sehr allmälige Fortschritte gemacht. Die erste aussereuropäische Art lehrte 1824 Wiedemann (Analecta entom. pag. 52, nr. 44) als Ceria javana kennen und fügte dazu im Jahr 1830 (Aussereur: zweifl. Ins. II. pag. 81, nr. 2) als 2te Art noch afra vom Cap. — Seit jener Zeit hat sich Herr Saunders das grösste Verdienst um die Kenntniss der exotischen Arten erworben. Er beschrieb in dem 1841 erschienenen 3ten Theile der Transactions of the entom. Soc. aus dem nördlichen Theile von Bengalen C. eumenoides. In dem 1845 erschienenen 4ten Theile desselben Werks gab er eine Monographie dieser Gattung, in welcher ausser der Aufzählung der bis dahin bereits bekannt gewordenen exotischen Arten die Beschreibung und Abbildung von 3 neuen Arten, von gambiana vom Gam- bia, so wie von ornata und breviscapa aus Neu-Holland, gegeben ist. Endlich fügte er in einem in demselben Bande der Transactions enthaltenen Nachtrage noch Hopei von Sierra Leone dazu. — Alle die bis dahin bekannt gewordenen Arten gehörten der östlichen Halbkugel der Erde an; die erste Nachricht von einer der westlichen Halbkugel angehörigen Art gab Walker in dem 1849 erschienenen 3ten Theile des von ihm be- arbeiteten Dipternkatalogs des britischen Museums; sie bewohnt Jamaika und wurde von ihm Ceria Daphnaeus genannt; später ist sie von Westwood in dem 1850 erschienenen öten Bande der Transactions of the ent. Soe. nochmals beschrieben und auch abgebildet worden. Die mehr oder weniger vollständige Kenntniss der aufgezählten 8 Arten ist alles, was bis: jetzt über exotische Cerien bekannt geworden ist. Es gehören von ihnen 2 Arten (javana Wied., eumenoides Saund.) Asien, — 3 Arten (afra Wied., gambiana Saund., Hopei Saund.) Afvika, — 2 Arten (ornata Saund.. brevi- scapa Saund.) Neu-Holland — und 1 Art (Daphnaeus WIk.) Amerika an. — Ich werde im Nachfolgenden 6 neue Arten dazufügen, von denen 2 (cafra und frenata) Aflwika, 1 (pietula) Nordamerika und 3 (arietis, signifera und. barbipes), Südamerika angehören. Es steigt damit die Kenntniss der Exoten auf 14 Arten, von denen 2 auf Asien, 5 auf Afrika, 2 auf Neuholland und 5 auf Amerika kommen. Ausserdem kann ich die Be- schreibung der bisher noch unbekannten Männchen von javana und afra geben und die Beschreibung der neu-. holländischen breviscapa vervollständigen und berichtigen. ee De Ueber die systematische Stellung der Gattung Ceria scheinen die ältern Autoren unklar gewesen zu sein, namentlich. scheint sie die Aehnlichkeit, welche "Ceria eonopsoides in der Körpergestalt und selbst in der Farbenvertheilung mit manchen Arten der Gattung Conops hat, verleitet zu haben zwischen beiden Gattungen eine nähere Verwandtschaft zu vermuthen, als in der That stattfindet. Die Aehnlichkeit mit Conops flauipes, welche Linne (Syst. nat. ed. X. pag 604) bei der Beschreibung dieses ausdrücklich erwähnt, hat ihn offenbar bei der Wahl des Artnamens geleitet. — Fabrizius, welcher die Gattung Ceria bei ihrer ersten Errichtung zwischen Ahagio and. Scaeva gebracht hatte, ist durch jene äussern Aehnlichkeiten bestimmt worden, sie im Syst. Antl. unmittelbar vor Conops zu stellen. — Auch der stets so scharfsichtige und sonst auf die häufig die schönsten systematischen Aufschlüsse gebende Aderung der Flügel so besonders aufmerksame Meigen lässt sich durch den Schein täuschen und stellt in seiner Klassifikation Ceria zwischen Conops und Myopa. — Die richtige Stellung der Gattung Ceria unter den Syrphiden erkannte zuerst der Scharfblick Latreille's; er lässt sie und die ihr zunächst verwandten Gattungen in den Considerations generales so auf einander folgen: Psarus, Paragus, Chrysotoxum, Ceria, Callicera, Aphritis (= Mierodon Meig.) u. s. w. Die spätern Schriftsteller sind La- treille gefolgt und haben die Gattung Ceria ebenfalls unter die Syrphiden gestellt; sie weichen nur in der Art, wie sie die nächstverwandten Gattnngen um sie gruppiren, von einander ab. — Meigen stellt in dem 1822 erschienenen 3ten Theile der systematischen Beschreibung die Gattungen Callicera, Ceria und Mierodon am die Spitze der Syrphiden; er hat sich dabei von der Verwandtschaft, welche Ceria im Fühlerbaue mit ersterer und im Flügelgeäder mit letzterem hat, leiten lassen; demnächst lässt er Chrysotoxum, Psarus und Paragus folgen, offenbar in ähnlicher Weise, wie Latreille, diejenigen Gattungen in die Nähe heranziehend, welche sich entweder im Baue des Hinterleibes oder des Kopfes, oder auch durch ihre Nacktheit Ceria nähern. — Im 2ten Theile von Wiedemann’s aussereurop. zweifl. Ins. beginnt die Familie der Syrphiden mit den Gattungen Ceratophyia, Ceria, Mierodon, Chrysotoxum, Paragus, Aseia, Psarus u. s. w., deren erste Ceria im Flügelgeäder ziemlich nahe steht. — In dem 1834 herausgekommenen ersten Theile der von Macquart für die Suites ü Buffon bearbeiteten Dipferes ist die Reihenfolge der Syrphiden- Gattungen: Ceria, Callicera, Chymophila, Aphritis, Ceratophyia, Chrysotozum, Psarus u. s. w.; die von ihm neuerrichtete Gattung Chymopkila steht Ceria durch die Verwandtschaft im Fühlerbaue und im Flügelgeäder näher, als irgend eine andere Gattung. -— In der 2ten Abtheilung des 2ten Bandes der von demselben. Verfasser herausgegebenen Dipteres ewotiques, welcher 1842 erschien, tritt unmittelbar hinter Aphritis noch die neue Gattung Mixogaster, welche durch den gegen die Basis hin verschmächtigten Hinterleib und durch ihre Nacktheit Ceria vielleicht näher zu. stehen scheint, als sie ihr wirklich steht. Wie die genannten, so haben alle übrigen Schriftsteller die Stellung der Gattung Ceria unter den Syrphiden als naturgemäss anerkannt und beibehalten. Die einzige Stimme, welche sich dagegen erhoben hat, ist die des Herrn Rondani, welcher im Sten Bande der Annales de la Societe entomologique de France ihr das Recht dieser Stellung, indessen mit völlig unhaltbaren Gründen, bestreitet. und aus ihr eine eigene Familie bilden will, für welche er den Namen Ceriellae vorschlägt. Auch das, was über die Verwandlungsgeschichte von: Ceria' conopsoides bekannt geworden ist, spricht gegen die von Herrn Rondani beliebte Trennung. Die erste Nachricht von der Larve finde ich in dem Verzeichnisse der in Würtemberg vorkommenden Dipteren von v. Roser, wo.pag. 9 gesagt ist, dass sie den Larven von Syrphus ähnle. Eine ausführlichere Beschreibung der Larve und Puppe giebt Leon Dufour im öten Bande der Annales de la Societe entomologique de France; die Larve hat nach ihm am Körperende eine ziemlich lange Athemröhre, was sie den Larven von Eristalis u. s. w. mehr nähern würde, als den Larven von Syrphus. Die Puppe gleicht in ihrer Gestalt der eines Syrphus. BR er Die Charaktere, durch deren Verein sich die Gattung Ceria von den anderen Gattungen der Syrphiden unterscheidet, sind: 1) die mit einem Endgriffel versehenen, auf einem Stirnzapfen stehenden Fühler, deren 2tes und 3tes Glied eine längliche Keule bilden; 2) die deutliche, bei manchen Arten starke Schwingung der 3ten Längsader (mervure sous-marginale Macq.), welche bei vielen Arten einen kleinen Ast in die Iste Hinterrands- zelle aussendet; 3) die Nacktheit des ganzen Körpers und die Schlankheit des stets gewölbten, bei den meisten Arten an der Basis verschmächtigten Hinterleibes. — Den endständigen Fühlergriffel haben unter den Syrphiden nur Callicera und Chymophila mit ihr gemein, von denen letztere, wie schon oben bemerkt, auch in der Aderung der Flügel Ceria sehr nahe steht, so dass sie als die nächstverwandte Gattung angesehen werden muss. Im Bau der Stirn steht Psarus durch das Vorhandensein eines die Fühler tragenden Stirnzapfen am nächsten, dem sich Sphegomyia und selbst einzelne Arten der Gattung Chrysotoxum darin nähern. Im, Flügel- geäder, namentlich in dem eigenthümlichen Verlaufe der 3ten Längsader, stehen Ceria nächst Chymophila wohl Microdon und Ceratophyia am nächsten; einige Arten der Gattung Ceria, denen der Nebenast der 3ten Längs- ader fehlt, erinnern mehr an den Flügeladerverlauf von Helophilus und von andern dieser verwandten Gat- tungen. Es wird demnach ganz zweckmässig sein die Gattungen Callicera, Ceria und Chymophila den Anfang der Syrphiden machen und darauf etwa Merodon folgen zu lassen. Die einzelnen Arten der Gattung Ceria weichen in ihrem Körperbaue ziemlich bedeutend von ein- ander ab; wir haben es also hier mit einer der vielgestaltigen Gattungen zu thun, deren Arten sich eben des- halb meist sehr leicht und sicher von einander unterscheiden lassen. Es liegt aber deshalb bei ihr, wie bei allen Gattungen, welche diese Eigenthümlichkeit mit ihr theilen, auch die Versuchung nahe, diese Unter- schiede in der Organisation zur Formirung von Untergattungen zu benutzen. Alle bisherigen Versuche einer solchen Gliederung der Gattung Ceria mögen haltbar scheinen, so lange man nur wenig Arten vor Augen hat; bei Berücksichtigung aller bekannten Arten verschwindet diese Haltbarkeit gar sehr. — Der erste Versuch dieser Art ist von Saunders in der oben erwähnten Monographie gemacht worden. Er benutzt die Verschiedenheit im Bau des Hinterleibes dazu; bei vielen Arten tritt nämlich auf der Commissur des lsten und 2ten Hinterleibssegments ein mehr oder weniger starke Verschmächtigung ein; das Pte Segment bleibt dabei entweder von gewöhnlicher Länge, oder es verlängert sich, bei manchen Arten nur wenig, bei andern, z. B. bei javana, so ausserordentlich, dass es länger als alle übrigen Hinterleibsabschnitte zusammen ist; je mehr es sich verlängert, desto schmächtiger wird es; bei javana ist es wirklich stielförmig, so dass dieses merkwürdige Insekt in seiner Körperform beinahe einem Systropus gleicht; mit dieser eigenthüm- lichen Verschmächtigung des Hinterleibes und mit der Verlängerung seines zweiten Segments pflegt das Ver- schwinden der Commissur zwischen dem 1sten und 2ten Abschnitte ziemlich gleichen Schritt zu halten. Nach dieser Verschiedenheit in der Gestalt des Hinterleibes bildet Herr Saunders zwei Sectionen, bei deren erster der Hinterleib an der Basis nicht verschmächtigt, bei deren zweiter er dagegen deutlich verschmächtigt ist. Zur Isten dieser Abtheilungen sind conopsoides, vespiformis, ornata und pictula zu rechnen; afra, welche ihr Herr Saunders beizählt, ist wegen des an der Basis sehr verschmächtigten Hinterleibes davon zu trennen und mit allen-andern Arten zur 2ten Abtheilung zu bringen. Gegen diese Eintheilung lässt sich mit Recht ein- wenden, dass die Gattung dadurch in 2 gar zu ungleiche Hälften gespalten wird, und vor allem, dass einzelne Arten der 2ten Abtheilung, wie z. B. subsessilis, sich im Baue des Hinterleibes von sämmilichen Arten der sten Abtheilung weniger unterscheiden, als von andern, mit ihnen in der 2ten Abtheilung vereinigten Arten, 7. B. von javana. Einen zweiten Versuch zur Bildung von Untergattungen hat Herr Rondani gemacht. Er benutzt dazu die verschiedene Grösse des Stirnzapfens. Der ersten Untergattung, welche durch einen langen Stirn- er a zapfen charakterisirt ist, lässt er den Namen Ceria; der 2ten Untergattung, bei welcher der Stirnzapfen kurz ist, legt er den unglücklich gebildeten Namen Sphixzimorpha bei, damit auf die Aehnlichkeit hindeutend, welche manche Arten mit Arten der Hymenopteren-Gattung Sphex haben. Obgleich der zu dieser Eintheilung benutzte Stirnzapfen von einander nahe stehenden Grössenabstufungen vorkömmt, so lässt sich doch allenfalls eine Grenze zwischen beiden Abtheilungen finden, wenn man die Länge des Isten Fühlergliedes mit in Betracht zieht und zur Isten Abtheilung diejenigen Arten rechnet, bei welchen der Stirnzapfen so lang oder länger als das zweite Fühlerglied ist, diejenigen Arten aber zur 2ten Abtheilung bringt, bei denen er kürzer oder erheb- lich kürzer als dieses Glied ist; es kommen dann zur Isten Abtheilung: C. conopsoides, vespiformis, afra, Hopei, gambiana, caffra, frenata, javana, eumenioides, ornata, pictula und Daphnaeus, zur 2ten Abtheilung aber: subsessilis, Petronillae, breviscapa, arietis, signifera und barbipes. — Auch gegen diesen Versuch einer Eintheilung muss ein- gewendet werden, dass durch ihn, sowohl in der Isten als in der 2ten Abtheilung, in ihrer ganzen übrigen Organisation sehr heterogene Arten vereinigt werden, dort z. B. C. conopsoides und javana, hier C. arietis "nd breviventris. Zu einem ferneren Versuche Untergattungen zu errichten, könnte das Vorhandensein oder Fehlen eines Astes an der 3ten Längsader Veranlassung geben. Er fehlt C. Hopei, afra, javana und breviscapa. Es ist mithin leicht ersichtlich, dass auch bei einer solchen Eintheilung sowohl sehr abweichende Arten in einer Sektion vereinigt, als äusserst nahe verwandte Arten, wie C. afra und caffra, getrennt werden würden. Auffallende Unterschiede zeigen sich endlich noch im Bau der Beine. So sind die Hinterschen- kel entweder gar nicht, z. B. bei C. afra und caffra, oder in der Mitte, wie bei den meisten Arten, oder an der Basis, z. B. bei C. javana, verdickt: auch auf diese Verschiedenheiten, welche überdiess in einander übergehen, lässt sich keine Eintheilung gründen, welche nicht in einzelnen Fällen sonst nahe Verwandtes trennte. Sollen überhaupt Untergattungen gebildet werden, so müssen zur Begründung derselben nothwendig mehrere dieser Merkmale combinirt werden. Es lässt sich leicht voraussehen, dass dann die Errichtung von etwa 6 Untergattungen nöthig werden wird. Bei der sehr geringen Zahl der bisher entdeckten Arten und bei der Leichtigkeit sie zu unterscheiden, ist für jetzt nicht das geringste Bedürfniss zu einer solchen Zersplitterung der Gattung vorhanden. Es wird vielmehr gerathen sein, die Formunterschiede, auf welche ich so eben auf- merksam gemacht habe, zur sichern Charakterisirung der Arten zu benutzen. Nur wenn bei der Publikation neuer Arten genaue Angaben darüber nicht versäumt werden, wird es später möglich sein passende und halt- bare Unterabtheilungen der Gattung Ceria zu formiren. Bei allen Verdiensten, welche sich Herr Saunders um die Artkenntniss erworben hat, erscheinen mir doch seine Angaben in dieser Beziehung zu ungenau zu sein. Ich verzichte im Folgenden auf jede Eintheilung der Gattung und lasse die Beschreibung der Arten, nach dem Vaterlande derselben geordnet. folgen. Um Missverständnisse zu vermeiden, wird es gut sein hier ausdrücklich zu bemerken, dass in der bellen Zeichnung bei allen Arten kleine Abweichungen nicht gar selten sind, und dass ich den Stirnzapfen lang genannt habe, wenn er dem Isten Fühlergliede an Länge gleich kommt oder es darin übertrifft, kurz aber nur dann, wenn er entschieden kürzer als dieses Glied ist. Die 3te Längs- ader habe ich, wenn sie keinen Ast nach hinten aussendet, einfach genannt. Den Isten und 2ten Hinterleibs- abschnitt habe ich, obgleich sie oft nur einen einzigen Abschnitt zu bilden scheinen, stets besonders gezählt, was bei der Vergleichung meiner Beschreibungen mit denen von Herrn Saunders zu berücksichtigen ist. Als Körperlänge habe ich diejenige Länge angegeben, welche das Insekt bei gestreckter Lage des Hinterleibes, von der Basis des Stirnzapfenssbis zum Körperende haben würde. Da die Ermittelung derselben etwas schwierig ist, habe ich noch das Maass der Flügellänge, nicht das der oft schwer zu messenden Flügelspan- nung, angegeben. 2 erg Von den mir unbekannt gebliebenen Saunders’schen Arten, so wie von der von Herrn Walker aufgestellten Art habe ich nach den Beschreibungen dieser Autoren und nach den in den Transactions of the entom. Soc. gelieferten Abbildungen diejenigen Angaben gemacht, welche mir zuverlässig und zur Unterschei- dung von verwandten Arten geeignet scheinen. — Europäische Arten sp: Ceria conopsotdes, Linn. 6 % D.— Nigra, flavovaria,; processus frontalis longus; -abdomen basi non coarctatum; sculellum flavo fasciatum, basi nigrum. — Long. corp. 63, — long. alae 41 lin. — Synon: Musca conopsoides, Linne Syst. nat. ed. X. 590, 13. Linne Syst. nat. ed. XII. 982, 21. Schrank Ins. Austr. 895. Ceria elavicornis, Fabricius Ent. syst. IV. 277, 1. Fabrieius. Ent. syst. suppl. 557, 1. Fabricius Syst. Antl. 173. Meigen Klassif. I. 282, 1.9. — Tab. XIV. fig. 10, 12. Dumeril. Cons. gener. Tab. XLVIII. fig 10. Syrphus conopseus, Panzer Fan. Germ. XLIV. 20. Conops vaginicornis, Schrank Faun. Boie. III. 2561. Ceria conopsoides, Latreille Gen. Crust. IV. 528. Latreille Cons. gener. AAS. Schellenberg Genr. d. Mouches Tab. XXI, fig. 1, a. b. Meigen Syst. Beschr. III. 160. 2. Tab XXVL, fig. 22—23. Curtis Brit. Ent. 186. Macquart Suit. a Buff. Dipt. I., 484. 1. Tab. XL, fig. 1. Leon Dufour Ann. Soc. ent. de Fr. Il. Vol. XIX. Tab. 1., fig. 1 —6. Zetterstedt Dipt. Se. 1. 631. Walker Ins. Brit. Dipt. I. 258. Walker List of Dipt. Ins. Coll. Br. Mus. III, 557. 1. Schwarz, etwas glänzend, Thorax matter. Backen und Hinterkopf schwarz; rings um den Stirnzapfen eine schwarze Stelle, die bei dem Weibchen fast immer grösser ist, jederseits einen horizontalen Ast nach dem Augenrande und eine bei dem Weibchen breitere schwarze Strieme über die Mitte des Untergesichts nach dem Mundrande sendet. Stirn des Männchen gelb, meist mit schwarzer Mittellinie; Stirn des Weibchen schwarz, vorn mit 4 gelben im Bogen stehenden Punkten, von denen die mittlern oft, die äussern sehr selten fehlen, die aber zuweilen auch zusammen fliessen. Hinterer Augenrand oben am Scheitel mit 2 gelben @uerstrichen. Stirnzapfen fast 2mal so lang als das Iste Fühlerglied, obenauf gewöhnlich schwarz, auf der Unterseite pech- braun. Fühler schwarz. — Auf dem Thorax ist gewöhnlich nur die kleine Schulterschwiele gelb, selten auch diese nicht; oft findet sich auch ein gelber Seitenfleck vor der Flügelwurzel, sehr selten jederseits noch ein gelbes Strichelchen auf der Quernaht; an den Brustseiten findet sich eine gerade herablaufende gelbe Strieme — und unter ihr noch ein ansehnlicher gelber Punkt. Schildchen schwarz, nahe am Vorderrande eine gelbe Querbinde. — Hinterleib nicht verschmächtigt; am Vorderrande des Isten Ringes jederseits eine schmale gelbe Querleiste und am Seitenrande ein mit ihr verbundener gelber Fleck; der 2te, 3te und 4te Hinterleibsring mit gelbem Hinterrande. Schenkel braunschwarz, die Wurzelhälfte der hintern schmutzig braungelblich. Wurzel- hälfte der Schienen braungelblich, die Spitzenhälfte derselben und die Füsse dunkelbraun. Vorderhälfte der Flügel gebräunt, nach der Spitze hin dunkler. Die 3te Längsader ist sehr tiefbuchtig, in der Bucht gebrochen und mit einem Aderanhange versehen. Es reicht die Verbreitung dieser Art von Skandinavien und England bis nach Italien. $.2. Ceria vespifo rmis Latr. d K er — Nigra, flavovaria,; processus frontalis longus; abdomen basi non coarctatum; scutellum totum flavum. — Long. corp. 42, long. alae 54 lin. — Synon: Ceria vespiformis, Latreille Gen. Crust. IV. 528. Coquebert, Jllustr. Tab. XXIII. fig. 8. Meigen, Syst. Beschr. IH. 161. 5. Macquart, Suit. a Buff. Dipt. I. 484. 5. Ceria scutella, Macquart Dipt. exot. Il. 2. pag. 10.1. — Tab. 1. fig. 1. d- Ceria intricata Saunders, Transact. of the ent. Soc. IV. 65, Sie ähnelt Ceria conopsoides, ist aber kleiner und von gedrungenerem Körperbaue. Kopf dicker als bei C. conopseides und das Untergesicht gewölbter. Die Farbe des Kopfes ist gelb; die Basis des Stirnzapfens umgiebt ein kleines schwarzes Dreieck, dessen stumpfe Ecke nach obenhin liegt; die beiden andern Ecken des- selben spitzen sich gewöhnlich zu schräg nach dem Augenrande hinlaufenden Linien zu. Von der Basis des Stirnzapfens bis zur Mundöffnung läuft eine schmale schwarze Strieme, die sich zuweilen von dem kleinen schwarzen Dreicke lostrenrt und dann an beiden Enden spitz ist. Backen glänzend schwarz, hinter denselben ‚ein gelber Fleck. Bei dem Männchen ist die Stirn ganz gelb, häufig mit schwarzer Mittellinie, zuweilen auch im obern Winkel schwarz. Bei dem Weibchen sind die beiden obersten Drittheile der Stirn schwarz, das unterste Drittheil dagegen gelb, zuweilen durch eine schwarze Längslinie getheilt. Der Stirnzapfen etwa 11 mal so lang als das Iste Fühlerglied, obenauf grösstentheils schwärzlich, auf der Unterseite braungelb, oft viel heller. Fühler schwarz, das Iste und 2te Glied nicht selten braun. Der hintere Augenrand ganz gelb. — Thorax schwarz; die Schulterschwiele gelb; vor der Flügelwurzel ein kleiner gelber Seitenfleck, der sehr häufig fehlt; neben der Flügelwurzel nach Innen findet sich zuweilen eine gelbe Längslinie. Die gelbe Strieme der Brustseiten besteht gewöhnlich aus einem grossen gerade herabsteigenden und aus einem darunter liegen- den kleinen Fleck, nicht selten tritt dazu noch ein gelber Punkt. — Das Schildchen ist ganz gelb. — Hinter- leib schwarz, an der Basis nicht verschmächtigt; der Iste Ring hat jederseits einen grossen gelben Fleck, welcher an der Seite bis zum Hinterrande desselben reicht; der 2te, 3te und 4te Ring haben jeder eine ziemlich breite gelbe Hinterrandsbinde, welche auf dem 4ten Ringe in der Mitte etwas erweitert ist; auf dem 2ten Ringe finden sich zuweilen noch 2 ziemlich grosse gelbe Flecke, von denen jedoch bei den beiwei- tem meisten Exemplaren auch nicht die Spur zu entdecken ist. — Die Beine sind gelb, bei manchen Exem- plaren nur an der Seite der Hinterschenkel, vor der Spitze aller Schienen und auf den Hinterfüssen ge- bräunt; solche hellbeinige Exemplare finden sich unter den Weibchen viel häufiger, als unter den Männchen; gewöhnlicher sind die Vorder- und Mittelschenkel bis nahe zur Spitze, so wie das letzte Drittheil der Hinter- schenkel mit Ausnahme der Spitze selbst schwarz; die 2te Hälfte aller Schienbeine pflegt dann auch schwarz, die äussere Spitze derselben aber braun zu sein; die Vorder- und Mittelfüsse, so wie das Endglied der Hinter- füsse sind dann gewöhnlich braun, die 4 ersten Glieder der letztern aber schwarz. — Vorderhälfte der Flügel Be gebräunt, nach der Spitze hin dunkler; die Bräunung geht nirgends weit über die 3te Längsader hinaus und verlässt die unächte Ader schon weit vor der gewöhnlichen Querader; die 3te Längsader ist stark buchtig, doch nicht so stark, wie bei C. conopsoides ; in der Bucht ist sie gebrochen und mit einem Aderanhang versehen. Diese Art wurde von Waltl in Spanien gefangen; ich besitze sie aus dem südlichen Frankreich Zeller fing sie in Sicilien und Saunders in Albanien; in Griechenland und Kleinasien fand ich sie in Menge und Ehrenberg brachte sie aus Syrien mit; Lucas endlich fand sie in Algier, das schon Latreille als Vaterland derselben kannte. Sie ist etwas veränderlicher als andere Arten; ganz hellbeinige Exemplare mit den gelben Längslinien neben der Flügelwurzel und ganz besonders mit den beiden grossen gelben Flecken auf dem 2ten Hinterleibs- abschnitte kann man allerdings leicht für spezifisch verschieden halten; der Vergleich einer grösseren Anzahl von Exemplaren zeigt die allmäligsten Uebergänge in der Färbung und die genaueste Untersuchung noch so verschieden gefürbter Exemplare zeigt nicht den geringsten Unterschied in den Körperformen und den Verhält- nissen der einzelnen Körpertheile. Es unterliegt somit gar keinem Zweifel, dass die von Herrn Macquart schlecht beschriebene Ceria scutellata und die von Herrn Saunders besser beschriebene Ceria intricata nur Varietäten der Ceria vespiformis sind, von welcher Latreille nur die hellbeinige Varietät gekannt zu haben scheint, welche nicht selten in der Färbung des ganzen übrigen Körpers sich von dunkelbeinigen Exemplaren gar nicht unterscheidet. Die Varietät mit der ausgedehntern gelben Zeichnung des Thorax und den beiden gelben Flecken auf dem 2ten Hinterleibsabschnitte scheint bisher noch gar nicht bemerkt worden zu sein. sp.3. Ceriasubsessilis Latr. 6 F OR — Nigra, flavovaria; processus frontalis brevissimus; abdomen basi modice coarclalum, segmentis flavo marginatis, nec maculatis. — Long. corp. 625, — long. alae 5 lin. Synon: Ceria clavicornis 6 Meig. Klassif. I. 282. 1. Tab. XIV. fig. 7 u. 9. Ceria subsessilis, Latreille Gen. Crust. IV. 528. Schellenb. Genr. des Mouches Tab. XXIIT, fig, 2. Meigen Syst. Beschr. IH. 159. 1. Macquart Suit. ü Buff. Dipt. I. 484. 2. Untergesicht gelb; der Stirnzapfen steht auf einem schwarzen Fleck, welcher bei dem Männchen eine mehr dreieckige, bei dem Weibchen eine mehr querviereckige Gestalt hat und von dem 2 etwas gebogene schwarze Linien nach dem Augenrande laufen; die breite schwarze Mittelstrieme des Untergesichts ist in der Mitte erweitert; Backen und Hinterkopf schwarz, Stirn des Männchens gelb, zuweilen durch eine feine schwarze Längslinie getheilt; Stirn des Weibcehens schwarz, vorn mit A in einem Bogen stehenden gelben Fleckchen, von denen sich häufig je 2 vereinigen; oberer Augenrand gewöhnlich mit 2 gelben Querflecken. Stirnzapfen überaus kurz, grösstentheils dunkelbraun: 1stes Fühlerglied braun mit schwarzer Spitze, nicht ganz so lang als die beiden folgenden Glieder zusammen; Fühlergriffel verhältnissmässig lang, deutlich weissschimmernd. — Thorax schwarz, stets mit gelber Schulterschwiele und fast immer mit einem gelben Seitenflecke vor der Flü- gelwurzel, selten mit 2 gelben Längsstrichen neben der Flügelwurzel, noch viel seltener mit 2 gelben Quer- strichelchen auf der Naht. Die gewöhnliche Zeichnung an den Brustseiten besteht aus einer herablaufenden gelben Strieme und einem grossen darunter liegenden Punkte. — Hinterleib schwarz, am 2ten bis Aten Ringe mit ziemlich breiten gelben Hinterrandssäumen, auf der Grenze zwischen dem Isten und 2ten Ringe mit einem schrägen gelben Seitenfleck; der Hinterleib ist auf der Commissur des Isten und 2ten Ringes verschmächtigt, das 2te Glied desselben aber nicht verlängert. — Schenkel schwarz; an den Vorder- und Mittelschenkeln ist nur die alleräusserste Wurzel und die Spitze braungelb, während an den Hinterschenkeln die helle Färbung eine grössere Ausdehnung hat: die Schienen sind an der Wurzel in grösserer, an der Spitze in geringerer A — Ausdehnung braungelb, dazwischen braun oder schwarzbraun; Vorder- und Mittelschienen sind oft ganz und gar gelbbraun. — Flügel auf der Vorderhälfte gebräunt, nach der Spitze hin dunkler; diese Bräunung be- gleitet die unächte Ader bis zur gewöhnlichen Querader; die 3te Lüngsader ist sehr wenig geschwungen, in der Biegung kaum gebrochen, aber mit einem langen Aderanhange versehen. sp. s. Ceria Petronillae Rond.. Q. — Nigro flavoque varia; processus frontalis brevissimus; venu alarım longitudinalis tertia appendiculata; abdomen basi coarctatum, flavum, nigro pietum. — Long. >, eorp. 63 lin. — Synon: Sphiximorpha Petronillae, Rondani. Ann. de la Soc. ent. de Fr. VIII. 215. Tab. VII. 1. er Untergesicht gelb mit kreuzförmiger schwarzer Zeichnung und schwarzen Backen, dazwischen noch mit 2 schwarzen Punkten. Stirn unmittelbar über dem Stirnzapfen schwarz, dann gelb, zwischen den Augen schwarz. Auf dem hintern Augenrande 2 fast zusammenhängende gelbe Querflecke. Fühler rostbraun, das 2te Glied viel kürzer als das 3te; der Fühlergrifiel an der Aussenseite weissschimmernd, in ein feines Haar aus- laufend. — Thorax schwarz; die Schulterschwielen, 2 Seitenflecke vor der Flügelwurzel, 2 Längslinien neben der Flügelwurzel nach Innen und 2 Punkte vor dem Schildchen gelb; die gelbe Strieme der Brustseiten besteht aus einem herablaufenden Striche und einem darunterliegenden Punkte. — Schildchen ganz gelb. — Hinterleib auf der Commissur des lsten und 2ten Ringes deutlich, aber nicht sehr stark verschmächtigt; 1ster Ring schwarz; der 2te Ring ist gelb und hat vor dem Hinterrande eine schwarze, nach den Seiten hin breitere Querbinde, von welcher eine schwarze, auf der Mitte des Ringes zu einem rundlichen Fleck erweiterte schwarze Mittellinie nach dem Vorderrande läuft; der 3te Ring hat am Vorderrande und vor dem Hinterrande eine schwarze Querbinde, welche durch eine schwarze Säumung des Seitenrandes und durch eine schwarze Mittellinie mit einander verbunden sind, und jederseits im Gelben noch einen runden schwarzen Punkt: der 4te Ring ist wie der 3te gezeichnet; der 5te Ring ist auf der Mitte gelblich, an Wurzel und Seitenrande schwarz. — Am Bauch sind die 4 ersten Abschnitte schwarz mit gelbem Hinterrande, der 2te aber schmutzig gelb. — Die Beine sind gelbroth, die Hüften und die Basis der Schenkel schwarz. — Die Vorderhälfte der Flügel ist gelbbraun gefärbt, was gegen die Spitze hin dunkler wird; die 3te Längsader ist mässig geschwun- gen, in der Biegung gebrochen und daselbst mit einem Aderanhange versehen. Diese Art ist bisher nur einmal von Herrn Rondani bei Parma gefangen worden. Afrikanische Arten sp.5. Ceria afra Wied. [6 N 9. — Nigro, ferrugineo flavoque varia; processus frontalis longus; vena alarum longitudinalis tertia simplex ,; scutellum flavum; abdominis segmenta 2 — 4 flavomarginata. — Long. corp. 63, long. alae 5} lin. — Synon:: Ceria afra Wied. Aussereur. zweifl. Ins. II. 81. 2. (2). Untergesicht und der vordere Theil der Stirn gelb; auf der Mitte des erstern zwei rostbräunliche Längsstreifen, welche oben und unten zusammenstossen, in der Mitte aber sich ein wenig von einander entfer- nen; zwei eben so gefärbte Linien laufen von der Basis des Stirnzapfens schräg abwärts zum Augenrande und eine minder deutliche von eben da auf der Stirn gerade aufwärts; alle diese Zeichnungen sind zuweilen, wie die ebenfalls röthlich rostbräunliche Farbe der Backen, minder deutlich und gegen das Gelbe weniger 3 scharf abgesetzt. — Stirnzapfen und Fühler hellrostbräunlich, fast roströthlich; ersterer etwa so lang als das Iste Fühlerglied; das 2te Fühlerglied wenig länger als das 3te, beide zusammen etwas länger als das Iste. — Stirn des Männchens gelb; bei dem Weibchen ist nur der vordere "Theil derselben gelb, weiter hinauf nimmt sie eine röthlich rostbräunliche Farbe an und hat jederseits am Augenrande einen grossen, doch nicht scharf begrenzten braunen oder schwärzlichen Fleck, hinterer Augenrand gelblich, in das Rostbräunliche übergehend. — Thorax röthlich rostbräunlich, der grössere untere Theil der Brustseiten, die Brust und eine breite Mittel- strieme auf dem Rücken schwarz. Die Oberseite des Thorax hat keine gelbe Zeichnung, nur die Schulter. schwielen sind zuweilen gelb gefärbt; die gelbe Zeichnung der Brustseiten besteht in einem keilföürmigen, gerade herablaufenden Striche, einem unter ihm und etwas nach hinten liegenden Fleck und aus einem von diesem aus gerade aufwärtssteigenden keilförmigen Striche, der oft fehlt; nur bei sehr hell gefärbten Exemplaren findet sich unmittelbar über den Vorderhüften noch ein gelber Punkt. — Schildchen gelb, an der Basis etwas roströthlich. Hinterrücken schwarzbraun. — Ister Hinterleibsabschnitt dunkelbraun, der Seitenrand und eine kleine Schwiele auf der Vorderecke gelb; 2ter Hinterleibsabschnitt ziemlich hell rostbräunlich, gegen denschmal gelbgesäumten Ilinterrand hin dunkler; 3ter Abschnitt rostbraun mit schmalem Hinterrandssaume von gelber Farbe; 4ter Abschnitt rostbraun, gegen das Ende hin gewöhnlich heller, mehr dunkelrostgelb oder roströthlich als rostbraun ; bei dem Männchen mit gelbem Hinterrandssaume, der bei dem Weibchen statt dessen eine rostgelbe oder gar rostbräunliche Färbung hat; 5ter Hinterleibsabschnitt bei dem Männchen mehr rostgelblich, bei dem Weibchen rostbräunlich. Die Unterseite des Hinterleibes ist bei beiden Geschlechtern rostbraun mit gelbem Hinterrandssaume am 2ten und 3ten Ahschnitte.. — Beine von hellrostbräunlicher, in das Röthliche über- gehender Farbe, die Basis der Vorderschienen und ein länglicher Fleck auf der Wurzelhälfte der Hinterschen- kel gelb; Hinterschenkel gar nicht verdickt, gerade; die Hinterschienen bei dem Männchen deutlich gekrümmt. Flügel glasartig; die Bräunung der Vorderhälfte der Flügel begleitet die unächte Ader bis ganz zur gewöhn- lichen Querader, von da ab reicht sie wenig über die 3te Längsader hinaus, die verhältnissmässig sanft ge- schwungen und stets einfach ist; vor den vordersteu Längsadern ist die Färbung hellrostbräunlich, gegen die Flügelspitze hin ziemlich dunkelbraun; die vorletzte Längsader ist von einer braunen Strieme begleitet, von welcher sich über die Queradern bis zur Bräunung der Vorderhälfte des Flügels ein braunes Bändchen hinzieht. Es findet sich diese Art am Vorgebirge der guten Hoffnung und gehört zu den in den Sammlungen häufiger vorkommenden. Y x Sn r. * ” * ” . sp. 6. Ceria Hopei Saund. O0. —— Nigro, brunneo flavoque varia, proeessus frontalis longus; vena longitudinalis tertia simplex ; scutellum flavum; margo posterior segmentorum abdominalium concolor, nec flavo pietus. — Long. corp. 8}, — expans. alarum 15% lin. — Synon: Ceria Hopei. W. W. Saunders. Trans. of the ent. Soc. IV. pag. 67. ® Tab. IV. fig. 6. — Kopf gelb; der Scheitel, eine breite Mittelstrieme des Untergesichts und 3° Elecken gerade unter den Augen dunkel kastanienbraun. Stiruzapfen und Fühler von derselben Farbe, etwa von dem Baue, wie bei Ceria afra. — Thorax dunkel kastanienbraun mit einer breiten gelben Längsstrieme jederseits, welche sich von der Flügelbasis bis zum Vorderrande desselben erstreckt. Ein Band von derselben Farbe läuft an den Brust- seiten vor der Flügelwurzel gerade abwärts. — Schildchen gelb. — Der Iste Hinterleibsabschnitt fast schwarz, jederseits mit 2 gelben Schwielen; der 2te Hinterleibsabschnitt ist von kastanienbrauner Farbe, ziemlich stark verschmächtigt und gestreckt; die 3 letzten llinterleibsabschnitte sind dunkelbraun, mit einem aschfarbenen Anflug. Alle Hinterleibsabschnitte ohne gelben Hinterrandssaum. Die Vorderhälfte der Flügel mit rothbrauner vo Färbung, welche gegen die Flügelspitze hin in das Schwärzliche übergeht. Die 3te Längsader ist einfach und sehr schwach geschwungen. — Beine dunkelkastanienbraun. Von Sierra Leone. Anmerkung: Ich habe die Beschreibung dieser mir unbekannten Art nach der von Herrn Saunders a. a. ©. mitgetheilten Beschreibung und Abbildung entworfen. — Herr Saunders nennt sie mit Ceria gambiana nahe verwandt, was sie aber keineswegs ist, da bei Ceria gambiana die 3te Längsader nicht einfach ist. Sie steht vielmehr in naher Verwandtschaft mit Ceria afra und zwar in so naher, dass ernstlich untersucht werden muss, ob zwischen beiden wirklich ein specifischer Unterschied stattfindet. Herrn Saunders Beschreibung und Abbildung scheinen bei dem ersten Anblick gar vieles zu enthalten, was gegen die Identität mit Ceria afra spricht; bei genauerer Erwägung verlieren gar manche dieser Unterschiede jede Bedeutung, doch bleibt immer noch soviel übrig, um wenigstens vorläufig Ceria Hopei als selbstständige Art behandeln zu müssen. Für die Trennung spricht, dass Ceria Hopei eine einfache Untergesichtsstrieme hat, während sie bei Ceria afra doppelt ist; ferner der Mangel der schwarzen Mittelstrieme auf dem Rücken des Thorax, welche bei Ceria afra nie fehlt. Dürfte man der etwas rohen Abbildung ganz trauen, so würde die geringere Schwingung der 3ten Längsader, die ganz andere Lage der gewöhnlichen @uerader und die ganz andere Begrenzung der überall nur bis zur 3ten Längsader reichenden Flügelbräunung für die specifische Verschiedenheit entscheidend sein; leider erkennt man aus der verschiedenen Lage der Querader auf beiden Flügeln, aus dem Fehlen der unäch- ten Ader u. s. w., dass die Abbildung nicht die nöthige Zuverlässigkeit besitzt, um ein solches Urtheil auf sie zu begründen; noch weniger lässt sich darauf geben, dass der 2te Hinterleibsabschnitt viel schlanker und län- ger abgebildet ist, als er sich bei Ceria afra findet, da auch andere Figuren, z. B. die von Ceria breviscapa, in dieser Richtuung übertreiben. Ceria Hopei hat auf dem Thorax breite gelbe Seitenstriemen; ich habe diese bei Ceria afra nie gesehen, ob sie aber nie vorkommen, ist mir zweifelhaft, da die Stelle, wo sie liegen würden, oft ziemlich hell gefärbt ist. Nach Herrn Saunders mangeln Ceria Hopei die gelben Hinterrandssäume der Abdominalsegmente ganz; dieses Merkmal ist von entscheidender Bedeutung, wenn sie ihr wirklich fehlen, von gar keiner, wenn sie bei dem beschriebenen Exemplare, wie das so oft vorkömmt, nurgverdunkelt gewesen sind; ohne einen Vergleich des Originalexemplares lässt sich darüber nicht urtheilen. — sp.r. Ceria gambiana, Saund. Q. — Brunnea, flavo varia; processus frontalis longus; vena tertia longitudi- nalis appendiculata,; scutellum flavum; abdomen longe petiolatum, margine segmenti quartli angusto flavo simpliei. — Long. corp. 7}, — expans. alar. 153 lin. — Synon: Ceria gambiana. W. W. Saunders. Transact. of the entom. Soe. IV. pag 686. O Tab. IV. fig. 4. Kopf gelb, der Scheitel und 2 Linien auf dem Untergesichte, welche unten und oben zusammen- stossen, dunkelbraun. Stirnzapfen und Fühler rothbraun (ersterer merklich länger als das Iste Fühlerglied, 2tes Fühlerglied kürzer als das 3te). Thorax kastanienbraun mit 2 gelben Seitenstriemen , welche von der Flügelwurzel bis zur Schulter reichen; an den Brustseiten eine von der Flügelwurzel gerade herab laufende gelbe Strieme. — Schildchen gelb. — Flügel ziemlich wasserklar, die Vorderhälfte gebräunt, nach der Spitze hin noch dunkler; die vorletzte Längsader dunkelbraun gesäumt; dritte Längsader stark buchtig, in der Bucht gebrochen und mit einem kleinen Aderanhang versehen. Ister Abschnitt des Hinterleibes kastanienbraun, an jeder Seite der Basis mit einem gelben Fleck; 2ter Abschnitt sehr verschmächtigt und verlängert, ebenfalls kastanienbraun; 3ter und 4ter Abschnitt schwarzbraun mit gelbem Hinterrande; Ster Abschnitt pechbraun mit schwarzer Mittelstrieme. — Beine rothbraun, die Hinterschenkel mit gelbem Bande, Vom Gambia. Anmerk. Diese Art unterscheidet sich von den beiden vorhergehenden durch ganz andern Bau der 3ten Längsader, in welchem sie mit den nachfolgenden Arten übereinstimmt. Die Zeichnung des Untergesichts stimmt mit der von Ceria afra überein. Die oben in Parenthese stehenden Angaben über den Fühlerbau sind nach der von Herrn Saunders gegebenen Figur gemacht, scheinen mir aber kaum zuverlässig; nach der- selben dehnt sich die Bräunung der vorderen Flügelhälfte nirgends über die 3te Längsader hinaus aus. sp.8. Ceria caffra mihi, 6) \ Q. — 0Obscure brunnea, flavo-varia,; processus frontalis longus; vena longitudi- nalis tertia appendiculata,; scutellum brunneum; abdomen longe petiolatum. — Long. corp. 73, long. alae 6 lin. — Kopf besonders gross, gelb; auf dem sehr breiten Untergesichte befindet sich ein grosser rauten- förmiger Fleck, der von den Fühlern bis zum Mundrande und fast von einem Auge bis zum andern reicht: seine Ränder sind chokoladenbraun, inwendig aber ist er gelb ausgefüllt. Backen chokoladenbraun mit einer schief absteigenden gelben, jedoch nicht immer deutlichen Binde. Von der Basis des Stirnzapfens läuft jeder- seits ein braunes Bändchen etwas abwärts bis gegen den Augenrand hin; beide Bändchen stehen gewöhnlich oberhalb des Stirnzapfens in Verbindung. Das ganze Untergesicht zeigt bei gut conservirten Exemplaren einen weisslichen Schimmer. Der Stirnzapfen und die Fühler sind rostbraun, zuweilen fast rostroth, besonders das 2te Fühlerglied; ersterer kanm länger als das Iste Fühlerglied; 2tes Fühlerglied viel länger als das Ste, beide zusammen etwas länger als das Iste. — Stirn und hinterer Augenrand gelb, erstere bei dem Weibchen jederseits mit einem rostbräunlichen Flecke, (der vielleicht erst nach dem Tode entsteht,) letzterer oft grossen- theils roströthlich. — Thorax dunkel kastanienbraun, auf der Mitte der Oberseite geschwärzt; bei hellern Exemplaren kann man erkennen, dass diese Schwärzung aus zwei seitlichen, fast unverkürzten und aus zwei mittlern, vorn und hinten verkürzten Striemen entsteht, die so mit einander zusammenfliessen, dass bei dunk- lern Exemplaren nur die Gegend am Seitenrande und vor dem Schildchen braun bleibt; bei solchen Exem- plaren ist auch der untere Theil der Brustseiten geschwärzt; der schwache weissliche Schimmer derselben, welcher sich auf den Hinterhüften fast in das Silberfarbene steigert, tritt dann deutlich hervor. Schulterecke mit kleiner gelber Schwiele; eine feine gelbe Linie läuft vor der Flügelwurzel an der Brustseite gerade herab. Schildchen stets rostbraun, nur am äussersten Rande etwas in das Rostgelbe übergehend. Hinterleib kastanien- braun, ganz von derselben Gestalt, wie bei Ceria afra; am Isten Ringe bildet der schwielenartig erhobene Vorderrand eine gelbe, in der Mitte etwas unterbrochene @uerlinie; ausserdem fasst noch ein gelber Fleck den Seitenrand dieses Ringes ein; der 2te, 3te und Ate Ring haben jeder einen schmalen gelben Hinterrands- saum; auch der Seitenrand des 2ten Ringes hat eine gelbe Einfassung, doch ist diese nicht bei allen Exem- plaren gleich gut zu erkennen. Der hintere Theil des Hinterleibes zeigt etwas weisslichen Schimmer, zwischen welchem sich ein kreisförmiger, von der Basis des 4ten Ringes ausgehender Strich dunkler ausnimmt; der öte Abschnitt ist bei dem Männchen dunkelbraun, bei dem Weibchen rostbraun oder rostbräunlich. Bauch dun- kelbraun. — Beine rostbraun; die Hinterschenkel gerade, gar nicht verdickt, an der Basis dunkler, in der Nähe derselben gewöhnlich mit einem striemenartigen Längsflecke von gelber Farbe. Die Hinterschienen bei beiden Geschlechtern gekrümmt, doch bei dem Männchen stärker als bei dem Weibchen. — Flügel glasartig, die Vorderhälfte gebräunt; diese Bräunung hat von der Wurzel bis zur Spitze denselben Farbenton, ist aber bei dem Männchen am ganzen Vorderrande hin sehr verdünnt; sie reicht nur wenig über die 3te Längsader hinaus und entfernt sich namentlich von der unächten Ader schon weit vor der gewöhnlichen @uerader; die 3te Längsader ist stark buchtig, in der Bucht gebrochen und mit einem kleinen Aderanhange versehen (der >») indessen einem Exemplare des Wiener Museums fehlt). Die vorletzte Längsader ist von einer dunkelbraunen —. Strieme begleitet, welche sich durch ein braunes, über die @ueradern laufendes Bändchen mit der Bräunung der Vorderbälften fast in Verbindung setzt. Sie findet sich in der Cafferei und im Caplande. Anmerk. Die grosse Verwandtschaft von Ceria caffra mit Ceria gambiana lässt sich nicht verkennen, doch kann über die Verschiedenheit beider wohl kaum ein Zweifel entstehen, da die Zeichnung des Unter- gesichts bei Ceria caffra eine ganz andere, auch bei letzterer Art das Schildchen nie gelb gefärbt ist und da nie gelbe Seitenstriemen auf dem Thorax derselben vorhanden sind. Der Hinterleib von Ceria caffra ist an der Basis bei weitem nicht so lang und schlank gestielt, wie in der Saunders’schen Abbildung der von Ceria gambiana, aber schlanker und länger als bei der nächst folgenden Art. sp. 9. Ceria frenata min Q. — Nigro, ferrugineo flavoque varia; processus frontalis longus; vena longi- tudinalis tertia appendiculata; seutellum testaceum; abdomen breviter petiolatum. — Long. corp. 44, long. alae 4 lin. — Diese kleine Art weicht durch viel kürzer und dicker gestalteten Minterleib und ganz andern Bau der Beine von den übrigen afrikanischen Arten auffallend ab. Untergesicht gelb; die ganze Mitte desselben schwarzbraun, was nach dem Mundrande hin sich keilförmig verschmälert. Stirnzapfen und Fühler rostbräun- lich; jener etwa so lang, wie das Iste Fühlerglied; das 2te Fühlerglied viel kürzer als das 3te, beide zusam- men merklich länger als das Iste.: Die Stirn und der hintere Augenrand rostgelblich; erstere unmittelbar über dem Stirnzapfen und auf dem Scheitel rostbräunlich. Die Mitte des Brustrückens ist schwarz, was nach hin- ten hin in 2 seitliche Spitzen ausläuft, so dass die Schulterecke, eine von vorn bis hinten durchgehende Seiten- strieme und die Gegend vor dem Schildchen rostbräunlich bleiben. Brustseiten und Brust schwarz; erstere mit einer feinen gelben, vor der Flügelwurzel gerade herablaufenden Linie und einem gelben Fleckchen vor den Schwingern. — Schildchen gelbbräunlich, nur an der äussersten Basis etwas geschwärzt. — Erster Hinter- leibsring schwarzbraun, an der Seite und hinten dunkelrostbraun, an der Basis jederseits mit einer kleinen gelben Schwiele; das Grössenverhältniss des lsten und 2ten Ringes wie bei Ceria subsessilis, nur ist die Ver- schmächtigung auf der Commissur dieser beiden Ringe bei Ceria frenata etwas stärker; der 2te Ring ist schwarz- braun, gegen die Seiten hin mehr rostbraun, am äussersten Seitenrande schmal gelb eingefasst, am Hinter- rande gelb gesäumt; 3ter Ring ebenfalls schwarzbraun mit gelbem Hinterrandssaume, vor dem sich zwei undeut- lich begrenzte Stellen von mehr rostbrauner Färbung zeigen; 4ter Ring vorn schwarzbraun, nach hintenhin allmälig schwarzbraun, mit gelbem Hinterrandssaume; öter Ring schwarzbraun, gegen die Seiten hin mehr rostbraun. Bauch schwarzbraun. — Beine gelbbräunlich, die Füsse nicht dunkler; die Hinterschenkel mässig verdickt, auf ihrer Mitte am dicksten. — Flügel ziemlich glasartig, die Vorderhälfte gebräunt, vor der Hülfs- ader nur gelbbräunlich; in der Basalhälfte des Flügels ist die Bräunung viel weniger dunkel als in der Spitzen- hälfte; sie begleitet die unächte Ader bis an die gewöhnliche Querader und reicht auch jenseit derselben noch merklich über die 2te Längsader hinaus; diese ist stark buchtig, in der Bucht gebrochen und daselbst mit einem Aderanhange versehen; die vorletzte Längsader ist nur von einem undentlichen bräunlichen Schweife begleitet und die Trübung auf den mit ihr in Verbindung stehenden Queradern sehr unbedeutend. Diese Art findet sich im Caplande. Bea Asiatische Arten sp. 10. Ceriı javana Wied. 6 N 9. — Nigro flavoque varia; processus frontalis longus; ubdomen lon- gissime petiolatum,; alarum vena longitudinalis tertia simplex. — Long. corp. 94, long. alae 6 lin. — Synon: (Ceria javana. Wiedemann Analecta entom. pag. 52. Ah. — Aussereurop. zweifl. Ins. II. pag. 81. 1. Untergesicht gelb mit breiter schwarzer Mittelstrieme, welche sich gegen den Mundrand hin ver- schmälert und in der Nähe des Stirnzapfens einen keilförmigen Ausläufer nach dem Augenrande hinschickt: sie setzt sich als Mittelstrieme auf der Stirn fort, so dass auf dieser bei beiden Geschlechtern nur 2 Seitenflecke gelb bleiben. Scheitel schwarz; Backen und Hinterkopf von derselben Farbe, letzterer am Augenrande gelb- schimmernd; der hintere Augenrand ausserordentlich schmal. Stirnzapfen schwarz, unterseits schmutzig gelb- braun, schlank, fast so lang als die Fühler; diese sind schwarz oder braunschwarz, ihr Istes Glied etwas kürzer als das 2te, das 3te das kürzeste. — Thorax tiefschwarz, obenauf fast sammtartig; die Schulterecken und ein Seitenfleck nahe vor der Flügelwurzel gelb; von letzterem zieht sich zuweilen ein gelber Strich auf der Quernaht hin. Die grosse gelbe Strieme der Brustseiten besteht aus 3 Flecken. — Schildchen schwarz, jederseits mit einem gelben Flecke, der sich am Hinterrande in eine Spitze auszieht. — Deckschüppchen schwärzlich, weiss gerandet und gewimpert. — Erster Hinterleibsabschnitt schwarz, nach der Spitze hin schmäler, an der Basis jederseits mit einer gelben Schwiele und unter derselben mit noch einem gelben Fleck, an der Spitze nicht gelbgerandet; 2ter Hinterleibsring dünn stielförmig, länger als alle andern Ringe zusammen, gegen die Spitze hin wieder dicker und an derselben gelbgesäumt; 3ter und 4ter Ring tiefschwarz mit gelbem Hirterrandssaume; dter Ring ganz schwarz. Bauch schwarz, nur am 3ten Abschnitte mit einem deutlichen hel- len Saume. Beine schwarz, die Spitze der Schenkel und ein Theil der Schienen bat meist eine schmutzig dunkelbraune Farbe; die Vorder- und Mittelschenkel haben auf der Aussenseite eine lange gelbe Strieme; die- selbe findet sich auch auf der Aussenseite der Hinterschenkel, ist dort aber kürzer; auf der Innenseite der Hinterschenkel findet sich ebenfalls ein grosser gelber Fleck, der eine unregelmässigere Gestalt hat. Alle Schenkel sind gegen die Basis hin merklich verdickt und die Hinterschienen etwas gekrümmt. — Die Vorder- hälfte der Flügel hat eine schwarzbraune Färbung, welche von der Wurzel bis zur Spitze denselben Farbenton hat, die unächte Ader schon vor der gewöhnlichen Querader verlässt und dann nur vor und hinter der Bucht der 3ten Längsader noch etwas über diese hinausreicht. Die 3te Längsader ist tiefgebuchtet, in der Bucht nicht gebrochen und ohne Aderanhang; die vorletzte Längsader ist von einer schwarzbraunen Strieme be- gleitet, welche nur bis zu den @ueradern reicht und sich weder über diese, noch über den letzten Abschnitt der Längsader weiter fortsetzt. Der Metallschimmer, welchen die dunkelgefärbte Vorderhälfte der Flügel zeigt, ist durchaus nicht auffällig, in der Regel mehr erzgrün als blau. Bisher ist diese Art nur in Java gefunden worden. — - sp. 11. Ceria eumenioides. Saund. Q. — Brunneo flavoque varia,; processus frontalis longus,; vena lon- gitudinalis tertia appendieulata,; scutellum nigrum, flavo marginatum; margo flavus segmenti abdominalis quarti utrinque in maculam magnam lateralem dilatatus. — Long. corp. 83, expans. alarum 153 lin. — Synon: Ceria eumenioides. W. W. Saunders, Transact. of the entom. Soc. III. pag. 60. ie) Tab. V. fig. 6. Kopf gelb, die Fühler hell rothbraun; der Stirnzapfen etwas länger als das Iste Glied derselben. Thorax rothbraun mit gelber Schulterschwiele und einem gelben Seitenfleck vor der Flügelwurzel, von wel- chem eine feine gelbe Linie gerade über die @uernaht läuft und eine breite gelbe Binde an der Brustseite . me gerade herabsteigt. Schildchen schwarz mit gelbem Rande. Hinterleib ziemlich langgestielt, die beiden ersten den Stiel bildenden Glieder zusammen so lang wie Kopf und Thorax; Istes Glied rothbraun mit gelbem Vorder- rande; zweites Glied rothbraun mit gelbem Hinterrande; 3tes Glied dunkelbraun mit einem breiten gelben Hinterrandssaume; 4tes Glied noch dunkler braun, an der Basis schwarz, mit einem gelben Hinterrandssaume, welcher sich jederseits in einen grossen eiförmigen Fleck erweitert. -— (Die Farbe der Beine stimmt nach der von Herrn Saunders mitgetheilten Abbildung mit der des Thorax und Hinterleibes überein.) — Die Vorderhälfte der Flügel gebräunt, nach der Spitze hin mehr schwarzbraun gefärbt; diese braune Färbung begleitet die unächte Ader bis zur gewöhnlichen @uerader und reicht jenseit derselben kaum über die 3te Längsader hin- aus; diese ist stark gebuchtet, in der Bucht gebrochen und mit einem Aderanhange versehen; die vorletzte Längsader wird von einer braunen Strieme begleitet. Das Vaterland von Ceria eumenioides ist das nördliche Bengalen. Anmerk. Die Beschreibung, welche Herr Saunders von dieser Art giebt, ist nicht recht genügend, noch weniger befriedigend ist die Abbildung, die kaum das Geschlecht des abgebildeten Exemplars erkennen lässt. Hat das Untergesicht wirklich gar keine dunkle Zeichnung, wie dies aus Herrn Saunder’s Beschrei- bung hervorzugehen scheint, so giebt dieser Umstand ein gutes Merkmal mehr. Uebrigens ist, ganz abgesehen von der Verschiedenheit des Vaterlandes, gar nicht an der Verschiedenheit dieser und der ihr ähnlichen unter den afrikanischen Arten zu zweifeln. T “ Ü} Neuholländische Arten ' sp. 12. Ceria ornata Saund er —— Brunneo, ferrugineo flavoque varia,; processus frontalis longus; abdomen basi non coarctatum. — Long. corp. 5., exp. alurum 118 lin. — Synon: Ceria ornala W. W. Saunders, Transact. of the entomol. Soc. IV. pag. 64. OR —. Tab. IV. fig. 3. Kopf gelb; eine Mittellinie auf dem Untergesichte und die Mundtheile dunkelbraun. Stirnzapfen roth- braun, etwas länger als das Iste Fühlerglied. Fühler röthlich, das Iste Glied schwarzbraun. Thorax schwarz; die Schulterschwielen und die gewöhnlichen Seitenflecke vor der Flügelwurzel gelb; ausserdem finden sich noch 2 gelbe Fleckchen am Vorderrande und 2 gelbe Querfleckchen auf der Quernaht. Die Brustseiten sind mit der gewöhnlichen, gerade herablaufenden Strieme gezeichnet. Schildchen gelb. — Der Hlinterleib an der Basis nicht verschmächtigt; der Iste Hinterleibsring grösstentheils schwärzlich, ohne gelbe Zeichnung; der 2te Ring roströthlich mit einem gelben Hinterrandssaume; der 4te und öte Ring roströthlich, der 4te mit einem gelben Hinterrandssaume, der öte ohne einen solchen. — Beine roströthlich, die Basis der Schenkel blass hom- farben. — Die Vorderhälfte der Flügel ist rothbraun gefärbt; diese Färbung reicht (nach Herrn Saunder’s Abbildung) nirgends über die 3te Längsader hinaus; diese Ader ist stark gebuchtet, in der Bucht gebrochen und mit einem Aderanhang versehen; die rothbräunliche Strieme, welche die vorletzte Längsader begleitet, ist (in Herrn Saunder’s Figur) wenig bemerklich. Diese schöne Art, welche durchaus mit keiner andern verwechselt werden kann, findet sich nach der Angabe von Herrn Saunders, auf der Nordwestküste von Neuholland. e WM sp. 15. Ceria breviscapa Saund. os — Nigro flavoque varia; processus frontalis brevissimus; alarum vena longitudinalis tertia simplex. — Long. corp. 54, long. alae 44 lin. — Synon: Ceria breviscapa W. W. Saunders, Transact. of the entomol. Soc. IV. pag. 65. ®) — Tab. IV, fig. 4. Kopf gelb; Untergesicht mit einer breiten, ziemlich glänzend schwarzen Mittelstrieme, welche nach lem Mundrande hin schmäler wird und jederseits durch eine breite ebenso gefärbte, horizontal und ziemlich tief liegende Querbinde mit dem Augenrande verbunden wird. Backen, Hinterkopf und Stirn schwarz, auf letzterer an der obern Augenecke jederseits ein kleiner gelber Fleck. Stirnzapfen rostbräunlich, sehr kurz, kaum vom 3ten Theile der Länge des Isten Fühlergliedes. Fühler tiefschwarz; das 1ste Glied derselben sehr verlängert, so lang als das 2te und Ste zusammen; das 2te Glied etwas länger als das 3te, Thorax matt- schwarz, nur auf der Schulter ein kleiner gelber Fleck, sonst oben und an den Seiten völlig einfarbig. Schildchen an der Basis schwarz, an der Spitze rostroth. — Der Hinterleib ist auf der Commissur des Isten und 2ten Ringes sehr verschmächtigt; der 2te Ring ist nicht nur nicht verlängert, sondern merklich verkürzt; der 3te und 4te Ring sind dick, der 3te auch länger als gewöhnlich; der Ste Ring ist sehr klein und hat eine versteckte Lage. Die Farbe des Hinterleibes ist überall tiefschwarz, auf der Mitte der Oberseite matt und fast sammtartig, sonst etwas glänzend; der 2te, 3te und 4te Ring haben jeder einen schön gelben Hinterrands- saum. — Die Beine sind schön kastanienbraun, fast rostroth gefärbt; die Basis aller Schenkel ist schwarz; Vorder- und Hinterfüsse sind schwärzlich; an den Mittelfüssen haben nur die 3 letzten Glieder diese Färbung. — Die Vorderhälfte der Flügel ist braunschwarz gefärbt; diese Färbung begleitet die unächte Ader noch bis etwas über die gewöhnliche @uerader hinaus, von wo aus sie dann nur wenig über die 3te Längsader hinaus reicht; die 3te Längsader ist deutlich gebuchtet, in der Bucht nicht gebrochen und daselbst mit keinem Ader- anhange versehen. Die Hinterhälfte des Flügels ist weniger klar, als bei den meisten andern Arten, besonders von der Wurzel aus; die schwärzlichbraune Strieme, welche die vorletzte Längsader begleitet, setzt sich nicht nur über den letzten Abschnitt dieser Ader, sondern auch über die vor ihr liegende @uerader und selbst über den letzten Abschnitt der drittletzten Längsader fort. Das von mir beschriebene, wie das von Herrn Saunders beschriebene und abgebildete Weibchen dieser Art stammen von Port Philipp. Anmerk. Die Beschreibung, welche Herr Saunders gegeben hat, passt in mehreren Stücken nicht gut auf das Exemplar, welches ich vor mir habe, so dass ich lange zweifelhaft gewesen bin, ob ich dasselbe für einerlei mit Ceria breviscapa halten dürfe. Die Uebereinstimmung im Fundort, im Körperbau und in der ganzen Farbenvertheilung sprechen indessen so dafür, dass ich keinen Missgriff gethan zu haben fürchte. Wenn Herr Saunders sagt, dass sich die @uerarme des schwarzen Kreuzes auf dem Untergesichte nahe bei dem Stirnzapfen finden, während sie doch gerade bei dieser Art davon mehr entfernt sind, als bei ähnlich gezeichneten Arten, so sehe ich darin nur eine etwas weniger accurate Bezeichnungsweise. Die pechbraune Farbe der Fühler und die dunkelbraune Farbe des Schildchens sind gar geringfügige Abweichungen, letztere Angabe vielleicht dadurch zu erklären, dass Herr Saunders, wie er selbst angiebt, nach einem in Spiritus aufbewahrten Exemplare beschrieben hat. Die Spitze der Schienen soll nach Herrn Saunders schwarz sein, während sie bei meinem Exemplare kaum etwas dunkler ist; auch dieser Unterschied ist unerheblich. Erheb- licher ist schon der Mangel der gelben Flecke auf der Stirn des Saunders’schen Exemplars, noch auflallender die Anwesenheit eines runden gelben Fleckes mitten am Vorderrande des Thorax, von dem ich keine Spur sehe; endlich giebt Herr Saunders noch die Anwesenheit von 2 gelben Querfleckchen auf der Naht des Tho- rax an. Es nöthigen diese letztern Angaben zu der Annahme, dass diese Art in der gelben Zeichnung von Stirn und Thorax nicht unerheblich variire, was ja bei mehrern andern Arten auch der Fall ist. u Amerikanische Arten sp. 14. Ceria pietula mihi, 5 $' Q. — Nigro flavoque varia; processus frontalis longus; ubdomen basi non ceoarctatum, segmentis flavo marginatis et maculatis. — Long. corp. 475, long. alae 5} lin. — Ganz vom Körperbaue der Ceria conopsoides und vespiformis, doch noch kleiner als letztere. Auch in der Farbenvertheilung ähnelt sie diesen Arten, namentlich der Ceria conopsoides, nur dass sie auf dem "Thorax und Hinterleibe gelbe Flecken hat, welche jener fehlen. Die Färbung des Kopfs wie bei Ceria cononsoides. Auf dem Thorax finden sich auf der Naht noch 2 gelbe Flecke, welche Ceria conopsoides fehlen; die Spur von 2 andern gelben Flecken findet sich an der Mitte des Vorderrandes. Der Hinterleib hat vom 2ten Ringe an ausser dem gelben Hinterrandssaume je 2 gelbe Flecken, Färbung der Beine noch etwas dunkler, als sie sich gewöhnlich bei Ceria conopsoides findet. Flügelgeäder wie bei Ceria conopsoides und vespiformis; die Färbung derselben überall dunkler als bei diesen Arten, Diese den genannten europäischen Arten so nahe stehende, niedliche Art findet sich im Süden der Vereinigten Staaten, sp. 15. Ceria Dap hnaeus Walk. 9. — Brunnea, nigro flavoque varia,; processus frontalis longus ; vena longitudinalis tertia simplex; scutellum nigrum. — Long. corp. 7, expans. alarum 12 lin, — Synon: Ceria Daphnaeus, Walker, Dipt. Ins. coll. Brit. Mus. Ill. 557. O0. Ceria Daphnaeus, Westwood, Transact. of the entom. soc. V. 254, Q . — Tab. XNXII,, fig. 6. — Rostbraun. Der Kopf mehr braungelb; der Stirnzapfen lang, braunschwarz. Der rostbraune Thorax hat gelbe Schulterschwielen, mit deren jeder sich ein mehr nach Innen liegender gelber Fleck verbindet: auch der Hinterrand der Oberseite des Thorax ist gelb gefärbt; nicht weit hinter der Schulterschwiele liegt jederseits am Seitenrande des Thorax ein grosser schwarzer Fleck; ein ebenso gefärbter bindenartiger Quer- fleck findet sich unmittelbar vor dem gelben Hinterrande des Thorax. Die gewöhnliche gelbe Binde der Brust- seiten ist breit. Schildchen und Hinterrücken sind schwarz, — Hinterleib von der Gestalt wie bei Ceria sub- sessilis; 1ster Hinterleibsring gelb mit einem grossen schwarzen Fleck vor dem Hinterrande; die darauf fol- genden Ringe rostbraun; unmittelbar vor dem gelben Hinterrande des 2ten und 3ten Ringes eine schmale schwarze Querlinie. — Beine braun, die Schenkel an der Wurzel schwarz, die Schienen an der Wurzel gelb- lich. — Die Vorderhälfte der Flügel gebräunt; es erstreckt sich diese Bräunung (nach Herrn \Westwood’s Figur) überall weit über die 3te Längsader hinaus und reicht in der Nähe der Flügelwurzel bis an die vor- letzte Längsader; die 3te Längsader hat eine kleine aber ziemlich tiefe Bucht, ist in derselben nicht gebrochen und hat daselbst auch keinen Aderanhang. Es findet sich diese merkwürdige Art, in deren Beschreibung ich mich vorzugsweise an Herrn West- wood’s Angaben gehalten habe, auf Jamaika. sp. 16. Ceria arietis mihi, & — Nigra, flavovaria ; processus [rontalis brevissimus; abdomen basi gracile, valde coarctatum, tenuiter petiolatum; segmenta abdominalia anguste flavo marginala, quartum sigqno arietis inverso pietum. — Long. corp. 5%, long. alae 41 lin. — Mattschwarz. Untergesicht schwarz, nach dem Mundrande hin etwas glänzend, mit folgenden gelben Zeichnungen; eine wenig nach aussen gebogene gelbe Linie entspringt ein Stück unter dem Stirnzapfen und 2 in A läuft bis zum Mundrande, von wo eine zweite mit jener zusammenhängende gelbe Linie schief aufwärts bis zum Augenrande läuft; auf den schwarzen Backen liegt noch eine minder deutliche, schräge, unten abgekürzte selbe Linie; über der Stelle, an welcher die 2te gelbe Linie den Augenrand erreicht, liegt an diesem ein klei- nes gelbes Fleckchen; noch etwas höher ein 2tes; von diesem zieht sich ein ganz feiner gelber Saum am Augenrande über die sonst schwarze Stirn bis zu dem entsprechenden Fleckchen der andern Seite. Scheitel gelb, die Ocellengegend schwarz. Hinterkopf schwarz. Der Stirnzapfen ist sehr kurz, wenig über den drit- ten Theil so lang als das Iste Fühlerglied, schwarz. Fühler schwarz, Istes Glied an der Wurzelhälfte dunkel- braun, etwas kürzer als die beiden folgenden Glieder zusammen; zweites Glied fast noch einmal so lang als das 3te; das 3te Glied an der Basis dunkel rostbraun. — Der Thorax hat eine sehr kleine gelbe Schulter- schwiele, vor der Flügelwurzel am Seitenrande ein kurzes gelbes Querstrichelchen und innen neben der Flü- gelwurzel eine sehr feine gelbe Längslinie.e Die gewöhnliche Strieme an den Brustseiten besteht aus einer gerade herablaufenden, feinen, gelben Linie und aus einem kleinen gelben Punkte, welcher hinter ihrem untern Ende liegt; ausserdem liegt vor den weissen Schwingern ein länglicher gelber Fleck, hinter welchem noch eine gelbliche Linie von der Basis des Hinterleibes aus herabläuft. — Das schwarze Schildchen hat in der Nähe der Wurzel ein gelbes @uerbändchen, auch ist der Spitzenrand selbst gelb gefärbt. — Der Hinter- leib ist schlank und schlank gestielt, sein 2ter Abschnitt der längste; er ist durchaus mattschwarz, nur die Basis des 2ten Ringes ist, und zwar auf der Unterseite in grösserer Ausdehnung, schmutzig gelblich gefärbt; der 2te, 3te und 4te Ring haben schmale gelbe Hinterrandssäume, der des 4ten ist sehr fein; ausserdem hat der 4te Ring auf seiner Mitte noch eine zarte Zeichnung von der Gestalt des umgekehrt gestellten Zeichen des Widders, welche von einem bräunlich gelben Aufluge gebildet wird. — Beine dunkel pechbraun, fast pech- schwarz, die Knie und die Fusswurzeln heller; die Hinterschenkel sind auf ihrer Mitte ziemlich stark verdickt und die Hinterschienen etwas gekrümmt. — Die Vorderrandshälfte der Flügel ist graubraun getrübt; diese graubraune Färbung verlässt die unächte Ader schon weit vor der gewöhnlichen Querader und reicht dann nirgends erheblich über die 3te Längsader hinaus, an welcher sie in das Dunkelbraune übergeht; die 3te Längsader ist nur sehr wenig geschwungen, in der Biegung undeutlich gebrochen, aber mit einem langen Aderanhange versehen; die 2te Längsader läuft ihr ziemlich parallel und wendet sich erst mit der Spitze von ihr ab; die vorletzte Längsader ist von einer braunen Strieme begleitet, welche sich über die mit ihr zusam- menhängenden Queradern, aber nicht über den letzten Abschnitt dieser Längsader selbst fortsetzt. Diese schöne Art, welche von Deppe in Mexiko gefangen wurde, steht mit Ceria signifera, welche dasselbe Vaterland hat, in nächster Verwandtschaft. Bei aller Verschiedenheit der Farben, steht die Zeich- nung dieser Arten und die Körperform doch so nahe, dass man wohl versucht sein könnte anzunehmen, dass beide die verschiedenen Geschlechter einer Art seien; eine genauere Untersuchung zeigt die Unzulässigkeit dieser Annahme, da Unterschiede vorhanden sind, welche der Verschiedenheit des Geschleehts nicht zuge- schrieben werden können; der in die Augen fallendste dieser Unterschiede ist der, dass bei Ceria arietis die Iste und 2te Längsader einander viel näher liegen und viel paralleler laufen, als bei Ceria signifer«. sp. 17. Ceria signifera mihi. 2. — Nigro ferrugineo flavoque varia,; processus frontalis brevissimus; vena alarum longitudinalis tertia appendiculata. — Long. corp. 53, long. alae 43 lin. — Kopf rostbräunlich, Hinterkopf schwarz; 2 gelbe, inwendig schwarz gesäumte, ein wenig nach aus- wärts gebogene Linien entspringen nicht weit unter dem Stirnzapfen und laufen über das Untergesicht herab bis zum Mundrande; von hier laufen 2 andere mit ihnen zusammenhängende gelbe Linien schräg aufwärts zum Augenrande, wo sie sich mit einem länglichen, ebenfalls am Augenrande liegenden gelben Fleckchen verbinden : = u + von diesem Fleckchen nur durch einen schmalen braunen Strich getrennt, beginnt am Augenrande ein anderer gelber Fleck, der sich weiter hinauf von demselben ablöst und bogenförmig quer auf die Stirn zieht, so dass er beinahe mit dem entsprechenden Fleck der andern Seite zusammenstösst; auf den Backen liegt eine schiele gelbe Linie, die von beiden Seiten schwarzbraun eigefasst ist; gleich über dem Stirnzapfen hat die Stirn 2 dunkelbraune, glänzende Flecke; zwischen den Augen ist sie rostbräunlich, doch ist jederseits eine Stelle anı Augenrande und die Ocellengegend dunkler; der obere Augenrand ist gelb. Stirnzapfen rostbräunlich, äusserst kurz; das Iste Fühlerglied rostbräunlich, nur an der äussersten Spitze schwarz, nicht ganz so lang als die beiden folgenden zusammen; das 2te Fühlerglied fast noch einmal so lang als das Ste, beide tiefschwarz. — Die Oberseite des Thorax ist mattschwarz mit kleinen gelben Schulterschwielen und mit einem kleinen gelben Seitenfleck vor der Flügelwurzel; neben der Flügelwurzel nach Innen liegt eine feine gelbe Längslinie; zwischen dieser und der Flügelwurzel ist die Farbe des Thorax nicht schwarz, sondern dunkelrostbraun. Brustseiten rostbraun, zwischen den Hüften schwarz gefleckt; die breite gelbe Strieme derselben besteht aus einem herablaufenden Fleck; vor den gelben Schwingern liegt noch ein gelber Fleck. — Schildchen ganz gelb; sein Rand an den Seiten rostbräunlich. — Hinterrücken glänzend schwarz — Der Hinterleib ist auf der Com- missur des Isten und 2ten Ringes stark verschmächtigt, der 2te Ring aber nur so lang als der 3te; der Iste braungelb, an der Basis ziemlich dunkelbraun; der 2te Ring ist schwärzlich gefärbt, an den Seiten der Basis ist er braungelb, auch am Seitenrande undeutlich gelbbraun gesäumt und mit einer gelben Hinterrandsbinde versehen; der 3te Ring schwärzlich mit gelbem Hinterrandssaume und mit einer aus einer gelben Bestäubung gebildeten feinen Zeichnung, welche die Gestalt des in umgekehrter Lage befindlichen Zeichen des Widders hat, deren beide Zweige sich jedoch nicht vollständig an einander schliessen; der 4te Ring hat eine ganz ähnliche nur stärkere Zeichnung; seine Grundfarbe ist gelbbraun, doch an der äussersten Basis, auf der Mit- tellinie und unmittelbar vor dem gelben Hinterrandssaume schwarz; öter Ring gelbbraun, an der Wurzel, auf der Mittellinie und an der Spitze schwarz, überall mit gelber Bestäubung bedeckt, welche die Grundfarbe schwer erkennen lässt. — Beine braungelb, die Hinterfüsse dunkelbraun; die Hinterschenkel auf ihrer Mitte deutlich verdickt. — Die Vorderhälfte der Flügel ist gelbbraun getrübt, nach der Wurzel hin ist diese Trübung mehr gelb, nach der Spitze hin mehr braun, am dunkelsten in der Nähe der 3ten Längsader, über welche sie nirgends erheblich hinausreicht; die 3te Längsader ist äusserst wenig geschwungen, in der Biegung kaum deutlich gebrochen, aber daselbst mit einem langen Aderanhange versehen; die 3te Längsader ist gelblich und von einem braungelblichen Striche begleitet, welcher sich nur auf die mit ihr unmittelbar in Verbindnng stehende Querader fortsetzt. Diese sehr schöne Art ist ebenfalls von Deppe in Mexiko entdeckt worden. Bei dem beschriebe- nen Exemplare sind die Hinterrandssäume der Abdominalsegmente ziemlich bräunlichgelb, doch scheinen sie diese dunklere Färbung erst nach dem Tode des Insekts angenommen zu haben. sp. 18. Ceria barbipes mihi. 5. — Tota nigra; processus frontalis brevis; vena alarum longitudinalis tertia appendieulata, tibiae intermediae intus longe barbatae. — Lony. corp. 72, long. alae 3: lin. — Ueberall mattschwarz, aber weder tiefschwarz noch sammtartig. Der Kopf etwas gleissend, an den Backen ziemlich glänzend; das Untergesicht länger herabsteigend als bei den andern Arten, mit zwei gelbbrau- nen feinen Linien, welche von der Mitte des Augenrandes schräg herab bis zum Mundrande laufen und wenig in die Augen fallen. Auf diesen Linien befindet sich eine weissliche Bestäubung, welche sich vom obern Ende desselben am Augenrande bis zu der Stelle, wo beide Augen zusammenstossen, fortzieht. Auch der ganze hin- tere Augenrand zeigt einen weisslichen Schimmer und der untere Theil des Hinterkopfes eine ziemlich ansehn- liche weissliche Behaarung. — Stirnzapfen und Fühler schwarz; ersterer ist sehr kurz, kaum länger als der te Theil des Isten Fühlergliedes; das Iste Fühlerglied ist merklich länger als das 2te, aber kürzer als das 2te und 3te zusammen; das 2te Glied ist reichlich 1} mal so lang als das 3te, dessen Farbe in das Schwarzbraune übergeht; Fühlergrifiel länger als gewöhnlich. — Thorax und Schildehen ganz schwarz, ohne alle Zeichnung, nur der Rand des Schildchens pechbraun. — Hinterleib auf der Commissur des Isten und 2ten Ringes sehr ver- schmächtigt; der 2te Ring so lang wie der 3te, der 4te Ring der längste. Die Farbe des Hinterleibes ist durch- weg mattschwarz , ohne alle Zeichnung, nur die Basis des 2ten Ringes ist jederseits durchscheinend und hell schmutzigbräunlich; auf der Unterseite nimmt diese Färbung die ganze vordere Ringhälfte ein. — Die braun- schwarze Färbung der vordern Flügelhälfte nimmt nach der Spitze hin sehr an Intensität zu; in der Nähe der Flügelwurzel reicht sie bis zu der braunschwarzen Strieme, welche die vorletzte Längsader begleitet, zieht sich dann weiter nach vorn zurück, verlässt die unächte Ader schon weit vor der gewöhnlichen @uerader und reicht jenseit derselben gerade bis zur 3ten Längsader; diese letztere ist sehr wenig geschwungen, in der Biegung kaum gebrochen, aber mit einem langen Aderanhange versehen. — Die Beine sind pechschwarz, die Schenkel zum Theil düster pechbraun; die Hinterschenkel sind nur wenig verdickt, die Hinterschienen fast gerade; die Mittelschienen tragen auf der 2ten Hälfte ihrer Innenseite einen langen Bart schmutzig bräunlicher Haare. Diese höchst abweichend gebildete Art wurde von Sellow bei Monte Video entdeckt. CONOPN. Linn. Seit längerer Zeit mit der monographischen Bearbeitung der Gattung Conops beschäftigt, habe ich mich zuerst über die bereits von andern Schriftstellern bekannt gemachten Arten zu belehren gesucht, wobei ich auf nicht geringe Schwierigkeiten gestossen bin, welche weniger in der Verwechselung der beiden Geschlech- ter bei Meigen, Wiedemann, Macquart u. a., als in der völlig ungenügenden Weise, in welcher sie die meisten Arten charakterisirt haben, begründet sind. Es scheint in der That, als ob kein einziger dieser Schriftsteller sich auch nur im allergeringsten darum bekümmert habe, welche Merkmale bei den Conops-Arten beständige und mithin zur Artunterscheidung brauchbare, welche dagegen veränderliche und mithin täuschende sind. Das meiste Gewicht haben hier, wie überall, Artmerkmale, welche sich auf Formunterschiede gründen; es sind solche nicht immer leicht aufzufinden, doch bieten die Gestalt der Fühler und besonders des Fühler- griffels, der Bau des Untergesichts, die Länge des Rüssels, der Bau des Hinterleibes (besonders bei dem Weibchen), der Bau der Beine und endlich das Flügelgeäder gar manches gute, bisher unbenutzte Merkmal. Diesen Merkmalen in Werthe am nächsten stehen diejenigen, welche von der gelb- oder weisschimmernden Bedeckung einzelner Stellen auf der Oberseite oder an den Seiten des Thorax und auf dem Hinterrücken, so wie von der Gestalt und Begrenzung der Flügeltrübung, wo eine solche vorhanden ist, hergenommen sind; namentlich letzteres Merkmal hewährt sich bei vielen der schwierigsten Arten in ausgezeichneter Weise. Zu den guten Merkmalen gehört bei den schwarz- und gelbgefärbten Arten auch noch das Vorhandensein oder a BE Fehlen gelber Punkte an der Seite des Hinterrückens und die Färbung des Schildchens. Zu den recht brauchbaren, doch vorsichtig 'anzuwendenden Merkmalen gehört endlich die Färbung der Stirn, da manche Arten darin ’ ziemlich veränderlich sind. Viel unzuverlässiger sind die Merkmale, welche von der Verbreitung der schim- ınernden Bedeckung auf dem Hinterleibe hergenommen sind, noch unzuverlässiger diejenigen, welche die Breite ‘und Gestalt der'gelben Hinterleibsbinden vieler Arten und die Färbung der Beine darbietet. Die allerunzuver- lässigsten, Merkmale giebt die Körperfärbung derjenigen Arten, deren Colorit schwarz und rostbraun ist; manche derselben sind zuweilen ganz schwarz, zuweilen rostbraun mit schwarzer sehr veränderlicher Zeichnung, zuweilen sogar ganz rostroth. — Recht als hätten sie spätern Dipterologen nur Räthsel aufgeben wollen, bewegen sich, um von Herrn Macquart’s miserablen Beschreibungen ganz zu schweigen, auch viele der bessern Beschreibungen von Wiedemann und Meigen fast ausschliesslich im Kreise dieser unbrauchbaren Merkmale. — Unter diesen Um- ständen würde es mir sehr schwer geworden sein über die von Meigen und Wiedemann beschriebenen Arten etwas Befriedigendes zu ermitteln, wenn mich nicht ein. oder der andere glückliche Zufall in den Besitz typischer Exem- plare*gesetzt und wenn mir nicht die Schätze des Königlichen Museums in Berlin und vor allen die des Kaiserlichen Naturalierkabinets in Wien mit grösster Liberalität zur wissenschaftlichen Benutzung ' überlassen worden wären. In letzterer Sammlung, welche jetzt auch die Wiedemann- Winnthem’schen Dipteren enthält, be- findet sich eine ziemliche Anzahl von Exemplaren, nach welchen Beschreibungen des Wiedemann’schen und des Meigen’schen Werks entworfen worden sind. Die Resultate, welche ick aus der Ansicht derselben gewonnen habe, will ich hier in der Kürze mittheilen, wobei ich mich zum Theil auf die von mir früher publizirte Abhandlung über die italienischen Arten dieser Gattung beziehen kann. Meigen zählt im 3ten Theile seiner systematischen Beschreibung 21 Arten auf, zu denen er in den Nachträgen des 6ten und Tten 'TTheiles noch je eine Art hinzufügt. Diese Arten sind: sp.1. €. wesieularis Linn. — Ueber die Deutung dieser Art hat kein Zweifel geherrscht. Die Synonymie derselben habe ich bereits in der oben erwähnten Abhandlung berichtigt. Sr 2 C. elegans Meig. — Ein in der Winthem’schen Sammlung befindliches Männchen aus Mar- seille bestätigt die Richtigkeit der Deutung, welche ich dieser Meigen’schen Art am angeführten Orte pug. 12 gegeben habe. Meigen’s Beschreibung passt auf dieses Männchen noch genauer, als auf das dort beschrie- bene Männchen aus Sicilien. Uebrigens reicht die Verbreitung der Art sehr weit, wie zwei von Ehrenberg auf dem Sinai gefangene Männchen des Berliner Museums und ein im Westermann’schen Meseum befind- liches Weibchen aus Guinea nachweisen. Die schwarze Färbung auf der Oberseite des Thorax, zwischen den Hüften und auf dem Hinterrücken ist in ihrer Ausdehnung sehr veränderlich und fehlt zuweilen ganz; auch die Grundfarbe des Hinterleibes ist bei einzelnen Exemplaren nur dunkelbraun und der Schiller an den Seiten des Hiuterrückens bei den meisten fast goldgelb. — Ausser den beiden erwähnten Exemplaren hat Ehrenberg vom Sinai noch ein Männchen dieser Art mitgebracht, welches eine höchst merkwürdige Varietät bildet, indem die Flügel desselben bis an den Hinterrand stark gebräunt und nur da etwas verwaschen sind. Bei dem ersten Anblick würde jedermann glauben eine von (. elegans völlig verschiedene, wohl unterschiedene Art vor sich zu haben; bei genauerer Untersuchung aber entdeckt man, dass diese Färbung durch ganz feine glashelle Säume um die Adern der hintern Flügelhälfte sich als eine solche verräth, welche auch bei andern Gattungen, z. B. Eristalis, zufällig und zwar vorzugsweise bei Individuen heisserer Gegenden vorkömmt; überdies ändert sich der Farbenton derselben genau an den Stellen, welche der Begrenzung der Flügelzeichnung von (. elegans entsprechen. Dass diese Varietät in allen Formmerkmalen mit den normalen Exemplaren völlig übereinstimmt. bedarf wohl keiner besondern Erwähnung. — Das im Westermann’schen Museum befindliche Weibchen aus Guinea gehört zu den Exemplaren mit mehr verbreiteter schwarzer Färbung. Die schillernden Stellen 6 a sind bei ihm da, wo sie bei andern Exemplaren goldgelb sind, nur messinggelblich, wo sie bei diesen gelblich sind, aber weiss. Der gelbe Schiller ist an den beiden ersten Ringen des Hinterleibes ganz so wie bei dem Männchen; auf dem 3ten und 4ten Ringe bildet er breite Hintervandsbinden, die folgenden Ringe sind ganz damit bedeckt, doch ist er (wohl durch Verreibung) so dünn, dass er nur in schräger Richtung deutlich zu erkennen ist. Die Klappe, in welche die Unterseite des öten Ringes verlängert ist, ist sehr gross, verhältnissmässig noch etwas grösser als bei €. vesicularis, welchem er im Baue dieses Körpertheiles ähnelt. sp. 5. (0. flavipes Linn. — Die Art ist leicht zu erkennen, so dass ihre Deutung nie zweifelhaft ge- wesen ist. sp. 4. C. quadrifasciata Fall. — Es gilt von dieser Art dasselbe wie von der vorigen; das Nö- thige zur Berichtigung der Synonymie habe ich a. a. O. pag. 6 beigebracht, sp. 5. (. aeuleata Linn. — Dass und warum diese Bezeichnung der Art falsch ist, habe ich a.a. ©. pag. 7 nachgewiesen und den Namen (. seutellatas Meig. vestituirt. Meigen’s Beschreibung ist die eines Weib- chens. Bei dem Männchen fehlt die gelbe Binde am Hinterrande des öten Ringes ganz, während dieser und der folgende Ring daselbst gelblich bestäubt sind, Zuweilen ist die Spitze der Vorderschenkel gebräunt und das Spitzendrittheil der Hinterschenkel dunkelbraun gefärbt. sp. 6. C. flavifrons Meig. — Die Bestimmungen des Wiener Museums und der demselben angehö- rigen Winthem’schen Sammlung bestätigen die Richtigkeit der Deutung, welche ich dieser Art gegeben habe. sp.7u.8. C. macrocephala Linn. und C. nigra Deg. Dass beide einerlei und der letztere Name zu wählen, habe ich ebenfalls schon früher nachgewiesen. sp. 9. C. rufipes Fabr. — In der Winthem’schen Sammlung befindet sich ein gigantisches Weib- chen dieser Art aus dem südlichen Russland, welches ‚leicht für eine eigene Art angesehen werden könnte, was es jedoch nicht ist; es ist 61 Lin. lang und zeichnet sich durch die ganz rostrothe Färbung des ganzen 2ten und des Isten Drittheils des 3ten Hinterleibsabschnittes aus. — Ob C. meridionalis Macq. von dieser Art verschieden ist, scheint zweifelhaft. — sp.10. €. Pallasii Meig. — Die schon früher ausgesprochene Ansicht, dass diese Art mit der nächst- folgenden völlig einerlei sei, bestätigt sich mir durch die Ansicht eines typischen von Pallas selbst herrüh- renden Exemplares, was aus Wiedemann’s Besitz in die Winthem’sche Sammlung übergegangen ist. Die scrupulöseste Untersuchung desselben lässt nicht den geringsten Unterschied entdecken. Es ist ein Weib- ehen und gehört der Varietät, bei welcher die schillernden Stellen weisslich sind. sp. 4. C. chrysorrhoea Meig. und sp.12. 6. vittata Fabr. geben keine Veranlassung zu neuen Bemerkungen. sp.15. C. lacera Meig. Das typische Exemplar, nach welchem Meigens Beschreibung gemacht ist, be- findet sich im Wiener Museum. Es ist ein Männchen und bis auf die abgebrochenen Fühler sehr gut con- servirt; gleich bei dem ersten Anblick fällt die eigenthümliche Gestalt der braunen Zeichnung der Flügel auf, welche Meigen die Veranlassung zur Wahl des Namens gegeben hat; eine genauere Untersuchung derselben zeigt, dass diese Gestalt nicht als Artmerkmal aufgefasst werden darf, da sie zum Theil auf einer individuellen Ab- weichung beruht. In der Westermann’schen Sammlung befindet sich ein Weibchen aus Sicilien, welches völlig, unzweifelhaft hierher gehört. Da eine genauere Beschreibung, als die Meigen’sche, nothwendig ist, so will ich sie hier nach diesen beiden Exemplaren geben. a Kopf gelb, ohne Schiller; in der Vertiefung auf der Mitte des Untergesichts zuweilen zwei unregel- mässige, zerrissene schwarze Fleckchen. Stirn etwas dunkler, vor der Scheitelblase zuweilen mit einem ge- bräunten Dreieck; auch ist der Augenrand neben der Scheitelblase verdunkelt. Hinterkopf zum Theil schwarz, mit silberweiss schillerndem Augenrande. Rüssel lang, rostbräunlich, an der Spitze schwarz. Fühler braun- schwarz, das Iste Glied und die Unterseite des 3ten fast rostroth; das 2te Glied des Griffels stark vorstehend. — Thorax rothbraun, auf der Mitte der Oberseite zwischen den Hüften und dem Hinterrücken schwarz. Schul- terecken mit gelblichem Schiller, welcher sich auch am Seitenrande bis gegen die Flügelwurzel hinzieht und vor dem Schildehen deutlich bemerklich macht; auf der Mitte der Oberseite lässt er bei gut conseryirten Exemplaren 3 schwarze‘ Striemen frei. Die Hüften und eine sehr breite, bis ganz oben hinauf reichende, scharfbegrenzte Binde an den Brustseiten etwas matt silberweiss schimmernd. Der obere Theil des Hinterrük- kens und eine grosse Stelle jederseits neben demselben gelblich schimmernd; über der Hinterhüfte noch eine weiss schimmernde Stelle. Der Hinterleib rostbraun, erster Ring dunkelbraun, auf der Mitte der folgenden Ringe mehr oder weniger deutliche dunkelbraune Stellen; auf dem Isten und 2ten Einschnitte gelblich schim- mernde Binden; auf den folgenden Ringen füllt bei dem typischen Exemplare ausgebreiteter gelber Schiller die Hinterecken und zieht sich am Hinterrande als Binde hin, welche auf jedem folgenden Ringe breiter wird; bei dem Westermann’schen Exemplare ist dagegen diese seitliche Erweiterung der schillernden Hinterrands- binden nicht vorhanden; auf dem 6ten Ringe lässt der gelbe Schiller nur ein kleines Fleckchen an der Basis frei. Der Hinterleib des typischen Exemplares erscheint ganz besonders schlank, was weniger daher rührt, dass der 3te Ring ein ganz kleines wenig länger als bei den verwandten Arten ist, als daher, dass er an seinem Hinterrande und dass die ganzen beiden folgenden Ringe einen erheblich geringern Querdurchmesser als bei jenen Arten haben. Diese Formeigenthümlichkeit kann nicht als spezifisches Kennzeichen aufgefasst werden, sondern blos als individuelle, vielleicht durch einen Druck veranlasste Eigenthümlichkeit; bei dem Wester- mann’schen Exemplare findet sie sich nicht. Die Beine sind rothbraun, die Schienen an der Wurzel heller und die Hinterschenkel zuweilen mit einer schwarzen Längsstrieme gezeichnet; die Füsse gegen das Ende hin schwarzbraun; Vorder- und Mittelschienen an der ganzen Aussenseite silberschimmernd, die Hinterschienen blos an der Wurzelhälfte mit etwas weisslichem Schimmer. — Die starke Bräunung der vordern Flügelhälfte ist vor der Isten Längsader nicht bemerkbar heller; sie füllt den Raum zwischen der vorletzten und drittletzten Längsader in besonders grosser Ausdehnung, begleitet die Ste Längsader als ein dunkler Strich, zieht sich hierauf an der 4ten Längsader bis zur hintersten Querader hin, von wo ihre Grenze etwas schräg vorwärts bis zur dritten Längsader läuft, von der an sie wieder etwas rückwärts geht um den Vorderrand etwas jenseit der Mündung der 2ten Längsader zu erreichen; vor dem allerletzten Abschnitte der 3ten Längsader eine we- nig bemerkbare Trübung. Bei dem Wiener Exemplare ist die bis zur kleinen Querader reichende Wurzelzelle grösstentheils klar, doch finden sich in ihr verspritzte braune Fleckchen, welche deutlich zeigen, dass sie dem Bereiche der braunen Färbung angehört und nur zufällig klar ist; bei dem Westermann’schen Exemplare ist sie braun gefärbt aber heller als die übrige braune Zeichnung. — Die Flügelzeichnung erhält so ein ganz eigenthümliches zweispaltiges Ansehen. — Körperlänge 42 Lin. — Flügellänge 3, Lin. — Mehr Exemplare dieser Art zu erhalten ist mir bis jetzt nicht geglückt, es müsste denn ein Männchen, welches sich in der Winthem’schen Sammlung, irrthümlich als C. rufipes bestimmt, vorfindet, hier her gehören. Es weicht von dem typischen Exemplare in der Flügelzeichnung durch die braune Füllung der Wurzelzelle und dadurch ab, dass die Spitzengrenze des Braunen von der Mündung der 2ten Lärgsader senk- recht zur 3ten läuft, hier etwas zurücksprings und wieder senkrecht bis zur 4ten Querader geht. Der Hinter- leib hat nicht die oben beschriebene schlanke Gestalt, sondern ist ungefähr von der Gestalt wie hei Conops vittatus; auch scheint der gelbe Schimmer die Hinterecken des 3ten bis ten Ringes weniger auszufüllen, Lei- der ist das aus der Gegend von Aix stammende Exemplar zu schlecht erhalten, als dass auf dasselbe nach ir- gend einer Seite hin ein bestimmter Schluss begründet werden könnte, Sieht man sich nach der Synonymie dieser Art um, 'so springt sogleich in die Augen, dass weder €. dorsalis Meig. noch der von mir beschriebene (. trumcatus mit ihr verwechselt werden können, da bei beiden die hellere Färbung vor der Isten Längsader der Flügel charakteristisch is. — "Eben so wahrscheinlich aber muss es erscheinen, dass €. annulipes Meig. als Weibchen zu (. lacerus gehört, eine Vermuthung, "welche dadurch noch wahrscheinlicher wird, dass Meigen beide aus Megerle’s Hand erhalten hat. Ich habe mich unter den Exemplaren des Wiener Museums vergeblich nach einem, welches noch bestimmtere Auskunft geben könnte, umgesehen. Die Beschreibung, welche Herr Macquart in den Suites & Buffon von C. lacerus giebt, zeigt, dass er eine andere als die Meigen’sche Art vor sich gehabt hat. sp. 14. C. pusilla Meig. Es ist dies eine der allerschwierigsten Arten. Meige n’s Beschreibung ist bei weitem nicht genau genug um sie mit Sicherheit zu erkennen; lässt sich aus derselben doch nicht einmal mit Gewissheit entnehmen, ob die Brustseiten eine weisse Strieme haben und ob die Flügelfärbung vor. der Isten Längsader heller als hinter derselben ist. Die Beschreibung, welche Herr Macquart giebt, ist nur eine Uebersetzung der Meigen’schen; die Art selbst hat er gar nicht gekannt. — Sie ist offenbar der von mir als €. tener beschriebenen Sicilianischen Art nahe verwandt, wo nicht gar mit ihr einerlei. Ich habe früher nicht daran geglaubt, weil Meigen die Brustseiten schlechthin braunroth nennt, ohne des Vorhandenseins einer schillernden Strieme zu gedenken, welche doch bei C. tener so deutlich ist. Ein Weibchen dieser letztern Art findet sich in der Winthem’schen Sammlung ; es ist bei Aix gefangen und stimmt mit dem in meiner Abhand- lung über die italienischen Arten der Gattung Conops erwähnten Varietät von (. tener ie) vollständig überein, nur ist die Flügelbräunung zwischen der 2ten und 3ten Längsader noch etwas früher abgebrochen. Ganz eben so wie bei diesem Weibchen ist die Flügelfärbung bei einem besonders dunkelgefärbten Männchen, welches ich aus Ungarn erhalten habe. Ein anderes Weibchen, im Wiener Museum als C. thoracica bezeichnet, ähnelt C. tener ganz ausserordentlich, ist aber doch weiter nichts als eine zwerghafte Varietät von (., chrysorrhoeus, wie die hellere Färbung vor der Isten Längsader urd die breitere und viel schärfer begrenzte Strieme der Brustseiten bekunden; es steht den kleinen Exemplaren von C. chrysorrhoeus, welche Ruthe in der Mark ge- fangen has, sehr nahe, hat auch wie diese die dunkle Färbung auf der 2ten Hälfte der Hinterschenkel, wodurch es C. tener noch ähnlicher wird. — Wie C. tener durch solche Exemplare sich ©. chrysorrhoeus nähert, so nähert er sich andrerseits auch C. lacerus sehr, mit welchem er in den Eigenthünlichkeiten der Flügelzeich- nung nahe verwandt ist; doch ist auch bei C. lacerus die Schillerstrieme an den Brustseiten viel breiter und schärfer begrenzt. — Ausser C. fener dürfte vielleicht auch ©. pumila Macq. nur dunklere Varietät von pusillus sein. — Selbst €. semiater Costa halte ich für kaum etwas anderes. Die Beschreibung dieser Art nach Exem- plaren von Procida findet sich in den Abhandlungen der Reale Accademia delle Scienze di Napoli; da dies Werk vielen Entomologen nicht zugänglich sein dürfte, lasse ich sie hier folgen: pag. 9. Conops semiatra. Tab. I. fig. 4. — Grisea, hypostomate flavo, autennis proboscideque nigris. Tho- race nigro. Halteribus flavis, setis praeditis. Abdomine griseo-obscuro-nilido, incisuris flavis. Alis dimidiato - nigris. Pedibus testaceis. Capo sferico, nero matto; fronte rossastra tendente al fosco: anlenne nere: occhi bronzini nello stato di vita, bruni dopo la morte. Ipostoma giallo. Proboscide nera,; l’ultima porzione piubreve della precedente. Torace nero-fosco. Squame della ali fosche eircoseritte da un lembo giallognolo. ' Bilancieri gialli, quasi in forma di cuechiajo, == m u con sei setole simili a spine, in eiascun lato. — Addome grigio-oscuro, splendente, colle incisure gialle. Piedi rosso-di- ruggine. Sugli apiei de’ femori e delle tibie una macchia longitudinale nera. Tarsi gialli nel apice. Ali nere nella metü anteriore od esterna, trasparenti con riflesso metallico, e di smeraldo nella meta posteriore od interna. Die Länge beträgt nach der Angabe auf der Tafel 33 Linien. Was Herr Costa damit sagen will, dass der letzte Abschnitt des Rüssels kürzer als der vorhergehende sei, verstehe ich nicht recht. Die Borst- chen an den Schwingern sind ein so sonderliches Merkmal, dass sich die Vermuthung einer Täuschung unwill- kürlich aufdrängt; sind sie wirklich vorhanden, so ist die Art freilich eine eigenthümliche. — Weder das Berliner noch das Wiener Museum gewähren über (. pusillus nähere Auskunft, es bleibt also für jetzt nichts übrig, als die Benennung C. tener beizubehalten, da ihr allein eine genauere Beschreibung zu Grunde liegt und pusillus Meig., semiater Cost. und pumilus Macq. als zweifelhafte Synonyme zu ihr zu bringen. sp. 15. C. variegata Meig. — Es finden sich noch jetzt 2 Exemplare dieser höchst seltenen Art unter derselben Bezeichnung, unter welcher sie von Herrn Megerle von Mühlfeld an Meigen geschickt wurden, im Wiener Museum. Beide sind Weibchen, das eine erheblich grösser und von hellerer Färbung, als das andere. Da Meigen’s Beschreibung nicht genau genug, in einigen Punkten sogar unrichtig ist, will ich hier eine genauere Beschreibung geben. Conops antiquus am ähnlichsten. Bräunlich rostgelb und schwärzlich. — Kopf wachsgelblich, auf der Ocellenstelle mit einem mehr oder weniger deutlichen braunen Fleckchen bezeichnet. Untergesicht ohne jede dunkle Zeichnung, aber am Augenrande mit breiter, silberweiss schimmernder Einfassung, welche sich nach obenhin sehr verschmälernd den Augenrand bis fast zum Scheitel hinauf begleitet, in den meisten Richtungen aber nur bis zur Höhe der Fühler deutlich zu sehen ist. Rüssel lang, bräunlich rostgelb mit schwarzer Spitze. Fühler rostbraun, auf der Unterseite heller, besonders das 3te Glied, welches von ziemlich schlanker Gestalt ist. Das 2te Glied des Fühlergriffels auf der Unterseite stark hervortretend. Der Hinterkopf ist bräunlich rostgelb, am Augenrande mit gelblichem oder weisslichem Schimmer. — Thorax bräunlich rostgelb , die Ober- seite grösstentheils schwärzlich; dieses Schwärzliche ist von gelblicher Bestäubung bedeckt, welche eine schon am Halse beginnende, hinten sehr abgekürzte, doppelte Mittelstrieme und jederseits eine vorn und hinten etwas verkürzte Seitenstrieme frei lässt, Schulterecken, Seiten und Hinterrand des Thorax mit gelbem, ziem- lich mattem Schimmer. Bei den dunklern Exemplaren sind die schwarzen Striemen sehr undeutlich und die Bestäubung auf der Oberseite des Thorax, wie amı ganzen übrigen Körper, mehr von weisslicher als von gelb- licher Farbe. Brustseiten mit breiter, ganz bis oben hinauf gehender gelblich oder weiss schimmernder Strieme; die Hinterhüften und ein kleines Fleckchen über denselben haben eben solchen Schimmer; auf den Vorder- und Mittelhüften ist er undeutlich; zwischen den Hüften ist die Brust schwarz gefleckt. Schildchen rostbraun oder schwarzbraun. Hinterrücken schwarz, der obere Theil und 2 grosse Flecke neben ihr mit gelbem oder doch gelblichem Schimmer. Hinterleib lang und dünn, bräunlich rostgelb; bei dem hellern Exemplare ist nur die Oberseite des Isten und der äusserste Rand des 4ten Ringes schwarzbraun; bei dem dunklern Exemplare sind auch der 2te bis 5te Ring auf der Mitte der Oberseite in groser Ausdehnung braun- schwarz gefärbt. Der 3te Ring hat am Vorder- und Hinterrand, der 3te bis öte nur am Hinterrande, der 6te auf der Mitte und der 7te nur an der Basis gelblichen Schimmer; wenn man den Hinterleib ganz von vorn betrachtet, verbreitet sich dieser Schimmer mehr oder weniger deutlich über die ganzen Ringe. Die Klappe. welche die Unterseite des öten Abschnittes bildet, ist kaum so gross wie bei C. rufipes. — Beine bräunlich rostgelb, die Schenkel kaum von unregelmässigem Baue, Klauen und Pulvillen ganz ungewöhnlich lang. Vorder- und Mittelschienen auf der ganzen Aussenseite gelblich oder gelblich weiss schimmernd. — Flügel 7 u ee glasartig; vor der Isten Längsader bei durchfallendem Lichte fast weisslich; zwischen der Isten und 3ten Längsader eine bräunliche Trübung, welche aber lange nicht bis zur kleinen @uerader reicht und sich ganz allmälig verliert. — Länge 54 —6} Lin. sp: 16. C. ceriaeformis Meig. — Meigen’s Beschreibung und Abbildung stellt nur das Weibchen dar. In meiner Sammlung und in allen Sammlungen, welche ich sonst gesehen habe, finden sich ebenfalls nur Weibchen. [ch muss also auf die Vermuthung kommen, dass das Männchen vom Weibchen sehr abwei- chend gebildet und deshalb bisher für eine eigene Art gehalten worden sei. Unter allen Arten, die hier in Betracht kommen könnten, ist es nur die von mir selbst als acuticornis beschriebene Art, von welcher eine grössere Anzahl Männchen bekannt geworden sind, ohne dass es bisher gelungen ist ein Weibchen zu ent- decken. Eine genauere Vergleichung von acuticornis und ceriaeformis machen mir, trotz der grossen Abwei- chung in der Färbung des Hinterleibes, jene Vermuthung zur Gewissheit. C. ceriaeformis findet sich im Wiener Museum nicht vor, wohl aber in der Winthem’schen Sammlung acuficornis aus dem südlichen Frankreich als unbestimmte Art. — Im Berliner Museum findet sich ceriaeformis und auch ein Exemplar von acuticornis, als dessen Vaterland Ostindien angegeben ist, doch gewiss nur irrthümlich, da als 2tes Exemplar mit derselben Vaterlandsangabe der ebenfalls europäische C. diadematus Rond. daneben steckt. — Die Ausdeh- nung des Schwarzen auf dem Hinterleibe von acuticornis ist sehr veränderlich. sp. 17. €. dorsalis Meig. Die Beschreibung dieser Art ist von Wiedemann nach einem von Me- gerle erhaltenen Exemplare entworfen. Ich hoffte dieses Exemplar entweder unter den Dipteren des Wiener Museums oder unter denen der Winthem’schen Sammlung aufzufinden. Leider geben diese Sammlungen keine Auskunft über diese so zweifelhafte Art. Es findet sich in denselben nichts, worauf die Beschreibung leidlich passte, als verschiedene Exemplare von Conops vittatus. Unter ihnen befindet sich auch ein ungrisches Exemplar von Conops fraternus, auf welches sie auch angewendet werden könnte. Die Bedenken, welche mich früher abgehalten haben den Wiedemann’schen Namen auf ihn zu übertragen, bestehen noch fort. Da eine Aufklärung über die richtige Deutung desselben durch typische Exemplare nun nicht mehr zu erwarten ist, bleibt nichts übrig, als ihn entweder gänzlich zu verwerfen, oder ihn ohne genügende Sicherheit auf fraternus anzuwenden. sp. 18. €. strigata Meig. Ein typisches Exemplar im Kaiserlichen Museum weist seine völlige Iden- tität mit aurieinetus m. nach. — Wiedemann’s unrichtige Beschreibung trägt die Schuld des Verkennens, Das Untergesicht ist nicht so, wie es Wiedemann in Meigen’s Werke, sondern ganz so, wie ich es von auricinetus beschrieben habe, gezeichnet. Die Art muss künftig wieder den Namen (. strigatus führen. sp. 19. C. signata Wied. — Ein typisches Exemplar in dem Wiedemann- Winthem’schen, ein anderes in dem älteren Theil des kaiserlichen Museums zu Wien; beides Weibchen. — Ich habe durch die- selben eine mir völlig unerwartete, überraschende Auskunft über diese Art erhalten; sie ist nämlich das Weib- chen zu brevirostris Germ. Der Art muss der ältere Name bleiben. ©. erostratus Rondani gehört, wie ich schon früher nachgewiesen, als Synonymon hierher. Ohne Ansicht dieser typischen Exemplare würde ich nimmer- mehr geglaubt haben, dass ein Entomolog, wie Wiedemann, die ausserordentliche Kürze des Rüssels über- sehen haben könnte. Ich lasse die nach diesen Exemplaren berichtigte Beschreibung des Weibchens folgen. Rüssel kurz, braungelb mit brauner Spitze, kaum aus der Mundöffnung hervorstehend. Fühler schwarz. Untergesicht goldschimmernd, Stirn schwarz, Scheitel mit gelber Blase. Schultern, Schildchen und eine Beule hinter den Flügelwurzeln gelb; die Seiten des Hinterrückens weissgelblich schillernd. Erster Ring des Hinterleibes mit gelbem Hinterrand und Seitenschwiele; 2ter mit einer gelben, vorn dreimal ansgeranideten Binde; 3ter mit einer breitern gelben, vorn dreibuchtigen Binde; 4ter ganz gelb, nur am Vorderrande drei, an ihren Seiten zusammenhängende, mit der Spitze rückwärts gerichtete Punkte; Ster ganz gelb mit drei noch kleinern, aber getrennten dreieckigen Punkten. Der Hinterleib ist lang und ziemlich schmal, der öte Ring bildet auf der Unterseite eine kappenartige, durchaus nicht abstehende Erweiterung; der letzte Abschnitt ist klein. Flügel blass wässrigbräunlich, vor der 3ten Längsader etwas dunkler. Beine gelb, Spitze der Füsse und ein Fleck auf der Oberseite der Hinterschenkel schwarz. — Körperlänge: 5 Lin. — Ueber die ©. signatus so ähnliche, ebenfalls kurzrüsselige Art, welche Herr Rondani im Magazin de Zoologie von 1845 als Leopoldius diadematus beschrieben und abgebildet hat, findet sich in Meigen’s Schriften durchaus keine Auskunft, was um so unerwarteter erscheinen muss, da sich diese Art in einem männlichen Exemplare in dem ältern Theile des Kaiserlichen Museums zu Wien vorfindet; sie ist dort als 0. quadri- fusciata Deg. Meig. bezeichnet. Man wird dadurch auf die Vermuthung geführt, dass sie vielleicht gar die Art sein könne, welche Wiedemann in Meigen’s Syst. Beschr. IY. pag. 156 unter C. silacea erwähnt und ©. sericean benennt. Es wird sich darüber nur durch emen Vergleich der Fabrizius’schen Sammlung ent- scheiden lassen. Sollte ein solcher aber auch wirklich nachweisen, dass €. diadematus Rond. mit (. sericeus Wied, einerlei ist, so würde der Art dennoch der Rondani’sche Name bleiben müssen, da der von Wiede- mann gewählte bereits früher in der Enc. Meth. an eine Art aus Cayenne vergeben worden ist. Da C. diadematus dem ©. signatus sehr ähnlich, überdiess in der Ausbreitung der gelben Farbe des Hinterleibes sehr veränderlich ist und da Herr Rondani a. a. ©. eine abweichend gefärbte Varietät des Männchens beschrieben hat, so sind in Beziehung auf diese Art immer noch Irrthümer und Zweifel möglich; ich will deshalb nach einer grössern Anzahl von Exemplaren sie hier nochmals beschreiben. f r Untergesicht gelb, an den Seiten mit weisslichem, lebhaftem Schimmer, in den Aushölungen auf der Mitte desselben gelbschimmernd, zuweilen mit einer feinen schwärzlichen Mittellinie. Rüssel sehr kurz, ge- wöhnlich nicht aus der Mundöffnung hervorstehend, schwarzbraun und gelb gefleckt. Fühler schwarz, das 3te Glied ziemlich gestreckt; der Fühlergriffel etwas breiter als bei ©. signatus; das 2te Glied deutlich, doch nicht sehr stark hervortretend; das 3te Glied mit langer, scharfer Spitze. Die Stirn hat unmittelbar über der Füh- lerwurzel einen schwarzen Fleck, welcher sich zu beiden Seiten derselben ein wenig auf das Untergesicht herunter zieht; hierauf folgt eine gelbe und auf diese eine breitere schwarze, den ganzen obern Theil der Stirn einnehmende Querbinde. Scheitelblase gelb; Hinterkopf grösstentheils schwarz, mit weiss schimmerndem Augenrande. Thorax schwarz, zwischen Flügelwurzel und Schildchen braunschwarz; die grosse Sehulterbeule und eine andere unmittelbar vor den Schwingern lebhaft ge!b. Schildchen gelb, an der Wurzel schmal schwarz oder schwarzbraun. Der Hinterrücken ganz schwarz, neben ihm jederseits eine lebhaft weissgelb schillernde Stelle. Erster Hinterleibsring schwarz, am Hinterrande gelb, was sich an der Seite punktartig erweitert; auf dem 2ten Ringe nimmt die schwarze Färbung die beiden ersten Drittheile oder mehr ein; der gelbe Hinter- randssaum ist in der Mitte gewöhnlich etwas ausgerandet. Auf dem 3ten Ringe nimmt das Schwarze oft nicht viel mehr als das erste, zuweilen dagegen die beiden ersten Drittheile ein; je schmäler es ist, desto deutlicher pflegt es auf der Mitte in eine kleine Spitze auszulaufen. Auf dem 4ten Ringe bildet es bei dem Männchen eine schmale, zuweilen in der Mitte etwas erweiterte, immer aber an ihrem Hinderrande etwas wellenförmig begrenzte Binde; bei dem Weibchen pflegt diese Binde noch breiter und an ihrem Hinterande noch unregel- mässiger begrenzt zu sein. Auf dem öten Ringe bildet das Schwarze nur einen ganz schmalen Vorderrands- saum, auf den beiden letzen Bingen aber fehlt es beiden Geschlechtern in der Regel ganz, seltener hat auch der 6te Ring an seiner Basis noch eine schwarze Linie. Herr Rondani beschreibt und bildet das Männchen mit viel schmälern, auf dem 3ten, dten und öten Ringe zweimal unterbrochenen schwarzen Vorderrandsbinden ab. Der 4te und öte Ring des weiblichen Hinterleibes sind etwas breiter als gewöhnlich, letzterer zu einer grossen halbkreisrunden Falte erweitert, welche zwar ein wenig hervorsteht, aber keineswegs eine Klappe bildet. Die kurze schwarze Behaarung des Hinterleibes ist bei dem Weibchen etwas rauher als bei dem Männchen. — Beine hellgelb, ziemlich schlank ; die Mittel- und Hinterhüften schwarz, die Vorderhüften nur an der Basis ein wenig geschwärzt, die Hinterschenkel zuweilen auf der Mitte der Oberseite mit einem schwärz- 14 Scop - 4 nun = y z . 1 .. .. ” v ” lichen Wisch; die Füsse gegen das Ende hin mehr oder weniger deutlich gebräunt. — Flügel glasartig mit gräubräunlicher Trübung, vor der 3ten Längsader etwas dunkler. — Körperlänge 33 — 43 Lin. sp. 20. C. annulipes Meig. — Wie schon oben bemerkt ist, wahrscheinlich das Weibchen von C. lacerus. sp. 21. C. silacea Meig. Eine genauere Beschreibung nach dem typischen in meiner Sammlung befind- lichen Exemplare habe ich in der angeführten Abhandlung gegeben. Das Weibchen ist noch unbekannt. — sp. 22. €. bieineta Meig. Die von mir verglichenen Sammlungen geben über diese Art keine Aus- kunft. Eine genaue Vergleichung der Meigen’schen Beschreibung macht es unmöglich, sie für etwas anderes als ein Weibchen des ©. flavipes zu halten. r sp. 25. C. trieineta Meig. Dass diese Art mit C. auricinetus m. identisch ist, habe ich schon früher nachgewiesen; da sich nun auch die Identität des tricinetus und strigatus herausgestellt hat, muss trieinetus unter die Synonyma von sirigatus gebracht werden. Eine Vervollständigung der hier mitgetheilten Ermittelungen über die von Meigen beschriebenen europäischen Conops-Arten lässt sich nur von einer Ansicht seiner eigenen jetzt in Paris befindlichen Samm- lung und der von ihm gemalten und ebendahin verkauften Dipterenabbildungen erwarten. — f Ehe ich mich zur Besprechung der von Wiedemann beschriebenen exotischen Arten wende, will ich wenigstens mit einigen Worten der von Macquart beschriebenen, angeblich neuen europäischen Arten Erwähnung thun. Es sind : C. terminatus,meridionalis, pumilus, maculatus und ferrugineus. Die 4 ersten sind so schlecht charakterisirt, dass sie sicher wiederzuerkennen völlig unmöglich ist. — ©. ferrugineus ist ein durch die Kürze des Rüssels sehr ausgezeichnete, mir aber unbekannte Art. In Wiedemann’s Werke sind 10 exotische Conops-Arten aufgezählt. sp. 1. C. excisa 2. Von Savanah. — Ich kann von dieser Art das Weibchen der Wester- mann’schen Sammlung, welches der Wiedemann’schen Beschreibung zu Grunde liegt, und ein Pärchen des Berliner Museums vergleichen. Ausserdem finden sich im Wiener Museum die beiden Männchen, welche Wiedemann als C. sugens beschrieben hat, die aber mit C. excisus völlig einerlei sind. Das Wester- mann’sche Weibchen, das Berliner Pärchen und das eine Wiener Männchen gehören einer hellern, wahr- scheinlich der gewöhnlichsten Varietät an; das andere Männchen im Wiener Museum ist eine viel dunklere Varietät; es liefert mir den Beweis, dass ein 2tes im Berliner Museum befindliches Weibchen aus Mexico ebenfalls zu Conops excisus gehört. Dieser ist viel besser erhalten, als die vorhergenannten Exemplare, welche sämmtlich ziemlich abgerieben sind, und ist deshalb zur Vervollständigung der Artbeschreibung besonders — 29 — geeignet. — Eine andere Art, welche mit C. excisus verwechselt werden könnte, ist bisher noch nicht bekannt gemacht worden; doch bedarf es zur vollständigen Sicherstellung derselben noch einer genaueren Beschreibung, als die übrigens recht gute Wiedemann’'sche ist; ich lasse hier eine solche folgen. Kopf gelb; Stirn gebräunt, zwischen der Scheitelblase und der Fühlerbasis mit einer grossen dunk- lern Stelle; das Untergesicht am Augenrand und in der mittlern Aushölung mit lebhaftem gelblichem Schim- mer. Rüssel etwa von doppelter Kopflänge, braun, an Basis und Spitze schwarz. — Fühler rostbraun, die letzten beiden Drittheile des letzten Gliedes braunschwarz; die Unterseite derselben ist stets heller, nicht sel- ten sind sie auch auf der Oberseite rostroth; Istes Glied $ so lang wie das 2te, das gestreckte 3te Glied ohne den Griffel etwa so lang wie das 2te; das 2te Glied des Fühlergriflels ist klein, aber doch deutlich vortretend; sein 3tes Glied ist an der Basis nicht seht breit und verschmächtigt sich bald in eine lange borstenförmige Spitze. — Hinterkopf braun mit gelblichem Schiller am Augenrande, welcher sich auch quer unter der Schei- telblase fortzieht. — Thorax schwarz, Schulterecken, Schildchen und eine grosse Stelle jederseits neben dem Hinterrücken rostbraun. Die Schulterschwiele ist nach Innen nnd hinten mit goldfarbigem Schimmer eingefasst, welcher hinter derselben sich leicht zu verreiben scheint; ausserdem zeigt sich auf der Oberseite des Thorax gelber Schimmer nur noch auf einem Pünktchen oder Strichelchen unmittelbar vor der Flügelwurzel und auf einem ähnlichen zwischen der Flügelwurzel und dem Schildchen. Die Brustseiten haben eine sehr schmale goldgelblich schimmernde Strieme und einen ebensolchen Punkt unterhalb der Schulterschwiele. — Schildchen unbestäubt. — Hinterrücken schwarz, am Vorderrande mit einem gelbschimmernden Mondchen; die braunen Stellen neben demselben an ihrem innern Ende mit etwas weisslichem, an ihrem äussern Ende mit starkem goldgelben Schimmer. Hinterleib schwarz; bei dem Männchen ist der 2te Ring mit Ausnahme seiner Mitte, der Hinterrand der 3 folgenden Ringe und ein grosser Theil des 6ten Ringes gewöhnlich röthlich rostbraun gefärbt. Bei dem Weibchen pilegt der 2te Ring dieselbe Farbe wie bei dem Männchen zu haben, die 3 oder 4 folgenden Ringe aber haben gewöhnlich an den Seiten grosse rostbraune Flecke; die Klappe, in welche die Unterseite des öten Ringes verlängert ist, ist ausserdentlich gross. Der goldgelbe Schiller bildet auf dem Isten Ringe einen Hinterrandssaum, auf dem 2ten Binge eine ansehnliche Hinterrandsbinde, welche sich auf der Mitte desselben gewöhnlich fleckenartig erweitert und vor sich bis gegen den Vorderrand des Ringes hin noch eine weissliche Bestäubung hat. Bei dem Männchen hat der 3te und 4te Ring einen schmalen goldgelben Hinterrandssaum; der öte und 6te Ring sind bei unverletzten Exemplaren offenbar auf der ganzen Oberseite gold- gelb bestäubt, durch die Verreibung bleibt oft nichts als ein goldgelber Hinterrandssaum am äten und eine soldschimmernde Stelle am Ende des 6ten Ringes übrig. Bei dem Weibchen hat der 3te jederseits den An- fang eines goldschimmernden Hinterrandssaumes; der 4te Ring ist bei ihm ohne Schimmer, der öte Ring hat aber wieder einen goldgelben Hinterrandssaum, welcher sich in der Mitte zu einem kleinen Spitzchen erhebt: der 6te und 7te Ring scheinen bei frischen Exemplaren auf der ganzen Oberseite bis gegen den Seitenrand hin goldgelb bestäubt zu sein; bei den vorliegenden ist diese Bestäubung nur in gewisser Richtung zu sehen und hat ein mehr weissliches Ansehen, nur eine langdreieckige, vom Hinterrande des Öten Ringes aufsteigende Stelle zeigt lebhaften goldgelben Schimmer. — Beine roströthlich, die Schienenwurzel gelblich, die Spitze der Hinierschienen auswendig und die Füsse gebräunt, die letzten 4 Glieder derselben fast schwarz, die vordern Schienen auf der Aussenseite weissschimmernd; die Hüften silberweiss schillernd; die Schenkel schlank -und von regelmässigem Bau. — Flügel auf der Vorderhälfte ziemlich dunkelbraun, vor der Isten Längsader heller; die Flügelbräunung füllt die bis zur kleinen Querader reichende Wurzelzelle ganz aus, begleitet dann die 3te Längsader (eigentlich die unächte Ader) bis zum Ursprung der Spitzenquerader, an deren Innenseite sie eine längliche klare Stelle übrig lässt, so dass sie dieselbe erst kurz vor ihrer Mündung wieder erreicht; die vor- letzte Längsader wird von einer schmalen braunen Strieme begleitet; eine andere braune Strieme füllt den 8 — WR Raum zwischen der 4ten und öten Längsader von der Flügelwurzel bis zur kleinen Querader ganz aus, von wo aus sie, sich verschmächtigend, die 5te Längsader bis zur hintern @uerader begleitet. Die hintere Quer- ader liegt schief; die Spitzenquerader liegt ebenfalls sehr schief, ist sehr wenig gebogen und vereinigt sich mit der 3ten Längsader unter einem sehr spitzen Winkel. — Körperlänge 64 bis 7 Linien. Bei dem von Wiedemann als C. sugens beschriebenen Männchen ist die Körperfarbe durchweg schwarz, nur die Schulterschwielen und das Schildchen sind schwarzbraun; die Bestäubung bat überall eine minder gelbe Färbung als gewöhnlich. — Das im Berliner Museum befindliche Weibchen aus Mexiko gleicht diesem Männchen sehr. Auch bei ihm ist die Körperfarbe durchweg schwarz, die Beine dagegen sind nicht dunkler als gewöhnlich ; die gelbschinmernde Hinterrandsbinde ist ziemlich scharf begrenzt, in. der Mitte nicht erweitert; vor ihr ist auf diesem Ringe die Bestäubung nicht so deutlich, wie bei den oben beschriebenen Exemplaren; der Hinterrandssaum des 3ten Ringes ist ganz und auch der 4te Ring hat am Hinterrande etwas gelben Schimmer; der 6te und 7te Ring sind auf der ganzen Oberseite mit dichtem goldgelben Filze bedeckt. Die gelbe Bestäubung ist matter als bei den oben beschriebenen Exemplaren. In der bis zur kleinen Quer- ader reichenden Wurzelzelle ist die braune Farbe heller als gewöhnlich. Uebrigens ist es ein etwas spärlich entwickeltes und merklich kleineres Exemplar, so dass der Hinterleib desselben, besonders gegen sein Ende hin, schlanker erscheint als bei dem oben beschriebenen Weibchen. In Wiener Museum befindet sich unter dem Namen C. morio ohne Angabe seines Vaterlandes noch ein weiblicher Oonops, welcher in seinem ganzen Körperbaue, namentlich im Baue des Kopfes, der Fühler, des Leibes und der Beine, ferner im Verlauf des Flügelgeäders und der Gestalt und Begrenzung der Flügel- bräunung (. exeisus so nahe steht, dass man’ ihn leicht damit verwechseln kann. Ich lasse eine veıgleichende Beschreibung desselben hier folgen: C. bulbirostris mihi. Q. — Von der Grösse mittlerer Exemplare und völlig von der Gestalt des (. excisus. Das 2te Fühlerglied im Verhältniss zu den andern ein wenig länger, das borstenförmige Ende des Fühlergriffels noch länger; Farbe der Fühler schwarz, unterseits braun und an der äussersteu Wurzel des 3ten Gliedes rostroth. Rüssel etwas kürzer als bei eweisus, an der Wurzel auflallend verdickt, ganz braun- schwarz. Stirn überall schwarz, gleissend, Thorax und Hinterleib durchaus schwaız. Auf der Oberseite des Thorax dieselben schinmernden Stellen, wie bei excisus, nur das kleine Seitenfleckchen vor der Flügelwurzel ganz undeutlich. Von der Schillerstrieme an den Brustseiten ist nur die untere Hälfte vorhanden; die Ober- hälfte scheint keineswegs blos verrieben zu sein. Die Bestäubung auf dem Oberende des Hinterrückens ist minder scharf als bei eweisus begrenzt. Der Schimmer der genannten Stellen ist graugelblich, fast greis und nicht sehr lebhaft. Der Iste und 2te Hinterleibsring haben eine grauweissliche, der 4te einen feinen grau- gelben Hinterrandssaum; die beiden letzten Ringe zeigen nur die Spur einer graugelblichen Bestäubung. —- Beine braunschwarz, das Wurzeldrittheil der Schienen und der grösste Theil des Isten Fussglieds fahlgelb. Die Schenkel von regelmässigem Baue, doch liegt ihre grösste Dicke der Wurzel ziemlich nahe; die vordern Schienen auf der Aussenseite weiss schimmernd. — Das Flügelgeäder ganz wie bei eweisus. Die Färbung der vordern Flügelhälfte ist etwas dunkler, als bei jener, auch vor der Isten Längsader; die helle Stelle, welche exeisus an der Innenseite der Spitzenquerader hat, ist wenig klar und viel undeutlicher begrenzt; die ganze hintere Flügelhälfte ist mehr getrübt. sp.2. C erythrocephala Fbr. — Ich kann von dieser Art eine grössere Anzahl von Exemplaren vergleichen; es finden sich darımter einzelne sehr kleine. Bei unreifen Stücken ist die ganze Färbung pech- braun mit mässigem veilchenblauen Schimmer; auch sind bei ihnen die Flügel lichter gefärbt. Zu Wiede- mann’s Beschreibung habe ich zu bemerken, dass der untere Theil der Stirn nicht immer schwarz- gefärbt ist, häufig aber auch der Mundrand in der Mitte eine schwarze Farbe annimmt. Die Oberseite des Thorax ist blauschwarz mit grauer Bestäubung, in welcher dunklere Linien erscheinen. Der 6te Hinterleibsabschnitt hat bei wohlconservirten Männchen deutlichen weissen Schimmer. Die Beine sind von regelmässigem Baue; die Flügel etwas breit, die Hinterrandszellen etwas vom Hinterrande abgerückt, die hintere und Spitzen- Querader schief. sp. 5. (. sugens Wied. Das Nöthige ist bei C. exeisus angeführt. sp. 4. C. nigricornis Wied. — sagittaria Say. Der Grund, welcher Wiedemann veranlasst hat, den von Say der Art ertheilten Namen abzuändern, ist nicht klar. Es wird der Art demnach wohl der ältere Name bleiben müssen. Sie gehört wegen ihrer grossen Veränderlichkeit zu den sehr schwierigen Arten und es ist kaum zu bezweifeln, dass mehrere der Macquart'schen und Walker’schen Arten nur Varietäten der- selben sind. Ausser der Veränderlichkeit der Art erschwert das Vorhandensein mehrerer sehr nahe verwandter Arten die Untersuchung ausserordentlich, so dass sie ohne ein reichliches Material schwerlich zu Ende zu bringen sein wird. Wiedemann's Beschreibung kann ich nach einem typischen Exemplare unter dem Win- them’schen Dipteren vervollständigen: Ein Männchen: Untergesicht wachsgelb, die mittleren Vertiefungen desselben und die Backen schwarz; es ist ohne Schimmer, ausser an der untern Hälfte des Augenrandes, den eine weisse Linie einfasst und in den mittlern Vertiefungen, wo auf dem Schwarzen sich ein undeutlicher gelblicher Schimmer zeigt. Stirn beider- seits gelb mit schwarzer Mittelstrieme, welche sich bei den Fühlern spaltet und jederseits eine schwarze Linie auf das Untergesicht herabschickt; vor der Scheitelblase eine schwarze @uerbinde. Scheitelblase schwarzbraun. Hinterkopf schwarz, unten mit etwas schwärzlicher, oben, besonders auf der Hinterhälfte der Scheitelblase mit zraugelblicher Bestäubung. Rüssel nicht sehr lang, schwarz, an der Basis stark verdickt. — Fühler schwarz, die Unterseite des lsten und 3ten Gliedes schwarzbraun, 2tes Fühlerglied etwa 3mal so lang als das I1ste, 3tes gleich dem Isten; das 2te Glied des Fühlergriffels klein aber lang hervorstehend, das 3te Glied kurz konisch, — Thorax braunschwarz mit schwarzbraunen Schultern; die Oberseite und die beiden Stellen neben dem Hin- terrücken zeigen, von der Seite gesehen, weissliche Bestäubung. — Hinterleib durchaus schwarz; auf dem Isten und 2ten Einschnitte eine gelblichweiss schimmernde Binde; der 3te Ring mit sehr feinem, der 4te und öte mit etwas breiterem Hinterrandssaume von derselben Farbe; auf den 3 letzten Ringen zeigt sich die Spur gelblicher Bestäubung; der 4te Hinterleibsring ist der dickste. — Erstes Hüftglied schwarz mit weisslichem Schimmer; zweites Hüftglied und die äusserste Wurzel der Schenkel gelbbraun; sonst sind die Schenkel schwarz, nur an der äussersten Spitze wieder braungelblich. Schienen an der Wurzelhälfte schmutzig gelb, an der Spitzenhälfte gelbbraun, dazwischen mit einem schwarzen Bändchen. Vorder- und Mittelschienen schimmern an der Spitzen- hälfte lebhaft, an der Wurzelhälfte weniger deutlich silberweiss; Füsse bräunlich gelb, gegen das Ende hin braunschwarz. Der Bau der Schenkel ist unregelmässig. — Vorderhälfte der Flügel geschwärzt, vor der Isten Längsader nieht viel heller; die Schwärzung begleitet die öte Längsader fast ganz bis zum Flügelrande, zieht sich von da, parallel zur hintern @uerader, bis zur Spitzenquerader und begleitet diese dann bis gegen ihr Vor- derende, von wo aus sie noch die Hinterseite des letzten Abschnitts der 3ten Längsader säumt; die vorletzte Längsader wird von einer braunschwarzen Strieme begleitet. Die hintere Querader steht nicht sehr schief, die vordere ist fast gerade und biegt sich nar gegen ihr Vorderende der 3ten Längsader etwas zu, so dass die von ihr geschlossene Zelle ziemlich stumpf endigt. Ein Männchen meiner Sammlung gleicht dem beschriebenen so sehr, dass ich unmöglich an der spe- zifischen Identität beider zweifeln kann und doch zeigt es folgende Unterschiede. Das letzte Glied des Füh- BER WR lergriffels ist etwas länger; in den geschwärzten Hölen auf der Mitte des Untergesichts zeigt sich keine Spur von Schimmer. Die Spitzenquerader trifft die 3te Längsader in grösserer Entfernung vom Flügelrande, so dass die von ihr geschlossene Zelle kürzer und verhältnissmässig breiter ist; endlich findet sich an der Innen- seite der Spitzenquerader eine kleine helle Stelle, wo bei dem Exemplar der Winthem’schen Sammlung die Flügelschwärzung nur etwas verdünnter ist. Das schwarze Bändchen auf der Mitte der Schienen fehlt, und die 2te Hälfte der Schienen ist dunkler braun. Mit diesem letztern Männchen stimmt ein Männchen des Kaiserlichen Museums vollständig überein, auch in dem Flügelgeäder, nur ist die helle Stelle an der Innenseite der Spitzenquerader undeutlich und die Körperlänge beträgt nur 4} Linie, während sie bei jenem 5% Linie beträgt. Das Weibchen gegenwärtiger Art findet sich im Berliner Museum; es ist 61 Linie lang; in der Fär- bung der Beine stimmt es ganz mit dem Exemplare der Winthem’schen Sammlung, im Flügelgeäder und der Flügelfärbung dagegen mit meinem Exemplare überein, nur sind die Flügel und mithin auch die einzelnen Zellen derselben verhältnissmässig breiter. Der 2te und 3te Hinterleibsring sind ziemlich lang; die Bestäubung ist wie bei dem Männchen vertheilt; der Hinterrand des 4ten Ringes ist etwas eng; der öte Ring nicht so kurz wie bei vielen andern Arten, unterseits in eine kurze fast halbkreisförmige Klappe erweitert; der letzte Ring ziem- lich lang. Sehr nahe verwandt mit C. nigricornis ist eine zweite nordamerikanische Art; verriebene Exemplare derselben können leicht mit jener verwechselt werden, unterscheiden sich jedoch im Grunde ziemlich leicht durch die hellgefärbten Backen, die Bestäubung am hintern Augenrande, durch die abweichende Gestalt des Fühlergriffels und im weiblichen Geschlecht auch durch die verhältnissmässig grössere Dicke des 2ten und 3ten HHinterleibsabschnitts. Ein ziemlich schlechtconservirtes Männchen dieser Art findet sich im Kaiserlichen Museum zu Wien, ein besser erhaltenes Weibchen aus Kentuky ebenda unter den Winthem’schen Dipteren. Ich nenne diese Art C. genualis und lasse ihre Beschreibung folgen. Untergesicht gelb; die Aushölungen auf der Mitte desselben schwarz, die Backen braungelb: es ist ohne Schimmer ausser an der untern Hälfte des Augenrandes, den eine weisse Linie einfasst. Stirn beiderseits gelb mit schmaler schwarzer Mittellinie, welche sich bei den Fühlern spaltet und jederseits eine schwarze Linie auf das Untergesicht herabschickt; vor der Scheitelblase eine schmale schwarze Querbinde. Scheitelblase gelbbraun. Hinterkopf schwarzbraun, der hintere Augenrand mit gelbbraun bestäub- ter Einfassung, unten gelb. Fühler dunkelbraun, unterseits fast rostroth; Istes Glied etwa halb so lang als das 2te; das 3te am Ende verschmächtigt; das 2te Griffelglied ziemlich gross, stark hervorstehend, das 3te kurz. — Thorax schwarz, Schultern und Schildchen schwarzbraun, erstere mit fast goldgelber Bestäubung be- deckt, welche sich am Vorderrande des Thorax noch etwas weiter nach innen und am Seitenrande bis gegen (die Flügelwurzel hinzieht; auf den Brustseiten eine undeutlich weissschimmernde Binde; der Hinterrücken oben und die beiden Stellen neben demselben graugelb bestäubt. Hinterleib ganz schwarz, auf dem Isten und 2ten Einschnitte mit ziemlich schmaler gelblich bestäubter Binde; auf dem 3ten Abschnitte nur eine feine gelblich bestäubte Hinterrandslinie; der 4te und öte Ring des männlichen Hinterleibes mit einem eben so be- stäubten, etwas breiteren Hinterrandssaume; bei dem Weibchen hat dagesen der 4te Ring eine breitere gelb- bestäubte Hinterrandsbinde, der öte Ring aber nur eine sehr schmale Hinterrandslinie; die beiden letzten Ringe bei beiden Geschlechtern mit etwas gelber Bestäubung. Die untere Erweiterung des Öten Abschnitts am weiblichen Hinterleibe wie bei C. nigricornis, der letzte Abschnitt desselben aber etwas kürzer, — Die Flügelfärbung und der Flügeladerverlauf vollständig wie bei meinem Exemplare von (. nigricornis, — Körper- länge wie nigricornis. u ME Eine 3te Art steht nigricornis schon ferner, dafür aber der nächst vorhergehenden um so näher. Sie unterscheidet sich von ihr am leichtesten durch die mehr schwarzbraune Färbung der vordern Flügelhilfte, die vor der Isten Längsader merklich heller ist, durch die rostbraune Färbung der Sehulterecken, des Seiten- randes des Thorax, des Schildchens und eines grösseren oder kleineren, zuweilen eines sehr grossen Theiles der Hinterleibsringe und der Beine. Das 3te Fühlerglied ist am Ende noch etwas mehr verschmächtigt; auf den Backen liegt zwischen dem Braunen ein grosser gelber Fleck. In allem Uebrigen ganz wie C. genualis. Ich nenne diese Art C. castanopterus. Es findet sich ein Männchen von Savanah in der Winthem’schen, ein Weibchen aus Carolina in meiner Sammlung. sp. 5. C. analis Fabr. und sp. 6. (. costata Fabr., zwei südamerikanische Arten, zu deren Feststellung die Ansicht der von Fabrizius benutzten, im Königlichen Museum zu Kopenhagen befindlichen Exemplare unerlässlich ist. Die Beschreibungen Wiedemann’s passen auf mehrere der südamerikanischen Arten, welche ich vor mir habe, ziemlich gut, auf keine ganz. sp. 7. 0. pieta Fabr. Ich habe von dieser schönen Art zwei Weibchen und das sowohl Fabrizius als Wiedemann unbekannt gebliebene Männchen vor mir. Die Beschreibung bedarf allerdings einiger Be- richtigungen,, indessen ist die Art so wenig leicht zu verkennen, dass dieselben füglich hier übergangen wer- den können. sp. 8. C. antiqua Wied. Die Wiedemann’sche Beschreibung dieser Art giebt ein ziemlich falsches Bild von ihr; das von Wiedemann beschriebene Weibchen kenne ich nicht, da es sich im Frankfurter Mu- seum nicht mehr vorfindet. Ich gebe die Beschreibung nach einem Männchen meiner Sammlung. Kopf wachsgelb, nur am Hinterkopfe jederseits eine braune Stelle; der hintere Augenrand mit weiss- schimmernder Einfassung, übrigens ohne allen Schiller. Rüssel lang und schlank, rostbraun mit schwarzer Spitze. Fühler rostroth, obenauf mehr rostbraun; das 2te Glied mehr als dreimal so lang als das Iste; Füh- lergriffel kurz, stumpf, sein 2tes Glied wenig vortretend. — Thorax rostbräunlich, auf der Mitte der Ober- seite schwarz, überall mit nicht sehr dichter gelblicher Bestäubung, durch welche die schwarze Mittelstrieme und die schwarzen Seitenstriemen ziemlich gut zu erkennen sind. — Brustseiten mit breiter, scharfbegrenzter weisser Strieme. Auch die Hinterhüften und die Gegend über denselben schimmern weiss; an den Vorder- und Mittelhüften kann ich dagegen keinen weissen Schimmer sehen. Der untere grössere Theil des Hinter- rückens ist schwarz, sein oberer Theil und die beiden Stellen neben demselben haben gelblichen Schimmer. Hinterleib lang und dünn gestielt, rostbräunlich; von der Mitte des 3ten Ringes an, besonders auf der Ober- seite rostbraun. Gelblicher Schimmer bildet auf dem Isten und 2ten Einschnitte gelbe Binden, am Hinter- rande des 3ten breitet er sich schon sehr aus und die folgenden Ringe bedeckt er fast ganz. — Beine rost- rötklich, die Wurzel der Schienen heller, das Ende der Füsse dunkler, die Aussenseite der Vorder- und Mittelschienen mit lebhaftem weissen Schimmer. — Flügel etwas graulich getrübt; der Raum zwischen der Isten und 3ten Längsader ist bis zur Mündung der 2ten Längsader von grauschwärzlicher Färbung gefüllt, welche da gerade abbricht; die bis zur kleinen Querader reichende Wurzelzelle ist ganz klar; von der klei- nen Querader an reicht die schwärzliche Färbung bis zur 4ten Längsader, bricht aber zwischen dieser und der 3ten Längsader an derselben Stelle, wie zwischen der 3ten und 2ten Längsader, ab; in der Mündung der 3ten Längsader zeigt sich noch etwas undeutliche Trübung,. — Die hintere Querader biegt sich schon ziem- lich weit vor der Flügelspitze, so dass die von ihr geschlossene Zelle kurz ist und stumpf endigt. — Körper- länge: 54 Lin. 9 3 sp. 9. Ü. marginata Say. Im Körperbau steht diese Art in nächster Verwandtschaft mit nigrieornis, während sie sich in der Flügelzeichnuug ezeisus nähert. Ich kann das Exemplar, welches der Wiedemann- schen Beschreibung zu Grunde liegt, vergleichen und seine Beschreibung demnach vervollständigen; es ist ein Weibchen und befindet sich unter den Dipteren der Winthem’schen Sammlung. — Untergesicht gelb, die breiten Vertiefungen auf der Mitte desselben ganz und gar schwarz ausgefüllt; Backen gelb, vorn mit einem grossen am Augenrande anliegenden schwarzen Fleck; der Augenrand von einer weissschimmerntden Linie eingefasst; sonst kein Schimmer auf dem Untergesichte. Stirn gelb; vor der Schei- telblase eine tiefschwarze, ziemlich schmale Querbinde, von der eine schwarze Mittellinie bis zur Fühlerbasis läuft, an welcher sie sich spaltet und jederseits eine schwarze Linie auf das Untergesicht herabschickt. Der Augenrand ist auch auf der Stirn mit einer feinen weissen Linie eingefasst. Hinterkopf tiefschwarz mit weiss- lich schimmerndem Augenrande. Rüssel schwarz, von gewöhnlicher Länge, an der Basis nicht sehr verdickt. — Fühler rostbraun, die Unterseite des Iten und 3ten Gliedes rostroth; das 2te etwa 21mal so lang als das Iste; das 3te Glied kaum länger als das Iste. Fühlergriffel kurz, sein zweites Glied ganz ausserordentlich hervor- stehend, das 3te Glied konisch. — Thorax und Hinterleib schwarz, nur die Schnltern, das Schildchen und das Hinterende des 2ten Hinterleibsabschnitts rostbraun. Auf jeder Schulter liegt eine goldgelb glänzende @uer- strieme dem Vorderrande ganz nahe, welche hinter sich am Seitenrande noch ein ganz kleines goldgelbes Längsfleckchen hat. Die Brustseiten haben eine goldgelb schimmernde Strieme, deren Beschaffenheit sich an dem beschriebenen Exemplar nicht genauer ermitteln lässt. MWinterleib am Hinterrande des Isten bis dten Ringes mit schmaler, goldgelber, überall gleich breiter Hinterrandsbinde; auf dem 3ten und ten Abschnitte sind die Binden schmäler und linienartig; der Ste und Öte Ring zeigen auf ihrer Mitte etwas gelblichen Schim- mer; eine Spur desselben zeigt sich auch auf der ganzen Oberseite des dten und an der Basis des Tten Ringes. Die Klappe, in welche sich die Unterseite des öten Abschnittes erweitert, ist nicht sehr gross, fast halbkreisförmig, nur wenig mehr hervorstehend als bei C. nigricornis. — Beine von unregelmässigem Baue, rostbräunlich mit bis gegen die Spitze hin schwarzen Hüften; Mittel- und Hinterhüften mit silberweisslichem Schiller; Schienen an der Wurzel etwas heller, Vorder- und Mittelschienen auf dem grössten Theile der Aussenseite silberweiss schimmernd. — Vorderhälfte der Flügel braunschwarz, vor der Isten Längsader nicht heller; die Schwärzung begleitet die Ate Längsader bis zur Spitzenquerader , lässt hierauf an der Innenseite dieser letztern eine fast eilörmige Stelle ganz klar, überschreitet dann die Spitzenquerader und verwäscht sich au. der Hinterseite des letzten Abschnitts der 3ten Längsader; am Vorderrande: jenseit der Mündung der 2ten Längsader liegt eine grössere etwas ausgewaschene Stelle; eine Strieme, welche die öte Längsader bis zur hintern Querader begleitet, steht bis in die Nähe der kleinen @uerader mit der vordern Schwärzung im: Zu- sammenhange; die 6te Längsader ist von keiner deutlichen Strieme begleitet; die Spitzenquerader bildet in ihrer ganzen Ausdehnung einen sanften Bogen und trifft die 3te Längsader schon ziemlich weit vor der Flü- gelspitze. — Körperlänge: 5 Linien. — sp. 10. 0. capensis Wied. — Ich kann von dieser Art sowohl das Exemplar der Wied emann'schen Sammlung, als.das, welches sich, wie er erwähnt, in der Westermann’schen Sammlung vorfindet, vergleichen. Eısteres befindet sich unter den Winthem’schen Dipteren im Kaiserlichen Museum zu Wien. Beides sind, wie nach Wiedemann’s Angabe nicht anders zu erwarten war, Weibchen. Wiedemann muss das der Wester- mann’schen Sammlung nur sehr oberflächlich angesehen haben, da es von, dem seiner Sammlung, welches er als C. capensis beschrieben hat, ausserordentlich abweicht. Ich werde zunächst die Beschreibung von (. capensis nach dem typischen Exemplare vervollständigen und dann das höchst eigenthümlich gebildete Weibchen der Westermann'schen Sammlung, beschreiben. Das Untergesicht von C. capensis ist gelb, ganz und gar mit silberweissem Schimmer bedeckt, welcher in der Mitte auf der halben Höhe desselben abbricht, an den Seiten aber noch etwas über die Flügelwurzel hinaufreicht. Stirn rostbraun. Hinterkopf in der Mitte schwarzbraun; der hintere Augenrand ohne schimmernde Einfassung. Rüssel von gewöhnlicher Länge, dunkelrostbraun, am Ende schwarz. — Fühler rostbraun, das 3te Glied lebhaft rostgelb; das Iste Glied Finger als das 3te und mehr als halb so fang als das 2te; Griffel rost- brann, sein 2tes Glied deutlich aber nicht stark vorstehend, das 3te an der Basis breit und dann in eine pfrie- menförmige Spitze ausgehend. — Thorax schwarz; die Schulterecken, der Seitenrand, die Oberhälfte der Brust- seiten, die Stelle neben dem Hinterrücken und das Schildehen rostbraun; die Oberseite des Thorax zeigt, ganz, von der Seite gesehen, etwas weissliche Bestäubung. Die Brustseiten und der Hinterrücken zeigen nur in ge- wisser Richtung die Spur von einigem weissen Schimmer, welcher dagegen auf der gewöhnlichen Stelle neben dem Hinterrücken deutlich ist. — Hinterleib schwarz, an jeder Seite des 2ten und der folgenden Abschnitte mit einem grossen rostbraunen Fleck; am: 2ten Ringe sind diese Flecke, welche an der Seite die ganze Länge des Ringes einnehmen, am grössten, so dass sie am Hinterrande zusammenstossen; auch am Hinterrande der folgenden Ringe zeigt sich ein schmaler und undeutlicher dunkel rostbrauner Saum. In mancher Richtung zeigt sich anf dem Hinterleibe gar kein heller Schimmer, in anderer Richtung erblickt man am Hinterrande des 2ten Ringes einen weissschinmernder, unterbrochenen Hinterrandssaum und im Hinterwinkel jedes der beiden fol- genden Ringe den wenig deutlichen Anfang eines solchen; der öte Ring hat an seinem Hinterrande einen ganz feinen, gelblich schimmernden Saum. und erweitert sich auf seiner Unterseite in eine ziemlich grosse abstehende Klappe von schwärzlich rostbrauner Farbe.. — Die Hüften sind schwarz, die hintern weisslich schimmernd. Beine gelbbraun, von regelmässigem Baue; die Hinterschenkel in der Nähe der Wurzel dunkler; eben so. die Hinterschienen, was aber mehr von der kurzen schwarzen Behaarung herrührt, als von der Grundfarbe; Füsse dunkler; Vorder- und Mittelschienen auf der Aussenseite weissschimmernd. — Flügel glasartig, auf der Vorder- hälfte rostbraun, vor der Isten Längsader rostgelb; diese rostbraune Färbung reicht bis zur 4ten Längsader, begleitet diese bis fast zur Spitzenquerader, an deren- Innenseite sie einen langen Fleck völlig klar lässt, tritt dann an diese Ader heran kurz vor ihrer Einmündung in die 3te Längsader und begleitet zuletzt den letzten Abschnitt der 3ten Längsader; in der bis zur kleinen Querader reichenden Wurzelzelle ist sie merklich heller und verwäscht sich überall noch etwas hinter die dte Längsader; die Ste Längsader ist von einer feinen rost- braunen Linie begleitet.. Die Spitzenquerader liegt sehr schief und bildet einen äusserst flachen Bogen, so dass sie die 3te Längsader erst: ziemlich nahe am Flügelrande trifft und so, dass die von ihr geschlossene Zelle ziemlich lang und am Ende ziemlich spitz ist. — Körperlänge: 4 Linien. Das mit (C. capensis verwechselte Weibchen der Westermann’schen Sammlung nenne ich: €. platy- cephalus. Der Kopf desselben ist besonders platt. Untergesicht gelb ohne allen Schimmer; der Kiel zwischen den beiden Aushölungen: geschwärzt. Stirn gelbbraum, unmittelbar über deu Fühlern mit einer dunkelbraunen Stelle, welche sich neben: denselben jederseits linienartig herabzieht. Fühler‘ verhältnissmässig kurz, rost- braun, das 3te Glied lebhaft rostgelb; das 2te Glied fast 2} mal so lang als das Iste; auch das 3te Glied län- ger als das: Iste;: Fühlergriffel‘ klein, sein 2tes- Glied sehr’ schmal aber ausserordentlich lang hervorstehend, 3tes Glied konisch, kaum so»lang als der. hervorragende Theil des 2ten. — Thorax röthlich rostbraun, auf den Schulterschwielen fast rostgelb; den: grössten Theil der Oberseite nehmen 3 schwarze Striemen ein, von denen die mittelste‘ nur. hinten, die seitlichen aber vorn und hinten abgekürzt sind. Am dem Brustseiten findet sich da, wo bei andern Arten-die Schillerstrieme liegt, ein schwarzer Pleck; auch’sind die Hüften bis gegen die Spitze hin schwarz und schimmern etwas weisslich. Schildchen und der oberste Theil des Hinterrückens röth- lich rostbraun, letzterer auf dem grössern untern' Theile schwarz. Die Steilen neben dem Hinterrücken zeigen etwas weisslichen Schimmer, Der Hinterleib ist von. dunkler. röthlich rostbrauner Farbe; die Oberseite des PR °F lsten, eine nicht scharf begrenzte Binde in der Nähe des Vorrandes des 2ten und 3ten, eine eben solche am Vorderrande des 4ten und Ööten Abschnittes ist schwarz. Von oben gesehen erscheint der Hinterleib, mit al- leiniger Ausnahme des 2ten etwas schmälern Abschnitts, durchaus gleich breit; von der Seite gesehen erscheint der verhältnissmässig grosse 3te Abschnitt erweitert, der 4te schmäler; die 3 folgenden auffallend klein und schmal, so dass sie zusammen einen umgekrümmten fingerförmigen Haken bilden; die Unterseite ‚des öten Ringes ist in eine sehr kleine, halbkreisförmige, kaum etwas hervorstehende Klappe erweitert; der Hinterrand des 2ten Ringes hat einen weisslichen, der der folgenden Ringe die Spur eines gelblichen Hinterrandssaumes; auf den letzten Ringen findet sich die Spur gelblicher Bestäubung. — Beine röthlich rostbraun; die Hinter- schenkel von nicht ganz regelmässigem Baue, auf der Mitte mit einem tiefschwarzen, auf Vorder- und Hinter- seite durchbrochenem Bande. — Flügel glasartig, auf der Vorderhälfte dunkel rostbraun, vor der Isten Längs- ader nicht heller; die Bräunung begleitet die 4te Längsader bis zur hintern Querader, läuft von da senkrecht zur 3ten Längsader und begleitet diese bis zur Flügelspitze; zwischen der Mündung der 2ten und 3ten Längs- ader ist sie etwas verwaschen; die öte Längsader ist von einem braunen Striche begleitet, welcher bis gerade unterhalb der Mündung der Hülfsader mit der übrigen Bräunung zusammenhängt. Die Spitzenquerader bildet einen ziemlich starken Bogen, so dass sie die 3te Längsader schon etwas weiter vom Flügelrande trifft und so, dass die von ihr geschlossene Zelle ziemlich kurz ist und ziemlich stumpf endigt. — Körperlänge: 3} Lin. Ich bezweifle nach der Beschaffenheit des beschriebenen Exemplares nicht, dass bei frischern Stücken eine ausgebreitetere Bestäubung zu beschreiben sein wird; vielleicht ist eine solche selbst auf den Schulter- ecken vorhanden. Trotz dem wird die Wiedererkennung der Art in keinem Falle schwierig sein, da sie sich durch viele auffallende Formmerkmale vor andern Arten auszeichnet. Im Westermann’schen Museum ist zu ©. platycephalus noch ein Männchen zugesteckt, welches wie- der einer andern ausgezeichneten Art gehört, deren Weibchen sick im Berliner Museum vorfindet. Ich werde auf dasselbe bei einer andern Gelegenheit zurückkommen. DIOUCTRIA ne. Seitdem ich vor 2 Jahren zum letzten Male über die europäischen Arten dieser Gattung berichtet habe, ist nur eine vermeintlich neue europäische Art publizirt worden. Herr Leon Dufour beschrieb näm- lich in den Annales de la Societe entomologique. de France. Deuxiöme Serie. Tom. X. 1852. pag. 8. eine D. ochrocer« aus Spanien. Ein Blick auf die von ihm auf Taf. I. 21 — 25 mitgetheilten Abbildungen reicht hin zu erkennen, dass er keine Dioetria, sondern. vielmehr einen Dasypogon vor sich gehabt hat. Der europäische Bestand der Gattung ist also noch immer der alte geblieben. Ich will ihn hier um 2 interessante Arten vermehren, welche beide von Herrn Frivaldsky in Ungarn entdeckt worden sind, dessen freundlicher Mittheilung ich die Kenntniss derselben verdanke. Pr sp. 4. Dioctria rufithorax mihi Ei — Atra, nuda, nitidissima; dorsi lateribus, pleuris scutelloque rufis; pedibus rubro-testaceis. — Long. corp. 573 lin. — Untergesicht dunkel goldgelbschimmernd, unter den Fühlern schwarz. Der Knebelbart besteht aus wenigen fahlgelblichen Härchen. Stirn schwarz, oben auf dem Scheitel ganz ausserordentlich glänzend, vorn am Augenrande mit wenig bemerklichem, weissem Schimmer. Hinterkopf schwarz, am Augenrande weissschim- mernd. Fühler ziemlich lang, schwarz. Die Seiten des Brustrückens, das Schildchen und die Brustseiten rostroth, letztere ohne Schillerstrieme; der Hals, die Hüften und die Gegend über den Hinterhüften schwarz. Die Oberseite hat auf ihrer Mitte von vorn bis hinten eine matte schwarze Färbung, welche vorn breiter ist, Der rostrothe Hinterrücken hat eine schwarze @Querlinie. Der schwarze Hinterleib ist schmal, nackt und über- aus glänzend. Die überaus feinen graulichen Hinterrandssäume der einzelnen Ringe sind schwer zu erkennen, Beine ziemlich schlank, rothgelb; die Spitze der Vorderschienen, die Vorder- und Mittelfüsse und die letzten Glieder der Hinterfüsse gebräunt; die Hinterschienen an der Spitze nur sehr wenig verdickt. Flügel graulich glasartig; die Hülfsader und die Iste Längsader gelblich, welche Färbung auch der sie umgebende Theil der Flügelfläche zeigt. sp. 2. Dioctria lata mihi. Q. — Atra, hirta, lata; tibüis anterioribus genubusque postieis flavis; meta- tarso postico valde incrassato. — Long. corp. 5 lin. — Von breitem Körperbau. Für den ersten Anblick Dioctria longicornis wohl etwas ähnlich, von der sie sich jedoch sehr leicht und sehr wesentlich unterscheidet. — Untergesicht etwas breit mit schönem goldgelbem Schimmer, welcher bis fast ganz zu den Fühlern hinaufreicht; der Knebelbart besteht aus ziemlich langen Haaren, welche an der Wurzel schwarz sind, an der Spitze aber weiss schimmern. Stirn schwarz, glänzend; der Hinterkopf schwarz, schwarzhaarig, am Augenrande weissschimmernd. Fühler schwarz; das Iste Glied der- selben fast doppelt so lang als das 2te, das 3te Glied etwas länger als das Iste, der zweigliedrige Fühlergriffel so lang wie das Iste Fühlerglied. Oberseite des Thorax schwarz, glänzend, ohne graue Striemen oder Flecke, aber von kurzer fahlgelblicher Behaarung dicht bedeckt, so dass sie etwas grün erscheint, Brustseiten schwarz ; die gewöhnliche Schillerstrieme breit, weiss, deutlich haarig. Schildchen schwarz mit fahlgelblichen Härchen, welche besonders an der Spitze deutlich zu bemerken sind. — Hinterleib breit, glänzend schwarz, obenauf mit überans kurzer schwarzer, an den Seiten mit längerer fast weisslicher Behaarung. Beine ziemlich schlank, schwarz; die Spitze aller Schenkel, Vorder- und Mittelschienen bis nahe zur Spitze und die Wurzel der Hin- terschienen rothgelb; die Spitze der letztern ist ziemlich stark, das Iste Glied der Hinterfüsse sehr stark ver- dickt. Flügel wässrig braungrau, in der Nähe der Wurzel am Vorderrande hin etwas dunkler. — TETANOCERA war. Ich habe in der entomologischen Zeitung schon früher ziemlich ausführlich über die europäischen Arten dieser Gattung berichtet. Es ist mir seitdem nur eine einzige Art bekannt geworden, welche, nach der Begrenzung, welche man der europäischen Insektenfauna gengenwärtig zu geben pflegt, ihnen zugesellt werden 10 u WE kann. Sie gehört in diejenige Abtheilung der Gattung, bei welcher die Spitze des letzten Fühlergliedes mit Borsten besetzt ist. Hier ihre Beschreibung. Tetanocera amoena mihi 6 . — Alis subliliter brumneo-retieulatis, apice fasciis 2 Iransversis integris, pP g maculisque 3 marginis anterioris brunneis. — Long. corp. 23 lin. — Untergesicht gelblich mit Silberschimmer. Fühler ziemlich kurz, 3tes Glied etwas kürzer als das 2te, an der Spitze mit langen schwarzen Borsten und mit mässig langgefiederter (langbehaarter) Borste., Die ge- wöhnlichen dunkeln Flecke auf der Stirn am Augenrande sind klein. — Thorax bräunlichgrau, fein braun- punktirt mit 2 Längsreihen deutlicher brauner Längsfleckchen; ausserdem in der Nähe das Seitenrandes noch etliche grössere braune Punkte. Brustseiten grau bestäubt, oben mit zimmtbrauner Längsstrieme. — Schildchen grau bestäubt, mit brauner Längsstrieme, der Rand mit 4 braunen Flecken, von denen je einer seitlich an der Basis, 2 fast schwarze an der Spitze liegen. — Hinterleib mit unterbrochener dunkler Längs- linie, nach hinten hin auch mit einer ähnlichen Seitenlinie. — Beine braun, die Schenkel ziemlich dunkel. — Flügel mit ziemlich feinem und zerrissenem dunkelbraunem Netze; die äusserste Spitze, eine durchgehende aber hinten schmälere Querbinde, nächst ihr dann ein Punkt am Vorderrande, dann eine etwas breitere, über die steile, doch etwas gebogene hintere Querader gehende Binde und zuletzt noch 2 länglichviereckige Flecke am Vorderrande dunkelbraun; das vorderste helle zwischen diesen beiden letztern liegt mitten im Randmale. — Aus der Gegend von Brusa. — Schulnachrichten. In der Lehrverfassung der Anstalt sind gegen das Vorjahr nur unerhebliche Veränderungen einge- treten. In Secunda wurde der vom Lehrer Schäfer bis dahin mit 5 Stunden ertheilte französische Unterricht um 1 St. vermindert und der vom Professor Gäbel ertheilte englische Unterricht dafür um 1 St. vermehrt. Da in dieser Klasse das Englische angefangen wird und ihr Cursus zweijährig ist, zerfällt sie nothwendig in 2 sehr verschiedene Abtheilungen, deren gleichmässige Berücksichtigung und Förderung bei nur 2 wöchent- lichen Unterrichtsstunden sehr schwierig, wo nicht unmöglich war. — Ferner hat der Mangel an ausreichenden Lehrkräften zur zeitweiligen Combinirung der aus Cl. HI. und IV., so wie der aus Cl. V. und VI. am polni- schen Unterrichte Theil nehmenden Schüler in je einen Cötus genöthigt; die erstere dieser Combinationen wird von Michaelis d. J. an wieder aufhören, die zweite, für welche auch andere Gründe sprechen, dagegen vorläufig noch fortdauern. — Auch die Vertheilung des Unterrichts an die einzelnen Lehrer ist geblieben, wie sie im 2ten Semester des vorigen Schuljahres war, nur ist der gesammte Unterricht, welchen bis Ostern d. J. der Lehrer Knorr ertheilte, von da ab dem Lehrer Sarg übertragen worden. — Unter diesen Umständen würde eine summarische Uebersicht unserer Lehrverfassung nur eine Recapitulation der bereits im vorjährigen Programm gegebenen sein können. Es möge statt dessen ein ausführlicheres, vom Professor Gaebel verfasstes Referat über die Aus- dehnung und die Organisation des lateinischen Unterrichts, welchem an unserer Anstalt eine einflussreiche Stellung unter den übrigen Lehrfächern eingeräumt ist, Platz finden. Die nächsten Programme bieten die Ge- legenheit zu ähnlichen Berichten über den Unterricht in den andern Sprachen. In Verbindung mit den Mitthei- lungen, welche im Programm von 1851 über den Unterricht in den Wissenschaften gemacht worden sind, wer- den sie allen denen, welche der Anstalt wohlwollen und sich für ihre Einrichtungen interessiren, ein ziemlich vollständiges Bild von der Organisation derselben geben, zu dessen Ergänzung sich ein späteres Programm in gleicher Weise über den technischen Unterricht aussprechen kann. Der lateinische Unterricht. Die hiesige Realschule will ihre Zöglinge im Lateinischen befähigen, eine Anzahl römischer Schrift- steller nicht nur zu lesen und zu übersetzen, sondern auch durch sie in das geistige Leben und die sittlichen Zustände des römischen Volkes eingeführt zu werden. Sie bezweckt also keineswegs eine solche Kenntniss der lat. Sprache, welche zur Fertigkeit im mündlichen und schriftlichen Ausdruck derselben erforderlich ist, son- dern geht bei ihrem Unterricht in der Grammatik von dem Grundsatze aus, dass nur die wichtigsten Abschnitte derselben und diejenigen Punkte in einer klaren, einfachen Weise durchgenommen werden, in welchen sich der Unterschied zwischen der deutschen und lateinischen Sprache vorzugsweise herausstellt. Der Umfang der Lectüre beschränkt sich grösstentheils auf die Historiker; doch dürfen dabei solche Schriften nicht ausgeschlossen werden, deren Inhalt nicht reingeschichtlich ist, z. B. einige Reden und Briefe Cicero’s. Die dichterischen Formen der lat. Sprache sind für. die modernen Literaturen so unbedingtes Vor- bild geworden, dass der Schüler auch mit diesen wenigstens in den Hauptschematen bekannt werden muss. Wir bezeichnen demnach folgenden Schriftenkreis als denjenigen, aus welchem die gesammte Lectüre zu wählen ist: Corn. Nepos, — Caesar bell. Gallie. und eivile, einige Bücher aus Livius, — Sallust. bei. Catilin. u. Jugurth., — Cicero p. u u Roscio Amerino, in Catilinam, pro Milone, p. r. Dejotar., p. Ligario u. die Ate Philippica, so wie einige Briefe; fer- ner einige der wichtigsten Mythen aus Ovid’s Metamorphosen, einige Bücher aus Virgil’s Aeneis, und viel- leicht, unter günstigen Umständen, einige Oden des Horaz. Was zunächst die Zeit anbetriflt, welche unsere Anstalt dem lateinischen Unterrichte zuweist, so hat sie in ihren 6 Klassen einen Sjährigen Kursus. Die Gesammtsumme der lateinischen Stunden beträgt jetzt wö- chentlich 32 St., nämlich VI. 4 St. — V. 6 St. — IV. 6 St. — 1.6 St. — U.58St. -— L5 St. — Dabei ist nicht zu übersehen, dass Quarta und Tertia in 2 Parallelcoetus geschieden sind, und dass der Unterricht in allen Klassen möglichst in die Hand des Lehrers gelegt wird, der in derselben Klasse noch andern sprach- lichen Unterricht, namentlich im Deutschen ertheilt. — Der Unterrichtsgang zerfällt in drei Stufen. Erste oder Unterstufe: Sexta, Quinta, Quarta. Zweite oder Mittelstufe: Tertia, Secunda. Dritte oder Oberstufe: Prima. Erste Stufe. Die erste Stufe hat zunächst die Aufgabe, einen positiven, äusserlichen Stofl, der in einer Menge von Vocabeln, Genusregeln, Declinations-, Conjugations- und Wortbildungsformen und in Par- tikeln besteht, im Gedächtniss aufzunehmen, sodann in der Zusammensetzung richtig aufzufassen und repro- ductiv das Erlernte in Sätzen an einander zu knüpfen. Eine Hauptsache ist demnach Uebung des Gedächt- nisses, welches die Wörter und Formen der Etymologie streng und genau aufnehmen muss, um dadurch be- fähigt zu werden, sie im Satze zur Anwendung zu bringen. Die Individualität der Schüler bedingt nur zu sehr die Erfolge des Unterrichts. Unsere Anstalt ist leider in der üblen Lage, meistentheils im Alter ziemlich vorgerückte und grösstentheils mangelhaft vorbereitete Schüler in die untern Klassen zu erhalten, deren Deutsch selbst ausserordentlich fehlerhaft ist, oder doch Schüler, die, bei sonst leidlicher Vorbereitung, entweder im Lateinischen noch sehr weit zurück sind oder diese Sprache noch gar nicht kennen gelernt haben. Die hierdurch gebotenen Rücksichten nöthigen uns, die Lehrpensa der untersten Klassen möglichst zu beschränken und, um dem grammatischen Unterrichte doch die gehörige Sicherheit und Festigkeit zu geben, den Kursus der Unterstufe auf die 3 untern Klassen auszudehnen. H. Sexta. Kursus ljährig. 4 Stunden wöchentl. Lehrmittel: Putsche gr. lat. Grammatik. Schönborn lat. Elementarbuch. Die Aufeinanderfolge der einzelnen aus der Grammatik zu erlernenden Abschnitte der Formenlehre lehnt sich an den im „Elementarbuch‘“ eingeschlagenen Gang; es bleibt nämlich Alles fort, was Ausnahme und Unre- gelmässigkeit heisst, wohin aber die Verba, welche nur in der Bildung der Grundformen von der Regel ab, weichen, (die Anomala im weitern Sinne nach Putsche) nicht zu rechnen sind; diese werden gelernt, so viel ihrer in den Uebungsstücken vorkommen. Einen passenden Zielpunkt für die Sexta bildet im Elementarbuch der |, 42, bis dahin werden aus der Grammatik eingeübt: I) die 3 ersten Deklinationen; 2) alle Formen (ausser dem Gerundium) der drei ersten Conjugationen und das Hülfsverbum esse; 3) das Adjectivum nach seinen drei Klassen (dreier, zweier und einer Endung, ausser denen auf er, is, e, welche nebst den Pronominal-Adjectiven unus, solus, tolus, u. s. w. in Quinta nachgeholt werden); 4) die regelmässige Comparation; 5) die allgemeinen Genusregeln, und von den besondern die Haupt-Genusregeln der drei ersten Deklinationen; 6) die Congruenz des Adjectivs mit dem Sub- stantiv; 7) das Pronomen personale und possessivum; 8) die Präpositionen nach ihrer Rection. Aus dem Elementarbuche werden die ersten 42 Paragraphen übersetzt, die darin vorkommenden Vo- cabeln (gegen 1000) sorgfältig memorirt und durch häufige Wiederholung und Anwendung in der Satzbildung zum festen Bigenthum der Schüler gemacht, — Schriftlich wird im ersten Halbjahr wöchentlieh 1 deutsches Stück aus dem Schönborn in's Lateinische übersetzt; im zweiten Halbjahr wöchentlich in der Klasse ein Extemporale angefertigt, wozu die gelernten Vocabeln benutzt werden. ei. . Me I. Quinta. Cursus 1jährig. Wöchentlich 6 Stunden. Lehrmittel: Putsche gr. lat. Grammatik. Schönborn lat. Elementarbuch. Für diese Klasse bildet die 2te Hälfte (von $. 42 an) des Schönborn’schen Elementarbuchs und der dadurch bedingte übrige Theil der grammatischen Formenlehre das Pensum, nämlich: 1) das Zahlwort; nur die cardinalia und ordinalia; 2) die pronomina demonstrativa, relativa, interrogativa und indefinita; 3) die Ate Conjugation, die Deponentia, die verba auf io der 3ten, die verba anomala im engern Sinne, die wichtigern defeetiva. Hieran schliesst sich eine wiederholende Uebersicht sämmtlicher Verbalformen und ihrer Ableitung von den Grundformen; 4) die 4te und öte Declination, die Adjectiva auf er, is, e und die Pronominaladjectiva unus, solus, totus u. s. w. Die Bemerkungen über einzelne Casus ($. 22 im Putsche); 5) die unregelmässige Comparation; angeknüpft wird eine wiederholende Uebersicht sämmtlicher Nominalformen; 6) die Genus-Aus- nahmen und Wiederholung sämmtlicher Genusregeln; 7) gelegentlich das Wichtigste über die Bildung und Comparation der Adverbien. Von den Conjunctionen werden nur die gelernt, welche in den zu übersetzenden Stücken vorkommen. Die einzelnen Abschnitte der Grammatik werden in der Ordnung, wie sie das Elementarbuch erheischt, zuerst erlernt und dann praktisch durch die Uebersetzungsbeispiele eingeübt. Die Vocabeln werden in der Klasse stets sorgsam abgefragt, die früher gelernten oft wiederholt und am Schluss des Cursus (nachdem das Elementarbuch ganz durchgemacht ist) von Stunde zu Stunde die Vocabeln eines Buchstabens des nach dem Alphabet geordneten kleinen Vocabulariums zur Wiederholung aufgegeben und abgefragt, wobei die Verben stets nach den Stammformen und die Substantiven mit Angabe des Genitivs und Geschlechts herzusagen sind. Schriftlich wird abwechselnd in der einen Woche ein Exercitium, in der andern ein Extemporale angefertigt, von jeder corrigirten Arbeit behufs leichterer Einprägung der Vocabeln und Erlangung einer ge- fälligen und saubern lateinischen Handschrift, eine Reinschrift gemacht. Als Memorirübung werden die Sätze der schriftlichen Arbeiten auswendig gelernt und in der Stunde, in welcher die Reinschriften abgegeben wer- den, aufgesagt. Im zweiten Halbjahr werden einige Fabeln memorirt. Jr. Ruarta. Cursus Ijährig. Wöchentlich 6 Stunden. Lehrmittel: Putsche gr. lat. Grammatik. Ellendt lat. Lesebuch. Haacke Aufgaben zum Uebersetzen in’s Lateinische. Die Quarta, mit welcher die Unterstufe abschliesst, hat zum Hauptziel die Vervollständigung und Befestigung in der Formenlehre; es wird deshalb das in den früheren Klassen Durchgenommene theils wieder- holt, theils ergänzt. Demnach knüpft sich an die Repetition der gesammten Formenlehre, namentlich der verba anomala im engern und weitern Sinne, der defectiva und impersonalia: 1) die noch nicht behandelten Zahl- wörter (Putsche $. 47—5l); 2) Wortbildungslehre ($. 27—31. $. 37-43. $. 841 — 97); 3) die Adverbia $. 98—119); 4) die Praepositionen, welche nicht nur nach ihrer Rection, sondern auch nach ihren haupt- sächlichsten Bedeutungen dem Schüler zum Bewusstsein gebracht werden; 5) die Conjunctionen der Beiord- nung und Unterordnung nach ihrer Bedeutung; die Rection der unterordnenden Conjunctionen bleibt der Syn- tax, eben so werden die in Putsche mit einem Sternchen bezeichneten Paragraphen übergangen; 6) die Interjectionen. Das lateinische Uebersetzungsbuch von Ellendt wird vorzugsweise dazu benutzt, die Formenlehre nach allen Richtungen bei den Schülern zu befestigen, namentlich Geläufigkeit im Conjugiren zu erzielen und die Kenntnisse der Abschnitte, welche in dieser Klasse entweder ergänzend oder ganz neu behandelt worden sind, zur Anwendung zu bringen. Aus der Syntax wird das Allgemeinste aus der Casuslehre durchgenommen, vorzüglich inwiefern die Rection im Lateinischen mit dem Deutschen übereinstimmt. Die Lehre vom Accus. 11 u: Mr ce. Infin. und die absolute Participialconstruction wird zunächst nur mehr äusserlich und mechanisch eingeprägt, da sie gerade am meisten von dem deutschen Sprachgebrauch abweicht. Bei dem Uebersetzen aus dem Deut- schen in's Lateinische werden Haacke’s Aufgaben, Stück I—119, benutzt und an sie die Einübung der betref- fenden syntaktischen Regeln geknüpft; die Schüler haben sich dazu zu präpariren, die Vocabeln auswendig zu lernen und die Sätze in der Klasse mündlich zu übersetzen. — Ausserdem werden wöchentlich abwechselnd Exercitien und Extemporalien geschrieben und eine Reinschrift von ihnen angefertigt. — Dass, wie in den vor- hergehenden Klassen, auf die genaue Erlernung der Vocabeln nach ihrer Grundbedeutung streng gehalten wird, darf wol nicht erst erwähnt werden. Hierzu kommen noch aus Ellendt gewählte Fabeln als Memorirübungen. Die zweite oder Mittelstufe, welche sich über Tertia und Secunda erstreckt, hat als Hauptauf- gabe, den Schülern die syntaktischen Verhältnisse der lateinischen Sprache zur Anschauung und zum Bewusst- sein zu bringen und sie zu einer geläufigen Anwendung derselben zu befähigen, ohne jedoch die feineren Un- terschiede und Eigenthümlichkeiten besonders zu berücksichtigen. Natürlich müssen logische Spitzfündigkeiten und philosophische Grammatik gänzlich unberührt bleiben; vielmehr wird jede Regel einfach erklärt und zwar um so genauer, jemehr sie von dem deutschen Sprachgebrauch abweicht; hierauf wird sie und ein lateinisches Musterbeispiel auswendig gelernt. Ausserdem tritt aber auf dieser Stufe auch die Lectüre schon mehr in den Vordergrund. IV. Tertia. Cursus ljährig. Wöchentlich 6 Stunden. Lehrmittel: Putsehe gr. lat. Grammatik. Haacke Auf gaben zum Uebersetzen. Cornel. Nepos oder Caesar de bello Gallico. Die Vorzüge der zur Lectüre in dieser Klasse bestimmten Autoren näher zu begründen und ihre be- sondere Anwendbarkeit gerade für die Bildungsstufe eines Tertianers hervorzuheben, würde theils zu weit füh- ren, theils allgemein Anerkanntes nur wiederholen. Wir bemerken deshalb nur, dass die Lectüre verhältniss- mässig umfangreich sein muss, um einen erspriesslichen Erfolg zu erzielen. Als grammatisches Pensum der Tertia tritt die Syntaxis congruentiae und rectionis ein. An den be- treffenden Stellen, also bei der Lehre von der Apposition und dem attributiven Satzverhältnisse, wird die relative Partieipialconstruction, beim Accusativ der Accus. cum Infin., beim Abl. die absolute Partieipialcon- struction behandelt. Hieran schliesst sich als Anhang zur Casuslehre der Abschnitt in Putsche von $. 258— 2%. Zur Befestigung und Einübung der syntaktischen Regeln werden aus Haacke die Stücke 120—178 und 272—331 mündlich in der Klasse übersetzt. Ausserdem dienen jede Woche abwechselnd Exercitien und Extemporalien demselben Zwecke, Genaues Lernen der Vocabeln und Memoriren einzelner Kapitel aus Cornel u. Caesar wird streng beibehalten und dabei Uebungen im Aendern der Sätze und Constructionen vorgenommen; Analysiren und Auf- lösen der Perioden in ihre einzelnen Sätze u. dgl. VW. Secunda. Cursus 2jährig; wöchentlich 5St. Lehrmittel: Putsche gr. lat. Grammatik. Haacke Aufgaben zum Uebersetzen. Caesar de bello civili. Ovid Metamorph. In dieser Klasse tritt die Lectüre und der stoffliche Inhalt derselben noch mehr in den Vordergrund; eine wortgetreue, die Stellung möglichst beibehaltende Uebersetzung wird als schriftliche Präparation gemacht, der Zusammenhang der Gedanken erläutert, histor. und antiquarische Bemerkungen, so weit sie zum Verständ- niss unumgänglich nöthig sind, gegeben, und eine fehlerfreie, gute deutsche Uebersetzung als Resultat verlangt. u. m ı Dem Privatfleis werden diejenigen Lebensbeschreibungen aus Cornel, welche der Schüler in der Klasse noch nicht gelesen hat, überwiesen, und diese Privatlectüre von dem Lehrer überwacht und controllirt. Auch treten für das zweite Jahr Cicero de amicitia und de senectute hinzu. In der Syntax wird die Lehre von den Temporibus und Modis durchgenommen, durch mündliche Uebersetzung aus Haacke’s Uebungsbuch erläutert und eingeübt, und durch wöchentliche Exercitien und Extemporalien befestigt. Von beiden wird nicht nur eine Reinschrift, sondern auch eine Emendation der Feh- ler in der Art angefertigt, dass die Schüler bei den Verstössen gegen die Grammatik den $. wörtlich auführen müssen, welcher das Richtige lehrt. Besonders eingeübt wird die Umwandlung der oratio recta in die indirecta, und umgekehrt, wobei die einzelnen Sätze der Perioden in ihrer einfachsten Gestalt angegeben und die innere Verbindung nachge- wiesen wird. Die Lehre von den Conjunctionen der Unterordnung wird speziell dabei durchgenommen. Sorgfältiges Präpariren, Vocabellernen, Phraseologie der termini solemnes, endlich Memoriren ge- eigneter Abschnitte aus den gelesenen Autoren wird fortgesetzt. Die Oberstufe oder Prima hat das Ziel in seinem ganzen Umfange zu erreichen, welches oben angegeben worden ist. Bei dem 2jährigen Cursus sind wöchentlich 5 Stunden für das Latein bestimmt. Lehrmittel: Putsche gr. lat. Grammatik. Cicero ausgewählte Reden. Sallust. Livius. Vir- gil’s Aeneis. (Horatius.) Der grammatische Cursus ist zwar abgeschlossen, doch giebt die Lectüre sowol als die den stilistischen Uebungen gewidmeten Stunden hinlängliche Veranlassung, auf schwierige Punkte zurückzukommen und durch Vergleichung mit den andern in der Schule gelehrten Sprachen sie zum klaren Bewusstsein zu bringen. Vorzüglich aber ist es die Lectüre, deren Inhalt so von den Schülern erfasst werden soll, dass er als ihr geistiges Eigen- thum erscheint. Der Lehrer nimmt daher im deutschen Unterricht auf das Gelesene Bezug, lässt ausführliche Dispositionen machen, Uebersetzungen und metrische Uebungen anfertigen, und knüpft auch die Exercitien und Exstemporalien möglichst an das Gelesene (nach Firnhaber). Als Privatlectüre lesen die Primaner aus Caesar de bello gallico die Bücher, welche ihnen noch un- bekannt sind. Ferner aus Livius einzelne, ihnen bestimmte Abschnitte, z. B. über die Gründung Roms, die Vertreibung der Könige, über Camillus Thaten, die Licini’schen Rogationen, Einzelnes aus den Samniterkriegen und dem zweiten Punischen Kriege. Memorirt werden sowol Prosastücke, als auch geeignete poetische Stellen. 2, Amtliche Verordnungen. 1) Das Königliche Prov.-Schulcollegium verfügt unter dem 19. October 1852, dass das Tabackrauchen der Schüler in und ausser dem Bäuse durch die strengsten Strafen geahndet werden solle. 2) Dasselbe verfügt unter dem 19. Januar c. über die Beaufsichtigung der in Pensionen untergebrachten Schü- ler und erneuert die Bestimmung, dass kein Schüler ohne vorhergehende ausdrückliche Genehmigung des Directors seine Pension:verändern darf: 3) Das hohe Ministerium verfügt unter dem-24. Februar c., dass: Abiturienten, welche bei Anfertigung der Prü- fungsarbeiten sich irgend welches unerlaubten Hülfsmittels bedienen, oder andern dazu behülflich- gewesen sind, unweigerlich bis: zum nächsten Prüfungstermine zurückgewiesen‘ werden sollen. N, au 4) Das Königliche Prov.-Schulcollegium macht unter dem 18. März c. auf ‚die gymnastischen Freiübungen nach dem System von Lings, reglementarisch dargestellt von Rothstein“ aufmerksam, 5) Das hohe Ministerium macht unter dem 11. April c. auf die vom Lithographen Loeillot herausgegebenen Brustbilder der preussischen Regenten aufınerksam. 6) Das Königliche Prov.-Schulcollegium ordnet durch Verfügung vom 12, April c. an, dass bei der Festsetzung von Beginn und Schluss der Ferien darauf Rücksicht genommen werden soll, dass der würdigen Feier der Sonn- und Festtage durch Verwendung der letztern zu Reisen von Seiten der Schüler kein Eintrag geschehe. 7) Das Königliche Prov.-Schulcollegium bestimmt durch Verfügung vom 20. August c., dass von dem Schulpro- gramm demselben künftig 199 Exemplare eingesendet werden sollen, so dass jetzt mit den 147 an das hohe Ministerium einzureichenden Exemplaren 346 Exemplare eingeliefert werden müssen, zu denen, wenn das Programm eine naturwissenschaftliche Abhandlung enthält, noch 2 dem hohen Ministerio mehr einzureichende Exemplare hinzutreten. 3. Chronik. Das Schuljahr wurde am 11. October mit gemeinschaftlicher Andacht eröffnet. Am 15. October wurde der Geburtstag Sr. Majestät unsers allergnädigsten Königs durch einen öflent- lichen Schulactus feierlichst begangen. Die Festrede hielt der Oberlehrer Hahnrieder. Am 18. October verlor die Anstalt durch den Tod am Scharlachfieber einen mit Gaben des Geistes und Gemüthes besonders reich gesegneten, hoffnungsvollen Schüler, den Quintaner Ernst Lothar Zoch. Die ganze Schule gab ihm in herzlichster Theilnahme an dem Kummer seiner durch den fast gleichzeitigen Tod zweier Kinder tiefgebeugten Eltern in feierlicher Weise das Geleite zur letzten Ruhestätte. Von der Zeit dieses schmerzlichen Verlustes an, griff die Scharlachepidemie im Orte sehr um sich und forderte viele traurige Opfer. Auch auf das Leben unserer Anstalt wirkte sie durch Erkrankung einer grossen Anzahl von Schülern störend, doch hatten wir, dem Herrn sei es gedankt, kein ferneres Opfer zu be- klagen. Die Gefahr lag in der Regel weniger in dem heftigen, als in dem ausserordentlich milden ersten Auf- treten dieser Krankheit, welches sie gar leicht verkennen liess, so dass die Verabsäumung der nötbigen Vor- sichtsmassregeln dann die übelsten Folgen herbei führte. — Es ist in dieser gefahrvollen Zeit vom Lehrercollegio mit unermüdeter Sorge über den Gesundheitszustand der Schüler gewacht und namentlich dem Befinden der hier untergebrachten auswärtigen Schüler die grösste Aufmerksamkeit gewidmet worden. Wo Erkrankungen derselben vorkamen, hat stets die sofortige Herbeischaflung ärztlicher Hülfe stattgefunden ; die Wirthe der- selben haben sich ohne Ausnahme ihrer mit liebevoller und sorgfältiger Pflege angenommen. — Tief betrübte uns im März der Tod zweier frühern Schüler der Anstalt. Leopold Wotschke von hier, uns allen durch die vortrefflichen Eigenschaften seines Gemüthes lieb, hatte die Anstalt im Sommer 1852 verlassen, um sich in Posen der Pharmazie zu widmen; vor Ostern dieses Jahres reiste er mit seinem Vater nach Züllichau um in eine neue Condition einzutreten. Er traf dort als Provisor einen seiner frühern Mit- schüler, Otto Hellwig aus Grünberg; nach einem traulich verbrachten Abende erstickten beide Jünglinge in Folge des zu frühen Schliessens der Ofenklappe. Die Ueberreste des erstern, welche hier bestattet wurden, begleiteten mit inniger Theilnahme am Schmerze der tiefbetrübten Eltern und Angehörigen sämmtliche Lehrer und die Mehrzahl der Schüler zur letzten Ruhestätte. Vor Ostern fand eine ausführliche Prüfung aller Klassen statt. Zu Ostern verliess der Lehrer Knorr die Anstalt, an welcher er seit 1837 beschäftigt und seit 1842 angestellt war, in Folge seiner Versetzung als Lehrer an die neuerrichtete Realschule in Fraustadt. 4 —.W In seine Stelle rückte der Lehrer Schäfer auf; die durch dessen Ascension erledigte letzte Lehrstelle wurde von den hohen vorgesetzten Behörden dem Schulamts - Candidaten Adolph Sarg übertragen; er ist geboren am 20. October 1822 zu Kempen; seine Schulbildung erhielt er auf dem Gymnasium zu Lissa, hierauf studirte er von 1843 bis 1847 in Breslau, bestand ebenda im Jahre 1848 die Oberlehrerprüfung, war von Ostern 1848 bis Ostern 1849 an der Realschule in Krotoschin und von Ostern 1849 bis Ostern 19853 am Königl. Friedrich Wilhelmsgymnasium in Posen beschäftigt, von wo er hierher berufen wurde. Die gemeinschaftliche Abendmahlsfeier sämmtlicher Lehrer und der bereits eingesegneten Schüler fand am 9. Juni statt, wo sie sich mit der Abendmahlsfeier aller kirchlichen Beamten und Lehrer der Diöcese Meseritz vereinigte, mit welcher die in derselben stattgehabte Generalkirchenvisitation schloss. Diese Zeit be- sonderer Erbauung wird uns allen um so unvergessner bleiben, als wir nicht nur an den segensreichen Wir- kungen dieser Kirchenvisitation, wie alle andern, Theil hatten, sondern die Visitationskommission auch in un- ser Haus eintreten sahen und durch sie in einer Vorbereitungsandacht am Abendmahlstage noch tiefere Anre- gungen empfingen, auf denen Gott seinen Segen zu allem Guten ruhen lassen möge. Noch am Schlusse des Schuljahres wurde unsere besondere Theilnahme durch das Dahinscheiden eines frühern Schülers der Anstalt in Anspruch genommen. Const. Hugo Göring, bis 1841 Schüler der Realschule, zuletzt praktischer Arzt hierselbst, erkrankte im October des vorigen Jahres, wahrscheinlich in Folge einer Ansteckung am Krankenbette unsers lieben Zoch, am Scharlach. Nach einem ziemlich ungün- stigen Verlaufe dieser Krankheit entwickelte sich ein hektisches Leiden, dem bereits alle seine Geschwister vor ihm erlegen sind. Langsam aber unerbittlich rückte es, der treusten und sorgsamsten Pflege zum Trotz, von Stadium zu Stadium vorwärts, bis er endlich nach unsäglichen Leiden am 16ten September d. J. in einem Alter von 30 Jahren zum ewigen Frieden einging. Allgemeine Theilnahme folgt ihm, wie er im Leben allge- meiner Liebe und Achtung sich erfreute. Möge Gott die greisen Eltern, welche in ihm ihr letztes Kind ver- lieren, und alle um ihn trauernde Herzen trösten! Mit dem Zeugniss der Reife haben die Anstalt verlassen: 1. Zu Michaelis 1852: Carl Emil Ikier, 18 Jahr alt, zum Militairdienst, Julius Stephan Kittel, 19 Jahr alt, zum Postfach, Rud. Benj. August Andersch, 19% Jahr alt, zum Forstfach. 2. Zu Ostern 1853: Andr. Heinr. Julius Hahn, 20 Jahr alt, zum Postfach. 3. Gegenwärtig werden abgehen: Garl Otto Eugen Rabbel, 19 Jahr alt, Joseph Alexander Linke, 18} Jahr alt, und Wladislaw Aug. Wilh. Zehe, 18 Jahr alt, die über ihren künftigen Lebensberuf noch nicht fest entschieden haben. Mit ihnen zugleich hat die Abiturienten- Prüfung Guido von Scholtz aus Grätz bestanden, welcher ein Zögling der Realschule in Breslau ist. 4. Statistische Nachrichten. a) Sammlungen. Die Schulbibliothek wurde durch den Ankauf der neuen Ausgabe des grossen Conchilienwerks 12 — ue— von Chemnitz und Martini bereichert. Ausserdem wurden für sie die Fortsetzungen mehrerer grössern Werke, eine Anzahl pädagogischer Zeitschriften und einige kleinere Werke angeschaflt. — Als Geschenke gingen ihr zu: Von dem hohen vorgeordneten Ministerio: Hermann, Geschichte des deutschen Volks in Bildern, Lief. 1 und 2. — Von dem Königl. Prov. Schulcollegio: Heinroth, die Lüge, — Lange, vermischte Schriften und Reden, — Bürja, der selbstlehrende Geometer und Beispielsammlung für die Algebra, — Grunert, die Kegelschnitte, — Pöppig, Reise nach Chile, — Raynal, Geschichte der Niederlassungen der Europäer in Nordafrika. — Vom Herrn Professor Spiller in Posen, dessen Lehr- buch der Physik. Von dem wissenschaftlichen Vereine sind ihr auch in diesem Jahre eine grössere Anzahl von Wer- ken, meist belletristischen Inhalts, überwiesen worden. Die Schülerlesebibliothek ist aus den etatsmässigen Mitteln passend vermehrt und durch die Anschaffung zwei grosser Schränke für eine zweckmässigere Aufstellung derselben Sorge getragen worden. Die Schülerunterstützungsbibliothek ist von 83 auf 134 Nummern gebracht worden, von denen mehr als 90 an, bedürftige Schüler ausgeliehen waren. Sie dankt diese Vermehrung dem Wohlwollen des Herrn Oberamtmann Fuss in Kutschkau, welcher ihr auch in diesem Jahre 2 zunächst für den Gebrauch des Tertianers Strassburg bestimmte Schulbücher überwiess, so wie der Liberalität der Verlagsbuchhand- lungen von Dunker und von lIlerbig in Berlin, von Mauke in Jena, von Büchting in Nordhausen, von Heinrichshofen in Magdeburg, von Bitter in Arnsberg und von Levysohn in Marienwerder, welche derselben hier eingeführte Schulbücher ihres Verlags schenkten. Es sei ihnen für diese freundlichen Gaben hier der herzlichste Dank dargebracht. — Durch kleine Beiträge von den Schülern ist eingekommen; 3 Rthlr, 1 Sgr. 3 Pf., Bestand war 19 Sgr. 6 Pf., die baare Ausgabe hat: betragen 3 Rithlr. 11 Sgr., so dass 10 Sgr. Bestand bleiben. — Der Tertianer Kunkel schenkte ein Exemplar von Poplinski’s Wybor. Möge dies gute Beispiel bei andern wohlhabenden Schülern eine fleissige Nachahmung finden. — Die Sammlungen für den Musik- und Zeichenunterricht sind aus den etatsmässigen Mitteln pas- send vermehrt worden. Für den Schreibunterrieht hat eine Erneuerung sämmtlicher Vorschriften statt- gefunden. Für das chemische Laboratorium sind nur die allernothwendigsten Kleinigkeiten angeschafft worden, da es einem baldigen, zweckmässigen Umbau entgegensiekt, nach welchem es einer fast vollständig neuen Einrichtung bedürfen wird. Für die mineralogische Sammlung ist in diesem Jahre wiederum ein neuer Schrank und eine srosse Anzahl zu einer zweckmässigen Aufstellung derselben nöthiger Pappkästchen angeschaflt worden. Die zoologische Sammlung hat sich um eine Anzahl Vögel, um viele werthvolle Conchilien und um einen Alligator bereichert. Die Anwesenheit des Naturalienhändler Bleil gab Veranlassung zu einer Samm- lung unter den Schülern, zu welcher die Secundaner 11 Sgr., die Tertianer 2 Rthlr. 28 Sgr. 6 Pf., die Quar- taner 27 Sgr. 6 Pf., die Quintaner 36 Sgr. 6 Pf., die Sextaner 4 Sgr. beitrugen. Ausserdem gab der Herr Postdireetor Schneider 1 Rthlr. und andere Freunde der Antalt 17 Sgr, 6 Pf. — Diese Einnahme von 6 Rihlr. 24 Sgr. ist zur Anschaflung des Alligator und eines Theiles der neuen Conchilien verwendet worden. Andere Zuwendungen von einzelnen Naturalien erhielt sie von verschiedenen Gönnern und von mehreren Schülern der Anstalt, denen ich allen hiermit herzlichen Dank sage. Die physikalische Sammlung ist durch einen grossen diamagnetischen und durch eine Anzahl klei- phy 5 8 nerer Apparate vervollständigt worden. Eine besonders erfreuliche Bereicherung erhielt sie durch den W etzel'- schen Apparat zu astronomisch - geographischen Demonstrationen, welcher der Anstalt als Geschenk des hohen Ministerii zu Theil wurde. b) Freischule, Frequenz. Das Benefizium der Freischule geniessen gegenwärtig 52 Schüler. — Es wird dasselbe nur nach mindestens halbjährigem Besuche der Anstalt und nach Erlangung des 2ten Censurgrades an arme Schüler er- theilt. Die Verleihung desselben geschieht stets nur auf ein Halbjahr und wird zurückgenommen, sobald der Empfänger sich durch Unfleiss oder schlechtes Betragen dieser Wohlthat unwürdig macht. Die Frequenz der Anstalt betrug im Beginne der Semester: im Winter: I. 11. IM. 27. IM. 47. IV. 57. V. 39. VI. 31. — Zusammen 214. im Sommer: I. 9. H. 22. IM. Al. IV. 54. V. 43. VI. 35. — Zusammen 204. Nach Abzug derer, welche sich zum Abgang gemeldet haben, werden verbleiben: 186. Oeffentliche Prüfung, Montag, den 26sten September, von 8 Uhr ab. Choral. PRIMA: Mathematik, der Director, — Geschichte, Prof. Gaebel, — Physik, Oberl. Hahnrieder. — Französische Rede. SECUNDA: Deutsch, Oberl. Holzschuher, — Englisch, Prof. Gaebel, — Französisch, Lehrer Schäfer. — Deklamation. TERTIA : Geschichte, Oberl. Kade, — Latein: Coet. I. Lehrer Sarg, Ovet. II. Hülfslehrer Cammler. — Deklumation. QUARTA: Mathematik, Oberl. Hahnrieder, — Physik, Oberl. Kade. — Deklamation. Schlussgesang. Dienstag, den 27sten September, von 8 Uhr ab. Choral. QUINTA: Rechnen, der Director, — Deklamation — Geographie, Oberl. Holzschuher. — Deklamation. sSEXTA: Latein, Lehrer Schubert, — Rechnen, Lehrer Fechner. — Valediction des Abiturienten Linke. Antwort des Primaner Brown. Entlassung der Abiturienten durch den Director. Schlussgesang. Benachrichtigung: Wiederbeginn des Unterrichts Dienstag den I1ten October früh 8 Uhr. — Prüfung der Neuaufzunehmenden Sonnabend den 8ten und Montag den 10ten October, an beiden Tagen früh von 9 Uhr an. — Neue Beiträge Zur + Kenafniss der Dipteren. Vom Prof. Dr. H. Loew, Director der Königlichen Realschule in Meseritz, Mitglied der Kaiserlichen Societät der Naturforscher zu Moskau, der Senkenbergischen naturforschenden Gesellschaft zu Frankfurt a. M., der naturforschenden Gesellschaft in Danzig, der rheinischen naturforschenden Gesellschaft in Mainz, der naturforschen- den Gesellschaft in Halie, des naturforschenden Vereines für Anhalt in Dessau, des entomologischen Vereines in Stettin, des naturwissenschaftlichen Vereines des Harzes, der Geselischaft für Naturgeschichte in Dresden, der physikalisch-ökonomischen Gesell- schaft und der Gesellschaft für die Fauna von Preussen zu Königsberg i. P., der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur in Bresslau u. s. w. Zweiter Beitrag. Berlin, 1854, Bei B. S. Mittler & Sohn. Zimmerstr. 84, 85. Drurk von F_W Toranz in Mnecoritz fi sei hei. 4 nn Yard u, BE var ni alu MT: „asien "a6 ou De j al BERNER shell ans Hr Iitelaet Asa De Per 1abshallan a erh ale ee nahe al ji Bu un halle baut mu di, g : Free Tin RT ki h TI dein hg: a 2 u uhr rl ul, ak or PENBAR N ie al äh h inf uf Ar ale I ‚m nr eng r Mkiubimginis er TEE a 11 Anibellgesetn ai ie] her E ii Mala ende BE nt Kam Ra Ua ou“ bahn r : h a / m ne DE e j - » : Ä Rz 30r A 3a A „ Beildallıs tia vo Ri N Be - ih em ni & Pan a een tage nn a nn en en f Aue Be 3 j“ Er a N 70) a. e. ka, > SE ö ER serie Mr ag Neue Dipteren. sp.d. Psychoda stellulata d- — Schwarz, schwarzhaarig; die etwas stumpfen Flügel mit schwarzen, nur an der Spitze mit weissen Wimpern. Auf der Flügelfläche befinden sich S sehr kleine, blendendweisse Punkte; ein neunter liegt etwas versteckt ganz am Hinterrande der Flügelwurzel. Beine schwarz mit schwarzer Behaarung; an den vordersten Füssen ist das Iste Glied schneeweiss mit schwarzer Spitze, das 2te ganz weiss; an den Mittelfüssen ist Oberseite und Spitze des Isten Gliedes, so wie die Oberseite des 2ten Gliedes schwarz, während die Unterseite dieser Glieder schneeweiss ist; an den Hinterfüssen ist das 1ste und ?2te Glied. ganz und gar schneeweiss und auch die Spitze der Schienen mehr mit weissen Haaren besetzt, als an den andern Beinen. — Grösse wie Psych. phalaenoides. — Vaterland : Brasilien. sp. 2. Bibio afer d F O0. — Zur Verwandtschaft des Bibio hortulanus und. von dessen Grösse und Gestalt. Das Männchen ist ganz schwarz; Augen schwarzhaarig; die Unterseite des Kopfs mit düster schwärzlicehbrauner, der Thorax und Hinterleib mit bräunlichgelber Behaarung. Flügel am Vorderrande ge- schwärzt, auf der ganzen übrigen Fläche rauchbraun; alle Adern dick, die am Vorderrande schwarzbraun, die andern heller braun. — Weibchen: roth; Kopf, Brustseiten, Schildchen und Beine schwarz. Thorax und Hinterleib mit kurzer braungelber Behaarung. Flügel am Vorderrande stark. geschwärzt, auf der übrigen Fläche sehr dunkel rauchbraun, fast braunschwarz; die Flügeladern wie‘ bei dem Männchen. — Vater- land: Siemen (Rüppell). sp. 5. Leptis maculipennis [6 GL Q. — So gross wie Leptis maculata. — Fühler schwarz, Taster schwarz und schwarzhaarig. Untergesicht des Männchens schwarz; das des Weibchens sammt der Stirn grau. Thorax des M. schwarz mit undeutlichen graulichen Längslinien; bei d. W. schwärzlich mit viel deutlichern weissgrauen Linien. Schildchen d. M. schwarz mit gelber Spitze, d. W. grau, doch etwas wachsgelblich durchscheinend. Hinterleib d. M. schwarz mit gelben Hinterrandssäumen, welche sich auf den vordern Ringen an den Seiten fleckenartig erweitern, ja sich auf dem 2ten Ringe oft fast über die ganzen Seiten aus. dehnen. Bei d. W. ist der Hinterleib nur braunschwarz; die gelben Hinterrandssäume erweitern sich an den Seiten nicht, dafür ist vor denselben auf der Mitte der Ringe oft eine gelbe Färbung: wahrzunehmen. Bauch schwarz, an den letzten Abschnitten mit mehr oder weniger deutlichen gelben Säumen. Die Behaarung des Hinterleibs ist bei d. M. erheblich länger, auf der Oberseite schwarz, auf der Unterseite weisslich. Beine schwarz, Schienen braun, gegen die Spitze hin allmälig schwarz. Flügel etwas breit, graulich, von der Wur- zel am Vorderrande hin mehr rauchbräunlich. Der Hinterrand und alle @ueradern, so wie die Enden der Längsadern mit bei d. M. fast schwarzgrauen, bei d. W. dunkel rauchgrauen Säumen; diese Säumung ist bei d. M. ausgebreiteter, als bei d. W. und fliesst an der Flügelspitze bei, ersterem ganz zusammen. Randmal sehwarzbraun mit einem graugelblichen Fleckehen vor seinem Ende und mit schwärzlichgrauer Spitze. — Vaterland: Brusa (Mann). sp.4. Therena aurata. 5. — Üntergesicht überall hell goldgelb. behaart. Fühler schwarz, die bei- den ersten Glieder schwarzborstig. Die Haare auf dem: Ocellenhöcker und am hintern. Augenrande schwarz. — Behaarung des Thorax überall lang, auf ihm und auf dem Schildchen goldgelb, nicht ganz so licht wie am Köpfe; ausserdem sind 2 deutliche Längsstriemen auf dem Thorax. und das Schildchen goldgelb bestäubt. In 1 ei ie der Gegend vor der Flügelwurzel und am Hinterrande des Schildchens einige schwarze Borsten. Den vordern Theil des 2ten bis öten Hinterleibsringes nimmt eine tiefschwarze, sehr glänzende ‘Querbinde ein, auf welcher die Behaarung ebenfalls tiefschwarz ist; sie ist nur auf dem 2ten und 3ten Ringe in der Mitte ein wenig erweitert und auf jedem folgenden Ringe etwas schmäler als auf dem vorhergehenden; auf dem 6ten Ringe mag sie vielleicht auch vorhanden sein, ist dann aber bei dem vorliegenden Exemplare unter dem Hinterrande des öten Ringes versteckt. Bauch honiggelb; der Vordertheil jedes Ringes schwarz, was sich an den folgenden immer mehr ansbreitet, so dass an den letzten nur der Hinterrand gelb bleibt. Beine honiggelb, die Schienen etwas, die Füsse stark gebräunt; Schenkel mit langer goldgelblicher Behaarung. Flügel glasartig, kaum etwas wässrig graulich; Randmal hellbraun. — Grösse: 54 Lin. — Vaterland: Brusa (Mann). . sp.d. Lomatia inornata 6) X 9. — Tiefschwarz, überall mit langer gelblicher Behaarurg. Stirn bei d. M. sehr schmal, bei dem Weibchen erheblich breiter, schwarzhaarig, vorn mit ziemlich lebhafter gelber Be- haarung. Untergesicht gelblich behaart. Fühler schwarz, die beiden ersten Glieder mit schwarzer, doch das Iste auf seiner Unterseite ganz vorherrschend mit sehr langer gelber Behaarung. Behaarung des Thorax und Schildchens durchaus gelblich; auch die gelblichen Schüppchen sind gelblich behaart. Der sehr langen abste- henden gelblichen Behaarung des Hinterleibes sind vom 3ten Einschnitte an den Hinterecken hin lange schwarze Haare beigemengt, welche an jedem folgenden Ringe zahlreicher werden. In mancher Richtung schimmert die Behaarung des Hinterleibes etwas in das Weissliche. Bauch schwarz mit sehr schmutzig weisslichen Hinter- randssäumen und überaus sparsamer gelblicher Behaarung. — Beine schwarz mit gelblichem Filze. Flügel glasartig, von der Wurzel bis gegen die gewöhnliche @uerader hin mit deutlicher aber nicht dunkler Bräu- nung, welche sich daselbst ganz allmälig verliert; vor der Isten Längsader nimmt sie ein mehr gelbbräun- liches Ansehen an und zwischen der 3ten und 4ten Längsader ist sie etwas dunkler. Die Uebereinstimmung beider Geschlechter ist bei dieser Art grösser, als bei den andern. — Grösse d4—51 Lin. — Vaterland: Siemen (Rüppell). sp. 6. Anthrax punctum d- — Grundfarbe schwarz, nur der grösste Theil des Schildchens braunroth. Die Behaarung der Stirn, des Untergesichts und der Fühler vorherrschend schwarz. Fühler selbst schwarz, das 3te Glied sehr lang und spitz, an der Wurzel nur wenig verdickt. Die Behaarung des Thorax ist vorn gelbbraun, an den Seiten blass bräunlich ; auf der Oberseite scheint sie auch grösstentheils bräunlich gewesen zu sein; ebenso auf dem Schildchen. An den Brustseiten ist die Behaarung schwarz. Der Iste sehr verkürzte Leibesring hat an den Seiten fast weissliche Behaarung und ist am Hinterrande weisslich gewimpert. Auf den folgenden Ringen herrscht schwarze Behaaruug vor, doch so, dass gegen den Hinterrand hin fast schmutzig weissliche Behaarung sich zeigt, welche auf jedem folgenden Ringe ausgebreiteter ist und den letzten fast ganz bedeckt. Flügel an der Spitze glashell, sonst schwarz; die Grenze des Schwarzen läuft schwachwellenförmig, aber in gerader Richtung von der Mündung der 5ten Hinterrandszelle zur Mündung der Isten Längsader, so dass sie das besonders breite Hinterende der Diskoidalzelle frei lässt. Ein sehr auffallender grosser und scharf begrenzter glassheller Punkt liegt mitten in dem Schwarzen. Die Schüppchen sind schwarz gewimpert. Beine schwarz. — Grösse 54 Lin. — Vaterland: Italien. sp. 7. Anthrax hamifera ö F Q,— Aus der Verwandtschaft der A. bifasciata. — Kopf schwarz mit schwarzer Behaarung, zwischen welcher auf der Stirn nur sehr wenige, auf dem Untergesichte mehr gelbe Filzhärchen stehen. Fühler schwarzbraun, unterseits heller, besonders das 2te Glied; das 3te Glied an der Wurzel dick, dann linienförmig. Thorax schwarz, vorn mit gelbbrauner Behaarung, jederseits mit einer schnee- weissen Haarstrieme. Erster Leibesring an den Seiten weisshaarig, am Hinterrande von kurzen, sehr feinen schneeweissen Härchen äusserst dicht gewimpert; 2ter und 3ter Ring schwarz; der Hinterrand derselben mit Be ganz überaus kurzen bräunlichen Härchen; am Vorderrande des 3ten Ringes auch die Spur eines braunen Fil- zes; 4ter Ring weissfilzig, an den Seiten weisshaarig, am Hinterrande braunfilzig ; 5ter braunfilzig; 6ter braun- filzig, am Hinterrande weissfilzig; 7ter weissfilzig, nur an der iussersten Basis braunfilzig. Bauch schwärzlich mit graugelbem anliegendem Filze. Beine braun; die Wurzel der Vorderschenkel und das Ende der Füsse schwarz. Flügel braun, an Hinterrand und Spitze rein glasartig; die scharfabgeschnittene Grenze der braunen Färbung läuft durch die Mitte der beiden letzten Flügelzellen in gerader Richtung bis zum Hinterrande der kleinen Querader, schwingt sich dann um die Discoidalzelle bis zur 2ten der aus ihr entspringenden Adern, läuft von da bogenförmig wieder zurück bis zur 3ten Längsader, welche sie etwas vor der Wurzel der Spitzen- querader trifft, berührt hierauf mit einer kleinen Spitze die Iste Biegung der Spitzenquerader, zieht sich dann hinter die 2te Längsader zurück, tritt aber dann gleich wieder an dieselbe heran und begleitet sie bis zu ihrer Mündung; jenseit dieser Mündung findet sich am Flügelrande noch eine kleine mehr oder weniger deutlich gebräunte Stelle. In der Nähe seiner Grenze geht das Braune mehr in das Schwarze über. — Grösse 5} Lin. — Vaterland: Sibirien (Sedakoff). sp.8. Exoprosopa Helena 16) X Q@. — Aus der Sippe der Exopr. Stymphalis, Harpyia u. s. w. — Tiefschwarz. Kopf braungelb, auf dem Scheitel und Hinterkopf schwärzlich, überall mit prachtvollem, dunkel- goldgelbem Filze bedeckt Die beiden ersten Fühlerglieder dunkelgelb mit goldgelber Behaarung; das 3te Glied dunkelbraun, lang und schmal mit langem, 2gliedrigem Griffel. Thorax schwarz, obenauf mit schwarzer, schuppenartiger Behaarung; vorn und an den Seiten ist er dicht mit dunkelgoldgelber Behaarung besetzt; die- selbe Farbe hat die Behaarung der Brustseiten und Hüften. Schildchen dunkelbraun mit schwarzer schuppen- förmiger Behaarung; am Hinterrande desselben stehen, wie auf dem Thorax vor und hinter der Flügelwurzel, schwarze Borsten. Hinterleib tiefschwarz, die Oberseite hat jederseits eine gleichmässig breite, im schönsten Goldglanz strahlende Längsbinde; der zwischen diesen Binden liegende lanzettförmige Mittelraum ist mit tief- schwarzen schuppenförmigen und mit gewöhnlichen schwarzen Härchen bekleidet; der ganze Seiten- und Hin- terrand des Hinterleibes ist von dunkelgoldgelben Haaren dicht gebartet. Bauch mit goldgelbem Filze, welcher auf dem Mittelstriche und an den Einschnitten am dichtesten ist, und mit kurzer goldgelber Behaarung. Beine dunkelgelb mit dunkelgoldgelbem Filze; Füsse gegen das Ende hin dunkelbraun. — Flügel schwarz mit dem prachtvollsten stahlblauen Glanze, welcher an allen Adern schmale purpurviolettschimmernde Säume übrig lässt. — Grösse 7—8 Lin. — Vaterland: Nubien (Rüppell). sp. 9. Exoprosopa Gebleri d. — Zu derselben Sippe, wie die vorige; der bis nach dem östlichen Sibirien reichenden Anthr. occulta sehr ähnlich, aber durch die Abweichung im Flügelgeäder sogleich zu unter- scheiden. — Kopf schwarz mit braunem Filze auf dem Untergesichte, dem grössten Theil der Stirn und am Hinterkopfe. Fühler schwarz; 3tes Glied lang und schlank, mit langem 2gliedrigem Griffel. Thorax schwarz; Schildchen schwarz mit brauner Spitze. Die Behaarung des Thorax bräunlich, doch auf der Mitte mit so viel schwarzen Härchen untermischt, dass sie vorherrschend schwarz ist. Auch auf dem Schildchen ist sie vor- herrschend schwarz. Hinterleib durchaus schwarz; der Iste Ring mit bräunlicher Behaarung; der 2te Ring schwarz beschuppt; der 3te mit sandfarbigen Schuppenhärchen; der Hinterrand desselben und die beiden fol- genden Ringe sind wieder schwarz beschuppt; die beiden letzten Ringe haben weisse schuppenförmige Härchen, am Hinterrande jedoch schwarze. Die Behaarung des Seitenrandes ist an den beiden ersten Ringen bräunlich, am 3ten sandfarbig, an den folgenden schwarz. Bauch auf der Mitte und an den Einschnitten mit weisslicher, fast filzartiger Behaarung, Beine schwarz, die Behaarung derselben ebenfalls schwarz. Flügel glasartig, an Wurzel und Vorderrande in grosser Ausdehnung geschwärzt, welche Färbung sich ganz allmälig verwäscht, Vaterland: angeblich Barnaul (Gebler). ie sp. 10. Exoprosopa serpentata & Q. Flügelgeäder wie bei den Europäischen Arten, aber die Iste Hinterrandszelle ziemlich weit vor dem Flügelrande geschlossen. — Schwarz mit schwarzer, auf dem grössten Theile des Thorax mit gelbbrauner Behaarung. Untergesicht sehr spitz kegelförmig mit düstergoldgelbem Filze. Die Stirn hat unter der schwarzen Behaarung ebenfalls sparsamen goldgelben Filz. — Fühler schwarz; 3tes Glied kurz lanzettförmig mit ziemlich langem 2gliedrigem Griffel. Auf jedem Ringe des schwarzbehaarten Hinterleibes bilden schuppenförmige Härchen eine schmale braune Binde. Bauch schwarz, gleissend. Beine. schwarz, Schienen braun. Flügel glasartig mit starker grauer Trübung und ausgebreiteter schwarzer Zeichnung; die ziemlich unregelmässige Grenze des Schwarzen läuft vom Hinterwinkel schräg nach der Mündung der Isten Längsader, verbindet sich durch einen die Breite zwischen der 3ten und 4ten Längsader einnehmenden Balken mit einer ansehnlichen schwarzen schlangenförmigen Binde, welche vom Vorderrande ununterbrochen über die Spitzenquerader und die hintere @uerader läuft, auf deren Ende sie abbricht; ausserdem liegt mit dem Haupt- theil des Schwarzen zusammenkängend ein grosser schwarzer Punkt da, wo von der 2ten' Längsader die für die Exoprosopa-Arten charakteristische @uerader abgeht; ein ähnlicher liegt auf der zweiten Längsader nahe an der Mündung, ein kleinerer auf dem Ende der geschlossenen ersten Hinterrandszelle. — Grösse: 3? —41 Lin. — Vaterland: Nubien (Rü ppell). sp. 11. Heteropogon Manni Q. — In Grösse, Färbung und in allen Körperverhältnissen dem Heterop. scoparius so ähnlich, dass er ohne genauere Untersuchung überaus leicht mit ihm verwechselt werden kann. Er unterscheidet sich von ihm dadurch, dass die Oberseite des Thorax nicht mit dichter, feiner abstehender, sondern mit zerstreuter grober anliegender Behaarung bedeckt ist, wodurch er sich dem Heteropogon suceinctus mehr nähert; von diesem unterscheidet er sich durch seine viel geringere Grösse, die einfarbig schwarzen Flügel, die viel grössere Schlankheit der Beine und die ausschliesslich schwarze Farbe der auf Thorax und Schildchen stehenden Borsten, welche bei jenem gelblich sind. — Grösse: 51 Lin. — Vaterland: Brusa (Mann). sp. 12. Stichopogon barbıstrellus d- So gross wie kleine Exemplare von Stichopogon tener, der sich von ihm: indessen leicht durch das schneeweisse Untergesicht, die vollkommen glasartigen Flügel und die sehr abweichende Zeichnung des Hinterleibes unterscheidet. — Stirn braun bestäubt. Untergesicht gelblich bronze- braun, ohne Glanz, mit einigen gelblichen Härchen. Knebelbart vollkommen schirmförmig, entweder von der Farbe des Untergesichts oder dunkler braun, nicht selten fast schwarz. Oberseite des Thorax braun mit dunk- lern: Flecken; die Hinterecken und ein Theil. des Schildchens heller bestäubt. Brustseiten graulich weiss. Hin- terleib tiefschwarz, glänzend, nach den Seiten hin glanzlos; auf dem Isten Ringe jederseits ein in der Hinter- ecke liegender grauweisslicher Fleck von dreieckiger Gestalt, dessen Spitze ziemlich weit nach Innen reicht: die 4 folgenden Ringe haben einen ziemlich breiten grauen Seitenrand, welcher zuweilen zum Theil verdüstert ist; ausserdem ist der Hinterrand dieser Ringe schneeweiss gesäumt, doch verschmälert sich der Saum derselben nach der Mitte hin so, dass er daselbst gewöhnlich nur am 2ten, selten auch am 3ten Ringe als überaus feine weisse Linie kennbar bleibt; auf dem 4ten und 5ten Ringe verschwindet er bald ganz; der 6te und: Tte Ring sind ganz schwarz; der Ste Ring sammt den den 9ten Ring bildenden Genitalien weissgraulich. Beine schwarz mit dichter weisslicher Bestäubung; die Wurzel des Isten Fussgliedes, zuweilen auch die Wurzel der Hinter- schienen röthlich. Die Härchen und Borsten der Beine sind: durchaus weiss. Flügel glasartig mit sehr deut- licher graubräunlicher Trübung. Mit kleinen Exemplaren von Stichopogon sealiger wird man ihn nicht: verwech- seln, wenn 'man bedenkt, dass bei diesem die Fühler rothgelblich, der: Hinterleib ganz anders gezeichnet und gefärbt, die Beine viel plumper sind; ausserdem stehen bei ihm auch die Mündungen der beiden Aeste der Gabelader weiter von einander ab. — Grösse: 2 Lin. — Vaterland: Ungarn (Frivalsdky). — = sp. 15. Prom uchns mustela d- — Körper, Beine und Flügel schlanker als bei Prom. leoninus. Grund«- farbe des Körpers schwarz; Beine gelbbraun, alle Schenkel obenauf schwarz. Untergesicht mit etwas schmutzig ochergelblicher Bestäubung. Knebelbart am Mundrande ochergelblich, weiter hinauf schwarz; über ihm das ganze Untergesicht mit dichter ochergelblicher Behaarung. Die beiden ersten Fühlerglieder schwarzborstig. Behaarung der Stirn grösstentheils schwarz. Backenbart rostgelblich; die Behaarung des Hinterkopfs gelb- graulich. Die zarte, aber dichte Behaarung der Oberseite des Thorax ist schwarz, an seinem Vorder- und Hinterrande gelbgraulich, Auf dem Hinterrande des Thorax stehen zwischen der Behaarung längere schwarze Borsten. Schildchen mit graugelblicher Behaarung, am Hinterrande mit einigen schwarzen Borsten. Hinterleib mit langer graugelblicher, nach hinten hin mit mehr ochergelblicher Behaarung, welche aufden vordern Ringen die Grundfarbe weniger verdeckt; am Hlinterende des 3ten und an den Seiten des 4ten Ringes stehen auch schwarze Haare; bei manchen Exemplaren sind diese Stellen ganz und gar schwarzhaarig. Männliche Genita- lien noch kleiner und schmaler als bei Prom. trichonotus, obenauf mit einem Büschel weisser Haare. Beine gelbbraun, fast honiggelb, alle Schenkel ihrer ganzen Länge nach auf der Oberseite schwarz. Behaarung der Schenkel graugelblich; auf der Unterseite aller Schenkel, sowie auf der Spitze der Vorder- und Mittelschenkel ist sie schwarz; die Behaarung aller Schienen und die der Vorderfüsse rostgelb; die Mittel- und Hinterfüsse dunkler braun, die Spitze der einzelnen Glieder schwärzlich; die Behaarung derselben schwarz. — Flügel schmal und lang, glasartig mit der sehr undeutlichen Spur eines ganz blass blauen Schimmers; die Querader, welche den Hinterast der Gabelader mit der darauf folgenden Längsader verbindet, ist von der Mündung die- ser letztern ein wenig weiter entfernt als von der gewöhnlichen Querader. — Grösse: 103—11 Lin. — Vaterland: Beyruth, wo er durch den K. K. öster. Generalconsul Herrn G@ödl entdeckt wurde, dessen aufopfernder Eifer für die Naturwissenschaften zur Kenntniss der Fauna jener Gegenden so erfolgreich wirkt. sp. 14. Promachus reetangularis & FF O0. — Aus der Verwandtschaft des Prom. maculatus, aber kleiner und weissgrauer. Grundfarbe des Körpers schwarz, grösstentheils durch weissgraue Bestäubung ver- deckt. Grundfarbe der Beine vorherrschend gelbroth. Der zarte aber dichte, sich bis zu den Fühlern hinauf- ziehende Knebelbart sammt dem Backenbart und der ganzen übrigen Behaarung des Kopfs weiss. Dieselbe Farbe hat der Borstenkranz des Hinterkopfs; nur an den Tastern und vorn an den Seiten der Stirn finden sich zuweilen auch einige’ schwarze Haare. Fühler schwärzlichbraun, obenauf mit schwarzen Borstchen, unter- seits weisshaarig. Bestäubung des Thorax an den Seiten graulichweiss, oben etwas grauer mit braungrauen nicht sehr scharf begrenzten Striemen; Mittelstrieme doppelt; Schulterstrieme fehlt; das keilförmige Fleckchen hinter der Seitenstrieme deutlich und scharf begrenzt. Die Behaarung der Oberseite des Thorax besteht aus kurzen, zerstreuten, abstehenden Borstchen; auf dem Collare, ganz am Seitenrande und auf dem Hinterrande der Oberseite steht zartere weissliche Behaarung; Brustseiten weissbehaart; Schildchen mit langer weisslicher Behaarung und weisslichen Borsten am Hinterrande, unter denen sich nur selten einzelne schwarze finden. Hinterleib mit weisslicher, zerstreuter, etwas sparsamer, nach hinten hin immer kürzer werdender Behaarung; seine Farbe ist weissgraulich; auf jedem Ringe liegt ein grosser ziemlich tiefschwarzer Fleck von rechteckiger Gestalt, welcher nur einen breiten Seitenrand und einen etwas schmälern Hinterrand von der grauweissen Fär- bung übrig lässt; dieser Hinterrand ist auf jedem folgenden Ringe schmäler und verschwindet auf dem 7ten Ringe ganz. Der kurze Ste Ring ist ganz und gar schwarz; unterseits erweitert sich sein Hlinterrand in einen stumpfen, schwarzbehaarten Zipfel; auch auf den schwarzen Flecken der Oberseite findet sich einige schwarze Behaarung. Die schwarzen männlichen Genitalien sind von mittlerer Grösse, etwas niedergedrückt, hinten stumpf, obenauf mit einem äusserst dichten Büschel schneeweisser Haare bedeckt. Der Ste Hinterleibsring ist bei dem Weibchen glänzend schwarz, die schwarze Legröhre überaus kurz. Die Beine sind von einer ange- * 1 > ie nehmen gelbrothen Farbe; die Schenkel haben alle obenauf eine schwarze Strieme, welche die beiden letzten Drittheile derselben einnimmt; die Spitze der Schienen und alle Füsse sind geschwärzt, doch letztere oft nur an der Spitze der einzelnen Glieder. Die Behaarung der Beine ist kurz und ziemlich anliegend, nur auf der Unterseite der Schenkel sehr lang und abstehend, überall weiss. Die Stachelborsten sind vorherrschend schwarz, doch finden sich hin und wieder auch weissliche. Flügel glasartig ohne alle Trübung; die kleine @uerader, welche den Hinterast der Gabelader mit der darauf folgenden Längsader verbindet, liegt der Mündung dieser letzteren erheblich näher, als der kleinen @uerader. — Grösse: 10 Lin. — Vaterland: Massaua (Rüppell.) sp. 15. Promachus Rueppelli Q. — Der vorigen Art in der Färbung wohl ähnlich, aber sonst sehr wesentlich verschieden. — Grundfarbe des Körpers schwarz, etwas in das Braune übergehend, grössten- theils von grauweisslicher Bestäubung verdeckt. Kopf etwas kleiner; Untergesicht und Stirn etwas schmäler, als bei den nächstverwandten Arten; Untergesicht weisslich mit etwas sparsamen weislichem Knebelbarte; auch über demselben bis gegen die Fühler hin mit ziemlich langen zerstreuten weissen Haaren. . Backenbart, Be- haarung des Hinterkopfs und der Stirn weiss; der Borstenkranz schwarz. Thorax graubestäubt; die Mittel- strieme vorn sehr breit; der beide Theile derselben trennende Keil und der äussere Saum jedes Theiles von düster brauner Farbe; Schulterstrieme nur angedeutet; die Seitenstriemen bestehen aus 2 Flecken, hinter denen sich noch ein dunkles keilförmiges Fleckchen findet. Die Behaarung auf der Oberseite des Thorax besteht aus sehr kurzen abstehenden schwarzen Borstchen, die vorn dichter stehen, nach hinten hin länger werden und daselbst mit langen schwarzen Borsten untermengt sind. Auf dem Collare ist die Behaarung grösstentheils weisslich, die Borsten aber schwarz. Ganz am Vorderrande des Thorax, an den Seiten und am Hinterrande stehen auch zarte weisse Härchen, die jedoch wenig bemerkbar sind. Die Behaarung an den Brustseiten ist weisslich. Schildchen grauweislich bestäubt, mit weisslicher Behaarung und schwarzen Borsten am Hinterrande. Hinterleib grauweisslich, auf dem 3ten und jedem folgenden Ringe mit einem grossen tief schwarzen matten Flecken, welcher nur den Seiten- nnd Hinterrand freilässt und deutlich abgerundete Hinterecken. hat. Die sparsame und verhältnissmässig kurze Behaarung des Hinterleibes ist auf der grauweislichen Färbung weiss, auf den schwarzen Flecken schwarz; der 7te Ring ist von matter, etwas braunschwarzer Farbe; der 8te und die beiden folgenden Ringe, welche die sehr kurze Legröhre bilden, sind glänzend pechschwarz. Beine für eine Art gegenwärtiger Gattung schlank. Schenkel schwarz, an der Spitze auf der Unterseite braun. Schie- nen rothgelb mit schwarzbrauner Spitze; Füsse dunkelbraun; die kurze anliegende Behaarung der Beine weiss, auf der Unterseite der Vorder- und Mittelschenkel länger und abstehend, auf den Füssen grösstentheils schwarz. Die Stachelborsten, deren sich auch auf der Unterseite der Hinterschenkel finden, sämmtlich schwarz. Flügel glasartig, doch mit einem braunen Farbentone, der sich besonders gegen die Flügelspitze hin bemerkbar macht; zwischen der 2ten Längsader und dem Vorderast der Gabelader, so wie zwischen den beiden Aesten der Gabelader ein langer grauer Streif; die Querader, welche den Hinterast der Gabelader mit der folgenden Längsader verbindet, steht dem Flügelrande fast noch einmal so nahe, als der gewöhnlichen Querader. — Grösse: 10 Lin. — Vater- land: Massaua (Rüppell.) sp. 16. Lophonotus albiciliatus [6 N Q.— Zur Abth.B.b. 1. nach der von mir im 3ten Theile der Linnäa gegebenen Eintheilung, — Dem Loph. spiniger am ähnlichsten, doch kleiner als die kleinsten Exem- plare von diesem. Untergesichtshöcker sehr gross; Knebelbart schwarz, am Mundrande weisslich. Das lte Fühlerglied unterseits mit besonders langen schwarzen Haaren. Behaarung der Stirn schmutzig weisslich, auf dem Ocellenhöcker schwarze Borsten. Backenbart weiss; Behaarung des Hinterkopfs schmutzig weisslich, ebenso der Borstenkranz, in dem sich indessen zuweilen auch einzelne schwarze Borsten finden. Oberseite des Thorax grau mit schmaler brauner, kaum getheilter Mittelstrieme; von der Schulterstrieme ist nur das obere = Ende sichtbar, welches ein sehr deutliches hochliegendes Fleckchen bildet; das keilfürmige Fleckchen hinter der aus 2 Flecken gebildeten Seitenstrieme sehr deutlich. Die eigentliche Behaarung der Oberseite des Thorax ist sehr sparsam und grösstentheils weisslich; die zahlreichen Borsten derselben reichen bis ganz vorn hin; vorn sind sie vorherrschend schwarz, hinten vorherrschend schmutzig weisslich. Der graue Hinterleib hat schmutzig weissliche, auf dem Mittelstriche schwarze Behaarung und vor den Einschnitten starke schmutzig weissliche Borsten; der letzte Abschnitt des männlichen Hinterleibs ist zwar nur wenig erweitert, aber von sehr dicht stehenden weisslichen Haaren auffallend gewimpert; Haltzange etwas kurz, völlig gerade, weisslich behaart; ebenso die untern Lamellen, welche ein schmächtig auslaufendes Ende haben. Die Legröhre des Weibchens ist viel breiter als bei Loph. setiger, aber etwas schmäler als bei Loph. spiniger, auch hat das End- lamellchen eine zahnförmige Spitze; die Behaarung der Legröhre ist weisslich und auf der Unterseite derselben verhältnissmässig lang. Beine schwarz, nur die Knie in äusserst geringer Ausdehnung heller. Die Stachelbor- sten zahlreich, vorherrschend weisslich; auf der Unterseite der Vorderschenkel bei beiden Geschlechtern eine Reihe langer steifer Borsten von weisslicher Farbe, darunter hin und wieder auch eine schwarze. Flügel glas- artig mit graulichem Farbentone; an der Spitze zeigt sich eine äusserst schwache graue Trübung, deren Grenze aber trotz dem deutlicher als bei Loph. spiniger zu erkennen ist. — Grösse: 51—55 Lin. — Vaterland: angeb- lich Aegypten. — sp. 17. Lophonotus macropterus d g o2 — Zu Abth. B.b. 2. — Grundfarbe überall schwarz, zum Theil von graugelber Bestäubung überdeckt. Untergesicht gelblich, der starke Knebelbart unten rost- gelblich oder fast goldgelb, oben schwarz. Die beiden ersten Fühlerglieder und die Stirn mit steifen schwar- zen Haaren. Backenbart und Behaarung des Hinterkopfes graugelblich. Der Borsten-Kranz schwarz. Die Thoraxstriemen gross, tiefschwarz; die Mittelstrieme, welche kaum die Spur einer Theilung zeigt, erreicht in ziemlicher Breite das Hinterende des Thorax; die beiden die Seitenstriemen bildenden Flecke mehr oder we- niger vollständig verbunden, mit dem hintersten derselben hängt auch das keilförmige Fleckchen ziemlich voll- ständig zusammen. Die schwarze Behaarung der Oberseite ist von geringer Dichte; die längern schwarzen Borsten reichen nicht bis ganz zum Vorderrande. Schildchen mit graugelblicher Behaarung und schwarzen Borsten am Hinterrande. Der Hinterleib mit graubräunlicher Bestäubung; auf jedem Ringe ein grosser schwar- zer Fleck mit schlackenblauem Glanze; dieser Fleck bleibt auf allen Ringen vom Seitenrande ziemlich entfernt und erreicht auf den vordern Ringen auch Vorder- und Hinterrand nicht ganz, was dagegen auf den hintern Ringen der Fall ist. Die graugelbliche Behaarung des Hinterleibes ist sparsam, an der Wurzel, an den Seiten und am Bauche aber verhältnissmässig lang, auf der Mitte der Oberseite zum Theil schwarz. Die glänzend schwarzen Genitalien des Männchens verhältnissmässig klein und schmal; die Haltzange ziemlich schlank, Hin- terrand ganz und ziemlich gerade abgeschnitten; Unterecke desselben abwärts gezogen. Die Legröhre d. W. dreieckig, spitz; das Unterstück derselben sehr lang zugespitzt; Endlamellchen frei, ziemlich schlank. Beine schlank, durchaus tiefschwarz; die Schenkel haben unterseits lange abstehende Behaarung, welche an den vor- dersten schwarz, an den andern gelblich ist; Stachelborsten ohne Ausnahme schwarz. An den Vorder- und Hin- terbeinen ist die Innenseite der Schienen und die Fusssohle mit brennend rothgelbem Filze bedeckt. Flügel- spitze mit braungrauer Trübung, welche sich daselbst dem Flügelrande und den Längsadern vollständig anschliesst, in den Submarginalzellen weit hinaufreicht, daselbst und in den Hinterrandszellen sich von den Längsadern ablöst. Bei dem Männchen sind die Flügel viel breiter als bei dem Weibchen und der Vorder- rand derselben vor seinem Ende stark erweitert. — Grösse: 71—72 Lin. — Vaterland: Nubien (Rüppell). sp. 18. Lephonotus praemorsus 3 X Q. — Abth.B.b.2. — Eine ausgezeichnete und leicht kennt- liche Art. Schwarz mit gelblichaschgrauer Bestäubung. Untergesicht graugelblich mit sehr grossem, weit = Mike hinaufreichendem, aber etwas schmalem Untergesichtshöcker, dessen Firste schwarz gefärbt ist. Der weit hinauf reichende Knebelbart ist schwarz, ganz unten und am Mundrande mit weissen Haaren. Das erste Fühlerglied unterseits mit langen schwarzen Borsten, Stirn schwarzhaarig, Ocellenhöcker schwarzborstig. Behaarung des Hinterkopfs schmutzig gelblich; Borstenkranz von derselben Farbe mit mehr oder weniger schwarzen Borsten untermengt. Mittelstrieme des Thorax schwarz, durch eine graue Linie mehr oder weniger deutlich getheilt, weit vor dem Schildchen spitz endigend; hinter ihr noch ein mehr oder weniger deutliches Längsstrichelchen ; von der Schulterstrieme ist das obere Ende vorhanden, was ein sehr deutliches hochliegendes schwarzes Fleck- chen bildet: die Flecke, welche die Seitenstrieme bilden, sind nicht sehr gross und minder dunkel; hinter ih- nen noch ein schmales Strichelchen. Behaarung des Thorax lang, zart, schwarz, nur hinten weisslich, die lan- gen Borstrn reichen bis ganz vornhin, sind schwarz, doch in der Gegend der Flügelwurzel und auf dem Hin- terende des Thorax grösstentheils oder ausnahmlos schmutzig weisslich; letztere Farbe haben auch die Behaa- rung des Schildchens und die sparsamen und schwachen Borsten am Hinterrande desselben, doch sind diese zu- weilen auch schwarz. Ilinterleib grau; wenn man ihn ganz von vorn her beleuchtet nur mit schwärzlichen Rückenflecken, welche sich bei mehr von oben einfallender Beleuchtung zu grossen, fast halbkreisförmigen Flecken von etwas hellerer Farbe ausdehnen. Die Spur einer schwärzlichen Rückenlinie bleibt, wenigstens bei dem Weibchen, fast in jeder Richtung sichtbar; auch ist daselbst die Behaarung schwarz. Die längern Haare (les Hinterleibs sind ‘selbst am Bauche rauh und von schmutzig weisslicher Farbe. Die schwarzen Genitalien des Männchens sind nicht sehr gross, hinten ein wenig gerundet; Haltzange völlig gerade, von gleichmässiger Breite, der Hinterrand mit tiefem Einschnitte; die untern Lamellen am Ende abgestutzt, wie abgebissen. Die Legröhre des Weibchen ist breit und plump; das Unterstück breit, ziemlich lang, am Ende stumpf; die End- lamellchen sind eiförmig mit kleiner Stachelspitze und haben eine ziemlich eingekeilte Lage. Die Behaarung der Genitalien ist bei d. M. gewöhnlich durchweg weisslich; bei d. W. finden sich auf der Oberseite derselben auch schwarze Härchen. Beine durchaus schwarz; die Behaarung und die zahlreichen Borsten derselben ganz vorherrschend schmutzig weisslich, nur an den Füssen und zuweilen an den Vorderschienen ein Theil der Bor- sten schwarz; auf der Unterseite der Vorderschenkel stehen bei beiden Geschlechtern keine Borsten, sondern lange gerade abstehende Haare von gelblichweisser Farbe, unter denen sich wohl hin und wieder ein schwarzes findet. Flügel rein glasartig, die Spitze grau getrübt; diese Trübung schliesst sich dem Flügelrande und den Längsadern vollständig an, reicht bis gegen das Ende der 2ten Unterrandszelle, erstreckt sich in den beiden ihr vorangehenden Zellen streifenartig weiter, füllt die beiden auf sie folgenden ersten Hinterrandszellen nicht ganz und verschwindet auf dem Hinterwinkel der 3ten Hinterrandszelle. — Die Färbung der hellen Haare und Borsten ändert vom Weisslichen bis in das schmutzig Fahlgelbliche ab. — Grösse: 7 Lin. — Vaterland: Un- garn (Frivaldsky), Oesterreich (Schiener). sp. 19. Lophonoius bimucronatus 5 $° 9. — Abth. B. b. 2. — Den verwandten Arten, be- sonders Loph. tricuspis sehr ähnlich, aber an dem ganz eigenthümlichen Bau des männlichen Haltorgans leicht zu erkennen. — Untergesichtshöcker gross; Knebelbart schwarz, unten und am Mundrande schmutzig weiss- gelblich. Unterseite des Iten Fühlerglieds mit schwarzen, besonders langen, borstenartigen Haaren. Stirn schwarz- haarig; der grosse Ocellenhöcker schwarzborstig. Backenbart und Behaarung des Hinterkopfs schmutzig weiss- gelblich; Borstenkranz oben schwarz. Oberseite des Thorax aschgrau, zuweilen mehr bräunlichgrau; die dun- kelbraune Mittelstrieme nicht sehr breit, meist deutlich längsgetheilt; von der Schulterstrieme istnur das Ober- ende vorhanden, welches ein hochliegendes dunkles Fleckchen bildet; Seitenstriemen weniger dunkel und we- niger scharf begrenzt; ebenso das keilförmige Strichelchen hinter denselben, welches weiter nach hinten und innen liegt, als bei den meisten andern Arten. Die sehr langen und dichtstehenden, aber feinen Borsten auf u pn nn nn a der Oberseite des Thorax reichen ganz bis vornhin und sind vorherrschend schwarz, doch stehen in der Gegend der Flügelwurzel stets, gegen den Hinterrand des Thorax hin häufig viel schmutzig weissgelbliche Borsten. An den Seiten des Hinterleibes, vor den Einschnitten und am Bauche stehen weissgelbliche Borsten auf kleinen glänzendschwarzen Punkten. Der Hinterrand des letzten Leibesringes des Männchen ist auf der Unterseite kaum erweitert, aber schopflörmig behaart; die Behaarung ist gewöhnlich in der Mitte schwarz, nach den Sei- ten hin fahl, zuweilen ganz schwarz, selten ganz fahl. Die Haltzange ist nicht sehr gross, ganz gerade, gegen das Ende hin verschmälert, der sehr schmale Hinterrand durch eine kleine Bucht tief ausgeschnitten. Die un- tern Lamellen sind kaum halb so lang als die Haltzange und laufen am Ende in eine kurze, scharfe Stachel- spitze aus. Die Behaarung der Genitalien ist ganz vorherrschend schmutzig weisslich. Die Legröhre d. W. ist breit und etwas stumpf, am Ende stets etwas klaffend. Die Beine sind durchaus schwarz und ziemlich glän- zend; die zahlreichen Stachelborsten schmutzig weisslich, am Ende der Füsse schwarz; selten findet sich gegen das Ende der Schienen oder an der Aussenseite der Vorderschienen ein oder die andere schwarze Borste; die langen, wegstehenden, schmutzig weisslichen, sehr steifen Haare, welche sich auf der Unterseite aller Schenkel finden, sind an den Vorderschenkeln am dichtesten, aber auch am schwächsten und mit schwarzen Haaren un- termischt, bei d. M. dichter als bei d. W. — Flügel glasartig; die Spitze mit sehr deutlicher und scharfbegrenz- ter grauer Trübung, welche sich dem Flügelrande und den Längsadern vollständig anschliesst. — Grösse: 44—6 Lin. — Vaterland: Schlesien, Oesterreich, Ungarn. — ° sp. 20. Lophonotus stylifer 16) g 9. — Abth. B. b. 2. — Durch den Bau der äussern Geni- talien von den ähnlichen Arten dieser Abtheilung leicht zu unterscheiden. — Untergesichtshöcker gross; Kne- belbart schwarz, in der Mitte und unten schmutzig rostgelblich. Behaarung der 2 ersten Fühlerglieder, der Stirn und des Ocellenhöckers schwarz. Backenbart schmutzig rostgelblich; Behaarung des Hinterkopfs lichter; Borstenkranz oben schwarz. Mittelstrieme des Thorax von mittelmässiger Breite, längsgetheilt, sehr dunkel- braun. Das Oberende der Schulterstrieme als dunkles Fleckchen vorhanden; Seitenstriemen lichter; das keil- förmige Strichelchen hinter derselben wieder dunkler; die ziemlich langen aber nicht sehr starken Borsten des Thorax reichen bis vornhin, wo sie haarartig werden und auf der Mittellinie ziemlich dicht stehen; sie sind schwarz, nur in der Gegend der Flügelwurzel und am Hinterrande des Thorax zum Theil weisslich gelblich. Der aschgraue Hinterleib zeigt ganz von vorn beleuchtet keine deutliche Zeichnung. Die Unterseite des letz- ten Hinterleibsabschnitts des Männchen ist tiefschwarz und glänzend; die Haltzange ganz gerade, von der Seite gesehen conisch zugespitzt, von oben gesehen ziemlich schmal; der äusserst kurze Spitzenrand hat einen kleinen, aber scharfen Ausschnitt; die untern Lamellen laufen in eine lange griffelförmige Spitze aus. Die Be- haarung der Genitalien d. M. ist ziemlich rauh, auf der Oberseite der Haltzange vorherrschend schwarz, sonst schmutzig weissgelblich. Die Legröhre ist von mässiger Breite und mittlerer Länge, sehr gleichmässig von beiden Seiten zugespitzt; das 2te Oberstück ist reichlich doppelt so lang als breit, an der Wurzel unpunktirt; das spitzig zulaufende Unterstück reicht bis zur Mitte der Endlamellchen und ist nur an seiner äussersten Spitze punktirt; die eiförmigen Endlamellchen sind am Ende etwas spitz und haben eine eingekeilte Lage. Beine durchaus schwarz mit schmutzig weissgelblicher Behaarung. Stachelborsten ziemlich zahlreich, schmutzig weiss- lich, an der Aussenseite der Vorder- und Mittelschienen und am Ende der Füsse schwarz; Unterseite der Schenkel ziemlich dicht mit abstehenden, schmutzig weissgelblichen Haaren besetzt. Flügel glasartig mit grau- braunem Farbentone; die Adern an der Wurzel bräunlich rostgelb, weiterhin braun; die ziemlich starke graue Trübung derselben hat eine äusserst grosse Ausbreitung und schliesst sich dem Flügelrande, sowie in dessen Nähe den Längsadern vollständig an. — Grösse: 6-8 Lin. — Vaterland: Schlesien, Oesterreich (Schiner). sp. 21. Lophonotus hamulatus 5 X 2. — Abth. B. b. 2. — Unter den kleinsten Arten; aus 2 —— der Verwandtschaft des Loph. bifurceus und des sogleich zu beschreibenden Loph. eochleatus, von beiden durch ganz schwarze Beine, erheblich grössern Untergesichtshöcker und den sehr abweichenden Bau der männlichen Genitalien leicht zu unterscheiden; mit einer andern Art gar nicht zu verwechseln. — Untergesichtshöcker gross. Knebelbart schwarz, unten und am Mundrande rostgelblich. Behaarung der beiden ersten Fühlerglie- der, der Stirn und des Ocellenhöckers schwarz; Backenbart und Behaarung des Hinterkopfs fahlgelblich, der Borstenkranz oben schwarz. Die scharfbegrenzte, nicht sehr breite Mittelstrieme des Thorax sehr dunkelbraun, deutlich getheilt; das Oberende der Schulterstrieme als sehr deutliches Fleckchen vorhanden; dieaus 2 Flecken bestehende Seitenstrieme und das keilförmige Fleckchen hinter ihr viel weniger dunkel. Borsten des Thorax sehr lang, schwarz, nur in der Gegend der Flügelwurzel und am Hinterrande des Thorax finden sich fahlgelb- liche; sie reichen bis ganz vorn hin, sind aber auf der Mittellinie viel kürzer und haarartig. Der gelblich aschgraue Hinterleib zeigt ganz von vorn beleuchtet keine deutliche Zeichnung; vor den Einschnitten und am Seitenrande stehen fahlgelbliche Borsten; auch die fahlgelblichen Haare am Bauche sind sehr stark, doch nicht eigentlich borstenartig. Die Unterseite des letzten Abschnitts des männlichen Hinterleibs hat am Hinterrande eine schopfartige Bewimperung von schmutzig rostgelblichen Härchen. Die männlichen Genitalien sind glän- zend schwarz, die Haltzange schmal, nicht ganz gerade, sondern etwas nach oben gekrümmt; am Ende trägt sie ein kurzes, hakenförmiges, aufwärts gekrümmtes Zähnchen; die Behaarung derselben ist ziemlich lang, vor- herrschend schwarz, doch finden sich auf der Unterseite derselben auch fahlgelbliche Haare; die untern La- mellen sind zugespitzt, etwas aufwärts gekrümmt, am Ende selbst stumpf, auf ihrer Unterseite tragen sie einen langen Schopf rostgelblicher, zuweilen fast fahlbräunlicher Haare. Die Legröhre ist breit und kurz; das Unter- stück derselben ist indessen viel schmäler als bei Loph. bifureus und merklich schmäler als bei Loph. eochleatus, auch hat es am Ende keine so deutliche Behaarung, wie bei jenen; die Endlamellchen sind am Ende stumpfer als bei den genannten Arten. — Beine durchaus schwarz, ziemlich glänzend; die kurze Behaarung derselben ist auf der Oberseite der Schenkel und auf der Aussenseite der Schienen zum Theil schwarz; die Stachelbor- sten pflegen an der Aussenseite der Vorder- und Mittelschienen und auf den letzten Fussgliedern schwarz zu sein, sonst sind sie ohne Ausnahme schmutzig gelbweisslich; die Unterseite der Schenkel hat abstehende gelb- lich weisse oder gelbliche Behaarung. — Flügel glasartig mit sehr schwacher, aber überaus ausgedehnter grauer Trübung, welche sich dem Flügelrande und an Spitze und Hinterrande auch den Längsadern anschliesst. — Grösse: 4—5 Lin. — Vaterland: Mont Serrat, Perpignan (v. Kiesenwetter). sp. 22. Lophonotus cochleatus 6 & 9. — Dem Loph. bifurcus so überaus ähnlich, dass eine Angabe der Unterschiede zur Kenntlichmachung der Art ausreichen wird. Untergesichtshöcker nur wenig grös- ser; dieschwarze Behaarung auf der Unterseite des letzten Fühlergliedes länger; die Borsten des Thorax etwas länger; Haltzange kleiner und schmäler; die Oberecke des Hinterrandes kürzer und stumpfer; die Unterecke desselben in einen langen löffelförmigen Zipfel auslaufend; die untern Lamellen sind kürzer, schmäler, mehr aufwärts gebogen, am Ende weniger spitz und daselbst braun gefärbt. Die Legröhre hat zwar Aehnlichkeit mit der d. W. von Zoph. bifurcus, doch ist das Unterstück, obgleich breit, doch erheblich schmäler, am Ende ebenfalls abgerundet und mit Härchen besetzt; das 2te Oberstück sammt den Endlamellchen tritt nicht so zipfel- förmig vor, als bei Loph. bifurcus. Die abstehenden Haare der Unterseite der Schenkel sind etwas zahlreicher. — Grösse 4—42 Linien. — Vaterland: Oesterreich (Heeger, Schiner). sp. 25. Eutolmus Kiesenwetteri ö u er — Abth. A. — Dem Eutolm. pietipes und calopus am ähnlich- sten, von beiden aber sehr leicht an den vollkonımen wasserhellen Flügeln, welche nicht die geringste Spur irgend einer Trübung zeigen, zu unterscheiden. — Untergesichtshöcker gross. Knebelbart sehr dicht, schwarz; unten und am Mundrande enthält er auch weisse Haare. Die beiden ersten Fühlerglieder und der > WB Ocellenhöcker mit weisslicher, der grösste Theil der Vorderstirn mit schwarzer Behaarung. Backenbart und Behaarung des Hinterkopfs weiss; der Borstenkranz schwarz. Die schwarbraune Mittelstrieme des "Thorax ziemlich breit, mit undeutlicher Längstheilung; das obere Ende der Schulterstrieme als hochliegendes, sehr deutliches, fast schwarzes Fleckchen vorhanden; Seitenstriemen weniger dunkel; das keilförmige Fleckchen fliesst mit einem innen neben ihm liegenden zu einem ziemlich grossen dunkeln Fleck zusammen. Die schwarze Behaarung des Thorax ist verhältnissmässig lang; die schwarzen Borsten reichen bis über die Mitte desselben. Der Hinterleib nimmt ganz von vorn beleuchtet ein schwärzliches Ansehen an, nur der Seitenrand und die Hinter- ecken der einzelnen Abschnitte bleiben aschgraulich; die Hinterrandssäume der vordern Ringe sind weissgrau. Die Behaarung des Hinterleibes ist an den Seiten und am Bauche weisslich, auf der Oberseite sonst schwarz; vor den Einschnitten stehen gegen den Seitenrand hin einige schwache weissliche Borsten. Die glänzend schwarzen männlichen Genitalien sind klein und schmal; die Haltzange ist gerade; von der Seite gesehen zeigt sie auf der ersten Hälfte einen langen seichten Ausschnitt; der kurze Hinterrand ist ganz und etwas ge- rundet. Die untern Lamellen sind schmal und laufen in ein langes griffelförmiges Ende aus. Die Behaarung der Genitalien ist weisslich, nirgends besonders lang. Legröhre breit, am Ende schief abgestumpft. Schenkel schwarz, mit scharfabgeschnittener braunrother Spitze; Schienen braunroth mit schwarzer Spitze; Füsse schwarz, Wurzel des Isten Gliedes braunroth. Stachelborsten an den Vorderbeinen sämmtlich schwarz, an den Mittel- beinen zum Theil schwarz, zum Theil weiss; an den Hinterbeinen weiss, nur an den Füssen wieder grösstentheils schwarz. Die abstehende Behaarung auf der Unterseite der Vorderschenkel schwarz, auf der der Mittelschen- kel schwarz und weiss, auf der der Hinterschenkel weiss. Es finden sich in ihr einzelne fast borstenförmige Haare. Flügel vollkommen wasserklar, ohne Spur irgend einer Trübung; bei dem Männchen nimmt das Wur- zeldrittheil derselben, gegen das Licht gehalten, eine etwas weissliche Färbung an. — Grösse: 7 Lin. — Va- terland: Mont Serrat (v. Kiesenwetter). sp. 24. Eutolmus lusitanicus d: — Abth. A. — An den grossen glänzend kastanienbräunlichen Genitalien leicht zu erkennen. — Untergesicht von mässiger Breite. Untergesichtshöcker gross; Knebelbart oben schwarz, in der Mitte, unten und am Mundrande schmutzig weissgelblich. Die beiden ersten Fühlerglie- der schwarzbehaart; die schmale Stirn und der Ocellenhöcker mit schwarzer Behaarung, nur ganz vorn auf der Stirn etliche helle Haare. Backenbart weiss; Behaarung des Hinterkopfs und der Borstenkranz schmutzig weissgelblich, in letzterem oben auch einige schwarze Borsten. Thorax aschgrau, Mittelstrieme dunkelbraun, vorn nicht scharf begrenzt. durch eine hellere Längslinie undeutlich getheilt; das vorhandene Ende der Schulterstrieme, welches die Mittelstrieme in einiger Ausdehnung begleitet, nicht gut begrenzt; der hintere Fleck der Seiten- strieme verschwindet bei von vorn einfallender Beleuchtung ganz und von dem vordern Fleck bleibt nur ein Strichelchen und ein darunter liegender Bogen dunkel, während man bei seitlicher Beleuchtung die ganze Sei- tenstrieme erscheinen sieht; das keilförmige Strichelchen fehlt. Die Behaarung des Thorax ist fein, vorn dicht und kürzer, hinten sparsamer und länger, ganz vorherrschend schwarz. Die Borsten, welche nur bis zur Mitte desselben reichen, sind schmutzig weissgelblich, nur auf der Mitte selbst schwarz. Behaarung des Schildchens und Borsten am Hinterrande desselben schmutzig weissgelblich. Hinterleib von vorn beleuchtet bräunlich asch- grau mit undeutlichen dunklern Rückenflecken und dunklern Hinterrandssäumen; Behaarung schmutzig weissgelb- lich, auf dem Mittelstriche schwarz; die Borsten vor den Einschnitten hell, nicht sehr stark. Bauch bräun- lich aschgrau. Die Genitalien glänzend kastanienbräunlich, gross und etwas 'angeschwollen. Haltzange stark, gerade; der schiefe Hinterrand derselben mit einer grossen und tiefen Bucht; die untern Lamellen weit von einander abstehend, noch lange nicht halb so lang als die Haltzange, mit ihrem stumpfen Ende etwas nach in- nen gebogen. Beine glänzend schwarz; Unter und Hinterseite aller Schenkel, die Wurzel und der grösste a Theil der Innenseite aller Schienen glänzend kastanienbräunlich; die Hinterseite der Hinterschenkel am Ende schwarz; Unterseite der Schenkel, besonders der vordersten, mit langen und zarten, abstehenden hellen Haa, ren, denen einzelne schwarze beigemengt sind; Stachelborsten hell, an der Aussenseite der Vorderschienen und gegen das Ende der Füsse hin meist schwarz. Flügel glasartig mit graubräunlichem Farbentone; die Flügel- adern an der Wurzel rostbräunlich; die Spitze selbst mit sehr schwacher grauer Trübung , welche sich am Hinterrande sehr wenig weit erstreckt und deren innere Grenze sehr schwer wahrnehmbar ist. — Grösse: 81 Lin. — Das beschriebene Männchen nebst einem Männchen des Eutolmus decipiens erhielt ich von Germar, der sie beide vom Herrn Gr. v. Hoffmannsegg als As. inconstans erhalten hatte, eine Bestimmung, deren Irrthümlichkeit auf der Hand liegt. In der Beschreibung, welche Wiedemann in Meig. Syst. Beschr. I. 554 von As. tephraeus giebt, findet sich mancherlei, was die Vermuthung erwecken muss, dass Eutolm.lusitanieus wohl das Männchen zu As. tephraeus sein könnte; andere Merkmale aber zeigen eine zu auflallende Abweichung, als dass ohne grösste Voreiligkeit eine Vereinigung beider möglich wäre; so soll bei As. tephraeus das Untergesicht sehr hell messinggelb, Bart und Knebelbart gelblich sein; an den Brustseiten soll sich bei verschiedenem Ein- fall des Lichts nur eine Stelle dicht hinter dem Prothoraxstigma in das Braune verändern; an den vorder- sten und hintersten Schenkeln soll die Hinterseite nur an Wurzel und Spitze rothgelb sein. Das alles passt auf Eutolm. lusitanicus gar nicht. sp. 25. Eutolmus Sedakoffii Q. Abth. A. — Grösser als die andern bisher bekannt gewordenen Arten dieser Abtheilung. — Grundfarbe des Körpers schwarz mit aschgrauer Bestäubung. Untergesicht breit, weisslich; Höcker zwar ziemlich gross, aber nicht hoch, auf seiner Firste durchaus nicht dunkler gefärbt. Kne- belbart sparsam, schwachborstig, der obere Theil desselben schwarz und verhältnissmässig kurz, der untere Theil sehr lang, gröber und schmutzig weisslich. Die 2 ersten Fühlerglieder schwarzhaarig. Stirn jederseits mit einer doppelten Reihe kurzer schwarzer Borstchen, sonst unbehaart; Scheitel schwarzhorstig. Backenbart Behaarung des Hinterkopfs und Borstenkranz schmutzig weisslich. Behaarung des Thorax zerstreut und sehr kurz, schwarz, nur an den Seiten und besonders binten auch längere lichte Härchen; Borsten nicht sehr zahl- reich, bis zur Mitte reichend, obenauf schwarz, hinten und an den Seiten hell. Die Oberseite des Thorax ist weisslichaschgrau; die Mittelstrieme ziemlich breit und deutlich längsgetheilt; das Oberende der Schulterstrieme bildet nur ein ganz kleines Pünktchen; Seitenstriemen viel lichter; ‘das keilförmige Fleckchen bildet einen Strich. Behaarung und Borsten des Schildchens hell.- Hinterleib aschgrau, vor den Einschnitten mit schwa- chen weisslichen Borsten. Legröhre wie bei Eutolm. rufibarbis, nur das 2te Oberstück kürzer und das Unter- stück sehr fein gerunzelt. Schenkel und Füsse schwarz; Schienen braunroth, gegen das Ende hin, besonders auf der Innenseite, schwärzlich; auf der Unterseite der Vorderschenkel sparsame abstehende Haare von hel- ler Farbe; Stachelborsten hell, an den Vorder- und Mittelschienen so wie an den Füssen zum Theil schwarz. Flügel glasartig mit etwas bräunlichem Farbenton, die Adern an der Basis rostbräunlich; die graue Trübung ist sehr deutlich und hat eine so grosse Ausdehnung, dass sie sich bis in den Hinterwinkel zieht; sie schliesst sich dem Flügelrande und in dessen Nähe auch den Längsadern an. — Grösse: 104 Lin. — Vaterland: Sibi- rien (Sedakoff). sp. 26. Eutolmus sinuatus e: — Abth. A. — Von den ähnlichen Arten mit rothen Schienen und schwarzen Genitalien durch die grössere Plumpheit der letztern unterschieden. — Grundfarbe schwarz mit grauer Bestäubung. Untergesichtshöcker gross, obenauf schwarz. Der sehr lange und dichte Knebelbart oben schwarz, unten und am Mundrande weiss. Die Haare an den beiden ersten Fühlergliedern grösstentheils schwarz. Stirn und Ocellenhöcker schwarzhaarig. Backenbart und Behaarung des Hinterkopfs weisslich. Borstenkranz schwach, oben schwarz, Oberseite des Thorax aschgrau; die ziemlich breite Mittelstrieme schwarzgrau, die sie theilende m Längslinie undeutlich; das allein vorhandene Ende der Schulterstrieme zieht sich zwischen der Mittel- und Seitenstrieme etwas fort. Seitenstrieme dunkelgrau; eben so das keilförmige Fleckchen. Behaarung dicht, zart, vorn ziemlich lang, ganz vorherrschend schwarz; die kaum bis zur Mitte reichenden Borsten simmtlich schwarz, nur am Hinterrande ist ein oder die andere hell. Behaarung des Schildchens und die sparsamen Bor- sten am Hinterrande desselben weisslich. Hinterleib ganz von vorn beleuchtet ziemlich einfarbig aschgrau. Be- haarung desselben etwas länger und dichter als bei den verwandten Arten, überall licht. Die hellen Borsten vor den Einschnitten sind selbst auf den vordern Ringen sehr schwach. Genitalien schwarz mit fast durch- gängig schwarzer Behaarung, von oben gesehen ziemlich stark, am Ende aber ziemlich spitz; die Haltzange von ansehnlicher, ziemlich gleichmässiger Breite, ihr Ende sehr wenig abwärts gezogen; der etwas schiefe Hinter- rand hat auf seiner Oberhälfte eine seichte Bucht; die Oberecke und die mehr vortretende Unterecke desselben sind gerundet. Die untern Lamellen sind bei weitem kürzer als die Hälfte der Haltzange, am Ende sehr stumpf. Beine schlank, sparsam mit grösstentheils schwarzen Stachelborsten besetzt; Schenkel schwarz mit weisslicher zarter Behaarung, die auf der Unterseite derselben lang ist; Schienen bräunlich roth mit schwarzer Spitze; das Iste Fussglied und die Wurzel der darauf folgenden von der Farbe der Schienen. Flügel glasartig mit etwas r gelbbräunlichem Farbenton, die Spitze mit deutlicher grauer Trübung, welche sich den Adern überall anschliesst, bis in die 3te Hinterrandszelle reicht und deren innere Grenze nicht gut zu erkennen ist. — Grösse: 7 Lin. — Vaterland: wohl Oesterreich (Andersch). sp. 27. Machimus lacinulatus d: — Diese äusserst schlanke leicht kenntliche Art gleicht in ihrer Färbung manchen- Zpitriptus-Arten namentlich Epitr. inconstans so sehr, dass ich zuerst glaubte sie in dieser Gat- tung unterbringen zu müssen; durch die zipfelförmige Erweiterung des Hinterrandes des letzten Bauchsegments d. M. ordnet sie sich aber zu Machimus. Die Entdeckung des Weibchens könnte sie möglicher Weise in die 2te Ab- theilung der Asilus-Arten verweisen. — Untergesicht ziemlich breit, weisslich, Untergesichtshöcker gross. Kne- belbart oben schwarz, unten und am Mundrande weisslich. Behaarung der beiden ersten Fühlerglieder schmut- zig weisslich; Behaarung der Stirn ebenso, weiter hinauf und auf dem Ocellenhöcker schwarze Haare. Backen- bart und Behaarung des Hinterkopfs weiss, der Borstenkranz oben zum Theil schwarz. Thorax obenauf bräun- lich aschgrau; die braunschwärzliche Mittelstrieme sehr deutlich getheilt; das allein vorhandene Oberende der Schulterstrieme zieht sich weit zwischen Mittel- und Seitenstrieme hin. Seitenstrieme lichter, nicht recht voll- ständig; der vordere Theil derselben hat noch einen Längsfleck, der hintere noch einen kleinen punktartigen Fleck auf der Aussenseite neben sich. Behaarung des Thorax kurz, schwarz, auf der Schulterecke, in der Ge- gend der Flügelwurzel und am Hinterrande weisslich. Die bis gegen die Mitte hinaufreichenden Borsten des- selben sind schwarz. Schildchen weissgrau mit weisser Behaarung und einigen. schwarzen Hinterrandsborsten. Hinterleib ungewöhnlich schlank, von vorn beleuchtet zeigt er drei Reihen ziemlich deutlicher dunklerer Flecke, Behaarung fast durchaus licht; vor den 5 ersten Einschnitten lange aber nicht sehr starke weissliche Borsten. Der Hinterrand des letzten Abschnitts ist auf der Unterseite in einen schmalen, ganz ungewöhnlich langen Zipfel ausgezogen, wodurch sich diese Art von allen bisher bekannt gewordenen unterscheidet. Genitalien schmal aber lang, schwarz mit rauher, an der Haltzange verhältnissmässig langer Behaarung. Haltzange von mittlerer Breite, lang, am Ende kaum etwas abwärts gebogen; der lange schiefe Hinterrand mit einem von der Vorder- bis zur Hinterecke gehenden Ausschnitte; die Vorderecke merklich vortretend; untere Lamellen gerade, schmal, ‚etwas versteckt. Beine gelbbräunlich, von der weisslichen Behaarung etwas matt. Die Vorderseite aller Schenkelund Schienen, sowie die Spitze der Fussglieder schwarz ; die letzten Fussglieder ganz schwarz. Stachel- borsten an den Schenkeln grösstentheils hell, sonst fast ohne Ausnahme schwarz. Unterseite der Schenkel und Schie- nen, besonders der vordersten, dicht mit langen weisslichen Haaren besetzt. Flügel glasartig mit sehr ausgebreiteter * 2 E grauer Trübung, welche ausser in der Spitzengegend von den Adern breit abgesetzt ist. — Grösse: 6 Lin. — Vaterland: das südliche Europa, wahrscheinlich Oesterreich (Andersch). p sp.28. Mochtherus Goedli @. — Diese ausgezeichnete Art steht dem Mochth. castanipes am näch- sten, ist aber grauer und hat dunklere Beine. Untergesichtshöcker gross. Knebelbart weissgelblich, nur die alleräussersten schwachen Borsten schwarz, so dass er bei oberflächlicher Betrachtung ganz und gar gelblich erscheint. Fühler schwarz, die längern Haare auf der Unterseite des Isten Gliedes gelblich. Backenbart und Behaarung des Hinterkopfs weisslich, nach oben hin gelblich, der Borstenkranz oben schwarz. Stirn mit gelb- lichen und schwarzen llaaren. Ocellenhöcker mit schwarzen Haaren. Scheitel sehr vertieft. Oberseite des Thorax grösstentheils mit graugelber Bestäubung; Mittelstrieme schwarzbraun, durch eine helle Linie deutlich getheilt,. Das Oberende der Schulterstrieme bildet ein kleines keilförmiges, mit der Spitze nach oben gerich- tetes Fleckchen. Die Seitenstrieme und das keilförmige Fleckchen bräunlich aschgrau. Die aschgraue Farbe des Hinterleibs zieht ausser auf dem Isten Ringe nicht sehr in das Gelbe; bei von vorn einfallender Beleuch- tung zeigt sich eine Reihe schmaler braungrauer Rückenflecke. Die Behaarung des Hinterleibes ist, besonders auf den hintern Ringen, auf dem grössten Theile der Oberseite schwarz; auf den 4 ersten Ringen stehen vor den Einschnitten ziemlich zahlreiche aber zarte Borsten, welche mehr nach der Seite hin von blassgelblicher, mehr nach der Mitte hin zum Theil von schwarzer Farbe sind. Bauch aschgrau, etwas in das Gelbliche ge- mischt, mit ansehnlicher blassgelblicher Behaarung. Legröhre reichlich so lang wie die beiden letzten Hinter- leibsabschnitte, sehr schmal und spitz; 2tes Oberstück sehr kurz; Endlamellchen frei und griffelförmig. Beine röthlichkastanienbraun; Hüften schwarz; auf der Vorderseite aller Schenkel eine grosse schwarze Strieme, welche von der Basis bis zu 3 ihrer Länge reicht und an der Basis sich auch auf die Oberseite ausbreitet; die Knie, die Schienenspitze und die Füsse etwa vom 2ten Gliede an geschwärzt. Auf der Unterseite der Vor- derschenkel eine sparsame Reihe abstehender schwarzer steiflicher Haare. Alle Stachelborsten schwarz; eine zahlreiche Reihe derselben steht auf der Oberseite der Vorderschenkel. Flügel glasartig mit bräunlichem Far- benton; die Adern an der Wurzel rostbräunlich; die graue sehr deutliche Trübung ist von grosser Ausbreitung; von den Lüngsadern ist sie bis fast zum Flügelrande hin vollständig losgelösst, in der geschlossenen 3ten und in der Aten Hinterrandszelle bildet sie sehr vollkommene Zellenkerne:; die Diskoidalzelle ist von ihr frei. — Grösse: 111 Lin. — Vaterland: Beyruth, eine der Entdeckungen des um die Naturwissenschaft sich so ver- dient machenden Herrn Generalconsul Gödl daselbst. — sp. 29. Mochtherus ochriventris d. — Selır ausgezeichnete Art, welche wegen der nicht auf- geschwollenen Haltzange zu Abth. A gebracht werden muss. — Untergesicht schmal, blassmessinggelb schim- mernd. Untergesichtshöcker kaum bemerkbar. Knebelbart sparsam, fahlgeiblich, nur bis zum 3ten Theile des Untergesicht hinauf reichend, etliche seiner obersten Haare schwarz. Die beiden ersten Fühlerglieder gelb, nur mit sehr kurzen, fast durchweg schwarzen Härchen; das 3te Glied an der Basis gelb, dann braun, Borsten schwarz. Die ochergelbliche Stirn und der Ocellenhöcker nur mit einigen ganz kurzen dunkeln Härchen. Backenbart und Behaarung des Hinterkopfs blassgelblich, Borstenkranz oben schwarz. Thorax obenauf mit ochergelber Bestäubung, die Gestalt der Striemen an dem vorliegenden Exemplare nicht sicher zu ermitteln. Brustseiten gelblichaschgrau. Die sehr kurze und etwas steifliche Behaarung der Oberseite des Thorax ist vorherrschend schwarz; die beiweitem nicht bis zur Mitte hinaufreichenden Borsten sind sämmtlich schwarz. Auch die Behaarung des Schildchens und die sparsamen Borsten am Hinterrande desselben sind schwarz. Hinterleib ochergelb, jederseits mit einer schmalen an den Einschnitten unterbrochenen Seitenlinie und mit einer Reihe schwärzlicher Rückenflecke. Die Grundfarbe desselben ist auf den ersten Ringen mit Ausnahme des Hinterrandes schwärzlich, geht aber auf den folgenden Ringen in das ganz Ochergelbe über und bleibt nur unter der Seitenstrieme und den Mittelllecken dunkler. Die ziemlich zahlreichen Borsten vor den 6 ersten Einschnitten sind fast ohne Ausnahme .ochergelb. Die Grundfarbe des Bauchs ist auf den beiden ersten Ab- schnitten schwärzlich, auf den folgenden ochergelb, vorn mit mehr graugelber, hinten mit ochergelber Be- stäubung. Genitalien klein, nicht angeschwollen, von oben gesehen aber auch nicht spitz, hell bräunlichgelb, an der Basis schwarzbraun, ihre Behaarung schwarz. Die llaltzange ist von ansehnlicher und ziemlich gleich- mässiger Breite; ihr breiter Hinterrand hat auf seiner obern Hälfte eine sehr tief eingeschnittene Bucht, so dass die Oberecke als ein etwas herabgebogener fingerförmiger Zahn hervortritt; auf der untern Hälfte hat er noch einen 2ten seichten Einschnitt, so dass der Rand zwischen beiden Einschnitten einen abgerundeten flachen Lappen bildet; die untern Lamellen haben etwas mehr als die halbe Länge der Haltzange und sind mit ihrer kurzen Spitze aufwärts gebogen. Hüften gelblich aschgrau. Beine durchaus gelb, nur das letzte Fussglied und die Spitze der vorhergehenden schwarz. Stachelborsten schwarz mit Ausnahme der an der Aussenseite der Vorderschienen und einiger an der Aussenseite der Vorderfüsse befindlichen. Die Vorderschenkel ohne alle Stachelborsten, auf der Unterseite mit einigen langen abstehenden gelben Haaren. Flügel glasartig mit bräun- lichem Farbentone; das Ende der Hülfsader und die an dieser Stelle verdickte erste Längsader bilden einen ziemlich auflallenden schwarzen Strich; an der Flügelspitze und am Hinterrande findet sich blasse graue Trü- bung; sie füllt die Zelle zwischen der Gabelader fast ganz, die beiden vor ihr liegenden Zellen nicht viel wei- ter, die darauf folgenden Zellen weniger; in der geschlossenen 4ten Hinterrandszelle zeigt sie sich nur im Hin- terwinkel und geht über die öte Hlinterrandszelle nicht hinaus. — Grösse: 6} Lin. — Vaterland: Carthagena (Handschuch, von Herrn Apetz mitgetheilt). sp. 50. Tolmerus atripes 3 $° 2. — In Grösse und Körperform dem Cerdistus melanopus ziem- lich ähnlich, von Tolm, pyragra durch dunklere Färbung und die ganz schwarzen Beine unterschieden. — Un- tergesicht schmal, schwärzlich mit weisser Bestäubung, welche aber nur am Augenrande auflällig ist. Unter- gesichtshöcker ziemlich gross, schwarz mit etwas weisslicher Bestäubung. Knebelbart, Behaarung der beiden ersten Fühlerglieder, der Stirn und des Ocellenhöckers schwarz; Backenbart und Behaarung des Ilinterkopfs weiss, Borstenkranz schwarz. Thorax auf den Schultern und hinten mit mehr weisslich aschgrauer, in der Mitte mit mehr bräunlich aschgrauer Bestäubung. Mittelstrieme braunschwarz, undeutlich getheilt (bei nicht ganz von vorn einfallendem Lichte ist die Theilung sehr deutlich); Schulterstrieme ganz, das Vorderende vom Hinterende etwas getrennt; die Seitenstriemen nicht ganz so dunkel und minder scharf begrenzt; der vordere Fleck derselben hat an seiner Aussenseite nöch eine dunkle Linie neben sich; das keilförmige Fleckchen ist vorhanden, aber nicht recht scharf gesondert. Die Behaarung des Thorax ist kurz und ziemlich zart, schwarz, ebenso sind die nur bis gegen die Mitte reichenden Borsten sämmtlich schwarz. Brustseiten schiefergrau. Behaarung des Schildehens weiss. Hinterrandsborsten schwarz, Die schwarze gleissende Färbung der Hinter- leibsringe geht am Seitenrande in Folge einer leichten Bestäubung durch das Braune in das Graue über, eben so vor den weisslichen IHinterrandssäumen und am Vorderrande. Behaarung des Hinterleibes an den vordern Ringen grösstentheils weisslich, an den hintern Ringen ist sie dies nur am Seitenrande, sonst aber schwarz. Die zahlreichen aber schwachen Borsten vor den Hinterrandssäumen an der Seite weisslich, sonst schwarz. Bauch dunkel schiefergrau, nach hinten hin schwärzlich, mit zarter weisser Behaarung, unter welche sich auf den letzten Ringen stets sehr viele schwarze Härchen mischen und die daselbst zuweilen ganz schwarz ist. Der schmale 7te Ring des männlichen Hinterleibes ist beiderseits schwarz und etwas glänzend. Der nur auf der Unterseite deutlich hervortretende Ste Ring ist daselbst glänzend schwarz und hornartig. Die männlichen Ge- a HER nitalien sind klein, schmal, spitz, glänzend schwarz, schwarzhaarig. Haltzange schmal, gerade, einfach; die untern Lamellen reichlich halb so lang, mit ihrer Spitze stark nach oben gekrümmt. Legröhre sehr spitz, so lang wie die.2 letzten Hlinterleibsabschnitte. Beine schlank, tiefschwarz, etwas glänzend; das Iste Fussglied und die Wurzel des 2ten gewöhnlich schwärzlich pechbraun. Die Innenseite der Schienen ist mit ziemlich mat- tem rostbräunlichem Filze bedeckt. Stachelborsten ohne Ausnahme schwarz. Die kurze Behaarung der Beine ist ebenfalls zum grössten Theile schwarz; auf der Unterseite der Vorderschenkel findet sich eine Reihe abstehender steifer Haare,welche in der Nähe der Schenkelwurzel weiss, in der Nähe der Spitze aber gewöhnlich schwarz sind; auf der Unterseite der Mittel- und Hinterschenkel finden sich nur einige solche Haare von weisser Farbe. Die blasse, aber deutliche graue Trübung der Flügel hat eine ausserordentlich grosse Ausdehnung, so dass sie bis in den Hinterwinkel reicht und selbst in der Diskoidalzelle einen Streifen bildet; ausser an der Flügelspitze und ganz am Hinterrande ist sie deutlich von den Adern abgelösst. — Grösse: 53—6} Lin. — Vaterland: Schlesien (Scholtz), Oesterreich (Schiner). — sp. 31. Cyclogaster tenuirostris 6 ch -— Der (yelog. villosa äusserst ähnlich, doch durch Folgendes verschieden: die Fühler länger, die letzen Ringel des 3ten Fühlerglieds von viel gleichmässigerer Grösse und länger behaart. Der Rüssel am Ende nicht knopflörmig verdickt, sondern dünn stielförmig bis zu seinem Ende; der Hinterrand und besonders die Spitze der Flügel reiner glasartig. In der Grösse kömmt sie Cyelogaster villosa ganz nahe. — Vaterland: Dalmatien, woher ich beide Geschlechter von J. Sturm erhielt; ebenda von Mann gefangene Männchen theilte mir Herr J. Schiner mit. sp. 52. Odontomyia pietifrons ©, — Zur Verwandtschaft der Odontomyia argentata und discolor. Untergesicht etwas vorstehend, fast stumpfconisch, unten mit tief eingeschnittener @uerfurche, gelb, mit abste- hender messinggelber Behaarung. Die Fühlerwurzel umgiebt eine schwarze Stelle, welche sich nach unten sehr ausbreitet, dann plötzlich wieder zusammenzieht und spitz gegen den Mundrand hin aus!äuft; an den Seiten unter der Querfurche ist das Untergesicht schwarzbraun gefleckt. Fühler schwarz, das 2te Glied nicht verkürzt, das 1ste Glied 11 mal so lang als das 2te. Die Stirn ist vorn schmal gelb, dann schwarz mit 3 in einer Quer- reihe liegenden gelben Flecken, von denen die am Augenrande liegenden halbkreisförmig sind, während der mittlere eine birnförmige Gestalt hat. Zuweilen fliessen diese 3 Flecken vollständig zu einer breiten gelben Querbinde zusammen, so dass dann die Stirn bis gegen die Ocellengegend hin gelb ist und nur eine schmale doppelt S-förmig geschwungene @uerbinde übrig bleibt; auf dem Scheitel liegt dann eine breite gerade schwarze Binde, welche durch einen schwarzen Balken mit der schwarzen Farbe des IHlinterkopfs zusammenhängt. Der breite hintere Augenrand ist durchaus gelb. Oberseite des Thorax schwarz mit dünnem messinggelbem Filze und fahlgelblicher Behaarung; die Schulterecke, ein Fleckchen am Seitenrande, ein bis zum Schildchen rei- ' chender Fleck neben der Flügelwurzel und das Schildchen selbst gelb. Brustseiten gelb, der Raum zwischen den Hüftgliedern schwarz, was sich als ein überaus auffallender tiefschwarzer, punktförmiger Fleck zwischen Vorder- und Mittelhüfte auf die Brustseite heraufzieht. Hinterleib tiefschwarz; am Hinterrande des 2ten, 3ten und 4ten Ringes jederseits eine dicke kurze @uerlinie von gelber Farbe, von denen die vorderste breiter und fast fleckenförmig ist; der letzte Ring hat einen grossen 3eckigen, an seinem Vorderrande ziemlich tief einge- schnittenen gelben Fleck. Die Hinterecken der einzelnen Ringe sind sammt dem letzten Ringe in grosser Aus- dehnung mit anliegenden messinggelben Härchen bekleidet, welche nur die Mitte der Oberseite des Hinterleibes freilassen. Bauch einfarbig grüngelb. Beine bräunlichgelb, alle Schenkel auf der 2ten Hälfte mit braunen Striemen, welche sich zuweilen auch auf den Schienen finden. Füsse von der Spitze ‚des 3ten Gliedes an schwarzbraun. Flügel glasartig mit bräunlichrostgelben Adern. — Grösse: 5 Lin. — Vaterland: Sibirien (Sedakoff). m. sp. 55. Odontomyia ventralis d- — Eine interessante Art, welche sich durch Grösse, Färbung und Fühlerbau den Arten der Gattung Hoplomyia nähert, aber Odontom. microleon noch viel näher steht, mit der sie auch im Fühlerbau übereinstimmt. Sie unterscheidet sich von ihr durch erheblichere Grösse, durch das mindere Hervortreten des ebenfalls ganz schwarzen Untergesichts, durch die gelbe Färbung der hintern Hälfte des Schildchens, dessen Dornen viel weiter von einander abstehen und plumper sind. Die gelben Seitenflecke des Hinterleibes bilden nicht schmale Striche wie bei Odont. mieroleon, sondern der 1ste derselben hat eine drei- eckige Gestalt und füllt den ganzen Hinterwinkel des 2ten Ringes, der 2te beginnt ziemlich breit und spitzt sich am Ende schnell zu; der 3te ist nur wenig breiter als bei 0. Mieroleon. Die Flügelfläche und die Adern in der Nähe des Vorderrandes Sind dunkler. In allem Uebrigen wie Odont. mieroleon. — Grösse: 51 Lin, — Vater- land: Sibirien (Sedakoff). sp. 54. Hoplomyia laevifrons Q. — Der Hoplom. equestris äusserst ähnlich, besonders in der Zeichnung des Hinterleibes, sowohl auf der Ober- als Unterseite, aber von ihr verschieden durch ihre gestrecktere Gestalt, durch die bis oben hinauf stark polirte Stirn mit weniger eingeschnittener Mittellinie, durch die grössere Ausdehnung des Gelben auf dem Vorderende derselben, durch die sehr breite, gelbe Strieme, welche sich an jeder Seite des Untergesichts befindet und nur eine breite, schwarze Mittelstrieme übrig lässt, durch die dichtere, überall blassbräunliche Behaarung des Thorax mit der Spur eines darunter liegenden dunkelmessinggelben Filzes, durch die grössere Ausdehnung der gelben Farbe des Schildchens, durch die viel grössere Feinheit der von der kleinen Discoidalzelle ausgehenden 4 Adern, endlich durch die viel hellere Färbung der Flügelspitze, welche in mancher Richtung ein ziemlich weissliches Ansehen annimmt. — Grösse: 64 Lin. — Vaterland: Sibirien (Sedakoff). sp. 35. Hoplomyia validicornis @.— Sie steht in der Form der Hinterleibszeichnung zwischen Hopl. potamida und equesiris, von denen sie sich aber sogleich durch stärkere und viel kürzere Fühler unter- scheidet. — Untergesicht gelb, mit einem schwarzen Dreieck, welches seine Spitze an der Fühlerwurzel selbst hat und unten die ganze Breite des Untergesichts einnimmt. Von den Fühlern läuft ein schwarzes horizon- tales Strichelchen zum Augenrande, Stirn schwarz, etwas schmäler als bei Hopl. equestris, vorn mit einem schmalen gelben Bändchen. Der breite hintere Augenrand gelb. Das Iste Fühlerglied reichlich 4 mal so lang als das 2te, das 3te wenig länger als das 1ste und 2te zusammen. Thorax mit sehr kurzer bräunlichgelber Be- haarung, darunter mit der Spur von dunkel messinggelbeın Filze, welcher auf der @uernaht sehr deutlich: ist. Schildchen gelbgrün, an der Basis kaum geschwärzt. Hinterleib tiefschwarz, von etwas gestreckterer und mehr gleich breiter Gestalt als bei Hoplom. equestris. Das erste und 2te Fleckenpaar wie bei Hoplom. equestris, nur die Flecke ein wenig breiter; das 3te Paar läuft weiter am Hinterrande hin, vereinigt sich aber nicht so voll- ständig, wie bei Hoplom. potamida. Bauch schwarz mit breiten gelben Hinterrandssäumen von abnehmender Breite und mit gelber Basis. Beine bräunlichgelb, alle Schenkel vor der Spitze schwarzbraun. Die Flügel mit gelbbräunlichem Farbenton und rostgelben Adern. — (Bei dem vorliegenden Exemplare ist die helle Zeich- nung auf Ober- und Unterseite des Hinterleibes lebhaft gelbgrün). — Grösse: 64 Lin. — Vaterland: Sibirien (Sedakoff). sp. 56. Chrysogaster virescens Q. Sie gehört zu den ganz schwarzbeinigen Arten. Bei weitem am nächsten steht sie Chr. chalybeata, unterscheidet sich aber leicht durch viel grünere Färbung und das deut- lich gerandete Schildchen, so wie durch den Mangel der gelben Färbung der Flügelbasis. Die Stirn ist von demselben Baue wie bei Chr. chalybeata, aber die Querrunzeln sind viel flacher, reichen selbst unten nicht bis 3 ze, zu den vertieften Linien, welche den glatten Mittelstrich der Stirn begrenzen, und verschwinden nach oben hin ganz. Das Untergesicht ist von ähnlicher Bildung wie bei Chr. chalybeata, doch tritt der Mundrand mehr vor. Flügel graubraun getrübt, an der Basis nicht gelblich. Die Oberseite des Hinterleibes auf der Mitte matt, fast schwarzblau. Alles Uebrige wie bei Chr. chalybeata, der sie auch in der Grösse gleichkommt. — Vaterland: Berlin (Ruthe), Harz (Lüben). — sp. 57. Chrysogaster inornata @. Von der vorigen, der sie sehr nahe steht, unterscheidet sie sich durch viel düsterere schwarzgrüne Körperfarbe und schwarze Fühler. Von Chr. aerosa, welcher sie wegen der düstern Körperfarbe und schwarzen Fühler sehr ähnelt, unterscheidet sie sich duggh etwas breitere Stirn und die weniger eingedrückten Furchen derselben, welche völlig von der Beschaffenheit wie bei Chr. virescens sind. Das Schildchen ist undeutlich gerandet oder völlig ungerandet. — Vaterland: Posen, Schweden (ich erhielt ein Weibchen derselben mit einem Männchen der Chr. chalybeata, beide von Zetterstedt als Chr. solstitialis bestimmt). — sp. 58. Doros marginalis 5. — Er kömmt Dor. ornatus am nächsten, unterscheidet sich von ihm aber leicht durch Nachfolgendes: Schildchen ganz gelb, an der Basis kaum mit der Spur einer -Schwärzung. Der Hinterleib ist da, wo die ersten Flecke liegen, ein kleines wenig zusammengezogen. Diese Flecke sind von derselben Gestalt wie bei Doros ornatus, berühren sich aber mit ihrer innern Spitze. Statt der schmalen in der Mitte unterbrochenen Binde des folgenden Ringes bei Dor. ornatus findet sich eine gleichmässige, ganz durchgekende gelbe Binde, welche beinahe die vordere Ringhälfte einnimmt. Der darauf folgende Ring ist wie bei Doros ornatus gezeichnet, nur am Hinterrande deutlicher gelb gesäumt. Vorderrand der Flügel an der Wur- zel und in der Zelle vor der Hülfsader bräunlich, von hier an bis zur Flügelspitze schwarzbraun, was ausser da, wo die 3te Längsader nach hinten ausbeugt, überall bis zu dieser reicht. Beine gelb, das Spitzendrittheil der Hinterschenkel schwarz; Hinterschienen und Hinterfüsse dunkelbraun, letztere gegen das Ende hin schwarz- braun. Die Färbung der Beine und die gelbe Zeichnung der Brustseiten ist bei den Doros-Arten so veränder- lich, dass sie darnach nicht unterschieden werden können. — Grösse wie bei den grössten Exemplaren von Dor. ornatus. — Vaterland: Carthagena (Handschuch, vom Herrn Apetz mitgetheilt). sp. 59. Didea intermedia 9. — Der Did. fasciata sehr ähnlich; die Unterscheidungsmerkmale sind folgende: Das Untergesicht. mit schwarzer, oben zugespitzter, die Fühler nicht ganz erreichender Mittel- strieme; die Gestalt der gelben Binden auf dem Hinterleibe mehr wie bei Did. alneti, als bei Did. fasciata; der Ste Ring ohne Zeichnung; auch auf der Bauchseite sind die schwarzen @uerbinden schmäler. Hinterleib schmäler als bei Did. alneti und von der Gestalt wie bei Did. fasciata. Schildehen am Rande geschwärzt. Die 3te Längs- ader der Flügel ist schwächer geschwungen als bei Did. fasciata, aber stärker als bei Did. alneti. Vorder- und Mittelschienen sind gegen ihr Ende hin braun. In der Grösse kömmt sie Did. fasciata gleich. — Vaterland: Posen. sp. 40. Helophilus continuus d N 9. — Dem Heloph. pendulus ähnlich, aber durch sehr con- stante Merkmale von ihm sicher geschieden; am leichtesten an der in grosser Ausdehnung gelbgefärbten Wur- zel der interschenkel zu erkennen. Das Gesichtsprofil und die Untergesichtsstrieme wie bei Heloph. pendulus, der Kopf aber stets erheblich grösser und die Stirn ein wenig breiter. Der 2te Hinterleibsring ist etwas breiter und die gelben Flecke desselben sind an ihrem innern Ende noch mehr abgerundet; an dieses Ende schliesst sich jederseits ein kleines weissgelbliches bestäubtes Fleckchen an, wodurch sich die gelben Flecke mit ein- ander verbinden; während die gelben Seitenflecke des folgenden Ringes bei Heloph. pendulus zwar in ein gelbes Fleckchen endigen, aber doch getrennt bleiben, hängen sie bei Ieloph. continuus durch die gelblichweisse Be- 9 — stäubung vollständig zusammen. Auf dem folgenden Ringe findet sich eine ununterbrochene, von gelblichweisser Bestäubung gebildete Binde, welche sich bei d. M. in der Mitte viel mehr nach vorn zieht, als bei d. W. — Der letzte Abschnitt des weiblichen Hinterleibes hat eine eben solche, aber schmälere und gerade Querbinde. Bei d. W. sind die grossen gelben Seitenflecke des 2ten und 3ten Ringes oft zum grössten Theile verdunkelt, doch lässt sich auch dann ihre ursprüngliche Gestalt an dem lebhaftern Glanze des verdunkelten Theiles noch recht wohl erkennen. Die Färbung der Unterseite des Hinterleibes wie bei Heloph. pendulus. An den Vorder- beinen ist die Wurzelhälfte der Schenkel, die Schienenspitze und der ganze Fuss schwarz; an den Mittelbeinen ist nur die Wurzel der Schenkel und das Ende der Füsse schwarz gefärbt. Hinterschenkel nur wenig stärker als bei Heloph. pendulus, die grösste Dicke derselben liegt etwas weiter nach der Spitze hin; von der Basis bis fast zur Mitte sind sie gelb, dann folgt ein breites schwarzes Band, die Spitze selbst aber ist wieder gelb. Hinterschienen bis gegen die Mitte hin gelb, dann schwarz, etwas breiter als bei Heloph. pendulus, aber kaum eben so stark gebogen; die innere Ecke der Spitze noch schärfer. Hinterfüsse schwarz. Grösse durchschnitt- lich etwas erheblicher als bei Heloph. pendulus. — Vaterland: Sibirien (Sedak off). sp. 41. Xylota ceurvipes d £ ©. — Der Xyl. femorata L. (Xyl. volvulus Meig.) sehr ähnlich und mit ihr bisher zusammengeworfen. Sie ist nicht unerheblich grösser als jene. Füblerborste nicht gelblich, son- dern dunkelbraun. Die Farbe der Beine gelber als bei Xyl. femorata; die Hinterschenkel viel verdickter, die Hinterschienen viel gekrümmter und die ganzen Hinterbeine länger. Die Schenkel mit viel längerer gelblicher Behaarung, ein Unterschied, welcher sich bei dem Männchen besonders bemerklich macht. Die Hinterschienen haben auf ihrer Innenseite viel längere schwarze Behaarung. Die Basis der Mittelschenkel und die Spitze der Hinterschenkel ist in grösserer Ausdehnung als bei Ayl. femorata geschwärzt. Das Randmal der Flügel dunkel- braun. Alles Uebrige wie bei Xyl. femorata. Grösse: 73—8! Lin. — Vaterland: Schlesien (häufig), Böhmen, Oesterreich, Schweiz (conf. Zett. Dipt. Scand, II. 876. X. fem). — sp. 42. Ocyptera rubida d- — ÜUntergesicht gelb mit weissem Schimmer; die äussersten Leisten der sehr flachen Fühlergruben mit einer feinen braunen Längslinie.e. Am Mundrande nur einige ganz kurze, schwarze Härchen. Fühler röthlichrostgelb, beinahe von der Länge des Untergesichts. Stirn bräunlichrostgelb- vorn am Augenrande mit etwas weissem Schimmer. Hinterkopf oben bräunlichrostgelb, unten hellgelb. Thorax obenauf schwärzlich mit geringer weisslicher Bestäubung, ohne deutliche Striemen. Schulterecken und Seiten. rand, sowie das Schildehen bräunlichroth. Brustseiten mit einer weissschimmernden Strieme auf schwärzlichem Grunde, welche von der Flügelwurzel zwischen die Vorder- und Mittelhüften hinabläuft. Vor derselben ist die Färbung bräunlichroth, hinter derselben schwärzlich, doch schiebt sich zwischen dieses Schwärzliche und zwischen die weissschimmernde Binde noch ein etwas undeutlicher bräunlichrother Fleck ein. Hinterleib bräun- lichroth; der 1ste Ring, ein schmaler Hinterrandssaum am ?2ten und 3ten und eine feine, diese beiden Ringe einnehmende Rückenlinie schwarz; auch der 4te Ring hat noch einen ganz feinen schwarzen Hinterrandssaum. Der 3te und 4te Ring des Hinterleibs sind unten etwas kielförmig erweitert. Beine bräunlichroth, die Füsse nach dem Ende hin geschwärzt; die schwarze Behaarung derselben überall kurz und rauh. Die Vorderfüsse reichlich 13 mal so lang als die Schienen, das Iste Glied fast so lang als die 4 folgenden zusammen. Flügel an der Wurzel gelb, dann zwischen Vorderrand und 4ter Längsader bis zur Spitzenquerader mit schwarzbrauner Färbung, welche sowohl die dte Längsader als die Spitzenquerader auch auf ihrer Aussenseite säumt; in der Mitte der vor der 4ten Längsader liegenden Zelle aber etwas ausgewaschen erscheint; auch die öte Längs- ader und die hintere Querader haben einen verwaschenen schwarzbraunen Saum, — Grösse: 4} Lin. — Vater- land: Dalmatien. — sp. 45. Ocyptera fascipennis cd. — Eine ziemlich abweichende Art, für welche eine neue Gat- tung errichtet werden muss, wenn man sie nicht in der Gattung Ocyptera unterbringen will. — Die Fühlergruben und der kielförmige Theil des Untergesichts zwischen denselben glänzend schwarz; die äussere schmale Leiste der Fühlergruben rostbräunlich, an ihrer Aussenseite eine tiefschwarze Linie; neben dieser ist die Färbung dunkelbraun, was weiter nach dem Augenrande hin in das Schwarze übergeht und von weissem Schimmer be- deckt ist. Ganz an der Seite des Mundrands einige schwarze Härchen. Fühler länger als das Untergesicht, die 2 ersten Glieder rothbraun, das 2te doppelt so lang als das erste; das 3te sehr lang und schmal, gegen das Ende hin fast etwas breiter und gerade abgeschnitten. Die Stirnstrieme düsterbraunroth; die nach oben hin sehr schmale Einfassung des Augenrands fast schwarz. Der Thorax verhältnissmässig grösser als bei den andern europäischen Arten, tiefschwarz, obenauf mit der schwachen Spur von weissem Schimmer, welcher am Vorderrande den deutlichen Anfang zweier weissen Längsstriemen bildet. Die Gegend zwischen den Vorder- und Mittelhüften mit weissem Schimmer, der sich als eine schwer wahrnehmbare Binde bis zur Flügelwurzel hinaufzieht. Hinterleib schwarz, etwas glänzend, dicker und kürzer als bei den andern Arten. Beine etwas plumper als bei den meisten andern Arten, braunschwarz. Füsse tiefschwarz, die vordersten ein wenig zusam- mengedrückt. Die Flügel sind nach der Basis hin breiter als bei andern Arten und haben einen viel grössern länglichen Flügelanhang von kohlschwarzer Farbe. Die Flügel selbst sind glasartig; am Vorderrande sind sie bis zur 2ten Längsader mattschwarz gefärbt; von da laufen zwei eben so gefärbte, etwas schiefe Binden nach hinten; die der Flügelspitze zunächst liegende schliesst die Spitzenquerader ein, verschmälert sich nach hinten und endigt vor dem Flügelrande; die erste läuft bis zur Sten Längsader und ist so breit, dass sie sowohl die kleine als die kintere Querader bedeckt; als Fortsetzung dersellben finden sich in dem Raume zwischen der öten und 6ten Längsader noch zwei grosse zusammenhängende schwärzliche Wische; in dem glashellen Raume vor dieser Binde sind die Flügeladern weisslich, sonst überall schwärzlich. Die 4te Längsader nicht über die Spitzenquerader hinaus verlängert, welche nur einen sanften Bogen bildet. — Grösse: 4} Lin. — Vaterland: Candia. — sp. 44. Tetanops impunctata ö $N‘ 9. — Etwas grösser als Tetanops myopina, der sie in der Färbung des Körpers, sowie im Flügelgeäder und in der Flügelzeichnung gleicht. Das Untergesicht ist viel weniger zurückgehend und der Kopf deshalb viel gerundeter. Auf Thorax und Stirn finden sich durchaus keine eingestochenen Punkte, welche Tetanops myopina auszeichnen. Bei dem Männchen pflegt die helle Strieme des Ilinterleibes sich gewöhnlich noch etwas auf das letzte Segment fortzusetzen, während sie bei Tet. myopina schon auf dem vorletzten endigt. Bei dem Weibchen zeigt der Hinterleib gar keine schwarzen Seitenflecke oder doch nur eine Spur derselben, was bei Tet. myopina auch zuweilen der Fall ist. — Dass Tetanops flavescens Macq. Suit. a Buff. II. 425. nicht gegenwärtige Art sein kann, geht aus der von ihm in den Gattungscharakteren gegebenen Beschreibung des Untergesichts hervor, welche sonst ganz anders ausgefallen sein müsste. Wahr- scheinlich hat er nichts als ein Stück der oben erwähnten Varietät von Tet. myopina vor sich gehabt und sich um so leichter bestimmen lassen es für eigene Art zu halten, da bis dahin die weite Verbreitung der Art noch wenig bekannt war und sie für vorzugsweise in Schweden einheimisch galt. — Vaterland: Schweiz (Bremi). — sp. 45. Ortalis Caph. Q. — So gross wie Ortalis Urticae. Längsmitte der Stirn und des Unterge- sichts gelb mit dunkelbrauner Einfassung; die Seiten des Untergesichts und der Stirn, sowie der hintere Au- genrand weiss. Fühler rostbraun, das 3te Glied heller, am Ende gerundet; die äusserst kurze Behaarung der dunkelbraunen Borste zeigt sich erst bei stärkerer Vergrösserung. Thorax von etwas gelblich aschgrauer Färbung; 2 dunkle Längslinien auf der Mitte, ganz von vorn bis an das letzte Drittheil reichend; die seitlichen U Be Linien unterbrochen und undeutlich. Schildchen aschgrau, am Rande und besonders an der Spitze dunkler. Hinterleib glänzend schwarz mit 3 ganzen aschgrauen @uerbinden am Vorderrande des 3ten, dten und äten Ringes, deren jede in der Mitte eine kleine 3eckige Erweiterung hat. Beine schwarz. Flügel glasartig, in der Nähe des Vorderrandes gelblich mit folgender schwarzer Zeichnung: Flügelwurzel am Vorderrande bis etwas über die kleine Wurzelquerader hinaus schwarz; etwas vor der Mündung der Hülfsader beginnt am Vorder- rande eine schwarze Querbinde, welche sich unmittelbar jenseit der Basalzellen bis an die hinterste @uerader zieht; sie läuft von da aus hinter der vorletzten Längsader bis an den Flügelrand und von da über die hintere Querader bis zur vorhergehenden Längsader, so dass sie die Gestalt des hebräischen Buchstaben, dessen Namen ich der Art beigelegt habe, hat; ein unscheinbarer Zweig derselben begleitet die letzte Längsader; demnächst liegt am Vorderrande ein länglich viereckiger schwarzer Fleck; er beginnt schon in der ersten Hälfte des Rand- mals und reicht etwas über dasselbe hinaus; durch eine hellere schwärzliche Färbung ist er mit dem schwarzen Saume der kleinen Querader verbunden; an der Flügelspitze selbst liegt ein grosser schwarzer Fleck; seine innere Grenze beginnt am Vorderrande der hintern Querader gegenüber, läuft senkrecht bis zur Mitte zwischen der 3ten und 4ten Längsader, zieht sich von da nach der Mitte des letzten Abschnitts der 4ten Längsader, wo er diese überschreitet und dann parallel zu ihr nach dem Flügelrande hinläuft. — Vaterland: Brusa (Mann). — sp. 46. Ortalis acuticornis Q. — Durchaus einfarbig gelbgraulich. Beine gelb ‘mit dunkel- braunen Füssen. Kopf hellgelblich; Stirn ohne Strieme, mit zerstreuten kurzen schwarzen Härchen, oben mit einigen langen Borsten. Fühler dunkelbraun, die 2 ersten Glieder und die Unterseite der Wurzel des 3ten fast rostgelb; das 3te Glied ist ziemlich breit, auf der Oberseite bogenförmig ausgeschnitten und in eine scharfe Ecke auslaufend. Fühlerborste deutlich aber nicht so lang wie bei Ort. gangraenosa behaart, dunkelbraun, vor der Mitte mit einer hellen Stelle, oft auch am Ende heller gefärbt. Schildchen einfarbig gelblich, Flügel sand- gelblich, die @ueradern mit schmaler brauner Säumung; am Vorderrande 2 kleine braune Flecke; der Iste steht auf und hinter dem Ende des gelben Randmals; der 2te verblasstere liegt auf und vor der 2ten Längs- ader, der Flügelspitze merklich näher als die hintere Querader; zwischen beiden Flecken und in der Nähe des Hinterrands nimmt die Flügelfläche, sehr von der Seite betrachtet, ein weissliches Ansehn an. — Grösse: 31 Lin. — Vaterland: Ungarn (Frivaldsky). sp. 47. Ortalis unicolor &. — Durchaus von lichtgelbgraulicher Farbe. Beine und Kopf gelb- lich; Füsse kaum etwas dunkler. Stirn nach oben hin etwas mehr gelbroth, ohne eigentliche Strieme, mit zer- streuten kurzen schwarzen Härchen besetzt, oben mit einigen langen Borsten. Fühler braungelb, das 3te Glied sehr schmal, auf der Oberseite kaum ausgeschnitten, aber doch spitz endigend. Fühlerborste an der Wurzel braungelb, mit deutlicher Behaarung von mittlerer Länge. Schildchen an der Basis gelblichgrau, gegen die Spitze hin gelblich. Flügel glasartig, kaum etwas sandgelblich, die Queradern mit sehr schnalem braunschwärz- lichem Saume; ausserdem finden sich noch kleine braunschwärzliche Fleckchen auf der Mündung der Isten, 3ten und Aten Längsader, auf der2ten Längsader vor dem Ende derselben, an der Basis der Discoidalzelle, auf der 3ten Längsader kurz nach ihrem Ursprunge aus der 2ten und vor diesem letzten noch eines auf der lsten Längsader. Von diesen dunkeln Fleckchen breitet sich der auf der Mündung der Isten Längsader be- findliche mehr oder weniger deutlich auf den Zwischenraum hinter derselben, der auf der 2ten Längsader dagegen auf den Raum vor derselben aus. Die Flecke auf der Mündung der ten und Aten Längsader ver- binden sich gewöhnlich durch einen schmalen schwarzen Saum der Flügelspitze. ‚Die Flügeladern sind braungelb- lich, in den Flecken schwarz. Grösse wie Ortalis. omissa. — Vaterland: Ungarn (Frivaldsky). — sp. 48. Platystoma angustipennis d. — Platyst. seminationis sehr ähnlich, aber durch verhält- * 3 nissinässig längere und schmälere Flügel sehr ausgezeichnet. Das Flügelgitter ist feiner und nicht so dunkel; die Flügelwurzel und das Randmal gelblich, doch liegen auf demselben zwei dunkle Punkte; in dem Zwischen- raume hinter dem Randmale steht eine ziemlich zahlreiche Reihe kleiner dunkler Flecke; nur auf der Flügel- spitze selbst fliesst das Schwarze zu grössern Flecken zusammen; vor der hintersten Querader ist dies nirgends der Fall. Die kleine @uerader ist bis vollständig auf das 2te Drittheil der Discoidalzelle fortgerückt. Der letzte Abschnitt des Hinterleibs ist eben so wie bei Platyst. seminationis verlängert. Die Bestäubung des Kör- pers ist überall von einer braungrauern Farbe als bei jener. Grösse: 3 Lin. — Vaterland: Moskau. — sp. 49. Psairoptera bipunctata Q. — Der Psair. albitarsis Zett. oder biumbrata Wahlb. am ähn- lichsten, namentlich in der Grösse und allen Körperformen. Das 3te Fühlerglied wie bei dieser gerundet. Füh- ler rostgelb, die beiden ersten Glieder dunkler, auch das 3te obenauf mit einem dunklen Flecke. Flügel reiner glasartig als bei Psair. albitarsis; das Randmal schwarz, unter ihm nicht die geringste Spur einer Trübung; auf der Mündung der 2ten Längsader ein schwarzbrauner scharfbegrenzter Punkt, in dessen Nähe sich keine Spur irgend einer Trübung findet. Alles andere wie bei Psair. albitarsis, der sie auch in der Grösse gleichkommt. — Vaterland: Posen. — sp. 50. Pyrgota millepunctata 2. — In Grösse und Körperform der Pyrg. undata ganz ähnlich. Braun; das 2te Fühlerglied, die Stelle neben den Fühlern, Saum und Mittelstrich der Stirn gelb; Thorax mit hellgelben Längslinien. Die hornige Kapsel, welche das letzte Hinterleibssegment bildet, ist nicht so spitz, als bei Pyrg. undata und hat an der Basis jederseits einen grossen Eindruck. Flügel über ihre ganze Fläche bräun- lich gegittert; das Gitter ziemlich fein, in der Nähe des Randmales und der kleinen Querader etwas dunkler; die 2te Längsader hat keinen Aderanhang. — Grösse: 5} Linie. — Vaterland: Nordamerika. — sp. 51. Actora mediterranea 5 N 2. — Grösser als Actor. aestuum, aber von gestreckterem Körperbau, überall länger behaart. Stirn kaffebraun. Die ganze Oberseite des Thorax ist von einer sehr dunkeln kaffebraunen Farbe, welche nur den weissgrauen Seitenrand und die Hinterecken freilässt und sich auch über das ganze Schildchen fortsetst; an den Brustseiten beginnt an der Schulter selbst eine Längsstrieme mit sehr dunkelbrauner Farbe, welche nach hinten hin aber bald heller wird. Die Flügel sind länger als bei Act. aestuum und die Fläche derselben hat kein weissliches Ansehen wie bei jener, sondern zeigt eine deutliche graubräunliche Trübung. Die kleine Querader ist auch bei dieser Art verdickt. Alles Uebrige wie Act. aestuum. — Grösse: 44—5! Lin. — Vaterland: die griechischen und kleinasiatischen Küsten. — sp. 52. Lozxocera dorsalis Q. — In der Grösse Loxocera fulviventris und sylvafica gleich, aber von beiden an der langbehaarten Fühlerborste leicht zu unterscheiden. Der Bau des Kopfs und der Fühler wie bei Loxoc. albiseta Schr. (ichneumonea Fbr. Meig.) Stirn glänzend tiefschwarz; Untergesicht ganz und gar rothgelblich. Oberseite des Thorax überall glänzend schwarz, zuweilen gegen den Seitenrand hin mit der Spur einer braunen Strieme. Schildchen glänzend schwarz. Hinterleib beiderseits tiefschwarz. Flügel verhältniss- mässig kürzer und gegen die Spitze hin breiter als bei allen andern Arten; die 3te und 4te Längsader gegen ihr Ende hin stark rückwärts gebogen, so dass die 3te erheblich jenseit der Flügelspitze' mündet. Alle Längs- adern, so wie der Vorder- und Spitzenrand der Flügel bräunlich gesäumt. Beine wie bei den verwandten Arten, unter denen sie die schlankste ist. Grösse: kaum 3 Linien. — Vaterland: Thüringen. — Anmerk.: Herr Zetterstedt hat in die Synonymie der Loxocera-Arten eine neue Verwirrung gebracht; er hat ganz recht bemerkt, dass die Beschreibung, welche Linne in der Faun. suec. von Musca ichneu- monea giebt, nicht wohl auf die Art passt, welche Fabrizius und Meigen dafür genommen haben; da Linne den Kopf schwarz nennt, so glaubt er den Linne’schen Namen auf Loxoc. elongata Meig, übertragen zu müssen und nennt Loxoc. ichneumonea Fbr. Meig. nur Loxoe. confusa. Er hat dabei übersehen, dass die Beschreibung in der Faun. suec. (z. B. antennae pallidae, longitudine capitis) eben so wenig auf Loxoc. elongata passt, so dass man sich entweder bei der bisherigen Deutung des Linne’schen Namens beruhigen, oder ihn ganz verwerfen muss. Will man letzteres, so muss die von Meigen als elongata beschriebene Art Loxoe. aristata Panz. heissen, da, wie Zetterstedt recht be- merkt, Panzer diese Art unter jenem Namen abgebildet hat; die von Meigen als Loxoc. ichneumonea aufgeführte Art hat dann den Namen Lowoc. albiseta anzunehinen, unter welchem sie von Schrank zuerst kenntlich beschrieben worden ist. — sp. 53. Chyliza gracilis 5 X 2. — In der Färbung der Chyl. vittata am ähnlichsten, aber von ihr und allen andern Arten weit verschieden. Der Kopf mehr von der Gestalt wie bei der Gattung Lowocera ; Untergesicht sehr zurückgehend und die Stirn sehr vorstehend, beides noch viel mehr als bei Chyl. atriseta, der sie sonst am nächsten verwandt ist. Fühler fast so lang als das Untergesicht, die beiden ersten Glieder rost- gelb, das 3te dunkelbraun mit rostgelbem Fleck an der Basis, sehr schmal. Die Fühlerborste weiss mit sehr dichter weisser Behaarung. Der ganze Kopf gelb mit einem grossen schwarzen Fleck an jeder Seite des Hin- terkopfs. Thorax rostgelb, unten heller, an der Seite mit einer von der Schulter bis zur Flügelwurzel laufen- den breiten braunschwarzen Strieme; auf der Oberseite desselben 2 braunschwarze Längsstriche, welche vom Vorderrande viel weiter als vom Hinterrande entfernt sind. Schildchen und Hinterrücken rostgelb, letzterer gewöhnlich# an den Seiten braun. Hinterleib sehr schmal, braunschwarz; die Segmente, welche die sehr spitze Legröhre bilden, gelb. Beine blassgelb, etwas schlanker als bei den andern Arten. Flügel graulich glasartig; das Ende der 3ten Längsader gerade; letzter Abschnitt der 4ten ziemlich stark gebogen. — Grösse: 2 Lin. — Vaterland: Bujukdere. — sp. 54. Calobata trivialis 5 X 9. — Bisher immer mit Calob. cibaria zusammen geworfen, wel- cher sie in allen Stücken ausserordentlich ähnlich ist, so dass ihr Weibchen von dem der Culob. eibaria nur durch den etwas kleinern Kopf, das etwas schmälere Untergesicht und die ein wenig kürzern Füsse unterschie- den werden kann. Das Männchen unterscheidet sich von dem der Calob. eibaria leicht durch den Bau des Haltorganes, während nämlich die untern Schuppen desselben bei Calob. eibaria ausserordentlich breit, äusserst gewölbt und am Hinterrande deutlich gesägt sind, sind sie bei Calob. trivialis nur an der Basis breit, indem sie sich am Hinterrande stark erweitern, dann bald wieder verschmächtigen, so gegeneinander krümmen und am Ende mehr gerade abgestutzt als löffelförmig endigen; der Hinterrand derselben ist durchaus nicht gesägt, son- dern vollständig ganz. — Bei der ihr schon weniger gleichenden Calob. cothurnata haben die gleich von der Basis an beiderseits verschmächtigten und viel schmälern Schuppen die Gestalt einwärts gekrümmter Hörner und endigen löffelförmig. — Grösse: wie Calob. eibaria, — Vaterland: Deutschland, fast überall gemein. — Anmerk.: Meigen scheint diejenige Art als cibaria beschrieben zu haben, welcher auch ich diesen Namen ge- lassen habe, wie aus seiner Angabe über die Gestalt der untern Schuppen des männlichen Halt- organs hervorgeht. — Zetterstedt nennt in seiner in den Dipf. Scand. VI. 2575 gegebenen Beschreibung diese Schuppen am Hinterrande gezahnt; da dies Merkmal bei keiner mir bekannten Art zutrifft, so vermuthe ich wohl mit Recht, dass er „‚dentatis“ geschrieben und „erenato-dentieulatis“ oder „serratis“ gemeint hat, so dass ich die Zetterstedt'sche eibaria für mit der Meigen'schen einerlei halte. Gerade diese Ueberzeugung war es, welche mich bestimmen musste, der Art mit breiten am Ilinterrande gesägten Schuppen den Linne’schen Namen zu lassen. Aus Linne’s Beschreibung lässt sich nicht erinitteln, welche dieser so nahe verwandten Arten er vor sich gehabt habe. En sp, 55. Calobata dentigera & N 2. — Etwas grösser als Calob. eibaria, der sie ähnelt. Kopf verhältnissmässig ziemlich gross; Fühler ganz gelb; Fühlerborste langgefiedert, braun, ihr Wurzeldrittheil gelb. Stirn lebhaft gelbroth mit ganz schmalem weissem Saume am Augenrande. Obere Hälfte des Hinterkopfs schwarz, was sich am Augenrande etwas auf die Stirn heraufzieht; die Ocellen auf einer länglichen braunschwarzen Stelle, welche nur hinten mit der schwarzen Farbe des Hlinterkopfs zusammenhängt. Thorax obenauf schwarz mit bräunlich aschgrauer Bestäubung. Schulterecke und die Gegend unter ihr röthlich. Brustseiten röthlich mit grossen schwarzbraunen Flecken, auf der Unterhälfte weissschimmernd. Farbe des Hinterleibs wie bei den ver- wandten Arten, nur die Hinterränder der einzelnen Ringe deutlicher gelbgesäumt und in jeder Hinterecke gelbe Färbung. Die untern Lamellen des männlichen Haltorgans an der Basis etwas breiter als bei C(alob. trivialis, dann zwar von beiden Seiten, aber doch nur wenig verschmächtigt, am Innenrande kurz vor der Spitze mit einem sehr ansehnlichen Zahne, gleich darauf löfelförmig endigend. Man könnte sie wohl auch als am Ende zweizipflig mit langem vorderem und mit kurzem rundlich löffelförmigem hinterem Zipfel beschreiben. Leg- röhre etwas dicker als bei den verwandten Arten, nur obenauf bis gegen die Spitze hin glänzend schwarz, sonst glänzend braunroth. Beine gelb mit nach Verhältniss der Gattung ziemlich langen Füssen. Die Hinter- schenkel vor der Spitze mit schwarzem Ringe, der sich zuweilen auch an den Mittelschenkeln findet. Flügel wie bei (. cibaria, nur etwas gelblicher. — Vaterland: Sibirien. — (Sedakoff). sp. 56. Calobata mammillata [6 y 2. — Sie gehört in die Verwandtschaft der Calob. petro- nella, d. h. zu den Arten, bei welchen vor den untern Schuppen des männlichen Haltorgans noch jederseits 2 rückwärts gekrümmte Dörnchen stehen und mag wohl bisher mit jenen zusammengeworfen worden sein. Die ganze Färbung derselben ist lichter als bei Cal. petronella. Fühler rothgelb mit schwarzer, kurz befiederter Borste wie bei C. petronella; Stirn vorn gelb, hinten gelbroth, an der Seite äusserst schmal weissgesäumt. Hin- terkopf ganz und gar röthlich; die dunkle Stelle, auf welcher die Punktaugen stehen, bildet nur einen kleinen Punkt. Die Oberseite des Thorax schwarz mit bräunlich aschgrauer Bestäubung; die Schulterecken, der Sei- tenrand des Thorax und die Brustseiten ganz und gar röthlich, letztere zwischen den Hüften mit mehr oder weniger deutlichen dunkeln Flecken. Schildchen röthlich, zuweilen auf, der Mitte schwärzlich. Hinterleibs- zeichnung wie bei (. petronella, doch die hellen Hinterrandssäume deutlicher und die letzten Ringe häufiger und in grösserer Ausdehnung als bei dieser braun gefärbt. Vor den hellen Hinterrandssäumen der einzelnen Ab- schnitte zeigen einzelne Exemplare matte tiefschwarze @uerbinden, welche bei andern nur angedeutet sind und vielen ganz fehlen. Das männliche Haltorgan ist zwar nach demselben Typus wie bei C. petronella gebildet, zeigt aber doch sehr wesentliche Verschiedenheiten; während bei C. petronella die seitlichen Lamellen, welche (bei trocknen Exemplaren) wie von einer runzlichen Haut bekleidet erscheinen, sich in einen gleich von seiner Basis an nach vorn gekrümmten, in der Nähe seiner Wurzel jederseits noch von einem kürzern Zahne beglei- teten langen Zahn fortsetzen, läuft dieser Zahn bei €. mammillaris erst nach hinten und biegt sich dann erst plötzlich nach vorn. An seiner Basis steht hinterseits ebenfalls ein Zahn, der oft schwer zu sehen ist: der Zahn an der Basis seiner Vorderseite ist mehr nach Innen gerichtet, deutlicher warzenförmig und deutlicher behaart. Das den untern Schuppen zunächst stehende Paar der rückwärts gerichteten Dörnchen ist grösser als bei C. petronella. Beine wie bei hellen Exemplaren von (. petronella. Flügel etwas gelblicher als bei dieser. — Grösse wie die der C. petronella. — Vaterland: Sibirien (Sedakoff). u —— r u BEE Programm der KÖNIGLICHEN REALSCHULE ZU MESERITZ womit zu der am 1. und 2. October 1855 stattfindenden öffentlichen Prüfung alle Gönner und Freunde der Anstalt, insbesondere die Eltern und Angehörigen sämmtlicher Schüler ergebenst einladet der Director Dr. H. Loew, Prof. INHALT: I. Eine naturwissenschaftliche Abhandlung, vom Director. 2. Schulnachrichten von demselben. a a nn nie EEE EEE Meseritz, Gedruckt bei F. W. Lorenz. 1855. ne bs x D Arne EL Peer a, wie voii ven? . wm Hi Galle sun Mer. Werken “ oh wer zu E h 1 - nd a wie: "Aa ED motln ih oiabneasdaul RR ee WEIT he ie Be aan nme S Pe Dr Sn ar m 4% HKacu ne I vi d Er, b. 24 c - röxk . ’ 277 las Kin % > » x En r IRA. any? ’ Ar? ar a. wat . "ai > a Zr \@rT ar Krane % 0 Mer Nr ” r hipmavae an Pre sen fe a ee Fir rin Men. ) “ inf ne R 2} "a9 2m x Dina em wi int N Date $ R ST IR EN ; ü 2 ar An A voıha9a II HITDER RSUTBITdeR burn © ungen ae wücen A n y Es n En ae = .Habatais temadoamı | en ar Y * ar a nord ab un : = ; Ad ‚so “si Men Er serndlhun nr ie “ ” Dr wine vr Boy ankam wohn a en ar a BUN oylakuann 2 Fr THAI. ze ‚stiısee ir sustod :W 4 isd adamabsd Roco) Ze Neue Beiträge zur enntniss der Dipteren. Vom Prof. Dr. H. Loew, Director der Königlichen Realschule in Meseritz, Mitglied der Kaiserlichen Societät der Naturforscher zu Moskau, der Senkenbergischen naturforschenden Gesellschaft zu Frankfurt a. M., der naturforschenden Gesellschaft in Danzig, der rheinischen naturforschenden Gesellschaft in Mainz, der naturforschen- den Gesellschaft in Halle, des naturforschenden Vereines für Anhalt in Dessau, des entomologischen Vereines in Stettin, des naturwissenschaftlichen Vereines des Harzes, der Gesellschaft für Naturgeschichte in Dresden, der physikalisch-ökonomischen Gesell- schaft und der Gesellschaft für die Fauna von Preussen zu Königsberg i. P., der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur in Breslau, des zoologisch- botanischen Vereins in Wien u. s. w. Dritter Beitrag. 1 Er “ | { BLUT BR Bu 5 000 „sig wi she iadseigsndaydirs® 1b ‚useoM us 1sdasım sdosllaasır sahnslsarolmisen ob ,.M . usdeaotnnen sb ‚sei ai Yisılvallsas aeh „nasskl ni- PET BEETIEREN AR MoasyrutaVl 719 Si ersallaner ET BEITHaN Ber) ssdsainstod Bombylius D.: Versuch einer Auseinandersetzung der europäischen Bombylius-Arten muss, nachdem die tüch- tigsten unserer Entomologen, namentlich auch unser Meister Meigen, geradezu daran gescheitert sind, ziemlich verwegen erscheinen, besonders wenn er nicht durch den eigenen Besitz eines sehr reichen Materials unterstützt wird, welches hier nöthiger als irgend wo anders ist, da die Unter- schiede verwandter Arten oft sehr schwierig und nur bei einer wiederholten sorgfältigen Verglei- ehung untadelhaft conservirter Exemplare fassbar sind. Meine Sammlung steht allerdings in Be- ziehung auf die Anzahl der in ihr enthaltenen europäischen Arten, wie ich glaube, keiner andern Sammlung nach und ist in Beziehung auf die Anzahl der wohl conservirten Stücke der einzelnen Arten, welche sie enthält, allen um ein ziemliches Stück voraus; nichts desto weniger kann ich das mir zu Gebote stehende Material kein reiches nennen, da ich aus grossen Länderstrecken Eu- ropa’s (Spanien, Griechenland, Russland,) sehr wenig oder gar nichts besitze; ja ich muss dasselbe als ein zur Lösung der Aufgabe, welche ich mir gestellt habe, nar nothdürftig ausreichendes be- zeichnen und wünsche von ganzem Herzen , dass gegenwärtige Arbeit Freunden der Dipterologie eine Aufforderung sein möge, mich durch Mittheilung ihrer Vorräthe in den Stand zu setzen, die Arbeit da, wo ich sie hier endige, wieder aufzunehmen und vollständiger zum Ziele zu führen. Die Auseinandersetzung der in meinem Besitz befindlichen europäischen Bombylius - Arten ist aber nur der eine Theil meiner Aufgabe. Ein zweiter, und wohl der Haupttheil derselben, be- steht in der Ermittelung, auf. welche meiner Arten die Namen und Beschreibungen, welche frühere Autoren, gegeben haben, zu beziehen sind. Wie schwierig und dornenvoll diese Untersuchungen sind, weiss jeder, der sich mit der Bestimmung von Bombyliusarten beschäftigt hat und durch sie in ein Labyrinth. von. Zweifeln geführt worden ist. Um meiner Aufgabe nach dieser Seite: hin möglichst zu. genügen, habe ich die zahlreichen im königl. Museum zu Berlin enthaltenen Typen Wiedemann’scher und Meigen’scher Beschreibungen einer zweimaligen ausführlichen und sorg- fältigen Prüfung unterzogen; eben so habe ich in Wien sämmtliche Typen der jetzt dort befind- lichen. Winthem’schen und der mit ihr vereinigten Wiedemann’schen Sammlung auf, das Ge- nauste verglichen; gar manche Belehrung habe ich ausserdem aus der Ansicht der von Megerle von Mühlfeldt und von Gürtler herstammenden Exemplare des k. k. Hofnaturaliencabinets zu Wien geschöpft, welche sich zum, Theil bei der Abfassung der von ihm gegebenen Beschreibungen in Meigens Händen befunden haben. Der ausführlichen Sorgfalt, welche auf diese Untersuchungen A Ba zu verwenden mir durch die nicht genug zu rühmende Liberalität der Directoren beider Museen möglich gemacht wurde, verdanke ich manchen gar werthvollen Aufschluss. Dass es mir trotz dem und trotz mancher andern Aufklärung nicht gelungen ist alle Zweifel zu heben, wird denen nicht unerwartet sein, welche die hier obwaltenden Schwierigkeiten aus eigener Erfahrung kennen. Die Deutung vieler publieirten Arten bleibt noch völlig in der Schwebe, zum Theil vielleicht, weil mir die entsprechenden Arten bisher noch nicht bekannt geworden sind, zum grössern Theil aber ganz gewiss, weil die meisten Beschreibungen gar zu oberflächlich und nicht selten ohne alle Rück- sicht auf diejenigen Merkmale angefertigt sind, durch welche sich die Arten dieser schwierigen Gattung mit einiger Sicherheit characterisiren lassen. Auf diese Merkmale in möglichst wirksamer Art aufmerksam zu machen scheint mir sehr nothwendig. Ich habe dies in keiner zweckmässigern Weise thun zu können geglaubt, als durch eine möglichst sorgfältige systematische Gliederung der ganzen Gattung Bombylius, worin der Ste Theil der Aufgabe, welche zu lösen ich versuchen will, besteht. Dass ich hierbei nicht blos die europäischen Arten berücksichtigen durfte, liegt in der Natur der Sache. Eben so wenig aber gestattete mir die Beschaffenheit der Mehrzahl der vorhandenen Beschreibungen eine Berücksich- tigung derjenigen exotischen Arten, welche mir nur aus diesen und nicht durch Autopsie bekannt sind. Die Beschreibung neuer exotischer Arten lag völlig asserhalb meines Planes und ich babe mich derselben mit Ausnahme einiger wenigen Fälle enthalten, in welchen ich keine entsprechende Form unter den mir bekannten bereits beschriebenen exotischen Arten fand. Diejenigen Abthei- lungen der Gattung Bombylius, welche meiner Ansicht nach, um die Erneuerung alter Confusionen zn vermeiden, dauernd auseinander gehalten werden müssen, habe ich als Sectionen bezeichnet; sie sind sämmtlich durch sehr characteristische, der Beobachtung leicht zugängliche Merkmale getrennt und werden künftig den Rang von Gattungen einnehmen. Ich habe kein Bedenken getragen diese Sectionen, oder, wenn man lieber will, Untergattungen mit besonderen Namen zu bezeichnen. Der Umfang derselben erscheint in meiner Arbeit sehr verschieden, ohne dass sich auf ein ähnliches Verhältniss in der Natur mit einiger Sicherheit schliessen lässt, da von den Sectionen, welche keine europäischen Arten enthalten, nur einzelne Repräsentanten vorgeführt sind. Die grosse An- zahl der in einigen von ihnen enthaltenen europäischen Arten hat mich zu einer weitergehenden Zerfällung derselben genöthigt, durch welche ich kleine Gruppen einander nahe verwandter Arten zu erlangen gesucht habe. Im Ganzen genommen habe ich hierbei die exotischen Arten so viel als irgend möglich berücksichtigt und auch diese Gruppen so zu bilden gesucht, dass sich ihnen die mir bekannten Exoten leicht einreihen; am wenigsten ist mir dies in der 2ten Section gelungen, welche, um diesem Zwecke ganz zu genügen, eine noch ausführlichere Gliederung erfordern würde. Dass diese Eintheilung noch mancherlei Willkührliches an sich hat und noch gar mancher Verbes- serung fähig und bedürftig ist, bezweifle ich nicht im Geringsten ; dass sie die Bestimmung schwie- riger Arten auch so, wie sie ist, gar sehr erleichtert, werden diejenigen finden, welche ihre Arten früher nach dem Meigen’schen und Wiedemann’schen Werke zu bestimmen versucht haben. Ich lasse nun zunächst die analytische Uebersicht der mir bekannten europäischen und der von mir berücksichtigten exotischen Arten folgen; die europäischen Arten sind mit weitläuftigerer Schrift gedruckt und sämmtliche Arten mit fortlaufenden Nummern bezeichnet, damit bei den nach- folgenden ausführlicheren Mittheilungen über dieselben die im Druck unbequeme Wiederholung der analytischen Eintheilung erspart werden kann. Bi I. die erste Hinterrandszelle geschlossen. ME Unkemandmelen ee en Seet. I. Triplasius. sp. 1. bivittatus m, B. zwei Unterrandzellen. A. die vordere Basalzelle länger als die hintere.......... Sect. II. Bombylius. a) die Behaarung der Oberseite ist schwarz, oder dochan einzelnen Theilen derselben ausschliess- INCHISCH WALD. un oe en er N lste Gruppe. P} @sider Körper ist langbehaart „.. .eroereeucnernen © . ste Abtheilung. sp. 2. lateralis Fbr. sp. 3. delicatus Wied, sp. 4. lugubris m. sp. 5. ater Linn. sp. 6. ornatus Wied, sp. 7. ambustus Wied. sp. 8. fuscus Fbr. ß. der Körper ist kurzbehaart .. 2.2.2 2er onen * =.» 2te Abtheilung. sp. 9. analis Fbr. sp. 10. punetatus Fbr. sp. 11. fulvonotatus Wied. { b) die Behaarung der Oberseite ist gelb, graugelb oder weiss, oft mit viel untermischten schwarzen Haaren, Eamitnunküntenallilgein. 2.0.2000 sun neue 2te Gruppe. +. jenseit der kleinen @uerader in der geschlossenen ersten Hinterrandszelle kein dunkler Punkt ......... 22. . 1ste Abtheilung. 41) das 3te Fühlergied sehr breit. , mm. . . . . 80.020000. w.Aste iUnterabtheilung. sp. 12. pictus. Pnz. =) das Ste Fühlergliedischmal . » . 2. „un SER... 2 anna „u 2te. /Unterahtheilung: sp. 13. callopterus. m. + +. jenseit der kleinen Querader in der geschlossenen I1sten Hin- terrandszelle ein dunkler Punkt ... 2... 2... 222.220 .. 2te Abtheilung. sp. 14. discolor Mik. sp. 15. medius Linn, sp. '6. punctipennis m. sp. 17, pictipennis m. sp. 18. albomicans m. . 19. pallipes m. sp. 20. confrater m. Ar mit unpunktirten Flügeln. +. die Vorderhälfte der Flügel mit brauner, nach hinten scharf- begrenzter Färbung ....,,--...... ce .. dte Gruppe. 1) mit dunklem Fleck in der isten Unterrandzelle . . . 2 2.2. 222 20... Aste Abtheilung. $ die vor ihr liegende Zelle ganz dankel . . . » -» . ir 2 2 2 23 20000... ste Unterabtheilung. sp. 21. major Linn. sp. 22. consanguineus Meg. sp. 23. basilinea m, sp. 24. fratellus Wied. . $$ die vor ihr liegende Zelle mit einem hellen Fleck . . . » 2» 2 2 = 2 2.2.2020. . 2te Unterabtheilung. sp. 25. fimbriatus Mik. sp. 26. ventralis m. sp. 27. debilis m. 2) ohne dunkeln Fleck in der ersten Unterrandzelle EERER. IB RN ÄDEh einig. sp. 28. torquatus m. sp. 29. undatus Mik. sp. 30. diagonalis Meig. ++ die Flügel entweder hell, oder nur auf der Wurzelhälfte gebräunt, zuweilen auf der Vorderhälfte mit Bräunung, deren hintere Grenze alsdann verwaschen ist. 1) Hinterkopf mit langer Behaarung, am hintern Augenrande mit - noch längereu schwarzen Haaren. $ Behaarung überall von gewöhnlicher Länge - . -» - 222,22... . 4te Gruppe, sp. 3l. venosus Mik. sp. 32. rhodius m. sp. 33. canescens Mik. sp. 34. variabilis m. $$ der ganze Körper und besonders der Kopf langbehaat . . -.». 2»... 5te Gru ppe. sp. 35. pallens Meig. sp. 36. fuliginosus Meig. sp. 37. polypogon m. 2) der Hinterkopf mit kurzer oder ziemlich kurzer Behaarung, der hintere Augenrand stets ohne Ihn einfassende schwärze Haare. $ die vordere Hälfte der Flügel gebräunt. * die Behaarung am Hinterleibsende nicht schopfföürmig . . ». » » 2.2... dte Gruppe, sp. 38. nubilus Mik. sp. 39. pilirostris m. B. Beide Basalzellen gleich lang a) $s — 5 ** die-Behaarung am Hinterleibsende mehr oder weniger schopfförmig . die Flügel ganz klar oder nur die Wurzelhälfte gebräunt, wo sie dann bei dem Weibchen viel heller als bei dem Männchen sind. * die kleine Querader weit jenseit der Mitte der Discoidalzelle ** die kleine Querader nicht weit jenseit der Mitte der Discoidalzelle oder auf derselben. —e das - Untergesicht WlIEnZEna. . . 20 ng —+-+- das Untergesicht nicht glänzend L] mit dunkeln Beinen UI mit u er ER hellen Beinen =. 0. et ee e RZ die Behaarung lang und gegen das Hinterende hin fast schopfförmig .. ’ „ Tte Gruppe. sp. 40. micans Fbr. sp. 41. hypoleucus Wied, sp. 42. elegans Wied. Ste Gruppe, sp. 43. senex Meig. I9te Gruppe. sp. 44. mexicanus Wied. sp. 45. lejostomus m. 1Wte Gruppe, iste Abtheilung. sp. 46. eruciatus Fbr. sp. 47. quadrifarius m. sp. 48. vulpinus Meig. sp. 49. cinerascens Mik. sp. 50. tephroleucus m. 2te Abtheilung. sp. 5l. rufus Enc. sp- 52. ferrugineus Wied, sp, 53. varius Fbr. sp. 54. helvus Wied, sp. 55. abdominalis Wied. sp. 56. fulvescens Meig. sp, 57. pumilus Meig, sp. 98, eitrinus m, sp. 59. flavipes Wied. sp. 60. minor Linn. sp. bl. cinerarius Wied, sp. 62. androgynus m. sp. 63. niveus Meig, sp. 64. candidus m. Sect. TEL. Systoechus. lste Gruppe. sp, 65. nitidulus Fbr. sp. 66, hircanus Wied. sp. 67. stramineus Meig, 6 b) die Behaarung von gewöhnlicher Länge, gegen das Hinterleibsende hin durchaus nicht schopf- förmig a She zus ale an en eine ae eVssnaee ie & an den Hinterleibseinschnitten mit schwarzen Haaren ß. an den Hinterleibseinschnitten ohne schwarze Haare II. die erste Hinterrandszelle offen. A. Drei Unterrandzellen. A. der Körper von gewöhnlicher Gestalt; die Flügel nach den, „Basis hin, werschmälert . ....: 2.2... 2. wenn, B. der Körper kurz, flach; die Flügel nach der Basis hin nicht verschmälert B. Zwei Unterrandzellen. A. Flügel erweitert elle 0m © 0,000 oa 0) Lee En B. Flügel nicht erweitert. a) Flügel an der Basis keilförmig verschmälert b) Flügel von gewöhnlicher Gestalt. &. ohne Stachelborsten auf der Unterseite der Hinterschenkel +. die vordere Wurzelzelle wenig länger als die hin- tere; das erste Fühlerglied verdickt * ohne Knebelbart .. 2te Gruppe. 1ste Abtheilung. sp. 68. sp. 69. sp. 70, sp. 71. sp. 72. setosus m. sulphureus Mik. ctenopterusMik, aurulentus Meig. mixtus Wied. “#0... 0« te Abtheilnne. 73. leucophaeusMeig. 74. exalbidus Meig. 75. gradatus Meig. 76. mierocephalus m. 77, laevifrons m, Sp. sp. sp. sp. Sp. Sect IV. Sobarus. sp 78. anomalus Wied. Sect. V. Piatamodes. sp. 79. depressus m. Sect. VI. Legnotus. sp. 80. trichorhoeus m. Sect. VII. Scinax. sp. Sl. sphenopterus m. Sect. VIII. Sparnopolius. Ilste Gruppe. 1ste Abtheilung. sp. 82. fulvus Wied. 2te Abtheilung. sp. 83. confusus Wied. a. ++. die vordere Wurzelzelle viel länger als die hintere; das Iste Füblerglied nicht verdickt .......... ... 2te Gruppe. Butenmerkmetelhantiage "eriyete woher uTarıanenge Del stzra lie: in liefen » zofı sfpe feyap *' ce iste Abtheilung. sp. 84. caminarius Wied. ** mit schwachem Knebelbatt .» » x zu 202 een nenne 2te Abtheilung. sp. 85. bicinctus Wied. ß. mit Stachelborsten auf der Unterseite der Hinterschenkel Sect. IX. Dischistus. +. mit schwarzen Haaren an den Hinterleibseinschnitten Iste Gruppe. sp. 86. ınystax Wied. sp. 87. minimus Schrk. sd. 88. simulator m. sp. 89. imitator m. sp. 9. vitripennis ın. + +. ohne schwarze Haare an den Hinterleibseinschnitten 2te Gruppe. sp. 91. flavibarbus m. sp. 92. unicolor m. sp. 93. barbula m. sp. 94. breviusculus ın. sp. 95. melanocepha- lus Fbr. sp. 96. lutescens. m. Sect. I. Triplasius. Die Arten dieser Untergattung gleichen den Arten der Untergattung Bombylius; die 1ste Hinterrandszelle ist wie bei diesen geschlossen und die vordere Wurzelzelle ist länger, als die hintere. Der Hauptunterschied beider Untergattungen besteht darin, dass die Triplasius - Arten 3 Unterrandzellen, die Bombylius-Arten aber nur 2 Unterrandzellen haben. sp. 4. Bombyl. bivittatus.m. O — Die tiefschwarze Grundfarbe ist auf dem Hinterleibe glänzend, sonst ganz matt. ‚Stirn breit, schwarz, ganz vorn mit kürzern braunen Haaren besetzt. Bart ziemlich lang, schwarz» inwendig braun; neben den Fühlern jederseits eine mit kürzerer und sehr dichter Behaarung bedeckte Stelle, welche in mancher Richtung fast weiss schimmert. Fühler schwarz, schlank; das 1ste Glied nicht verdickt; die Behaarung der beiden ersten Glieder obenauf schwarz, unterseits braun; das 3te Glied schmal, von ganz gleich- mässiger Breite, I} mal so lang als die beiden ersten zusammen, am Ende mit spitzkegelförmigem Griffel. Rüssel kaum so lang als der Körper. Hinterkopf grösstentheils braun behaart. Der Thorax hat obenauf kür- zere braune Behaarung mit untermischten langen schwarzen Haaren und. jederseits eine ganz durchgehende weisse Haarstrieme, welche sich selbst auf den Hinterrand des Kopfs fortsetzt. Behaarung des Schildchens wie die der Oberseite des Thorax. Der Hinterleib ist obenauf grösstentheils mit kürzern braunen, auf dem 2ten und 3ten Ringe mit weissen Filzhärchen und mit zerstreuten langen schwarzen Haaren besetzt, welche am Hin- terleibsrande dichte und lange Büschel bilden. Brustseiten und Bauch grösstentheils mit dunkelbrauner, an einigen Stellen mit schwarzer Behaarung. Schenkel schwarz, an der Basis mit braunschwarzer Behaarung. a A Schienen und Füsse kastanienbraun, letztere gegen das Ende hin geschwärzt. Schwinger schwarz. Flügel auf der Vorderhälfte geschwärzt; die ziemlich verwaschene Grenze des Schwarzen zieht sich von der Mitte der hintersten Flügelzelle über die kleine @uerader hin und erreicht den Vorderrand des Flügels etwas vor der Mün- dung der 2ten Längsader (d. h, vor dem Ende der Marginalzelle); im Schwarzen selbst macht sich ein tiefer gefärbter Punkt besonders bemerklich, welcher die etwas jenseit der Mitte der Discoidalzelle liegende kleine Querader überdeckt; ausser diesem bemerkt man 3 minder scharf begrenzte dunklere Flecke, welche einen hel- lern, vor dem Ende der hintern Basalzelle liegenden Punkt einschliessen. In der graulich glasartigen Hinterhälfte des Flügels liegen schwarze Punkte; die ersten beiden sind durch einen schwarzen Strich verbunden, welcher auf der die Discoidalzelle von der 3ten Hinterrandszelle abgrenzenden Ader liegt; der 3te liegt auf der Spitze der geschlossenen ersten Hinterrandszelle; zwei verbundene Fleckchen bedecken die Wurzel der Spitzenquerader und die Querader, welche die 2te von der 3ten Unterrandzelle scheidet; nicht weit hiervon liegt auf der 2ten Längsader noch ein deutliches und auf der Spitzenquerader ein minder deutliches schwarzes Pünktchen. Der Flügelanhang ist blass messinggelblich gefranzt, — Grösse wie starke Exemplare von Bombyl. ater, oder noch grösser, Vaterland: das Vorgebirge der guten Hoffnung. Sect. IE. Bombylius. Zu dieser Untergattung zähle ich alle diejenigen Arten, welche nur zwei Unterrandzellen, geschlossene erste Hinterrandszelle und die vordere Basalzelle länger als die hintere haben. Der Unterschied in der relativen Länge der beiden Wurzelzellen ist bei verschiedenen Arten sehr ver- schieden. Abtheilungen nach geringfügigen Unterschieden hierin zu errichten, wie esHerr Walker in dem Verzeichnisse der Insekten des britischen Museums gethan hat, ist durchaus unzweckmässig, da sich alle Zwischenstufen finden und die Stellung der kleinen Querader nicht so absolut constant ist, als dass zu subtile Unterscheidungen der Art das Bestimmen der Species nicht mehr erschwe- ren als erleichtern sollten. Die Arten, bei welchen die vordere Basalzelle länger als die hintere ist, sondern sich dagegen im Allgemeinen recht scharf von den Arten, bei welchen diese Basal- zellen von gleicher Länge sind, ab, so dass von den mir bekannten Arten keine einzige Zweifel über die ihr anzuweisende Stellung erregen kann. Die Arten der Untergattung Bombylius sind so zahlreich, dass ich sie in eine grössere Anzahl kleiner Gruppen vertheilt habe, welche immer noch so Verschiedenes enthalten, dass eine weitergehende Auflösung derselben sich gewiss rechtfertigen würde. Zur lsten Gruppe rechne ich spec. 2 bis spec. 11. — Das gemeinsame Merkmal der- selben besteht darin, dass die Behaarung der Oberseite des Körpers entweder durchaus schwarz ist, oder dass doch weit ausgedehnte Stellen der Oberseite rein schwarze Behaarung haben. Dies Merkmal ist ein sehr willkürliches, die Gruppe mithin eine völlig künstliche und von dieser Seite her gerechtem Tadel ausgesetzt, so dass ich vielleicht besser gethan hätte sie ganz aufzugeben und die Arten, welche sie enthält, in den andern Gruppen unterzubringen. Der Wunsch, die ihr angehörigen, leicht kenntlichen europäischen Arten von dem übrigen Heere der schwierigen Arten abzusondern und so die Auseinandersetzung dieser etwas leichter und übersichtlicher zu machen, hat mich zur Beibehaltung derselben bestimmt, wofür ich Verzeihung hoffe. — Dem Uebel wird einigermassen abgeholfen, wenn man die Gruppe in 2 Abtheilungen spaltet, je nachdem die Behaa- rung des Körpers lang oder kurz ist. WE Zur lsten Abtheilung der lsten Gruppe gehören: sp. 2. Bombyl. lateralis Fbr. — vom Vorgebirge der guten Hoffnung; er ist dem oben beschriebenen Triplasius bivittatus äusserst ähnlich, unterscheidet sich aber ausser durch den constanten Mangel der Querader, welehe die 2te von der 3ten Unterrandzelle scheidet, leicht durch die völlig von einander getrennten schwarzen Flecken auf der Hinterhälfte des Flügels. sp. 5. Bombyl. delicatus Wied. — vom Vorgebirge der guten Hoffnung. Von mehr als einer Seite sind mir Mittheilungen über das Vorkommen dieser Art in Europa gemacht worden; wo mir Ansicht und Prüfung der Exemplare gestattet wurde, fand ich entweder nur kleine Exemplare von Bombyl. ater oder die nachfol- gende, allerdings selbstständige, aber von Bombyl. delieatus völlig verschiedene Art; Bombyl. delicatus unterscheidet sich von ihr durch grössere Länge der Fühler und der Behaarung des Kopfs, durch die ihm eigenthümliche, von Wiedemann gut characterisirte Flügelzeichnung, und durch die weisse Zeichnung des Hin- terleibs, welche mehr mit der des Bombyl. ater als der des Bombyl. lugubris übereinstimmt. sp. 4. Bombyl. lugubris. m. Q. — Im allgemeinen Colorit der nur etwas längern Behaarung und dem Flügelgeäder dem Bombyl. ater sehr ähnlich. Tiefschwarz und überall tiefschwarz behaart; auf Stirn und Thorax fehlt jede Beimischung hellerer Härchen irgend einer Art, welche das Weibchen vom Bombyl. ater daselbst stets hat. ‚Ueber den Fühlern steht am Augenrande jederseits ein nur ganz kleines, fast silberweisses Fleckchen. Hinterleib durchaus tiefschwarz und tiefschwarzhaarig; auf jedem Ringe gegen den Seitenrand hin ein ganz kleines silberweisses Pünktchen; vom zweiten Ringe an auch auf der Mitte jedes Ringes ein eben solches, welches dem mir vorliegenden Exemplare nur auf dem kleinen, ziemlich versteckten letzten Ringe fehlt, was vielleicht nur in Folge stattgehabter Verreibung der Fall sein mag. — Flügel graulich glassartig, die aller- äusserste Wurzel geschwärzt, von der Wurzel am Vorderrande hin etwas gebräunt; die Adern, welche die beilen Basalzellen schliessen, sind schwärzlich gesäumt, die öte Längsader von keinem schwarzen Saume begleitet. Von der Grösse eines mittelmässigen Bombyl. ater. Das beschriebene Weibchen ist von Herrn Mann in Kärnthen gefangen und befindet sich im k. k. Naturalienkabinet zu Wien. sp. 5. Bombyl. ater Linn. — Vaterland: ganz Europa mit Ausnahme seiner nördlichsten Theile (Skan- dinavien, England), von da weiter durch das ganze nördliche und mittlere Asien und in allen Ländern um das Mittelmeer; wenn Herrn Macquart’s Angabe zuverlässig ist, so findet sich die Art auch auf der Insel Bourbon. Sie ist in der Grösse sehr veränderlich; die grössten Exemplare finden sich im südlichsten Theile ihres Verbreitungsbezirks. Verkannt ist sie noch nie worden, so dass es überflüssig wäre, mehr zu ihrer Charakterisirung hinzuzufügen; man hüte sich nur, kleine oder etwas verriebene Exemplare, bei welchen die weissen Hinterleibspunkte oft sehr klein sind, mit Bombyl. lugubris zu verwechseln. sp. 6. Bombyl. ornaltus Wied. — vom Vorgebirge der guten Hoffnung, eine sehr leicht kenntliche und von Wiedemann genügend beschriebene Art. Ganz in die Nähe derselben ist wahrscheinlich Bombyl. ar- gentatus Fabr. aus Guinea zu stellen, von dem ich kein typisches Exemplar vergleichen konnte, so dass ich seine Aufzählung lieber unterlassen habe. sp. 7. Bombyl. ambustus Wied. — Die erste Beschreibung des Männchens dieser Art hat Wiede- mann im Zool. Magaz. II. 21 gegeben und später in den Dipt. exot. und in seinen anssereuropäischen zweiflügl. Insekten wiederholt. Meigen hat ebenfalls nur das Männchen unter dem allerdings sehr passenden Namen Bombyl. dispar beschrieben, welcher indess dem ältern Wiedemann’schen Namen weichen muss. Das Weibchen ist vom Männchen recht verschieden und scheint nır Gürtler bekannt gewesen zu sein, wie ich aus der von ihm getroffenen Wahl des Namens: .dispar schliessen möchte; es gleicht in Grösse, Körpergestalt, Färbung der Beine und Flügel dem Männchen. Die Behaarung der Stirn, der beiden ersten Fühlerglieder und der Bart sind schneeweiss. Gleich über der Flügelwurzel findet sich eine Flocke schwarzer Haare und vor den Schwin- gern ein schirmförmiger schwarzer Haarbüschel; sonst ist die Behaarung des Thorax weiss. Erster Hinterleibs- ring mit dichter schneeweisser Behaarung, der übrige Theil des Hinterleibs mit langer tiefschwarzer Behaarung, doch auf der Mitte jedes Rings ein schneeweiss behaarter Punkt und am Seitenrande des 4ten Rings ein an- sehnlicher dichter Büschel schneeweisser Haare. — Der Verbreitungsbezirk dieser schönen Art umfasst das B a mittlere und nördliche Asien, so wie die östlichen und südöstlichen Theile Europa’s; sie kömmt in Ungarn und selbst in Oesterreich noch vor. sp. 8. Bombyl. fuscus Fabr. — Diese durch ihre ausnahmslos schwarze Behaarung gar leicht kenntliche Art findet‘sich ausser in Spanien und im südlichen Frankreich auch im westlichen Theile des nördlichen Afrika. In Italien soll sie vereinzelt vorkommen. Die Flügel sind bei gut conservirten Exemplaren nicht schwarzbraun, sondern rauchschwarz, gegen die Wurzel und den Vorderrand hin aber tiefschwarz. Grösse 3—4 Linien. — Zur 2ten Abtheilung der I1sten Gruppe gehören: sp: 9. Bombyl. analis Fbr. — Vom Vorgebirge der guten Hoffnung, wo die Exemplare grösser zu sein pflegen, bis zur Nordküste Africas und weiter östlich bis Syrien nicht selten, vereinzelt an verschiedenen der südlichsten Punkte des europäischen Faunengebiets. — Die von Wiedemann und Meigen Thl. VII. pag. 65 gegebenen Beschreibungen reichen zur Kenntlichmachung der Art völlig aus. Letzterer hat an der angeführten Stelle bereits selbst den Irrthum berichtigt, welchen er Thl. I. pag. 213 durch die Vermengung dieser Art mit seinem Bombyl. niveus, begangen hatte, welcher ein. davon himmelweit verschiedenes Insekt ist und sich, abgesehen von allem andern, schon durch die gelben Beine auffallend unterscheidet. sp. 10. Bombyl. punetatus Fbr. — Diese allbekannte Art kömmt in allen Küstenländern des Mittel- meeres häufig vor. sp. 11. Bombyl. fulvonotatus Wied. — Vom Vorgebirge der guten Hlofinung. Bei der. 2ten und allen folgenden Gruppen der Untergattung Bombylius ist die Behaarung vorhersschend gelb, graugelb oder weiss, nie vorherrschend schwarz; oft sind ihr allerdings viel schwarze Haare beigemengt, diese bedecken aber nie scharfabgegrenzte grössere Theile der obern Körperseite, während die Unterseite allerdings, z. B. bei Bombylius fuliginosus und polypogon, zu- weilen durchaus schwarzhaarig ist. Die 2te Gruppe der Untergattung Bombylius scheidet sich von der 3ten und den auf diese folgenden Gruppen sehr leicht durch die punktirten Flügel, welche sie charakterisiren; sie ist eine im Allgemeinen in sich sehr homogene, da der Stamm derselben aus Arten besteht, welche sich dem Bombyl. discolor und medius sehr nahe anschliessen und zum Theil von letzterem schwer zu unterscheiden sind. Als Faunengebiet dieser Arten muss Europa nebst den anliegenden Thei- len Asiens und ein 'Theil der Nordküste Afrikas angesehen werden. Ihnen weniger nahe verwandt sind. Bombyl. pietus und eine schöne sibirische Art, welche ich Bombyl. eallopterus nenne; ich trenne diese beiden Arten als erste Abtheilung der Gruppe von den übrigen Arten, welche jenseit der kleinen Querader einen dunkeln Punkt haben, der jenen beiden fehlt; beide unterscheiden sich aber im ganzen Körperbaue so wesentlich von einander, dass ich auch sie noch getrennt habe; als Trennungsmerkmal habe ich die eigenthümliche breite Form des 3ten Fühlerglieds, durch welche sich Bombylius pietus vor allen andern mir bekannten Arten auszeichnet, benutzt; viele andere Un- terschiede gehen damit Hand in Hand. Zur Isten Abtheilung der 2ten Gruppe der Untergattung Bombylius gehören mithin nur: sp. 12. Bombyl. pictus Pnz. — Er ist im südlichen Gebiete der europäischen Fauna einheimisch und ver- breitet sich von da über die benachbarten Theile Asiens; nördlich geht er bis nach Baiern, Böhmen und Mähren, wo er indessen schon überall zu den Seltenheiten zu gehören scheint, während er in der Umgegend Wien’s zu- weilen noch in grösserer Anzahl schwärmt. Etwas weiter nach Norden scheint er in Frankreich zu gehen. = MB sp. 15. Bombyl. eallopterus. m. d *) — Dem Bombyl. pietus in der Grösse und in der Farbe der Behaarung ähnlich, doch ist letztere, besonders auf dem Thorax und auf dem Hinterleibsende viel heller, Grundfarbe von Stirn und Untergesicht schwärzlich graubraun, matt. Behaarung der Stirn und der beiden ersten Fühlerglieder schwarz; Bart schwarz, inwendig ganz dunkelbraun. Das 2te Glied der schwarzen Fühler halb so lang als das Iste; das 3te so lang als die beiden vorhergehenden zusammen, mit knotenartig ange- schwollener brauner Wurzel und gegen das Ende hin zugespitzt; am Ende desselben der schiefstehende, deut- lich zweigliedrige Griffel, dessen zweites Glied pfriemenförmig ist. Rüssel von mittlerer Länge. Behaarung des Scheiteldreiecks schwarz; die Behaarung auf Thorax und Schildchen gelblichweiss schimmernd, unmittelbar über der Flügelwurzel braun. An den Brustseiten ist die Behaarung braun mit untermengten längern schwarzen Haaren, vor den gelblichen Schwingern aber steht wieder dichte gelbliche Behaarung. Die Behaarung des Hinterleibs bildet am Seitenrande abwechselnd braune und schwarze Büschel; auf der Mitte desselben geht ihre Farbe mehr in das Fahlgelbliche über; eben so nach dem After hin, wo ihr lange, aber nicht sehr starke schwarze Haare beigemengt sind. Hüften schwarz; die vordersten mit gelblichweisser, die andern mit schwarzer, doch die hintersten zum Theil mit rothgelblicher Behaarung. Beine rothgelb, die Schenkel an der Basis schwarz, welche Farbe sich auf der Unterseite derselben lang fortzieht; ihre Behaarung ist grösstentheils schwarz; auch haben sie an der äussersten Spitze der Vorderseite einen schwarzen Punkt. Die Füsse sind gegen das Ende hin braunschwarz gefärbt. Das Braune an der Wurzel und am Vorderrande der Flügel fast ganz wie bei Bombyl. pictus, auch haben die Flügelflecke dieselbe Lage und ungefähr dieselbe Grösse wie bei diesem, aber die am Hinterrande selbst liegenden Flecke fehlen und die Flügelfläche ist zwischen den Flecken ganz klar, Stellung der kleinen @uerader, wie bei Bombyl. pictus; Grösse wie kleinere Exemplare desselben. — Vaterland: Sibirien. — Zur 2ten Abtheilung der 2ten Gruppe der Untergattung Bombylius sind zu zählen: sp. 14. Bombylius discolor Mik. — Durch die von Mikan ausgesprochene Vermuthung, dass sein Bombyl. discolor wohl dr Bombyl, medius Linn. sein könne, ist Meigen vielleicht veranlasst worden, den Linne’schen Namen fälschlich auf gegenwärtige, durch ihren schwarzhaarigen After sehr ausgezeichnete Art zu übertragen. Es ist dieser Irrthum schon von verschiedener Seite gerügt und berichtigt worden, doch wie es scheint, ohne rechten Erfolg, indem Herr Walker in den Dipt. brit. I. 82 den Bom- byl.discolor wieder als Bombyl. medius und mit ganz verwirrter Synonymie aufführt. — Von den Sy- nonymen, die Meigen zuBombyl. medius giebt, gehört das aus seiner Klassification hierher zu Bombyl. discolor, die aus Müller und Latreille vermag ich im Augenblick nicht zu prüfen, alle übrigen sind zu dem ächten Bombyl. medius Linn., d.h. zuBombyl. concolor Mik. Meig. zu bringen. Als Synonyme gegenwärtiger Art sind nachzutragen Bombyl. medius Scopoli Ent. carn. 1019, Mac- quart Dipt. d. Nord. Bombyl. pag. 47 und Maequart Suit. a Buff. Dipt. 1.378. 6, so wie Bom- byl.concolor Zeller Isis 1840 pag. 20. — Die Art fehlt nach Zetterstedt in Schweden, findet sich aber nach Walker in England, ist über das ganze übrige Europa verbreitet, wird nach dem Süden desselben hin immer häufiger und verbreitet sich noch weit über die im Südosten angrenzenden Länder Asiens. — Eine 2te Art mit schwarzhaariger Aftergegenıl ist mir bis jetzt noch nicht mit Sicherheit bekannt geworden. Indessen besitze ich zwei unter einander völlig übereinstimmende Weibchen aus dem südlichen Frankreich, in welchen ich eine solche doch vermuthe; sie unterscheiden sich von allen meinen weiblichen Exemplaren des Bombyl. discolor durch etwas gestrecktere Körpergestalt, hellere Färbung der gelben Behaarung, welche auf dem Thorax und besonders über der Flügelwurzel mehr in das Weisse zieht und durch die breitere, weiter nach vorn reichende und viel zusammenhängendere weisse Fleckenstrieme. Da frisch aus der langgestreckten Puppe ausgeschlüpfte Stücke von Bombylius stets einen gestrecktern Hinterleib haben und die übrigen Unter- *) Ich bemerke zu dieser und zu gleicher Zeit zu allen nachfolgenden Beschreibungen, dass die Angabe über die Färbung der einzelnen Partien der Bahaarung stets diejenige Färbung nennt, welche man wahr- nimmt, wenn man das Exemplar von vorn beleuchtet und von der Seite betrachtet, weil dann schärfere Contraste hervortreten, als bei anderer Beleuchtungs- und Betrachtungsweise. — = Win schiede wohl ebenfalls aus demselben Umstande erklärlich scheinen, wäre es voreilig ohne ausführlichere Er- fahrungen darauf eine Art begründen zu wollen. sp. 15. Bombyl. medius Linn. Ich finde in der Synonymie dieses ächten Bombyl. medius Linn. und Fabr. durchaus keine Schwierigkeit, da sie die einzige in Schweden einheimische Art ist, auf welche sich Linne’s Beschreibung beziehen lässt, und da die weissliche Behaarung am After, von welcher Fa- bricius spricht, doch eben weiter nichts, als die merklich hellere Färbung der Behaarung an dieser Stelle bezeichnen soll. Die Art ist über ganz Europa mit Ausnahme der allernördlichsten Theile und Grossbrittanniens verbreitet, ‘auch reicht sie über die Ost- und Südostgrenze des europäischen Faunengebiets weit nach Asien hinein. In Deutschland ist noch keine andere der am Hinterleibsrande hellbehaarten, ihr so ähnlichen Arten gegenwärtiger Abtheilung aufgefunden worden, welche mit ihr bisher zusammengeworfen worden sind. — Die Stücke des Bombyl. medius, welche in den südlichern Ländern Europas gefunden werden, unterscheiden sich von den deutschen und von den noch mehr nordwärts gelangenen Exemplaren gewöhnlich durch minder in das Rothgelbe ziehende Farbe ihrer Behaarung; sie gehen ganz allmälig in die mehr weissaftrige Varietät über, welche Herr Macquart Suit. & Buff. Dipt. I. als Bombyl. discolor beschrieben hat; ich besitze sie ebenfalls in sicilischen von Zeller, zugleich mit ganz normalen, gefangenen Exemplaren und durch die Gefälligkeit meines Freundes Schiner aus Syrien. Die weissliche Farbe erstreckt sich zuweilen über die ganze Behaarung der Oberseite des Hinterleibs und ebenfalls über das Schildchen. Endlich finden sich zuweilen sonst normale Exemplare des Männchen, bei denen die längern schwarzen Haare an den Tlinterleibs- einschnitten grösstentheils fehlen, die ich aber wegen der Uebereinstimmung in allen andern Stücken doch nicht für mehr als Varietät des Bombyl. medius halten kann. In der Grösse ist die Art ungewöhnlich veränderlich. sp. 16. Bombyl. punctipennis m. 6) F . — Er unterscheidet sich von Bombyl. medius bei grosser Aehnlichkeit doch ganz bestimmt durch die weissgelbliche Behaarung der Schenkel, durch die viel weniger mit Schwarz gemengte Behaarung des Bauchs und viel sparsamere schwarze Borsten am Seitenrande der vordern Einschnitte, ferner durch weniger ausgeprägte dunkle Haarstrieme der Brustseiten und durch das Verschwinden des Doppelfleckchens in der Behaarung vorn auf der Oberseite des Thorax. Das erste der angeführten Unterscheidungsmerkmale ist besonders bei dem Männchen höchst auflällig. Alles übrige wie bei Bombyl. medius, doch ist das 3te Fühlerglied gleichmässiger zugespitzt. Ich besitze mehrere Männchen und Weibchen aus dem südöstlichsten Theile des europäischen Faunengebiets, namentlich aus Griechenland und Kleinasien. sp. 17. Bombyl. pictipennis m. . 7" Diese von Bombyl. medius, wie von den andern Arten gegenwärtiger Abtheilung sehr bestimmt verschiedene Spezies besitze ich leider nur in einem einzigen von Zeller in Sicilien gefangenen Exemplare. Es gleicht im Allgemeinen ganz und gar einem kleinern Exem- plare von Bombyl. medius, aber wo sich bei diesem vorn auf dem Thorax die dunkle Stelle findet, ist die Behaarung in ziemlicher Ausdehnung gebräunt und der Hinterleib zeigt eine bis auf die Mitte des 2ten Ringes reichende, ununterbrochene und sehr deutliche schneeweisse Mittelstrieme. Dies sind so ausgezeichnete Merkmale, dass an der Selbstständigkeit der Art gar nicht zu zweifeln ist, sp. 18. Bombyl. albomicans m. d- — Ich kenne diese Art, welche ich in Kleinasien fing und durch die Gefälligkeit meines Freundes Schiner auch aus Syrien erhielt, nur im männlichen Geschlechte. Es unterscheidet sich von dem des Bombyl. minor leicht durch die nachfolgenden Merkmale. Das Innere des Knebelbarts, der Kinnbart und die Behaarung der Brust unterhalb der braunen Haarstrieme sind schnee- weiss. Die Behaarung des Hinterkopfs ist weisslich. Die Behaarung des Thorax gelblichweiss schimmernd, auf dem vordern Theile desselben fast schneeweiss. Die Behaarung des Schild- chens gleicht der auf der Oberseite des Thorax. Behaarung des Hinterleibs weissschimmernd mit längern schwarzen Haaren vor den Einschnitten. Bauch schwarzbraun; wo an demselben bei dem Männchen von Bombyl. medius die Behaarung schwarz ist, ist sie bei gegenwärtiger Art braun. Die Schenkel bis über das 2te Drittheil ihrer Länge dunkel, mit schneeweissen Schuppenhärchen so dicht besetzt, dass sich die Grenze der dunkeln Färbung nicht recht erkennen lässt; die zarte längere Behaarung auf der Unter- seite derselben ist rein weiss. Die Färbung der dunkeln Flügelzeichnung fällt weniger in das Braune, als bei Bombyl. medius. In der Grösse gleichen meine beiden Exemplare mittleren Männchen desselben. u sp. 19. Bombyl. pallipes m. Q&. — Man wird diese Art bei aller Aehnlichkeit durchaus mit keiner der unmittelbar vorhergehenden verwechseln können, wenn man nur beachtet, dass die Behaarung der beiden ersten Fühlerglieder ganz vorherrschend gelb ist, dass die braune Haarstrieme an den Brustseiten ganz fehlt, dass die dunkeln Stellen in der Behaarung der Oberseite des Thorax minder deutlich sind, und dass die Schenkel der rothgelben Beine nur an der Wurzel geschwärzt sind und auf ihrer Unterseite zarte schwarze Behaarung haben, die gewöhnlichen Schuppenhärchen derselben aber die Grundfarbe sehr wenig verdecken, dass endlich der Rüssel nicht unmerklich kürzerals bei allen vorher beschriebenen Arten der Abtheilung ist. Die Behaarung auf Schildchen und Hinterleib ist wie bei Bombyl. medius, dem er im Tone der ganzen Färbung sehr gleicht; in der Grösse pflegt er kaum mittle Exemplare desselben zu erreichen. — Ich besitze Exemplare aus Sicilien, Griechenland und Kleinasien. sp. 20. Bombyl. confrater m. d. — Ich besitze nur ein einziges schön erhaltenes Männchen, welches ich in Rhodus fing und welches ich für das der unmittelbar vorher beschriebenen Art zu halten sehr geneigt war; doch sind die Unterschiede in der That zu bedeutend, um es ohne weiteres dafür gelten lassen zu können, obgleich es nicht ganz unmöglich ist, dass umfangreichere Erfahrungen es vielleicht später als zu derselben gehörig erkennen lassen werden. Es theilt mit der vorher beschriebenen Art die an- geführten Kennzeichen mit folgenden Ausnahmen: die 2 ersten Fühlerglieder sind mit gelbbraunen und schwar- zen Haaren besetzt; die dunkeln Stellen in der Behaarung des Thorax sind nur durch etliche untermischte schwarze Haare angedeutet; während bei dem Weibchen der vorigen Art vor allen Hinterleibsabschnitten zahl- reiche schwarze Borstenhaare stehen, finden sich bei dem Männchen der gegenwärtigen nur an den Seiten der vordern Abschnitte einige, auf der Mitte der Oberseite und gegen den After hin aber gar keine. Die Schen- kel sind an ihrer Basis in noch geringerer Ausdehnung geschwärzt und die Behaarung auf der Unter- seite derselben ist nicht schwarz, sondern gelb*). Die Flügel sind etwas schmäler, was freilich Geschlechtsunterschied sein könnte, und die letzte, sonst offene Hinterrandszelle ist geschlossen, was 'aber wiederum nicht ausserhalb der Grenze individueller Abweichung zu liegen braucht. In der Grösse kömmt er der vorigen Art gleich, welcher er auch im ganzen Colorit sehr ähnelt. — Die 3te Gruppe der Untergattung Bombylius umfasst diejenigen Arten, welche sich um Bombyl. major gruppiren. Das auffallendste Merkmal, welches dieselben charakterisirt, ist die Zeichnung der Flügel; sie ist bei beiden Geschlechtern gleich und besteht in einer schwärz- lichbraunen oder fast schwarzen Färbung der vordern Hälfte derselben, welche stets scharf gegen die glashelle Hinterhälfte abgegrenzt ist. Eine ihr gleichende Flügelzeichnung kommt bei keiner andern Gruppe vor; am nächsten treten in dieser Beziehung noch die Arten der 6ten und ten Gruppe, bei denen aber der hintere Augenrand die Einfassung mit schwarzen Haaren nicht hat, welche allen Arten der öten Gruppe in ausgezeichneter Weise eigen ist, und bei denen der dunkel- gefärbten Vorderhälfte die scharfe Begrenzung fehlt. Die Arten der 6ten Gruppe zeichnen sich ausserdem durch die Behaarung des Rüssels so sehr aus, dass sie gar nicht verkannt werden können. — Da die Unterscheidung der Arten nicht ganz leicht ist, errichte ich zwei Abtheilungen. Zur l1sten Abtheilung der 3ten Gruppe gehören diejenigen Arten, bei denen die Flügelzeichnung etwas ausgedehnter ist, indem sie noch einen dunkeln Fleck in der ersten Unter- randzelle bildet. Sie lässt sich noch in zwei Unterabtheilungen spalten, je nachdem die vor der Isten Unterrandzelle liegende Zelle ganz dunkel ist, oder einen hellen Fleck hat. *) Man lasse sich bei der Beurtheilung der Behaarung der Schenkel ja nicht durch die der Hüften täuschen, welche bei vielen Arten jene oft sehr verdeckt. B* + WM — Zu den Arten, bei denen sie ganz dunkel ist, gehören: sp. 21. Bombyl. major Linn. — eine Art, welche noch lange nicht sicher genug gekannt ist und mit welcher mehrere, ihr allerdings nahe stehende Arten zusammengeworfen worden sind. Als typisch sehe ich Exemplare an, wie sie sich vorzugsweise im Norden Europa’s, z. B. in Schweden, finden; bei denselben be- findet sich am Vorderrande des Thorax einfarbige Behaarung., Von diesen Exemplaren sind als besondere Varietät, welche ich var. australis nennen will, diejenigen Exemplare scharf zu sondern, welche am Vorderrande des Thorax einen gar sehr in die Augen fallenden schwarzhaarigen Fleck haben. Ich besitze von dieser Varietät 45 ganz übereinstimmende Exemplare aus Sicilien und ausserdem eine ziemliche Anzahl einzelner Exemplare aus verschiedenen nördlichern Ländern bis zur hiesigen Gegend. Die geschlossene Iste Hinterrandszelle ist etwas spitzer und die beiden folgenden Hinterrandszellen sind etwas länger und tiefer, als bei der ersten Varietät. Es liegt die Vermuthung nicht fern, dass wir es hier mit zwei verschiedenen Arten zu thun haben könnten; doch ist in allem Uebrigen die Uebereinstimmung so ‚gross, dass die Trennung beider mir noch keineswegs gerechtfertigt erscheint, namentlich da der Unterschied in dem Flügelgeäder ein sehr sub- tiler, und nur bei dem Männchen ein recht sicher wahrnehmbarer ist. sp. 22. Bombyl. consanguineus Meq. — Ich besitze von dieser von Herrn Macquart'nach Algier- schen Exemplaren beschriebenen Art 1 Männchen und 2 Weibchen, welche Zeller in Sicilien fing. Bei allen 3 Exemplaren ist die Spitzenquerader auf beiden Flügeln in ganz gleicher Weise mit einem rücklaufenden Aste versehen; die Flügelbräunung ist gegen ihr Ende hin heller als bei Bombyl. major und die Füsse sind weniger dunkel. Bei dem Männchen ist die Farbe der Behaarung am. Vorderrande des Thorax einfarbig, bei dem. Weibchen zeigt sich dagegen die Spur eines dunkelbehaarten Fleckchens. Sonst gleichen beide Geschlechter typischen. Exemplaren des Bombyl. major. — Ich weiss recht wohl,. dass ein. solcher Aderanhang sich bei Exemplaren gar mancher Art als individuelle Abweichung findet, indessen bin ich überzeugt, die spezifische Bedeutung desselben in diesem Falle nicht zu überschätzen. Unter den 97 Stücken des Bombyl. major, welche sich in meiner Sammlung befinden, zeigt kein einziges diese Abweichung und die3 von Zeller zugleich gefangenen Exemplare zeigen sie alle drei unter einander vollkommen übereinstimmend und auf beiden Flü- geln ganz gleich. sp. 25. Bombyl. basilinea m. 6‘ & D2. — Ich besitze von dieser Art, welche sich von Bombyl- major noch bestimmter unterscheidet, nur ein vortrefllich conservirtes, von Zeller gefangenes sicilianisches Männchen; ein 2tes sehr schlecht erhaltenes ebendaher scheint ihr ebenfalls anzugehören. — Es gleicht typi- schen Exemplaren des Bombyl. major, unterscheidet sich aber bestimmt durch folgende Merkmale: Stirn gelber bestäubt, die Behaarung auf den beiden ersten Fühlergliedern, auf der Stirn und auf dem Scheitel kürzer; auf dem Scheitel stehen unter den schwarzen Haaren einige gelbliche; der Bart ist inwendig heller als bei Bombyl. major; die feinen schwarzen Härchen, welche die übrige Behaarung des Hinterkopfs überragen, sind kürzer; die Behaarung des Thorax wie bei den typischen nordischen Exemplaren des Bombyl. major, aber etwas kürzer und die Brustseiten ohne dunkle Haarstrieme; Bauch viel einfärbiger, namentlich die schwarze @uerbinde, welche er bei Bombyl. major hat, kaum angedeutet; Füsse heller als bei Bombyl. major, die schwarze Behaarung auf der Unterseite der Schenkel kürzer, sparsamer und weniger dunkel, auf der Unterseite der Vorderschenkel mit kürzern hellern Härchen untermischt. Die braune Färbung der Flügel ist lichter als bei Bombyl. major, hat aber völlig dieselbe Gestalt. An der Flügelbasis ein ansehn- licher gelbbeschuppter Längsstrich. Grösse des Bombyl. major. — In dem k. k. Hofnaturalien- cabinet zu Wien findet sich ein schönes von Grohmann in Sicilien gefangenes Pärchen dieser Art; das Männ- chen stimmt mit dem meinigen vollkommenst überein, und das Weibchen wnterscheidet sich von dem des Bom- hyl. major vollkommen in derselben Weise, wie oben von dem Männchen angegeben worden ist. sp. 24. Bombyl. fratellus Wied. — Aus Nordamerika. Dieselbe Art, welche Herr Macquart in den Dipt. exot. I. 583 als Bombylius vicinus beschrieben hat. Es kommen in den Sammlungen, wie es scheint, verschiedene Arten unter diesem Namen vor, wenigstens unterscheiden sie sich im Colorit der Behaa- rung sehr. Das typische Exemplar der Wiedemannschen Sammlung ist ein Männchen. Es zeichnet sich ir durch die bräunliche Färbung, welche das ganze Innere des Knebelbarts hat und das etwas buntere Colorit der Behaarung aus. Ein Weibchen meiner Sammlung gehört sicher zu diesem Männchen; — der Bart des- selben ist sehr dicht, inwendig mit bräunlichrothgelben, auswendig mit zarten schwarzen Haaren. Die spar- same schwarze Behaarung auf den beiden ersten Fühlergliedern und der Stirn ziemlich lang aber sehr zart. Stirn und Hinterkopf gelb beschuppt, letzterer oben mit weisslicher, an den Seiten mit rostgelber Behaarung, überall mit untermengten sehr zarten schwärzlichen Härchen. Kinnbart weiss. Oberseite des Thorax mit fast bräunlichrostgelber, hellschimmernder Behaarung, welche an den Seiten vor der Flügelwurzel in das Weiss- liche übergeht. An den Brustseiten läuft oben eine rostbraune Haarstrieme, unter ihr eine weisse nach vorn; in der Hüftgegend ist die Behaarung braun. Die Behaarung des Schildchens und des Hinterleibs von derselben Farbe, wie auf der Oberseite des Thorax; vor den Hinterleibseinschnitten und gegen den After hin sind viele längere schwarze Haare eingemengt. Bauch mit weisslicher Querbinde. Beine rostgelblich, nur die Fussspitzen schwarzbraun. Grösse wie mittlere Exemplare des Bombyl. major. — Zur 2ten Unterabtheilung gehören: sp. 25. Bombyl. fimbriatus Meig. — Die Art ist nicht wohl zu verwechseln, da in Deutschland keine andere ihr nahestehende vorkömmt und ihre Bestimmung durch den Vergleich der typischen Exemplare gesichert ist. Die Behaarung des Bauchs ist binten nicht schwarz, wie Meigen sagt, sondern erhält nur von untermengten schwarzen Haaren ein dunkles Ansehen. Meine Sammlung ist leider nicht reich genug an untadelhaft erhaltenen Exemplaren, um über die Zweifel zu entscheiden, zu. welchen das sehr verschiedene Colorit der an verschiedenen Orten gefangenen Exemplare Veranlassung giebt. Die in Europa gefangenen Exemplare meiner Sammlung unterscheiden sich. von denen, welche ich in Kleinasien fing, ziemlich bestimmt dadurch, dass bei den erstern zwischen dem braunen Punkte in der ersten Unterrandzelle und der übrigen braunen Färbung des Flügels durch einen mehr oder weniger deutlichen gebogenen braunen Schweif eine Verbindung hergestellt wird, während bei den kleinasiatischen der braune Punkt ganz isolirt liegt. — Ein Weibchen aus dem südlichen Frankreich zeichnet sich durch ein besonders dunkelbehaartes Fleckehen am Vorderrande des Thorax und durch die weissere Farbe der Behaarung auf der Vorderhälfte desselben aus. — Die Rechte einer eigenen Art dürften 2 Männchen aus Kleinasien beanspguchen können, bei denen die braune Flügelfärbung die vor der 2ten Längsader liegende Flügelzelle bis zur Spitze füllt und: die Behaarung auf der hintern Hälfte des Bauchs viel schwärzer ist; sie sind wenig über halb so gross als gewöhnliche Exem- plare des Bombyl. fimbriatus. Da ich die Varietäten dieses ‚selbst noch zu wenig kenne, wage ich nicht über ihre Artrechte abzusprechen und will sie vorläufig als var. expleta bezeichnen. — Bomb ylius dimidiatus Meig. ist als Synonym hierher zu ziehen, da die Beschreibung nach einem Exemplare dieser Art mit verblasster Flügelfärbung gemacht worden ist. — sp. 26. Bombyl. ventralis m. — Diese schöne von Mann in Corsika gefangene Spezies steht dem Bompbyl. fimbriatus am nächsten, unterscheidet sich von ihm aber auf den ersten Blick durch die schwär- zere Färbung der vordern Flügelhälfte, durch das dunklere Colorit der Behaarung und lebhafteres Weiss der hellen Stellen, wodurch besonders die Unterseite ein sehr buntes Ansehen erhält, so wie durch die schwarze Behaarung der Schenkel. Der Knebelbart ist am Mundrande schneeweiss, darüber braun, aussen schwarz. Die Behaarung der Stirn und der beiden ersten Fühlerglieder wie bei Bombyl. fimbria- tus, die Besstäubung der letztern aber viel brauner. Die Behaarung der Oberseite des Thorax erscheint bei Seitenbeleuchtung dunkler, bei Beleuchtung von vorn schimmert die Vorderhälfte desselben reiner weiss. Die Brustseiten haben oben eine bei dem Männchen viel auffallendere dunkeibraune Haarstrieme, unterhalb welcher die Behaarung weiss ist. Die Behaarung des Hinterleibs dunkler als bei Bombyl. fimbriatus, aber ganz in der Nähe des Afters entschiedener weiss. Die längeren schwarzen Haare an den Einschnitten des Hinterleibs wie bei Bombyl. fimbriatus. Die Behaarung des 3ten Ringes gegen den Seitenrand hin fast ausschliesslich schwarz. Wenn man den Hinterleib von unten betrachtet, so zeigt die Behaarung vor und hinter den dadurch gebildeten schwarzen Büschen eine rein weisse Farbe. — Bei dem Weibchen zeigt sich unter der längern Behaarung zerstreuter goldgelber Filz, welcher auf dem Thorax drei sehr undeutliche Striemen und auf dem Hinterleibe eine ununterbrochene Sirieme bildet; auch ‘zeigt der Hinterrand der letzten Abdowminalsegmente gelben Filz. — Beine schwarz, die Schienen mehr oder weniger braun; Schenkel mit weiss- lichem, gegen ihr Ende hin braungelblichen Filze, welcher indessen die Grundfarbe derselben nur wenig ver- deckt; Unterseite der Schenkel mit schwarzer Behaarung. Schwinger braun. Die Grenze der braun- schwarzen Flügelfärbung völlig, wie bei Bombyl. fimbriatus, welchem er auch in der Grösse gleicht. — sp. 27. Bombyl. debilis m. — Aus Syrien; er unterscheidet sich von dem ihm nahe verwandten Bombyl. fimbriatus durch viel geringere Grösse und gracilern Körperbau, durch viel weissere Behaarung, viel schwärzere Farbe der vordern Flügelhälfte, deren Zeichnung die nämliche ist, nur mit der Ausnahme, dass sie die Zelle vor der 2ten Längsader bis zur Spitze füllt, ganz besonders aber durch den kürzern Rüssel. Die vordere Wurzelzelle übertrifft die hintere an Länge weniger als bei Bombyl. fimbriatus. Grösse: 23 — 31 Linien. — Zur 2ten Abtheilung der 3ten Gruppe, d. h. zu den Arten, bei welchen die braune Färbung der vordern Flügelhälfte hinter der 2ten Längsader keinen Fleck bildet, sondern von dieser Ader begrenzt wird, sind zu zählen : sp. 28. Bombyl. torquatus m. — Er ist von v. IHoffmannsegg in grösserer Anzahl in Portugal gefangen worden; ein schönes von Zeller in Sicilien gefangenes Pärchen befindet sich in meiner Sammlung. In Meigen's Werk ist das Weibchen desselben von Wiedemann als B. undatus Mik. beschrieben wor- den, wie die typischen Exemplare in dem Berliner Museum und das der Wiedemann’schen Sammlung selbst nachweisen; da aber Bombyl. undatus Mik. eine ganz andere Art ist, habe ich die Art neu benennen müssen und lasse hier eine ausführliche Besehreibung folgen, welche wohl jeden Zweifel an der Selbststin- digkeit derselben heben wird. — Die Fühler sind schwarz, das 3te Glied bei dem Männchen sehr schlank und schmal, bei dem Weibchen etwas kürzer und breiter, die beiden ersten Glieder mit langer schwarzer Be- haarung. Rüssel schwarz. Das Innere des Knebelbarts und der Kinnbart weiss; die äussern Haare des er- stern sind schwarz und unter den Fühlern hat er ein bräunliches Ansehen. Stirn und Scheitel mit gelblichem Filze und langen schwarzen Haaren, ganz vorn auf der Stirn sehr zarte, leicht verreibbare weisse Härchen. Hinterkopf mit gelbem Filze und langer weisser Behaarung, vor welcher noch längere zarte schwarze Haare stehen. Die Behaarung des Thorax zeichnet sich dadurch aus, dassein Bändchen von glänzend braunen Haaren von einer Flügelwurzel bogenförmig über das Vorderende desselben bis zur andern Flügelwurzel läuft; bei dem Weibchen ist dieses Bändchen in der Regel dunkler, als bei dem Männchen, und hat vorn in der Mitte eine fast braunschwarze Stelle. Unmittelbar unter und über diesem Bändchen ist die Behaarung bei dem Männchen weisslich, bei dem Weibchen weiss; auf der Mitte des Thorax hat sie ein graugelbliches An- sehen und ist überall mit längern schwarzen Haaren durchmischt, welche in der Nähe der Flügelwurzel be- sonders häufig sind. Die Brustseiten sind grösstentheils weiss behaart, doch ziebt sich eine dunkelbehaarte, nicht scharfbegrenzte Strieme von der Flügelwurzel nach der Gegend des Kinns hin, welche bei dem Männ- chen dunkler und deutlicher als bei dem Weibchen ist; längere schwarze Haare finden sich auch an den Brustseiten in grosser Anzahl. Schildehen mit graugelblicher Behaarung, unter welcher am Ilinterrande des- selben längere schwarze Haare stehen. Die Behaarung des Hinterleibs hat dieselbe Farbe, nur am After ist sie, besonders bei dem Männchen, weisslicher; an den Einschnitten und gegen das Hinterleibsende hin stehen sehr viele lange, aber nicht sehr starke schwarze Haare. Ganz an der Seite des ten Abschnitts steht ein Büschel dunklerer Haare, welcher bei dem Männchen auffallender und gewöhnlich auch von oben sichtbar ist. Der Bauch hat vorn eine weisse Querbinde, deren Farbe sich bis auf die Behaarung an der Seite des Isten Rings fortsetzt. Bei dem {Weibchen findet sich auf dem Hinterleibe eine schmale, aber sehr deutliche, aus weiss- gelblichem Filze gebildete Mittelstrieme, welche sich über das Schildchen und über die beiden hintersten Drit- theile des Thorax fortsetzt, wo sie äusserst spitz ausläuft; eine deutliche Spur derselben findet sich auch bei dem Männchen. Die Farbe der Schenkel ist bei meinen sicilianischen Exemplaren wegen der dichten weissen Bestäubung nicht recht gut zu erkennen, doch scheint sie braun, gegen das Ende hin hellbraun zu sein. Bei dem typischen Exemplare der Wiedemann’schen Sammlung, einem ganz frisch entwickelten Stücke, sind sie bräunlichgelb gefärbt; ihre Behaarung ist grösstentheils schwarz. Schienen bräunlich oder bräunlich gelb, — NM ebenfalls weissbestäubt. Füsse an der Wurzel bräunlich, gegen das Ende hin geschwärzt. Flügel glasartig, die dunkle Färbung der Vorderhälfte von derselben Gestalt wie bei Bombyl, undatus Mik., aber schwärz- licher. Die Spitzenquerader in der Nähe ihrer Wurzel stärker als bei dieser geschwungen und nicht selten daselbst mit einem Aderanhange versehen. Grösse wie recht grosse Exemplare des Bombyl. undatus Mik. sp. 29. Bombyl. undatus Mik. — Die Art ist nieht wohl zu verkennen, da in Deutschland keine ihr ähnliche vorkömmt. Sie ist von Zeller in der Isis 1840. pag. 21 unter demselben Namen gut beschrieben worden, Er sagt, dass die Beine scherbengelb, an der Wurzel und den Fussenden schwarz seien. Dies ist allerdings gewöhnlich der Fall, doch finden sich Varietäten, bei welchen sich die Schwärzung an der Wurzel der Schenkel bis über das Iste Drittheil und weiter erstreckt, — sp. 50. Bombyl. diagonalis Meig. — Ich konnte das typische Exemplar der v. Hoffmannseggischen Sammlung, welches der von Meigen mitgetheilten Wiedemann’schen Beschreibung zu Grunde gelegen hat, auf das Genauste untersuchen. Es gleicht dem Bombyl. undatus auf das täuschendste und zeigt durchaus keinen andern Unterschied, als dass die Schenkel bis zur Spitze schwarz sind, während sie bei Bombyl. undatus & nur an der Basis geschwärzt sind. Ich besitze Männchen und Weibchen aus Florenz und Si- eilien, welche, wenn man beide Arten trennen will, za Bombyl, diagonalis gerechnet werden müssen. Bei den Männchen finde ich die Schenkel ebenfalls bis zur Spitze schwarz, währen dies bei den mit ihnen zugleich gefangenen Weibchen nicht immer der Fall ist; nicht selten ist bei letztern die Schenkelspitze in ziemlicher Ausdehnung heller gefärbt. Die dunkle Färbung der vordern Flügelhälfte füllt schon bei dem Männchen die Randzelle nicht immer vollständig aus; bei dem Weibchen reicht sie in der Regel noch we- niger weit, wie dies auch bei Bombylius undatus der Fall ist. Die Grösse ist kaum erheblicher, als die des Bombylius undatus Mik. — Bei der grossen Veränderlichkeit der Schenkelfärbung mehrerer Arten mit gewöhnlich nur an der Schenkelbasis vorhandener Schwärzung und bei dem gänzlichen Mangel irgend halt- barer Unterscheidungsmerkmale bin ich sehr geneigt Bombyl. diagonalis nur für eine Varietät des Bom- byl. undatus zu halten, welche wahrscheinlich vorzugsweise den südlichen Ländern Europa’s angehört. Ich glaube nicht, dass sich die Artrechte derselben aufrecht erhalten lassen werden. Im k. k. Hofnaturaliencabinet zu Wien befindet sich ein spanisehes Exemplar, was vom Bombyl. undatus in nichts unterschieden ist. — Die Arten der 4ten Gruppe der Untergattung Bombylius unterscheiden sich von denen der öten nur in der Flügelfärbung; in allem Uebrigen, namentlich auch in der eigenthünlichen Be- haarung des Hinterkopfs stimmen sie mit ihnen vollständig überein. So leicht es auch gewesen wäre sie mit jenen zu vereinigen, habe ich ihre Trennung doch für viel rathsamer gehalten; die Unterscheidung und Bestimmung derselben bietet nämlich ganz ausserordentliche Schwierigkeiten; die Arten stehen einander sehr nahe, sind recht veränderlich und nähern sich durch mancherlei Varietäten einander so sehr, dass man oft zu dem Glauben versucht sein möchte, dass kein halt- barer Unterschied zwischen ihnen vorhanden sei. Sie gruppiren sich um Bombyl. venosus Mik., welchen Zeller in der Isis 1840 pag. 16 als Bombyl. minor recht kenntlich beschrieben hat. Da von dem sichern Erkennen dieser in ganz Deutschland recht häufigen Art das Erkennen der ihr nächstverwandten Arten abhängt, so halte ich es nicht für überflüssig, sie hier nochmals zu be- schreiben und über ihre Synonymie ausführlicher zu sein, als über die anderer leichter erkenn- barer Arten. sp. 5/. Bombyl. venosus Mik. — Knebelbart fahlgelblich, an den Seiten mit schwarzen Haaren unter- mengt, welche aber so wenig vorherrschen, dass er von oben betrachtet in seiner ganzen Mitte hell erscheint. Fühler schlank, die beiden ersten Glieder mit langen schwarzen laaren. Vorderstirn und Scheitelgegend bei dem Männchen schwarzhaarig; bei dem Weibchen ist erstere gelbhaarig und nur letztere schwarzhaarig, wie bei ihm auch im Knebelbarte die schwärzen Haare sehr viel weniger zahlreich als bei dem Männchen sind. Der hintere Augenrand ist bei beiden Geschlechtern mit sehr langen schwarzen Haaren eingefasst, hinter welchen cC BE Me gelbliche stehen, die nach dem Scheitel hin eine sehr grosse Länge erreichen. Kinnbart gelblichweiss, bei dem Männchen in der Regel weisslicher als bei dem Weibchen. Die Behaarung der ganzen Oberseite hat ein sehr hell lehmgelbliches, bei den Männchen oft mehr in das bräunlich- lehmgelbe ziehendes Ansehen. Am Vorder- rande des Thorax wird sie plötzlich länger, was bei dem Männchen noch auflälliger als bei dem Weibchen ist. Auf dem Thorax sind ihr einzelne, besonders bei dem Männchen äusserst schwer wahrnehmbare schwarze Härchen beigemischt; am Ilinterrande des Schildchens sehe ich keine; am zweiten und den folgenden Hinter- leibseinschnitten aber "und am Hinterleibsende selbst stehen stärkere, über die andere Behaaruug hervorragende schwarze Haare, Bei dem Weibchen zeigt der Ilinterleib eine aus gelblichem Filze gebildete Mittellinie, welche sich über das Schildchen bis auf das Hinterende des Thorax fortsetzt, Die Brustseiten sind meist gelblich (nie rein weiss) behaart und in der Gegend zwischen Schulter und Flügelwurzel zeigen sich ziemlich viel schwarze Haare. Dieselbe weissgelbliche Farbe hat die Behaarung des Bauchs, nur erscheint sie auf den letzten Abschnitten desselben, wo ihr viel schwarze Haare beigemengt sind, dunkler, besonders wenn das Hinterleibsende nach unten gebogen ist. Schenkel bis zur Spitze schwarz, nur auf der Hinterseite der hinter- sten und zuweilen auch der mittelsten geht diese Färbung in Braun über; Beschuppung und Behaarung der- selben ist unrein weisslich. Schienen dunkelrothbraun, das Ende derselben schwarzbraun, ebenso die Vorder- seite der vordersten. Füsse schwarzbraun, die Wurzel der hintersten dunkelbraun. — Schwinger braun, doch der Knopf obenauf grau. — Flügel mE mit wässrig graulichem Farbenton, an der Wurzel und von da am Vorderrande hin deutlich, doch nicht sehr auffallend rauchbraun getrübt; diese Trübung ist bei dem Männ- chen stärker als bei dem Weibchen und bei beiden Geschlechtern ganz allmälig verwaschen. Grösse: 32—45 Lin. Dass gegenwärtige und keine andere Art der wahre Bombylius venosus Mik. ist, halte ich für vollkommen sicher. Die Deutung aller übrigen von ihm beschriebenen Arten auf solche, die in Böhmen wirklich einheimisch und der Mehrzahl nach nicht selten sind, hat keinen Zweifel: ausser diesen Arten sind aber in Böhmen nur noch gegenwärtige Art und diejenige, welche Zeller in der Isis von IS10 als Bombyl. postieus (sie wird weiter unten als Bombyl. vulpinus vorkommen) beschrieben hat, ziemlich häufig; auf die letztere, dieser beiden passt Mikan’s Beschreibung und Abbildung seines Bombyl. venosus ganz und gar nicht, während sie die gegenwärtige Art ganz gut bezeichnet; die Länge des Rüssels, die Beschreibung der Flügel, deren Adern wirklich stärker als bei den nächststehenden Arten sind, die Angabe über die Farbe der Schwin- ger und Füsse passen ganz gut; die Einwürfe, welche man gegen meine Bestimmung machen könnte, liegen in folgenden Worten seiner Beschreibung: 1) „barba flavescente“, übersetzt man: „mit gelblichem Bart“ so ist das freilich keine recht passende Angabe, übersetzt man aber: „Bart von gelblichem Ansehen‘ so passt das ganz gut; dass er nur letzteres hat sagen wollen geht mit Evidenz aus dem Umstande hervor, dass er genau dieselbe Bezeichnung für die Farbe des Knebelbarts von Bombyl. major (sinuatus Mik.) gewählt . hat; 2) „alae venis crassioribus‘“, heisst das: Flügel mit etwas dicken Adern“, so ist alles in Ordnung und die Angabe spricht für meine Bestimmung: heisst es: Flügel mit dickern Adern als bei den andern Arten“, so ist es wohl unerlässlich vorauszusetzen,’ dass unter den „‚andern Arten“ die von Mikan gekannten ilım „ähnlichen böhmischen Arten‘ gemeint seien, und dass er an einen Vergleich mit Arten wie Bombyl. dis- color, ater, major u. s. w. nicht gedacht habe; von diesen letztern haben alle andern ziemlich auflallend schwächere Adern, nur Bombyl. nubilus hat stärkere; dass Mikan bei der Redaction seiner Monographie aber keine Exemplare von Bombyl. nubilus zur Hand hatte, geht aus dem Umstande hervor, dass er bei dieser Art keine Maasse angiebt, was er sonst überall auf das Gewissenhafteste thut: es scheint mir damit der letzte gegen die Richtigkeit meiner Bestimmung mögliche Einwand zu fallen. — Ein typisches von Mikan selbst bestimmtes Exemplar aufzufinden ist mir nicht gelungen, so sehr ich in mehrern ältern Sammlungen dar- nach gesucht habe. Meigen zieht Mikan's Bombyl. venosus zu minor, beschreibt aber als minor eine andere Art, wie schon aus seiner Angabe über die Färbung der Beine hervorgeht, und durch die Erwägung der übrigen zu dieser Art gezogenen Synonyme bestätigt wird. — Die Wiedemann’sche Beschreibung des Bombylius holosericeus, welche Meigen Thl. II. pag. 193 mittheilt, ist nach Ausweis des Exemplars, welches ihr zu Grunde gelegen hat und sich im k. k. Naturalienkabinet zu Wien befindet, die eines Männchens von Bombyl. venosus. — Meigen’s Bombyl. axillaris Thl. VI. pag. 327, welchen Zeller, Isis 1840 pag. 18 für ein Weibchen des Bombyl. venosus hält, kann meiner Ansicht nach durchaus nicht mit ihm indentifizirt werden, da bei dem Weibchen des Bombyl. venosus die Mittelstrieme des Hinterleibs nie weissschimmernd ist und u — ausserdem die Angabe über die Färbung der Beine (gelblich mit braunen Füssen) nicht passt. Die Sammlung v. Winthem's, von welchem Meigen das beschriebene Exemplar erhielt, giebt über Bombyl. axillaris. durchaus keine nähere Auskunft. — Zeller a. a. ©. hält auch Bombyl. longirostris für ein Exemplar des Bombyl. venosus mit ausgezogenem Rüssel; dass die Länge des Rüssels, von welcher in der Beschreibung dieser Art die Rede ist, eine unnatürliche ist, geht aus der Angabe, dass derselbe auf der Unterseite von der Wurzel aus gelb gefärbt sei, auf das Bestimmteste hervor, wie der leicht anzustellende Versuch mit irgend einer beliebigen Art lehrt; die Angabe über die Färbung seiner Beine („Schenkel und Schienen gelblich“) verbietet ihn hierherzuziehen. Ich werde weiter unten auf ihn zurückkommen. — Dass auch Wiedemann diese Art nicht sicher gekannt hat geht daraus hervor, dass sie von ihm theils als „nubilus Mik.“, theils und zwar mit fulvescens vermengt als „argyropygus Pall.“, undeendlichals „analis Meg.“ bezettelt worden ist. — In der Winthem’schen Sammlung kommt Bombyl. venosus mit Bombyl. posticus Meig. (—vulpinus) und Bombyl. fulvescens als Bombyl. posticus vor. sp. 52. Bombyl. rhodius m. — Ich fing von dieser dem Bombyl. venosus sehr nahe stehenden Art auf der Insel Rhodus ausser mehrern schlecht eonservirten Exemplaren 2 Männchen und 3 Weibchen, welche vortrefflich erhalten sind. Am leichtesten ist sie daran zu unterscheiden, dass die sich von der Flügelwurzel am Vorderrande hinziehende Bräunung dunkler als bei Bombyl. venosus ist, das für die Trennung beider sicher entscheidende Merkmal ist aber die geringere Länge des Rüssels. Die Art der Behaarung ist völlig wie bei Bombyl. venosus, nur noch etwas länger, was am Kopfe besonders bemerkbar ist. Die den Knebel- bart einfassenden schwarzen Haare sind etwas häufiger; der Kinnbart und die Behaarung der Brust ist rein weiss, oben an den Brustseiten aber zwischen Schulter und Flügelwurzel sind die untermengten schwarzen Haare zahlreicher. Die Behaarung ist auf den letzten Seginenten des Bauchs dunkler. Grösse wie mittlere Exemplare des Bombyl. venosus, dessen Beschreibung in allem Uebrigen auch für die des Bombyl. rho- dius gelten kann. sp. 52. Bombyl. canescens Mix. — Diese Art ist dem scharfsichtigen Auge Zellers nicht ganz ent- gangen; er erwähnt sie in der Isis als kleinere Varietät des venosus. Ich besitze dieselbe aus hiesiger Ge- gend, Schlesien, Böhmen und Ungarn. Ein von Wiedemann als Bomb. vagans W., bezetteltes Exemplar derselben findet sich in der Winthem’schen Sammlung; indess ist der von Meigen Thl, VI. pag. 327 be- schriebene Bombyl. vagans offenbar eine ganz andere Art, über welche die Auskunft in der Fabrizischen Samnilung zu suchen ist. Ich kann Bombyl. canescens nicht mit Zeller für eine kleinere Varietät des Bombyl. venosus halten, da sich folgende constante Unterschiede finden: 1) der Knebelbart hat eine viel stärkere schwarze Einfassung und ist namentlich oben viel schwärzer; 2) der Rüssel ist verhältnissmässig etwas kürzer; 3) die Fühler sind etwas kürzer und das Ste Glied etwas breiter, ein Unterschied, welcher besonders bei dem Weibchen recht deutlich wahrnehmbar ist; 4) die Vorderstirn ist auch bei dem Weibchen durchaus schwarzhaarig; 5) die schwarzen Haare am hintern Angenrande und die hinter ihnen stehende gelbe Behaarung sind wohl lang. aber doch erheblich kürzer als bei Bombyl, venosus; 6) die Behaarung des Thorax wird vorn nicht plötzlich so lang; 7) an den Brustseiten sind der Behaarung zwischen Schulter und Flügelwurzel keine schwarzen Haare beigemischt; $) die rauchbraune Trübung der Flügel zieht sich etwas mehr nach dem Hinterwinkel hin, was namentlich bei etwas dunklerflügligen Varietäten recht deutlich wahr- nehmbar ist; 9) die Grösse ist durchschnittlich viel geringer, so dass die grössten Exemplare gegenwärtiger Art kaum den allerkleinsten der vorhergehenden gleichkommen ; 10) die Flugzeit ist durchschnittlich später, so dass die ersten Exemplare des Bombyl. canescens mit den letzten des Bombyl. venosus fliegen. Mikan vergleicht seinen Bombyl. canescens mit seinem Bombyl. sulphureus: letzterer ist keineswegs die in Böhmen gar nicht einheimische Art, welche Meigen als Bombyl. pumilus beschrieben hat, sondern die dort gemeine Art, welche Fabricius später Bombyl. minimus genannt, die Zeller unter diesem Namen in der Isis aufführt und die weiter unten als Bombyl. sulphureus Mik. ausführlicher besprochen werden soll. Die Art dieses Vergleichs und alles, was er sonst über die Art angiebt, selbst seine Abbildung sprechen mit Entschiedenheit dafür, dass gegenwärtige Art wirklich sein Bombyl. canescens sei. sp. 54. Bombyl. variabilis m. — Diese besonders in der Färbung der Flügel höchst veränderliche Art ist bisher in Deutschland nur einige Male gefangen worden, nach Süden hin wird sie immer häufiger und scheint in allen südlichen Theilen Europa’s recht gemein zu sein. Sie zeichnet sich im männlichen Geschlechte durch die viel weiter als bei allen andern Arten gegenwärtiger Gruppe gehende, viel kaffebraunere, zuweilen braun- schwarze Färbung auf den Flügeln aus, welche sich weit in den HHlinterwinkel erstreckt und über das Ende der Basalzellen hinausgeht; wenn diese Färbung minder intensiv ist, so hat sie einen gleichmässigen Farbenton, nur erscheint die Flügelfläche an der Wurzel und in der Vorderrandzelle gelber; ist sie braunschwarz, so hat sie um die Adern eine viel dunklere Färbung als in der Mitte der Zellen und läuft an ihnen oft bis zu den hintern Queradern fort. Bei dem Weibchen sind die Flügel nur an der alleräussersten Basis, auf den 2 ersten Drittheilen der vordern Basalzelle und in der Vorderrandzelle gelbbräunlich. Die Behaarung des Kopfs gleicht ganz und gar der des Bombyl. venosus, nur ist sie überall merklich kürzer und unter den Fühlern vorherrschend schwarz. Die Behaarung des Hinterkopfs ist kürzer. Rüssel etwas kürzer als bei Bombyl. venosus. Die Behaarung des Thorax wird vorn nicht so plötzlich lang und an den Brustseiten sind zwischen Schulter und Flügelwurzel keine schwarzen Härchen beigemengt. Die Behaarung geht nach dem After hin, wenigstens bei dem Männchen, mehr in das Weissliche über und die ihr beigemengten schwarzen Haare sind sparsamer, feiner und viel weniger in die Augen fallend. Die Beine sind heller als bei Bombyl. venosus, bei dem Männchen dunkler als bei dem Weibchen; bei dem Männchen sind zuweilen die vordern Schenkel bis gegen die Spitze und die hintersten bis etwa zur Hälfte geschwärzt; nicht selten erstreckt sich diese Schwärzung an den vordern kaum bis zur Mitte und ist an den hintern auf die Basis beschränkt. Bei dem Weibchen sind die Beine stets in grösserer Ausdehnung hell als bei dem Männchen, oft zeigt sich bei ihm selbst an «der Schenkelbasis kaum die Spur einer Schwärzung. — Mit Bombyl. rhodius kann die Art der kürzern Behaarung am hintern Augenrande wegen nicht verwechselt werden. Sie istso veränderlich, dass man wohl auf die Vermuthung kommen muss, dass vielleicht mehrere Arten zu unterscheiden sind. Die im Alpen- gebiete vorkommenden Exemplare pflegen sich durch etwas robustern Körperbau und bei beiden Geschlechtern bis fast zur Spitze reichende Schwärzung der Schenkel auszuzeichnen; am nächsten stehen ihnen die Dalma- tiner. Die von Mann in Cersika gefangenen Exemplare zeichnen sich durch ausserordentlich intensive Farbe des dunkeln Theiles der männlichen Flügel aus und haben hellere Schenkel. Aus Sieilien besitze ich nur Weib- chen; die Schenkel sind bei ihnen nur an der Basis schwärzlich, die Behaarung des Hinterkopfs scheint mir kürzer als bei den andern Varietäten und die Spitzenquerader etwas steiler und geschwungener; diese Unter- schiede sind indess so subtiler Art, dass ich eine spezifische Absonderung für ungerechtfertigt halte. Die 5te Gruppe der Untergattung Bombylius enthält nur 3 leicht kenntliche europäische Arten; sie unterscheiden sich von denen der vorhergehenden Gruppe auf das Leichteste durch viel grössere Länge ihrer Behaarung; namentlich ist die Länge derselben am Kopf sehr auf- fällig; diese Arten sind: sp. 55. Bombyl. pallens Meig. — Die von Wiedemann verfasste und von Meigen mitgetheilte Be- schreibung dieser in Portugal einheimischen Art genügt zur Kenntlichmachung derselben vollständig. Ich be- merke zu derselben nach Ansicht des im königl. Museum zu Berlin befindlichen Originalexemplars nur, dass unter dem „weissen Bart“ der Kinnbart gemeint ist und dass sich der Knebelbart und die Behaarung des Hinterkopfs durch ihre ganz ausserordentliche Länge sehr auszeichnen. Das Iste Glied der schlanken Fühler hat sehr lange schwarze Behaarung. sp. 56. Bombyl. fuliginosus Meig. — Die Bestimmung ist durch die Ansicht mehrerer von Wiede- mann selbst als Bombyl. fuliginosus mitgetheilten Exemplare und durch die Untersuchung des in der Wiedemannschen Sammlung befindlichen, von Pallas herstammenden typischen Exemplars vollständig ge- sichert. Die von Wiedemann im Meigen’schen Werke mitgetheilte Diagnose ist nicht recht bezeichnend und in der Beschreibung ist die Farbe zu hell angegeben. — Meigen’s Thl. VI. pag. 346 beschriebener Bombyl. brevirostris ist damit völlig einerlei, wie das in der v. Winthem’schen Sammlung befindliche, von Meigen selbst bezettelte Originalexemplar beweist. Die Art ist im südlichen Europa einheimisch, na- mentlich in Italien sehr häufig, wird aber auch noch diesseits der Alpen gefunden; das Pallas’'sche Exemplar giebt den Beweis, dass sie sich bis Taurien ausbreitet. Ausser Bombyl, polypogon, der nicht leicht mit ihm verwechselt werden kann, scheint es noch eine ihm viel ähnlichere Art zu geben, so dass ich eine aus- führlichere Beschreibung nicht für überflüssig halte. Der Körper des Bombyl. fuliginosus erscheint durch die besonders am Hinterleibe sehr lange, überall sehr ‚gleichmässige Behaarung im Verhältniss zu den Flügeln gross und plump, was ihm ein sehr eigenthümliches Ansehen giebt. Die Behaarung des Kopfs ist äusserst lang, überall schwarz, bei dem Männchen nur in der Mitte des Knebelbarts bräunlich gelb; bei dem Weibchen fin- den sich daselbst zahlreiche gelbliche Härchen, welche sich auch unter die Behaarung der Vorderstirn mischen. Hinter der äusserst langen Behaarung des hintern Augenrands stehen gelbliche Härchen, welche gegen den Scheitel hin sehr lang werden. Fühler bei beiden Geschlechtern sehr schlank und schmal. Rüssel kurz, näm- lich, wenn er nicht ausgezogen ist, noch nicht } so lang als der Körper. Die Behaarung der ganzen Ober- seite des Körpers (wie immer von vorn beleuchtet) hat ein sehr helles, weisslich lehmgelbliches Ansehen; bei dem Männchen geht nicht selten die Farbe derselben völlig in Weiss über; umgekehrt finden sich aber auch einzelne Männchen), bei denen die Farbe der Behaarung der Oberseite viel mehr in das Braune zieht und auf dem Thorax fast lichtrostbräunlich ist. Von oben: gesehen hat die Behaarung ein schmutzig lehmgelbliches An- sehen, bei den hellern Exemplaren erscheint sie gegen den After hin weisslich. An der Flügelwurzel, am Hin- terrande des Schildchens, an den Hinterleibsabschnitten und am Hinterleibsrande selbst sind ihr etwas stärkere schwarze Haare beigemengt, welche bei dem Männchen sehr wenig, bei dem Weibchen gegen das linterleibs- ende mehr in die Augen fallen. Die Behaarung der Unterseite des Körpers ist bis gegen den After hin dutch- aus tiefschwarz. Schenkel schwarz, gegen die Spitze hin dunkel rothbraun, mit langer schwarzer Behaarung. Schienen und Füsse rothbraun, letztere gegen das Ende hin geschwärzt. Flügel stark rauchgrau getrübt, an der Wurzel und von da am Vorderrande hin dunkler rauchbraun, bei dem Weibchen etwas heller, als bei dem Männchen. Grösse: 31—6 Lin. Ich besitze ein leider nicht ganz gut conservirtes Männchen aus Sicilien, welches vielleicht einer reige- nen Art angehört, vielleicht aber auch nur Varietät des Bombyl. fuliginosus ist. Es zeichnet sich durch besondere Kleinheit aus und unterscheidet sich sonst dadurch, dass der Knebelbart und die Behaarung des Hinterkopfs fast vollkommen schwarz sind, dass die, schwarze Behaarung der Brustseiten sich mehr auf den Thorax hinaufzieht und dass auch am Vorderrande des Thorax viel schwarze Haare stehen. Die Augen be- rühren sich, wie bei Bombyl. fuliginosus, nicht vollständig, überhaupt hat die Stirn ganz dieselbe Ge- stalt, wie bei Bombyl. fuliginosus. Nicht ganz so ähnlich wie diesem,, ist er dem Bombyl. poly- pogon, von dem er auch im Bau der Stirn abweicht. — Grösse: 33 Lin, sp, 57. Bombyl. polypogon m. — Tief sammtschwarz; obenauf mit. ‚ochergelblicher oder weissgelblicher Behaarung; auf der Unterseite, am Kopf und am Hinterleibsende mit schwarzer überall sehr langer Behaarung. Er ist von gestreckterem Körperbaue als Bombyl, fuliginosus. Der Kopf ist überall mit dichter, ganz überaus langer, tiefschwarzer Behaarung bedeckt, unter welche: sich bei dem: Weib- chen in der Mitte des Knebelbarts, auf der Stirn und am ,Hinterkopfe sehr feine und deshalb wenig bemerk- bare 'gelbliche Haare mischen. Von‘ den sehr langen und schlanken Fühlern reicht nur das 3te Glied über diese Behaarung hinaus. Die Augen des Männchens berühren sich auch bei dieser Art nicht vollständig, doch ist der linienförmige Raum, welcher das Scheiteldreieck mit der Vorderstirn, verbindet, ‚bei ihr erheblich länger und schmäler, als bei Bombyl. fuliginosus. Rüssel etwa so lang wie Vorderschiene und das Iste Fuss- glied zusammen. Die sehr lange Behaarung der Oberseite des Körpers ist ochergelblich, nicht selten. ganz weissgelblich.. Die ganze Unterseite ist schwarzhaarig, was von den Brustseiten etwas auf.die Oberseite ‚herauf. reicht. Unter die Behaarung des Hinterleibs mischen sich an den Einsehnitten schwarze Haare und auf den letzten Abschnitten ist sie völlig schwarz; wovon sich bei Bombyl. fuliginosus nie. eine Spur zeigt. Beine sehr dünn, schwarz, die Schienen und die Wurzel der Füsse schwarzbraun, die Schenkel mit langer und dichter schwarzer Behaarung. Schwinger schwarz. Flügel verhältnissmässig grösser, als bei Bombyl. fuliginosus, graulich getrübt, an der Wurzel und von da am Vorderrande hin in zieialicher Ausdehnung rauchbräunlich. — Grösse: 4—54 Lin. — Vaterland: Syrien. Die zur 6ten Gruppe der Untergatiung Bombylius ‚gehörenden Arten theilen mit denen der nachfolgenden Gruppen den Mangel der Reihe schwarzer Haare am hintern Augenrande, welche c* u Ge u die Arten der nächstvorhergehenden Gruppen so kenntlich macht. Mit den Arten der 7ten Gruppe haben sie ausserdem noch das gemein, dass die Vorderhälfte der Flügel gebräunt ist und dass diese Bräunung bei beiden Geschlechtern gleich ist. Sie unterscheiden sich von denselben leicht dadurch, dass die Behaarung besonders wenig Glanz hat und am Hinterleibsende durchaus nicht schopfförmig ist, während sie bei diesen sich durch ihren Glanz auszeichnet und am Hinterleibs- ende deutlich schopfförmig ist. Beide, sowohl die Arten der 6ten als der 7ten Gruppe, unter- scheiden sich von denen der nachfolgenden dadurch, dass bei diesen letztern die Flügel entweder ganz hell oder von der Wurzel aus, bei dem Weibchen weniger, bei dem Männchen in grösserer Ausdehnung und viel dunkler gebräunt sind. Sie kommen in ihrer Flügelzeichnung zwar einigen Arten der 3ten Gruppe nahe, unterscheiden sich von ihnen aber sehr leieht und sicher schon da- durch, dass das Braun der Vorderhälfte der Flügel an seinem Hinterrande viel mehr verwaschen ist und dass dem hintern Augenrande die Einfassung mit schwarzen Haaren fehlt, welche alle Arten der 3ten Gruppe haben. Von den Arten aller andern Gruppen der Untergattung Bombylius unter- scheiden sie sich ganz leicht durch plumpere Beine, grobes Adernetz der Flügel, etwas deutlicher behaarten Rüssel, so wie behaartes 3tes Fühlerglied. Bombyl. tephroleucus, der seiner Flügel- zeichnung nach wohl hier gesucht werden könnte, findet sich weiter unten in der 10ten Gruppe. sp. 58. Bombyl. nubilus Mik. — Von grauem Ansehen. Knebelbart lang, graugelblich, an den Seiten mit weitläufig stehenden, aber zahlreichen schwarzen Haaren eingefasst. Fühler schwarz, das 3te Glied ziem- lich lang und schmal, von gleichmässiger Breite; es ist auf seiner ganzen Unterseite von äusserst kurzen, durch eine gute Lupe jedoch sicher wahrnehmbaren, schwärzlichen Härchen gewimpert; auch auf der Oberseite des- selben stehen, besonders gegen das Ende hin, einzelne kurze schwarze Härchen, welche indessen öfters abge- rieben sind. Die-schwarze Behaarung des Isten Fühlerglieds ist lang, die des 2ten kürzer. Stirn schwarz- haarig; Hinterkopf mit hell graugelblicher Behaarung. Rüssel von mittlerer Länge, etwas stark, ebenso wie die Unterseite des 3ten Fühlerglieds behaart. Kinnbart weisslich. Die Behaarung des ganzen Körpers ist hell graugelblich und zeigt wenig Glanz; auf der Oberseite des Thorax sind ausser über der Flügelwurzel gewöhn- lich kaum einige schwarze Haare beigemengt, welche indess doch zuweilen die Spur von 2 Längsstriemen bilden. Die Stelle zwischen Schulter und Flügelwurzel zeigt zahlreiche schwarze Haare; gleich unter ihr hat die Behaarung ein weissliches Ansehen. Die Vorderhüften haben graugelbliche und sehr viele längere schwarze Haare, Am 2ten und an allen folgenden Hinterleibsabschnitten, so wie am Hinterleibsende selbst stehen viel längere schwarze Haare, Beine von etwas plumperem Baue als gewöhnlich; die Schenkel schwarz mit grau- weisslichem Filze, die Hinterseite derselben an der Spitze rostbraun; die ziemlich dichte und lange Behaarung ihrer Unterseite ist schwarz, doch wird sie oft von der Behaarung der Hinterseite und von der der Hüften sehr versteckt; die hintersten Schenkel haben auf der Unterseite ungewöhnlich zahlreiche schwarze Dörnchen. Die Farbe der Schienen ist braun oder braungelb, die der Füsse geht aus dem Dunkelbraunen in das Schwarze über. Die Schwinger sind braun, die Spitze des Knopfs weissgelblich. Flügel mit starken schwarzbraunen Adern und mit grauem Farbentone; die Vorderhälfte ist graulich rauchbraun getrübt; diese Trübung reicht bis gegen die Spitze des Randfelds, wo sie ganz allmälig abschattirt ist, was an ihrer hintern Grenze ebenfalls der Fall ist. An der Flügelwurzel findet sich ein ziemlich ansehnlicher schwarzer Haarkamm, über welchem der Flügelrand graulich oder graugelblich behaart ist. — Grösse: 43—5} Lin. — Vaterland: Böhmen, Oesterreich, Ungarn, Taurien, Dalmatien. — In Mikan’s Beschreibung des Bombyl. nubilus ist gegenwärtige Art gar nicht zu verkennen; na- mentlich giebt es in Böhmen durchaus keine andere ähnliche Art, von welcher gesagt werden könnte: „fe- mina mari simillima“, was von gegenwärtiger in ausgezeichneter Weise gilt. Da Bombyl. nubilus überall etwas selten ist, hat man oft das Weibchen des viel häufigern Bombyl, cinerascens Mik. für Bombyl. nubilus angesehen und ist dadurch in eine totale Verwirrung hinsichtlich der Deutung beider Na- men gerathen, au sp. 39. Bombyl. pilirostris m. — Knebelbart ziemlich lang, gelblichweiss, auswendig mit zahlreichen aber zerstreuten schwarzen Haaren eingefasst. Fühler schwarz; das 3te Glied lang und ziemlich schmal, auf seiner Mitte etwas breiter, auf seiner ganzen Unterseite von grauen, sehr kurzen Härchen be- wimpert; die Behaarung der Oberseite ist sehr schwer und nur gegen die Spitze hin bemerkbar. Die Be- haarung des Isten Fühlerglieds ist ziemlich lang, auf der Unterseite vorherrschend schwarz, auf der Oberseite zum grossen Theil graulich; die Behaarung des 2ten Fühlerglieds ist sehr kurz. Stirn schwarzhaarig. Hinter- kopf mit sehr licht graugelblicher, fast weisslicher Behaarung. Rüssel von mehr als mittlerer Länge (doch scheint er etwas ausgezogen) und etwas stark, auf der Unterseite deutlicher als bei andern Arten mit ganz kurzen schwarzen Härchen besetzt. Kinnbart weisslich, Die Behaarung des ganzen Körpers ist licht grau- gelblich und geht besonders auf dem Vorderrande des Thorax und des Hinterleibs etwas in das Weissliche über; von oben gesehen, erscheint sie grau. Auf der Oberseite des Thorax sind sehr viele schwarze Haare beigemengt, welche 4 vorn und hinten stark abgekürzte Striemen bilden, von denen die beiden mittelsten nahe bei einander liegen. Die Stelle zwischen Schulter und Flügelwurzel zeigt ziemlich zahlreiche schwarze Haare; gleich unter ihr hat die Behaarung ein weisses Ansehen. Die Vorderhüften haben nicht sehr dichte, licht graugelbliche Behaarung. Am zweiten, so wie an-allen folgenden Hinterleibsabschnitten und am Hinterleibsende selbst stehen viel längere schwarze Haare, Beine von etwas plumperem Baue als gewöhnlich. Schenkel schwarz mit grauweisslichem Filze, die Spitze braun; die sparsame lange Behaarung derselben ist schwarz; die hintersten haben auf der Unterseite ziemlich zahlreiche schwarze Dörnchen. Die Farbe der Schienen ist hellbraun; die Farbe der Füsse braun, nur gegen das Ende hin schwarz. — Schwinger weissgelblich, die untere Hälfte des Knopfs braun. Flügel breiter als gewöhnlich, namentlich auch breiter als bei Bombyl. nubilus Q, mit ziemlich stumpfer Spitze und mit starken schwarzbraunen Adern; die Spitzenquerader sehr stark geschwungen und sehr steil gegen den Verderrand hingewendet. Der Farbenton der Flügelfläche ist graulich, die Vorder- hälfte rauchbraun getrübt; diese Trübung reicht bis gegen die Spitze des Randfelds, wo sie ganz allmälig abschattirt ist, was an ihrer hintern Grenze etwas weniger allmälig der Fall ist. An der Flügelwurzel findet sich ein ziemlich ansehnlicher schwarzer Haarkamm, über welchem der Flügelrand graulich behaart ist Grösse: 5} Lin. — Vaterland: angeblich Sardinien. Als 7te Gruppe der Untergattung Bombylius lasse ich die aus Afrika beschränk- ten Arten, welche sich um Bombyl. micans Fbr. gruppiren, folgen, Sie sind sehr zahlreich, ste- hen einander zum Theil sehr nahe und sind der Mehrzahl nach noch unbeschrieben. Der eigen- thümliche Glanz der Behaarung, welche gegen das Hinterleibsende hin schopfförmig wird, charak- terisirt sie sehr gut. Sie bedürfen einer eigenen ausführlichen Auseinandersetzung, welche hier nicht an ihrem Platze sein würde. Zu ihnen gehören: sp. 40. Bombyl. micans Fabr. — vom Vorgebirge der guten Hoffnung. sp. 41. Bombyl. hypoleucus Wied. — ebendaher. sp. 42. Bombyl. elegans Wied. -—— ebendaher. Als Typus der Sten Gruppe sche ich Bombyl. senex Meig. an. Das charakteristische Merkmal dieser Gruppe ist die ganz ungewöhnliche Verlängerung der vordern Wurzelzelle, etwa in der Art, wie sie sich bei Bombylius punetatus findet. Ausser Bombylius senex kenne ich nur 2 unbeschriebene nordafrikanische Arten, welche ihr angehören. sp. 43. Bombyl. senex Meig. — Da ich diese Art nicht selbst besitze, kann ich über dieselbe nur das mittheilen, was ich mir vor Jahren über Exemplare aus der Hoffinannseggischen Sammlung, deren eines der von Meigen mitgetheilten Wiedemann’schen Beschreibung zu Grunde gelegen hat, angemerkt habe. Durch die sehr weit fortgerückte kleine @uerader und durch die Gestalt der Fühler nähert er sich etwas den süd- aftikanischen Arten aus der Verwandtschaft des Bombyl. micans. Er zeichnet sich durch die sehr ge- stweckte Gestalt seines Körpers, durch das etwas verdickte Iste Fühlerglied vor allen andern europäischen Arten ‚sehr aus: Männchen 1 Ex.: die Grundfarbe ‚des Körpers ist schwärzlich, glänzend, das Untergesicht, der Hinterkopf, der Vordertheil des Rückenschilds ‚mit weisslicher Behaarung, die etwas in das Gelbliche zieht, aber rein weissen Schiller zeigt. Das etwas verdickte erste Fühlerglied ist unten dicht mit langen weissgelb- lichen, an den Seiten und oben mit schwarzen Haaren besetzt, welche auch noch oben die Grenze des Knebel- barts bilden. ‘Das te Fühlerglied ist lang zugespitzt, schlank, Füsse rothgelblich; Vorder- und Mittelschenkel bis zum ersten ‘Drittheil, die ‚Hinterschenkel nur an der äussersten Basis 'geschwärzt. Füsse aus: Braun in 'Schivarz 'schattirt. Flügel glasartig; die Trübung von Wurzel und Randfeld sehr licht bräunlich; die. kleine Querader auf das 2te Drittheil der Discoidalzelle fortgerückt. Spitzenquerader mit einem kleinen rücklaufenden Aste. — Weibchen 3 Ex.: Es gleicht dem Männchen, ‘aber die Behaarung hat einen etwas gelbern Ton; die Stirn hat gleich über den Fühlern gelbliche, sonst aber schwarze Haare, welche sich noch ein wenig am hin- tern Augenrande hinziehen. Fühler an der Spitze des Isten Glieds auch unterwärts schwarzhaarig, sonst eben so wie bei dem Männchen, aber kürzer behaart. Neben den Fühlern steht merklich mehr schwarze Behaarung, als bei dem Männchen, welche sich auch an der Seite des Knebelbarts mehr nach unten zieht. Auf der'Ober- seite des Thorax sind viele nicht sehr starke: schwarze Haare untermischt, besonders über der Flügelwurzel und auf dem Schildchen. Auch an den Hinterleibseinschnitten stehen ebensolche, verhältnissmässig feine schwarze Haare, wodurch die Behaarung daselbst ein graueres Ansehen erhält. Flügel wie bei dem Männchen, auch ‘hat die Spitzenquerader bei allen 3 Exemplaren denselben kleinen zurücklaufenden Ast, so dass er der Art selten zu fehlen scheint. Der Rüssel hat, wenn er nicht ausgezogen ist, zwei Drittheile der Körperlänge. — Nach Ausweis des typischen, in der v. Winthem’schen Sammlung befindlichen Exemplars ist Bombyl, deses Meig. ein Weibchen gegenwärtiger, bisher nur als portugisisch und spanisch bekannten Art, Grösse: 5—6} Lin. Als 9te Gruppe der Untergattung Bombylius sondere ich einige Arten aus, welche sich denen der 10ten Gruppe allerdings sehr nähern, aber doch dadurch auszeichnen, dass das Untergesicht, und bei dem Weibchen auch der obere Theil der Stirn polirt ist. So geringfügig dieser Unterschied auch ist, hat mir die Trennung doch rathsam geschienen, da die 10te Gruppe so schon des Verschiedenartigen noch zu viel enthält. sp. 44. Bombyl. mexicanus Wied. — Wiedemann bat nur das Weibchen dieser in Mexiko einhei- mischen, aber auch weiter nach Norden hin verbreiteten Art gekannt und gut beschrieben. Ich besitze auch das WMinnchen. Das Untergesicht desselben ist neben und über der Mundöflnung durchaus glänzend tiefschwarz, die Stirn grauschwarz ohne ‚Glanz (bei dem Weibchen ist sie vorn mattschwarz mit graubrauner Bestäubung, oben aber glänzend schwarz); der Knebelbart, die Behaarung. des Isten Fühlergliedes, der Stirn und des Schei- teldreiecks durchaus schwarz; die kurze und dichte Behaarung des Hinterkopfs gelblich; der Kinnbart weisslich. Der Rüssel ist sehr lang (fast so lang als die Vorderschiene und der Vorderfuss zusammen). Die Grudfarbe des ganzen Körpers ist glänzend schwarz; die Behaarung auf dem Thorax ochergelblich, auf der Unterseite desselben lichter, ohne alle Beimischung schwarzer Haare. Ebenso die Behaarung des Schildchens. Der Hin- terleib ist von dichter, sehr dunker ochergelber, fast etwas fuchsiger Behaarung bedeckt, zwischen welcher sich an dem 2ten und an den folgenden Einschnitten, so wie am Hinterleibsende ziemlich viel schwarze Haare fin- den, welche sich aber, weder durch grosse Länge noch durch grosse Stärke auszeichnen, so dass sie wenig in die Augen fallen. (Bei dem Weibchen zeigt sich eine aus weisslichem Filze gebildete Mittelstrieme). Die Beine sind rothgelblich, die äusserste Wurzel der Schenkel und der grösste Theil der Füsse geschwärzt; die Behaarung auf der Unterseite der Schenkel ist gelblich. Schwinger rothgelblich. Flügel mit deutlicher grau- bräunlicher Trübung; die Wurzelhälfte derselben dunkel rauchbraun gefärbt, welche Färbung ganz allmälig ver- waschen ist und sich ziemlich weit am Vorderrande hinzieht. Die kleine @uerader steht vor der Mitte der Discoidalzelle. Grösse: 3 Lin. — sp. 45. Bombyl. lejostomus m. O. — Grundfarbe des Körpers triefschwarz. Untergesicht nebeu und über dem Mundrande kastanienbraun, glänzend. Knebelbart von imässiger Länge, am Mundrande gelblich, -_- . — sonst ringsum ‘schwarz. Fühler schwarz; das ziemlich schmale 3te Glied hat seine grösste Breite ganz in der Nähe der Wurzel. Stirn 'gelbfilzig, oben ‘in’ der Mitte vor den Ocellen unter ‘dem Filze glänzend schwarz, Die mässig lange Behaarung derselben ist fahlgelblich, doch stehen ganz vorn und auch in der Gegend des vordem Pünktauges einige schwarze Haare. Hinterkopf mit gelblichem Filze und mit sehr dichter fahlgelblicher Behaarung, Die vorn allmälig länger werdende Belhaarung des Thorax ist'von fast gelblicher Farbe, welche an einer Stelle vor und über der Flügelwurzel etwas. in das Weissgelbliche übergeht, Längere schwarze Haare sind derselben nirgends beigemengt; ‘die Behaarung der Brustseiten ist zwischen Flügelwurzel und Schulter bräunlich, darunter weisslich. Behaarung des Schildchens wie die des Thorax. Der Hinterleib ist von sehr dichter, lebhafter rostgelber Behaarung bedeckt, welche an den Seiten der letzten beiden Ringe, aber nicht an der Hinterleibsspitze eine gelblichweisse Farbe annimmt; am 2ten so wie an den folgenden Hinterleibsabschnitten und in der Aftergegend stehen auch schwarze Haare, welche aber von der übrigen Behaarung fast vollständig versteckt sind. Beine bräunlich-gelb, Hüftglieder glänzend schwarz; Vorderseite der Vorder- und Mittelschenkel ziemlich dunkel; an der Spitze aller Schenkel auf der Vorderseite ein braunschwarzer Punkt. Die Farbe der Füsse aus Braun in Schwarz übergehend. Die mässig lange Behaarung auf der Unterseite der Schenkel schwarz. Flügel glasartig mit etwas graulichem Farbentone, die Wurzelhälfte schwärzlich rauchbraun gefärbt, welche Färbung sich sehr wenig nach dem Hinterwinkel hinzieht und allmälig abschattirt ist; am Vorderrande reicht sie ziemlich weit. Die kleine @uerader steht noch etwas vor der Mitte der Discoidalzelle Grösse: 4} Lin, — Vaterland: Sibirien, Die 10te Gruppe der Untergattung Bombylius umfasst eine ziemlich grosse An- zahl schwieriger und zum 'Theil in ihrer ganzen Körperbildung ziemlich heterogener Arten, so dass eine ausführlichere Gliederung derselben oder die, Auflösung in mehrere Gruppen sehr wünschens- werth gewesen wäre. Leider hat es: mir nicht: gelingen wollen dahin zu gelangen. Ich habe des- halb dabei stehen bleiben müssen zwei Abtheilungen nach der Färbung der Beine zu errichten, was allerdings nicht mehr als ein, Nothbehelf ist. In die Iste Abtheilung bringe ich alle die Arten, bei denen die Schenkel bis zur Spitze, oder doch bis fast zur Spitze eine schwärzliche Grundfarbe haben, ‚in. die 2te Abtheilung dagegen diejenigen, bei denen sie entweder ganz und gar hell gefärbt, oder doch nur an der Basis geschwärzt sind; Bombyl. pumilus könnte nach der Färbung der Schenkel wohl zur ersten Abtheilung ‘gerechnet werden, da aber das Schwarz der Wurzelhälfte durch die gelbe Beschuppung ganz verdeckt wird und er Arten der 2ten Abtheilung sehr ähnelt, habe ich ihn zu dieser stellen zu müssen geglaubt. Zur Isten Abtheilung der: 10ten: Gruppe gehören: sp. 46. Bombyl. erunciatus For. — Zur 'Synonymie dieser leicht kemitlichen Art ist zu'bemerken, dass Bombyl. postieus Fbr. nach von Fabrieius'selbst bestimmten typischen Exemplaren das Männchen der- selben und mithin von Bombyl. posticus Meig. weit verschieden. ist. Meigen’s Beschreibung ist nicht recht gut gelmmgen, so zeigt 2. B. die Stirn’ des Männchens von oben gesehen jederseits ein gelbliches aber kein schneeweisses Fleckchen uud die Behaarung an den Seiten der beiden ersten‘ Ringe des weiblichen Hin- terleibs hat von oben gesehen ein fahlgelbliches, und nur von der Seite gesehen ein weissliches Ansehen, Der Verbreitungsbezirk dieser Art erstreckt sich, wie es scheint, über das ganze südliche Europa, vielleicht mit Aus- nahme der östlichsten Theile desselben; in Frankreich scheint sie weiter nördlich vorzukommen als irgend wo anders. sp. 47. Bombyl. quadrifarius m. di — Etwa von der Grösse und Gestalt eines Bombyl. medius. Lichtgelblich behaart, auf dem Thorax unter der Behaarung mit 4 weisslichen Filzstriemen, zwischen denen die Behaarung grösstentheils schwarz ist. Der 1ste Hinterleibsring mit gelbrother, der Hinterrand der 3 folgenden Ringe mit weisslicher Behaarung. — Rüssel ziemlich lang. Knebelbart von mittlerer Länge, ziemlich dicht, durchaus weissgelblich. Kinnbart weisslich, die kurze dichte Behaarung des Hinterkopfs mehr weissgelblich. D RE WE Das Iste Fühlerglied mit blassgelblicher, auf der Oberseite. mit untermengter schwarzer Behaarung, Scheitel- dreieck schwarzhaarig. ‘Thorax überall mit weissgelblicher, dichter, ziemlich. kurz geschorner, ‘vorn allmälig an- steigender Behaarung; Brustseiten ohne dunklere Haare. Schildchen mit dichter gelblicher Behaarung, ohne alle Beimischung schwarzer Haare. — Die Farbe. der dichten rothgelben Behaarung des Isten Leibesrings ist an den Seiten besonders lebhaft und geht nur an der Mitte des Hinterrands- in «das Weissgelbliche über. Vor der weisslichen Behaarung, welche die 3 folgenden Ringe am, Hinterrande haben, bleibt die schwarze Grund- farbe in ziemlicher Ausdehnung sichtbar, An dem Hinterrande aller Segmente stehen einzelne längere schwarze Haare. Schenkel schwarz. Schwinger mit schwarzem! Knopf, ‚Flügel glasartig, das Wurzelviertheil braun; die kleine Querader steht wenig jenseit der Mitte der'Discoitalzelle. — Grösse: 5 Linien, — Vaterland: ‘das süld- liche Russland. Das Weibchen habe ich nur in einem’ sehr abgeriebenen Exemplare kennen gelernt, welches im k. k. Hofnaturalienkabinet zu Wien unter Bombyl. eruciatus steckt, sich von diesem aber leicht und sicher durch die breitern Flügel und die fortgerücktere kleine @uerader unterscheidet. Eine Beschreibung desselben würde ohne Nutzen sein, sp. 48. Bombyl. vulpinus Meig. — Es ist dies dieselbe Art, welche Meigen nach beiden Ge- schlechtern als Bombyl. posticus beschrieben hat, unter welchem sie auch von Zeller in der Isis auf- geführt wird. Auf sie bezieht sich nach Ausweis des im königl. Museum zu Berlin befindlichen typischen Exemplars der v. Hoffmannseggischen Samnılung ebenfalls die von Wiedemann verfertigte Beschreibung des Bombyl. vulpinus, welche Meigen mittheil. Da Bombyl. posticus Fabr, nach von Fabri- zius selbst bestimmten Exemplaren das Männchen des Bombyl. cruciatus ist, so kann gegenwärtiger Art dieser sonst recht passende Name nicht bleiben, sie muss vielmehr den Namen Bombyl,. vulpinus an- nehmen. — Ob Bombyl. posticus Wied. Zool. Mag. als Synonym hierher zu ziehen ist, bedarf noch einer genauen Untersuchung. Das Werk selbst ist mir hier nicht‘ zugänglich. In Wiedemann's Sammlung hat sich unter diesem Namen ein Gemisch von ‚sehr. verschiedenen Arten (vulpinus, fulvescens, citri- nus und venosus) befunden, welches von da zum Theil in die v. Winthemsche Sammlung übergegangen ist. — Das aus der Sammlung von Pallas stammende Weibchen, welches Wiedemann im Meigen’schen Werke als Bombyl. fugax beschrieben hat, findet sich noch unter den Wiedemann’schen Typen vor und gehört zu gegenwärtiger Art, unter deren Synonymen dieser Name mithin aufzuführen ist. Ein dem Berliner Museum von Wiedemann unter demselben Namen mitgetheiltes, ebenfalls aus der Pallas’schen Sammlung herstammendes Weibchen, ist davon verschieden ‘und gleicht dem Bomb. minor Fbr..so sehr, dass ich es. für nicht mehr als Varietät desselben halten kann. — Diese Art, welche in Mitteleuropa nirgends selten ist, ist auch durch ganz Südeuropa von Spanien bis nach dem südlichen Russland verbreitet und wurde von mir nicht selten in Kleinasien gefunden; sie kömmt auch in Syrien vor. Von schwarzgrauer Grundfarbe, überall mit lehmgelblicher, am Hinterleibsende des Männchens mit weisslicher Behaarung und unter derselben mit silberweiss schimmerndem Filze. Der Rüssel erheblich länger als Vorderschiene und Vorderfuss zusammen. Knebelbart kurz, gelblich, bei dem Männchen oben und von da an. den Seiten. herab mit schwarzen Haaren eingefasst, welche bei dem Weibchen entweder nur in geringer An- zahl vorhanden sind, oder auch ganz fehlen. Die Behaarung des Isten Fühlerglieds ist bei dem. Männchen lang und in der Regel überall schwarz, nur. auf. der Unterseite zuweilen mit gelben Haaren untermengt. Bei dem Weibchen: ist die Behaarung desselben viel kürzer, auf der Unterseite gewöhnlich vorherrschend gelblich, auf der Oberseite dagegen grösstentheils schwarz. Die Behaarung von Stirn und Scheitel ist bei beiden Ge- schlechtern schwarz. Neben den Fühlern findet sich jederseits eine von anliegender Behaarung weisslich schim- mernde Stelle. Die Behaarung des Hinterkopfs ist kurzgeschoren, durchaus von der Farbe der übrigen Kör- nerbehaarung. Die lehmgelbliche Behaarung des Thorax von sehr. gleichmässiger Länge, ziemlich kurzgescho- ven, vorn allmälig ansteigend, bei dem Männchen gewöhnlich ohne alle Beimengung schwarzer Borsten oder Haare, während sich bei dem Weibchen in der Gegend über. der Flügelwurzel gewöhnlich eine Anzahl schwarzer Haare finden, welche. aber bei frischen Exemplaren. so, vollständig unter der gelben Behaarung versteckt‘ zu sein pflegen, dass sie erst durch Abreibung derselben sichtbar werden. Anden Brustseiten ist die Behaarung nur wenig heller und auch hier sind: ihr durchaus keine schwarzen Haare beigemengt. Behaarung des Schild- chens von derselben Farbe wie die des Thorax, obne schwarze Haare oder Borsten. Auch die Behaarung des Hinterleibs hat dasselbe Colorit wie die des Thorax, «doch hat sie bei dem Männchen an den Seiten der vor- dern Ringe eine lebhaftere Färbung und wird an der Hinterleibsspitze desselben stets weisslich, oft völlig weiss, auch lässt sie daselbst einen fast silberweiss schimmernden Filz durchscheinen, von welchem sich an der Hinter- leibsspitze des Weibchens, doch nur bei sehr gestreckter Lage des Tlinterleibs, ebenfalls eine Spur bemerklich miacht. Bei dem Männchen stehen am 2ten Jlinterleibseinschnitte stärkere schwarze Haare, welche besonders nach den Seiten hin sehr deutlich wahrnehmbar: sind; zuweilen bemerkt man einige solche auch noch an den Seiten des 3ten Einschnitts, häufiger scheinen sie daselbst zu fehlen. Bei dem Weibchen sind die schwarzen Haare am 2ten und 3ten Hinterleibseinschnitte stets zahlreich und recht in die Augen fallend, am 4ten Ein- schnitte und:gegen das Hinterleibsende hin sind sie bei einzelnen Exemplaren (besonders bei etwas verriebenen) viel wahrnehmbarer als bei anderen und scheinen sogar daselbst zuweilen fast vollständig zu fehlen. Von einer durch‘ gelblichen Filz gebildeten Mittelstrieme zeigt sich bei etwas verriebenen Weibchen eine Spur;, bei unta- delhaft conservirten ist davon nichts zu sehen. Schenkel, Schienenspitze und Füsse schwarzbraun; die Schenkel an ihrer Spitze auf der Hinterseite oft rothbraun, überall mit dichter graugelblicher Beschuppung bedeckt, auf der Unterseite mit sparsamer und verhältnissmässig kurzer gelblicher Behaarung; die Hinterschenkel auf ihrer Unterseite mit ziemlich zahlreichen schwarzen Stachelborsten. Schwinger braun, nur die Spitze des Knopfs hell. — Flügel glasartig; bei dem Männchen ist die Randzelle und das Wurzeldrittheil kaffebräunlich getrübt, während bei den Weibchen sich nur an der Flügelbasis die Spur einer gelblichen Trübung zeigt; die Grenze der braunen Trübung der Flügel des Männchens ist ganz allmälig abschattirt, auch bei Exemplaren, welche lange geflogen sind, oft etwas weiter fortgerückt; die Flügeladern sind minder stark als bei Bombyl. venosus und die kleine Querader steht ziemlich weit vor der Mitte der Discoidalzelle. — Grösse 4—4% Linien, — sp. 49. Bombyl. cinerascens Mik. — Die Bestimmung dieser oft verkannten Art ist durch den Ver- gleich zweier von Mikan an den Grafen Hoffmannsegg geschickten und aus dessen Sammlıung in das Ber- liner- Museum übergegangenen Stücke vollständig gesichert. Das Weibchen derselben ist oft irrthümlich für Bombyl. favillaceus Mik. gehalten worden und hat auch in die Bestimmung dieser Art Verwirrung ge- bracht. — Die von Meigen an v. Winthem und. Wiedemann mitgetheilten Exemplare seines Bombyl. favillaceus, zufällig alles Weibchen, gehören gegenwärtiger Art an; die Beschreibung derselben passt auf Bombyl. cinerescens schlecht, auf keine andere Art besser; die grosse Verschiedenheit beider Geschlechter scheint der Grund des Misslingens derselben zu sein. — Die Art ist in dem gebirgigen Theile Schlesiens und in Böhmen häufig, von da bis über die südlichsten Theile Europas und bis nach Kleinasien verbreitet. Ihre Hauptflugzeit fällt in Schlesien in die erste Hälfte des Mai. Männchen: Grundfarbe des Körpers schwärzlich. Rüssel so lang wie Vorderschiene und Vorder- fuss zusammen. Die Mundöffnung an der Seite mit schmutzig weissgelblicher Einfassung, welche schmäler als bei der vorigen Art ist. Knebelbart ziemlich lang, inwendig lichtgelblich, von oben gesehen fast graugelblich, ringsum von vielen schwarzen Haaren eingefasst. Kinnbart weisslich, gegen die Mundöffnung hin mit schwarzen Härchen an der Seite durchmengt. Behaarung des ersten Fühlerglieds, der Stirn und des Scheiteldreiecks lang, durchaus schwarz. Die neben den Fühlern gegen den Augenrand hin stehenden kurzen gelben Härchen sind zu zerstreut, um eine deutlich hellschimmernde Stelle hervorzubringen. Von oben betrachtet zeigt die Behaa- rung des IHinterkopfs und des Thorax eine graugelbe, die des Schildchens und der vordern Hälfte des Hinter- leibs eine mehr gelbbräunliche, und die der letztern Hälfte des Hinterleibs eine weisslich graugelbliche Färbung. Von der Seite betrachtet (und wie immer von vorn beleuchtet) erscheint die kurzgeschorne Behaarung des Hinterkopfs, so wie die sehr gleichmässige und allmälig ansteigende Behaarung des Thorax weissgelblich ; über der Flügelwurzel und auf der Hinterhälfte des Thorax sind letzterer einzelne schwarze Haare beigemengt; auch zieht ihre Farbe daselbst mehr in das Bräunliche. Die Behaarung der Brustseiten ist auf der Oberhälfte derselben dunkler als die auf der Oberseite des Thorax; zwischen Schulter und Flügelwurzel sind ihr einzelne schwarze Haare beigemengt und unter der Flügelwurzel un. vor den Schwingern geht sie vollständig in das Braune über. Der untere Theil der Brustseiten ist gelblichweiss behaart. Die Behaarung des Schildchens ist ziemlich lang, von mehr gelbbräwnlicher Farbe als die des Thorax und mit schwarzen Haaren untermischt. Mit ihr stimmt die Behaarımg der 3 ersten Hinterleibsabschnitte in der Färbung überein, nur ist sie nach dem Seitenrande hin gewöhnlich noch etwas dunkler. Vom Aten Abschnitte an wird 'sie heller und hat am Hinter- rande ein licht fahlgelbliches, oft ein fast‘ gelblichweisses Ansehen, ‘Von weissem Filze an der Hinterleibsspitze Pr Je findet sich keine Spur. Am 2ten so wie an allen folgenden Hinterleibseinschnitten stehen zahlreiche und die übrige Behaarung überragende schwarze Haare, welche am Seitenrande des 2ten und 3ten Abschnitts besonders dieht stehen. Die Grundfarbe des Bauchs ist grau; seine Behaarung, abgesehen von der, welche sich am Sei- tenrande der Oberseite auf ihn ‚umschlägt, hellgelblich. — Schenkel schwarz nit grauweisslicher Bestäubung, auf der Unterseite mit langer weissgelblicher Behaarung, unter welche sich, besonders auf den Hinterschenkeln einzelne schwarze Haare mischen; die schwarzen Stachelborsten auf der Unterseite der Hinterschenkel ziem: lich zahlreich. Schienen 'gelbbraun mit dunkelbrauner Spitze; die Farbe der Füsse aus dem Braunen in das Schwarze übergehend. Schwinger braun mit hellerm Stiel. Flügel glasartig mit grauem Farbenton, die Wur- zelhälfte mit schwarzbrauner, allmälig verwaschener Färbung, welche am Vorderrande weiter reicht als am Hinterrande; alle Adern schwarzbraun, nicht so stark wie bei Bombyl. venosus. Diekleine Querader steht auf oder fast auf der Mitte der Discoidalzelle; der Borstenkamm an der Flügelwurzel ist bei dieser Art, wie bei der vorigen, nur sehr klein. — Weibchen: Es unterscheidet sich von dem Männchen durch eine aschgrauere Grundfarbe des Kör- pers, durch die hellere und grauere Farbe der Behaarung und die von der Wurzel her nur sehr schwach grau- bräunlich getrübten Flügel in auffälliger Weise, Rüssel wie bei dem Männchen, ebenso die Behaarung des Kopfs, nur ist diese kürzer und im Knebelbarte in grösserer Ausbreitung von licht graugelblicher Farbe. Die Behaarung des Thorax erscheint (von der Seite betrachtet) gelbweisslich, sie ist auf der ganzen Oberseite mit einzelnen schwarzen Haaren untermischt, welche nach hinten hin länger werden und die übrige Behaarung mehr überragen. Die Behaarung der Brustseiten ist von noch mehr gelblichweisser Farbe als die der Oberseite, zwischen Schulter und Flügelwurzel mit schwarzen Haaren durchmengt. Die Behaarung des Schildchens und Hinterleibs stimmt in ihrem Colorit mit der der Oberseite des Thorax überein. Auf dem Schildchen, aın 2ten und an allen folgenden Hinterleibseinschnitten, so wie am Hinterleibsende selbst stehen zahlreiche schwarze Haare, welche weit über die andere Behaarung hinausreichen. Auf dem l!interleibe zeigt sich nur eine undeut- liche Spur einer von sehr losem graugelblichem Filze gebildeten Mittelstrieme. — Beine wie bei dem Männ- chen, nur die Behaarung der Schenkel etwas sparsamer und kürzer; auch die Schienen gewöhnlich etwas Nel- ler. Schwinger braun mit etwas hellerem Stiel. Flügel glasartig mit graulichem Farbentone, von der Wurzel bis gegen die Queradern mit graubräunlicher Trübung; das Geäder wie bei dem Männchen. — Grösse 3—33 Lin, sp. 50. Bombyl..tephroleueus m. 6‘ — Grundfarbe schwärzlich; Behaarung weissschimmernd; Flü- gel auf der Wurzelhälfte gebräunt. Knebelbart weiss, mit sehr wenig schwarzen Haaren eingefasst. Stirn sil- berweiss schimmernd, Fühler schwarz (das 3te Glied fehlt), die Behaarung der beiden ersten Glieder derselben kurz, sparsam, schwarz. Auf dem Ocellendreiecke. einige schwarze Härchen; Kinnbart nicht sehr dicht, weiss. Hinterkopf mit schneeweisser, in auflallender Weise nach hinten ‚gerichteter Behaarung, was diese Art besonders kenntlich macht.. Rüssel von. mittlerer Länge, Behaarung. des Thorax schimmernd weiss, überall mit vielen, aber sehr feinen schwarzen Haaren gemischt. Die Behaarung des Schildchens und des Thorax ist etwas mehr aschgraulich; nimmt aber ganz von vorn beleuchtet ebenfalls einen weissen Schimmer an; gegen den Seiten- rand des 2ten Ringes hin geht ihre Farbe in. das Fahlgelbliche über. An den Hinterleibseinschnitten stehen ganz, ungewöhnlich‘ viel schwarze Haare, welche aber so fein sind, dass sie sehr wenig auffallen; nur, wenn man den: Hinterleib von unten betrachtet, sieht man sie. am Seitenrande ansehnliche schwarze Büschel bilden. Die Grundfarbe der Unterseite, des Körpers ist licht aschgraulich, die Behaarung der Brustseiten grösstentheils weisslich mit einer dunklen Haarstrieme zwischen Schulter und Flügelwurzel. Schenkel schwarz mit weissem Filze. Schienen grösstentheils braun, ebenfalls mit weissem Filze. — Flügel etwas graulich mit ausgedehnter, etwas verwaschener brauner Trübung auf dem grössern Tbeile der Wurzelhälfte. Die kleine Querader auf der Mitte der Discoidalzelle; die Spitzenquerader liegt dem Flügelrande ganz ungewöhnlich nahe und läuft mit ihm fast vollständig parallel, woran diese Art ebenfalls leicht erkannt werden kann. — Grösse: 43 Linie, — Vater- land: Persien. Die 2te Abtheilung der 10ten Gruppe der Untergattung Bombylius umfasst Arten mit hellen Beinen, d. h. solche Arten,‘ bei welchen die ‚Schenkel entweder ganz hell, oder. doch nur an der Basis geschwärzt sind. Beide Geschlechter stimmen in dieser Beziehung nicht bei allen Arten überein; bei mehreren Arten kömmt die Schwärzung der Schenkelbasis bei den Männchen vor, während sie sich bei den Weibchen, deren Beine überhaupt heller gefärbt zu sein pflegen, nicht findet; diese Arten sind zugleich diejenigen, bei welchen die Färbung der Beine am verän- derlichsten ist. So kömmt es, dass sich Männchen des Bombyl. fulvescens finden, bei welchen die Schwärzung der Schenkel so weit reicht, dass man wohl geneigt sein könnte, sie in der Isten Ab- theilung gegenwärtiger Gruppe zu suchen, während sich umgekehrt Weibchen des Bombyl. variabilis finden, bei welchen die von der Schenkelbasis ausgehende Schwärzung so wenig weit reicht, dass man ihre Stellung in gegenwärtiger Abtheilung vermuthen könnte. Bei Berüksichtigung des eben Angeführten wird man über die Stellung keiner Art in Zweifel bleiben. — Ausser den bekannten europäischen gehören hierher eine grosse Anzalhıl exotischer Arten, welche sich zum Theil durch Eigenthümlichkeiten auszeichnen, die zu einer weitern Zerfällung derselben benutzt werden können. Ich werde diejenigen der von Wiedemann beschriebenen exotischen Arten, welche hierher ge- hören, zuerst aufzählen, mit alleiniger Ausnahme des Bombyl. flavipes, welchen ich unter die ihm zum Theil sehr nahe verwandten europäischen Arten einreihe, sp. 51. Bombyl. rufus Enc. — Diese brasilianische Art ist völlig dieselbe, welche Wiedemann im Zool. Mag. Ill. 46 und in seinen spätern Schriften als Bombyl, basilaris beschrieben hat. sp. 52. Bombyl. ferrugineus Fbr. — Diese Art theilt mit der vorigen das Vaterland und manche Ei- genthümlichkeiten, so dass beide wohl geeignet wären den Kern einer eigenen Gruppe zu bilden. Der breite Kopf, die am äussersten Seitenrande mehr als gewönlich ausgeschnittenen Augen und die dem Flügelrande par- allel in einer Flucht verlaufenden hintern Queradern charakterisiren dieselben, sp. 55. Bombyl. varius Fbr. — Diese nordamerikanische Art gleicht in Grösse und Statur, so wie in Farbenvertheilung ihrer Behaarung anı meisten dem Bombyl, eruciatus Fbr., mit welchem sie dieser auch selbst zusammenstellt, wenn er sagt: „statura et magnitudo B. postici‘, da er, wie schon oben erwähnt, unter B. posticus das Männchen des ceruciatus versteht. sp. 54 Bombyl. helvus Wied. — Aus. Mexiko. Er steht der vorigen Art sehr nahe, unterscheidet sich aber in der von Wiedemann angegebenen Weise; an seinen Artrechten ist nicht zu zweifeln. sp. 55. Bombyl. abdominalis Wied. — Vaterland: Brasilien. Der Vergleich desjenigen Männchens, welches Wiedemann Aussereurop. Zweifl. II. 640. als Bomb. mesomelas beschrieben hat, zeigt, dass dieser durchaus weiter nichts als ein Männchen des abdominalis ist. ; sp. 56. Bombyl. fuluescens Meig. — Die Beschreibung dieser Art ist von Wiedemann nach Exem- plaren der Hoffmannseggischen Sammlung entworfen worden, welche ich im Berliner Museum genau zu untersuchen Gelegenheit hatte, so dass an der Sicherheit dieses Namens nicht gezweifelt werden kann. Ich vermag die im ganzen Süden des europäischen Faunengebiets häufige Art, welche sich von den typischen Ex- emplaren des Bombyl. fulvescens nur dadurch unterscheidet, dass bei ihr die Schenkel ganz und gar gelb, seltener (bei 3 unter 79 Exemplaren meiner Sammlung) und nur an der Basis geschwärzt sind, während bei diesen die Schenkel bis auf das 2te Drittheil schwärzlich gefärbt sind, durchaus nicht von ihm zu trennen, da in allen Uebrigen die vollständigste Uebereinstimmung stattfindet. Meigen hat ein Exemplar dieser Varietät mit unnatürlich ausgezogenem Rüssel (die gelbliche Farbe auf der Unterseite desselben ist der Beweis dafür, wie man durch das an jeder beliebigen Art leicht anzustellende Fxperiment lernen kann) als Bombyl. longi- rostris etwas oberflächlich beschrieben; wer beide Varietäten als Arten trennen zu müssen glaubt, wird der mit ganz hellen Schenkeln den Namen longirostris geben müssen. Ob die Art nicht vielleicht noch unter anderm Namen bei Meigen yorkömnmt, ist mir zweifelhaft. Die Beschreibung seines Bombyl. apicalis D* ur ME würde sich hierher deuten lassen, wenn die Basis des Vorderrands der Flügel‘nicht einen weissen Haarfleck haben sollte, während bei fulvescens derselbe von der Basis aus mit gelbem Haarfilze bedeckt ist, der nur bei verflogenen Exemplaren ein weissliches Ansehen annimmt. Bombyl. fulvescens ist vulpinus am ähnlichsten, aber an der viel gelbern Farbe seiner Be- haarung und den hellern Beinen gar leicht zu unterscheiden. — Knebelbart kurz, gelblich, oben und an den Seiten mit schwarzen Borsten eingefasst. Die Behaarung des Isten Fühlerglieds und der Stirn, so wie die auf dem Scheitel von mittelmässiger Länge und schwarz; die Stirn des Weibchens gelbfilzig, wovon bei dem Männ- chen nun eine Spur vorhanden ist; die Stelle am Augenrande neben den Fühlern bei beiden Geschlechtern mit gelblichem, weisslichschimnerndem Filze. Hinterkopf mit kurzer und dichter gelber Behaarung. Kinnbart gelblichweiss. Rüssel sehr lang, erheblich länger als die Vorderschiene nebst dem Fusse. Behaarung des Thorax gelblich, ohne lebhaften Schimmer, zuweilen etwas gelbweisslich, vorn allmalig länger werdend, ohne alle Beimengung längerer schwarzer Haare; unten ist sie etwas heller und hinter der Flügelwurzel nimmt sie bei dem Männchen oft ein etwas fuchsiges Ansehen an. Die Behaarung auf Schildehen und Hinterleib stimmt bei dem Weibchen mit der des Thorax überein und ist ebenfalls ohne alle längern schwarzen Haare; bei dem Männchen findet diese Uebereinstimmung nur zuweilen statt und zwar, wie ich vermuthe, vorzugsweise bei den kurz nach dem Ausschlüpfen gefangenen Exemplaren; gewöhnlich geht sie an beiden Seiten des männlichen Hinterleibs mehr oder weniger in ein fuchsiges Gelb und am Hinterleibsende in Weiss über, während sie auf der Mitte des Hinterleibs ein mehr gelbweissliches Ansehn hat. Ist sie am Hinterleibsende des Männchens etwas verrieben, so zeigt sich daselbst die Spur von mehlweisslichem, glanzlosem Filze, während bei recht frischen Exemplaren dieser Filz nur sehr schwer wahrnehmbar ist und ein gelbliches Ansehen hat, Bei dem Weibehen zeigt die ganze Oberseite unter der längern Behaarung zerstreuten gelblichen Filz, welcher aber auf dem Hin- terleibe nie eine deutliche Mittellinie bildet. Beine gelblich, die Mittel- und Hinterschienen gegen das Ende Ifin gebräunt, die Farbe der Füsse aus Braun in Schwarz übergehend; die Schenkel (des Männchens) zuweilen an der Basis geschwärzt, selten bis auf das 2te Drittheil hin schwärzlich gefärbt. Schenkelbehaarung ziemlich kurz, gelblichweiss; die Hinterschenkel ziemlich kahl, Schwinger gelblich. Flügel graulich glasartig, bei dem Männchen von der Wurzel aus mit dunkel rauchbrauner oder nur rauchbräunlicher, allmälig abschattirter Färbung, welche sich zwar sehr in den Hinferwinkel erstreckt, aber doch am Vorderrande erheblich weiter reicht: bei dem Weihchen sind sie nur an der Wurzel und in der Randzelle licht gelbbräunlich getrübt. Die kleine @uerader steht vor der Mitte der‘ Discoidalzelle. — Grösse: 25--4% Linien. — Vaterland: das ganze südliche Europa und die benachbarten Theile Asiens; auch hin und wieder im südlichen Deutschland. — sp. 57. Bombyl. pnmilus Meig. — Meigen giebt an, dass er die Beschreibung dieser Art nach Exem- plaren der Baumhauerschen Sammlung entworfen habe; da er als Autor des Namens v. Hoffmannsegg anführt, so beruht erstere Angabe wohl auf einem Irrthume, In der v. Hoffmannseggischen Sammlung befanden sich früher (1842) portugisische Exemplare der gegenwärtigen Art, aufwelche Meigens Beschreibung passte, als typische Exemplare des Bombyl. pumilus Meig. bezeichnet; bei den Verwüstungen, welche ein- zeine Theile des durch seine musterhafte Conservatiou mit Recht berühmten Berliner entomologischen Museums in Folge öfterer ungünstiger Transloeirungen erlitten haben, scheinen sie zu Grunde gegangen zu sein, wenig- stens habe ich sie unter den noch vom verstorbenen Erichson neugeordneten Bombyliern nicht mehr auf- finden können. — Meigen’s Vermuthung, dass Bombyl. sulphureus Mik. wohl damit identisch sein könne, ist unbegründet, da die Art gar nicht in Böhmen vorkömmt, auch die richtige Deutung von Bomb. sul- phureus Mik, nicht zweifelhaft ist. — Zetterstedts Bomb. pumilus, die gleichnamige Mac quart'sche Art der Suit. & Buff. und sein nach Algierschen Stücken in den Dipt. exot. Il. 1. 95 beschriebener pumilus gehören gewiss nicht als Synonyme hierher. Ob Bomb, Olivieri Maecg. Dipt. exot. II, 1. 96 von pu- milus verschieden ist, ist zu bezweileln; der einzige etwa haltbare Unterschied könnte nur der sein, dass bei Bomb. Olivieri die kleine Querader jenseit der Mitte der Discoidalzelle liegen soll, während sie bei pu- milus zwar der Mitte nahe, aber doch entschieden vor derselben liegt. Indessen sind Herrn Maequart's Angaben hierin oft nicht recht zuverlässig und die zu mehrern Arten ceitirten Flügelabbildungen wecken gar kein Vertrauen. Vielleicht könnte er auch mit flavipes einerlei sein, bei dem die kleine @uerader vollständig auf die Mitte der Discoidalzelle gerückt ist. — Da Bomb. pumilus schon so oft verkannt worden ist, lasse ich eine ansführlichere Beschreibung desselben folgen. BE. m Er ist fast mehr von länglichem als.breitem Körperbaue, schwarz mit dunkel citrongelber Behaarung. Knebelbart fast goldgelb, an den Seiten mit schwarzen Haaren eingefasst. Fühler schwarz, etwas kurz, doch nicht kürzer als bei den meisten Arten dieser Abtheilung. Behaarung des; Isten Fühlerglieds aus lan- sen schwarzen und gelben Haaren gemischt; das 2te Glied fast nackt. Vorderstirn bei dem Männchen mit mässig langen schwarzen Haaren; auf dem Scheiteldreieke desselben ist die Behaarung vorn schwarz; hinten gelb. Die Stirn des Weibchens ist schwarzhaarig, auf dem Scheitel aber ist die Behaarung gelb. — Kinnbart weissgelblich, nicht sehr lang. Rüssel kurz, unausgezogen nicht ganz von der Länge des Hinterschenkels, ziemlich diek. Die Behaarung des ganzen Körpers ist sehr lebhaft dunkeleitronen- gelb, ohne alle Beimischung von schwarzen Haaren; auf dem Thorax ist sie von sehr gleichmässiger Länge, wie geschoren und verlängert sich von vorn allmälig; bei dem Weibchen finden sich unter ihr sehr zer- streute gelbe Filzhärchen, welche auf dem Thorax die Spur von 3 Striemen, aber auf dem Hlinterleibe keine Rückenlinie bilden. Auf der Unterseite ist die Behaarung etwas lichter und gegen den After hin zeigt sie bei manchen Exemplaren ein etwas weisslicheres Ansehen. — Beine ochergelblich; die Schenkel des Männchens bis zum 3ten Theile, oft bis auf das 2te Drittheil schwärzlich; bei dem Weibchen sind 'sie ganz, gelb, oder doch nur an der Wurzel schwärzlich, was ‚aber von der dichten gelblichen Beschuppung derselben sehr. verdeckt wird. Die lange Behaarung auf der Unterseite der: Schenkel ist gelblich. Die Füsse sind zum grossen Theile geschwärzt, Schwinger ochergelblich. Flügel ohne deutlichen Borstenkamm, der Vorderrand an seiner Basis gelbbehaart. Bei dein Männchen hat die ganze Flügeliläche ein wässrig bräunlich rauchgraues Ansehen und. ist von Wurzel und Vorderrande aus in grosser Ausdehnung rauchbraun gefärbt; diese Färbung verbreitet sich bei den dunkelsten Exemplaren des Männchens über den grössten Theil der Flügelfläche; bei andern Exemplaren ist diese Trübung sehr viel schwächer und. sehr viel weniger ausgebreitet, ja ich besitze einige ganz unzweifel- haft hierher gehörige Männchen, bei welchen die Flügel kaum dunkler sind, als gewöhnlich bei dem Weibchen ; bei ıiesem ist die Flügelfläche klarer als bei dem Männchen, doch zeigt sie einen ähnlichen Farbenton, an Wurzel’und Vorrderrande aber findet sich kaum die Spur einer bräunlichen Trübung. .' Die: kleine Querader steht kurz vor der Mitte der Discoidalzelle. — Grösse: 2!—4 Linien. — Vaterland: ganz Südeuropa, Klein- asien, Syrien. — sp. 58. Bombyl citrinus m. — Etwas robuster als Bomb. pumilus. Die Behaarung von der- selben Farbe wie bei diesem, kaum etwas mehr in ‚das. Ochergelbliche übergehend, aber mit noch weniger Glanz; es sind ihr ebenfalls durchaus keine schwarzen Haaren beigemengt Die Behaarung des Kopfs ist überall, auch an den Seiten des Knebelbarts, am Isten Fühlergliede und auf der Stirn gelb. Die Behaarung des Thorax wird vorn ebenfalls allmälig länger und hat dasselbe geschorne, Ansehen wie bei der vorigen Art. Rüssel etwas länger, auch wenn. er gar nicht ausgezogen ist merklich länger. als, der Hinter- schenkel. Beine etwas robuster, Hinterschenkel bei beiden Geschlechtern ganz gelb; Vorderfüsse auf der. Un- terseite etwas stärker mit Borstchen: besetzt. Die Flügel des Weibchens sind an der Basis etwas mehr rost- gelblich gefärbt, eben so die Adern in: der Nähe der Flügelwurzel; bei dem Männchen ist die Trübung an der Flügelbasis und von.da am Vorderrande hin etwas intensiver als bei dem Weibchen , doch ebenfalls nur gelb- lich. Die kleine @uerader ist: vollständiger auf die Mitte der Discoidalzelle gerückt. Alles Uebrige wie bei 2 — Grösse: 43 Linien. — Vaterland: Frankreich. (3 © aus La Teste in meiner Samm- lung, 1 aus Marseille in der v. Winthem’schen.) sp. 59 Bmbyl.flavipes Wied. — Diese Art, welche Rüppel in Aegypten enideckte und Wiedemann in den Ausserenrop. Zweill: 1. 563 beschrieben hat, ist von Bombyl. pumilus recht schwer zu unterscheiden. Ich habe von derselben die typischen Exemplare im Senkenberg’schen Museum zu Frankfurt am Main, so. wie die der Wiedemann’schen Sammlung untersucht nnd besitze selbst 4 Männehen und 2 Weibchen, welche Wie- demann bestimmt hat.‘ Nach der‘ genausten Untersuchung muss ich Bomb. flavipes trotz jener grossen Aehnlichkeit doch für eigene Art halten. Die allerdings etwas’ subtilen Unterschiede sind lediglich folgende: Körpergestalt etwas kürzer; Farbe der ganzen Behaarung etwas mehr in das Ochergelbe übergehend; am Isten Fühlergliede die gelbe Behaarung ganz‘ vorherrschend und an den Seiten des Knebelbarts. die schwarzen Haare sparsamer, besonders’ bei dem Weibchen; Behaarung auf der Vorderstirn des Männchens gelb, auf dem Scheiteldreiecke nur vorn‘ schwärzlich. - Rüssel durchaus: nicht länger, eher etwas kürzer als bei pumilus, Beine auch bei dem Männchen ganz und gar gelb, an den Füssen nur die letzten Glieder geschwärzt. Flügel- trübung bei dem Männchen wie bei dunklern Exemplaren von Bombyl. pumilus; bei dem Weibchen deut- licher als bei dem des letztgenannten. Die kleine Querader entschiedener auf die Mitte der Discoidalzelle ge- rückt, zuweilen etwas jenseit derselben stehend. — Grösse: 3-— 33} Linien. sp. 60. Bombyl. minor Linn. — Es ist dies die über fast ganz Europa verbreitete, aber in vielen einzelnen Gegenden bisher noch. nicht aufgefundene Art, auf welche Fabrizius den Linne’schen Namen Bombyl. minor angewendet hat, worin ihm Fallen und Zetterstedt gefolgt sind. Es kann wohl als völlig unzweifelhaft angesehen werden, dass Linne als Bombyl. minor mehrere der einander ähnlichen gelbhaarigen Arten zusammengeworfen hat. Will man den Namen nicht ganz verwerfen, so wird man bei der bestimmten Deutung, welche ihm Fabrizius gegeben hat, stehen bleiben müssen. In Meigen’s Werke ist diese Art von Wiedemann zweimal nach im Berliner Museum befindlichen "Typen beschrieben worden und zwar das Männchen als Bombyl.dilutus, das Weibchen dagegen als subcinetus, beide nach portugisischen Exemplaren. In derselbeu Sammlung befindet sich noch ein von Pallas in Taurien gefangenes und von Wiedemann als Bombyl. fugax mitgetheiltes Weibchen, während doch das unter den Typen seiner eignen Sammlung befindliche Exemplar dieser Art das Weibchen von vulpinus ist. — Welche Art Meigen unter Bombyl. minor verstanden haben mag, kann ich nicht enträthseln; auf gegenwärtige passt seine Beschrei- bung ganz und gar nicht; er selbst identifiecirt seinen Bombyl. minor mit venosus Mik,, worin ihm Zel- ler gefolgt ist; da der letztere schwarze Schenkel hat, Meigen aber die Beine rothgelblich nennt, scheint mir auch diese Deutung sehr gewagt; eine bessere an ihre Stelle zu setzen vermag ich nicht. Die Grundfarbe des Körpers ist schwärzlich braungrau, die Behaarung rostbraungelb, vorn, hinten und auf der Unterseite in das Weisse schimmernd. — Knebelbart kurz, licht gelblichweiss. Das Iste Fühler- glied, Stirn und Scheitel mit kurzer gelbweisslicher Behaarung, unter welcher sich indessen bei manchen Exemplaren am Isten Fühlergliede und in der Gegend des vordern Punktauges auch einzelne schwarze Härchen finden. Der Filz auf der Vorderstirn des Männchens ist weiss; auf der Stirn des Weibchens ist er gelblich, vorn und da besonders an den Seiten weisslicher. Der Hinterkopf ist weissbefilzt und mit dichter gelblicher Behaarung bedeckt. Der Rüssel ist von mittlerer Länge (ein kleines wenig länger als die Hinterschiene nebst dem Isten Fussgliede) und ziemlich stark. Die Behaarung des Thorax hat ein blass ochergelbliches, auf der Vorderhälfte ein gelbweissliches, zuweilen fast weisses Ansehen; vorn wird sie allınälig länger und hat keine beigemengten schwarzen Haare; von oben erkennt man durch dieselbe hindurch zwei besonders bei dem Männchen gar oft kaum wahrnehmbare lichtgrauliche Längslinien; zwischen diesen Längslinien ist die Be- haarung zuweilen brauner, so dass die Spur von dunkeln Längsstriemen entsteht. Bei mehrern von Herrn Mann in Corsika gefangenen Exemplaren waren diese Striemen so dnnkel und so auffallend, dass ich eine andere Art darin zu erblicken glaubte; doch habe ich ausserdem, freilich bei etwas flüchtiger Untersuchung, keinen Unterschied entdecken können. — Die Behaarung der Brustseiten ist gelblichweiss, nach unten hin reiner weiss, ohne alle Beimischung schwarzer Haare. Das Schildchen ist wie der Thorax behaart und hat an seinem Hinterrande keine schwarzen Haare. Auch die Behaarung des Hinterleibs hat dieselbe Farbe, geht aber gegen den After hin bei dem Männchen in das Weisse, bei dem Weibchen nur in das Weissliche über. An den Seiten der vordern Ringe ist sie bei dem Männchen oft intensiver gefärbt, was bei dem Weibchen weniger der Fall zu sein pflegt. Am 2ten Hinterrandseinschnitte steht eine gewöhnlich sehr in die Augen fal- lende, dichte Reihe längerer schwarzer Haare, welche sich jedoch bei einzelnen Exemplaren so versteckt, dass sie schwer aufzufinden ist. Bei dem Männchen finden sich gewöhnlich an den Seiten des 3ten Ein- schnitts einige längere schwarze Haare; bei dem Weibchen pflegen sie an diesem Einschnitte noch ziemlich zahlreich zu sein und fehlen auch an den folgenden Einschnitten und in der Aftergegend nicht ganz, obgleich sie sich da oft sehr verstecken, Der Hinterleib des Weibchens zeigt unter der längern Behaarung gelbliche Filzhärchen, welche nach hinten hin dichter werden, aber weder irgend einen Schimmer zeigen, noch eine Mittellinie bilden. — Beine fahlgelblich, die Schenkel mit verhältnissmässig kurzer und sparsamer gelblich- weisser Behaarung, die hintersten sehr kahl; die Vorderseite der Vorderschienen pflegt braun zu sein, eben so werden alle Schienen gegen ihr Ende hin braun. Die Farbe der Füsse geht aus dem Braunen in das Schwarze über. — Schwinger gelb. Die Flügel haben an der Basis einen kleinen Borstenkamm, über: wel- chem sie gelblich behaart sind; ihre Fläche ist graulich glasartig; bei dem Männchen sind sie von der Wurzel aus und am Vorderrande hin stark gebräunt, bei dem Weibchen nur an der alleräussersten Basis und ganz am Vorderrande ein wenig gebräunt, ja bei manchen Exemplaren nur getrübt. Die kleine Querader pflegt ziemlich genau auf der Mitte der Discoidalzelle zu stehen. — Grösse: 3; — 413 Linien. — sp. 61. Bombyl. cinerarius Wied. — Diese Art, welche bisher nur im südlichen Russland und in Kleinasien gefangen worden ist, steht Bombyl. minor sehr nahe, so dass man wohl geneigt sein könnte, sie für eine Farbenvarietät desselben zu halten, wenn der Borstenkamm an der Flügelbasis nicht grösser als bei diesem wäre. — Wiedemann hat nur das Weibchen beschrieben; ich gebe die Beschreibung des Männchens, Die Behaarung des Kopfs, des vordern Theiles des Thorax, zweier feinen graulichen Längslinien auf ihm, die seiner Unterseite, die am Hinterrande des Schildchens, an den Seiten des Isten und auf den letzten Leibesringen ist weisslich. Die Hinterhälfte des Thorax ist bräunlich behaart, was in den Haarbüschen über der Flügelwurzel und unter ihr, so wie am Hinterrande des Thorax selbst fast in das Fuchsige übergeht. Zwi- schen den beiden hellern Längslinien des Thorax pflegt bei dem Männchen sie nicht auflallender braun zusein, was bei dem Weibchen dagegen gewöhnlich der Fall zu sein scheint. Das Schildchen ist vorn ebenfalls braun behaart; hinten mischen sich unter das weisse, fast filzige Haar stärkere schwarze (zuweilen auch einige fuchs- rotlie) Haare. Der vorderste Theil des Hinterleibs ist bräunlichgrau behaart, dann folgt eine dunkelbraune Binde, hinter welcher die Farbe der Behaarung sogleich durch Bräunlichgrau in das Weissliche übergeht. Die braune Hinterleibsbinde setzt sich an den Seiten noch etwas auf die Unterseite fort, deren Behaaruug sonst bräunlichweiss ist. — Die Haare auf der Stirn und der Bart weiss, eben so die Behaarung der beiden ersten Fühlerglieder, welche eine bräunlichrothe Farbe haben; das letzte Fühlerglied ist braunschwarz. Farbe der Beine fahlgelblich. Flügel graulich glasartig, von Wurzel und Vorderrande aus in ziemlicher Ausdehnung braun getrübt; derschwarze Borstenkamm ist etwas grösser als bei Bomb. minor und der Flügelrand hinter ihm mit braungelblichem Filze bedeckt; dis Queradern etwas braun gesäumt. — Grösse: 4-4, Linien. — sp. 62. Bombyl. androgynus m. d. — Von der Grösse und Gestalt des Bombyl. minor, welchem er auch im Colorit ähnelt. Er ist überall licht fahlgelblich behaart. Rüssel von ansehnlicher Länge, nämlich so lang, wie die Vorderschiene und die 4 ersten Fussglieder. Knebelbart sehr kurz, gelblich; dieselbe Farbe hat die Behaarung des Isten Fühlerglieds der Stirn und des Scheitels; die Augen sind getrennt, doch ist die Stirn nicht sehr breit und wird nach oben hin immer schmäler, wo ihre Breite etwa der Dicke, welche der Rüssel an seiner Basis hat, gleichkommt. Hinterkopf mit weissgelblichem Filze und kurzer aber sehr dichter, fahigelblicher Behaarung. Kinnbart sehr kurz, weisslich. Die licht fahlgelbliche Behaarung des Körpers ist unten wenig heller; auf dem Thorax wird sie vorn allmälig länger, auch sind ihr weder am Thorax noch auf dem Schildchen schwarze laare beigemengt; die längern Haare am Hinterrande des letztern haben nur eine etwas braunere Farbe. Ebenso sind die starken Haare am Hinterrande des 2ten und der nachfolgenden Hin- terleibseinschnitte nur bräunlich gefärbt, was sich im allgemeinen Colorit bemerkbarer macht, als bei der Be- trachtung durch die Lupe. Gegen den After hin nimmt die Behaarung kein weissliches, kaum ein etwas helleres Ansehen an. Die Beine sind gelblich; die Farbe der Füsse geht aus dem Braunen in das Schwarze über. Die verhältnissmässig kurze Behaarung der Schenkel ist gelblichweiss; die Hinterschenkel sind sehr kahl. Flügel rein glasartig, an der äussersten Wurzel kaum merklich getrübt, mit feinen schwarzbraunen Adern; die kleine Querader steht ziemlich auf der Mitte der Discoidalzelle, — Grösse: 44 Linien, — Vaterland: wahrscheinlich Syrien. — Eine älnliche Bildung der Stirn findet sich auch bei Bombyl. latifrons ö Macq. Jl. Canar., welcher sich auf den canarischen Inseln und nach Herrn Macquart's Angabe (Dipt. exot. Il. I. 94) auch am Vorgebirge der guten Hoflnung findet; er scheint androgynus auch in der Färbung ähnlich zu sein, gehört aber zur Untergattung Systoechus. — sp. 65. Bombyl. niveus Meig. — Die Grundfarbe des Körpers ist schwarzgrau (durchaus nicht braun, wie Meigen sagt), auf der Unterseite schimmelgrau. Die Behaarung des ganzen Körpers ist schneeweisslich, nur auf dem Thorax des Männchens etwas in das Gelblichweisse ziehend. Der ziemlich kurze Knebelbart, die Behaarung des ersten Fühlerglieds und der Stirn bei dem Weibchen durchaus weisslich, nur in der Ocellen- E = 4 - gegend gewöhnlich einige ein wenig dunklere Härchen beigemengt. Bei dem Männchen finden sich dagegen an den Seiten des Knebelbarts, am Isten Fühlergliede und auf dem Scheiteldreiecke auch schwärzliche Härchen. Hinterkopf mit schneeweissem Filze und kurzer aber dichter weisser Behaarung. Der Rüssel lang, fast so lang wie die Vorderschiene sanımt dem Vorderfusse. Kinnbart weiss. Das 3te Fühlerglied sehr schmal. Unter der Behaarung des Thorax stehen gegen das Hinterende und besonders über der Flügelwurzel bei dem Männchen viele schwarze Haare, bei dem Weibchen dagegen nur sehr wenige; ebenso sind die borstenartigen Haare am Hinterrande des Schildehens bei dem Männchen schwarz, bei dem Weibchen dagegen weisslich. Der 2te Hin- terleibsabschnitt hat eine sehr dichte Reihe schwarzer Haare, welche bei dem Weibchen stärker und deshalb auffallender als bei dem Männchen sind; eine sparsamere Reihe schwächerer schwarzer Haare findet sich am 3ten Einschnitte, ist aber oft unter der übrigen Behaarung sehr versteckt. An den folgenden Abschnitten und am After sind keine zu bemerken. Beine gelblich mit geschwärzten Füssen. Die Behaarung auf der Unter- seite der Schenkel weiss. Schwinger gelblich. Die Fügel des Männchens glasartig mit graulichem Farbenton, von Wurzel und Vorderrande aus mit dunkel rauchbrauner, allmälig verwaschener Trübung; die Flügel des Weibchens glasartig, an der äussersten Wurzel und am Vorderrande nur wenig bräunlich getrübt. Die kleine Querader steht vor der Mitte der Discoidalzelle. Der Flügelrand ist an der Wurzel weiss behaart und davor fein schwarzgekämmt; ein auffallender Borstenkamm, wie bei manchen andern Arten wird dadurch nicht gebil- det. — Grösse: 41!—411 Linien. — Vaterland: das südliche Frankreich und Italien; ein schönes Pärchen meiner Sammlung wurde von Zeller bei Rom gefangen. Dass diese Art eine von Bombyl. analis Fbr. ausserordentlich verschiedene ist, geht aus der Be- schreibung zur vollen Genüge hervor, Wie Meigen zu der, von ihm selbst Thl. VI. pag. 326 bereits auf- gegebenen Vermuthung gekommen sein mag, dass beide einerlei sein könnten, ist nieht wohl zu begreifen. — Man hüte sich seine sehr unvollkommene Beschreibung des Weibchens auf die nächstfolgende Art zu deuten, auf welche sie eben so gut passt. sp. 64. Bombyl. candidus m. (6) — Ersteht Bombyl. niveus am nächsten, unterscheidet sich jedoch leicht durch den Mangel aller schwarzen Haare auf Thorax und Hinterleib. Kopf verhältnissmässig etwas klein. Knebelbart kurz, inwendig weissgelblich, äusserlich mit schwarzen Härchen eingefasst. Die beiden Isten Fühlerglieder und die Stirn mit sparsamer und sehr kurzer schwarzer Behaarung; eben so der Scheitel. Die dichte aber kurze Bahaarung des Hinterkopfs und der Kinnbart schneeweiss, Behaarung des Thorax schneeweiss, vorn allmälig länger werdend, ohne irgend ein beigemischtes schwarzes Haar; nur über, hinter und unter der Flügelwurzel in das Fahlgelbliche ühergehend. Behaarung des Schildehens und Hinterleibs schneeweiss, vorn an den Seiten des letztern etwas in das Gelbliche ziehend, ohne irgend ein schwarzes Haar. Unter der Behaarung macht sich gegen den After hin schwacher schneeweisslicher Filz bemerkbar. — Beine rothgelb; die vordern Schenkel von der Basis aus geschwärzt, alle Schenkel auf der Unterseite weiss- lich behaart. — Flügel glasartig, auf der Wurzelhälfte stark gebräunt; die völlig verwaschene Grenze des Braunen läuft aus dem Hinterwinkel des Flügels etwa über die @ueradern. Schwinger lichtgelblich, — Grösse: 44 Linien. — Vaterland: Persien. — Sect. IIE. Systoechus. Die Untergattung Systoechus ist durch die Eigenthümlichkeiten des Flügelgeäders der zu ihr gehörigen Arten sehr scharf charakterisirt; bei allen ist die Iste Hinterrandzelle geschlossen, bei allen finden sich nur 2 Vorderrandzellen, und bei allen liegt das Ende der beiden Basalzellen in gleicher oder doch in so nahebei gleicher Entfernung von der Flügelwurzel, dass eine Ver- wechselung mit Arten der Untergattung Bombylius gar nicht möglich ist. Die meisten Systoechus- Arten zeichnen sich durch die stufenförmige Behaarung des-Hinterleibs, die andern Arten durch grosse Länge der gesammten Körperbehaarung aus. Letztere Arten betrachte ich als die 1ste, jene als die 2te Gruppe gegenwärtiger Untergattung; die Arten der 2ten Gruppe lassen sich je nach Anwesenheit oder Abwesenheit schwarzer Borstenhaare vor den Hinterleibseinschnitten in 2 Abtheilungen zerfällen. Zur 1Isten Gruppe der Untergattung Sysioechus gehören folgende durch die Grösse des Borstenkanımes an der Flügelwurzel ausgezeichnete Arten: sp. 65. Bombyl. nitidulus For. — Diese bekannte Art ist in Deutschland nicht selten, findet sich in ganz, Mitteleuropa, so wie durch ganz Mittelasien bis nach dem östlichen Theile Sibiriens häufig. Sie kann mit keiner andern Art als der nächstfolgenden verwechselt werden, bei welcher die Unterschiede beider näher angegeben werden sollen. Zu Meigen’s Beschreibung habe ich nur zu bemerken, dass er die Schenkel irr- thümlich gelblich nennt; sie sind, wie dies schon Fabrizius ganz richtig angegeben hat, schwärzlich. Mei- sen mag doch vielleicht diese und die nächstfolgende Art zusammengeworfen haben. Das gewöhnlich etwas lehmgelbe Colorit der Behaarung geht nur sehr selten in ein etwas lebhafteres Gelb, häufiger sehr in das Weissliche über. In der Grösse ist Bombyl. nitidulus eine der allerveränderlichsten Arten; ich besitze Exemplare von 11} — 6%, Linien. — sp. 66. Bombyl. hircanus Wied. — Er ähnelt in der Körperform und in der Art der Behaarung der vorangehenJen Art sehr, unterscheidet sich aber schon von fern gesehen durch weniger dunkle Flügel, weniger gleichmässige Länge der Behaarung und das viel weissere Ansehen seiner Unterseite leicht. Die Be- haarung des Kopfs ist bei ihm ganz so lang als bei Bombyl. nitidulus, der weisse Filz an den Seiten des Untergesichts und am Hinterkopfe mehr in die Augen fallend; die stärkern Borsten und Haare, welche sich gegen das Hinterleibsende hin finden, sind heller, gewöhnlich nur braun; die Spitzenhälfte der Schenkel ist stets rothgelblich gefärbt und das Schildchen hat vor der Spitze einen grossen halbmondförmigen dunkelbraunen Fleck, was hei Bombyl. nitidulus nie der Fall ist. Die Schwinger, welche bei Bombyl. nitidulus braun sind, sind bei gegenwärtiger Art rothgelb. Flügel wie bei Bombyl. nitidulus, namentlich der Borstenkamm eben so gross und die Discoidalzelle von derselben eigenthümlichen, durch die Verlängerung der 3ten Hinterrandszelle bedingten Gestalt. Die Trübung der Flügelfläche geringer und die dunklere Farbe der Vorderhälfte mehr in das Rostbräunliche übergehend. — Die Grösse wahrscheinlich eben so veränderlich wie bei der vorigen Art; ich besitze Exemplare von 2!—5} Linien Länge, Vaterland: der grösste Theil des südlichen Europa, Kleinasien, Syrien; hin und wieder findet er sich auch in Deutschland, z. B. in der Berliner Gegend. — Bomb.hircanus variirt in der Ausdehnung der schwarzen Färbung der Schenkelwurzel sehr; zuweilen sind alle Schenkel nur an der Basis geschwärzt, zuweilen ist es die Aussenseite der Hinterschenkel bis fast zur Spitze. Ein Weibchen, welches ich bei Mudania an der Südküste des Marmormeers fing, zeichnet sich dadurch aus, dass die Vorder- und Mittelschenkel nur an der Basis selbst schwärzlich sind, während die Hinterschenkel von der Basis nach der Spitze hin immer dunkelbrauner werden, die äusserste Spitze derselben aber wieder rothgelb ist; die Discoidalzelle hat in Folge noch grösserer Verlängerung der 3ten Hinterrandszelle eine ab- weichende Gestalt. Die Veränderlichkeit welche die Art auch sonst in der Färbung der Beine zeigt und man- cherlei kleine Abweichungen in der Gestalt der Discoidalzelle bei sonst normalen Exemplaren lassen die Ver- muthung, dass es eine eigene Art sein könne, nicht zu. — "sp. 67. Bombyl. stramineus Meig. — Ich habe das im Berliner Museum befindliche typische Exem- plar der v. Hoffmannseggischen Sammlung gesehen und mich dadurch über die Stellung dieser Art verge- wissert. Näheres habe ich mir über dasselbe nicht angemerkt, als dass die von Wiedemann angefertigte Beschreibung im Meigen’schen Werke die Art gut charakterisirt. In der 2ten Gruppe der Untergattung Systoechus sind nicht nur, wie ander- wärts, diejenigen Schwierigkeiten zu überwinden, welche die Ausdeutung der bereits publicirten Beschreibungen verursacht, sondern es entspringen aus den geringen, zum grossen Theile sehr schwer zu ermittelnden Differenzen der einander ausserordentlich nahe stehenden Arten, so wie PR EN aus der grossen Veränderlichkeit, welche die meisten derselben zeigen, so viele neue, dass eine vollständige Aufklärung der europäischen Arten dieser Gruppe noch lange auf sich warten lassen wird. — Während sich wohl hoffen lässt, dass die Schwierigkeiten der letztern Art durch eine umfangreichere und gründlichere Durchforschung der südeuropäischen Dipternfauna allmälig werden überwunden werden, möchte ich an der Lösung aller Schwierigkeiten der 1sten Art fast zweifeln, da die Untersuchung der Typen der Wiedemann’schen, v. Winthem’schen und v. Hoffmanns- egg’schen Sammlung mir den unzweifelhaften Beweis liefert, dass Meigen und Wiedemann selbst in der Unterscheidung der betreffenden schwierigen Arten nicht immer sicher gewesen sind. Dazu kömmt, dass eine Anzahl im Meigen’schen Werke publieirter Beschreibungen von Wiedemann angefertigt worden sind, welcher nicht immer die von Meigen beschriebenen Arten alle gekannt zu haben scheint, so dass wohl ein und die andere Art doppelt aufgeführt sein mag. Um der Sache wenigstens einigermassen Herr zu werden, habe ich die Gruppe in 2 Abtheilungen gespalten, welche sich leicht von einander sondern. Zur 1sten Abtheilung, bei welcher an den Hinterleibseinschnitten schwarze Bor- stenhaare stehen, gehören: sp. 68. Bombyl. setosus m. e2 — Diese ausgezeichnete Art, welche einige Aehnlichkeit mit Bomb. hircanus hat, unterscheidet sich von den andern Arten dieser Abtheilung gar sehr. — Die Grundfarbe des Körpers ist schwarz; auf dem Untergesichte, dem Schildchen, den Hinterrändern der Abdominalsegmente und der Afterspitze aber ist sie braunroth. Das Untergesicht mit dichtem weissem Filze und mit sehr kurzem, unten, an den Seiten und inwendig weissem, oben bräunlichem Knebelbarte. Fühler mit langem, langzugespitz- tem Endgliede. Das 1ste Glied derselben mit verhältnissmässig kurzer, auf der Unterseite weisslicher, auf der Oberseite bräunlicher Behaarung. Die sehr breite Stirn unmittelbar über den Fühlern mit bräunlicher Behaa- rung, weiter hinauf mit starken braunschwarzen Haaren. Der hintere Augenrand mit weissem Filze, nach unten hin mit mehr weisslicher, nach oben hin mit gröberer hellbräunlicher Behaarung. Die Behaarung auf der Ober- seite des Thorax scheint aus weisslich schimmernden Haaren und untermengten braunen Borsten bestanden zu haben, ist aber an meinem Exemplare sehr verrieben. An den Brustseiten ist die Behaarung weiss, zwischen Schulter und Flügelwurzel bräunlich. Die Behaarung des Hinterleibs ist ganz licht graubräunlich, etwas weiss- lich schimmernd, an den Seiten der Basis brauner; an den Einschnitten und am Hinterleibsende stehen sehr zahlreiche braune borstenartige Haare, — Beine ziemlich plump, gelbroth, das Ende der Füsse nur wenig dunkler; die Schenkel sind weiss befilzt und unterseits sparsam weiss behaart; die Dörnchen an den Beinen sind ohne Ausnahme von rothbräunlicher Farbe. Schwinger gelblich. — Flügel graulich glasartig, von Wurzel und Vor- derrande aus in grosser Ausdehnung mit röthlich rostbräunlicher Trübung:; der dunkelbraune Borstenkamm ist ansehnlich, aber nicht so gross wie bei Bomb. nitidulus und hircanus; über ihm selbst der Flügelrand weisslich behaart; die Discoidalzelle ist besonders schmal, was daher rührt, dass der Hinterwinkel der 3ten Hinterrandszelle sich ganz ausserordentlich hoch hinaufzieht. — Grösse: 51 Linien. — Vaterland: Russland, an- geblich die Gegend von Moskau. — sp. 69. Bombyl. sulphureus Mik. — Die Fabricius’sche Sammlung und von Fabricius bestimmte Exemplare anderer Sammlungen lassen keinen Zweifel darüber, dass diese Art wirklich der Bombyl. mini- mus Fbr. sei. Obgleich nun dieser von Fabricius 1794 in der Entomol. syst. IV. 409. 10 ertheilte Name unter den sichern Namen der gegenwärtigen Art der älteste ist, kann er doch nicht auf sie angewendet wer- den, da er nicht nur schon 1781 von Schrank (Ins. Austr. 492, 1005) an diejenige Art vergeben worden ist, welche Fabricius viel später, nämlich 1805 im Syst. Antl. 133, 20. Bombyl. sulphureus genannt hat, sondern da er auch bereits vor diesem von Scopoli in den Annis hist. nat. auf eine andere Art angewendet worden ist, über welche ich nichts Näheres zu sagen weiss, da mir das Werk nicht zugänglich ist. — Die ge- nausten Untersuchungen über die Deutung der Mikan’schen Namen geben die Gewissheit, dass sein Bomb, sulphureus der nämliche ist, namentlich hebt die Weise, wie er ihn mit canescens vergleicht („pili = MW = rigidiores“) jeden Zweifel; es muss mithin der Art der ganz passende Mikan’sche Name bleiben. Als sichere Synonyme gehören noch hierher Bomb, flavus Meig. Klass. — fulvus Meig. Syst. Beschr. — minimus Zeller Js. —minimug Zett, — Bomb. nie ann dagegen unmöglich hierher gehören. Von den 3 in Deutschland fliegenden Systoechus-Arten ist sulphureus die kleinste und schon dadurch sehr kenntlich, so dass eine ausführlichere Beschreibung desselben überflüssig ist. In der Färbung der Beine ist er sehr veränderlich; man: findet dieselben, besonders bei dem Weibchen, nicht selten sehr hell, wäh- rend sie in der Regel schwärzlich sind und nur das Wurzeldrittheil der Schienen braun gefärbt ist. Der Ver- breitungsbezirk dieser Art erstreckt sich von Schweden und (wenn Walkers Bomb. ctenopterus hierher zu ziehen ist, wie ich vermuthe) von England über ganz Mitteleuropa und reicht weit in das benachbarte Asien; in den südlichsten Ländern Europas scheint er nur noch vereinzelt vorzukommen. -— Alle Exemplare, welche ich aus Dalmatien und Oberitalien besitze, gehören einer sehr eigenthümlichen Varietät an, welche ‚ich var. dalmatina nennen will; sie findet sich auch in Ungarn, im Alpengebiete und einzeln selbst in der Wiener Gegend; vielleicht werden genauere Beobachtungen sie als eine eigene Art kennen lehren. Die Beine sind bei ihr schwärzer, namentlich die Schienen dunkler; bei dem Männchen hat die Behaarung der ganzen Oberseite, besonders aber gegen den After hin eine,sehr in das Weissliche übergehende Färbung. Bei dem Weibchen, welches von dem der bei uns fliegenden: typischen Varietät sehr schwer zu unterscheiden ist, ist dies viel we- niger der Fall. Die Flügel sind in der Regel bei der var. dalmatina etwas dunkler; die Flugzeit derselben scheint eine frühere zu sein; eines meiner Exemplare ist bereits zu Anfang des Monat Mai gefangen. — sp. 70. Bombyl. aurulentws Meig.;— Diese Art gleicht der vorigen in allen Stücken ganz; ‚ausseror- dentlich, so dass es schwer ist ausser der bedeutendern Grösse irgend einen haltbaren Unterschied anzugeben. Sie findet sich überall, wo jene vorkömmt, reicht aber weiter nach Süden hin; sie fliegt mit ihr. zu gleicher Zeit, hier im Juli und noch im August. — Die Färbung der Schienen pflegt in der Regel heller als bei Bomb. sulphureus zu sein; auch sind die schwarzen Borsten, auf, der Unterseite der Hinterschenkel gewöhnlich zahlveicher. Unter den Exemplaren meiner Sammlung sind die italienischen und ungarischen die grössten, die sehwedischen die kleinsten; ein anderer. Unterschied zwischen ihnen ist nicht aufzufinden. ‚Bei der wunder- baren Veränderlichkeit vieler Bombylius-Arten in der Körpergrösse und bei dem Schwankenden, was: alle übrigen Differenzen zwischen diesen beiden Arten haben, lässt sich die Trennung derselben kaum: aufrecht. er- halten. Wären sie nicht schon mit eigenen Namen bezeichnet, so würde ich mich zu einer Sonderung derselben nicht berechtigt geglaubt haben; so mögen sie getrennt bleiben, bis genauere Ermittelungen über ihre Berechtigung ein definitives Ja oder Nein aussprechen; Die in Portugal gefangenen typischen, in der v, Hoffmannsegg’schen Sammlung befindlichen Exemplare des Bomb. aurulentus gleichen den bei uns vorkommenden: vollständig. — sp. 71. Bombyl. ctenopterus Mik. — Diese in Deutschland und Frankreich nicht häufige Art kommt nach dem Süden hin immer häufiger vor; in Italien ist sie gemein. — Der Borstenkamm an der Flügelbasis ist ein wenig grösser als bei sulphureus und 'aurulentus; so gut dieses Merkmal scheint, täuscht es doch leicht, wenn die Flügel der verglichenen Exemplare sich nicht in vollständig gleicher Lage befinden. Schenkel und Schienen sind bei dem Weibchen ganz und gar ‘gelblich, während bei dem Männchen die Schenkel ge- wöhnlich bis zur Hälfte, oft bis über das 2te’ Drittheil' schwärzlich gefärbt sind; doch finden sich auch einzelne Weibchen mit geschwärzter Schenkelbasis und Männchen, bei welchen die Schenkel bis zur Spitze geschwärzt sind. Die Grösse ist durchschnittlich noch etwas. beträchlicher als bei aurulentus. Das Männchen unter- scheidet sich, wie es scheint, von dem der beiden vorhergehenden Arten am leichtesten und wohl auch am sichersten durch das etwas mehr zum Braunen geneigte Gelb der Behaarung und durch die, mehr braungraue Färbung des Bauchs; das Weibchen aber erkennt man am leichtesten an der hellern Färbung der Beine. — Die Flügel pflegen in der Regel weniger dunkel als bei den beiden vorigen Arten zu sein. — Bei einzelnen Stücken ist die Unterscheidung von aurulentus oft ziemlich schwer. Ein recht merkwürdiges Weibchen habe ich in Kleinasien gefangen. Es gleicht einem besonders kleinen Weibchen gegenwärtiger Art, unterscheidet sich aber dadurch, dass die Schenkel his zum 2ten Drittheile schwärz- lich gefärbt sind und dadurch, dass die Mündung der Spitzenquerader der Mündung der vorhergehenden Längs- ader mehr genähert ist als bei irgend einer andern Art. Da diese Näherung auf, dem einen Flügel merklich auffallender ist, als auf dem andern, so lässt sich der Verdacht nicht unterdrücken, dass es sich hier möglicher E* ME Weise um eine blos individuelle Abweichung handeln könne; da hiermit aber die Zuverlässigkeit des einen Hauptmerkmals erschüttert ist, wage ich nicht eine neue Art auf dies eine Stück, welches ich als var, con- vergens bezeichne, zu begründen. Die 2te Abtheilung der 2ten Gruppe der Untergattung Systoechus ist durch den gänzlichen Mangel aller schwarzen Haare an den Hinterleibseinschnitten von der Isten getrennt. Die hierher gehörigen Arten sind auf die von Meigen und Wiedemann beschriebenen schwer zurückzuführen, selbst nach sorgfältiger Untersuchung der typischen Exemplare, da diese nicht immer einer Art angehören und zum Theil ziemlich schlecht conservirt sind. Veränderlichkeit im Colorit und nahe Verwandtschaft derselben untereinander vermehren die Schwierigkeiten der Un- tersuchung noch mehr. Die einander am nächsten stehenden Arten sind leucophaeus, eralbidus, quadratus, autumnalis und lucidus. sp. 75. Bombyl. leucophaeus Meig. — Ich habe diese Art aus Spanien, Portugal, dem südlichen Frankreich und Ungarn gesehen, besitze selbst aber nur das Männchen. — Knebelbart schwarz, nur um die Mundöffnung herum gelblich; die Behaarung des 1sten Fühlerglieds, der Stirn und des Scheitels schwarz. Rüssel so lang wie Vorderschiene und Fuss zusammen. Der Kinnbart, die Behaarung des Hinterkopfs und des ganzen Körpers seidenartig gelblichweiss, schneeweiss schimmernd, ohne alle Beimengunz schwarzer Haare, am Hlinterleibe nach der verschiedenen Streckung desselben mehr oder weniger stufig, wie bei allen Arten dieser Abtheilung. Beine schwarz, die Schienen an der Wurzel braun; die Ilinterschenkel auf der Unterseite mit schwarzen Stachelborsten. Die Flügel graulich glashell, an der äussersten Wurzel blassgelblich; die Adern derselben feiner als bei allen andern Arten dieser Abtheilung; auch nicht so schwarzbraun. Die Weibchen, welche ich gesehen habe, waren nur wenig mehr gelblich gefärbt, als die Männchen. — Grösse: 32-41 Linien. — Herr Mann hat in Corsica einen Bombylius in grosser Anzalıl gefangen, welchen ich bisher für identisch mit Bombyl. leucophaeus hielt. Ein genauerer Vergleich vergewissert mich indessen von der Verschiedenheit beider. Ich nenne ihn Bombyl. lueidus. Das Männchen gleicht dem des leucophaeus voll- ständig, nur ist die Flügelfläche etwas graulicher; die Flügeladern sind dunkler und dicker, die Stachelborsten auf der Unterseite der Hinterschenkel und an den Schienen sind ohne Aus- nahme schmutzig weisslich. Bei einigen Männchen geht die Farbe der Behaarung mehr in das Gelb- liche über. Die hellsten Weibchen gleichen diesen Männchen im Colorit, während dasselbe bei der Mehrzahl der weiblichen Exemplare ganz und gar die gelbliche Farbe wie bei den hellsten Weibchen des Bombyl. ctenopterus hat. — Grösse: 23—4 Linien. — sp. 74. Bombyl. exalbidus Meig. — Diese bisher nur‘ in Portugal und Spanien gefangene Art unter- scheidet sich von leucophaeus, dem sie sonst täuschend ähnlich ist, durch etwas erheblichere Grösse, durch den Mangel aller schwarzen Haare im Knebelbart und an den beiden erstenFühlergliedern; auch die hellergefärbte Schenkelspitze, deren schon Meigen gedenkt, scheiut ein beständiges Merk- mal derselben zu sein. — Grösse: 41—5 Linien. — sp. 75. Bombyl. gradatus Meig. — Er stimmt in der Färbung der Beine mit leucophaeus überein, zeichnet sich aber durch erheblichere Grösse und robustern Körperbau, den viel gelbern Bart, welcher nur wenig schwarze llaare in seiner Einfassung hat, so wie durch die grössere Länge der schwarzen Haare an dem 1sten Fühlergliede aus. — Grösse: 44—5 Linien. — Vaterland: Portugal und Spanien, — Der von Wiedemann beschriebene Bombyl. autumnalis gehört ebenfalls hierher und ist in der vorn gegebenen Uebersicht nur durch ein Versehen ausgelassen. Die dunkelrothbraune Farbe des Schild- chens und die hellen Beine, an denen höchstens die Schenkelwurzel geschwärzt ist, machen seine Verwech- selung mit allen andern Arten unmöglich. — Grösse: 4—5 Linien. — Vaterland: Südrussland. — sp. 76. Bombyl. microcephalus. m. — Von Zeller am 30. Juni auf dem Aetna gefangen, — Er ist von ziemlich kurzem Körperbau; die seidenschimmernde zarte Behaarung von überall gleicher, blass schwe- felgelblicher Farbe, ohne alle Einmischung schwarzer Haare. — Kopf klein, Knebelbart schwefelgelblich mit schwarzer Einfassung. Das Iste Fühlerglied, die Stirn und. das Scheiteldreieck des Männchens schwarz. behaart. Schenkel schwarz mit blass schwefelgelblicher Behaarung. Schienen gelbbraun, gegen die Spitze hin dunkelbraun: Füsse braunschwarz. Schwinger gelblich. Die Flügel haben einen graubraunern Far. bentonals bei allen vorhergehenden Arten dieser Abtheilung und sind an der Wurzel und von da am Vorderrande hin gelbbräunlich gefärbt. Bei dem einzigen Weibchen, welches ich besitze, stehen am dem Isten Fühlergliede unter den schwarzen Härchen auch einige blass schwefelgelbe, und die Stachelborsten an der Unterseite der Hinterschenkel sind grösstentheils licht gefärbt, während sie bei dem Männchen schwärz- lich sind; es wurde mit den beiden Männchen zu gleicher Zeit und an gleichem Orte gefangen, stimmt auch in allem Uebrigen, namentlich in der für diese Art so charakteristischen Flügelfärbung mit dem Männchen so überein, dass an einen specifischen Unterschied nicht zu denken ist. — Grösse: 211—31 Linien. — sp. 77. Bombyl. laevifrons m. Oo" — Von den andern Arten dieser Abtheilung sehr verschieden. Von breitem, robustem Körperbaue und etwas breitflüglig. Kopf schwarz. Knebelbart ziemlich kurz, ganz vorherr- scheni schwarz; nur unten an der Seite der Mundöflnung mit einigen gelben Härchen. Fühler schwarz, das 3te Glied ziemlich kurz. Das Iste Fühlerglied und die Stirn mit verhältnissmässig nicht langer, schwarzer Be- haarung; auf der Stirn gleich über den Fühlern eine grosse und breite, beinahe von einem Augenrande zum andern reichende glänzendschwarze Schwiele (etwa wie bei dem Weibchen mancher Thereua-Arten), welche in der Mitte durch eine vertiefte Längslinie halbirt wird. Hinterkopf mit sehr dichter bräunlichgelber Behaa- rung. Der kurze Kinnbart gelblich. Die Behaarung des ganzen Körpers überall hell bräunlichgelblich, von oben gesehen dunkler, besonders auf der Oberseite und unter der Flügelwurzel weissgelblich schinmernd. Es sind ihr nirgends schwarze Haare beigemengt, — Beine rothbraun; Schenkel von der Wurzel aus geschwärzt, was an den hintersten am weitesten nach der Spitze hinreicht. Schienen gegen das Ende hin stark gebräunt. Füsse schwarzbraun, Schwinger braun mit gelbem Knopf. Flügel breiter als gewöhnlich, graulich glasartig, an der Wurzel und am Vorderrande hin rauchbraun getrübt; an der Wurzel mit sehr deutlichem, aber nicht auf- fallend grossem schwarzem Borstenkamme, darüber gelblich behaart. — Grösse: 4} Linien. — Vaterland: Sibirien. — Zur Untergattung Systoechus gehört auch noch Bombyl. sericeus Meig. — Da die Art von Megerle v, Mühlfeldt an Meigen mitgetheilt ist, hoflte ich im k. k. IHofnaturaliencabinet zu Wien eine Aufklärung über denselben zu finden. Leider ist diese Hoffnung nicht in Erfüllung gegangen, so dass ich nicht einnal zu sagen vermag, welcher Gruppe er beizuzählen ist. -Meigen’s Beschreibung führt auf die Vermu- thung, dass er der 2ten. Gruppe angehören möge. Sect. IV. Sobarus. Sobarus ist die erste Untergattung der 2ten Familie, d. h. derjenigen Bombyliusarten, bei welchen die erste Hinterrandszelle offen ist. Diese 2te Familie übertrifft die Iste an Manch- faltigkeit der in ihr enthaltenen Formen bei weitem und hat deswegen in eine grössere Anzahl von Untergattungen aufgelösst werden müssen. Die bei weitem grössere Zahl der europäischen Bombylius- Arten gehört der 1sten Familie an und die wenigen europäischen Arten der 2ten Fa- milie stehen sämmtlich in ein und derselben Untergattung, so dass an ihnen der Formenreichthum der Familie viel weniger sichtbar wird, als an den, wie es scheint, über die übrige alte und neue Welt ziemlich gleichmässig verbreiteten exotischen Arten, Für die hauptsächlichsten Formen habe ich einzelne exotische Repräsentanten aufgeführt. Die Untergattung Sobarus hat mit der darauf folgenden Untergattung Platamodes die An- wesenheit von 3 Unterrandzellen gemein und unterscheidet sich dadurch mit ihr von allen nach- u Se folgenden Untergattungen, bei welchen ohne alle Ausnahme nur 2 Unterrandzellen vorkommen. Von Ptatamodes unterscheidet sie sich durch viel weniger plampen Körperbau und die nach der Wurzel hin keilförmig verschmälerten Flügel. Durch beide Merkmale nähert sie sich der Unter- gattung Scinar, mit welcher sie selbst in den Färbungsverhältnissen ihrer Arten eine gewisse Ana- logie zu haben scheint, wenigstens gleichen Sobarus anomalus und Scinax sphenopterus einander in dieser Beziehung ganz ausserordentlich, ein Verhältniss, welches an das von Triplasius bivitlatus au Bombyl. lateralis erinnert, hier aber noch auffälliger ist, da es dort zwischen 2 Arten von glei- chem Vaterlande, hier aber zwischen einer südafrikanischen und einer amerikanischen Art stattfindet. Als Typus der Untergattung Sobarus ist zu betrachten: sp. 78. Bombyl. anomalus Wied. — Vom Vorgebirge der guten Hoffnung. — Anmerk: Sollte die capensische Adelidea fuseipennis Macq. Dipt. exot. II. 1. S4 hierher ge- hören, so würde der Name Adelidea an die Stelle von Sobarus treten. Seine Abbildung Tab. VI. fig. 1 zeigt an der Basis breite, durchaus aber nicht keilförmig verschmälerte Flügel. So wenig Respekt ich auch vor der Zuverlässigkeit seiner Abbildıngen habe, halte ich es doch bei diesem Umstande für zu gewagt, seinen Namen hier zu gebrauchen. Das, was er über die Körperform seiner Adelidea fuscipennis sagt, zeigt, dass sie in dieser Beziehung von Platamodes sehr abweicht. j Sect. V. Platamodes. Die Untergattung Platamodes ist, ausser durch die Anwesenheit von 3 Unterrandzellen durch die ziemlich plumpe und etwas platte Körperform, die Verdickung des 1sten und die starke Behaarung des Sten Fühlerglieds, so wie durch das mehr zurücklaufende Ende der 2ten Längsader charakterisirt. Rüssel und Beine sind verhältnissmässig ziemlich kurz; die vordere Wurzelzelle viel länger als die hintere. Die Flügel sind an der Basis durchaus nicht keilförmig, obgleich der Hin- terwinkel derselben mehr abgeflacht, als bei den Arten der Untergattungen Bombylius oder Systoechus ist; der Flügelanhang /alula) ist äusserst klein. Eine entfernte Aehnlichkeit mit der Gattung Cyllenia, weniger mit der Form der kvurzrüsseligen europäischen, als mit der der langrüsseligen afrikani- schen Arten, macht sich im Totalhabitus bemerklich. sp. 79. Bombyl. depressus m. O. — Körper breit und ziemlich flach, namentlich der Thorax gar nicht hoch gewölbt. Die Grundfarbe des Körpers überall dunkel braungrau, völlig matt, auf dem Thorax mit 3 schwärzlichen Striemen, von denen die mittelste hinten gespalten und ‚die beiden seitlichen vorn sehr abge- kürzt sind. Kopf verhältnissmässig gross uud breit. Der Knebelbart besteht aus rauhen rostbräunlichen Haa- ren. Fühler schwärzlich, ziemlich kurz; das Iste Glied derselben sehr verdickt mit ziemlich langen rauhen rostbräunlichen Haaren besetzt; das 3te Glied mehr umgekehrt birnförmig als conisch, gegen das Ende hin mit recht ansehnlichen rostbräunlichen Haaren besetzt. Stirn sehr breit, vorn mit anliegenden braungelblichen Härchen, oben mit rauhen bräunlichen Haaren. Die ziemlich dichte Behaarung des Hinterkopfs ist etwas heller: am hintern Augenrande findet sich keine Einfassung von längern Haaren. Die an meinen beiden Exemplaren etwas verriebene Behaarung des ganzen übrigen Körpers besteht aus lichteren braungelblichen, mehr anliegen- den und aus untermengten, mehr abstehenden und gröbern rostbräunlichen, zum Theil ziemlich dunkeln Haaren. Rüssel ziemlich stark, noch nicht ganz so lang als die Vorderschiene nebst dem Isten Fussgliede, Beine roth- braun, verhältnissmässig kurz und weniger schlank als bei den meisten andern Arten; die grössere Kürze der Füsse ist besonders auffallend. Die Stachelborsten auf der Unterseite der Hinterschenkel und an den Schienen Fr E- fahlgelblich. Schwinger plump, mit dunkelbraunem Stiele und weissgelblichem Knopfe. Flügel gegen die Spitze hin breiter als sonst in der Gattung Bombylius gewöhnlich ist, mit graubraunem Farbenton. Von der Wurzel und am Vorderrande hin mit sanft verwaschener brauner Trübung; die 2te Längsader ist mit ihrem Ende rückwärts geschwungen; die sehr stark geschwungene Spitzenquerader mit ihr durch eine nicht weit von der Wurzel der Spitzenquerader stehende kleine Ader verbunden. Die kleine Querader bis fast auf das 2te Drittheil der Discoidalzelle fortgerückt; die Discoidalzelle sehr schmal, was daher rührt, dass der hintere Winkel der 3ten Hinterrandszelle sich weit hinaufzieht. — Grösse: 34 Linie. — Vaterland: Valparaiso. — Sect. VE. Legnotus. Die Untergattung Legnotus ist ein Bindeglied zwischen Bombylius und Usia. Die ge- rundete Form des tiefstehenden Kopfs, der gewölbte Thorax, die ziemlich sparsame und kurze mit kleinen längern Borstenhaaren vermengte Behaarung des ganzen Körpers, grobes Flügelgeäder, ziemlich plumpe wenn auch nicht kurze Beine, sowie der Mangel aller Stachelborsten an denselben hat sie mit den Arten letzterer Gattung gemein, mit der Mehrzahl derselben ausserdem noch den breiten, flachen Hinterleib. Sie unterscheidet sich von Usia durch die nicht so vollständig bis zu den Fühlern hinaufgehende Mundöffnung, die sehr verbreiterten Flügel und durch die Anwesenheit einer Hinterrandszelle mehr, worin sie mit allen übrigen Bombylius-Arten übereinstimmt. Der. Flü- gelanhang ist sehr klein. Der Rüssel nähert sich in seiner Bildung dem der Usia-Arten. Das öte Fühlerglied ist überall mit langen groben Haaren besetzt. Als typische Art sehe ich an: sp. 80. Bombyl. trichorhoeus m. d. — Die Körpergestalt ganz wie bei einer der breitesten Usia- Arten. Ganz und gar tiefschwarz, auf dem Thorax und Schildehen glänzend, auf dem Hinterleibe matt; jeder Hinterleibsring auf der Oberseite mit einem hellgelben Hinterrandssaume. Bauch ganz schwarz, nur die Binde- haut zwischen den obern und untern Halbringen hellgelb. Augen fast vollkommen zusammenstossend; Vorder- stirn und Untergesicht weissschimmernd, doch der Seitenrand der grossen und weit hinaufreichenden Mund- öffnung glänzend, ohne weissen Schimmer; der kurze und sparsame, an den Seiten der Mundöffnung nicht herabreichende Knebelbart weisslich; Kinnbart weisslich. Fühler schwarz; das I1ste Glied sehr’ kurz, oben wie das 2te in eine Ecke auslaufend, beide mit fahlgelblichen steifen Haaren besetzt; das 3te Fühlerglied von ziem- lich unregelmässiger Gestalt, oben wie unten und besonders auch an der Spitze mit steifen fahlgelblichen Haa- ren; der Fühlergriffel etwas undeutlich, von etwas seitlicher Stellung. Vorderstirn ohne aufrechte Haare. Scheiteldreieck mit weisslichen Haaren, welche leicht ein schwärzliches Ansehen annehmen; Hinterkopf mit weisslicher, nach vorn übergebogener Behaarung. Rüssel etwa so lang wie die Vorderschiene sammt den bei- den Isten Fussgliedern. — Thorax, Schildehen und Hinterleib mit sehr zerstreuter, 'mässig langer und ziemlich rauher fahlgelblicher Behaarung, welche auf dem Rücken ein mehr gelbweissliches, an den Seiten des Hinter- leibs ein lebhafter gelbes Ansehen annimmt. — Beine glänzend schwarz, lang, aber von plumpem Baue, na- mentlich fällt die Dieke der Schienbeine auf; die steifen Borstchen, mit welchen die Beine der Bombylius- Arten sonst besetzt zu sein pflegen, fehlen ganz; statt des dichten Filzes, "welcher sonst Schenkel und Schienen bedeckt, findet sich hier nur eine feine Behaarung; die längern Haare an den Beinen sind gelblich. Schwinger weisslich mit gebräuntem Stiele. — Flügel ganz ungewöhnlich breit, mit sehr groben dunkelbraunen Adern; die 2te Längsafler entfernt sich ungewöhnlich weit vom Flügelrande, dem sie sich zuletzt desto plötzlicher wieder zuwendet; die 3te Längsader entspringt aus der 2ten ganz nahe an deren Wurzel und läuft sehr nach hinten, so dass der Raum des Flügels, welchen die steil nach vorn ansteigende Spitzenquerader in die beiden Unterrandzellen theilt, ungewöhnlich gross ist; die kleine @uerader steht etwas jenseit der Mitte der Dis- eoidalzelle und die Iste Hinterrandszelle wird gegen das Ende breiter, als sie an ihrer Basis ist; die 3te Hin- F = Ei = terrandszelle ist viel schmäler als die 3te, die 4te ziemlich kurz, die 5te oder Analzelle ziemlich weit geöffnet. Die Flügel sind von der Wurzel bis zum Ende der Discoidalzelle rauchbraun gefärbt; diese Färbung ist am Hinterrande verwaschen, auf und vor der Discoidalzelle dunkler, in der hintern Wurzelzelle heller, vor der Wurzel der 2ten Längsader und hinter ihr rostbräunlich; die letzte Vorderrandzelle füllt sie ganz, ist aber auf dem Ende derselben weniger dunkel, — Grösse: 3—4} Linien. — Vaterland: Syrien. — Sect. VIE Scinax. Die Arten der Untergattung Scinax haben nur 2 Unterrandzellen. In ihrem Baue nähern sie sich durch den breiten Kopf und die flache Körpergestalt den Arten der Untergattung Platamodes, durch die an der Basis langkeilförmig zugespitzten Flügel den Sobarus- Arten, bei welchen diese keilförmige Zuspitzung nicht ganz so stark ist; von den Arten beider unterscheiden sie sich leicht durch die abweichende Zahl der Unterrandzellen. Von den nachfolgenden Untergattungen, mit welchen sie in letzterer Beziehung übereinstimmen, unterscheiden sie sich durch die schmalen, wur- zelwärts lang zugespitzten Flügel, den Mangel des völlig verschwindenden Flügelanhangs, den breiten Kopf und die ihnen eigenthümliche Gestalt der Fühler, deren 1stes Glied sehr verkürzt ist und deren schlankes und nacktes 3tes Glied die beiden ersten zusammen an Länge 1} mal über- trifft, so wie durch eine tiefeingegrabene Furche zu jeder Seite des Mundrands. Die Beine sind ziemlich kurz, doch etwas länger als bei den Platamodes-Arten; die Stachelborsten auf der Unter- seite der Hinterschenkel sind nicht zahlreich, aber sehr stark. Als typische Art betrachte ich: sp. 81. Bombyl. sphenopterus m. d N or — Grundfarbe des Körpers auf der Oberseite im All- gemeinen schwarz; Thorax ringsum mit breitem weisslichem Saume; Schildchen tieischwarz; der Iste Hinter- leibsring, eine schmale Querbinde an der Basis des 2ten, eine Querlinie an der Basis des 3ten, so wie eine aus kleinen Rückenflecken gebildete Mittellinie grauweisslich; dieselbe Farbe hat der umgeschlagene Seitenranid des Hinterleibs; Bauch bräunlichgrau mit hellern Einschnitten und dunklerer Mittelstrieme, — Das weisslich bestäubte Untergesicht breiter als gewöhnlich, unten neben der Augenecke mit einem schmalen aber tiefen fur- chenförmigen Grübchen. Der etwas zerstreute Knebelbart inwendig lebhaft rostbräunlich, aussenherum schwarz. Die Augen stossen bei dem Männchen zwar nicht vollständig zusammen, sind aber doch nur durch einen sehr schmalen linienförmigen Raum von braunschwarzer Farbe getrennt; die Vorderstirn desselben hat lebhaften weissen: Schimmer und ist unbehaart; auf dem Ocellenhöcker desselben stehen schwarze Borsten. Die Stirn des Weibchens ist schwärzlichbraun, das vorderste Drittheil scharf abgeschnitten weisslich, was sich von da auf das Untergesicht hinabzieht; von den Ocellen läuft eine Vertiefung nach vorn; auf dem Ocellenhöcker und auf dem braunen Theile der Stirn stehen schwarze Haare. Die Fühler sind schwarz, die beiden ersten Glieder weisslich bestäubt, das 2te an der Spitze röthlich gefärbt; die mässige Behaarung des Isten Fühlerglieds ist schwarz; das Ste Fühlerglied ist besonders lang, übrigens von ziemlich gleichmässiger Breite, so dass die Ge- stalt der Fühler sich von fern der nähert, welche sie bei denjenigen Corsomyza-Arten haben, deren 3tes Fühlerglied weniger verlängert ist. Rüssel so lang wie die Vorderschiene nebst den beiden ersten Fussgliedern. Der sehr sparsame Kinnbart ist weisslich, die Behaarung des Hinterkopfs rostbräunlich. Die Behaarung scheint auf allen heller gefärbten Theilen des Körpers aus weisslichen, übrigens aus braungelblichen Filzhärchen be- standen zu haben und überall mit braunen aufgerichteten und stärkern, an «den letzten Hinterleibseinschnitten aber schwarzen Haaren untermischt gewesen zu sein, ist aber an meinen Exemplaren nicht vollständig genug erhalten um eine ganz zuverlässige Angabe darüber machen zu können. — Beine ziemlich kurz, dunkel roth- braun; die Schenkel etwas stark, auf Vorder- und Oberseite geschwärzt; auch die Spitze der Schienen und das Ende der Füsse ist geschwärzt; die Stachelborsten auf der Unterseite der Hinterschenkel und an den Schie- Fr Te nen schwarz: Schwinger gross, dunkelbraun. Flügel lang und schmal, nach der Basis hin langkeilförmig zuge- spitzt, ohne Flügelanhang; sie sind wasserklar mit dunkel rauchbrauner Zeichnung; diese besteht aus 7 dunkeln Flecken; der Iste derselben liegt auf dem Ende der hintern Basalzelle, der 2te auf dem Hinterwinkel der 3ten Hinterrandszelle, der 3te auf der kleinen Querader, der 4te mit ihm verbundene auf der Spitze der Discoidal- zelle, der te bis zur 2ten Längsader reichende auf dem Ursprung der Spitzenquerader, der 6te auf der 2ten Längsader nahe vor deren Mündung, der 7te längliche auf der Spitzenquerader nahe vor der Mündung der- selben. Ausserdem sind die Flügel auch am ganzen Vorderrande hin rauchbraun gefärbt; diese Färbung lässt vor dem Isten Fleck eine kleine etwas lichtere Stelle, erreicht den 3ten, berührt den öten vorn, lässt zwischen ihm und dem ten eine vor der 2ten Längsader liegende helle Stelle und säumt dann den Flügelrand noch bis zur Miünd:mg der Spitzenquerader, Die Discoidalzelle ist von ungewöhnlich gestreckter Gestalt und die kleine Querader weit über die Mitte derselben hinausgerückt, — Grösse: 3-3} Linien. — Vaterland: Valparaiso, — Sect. VEEE Sparnopolius. \ Die Arten der Untergattung Sparnopolius unterscheiden sich schon in ihrer ganzen Körper- form ziemlich auffällig von denen der andern Untergattungen. Dieselbe ist mehr lang als breit, aber doch sehr gedrungen und stark gewölbt, besonders der Thorax, so dass diese "Thhiere ein etwas buckliges Ansehen haben und dass der Kopf tiefer als gewöhnlich zu stehen scheint. Den Mangel der Stachelborsten auf der Unterseite der Hinterschenkel haben sie nur mit Legnotus und einigen Dischistus- Arten aus der Verwandtschaft des Bombyl. mystax gemein, obgleich einige ächte Bombylius- Arten, wie z. B. Bombyl. abdominalis Wied, sich ihnen durch Schwäche derselben in dieser Beziehung etwas nähern. Ein besonders charakteristisches Merkmal der Sparnopolius- Arten liegt ferner im Bau der Fühler, deren beide erste Glieder mehr entwickelt sind als gewöhnlich, namentlich ist das zweite Glied stets ungewöhnlich lang, der Bart ist nur sehr sparsam oder fehlt ganz. Die Behaarung des Körpers ist kurz aber dicht, ohne längere Borstenhaare. Sämmtliche Arten. gehören America an und zerfallen, ihrem geographischen Vorkommen entsprechend, in 2 abgesonderte Gruppen. Bei der Aufstellung der vorn mitgetheilten analytischen Tabelle habe ich Spurnopolius und Dischistus dureh Anwesenheit oder Abwesenheit der Stachelborsten auf der Unterseite der Ilintersehenkel getrennt; ich habe dabei das Fehlen derselben in der nächsten Verwandtschaft des Bombyl. mystax übersehen. Es ist dafür zu setzen bei Sparnopolius: Untergesicht äusserst kurz, Knebelbart fehlt oder ist äusserst dünn, — und bei Dischistus: Untergesicht von gewöhn- licher Länge, Knebelbart dicht. Die Iste Gruppe der Sparnopolius-Arten ist durch die viel geringere Länge der vordern Basalzelle und durch die Verdickung des Isten Fühlerglieds, so wie durch den kürzern und dik- kern Rüssel von der 2ten unterschieden. Die Arten derselben scheinen ausschliesslich Nordame- rika anzugehören, ziemlich zahlreich und einander nahe verwandt zu sein. Man kann dieselben füglich je nach Abwesenheit oder Anwesenheit des Knebelbarts in 2 Abtheilungen spalten. Für die I1ste Abtheilung der Isten Gruppe kann als Typus gelten: sp. 82. Bombyl. fulvus Wied. — Aus Nordamerika, — Wiedemann hat nur das Weibchen und dies in so ungenügender Weise beschrieben, dass die Art nach seiner Beschreibung sehr schwer zu erkennen ist, = ımd zwar um so schwerer, da mehrere verwandte Arten damit concurriren. Ich habe eine ziemliche Anzahl von Exemplaren beider Geschlechter mit dem typischen Wiedemann’schen Weibchen zu vergleichen Gelegenheit gehabt und gebe, um die Art zu sichern, eine ausführlichere Beschreibung derselben. Von länglicher doch gedrungener, etwas buckliger Gestalt, das Männchen mit goldgelblicher Behaa- rung, das Weibchen mit etwas lebhafter gefärbter und unter derselben noch mit sattgoldgelbem Filze. Der gelb- liche Kinnbart setzt sich nur noch ein wenig an der Seite der Mundöffnung fort, um welche ringsherum das Untergesicht glänzend schwarz ist. Der Knebelbart fehlt ganz. Fühler schwarz; die beiden ersten Glieder etwas grau; das Iste Glied verhältnissmässig etwas lang und ziemlich verdickt, besonders bei dem Weibchen; die Behaarung desselben ist auf der Oberseite schwarzbraun oder schwarz, auf der Unterseite braungelb oder braun; das 3te Fühlerglied wird nach der Spitze hin schmäler; der Fühlergriffel ist deutlich zweigliedrig, sein lstes Glied kurz und dick, das 2te kurz borstenförmig. Rüssel, wenn nicht ausgezogen, etwa 14 mal so lang als die Fühler. Beine etwas kurz, schwarz; Schenkel und Schienen goldgelblich schimmernd. Flügel völlig glasartig, mit rostgelben Adern; die Spitzenquerader steil; die Iste Hinterrandszelle gegen das Ende hin all- mälig etwas breiter werdend. Die vordere Basalzelle sehr wenig länger als die hintere. Schwinger gelblich. Grösse: 3—4 Linien. Ich habe dieser Art den Wiedemann’schen Namen gelassen, obgleich derselbe bereits früher von Meigen an eine europäische Art vergeben worden ist, da sich diese letztere als identisch mit Bombyl, sul- phureus Mik. erwiesen hat. Bei Bestimmung gegenwärtiger, wie bei derjenigen der ihr verwandten Arten ist auf die etwas engere oder weitere Oeflnung der Isten Hinterrandzelle nicht zu viel Gewicht zu legen, da sie sich in dieser Beziehung etwas veränderlich zeigen. Eben so kommen bei ihnen, wie bei fast allen Bom- bylius-Arten, kleine Abweichungen in der Stellung der Querader vor. Als Typus der 2ten, mit Knebelbart versehenen Abtheilung der 1sten Gruppe von Sparnopolius sehe ich an: sp. 85. Bombyl. confusus Wied. d. — Ich kenne von dieser nordamerikanischen Art nur das Männ- chen, welches der Wiedemann’schen Beschreibung zu Grunde liegt. Wie Wiedemann auf die Vermuthung hat kommen können, dass es vielleicht als anderes Geschlecht zu der vorhergehenden Art gehören möge, ist nicht recht wohl zu begreifen, da sich Bombyl, confusus nicht nur durch weissgelbliche, fast etwas in das Grauliche ziehende Farbe der Behaarung, sondern auch durch das Vorhandensein eines Knebelbarts von Bomb. fulvus auf das Leichteste und Sicherste unterscheidet. — Die Angaben, welche Wiedemann in den ausser- eur. Zweifl. I. 347 über denselben macht, reichen allein zur Kenntlichmachung der Art nicht aus, wohl aber in Verbindung mit demjenigen, was er in den Dipt. exot. I. 171, 21 über dieselbe beibringt. Die 2te Gruppe der Sparnopolius- Arten ist durch die sehr vielmehr verlängerte Iste Wur- zelzelle von der Isten Gruppe unterschieden; sie zerfällt wie diese nach Abwesenheit oder An- wesenheit des Knebelbarts in 2 Abtheilungen. Alle bisher bekannt gewordenen Arten gehören der südamerikanischen Fauna an. Zur 1sten Abtheilung, bei welcher der Knebelbart fehlt, gehört: sp. 84. Bombyl. caminarius Wied. — Diese ebenfalls brasilianische Art ist von Wiedemann nur im männlichen Geschlechte und zwar sehr oberflächlich beschrieben worden. Ich habe das typische Exemplar untersucht und kann nach ihm und 2 damit verglichenen Männchen zu Wiedemanns Beschreibung folgendes hinzufügen. Die Behaarung der beiden ersten Fühlerglieder, des hintern Theils des Brustrückens, des Schild- chens, des Hinterleibs und der ganzen Unterseite des Körpers ist russschwarz; das Kinn, der vordere Theil der Oberseite des Thorax und die Oberseite des Isten Hinterleibsrings sind braun behaart. — Vom Weibchen habe ich nur ein einziges schlecht conservirtes Stück von mir, welches indess doch ausreicht, den grossen Unter- schied beider Geschlechter nachzuweisen. Die Farbe der Behaarung des Körpers geht bei ihm nicht nur viel mehr, so selbst an den Fühlern, in das Russbraune über, sondern die Oberseite des Hinterleibs zeigt auch deutliche Spuren von theils braunem, theils weisslichem Filze, welcher bei dem Männchen nicht vorhanden ist, bei gut conservirten weiblichen Exemplaren aber eine ausgedehnte und auflallende weisse Zeichnung bilden muss. Weisser Filz hat sich bei dem beschriebenen Stücke erhalten: am linterrande des 2ten, am Vorderrande des dten, auf dem grössten Theile des Sten und an den Seiten des Ö6ten Rings. Die Stirn des Weibchens ist sehr breit, während die Augen des Männchens in grosser Ausdehnung zusammenstossen. Zur 2ten Abtheilung, deren Arten einen Knebelbart haben, gehört: sp. 85. Bombyl. bieinctus Wied. — Aus Brasilien. — Es ist dies eine so ausgezeichnete und deshalb so leicht kenntliche Art, dass ich über dieselbe nichts weiter hinzuzufügen habe. Sect. IX. Dischistus. Die Arten der Untergattung Dischistus gruppiren sich um den als Bombyl. sulphureus Fbr, bekanntern Bombyl. minimus Schrk. — Von Sobarus und Platamodes unterscheidet sich gegenwärtige Untergattung durch das Vorhandensein von nur 2 Unterrandzellen, durch die nicht verbreiterten Flügel und die dichte Behaarung von Leynotus, durch die an der Basis nicht keilförmigen Flügel von Seinax, durch nicht verkürztes Untergesicht und dichten Knebelbart von Sparnopolius. — Alle Arten zeichnen sich durch verhältnissmässig lange Flügel aus. Bei der grossen Mehrzahl derselben ist auch die Körperbehaarung lang, besonders die des Kopfs, vorzüglich bei dem Männchen; doch giebt es auch kurzbehaarte Arten. Die vordere Wurzelzelle ist stets viel länger als die hintere. Der Verbreitungsbezirk der Dischistus- Arten scheint die ganze alte Welt zu sein. Der Mehrzahl der südafrikanischen Arten fehlen die Stachelborsten auf der Unterseite der Hinterschenkel, wäh- rend sie bei allen Arten, welche ich aus Europa, dem benachbarten Asien und Nordafrika besitze, vorhanden sind. Als 1ste Gruppe behandle ich die Arten, bei welchen an den Hinterleibsabschnitten schwarze Haare stehen; es gehören dahin: sp. 86. Bombyl. mystax Wied. — Vom Cap. — Nach der Beschreibung, welche Wiedemann von dieser Art giebt, wird dieselbe schwerlich erkannt werden, Die Grundfarbe des Körpers, welche er in denDipt. exot. nur „glauco-nigricans“ nennt, bezeichnet er in den Aussereur, Zweifl. garals „schimmelgrau,‘ sie ist aber ziemlich tiefschwarz, nur auf dem Thorax und Schildehen etwas mehr grauschwarz. Die lange Behaarung des Kopfs ist in grösserer Ausdehnung schwarz, als es nach Wiedemanns Beschreibung scheinen könnte. Die Behaarung des ganzen Körpers ist lebhaft citronengelb und auf dem Hinterleibe finden sich nicht nur in der Aftergegend, sondern an allen Einschnitten vom 2ten an schwarze Haare, welche freilich unter der übrigen Behaarung zuweilen sehr verborgen sind. Der Rüssel ist nicht viel länger als die Vorderschiene. Augen des Männchen ein wenig getrennt, Stirn des Weibchens sehr breit; der Kopf bei beiden Geschlechtern ver- hältnissmässig gross. sp. 87. Bombyl. minimus Schrk. — Da dies der einzige in Deutschland vorkommende Dischistus ist, so scheint eine ausführliche Beschreibung allerdings überflüssig, doch steht er mehreren verwandten Arten so nahe, dass einige nähere Angaben vielleicht willkominen sein werden. Der älteste sichere Name der Art ist der ihr von Schrank in den Ins. Austr. ertheilte, zu welchem ich zurückgekehrt bin. In den meisten Samm- lungen findet sie sich unter dem ihr von Fabricius ertheilten Namen Bombyl. sulphureus, welcher ihr aber nicht bleiben kann, da dieser Name bereits früher einer andern Art ertheilt worden ist. — In dem Colorit F* ur Mi u der Behaarung zeigt sich eine ziemlich grosse Veränderlichkeit, welche leicht Veranlassung zur Errichtung nicht haltbarer Arten geben könnte; sie geht nämlich bei dem Männchen auf der Oberseite des Körpers nicht selten ganz und gar in das Weissliche über und behält nur am Seitenrande des Thorax, unter der Flügelwurzel und an den Seiten des IHinterleibs ihr gelbliches Ansehen bei. Als charakteristisch für das Männchen kann ange- sehen werden 1) dass der Knebelbart ganz schwarz ist, 2) dass die Behaarung des hintern Augenrands länger als bei den ihr zunächst stehenden Arten istund am Augenrande selbst ziemlich zahlreiche schwarze Haare enthält, 3) dass zwischen Schulter und Flügelwurzel ziemlich viel schwarze Haare stehen, 4) dass die Vorder- und Mittelschienen bis nahe zum Ende, die Hinterschienen gewöhnlich bis über die Mitte braungelb gefärbt sind, 5) dass der Behaarung des Hinterleibs ziemlich viel schwarze Haare beigemengt sind. — Die Weib- chen, welche ich hierher rechnen zu müssen glaube, unterscheiden sich von denen der beiden nächsten Arten durch lebhaftere, mehr goldgelbe Farbe der Behaarung wie der Filzhärchen unter ihr, durch längere Behaarung des Hinterkopfs, ausgedehntere und lebhaftere gelbe Farbe der Schienen. Ich besitze die Art aus Oesterreich, Oberitalien und Frankreich, — Grösse: 22—3 Linien. — sp. 88. Bombyl. imitator m. — Diese von mir in Kleinasien in Menge gefangene Art ist der vor- hergehenden wohl recht ähnlich, unterscheidet sich aber constant durch Nachfolgendes. Die Behaarung des Hinterkopfs ist kürzer, namentlich ohne die längern schwarzen Härchen am Augenrande; die Schienen sind weniger lebhaft und in viel geringerer Ausdehnung gelb gefärbt. Alles Uebrige wie bei Bomb. minimus, auch dieselbe Veränderlichkeit in der Färbung des Männchens. — Das Weibchen unterscheidet sich von dem des Bombyl. minimus durch mehr graulichgelbe Farbe der Behaarung und der Filzhärchen unter ihr; der innere Theil des Knebelbarts ist ebenfalls viel weniger lebhaft gelb gefärbt als bei jenem, so dass er dunkler erscheint, obgleich er an den Seiten kaum eben soviel schwarze Haare hat. — Grösse: 2}—3 Lin. — sp. 89. Bombyl. simulator m. — Aus Syrien. — Den vorangehenden beiden Arten wieder sehr ähn- lich, aber doch leicht zu unterscheiden. Bei dem Männchen ist der Knebelbart in der Mitte in grosser Aus- dehnung gelb und der Kinnburt weissgelblich ; in der Gegend zwischen Schulter und Flügelwurzel findet sich keine schwarze Behaarung, sondern die Behaarung der Brustseiten ist durchaus gelblich. — Das Weibchen gleicht in der Färbung dem von Bombyl. imitator völlig, aber der Knebelbart ist ganz gelb und auf der Unterseite des Isten Fühlerglieds finden sich unter den schwarzen auch gelbe Härchen, was bei jenem nicht der Fall zu sein pflegt. — In der Farbe der Behaarung ändert das Männchen wie das der vorangehenden beiden Arten ab; bei der Varietät mit in das Weissliche übergehender Körperbehaarung ist auch das Innere des Kne- belbarts weisslich. — Grösse: 2}—3 Linien. — sp. 90. Bombyl. vitripennis m. & — Von Rüppell bei Massaua gefangen. — Bau und Behaarung des Kopfs wie bei Bombyl. minimus Schrk., nur der Knebelbart und die Behaarung des Isten Fühlerglieds nicht ganz so lang und in der Mitte des dichten Knebelbarts viele, aber sehr feine und deshalb sehr wenig in die Augen fallende weissliche Härchen beigemengt. Bau der Fühler und des Rüssels ganz wie bei Bombyl. minimus, nur das 3te Fühlerglied noch länger. Die gelbliche Behaarung des Hinterkopfs verhältnissmässig lang, am Augenrande mit schwarzen Härchen; die Behaarung auf der Oberseite des Thorax, auf dem Schildchen und an der Basis des Hinterleibs gelblich, sonst überall schwarz. Schenkel schwarz mit schwarzer Behaarung; Schie- nen gelblich; Füsse schwarzbrann. Flügel rein glasartig mit bräunlich rostgelben Adern. Grösse: 37% Lin. — Die Arten der 2ten Gruppe, bei welchen sich am Hinterleibe gar keine schwarzen Haare finden, sind: sp. 91. Bombyl. flavibarbus m. d. — Von mir auf Rhodus gefangen. — Von etwas weniger ge- streckter Gestalt, als seine nächsten Verwandten. Ueberall mit hellgelblicher, etwas in das Weisse schimmernder Behaarung, welcher nirgends schwarze Haare beigemengt sind. Kinnbart gelbweisslich; der ziemlich kurze Knebelbart hellgelblich., Das Iste Fühlerglied mit gelblicher, mässig langer Behaarung: das Ste Fühlerglied viel kürzer als bei Bombyl. minimus, in der Nähe seiner Basis breiter als gegen die Spitze hin. Vorder- stirn ohne aufrechte Behaarung. Scheiteldreieck mit schwärzlichen Härchen; Hinterkopf mit kurzer gelblicher Behaarung. Rüssel ziemlich dick, kurz, wenig länger als die Vorderschiene. ‚Schwinger gelöolich. Schenkel Br og schwarz mit dichter grauweisser Beschuppung. Schienen gelblich, gegen das Ende hin gebräunt. Füsse dun- kelbraun. Die Flügel graulich glasartig, von der Wurzel aus und am Vorderrande hin mit ausgedehnter und sehr sanft verwaschener wässrig brauner Trübung. Die kleine Querader steht auf der Mitte der Discoidal- zelle. — Grösse: 3} Linien. — sp. 92. Bombyl. unicolor m. — Von Zeller im Mai bei Syracus gefangen. — Der vorigen Art zwar ähnlich, aber schon an seinem langen Rüssel leicht von ihr zu unterscheiden. Etwas grösser und von etwas robusterer Statur als Bembyl. minimus; überall mit ganz licht graugelblicher, in das Weissgelbliche schim- mernder Behaarung bedeckt, welcher keine schwarzen Ilaare beigemengt sind. Knebelbart kurz; bei dem Männ- chen ist er schwarz, hat aber inwendig ganz licht graugelbliche Härchen, welche zuweilen sehr wenig bemerkbar sind; bei dem Weibchen ist er ganz und gar licht graugelblich. Fühler schwarz, etwa von derselben Gestalt wie bei der vorigen Art; das Iste Glied bei dem Männchen mit nicht sehr langer schwarzer Behaarung; bei dem Weibchen ist die Behaarung desselben noch kürzer und auf der Unterseite gewöhnlich mit einigen gelben Märchen untermengt. Der Scheitel des Männchens, so wie die Stirn und der Scheitel des Weibchens mit schwar- zen Haaren. Behaarung des Hinterkopfs gelblich, kurz. Kinnbart gelblichweiss. Rüssel lang, wenn er gar nicht ausgezogen ist, vollständig so lang als die Vorderschiene und die beiden ersten Fussglieder. Beine des Männchens gewöhnlich schwarz, nur die Schienen an der Basis gelbbräunlich; die Behaarung der Schenkel licht graugelblich. Bei dem Weibchen sind die Schienen in der Regel heller gefärbt und die Schenkel gewöhnlich nur auf der Vorderseite in grösserer oder geringerer Ausdehnung geschwärzt; bei einzelnen Exemplaren sind sie ohne alle Schwärzung. — Schwinger mit bräunlich gelbem Stiel und weissem Knopf. Flügel glasartig mit wässrig granuem Farbenton, bei dem Männchen von der Wurzel aus und am Vorderrande hin mit ziemlich aus- gedehnter, aber ganz sanft verwaschener rauchbräunlicher Trübung, von welcher sich bei dem Weibchen kaum eine Spur findet. Die kleine Querader steht auf der Mitte der Discoidalzelle. — Grösse: 2?—41 Linien. — sp. 95. Bombyl. barbula m. 6) — Aus dem südlichen Frankreich. — Körpergestalt und Grösse wie bei Bombyl. minimus, eben so der Kopf und dessen Behaarung, namentlich die Behaarung des Hinterkopfs, In der Färbung und Behaarung der Beine stimmt er ebenfalls mit ihm überein. An den Brustseiten herrscht die schwarze Behaarung viel weniger vor. Die Oberseite des Thorax, das Schildchen und der Hinterleib sind gelblich behaart, ohne alle beigemengten schwarzen Haare, welche sich auch auf der Unterseite des Ilinterleibs nicht finden. — Grösse: 2} Linien. — sp. 94. Bombyl. breviusculus m. — Von mir in Griechenland und in Kleinasien gefangen, von Zeller auf Sicilien. — Die kleinste aller mir bis jetzt bekannt gewordenen Bombylius-Arten. Das Männchen ist über- all mit gelblicher, das Weibchen mit gelber Behaarung bedeckt, welcher nirgends schwarze Haare beigemengt sind. Die Stirn, der mässig lange Knebelbart und der Kinnbart, so wie die Behaarung des Isten Fühlerglieds bei dem Männchen gelblichweiss, bei dem Weibchen lebhaft gelb, fast goldgelb. Die Behaarung des Scheitels ist bei dem Männchen schmutzig gelblichweiss; bei dem Weibchen geht die Behaarung der Stirn und des Schei- tels aus dem Lebhaftgelben in das Rostbräunliche über. Das Iste Fühlerglied ist sehr kurz. das 3te bei dem Männchen ziemlich schmal und nicht sehr lang, bei dem Weibchen etwas kürzer und erheblich breiter. Die Behaarung des Hinterkopfs ist ziemlich lang, in der Farbe mit der des übrigen Körpers übereinstimmend und ohne schwarze Behaarung am Augenrande. Die Behaarung des Hinterleibs ist bei dem Männchen etwas dich- ter und zarter als bei dem Weibchen, bei welchem die an den Hlinterleibseinschnitten stehenden aufgerichteten gelblichen Haare sehr grob sind. Bei dem Männchen sind die Schenkel schwärzlich, bei dem Weibchen roth- gelb, zuweilen an der Basis etwas gebräunt; Schienen röthlichgelb, die vordern Füsse gegen das Ende hin ge- bräunt, die Hinterfüsse schwarzbraun. — Flügel glasartig mit wässrig grauem Farbenton, von der Wurzel und am Vorderrande hin mit kaum merklicher, blassbräunlicher Trübung; die Iste Hinterrandszelle ist verhältnissmäs- sig weit geöffnet; die kleine @uerader pflegt etwas jenseit der Mitte der Discoidalzelle zu stehen. — Grösse: 2—2! Linie. — sp. 95. Bombyl. melanocephalus Fbr. (&% — Ein kleines Bombylius- Männchen aus Syrien, welches ich durch die Gefälligkeit meines Freundes, des Ierrn Dr. Schiner erhalten habe, muss ich für Bombyl. melanocephalus Fbr. halten. Ich würde hinsichtlich dieser Bestimmung ganz ohne Zweifel ge- Re en wesen sein, wenn Herr Macquart Dipt. exot. Il. 1. pag. 101 nicht die Angabe machte, dass bei Bombyl. melanocephalus die kleine Querader auf dem zweiten Drittheile der Discoidalzelle stehe, während sie bei meiner syrischen Art ziemlich genau auf der Mitte derselben steht. Wäre aus Herrn Macquart’s Angabe recht klar, dass das von ihm beschriebene Exemplar wirklich aus der Barbarei stammt, so würde ich wegen der Uebereinstimmung hinsichtlich des Vaterlands mit dem Fabricius’schen Exemplare glauben, dass er den ächten Bombyl. melanocephalus Fbr. vor sich gehabt habe und dass meine Art eine andere sei. Es scheint aber vielmehr, als ob Herr Maequart über das Vaterland des von ihm beschriebenen Exemplars un- gewiss gewesen sei und die Barbarei als solches nur nach Fabricius angführt habe. Es ist also sehr wohl möglich, dass er in der Bestimmung geirrt hat; eben so glaublich ist es, dass seine Angabe über die Stellung der kleinen Querader unzuverlässig ist, da seine Beschreibung auch anderes Unzuverlässige enthält, wie z. B. die Grössenangabe von 5 Linien, während er im Texte die Art doch eine kleine nennt. — Im Berliner Mu- seum befindet sich ein als Bombyl. melanocephalus Fbr. bestimmtes Männchen aus Portugal. Soviel ich mich erinnern kann, gleicht es meinem syrischen ganz und gar. Ich finde in meinem Tagebuche über das- selbe weiter nichts angemerkt, als dass der weisse Filz sich auch auf den hintern Theil des drittletzten Lei- besrings erstreckt, gerade wie es bei meinem Syrier ist, und dass die Farbe der Behaarung in das Lehmgelbe zieht, was bei diesem auch zutrifft: über die Stellung der kleinen @uerader habe ich dort nichts angemerkt, was ganz bestimmt geschehen sein würde, wenn sich in dieser Beziehung eine so grosse Abweichung von Bomb. minimus fände. Ich darf also wohl annehmen, dass mein Syrier mit jenem portugisischen Exemplare einerlei ist. Irre ich hierin nicht, so verschwindet jedes Bedenken gegen meine Bestimmung wegen der Verschieden- heit des Vaterlands, denn eine Art, welche Spanien mit Syrien gemein hat, können eben so leicht beide mit Algier theilen, Um die Art sicherer kenntlich zu machen will ich zu der in Meigen’s Werk enthaltenen Beschrei- bung noch Folgendes hinzufügen. Der Kopf und dessen Behaarung wie bei Bombyl, minimus, nur ist letz- tere nicht ganz so lang und der Knebelbart inwendig bräunlich gelb. Der Rüssel ist von derselben Länge wie bei jenem, die Fühler sind aber etwas kürzer. Der Kinnbart braun. Die gelbliche Behaarung des Hinterkopf ohne schwarze Härchen am Augenrande. Der ganze Körper mit hell bräunlichgelber Behaarung bedeckt, wel- cher nirgends schwarze Haare beigemengt sind; an den Brustseiten ist die Behaarung dunkler, das Hinterleibs- ende ist von silberweiss schimmerndem Filze bedeckt, welcher die beiden letzten so wie den hintern Theil des drittletzten Rings einnimmt und einen grossen, ziemlich runden Fleck bildet. Schenkel schwarz und schwarz- haarig; Schienen braungelblich. Füsse schwarzbraun. Schwinger mit braunem Stiele und schmutzig weissgelbem Knopfe. Flügel gtasartig mit grauem Farbentone. Von der Wurzel aus und am Vorderrande hin mit deutlich rauchbrauser Trübung, welche ganz sanft verwaschen ist; die kleine Querader ungefähr auf der Mitte der Dis- coidalzelle; die Iste Hinterrandszelle mässig weit geöffnet. — Grösse: 23 Linien. — sp..96. Bombyl. Tutescens m. Q. — Aus Syrien. — Dem Weibchen von Bomb. breviusculus sehr äbnlich, ‘aber durch längere Fühler, deren 3tes Glied auch minder breit ist, durch schwarze Behaarung auf dem Scheitel und durch die völlig in das Gelbbraune übergehende Farbe der Behaarung sicher ver- schieden. — Der nicht sehr lange Knebelbart ist gelbbräunlich mit gelb schimmernder Spitze der einzelnen Haare. Fühler ziemlich kurz, das 3te Glied länger als die beiden ersten zusammen, in der Nähe der Basis breiter als gegen die Spitze bin. Die Behaarung des Isten Fühlerglieds und der Stirn ist gelbbraun, fast zimmtbraun, die grobe Behaarung des Scheitels schwarz. Die Behaarung des ganzen Körpers licht gelbbraun, ohne alle Beimengung schwarzer Haare, an einer Stelle über und etwas vor der Flügelwurzel in das Gelblich- weisse übergehend, Die aufrechten gelbbräunlichen Haare an den Hinterleibseinschnitten ziemlich rauh. Beine wenig schlank, ganz und gar bräunlichgelb mit geschwärzten Füssen. Die Behaarung der Hüften und die verhältnissmässig sparsame Behaarung der Schenkel gelbbräunlich. Schwinger geiblich mit dunklerem Stiele. Flügel glasartig mit ganz wässrig graulichem Farbentone und rostbraunen, in der Nähe der Wurzel und des Vorderrands fast rostgelben Adern, von der Wurzel aus und am Vorderrande hin mit wenig bemerk- licher, bräunlicher Trübung. Kleine Querader ein wenig jenseit der Mitte der Discoidalzelle; Iste Hinterrands- zelle ziemlich weitgeöffnet. — Grösse 2} Lin. — Ich bin lange geneigt gewesen diese Art für das Weibchen des Bombyl. melanocephalus zu halten. Der Unterschied in der Färbung der Beine würde mich nicht davon abgehalten haben, da sich ein Zr au ähnlicher Unterschied beider Geschlechter ja auch bei Bombyl. unicolor und breviusculus findet. Der Umstand aber, dass der Knebelbart auch an den Seiten gar keine schwarzen Haare zeigt, dass auch am Isten Fühlergliede und auf der Stirn sich keine schwarze Behaarung findet und dass die Behaarung der Schen- kel nicht schwarz, sondern ganz hell gelbbräunlich ist, spricht sehr entschieden gegen die Identität beider. — Meine Arbeit hat sich während ihrer Anfertigung noch mehr, als ich bereits bei dem Be- ginn derselben beabsichtigte, auf die Beschreibung der mir bekannten Europäischen Arten und auf die Feststellung der von den ältern deutschen Dipterologen beschriebenen einheimischen und exotischen Arten beschränkt. Auf eine weitläufige Untersuchung der von ausserdeutschen Schriftstellern pu- blieirten Arten einzugehen, habe ich mich nicht entschliessen können; wenn man hinsichtlich der- selben zu einem auch nur einigermassen befriedigenden Resultate gelangen will, so muss man eine zuverlässigere Grundlage der Untersuchung haben, als die von ihnen gegebenen Beschreibungen sind. Die zur Sicherstellung ihrer Arten unerlässlichen Aufschlüsse sind die Autoren zu geben zum Theil selbst noch im Stande, wo dies aber nicht der Fall ist, werden ihre jüngern Lands- leute nach Ermittelung und Untersuchung typischer Exemplare leichter und wirksamer statt ihrer eintreten können, als ich es vermöchte. — Ueber das Verhältniss meiner Arbeit zu denen der ältern deutschen Entomologen habe ich kurz Folgendes zu bemerken. Für eine Art /B. minimus) habe ich den vergessenen Schrank’schen Namen in sein Recht eingesetzt. — Mikan hat in seiner Monographie der böhmischen Bombylier 14 Arten aufgezählt, von denen 2 (maurus und pulicarius) nicht zur Gattung Bombylius im Sinne Meigen’s und Wiedemann’s gehören; von den übrigen Arten sind von den spätern Schriftstellern nur 5 /pielus, sinuatus, un- datus, etenopterus und ater) richtig erkannt worden; hinsichtlich 2 Arten (discolor und medius) haben Verwechselungen stattgefunden, wie schon Zetterstedt und andere richtig erkannt haben; ich habe die Deutung. sämmtlicher Arten Mikan’s nachgewiesen; sie finden sich oben als: discolor, pietus, undatus, nubilus, venosus, clenopterus, aler, cinerascens, sulphureus und canescens, concolor aber als medius Linn. und sinuatus als major Linn. — Hinsichtlich der im Meigen’schen Werke aufgezählten 58 Arten bin ich zu keinem so vollständigen Abschlusse gelangt, wie hinsichtlich der von Mikan beschriebenen. Als nicht eu- ropäisch ist 1 Art versieolor) auszuschliessen; unter demselben Namen, wie bei Meigen kommen oben 26 Arten vor; diese sind: fuscus, fuliginosus, major, fimbriatus, diagonalis, punctatus, ater, pictus, eruciatus, vulpinus, aurulentus, nitidulus, etenopterus, fulveseens, gradatus, pumilus, melanocephalus, cine- rascens, nubilus, niweus, pallens, leucophaeus, exalbıdus, straumineus, senex und aus dem 7ten Theile noch analis; als Synonyme sind zu andern Arten zu bringen gewesen 17, nämlich aus dem I1sten Theile: dilutus zu minor Linn, — undatus zu torquatus m., — dimidiatus zu fimbriatus Meig., — holosericeus zu wenosus Mik., — dispar zu ambusius Wied., — medius zu diseolor Aitk., — concolor zu medius Linn., — posticus zu vulpinus Meig., — longirostris zu fulvescens Meig, — fulvus zu sulphureus Mik., — fugax zu G = vulpinus Meig., — sulphureus zu minimus Schrk., — subeinctus zu minor Linn., — favillaceus zu eineras- cens Mik., — aus dem 6ten Theile: brevirostris zu fuliginosus Meig., — und aus dem 7ten Theile: discolor zu medius Linn. und deses zu senee Meig. — Ueber mehrere nach Abzug der genannten noch übrig bleibende Meigen’sche Arten lassen sich wohl Vermuthungen von grösserer oder geringerer Wahr- scheinlichkeit aufstellen; eine sichere Deutung derselben ist mir bis jetzt nicht möglich gewesen; ich betrachte die Ermittelung derselben als die nächste Aufgabe für jeden, welcher die Kenntniss der europäischen Arten der Bombylier fördern will. Mit meiner Sammlung, wie sie jetzt ist, darf ich nicht hoffen noch etwas zur Lösung derselben beitragen zu können, da ich es an Mühe und Fleiss die Zahl der zweifelhaften Arten möglichst zu beschränken nicht habe fehlen lassen; wohl aber hoffe ich, dass mit grösserer Vervollständigung derselben mancher noch unklare Punkt sich aufhellen und mancher Zweifel schwinden werde. Die 14 Meigen’schen Arten, deren Feststellung spätern Er- mittelungen vorbehalten bleiben muss, sind aus dem 2ten Theile: minor, semifuscus,. floralis, mini- mus, apicalis, cinereus, welche zur Untergattung Bombylius, und sericeus, welcher zur Untergattung Systoechws gehört; aus dem 6ten und 7ten Theile: vagabundus, vagans, pusio, axillaris, lusitanicus, nigripes und nanus, welche sämmtlich der Untergattung Bombylius anzugehören scheinen. In Wiedemann’s aussereurop. Zweifl. sind 38 Bombylius-Arten aufgeführt, von welchen ich grösstentheils die typischen Exemplare gesehen und genau untersucht habe. Es konmen oben von den Wiedemann’schen Arten 25 unter demselben Namen vor: wie in seinem Werke, nämlich: 1) in der Untergattung Bombylius folgende 16 Arten: analis, fulvonotatus, micans, ferrugineus, varius, helvus, lateralis, mexicanus, ambustus, cinerarius, hypoleueus, elegans, abdominalis, delieatus, flavipes, fratellus, — 2) in der Untergattung Systoechus 3 Arten: mirtus, hircanus, aulumnalis (pag. 38, sp. 75.), — 3) in der Untergattung Sobarus 1 Art: anomalus, — 4) in der Untergattung Spar- nopolius 4 Arten: confusus, fulvus, bicinetus, caminarius, — und 5) in der Untergattung Dischistus 1 Art: mystax. — Drei Arten sind als Synonyme zu andern Arten gebracht, nämlich in der Un- tergattung Bombylius sein basilaris zu rufus Enc. meth. und mesomelas zu abdominalis Wied., — in der Untergattunng Systoechus sein scultellaris zu mixtus Wied. — Die übrigen 10 Arten des Wie- demann’schen Werks sind unerwähnt geblieben, theils weil ich keine typischen Exemplare ver- gleichen konnte, theils weil sie mir noch völlig unbekannt sind. Ich will sie hier einzeln nach der Reihenfolge, in welcher sie im Wiedemann’schen Werke vorkommen, aufzählen und das We- nige, was ich über einige derselben anzuführen habe, hinzufügen. Es sind aus der Familie mit geschlossener 1ster Hinterrandszelle: 1) versicolor, das typ. Exemplar in Königl. Museum zu Ko- penhagen; — 2) rubricosus, das typ. Ex. in Westermann’s Sammlung: er scheint in die Nähe von B. micans zu gehören; — 3) maculatus, das typ. Ex. in der Fabricius’schen Sammlung; — 4) hyalinus, das typ. Ex. ebenfalls in der Fabricius’schen Sammlung; — 5) argentatus, das typ. Ex. im Königl. Museum zu Kopenhagen; — 6) ornalus, aus nächster Verwandtschaft des B. micans, doch stehen am hintern Augenrande ganz kurze schwarze Härchen, so dass er sich nicht ohne einigen Zwang in die 7te Gruppe der Untergattung Bombylius stellen lässt; ich habe das typ. Exemplar aus Wiedemann’s Sammlung verglichen. — 7) molitor, das typ. Ex. im Königl. Mu- seum zu Berlin, wo ich dasselbe vor Jahren gesehen habe, leider ohne mir eine genügende Notiz über dasselbe zu machen. — Aus der Familie mit geöffneter 1ster Unterrandzelle sind mir unbe- kannt geblieben: 1) seriatus, 2) argyropygus, 3) pusio; von allen dreien befinden sich die typischen Exemplare in Westermann’s Sammlung. Die Zahl der dem europäischen Faunengebiete angehörigen Arten, welche in meiner Ar- beit aufgezählt sind, beträgt mit Einschluss des hinter leucophaeus nachgetragenen B. lucidus aus Corsika 71. — Von diesen sind 4 Arten von Linne, 1 von Schrank, 1 von Panzer, 8 von Mikan, 6 von Fabricius, 14 im Meigen’schen Werke, 4 in Wiedemann’s Schriften, 1 von Herrn Macquart zuerst benannt und unter den von ihnen ertheilten Namen aufgeführt worden; 32 Arten vermochte ich nicht auf ältere Beschreibungen zurückzuführen, so dass sie hier unter neuen Namen erscheinen. — Die wenigen exotischen Arten, welche ich aufgestellt habe, verschwinden unter der wüsten Menge in letzter Zeit bereits publieirter vollständig, doch hoffe ich ihre Wahl so getroffen zu haben, dass eine ziemlich vollständige Uebersicht des Formenkreises der Gattung Bombylius gewonnen werden kann, worauf es mir besonders ankam. — Dass meine Arbeit mehr die Form eines Commentars und Supplements zu den Werken Meigen’s und Wiedemann’s, als den Charakter einer selbständigen Monographie angenommen hat, wurde dadurch bedingt, dass dieselbe, zunächst zu einer Gelegenheitsschrift bestimmt, auf räumliche Grenzen beschränkt bleiben musste, welche sie schon in ihrer jetzigen Gestalt fast überschreitet. Denjenigen, welche sie bei dem Studium jener Werke benutzen wollen, wird sie, wie ich zuversichtlich hoffe, manche erwünschte Aufklärung und manches Neue bringen. Da der ihr gestattete Raum es unmöglich machte von allen schwierigen Arten ausführliche Beschreibungen zu zeben, so wurde ich dazu genöthigt in den artenreichern und diffieilern Gruppen einige Arten als Leitarten zu betrachten und die ihnen nahe verwandten durch diejenigen Merkmale, durch welche sie sich von jenen unterscheiden, zu charakterisiren. Ich habe bei der Auswahl derselben darauf ge- sehen, dass es möglichst häufige, womöglich in Deutschland einheimische und nicht schwer zu bestimmende Arten seien. Als solche Leitarten sehe ich an: Bomb. medius Linn., major Linn, undalus Mik., venosus Mik., fuliginosus Meig., eruciatus Fabr.,, vulpinus Meig., pumilus Meig., minor Linn, nitidulus Fbr., sulphureus Mik und minimus Schrk. — Es wird den Gebrauch meiner Arbeit sehr erleichtern, wenn die sichere Bestimmung dieser Arten das erste Augen- merk des sie Benutzenden ist. Gedruckt bei F. W. Lorenz in Meseritz. Be SE Latein: 5 St. Caes. de bello civ. L.1.29 ad fin. I. 1—23. Ovid. Metam. I. v. 1—437, II, 1—403. IH., 1—-2%. 5l1 ad fin. Syntax nach Putsche u. Haake. Exercitien. Extemporalien. Privatlectüre: Corn. Nep., Caes. bell. Gall. Cic. de amicitia. (Gaebel.) Französisch: 4 Std. Lectüre aus Etudes hist. v. Beauvais abwechselnd mit Gedichten v. Lamartine in d. Anthol. v. Gräser. Syntax, bes. d. Subjonct., der Zeiten u. d. Partikeln u. Uebersetz. der betr. Beisp. in d. Gramm. v. Herrmann. Monatl. ein Aufsatz, Extempp. Sprechüb. (Schaefer.) Englisch: 3 Std. Etymologie und das Wichtigste aus d. Syntax. Walter Scott Tales of a grandfather. Me- moriren v. Gedichten. Exerc. u. Extemporalia. (Gaebel.) Polnisch: 2 Std. Lectüre aus Poplinski’s Wypisy (125—134) (I0)4—113) (316—318) (344). In der Grammatik Lehre vom Verbum. An die alle 14 Tage wiederkehrenden Exerecitien u. Extemporalien wurden Be- sprechungen über wichtige syntaktische Regeln angeknüpft. — (Sarg.) Mathematik: 5 Std. Stereometrie. Progressionen u. Rentenrechnung, arithm. Reihen höherer Ordnung, binom. Lehrsatz. (Hahnrieder.) Physik: 3 Std. Magnetismus und Elektricität, Schall und Licht. (Loew.) Chemie: 2 Std. Die nichtmetallischen Elemente u. die Übersicht der Leichtmetalle, durch Experimente er- läutert. (Kade.) Botanik: 2 Std. Allgem. und spec. Botanik mit Rücksicht auf die in der nächsten Umgebung wachsenden Pflanzen. (Hahnrieder.) Geschichte: 3 Std. Die allgemeine Weltgeschichte v. Augustus bis zum Ende der Kreuzzüge. (Kade.) TERBTIA. (Ordin.: Oberl. Kade.,) Religion: 2 Std. a) Evang. Die Lehre vom Reiche Gottes auf Grund der Gleichnissreden des Herrn. — b) Kathol. Die letzten vier Glaubensartikel u. die ersten drei Heilsmittel. Nach Barthel. (Gogol.) Deutsch: 4 Std. Lectüre und Interpret. ep. und Iyr. Stücke aus Echtermeier’s Gedichtsammlung. Die Syn- tax wiederholt und beendigt. Wortableitung und Zusammensetzung. — Declamationsübungen. Alle 3 Woch. ein Aufsatz. (Holzschuher.) | Latein: 6 Std. Die Syntax der Casus wurde erweitert u. beendet, dazu ans dem Übungsbuche v. Haacke Stück 66—98; 166—172; 272—322. Exercitien u. Extemporalien. Caes de bell. gall. II. u. II. bis c. 16. Ein grosser Theil der Schüler las privatim aus Corn. Nep. u. Caes. de bell. gall. (Cammler.) Französisch: 5 Std. Von d. ersten Hälfte des 2. Curs. v. Plötz wurden alle Stücke mündl. u. die deutsch. Stücke A. auch schriftl. übersetzt; wöchentl. eines davon als Reinschrift. Extempp. Übersetzen und Lesen v. Gedichten aus d. Sammlung v. Simon. (Coet. I. u. I. Schaefer.) Polnisch: 2 Std. Lectüre aus Poplinski’s Wypisy (1 -11.) Grammatik nach Poplinski: Wiederholung der früheren Pensen; dazu die Lehre von den Präpositionen, Zahlwörtern, Pronominibus u. v. regelmäs- sigen Verbum. Memorirübungen. Alle 14 Tage ein Exercitium u. Extemporale. (Sarg.) Mathematik: Vollendung der Lehre v. d. Kreise, d. Gleichheit d. Figuren, Proportionalität d. Linien u. Aehnlichk. d. Fig., Inhalt d. Fig., geometrische Construction algebraischer Ausdrücke. (Loew) Arithmetik: 2 Std. Dezimalbrüche, @uadrat- u. Cubikwurzeln, Rechnung mit Wurzelgrössen, Gleichungen des I. Gr. mit einer und mit mehrern Unbekannten, Gleichungen. d. Il. Grades. (Loew.) Rechnen: 1Std. Gesellschaftsrechnung, Mischungs-R. u. Rep. der übr. Rechnungen d. bürg. Lebens. (Kade.) Physik: 2 Std. Die Lehre v. d. chemischen Verbindungen überhaupt. Die Organogene insbes. Ausfüsrl. Entwickl. d. physikal. Gesetze, welchen Flüssigk. u. Gase folgen, am Wasser und an d. atm. Luft. (Loe w.) — WW — Mineralogie: 2. Std. Kennzeichenlehre, Übersicht des min. Systens in eigner Anordng. Beschreibung der wichtigsten Repraesentanten. (Kade.) Geschichte: 2Std. Deutsche Geschichte bis ins Zeitalter d. Reform.; — Preussisch-brandenbg. Gesch. (Kade.) Geographie: 2 Std. Politische Geogr. von Europa, insb. v. Deutschland. (Kade.) QUARTA. (Ordin.: Oberl. Holzschuher.) Religion: 2 Std. a) Evang. Christliche Glaubenslehre auf Grund des zweiten Hauptstückes. (Vater.) b) Kathol. Die ersten acht Glaubensartikel. Nach Barthel. (Gogol.) Deutsch: 4 Std. Der zusammenges. Satz, geübt durch Anal. des Gelesenen. Lectüre aus d. 2ten Thl. des Leseb. v. Auras und Gnerlich. Declamationsübungen. Alle 3 Woch. ein Aufsatz. (Holzschuber.) Latein: 6 Std. Die Constr. des Abl. absol. u. des Acc. cum inf.. so wie das Wichtigste aus der Casuslehre nach Putsche’s Gramm., aus welcher die betreffenden lat. Beispiele übersetzt wurden. Aus Haacke wurden die Stücke von I—80 ins Lateinische, u. aus Ellendt's lat. Lesebuche Cursus 1. Abschnitt 3. die Stücke von I—100 übersetzt und mehrere memorirt. Wöchentlich ein Exerecitium oder ein Ex- temporale. (Schubert.) Französisch: 5 Std. Formenlehre, pract. geübt nach dem I. Curs. frz. Elementarb. v, Plötz. Exercitien. (Holzschuher.) Polnisch. 2 Std. Uebersetzt u. z. Theil memorirt über 20 Fabeln aus Poplinski’s Wybor. Grammatik: Lehre v. Adjectivum, Adverbium, Substantivum u. von d. Hülfsverben. Alle 14 Tage ein Extemporale od. Exercitium. (Sarg.) Geometrie: 2 Std. Planimetrie bis z. d. Lehre v. Kreise. (Kade.) Arithmetik: 2 Std. Buchstabenrechnung; Proportionen, Potenzen. (Kade.) Rechnen: 2Std. Einfache und zusammengesetzte Regeldetri, Zinsrechnung. (Kade.) Physik: 2 Std. Die allg. Eigenschaften der Körper. Schwerpunct, Mech. Ersch. tropfb. flüss. und luftf. Körper. Wärme, Schall. (Holzschuher.) Geographie: 2 Std. Asien, Africa, America. (Sarg.) Geschichte: 2Std. Das Alterthum. (Sarg.) QUINTA. (Ordin.: Oberl. Hahnrieder.) Religion: 2 Std. a) Evang. Erklärung der Hauptstücke des Catechismus. (Fortsetzung.) (Vater) — b) Kathol. Biblische Geschichte des neuen Testaments nach Bartliel. (Gogol.) Deutsch: 5 Std. Wiederholung des einfach erweiterten u. zusammengezogenen Satzes; die Lehre vom zu- sammengesetzten Satze, geübt durch Beispiele, u. durch Analyse passender Lesestücke aus dem 2ten Theil des Lesebuches von Auras u. Gnerlich. Declamations- u. Leseübungen. Orthographische Ue- bungen. Correctur der schriftlichen Aufsätze. (Cammler.) Latein: Fortsetzung uud Beendigung der Formenlehre nach Patsche; dazu aus dem Elementarbuche v. Sehön- born v. $. 43 bis zu Ende. Exercitien u. Extemporalien. (Cammler.) Polnisch: 2 Std. Einübung der Aussprache. Mündliche und schriftliche Uebersetzung der ersten 25 $8. aus dem Elementarbuch v. Fritz I. Thl., so wie Memoriren der vorkommenden Vocabeln, Alle 14 Tage ein Exercitium. (Sarg.) Mathematik: 2 Std. Erläuterung der planimetr. Elementarbegr., Zeichneu der versch. unregelm, und re- gelm. Figuren und Constr. der einfachsten planimetr. Aufgaben. (Hahnrieder.) Rechnen: 4 Std. Bruchrechnen, Theilbarkeit der Zahlen, einfache Regeldetri durch Schluss und Proportion, einfache Gesellschaftsrechnung. (Hahnrieder.) Geographie: 4 Std. Allgemeine Beschreibung der Erdoberfläche mit Berücksichtigung der die einzelnen Zonen charakterisirenden Naturproducte. Elemente der mathematischen Geographie u. Erklärung der wichtigsten Naturerscheinungen. Speciellere Geographie der am mittelländischen Meere gelegenen Länder. (Sarg.) Geschichte: 2Std. Sagengeschichte der Orientalen, so wie der Griechen u. Römer nach Stacke. (Sarg.) SEXTA. (Ordin.: Lehrer Schubert.) Religion: 2 Std. a) Evang. Bibl. Gesch. nach Kurtz, Auswendiglernen der 3 ersten Hauptstücke, mehrerer biblischen ‚Abschnitte und Kirchenlieder im Anschluss an die Festzeiten.des Kirchenjahrs, (Schubert.) b) Kath. mit V. combinirt. Deutsch: 7 Std. Die Verhältnisse des einfachen erweiterten Satzes, die Wortarten und ihre Formen. Lesen aus dem Leseb. von Auras und Gnerlich Theil I., daran Sprechübungen geknüpft. Orthographische Uebungen. Memoriren prosaischer und poetischer Stücke aus dem Lesebuch. Schubert.) Latein: 4 Std. Aus dem Elementarbuch von Schönborn die Stücke bis $. 42 und damit in Verbindung die regelm. Dekl. u. Conjugat., das Adjeetivum und die regelm. Comparation, das Personal- u. Possessiv- Pronomen; die Hauptregeln über d. Genus, Wöchentlich, eine schriftl. Uebung.. (Schubert.) Polnisch: 2 Std. Mit V. combinirt. Rechnen: 6 Std. Die 4 Species in ganzen unbenannten u. benannten Zahlen, schriftl. u. im Kopfe. (Fechner.) Geographie: 4 Std. Erklärung der wichtigsten geogr. Begriffe. _Vertheilung v. Wasser u. Land auf d. Erd- oberfläche. Hauptgebirge und Hauptflüsse sämmtlicher Erdtheile; das Wichtigste aus der Naturbeschr. und Naturlehre. (Fechner.) Der Schreibunterricht wurde in Sexta in 3, in Quinta u. Quarta in je 2 Std. wöchentlich v. d. Lehrer Fechner, in Tertia in 1 Std. wöchentlich v. d. Ordinarius d. Klasse ertheilt. Der Zeichenunterrieht fand in jeder Klasse in 2 Std. statt, wobei 1. u. Il. combinirt waren; in d. beiden untern Klsssen wurde er v. Lehrer Fechner, in d. mittlern u. obern v. Oberl. Hahnrieder ertheilt. Im Gesangunterricht waren die Schüler in 2 Klassen getheilt: a) Unterklasse, 2 Std. wöch. Noten- kenntniss, Bilden der Durtonleitern, Dreiklänge; Taet- u, Treflübungen. Einübung von 40 Choral- melodieen u. der zweist. Lieder aus Wachsmann’s Liederheft. — 5b) Oberklasse: 2 Std. w. für die beiden Oberstimmen, 2 Std. für die beiden Unterstimmen; so oft es angeht, treten alle 4 Stimmen zusammen. Vierst. Choräle, Lieder, Motetten u. Chöre aus ältern u. neuern klassischen Werken der kirchl. Compositionen. (Schubert.) Die Turnübungen fanden unter der Leitung des Lehrers Schubert in den Sommermonaten statt. Die Turngeräthe wurden ergänzt u. besonders durch einen neuen sehr sorgfältig gearbeiteten Schwingel zu den Uebungen im Voltigiren für die obern Klassen vermehrt. u Gb u 2. Amtliche Nachrichten. Aus den Verf. der hohen vorgesetzten Behörden, durch welche dieselben sowohl ihre fördernde Theil- nahme am Gedeihen der Anstalt, als an dem persönlichen Ergehen der Lehrer vielfältig bethätigt haben, dürften nachfolgende Mittheilungen von Interesse sein. Das Königl. Prov. Schulkollegium verordnete bei Gegelegenheit der Genehmigung des Lehrplans, dass künftig auch zu Weihnachten Censuren ertheilt' werden sollen. Das Königl. Prov. Schulkollegium theilte einen Erlass Sr. Excellenz der Herrn Finanz-Ministers mit, durch welchen diejenigen, welche sich dem Forstfache widmen wollen, gemahnt werden, diesen Entschluss reiflichst zu überlegen, da in den letzten Jahren der Zudrang junger Leute zu diesem Fache so ausserordentlich gross gewesen sei, dass diejenigen, welche es jetzt zu ihrem Berufe wählen, durchaus keine Aussicht auf bal- dige Versorgung haben, Ferner theilte das Königl. Prov. Schulkollegium einen Circularerlass Sr. Excellenz des Herrn. Cultus- Ministers mit, durch welchen die schärfste Ahndung jeder Täuschung bei Anfertigung der Abiturientenarbeiten von Neuem eingeschärft und mit der Strafe der Zurückweisung auf ein Jahr belegt wird, Die traurige Erfahrung, dass Zöglinge von Real-Schulen, welche nach bestandener Abgangsprüfung in die Königl. Bauakademie eingetreten sind, dort weder, den nöthigen Grad allgemeiner Ausbildung, noch selbst die nothwendigen mathematischen Vorkenntnisse bewährt haben, hat Se. Excellenz den Herrn Handels-Minister bestimmt, den Eintritt in die Königl. Bauakademie von dem Besitz eines Gymnasialabgangszeugnisses abhängig zu machen und den Zöglingen der bisher dazu berechtigten Realschulen denselben nur noch bis 1856, nach einem abändernden spätern Erlass bis 1858 zu gestatten. — Wir dürfen uns bewausst sein, dass uns dieser Erlass mit andern Schulen zugleich ohne unsere Schuld trifft, da alle Abiturienten unserer Anstalt, welche sich dem Baufache gewidmet haben, ‚die spätern Prüfungen ohne Ausnahme rühmlich bestanden baben. ‚Daran knüpfen ‘wir, wohl mit Recht die Hoffnung, dass man sich. bewogen finden, werde, die traurigen Folgen jener allgemeinen Bestimmung.lediglich die'Anstalten tragen. zu. lassen, ‚deren mangelhafte Tieistungen sie veranlasst haben, 3. Chronik. Das Schuljahr wurde am I7ten October mit gemeinschaftlicher Andacht in gewohnter Weise eröffnet. Da die obwaltenden Umstände den Beginn des Unterrichts vor dem löten October unmöglich gemacht hatten, wurde am 2l1sten. October ein. öffentlicher Schulactus zur Nachfeier des Geburtstags Sr. Majestät unseres allergnädigsten Königs gehalten. Die Festrede hielt Herr Prof. Gaebel. Der Gesundheitszustand des Lehrercollegiums war während des jetzt ablaufenden Scehuljahrs kein recht erfreulieher, so dass der Unterricht durch Abhaltungen einzelner Lehrer mehr Störungen erlitten hat, als in irgend einem der nächstvorhergehenden Jahre. Abgesehen von kürzerem und leichterem Unwohlsein ein- zelner andern Lehrer, wurde im Laufe des Winters unser College, Herr Oberlehrer Helzschuher durch schwere Krankheit mehrere Wochen an das Bett gefesselt. Ich selbst hatte, nach fortwährendem Kränkeln im Winter, zu Anfang des Sommersemesters ein mehrwöchentliches, sehr schmerzhaftes Krankenlager zu überstehen, von welchem: ich mich bis zu den Hundstagsferien nur wenig erholt hatte, so dass ich mich genöthigt sah, einen sich an dieselben anschliessenden dreiwöchentlichen Urlaub zur Herstellung meiner'Gesundheit zu erbitten. Da eine Lähmung der rechten Hand auch den Herrn Lehrer Fechner zu einer lüngern Badekur in Töplitz zwang, 3% he VRR nie fand sich das Königl. Provinzial-Schulcollegium bewogen äuf meinen Antrag die Sommerferien um einige Tage zu verlängern. Nach fast 7wöchentlicher Abwesenheit bin ich so gekräftigt wieder hier eingetroffen, dass ich hoffen darf ohne erneuerte Unterbrechung während des bevorstehenden Schuljahrs thätig sein zu können. Auch der Herr Lehrer Fechner hoflt von der Nachwirkung des gebrauchten Bads die Heilung seines Leidens. Der Gesundheitszustand der Schüler war während des ganzen Jahres ein recht erfreulicher, so dass auch der Schulbesuch derselben weniger als im vorigen Jahre durch Krankheit unterbrochen worden ist. Leider hatten wir aber kurz vor den Hundstagsferien den Schmerz durch den Tod zwei liebe und hoffnungsvolle Schüler, die Quintaner Paul Schmidtsdorf und Reinhold Schafranski zu verlieren, welche bei dem Baden ausser der ihnen erlaubten und von Seiten der Schule beaufsichtigten Zeit in der Obra verunglückten. Dieser traurige Unglücksfall veranlasst mich hier die dringendste Mahnung an die Pensionshalter und die Ver- pfleger der auswärtigen Schüler unserer Anstalt zu richten, sich pflichtmässig von den Anordnuugen, welche in dieser und in ähnlichen Beziehungen von Seiten der Schule zum Besten der Schüler selbst ertheilt werden, in Kenntniss zu setzen und über gewissenhafte Aufrechthaltung derselben nach Kräften zu wachen, Nach den für die hiesige Anstalt bestehenden Verordnungen hat kein Vertrag über die Pensionsunterbringung eines Schü- lers Gültigkeit, bevor er nicht die Genehmigung des Directors der Anstalt erhalten hat und tritt ausser Gültig- keit sobald diese Genehmigung zurückgenommen wird. Ich wünsche nicht in den Fall zu kommen von diesen Berechtigungen Gebrauch machen zu müssen, werde aber meiner Pflicht in dieser Beziehung nachzukommen wissen, wenn einzelne Pensionate nicht die Garantien bieten sollten, welche im Interesse der ihnen anvertrauten Schüler nothwendig verlangt werden müssen. Vor Ostern wurden, wie in andern Jahren, alle Klassen einer ausführlichen Prüfung unterworfen. Am Palmsonntage fand die Iste Abendmahlsfeier der Confirmanden statt, an welcher sämmtliche Lehrer und sämmtliche confirmirte Schüler der Anstalt Theil nahmen. Nach den Hundstagsferien hatte die Anstalt die besondere Ehre, den Herrn Regierungs- Präsidenten von Mirbach in ihren Räumen zu empfangen und sich seines eingehenden Interesses am Unterrichte, so wie seiner wohlwollenden 'Theilnahme an den persönlichen Verhältnissen der Lehrer dankbar zu erfreuen. Am 2Ä4sten Sept. fand unter dem Vorsitze des Herrn Reg.-, Schul- und Consistorial-Raths Dr. Mehring die mündliche Abiturientenprüfung statt. Es erhielten in derselben das Zeugniss der Reife: Franz Jacob Fr. Dehms aus Zielenzig, 19 Jahr alt, wird Chemiker. Carl Hugo Brentzel aus Meseritz, 181 Jahr alt, wird Soldat. Carl Haake aus Meseritz, 181 Jahr alt, will zum Postfach übergehen. Am 2östen September fand ein feierlicher Schulactus zum 300sten Jahrestage des Augsburg’schen Religionsfriedens statt, welchen der Herr Reg.-Schulrath mit seiner Gegenwart beehrte; die Festrede hielt Herr: Oberlehrer Holzschuher. Am 26. September beehrte der Herr Reg.-Schulrath einige Lectionen mit seiner Gegenwart. 4. statistische Nachrichten. a) Sammlungen. Die Sammlungen haben die nöthigen Vermehrungen aus den etatsmässigen Mitteln der Anstalt erhalten. Eine besondere Bereicherung erhielt das physikalische Cabinet durch den Ankauf einer sehr starken magneto- elektrischen Rotationsmaschine von Stöhrer in Leipzig. — TI — An Geschenken für die Schulbibliothek ist eingegangen: Von dem Hohen Ministerium der Geist- lichen, Unterrichts- u. Medizinal- Angelegenheitn: Lübke, Vorschule zur Geschichte der Kirchenbaukunst des Mittelalters. Von dem Königl. Prov. Schul-Collegium zu Posen: Dr. Brennecke, die Berührungsaufgabe für Kreis und Kugel. Von dem Herrn Freiherrn von Schwartzenau auf Gr. Dammer: Gebilde der Phantasie. — Von dem hiesigen wissenschaftlichen Verein 28 Werke historischen, geographischen und belletristischen Inhalts. Die Schülerunterstützungsbibliothek ist von 153 auf 160 Nummern gebracht worden. Die Einnahme betrug 4 Thlr. 29 Sgr. 6 Pf, wovon 2 Thlr. — Sgr. 6 Pf. derselben durch Herrn Oberlehrer Kade überwiesen wurden. Die Ausgabe hat betragen 2 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf., so dass ein Bestand von 2 Thlr. 27 Sgr. verblieben ist. Eine bei Politzig gefundene gut erhaltene Urne schenkte Herr Pastor Fendler in Politzig, einen Kranich zum Ausstopfen Herr Gutsbesitzer Kosser in Sorge bei Meseritz, ein Perlhuhn Herr Vorwerksbesitzer Galuskiewicz, andere frisch geschossene Vögel empfingen wir von verschiedenen Freunden und Gönnern unserer Anstalt zu gleichem Zwecke. Des aufrichtigen Dankes dürfen alle diese freundlichen Geber versichert sein. — Ein schönes Modell der porta nigra in Trier erhielten wir durch die Güte des Herrn Kaufmann und Stadltverordneten - Vorstehers Gessner bereits im Laufe des vorhergehenden Schuljahrs, wofür ich ihm den verspäteten, aber nicht minder ‚herzlichen Dank im Namen der Anstalt sage. In meinem vorjährigen Programm hatte ich wohlwollende und mildthätige Herzen darauf aufmerksam gemacht, dass unserer Anstalt alle Mittel zu einer kräftigen Unterstützung armer, aber fleissiger und gesitteter Schüler fehlen, während die Dürftigkeit eines Theiles der uns anvertrauten Jugend sehr gross ist. Ich danke Gott, dass er meine Bitte wenigstens bei einem Herzen hat Anklang finden lassen und tröste mich mit der Hofinung, dass manche Hand, die verschlossen geblieben ist, während sie sich doch hätte öffnen sollen, meiner erneuten Bitte, unserer bedürftigen Schüler zu gedenken, sich nicht versagen werde. — Der geehrte Gönner unserer Anstalt, welcher unsern wärmsten Dank ohne Nennung seines Namens annehmen wolle, hat sich ent- schlossen das Schulgeld für einen von mir zu bezeichnenden Knaben fortdauernd zu bezahlen. Es ist dies 18 Rthlr. 6 Pf. betragende Benefizium während des verflossenen Jahres einem armen, aber mit guten Anlagen ausgestatteten, fleissigen Knaben zugewendet worden, welchem ohne dasselbe die Wohlthat des Unterrichts in der Anstalt gar nicht hätte zu Theil werden können; es gereicht mir zur Freude versichern zu können, dass sich derselbe der erwiesenen Wohlthat in jeder Beziehung vollkommen würdig erwiesen hat. — Möge Gott viel freudige Geber erwecken. — b) Freischule, Frequenz. Das Benefizium der Freischule ist im verflossenen Jahre 46 Schülern gewährt worden. Es wird nur nach mindestens halbjährigem Besuche der Anstalt und nach Erlangung des 2ten Oensurgrades an wirklich arme Schüler vergeben, und zwar stets nur auf ein halbes Jahr ; es wird zurückgenommen, sobald der Empfänger durch Unfleiss oder schlechtes Betragen sich desselben unwürdig macht. Die Frequenz der Anstalt betrug zu Anfang der Semester: im Winter: I. 10. II. 28. III. 46. IV. 42, V. 36. VI. 36. — Zusammen: 202. im Sommer: I. 10. II. 30. IH. 38. TV. 40. V. 37. VI. 36. — Zusammen 191. Nach Abzug derer, welche sich zum Abgange gemeldet haben, werden verbleiben: 170, - WW — Oeffentliche Prüfung. Montag, den Isten October, von 8 Uhr ab. Choral. PRIMA: Latein, Prof. Gaebel, — Mathematik, der, Director. — Geschichte, Lehrer Sarg — Rede. — SECUNDA: Chemie, Oberlehrer Kade, — Mathematik, Oberl. Hahnrieder, — Declamation. TERTIA: Mathematik, der Director. — Geschichte, Oberl. Kade. — Französisch, Lehrer Schäfer. — Declamation. QUARTA: Latein, Lehrer Schubert. — Französisch, Oberl. Holzschuher. — Declamation. Schlussgesang: I) Jägerchor aus Eurianthe von C, M. v.Weber. 2) Die Kapelle von Conradin Kreutzer (für Männerst.) 3) Der Herr ist mein Hirt etc. von Grell. Dienstag den 2ten October, von $ Uhr ab. Choral. QUINTA: .. Geographie, Lehrer Sarg. .— Latein, Hülfslehrer Cammler. — Polnisch. (mit Sexta zusammen), ‚Lehrer Sarg. — ‚Deelamation. SEXTA: Rechnen, Lehrer Fechner. — Latein, Lehrer Schubert. Valediction des Abiturienten Haake. Antwort des Primaner Winchenbach. Entlassung ‚der Abiturienten durch den Director. Schlussgesang: 1) Freude in Ehren, v, Ludw. Erk., 2) Wanderlied (alte Volksweise).. 3). Mo- tette v. Rink für Männerst. 4) Regina coeli laetare etc. v. Caldara. Die Probezeichnungen und Probeschriften sind im Conferenzzimmer ausgelegt, wo sie, wie der dort aufgestellte Theil der Naturaliensammlung, am beiden Tagen während der Prüfung besichtigt werden können. Benachrichtigung: Wiederbeginn des Unterrichts den l0ten October früh S Uhr, — Prüfung der Neuaufzunehmenden am 9ten und 10ten October, an beiden Tagen von 9—12 Uhr, Der unter meiner ‚Leitung stehende Vorbereitungsunterricht: für jüngere Knaben, ; weiche später in die Real- schule eintreten sollen, wird. auch im mächsten. Schuljahre fortbestehen. Das Schulgeld, in. der Vorbereitungsklasse be- trägt vierteljährlich 4 Rthlr, 15 ‚Sgr. H. Loew. Neue Beiträge zur Kenntniss der Dipteren. Vom Prof. Dr. H. Loew, Director der Königlichen Realschule in Meseritz, Mitglied der Kaiserlichen Societät der Naturforscher zu Moskau, der Senkenbergischen naturforschenden Gesellschaft zu Frankfurt a. M., der naturforschenden Gesellschaft in Danzig, der rheinischen naturforschenden Gesellschaft in Mainz, der naturforschenden Gesellschaft in Halle, des naturforschenden Vereines für Anhalt in Dessau, des ento- mologischen Vereines in Stettin, des naturwissenschaftlichen Vereines des Harzes, der Gesellschaft für Naturgeschichte in Dresden, der physikalisch-ökonomischen Gesell- schaft und der Gesellschaft für die Fauna von Preussen zu Königsberg i. P., der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur in Breslau, des zoologisch - bota- nischen Vereines in Wien u. s. w. Vierter Beitrag. Berlin, 1856. Bei E. S. Mittler & Sohn. Zimmerstr. 84, 85. mr Ki ” F nn au 5 5 l Su ” D 1 Pe lc Eu R anal A a BE "; * ‚ten w ale En ana aalı en Terasse ab ‚nad us Tanohef unb Arab N: Bl Tulaallasıt I bee fo prükiega aoh ‚Mn IE rt 6 BEINE Fr a TR Rn ee „rude] Mat Yindsallaasnnshe neben end oh a ae ae nahradanrinen ah Per | sah aan, ereshitndkenn se yarustan, zul nnar Mind n «adontunaah dt mb; Ei ren ua zuntegab Bes nr sr & n, j- Anaigelonn ah. „Hal ‚it a nn ea ka N Ah Bez ala a ’ Ve : er, NN tee DE A Set N i Era 13a i Ey \ i rn, A a % Pi n VA LT — ee nannten ee ie ee ee. f pr ” il iR ” NE f a b ‚BEBE ‚lea N iR LEN. 0.003 SO je 5 #7 4 Fi cr 0 u E. Urlaub, welchen mir das Wohlwollen der vorgesetzten Behörden zur Wiederherstellung und Erholung von langen und schmerzlichen Körperleiden in den Hundstagsferien des vergangenen Jah- res und noch 14 Tage über dieselben hinaus gestattet hatte, machte mir zur Erreichung dieses Zweckes einen längeren Aufenthalt in Wien möglich. — Die Wochen, welche ich daselbst zuge- bracht habe, werden mir schon wegen der weit über meine eigene Erwartung vollständigen, ja wie es scheint radicalen Abhülfe, welche mein Uebel dort gefunden, stets in dankbarster Erin- nerung bleiben. Noch werther und unvergesslicher aber hat sie mir die unvergleichliche Freund- schaft gemacht, welche mich dort aufnahm, hegte und pflegte, und in einen Kreis lieber und in- teressanter Menschen einführte. Die reichsten Kunstgenüsse und die vielfältigste geistige An- regung im Umgange, so wie die auf gemeinschaftlich in die nähere und fernere Umgebung unter- nommenen Excursionen gewonnene Erholung, erheiterten und verschönerten sie. Die Liberalität, mit welcher mir von Seiten der Vorsteher die Benutzung der betreffenden öffentlichen wissenschaftlichen Sammlungen gestattet wurde und die Freundlichkeit, mit welcher sich mir auch die Privatsammlungen öffneten, machten es mir möglich, aus denselben in kurzer Zeit reiche Belehrung zu ziehen. Aus dieser Fülle lieber Erinnerungen, gemeinschaftlicher Beobachtungen und interessanter mir gewordener Belehrungen, will ich hier einigen, auf das enge Gebiet der Dipterologie be- schränkten eine Stelle gönnen. Meine lieben Wiener Freunde wissen auch ohne besondere Dedi- kation, dass sie ihnen von ganzem Herzen gewidmet sind, und dass mir bei der Abfassung der- selben die geistige Zurückversetzung in ihren Kreis die meiste Freude gemacht hat. I. Die Wiener dipterologischen Sammlungen, Wer wollte es anders erwarten, als dass ich an der Spitze derselben in dankbarster Erinnerung der des k. k. Hofnaturalienkabinets gedenke, welche seit der Aquisition der Wiedemann- Winthem’schen Typensammlung das Mekka aller ernstlich forschenden Dipterologen geworden ist. Während in mancher an- dern öffentlichen und nicht öffentlichen Sammlung die Kästen vor denen, welche das dort aufgehäufte Material zu wissenschaftlichen Studien benutzen wollen, ängstlicher als vor Ptinus und Psocus verschlossen gehalten werden, gewährt der hochgeehrte Direktor dieses Museums die wissenschaftliche Untersuchung der unter seiner Obhut stehenden Schätze mit der Liberalität, welche das zur Förderung der Naturkunde bestimmte Gut nicht engher- zig als Privatdomäne betrachtet. Es würde schwer sein, das freundliche Entgegenkommen, welches man hier findet, zu vergessen, und es ist unmöglich dasselbe zu viel zu rühmen. — Für mich hatte natürlich die \Wiedemanr- Winthem’sche Typensammlung das nächste und grösste Interesse. Meine Untersuchungen konnten sich freilich nur auf einen sehr kleinen Theil derselben erstrecken; gerade mit einer Arbeit über Bombylius beschäftigt, war es auch vorzugsweise diese Gattung, welche ich in das Auge fasste. Die nicht unerheblichen Resultate, welche ich dadurch gewonnen, sind in dem inzwischen erschienenen 3ten Hefte meiner „Neuen Beiträge‘ nieder- 1 SE. gelegt. — Die grosse Anzahl synonymistischer Auskünfte, welche mir die flüchtigere Durchschau der übri- gen Theile der Wiedemann-Winthem’schen Sammlung gegeben hat, wird mir noch bei mancher spätern Arbeit von Nutzen sein und manchen Irrthum, welcher ohne sie vielleicht unvermeidlich wäre, vermeiden helfen. — Dass diese werthvolle Sammlung gänzlich gesondert aufbewahrt wird, verdient sehr grossen Dank. Für die Synonymie der europäischen Diptern gewährt wegen des lebhaften Verkehrs, in welchem so- wohl Wiedemann als Meigen mit Megerle von Mühlfeldt und mit Gürtler gestanden haben, die ältere Dipternsammlung fast noch reichere Auskünfte, als die obengenannte. — So viel es meine Zeit gestattete, und sie gestattete es mir oft mehr, als dem geehrten Vorstande, welcher aus Freundlichkeit schwieg, lieb sein mochte, — habe ich auch aus derselben mich zu belehren gesucht. Von den Privatsammlungen österreichischer Diptern, deren Ansicht mir gestattet war, muss ich vor- zugsweise der mit so vielem Fleisse zusammengebrachten des Herrn Dr. Egger und der meines werthen Freundes, des Herrn Dr. Schiner gedenken, — letzterer aber ganz vorzugsweise, da mir die ausführlichste Untersuchung derselben möglich war und mir der freundliche Besitzer derselben auch einige kleine Ausplau- dereien nicht übelnehmen wird, welche ich mir erlauben will, während ich über das, was ich in der Sammlung des Herrn Dr. Egger sah, gebührender Weise schweigen muss. Die interessanteste österreichische Fliege, welche in der Schiner’schen Sammlung mir gleich bei dem ersten Blicke auffiel, war eine reizende in der nächsten Umgebung Wiens gefangene Trypeta, welche mit Trypeta Wiedemanni nicht nur grosse Aehnlichkeit, sondern wirklich nahe Verwandtschaft hat und vielleicht wie diese auf Bryonia leben mag, sich aber von ihr dadurch unterscheidet, dass der Rüssel kurz, das Unterge- sicht nicht vorgezogen und die Stellung der tiefschwarzen Flecken auf dem Thorax eine ganz andere ist. Ich nenne sie nach dem um die Erforschung der österreichischen Dipternfauna so eifrig bemühten Entdecker Trypeta Schineri (vid. No. 50) und mache mir eine besondere Freude daraus, den Namen meines werthen Freundes in so gute Gesellschaft zu bringen. Obgleich Trypera Schineri mit gar keiner andern Art als mit Trypeta Wiedemanni verglichen werden kann und mit dieser gar viele Eigenthümlichkeiten des Körperbaues theilt, so unterscheidet sie sich von ihr doch gerade in denjenigen Formmerkmalen, auf welche man Untergattungen zu gründen ge- wohnt ist, auf das Auflälligste, so namentlich im Bau des Kopfes und besonders im Baır des Rüssels. &Aehn- liches habe ich schon früher bei andern naheverwandten Arten bemerkt und deshalb Bedenken getragen, mich einer der Eintheilungen in Untergattungen anzuschliessen, eder selbst eine neue Eintheilung der Art zu versu- chen. Der mir jetzt wieder vorliegende eclatante Fall bestärkt mich noch mehr in der Ansicht, dass der bis- her zur Bildung von Untergattungen eingeschlagene Weg kein glücklicher ist, und dass namentlich der verschie- dene Bau des Rüssels nicht zur Unterscheidung derselben benutzt werden kann, da dadurch oft nächstverwandte Arten getrennt werden. Ich glaube, dass der von Meigen angebahnte Weg einer Eintheilung nach dem Cha racter der Flügelzeichnung, wenn er sorgfältig weiter verfolgt wird, zu einem glücklichern Ziele führen wird; es lassen sich damit gewisse Abweichungen im Bau des Flügelgeäders recht wohl verbinden. Die im nördlichen und mittlern Deutschland einheimischen Arten der niedlichen Gattung Trypeta scheinen, mit Ausnahme der Tryp. Leontodontis verwanilten und schwer zu unterscheidenden Arten, ziemlich voll- ständig bekannt zu sein, wenigstens habe ich in den letzten Jahren nur eine einzige auffallende neue Art von dorther kennen gelernt; ich fand sie auf der Rückreise von Wien in der Sammlung meines Freundes Schneider, welcher sie bei Breslau gefangen und, wie er glaubte, auch aus einer Inula-Art erzogen hatte. — Diese Trypeta Schneideri m. (vid. Nr. 49) ist wegen ihrer nahen Verwandtschaft mit Tryp. flava gar nieht zu verkennen, unterscheidet sich von ihr aber doch leicht dadurch, dass der Hinterleib zwei Reihen schwarzer Flecke hat und dass die Legröhre viel kürzer als bei Tryp. flava ist. — Das südliche Deutschland, und ganz besonders das Alpengebiet, scheinen aber noch eine sehr grosse Anzahl eigenthümlicher und zum Theil sehr ausgezeichneter Arten zu beherbergen, deren ganze Fülle erst offenbar werden wird, wenn die leichte und lohnende Zucht der- selben fleissiger getrieben werden wird. Dass auch die Wiener Gegend noch zu gar mancher schönen Ent- deckung innerhalb dieser Gattung Gelegenheit bieten wird, lehrte mieh nicht nur die Durehsicht der Sehiner’schen Sammlung, welche einzelne Stücke von wenigstens 5 bis 6 unbekannten Arten, gerade aber von solchen, welche nach einzelnen Stücken nicht mit Sicherheit characterisirt werden können, enthält, — sondern vor allem die Ansicht zweier sehr auffallenden Arten, deren Publikation wir von Seiten des Herrn Frauenfeld zu erwar- ten haben, welcher die eine derselben aus einer Inula-Art erzog, die andere vom Herrn Dr. Scheffer in Mödling erhielt. N a. Zu den sehr interessanten Fliegen der Schiner'schen Sammlung gehört ferner eine, von welcher es schwer zu sagen ist, welcher Familie man sie beizählen soll. Es ist ein Weibchen von den Färbungsverhält- nissen einer Sarcophaga, aber mit viel flacherem und schmälerem Hinterleibe, dessen Ende in einen kurzen schwarzen Legstachel übergeht. Die ziemlich langen Beine mit den schlanken Klauen und grossen Pulvillen erinnern an die Dexiarien, der Bau des Kopfs und die nackte Fühlerborste fordern ihre Stellung unter den Tachinarien. Sie steht keiner Art nahe ausser Tachina agrestis, welche auch Meigen ihrer Stellung wegen Noth gemacht zu haben scheint, da er ihr einen sehr unpassenden Platz in der Gattung Miltogramma ange- wiesen hat, während sie Herr Zetterstedt wieder in seinen grossen Sammelkasten „Tachina“ wirft. Die- ser NMiltogr. oder Tachin. agrestis steht sie aber so nahe, dass ich mich nicht getrane, sie ohne Weiteres für eigene Art zu erklären. Der Hauptunterschied besteht darin, dass die Flügel entschieden länger sind, so wie darin, dass die Thoraxzeichnung viel matter, die Hinterleibszeichnung aber viel ausgeprägter als bei Tachina agrestis ist. Dies wären schon Unterschiede, auf welche sich eine haltbare Art begründen liesse, wenn nur die beiden Schiner'schen Exemplare, von denen ich das eine durch seine Gefüälligkeit besitze, nicht ganz frisch ausgeschlüpfte Stücke wären, welche immer mancherlei Abweichendes haben. Ueberdies kann ich nur ein einziges normales Weibchen damit vergleichen. Es wird also nichts übrig bleiben, als zur Entscheidung über die Selbstständig- keit der Art derselben im Freien noch recht fleissig nachzuspüren. Viel Freude machte mir ferner eine in der Schiner’schen Sammlung befindliche sehr kleine, der Un- tergattung Psilocephala angehörige Thereua aus Ungarn, welche sich durch die ausserordentliche Breite des 3ten Fühlergliedes sehr auszeichnet und deren ich weiter unten nochmals Erwähnung zu thun haben werde, — endlich mancherlei von Herrn Mann auf seinen frühern entomologischen Reisen gesammelte, mir noch un- bekannte und zum Theil noch unbeschriebene Arten. Von letztern will ich wenigstens einer sehr ausgezeich- neten Limnobia Erwähnung thun, welche sich durch eine auflällige Erweiterung, welche die Flügel am Vor- derrande, ganz wie bei manchen exotischen Asiliden haben, sehr auszeichnet und die ich deshalb Limnobia dilatata (vid. Nr. 5) nennen will. Herr Mann hat sie in Croatien erbeutet.— Auch eine von demselben bei Fiume gefangene Ortalis, welche an Ortalis ornata erinnert, sich aber durch viel erheblichere Grösse der Flügelflecke und duuklere Farbe derselben, so wie durch ganze und gleich breite Hinterleibsbinden unterschei- det, war recht schmuck, weshalb ich ihr den Namen Ortalis grata (vıd. Nr. 47) zugedacht habe. — Kann ich bei diesen Ausplaudereien aus der Schiner’schen Sammlung auch auf die Nachsicht des Freundes rechnen, so muss dieser Fingerzeig auf die vielen in ilır enthaltenen seltenen Arten doch genügen, wenn ich mich nicht geradezu einer Indiscretion schuldig machen soll. Die meist österreichische Diptern enthaltende Sammlung des Herrn von Tachetti zu sehen, verhin- derten mich leider die Verhältnisse, unter welchen ieh mich in den beiden letzten Wochen meines Wiener Auf- enthalts befand. Höchst interessant und wichtig dagegen war mir die Ansicht der von dem Herrn Custos- Adjunct Frauenfeld aus Aegypten und der von dem Herrn Mann aus Corsika mitgebrachten Dipternsammlungen. Ich hatte es als ein besonderes Glück zu preisen, dass die Sammlung des erstern sich nach Fangzeit und Fang- ort geordnet noch bei einander befand und dass auch die Zurückkunft des Herrn Mann gerade in die Zeit meiner Anwesenheit fiel. Durch die Musterung solcher noch ungetrennt bei einander befindlichen Sammlungen gewinnt man einen viel tiefern Blick in die Fauna eines Landes, als durch ein doppelt so reiches, aber durch alle Theile einer grossen Sammlung zerstreutes Material. War auch der Aufenthalt des Herrn Frauenfeld in Aegypten leider ein zw vorübergehender gewe- sen und waren seine Zeit und sein Eifer auch einem andern wissenschaftlichen Reisezwecke vorzugsweise zu- gekehrt gewesen, so dass die von ihm gemachte dipterologische Ausbeute nur einen kleinen Bruchtheil der ägyp- tischen Dipternfauna vor Augen legen konnte, so enthielt sie doch des Interessanten in sauberster Conservation genug, um zu immer neuer Betrachtung aufzufordern. Am auflallendsten war mir beim ersten Anblicke der sehr verschiedene Character der Dipternfauna der in der Nähe des Mittelmeeres gelegenen Theile Aegyptens und der von Herrn Frauenfeld besuchten Gegenden an dem Nordende des rotlıen Meeres. Während dort europäische Formen mehr vorherrschen und alles an die südeuropäische und kleinasiatische Fauna erinnert, deren Bild nur durch einzelne ächt afrikanische Gestalten (z. B. Nemestrina aegyptiaca) modificirt wird, treten hier Formen auf, die in ihrem ganzen Character eine grössere Aehnlichkeit mit den in Mittelafrika vorkommenden haben und mich lebhaft an das erinnerten, a was ich von den von Rüppell bei dem 180 deutsche Meilen südlicher gelegenen Massaua gesammelten Diptern gesehen habe: bei etwas genauerer Untersuchung erst, und nachdem das neugierige Auge sich für die Reize mancher ungewohnten Formen etwas abgestumpft hatte, bemerkte ich mit zunehmendem Erstaunen, dass Aegypten nicht nur Arten, welche in nächster Verwandtschaft mit europäischen stehen, beherbergt, sondern dass es mit Europa wirklich Arten gemein hat, und zwar, so weit sich nach Herrn Frauenfeld's ägyptischer Aus- beute urtheilen lässt, deren ziemlich viel und nicht blos Arten, welche, wie Musca domestiea, hierin manchen un- serer Unkräuter ähnlich, dem Menschen in jede neue Ansiedelung folgen. — Trypeta eluta, Tachina fastuosa, Sarcophaga trina vom Sinai! Wen erinnerte das nicht an den \Veg, welchen die Kultur der Menschheit von Osten nach Westen genommen? Wen nicht an den Jahrtausende alten Verkehr des Orients mit dem Occident? — Während im Norden der alten Welt der ununterbrochene Zusammenhang einer unter gleicher geographischen Breite gelegenen und deshalb ähnliche klimatische Bedingungen bietenden Ländermasse dem Verbreitungsbe- zirke der einzelnen Arten eine ganz ausserordentlich grosse Ausdehnung von Ost nach West gegeben und so der skandinavischen Dipternfauna und der des östlichsten, von den Wogen des stillen Oceans bespülten Thei- les von Nordasien fast den Character von Nachbarfaunen aufgedrückt hat, hat im Süden unseres Welttheils die lange Dauer eines lebhaften Verkehrs offenbar etwas Aehnliches bewirkt. Wie bei vordringender Cultur, na- mentlich bei dem Eindringen ackerbautreibender Völker in das Gebiet von Jäger- oder Nirtenvölkern, die ur- sprüngliche Flora des Landes ihren reinen Character verliert, wie der Urwald unter der Axt des Colonisten fällt, die Pflugschaar erbarmungslos das massenhafte Vernichtungswerk der einheimischen Flora beginnt und für die dem Menschen unentbehrlich gewordenen Kulturpflanzen den Platz bereitet, wie mit dem Saamen dieser zugleich das Saamenkorn manches mit jeder Lebensbedingung zufriedenen Eindringlings in den Boden fällt, wie dieser so festen Fuss gewinnt, sich allmälig immer mehr ausbreitet, um aus einem geduldeten Gast endlich sei- nerseits ein Dränger und Unterdrücker zu werden, — so wird auch unsere europäische Dipternfauna gewiss gar manches von ihrem ursprünglichen Character eingebüsst haben: einzelne Arten mögen ihr vielleicht verlo- ren gegangen sein; andere mögen in ihrer räumlichen Verbreitung wie in der Anzahl ihrer Individuen ausser- ordentlich beschränkt worden sein; ganz gewiss aber enthält sie jetzt gar viele Arten, welche ihr ursprünglich nieht angehört haben und Abkömmlinge einer sehr entfernten Heimath sind. Mag es auch sein, dass in unserer Zeit, in welcher sich Europa gegen den Orient überhaupt mehr gebend als empfangend verhält, vielleicht eher eine Artenverbreitung in östlicher als in westlicher Richtung stattfindet; vor Alters hat sie ihren Weg bestimmt in umgekehrter Richtung genommen, und die oben genannten Arten mit vielen andern, welche sich hinzufügen lassen werden, sind vielleicht in Europa erst eingebürgerte Zeugen weit hinter uns liegender historischer Ent- wickelungspbasen. Unter den bei Abukir gefangenen Diptern bemerkte ich zwar keine Art, deren Identität mit einer europäischen ich mit Bestimmtheit erkannt hätte, wohl aber einen Psilopus ganz vom Habitus unserer euro- päischen Arten; er ist dem Ps. contristans ähnlich und, wie dieser, mit schwarzen Hinterleibsbinden versehen, aber viel glänzender grün; die gleichmässige Breite von Stirn und Untergesicht, so wie die breitgedrückte aber nicht gelappte Gestalt der schwarzgefärbten beiden Endglieder der männlichen Vorderfüsse zeichnen ihn aus; weissliche Bestäubung auf Stirn und Thorax giebt ihm ein graugrünes Ansehen, wesshalb ich ihn Psilopus glaucescens nenne (vid. Ar. 41). Bei Cairo fanden sich von in Europa vorkommenden Arten Eristalis taeniops W. (auch am Cap zu Hause, völlig einerlei mit Helophilus pulchriceps Meig.), Cyrtoneura stabulans und Eumerus amoenus, als dessen Vaterland mir bisher nur Italien und Kleinasien bekannt war; eine ebenfalls bei Cairo gefangene Sciomyza ähnelt mehrern unserer europäischen Arten zwar sehr, unterscheidet sich aber bei genauerer Un- tersuchung doch von ihnen allen durch geringere Länge des Untergesichts und der Vorderschenkel nicht un- wesentlich; sie mag deshalb Sciom. brevipes (vid. Nr. 57) heissen. Ein ebenda gefangener Tabanus lässt sich von dem europäischen Tab. cordiger durchaus nicht unterscheiden. Bei Assyut fanden sich von auch in Europa vorkommenden Arten Bombylius ater, Paragus quadri- fasciatus, Melanophora roralis und Piophila casei. Von Arten, welche bekannten europäischen Arten sehr nahe stehen, bemerkte ich unter den dort gefangenen Fliegen eine Cyrtoneura und eine Ephydra. Erstere steht der Cyrtoneura hortorum nahe und kann mit kleinen Exemplaren derselben allenfalls verwechselt werden; die blauere Farbe des Thorax, die dunkel erzgrüne Farbe des Hinterleibs und die wohlbegrenzten, gleichbreiten, in der Mitte unterbrochenen, weissbestäubten Binden des Hinterleibs unterscheiden sie von derselben mit Bestimmt- ee heit; sie mag Cyrtoneura nilotica {vid. Nr. 45) heissen. — Die Ephydra, welche ich Eph. opaca (vid. Nr. 59) nennen will, ist kleiner als Eph. aurata und ähnliche Arten, in deren Verwandtschaft sie gehört, auch von schlanke- rem Körperbau, am ähnlichsten ist sie einer sicilischen Art meiner Sammlung, welche ich nicht zu bestimmen vermag, aber auch von ihr unterscheidet sie sich durch den Mangel längerer, den Mundrand einfassender Borstenhaare. — Auch der bei Assiut gelangene Lophonotus albieiluatus kann zu den Arten, welche euro- päischen sehr nahe stehen, gerechnet werden. Am Sinai fand sich, wie schon oben bemerkt worden, Sarcophaga trina, Wiedemann’s Tachina trina, welche aber trotz der nur äusserst kurz geliederten Fühlerborste keine Tachina, sondern eine Sarco- phaga, oder wenn man die Gattung Onesia annehmen will, eine Onesia ist; sie findet sich im südlichen Europa hin und wieder und kommt vereinzelt selbst noch in Deutschland vor. — Ferner fand sich Tachina fastuosa, eine Fliege, welche durch die ganz staunenswerthe Flugsbehendigkeit und Scheuheit, zu welchen sie durch den heissen Sonnenschein geweckt wird, wie es mir scheinen will, einen südländischen Character ver- räth; einzelne Exemplare derselben hatten völlig ungefleckte Flügel; sie schienen mir, wie die Exemplare mit gefleckten Flügeln, Männchen zu sein. — Dann fand sich daselbst Trypeta eluta, deren Verbreitungsbezirk durch dieses Vorkommen eine ungeheure Ausdehnung erhält. — Noch interessanter fast als die 3 genannten Fliegen war mir eine andere ebenfalls am Sinai erbeutete Art, welche sich schon seit längerer Zeit in einem von Zel- ler am 3ten Juni bei Syrakus gefangenen Exemplare in meiner Sammlung befindet. Sie hat das Ansehen einer Sapromyza aus der Verwandtschaft von Sapr. pallidiventris; der erste Blick auf das breite, etwas gewölbte Untergesicht mit seinen breiten und mit kurzen Härchen eingefassten Seitenleisten lässt sie aber alsbald als Repräsentanten einer eigenthümlichen Gattung erkennen. Sie steht in naher und wahrer Verwandtschaft mit Ephydra pietipennis Wied., welche freilich nicht zu den Ephydrinen gehört, da sie nichts von dem für diese so characteristischen Flügelgeäder hat, sondern mit einer grössern Zahl ihr verwandter, noch unbeschriebener südafrikanischer Arten eine eigene Gattung bilden muss, über deren systematische Stellung ich etwas recht Be- stimmtes zu sagen mich ausser Stande fühle. Die Färbungsverhältnisse haben Wiedemann veranlasst sie zu Ephydra zu bringen. Unsere Art, welche ich Prosopomyia pallida (vid. Nr. 57) nenne, unterscheidet sich ausser durch den ganz andern Character des Colorits, durch die viel grössere Breite der Seitenleisten des Unterge- sichts, durch die längern Flügel, welche bei allen jenen buntflügligen Südafrikanern sehr breit und kurz sind und durch die nur haarige Fühlerborste, die bei jenen gefiedert ist. Herr Macquart hat im 3ten Theile der Supplemente zu seinen exotischen Diptern auf eine brasilianische Fliege die Gattung Physegenua begründet, welche er zu den Sciomyzinen bringt; seine flüchtigen Angaben über die Charactere derselben und die sehr rohe Abbildung der Physegenua vittata auf Tab. VII. fig. 2 lassen vermuthen, dass sie in Verwandtschaft mit der Fliege vom Sinai und aus Sicilien stehen möge. Auch noch bei Tor fand Herr Frauenfeld eine Art, welche sich nur schwer und kaum mit zwei- felloser Bestimmtheit von der ihr am nächsten stehenden europäischen Art unterscheiden lässt. Es ist ein Stichopogon, welcher dem Stichopogon scaliger so nahe steht, dass ich zuerst bestimmt glaubte, ihn für iden- tisch mit diesem erklären zu müssen; auch sehe ich nach der genausten Untersuchung durchaus keinen andern Unterschied, als dass bei allen Exemplaren desselben der 2te Hinterleibsring einen deutlichern und vollständi- gern weissen Hinterrandssaum hat, als dies bei Sfichop. scaliger je der Fall ist. In allen übrigen Merkmalen, namentlich auch in der Form der männlichen und weiblichen Analanbänge, stimmt er mit diesem vollständig überein; wäre er in Europa gefangen, so würde ich ihn wahrscheinlich ohne grosses Bedenken für Varietät des Stichop. scaliger halten; bei der grossen Entfernung des Fundorts von den bekannten Fundorten des Stichop. scaliger scheint es mir bedenklich, bei nicht vollständiger Uebereinstimmung die specifische Identität behaupten zu wollen; wenngleich der Unterschied an sich nur geringfügig ist, so gewinnt er hierdurch doch eine Bedeutung, welche gegen die Vereinigung beider spricht. Ich nenne die ägyptische Art, um an dies nahe Verwandtschaftsverhält- niss mit unserm Sfichop. scaliger zu erinnern, Stichop. congener (wid. Nr. 26). — Eine der Cyrtoneura tempestiva recht ähnliche bei Tor aufgefundene Fliege, Cyrton. lucidula (vid. Nr. 42), lässt sich von dieser doch viel leich- ter unterscheiden, da sie viel glänzender grün ist und da das Weibchen eine viel schmälere und viel schärfer be- grenzte schwarze Stirnstrieme hat. — Zu den Familien, welche, so weit aus Herrn Frauenfeld’s Sammlung ersichtlich, nur den europäischen ganz ähnliche Formen boten, gehören besonders die Tabaniden. Ausser dem oben schon erwähnten Tab. cordiger bemerkte ich noch Tab. agricola Wied. und zwei neue ziemlich kenntliche Arten, welche beide zu denen gehören, bei welchen der Vorderast der 3ten Längsader einen ansehnlichen Ader- 1* u ee anhang zu haben pflegt. Die erste derselben, Tab. unicinetus (vid. Nr. 7), ist von schwärzlich aschgrauer Farbe und zeichnet sich dadurch besonders aus, dass die Vorderschienen der sonst ganz und gar grauschwarz gefärb- ten Beine einen breiten weissen Ring in der Nähe der Basis haben, Die 2te Art, Tab. albifeeies, (vid. Nr. 8), hat auf dem Hinterleibe 3 Reihen helle und 4 Reihen dunkle Flecke und auf den Augen 3 überaus breite Binden. Im Gegensatze zu den bisher vorzugsweise besprochenen ziemlich zahlreichen Arten, welche Aegypten mit Europa gemeinschaftlich hat, oder die doch europäischen Arten sehr nahe stehen, fand ich in Herrn Frauen- feld’s ägyptischer Sammlung nur eine einzige Art, von welcher ein viel südlicheres Vorkommen bereits be- kannt ist; es war dies die bis zum Vorgebürge der guten Hoffnung verbreitete Gonia bimaculata. Wied. — An solchen Arten, welche ihren Larvenzustand in bestimmten Pflanzen zubringen, so wie an Arten aus denjenigen Gattungen der Syrphiden, deren Larven von Blattläusen leben, erschien mir nach dem von Herrn Frauenfeld Mitgebrachten die ägyptische Fauna verhältnissmässig sehr arm; doch fanden sich von erstern einige niedliche Trypeten vom Sinai. — Gattungen, welche den Aufenthalt auf heissen, dürren Flächen, in Steppen, auf Salzgrunde oder am Meeresstrande lieben, herrschten im Allgemeinen vor. Die Arten dersel- ben zeigten vorwaltend die den Bewohnern solcher Lokalitäten gewöhnlich eigenthümlichen Färbungen in Weiss, Grau und Schwärzlich, oder in Schwarz mit weisser oder grauer Zeichnung und Behaarung: einzelne trugen das sandfarbene Kleid der Wüste, so eine Art der in Afrika so artenreichen Gattung Idia, welche bei Tor gefangen wurde; sie hat eine völlig nackte Fühlerborste und gehört demnach in die 2te Abtheilung der Gattung Rhynchomyia, wie sie Herr Macquart nimmt, oder in die dieser entsprechende unhaltbare Gattung Beria Rob. Desv. — Kopf und Flügel sind fast sandfarbig, Hinterleib und Beine mehr bräunlich; der Thorax weissbestäubt. Die Pracht der opalisirenden Augen des lebenden Insekts ergötzte den Entdecker noch in der Erinnerung; es gehört dieselbe, wie ich glaube, zum Schmuck der meisten Idia-Arten, wenigstens habe ich sie auch bei Idia columbina in ausgezeichneter Weise und in einer Farbenlieblichkeit gesehen, welche weder durch Worte noch durch Bild wieder gegeben werden kann. Mag die Art zum Andenken daran Idia callopis (vid. Nr. 44) heissen. — Von den den Aufenthalt am Wasser, vor allem aber den an den Küsten des Meeres oder an den Gestaden salziger Seen liebenden Diptern bemerkte ich zwei interessante Lispe-Arten. Die eine dersel- ben, Lispe cilitarsis (vid. Nr. 45), welche bei Assyut gefunden wurde, bielt ich wegen des nach vorn geboge- nen Endes der 4ten Längsader zuerst für Lispe nuba Wied.; bei etwas näherer Ansicht aber erkannte ich sie bald als eine eigene und noch dazu recht eigenthümlich gebildete Art. Das Männchen derselben zeichnet sich durch auf der. Oberseite gewimperte Mittelfüsse und durch auf der Ilinterseite gewimperte Hinterfüsse sehr aus, was mich zu der Wahl: des ihr ertheilten Namens bestimmt hat. Von Lispe nuba unterscheidet sie sich ausser durch dieses Merkmal schon leicht durch die zwar ebenfalls etwas gebogene, aber viel steilere hintere Quer- ader, während diese bei Lispe nuba eine ganz ungewöhnlich schiefe Lage hat. — Noch schöner als Lispe eilitarsis ist eine kleine Art von Suez, welcher ich den Namen Lispe leueocephala (vid. Nr. 46) geben will. Sie hat eine schwärzliche Grundfarbe, ist aber überall von weisslicher Bestäubung bedeckt und erhält dadurch ein gleich- mässiges greises Anselien. Der Kopf ist überall von schneeweissem, ja fast silberweissem Schiller überdeckt; die Fühler sind kürzer als bei den andern bekannten Arten und die Borste nackt, so dass sie zu einer eige- nen Unterabtheilung der Gattung Lispe den Stamm bildet. Das Männchen derselben zeichnet sich ausserdem noch durch sehr verkürzte Hinterfüsse mit erweitertem ersten Gliede aus. — Wie jedes Land, so scheint auch Aegypten in manchen Familien oder Gattungen besonders reich an interessanten Formen zu sein. Dahin gehören, wenn ich mich nicht irre, vorzugsweise diejenigen Formen, welche Thereua mit Xestomyza verbinden. Schon die südeuropäische Fauna entwickelt einen immer grös- sern Reichthum an denselben. Während im nördlichen Europa die Gattung Thereua im Ganzen genommen nur zweierlei etwas auseinander gehende Formen enthält, welche Zetterstedt als Thereua und Psiloce- phala geschieden hat, die aber durch Mittelglieder verbunden sind, welche ihre Trennung nicht recht rathsam erscheinen lassen, — treten südlicher bald neue mehr abweichende Formen hinzu, so z. B. schon in Ungarn eine kleine niedliche neue Art, Thereua laticornis (vid. Nr.15), welche sich durch die ganz ungewöhnliche Breite des sten Glieds der gelblichen Fühler, gelbliche Beine, gelbbräunliche Oberseite des Thorax, weissbestäubte Brust- seiten und weissschimmernden Hinterleib auszeichnet, übrigens aber den mehr nordeuropäischen Psilocephala- Arten noch ziemlich nahe steht. Mit ihr und mit der kleinen Thereua dispar Meig. stimmt in den Körperformen eine überaus zierliche Thereua, welche Herr Frauenfeld bei Tor fing, sehr überein. Sie macht sich durch ihre dunkelgrau gescheckten Flügel und den rothen Hinterleib sehr kenntlich und erinnert dadurch an A die ebenfalls ägyptische Thereua macularis Wied. und an Thereua spiloptera Wied. aus Marokko. Ich nenne sie zu Ehren ihres Entdeckers Ther. Frauenfeldü (vid. Nr. 46). — Mehr als Ther. Frauenfeldi nähert sich eine kleine schwärzliche, durch gewölbtes schwarzes Untergesicht und die Verlängerung des Isten Fühlerglieds ausgezeichnete Art, die ich Ther. melanostoma nenne (vid. Nr. 18), den zu Xestomyza gebrachten Arten. — Dass auch Thereua-Arten in Aegypten vorkommen, welche mit den nordeuropäischen Formen dieser Gattung vollständiger übereinstimmen, ist nicht zu bezweifeln, da die von Rüppell in Nubien entdeckte Thereua nuba, wie mich ein typisches Exemplar meiner Sammlung lehrt, sich nicht wesentlich von unsern Psilocephala-Arten unterscheidet, und da eine ihr überaus ähnliche Art bei Chartum vorkommt, wo sie Dr. Vierthaler fing. Dafür hat Aegypten aber auch noch andere abweichendere Formen; ich rechne dahin wohl nicht mit Unrecht eine durch sehr nackten Hinterleib ausgezeichnete Art, Thereua nuda (vid. Nr. 17) von Abukir, welcher bei dem Weibchen dunkelroth, gegen das Ende hin schwärzlich, bei dem Mäunchen schwarz ist, und an den vordern Ringen weisse Hlinterrandssäume hat. Das Abweichende derselben liegt zunächst im Flügelgeäder, indem die Gabel der 3ten Längsader viel schmäler als gewöhnlich und die 4te Hinterrands- zelle weit vor dem Flügelrande geschlossen ist, theils liegt sie in der Bildung der Fühler, deren 3tes Glied sammt dem Griffel viel weniger entwickelt ist, als sonst in dieser Gattung gewöhnlich; sie scheint in Verwandtschaft wit Th. thoraeiea Meg. Dipt. exot. M. 1. 22. zu stehen, und namentlich in den Eigenthümlich- keiten des Rlügelgeäders ihr nahe zu kommen; für einerlei mit derselben kann sie nicht gehalten werden, da bei Th. thoraciea der Thorax ungestriemt ist, diese überdiess nach Herrn Macquart’s Angabe an den Beinen keine Stachelborsten hat, und seine Abbildung die 4te Hinterrandszelle erst am Flügelrande geschlossen zeigt; auch stimmt die Abbildung der Fühler nicht mit dem Bau, den sie bei Th. nuda haben; das 1ste Glied derselben ist bei dieser verhältnissmässig länger und das letzte am Ende viel weniger spitz. Die Asiliden waren vorzugsweise durch kleine Arten, besonders durch kleine Dasypogoniden, wie sie in dürren und heissen Lokalitäten, oder an unfruchtbaren Gestaden ihr Wesen treiben, vertreten, — Von Asilius-Arten habe ich Lophonotus albieilietus von Assyut bereits oben erwähnt. Ausserdem bemerke ich noch das Vorkummen eines Epitriptus bei Tor (Epitr. cervinus, vid, Nr. 51), welcher von ziemlich euro- päischem Ansehen ist, ‚dem Epitr. inconstans nahe steht, aber durch schmäleres Untergesicht und weisseren Bart unterschieden ist. — Ein schlanker Mochtherus (Mochth. longitudinalis, vid. Nr. 52) zeichnet sich durch die auf der ganzen Vorderseite schwarzen Schenkel und durch die graugetrübte Spitze der ganz glashellen Flügel aus. Ausser einigen schwer zu bestimmenden Machimus- und Mochtherus- Arten, über welche sich bei der doch nur flüchtigen Ansicht nicht ganz in das Klare kommen liess, sah ich unter Herrn Frauenfeld’s Asiliden 3 Arten der Gattung Apoclea. Es zeichnet sich diese Gattung vor allen andern Asilidengattungen auch dadurch aus, dass die Punktaugen fehlen, was ich nirgends erwähnt finde; die verschiedenen Geschlechter einer Art können sehr leicht für verschiedene Arten gehalten werden, da dem Weibchen die Borsten vor den Hinterleibseinschnitten fehlen, welche die Männchen dagegen haben. Auch die Färbung ist bei allen Arten recht veränderlich. Die grösste der von Deren Frauenfeld mitgebrachten Arten ist dieselbe, deren Männ- chen Herr Macquart als Apoelea fuscana und deren Weibchen derselbe als Apoelea pallida beschrieben hat; es ist diese Art indessen, wie mich die Ansicht der Originalexemplare im Senkenberg’schen Museum gelehrt hat, viel früher von Wiedemann als Asilus helvus beschrieben worden, Ob sie sich von Asilus algirus Linn. Fabr, wirklich unterscheidet, ist wohl zu bezweifeln. Doch wird es am besten sein, für sie den Namen Apoclea helva beizubehalten, bis ihre Identität mit der algierischen Art erst vollständiger erwiesen ist; Herrn Frauen- feld’s Exemplare waren dunkler gefärbt, als die meiner Sammlung aus Chartum es sind, namentlich treten die Thoraxstriemen, auch die seitlichen, zum Theil freilich in Folge von Abreibung, recht dunkel hervor, Die zweite Art zeichnet sich durch noch etwas grössere Breite des 3ten Fühlerglieds, sehr zierlich gewürfelten Hinterleib und die Kleinheit der Dornen am Ende des weiblichen Hinterleibs aus und mag deshalb Apoclea mieraeantha (vid. Nr. 34) heissen. Die 3te Art unterscheidet sich von den beiden vorhergehenden durch ge- ringere Grösse, ziemlich dunkelgraue Körperfarbe, durch dunklere Färbung der Beine und darch die dunkeln Fühler, deren 3tes Glied von viel kegelföürmiger Gestalt, als bei jenen ist. Sie mag Apoeleq eonieera (vid. Nr. 55 heissen. Mit dem oben bereits genannten Stichop. congerer wurde bei Tor noch eine andere Art derselben Untergattung, Stiehop. albellus (vid. Nr. 27) gefangen, welcher sich durch die grauweisse Färbung des ganzen nn in Körpers sogleich als neue Art präsentirte; sein Weibchen hat ziemlich dunkle und völlig abgerundete After- lamellen, wie das des Stichop. barbistrellus. Noch interessanter als diese beiden Stichopogonen war mir ein auch bei Tor einheimischer Dasypogon, welcher bei ungenauer Untersuchung wohl ebenfalls für einen weissgrauen Stichopogon gehalten werden könnte, bei genauerem Hinsehen aber sich durch bis gegen die Fühler hinauf reichenden Bart, viel schlankeres Endglied der Fühler, gänzlichen Mangel der Pulvillen und geschlossene 4te Hinterrands- zelle als Repräsentant einer eigenen neuen Untergattung ausweist, welche in allen übrigen Körperformen, namentlich im Bau des Kopfs und der Füsse mit Stichopogon übereinstimmt und Rhadinus heissen kann. Die Art mag Rhadinus ungılinus (wid. Nr. 28) heissen. — Eine zweite eben da gefundene Art derselben Gattung, Rhadinus megalonyx m. (vid. Nr. 29) unterscheidet sich durch gelbliche Beine und die conische Gestalt des 3ten Fühlerglieds, welches bei Rhadin. ungulinus mehr eliptisch ist. — Wie gar reich die Gegend von Tor an eigen- thümlich gebildeten Dasypogoniden sein mag, bewies mir zum Ueberfluss der Repräsentant noch einer’ zweiten neuen Untergattung von Dasypogon, welchen ich Sisyrnodytes floccus (vid. Nr. 50) nenne. Dies interessante Thierchen ist zwar von schwarzer oder braunschwarzer Körperfarbe, aber überall mit langer schneeweisser Behaarung bedeckt, welche nur bei dem Weibchen an der Basis der Hinterleibseinschnitte eine braune und im untern Theile des Knebelbarts eine gelbliche Färbung annimmt, und hat ganz glashelle Flügel; die Körpergestalt desselben ist zwar bucklig und etwas plump, doch nicht gauz so breit, wie bei den Gattun- gen Acnephalum, Crobilocerus u. s. w., mit denen es seine Verwandtschaft nicht verleugnen kann. Die characteristischen Formmerkmale sind ausser der tiefen Stellung des Kopfs: die wenig vertiefte Stirn, die sehr schlanken Fühler, der dichte, das ganze Untergesicht bedeckende und mit der Behaarung der Stirn völlig zusammenfliessende Bart, der Mangel der Pulvillen und die höchst eigenthümliche Bildung des Flügelgeäders; die lste Hinterrandszelle ist nämlich ganz ausserordentlich weit vom Flügelrande geschlossen; eben so die 4te, welche zugleich ausserordentlich schmal und klein ist; alle nach dem Hinterrande hinlaufenden Adern verlieren sich, ehe sie denselben erreichen, vollständig. — Dieses Flügelgeäder erinnert an den neuerlieh von Herrn Eversmann als Asilus Gigas beschriebenen russischen Dasypogon. — Auch die zu den Laphrienartigen Raubfliegen gehörende Gattung Dasythrix hat ähnliche Aderung der Flügel. Die für die ganze afrikanische Fauna charakteristische Menge der Anthracier und Bombylier fehlt auch Aegypten nicht. Von neuen Anthraciern wurden bei Abukir die wenig ansehnliche Anthrax in- conspicua m. (vid. Nr. 11) und die schöne Exoprosopa tephroleuca m. (vid. Nr. 12) gefangen. Erstere gehört zu denjenigen Arten, bei welchen die Spitzenquerader einen rücklaufenden Asthat, der Fühlergriffel aber am Ende nicht behaart ist; sie ähnelt in den Färbungsverhältnissen der Anthrax elegans etwas, doch ist die Zeichnung der Flügelwurzel viel weniger ausgedehnt. Exoprosopa tephroleuca zeichnet sich durch eine bei den Anthra- ciern eben nicht gewöhnliche reingraue Färbung der Spitzenhälfte der Flügel und durch geschlossene Iste Hinterrandszelle aus. — Durch ihre Schönheit fiel mir die ebenfalls bei Abukir gefangene Anisotamia ruficornis Macgq. auf. Unter den Bombyliariern zeichnete sich Bomb. acuticornis Meq., Mulio argyrocephalus, (den Herr Macquart nach Exemplaren aus Algier als Anthrax argyrocephala beschrieben hat) und ein kleiner honiggelber Platypygus (Platyp. melleus m. vid. Nr. 14) mit 3 orangefarbenen Längsstriemen auf dem Thorax aus. — Vor allen andern aber leuchtete eine höchst eigenthümlich gebildete Fliege vom Sinai hervor, welche sich in keiner bestehenden Gattung unterbringen lässt und eine der hervorstechendsten Erscheinungen der ganzen ägyptischen Ausbeute Herrn Frauenfelds ist. Sie steht in ihrer Körpergestalt Thlipsomyza noch am nächsten, unterschei- det sich von dieser aber wesentlich durch den Mangel der Ocellen, durch den kürzeren Rüssel, die völlige Abwesenheit aller Borsten auf Thorax und Hinterleib, mit denen die Thlipsomyza-Arten so reichlich besetzt sind, und endlich durch das Flügelgeäder, welches eine Unterrandzelle mehr hat. Durch letzteres Merkmal nähert sie sich den ächten Cyllenia-Arten etwas. Das aus Schwarz, einem lichten Citronengelb, Ziegelroth und Weiss zusammengesetzte Colorit giebt der fast 6 Linien langen Fliege, welche ich Antonia suavissima (vid. Nr. 45) nenne, ein überaus liebliches Ansehen. — Das Interesse an den von Herrn Frauenfeld aus Aegypten mitgebrachten Fliegen hat mich verlei- tet sehr lange bei denselben zu verweilen; ich muss mich deshalb leider über die von Herrn Mann aus Cor- sika mitgebrachten Diptern kürzer fassen, als ich gern möchte. Ich hatte das Vergnügen seine Sammlung noch ganz beieinander zu sehen. Der erste Eindruck, welchen ich von derselben empfing, war ein lautes Lob — Ü des Fleisses und der Fanggeschicklichkeit des Herrn Mann, der 2te ein Staunen über die zahlreiche Anwe- senheit einiger brillanten Arten. Vor allen zog eine in beiden Geschlechtern ziemlich verschieden gefärbte Exoprosopa die Aufmerksamkeit auf sich; in dem Weibchen derselben erkannte ich ohne Schwierigkeit die von Herrn L. Dufour nach spanischen Exemplaren beschriebene Exoprosopa Miegü. Das Männchen ist bis jetzt noch unbekannt gewesen. Während bei dem Weibchen der Thorax und die Basis des Hinterleibs fast fuchsroth behaart sind, ist die Behaarung bei dem Männchen überall und ohne alle Ausnahme tiefschwarz, und während das Weibchen an der Basis des 2ten Ringes eine in der Mitte zuweilen fein unterbrochene weiss- filzige Binde und auf dem 4ten Ringe jederseits einen weissfilzigen Seitenfleck hat, ist der Hinterleib des Männchens stets überall tiefschwarz und ohne alle Zeichnung; in der Flügelzeichnung gleichen sich beide Ge- schlechter vollständig. Bei einer Varietät des Weibchens hat auch der 3te Hinterleibsring jederseits einen weissfilzigen Fleck. Es ist diese Art, wie ich mich durch Untersuchung des typischen Exemplars, eines Weibchen, vollständig vergewissert habe, dieselbe, welche schon viel früher (Zool, Mag. II, 16 — Dipt. ex. 1. 132. 13 — Aussereur. Zweifl. I. 276. 29) von Wiedemann nach einem aus dem Pallas’schen Nachlasse herstammenden südrussischen Exemplare als Antkrax rutila beschrieben worden ist; das Wiedemann’sche Exem- plar ist völlig abgerieben und ausgebleicht, ja es sieht aus, als wäre es nach dem Tode dem Regen und Son- nenschein ausgesetzt gewesen; daher erklären sich die Abweichungen in seiner Beschreibung, auch die Anga- ben über die Farbe des Schildchens, welches bräunlich durchscheinend ist, während es bei völlig unabgeriebe- nen Exemplaren ganz schwarz erscheint, oder sich doch nur eine Spur der ganz düster rothbraunen, fast schwarzen Grundfarbe bemerken lässt. Mit Vergnügen sah ich auch eine grosse Anzahl männlicher und weiblicher Exemplare des ächten Mulio holosericeus Fbr., über dessen Bestimmung ich durch die Untersuchung eines von Fabrizius selbst an den Grafen Hoffmannsegg mitgetheilten Männchen ausser allem Zweifel bin. Ich bin dadurch in den Stand gesetzt die Unterschiede dieser und der von Wiedemann und seit Wiedemann irrthümlich dafür gehalte- nen, von Pallas entdeckten südrussischen Art genauer auseinander zu setzen. Der ächte in Algier und in Italien bis nach Piemont einheimische Hulio holosericeus Fbr. ist durchschnittlich kleiner als die Pallas’sche Art, das te Fühlerglied ist erheblich breiter als bei dieser und überhaupt für einen Mulio ansehnlich breit. Bei dem Männchen ist Thorax und Schildehen durchaus schwarzhaarig. Der Hinterleib desselben ist auf dem Isten Ringe mit langen, abstehenden schneeweissen Härchen besetzt; die Oberseite des Isten bis öten Ringes, doch mit Ausnahme des hintern Theiles des letzteren, sind mit anliegenden schneeweissen Schuppenhärchen bedeckt, nur an den Seiten und auf dem Bauche haben sie lange schneeweisse Behaarung; die Spitze des Hinterleibes ist von dem hintern Theile des 4ten Ringes an tiefschwarz beschuppt; auch stehen am Hinter- rande des 4ten und der folgenden Ringe zahlreiche schwarze, borstenartige Ilaare; am Hinterrande des ?2ten Rings fehlen diese ganz, am Hinterrande des 3ten sind sie sehr schwach und viel niederliegenler. Bei dem Weibchen finden sich auf der Oberseite des Thorax und Schildchen ausser der schwarzen Behaarung anlie- gende weisse Schuppenhärchen, die zum Theil einen blassröthlichen, zum Theil blassgrünlichen Metallschimmer haben; die Brustseiten desselben sind mit weissen Schuppenhaaren besetzt. Der erste Ring des weiblichen Hinterleibs hat überall abstehende weisse Behaarung und am Hinterrande noch einen schmalen, weissbeschupp- ten, in der Mitte unterbrochenen Saum; ein ebensolcher findet sich ganz an der Basis des 2ten Rings; auf dem 4ten Ringe liegt am Vorderrande eine mehr als die halbe Länge des Rings einnehmende, in der Mitte durchbrochene, weissbeschuppte Querbinde; auch die Oberseite des 7ten Rings ist weissbeschuppt, sonst aber der Hinterleib überall mit tiefschwarzen Schuppenhärchen besetzt; an dem Hinterrande des 3ten und an dem aller folgenden Ringe stehen lange, abstehende, borstenartige Haare, auch sind der Bauch und die Seiten des Hinterleibs schwarzhaarig, aber diese Behaarung ist kürzer und viel weniger dicht als bei dem Weibchen der verwandten Art. — Die Wurzelhälfte der Flügel ist wie bei der Pallas’schen Art geschwärzt, und die Spitzen- hälfte wie bei dieser glasartig, doch reicht das Schwarze bei Mulio holosericeus am Hinterrande des Flügels weiter und trifft den Vorderrand fast vollkommen rechtwinklig an der Mündung der Isten Längsader, wäh- rend bei der Pallas’schen Art die Grenze des Schwarzen schiefer ist und die Iste Längsader schon vor ihrer Mündung erreicht. Die von Pallas entdeckte Art, welche ich Mulio Pallasii nennen will, unterscheidet sich im männ- lichen Geschlecht, ausser durch das bereits Angemerkte, leicht durch die Behaarung des Hinterleibs, welche überall, auch auf der ganzen Oberseite, lang und abstehend ist; am Isten Ringe ist sieschwarz, an den folgen- 2 u den Ringen weiss, nur in der Aftergegend wieder schwarz; am Hinterrande des 3ten Ringes finden sich unter der weissen Behaarung einige, am Hinterrande des dten und der folgenden Ringe aber stehen viele schwarze, borstenartige Haare. Bei dem Weibchen sind die Brustseiten durchaus nicht weissbeschuppt, sondern es steht nur vor den Schwingern eine weisse Haarflocke. Der erste Hinterleibsring desselben ist an den Seiten mit abstehender schmutzigweisslicher, gelblicher, oder bräunlicher Behaarung besetzt; der 4te Ring hat jederseits einen und der 6te Ring auf der Mitte einen weissbeschuppten Fleck; der 7te Ring ist auf der ganzen Oberseite weissbeschuppt, sonst aber ist die Oberseite des Hinterleibs schwarzbeschuppt: An den Seiten und am Bauche ist der Hinterleib des Weibchens mit langen und dichten schwarzen Haaren besetzt, doch finden sich an der Basis des Bauchs auch weissliche. Wie bei dem Weibchen die Farbe der Behaarung an der Basis des Hinterleibs vom Weissen bis in das Braune abändert, so ändert auch die Farbe der abstehenden weisser Behaarung des männlichen Hinterleibs in das Gelbliche, zuweilen fast in das Blassbräunliche ab. Obgleich alle weiblichen Exemplare, welche durch Pallas in die Wiedemann’sche und in andere Sammlungen, z. B. in die Königliche Sammlung in Berlin gekommen sind, die Behaarung des Isten Hinterleibsrings braun haben, — und obgleich alle Weibchen aus Kleinasien und Syrien, welche ich zu vergleichen Gelegenheit hatte, diese Be- haarung von schmutzigweisslicher, selten von etwas gelblicher Färbung hatten, kann ich an einen specifischen Unterschied der südrussischen und der kleinasiatisch-syrischen Stücke doch durchaus nicht glauben, da in allen plastischen Merkmalen zwischen beiden die vollkommenste Uebereinstimmung herrscht. Noch will ich bemerken, dass sowohl Mulio Pallasii als Mulio holosericeus eine Unterrandzelle weniger, als Mulio obscurus und die diesem verwandten Arten, haben, indem ihnen die Querader fehlt, welche bei jesen den Vorderast der 3ten Längsader mit der 2ten Längsader verbindet. Meigen hat dies Merkmal nicht her- vorgehoben, und daher mag es wohl kommen, dass sie und ihnen verwandte Arten ihrer generischen Stellung nach verkannt worden sind. So beschreibt Herr Walker (Ins. Mus. brit. Dipt. pag. 297) eine Cyllenia aberrans, welche mit einer Cyllenia gar nichts Aehnliches hat, sondern ein Mulio aus der Verwandtschaft des Mul. holosericeus ist; die Abbildung, welche er von dieser Art (Ins. Saund. Dipt. Tab. V. pag. 4) giebt, muss die Vermuthung erregen, dass seine Cyllenia aberrans nichts als Mulio holosericeus sei; die vorher eitirte Beschreibung scheint aber dagegen zu sprechen, da sie weisser Hinterleibsbinden erwähnt, von denen in der Figur freilich nicht das Geringste zu sehen ist. — Herr Macquart hat diese Arten consequent mit Anthrax vereinigt, wohin sie gar nicht gehören; seine vermeintlich neue Anthrax semiargentea, welche er Dipt. exot. II. 1. pag. 55 nach Exemplaren aus Algier und Sardinien beschreibt, ist durchaus nichts anderes, als Mulio holosericeus Fbr.; die schuppenförmige Be- haarung auf dem Untergesicht und auf den vordern Hinterleibsringen nennt er mit Unrecht silberweiss, sie ist nur glänzend schneeweiss; die schwarzen Flecke auf dem 2ten und 3ten Hinterleibsringe sind, wo sie verkommen, nur Folge einer Abreibung; der in die Discoidalzelle hineinlaufende Aderast, dessen er erwähnt und den er abbildet, ist bei Mulio holoserieens in. der That fast immer vorhanden, während er bei Mulio Pallasii häufiger fehlt. Auch seine an eben dem Orte beschriebene Anthrax argyrocephala ist nichts als ein hierher gehöriger Mulio. — Auch in der Expl. d’Algerie findet sich als neue Anthrax noch eine Art beschrieben, die hierher gehört. Da mir das Werk hier nicht zugänglich ist, vermag ich Genaueres über dieselbe nicht anzugeben. Sonst fiel mir unter Herrn Mann’s Corsikanischen Diptern eine neue Art der Gattung Brachystoma auf, im Grund erst die zweite Art, welche bekannt wird, da sich Brachystoma longiecornis nicht nur im Bau der Fühler, sondern auch im Bau des Rüssels und im Flügelgeäder von der als typisch zu betrachtenden Braehy- stoma vesicwlosa zu sehr unterscheidet, um mit ihr auf die Dauer in einer Gattung vereinigt bleiben zu können. Diese neue Art, Brachyst. obseuripes (vid. Nr. 24), hat ziemlich die Grösse von Brachystoma vesiculosa, zeichnet sich aber durch viel dickere Flügeladern und ganz schwarze Beine aus. Ueber die Selbstständigkeit einer hübschen kleinen Trypeta aus der Verwandtschaft der Tryp. Leontodontis gab mir die Ansicht der von Herrn Mann in ziemlicher Anzahl erbeuteten Exemplare vollständige Gewissheit; sie findet sich auch in Ungarn und mag Tryp. dioseurea (vid. Nr. 54) heissen. Ueber einige von Herrn Mann auf Corsika entdeckte Bombylier habe ich bereits in meiner Monographie dieser Gattung berichtet. Ich würde ohne Zweifel noch über eine bedeutende Anzahl anderer interessanter Arten zu berichten haben, wenn mir eine genauere Untersuchung seiner gesammten Ausbeute, welche ich sehr gewünscht hätte, gestattet gewesen wäre; als ich nach einer dreiwöchentlichen Abwesenheit von Wien dahin zurückkehrte, waren die Arten schon in die Sammlung des k. k, Hofnaturaliencabinets einge- — 1 — ordnet, was einen Ueberblick derselben unmöglich machte und mich an der eingehenden Untersuchung derselben hinderte, da mir natürlich das Studium der typischen Exemplare dieser Sammlung wichtiger war. Von einer schönen Sammlung syrischer Diptern, welche durch die Hände des Herrn Julius Lederer, dessen Verdienste um das Bekanntwerden der syrischen Insektenfauna ich hoch anschlage, gegangen, aber bereits grösstentheils nach Schweden gelangt war, hörte ich viel, kam aber leider zu spät, um sie sehen und womöglich studiren zu können, was mir um so mehr leid that, je grösseres Interesse die Diptern- fauna jener Gegenden, wegen ihres Zusammenhanges mit der von mir selbst ausführlicher untersuchten klein- asiatischen Fauna, für mich hat. Einzelne Fragmente, welche ich von derselben theils in dem k. k. Hofnatu- ralienkabinet, theils in der Sammlung des Herrn Dr. Schiner sah, überzeugten mich zur Genüge, dass sie des Interessanten, ja zum Theil des höchst Eigenthümlichen genug besessen haben möge, um einer genauen Unter- suchung und Bearbeitung höchst werth zu sein. Als eine solche eigenthümliche Erscheinung derselben ist der von mir in der Abhandlung über Bombylius beschriebene Legnotus trichorhoeus anzusehen. — Ausserdem fand ich in der Schiner’schen Sammlung eine hübsche neue Pelecocera mit äusserst grossen tiefschwarzen Fühlern, äusserst breiter Stirn und mit breiterem Hinterleibe als Pelecoec. trieineta, welche ich Pelecoc. latifrons (wid. Nr. 59) nenne. — Wichtig für die Kenntniss des Verbreitungsbezirks der Gattung Dioctria war mir eine syrische Art dieser Gattung, Dioctria valida m. (vid. Nr. 25), welche sich den südeuropäischen Arten zwar an- schliesst, aber doch eigenthümliche Abweichungen zeigt, welche vermuthen lassen, dass Syrien der Grenze des Verbreitungsbezirks dieser Gattung schon ziemlich nahe liegen möge. Welche und ob überhaupt irgend welche von den als zur Gattung Dioctria gehörig beschriebenen exotischen Dasypogoniden, vielleicht mit Ausnahme einiger nordamerikanischen Arten, wirklich zu ihr zu zählen sind, ist noch ziemlich unsicher. Wenigstens habe ich gefunden, dass diejenigen der exotischen zu dieser Gattung gestellten Arten, welche ich durch Autopsie kennen lernte, ihr sämmtlich nicht angehörten; noch ganz kürzlich habe ich mich auch hin- sichtlich der capensischen, allen spätern Schriftstellern unbekannt gebliebenen Dioetria eyanea Fbr. hiervon überzeugt, welche in der That ein recht eigenthümlich gebauter Dasypogon ist. — Ein niedlicher syrischer Chrysops gehörte noch ganz in den Formenkreis unserer südeuropäischen Arten mit gefensterter Flügelbinde. Er zeigte mir von Neuem, wie ausserordentlich constant die sonst so überaus schwierig zu unterschei- denden Arten dieser Gattung in der Flügelzeichnung sind, so dass sich dieselbe als ein recht brauchbares Merkmal zur Unterscheidung der Arten bewährt. Die meiste Aehnlichkeit hat dieser kleine Chrysops punetifer m. (wid. Nr. 4) mit Chrysops perspieillaris m. (vid. Nr. 5), einer dem mir unbekannten Chrysops fenestratus Fbr. sehr nahe stehenden Art, deren Männchen ich von Herrn v. Frivaldsky als in Ungarn gefangen mitgetheilt erhielt; indessen unterscheidet sich Chrysops perspieillaris doch durch die viel geringere Abrundung der der Flügelspitze zugekehrten Grenze seiner Flügelbinde. Auch eine von mir in Kleinasien gefangene Art, Chrysops nigriventris m. (vid. Nr. 6) hat mit Chrysops punctifer noch viel Aehnlichkeit, unterscheidet sich aber doch schon viel leichter durch kürzere Fühler und ganz schwarzen Bauch, — Ein ähnliches Verwandtschaftsverhältniss findet zwischen der von mir in Kleinasien entdeckten Platystoma pubiventris und einer ihr ähnlichen syrischen Art, Platystoma arcuata m. (vid. Nr. 48) statt, welche sich durch das unbestäubte Untergesicht und eine etwas gebogene, glashelle, aus zusammengeflossenen hellen Tropfen gebildete Flügelbinde, welche unmittelbar jenseit der hintern Querader liegt, unterscheidet. — II. Excursion auf den Schneeberg. Der Schneeberg ist eine für den Botaniker, wie für den Entomologen so höchst interessante und überdiess durch die bequeme Eisenbahnverbindung Wien so nahe gerückte Lokalität, dass sein Besuch der erste Ausflug war, welchen ich von Wien aus machte. Ich hatte das Vergnügen ihn in Gesellschaft des Herrn Dr. Schiner, Dr. Egger, Dr. F. Brauer, so wie des Herrn Custos-Adjuneten Frauenfeld und noch einiger andern Naturforscher am l4ten Juli zu besteigen. Der Weg von Glocknitz, bis wohin wir auf der Eisenbahn gereist waren, durch die Holzriesen aufwärts war bei der grossen Hitze ziemlich beschwerlich und bot im ganzen nur ziemlich dürftige Gelegenheit zum Sammeln; doch fand sich auf dem Gesträuch neben unserm Wege ausser Sapromyza illota und der überall gemeinen rorida, die der letztern ähnliche Sapromyza laeta Zett., welche sich durch kürzere Fühler, kürzer behaarte Fühlerborste und geringere Grösse, so wie durch einen schwarz- FR braunen Fleck, welchen der Hinterkopf unmittelbar über seiner Befestigungsstelle hat, ziemlich leicht von ihr unterscheiden lässt. Einzeln kam ausserdem dort auch die schöne Palloptera ambusta vor. Zugleich hatten wir Gelegenheit den Reichthum dieser Lokalität an Asiliden kennen zu lernen; theils auf den Stämmen der _Holzriesen selbst, theils auf in deren Nähe befindlichem geschlagenem Holze trieben sich folgende Arten herum; Cyrtopogon maculipennis, fulvicornis und der seltene flavimanus, Isopogon vitripennis, Laphria ephippium, flava, gilva, rufipes und erythrura, so wie Stilpnogaster aemulus. — Nach Ersteigung der Höhe über den Holzhauerhütten fanden wir keinen dem Fange recht günstigen Platz, zum Theil wohl, weil der Wind zu offenen Zutritt hatte. Auch der Wald, den wir bald wieder betraten, war sehr leer: überdiess verloren wir durch Irregehen in dem- selben viel Zeit völlig nutzlos. Ich fand auf dieser Irrfahrt nur eine einzige Fliege, welche mir von beson- derem Interesse war, nämlich das durch die beiden, auf der Unterseite des Isten Glieds der Vorderfüsse stehenden schwarzen Dornen sehr ausgezeichnete Weibchen der Seiomyza bicolor Zett., welche bisher nur in Finn- und Lapplanı gefangen worden ist. An den folgenden Tagen habe ich mich viel nach ihr umgesehen, aber vergeblich. Sie ist in der Gattung Sciomyza nicht recht gut untergebracht, obgleich sie im allgemeinen Ansehen bei minder aufmerksamer Betrachtung ungefähr einer Sciomyza gleicht und in der Flügelfärbung etwa an Seiomyza einerella oder auch an Opomyza germinationis erinnert; bei etwas genauerer Untersuchung zeigt das nach unten sehr zurücktretende Untergesicht mit den sehr ausgebildeten, am Mundrande hin furchen- förmig verlängerten Fühlergruben und die hornige, spitze, 3gliedrige Legröhre, dass dies interessante Insekt sich derjenigen Abtheilung der Ortaliden, welche sich näher an Tetanops anschliesst, nähert; man wird durch dasselbe zunächst an die Gattung Tetanops selbst erinnert, wenn man diese in einem etwas weitern, als dem Meigen’schen Sinne nimmt und auch Arten, wie Sciomyza bucephala dazuzieht, doch haben die Flügel nicht das eigenthümliche steifgezeichnete Geäder wie bei Tetanops. Ohne irgend einen andern nennenswerthen Fang langten wir ermüdet und ziemlich spät an der Baun- gartnerhütte an, welche wir zu unserm Standquartiere ausersehen hatten. Auf einer Abendexeursion von der Baumgartnerhütte aus nach dem Saugraben hin fand ich noch Arieia aculeipes Zeit., welche bisher ebenfalls nur in Schweden gefangen worden ist. Obgleichich wohl darauf gerechnet hatte auf so bedeutender Höhe manchem mehr nordischen Insekte zu begegnen, so überraschte es mich doch schon die 2te, diesseit des Sunds noch nicht ge- fundene Fliege anzutreffen. Ich weiss recht wohl, dass das Ueberraschende, was das Vorkommen nordischer oder vermeintlich gar hochnordischer Insekten in einer soviel südlichern Gegend hat, sich zum Theil auf die grosse Unkenntniss, in welcher wir uns in Beziehung auf die Dipternfauna der dazwischenliegenden weiten Länderstrecken noch befinden, begründet. Trotz dem lässt sich aber gar nicht verkennen, dass, wie es ja hinsichtlich der Pflanzen allbekannt ist, die vorzugsweise im Norden einheimischen Arten sich weiter nach Süden hin immer mehr auf die Höhe der Gebürge zurückziehen und, was die Fliegen betriilt, den diese um- gebenden Ebenen entweder ganz fehlen, oder doch in ihnen nur vereinzelt und als Gäste erscheinen. Ich werde im Folgenden noch einige bisher nur für nordisch gehaltene Arten anzuführen haben, welche auf dem Schneeberge vorkommen. Auch am darauf folgenden Morgen beschränkten wir unsere Excursion auf die nach dem Saugraben hin gelegenen Bergabhänge und auf diesen selbst, weil diese Lokalitäten unter denjenigen, welche wir leicht erreichen konnten, die vor dem stark wehenden Winde geschütztesten waren. Zu dem Nennenswerthesten unserer Ausbeute gehörte der in Deutschland so seltene Syrphus vestriformis und der schöne Syrphus leiophthal- mus d, von denen beiden Herr Dr. Schiner ein Stück fing, ferner Palloptera unicolor in sehr verschiedenen Färbenvarietäten und Trypeta rotundiventris; wit der sehr häufigen Sericomyia borealis flogen auch einzelne Exemplare der seltenen Sericomyia bombiformis. Gemein war eine Trypeta, welche der Tryp. tessellata ausserordentlich nahe steht, oder vielleicht gar nur eine Varietät derselben ist; sie verdient jedenfalls noch eine sehr aufmerksame Beachtung. Mit ihr zugleich fand ich im untern Theile des Saugrabens eine kleine Ortalis, welche mir sonst noch nirgends vorgekommen ist; die Beschreibung, welche Meigen nach dem einzigen bisher bekannt gewordenen, in England gefangenen Exemplare von Ortalis luctuosa (im Sten Theile seines Werkes als Ort. moerens beschrieben) giebt, passt auf dieselbe so vollkommen, dass sich die Richtigkeit dieser Bestimmung nicht bezweifeln lässt; es wäre dies demnach bereits die 3te der auf dem Schneeberg auf- gefundenen nordischen Arten. Dieselbe Lokalität lieferte uns deren an dem nämlichen Vormittage noch zwei ausgezeichnete, nämlich die beiden von Zetterstedt beschriebenen Psila-Arten, Ps. Audouini und Lefebvrei; ich war durch den Fang derselben weniger überrascht, als ich es ganz bestimmt gewesen sein würde, wenn m. 9 mir beide Arten als Bewohnerinnen der Schweizer-Alpen nicht bereits bekannt gewesen wären. Auflal- lend war der Reichthum an Anthomyiden und das zahlreiche Auftreten einzelner Arten derselben; ganz besonders gemein war Arieia nigritella und Hylemyia angekeae,; von auflallenden bisher als nur nordisch gel- tenden Arten machten sich besonders Aricia morio und Aricia longipes bemerkbar. Ausserdem fingen wir an diesem Vormittage mehrere Syrphus- Arten, die sich auf keine beschriebene Art mit Sicherheit zurückführen lassen: am auffallendsten war unter denselben ein durch die eigenthümliche Form des Untergesicht ausgezeich- netes Syrphus-Weibchen, welches sonst dem des Syrph. corollae ziemlich ähnlich ist; der Aufklärung, welche wir erst viel später über dasselbe erhielten, wird weiter unten gedacht werden. Den Abend desselben Tags benutzten wir zu einer entomologischen Untersuchung des Thales zwischen der Baumgartnerhütte und dem Alpl. Ich hatte die grosse Freude das Männchen eines mir völlig unbekannten und unzweifelhaft neuen Syrphus aus der Untergattung Platycheirus zu fangen, welchen ich Platycheirus faseieulatus (vid. Nr. 57) nenne; das Männchen hat die 2 ersten Glieder der Vorderfüsse sehr er- weitert, doch das 2te derselben sehr kurz, an der Aussenseite der Hinterschienen in der Nähe der Basis eine schwache, mit einem kurzen Haarbüschel besetze Anschwellung; das Iste Glied der Hinterfüsse ist sehr verdickt und hat seine grösste Stärke ganz am Ende. Alle Mühe mehr Exemplare des Männchens und womöglich auch das Weibchen aufzufinden war völlig umsonst; während ich vorher nur Platycheirus manicatıis häufig bemerkt hatte, fand ich nun bei grösserer Aufmerksamkeit auch einige Exemplare von Platych. peltatus und albimanus, von Platyeh. faseieulatus aber weiter keine Spur. Mein Jagdgefährte, Herr Dr. Schiner hatte, als ich za ihm zurückehrte, ein Exemplar von Syrpkus dispar und einen kleinen Campsienemus mit gegen die Basis hin sehr verschmächtigten fast schwarzen Flügeln gefangen, dessen Neuheit nicht zweifelhaft sein konnte. Medeterus inaequalipes war an der Fangstelle in unzähligen Exemplaren vorhanden; unter Hunderten dieser gemeinen Art, welche wir zusammenkäscherten, fand sich nur noch ein einziges Exemplar des neuen Cimpsienemus umbripennis (vid. Nr. 40), ebenfalls ein Männchen, wie das zuerst gefangene; er unterscheidet sich von den übrigen Arter seiner Gattung schon durch die durchaus dunkle Farbe der schlanken Beine leicht. — Diese höchst interessanten Entdeckungen ermuthigten uns in der Hoffnung auf besseres Wetter unserer Excursion noch einen Tag zuzusetzen. Leider weckte uns gegen Morgen der an die Fenster schlagende Regen. Zwar brach sich das Gewölk bald und wir hatten abwechselnd sonniges Wetter, in der Tiefe machte aber die Nässe alles Suchen unmöglich, so dass wir uns auf den freier gelegenen Höhen halten mussten, wo die um frischen Kuhdünger zahlreich sehwärmenden Weibchen des Sargus flavipes uns lange beschäftigten. Das Beste der ziemlich sparsamen Ausbeute dieses Vormittags war eine‘ schöne neue Cheilosia, welche ich in einer nächstens erscheinenden Monographie dieser Gattung zu beschreiben denke, Gegen Mittag hin wurde es wieder regnichter, so dass von einem längern Verweilen kein Nutzen zu erwarten war; wir traten deshalb über das Alpl nach den Holzriesen hin unsern Rückweg an, Das Alpl selbst ist ein Fangplatz, wie ihn sich der Entomolog, namentlich der Dipternsammler nur wünschen kann; wir waren aber von dem Wetter zu ungünstig behandelt um irgend einen Gewinn davon zu haben. Eine daselbst ziemlich häufige neue Trypeta aus der Verwandtschaft der Trypeta Leontodontis zeich- net sich durch stets ganz schwarze Legröhre, den Mangel eines hellen Punkts im Randmale und die ge- ringere Grösse des dunkeln Flecks vor der Flügelspitze, welcher überdiess am Flügelrande nır einen hellen Punkt einschliesst, aus. Die grosse Anzahl der hier gefangenen Exemplare liess mir keinen Zweifel, dass diese Tryp. nigrieauda (vid. Nr. 52) sich von Tryp. Leotodontis vollkommen sicher unterscheidet, Eben als wir vom Alp! her in den nach den Holzhauerhütten hin liegenden Wald eintreten wollten, trafen wir eine sehr windstill gelegene, quellige Stelle, welche eine recht reiche Vegetation trug und von höhern Bäumen halb überwachsen war. Eine grosse Anzahl von Limnobiaceen und Pilzmücken, kleine Cordyluren und flüchtige Phora-Arten, eine Menge leider durchweg gemeine Dolichopoden und vor allem eine ganze Auswahl von Psila-Arten benutzten eine eben eingetretene Besserung des Wetters und kamen aus ihren Verstecken hervor. Psila pallida und rufa, bicolor und ephippium nebst einer der Psila ephippium ähnlichen zweifelhaften Art waren häufig; Psila Lefebvrei und Audowini waren nicht zu sehen, dafür hatte ich das Vergnügen das Weibchen einer durch dicke braune Flügeladern recht ausgezeichneten rothgelben Art zu fangen, deren Füsse ganz schwarz sind, weshalb ich sie Psila nigritarsis (wid. Nr. 56) nenne; ehe ich sie ge- fangen hatte, hielt ich sie für eine Chyliza, die Gestalt der Fühler fordert aber ihre Unterbringung in der Gattung Psila, — Die Stelle schien ein wahrer Lieblingsaufenthalt von Zeris Morrsiü zu sein. Auch hier 22 u machte der Regen bald unserem Vergnügen ein Ende. Erst als wir in den Holzriesen schon ein Stück ab- wärts gewandert waren, also nur die spärlichste Gelegenheit noch etwas zu fangen hatten, hellte es sich ganz auf und gönnte uns den Genuss eines prachtvollen Abends. Eines der letzten entomologischen Andenken an den Schneeberg, welche wir mit nahmen, war Syrphus guttatus, den mein werther Freund, Dr. Schiner in der Nähe unseres Wegs fing. — IH. Exeursion nach dem Neusiedler See, Mein Wunsch die Dipternfauna der nächsten Umgebung des Neusiedler See’s durch eigene Anschauung etwas näher kennen zu lernen, führte uns, Dr. Schiner und mich, am 19, Juli nach Bruck an der Leitha. In ziemlich früher Stunde des nächsten Morgens begannen wir unsere Wanderung von da aus über das Leitha- Gebürge dem See zu, leider bei entsetzlich windigem Wetter, so dass auf der kahlen Berglehne, welche wir zunächst zu überschreiten hatten, so gut wie gar nichts zu finden war. Indessen änderte sich zu unseren Gunsten die Scene vollständig, so wie wir nur den auf unserm Wege liegenden Spittelwald erreichten. Eine vorspringende, mit einem Graben umzogene Ecke desselben hielt den von Westen her stürmenden Wind ab und bot den Sonnenstrahlen einen vollen Anprall dar, welche bald genug sehr brennend wurden und die letzten der an Zweigen und Grasbalmen träg dahängenden und ihre Nachtruhe endigenden Diptern vom Morgen- thau trockneten und zu regem Leben und Treiben weckten. Während bei unserer Ankunft an dieser Stelle vorzugsweise Mycetophilinen, kleinere Empideen, Dolichopodeen und munter umherfahrende Phora-Arten in Activität waren, gesellten sich bald Sapromyzinen, so wie mancherlei Anthomyiden und Musciden zu ihnen; die früher wachen Arten der Syrphiden und mehrere Tachinarien folgten. Am Ende der Stunde, welche wir zur Durchmusterung dieses Waldrands etwa verwendeten, waren selbst die Dasypogonen (Holop. dimidiatus und nigripennis), welche bei unserer Ankunft sich noch ganz im Schlafe befanden, schon recht munter geworden und einige Anthraxarten stürzten in hastigem Fluge herzu um, weit ausgespreitzt an die von der Sonne erwärmte Grabenwand angedrückt, die zur vollen Entwickelung ihrer Flugkraft erforderliche Durchwärmung zu gewinnen. — So belebt diese Stelle auch von allerlei Diptern war, bot sie doch des Interessanten wenig, des Neuen gar nichts dar. Das vereinzelte Vorkommen von Ozxycera trilineata und die Auffindung von Actina tibialis verdienen allenfalls eine Erwähnung; das ungewöhnlich häufige Auftreten von Stratiomyiden fiel uns schon hier auf. Wir traten in den Wald selbst auf einem Wege ein, welcher der Sonne zu wenig Eingang bot, um von Diptern belebt zu sein; zu beiden Seiten desselben suchend wurden eine Anzahl gemeine und einige seltene Mycetophilinen, so wie einige Tipularien unsere Beute, Nach kurzer Wanderung auf demselben erreichten wir eine grössere, offene, theils mit Gebüsch, theils mit wuchernden Disteln und mancherlei andern Compositeen üppig bewachsene Stelle, welche den Wirkungen der Sonnenstrahlen vollkommen ausgesetzt, vor dem durch die Wipfel der höhern Waldbäume dahinbrausenden Winde aber ganz geschützt war. Wir trafen eine gute Stunde, in welcher alles, was 2 Flügel hat, sich auf Blumen und Halmen und Blättern bald spielend und tummelnd herumtreibt, bald wieder der Nahrung eifrig nachgeht. War die Zahl der bier vorhandenen Individuen Staunen erregend, so war es die Zahl der durch sie repräsentirten Arten nicht minder, Stratiomyiden, Tachinarien, Syrphiden und auf den Syn- genesisten Trypeten, waren die vorherrschenden. Unter den so zahlreichen Stratiomyiden war kaum irgend etwas Erwähnenswerthes, nur Odontomyia angulata fiel uns durch ihre besondere Häufigkeit und ihre Unvermischtheit mit andern ihr ähnlichen Arten auf. Unter den Tachinarien waren uns Myodia aurea und Chrysosoma aurata, beide eben nicht selten, besonders interessant. Unter den Syrphiden, welche wegen der Grösse und der Schönheit einiger ihrer Arten, namentlich des Chrysotoxum sylvarum, elegans und vernale, eine ziemlich auffallende Rolle spielten, war gar nichts Seltenes. — Die Trypeten waren durch folgende 14 Arten vertreten: Aretü, flava, nigricoma, Sonchi, punctata, marginata, Lappae, quadrifasciata, stellata, solstitialis, stylata, flavipennis, die seltene diflexa und die ihr ähnliche, noch seltenere Zelleri; wir gaben uns viel Mühe die Pflanze, auf welche letztere Art angewiesen ist, zu ermitteln, leider vergeblich; der Wind, welcher stärker geworden sein, oder sich gedreht haben mochte, machte sich auf unserm Fangplatze allmälig so bemerklich und trieb und scheuchte alles so durcheinander, dass ein ruhiges Beobachten sehr schwierig wurde und wir uns begnügen mussten, mit dem Netze zu fangen, was uns eben in den Weg kam; leider wurden uns so nur einige Exem- plare der letztgenannten seltenen Art zu Theil. Mit unserer an Zahl der eingefangenen Individuen sehr reichen Ausbeute verliessen wir diese Stelle ohne auch hier etwas von ausserordentlicher Seltenheit oder irgend etwas Neues gefangen zu haben. Den Versuch, auf einem mit unserm Fangplatze zusammenhängenden Holzschlage vielleicht noch etwas von Xylota-Arten oder Asiliden zu erbeuten, mussten wir unverrichteter Sache aufgeben, da die Stelle dem Winde zu sehr ausgesetzt war. Auf einem ziemlich engen Waldwege eilten wir weiter, beiläufig zu beiden Seiten des Wegs, wo sich Aussicht zu einem Fange bot, unsere Jagd erneuernd; einige Ortalis-Arten, eine ziemliche Anzahl Sciomyzen nnd Sapromyzen wurden aufgespürt, unter ihnen Sapromyza Wiedemanni in Mehrzahl, leider so frisch ausgeschlüpft, dass nur ein Theil der Exemplare für die Sammlung brauchbar war. Unmittelbar vor dem Ausgange aus dem Spittelwalde bemerkten wir auf Cirsium eriophorum eine Trypeta aus der Verwandtschaft der Tryp. solstitialis, welche unsere Aufmerksamkeit auf sich zog. Sie unter- scheidet sich von Tryp. solstilialis und stylata sogleich durch die viel längere Legröhre und tritt dadurch in die nächste Verwandtschaft mit Tryp. macrura und terebrans. Von ersterer dieser beiden unterscheidet sie sich durch die viel grössere Breite der Flügelbinden, die geringere Entfernung der 2ten und 3ten Binde und durch die schwarzen Schenkel; von Tryp. terebrans, mit welcher sie die Färbung der Schenkel und die Breite der Flügelbinden gemein hat, wird sie ebenfalls durch die viel grössere Nähe der 2ten und 3ten Flügelbinde am leichtesten unterschieden; von Tryp. aprica, welcher sie in der Flügelzeichnung ganz ähnlich ist, unterscheidet sie sich ausser durch die viel erheblichere Grösse, durch die viel grössere Länge der Legröhre. Spätere Beobachtungen haben uns belehrt, dass nur selten ein Exemplar des Cirsium eriophorum angetroflen wird, was diese Trypeta nicht aufzufinden gewusst hätte. Auf andere Pflanzen scheint sie durchaus nicht zu gehen. Da ihre Benennung nach dem Speziesnamen der Wohnpflanze ihrer Larve nicht wohl zulässig er- scheint, so mag sie nach der Untergattung, in welche (irsium eriophorum gestellt wird, Tryp. eriolepidis (vid. Nr. 51) heissen. — Am Ausgange des Spittelwalds selbst fanden wir auf blühenden Scabiosen noch Lomatia Belzebul und /ateralis, von letzterer eine Varietät ohne alle gelbe Fleckung an der Basis des Hinterleibs. Es ging nun auf offener, von Wind durchfegter Fläche ein für den Sammler trostloser Weg an. Erst auf der Höhe vor dem Dorfe Yoyss, von welcher man den Neusiedler See zuerst sieht, fanden sich wieder einige mehr verheissende Stellen, welche uns auch sicherlich manches Interessante geliefert haben würden, wenn der Wind nicht gar zu ungestüm gewesen wäre. So bestand das Nennenswerthe der ganzen Ausbeute in 2 Nemotelus-Arten, dem Weibchen des Nemot. signatus Friv. und dem Nomot. globuliceps, Von letzterer noch sehr seltenen Art fing ich ein Männchen, welches etwas grösser als meine Dalmatiner Männchen ist, sich auch von denselben dadurch unterscheidet, dass der schwarze Fleck auf dem 3ten Hinterleibsringe desselben sich zu einer jederseits sehr abgekürzten, etwa den 3ten Theil der Querbreite des Rings einnehmen- den schwarzen Binde erweitert, welche einen weissen, dreieckigen, an der Mitte des Hinterrands liegenden Punkt einschliesst. An der Identität mit Nemot. globuliceps ist nicht zu zweifeln. An derselben Stelle fing ich ein Weibchen, welches wahrscheinlich das noch unbekannte Weibchen des Nemot. globuliceps ist. Es gleicht am meisten dem Weibchen des Nemo£. notatus, unterscheidet sich aber von demselben durch kleinern Kopf, schmälere Stirn, keineswegs längere, aber spitzere Schnautze, deren äusserstem Ende die Fühler etwas näher stehen, als bei Nemot. notatus; die glänzende Behaarung auf der Oberseite des Thorax ist viel weisser; die Zeichnung des Hinterleibs ist zwar dieselbe, aber die hellen Säume sowohl an der Seite als am Hinterrande der letzten Ringe etwas breiter; auch ist die helle Zeichnung am Bauche ausgedehnter, namentlich die ganze Mitte des 3ten Rings weisslich gefärbt; die Adern in der Nähe des Vorderrands der Flügel sind etwas schwächer und heller gefärbt. Es sind noch genauere Ermittelungen nöthig, ehe dies Weibchen mit Bestimmtheit für das des Nemot. globuliceps erklärt werden kann; obgleich die Analogie zwischen den beiden Geschlechtern dieser Art und denen des verwandten Nemotelus notatus dafür spricht, ist die Schnautze des Weibehens doch etwas länger, als man sie nach der Gestalt dieses Körpertheiles bei dem Männchen, ver- muthen sollte. Ein benachbarter, vor dem Winde geschützter, kräuterreicher Abhang vermochte uns ebenfalls nicht lange zu fesseln. Es hätte dazu eines besonders interessanten Fundes bedurft, da wir schon sehr ermüdet und abgespannt waren. Wir eilten durch Yoyss, wo uns Artemisia austriaca eine interessante, von einer unbe- kannten Cecidomyia herrührende Deformation zeigte, auf den dem See benachbarten Wiesen, den Haglers- berg rechts lassend, nach Winden, um da unser Standquartier zu nehmen, a er Das Interesse, was uns die Lokalität einflösste, liess uns noch in später Abendstunde bei fortdauernd ungünstigem Wetter eine Excursion versuchen; um vor dem Winde einigermassen geschützt zu ‚sein, mussten wir die nach dem See hinliegenden Abbänge des Haglersberg's und die benachbarten, leider fast vollstän- dig abgemähten Wiesen aufsuchen. Unsere Ausbeute war ziemlich gering; ausser einigen zweifelhaften Arten fiel uns ein ansehnlicher Ceratopogon mit weissem, dreireihig schwarzpunktirtem Hinterleibe und weissen Flügeln auf; wir hätten von dieser in die Verwandtschaft des Ceratop. pietus gehörigen Art an diesem und dem folgenden Tage leicht Hunderte fangen können; sämmtliche Exemplare dieser neuen Art, welche Cerat. candidatus (vid. Nr. 1.) heissen mag, waren Weibchen; trotz allem Suchen gelang uns die Entdeckung des Männchens nicht; es ist auffallend, dass von allen Arten aus dieser Verwandtschaft die Weibchen stets viel häufiger gefangen werden, als die Männchen. R Der folgende Morgen fand uns bald wieder auf derselben Fangstelle, da die Ungunst des Wetters keine andere Wahl gestattete. Die ausserordentliche Häufigkeit des Cerat. candidatus und des Holopog. dimidia- tus erregte immer wieder von Neuem mein Erstaunen. Ich entdeckte am Abhange des Haglersbergs, leider sehr zum Schaden meiner Jagdbeute dieses Tags, ein einzelnes Männchen einer prachtvollen Thereua, welche ich für entschieden neu hielt. Ich setzte wit äusserster Hartnäckigkeit viel Mühe und noch mehr Schweiss daran noch einige Exemplare aufzufinden, jedoch vergeblich. Schon bei dem Fange bemerkte ich die Aehnlichkeit derselben mit Thereua bivittata, aber die viel vorherrschender schwarze Farbe der Behaarung und die braune Farbe der nur etwas grünüberlaufenen Augen, welche ich bei dem Männchen der Thereua bivittata stets prachtvoll blaulichgoldgrün gesehen hatte, liessen mich an der Verschiedenheit beider gar nicht zweifeln. Erst der spätere Vergleich mit den Exemplaren der Thereua bivittata meiner Sammlung brachte mich zu der Ueberzeugung, dass mir nichts, als eine freilich recht ausgezeichnete Varietät dieser schönen, im männlichen Geschlecht durch die rothe Farbe des 3ten Fühlerglieds ausgezeichneten Art zu Theil geworden sei. Freund Schiner hatte unterdessen reichere Ausbeute gehabt, grösstentheils aber nur an Arten, welche wohl für die Sammlung und zum Austausch willkommen waren, wie z. B. Helophilus peregrinus u. a.; etwas entschieden Neues oder etwas für den Salzgehalt des Sees und seiner Umgebung besonilers Characteristisches war auch ihm nicht zu Theil geworden. Da die zwischen Berg und See liegenden Wiesen abgemäht, auch dem Winde zu sehr ausgesetzt waren, durften wir wohl vermuthen, dass das den See umgrenzende Schilf- dickicht noch die beste und interessanteste Ausbeute bieten werde; leider fanden wir dasselbe überall fast voll- kommen unzugänglich. Der mühselige Versuch nach demselben hin weiter vorzudringen lohnte sich mir nur durch den Fang von 2 Männchen einer schönen kleinen Limnobia (Limnob. pulchripennis nov. sp. — vid. Nr. 2) von dunkler Farbe, welche sich durch schwarze, weisslich glashell eingefasste Flecken auf den Flügeln sehr auszeichnet. Müde und erschöpft suchten wir in später Nachmittagsstunde unser Quartier in Winden wieder auf, um das Gesammelte etwas zu ordnen. Den folgenden Morgen bestimmten wir zu einer speciellen Untersuchung der Dipternfauna der durch ihren Salzgehalt ausgezeichneten, dicht mit Salzpflanzen bedeckten Stellen der in der Nähe von Yoyss sich nach dem See hinbreitenden Fläche. Das Wetter war uns womöglich noch weniger günstig als am vorigen Tage; der Wind, welcher am Abend eingeschlafen war, erwachte nach Sonnenaufgang wieder und. steigerte sich bis zur Mittagszeit fortwährend an Heftigkeit; bald genug fanden wir jede offene Stelle leergefegt. Ein kleiner Tümpel mit salzigem Wasser, dessen abfallende Ränder den Fliegen einigen Schutz vor dem Winde boten, war noch die erträglichste Fangstelle. Auf den Steinen und dem Schlamm seines Ufers trieb sich eine grosse Schaar raublustiger Lispe-Arten umher, welche aber so scheu waren, dass wir ihnen nicht ganz leicht beikommen konnten, wenigstens nicht, ohne unsere Fanggeräthe arg zu beschmutzen und zu durchnässen. Ausser Lispe tentaculata fanden sich Lispe uliginosa, littorea, melaleuca und auch die bisher nur als Bewohnerin der Küstenländer des Mittelmeers, namentlich Siciliens und Kleinasiens, bekannte Lispe simplicissima; der ge- nauste Vergleich zeigt nicht den geringsten Unterschied von meinen sicilianischen Exemplaren; durch ihre Auffindung in dieser Lokalität muss von neuem die Vermuthung erweckt werden, dass sie doch vielleicht mit Lispe tenuipalpis Zett. identisch sein könne; wenn Herr Zetterstedt nicht ausdrücklich sagte, dass Lispe te- nuipalpis verhältnissmässig kürzer und breiter als Lispe uliginosa sei, was auf Lispe simplieissima ganz und gar nicht passt, so würde ich die Einerleiheit beider für ziemlich wahrscheinlich halten. Mit den Lispen zu- gleich fand sich das Männchen der Hylemyia ambigua Fallen., welches sich mit wüthender Raubgier über die kleinen Chironomus-Arten, welche einzeln zum Vorschein kamen, herstürzte und dieselben mordete. Die Be Me. = zugleich anwesenden Iylemyia-Weibchen stimmten in Sitte und Körperbau gut genug mit jenen Männchen überein, um sie für das andere Geschlecht derselben zu halten; auffallend war nur, dass bei allen diesen Weibehen die Vorderschienen bis zum 3ten Theile, die Mittel- und Hinterschienen aber bis fast vollständig zum Ende hin braun waren, während das Männchen von Hylemyia ambigua stets ganz schwarzbeinig ist. Die Ent- scheidung, ob wir beide Geschlechter einer Art, oder die verschiedenen Geschlechter von 2 Arten vor uns hatten, werden wiederholte Beobachtungen leicht lehren. — Die Anzahl der zugleich erbeuteten Chirenomus- Arten war nicht gross, aber verhältnissmässig viel uns Unbekanntes darunter; ob diese Arten wirklich Halephile sind, lässt sich nicht so leichthin entscheiden. Die Unmöglichkeit unter den obwaltenden Umständen an dieser Stelle zu ruhigen und ergiebigen Beobachtungen zu gelangen, wurde uns so vollständig klar, dass wir uns am Nachmittage nach Neusiedel be- gaben, wo wir zwar vor dem Winde noch weniger Schutz zu erwarten hatten, einer grössern Zugänglichkeit des den See umgrenzenden Schilfdickichts aber gewiss waren. Die kleine noch an demselben Abend an den See unternommene Excursion führte uns an einigen Gärten vorbei, auf deren Gesträuch sich Dolichopus linearis und nifidus, Raphium nemorum, Argyra vestita u. a. munter herumtrieben, unmittelbar an das flache, steinige Ufer des Sees, gegen welches der Starm die Wellen desselben antrieb. Ausser Nofiphila einerea, Parhydra aquile, Coenia albula und Scatella stagnatis fanden sich hier einige entschiedene Halophile, wie sie sich gern zwischen Wind und Welle jagend und spielend herumtreiben. Thinophilus flavipennis machte sich durch seine ausseror- dentliche Häufigkeit sehr bemerklich; sein Verwandter, Thinophilus ruficornis, war viel seltener; ebenso Tachy- trechus ammobates. Sehr häufig war dagegen wieder Iydrophorus inaequalipes; er ist unter allen den genannten der mit dem Wasser vertrauteste, wählt gern vorzugsweise die Stellen, welche von den brandenden Wellen fortwährend bespült werden, zu seinem Aufenthalte und lässt sich von der zurücklaufenden Welle ohne Scheu oft ein grosses Stück mit fortführen; das feine Toment, welches ihn überall bedeckt und dichter als bei seinen Gattımgsgenossen ist, schützt ihn vor allem Nasswerden. Während ich diese Stelle des Seeufers und die Ränder eines kleinen Büchelchens absuchte, hatte sich Dr. Schiner in das benachbarte Schilfdickicht verloren. Er hatte das Glück von da ein Exemplar der schönen Mallota vittata mit nach Hause zu bringen, welches er an einem Rohrstengel sitzend gefunden hatte. Die Entdeckung dieser so ganz überaus seltenen Art weckte in mir von Neuem den schon oft gehegten, aber auch durch die Wiener Sammlungen nicht befriedigten Wunsch, über das Vorkommen der noch seltneren Mallota-Art, welche von Fallen als Syrphus ceimbieiformis beschrieben, von Zetterstedt unter. demselben Namen, von Meigen aber als Eristalis cimbieiformis aufgezählt worden ist, endlich einmal vollständigere Auskunft zu erhalten. So viel steht fest, dass diese Art, weil die 2te Längsader in den Flügelrand einmündet, und weil die Flügel behaart sind, gar nicht zur Gattung Eristalis gebracht werden kann, sondern, wenn man die von Meigen etwas schwach begründete Gattung Mallota beibehalten und nicht lieber mit Helophilus vereinigen will, mit Rücksicht auf die Gestalt des 3ten Fühlerglieds, welches etwas breiter als lang ist, zu dieser gebracht werden muss. Es sind bisher von Matlota eimbieiformis nur 2 Männchen, beide in Schweden, gefangen worden; ein angeblich in Liefland gefangenes Weibchen befindet sich in meiner Sammlung; dass das von Westermann gefangene Weibchen, welches Zetterstedt Dipt. Scand. I. 661 als zu Mallota cimbiciformis gehörig beschreibt, von dieser spezifisch verschieden ist, ist gar nicht zu bezweifeln. Männchen und Weibchen dieser zweiten, überdiess gar nicht so seltenen, ausser anderem durch die weniger verdickten und graube- haarten Hinterschenkel unterschiedenen Art sind mir seit lange sehr wohl bekannt; sie ist Erist. tenax viel ähn- licher als dies Fallen’s cimbieiformis ist, und mag, da sie noch unbenannt ist, Mallota eristaloides (vid. Nr. 55 heissen. Es ist diese im südlichen Deutschland und in Oberitalien vorkommende Art diejenige, welcher Herr Rondani, wie Zetterstedt Tom. VIII. 3112 berichtet, den hier freilich völlig überflüssigen Gattungsnamen Zetterstedtia zugedacht hat. Das ächte Weibchen der Mallota cimbieiformis gleicht seinem Männchen, namentlich sind die Hinterschenkel bei ihm gerade so ungeheuer verdickt und ganz so schwarzbehaart, wie bei jenem; das Untergesicht hat ausser der breiten schwarzen Mittelstrieme auch glänzend schwarze Backen und ist mit vereinzelten gelblichen, nach der Mittelstrieme hin aber zum Theil schwärzlichen Haaren besetzt; die Stirn desselben ist trotz der grössern Kopfbreite etwas schmäler, als bei Mallota eristuloides; sie ist am Augen- rande hell bestäubt, auf der Mitte aber schwarz, auf dem Schwarzen schwarzhaarig, auf dem Scheitel gelb- behaart. Der Hinterleib ist schwarzhaarig, doch ist die Behaarung an der Wurzel des Isten Segments gelblich, auf dem übrigen Theile desselben und auch noch an der Seite des 2ten Ringes ist sie mehr russbraun als 3 Se, 2 schwarz. — Merkwürdig und für mich sehr überraschend war es zu bemerken, dass zwischen der in ‘den vereinigten Staaten Nordamerikas häufigen Mallota posticata (Eristalis posticatus: Fbr.), auf welche Herr Macquart unter Begleitung einer in vielen Punkten unrichtigen Beschreibung ganz überflüssiger Weise die Gattung Imatisma (Dipt. exot. I. 2. 68.) errichtet hat, und zwischen der europäischen Mallota cimbieiformis durchaus kein spezifischer Unterschied zu entdecken ist, so dass uns in ihr ein amerikanischer Gast zu be- grüssen scheint, wie umgekehrt die ursprünglich europäischen: Helophilus pendulus, versicolor, floreus, mehrere Eristalis-Arten , Syrifta pipiens, Aylota pigra (== haematodes Wied.), Chrysotoxum bieinctum und mit ihnen noch eine ganze Reihe von Syrphiden, deren Larven nicht von Blattläusen leben, gegenwärtig auch: in Nord- amerika vorkommen; ein Verhältniss, welches sich durch die Lebensweise der Larven dieser Arten und durch die ausserordentliche Lebhaftigkeit des Verkehrs zwischen beiden Welttheilen leicht erklärt. Zuerst muss sich dasselbe in der Nähe frequenter Hafenstädte bemerklich machen; es ist zu bedauern, dass wir noch keine genauern Beobachtungen darüber besitzen. Es war wohl natürlich, dass wir an die Auffindung von mehr Exemplaren der Mallota vittata, die diese Gedanken in uns anregte, den folgenden halben Tag zu wenden beschlossen. Leider hatte unsere. Aus- dauer nicht den erwünschten Erfolg. Das Beste, was wir wiederum erbeuteten, waren noch eine Anzahl Exemplare des Heloph. peregrinus, welcher in der That den wahren Halophilen beigezählt werden zu müssen scheint. Er fand sich auf einer dem See benachbarten Wiese. In dem Rohr trieben zahlreiche Notiphila- Arten ihr Wesen, darunter mehrere zweifelhafte und eine sehr zierlich gezeichnete neue. Art (Notiph. venusta m. vid. Nr. 60), von der ich jedoch nur ein Pärchen erbeutete, Sie gehört in die Verwandtschaft von Notiph. annulipes, zeichnet sich aber vor allen andern Arten durch weissern und schärfer gezeichneten Ilinterleib, mit zarten braunen Linien gezeichneten Thorax und ein fast schwarzes, keilförmiges Strichelchen, welches vom vordern Punktauge nach vorn läuft, so wie durch die dunkle Farbe der Seitentheile der Stirnstrieme aus. Hiermit schlossen wir unsere Excursion an. den Neusiedler See, deren Zweck durch die ausserordent- liche Ungunst des Wetters zum grossen Theil vereitelt worden war. — Wenn es auch längst als eine unbe- streitbare Thatsache feststeht, dass es auch unter der Ordnung der Diptern entschieden halophile Arten giebt, so stehen die hierauf bezüglichen Beobachtungen doch noch so vereinzelt da, dass eine Vervollständigung derselben uns höchst wünschenswerth gewesen wäre. Man muss, wie es mir scheint, einen Unterschied zwischen den eigentlichen Halophyten und den blos Halophylen machen. Zu ersteren ‚dürften ausser einigen Ephydrinen, deren Larven in salzigem Wasser leben, nur wenige Arten ‚gehören; letztere sind zahlreich; sie gehören, so viel ich bis jetzt übersehen kann, vorzugsweise den Familien der Ephydrinen, Borboriden, Helomyziden, Anthomyiden, Dolichopoden und Stratiomyiden, zum Theil vielleicht auch den Familien der Limnobiaceen, Chironomiden, Syrphiden und Sepsidenan; von den Anthomyiden zählen zu ‚denselben besonders die Lispen, und von den Stratiomyden vor allen die Nemotelus- Arten. Die Existenz aller oder doch ganz bestimmt der grossen Mehrzahl derselben ist keineswegs so unabänderlich an einen gewissen Salzgehalt gebunden, dass sie sich nicht auch in grössern Entfernungen von Salzwasser und salz- haltigem Boden finden sollten, aber ihr Gedeihen ist in solchen Lokalitäten ein sichtlich geringeres; sie treten dort nie in solcher Individuenzahl auf und die einzelnen Exemplare nehmen gewöhnlich an Grösse merklich ab. Mit den characteristischen Salzpflanzen zugleich sammeln ‚sie sich um mitten im Continente gelegene Sool- quellen und um salzige Binnenseen wieder in grösserer Menge, und selbst da, wo sich der schwache Salz- gehalt des Bodens nur noch durch das Vorkommen von Salsola kali, wie an vielen Stellen der norddeutschen Ebene, verräth, sind sie mehr heimisch, als in Gegenden, wo diese Spuren fehlen. — Der auflallende Umstand, dass überaus weit von einander entfernte Meeresküsten oft Arten ‚mit einander gemein haben, welche den zwischenliegenden Ländern fehlen, erklärt sich aus den halophilen Neigungen dieser Arten, und diese Ueber- einstimmung giebt ihrerseits gute Fingerzeige, welchen Familien und Arten man nach dieser Richtung hin be- sondere Aufmerksamkeit zu widmen hat. — Unter solchen Betrachtungen und Plaudereien und mit. dem Wunsche, dass die Dipternfauna des Neusiedler See’s einen recht emsigen und in seinen Beobachtungen und Bestimmungen recht gewissenhaften Forscher finden möge, legten wir den Weg von Neusiedel nach Bruck a. d, Leitha zurück, ohne sonst etwas Erwähnenswerthes zu beobachten. Das Eisenbahngerassel von Bruck bis Wien setzte jeder entomologischen Conversation einen Dämpfer auf und liess ‚nur noch entomologischen Privatgedanken Raum, IV, Exeursion nach der Saualp in Kärnthen. Es ist nicht meine Absicht, eine Beschreibung dieser ebenfalls mit meinem Freunde, Dr. Schiner, gemachten genussreichen Exeursion zu geben, was mehr Raum erfordern würde, als ich mir hier gestatten darf. Ich will mich vielmehr mit der fragmentarischen Mittheilurg einiger von den gemachten Beobachtungen und Erfahrungen begnügen. Es wird deshalb ausreichend sein, wenn ich nur kurz bemerke, dass wir an fol- genden Orten und Tagen gesammelt haben: am 27. Juli bei Obdach in den Thälern nach dem Zirbitzkogel hio bei sehr ungünstigem Wetter; — am 28. Juli des Vormittags bei im Anfange günstigem Wetter, welches dann aber in Regen überging, in der Umgebung von Obdach; — am 30. Juli auf dem Wege von St. Leon- hard nach der Stelzing bei etwas windigem und abwechselnd regnerischem Wetter; — am 31. Juli auf dem Geierskogel, auf der Saualp und auf dem Rückwege von da zurück nach der Stelzing bei leidlichem, aber windigem Wetter; — am I. August auf dem Rückwege von der Stelzing nach St. Leonhard bei beson- ders günstigem Wetter; — am 3. August bei Mürzzuschlag im Mürzthale aufwärts bei in den Frühstunden prächtigem, dann aber so ausserordentlich heissem Wetter, dass bald jedes Sammeln unmöglich wurde. — Die grossen Thäler boten, zum Theil wohl der bereits zu weit fortgerückten Jahreszeit, zum grössern Theile aber des fast fortwährend windigen Wetters wegen, mehr das Bild von Insektenarmuth, als das einer be- sondern Fülle dar, Der Character ihrer Dipternfauna war ein mehr subalpiner als alpiner. Zu den interessantesten daselbst vorkommenden Arten gehörte Syrphus dispar m., welcher aber auch bis hoch in das Gebürge ‚hinauf. geht; Rondani's Spazigaster Appenini ist mit demselben völlig identisch ; die Beschreibung, welche Fabrizius von seinem Syrphus ambulans giebt, macht es mir höchst wahrscheinlich, dass er diese noch immer so seltene Art bereits gekannt und unter jenem Namen beschrieben hat, und ich. halte es deshalb für nothwendig zu dem Fabrizius’schen Namen zurückzukehren, Bei Mürzzuschlag flog der prachtvolle Syrphus leiophthalmus, doch war nur ein einziges weibliches Exemplar zu erlangen. — Bei Obdach erbeuteten wir die kleine, sonderbar gebildete Agromyza securicornis in einzelnen Exemplaren. — Ausser den überall gemeinen Arten liessen sich folgende ziemlich häufig sehen: Chrysotoxum arcuatum, Didea alneti, Sericomyia borealis und lapponum, Dioetria cothurnata und Reinhardi, Machimus atricapillus, Frontina laeta, Macquartia lucida und flavipes, Plagia marginata, Prosena siberita u. s. w. — Von neuen Arten bemerkte ich nur einen Platycheirus; ich fand ihn auf der Exscursion von Obdach nach der Gegend des Zirbitzkogels in einem Pärchen; das Männchen desselben hat die beiden ersten Glieder der Vorderfüsse sehr erweitert, doch das 2te sehr kurz und die Hinterschienen desselben sind von der Wurzel bis gegen die Mitte hin von langen schwarzen Haaren sehr auffallend gewim- pert, weshalb ich der Art den Namen Platycheirus eiliger (wid. Nr. 56) beilege. — Von Arten, welche in unge. wöhnlich grosser Individuenzahl auftraten, fiel mir am meisten eine völlig weisse Erioptera mit zierlich schwarzgeringelten Füssen auf, welche auf einigen sehr nassgelegenen Wiesen im Lavanthale in unzählbaren Schaaren ihr Spiel trieb; eben so machte sich in der Nähe von Obdach Drymeja hamata durch ihre Häufig- keit bemerklich; auf den Dolden einer unmittelbar bei St. Leonhard liegenden Wiese fand sich. Saltella scutellata so zahlreich, wie ich sie sonst nie zusammen gesehen habe; mit ihr zusammen und mit Drymeja hamata flogen an gleicher Stelle die ebenfalls sehr häufige Anthomyia obscuripennis und Aricia variabilis, welche in Steiermark und Kärnthen ausserordentlich gemein ist, während ich von der ihr sehr ähnlichen, auf dem Schneeberge beobachteten Aricia longipes dort kein einziges Exemplar zu sehen bekam. Unser Fang begann jedesmal erst interessant zu werden, wenn wir in die engeren Theile der höhern Nebenthäler eintraten und wenn es uns gelang, dort vor dem Wind geschützte, kräuterreiche und sonnige Stellen zu finden. Es erwies sich dabei die Bodenbeschaffenheit von recht wesentlichem Einflusse auf die Dipternfauna. Ueberall, wo wir uns auf Kalk befanden, war sie ärmer. während sie sowohl an Individuen- zahl als auch an Zahl der Arten und der durch diese repräsentirten Gattungen sichtlich reicher wurde, sobald wir das Urgebürge betreten hatten; namentlich vermehrte sich damit die Zahl der Empideen und Stratio- myden, so wie die der Cordyluren und Anthomyiden, was hinsichtlich der beiden zuerstgenannten Familien vielleicht in näherem Zusammenhange mit dem grössern Wasserreichthume der Urgebürgsformationen stehen mag, während hinsichtlich der beiden zuletzt genannten ein solcher Zusammenhang nicht wohl denkbar ist. Hinsichtlich des Vorkommens der Syrphiden, Musciden, Tachinarien u.a. konnte ich keinen solchen Einfluss der Bodenbeschaffenheit bemerken. Der entschiedenste Einfluss der Meereshöhe auf das Vorhommen einzelner Arten machte sich überall in der unverkennbarsten Weise bemerklich. Er zeigte sich nicht nur bei den Arten solcher Gattungen, welche wie z. B. die Trypeten, an gewisse Pflanzen gebunden sind und die sich also in derjenigen Höhenregion halten müssen, welcher die Hauspflanze ihrer Larve angehört, sondern er war ganz entschieden auch in Be- ziehung auf die Arten vieler andern Gattungen vorhanden, wo sich ein ähnliches Abhängigkeitsverhältniss nicht voraussetzen lässt, wie z. B. bei den Cordylura- und Psila-Arten und bei fast allen Empideen. Zu den höchst auflallenden Erscheinungen gehörte das Auftreten einer ganz eigenthümlichen, unge- wöhnlich dunkeln, in das Schwarze übergehenden Färbung vieler Arten. Ganz dieselbe Erscheinung war schon auf dem Schneeberge wahrzunehmen und fand sich hier überall wieder; wie es mir schien, war sie jedoch da, wo die Urgebürgsformationen vorherrschten, viel weniger bemerklich. Sie erstreckte sich nicht auf alle Arten und machte sich in der Familie der Leptiden und Syrphiden am meisten bemerklich. Leptis lineola zeigte nicht nur eine viel granere Färbung der Flügelfläche, als sie je bei den norddeutschen oder skandinavischen Exemplaren hat, sondern die schwarzen Rückenflecke des Hinterleibs dehnten sich auch so aus, dass bei den dunkelsten Exemplaren nur die Hinterecken des ?ten und 3ten Rings noch gelbe Färbung zeigten; auch Leptis conspieua zeigte oft ungewöhnlich dunkle Flügelfärbung und von Leptis vitripennis fanden sich Exemplare, bei denen die Spitze der Flügel in grosser Ausdehnung schwarzbraun gefärbt war. Unter den Syrphiden war diese Erscheinung an Rhingia cumpestris am auflallendsten, von welcher sich einzelne fast vollkommen schwarz gefärbte Exemplare fanden; die rothe Färbung des Hinterleibs war bei ihnen kaum noch zu bemerken und auch die Flügel waren stark geschwärzt. In ähnlicher Weise von dem Gewöhnlichen ab- weichende Exemplare des Plaiycheirus scutatus hatten ein so eigenthümliches Ansehen, dass sie leicht für eine davon verschiedene neue Art gehalten werden konnten; das Iste Fleckenpaar des Hinterleibs fehlte gewöhnlich ganz und die Flecken des 2ten und 3ten Paars waren äusserst schmal und gewöhnlich dunkler gelbgefärbt, als es bei dieser Art sonst der Fall zu sein pflegt. Bei Syrphus lucorum war der Hinterleib gewöhnlich ganz schwarz gefärbt mit alleiniger Ausnahme des gelbbleibenden Seitenrands des ?ten Abschnitts. Aehnliche dunkle Abänderungen zeigten mehrere Eristalis- Arten. — Die Familien der Anthracier, Xylotomen, Asiliden und Dolichonoden fanden wir überall nur sehr ärmlich vertreten. Von den meisten Anthraciern, besonders von den Bombylius- Arten, war die Flugzeit freilich wohl längst vorüber, so dass die Armuth unserer Ausbeute noch lange kein Beweis für die entsprechende Armuth der von uns besuchten Gegenden ist. — Aus der Familie der Nylotomen wurde nur eine einzige merkwürdige Art erbeutet, nämlich eine neue Thereua, welche mit Therena lugens, nobilitata und Ardea flog und der Thereua nobilitata verwandt ist. — Von den Asiliden fand sich im Hochgebürge, und zwar auf den höchsten Punkten gerade am häufigsten, eine besonders schwarze Varietät des Cyrtopogon cinctus, welche noch einer genauern Untersuchung bedürftig ist. — Unter den Dolichopoden war nicht eine ein- zige interessante Art. Von besonderem Interesse waren mir die Kärnthner Leptideen und besonders die Arten der Gat- tung Leptis selbst, schon deswegen, weil ich die mir noch völlig unbekannte Lepfis fuseipennis Meig. unter ihnen zu finden hoffen durfte. Der Fang einer der Leptis conspicua ähnlichen Art mit ganz und gar ge- schwärzten Flügeln liess mich schon hoffen, im Besitz derselben zu sein; eine genauere Untersuchung zeigte aber bald die Unmöglichkeit, diese neue Art mit Leptis fuseipennis zu identificiren, da bei dieser letztern nach Meigens ganz ausdrücklicher Angabe der Hinterleib ganz und gar glänzend schwarz sein soll, während bei der von mir gefangenen Art (Leptis eingulata vid. Nr. 9) der 2te Hinterleibsabschnitt gelb mit 2 schwarzen Flecken ist, die drei folgenden Ringe aber eine durch das Zusammenfliessen der 3 Flecke gebildete schwarze Vorderrandsbinde haben und nur das Hinterleibsende vom 6ten Ringe an schwarz ist. Die bereits oben er- wähnten dunkelgefärbten Varietäten von Leptis conspicua, lineola und vitripennis machten mich anfänglich etwas misstrauisch gegen die Artrechte der Leptis cingulata, welche aber nicht zu bestreiten sind. — Die ächte Leptis strigosa war ziemlich häufig; Meigens Beschreibung dieser Art ist nicht recht ausreichend; vielleicht mag er sie mit einer ihr ähnlichen noch unbeschriebenen, in Schlesien und auf dem Harz nicht seltenen Art, welche ich Leptis latipennis (vid. Nr. 10) nenne, vermengt oder gar das wahre Männchen der Leptis strigosa nicht ge- kannt und das der Leptis latipennis dafür gehalten haben; letztere Vermuthung wird dadurch sehr wahrscheinlich, dass er die bei beiden Geschlechtern der Lepfis strigosa sehr verschiedene Färbung der Beine gar nicht erwähnt; wenn er das Männchen der Leptis latipennis für das der Leptis strigosa ansah, war dazu keine Veran- lassung. Das Weibchen der Leptis strigosa ist von dem aller andern Arten leicht an den gefleckten Flügeln Een... und an der bräunlich gelben Farbe des Thorax zu erkennen, welcher häufig, wie dies Meigen angiebt, eine schwärzliche Mittellinie hat, sich aber auch eben so oft ohne dieselbe findet; das Männchen ist dem der Leptis scolopacea am ähnlichsten und wird von vielen Sammlern, wohl auch von manchen Autoren consequent damit zu- sammengeworfen; es unterscheidet sich indessen durch schlankern Körperbau und geringere Grösse, kürzere Behaa- rung, gelbgefleckte Brustseiten und gelbe Schultern, so wie durch das stets deutlich gelbgerandete Schildchen; das Randmal reicht vollständiger bis nach der Mündung der 2ten Längsader hin, hinter ihm fehlt zwischen der 2ten und 3ten Längsader die Bräunung, welche bei Leptis scolopacea vorhanden ist; die Queradern in der Nähe der Flügelwurzeln sind viel weniger auffallend gesäumt, die dunkle Färbung der Flügelspitze ist stets ausgedehnter und die hinterste der von der Discoidalzelle ausgehenden Adern ist viel auffallender braun ge- säumt; auch sind stets alle Hüften gelb, was bei Leptis scolopacea nur höchst ausnahmsweise der: Fall: ist; die Hinterschenkel sind dagegen stets intensiver und in grösserer Ausdehnung schwarz gefärbt, als dieses bei dem Männchen von Leptis scolopacea der Fall. ist; bei dem Weibchen: findet sich diese schwarze Färbung der Hinterschenkel nie. — Die obenerwähnte Leptis latipennis ist noch etwas kleiner als Leptis strigosa, zeichnet sich durch getrennte Augen des Männchens, die meines Wissens von unsern europäischen Arten nur noch Leptis nigra hat, und durch die sehr breiten'Flügel aus, deren Erweiterung durch. die Vergrösserung desjenigen "Theils der Flügel, welcher zwischen der 3ten Längsader und dem Vorderrande liegt, hervorgebracht wird. — Leptis teingaria war überall häufig und kam in den mannigfaltigsten Varietäten vor, was mich in der Ueberzeugung, dass Leptis tringaria, vanellus und simplex als Arten nicht getrennt ‚werden können, befestigte... — Von Leptis sculopacea fand sich kein Exemplar, wahrscheinlich, weil die Flugzeit derselben schon vorüber war; ich. be- dauerte dies um so mehr, da hier gefangene Exemplare vielleicht geeignet gewesen wären, eine. Entscheidung darüber zu geben, ob die in Ober- und Mittel-Italien einheimische Leptis, welche sich von Leptis scolopacea durch etwas breitere und stärker ‚gefleckte Flügel zu unterscheiden scheint, blos für eine lokale Varietät dieser, oder für eine eigene Art zu halten ist. Durch besondern, Artenreichthum zeichnete sich in der Gegend von St. Leonhard und in der Um- gebung der Saualp die Familie der Empideen aus und bildete fortwährend einen Gegenstand besonderer Aufmerksamkeit, we/the J“rch eine reiche Ausbeute an theils sehr seltenen, theils an ganz neuen Arten belohnt wurde. Die weiteren Thäler waren überall viel ärmer an denselben, wenigstens ärmer an interessanten Arten. Von den grössern gemeinen Arten waren daselbst wenige besonders häufig, am häufigsten noch Empis Kvida. Schon in den Vorkergen kam Empis nigricans zahlreicher vor, noch höher hinauf Empis tessellata und bis auf die höchsten Höhen an vor dem Winde geschützten Stellen Rhumphomyia. anthraeina. Empis tibialis und die ächte Empis grisea Fall. kamen nur einzeln, die beiden Pachymeria-Arten, in ‚grösserer Höhe fast zahllos vor. Sobald wir ein Hauptthal verliessen und. in den Nebenthälern ‚etwas höher. hinaufstiegen, mischte sich mit vereinzelten Stücken von Empis livida und mit Empis nigricans bald eine neue Art, Empis discolor (vid. Nr. 20), welche der Empis nigricans zwar ähnlich ist, sich aber durch die rothgelben Schultern und durch die ganz gelbe Unterseite des Körpers leicht von ihr unterscheidet. — Die reichste Ausbeute an Empideen machten wir auf dem Wege von St. Leonhard nach der Stelzing und in der Umgebung dieser Lokalität an den beiden folgenden Tagen, Während wir aufwärts wanderten, fanden wir fast an jeder feuchten Stelle andere kleine, interessante Empis- und Rhamphomyia-Arten, zu denen sich seltene oder neue Tachydromiden gesellten; fast jedes herabrieselnde Wässerchen war ven Schaaren immer anderer Hilara-Arten umschwärmt. Noch gegen Abend wurden wir auf bedeutender Höhe durch die ausserordentliche Häufigkeit einer. kleinen neuen Empis aus der Verwandtschaft der Empis chioptera überrascht; es war kaum eine Blume zu finden, auf der sich nicht wenigsten eine herumgetrieben hätte und auf einzelnen Blumen fanden wir sie in noch späterer Abendstunde zu 6 und mehr Stück im tiefsten Schlafe; ich nenne sie zum Andenken daran Empis florisomna (wid. Nr. 21). Man wird sie nicht verkennen können, wenn man an die Verwandtschaft mit Emp. chioptera denkt und bemerkt, dass der Hinterleib des Männchens mit schneeweissem Tomente bedeckt ist, dass nur die hintersten Fersen verdickt sind, dass sie schwarze Schwinger und überall schwarze Behaarung hat und dass auch die Flügel des Weibchens weisslich sind. — Die Exeursion des folgenden Tags auf den Gipfel der Saualp brachte uns in den vor Wind geschützten Umgebungen derselben noch viel. Herrliches ein. Das Interessanteste davon war eine schwarze Rhamphomyia, deren Weibchen sich durch äusserst unregelmässig erweiterte Mittelzelle der Flügel auszeichnet; es wird dadurch noch besonders kenntlich, dass diejenige Ader, welche die Mittelzelle von den Hinterrandszellen trennt, verdickt und schwärzlich gesäumt ist; ich nenne sie 3* mit Beziehung auf diese Eigenthümlichkeit des Flügelgeäders des Weibchens Ahamph. serpenfata (vid. Nr. 22); bei dem Männchen derselben sind die Flügel von ganz gewöhnlicher Bildung. — Zu meiner grössten Ueber- raschung fand sich ebenda eine prächtige, mir als Bewohnerin Sibiriens seit längerer Zeit bekannte Empis, welche der Empis borealis wohl etwas ähnelt, aber grösser ist, in beiden Geschlechtern nicht erweiterte Flügel hat und sich durch die Dicke der dichtbehaarten Hinterschienen auszeichnet, weshalb ich ihr den Namen Empis gravipes (vid, Nr. 19) beilege. Den ganzen Reichthum der von uns erbeuteten Syrphiden wird das demnächst erscheinende Verzeich- niss der Syrphiden Oesterreichs von meinem Freunde Schiner ersehen lassen, ich will also die Arten hier nicht einzeln aufführen, um so weniger, da manche Bestimmung noch zweifelhaft ist und manches für neu Ge- haltene noch recht sorgfältig untersucht werden muss. Ausser der Erbeutung der oben schon genannten Syrphus dispar und leiophthalmus fand sich auch Syrphus oestriformis, doch wiederum nur in einem einzelnen Stück. ‘Die Entdeckung des überaus seltenen Merodon cinereus machte uns viel Freude: er schwärmte an einer sehr hoch gelegenen Berglehne im heissen Sonnenscheine einer späten Morgenstunde an blühendem Thymus ziemlich zahlreich; wie eine Wolke vor dieSonne trat, war er spurlos verschwunden; wie die Sonne hervorbrach, erschien er eben so plötzlich wieder. Auf der Spitze des dazumal gerade recht heftig umstürmten Geierskogel bemerk- ten wir einen kleinen, von fern gesehenen dem Syrphus Corollae gar nieht unähnlichen Syrphus, in dem sich die bereits auf dem Schneeberg in einem weiblichen Exemplare gefangene Art nicht verkennen liess; er flog in kurzen Absätzen ganz nahe am Boden hin, sich so gut es eben gehen wollte vor dem Winde schützend. Lei- der schienen auch hier nur Weibchen da zu sein, bis es endlich Dr. Schiner’s unermüdlichen Bemühungen gelang, ein freilich etwas zerfetztes Männchen zu fangen. Unsere Freude war gross, als wir erkannten, dass wir es mit einem völlig neuen Platycheirus zu thun hatten, der sich durch die viel breitere Form, welche der Hinterleib seines Weibchens hat, von allen bekannten Platycheirus- Arten unterscheidet und Platycheirus melanopsis heissen soll (vid. Nr. 58). Der dort vorhandene Artenreichthum dieser Untergattung ist damit noch keineswegs erschöpft, da sich unter meinen von dorther mitgebrachten Fliegen noch ein Platycheirus- Weibchen findet, welches zu keiner bekannten Art gehört; es ohne die Kenntniss des Männchens zu beschrei- ben und benennen, wäre eine Thorheit.— Von den Syrphiden verdient auch noch Aylota triangularis Zetterst. eine Erwähnung, welche in beiden Geschlechtern nicht eben zu selten war; das Männchen ist dem Weibchen ähnlich, doch ist der ganze letzte Hinterleibsabschnitt glänzend; die Hinterhüfte desselben hat am Ende nur ein kleines scharfes Spitzchen; die innere Endecke der llinterschienen ist äusserst scharf, fast etwas zahnförmig. — An Tachinarien und Anthomyiden war die Gegend reich. Ich schweige hier gern ganz von denselben, da alles Publiziren einzelner Arten die in der Kenntniss dieser beiden Familien bereits angerichtete grenzenlose Verwirrung nur vermehren könnte. Blos des Vorkommens der Eehinomyia Marklini sei kurz gedacht. Ungern sehe ich mich dagegen durch die Nothweniligkeit, mit meinen Mittheilungen zu Ende zu eilen, genöthigt, auch über die Cordyluren mit Stillschweigen hinwegzugehen, von denen sehr viele, darunter we- nigstens 4 oder 5 neue Arten, vorhanden waren. Ich will schliesslich nur noch bemerken, dass die Alpentlora eine grosse Anzahl von Trypeten, und darunter gewiss noch sehr viele unbekannte Arten beherbergt: die Untersuchung derselben zeigte das mit Be- stimmtheit. Die Mehrzahl der Syngenesisten war mit Trypetenlarven besetzt. Wir würden bei etwas grösse- rer Musse gewiss nicht versäumt haben, die nothwendigen Vorkehrungen zur Zucht derselben zu treffen: so wie die Umstände waren, mussten wir uns mit dem Eintragen der Wohnpflanzen derjenigen Arten, welche be- reits das Puppenstadium erreicht hatten, begnügen: wir konnten auch hierbei nur sehr summarisch und ober- flächlich verfahren und mussten dem guten Glück vertrauen. In der That erhielten wir auch eine hübsche neue Art aus Doronicum austriacum, welche zum Theil schon auf unserer Rückreise auskam. Ich nenne sie Tryp. Doroniei (vid. Nr. 55). Es lässt sich gegen die Wahl dieses Namens allerdings einwenden, dass er bereits von Rob. Desvoidy vergeben worden ist; da aber Rob. Desvoidy’s Art nichts als Tryp. Sonehi ist, sein Name also eingezogen werden muss, und da die Benennung der schwieriger zu unterscheidenden Arten nach der Wohn- pflanze der Larve zur Sicherung derselben nicht wenig beiträgt, so glaubte ich mir die Anwendung desselben auf unsere Art gestatten zu können. Sollte daran ein Anstoss gelunden werden, so mag man ihn in doronieo- phila verwandeln. — Auch Trypeta conura schlüpften bereits auf unserer Rückreise aus; wir hatten die Puppen derselben auf Cirsium heterophyllum gefunden, während diese Art nach den Beebachtungen des Hın, Dr. Schiner in der Wiener Gegend auf Jurinea mollis lebt, Eine grosse Freude würde es mir machen, wenn der flüchtige und oberflächliche Blick auf den Reich- thum der Dipternfauna jener Gegenden, welchen ich durch meine Mittheilungen eröffnet habe, einen Antrieb zu umfassenderer Durchforschung derselben geben sollte. Beschreibung der erwähnten neuen Arten. Nr. 1. Ceratopogon candidatus ® no. sp. — Albidus, abdomine trifariam nigromaeulato, alis lacteis, pedibus testaceis, tarsis nigro-annulatis. — Long. corp. 113—24 lin. — (Am Neusiedler See). — Er gehört zu den Arten mit bewehrten Vorderschenkeln, grossen einfachen Klauen, mangelnden Pulvillen und auf der Unterseite mit Dornen besetztem letztem Fussgliede. Sein nächster Verwandter ist Ceratop. pietus. — Kopf überall weissbestäubt, nur die die Augen trennende schmale Leiste braungelb. Rüssel und Taster braungelb, der dieke Fühlerschaft braungelb; die runden Glieder der Fühlergeisel braun, etwas dunkler geringelt, die lärglichen Glieder derselben schwarz. Die Färbung der Fühler ist nicht ganz beständig. Thorax dicht weiss bestäubt, so dass die Grundfarbe desselben nicht recht gut zu erkennen ist. Bei den am wenigsten ausgefärbten Exemplaren ist sie mit Ausnahme des grössern hintern T'heiles der Brustseiten braunröthlich, bei ausgefärbten Exemplaren schränkt sich diese Färbung immer mehr auf die Schultergegend ein, so dass das grosse Prothoraxstigma stets braunroth erscheint; eine braungelbe Mittelstrieme beginnt ganz vorn, läuft bis etwas über die Mitte des Thorax und spaltet sich da in 2 sanft divergirende und plötzlich abgebrochene Aeste; gerade neben dem Hinterende der Mittelstrieme findet sich jederseits noch ein ganz kurzes Seitenstriemchen von derselben Farbe; andere Zeichnungen hat die Oberseite des Thorax nicht, ist aber überall mit zerstreuten eingestochenen Punkten und kurzen weissen Härchen besetzt. Das Schildchen ist stets braunröthlich, an der Basis etwas geschwärzt und weisslich bestäubt. Die Grundfarbe des Hinterleibs ist im Leben schneeweiss, nimmt aber nach dem Tode eine schmutzigere gelblichweisse Färbung an: der Einschnitt zwischen dem 1sten und 2ten Ringe ist schwarz; der zweite Ring hat einen kleinen schwärzlichen Fleck auf jeder Vorderecke und einen schwärzlichen Längslleck auf seiner Mitte; jeder der nachfolgenden Ringe hat am Vorderrande 3 schwarze Flecke, von denen die seitlichen auf dem Vorderwinkel desselben liegen; sie stossen mit ihrer Basis oft voll- ständig zusammen. Beine gelblichbraun, das Ende der Schenkel und die Wurzel der Schienen dunkler: die äusserste Spitze aller Schienen schwarz. Füsse hell gelbbräunlich, die Spitze der 4 ersten Glieder und das ganze letzte Glied schwarz. Schwinger weiss. Flügel nackt, milchweiss, Aderverlauf wie bei Cerat. pietus, die stärkeren Adern in der Nähe des Vorderrandes nur wenig gelblich. Nr. 2. Limnobia pulehripennis, 5. — nov. sp. — Minuta; alae einereo-hyalinae, maculis obseure brunneis, albido einetis signatae; cellulae apicales ser, discoidalis nulla, stigmatizalis simple. — Long. corp. 21 lin. — long. alae 24 lin. — (Am Neusiedler See.) — Fühler weisslich und dunkelbraun geringelt. Thorax und Schildchen sehr zierlich dunkelbraun und weissgraulich lineirt, die Mittellinie fast weiss. — Hinterleib obenauf dunkelbraun, die Unterseite desselben blass- gelblich. Die äussern Genitalien bräunlichgelb. Die Beine sehr schlank, bräunlichgelb, die Spitze der Schenkel etwas a dunkler, die äusserste Spitze der Schienen und das Ende der Füsse dunkelbraun. Schwinger mit weisslichem Stiel und schwarzem Knopf. — Flügel nach der Basis hin sehr schmal; sie haben (nach der Schummelschen Bezeichnungsweise, welcher ich bei Beschreibung dieser und der folgenden Art mich anschliesse) 6 Spitzen- zellen, von denen die vorderste sehr kurz und breit ist; eine Mittelzelle ist nicht vorhanden; der grosse Quer- nerv ist ziemlich weit zurückgerückt; die Randmalszelle ist einfach. Die ersten Längsadern sind sehr zusam- mengedrängt und deshalb nicht ganz leicht zu unterscheiden. Die Vorderrandzelle ist ihrer ganzen Länge nach mit etwa 10 viereckigen schwarzbraunen Flecken gezeichnet: ein schwarzbrauner Fleck liegt auf der Wurzel der Nebenrandader, ein 2ter länglich viereckiger jenseit der Mitte der Randmalzelle, deren äusserste Spitze noch einen dunklen Punkt hat; die 6te, d. h. die vorderste Spitzenzelle hat einen grossen hellen, dunkelbraun umzogenen Punkt in sich; ein ganz eben solcher findet sich auf dem Ende der öten Spitzenzelle; in der hin- tern Strahlenzelle liegt nahe vor dem Ende ein grosser schwarzbrauner Fleck, welcher die ganze Breite der- selben einnimmt; endlich sind die sämmtlichen Queradern und die Mündung der 6ten Längsader schwarzbrann gesäumt. Die Grundfarbe der Flügel ist graulich glasartig, nur die nächste Umsäumung der dunkeln Flecke ist deutlich weisslich; die Längsadern sind ziemlich deutlich behaart. — Nr. 3. Limnobia dilatata, 3. — nov. sp. — Alae cinereo-hyalinae, antice albicantes maculisque subquinis nigrieantibus signatae, venae transversae obscure cinelae; marginis anterioris regio slig- malicales distinete dilatata. — Long. corp. 5 lin. eire. — long. alae 8-8} lin. (Croatien). — Schwärzlichbraun. Rüssel und Taster schwarz. Fühler schwarz oder schwarzbraun, 16gliedrig; Gei- selslieder eiförmig, jedes folgende dünner, alle sehr kurz behaart. Seitenrand des Thorax und das weissbereilte Schildchen heller, so dass dadurch drei undeutlich begrenzte dunkle Striemen übrig bleiben. Der schwarz- braune Hinterrücken weissbereift. Der Hinterleib mit lehmgelben Hinterrandssäumen. Männliche Genitalien klein, die untern Lamellen dunkler als die obern und fast noch einmal so lang. — Beine gelbbräunlich mit schwarzer Schenkelspitze, gegen das Ende hin sehr dunkeln Schienen und schwarzbraunen Füssen. Klauen einfach. — Schwinger weisslich. — Flügel gross, glasartig, die grössere hintere Hälfte etwas graulich, die vor- dere Hälfte weisslich, welche Farbe auf der Randmalsgegend am bemerklichsten ist. Die Scheibenzellen etwas kurz; die Mittelzelle länglich; 7 Spitzenzellen, die 7te sehr lang; die Querader, welche die innere Randmals- zelle von der äussern trennt, ist etwas undeutlich; das daran grenzende Ende der innern Ranımalszelle, also die Stelle des Randmales selbst, ist erweitert, wodurch die Ste Spitzenader nach hinten und die 3te Längsader sammt der entsprechenden Gegend des Flügelrands nach vorn gedrängt wird: ein grauschwärzlicher Fleck be- deckt die Basis der Scheibenzellen; ein zweiter beginnt auf der Basis der innern Randmalszelle und reicht bis über die d4te Längsader; der 3te geht von der Mündung der 2ten Längsader bis auf die Wurzel der Tten Spitzen- zelle und verbindet sich mit einem ähnlichen, auf dem Ende der Nebenrandader und der Wurzel der 5ten und 6ten Spitzenzelle liegenden fast zu einem Doppelfleck; der 4te liegt auf der etwas obliterirten @Querader, welche die innere von der äussern Randmalszelle trennt; die Queradern haben ebenfalls schwärzliche Säume: ein schwärzliches Püuktchen liegt auf der Wurzel der öten Spitzenzelle und ähnliche auf den Mündungen der vordern Spitzenadern. Nr. 4. Chrysops punetifer, , now. spec. — Ater, thorace cinereo-vitlato; abdomen atrum, flavo-maculatum, maculis lateralibus segmenti secundi majorıbus; wventer flavus, vitta media segmentisque Iribus ultimis nigris; antennae alrae; pedes atri, hıbuis intermedüs nisi apice flavis; alarım pietura nigra; limbus costae niger usque ad maculam subapicalem sat magnam exien- ditur ; fascia transversalis lata, integra, oculata, extus valde convexa. — Long. corp. 4 lin. — (Beirut.) Taster schwarz, schwarzhaarig. Untergesicht licht gelbgraulich bestäubt, mit den gewöhnlichen, grossen, glänzendschwarzen Schwielen und deren zuerst nach unten und dann rechtwinkelig nach aussen lau- fender Fortsetzung. Behaarung desselben vorherrschend schwarz, doch stehen an den Seiten auch gelbliche | 1) Be Haare. Fühler von ansehnlicher Länge, überall tiefschwarz: die beiden ersten Glieder gleich lang, schwarz- haarig; das 3te Glied etwas länger als jedes der vorangehenden, Augen zwischen der dreieckigen Vorderstirn und dem dreieckigen Scheitel zusammenstossend. Thorax schwarz mit den gewöhnlichen 4 graulichen Striemen, welche durch die gelbliche Behaarung ein graugelbliches Ansehen bekommen. Brustseiten unterhalb der von der Schulterwurzel nach vorn laufenden schwarzen Strieme grau mit gelblicher Behaarung. Hinterleib_ tief- schwarz; der Iste Ring nur ganz an der Seite gelblich; der 2te Ring mit grossem, ochergelbem Flecke am Seitenrande und mit kleinem dreieckigem graulichgelbem Punkte an der Mitte des Ilinterrands; der 3te Ring mit einem eben solchen Punkte am Hinterrande und einem grössern ochergelben Flecken jederseits, welcher vom Seitenrande ziemlich entfernt steht und auch den Hlinterrand nicht ganz erreicht; ausserdem zieht sich unmittelbar neben dem schwarzen Seitenrande dieses Rings ein braungelber Strich vom Vorderrande bis gegen den Hinterrand hin und verbindet sich da, doch meist in ziemlich undeutlicher Weise mit dem ochergelben Flecke; auf dem dten Ringe dehnt sich der graugelbe Punkt auf der Mitte nach beiden Seiten am Hinterrande hin so aus, dass er mit den ihm näher gerückten und nach vorn hin deutlicher zugespitzten ochergelben Flecken vollständig verbunden ist; ganz dieselbe Gestalt hat er auf dem Sten Ringe, wo statt der ochergelben Flecken sich nur die undeutliche Spur einer gebräunten Stelle zeigt. Die Behaarung der Oberseite des Hinterleibs ist schwarz ; auf dem grössten Theile der gelben Seitenflecke des 2ten Rings und auf dem Punkte an der Mitte des Hinter. rands ist sie gelblich ; auf dem 4ten und Sten Ringe, wo sich dieser Punkt bindenartig ausdehnt, folgt die gelbe Behaarung dieser Ausdehnung und findet sich auch auf einem grossen Theile des 6ten und ten Rings. Bauch blasszgelb mit schwarzer Mittelstrieme und schwarzer Färbung der letzten 3 Ringe, welche auf dem drittletzten am wenigsten vollständig ist. Die Flügelzeichnung ist braunschwarz; der Vorderrandssaum reicht bis zu dem ziemlich grossen, den Vorderast der 3ten Längsader bedeutend überschreitenden Spitzenflecke und steht mit demselben in vollständigem Zusammenhange, welcher durch ein etwas helleres Pünktchen unmittelbar hinter der ersten Längsader nicht unterbrochen wird; die Flügelbinde ist äusserst breit, an ihrer der Flügel- spitze zugekehrten Seite von sehr starker und regelmässiger Convexität und zieht sich, grauer werdend, am Hinterrande bis weit über die letzte Längsader hin; der Fensterfleck ist von mittlerer Grösse; die von der Flügelwurzel ausgehende Schwärzung reicht bis nahe an die Flügelbinde heran, so dass der helle, etwas weiss- lich gefärbte Zwischenraum zwischen beiden ziemlich schmal ist; das Helle jenseit der Flügelbinde zeigt nur unmittelbar an derselben einen weisslichen Farbenton. — Beine tiefschwarz; die Mittelschienen bräunlichgelb, doch die Spitze und selbst die alleräusserste Wurzel derselben schwarz; das Iste Glied der Mittel- und Hinter- füsse an der Wurzel gelbbraun; die Vorderschienen an der Basis kaum mit der Spur einer Bräunung. Schwin- ger schwarz. No, 5. Chrysops perspieillaris, &, nov. sp. — Alter, Ihorace cinereo viltato; abdomen atrum trifarie flavo-maculatum, maculis lateralibus segmenti secundi majoribus; venter flavus, villa media segmentisque tribus ultimis nigris; antennae atrae, articulo tertio basi superius te- staceo; pedes atrıi, fibiis intermedüs nisi apice flavis. Alarum pietura nigra; limbus costae niger maculam subapicalem medioerem attingens; fascia transversalis lata, integerrima, oculata, extus vir convera. — Long. corp. 3} lin. — (Ungarn). — Taster schwarz, schwarzhaarig. Untergesicht licht gelbgraulich bestäubt, mit den gewöhnlichen beiden grossen glänzendschwarzen Schwielen und deren zuerst nach unten und dann rechtwinklig nach aussen laufen- der Fortsetzung. Die Behaarung desselben vorherrschend gelb, doch stehen auf der Mitte desselben auch einige schwarze Haare. Fühler von ansehnlicher Länge, tiefschwarz, das Iste Glied derselben an der Basis ober- seits in ziemlicher Ausdehnung bräunlichgelb ; die ersten beiden Glieder ziemlich gleichlang, schwarzhaarig; das 3te Glied etwas länger als jedes der vorhergehenden. Augen zwischen der Stirn und dem Scheitel nicht voll- kommen zusammenstossend. Thorax schwarz mit den gewöhnlichen 4 graulichen Striemen, welche durch die gelbliche Behaarung ein graugelbliches Ansehen bekommen. Brustseiten unterhalb der von der Schulterwurzel nach vorn laufenden schwarzen Striemen grau mit gelblicher Behaarung. — Winterleib tielschwarz; der Iste Ring nur ganz an der Seite gelblich; der 2te Ring hat jederseits einen grossen, blassochergelben Fleck, 4 welcher, ausser ganz am Seitenrande selbst, den schwarzen Hinterrand freilässt und sich viel weiter nach Innen erstreckt, als bei der vorigen Art; an der Mitte seines Ilinterrands findet sich noch ein etwas graulichgelber, dreieckiger Punkt; der Ste Ring mit einem eben solchen, aber etwas grösserem Punkte an der Mitte des Hin- terrands und einem grösseren ochergelben Flecken jederseits, welcher vom Seitenrande ziemlich entfernt steht und den Ilinterrand ziemlich vollständig erreicht; ausserdem findet sich unmittelbar neben dem schwarzen Sei- tenrande die Spur eines vom Vorderrande ausgehenden gelbbraunen Strichs: auf demdten Ringe dehnt sich der grau- lichgelbe Punkt auf der Mitte nach beiden Seiten am Ilinterrande hin so aus, dass er mit den ihm näher gerückten gel- ben Flecken vollständig verbunden ist; auch der Ste Ring zeigt 3 einander noch näher gerückte und miteinander verbundene Flecke, aber alle 3 von mehr graulichgelber Farbe. Die Behaarung der Oberseite des Hinterleibs ist schwarz, auf der gelben Zeichnung und auf einem grossen Theile der hintern Ringe gelblich. Bauch blass- gelb mit ziemlich breiter schwarzer Mittelstrieme und schwarzer Färbung der 3 letzten Ringe, welche auf dem drittletzten am wenigsten vollkommen ist. Beine tiefschwarz; die Mittelschienen bräunlichgelb, doch die Spitze und selbst die alleräusserste Wurzel derselben schwarz; das 1ste Glied der Mittel- und Hinterfüsse an der Wur- zel braungelb; die Vorderschienen an der Basis gebräunt. Schwinger schwarz. — Die Flügelzeichnung ist braunschwarz; der Vorderrandssaum reicht bis zu dem ziemlich kleinen Spitzenflecke, welcher den Vorderast der 3ten Längsader nur wenig überschreitet und hängt mit demselben nicht recht vollständig zusammen; die Flügelbinde ist sehr breit, an ihrer der Flügelspitze zugekehrten Seite kaum etwas convex, sondern fast gerade; sie wird gleich jenseit der vorletzten Längsader ganz blass und schickt nur einen schwachen Schatten weiter am Flügelrande hin; der Fensterfleck ist sehr klein; die von der Flügelwurzel ausgehende Schwärzung reicht zwar unmittelbar hinter der 2ten Längsader bis ziemlich nahe zur Flügelbinde heran, zieht sich aber weiter nach hinten sehr davon zurück, so dass der helle, etwas weisslich gefärbte Raum zwischen beiden eine grosse Aus- dehnung hat; das Helle jenseit der Flügelbinde zeigt unmittelbar an derselben in ziemlicher Ausdehnung einen weisslichen Farbenton. — Die Körpergestalt der Chrys. perspieillaris ist verhältnissmässig etwas breiter, als die des Chrys. punctifer. Nr. 6., Chrysops nigriventris, d; nor. sp. — Aler , thorace indislinete einereo- viltato, abdo- mine maculıs flarıs, minutis, Irigonis, dorsalibus signalo, wentre atro. Antennae pedesque alri, tibiae intermedrae nisi apice fulvescentes. Alarum pielura nigra; limbus costae niger usque ad maculam subapiealem permagnam ewtenditur; fascia Iransversalis integerrima, oculata, extus vie convexwa. — Long. corp. 4 lin. — (Kleinasien). — Taster schwarz, schwarzhaarig. Untergesiclht hellgraulich bestäubt, mit den gewöhnlichen beiden grossen, glänzendschwarzen Schwielen und deren zuerst nach unten und dann rechtwinklig nach aussen lau- fender Fortsetzung. Die Behaarung derselben ist vorherrschend schwarz, doch stehen an den Seiten einige gelbliche Haare. Fühler tiefschwarz, etwas kürzer als bei den beiden vorigen Arten; die beiden ersten Glieder schwarzhaarig, das Iste kaum länger als das 2te; das 3te Glied etwas länger als jedes der vorangehenden, Augen zwischen der dreieckigen Vorderstirn und dem dreieckigen Scheitel zusammenstossend. — Thorax schwarz; die gewöhnlichen grauen Striemen zwar vorhanden, doch die mittleren sehr undenutlich. Hinterleib auf Ober- und Unterseite tielschwarz: der 2te, 3te und 4te Ring haben an der Mitte des Ilinterrands einen kleinen dreieckigen, ziemlich düster bräunlichgelben Fleck, welcher sich wohl auch noch auf dem sten Ringe findet, daselbst aber sehr undeutlich ist; die sonst schwarze Behaarung des linterleibs ist auf diesem Flecken und am Ilinterrande der einzelnen Ringe heller. Bauch ganz und gar schwarz, an dem Ilinterrande der ein- zelnen Ringe mit hellen Märchen. Beine tiefschwarz: die Mittelschienen, mit Ausnahme der Spitze und selbst der äussersten Wurzel braungelb; das Iste Glied der Mittel- und Hinterfüsse braungelb; die Hinterschenkel sind an der Basis, besonders an der Innenseite, nur dunkelbraun. — Flügelzeichnung braunschwarz; der Vor- derrandssaum reicht bis zu dem äusserst grossen Spitzenfleck und ist mit diesem vollständig verbunden, obgleich die Stelle, an welcher diese Verbindung stattfindet, etwas missfarbig ist; die Flügelbinde sehr breit, an ihrer der Fiügelspitze zugekehrten Seite kaum etwas convex, sondern ziemlich gerade; sie zieht sich am Ilinterrande weit hin und füllt den Hinterwinkel des Flügels fast vollständig aus; der Fensterfleck ist ziemlich gross; die von der Flügelwurzel ausgehende Schwärzung reicht überall bis ganz nahe zur Flügelbinde, so dass zwischen beiden nur eine sehr schmale, etwas unrein gelärbte, helle Stelle bleibt, an welche sich ein hinter der Sten Längsader liegender heller, keilförmiger Fieck anschliesst; das Helle jenseit der Flügelbinde ist in der unmittelbaren Nähe derselben, wie gewöhnlich, weisslich, — Nr. 7. Tabanus unicinctus 9, now. sp. — Obscure cinereus, pedibus concoloribus, palpis tbia- rumque anlicarum annulo basali albis. Antennae atrae; frons lata, eallo duplice; oculi nudi; abdomen macula uniuscujusque segmenti ulrinque una sublaterali margineque postico albicantibus. Alae einerascentes, venis leviter brumneo-einetis. — Long. corp. 74 lin. — (Aegypten). — Er gehört zu der Abtheilung mit unbehaarten Augen und in derselben zu derjenigen Unterabtheilung, bei welcher der Vorderast der 3ten Längsader der Regel nach einen ansehnlichen rücklaufenden Anhang hat. Von Statur und im allgemeinen Ansehen dem Tab. bromius oder cordiger ähnlich. Untergesicht weissbestäubt und schneeweiss behaart, Taster weiss, gegen die Spitze hin meist mit schwarzen llärchen. Fühler tief- schwarz: das Iste Glied von gewöhnlicher kappenförmiger Gestalt; das 3te Glied ziemlich breit mit wenig vortretender Oberecke. Stirn sehr breit, nach oben hin noch breiter werdend, aschgrau, über den Fühlern mehr weissgrau; die untere Schwiele schwarzbraun, wenig erhaben und wenig glänzend, an ihrer Oberseite un- regelmässig begrenzt; obere Schwiele glanzlos, vom Ansehen eines abgeriebenen Flecks. Augen ganz nackt. Vor der untersten Schwiele ist die Stirn grösstentheils nackt und glänzend schwarzbraun, was nicht blos Folge von Abreibung zu sein scheint. Thorax dunkelaschgrau, die Schulterschwiele und die Schwiele zwischen Flü- gelwurzel und Schildchen kaum etwas braun, mit den gewöhnlichen 5 grauweisslichen Längslinien. Die Be- haarung des Thorax ist auf der Mitte desselben und auf dem Schildchen meist schwärzlich, sonst weisslich. linterleib dunkelaschgrau, auf jedem Ringe mit 2 grauweisslichen, schiefstehenden Seitenflecken; der Hinter- rand aller Ringe hat sowohl auf dem Rücken als auf dem Bauche einen grauweisslichen Saum, welcher sich auf der Oberseite in der Mitte nur sehr wenig erweitert. Die Behaarung des IHinterleibs ist auf der Oberseite desselben ganz vorherrschend schwarz, nur auf den hellen Flecken, auf den Hlinterrandssäumen und auch am äussersten Seitenrande weisslich. Am Bauche ist die Behaarung weisslich, auf den hintersten Ringen zum Theil schwarz, auf dem letzten Ringe nur schwarz und etwas länger als gewöhnlich. Beine ganz und gar schwarz, aber durch ihre weisse Behaarung von schwärzlichaschgrauem Ansehen; die Innenseite der Mittel- und Ilinter- schienen, die grössere 2te llälfte der Vorderschienen und alle Füsse haben schwarze Behaarung; die Vorder- schienen haben ganz in der Nähe aer Basis einen etwa den 3ten Theil ihrer Länge einnehmenden weissen Ring, der aber auf der Hinterseite verdunkelt ist. Flügel glasartig grau mit schwarzbraunen Adern; die Adern auf der Mitte derselben ziemlich deutlich braun gesäumt: Randmal dunkelbraun; Vorderast der 3ten Längsader mit ansehnlichem Aderanhang: die Iste Ilinterrandszelle gegen ihr Ende hin etwas verengt. Schwingerknopf mit schneeweisser Spitze, sonst schwarz; Schwingerstiel bräunlich. — Nr. 5. Tabanus albifacies 9, nov. sp. Albido-einerens, thorace albo-lineato, abdomine maeulis nigroeinereis quadruplice serie despositis; frons lata callis duobus atris signata ; oculorum faseiae fres latissimae; alae pure hyalinae. — Long. corp. 54 lin. — (Aegypten), — Er gehört zu der Abtheilung mit nackten Augen und zu der Unterabtheilung, bei welcher der Vorder- ast der 3ten Längsader der Regel nach einen ansehnlichen rücklaufenden Anhang hat. Viel kleiner und weiss- grauer als Tab. cordiger, mit dem er sonst einige Aehnlichkeit hat. Untergesicht weissbestäubt und weissbe- haart. Taster weiss, weissbehaart, gegen die Spitze hin auch mit einigen schwarzen Härchen. Fühler schwarz, nur das ziemlich breite 3te Glied in der Nähe der scharfen, aber nicht sehr vortretenden Oberecke düster roth; das Iste Glied von gewöhnlicher kappenförmiger Gestalt. Stirn sehr breit, unten schmäler als oben, weissgrau; die untere Schwiele deckig, von einem Augenrande bis zum andern reichend; die obere Schwiele erreicht beiderseits den Augenrand nicht ganz. Augen mit 3 sehr breiten Binden. Thorax aschgraulich mit den gewöhnlichen 5 weisslichen Längsstriemen, die Schwiele vor der Flügelwurzel briäunlich. Die Behaarung des. selben ist überall weiss; selbst auf der Oberseite sind ihr nur einzelne dunklere Härchen beigemengt. Hinterleib gelblichaschgraulich; die Zeichnung desselben besteht aus wenig scharf begrenzten, die ganze Ringlänge ein- nehmenden, 3eckigen Rückenflecken und aus den Hinterrand nicht ganz erreichenden, schiefen Seitenflecken; die Seitenflecke sind von grauschwärzlichen, schiefen Flecken eingefasst, deren es demnach 3 Reihen giebt; je- derRing hat ausserdem noch einen sehr schmalen hellen Hinterrandssaum. Bauch einfarbig weissgrau mit schma- len, hellen Hinterrandssäumen. Die kurze Behaarung des Hinterleibs ist vorherrschend weisslich, nur auf den dunkeln Flecken der Oberseite und auf dem grössten Theile der letzten Ringe schwarz. Schenkel schwarz mit gelblicher Spitze, doch durch die weisse Behaarung fast weissgrau erscheinend. Schienen bräunlichgelb, an der äussersten Spitze und auf der Innenseite schwarz, welche Färbung an den vordersten eine grössere Aus- dehnung hat; die Behaarung derselben ist auf dem Schwarzen schwarz, sonst weisslich; auf der Aussenseite der Vorder- und Ilinterschienen finden sich einige längere schwarze Härchen. Füsse schwarz, die Basis des tsten Glieds wenigstens an den Mittel- und Hinterfüssen braungelb. Schwinger weiss, die Unterseite des Knopfs geschwärzt. Flügel rein glasartig, dunkelbraunadrig: das Randmal bräunlich, so schmal, dass es kaum wahrgenommen wird; der Vorderast der 3ten Längsader mit ansehnlichem, rücklaufendem Aste; die erste Hin- terrandszelle an ihrer Mündung nicht verengt. — Nr. 9, Leptis cingulata, 5 $ Q. now sp. — Obscura; alae nigrieantes, furca venae longilu- dinalis tertiae perlonga; abdominis segmento secundo maeulis tribus nigris, sequentibus faseia basali nigra postice bis emarginata signalis. — Long. corp. 5—54 lin. — (Kärnthen). — Der Lept. scolopacea am ähnlichsten, aber durch geringere Grösse, schlankere Gestalt und durch breitere, viel schwärzere Flügel unterschieden; durch das dunkle Colorit an Lept. notata erinnernd, aber auch von dieser durch schlankere Gestalt, breitere und schwärzere Flügel und durch viel kürzere Behaarung unter- schieden; durch die ihr eigenthümliche bindenförmige Zeichnung des Hinterleibs hat sie selbst mit der von ihr sonst sehr wesentlich verschiedenen Lept. maculata Fall. einige Aehnlichkeit. Taster braun oder braungelb, mit lichtfahlgelblicher Behaarung. Untergesicht aschgrau; dieselbe Farbe hat die Vorderstirn, während der übrige Theil der Stirn bei dem Weibchen mehr bräunlich aschgrau ist. Behaarung des Hinterkopfs oben schwarz, unten lichtfahlbräunlich, oft sehr hell. "Thorax dunkelaschgrau mit 3 schwarzen Striemen, von denen die mittelste durch eine graue Längslinie getheilt ist. Die Behaarung auf der Oberseite des Thorax ist schwarz, sehr kurz und sehr zerstreut. Schildehen aschgrau mit gelbbrauner Spitze; bei dem \WVeibchen hat letztere Farbe oft eine grössere Ausdehnung, auch sind bei ihm zuweilen die Schulterschwielen und die Schwielen zwi- schen Flügelwurzel und Schildchen bräunlich gefärbt. Hinterleib bräunlichgelb mit ausgedehnter schwarzer Zeichnung; die Zeichnung des 2ten Rings besteht aus 3 grossen Flecken; auf dem ten, dten und Sten Ringe verbinden sich diese Flecke zu einer breiten, hinten zweimal ausgebuchteten Vorderrandsbinde, welche auf je- dem folgenden Ringe breiter wird und auf dem 5ten von der gelben Grundfarbe nur wenig übrig lässt; der 6te und 7te Ring sind ganz schwarz; auf dem 1sten Ringe findet sich ebenfalls eine mehr oder minder deutlich aus 3 zusammengeflossenen Flecken gebildete breite Vorderrandsbinde, welche gewöhnlich nur 2 Stellen am Hinter- rande freilässt. Am Bauche sind gewöhnlich der Iste und 2te Ring braungelb, der letztere derselben am Sei- ten- und Vorderrande etwas schwärzlich; auf dem 3ten Ringe breitet sich diese Schwärzung mehr aus, so dass meist nur die hintere Hälfte seiner Mitte bräunlich bleibt: die folgenden Ringe sind ganz schwarz, doch be- merkt man am öten noch einen hellen Saum, welcher an den folgenden nicht deutlich wahrnehmbar ist. Die Behaarung des Hinterleibs ist schwarz, nur an der Vorderhälfte des Bauchs licht, überall äusserst kurz. Das Iste Glied der Hüften aschgrau mit heller, fahler Behaarung:; das 2te Glied derselben glänzend schwarz. Vor- derschenkel schwarz, an Wurzel und Spitze gelbbraun; Vorderschienen gelbbraun; Vorderfüsse schwarz. Mit- telschenkel braun, an der Basis und Spitze etwas heller; Mittelschienen gelbbraun, an der Spitze dunkler; Mittelfüsse schwarz. Hinterschenkel schwarz, an der Basis gelbbraun, an der äussersten Spitze dunkelbraun; Hinterschienen an der Wurzel dunkelbraun, sonst schwarz; Hinterfüsse schwarz. Schwinger braungelb. — Flü- gel gross und breit, über ihre ganze Fläche gleichmässig geschwärzt, an der Basis und am Vorderrande kaum etwas brauner. Randmal schwarzbraun. Die Gabel der ten Längsader besonders lang. — Bei dem Weibchen ist die dunkle Zeichnung und die schwarze Farbe an den Beinen minder ausgebreitet, letztere auch wohl nur dunkelbraun statt schwarz; auch sind die Flügel desselben verhältnissmässig kürzer und breiter. — No, 10. Leptis latipennis, 8 $ 2, nov. sp. — Alis maculatis, oculis maris distantibus. — Long. corp. 33 — 33. lin. — (Schlesien, Harz). — Der Lept. scolopacea und strigosa ähnlich, aber von beiden durch die viel breiteren Flügel und die getrennten Augen des Männchens unterschieden. Taster und Fühler gelb, erstere mit weisslichen Härchen. Die die Augen trennende Stirn bei dem Männchen schmal und grauweiss, bei dem Weibchen etwas breiter als bei Lepfis scolopacea und aschgrau. Thorax obenauf hellgrau mit 3 dunkelgrauen Striemen, von denen die mittelste nicht deutlich getheilt ist. Die Schultern, der Seitenrand des Thorax und die Brustseiten gelb, letztere mit grauen Flecken. Schildchen gelblich, oft grau überlaufen, an der Basis des Seitenrands geschwärzt, Hinterleib des Männchens gelb mit schwarzen Rückenpunkten und jederseits mit einer ziemlich ununter- brochenen, schmalen, schwarzen Längslinie; Bauch gelb, nur die 2 oder 3 letzten Ringe dunkler, aber immer mit gelbem Hinterrandssaume. Bei dem Weibchen (ich kann gegenwärtig nur ein einziges vergleichen, welches einer besonders dunkeln Varietät anzugehören scheint) sind die schwarzen Rückenflecke des Hinterleibs viel grösser und verbinden sich auf dem öten und 6ten Hinterleibsringe mit den Seitenflecken zu schwarzen Vorder- randsbinden; am Bauch sind nur die beiden ersten Ringe gelb, die folgenden schwarzbraun mit gelben Hinter- randssäumen. Die Behaarung des Hinterleibs ist bei Männchen und Weibchen schwarz, nur an der Vorder- hälfte des Bauchs licht, überall sehr hurz. Beine bei beiden Geschlechtern gelblich mit braunen, gegen das Ende hin braunschwarzen Füssen. — Flügel sehr kurz und breit, die 3te Längsader vom Vorderrande sehr weit abstehend; die Zeichnung der Flügel ist derjenigen, welche sie bei Lept. scolopacea haben, ähnlich, doch mit folgenden Unterschieden: der kleine Fleck an der Wurzel der 2ten Längsader kaum vorhanden; die Quer- adern in der Nähe der Wurzel der Discoidalzelle weniger auffallend gesäumt; Randmal kürzer; die Bräunung unmittelbar hinter demselben überschreitet die 2te Längsader kaum, während sie bei Lept. scolopacea bis zur 3ten Längsader reicht; die letzte der aus der Discoidalzelle ausgehenden Adern ist stärker braun gesäumt. — Nr. 11. Anthrax inconspicua, 9. — nw. sp. — Nigra, luteo alboque hirta; alae a basi usque ad venas transversas priores et ad marginem anteriorem anguste infuscalae, venis trans- versis prioribus latius, posterioribus angustius obscure cinctis; vena transversa apicalis appen- dieulata; antennarum stilus terminalis nudus. — Long. corp. 23—8 lin. cire. — (Aegypten). — Sie gehört zu der Abtheilung, bei welcher die Spitzenquerader einen rücklaufenden Ast hat, der Fühlergriffel aber am Ende nicht behaart ist, sondern aus einem langen cylindrischen Wurzelgliede und aus einem kurzen dickborstenförmigen Endgliede hesteht, die Klauen einfach sind und die Pulvillen fehlen. — Grundfarbe tiefschwarz, glänzend. Kopf mit schwarzen gewöhnlichen und mit fahlbräunlichen schuppenför- migen Haaren. Fühler schwarz; die beiden ersten Glieder schwarzhaarig; das 3te Glied fast gestrecktkegel- förmig, doch an seiner Basis ein wenig zwiebelartig verdickt. Sowohl die längern Haare als die kürzere schuppenartige Behaarung auf Thorax und Schildchen überall fahlbräunlich. Auf dem Hinterleibe ist die Be- haarung ausser an den Seiten des Isten Rings ebenfalls schuppenartig; auf dem Isten Ringe ist sie weisslich; auf dem vordern Theile der nachfolgenden Ringe ist sie zum Theil schwarz, während sie auf dem hintern Theile der- selben fahlbräunlich, auf dem der letzten Ringe fast weisslich ist. Beine schwarz mit bräunlicher, schuppen- artiger Behaarung; an den Schienen ist auch die Grundfarbe bräunlich. Schwinger schmutzig weiss. — Flügel glasartig, kaum etwas graulich; Iste, 3te und 5te Längsader hellbraun, die andern dunkelbraun; die Flügel- wurzel bis zu den ersten Queradern und der Flügelrand vor der Isten Längsader gebräunt; die ersten Quer- adern sind von einer grauschwärzlichen, nicht scharf begrenzten Färbung umgeben; die andern Queradern zeigen die Spur einer ähnlichen aber viel schmälern Säumung, die Spitzenquerader jedoch nur von ihrer Wurzel bis zu ihrem rücklaufenden Aste hin: die kleine @uerader steht ziemlich weit vor der Mitte der Discoidalzelle; die Iste Hinterrandszelle ist bis zu ihrem Ende gleich breit. Nr. 12. Exoprosopa tephroleuea Q. nov. sp. — Nigra, albido-hirta ; face inferius, scutello, segmentorum abdominalium margine posteriore tibüsque testaceis. Alae ad basin et marginem anteriorem pallidissime testaceae, ceteroquin nigricantes, venis transversis obseurius, longitu- dinalibus pallidius marginatis ; eellulae submarginales tres; eellula prima posterior elausa. — Long. corp. 53—6 lin. — (Aegypten). — Sie gehört zu der Abtheilung mit 3 Unterrandzellen und zu der Unterabtheilung mit geschlossener erster Hinterrandszelle, im übrigen aber mit normalem Flügelgeäder. — Die Grundfarbe des Körpers ist schwarz, die Behaarung desselben vorherrschend weiss, zum Theil blass fahlgelblich, etwas schuppenförmig. Das Unter- gesicht gelblich, um den Mundrand herum fast schmutzig weisslich. Die kurze schuppenartige Behaarung des Kopfs ist auf der Stirn mehr Ticht fahlgelblich, auf dem Untergesichte und am Hinterkopfe weisslich. Fühler schwarz; 3tes Glied lang kegelförmig mit spitzem Griffel. — Die Behaarung an den Schultern, über der Flügel- wurzel und auf dem Schildchen fahlgelblich; die schuppenartige Behaarung dagegen vorherrschend weisslich. — Am Hinterleibe ist die schuppenförmige Behaarung auf dem vordern Theile der Ringe mehr fahlgelblich, auf den Hinterrändern und an den Seiten dagegen weisslich. Der Bauch hat überall kurze, schuppenartige, weiss- liche Behaarung. — Schenkel und Füsse schwarz, Schienen mit Ausnahme der Spitze lehmgelblich; die ganzen Beine dicht mit kurzer, weisser, schuppenförmiger Behaarung bedeckt; die Stachelborstchen der Schienen schwarz. Klauen zart, an der Basis mit deutlichem Zahne. Pulvillen fehlen. — Schwinger weiss. — Die Grund- farbe der Flügel ist gelblich sandfarben; hinter der Linie, welche man sich vom hintern Winkel über die kleine Querader nach der Mündung der Isten Längsader gezogen denken kann, sind sie grauschwärzlich getrübt, welche Trübung allmälig beginnt, sich um die @ueradern zu schwärzern Siumen verdichtet, an den Längs- adern aber helle sandfarbige Säume übrig lässt; die erste Hinterrandszelle ist am Flügelrande geschlossen, die andern Hinterrandszellen sind offen; die kleine Querader steht etwas vor der Mitte der Discoidalzelle und ist oft verdoppelt; ausserdem findet sich sehr häufig zwischen der 2ten und 3ten Längsader noch eine Querader, welche auf der Basis der Discoidalzelle steht. — ANTONIA. nov. Ge. Familie: Bombyliarier. Kopf gross; Augen des Männchens oben fast zusammenstossend; Scheitel von hinten her eingeschnitten, ohne Ocellen. Fühlergegend tief eingedrückt; die Fühler ziemlich genähert, kurz; das 1ste ‚Glied derselben becherförmig, das 2te kurzeylindrisch, das Ste zwiebelförmig in einen langen dünnen Griffel verlängert, welcher am Ende ein kurzes Borstchen trägt. Mundößfnung lang und schmal, stark aufwärts und vorwärts gezogen, bis gegen die Fühler hinaufreichend. Rüssel dick, aufwärts gerichtet, das Ende der Mundöffnung wenig überragend. Taster fadenförmig, ziemlich lang. Thorax verhältnissmässig gross. Schildchen breit aber ziemlich kurz. Hinterleib lang und schmal, etwas kegelförmig. Beine verhältnissmässig lang, besonders die hintersten, nur mit wenigen und zarten Borsten, Pulvillen deutlich. Flügel schmal, mit keilförmiger Basis; die Hülfsader sehr lang; drei Unterrandzellen; der rücklaufende Ast der Spitzenquerader erscheint als Fortsetzung der 2ten Längsader. Die erste Hinterrandszelie ist am Flügelrande geschlossen, die 2te gegen den Rand hin divergent, die 3te dagegen convergent. Nr. BB. Antonia suavissima d. nov. sp. — Flavo nigroque varia, abdomine rufo, alboeingu- lato. — Long. corp. 52 lin. — (Aegypten). — Stirn und Untergesicht von blasscitronengelblicher Färbung, ebenso die Taster und das Innere der Mundöffnung. Hinterkopf schwarz, doch zieht sich am hintern Augenrande ein breiter gelber Saum bis über die Mitte hinauf, wo das Auge etwas ausgerandet ist; auf dem Scheitel liegen zwei kleine, lebhaft citronen- Re gelbe Flecke unmittelbar nebeneinander. Die Fühlergegend ist tiefeingedrückt; in dieser Vertiefung liegt zwischen den Fühlern ein kleines schwarzes Pünktchen; über ihr erhebt sich die Vorderstirn fast höckerför- mig. Die beiden ersten Glieder der ziemlich stark genäherten Fühler sind lebhaft citrenengelb; das 1ste ist das grösste und dick becherförmig; das 2te ist ganz kurz cylindrisch; das 3te Fühlerglied ist schwarz und von zwiebelförmiger Gestalt; sein Ende bildet einen langen griffelförmigen Stiel, auf dessen Ende noch ein kleines Borstehen steht. — Der Rüssel ist dunkler gelb mit blassbrauner Spitze. Die Behaarung der Stirn und des Untergesichts ist zart und schneeweiss, nur auf der höckerförmigen Erhöhung der Vorderstirn stehen kurze schwarze Härchen. — Die Oberseite des Thorax ist schwarz mit gelber Schulterbeule, breiter gelber Seiten- strieme und mit zwei weissgelblichen, weit von einander entfernten Läugsstriemen, welche den Hinterrand der- selben nicht vollständig erreichen. Brustseiten gelb mit grauen Stellen. Die Behaarung des Thorax ist mit Ausnahme von etwa 3 stärkeren Haaren über der Flügelwurzel überaus zart, von mittlerer Länge, weisslich, nur auf der schwarzen Grundfarbe der Oberseite zum Theil schwärzlich. — Schildchen lebhaft gelb, an der Basis mit tiefschwarzem, schmalem Saume; die zarte Behaarung desselben ist ganz vorherrschend schwarz. — Erster Hinterleibsring kurz, an den Seiten gelb, sonst schwarz mit kaum bemerkbarem weissen Hinterrands- saume; zweiter Hinterleibsring ebenfalls schwarz, jederseits mit einem grossen gelben, vom Seitenrande ausge- henden Flecke und mit weissem Hinterrandssaume, welcher sich nach den Seiten hin sehr erweitert, wo er vor sich erst einen ziegelrothen Fleck und dann eine schiefe schwarze Linie hat; der 3te bis 7te Ring sind ziegelroth mit weissem, nach dem Seitenrande hin sehr erweitertem Hinterrandssaume; unmittelbar vor diesem verduukelt sich die ziegelrothe Farbe; auch zeigen die vordern Ringe an der Mitte der Basis einen kleinen schwarzen Fleck und alle haben ganz am Seitenrande einen schiefen schwarzen Strich; der Ste Ring ist ganz ziegelroth. Bauch lebhaft eitronengelb. — Die zarte, völlig borstenslose, nach hinten hin immer kürzer wer- dende Behaarung des Hinterleibes ist auf dem Isten, auf der Vorderhälfte des 2ten Rings, auf den weissen Hin- terrandssäumen, an den Hinterleibsseiten und am Bauche weisslich, nur auf dem Mittelstriche des Hinterleibs ist sie sonst grösstentheils schwärzlich. — Beine lang, kalıl, lebhaft eitronengelb; die Spitze der Hinterschenkel, die Hinterfüsse und das Ende der Vorderfüsse schwärzlich ; an den vordern Beinen finden sich nur wenig be- merkbare ganz helle Härchen urd an den Schienen derselben einige sehr kurze gelbliche Borstchen; die Spitze und Unterseite der Hinterschenkel hat dagegen ziemlich viel schwarze Härchen; auch stehen an der Aussen- seite der Hinterschenkel und Hinterschienen einige schwarze Borstchen. — Schwinger citronengelb. — Flügel glasartig, schmal, an der Basis keilförmig mit sehr abgeflachtem Hinterwinkel und so gut wie vollständig feh- lendem Flügelanhang; die Fügeladern ganz in der Nähe der Wurzel braun, sonst schwarzbraun; die Mündung der Hülfsader liegt dem Ende der Isten Hinterrandszelle gerade gegenüber; der Vorderast der 3ten Längsader verbindet sich mit der 2ten Längsader durch eine langzurücklaufende Querader, welche wie eine Fortsetzung der 2ten Längsader erscheint; die 3te Längsader entspringt aus der 2ten unmittelbar an deren Wurzel; die kleine @uerader ist bis auf das letzte Fünftheil der Discoidalzelle gerückt; die Iste Hinterrandszelle ist gegen ihr Ende hin sehr zugespitzt und unmittelbar vor dem Flügelrande geschlossen; die 2te Hinterrandszelle ist gegen ihr Ende hin sehr divergent, die 3te convergent, die äte geöffnet. — Nr. 14. Platypygus melleus, nov. sp. &. — Melleus, oceiput thoracisque striae tres aurantia- cae, antennarum articulus tertius et rostrum nigra, alae hyalinae. — Long. corp. 13 lin. — (Aegypten). Ganz und gar honiggelb; das breite 3te Fühlerglied nebst seinem Griffel und der Rüssel schwarz; der Hinterkopf mit Ausnahme des Augenrands orangefarben. Die Oberseite des Thorax hat 3 breite dunkelorange- farbene Striemen, von denen die seitlichen vorn abgebrochen und hinten zugespitzt sind. Die Spitze der Füsse geschwärzt. Schwinger gelb. Flügel glasartig, die Hülfsader und die Iste Längsader gelbbraun, die andern schwarzbraun. — Er unterscheidet sich von Platypygus Chrysanthemi ausser durch die Farbe und geringere Grösse durch verhältnissmässig längern Rüssel und die Form der Discoidalzelle, welche am Ende nicht so schief wie bei jenem, sondern mehr gerade abgeschnitten ist. — Nr. 15. Thereua laticornis, d. nov. spa — Thoracis dorsum et scutellum flavido - einereum; abdomen superius et pleurae albieant; antennae, pedes, abdominis latera et venler pallide testa- cea; tertius anlennarum arliculus latissimus. — Long. corp. 27'5 lin. — (Ungarn). — Untergesich) und Stirn kahl, gelbgraulich. Fühler gelblich; das Iste Glied verhältnissmässig kurz, das dritte sehr breit, am Ende wieder verschmächtigt. Thorax obenauf gelbgraulich, nur mit der schwachen Andeutung von 2 hellern Längslinien, verhältnissmässig sparsam behaart. Das Schildchen hat dieselbe Farbe, die Brustseiten aber sind weissbereift. Die Grundfarbe des Bauchs, der Seiten des Hinterleibs und der äussern Genitalien ist gelblich. Auf der Mitte der Oberseite des Hinterleibs ist die Grundfarbe schwärzlich, wird aber von dem weissschimmernden Tomente fast vollständig verdeckt. Der zweite Hinterleibsring hat einen gleich- mässigen, schmalen, schneeweissen Hinterrandssaum. welcher in derjenigen Richtung besonders auffällig er- scheint, in welcher der weisse Schimmer des Hinterleibstoments nicht gesehen wird. Die etwas zerstreute län- gere Behaarung des Hinterleibs ist überall weisslich. Beine durchaus gelblich. Flügel glasartig, doch etwas sandfarbig; die Adern derselben gelblich, nur in der Nähe des llinterrands gebräunt; die Gabel der 3ten Längsader weit; die 2te Hinterrandszelle schmal, die 3te breit; die 4te Dinterrandszelle in grösserer, die te in kleinerer Entfernung vom Hinterrande geschlossen. Nr. 16. Thereua Frauwenfeldi, &. nov. sp. — Abdomine rubro - testaceo, alis variegatis; an- tennis flavis, articulo tertio dilatato. — Long. corp. 33 lin. — (Aegypten). Der Ther. laticornis verwandt, obgleich sehr verschieden. Der Vorderkopf ist, wie bei jener, abge- flacht und die gelbgrauliche Vorderstirn noch ausgedehnter, so dass die Augen sich nicht ganz vollständig berühren. Fühler gelblich, das Iste Glied sehr kurz, das 3te sehr breit, der schwärzliche Griffel ziemlich dick. — Die Oberseite des Thorax gelbgraulich, mit 2 ganz durchgehenden weissen Längslinien und mit minder scharf. ge- zeichneten weissen Seitenstriemen, welche sich mit jenen am Hinterrande des Thorax verbinden. Brustseiten weiss bereift und weisslich behaart. Schildehen weisslich bereift mit gelbem Hinterrande. Die Grundfarbe des ° langgestreckten und schlanken Hinterleibs ist blassziegelröthlich, geht aber auf den letzten Ringen in das Roth- braune über und der allerletzte Ring ist schwarz. Der Iste Hinterleibsring ist grösstentheils weisslich bestäubt; der 2te Ring hat einen weisslich bestäubten, in der Mitte schmalen, nach den Seiten hin viel breiteren Hinter- randssaum; auf dem 3ten Ringe findet sich ein eben solcher weisslich bestäubter Hinterrandssaum, welcher aber in der Mitte breit unterbrochen ist; am 4ten Ringe zeigt sich nur gegen den Seitenrand hin die Spur eines schmalen, weisslichbestäubten Hinterrandssaumes; auf dem öten Ringe zeigt sich die weissliche Bestäu- bung in derselben Form wie auf dem Sten; auf dem 6ten Ringe sind die durch dieselbe gebildeten beiden Flecken schmäler. — Bauch hellziegelröthlich mit weisslichen Hinterandssäumen. Die ziemlich zerstreute, län- gere Behaarung des Hinterleibs ist überall weisslich. — Beine braungelblich, doch die Schenkel mit Ausnahme beider Enden, die Spitze der Schienen und die Füsse braunschwarz. — Flügel glasartig, schwärzlichgrau ge- scheckt, zwischen der Isten und 2ten Längsader sandfarbig, die äusserste Spitze etwas weisslich; Flügeladern (mit Ausnahme der 4ten) in der Nähe der Wurzel und weiterhin gelblich, gegen das Ende hin dunkelbraun; die Flügelzeichnung besteht aus folgenden Theiler: 1) aus einem schwärzlichen Punkte an der Mitte des Vor- derrands, einem deutlicheren auf der Wurzel der 3ten Längsader und einem andern auf der kleinen Querader; 2) aus einer winkeligen Halbbinde, welche auf der Wurzel der Discoidalzelle beginnt und nach der Mündung der Ööten Hinterrandszelle hinläuft; 3) aus einer mehr fleckenartigen Halbbinde, welche ganz schmal an der 3ten Längsader beginnt, breit über das Ende der Discoidalzelle hinwegläuft und gegen den Hinterrand hin mehr verblasst; 4) aus einer breiten, unregelmässigen Querbinde vor der Flügelspitze, welche einen zu beiden Seiten der: Spitzenquerader liegenden hellen Doppelfleck einschliesst. — Die 4te Hinterrandszelle ist etwas geöffnet, die 6te dagegen am Hinterrande geschlossen. — BR Nr. 17. Thereuanuda, 3 & 2. nov. sp. — Frons laevis, atra; Ihorar albido-lineatus; abdomen brunneo-rufum, eingulis duobus anqustissimis albis; alae nigricantes, cellulis posterioribus tertia et sexrta longe a margine ipso clausis. — Long. corp. 5 lin. — (Aegypten). — Die Stirn abgeflacht, bei dem Weibchen breit, glänzend tiefschwarz, auf der Mitte quereingedrückt und mit einem weissen Fleck an jedem Augenrande gezeichnet. — Hinterkopf und Untergesicht mit weissem Schiimmer auf dunkelem Grunde, welcher noch etwas über die Fühler und am Augenrande noch höher auf die Stirn hinaufreicht. Fühler von mittlerer Länge, bräunlichgelb; das Iste Glied ziemlich schlank ceylindrisch, mit schwarzen, an der Spitze desselben ziemlich starken Härchen; das 2te Glied klein, becherförmig; das 3te Glied ebenfalls klein, an der Basis geschwärzt; der kurze schwarze Enilgriffel geht in ein feines Borstchen aus. — Die Oberseite des Thorax hat eine schmale, durchgehende Mittelstrieme von schwärzlicher Farbe, welche von einer weisslicher Längslinie halbirt und jederseits von einer eben solchen Längslinie eingefasst wird; dann folgt jederseits eine breite Strieme von schön brauner Farbe, welche bei dem Weibehen durch das stärkere Durehscheinen der Grundfarbe ein rötheres Ansehen annimmt; zuletzt liegt jederseits noch eine breite weiss liche, nicht ganz scharf begrenzte Seitenstrieme. Die Grundfarbe der Brustseiten ist bei dem Männchen , wie die des übrigen Thorax, schwarz, bei dem Weibchen aber braunröthlich mit dunkleren Stellen und wird von weisser Bestäubung etwas überdeckt. Schildchen braunröthlich, etwas weisslich bestäubt, — Der sehr kahle und ziemlich glänzende Hinterleib ist von braunrother (bei dem Männchen von schwarzer) Farbe, welche aber nach hinten hin in das Schwarzbraune übergeht; der Iste und 2te Ring haben einen gleichmässigen, schmalen, sehr deutlichen, weissen Hinterrandssaum, von welchem sich an allen andern Ringen keine Spur findet. Beine schwarzbraun, die Knie und ein grosser Theil der Mittelschienen heller; sie sind sehr kahl; zuweilen sind die Schenkel fast ganz schwarz. — Flügel ‚schmal, gleichmässig grau; die Adern mit schwärzlichen Säumen, welche gegen den Vorderrand und gegen die Flügelspitze bin immer dunkler werden und immer mehr zusam- menfliessen; so dass sie den Flügeln ein ganz schwärzliches Ansehen geben; die Gabel der 3ten Längsader ist sehr schmal; die 3te Hinterrandszelle ist besonders weit vor dem Flügelrande geschlossen; etwas weniger weit vor demselben schliesst sich auch die 6te Hiinterrandszelle. — Nr. 18. Thereua melanostoma, now. sp. 5. — Nigricans; Ihoras lineis duabus albis striisque duabus lateralibus atris nitidis; alis parum cinereo-nebulosis; facies convera, atra, nitida ; anlennae nigrae, articulo primo elongato eylindrico, tertio basi piloso; stylus antennarum ter- minalis indistinetus. — Long. corp. 23 lin. — (Aegypten). — Sie gehört zu den Arten, welche im Körperbau einige Verwandtschaft mit Xestomyza zeigen. — Kopf schwarz. Die kleine dreieckige Vorderstirn über den Fühlern und das Untergesicht neben der Mundöflnung weiss bestäubt; sonst ist das Letztere glänzend tiefschwarz und hochgewölbt. Hinterkopf weisslich bestäubt und mit langer weisslicher Behaarung besetzt. Scheitel schwarzhaarig. Rüssel ziemlich lang, gerade vorge- streckt, um Ende dicker, schwarz. Taster verhältnissmässig lang, schwarz, schwarz behaart, Fühler schwarz, verhältnissmässig lang; das Iste Glied eylindrisch, merklich länger als die beiden folgenden zusammen, mit abste- hender schwarzer Behaarung besetzt; das 2te Glied becherförmig kurz; das 3te konisch, nicht weit von seiner Basis mit einigen schwarzen Härchen besetzt; der Fühlergriffel völlig undeutlich.. — Grundfarbe des Thorax tiefschwarz, aber auf der Oberseite ven graubräunlichem Reife matt, jedoch mit Ausnahme zweier breiten, ganz am Seitenrande liegenden Längsstriemen, auf welchen sie vollkommen glänzend ist. Die Oberseite des Thorax ist ausserdem mit 2 von einander entfernten, durchgehenden, weissbestäubten Längslinien gezeichnet. Das Schildchen und die Brustseiten sind weissbestäubt. Die Behaarung des Thorax ist wenig dicht, aber: ziemlich lang; an den Brustseiten weisslich, auf der Oberseite aus blassfahlgelblichen und aus schwarzen Haaren ge- mischt. Hinterleib gleissend tiefschwarz, an den Seiten der vordern Ringe halbdurchscheinend bräunlich, was sich auf dem Isten und selbst auf dem 2ten Abschnitte weiter nach oben zieht; der 2te Ring mit einem schmalen aber deutlichen, der 3te mit einem weniger in die Augen fallenden weissen Hinterrandssaum, von dem sich auch am 4ten Ringe noch eine schwache Spur findet, — Die Behaarung des Binterleibs ist sparsam, blassfahlgelblich, 5 u nur an der Spitze desselben stehen auf der Unterseite schwarze Iaare. Die Analanhänge dunkelbraun, — Beine braun; die ganzen Hüften und die Schenkel mit Ausnahme ihrer Spitze schwarz; die Spitze der Schie- nen und die Füsse von der Spitze des Isten Gliedes an schwarz; an den Vorderbeinen hat diese Färbung eine noch etwas grössere Ausdehnung. — Schwinger gelb. — Flügel glasartig, blassbräunlich, gran getrübt; ein ne- beliger, wenig bemerbarer Schweif zieht sich durch die Unterrandzellen; die Adern sind mit Ausnahme der Randader und der Hülfsader dunkelbraun; Randmal klein, dunkelbraun; Discoidalzelle an der Basis spitz; kleine Querader etwas vor der Mitte derselben; die dte Hinterrandszelle ziemlich weit vor dem Flügelrande geschlossen, 6te weniger weit von demselben. — Nr. 19, Empis gravipes, 3 JS 2. — now. sp. — Superius nigricans, thorace quadristriato, inferius cinerea; pedes nigri, femoribus anlieis basi, intermedüs postieisque tolis rufis, tibüs postieis inerassalis; alae brunneae. — Long. eorp. 4% lin. — (Kärnthen, Sibirien). — Im allgemeinen Ansehen der Emp. borealis etwas ähnlich. — Fühler schwarz, Taster gelbroth; Rüssel ganz schwarz, unausgezogen so lang wie die Vorderschenkel. — Oberseite des Thorax dunkelaschgrau mit 4 braunschwarzen Striemen, von denen die mittlern hinten, die seitlichen beiderseits abgekürzt sind. Schildehen aschgrau bestäubt. Oberseite des Hinterleibs glänzend schwarz, bei dem Männchen gegen das Ende hin matt. Die Brustseiten, die Seiten des Hinterleibs und der Bauch aschgrau. Die Analanhänge des Männcliens sind nicht sehr gross, aufgerichtet, die obersten Lamellchen: braunroth, sonst schwarz. Das Hinterleibs- ende des Weibchens ist sehr zugespitzt. Die Behaarung der Oberseite des Thorax, des Schildchens und der Oberseite des Hinterleibs schwarz, die der Brustseiten, der Seiten des Hlinterleibs und des Bauchs lichtfahlgelblich. Hüften schwarz mit grauer Bestäubung, die vordersten mit heller Behaarung, die hintern gewöhnlich zum grössern Theil mit schwarzer. — Beine im Ganzen schlank, kurzhaarig; Schenkel dünn; die vordersten von der Basis aus bei dem Männchen meist in geringer, bei dem Weibchen gewöhnlich in viel grösserer Ausdehnung bräunlichhroth; die mittlern und hintern Schenkel ganz roth, nur an der Äusser- sten Spitze etwas geschwärzt. Schienen und Füsse tiefschwarz; die hintersten Schienen sind bei dem Männ- chen auffallender, bei dem Weibchen nur wenig verdickt und mit sehr kurzer, aber sehr dichter schwarzer Behaarung besetzt. Schwinger gelblich. — Flügel braun, an der Basis etwas mehr gelbbraun, was aber nicht sehr in die Augen fällt, bei beiden Geschlechtern von ganz gleicher Gestalt; Discoidalzelle klein; die Spitzen- querader gebogen; die nach dem ILlinterrande laufenden Adern erreichen denselben vollständig. — No. 20. Empis discolor, d. $ 2. nov. sp. — Inferius lateribusque testacea, superius nigricans, thorace nigro-trilineato,; pedes testacei, femorum tibiarumque apice tarsisque tolis atris; alae brunnescentes linea stigmaticali obseuriore. — Long. corp. 4 lin. — (Kärnthen). — Eine durch das verschiedene Colorit der Ober- und Unterseite sehr auffallende Art. Von oben sieht man nämlich bei dem Männchen ausser der rothgelben Schulterschwiele und der gelben Schwiele über der Flügel- wurzel nichts Ilelles, während sich diese helle Färbung bei dem Weibchen oft mehr heraufzieht und zuweilen bis zwischen die schwarzen Thoraxstriemen erstreckt; die Oberseite des Thorax ist sonst dunkelaschgrau mit 3 schwarzen Striemen, von denen die mittelste hinten, die seillichen beiderseits abgekürzt sind. Die schwarze Behaarung der Oberseite des 'Thorax ist zerstreut und borstenartig. Brustseiten rothgelb mit schwarzgrauen Flecken und sparsamer heller Behaarung. — Hinterleib obenauf glänzend schwarz, ganz am Seitenrande und unten gelb; obenauf ist er mit kurzer schwarzer, an den Seiten und unten ist er mit gelblicher, bei dem Männchen äusserst langer, bei dem Weibchen kürzerer Behaarung besetzt. — Männliche Genitalien von ähnli- chem Bau wie bei den grössern hellen Arten, schwarz und schwarzhaarig, nur der an seiner Basis breite Mittelfaden und der grösste Theil der schmalen seitlichen Lamellen braungelb. Der weibliche Hinterleib am Ende sehr zugespitst. — Beine bräunlichgelb, die Spitze der Schenkel, das Ende der Schienen und alle Füsse schwarz, bei dem Männchen haben die Mittelschenkel auf der Mitte ihrer Vorderseite stets eine abgekürzte schwarze Längslinie, auch sind die Beine bei ihm mit viel längeren schwarzen Haa- ren besetzt als bei dem Weibchen, namentlich sind die Mittelschienen sowie die beiden ersten Fussglieder un- LEST Bl —_ gewöhnlich stark behaart, was letztern ein etwas plumpes Ansehen giebt. — Fühler schwarz, die beiden Isten Glieder braun. : Taster rothgelb. Rüssel unausgezogen so lang wie die Vorderschenkel, schwarz; die Lefze grösstentheils rothbraun. Augen des Männchens zusammenstossend. Flügel graubraun getrübt, mit dunkelbrau- nerem, aber nicht wohl begrenztem Randstriche, an der Basis ein wenig gelber; Discoidalzelle von mittelmässi- ger Grösse; Spitzenquerader gebogen; die nach dem Hinterrande laufenden Adern erreichen denselben vollstän- dig. Schwinger gelblich. Nr. 21. Empis florisomna, 3. X 9. — nov. sp. — Nigra, nigro-pilosa, alis albidis, halteri- bus nigris; &. abdomine albomicante tarsisque posticis valde incrassatis; @ pedibus non pen- nalis. — Long. corp. 21—2} lin. — (Kärnthen). — Männchen: Durchaus schwarz. Fühler, Taster und Rüssel schwarz, letzterer an der Spitze stets gespalten, so lang wie die Vorderschenkel. Ilinterkopf auffallend schwarzhaarig. Oberseite des Thorax ziem- lich glänzend schwarz mit dichter und langer schwarzer Behaarung; eine Striemung desselben ist nicht deutlich wahrnehmbar, doch zeigt die Schultergegend die Spur einer weissen Bestäubung. Die schwarzen Brustseiten sind etwas weisslich bereift, durchaus schwarzhaarig. Schildchen schwarz mit schwarzen Haaren. Die Grund- farbe des Hinterleibs überall schwarz, doch ist seine Oberseite so dicht mit einem weissen Tomente bedeckt, dass sie in den meisten Richtungen schneeweiss erscheint. Die durchaus tiefschwarze Behaarung des Hinter- leibs ist an der Basis, an den Seiten und am Bauche verhältnissmässig dicht und sehr lang, auf der Oberseite viel kürzer und sehr zerstreut. Männliche Genitalien sehr klein, kaum hervortretend, — Das Iste Glied aller Füsse ziemlich verlängert; an den Mittelfüssen ist es gar nicht, an den Vorderfüssen in kaum bemerkbarer Weise, an den Hinterfüssen ausserordentlich stark verdickt, an welcher Verdickung auch noch das 2te Glied der Hinterfüsse theilnimmt. — An den Hinterschienen und an den beiden ersten Gliedern der Hinterfüsse ist die Behaarung besonders lang. — Schwinger schwarz. — Flügel weisslich; Randader bis zur Einmündung der Isten Längsader bräunlich, von da an schwarz; Hülfsader weisslich; Iste Längsader an der Basis schwärzlich, dann bräunlich, auf ihrem letzten Drittheil wieder schwarz; sie verdickt durch ihre Verbindung mit der Randader diese sehr; 2te Längsader an der Basis bräunlich, gegen das Ende hin schwarz; 3te Längsader in der Nähe der Basis bräunlich, sonst überall schwarz; die steile Spitzenquerader ist schwarz; alle andern Flügeladern weisslich und vollständig vorhanden. Weibchen: Es unterscheidet sich von dem Männchen durch sparsamere und kürzere Behaarung, ist aber mit andern Weibchen ähnlicher Arten verglichen doch immer noch an der ansehnlichen schwarzen Behaarung recht kenntlich, Dem Hinterleibe desselben fehlt das weissschinnmernde Toment so gut wie ganz, so dass er nur in manchen Richtungen ein schwarzgraues Ansehen, in keiner ein weissliches oder gar weisses, annimmt. Die Beine sind einfach, für ein Weibchen ansehnlich stark behaart, aber ohne jede Spur einer Be- fiederung oder fiederartigen Behaarung. Die weissliche Farbe der Flügel ist weniger auffallend und macht sich nur auf der Wurzelhälfte bemerklich, während die Spitzenhälfte fast vollkommen rein glasartig ist; die nach dem Hinterrande des Flügels laufenden Adern sind in der Regel dunkler als bei dem Männchen gefärbt. Die Art kommt sehr häufig mit langausgezogenem Rüssel vor. — Nr.22. Rhamphomyia serpentata, 3 N @. nov sp. — Nigra, parum einerascens, nigropilosa ; thorax lineis Iribus nigrioribus parum distinelis; alae einereae, basi flavescentes ; halterum ca- pitulum atrum; . libiae anticae extus dense pilosae, genitalia subsimplieia lamellis inferioribus angustis pallidis. 92. cellula alarum discoidalis irregularis marima, nervo crasso infuscalo a cellulis posterio- ribus. separala. Long. eorp. 5 lin. — (Kärnthen). — Männchen: Tiefschwarz, ziemlich glänzend; auf der Oberseite des Körpers sehr wenig, auf den Brustseiten und dem Bauche deutlich weissbereift. Fübler schwarz, die beiden ersten Glieder mit verhältniss- mässig langen schwarzen Haaren. Taster schwarz, -schwarzhaarig. Rüssel schwarz; seine Länge beträgt etwa 2 von der Länge der Vorderschenkel. Augen des Miännchens zusammenstossend. Hinterkopf stark schwarz- haarig. Die 3 tiefschwarzen Längsstriemen des Thorax entstehen dadurch, dass bei recht schiefer Beleuchtung 2 hellbestäubte Liängsstriemen sichtbar werden; sie sind ziemlich schwer wahrzunehmen. Die Behaarung des Thorax und Schildchens ist ziemlich rauh und lang, durchaus schwarz. — Die Oberseite des Hinterleibs zeigt nur an der Wurzel und an den Seiten die Spur weissgrauer Bestäubung, sonst ist sie ziemlich glänzend. Auch die Behaarung des Hinterleibs ist verhältnissmässig lang und tiefschwarz. Die Analanhänge des Männ- chens sind klein und von sehr einfacher Bildung; die einfachen geradeaus gerichteten, grössern, obern Lamellen sind schwarz; die sehr viel schmäleren, säbelförmig nach oben gekrümmten untern sind gelblich. — Die Beine sind ganz und gar tiefschwarz, schlank, mit verhältnissmässig langer schwarzer Behaarung bedeckt; die Aussenseite der Vorderschienen ist ganz besonders dicht behaart. — Schwinger schwarz mit braunem Stiele. — Flügel graulich, in der Wurzelgegend gelblich, braunadrig mit dunkelbraunem Randstriche; die Discoidalzelle von gewöhnlicher Gestalt und Grösse: alle Adern vollständig. Bei dem von Zetterstedt beschriebenen Männchen der Rhamphom. villosa wird der Thorax opacus und werden alle Schienen „parce spinulosae“ genannt, was auf Rhamph. serpentata 6 gar nicht passt. Weibchen: Auf der ganzen Oberseite des Körpers viel genauer als das Männchen und überall viel kürzer behaart, doch macht sich auch bei ihm die dichtere Behaarung an der Aussenseite der Vor- derschienen noch bemerklichh Die Discoidalzelle der Flügel ist unregelmässig bis fast zum Hinterrande hin erweitert; die Ader, welche sie von den Hinterrandszellen trennt, ist verdickt und sehr deutlich schwärzlich gesäumt; die 2te Hinterrandszelle ist glockenförmig; die 3te läuft schmal am Hinterrande hin; die 4te beginnt dann neben ihr eben so schmal, erhebt sich aber bald darauf in gewöhnlicher Weise bis zu den Basalzellen. — Nr. 23. Gloma basalis, 5 X @. nov. sp. — Nigricans, abdominis segmentis secundo el tertio flavescentibus subpellueidis. — Long. corp. 31—3% lin. — (Steiermark, Schlesien). Männchen: Schwarz; die Schwinger und der 2te und 3te Hinterleibsabschnitt gelblich. — Kopf schwarz, schwarzhaarig. Augen oben zusammenstossend. Fühler schwarz; das Iste Glied etwas länger als das 2te; das dte Glied umgekehrt birnförmig mit langem, kurzbehaartem Griffel, welcher aus einem kurzen Wurzelgliede und einem sehr langen Endgliede besteht. Taster kurz, schwarz, schwarzbaarig. Rüssel überaus kurz, wenig aus der Mundöffnung hervorstehend. — Thorax schwarz, schwarzhaarig, an den Seiten grau bereift; auf seiner Oberseite ist diese Bereifung weniger gut bemerklich, so dass auch die Striemung desselben weniger wahrnehm- bar ist. — Schildchen schwarz mit braungelbem Rande. Hinterrücken schwarz, etwas graulich bereift. — Der Iste Hinterleibsring obenauf schwarz mit gelblichem @Querstrich an der Basis und schmalem weissgelblichem Hinterrandssaum; der 2te und 3te Ring überall gelblich, doch mit schwärzlicher Rückenlinie, etwas durchschei- nend; die folgenden Ringe siimmtlich wieder schwarz, mit weissgelblichem, an jedem folgenden Ringe schmäler und minder deutlich werdendem Hinterrandssaume. Die Behaarung des Hinterleibs verhältnissmässig ziemlich lang, schwarz. Die Analanhänge des Männchens sehr klein, schwarz. — Beine schlank, pechschwarz; die Wur- zel und äusserste Spitze der Schenkel, so wie ein grosser Theil der Schienen und zuweilen selbst die Fuss- wurzel pechbraun; das Iste Fussglied sehr verlängert, Schwinger gross, gelblich. — Flügel ziemlich gross und breit, graubraun getrübt, ohne dunkleres Randmal; Flügelgeäder wie bei Empis; Spitzenquerader schief,’ aber nicht sehr gebogen, — Weibchen: Es unterscheidet sich von dem Männchen durch grössere Ausdehnung der gelbbräunli- chen Farbe am Schildchen und durch ganz und gar gelbliche Beine, an denen nur das Ende der Füsse ges schwärzt ist. Der Ste Hinterleibsring ist braun und bildet eine kurze hornige Spitze. — Ob die Beine des Weibchens stets die bemerkte hellere Färbung haben, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, da ich nur ein einziges welbliches Exemplar besitze. — Nr. 24. Brachystoma obscuripes, nov. sp. — 3. & 9. — Antennis brevibus pedibus nigris, ano foeminae vesieuloso. — Long. corp. 21—2% lin. — (Sardinien). — Der Brachyst. vesieulosa nahe stehend. In der Körperbildung ganz mit ihr übereinstimmend, nur etwas kleiner und etwas schlanker, auch die hornige Blase am After des Weibchens etwas weniger dick. Die Ober- seite des Thorax ist weniger glänzend und die grauweissliche Bestäubung auf dem Hinterende desselben und dem Schildchen viel dichter. Die Oberseite des Hinterleibs ist gegen den Seitenrand hin deutlicher grau- weisslich bestäubt, eben so der ganze Bauch; die Beine sind schwarz, nur das 2te Hüftglied ist schmutzig gelblich. Die Flügeladern sind viel dicker als bei Brachystoma vesiculosa. — Nr. 25. Dioetria valida, 3. & Q., now. sp. — Alra nitida, thoracis dorso laevi; pedes ruf, artieulis tarsorum anteriorum 2, 5 X 4, tibüis postieis apiee tarsisque postieis totis nigris. — Long. corp. 3. 44 lin. — 9. 43 lin. — (Beirut). — Männchen: Von kurzem gedrungenem Körperbau. Durchaus glänzend schwarz. Fühler schwarz, auf keiner hervortretenden Erhöhung stehend; das 1ste Glied sehr kurz, kaum länger als das 2te, beide mit kurzen schwarzen Härchen; das 3te Fühlerglied etwa so lang wie die beiden ersten zusammen. Stirn glän- zend schwarz, der Ocellenhöcker ausserordentlich scharf und stark hervortretend. Untergesicht schwarz mit Fettglanze. Knebelbart sparsam, schwarz. Backenbart und die Behaarung des Hinterkopfs von derselben Farbe. Oberseite des Thorax überall glänzend schwarz, ohne Bestäubung, mit zerstreuter, äusserst kurzer und sehr wenig bemerkbarer schwarzer Behaarung. Die gewöhnlichen Schillerstriemen an den glänzendschwarzen Brustseiten sind zwar vollständig vorhanden, aber äusserst schwer wahrzunehmen, da sie von sehr düster brauner, nur in wenig Richtungen bemerkbarer Farbe sind. Das Schildchen und der Hinterleib sind glänzend schwarz; letzterer ist verhältnissmässig kurz und mit äusserst kurzer Behaarung besetzt, welche auf den letzten Ringen eine hellere Färbung annimmt. Beine von etwas plumpem Baue, gelbroth; an den Vorder- und Mittel- füssen ist das 2te bis 4te Glied schwarz; an den Mittelfüssen hat auch die Spitze des 2ten Gliedes diese Farbe; an den Hinterbeinen ist die Spitze der am Ende kaum verdickten Schienen sammt den ganzen Füssen schwarz; das Iste Glied der Hinterfüsse ist nicht verdickt; das 2te Glied derselben zeichnet sich durch 2 lange borstenartige Haare von heller Farbe aus. Die sonst schwarz gefärbten Theile der Beine sind zuweilen nur schwarzbraun. Flügel grau, am Vorderrande und von der Wurzel aus schwarzbraun gefärbt. Weibchen: Es unterscheidet sich von dem Männchen durch Folgendes: Das Untergesicht zeigt bleichmessinggelblichen Schimmer auf schwarzem Grunde; die Borsten des Knebelbarts sind rostbraun; dem 2ten Gliede der Hinterfüsse fehlen die beiden langen, borstenartigen Haare und die schwarzbraune Färbung am Vorderrande und besonders an der Wurzel des Flügels ist weniger intensiv. Ausserdem sind, bei dem einzigen Weibchen, welches ich vergleichen kann, die Hinterschienen und ein Theil der Hinterschenkel braun- gefärbt, doch in einer so unregelmäßssigen und an beiden Beinen so ungleichen Weise, dass ich diese Färbung für erst nach dem Tode des Insekts entstanden, höchstens für eine zufällige individuelle Abweichung halte. — Nr. 26. Stichopogon congener, 3 & Q. nov. sp. — Abdominis segmento secundo postice di- stinete albo-marginato,; antennis flavis. — Long. corp. 24 lin. — (Aegypten). — Dem Stichop. scaliger so ähnlich, dass eine Angabe der Unterschiede zur vollständigsten Kenntlich- machung der Art hinreicht. Das 2te Hinterleibssegment hat bei dem Männchen einen recht deutlichen weissen Hinterrandssaum, wie ich ihn an keineın meiner Männchen des Stichop. scaliger sehe. Derselbe ist bei dem Weib- chen ebenfalls vorhanden, fällt aber nicht so in die Augen, da sich die graue Bestäubung der Oberseite des Hinterleibes bei ihm gerade in derselben Weise mehr ausbreitet, wie dies bei dem Weibchen von Stichop. sca- liger der Fall ist. Die Afterlamellen des Weibchens haben dieselbe Gestalt wie bei Stichop. scaliger, doch ist der Haken, mit welchem sie endigen, etwas länger als ich ihn je bei dieser Art gefunden habe. Farbe des Untergesichts und des Knebelbarts ändern ebenso, wie ich bei Stichop. scaliger zu beobachten Gelegenheit gehabt habe, von dem Weissen durch das Rostgelbe bis in das Rostbräunliche ab. — Andere Unterschiede weiss ich durchaus nicht anzugeben. — 5 = u = Nr. 27. Stichopogon albellus, 5 & 9. nov.sp. — Pullide albo-cinereus, anlennarum articulis basalibus testaceis, terminal atro. — Long. corp. 24 lin. — (Aegypten). — Ganz und gar vom Körperbau des Stichopogon scaliger und tener, welchem letzteren er auch in der Grösse gleicht, Untergesicht und Knebelbart weiss, zuweilen blassgelblich. Ueber dem Knebelbarte stehen, wie bei den andern Arten, auf dem ÜUntergesichte noch einige weisse Härchen. Die beiden ersten Fühlerglieder rothgelblich, doch das Iste an der Wurzel geschwärzt; das schlanke 3te Glied sammt dem Griffel schwarz; die ersten beiden Glieder mit einigen wenig bemerklichen weissen Härchen. Stirn und Hinterkopf weissgraulich; die Behaarung derselben und der Backenbart weiss. — Thorax obenauf weissgraulich ohne deutliche Zeich- nung, an den Brustseiten noch weisser. Die sehr zarte Behaarung auf der Oberseite des Thorax ist weiss; hinten stehen auf ihr weisse Borstchen. Schildehen lichtweissgraulich; der Hinterrand desselben dicht mit weissen borstenartigen Härchen besetzt. — Hinterleib lichtweissgraulich; von vorn beleuchtet erscheint er ganz einfarbig; bei schiefer Beleuchtung wird eine leiterförmige schwarzgraue Zeichnung sichtbar; sie besteht aus einer breiten, weit vor dem Seitenrande abgebrochenen und am Hinterrande liegenden Binde auf jedem einzel- nen Ringe, welche sich vorn in ihrer Mitte zu einer bis an die Basis des Rings reichenden Spitze erhebt; die Begrenzung dieser Binden ist nicht sehr scharf, auch sind sie auf den vordersten Ringen weniger deutlich; auf dem vorletzten Ringe ist nur noch ein schwärzlichgrauer Fleck, auf dem letzten gar keine Zeichnung mehr vor- handen. — Die untern Lamellen am Ende des weiblichen Hinterleibs sind nicht sehr gross, namentlich nicht sehr breit, am Ende abgerundet, dunkelbraun. — Die Behaarung des Hinterleibs ist ohne Ausnahme weisslich. — Die Grundfarbe der Schenkel ist schwärzlich, doch erscheinen sie von der dichten weissen Bestäubung lichtgrauweisslich; die äusserste Spitze derselben ist stets, die äusserste Wurzel zuweilen gelblich gefärbt; sie sind mit weissen steifen Haaren etwas dichter besetzt, als bei den meisten andern Arten. Die Schienen sind gelblich mit schwarzer Spitze; dieselbe Farbe haben die Füsse, doch ist das Ende derselben in grösserer oder geringerer Ausdehnung geschwärzt; die langen aber zarten Stachelborsten an Schienen und Füssen sind olıne Ausnahme weiss. — Flügel glasartig; Adern braun, nur an der Wurzel zum Theil gelblich. — RHADINUS. nov. Gen. Statur klein, Körpergestalt langgestreckt, Behaarung gering. Augen sehr vorgequollen, vorn mit viel grösseren Feldern. Untergesicht ziemlich kurz, von mittlerer Breite. Der gleichmässige, rauhe Knebelbart bedeckt es bis zu den Fühlern hinauf. Fühler sehr genähert; die beiden ersten Glieder kurz, ziemlich gleich; das 3te Glied länglich; der schlanke Fühlergrifel deutlich abgesetzt; er besteht aus einem langen, linienförmigen Wurzelgliede und einem kleinen Endborstchen. Stirn nach obenhin erweitert, sattelförmig ausgehöhlt; der Ocellenhücker nur wenig vortretend, ” Mundöffnung gross, rund. Thorax flach, sehr kahl, Hinterleib Nach, striemenförmig, nach hinten hin ganz allmälig verschmälert; an den Seiten des 1sten Rings mit schr langen Haaren, sonst sehr kahl. Die Analanhänge des Männchens klein; das oberste Stück derselben bedeckt die andern schildfürmig. — Am Ende des weiblichen Hinterleibs zu unterst zwei Lamellen, wie bei Stichopogon. Beine ziemlich schlank, ziemlich kahl, »doch die Schienen und Füsse mit langen, aber ziemlich zarten Borsten besetzt; die Vorder- und Mittelschenkel kaum stärker als die hintersten. Das 1ste Fussglied kaum länger als das 2te. Klauen lang und dunn. Die Pulvillen fehlen gänzlich. Die iste Hinterrandszelle der Flügel am Ende nicht verengt; die 3te ungestielt und vor dem Flügelrande geschlossen ; die öte schliesst sich am Flügel- rande selbst. Nr. 25. Rhadinus ungulinus, 6‘ & ® now. sp. — Pallide albo-cinereus, abdomine nigrofasciato, tertio antennarum artieulo conico; pedibus nigricantibus. — Long. corp. 23 lin. — (Aegypten). Ganz vom Ansehen eines weissgraulichen Stichopogon mit schwarzbandirtem, ungewöhnlich schmalem Hinterleibe, — Untergesicht und der etwas rauhe Knebelbart schneeweiss oder etwas gelblich. est SEE EEE EEE EEE Fühler schwarz, das 2te Glied länglich elliptisch; die beiden ersten Glieder mit sehr kurzen und zarten weiss- lichen Härchen, auf der Unterseite braungelb, was bei dem Weibchen deutlicher wahrzunehmen ist, als bei dem Männchen. Stirn und Hinterkopf hellweissgraulich, erstere oft mehr gelbgraulich; die Behaarung dersel- ben und der Backenbart weiss. — Die Oberseite des Thorax in der Schultergegend mehr lichtweissgraulich, auf dem Mittelstriche und hinten von mehr gelblichaschgraulicher Färbung; die sparsame, überaus kurze und zarte Behaaruag derselben ist weisslich; hinten stehen auf ihr einige weisse Borstchen. Brustseiten lichtweiss- graulich, über den Vorderhüften mit langen weissen Haaren und vor den Schwingern mit einem sehr langen weissen Haarschirme. — Schildchen weissgraulich oder gelbgraulich, am Hinterrande dicht mit weissen borsten- artigen Haaren besetzt. — Der lichtweissgrauliche Hinterleib hat auf dem 2ten und jedem folgenden Ringe eine gleichmässige, mehr als die vordere Hälfte desselben einnehmende, vor dem Seitenrande abgebrochene schwarze Binde. Die sehr kurze und sparsame Behaarung des Hinterleibs scheint überall von weisslicher Farbe zu sein; an den Seiten des Isten Rings ist sie schneeweiss und ausserordentlich lang. — Die männlichen Genitalien glänzend schwarz mit brauner Spitze; die Afterlamellen des Weibchens ziemlich klein, am Ende abgerundet, braun. — Grundfarbe der Beine schwarz, nur an der Basis der Schienen zuweilen heller; ihre weisse Bestäubung giebt ihnen ein weissgraues Ansehen. Die sparsame aber verhältnissmässig lange und ziemlich rauhe Behaarung und Beborstung der Beine ist rein weiss, nur an den Füssen finden sich bei einzelnen Exemplaren auch bräunliche oder schwarze Borsten. Klauen schwarz. — Die Flügel vollkommen farblos mit schwarzbraunen Adern. — Nr. 29. Rhadinus megalonyxz 9. nov. sp. — Pallide albocinereus, abdomine tessellato, tertio anlennarum artliculo conico, pedibus pallide testaceis. — Long. corp. 34 lin. — (Aegypten). — Untergesicht weiss; Knebelbart gelblich (bei dem Männchen wahrscheinlich weiss). Die beiden ersten Fühlerglieder rothgelb, mit kurzen weissen Härchen besetzt: das 3te Glied conisch, tiefschwarz; der Griffel ebenfalls tiefschwarz, allmälig zugespitzt. Stirn nach oben hin sehr erweitert, bis zu den Ocellen hinauf weiss und weissbehaart; auf dem Scheitel geht die Farbe derselben in das Blassgelbgrauliche über und die borsten- artige Behaarung desselben nimmt ebenfalls ein gelbliches Arsehen an; die Mitte des Hinterkopfs ist so wie der Scheitel gefärbt, an den Seiten aber ist er völlig weissbestänbt und mit langer und dichter weisser Behaa- rung besetzt. Die Oberseite des Thorax hat eine aus dem Weissen in das Gelblichaschgraue übergehende Färbung und keine deutlichen Striemen; die sparsame und kurze Behaarung derselben ist weiss; hinten stehen längere, etwas schmutzigweisse Borsten. Brustseiten mit weisser, nur oben etwas gelblicher Bestäubung, über den Vorderhüften mit langen weissen Haaren und vor den Schwingern mit einem sehr langen weissen Haar- schirm. Schildchen blassgelbgraulich, am Hinterrande dicht mit weissen, borstenartigen Haaren besetzt. — Der licht weisslichgelbgrauliche Hinterleib hat keine beständigen dunkeln Binden, sondern ist gewürfelt; von der Seite beleuchtet und von hinten betrachtet erscheint die dem Lichte zugekehrte Längshälfte dunkel, die vom Lichte abgekehrte fast weiss; auch scheint bei dieser Art der Beleuchtung die bräwnlichgelbe Grundfarbe auf dem hintern Theile der Ringe deutlich durch; wenn man ihn von hinten beleuchtet, so erscheinen grauliche Querbinden, während er, ganz von vorn beleuchtet, einfarbig, fast messinggelblich erscheint und die gelblichen Hinterrandssäume der einzelnen Ringe deutlich bemerklieh werden. Die kurze und sehr sparsame Behaarung des Hinterleibs ist überall von weisslicher Farbe; an den Seiten des Isten Rings ist sie schneeweiss und äusserst lang. Die Afterlamellen des Weibchen sind abgerundet, rothbraun. Beine hellrothgelblich, die Schen- kel obenauf mit wenig bemerkbarer graulicher Strieme; Sehenkel und Schienen weisslich bestäubt; die ziem- lich sparsame aber verhältnissmässig lange Behaarung und Beborstung der Beine ist reinweiss, die gewaltig grossen Klauen sind schwarz. — Die Flügel vollkommen farblos mit gelbbraunen, nur an Spitze und Hinter- rand derselben fast schwarzbraunen Adern. — a SISYRNODYTES. nov. Gen. Statur klein, kurz, sehr gedrungen. Behaarung stark und ziemlich lang. Kopf sehr tief stehend. Augen vorgequollen, ihre Felder vorn ausserordentlich viel grösser, Untergesicht verhältnissmässig breit; es wird ganz und gar von dem völlig gleichmässigen, haarlgen (nicht borstigen), langen Knebelbarte verdeckt, welcher oben mit der Behaarung der Stirn völlig zusammenhängt. Stirn nach obenhin kaum breiter, wenig ausgehöhlt; der Ocellenhöcker gross; in der Gegend desselben ist die Behaarung abstehend, sonst anliegend. Die beiden ersten Fühlerglieder kurz, das 2te ziemlich diek; das 3te Fühlerglied linienförmig mit langem Griffel, welcher aus einem stielförmigen Wurzel- gliede und einem kleinen Endborstchen besteht. Thorax stark gewölbt, doch erscheint er wegen der tiefen Stellung des Kopfs noch gewölbter, als er in der That ist; er ist überall mit rauher halb- abstehender Behaarung bedeckt, aber ohne eigentliche Borsten, Einterleib kurz kegelförmig, ebenfalls mit langer, halbabstehender Behaarung bedeckt. Die männlichen Genitalien versteckt. Beine mehr plump als schlank; die Hinterscheukel stärker als die andern; die Hinterschienen besonders kräftig und gegen ihr Ende hin verdickt; das iste Glied der Hinterfüsse (so weit es die Behaarung erkennen lässt) doppelt so lang als das 2te. Klauen schlank. Die Pulvillen fehlen gänzlich. Die Spitzenquerader mündet weit vor der Flügelspitze nnd die Randader reicht nur wenig über ihre Mündung hinaus, Die iste und die 4te Hinterrands- zelle ganz ausserordentlich weit vor dem Flügelrande geschlossen, letztere sehr klein und ganz besonders schmal; auch die 6te Hinterrandszelle ist weit vor dem Flügelrande geschlossen. Alle nach dem Hinterrande des Flügels laufenden Adern erreichen denselben nicht vollständig, sondern verschwinden vorher allmälig. Nr. 30. Sisyrnodytes floceus 5 & 9. now. sp. Ater, nitidus, undique longe albo-pilosus ; alae limpidissimae. — Long. corp. 5 24 lin. Q 34 lin. — (Aegypten). — Männchen: Ueberall glänzend schwarz; die Behaarung ohne Ausnahme schneeweiss. An dem Isten und 2ten Fühlergliede einige schneeweisse lange Haare. Unmittelbar vor den Schwingern ein grosser weisser Haarschirm. Schwinger gelblich, die Spitze des Knopfs etwas schwärzlich. An den Seiten des Isten Hinterleibsrings ist die Behaarung nicht länger; auf der Oberseite des Hinterleibs ist sie anliegender als an den Seiten desselben. Am Bauche ist sie ebenfalls lang, aber sparsam. Die zahlreichen Borsten an den Schienen und Füssen sind ebenfalls schneeweiss. — Flügel reinglasartig mit fast schwarzen Adern; der Vor- derrand bis zur Mündung der Spitzenquerader weisshaarig. — Weibchen: Von erheblicherer Grösse als das Männchen. Die Behaarung weniger reinweiss; be- sonders im untern Theil des Knebelbarts, auf dem Collare, über der Flügelwurzel, auf dem Schildchen und auf dem vordern Theil der Hinterleibseinschnitte in das Blassfahlbräunliche übergehend. Die Flügel an der Wurzel ein wenig gebräunt. Die Grundfarbe ist zuweilen mehr schwarzbraun als schwarz, was sich bei dem minderbehaarten Weibchen mehr bemerklich macht, als bei dem stärkerbehaarten Männchen und an den Füssen am meisten sichtbar wird. Nr. 31. Epitriptus cervinus Z & Q, nov. sp. — Facies satis angusta; antennarum articulus primus albopilosus; mystax albus, pilis supremis interdum nigris; thorax stria longitudinali media distinetissima, subintegra, lateralibus obsolelissimis, fere nullis; abdomen setulis pluribus erectis ante incisuras. — Long. corp. 54—6} lin. — (Aegypten). — Aus der Verwandtschaft des Epitript. inconstans, aber sogleich an dem schmälern Untergesichte, dem viel weisseren und feineren Knebelbarte und an der grössern Zahl der vor den Hinterleibseinschnitten stehen- den Borsten, so wie endlich an der grössern Schlankheit der Beine als von jenem verschieden zu erkennen. — Das Untergesicht ist verhältnissmässig schmal, weiss. Untergesichtshöcker äusserst klein, fast verschwindend. Der zarte Knebelbart nicht bis zur Mitte des Untergesichts hinaufreichend, reinweiss, nur einige der allerober- sten Haare desselben zuweilen schwarz. Kinn- und Backenbart schneeweiss. Dieselbe Farbe hat die Behaa- rung der Taster und des Rüssels. Der Borstenkranz, die Behaarung der Stirn und die kurze Behaarung des l1sten Fühlerglieds durchaus weiss; die Behaarung des 2ten Fühlerglieds schwarz. — Die Farbe des Thorax nähert sich dem Weissgrauen; die Brustseiten sind weissgrau, Die Mittelstrieme des Thorax ist dunkel, vorn = mM breiter; sie schliesst daselbst den Anfang einer grauen Mittellinie ein, deren Spur man bei recht schiefer Be- leuchtung noch weiter fortlaufen sieht. Von der Schulterstrieme zeigt sich (bei von vorn einfallender Beleuch- tung) keine Spur, von den Seitenstriemen nur eine sehr schwache. Die sehr kurze Behaarung des Thorax ist auf der Mitte desselben schwarz, an den Seiten weisslich. Die nicht sehr zahlreichen Borsten desselben sind in der Nähe des Seitenrands fahlgelblich oder weiss, hinten in der Mitte schwarz. Die Behaarung des Schild- chens ist weisslich und am Hinterrande desselben stehen 2 weissliche Borsten; Hinterleib hellaschgrau mit noch hellern Hinterrandssäumen; von vorn beleuchtet erscheint er fast weissgrau und beiderseits völlig einfarbig. Die Behaarung des Hinterleibs ist durchaus weisslich, selbst auf dem Mittelstriche, nur auf den hintersten Ringen finden sich da auch schwarze Härchen. Vor den Einschnitten stehen jederseits etwa 4 weisse Borsten. Die weisse Behaarung des Bauchs ist sparsam. Der Ste Hinterleibsring des Männchens ist schmal und mit den vorangehenden gleichfarbig; der untere Hinterrand desselben ist ganz gerade, in der Mitte mit einem sehr kleinen, schwerbemerkbaren Borstenbüschel besetzt. Die männlichen Analanhänge sind klein; die schmalen Haltzangen sind schwarz, auf der Unterseite etwas rothbraun, durchaus einfach; oben schliessen sie nur einen kleinen elliptischen Raum ein; die Behaarung derselben ist vorherrschend weiss, am Unterrande lang. Die untern Lamellen sind ziemlich kurz, braunroth, mit sehr vereinzelten langen weissen Haaren besetzt. Die starkzusammengedrückte schwarze Legröhre des Weibchens ist spitzdreieckig, reichlich so lang wie die beiden letz- ten Hinterleibsabschnitte zusammen. Die Hüften sind mit weisser Behaarung besetzt. Beine ziemlich schlank, nament- lich die Schenkel schlanker als bei Epitriptus inconstans; die Farbe der Beine ist hellbräunlich, doch an der Ober- und Vorderseite aller Schenkel, an der Vorderseite und an der Spitze der Vorder- und Mittelschienen, so wie am grössten Theile der Hinterschienen schwärzlich; die Füsse sind mit Ausnahme der braunrothen Wurzel der ersten Glieder schwarz. Die kurze Behaarung der Beine ist weisslich und dicht, so dass sie denselben ein et- was grauliches Ansehen giebt; an den Füssen ist sie zum allergrössten Theile schwarz. Die Vorderschenkel haben auf der Unterseite eine Reihe langer, steiflicher Borsten von weisser Farbe. Die gewöhnlichen Stachel- borsten sind sämmtlich weiss, nur an der äussersten Schienenspitze zum Theil, und an den Füssen grössten- theils schwarz. — Die Flügel sind glasartig mit etwas braungrauem Farbentone, an der Spitze und am Hinter- rande in grosser Ausdehnung graugetrübt, doch ist diese Trübung nicht sehr dunkel. Nr. 82. Mochtherus longitudinalis 9, nov. sp. — Cinereus ventre concolore,; thorace uni- striato; anlennis, femoribus antice, tibüs apice tarsisque totis nigris. — Long. corp. S1 lin. — (Aegypten). — Reichlich von der Grösse des Mochth. pallipes. Untergesicht von mittlerer Breite, ochergelblich; der Untergesichtshöcker verschwindend. Der überaus sparsame Knebelbart ist weisslich, oben schwarz, auch hat er an der Seite vereinzelte schwarze Haare, Kinn- und Backenbart sammt der Behaarung des Hinterkopfs weiss. Der Borstenkranz grösstentheils schwarz. Behaarung der Stirn schwarz, vorn an den Seiten weisslich. Fühler ganz schwarz, die beiden ersten Glieder mit kurzen schwarzen Härchen. Die Mittelstrieme des Thorax braun- schwarz, auffallend; die Mittellinie wird nur dann deutlich, wenn man die Beleuchtung von hinten her einfallen lässt. Die Schulterstrieme fehlt und die Seitenstriemen sind nur durch 2 schmale, hintereinanderliegende graue Fleckchen angedeutet; das Ende der Mittelstrieme hat jederseits ein deutliches, graues, keilförmiges Strichelchen neben sich. Die Behaarung des Thorax ist kurz, schwarz, in der Gegend über der Flügelwurzel weisslich. Die Borsten auf der Hinterhälfte des Thorax sind wenig zahlreich, schwarz. Schildehen mit kurzer weisslicher Behaarung und 2 schwarzen Borsten am Hinterrande. Hinterleib dunkelgrau, am Seitenrande und vor den weissgrauen Hinterrandssäumen heller grau; die kurze Behaarung desselben ist schwarz, doch an den Seiten der vordern Ringe in einiger Ausdehnung, auf den übrigen Ringen kaum am äussersten Seitenrande selbst weisslich; die Borsten vor den Einschnitten hell, auf den letzten Ringen viel kürzer. Bauch aschgrau, vor den Einschnitten mit starken hellen Borsten. Weibliche Legröhre schmal, spitz, etwas länger als die beiden letzten Hinterleibsabschnitte zusammen, — Hüften grau mit weisser Behaarung. Beine braungelb; die Vorder- seite aller Schenkel schwarz; nur an den vordersten erreicht diese Schwärzung die Spitze nicht ganz; an den Mittel- und Hinterschenkeln ist die alleräusserste Spitze auch auf der Hinterseite geschwärzt; die Spitze aller Schienen ist geschwärzt, auf der Vorderseite intensiver als auf der Hinterseite; diese Schwärzung zieht sich . 6 auf der Vorderseite als allmälig braunwerdende Linie weit nach der Wurzel hin; die Füsse sind ganz schwarz. Die gewöhnlichen Stachelborsten, deren sich etliche auch an der Unterseite der Vorderschenkel nicht weit von der Basis finden, sind vorherrschend schwarz, auf der Unterseite der Hinterschenkel zum Theil, auf der lHinterseite der Vorder- und Mittelschienen aber grösstentheils braungelblich. — Flügel reinglasartig, an der Spitze in ziemlicher Ausdehnung graulich getrübt; auch zieht sich ein sehr feiner graulicher Saum am Hinter- rande bis zum Ende der öten Hinterrandszelle hin; die graue Trübung schliesst sich dem Flügelrande und den Längsadern vollständig an, Nr. 33. Apoclea conicera, &, nov. sp. Cinerea, pedibus eoncoloribus, femoribus tibüsque po- stice brunnescenlibus; alıs pure hyalinis, nigro-venosis. — Long. corp. 6 lin. — (Aegypten). Der Knebelbart und die lange, den ganzen obern Theil des Untergesichts bedeckende Behaarung weiss. Taster schwarz, weisshaarig. Fühler schwarzbraun, das ganze 2te und die Wurzel des 3ten Glieds braunroth; die beiden Isten Fühlerglieder weisshaarig. Stirn grau, an den Seiten mit weisser Behaarung. An der Stelle, wo sich sonst der Höcker mit den Ocellen findet, stehen einige weisse und einige schwarze Haare; der Borstenkranz am hintern Augenrande ist schmutzig weisslich ; einige schwarze Borsten sind ihm beigemengt, Die am hintern Augenrande tiefer unten stehende Behaarung ist reinweiss. Thorax aschgrau mit braunschwar- zer, durch eine breite graue Längslinie völlig durchgetheilter Mittelstrieme; die Schulterstrieme fehlt; die Sei- tenstriemen ziemlich undeutlich. Behaarung auf der Oberseite des Thorax kurz; auf dem Collare, unmittelbar hinter demselben und über der Flügelwurzel ist sie weiss, sonst aber schwarz; die längern Borsten sind nicht zahlreich und finden sich nur auf der hintern Hälfte; über der Flügelwurzel sind sie blassgelblich, sonst schwarz. Brustseiten weissbehaart. Schildchen mit aufgerichteter weisser Behaarung und mit weissen Borsten am Hinterrande, — Hinterleib aschgrau mit breiten gleichfarbigen Hinterrandssäumen, welche heller erscheinen, wenn man ihn von hinten beleuchtet; die Behaarung desselben ist ohne Ausnahme weiss, auf dem Isten Ringe ziemlich lang, sonst kurz, überall ziemlich zerstreut; vor den Hinterrandssäumen stehen auf jedem Ringe jeder- seits einige abstehende weisse Borsten, welche aber schon auf dem 6ten Ringe sehr klein sind und auf dem Tten und Sten ganz fehlen. Haltzange schwarz, breit, geschlossen, weisslich behaart. An den Seiten des Hin- terleibs und am Ende der Haltzange zieht die Färbung etwas in das Braune. — Beine schwarz, von der kurzen, überall weissen Behaarung grau, auf der Hinterseite der Schenkel und auf den beiden ersten Drittheilen der Hinterseite der Schienen braun, was aber wegen der weissen Behaarung sehr wenig in das Auge fällt. — Flü- gel vollkommen glasartig, schwarzadrig; der Verlauf der Adern wie bei Apoclea helva. — Nr. 34. Apoclea mieracantha. Q, nov. sp. — Cinerascens, abdomine tessellato; antennarum artieulo tertio brevi, lato,; spinis terebrae terminalibus valde minulis. — Long. corp. 62 lin. — (Aegypten). — Der Knebelbart und die lange, den ganzen obern Theil des Untergesichts bedeckende Behaarung weiss. Fühler gelbbraun: die beiden ersten Glieder derselben heller und weissbehaart; das 3te Glied sehr kurz und breit. Stirn weissgraulich, weissbehaart, der schwache Borstenkranz weisslich; die Behaarung am untern Theile des Hinterkopfs, an den Backen und am Kinn reinweiss. Thorax aschgraulich mit dunkler, durch eine starke grauliche Mittellinie völlig durchgetheilter Mittelstrieme. Schulter- und Seitenstriemen un- deutlich, Die sehr kurze und sparsame Behaarung der Oberseite des Thorax, so wie die Borsten auf der Hinterhälfte desselben weissgelblich. Schildchen mit weisser aufgerichteter Behaarung und einigen weisslichen Borsten am Hinterrande, Brustseiten weissgrau bestäubt und weissbehaart. Hinterleib aschgraulich, sehr deut- lich und regelmässig gewürfelt; jeder Ring ist erst in der Mittellinie scharf getheilt und jedes der beiden so entstehenden Vierecke wieder in der Richtung der von innen und hinten nach vorn und aussen laufenden Dia- sonale: von diesen Dreiecken erscheint das auf der rechten Seite des Hinterleibs dunkel, welches auf der lin- ken hell erscheint. Die auf dem ersten Ringe längere, sonst sehr kurze und abstehende Behaarung des Hinter- leibs ist überall weiss. Vor den Einschnitten finden sich, wie bei den Weibchen anderer Arten keine Borsten, —. 0 — Die Legröhre schwarzbraun, mit hellen Härchen besetzt; die Dörnchen am Ende derselben kürzer und viel zarter als bei Apoclea helva, so dass sie wohl übersehen werden können. Beine braungelb, die Vorderseite der Schenkel, der grösste Theil der Vorderseite der Schienen und das Ende der Füsse schwarz; an den hintersten Schenkeln erreicht das Schwarze die Wurzel nicht ganz und an den vordern bleibt die Spitze davon frei; die kurze weisse Behaarung der Beine giebt der Farbe derselben ein graueres und gleichmässigeres Ansehen als sie eigentlich hat. Die gewöhnlichen Stachelborsten sind ohne alle Ausnahme weiss. Flügel vollkommen glas- artig, schwarzbraunadrig, ohne alle Trübung; Verlauf der Flügeladern wie bei Apoclea helva. — Nr. 35. Mallota eristaloides, [6 NY 9, nov. sp. — Picea, thoraxw seutellumque dense flavo- pilosa; abdomen pedesque pilis brevioribus pallide einerascentibus teguntur. — Long. corp. 61—73 lin. — (Schweden, Deutschland, Italien). — Männchen: Grundfarbe des Untergesichts schwarz; es ist hell bestäubt, auf den Seiten mit zer- streuten aber ziemlich langen hellen Haaren besetzt; die breite Mittelstrieme und die Backen sind glänzend schwarz; das Profil desselben ist unter den Fühlern mehr ausgehölt als bei Heloph. pendulus. — Die beiden ersten Fühlerglieder sind schwarz, das 3te dunkelbraun, breiter als lang; Fühlerborste gelbbräunlich, nackt. Augen mit einer Ecke zusammenstossend. Stirn an den Seiten und oben gelblich bestäubt, mit glänzend schwarzem, nicht scharfbegrenztem, vorn gewöhnlich rostbräunlich gerandetem Dreiecke; die Behaarung der- selben fahlgelblich. Scheiteldreieck schwarzbraun, zum grössten Theil mit schwärzlicher Behaarung; ganz oben auf dem Scheitel und am obern Theile des Hinterkopfs ist die Behaarung gelb, am untern Theile des letztern ziemlich weisslich. — Der Thorax und das gelbliche Schildchen sind mit dichter, ziemlich lebhaft gelber Be- haarung von gleichmässiger Länge besetzt. — Hinterleib schwärzlichpechbraun mit ziemlich lebhaftem Glanze; der Hinterrand des 2ten und 3ten Abschnitts, zuweilen auch der des 4ten, sind gelbbraun; dieselbe Farbe hat der Seitenrand des 2ten Abschnitts und 2 mit ihm zusammenhängende, mehr oder weniger deutliche, zuweilen auch ganz fehlende Querflecke. Die ziemlich kurze Behaarung des Hinterleibs ist an den Seiten der Basis länger und scheint bei flüchtiger Betrachtung durchweg weissgraulich, zuweilen gelbgraulich zu sein; wenn man sie von der Seite gegen das Licht betrachtet, so nimmt sie am Hinterrande des 2ten Rings gewöhnlich eine schwärzliche, auf der Hinterhälfte des 3ten und auf dem grössern hintern Theile des 4ten Rings eine schwarze Farbe an; im reflectirten Lichte hingegen bemerkt man, dass sie nır am Hinterrande des 3ten und auf dem hintern Theile des 4ten Rings wirklich eine schwarze Farbe hat; in der Nähe des Seitenrands ist sie auf allen Ringen hell. — Die vordern Ringe des Bauchs gewöhnlich schmutzigbräunlich, an den Rändern fast schmutzig- weisslich; die hintern Ringe desselben pechbraun. — Beine schwärzlich pechbraun; Hlinterschenkel an der Ba- sis gewöhnlich rothbraun, doch stets an der Aussenseite mit einem rundlichen schwarzen Fleck, auf welchem kurze schwarze Behaarung steht; äusserste Spitze aller Schenkel und die Wurzel aller Schienen in mehr oder weniger ansehnlicher Ausdehnung rothbräunlich; gewöhnlich hat auch die Spitze der Hinterschienen diese Farbe; an den Füssen sind gewöhnlich die beiden ersten Glieder rothbraun, die 3 letzten schwarzbraun, doch finde ich an den Vorderfüssen die Oberseite der beiden ersten Glieder stets schwarzbraun; zuweilen sind die Vorderfüsse ganz und gar schwarzbraun. Hinterschenkel recht dick, wenn auch bei weitem nicht so dick, wie bei Mallota posticata Fbr. ( cimbieiformis Fll.), nur wenig gebogen und gegen das Ende hin merklich zugespitzt; der Eindruck, welchen sie auf der Aussenseite vor der Spitze haben, ist sehr flach und nimmt fast den 3ten Theil ihrer Länge ein; die Hinterschienen sind breitgedrückt, etwas gebogen, auf der Isten Hälfte der Aussen- seite undeutlich gerinnt, an der Spitze fast abgerundet. — Die Behaarung der Beine ist graulich, auf der Un- terseite der Schenkel mehr gelblich; auf der Unterseite der Hinterschenkel ist sie gegen die Spitze hin oft fast fuchsig, auch sind ihr daselbst mehr oder weniger schwarze Haare beigemengt, zuweilen ist sie daselbst fast ganz schwarz. — Schwinger schmutzig braunlichgelb; eben so die Schüppchen. — Flügel glasartig, auf der Spitzenhälfte graulich oder graubräunlich getrübt; die @ueradern mit dunkelbrauner, nicht scharf begrenzter Säumung; das dunkelbraune Flügelgeäder wie bei andern Arten der Gattungen Mallotfa und Helophilus, nur lie- gen sich die Mündung der Isten und 2ten Längsader etwas näher als bei den meisten andern Arten; die Flü- geliläche ist ausser an der Basis deutlich behaart. — = I Weibchen: Es gleicht dem Männchen bis auf den gewöhnlichen Geschlechtsunterschied ausserordent- lich. Die Stirn ist von mittler und ziemlich gleichmässiger Breite, nach oben hin nur wenig schmäler; die Be- haarung derselben ist in der Ocellengegend vorherrschend schwarz, sonst gelblich, doch finden sich zuweilen auf dem Mittelstriche auch schwarze Haare. — Das öte Hinterleibssegment ist zum Theil schwarzbehaart. — Die Behaarung der Beine kürzer als bei dem Männchen; auf der Unterseite der Hinterschenkel herrscht bei den Exemplaren meiner Sammlung die schwarze Farbe der Behaarung mehr vor als bei den Männchen. — Hinterschenkel und Hinterschienen von derselben Bildung wie bei dem Männchen, nicht merklich schwächer; bei den Weibchen meiner Sammlung ist der Eindrnck vor der Spitze der Hinterschenkel etwas deutlicher, die Rinnung der Wurzelhälfte der Hinterschienen aber etwas undenutlicher als bei dem Männchen, was vielleicht mehr individuelle Abweichung als sexueller Unterschied sein mag. Nr. 36. Platycheirus eiliger, Z $° 9, nov. sp. — Facies alra, einereo-pollinosa, conice descen- dens, tuberculis valde prominentibus; abdomen maeulis sex majoribus duabusque posticis mino- ribus flavis; artieuli 1 X 2 tarsorum anticorum maris dilatati, albi; tibiae poslicae maris extus exvimie nigro-eiliatae. — Long. corp. 43 lin. — (Steiermark). Die Form des Untergesichts nähert sich der von Plat. manicatus, doch ist es etwas weniger conisch, etwas weniger lang herabsteigend, viel schwärzer, weniger dicht bestäubt und ein klein wenig breiter. Die Fühler sind schwarz, doch hat bei dem einzigen Weibchen meiner Sammlung das 3te Glied derselben unter- seits an der Basis einen kleinen rothen Fleck. Bei dem Männchen ist die Stirn unmittelbar über den Fühlern glänzender als bei Pl. manicatus, der übrige Theil derselben und der Scheitel schwärzer; bei dem Weibchen ist die Gegend über den Fühlern und die Scheitelgegend in grosser Ausdehnung glänzend. — Thorax und Schildchen glänzend metallisch grünschwarz, weniger grün als bei Pl. peltatus, aber auch weniger blau als bei Pl. albimanus, ohne alle Bestäubung und daher auch ohne jede Spur von Längsstriemen. — Der Hinterleib hat auf dem 2ten, 3ten und 4ten Abschnitte je 2 grosse gelbliche Flecke, welche von hinten gesehen einen weiss- lichen Schimmer zeigen; auf dem öten Abschnitte findet sich jederseits noch ein ähnlicher kleiner, bei dem Männchen sehr wenig deutlicher Seitenfleck. — Die Schenkel des Männchens sind schwarz, das Spitzen- viertel der vordern und die äusserste Spitze der hintersten gelblich; auch haben die vordersten an der Basis sowohl auf der Ober- als auf der Unterseite ein gelbliches Striemchen; Vorder- und Mittelschenkel sind auf der Hlinterseite mit langer aber feiner, graulicher Behaarung besetzt; die hintersten Schenke! sind viel kahler; die Vorderschienen sind schwarzbraun, an der Spitze kaum erweitert und weiss, an der Wurzel in ziemlicher Ausdehnung gelb, auf der Hinterseite mit ziemlich langen, grösstentheils schwarzen Haaren besetzt; das I1ste Glied der Vorderfüsse ausserordentlich erweitert, nach seinem Ende hin immer breiter, fast dreieckig das 2te ebenfalls sehr breit aber kurz, beide weiss, auf der Unterseite mit schwarzen Fleckchen; das 3te Glied der Vorderfüsse ist nicht erweitert, aber ebenfalls weiss, nur an der Spitze ist es lichtbräunlich; das 4te Glied bräunlich, das öte gelb; an den Mittelschienen ist die Spitze und fast die ganze Wurzelhälfte gelb, auf der Hinterseite sind sie mit langen schwarzen Ilaaren sparsam besetzt; die Mittelfüsse sind gelblich, die Wurzel des 1sten, die Spitze des 3ten und das ganze 4dte Glied aber braun; die Hinterschienen sind an der Basis nur wenig gelb gefärbt, etwas gekrümmt und an der Aussenseite von der Basis bis zur Mitte ‚hin von laugen schwarzen Haaren in höchst auffallender Weise gewimpert, die hintersten Füsse sind ganz schwarz, das Iste Glied derselben ist stark verdickt; seine grösste Dicke hat es etwas vor der Mitte. — Die Färbung der Beine | des Weibchens entspricht der, welche sie bei dem Männchen haben, nur ist die dunkle Färbung weniger aus- | gedehnt, so dass alle Schenkel auch an der äussersten Basis hellgefärbt sind; die Füsse desselben sind durch- aus braun, die hintersten braunschwarz, das Iste Glied der mittelsten zum Theil gelblich; die Iinterschienen sind mehr gekrümmt als bei den Weibchen der nächstverwandten Arten und das Iste Glied der Hinterfüsse ist | etwas verdickt. — Flügel graulichglasartig mit hellbräunlichem Randmale. | Das Männchen kann mit gar keiner andern Art verwechselt werden; das Weibchen ist dem von Pl. peltatus am ähnlichsten, unterscheidet sich aber sogleich durch das abweichende Profil des Untergesichts, die grössere Breite dieses und der Stirn, die dunkeln Vorderbeine, die gekrümmten Hinterschienen u. s. w. — EL Die einzige Art, von welcher ich keine Exemplare vergleichen kann, ist Pl. rostratus Zett. Diese hat nach Ierrn Zetterstedt'’s Angaben viel hellere Vorderbeine, auch sind bei dem Männchen desselben die beiden ersten Glieder der Vorderfüsse auf der Unterseite nicht schwarz punktirt, die Vorderschenkel dagegen auf der Hinterseite schwarzzottig, alles Merkmale, welche auf Pl. ciliger gar nicht passen. Nr. 37. Platycheirus fasciculatus &. nw. sp. — Facies atra, leviter cinereo-pollinosa, conice descendens, tuberceulis parum prominentibus; abdomen maculis sex flavidis, albido-polli- nosis; articuli 1 X’ 2 tarsorum anticorum maris dilatati, albi; tibiae poslicae maris prope basin pallide fasciculatae. — Long. corp. 3% lin. — (Oesterreich). — Das Untergesicht fast so conisch wie bei Pl. manicatus, doch die Höcker desselben weniger vor- tretend, auch ist es viel schwärzer und viel weniger dicht bestäubt. Fühler schwarz. Stirn grau bestäubt, nur unmittelbar über den Fühlern glänzend schwarz. — Thorax glänzend blaulich mit 2 ziemlich deutlichen, weisslich bestäubten Längslinien; Schildcehen von der Farbe des "Thorax und, wie dieser, überall mit zarter weisser Behaarung. — Hinterleib schwarz, der letzte Ring nicht metallisch, mit 6 gelblichen, den Seitenrand nicht erreichenden Flecken, welche von hinten gesehen ein weissliches Ansehen annehmen. — Vorderschenkel schwarz, nur die äusserste Spitze gelb, auf der Hinterseite mit langer, mässig dichter, etwas drosseliger Be- haarung, welche grösstentheils schwarz ist; Vorderschienen schwarzbraun, ziemlich gerade, an der Spitze we- nig erweitert, an der Aussenseite mit langen, aber zarten schwärzlichen Haaren gewimpert; die Basis derselben ist kaum gelbgefärbt, die Spitze aber weiss, was sich auf der Aussenseite der Schiene als Strieme hoch hinauf- zieht; das Iste Glied der Vorderfüsse ist ausserordentlich erweitert, nach der Spitze hin immer breiter, am Ende schief abgeschnitten; das 2te Glied derselben ebenfalls sehr erweitert, aber sehr kurz; beide haben auf der Unterseite ziemlich tiefschwarze Flecke, welche auf der Oberseite durchscheinen; das 1ste Glied hat ausser- dem an seiner Aussenecke noch sehr dichtstehende, fast einen Büschel bildende schwarze Härchen, wie sie sich bei keiner der verwandten Arten finden; das 3te Glied zeigt nur die Spur einer schwachen Erweiterung und ist, wie das dte, auf der Oberseite schwärzlichbraun gefärbt, auf der Unterseite aber wie die vorherge- henden beiden Glieder gezeichnet; das letzte Glied der Vorderfüsse ist bräunlichgelb. Mittelschenkel schwarz, die äusserste Spitze gelb, die Ilinterseite mit langer graulicher Behaarung. Mittelschienen braunschwarz, die alleräusserste Wurzel und die äusserste Spitze gelb; sie sind etwas gebogen, und auf der Innen- und Hinter- seite mit sehr zarter aber langer, wolligwimperartiger, graulicher Behaarung besetzt. Die beiden ersten und das letzte Glied der Mittelfüsse sind gelb, das 3te und 4te dunkelbraun; das Iste ist mit kurzen weisslichen, auf der Oberseite fast wimperartig gestellten Härchen besetzt. Hinterbeine ganz schwarz, nur die äusserste Spitze der Schenkel gelbbraun. Die Hinterschienen haben in der Nähe der Basis auf der Aussenseite eine schwache Anschwellung, auf welcher ein dichter aber kurzer Büschel heller Härchen steht. Das Iste Glied der hintersten Füsse ist stark verdickt; die grösste Dicke liegt ganz am Ende desselben. — Flügel glasartig, schwarzbraunadrig, mit hellbraunem Randmale. — Die Beschreibung begründet sich auf ein einziges sehr frisches Männchen, so dass die Farbenangaben wohl nicht auf alle Exemplare ganz genau passen werden. Die Bildung der Beine ist so ausgezeichnet, dass die Art nicht verkannt werden kann. — Nr. 385, Platycheirus melanopsis, d N 9, nov. sp. — Facies atra, leviter cinereo-pollinosa, conice descendens, tuberculis valde prominentibus; abdomen maris maculıs 4, foeminae 6, in- terdum 8 luteis; pedes atri, genubus rufescentibus, articulis tarsorum anlicorum marıs A, 2 X 5 dilatatis albis. — Long. corp. 33—4 lin. — (Kärnthen). — Die Form des Untergesichts kömmt der von Pl. manicatus ziemlich nahe, doch tritt derjenige Theil > J te} desselben, welcher unterhalb des obersten Höckers liegt, weniger vor; beide Höcker profiliren sich sehr scharf. Die Farbe des Untergesichts ist glänzend schwarz, bei dem Männchen ist es sehr wenig, bei dem Weibchen etwas mehr graulich bestäubt. — Fühler schwarz. — Stirn des Männchens grösser und viel schwärzer als bei 6* on. Pl. manicatus, die des Weibchens viel breiter als bei dem Weichen von Pl. manicatus und überall glänzend. — Der Thorax metallisch glänzend, ohne Bestiubung, bei dem Männchen (welches freilich etwas verflogen ist,) grünschwarz, bei dem Weibchen gewöhnlich mehr grünlich als bläulich. Das Schildehen bei dem Männchen wie der Thorax, bei dem Weibchen gewöhnlich etwas blaulicher. — Hlinterleib des Männchens von der Ge- stalt wie bei ?l. manicatus, mattschwarz, der Hinterrand des vorletzten And der letzte Ring glänzend, etwas metallisch ; der 3te und dte Ring mit 2 rothgelben, den Seitenrand fast erreichenden, an den innern IHinterecken abgerundeten, nicht weisslich schimmernden Flecken. Der Hinterleib des Weibchens ist überall glänzend, wie lackirt, und hat eine mehr elliptische Gestalt, als bei irgend einer andern Plalycheirus-Art; der 2te, 3te und 4te Ring desselben haben grosse, querviereckige, nahe an den Seitenrand heranreichende rothgelbe Flecke; ge- wöhnlich hat auch der öte Ring zwei kleine rothgelbe Seitenflecke. — Die Beine sind bei beiden Geschlech- tern schwarz; bei dem Weibchen ist die Spitze der Vorder- und Mittelschenkel in einiger Ausdehnung und das Wurzelviertel der Vorder- und Mittelschienen rothgelb; an den Ilinterbeinen hat nur das Knie diese Farbe; bei dem Männchen ist die rothgelbe Färbung eingeschränkter und fehlt an den Knien der Hinterbeine so gut wie ganz. Ausserdem sind bei ihm die Vorderschienen an der Spitze schwach erweitert und mit einem drei- eckigen schneeweissen Fleck gezeichnet und auf der Aussenseite mit schwarzen, ziemlich langen Haaren fast wimperartig besetzt; auch die Hinterseite der Vorderschenkel ist vor der Spitze mit langen schwarzen Haaren besezt; das Iste Glied der Vorderfüsse ist ganz ausserordentlich erweitert, doch gegen die Spitze hin etwas schmäler als auf seiner Mitte, an der Innenseite länger als an der Aussenseite, am Ende bogenförmig schief abgeschnitten; das 2te Glied ist ebenfalls ziemlich stark erweitert, kurz; das 3te Glied ist auch noch erweitert, wenn auch viel weniger als das 2te, kurz herzförmig; die Farbe der 3 ersten Glieder ist weiss; sie haben auf der Unterseite schwarze Zeichnungen, welche sich vorzugsweise auf der innern Hälfte der Unterseite finden; das 4te und öte Glied der Vorderfüsse gelbbräunlich, an den Seiten dunkelgezeichnet. Die Mittelschenkel des Männchens haben an der Innenseite vor der Spitze lange, wimperartig gestellte und etwas rückwärts gerichtete schwarze Haare. Die Mittelschienen sind gegen das Ende hin ziemlich stark einwärts gekrümmt, auf der Innenseite vor der Spitze mit ziemlich kurzen heltern Härchen, auf der Hinterseite mit vielen langen schwar- zen, fast wimperartig gestellten Haaren, Das Iste Glied der Mittelfüsse hat auf seiner Hinterseite ebenfalls ziemlich lange, aber nicht zahlreiche schwarze Haare. Die hintersten Schienen haben auf der Aussenseite von der Basis bis zum 4ten Theile etwas längere, aber anliegende und deshalb wenig bemerkbare lichtgrauliche Här- chen, sonst sind sie sehr kahl und nicht gekrümmt. Das Iste Glied der hintersten Füsse, welches bei dem Weibchen nur wenig verdickt ist, ist bei dem Männchen ziemlich stark verdickt; die grösste Dicke desselben liegt der Basis viel näher als der Spitze, — Flügel graulich glasartig, in der Nähe des hellbraunen Randmals selbst bei ganz frischen Exemplaren mit einem braunern Farbentone, welcher sich bei verflogenen Stücken weit über die Flügelfläche ausbreitet. Nr. 39. Pelecocera latifrons, &, nov. sp. — Aeneo-nigra, abdominis flavi margine tolo, linea media longitudinali ineisurisque aeneo-nigris; frons marıs omnium latıssima,; antennarum arti- culus tertius permagnus sela apicali crassissima; facies superius excavata, inferius longe pro- ducta. — Long. corp. 34 lin. — (Beirut). — Trotz recht auffallender Abweichungen von den bekannten Arten doch recht gut in der Gattung Pele- cocera unterzubringen. Die Stirn des Männchens ist fast metallisch schwarz, fahl behaart; sie ist von ganz ausserordentlicher Breite, nämlich noch um vieles breiter als bei dem Weibchen von Pelee. trieineta und scaevoides und dabei verhältnissmässig kurz; vorn ist sie ihrer ganzen Breite nach etwas eingedrückt. Das Untergesicht ist unter den Fühlern stark ausgehöhlt, unten aber verlängert es sich in eine stumpfe Schnauze. Die Grund- farbe des Untergesichts ist grösstentheils schwarz, an den Seiten der Schnauze zum Theil rothgelblich, wird aber grösstentheils durch grauweissliche Bestäubung verdeckt. Die Fühler ähneln in ihrem Baue dem von Pelec. trieineta d, doch ist das 2te Glied verhältnissmässig etwas grösser, das 3te aber baucht sich an der Unterseite seiner Basis mehr aus, die bei Pelec. trieinefa deutliche Unterecke desselben ist ganz verschwunden und die die Fühlerborste tragende Oberecke desselben läuft viel spitzer aus; die Fühlerborste ist noch dicker als bei Pelec. trieincta, aber auch etwas länger; die 3 Glieder derselben sind sehr deutlich wahrnehmbar, das a m Iste und 2%te kurz, das 3te viel länger und spitz. Die Farbe der Fühler ist tiefschwarz, nur das 3te Glied hat unterwärts an der Wurzel eine gelbrothe Stelle. — Thorax und Schillchen einfarbig metallisch schwarz, an den Brustseiten und am Hinterrücken etwas weissgraulich bereift, überall mit heller fahler Behaarung besetzt. — Hinterleib etwas breiter als bei den andern Arten, aber eben so flach, von etwas schmutziggelber Farbe; der Iste Ring, der ganze Seitenrand, eine schmale scharfbegrenzte Mittelstrieme, der Hinterrand des 2ten und 3ten Rings und die ganze Ilinterhälfte des dten Rings schwarz; Bauch gelb; Genitalien bräunlich. — Schenkel schwarz mit gelblicher Spitze: Schienen gelblich mit sehr breitem schwarzen Band vor der Spitze, welches mehr als den 3ten Theil der Schienenlänge einnimmt; Füsse röthlichgelb, die ersten Glieder der hintersten Füsse obenauf geschwärzt. Diese Färbung der Beine dürfte, wie bei andern Arten, ziemlich veränderlich sein. — Schwinger schmutzigyzelb mit dunkelbraunem Knopfe. — Flügel etwas kürzer und noch stärker getrübt als bei Pelec. seaevoides; Randmal dunkelbraun, das Geäder ziemlich wie bei Pelec. scaevoides,; die 4te Längsader hat da, wo sie sich nach der 3ten hinbiegt, einen nach dem Flügelrande hin gerichteten Anhang, der bei Pelee. scaevoides entweder ganz fehlt, oder doch nur sehr rudimentär vorhanden ist. Nr. 40. Campisenemus umbripennis, &, nov. sp. — Nigricans, opacus; pedes elongati, con- colores; tibiae intermediae intus setulis ereetis armalae; metatarsus intermedius brevis, non inerassalus, superius seta valida spiniformi armatus. Alae nigricantes, basi valde attenuatae. 67 re 3233 1 1 ri war “eoleh ) az — Long. corp. 32 lin. long. alae 144 lin. (Oesterreich). Schwärzlich, auf dem Thorax glänzender und braun bereift, auf dem Hinterleibe fast etwas metallisch, an den Seiten desselben grauer. — Stirn schwarz, etwas in das Violette ziehend. Fühler schwarz, das 3te Glied derselben klein, feinhaarig; die Fühlerborste lang, deutlich zweigliedrig, die feine Pubescenz derselben ist nur sehr schwer zu bemerken. Die Augen sind mit ausserordentlich kurzer Behaarung bedeckt. Das Unter- gesicht ist sehr schmal, schneeweiss. Taster klein, schwarz, weisslich behaart, — Die Vorderhüften ziemlich auffallend weisshaarig. Beine sehr schlank, die vordersten kürzer, schwarz mit einem Uebergange in das Me- tallgrüne, besonders auf den Schenkeln; die Knie braunroth. Vorderschenkel sehr wenig verdickt, auf der Unterseite unbewehrt. Die Vorderschienen auf ihrer ersten Hälfte an der Aussenseite mit einigen Borstchen. Mittelschenkel ebenfalls wenig verdickt, auf der Unterseite ihrer ganzen Länge nach mit kurzen steifen Borst- chen besetzt, welche vor der Spitze dichter stehen. Mittelschienen lang und schlank, gegen das Ende hin nur sehr wenig breiter; die bei den Männchen dieser Gattung gewöhnliche eigenthümliche Krümmung derselben ist vorhanden, aber rur schwach; auf ihrer ganzen Innenseite sind sie mit einer Reihe steifer, geradeabstehen- der Stachelborstehen und ausserdem mit einer Reike kürzerer und weniger abstehender Härchen besetzt; auf der Aussenseite derselben findet sich ausser der gewöhnlichen Behaarung ein längeres Borstchen vor der Mitte und einige vor der Spitze. Das Iste Glied der Mittelfüsse ist sehr verkürzt, nicht verdickt und hat auf der Oberseite einen borstenförmigen Dorn; das 2te Glied der Mittelfüsse ist fast so lang als die 3 folgenden zu- sammen. Die Hinterbeine sind sehr schlank und lang, ohne besondere Bewehrung; das Iste Glied der Hinter- füsse hat auf seiner Oberseite keine Borsten und ist mit dem 2ten von gleicher Länge. — Flügel nach der Basis hin lang keilförmig zugespitzt, gegen das Ende hin ziemlich breit, schwärzlich grau, alle Längsadern mit breiten schwärzlichen Säumen, welche auf der ganzen Vorderhälfte des Flügels vollständig zusammenfliessen ; die 3te und 4te Längsader kommen sich gegen das Ende hin etwas näher; die hintere Querader zwar erheb- lich jenseit der Flügelmitte, doch vom Flügelrande noch ziemlich weit entfernt; die Iste Längsader reicht etwa bis zum 4ten Theile der Flügellänge. — Nr. 41. Psilopus glaucescens, &, nov. sp. — Glauco-viridis, abdomine obscure fasciato; alae hyalinae; antennarum artieuli 1 X 2 pedesque flavidi, tarsorum anticorum artieulis tertio et quarlo compressis nigris. — Long. corp. 25 lin. — (Aegypten). — Untergesicht schneeweiss schimmernd, von sehr gleichmässiger und daher unten von sehr ansehnlicher Breite. Taster gelblich. — Fühler: Istes und 2tes Glied gelblich, das 3te schwarz. — Stirn weissbestäubt, so Be dass nur die Stelle zwischen den Ocellen und Fühlern himmelblauen Schimmer zeigt; auch sie ist von ver- hältnissmässig recht gleichmässiger Breite und oben auf dem Scheitel wenig ausgetieft, so dass der Ocellen- höcker verhältnissmässig nicht sehr hervortritt, Die weissliche Behaarung am untern Theile des Hinterkopfs ist lang, aber so zart, dass ein eigentlicher Borstenkranz am untern Augenrande nicht vorbanden ist. — Tho- rax blaulichgrün mit zarter weisser Bereifung, oben auf der Mitte mit 2 goldbräunlichen Längslinien, zwischen denen die Grundfarbe blauer ist. — Die Brustseiten von weisslicher Bereifung grünlichgrau, — Schildchen grünblau, leicht bereift. — Hinterleib ziemlich glänzend grün, nur sehr wenig bereift; die Basis des 2ten Rings ist grau; an diese graue Basis schliesst sich ein dreieckiger schwärzlicher Fleck an, welcher durch das Gold- braune und Goldgrüne in die Grundfarbe übergeht: alle folgenden Ringe haben eine breite schwarze Binde an der Basis, welche durch dieselben Farbennuancen in die grüne Grundfarbe des hintern Teiles des Rings über- geht. Die Behaarung des Hinterleibs ist obenauf schwarz, an den Seiten aber weisslich; die Hinterränder aller Ringe sind mit fast borstenförmigen schwarzen Haaren eingefasst. Die äussern männlichen Genitalien sind fast schwärzlich. — Beine gelblich, nur die Mittel- und Hinterhüften zum Theil grau. Die Schenkel sind auf der Unterseite ganz kahl. Die Vorderfüsse sind doppelt so lang als die Vorderschienen; das Iste Glied bildet die Hälfte derselben; die 4 folgenden Glieder sind von allmälig abnehmender Länge, die beiden letzten deut- lich zusammengedrückt und schwarz, das vorletzte durchaus nicht gelappt. Die Mittelfüsse sind etwas mehr als 1lmal so lang als die Mittelschienen; das Iste Glied beträgt auch an ihnen die Hälfte ihrer Länge und die folgenden Glieder sind von allmälig abnehmender Länge, das letzte gebräunt. Die Hlinterfüsse sind etwas kürzer als die Ilinterschienen, das 2te Glied etwas länger als das Iste und die beiden letzten Glieder gebräunt. — Flügel völlig glasartig, von gewöhnlicher Gestalt, nach der Basis hin nicht keilförmig und, ihr Hinterwinkel nicht hinweggerundet, vor ihm kaum die Spur einer Ausbuchtung des Hinterrands Hlügeladern dunkelbraun; hintere Querader schiefstehend aber gerade; die 4te Längsader ohne Veränderung ihres Laufs jenseit der Spitzenquerader bis gegen den Flügelrand fortgesetzt; die Spitzenquerader entspringt aus ihr fast rechtwinkelig und biegt sich dann in einem grossen Bogen, um unter sehr schwacher Convergenz gegen die 3te Längsader von dieser getrennt in den Flügelrand zu münden. — Nr. 42. Cyrtoneura lucidula, Q, nov. sp. — Viridi-nitens, nudiuscula, thorace abdomineque leviter albo - pollinosis; caput albo - micans, vita frontali angusta, antennis brevibus palpısque atris; pedes atri; alae albido - hyalinae venis pallidis, cellula prima posteriore elausa. — Long. corp. 13 lin. — (Aegypten). — Im ganzen Körperbau und in der Art der bei ihr noch etwas kürzeren Behaarung der Cyrton. tempe- stiva sehr ähnlich, aber durch ihre viel glänzender grüne Färbung und durch die viel schmälere und viel schärfer begrenzte schwarze Stirnstrieme leicht zu unterscheiden. Die Bildung des Kopfes sonst wie bei Cyrton. tempestiva. Thorax obenauf mit leichter weisslicher Bestäubung bedeckt, doch dadureh nur sehr undeut- lich gestriemt. Brustseiten glänzend dunkelgrün. Das Prothoraxstigma schwarzbraun gesäumt. Hinterleib et- was gestreckter als bei Cyrton. tempestiva und viel lebhafter grün; auf den vordern Ringen desselben ist die weissliche Bestäubung nur ziemlich schwer zu bemerken, auf dem grössern Theile des letzten Ringes aber deutlich. — Die Behaarung des ganzen Körpers und der Beine ist noch etwas kürzer als bei jener. Die Flü- gel sind weisslicher, die Adern viel heller und die Iste Hinterrandszelle ist am Flügelrande selbst geschlossen, was freilich vielleicht ein blos individuelles Merkmal sein kann, da kleine Abweichungen hierin bei verwandten Arten auch vorkommen. — Nr.43. Cyrtoneura nilotica, , nov. sp. — Atra, antennis, palpis pedibusque coneoloribus ; thorace eaerulescente, albo-trivittato ; abdomine obscure viridi-aeneo, segmentorum 2 X’ 5 fascia basalı inter- rupta albida, segmento quarto toto albo-pollinoso ; alae hyalinae.— Long.corp. 2P5 lin.— (Aegypten). Der Cyrton. hortorum nahe verwandt und mit kleinen Exemplaren derselben leicht zu verwechseln. Das breitere 3te Fühlerglied, die blauere Farbe des Thorax, die überall, aber besonders an den Beinen kürzere Behaarung, vor allem aber die dunkelerzgrüne Farbe des Hinterleibs die deutlichen und wohlbegrenzten, gleich breiten, in der Mitte breit unterbrochenen weissbestäubten Binden an der Basis des 2ten und 3ten Hinterleibs- abschnitts und der ganz und gar weissbestäubte letzte linterleibsabschnitt unterscheiden sie hinlänglich. Alles Uebrige wie bei Cyrton. hortornm. Nr. 44. Idia callopis, 9, nov. sp. — Pallidissime testacea, albo-pruinosa; alis pallide luteolis, — Long. corp. 4% lin. — (Aegypten). — Kopf sandgelblich, ausser auf der verhältnissmässig schmalen Mittelstrieme der Stirn überall weisslich schimmernd; jederseits am Augenrande 3 schwarzbraune Punkte, von denen der oberste der grösste ist und etwas unterhalb der Mitte der Stirn unmittelbar am Augenrande selbst steht; der 2te liegt auf der Mitte des Untergesichts und der 3te in der Nähe der untern Augenecke; beide sind vom Augenrande etwas abgerückt. Das 3te Fühlerglied ist dunkelbraun, die Fühlerborste gelblich und völlig nackt. Der Mundrand nicht sehr vorgezogen; oberhalb desselben jederseits eine schwarze Knebelborste. Taster von der Farbe des Kopfs, ge- gen das Ende hin ansehnlich breit und mit einigen schwarzen Härchen besetzt, fast so lang wie die schmale Mundöffnung. Die Mitte des Hinterkepfs ist schwarz. Die Grundfarbe des Thorax scheint ziemlich dunkel, nur an den Schultern und an den Ilinterecken blass sandgelblich zu sein, ist aber überall von dichter, mehl- weisslicher Bestäubung vollständig verdeckt. Auch das Schildchen ist gelblich mit mehlweisslicher Bestäubung. Die Behaarung auf Schildchen und Thorax ist schwarz, ziemlich zart und sparsam, auch nicht in Reihen ge- ordnet. Der Hinterleib ist von einer lichten, mehr bräunlichgelblichen Farbe und sparsamer weissbestäubt; die äusserste Basis desselben und ein Mittelfleck von veränderlicher Grösse auf seinem 2ten, 3ten und A4ten Abschnitte pflegen schwarz zu sein; auch findet sich auf dem 2ten und 3ten Ringe ganz am Seitenrande ein kleiner braunschwarzer Punkt, welcher aber wohl kaum immer vorhanden sein dürfte; wenigstens zeigen an- dere Arten in ähnlichen Zeichnungen eine grosse Veränderlichkeit. — Beine braungelb mit weisser Bestäu- bung; das äusserste Ende der Schienen und der grösste Theil der Füsse schwarzbraun. — Die grossen Schüppchen reinweiss. Flügel etwas sandgelblich; die Adern an der Wurzel und am Vorderrande sandgelb, an der Spitze und in der Nähe des Hinterrands braun; die 4te Längsader mündet in den Flügelrand. — Nr. 45. Lispe eilitarsis &, nov. sp. — Nigricans; alarum vena longitudinalis quarta apice antrorsum adscendens; tarsi intermedii postieique longe eiliati. — Long. corp. 34 lin. — (Aegypten). — Grundfarbe schwarz. Stirn tiefschwarz; ein schmaler Saum am Augenrande und eine sich vorn zu: spitzende Mittellinie graubraun. Fühler schwarz; die Borste an der Wurzel dick, nur sparsam gefiedert. Un- tergesicht und Backen weissschimmernd. Thorax auf der Oberseite mit nicht sehr deutlichen braungrauen, fein schwarzpunktirten Striemen, an den Brustseiten grösstentheils weissbestäubt. Hinterleib weissbestäubt; jeder Ring mit einem grossen dreieckigen Flecke, welcher die ganze Länge desselben einnimmt und seine Basis am Hinterrande hat. Beine schwarz, weiss bestäubt, die äusserste Spitze der Schenkel und die Wurzelhälfte der Schienen braun; Hinterschenkel und Hinterschienen etwas gebogen; das Iste Glied aller Füsse lang; die Mit- telfüsse auf der Ober- und Hinterseite, die Hinterfüsse auf der Hinter- und Unterseite mit langen aber zarten, schwärzlichen Wimperhaaren. Flügel graulich glasartig; die 4te Längsader gegen ihr Ende hin vorwärts ge- bogen, doch nicht so stark und nicht so gleichmässig, wie bei Lispe nuba Wied.; die hintere Querader ein we- nig gebogen, ziemlich steil; an der Mündung der öten Längsader bildet (ob immer?) der Hinterrand der Flü- gel einen kleinen Einschnitt. — Nr. 46. Lispe leucocephala, 5 & 2, nov. sp. — Cana, capile toto albomicante, alis albidis ; tarsi postici breves, articulo primo in mare dilatato. — Long. corp. 2 lin. — (Aegypten). — Durchweg von schwärzlicher Grundfarbe, aber der ganze Körper so wie die Beine von dichter weiss- licher Bestäubung bedeckt, so dass sie völlig gleichmässig greis erscheinen und so dass weder auf dem Thorax 7. noch auf dem Hinterleibe irgend eine Zeichnung zu sehen ist. Der ganze Kopf und namentlich auch die ganze Stirn sind von schneeweissem, ja fast silberweissem Schimmer überdeckt. Die Fühler sind schwarz und ganz unge- wöhnlich kurz; die Fühlerborste ist ebenfalls kurz, nackt, an der Basis ziemlich dick und schwarz, gegen das Ende hin ziemlich farblos. Am Mundrande steht jederseits nur ein einziges kleines Knebelborstchen. Taster breit, gelblich, in gewisser Richtung mit lebhaftem, weissem Schimmer. Mittelschenkel in der Nähe der Basis verdickt; Schienen gerade, an der äussersten Basis gelblich gefärbt; alle Füsse etwas kurz; die hintersten sind bei dem Männchen ausserordentlich, bei dem Weibchen weniger verkürzt; das Iste Glied derselben ist trotz seiner Kürze fast so lang wie die 4 folgenden zusammen; bei dem Weibchen ist es nur ein wenig verdickt, bei dem Männchen dagegen erweitert und am Hinterrande seiner Sohle mit hellen, kurzen, wimperartig ge- stellten Härchen dicht besetzt. Schüppchen schneeweiss. Flügel weisslich mit an der Basis hellen, sonst aber dunkeln Adern; die Ste und 4te Längsader gegen ihr Ende hin sanft divergirend; hintere Querader äusserst steil. Nr. 47. Ortalis grata, &, nov. sp. — Obscure cinerea, thorace nigro -lineato, abdomine atro- fasciato; caput rufescens, antennarum articulo terlio apice rotundato; alae hyalinae, basi, fascia iransversa, macula stigmaticali maculaque magna apicali, nec limbo venarum transversalium nigris. — Long. corp. 34 lin. — (Dalmatien). — Aus der Verwandtschaft der Ortalis gangraenosa. Kopf rothgelblich, die Mitte des Untergesichts gel- ber, die Stirn düster rostroth, eine Stelle unter der untern Augenecke mehr braun. Die Grundfarbe des Hin- terkopfs ist oben schwärzlich, unten mehr gelblich, aber überall von weisslich schimmernder Bestäubung über- deckt. Die Stirn hat jederseits eine Einfassung mit weissem Schimmer, welcher auch auf das Untergesicht herabreicht, aber von dessen Mitte an undeutlicher wird. Die Fühlergruben zeigen in ihrem Grunde einen braunen Strich. Die bräunlich rostrothen Fühler sind sehr kurz; wenn man sie von der Innenseite betrachtet, erscheint das 3te, an der Spitze abgerundete Fühlerglied kürzer als das 2te. — Die Grundfarbe des Thorax ist schwarz, aber überall, auch an den Brustseiten, von aschgrauer Bestäubung überdeckt. Die Oberseite des- selben zeigt auf ihrer Mitte zwei ganz vorn beginnende und bis etwas über die Mitte reichende Längsstriche von schwärzlich brauner Farbe; die Seitenstriemen sind aus einem schwärzlichen Fleck und einem dahinter liegenden Striche gebildet. Schildchen und Hinterrücken schwarz mit dichter grauer Bestäubung, doch findet sich an dem untern Rande des letztern eine glänzend schwarze Stelle, — Hinterleib glänzend schwarz; auf dem ?2ten, 3ten und Aten Ringe je eine breite, fast vollständig am Vorderrande liegende aschgraulich bestäubte Binde, welche sich in der Mitte ihres Hinterrands zu einem Spitzchen erweitert. — Beine schwarz, Füsse braunschwarz, Knie braun. — Flügel glasartig, kaum graulich; die Wurzel derselben am Vorderrande bis zu der allerersten Querader braunschwarz; eine braune Binde beginnt am Vorderrande unmittelbar vor der Mün- dung der Hülfsader in ziemlicher Breite und läuft unmittelbar hinter den Basalzellen bis zur letzten Längsader; eine Halbbinde wird durch die breite braunschwarze Säumung der kleinen Querader und einen davorliegenden querlänglichen Fleck, welcher mit ihr zusammenhängt, gebildet; die hintere Querader ist ebenfalls breit braun- schwarz gesäumt, und endlich liegt an der Flügelspitze selbst noch ein sehr grosser Fleck von dieser Farbe; er läuft in ganzer Breite bis mitten zwischen die 3te und dte Längsader, wird dann plötzlich schmäler und überschreitet so noch die 4te Längsader. — Nr. 48. Platystoma arcuata, &, nov. sp. — Atra, tarsorum poslicorum articulis 1 X 2 rufis; ultimum abdominis segmentum valde elongalum; alae a bası usque ad venam transversalem poste- riorem nigrae, punclulis minutissimis, versus marginem anteriorem rarissimis reliculalae, apice grossius nigro-reliculatae, interjecta inter ulramque picluram fascia transversa pellucida, leviter N BE Keane LEE arcuata. — Long. corp. 1,5, lin. (Beirut). Ganz und gar schwarz, nur das Iste Glied und der grösste Theil des 2ten Glieds der Hinterfüsse selbroth. Der letzte Hinterleibsabschnitt sehr verlängert, doch nicht ganz in dem Verhältnisse wie bei Platy- stoma seminationis. Die kurze und sehr sparsame Behaarung ist vorherrschend schwarz, an den Brustseiten Zu und auf einem grossen Theil der Oberseite des letzten Hinterleibsabschnitts heller. Das weisse, den meisten Arten dieser Gattung eigenthümliche Toment ist sehr sparsam und fehlt auf dem Untergesichte ganz; auf der Stirn ist es nur am Seitenrande bemerklich; auf der Oberseite des Thorax entsteht durch dasselbe kaum die Spur hellerer Striemen; an den Brustseiten bildet es bei völlig gut conservirten Exemplaren nur kurze, feine geschlängelte Linien, bei minder gut conservirten nur vereinzelte, äusserst kleine Flöckchen; eben solche ver- einzelte kleine Flöckchen bildet es auf dem letzten Hinterleibsabschnitte. — Die Flügel sind von der Wurzel bis zur Gegend der hintern Querader schwarz; dieses Schwarze ist von einzelnen sehr kleinen hellen Tröpf- chen unterbrochen, welche aber gegen den Vorderrand hin äusserst vereinzelt stehen und am Ende des Schwarzen auf der ganzen Vorderhälfte des Flügels fehlen. Auf das Schwarze folgt eine durch das Zusammen- fliessen grösserer Tropfen gebildete, sanft gebogene helle Binde. Der nach dieser Binde folgende Spitzentheil der Flügel hat ein viel gröberes schwarzes Gitter, welches nur in seiner Mitte auch kleine helle Tropfen hat. Schüppchen grau mit schwarzem Rande. — Sie ist Platystoma pubiventris am nächsten verwandt und von deren Grösse, aber ausser durch die Flügelzeichnung auch durch das glänzendschwarze, nicht weissbestäubte Unter- gesicht und durch die kürzere, weniger weisse und deshalb viel weniger auffallende Behaarung des Hinter- leibs u, s. w. leicht zu unterscheiden. — Nr. 49. Trypeta Schneideri 5 & Q, nov. sp. — Ochracea, abdomine bifarium nigromaculato ; alis brunneoretieulatis, puncto basali maculisque quatuor nigrioribus. — Long. corp. 12—24 lin. — (Schlesien). — Das Colorit des ganzen Körpers und der Flügel vollständig wie bei Tryp. flava, welchersie an Grösse nicht ganz gleichkommt. Kopf sammt den Fühlern überall ochergelblich, letztere am Ende mit sehr spitzer Vorder- ecke. Die Fühlerborste schwärzlich mit kurzer, aber dichter und deutlicher Behaarung. Die Stirn nach vorn hin etwas schmäler, wie bei Tryp. flava; das Untergesicht mehr ausgehölt als bei dieser. Die nach vorn ge- richteten Borsten der Stirn gewöhnlich schwarz, die aufgerichteten ochergelblich. Taster gelblich, ziemlich breit, kaum aus der Mundöffnung vorstehend. Die Lippe dick, nicht verlängert. Thorax und Schildchen überall einfarbig ochergelblich, mit kurzen gelblichen Härchen und nach hinten hin mit längern Borstenhaaren besetzt, welche an der Wurzel gelblich, gegen das Ende hin aber braun oder schwärzlich gefärbt sind, und von welchen diejenigen vor dem Schildchen auf schwärzlichen Punkten stehen. Der Hinterrücken tiefschwarz, bei minder ausgefärbten Exemplaren schwarzbraun; bei recht vollständig ausgefärbten zeigt sich auf der Ober- seite des Thorax die Spur von zwei nahe beieinander liegenden, ganz vorn beginnenden, hinten aber sehr ab- gekürzten grauen Striemen, neben denen jederseits noch eine vorn sehr abgekürzte graue Seitenstrieme liegt; bei den meisten Exemplaren ist davon gar nichts zu bemerken. Der Hinterleib ist von etwas lebhafterer ocher- gelber Farbe und nur schwach glänzend; die Behaarung desselben ist gelblich, nur an dem Hinterrande der einzelnen Ringe schwarz; auf dem 3ten, 4ten und öten Hinterleibsringe finden sich je 2 schwarze Punkte, welche bei dem Männchen viel weniger scharf begrenzt und nicht so dunkel als bei dem Weibchen sind; der 6te Abschnitt, welcher bei dem Männchen äusserlich nicht sichtbar ist, ist bei dem Weibchen ungefleckt, aber oft dunkler gefärbt als die vorangelienden. Die breite Legröhre ist nur etwa so lang wie die beiden letzten Hinterleibsabschnitte zusammen, schwarz, jederseits mit einer gelbroth gefärbten Stelle. — Beine durchaus ochergelblich. — Die Flügelfläche hat, besonders mit blossem Auge betrachtet, ein etwas ochergelbliches An- sehen; das braune Flügelgitter ist bei dem Männchen heller als bei dem Weibchen: die hellen Flecke desselben sind dunkel gesäumt und 5 Stellen zeichnen sich durch ihre Schwärze aus; die erste dieser Stellen ist nur ein durch die verdickte Wurzelquerader gebildeter kleiner schwarzer Punkt; die 2te liegt in und unter dem Rand- male, welches jederends einen hellen Punkt einschliesst; die 3te und grösste befindet sich unmittelbar vor der Flügelspitze auf der 3ten Längsader; die 4te auf dem hintern Spitzenwinkel der Discoidalzelle; die Ste auf dem ausgezogenen Winkel der hintern Wurzelzelle; die 2te und öte sind braunschwarze Flecken, die 3te und 4te sind minder dunkel und verfliessen etwas mehr mit dem übrigen Flügelgitter. Bei dem Weibchen treten diese Stellen nicht so auffällig hervor, weil das ganze Flügelgitter dunkler ist und sie mehr mit einander ver- bindet, wodurch eine Flügelzeichnung entsteht, welche sehr an die von Tryp. Zelleri, entfernter an die von Tryp. biflexa erinnert. — Nr. 50. Trypeta Schineri, 5, nov. sp. — Thorace maeulis magnis aterrimis signato, alis qua- drifasciatis, facie non producta. — Long. corp. 2 lin. — (Oesterreich). — Beim ersten Anblick der Tryp. Wiedemanni äusserst ähnlich, doch von weniger gelbem Colorit. — Kopf gelb, die Stirn von gleichmässiger Breite, nicht nach vornhin schmäler, wie sie es bei 7ryp. Wiedemanni ist. Fühler lebhafter gelb, das 2te Glied mit einem ansehnlicheren ‚:aufgerichteten Härchen; das 3te Glied hat eine äusserst spitze Vorderecke. Das Untergesicht gerade herabgehend, der Mundrand nicht erweitert, wäh- rend er dies bei Tryp. Wiedemanni in ausgezeichneter Weise ist. Die Taster gelb, etwas kürzer als bei jener; die Lippe kurz; der Rüssel nicht gekniet, während bei 7ryp. Wiedemanni die Lippe ganz ausserordentlich verlängert und der Rüssel gekniet ist. Die Oberseite des Thorax ist gelblich und schwarz gescheckt, auf der Mitte mit gelbgraulichem Tomente bedeckt; dieses lässt zunächst eine schwarze Mittellinie frei, welche sich vor dem Schildchen fleckenartig erweitert und als dreieckiger Wurzelfleck auf dieses selbst fortsetzt; neben der Mittellinie zeigt sich jederseits noch eine schwarze Linie, welche nicht bis zum Vorderrande des Thorax reicht, sich auf der Quernaht zu einem kleinen, dann zu einem sehr grossen, bis zur Flügelwurzel selbst herab- reichenden, glänzend schwarzen Fleck erweitert; vor diesem glänzend schwarzen Flecke liegen weiter vorn am Seitenrande des Thorax zwei sammtschwarze, völlig glanzlose Flecke; der Iste derselben ist kleiner, rund und liegt an der Schulter; der hinter ihm liegende ist ein grösserer Doppelfleck. Der Hinterwinkel der Ober- seite des Thorax hat ebenfalls einen anf die Vorderecke des Schildchens übergehenden schwarzen Fleck. An der Spitze des Schildchens liegen zwei grosse schwarze Flecke, welche sich daselbst bis auf die Unterseite ziehen. — Der Hinterrücken ist schwarz mit weissbestäubter Querbinde und über ihr mit einem kleinen weiss- lichen Punkte. Brustseiten schwärzlichbraun, oben mit einer breitern, auf der Mitte mit einer schmälern gelb- lichen Längsstrieme. — Hinterleib braungelblich mit helleren Hinterrandssäumen, die leizten Ringe dunkler; er ist überall matt, nur die Spitze des letzten etwas verlängerten Abschnitts ist glänzend. — Die bräunlichgelb- lichen Beine sind ziemlich plump und haben verhältnissmässig dicke Schenkel, namentlich sind die Hinter- schenkel noch dicker als bei Tryp. Wiedemanni. — Flügelschnitt und Flügelgeäder wie bei Tryp. Wiedemanni; der kleine Aderanhang, welchen bei letzterer die 2te Längsader hat, findet sich bei Tryp. Schineri ebenfalls, hat aber mehr das Ansehen einer linienförmigen Schwiele als eines Aderastes und ist auch von der 2ten Längs- ader ein wenig abgerückt; die 4 braunen, dunkelbraun gesäumten Flügelbinden haben ganz dieselbe Lage wie bei Tryp. Wiedemanni, sind aber etwas schmäler und haben einen weniger welligen Umriss; «die Iste und 2te Binde sind durch einen klaren Zwischenraum vollständig von einander getrennt, auch reicht die 2te nicht so weit nach dem Hinterrande hin. — Nr. 5l. Trypeta Eriolepidis 5 & 9, nov. sp. — Alarum fasciis quatuor nigris, latis; prima postice abbreviata et secunda maculd flavd separatae; secunda et tertia valde approximatae; parallelae, saepius confluentes; feminae stylus analis abdomine plus duplo longior. — Long. corp. 13—24 lin. — (Oesterreich, Kärnthen). — Sie gehört in die nächste Verwandtschaft von Tryp. terebrans und maerura, mit denen sie die ausserordent- liche Länge der Legröhre, welche etwa das Doppelte der Hlinterleibslänge beträgt, gemein bat. Von letzterer unterscheidet sie sich durch die schwarzen, nur an der Spitze hellen Schenkel, durch die viel grössere Breite der Flügelbinde und die viel geringere Entfernung der 2ten und 3ten Binde leicht. Schwerer ist sie von 7ryp. terebrans zu unterscheiden, mit welcher sie die grössere Breite der Flügelbinden und die ausgedehnte Schwär- zung der Schenkel gemein hat. Der am leichtesten aufzufassende Unterschied liegt auch hier wieder in der viel geringeren Entfernung der 2ten und 3ten Flügelbinde ; ausserdem ist die Behaarung von Tryp. terebrans viel gröber und deshalb viel in die Augen fallender, auch die Legröhre verhältnissmässig etwas kürzer als bei Tryp. Eriolepids. — Nicht selten fliessen die 2te und 3te Flügelbinde mehr oder weniger zu- sammen, auch verschwindet, wiewohl selten, der gelbe Fleck, welcher die Iste von der 2ten Flügel- binde trennt, fast ganz. — we. Es Nr.52. Trypeta nigricauda, J& Q,nov. sp. — Trypetae Leontodontis affınis; cinerea, abdomen im- maculatum, pallide pilosum; pedes flavi, femoribus postieis sublus brumneis ; stylus analis foeminae me- dioeris, latus, alter; alarum rete obscurum, apice subradiatum, macula stigmaticali impunctata, subapi- cali quam in Tr. Leontodontis multo minore. — Long. corp. 1,— 13 lin. — (Oesterreich.) — Aus der Verwandtschaft der Tryp. Leontodontis, aber sogleich daran zu unterscheiden, dass das Flügel- gitter einfacher und dass der auf dem Randmale liegende schwarze Fleck keinen hellen Punkt einschliesst; der grössere schwarze Fleck vor der Flügelspitze ist viel kleiner als bei jener und schliesst nur einen unmittelbar hinter der Mündung der 2ten Längsader liegenden, aber ziemlich grossen hellen Punkt ein, oder er erreicht einfach den Vorderrand, wenn dieser helle Punkt mit dem hinter ihm und etwas weiter nach der Flügelspitze hin liegendem hellen Punkte verbunden ist, was nicht selten vorkömmt. Der Bau des Kopfs und der Mund- theile wie bei Tryp. Leontodontis. Der Thorax zeigt keine braunen Längslinien. Das Schildchen ist an der äussersten Spitze dunkler, fast schwärzlich, am Seitenrande mehr braungelblich. Hinterleib völlig einfarbig, ohne jede Spur dunkler Fleckenreihen, überall nur mit lichten Härchen besetzt, ausser am Hinterrande des letzten Rings, wo wie gewöhnlich längere schwarze Haare stehen. Beine braungelb, die Unterseite der Hinter- schenkel und meist auch ein Theil der Unterseite der Mittelschenkel dunkelbraun. Weibliche Legröhre tief- schwarz, von mittlerer Länge, an der Basis ziemlich breit. — Nr.53. Trypeta Doronici, Z& Q, now. sp. — Trypelae rurali affınis. Obseure einerea; thorax li- neis brunneis, abdomen maeculis nigricantibus signatum. Pedes flavi, femoribus a basi ultra medium ni- gris; stylus analis foeminae mediocris, ater; alarum rete obscurum, apice non radialum, punctis ma- joribus multisque minutis valde dilaceratum, maculis tribus apiceque obseurioribus, stigmate punchum pellueidum minutum ineludente. — Long. corp. 14, lin. — (Kärnthen, auf Doronicum austriacum). — Ziemlich leicht kenntlich an der nicht gewöhnlichen Form der Flügelzeichnung. Kopf braungelb, die Stirn am Augenrande und das Untergesicht deutlich weissschimmernd; letzteres unten etwas vorgezogen; der Rüssel gekniet. Fühler gelb, das 2te Glied nur mit einigen äusserst kurzen schwarzen Härchen, das 3te Glied mit stumpfer Vorderecke, Thorax mit ziemlich deutlichen braunen Linien. Schildchen an der Spitze gelb. Hinterleib sehr dunkelgrau, mit 2 Reihen deutlicher schwarzer Flecke, überall hell behaart, am Hinterrande des letzten Rings wie gewöhnlich mit längern schwarzen Haaren, deren einige sich auch am Hinterrande des vor- letzten Rings zu finden pflegen. Legröhre glänzend schwarz, an der Basis breiter, so lang wie die 3 letzten Hinterleibsabschnitte zusammen. Das Flügelgitter hat im Allgemeinen etwa das Ansehen wie bei Tryp. ruralis, da es von grössern und vielen kleinern Punkten sehr zerrissen ist; das Schwarze sammelt sich mehr auf der Flügelspitze, auf einer Stelle vor dieser, auf den Queradern und um das einen kleinen hellen Punkt ein- schliessende Randmal. Bei den meisten Exemplaren erscheinen diese Flecke ziemlich getrennt; bei denjenigen, deren Flügelzeichnung eine etwas grössere Ausdehnung hat, verbindet sich der Randmalsfleck mit dem um die kleine @uerader und der vor der Flügelspitze mit dem um die hintere Querader zu einer schiefliegenden, aber geraden dunklern Binde, was dann den Flügeln ein sehr eigenthümliches Ansehen giebt. Beine bräunlichgelb, doch die Schenkel bis über die Mitte, zuweilen bis über das 2te Drittheil schwarz. — Nr.54. Trypeta dioscurea, 5 & 9, nov. sp. — Tryp. Leontodontis affınis. Minula, cinerea, abdomine pailide piloso, immaculato; pedes testacei, femoribus postieis totis, anlerioribus ex parte brumneis; stylus analis foeminae medioeris, latus, ater, basi pallide pilosus; alarum rete obscurum, apice maculato-radiatum, macula stigmaticali punctum minulissimum, subapicali punclum majus includente. — Long. corp. 14 lin. — (Corsica, Ungarn). — Der Tryp. Leontodontis recht ähnlich, aber durch ihre Kleinheit, ihr sparsameres Flügelgitter und die Beschaffenheit der Legröhre wohl unterschieden. Letztere ist stets ganz schwarz, an der Basis recht breit, etwas länger als die beiden letzten Hinterleibsabschnitte zusammen und auf ihrer Wurzelhälfte stets mit auf- 7* == > fallender heller Behaarung besetzt. Das grobe Flügelgitter ist etwas einfacher als bei Tryp. Leontodontis; die dunkle Stelle um das Randmal und die vor der Flügelspitze zeichnen sich mehr aus, Das Randmal selbst schliesst ein sehr kleines, doch nur selten fehlendes helles Pünktchen ein; der Fleck vor der Flügelspitze schliesst am Vorderrande nur einen unmittelbar hinter der Mündung der 2ten Längsader liegenden hellen Punkt ein; zwischen ihm und dem Randmalsflecken steht am Vorderrande nur ein einziges durkleres Fleck- chen, welches ihm sehr genähert, zuweilen mit ihm verbunden ist. Die Beine sind braungelb; die Hinter- schenkel sind stets bis nahe zur Spitze braun; Vorder- und Mittelschenkel zeigen diese Färbung in mehr ver- änderlicher Ausdehnung, doch sind sie auf der Oberseite in der Regel braun. — Nr. 55. Pachycerina signatipes, ®. nov. sp. — Tesiacea, abdomine fusco, facie immaculata. — Long. corp. 1} lin. — (Ungarn). — Sie stimmt mit dieser Gattung im Fühlerbau am besten, weicht aber durch die Bildung des Unter- gesichts ab, welches auf der Mitte nicht wie bei Pachycerina longicornis gewölbt ist, sondern zwischen den beiden von den Augen geradeabwärts laufenden Leisten eine fast ganz ebene, etwas vertiefte Fläche hat. Die Körperfarbe ist gelblich. Stirn vorn etwas dunkler, jederseits mit zwei rückwärts gekehrten Borsten, von denen die untern ziemlich entfernt vom Augenrande und auf einem braunen, nicht scharf begrenzten Punkte stehen. Untergesicht einfarbig gelblich. Taster aussen an der Wurzel dunkelbraun. Fühler rothgelb; die beiden ersten Glieder sehr kurz; das 3te Glied länglich, schmal, gegen sein Ende hin schwarzbraun; die schwarzbraune Fühlerborste ist bis zur Spitze hin mit sehr mässig langer, aber sehr dichter schwärzlicher Be- haarung besetzt, so dass sie sehr dick aussieht. Thorax durchaus einfarbig gelb, auf der Oberseite mehr roth- gelb, glänzend. Hinterleib braun. Beine blassgelblich. Vorderfüsse deutlich gebräunt, das letzte Glied derselben wieder heller; an den andern Füssen ist von der Bräunung wenig zu bemerken; die Spitze der Hinterschienen hat auf ihrer Innenseite einen tiefschwarzen Fleck; auch ist die Unterseite des Isten Glieds der Hinterfüsse tiefschwarz. Flügel etwas gelblich mit hellbraunlichgelben Adern; der Verlauf der Flügeladern wie bei Lau- zania und Sapromyza. — Nr. 56. Psila obscuritarsis, Q, nov. sp. — Testacea, abdomine obscuriore, tarsis totis nigris; alarum nervi crassi, obscure-brunnei. — Long. corp. 24 lin. — (Oesterreich). — Vom ungefähren Ansehen und der Grösse der Psila rufa, aber etwas schlanker. Rothgelb. Das Untergesicht sehr zurückweichend. Fühler rostgelb; das 2te Glied oberseits schwarz behaart; die Borste kurzhaarig, an der Basis dick und schwarz. Der Thorax und das Schildchen rothgelb; eine braune Linie läuft von der Schulterwurzel nach vorn, ist aber nicht sehr deutlich. Die Farbe des Hinterleibs ist rothbraun, im Leben zum Theil heller. Beine gelb, die Hinterschienen gegen ihr Ende hin wenig gebräunt; die Füsse ganz schwarz. Flügel graulich glasartig, alle Adern dick und dunkelbraun, auch bräunlich gesäumt. Die kleine Querader steht auf dem ersten Viertel der Discoidalzelle; von der Querader, welche die Wurzelzelle von der Discoidalzelle trennt, fehlt die vordere Hälfte und diejenige Stelle der 4ten Längsader, in welche sie, wenn sie vollständig wäre, münden würde, ist blass. — Nr. 57. Sciomyza brevipes, Q, nov. sp. — Cinereo-testacea, antennarum articulus tertius oblen- gus, anlice emarginatus, sela nuda basi erassa; pedes testacei, tibüs tarsisque anlieis brunneo- nigris, femoribus antieis solito brevioribus; alae hyalinae. — Long. corp. 2 lin. — (Aegypten). Wegen der grössern Kürze der Vorderschenkel und dem nicht sehr kurzen Untergesicht fast vom An- sehen einer Sapromyza. Kopf rostgelblich, Stirn reiner gelb, die Ocellenstelle und ein punktförmiges Fleckchen vor ihr braun; der Augenrand mit weissschimmerndem Saume, welcher sich undeutlich auch bis auf das Unter- gesicht fortzieht. Die beiden ersten Fühlerglieder rothbraun, das 2te ohne längere Härchen. Das 3te Fühler- ” Be rn glied länglich, an der Vorderseite deutlich, etwas ausgeschnitten, an der Basis rothbraun, sonst braunschwarz. Die braune Fühlerborste nackt, bis zum Isten Drittheil ihrer Länge dick, von da an plötzlich dünn. Oberseite des Thorax bräunlichaschgrau mit 3 dunklern Linien; Schultern und Seitenrand heller. Brustseiten bräunlich mit schwärzlichen Flecken und mit gelbgraulicher Bestäubung bedeckt. Schildchen gelbbräunlich, gelbgraulich bereift. Hinterleib gelblichaschgrau, die einzelnen Ringe am Hinterrande gelbbräunlich. Beine gelbbräunlich, ein grosser Theil der Vorderschienen und die, wie in dieser Gattung gewöhnlich, verlängerten und etwas plum- pen Vorderfüsse braunschwarz; auch die hintersten Schienen und Füsse etwas gebräunt. Die Vorderschenkel kürzer wie gewöhnlich. Flügel glasartig, doch mit ganz wässrig gelbbräunlichem Farbentone; die Adern und das Randmal braungelblich, die kleine Querader ziemlich genau auf der Mitte der Discoidalzelle. — PROSOPOMYIA. nov. gen. Vom Habitus einer Sapromyza, aber mit grösserem Thorax und ganz abweichender Kopfbildung. Stirn von ansehnlicher gleichmässiger Breite, ohne Mittelstrieme und ohne Seitenleisten und ohne abgegrenztes Ocellendreieck, jederseits mit 3 ansehnlichen rückwärts gerichteten Borsten und mit einer eben solchen unmittelbar hinter der obern Augenecke. Ocellen klein. Fühler kurz, unter einem wenig erhabenen Bogen eingesetzt: das 1ste Glied sehr klein, das 2te oben und unten mit einem längern schwarzen Haare besetzt; das 3te oval; die Borste deutlich uud dicht behaart. Untergesicht lang, mit ganz ausserordentlich breiten Seitenleisten, welche an ihrer innern Seite bis über die Mitte des Untergesichts hinauf mit zarten schwarzen Härchen eingefasst sind. Der Mitteltheil des Untergesichts ohne jede Spur von Fühlergruben, gewölbt, gegen den Mundrand hin deut- lich zurückgehend. Mundöffnnng rund; die Mitte derselben wird von dem kahnförmigen, auffallend schmalem Prälabrum eingenommen, welches vorn unter dem Mundrande sichtbar ist. Taster fadenförmig, fast so lang als der kurze Rüssel, welcher eine sehr behaarte zurückgebogene Lippe hat. Augen länger als breit; ihre Höhe nimmt nur die zwei obersten Drittheile der Kopfhöhe ein. Thorax mit sehr zerstreuten kurzen Härchen und ziemlich vielen langen Borsten. Beine und Flügel wie bei Sapromyza. Nr. 58. Prosopomyia pallida, 5 & Q, nov. sp. — Capite cum antennis, pedibus, scutello ab- domineque pallidissime testaceis, cingulis abdominis plusve minusve obscuris; alae hyalinae. — Long. corp. 2 lin. — (Aegypten, Sicilien). — Kopf blassgelb, die Fühler etwas lebhafter gelb: Stirn mehr rostgelb. Fühlerborste braun. Thorax weissgrau, ohne Striemen; die Gegend an und unter der Flügelwurzel stets, die Schulterschwiele öfters gelb- lich. Schildchen gelblich, an der Basis zuweilen weissgraulich. Hinterleib gelblich, die einzelnen Ringe des- selben von ihrer Basis aus in grösserer oder geringerer Ausdehnung dunkelgrau gefärbt, am Hinterrande weisslich. Beine gelblich; die Vorderschenkel auf ihrer Unterseite mit etwa 5 abstehenden schwarzen Borsten- haaren. — Flügel glasartig, die Hülfsader der Isten Längsader genähert, aber doch deutlich von ihr getrennt; die Stelle des Randınals farblos; die beiden Queradern völlig senkrecht; die kleine Querader auf der Mitte der Discoidalzelle. — Nr. 59. Ephydra opaca, 3 & 9, nov. sp. — Virescenti-emerea, opaca, fronte thoraceque sub tomento cupreo-micanlibus; alis einereo-hyalinis, pedibus obscure testaceis, femoribus larsisque obscurioribus. — Long. corp. 13 Lin. — (Aegypten). — Sie ist kleiner und schlanker als Eph. aurata und ähnliche Arten, in deren Verwandtschaft sie gehört, Augen nackt. Die Fiederhaare auf der Oberseite der Fühlerborste kurz. Untergesicht sehr aufgetrieben, überall behaart; längere Borstenhaare bilden einen über das ganze Untergesicht hinweggehenden Bogen; am Mund- rande stehen keine längern Haare, doch ist jederseits eines der dort stehenden kurzen Härchen etwas länger; die Stirn hat einen ziemlich lebhaft grünen und kupferfarbigen Schimmer; nur die schmalen Leisten am Augen- rande sind braungrau und völlig glanzlos. Das Untergesicht ist gelblichrostbräunlich bestäubt, ganz am Mund- rande und an den Backen heller; oben in der Mitte hat es eine grünglänzende Stelle. Auf Thorax und Schildchen schimmert durch das bräunliche Toment die violettkupfrige Grundfarbe hindurch, Brustseiten matt, oben mehr olivenbraun, unten mehr grüngrau. Auf dem Hlinterleibe wird die ziemlich hellgrüne Farbe durch die Bestäubung so überdeckt, dass er sehr matt erscheint. Beine gelbbräunlich, die Schenkel mit Ausnahme von Wurzel und Spitze schwärzlich; die Füsse gegen ihr Ende hin ebenfalls schwärzlich; Klauen zart, Pul- villen sehr klein. Schwinger weiss. Flügel glasartig, doch deutlich braungrau getrübt; Lage der @ueradern wie bei Eph. aurata,; die zweite Längsader biegt sich an ihrem Ende um in den Flügelrand zu münden nicht nach vorn, wie dies bei vielen andern Arten der Fall ist, sondern läuft geradeaus. — Nr: 69. Notiphila venusta, 3 & ®, nov. sp. — Cinerea; vitta frontalis duplex cum lineola intermedia nigricantes; thorax lineolis angustis brunnescentibus signatus; abdomen albido- cinereum, viltis distinctissimis nıgris, late interruptis. — Long. corp. 13—1} lin. — (Ungarn, Neusiedler See). — Aschgrau; Untergesicht und Stirn mehr gelbgrau; die Doppelstrieme der letztern fast in jeder Rich- tung braunschwarz; ein braunschwarzes, keilförmiges Strichelchen läuft von dem vordersten Punktauge nach vorn. Die beiden ersten Füblerglieder schwarz, das 3te schmutzig rothgelblich, an der Spitze schwarzbraun; die Fühlerborste mit etwa 12 Strahlen. Taster gelb. Hinterkopf weisslichgrau. — Thorax obenauf, besonders mehr nach hintenhin, mehr gelblichgrau, mit einer feinen braunen Mittellinie; ein Strichelchen von derselben Farbe findet sich in der Schultergegend vor der dort stehenden Borste und ein gleiches über der Flügelwurzel, vor der Borste, welche da steht. Brustseiten aschgrau mit einem braunen Längsstriche. Schildehen grau, nach der Wurzel hin ein klein wenig mehr gelbgrau. Hinterleib bläulichweissgrau; der verkürzte erste Ring schwärzlich; der 2te Ring an der Basis etwas braun schattirt; der 3te Ring mit sehr scharf begrenzter, in der Mitte breit und plötzlich unterbrochener, braunschwarzer Vorderrandsbinde, deren hintere Grenze sich vor der Unterbrechung mehr nach hinten zieht; der 4te Ring ist wie der 3te gezeichnet, nur ist die innere Hinterecke jeder der Theilbinden noch länger ausgezogen; öter Ring mit 2 vom Vorderrande ausgehenden keilförmigen Flecken von braunschwarzer Farbe, deren Stellung dem innern Ende der Halbbinden auf den vorangehenden Ringen entspricht. — Beine schwarz; an den vordersten sind nur die Knie braungelb; an den Mittel- und Hinterbeinen sind die Knie, das Wurzeldrittheil und die äusserste Spitze der Schienen, und die Füsse mit Aus- nahme des letzten Glieds gelbbraun. Flügel grau glasartig, die hintere Querader etwas dunkelgesäumt, was unter dem Vergrösserungsglase weniger bemerklich ist, als wenn man sie mit blossem Auge betrachtet. — Druck von F. W. Lorenz in Meseritz. Verzeichniss der beschriebenen neuen Arten. Anthrax inconspiewa ©... ....:.:..:.. Nr. Antonia suavissima. .. 2.22. .000. se Mneoclea comeası. 3... 0. = BNERREANINAE BR ee. ee 55 Brachystoma obscuripes ......... er Campsienemus umbripemis . . 2... A Ceratopogon candidatus .......-. = Chrysops punctifer ... 2.2.2020. s£ perspicillanisen eu 35 DISEIVEntHISE Eee u: ER Cyrtoneura nilotica ... 2.2... 2... > lueidnlamen 2.2... 2 MERRILE 55 Dioctriavaldarı „Sacsclesu Ser sh 55 Empis discolor...... een er ige x Horisomnan..: «u: 0: 0 4» > STANIDEST I een 5 Ephydrsopaca .........00.. 0% En Epitriptus cervinus . 2.2.2222... ss Exoprosopa tephroleuca ...... sur, Glemahasalsrı. er aien oee ee. ee s LILT GllOUB. 0 5 Sa ER Heptasreinculäata- 2... 22200000. 5 Fabpennisgeeern ee: > Limnobia dilatata... 2... 2.222... An pulehtipennis >=. .00..... > Kispe leneveephala - -. ...2.:..:.%. 35 EINEAESISIE SS ee ne Rs Mallota eristaloides ... .-........ ss Mochtherus longitudinalis ....... 05 Berichtigungen: pag. 36, Zeile 16 v. o., statt genauer 1. grauer, Notiphila venusta. .. 2.2. 2:2 22020. Nr. 60 Ortalis grata ....... eye. AT Pachycerina signatipes ......:... nn Pelecoeera latifrons ............ „ 39 Platycheirus ciliger ............ 30 Taseieulatuseer a ee a ll mEIANODSISEE SE ee as) Platypygus melleus............. „ 14 Platystoma arcuata .... 2.222020. a Prosopomyia pallida ........... os PEHaRobschritursis. +: 2:8 anne. 3. 00 Psilopus glaucescens ...... 22.2... au Rhadinus megalonyx .. 2... 22.220. 29 UNSUlIIUSSEH Ze 628 Ehamphomyia serpentata ........ m Sciomyza brevipes ....... neo. 197 Sisyrnodytes floceus.... 2... 2...» 30 Stichopogon albellus ........... 3027, CONSEN ER ke 26 Tabanus albifacies ..... 2.2.2.2... es UNICINGLUSER I ee A; Thereua Frauenfeldi............ 16 latlconnist ar wich Ares. Nehrelisniente 6 melanostoma . .. 2.2...» . AS DUda ee A a 4 Trypetazdioseurea rn... ..22........ 94 Doronic@ae „ 93 Briölepidisere een. nal BIERICAUdARSRE ER ee >92 SCHIDeHIE reale » 90 Schneiderik.. cc. cc 0 ee „ 49 — pag. 47, Zeile 14 v. 0. statt Campisenemus |. Campsicnemus. — paß. 57, Zeile 16 vw. o,, statt bifarium I. bifariam. — In demselben Verlage sind erschienen : H. Loew, über den Bernstein und die Bernsteinfauna, _— — Bemerkungen über die Familie der Asiliden, _-— — neue Beiträge zur Kenntniss der Dipteren Heft 1 — 3, und früher bei J. J. Heine in Posen: M. Loew, Entomotomien Heft 1 — 3, _— dipterologische Beiträge Heft 1—4. Programm der KOENIGLICHEN REALSCHULE ZU MESERITZ womit zu der am 6. April 1857 stattfindenden öffentlichen Prüfung alle Gönner und Freunde der Anstalt, insbesondere die Eltern und Angehörigen sämmtlicher Schüler ergebenst einladet der Director Dr. H. Loew, Prof. INHALT: 4. Eine naturwissenschaftliche Abhandlung, vom Director. 2. Schulnachrichten, von demselben. Meseritz. Gedruckt bei F. W. Lorenz. 1857. “ ü . am timour k | 2 re Vo szen IE ga ® ms 15 e . R uohnabuitiinte vr TE er A ER ne | Ei La) ” nonkıddgik bin wel | er was r 3 * 3 : € sohninis jeuodenne ER: > - a R Ware SI u Sr - « t = E \ “alas Ash EN er ‘ Brus ER ” Yard oh e fr ost « 763 EN Li .& Ser x : = En Br 'ENZHTE 2 . £ {ü ah unbinghsuibsiilsiheserimunins am. \erele ı uninhaniise .® - u De EEE UNTEREN NE EIER TERN een nirergweree en { PS ur 1) 3 sasıod .W 8 ind Bianıbs S m aa BR a1 { ung FR I& sabuozadam. alalaı zo EICH ; ü 1a 8; & aha TOO Neue Beiträge zur Kenntniss der Dipteren. Vom Prof. Dr. H. Loew, Director der Königlichen Realschule in Meseritz, Mitglied der Kaiserlichen Societät der Naturforscher zu Moskau, der Senkenbergischen naturforschenden Gesellschaft zu Frankfurt a. M., der naturforschenden Gesellschaft in Danzig, der rheinischen naturforschenden Gesellschaft in Mainz, der naturforschenden Gesellschaft in Halle, des naturforschenden Vereines für Anhalt in Dessau, des entomolo- gischen Vereines in Stettin, des naturwissenschaftlichen Vereines des Harzes, der Gesell- schaft für Naturgeschichte in Dresden, der physikalisch-ökonomischen Gesellschaft und der Gesellschaft für die Fauna von Preussen zu Königsberg i. P., der schlesischen Ge- sellschaft für vaterländische Cultur in Breslau, des zoologisch-botanischen Vereines in Wien, des Vereines für Naturgeschichte in Mecklenburg u. s. w. Fünfter Beitrag. rn PSILOPUS \ Die europäischen Arten der Gattung Psilopus geben keine Veranlassung zu einer generischen Trennung. Unter den zahlreichen exotischen Arten werden diejenigen, welehe die Fühlerborste am Ende des 3ten Fühlerglieds tragen, als eigene Gattung abzuscheiden sein. — Die europäischen Arten der Gattung Psilopus gehören nicht gerade zu den besonders sicher oder vollständig bekannten Dolichopoden. Es sind, so viel mir bekannt, bisher folgende beschrieben worden: 1) platypterus Fbr., mit dem tipularius Fall. identisch ist, 2) nervosus Lehm., 3) Wiede- manni Fall., 4) lobipes Meig., 5) albifrons Meig. — contristans Meig,, der von contristans Wied. verschieden ist, 6) contristans Wied. zu dem regatis Meig. als @) gehört, 7) longulus Fall., von dem ich Iugens Meig. nicht sicher zu unterscheiden vermag, 8) fasciatus Macq., 9) obseurus Meig., 10) erinipes Meig., 11) zomatulus Zett., 12) Taetus Meig., von denen die 5 letzten noch sehr ungenügend bekannt sind. — 1. Psilop. platypterus For. — Die Hauptkennzeichen, an denen diese gemeine: Art gut kenntlich: ist, sind: Das bei beiden Geschleehtern sehr schmale weisse Gesicht, die sehr verlängerten Metatarsen, so dass selbst bei dem Weibehen der des Hinterfusses fast noch einmal so lang als das 2te Glied ist, die sehr erweiterten Flügel des Männchens und die weisse Farbe des ten und 4ten Glieds der Mittellüsse desselben, | 2. Psilop. nervosus. Die lebhaft metallisch goldgrüne, zuweilen blaugrüne und bei eiwas unreifen Exemplaren nicht selten licht himmelblaue Körperfärbung machen diese Art sehr kenntlich. Die‘ Flügel sind von verhältnissmässig gestreckter Gestalt; die 4te Liängsader ist vor der hintern Querader etwas nach hinten, jenseit derselben nach vorn gebogen, was bei dem Männchen ziemlich auffallend, bei dem Weibchen nur bei einiger Auf- merksamkeit wahrnehmbar ist, Das Männchen zeichnet sich dureh die überaus langen gelblichen Haare, mit ‚de- nen die Basis der Vorderschenkel unterwärts besetzt ist, se wie durch das 'breitgedrückte, auswärts fast gelappte 4te Glied der Vorderfüsse aus, welches sammt dem Sten Gliede derselben schwarz gefärbt ist. Der Bau der männ- lichen Haltorgane weicht von dem aller übrigen Arten sehr ab, da die äussern Analanhänge die Gestalt langer, dunkler, mit gekräuselten liehten Maaren besetziter Fäden haben. 3. Psilop. Wiedemanni Fall. — Diese Art findet sich in den Sammlungen gewöhnlich mit Psilop. lobipes vermengt, von dem sie auch in 'der That ziemlich schwer zu unterscheiden ist, ‘Sie ist'von diesen beiden: Arten die‘ durchschnittlich grössere, bei gleicher Untergesichtsbreite doch ein wenig schmalstirnigere und die weniger dunkelfüssige. Die Flügel sind verhältnissmässig 'etwas 'grösser als bei Ps. Zobipes und weniger graulich getrübt, auch zeigen die 2te und 3te Längsader der Flügel bei ihr eine geringere Divergenz. Bei dem Männchen stehen auf der Unterseite der Vorderschenkel etwa 5 steifliche Härchen von heller Farbe, welche bei Ps. lobipes viel dünner und kürzer sind. Während bei dem Männchen von Ps. lobipes die Vorderfüsse stets von der Wuszel aus schwarzbraun gefärbt sind, sind sie bei Ps. Wiedemami d: viel heller, die ersten Glieder nur an der Spitze dunkel, selbst das gelappte 4te Glied meist an seiner Basis ziemlich hell; der äussere Lappen desselben ist schmäler und stets länger als bei Ps. Tobipes; die Behaarung der Mittelschienen des Männchens von Ps. Wiedemanni ist rauher, als sie sich daselbst bei Ps. Zobipes findet. 4. Psilop. LoDipes Meig. — Man wird diese Art nicht mit der vorhergehenden verwechseln, wenn man nur auf die oben angegebenen Unterschiede achten will. Die trübere Färbung ihrer ‘Flügel macht sich besonders dann bemerkbar, wenn man eine grössere Anzahl von Exemplaren beider Arten neben einander stellt; bei dem Männchen zeigt sich die Spitze vor der Mündung der ten Längsader noch grauer, wovon bei dem Weibchen auch ein geübtes Auge nur eine schwache Spur entdeckt. Der Vorderrand des Flügels ist bei beiden Geschleehtern, wie bei der vorigen Art, nieht eingedrückt. Die Analanhänge des Männchens haben ganz den Bau wie bei ?s. Wiede- manni, nur in der Behaarung der einzelnen Anhänge zeigen sich Unterschiede. Die Füsse sind auch bei dem Weibchen dunkler, als die von Ps. Wiedemanni, Das von Zeller in der Isis 1842 pag. 833 als Seiap. lobipes beschriebene Männ- chen gehört hierher; die 3 Varietäten des Weibchens sind: 1) lobipes 0,2) contristans Wied. Q 3) albifrons 9.— 5. Psilop. albifrons Meig. — Diese Art ist von Meigen im vierten Theile seines Werks als Ps. con- tristans Wied. beschrieben worden, von dem sie sehr verschieden ist; die Angaben seiner Diagnose über die Hinter- leibsfärbung können irre leiten; die Angaben eben darüber in der Beschreibung sind viel bezeichnender. Auch die Beschreibung, welche Meigen im 6ten Theile seines Werks von ihr unter dem Namen Ps. albifrons giebt, ist nicht recht accurat, da die dunkeln Striemen des Thorax, von denen er spricht, in den meisten Richtungen gar nicht bemerkbar sind und selbst in den günstigsten Richtungen nar wenig dunkler 'erscheinen; auch sind, wie aus der weiter unten folgenden Beschreibung zu ersehen ist, die Füsse nie so dunkel, wie Meigen angiebt. — Zeller hat in der Isis 1842 pag. 832 das Männchen dieser Art als Sciapus contristans sehr gut characterisirt; die Weibchen FR ge „mit gelblichem Hinterleibe und dunkeln Einschnitten desselben,‘ welche. er nicht zu dieser Art. bringen zu dürfen glaubt, gehören ihr, wie mich Beobachtungen in der Natur gelehrt haben, wirklich an. Auch Herr Zetterstedt erwähnt des Männchens dieser Art als von Dahlbom bei Moabit gefangen im Sten Theile der Dipt. Scand. pag.' 5105 Obs. 2, und des Weibchens idid. pag. 5107 Obs. 2 als einer aus ‚Glogau erhaltenen vermeintlichen Varietät des Ps. lobipes. — Sonst finde ich diese Art nirgends erwähnt. — Varietäten des d von Ps. Wiedemanni oder Ps. lobipes, bei denen die gelbe Farbe des Bäuchs an den Vorderringen etwas auf. die Oberseite übergeht, können nicht mit ihm verwechselt werden, ‚da:der Bau der Analanhänge bei jenen Arten ein ganz anderer ist; während nämlich bei jenen die äussern Analanhänge den innern an Länge ungefähr gleich kommen, sind bei Ps. albifrons die äussern Anhänge nur etwa halb so lang wie die innern. Bei dem Weibchen von Ps. Wiedemanni und lobipes kommen solche Varietäten nur äusserst selten vor und: ähneln auch in der Färbung dem Weibchen von Ps. albifrons viel zu wenig, um damit vermengt werden zu können. Männchen: in der Körpergestalt dem Ps. lobipes am nächsten stehend, den es an Grösse kaum über- trifft. Untergesicht weiss und von der Breite wie bei diesem. ‚Fühler oft ganz und gar gelbroth, häufiger das 3te Glied am Ende braun, zuweilen das ganze 3te Glied braunschwarz. Stirn mit weisslicher Bestäubung; Ober- seite des Thorax mit dichter aschgraugelblicher Bestäubung auf grünem Grunde, welcher bei unverletzten Exem- plaren auch auf dem hintern Theile desselben nur sehr wenig durchschimmert; sie erscheint sehr einfarbig, nur wenn man sie ganz von hinten beleuchtet, bemerkt man eine hellere von 2 etwas dunklern Striemen eingefasste Mittellinie. Schildchen mit dünnerer gelblicher Bestäubung auf: mehr graugrünem Grunde. Hinterleib gelb, jeder Ring mit'schwärzlichem, von vorn gesehen aber' grünschimmerndem Hinterrandssaume; ausserdem: bilden nach hintenzu langzugespitzte Rückenflecke eine‘ dunkle Rückenlinie von ‘der Färbung. der Hinterrandssäume; sie ist gewöhnlich unurterbroehen, verschwindet aber doch auch zuweilen fast ganz ; ein eigenthümlicher grüner Schimmer, den das Gelb’ des Hinterleibs überhaupt zeigt, ist dann auf der Mittellinie des Hinterleibs besonders deutlich; der öte und 6te Hinterleibsring sind nicht selten ohne alle gelbe Färbung. Von hinten betrachtet zeigt der Hinterleib deutlich graugelbliche Bestäubuug, Hypopygium gelblich, oberwärts mit einigen schwarzbraunen Flecken. Die äussern Anhänge sind kleine, elliptische, gelbe Lamellchen, wenig mehr als halb so lang als die innern, an ihrer Basis mit weisslicher, an der Spitze mit schwarzer Behaarung; ‘die innern (zangenförmigen) Anhänge an der Spitze geschwärzt. Brustseiten weissgrau, Hüften und Beine gelblich. Mittelhüften mit einer Reihe langer, gekrümmter, heller Haare, Vorderschenkel auf der.Unterseite nur mit: sehr zarter,;in der Nähe der Basis etwas längerer Be- haarung; Vorderfüsse gewöhnlich etwas gebräunt, reichlich doppelt so lang als die Schienen, .das erste Glied derselben allein erheblich länger als die Schiene; das 4te Glied, ausser an der Basis schwarz, breitgedrückt, aus- wärts gelappt; das öte Glied ebenfalls schwarz. ‚Mittel- und Hinterfüsse von der Spitze.des Isten Glieds an braun werdend; an den Mittelfüssen ist:das Iste Glied so lang, wie die 4 folgenden zusammen, an ‚den Hinterfüssen kaun: länger als das 2te. Die Flügel glasartig mit graulicher Trübung, welche an der Spitze vor der 3ten Längs- ader etwas dunkler ist; ihr Umriss ist nach der Basis hin ziemlich ‚keilförmig, an der Spitze sehr stumpf; ‘die Mitte des Vorderrands ist stets in ziemlicher Ausdehnung seicht ausgebuchtet;. die Mündung der Spitzenquerader und der 3ten Längsader liegen sehr nahe bei einander; die 4te Längsader ist ziemlich weit vor dem Flügelrande abgebrochen, während die öte Längsader ihn erreicht; die hintere Querader ist ziemlich gerade, oder doch nur wenig gebogen, gewöhnlich etwas wellig. — Grösse: 21 lin. — Weibchen: es gleicht dem Männchen sehr, doch ist es, wie bei den anderen Arten, kleiner als jenes; die gelbe Färbung des Hinterleibs ist bei ihm viel’ ausgedehnter und die Einbuchtung des Vorderrands der Flügel nicht vorhanden; der ganze obere Theil der Stirn ist gewöhnlich mehr graugelblich als weissbestäubt. Der Hinterleib ist zuweilen ganz und gar gelblich, nur auf den Einschnitten etwas verdunkelt; häufiger sind auch die dunkeln Rückenflecke vorhanden, doch sind sie stets sehr viel kürzer als bei dem Männchen, so dass sie durch- aus keine ununterbrochene Strieme bilden. Die Vorderhüften sind auswärts in der Nähe der Basis so wie an der Spitze mit hellen Dornen bewehrt; auf der Unterseite der Vorderschienen 5 bis 6 Dornen von ansehnlicher Länge, deren letzter jenseit der Schenkelmitte steht. Die Behaarung an den Mittelhüften fast wie bei dem Männchen, nur gröber und etwas kürzer. Füsse einfach: das vorletzte Glied der Vorderfüsse und das ganze letzte Glied derselben schwarzbraun; Mittel- und Hinterfüsse von der Spitze des Isten Glieds an gebräunt. — Grösse : I} Lin. — Die 3 zuletzt genannten Arten sind unter den mir bekannten europäischen die einzigen mit gelapptem 4ten Gliede der männlichen Vorderfüsse. Ausser ihnen kenne ich noch 2 Arten, bei denen die beiden letzten Glieder der Vorderfüsse des Männchens breitgedrückt aber nicht gelappt sind. Ich vermag in ihnen keine publi- eirte Art zu erkennen und gebe hier ihre Beschreibung. ren 6. Psilop. flavieinclus nov. sp. d. — Dem Ps. albifrons sowohl im Colorit als in allen Körperformen äussserst ähnlich. Untergesicht schneeweiss; Stirn ebenfalls weisslich; auf dem Mittelstriche ist die Bestäubung zuweilen etwas gelblich. Die beiden ersten Fühlerglieder rothgelb, das letzte schwarz. Oberseite des Thorax mit dichter graugelblicher Bestäubung auf grünlichem, nirgends deutlich durchschimmerndem Grunde. Schildchen etwas blaugrüner, ebenfalls mit ziemlich dichter graulicher Bestäubung. Hinterleib gelblich, der Hinterrand jedes Ringes mit schwärzlichem, grünschimmerndem Saume; 2ter Ring mit dreieckigem, braunem Mittelfleck; jeder fol- gende Ring an der Basis mit schwarzbraunem, bindenartigem @uerflecke, welcher sich auf jedem folgenden Ringe in seiner Mitte nach hintenhin mehr ausdehnt, so dass auf den letzten Ringen die gelbe Farbe sehr beschränkt ist. Hypopygium gelblich, an seiner Basis schwärzlich; die äussern: Anhänge wenig mehr als halb so lang wie die innern, von Gestalt eines kleinen eiförmigen, ziemlich dunkeln Lamellchens, schwarz behaart. Brustseiten licht- grau. Hüften und Beine fahlgelblich. Vorderhüften mit sehr kurzer und zarter weisser Behaarung, nur in der Nähe. der Basis mit einigen längern weissen Borstchen, Mittelhüften und die Unterseite aller Schenkel sehr kahl. Vorderfüsse dunkelbraun, mehr als zweimal so lang als die Schienen, das erste Glied länger als die folgenden zusammen; das dte Glied breitgedrückt, aber auf der Aussenseite nicht lappenförmig erweitert; auch das te Glied ist etwas breitgedrückt und wie das dte braunschwarz gefärbt; übrigens sind die beiden letzten Glieder zusammen nur so lang wie das drittletzte. Mittelfüsse reichlich 13mal so lang als die Schienen, ihr erstes Glied länger als die folgenden zusammen und an Länge der Schiene ungefähr gleich. Die Hinterfüsse sind nur wenig länger als ‘die Hinterschienen, das Iste Glied derselben kaum länger als das 2te, Mittel- und Hinterfüsse sind nur gegen das Ende hin ein wenig gebräunt. Flügel glasartig, wenig graulich; der Vorderrand derselben ist in seiner Mitte in grosser Ausdehnung zwar nur schwach, aber doch deutlich ausgebuchtet; die 4te Längsader reicht bis in die Nähe des Flügelrands, die 6te bis zu ihm selbst; die hintere Querader ist ziemlich gerade, hat aber eine ziemlich schiefe Lage und deshalb auch: eine ziemlich ansehnliche Länge. Grösse 21 Lin. — Von mir bei Constantinopel gefangen. — 7. Psilop. albonotatus nov. sp. d: — Im Colorit dem Ps. contristans Wied. recht ähnlich, aber viel, grösser. Thorax und 'Schildchen auf metallisch blaugrünem, deutlich durchschimmerndem Grunde mit weissgrau- licher Bestäubung. Zwei braune, feine, weit von einander entfernte Mittellinien und eine beiderends sehr abge- kürzte braune Seitenstrieme sind deutlich zu bemerken. Binterleib graugrün, ziemlich matt, auf dem 2ten Ringe ein dreieckiger, mit der Spitze nach hinten gerichteter sehwärzlicher Fleck. Von jedem folgendeu Ringe ist die Basis schwarz, welche Farbe sich auf der Mitte weiter nach hinten zieht und durch das Düstererzfarbene in das Graugrüne abschattirt. Analanhänge des Männchens in ihrem Bau denen von Ps. aldifrons und flavieinetus ähnlich, da die äussern nur halb so lang als die innern sind; sie haben die Gestalt eines ganz kleinen elliptischen Lamell- chens, sind in der Nähe der Basis mit hellen, an der Spitze aber mit schwarzen Härchen besetzt. Brustseiten von weisser Bestäubung blaulichlichtgrau. Hüften und Beine lichtgelblich, doch die Mittel- und Hinterhüften in ziemlicher Ausdehnung gebräunt. Vorderhüften nur mit zarter, aber. ziemlich langer weisser Behaarung besetzt; Mittel- und Hinterhüften viel weniger, aber gröber behaart. Alle Schenkel auf ihrer Unterseite sehr kahl. Die Vorderfüsse reichlich doppelt so lang wie die Schienen; das Iste Glied derselben etwas länger als die folgenden zusammen; das 2te, 3te und 4te Glied von gleicher Länge, das dte von der Seite her deutlich zusammengedrückt, weisslich; das öte Glied kaum verdickt, schwarzbraun. Mittelfüsse eiwa 1}mal so lang als die Schienen, das lste Glied‘ derselben etwas länger als die folgenden zusammen, nur das letzte Glied gebräunt; Hinterschienen von etwas kräftigerem Bau als bei den meisten andern Arten; Hinterfüsse kaum’ von der Länge der Hinterschienen, ihr erstes Glied kürzer als das 2te. Flügel ziemlich gross, von elliptischer Form, glasartig mit graulicher Trübung besonders gegen die Spitze hin; von einer Ausbuehtung des Vorderrands, wie bei den beiden vorhergehenden Arten, zeigt sich kaum eine schwache Spur; die 4te Längsader verliert sich allmälig ganz in der Nähe des Flügelrands; die öte Längsader läuft von der hintern Querader an steiler bis zum Hinterrande selbst; hintere Querader gerade, doch wie gewöhnlich etwas wellig. — Grösse: 27, Lin. — Von mir auf Rhodus gefangen. — Bei einer 3ten Art sind die beiden letzten Glieder der männlichen Vorderfüsse nur sehr wenig zusammen- gedrückt, so dass man sie allenfalls auch zu den Arten mit einfachen Vorderfüssen rechnen könnte. Manches von dem, was Macquart über seinen Ps. fasciatus sagt, passt -leidlich auf meine Art; die gelbliche Säumung der Flügeladern, welche er ausdrücklich erwähnt, ist aber ein ganz abweichendes Merkmal; da auch die Färbung des Hinterleibs nicht wohl passen will, muss ich ?s. fasciatus Macq. für eine andere Art halten. 8. Psilop. robustus nov. p. OÖ: Dem Ps. contristans Wied. im Colorit ähnlich, doch lebhafter grün, viel grösser und von robusterem Körperbau. Untergesicht weiss, von ziemlich ansehnlicher und gleichmässiger Breite. a er Stirn weissbestäubt, doch scheint vor dem Ocellenhöcker die blaue Grundfarbe etwas durch. Erstes und 2tes Fühlerglied unterseits gelbroth, "obenauf schwarz, 3tes Glied schwarz. Oberseite des Thorax auf grünem Grunde mit graugelblicher, vorn und an den Seiten derselben mit weisslicherer Bestäiubung. Die Mittellinie grüner, neben ihr jederseits eine braunere, hinten abgekürzte, linienförmige Strieme; auch zeigt sich die Spur einer braunen, hinten und vorn sehr abgekürzten Seitenstrieme; das Hinterende des Thorax etwas lebhafter grün, das Schildchen mehr blaugrün. Die Oberseite des Hinterleibs schwarz, mit schönen, graugrünen Hinterleibsbinden der einzelnen Ringe; auf der Grenze zwischen Schwarz und Grün ist die Farbe kupfrig oder erzfarben. Bauch schwarzgrau, Die Analanhänge des Männchens sind in ihrem Bau denen der 3 vorhergebenden Arten ähnlich. Hypopygium schwarz; die äussern Anhänge bilden ein kleines elliptisches Lamellchen von schwarzer Farbe, kaum so lang als die’innern Anhänge und am Ende mit ziemlich langen schwarzen Haaren besetzt. Brustseiten weisslich-schiefer- grau. Vorderhüften und Beine gelblich. Hinterhüften schiefergrau mit ‚gelblicher Spitze. Vorderhüften nur mit sehr zarter und ziemlich kurzer weisser Behaarung. ‘Alle Schenkel auf der Unterseite sehr kahl. Vorderfüsse gebräunt, etwas über I}mal so lang als die Schienen, das Iste Glied derselben so lang wie die 4 folgenden zu- sammen; diese sind von abnehmender Länge, die beiden letzten etwas breit gedrückt, schwarz, etwas glänzend. Die Mittelfüsse sind’ etwa 14mal so lang wie die Schienen, das Iste und 2te Glied derselben kaum länger als die Schiene, das 1ste Glied für sich allein ein wenig länger als die 4 folgenden zusammen. Die Hinterfüsse: sind kaum’ so vor als die Schienen, das 2te Glied merklich länger als das Iste. . Flügel glasartig mit.deutlicher ‚grauer Trübung, welche gegen die Spitze hin noch bemerkbarer ist; an der Mitte des’ Vorderrands zeigen sie nur .die Spur einer sanften Ausbuchtung; der Vorderast der 4ten Längsader mündet nicht weit vor der Flügelspitze; die 4te Längsader verliert sich erst ganz in der Nähe des Flügelrandes und die öte Längsader erreicht denselben vollständig; der Umriss der Flügel. ist ziemlich elliptisch und der Hinterwinkel Kerelbän durchaus nicht hinweg- gerundet. — Grösse: 2} Lin. — Von Dr. Schiner bei Triest entdeckt. — 9. Psilop. contristans Wied. — Diese durch die Körperlärbung der vorigen ähnliche Art schliesst sich den unter No. 3— 8 aufgezählten Arten durch den Bau der Analanhänge des Männchens nahe an; sie ‚unter- scheidet sich durch erheblich geringere Grösse und durch die einfachen Vorderfüsse. des Männchens von ihnen allen leicht, von Ps. lobipes und Wiedemanni ausserdem durch den viel deutlicher bandirten Hinterleib. Sie ist zu kenntlich und zu gemein als dass ausführlichere Angaben über sie 'nöthig wären. — 10. Psitop. Dongulus Fall. — Ich besitze von dieser Art 2 Männchen und b Weibchen aus Schweden, welche von Herrn Zetterstedt bestimmt sind. ‘Leider sind alle 3 Exemplare zu schlecht conservirt, um mit Sicherheit unterscheiden zu lassen, ob zwischen Ps. longulus Fall. und dem in Deutschland häufigen: Ps. lugens Mg. wirklich ein speeifischer Unterschied vorhanden ist. Der hauptsächlichste Unterschied, welcher angegeben wird, ist der, dass bei Ps. longulus die Stirn metallischgrün oder blaugrün, bei Ps. Iugens dagegen: weissbestäubt sein soll. Ich finde dieselbe bei Ps. Iugens bald ganz und gar mit weisslicher Bestäubung bedeckt, bald auf der Mitte in ge- ringerer oder grösserer Ausdehnung (wahrscheinlich durch Abreibung) 'metallischgrün. Bei den schwedischen Exemplaren von Ps. longulus zeigt sich nur an der Seite derselben eine Spur von weisslicher- Bestäubung; auch scheint mir eine kleine Abweichung im Flügelgeäder vorhanden zu sein; die Ste Längsader ist an ihrem Ende ein wenig stärker gebogen, der Vorderast der 4ten Längsader ist auf diese nicht so deutlich aufgesetzt und sein letzter, der 3ten Längsader genäherter Theil ist länger, auch der letzte Abschnitt der Aten Längsader dünner. Im Bau der Analanhänge des Männchens vermag ich keinen Unterschied zu sehen. Doch sind, wie schon bemerkt, die mir zur Disposition stehenden schwedischen Exemplare von Ps. longulus gar zu schlecht conservirt, als dass sich etwas Bestimmtes sagen liesse, — 11. Psilop-tenuinervis nov. sp. Anus Untergesicht und Stirn weisslich. Oberseite des; Thorax schön blaugrün mit dünner grauweisslicher Bestäubung. Schultern, Seitenrand, Hinterecken und selbst der grösste Theil des Hinterrands blassgelblich. -Schildehen auf der Mitte der Oberseite metallisch lichtblau, ringsum gelblich, Binter- rücken blaugrün mit dünner weissgraulicher Bestäubung. Hinterleib gelb mit schwarzen, wenig blauschimmernden Einsehnitten; der letzte Ring ist gewöhnlich nur am Hinterrande gelb, sonst schwarz; auch findet sich auf der Mitte des 2ten Ringes gewöhnlieh noch eine deutliche schwarze @uerbinde und auf dem 4ten ein grosser verduhr- kelter Fleck mit metallgrünem Sehimmer. | Hypopygium sehr klein, gelb, nur an der Basis braun; die Anhänge von gleieher Länge, aber sehr kurz, gelb, an der Spitze schwarz; die innern Anhänge am Ende deutlielr zwei- zahnig. Brustseiten von heller, blaulich schiefergrauer Farbe mit grossen gelben Flecken. Hüften und Beine weissgelblich. Vorderhüften mit nicht gar dichter, aber rauher weisslicher Behaarung. Unterseite der Vorder- schenkel mit nieht sehr langer weisslicher Behaarung, in der sich 4 oder 5, weit. von einander entfernt stehende ı* en borstenartige llärchen von etwas grösserer Länge bemerklich machen. Auf der Unterseite der Mittelschenkel steht eine bis etwa zum letzten Drittheil derselben hinlaufende, 'weitläufige Reihe steifer weisslicher Härchen. ‘Auf der Unterseite der Hinterschenkel läuft eine ähnliche Haarreihe bis ganz nahe zur Spitze, die Haare derselben sind aber länger, Die Füsse gegen ihr Ende hin etwas gebräunt, Die Vorderfüsse ziemlich doppelt solang als die Schienen, das erste Glied derselben wenig länger als die 4 folgenden zusammen; alle Glieder vollständig ein- fach. Mittelfüsse I4mal so lang als die Schienen, ihr Istes Glied erheblich länger als die 4 folgenden zusammen, Hinterfüsse nicht vollständig.so lang wie die Schienen, ‘das erste Glied kaum länger als.das 2te. Flügel. gross, glasartig, kaum etwas graulich getrübt: der Umriss derselben ist eiförmig, doch gegen das Ende hin etwas spitz; die erste Längsader ist länger als bei den andern mir bekannten Arten, indem sie die Mitte zwischen der Wurzel des Flügels und der Spitze der 3ten Längsader fast vollständig erreicht; 2te und 3te Längsader sehr wenig diver- girend; der Vorderast der dten Längsader von seiner Basis aus in einem sehr regelmässigen Bogen aufsteigend; die dte Längsader richtet sich von der Wurzel der Spitzenquerader an mehr nach hinten und erreicht den Flügel- rand' nicht; die hintere Querader, welche eine sehr schiefe Lage hat, ist fast gerade; die öte Längsader läuft bis zum Flügelrande; Flügeladern dünner als bei den vorhergehenden Arten. — Grösse: 2} Linien. — Ausser den bisher angeführten 11 Arten kenne ich keine im männlichen Geschlechte, wohl aber kenne ich noch Weibchen von 3 verschiedenen Arten, deren eines vielleicht nur das andere Geschlecht von Ps. albo- notatus sein mag. — Das 2te ähnelt Ps. Wiedemanni und zeigt keine Merkmale, welche so characteristisch wären, dass: die Publication desselben vor dem Bekanntwerden des Männchens gerathen scheinen könnte, “Die 3te ist eine kleine, ausgezeichnete Art, deren Männchen bei seiner Entdeckung als zu ihr gehörig erkannt werden wird. Ich nenne sie Ps. euchromus. 12. Psilop. euchromus nov. sp. Q. — Kaum von der Grösse des Ps. longulus. Untergesicht von mittlerer Breite, schneeweiss. Taster gelblich. Die beiden ersten Fühlerglieder rothgelb, das 3te schwarz. Stirn von hell- stahlblauer, glänzender Färbung. Thorax lieblich blaugrün, nach hinten-hin stahlblau, glänzend. Schildehen stahl- blau mit gelbem Rande. Hinterleib glänzend blaugrün, auf der Mitte mehr stahlblau; der kurze erste Ring und die Spitze des letztern gelblich. Bauch ganz und gar gelblich. Brustseiten lichtgrau; Hüften und Beine blass weissgelblich. Füsse nur gegen das alleräusserste Ende hin schwach gebräunt. Vorderfüsse kaum l}mal so lang als die Schienen, das Iste Glied wenig länger als die folgenden zusammen, Mittelfüsse etwa 1}mal so lang, als die Schienen, das 1ste Glied kaum so lang als die nachfolgenden zusammen. Die Ilinterfüsse erreichen wenig mehr als & der Schienenlänge, das erste Glied kaum so lang als das 2te. Flügel glasartig, nach der Basis hin ziemlich keilfömig;. die Flügeladern ziemlich fein; Mündung der Sten Längsader und der Spitzenquerader sehr genähert; die 4te Längsader erreicht den Flügelrand nicht vollständig, wohl aber die öte; hintere @uerader gerade, nicht sehr schief. — Grösse: ‘14 Lin. — Von Ps. fasciatüs Maegq., obscurus Meig. und laetus Meig. weiss ich nichts zu sagen, doch halte ich sie für wohlunterschiedene Arten. Dasselbe kann ich von Ps. erinipes‘ Meig. nicht sagen, der aller Wahrscheinlichkeit nach nichts als das Weibchen von ?s. platypterus ist. — Die Artrechte des Ps. zonatulus Zett. sind überhaupt noch nicht genügend nachgewiesen. SYBISTROMA (Sybistroma, Hypophyllus und Hercostomus). Ueber die Gattung Sybistroma etwas auch nur einigermassen Befriedigendes zu sagen, scheint mir ganz ausserordentlich schwierig. Es hat dies seinen Grund zum Theil darin, dass mich in Beziehung auf diese Gattung meine Sammlung etwas im Stiche lässt, zum grösseren Theile aber in dem Umstande, dass sie eine Reihe von Arten umfasst, welche im Habitus eine gewisse Aehnlichkeit besitzen, aber durch auffallende plastische Unterschiede nach allen Seiten auseinander fahren, so dass es kaum möglich ist zu sagen, welche Merkmale den Gattungs- character bilden sollen. — ‚Um die zu lösende Aufgabe der Systematik einigermassen zu praecisiren, wird es zweckmässig sein, zu- nächst den Kreis der in Betracht kommenden Arten festzustellen. Ich rechne dahin: 1) nodicornis Meig., 2) dis- eipes Ahr. faın., wozu patellata Fall. und patellipes Meig. als Synonyme gehören, 3) ventralis Zett., wenn diese Art mehr als das Weibchen von S. discipes ist, was mir noch sehr zweifelhaft erscheint, 4) obscurella Fall., 5) cri- nipes Staeg., wozu D. pectinifer Zell. als Synonym zu bringen ist, €) erinicauda Zeit., 7) Dufourii Maeg., wu S)impar*) Rond., von dem Entdecker früher als Ludovieius impar beschrieben, neuerlich in Haltericerus impar um- getauft, 9) Dongiventris nov. sp., 10) distans nov. sp., 11) fulvieawdis WIk. Dipt., 12) eretifer Hal., von Herrn Walker als Dol. alutifer in der britischen Dipternfauna aufgeführt, früher schon von demselben in dem Cataloge der Diptern ‚des britischen Museums als Dol. eretifer (durch ein Versehen steht statt dessen chetifer) auf- gezählt, — Die letzte der aufgeführten Arten stelit den vorangehenden etwas ferner; ihr scheinen sich wieder die mir unbekannten Del. nanus Macq. und parvilamellatus Macq.. einigermassen zu nähern, die ich indessen nicht in den Kreis der hier in Betracht kommenden Arten zu ziehen wage. Von Syb. longiventris fing. ich das Männchen bei Mürzzuschlag im August; von Syb. distans besitze ich nur ein nicht gut conservirtes Weibchen, welches ich auf dem Wiener Schneeberge im Juli fing; ich trage trotz- dem kein Bedenken es zu beschreiben und zu benennen, da die Merkmale desselben so auffallend sind, dass die Art nicht verkannt werden kann. Ich lasse die Beschreibung beider Arten folgen. Sybistr. longiventris nov. sp. d: — Durch den verhältnissmässig kleinen Thorax, den sehr langen, cylin- drischen, gegen sein Ende hin zusammengedrückten, aber nicht zugespitzten HHinterleib, das-sehr verkürzte Hypo- pygium und die sehr langen weissgelblichen Beine auffallend. -— Untergesicht weiss, ganz überaus schmal, unten und oben ein wenig breiter. Taster schwärzlich. Rüssel braun, der: Rand der Lippe deutlich behaart. Fühler kurz; das'Iste Glied derselben bräunlich, oder braun, auf der obern llälfte zuweilen fast schwarz, auf dem Ober- rande deutlich behaart; das 2te Glied schwarz; das 3te Glied schwarzbraun oder schwarz, breit, bis zur Basis der auf der Mitte seines Rückens eingesetzten Borste noch breiter, am Ende stumpf; die Fühlerborste ist von mässiger Länge und Stärke, deutlich aber kurz behaart, ihr -Istes Glied reichlich. halb so lang als das 2te. Stirn von weisslicher Bestäubung grau, die Stelle der Ocellen schwarz. Cilien aın untern Augenrande weisslich. Thorax, Schildchen und Hinterleib dunkel metallischgrün; die Schulterecke braun; die Unterseite des kahlen Schildchens weissgelblich. Die Brustseiten sind von grauweisslicher Bestäubung grünlichschiefergrau. Deckschüppchen gelblich- weiss, nicht schwarz gerandet, hell gewimpert. — Hinterleib sehr lang und schmal, ceylindrisch, gegen sein Ende hin immer stärker von der Seite her zusammengedrückt, aber nicht zugespitzt. Das unterwärts umgeschlagene, freie Hypopygium ist kurz und dick, von braunschwarzer Farbe; die Lamellen sind von mittlerer Grösse, länglich schuppenförmig, ganzrandig, bräunlichgelb, an der Spitze ziemlich breit schwarzgerandet und von gekrümmten, ziemlich langen lichten Härchen gewimpert; die innern Anhänge so kurz, dass sie von den Lamellen verdeckt werden. Hüften weissgelb; eben so die sehr langen Beine; Füsse einfach, von der Spitze des Isten Glieds an schwarzbraun; das Iste Glied der vordern Füsse etwa so lang wie die beiden folgenden zusammen; das Iste Glied der linterfüsse viel länger als das 2te. — Flügel mit graubrauner Trübung; sie sind im Umriss und im Aderverlauf denen von Sybist.. discipes recht ähnlich, doch liegt die 4te Längsader ein wenig entfernter von der ten und die hintere Querader dem Flügelrande merklich näher, auch sind die Flügel im Verhältniss zur Körper- grösse des Insekts etwas kleiner. — Grösse: 2} Lin. — Sybistr. distans, nov. sp. Q — . Etwas kleiner und schlanker als das Weibchen von Sybistr. discipes. — Untergesicht für ein Weibchen schmal, weiss. Stirn schwärzlich. Thorax und Schildchen schwarzgrün, Hinterleib fast schwarz, Bauch schwärzlich. Brustseiten dunkelschiefergrau, wenig in das Grüne ziehend. Deckschüppchen an der Spitze breit schwarzgerandet, mit sehr langen, hellen Wimpern. besetzt. lüften und Beine ziemlich dunkelgelb, letztere lang und schlank; Schenkel, Vorderschienen und Füsse ohne alle Stachelborsten, die auch an den Mittel- und Hinterschienen sparsam und sehr zart sind. — Die Flügel sind verhältnissmässig gross und ziemlich breit; der letzte Abschnitt der 4ten Längsader liegt in ganz auffallend grosser Entfernung von der 3ten Längsader und mündet jenseit der Flügelspitze; er ist nicht ganz gerade, sondern erst sanft nach hinten, dann eben so sanft nach vorn und an seinem äussersten Ende noch einmal etwas nach hinten gebogen, doch so, dass er im Allgemeinen der 3ten Längsader ziemlich parallel bleibt; die hintere @uerader ist ungewöhnlich lang, steht etwas jenseit der Flügelmitte und senkrecht gegen die Längsaxe des Flügels, sie ist etwas Sförmig gebogen und erheblich länger als der jenseits derselben liegende Abschnitt der öten Längsader; die 6te Längsader fehlt ganz, an der Stelle derselben findet sich nur eine Flügelfalte. — Grösse: 13 Lin, — Die Basis, auf welche ich meinen Versuch einer systematischen Anordnung dieser Arten begründen muss, beschränkt sich auf die Kenntniss von Sybistr. nodicornis ö & Q, diseipes & Q, obscurella 6 & Q, erini- pes ö & Q; longiventris d distans Q und fulvicaudis d & 2. — Die andern Arten fehlen meiner Sammlung, *) Herrn Rondani's Angaben sind nicht genau genug, um sicher unterscheiden zu können, ob diese Art hierher, oder ob sie nicht in die Nähe von Rhaphium oder zu dieser Gattung selbst gehört. Re RE und blos nuf die oft mangelhaften oder ungenauen Angaben der Schriftsteller hin Schlüsse über ihre systematische Anordnung zu ziehen, scheint mir bedenklich. Ich werde mich deshalb auf die ebengenannten Arten beschränken. Frage ich mich zunächst, welche Merkmale allen diesen Arten gemeinschaftlich sind, so weiss ich in der That nur die nachfolgenden anzugeben: N) das Iste Fühlerglied ist auf der Oberseite behaart; 2) die Fühlerborste hat keine apicale, sondern eine dorsale, höchstens eine subapicale Stellung *); 3) das Untergesicht des Männchens ist äusserst schmal, besonders unten, das des Weibchens breiter oder viel breiter; 4) der letzte Abschnitt der ten Längsader ist nicht auf der Mitte gebrochen oder gebogen, sondern sehr sanft geschwungen oder fast gerade; 5) das Hypopygium ist frei, nach unten umgeschlagen, die äussern Anhänge desselben sind mehr lamellenförmig als fadenförmig, ‘wenn auch von ziemlich verschiedener Gestalt; 6) das Iste Glied der hintersten Füsse ist E- dornt und kürzer als das 2te. Es sieht wohl so aus, als ob diese Merkmale ausreichend zur Characterisirung' einer Gattung wären, bei genauerer Prüfung aber zeigt sich, dass zur Unterscheidung von den Dolichopus-Arten mit unbewehrtem Meta- tarsus der‘ Hinterfüsse kaum irgend etwas übrig bleibt,‘ als allenfalls’ die Schmalheit des Gesichts bei dem Männ- chen, welche überdies bei den verschiedenen Sybistroma-Arten ziemlich verschieden ist. Die Vereinigung aller jener Arten in eine einzige Gattung ist mithin unmöglich. — } ; Um zu 'einer bestimmten Ansicht über die zu erriehtenden kleinern Gattungen zu IARATEN wird ‘es nöthig sein die hauptsächlichsten ‘plastischen Unterschiede der einzelnen Arten kurz durchzumustern. Die Fühlerborste erscheint bei mässiger Lupenvergrösserung ‘behaart bei longiventris, fulvieaudis und cre: tifer , mackt.bei nodieornis, diseipes, obseurella und erinipes; ihre Stellung ist subapical bei nodieornis und crinipes, dorsal bei den andern Arten; das 1ste Glied ‘derselben ist länger als das 2te bei dem Männchen von nodicornis und diseipes, kürzer bei dem Männchen der andern Arten; beide Glieder der Fühlerborste sind am Ende stark verdiekt bei dem Männchen von nodieornis, schwach verdickt bei dem von erinipes, nicht verdickt bei dem der übrigen. Das Schildchen ist stark behaart bei nodieornis, nackt: bei allen andern Arten. Das Hypopygium ist sitzend bei longiventris, fulwieaudis und eretifer, kurzgestielt bei nodicornis, langgestielt bei discipes, obscurella und erinipes; es ist schwarz bei nodicornis, cerinipes, longiventris und ceretifer, ganz oder doch zum Theil gelb bei patelli- pes, obscurella und fulvicaudis; ‚die äussern Anhänge sind etwa von der Form wie bei Dolichopus bei nodicornis und longiventris, klein und schmal und gerade ausgestreckt bei crinipes, diseipes und obscurella, sehr kurz and am Ende abgestutzt bei fulvieaudis; die innern Anhänge sind wenig entwickelt bei nodicornis und longiventris, fadenförmig und am Ende behaart bei diseipes, obscurella und fulvicaudis, ausserordentlich lang, gegen das Ende hin lamellen- förmig erweitert und mit ungeheuer langer Behaarung besetzt bei crinipes. Der letzte Abschnitt der 4ten Längs- ader ist bei distans bis zu seinem Ende hin von der 3ten Bängsader sehr entfernt und mündet jenseit der Flügel- spitze, während er sich bei den ‘andern Arten. gegen sein Ende hin derselben nähert und vor der Flügelspitze mündet. — Zu allen diesen Unterschieden kommen noch eben so auffallende im Bau der Beine. Die Erhebliehkeit der angegebenen Differenzen und die Art, wie sie sich durchkreuzen und bei den einzelnen Arten verschieden’ combiniren, scheinen für fast jede der in Betrachtung gezogenen Species die Errich- tung einer eigenen Gattung zu fordern. Es wäre nun freilich nichts leichter als für diese Gattungen die aller- schärfsten Charactere zu entwerfen. Obgleich es in der -Naturbeschreibung: nicht ganz ohne solche Nothgattungen abgeht, welche stets ein Bekenntniss der systematischen Hülflosigkeit und eigentlich gar keine Gattungen mehr sind, so dürfte sich hier doch, wie ich glaube, dem Uebelstande derselben wenigstens einigermaassen abhelfen lassen. — N Sybistr. nodicornis sondert sich von den übrigen mir bekannten Arten, welche in ihrem Habitus, vielleicht mit Ausnahme von fulvicaudis und eretifer, mehr übereinstimmen, entschieden ab. Sie gleicht durch ihre Körper- forın, den am Ende nicht so sehr zugespitzten Hinterleib des Männchens, das kurzgestielte Hypopygium, die schuppenförmige Gestalt der äussern Anhänge, die geringe Entwickelung der innern Anhänge und die viel kräfti- gern Beine mehr als jene Arten einem Dolichopus. Durch das starkbehaarte Schildchen unterscheidet sie sieh von allen andern bisher zu Sybistroma gebrachten Arten und hat überdies in der auffallenden Bildung der Fühler- borste des Männchens ein ausgezeichnetes Merkmal, durch ‘welches sie sich sowohl von diesen, als von allen Dolichopus-Arten mit unbewehrtem Metatarsus der Hinterfüsse leicht unterscheiden lässt. Wäre sie bisher mit #) Bei Haltericerus impar Rond. soll die des Männchens apicat, die des Weibchens aber dorsal sein, was sehr unwahrscheinlich klingt ; noch unwahrscheinlieher ist es, dass die des Weibchens eingliedrig ist, wie Herr Rondani versichert. Er hat sich jedenfalls über den Bau derselben ge- täuscht und wahrscheinlich die verschiedenen Geschlechter zweier verschiedenen Arten irrtkümlieh vereinigt. u u u Ietzterm: vereinigt gewesen, so möchte diese Diflerenz vielleicht kaum für ausreichend angesehen werden, um sie davon zu trennen; da sie aber seit ihrem ersten Bekanntwerden von ihnen getrennt gewesen und als Typus der Gattung Sybistroma angesehen worden ist, so reicht eine solche‘ Differenz zur Aufrechthaltung dieser längst ange- nommenen Gattung, deren typische Art S. nodicornis auch fernerhin bleiben muss, wohl hinlänglich aus. — Sybistr. longiventris stimmt in der geringen Entwicklung der innern Anhänge des Ilypopygiums, so wie in der beträchtlichen Grösse und lamellenförmigen Gestalt der äussern Anhänge mit 'S. nodicornis „war überein, weicht aber nicht nur durch die einfache, deutlich behaarte Fühlerborste und das nackte Schildchen, sondern auch durch die totalverschiedene Körperform von ihr so weit ab, dass an eine Vereinigung beider in eine Gattung nicht gedacht werden kann. Sybisir. erinipes, diseipes und obseurella stimmen ‘ausser in denjenigen Merkmalen, welche als’ die allen mir bekännten Arten gemeinschaltlichen bezeichnet worden sind, noch in das Besondere in Folgendem überein. Die Körperform ist bei-allen dreien schlank und gestreckt, das Colorit etwas graulich metallgrün;: die ‚Beine'sind ganz gelb. Die Fühlerborste erscheint bei mässiger Lupenvergrösserung noch nackt, ist bis zu ihrem Ende hin ziemlich stark und das Iste Glied derselben ist bei dem Männchen entweder durch seine grosse Länge oder durch die Verdiekung seines Endes ausgezeichnet. Der Hinterleib ist lang und schmal, bei dem Männchen gegen das Ende hin in :auffallender ‚Weise lang zugespitzt. Der vom 7ten liinterleibssegmente gebildete erste Theil des Hypopygiums hat die Form eines verhältnissmässig langen Stieles; der 2te Theil desselben ist: kurz und rundlich; die äussern Anhänge desselben liegen zu unterst nebeneinander, gerade ausgestreckt und sind schmale, längliche Lamellchen; die innern Anhänge zeichnen sich durch ihre ausserordentliche Entwicklung aus, sind ‘viel länger :als die äussern, entweder bandförmig oder an ihrem Ende verbreitert, mit langen Haaren besetzt. Die Beine sind verhältnissmässig schlank und lang. — Diese Charactere reichen im Verein mit den weiter oben (angegebenen vollständig aus, um die Gattung, deren ‘Arten im Habitus genügend übereinstimmen," von allen verwandten Gät-+ tungen zu trennen. Es kömmt ihr der von Herrn Haliday bereits vor Jahren vorgeschlagene Name Hypophyllus zu. — Zu ilw gehört, wie es mir scheint, mit voller Bestimmtheit Dol. erinicauda Zett. — Sybistr. longiventris und distans gleichen in ihrem Habitus den Eypophyllus-Arten sehr. Erstere unterscheidet sich aber durch‘ den »am Ende nicht zugespitzten Ilinterleib des Männchens, durch das kurze, sitzende Hypopygium, durch die erheblichere Grösse und seitliche Lage der Lamellen und durch die geringe: Entwicklung der innern Anhänge 'viel'’zu wesent lich, als dass sie sich in der Gattung Hypophyllus unterbringen liesse. Uebrigens ist die Fühlerborste viel deut» licher als bei den Hypophyllus- Arten behaart; dies Merkmal ist zwar ansund für sich nur von geringer Beleu- tung, doch würde für die Weibchen der fast nur auf Charactere des. Männchens begründeten Gattung Hypophyllus kaum ein brauchbares Merkmal bleiben, wenn Arten mit einfacher und so deutlich behaarter Fühlerborste in sie aufgenommen werden sollten. — Sybistr. distans unterscheidet sich ‘vom den: ‘Hypophyllus-Arten in auffallender Weise ducch die grosse Entfernurg, in weleher der letzte, jenseit der ‚Flügelspitze mündende Abschnitt‘der: dtem Längsader von der öten liegt, durch die dem Hinterrande ungewöhnlich nahestehende Querader und dureh das gänzliche Fehlen der Öten Längsader; obgleich sich erst nach‘ der‘ Ertdeckung des Männchens über‘ die dieser Art im Systeme anzuweisende Stellung mit ganzer Bestimmtheit entscheiden lassen wird, so lässt sich doch schon mit ziemlicher Gewissheit voraussehen, dass ibre Absonderung von Alypophyllus nothwendig werden wird vor: käufig mag sie als eine im Flügelgeäder abweichende Art dieser: Gattung angesehen: werden. — 'Sybistr. fulvicaudis und cretifer weichen‘ in ihrem ganzen Körperbau von den Hypop&slius-Arten zu sehr ab, wm mit ihnen verbunden werden zu können, wogegen übrigens schen die einfache und deutlich behaarte Fühlerborste sprechen würde. Sybistr. longiventris stimmt mit fulvieawdis und eretifer 1) in der deutlichern 'Behaarung der Fühlerborste, welche übrigens von gewöhnlichem Baue ist, 2) in der Bildung des Rüssels, dessen Lippenrund deutlich behaart ist, 3) in der Nacktheit des Schildehens und 4) in der Stiellosigkeit des Ilypopygiums überein. 'Sie stellt sich 1) durch den sehr verlängerten Ilinterleib, 2} durch die erheblichere Grösse ımd seitliche Lage der Lamellen, 3) dureh die geringe Entwickelimg der innern Anhänge und 4) durch die verhättnissmässig viel längern' Beine jenen Arten gegenüber, von denen sich Sybistr. erefifer dem Dol. pareilemeftefus und "andern ‘diesem verwandten Arten so sehr nähert, dass ein genauerer Vergleich vielleicht eine generische Vereinigung mit ihnen nöthig machen wird. ‚lich glaube, dass die vorher hervorgehobenen übereinstimmenden' Merkmale 'eine vorläufige Veremigung aller 3 Arten in eine Gattung, welche ich Hercostomns nennen will. zulässig machen; alstypische Art derselben muss unter den angeführten Umständen Herevst. Tonyirentris angeselten werilen. Hinsichtlich der geographischen Verbreitung .der einzelnen Arten habe ich Folgendes zu bemerken. Sybisr. nodicornis ist in Deutschland nicht selten und kömmt auch in Oberitalien vor: —'Hypophyllus erinipes ist in Deutsch- land sehr gemein, ein südlicheres Vorkommen’ desselben ist mir nicht bekannt. — 'Hypophyllus diseipes ist bei uns 2 a MW ziemlich .selten ;’ fast noch: seltener Hypoph. obscurellus. — Hercostomus fulvicaudis ist 'häufiger, besonders auf dem Riesengebirge. Hercostomus cretifer, den ich von Dr. Scholtz aus Schlesien erhielt und auf den Kärnthner Alpen selbst fing, scheint in Oberitalien häufiger zu sein, da ihn Dr. Schiner bei Triest mehrmals erbeutete. DOLICHOPUNS. (Hygroceleuthus, Dolichopus, Tachytrechus und Gymnopternus). Die Gattung Dolichopus ist in Herrn Walker’s Diptern völlig ungetheilt geblieben, so dass nicht ein- mal die schon von Stannius vorgeschlagene Gattung Ammobates oder Tachytrechus angenommen worden ist. Das Mindeste, was meiner Ansicht nach geschehen muss, ist. die Zerlegung der Gattung Doliehopus in zwei Gattungen, derenerste alle Arten mit bedorntem Metatarsus der Hinterfüsse umfasst, während zur 2ten diejenigen Arten ge- hören, bei denen derselbe unbedornt ist. Diese Gattungen, welche der angegebene Unterschied scharf: trennt, müssten festgehalten werden, selbst wenn sich sonst kein Unterschied in der Organisation der ihnen angehörigen Arten fände, da die Zahl der. bereits bekannten Arten beider Gattungen zu gross ist, um ohne den erheblichsten Nachtheil für die Sicherstellung der neu ‘hinzutretenden Arten in einer Gattung verbleiben za können. — Herr Rondani hat in seinem ’Prodrömus. Dipt. ital. eine solche Trennung vorgenommen; die erste der beiden Gattungen von welcher 'er noch die Arten, bei welchen die 4te Längsader auf ihrem letzten Abschnitte gebrochen ist, als Gattung Rayheneura absondert, nennt er Achantipodus, die 2te‘ Dolichopus. Dagegen ist vielerlei zu erinnern; zuerst ist die Absonderung von Ragheneur.ı nichts als ein systematischer Missgriff, da der geringfügige Unterschied im Flügelgeäder mit weiter keinem Organisationsunterschiede verbunden ist; zweitens muss der Name Dolichopus der ersten der beiden Gattungen verbleiben, und zwar sowohl weil sie die seit jeher‘ als typisch betrachteten Arten enthält, als weil sie in sich viel homogener als die zweite Gattung ist, welche bei noeh grösserer Anhäufung der Arten einer weitergehenden Zertheilung nicht, entgehen wird; drittens ist der Name Achantipodus grammatisch unrichtig gebildet, und viertens ist an eine Fischgattung bereits der Name Acanthopodus vergeben. Ich kann also nur bedauern, dass ich von Herrn Rondani’s Neuerungen gar keine annehmen kann. leh nenne die Gattung, bei deren Arten das 1ste Glied der Hinterfüsse bewehrt ist, mit dem ihr mit Recht zukommenden Namen ir re die 2te mag den Namen Gymnopternus annehmen. Von letzterer schliesse ich die Arten, welche Stannius zur Gattung Ammobates vereinigt hat, aus; ich wähle jedoch statt ‚des schon früher an eine Hymenopterngattung vergebenen und deshalb hier nicht anwend- baren Namens Ammobates, den von Stannius sel&st an einer andern Stelle seiner Abhandlung über die Doliche- poden vorgeschlagenen Namen Tachytrechus. — Es lässt sich allerdings für diese Trennung nicht derselbe Zweck- mässigkeitsgrund geltend machen, wie für die generische Sonderung von Dolichopus und Gymnopternus, dagegen spricht der. wesentliche Organisationsunterschied, welcher zwischen den Tachytrechus- Arten und den. Arten der Gattung Gymnopternus stattfindet, entschieden 'zu 'Gunsten derselben. Das beide Gattungen am leichtesten unter- scheidende Merkmal ist der Bau des Gesichts, welches bei den Tachytrechus - Arten bis unter die Augen herab- geht, was bei den Gymnopternus-Arten nie der Fall ist. — Ganz in demselben Verhältnisse wie Tachytrechus zu 'Gymnopternus, stehen Dolichop. latipennis Fall., rotundipennis Lw. und diadema Hal. zu den übrigen BDolichepus- Arten; auch bei ihnen geht das Gesicht bis unter die Augen herab, während bei: allen andern Dolichopus-Arten sein Unterende stets höher als die untere Augenecke liegt; dazu kommt noch die bei den Männchen der beiden ersten Arten vorhandene Verlängerung des 2ten Fühler- glieds und die ausserordentliche Erweiterung der Flügel derselben. Auch hier gebieten die erheblichen Organisations- unterschiede eine, generische Trennung und die Errichtung einer neuen Gattung für die genannten Arten, welche Hygroceleuthus heissen mag, — Hygroc. rotundipennis ist bisher nur im nordöstlichen Sibirien gefunden worden, latipennis ist im Norden Europas häufig, sein südlichstes mir bekanntes Vorkommen ist Böhmen, wo ich ihn bei Eger fing; diadema findet sich südwärts bis Sicilien. In Herrn Walker’s Fauna sind die eigentlichen Dolichopus- Arten nach der Farbe der Cilien am untern Augenrande in zwei Abtheilungen gebracht. Ich meine, es wäre zweckmässiger gewesen, die Hauptabtheilungen nach der Färbung der Beine zu machen, da so die einander ähnlichen Arten mehr bei einander bleiben. Die erste Abtheilung können die Arten mit schwarzen Schenkeln, die 2te die mit gelben Schenkeln bilden. Ich kenne keine Art, von der es zweifelhaft sein könnte, in welche Abtheilung dieselbe zu bringen ist, ausser allenfalls signifer Hal., welcher in Herın Walker’s Dipternfauna irrthümlich mit punetum Meig. identificirt ist, 7 e Die. Arten der ersten Abtheilung lassen sich ‘dann ganz gut nach. der. Farbe ‚der Augenwimpern son- dern. Hinsichtlich. der’ Bestimmung der ‚Arten mit schwarzen ‚Wimpern herrscht noch! ziemlich. viel Confusion. Sie rührt zum Theil: ven der nahen Verwandtschaft dieser Arten’ untereinander ‚her, zum grössern: Theile aber hat sie ihren Grund in der: Vermengung: mehrerer Arten durch'Fallen.. Die. Auskünfte, welche Herr Zetterstedt über dieselben giebt, scheinen: zum Theil nur darauf: berechnet, die Fallien’schen 'Namen zu conserviren. Auch Herr Stannius scheint mir in der Bestimmung und Auseinandersetzung dieser Arten weniger glücklich als sonst. leh habe über die in Herrn Walker's Fauna aufgeführten folgendes zu. bemerken. Die Bestimmung von atratus Meig. giebtzu keinem, Zweifel Veranlassung, Ob die Art, welche als picipes Meig. aufgezählt-ist, wirklich diese Meigen’sche Art sei, ‚vermag ich nicht zu beurtheilen, da sie mir völlig unbekannt ist. Die Art, welche Stannius und ihm folgend Staeger und Zetterstedt für pieipes Meig. erklärt haben, ist später als fastuosus Hal. aufgeführt. | Es lässt ‘sich das nur billigen, da Meigen’s Angaben einer besonders ı diehten Beborstung der Hinterschienen und des Isten Glieds der Hinter- füsse gegen die Identität sprechen, die nur dann ‚anzuerkennen ‚sein, würde, wenn .die Untersuehung typischer Exemplare sie nachwiese. ' Für. campestris: Meig. ist der Näme Kanon Fall. angenommen, was, sich , durchaus .. nicht billigen lässt." Fallen’s Beschreibung passt ‘zu wenig und das, was, Herr ;Zetterstedt ‚über das einzige, schlecht conservirte Stück der Fallen’schen Sammlung: sagt, ist in der That, bei weitem Bach geeignet, Zweifel über die Identität beider Arten zu erwecken, als zu, heben. Wie von Herra Staeger und von Herrn Zetterstedt ra ‘auch. ‚in: Herrn Wake s Diptern eine Art für Dol. melanopus Meig. erklärt, welche sich ‚durch geringere Grösse und. auf: der, Unterseite mit schwarzen Haaren besetzte Hinterschenkel von den verwandten Arten unterscheidet, eine Deutung, welcher Meigen’s Grössen- angabe widerspricht, die aber allerdings sonst manches für sich hat, so Jass sich ohne eine Untersuchung typischer Exemplare schwerlich über die Richtigkeit oder Unrichtigkeit. derselben ‚mit. Sicherheit. wird ‚entscheiden lassen. Die nächste Art ist Del. nigripes Fall, genannt. Ich. muss. zunächst. bemerken, ‚dass hier 2 einander sehr nahestehende und bis jetzt mit einander ‚vermengte Arten zu unterscheiden, sind, Die Iste Art hat etwas länger behaarte Augen, lebhafter weissschimmernde: und kahlere Vorderhüften, lebhaftern. weissen: Schimmer auf Mittel- und Hinterhüften, hellere Färbung und lebhaft, weissen Schimmer des, 2ten Glieds der Mittelhüften, die schwarze Färbung des Isten Glieds der ‚Vorderfüsse bis nahe zur Spisze, desselben reichend ‚und ‚das letzte Glied der Vorderfüsse:.des Männchens erweitert, rundlich. eiförmig; die. Lamellen sind, schmal schwarz gerandet. Bei der 2ten Art sind die Augen kürzer behaart, die Vorderhütten haben einen mattern, mehr graulichweissen Schim- mer und sind viel deutlicher behaart; auf den Hinter- nnd Mittelhüften, auch auf dem 2ten-Gliede der letztern: ist der Schimmer ebenfalls sehr viel matter und mehr grauweisslich; das Iste Glied der,Vorderfüsse ist in grösserer Ausdehnung braun gefärbt; das letzte Glied der Vorderfüsse ist bei dem Männchen ebenfalls schwarz, aber kaum erweitert, nur wenig breiter als das vorhergehende; die Lamellen sind etwas breiter schwarz gesäumt, besonders an ihrem Oberrande. — So viel: ich beurtheilen. kann, ist Herten Walker’s nigripes die erste ‘dieser. beiden Arten. — Herrn Zetterstedt!s Beschreibung von nigripes lässt auf die erste Art schliessen; von ihm ‚bestimmte schle- sische Exemplare gehören: zum Theil der ersten, zum‘ Theil der 2ten Art an. — Herm Staeger’s Beschreibung bezeichnet die 2te Art, der auch 3 von ihm erhaltene Pärchen angehören. — Herrn Stannius: Beschreibung des Dol. \ımelanopus bezieht sich wohl! auf die Iste.Art. — Ich möchte fast meinen, dass Meigen bei, seiner Beschrei- bung des Dol, melanopus diese beidea, Arten zusammengemengt hat, und dass sich seine Angaben über den Bau’ der Vorderfüsse des Männchens auf die erste, die über. den breiten schwarzen Rand der Lamellen auf die letzte be- ziehen, — Fallen drückt sich in seiner Beschreibung des Dol. nigripes über, die Erweiterung des letzten Glieds der Vorderfüsse des Männchens so aus, dass man annehmen muss, er habe entweder die 2te Art allein vor sich gehabt, oder beide Arten vermengt und die Exemplare mit mehr erweitertem Endgliede der Vorderfüsse für eine Varietät gehalten. — Nach Herrn Zetterstedt hat sich in der Fallen’schen Sammlung, unter‘ .Dol. nigripes so- wohl melanopus Stann. (vid. Dipt. Scand. pag. 515) als dissimilipes Zeit, (vid. Dipt: Scand. pag. 537) befunden. — Ueber die Namen, welche diesen beiden Arten beizulegen sind, ist nicht ganz leicht zu entscheiden. Dol. nigripes Fall. ist erstens nicht ganz sicher; zweitens hat Fallen bei der Ertheilung desselben an eine Art seiner Gattung Doli- ehopus übersehen, dass: es schon einen ‚Dol. nigripes For. von viel-älterem Datum gab, sein Name ist also gegen die Regel gewählt und, deshalb ‚unberechtigt; wenn, Herr Zetterstedt dagegen geltend macht, dass bei der spätern Zerfällung der Gattung Dolichopus der; Dol. nigripes Fbr. in eine andere Gattung zu stehen gekommen ist, als der Dol. nigripes Fall.,.so kann dem nicht beigestimmt werden; denn wenn man diesen Grundsatz annehmen Po wollte, so würde 'die nächste Folge sein; dass bei jeder Veränderung in'der Begrenzung der Gattüngen eine An- zahl bis dahin gebräuchlicher Specialnamen‘ durch andere längst 'verklungene und verschollene' ersetzt werden müssten; ja es würden Fälle vorkommen, wo bei‘ verschiedener Umgrenzung der Gattungen‘ für dieselbe Art ver- schiedener' Artname zu gebrauchen wäre. Die Entomologie fordert wegen der ausserordentlich ‘grossen Zahl'ivon Arten, mit’der sie es zu thun hät, hinsichtlich der Nomenchatur eine strictere Observanz als irgend ‚eine Andere naturhistorische Disciplin. —" Auch der Name Dot. melanopus Meig. ist mit’ 'so viel Zweifeln umsponnen,, dass er nicht angenommen werden kann. — Das einzige Mittel aus diesem Schwanken auf festen Grund zu kommen), ist die Ertheilung neuer Namen an beide. Ich denke, es geschieht der Wissenschaft und allen dabei Betheiligten ihr Recht, wenn-wir die erste der beiden oben unterschiedenen Arten künftig‘ Dol. Falleni und die ?te Dol. en nennen. Dol: Tepidus Stu, kömmt in England nicht vor, während er ‘in Deutschland nicht selten ist. Der allein. berechtigte Name für ihn ist Zepidus 'Staeg. — Herr 'Zetterstedt hatte in den Ins. Lapp. einen: Del: -tidialis beschrieben, der sich als Dol. geniculatus Stann. ausgewiesen‘ hat und als'solcher ‘in seinen Dipt. Scand. aufgezählt ist. Ausser der Hauptart führt er in den Ins. Lapp. zwei Varietäten auf, von denen die eine eben Dol. lepidus Staeg., die ändere der in den Dipt. Soamd. abgesonderte Dol. groenlandieus ist. Um seinen unhaltbaren Namen ;,,fibialis“ zu retten, überträgt er ihn auf die Art, die er früher ganz irrthümlich 'als Varietät desselben: angesehen ‚hatte und sucht dadurch den berechtigten Staeger’schen Namen zu’ verdrängen. Um seinem Verfahren. den Schein des Rechts zu geben, citirt er bei geniculatus Stann. „Dol. tibialis Zett. Ins... Lapp. specimina 'quaedanı,‘“. anstatt: zu sagen, dass es die als Stammart beschriebenen sind: um die 'Wiedereinführung des Staeger’schen Namens möglichst zu verhindern, nennt’er sogleich‘ selbst das Weibchen einer andern Art (die sich inzwischen als: Dol. remipes’Wahlb. ausgewiesen hat) Dol. lepidus.. Das ist kein loyales Verfahren, und es kehrt 'insllerrn Zettersitedt”s Werke zu häufig wieder, als dass es nicht tadelnd bemerkt werden müsste. Ganz ‚besonders "auffallend 'ist' es in der Bear- beitung seiner Dolichopoden in Beziehung auf Herrn Staeger, dessen Arbeit er doch ausbeutet. Was die Arten mit hellen Cilien anbelangt, muss ich der Bestimmung von atfripes Meig,., nl Hal., zu dem »itfipennis Staeg. und trochanterats: Zett. "gezogen. werden, so''wie von vifripennis eig. beistimmen, Dagegen ist die Bestimmung von Dol. puwetum Meig. unrichtig, "man müsste denn ein Versehen in der Beschrei+ bung annehmen, wozu keine Veranlassung vorliegt: Bei Dol.' punchum liegt der dunkle Fleck nicht an der Spitze, sondern am Hinterrande der Flügel, wie dies Meigen auch ganz ausdrücklich sagt („an der Mündung der Sten Längsader“); "die Art muss daher (den Namen signifer. Hat. annehmen. In: Tten Theile ist als Synonym zu derselben pietipennis 'Wahlb. machgetragen. ‘Ich kann die Beschreibung. desselben‘ zwar augenblicklich nicht ver- gleichen, habe ihn aber'schon früher als’ „wahrscheinlich 'einerlei mit signifer“‘ in mein Verzeichniss eingetragen, — 'Dol. signifer kömmt ausser"in Deutschland auch in Ungarn vor. — Eine Art, die recht wohl für phaeopus Hal.’ gehalten werden kann, kömmt in Deutschland vor; doch stimmt die Beschreibung nicht ganz so genau, wie es zur vollen Sicherung der Bestimmung nöthig ist. — Ueber die heitbeinigen Dolichopus- Arten, welche ‘in systematischer Beziehung weniger Interesse bieten, muss ich ‘mir hier leider Stillschweigen’auferlegen, da ihre Durchmusterung meine Arbeit weit über den ihr bestimmten Umfang ausdehnen würde. Es mögen statt’ dessen einige kurze Bemerkungen genügen. Dol. Wahlbergi Zett. ist als Varietät zu plumipes''Scop. (== | pennitarsis: 'Fall.) gezogen, Ich fürchte, dass das nicht richtig ist. Es giebt allerdings eine dem plumipes: Seop- sehr 'nahestehende, aber doch wohl mit Recht von ihm zu trennende Art; ich kenne nur das Männchen derselben, von den ich 2 Exemplare besitze; es unterscheidet sich von plumipes Scop., dem es in allem Uebrigen gleicht, ‘durch ‘Folgendes: 1) den verdümten Mittelschienen des Männchens fehlt die schwarzbraune 'Längslinie, welche siev'bei plumipes stets »haben,' voll- ständig: die Ätsserste Spitze derselben zeigt keine Briunung und an der Seite keinen weissen Fleck; 2) das Iste Glied der Mittelfüsse ist länger und dichter gefiedert, die 4 letzten’ Glieder sind zusammen nur‘ etwa 'so lang wie das Iste Glied, die ganzen Füsse in Verhältniss zur Schiene erheblich ‘kürzer. als. bei plumipes; 3) die‘ Spitze der Hinterschienen zeigt keine Spur. von schwarzbrauner Färbung, welche bei plumnipes stets vorhanden ist, und das 1ste Glied «der Hinterfüsse ist nicht von seiner äussersten Basis aus, sondem erst etwa von seiner Mitte an geschwärzt; 4) das 3te Fühlerglied ist etwas länger und’ die’ Fühlerbörste viel dünner. — Ob diese Art Zet- terstedt”s Dol. Wahlbergi sei, wie ich vermuthe, kisst sich aus seiner Beschreibung nicht mit Sicherheit ermitteln, in der er ihn wunderlicher Weise mit popularis, ‘der doch einen weit verschiedenen Fussbau hat, vergleicht. Sie weicht von Zetterstedt’s Beschreibung in Folgendem ab: Untergesicht nicht weissgelblich, sondern gold- gelb; Ilinterhüften an der Spitze nicht breiter ‘gelb als bei popularis; die Befiederung des Isten .Glieds der Mittelfüsse an der Basis und an der Hinterseite nicht länger; die 4 letzten Glieder der Mittelfüsse nicht gleich lang, sondern das 2te und te Glied erheblich länger als das dte und öte. — Dol. signatus Meig. ist bei Herrn Walker mit Dol. pennatus Meig. identificirt, wie schon früher von Herrn Zetterstedt und Herrn Staeger geschehen ist, welcher letztere für den Dol. pennatus sogar den Namen Dol. signatus angenommen hat. Die genannten Schriftsteller kennen sämmtlich nur die eine, in Deutschland überall gemeine Art, bei deren Männchen das Iste ‚Glied der Mittelfüsse äusserst verlängert und nur‘ an der Spitze schwarz, das 2te un te Glied wenig erweitert, tiefschwarz und schwarzhaarig, die beiden letzten Glieder ober- seits schwarz, an der Vorderseite silberschimmernd sind. Ich kenne noch eine zweite, von mir auf dem Harz 'ge- fangene Art, die hier in Betracht zu ziehen ist, Das d derselben gleicht dem des Dol. pennatus ganz ausserordentlich, unterscheidet sich von ihm aber durch Nachfolgendes: 1) das Iste Glied der Mittelfüsse ist bei demselben zwar stark verlängert,: aber weder so lang, noch so dünn wie bei pennatus, an der Spitze geschwärzt; 2) das 2te Glied der Mitielfüsse ist tiefschwarz, etwas länger als bei pennatus, weder verdickt noch wimperartig behaart; 3) die 3 letzten Glieder der Mittelfüsse sind einfach, auf ihrer Hinterseite dunkelbraun, besonders das 3te Glied, auf der Vorderseite sind alle 3 ganz und gar mit lebhaftem Silberschimmer bedeckt; 4) die Hinterschienen sind weniger dick, als bei pennartus, haben die schwielenartige kahle Stelle, welche sich bei diesen auf der Hinterseite derselben nicht weit von der Basis findet, nicht und sind an der Spitze braunschwarz gefärbt. — An dem letzten dieser Merkmale wird. voraussichtlich das mir noch unbekannte Weibchen dieser Art von dem des pennatus zu unterscheiden sein.— Es frägt sich zuerst, ob die Beschreibung, welche Meigen von Dol. signatus giebt, besser auf den Dol. pennatus der andern Autoren oder auf die eben näher characterisirte Art bezogen wird. Ihn auf letztere zu beziehen, scheinen mir folgende Angaben Meigen’s zu verbieten. 1) er nennt das Iste Glied der Mittelfüsse rothgelb,, während es bei dieser Art an der Spitze schwarz ist; 2) soll das 2te und 3te Glied der Hinterfüsse tiefschwarz und etwas gewimpert sein, während nur das 2te schwarz und beide durchaus nicht gewimpert sind; 3) sollen die beiden letzten Glieder der Mittelfüsse schneeweiss sein, während die 3 letzten Glieder auf ihrer ganzen Vorderseite silberweiss sind; 4) giebt Meigen ganz ausdrücklich an, dass die Hinterschienen ganz gelb'seien, während bei dieser Art die Spitze derselben braun- schwarz gefärbt ist. — Dagegen, die Beschreibung, welche Meigen vom Dol. 'signatus giebt, auf den pennatus autt. zu beziehen, bildet die Angabe, dassdie 2 letzten Glieder der Mittelfüsse schneeweiss seien, während sie doch nur auf der Vorderseite silberweiss sind, für den, der Meigen’s Art zu beschreiben kennt, keinen irgend erheblichen Einwand. Die einzige Angabe, welche nicht recht passen will, ist die, dass er das 2te und 3te Glied der Mittel- füsse „nicht verdickt, etwas gewimpert‘‘ nennt. Es erscheinen diese Glieder bei pennatus durch die schwarze, fast wimperartige Behaarung in der Regel ziemlich stark verdickt; doch finden sich auch häufig genug Exemplare, bei denen diese scheinbare Verdickung sehr viel geringer ist; es sind der Regel nach diejenigen, welche auch den weissen Schimmer auf der Vorderseite der beiden»letzten Glieder am deutlichsten zeigen, also wahrscheinlich die kurz nach dem Ausschlüpfen gefangenen Stücke, so dass es wohl keinem Zweifel unterworfen ist,’ dass Meigen bei der Anfertigung der Beschreibung des signatus ein solches Exemplar vor sich gehabt hat. Was endlich‘3tens die Deutung der Beschreibung, welche Meigen von Dol. pennatus gegeben hat, be- trifit, so muss ich auch darin den oben genannten Autoren beistimmen. Ich habe zwar noch’ nie ein Männchen dieser Art gesehen, | dem der Silberschimmer an der Vorderseite der beiden letzten 'Glieder der Mittelfüsse ganz gefehlt hätte, viel Exemplare dagegen, bei denen er leicht zu übersehen war. Nichts destoweniger glaube ich, dass die Art besser mit Staeger: simatus als pennatus genannt wird. — Die oben damit verglichene Art nenne ich Dol. ornatipes. — Mit Unterdrückung’ aller fernern Bemerkungen über die Arten der Gattung Dolichopus will ich nur noch einige Worte ‘über die geographische Verbreitung derselben sagen. Sie gehören, so weit sich bis jetzt über- sehen lässt, ganz vorzugsweise den nördlichen T'heilen Europas und Asiens an. Viele der zahlreichen, dort vor- kommenden Arten gehen sehr weit nach Süden, die meisten derselben finden sich noch in Deutschland bis zuden -Alpen hin; wenige derselben sind bisher nur als nordische oder hochnordische Insekten bekannt. Während in Deutschland noch mehrere im nördlichen Europa nicht einheimische oder dort wenigstens bis jetzt nicht aufge- fundene Arten hinzutreten, hat meines Wissens Südeuropa noch keine ihm eigenthümliche Art ‘geliefert; dort ‚werden dagegen die Gymnopternus-Arten häufiger und zählen mehrere eigenthümliche Arten. — Das Vorkommen von Dol. griseipemmis-reicht bis nach Sieilien, Griechenland und Kleinasien; nubilas und sabinus finden sich auch in ganz Italien bis nach Sicilien; von aeneus und eilifemorafus ist das Vorkommen in Ober- Italien bekannt; signifer und nitidus finden sich noch im südlichen Ungarn. — Bis in die Alpen sind gefunden 22 = u worden: atratus, fastuosus, campestris, planitarsis, 'Falleni, Meigeniü, atripes, brevipennis equestris, Pennatus, plumipes, confusus, simplex, Punclicornis, acuticornis, longicornis und. trivialis. Ausser den oben genannten sind in Deutschland fast überall zu finden: maeulipennis, lepidus, claviyer, diseifer , nolatus, agilis, linearis, lineatieornis, arbustorum, festivus, lepidus und nitens. — Dagegen scheinen Authei, punetum, vitripennis, .clavipes,; rupestris; Popularis und urbanus schon im südlichen Deutschland entweder zu fehlen, oder doch sehr selten zu sein; wenigstens finden sich keine dort gefangenen ‚Exemplare derselben in meiner Sammlung. —Zu den ausgezeichneten Arten, welche bis jetzt aus- schliesslich‘ für -hochnordische gelten, gehören: Mannerheimi und Stenhammari, denen auch sagittarius beigezählt werden kann, der bis jetzt nur im nordöstlichen Sibirien gefunden worden ist. — Die 4 Arten der Gattung Tachytrechus sind: inHerrn Walker’s Buche recht gut auseinandergesetzt. Ich habe dazu nur zu bemerken, dass sowohl von Tachytrechus notatus Stann. als von Tachytrechus consobrinus WIk. Dipt. Exemplare mit viel dunkler gefärbten Beinen vorkommen, als die dort beschriebenen sind, namentlich finden sich. von dem bis nach Kleinasien hin gemeinen Tachytr. notatus Exemplare, bei denen kaum mehr als die äusserste Spitze der vordern Schenkel und«die Basis der vordern Schienen gelb gefärbt ist. Auch besitze ich Männchen dieser Art, deren Flügel den eigentbümlichen, trübmilchigen Schein haben, den sie bei vielen Fliegen unmittelbar nach dem: Ausschlüpfen zeigen, Einen specifischen Unterschied zwischen ihnen und Tachytr. notatus vermag ich nicht zu entdecken. Dagegen ist der an den: italienischen Küsten häufige 'Tachyirechus, welcher gewöhnlich für Tach. insignis gehalten »wird,ı von diesem wesentlich ‘verschieden. Ich nenne ihn Tach, ripicola. Das Männchen desselben unterscheidet sich von dem ihm überaus ähnlichen: Tach. insignis durch Folgendes: Das Gesicht gelbgraulich, unten ochergelb, hei insignis ganz und gar dunkler ochergelb; Bestäubung von Stimm, Thorax und Brustseiten grau, nicht 'gelbbraun :wie hei insignis; das Iste Glied’ der Vorderfüsse noch nicht 14 mal’ so lang als die folgenden Glieder zusammen, während es bei Tuch. insignis fast Qmal:so: lang ist; die Lamellen ein wenig grösser, mit auffallender, langer und sehr dichter, nach ‚auswärts gerichteten schwarzer Behaatung, während sie bei insignis. verhältnissmässig kurzhaarig sind; sämmtliche innere Anhänge etwas grösser und breiter als bei jenem; Flügel rein glasartig ohnealle Trübung um die bintere Querader und. ohne jede Spur eines grauen Flecks auf dem letzten Abschnitte der dten Längs- ader.—:Das Weibchen des Tach. ripicola weicht vom Männchen durch weisslichere Bestäubung des Untergesichts und; der ‘Stirn, so wie durch: etwas: graulichere Flügel ab, welche eine Spur der Trübung um die hintere Querader und: des. Flecks auf dem:.letzten. Abschnitte der 4ten 'Längsader zeigen. — Zur »Unterscheidung desselben von dem Weibchen; des «Tach. insignis reicht die weissere Bestäubung von Stirn und Gesicht, die grünere Grundfarbe ‚des Körpers und die, viel grauere Farbe. seiner Bestäubung, so wie die geringere Trübung der Flügel aus. In der Grösse: ist Tach, ripicola dem Tach. insignis gleich, also kaum so: gross wie Tach. notafus und eonsobrinus und 'etwas kleiner als Tach. ammobates. In Deutschland kommen meines Wissens nur Tach. insignis, ammobates, consobrinus und notatus vor« Von besonderem Interesse ‚sind die zur, Gattung Gymnopternus gehörigen Arten, weilsiein mancherlei eigenthümlichen Verwandtschaftsbeziehungen stehen. Ich kann mir deshalb nicht versagen, etwas ausführlicher über dieselben zu sein. Um sie leichter übersehen zu können, will ich sie nach der Farbe der Cilien des untern Theils des hintern Augenrands in solche, bei denen diese hellgefärbt sind, und in solche, bei denen sie schwarz sind, eintheilen, was um so mehr gerechtfertigt erscheint, da die wahre Verwandtschaft der Arten mit, diesem Unterschiede im Allgemeinen ziemlich Hand in Hand geht. — Zuerst mag von den Arten. mit. hellen Cilien des untern Augenrands die Rede sein, von denen ich 16 kenne, bei denen die Deckschüppchen ‚schwarzgewimpert ‚sind und ‚das Schildchen ausser den ‚beiden starken Borsten am llinterrande keine Behaarung hat. ‚Es zeichnet sich unter denselben sogleich eine Reihe von Arten, in welcher sich einige unserer schönsten Dolichopoden befinden, durch besondere Eigenthümlichkeiten und grössere gegenseitige Verwandtschaft aus; sie umfasst etwa Gymnopt. nobilitatus L., regalis Meig., ducalis m., fusei- pvennis Meig.(—laevifrons.m.), pulchriceps m., chrysozygus Wied:, und selbst noch germanus Wied. und conformis m. — Die Eigenthünlichkeiten. dieser Gruppe ‚zeigen sich zwar bei dem seltenen regalis‘ Neig. in der höchsten Ausbildung, können aber, auch an dem fast in dem ganzen nördlichen und mittlen Europa häufigen nobi- litatus L. eben so gut studirt ‚werden. Langgestreckter Körperbau, nacktes Schildchen, kurze oder ziemlich kurze Vorderfüsse, starke Flügelrandader, Zusammendrängung der 2ten, 3ten und dten Längsader und Hinwegrundung des Hinterwinkels der Flügel, sowie dunkle dreieckige, am Rande mehr oder weniger borstig zerschlitzte Lamellen ee WM = am Hypopygium des Münnchens gehören dazu; ‘auch zeichnen sich diese Arten durch die eigenthümliche Thorax- zeichnung aus, welche dadarch entsteht, dass unmittelbar hinter dem seitlichen Anfange der @uernaht ein purpur- schwärzgefttbter Fleck liegt, welcher sich in mancher Ansicht zu einer abgekürzten schwarzen Strieme auszu- dehnen scheint; er ist nur bei den beiden letzten Arten undeutlich. Ueber Gymnopt. nobilitatus L. habe ich nichts zu ‚sagen, als allenfalls, dass ich ihn im August bei Frankfurt a. ©. auf einer Wiese in fast zahllosen Schwärmen antraf. Zu Gymnopt. regalis Meig. muss ich bemerken, dass als Vaterland desselben mir bisher nur Italien sicher bekannt ist, wo er bis nach Sieilien hin vorkömmt; nach Herrn Macquart’s Angabe soll er sich auch im süd- lichen Frankreich finden. — Zu Meigen’s Beschreibung des Männchens muss ich , um Missverständnissen vor- zubeugen, Folgendes verbessernd hinzufügen: Die Unterecke des Isten Fühlerglieds und der grösste Theil'seiner Innenseite sind rothgelb; Gesicht weiss, nur! unmittelbar unter den Fühlern ein wenig mehr geiblichweiss. "Thorax mit purpurschwarzem Fleck hinter dem Seitenanfang der Quernaht und mit braunschwarzer, nur in mancher Rich- tung sichtbar werdender Mittelstrieme. ‘Lamellen gross, dreieckig, schmutzig bräunlichgelb an der Basis, am Rande breit schwarz, borstig zerschlitzt und mit ‚gekrümmten schwarzen Borsten besetzt. Die 2te und 3te Längsader liegen weniger nahe als bei nobilifatus und münden ‘auch entfernter voneinander, als bei diesem; die 4te Längsader krümmt sich, indem sie in den Flügelrand mündet, etwas vorwärts. — Das Weibchen ist dem Männchen so ähnlich, dass es nicht verkannt werden kann; das Untergesicht desselben ist breit, ganz weiss; die gelben, kaum an der alleräussersten Basis etwas verdunkelten Vorderhüften, welche es ganz so wie das Männchen hat, sind. ein we- sentliches Merkmal desselben. Flügel kürzer als beidem Männchen, die Bräunung am zweiten Theile des Vorder- rands nur schwach angedeutet; auch bei ihm krümmt sich die 4te Längsader bei ihrer Eiömüedung i in den Flügelrand schwach nach vorn. Beide Geschlechter etwas grösser als die des nobilitatus. — Grösse: 6 3-83Lin.; Q:24—-31Lin, Dem Gymnopt. regalis nahe steht eine nicht ganz. so prächtige, etwas kleinere Art, wreldhe ich Gymnopt. ducalis nenne. Sie ist von Zeller in Sieilien entdeckt worden. Männchen: Fühler, schwarz, das Iste Glied am Unterrande, besonders nach der Spitze hin schmutzigbraun, was oft.von der Aussenseite her nicht deutlich zu bemerken ist. Die Vorderhüften bis zur Spitze ‘dunkel. Beine verbältnissmässig kürzer als bei regalis und von dunkelgelberer Farbe, die .Hinterschienen an der Spitze in grösserer Ausdehnung. geschwärzt. Die Lamellen von ganz ähnlichem Bäue und gleicher Färbung wie bei jenem, doch nicht so gestreckt .dreieckig.\, Flügel. verhältniss- mässig kürzer, die ganze Fläche .derselben stärker getrübt; die Bräunung am.'Vorderrande derselben. minder dunkel und minder ausgebreitet; 4te Längsader bei ihrer Einmündung in den Flügelrand viel schwächer. nach vorn gebogen. — Weibchen: Untergesicht weiss; sonst ist es von dem Mlinnchen ganz in derselben. Weise unterschieden, wie das Weibchen der vorigen “Art sich von. seinem ‚Männchen ‚unterscheidet. Es ist, wie sein Männchen, von regalis am leichtesten durch die dunkle Färbung der Vorderhüften, die ausgedehntere Schwärzung der Einterschienen, so. wie durch ‚die grössere Kürze und dunklere Trübung der. Flügel zu unterscheiden. — Grösse: J 42% Lin. = Q: 223%. Lin.ı— ; Von dem prächtigen Gymnopt. fusceipennis Meig., dessen Namen ich in. /[aevifrons.umändere, ‚da der derselben Gattung angehörige fuscipennis Wied. um mehr als ein halbes Jahr früher publicirt ist, habe ich nur ein einziges Mal das Männchen im Prater bei Wien gefangen; sonst ist er mir noch nie lebend vorgekommen; in Sammlungen aber habe ich ungrische Exemplare gesehen. — Weniger zur Berichtigung von. Meigen’s genügender Beschrei- bung, als wegen der sichern Unterscheidung von der nachfolgenllen Art, habe ich über ilın Folgendes zu bemer- ken: Das 3te Fühlerglied ziemlich eiförmig mit nicht scharfer Spitze, an der alleräussersten Wurzel rothgelb, sonst braunschwarz; die beiden ersten Fühlerglieder rothgelb ; Fühlerborste ziemlich stark, viel kürzer behaart als bei den beiden vorhergehenden Arten. Oberseite des Thorax mit purpurschwarzem Fleck hinter dem seitlichen Anfange der Quernaht, welcher sich in mancher Ansicht zu einer abgekürzten schwarzen Strieme ausdehnt, und mit einer ebenfalls nur in bestimmter Richtung hervortretenden braunschwarzen Mittelstrieme. _ Brustseiten ‚hell- schiefergrau mit metallischgrünen Reflexen. Hüften gelb, doch die Mittel- und Hinterhüften auf dem grössten Theile ihrer Aussenseite schiefergrau. Lamellen von mittlerer Grösse, dreieckig, gelb, breit schwarzgerandet, am Rande borstenförmig zerschlitzt und mit gekrümmten schwarzen Borsten besetzt, wie ‚bei den verwandten Arten. Flügel verhältnissmässig kleiner als bei den vorigen Arten, die 4te Längsader der sten nicht so genähert, nur sehr schwach gegen sie eonvergirend' und ganz gerade unmittelbar vor der äussersten Spitze in den. Flügelvand mündend; Flügelfläche gräuschwärzlich getrübt, am Vorderrande schwärzlich. Beine gelb, alle Füsse von der Spitze des Isten Glieds an schwarzbraun; Hinterschienen an der Spitze nicht geschwärzt; das 2te Glied der Hinterfüsse deutlich länger als das Iste. — Grösse: 2} Lin. — = We Eine nahe verwandte kleinere Art erhielt ich durch meinen werthen Freund, Herr Dr. Schiner, wel- cher sie bei Triest entdeckte; ich nenne sie Gymnopt. pulchriceps. Das Untergesicht ist weiss, bei dem Weibchen viel breiter als bei dem Männchen. Stirn bei beiden Geschlechtern polirt, stahlblan. Die beiden ersten Fühler- glieder rothgelb; das 3te Glied viel kürzer als bei der vorigen Art und mit viel schärferer Endecke, schwarz, an der Basis in ziemlicher Ausdehnung rothgelb. Oberseite des Thorax und Schildchens metallischgrün, erstere mit einem purpurschwarzen Fleck hinter dem seitlichen Anfange der @uernaht, welcher sich in mancher Ansicht zu einer Strieme auszudehnen scheint, und mit einer nicht recht deutlichen dunkeln Mittelstrieme. Brustseiten schiefer- grau mit metallischgrünen Reflexen. Schüppchen schwarzgewimpert, wie bei allen verwandten Arten. Hinterleib metallischgrün. Hypopygium schwarz. Die Lamellen von mittlerer Grösse, ziemlich spitz dreieckig, breit schwarz- gerandet, besonders gegen die Spitze hin, am Rande borstenförmig zerschlitzt "und mit gekrümmten schwarzen Borsten besetzt. Vorderhüften gelb; Mittel- und Hlinterhüften schwärzlichschiefergrau, nur an der äussersten Spitze bräunlichgelb. Beine ziemlich dunkelgelb; bei dem Männchen (was wohl eine etwas hellere Varietät sein dürfte) sind die Vorderfüsse gegen das Ende hin allmälig gebräunt; die Mittelfüsse sind es von der Spitze des Isten Glieds, das Spitzenviertheil der Hlinterschienen und die ganzen Hinterfüsse aber sind schwarz, bei dem Weibchen sind dagegen die Vorderfüsse schwarzbraun; die Mittelfüsse, die beiden letzten Drittheile der Hinterschienen und die ganzen Hinterfüsse sind schwarz. Die Mittel- und Hinterschenkel- haben auf der Vorderseite in der Nähe der Spitze, wie bei den verwandten Arten, nur eine schwarze Borste. Bei beiden Geschlechtern sind die beiden ersten Glieder der Hinterfüsse gleich lang. Flügel mit grauschwarzer Trübung, welche sich um die hintere Quer- ader mehr sammelt, am Vorderrande schwärzlich; die 4te Längsader ist der 3ten nicht sehr genähert, ihr letzter Abschnitt gerade, gegen die 3te nur sehr schwach convergirend, etwas vor der Flügelspitze, ohne sich im ge- ringsten zu krümmen, in den Flügelrand mündend. — Grösse 1} Lin. — Es folgt nun der ihr ähnliche, allbekannte Gymnopt. chrysozygus Wied., bei dem sich auch die purpur- schwarzen Seitenflecke des Thorax noch finden. An ihn schliesst sich durch seine ganze Körperform Gymnopt. germanus Wied. an, bei dem jene schwar- zen Stellen nur noch in gewisser Richtung sichtbar werden, und die Lamellen weniger dreieckig und am Rande weniger zerschlitzt als bei den vorigen Arten sind. — Er ist in der Grösse, in der Ausdehnung der schwarzen Färbung am Ende der Hinterschienen, in der Anwesenheit oder Abwesenheit der schwarzen Färbung der Spitze der Hinterschenkel, in der Färbung der Bestäubung auf Untergesicht und Stirn, so wie in der mehr oder weniger intensiven schwärzlichen Färbung der Flügel sehr veränderlich, doch vermag ich keine verschiedenen Arten darunter zu erkennen. on der einzigen ihm überaus nahestehenden Art, Gymhopt. conformis m., welche wohl bisher mit ihm verwechselt worden sein mag, fing ich im Juli 1855 nahe bei Glogau auf einer Esöuidiceh welche ich mit meinem Freunde, Herrn Prof. Zeller, zur Aufsuchung der Dioctria humeralis Zell. unternommen hatte, 4 Männchen und 1 Weibchen. Es würde wahrscheinlich nicht schwer gewesen sein, ihn in grösserer Anzahl zu erlangen, wenn ich ihn nicht‘ bei dem Fange für eine unerhebliche Färbungsabänderung des. Gymnopt. germanus gehalten hätte. Er trägt alle Merkmale dieses an sich, fiel mir aber schon im Freien durch den lebhaftern Contrast auf, welchen die Färbung der Hinterschienen mit der schwarzgefärbten Spitze zeigt. Genauere Untersuchung ergab folgende Unter- schiede: Fühler etwas länger, sonst von demselben Baue, Die Spitze der Hinterschienen und das Iste Glied der Hinterfüsse dicker als bei'germanus. Die schwarze Färbung der Schienenspitze nimmt etwas mehr als den dten Theil der Schienenlänge ein und bricht plötzlich ab, während sie sich bei germanns allmälig verliert; der hell- gefärbte Theil der Schienen hat eine weissgelblichere Färbung, als dies bei germanus je der Fall ist, besonders auf ihrer Aussenseite. Die Anhänge des Hypopygiums von ganz ähnlichem Baue und gleicher Färbung, wie 'bei germanus, aber die äussern Lamellen und namentlich auch die innern Anhänge schmäler. In der Grösse und in allen übrigen Merkmalen sonst dem germanus täuschend ähnlich. Die angegebenen plastischen Unterschiede lassen aber an der Selbstständigkeit der Art keinen Zweifel übrig. — An die bisher besprochene Reihe einander näherstehender Arten schliessen sich die übrigen Arten mit hellen Cilien am untern Augenrande und mit schwarzgewimperten Deekschüppchen in einer oder der andern Rich- tung, näher oder weniger nahe an. — Ich will zunächst noch bei solchen‘ Arten stehen bleiben, bei denen die Schenkel, wie bei den vorangehenden Arten, ganz und gar gelbgefärbt sind. Ich kenne deren nur 3, von denen ich keine auf eine beschriebene Art zurückzuführen weiss; zwei von denselben sind einander ziemlich ähnlich. Die erste dieser beiden Arten, welche ich nur in zwei männlichen und einem weiblichen Exemplare am Neusiedler See fing, mag Gymnopt. plagiatus heissen. Das Untergesicht ist für ein Männchen sehr breit, bei ME u dem Weibchen wenig breiter, ‚fäst:silberweiss. ‘Fühler ziemlich karz, die’ 'beiden.-ersten Glieder rothgelb, auf dem Oberrande' dunkler; das 3te ‚Glied kurz, fast herzförmig, ander Wurzel: und am: Unterrande rothgelb,; sonst schwarzbraun, Endecke desselben stümpflich; Fühlerborste ziemlich nahe an. der Basis desselben eingesetzt, deut- lich behaart. Stirn schwarz; wenig glänzend. ! Thorax und Schildehen schwarzgrün, letzteres ‚nackt, wie'bei allen vorhergehenden Arten. Der leichte,; wenig bemerkbare Reif auf dem Thorax ist ‚braun; über der. Flügelbasis zeigt sich in’ gewisser Richtung eine’ tielschwarze Längsstrieme. Brüstseiten grauschwarz mit grünem. Metall- glanz. Schüppchen schwarzgewimpert, wie. bei allen verwandten Arten. Hinterleib metallischgrün. Hypopygium sitzend, schwarz. Die. Lamellen an der Basis braungelb, ‚gegen die. Spitze hin. schwarzwerdend, länglich, : am Ende abgerundet, am Rande nicht: zerschhitzt, mit mässig langen, sehwärzlichen Haaren besetzt. Hüften ‚gelb, die mittlern‘ auf der Aussenseite‘ leicht 'graugefärbt, die, vordern „etwas; weisslichschimmernd,', alle ischwarzbehaart. Beine ganz gelb, die: Füsse gegen das» Ende. hin, imwer. mehr gebräunt; Mittel- und Hinterschenkel: auf ‚der Vorderseite kurz vor’ der Spitze: mit einer selir starken und-langen schwarzen Borste; Mittel- ünd Hinterschienen ebenfalls mit sehr langen seliwarzen Borsten' besetzt; das Iste ‘Glied, der Hlinterfüsse ziemlich ‚viel kürzer, als das 2te,nurı äusserst: wenig länger als das: dtes — (Rlügel ‚schwärzlichgran’getrübt, am Vorderrande: wenig dunkler; die 3te Längsäder gegen ihr Bde bim sehr sänft nach hinten:gebogen; letzter Abschnitt der 4teü Längsader, auf der ‚Elügelbewle nur sehr sanit gebogen, vom da anigegen die 3te sehr schwach Pe undiin.die Flügel- spitze mündehd; hintere Querader: senkrecht. — Grösse: 13 Lin. — ! Die: 2te, der vorigen :sehr ähnliche: Art, Gymmept. conv ergens:m., ‚würde: von Beileni im) | Mat auf Sich dien gefangen) ich selbst’ fing'ein: Pärchen: derselben: ‚amı Neusiedler See: 'Das Untergesicht: des Männuchens ist ziemlich Breit, doch schmäler als bei dev. vorigen ‘Art, beivdem Weibchen etwas breiter, bei: dem:-Mäunchen fast silberweiss, bei dem Weibehen'von weniger reinweisser. Farbe. Fühler: ziemlich kurz; ‚die beiden ersten Glieder rothgelb, auf der Oberkänte etwas: dunkler; däs: 3te Glied sehr kurz, fast dreieckig, ‚mit ziemlich scharfer. Eodecke, an der Basis 'und auf der Unterseite (rothgelb, sonst »braunschwarz, Fühlerborste ‚der. Basis: desselbeni, ziemlich nahe eimgesetzt, deutlich behaart. » Stirn schwarzgrün, ‘fast glanzlos. Oberseite! des Thorax metallischgrün, ‚der dünne Reif ai derselben mehr grauliech als braun; im gewisser Richtung zeigt sich’ ‚über der Flügelwurzel: eine tiefschwarze Längsstriemez'Sehildchen» metallischgrün, die Unterseite desselben braum oder bräunlich.;; Brustseiten Kchtschiefergrau, etwas inı das Grünliche ziehend, im mancher Richtung fast weisslich. ı Schüppchen wie ‚bei.den verwandten Artem schwarzgewimpert; Hinterleib: metallischgrün. _Hypopygium schwarz ‚sitzend. Lamellen ;von mittlerer Grösse, rundlich, weiss mit feinem schwarzen Saume, am Rande nieht zerschlitzt, fein schwarzbehaart. Hüften ganz gelb,‘ schwarzhaärig, ‘die ‚vordersten''etwas weissschimmernd. | Beine. blassgelb,; die Füsse'gegen das Ende kin allmälig immer" mehr gebräunt Mittel- und Hinterschenkel :auf der Vorderseite kurz vor der ‘Spitze mit einer einzelnen, nicht:besonders starkem: Borste. Vorderschienen auf der Oberseite weniger beborstet als bei der vorigen Art. Die Flügel graulich getrübt; die 3te Längsader gerade; der letzte Abschnitt der 4ten Längsader auf seiner Mitte sanft aber stark nach. vorwärts ‚geschwungen, so dass sein Ende der 3ten Längsader ausserordentlich nahe kömmt und seine Mündung erheblich: vor der Flügelspitze liegt, ein’ Merkmal, an: welcheni! beide Geschlechter ganz leicht von der vorigen Art unterschieden werden können. — Grösse: 1}3—13 Lin — N Es erinnern diese beiden Arter durch die Färbung des’Thorax noch an die Artender‘ ent Hauptreilie, durch die deutlich'behahrte Fühlerborste namentlich an die 3 ersten Arten derselben, gleichen aber durch Körper- gestalt und Flügelsehnitt mehr den ächten Delichopus-Arten als jene. —: Chrysotus.elegans Meig. dürfte, vielleicht ein in diesen Verwandtschaftskreis gehöriger. Gymnoptermus sein; er: unterscheidet sich von''den ‚beiden eben beschriebenen Arten dureh gänz schwarze Fühler. Von einer 3ten hierher 'gehörigen ausgezeichneter kleinen Art habe ich nur I Männchen. in Kleinasien gefangen, Ich nenne sie Gymnopt. angustus. Das Untergesicht ist schmal ‚weiss: Fühler von mittlerer ' Länge; breit, besonders’ das Ste eilörmige Glied, ganz sehwarz; die Fühlerborste ziemlich nahe an. der Basis des 3ten Glieds. eingesetzt, ziemlich deutlich behaart, das Iste Glied derselben kaum kürzer als das ı2te. — Der :ganzle Körper metallischgrün.- Das Schildchen nackt wie:bei den verwandten Arten. Brustseiten seliiefergrau mit grün- lielien Reflexem : Schüppchem 'schwarzgewimpert.'' 'Hypopygium gross, schwarz, kaum 'gestielt.. Die ‚Lamellen äusserst schmal, gerade ausgestreckt, gelblich, am Ende kaum etwas gebräunt und: daselbst behaart; die innern Anhänge fadenförmig, fast so lang ‘wie die Lamellen. ''Vorderhüften gelb; Mittel-und Hinterhüften schiefergrau mit gelber Spitze. — Beine ziemlich:schlank, gelblich, ‘die Vorder- und Mittelfüsse gegen: das Ende hin allmälig gebräunt; die Hinterschienen von der Mitte ‘an gebräunt; die Rinterfüsse braun; alle Füsse einfach, das 2te Ghed der Hinterlüsse 13 mal so lang wie das Iste. ' Die einzelne Borste:vor dem Ende der Mittel- und Hinterschenkel 3 a sehr fein; Vorderschienen borstenlos; die Borstchen 'auf den’ Mittel- und Hinterschienen sparsam und: zatt. — Die Flügel‘glasartig; die Ste Längsader gegen das’ Ende hin kaum nach hinten gebogen; der letzte Abschnitt‘ der :4ten !ihgsader fast vollkommen ‘gerade, sehr sänft und ' gleichmässig gegen dienäte Längsader convergirend‘ und ihr döch dadurch »zuletzt recht: nahe kommend; erheblich vor’'der Flügelspitze mündend. — Diese Art erinnert im Bat der Analänhänge, : wie dies in"letzter' Beziehung auch‘ manche ‚andere 'Gymnopternus-Arten thun), van die Hypophyllus-Arten, denen‘sie doch ‘im übrigen Körperbau ‘gar wenig) ähnlich ist. — Die Beschreibung),; welche Here Macyuart von seinem Dol. parvilamellalus ‘giebt, passt“ im Allgemeinen aufdie eben von mir beschriebene Alt: seine Angaben sind aber) so allgemein gehalten und ‚enthalten.so wenig Characteristisches, dass ich es nicht wage, ineine kleinasiatische Art fürsidentisch' mit seiner nordfranzösischen zu halten, und dies um so:'weniger, da seine "Angabe über, die" Färbung der Hinterbeine "nicht ‘passt. — Ist, wie wohl vorauszusetzen, die in: Herrn Wale r’s'Diptern unter gleichem Namen aufgeführte‘ Art! mit der Maequart’schen identisch, so ist auch die Färbung des Gesichts 'bei ‘dem Männchen: eine ‘ganz’ andere, vals'bei Gymnopt. angustus. Dass beide Arten nahe verwändt sind, scheint schon aus dem ähnlichen Baue der Analanhänge 'hervorzugehen. — ' » Ich komme nun zu denjenigen Arten mit'weissen Cilien am untern: Augenrande und mit schwarzgewim- perten' ‚Deckschüppchen, bei welchen die: Schenkel zum 'grössern oder 'geringern Theile schwarzgefärbt sind. Zwei dieser Arten, Gymnopt.. Sahlbergi Zett und«nigriplantis Stann., welche sich vor den andern durch erheblichere Grösse auszeichnen, stehen-einander 'zwar in ihrem ganzen‘ Habitus ziemlich nahe, sind aber doch in’ einzelnen‘ Beziehungen: wieder auffallend verschieden. ' Körperbau und Colorit, die nach der Basis hin ziemlich ’keilförmig zugespitzten Flügel mit sanft’ geschwungenem letzten‘ Abschnitte der Aten Längsader und) gegen ihr Ende'hin sanft rück wärts‘gebogener 3ten Längsader, 'Besonderheiten‘im Bau der Mittelfüsse und die ziemlich grossen, gerundeten, schwarzen Lamellen 'sind beiden eigen.» Der’hauptsächlichste Organisationsunterschied zwi- schen ihnen'besteht: darin, dass‘bei dem Männchen von Sahlbergi. alle Füsse kürzer, das‘lste Glied der Mittelfüsse auffallend bedornt und:das' Hypopygium sitzend ist, »während ‘bei dem :Männchen von nigriplantis die Mittelfüsse sehr verlängert, das’ letzte Glied“ derselben durch‘sehwarze‘Behaarung- etwas erweitert, die Hinterfüsse ‘ziemlich verlängert und das Hypopygium: gestielt ist. — Von .nobilitatus, regalis und ducalis: unterscheiden sie sich durch ganz kurzhaarige -Fühlerborste, kürzere Flügel, weniger zusamimengedrängte Längsadern, dunkle Schenkel, gerun- dete,’am Rande nicht zerschlitzte Lamellen u, s. w. — Gymnopt. Sahlbergi ist bisher ‚nur im nördlichen. Skandi- navien gefünden worden. — Gymnopt.''nigriplantis, der in Schweden und ‚England vorkommt, ist auch im nördlichen Deutschländ nicht gar 'selten. Die drei andern Arten mit dunkler Schenkelfärbung haben BErE in ihrer" viel geringern' Grösse und selbst in der Körpergestalt ziemliche Aehnlichkeit, ohne jedoch in einer sehr nahen Verwandtschaft zu stehen. — Die erste derselben ist‘der weitverbreitete, durch’ die Verlängerung des Rüssels ausgezeichnete und sich der Gattung Orthochile nähernde Gymnopt. nigripennis Fall. Die zweite dieser Art ist Gymnopt. rusticws- Meig., unter den Een ganzı schwarzbeinigen Arten bisher die einzige mit hellen: Cilien am untern Augenrande und deshalb nicht wohl zu verkennen, »—» Das Männchen ist am Bau der Fühler sehr kenntlich; die beiden ersten Glieder derselben sind kurz, das’ 3te Glied erheblich länger als die beiden ersten zusammen, ‘mit spitzer'Endecke; die Fühlerborste steht erbeblich jenseit der Mitte des 3ten Glieds, also’ der Spitze desselben ziemlich nahe. Stirn metallischgrün, "etwas graulich‘ bestäubt. Die Lamellen verhältnissmässig ziemlich gross, gerundet, ‘am 'Rande'nicht zerschlitzt, schwärzlich und schwarz behaart. Die Ate Längsader nähert sich‘ gegen ihre Mündung hin der' 3ten mehr, als: dies bei nigripennis: der Fall ist. Flügel schwärzlichgrau getrübt, beiweitem nicht so dunkel, wie bei. nigripennis. — Ist die ‘Angabe, welche Meigen “Thl: VI. pag.u163 über die 'weissschimmernde Stirn von obscuripes macht, nicht gar zu wörtlich zu nehmen, so kann dieser vielleieht das Männchen. des rustieus 'sein. Die 3te''Art besitze ich nur in einem einzelnen: Triestiner Männchen, welches von Herrn. Dr. Schiser dort gefangen wurde. Ich nenne sie Gymnopt. exarticulatus. Es ist: dieselbe noch etwas kleiner als nigripennis. Untergesicht für ein Männchen ziemlich'breit, glänzend: silberweiss. Taster und Rüssel sehr klein, schwärzlich. — Fühler kurz; das 3te Glied derselben kurz, breit, am Ende stumpf. Fühlerborste ziemlich nahe an der Basis desselben eingesetzt, scheinbar nackt. Stirn mit weisser; Bestäubung auf grünblauem Grunde. Der ganze Körper metallischgrün mit ‘wenig bemerklichem, weissgrauem Reife. Schildchen nackt wie bei den verwandten Arten. Hypopygiam schwarz: mit metallgrünen Reflexen, etwas gestielt; „die äussern. Lamellen linierförmig, aufwärts ge- richtet, braungelblich, zart behaart; die kleinen innern Anhänge von ganz ungewöhnlicher winkelhakenförmiger Gestalt. Brustseiten schiefergraulich, in das Grünliche ziehend. Schüppchen schwarzgewimpert, Hüften schwärz- Hch mit ‘grauweisslieher Bereifung.: Vorderschenkel schwarz, das letzte Drittheil derselben braungelb; Mitel- schenkel ganz’ und gar.braungelblich; Hinterschenkel ganz schwarz, nur die Spitze derselben braungelb. Schienen braungelb ;:Vorder- und 'Mittelfüsse an der ‚Wurzel braungelb, gegen ihr Ende hin dunkelbraun; die alleräusserste Spitze der gegen das Ende hin etwas breiter werdenden Hinterschienen und die ganzen Hinterlüsse braunschwarz; die Vorderschienen ‘ohne Borsten; die Mittelschienen sehr sparsam, die Hinterschienen ‚etwas minder sparsam..be- borstet; letztere haben ausserdem auf dem letzten-Drittheile der Oberseite kurze, dichte, schwarze Behaarung, welche jedoch schen vor.dem äussersten Ende derselben wieder aufhört; das Iste Glied der Hinterfüsse ist gegen die Basis merklich: verdickt und’ schief): der: Schiene ‚in ungewöhnlicher Weise eingelenkt; im Gelenke befindet sich ein kleiner, querliegender, berstenförmiger Dorn, welcher übrigens leicht übersehen werden kann. — ‚Flügel graulich glasartig; die erste Längsader etwas länger, als bei den verwandten Arten; der letzte Abschnitt. der Aten Längsader hat seine übrigens sanfte Biegung Es nicht weit von der hintern Querader und convergirt von da sanft gegen die 3te Längsader, so dass er dieser doch zuletzt sehr nahe kommt und ziemlich weit vor der Flügel- spitze mündet. — Grösse; 14 Lin. — Gymnopt. gr acilis Stann., welcher am untern ‚Augenrande ebenfalls blasse Cilien hat, unterscheidet sich von allen vorhergehenden Arten, mit welchen er in dieser Beziehung ‚übereinstimmt, durch blassgewimperte Schüppchen und behaartes Schildchen. Ich kenne noch eine hierher ‚gehörige. Art mit hellgewimperten Deck- schüppehen, welche aber nicht‘belle Beine wie gracilis hat, sondern ganz schwarzbeinig ist und ‚auf deren’ Schild- chen ich keine Behaarung sehe. Ich fing das Männchen derselben in Kleinasien und nenne sie Gymnopt. costatus. Gymnopt. costatusnov. 'sp. d. — Gesicht fürein Männchen sehr breit, weiss... Rüssel schwarz, verhältniss- mässig dick. Taster ein wenig grösser als gewöhnlich, schwärzlich, wenig weisslich .bereift: Fühler schwarz; das Iste Glied derselben 'verhältnissinässig lang; das. 2te Glied ‚verhältnissmässig: sehr kurz; das 3te Glied unge- wöhnliehrläng, ' gleich breit, am Ende ziemlich spitz’; Fühlerborste: verhältnissmässig kurz und dick,' erst jenseit des 2ten Drittheils des 3ten Glieds eingesetzt, Stitn grünschwarz, ohne‘ Glanz. Die Cilien des untern Augenrands sind ziemlich schwer zu bemerken, so dass ihre helle Farbe leicht übersehen werden kann. ‘Der ganze Körper metallischschwarzgrün. ‚Der wenig bemerkbare Reif. auf. der Oberseite des Thorax bräunlich, Schildchen nackt. Brustseiten schwarz, sehr wenig‘ in: das Grüne ziehend, von. weisslicher ‚Bestäubung schiefergrau. , Schüppchen weisslich gewimpert. Hypopygium schwarz, ungewöhnlich lang, ‚aber nicht sehr verdickt. Lamellen schmal, be- sonders gegen das.obere Ende hin, schwärzlich. Hüften und Beine ganz und .gar. schwarz, letztere verhältniss- mässig schlank die -Bedornung der‘ Schienen verhältnissmässig zart, sehr. sparsam;, das. 1ste Glied der Llinterfüsse länger als das 2te. Flügel schwarzgraulich getrübt; der Vorderrand hat'vor der Einmündung der, ersten Längs- ader eine lange und dicke, schwarze Anschwellung;; ‚eine zweite, schwarze V erdickung desselben beginnt an der Mündung der ersten Längsader und verschmächtigt sich.von da an so ganz allmälig, dass die Randader selbst ganz in der Nähe der Mündung der 2ten Längsader noch etwas dicker.als gewöhnlich ist; der letzte Theil der.,3ten Längs- ader ist nur sehr sanft naeh hinten gebogen; der leizte Abschnitt der Aten, Längsader ziemlich gerade, gegen die 3te' Längsader wenig. convergirend, etwas vor der Flügelspitze mündend.;— ‚Grösse: 14, Lin. Ich kann mich: nun ‚endlich. zu ‘den -Gymnopternus-Arten mit schwarzen Cilien ‚am:untern Augenrande wenden. Ich will von.ihnen zuerst die Arten besprechen, welche ein nacktes Schildchen haben. Es giebt zwei kleine ganz schwarzbeinige, einander sehr ähnliche und im weiblichen Geschlechte schwer zu unterscheidende»Arten, welche dem Gymnopt.rusticus sehr ähneln. Da bei beiden die Stirn glänzend metallisch- grün ist, so kann. ich sie nicht für Gymnopt. obscuripes Meig., der eine weissschimmernde ‚Stirn hat, halten ; Gymnopt. nigripes. Meig.. hat gelbe, schmal schwarzgerandete Lamellen, während sie bei diesen beiden Arten ganz, und gar schwärzlich sind, also ist er ebenfalls von beiden verschieden. . Gymnopt. relictus Meig. endlich unterscheidet sich durch weissliche, schwarzgerandete Lamellen, während er in der metallischgrünen Färbung der Stirn allerdings mit ihnen übereinstimmt, , Beide Arten sind im südlichen. Deutschland, besonders im Gebiete der Alpen häufig und kommen auch in Ungarn vor, Im nördlichen Deutschland habe ich bis jetzt nur Gymnopt. vivax gesehen. Hier ist die Beschreibung derselben. Gymnopt. vivaz nov. sp. 6) & Q.— Ganz und gar dunkel metallischgrün. Das Gesicht bei dem Männchen ‚verhältnissmässig etwas breit, bei dem Weibchen wenig breiter, silberweiss. Taster, und Rüssel kurz, schwarz. Fühler schwarz, die beiden ersten Glieder verhältnissmässig ziemlich kurz; das 3te Glied bei dem Männchen breit eiför- mig, am Ende stumpf; ‘bei dem Weibchen ist es sehr kurz, am Ende stumpf; die Fühlerborste ist nahe an der Basis eingesetzt, sehr kurzhaarig, ihr erstes Glied ziemlich lang. Stirn metallischgrün. ‚ Schildchen nackt. Brust- seiten metallischgrün mit dünner weisslicher Bestäubung. Schüppchen schwarzgewimpert. Hypopygium schwarz. a Die Lamellen verhältnissmässig gross, gerundet, am Rande: gezähnelt,; schwärzlich' mit starker schwarzer Behaa- rung. Hüften und Beine ganz schwarz, die Schenkel mit bläugrünem Metallschimmer; eine einzelne Botste vor dem’ Ende der Mittel- und Hinterschenkel; Vorderschienen mit 'sparsamer, ‘Mittel- und Hinterschienen: mit-etwas weniger sparsamer Beborstung. "Flügel schwärzlich getrübt, am Vorderrande ein wenig dunkler; der letzte Ab- schnitt der dten Längsader convergirt von seinem Isten Drittheil an sehr sanft gegen die un und u vor u Flügelspitze mündend, derselben ziemlich nahe. — Grösse: L3—13 Lin. — Gymnöpt. fugax. — nov. sp. 6 & O9. — Ganz und gar dunkel! Ietaliischignän;o Das: Gesicht beil vun Männchen verhältnissmässig etwas breit, bei dem Weibchen breiter, silberweisslich. Taster und Rüssel kurz, schwarz. -Fühler schwarz; das Iste Glied derselben ’ziemlich lang, besonders bei dem ‚Männchen, und etwas schmal; das 1Iste Glied sehr kurz‘; das ’3te Glied ist'bei dem: Männchen etwas kürzer’ als die ersten beidem'zusam- men, am Ende ziemlieh spitz; bei dem Weibchen ist es sehr kurz, am Ende ebenfalls ziemlich spitz; die Fühler+ borste ist gegen die Mitte des 3ten Glieds hin eingesetzt, sehr kurzhaarig, das Iste Glied derselben ziemlich lang. Stirn -metallischgrün. Schildehen nackt. Brustseiten metallischgrün mit dünner ‚weisslicher Bestäubung.; Schüpp- chen schwarägewimpert. Hypopygium schwarz, Die Lamellen nur von mittlerer‘ Grösse, am Ende: schief abge- schnitten, daselbst etwas zerschlitzt und mit gekrümmten schwarzen ’Haären. besetzt, 'schwärzlich. —''Flügel schwärzlieh getrübt, am Vorderrande ein wenig dunkler; 'deri letzte Abschnitt der 4ten Längsader von seinem ersten Drittheil an sanft gegen die 3te convergirend‘; dieser noch etwas näher kommend ‚als: beivder vorigen Art — Grösse: 14—13 Lin. — ’ Das Weibchen dieser Art ist von dem der vorigen Art sehr schwer. zu unterscheiden. .. Wenn Stirn au Gesicht beidem Eintrocknen nicht zusammengetrocknet sind und wenn, was dann meist der Fall: ist, auch die Fühler ihre'natürliche Gestalt nicht verloren haben, so erkennt man es: amı besten an‘ der etwas grössern: Länge und srössern Schmalheit des Isten Fühlerglieds, welcher Unterschied übrigens bei den’Weibehen beider Arten. weniger erheblich ist, als bei den Männchen.‘ Bei nicht so günstig erhaltenen Exemplaren bleibt nur. ein‘ geringfügiger Unterschied im Aderverlauf der Flügel übrig. Es zeigt nämlich der letzte Abschnitt der Atem Längsader bei gegen- wärtiger Art auf seinem ersten Drittheil die etwas deutlichere Spur einer'schwaehen Brechung und seine Mün- dung liegt der 3ten Längsader ‘etwas näher, als dies bei der vorhergehenden 'Art der’ Fall: ist. — Der verschiedene Bau der Fühler ist wegen der unnatürlichen Veränderungen, welche sie bei deih Eim trocknen leiden, ein sehr wübegtemes und trügliches Merkmal, so dass in einzelnen. Fällen selbst die Männchen von Gymnopt. fugax' und vivax’ würden verwechselt werden können, wenn nieht die am Ende schiefabgeschnittenem und zerschlitzten Lamellen von fugax ein ganz sicheres Unterscheidungsmerkmal:darböten. Wenndie innern, über den Häkchen stehenden Anhänge sichtbar sind, unterseheidet man beide noch leichter, da.diese bei fugax am Be zwei kurze, dicke Borsten tragen, welche sich bei’ vivax nicht finden. | ) ) Eine dem Gymnopt. vivax ünd fugae sehr ähnliche ’Art besitze ich mur' in 2 weiblichen Bäölenkirem aus- Italien. Sie unterscheiden sich von dem Weibchen jener beiden Arten durch ein wenig 'erheblichere Grösse; weisslichbestäubte Stirn und verhältnissmässig grössere Länge des 2ten Glieds- der Hinterfüsse vollkommen isicher., Es ist wohl möglich, dass es Weibchen des Dol. odscuripes Meig. sein können, obgleich mir das nicht recht wahr- scheinlich scheint, da die Grösse des obseuripes von Meigen nur 'zu 1 Linie angegeben wird, diese Weibchen aber 113 Linie lang sind. Eine andere Ars aus Kleinasien besitze ich ebenfalls nur im weiblichen Geschlechte; sie‘ zeichnet sich durch sehr breites, fast kreisförmiges 3tes Fühlerglied, ausserordentlich. breites weissgraues Untergesicht und 'braun- gelbe 'Kniee-atis. ' Grösse: 2 Lin. — Es wird besser sein, sie unbenannt' und unbeschrieben. zu lassen, bis die: Ent- deckung des Männchens eine vollständige Sicherstellung derselben möglich macht. Die 5te Art mit schwarzen Cilien am untein Audenrukide und mit-nacktem: Schildehen besitze ich zwar leider ebenfalls nur in einem weiblichen Exemplare, welches von Dr. Schiner bei Triest gefangem wurde; sie zeiehnet sich indessen durch so auffallende Merkmale aus, dass sie auch nach der blossen Beschreibung: des Weibchens nicht verkannt werden wird. Ich nenne sie Gymnopt. inornatus.— Das Gesicht ist für ein Weibchen ungewöhnlich schmal, nach oben hin ein wenig breiter, schwarz, von dünner brauner Bestäubung braunschwarz. Taster klein, schwarz. Fühler schwarz, die beiden. ersten Glieder kurz, das Iste auf der Oberseite deutlich be- haart, das 2te transvers, das te eiförmig; die fast nackte, deutlich 2gliedrige Fühlerborste ist unmittelbar vor der Spitze desselben eingesetzt. Stirm fast blauschwarz, glanzlos. Augen mehr vorgequollen, als sonst bei den Arten dieser Gattung gewöhnlich ist, deutlich behaart. Der Borstenkranz am hinterm Augenrande schwarz. Thorax und Schildchen schwärzgrün; die Oberseite des Thorax von brauner Bestäubung matt; die Brustseiten von dünner a ee weisslicher Bestäubung . dunkelschiefergrau.., Schildchen ‚nackt. Decksehüppchen \schwarzgewimpert...Schwinger gelb mit schwärzlichem Stiele. | Hinterleib metallischschwarzgrün.' Hüften schwarz mit ‘dünner weisslicher., Bestäu- bung und schwarzer Behaarung. Beine ganz und gar schwarz, selbst an den vordern kaum die ’alleräusserste Kniespitze braungelb. Mittel- und Hinterschenkel mit einem einzelnen kleinen Borstchen vor dem Ende; Vorder- schienen sehr sparsam, die andern etwas minder sparsam beborstet. Das Iste Glied der Vorderfüsse fast so lang als die folgenden zusammen; das Iste Glied der Hinterfüsse etwas kürzer als das 2te. — Die Flügel schwärz- lich getrübt; die bintere Querader weit vom Flügelrande entfernt; der letzte Abschnitt der 4ten Längsader von seinem ersten, Drittheil an gegen die 3te, gegen ihr Ende hin sehr sanft nach hinten gebogene Längs- ader convergirend und ganz in der Nähe derselben weit vor der Flügelspitze in den ‚Flügelrand mündend, — Grösse: 114 Lin. Es ist gar nicht zu verkennen, dass diese Art in ihrer Organisation von den andern Arten der Gattung merklich abweicht; sie hat fast das Ansehen wie die Weibchen derjenigen. Rhaphium- Arten, ‚bei welchen das 2te Fühlerglied daumenförmig auf das 3te übergreift, aber das 2te Füblerglied ist bei ihr transvers; ja. Manches in ihrem Körperbau erinnert selbst an die Gattung Argyra, während das Colorit wieder mehr von der Art wie bei Aphrosylus ist. Die Entdeckung des Männchens muss entscheiden, welche Stellung im Systeme sie einzu- nehmen hat. Die 6te in diese Unterabtheilung gehörige Art meiner Sammlung halte ich für nigrilamellatus Macgq., der sich durch viel erheblichere Grösse vor den andern Arten derselben auszeichnet. Ich besitze nur das Weib- ehen, auf welches die Beschreibung gut genug passt, so dass ich die Bestimmung für nicht zweifelhaft halte. Es folgen nun die Arten mit schwarzen Cilien am untern Augenrande, deren Schildchen auf seiner ganzen Fläche mit ‚deutlicher, obgleich zarter Behaarung besetzt ist. Den Anfang mögen die schwarzschenkeligen Arten machen, deren ich nur 2 kenne. Die erste derselben ist der allbekannte Gymnopt. cupreus Fall., im. männlichen: Geschlechte ‘durch die verdickten, am Ende etwas einwärtsgekrümmten und auf der Innenseite mit hakrigen Borsten besetzten. Mittel- schienen leicht kenntlich. — Die 2te ist der von Herrn Staeger in seiner Monographie der Dolichopoden genügend beschriebene Gymnopt. angustifrons Staeg., welcher sich durch seine viel geringere Grösse und die einfachen Mittelschienen des Männchens von jenem unterscheidet. — Die hellbeinigen hierher gehörigen Arten zerfallen iin solche, bei. deren Männchen der Flügelrand vor der Einmündung der Isten Längsader verdickt ist, und in solche, bei welchen. dies nicht der Fall ist. Zu erstern gehört der gemeine Gymnopt..celer Meig., dessen Männchen: helle, und der seltnere br evi cornis Staeg., dessen Männchen dunkle Lamellen hat. Der Unterschied in der Fühlerlänge ist bei den Männchen ziemlich auffällig, bei den Weibchen dagegen so geringfügig, dass man dieselben fast sicherer‘an der Färbung der Hinterfüsse- unterscheidet, welche bei brevicornis gleich von der Basis aus stark gebräunt sind, während bei celer die beiden ersten Drittheile des Isten Glieds hellgefärbt sind. Die Weibchen beider Arten unterscheiden sich von denen der zwei nächstfolgenden leicht, da auch bei ihnen die Randader vor der Mündung der ersten Längsader ‚eine schwache Verdickung zeigt, die zwar sehr viel geringfügiger als bei dem Männchen ist, aber aufmerksamer Betrachtung doch nicht entgehen kann. Gymnopt. brevicornis Staeg. ist vollkommen dieselbe Art, welche Herr Zetterstedt: Dipt. Scand. Il. 575. als Dol. obscuripennis beschrieben bat. Ueber die Sicherheit der Synonymie hätte er sich leicht Auskunft verschaffen können. Statt dessen hat er sogleich den Namen brevicornis wieder an eine andere Art vergeben, oflenbar um die Annahme des berechtigten Staeger’schen Namens zu erschweren. Schon dieses 'tadelnswerthen Verfahrens wegen kann der Art, die ‚er brevicornis nennt, dieser Name nicht bleiben. — Diejenigen Arten, bei denen der Flügelrand in der Nähe der Basis nicht verdickt ist, lassen sich in kleinere und in grössere Arten theilen; zu erstern gehört der ganz: gemeine Gymnopt. aerosws Fall., dessen Männ- chen ein schwärzliches, und der ebenfälls nicht seltene assimilis Staeg., dessen Männchen ein weisses Gesicht hat, zu letztern der bekannte metallicus: Staun. und der leicht kenntliche ehalybeus Wied., welcher sich zu- weilen in grosser Anzahl’ findet. Von Herrn Zetterstedt erhaltene schwedische Originalexemplare des Dol. Dahlbomi sind durchaus nichts anderes als eine auch in Deutschland gemeine Varietät des aerosus, bei welcher die‘ Vorder- und Hinterschenkel auf der Oberseite in grösserer Ausdehnung schwarzbraun gefärbt sind. ‚Ganz eben solche Exemplare habe ich 3 aus derselben Hand als Dol. lineatipes erhalten. Ihnen vollkommen gleiche schlesische Exemplare sind Herrn Prof. Zeller von Herrn Zetterstedt theils als aerosus, theils als Zineatipes, theils als spec. ignot. bestimmt WOr- den. — Die Artrechte des Dol. Dahlbomi sind also wohl mehr als zweifelhaft. — O0RTHOCHILE Ich muss in Beziehung auf die Arten dieser Gattung auf das verweisen, was ich über dieselben schon 1850 im Ilten Jahrgang der Stettiner entomologischen Zeitung publicirt habe, Alsich dort Orthoch. unicolor und soccata von Orthoch. nigrocoerulea Latr. unterschied, musste ich mich in Beziehung auf letztere Art lediglich auf die No- tizen, welche ich mir über ein früher durch meine Hand gegangenes Pärchen gemacht hatte, stützen. Es freut mich, dass meine Unterscheidung der 3 Arten so vollständig durch ‘das bestätigt wird, was sich in Herrn Walker’s Dipternfauna über Orthochile nigrocoerulea Latr. findet. — HYDROPHORUN. (Lianealus, Scellus und Hydrophorus.) Man kann die Gattung Hodrophorus in dem Sinne, wie es in Walker’s britischen Diptern geschehen ist, annehmen, da sie wohl begrenzt und nicht gar zu umfangreich ist, Eine Zerlegung derselben in kleinere Gat- tungen, wie sie Herr Rondani versucht hat, ist nicht durchaus nothwendig, so leicht sie sich auch machen lässt, da die’ Arten 'in’'mehrere scharf’ gesonderte Gruppen zerfallen. Will man sie vornehmen, so wird folgende die passende Weise sein. Die erste Gruppe zeichnet sich dadurch aus, dass die Vorderschenkel bei beiden Geschlechtern weder verdickt noch auf der Unterseite bedornt sind. Es gehören zu ihr nur 2 bekannte Arten, nämlich erstens der als Hydroph. regius Fabr. bekanntere, von Schweden bis nach Kleinasien verbreitete und überall ziemlich häufige Hyaroph. virens Scop., zweitens‘ Hydroph. Tacustris' Scop. (= viridipes Macd.—= formosus Hal.), welcher ausserordentlich viel seltener ist, dessen Verbreitungsbezirk sich aber auch von England bis nach’ Sicilien erstreckt. Bei etwas unreifen Exem- plaren desselben sind die Beine braun, die Schenkel haben nur einen hellblauen Schimmer und die gelbe Färbung der Kniee fällt weit weniger in das Auge, als dies’ bei ausgefärbten Exemplaren der Fall ist. — Will man diese Gruppe zu einer: Gattung erheben, so ist der mir von Herrn Haliday brieflich vorgeschlagene Name Liancalus ein ganz passender. Herr Rondani hat den bereits früher an eine Käfergattung vergebenen Namen Anoplomerus dafür vorgeschlagen, der verworfen werden muss. Die 2te-Gruppe wird nur von Hydroph. notatus Fbr. und spinimanus Zetterst. gebildet. Sie ist durch die- grössere Länge des Isten Füblerglieds, den im Verhältniss zu seiner Breite höhern Kopf, die an der Basis sehr verdickten und auf ihrer Unterseite mit groben Stachein besetzten Vorderschenkel, die an ihrem Ende in einen, bei dem Männchen sehr plumpen und unregelmässigen Dornenfortsatz verlängerten Vorderschienen und die mit eigenthümlicher Behaarung und Beborstung besetzten Mittelschienen des Männchens sehr wohl characterisirt. Ausserdem zeichnen sich die Männchen auch noch durch die weissliche Farbe der eigenthümlich gestalteten äussern Analanhänge aus, welche nicht nach unten, wie bei den Arten aller andern Gruppen, sondern horizontal nach hinten oder nach der Seite gerichtet sind. — Die beiden genannten Arten sind überdies durch die dunkle Färbung eines grossen Theils der Flügelfläche besonders kenntlich. Soll auch diese Gruppe zu einer Gattung erhoben werden, so wird man dieselbe passend Scellus nennen können. Alle übrigen Arten bilden die 3te Gruppe, deren weitere Zerspaltung mir nicht rathsam scheint und deren Kenntniss noch am wenigsten sicher ist. Es muss ihr in jedem Falle der Name Hydrophorus verbleiben. Die dahin gehörigen Arten haben an der Basis verdickte Vorderschenkel, welche mindestens bei dem Männchen 'auf der Unterseite bedornt sind; die Mittelschienen sind ohne Auszeichnung durch besondere Behaarung und das Iste Fühlerglied ist kurz; der Kopf ist verhältnissmässig breiter als bei den Arten der 2ten Gruppe. Die Analanhänge des Männchens haben im Allgemeinen die Forin kleiner abwärts gerichteter und zuweilen fast ganz verborgener Lamellchen. Will man eine weitere Eintheilung der etwas zahlreicheren Arten der 3ten Gruppe vornehmen, so sind Hydroph. bipunetatus Lehm. und Hydroph. binotatus Zett. als erste Unterabtheilung zu behandeln. Sie erinnern durch die minder verdickten Vorderschenkel, welche überdies auch nur bei den Männchen auf der Unterseite bedornt sind, ja selbst durch die Flügelzeichnung mehr an die Arten der 1sten Gruppe, als die ausser ihnen noch übrigbleibenden Arten dies thun. — Die 2te dieser beiden Arten ist zuerst von Herrn Zetterstedt unterschieden, gut beschrieben und Hydroph. binotatus Fall. benannt worden; letzteres ist völlig unberechtigter Weise geschehen. Die Thatsachen sind folgende. Fallen beschreibt als H. binotatus den bipunctatus Lehm. und nichts anderes; er erwähnt, dass diese Art auch von Zetterstedt „in Nericia & Gottlandia‘ gefangen worden sei. Herr Zetter- stedt erklärt nun im Sten Theile seiner Diptera Scandinaviae, dass jene von ihm gefangenen Exemplare der von dem Lehmann’schen: bipunctatus zu unterscheidenden Art angehörig gewesen seien und nennt diese binotatus. Eine solche willkührliche Uebertragung eines Artnamens auf eine andere als die unter ihm zuerst beschriebene Art ist völlig unstatthaft und darf deshalb durchaus nicht geduldet werden. Ich nenne diese Art wegen ihrer grössern Häufigkeit im hohen Norden H. bor ealis. — Der Rest der Arten der 3ten Gruppe zeigt keine so erheblichen Verschiedenheiten, dass Unterabtheilan- gen derselben nöthig wären. — H, nebulosus Fall. zeichnet sich durch seine schwarzbraun gescheckten Flügel vor den andern so aus, dass von ihm hier nicht weiter die Rede zu sein braucht. Demnächst machen sich 2 Arten durch die hellere und mehr graugrüne oder gar grünlichgraue Färbung kenntlich, während die andern Arten ein viel düstereres, erzfarbenes oder 'olivenbraunes Colorit haben. Es sind -H. viridis Meig. und inaequalipes: Macq. In Herrn Walker’s Fauna wird H. viridis Meig. als Synonym zu H. praecox Lehm. gezogen und H. prae- cox Meig. für identisch mit H. inaequalipes erklärt. — Ich kann leider Lehmann’s Beschreibung von praecoz nicht vergleichen; die Angaben, welche sich über denselben in Walker’s Fauna finden, passen hinsichtlich der Färbung des Thorax und hinsichtlich der Bedornung der Innenseite der Vorderschienen nicht gut auf MH. viridis, wenigstens nicht auf das Weibehen, welches ich allein besitze. Auch scheint es mir ziemlich ‚bedenklich, die Art, welche Meigen als praecox Wied. aufführt, für verschieden von praecox Lehm. zu erklären; Wiedemann konnte unmög- lich über praecox Lehm. in Zweifel sein und da Meigen die Art als praeco® Wied. aufzählt, so ist es wohl ziemlich wahrscheinlich, dass er sich bei Bestimmung derselben auf eine Auskunft Wiedemann’s stützte. Ueberdies erhielt er sie von Herrn v. Winthem, der genau über die Lehmann’schen Arten unterrichtet war. Wie sich diese Zweifel und Widersprüche auch endlich aufklären mögen, so stehen wenigstens für jetzt der Identifizirung von praecox Lehm. und viridis Meig. noch zu erhebliche Zweifel entgegen. Ich gebe die genaue Beschreibung des Weibchens der letztern Art. Hydroph. viridis Meig. Q. — Hellgraugrün. Untergesicht auf etwas durchschimmerndem_ hellgrünen Grunde mit dichter weisslicher, meist etwas gelblichweisser Bereifung; ebenso die Backen, welche fast so herab- steigend wie bei balticus Meig. sind. Die Taster erscheinen in den meisten Richtungen sehr dunkel, fast schwarz. Stirn matt schmutzigsaftgrün, auf dem Mittelstriche mit graugelber Bereifung, am Seitenrande etwas weisslich be- stäubt. Fühler schwarz, das Iste Glied der Borste im Verbältniss zum 2ten länger als bei balticus. Die Oberseite des Thorax ziemlich hellgrün mit einer doppelten, hinten abgekürzten Mittelstrieme und jederseits mit einer breitern, vorn und hinten abgekürzten Seitenstrieme von bald mehr kupferrother, bald mehr violetter Färbung; zwischen Mittel- und Seitenstrieme, so wie zwischen beiden: Pheilen der Mittelstrieme zeigt sich die grüne Grund- farbe von hinten gesehen in ziemlich lebhaftem Glanze, während von vorn betrachtet die ganze Oberseite des Thorax matter und einfarbiger erscheint. Schildchen hellgrün, besonders auf seiner Mitte und hier ziemlich glän- zend. Hinterleib hellgrün, von dünner weisslicher Bereifung etwas matt; die Pubescenz auf der Oberseite desselben hell. Die grüne Farbe der Brustseiten ist von etwas gelblicher Bereifung sehr verdeckt; noch mehr ist dies an den Hüften der Fall, wo die Bereifung aber weisslich ist. Beine grün, Füsse gegen das Ende hin schwarz; die Vorderschenkel an der Basis verdickt, auf der Unterseite mit einer Doppelreihe schwarzer Dornen besetzt; die äussere Reihe enthält nur etwa 5, ganz in der Nähe der Basis stehende ziemlich lange Dornen; die innere Reihe läuft zwar bis über das Ende des 2ten Drittheils, doch sind die Dörnchen derselben so kurz, dass sie bei einer’ äussern Seitenansicht des Schenkels gar nicht, oder doch nur ganz in der Nähe der Basis zu bemerken sind. Vorderschienen auf der Innenseite mit sehr kurzen Dörnchen von gleicher Länge äusserst dicht besetzt, deren letztes ein wenig vor der Spitze steht und kaum etwas länger als die andern ist. Flügel glasartig, kaum etwas graulich, die Adern schwarz, von der Basis bis etwa zur kleinen Querader und zum. Theil noch darüber hinaus bräunlich; Aderverlauf wie bei litoreus Fall. — Grösse: 13—2 Lin. — Die durch grünlichgraue Färbung ausgezeichnete Art ist Ilydroph. inaequalipes Macq., welche auch Herr Zetterstedt unter diesem Namen beschrieben hat, wie mich eine grössere Anzahl von ihm bestimmter schwedischer - a Exemplare vergewissern. — Auch in Walker’s Fauna ist 'eine Art als inaequalipes Zeit. aufgeführt. Sind die über dieselbe gemachten Angaben richtig, wie ich voraussetzen muss, so ist sie vom ächten inaequalipes Maeq., so wie von dem schwedischen Hydrophorus, den ich von Herrn Zetterstedt als inaequalipes erhielt, verschieden, da bei diesem das Schildchen :4 Borsten, wie bei allen andern mir bekannten Arten der 3ten Abtheilung, hat. Bestä- tigen sich, wie als höchst wahrscheinlich anzunehmen, die Artrechte der in Walker’s Fauna als inaequalipes auf- gezählten Art, so kann sie Ilydroph. bisetus heissen. Wegen der grossen Aehnlichkeit beider Arten scheint mir eine nochmalige genaue Beschreibung des inaequalipes nothwendig, die ich hier folgen lasse. Hydroph. imaequalipes Macq. 6 & Q. — Untergesicht bei beiden Geschlechtern weiss, die grünliche Grundfarbe meist nur eben matt hindurchscheinend. Taster schwärzlich, weissschimmernd. Backen etwas weniger herabgehend als bei viridis Meig. Das Iste Glied der Fühlerborste verhältnissmässig lang wie bei diesem; die Fühlerborste bald nur abwärts gebogen, bald abwärts gebrochen, ganz. wie'bei den andern Arten. Stirn malt- schwarz, auf der Mitte fast blauschwarz, mit weisslichbestäubten Stellen am'Seitenrande. Bart weiss. — Die Oberseite des Thorax zeigt bei gut erhaltenen Exemplaren eine doppelte Mittellinie von schwärzlicholivenbrauner Färbung und zwei breitere, nicht scharfbegrenzte Seitenstriemen von derselben Farbe. Zwischen Mittel- und Seitenstrieme zeigt sich eine grüne Längslinie; an der Schulter und vor dem Schildchen breitet sich die grüne Farbe mehr aus. Schildchen graugrün,; ohne erheblichen Glanz, mit 4 Borsten, wie bei allen verwandten Arten. Zuweilen geht die grüne Färbung auf Thorax und Schildehen in das Goldgrüne und Kupfrigviolette über. — Hinter- leib von vorn beleuchtet grünlichgrau, von hinten beleuchtet graugrünlich; die Pubescenz auf der Oberseite des- selben weisslich. — Die äussern Analanhänge des Männchens kurz, oft ganz verborgen; Brustseiten und Hüften von weisslicher Bestäubung lichtgrau. Beine graugrün mit schwarzen Füssen, schlank. Vorderbeine kurz; die Vorderschenkel des Weibchens haben auf der Unterseite 2 Reihen kurzer schwarzer Dörnchen, welche ganz in der Nähe der Basis beginnen und bis gegen die Spitze hinlaufen; die einzelnen Dörnchen sind in der Nähe der Basis nicht länger und stehen gegen die Spitze hin weitläufiger. Bei dem Männchen vermag ich durchaus nur die innere Dornenreihe und zuweilen den durch ein oder 2 Dörnchen dargestellten Anfang der äussern zu erken- nen. Die Vorderschienen haben auf der Innenseite eine einfache Reihe gleich langer schwarzer Dörnchen, welche bei weitem nicht so dicht wie bei viridis Meig. stehen; das letzte Dörnchen steht ganz am Ende der Schiene und ist etwas länger und stärker als die andern, besonders bei dem Männchen. Die 3 ersten Glieder der Vorderfüsse zusammen so lang wie die Vorderschienen. Schwinger gelblich. Flügel verhältnissmässig länger, als bei allen andern Arten, glasartig, kaum graulichgetrübt. Adern braunschwarz, ia der Nähe der Wurzel braun; gewöhnlich ist die ganze erste Längsader und die Randader bis über die Mündung der ersten Längsader hiraus braun, zu- weilen ziemlich hellbraun; es finden sich aber auch häufig genug, besonders in südlichen Ländern, Exemplare, bei denen die ganze Randader und der grösste Theil der ersten Tändsnder braunschwarz ist. In der Grösse ist diese Art ziemlich veränderlich, namentlich ist das Männchen oft sehr klein, ich besitze Exemplare von ı — B Linien Länge. — Der Verbreitungsbezirk des Hydroph. inaequalipes erstreckt sich über ganz Europa und Kleinasien, ja wohl noch weiter; von besonderer Häufigkeit ist er an den Küsten des Mittelmeeres. Dass Aphrozeta cinerea Perris als Synonym zu dieser "Art zu bringen ist, scheint mir nicht zweifelhaft; eben so wenig, dass Aphrozeta semiglauca Perris zur vorhergehenden zu ziehen ist. — Die nun allein noch übrigbleibenden düster gefärbten Arten der 3ten Gruppe lassen sich ganz füglich in solehe, bei denen das ganze Untergesicht matt ist, und in solche, bei denen die Oberhälfte desselben eine metallischgrüne Färbung hat, eintheilen. Die Arten mit ganz mattem Untergesichte unterscheiden sich von denen mit metallischglänzendem auch noch dadurch, dass die Backen viel weniger herabsteigend sind, ja kaum unter den Augenrand herabgehen. Die allergeringste Ausdehnung haben dieselben bei der Art, welche Fallen, vielleicht mit andern ihr ähnlichen Arten vermengt, als Hydroph. litoreus, Meigen als Medet. aquaticus Fall. beschrieben hat. In der Deutung des Meigen’schen Namens, der übrigens bei Fallen gar nicht vorkömmt und wohl nur durch ein Versehen statt Zitoreus Fall. steht, stütze ich mich nicht allein auf seine Beschreibung, welche die Richtigkeit derselben sehr wahrscheinlich macht, sondern auf Meigen’s eigene Bestimmung eines jetzt in meiner Sammlung befindlichen Pärchens. Da die Vermuthung, dass Fallen andere Arten, ‘und namentlich Hydroph. inaequalipes mit dem Mei- gen’schen aquatieus zusammengeworfen habe, vorzüglich darauf beruht, dass der in Schweden gemeine inaequalipes in seinen Schriften nicht vorkommt, seine Beschreibung aber gar keine Andeutung einer Vermischung mehrer ver- wandten Arten enthält und auf aquaticus passt, sich auch von Fallen als Zitoreus mitgetheilte Exemplare in der v. Winthem’schen Sammlung finden, so muss der Art der Fallen’sche Name bleiben. Es ist aber dann aueh gar kein Grund sie Zitoreus Zett. zu mennen, wie dies in Herrn Walker’s Fauna geschehen ist, sondern sie muss litoreus Fall. beissen... Wenn man glaubt, sie nicht Zitoreus Fall. nennen zu dürfen, so darf sie überhaupt nicht litoreus genannt werden, sondern es muss ihr der Name aquaticus Meig. gegeben werden. Ein sehr gutes Merkmal des Männchens. ist die Bedornung ‚der Vorderschenkel; sie ist von ziemlich gleichmässiger-Länge, ‚kurz, beginnt an der Basis, läuft ziemlich gleichmässig bis über‘ das 2te Drittheil, hat-dann eine kleine Unterbrechung und endet mit 3 beieinander stehenden plattgedrückten Dörnchen, welche statt der schwarzen eine hellbraune Färbung haben. Die Bedormung auf der: Unterseite der Vorderschenkel des Weibchens entspricht der des Männchens ganz und gar, nur ist sie etwas unregelmässiger und an der Stelle der 3 breit- gedrückten braunen Dörzchen stehen 3 (zuweilen nur 2) gewöhnliche schwarze. — Die ‚düstere Erzfarbe, das bei beiden Geschlechtern weisse Untergesicht und: 'die' weissbestäubten Brustseiten, ‘so wie der obenauf schwarze Schwingerknopf sind andere Merkmale, welche diese ‚Art leicht kenntlich machen. — Die 2te mit Hydroph. litoreus in dieselbe Unterabtheilung gehörige Art, von der ich nur 5 Weibchen be- sitze, zeichnet sich durch braungesäumte hintere @uerader und durch eine schwächere, alle Längsadern begleitende Bräunung aus, ein Merkmal, welches nur von Hydroph. alpinus Wahlb, angegeben wird, an den doch bei der Bestimmung meiner Art nicht gedacht werden kann, da jener ein goldgrünes oder kupfriggrünes, glänzendes Ge- sicht hat, während dies bei meiner Art gelbbraun und völlig matt ist, welche ich mithin für neu halten muss, Hierist ihre Beschreibung. Hydroph. brunnicosus, nov. sp: Q. — Von olivenbrauner auf dem Hinterende des Thorax, ‚auf dem Schildehen und besonders auf dem Hinterleibe oft mehr in das Kupfriggrüne ziehender Färbung. Untergesicht ganz matt, von gelblichgraubrauner Färbung. Taster schwarzbraun mit graubräunlicher Bestäubung. Fühlerborste länger als bei Hydroph. litoreus, das Iste Glied derselben im Verhältniss 'zum 2ten Gliede kurz. Stirn matt schwarz- braun, von der Seite gesehen dunkelgraubraun. Die olivenbraune Oberseite des Thorax hat bei unverletzten Exemplaren ausser der doppelten, aber feinen dunkeln Mittelstrieme kaum noch eine andere Zeichnung, nur eine Längsreihe undeutlicher graugrünlicher Fleckchen ist jederseits neben ihr zu bemerken; bei auch nur sehr wenig verriebenen Exemplaren sieht man die Haarreihen des Thorax auf erzgrünen, häufig auf kupfrigen Längslinien stehen, während dann die Gegend vor dem Schildchen einen gleichgefärbten Reflex zeigt. Das Schildchen zeigt auf seiner Mitte stets eine kupfrige oder grüne Metallfarbe. Hinterleib von ziemlich düsterer, kupfriger Erzfarbe, welche selten sehr in das Grüne zielt. Die Pubescenz ist auf der Oberseite desselben so kurz, dass ihre Farbe schwer zu ermitteln ist; sie scheint hell, höchstens am Rande der Ringe etwas schwärzlich zu sein. Brustseiten auf kupfrigem, zuweilen auf grünkupfrigem Grunde mit graubräunlicher Bestäubung, deren Farbe nach unten hin und besonders über den Hinterhüften weisslicher wird. Die nicht gar zu dichte Bestäubung der‘ Vorderhüften hat eine bräunlichaschgrauliche, die der Mittel- und Hinterhüften 'eine weissliche Farbe. Vorderbeine kürzer als bei A. litoreus und die Vorderschenkel an der Basis viel dicker; sie sind auf der Unterseite (bei dem ©) mit einer doppelten Dornenreihe besetzt; die äussere Reihe enthält nur etwa 6—8 längere, in der Nähe der Wurzel dichter und dann immer weitläufiger stehende Dornen, deren letzter sich etwa zu Anfang des letzten Drittheils der Schen- kel findet; die innere Dornenreihe läuft von der Basis bis gegen ‘die Spitze hin, doch sind die sie bildenden Dörnchen so kurz, dass sie bei einer äussern Seitenansicht der Schenkel gar nicht oder doch kaum wahrgenommen werden. Vorderschienen etwas kürzer und erheblich stärker als bei liforeus, gegen die Spitze hin etwas einwärts- gebogen, auf der Innenseite mit einer sehr dichten Reihe gleichlanger Dörnchen besetzt, von denen die beiden letzten zwar gewöhnlich etwas auffallender sind, doch nur deshalb, weil sie auf der äussersten, einwenig verdickten Schienenecke stehen und dadurch mehr hervortreten; an der Aussensejte der Vorderschienen ist die Behaarung. viel länger als bei H. üitoreus. — Schwinger gelblich. — Flügel rauchbräunlichgetrübt, braunschwarz geadert, die hintere Querader stets mit rauchbraunem Saume; alle Längsadern mit weniger deutlichen, oft äusserst verwasche- nen braunen Säumen; auf der Beule der 4ten Längsader zuweilen die Spur einer fleckenförmigen Bräunung. — Das ganze Insekt brauner als irgend eine andere Art dieser Gattung. — Grösse: 2 Lin. — Vaterland: die Pose- ner Gegend. — Zu den Arten mit oben metallischgefärbtem Untergesichte gehört der allbekannte Hydroph. balticus Meig. und Hydroph. alpinus Wahlb., welcher mir unbekannt ist; er unterscheidet sich von Hydroph. balticus durch geringere‘ Grösse und durch schwarze Schwinger. Ich besitze eine dem Hydroph. alpinus verwandte, aber doch sicher 'ver- schiedene Art aus Sibirien, leider nur im weiblichen Geschlechte, welche ich Hydroph. callostomus nenne. Hydroph. callostomus, nov. sp. Q. — Viel kleiner als die kleinsten Exemplare von Hydroph. balticus, dessen Ansehen er hat und dem er nahe verwandt ist. Obertheil des Gesichts glänzend metallgrün, die + a a den untern:vom obern Theil trennenden Erhabenheiten und die Seiten des ııntern Theils weissbestäubt, die Mitte des untern Theils mit ochergelblicher Bestäubung. Die Backen stark unter den Augenrand herabgehend, weiss- bestäubt. Bart weiss. Taster schwärzlich, gelblichbestäubt. Stirn schwarzbraun, nur in bestimmter Richtung zeigt sich jederseits am Augenrande eine kleine grünliche Stelle. Thorax olivenbraun mit undeutlichen kupfrigen und grünen Reflexen. Schildchen etwas metallischer gefärbt. Hinterleib düster erzgrün, an den Seiten und hinten weissbestäubt. Brustseiten und Hüften von weisslicher Bestäubung grau. Vorderschenkel stark verdickt, auf der Unterseite mit doppelter Dornenreihe; die äussere enthält nur eine geringere Anzahl verhältnissmässig längerer Dornen; die innere ist dichter, läuft bis gegen die Spitze hin und ihre Dörnchen sind lang genug, um in der Seitenansicht des Schenkels deutlich bemerkt zu werden. Vorderschienen ziemlich dicht, auf der Innenseite mit einer ziemlich dichten Reihe gleichmässiger Dörnchen; das letzte derselben zeichnet sich vor den andern nicht aus; auf der Aussenseite sind die Vorderschienen ziemlich dicht beborstet. Schwinger mit gelblichem Stiel und schwarzem Knopf. Flügel glasartig, wenig graulich, schwarzadrig, die Adern nicht dunkelgesäumt; die 3te und 4te Längsader gegen das Ende hin ganz entschieden convergirend. — A 7 Da bei dem nahe verwandten Hydroph. balticus die Färbung der Bestäubung des untern Theiles des Ge- sichts etwas veränderlich ist, so wird man darauf gefasst sein müssen, dies bei Hydroph. callostomus ebenso zu finden. Die Hauptkennzeichen, welche diese Art von Hydroph. balticus unterscheiden, sind die viel geringere Grösse, die auf ihrer Aussenseite mehr borstig behaarten Vorderschienen und der schwarze Schwingerknopf. — Mit Hydroph. alpinus Wahlb. stimmt er in der Grösse, im Colorit des Körpers und in der Färbung der Schwinger überein, muss aber doch für von ihm verschieden gehalten werden, 1) weil bei alpinus die 3te und 4te Längsader fast parallel sind, bei callostomus dagegen ganz entschieden convergiren, 2) weil bei alpinus alle Flügeladern dunkel gesäumt sind, wovon sich bei callostomus keine Spur zeigt, 3) weit bei alpinus die Vorderschienen mit einem gekrümmten Enddorn bewehrt sind, was bei callostomus nicht der Fall ist. — Er CANPSICNENTUNS Die Gattung Campsicnemus, wie sie in Herrn Walker’s Diptern Grossbritanniens definirt ist, ist eine wohlbegrenzte und recht brauchbare, welche ich ganz in demselben Umfange annehme. In der dort gegebenen ausführlichern Characteristik derselben dürfte die Fühlerborste besser ,„‚kurz behaart‘ als „fast nackt‘ genannt worden sein. Em Ende derselben ist gesagt, dass die Mittelschienen der Männchen mehr oder weniger gedreht und gekrümmt seien. Diese Angabe ist dahin zu berichtigen, dass dies bei den Männchen der meisten Arten der Fall, da sich mehrere Arten, deren Männchen Mittelschienen von völlig einfachem Bau haben, wie z. B. Campsi- cnemus picticornis Zett., durchaus nicht von dieser Gattung trennen lassen. Als wesentliche Gattungsmerkmale müssen festgehalten werden: die nackte Oberseite des I1sten Fühlerglieds, die starke Behaarung des 3ten meist ziemlich spitzen Fühlerglieds, das nach obenhin sehr verschmälerte Untergesicht des Männchens, der nie von der Seite her zusammengedrückte, sondern mehr oder weniger niedergedrückte Hinterleib des Männchens und der stets niedergedrückte Hinterleib des Weibchens, der verlängerte Hinterrücken, die der 3ten Längsader parallele Lage des letzten Abschnitts der 4ten Längsader, welcher stets jenseit der Flügelspitze mündet, und das Vorhanden- sein einer deutlichen Flügelbeule vor der Mitte desselben. — Die Arten lassen sich ganz füglich in 3 Gruppen sondern. Zur ersten Gruppe rechne ich die Arten, deren Männchen verzierte Vorderbeine haben, während die Mittelbeine und namentlich auch die Mittelschienen derselben von ganz gewöhnlichem einfachen Baue sind; zur 2ten bringe ich die Arten, bei welchen die Mittelbeine und häufig auch die Vorderbeine des Männchens mehr oder weniger verziert sind und vom gewöhnlichen ein- fachen Baue abweichen; zur 3ten Gruppe gehören dann die Arten, bei denen auch die Männchen alle Beine ein- fach haben. — Zur ersten Gruppe gehört der von mir im 6ten Bande der Stett. entomolog. Zeitung beschriebene, durch die wunderliche Bildung der Vorderbeine ausgezeichnete Cumpsien. magius. Zu ihm gesellt sich als 2te Art eine noch unbeschriebene aus hiesiger Gegend, die ich Campsien. compeditus nenne. — Campsien. compeditus, nov. sp. ©. — Von der Grösse und dem Ansehen des curvipes Fall. Untergesicht sehr schmal, weiss. Taster schwärzlich mit weissem Schimmer. Fühler schwarz, das 3te Glied verhältnissmässig kurz; das 1ste Glied der Fühlerborste kurz und dick, das 2te lang und fein; die Behaarung desselben kurz, doch a N etwas länger als bei seambus, am:letzten Theile der Borste erheblich länger, so dass dieser, mit blossem Auge ge- sehen, wie etwas verdickt erscheint. Stirn blauschwarz. ' Oberseite des Thorax gleissend olivenbraun, ‚etwas in das Violette ziehend. Das Schildchen blauer und der Hinterleib mehr düster metallischgrün. Die Brustseiten und die hintern Hüften schwärzlichschiefergrau:mit weisslicher Bestäubung. Vorderhüften röthlichgelb, an der Basis nur wenig geschwärzt. Schenkelknopf schwärzlich. Beine röthlichgelb; Vorderschenkel auf Ober- und Aussen- seite von der Basis aus in grosser Ausdehnung schmutzigschwärzlich; Mittelschenkel auf ihrer Oberseite mit der Spur einer linienförmigen Bräunung; Hinterschenkel nur an der alleräussersten Basis etwas schwärzlich; die Spitze der Vorder- und Mittelschienen und die Füsse schwarzbraun. Die verdickten Vorderschenkel auf der Aussenseite mit langer und grober, aber sparsamer Behaarung, in welcher sich ein zu Anfang des letzten Schenkeldrittheils stehendes Haar durch grössere Länge und Stärke auszeichnet. Vorderschienen etwas dick, auf der Aussenseite mit einer regelmässigen, an der Basis beginnenden und bis zur Spitze laufenden Borstenreihe, an der Hinterseite mit sehr langer und grober, unregelmässiger Behaarung. Das Iste Glied der Vorderfüsse überaus kurz, behaart, in ein wenig bemerkbares Spitzchen auslaufend, auf seiner Aussenseite mit einem schwarzen, riemenförmigen An- hang, welcher länger als der ganze Vorderfuss und weitläufig mit.groben, überaus langen, schwarzen Haaren be- setzt ist; das 2te Fussglied kaum länger als das Iste, schwer von ihm zu unterscheiden, in ein kleines wenig bemerkliches Dörnchen auslaufend; das 3te' Glied cylindrisch, etwas länger als das 1ste und 2te zusammen; das dte Glied wieder so kurz als das Iste; das langgestreckte öte Glied ist noch etwas länger als das 3te und mithin das längste Glied des ganzen Fusses. Mittel- und Hinterbeine völlig einfach; an erstern ist das Iste Fussglied unge- fähr so lang wie die 3 folgenden, an letztern ist es kaum etwas länger als das 2te Glied. — Schüppchen weiss- lich, sehr sparsam schwarzgewimpert. Flügel schwärzlich getrübt, fast noch dunkler als bei scambus. Der Kopf ist im Verhältniss zur Körpergrösse des Thierchens etwas gross, die Flügel sind dagegen verhältnissmässig etwas klein. — Grösse: 1% Lin. — Zu der 2ten Gruppe gehören von bereits beschriebenen Arten: Campsien. pusillus. Meig., scambus Fall., curvipes Fall., loripes Fall., armatus Zett., paradoxus Zett., und umbripennis m. — Ich habe die Reihe der der 2ten Gruppe angehörigen Arten wit pusillus Meig. begonnen, weil bei diesem die Bildung der Mittelschienen sich einem einfachen Baue derselben mehr nähert, als bei den andern Arten, Eine noch unbeschriebene Art meiner Sammlung, welche ich Campsien. platypus nennen will, ist ihm sehr nahe verwandt, und kann die Stelle unmittelbar vor ihm einnehmen. — Campsien. platypus, nov. sp. d. — Dem pusillus Meig. ausserordentlich nahe verwandt, aber von ihm da- durch verschieden, dass die Mittelschienen des Männchens auswendig nur weitläufig beborstet sind, während sich daselbst bei pusillus nach Meigen’s Angabe dichte Behaarung, oder wie in Herrn Walker’s Fauna genauer angegeben wird, „a tuft of hairs sloping backwards‘“ findet. — Untergesicht oben sehr verengt, nach unten hin etwas breiter, sammtschwarz. Taster von derselben Farbe, Fühler schwarz, das 3te Glied ziemlich spitz. Stirn schwarz- blau, mehr gleissend als glänzend. Hinterkopf düster metallischblaugrün. Wimpern am untern Augenrande schwarz. Oberseite des Thorax grünlicholivenbraun mit kupfrigen Reflexen uud gewöhnlich mit 2 blauen Längs- linien. Schildehen blauer. Hinterleib düster erzgrün. Beine schwarz; die Schenkel mit metallischgrünem Schim- mer; Vorder- und Mittelschenkel an der Spitze braungelb, besonders auf der Unterseite; an den Hinterschenkeln ist von dieser Zeichnung kaum etwas zu bemerken; das Iste Glied der Vorderfüsse ungefähr so lang wie das 2te und 3te zusammen, welche gleiche Länge haben; das dte Glied kürzer, breit, von symmetrischer Gestalt; das öte ebenfalls breit, doch schmäler als das dte. Die Mittelschenkel auf der Unterseite weitläufig behaart; die Mittel- schienen sind sanft nach innen gebogen und in der Mitte von aussen nach innen zusammengedrückt, so dass: sie von der Seite gesehen auf ihrem ganzen mittlern Theile viel dünner erscheinen; an der Basis haben sie auf der Innenseite eine kleine Anschwellung und sind hier von ganz kurzen Borstchen etwas gekämmt. Auf der Aussen- seite haben sie durchaus nirgends lange oder dichte Behaarung, sondern sind nur mit weitläufig stehenden Borst- chen besetzt. Die 3 ersten Glieder der Mittelfüsse von sehr wenig abnehmender Länge, das 4te kürzer, sogar etwas kürzer als das 5te; das Iste Glied der Hinterfüsse kaum so lang als das 2te. — Schwinger schmutzigbraun. Flügel glasartig mit schwärzlichgrauer Trübung; die Ate Längsader läuft gerade nach der Flügelspitze, — Grösse: 13—1 Lin. — Vaterland: Ancona, Die Arten der 3ten Gruppe scheinen ziemlich zahlreich zu sein, obgleich nur erst wenige derselben be- schrieben sind. Es gehören dahin der mir unbekannte Cumpsien. alpinus Hal., wenn er nicht vielleicht besser zu den Arten der 2ten Gruppe gerechnet wird und der niedliche picticornis Zeit. Eben so sind die von Zetter- stedt als Dolichop. pilosellus und pumilio beschriebenen Arten wahrscheinlich in diese Gruppe gehörige —:' DR Campsienemus-Arten. Ob Dol. atomus und puneticornis Zett., von denen nur die Weibchen beschrieben sind, hierher, oder wo sie sonst hingebracht werden müssen, ist mir nicht bekannt. Ich lasse hier die Beschreibung von 3 neuen Arten aus der hiesigen Gegend folgen. ! Campsien. lumbatus, nov. sp. & O9. — Männchen: Von öin Grösse des picticornis. Untergesicht lebhaft weiss. Augen unter den Fühlern zusammenstossend. Fühler schwarz, das 3te Glied ziemlich spitz. Stirn schwärzlich, glanzlos. Thorax obenauf olivenbraun, auf der Mitte meist mehr olivengrün. Schildchen blauer; Hinterleib ziemlich matt erzfarben, meist mehr kupfrig als grün. Brustseiten schwärzlichschiefergrau mit weisslicher Bestäubung. Hüften und Beine schwarzbraun; die Vorderschenkel an der Basis: stark verdickt, gegen das Ende hin zugespitzt, lebhaft ziegelröthlich, nur die Spitze gebräunt. Bei hellern Varietäten zeigen zuweilen die Mittel- schenkel; und in einzelnen Fällen selbst die Hinterschenkel zum Theil eine rothbraune Farbe. Alle :Beine einfach, die Schenkel auf der Unterseite sehr kahl, die hintersten vor dem Ende auf der Aussenseite mit dem gewöhnlichen Borstchen. Die Schienen nur mit den gewöhnlichen Stachelborstchen auf der Aussenseite. Vorderfüsse auf der Oberseite mit zarter,. wimperartiger Behaarung.' An’den: Vorder- und Mittelfüssen ist das lste Glied ungefähr so lang wie das 2te und te zusammen, an den Hinterfüssen nur ungefähr so lang wie das 2te. Die schmutzig- gelblichen Schüppchen sind schwarzgewimpert.' Die Flügel sind graulich getrübt und an der Basis ziemlich stark keilförmig. — Weibchen: es gleicht dem Männchen, nur ist das Untergesicht etwas breiter und die Oberseite des Hinterleibs metallischgrüner. Die Vorderschenkel en an der Basis nur wenig dicker und schwarzbraun, gegen die Spitze hin gewöhnlich etwas heller. — Grösse: 14 Lin. — Diese Art findet sich zeitig im Frühjahre ; schon. im März und’ dann noch im April trifft man sie oft über eben aufgethaute Pfützen hinlaufend. Später im Jahre ist sie mir nie vorgekommen. Ich habe beide Ge- schlechter oft in Gesellschaft gefangen, so dass ich über ihr Zusammengehören nicht zweifelhaft bin, obgleich ich sie noch nicht in der Paarung beobachtet habe. Campsien. marginatus, nov. sp. d. — ÜUntergesicht schneeweissschimmernd, oben verengt, nach unten hin breiter werdend. Fühler schwarz, das 3te Glied ziemlich spitz. Stirn matt, schmutziggrün. Oberseite des Thorax 'auf grünem Grunde mit graugelblicher Bestäubung, matt; in manchen Richtungen zeigen sich auf der Mitte desselben zwei sehr genäherte, etwas dunklere 'Längslinien. ‘Schildchen grün; auch vor ihm tritt die grüne Farbe des Thorax deutlicher hervor. Hinterleib metallischgrün, auf der Mitte mehr erzgrün, wenig glänzend. Brust- seiten schiefergrau. Vorderhüften rothgelb, an der Basis wenig gebräunt; Mittel- und Hinterhüften schiefergrau, an der Spitze rothgelb.. Beine rothgelb, die Füsse von der Basis des Isten Glieds an gebräunt; alle Beine ein- fach. Eistes Glied der Vorderfüsse so lang wie die 3 folgenden zusammen; Istes Glied der Mittelfüsse fast so lang wie die 4 folgenden zusammen; Istes Glied der Hinterfüsse etwas kürzer als das 2te. Die Hinterschenkel sind'auf ihrer Vorderseite weitläufig mit langen, ' steifen Haaren besetzt. — Flügel von gestreckt elliptischem Um- riss, nach der Basis hin etwas schmäler; ihre Färbung zeichnet die Art sehr aus; sie sind nämlich am Vorder- tande stark gebräunt; diese Bräunung erstreckt sich auf der Wurzelhälfte des Flügels bis zur ten Längsader, geht bis zur hintern noch dunkler gesäumten Querader, zieht sich von hier allmälig bis zur 3ten Längsader zurück und breitet sich dann an der Flügelspitze wieder bis zur Mündung der Aten Längsader aus; 3te und 4te NR ader ziemlich parallel, letztere mündet etwas jenseit der Flügelspitze. — Grösse: $ Lin. — Campsien. dasycnemus, nov. sp. d. — ÜUntergesicht sehr‘ schmal, nach IR hin wenig breiter, braun- gelb. Fühler schwarz, das 3te Glied sehr spitz und stark behaart. Stirn schwärzlich, matt. "Thorax olivenbraun, an den Schultern grüner, von hinten gesehen mit blaugrüner, glänzender Mittelstrieme. Schildchen stahlblaulich. Hinterleib metallischgrün, wenig glänzend. Brustseiten auf metallischgrünem Grunde mit weisser Bestäubung, welche ihnen ein lichtschiefergraues Ansehen giebt. Schüppchen sparsam mit schwarzen Wimperhaaren besetzt, Schwinger bräunlich. Vorderhüften braungelb, an der Basis dunkelbraun. Mittel- und Hinterhüften schwärzlich- braun mit braungelber Spitze. Beine braungelb; die Oberseite der Vorderschenkel, so wie die Wurzel und das Spitzendrittheil der Schienen mehr oder weniger gebräunt; die ganzen Füsse dunkelbraun. Vorderfüsse l4mal so lang als die Schienen, ihr erstes Glied so lang wie die 3 folgenden zusammen. Mittelschienen auf der Innenseite mit einer sehr weitläufigen Reihe ziemlich langer und ziemlich steifer Haare besetzt, auf der Aussenseite mit 3 geradewegstehenden Borstchen vor der Mitte und mit einem eben solchen nicht weit vor dem Ende der Schiene. Mittelfüsse etwa 13 mal so lang als die Schiene, ihr Istes Glied fast so lang als die 3 folgenden zusammen. Die Hinterschenkel auf der Unterseite nur kurz mit sparsamen Härchen besetzt. Die Hinterschienen auf der ganzen Länge der Innenseite mit verhältnissmässig langer und ziemlich dichter Behaarung. Flügel glasartig, schwärzlich- grau getrübt. Umriss derselben langelliptisch, gegen die Basis hin etwas schmäler; die 2te Längsader biegt sich — E wie bei den meisten andern Arten mit ihrem; äussersten; Ende sanft dem Vorderrande zu; die 3te und 4te Längs- ader sind parallel, die BE der letztern liegt MEN jenseit der Aussersten ueceen — Grösse: kaum 3 Lin. — . ww ’ du; ef 4 ) Die Behaarung 2 on von. (ampsicn. re ‚erinnert an ,Dol.' pilosellus Zett.,. der aber ein weisses Untergesicht hat.. Bei, Dol. pumilio Zett.: stossen ‘die -Augen. auf’ der: ganzen. Länge des Untergesichts: zu- sammen; schon ganz allein hierdurch ‚unterscheidet er sich von Campisen. dasyenemus vollkommen. genügend. THINOPHILTUS (Thinophilus und Peodes). Die Gattung Thinophilus ist eine wohlberechtigte ‚und in Herrn Walker’s Werk gut chracterisirte. Die 3 bisher bekannten ‚europäisehen Arten: Thinoph. flavipalpis Zett., ruficornis Hal, und. versutus. Hal, kommen alle 3 auch in Deutschland vor, Thänoph. flavipalpis ist bis zu den südlichsten Küsten Europas am See- strande wie an salzigen Binnenseen überall häufig. Alle 3 .Arten zeigen eine solche Uebereinstimmung, dass sie zu keiner weitern Zersplitterung auffordern. Eine dte Art, welche ich bis jetzt nur als Bewohnerin Schlesiens kenne, lässt sich durchaus in keiner andern Gattung als allenfalls bei Thinophilus unterbringen, weicht 'aber.doch von den vorhergenannten 3 Arten zu sehr ab, als dass dies rathsam erscheinen könnte. Es bleibt: mithin nichts übrig, als sie als Typus einer neuen Gattung zu betrachten, welche ich Peodes nennen will. Diese Gattung hat ganz dieselben Charactere wie Thinophilus, nur ist das Untergesicht: bei beiden Geschlechtern verhältnissmässig schmal und nach oben hin noch etwas verengt,; während: es bei: Thinophilus von recht ansehnlicher gleichmässiger Breite ist; das "Hypopygiam des Männchens ist ziemlich gross und frei hervortretend, die äussern Anhänge sind elliptisch und mit äusserst langer weisslicher Behaarung besetzt, die innern Bilden eine überaus grosse schwarze Zange, — Die Art mag Peodes for cipatus ai > . Das Untergesicht ist auf metallischgrünem Grunde ocher:, gelblich bestäubt, schmal, nach oben'hin noch etwas schmäler. Rüssel ziemlich dick, schwarz. Taster dem Rüssel aufliegend, röthlichgelb mit weisser Bestäubung, bei dem Männchen: sehr viel kleiner als bei dem Weibchen. — Fühler sehr kürz,..aber ziemlich ‚breit; das. Iste Glied ‚auf der Oberseite nackt, das breite 3te Glied rundlich- dreieckig; die besonders an der Basis dicke Borste ist:auf dem Rücken desselben in der Nähe der Wurzel. ein- gesetzt. Die Farbe der Fühler ist unterwärts braunroth, obenauf schwarz. Die Stirn ist auf grünem Grunde blass-) ochergelblich bestäubt. »Die Wimpern am hintern Augenrande sind verhältnissmässig zart, weisslich. Die Ober- seite des Thorax von dichter, gelblichaschgrauer Bestäubung auf.grünem Grunde matt, schwarzborstig, sonst fast vollkommen nackt. Schildchen mit 2 Borsten am 'Hinterrande. Brustseiten von weisslicher Bestäubung lichtgrau- grün. Die Deckschüppchen weisslichgewimpert. '‚Schwinger gelblich. Hinterleib mit grünlicher Grundfarbe, doch von weisslicher Bestäubung matt und etwas graugrün. Bei dem Weibchen ist er niedergedrückt, bei dem Männ- ehen dagegen gegen das Ende hin etwas von der Seite her zusammengedrückt. Das Hypopygium ist ziemlich gross, frei, rundlich, schwarz mit weisser Bestäubung; die äussern Lamellen sind länglichelliptisch, gelblich, mit etwas drosseliger weisser Behaarung, welche erheblich länger :als die Lamellen selbst: ist, besetzt; die innern An hänge bilden eine ganz ungewöhnlich grosse Zange mit langen gegeneinander gebögenen Armen von schwarzer Farbe, welche bis zum 4ten ‚Hinterleibsabschnitte reichen. Vorderhüften gelblich mit grauer Basis,; die andern Hüften grau, alle mit weisslicher Behaarung. Beine gelb, die Füsse gegen: 'das Ende hin. mehr oder weniger braun, das letzte Glied derselben schwarz; Schenkel ziemlich stark, besonders in der Nähe: der Basis; die vorder- sten olıne alle' Stachelborsten, die mittelsten haben nur an der Spitze auf der Vorder- und auf der Hinterseite je eine, die Hinterschenkel dagegen auf der Vorderseite etliche. Die Schienen: sind ‚sparsam 'beborstet, alle Füsse einfach, das erste Glied der Hinterfüsse unbeborstet und so lang wie das’ 2te. Flügel im Umriss und Aderverlauf wie ‘bei Thinophilus, der letzte Abschnitt der 4ten ‚Längsader der 3ten parallel, .wie bei Thinoph. versutus ; die Flügelfläche ist glasartig mit grauem, gegen die Basis hin mit mehr‘ sandgelblichem Farbenton; die Adern sind dunkelbraun, nur in der Nähe der Basis zum Theil gelbbraun. — Grösse: 1 Lin. — 4* CAchfehr; ee Meiste Syn nt a en en and Uinhendatene "| _ R| Einen. Beitrag zur Kenntniss unserer deutschen Arten dieser Gattung habe ich’ bereits'vor länkern Jahren iin Yten Bände der stettiner entomologischen Zeitung pubHieirt. Als ich dieselbe dort auf alle diejenigen Arten der Dolichopoden' ausdehnte, bei'denen die Fühlerborste vollkommen endständig und das’ 3te" Fühlerglied»nicht kurz und gerundet ist, geschah dies zwar mit dem Bewusstsein, dass die Gattung dadurch eine sehr künstliche werde und recht heterogene Arten einschliesse, zugleich aber in der Absicht, diese Arten zunächst von allen an- dern Arten der Dolichopoden scharf abzusondern und vor einer) übereilten'Sonderung derselben in mehrere Gattungen einem vollständigen Bekanntwerden und einem sorgfältigeren Studium derselben Zeit zu lassen. Sie ist in Herrn Walker’s Fauna im Wesentlichen ganz in dem Umfange angenommen, den ich ihr da- mals gegeben habe, nım Rhaphium maritimae und’ "die "ebenfalls mit völlig endständiger "Fühlerborste versehenen Arten der Gattung Aphrosylus sind davon-getrennt geblieben.. Letztere weichen auch'in der That von 'allem, wäs sonst zu Rhaphium gerechnet worden ‘ist, ‘oder was jetzt dazu'gerechnet wird, so sehr''ab, dass sie hier gar nicht in Betracht kommen können. ''Mächaerium maritimae' steht dagegen‘ wit ihnen in näherer Verwandtschaft; die nun nothwendig gewordene Theilung der Gattung Alaphium- in’ mehrere kleinere Gattungen fordert die Abtrennung: des- selben: ich Habe also See Grund, es hier'weiter:in Betracht zu- ziehen, ae aber‘ weiter unten auf dasselbe zurückkommen. — ei Da in Herrn Walken’ s Baiıik der; ohren Stelung er Fühletborste nicht ganz die ausschliessende Bedeutung beigelegt ist,» welche ich ihr früher gegeben hatte, so sind 3 Arten mit blos subapicaler: Stellung der- selben in die Gattung: Rhaphium aufgenommen: worden; nämlich» 1): als Rhaphium' flävicolle ‘der: Porphyrops flavieollis Meig., ‘2)' Rhaph. 'cinereum Hal., 3) als‘ Rkaph. tarsdtum dev »Hydroph. tarsatus Fall. — Die beiden‘ ‘zuerst genannten Arten’ zeichnen:sich durchdie deutliche Entwickelung des 6ten Abdominalrings des Weibchens, durch das Undentlich-) werden der hintern Flügeladern und durch ihre völlig unmetallische Färbung so sehr aus, dass sie nicht nur„aus. der Gattung Rhaphium entfernt und zu 'einer eigenen: Gattung ‚für welche 'mir«Herr \Haliday brieflich den sehr passenden Namen Achalcus vorgeschlagen hat, erhoben werden ‘müssen;' sondern ‘dass diese Gattung geeignet sein dürlte, eine eigene’ Zunft der Dolichopoden zu:bilden. u I Anders steht: es mit Rhaph.: tarsalum, welches eine denügknde Verwrähdischäfi nit denjenigen Abaphieii: Arten, bei welchen das 2te Fühlerglied: auf das 3te übergreift; zeigt. um“ mit ilinen Kr: vorläufig'in eine Gattung vereinigt zu. werden. "Ich habe es also hierin Betracht zu ziehen‘: Um den Kreis der Arten, um' welche:es: sich bei’ meiner»fernern PORREREN FRE TEREIN handele, zu Dress men, muss ich zunächst bemerken, ‘dass das: von mir:selbst in ‘der 'stettiner ientomologischen Zeitung beschriebene Rhaph. Moffmeisteri aus der Gattung Rhaphium zu entfernen’ und in die Gattung 'Argyra zu bringen ist.ı Die überäus grosse. Verwandtschaft, welche es’ in seinem gänzen Habitus mit’ den: Arten der''Gattung Argyra zeigt, hat mich zu wiederholter genauer Untersuchung seiner Fühlerbildung veranlasst ‘und: diese‘mir durch Aufweichen des Insekts und Aufwärtsbiegen: der Fühlerborste gezeigt, ‚dass:die Stellung’ derselben nicht vollständig apical:ise, sondern in Folge ihrer stets stattfindenden Abwärtsbiegung nur‘ so''erscheint; das Iste! Fühlerglied' ist auf: seiner, Oberseite, wie. bei allen ächten Argyra-Arten, deutlich behaart. »Es kömmt in (der Gattung Ey unmittelbar neberi Bas diaphane zu ‘stehen, welche die ihm nächstverwandte Art ist N { Ferner muss ich, da in: 'der; Benennung der Arten Herrn Walker's Fahna mehnäch vom der von mir gebrauchten abweicht, ‘zur Feststellung der Synonyme mir zunächst einige Bemerkungen hierüber ‚erlauben. Der von mir: als Rhaph: spinicoxuwm beschriebenen Art ist der Name commune: Meig. beigelegt. — Die Be- schreibung, welche Meigen von commune giebt, passt 'allerdings sonst gut genug auf spinico@um, nur nennt: derselbe das Gesicht von commune weiss, während es bei dem Mäunchen von :spinicoxum stets tielschwarz ist. Diese ‚Diffe- renz, sollte man meines, ‚wäre vollkommen: hinreichend, beide Arten-für gänzlich: verschieden zu halten. In der That, ist der einzige Einwand, welchen man gegen die Trennung beider machen kann, ganz, allein’ der,‘ dass bis jetzt keine andere Art bekanat ist, auf welche: sich Meigen’s Beschreibung des commune besser deuten liesse. Da man nun aber meint, dass ein (Rhaph.:commine eine gar gemeine, also jedenfalls längst und ‚mehrfach. in unsern Sammlungen befindliche Art sein müsse, so vermuthet man, dass Meigen sich über die Farbe des Untergesichts seines commune bei der Beobachtung getäuscht, oder dass seine Angabe über die Farbe desselben vielleicht nur ein Schreibfehler sei. Ich will dagegen nicht geltend machen, dass Macquart (Dipt. du Nord pag. 55) ein Rhaph. (Porphyrops) commune kennt, welches in der weissen Farbe des Untergesichts mit der Meigen’schen Art ri übereinstimmt, /da:ich: das! selbstAnalanhängedurch'ieinen Uebersetzungsfehlen ;,argues‘ genannt sind, doch nichts als ‚eine Ueber- tragung der Meigen’schen und .die :Art:ist von Herrn :Macquärt! nur ‚vermutliungsweise (unter ‚die Dipteres ‚du. Nord .dö>la France aufgenommen worden,;— Ich: will vielmehr bekennen, dass: die oben angeführten Vermuthungen im-Allgemeinen ‘auch ‚die, meinigen'sind,; und dass ich es für garnicht unwahrscheinlich; balte,. ‚dass sich. der, Be-: weis eiries vom Meigen begangenen Versehenswerde'führen lassen; für: bereits‘ geführt:kann. ihn ‚Niemand; anse- hen} unsere'Dipternfauna ist noch viel zu wenig. durchforscht, alsıdass' wir jetzt sehon 'so.'gewissi‚annehmen ‚dürf- ten, esıigäbe in-ihr keine, andere Art, auf! welche »die»Meiigen’ssche! Beschreibung 'besser ‘passe;7 ich ‚halte, es deshalb’ für durchaus nieht gerechtfertigt,; auf eine‘;blosse Vermutkiung bin- einen -unsichern‘ Namen’ an. die, Stelle, eines vollkommen sichern zu stellen: und behakte deshalb für diese Art:auch fernerhin :den von mir gewählten, Na- men „Rhaph. spinicowum‘“ bei. Ber E af ‘Aehnliches ‘gilt vonder: von Kaas Walker für, Rhaph, app.endiculasum Zett, «gewählten Benennnge er nennties eupreum Macqg:»—'lchi habe bei Abfassung meiner frühern Arbeit: an dieses ‚Synonym sehr wohl ge- dacht; anfangs machte mich die «Angabe, dass: ‚diei-äussern Anhänge zweigliedrig seien, was bei appendieulatum nicht: der. Fall ist, ‘irre, ‘als. ich aber »bemerkte,.idass.'gegen: das Licht gesehen die Wurzelbälfte derselben, (-wegen; des -dahinterliegenden: Basaltheiles ‚der innern Anhänge) schwarz; die; Endhälfte aber schmutziggelblich erscheine, sie also: bei ungenaueren Untersuchung iwohl-für. 2gliedrig,'gehalten ‚werden können, war ich\sehr ‘geneigt. .appendi- eulatum: Zett. für identisch mit Mae quart's dupreum zu ‚halten ;; zuletzt musste ich mich aber doch;mit Bestimmtheit gegen diese Synonymie entscheiden, da.Maequart»das ‚Gesicht,\von cupreum.ganz ausdrücklich schwarz nennt, und'da dies die Art von den andern:' verwandten‘ Arten -unterscheidende ‚Merkmal: ein..so ‚auffallendes ist, dass, man voraussetzen: muss; dassı sich Macquart'über .diese Färbung; ganz bestimmte. Gewissheit verschafft haben werde. «Ich beharrte bei dieser Ansicht 'mit-um so. grösserer; Zuversicht, da 'auch'andere Angaben in Macquart's Beschreibung: nicht: eben auf 'das Beste auf appendieulatum passen, 'wie.z. B. „front. d’un.blewnoiärtre‘‘,\ während: die Färbe derselben ganz die ist, welche -er-sonst: immer mit „bleu. d’acier “ bezeichnet.', Es ist also auch hier in Berrn Walker’s; Faunä: ein’Name: von höchstzweifelhafter Berechtigung an.die Stelle..eines vollkommen sichern gestellt, wozu.ich nicht:beistimmen kann. | Die von mir als Rhaph. disseetum haschrichtiies Art A bei e. Walker brevieorne Curt. — Die Anenben; von Curtis sprechen nicht ‚dagegen, geben aber über: die, Identität beider Arten’ auch ..gar' keine Gewiss- heit. Da sich voraussetzen lässty: dass die Identität .des in Heran, Walker’s Fauna beschriebenen! brevicorne mit brevicorne. Curt. auf-fester«Basis ruhen.'werde und. da.jene auf mein dissectum passt, so/muss der Art,der, Curtis’sche Naıne,‘ als. der viel'ältere ; verbleiben.‘ Der Umstand, dass die Exemplare, auf welehe)iich «dissectum begründete,, sicilianische waren, räth wohl zur Vorsicht, bildet aber Auzeban: keinen wesentlichen Einwand gegen! die: Identität beider .Arten.. — ko Der: Art; welche ich! ‚ Rhaplı. uRikirkun anna aan ist, in Herrn Walker’s ns der ‚Name macrocerum Zeit. sertheilt. — Dass Rhaph.'\monotrichum m. mit ‚maerocerum. Zett,. identisch. ist ,; ‚ist. wie zweifelhaft gewesen. Es würde mithin. vollkommen ‚richtig ‚sein, den ‘Zetterstedt”schen Namen auf,dasselbe anzuwenden, wenn dieser Name'von.Heren Zettersted& berrührte.: ı Es ist,;aber nur, der;.von Herrn Zetterstedt verwendete Name einer Meigen’schen Art, ‚welche: nicht für ‘einerlei mit monefrichum gehalten werden. kann, . da bei diesem die Spitze Jer hintersten Schenkel geschwärzt ist, ‚ein. Merkmal, welches sich wenigstens in Meigen’s in allem übrigen so wenig. bezeichnender Beschreibung finden-müsste, wenn, man monotrichum für mocrocerum ‚Meig. erklären wollte. Dass dies nicht thunlich ist, ist in Herrn Walker’s Werke selbst dadurch anerkannt, dass die Art ma- crocerum Zett. und‘nicht macrocerum Meig. genannt ‘wird. . Es streitet ‚ein. solcher Gebrauch ‚gegen die. mit Recht bestehenden Regeln der:Synonymie und ist ganz, geeignet, tiefer in. die Namensverwirrung hineinzuführen, eben deshalb aber. zu verwerfen. : Ich werde.die Art:also auch im: Nachfolgenden monosrichum nennen. — ı : Die von mir als Rhaph..biseriatum beschriebene Art wird denticulatum.Zett.. genannt. Ich bin, wie dies auch in meiner frühern Arbeit bemerkt ist, selbst sehr zweifelhaft gewesen, ob mein biseriatum von denticula- tum Zett. wirklich verschieden sei. Da sich ‚eine so gewichtige Stimme ‚für ‚die Identität beider Arten ausspricht, gebe ich auch meine Bedenken gegen dieselbe gern auf und, werde sie mit dem ihr. zukommenden Zetterstedt’schen Namen als denticulatum Zeit. bezeichnen. Die von Herrn: Zetterstedt als Rhapk. longiseta und auch von mir als longiseta Zett. beschriebene Art heisst in der britischen Dipternfauna pumilum Meig. — Ich'muss der. Verwendung dieses Meigen’schen Namens bei- u stimmen, da die eigenthümliche, vom Meigen: wohlbemerkte Färbung der: Vorderschenkel:'im'; Verein’ mit-der gegen caliginosum zurückbleibenden Körpergrösse in der That: für die Art characteristischsind —i\...i: vn een Ich :wende mich nun zunächst‘ zur Mittheilung des Neuen»und Berichtigenden, was mir’ seit dem Erschei nen meiner ersten Arbeit über die:'hierlier gehörigen Arten 'bekannt geworden ist. wi .l came Neue Arten habe ich, ausser 'einer,.'die in zu naher Verwandtschaft mit Machaerium maritimae steht, ‘um hierher gezogen werden zu' können, ‘4 kennen gelernt. Die Iste, welche ich Rhaph. auetum nenne, fingich so- wohl in hiesiger Gegend als auf dem Harze; die 2te, der iehv den Namen quadrifilatumbeilege, erhieit-ich vom Herrn Dr. Schotiz aus Schlesien; vonder ten, welche‘ 'spabatum heissen mag; fing ich nur‘ ein‘ einzelnes Männchen in hiesiger Gegend; die dte endlich’ 'erbeutete ich im ‘Jahre 1855 bei’ Charlottenbrunn in Schlesien und erkannte bei dem Auffinden’'derselben sofort,‘ dass das von mir in der entomolog. Zeitung als zu Ahaphi.‘ Scholtzii gehörig beschriebene Weibchen das dieser noch unbeschriebenen Art, welcher: ich den Namen ai gebe, sei. — Ich lasse zuvörderst die Beschreibung dieser neuen Arten folgen. Rhaph. auctum, nov. sp. ö & DO. — Männchen: 'Dem monotrichum in allen Beziehurigen ausser- ordentlich ähnlich, doch fast 13mal so gross. Das 3te Fühlerglied etwas länger als bei monotrichum, die Fühlerborste eben so lang als bei diesem, also nach Verhältniss etwas kürzer und nicht ganz halb so lang als der Fühler; das 2te Fühlerglied von gewöhnlicher Gestalt, auf seiner Innenseite nicht daumenförmig auf das 3te: über- greifend; "Oberseite des Isten Fühlerglieds nackt. ‘Die fadenförmigen Analanhänge des Männchens fast ganz so wie bei monotrichum, doch das lineare Ende: derselben nicht ganz so schmal und etwas kürzer, auch an dem Ende mit keinem sich vor den andern besonders auszeichnenden Haare. Die Bildung der Vorderfüsse: ist. derjenigen von monotrichum ähnlich, d. h. das 1ste Glied derselben ist etwas verlängert, am Ende sehr wenig verdickt und schief abgeschnitten, so dass daselbst die Unterecke etwas zahnförmig erscheint; doch finden folgende Unterschiede statt: Das Iste Glied ist bei monotrichum nur fast so lang als die 4 folgenden zusammen, während 'es bei auetum ein klein wenig länger ist; auch ist bei monotrichum das 2te Glied länger als das'öte und 4te zusammen, ja fast so lang als die 3 letzten Glieder, während .es bei aucfum kaum so lang als das 3te und dte zusammen ist; ferner ist bei auctum die Oberseite der Vorderfüsse mit rauherer Behaarung besetzt. Das 2te Glied der Hinterfüsse ist bei monotrichum wenig länger als das 1ste, bei auctum fast I4mal so lang, das’ te Glied derselben bei monotrichum kürzer als das Iste, bei auctum so lang wie das Iste. In der Färbung des Körpers und der Beine sehe ich. keinen Unterschied, nur ist bei aueium das Schildchen schön stahlblau. — "Ueber die Beschaffenheit der innern Anal- anhänge habe ich schweigen müssen, da ich sie bei keinem Exemplare’ deutlich zu verkennen vermag; jedenfalls sind sie nicht lang und, wie es mir scheint, an der Unterseite oder an der Spitze gebartet. Weibchen: Es gleicht dem Männchen ganz und gar, namentlich auch in der schön stahlblauen Farbe des Schildchens. Die Fühler sind sehr kurz, die Fühlerborste fast noch einmal so lang, als der Fühler selbst. — Grösse: ” Lin. — Da.der Thorax durchaus keine Spur von einer in das Blaue Erlernen Färbung zeigt, so kann diese Art nicht für thoracicum Meig. gehalten werden, 'um so weniger, da Herr Wahlberg (vid: Zett. Dipt. Scand. I. »ag. 475) das Vorkommen einer auf der Vorderhälfte des Thorax stahlblau gefärbten Art bestätigt hat. — Rhaph. quadrifilatum, nov. sp. d. — Merklich grösser als caliginosum und von etwas gestreckterer Gestalt. Die Körperfärbung ist dunkelgrün und ziemlich glänzend. Untergesicht für ein Männchen ziemlich breit, weiss. Stirn schwarz, kaum blauschwarz, matt; vor den Ocellen wird von weisser Bestäubung ein mit sei- nen Hörnern nach oben gerichtetes, scharfbegrenztes, die‘ ganze Stirnbreite einnehmendes Halbmondchen ge- bildet. ' Fühler mehr als 2!mal so lang, als der Kopf breit ist, verhältnissmässig erheblich länger als bei caligino- sum; erstes Fühlerglied auf der Oberseite nackt: 2tes Fühlerglied von gewöhnlicher Gestalt; auf der Innenseite nicht daumenförmig auf das dte Glied übergreifend; das 3te Fühlerglied mit kurzer aber sehr dichter Behaarung, die Endborste überaus kurz. — Brustseiten vorn graugrün, hinten schiefergrau. — Hinterleib glänzender und etwas goldgrüner als der Thorax, nach hinten hin fast Kupfrig, die Hinterränder der Ringe schwarz; der &re Ring dunkler grün. — Die äussern Analanhänge braun, lang, bis ganz nahe zur Wurzel gespalten, beide Theile der- selben schmal bandförmig, der obere nur etwa halb so lang als der untere, beide mit’ gekrümmten Härchen be- setzt. Innere Anhänge so kurz und meist so verborgen, dass man nur ihren untern Rand sieht, welcher glatt ist, auf der Oberseite scheinen sie gegen ihr Ende hin stark gebartet zu sein, doch kann ich dies nicht mit ganzer Sicherheit wahrnehmen. Vorderhüften gelblich mit weissgelblicher Behaarung. Mittel- und Hinterhüften schwarz- grau mit gelblicher Spitze. Mittelhüften auf der Vorderseite mit sparsamer weissgelblicher Behaarung und mit einigen langen schwarzen Borsten; auch an der Spitze derselben stehen einige schwarze Borstchen nahe bei- = B- — einander, 'welche von der Seite ‚betrachtet das Ansehen eines Dorns annehmen. — Beine verhältnissmässig sehr lang und schlank, vollkommen einfach, gelblich, die Spitze der Hinterschenkel, der grössere Theil der hintersten Schienen und der vordern Füsse, so wie die ganzen Hinterfüsse_braunschwarz. Vorderfüsse schlank, etwas länger als die Schienen, das Iste Glied so lang wie die beiden folgenden zusammen; alte Schienen überaus sparsam be- dornt, auch ‘die Hinterschenkel vor der Spitze nur mit einem einzigen sehr: kleinen Borstchen. Schüppchen gelblich mit gelblicher Behaarung. — Flügel verhältnissmässig etwas gross, graubräunlich getrübt, nicht ganz so dunkel wie bei ealiginosum. — Grösse: 13 Lin. — Rhaph. spicatum, nov. sp. d: — Etwa von der Grösse und dem Ansehen des pallipes, aber mit viel kürzern Fühlern, welche nur etwa die Länge wie bei dentieulatum haben. Ziemlich lebhaft metaällischgrün; die Oberseite des Thorax, besonders an den Seiten, etwas braun angelaufen; das Schildchen: blauer; der 2te Hinter- leibsring mit breiter, gelber, in der Mitte zuweilen unterbrocheuer Binde und. der 3te mit 2 grossen gelben Seiten- flecken. Das Gesicht ganz überaus schmal, weiss. Stirn glänzend stahlblau. Fühler schwarz; das 1ste Glied derselben auf der Oberseite behaart; das 2te Glied auf der Innenseite stark auf das 3te übergreifend; das te Glied elliptisch, am Ende ziemlich spitz, der Oberrand desselben gerade, der: Unterrand:dagegen gegen die Spitze hin-aufsteigend, so dass diese zugleich die Oberecke bildet; die Borste, welche etwa so lang wie die 3 ersten "ühlerglieder zusammen ist, steht genau an der Spitze, doch hat es wegen der Lage dieser leicht das Ansehen, als ob sie ein wenig vor derselben stünde; das 'Iste Glied derselben ist nicht sehr lang, das lange 2te Glied ab- wärts gebogen; das '3te Füblerglied und die Fühlerborste sind kurzhaarig. — Brustseiten grünlichschiefergran. Die Analanhänge "des-Männchens: sind bei meinem Exemplare gänzlich verborgen. — Hüften weissgelblich, die Mittel- und Hinterhüften an der Basis schwarzgrau. Beine verhältnissmässig schlank, hellgelblich, die Hinter: schenkel an der äussersten Spitze gebräunt; an Vorder- und Mittelfüssen ist die Spitze der ersten Glieder sammt den ganzen folgenden Gliedern schwarzbraun; die hintersten Füsse sind mit alleiniger Ausnahme der Wurzel des lsten Glieds braunschwarz. Vorderbeine ohne alle längere Borsten oder Haare; Vorderfüsse einfach, das 1ste Glied derselben reichlich so lang als das 2te und dte zusammen; Mittel- und Hinterschienen mit sehr wenig zahl- reichen schwarzen Borsten, deren einige 'sich‘auch unmittelbar vor dem Ende der Mittel- und Hinterschenkel finden; die Mittelfüsse einfach; auch an ihnen ist das Iste Glied so lang als die beiden folgenden zusammen; das Iste Glied der Hinterfüsse ist dagegen erheblich kürzer als das 3te, auf seiner ganzen Unterseite ist es seicht aus- geschnitten und verlängert 'sich, unterseits ganz‘ an der Basis in einen geraden, schiefabwärts gerichteten Dorn, welcher selbst wieder mit einigen Haaren besetzt ist. — Die Schüppchen sind an der Spitze ganz schmal schwarz- gesäumt und haben helle Wimpern. — Die Flügel sind grau getrübt, nach der Basis hin ziemlich keilförmig, der letzte Theil der 3ten und 4ten Längsader parallel. — Grösse: 1} Lin. — Rhaph.'metathesis m., O. — Es zeichnet sich durch die überaus breiteiförmige Gestalt des 3ten Fühler- glieds, auf dessen Innenseite das 2te lang daumenförmig übergreift, sehr aus. Das Gesicht ist ziemlich breit, schwärzlich mit etwas weisslichem Schimmer, welcher sich besonders auf dem untern, etwas hervortretenden Theile desselben bemerklich macht. In Folge des Eintrocknens tritt dieser untere Theil zuweilen in auffallenderer Weise vor, als es bei dem lebenden Insekte der Fall ist. ' Das 2te und 3te Glied der: Vorderfüsse ziemlich genau gleich lang, während bei den meisten verwandten Arten das ?te Glied deutlich länger als das 3te ist. — Ich will noch bemerken, dass’ ich von Rhaph. metathesis in hiesiger Gegend zu Ende des September Männchen gefangen 'habe, welche sich durch danklere Färbung auszeichneten und zum Theil eine Grösse von 1,75 Lin. hatten; die blaue oder violette Färbung auf der Mitte des Schildchens war bei ihnen oft weniger deut- lich; Vorder- und Mittelschenkel oft von der Wurzel aus bis über das 2te Drittheil hin dunkelbraun. Als dasselbe gut characterisirende Merkmale können den von mir in der entomologischen Zeitung angegebenen noch hinzugefügt werden: 1) dass das Iste Glied der Vorderfüsse auf der Mitte seiner Oberseite ein kleines aufgerichtetes Borstchen trägt, 2) dass die Mittelschenkel auf der ersten Hälfte ihrer Unterseite etwa 5, in gleichen Abständen stehende, gerade hinweggerichtete helle Borstchen von gleicher Länge tragen. — L Rhaph. adpropinquans, nov. sp. ö & ©. — Das Männchen ist etwas kleiner als Rhaph. Scholtzi, mit dem es in nächster Verwandtschaft steht. Die Farbe von Thorax und Schildchen ist graugrün mit sehr wenig Glanz, die des Hinterleibs etwas glänzender grün. Brustseiten dunkelgraugrün. Gesicht schmal, schwarz, wenig- stens auf der untern Hälfte etwas glänzend. Taster gelb, dem Rüssel aufliegend. Stirn matt grünlichgrai. Fühler ziemlich lang; die beiden ersten Glieder sehr kurz, schwarz; das Iste Glied auf der Oberseite nackt; das 2te Glied von gewöhnlicher Gestalt, auf der Innenseite nicht daumenförmig auf. das 3te Glied übergreifend; das 3te Glied verhältnissmässig breit, von der Mitte bis zum Ende hin zugespitzt, braun, die Wurzel und die Iste Hälfte seiner 5 u DE Unterseite ziegelröthlich, deutlich behaart. Die Fühlerborste hat etwa ? von der Länge des 3ten Glieds; ihr Istes Glied ist sehr kurz und sie ist ebenfalls deutlich behaart. — Thorax nur mit der Spur einer wenig dunklern Mittellinie. Der Hinterleib zusammengedrückt, die Behaarung desselben überall schwarz und sehr kurz, ausser am Hinterrande des Isten Rings, wo sich längere schwarze Härchen finden. Der Iste Theil des Hypopygiums ist dünn und ziemlich lang, schwarz; der 2te Theil gross, angeschwollen, grösstentheils glänzendschwarz; die Anhänge sind weissgelblich; ihre Gestalt vermag ich nicht genau zu erkennen, ‚doch ist ersichtlich, dass die äussern Anhänge weniger zerspalten und mehr lamellenförmig sind, als bei Rhaph. Scholtzi. — Vorderhüften weissgelblich, Mittel- und Hinterhüften bis gegen die Spitze hin dunkelgefärbt. — Alle Beine einfach, weissgelblich, nur die Füsse gegen das Ende hin braun; Vorderbeine ohne alle schwarze Borstchen; das Iste Glied der Vorderfüsse so lang wie die beiden folgenden zusammen; Mittelschienen mit etwa 4schwarzen Borstchen ausser denen an ihrer Spitze. Hinter- schenkel ohne schwarzes Borstchen vor dem Ende. Hinterschienen auf ihrer Hinterseite mit etwa 5 oder 6 sehr kleinen schwarzen Borstchen; das Iste Glied der Hinterfüsse halb so lang als das 2te. — Deckschüppchen licht- gelblich mit weissgelblichen Wimpern. — Flügel glasartig, kaum etwas graulich, nach der Basis hin nicht keil- förmig; die hintere @uerader liegt auf der Mitte derselben, steht senkrecht und ist gerade; die 4te Längsader beugt sich von der Mitte ihres letzten Abschnitts an zu der 3ten Längsader hin, während der letzte Theil dieser sich sanft nach hinten biegt, so dass die Mündungen dieser beiden Adern: nahe bei einander liegen und zwar die Mündung der 4ten Längsader ganz unmittelbar vor der äussersten Flügelspitze. — Das Weibchen gleicht in der Färbung dem Männchen ganz, nur sind die Fühler etwas dunkler und das Gesicht mehr grauschwarz. Das 3te Fühlerglied ist viel kürzer als bei dem Männchen und die Fühlerborste etwas länger als der Fühler selbst. — Grösse: 13—1} Lin. — Das noch unbekannte Weibchen von Rhaph. Scholtzii dürfte wahrscheinlich dem von adpropinquans recht ähnlich sein, wird sich aber, wenn im Flügelgeäder kein brauchbarer Unterschied liegen sollte, voraussicht- lich durch die hellere Färbung der Mittel- und Hinterhüften unterscheiden. Von bipartitum unterscheidet sich adpropinquans durch erheblichere Grösse und durch die Convergenz der 3ten und 4ten Längsader leicht. Nach Entfernung des allzu Fremdartigen und nach Hinzufügung des mir bekanntgewordenen Neuen er- geben sich als diejenigen Arten, deren genauere Systematisirung hier meine Aufgabe ist, folgende 35: Rh. elegantu- lum Meig. — basale m. — crassipes Meig. — consobrinum Zelt. — fascipes Meig. — discolor Zett. — spinicoxum m. — nasutum Zett. — penicillatum m. — praerosum m. — fractum m. — micans Meig. — nemorum Meig. — antennatum Carl. — longicornis Meig. — quadrifilatum m. — caliginosum Meig. — appendiculatum Zett. — monotrichum m. — auctum m. — augustieorne m. — lanceolatum m. — fissum m. — brevicorne Curt. — fasciatum Meig. — metathesis m. — pumilum Meig. — spicatum m. Zelleri m. — pallipes Fbr. — denticulatum Zett. — tarsatum Fall. — Scholtzii m. — adpropinquans m. — bipartitum m. — Unter den genannten Arten unterscheiden sich Rhaph. Scholtzii, adpropinquans und bipartitum von allen übrigen, mit denen sie nur durch das Merkmal der apicalen Stellung der Fühlerborste und der Borsten- losigkeit des Isten Glieds der Hinterfüsse verbunden sind, auf das Auffallendste. Das ausserordentlich lang gestielte, völlig freie Hypopygium des Männchens, welches an den Bau dieses Theiles bei Hypophyllus erinnert, ist ausser ihnen keiner Art eigen. Sie eignen sich zur Bildung einer sehr scharfbegrenzten Gattung, welche ich Systenus nenne und als deren hauptsächlichste Charactere folgende anzusehen sind: 1) Istes Fühlerglied oberseits kahl; 2tes transvers; 3tes gross, bei dem Männchen länger als bei dem Weibchen, an der Basis breit, gegen das Ende hin zugespitzt, deutlich behaart, Fühlerborste vollständig apical; 2) Beine ziemlich schlank, einfach, nur mit sehr wenigen und kurzen Borstchen besetzt; das Iste Glied der Hinterfüsse auf seiner Oberseite ohne Borsten und kaum halb so lang als das 2te; 3) 6te Längsader der Flügel deutlich; 4) der Hinterleib des Männchens gegen. die Spitze hin stark von der Seite her zusammengedrückt, der letzte Abschnitt desselben schmal; der erste Theil des völlig freien, nach unten umgeschlagenen Hypopygiums bildet einen langen, dünnen Stiel; die äussern Anhänge fadenförmig, weisslich; die innern Anhänge ziemlich entwickelt, ebenfalls weisslich. — Das Colorit ist ziemlich hellgrün, besonders auf dem Thorax mehr graugrün. Von den nun noch übrigen 32 Arten werden durch ein ihnen allein eigenthümliches Merkmal wiederum folgende 7 ausgeschieden: Rh. metathesis, pumilum, spicatum, Zelleri, pallipes, denticulatum und tarsatum. Bei ihnen allen nämlich weicht das 2te Fühlerglied von der Gestalt, die es sonst gewöhnlich hat, dadurch ab, dass es auf der Innenseite stark auf das 3te Fühlerglied übergreift. In der ziemlich erheblichen Verlängerung des 3ten Glieds der männlichen Fühler und in der Kleinheit und Verborgenheit des Hypopygiums und seiner Anhänge stim- men alle diese Arten untereinander überein. Sonst zeigen sich folgende Unterschiede: 1) das Iste Glied der Hinterfüsse des Männchens ist auf seiner Unterseite nicht bewehrt bei metathesis und pumilum, bewehrt dagegen bei spieatum, Zelleri, pallipes, denticulatum und tarsatum; 2) die Mittelfüsse sind von einfachem Baue bei allen Arten mit Ausnahme von tarsatum; 3) das Iste Glied der Fühler ist auf der Oberseite behaart bei allen Arten mit Aus- nahme von pallipes. — Es ergiebt sich schon hieraus zur Genüge, dass metathesis, pumilum, spicatum, Zelleri und denticulatum diejenigen Arten sind, welche die grösste Uebereinstimmung zeigen, während pallipes und tarsatum mehr abweichen. Ich begründe auf die 5 zuerst‘ genannten Arten die Gattung Syntormon. Die wesentlichsten Charactere derselben sind: 1) die Behaarung der Oberseite des ‚Isten Fühlerglieds; das Uebergreifen des 2ten Fühlerglieds auf die Innenseite des 3ten, die Verlängerung und Zuspitzung des 3ten Fühlerglieds bei dem Männ- chen; die apicale Stellung der Fühlerborste; 2) das nackte Schildchen; 3) die Borstenlosigkeit des Isten Glieds der Hinterfüsse, welches nicht viel kürzer als das 2te ist; 4) die Kleinheit und Verborgenheit des Hypopygiums und seiner Anhänge. Rhaph. tarsatum stimmt mit: ihnen in allen diesen Merkmalen überein, nur nicht in der Stellung der Fühlerborste. Will man dasselbe, wie ich für passend halte, in die Gattung Syntormon' stellen, so muss.der von der Fühlerborste hergenommene Character derselben modifieirt werden und lauten: Fühlerborste apical oder sub- apical. Die Gattung verliert dadurch nichts an scharfer Begrenzung und ich halte diese Abänderung für um so. unbedenklicher, da auch bei Ah. spicatum: die Stellung der Fühlerborste kaum vollständig apical ist. Als Recht- fertigung der generischen Trennung des Ah. tarsatum von der Gattung Syntormon könnte wohl der höchst eigen- thümliche Bau der Beine des Männchens angeführt werden; dagegen muss aber geltend gemacht werden, dass man sich so viel wie möglich zu hüten hat, Gattungen auf Merkmale, welche blos’einem Geschlechte angehören, zu begründen. Ueberdies empfiehlt sich die Errichtung von Gattungen auf einzelne Arten.so wenig, dass man sie gern unterlässt, wo man einen passenden Ausweg sieht. — Beiläufig will ich bemerken, dass Meigen’s Dol. gretiosus offenbar nichts als das Weibchen: von Syntor. tarsatus ist, von dem sich Exemplare finden, auf welche seine Beschreibung genau passt. Zetterstedt’s gleichnamige Art halte ich für nichts anderes, die von ihm auf- geführte Varietät mit grauen Mittel- und Hinterhüften ist diejenige Varietät des Ah. pallipes 2 bei welchem der Hinterleib nicht gelbgefleckt ist. — Rhaph. pallipes steht in so naher und unleugbarer Verwandtschaft mit Syntormon Zelleri, dass die gene- rische Trennung beider ein offenbarer Uebelstand ist, doch weiss ich ihr nicht aus dem Wege zu gehen, da das Iste Fühlerglied von pallipes auf der Oberseite nackt, bei ‘allen Arten der Gattung $yntormon aber deutlich behaart ist, ein Merkmal, welchem bei der Begrenzung der Gattungen entscheidende Bedeutung beigelegt werden muss, wenn man nicht mit: der Bestimmung der Weibchen in die Klemme kommen will. — Eine andere Gattung, in welcher Rh. tarsatum untergebracht werden könnte, existirt nicht; ich.sehe mich also leider gezwungen, für das- selbe eine eigene Gattung zu formiren, welche ich Synarthrus nenne. ‘Die Charactere derselben stimmen mit denen von Syntormon mit alleiniger Ausnahme des von der Beschaffenheit des 1sten Fühlerglieds hergenommenen überein, Die 25 nun noch übrigen Rhaphium- Arten stimmen in der Nacktheit des Isten Fühlerglieds, der mehr oder weniger grossen Verlängerung des 3ten Fühlerglieds bei dem Männchen, der apicalen Stellung der Fühler- borste, der deutlichen Behaarung der Augen und der Borstenlosigkeit der Oberseite des Isten Glieds der Hinter- füsse überein; bei allen ist das Schildchen nackt, das Hypopygium klein, gerundet und halb eingesenkt; die äussern Anhänge desselben sind stets von mehr fadenförmiger als lamellenförmiger Gestalt und meist deutlich sichtbar, die innern Anhänge klein und von dunkler Färbung. Sie zerfallen in 2 Gruppen; zur ersten derselben gehören Ah. elegantulum, basale, crassipes, consobrinum, fasci- pes, diseolor, spinicoxum, nasutum, penicillatum, praerosum, fractum, micans, nemorum und antennatum, mit welchem letztere Rh. diseigerum Stenh. wohl einerlei ist, — zur zweiten: quadrifilatum, ealiginosum, appendiculatum, monotrichum, auctum, anguslicorne, lanceolatum, fissum und brevicorne. — Rh. longicorne stellt sich zwischen beide Gruppen, Merkmale beider in sich vereinigend und doch wieder durch ibm allein eigenthümliche Merkmale ausgezeichnet. — Rh. fa- sciatum schliesst sich der 2ten Gruppe eng an und unterscheidet sich von den Arten dieser nur durch die nicht so vollständig apicale Stellung der Fühlerborste und den von der Seite her zusammengedrückten Hinterleib des Männchens. — " Diejenigen Unterschiede, welche zur generischen Trennung beider Gruppen die besten Dienste leisten, sind die robuste Gestalt, die dichtere Behaarung der Unterhälfte des Hinterkopfs, die viel ansehnlichere Behaarung der Hüften und die viel stärkere Behaarung und Beborstung der Beine bei den Arten der Isten Gruppe. Ausser- dem sind dieselben grösser, das 3te Fühlerglied ist bei dem Männchen derselben weniger verlängert und viel kürzer behaart, auf der Unterseite aber bei allen Arten, mit alleiniger Ausnahme von nasutum und crassipes, = Ge welche das Hauptmerkmal in ausgezeichneter Weise zeigen, ganz kahl; die Flügelborste derselben ist verhältniss+ mässig länger, aber kürzer behaart; ‘die Flügel sind breiter als bei den Arten der 2ten Gruppe, nach der Basis hin weniger verschmälert und der letzte Abschnitt der 4ten Längsader ist etwas’ stärker gesehwungen. — Die Arten der 2ten Gruppe sind schlanker und kahler, die Unterhälfte des Hlinterkopfs ist viel dünner behaart, Hüften und Beine sind kahler, letztere viel weniger beborstet; die Grösse der Arten ist geringer, das 3te Fühlerglied des Männchens mehr verlängert, sehr deutlieh behaart, namentlich auch auf seiner Unterseite, die Fühlerborste ist verhältnissmässig viel kürzer, aber viel deutlicher behaart; Flügel nicht so breit, nach der Be hin etwas mehr verschmälert, der letzte Abschnitt der dten Längsader weniger geschwungen. Rhaph, longicorne theilt mit den Arten der Isten Gruppe die 'erheblichere Körpergrösse, die stärkere Beborstung der Beine, die breitern und nach der Basis hin weniger verschmälerten Flügel; mit den: Arten 'der 2ten Gruppe theilt'es die grosse Verlängerung des 3ten Fühlerglieds, die weniger dichte Behaarung des Hinter- kopfs und die kürzere Behaarung der Hüften und der Beine, so wie die geringe Schwingung des letzten Abschnitts der 4ten Längsader. — Es unterscheidet sich von den Arten beider Gruppen durch das etwas längere und etwas angeschwollene erste Fühlerglied, durch die ausserordentliche Schmalheit und 'Kahlheit des 3ten Fühlerglieds, welches auch bei dem Weibchen 'ausserordentlich verlängert ist; ferner die Kahlheit der Fühlerborste, welche bei dem Männchen das 1ste Glied ziemlich verlängert hat und überhaupt länger als bei dem: Weibchen ist, endlich durch die'schmalern und spitzern Taster des Weibchens. — Es kann weder mit den: Arten der re noch mit denen der 2ten Gruppe in eine Galtung vereinigt werden. — Rhaph. fasciatum stimmt mit den Arten der zweiten Gruppe in zu Vielem, namentlich auch in der Bil- dung und Behaarung der Fühler und ihrer Borste,. überein, als dass seine Vereinigung‘ mit denselben nicht wünschenswerth wäre; sie ist in der That ohne allen Zwang möglich ; die subäpicale Stellung der Fühlerborste nähert sich der apicalen so sehr, dass es nicht einmal nöthig ist, in der Diagnose der aus der 2ten Gruppe zu bildenden Gattung das Merkmal der apicalen Stellung der Fühlerborste abzuändern, zu deren subapicaler Stellung übrigens andere Arten, wie monotrichum, den Uebergang zeigen. Die Zusammendrückung des Hinterleibs des Männchens ist allerdings eine erhebliche Abweichung, aber die Gestalt desselben kann in der Gattungsdiagnose füglich übergangen werden, da zur Kenntlichmachung und Abgrenzung der Gattung genug übrig bleibt. — Aus dem bisher Gesagten ergiebt sich, dass 3 Gattungen nothwendig werden. Für die 'erste, welche die Arten der ersten Gruppe umfasst, scheint mir zweifellos der Name Porphyrops angewendet werden zu müssen, da die dahin gehörigen Arten sich vorzugsweise durch die eigenthümliche Purpurfarbe der Augen auszeichnen; welche Meigen zur Wahl desselben veranlasst hat, und da durch diese Art seiner Verwendung der ersten An- wendung desselben durch Meigen so nahe gekommen wird, wie es bei den inzwischen notlhwendig gewordenen Veränderungen in der Systematik möglich ist. In der 2ten Gattung steht leider Rhaph. longicorne völlig isolirt. Ich weiss das nicht zu ändern, da es eine durch ihre Bildung eben von allen andern Arten unserer Fauna höchst abweichende ist. Ich behalte für dasselbe, wie bereits von Herrn Haliday vorgeschlagen ist, den Gattungsnamen Rhaphium bei. Für die auf die 2te Gruppe zu begründende Gattung nehme ich den mir von Herrn Haliday in etwas anderem Sinne vorgeschlagenen Namen Xiphandrium an. — MACHARRIUM (Smilfotus), Da, wie in den im 3ten Theile der Walker’schen Fauna enthaltenen Nachträgen ganz richtig bemerkt ist, der Name dieser Gattung bereits früher an eine Pflanzengattung ertheilt worden ist, so wird die Wahl eines neuen Namens für dieselbe nothwendig, wozu ich Smiliotus vorschlage. Ehe ich die Charactere derselben, wie ich sie auffassen zu müssen glaube, angebe, will ich die Beschreibung einer neuen Art vorausschicken, welehe mit Smiliotus maritimae recht wohl in eine Gattung gebracht werden kann; sie wurde von Dr. Schiner bei Triest entdeckt. » Smiliot. thinophilus, nov. sp. ef — Von düsterer mehr kupfriger als grüner Metallfarbe. Untergesicht breit wie bei einem Weibchen, sammt den Tastern, welche dem kurzen aber dicken schwarzen Rüssel aufliegen, silberweissschimmernd. Fühler schwarz, kurz; ihr erstes Glied nackt; das 2te Glied behaart, nicht daumenförmig auf das 3te übergreifend; das 3te Glied fast dreieckig, auf der Unterseite von der Nähe der Wurzel aus bis Far Su zur Spitze hin ausgeschnitten, nur sehr kurz behaart; Fühlerborste zweigliedrig, das Iste Glied kurz und dicker, das 2te dünn, scheinbar nackt. Stirn breit, düster metallischgrün, mit trüben kupfrigen Reflexen. Oberseite des Thorax kupfrig, von grauer Bestäubung matt, in der Schultergegend und vor der Flügelwurzel etwas grüner. Schildchen grün oder etwas blaugrün. Brustseiten schwarzgrau mit düster kupferrothen Reflexen, Schüppchen und Schwinger weissgelb, erstere mit weissgelblicher Behaarung. — Hinterleib etwas flach, gewöhnlich matt kupfer- farbig und nur gegen sein Hinterende hin grüner; zuweilen tritt die grüne Färbung auch auf dem Vordertheile aller Ringe hervor. Das Hypopygium ist klein; die Analanhänge ganz oder fast ganz verborgen; die äussern Anhänge bilden ein schmales braunes Lamellchen mit etwas sparsamer, an ihrem Ende aber ziemlich langer schwarzer Behaarung, — Hüften schwarz oder schwarzgrün, mit hellgrauer Bestäubung; Schenkelknopf braun. Die Färbung der Beine scheint wie bei den Thinophilus- Arten, an weiche diese Art in ihrem ganzen Körperbau auffallend erinnert, höchst veränderlich zu sein. Bei dem einen Exemplare sind die Schenkel metallischdunkel- grün mit breiter gelbbrauner Spitze; die Schienen und der Iste Theil des Metatarsus der Vorder- und Hinterfüsse gelbbraun, der übrige Theil dieser Füsse sammt der Spitze der Hinterschienen und den ganzen Hinterfüssen aber schwarz. Bei dem andern Exemplare ist die gelbbraune Färbung auf die Spitze der Schenkel und die äusserste Wurzel der Vorder- und Mittelschienen beschränkt, alles übrige aber ist schwarz; auch zieht die Farbe der Schenkel nur wenig in das Schwarzgrüne. — Die Vorder- und Hinterschenkel sind etwas verdickt; die grösste Verdickung der Vorderschenkel findet in der Nähe der Wurzel statt, während die Hinterschenkel auf ihrer Mitte am dieksten sind; alle Schenkel sind stark schwarzhaarig, die Vorderschenkel auf ihrer Aussenseite fast schwarz- borstig; Mittel- und Hinterschenkel vor der Spitze mit einigen Borsten; Vorder- und Mittelschienen mit nicht sehr zahlreichen, aber verhältnissmässig langen Borsten. Hinterschienen mit zahlreichen Borsten auf Aussen- und Hinterseite, alle Schienen am Ende mit 4 oder 5 Borsten. Füsse einfach; Vorderfüsse etwas länger als die Schienen, das 1ste Glied etwas länger als die beiden folgenden zusammen; die Pulvillen erheblich grösser als an den andern Füssen und von einigen am Ende des letzten Fussglieds stehenden Härchen überragt; das Empodium, wie an den andern Füssen, schmal linienförmig, aber doch entwickelter als gewöhnlich, eine Bildung, welche diese Art als Wassertreter characterisirt. Mittelfüsse l4mal so lang als die Mittelschienen, ihr Istes Glied so lang als die 3 darauffolgenden zusammen; die Hinterfüsse haben nur 2 von der Länge der Schienen und ihr Istes Glied ist ein wenig länger als das 2te. — Flügel von gestreckt ovalem Umrisse, schwärzlichgrau getrübt, schwarzbraun- adrig; Querader auf der Mitte derselben; die 4te Längsader nähert sich von der Mitte ihres letzten Abschnitts an der 3ten zwar ein wenig, läuft aber dann in ansehnlicher Entfernung von derselben und ihr parallel zum Flügelrande, welchen sie etwas hinter der Flügelspitze erreicht. — Die Körperbehaarung ist überall und ohne alle Ausnahme schwarz. — Grösse: 12 Lin. — Die Merkmale, in welchen Smil. thinophilus mit Smil. maritimae übereinstimmt, und die mithin als Merkmale der Gattung angesehen werden können, sind etwa folgende: I) das auch bei dem Männchen breite Untergesicht und die ungewöhnliche Grösse seiner den Rüssel bedeckenden Taster; 2) die gleiche Gestalt der Fühler bei beiden Geschlechtern; die Nacktheit des Isten Fühlerglieds, die transverse Gestalt des ?ten und die von der Nähe der Wurzel bis zur Spitze hin ausgeschnittene Unterseite des 3ten Glieds; die vollständig apicale Stellung der Fühlerborste, deren Istes Glied kurz und dick, deren 2tes dagegen lang und besonders gegen die Spitze hin sehr dünn ist; 3) die Nacktheit des Schildchens, 4) der nur aus 5 statt aus 6 Ringen gebildete Hinter- leib des Männchens; 5) die rundliche Gestalt des überaus kleinen, eingesenkten Hypopygiums und die Kleinheit seiner äussern Anhänge; 6) die Kürze aller Füsse, besonders aber der Hinterfüsse, deren erstes Glied auf der Oberseite unbeborstet ist und die Vergrösserung der Pulvillen der Vorderfüsse bei dem Männchen; 7) die läng- liche gleich breite Gestalt der Flügel, das deutliche Vortreten ihres Hinterwinkels, die Flachheit und Grösse der beulenförmigen Eindrückung des Flügels auf der Mitte des letzten Abschnitts der 4ten Längsader, welcher etwas geschwungen ist und jenseit der Flügelspitze mündet. Der sehr erhebliche Unterschied, welcher sich in der Länge des 3ten Fühlerglieds der beiden bis jetzt bekannt gewordenen Arten zeigt, mag vielleicht für den ersten Augenblick die Vereinigung beider in eine Gattung etwas fremdartig erscheinen lassen, besonders da man sich durch das alleinige Bekanntsein der ersten Art daran gewöhnt hat, die Länge des 3ten Fühlerglieds als ein wesentliches Merkmal der Gattung Machaerium anzusehen. Eine genauere Untersuchung gewährt die Ueberzeugung, ‚dass die Verwandtschaft beider Arten in der That eine sehr nahe und die Vereinigung derselben in eine Gattung eine völlig natürliche ist. — Smil. maritimae ist bisher nur an der englischen und französischen Küste gefunden worden. 5” —_— 3 — ARGYRA. (Argyra, Leucostola und Nematoproctus). Die Charactere der Gattung Argyra dürften sich in folgender Weise festsetzen lassen: Das Iste Fühlerglied auf der Oberseite deutlich behaart; das 2te transvers, doch auf der Innenseite ein wenig auf das Ste übergreifend, aber nicht daumenförmig; das 3te Fühlerglied nach dem Ende hin schmäler, mit stumpfer Spitze, Fühlerborste auf dem Rücken desselben nahe vor der Spitze eingesetzt, zuweilen so nahe an der Spitze, dass ihre dorsale Stellung nur schwer zu erkennen ist. Augen dicht behaart, bei beiden Geschlechtern auf Stirn und Untergesicht getrennt; das Gesicht des Weibchens viel breiter als das des Männchens, Die Färbung der dichten und weichen Behaarung auf dem untern Theil des Hinterkopfs mit derjenigen des Gesichts überein- stimmend. Rüssel des Männchens klein; die Palpen klein, ihm aufliegend, nach vorn gerichtet. Rüssel des: Weib- chens dick, Palpen gross, ihm aufliegend, schiefabwärts gerichtet. Schildehen mit 2 Borsten an jeder Seite. Hinterleib des Männchens 6ringlich, eylindrisch, doch nach hinten hin dünner, mit kurzem, halbkugelförmig abge- rundetem Hypopygium; die äussern Anhänge stehen unmittelbar bei einander und haben eine mehr lamellenförmige als fadenförmige Gestalt; die kurzen innern Anhänge sind meist nicht deutlich wahrzunehmen. Der weibliche Hinterleib ist äusserlich Sringlich, conischer und kürzer als der des Männchens und etwas flachgedrückt; der sehr kleine und kurze 6te und der schmale aber verlängerte 7te Ring bilden eine am Ende mit einem Kranze äusserst kurzer und stumpfer Dörnchen besetzte Legiöhre. Das Iste Glied der Hinterfüsse ist auf seiner Oberseite nicht beborstet, ungefähr von der Länge des 2ten, das Iste Glied der Vorder- und Mittelfüsse dagegen sehr verlängert. Die Pulvillen sind an allen Füssen klein. Flügel verhältnissmässig gross uni breit, letzteres besonders nach der Basis hin; die Iste Längsader reicht bis gegen die Mitte des Vorderrands hin und liegt in grösserer Entfernung von demselben als bei andern Gattungen; die 4te Längsader ist auf der Mitte ihres letzten Abschnitts geschwun- gen und mündet in die Flügelspitze; die hintere Querader steht um mehr als ihre eigene Länge vom Hinterrande des Flügels ab. — Bei einer solchen Bestimmung der Gattung Argyra gehören derselben von den mir bekannten Arten: 1) diaphanaFabr., 2) Hoffmeisteri m., von welcher ich nun auch das Weibchen kenne, 3) Teueocephala Meig., 4) argentata Macq., 5) confinis Zett., 6) argentina Meig., 7) auricollis Meig., 8) atriceps nov. sp., 9) grata nov. sp. — Ehe ich diejenigen mir bekannten Arten, welche aus der Gattung Arygra zu entfernen sind, bezeichne und ehe ich meine Vermuthungen über die Stellung der bereits bekanntgemachten, mir aber noch unbekannt gebliebenen Arten ausspreche, will ich die nothwendigen Angaben über das Weibchen von Argyra Hoffmeisteri und über die beiden neuen Arten vorausschicken. Das Weibchen von Arygra Hoffmeisteri ist dem von diaphana zwar ganz ausserordentlich ähnlich, hat aber eine etwas breitere Stirn und ein ein wenig breiteres Gesicht; alle Schenkel desselben sind mit alleiniger Ausnahme der alleräussersten Spitze braunschwarz gefärbt; der Thorax ist bei demselben von der weissen Be- stäubung deutlicher gezeichnet und die Farbe des Hinterleibs geht auf dem Hintertheile der einzelnen Hinterleibs- ringe mehr in ein tiefes Kupferroth über, als dies bei irgend einem meiner Exemplare des \Weibchens von diaphana der Fall ist; letztere beide Unterschiede können freilich gar leicht individuelle und keine specifischen sein. In allem Uebrigen ist die Uebereinstimimung mit diaphana so vollständig wie möglich. — Argyra atriceps, nov. sp. d. — Der diaphana und Hoffmeisteri ansserordentlich ähnlich, aber sehr viel kleiner. Stirn, Gesicht und Taster tiefschwarz. Fühler von demselben Baue wie bei diaphana. Thorax lebhaft metallischgrün, auf der Mitte etwas blaugrün; die feinere schwarze Behaarung, welche sich bei diaphana und Hoff- meisteri zwischen den schwarzen Borsten findet, fehlt. Eben so ist das metallgrüne Schildchen, welches bei jenen beiden Arten behaart ist, mit Ausnahme der gewöhnlichen 4 Borsten nackt. Hinterleib ziemlich dunkel metallisch- grün, ohne durchseheinend gelbe Flecke auf den vordern Ringen und ohne deutlichen weissen Schimmer. Anal- anhänge denen von diaphana sehr ähnlich. Brustseiten dunkel schiefergrau mit grünen Reflexen. Färbung der Beine wie bei diaphana, nur die Schenkelspitze in grösserer Ausdehnung hell; auch die Behaarung derselben hat mit der von diaphana Aehnlichkeit, ist aber minder dicht; die Schienen sind viel weniger beborstet als bei dia- phana, so haben die Vorderschienen z. B. durchaus nicht die bis zum 2ten Drittheile derselben gehende Borsten- reihe wie bei jener, sondern ihre Aussenseite trägt nur 2 sehr zarte Borstenhärchen; an der Aussenseite der Mittelschienen finden sich nur etwa 3 oder 4 zarte Borstchen. Schüppchen mit schwarzer Ecke und mit langen schwarzen Wimpern. Flügel ganz und gar von der Gestalt und von der verhältnissmässigen Grösse, wie bei 7 diapkana und Hoffmeisteri; auch ist die Iste Längsader eben so lang, die 4te Längsader ist dagegen auf der Mitte ihres letzten Abschnitts weniger geschwungen. — Grösse; 13—1} Lin. — Argyra grata, nov. sp. OÖ. — Im Körperbau der argentina am ähnlichsten, aber kleiner, kurzbeiniger und ohne allen weissen Schimmer auf dem Hinterleibe. Untergesicht und Stirn silberweissschimmernd. Taster schwarz, weisslichschimmernd. Fühler schwarz, das 3te Glied mit Ausnahme seines Oberrands schwarzbraun am vorliegen- den Exemplare. Länge und Bau .desselben wie bei argentina. Oberseite des Thorax glänzend metallischgrün, ausser den gewöhnlichen Borsten nackt. Hinterleib metallischgrün, ohne bemerkbaren weissen Schimmer, der 2te Ring jederseits mit einem grossen durchscheinenden gelben Flecken, welcher nur Mittellinie und Hlinterrand frei- lässt; der 3te Ring mit 2 eben solchen kleinern, der 4te mit 2 noch viel kleinern in der Vorderecke liegenden gelben Flecken; die Flecke des 2ten Rings gehen auch auf den Hinterrand des ersten über. Das schwarze Hy- popygium auf seiner Mitte mit zwei starken, nach hinten gerichteten Borsten, Aeussere Anhänge schmutzig bräunlichgelblich, von deutlicher lamellenförmiger Gestalt als bei den andern mir bekannten Arten. Bauch bis zum 4ten Ringe hin gelb. — Hüften und Beine gelblich, nur das Ende der Füsse gebräunt. Die längern schwar- zen Haare an den Hüften sehr zart. Behaarung der Beine sparsam und zart: Vorderschienen überall kurzhaarig, auf der Aussenseite nur ganz in der Nähe der Basis einige etwas abstehende Härchen, aber keine eigenthümlichen Borsten; Mittelschienen auf Aussen- und Innenseite sparsam beborstet; Hinterschenkel auf ihrer Aussenseite mit einer weitläufigen Reihe verhältnissmässig langer schwarzer Haare, von denen in der Seitenansicht des Schenkels Richts zu sehen ist, wenn nicht eine oder einige derselben zufällig abwärtsgebogen sind; die Hinterschienen ohne Borsten mit etwas steiflicher, aber nicht sehr langer Behaarung, welche mehr absteht, als bei den andern mir be- kannten Arten dieser Gattung. Schüppchen schmutzigweisslich mit schwarzer Ecke und schwarzen Wimpern. Flügel verhältnissmässig ziemlich gross, von gestreckt elliptischem Umrisse, nach der Basis hin verhältnissmässig weniger breit als bei diaphana und den verwandten Arten: die Iste Längsader verhältnissmässig nur wenig, kürzer als bei diaphana, aber dem Vorderrande erheblich näher liegend; die 4te Längsader auf der Mitte ihres letzten Abschnitts nur sehr wenig geschwungen; die hintere Querader ist gerade, hat eine etwas schiefe Lage und liegt vom Hinterrande des Flügels noch etwas entfernter als bei den andern Arten; die 5te Längsader läuft sehr voll- ständig bis zum Flügelrande. — Grösse: 13 Lin. — Vom Harz. — 1 Der Flügelschnitt und der Verlauf der Flügeladern ist bei den übrigen mir bekannten Argyra- Arten so übereinstimmend und deshalb für die Gattung so characteristisch, dass die an sich nicht erheblichen Abweichungen, welche Ary. grata darin zeigt, derselben doch ein der Gattung etwas fremdes Ansehen geben. In allen übrigen Merkmalen stimmt sie mit denselben so vollständig überein, dass es kein Bedenken hat, sie ilınen beizugesellen. Von den mir nicht bekannten Arten scheinen Arg. festiva Meig. und argentella Zett. bei der Gattung Arygra verbleiben zu müssen; ob letztere wirklich eine selbstständige Art ist, was mir sehr zweifelhaft scheint, be- darf noch eines Beweises. — Auch Arg. flaviventris Macq. dürfte hierher zu ziehen sein. Das von Herrn Maequart unter diesem Namen beschriebene Weibehen scheint nämlich weiter nichts als das andere Geschlecht einer der bekannten Arten, etwa das von argentina oder confinis zu sein, welche beide oft genug mit nur an der Basis des Bauches gelber Färbung und ganz und gar metallgrüner Oberseite des Hinterleibes vorkommen; am besten passt seine Beschreibung auf einige Weibchen von confinis, welche sich in meiner Sammlung befinden. Trotz dieses Umstands lässt sich der unsichere Macquart’sche Name nicht statt des vollkommen sichern Zet- terstedt’schen herstellen, sondern ist, da er sich mit ungefähr gleichem Rechte auf das Weibchen mehr als einer Art deuten lässt, am besten ganz einzuziehen. Unter den gemeinen Arten bildet Argyra vestita durch die Nacktheit der Oberseite des Isten Fühler- glieds eine Ausnahme. In allem Uebrigen, namentlich auch in dem Umriss un der Aderung der Flügel stimmt sie mit den typischen Argyra-Arten so sehr überein, dass ich sie gerne mit denselben in einer Gattung stehen lassen möchte. Die Behaartheit oder Nacktheit des 1sten Fühlerglieds ist aber ein für die oft schwierige Bestim- mung der Weibchen so wichtiges Merkmal, dass Arten, welche darin nicht übereinstimmen, durchaus nicht gene- risch vereinigt werden können. Es bleibt also nichts übrig, als für diese Art eine eigene Gattung zu bilden, für welche ich den von Herrn Haliday gebildeten, höchst bezeichnenden Namen Leucostola annehme. — Eine andere in Deutschland nicht eben seltene Art, welche von Argyra getrennt werden muss, ist Argyra annulata Macqg. Sie ist in ihrer Färbung höchst veränderlich und kann leicht zu Zweifeln oder Irrthümern Ver- anlassung geben, da sich die dunkle Säumung der Queradern, von welcher Macquart spricht, gewöhnlich nicht findet; ich habe sie lange verkannt und für neu gehalten, bis mir endlich einige Exemplare mit deutlicher dunkler Säumung der Queradern vorkamen und den Aufschluss über die richtige Bestimmung derselben gaben. Ich denke, a u eine vollständigere Beschreibung derselben wird fernerem Verkennen am besten vorbeugen. Ich wende für sie den Gattungsnamen Nematoproclus an. — Nematopr. annulatus Macgq., d & ©. — Männchen: Etwa vom Ansehen des Porphyrops (Rhaph.) mi- cans. Das Gesicht bei beiden Geschlechtern silberweiss. Stirn grün mit weissem Schimmer. Taster schwarz mit weisslichem Schimmer. Der untere Theil des Hinterkopfs weiss behaart. Fühler schwarz, sehr kurz; das Iste Fühlerglied auf der Oberseite nackt, das 2te transvers, das 3te fast rundlich; die Borste nicht gar fern von der Basis desselben eingesetzt, lang. — Thorax und Schildchen sehr glänzend metallischgrün, ohne weisse Bereifung, von der sich nur am Seitenrande hinter der Schulter eine schwache Spur findet. Schildchen mit Ausnahme der gewöhnlichen Borsten nackt. Der Hinterleib von ganz ungewöhnlich veränderlicher Färbung, bald ganz und gar metallischgrün, bald der grösste Theil der vordern Ringe kupfrig; bald der vorletzte Ring, bald der letzte Ring, bald beide zum Theil oder ganz und gar stahlblau. Das schwarze Hypopygium sehr klein; die äussern Anhänge sind 2 lange schwarze oder schwärzliche und schwarzbehaarte, geradeabwärts gerichtete Fäden; die hornigen in- nern Anhänge sind ebenfalls immer wahrnehmbar, mit ihrem Ende hakenförmig nach unten gebogen. Vorderhüften hellgelblich, nur an der äussersten Basis etwas geschwärzt; die Mittel- und Hinterhüften geschwärzt, nur die äusserste Spitze derselben hell. Beine hellgelblich; das Spitzendrittheil der Hinterschenkel, die Hinterschienen und Hinterfüsse so wie die vordern Füsse von der Spitze des 2ten Glieds an schwarz, doch finden sich auch Exemplare, bei welchen das Iste Drittheil der Hinterschienen und die Wurzel des 2ten Glieds der Vorder- und Mittelfüsse gelbbraun gefärbt ist. Die Bildung der Beine ist völlig einfach, ihre Behaarung etwas sparsam und ziemlich kurz. Die Behaarung auf der Unterseite der Vorder- und Mittelschenkel ist länger als die auf der Unterseite der Hinterschenkel, welche sich durch ihre Kürze auszeichnet; Innenseite der Vorderschienen mit gleichmässiger nicht sehr kurzer Behaarung; die auf der Wurzelhälfte ihrer Aussenseite stehenden Borstchen fast haarförmig. Das Iste Glied der Vorderfüsse ist kaum ganz halb so lang als die folgenden zusammen, unterseits mit steiflicher Behaarung besetzt. Mittelschienen sehr sparsam mit ansehnlichen Borstchen besetzt. Hinterschen- kel ohne deutliche Borste vor dem Ende. Hinterschienen an der Aussenseite mit zahlreichen, aber sehr kurzen und deshalb wenig in die Augen fallenden Borsten. — Deckschüppchen weissgelblich, ohne schwärzlichen Rand, weisslich gewimpert. — Flügel schwärzlichgrau getrübt, am Vorderrande dunkler; zuweilen erscheint der hintere Theil des Flügels etwas weniger getrübt; es zeigt dann die hintere @uerader und manchmal auch die ganze 4te Längsader eine ziemlich scharfbegrenzte, schwärzliche Trübung. Die Flügel sind zwar ziemlich gross und breit, doch weicht ihr Umriss von dem, welchen er bei den Argyra- Arten hat, dadurch ab, dass er gegen den Hinter- winkel weniger breit als bei jenen ist; die Iste Längsader liegt dem Flügelrande näher und ist erheblich kürzer, als bei den Argyra-Arten; die hintere Querader ist etwa um ihre doppelte Länge vom Flügelrande entfernt; die 4te Längsader ist auf der Mitte ihres letzten Abschnitts deutlich, aber nicht stark geschwungen. Weibchen: Das einzige Weibchen meiner Sammlung stimmt mit dem Männchen so gut zusammen, dass ich über seine Zusammengehörigkeit keinen Zweifel habe, obgleich ich es einzeln fing. — Untergesicht und Stirn wie gewöhnlich breiter als bei dem Männchen. Fühler ganz von derselben Bildung wie bei diesem. Spitze der Hinterschenkel nicht geschwärzt, sondern nur etwas gebräunt. Ende der Hinterschienen und die Hinterfüsse, so wie das Ende der vordern Füsse mehr dunkelbraun als schwarz. Die Behaarung auf der Unterseite aller Schen- kel kurz. — Grösse: 2—27, Lin. — Wegen ihrer grossen Aehnlichkeit und nahen Verwandtschaft mit Nematopr. annulatus muss zu gleicher Zeit die nachfolgende n.ue, in Deutschland seltnere Art besprochen werden. Nematopr. longifilus, nov. sp. d. — Der vorigen Art sehr ähnlich, aber durch geringere Grösse, am Ende nicht geschwärzte Hinterschenkel, stärkere Bedornung der Schienen und grössere Länge der Analanhänge leicht zu unterscheiden. — Untergesicht silberweiss. Taster gelblich mit silberweissem Schimmer. Stirn schwärzlich- grün mit wenig deutlichem weissen-Schimmer. Fühler kurz, etwas, aber nur wenig länger als bei annulatus; das liste Glied derselben auf der Oberseite nackt und geschwärzt, sonst schmutzig ziegelröthlich; die beiden folgenden Glieder schwarz, das 2te transvers, das 3te kurz; die ziemlich nahe an der Wurzel desselben eingesetzte Fühler- borste lang. Thorax metallischgrün, fast goldgrün, glänzend, am Vorderrande und in der Schultergegend mit einer Spur weisser Bestäubung. Schildchen glänzend metallischgrün, ausser den gewöhnlichen Borsten nackt. — Hinter- leib metallischgrün, glänzend, die vordern Ringe oft kupferig, der letzte zuweilen schwarzgrün; pur ganz am Seitenrande desselben findet sich eine Spur von weisser Bestäubung. Das braunschwarze Hypopygium ist grösser . als bei unnulatus und deshalb der Hinterleib von mehr gleichmässig cylindrischer Gestalt als bei jenem, bei wel- chem er sich nach hinten sehr zuspitzt. Die äussern Analanhänge sind zwei schwarze oder schwarzbraune, eo a geradeabwärts gerichtete, einfache Fäden mit schwarzer, am äussersten Ende derselben merklich längerer, gekrümm- ‚ter Behaarung; sie sind noch länger als bei Nematopr. annulatus;; die innern Anhänge sind dagegen‘ kürzer als. bei der vorigen Art und von ähnlicher Gestalt, welche aber wegen der Kürze derselben schwer zu ermitteln ist, — Alle Hüften gelblich, Mittel- und Hinterhüften an der Basis geschwärzt. Beine einfach und etwas kurz, gelblich; die Hinterschenkel sind an der Spitze kaum etwas brauner, aber. durchaus nicht geschwärzt; das Spitzenviertheil der Hinterschienen und die ganzen Hinterfüsse .dunkelbraun. Das Ende der Vorder- und Mittelfüsse gebräunt, an letztern gewöhnlich die 2 letzten Glieder besonders dunkel. Die Behaarung der Schenkel zart und sparsam, selbst auf der Unterseite der Vorder- und Mittelschenkel nur kurz, auf der der Hinterschenkel noch kürzer. Innenseite der Vorderschienen mit gleichmässiger, ziemlich kurzer Behaarung; die Aussenseite mit etwa 4 in ziemlich glei- cher Entfernung stehenden Borstchen ausser denen, welche an der Spitze derselben stehen. Vorderfüsse etwas behaarter als bei der vorigen Art, namentlich machen sich, wenn'sie abwärts gekrümmt sind, die auf der Ober- seite am Ende der 3 ersten Glieder stehenden Borstchen recht bemerklich; ihr Istes Glied ist etwas kürzer als die folgenden zusammen; es hat auf der Unterseite kurze steifliche Behaarung. Mittelschienen mit wenig zahl- reichen, aber ansehnlich langen, schwarzen Borsten. Hinterschenkel vor ihrer Spitze ohne Seitenborste., Hinter- schienen mit ziemlich zahlreichen Borsten von mässiger Länge. — Deckschüppchen ‚weissgelblich, ohne schwarzen Rand, mit gelblichen Wimpern. — Flügel mit bräunlichgrauer Trübung, am Vorderrande kaum dunkler, von ziem- licher Grösse, aber gegen den Hiuterwinkel hin weniger breit als bei den Argyra-Arten;. die Iste Längsader kür- zer als bei diesen; die hintere Querader um ihre doppelte Länge vom Hinterrande er die 4te Längsader auf der Mitte ihres letzten Abschnitts nur sehr schwach geschwungen. — Grösse: 1%5—12 Lin. — Die eben beschriebene und die ihr vorhergehende. Art sondern sich, wie ie, vestita, durch die Nacktheit des Isten Fühlerglieds von Argyra scharf ab, ohne mit jener in eine Gattung vereinigt werden zu kön- nen, da Leucostolu vestita in allem Uebrigen, namentlich in der Gestalt der Fühler, in der'subapicalen Stellung ihrer Borste und in dem so characteristischen Umriss der Flügel, wie in der Verlängerung ihrer Isten -Längsader mit Argyra übereinstimmt, was. bei diesen beiden Arten durchaus nicht der ‚Fall :ist. Diese nähern sich in ihrem ganzen Körperbau gar sehr denjenigen Rhaphium-Arten, für welche ich oben den Gattungsnamen Porphyrops gewählt habe, nur stehen sie hinsichtlich der Behaartheit zwischen diesen, denen sie darin näher kommen, und den Arten der Gattung Xiphandrium; von beiden unterscheiden sie sich durch die grosse Kürze des 3ten Fühlerglieds und die auf dem Rücken desselben nicht weit von der Basis eingesetzte Fühlerborste. ‘Die Merkmale der auf sie begrün- deten Gattung Nematoproctus sind mithin ganz die für Porphyrops. angegebenen mit Ausnahme des von der Bil- dung des 3ten Fühlerglieds: und der Stellung der Fühlerborste hergenommenen. Ob sich. die ausserordentliche Länge und die einfach fadenförmige Gestalt der äussern Analanhänge des Männchens als characteristisches Merk- mal der Gattung betrachten lässt, wie ich vermuthe, müssen fernere ‚Erfahrungen lehren. Die mir unbekannte Arg. elongata Zett. dürfte schwerlich in die Gattung Argyra gehören, wenigstens lässt die Abweichung, welche sie im Flügelgeäder zeigt, darauf schliessen. Arg. magnicornis Zett., welche ich eben- falls nicht kenne, scheint ihr nahe verwandt zu sein und dürfte mit ihr denselben Platz im Systeme einnehmen. PORPHYROPS (Saucropus, Xanthochlorus, Sympyenus, Teuchophorus, Auepsius and Eutarsus). Die Gattung Porphyrops, wie sie in Herrn Walker’s Werke aufgefasst ist, besteht aus so verschieden- artigen Elementen, dass sie mir ganz und gar unhaltbar erscheint. Sie erfordert dringend eine Auflösung in mehrere haltbare Gattungen. Ich kann keiner derselben den Namen Porphyrops ertheilen, über dessen: anderweitige Verwendung ich mich bereits oben ausgesprochen habe. — Porph. quadrifasciatus Fbr., Erichsonii Zelt., suturalis Fall. und pallidws Fall. (= ne Meig.) stimmen in so viel;Merkmalen überein, dass sich auf sie recht wohl eine Gattung errichten lässt. ‘Herr Haliday hat dies erkannt, als er für sie den Gattungsnamen Plectropus vorschlug; leider ist dieser Name’ schon früher von Kirby an eine Käfergattung vergeben worden, so dass er nicht angenommen werden kann. Herr Rondani hat in seinem Prodromus. Dipterologiae italicae für sie den Namen Neurigona vorgeschlagen, welcher grammatisch unrich- tig gebildet ist und in seinem Wortsinne den Characteren der Gattung nicht entspricht, also ebenfalls keine An- nahme verdient. Ich nenne sie deshalb Saueropus. — Die wesentlichsten Charactere derselben sind: 1) die kurzen Fühler mit besonders kurzem und völlig nacktem ersten Gliede und mit dorsaler ‘Stellung der Fühlerborste 6 ae a äuf dem kurzen letzten Gliede; 2) die bis zum Flügelrande oder doch bis in die Nähe desselben hin ganz deitliche 6te Längsaderz 3) die Länge der Beine, besonders der Hinterschienen, welche länger als die ebenfalls sehr schlanken Hinterfüsse‘ sind, die sparsame Beborstung der Beine‘ und die Borstenlosigkeit'des 1sten Glieds der Hinterfüsse, welches stets kürzer als das 2ie Glied ist; 4) der schmale und verlängerte Hinterleib des Männchens und das völlig freie, plumpe, unterwärts umgeschlagene Hypopygiuin desselben, dessen Anhänge wenig entwickelt und’ sehr versteckt sind; 5) die vorherrschend gelbe Körperfärbung und die schwarze Farbe der Borsten an Kör- per und Beinen. — Für die europäischen Arten liessen sich noch mehr Merkmale angeben, doch würde dadurch die Gattung zu sehr beschränkt werden. — Die 2te Gruppe, welche zu einer Gattung, die ich Xanthochlorus nenne, erhoben werden muss, um- fasst bisher nur Porph. ornatus Hal. und tenellws Wied. — Die Hauptcharactere dieser Gattung sind: P) die ausserordentlich kurzen Fühler mit besonders kurzem und nacktem ersten Fühlergliede und mit dorsaler Stellung der ziemlich deutlich behaarten Borste auf dem’ äusserst kurzen 3ten Gliede; 2) der hinten vor dem Schildchen mit einem grossen aber flachen Eindrucke versehene Thorax; 3) die weit vor dem Flügelrande verschwindende ‘6te Längsader; 4) die Länge der Beine, besonders der Hinterschienen, welche viel länger als die Füsse sind, die ‘sparsame und zarte Beborstung der Beine und die Borstenlosigkeit des Isten Glieds der Hinterfüsse, welches kür- zer als das 2te ist; 5) der nicht verlängerte Hinterleib des Männchens, welcher durch das dicke, völlig freie, geibe Hypöpygiam, das gerade nach hinten gerichtet ist, ein verlängertes Ansehen bekömmt; die Anhänge desselben sind klein, aber entwickelter und deutlicher wahrnehmbar, als bei den Arten der vorigen Gattung; 6) der am Ende stumpfe und unterwärts etwas eingedrückte. Hinterleib des Weibchens; 7) die ganz oder zum Theil gelbe Färbung des Körpers und der Borsten auf dem Thorax. — Im Colorit und in manchen antdern Merkmalen nähern sich die Xanthochlorus- Arten einigen Arten der Gattung Chrysotus, welche von den übrigen Arten zu erheblich abweichen, um mit ihnen noch länger in einer Gattung 'stehen zu bleiben, die sich aber von den Xanthochlorus- Arten durch die kürzern Beine, die den Hinterschienen an Länge mindestens gleichen Hinterfüsse, das kleine und sehr verbor- gene Hypopygium des Männehens und durch den fast in Gestalt einer kurzen Legröhre hervortretenden letzten Hinterleibsabschnitt des Weibchens hinlänglich unterscheiden. — Zur Bildung einer 3ten Gattung, welcher ich den Namen Sympyenus gebe, eignen sich die in die nächste Verwandtschaft des Symp. annulipes Meig. gehörenden Arten sehr wohl. — Die hauptsächlichsten Charaetere dieser Gattung sind die nachfolgenden: 1) das Untergesicht nach oben hin nicht verschmälert; 2) Fühler ziemlich kurz, die beiden ersten Glieder sehr kurz, das’ Iste nackt; die Stellung der Fühlerborste dorsal; 3) der Ilinterrücken nicht ungewöhnlich vortretend oder verlängert; 4) der Hinterleib des Männchens von der Seite ber mehr oder weniger zusammengedrückt, mit kleinem, wenig hervortretendem, gerade nach hinten gerichtetem Hypopygium und mit kleinen, öfters nicht deutlichen Anhängen desselben; 5) die Ate Längsader ‘gegen ihr Ende hin der dten etwas genähert und vor der Flügelspitze (nur bei Symp. bifasciellus Zett.. in dieselbe) mündend; die hintere @uerader vor, höchstens auf der Flügelmitte; die 6te. Längsader wird weit vor dem Flügelrande undeutlich; 6) Beine mässig schlank, sehr sparsam bedornt, die Hinterschienen etwas länger'als die etwas plumpen Hinterfüsse, deren Istes Glied unbedornt und etwa so lang wie das 2te ist; das 3te Glied der Hinterfüsse ist bei den Männchen fast aller bekannten Arten entweder auf der Hinterseite beborstet oder doch in eigenthümlicher, wenn auch nicht auffallender Weise behaart; 7) die Körperfärbung ist schwärzlicherzgrün. Die Sympyenus- Arten nähern sich am meisten den Campsicnemus - Arten, unterscheiden sich aber von ihnen leicht dadurch, das bei letztern das Untergesicht nach oben hin mehr oder weniger verschmälert, der Hinter- leib des Männchens niedergedrückt, der Hinterrücken mehr: verlängert ist und dass der letzte Abschnitt der 4ten Längsader mit der 3ten parallel: läuft und jenseit der Flügelspitze mündet. Zur Gattung Sympycnus ‘gehört zunächst Sympyenus annwlipes Meig., von dem aeneicoxa: Meig. vielleicht nur eine Varietät sein mag, worüber sich indessen nicht so kurzhin ‘absprechen lässt, da hier mehrere einander sehr ähnliche Arten zu concurriren scheinen. — Die Beschreibung, welche Herr Macquart in den Dipteres du Nord de la‘ France.von Symp. (Medet.) annulipes giebt, ist nur eine Uebersetzung der Meigen’schen und voll grober Miss- ‘verständnisse; der von ihm aufgestellte Medet. pygmaeus ist aller Wahrscheinlichkeit nach nichts als Symp. annulipes Meig..— Herrn Walker’s Fauna nennt diese Art mit Zetterstedt pulicarius Fall., was völlig unstatthaft ist. Nach Zetterstedt’s .Dipt. Seand. II. 602 und 604 umfasst Dol. pulicarius Fall. sowohl Symp. annulipes als brevicornis, ist also eine Mischart, deren Name keine Berechtigung hat. Als Herr Zetterstedt seine Ins. Lapp. schrieb, fiel es ihm noch so wenig ein, den Symp. annulipes Meig. mit Fallen’s Dol. pulicarius zu identificiren, dass er ihn dort als eine vermeintlich neue Art unter dem Namen Chrysotus einerellus aufführt; später noch 'be- m = stimmte er Zeller 5 von diesem in Schlesien gefangene Exemplare des Symp. brevicornis als Dol. pulicarius Fall.; noch später habe ich von ihm schwedische Exemplare des Symp. annulipes Meig. als Dol. pulicarius Fall. erhalten. Es ist nicht recht zu begreifen, wie diese Sinnesänderung entstanden, wenn man nicht annelimen will, dass sie aus dem Wunsche entsprungen, der einen der beiden von Fallen vermengten Arten den Fallen’schen Namen zu erhalten und der andern zugleich einen neuen Namen zu geben. — Fallen’s Beschreibung erwähnt die auf- fallende Bildung der Hinterfüsse des Männchens gar nicht und nennt die Fühler kurzweg „breves“, sie könnte also höchstens auf Symp. brevieornis gedeutet werden; aber auch die Anwendung des Fallen’schen Namens auf diese Art ist in jeder Beziehung unstatthaft; gesteht Herr Zetterstedt, der Besitzer der Fallen’schen Sammlung, zu, dass Fallen annulipes und brevicornis vermengt hat, so beweist‘ die Fallen’sche Beschreibung selbst mit Be- stimmtheit, dass die Zahl der von ihm zusammengeworfenen Arten noch'grösser ist; 'er sagt ausdrücklich, dass'idie Augen des Männchens unter den Fühlern sehr genähert seien; dies ist weder bei $ymp. pulicarius noch bei brevi- eornis, überhaupt bei gar keinem‘ Sympyenus, sondern’ nur: bei den Männchen der ihnen im Ansehen ähnlichen Campsicnemus-Arten der Fall; auch die Exemplare mit ganz schwarzen Hinterschienen dürften schwerlich einer der beiden obigen Arten angehört haben. — Die Auskünfte, welche Herr Zetterstedt: aus der ‚Fallen’schen Sammlung giebt, sind, wenn auch zuweilen offenbar etwas tendenziös, doch so wichtig, dass es von grossem Interesse ist, recht genau über das Material, auf welches er sich bei der Ertheilung derselben stützt, unterrichtet zu sein; in vielen Stellen seiner Schriften beraft er sich mit solcher Bestimmtheit auf die Typen der Fällen’schen Beschreibungen, dass man anzunehmen gezwungen wird, dass sich dieselben in seinem Besitze befinden; im Wider- sprüche damit steht eine Notiz in der stettiner entomologischen Zeitung 1844 pag. 78, nach welcher die Typen zu Fallen’s Diptern in der Königlichen Sammlung zu Kopenhagen befindlich sind, so: dass die in Herrn Zetter- stedt's Besitz befindlichen Fallen’schen Diptern nur die Doubletten der Fallen’schen Sammlung, zu sein: schei- nen. «Es wird Herrn Zetterstedt leicht sein, über diesen scheinbaren Widerspruch die nöthige Aufklärung zu geben. — Bei dem Männchen des Symp. annulipes ist das 3te Glied der Hinterfüsse von :groben Haaren bebartet und das 4te eben da bis gegen das Ende gewimpert. Zuweilen finden sich Männchen, ‘welche an der äussersten Spitze des ?ten Glieds der Hinterfüsse zwei ungewöhnliche, grobe,‘ lange, abstehende Haare: zu tragen scheinen und die leicht für eine besondere Art gehalten werden können, was sie doch nicht sind. Die beiden Haare stehen, wenn ich recht beobachte, nicht an der Spitze des 2ten, sondern an der äussersten Wurzel des 3ten Glieds und sind bei allen andern Exemplaren auch vorhanden, liegen ‘aber dem ‘Sten Gliede an und werden durch die bartartige Behaarung seiner Hinterseite versteckt. Als 2te ‘Art ist Symp. brevicornis Zett. aufzuzählen. Er unterscheidet 'sich von annxlipes im: mänhn- lichen Geschlechte leicht durch das viel weniger spitze 3te Fühlerglied, so wie dadurch, dass bei ihm das 3te: und 4te Glied der Hinterfüsse auf der Hinterseite nur von kurzen, rauhen, abstehenden Härchen unregelmässig und weitläufig gewimpert sind. — Auch sein Weibchen ist von dem des annulipes: leicht zu unterscheiden;:.die Fühler sind zwar bei annulipes Q nur sehr wenig länger als bei ihm, aber das 3te Glied derselben ist bei jenem doch an seinem Ende spitzer; ferner hat brevieornis Q gelbliche Vorderhüften, welche nur an der alleräussersten Basis etwas geschwärzt'sind, während bei pulicarius Q die Schwärzung nur das Ende derselben frei lässt. — Dass Herr Zetterstedt eine seiner Dolichopus-Arten brevicornis genannt hat, nachdem schon früher von Herrn Staeger ein Dol. brevicornis publicirt war, dessen Namen er: willkürlich. in obseuripennis abgeändert ‚hat, verdient Tadel. Einen Anspruch auf Berücksichtigung hat ein solcher Name nicht. Als öte Art gehört der in Herrn Walker’s Diptern genügend beschriebene, von Herrn Haliday'ent- deckte Symp. eörrhipes;hierher; er ist auch in Deutschland, besonders im schlesischen Gebirge und auf den Al. pen nicht selten. — Eine:4te Art, welche ich Symp. brevimanus nenne, habe ich im Juli auf den Kärnthner Alpen in bei- den Geschlechtern gefangen. Er ist dunkelmetallsichgrün. Untergesicht weissschimmernd; bei’dem Männchen ist es überaus schmal, ‘da die Augen auf der Unterhälfte desselben fast vollständig zusammenstossen; bei dem Weib, chen ist es von gleichmässiger mittlerer Breite. ‚Taster! schwarz, etwas weisslich 'bereift, ‘besonders am Rande. Fühler schwarz, kurz, das 3te Glied bei beiden Geschlechtern von gleicher Gestalt, 'sehr kurz, doch am Ende et- was:spitzig; die kurze Pubescenz der Fühlerborste ist schwer bemerkbar. Stirn 'weisslich bereift. — Die: Be- borstung des Thorax und Schildchens schwarz. Die Behaarung des Hinterleibs ausser an den Einschnitten, wo sie vorherrschend schwarz ist, meist weisslich, besonders auf dem vordern Theile desselben. Brustseiten schwärzlich- schiefergrau. Schwinger gelblich, Schüppchen hellgewimpert, ‘Bei dem: Männchen sind die vordern Schenkel bis we ii a zum 3ten Viertheil schwarz, das Ende derselben und die Schienen bleichgelblich ; die Vorderfüsse sind ausgezeichnet kurz, besonders die 4 letzten Glieder derselben; das lste Glied reichlich so lang wie die beiden folgenden zusam- men, gelblich mit schwarzer Spitze, die folgenden schwarz; Mittelfüsse schlank, doch kürzer als die Schienen, von der Spitze des ersten Glieds, welches ziemlich so lang als die 3 folgenden zusammen ist, schwarz; Hinter- beine verhältnissmässig lang, schwarz, nur die Knie gelb; das Iste Glied der 'Hinterfüsse ein ganz klein wenig kürzer als das 2te, das 3te Glied sehr verkürzt und auf der Hinterseite von einigen kurzen, 'steifen, borstenartigen Haaren: gebartet. — Bei dem Weibchen sind die Vorderfüsse nicht so auffallend kurz wie bei dem Männchen und die Hinterfüsse von völlig einfachem, gewöhnlichem Baue; auch sind bei meinem Exemplare die Vorder- und Mittelschenkel mehr gebräunt als bei dem Männchen, was indessen wohl: nur als individuelle Abweichung eines minder ausgefärbten Exemplars anzusehen sein dürfte. — Flügel grauglasartig, am Voorderrande gewöhnlich etwas dunkler, an der Basis schmal keilförmig. — Grösse: 1 Lin. — ' Als öte schon an der Grenze dieser Gattung stehende Art sehe ich Symp. bifasciellus Zett. an; des Abweichende liegt darin, dass der letzte Abschnitt der dten Längsader gegen sein Ende hin: der 3ten Längsader nur sehr wenig genähert ist und fast genau in die Flügelspitze mündet; in allem Uebrigen, namentlich dem nach oben hin. nicht schmäler werdenden Untergesichte, der Nacktheit des Isten Fiühlerglieds. und dem von der Seite her stark zusammengedrückten Hinterleibe des Männchens stimmt er mit den übrigen Arten vollkommen überein. An eine Identität desselben mit P. flaviventris Meig., welche in Herrn Walker’s Werke vermuthungsweise ausge- sprochen ist, ist nieht zu denken. — Die kurze Beschreibung, welche Herr Macyquart von seinem Medet. bi- fasciatus giebt, passt zwar auf Symp. bifasciellus, doch giebt er die Grösse des von ilım allein beschriebenen Männ- chens zu 1 Linie an, welche das Männchen des Symp. bifasciellus beiweitem: nicht erreicht. — Die Hinterfüsse des Männchens haben bei dieser Art gar keine Auszeichnung, sondern sind von völlig einfachem Banue. Eine 4te höchst eigenthümliche. Gattung bildet Porph. spinigerellus: Zett.. mit seinen nächsten Ver- wandten; sie mag Teuchophorus heissen. — Das Untergesicht der dahin gehörigen Arten ist sehr schmal, be- sonders nach unten‘ hin; die Fühler sind kurz) das Iste &lied derselben, so viel ich erkennen kann, nackt; die Stellung der Fühlerborste auf dem kurzen ten Gliede. ist dorsal; ihr Wurzelglied ziemlich lang. Die Randader ist bei dem Männchen von der Mündung der, ersten Längsader an rückwärts in ansehnlicher Ausdehnung allmälig verdickt und so weit diese Verdickung: reicht, mit der ersten Längsader verbunden, wodurch ein ansehnlicher schwarzer Randstrich entsteht; die Stellung ‘der hintern @uerader ist bei beiden Geschlechtern völlig senkrecht gegen die Längsaxe des Flügels, so dass sie mit ihrem Hinterende weiter auswärts ‚steht, als bei den verwandten Gattungen. Das Hypopygium des Männchens ist klein und verborgen und der Hinterleib desselben von der Seite her stark zusammengedrückt. Die Beine des Männchens sind wit vereinzelten sehr starken Dornen besetzt, unter denen einige auf der Unterseite der Mittelschenkel in der Nähe der Basis stehende auffallen, und die Hinter- schienen desselben sind bei den bisher bekannt gewordenen Arten in verschiedener Art verziert; die Beine des Weibchens: sind einfach und nur an den Schienen bedornt. Ausser dem in Deutschland überall gemeinen Teuchoph. spinigerellus Zett. gehört noch Teuchoph. (Medet.) calcaratus Macq. als 2te Art hierher, welcher nach der Angabe seines Entdeckers in Frankreich häufig sein soll; im östlichen Deutschland ist er äusserst selten, so dass mir nur ein einziges Mal das Männchen vorgekommen ist. Es stimmt in der Flügelbildung, namentlich in der Verdickung der Randader, ganz und gar mit dem ‚des Teuchoph. spinigerellus überein, ein ausgezeichnetes Merkmal, ' welches Herr Maequart anzugeben unterlassen hat. : Uebrigens ist es an dem absonderlichen Baue der Hinterschienen und des Isten Glieds der Vorderfüsse sehr leicht kenntlich. Bei meinem Exemplare sind die beiden ersten Abschnitte des Bauchs gelblich gefärbt. — Ein von Zeller in Sici- lien gefangenes Weibchen scheint mit Bestimmtheit dieser Art anzugehören; es gleicht dem Weibchen. des Tara spinigerellus vollständig, ist aber etwas grösser und etwas grüner. c® Es bleiben von den Arten, welche in Herrn Walker’s Diptern bei Porphyrops stehen, noch bicolorellus Zett., flaviventris Meig. und‘ aulicus Meig. übrig. ; Mein Urtheil über die systematische Stellung, welche der Isten dieser 3 Arten anzuweisen ist, muss ich leider für jetzt suspendiren, da mir nur 2, noch dazu sehr defecte weibliche Exemplare zu Gebote stehen. Porph. flaviventris Meiy. lässt sich in keiner der bisher errichteten Gattungen unterbringen, zunächst in keiner derjenigen, in welche ich die Gattung Porphyrops aufgelöst habe, weil bei allen diesen das Iste Fühlerglied nackt, bei ihm aber deutlich behaart ist. Er nähert sich dadurch sowohl den Arten der Gattung Syntormon, als denen der Gattung: Argyra; von beiden unterscheidet ihn ‘der von der Seite. her sehr stark zusammengedrückte Hinterleib des Männchens und die basale, nicht apicale oder subapicale Stellung der Fühlerborste. Von Syntormen unterscheidet ihnınoch'in das Besondere‘die transverse Gestalt des'2ten Fühlerglieds,: welches; aufider: Innenseite nicht daumenförmig auf das te übergreift; ‚von Argyra die Gestalt der Flügel, welche nach der. Spitze hin ver- hältnissmässig breiter und nach (der:Basis kai verhältnissmässig schmäler' alsıbei .dieser'ist, nebst der grössern Kürze der Isten'/Längsader.ı— Er muss also als Typus einer ‚neuen Gattung Ateencken werden, Bi nach alaem] brief- lichen: Vorschlage Herrn, Haliday’s Anepsius heissen: mag. .: i i iv Von dem über fast ganz, Europa verbreiteten und von mir auch in Kleinasien hitufig Eeffulenes Porph. aulicus Meig. gilt Aehnliches, wie von flaviventris. Auch er kann in keiner der errichteten Gattungen untergebracht werden. Von: Saueropus unterscheidet ihn das kleine'und' versteckte Hyopygium des Männchens,': von 'Nematopro- etus die mangelnden langen Analanhänge desselben; das nackte erste Fühlerglied unterscheidet ihn von allen an- dern Gattungen, zu denen ihn zu rechnen’man etwa geneigt sein könnte. Als Hauptmerkmale der: auf ilin zu: be- gründenden Gattung, für welche mir Herr Haliday brieflich den Namen Eutarsus vorgeschlagen 'hat, können vorläufig ‚folgende angesehen werden: 1) das schmale, nach obenhin etwas breiter: werdende Untergesicht; 2) die kurzen Fühler mit’nacktem ersten Gliede und :dorsaler Stellung; der Fühlerborste auf dem kurzen 3ten Gliede; 3) der vor dem Schildehen nicht auffällig eingedrückte Thorax; 4) der'ziemlich lange: cylindrische Hinterleib des Männchens;: 5) das: kleine versteckte: Hypopygium''desselben ‘und die sehr ‘grosse Kürze der verborgenen Anal- anhänge; 6) die ziemlich grossen, nach der Basis hin nicht breitern Flügel, welche auf demletzten sehr sanft ge- schwungenen Abschnitte:der in die Flügelspitze einmündenden 4ten: Längsader eine erhabene Beule haben; 7) die ziemlich langen Beine, deren’ Hinterfüsse aber viel'kürzer als die langen Schienen sind; das nicht beborstete 1ste Glied der Hinterfüsse;. welches kürzer als das 2te:ist. Welche Gründe dazu bestimmt‘ haben können, in Herrn Walkier’s Fauna Dot. vividus Meig. als ein Synonyın des Weibchens von Eutarsus aulicus anzusehen, ist mir nicht verständlich, da’ich. in/Meigen’s Be- schreibung auch nicht die entfernteste'Andeutung einer solchen Hinterleibsfärbung finde, wie'sieidieses-hat. Ueber- dies soll Dol. vividus nur 1} Linie lang sein, während das Weibchen von Eutarsus aulieus etwa 2}: Linie misst. — DIAPHORUS Die Gattung Diaphorus. ist ‚eine, recht natürliche, so dass bei keiner Art Teicht ‚ein Zweifel, ob ‚sie ihr wirklich angehöre oder ob nielit, ‚entstehen kann, ‚wenn man »sein Augenmerk mehr auf. den ‚ganzen, Habitus..der Diaphorus-Avten, als auf die bei den’ versehiedenen Dipterolegen für diese Gattung angegebenen Merkmale. richtet, namentlich ist das unter diesen aufgezählte der über den Fühlern zusammenstoessenden Augen des Männchens ein irrthümliches,' da.es' sich nicht bei allen. Arten findet, ini, Gegentheil'Arten vorkommen, ‚bei denen auch die Augen des Männchens, auf. der Stirn getrennt sind. - Der Bau der Fühler, ‚die Form .der Flügel, der Bau der Beine .‚und die 4 starken! Borsten am, Hinterleibsende des Männchens' sind, wie es scheint, allen. Arten gemeinschaftlich ;, auch die verhältnissmässig ziemlich. grossen, an. den Vorderfüssen verlängerten Pulvillen finden sich, mit Ausnahme, .von nigricars.. bei allen mir bekannten. Arten. Man kann die geringe Anzahl der Arten. dieser Gattung, nach der Färbung in geschwärzte, in ganz: grüne und in. solche,.. bei-denen die. Basis -des 'Hinterleibs bei: dem Männchen oder bei beiden: Geschlechtern durghr scheinend gelblich ist, eintheilen. oB Zu den geschwärzten Arten. gehört. Diapk.'nigrieans Meig.. — Meigen hat. nach le typischer Exemplare in der v.. Winthem’schem Sammlung dieselbe Art vor sich gehabt, welche Zetterstedt,später als obscurellus beschrieben hat. Seine, Beschreibung ist, die des, Männchens „ welches er, ‚durch! die 'Verborgenheit- der Analanhänge getäuscht, für.ein Weibchen:gehalten hat. ‚Er bezeichnet ‚die ‚Farbe ‚der Schienen und! Füsse im deutschen Texte als ziegelbraun, während; die.Farbe derselben auch ‚bei; hellergefärbten Exemplaren schwärzlich- rothbraun ist. , In,der lateinischen, Diagnose hater diese Farbenbezeicehnung ganz ‚unpassender Weise durch teste- ceus wiedergegeben, wodurch das Verkennen dieser gemeinen; Art gar leicht veranlasst werden; konnte. — Die Pul- villen sind bei ihr kleiner als.bei den andern Arten und die der, Vorderfüsse nur'wenig grösser, als ‚die der an- dern Füsse. Eine 2te geschwärzte, Art fing ieh auf Rhodus in Mehrzahl; ich ‚gebe hier, die Beschreibung: derselben, Diaph. lugubrüs,,nov. sp. d & Q..— Dein nigrieans überaus ähnlich, mit dem erin.der Färbung. über- einstimmt, doch viel grösser, an Grösse dem oculatus nicht gar viel.nachstehend.; Die schwaize Farbe des; Thorax und Schildchen, welche bei’ nigricans ‘ia mancher, Richtung und besonders ‘auf’ der Mitte sehr sattgrün erscheint, 6* Ne Du = erscheint bei dieser Art in grosser Ausdehnung mehr blangrün.. ‚Der Hinterleib, welcher. bei nigricans von.hinten beleuchtet und von!vorn betrachtet stets. einen sattgrünen ‚Reflex zeigt, ‚erscheint bei dieser Art:'in jeder Richtung und’ bei jeder :Art der Beleuchtung schwarz. Die: Beine sind auch ‚bei Tugubrisısehr kahl, besonders an. der Unter- seite der Hinterschenkel,: doch ‚behaarter ‚als 'bei nigricans. ‘Das leichteste Unterscheidungsmerkmal sind: die! Pul- villen, welche bei lugubris nicht nur viel grösser, sondern an den Vorderfüssen auch ausserordentlich: viel«mehr TerRU SH sind. — :Grösse : 13 Lin. Zu ılen Arten, welche ee gefärbt sind: und bei: denen: die Hinterleibsbasis nicht durchscheinend gelb ist, gehört nach;Meigen's' Beschreibung Diapk. seyanocephälus Meig.. ıEx'weicht:von allen mir bekännten ganz und 'gar metallischgrün gefärbten Arten in der Färbung der: Beine'so sehr:ab, dass ich ihn. ‚fürıeine selbst- ständige, inir «bisher unbekannt. gebliebene ‚Art halten: muss. | Ausserdem besitzesichinoch 3 ganz metallischgrün. gefärbte Arten, von ee 2 linden neu ed und deren 3te ich für: Diaph. Wimthemä:Meig. halte, obgleich Meigen’s 'Beschreibung in: einiger weniger wesentlichen Punkten, »z. B. der: Färbung «der Vorderschienen nicht ganz stimmt. Ich 'habe:' ein typisches Exemplar in ‚der Winthem'schem Sammlung gesehen, ‘ohne es indessen genauer zu untersuchen; und »keinen-specifischen Unter- schied: zwischen ihm 'und ‘meinen Exemplaren: bemerkt, die sämmtlich Männchen sind; die Beine des in der Win- them’schen Sammlung befindlichen‘ Exemplars. waren richt recht ausgefärbt, so dass sich ‚der Unterschied:in der Färbung der Schenkel und ‚der Voorderschienen! weniger bemerklich machte, als bei meinen Exemplaren. — Er ist ganz und gar metallischgrün, entweder von mehr blaugrüner,, oder von.etwas düster goldgrüner Färbung, etwas grösser als Hoffmanseygii und tripilus. Die! Augen können allerdings als auf. der Stirn zusammenstossend bezeichnet werden, doch ist’ eine äusserst'feine: weisse ‚Linie zwischen ihnen :zu «sehen, ‚die sich’vorn zw:einem kleinen weissen» Dreieck ‚erweitert. Dhovax etwas grau bestäubt, besonders’. gegen: ıden: Rand: hin. Brustseiten dunkelschiefergrau: mit; metallgrünen,, ‚zum; Theil etwas kupfrigen:Reflexen. .Die-äussern Analanhänge von Gestalt einer kurzgestielten, gestreckteiförmigen Lamelle, braunschwarz oder dunkelrothbraun, ringsum mit langen schwar- zen Wimperhaaren besetzt, gewöhnlich seitwärts ausgestreckt. Hüften schwarz mit grauweisslicher Bestäubung. Beine schwarz, Schenkel etwas metallisch schwarzgrün; die alleräusserste Spitze derselben, die Vorderschienen bis über ihr zweites Drittheil, die Mittelschienen von der Basis aus bis etwa zum 4ten Theile und auf der Aussenseite noch “weiter 'braungelb; selbst die ‘Wurzel ‘des Isten Glieds' der Vorderfüsse braun." 'Vorderschienen auf ihrer Innenseite nur mit’ kurzer"'gleichmässiger' Behaarung. "Die Hinterschenkel fast auf ihrer ‘ganzen Unterseite mit lan- ger, g gegen die Spitze hin mit sehr langer Behaarung besetzt. = Grösse: 273 Lin. — Auf den Bl von mir, auch bei Triest von Herrn Dr: Schiner' gefangen. — j 'Diaph. disjunetus, nov. sp: ©. — Eine neue,’ der vorangehenden in Grösse, Gestalt‘ und Körperfärbung überaus ähnliche Art, ‘welche sich aber dadurch: leicht von ihr unterscheidet, dass ‘die Augen nicht zusammen- stossen, sondern’ deutlich durch die - freilich “ziemlich "schmale Stirn “getrennt sind, ‘welche weiss schimmert. Die Oberseite des T'horax ist maft und die Beine sind mit’ alleiniger Ausnahme der alleräussersten Kniespitze schwarz. Die Vorderschienen sind auf der Innenseite noch zarter behaart als bei der vorigen Art, die Hinterschenkel sind auf ihrer Unterseite fast vollständig kahl, nur‘ gegen das Ende hin sparsam mit ‚ganz kurzen Härchen besetzt. Die äussern ‘Analanhänge wie bei’ Diaph. Winthemi, nur etwas sehmäler, — Grösse: 2 Lin. — Von Herrn Pastor Hoffmeister zu Nordshausen bei Cassel gefangen. — Diaph. Vatifrons, nov. sp. d. — Dunkelerzgrün, obenauf etwas kupfrig mit nur mässigem Glanze. Unter- gesicht von ansehnlicher, gleichmässiger Breite. ' Taster schwarz, vorstehend, mit steifen, abwärtsgerichteten schwarzen Borstchen besetzt.. Stirn noch etwas breiter als das Untergesicht, matt erzgrün mit 'weisslicher Bestäu- bung. Fühler schwarz, Gestalt derselben wie bei den andern ‘Arten, Borste dorsal. Oberseite des Thorax, Schilehen und Hinterleib mit sehr dünnem weisslichen Reife, der an den Seiten des Hinterleibes etwas dichter ist. Die 4 starken Borsten am Hinterleibsende wie bei den andern Arten. Auch die Analanhänge, wie es scheint, von ganz ähnlichem Bau, doch kann ich die äussern Anhänge nicht’deutlich "erkennen. Beine schwarz, Knie braun; die Schenkel und in mancher Richtung selbst die Schienen mit dunkelmetallischgrünem Schimmer. Hinterschenkel ohne besondere Behaarung; alle Schienen auf der Innenseite sehr kurzhaarig. Die Pulvillen gross, besonders an den Vorderfüssen. Flügel 'glasartig, schwarzgrau getrübt; ‘der Umriss derselben wie bei den andern Arten der Gattung; die kleine Drersder steht: noch vor der Mündung der Isten. Längsader, also der Flügelwurzel näher, als bei’irgend einer andern bekannnten' Art; die ‘ste Längsader, welche etwas stärker als die 2te ist, liegt dem Vorder- rande näher :als'bei''den andern Arten und’ deshalb 'entfernter von der 4ten, welche jenseit der Mitte ihres letzten a en Abschnitts in Folge der dort liegenden 'Falte wie gebrochen erscheint und gegen ihr Ende hin ziemlich > wird. — Grösse: 1% Lin. — Aus Suhlesißnns}- Obgleich Diaph. latifrons im Bau des Koyier, von den‘ andern bekannten Arten erheblich abweicht] kann ich die Nothwendigkeit, ihn aus der Gattung Diapkorus auszuscheiden, doch nieht anerkennen, da er in allen vübri- gen: Körperverhältnissen mit‘ den andern Arten auf das ‚Beste harmonirt und da hinsichtlich des Kopfbaues' Diapn. disjunctus einen, Uebergang von jenen zu ihm bildet. Zu:den Arten mit an demBasis gelblich gefärbten 'Hinterleibe gehört‘der mir unbekannte Diaph, bimacu- latus Macg. Ich kenne keine »Artidieser Gruppe, die ihm in der Färbung der Beine einigermassen gliche. : Die bekannteste und gemeinste der hierher gehörigen Arten ist Diaph. oculatws Fall., mit dem Meigen’s flabocinetus) identisch ist, 'wie Meigen selbst im 6ten Theile seines Werks ganz richtig bemerkt hat. — In Walker’s britischen Diptern'wird Dot. tubereulatis Meig. als Weibchen zu dieser Art gezogen, wogegen sich nichts ein- wenden: zu lassen scheint. Diaph. oceulwius: istian der Färbung der Beine gut kenntlich. Bei ausgefärbten Exem- plären »sind die‘ Hüften‘ braunschwarz, . nur 'an den vordersten die Spitze sammt dem Schenkelknopfe gelblich; Schenkel braunschwarz, an den Vorder- und Mittelschenkeln hat das letzte Drittheil der Unterseite eine gelbliche Färbung, welche sich an der Spitze selbst auch auf die Oberseite erstreckt. Vorder-und Mittelschienen gelblich; an den Hinterschienen erstreckt sich die gelbe Farbe nur etwa bis zur Mitte hin, von 'wo aus sie braunschwarz werden. Die Vorder- und Mittelfüsse sind etwa von der Spitze des Isten Glieds an schwarzbraun gefärbt, die Hinterfüsse sind ganz schwarzbraun. Das Männchen macht ‘sich auch in hellen Varietäten leicht daran kenntlich, dass: 1) die Vorderschienen auf der Innenseite nur ganz kurze gleichmässige Behaarung haben, 2) dass die Hinter- schenkel auf ihrer Unterseite an’ der'Spitze von!langer Behaarung fast gebartet sind, während sie daselbst auf der Hinterseite kürzer behaart sind. Die äussern Analanhänge des Männchens sind klein und abwärts gerichtet. Während:bei dem Männchen. der 2te‘ und oft ein grosser Theil des 3ien Hinterleibsrings gelblich durchscheinend ist, habe ich den Hinterleib des Weibchens stets oberseits gleichfarbig metallischgrür getroffen. — Grösse: 13—2 Lin. Fast eben so häufig als die’ vorangehende: Art ist Diaph. Hoffman'seggii Meig. Er unterscheidet sich von der vorigen Art schon dadurch, dass das Gelbe ‚des 2ten Rings eine viel geringere Ausdehnung hat, ganz be- sonders leicht aber: durch die Färbung: der: Beine. ‘Diese sind 'bei gegenwärtiger Art gelb; das Spitzenviertheil der Ilinterschenkel, das Spitzendrittheil' der Hinterschienen, die ganzen Hinterfüsse und die Vorder- und Mittel- füsse' etwa von der Spitze ‘des Isten Glieds an braunschwarz. Die Hinterschenkel haben auf der Unterseite vor ihrer ‚Spitze zwar auch längere und etwas dichtere Behaarung, doch ist sie.beiweitem nicht so dicht und nicht so lang, als diejenige, welche sich ;bei oeulatus daselbst findet, dagegen ist»die Hinterseite der Hinterschenkel in grosser Ausdehnung mit abstehender ‚Behaarung besetzt. Die Vorderschienen tragen dagegen auf ihrer Innenseite lange Behaarung. ‘Grösse und Körperfärbung ganz wie bei oculatus. Von einer eigentlichen schwarzen Rücken- linie auf'dem Hinterleibe ist nichts zu sehen, nur bei mancher Beleuchtung zeigt sich da ein dunklerer Reflex, den Meigen als Rückenlinie beschrieben haben mag. — Grösse: 2 Lin. — Eine dem Diaph. Hoffmanseggii nahe verwandte Art ‘ist die nachfolgende von mir bei Gloggnitz gefangene, Diaph. tripilus, nov. sp. d: — In Grösse und Färbung dem Diaph. Hoffmanseggii wohl täuschend ähnlich, aber sehr leicht daran zu unterscheiden, dass die Vorderschienen auf der 2ten Hälfte der Innenseite 3 überaus lange Haare tragen, welche mit kürzern Haaren abwechseln. Die Behaarung auf der Unterseite der Hinterschenkel mehr 'wie bei Hoffmanseggä, als wie bei oculatus, doch’ hat die länger behaarte Stelle an der Spitze bei gegenwär- tiger Art eine grössere Ausdehnung. — Grösse: 2 Lin. — Den Diaph. minimus Meig. kenne ich nicht und bin höchst zweifelhaft, ob die unter diesem Namen be- schriebene Art wirklich für einen Diaphorus zu halten ist oder nicht. CHRYS0OTUNS. (Chrysotus und Chrysotimus). Es giebt in der ganzen Familie der Dolichopoden keine einzige andere Gattung, mit deren Kenntniss es confuser stünde, als mit derjenigen der Gattung Chrysotus. Es liegt dies nur zum geringeren Theile daran, dassinihr Arten von verschiedener Bildung vereinigt werden, welche nothwendig generisch von einander getrennt werden müssen, zum grössern Theil an der Kleinheit und den wenig augenfälligen Differenzen ihrer Arten. Alle ei die zum- Theil gelbgefärbten, auf dem Thorax hellbehaarten Arten müssen aus der Gattung Chrysotus enffersit werden und eine eigene Gattung bilden, für welche Herr Haliday mir den Namen Chrysotimus vorgeschlagen hat. Für die Gattung Chrysotus, unter deren Merkmalen die auf dem Untergesichte zusammenstossenden Augen des Männchens gestrichen werden müssen, bleiben dann noch immer ‘etwa 20 bereits beschriebene.’Arten. Wieviel derselben bei einer genauen Untersuchung noch aus ihr werden ausgeschieden werden müssen, lässt sich im'Vor- aus nicht sagen. (ur. distendens Meig., rhaphioides Zett. und magnicornis Zett. dürften ihr schwerlich ange- hören. Ebenso liegt die Vermuthung nahe, dass Chr. elegans Meig. ein Gymnopternus aus der Verwandtschaft des Gymn. plagiatus sein möge. Von den:ihr verbleibenden Arten wird gar manche ünter die Synonyme: zu bringen sein. Die wesentlichsten derjenigen Merkmale, welche die Gattung Chrysotimus von Chrysotus unterscheiden ‚sind: das Vorhandensein eines grossen Eindrucks auf dem Hinterende des "Thorax, die kalılern Beine; die im Leben den Hinterleib nicht horizontal deckenden Flügel, das zum Theil gelbe Colorit: des Körpers und die gelbe Farbe ‚aller Haare und der Flügeladern. — Im Colorit nähern sich die Chrysotimns-Arten. den Arten der Gattung Chrysochlorus; die Unterschiede beider Gattungen sind ‚bereits oben bei Errichtung der letztern Gattung entwickelt worden. Die beiden grössten unter den eigentlichen Chrysotus,- Arten, ‚welche mir vorgekommen‘ sind, sind Chr. ceupreus Macqg. und Chr. neglectus Wied. — Das Männchen des erstern zeichnet sich durch. die kurzbehaarten Hinterschienen aus, welche auf der Aussenseite nur mit etlichen ganz kurzen Borstchen besetzt sind, welche leicht übersehen: werden können; die Augen desselben stossen auf dem Untergesichte vollständig zusammen. ‚Der sehr dunkle Ton der erzgrünen Körperfarbe und die etwas schwärzlichen Flügel machen’ die Art sehr kenntlich. Das Weibchen ist dem des Chr. Zaesus am ähnlichsten, unterscheidet sich aber doch leicht durch kleinere Fühler und Taster, schmäleres Untergesicht, die bei ihm an der Spitze (bei dem Männchen fast ganz) weisslich' gefärbten Vorderhüften,, deren Colorit Macquart ganz gut bezeichnet hat, so wie. durch erheblichere Grösse, welche 14 Linie beträgt. — | Dass Chr. neglectus Wied. dieselbe Art ist, welche Fallen später als :Dol. viridulus beschrieben hat, ist noch von Niemand bezweifelt worden; ich sehe deshalb nicht ein, warum in Herrn Walker’s Fauna, Zetter- stedt und Fallen folgend, die Art Chr. viridulus Fall. genannt und der ältere Wiedemann’sche Name verwor- fen worden ist. Nach Meigen’s Beschreibung soll das Weibchen gelbe Schenkel haben, nur die Spitzenhälfte der Vorderschenkel soll schwarz: sein; so gefärbte Weibchen sind mir ‚weder von dieser noch von irgend einer andern Art: vorgekommen. Bei der hellsten Varietät von neglectus Q findet sich nur ‚ein schwärzliches Band vor dem Ende der Hinterschenkel, während auf der Mitte der Mittel- und Vorderschenkel nur die schwache Andeutung einer Schwärzung zu sehen ist; viel gewöhnlicher sind alle Schenkel auf der Mitte schwarz mit metallischgrünem Reflexe. Ich vermag in dem Chr. taeniomerus Meig. nichts: anderes als solche‘ Exemplare zw. erkennen. Die Augen des Männchens stossen auch bei dieser Art auf dem Untergesiehte Zusammen. Die Hinterschienen (dessel- ben sind zwar ziemlich plump, aber weniger auffallend ‚behaart als bei cilöpes und den ihm zunächst verwandten Arten. : Die Flügel desselben sind gegen. die Spitze hin breit und stumpf, gegen die Basis hin schmäler und haben vor dem Hinterwinkel die Spur eines ganz seichten Ausschnitts. — Mehrere Männchen, welche an der Spitze’ der Hinterschenkel eine deutliche Schwärzung zeigen, können von den gewöhnlichen Exemplaren, denen diese Schwär- zung fehlt, nicht getrennt werden. — Zetterstedt hat Chr. femoralis für das Q dieser Art erklärt und, wie ich glaube, mit Recht. | | Das.Männchen des Chr. eilipes Meig. unterscheidet sich von dem des neglectus durch erheblich geringere Grösse, ‚die nach der Spitze hin weniger breiten Flügel, welche, einen mehr gestreckt elliptischen Umriss ‚haben, durch längere Behaarung der Hinterschienen, so wie dureh die in der Regel sehr determinirt schwarze Spitze der Hinterschenkel und Hinterschienen ; zuweilen: breitet sich die dunkle Färbung über einen grössern Theil der Hinter- schienen aus. Ich habe ihn noch nie in Paarung gefangen; die Weibchen, welche ich 'bisher für zu ihm gehörig gehalten habe, vermag ich von denen des gramineus nur durch etwas geringere Grösse und die an der Spitze deutlich geschwärzten, an der Basis aber stark gebräunten Hinterschienen zu unterscheiden. Die Beschreibung dieser Art in Walker’s Fauna giebt keinen Unterschied in der Färbung der Beine beider Geschlechter an, so dass ich mich vielleicht mit meiner Vermuthung in einem Irrthum befinden mag. Die weitab gemeinste Art ist Chr. gramineus Fall., welcher mit dem Meigen’schen copios«s iden- tisch ist. Im 7ten Theile beschreibt Meigen auch einen gramineus, den Zetterstedt zu gegenwärtiger Art zieht. Nimmt man Meigen’s Beschreibung genau, so ist das freilich nicht wohl thunlich; nach 'derselben sind nämlich bei beiden Geschlechtern die Hinterschienen schwarz, während sie bei dem Weibchen des gramineus Fall. gelb sind. Indessen glaube ich doch, dass Herr Zetterstedt ganz recht geihan hat, da die Wahl des Namens.die FE Vermuthung nahe: legt, dass Meigen wirklich die Fallen’sche Art vor sich'gehabt 'habe und dass das Citat aus Fallen nur aus einem Versehen: weggeblieben sei. — Chr. nigripes For. zu dieser ’Art zu ziehen, ‘oder sie gar nigripes Fbr, zu nennen, wie in Herrn Walker”s Werke geschehen ist, halte ich für bedenklich. Die Beschrei- bung, welche Fabricius in der Ent. syst. giebt, passt nicht wohl auf diese Art; Meigen unterscheidet sie von copiosus und aus seiner Beschreibung derselben scheint mit ziemlicher Sicherheit hervorzugehen, dass die Augen des Männchens:auf dem Untergesichte nicht vollständig zusammenstossen, ‘was doch bei gramineus, wie bei: allen vorhergehenden Arten der Fall ist. — Fallen zieht nigripes For. zu seinem gramineus und bemerkt, dass Wiede- mann im 3ten Theile des zoologischen Magazins ihn für das Weibchen dieser Art erklärt habe. Ich kann das zoologische Magazin nicht vergleichen und vermag ohne dasselbe nicht zu verstehen, wie Wiedemann im Jahr 1818 nigripes für das Weibchen ‚des von Fallen erst im Jahr 1823 beschriebenen gramineus habe erklären können. Der Fabricius’sche Name scheint mir nur dann rettbar und des Rettens werth zu sein, wenn eine nochmalige sorgfältige Vergleichung des typischen Exemplars möglich ist. Es finden sich Männchen, welche dem Chr. gramineus vollständig gleichen, deren Mittelschienen aber an der Spitze geschwärzt siad, Ob sie eine eigene‘ Art bilden oder nicht, wage ich nicht zu entscheiden. — Noch auffallender sind mir Weibchen gewesen, welche denen des Chr. gramineus fast ganz gleichen, bei denen aber die Fühler an der, Wurzel gelbroth gefärbt sind. Es ist 'wohl kaum ein Zweifel, dass sie einer andern Art angehören. Der Schenkelknopf ist bei denselben in auffallender Weise gelblich gefärbt und die Schenkel sind sehr grün, so dass man durch sie an bicolor Macq. erinnert wird, ohne sie indessen für diese Art erklären zu können, da Maecquart der hellen.Färbung der Fühlerwurzel nicht Erwähnung thut, auch die Grösse nur zu 3 Linien angiebt, während die von mir gefangenen Weibchen 1,,—1} Linien lang sind. — Von Arten, bei deren Männchen die Augen auf dem Untergesichte zusammenstossen, besitze ich unter andern zweifelhaftern noch 2 sehr auffallende. Die eine, welche ich von Zeller aus Sicilien erhielt, zeichnet sich durch ganz schwarze Hüften und Beine aus; ich nenne sie deshalb Chr. melampodius. Die andere, welche sich durch das angenehm himmelblaue Colorit:.des Thorax leicht kenntlich macht, fing ich einmal unterhalb Cöln am Ufer des Rheins auf Schilf, ein anderesmal ebenfalls: auf: Schilf am: Neusiedler See in Ungarn; ich nenne sie Chr. suavis. — Chr. melampodius, nov. sp. d. — Von der Grösse des Chr. gramineus. Ziemlich dunkel metallischgrün mit schwarzen Beinen, an denen nur‘ die äusserste Spitze des Knies braungelb ist. Die Augen auf dem Unter- gesichte zusammenstossend. Gestalt und Grösse, sowie die Farbe der Fühler wie bei gramineus. Stirn metallisch- blaugrün. Brustseiten schwarzgrau. Hüften sammt dem Schenkelknopf schwarz; eben so die ganzen Beine, an denen nur die äusserste Kniespitze braungelb ist. Vorderschienen ohne Borsten; Mittelschienen auf der Aussen- seite ausser an der Spitze mit zwei ziemlieh langen Borsten. Hinterschienen ziemlich schlank, nur sehr kurz be» haart, auf der Aussenseite weitläufig mit kurzen Borstchen: besetzt. Schwinger ‘gelb. Flügel glasartig, grau ge- trübt, schwarzadrig, von elliptischem, gegen die Basis hin schmälerem Unriss. Er gehört in die Verwandtschaft des cupreus Macq., von. dem er sich durch geringere Grösse und die schwarze Farbe aller Hüften leicht unter- scheidet. — Grösse: 1 Liu. — Chr.. suavis, nov. sp; d: — Augen auf dem Untergesicht zusamımenstossend, Taster ziemlich vorstehend, weissgelblich mit weissem Schimmer. Fühler sehwarz, das 3te Glied etwas grösser als bei den vorhergehenden Arten, aber minder breit als bei /aesus. Stirn blaulich, weiss bereift, in manchen Richtungen ganz und gar weiss- schimmernd. Binterkopf: himmelblaulich mit weissem Reife, unten mit auffallendem weissen Barte. Thorax und Schildchen lieblich himmelblau,, »auf der: Mitte mehr in das Violette, an der Seite in das Blaugrüne spielend; weissbereift. Hinterleib blaugrün, ein wenig weisslich bereift; von binten gesehen zeigt sich deutlich eine dunkle Rückenlinie und die Spur von sehr schmalen dunkeln Hinterrandssäumen. Die sehr kurze Behaarung des Hinter- leibs hat in den meisten Richtungen ein fahlgelbliches Ansehen. Brustseiten und Hüften schwärzlichschiefergrau, die Behaarung an letztern weiss. Der Schenkelknopf bräunlich. Schenkel schwarz mit etwas blaugrünem Schim- mer. Vorder- und Mittelschienen gelblich; Hinterschienen sehwarzbraun. Vorder- und Mittelfüsse von der Spitze des; 2ten Glieds an schwarzbraun; Hinterfüsse ganz und gar schwarzbraun, nur die Wurzel des Isten Glieds gelb- lich. Die Behaarung der Beine zeigt in den meisten Riehtungen ein fahlgelbliches Ansehen, wodurch die Hinter- schienen, an denen sie von sehr mässiger Länge ist, ein viel Hichteres Ansehen bekommen. Schwinger gelb. Flügel glasartig, nicht grau getrübt; Adern ziemlich fein, braun; der Umriss der Flügel ist elliptiseh, nach der Basis hin kaum schmäler. — Grösse: 3—2 Lin. — T u. ‚Mit Chri, swawis ist eine ihm sehr ähnliche,-aber durch 'die getrennten Augen des en sehr E= unterschiedene. Art»nicht zw verwechseln, deren Beschreibung ich "hier folgen lasse. in us un ws Chr. albibäarbus, nov.''sp. d. — Augen durch (das sehmale Untergesicht' deutlich sen rare ist weissschimmernd: auf nretallischblanlichem Grunde: Fühler schwarz, die Grösse des 3ten 'Glieds etwa''wie bei der vorhergehenden Art. Hinterkopf 'blaulich mit weisslicher 'Bestäubung, "unten mit 'auffallendem “weissen "Barte, Taster gelblich,van der Basis sehwärzlich mit‘ weisslichem‘ Schimmer. ' Stirn fast‘ 'stahlblau, ziemlich glänzend, kaum mit der: Spur von weisser Bestäubung. Thorax und Schildchen’ glänzend, blaugrün, auf der ‘Mitte oft mehr stahlblau oder gar ‘in ‚das Violette, ziehend, an’den Seiten stets’ blaugrün‘,; nut mit einer Spur von weisslichem Reife. : Hinterleib 'blaugrün,» weniger deutlich weisslich bereift: als bei der vorigen Art, so dass, wenn, man thn von der Seite beleuchtet und von hinten betrachtet, nur die Spur einer dunkeln Rückenlinie wahrzunehmen ist. Die Behaarung desselben hat in den’ meisten Richtungen ein: schwarzes, in einigen ein fahlbraunes' Ansehen. Brust- seiten und Hüften schwärzlichschiefergrau; die Behaarung auf letztern ist’schmutzigweisslich, das abstehende Haar auf den hintersteh ist fahlbräunlich »oder schwarz. Schenkelknopf bräunlich; Schenkel schwarz mit metallisch- grünem Schimmer. Kniespitze gelb. Vorder- und Mittelschienen braun, Hinterschienen und alle Füsse schwarz- braun, nur die Basis der Vorder- und Mittelfüsse heller braun. ' Die Behaarung der Beine ist'schwarz; an den Schienen zeigt die kürzere Behaarung in vielen Richtungen ein. fahlbräunliches Ansehen. Hinterschienen nur kurz behaart. Flügel glasartig mit grauer Trübung; ‘die Plügeladern 'braunschwarz; der Flügelamriss > nach der Wurzel:hin kaum schmäler. — Grösse: 44 Lin.’ — Vaterland: Kleinasien. — Die 2te Art, deren Männchen getrennte Augen 'hat,'ist Chr. Iaesws Wied. So kenntlich dient Art: ist, 'balte ich doch einige genauere Angaben über dieselbe für nöthig, da alle bisherigen Beschreibungen höchst ungenau sind. Die grossen, hervorstekenden, schwarzen Taster, die Grösse und Breite des 3ten, fast nierenförmigen Fühler- glieds, die ganz schwarzen: Beine, an denen nur‘ die äusserste Kniespitze mehr oder weniger braungelb gefärbt ist, die etwas schwärzlich getrübten Flügel. mit eiförmigem Umriss’ zeichnen beide Geschlechter aus. ‘Das Männchen ist ausserdem an dem verhältnissmässig breiten grünen Untergesichte kenntlich, welches an den Seiten "dichtere, weissgrauliche Bestäubung zeigt. Wenn man ihn von vorn beleuchtet und ganz von der Seite betrachtet, so er- scheinen Thorax und: Hinterleib ‘bei ganz. ausgelärbten Exemplaren dunkelmetallischgrün, bei minder ausgefärbten blaugrün. Von oben betrachtet zeigt der Thorax auf der Mitte eine violette Färbung‘, welche nach vorn 'hin in das: Grüne, ‘nach den Seiten hin in das "Blaugrüne übergeht. ‚Schildehen mehr ''stahlblau als violett. Hinterleib violett, nach den: Seiten und nach: dem: Hinterende hin in das Blaue übergehend.'— Bei’ ausgefärbten Exemplaren des Weibchens sind Thorax, Schildchen und Hinterleib metallischgrün, oft ziemlich goldgrün, nie'blau oder violett; nur bei unausgefärbten Exemplaren mehr blaugrün.: Die Schienen sind: in der Regel’heller als bei dem Männchen, Vorder- und. Mittelschienen oft fast gelbbraun; bei solchen Exemplaren, welche übrigens keineswegs etwa einer andern ähnlichen Art'angehören, pflegen: äuch die Flügel heller zu sein. Ihnen in der Färbung ganz gleich sind anderevWeibchen, welche sicher einer andern Art angehören, da das 3te Fühlerglied derselben viel kleiner. ist. 2 Endlich kommen dem Weibchen von Chr. laesus ausserordentlich ähnliche Exemplare vor, bei denen der Thorax und das Schildchen auf der Mitte himmelblau sind; das 3te Fühlerglied derselben hat ganz die Grösse und Gestalt wie bei dieser Art, zu der‘sie doch unmöglich als Varietät-gehören können, da Thorax und Schild- chen viel stärker bereift' sind ; ‚eben so wenig können sie, für Weibehen von suavis oder albibarbus' gehalten wer- den; .da sie dafür zu gross sind und da sie schwarze Taster. haben. Aus alledem ist wohl ersichtlich, ‚dass die Gattung Chrysotus noch recht grosser und’ ausdauernder Auf- merksamkeit bedarf, wenn die Arten derselben genügend festgestellt werden sollen. NEDETERUN ‘Die, Gattung Medeterus ist, wenn sie so. wie,in Herrn Walker’s Werke genommen wird, "eine der allerbestimmtest begrenzten. Allerdings sondern sich. diejenigen Arten, bei denen die hintere @uerader in grösserer Entfernung vom Flügelrande steht, auch durch die geringere Länge der Beine und den breitern Hinterleib von den übrigen Arten etwas ab, in allem ’Andern aber stimmen sie mit denselben: wiederum so. überein, dass auch sie zu keiner generischen Absonderung Veranlassung geben, — Da bei Errichtung und Benennung der Gattung Fischer den Medeterus Diadema vor Augen hatte, so ist die Anwendung des von ihm gewählten Namens auf gegenwärtige Gattung die allein’berechtigte. 'Die von allen spätern ‘Schriftstellern vorgezogene männliche Endi- güng'ist’der er wegen en unv eine 'ganz rn Aenderung zu werikefden meiner Ansicht nach beizubehalten. — ; Hinsichtlich ‘der lhntites ker Arten herrscht noch viel Unklarheit und Uhsicherhleid] die ich leider nicht sehr aufzuhellen'verhag;’ da-ich dieser Gattung nie besondere Aufmerksamkeit geschenkt habe. Die Länge’und Lage der hintern Querader, so wie ihre. Entfernung ' vom ‘Flügelrande ’ (immer in der Richtung des letzten Abschnitts der öten Längsader) sind’ characteristische ‘Artmerkmale‘)/ doch ist bei der Be- nutzung derselben eine gewisse Vorsicht 'nöthigz; es läuft nämlich zwischen der. 4ten und 5ten Längsader eine Flügelfalte bis ‘über die hintere Querader hinaus und bewirkt, dass diese im verschiedener Gestalt erscheint, je nachdem-man die Flügelfläche: in der einen oder andern Richtung betrachtet. ‘Um nicht irre zu gehen, muss"man die fast senkrecht gegen die Flügelfläche gerichtete ‘Ansicht’ aufsuchen, in"welcher die hintere Queraler gerade und zugleich in ihrer gunzen Länge erscheint; ich werde im Nachfolgenden immer die Wahl dieser Ansicht vor- aussetzen und: werde in Uebereinstimmung mit den frühern Beschreibern die ‚hintere Querader senkrecht nennen, wenn sie senkrecht: auf: der Längsaxe der: Flügel steht. Ich will die Arten nach der Färbung der Beine‘ordnen und zuerst die ganz. schwarzbeinigen Arten be. sprechen. ' Unter diesen mögen wiederum ‘die beiden Arten, ‘bei denen das Iste Fühlerglied rothgelb gefärbt ist, den Anfang ‘machen. In Die erste ‚derselben ist Medet. FREE Zett., von allen Hökamntet Arten die grösste und robusteste. Ihr dunkles Colorit, die'grössere Dichtigkeit der schwarzen Behaarung auf der Oberseite des Thorax’ und des Hinter- leibs,: so wie an den Schenkeln, 'dierothgelbe Farbe: des Isten Fühlerglieds, der gleich von seiner Wurzel an stärk vorwärts geschwungene letzte Abschnitt der ten Längsader, welcher gegen sein Ende hin der 3ten Längs- ader sehr nahe kömmt, und vieles ‘Andere zeichnen: sie aus. Die Farbe der Beine ist bei dieser,’ wie’ bei den unansgefärbten Exemplaren aller schwarzbeinigen Arten, zuweilen ziemlich braun. ' Bei einzelnen Exemplaren ist die,Oberseite des Isten Fühlerglieds ziemlich dunkelbraun, so dass sie bei'sehr flüchtiger Untersuchung allenfalls für: eine verschiedene Art angesehen werden können. = In Deutschland scheint odseurus ausschliesslich der Gebirgs- fauna anzugehören, wenigstens ist mir nicht bekannt, dass er je'in der Ebene gefangen worden. Die 2te dem Medet. obscurus ähnliche und mit ihm auch in der rothgeiben Färbung des Isten Fühlerglieds übereinstimmende Art‘'nenne ich Meder. signaticornis. Sie ist von schwarzer, sehr wenig in das Blaugrüne ziehender Färbung." Untergesicht von mittelmässiger Breite, oben von mattgrüner Färbung, gegen die winkelige @uerlinie bin grau bestäubt; der untere ‘Theil desselben sehr düster’ grün, matt. Rüssel dick, schwarz. Fühler schwarz, das Iste Glied gelbroth. — Die Oberseite des Thorax ist graubraun bestäubt, ohne deutliche Striemen; die schwarzen Borsten'sind ziemlich kurz; die Behaarung, welche sich ausser den Haarreihen in der Schulter- gegend findet, ist-sparsamer als bei obseurus. ' Die schwarzen Brustseiten mit sehr dünner graubrauner Bestäubung. Schüppehenschwarzbraun 'gerandet; Schwinger schwarzbraun, auf der‘ Unterseite heller. Schildehen wie die Oberseite; des Thorax.‘ Hinterleib ziemlich glänzend schwarz, kaum mit einer Spur von Bestäubung. Hüften schwarz, nicht deutlich 'bestäubt, schwarzhaarig. Beine ganz schwarz, die Behaarung derselben kürzer als bei obscurus, namentlich ist’dies auch an der Oberseite der Hinterschienen der Fall. — Flügel glasartig, wenig graulich, schwarzbraunadrig;. die hintere Querader etwas schief und etwas mehr vom Hinterrande entfernt, als ihre eigene Länge beträgt; der letzte Abschnitt der .4ten Längsader wenig gebogen, gegen die 3te Längsader weniger conver- girend als bei obseurus. — Grösse: 1} Lin! — Es folgen nun 3 ebenfalls ganz schwarzbeinige Arten, bei welchen auch die Fühler ganz schwarz sind. Die’ erste derselben, ‘mithin die 3te ganz schwarzbeinige Art ist Medet. ambiguus Zett. — Ich besitze das von Zeller ‘in Schlesien ’gefangene: Exemplar des ambiguus, welches Zetterstedt bei der Beschreibung dieser Art erwähnt. : Es ist ein'defectes und völlig‘ unausgefärbtes Stück, lässt aber die Art doch’ mit Sicherheit. erkennen und hebt die Zweifel, welche Zetterstedt”s Beschreibung über die Bestimmung derselben etwa lassen könnte. Da Herr Zetterstedt mehrere der bezeichnendsten Merkmale unerwähnt gelassen hat, will ich nach vollkommen ausgelärbten Exemplaren eine etwas genauere Beschreibung dieser in Deutschland nicht seltenen Art geben. — Rüssel sehr dick, schwarz. ÜUntergesicht ziemlich breit, ganz’ und gar'polirt, ohne alle Bestäubung; der Obertheil desselben bis zu der völlig’ geraden Querleiste dunkel metallischgrün; der untere Theil stahlblau, doch meist so, dass die obere Hälfte desselben in manchen Richtungen grünblau erscheint. Fühler schwarz. Stirn mit einer Spur brauner Bestäubung auf blaugrünem Grunde. Thorax schwarzblau, oder richtiger schwarz mit blauem Reflexe und mit brauner Bestäubung, welche keine recht deutlichen Striemen bildet und die Grundfarbe in der Schultergegend am deutlichsten hervortreten lässt. Die kurze schwarze Behaäarung, welche sich ausser den Borstegreihen auf der Oberseite des Thorax findet, ist auch bei dieser Art noch ziemlich. .dieht. — Schildchen: wie die Oberseite des Thorax. — Brustseiten mit sparsamer grauweisslicher Bestäubung, welche. überall die schwarzblaue Grundfarbe durchschimmern lässt. Die Borsten auf dem Prothorax über den Hüften weisslich. — Hinterleib schwarz, kaum etwas bestäubt, mit sehr kurzer schwärzlicher Behaarung, welche auf den hintersten Ringen im reflectirten Lichte ein rostfarbiges Ansehen annimmt. — Vorder- und Mittelhüften weissschimmernd und weisslich behaart. — ‚Die Beine ganz schwarz. Die Deckschüppchen braungerandet. Schwingerknopf: schwarz- braun, auf der Unterseite gelb. — Flügel glasartig, doch mit einem’ wässriggraubraunen Farbentone; die Adern dunkelbraun; die hintere @uerader etwas schief, reichlich um: ihre eigene’ Länge vom Hinterrande entfernt‘; ‚der letzte Abschnitt der 4ten Längsader fast gerade, gegen die 3te Längsader stark convergirend. — Das schwarze Hypopygium des Münnachens ist sehr gross und dick, besonders die Wurzelhälfte desselben; seine Anhänge sind bräunlich. — Grösse: 14 Lin. — Eine 4te ganz schwarzbeinige Art würde ich für. Medet. tristis Zett. halten, wenn bei diesem das Flügelgeäder nicht wie bei apicalis Zett., d. h. die hintere @uerader selır weit vom: Flügelrande entfernt ‚sein sollte, was bei meiner Art, welche ich infumatwus nenne, durchaus nicht der Fall ist, deren Flügelgeäder viel- mehr dem von ambigwus gleicht, nur dass die hintere Querader eine ein wenig steilere Stellung hat. Medet. infu- matus ist eben nicht selten, doch besitze ich in meiner Sammlung zufällig nur Weibchen. Die Körperfarbe ist schwarz, durchaus nicht metallisch, auf dem Hinterleibe ziemlich glänzend. Rüssel ziemlich dick, schwarz, Unter- gesicht von mittelmässiger Breite, auf dem obern Theile braunbestäubt, was man aber nur dann deutlich erkennt, wenn es bei dem Trocknen nicht eingeschrumpft ist; unmittelbar über der etwas winkligen Querleiste ist die Bestäubung graulich; der untere Theil des Untergesichts ist glänzend schwarz, kaum in das Grüne ziehend. Stirn, Oberseite des. Thorax und das Schildchen mit brauner Bestäbuung auf schwarzem Grunde. Brustseiten und Hinterleib schwarz, von wenig merklicher brauner Bestäubung etwas matt; die Borsten auf dem Prothorax über den Vorder- hüften schwarz. Schüppchen braun gerandet; Schwinger schwarzbraun, die Unterseite des Knopfs schmutziggelb. Beine ganz schwarz, die Hüften kaum mit einer Spur von graubräunlicher Bestäubung. — Flügel glasartig: mit wässrig schwärzlichbrauner Trübung; hintere Querader ziemlich senkrecht, kaum um wenig mehr als ihre eigene Länge vom Hinterrande abstehend. — Grösse: 1} Lin. — Herr Zetterstedt hat als Medet. (Hydroph.) muralis mehrere kleine Arten zusammengeworfen, unter de- nen vielleicht auch infumatus sein mag, während der ächte muralis sieher nicht unter denselben ist. Eine öte noch kleinere ganz schwarzbeinige Art ähnelt dem Medet. apicalis Zett. so ziemlich, unterscheidet sich aber von ihm schon durch ihre viel geringere Grösse und die nicht gelbgefärbte Schenkelspitze hinlänglich. Ich nenne sie Medet. melanopleurus. Der Rüssel ist von mässiger Grösse, schwarz. Untergesicht von mittlerer Breite; die Oberhälfte mattschwarz; wenn man sie ganz von untenher betrachtet, so zeigt sich ‚die fast weissliche Bestäubung derselben, welche unter den Fühlern und über der Querleiste plötzlich abbricht, also einen grossen, fast quadratischen Fleck bildet; von oben gesehen erscheint es an der ganz geraden @uerleiste etwas grau; der untere Theil des Gesichts ist glänzend schwarz. Stirn mit grauweisser Bestäubung auf dunklem Grunde. Fühler schwarz. Oberseite des Thorax und des Schildchens mit dichter, grauweisser Bestäubung auf fast blaulichem Grunde. Brustseiten schwarz, etwas blauschimmernd, mit sparsamer brauner Bestäubung.. — Der: Hinterleib etwas breit, dunkelerzgrün, zuweilen gegen das Ende hin mehr blaugrün, niit kaum wahrnehmbarer Bestäubung, aber auch mit nur geringem Glanze. — Das Hypopygium dick, schwarz, die braunen Anhänge desselben ziemlich lang. — Schüppchen schwarzbraun gerandet; die Schwinger obenauf schwarzbraun. Beine ganz schwarz, das Iste Glied der hintern Füsse oft heller, zuweilen sind es die ganzen Hinterfüsse, welche dann durch die etwas weisslich schimmernde Behaarung ein sehr helles Ansehen erhalten. — Flügel glasartig graulich; die kleine @uerader steht um.ihre.1}fache Länge vom Hinterrande ab; der letzte Abschnitt: der 4ten Längsader ist ziemlich gerade, der 3ten zuerst sich nähernd, gegen sein Ende hin fast parallel: mit derselben. — Grösse: $ Lin. — Bei ausgefärbten Exemplaren der bis jetzt besprochenen 5 Arten sind die Beine stets ganz schwarz; nur ganz unausgefärbte Exemplare, welche sich sogleich: durch die schmutzigbraune Farbe der Beine verrathen, haben zuweilen gelbliche Kniee. — Ich wende mich von ihnen zu denjenigen schwarzbeinigen Arten, bei welchen stets die Schenkelspitze braungelb gefärbt ist. Ich will zunächst 2 Arten folgen lassen, welche sich durch kürzere Beine, etwas breitern Hinterleib und durch die zurückgerücktere Stellung der hintern Querader an melanopleurus anschliessen. Fr -) Eine dieser beiden Arteniist die, welche Herr Zietterstedt als Medet.'(Hydroph.) apicalis beschrieben: hät und die selir wohl’ der Medet: nigricans Meig. sein könnte; das auffälligste Merkmal ist die grosse Entfernung der hintern Querader vom Flügelrande, worin er: nur von einer einzigen kleinen Art übertroflen wird. Das Unter- gesicht ist ziemlich breit, der obere Theil desselben grünschwarz, etwas gleissend‘, ‘an der mehr gebogenen als winkeligen Querleiste grauweisslich bestäubt; der untere Theil glänzend schwarz. Rüssel schwarz, von mässiger Grösse. Fühler schwarz. ; Stirn matt, mit dünner graulicher Bestäubung. . Thorax mit: lichtgraulicher Bestäubung auf bald fast metallischgrünlichem, bald fast metallischbläulichem Grunde. Schildchen wie die Oberseite des Tho- rax.. Brustseiten und Hüften schwarz, erstere in das Grünliche ‘oder’ Bläuliche 'ziehend, letztere schwarzhaarig, beide mit sparsamer lichtgraulicher Bestäubung. Deckschüppchen braun gerandet. Schwinger schmutzig gelblich; Hinterleib metallisch' schwarzgrün. Beine schwarz, nicht sehr schlank, die »Schenkelspitze in ziemlicher Ausdeh- nung braungelb. — Flügel verhältnissmässig etwas 'kurz und breit, glasartig, nur ganz wässriggraubrännlich getrübt, in der Nähe der äussersten Wurzel fast etwas lehnigelblichz die hintere. Querader ziemlich senkrecht, fast um ihre doppelte Länge vom Hinterrande entfernt; der letzte Abschnitt der ’4dten Lasausler nur sehr Sri gebogen, an seinem Ende der 3ten Längsader ziemlich genähert. — Grösse: 1% Lin. — Die 2te hierher gehörige Art, welche in den Färbungsverhältnissen mehr infumatus ähnelt, kömmt:in ihrer Flügelbildung doch apicalis. ziemlich nahe und ist wohl sicher Zetterstedt’s Medet. (Hydroph.) tristis. Ich besitze von ihr leider nur ein einzelnes Weibchen. Das Untergesicht: desselben ist 'ziemlich breit,'‘grünschwarz, an der mehr gebogenen:als: winkligen @uerleiste grauweisslich bestäubt; der obere "Theil desselben ist matt,’ der untere Theil desselben glänzend schwarz, kaum: in das Grüne ziehend. Rüssel schwarz, von 'mässiger Grösse, Fühler schwarz. Stirn ziemlich matt, etwas graubräunlich bestäubt. : Oberseite des Thorax 'mit'graubrauner Bestäubung auf .schwarzgrünem :Grunde. ‚Schildchen : wie dieOberseite' des Thorax. ' Brüstseiten und Hüften schwarz, erstere oben in das Grüne ziehend ‚letztere mit schwarzer Behaarung, beide mit wenig bemerkbarer grauer Bestäubung; die Borstchen auf dem ‚Prothorax über den Vorderhüften äusserst kurz, schwärzlich.' Hinterleib schwarz, ziemlich glänzend, kaum mit einer Spur von Bestänbung, verhältnissmässig schmäler als’ bei apicalis. Beine verhältnissmässig kurz; schwarz, nur die alleräusserste Spitze’der Schenkel gelb, so dass man ihn eben so gut zu den ganz schwarzbeinigen Arten rechnen könnte. Flügel verhältnissmässig kurz, glasartig, wässriggraulich; die bintere-@uerader ziemlich senkrecht, -um mehr als ihre‘ l4fache Länge vom Hinterrande abstehend‘, wodurch er sich von dem ihm sonst sehr ähnlichen infumatus sehr wohl unterscheidet; der Fetzte Abschnitt'der 4ten Längs- ader nur sehr sanft gebogen, an seinem Ende der 3ten Längsader ziemlich genähert; die 2te und 3te Längsader haben in der Nähe der hintern @uerader einen geringern Abstand und münden auch in geringerer Entfernung von einander, als bei apicalis. — Grösse: 14 Lin. — | Ich komme nun zu dem Kreise derjenigen Arten, bei’ denen die Beine ebenfalls schwarz mit braungelben Knieen sind, welche sich aber von den vorhergehenden nieht nar durch die viel grössere Schlankheit der Beine, son- dern besonders leicht dadurch unterscheiden, dass die dichtere Bestäubung des "Thorax und des Schildchens diese grauer macht und auf ersterem drei, durch zwei weissliche oder grünlichgraue Linien getrennte Striemen erkennen lässt, welche bald von mehr bronzebräunlicher, bald von mehr kupferbräunlicher, selten von etwas in das Grüne ziehender Färbung sind. ‘Auch der Hinterleib ist diehter bestäubt als bei allen vorigen Arten und dadurch mehr oder: weniger grau; selbst wenn, wie dies bei einigen Arten der Fall ist, die Bestäubung mindere Dichtigkeit hat, giebt ihm die stets weissliche Behaarurg ein graueres Ansehen. ' Der Prothorax trägt über den Vorderhüften eine Reihe ansehnlicher heller Borsten, welche sich unter den vorhergehenden Arten in ähnlicher Weise nur bei ambi- guus finden, während sie. bei Medet. obscurus,, signaticornis, infumatus und melanopleurus schwarz’ oder schwärzlich, bei apicalis und iristis nur kurze, bei ersterem fahlbräunliche, bei letzterem schwärzlich gefärbte Härchen sind. — Ich gehe von dem gemeinen und allbekannten Medet. jaculus Meig. aus. Ihn jaculus Fall. zu nennen, dürfte kaum zulässig sein, da Fallen unter diesem Namen gar zu vielerlei verschiedene Arten zusammengefasst hat und eine neue Benennung desselben wird also nothwendig werden. "Zu den wesentlichen Merkmalen ‘des- selben gehören das mässig breite, ganz und gar weissgrau bestäubte Untergesicht, auf dem die metallischgrüne Grundfarbe, wenn sie sichtbar ist, stets nur durch eine stattgehabte und immer leicht erkennbare Abreibung der Bestäubung zum Vorschein kömmt; ferner die senkrecht gestellte, an ihrem Hinterende ein ganz klein wenig rück- wärts ‘gebogene hintere @uerader. — Grösse: 14 Lin. — Ihm sehr nahe steht Medet. tenuieauda nov. sp., der bald mit ihın verwechselt, bald irrthümlich, wie es mir scheint auch in Herrn Walker’s Werk, für iruncorum Meig. gehalten wird. Auch Herr Zetterstedt scheint ihn mit iruncorum vermengt oder mit ihm verwechselt zu haben, da er in der Diagnose von iruncorum das 7 ( Ss . _ Hypopygium „modice erassum“ nennt, — Medet. tenuicauda ist fast vollständig von der Grösse des jaculus, im Allge- meinen etwas mehr bräunlichaschgrau, auf dem Thorax etwas weniger deutlich gestriemt; die Oberhälfte des Ge- sichts ist auf metallischgrünem Grunde graubräunlich bestäubt, die Unterhällte polirt blaugrün, am Seitenrande mit graulicher Bestäubung eingefasst. Das Hypopygium ist sehr viel dünner als bei jaeulus, überhaupt schlanker als bei allen andern mir bekannten Arten; die Anhänge sind gewöhnlich fast schwarzbraun. Die hintere @uer- ader' ist etwas kürzer als bei jaculus, nicht vollkommen so ‘senkrecht, am Hinterende nicht zurückgebogen. — Grösse: 11 Lin. — | Eine dem’ Medet. tenuicauda ähnliche, aber grössere Art habe ieh in Kleinasien gefangen, doch nur im weiblichen Geschlechte. ; RE Die näehststehende Art ist der ächte Medet. truncorum Meig., weleher: erheblich kleiner als die beiden vorigen ist. Bei aller Aehnlichkeit mit jaculus unterscheidet er sich doch leicht durch Folgendes: Das 'Unter- gesicht, welches nach Verhältniss der Körpergrösse kaum schmäler als bei jaculus ist, ist über der Querleiste auf metallischblaugrünem Grunde graulich, an der ‚Querleiste fast weissgraulich bestänbt; der untere Theil desselben ist polirt blaugrün, zuweilen blau, an den Seiten mit schmaler Einfassung von weissgraulicher Bestäubung, was ihm'von oben betrachtet das Ansehen giebt, als hätte er jederseits in der Nähe des Seitenrands eine eingegrabene Längsfurche, die jedoch in der That nicht vorhanden ist. Die hintere Querader ist kürzer, weniger senkrecht und weiter: vom 'Hinterrände entfernt als bei jaculus. — Das Hypopygium ist: verhältnissmässig nieht dünner, aber ein wenig kürzer als bei. diesem. — Mehrere sicilische Exemplare scheinen dieser Art mit Bestimmtheit anzuge- hören. — Bei unreifen Exemplaren ist der untere Theil des Untergesichts zuweilen. stahlblau: und auch das Ende des Hinterleibs metallischblaulich. — Grösse: 14 Lin. — Ich lasse nun zuletzt die Arten folgen, bei welchen auch die Schienen hellgefärbt sind. Es mag unter diesen wieder der über ganz Europa und bis nach Kleinasien hin: verbreitete Medet. rostratus Fbr., der nach Ausweis der Linne’schen Sammlung dessen Musca diadema ist, vorangehen; Herren Walker’s Fauna nennt ihn ganz recht Medet. diadema. — Herr Macquart hat in den Dipt. du Nord seine Beschreibung des rostratus lediglich aus der Meigen’schen fabrieirt, ohne die Art erkannt zu haben; er 'beschreibt sie dann nochmals als Hydroph. aeneivittatus. — Es ist bekannt, dass die Schenkel von der Basis aus bald in grösserer, bald in geringerer Aus- dehnung braunschwärzlich gefärbt, zuweilen fast bis zur äussersten Basis hin gelblich sind. Der untere Theil des Gesichts ist bei unreifen Exemplaren gewöhnlich stahlblau. — Grösse: 111 Lin. — Eine dem Medet. diadema ebenfalls ziemlich ähnliche Art ist Meigen’s flavipes. Geringere Grösse, das weissgraulich bestäubte Untergesicht und die ganz und gar gelben Beine unterscheiden ihn. Ich besitze ihn nur aus verschiedenen Theilen des südlichen Europas und habe ihn in Bujuk-Dere bei Constantinopel gefangen, wo er nicht selten war; in Kleinasien ist er mir nur einzeln vorgekommen. — Das Untergesicht ist ziemlich breit; der obere Theil desselben hat dichte lichtgrauliche Bestäubung auf grünem Grunde; die Querleiste ist etwas winkelig; der untere Theil mit dünner, lichtgraulicher Bestiubung auf mehr durchschimmerndem und durch Ab- reibung deutlicher zum Vorschein kommendem, metallischgrünem oder blauem Grunde. Rüssel gross, doch etwas kleiner als bei diadema. Striemung des Thorax minder deutlich als bei diesem. Vorderhüften gelb. Beine gelb, nicht so schlank wie bei diadema, die einzelnen Fussglieder mit dunkelbrauner Spitze, was besonders bei heller gefärbten Exemplaren auffällt, während bei dunklern die ganzen Beine eine braunere Färbung haben. Die hintere Querader fast vollkommen senkrecht, um weniger als ihre eigene Länge vom Hinterrande entfernt, Alles andere wie bei diadema. — Grösse: 1} Lin. — Es folgen nun 2 kleine durch noch dichtere Bestäubung ausgezeichnete Arten. Die erste derselben ist der durch seine weissliche Körperfärbung und sein breites iveisses Gesicht sehr ausgezeichnete Medet. plumbellus Meig., von welchem ich I 6 und 3 ®) Q besitze, die Meigen selbst bestimmt hat. Aydroph. minutus Zett. scheint damit völlig identisch zu sein. — Das Gesicht ist bei beiden Geschlechtern von ansehnlicher Breite, ganz und gar weiss bestäubt. Rüssel schwarz, ziemlich dick. Fühler schwärzlich. Stirn weisslich bestäubt. Oberseite des Thorax bräunlichgelblich bestäubt; bei dem Weibchen hat die Bestäubung diese Färbung gewöhnlich nur am Seitenrande hin und auf dem Mittelstriche, während sie dazwisehen weisslicher ist; bei dem Männchen sind diese weisslichen Stellen in der Regel nicht zu bemerken. Schildchen wie die Oberseite des Thorax. Brustseiten mit grauweisslicher Bestäubung. Schwinger und Schüppchen weissgelblich. Hinterleib grauweisslich bestäubt und be- haart, an der Basis der Ringe mit mehr oder weniger deutlichen bronzebräunlichen Binden, die dann besonders in die Augen fallen, wenn der Hinterleib beim Eintrocknen nicht zusammengeschrumpft ist; bei der Betrachtung des Hinterleibs durch die Lupe wird die grünliche Grundfarbe desselben sichtbar. — Brustseiten und Hüften grau- weiss bestäubt; Vorderhüften gewöhnlich ganz gelb, weiss behaart; Mittel- und Hinterhüften schwarzbraun. Beine lehmgelblich, die Schenkel von der Basis aus gebräunt; Füsse gegen die Spitze hin mehr oder weniger schwarz- braun. — Flügel glasartig mit graulicher Trübung, an der äussersten Wurzel etwas lehmgelblich; kleine @uerader ziemlich senkrecht, am Hinterende ein ganz klein wenig zurückgebogen, etwa um ihre eigene Länge vom‘Hinter- rande entfernt; der letzte Abschnitt der 4ten Längsader gegen die 3te nicht sehr convergirend. — Das Hypopy- gium sehr dick, sehwarz. — Grösse: 13 Lin. — In der Grösse und im Bau ist dem plumbellus der wohl so ziemlich über ganz Europa verbreitete Medet. micaceus nov. sp. ziemlich ähnlich. Ich erhielt ihn aus Schweden von Zetterstedt als Hydr. apicalis var. b, von Zeller aus Sicilien, und fing ihn selbst in der Wiener Gegend. — Die Stirn und der: obere Theil des: Gesichts sind braun bestäubt, letzterer an der Querleiste etwas grauer; der untere Theil des Gesichts ist ganz düster grün, kaum: etwas gleissend, mit grau bestäubter Einfassung am Seitenrande. ‚Rüssel ziemlich dick, schwarz. Fühler schwarz. Oberseite des Thorax mit: fast tombackbräunlicher Bestäubung, zwischen ‘welcher: sich kupfriger Schimmer zeigt. Schildchen wie die Oberseite des Thorax. Brustseiten mit gelbbräunlicher ‚Bestäubung, vorn gewöhnlieh mehr kupfrig, hinten oft grüner. Der Hinterleib grünlich, vorn gewöhnlich ‘mit mehr gelblicher, hinten mit mehr weisslicher, dünner -Bestäubung; die kurze Behaarung. desselben. ist weisslich: Hypopygium dick, schwarz mit metallischen Reflexen. Alle Hüften und die Schenkel bis etwa zum 2ten Drittheil schwarz; das Ende derselben und die Schienen gelbbraun, letztere an der Spitze wieder schwarzbraun ; Füsse gewöhnlich ganz und gar schwarzbraun, Schüppchen und Schwinger blassgelblich. — Flügel glasartig graulich, an der äussersten Basis fast bleichgelblich; hintere Querader nicht ganz senkrecht, etwa um ihre eigene Länge vom Hinterrande entfernt; der letzte Abschnitt der’ 4ten Längsader gegen die Ste nicht sehr convergirend. — Grösse: 11 Lin. Die letzte mir genauer bekannte Art, welche ich. der hellen: Schienen wegen hier: aufzähle, welche aber in die Verwandtschaft des apicalis: Zeit. gehört, ist:wohl der Medet. muwralis Meig. — Ich würde bestimmt glauben, dass auch die von Herrn Zetterstedt als Hydroph. pallipes beschriebene Art dieselbe. sei, wenn er nicht die 3te und 4te Längsader viel paralleler beschriebe, als sie,bei: meiner Art sierd. — Das Untergesieht ist von mittlerer Breite, der obere Theil wenig bestäubt, etwas in das Düstergrüne ziehend, an der mehr gebogenen als winkligen Querleiste graulich; der untere Theil schwarz oder grünschwarz, ziemlich glänzend. Der Rüssel nicht sehr gross, schwarz. Fühler schwarz. Stirn etwas grau bestäubt. Thorax und Schildchen mit ziemlich dichter weissgraulicher Bestäubung auf grünlichem Grunde. Der Hinterrand des Schildchens erscheint (von hinten gesehen) undeutlich schmutzigweisslich, Die Brustseiten schwärzlich, vorn in das Erzgrüne ziehend mit graulicher Bestäubung; statt der Borsten am Prothorax über den Vorderhüften nur kurze, schwer wahrzunehmende Härchen. Schüppchen und Schwinger weissgelblich. Hinterleib verhältnissmässig breit, dunkelerzgrün, zuweilen mehr blaugrün, beson- ders gegen das Ende hin. Die Hüften und die Schenkel bis etwa zum ten Viertheil schwarzbraun; Spitze der Schenkel, die Schienen und die Füsse gelblich, im reflectirten Lichte durch die weissliche Behaarung weisslich; die Spitze der Füsse gebräunt. Flügel ziemlich kurz und breit; die kleine Querader senkrecht, weiter vom Hinterrande entfernt als bei irgend einer andern mir bekannten Art, nämlich ungefähr um das 21fache ihrer eige- nen Länge; der letzte Abschnitt der 4ten Längsader gleich von seiner Basis aus sanft gebogen, das Ende dessel- ben liegt in ziemlicher Länge der 3ten T,ängsader sehr nahe. — Grösse: } Lin. — APHROSYLIUS Die Gattung Aphrosylus ist durch den Bau der Fühler und Beine, so wie durch die Gestalt und Lage der Taster und durch die Bildung des Rüssels höchst ausgezeichnet. Die 3 bisher bekannt gewordenen Arten: feroz, raptor und celtiber, sind Bewohner der nordeuropäischen Küsten, An den Kisten Italiens findet sich häufig eine kleine ganz schwarzbeinige Art, deren Beschreibung ich hier geben will: Aphrosylus venator, nov. sp. 6) & ©. — Grundfarbe des Körpers schwarz, doch von dünner, grau- weisslicher Bestäubung dunkelschiefergrau, glanzlos, auf der Oberseite des Thorax in das Graubraune übergehend; in gewisser Richtung zeigt die Oberseite des Thorax eine vorn beginnende, nach hinten hin spitz auslaufende, dunklere Mittellinie. Das nach oben hin viel schmäler werdende Untergesicht ist nicht sehr breit, oberhalb der Querlinie schimmert es weiss, unterhalb derselben grauweisslich. Die Taster haben ganz dieselbe Lage wie bei den andern Arten, sind aber verhältnissmässig nicht ganz so gross; ihre Farbe ist schwarz, doch zeigen sie in mancher Richtung lebhaften, weissen Schimmer. Fühler schwarz, das 3te Glied mit zwiebelförmiger Basis und er stielförmiger Spitze; die Borste: etwa Iymal so lang als die Fühler selbst. "Stirn mattsehwärzlich; unmittelbar über jedem Fühler liegt am Augenrande eine kleine punktförmige, weisslichschimmernde Stelle. Beborstung von Stirn, Hinterkopf und Thorax sehr sparsam, schwarz. Die kurze und sparsame schwarze Behaarung ‚des Hinterleibs ist grob. Das Hypopygium klein und fast ganz versteckt; die äussern Lamellen dem Bauche: anliegend, am Ende mit etlichen‘ imässig langen Haaren.- Vorderhüften mit kurzen schwarzen Dörnchen ziemlich‘ dicht besetzt. —' Die Farbe der Beine stimmt mit der des übrigen Körpers vollkommen überein und ihr Bau gleicht: dem, welchen sie bei Aphros. raptor haben, sehr; auch in der Behaarung und Bedornung derselben : sehe ich weiter keinen Unter- schied, als dass sie auch ‚nach: Verhältniss ‘der «Körpergrösse 'etivas weniger grob als bei: Aphros. raptor ist. Die Hihter- und Mittelfüsse sind: nur etwas länger als die Schienen, während schon die.4 ersten Glieder der Vorder- füsse zusammen reichlich so lang wie die ‘Schienen sind; das Iste Glied der Vorderfüsse ist fast so läng wie das 2te und te zusammen, das 3te nur wenig kürzer als das 2te; eine deutliche‘ Verdickung, zeigt weder das«lste noch das 2te Fussglied; auch zeigt. sich im Bau der Vorderfüsse“bei den: verschiedenen Geschlechtern kein merk- licher Unterschied; die Vorderschienen haben ganz denselben Bau wie bei Aphros. :raptor.— Schüppchen sehr klein, ganz blassbräunlich, mit äusserst kurzen hellen Wimpern; Flügel'glasartig, stark ‚grau getrübt; Schnitt und Geäder derselben wie bei Aphros. raptor. — __ d. 1 Lin. — 9: 1!—1} Lin. — | Ich dachte, meine Mittheilungen über die mir bekanntgewordenen europäischen Arten der Dolichopoden mit-einer vergleichenden Uebersicht aller Gattungen, deren Nothwendigkeit in dem Vorangehenden! nachgewiesen ist, zu beschliessen. Da die Grenzen des mir hier zugemessenen Raumes die Mittheilung derselben nieht gestatten; behalte ich 'mir sie für einen andern Ort vor, wo sich die Gelegenheit bieten wird, atich diejenigen ‚Gattungen die. ser Familie zu berücksichtigen, welche nur exotische Arten enthalten. — Schulnachrichten I. Lehrverfassung. Prima. (Ordin. derDirector.)— 1) Religion. 2St. — a) evangelische: Kirchengeschichte. Vater. — b) katholische: Religionsgeschichte des A. und N. T. Gogol. — 2) Deutsch. 4 St. Literaturgeschichte von der Mitte des löten Jahrhunderts bis 1770. Stilistik.. Poetik. Uebungen im Disponiren, häusliche Arbeiten, freie Vorträge, Lectüre. Gaebel. — 3) Latein. 6 St. Excercitien und Extemporalien. Lectüre: Cic. pro Milone, Dejotaro, Ligario, u. Marcello. 4 St. Gaebel. Virgil. Aen. V, 545—Vl. u. 1.1.2 St. Schaefer. — 4) Franzö- sisch. 4 St „Lectüre: L’Avare von Moliere und Stücke aus Beauvais Etudes historiques Thl. II. Literatur- geschichte, Aufsätze, Extemporalien, Spreehübungen, Wiederholungen aus der Grammatik. Schaefer. — 5) Eng- lisch. 3 St. Lectüre aus Herrigs Handbuch (the Lady of the lake by W. Scott, Abschnitte von Addison, John- son, de Foe. Exercitien u. Extemporalien. Gaebel. — 6) Polnisch. 2 St. Lectüre: Krasicki’s Pan Podstoli Thl. Ill. bis z. Ende. Syntax u. Wiederholung d. Lehre vom Verbum. Extemporalien, Exercitien, Aufsätze. Sarg. 7) Mathematik. 5 St. ‚Anal. Geometrie, bes. d. Kegelschnitte; sphär. 'Trigonometrie; der binom. Lehrsatz, die Exponentialreihe, die logarithm. Reihen u.s. w.. Ausarbeitung des Vorgetragenen und, wenn nichts auszuarbeiten war, Beschäftigung durch 8- oder l4tägige häusliche Arbeiten. Zoew. — 8) Physik. 3 St. Gleichgewicht und Bewegung flüssiger Körper mit math. Begründung. Anfangsgründe der Astronomie. ‚Monatlich eine schriftliche, Arbeit, Hahnrieder. — 9) Chemie. 2 St. Organ. Chemie: über die wichtigsten Pflanzenstoffe nach Stöck- hardt. Kade.— %) Zoologie. 2 St. a) Gliederthiere und Schleimthiere; b) die Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers, dann die Säugethiere und Vögel nach Schilling’s Grundriss. Iolzschuher. — 11) Ge- schichte. 3 St. Geschichte des l6ten und 17ten Jahrhunderts. Sarg. Secunda. (Ordin, Prof. Gaebel), — 1) Religion. 2 St. ‘comb. mit Prima. — 2) Deutsch. 4 St, Figuren und Tropen; Metrik und Poetik. Leetüre und Interpretation epischer u. Iyrischer Stücke. Dreiwöchentl. ein Aufsatz. Holzschuher. — 3) Latein, 6 St. Caes. bell. civ. Hl. 23 b. z. Schluss. Ovid. Metam. VII, 611 —IN, 272 u. v. Anf. bis I, 435. Grammatik nach Putsche und Haacke. Syntax der Tempora und Modi. Exereci- tien und Extemporalien, Auswendiglernen. von Stellen aus Ovid. Gaebel. — 4) Französisch. 4 St. Lectüre aus Beauvais Etud. hist. III. und d. Anthologie von Gräser. Grammatik nach Plötz Thl. Il, zweite Hälfte und Ueber- setzen, der zugehörigen: Uebungsstücke. Aufsätze, Extemporalien, Sprechübnngen: Schaefer. — 5) Englisch 3 St. Etymologie und die wichtigsten Regeln aus der Syntax. ‚Kleine Exercitien und Extemporalien;: Leetüre: W. Scott, ‚Tales of a. grandfather- c. 16 bis: z. Ende und 1—6. ' Auswendigternen von’ Gedichten. 'Gaebel. — 6), Polnisch.,.2. St Lectüre aus Poplinski’s. Wypisy 82-93, 114— 125, 324—325, 328. Lehre v.‘Verbum u: das’ Wichtigste aus, d; Syntax. Alle 14 Tage ein Exercitium oder Extemporale.: Memorirübungen: Sarg. — 7) Ma- thematik. 5 St; Arithmetik. Die‘ Logarithmen, Gleichungen des 2ten u. 3ten Grads, die’ geom. Reihen, Zinses-' zins- und, Rentenreehnung, die Elemente der Combinationslehre und Wahrscheinlichkeitsrechnung, die arithm. Rei- hen; die Lösung, von: Gleichungen höherer: Grade. — Planimetrie:' Die Lehre von dem Tiransversalen, von ‘der harmon. Theilung u. s, w., Stereometrie. Ausarbeitung des: Durchgenommenen, Beschäftigung durch häusliche, in der Klasse controllirte Aufgaben, Loew. — 8) Physik. 3 St Begründung der Gesetze aus der Lehre von der Wärme, der Electsicität und dem Magnetismus durch Experimente. Hahnrieder. = 9) Chemie. 2 St. Die: „Nichtmetalle nach Stöckhardt, ‚dureh ‚Experim. erläutert.. Kade. — 10) Botanik, i. $.2 St. Phanerogamen; ».W..1 St, Cryptogamen.: Hahnrieder. — 11) Geschichte u. Geographie, i. S. 2 St, im W. 3 St. Alte Geschichte und Geographie, namentlich: Geschichte der. orientalischen. V.ölkerschaften, griechische Geschiehte und römische Geschichte bis zum Zien pun. Kriege. Kade: — Mertia. (Ordin. Oberl. Holzschuher.) — ) Religion. 2 St. — a) evangelischer die Lehre von den Gnadenmitteln. Vater. — b) katholische: die Heilsmittellehre vollständig und (der erste Abschnitt der Sitten- lebre.. Gogol. — 2) Deutsch. 4 St. Die Syntax wiederholt und beendet. Wortableitungund Zusammensetzung, L Einiges aus der Metrik. Lectüre epischer Stücke aus Echtermeier’s Gedichtsammlung. Declamationsübungen. Alle 3 Wochen ein Aufsatz. Holzschuher. — 3) Latein. 7 St. — a) Gramm.: Syntax d. Casus nach Putsche; dazu wurde übersetzt aus Haacke's Uebungsbuch 43—97, 166—175, 272—322. — b) Caes. bell. gall. IV. u. V., 1—38. — ce) Alle 14 Tage ein Exereitium und ein Extemporale. Cammler. — 4) Französisch. 5 St. Praktische Einübung der Grammatik nach Plötz Thl,; 1. Unregelm. Verbs; das reflex. u..unpers. Verb.; der Gebrauch der Zeiten und Moden; Wortstellung; die Regeln über:d. Subst. u. d. Artikel. Alle8 Tage ein Theme. Holzschuher. — 5) Polnisch. 2 St. Lectüre aus Poplinski's Wypisy, 1—10, 26—28 u. 315—316. Grammatik nach Poplinski; Wiederholung d. frühern Pensa, dazu d. Lehre v. d. Präpositionen, d. Zahlworte, Fürworte u. v. d. regelm. Verb. Alle 14 Tage ein Exercitium oder Extemp. Sarg. — 6) Mathematik. 5 St. — a) Geometrie 2 St. Gleich- heit d. Figuren, Proportionalität d. Linien u. Aehnlichk., Berechnung d. Kreises. — b) Aritlimetik 2 St. Decimal- brüche, Quadrat- w. Cubikwurzeln. Gleichungen des. lsten u. 2ten Grads mit einer und mehrern Unbekannten. — €) Praet: Rechnen 1 St. Gesellschafts-, Mischungs- und Kettenrechnung. Hahnrieder. — 7) Physik. 2 St. Wasser, Luft und ibre Bestandtheile ; die Grundstoffe und ihre Verbindungsgesetze Kade. — 8) Mineralogie. 2'8t. Das Wichtigste aus der Krystallographie, Oryctognosie und Geognosie nach Schilling's-Grundriss. Kade. — 9) Geschiehte. 2 St. ‚Die brandenburg-preuss. Geschichte nach Hahn. Sarg. — 10) Geographie. 2 St. im S. S. Amerika u. Australien. Im W. 8. Europa mit bes. Berücksichtigung v. Deutschland u. Preussen. Sarg. Ruarta. (Ordin. Oberl. Kade.) — 1) Religion. 2 St. — a) evangelische: 'Glaubenslehre. Vater. — b) katholische.: Glaubenslebre. @o.g901.— 2) Deutsch. 4 St. — a) Lehre vom zusammenges. Satz, eingeübt und befestigt durch Analyse gelesener Stücke. — 'b) Denk- u. Sprechübungen, angeknüpft an die Leectüre aus d. 2ten Thl. v. Auras u. Gnerlich. — c) Declamationsübungen. ‘Alle 14 Tage bis 3 Wochen ein Aufsatz. "Cammler. — 3) Latein. 6 St. Die Constr. .d..Abl. absol. u. d. Acc. e..inf. so wie die Elemente aus der Casüslehre nach Putsche’s Gramm., aus welcher die betreffenden Beisp. übersetzt wurden. Aus Haacke wurde übersetzt St. 1—67. Lectüre: Ellendt’s Lesebuch, Absch. IH., 1-68. Memoriren gelesener Stücke aus Ellendt. Wöchentlich ein Exer- eitium od. Extemporale. Schubert. — 4) Französisch. 4 St. Pract. Einübung d. Formenlehre nach Plötz’s Elementarbuch, Ours. I. Wöchentlich ein Theme. Holzschuher. — 5) P-.olnisch. 2 St. 30 Fabeln aus Po- plinski's Wybor wurden übersetzt und zum Theil memorirt.. Gammatik: die Lehre vom Adjeetivum, Adverbium, Substantivum und von d. Hülfsverben. Alle 14 Tage eine schriftl. Arbeit, die sich an d. Elementarbuch von Fritz 'Thl. N. anschloss, aus welchem ebenfalls gegen MW Paragr. übersetzt wurden. Sarg. — 6) Mathematik. 6 St. a) Planimetrie 2 St. -Iste Hälfte.» — b) Arithmetik:2 St. Die 4 Species mit Buchstaben incl. d. Potenzen. Lehre von d. Proportionen u. d. Deeimalsystem. — ce) pract. Rechnen 2 St. Znsammenges. Regeldetri, Zins- und Gesell- schaftsrechnung. Wöchentl. eine schrift. Arbeit. :Kade. — 7) Physik. 2 St. Allgem. Uebersicht über d. ganze Gebiet d. Physik u. Begründung ‚der einfachsten physikal. Gesetze durch Experimente. Hahnrieder. — 8) Ge- schichte. 2 St. Mittlere, namentlich deutsche Geschichte. Kade. — 9) Geographie. 2 St. Mitteleuropäische Staaten, namentlich Deutschland und Preussen. Kade. Quinta. (Ordin. Lehrer Schubert.) — 1) Religion. 2 St. — a) evangelische: Fortsetzung u. Be- endigung der bibl. Geschichte nach Kurtz. Auswendiglernen von Liedern, Sprüchen u. d. Hauptstücke. Schubert. —b) kathol.: Bibl, Geschichte d. A. T, von d. Zeit Saul’s ab; dann Apostelgesch. — 2) Deutsch. 5 St., das Satzge- füge eingeübt an Mustern u. durch angef. Beisp. — Auswendiglernen v. Gedichten. Alle I4 T. ein Aufs, und eine Uebung ji. d. Rechtschreib. Schaefer. —- 3) Latein. 6St. Forts. u. Beendigung der Formenl. nach Putsche. Lectüre: Elemen- tarbuch v. Schönborn v. Paragr. 26 bis zu Ende. Exerc. u. Extemp. Schubert. — 4) Polnisch. 3 St. Ein- - übung d. Aussprache. Mündl. u. schriftl. Uebersetzung der 33 ersten Paragr. aus d. Elementarb. v. Fritz Thl. L, so wie Memoriren der vorkommenden Vocabeln. Grammatik: die Lehre v. Adjectivum u. d. Wichtigste v. Subst. Monatl. 2 bis 3 schriftl. Arbeiten. Sarg. —5) Mathematik. 2 St. Combinatorische Vorübungen. Loew. — 6) Rechnen. 48St. Die Brüche u. Regeldetrie mit direct. u. undirect. Verhältn. ohne Proportionsansatz, Schubert. 7) Geographie. 4St. Nach einer kurzen Uebersicht Europas genauere Beschreibung d. Länder um d. Mittelm. u. belehrende Mittheilungen aus .d. Naturbeschr. Schaefer. — 8) Geschichte. 2 St. Das Wichtigste aus d. ältesten Sagengeschichte und dann nach Stacke Thl. I. die griechische Sagen- u. Staatengeschichte mit besonderer Hervorhebung berühmter Männer bis auf Alexander d. Gr. Schaefer. Sexta. (Ordin. Hülfsl. Cammler.) — 1) Religion. — a) evangelische: bibl: Gesch. nach Kurtz. Vater. — b) katholische: comb. mit Quinta. Gogol. — 2) Deutsch. 6 St. a) Die Lehre vom einfachen u. erweiterten Satz; die Wortarten u. Wortformen, — b) Denk- und Sprechübungen bei der Lectüre aus d. Isten Thl. v. Auras u. Gnerlich. c) orthograph. Uebungen, d) Memoriren prosaischer und poetischer Stücke aus dem Lesebuche. — — WI — 3). Latein. 6St. 'Lectüre: Elementarbuch von Schönborn bis; Paragr. 42. Aus .d. Grammatik v. Putsche alle dahin einschlagenden ‘Abschnitte aus d.; Formenlehre, Cammler.'—'4) Rechnen.‘ 6 St. Die 4 Species mit un- benannten u. benannten Zahlen im Kopfe u. auf der Tafel, Die Anfangsgründe der Bruchrechnung, Fechner. — 5)’ Geschichte: 3 St. Erzählungen aus dem griech. u. oriental.'Sagenkreise. Sarg. — 6) Geographie, 4St. Erklärung) der wichtigsten 'geograph. Begriffe. Die Vertheilung der Länder und Meere auf d. Erdoberfläche, Die Hanptgebirge u. Hauptflüsse sämmtl. Erdtheile.. Das Wichtigste aus der: Naturbeschreib. u. Naturlehre. Fechwer. Der Scehreibunterricht wurde in Quurta in 2, in Quinta in 2 und in Sexta in 3 St. wöchentlich vom Lehrer Fechner:ertheilt. — Den Zeichenunterricht ertheilte in den 4 am Klassen der Oberl. Hahnrieder,; in ‚den beiden untersten Klassen der Lehrer Fechner; jede Klasse hatte. wöchentl. 2 St.;. Prima u, Secunda ‘waren ‘combinirt. In Gesangunterrichte waren die Schüler in 2 Klassen ERTER — .a) Unterklasse, 2 St. Noten- kenntniss, Bilden der Tonleitern u. Dreiklänge, Einübung der chromatischen Vorzeichnung; Tact- u.;Treffübungen, Einübung v. 45 Cboralmelodien u. d. zweistimm. Lieder aus Wachsmann’s Liederheft.— b) Oberklasse, 2 St. für d. beiden Oberstimmen, 2'St. für.d. beiden Unterstimmen; alle Monate traten d. 4 Stimmen in einer Stunde zusammen. Vierst. Choräle, Lieder, Motetten und Chöre’ aus klassischen Werken kirchlicher Composition. Schubert. Die Turnübungen fanden ‘unter ‘der Leitung des Lehrers Schubert in.den Sommermonaten statt, Die Schüler. waren in 4 Abtheilüngen getheilt, deren jede wöchentlich in 2 St. unterrichtet wurde. — Ausser. dem Religionsunterricht, welchen der Herr Sup. Vater in wöchentlich 8 St. den evangel. und der Herr Probst. Gogol in wöchentlich 8 St. den katholischen Schülern ertheilte, war demnach der Unterricht auf die einzelnen Lehrer in folgender ‚Weise vertheilt. I) Dr. Loew, Director, in.... I. Mathem. 5 6) Fechner, Ister Lehrer, in... IV. Schreiben 2 (Ordin. von 1.) Il. Mathem. 5 V. Schreiben 2 V. Mathem. 2 Zeichnen 2 D VI. Schreiben 3 2) Prof. &aebel, Ister Oberl, inl. Deutsch 4 ee 2 (Ordin. von Il.) Latein 4 Rechnen 6 Englisch. 2 ng II. Latein 6 Englisch 3 7) Schubert, 2ter Lehrer, in..IV, Laten 6 19° (Ordin. von V.) V. Latein 6 Rechnen 4 3) Holzschuher, ?ter Oberl., in je Zoolog. 2 Belieion 2 (Ordin. von Ill.) Deutsch 4 I-VI. Singen 6 I. Deutsch 4 = = Französ. -5 IV. Französ, _4 8) Dr. Schaefer, 3ter Lehrer, in 1. Französ. .4 19° “ Latein, 3 ß zös. 4) Kade, 3ter Oberl,in.....L Chemie 2 voh Bösch. 5 (Ordin. von IV ) ll. Chemie 2 . Geoer. 4 Gesch. 2 Gesch. 2 (.W.3) ee HI. Mineral. 2 Physik 2 9) Sarg, 4ter Lehrer, in ....- I. Polnisch 2 IV. Mathem. 4 Gesch. 3 Rechnen 2 I. Polnisch. 2 Gesch. 2 1. Polnisch 2 Geogr. 2 en 2 : ıv 97 90 eogr. 2 een IV. Polnisch 2 5) Hahnrieder, 4ter Oberl,, in 1. Physik 3 Polnisch 3 U. Fhyik 3 Yi Gesch. 2 Beni 2 77790 G.W.1) II. Mathem. 4 10) Cammiler, wissensch.Hülfsl.in II. Latein 7 Rechnen 1 IV. Deutsch 4 IV. Physik 2 VI. Latein 6 1.—IV. Zeichn. 6 Deutsch 6 (. W. 20) 21 23 —. u — Folgende 'Themata sind a) in den deutschen häuslichen Arb, ‘d. Primaner u. ‘in einer Klässenarb., zu wel- cher jedem ein bes. Thema gegeben war, b) in den häusl. deutschen Arb. d. Secundaner behandelt worden: ' In Prima: Ueber die Wichtigkeit der Flüsse für das physische und geschichtliche Leben der Völker. — Ueber die Vorzüge der ‚frühern und ‘der jetzigen Reisebeförderungsmittel. — Ueber die wohlthätigen und die nachtheiligen Folgen der Buchdruckerkunst: — Wodureh ist England die erste handeltreibende Macht Europas geworden?.— Warum stehen Columbus und Luther an der Spitze. der 'newen Zeit* — Vergleichung der Perser- kriege mit den punischen Kriegen. — Ueber: die romantische Poesie: — Die Ursachen der Kreuzzüge. — Die Folgen der Kreuzzüge. — Welchen Einfluss hat Friedrich II. auf die deutsche Literatur (ausgeübt? '— Welche'Er- findungen ‘der neuern Zeit haben ‚auf die Entwicklung des Menschengeschlechts dem’grössten Einfluss geübt? — Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah! — Wie kam es, dass der Streit: zwischen den Leip- zigern u. d, Schweizern auf d. deutsche Literatur einwirkte? — Wie nn Baal die Reformation in Deutschl. von der in England? — In Secimäa: a) Erzählungen: Klein Roland. — Abenteuer eines. ‚Huböbr _ Die unerwartete Erb- schaft. — Der ungetreüue Verwalter. — .b) Beschreibungen und Schilderungen: .Die Gestalt, die Lebens- weise und der:Nutzen des Rinds. — Beschreibung der Stadt Meseritz. — Der Gewitterabend.— Die Anıtsjebel- feier eines: verdienten Staatsmanns. — Die Freuden des Winters. — c) Vergleichungen: Vergleichung des menschlichen Lebens mit den 4 Jahreszeiten. —''Vergleichung des mienschlichen Lebens mit''einer ‘Schifffahrt. — d) Abhandlungen: Das Feuer. — Lass keinen Theil deines Lebens unbenutzt —:Der Mensch im Kampfe mit der Natur. — Die Noth entwickelt die Kraft. — An’s Vaterland, an’s theure, schliess dieh anz’ das halte ‘fest mit deinem ganzen Herzen. — Welche Mittel haben die Menschen erfunden, um einander ikre Gedanken iiifeieen® — In mem sind alte Ritterburgen für uns interessant? — II. Verfügungen der vorgesetzten Behörden. Die von den hohen vorgesetzten Behörden im Laufe ‚des verflossenen Jalires ‚erlassenen Verfügungen: haben uns im steten Bewusstsein der ununterbrochenen und eingehenden Theilnahme, welche dieselbe’ dem innern Leben, wie dem äussern Gedeihen der Schule widmen, erhalten; wir begründen darauf die zuversichtliche Hoff- nung, dass sie der Förderung und dem Gedeihen unserer Anstalt auch künftig dasselbe Wohlwollen, wie bisher, bethätigen werden. Mehrfach sind wir vom Königl. Prov-Schulkollegio auf neuerschienene Lehrmittel aufmerksam gemacht und zur Prüfung derselben aufgefordert worden. Andere Verfügungen bezogen sich auf verschiedene Punkte der methodischen Behandlung der einzelnen Lehrobjecte, so ein unter'dem: 10ten April a, p. ergangener Erlass des- hohen Ministerii auf die Wichtigkeit, welche bei Ertheilung des sprachlichen, in das Besondere des lateinischen Unterrichts der Erwerbung, sowie derzweckmässigen und sichern Einprägung eines wohlgeordneten Vocabelschatzes beizulegen ist. = Yon der theilnehmenden Sorgfalt für eine ausreichende sittliche Ueberwachung der‘ Schtiler ausserhalb der Schule gab eine auch in den betreffenden Amtsblättern abgedruckte Verf. des Königl. Prov.-Schulkollegii vom l3ten October Zeugniss, welche die Vorschriften der Verordnung vom löten August 1824 in Erinnerung bringt, die bestimmt: I) dass jeder auswärtige Schüler zur besondern Fürsorge. einem tüchtigen Aufseher übergeben werden müss; der'dem Director bei der. Aufnahme desselben namhaft zu machen ist; 2) dass kein Schüler seine Wohnung ohne vorherige Anzeige bei dem Director und ohne dessen ‘ausdrückliche: Genehmigung verändern darf. — Das Königl. Prov. Schulkollegium ist zum Erlass dieser Verfügung dureh die traurige Erfahrung veranlasst worden, dass manche Eltern, um ihre Söhne nur möglichst billig unterzubringen, sie’zu Leuten ohne allen sittlichen Halt und ohne den rechten Sinn für Erziehung und Aufsicht m das Haus geben. — Wenn ich auch recht wohl weiss, dass die Verhältnisse gar mancher Eltern unserer auswärtigen Schüler der Art sind, dass sie keine andern-als die bil- ligsten Pensionen wählen können, so kann ich doch nicht verschweigen, dass mir gar manche Fülle bekannt sind, in. denen um eines Preisunterschieds von 10, ja von 6 Thlr. jährlieh selbst von wohlhabenden Eltern viel weniger zuverlässigen Pensionen der Vorzug vor viel zuverlässigern gegeben worden ist. Die häuslichen Verhältnisse, in. welche ein Knabe gebracht wird, der Einfluss, welchen sie auf ihn üben, und die Beaufsichtigung, un- ter welcher er ausserhalb der Schule steht, sind aber für seine sittliche und selbst für seine geistige Entwicke- lung, mithin für sein Gedeihen in der Schule und für das Gelingen seiner Erziehung überhaupt von so grossem Ainfluss, dass ich denjenigen auswärtigen Eltern, welche ihre. Söhne unserer Schule anvertrauen wollen, eine in. möglichst sorgfältige u. vorsichtige Wahl hinsichtlich deren Unterbringung nicht dringend genug empfehlen kann, Ich bin gern bereit, ihnen, ehe sie eine bestimmte Wahl treflen, jede gewünschte Auskunft über die betreflenden Ver- hältnisse zu geben. Zu gleieher Zeit erinnere ich daran, dass nach den für die hiesige Anstalt bestehenden Bestimmungen 1) überhaupt Niemand zur Aufnahme von Pensionären berechtigt ist, welcher‘ sich nicht deshalb bei dem Director gemeldet und seiner Einwilligung versichert hat, 2) dass kein Pensionsverhältniss bindend ist, welches nicht vom Direetor der Anstalt ausdrücklich genehmigt ist, 3) dass jedes Pensionsverhältniss sofort aufge- löst werden kann, wenn sich in demselben Uebelstände ernstlicher Art bemerklich machen, 4) dass die auswärtigen Schüler behufs der Beaufsichtigung ihrer Führung ausserhalb der Schule und ihrer hiesigen häuslichen Verhält- nisse an die einzelnen Lehrer vertheilt sind, deren wohlmeinenden Erinnerungen die nöthige Folge zu geben ist. Durch eine Verf. des Königl. Prov.-Schulkollegii vom löten August ist das vierteljährliche Schulgeld von 4 auf.5 Thlr, erhöht worden und das im Jahr 1851 erlassene Schulgeldreglement dadurch in diesem Punkte abge- ändert worden. — Die Zahlungen, welche jeder Schüler, der keine Freischule geniesst, zu leisten hat, sind mithin folgende: 1-Thlr.. bei der Aufnahme, 2) 5 Thlr. 'vierteljährliches Schulgeld, 3) 9 Sgr.: vierteljährlicher Beitrag zur Schülerlesebibliothek und zur Erhaltung der Turngeräthe, 4) 1 Thir. bei seinem Abgange, wofür ihm‘ ein Abgangs- zeugniss ausgefertigt wird. — In Beziehung auf die letzte dieser Zahlungen muss ich bemerken, dass’sie nach dem Schulgeldreglement jeder Schüler bei seinem Abgange zu leisten hat, dass für jeden derselben ‚das: Abgangszeugniss ausgefertigt wird und dass das Unterlassen der Empfangnahme des Zeugnisses nicht von ihr befreit. z An Verfügungen; welche die wohlwollende ‘Fürsorge der vorgesetzten Behörden für die persönlichen Verhältnisse der Lehrer bekundet haben, hat es ebenfalls nicht gefehlt. Ich erwähne in dieser Beziehung nur, dass in diesem Jahre sämmtlichen Oberlehrern und Lehrern der Anstalt Gratifikationen aus Centralfonds bewilligt worden sind; ausserdem haben aus den Fonds der Anstalt der Lehrer Schubert und der Hüfslehrer Cammler Remunerationen für. mehr ertheilten Unterricht, die Lehrer Dr. Schaefer und Sarg aber Gratificationen erhalten. Endlich ist dem Lehrer Schubert eine Gehaltszulage von 100 Thlr. gewährt worden. Hoffentlich erfüllt das nächste Schuljahr.die langgehegte Hoffnung auf die dringend nothwendige Erhöhung der den jetzigen Zeit- und Geldverhältnissen nicht mehr angemessenen Lehrergehalte. III. Chronik. Das Schuljahr wurde am 4ten April in gewohnter Weise mit einer gemeinschaftlichen Morgenandacht eröffnet. Die Hundstagsferien dauerten vom 10ten Juli bis zum 7ten August. — Während derselben erwarb sich der Lehrer Schaefer bei der philos. Facultät in Halle den Doctortitel. Im September erfreute sich der Unterzeichnete eines l0tägigen Urlaubs zum Besuche der Naturforscher- Versammlung in Wien. Am 2östen September fand das Abiturientenexamen unter dem Vorsitze des Herrn Consistorial- und Reg.- Schulraths Dr. Mehring statt. Es bestanden in demselben und schieden mit dem Zeugnisse der Reife von der Anstalt: 1. Garl Winchenbach, 17 J. alt, wird Chemiker; 2. Franz Otto Neitzke, 181 J. alt, widmet sich dem Baufache; 3. Ernst Rudolph Brickenstein, 19 J. alt, widmet sich dem Bergfache. Der Unterricht des Wintersemesters begann am 9ten October. Der Geburtstag Sr. Majestät unseres allergnädigsten Königs wurde in der gewöhnlichen Weise durch einen öflentlichen,, feierlichen Schulactus begangen. Die Festrede hielt der Lehrer Sarg. Der seit 6 Jahren an der Anstalt beschäftigte wissenschaftliche Hülfslehrer Cammler reiste im October nach Wittstock, wohin er zur Abhaltung einer Probelection beschieden war. Bald darauf wurde er in die dortige Conrectorstelle vocirt. Durch eine Unterhandlung mit dem Magistrat in Wittstock wurde es möglich, ihn unserer Anstalt noch bis Ostern zu erhalten, so dass unser Lehrcursus ohne die von seinem früihern Abgange gefürchtete Störung geblieben ist. So herzlich wir ihm zu der dadurch gewonnenen Verbesserung seiner äussern Lage und zu 1* u dem sich ihm eröflnenden weitern amtlichen Wirkungskreise Glück wünschen, so sehr bedauern wir seinen Abgang von der hiesigen Anstalt, an welcher er mit unverdrossener Treue und rühmlichstem Erfolge gewirkt hat. — Am 7. Februar hatte sich die Anstalt der Anwesenheit: des Herrn Consistorial- u. Regierung - Schulraths Dr. Mehring zu erfreuen, welcher dem Unterrichte in mehrern Klassen beiwohnte. Der Gesundheitszustand des TLehrercollegiums war im verflossenen Schuljahre ein befriedigender. Nur der Oberlehrer Holzschuher wurde leider durch schmerzhafte Krankheitsanfälle mehrere Male zu einer kurzen Un-' terbrechung seiner amtlichen Thätigkeit gezwungen. Auch der Gesundbeitszustand der Schüler war im Laufe des ganzen Jahres, und vorzüglich rühren ie milden Winters ein besonders günstiger, so dass nur sehr wenig Schalversäufunläs stattgefunden haben; doch ka- men in der letzten Hälfte desselben recht schwere Erkrankungen einiger Schüler vor.‘ Der Herr über Leben und Tod, welcher den andern gnädig war, hat einen derselben, den Secundaner Carl Paul Richard Gutjahr, den Sohn des’Herrn Dr. Gutjahr hierselbst, von seinem Schmerzenslager nicht wieder aufstehen lassen, sondern ihn nach seinem unerforschlichen Rathschlusse von'uns genommen und in‘ die himmlische Ileimath berufen. Im blü- henden Alter von 18 Jahren, körperlich kräftig und rüstig, unterlag er am Morgen des Sten’ März nach Stägigem Leiden einer bösartigen Unterleibsentzündung. Die freundliche Offenheit und Herzensgüte, welche ihn auszeichneten, hatten ihn seinen Lehrern und Mitschülern sehr theuer gemacht, so dass sie den tiefen Schmerz seiner Angehörigen, die Gott trösten wolle, innig mitempfunden haben. Am Morgen: des 9ten März fand eine feierliche Schulandacht statt, nach welcher der Unterzeichnete in einer besonderen Ansprache die Schüler darauf aufmerksam machte, welche grosse Bedeutung dieser schmerzliche Trauerfall für jeden einzelnen unter ihnen habe und wie jeder aus der tie- fen Erschütterung durch denselben Gewinn für seine eigene sittliche Veredlung und sein Seelenheil zu ziehen ver- möge. — Am Vormittag des Ilten März fand das Begräbniss statt; nach gemeinschaftlicher Morgenandacht holte die Sehule in feierlichem Zuge, zu welchem die Liebe der Mitschüler des Verstorbenen die nöthigen Trauergeräthe besorgt hatte, den mit Blumen geschmückten Sarg aus dem Trauerhause nach dem Schulhause‘ ab, um ihn im grossen Schulsaale aufzustellen, wo vom Herrn Superintendent Vater die Leichenrede gehalten wurde; nach der- selben ging die Schule in feierlichen Zuge dem von den ältern Schülern zur Ruhestätte getragenen Sarge voran. Am Grabe hielt nach einem Gesange unserer Chorklasse Herr Diakonus Wiedner die Grabrede; ein Gesang der Schülerliedertafel, deren gerngesehenes Mitglied der Verstorbene war, schloss die ernste Feier würdig ab. — Den Schluss unsers Schuljahres bildet die feierliche Einsegnung der Confirmanden, welche am Palm- sonntage stattfindet, und die auf dieselbe folgende gemeinschaftliche Abendmahlsfeier. — IV. Statistische Nachrichten. a) Sammlungen. Für die Sehulbibliothek wurden die Abbildungen der europäischen Vögel von Fritsch, die Zeitschr. für die ges. Naturwissenschaften von Giebel, die Fortschritte der Physik, Mager’s pädagog. Revue, Mützel’s Zeit- schrift für Gymnasialwesen, die geographischen Mittheilungen von Petermann, die Fortsetzungen von Liebig’s Handwörterbuch der Chemie, von Heeren und: Uckert’s Geschichte der europäischen Staaten, von Martini und Chemnitz Conchiliencabinet u. a. m. durch Ankauf erworben. Als Geschenke sind für dieselbe eingegangen: I) vom hohen Ministerio: Facsimile der eigenhänd. In- struction Friedrichs d. G. an den Grf. v. Finckenstein, 2) vom Königl. Prov.Schulkollegio: Der Connetable J. v. Bourbon vom Grf. v. Schwartzenau, 3) vom Herrn Lehrer Karpowsky hier: Schönholtz’s Handbuch der Wissenschaften, Wedekind’s Australien, Karpowsky’s Chronik von Pyritz, 4) vom Herrn Oberl. Hahnrieder: Die beiden ersten Theile von Schellbach’s physikalischen Abbildungen. DieSchülerlesebibliothek wurde aus den dazu bestimmten Beiträgen zweckentsprechend vermehrt: Ebenso sind für das chem. Laboratorium und für das physikal. Cabinet kleinere Anschaflungen aus dem’ etatsmäss. Summen gemacht und einige Reparat. hergestellt worden, während ein Ankauf grösserer Instrum. und Apparate im verflossenen Jahre nicht stattgefunden hat. Für die naturhistor. Sammlung wurden eine Anzahl ı— Ho ausgestopfter Vögel angekauft. Auch sind: letzterer, wie in den Vorjahren, von einzelnen Gönnern und Freunden der Anstalt mehrere Naturalien geschenkt worden. \ Die Schülerunterstützungsbibliothek ist von 175 auf 190 Nummern, theils durch Ankauf, theils durch Geschenke gebracht worden, namentl. schenkte Herr Buchh. Hirt in Breslau bei der Einführung von Schil- ling’s Handbuch der Naturgeschichte mehrere Exemplare desselben und ausserdem einige Exemplare der neuen Auflage des Lesebuchs von Auras und Gnerlich. Der Herr Oberlehrer Holzschuher vermehrte sie durch 2 sehr brauchbare mathematische Lehrbücher. — Die vorjährige Rechnung schloss mit einem Deficit von 1 Thlr. 3 Sgr. ab. Im abgelaufenen Schuljahre betrug die Einnahme 2 Thlr. 9 Sgr. 6 Pf., wovon 1 Thlr. von einem Gönner eines unserer bedürftigen Schüler geschenkt wurde, 1 Thlr. 9 Sgr. 6 Pf. durch kleine Beiträge der Schüler zu- sammenkamen. Die Ausgabe betrug 1 Thir. 17 Sgr. 6 Pf. für neue Bücher und I Thlr. 2 Sgr. 6 Pf. Buchbinder- lohn, zusammen 2 Thlr. 20 Sgr., so dass die Rechnung mit einem Deficit von I Thlr. 13 Sgr. 6 Pf. abschliesst. Ausgeliehen waren I11 Bücher. — Der freundliche Gönner unserer Anstalt, welcher in den Vorjahren fortlaufend das Schulgeld für einen armen Schüler zahlte, hat diese Wohlthat auch in diesem Schuljahre fortdauern lassen. Ausserdem sind von einem andern wohlwollenden Freunde der bedürftigen lernenden Jugend zweimal 2 Thlr. Schulgeld bezahlt worden. — Der herzlichste Dank sei alle diesen Freunden und Gönnern der Anstalt im Namen derselben gesagt. b) Freischule, Frequenz. Das Beneficium der Freischule haben im verflossenen Jahre 38 Schüler genossen. Es wird dasselbe nach den bestehenden Bestimmungen nur solchen Schülera gewährt, welche die Anstalt mindestens ein halbes Jahr besucht, sich sittlich untadelhaft geführt, mindestens den 2ten Censurgrad erhalten haben und deren Bedürf- tigkeit erwiesen ist. Die Verleihung desselben geschieht stets nur auf ein halbes Jahr und wird durch tadelns- werthe Führung oder Unfleiss verwirkt. Die Frequenz betrug zu Anfang der beiden Semester: S. S. 1. 15, 11. 29, II. 40, IV. 55, V. 46, VI. 20. Zusammen %5. w.S. 1.12, II. 24,1 35, IV. 51, V. 45, V1.:28. Zusammen 195. Gegenwärtig am Schlusse des Schuljahres beträgt sie 194. Benachrichtigung: Der neue Schulcursus beginnt Dienstag, den 21. April, Morgens um 8 Uhr. Die Prüfung der Neuaufzunehmenden findet Montag, den 20. April, Vormittags von 8 bis 12 Uhr, und Dienstag, den 21. April, Vormittags von 9 bis 12 Uhr statt. H. Loew. Oeffentliche Prüfung. Montag, den 6. April, von 8 Uhr ab. ‚Vierstimmiger Eee Befiehl du deine Wege Der Wolken, Luft und Winden Und was dein Herze kränkt, Giebt Wege, Lauf und Bahn, Der allertreusten Pflege Der wird auch Wege finden, Dess, der den Himmel lenkt. Da dein Fuss gehen kann. - PRIMA: Latein, Lehrer Dr. Schaefer. — Chemie, Oberlehrer Kade. Declamation. '» SECUNDA: Physik, Oberlehrer Hahnrieder. — Englisch, Oberlehrer Prof. Gaebel. — | Declamation. TERTIA: Geometrie, Oberlehrer Hahnrieder. — Französisch, Oberlehrer Holzschuher. — Declamation. QUARTA: Arithmetik, Oberlehrer Kade. — Latein, Lehrer Schubert. — Declamation. QUINTA: Polnisch Lehrer Sarg. — Deutsch, Lehrer Dr. Schaefer. — Declamation. SEXTA: Geschichte, Lehrer. Sarg. — Geographie, Lehrer Fechner. “ Gesangaufführung der Chorklasse. 1. Vierstimmiger Choral v. J. G. Schicht. Nach einer Prüfung kurzer Tage Da werd’ ich zu dem Throne dringen, Erwartet uns'die Ewigkeit, B: Wo Gott, mein Heil, sich offenbart, Dort, dort verwandelt.sich‘die Klage Ein Heilig, Heilig, Heilig singen In himmlische Zufriedenheit. Dem. Lamme, das erwürget. ward. Hier übt die Tugend ihren Fleiss, Und Cherubim und Seraphim Und jene Welt giebt ihr den Preis. Und alle Himmel jauchzen ihm. 3. Motette von Schulz. Wer sich erbarınet über die Armen, leihet dem Herrn, und er wird es reichlich vergelten. 8. Chor von Homilius. Kommt, lasset uns anbeten und knieen und niederfallen vor dem Herrn, der uns gemacht hat. Denn er ist unser Gott, und wir das Volk seiner Weide, die Heerde seiner Hand. 4. Chor aus der Schöpfung von Haydn, Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, und seiner Hände Werk zeigt an das Firmament. Dem kommen- den Tage sagt es der Tag, die Nacht, die Nacht, die verschwand, der folgenden Nacht. In alle Welt ergeht das Wort, jedem Ohre klingend, keiner Zunge fremd. Der Censur- und Versetzungsactus findet des Nachmittags von 4 Uhr an statt. Er beginnt mit der Ent- lassung aller derjenigen Schüler, welche abgehen und der Aushändigung der Zeugnisse an dieselben. Programm KÖNIGLICHEN REALSCHULE ZU MESERITZ womit zu der am 18. und 19. April 1859 stattfindenden öffentlichen Prüfung alle Könner und Freunde der Anstalt, insbesondere die Eltern und Angehörigen sämmtlicher Schüler ergebenst einladet der Director Dr. H. Loew, Prof. IANHAULT: 1. Eine naturwissenschaftliche Abhandlung vom Director. 2. Schulnachrichten von demselben. Meseritz. Gedruckt bei F.W. Lorenz. 1859, RE # ei #* BR. a ee e TERN. Ey auıma, RT K w er “g er Due: ı Mo Be g” al ezar Big ‚er ba ei me‘ | ol a * 3 RE 5 2 3 Er zum 5 ‚re :EIAaBHuE f m ER N, ” e ® w E 4 „w v4, I u» FR - 3 ae I EA BB I j Bi »... . Bar ER a N HERR: . = - PR . # asbas kalkaie aunind wailsihsm sih arobanandeni tisiamk 15h. abunsıT ban ı "saß. aodöilimmde asälıfatand bau. Yabeinie > imandagın ara en yeniltisendih seisiiaanstasaturtmnn SR öktzustr ae nme == a Te ET TEE Be Te 7% re > gs WR fod Kntahh w < =. MOSE -. x LAF = Neue Beiträge zur Kenntniss der Dipieren. Vom Prof, Dr. H, Loew, Director der Königlichen Realschule in Meseritz, Mitglied der Kaiserl. Societät der Naturforscher in Moskau, der k. k. zoologisch-bota- nischen Gesellschaft in Wien, der Senkenbergischen naturforschenden Gesellschaft zu Frankfurt a. M., der naturforschenden Gesellschaft zu Danzig, der rheinischen natur- forschenden Gesellschaft i in Mainz, der naturforschenden Gesellschaft in Halle, des natur- forschenden Vereines für Anhalt in Dessau, der entomologischen Vereine in Stettin, Berlin und Breslau, des naturwissenschaftlichen Vereines des Harzes, der Gesellschaft für Naturgeschichte in Dresden, der physikalisch-ökonomischen Gesellschaft und der Gesell- schaft für die Fauna von Preussen zu Königsberg i. P., der schlesichen Gesellschaft für vaterländische Cultur zu Breslau, des Vereines für Naturgeschichte für Mecklenburg u. Ss. w. Sechster Beitrag. Aa ULB a ac 23 n Kr ' j ' | Te | ü HI 19 @ a | s &% nz % I e R B. r a yir e - : 0 -. \ f v P : BIN 3 - n j ? < 4% = a ı4e A F En ET zoo n 1d 101% ‚uunoasil it oladanlanfl asdhilginöd 9b solbsuidl tod de »oloos „a. ob seo ni a än nige 1ah 1itsiso? ‚Inmsinäl sign ver) ushnada ns gel sb ‚ai ai Head gsdlaein isıhı ach ‚gisaetl us ulaalle sb „MM. ruata H Bndöallaged- nous — por selalll ni FUTET: ji Na } 1b ars gegen Bi ar RT = ai Ns oh 6) n ar N lass) sah hau Andas Haan nsulyafttosualö- ‚ab er Fee . il Andoelluası) aatlsiasidhr ah „A u us T nor u j nbtdrergutnl Fi anniarg ab ‚unless Tualu) ash RR udn eh ee “ 301319 15)adaaR * i * #r “ 2 u" » - n | . j di ln * . * A. r . e Europäische Dolichopoden. Seitdem ich im Jahre 1857 im öten Hefte meiner neuen Beiträge eine etwas genauere systematische Auseinandersetzung der europäischen Dolichopoden versucht habe, hat sich meine Kenntniss derselben um mehrere, theils bereits von andern Autoren beschriebene, theils noch unbeschriebene Arten vermehrt. Hinsichtlich der Sy- stematik hat mich dieser Zuwachs meiner Kenntniss leider auf dem alten Standpunkte gelassen, von dem aus mir die dort angenommenen Gattungen alle wohlbegründet erscheinen, mit alleiniger Ausnahme der Gattungen Her- costomus und Hypophyllus, denen es sowohl an scharfer Abgrenzung unter sich, als gegen die Gattung Gymnopternus noch sehr mangelt; eine vollständigere Kenntniss unserer europäischen Arten, die leider noch bei weitem nicht erreicht ist, wird hoffentlich künftig dazu helfen, auch hier schärfere Grenzen zu ziehen. Ich gebe im Folgenden die Beschreibung der mir neu scheinenden Arten, denen ich einige wenige synonymische, faunistische, oder sonst berichtigende und ergänzende Bemerkungen über etliche der bereits bekannten Arten hinzufüge. . PSILO0PIS 5 1. Psilopus Wiedemanni Fall. — Diese Art wurde vom Herrn Dr. Apetz in Spanien bei Badajoz gefunden. — 2. Psilopus contristans Wied. — Auch die Verbreitung dieser Art reicht bis nach Spanien, wo sie der Herr Dr. Apetz bei Vigo fing. 5. Psilopus calceolatus, nov. sp. d. Glauco-viridis, abdomine obscure fasciato, pedibus flavis, tarsis nigricantibus ; antennarum nigrarum arlieulo primo subtus flavo; alis cinereo hyalinis, ubi nervi longitudinales secundus et tertius in margınem ezeunt leviter infuscatis. © tarsorum anticorum articulo terminali atro, depresso, ovato, reliquis simplieibus; hypopygio brevi, eumappen- dieibus nigro. — Long. corp. 2! lin. — long. al. 2 lin. — Vom Colorit und ganzen Ansehen des Psilop. contristans, aber etwas grösser. Gesicht und Stirn auf grünlichem Grunde mit sehr dichter, fast silberweissschimmernder Bestäubung bedeckt. — Taster gelb mit weisser Behaarung. Fühler schwarz, das Iste Glied auf der Unterseite schmutziggelb; das 3te Glied eiförmig. Thorax und Schildchen von dichter weisser Bestäubung ganz graugrün, die Brustseiten fast weissgrau. Hinterleib grau- grünlich, hinter jedem Einschnitte mit einer breiten, fast purpurbraunen Querbinde, welche keine scharfe hintere Grenze hat und sich schon vor dem Seitenrande des Hinterleibs verliert. Der 2te, 3te und 4te Abschnitt haben auch einen schmalen braunen Hinterrandssaum. Hypopygium klein, sammt den kurzen Anhängen schwarz. Vorder- hüften gelblich mit dichter weisser Behaarung, nur an der äussersten Basis dunkel. Mittel- und Hinterhüften grau mit gelblicher Spitze. Beine schlank, gelb. Die Spitze der Hinterschenkel auf der Oberseite gebräunt; die Vor- derschienen sind mit Ausnahme der Basis gebräunt und die Füsse schwarzbraun, die Wurzel der hintern heller. Die Schenkel auf der Unterseite ohne alle etwas längere Behaarung, selbst die vordersten nur in der Nähe der Basis mit etwas längern weisslichen Härchen. Die Vorderfüsse fast zweimal so lang als die Schienen, das Iste Glied derselben etwas länger als die Schiene und erheblich länger als die 4 letzten Fussglieder zusammen; die 4 BERN; NEM 4 ersten Glieder völlig einfach, das öte Glied plattgedrückt, eiförmig, tiefschwarz. Mittelfüsse mehr als 1} mal so lang als die Schiene, ihr erstes Glied erheblich kürzer als die Schiene, aber doch etwas länger als die 4 folgenden zusammen; das Iste Glied der Hinterfüsse etwas länger als das 2te. Die Deckschüppchen deutlich schwarz geeckt und weiss gewimpert. Flügel graulich glasartig, von eiförmigem Umriss, auf der Mitte etwas breit, am Vorder- rande gar nicht eingedrückt; längs des ganzen Vorderrands ist die graue Färbung bemerkbarer und wird dies nach der Mündung der 2ten und öten Längsader hin immer mehr. Flügeladern schwarzbraun; die Iste Längsader nicht länger als gewöhnlich. Die 3te Längsader an der Spitze ziemlich stark nach hinten gebogen; der Vorderast der 4ten Längsader bildet einen ziemlich regelmässigen Bogen. — Anmerk. Diese, vom Hertn Dr. Apetz bei Ferrol entdeckte Art kann mit Psilopus faseiatus Macgq. nicht verwechselt werden, da bei dem Männchen dieses die beiden letzten Glieder der Vorderfüsse erweitert sind. — 4. Psilopus euzonus, nov. sp. d. — Glaucus, abdomine flavo, nigro-annulato,; antennis, scutelli margine pedibusque flavis, tarsis apicem versus nigricantibus; alarum hyalinarum nervis tenuibus. co hypopygio mediocri flavo, pedibus simplieibus, femoribus postieis sublus omnino non ciliatis. Long. corp. 275 lin. — long. al. 2! lin. — Dem Psilop. tenuinervis am nächsten stehend, aber durch die ganz und gar grüne Oberseite des Thorax, kleinere Flügel, längeres Hypopygium und das Fehlen der Borstenreihe auf der Unterseite der Hinterschenkel leicht von ihm zu unterscheiden. — Das ziemlich breite Gesicht und die Stirn von ziemlich dichter, grauweisslicher Be- stäubung auf grünem Grunde ganz glauk. Fühler sehr klein, dunkelgelb mit schwarzer Borste. Der ganze Thorax hat eine BiAeUeRernne Färbuug, erhält aber durch die grauweissliche Bestäubung, welche ihn bedeckt, ein ganz glaukes Ansehen. Das grünblaue, ebenfalls grauweisslich bestäubte Schildchen hat einen ziemlich breiten gelben Rand. — Hinterleib gelb mit 5 schwarzen, gut begrenzten Binden; die Iste derselben liegt an der Basis des 2ten Rings, die folgenden 4 auf den Einschnitten, so dass sie sowohl den Hinterrand des vorhergehenden als den Vor- derrand des folgenden Rings einnehmen; bei etwas gestreckterer Lage des Hinterleibs sieht man in jeder dieser Binden eine beiderseits abgekürzte gelbe @uerlinie, welche unmittelbar hinter den Einschnitten selbst liegt. Die Behaarung des Hinterleibs ist vorherrschend schwarz, nur in der Nähe der Basis zum Theil weisslich. Beine sammt den Hüften weissgelblich, nur die Füsse gegen das Ende hin immer schwarzbrauner werdend. Vorderhüften mit ziemlich dichter und rauher weisser Behaarung. Unterseite der Vorderschenkel mit einer ziemlich weit- läufigen Reihe kurzer und etwas borstenartiger weisser Härchen. Die Mittelschenkel sind auf der Unterseite kürzer behaart als die Vorderschenkel, am kürzesten aber ist die weissliche Behaarung auf der Unterseite der Hinter- schenkel; die Vorderfüsse sind noch nicht ganz zweimal so lang als die Schienen, ihr erstes Glied etwas kürzer als dieSchiene, aber etwas länger als die 4 folgenden Fussglieder zusammen; die Mittelfüsse kaum 1} mal so lang als die Schiene, das l1ste Glied derselben ein wenig länger als die folgenden zusammen; die Hinterfüsse kaum so lang wie die Schiene und ihr erstes Glied kaum so lang wie das 2te. — Flügel nicht besonders gross, glasartig, bemerkbar aber nicht stark graugetrübt; die braunen Adern derselben sind feiner als bei den meisten andern Arten, aber doch nicht so fein, als bei Psilop. tenuinervis; der Umriss derselben ist ziemlich eiförmig und am Vorderrande zeigen sie keine Spur einer Einbiegung; die Iste Längsader ist etwas länger als bei den meisten andern Arten, der Verlauf der Flügeladern übrigens dem yon Psilop. tenuinervis ähnlich, aber der Vorderast der dten Längsader kürzer. — Das Hypopygium ist von mittlerer Länge, gelb, die gleichlangen Anhänge an der Spitze geschwärzt, die innern Anhänge zweigabelig. — (Sicilien). — I EHYPOPHYLLENS 1. Hypophyllus sphenopterus nov. sp. d F So) — Pedibus cum coxis omnibus flavescentibus, tarsis nigris, anteriorum artieulo primo et posticorum basi flavis; Ragıao tarsorum poslicorum articulo primum triente superante. — Long. corp. 13 — 13 lin. — g: pedes simplices, ultimo tarsorum anticorum articulo niveo, 4 + primus setae untennalis articulus terlio antennarum articulo brevior. Von ziemlich dunkel erzgrüner Farbe. Das Gesicht mit äusserst dichter, die Stirn mit minder dichter, weisser Bestäubung auf dunklem Grunde. Erstere ist bei dem Männchen sehr schmal. Taster schwarz, Rüssel braun. Die Cilien am untersten Theile des Augenrands hell. Fühler schwarz, das 3te Glied gewöhnlich düster- Pe \ DE braun, bei dem Männchen länglich, bei dem Weibchen sehr kurz. Die Fühlerborste ist an der Basis desselben eingesetzt, bei dem Männchen viel länger als bei dem Weibchen und das Iste Glied derselben nicht viel kürzer als das te; bei dem Weibchen ist das Iste Glied derselben nicht vollständig so lang wie das 3te Fühlerglied und seine Trennung vom 2ten nicht so deutlich zu bemerken. — Die Oberseite des Thorax zeigt die schwache Spur einer gelbgraulichen Bestäubung. Brustseiten von weisser Bestäubung auf grünschwarzem Grunde schiefergrau. Hinterleib schmal, langgestreckt und hinten zugespitzt wie bei Hypophyllus obscurellus. Der Bauch bei dem Männchen meist an der Basis, bei dem Weibchen dagegen in grosser Ausdehnung gelb. Das Hypopygium des Männchens langgestreekt, die Wurzelhälfte desselben schwarzbraun, die Spitzenhälfte gelb; die äussern Lamellen kurz und schmal, gerade ausgestreckt, an der Basis gelb, an der Spitze schwarz und schwarz gewimpert; die innern Lamellen sind länger, der fadenförmige Stiel derselben ist gelb und trägt am Ende eine kreisrunde schwarze Scheibe, welche von langen hellen Haaren gewimpert ist. — Alle Hüften und Beine sind gelb, letztere anch bei dem Männchen von einfachem Baue und ohne jede Auszeichnung durch besondere Behaarung; die Vorderfüsse sind vom Ende des Isten Glieds an braunschwarz gefärbt, das letzte Glied derselben jedoch bei dem Männchen schneeweiss; auch die Mittelfüsse sind braunschwarz gefärbt, doch ist das Iste Glied bei dem Weibchen ebenfalls heller; die Hinter- füsse sind ganz und gar braunschwarz, mit Ausnahme der Wurzel des Isten Glieds bei dem Weibchen; ihr 2tes Glied ist kaum 14 mal so lang als das Iste, also verhältnissmässig kürzer als bei den nächstverwandten Arten. — Die Deckschüppchen schwarz gewimpert. — Flügel braungrau, nach der Basis hin etwas _schmäler als bei den ver- wandten Arten, was bei dem Männchen mehr bemerklich ist als bei dem Weibchen. Anmerk. Männchen und Weibchen dieser Art sind nur vermuthungsweise zusammengestellt, da sie zusammengefunden wurden und da das Weibchen zu keiner andern bekannten Art gehört. Sollten sie wider alles Erwarten nicht zusammengehören, so würde der Name dem Männchen bleiben müssen. Die Art wurde zuerst vom Dr. Schiner bei Wien entdeckt und mir mitgetheilt; ich habe seitdem das Weibchen auch auf dem Harze Rn in Schlesien gefunden. — 2. Hypophyllus Dongiventris Loew. — Ich habe von dieser Art nun auch das Weibchen am 18. Juli dieses Jahres zu Carlsbrunn in der Nähe des Altvaters gefunden. Es ist durch seine Grösse, durch die helle Färbung der Unterseite des ersten Fühlergliedes und überhaupt durch die grosse Aehnlichkeit mit dem Männchen leicht kenntlich. Die Fühler sind, wie das zu erwarten war, erheblich kürzer als bei dem Männchen; dasselbe gilt von dem Isten Gliede der Fühlerborste; der Bauch ist nur auf der Isten Hälfte gelbgefärbt. — Die Beschrei- bung, welche Herr Zetterstedt ven seinem Dol. ventrakis (Dipt. Scand. II. 585) giebt, kann nicht auf das Weibchen von Hypoph. longiventris gedeutet werden, da die Fühler desselben als ganz schwarz, der Bauch a:s ganz gelb, die Körperfärbung als dunkler und die 3te und 4te Längsader als etwas convergenter als bei Hypoph. obscurellus be- schrieben werden, lauter Merkmale, welche auf Hypoph. Zongiventris ) nicht passen; auf das Weibchen von Hypoph. patellatus passen sie dagegen so gut, dass Do]. ventralis Zett. unbedenklich unter die Synonyme desselben gestellt werden muss. — : 3. Hypophyllus patellatus Fall. — Die in der Wiedemann-Winthem’schen Sammlung enthaltenen Exem- plare bestätigen die Identität von patellatus Fall. und patellipes Meig. — IE UHERCOSTONTN 1. Hercostomus cretifer Wik. wurde vonHerrn Dr. Scholtz in der Nähe von Triest, in einer Schlucht gleich einer Milara-Art über Wasser schwärmend, in Mehrzahl gefangen. — VW. GYNNOPTERNIN 1. Gymnopternus infuscatus Stann. — Die Beschreibung, welche Stannius von dieser Art giebt, lässt keinen Zweifel, dass dieselbe in die nächste Verwandtschaft von Gymnopt. regalis und ducalis gehört. Alles, was er sagt, passt sehr gut auf Gymnopt. regalis mit alleiniger Ausnahme der Angabe über die Farbe des Gesichts (fulvus), welche bei Gymnopt. regalis weiss ist und nur nach oben hin in das Gelbliche übergeht; zeigt sich Gymnopt. regalis in der Färbung desselben veränderlich, so kann Dol. infuscatus reeht wohl eine Varietät dieser Art sein; nach den MER” VAN bisher bekannt gewordenen Thatsachen kann dies jedoch nicht angenommen werden. — Auf Gymnopt. ducalis passt, mit alleiniger Ausnahme der Angabe über die Färbung des Gesichts, die Beschreibung des Dol. infuscatus viel weniger; namentlich sind: „coxae anticae ochraceae, cano sericeae, apice nigro-pilosae“ wohl bei Gymnopt. regalis, da- gegen durchaus nicht bei Gymnopt. ducalis vorhanden, welcher sich eben durch die ungewöhnlich dunkle Färbung der Vorderhüften von Gymnopt. vegalis unterscheidet. Die Weise, in welcher Stannius die Flügel von Dol. infuscatus beschreibt („elongatae, lanceolatae‘‘) verglichen mit dem, was er von dem Bau derselben bei nobilitatus sagt, lässt sich durchaus nur auf eine Art beziehen, bei welcher der Flügelumriss etwa so wie bei Gymnopt. regalis ist. Auch ist Gymnopt. ducalis nicht grösser als Gymnopt. regalis. Abgesehen von den letztern weniger erheblichen Gründen gegen die Identifizirung beider Arten, ist sie schon ganz allein durch die auffallende Verschiedenheit in der Färbung und Behaarung der Vorderhüften verboten. — Es sind demnach 3 Arten anzunehmen: 1. regalis mit weisslichem, nach obenhin gelblichem Gesicht und mit gelben, an Innenseite und Spitze mit schwarzen, sonst mit weisslichen Haaren besetzten Vorderhüften, 2. infuscatus mit gelbem Gesicht und mit gelben Vorderhüften, welche an der Spitze schwarze, sonst grau- _ weissliche Behaarung haben, 3. ducalis mit gelbem Gesichte und mit bis gegen die Spitze hin schwarzbraunen und ganz und gar schwarz behaarten Vorderhüften, — 2. Gymnopternus fumipennis Stann. — Er fällt in die nächste Verwandtschaft von Gymnopt. laevifrons Lw. (—fuseipennis Meig.) und pulchriceps Lw., scheint aber von beiden Arten entschieden verschieden zu sein. Stannius setzt ihn zu der Abtheilung der Arten mit gefiederter Fühlerborste, während er in derselben sonst keine Art auf- nimmt, bei welcher das 2te Glied der Fühlerborste so ausserordentlich kurz behaart ist, wie bei Gymnopt. laevifrons un Ichriceps, welche vielmehr zu den Arten seiner folgenden Abtheilung, deren Fühlerborste er fast nackt (,„sub- inermis‘‘) nennt, gehören. — Die Grösse von Dol. fumipennis soll 24 Lin. sein, mithin der von Gymnopt. nigripluntis gleichkommen; dies passt auf Gymnopt. laevifrons; dass dieser aber nicht gemeint sein kann, geht mit Gewissheit daraus hervor, dass bei Gymnopt. laevifrons das 2te Glied der Hinterfüsse deutlich länger als das Iste ist, während fumipennis. von. Stannius unter den Arten aufgezählt wird, bei welchen diese Glieder gleichlang sind. Ferner soll bei fumipennis das Ste Fühlerglied spitz, gelb und nur an der Spitze gebräunt sein, während es bei Zaevifrons ziem- lich stumpf, schwarz und nur an der Basis. gelb ist; die Vorderhüften von fumipennis sollen nur an der Spitze schwarz behaart sein, während bei laevifrons die Behaarung derselben überall schwarz ist; die Hinterschienen von fumipennis sollen an der Spitze gebräunt sein, wovon sich an meinen Exemplaren des Gymnop£. laevifrons kaum eine Spur findet. Auch abgesehen von diesem letzten, weniger erheblichen Unterschiede steht fest, dass fumipennis von laevifrons entschieden verschieden ist. — Auf Gymnopt. pulchriceps passt die Stannius’sche Beschreibung des D. fu- mipennis etwas besser, da bei diesem das 3te Fühlerglied etwas kürzer und spitziger als bei Iaevifrons ist. Dagegen ist auch bei diesem das 3te Fühlerglied nur an der Basis gelb und die Fühlerborste so völlig undeutlich behaart, dass er von Stannius ganz unmöglich in die Abtheilung der Arten mit behaarter Fühlerborste gebracht worden sein könnte, Die Vorderhüften tragen auch bei ihm nicht nur an der Spitze, sondern überall schwarze Behaarung. Zu diesen Unterschieden kömmt noch der sehr erhebliche Unterschied in der Grösse, welche bei fumipennis 21, bei pulchriceps nur 13 Lin. beträgt, so dass jener Arten wie nigriplantis, dieser kaum Arten wie germanus an Grösse gleich- könmt. Ich kann also auch nicht annehmen, dass fumipennis mit pulchriceps einerlei sei, sondern muss ihn vielmehr für eine mir noch unbekannt gebliebene Art halten. 3. Gymnopternus Sahlbergi Zett.— Diese Art kömmt auch in den Alpen und in Schlesien vor. So lange ich die in Schlesien gefangenen Exemplare noch nicht besass, hielt ich die in den Alpen vorkommenden für eine von Gymnopt. Sahlbergi sicher verschiedene Art, da bei dem ö derselben nicht nur die Stachelborsten des I1sten Glieds der Mittelfüsse länger als bei den lappländischen Exemplaren sind, sondern sich ausserdem auf der Isten Hälfte der Unterseite dieses Glieds noch 3 oder 4 lange schwarze Haare finden. Die schlesischen Exemplare halten zwischen beiden Formen die Mitte, indem die Unterseite des Isten Glieds der Mittelfüsse des Männchens gewöhnlich 1 oder 2, selten 3 schwarze Haare trägt, welche nicht so lang wie die der in den Alpen gefangenen Exemplare sind. Genauere Untersuchung von 9 lappländischen Männchen hat mich an beiden Mittelfüssen bei einem je 2, bei einem andern an dem rechten Mittelfusse ein solches Haar finden lassen. Diese Thatsachen, so wie die vollkommenste Uebereinstiimmung in allen übrigen Merkmalen, durch welche sich sonst Gymnopternus-Arten zu unterscheiden pflegen, machen es mir unzweifelhaft, dass sowohl die im schlesischen Gebirge, als die in den Alpen gefangenen Exemplare nur eine Varietät des Gymnopt. Sahlbergi sind. — um an Dr. 4. Gymnopternus appendiculatus, nov, sp. d: — Obseure aeneus, pedibus testaceis, tibiarum Posteriorum apice tarsisque nigris, basi tarsorum anticorum testaced,; antennis nigris, brevibus, sel vix puberulö; facie obscurä; cilüs oculorum inferioribus pallidis; femoribus posticis ad apicem uniselosis. d: alae ad basim angustatae, nigricantes, apicem versus obscuriores; pedes simplices; lamellae anales nigrae, anguste trigonae, in basi appendiculä erect@ concolore armalae. — Long. corp. 275 lin. — long. al. 24 lin. — Etwa von der Gestalt des Gymnopt. nigriplantis, — Dunkel erzgrün. Das Gesicht nicht sehr breit und auffallend dunkel; die schwarze Grundfarbe desselben ist von gelbgrauer Bestäubung überdeckt. Die kleinen Taster sind schwarz. Die Fühler ganz und gar schwarz, kurz, besonders das 3te Glied, welches indessen am Ende nicht eigentlich abgerundet, sondern eher spitz ist; die Borste mit kaum wahrnehmbarer, äusserst kurzer microsco- pischer Pubescenz. Stirn glänzend schwarzgrün, Die Cilien des hintern Augenrands oben wie gewöhnlich schwarz, unten gelblich. Das Schildchen hat ausser den beiden starken Borsten schwarze Härchen in der Nähe der Basis, welche deut- licher als bei den verwandten Arten sind und fast in einer @uerreihe stehen. Brustseiten von weisslicher Bestäubung auf schwarzem Grunde grau. Die Deckschüppchen schwarz gewimpert. Hypopygium schwarz mit grünem Schimmer; die schwarzen Lamellen nicht sehr gross, gerade ausgestreckt und von sehr 'schmal dreieckiger Gestalt, durch einen langen streifenförmigen, gerade aufgerichteten Anhang an ihrer Basis ausgezeichnet, welcher ebenfalls mit schwarzen Borsten und Haaren beseızt ist. — Die Vorderhüften, die Spitze der hintern Hüften und die Beine braungelb; die Vorderhüften sind mit kurzer weisslicher Pubescenz, nur an der Spitze mit etlichen schwarzen Borsten besetzt. Die Behaarung der Schenkel ist überall kurz; die Mittel- und Hinterschenkel haben vor der Spitze an der Vorder- seite eine einzelne Borste; die Stachelborsten der Schienen sind nicht ungewöhnlich zahlreich, aber ziemlich lang; die Mittelschienen sind an ihrer Spitze in geringer, die Hinterschienen in grösserer Ausdehnung geschwärzt; letztere haben sonst keine Auszeichnung; die hintern Füsse sind ganz und gar schwarz, die vordersten nur von der Spitze des Isten Glieds an. Flügel schwarzgrau, auf der Spitzenhälfte stärker geschwärzt; der Flügelrand ist von der Mündung der Isten Längsader an etwas verdickt, die 2te Längsader gegen ihr Ende hin nur sehr sanft nach hinten gebogen, der letzte Abschnitt der 3ten Längsader fast gerade und gegen die 2te nur mässig convergirend; die Quer- ader steil; der Hinterwinkel der Flügel sehr hinweggerundet. (Von Dr. Apetz bei Ferrol entdeckt.) 9. Gymnopternus pilifer, nov. sp. Se Olivaceo-viridis, nonnihil nitens, gracilis; antennarum brevium flavarum apice fusco, sei@ lenui,; facie angustd, albidd,; eilüis oculorum inferioribus albidis; coxis pallide flavis, intermedis maculä nigricante signatis; pedibus gracilibus, pallide flavis, tarsis anterioribus ab apice articuli primi, posticis totis nigris,; alis cinereis, nervo longiludinali quarto non flexo. Hypopygium maris nigrum, breve; lamellae permagnae, late gvalae, ulbae, margine apicali latius, superiore angustius nigro-limbato. — Long. corp. 24 lin. — Im Colorit und der Körpergestalt den Arten der Gattung Hypophyllus ähnlich, denen er sich auch durch grössere Schlankheit der Beine nähert, so dass man ihn ohne grossen Zwang in diese Gattung bringen könnte, deren Abgrenzung von der Gattung Gymnopternus noch immer eine sehr schwankende und unsichere ist. Die ge- ringere Länge und mindere Schlankheit der Tarsen, sowie die stärkere Beborstung der Schienen und die geringe Entwicklung der innern Anhänge des Hypopygiums haben mich bestimmt, ihn zur Gattung Gymnopternus zu stellen. — Das Gesicht ist schmal, weiss, doch mit einem Stich in das Gelbliche, der bemerklicher wird, wenn man es schief von der Seite her betrachtet. Die Taster scheinenschwärzlich gefärbt zu sein. Stirn olivengrünlich, wenig gleissend. "ühler kurz, rothgelb, das 3te Glied auf der ganzen Innenseite und am Spitzenrande der Aussenseite schwarzbraun. Die Fühlerborste sehr lang und sehr dünn, mit kurzer mikroskopischer Behaarung. Die Cilien am untern Augen- rande weisslich., Der Thorax von derselben in das Olivenbräunliche ziehenden grünen Farbe, wie bei den meisten Hypophyllus- Arten, in Folge der braunen Bestäubung wenig glänzend und ohne deutliche Längslinien, doch zeigt sich über der Flügelwurzel in der Nähe des Seitenrands bei gewisser Beobachtungsrichtung eine fast schwarze Strieme, wie bei vielen Gymnopternus-Arten. — Hinterleib wie der Thorax gefärbt, doch etwas glänzender. Das schwarze Hypopygium ist ziemlich kurz, so dass es eingeschlagen nur bis zum Hinterrande des 4ten Rings reicht. Die weissen Lamelleu sind von ausserordentlicher Grösse und von breit eiförmiger Gestalt, am Spitzenrande ziemlich breit schwarzgerandet und in feine Borsten zerschlitzt, am Oberrande schmäler schwarzgesäumt und von langen schwarzen Haaren gewimpert; die innern Anhänge sind kurz und nackt, gelblich gefärbt, — Brustseiten grau. Hüften weissgelblich, die mittlern auf der Aussenseite mit einem grossen schwärzlichen Flecken von länglich vier- eckiger Gestalt; die Vorderhüften haben weissliche Behaarung und an der Spitze schwarze Borsten. Die weiss gelblichen Beine sind schlanker als bei den meisten Gymnopternus-Arten, aber nicht so schlank als bei den Hypo- phylius-Arten. Alle Schenkel sind auf der Unterseite kahl, die Mittel- und Hinterschenkel tragen auf der Vorder- 4*r Pr pin seite vor der Spitze eine Borste. Die Vorderschienen haben auf der Oberseite nur 2 schwarze Borstchen, zwei eben solche an der Spitze, welche ausserdem noch ein langes, helles, geradeaus gerichtetes Haar trägt. Die Vor- derfüsse sind etwas kürzer als die Vorderschienen, ihr Istes Glied fast so lang als die 4 folgenden zusammen; von der Spitze dieses Glieds an sind dieselben stark gebräunt. Mittelfüsse von der Spitze des Isten Glieds an, wel- ches etwa so lang wie die 3 folgenden zusammen ist, geschwärzt, so lang wie die Mittelschienen, welche wenig zahlreiche aber ziemlich lange Stachelborsten tragen. Hinterschienen völlig einfach, am Ende gar nicht geschwärzt, die Stachelborsten derselben nicht sehr zahlreich, aber ziemlich lang. Hinterfüsse ganz schwarz, das Iste Glied etwas kürzer als das 2te. — Die Wimpern der Deckschüppchen meist schwarz. — Flügel grau, verhältnissmässig ziemlich gross und breit, die Spitze derselben stumpf, der Hinterwinkel nicht weggerundet; die Randader ist von der Mündung der Isten bis zu derjenigen der dten Längsader ziemlich dick, doch nicht so sehr, dass es besonders auffallend wäre; die @uerader steht schon etwas vor der Flügelmitte; der letzte Abschnitt der 4ten Längsader hat deshalb eine auffallende Länge; er ist nicht geschwungen, läuft auf seinem ersten Drittheile über eine Beule der Flügelfläche, nähert sich dann bis gegen sein Ende hin der 3ten Längsader und mündet in wässiger Entfernung von derselben wenig vor der Flügelspitze. — Von Herrn Keitel mit der Angabe, dass er auf den Pyrenäen gefangen sei, erhalten. — | 6. Gymmopternus plagiatus Loew. — Exemplare dieser Art, welche ich anfänglich wegen des ziemlich dunkel- braunen 3ten Fühlerglieds für eine eigene Art hielt, wurden vom Herrn Dr. Apetz bei Corduba und Masnon in Spanien gefangen. — 7. Gymnopternus nigricornis Meig. — Die Untersuchung der Exemplare des k. k. Hofnaturalienkabinets in Wien macht es unzweifelhaft, dass Meigen als Dol. nigricornis die Art beschrieben hat, welche später von Stan- nius ser als Dol. gracilis beschrieben worden ist. Bei der Angabe, welche Meigen über die Färbung des Ge- RR hat er oflenbar keine Rücksicht auf das Männchen genommen. — Zetterstedt’s Dol. Bohemanni ist mit dieser Art völlig einerlei, wie aus seiner Beschreibung hervorgeht und wie mich schwedische Exemplare lehren. — $. Gymnopternus atro-virens, nov. SD. d. F D2. — Nigro-viridis, antennis, cilüs oculorum ınferioribus, tegularum eilüis pedibusque atris, alis nigro-cinereis, nervis longitudinalibus tertio et quarto convergentibus, hoc levissime flexo, longe ante alae apicem in marginem excurrente. — Long. corp. 24 — 23 lin. — ‚femora postica pilis brevibus, pallide flavescentibus dense ciliata,; lamellae anales: breves, latissimae, sublunatae, atrae, pilis et setis alris longissimis ciliatae. Dunkelgrün, ziemlich glänzend. Das Gesicht des Männchens schmal, weiss; das Gesicht des Weibchens viel breiter, weissgrau. Fühler schwarz, das 3te Glied ziemlich breit, am Ende stumpf; die Borste nicht sehr lang, mit deutlicher microscopischer Behaarung. "Stirn dunkelgrün, ziemlich dicht weissbestäubt. Die Cilien sind auch am untern Augenrande schwarz. — Die Oberseite des Thorax zeigt überall dünne weissliche Bestäubung, welche sich gegen den Seiten- und Vorderrand hin mehr verdichtet; wenn man sie von vorn beleuchtet und von hinten her betrachtet, so zeigen sich auf. dem vordern Theile derselben zwei nahe beieinanderliegende grünere Linien ohne Bestäubung. — Der Hinterleib zeigt gegen den Seitenrand hin, wie bei mehrern verwandten Arten, weisse Be- stäubung. Das schwarze Hypopygium reicht nicht recht vollständig bis zur Basis des 4ten Hinterleibsrings. Die schwarzen Lamellen sind ziemlich kurz aber sehr breit, am Ende bogenförmig abgerundet, so dass sie eine fast halbmondförmige Gestalt haben; der Spitzenrand derselben ist an seinem untern Theile in viele gekrümmte schwarze Borsten zerschlitzt, an seinem obern Theile von langen schwarzen Haaren gewimpert. Die innern Lamellen sind wenig entwickelt. — Brustseiten grünschwarz. Hüften schwarz, nur an der alleräussersten Spitze bräunlich; die Vorderhüften mit weissem Schimmer und mit schwarzer Behaarung, an der Spitze mit schwarzen Borsten. Beine ganz und gar schwarz; Mittel- und Hinterschenkel auf der Vorderseite vor der Spitze mit einer Borste; die Schienen mit zahlreichen schwarzen Borsten, die Vorderschienen an der Spitze mit einer längeren, geradeaus’ ge- richteten Borste derselben Art; das Iste Glied der Hinterfüsse erheblich kürzer als das 2te. Bei dem Männchen sind die Hinterschenkel auf der Unterseite von sehr kurzen und zarten gelblichen Härchen dicht gewimpert; bei dem Weibchen zeigt sich keine Spur derselben. — Die gelblichen Deckschüppchen haben schwarze Wimpern. Flügel schwarzgrau, am Vorderrande etwas dunkler und bei manchen Exemplaren mehr gebräunt; der Hinterwinkel derselben nicht sehr stark vortretend; der letzte Abschnitt der dten Längsader lang, etwa von seinem ersten Vier- theile aus ganz allmälig gegen die 3te Längsader hin convergirend, so dass er dieser zuletzt ziemlich nahe kommt und sehr weit vor der Flügelspitze mündet. — Anmerk. Ich kannte von dieser Art früher nur das Wiebchen und vermuthete, dass es das des u Dol, nigrilamellatus Macg. sein könne. Seitdem mir auch das Männchen bekannt geworden ist, habe ich diese Ver- muthung aufgeben müssen, da Herr Macquart die Lamellen des Männchens seiner Art als schmal bezeichnet, während die meiner Art zwar ziemlich kurz aber ausgezeichnet breit sind. Die Uebertragung des Macquart’schen Namens auf gegenwärtige Art durch die Annahme, dass er mit „efroites“ die Kürze der Lamellen bei ansehnlicher Breite derselben habe bezeichnen wollen, halte ich für sehr gewagt; das genügende Zutreflen der übrigen von Herrn Macquart angeführten Merkmale rechtfertigt sie nicht, da diese nicht nur auf ähnlich gefärbte Gymnopternus- Arten, sondern auch auf ebensolche Dolichopus-Arten passen. — Die von Stannius als Dolich. nigrilamellatus beschrie- bene Art ist ein Gymnopternus; dass er von Gymnopt. atro-virens verschieden sei, geht nicht nur aus der Beschreibung der Lamellen (nigrofuscae, late nigrolimbatae), sondern auch daraus hervor, wie der Verlauf der 4ten Längsader be- schrieben ist (eum tertio subconvergente); überdiess hätte Stannius bei der Beschreibung des Gymnopt. alro-virens sicher der so auflallenden hellen Wimperung der Hinterschenkel des Männchens gedacht — Ob Herr Zetterstedt bei der Beschreibung von Dol. nigrilamellatus den atro-virens oder die mir unbekannte Stannius’sche Art vor sich gehabt kat, vermag ich aus seiner Beschreibung nicht zu entscheiden, da einige Merkmale mehr auf jenen, andere mehr auf diesen zu deuten scheinen. — 9. Guymnopternus caudatus, nov. sp. Ze g O, — Alro-viridis, anlennis, oculorum cilüs inferioribus, cilüs tegularum pedibusque atris, tibüs nigro-brumneis, alis nigricantibus. — Long. corp. 15 — N} lin. — d. facie albicante, setae articulis subaequalibus, lamellis analibus nigris, exterioribus angustis, minutis, breviter ciliatis, interioribus permagnis, Iriangulis, Pedunculo longo insidentibus, margine apicali pilis longissimis eiliato, — er facie albo-cinerea, ullimo abdominis segmento angustiore et longiore quam in plerisque sui generis speciebus. — Eine durch manche Eigenthümlichkeiten ausgezeichnete Art, welche man wegen der ausserordentlichen Entwicklung der innern Anallamellen des Männchens und wegen der Verlängerung des Isten Glieds seiner Fühlerborste zur Gattung Ilypophyllus zu bringen geneigt sein könnte. Da sie in ihrem Habitus vielen Gymnopternusarten näher steht, auch die Beine die geringere Schlankheit, die grössere Breite der Schenkel und die stärkere Beborstung der Schienen zeigen, welche sie bei den Gymnopternusarten zu haben pflegen, so habe ich sie zu dieser Gattung gezogen. — Gesicht des Männchens nicht sehr schmal, graulichweiss; das Gesicht des Weibchens viel breiter, weisslich aschgrau. Taster schwarz. Stirn schwarz, mit ziemlich dichter weisser Bestäubung. Fühler schwarz, die beiden ersten Glieder sehr kurz, das 3te ziemlich breit, bei dem Männchen länglich eiförmig, bei dem Weibchen kaum länger als breit, bei beiden Ge- schlecl:tern mit scharfer Spitze; die Fühlerborste nur von sehr mässiger Länge und von: mittlerer Stärke, mit schwer erkennbarer microscopischer Pubescenz; bei dem Männchen ist das Iste Glied so verlängert, dass es dem 2ten an Länge nahebei gleichkommt, während bei dem Weibchen letzteres etwa die dreifache Länge desselben hat. Die Cilien am hintern Augenrande sind sämmtlich schwarz. Thorax und Schildchen schwarzgrün, die Oberseite des erstern mit einer dünnen braunen Bereifung, am Seitenrande mit dichterer weisslicher Bestäubung. Hinterleib - schwarzgrün; das letzte Segment des weiblichen Hinterleibs schmäler und länger als bei den andern Arten, ge- wöhnlich auch schwärzer als die vorhergehenden ; das Hypopygium des Männchens reicht eingeschlagen kaum über den Hinterrand des 4ten Rings hinaus; die äussern Anhänge desselben sind braunschwarz, schmal und klein, gerade ausgestreckt, am Rande ziemlich kurz behaart; die innern Lamellen sind ebenfalls braunschwarz und ausserordent- lich entwickelt; sie haben die Gestalt eines grossen, auf einem Stiele stehenden Dreiecks, welches an seinem Un- terrande nur von kurzen, zarten, gekrümmten Härchen weitläufig gewimpert ist, an seinem Endrande aber ganz ausserordentlich lange, gekräuselte Haare von fahler Farbe trägt, welche eine lange Locke bilden und die Basis des Hinterleibs nieht nur erreichen, sondern sich auch an der Hlinterseite des Thorax abwärts biegen; wenn das Hypopygium eingeschlagen ist, erscheint die Farbe dieser Haare gewöhnlich schwärzlich. Brustseiten schwarzgrün, von dünner weisslicher Bestäubung etwas grau. Hüften schwarz, die vordersten mit dünner weisslicher Bestäu- bung und schwarzer Behaarung auf ihrer ganzen Vorderseite. Beine schwarz, die äusserste Kniespitze stets gelb- bräunlich; die Schienen haben eine mehr braunschwarze, ja die vordern oft eine schwarzbraune Färbung, doch ist die Spitze derselben stets schwarz und an den Hinterschienen der Färbungsunterschied' oft äusserst gering. Alle Schenkel sind ungewimpert, doch die kurze schwarze Behaarung derselben etwas länger als gewöhnlich; Mittel- und Hinterscherkel auf der Vorderseite vor der Spitze mit einer Borste. Hinterschienen ganz einfach; die Borsten der Schienen wenig zahlreich und ziemlich kurz. — Die gelben Deckschüppchen sind schwarz gewimpert. Flügel schwärzlich, der letzte Abschnitt der 4ten Längsader lang, von dem 3ten "Theile seiner Länge an sanft gegen die öte Längsader convergirend und nicht weit von ihr etwas vor der Flügelspitze mündend. — Diese Art, von der ich früher nur das Weibchen kannte, wurde vom Herrn Dr. Schiner sowohl bei Triest als in. der Wiener Gegend gefangen. — “3 —8— V TACHYTRECHUS 1. Tachytrechws insignis Stann. wurde vom Herrn Dr. Apetz bei Badajoz in Mehrzahl gefangen, — 2. Tachytrechus genualis Lw. d. g % — Antennae nigrae; fucies maris ochracea, facies foeminae pallidior ; pedes nigri, femoribus virescentibus, summo femorum apice testaceo; tarsi anlici maris subcompressi. — Long. corp. 21 — 27, lin. — +3 191,400, Ich habe diese von mir im Harz entdeckte Art, welche seitdem auch vom Herrn Dr. Scholtz in Schlesien und vom llerrn Dr, Schiner bei Wien aufgefunden worden ist, schon in der Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaften, 1857 pag. 102. kurz beschrieben, da indessen jene Beschreibung nicht jedem Dipterologen zur Hand sein könnte, so wird es manchem derselben vielleicht willkommen sein, hier eine etwas ausführlichere Beschreibung zu finden. — Die Fühler sind schwarz, die Unterecke des Isten Glieds nur undeutlich ocherbraun. Das Gesicht des Männchens ochergelb, das des Weibchens heller, also mehr gelblichgreis. Stirn und Thorax mit ochergelber Bestäubung, welche zuweilen mehr ocherbräunlich und auf der Stirn des Weibchens gewöhnlich heller ist. Die Cilien am seitlichen und untern Augenrande weisslich oder gelblichweiss. Beine schwarz, die Schenkel mit grünem Schimmer, die äusserste Kniespitze gelbbräunlich; die Mittelschenkel auf der Vorderseite gewöhnlich mit zwei, die Hinterschenkel gewöhnlich mit 4 Borsten;.das Iste Glied der Vorderfüsse gerade nur so lang wie die 4 foigenden zusammen, welche bei dem Männchen die Spur einer schwachen Zusammendrückung zeigen. Das Flügelgeäder ganz wie bei Tachytr. nolatus, welchem er überhaupt am nächsten verwandt ist; auf dem letzten Abschnitte der 4ten Längsader kein verdunkelter Punkt, an der Flügelspitze aber die Spur einer leichten Trübung; die Randader ist vor der Mündung der 1sten Längsader verdickt. Die Anallamellen des Männchens ungefähr von der Grösse wie bei Tachytr. notatus, etwas kürzer gewimpert, schwarz. — . \ 1. DOLICHOPULNS. l. Dolichopus Meigenii Loew. — Bei der Aufstellung dieser Art habe ich die ‚Vermuthung ausgesprochen, dass Dol. melanopus Stann. als Synonyın zu Dol. Falleni gehören möge. Jetzt, nachdem ich die Stannius’sche Beschreibung nochmals habe vergleichen können, muss ich meine Vermuthung als unbegründet zurücknehmen. Das, was er über die Vorderhüften und deren Behaarung sagt, macht es unzweifelhaft, dass er Dolich. Meigenii vor sich gehabt hat. # 2. Dolichopus melanopus Meig. — Nach genauerer Untersuchung muss ich‘ mit Herrn Staeger, Zetter- stedt und Walker die durch schwarz gewimperte Hinterschenkel und mehr erweitertes Endglied der Vorder- füsse von Dol. Meigenii und Falleni unterschiedene Art für den ächten Dol. melanopus Meig. halten und die Ansicht, dass Meigen unter diesem Namen wohl die beiden letztern Arten zusammengeworfen haben könnte, aufgeben. Bei den von mir gefangenen Exemplaren sind das 3te und 4te Glied der Vorderfüsse kaum weniger schwarz gefärbt, als die übrigen. — 3. Dolichopus tibiellus Zeit. — Diese Art ist in Walker’s britischen Diptern mit Unrecht als Synonymon zu Dol. vitripennis Meig. gezogen worden. Die viel grössere Breite seines ‚Gesichts, welche Herr Zetterstedt ganz richtig hervorhebt, lässt diese Vereinigung durchaus nicht zu. — 4. Dolichopus signifer Hal. wurde vom Herrn Dr. Apetz bei Madrid gefangen. — 5. Dolichopus fraterculus Zeit. — Ich verdanke der vielfach bewährten Gefälligkeit des Herrn Professor Bohemann ein Pärchen dieser Art. Herrn Zetterstedt’s Beschreibung passt auf dasselbe mit Ausnahme einer ausserordentlich auffallenden Abweichung; bei dem vom Herrn Prof. Bohemann erhaltenen Männchen sind näm- lich die beiden letzten Glieder der Vorderfüsse breitgedrückt und etwas gewimpert, während Herr Zetterstedt seinen Dol. fraterculus unter den Arten aufzählt, deren Männchen einfache Füsse haben und des so auffallenden Baues derselben in der Beschreibung auch nicht andeutungsweise erwähnt. Es ist also entweder das erhaltene Pärchen eine neue Art, oder Herr Zetterstedt hat sein männliches Exemplar sehr oberflächlich angeschaut und be- schrieben. Da seine Beschreibung sonst passt, namentlich auch die Beziehungen auf Dol. fuscimanus, wie auf Dol, rupestris Hal. (— festinans Zett.) zutreffen, so bin ich überzeugt, dass die Abweichung nur Folge der Ungenauigkeit der Zetterstedt’schen Beschreibung ist. nr Ege 6. Dolichopus aemulus, nov. sp. d. — Dol. populari simillimus, tarsorum intermediorum articulis tertio et quarto minus dilatatis breviusque pilosis, et articuli quinti atri latere anteriore albomicante distinctus. — Long. corp. 2} lin. — Dem bekannten Dol. popularis täuschend ähnlich, so dass die Angabe der Unterschiede zur Kenntlich- machung desselben vollständig ausreicht. Das Gesicht etwas breiter und von etwas hellerer goldgelber Färbung. Das Hypopygium und die Lamellen desselben etwas kürzer, sonst völlig von derselben Gestalt und Farbe wie bei jenem. Die beiden ersten Glieder der Mittelfüsse sind nicht ganz so dünn wie bei Dol. popularis, das schwarze 3te und 4te Glied derselben viel weniger erweitert als bei jenem und viel weniger behaart, also erheblich schmäler, auch das 3te nicht eben so kurz wie das 4te, sondern länger; das öte Glied der Mittelfüsse, welches bei jenem schneeweiss und nur an der Basis etwas geschwärzt ist, ist bei diesem weniger breitgedrückt, ganz und gar schwarz, gefärbt und nur auf seiner Vorderseite weissschimmernd. — In allem Uebrigen, namentlich im Bau und in der Färbung der Fühler, in der Beborstung des Hinterkopfs, in der Färbung und Behaarung, sowie in der Beborstung der Beine, in der Flügelfärbung und im Verlaufe der Flügeladern ist die Uebereinstimmung mit Dol. popularis so gross, dass die Weibchen beider Arten ziemlich schwer zu unterscheiden sein werden; man wird sein Augenmerk besonders auf die grössere Gesichtsbreite von Dol. aemulus zu richten haben. — Unter mehrern schwedischen Exem- plaren des Dol. popularis, welche ich der freundlichen Gefälligkeit des Herrn Prof. Boheman zu danken habe, befand sich eines dieser hübschen neuen Art. — 7. Dolichopus urgentifer, nov.sp. d. — Dol.argyrotarsi prozime affinis; facies aurea,; antennae nigrae, arliculo primo Ravo, margine superiore atro; coxae anlicae flavae, summä basi nigricante; coxae posteriores nigrae, apice flavo, pedes flavi, tarsorum anteriorum arliculis quatuor ultimis atris, tarsorum intermediorum duobus ultimis in latere an- teriore argentalis, tibiarum poslicarum apice tarsisque posticis totis atris. — Long. corp. 2 — 2); lin. Diese niedliche Art steht mit Dol. argyrotarsis Wahlb. in der nächsten Verwandtschaft, ist aber im männ- lichen Geschlechte durch die nur auf die beiden letzten Glieder der Mittelfüsse beschränkte Versilberung und durch die Anwesenheit einer auffallenden Schwiele auf der Hinterseite der Ilinterschienen leicht zu unterscheiden. — Das schmale Gesicht ist lebhaft goldgelb. Taster gelb. Fühler schwarz, das 1ste Glied derselben gelb mit tiefschwarzem Oberrande; das 3te Glied ziemfh gross, doch am Ende spitz; die Borste ungewöhnlich nahe vor dem Ende des- selben eingesetzt. Stirn metallisch grün. Die Cilien des untern Augenrands gelblich. — Das schwarze Hypopygium gross, die eiförmigen, weisslichen Lamellen desselben ziemlich gross, mit schwarzem Rande von mittlerer Breite am Oberrande mit ziemlich Jangen schwarzen Haaren, an der Spitze, wie bei den meisten Arten, borstenförmig zer- schlitzt. Vorderhüften gelb, nur an der alleräussersten Basis ein wenig geschwärzt, an der Vorderseite mit feiner schwarzer Behaarung und an der Spitze mit schwarzen Borsten; Mittel- und Ilinterhüften schwärzlich mit weiss- licher Bestäubung, Spitze derselben gelb. Beine gelb, von einfachem Baue; Mittel- und Hinterschenkel auf der Vorderseite vor dem Ende mit einer starken Borste; die Hinterschienen haben auf der Hinterseite in der Nähe der Basis eine auffallende braune Schwiele; die Spitze derselben ist in mässiger Ausdehnung geschwärzt und auf der Oberseite mit einer äusserst feinen gelblichen Linie bezeichnet, die Vorder- und Mittelfüsse sind von der Spitze des Isten Glieds an schwarz; an den Mittelfüssen findet sich keine Spur einer Erweiterung oder Bewimperung, aber die beiden letzten Glieder derselben zeigen auf ihrer Vorderseite schönen Silberschimmer; die Hinterfüsse sind ganz und gar schwarz. — Flügel graulich glasartig, gegen den Vorderrand hin mehr braungrau; die Randader vor der Mündung der Isten Längsader nur sehr schwach verdickt; die dte Längsader vor der Mitte des letzten Abschnitts deutlich geschwungen und ziemlich weit vor der Flügelspitze mündend. — Ich fing diese schöne Art am 16. Juli dieses Jahres in Schlesien auf dem Leiterberge in der Nähe des Altvaters. — Anmerk. Man könnte vielleicht geneigt sein diese Art für den ächten Dol. signatus Meigen’s zu halten und die bisher von den meisten Autoren festgehaltene Ansicht, dass Dol. signalus Meig. und Dol. pennatus Meig. Va- rietäten einer Art seien, für dadurch widerlegt halten. Möge es mit der Identität von Dol. signatus und pennatus auch stehen, wie es wolle, so ist doch soviel gewiss, dass Dol. argentifer unmöglich für den wahren Dol. signatus Meig. ausgegeben werden kann; die Gründe, welche auf das Entschiedenste dagegen sprechen, sind folgende: '1) soll nach Meigen Dol. signatus dieselbe Grösse wie urbanus, pennatus, popularis u. s. w. haben, während Dol. argentifer erheblich kleiner ist; 2) sollen bei Dol. signatus das 2te und 3te Glied der Mittelfüsse etwas gewimpert sein, wovon sich bei meiner Art keine Spur findet; 3) sollen die Hinterschienen ganz gelb sein, während sie bei meiner Art stets an der Spitze geschwärzt sind. — Darauf, dass Meigen die beiden letzten Glieder des Dol. signatus schnee- weiss und das Iste Fühlerglied gelb nennt, während bei Dol. argentifer die beiden letzten Fussglieder schwarzbraun und nur auf der Vorderseite silberglänzend, das gelbe Iste Fühlerglied auf seiner Oberseite aber schwarz ist, will ich dabei gar kein Gewicht legen. —. . - > 8. Dolichopus Wahlbergi Zett. — Dass die im Öten Hefte der neuen Beiträge pag. 12.besprochene Art wirklich der Zetterstedt’sche, Dol. Wahlbergi ist, beweisen mir die durch die Gefälligkeiten des Herrn Professor Boheman erhaltenen schwedischen Exemplare, welche mit unsern deutschen vollkommen übereinstimmen. Die von mir a. a. O. hervorgehobenen Abweichungen zwischen meinen Exemplaren und den Angaben der Zetter- stedt’schen Beschreibung von Dol. Wahlbergi sind also nur Ungenauigkeiten oder Unrichtigkeit der letztern. — Das Gesicht des Weibehens ist weissgelb, fast gelblichgreis; von dem Weibchen «des Dol. plumipes Seop. unterschei- det es sich durch die an der Spitze nicht geschwärzten Hinterschienen. — 9, Dolichopus basalis, nov. #. er — Facies aurea,; antennae nigrae, arliculo primo subtus flavo; pedes flavi, tar- sorum anlicorum artieulis duobus terminalibus, tarsis intermedüs ab apice articuli primi posfieisque totis atris; tibiae posticde valde incrassalae alrae,; femora posleriora ante apicem unispinosa, poslica pilis longis ciliata; alae cinereo-hyalinae, imd basi pallide flavescente. — Long. corp. 2. lin. Ich besitze diese schöne Art schon seit einer längern Reihe von Jahren in einem sibirischen Exem- plare, welchem leider die beiden letzten Glieder der Mittelfüsse fehlen, so dass ich, in der Hoflnung einmal voll- ständigere- Exemplare zu erhalten, die Beschreibung desselben unterlassen habe; da sich diese Hoflsung nicht zu erfüllen scheint, und da die Art übrigens genug auffallende Merkmale darbietet um sie vollständig kenntlich machen zu können, so lasse ich die Beschreibung derselben hier folgen. — Das schmale Gesicht ist goldgelb. Taster gelb. Fühler schwarz; das 3te Glied eilörmig, stumpf; das Iste Glied auf der Unterseite gelb. Stirn glänzend grün; die Wimpern am untern Augenrande gelblich. — Vorderhüften gelb, nur an der alleräussersten Basis gebräunt; die Vorderseite derselben ist an dem Innenrande und an der Spitze mit schwarzen -Härchen, an letzterer auch mit schwarzen Borsten besetzt; Mittel- und Hinterhüften schwärzlich mit gelblicher Spitze. Beine gelb; die Mittel- und Hinterschenkel an der Vorderseite vor der Spitze mit einer starken Borste; die Hinterschenkel, auf der Un- terseite mit zarten, aber langen schwärzlichen Haaren weitläufig gewimpert und auf der Oberseite an der Spitze mit einem braunschwarzen Flecke gezeichnet; Vorder- und Mittelschienen von gewöhnlichem Baue; ‘die Hinter- schienen sehr verdickt, gerade, schwarz, nur die äusserste Wurzel derselben hell; Vorderfüsse einfach, die 3 ersten Glieder an ihrer äussersten Spitze etwas gebräunt, die beiden letzten Glieder derselben braunschwarz; die Mittel- füsse (denen die beiden letzten Glieder fehlen) sind von der Spitze des Isten Glieds an geschwärzt, welches sich durch ziemliche Länge und durch zwei jenseit der Mitte seiner Oberseite stehende Borsten auszeichnet; die Hin- terfüsse sind ganz und gar schwarz. — Deckschüppchen schwarz gewimpert, wie bei allen verwandten Arten. Flügel graulich glasartig, an der Basis in etwas grösserer Ausdehnung gelblich als bei andern Arten, was von der gelben Färbung der Adern herrührt; die 4te Längsader auf der Mitte ihres letzten Abschnitts nur sehr sanft ge- schwungen,. mit ihrem Ende gegen die 3te Längsader deutlich convergirend; der Hinterr des Flügels ist vor dem Hinterwinkel gar nicht ausgeschnitten. — Die gelbliche Färbung der Flügelbäsis, auf welche sich der Artname bezieht, wird das Weibchen erkennen lassen, selbst wenn sich bei ihm die eigenthümliche Beborstung des Isten Glieds der Mittelfüsse, die Verdickung der Hinterschienen und vielleicht selbst die schwarze Färbung derselben nicht finden sollte. — 1 10. Dolichopus excisus, nov. sp. er F er — Viridis, antennis a argented, cilüüs oculorum inferioribus albis, cowis.anticis flavis, nigropilosis, in basi infuscatis, pedibus in ulroque sexu simplieibus flavis, femorum ‚posti- corum. tibiarumque poslicarum :apieibus .alris, tarsis postieis totis, anterioribus ab apice arliculi ‚prima nigris, femoribus posterioribus unispinosis, Alae cinereo-hyalinae, nervo. longitudinaü quarlo ewimie flexo, margine. poslico ante angulum interiorem satis profunde sinuato. — Lamellae anales marıs breves, sublunalae , angustissime nigro- marginatae, breviter ciliatae. — Long. corp. 2 — 23 lin. — Gegenwärtige, dem Dol. nubilus sehr ähnliche Art ist in allen Theilen Deutschlands ziemlich gemein, wurde von Zeller auch in Sicilien und von mir selbst in Kleinasien gefangen. Ich habe mich nur schwer über- zeugen können, dass sie nicht schon beschrieben sei, finde aber durchaus keine Beschreibung, welche auf sie passt. Für Dol. pallipes Macgq. kann ich sie nicht halten, da bei diesem die Lamellen etwas breiter als ge- wöhnlich und hinten viereckig abgestutzt sein sollen. Alle Angaben, welche Herr Macquart über diese Art ge- macht hat, lassen nicht zweifeln, dass sie in Walker’s brit. Diptern mit vollem Rechte für die auch: in Deutsch- land überall häufige Varietät des Dol. nubilus mit minder dunkler Flügelfärbung erklärt worden ist. — Grösse und Colorit des Dol. excisus gleichen vollständig denen des Dol. nubilus; auch .das Gesicht hat dieselbe Breite und dieselbe silberweisse Farbe wie bei diesem, ebenso haben die Taster dieselbe bräunlich gelbe Farbe. Cilien des untern Augenrands ebenfalls weiss; Fühler ganz schwarz, die Unterecke des 4ten Glieds zeigt nicht so — 1 — Pr helle Färbung, wie sie bei Dol. nubilus gewöhnlich hat; das 3te Glied der Fühler ist kaum etwas länger als bei diesem. Die Anallamellen sind weisslich, viel kürzer als bei Dol. nubilus, fast halbmondförmig, am Spitzen- rande sehr schmal schwarz gesäumt und von ziemlich kurzer schwarzer Behaarung gewimpert. Vorderhüften gelb mit schwarzer Behaarung und an der Spitze mit schwarzen Borsten besetzt, von der Basis aus stets in ansehn- licher Ausdehning schwarzbraun gefärbt; die hintern Hüften schwärzlich mit gelber Spitze. Die Beine gelb; die Hinterschenkel an der Spitze stets in etwas grösserer Ausdehnung als bei Dol. nubilus geschwärzt; auch ist die kurze schwarze Behaarung derselben etwas länger als bei Dol. nubilus; die Hinterschienen sind sowohl an der äussersten Wurzel als auf ihrem letzten Viertheile geschwärzt und ohne alle Auszeichnung, selbst ohne die feine gelbliche Linie, welche sie bei so vielen Arten auf ihrer Oberseite in der Nähe der Spitze haben, ‚die aber auch dem Dol. nubilus fehlt; die vordern Füsse sind von der Spitze des Isten Glieds aus, die hintersten ganz und gar geschwärzt, Die Mittel- und Hinterschenkel haben an der Vorderseite vor der Spitze eine schwarze Borste von ziemlicher Stärke. Die Deckschüppchen sind bei beiden Geschlechtern schwarz gewimpert, während bei Dol. nubilus die des Mänmnchens stets weissliche Wimpern haben. Flügel graulich glasartig, am Vorderrande nur wenig dunkler und am 2ten Theile desselben nie so stark verdunkelt, wie sie es bei Dol. nubilus gewöhnlich sind; die 4te Längsader ist vor der Mitte ihres letzten Abschnitts sehr stark geschwungen, fast doppelt gebrochen, und der Hinterrand des Flügels ist vor der Hinterecke stark ausgebuchtet, besonders bei dem Männchen, doch auch bei dem Weibchen noch stark genug, um es bei einiger Aufmerksamkeit hieran und an der in grösserer Aus- dehnung 'geschwärzten Spitze der BHinterschenkel vom Weibchen des Dol. nubilus sicher unterscheiden zu können. — Anmerk. Die von Zeller mir mitgetheilten sicilischen Exemplare (4 ö und 4 ©) weichen von den übrigen Exemplaren meiner Sammlung etwas ab und stimmen in diesen Abweichungen unter einander sehr überein, so dass ich zweifelhaft gewesen bin, ob sie nicht für eine eigene Art zu halten seien. Da auch andere Arten, z.B. Hygroceleuthus Diadema, im Süden ähnliche Abweichungen zeigen, so scheinen mir doch schliesslich dieselben eine spezifische Trennung nicht zu rechtfertigen. Jch sondere deshalb diese sicilischen Exemplare als var. sicula von den typischen Exemplaren ab und bemerke, dass sie sich durch ihre etwas erheblichere Grösse (24 Lin.), durch die bis gegen die Spitze hin gebräunten Vorderhüften, durch die Bräunung eines grossen Theiles der Ober- und Unterseite der Vorderschenkel und durch die grössere Ausdehnung der Schwärzung an der Spitze der Hinterschenkel von den typischen Stücken unterscheiden. Auch ist die Schwingung der dten Längsader noch etwas stärker und der untere der beiden durch dieselbe entstehenden Winkel mehr gebrochen. — ll. Dolichopus albifrons, nov. sp. re — Aeneo-viridis, anlennis nigris, eilüs oculorum inferioribus albis, facie latiore albü, fronte ulbicante, cowis antieis in basi, poslicis fere totis nigrieantibus; pedibus flavis simpleibus, femorum poslicorum tibiarumque posticarum apieibus tarsisque omnibus nigris, libüs anticis pilo apicali elongato nullo; alae brunneo-cinereae, nervo longiludinali quarto distincte flexo ; lamellae anales rolundatae, late nigro-mar- ginatae. — Long. corp. 24 lin. — Erzgrün, das schneeweisse Gesicht ist verhältnissmässig breit, Die Stirn ist metallisch grün, dichter als gewöhnlich weiss bestäubt und deshalb in den meisten Richtungen lebhaft weissschimmernd. Fühler schwarz, das 3te Glied breit, kurz eiförmig. Tas gelb. Die Cilien des untern Augenrands. weiss. Die sehr dünne Be- reifung des Thorax hat eine braune Färbung. Das schwarze Hypopygium gross; die gelblichweissen Lamellen von mittlerer Grösse und verhältnissmässig breit, an der Basis verschmächtigt und am Ende breit abgerundet; sie Dal einen scharfbegrenzten, breiten schwarzen Rand, welcher nach oben hin immer breiter wird; oben sind sie haarig gewinpert, weiter. nach unten hin hackrig beborstet, ohne eigentlich zerschlitzt zu sein. Vorderhüften gelb- lich, an der Basis in ziemlicher Ausdehnung geschwärzt, nur am Innenrande und der Spitze mit schwarzen Härchen und an letzterer auch ‚mit etlichen schwarzen Borsten; Mittel- und Hinterhüften schwärzlich mit gelber Spitze. Beine gelb, fast etwas bräunlichgelb; die Spitze der Hinterschenkel ist auf der Oberseite, die äusserste Spitze der Hinterschienen ringsum geschwärzt; Füsse schwarz, nur die äusserste Wurzel der vordern braungelb; Mittel- und Hinterschenkel auf der Vorderseite vor der Spitze mit einer Borste; Hinterschienen verhältnissmässig dünn, ohne alle Auszeichnung, selbst ohne die feine helle Linie. welche sie bei so vielen Arten auf der Oberseite in der Nähe der Spitze haben. — Deckschüppchen schwarz gewimpert wie bei den verwandten Arten. Flügel braun- graulich getrübt, besonders gegen den Vorderrand hin, verhältnissmässig etwas lang und schmal; die Randader an der Mündung der ersten Längsader nicht verdickt; die 4te FE 2 der Mitte ihres letzten Abschnitts ziem- lich stark geschwungen, dann aber der ten fast vollständig parallel und nahe vor der Flügelspitze mündend. Anmerk. Das beschriebene Männchen stammt aus Schweden und wurde mir vom Herrn Professor . Boheman als Dol. latilimbatus Zett. mitgetheilt. Obgleich Herr Zetterstedt die Stirn seines Dol, lati- limbatus(To m. X1.4275) glänzend stahlblau nennt und der recht auffallenden weissen Bestäubung derselben gar nicht gedenkt, so passt doch seine Beschreibung sonst so gut, dass ich wirklich den Zetterstedt’schen Dol. latilimbatus vor mir zu hahen glaube. — Für den wahren Macquart’schen Dol. latilimbatus kann diese Art aber nicht gehalten werden, da 1) die Grösse derselben erheblicher ist, 2) die Hinterschenkel an der Spitze’ in ziemlich auf- fallender Weise geschwärzt sind, wovon Macquart gar nichts erwähnt, 3) die Flügel nicht glasartig, sondern braunlichgrau getrübt sind. — Der ächte Dol, latilimbatus Maegq. ist nur 13, höchstess 13 Linien lang; sein schneeweisses Gesicht ist viel schmäler, die Stirn desselben ohne auffallende weisse Bestäubung; die Anallamellen sind weisser, länger, mehr gerundet und mit viel gleichmässiger breitem, schwarzem Saume versehen; die Hinter- schenkel sind an der äussersten Spitze nur wenig gebräunt; die Vorderschienen des Männchens tragen an der Spitze ein langes, gerade ausgestrecktes, borstenförmiges Haar, wie es sich bei dem Männchen von Dol. simplex findet Die Flügel sind glasartig, die 4te Längsader auf der Mitte ihres letzten Abschnitts ziemlich stark geschwun- gen und von da ab gegen die 3te Längsader sanft convergirend, so dass sie nicht sehr nahe vor der etwas abgerun- deten Flügelspitze mündet. Die Vorderhüften sind zwar in ganz ähnlicher Weise, wie bei Dol. albifrons be- haart, doch ist die kurze schwarze Behaarung etwas dichter und ausgebreiteter. — Die Beschreibung, welche Stannius von seinem Dol. vulgaris giebt, passt auf keine andere mir bekannte Art, auf gegenwärtige recht gut, nur erwähnt er das borstenförmige Haar an der Spitze der Vorderschienen des Männchens nicht. Da Dol. lati- limbatus Macgq. in ganz Deutschland und namentlich auch in Schlesien gar nicht selten ist, so bin ich um so mehr überzeugt, dass es diese Art ist, welche Stannius als Dol, vulgaris beschrieben hat. — 12. Dolichopus griseipennis Stann. — Er wurde vom Herrn Dr. Apetz bei Ferrol gefunden. — In ORTHOCHILE 1. Orthochile nigro-coerulea Latr. — Vom Herrn Dr. Apetz bei Corduba gefangen. Vi HYDROPHORUN 1. Hydrophorus inaequalipes Macg.—Er wurde von Wahlberg in Afrika amUfer desSwakop gefangen. — 9. Hydrophorus balticus MNeig. — Von Herrn Dr. Apetz aus der Umgegend von drid mitgebracht. — KR CANMPSICNENTS l. Campsicnemus filipes, nov. sp. d. K ER — Olivaceo-aeneus, fronte, thoracis lined longitudinali medi@ et scutello chalybeis. Antennae nigrae, cilia oculorum inferiora alba; coxae anticae testaceae, posticae nigricantes; pedes elon- gati graciles, brunnescenti-testacei, tarsis brunneo-nigris. — Long. corp. 1 lin. — . facie obscure aured,; tertio antennarum articulo longiore, acuto; femorum anticorum basi subtus pilis Igugis vestitd, tibiis anticis tenuibus, elongatis, leviter arcuatis, nigro-brunneis, tarsis anticis brevissimis. on antennis brevioribus, facie albd, pedibus simplicibus. Diese kleine niedliche Art gehört in die Abtheilung derjenigen Arten, deren Männchen verzierte Vor- derfüsse haben. — Das Gesicht des Männchens ist von sehr dunkler goldgelber Farbe und oben unter den Augen so verschmälert, dass diese vollständig zusammen zu stossen scheinen; bei dem Weibchen ist es etwas breiter und von fast silberweisser Farbe. Die Fühler sind schwarz; das 3te Glied derselben ist bei dem Männchen viel län- ger, spitz und deutlich behaart; bei dem Weibchen ist es kurz und kann nicht spitz genannt werden. Die Cilien des untern Augenrands sind weiss. Die Stirn ist violett, auf der Mitte zuweilen mehr olivenbraun, am Seitenrande stets mehr stahlblau, — Die Oberseite des Thorax hat eine olivenbraune, etwas zum Grünen hinneigende Färbung und eine schön stahlblaue ganz durchgehende Mittellinie. Das Schildchen ist auf der Mitte glänzend violett, an den Seiten stahlblau. Die olivenbraune Farbe des Hinterleibs geht in der Nähe .des Seitenrands und am Hinter- rande gewöhnlich mehr in das Erzgrüne über. Die Brustseiten sowie die Mittel- und Hiuterhüften sind schiefer- ya grau, die Vorderhüften rothgelblich, leicht weiss bereift. Schenkel schlank, bräunlichrothgelb, die vordersten auf ihrer Oberseite von der Basis aus gebräunt, bei dem Miännchen auf der Unterseite in der Nähe der Basis mit lan- gen, hellen Härchen besetzt; die alleräusserste Kniespitze geschwärzt; bei dem Männchen sind die Vorderschienen ganz und gar schwarzbraun gefärbt, sanft gebogen und an der Aussenseite in der Nähe der Basis mit einer Reilre langer, heller Härchen besetzt, welche aber so zart sind, dass sie gar leicht übersehen werden können; sonst sind die Vorderschienen sehr kahl und auch die hintern nur mit sehr vereinzelten und sehr kurzen Borstchen besetzt. Die Vorderfüsse des Männchens sind ganz ungewöhnlich verkürzt, die 4 letzten Glieder derselben fast kugelförmig und auf der Oberseite mit ziemlich langen Härchen besetzt; bei dem Weibchen sind sie von einfachem Baue, etwa doppelt so lang, als bei dem Männchen, ebenfalls braunschwarz, nur an der Wurzelhälfte des Isten Glieds gelb- braun. Die Mittel- und Hinterfüsse sind bei beiden Geschlechtern von einfacher Bildung, von der Spitze des Isten Glieds an braunschwarz gefärbt. — Flügel ziemlich dunkelgrau getrübt; der letzte Abschnitt der Aten Längsader auf der Fiügelbeule nicht gefleekt und die Q@uerader nicht braun gesäumt. (Vom Herrn Dr. Schiner bei Wien entdeckt.) 2. Campsicnemus varipes, nov. ®. o% — Olivaceus, opacus; frons concolor, thorax non: striatus, abdomen viride,; faeies argentes; antennae nigraez ciliae oculorum inferiores albae; eolor pleurarum cozarumque schistaceus, in vi- ridem vergens; femora viridi-nigra, apice rufescente; tibiae anteriores brunneae, apice testaceo, posticae testaceae basi brunned. Tarsi brunnei, basi testaced; alae cinereo-hyalinae. — Long. corp. 1} lin. — Diese durch die eigenthümliche Färbung der Beine sehr auffallende Art kenne ich leider bis jetzt nur im weiblich eschlechte. Gesicht silberweiss, Taster schwarz. Stirn schwärzlich olivenbraun, matt. Fühler schwarz, das 3te ie länglich, am Ende nicht spitz, deutlich belraart. Die Cilien am untersten Theile des Augenrands hell. Thorax olivenbraun, matt, nicht gestriemt und die grüne Grundfarbe durch die dichte Bestäubung, desselben wenig hindurchschimmernd. Auf dem Schildehen und besonders auf der Mitte desselben tritt dagegen die grüne Grundfarbe deutlich hervor. Brustseiten und Hüften grünlich schiefergrau. Hinterleib grün, ziemlich glänzend. Schenkel grünschwarz mit bräunlichrother Spitze; die Vorder- und Mittelschienen sind braun, an der Spitze in ziemlicher Ausdehnung bräunlichgelb gefärbt; die Hinterschenkel sind dagegen heller rothgelblich und nur an ihrer Wurzel braun; die Füsse sind von der Spitze des rothgelben ersten Glieds an geschwärzt; das Iste Glied der vor- dersten ist so lang wie die beiden folgenden Glieder zusammen, das Iste Glied der mittlen noch ein wenig län- ger, das Iste Glied der hintersten dagegen erheblich kürzer als das 2te. — Die Schüppchen sind schwarz gewim- pert. Flügel graulieh glasartig, ohne deutliche Verdunklung auf der Flügelbeule und um die hintere Querader. — Auch diese Art wurde von dem Herrn Dr. Schiner bei Wien entdeckt. — 3. Cumpsienemus magius Lw. — Vom Herrn Dr. Schiner in der Wiener Gegend aufgefunden. Bisher war nur Sicilien als Vaterland desselben bekannt. — .SYSTENTS gi . . . . - . » 1. Systenus tener, nov. sp. GO. — Antennae nigrae, articulo basali flavo,; cozae fofae alidae, femora poslica in apice late nigra; nervorum alarum Tongitudinaliam tertius et quartus in apice levissime approximati. — Long. corp. 1! lin. — 3 Im. G: hypopygii pars basalis tenuis elongata, nigra, pars apicalis Drunnea; appendices exteriores albae, filiformes; parum elongatae. — Dem Systenus bipartitus sehr ähnlich, aber an der hellgelben Farbe des Isten Fühlerglieds leicht zu unterscheiden. Die Färbung von Thorax und Schildchen graulich blaugrün. Die Stirn und der obere grössere Theil des Gesichts grauer, matt; der kleinere untere Theil desselben glänzend blauschwarz. Taster bräunlichgelb. Fühler ziemlich lang; die beiden ersten Glieder kurz, das Iste gelb, das vom 3ten schwer zu unterscheidende zweite sammt dem zugespitzten 3ten Gliede braunschwarz; die Fühlerborste etwas länger als die Hälfte des 3ten Glieds. — Brustseiten schwarz mit blaugrünem Metallschimmer. Hinterleib lebhaft metallisch grün, am Ende mehr goldgrün, zusammengedrückt; die Behaarung desselben ist überalt schwarz und sehr kurz, ausser am Hinterrande des Isten Abschnitts, wo längere schwarze Haare stehen. Der Iste Theil des Hypopygiums: ist dünn und ziemlich lang, schwarz; der 2te Theil kurz und nicht sehr angeschwollen, braun; die Anhänge weisslich, 2» Pe) EEE die äussern nicht sehr lang und an ihrer Basis etwas breiter. Alle Hüften ganz und gar weisslich, auch an ihrer Aussersten Basis nicht dunkler gefärbt. Alle Beine einfach, weissgelblich, die Hinterschienen und die Füsse etwas dunkler, die Hinterschenkel an der Spitze in ziemlicher Ausdehnung geschwärzt. Vorderschienen ohne alle Borsten; Mittelschienen mit 2 bei einander stehenden Borstchen in der Nähe der Wurzel und mit zweien am Ende; Hinter- schienen mit einer Reihe äusserst kurzer schwarzer Borstchen; das 1ste Glied der Vorder- und Mittelfüsse so lang wie die beiden folgenden zusammen; das 1ste Glied der Hinterfüsse nur halb so lang wie das 2te. Die Deck- schüppchen lichtgelblich mit weissgelblichen Wimpern. Flügel glasartig, nur wenig graulich, gegen die Basis hin nicht keilförmig; die hintere Querader liegt auf der Mitte derselben, steht senkrecht und ist gerade; die 4te Längs- ader beugt sich auf der Mitte ihres letzten Abschnitts zwar sanft nach vorn, läuft aber von da an bis zum Flügel- rande in fast vollkommen gleichbleibender Entfernung von der ten Längsader, so dass sie sich dieser sehr wenig nähert. Ich fing diese Art im Juli bei Halle. — 2. » Systenus leucurus, nov. sp. d. F @ — Antennae nigrae, coxae albidae basi brumnescente, femora posüica apice superius brunneo,; alae nervorum longiludinalium tertio et quarto in apice non approwimatis. — Long. corp. 1} lin. — &: hypopygüi pars basalis perbrevis, brunnea, pars apicalis magna, tota alba; appendices exteriores minutae, albae, apice atro. Farbe des Thorax und Schildchens graulich blaugrün; die Stirn und der obere grössere Theil des Gesichts von derselben Farbe, fast noch matter; der kleinere untere "Theil des Gesichts polirt blauschwarz, bei manchen Exemplaren schön violett, wie sich dies übrigens auch bei andern Arten findet. Tast aungelb. Fühler ganz und gar braunschwarz, das 3te Glied bei dem Männchen ganz ausserordentlich verläng nd zuge- spitzt, bei dem Weibchen etwas länger als bei dem Syst. bipartitus; die Fühlerborste schwarz, bei dem Männchen noch nicht halb so lang als das 3te Glied, bei dem Weibchen etwa I! mal so lang als der Fühler. Brustseiten schwärzlich mit grünem Schimmer. Hinterleib mettallisch grün; die kurze Behaarung desselben ist schwarz; am Hinterrande des Isten Rings stehen längere schwarze Haare. Der Iste Theil des Hypopygiums ist dünn und so kurz, dass er, wenn dasselbe eingeschlagen ist, wohl übersehen werden kann; seine Farbe ist schmutzigbraun; der 2te Theil des Hypopygiums ist gross und ziemlich dick, von weisslicher Farbe; die Anhänge sind sehr kurz, weisslich, die äussern am Ende geschwärzt. — Hüften gelblichweiss, an der Basis gebräunt und zwar die mittelsten in der grössten Ausdehnung. Beine auch bei dem Männchen von einfachem Baue, weissgelblich, die hintersten Schienen und die Füsse etwas bräunlicher, die Hinterschenkel an der Spitze auf der Oberseite sehr stark gebräunt, fast geschwärzt. Die Vorderschienen ohne alle Borsten; die Mittelschienen haben deren 2 bei einanderstehende in der Nähe der Basis, 2 dergleichen auf der Mitte und die gewöhnlichen Borstchen am Ende; die Hinterschienen haben ausser den Borstchen am Ende eine Reihe von 4 kleinen Borsten. Das Iste Glied der Vorder- wie der Mittelfüsse ist fast vollständig so lang wie die 2 folgenden zusammen, das Iste Glied der Hinter- füsse dagegen noch nicht halb so lang wie das 2te. — Flügel graulich glasartig; die hintere Querader steht auf der Mitte derselben, ist senkrecht und ziemlich gerade; die 4te Längsader beugt sich auf der Mitte ihres letzten Ab- schnitts zwar etwas nach vorn, läuft aber von da in gleichmässiger Entfernung von der 3ten bis zum Flügel- rande. — Das Weibchen unterscheidet sich von dem des Syst. bipartitus, dem es sehr ähnlich ist, durch die Anwesenheit der Borstchen auf der Mitte der Mittelschienen, durch etwas grössere Länge des 3ten Fühlerglieds und die schwarze Farbe der Fühlerborste. — Die Art wurde vom Herrn von Heyden zu Frankfurt a. M. entdeckt, welcher sie aus dürrem Holze zog. — 3. Systenus Scholtzii Lw. — Ein Männchen dieser schönen und ausserordentlich seltenen Art befindet sich in der Sammlung des Herrn von Heyden, der es in der Nähe von Frankfurt a. M, fing. Das Weibchen ist noch immer nicht aufgefunden worden. — XLSYNARBRTHRUN 1. Synarthrus pallipes Fabr. — Diese Art wurde vom Herrn Dr. Apetz bei Madrid gefangen. — Rhaph. ensicorne Meig. ist nach dem, was sich aus der Wiedemann-Winthem’schen Sammlung ergiebt, unbedenklich als Synonymon derselben zu betrachten. — a 2. Synarthrus monilis Walk. — Die Beschreibung, welche in Walker's britischen Diptern von dieser bisher nur in England und Irland gefundenen Art gegeben ist, stimmt in vielen Stücken so gut mit einem von mir am 17. Juli d. J. bei dem Dorfe Waldenburg in der Nähe des Altvaters gefangenen Männchen, dass ich sie vor mir zu haben glaube. Einige Abweichungen meines Exemplars von der Beschreibung in Walker’s Werke sind aber doch so erheblich, dass sie Zweifel über die Richtigkeit meiner Vermuthung erwecken, deren Lösung die Kürze und Unvollständigkeit der Beschreibung unmöglich macht. Ich lasse hier eine genauere Beschreibung des von mir gefundenen Exemplares folgen. — Die Fühler sind schwarz; das Iste Glied derselben ist, soviel die Untersuchung des getrockneten Exemplares erkennen lässt, auf seiner Oberseite völlig nackt; das 3te Glied ist mässig verlängert, spitz, sehr deutlich behaart; die Fühlerborste nicht genau apical, sondern unmittelbar vor der Spitze des 3ten Glieds eingesetzt, so Jang wie die Fühler, die mieroscopische Puhescenz derselben kaum wahrnehmbar. Stirn blaugrün. Die Cilien am untern-Augenrande hell. — Thorax, Schildchen und Hinterleib erzgrün, der 2te Hinter- leibsring an den Seiten nicht gelb. Das kurze Hypopygium eingesenkt, die Anhänge desselben verborgen. Brust- seiten grünlichschwarz, von weisslicher Bestäubung schiefergrau. Vorderhüften gelblich, an der äussersten Basis geschwärzt, mit kurzer weisser Pubescenz; Mittel- und Hinterhüften schwärzlich mit gelblicher Spitze. Beine gelblich; die Mittelschenkel auf der Vorderseite vor der Spitze mit einem schwarzen Borstchen; Hinterschenkel an der Spitze gebräunt und auf der Vorderseite mit einem schwarzen Borstchen, unter welchem noch ein zweites weniger bemerkbares steht. Schienen einfach; die vordersten auf ihrer ganzen Oberseite mit etwas längern Härchen besetzt, aber ohne Borsten; Mittelschienen mit sehr sparsamen und ziemlich zarten Borsten; die Behaarung der Hinterschienen ist etwas länger als die der Mittelschienen, die Borstchen an der Spitze derselben sind zahl- reicher ewöhnlich; ausser ihnen finden sich nur noch 2 Borstchen auf der Aussenseite und eine weniger be- merkbare auf der Innenseite der Schiene. Das Iste Glied der Vorderfüsse ist fast so lang wie die 4 folgenden zu- sammen, an der Spitze verdickt und geschwärzt, auf der Aussenseite seiner ganzen Länge nach mit kurzen schwarzen Härchen besetzt, an der Spitze beiderseits mit dichter stehenden und etwas längern schwarzen Härchen; das 2te Glied wenig länger als das 3te, fast kugelförmig, an der Wurzel gelb, an der Spitze schwarz, auf der Innenseite mit ganz kurzen schwarzen Härchen; die 3 letzten Glieder schwarz, ziemlich gleich lang, einfach. Die 3 ersten Glieder der Mittelfüsse einfach, gelb, mit schwarzem Endrande, das Iste Glied etwas länger als das 2te und 3te zusammen; das 4te und öte Glied ziemlich gleichlang, braunschwarz, deutlich breitgedrückt, so dass beide zusammen eine langeiförmige Palette bilden, nicht deutlich gewimpert. Hinterfüsse braunschwarz, das Iste Glied derselben kürzer als das 2te, auf seiner Unterseite nur wenig ausgeschnitten, an der Basis derselben mit einem ansehnlichen nnd ziemlich dicken, geraden Dorn bewehrt, welcher mit etlichen Borsten besetzt ist; das 2te und 3te Glied von der Seite her schwach zusammengedrückt. — Die weisslichen Deckschüppchen sind hellgewimpert, an der Spitze sehr schmal schwarz geeckt. Flügel glasartig mit braungrauer Trübung, gegen die Basis hin ziem- lich keilförmig verschmälert, ihr Hinterwinkel sehr weggerundet; die 3te und 4te Längsader fast parallel, letztere in die Spitze des Flügels mündend. — Grösse: 17); Lin. — 3. Synarthrus oedicnemus, nov. sp. d- — (ozxae anticae flavae, posteriores nigrae; pedes flavi, anlici ab apice articuli tarsorum primi, intermedii fere a mediä tibiarum parte, postici ab apice femorum nigri; Ttibiae poslicae crassae, compressae; tarsorum poslicorum articulus primus subtus setulis duabos divergentibus armalus. — Long. corp. 1% lin. — Erzgrün, der Thorax mit einer Spur von bräunlichgelber Bestäubung, die Hinterleibsringe gegen ihre Basis hin kupferig. Stirn dunkel blaugrün. Das sehr schmale Gesicht weisslich. Fühler schwarz; das 3te Glied verlängert, spitz, verhältnissmässig ziemlich langbehaart; das 2te Glied greift mit einem langen daumenförmigen Fortsatze auf dasselbe über; das Iste Glied ist auf seiner Oberseite, soviel ich sehen kann, völlig nackt, doch liegt es für die genaue Beobachtung so unbequem, dass ein Irrthum in der Beobachtung nicht ganz unmöglich ist; die Fühlerborste etwa so lang wie 2 Drittheile des 3ten Glieds. — Die Cilien am untern Theile des Augenrands sind hell. Die Brustseiten grünlich grauschwarz. Die kurze Behaarung des Hinterleibs schwarz; das Hypopygium ganz verborgen. Vorderhüften weissgelblich, nur an der Spitze mit einigen schwarzen Härchen, sonst mit kurzer weisser Pubescenz; Mittel- und Hinterhüften schwärzlich, doch das 2te Hüftglied gelb. Beine gelblich; an den vordersten Beinen beginnt die Schwärzung mit der Spitze des Isten Fussglieds; die Mittelbeine fangen von der Mitte der Schienen an sich immer ‘mehr zu bräunen, so dass schon das Ende dieser und der ganze Fuss braunschwarz ist; an den Hinterbeinen ist die Spitze der Schenkel sammt den Schienen mit, Ausnahme von deren äusserster Wurzel und nebst den ganzen Füssen schwarz; Vorderschienen ohne Borsten, das Iste Glied der Vorderfüsse reichlich so lang wie die beiden folgenden zusammen; die Mittelschienen tragen ausser an der Spitze auf der Aussenseite 4 a Me Borsten, von denen 2 in der Nähe der Basis beieinander stehen, und eine einzelne Borste auf der Mitte der Innen- seite; das Iste Glied ist auch an den Mittelfüssen reichlich so lang, wie die 2 folgenden zusammen; die Hinter- schenkel haben auf der Aussenseite vor der Spitze etwa 4 schwarze Borsten; die Hinterschienen sind ziemlich dick, etwas breitgedrückt, auf der Innen- und Aussenseite gerinnt, auf der Vorderseite ‘mit 4 bis 5 Borsten, auf der Ober- und Unterseite aber mit ziemlich dichter schwarzer Behaarung besetzt, welche ihnen ein noch breiteres An- sehen giebt; die Hinterfüsse sind kurz und etwas plump, das Iste Glied so lang wie das 2te und auf der Mitte seiner Unterseite mit zwei schwarzen, divergirenden Borstchen besetzt. — Schüppchen blassgelblich, an der Spitze nur sehr schmal schwärzlich gerandet, hellgewimpert. Flügel schwarzgraulich getrübt, gegen die Basis hin ziem- lich keilförmig und die Hinterecke nur dadurch etwas hervortretend, dass der Hinterrand vor ihr etwas ausgebuchtet ist; die te und dte Längsader gegen ihr Ende hin mit äusserst schwacher Convergenz, der letzte Abschnitt der dten ist gerade; die @uerader auf der Mitte des Flügels, senkrecht und gerade. — Anmerk. Ich vermag diese Art in der Beschreibung keiner der bereits publizirten ähnlichen Art zu erkennen. Für Rhaph. aculeatum Zett. kann ich sie nicht halten, da die Fühler dieses wie bei Rhaph. denticulatum gebildet sein sollen, während sie bei meiner Art die Gestalt wie bei der von Zetterstedt als Rhaph. rufipes beschriebenen Art haben, er auch weder der plumpen Verdickung der Hinterschienen noch ihrer schwarzen Farbe gedenkt. — Rhaph. rufipes Zett. hat die Dornen an der Unterseite des 2ten Glieds der Hinter- füsse und ist also ebenfalls eine ganz andere Art. — XL PORPHYROPNS. 27 1. Porphyrops obscuripes Zett. — Es ist von Porph. obscuripes bisher nur das einzige unvollständige Exemplar bekannt geworden, welches von Herın Staeger bei Kopenhagen gefunden und von Herrn Zetter- stedt beschrieben worden ist. Ich habe hier bei Meseritz in der Mitte des Mai ein vollständig gut erhaltenes Exemplar gefangen, welches mich in den Stand setzt, die Zetterstedt’sche Beschreibung zu vervollständigen; es ist leider ebenfalls ein Weibchen. — Gesicht und Taster sind von weisser Bestäubung auf schwarzem Grunde weissgrau. Stirn grünschwarz, matt, nur dünn weiss bereift. Fühler schwarz; das 3te Glied derselben von länglich eiförmiger Gestalt, ziemlich schmal, nicht deutlich behaart; die Borste apical, 1} mal so lang wie die Fühler, fast nackt, das erste Glied kurz und ein wenig verdickt. Der untere Theil des Hinterkopfs weiss behaart. — Thorax dunkel erzgrün, mit dünner heller Bereifung; auf der Mitte desselben liegen zwei breite, scharfbegrenzte, matt- schwarze Linien, welche vor demSchildchen abgebrochen und etwas von einander gebogen sind; ausserdem zeigen » sich zwei ähnliche Seitenstriemen, doch sind diese und besonders der vor der Naht liegende Theil derselben nicht so deutlich und scharf begrenzt. Beine schwarz; die äusserste Kniespitze der vordern braungelb; Vorder- und Mittelschienen schwarzbraun, alle Schienen sehr kurz und sparsam beborstet; hintere Schenkel auf der Vorder- seite vor dem Ende mit einer Borste. — Die gelblichen Deckschüppchen blass gewimpert. Flügel schwärzlich ge- trübt, am Vorderrande geschwärzt; die Adern mit schmaler, wenig deutlicher schwärzlicher Säumung; 3te und 4te Längsader von der Mitte des letzten Abschnitts der in die Flügelspitze mündenden 4ten an parallel, — Grösse: 13 Lin. — 2. Porphyrops peetinalus, nov. sp. d. $ or — YViridis, fronte concolore, thoraese lineis duabus obseurieribus postice abbrevialis signato, antennis coxisque ommibus nigris; alis subhyalinis, nervo longitudinali quarto modice flexo; tegulis albidis, albido-eilialis; tarsis obscuris. — Long. corp. 24 — 2! lin. — ; d ‚ viridior et magis nilens; facies alra, polline pallidissime flavescente tecta; coxae antieae nigro-pilosae; femora anleriora nigra apice testaceo, posteriora lestacea apice nigro; femorum anticorum dimidium basale subtus ‚setis validis peclinatum; hypopygü appendices exteriores simplices, breves. — O, magis aeneo-viridis et minus niltens; pedes testacei femorum anticorum basi leviter infuseatü, sublus brevissime tantum pubescente. — Männchen und Weibchen dieser Art sind so verschieden, dass ich ihre Zusammengehörigkeit nicht errathen haben würde, wenn mich nicht ein in Copula gefangenes Pärchen darüber belehrt hätte. — Sie wurde vom Herrn Dr. Schiner bei Wien entdeckt. — Männchen: Es hat eine ziemlich hellgrüne und glänzende Färbung, welche indessen doch durch die fast über den ganzen Körper verbreitete, sehr dünne weissliche Bestäubung etwas matterigemacht wird. Auf BR ' 7, U dem Thorax zeigen sich‘ zwei'schwärzliche, hinten abgekürzte Mittellinien. Das sehr schmale Gesicht ist tief- schwarz und nimmt nur, wenn man es ganz von oben her betrachtet, ein: bleichgelbliches Ansehen an. Taster schwarz. Stirn grün wie der übrige Körper, in sehr schräger Richtung betrachtet erscheint sie'in Folge der Be stäubung ganz weiss, Fühler schwarz; die beiden ersten Glieder derselben verhältnissmässig sehr kurz, das 2te mit ansehnlichen schwarzen Borsten; das 3te Glied etwas grösser als bei Porph. crassipes; die Fühlerborste nur wenig länger als die Fühler selbst. Die Behanrung des Hinterkopfs ist zuweilen bis ganz unten hin schwarz, häufiger oben schwarz und unten licht fahlbräunlich oder gelblich, zuweilen wird sie nach unten hin viel heller, so dass der unterste Theil derselben ein ganz weissliches Ansehen hat, bei einzelnen Exemplaren endlich hat sie durchweg ein fahlgelbliches Ansehen, — Brustseiten metallisch grün, nur in der Gegend zwischen Flügelwurzel und Hinterhüften dunkel schiefergrau. Hüften schwärzlich mit weisser Bestäubung; Vorder und Mittelhüften auf ihrer Vorderseite stets mit grober schwarzer Behaarung, Mittel- und Hinterhüften auf der Aussenseite mit weisser Behaarung. — Der Vorderrand der einzelnen Hinterleibsringe ist stets dunkler. Die Behaarung des Hinterleibs ist am vordern Theile des Bauchs, an den Seiten der 4 ersten Ringe und auf der Oberseite des Isten weiss, sonst schwarz. — Die äussern Anhänge des Hypopygiums sind schwarzbräunlich gefärbt, einfach und kurz; ihre Gestalt ist nicht:leicht genau zu ermitteln,‘ da sich bei allen die Spitze nach unten umgeschlagen hat, wodurch sie 'ein fast dreieckiges Ansehen annelimen; sie scheinen eigentlich eine gestreckt-elliptische Gestalt zu haben und sind nur sehr kurz und fein behaart; die innern Anhänge sind ziemlich ansehnliche, fast gerade, schwarze Griffel, — Vorderschenkel schwarz mit bräunlichgelber Spitze, auf der ersten Hälfte ihrer Unterseite von einer Reihe von etwa 7 — 8 steifen schwarzen Borsten'gekämmt, nach welchen eine kahle Lücke und dann bis zur Spitze ab- stehende schwarze Haare folgen; die Behaarung der Ober- und Hinterseite der Vorderschenkel ist schwarz. Mittel- schenkel schwarz mit bräunlichgelber ‚Spitze, auf der Wurzelhälfte ihrer Unterseite mit rückwärts ‚gebogenen, zarten weisslichen Haaren von‘ziemlicher Länge besetzt, vor der Spitze mit etwa 3 langen, schwarzen, borsten- förmigen Haaren besetzt, welche sich dem auf der Hinterseite vor dem Ende stehenden, borstenförmigen Haare anschliessen; auf der Vorderseite stehen vor der Spitze 2 oder 3 borstenförmige Haare; die übrige Behaarung der Mittelschenkel ist schwarz. Hinterschenkel gelb, vor der äussersten Spitze mit breitem schwarzen Ringe; die Behaarung derselben ist überall, ausser an der Basis der Innenseite, schwarz und kurz, selbst am äussersten Ende der Unterseite nur wenig länger; am Ende der Hinterschenkel findet sich wohl jederseits 1 (zuweilen 2) Bortschen, welches aber äusserst klein ist und leicht übersehen werden kann. Die Vorderschienen sind’ gelb, nicht. ganz gerade, sondern am Ende ein wenig einwärts gekrümmt, auf der Aussenseite mit verhältnissmässig schwachen und kurzen Borsten besetzt. Die Vorderfüsse braungelb, die 3 letzten kurzen Glieder braunschwarz; das Iste Glied so lang wie die 3 folgenden zusammen, etwas gekrümmt, nur mit ganz kurzen schwarzen Härchen besetzt, welche an der Aussen- und Unterseite desselben besonders dicht stehen; ‚das 2te Glied so lang wie die 3 letzten zusam- men, kurz jenseit seiner Basis von der Seite her zusammengedrückt und etwas gebogen, ebenfalls nur mit ganz kurzen schwarzen Härchen besetzt, welche auf der Aussenseite desselben aber doch länger als die auf dem ersten Gliede befindlichen sind; das Ste und 4te Glied gleichlang, das öte wieder etwas länger. Mittelschienen gelb, einfach; ausser den Borsten an der Spitze tragen sie auf der ersten Hälfte der Oberseite ziemlich zahlreiche und auf der Innenseite 2 oder 3 einzelne Borsten, Mittelfüsse einfach, das Iste und 2te Glied mit Ausnahme der Spitze und gewöhnlich die Basis des Sten Glieds braungelb, das Uebrige braunschwarz; das Iste Glied auf der Unterseite in der Nähe der Basis beborstet. Hinterschienen bräunlichgelb, an der Spitze stark gebräunt; die Borsten auf der Oberseite derselben nicht sehr zahlreich und verbältnissmässig kurz. ‚ Hinterfüsse schwarz, das Iste Glied äusserst wenig kürzer als das 2te. — Schüppchen blassgelblich mit langen gelblichen Wimpern. — Flügel glasartig, nur wenig graulich, die 4te Längsader auf ihrem letzten Abschnitte nur sanft geschwungen. Weibchen: Mehr erzgrün als das Männchen und weniger glänzend. Taster schwarz mit schwarzer Behaarung und dünner weissgelblicher Bestäubung. Das breite Gesicht von graugelblicher Bestäubung auf erz» grünem Grunde matt; eben so die Stirn, Die Fühler schwarz, ihre Borste etwa 1} mal so lang als die Fühler selbst. Die Behaarung an der ganzen Unterhälfte des Hinterkopfs gelblichweisslich oder weisslich. — Der Thorax ist durch die graugelbliche Farbe seiner Bestäubung ziemlich matt; die Grundfarbe geht, auf dem hintern Theile desselben oft sehr in das Kupfrige über; die beiden dunklen Längslinien desselben sind gewöhnlieh deutlicher als bei dem Männchen und zeigen oft vorn zwischen sich noch den Anfang einer 3ten, — Die Behaarung des Hinter- leibs wie bei dem Männchen; die Verdunkelung des Vorderrands der Ringe nicht deutlich.‘ Brustseiten und Hüften wie bei dem Männchen gefärbt, letztere aber überall mit gelblichweisser Behaarung besetzt, der nur an den vor- dersten und mittelsten Hüften einige schwarze Haare beigemengt sind, Schenkel und Schienen ‚bräunlichgelb, die Vor- “ 3 derschenkel in’ der Nähe der Basis zwar nur schwach, aber doch deutlich gebräunt, die Spitze der Hinterschenkel kaum deutlich braun. Die Vorderschenkel haben auf der Unterseite durchaus keine längern Haare, namentlich auch in der Nähe der Basis keine längern hellen Iärchen; die llinterseite derselben trägt vor der Spitze eiwa 3:längere ‘schwarze Haare. Die Behaarung der Mittelschenkel ist ebenfalls überall kurz, doch finden sich auf der Unterseite an der Spitze dieselben 3 schwarzen Borstenhaare wie bei dem Männchen und schliessen sich wie bei diesem dem an der Ilinterseite vor dem Ende stehenden Borstenhaare an; auch die Vorderseite der Mittelschenkel trägt an der Spitze ein Borstenhärchen. Hinterschenkel mit kurzer schwarzer Behaarung; von den Seitenborstchen an der Spitze ist kaum etwas zu bemerken.‘ Die Vorderfüsse einfach; übrigens die Färbung der Füsse wie bei dem andern Ge- schlechte. — Auch die Schüppchen und Flügel wie bei dem Männchen, letztere aber stets etwas grauer. — Anmerk.. Es passt auf gegenwärtige Art die Beschreibung so ziemlich, welche Herr Walker in seinen englischen Dipteren von der dort als Rhaph. fuscipes aufgeführten Art giebt. Doch bin ich keineswegs sicher, ob ich seine Art wirklich vor mir habe. Die Gründe, welche mich daran zweifeln lassen, sind folgende: }) ist’bei meiner 'Art das Gesicht‘des Männchens schwarz und erscheint: nur, ‘wenn man es ganz von obenher be- trachtet, blassgraugelblich, während es dort als silberweiss beschrieben wird; 2) kann beilmeiner Art die Körper- färbung des Weibchens kaum, die des Männchens ganz bestimmt nicht matt genannt werden, wie in Herrn Wat- ker’s Werke diejenige von Rhaph. fuscipes genannt wird; 3) werden dort die Hinterschenkel des Männchens als ganz und gar dunkelgefärbt beschrieben, während sie bei meiner Art stets gelb und nur an der Spitze schwarz sind; 4) ist das dort aufgezählte Rhaph. fuscipes mit Zetterstedt’s Rhaph. consobrinum identifizirt, welches ich für von meiner Art entschieden verschieden halten muss, da die Vorderhüften des Männchens dessel- ben (conf. Zett. Dipt. Scand. VIII. 3061) weisse, bei dem meiner Art aber grobe schwarze Behaarung haben. — Darauf, dass auch die Beschreibung der äussern Anhänge des Hypopygiums nicht zutriflt, will ich n Gewicht legen, da. man sich bei trocknen Exemplaren über die wahre Gestalt dieser meist zusammengeschrumpften Organe so sehr leicht täuschen kann; eben so will ich es nicht besonders urgiren, dass das Iste Glied der Vordemfüsst ungefähr gleichlang mit dem zweiten und behaart genannt wird, während bei meiner Art: dasselbe merklich länger als das 2te Glied und die Behaarung desselben so kurz ist, dass die besondere Erwähnung ihrer Anwesenheit wenigstens sehr auffallend erscheint. — Auch die Identität des Zetterstedt’schen Rhaph. eonsobrinum mit dem Walker’schen Rhaph. fuscipes scheint mir noch keineswegs ‘gewiss. Hinsichtlich der Zetter- stedt’schen Art hat man sich offenbar nur an das zu halten, was er Theil VIII. 3061 über dieselbe sagt, da die An- gaben des 2ten Theils nur zu deutlich verrathen, dass er da Verschiedenes vermischt hat; an ersterer Stelle nennt er aber die Vorderschenkel des Männchens ‚auf der Unterseite lang und dicht schwarzbehaart,‘“ während die des Walker’schen Rhaph. fuscipes als ‚„‚gekämmt,“ das heisst doch wohl „in einfacher Reihe mit Borsten besetzt“ sind. — Mit welchem Vertrauen Herr Walker seine Art für Rhaph. fuscipes Meig. erklären kann, sehe ich noch viel weniger ein, da Meigen das Männchen als goldgrün mit rothgelben vordersten (was bei Meigen be- kanntlich stets die Vorder- und Mittelbeine bezeichnet) und mit bräunlichen Hinterbeinen beschreibt, während Herr W alker dasselbe dunkelerzgrün und glanzlos nennt, ihm schwärzliche Schenkel mit gelber Spitze an‘ den vordern, und gelbe Schienen mit schwärzlicher Spitze an den hintersten zuschreibt, — da ferner Meigen dem Weibchen ein weisses Gesicht und rothbraune Flügel, Herr Walker aber ein gelbgraues Gesicht und dunkelglas- artige Flügel giebt. — Es ist mir nach alledem nichts übrig geblieben als meine Art neu zu benennen. Sollte sich die Identität derselben mit der in Herrn Walker’s Dipteren als Rhaph. fuseipes beschriebenen’ wider Erwarten herausstellen, so würde dieser Name doch verworfen und der von’ mir gewählte beibehalten werden müssen, da nicht der geringste Grund vorhanden ist, es mit der gleichnamigen Meigen’schen Art zu identifiziren. 3. Porphyrops suavis, nov. sp. d: F O, — Viridis, fronte concolore, thorace lineis duabus postice abbreviatis obscurioribus signato, antennis coxisque omnibus nigris, albo-pilosis; pedes testacei, tarsis anterioribus ad apicem, ‚posticis totis nigris; alae cinereo-hyalinae, nervo longitudinali quarto modice flexo; tegulae albidae, alboeiliatue. — Long. corp. 2: — 24 lin. — d: facies alba, femora antica postice et subtus pilis longioribus, intermedia subtus pilis brevibus albis vestit«s tar- sorum anticorum arliculus primus apice incrassato,; femora postica ad apicem, tibiae posticae superius el ad apicem, tarsi postici toti nigra; appendices anales exteriores parvae, filiformes, margine laterali nudo, apice longe piloso. O0. facies pallidissime cinereo-flavescens; femora antica subtus ad Dbasim pilis longioribus albidis, intermedia brevioribus vestita. Männchen: Ziemlich hellgrün und ziemlich lebhaft glänzend, doch ist weissliche Bestäubung, be- —-— sonders auf dem Thorax und an den Seiten des Hinterleibs, deutlich zu bemerken. Taster schwarz mit weisslicher Bestäubung. Das schmale Gesicht lebhaft weiss. Fühler schwarz; .die beiden ersten Glieder verhältnissmässig kurz; die Borste etwas länger als die Fühler selbst. Stirn metallischgrün. Die Behaarung an der ganzen Unter- hälfte des Hinterkopfs weiss. Der Thorax zeigt zwei hinten abgebrochene dunklere, wenig in die Augen fallende Längslinien. Brustseiten metallgrün mit leichter weisslicher Bestäubung, nur in der Gegend zwischen Flügelwurzel und Hinterhüfte grauschwarz. Hüften schwarz mit weisser Bestäubung und mit weisser Behaarung, nur die mit- telsten an der Spitze mit schwarzen Borsten. — Behaarung des Hinterleibs auf der Basis des Isten Rings, am grössten Theile der Seiten und auf einem grossen Theile des Bauchs weiss, sonst schwarz. Die kleinen äussern Analanhänge sind schmale schwärzliche Fäden, am Seitenrande unbehaart, an der änssersten Spitze mit sehr lan- gen hellen Haaren besetzt, welche aber meist so aneinander haften, dass sie nur das hellere, spitze Ende des An- hangs zu sein scheinen; die innern Anhänge schwarz, gewöhnlich. versteckt; sie scheinen an der Basis dick zu sein, dann sich zu verdünnen, wieder mehr anzuschwellen und zuletzt in eine kurze Spitze zu endigen. — Beine bräwnlichgelb, die Spitze der Hinterschenkel stets obenauf stark geschwärzt; atıch. haben die. Vorderschenkel auf der Unterseite in der Nähe der Basis eine braune Längsstrieme; die Vorderschenkel, haben auf der Hinter- und Unterseite sehr zarte, nicht sehr dichte, aber ziemlich lange weisse Behaarung; sonst: ist die kurze Behaarung derselben wie gewöhnlich schwarz und an ihrer Spitze finden sich auf der Hinterseite 2, auf der Vorderseite ein schwarzes Haar. Die Vorderschienen sind an der Wurzelhälfte der Oberseite mit den: gewöhnlichen Borsten be- setzt; Vorderfüsse gegen das Ende hin geschwärzt, das 1ste Glied so lang wie die 4 folgenden zusarnimen, an der Spitze verdickt. Die Mittelschienen und Mittellüsse zeigen nichts Ungewöhnliches; letztere sind von. der Spitze des Isten Glieds an geschwärzt, welches auf der Isten Hälfte seiner Unterseite nur einige Borstchen trägt: Die schwarze Behaarung der Hinterschenkel ist kurz;:vor dem Ende tragen dieselben jederseits ein schwarzes Borstchen. Die Hinterschienen sind auf ihrer ganzen Unterseite und an: der Spitze schwarz; die Beborstung auf: der Oberseite derselben ist verhältnissmässig kurz. Das Iste Glied der Hinterfüsse etwas kürzer als das 2te. — Schüppchen blassgelblich mit weisslichen Wimpern. Flügel graulich: glasartig, die Adern gelbbräunlich, der letzte Abschnitt der 4ten Längsader nur se auft geschwungen. Weibchen: nicht so lebhaft grün: wie das Männchen. Taster schwarz mit grauweisslicher Be stäubung. Das breite Gesicht und die Stirn von. blassgraugelblicher Bestäubung bedeckt. Fühlerborste etwa 12 mal so lang als die Fühler selbst. Die Bestäubung des "Thorax ist nicht so weisslich wie bei dem Männchen, sondern etwas gelblicher und die dunkeln Längslinien desselben deutlicher, oft vorn zwischen ihnen noch der An- fang einer 3ten sichtbar. Färbung und Behaarung der Brustseiten, des Schildehlens und des llinterleibs wie bei dem Männchen; auch die Hüften wie bei diesem gefärbt und behaart, doch auch die ‚Mittelhüften oline schwarze Haare. Die Vorderschenkel desselben haben an der Unterseite keine braune Strieme und die Hinterschenkel zeigen an der Spitze nur selten die Spur einer’ stärkern Bräunung ; die Hinterschienen sind nur an ihrer'Spitze, und selbst da oft nicht deutlich gebräunt und die schwarzen Hinterfüsse an ihrer Würzel nicht selten ‚gelbbraun gefärbt. Die Unterseite der Vorderschenkel ist in der Nähe der Basis mit einigen ziemlich langen, aber überaus zarten weissen Härchen besetzt, diejenige der Mittelschenkel mit etwas kürzeren Härchen von derselben Art bis gegen die Mitte hin; sonst ist die Behaarung der Schenkel schwarz. Die Mittelschenkel vor der Spitze gewöhnlich jederseits mit 2, die Hinterschenkel jederseits mit einem schwarzen Borstchen. Füsse gewöhnlich nicht ganz in derjenigen Aus- dehnung wie bei dem Männchen geschwärzt. Das Iste Glied der Vorderfüsse nicht vollkommen so lang wie die folgenden zusammen. — Schüppchen und Flügel wie bei dem Männchen. — Diese Art wurde zuerst vom Herrn Dr. Scholtz in Schlesien, später vom Herın Dr. Schiner bei Wien aufgefunden. — X SMELTIOTUN 1. Smiliotis maritimae Hal. findet sich auch an der französischen Küste; Herr Dr. Scehiner erhielt ihn von Herrn L. Dufour als Rhaphium micans zugesendet. — 2. Smiliotus thinophilus Lw. wurde vom Herrn Dr. Scholtz in der Nähe von Triest gefangen. — ES VER \V ARGYRA. ‚l.. Argyra selimana, .nov. sp. d: — Viridis, anterioribus abdominis segmentis flavo-maculatis; facies, frons, ihorax cum, scutello ‚et abdomen argenteo-micantia,; pedes flavi, femoribus anticis, poslicorum apice tarsisque obscuris; larsis anticis sublus distincte spinosis. — Long. corp. 25; lin, — Eine recht ausgezeichnete Art, ‘unter den Arten mit schimmernd weissem Gesichte die einzige, bei welcher das 1ste Glied‘ der Vorderfüsse. auf der Unterseite beborstet ist. — Taster schwarz. Die Stirn und das schmale Gesicht silberweiss schimmernd. Fühler schwarz, verhältnissmässig fast so lang wie bei Arg. argentina, also noch etwas länger'als bei Arg. diaphana und viel länger als bei leucocephala und argentata. Der Thorax sammt dem Schildchen, den Brustseiten und dem Hinterleibe ganz und gar mit Silberschimmer überdeckt. Die kleinen Analhänge schwarz. Hüften schwarz mit weisser Bestäubung, das 2te Gljed derselben gelb mit brau- nen Flecken. Beine gelb; die Vorderschenkel an dem vorliegenden Exemplare fast ganz dunkelbraun, nur die Spitzenhälfte der Unterseite gelb.‘ Die Mittelschenkel zeigen nur an der Unterseite in der Nähe der Basis eine Bräunung; an den Hinterschenkeln ist die’ Spitze braunschwarz; die Hinterschienen sind an der äussersten Spitze geschwärzt; die Vorder- und Mittelfüsse von der äussersten Spitze des Isten Glieds an schwärzlich; an den schwarzen Hinterfüssen ist nur die :Wurzel des Isten Glieds gelbbraun. Behbaarung der Beine schwarz, an der Unterseite der vordern Schenkel ziemlich lang, aber nicht sehr dieht; die gewöhnlichen Borsten an den Schienen weder sehr zahlreich noch besonders lang; das Iste Glied der Vorderfüsse auf: seiner Unterseite mit einer Reihe verhältnissmässig starker schwarzer Borsten besetzt; das Iste Glied der Hinterfüsse kaum länger als das 2te, auf der Unterseite nur mit äusserst kurzen, durchaus nicht: auffallenden schwarzen Borstchen besetzt. — Flügel grau- lich 'glasartig, die 4te Längsader auf der Mitte ihres letzten Abschnitts stark aufwärts geschwungen, etwa wie bei Arg. diaphana. Ich fing das Männchen dieser Art im Juli zu'Neu-Waldeck u. _ 2. Argyra argentata Macq. — Fortgesetzte Beobachtungen dieser Art haben mir vollständige Gewissheit verschaflt, dass sie sowohl in der Färbung der Wimpern der Deckschüppchen als in der Färbung der Beine sehr veränderlich ist. Es finden sich I) Exemplare, bei welchen die Wimpern der Deckschüppelen schwarz und die Beine in grösserer Ausdehnung dunkel gefärbt sind, 2) solche, bei denen die Deckschüppchen zwar schwarz ge- wimpert, aber die Beine in viel geringerer Ausdehnung schwarz gefärbt sind, 3) solche, ‘welche hell gewimperte Deckschüppchen und doch in grösserer Ausdehnung dunkel gefärbte Beine haben, 4) endlich solche, bei welchen sowohl die Deckschüppchen hellgewimpert, als. die Beine in geringerer Ausdehnung dunkel gefärbt sind. — In allen plastischen Merkmalen stimmen diese Farbenabänderungen vollständig überein, so dass unmöglich verschie- dene Arten darunter: verborgen sein können. Es macht das die Artrechte von Argyra argentella Zett. höchst zweifelhaft und sie wird sich als besondere Art nicht halten lassen, ‘wenn Herr Zetterstedt ihre Aufstellung nicht durch die Angabe bestimmter 'plastischer Unterschiede zu rechtfertigen vermag. — Y. NEMATOPROCTUNS l. Nematoproctus annulatus Macq. — In der von Winthem’schen Sammlung finden sich Stücke dieser Art als Chrysotus distendens Meig. bezeichnet. Die Beschreibung Meigen’s passt bis auf seine Angabe über die fadenförmigen äussern Analanhänge, welche er nicht ganz mit Recht ‚.kurz‘“ nennt. Da er die Art vom Herrn von Winthem erbielt und da die Exemplare der von Winthem’schen Sammlung, welche alle zufällig die Mittel- beine horizontal ausspreitzen, zugleich einen Aufschluss über die Wahl des Artnamens geben, so lässt sich nicht bezweifeln, dass Nematopr. annulatus und Chr. distendens Meig. dieselbe Art sind, welche künftig den ältern Meigen’schen Namen wieder annehmen muss. — Dass ich 2 Weibchen des Syntorm. metathesis besitze, welche Meigen im Jahr 1830 als Chrysot. distendens bestimmt hat, glaube ich schon an einem andern Orte erwähnt zu haben; seine Beschreibung passt gar nicht auf sie. — a — Mn Y SIMPYENUS 1. Sympyenus brevicornis Zett. — Die Wiedemann- Winthem’sche Sammlung macht es unzweifelhaft, dass Symp. brevicornis mit Porph. aeneicoxa Meig. identisch ist. Auch hier muss der Meigen’sche Name wieder eingeführt werden, was um so willkommener ist, da der Zetterstedtsche Name gegen die Regel ertheilt ist und nur darauf berechnet scheint einen gleicklautenden, ältern Stäger'schen Namen zu verdrängen. — WL TEUCHOPHORUNS 1. Teuchophorusmonacanthus,nov.sp., d F DO. — Viridis fronte concolore, facie obscur&, albido-pollinosä, pedibus Navis, tarsis brunneis. — Long. corp. 3 — £ lin. — ei femora postica superius et in apice nigra; tibiae posticae brunneae inlus spinuld solitarid acutd armalae. Q, femora postica superius, praeserlim apicem versus, nigricanlia. — Dem Teuchopb. spinigerellus Zett. und calcaratus Macgq. nahe verwandt. Gesicht dunkel, doch weisslich bestäubt. Die Fühler schwarz. Die Cilien am untern Augenrande hell, Stirn dunkelerzgrün; Thorax, Schillchen und Hinterleib ebenfalls erzgrün. Hüften gelb, die hintersten an der Basis nur in geringer, die mittlern in grösserer Ausdehnung braun gefärbt. Beine gelb. Bei dem Männchen sind die vordersten Schen- kel auf ihrer Oberseite etwas gebräunt, die Hinterschenkel aber fast auf der ganzen Oberseite und in der Nähe ihrer Spitze ringsum geschwärzt; die Hinterschienen desselben sind gebräunt, in der Nähe der Wurzel heller als gegen das Ende hin. em Weibchen ist auf der Öberseite der Vorderschenkel die Bräunung kaum zu be- meıken, auf der Oberseite der Hlinterschenkel aber die Schwärzung ebenfalls vorhanden, doch weder so dunkel noch so ausgebreitet wie bei dem Männchen. Die Füsse sind bei beiden Geschlechtern geschwärzt, doch ist an den vordern das Iste Glied bis fast zur Spitze, an den hintersten wenigstens an seiner Basis hell. Die Vorder. füsse sind bei beiden Geschlechtern ohne Borsten; die Mittelschenkel haben bei dem Männchen auf ihrer Unter- seite in der Nähe der Basis 2 starke schwarze Borsten, vor und hinter denen noch je eine kürzere und hellere Borste steht, und an der Spitze 1 schwarzes Borstchen auf der Vorderseite und 2 auf der Hinterseite; dem Weibchen fehlen die Borsten an der Basis der Mittelschenkel ganz und an der Spitze derselben sehe ich nur jederseits 1 Borstchen. Die Mittelschienen haben ausser den Borstchen an ihrer Spitze deren auf ihrer Oberseite noch drei, von denen 2 in der Nähe der Basis beieinander stehen; ausserdem tragen sie bei dem Männchen auf der Mitte der Unterseite noch 2 nicht sehr weit von einander entfernt stehende Borsten. Die Hinterschienen tragen bei beiden Geschlechtern auf der Oberseite eine nicht recht regelmässige Reihe kurzer Borstchen; bei dem Männchen sind sie ausserdem jenseits der Mitte etwas gebrochen und von da an etwas breiter; unmittelbar jenseit des Bruches steht auf der Unterseite derselben ein dünner, abstehender, sehr spitziger Dorn und weiter gegen die Spitze hin ein durch seine Stärke auffallendes Borstchen. — Schüppchen schwarz geeckt und schwarz gewimpert. Die Flügel ganz und gar mit den für alle Arten dieser Gattung characteristischen Eigenthümlichkeiten der Ver- dickung des Vorderrands und der übersteilen Stellung der Querader. — AV. DBIAPHORUNS. 1. Diaphorus vitripennis, nov. sp. d. — Viridis, thorace polline albido glaucescente; oculis maris conliguis, pedibus flavis, femoribus viridibus, tarsis apicem versus brumneis; alis hyalinis. — Long. corp. 14 lin. — Von ziemlich hellgrüner Farbe. Die Augen des Männchens über den Fühlern zusammenstossend Fühler schwarz, das 3te Glied klein. Die dreieckige Stirn und das breite Gesicht von weisslicher Bestäubung auf dunklem Grunde grüngrau. Taster schwärzlich, an der Spitze schmutziggelb. — Thorax und Schildchen von dichter weisslicher Bestäubung ganz graugrünlich. — Auch auf dem ganz und gar grünen Hinterleibe findet sich eine Spur soicher Bestäubung, so dass sich in mancher Richtung eine dunkler erscheinende Mittellinie zeigt. — 3+ FE TE Hypopygium schwärzlich; die Anhänge desselben nicht deutlich wahrnehmbar. — Die schwärzlichen Hüften von weisslicher Bestäubung grau. — Schenkel metallischgrün, nur die alleräusserste Spitze derselben bräunlichgelb. Schienen und Füsse gelb, letztere gegen das Ende hin allmälig braun werdend. Die Beine haben durchaus keine Auszeichnung durch besondere Behaarung, doch sind die Pulvillen der Vorderfüsse ziemlich gross. — Schüppchen weiss gewimpert. Flügel ziemlich glashell; die @uerader liegt auf der Mitte derselben. — 2. Diaphorus minimus Meig. — Das von Meigen beschriebene Exemplar der Wiedemann’schen Sammlung ist weiter nichts als Chrysotus gramineus mit verdrehtem, das Unterste nach oben kehrendem Kopfe, was Meigen bei der Beschreibung desselben nicht bemerkt, und so, das Gesicht für die Stirn haltend, diesen Chry- sotus für einen Diaphorus angesehen hat. — 3. Diaphorus Winthemi Meig. — Das Weibchen ist dem Männchen sehr ähnlich und deshalb nicht zu verkennen. Die Stirn hat eine ansehnliche, gleichmässige Breite. Die Beine sind wie bei dem Männchen gefärbt, aber viel kürzer behaart. — * AL EURTYTSOTEN 1. Chrysotus distendens Meig, — Das, was über diese Meigen’sche Art zu sagen ist, sehe man oben bei Nematoproctus annulatus Macq. — 2. Chrysotus elegans Meig. — Das Original-Exemplar bestätigt die von mir ausgesprochene Vermuthung, dass die Art ein kleiner Gymnopternus sei; er gehört in die Verwandtschaft von Gymnopt. plagiatus und con- vergens, schien mir aber von beiden durch brillanteres Colorit, sowie durch abweichenden Bau der Fühler und andere Färbung der Beine verschieden zu sein. Es ist noch eine genauere Untersuchung desselben, als mir möglich war, nöthig. — X MEDETERUNS 1. Medeterus flavipes Meig. — Diese in den Sammlungen noch sehr seltene Art kömmt in Spanien vor, wo ihn Herr Dr. Apetz bei Corduba beobachtete. — 2. Medeterus truncorum Meig. wurde von demselben eben da gefunden. — Das hier Mitgetheilte ist leider die ganze Summe des Neuen, welches ich seit fast zwei Jahren über unsere europäischen Dolichopoden in Erfahrung gebracht habe. Der Realisirung des längst gehegten Wunsches, diese interessante Familie monographisch zu bearbeiten, bin ich dadurch nicht viel näher gerückt. Die Zahl der mir noch a & neuen europäischen Arten ist offenbar viel zu gross, und auch von den bereits beschrie- benen sind mir noch immer zu viele unbekannt, als dass ich hoffen könnte, jetzt schon eine befriedigende Bear- beitung der ganzen Familie zu liefern, Jede Mittheilung, welche mich diesem Ziele, welches ich nicht aus dem Auge verlieren werde, näher zu führen geeignet ist, werde ich mit dem grössten Danke anerkennen. Ich kann den Wunsch nicht unterdrücken, dass auch gegenwärtiger Beitrag zur Kenntniss dieser Familie von recht vielen Entomologen als eine Aufforderung angesehen werden möge, mir die neuen oder zweifelhaften Dolichopoden, welche sie besitzen, zugänglich zu machen. Meine eigene Sammlung, welche gegenwärtig etwa 280 europäische Arten enthalten wird, ist gross genug, um für das Erhaltene manches dem Geber desselben Neues oder doch Interessantes bieten zu können. — A RO Pansonia Die in Neuholland, in der nördlichen Hälfte Südamerika’s und in ganz Afrika überaus artenreich auftre- tende ing Pangonia hat viel minder zahlreiche Repräsentanten auf den südasiatischen Inseln und Halbinseln, in dem südlichsten Theile Nordamerikas und im südlichen Europa; in letzterem reicht die Verbreitung derselben, soviel bis jetzt bekannt geworden ist, nirgends über das Gebiet der Mittelmeerfauna hinaus, so dass sie die Linie, welche durch die Pyrenäen, die Alpen und das Balkangebirge gebildet wird, nur im südlichen Frankreich überschreitet; Spanien, dessen Fauna sich in allen Beziehungen der afrikanischen Fauna mehr nähert, als diejenige irgend eines andern Theiles von Europa, besitzt dem entsprechend auch mehr Pangonia-Arten, als irgend ein anderes Land Europas, Als bekannte europäische Arten sind in der neuesten Aufzählung derselben (List ofthe specimens of dipterous Insects by Fr. Walker, Part. V. Suppl. I. pag. 117) folgende angegeben: 1) maculata Fabr., 2) ferruginea Latr., 3) flava Meig., 4) marginata Fbr., 5) cellulata Brull., 6) variegata Macq., 7) micans Meig., 8) ornata Meig. und 9) pieta Maeg. — Von diesen Arten sind aber P. cellulata Brull. als Varietät von P. marginata Fbr. und P. ornata Meig. als identi mit P. micans Meig. einzuziehen, so-dass nur 7 Arten übrig bleiben. Von diesen 7 Arten sind maculata Fbr. und ferruginea Latr. diejenigen, hinsichtlich welcher in den Sammlungen die grösste Confusion herrscht; mit der wahren Pang. maculata Fbr. werden ausser variegata Fbr. noch drei andere ihr ähnliche Arten vielfach vermengt, und mit ferruginea Latr. werden ebenfalls 2 ihr ähnliche Arten zusammengeworfen. — P. flava Meig. ist, wie es scheint, nachdem sie von Baumhauer bei Lyon gefangen worden, keinem andern Sammler wieder vorgekommen, wenigstens befindet sie sich in keinem der öffentlichen Museen und in keiner der Privatsammlungen, welche ich gesehen habe. — Eben so sind die durch den Mangel der Ocellen von allen andern Arten der europäischen Fauna in sehr auffallender Weise abweichenden beiden Arten, welche Herr Macquart als P. variegata und piecta beschrieben hat, bisher noch von Niemand wieder aufgefunden worden; da Herr Macquart von beiden nur in ganz unbestimmter Weise das südliche Europa als Vaterland anzugeben weiss, so lässt sich der Gedanke nicht unterdrücken, dass ihm wohl eine irrthümliche Angabe über dasselbe gemacht sein könne, und dass diese beiden Arten unserer Fauna vielleicht gar nicht angehören. Alle andern mir bekannten europäischen Pangonien haben deutliche Ocellen. Eine einzige unter ihnen hat behaarte Augen, geöffnete 1ste Hinterrandszelle und am Vorderaste der 3ten Längsader der Flügel keinen zurücklaufenden Aderanhang. Alle die andern Arten stimmen in der Nacktheit der Augen, ( n ziemlicher Ent- fernung vom Flügelrande geschlossenen ersten Hinterrandszelle und der Änwesenheit eines zurücklaufenden An- hangs am Vorderaste der 3ten Längsader überein, welcher letztere bei Pang. variegata Fbr. kürzer als bei den andern Arten zu sein pflegt und einzelnen Exemplaren auch wohl ganz fehlt. Bei dieser Einförmigkeit so vieler Arten sind Verwechselungen verwandter Arten wohl möglich, und zwar um so leichter möglich, je veränderlicher bei mehreren Arten die Farbe der Behaarung ist; es verhält sich damit gerade ebenso, wie bei den Tabanus-Arten, und zwar so sehr, dass die dadurch entstehenden Abänderungen mancher Pangonien die entschiedenste Analogie mit denen gewisser Tabanen haben, wie z. B. diejenigen der P. marginata mit denen des Tab. albipes. — Die Färbung der Flügel ist, wie bei den Tabanen, im Allge- meinen eine ausserordentlich beständige, so dass man sie zweckinässig zur ersten Orientirung unter den Arten be- nutzt. Wenn man sich nur vor Täuschungen durch in Folge der langen Einwirkung des Lichts ausgeblasste Exemplare hütet, so kann man mit grösster Sicherheit darauf rechnen, dass Exemplare mit wesentlich abweichen- der Flügelfärbung auch ganz bestimmt verschiedenen Arten angehören, mag die Aehnlichkeit derselben übrigens auch so gross sein, als sie will; bei genauerer Untersuchung wird man die plastischen Unterschiede, welche die — 4 — - spezifische Trennung sichern, gewiss auffinden. — Bei einander auch in der Flügelfärbung sehr nahestehenden Arten muss man die Unterschiede besonders in der Gestalt und Breite des Kopfs, in der Breite der weiblichen Stirn, in der Behaarung der beiden ersten Fühlerglieder, im Baue des Gesichts und in der Gestalt der Taster suchen. Das Flügelgeäder bietet bei der Mehrzahl der Arten keine sichern Haltpunkte zur Unterscheidung; die Analanhänge des Männchens sind von zu gleichförmiger Bildung, um sie zur Characterisirung der Arten bequem benützen zu können; in zweifelhaften Fällen löst ihre genauere Untersuchung in der Regel den Zweifel vollständig; leider ist sie nicht immer ohne theilweise Zerstörung des untersuchten Exemplares möglich. Um die Bestimmung der Arten zu erleichtern, ordne ich sie in folgender Weise; Y. Mit ®cellen. A, Augen nackt, die 1ste Hinterrandszelle geschlossen, 1. mit deutlich gefleckten Flügeln: sp. 4. maculata Fabr. sp. 2. wvariegata Fbr. “ sp. 5. fulvipes nov. sp. sp. 4. Pyrilosa nov. Sp. sp. 5. obscurata nov. sp. 2. die Flügel gar nicht oder doch nur ganz undeutlich gefleckt. a) Hinterleib fast rostroth mit schwarzer Fleckenstrieme sp. 6. fumida nov. sp. sp. 7. ferruginea Latr. sd. 8. affinis nov. sp. b) Hinterleib schwarz sp. 9. warginalta Fabr. sp. 10. micans "Meig. sp. 11. griseipennis nov. sp. B. Augen behaart, die lste Hinterrandszelle offen. sp. 12. aperta nov. sp. II, Ohne Ocellen. sp. 15. variegata Macq. sp. 14. picta Macq. Ich habe die beiden mir unbekannten Arten, P!variegata Macg. und P. picta Macg. in dieser eb ersicht aufgenommen, da es möglich war, ihnen nach Herrn Macquart’s Angaben einen bestimmten Platz in derselben anzuweisen. — Die mir ebenfalls unbekannte P. flava Meig. habe ich ausgelassen, da ich über die hr anzuweisende Stellung nicht vollkommen sicher war; dass sie Ocellen hat, scheint nach den Angaben, welche Meigen über die Gattungscharactere von Pangonia macht, vollkommen gewiss; dass sie auch zu den Arten mit geschlossener erster Hinterrandszelle gehören möge, lässt sich mit einiger Zuversicht vermuthen, da Meigen einer besondern Eigenthümlichkeit ihres Flügelgeäders durchaus nicht erwähnt und sonst nur Arten mit geschlos- sener I1ster Hinterrandszelle gekannt hat; als unzweifelhaft lässt es sich aber doch nicht betrachten. I. Ohne ©cellen. A. Augen nackt, die 1ste Hinterrandszelle geschlossen. 1. Mit deutlich gefleckten Flügeln. 1. Pang. maculata Fabr. S,$ Q. Synon: Tabanus proboscideus Fabr. Ent. syst. IV. 363. 5. Pangonia maculata Fabr. Syst. Antl. 90. 3. Latr. Gen. Crust. IV 282. Tab. XV a. Meig. Syst. Beschr. II 22. 2. ex. p. Vaterland: das südliche Frankreich, Spanien, Algier; italienische Exemplare dieser Art habe ich noch nicht gesehen. » “ | a Um die wahre P. maculata Fbr. von den übrigen Arten, welche gefleckte Flügel haben, zu unter- scheiden, müssen zu den von den Autoren angegebenen Merkmalen noch folgende gefügt werden. Sie hat nur die Grösse von P. variegata Fbr., ist also erheblich kleiner als P. fulvipes, pyritosa und obscurata; auch hat die Behaarung nicht den messinggelblichen Glanz, welchen sie bei jenen Arten und besonders bei den Weibchen derselben besitzt; sie stimmt auch in dieser Beziehung mit P. variegata Fbr. überein, welcher sie überhaupt am bei weitem nächsten steht. Das Männchen der P. maculata Fbr. unterscheidet sich von dem der P. variegata Fbr. durch sein viel vortretenderes, auf dem untern Theile gelbgefärbtes, von dichter gelber Bestäubung mattes, kaum am Mundrande etwas glänzendes Gesicht, — durch die viel geringere Breite des Kopfs, — durch die grössere Länge der schwarzen Behaarung und die hellere Farbe der beiden ersten Fühlerglieder, — durch die stärkere Fleckung der Flügel, welche auch auf dem Ende der Isten Hinterrandszelle einen kleinen dunkeln Fleck haben, — endlich durch den Mangel einer aus deutlichen schwarzen Flecken gebildeten Hinterleibs- strieme. — Das Weibchen der P. maculata stimmt mit dem Männchen in der Zeichnung der Flügel, in der bräunlichgelben Farbe der Beine, in der rothgelben Farbe der Fühler und ganz besonders in der vortretenden Form matten Beschaffenheit des Gesichts so vollständig überein, dass es nicht verkannt werden kann. Sehr abweich ist die Färbung des Hinterleibs; während er bei dem Männchen von bräunlichrostgelber Farbe ist und nur ein grosser Mittelfleck auf dem Isten Ringe und der grösste Theil der 3 letzten Ringe ein grauschwärzliches Ansehen haben, sich aber auf den mittlern Ringen nur eine undeutliche Andeutung dunklerer Mittelflecke findet, ist er bei dem Weibchen ganz vorherrschend schwarz; der Iste Hinterleibsring desselben hat bräunlichrostgelbe Hinterecken und der 2te Ring ist bräunlichrostgelb mit einem dreieckigen schwarzen Mittelflecken von sehr verän- derlicher Grösse und Gestalt; der 3te und 4te Ring haben lebhaften Glanz, auf dem grössten Theile ihrer Fläche schwarze, nur am Hinterrande blassgelblich schimmernde oder fast weisse Behaarung; die folgenden Ringe sind von lebhafter gelb gefärbter, zarter Behaarung bedeckt, welche ihnen ein matteres Ansehen giebt und deren Farbe am Iinterrande der Ringe zuweilen in das Weissliche übergeht. Während die Färbung des Bauches bei dem Männchen nur auf den hintern Ringen in das Schwarze überzugehen pflegt, ist sie bei dem Weibchen in der Regel überall schwarz. — Von dem mir unbekannten Weibchen der P. variegata muss sich das von P. maculata an der Beschaffenheit des viel mehr verlängerten Gesichts leicht unterscheiden lassen. — Zwischen den ranzösischen, spanischen und algier’schen Exemplaren meiner Sammlung ist kein Unterschied zu bemerken. — 2. Pang. variegata Fabr. /, Synon: Pangonia variegata Fabr. Syst. Antl. 92. 8. Pangonia maculata Meig. Syst. Beschr. II. 22. 2. ex. p. Vaterland: Algier, Italien. Ich kenne von dieser Art leider nur das Männchen. Es unterscheidet sich von dem Männchen der P. fulvipes, pyritosa und obscurata ganz ebenso, wie sich das Männchen der P. maculata von ihnen un- terscheidet, welchem es überhaupt täuschend ähnlich ist. Fühler rothgelb, die beiden ersten Glieder auf der Innen- seite gewöhnlich dunkler, zuweilen fast schwärzlich, mit weniger langen schwarzen Haaren besetzt, als bei P. maculata, Das Gesicht sehr wenig vortretend, grau bestäubt, jederseits mit einer aufwärts steigenden, glänzend schwarzen Stelle und auf der Mitte mit einer nicht bis zu den Fühlern hinaufsteigenden kielförmigen Erhabenheit. Taster ungefähr von demselben Baue wie bei P.maculata, aber dunkler. Die Lefze schwarz, nicht rostgelb, wie ich sie bei Pang. maculata stets gefunden habe. Der Hinterleib ist nicht nur auf‘ der Mitte der hintern Ringe deutlicher schwarz, sondern hat auch auf den andern Ringen schwarze Mittelflecke von ziemlicher Grösse. Die Flügelfärbung ist ganz dieselbe wie beiP. maculata, die Fleckung derselben jedoch minder stark; auch habe ich bei dieser Art auf dem Ende der Isten Hinterrandszelle nie eine Verdunkelung gesehen; der Aderanhang am Vorderaste der 3ten Längsader pflegt sehr klein zu sein oder auch wohl ganz zu fehlen. Die Farbe der Beine ist in der Regel mehr gelbbraun als braungelb. Alles Uebrige wie bei dem Männchen von P. maculata. Anmerk. Meigen hat im Vertrauen auf die Richtigkeit der ihm von Wiedemann gemachten Angabe über die Identität von P.maculata Fbr. und variegata Fbr. letztere Art eingezogen. Wiedemann stützt sich dabei auf die Untersuchung eines vom Grafen Hoffmannsegg als P,variegata erhaltenen Männchens, dessen von ihm angefertigte Beschreibung in Meigen’s Werke mitgetheilt ist. Dieses Männchen ist gegenwärtig im Besitze des k. k. Hofnaturaliencabinets zu Wien. Es zeigt alle die characteristischen Merkmale der Pang, 4 — 26 — * variegata. Als Vaterland desselben ist von Wiedemann’s Hand Italien angegeben. — Die Art soll nach der Angabe von Fabricius auch in der Berberei vorkommen. — * 3. Pang. fulvipes, nov. sp. &. g Q, — Alae maculalae; facies atra, laevigala,; pedes laete fulvi. — Long. eorp. 73 — 9% lin. — Vaterland: der südöstliche Theil Kleinasiens, wo ich sie in Mehrzahl fing. Erheblich grösser als P. maculata. Der schwarze Rüssel verhältnissmässig kürzer; die Lefze an der Basis braun, bei dem Weibchen meist fast rostgelb. Das Gesicht sehr stark vorgezogen, besonders bei dem Weibchen, glänzend schwarz, nur bei eben ausgeschlüpften Exemplaren zum Theil braun. Die Stirn, die Einfas- sung der Augen und die Backen aschgraulich, letztere mit einer glänzend schwarzen, nicht scharf begrenzten Quer- strieme. F ühler rothgelb, an der Spitze oft etwas geschwärzt; die beiden ersten Glieder derselben mit kurzer schwarzer Behaarung. Das Iste Tasterglied braunschwärzlich, selten braun, mit gelblicher Behaarung; das 2te Glied bei dem Männchen fast brennend roth und an der Wurzel schwarz, bei dem Weibchen mehr rothgelb, bei beiden Geschlechtern schmal und ‚schlank, schwarzhaarig. Die Behaarung des gelblichgrau bestäubten . ae und der Kinnbart gelblich. Die Grundfarbe von Thorax, Hüften und Schildchen ist schwarz, doch sind diese Kör- pertheile bei unverriebenen Exemplaren überall mit einer sehr dünnen gelblichen Bestäubung bedeckt; die gelbliche Behaarung derselben ist bei dem Männchen von viel ansehnlicherer und ungleicherer Länge; bei dem Weibchen ist sie viel kürzer, auf der Oberseite des Thorax und des Schildcbens ist sie anliegend und zeigt einen deutlichen, blass messinggelben Schimmer, welchen sie bei dem Männchen nicht hat. — Der Hinterleib des Männchens ist an den Seiten in ansehnlicher Breite rotlıgelb gefärbt und mit einer Reihe grosser schwarzer Mittelflecke gezeichnet, welche sich auf den hintern Ringen immer mehr ausbreiten, den Hinterrand der Ringe aber nirgends erreichen; auf dem vordern Theile der Ringe ist die Behaarung schwarz, auf dem 2ten bis 4ten Ringe auch gegen den Seitenrand hin dichter und länger; der hintere Theil der Ringe ist in ansehnlicher Breite mit messinggelblich schimmernder Behaarung bedeckt, welche sich auf der Mitte des zweiten bis 4ten Rings in Gestalt eines Dreiecks weiter nach vorn verbreitet, so dass die schwarzen Mittelflecke dieser Ringe so ziemlich das Ansehen von Doppel- flecken erhalten; der Bauch des Männchens ist rothgelb, gegen das Ende hin schwärzlich, an der Basis des 3ten und der folgenden Ringe mit schwarzer, sonst mit blass messinggelblicher, an den Hinterrändern zuweilen fast weisslicher Behaarung besetzt. — Die Grundfarbe des weiblichen Hinterleibs ist entweder überall schwarz, oder das Rothgelbe an den Seiten desselben doch von viel geringerer Ausdehnung als bei dem Männchen; er ist fast ganz und gar von anliegender, lebhaft messinggelb schimmernder, zuweilen fast goldgelber Behaarung bedeckt; am Vorderrande des 2ten bis dten Rings finden sich tiefschwarz gefärbte und schwarzbehaarte Querbinden; die- jenige des 2ten Ringes ist etwas breiter und in der Mitte unterbrochen, die des 3ten in der Mitte nur ausgerandet, die des 4ten von gleichmässiger aber so geringer Breite, dass sie sich zuweilen ganz unter dem Hinterrande des vorhergehenden Ringes verbirgt, wie umgekehrt bei sehr gestreckter Lage der Hinterleibsringe zuweilen auch am Vorderrande des öten Rings noch eine ganz schmale schwarze Binde zum Vorschein kömmt; die Behaarung des schwarzen Bauchs ist blass messinggelblich, an den Hinterrändern der Ringe fast weisslich. — Die Beine sind von lebhaft rothgelber Färbung, die Schenkel des Männchens zuweilen etwas dunkler. Die Bräunung der Flügel zieht an Wurzel und Vorderrande sehr in das Bräunlichrostgelbe, an Spitze und Hinterrande mehr in das Graubraune; die Fleckung derselben ist nicht besonders stark. — Anmerk. Diese und die beiden folgenden Arten, welche ebenfalls dem östlichsten Gebietstheile der südeuropäischen Fauna angehören, sind einander sehr ähnlich und ziemlich leicht mit einander zu verwechseln, während sie mit P. maculata und variegata schon ihres ganz und gar glänzend schwarzen Gesichts wegen nicht wohl vermengt werden können. P. fulvipes unterscheidet sich von P. pyritosa durch weniger stark ge- fleckte Flügel, durch viel mehr vorgezogenes Gesicht, durch die grössere Länge und Schlankheit des 2ten Taster- glieds, welche besonders bei dem Weibchen recht auffallend ist, endlich durch die lebhaft rothgelben Beine, wäh- rend P.pyritosa schwarze Schenkel hat. — Mit P, obscurata stimmt sie in den plastischen Merkmalen noch mehr überein, unterscheidet sich aber von derselben leicht durch die Flügelfärbung, welche bei P. obscurata viel dunkler braun und auch an Wurzel und Vorderrande nicht heller ist, überdiess sind die Beine von P. obscu- rata viel dunkler kastanienbraun, auch die Schenkel des Männchens geschwärzt, die Taster desselben ganz und gar und die Fühler fast ganz schwarz; endlich hat bei P.obscurata die messinggelblich schimmernde Behaarung des Hinterleibs eine viel geringere Ausdehnung, als bei P. fulvipes. * — 4. Pang. pyritosa, nov. sp. Q, — Alis maculatis ad marginem anficum ferrugineis, facie laevigatd atrd, femoribus nigris. — Long. corp. 74 — 83 lin. — Vaterland: Brussa in Kleinasien. '#» Der P. fulvipes so ähnlich, dass eine genaue Angabe der Unterschiede zu ihrer Characterisirung ausreicht. Das Gesicht ist entschieden weniger vorgezogen als bei P. fulvipes und obscurata, so dass der Kopf, im Profil gesehen, eine dickere Form zeigt. Das Iste Glied der Taster ist schwärzlich, das 2te rostroth, erheblich breiter als bei jenen beiden Arten, am Ende äusserst stumpf, von länglich elliptischer Gestalt. Kühler rothgelb, das Iste Glied an dem beschriebenen Exemplare schwärzlich, auch das 3te Glied gegen sein Ende hin geschwärzt., Die Flügel völlig von derselben Färbung wie bei P. fulvipes, aber viel stärker gefleckt. Die Schenkel schwarz. — ® Anmerk. Das einzige mir bekannte Weibchen, welches von Herrn Mann bei Brussa gefangen wurde, findet sich in dem k. k. Hofnaturalienkabinet zu Wien. Der Unterschied im Baue des Gesichts und in der Länge und Gestalt des 2ten Tasterglieds verbieten es vollkommen, dasselbe für eine Farbenvarietät der P. ful- vipes zu halten. Bei diesem Weibchen steckt ein ebenfalls von Mann bei Brussa gefangenes Männchen, welches wohl dasjenige dieser Art sein dürfte; es hat merklich dunkler gefärbte Flügel als das Weibchen, wie dies auch bei dem Männchen der P. fulvipes der Fall zu sein pflegt, stimmt aber mit dem oben beschriebenen Weibchen überein: in der weniger vorgezogenen Gestalt des Gesichts und dem im Profil dicker erscheinenden Kopfe, in.der schwarzen Färbung der Schenkel und der stärkern Fleckung der Flügel; auch sind die Fühler wie bei dem Männchen gefärbt, nur das Iste Glied derselben nicht schwärzlich. — Von dem Männchen der P. ful- vipes unterscheidet es sich durch die schwarzen Schenkel und das minder vorgezogene Gesicht; der Unterschied in der Grösse und Gestalt des 2ten Tasterglieds ist viel geringer, als man nach dem grossen Unterschiede, welcher bei den Weibchen beider Arten stattfindet, vermuthen sollte; dieser Umstand machte es mir Anfangs zweifelhaft, ob ich wirklich das Männchen der P. pyritosa vor mir habe. Von P. obscurata wird man das Männchen der P.pyritosa an der gegen den Vorderrand der Flügel hin minder braunen Färbung, an dem ‚minder vortretenden Gesichte und an der etwas grössern Ausbreitung des hellgefärbten Theiles der Hinterleibsbehaarung unterscheiden können; sind Fühler und Taster des Männchens der P. obscurata in der That immer schwarz, wie bei den beiden Exemplaren meiner Sammlung, so giebt auch noch die Färbung dieser Körpertheile einen brauchbaren Unterschied. — 9. Pang. obscurata, nov. sp. a8 g SR — Alis maculatis, brunneis, pedibus badiis, femoribus antennisque maris plerumque fere totis nigris. — Long. corp. 74 — 81 lin. — Vaterland: Die Insel Rhodus und die gegenüberliegende Kleinasiatische Küste. Beide Geschlechter dieser Art sind nur vermuthungsweise zusammengestellt. Von dem Weibchen be- sitze ich eine grössere Anzahl guter Exemplare, kenne es also sicherer als das Männchen, von welchem ich nur 2 Stück fing; es muss das Weibchen demnach als typisch gelten und ich will dasselbe deshalb auch hier zuerst beschreiben. 2 Weibchen: Die ganze Körperfärbung viel dunkler als bei dem Weibchen von P. fulvipes. Kopf von derselben Bildung, aber fast noch etwas kleiner. Auch die Taster wie bei jener Art. Die Behaarung des Körpers kürzer und blässer; auf dem Hinterleibe findet sich nur am Hinterrande der Ringe helle Behaarung, welche sich an der Mitte des Hinterrands des 2ten bis 4ten Ringes zu einen ansehnlichen dreieckigen Flecken ausbreitet; diese helle Behaarung ist überall sehr gelbweisslich, auf den dreieckigen Flecken zuweilen fast silber- weiss; sonst ist der Hinterleib schwarz behaart. Bauch schwarz mit gelblichweisser Behaarung, nur an der äussersten Basis der Ringe mit schwarzen Haaren. Beine kastanienbraun oder doch kastanienbräunlich, nie so lebhaft gelbroth wie bei P. fulvipes. Die Flügel auf ihrer ganzen Fläche stark gebräunt, an Wurzel und Vorder- rande nicht heller, nicht stark gefleckt. Männchen: Die beiden Männchen, welche ich für zu den beschriebenen Weibchen gehörig halte, haben schwarze Schenkel und eben so dunkel gefärbte Flügel wie die Weibchen. Sie gleichen dem oben be- schriebenen Männchen der P. pyritosa zwar ausserordentlich, doch sind die Flügel noch dunkler und das Ge- sicht ist mehr vorgezogen, so dass ich sie nothwendig für von diesem spezifisch verschieden halten muss; ausser- dem hat auf dem Hinterleibe die helle Behaarung eine geringere Ausbreitung, als bei dem Männchen der P. pyri- PR, SEEN E tosa und fulvipes, welche darin übereinstimmen, ein Umstand, welcher in Verbindung mit der dunkeln Flügel- färbung die Vermuthung, dass es wirklich die Männchen der P.obscurata seien, fast znr vollkommenen Ge- heit zu erheben scheint. Beide Männchen zeichnen sich ausserdem durch ganz schwarze Taster und durch schwarze Fühler, deren drittes Glied schlanker und nur auf seinem ersten Ringe zum Theil roth gefärbt ist, aus; ob diese Merkmale beständig sein mögen, lässt sich nach nur 2 Exemplaren nicht sicher beurtheilen; dass es die dunkle Färbung der Fühler sei, möchte ich fast vermuthen, da auch bei dem Weibchen die Fühlerspitze in grösserer Ausdehnung geschwärzt zu sein pflegt, als sie es bei P. fulvipes ist. — 2. Flügel gar nicht, oder doch nur ganz undeutlich gefleckt. v a) Hinterleib fast rostroth mit schwarzer Fleckenstrieme. 6. -Pang. fumida, nov. sp. d% — Nigra, flavo-pilosa, abdominis lateribus angustius rufis, tibüs brunneis, alis fuscis, immaculatis. — Long. corp. 7 lin. — Vaterland: Andalusien. fi Gesicht wenig vortretend, schwarz, der mittlere Theil desselben nicht sehr gross, unten glänzend, oben von gelber Bestäubung matt und mit ziemlich langen gelben Haaren besetzt; der die Augen einfassende seit- liche Theil desselben, die Backen und der Hinterkopf von gelblicher Bestäubung ganz matt; die Behaarung des Hinterkopfs, der Seiten des Gesichts und der Kinnbart gelb. Die Taster braunschwärzlich, das Iste Glied der- selben mit langer gelber, das schmale 2te Glied mit kurzer schwarzer Behaarung. Rüssel schwarz. Fühler schwarz, nur die äusserste Basis des 3ten Glieds zuweilen roth; die ziemlich lange Behaarung des Isten Glieds gelblich, mit einzelnen schwärzlichen Haaren durchmengt; die Behaarung des 2ten Glieds schwarz. — Thorax, Schildchen, Brustseiten nnd Hüften überall mit dichter, gelber Behaarung bedeckt. — Hinterleib an den Seiten gelbroth, auf der Mitte mit einer überaus breiten schwarzen Strieme; die Behaarung desseiben ist auf den beiden ersten Ringen ausschliesslich gelb, auf dem 3ten und 4ten Ringe ist sie nur am Seiten- und Hinterrande, auf den folgenden nur am Seitenrande gelb, sonst aber schwarz. Der Bauch hat eine pechbraune Farbe; der Iste und die 3 letzten Ringe sind schwarz, der 2te zuweilen gelb; es finden sich jedoch umgekehrt auch Exemplare, bei denen selbst der 3te und 4te Ring zum grössten Theile schwarz gefärbt sind. Die Behaarung des Bauchs ist auf dem 2ten Ringe ausschliesslich gelb, während sie auf dem vordern Theile der folgenden Ringe schwarz und nur auf dem hintern Theile derselben gelb ist. — Schenkel braunschwarz; die Behaarung derselben gelb, auf ihrer Vorderseite und Spitze zum grossen Theile schwarz. Schienen braun oder gelbbraun. Flügel ziemlich dunkelbraun, welche Farbe sich um die auf der Flügelmitte liegenden Queradern und um die Wurzel des Vorderasts der 3ten Längs- ader noch mehr condensirt, ohne jedoch eine deutliche Fleckung des Flügels zu bilden, wie sie sich bei den 5 ersten Arten findet. Anmerk. P. fumida unterscheidet sich von dem Männchen der beiden folgenden, ihr überaus nahe verwandten Arten durch die viel breitere schwarze Strieme des Hinterleibs und durch die viel dunkelbrauneren Flügel, von dem derP. ferruginea ausserdem noch durch den schmalen Kopf, das erheblich weniger vortretende Gesicht und die grössere Breite der Seitentheile desselben. N 7. Pang. ferruginea Latr. d. $ Q, — Nigra, flavo-pilosa, abdominis rufi vittä nigrä, in mare angustö, in foemind latissimä, alis pallide ferrugineis, immaculatis. — Long. corp. 7 — 74 lin. — Synon: Pangonia ferruginea Latr. Gen. Crust. IV. 282. Tanyglossa ferruginea Meig. Klass. I. 175. 1. Tab. X. 2. Pangonia ferruginea Meig. Syst. Beschr. II. 24. 3, Vaterland: Spanien. Männchen: Kopf breiter als bei dem Männchen der vorigen Art. Gesicht ziemlich stark vortretend, schwarz; unten ist es glänzend, oben von gelbgrauer Bestäubung matt und mitziemlich langen, blassgelben Härchen besetzt. Die Augeneinfassung, der Hinterkopf und die Backen von graugelber Bestäubung matt, letztere mit einer deutlichen, glänzend schwarzen @uerstrieme. Die Behaarung des Hinterkopfs, der Backen und der Seiten des Gesichts gelb. Taster braunschwärzlich, das Iste Glied derselben mit langer gelber, das schmäle 2te Glied mit kurzer schwarzer Behaarung. Rüssel schwarz; die Lefze an der Basis gewöhnlich braun. Fühler A. VO schwarz, die äusserste Basis des 3ten Glieds roth, zuweilen ist auch die innere Seite oder das ganze 2te Glied » roth gefärbt; die nicht sehr lange Behaarung des Isten Glieds grösstentheils weissgelblich, die des 2ten Glieds schwarz. Thorax, Schildchen, Brustseiten und Hüften überall mit dichter gelber Behaarung bedeckt. — Anaggeib gelbroth, auf der Mitte mit einer schmalen schwarzen Fleckenstrieme, welche auf dem hintern "Theile des 3ten Rings zuweilen, seltener auch am Hinterrande des 2ten Rings unterbrochen ist und sich vom d4ten Ringe an mehr verbreitert. Die Behaarung des Hinterleibs ist gewöhnlich fast ohne alle Ausnahme gelb, nur auf dem vordern Theile der schwarzen Mittelflecke des 3ten und 4ten Rings schwarz. Bauch rothgelb, gewöhnlich der Iste, die Mitte des viertletzten und die 3 letzten Ringe schwarz. Die Behaarung des Bauchs ist gelblich, nur an der Mitte des Vorderrands der hintern Rivge zum Theil schwarz. Schenkel schwarz, die Behaarung derselben gelblich, an den Vorderschenkeln, sowie an der Vorderseite und Spitze der andern Schenkel grösstentheils schwarz. Schienen braungelb. Flügel hell rostbräunlich, welche Farbe sich um die auf der Flügelmitte liegenden Queradern und um die Wurzel des Vorderasts der 3ten Längsader noch mehr condensirt, ohne indessen eine deutliche Fleckung der Flügel zu bilden. Weibchen: Das Gesicht kahler und noch etwas vortretender als bei dem Männchen. Die die Augen einfassenden Seitentheile des Gesichts und die Backen weniger bestäubt. Die beiden ersten Fühlerglieder nur äusserst kurz behaart. Die gelbe Behaarung an Kopf, Thorax, Brustseiten und Schildchen erheblich kürzer, als bei dem Männchen, aber auch auf der Oberseite des Thorax nicht anliegend. Die schwarze Hinterleibsstrieme viel breiter, so dass an den Seiten der 3 oder 4 vordersten Ringe das Rothe nur etwa den 4ten Theil der Hinter- leibsbreite einnimmt. Die Behaarung des Hinterleibs ist zwar vorherrschend gelblich, doch findet sich auf dem vordern Theile der grossen schwarzen Flecke, welche die Hinterleibsstrieme bilden, auch schwarze Behaarung. Die Behaarung des fast ganz schwarzen Bauchs ist auf dem 2ten Ringe und an den Hinterrändern der folgenden blassgelblich, sonst schwarz mit untermengten gelblichen Haaren. Die Beine wie bei dem Männchen, nur die Behaarung der Schenkel kürzer. Die Flügel vollkommen von derselben blass rostbraunen Färbung wie bei dem Männchen. Anmerk, 1. Obgleich ich die mir unbekannten Weibchen der P. fumida und affinis mit dem der P. ferruginea genauer zu vergleichen nicht im Stande bin, so lässt sich doch voraussehen, dass sich dieses von dem Weibchen der P. fumida durch viel hellere Flügel, vortretenderes Gesicht und etwas grössere Schmalheit der Seitentheile desselben, — von dem Weibchen der P. affinis aber durch erheblichere Grösse, dunklere Flügel, vortretenderes Gesicht, etwas geringere Breite der Seitentheile desselben und durch geringere Länge des 2ten Tasterglieds unterscheiden werde. — Die Hauptunterschiede der Männchen sind bei P. fumida und affinis angegeben, Anmerk. 2. Wiedemann hat in seiner Sammlung ein vom Grafen Hoffmannsegg erhaltenes Weibchen der weiter unten beschriebenen P. aperta als „P. ferruginea Latr., Meig.“ bezeichnet. Dass er sich hinsichtlich der Synonymie aus Meigen dabei im Irrthum befunden hat, ist, von allem Uebrigen abgesehen, schon deshalb völlig klar, weil P. aperta eine geöflnete erste Hinterrandszelle kat, während Meigen in der Klassification P.ferruginea mit geschlossener erster Hinterrandszelle abbildet; Abbildung und Beschreibung Mei- gen’s machen es unzweifelhaft, dass die von ihm für P. ferruginea Latr. gehaltene Art mit der von mir unter demselben Namen aufgeführten eine und dieselbe ist, da nur bei dem Männchen dieser Art die schwarze Flecken strieme so schmal ist, dass sie sich öfters mehr oder weniger in einzelne Flecke auflöst. Ein Grund, welcher nöthigte, die Meigen’sche Deutung der P. ferruginea Latr. aufzugeben, die überdiess die allgemein angenom- mene ist, ist mir nicht ersichtlich, — $S. Pang. affinis, nov. sp. er Nigra, flavo-pilosa, abdominis lateribus late rufis, tibiis brunneo-testaceis, alis palli- dissime sub-ferrugineis. — Long. corp. 6 lin. — Vaterland: Spanien, Das mir allein bekannte Männchen dieser Art stimmt in den plastischen Merkmalen mehr mit P. fumida, im Colorit mehr mit P. ferruginea überein. Der Kopf mit allen seinen Theilen vollkommen eben so, wie bei P. fumida, aber das 2te Glied der Taster nur ungefähr halb so lang wie bei dieser, und zum Theil mit heller Behaarung besetzt. Behaarung von Thorax, Schildchen und Brustseiten vollkommen wie bei den beiden vorhergehenden Arten. Die schwarze Sırieme des Hinterleibs ist bedeutend breiter als bei dem Männchen von P. ferruginea, aber vielschmäler als bei dem Männchen der P.fumida. Die Behaarung des Hinterleibs ist blass- 4* un N . gelblich, mindestens eben so lang als bei P. ferruginea, also etwas länger als bei P. fumida, besonders am hintern Theile desselben; nur auf dem vordern Theile der schwarzen Flecke der hintern Ringe finden sich auch schwarze, wenig in die Augen fallende Härchen. Bauch rothgelb, der Iste, die Mitte des viertletzten und die 3 letzten Ringe a 2 Die Behaarung des Bauchs ist durchaus blassgelblich. Schenkel schwarz; die Behaarung an der Vorderseite der vordersten und an der Spitze aller zum grossen Theil schwarz. "Schienen braungelb. — Flügel fast glasartig, nur mit sehr schwacher rostbräunlicher, am Vorderrande etwas bemerklicherer Trübung. Anmerk. Das beschriebene Männchen ist von dem der P. fumida und ferruginea leicht an der auffallenden Kürze des 2ten Tasterglieds zu unterscheiden. Ausserdem unterscheidet es sich von dem Männchen der P. fumida noch durch ausserordentlich viel hellere Flügel und viel schmälere schwarze Hinterleibsstrieme, — von dem Männchen der P. ferruginea durch weniger vortretendes Gesicht, hellere Flügel und breitere Hinter- leibsstrieme. b) Hinterleib schwarz. 9. Pangonia marginata For. I $ 9. — Synon: Tabanus haustellatus Fabr. Spec. Ins. II. 4. 55. 2. Fabr. Ent. syst. IV. 562. 2. Tanyglossa haustellata Meig. Klass. I. 175. Meig. Syst. Beschr. II. 24. 4. Pangonia marginata Fabr. Syst. Antl. 90. 2. Pangonia cellulata Brull. Exp. Mor, Zool. Pl. 47. fig. 1. Vaterland: Das ganze Gebiet der südeuropäischen Fauna von Spanien bis nach Kleinasien, die Berberei. — Diese in der Färbung ihrer Behaarung ausserordentlich veränderliche Art kann mit gar keiner andern verwechselt werden, wenn man als Hauptmerkmale die geschwärzten, an Wurzel und Vorderrande besonders dunklen Flügel und den an seinem Hlinterrande lebhaft rothgelb oder doch fast goldgelb behaarten Hinterleib auf fasst; schon das erste dieser Merkmale genügt, da bisher keine 2te Art mit geschwärzten Flügeln bekannt ge- worden ist. Man kann ganz füglich zwei Färbungvarietäten unterscheiden, welche wenigstens in Spanien, Italien und Kleinasien mit einander vorkommen, doch so, dass die erste derselben überal} die häufigere ist. Variet. 1. Behaarung tiefschwarz, am Seitenrande der 3 letzten Ringe lebhaft roıhgelb oder gold- gelblich, auf dem Hinterleibe eine an ihrer Basis viel breitere, auf den hintern Ringen gewöhnlich verschwin- dende, bei dem Männchen oft in einzelne Flecke aufgelöste, von kurzer und anliegender weisser Behaarung ge- bildete Mittelstrieme; die Behaarung des Bauchs schwarz, am Hinterrande des 2ten Ringes weiss. — Die einzelnen Stücke dieser Farbenvarietät zeigen noch mancherlei untergeordnete Abweichungen, z. B. Kinnbart und die Be- haarung an dem vordern Theile der Brustseiten rostbraun; Behaarung vor der Flügelwurzel rostbraun, bei einem Exemplare fast goldgelb; die Behaarung der Deckschüppchen goldgelb statt schwarz; der Hinterrand des Isten Hinterleibsringes an den Seiten sehr hänfig weiss behaart, seltener mit goldgelber oder rothgelber Behaarung; auch der Hinterrand des 2ten Rings an den Seiten weiss behaart; die weisse Hinterleibsstrieme bei dem Männchen auf einen weissen Fleck am Hinterrande des 2ten Ringes redueirt; das hintere Ende dieser Mittelstrieme gold- selblich statt weiss; die rothgelbe oder goldgelbliche Behaarung des Rands der letzten Ringe breitet sich auf Ober- uud Unterseite über einen grossen Thhell dieser Ringe aus, u. s. w. — Die Discoidal-, Wurzel- und Hinter- randszellen der Flügel haben häufig heile Kerne; ist dann die gewöhnlich chocoladenbraune Färbung der Schul- tern und Hinterecken des Thorax etwas heller, so ist es die von Brulle als P.cellulata beschriebene Varietät. Variet. 2. Die Behaarung an Kopf, Thorax, Schildchen, Brustseiten und Hüften fahlgelblich, nur auf der hintern Hälfte des Thorax zum Theil schwarz; der Iste und 2te Hinterleibsring in der Nähe des Seiten- rands der ganzen Länge nach weissgelblich oder weiss behaart; der hinterste Theil der Mittelstrieme gewöhnlich gelb oder doch gelblich; die gelbe Behaarung am hintern Theile des Hinterleibsrands ist über die ganzen hintern Ringe ausgebreitet. Am Bauche ist der 2te Ring fast ganz oder ganz weisshaarig, der 3te wenigstens am Hinter- rande; die folgenden sind gewöhnlich auf ihrer ganzen Fläche mit goldgelblicher Behaarung besetzt. — Auch bei den Exemplaren dieser 2ten Farbenvarietät finden sich mancherlei untergeordnete Abänderungen, welche denen oben bei der ersten Varietät angemerkten ähnlich sind. — Wie ich von der ersten Varietät mehr Weibchen, so habe ich von der 2ten viel mehr Männchen gesehen, ohne behaupten zu können, dass dieses Zahlenverhältniss mehr als ein blos zufälliges gewesen sei. — | wu. 10. Pang. micans Meig. IE Q, — Synon: Pangonia micans Meig. Syst. Beschr. Il. 25. 5. Pangonia ornata Meig. Syst. Beschr. II. 26. 6. u Vaterland: Spanien und das südliche Frankreich; Exemplare aus Italien, wo die Art ebenfalls vorkom- men soll, habe ich noch nicht gesehen. — Diese die P. marginata nur selten an Grösse ganz erreichende Art steht ihr in allen plastischen Merkmalen ausserordentlich nahe und gleicht auch in den Färbungsverhältnissen der 2ten ihrer Varietäten sehr, lässt sich aber doch an den nur mässig gebräunten, keineswegs geschwärzten Flügeln leicht erkennen, deren Färbung überdiess von der Discoidalzelle aus nach der Wurzel und nach dem I1sten Theile des Vorderrandes hin lichter wird und in das Bräunlichgelbe übergeht. — Die Färbung der Behaarung ist im Ganzen ebenso, wie sie oben von der 2ten Varietät der P. micans beschrieben worden ist, nur ist sie überall blässer und auch auf der hintern Hälfte des Thorax durchaus gelb. Ferner breitet sich die gelbe Behaarung vom Ende des Hinterleibs nach vorn hin mehr aus, so dass der 4te Ring und oft auch noch der 3te Ring wenigstens an den Seiten gelbliche Behaarung haben. Auf den 4 letzten Bauchringen ist die Behaarung in der Regel ohne Ausnahme gelblich. — Auch die Farbe der Fühler ist bei dieser Art ziemlich veränderlich; gewöhnlich sind sie braunschwarz, das 2te und nicht gar selten auch das Iste Glied mehr braun, die Wurzel des öten Glieds nicht selten düster roth; zu- weilen finden sich aber auch Exemplare mit braunrothen, nur an der Spitze schwarzen Fühlern. In der von Winthem’schen Sammlung findet sich ein offenbar ganz frisch ausgeschlüpftes Männchen, an welchem nicht nur die Fühler ungewöhnlich hell gefärbt sind, sondern an welchem auch die Hinterränder der Hinterleibsringe eine braune Grundfarbe zeigen und an welchem derjenige Theil der Hinterleibsbehaarung, welcher sonst weiss zu sein pflegt, ebenfalls gelb ist; statt der, bei dieser Art gewöhnlich wenig züsammenbängenden Mittelstrieme des Hinterleibes zeigen sich nur dreieckige, gelbbehaarte Flecke am Hinterrande der Ringe; obgleich diese Abänderung etwas Auffallendes hat, kann ich doch eine eigene Art in derselben nicht vermuthen. — Anmerk. Ich habe für diese Art den passenderen, von Wiedemann gewählten Namen beibe- halten, weil die von ihm angefertigte und von Meigen a. a. ©. mitgetheilte Beschreibung unsere Art besser be- zeichnet, als Meigen’s Beschreibung von P. ornata, Dass beide Arten identisch sind, beweist der Bestand der Wiedemann- Winthem’schen Sammlung unwiderleglich; zugleich zeigt er, dass Wiedemann auch ein Männchen der 2ten Varietät von Pangon. marginata mit ausgeblassten Flügeln mit P. micans vermengt hat. — In Meigen’s Angaben über Pang. ornata ist zwischen der Beschaffenheit der Grundfarbe des Hinterleibs und der Farbe seiner Behaarung nicht gehörig unterschieden, so dass man leicht geneigt sein könnte, sich unter dem „schwarzen, weiss und goldgelb geflecktem Hinterleibe‘“ etwas ganz anderes zu denken, als was er meint, nämlich „einen schwarzen Hinterleib mit an gewissen Stellen goldgelber, an andern weisser Behaarung.“ — In seiner Abbildung contrastiren die dunkelbehaarten Stellen des Hinterleibs gegen die hellbehaarten in ganz unna- türlicher Weise, was das Erkennen der Art ohne Ansicht von typischen Exemplaren, wie sie sich in der von Winthem’schen Sammlung befinden, doppelt schwer macht. — 11. Pang. griseipennis, nov. sp. O% — Nigra, pallide flavo-pilosa, segmentorum abdominalium marginibus posticis albido-ciliatis, tibüs flavo-testaceis, alis cinerascenlibus immaculatis. — Long. eorp. 7 — 14 lin. — Vaterland: Spanien. Gesicht. sehr stark vortretend, schwarz; der gewölbte mittlere Theil desselben gross, von grauer Be- stäubung matt und mit etlichen gelben Härchen besetzt, an den Seiten und am Mundrande aber glänzend schwarz. Das Iste Tasterglied schwarz mit gelblicher Behaarung, das dunkelbraune 2te Glied nicht sehr lang. Rüssel schwarz; die Lefze an der Basis braun. Die schmalen Seitentheile des Gesichts, die Backen, der Hinterkopf und die verhältnissmässig breite Stirn von gelbgrauer Bestäubung matt, Behaarung an Hinterkopf und Backen bleich fahlgelblich. Fühler schwarz, nur die alleräusserste Wurzel des Sten Glieds roth; die beiden ersten Glieder grau bestäubt; die kurze Behaarung des Isten Glieds meist fahlgelblich, die des 2ten Glieds schwarz. — Thorax, Schildchen, Brustseiten und Hüften mit hell fahlgelblicher Behaarung. — Der Hinterleib ganz schwarz, nur die äussersten Hinterecken der 3 vordern Ringe oft gelblich; der 2te und alle folgende Ringe haben eine von kurzer, fast weisser Behaarung gebildete Hinterrandsbinde, welche sich auf der Mitte des Ringes in Gestalt eines ziemlich stumpfen Dreiecks bis gegen den Vorderrand hin erweitert; auch hat der Iste Ring an der Mitte seines Hinter- rands weissliche Behaarung; sonst ist die Behaarung des Hinterleibs auf den beiden ersten Ringen bleichgelblich, m am Seitenrande der folgenden Ringe gelbweisslich und auf dem vordern Theile derselben grösstentheils schwarz. Bauch schwärzlich mit weisslicher Behaarung, welche besonders an den Hinterrändern der Ringe in die Augen fällt. — Schenkel schwarz, die Behaarung gelblich, an den vordersten zum grossen Theile schwarz. Schienen braungelb. — Flügel grau getrübt; diese Trübung ist auf dem vordern Theile ihrer Spitzenhälfte etwas stärker und nähert sich daselbst in ihrer Färbung mehr dem Braunen; die Discoidalzelle und die Wurzelzellen sind etwas klarer als die übrige Flügelfläche. — B. Augen behaart, 1ste Hinterrandszelle offen. 12. Pang. aperta, nov. sp. &. Nigra, flavo-pilosa, antennis, pedibus abdomineque testaceis, alis pallidissime ferru- gineis, cellularum posteriorum primä apertä. — Long. corp. 7} lin. — Vaterland: Portugal. Ich kenne von dieser Art nur das einzige, jetzt in der Wiedemann- Winthem’schen Sammlung enthaltene Stück, welches Wiedemann einst vom Grafen Hoffmannsegg erhalten hat, und von welchem schon oben in der Anmerkung zu P.ferruginea Latr,. dieRede gewesen ist. Es ist leider sehr abgerieben, doch ist die Art so ausgezeichnet, dass sie auch nach einem solchen Exemplare sich mit Sicherheit characterisiren lässt. — Gesicht sehr wenig vortretend, gelbbräunlich, von gelber Bestäubung matt, sparsam mit ziemlich langen gelblichen Härchen besetzt. Fühler bräunlichgelb (das 3te Glied fehlt.) Die Backen, der Hinterkopf und die sehr schmale Stirn von derselben Beschaffenheit wie das Gesicht, doch die Grundfarbe der Stirn auf dem obern Theile derselben schwärz- lich. Die Behaarung des Hinterkopfs und der Backen gelb. Augen mit sehr deutlicher weissgelblicher Behaarung. — Thorax, Schildchen und Brustseiten überall mit gelber Behaarung. — Hinterleib gelbbraun, auf der Unterseite gelber, der Iste Ring desselben an der Basis geschwärzt, der 2te auf der Oberseite mit einem länglich elliptischen, schwarzen Mittelflecken. Die sehr abgeriebene kurze Behaarung des Hinterleibs scheint zum grössten Theile schwarz, aber an den Hinterrändern der Ringe und auf der Mitte derselben gelb gewesen zu sein. Am Bauche sehe ich nur auf der Mitte der Ringe einige schwarze, sonst aber ausschliesslich gelbe Härchen. — Flügel mit deutlicher graulich rostbräunlicher Trübung, völlig ungefleckt, in der Vorderrandszelle und an der äussersten Wurzel mehr bräunlichgelb; die Iste Hinterrandszelle offen. — JE, Ohne ©®cellen. Synon: Pangonia variegata Maeq. Suit. Dipt. 1. 495. 14. Vaterland: angeblich das südliche Europa. 13. Pang. variegata Macqg. 5, — Diese mir völlig unbekannte Art, deren Vorkommen in Europa mir noch zweifelhaft erscheint, habe ich wie, die folgende Art, von der ganz dasselbe gilt, nur der Vollständigkeit wegen hier aufgezäblt. Da Pang variegataFbr, eine selbstständige Art ist, muss gegenwärtige einen andern Namen erhalten. Ehe es vollständig erwiesen ist, dass sie wirklich der europäischen Fauna angehört, würde die Ertheilung eines solchen aber nur dann gerechtfertigt sein, wenn eine genaue Untersuchung zuvor erwiesen hätte, dass sie mit keiner der vielen be- reits beschriebenen exotischen Arten einerlei sei. Bis dieser Beweis wirklich geführt ist, kann die Wahl eines neuen Namens für dieselbe füglich ausgesetzt bleiben. — 14. Pang. pieta Nacq. 3. — Synon: Pangonia pieta Macgq. Suit. Dipt. I. 495. 12. Vaterland: angeblich das südliche Europa. nr Drapetis Bei der nachfolgenden Auseinandersetzung der europäischen Drapetis-Arten will ich diese Gattung in der Umgrenzung annehmen, welche ihr Herr Walker im Isten Theile seiner britischen Diptern gegeben hat. — So klein die Arten derselben auch sind, so sind sie doch im Allgemeinen keineswegs schwer zu unterscheiden, da sie eine Menge recht leicht bemerkbarer plastischer Eigenthümlichkeiten besitzen, welche es fast unmöglich machen, einander in Grösse und Colorit ähnliche Arten mit einander zu vermengen oder mit einander zu verwechseln. Sehr zu bedauern ist es, dass alle Schriftsteller, von Meigen, welcher die Gattung im Jahr 1822 errichtete, bis zu Walker, welcher die britischen Arten im Jahre 1851 beschrieb, auf diese Merkmale von ausgezeichneter Brauch- barkeit nicht das geringste Gewicht gelegt, sondern sich auf die Angabe der Färbung der einzelnen Arten be- schränkt haben. Alle bekannten Arten stimmen aber in der Körperfärbung, sowie in der Färbung der Taster und Fühler, Drap. flavipes ausgenommen, so nahebei überein, dass sich die Angaben der Schriftsteller meist nur auf die Färbung der Beine und Schwinger beziehen. Eine unglücklichere Wahl der Merkmale hätte aber kaum ge- troffen werden können. Die Farbe der Beine ist nicht nur bei den beiden Geschlechtern derselben Art zuweilen sehr verschieden, sondern auch bei Exemplaren desselben Geschlechts ausserordentlich veränderlich. Beständiger erweist sich allerdings die Färbung der Schwinger; obgleich sienach der vollkommenern oder minder vollkommenen Reife des Stücks in ihrer Dunkelheit abändert, lassen sich doch mit Sicherheit die Arten mit weisslichen Schwin- gern von denen mit dunkel gefärbten unterscheiden; auf geringfügigere Abweichungen ihrer Farbe ist freilich nicht das geringste Gewicht zu legen. — Die natürliche Folge der unglücklichen Wahl der Merkmale für die spe- zifische Unterscheidung der Arten ist die Schwierigkeit die publicirten Beschreibungen sicher zu deuten. — Herrn Zetterstedt trifft der gerechte Vorwurf diese Schwierigkeiten ausserordentlich vermehrt zu haben. Seine ganze Bearbeitung der Tachydromiden leidet an grosser Verwirrung und Unklarheit in Beziehung auf die Systematik, in Beziehung auf die Beschreibung der einzelnen Arten aber an Uebergehung der wahrhaft characteristischen Merk- male, so dass man über dieselben in der Regel aus: vielen Worten nur wenig erfährt und über die Bestimmung fast aller derjenigen Arten, welche sich nicht durch ganz auffallende Merkmale auszeichnen im Unklaren bleibt. Die Art, in welcher er Drapetis und die ihr zunächst stehenden Gattungen characterisirt hat, zeigt zur Genüge, dass er über die Unterscheidungsmerkmale derselben mit sich selbst nicht recht im Klaren gewesen ist. Bedürfte es dafür noch eines zweiten Beweises, so würde ihn der Umstand geben, dass er sich ganz geneigt zeigt, die Gattung Elaphropeza mit Drapetis zu identifiziren, und dass er unter Tachypeza in ihrer Organisation weit verschiedene Arten zusammenwirft. Ob er eine Drapetis wirklich von einer Tachydromia zu unter- scheiden im Stande gewesen, wird dadurch sehr zweifelhaft und es entsteht so der unangenehme Verdacht, dass einige seiner vermeinten Tachydromia-Arten, wie z. B. nigra, picipes, nigritella, moriella und cur- vinervis, vielleicht Drapetis-Arten sein könnten. Da ich bei der Besprechung der einzelnen Drapetis- Arten nicht füglich auf diese Confusion in Herrn Zetterstedt’s Werke über die skandinavischen Diptern zurückkom- men kann, so bemerke ich gleich hier, dass ich ihm hinsichtlich der systematischen Stellung von Tachydr. nigra, picipes und moriella Glauben beimessen will, da er die Fühler derselben „subelongatae‘ nennt, was auf eine irrthümlich in die Gattung Tachydromia gestellte Drapetis doch gar zu schlecht passen würde. Hinsichtlich seiner Tachydr. nigritella und curvinervis habe ich dieses Vertrauen nicht, bin aber auch nicht im Stande seine Beschreibungen derselben auf eine der mir bekannten Drapetis- Arten zu beziehen. — Da die Schwinger von nigritella weiss sind, so ist sie nur mit den 6 ersten der unten aufgezählten Drapetis-Arten, mit Ausnahme von nervosa, zu vergleichen; eine der 2 ersten Arten kann es nicht sein, da Zetterstedt von dem auffallenden Baue, welchen die Hinterschienen bei diesen Arten, die überdiess viel grösser sind, haben, nichts 5 a RER erwähnt; bei Dr. flavipes Macgq. sind die beiden ersten Fühlerglieder roth; bei nigritella sind die ganzen Fühler schwarz, also ist sie auch mit dieser Art nicht einerlei; Dr. flexuosa zeichnet sich aber durch den wellenförmigen Verlauf der ten Längsader, und Dr. setigera durch die mit einer Borstenreihe besetzten Hinter- schienen so sehr aus, dass diese Merkmale unmöglich übersehen worden sein könnten, wenn Herr Zetterstedt bei der Anfertigung der Beschreibung seiner Tachydr. nigritella eine dieser beiden Arten vor sich gehabt hätte; es ist also dieselbe mit keiner der mir bekannten Drapetis-Arten identisch. Ganz dasselbe muss ich von Tachydr. eurvinervis glauben, da ihr in der Beschreibung ein „thorax cinereo-micans“ zugeschrieben wird, während keine meiner Drapetis-Arten einen solchen, oder auch nur etwas einem solchen Aehnliches hat. — Die neueste Arbeit über Drapetis ist in Walker’s britischen Dipteren enthalten. In Beziehung auf Syste- matik ist die Leistung Herrn Walker’s derjenigen des Berrn Zetterstedt bei weitem überlegen, da über die Unterscheidung der von ihm in der Familie der Tachydromiden in ganz passender Weise angenommenen Gattun- gen kein Zweifel herrscht; auch kann es nicht missbilligt werden, dass er die von Herrn Zetterstedt bei Tachypeza untergebrachte T. graminum Fall. und die ihr nahe verwandte lunata zur Gattung Drapetis gezogen hat, da sie in der That nur diesen Platz einnehmen können, wenn man nicht lieber für sie eine eigene Gattung errichten will. Dazu ist aber in der That vollkommener Grund vorhanden, da bei ihnen die Fühlerborste dorsal, die Stirn bis vorn zu den Fühlern hin gleich breit und die 2te Längsader der Flügel ausserordentlich viel mehr verkürzt ist, auch die Vorderschenkel in ungewöhnlichem Grade verdickt sind, — während bei allen übrigen Drapetis-Arten die Fühlerborste apical, die Stirn dreieckig und die 2te Längsader viel weniger verkürzt ist, auch bei keiner derselben die Vorderschenkel in so ungewöhnlichem Grade verdickt sind. Mit Bezug auf die ausserordentlich geringe Grösss der Arten wähle ich für die neue Gattung, welche bier vorläufig als eine der Gattung Drapetis untergeordnete zu behandeln mir gestattet sein möge, den Namen Stilpon. — Habe ich den glücklichen Wahrnehmungen über Systematik, welche sich inHerrn Walker’s Bearbeitung der Familie der Tachy- dromiden, wie in vielen andern Partien seiner britischen Dipteren, zeigen, gern Gerechtigkeit widerfahren lassen können, so befinde ich mich leider hinsichtlich der Beschreibungen der einzelnen Arten durchaus nicht in demsel- ben Falle; sie sind, höchstens mit Ausnahme der Beschreibungen der leicht kenntlichen Dr. graminum und lunata, ganz schlecht, so dass es sich gar nicht der Mühe verlohnt sie zu eitiren; auch gegen die Naimengebung und Synonymie erheben sich die wesentlichsten Bedenken, so beschreibt er als Dr. exilis eine Art mit gelben Schwingern, während exilis doch schwarze Schwinger hat, zieht die durch rothe Farbe der beiden ersten Fühler- glieder ausgezeichnete Dr. flavipes Macgq. unter die Synonyma der schwarzfühlerigen Dr. assimilis Fall. u. s. w. Um bei der Auseinandersetzung der Drapetis-Arten aus der Verwirrung herauszukommen, muss auf Unterschiede in der Färbung der Beine aus dem schon oben angegebenen Grunde, welcher unten bei der Be- schreibung der einzelnen Arten seine volle Rechtfertigung finden wird, so wenig Gewicht wie möglich gelegt werden. Eben so dürfen Unterschiede in der Hinterleibsfärbung nur mit grösster Vorsicht dazu benutzt werden; von mehreren Arten mit gewöhnlich glänzend schwarzem Hinterleibe finden sich häufig genug Exemplare mit braunem und bei Dr. flavipes habe ich ihn ebenso oft ganz gelb, als nur auf dem Isten und vorletzten Ringe gelb, sonst aber glänzend schwarz gesehen. Die zur Artunterscheidung brauchbarsten Merkmale sind: die Behaarung des Scheitels, des Thorax und selbst die des Hinterleibes, das Flügelgeäder und ganz besonders die Bildung und Behaarung der Beine; der Grad der Verdickung der Schenkel und das Verhältniss der Verdickung der einzelnen Schenkelpaare ist bei verschiedenen Arten sehr verschieden; die vordern Schiener sind bei einigen an der Innen- seite der Spitze mit steifen Borstenhaaren versehen, bei andern nicht; die Hinterschienen haben bald nur eine feine Pubescenz, bald sind sie mit Borsten besetzt; bei einigen Arten ist die Spitze derselben auf ihrer Innenseite über den Anheftungspunkt des Fusses hinaus zu einer fast spatelförmigen Platte verlängert. ‚ Mit Benutzung dieses letzten, auffallenden Merkmales theile ich die mir bekannten europäischen Dra- petis-Arten unter Absonderung der zur Untergattung Stilpon vereinigten beiden Arten in folgender Weise ein: W. Stirn dreieckig, Fühlerborste apical (Brapetis.) A. Hinterschienen an der Innenseite der Spitze spatelförmig über den Be- festigungspunkt des Fusses hinaus verlängert. 1. aenescens Wied. 2. pilipes nov. Sp. 5. nervosa nov. sp. ii B. Hinterschienen an der Innenseite der Spitze nicht spatelförmig über den Befestigungspunkt des Fusses hinaus verlängert, a) Schwinger weiss, 4. flavipes Macq. . exuosa Loew. 6. setigera nov. SD. or b) Sehwinger dunkel. I . arcuala nov. Sp. 8. assimilis Fall. 9. pusilla nov. sp. 10. exilis Meig. i HE, Stirn gleichbreit, Fühlerborste dersal (Stilpen.) 41. graminum. Fall. 12. Iunata Walk. Alle von den verschiedenen Schriftstellern bisher beschriebenen Drapetis-Arten kommen entweder unter den hier aufgezählten oder doch unter deren Synonymen vor und werden so ihre Besprechung finden. Eine Ausnahme davon bildet nur Drapet. marginata Meig, für welche eine einigermassen wahrscheinliche Deutung zu finden mir nieht gelungen ist, Meigen nennt die Einschnitte ihres Hinterleibes weiss; ist damit nicht mehr gemeint, als die weissliche Farbe der bei einer Auftreibung des Tlinterleibs. zwischen den einzelnen Horn- platten desselben zum Vorschein kommenden Bindehaut, so wird es schwer sein für sie eine sichere Deutung zu finden; sind dagegen die äussersten Hinterränder der Ringe selbst weiss, wie es der der Art ertheilte Name an- zudeuten scheint, so ist es eine von allen mir bekannten verschiedene und wahrscheinlich sehr leicht kenntliche Art. — EB. Stirn dreieckig, Fühlerborste apical (Drapetis.) A. Hinterschienen an der Innenseite der Spitze spatelförmig über den Be- festigungspunkt des Fusses hinaus verlängert. l. Drap. aenescens Wied. d- $ Der Thoracis dorso lanugine brevi albidä, sutis densü pilisque nigris longioribus vestito, libüs posticis subtiliter pubescentibus, alarum nervo longiludinali quarto non undulato, halteribus albidis. — Long: corp. 1 — 1% lin. — Synon: Drapetis aenescens Wied. Auss. Zwfl. I. 649. 1. Drapetis brunnipes Macq. Suit. Dipt. I. 558. 3. Meig. Syst. Beschr. VII. 101. 6. Drapetis crassa Loew, Oefvers. af. k. Vetensk. Akad. Förhandl. 1858. Vaterland: Deutschland, Frankreich, Italien, das Vorgebirge der guten Hoffnung. Mit Drap. flavipes Macgq. die grösste und robusteste Art der Gattung. Körperfärbung glänzend schwarz. Die beiden an der obern Ecke der Augen stehenden, sowie die beiden zwischen den O©cellen befind- lichen, vorwärts gerichteten, schwarzen Borsten ziemlich lang und, da keine andere Behaarung in ihrer Nähe zu bemerken ist, ziemlich auffallend. Fühler schwarz, das 2te Glied auf der Unterseite mit langer Borste, das 3te Glied rundlich eiförmig. — Thorax mit rauherer und dichterer weisslicher Pubescenz als bei den ‚beiden folgenden Arten, durch welche seine Oberseite eine in das Schwarzgrüne ziehende Färbung erhält; ausserdem ist die Ober- seite des Thorax bis vorn hin mit vereinzelten, langen und starken schwarzen Haaren besetzt. Brustseiten glän- zend schwarz mit matten grauen Flecken; der erste dieser Flecken zieht sich linienförmig hinter dem Prothorax- stigma in die Höhe und reicht am Oberrande der Brustseite fast bis zur Flügelwurzel; der 2te ist nur punkt- förmig und liegt auf der Brustseite gerade unter jenem in einer Vertiefung; der 3te steigt von der Mittelhüfte linienförmig gegen den Schwinger hinauf und läuft von da in grösserer Breite horizontal bis zum Hinterrande des Thorax; ein ebenfalls matter aber minder deutlicher dunkelgrauer Fleck liegt unmittelbar unter der Flügelwurzel. — Der Hinterleib ist durchaus glänzend schwarz, überall mit zerstreuter und zarter weisslicher Behaarung besetzt, welche auf der Oberseite desselben, gegen das Licht betrachtet, ein schwärzliches Ansehen annimmt. Die Hüften Eu. VON und Beine sind bei den dunkelsten Stücken schwarz, nur die Kniee und die äusserste Spitze der Schienen braun- roth, die Füsse aber rothbraun und gegen das Ende hin dunkler; bei den hellsten Exemplaren ist die Spitze des Isten und das ganze 2te Hüftglied gelbroth, die Spitze der Schenkel in ziemlicher Ausdehnung und die ganzen Schienen von derselben dunkel gelbrothen Farbe, eben so die Füsse mit Ausnahme ihres Endes, welches stets dunkler braun ist. — Schenkel verhältnissmässig ziemlich verdickt; auf der Vorderseite unmittelbar vor der Spitze tragen alle ein schwarzes Borstchen, welches sich an den vordersten auch auf der Hinterseite findet. Schienen mit zarter weisslicher Pubescenz, welche an den hintersten länger als an den vordern ist; Vorder- und Mittel- schienen an " Innenseite der Spitze mit zwei ziemlich langen, steifen Borstenhärchen; die Hinterschienen haben auf dem 2ten Theile ihrer Unterseite ausser der weisslichen Behaarung noch etliche sehr zarte schwärzliche Haare von grösserer Länge; an ihrem Ende sind sie auf der Innenseite in höchst auffallender Weise über den Befesti- gungspunkt des Fusses hinaus erweitert; auf der Aussenseite tragen sie unmittelbar vor der Befestigungsstelle des Fusses 3 bis 4 kurze schwarze Borsten; auch das Iste Glied der llinterfüsse trägt auf seiner Oberseite 2 oder 3 sehr kurze Borstehen. — Schwinger weiss. — Flügel glasartig, kaum etwas graulich, mit ziemlich starken dunkel- braunen Adern; die Ite Längsader liegt in mässiger Entfernung vom Vorderrande und reicht merklich über die Mitte desselben hinaus; die 2te Längsader bildet einen nur sehr sanften Bogen, so dass sie fast vollkommen genau in der Mitte zwischen der Mündung der Isten und 3ten Längsader den Flügelrand erreicht; die 3te Längsader biegt sich an ihrem Ende sanft nach hinten, so dass ihre Mündung derjenigen der 4ten Längsader mindestens dreimal näher liegt, als derjenigen der 2ten; die Ate Längsader hat keine auffallend unscheinbare Stelle, doch sind die beiden ersten Drittheile ihres vorletzten und die Wurzel ihres letzten Abschnittes dünner; ihr letzter Abschnitt ist durchaus nicht wellenförmig, sondern bildet einen einer geraden Linie nahekommenden Bogen, dessen etwas bemerkbarere Krümmung auf der ersten Hälfte liegt; die Queradern stehen ziemlich entfernt von einander, so dass die hintere den Abstand zwischen der kleinen Querader und zwischen der Mündung der Isten Längsader etwa halbirt; die hintere Querader ist kurz. — Anmerk. Da ich mich genöthigt sehe, diese bei uns nicht gar zu seltene Art für identisch mit der von Wiedemann beschriebenen Drap. aenescens vom Cap zu erklären, so habe ich eine besonders aus- führliche und genaue Beschreibung derselben für unerlässlich gehalten. Unter einer Anzahl von Victorin am Cap gesammelter und mir zur Bearbeitung anvertrauter Dipteren befand sich ein männliches Exemplar dieser Art. Die Vermuthung, dass es die Wiedemann’sche Drap. aenescens sein könne, lag sehr nahe; sie mit Bestimmt- heit dafür zu erklären, verhinderte nur der Umstand, dass bei ihr die Fühler schwarz waren, während Wiedemann seiner Art bräunliche Fühler zuschreibt. Bei der Eile, mit welcher die inzwischen in den Verlıandlungen der Königl. Academie der Wissenschaften zu Stockholm publizirten Diagnosen jener Dipteren gefertigt werden mussten, war keine Zeit das im k. k. Hofnaturalienkabinet zu Wien befindliche typische Exemplar der Drap. aenescens zum Vergleiche herbeizuschaffen; es blieb mir also nichts übrig, als die Art unter einem neuen Namen zu beschrei- ben. An einen Vergleich mit unserer europäischen, zuerst von Macquart als Drap, brunnipes bekannt ge machten Art dachte ich in der That nicht und wurde auch durch das capenser Exemplar nicht auf dieselbe auf- merksam gemacht, da ich bis dahin von unserer Europäerin nur viel dunkelbeinigere Varietäten besass. Im Laufe dieses Sommers hatte ich Gelegenbeit die von Wiedemann beschrievene Drap. aenescens im k. k. Hofnatu- raliencabinete zu Wien zu sehen und mich zu überzeugen, dass Wiedemann’s Angaben über die Färbung der Füh- ler sich mehr auf den rostbräunlichen Schimmer, welchen sie in gewisser Richtung zeigen, als auf die Grundfarbe derselben bezieht, und dass sie mit der von Tollin gesendeten Art völlig identisch ist. Seit jener Zeit bin ich _ auch in den Besitz europäischer Exemplare der Drap. brunnipes Macgq. gekommen, welche vollkommen eben so hell gefärbte Beine wie die Exemplare der capenser Drap, aenescens haben, so dass zwischen beiden durchaus kein Unterschied übrig bleibt. — 2. Drap. pilipes, nov. sp. > — Thoracis dorso lanugine cinereä, sublili et rar& pilisque longioribus nigris vestito, tibüs posticis setosis, alarum nervo longitudinali quarto undulato, halteribus albidis. — Long. corp. 1} lin. — Vaterland: Sicilien (Zeller). Glänzend schwarz, von viel weniger breitem Körperbaue als die vorige Art, deren kleinsten Männchen das Weibchen dieser Art an Grösse gleichkömmt. Die beiden an der obern Ecke der Augen stehenden, sowie die beiden zwischen den Ocellen stehenden, vorwärtsgerichteten schwarzen Borsten ziemlich lang und, da keine andere Behaarung in ihrer Nähe zu bemerken ist, auch ziemlich auffallend. Fühler schwarz, das 2te Glied auf N der Unterseite mit einer langen Borste, das 3te rundlich eiförmig. — Thorax mit äusserst kurzer, zarter und zer- streuter hellgraulicher Pubescenz und mit langen, borstenförmigen schwarzen Haaren auf seiner ganzen Oberfläche. Brustseiten und Hinterleib glänzend schwarz, letzterer auf der Oberseite mit ganz überaus kurzer, graulicher Pubescenz, am Rande und der Spitze mit etwas längern Härchen, welche zum Theil schwarz sind. Beine bei dem einzigen Exemplare meiner Sammlung glänzend schwarz, die Kniee und die äusserste Spitze der Hinterschienen dunkelroth, die Füsse dunkelbraun, das 2te bis 4te Glied der hintersten braunroth; sicherlich wird die Farbe der- selben ebenso veränderlich wie bei den verwandten Arten sein. Schenkel sehr wenig verdickt; die vordersten am dicksten, die hintersten kaum dicker als die mittelsten; alle tragen unmittelbar vor der Spitze an der Aussen- seite ein schwarzes Borstchen, die vordersten ein gleiches ebenda an der Hinterseite; ausser der kurzen grauweiss- lichen Pubescenz derselben finden sich auf der 2ten Hälfte der hintersten unterseits etwa 4 längere, oberseits eben so viel kürzere schwarze Haare. Die Behaarung der Schienen ist rauher und länger als bei den meisten andern Arten; Vorder- und Mittelschienen tragen an der Innenseite der Spitze zwei steife schwarze Haarborsten, die Mit- telschienen ausserdem auf dem Isten Drittheile der Öberseite eine characteristische schwarze Borste; die Hinter- schienen haben auf ihrer Oberseite ansehnliche schwarze Borsten, 5 an der Zahl, von denen die Iste und Zte und dann wieder die 3te und 4te fast paarweise bei einanderstehen, was indessen bei andern Exemplaren vielleicht nicht gleich deutlich der Fall sein mag, da die rechte und linke Hinterschiene an dem beschriebenen Exemplare schon einen kleinen Unterschied zeigen; die spatelförmige Verlängerung, welche die Spitze der Hinterschiene auf ihrer Innenseite hat, ist zwar vollkommen deutlich und leicht wahrnehmbar, aber doch bei weitem nicht so gross, wie beiDrap. aenescens. Füsse rauher behaart als bei den andern Arten; Pulvillen verhältnissmässig gross. — Schwinger weiss. Die Flügel auf der vordern Hälfte etwas braungetrübt, mit dunkelbraunen Adern; die Iste Längs- ader steht nicht sehr weit vom Vorderrande ab und reicht etwas über die Mitte desselben hinaus; die 2te Längs- ader bildet nur einen sanften Bogen und mündet in etwas geringerer Entfernung von der Isten als von der 3ten Längsader; der letzte Abschnitt der 3ten Längsader biegt sich auf seinen beiden ersten Drittheilen nur überaus sanft nach vorn, läuft auf dem letzten Drittheile dem Vorderrande des Flügels mehr parallel ohne sich im ge- ringsten rückwärts zu biegen, indem die alleräusserste Spitze desselben eher eine Beugung nach vorn zeigt; der letzte Abschnitt der 4ten Längsader ist wellenförmig, indem er sich unterhalb des letzten 'Theiles der 2ten Längs- ader der öten sehr nähert, unter der Mündung der 2ten wieder von ihr entfernt und von da aus mit ihr parallel verläuft; eigentlich unscheinbare Stellen hat die Ate Längsader nicht, doch ist sie in der Gegend der kleinen Quer- ader und dann wieder unmittelbar jenseit der hintern Querader sehr verdünnt; die Queradern stehen in mässiger Entfernung von einander, so dass die hintere erheblich vor der Mündung der Isten Längsader liegt. — 3. Drap. nervosa,' nov. sp. d. $ er — Thoracis dorso lanugine cinereä, sublili et rard vestito, pilis longioribus nigris in anleriore ejus parte nullis, tibüs posticis subtiliter pubescentibus, alarum nervo longiltudinali quarto leviter undulato, halteribus obscuris. — Long. corp. 4 lin. — Vaterland: Deutschland. Glänzend schwarz. In der Körperform hält sie so ziemlich die Mitte zwischen Drap. aenescens und der schlankern Drap. pilipes. Scheitelborsten und Fühler wie bei den beiden vorigen Arten. Thorax mit äusserst kurzer und zerstreuter, zarter, fahlgraulicher Pubescenz, nur am Seitenrande und vor dem Schildchen mit längern schwarzen Haaren. Nur bei einem einzigen unter vielen von mir untersuchten Exemplaren fanden sich weiter vorn auf dem Thorax zwei schwarze Haare. Brustseiten glänzend schwarz. Binterleib mit schwer wahr- nehmbarer, grauweisslicher Pubescenz, an den Seiten und am Hinterende mit etwas längern, zum Theil schwarzen Härchen. Beine gewöhnlich schwarz, nur die äusserste Wurzel und die Spitze aller Schienen braunroth; doch finden sich auch Exemplare, deren vordere Schienen braun und deren Füsse fast braunroth gefärbt sind; an den hintersten Füssen pflegen dann die mittlern Glieder ebenfalls eine hellere Färbung zu haben. Vorder- und Hinter- schenkel ziemlich gleich stark verdickt, die Mittelschenkel viel weniger. Die kurze helle Pubescenz der Schenkel ist wenig bemerkbar; alle Schenkel haben kurz vor der Spitze auf ihrer Vorderseite ein kurzes Borstchen; an den vordersten findet sich ein gleiches ebenda auch auf der Hinterseite; ausserdem tragen die Hinterschenkel auf dem letzten Drittheile ihrer Unterseite eine Reihe ziemlich ansehnlicher schwarzer Borstenhärchen; Vorder und Mittel- schienen haben an der Innenseite der Spitze ein Paar steifeBorstenbärchen, welche aber kürzer als bei den vorigen Arten sind; die Hinterschienen tragen, ausser der fahlen, gern ein schwärzliches Ansehen annehmenden Pubescenz, unmittelbar vor der Spitze auf ihrer Oberseite etliche längere schwarze Härchen. Die Füsse sind weniger rauh 5+ MR behaart als bei Drap. pilipes, und die Pulvillen bei weitem nicht so gross. — Schwinger von dunkler Farbe, bei unausgefärbten Exemplaren sehr schmutziggelb, bei ausgefärbten braunschwarz, — Flügel kaum etwas graulich» mit ziemlich starken, braunschwarzen Adern; die lste Längsader ist vom Flügelrande nur mässig entfernt und er- reicht denselben auf der Flügelmitte; die 2te Längsader bildet einen sanften Bogen, ihre Mündung liegt mitten zwischen derjenigen der Isten und der, mit ihrem Ende ganz sanft nach hinten gebeugten, 3ten Längsader; die 4te Längsader ist von ibrer Wurzel bis ein kleines Stück über die hintere Querader hinaus dünner; der letzte Ab- schnitt derselben ist sanft wellenförmig und zeigt eine Neigung sich mit seinem Ende etwas nach vorn hin zu wen- den; die Queradern sind wenig von einander entfernt und die hintere steht ziemlich weit vor der Mündung der Isten Längsader. B. Hinterschienen an der Innenseite der Spitze nicht spatelförmig über 4 den Befestigungspunkt des Fusses hinaus erweitert. 8) Schwinger weiss. 4. Drap. flavipes Macq. d- g Q,. — Antennarum articulis basalibus rufis. — Long. corp. 1} — 1% lin. — Synon: Drapelis exilis Macq. Dipt. N. 88. 1. Drapetis flavipes Macq. Suit. Dipt. I. 557. 2. Meig. Syst, Beschr. VII. 100. 3. Drapetis fascipes v. Ros. Nachir. Vaterland: Deutschland, Frankreich. Diese grosse, sehr kenntliche Art zeichnet sich durch die rothe oder rothgelbe Farbe der beiden ersten Fühlerglieder aus; das 2te Fühlerglied trägt auf der Unterseite kein langes Haar; das 3te Fühlerglied ist schwarzbraun, klein, rundlicheiförmig, Die Borstchen an der obern Augenecke und zwischen den Ocellen haben eine fahle Farbe und sind verhältnissmässig kurz; zwischen den Ocellen stehen mehr als zwei, und die an der obern Augenecke haben jederseits am hintern Augenrande noch ein Paar ähnliche neben sich. — Der Thorax ist mit ziemlich rauher, gelbweisslicher Pubescenz bedeckt, deren Farbe jedoch am äussersten Vorderrande und oft auch am Seitenrande völlig in das Schwarze übergeht; die längern Haare am Seitenrande und auf dem hintersten Theile desselben sind ebenfalls bleich fahlgelblich. Brustseiten glänzend schwarz. — Der Hinterleib von sehr ver- änderlicher Färbung, zuweilen ganz und gar schmutziggelb; eben so oft sind nur der Iste und vorletzte Ring gelb, die übrigen aber glänzend schwarz gefärbt; zuweilen ist auch der vorletzte schwarz, aber nie glänzend; alle Mit- telstufen zwischen diesen Färbungen kommen vor. Die Haltzange des Männchens ist fast immer glänzend schwarz. — Beine entweder ganz und gar bleichgelb, gewöhnlicher Mittel- und Hinterschenkel auf der 2ten Hälfte in an- sehnlicher Ausdehnung schwarzbraun gefärbt; bei den dunkelsten Stücken, wie sie indessen nur sehr selten vor- kommen, bleiben nur die Vorderhüften, die äusserste Wurzel und Spitze der Schenkel und Schienen, sowie die Wurzel der Vorderfüsse hell. Die Form der überall nur mit kurzer heller Pubescenz besetzten Beine ist etwas plump, obgleich die Schenkel nicht besonders stark verdickt sind; die Vorder- und Hinterschenkel sind ziemlich gleichstark, die Mittelschenkel schwächer; statt der Borstchen vor dem Ende der Schenkel finden sich nur etwas längere heile Härchen; die Borstchen am Ende der Vorder- und Mittelschienen fehlen. — Flügel verbältnissmässig gross, glasartig, mit nicht sehr dunkelbraunen, in der Nähe der Basis oft gelbgefärbten Adern; die 1ste Längsader, welche sehr weit vom Vorderrande absteht, erreicht denselben unter sehr spitzem Winkel ein wenig jenseit seiner Mitte; die 2te Längsader entspringt ungewöhnlich nahe bei der kleinen Querader, welche die erste Längsader mit dem Flügelrande verbindet, bildet einen sanften Bogen und mündet mitten zwischen der Isten und 3ten Längs- ader unter einem sehr spitzen Winkel in den Flügelrand; die 3te Längsader hat eine sehr gleichmässige, sanft S förmig geschwungene Form; die 4te Längsader ist von ihrer Wurzel bis über die hintere @uerader hinaus etwas verdünnt, und da wo sie dann stärker zu werden beginnt, etwas nach hinten ausgebeugt, dann läuft sie der ten Längsader parallel und erreicht den Flügelrand kaum etwas hinter seiner äussersten Spitze; die Queradern stehen entfernt von einander, doch die hintere noch ein ziemliches Stück vor der Mündung der Isten Längsader. > u 5. Drap. flezuosa Loew. d: $ 9. Atra, superiore pleurarum parte obscure cinered, nervo alarum longitudinali quarto eximie undulato. — Long. corp. 1 — 13 lin. — Synon: Drapetis flexuose Loew, Isis 1840. 552. 2. Vaterland: Deutschland, Glänzend schwarz. Die Borstchen an der obern Augenecke und die beiden zwischen den Ocellen ziemlich auffallend, da nur äusserst kurze Härchen zwischen ihnen bemerklich sind. Fühler schwarz, das 2te Glied mit einer ziemlich langen Borste an der Unterseite, das 3te Glied eiförmig. — Die Oberseite des Thorax mit feiner und ziemlich zerstreuter graulicher Pubescenz, nur am Seiten- und Hinterrande mit längern schwarzen Haaren, Brustseiten glänzend schwarz, doch fast die ganze obere Hälfte derselben mait schwarzgrau, nur unmittelbar vor der Flügelwurzel stets eine glatte, glänzend schwarze Stelle. — Hinterleib mit zarter, zerstreuter graulicher Pubescenz, nur am Seiten- und ‚Hinterrande mit etwas längern, zum Theil schwarzen Härchen. — Die Färbung der Beine ist sehr veränderlich; gewöhnlich sind die Schenkel schwarz mit rothbrauner Spitze, die Spitze der Hüften, die Schienen und Füsse aber rothbraun, die Spitze und das Iste Glied der Hinterfüsse etwas dunkler; nicht selten finden sich Exemplare mit ganz rothbraunen Beinen, zuweilen solche bei denen nur an den Knieen die braunrothe Färbung übrig bleibt, die Füsse braunschwarz, alles Uebrige aber glänzend schwarz ist. Die Vorderschenkel ziem- lich stark verdickt, Hinterschenkel weniger, Mittelschenkel am wenigsten. Die ganzen Beine sind mit kurzer und zarter Pubescenz von grauweisslicher Farbe besetzt, welche auf der Unterseite der Hinterschienen am längsten und etwas dunkler ist; die gewöhnlichen sehwarzen Borstchen vor der Spitze der Schenkel und an der Spitze der Vorder- und Mittelschienen sind zwar vorhanden, aber kurz und fein; andere schwarze Borsten oder Haare finden sich nicht. — Schwinger weiss. — Flügel bei ganz ausgefärbten Exemplaren etwas graulich mit schwarzen Adern, sehr haußlg glasarig mit heller braunen Adern; die Iste Längsader liegt in mittelmässiger Entfernung vom Flügel- rande und erreicht diesen etwas jenseit der Mitte; die 2te Längsader bildet einen ganz überaus sanften Bogen und hat ihre Mündung in der Mitte zwischen den Mündungen der Isten und 3ten; die Ste Längsader ist mit ihrem Ende sanft nach hinten gebeugt; die 4te Längsader ist von der kleinen Querader bis über die hintere Querader hinaus dünner; ihr letzter Abschnitt verläuft ganz auffallend wellenförmig, woran diese Art besonders leicht zu er- kennen ist; die Iste Ausbeugung geht nach hinten und ist die kürzeste und auffallendste; die 2te, welche nach vorn geht, ist die längste, minder auffallend, aber von vollkommener Deutlichkeit; die 3te, wieder nach hinten gehende, ist die allerschwächste und kaum deutlich bemerkbar, so dass das Ende der döten und das der A4ten Längsader nur undeutlich convergiren; die Queradern stehen etwas entfernt von einander, doch die hintere noch ein ganzes Stück vor der Mündung der Isten Längsader. — Zuweilen finden sich Exemplare mit braungelbem Hinterleibe. 6. Drap. setigera, nov. sp. d. £ Q, — Tibiüs posticis simplicibus, setosis. — Long. corp. 1 lin. — Vaterland: Deutschland. „ Diese Art, welche eine nähere Verwandtschaft mit den 3 zuerst aufgezählten Arten, namentlich aber mit Drap. pilipes hat, ist unter den Arten mit einfachen Hinterschienen die einzige, bei welcher dieselben beborstet sind und daran leicht kenntlich, Sie ist glänzend schwarz. Die Borsten an den obern Augenecken und die bei. den Borsten zwischen den Ocellen ziemlich lang und auffallend, da die äusserst kurze Behaarung in der Nähe derselben wenig bemerkbar ist. Fühler schwarz, das 2te Glied derselben mit ziemlich langer Borste auf seiner Unterseite, das 3te Glied eiförmig. — "Thorax mit zerstreuter und feiner hellgrauer Pubescenz und ausserdem auf seiner ganzen Oberseite mit zerstreuten, längern schwarzen Haaren besetzt. Brustseiten glänzend schwarz. — Der glänzend schwarze Hinterleib mit zerstreuter weisslicher Pubescenz; die ie am Bauche erscheinen, wie dies auch bei andern Arten der Fall ist, in vielen Richtungen schwärzlich und an der Hinterleibspitze stehen wirklich etliche schwarze Härchen. Beine schwarz, bei den dunkelsten Exemplaren nur die Kniee rothbraun; ge- wöhnlich ist auch die Spitze der Hinterschienen sammt den Hinterfüssen von rothbrauner Farbe, welche sich an den vordern Füssen wenigstens in der Nähe der Wurzel zeigt; bei noch hellern Exemplaren sind die Schenkel- spitzen, die ganzen Schienen und die Füsse braunroth, nur das Ende der vordern Füsse dunkelbraun. Die Vor- derschenkel sind ziemlich stark verdickt, die Hinterschenkel viel weniger, die Mittelschenkel am wenigsten. Ausser der kurzen und zarten grauweisslichen Pubescenz finden sich nicht nur die gewöhnlichen schwarzen Borstchen vor dem Ende der Schenkel und am Ende der Vorder- und Mittelschienen, sondern auch noch eine Reihe recht auffallender, steifer schwarzer Borstchen auf der Aussenseite der Hinterschienen und etliche schwarze Härchen a A en auf dem setzten Viertheile der Unterseite der Hlinterschenkel; ein ebenfalls characteristisches schwarzes Härchen in der Nähe der Basis der Mittelschienen, mehr auf der Vorder- als auf der Oberseite derselben, ist so klein, dass es schwer zu bemerken ist; die Füsse sind verhältnissmässig schlank. — Schwinger weiss. — Flügel glasartig, nur bei sehr ausgefärbten Exemplaren mit einer Spur grauer Trübung, die Adern dunkelbraun; die 1Iste Längsader liegt in mässiger Entfernung vom Vorderrande des Flügels und erreicht denselben erst jenseit seiner Mitte; die 2te bildet einen sehr sanften und gleichmässigen Bogen und mündet der Isten Längsader nur wenig näher als der öten. Die 3te Längsader ist ziemlich gerade, doch beugt sich ihr Ende ganz sanft nach hinten; die dte Längsader ist von der kleinen bis ein wenig über die hintere @uerader hinaus dünner, ihr letzter Abschnitt ist ziemlich gerade; er entfernt sich zuerst ganz allmälig etwas von der 3ten Längsader und läuft dann mit ihr parallel zum Flügel- rande; die Queradern liegen in mässiger Entfernung von einander, kleinen @uerader und der Mündung der Isten Längsader. Anmerk. Ich muss hier der von Herrn Haliday entdeckten und von Curtis in der Brit. Entom, 397 beschriebenen Drap. aterrima gedenken, welche auch Herr Walker in seinen britischen Diptern die hintere etwa in der Mitte zwischen der aufzählt. — Herr Walker sagt von derselben nur: „road, deep black. Wings nearly colourless; veins black, nearly equal distant from each other. Halteres yellow. Knees ferrugineus. — Long. 3 lin.‘ — Darnach lässt sich aber die Art unmöglich bestimmen. Einen etwas brauchbareren Anhaltspunkt scheinen mir die Abbildungen zu gewähren, Tab. V. fig. 3. g. soll nämlich nach der beigegebenen Erklärung den Kopf und 3. h. den Flügel von „Drapetis atra nach Curtis“ darstellen. Da Curtis aber, soviel ich mich entsinne, keine andere Drapetis, als ater- rima, abgebildet hat, so darf ich wohl mit ziemlicher Sicherheit voraussetzen, Abbildung von Kopf und Flügel der Drap. aterrima vor mir zu haben. Dies als richtig angenommen, ergiebt sich, dass sich Drap. aterrima durch ganz ungewöhnlich lang kegelförmiges 3tes Fühlerglied und ungewöhnlich kurze Fühlerborste A dass die ?te Längsader ihres Flügels nur einen äusserst seichten Bogen bildet, die 3te und 4te Längsader am Einde etwas convergiren und die den ziemlich genähert sind. Unter allen meinen Arten ist keine einzige, welche eine so auffallende Bildung der Fühler hat, wie sie die Abbildung zeigt. Etwas längeres 3tes Fühlerglied als die andern Arten haben von den hier beschriebenen nur Dr. flexuosa und setigera. Wollte man nun annehmen, dass der Fühler in der Abbildung des Kopfs zwar sehr verzeichnet sei, aber dass die Abbildung doch einer dieser beiden Arten angehöre, so könnte diese durchaus nur Drap. setigera sein, da der gerade Verlauf des letzten Abschnitts der dten Längsader in der Flügelabbildung sich mit der Annahme, dass es flexuosa sei, durchaus nicht verträgt. Aber auch bei diesem Absehen von der abgebildeten Gestalt der Fühler bleiben noch folgende Widersprüche: Die Iste Längsader liegt in der Abbildung dem Flügelrande viel näher als bei Drap. setigera, die 2te Längsader ist weniger gekrümmt als bei ihr, die Ste Längsader mündet erheblich vor und die 4te fast genau in die Flügelspitze, während bei Drap. setigera erstere gerade soweit vor als letztere hinter der Flügelspitze mündet. — Da nun überdiess in Walker’s britischen Dipteren in der Beschreibung der Drap. ater- rima kein einziges der auffallenden plastischen Merkmale angegeben ist, durch welche sich Drap. setigera so sehr auszeichnet, so halte ich es für unmöglich, sie mit ihr zu identifiziren. — b) Schwinger dunkel, T. Drap. arcuälta, nov. sp. SR — Nervis alarum transversis longe distantibus, nervo longitudinali primo ab alae margine late remolo, quarti segmento ullimo recto. — Long. corp. 3 — Ira lin. — Vaterland: Deutschland, Es beginnt mit dieser Art eine Gruppe schwieriger zu unterscheidender Arten, welche sämmtlich dunkle, nur bei sehr unausgefärbten Exemplaren im reflectirten Lichte weisslich erscheinende Schwinger haben und sich durch den Mangel der bei den andern Arten an der Spitze der Vorder- und Mittelschienen befindlichen Borstchen auszeichnen. Bei ihnen allen hat das 2te Fühlerglied auf seiner Unterseite keine lange Borste. Die Borste an der obern Augenecke ist kurz, hat aber neben sich am hintern Augenrande noch zwei ähnliche Borstchen, die Borstchen zwischen den Ocellen sind ebenfalls kurz, aber der Zahl nach mehr als 2; die Borstchen am Ende der Schenkel sind als nicht vorhanden zu betrachten, da sie nur durch ein zartes, etwas längeres Härchen ver- treten werden, welches in seiner Farbe mit der übrigen Pubescenz der Beine übereinstimmt. Alle die eben an- geführten plastischen Merkmale theilt aber Drap. arcuata nicht nur mit den 3 nachfolgenden Arten, sondern auch mit Drap. flavipes, welche überdiess, wie diese Arten, sich dadurch auszeichnet, dass die 2te Längsader ihren Ursprung in geringerer Entfernung von der Flügelwurzel hat. WM Drap. arcuata ist glänzend schwarz, doch ist der Flinterleib bei dem einen der Exemplare meiner Sammlung bräunlichgelb. Die Augen stossen unmittelbar über den Fühleın etwas vollkommener zusammen, als bei den folgenden Arten. Die Oberseite des Thorax ist mit graugelblicher Pubescenz besetzt, welche am Vorder- «ande und oft auch am Seitenrande ein völlig schwarzes Ansehen annimmt. Längere schwarze Haare finden sich, wie bei allen folgenden Arten nur am Seiten- und Hinterrande desselben. — Hinterleib mit schwer bemerkbarer, heller Pubescenz. — Bei meinen Exemplaren, welche ich sämtlich für nicht vollkommen ausgefärbt halte, sind Hüften und Beine entweder ganz und gar dunkelgelb, oder die Mittel- und Hinterschenkel sind gegen die Spitze hin in grosser Ausdehnung braun gefärbt und auch die Füsse gegen ihr Ende hin dunkler als an der Wurzel; es lässt sich erwarten, dass Weibchen mit dunkler gefärbten Beinen vorkommen werden und dass, nach Analogie der folgenden Art, die Beine des Männchens in der Regel eine dunklere Färbung haben werden, Die ganzen Beine sind mit sehr feiner heller Pubescenz besetzt, welche auf der Unterseite der Hinterschenkel etwas länger ist; vor dem Ende derselben finden sich einige etwas stärkere Härchen von ähnlicher Farbe. Mittelschenkel etwas dünner als die andern. Pulvillen kleio. — Flügel glasartig mit braunen Adern; die Iste Längsader steht sehr weit vom Vorderrande ab, welchen sie in der Mitte erreicht; sie bildet einen deutlicheren Bogen, als bei den folgenden Arten; die 2te Längsader bildet einen gleichmässigen und stark gekrümmten Bogen, dessen Ende sich durchaus nicht abflacht; ihre Mündung liegt derjenigen der Isten Längsader erheblich näher, als derjenigen der 3ten; die 3te Längsader bildet einen der geraden Linie nahekommenden Bogen; die 4te Längsader ist von ihrer äussersten Wurzel bis etwas über die hintere @uerader hinaus dünner; ihr letzter, fast vollkommen gerader Ab- schnitt und die 3te Längsader zeigen gegen ihr Ende hin eine sehr schwache Divergenz; die Queradern sind merklich verdünnt und stehen ganz ausserordentlich weit von einander entfernt; das Vorderende der hintern, wel- ches z von der Flügelwurzel absteht als ihr Hinterende, liegt gerade unter der Mündung der Isten Längsader. — S. Drap. affinis Fall. d. f OD, — Nervis alarum transversis longe distantibus, nervo longiludinali primo ab alae margine mediocriter remoto, quarli segmento ultimo recto. — Long. corp. 2 — 2 lin. — Synon: Tachydromia assimilis Fall. Emp. 8. 5. $ 34. 5. Drapeltis nigra Meig. VI. 544. 2. Drapetis minima Meig. VII, 100. 4. Drapelis pygmaea v. Ros. Nachtr. 54. Drapetis exilis Zeit. Lapp. 554. 4. — Zett. Dipt. Sc. I. 528. 2. Drapetis minima Zelt. Dipt. Sc. I. 527. 1. Vaterland: Deutschland, Schweden. Diese Art, eine der bei uns häufigsten, ist der Drap. arcuata so überaus ähnlich, dass sie sehr leicht mit derselben verwechselt werden kann. Sie ist stets kleiner; die Iste Längsader steht weniger weit vom Flügelrande ab und erreicht denselben erst etwas jenseit der Mitte, so dass die hintere Querader nicht genau unter der Mündung der Isten Längsader, sondern ein wenig vor derselben steht, obgleich sie von der kleinen Querader eben so weit entfernt ist; die 2te Längsader bildet einen nicht ganz eben so stark gekrümmten Bogen, dessen Ende sich stets deutlich abflacht. Die Beine sind bei dem Männchen in der Regel viel dunkler als bei dem Weibchen gefärbt; bei den dunkelsten Männchen sind sie schwarzbraun, nur der grösste Theil der Vorder- hüften dunkelgelb, die Kniespitze und die äusserste Spitze der Hinterschienen braun; doch finden sich auch häufig genug Männchen, bei denen die ganzen Beine bräunlichgelb und nur der grösste Theil der Hinterschenkel und das Ende der Füsse braun sind; Männchen mit ganz gelben Beinen sind selten; dagegen sind Weibchen mit ganz gelben Beinen die gewöhnlichsten, solche mit gebräunten Hinterschenkeln und mit gebräuntem Ende der Füsse selten, selır selten solche, deren Hinterschienen mit Ausnahme der Spitze ebenfalls gebräunt sind. Die längern Härchen auf dem Ende der Unterseite der Hinterschenkel sind bei den Stücken mit . Hinterschenkeln schwärzlich gefärbt und fallen dann mehr in das Auge. ’ Anmerk. Die Synonymie dieser Art bedarf einer besondern Rechtfertigung. Ob Fallen ausschliess- lich gegenwärtige Art als Tachydr. assimilis beschrieben, oder ob er sie mit verwandten Arten vermengt hat, wird sich wohl schwerlich je mit vollständiger Sicherheit ermitteln lassen; dass er sie bei der Beschreibung der- selben mit vor Augen gehabt hat, ist als gewiss anzunehmen. Da unter den dieser Art später ertheilten Namen . . . . . Bi: . . . keiner ist, gegen dessen Anwendung sich nicht ein oder das andere sagen liesse, so ist es, um endlich aus den Zweifeln und zweideutigen Namen herauszukommen, nothwendig den Fallen’schen Namen als den ältesten dieser 6 u MO Art zu lassen. — Meigen beschreibt als Drap. nigra ein Männchen und giebt an, dass der 4te Ring des Hinterleibs fast die Hälfte der Länge desselben einnehme; dies ist weder bei dem Männchen der Drap. assimi- lis noch bei dem irgend einer andern mir bekannten Art der Fall, die mittlern Ringe sind aber allerdings bei dem Männchen von Drap. assimilis etwas länger und stossen oft so zusammen, dass 2 aufeinander folgende Ringe vollkommen das Ansehen eines einzigen haben; da die übrigen Angaben Meigen’s auf das Männchen die- ser Art passen, so nehme ich wohl nicht mit Unrecht an, dass seine Angabe auf einer so leicht möglichen Täuschung beruhe. — Die Beschreibung, welche Meigen von Drap. minima giebt, lässt sich ohne Zwang nur auf das Weibchen der Drap. assimilis beziehen; er nennt die Schwinger zwar weiss, während sie bei der Drap. assimilis nie eigentlich weiss sind, da sie aber bei weniger ausgefärbten Stücken der letztern Art im reile- ctirten Lichte ein ganz weissliches Ansehen annehmen, so glaube ich nicht, dass aus dieser Angabe ein irgend er- beblicher Einwurf gegen meine Deutung dieses Namens hergenommen werden kann. — Als Drap. pygmaea sah ich in der Sammlung des Herrn von Roser gegenwärtige Art. — Drap. exilis Zett. Lapp. ist nach sei- ner eigenen Angabe mit Drap. minima Zett. Dipt. Sc. identisch; dass letztere aber gegenwärtige Art sei, halte ich wegen dessen, was er in der Oharacteristik der Gattung über die entfernte Stellung der @ueradern sagt, für ziemlich gewiss, obgleich er die Männchen ebenso hellbeinig als die Weibchen beschreibt, was sie wenigstens bei uns nicht sind. — Dass Drap. exilis Zett. Dipt. Scand. nichts als ein ausgefärbtes Männchen gegen- wärtiger Art ist, geht aus der Weise, wie er sie mit Drap. minima vergleicht und aus dem, was er in der Cha- racteristik der Gattung ganz allgemein über die entfernte Stellung der Queradern sagt, hervor. — 9. Drap. pusilla nov. sp. DO, — Transversis alarum nervis mediocriter distantibus, nervis longitudinalibus tertio et quarto apieibus subconvergentibus, wllimo longitudinalis quarti segmento prope basim dislincte arcuato. Long. corp. & lin. — 7 Vaterland: Deutschland. Wiederum der vorigen Art sehr ähnlich, aber an dem geringern Abstande der @ueradern, an der Krümmung, welche der letzte Abschnitt der 4ten Längsader in der Nähe seiner Wurzel hat und an der Färbung der Beine leicht zu unterscheiden. Die beiden ersten Längsadern ganz wie bei Drap. assimilis; die 3te Längs- ader beugt sich an ihrer Spitze deutlich etwas nach hinten, so dass die Ste und 4te Längsader an ihrer Aussersten Spitze die schwache Spur einer Convergenz zeigen; die hintere Querader steht ein ziemliches Stück vor der Mündung der Isten Längsader; der letzte Abschnitt der 4ten Längsader läuft zuerst ein Stück in der tichtung des letzten Abschnitts der 5ten Längsader und nimmt dann erst eine der 3ten Längsader parallele Rich- tung an, wodurch die oben erwähnte, in der Nähe seiner Basis liegende Ausbeugung nach hinten entsteht. — Die Beine sind bei meinen Exemplaren schwarz, Vorder- und Mittelschienen, sowie alle Füsse bräunlich. 10. Drop. exzilis Meig. d. K O. — Alarum subinfuscatarum nervis trunsversis approximalis, longitudinalis tertii summo apice subincompleto. — Long. corp. 3 — & lin. — Synon: Drapetis ewilis Meig. Syst. Beschr. III. 91. 1. Vaterland: Das mittlere und südliche Europa, Rhodaus. Diese bei uns sehr häufige Art ist an der bei vollkommen ausgefärbten Exemplaren stets rauchgrauen Färbung der Flügel und an der Näherung der @ueradern, welche bedeutender als bei allen andern ihr näher ver- wandten Arten ist, leicht zu erkennen. — Die Flügeladern sind schwarzbraun und erscheinen oft ganz schwarz, wenn sich die Trübung der Flügelfläche, wie es-gewöhnlich der Fall ist, in ihrer Nähe mehr sammelt; die Iste Längsader liegt dem Vorderrande näher als gewöhnlich, ist nur wenig gebogen und mündet wenig jenseit der Mitte desselben; der Frigeträggigg bis zu ihrer Mündung etwas gröber behaart, als bei den andern Arten; die 2te Längsader bildet einen starken und gleichmässigen Bogen und mündet näher an der Isten als an der 3ten Längsader; letztere ist fast vollkommen gerade; ihre alleräusserste Spitze zeigt eine entschiedene Neigung sich aufwärts zu krümmen und erreicht den Flügelrand, indem sie dünner wird; die 4te Längsader ist von ihrer äussersten Wurzel aus bis ein ziemliches Stück über die hintere Querader hinaus sehr verdünnt und farblos; der letzte Abschnitt derselben ist gerade und der 3ten Längsader ungewöhnlich parallel. — Beine schwarz; bei den dunkelsten Exemplaren sind ‚nur die Vorderhüften und der grösste Theil der Vorderschienen gelbbraün; bei hel- lern Stücken sind die Vorderhüften, ein grosser Theil der Vorderschenkel, die Vorder- und Mittelschienen, sowie die Spitze der Hinterschienen bräunlichgelb und auch die Füsse nehmen ein fast bräunlichgelbes Ansehen an. — u Anmerk. 1. Die Deutung, welche ich der Meigen’schen Beschreibung von Drap. exilis gebe, rechtfertigt sich durch folgende Betrachtung. Dass Meigen wirklich eine Drapetis beschrieben und abgebildet hat, ist vollkommen sicher; von kleinen Flüchtigkeiten der Zeichnung, welche, wie z. B. die viel zu breite Stirn des abgebildeten Weibchens, dagegen zu sprechen scheinen könnten, muss abgesehen werden. Frage ich mich, unter Berücksichtigung derjenigen Erfahrungen, welche bisher über die Merkmale gemacht worden sind, an wel- chen sich Drapetis-Arten sicher unterscheiden lassen, nach den Merkmalen, welche Drap. exilis Meig. er- kennen zu lassen geeignet sind, so finde ich in Meigen’s Beschreibung und Abbildung folgende: eine geringe Grösse von } Linie, dunkle Schwinger und verhältnissmässig dunkle Beine auch bei dem Weibchen, stark ge- krümmte 2te Längsader, fast geraden Verlauf des Endes der 3ten und 4ten Längsader, grosse Näherung der bei- den @ueradern, auffallende Unscheinbarkeit des Isten Theiles der 4ten Längsader und, nach der Abbildung des Kopfes, unmittelbar über den Fühlern ein wenig minder genäherte Augen. — Diese Merkmale passen aber, auch mit Einschluss des letzten derselben, auf die oben als Drap. exilis beschriebene Art und schliessen jede andere der mir bekannten Arten mit solcher Bestimmtheit aus, dass mir jede andere Deutung der Drap. exilis Meig. völlig unmöglieh erscheint. Anmerk. 2. Bei fast allen spätern Schriftstellern scheint Drap. exilis ein Collectivname für alle kleinern Arten der Gattung zu sein; dass ihn Macquart in den Dipteres du Nord de la France gar auf Drap. flavipes angewendet hat, und dass Drap. exilis Zett. Dipt. Scand. nichts als ein ausgefärbtes Männchen der Drap. assimilis Fall, ist, habe ich schon oben bemerkt: HE, Stirn gleichbreit, Fühlerborste dorsal (Stilpon.) il. Drap. graminum Fall. d. s QO, — Alis cinereo-hyalinis. — Long. corp. 25 lin. — Synen: Tachydromia graminum var. a. Fall. Emp. 15. 51. Meig. Syst. Beschr. Ill. 71 10. a Tachydromia celeripes Meig. Syst. Beschr. VI. 543. 57. Tachypeza graminum Zelt. Dipt. Sc. I. 520. 10. var. a. Drapetis graminum Walk. Dipt. brit. I. 156. 5. Vaterland: Skandinavien, England, Deutschland. Die geringe Körpergrösse, die grosse Abkürzung der Isten und der den Flügelrand schon vor seiner Mitte erreichenden 2ten Längsader, die erweiterte Basalzelle und die ausserordentliche Verdickung der Vorder- schenkel machen in Verbindung mit der gleichbreiten Stirn und der dorsalen Stellung der Fühlerborste die Arten der Untergattung Stilpon sehr leicht kenntlich. Die Unterscheidung der einzelnen Arten derselben ist nicht ganz ohne Schwierigkeiten, da das Flügelgeäder derselben etwas veränderlich zu sein scheint und sich auch sonst keine plastischen Unterschiede bemerkbar machen. — Gegenwärtige Art unterscheidet sich von der folgenden durch die glasartigen, auf der Vorderhälfte nur eine blasse, graulichsandfarbige Trübung zeigenden Flügel, welche durch- aus nur ganz hellbräunlich, fast gelb gefärbte Adern haben; auch ist sie stets etwas grösser. — Anmerk. Obgleich Meigen im 3ten Theile seines Werkes gegenwärtige Art als eine ihm bekannte unter dem Namen Tachydr. graminum beschreibt, so scheint es mir doch höchst wahrscheinlich, dass auch die im 6ten Theile beschriebene Tachydr. celeripes durchaus nichts anderes sei; die definitive Entscheidung darüber wird sich wohl nur aus der v. Winthem’schen Sammlung gewinnen lassen. 12. Drap. lunata Walk. d. g O, — Alis nigro-fuscis, basi, margine poslico, a apice et litur& costali albidis, — Long. corp. ! lin. — Synon: Drapetis lunata Walk. Dipt. brit. I. 156. 6. Hemerodromia femorata Heeger Ber. Wien. Ak. 4852. Vaterland: England, Deutschland. In Walker’s Werke stimmt die Beschreibung nicht mit der Abbildung. Die von ihm beschriebene Art, für welche der Name beizubehalten ist, hat bei frischen Exemplarep schwarzbraun gefärbte Flügel, welche an der Basis, am Hinterrande und an der äussersten Spitze weisslich gefäbrt sind und am Vorderrande zwischen De der Mündung der 2ten und 3ten Längsader eine grosse, eiförmige, weisse Makel haben; die Flügeladern sind, so weit sie in der dunkeln Färbung siegen, ebenfalls dunkel gefärbt und die Vorderrandsader ist von der Mündung der Isten Längsader an schwarz; der Flügelumriss scheint mir etwas breiter als bei Drap. graminum zu sein; auch ist die Grösse etwas geringer, so dass ich an der Selbstständigkeit derselben nicht zweifle. — Sehr fraglich ist es mir dagegen, ob die in Walker’s Werke gegebene Abbildung wirklich auf diese Art bezogen werden könne; trotz der viel zu übertrieben dargestellten Divergenz der 3ten und Aten Längsader und der übertriebenen Plumpheit des ganzen Insekts ist an dem Mangel der hellen Stelle am Vorderrande des Fiügels doch leicht zu erkennen, dass sie die kleine, auch bei uns häufige Fliege darstellen soll, welche schon Fallen gekannt und für eine Färbungsabänderung von Drap. graminum gehalten hat. Der Umriss der Flügel scheint mir bei dersel- ben vollkommen ebenso wie bei Drap. graminum, also etwas schmäler als bei Drap. lunata zu sein, so dass mir ihre Identität mit dieser letztern Art noch durchaus nicht genügend erwiesen scheint; fast möchte ich geneigt sein, sie mit Fallen für Varietät von Drap. graminum zu halten, da ich ausser dem Unterschiede in der Flügelfärbung durchaus keinen andern, als ihre in der Regel etwas geringere Grösse, zu entdecken vermag. Früher glaubte ich wohl sie durch die grössere Divergenz der 3ten und 4ten Längsader von Drap. graminum sicher unterscheiden zu können; später erhaltene Stücke haben mich überzeugt, dass dieser Unterschied kein constanter ist. — Definitiv darüber zu entscheiden, ob diese Exemplare eine eigene Art bilden, oder ob sie einer der beiden andern Arten als Varietät beizugesellen sind, wage ich nach dem etwas dürftigen Materiale meiner Sammlung noch nicht. — Schliesslich bemerke ich, dass Heeger’s Hemerodr. femorata die ächte, von Walker beschriebene Drap. lunata ist, — Vedalex Die Gattung Oedalea wurde von Meigen im Jahr 1820 im 2ten Theile seiner systematischen Be- schreibung der europäischen zweiflügeligen Insecten begründet und wegen ihres kurzen, schief vorwärts gerich- teten Rüssels der Familie der Hybotidae beigezählt. Die Charactere, welche Oedalea von allen andern Gattungen dieser Familie leicht unterscheiden lassen, sind: 1) die linienförmige Gestalt des verlängerten 3ten Fühlerglieds, 2) die Kürze des zweigliederigen Endgriffels der Fühler, welcher bei den meisten Arten durch seine Behaarung ein plumpes Ansehen erhält und deshalb schwer vom 3ten Fühlergliede selbst zu unterscheiden ist, 3) die Anwesenheit von 3 aus der Discoidal- zelle gegen den Flügelrand hin laufenden Adern, deren mittelste bei den meisten Individuen einzelner Arten und bei einzelnen Individuen anderer Arten gegen ihr Ende hin undeutlich wird, 4) die Gestalt der hintersten Wurzel- zelle, deren Hinterwinkel ein rechter oder gar ein etwas stumpfer ist, 5) die verdickten und auf der 2ten Hälfte ihrer Unterseite mit kurzen Dörnchen besetzten Hinterschenkel. — Alle mir bekannten Arten zeichnen sich ausser- dem durch die bei dem Männchen zusammenstossenden, bei dem Weibchen aber weit getrennten Augen, sowie durch die verhältnissmässig | ‚„ säbelförmige Legröhre des Weibchens aus; doch wage ich nicht, diese Merk- male in den Gattungscharakter aufzunehmen, da mancherlei Angaben der Autoren die Vermuthung erwecken, dass sie vielleicht nicht allen Arten gemeinsam sein könnten. — Die sichere Unterscheidung der Oedalea-Arten ist ziemlich schwierig. Sie stimmen in allen plastischen Merkmalen sehr unter einander überein, indessen bietet doch die verhältnissmässige Länge der Fühler und die Beschaffenheit des Fühlergriffels gute, bisher noch nicht benutzte Merkmale. Das 2te Glied des Griifels erscheint nämlich entweder in Folge seiner kurzen aber dichten Behaarung plump, höchstens am Ende Due: zuge- spitzt, oder es hat die Gestalt einer kurzen, dicken Borste. Ich werde die Arten darnach im Folgenden in zwei Abtheilungen theilen. — Die mir bekannten Arten zeigen im Flügelgeäder keine zu ihrer Sonderung brauchbaren Merkmale, indem alle- etwa bemerkbaren Unterschiede höchst unerheblich und schwankend sind; namentlich ist a auch die etwas grössere oder geringere Abkürzung der mittelsten der aus der Discoidalzelje entspringenden Adern durchaus kein zuverlässiges Merkmal. — Der Grad der Verdickung der Hinterschenkel. ist allerdings nicht bei allen Arten ganz gleich, doch ist bei Exemplaren der Sammlung ein sicherer Vergleich ihrer Dicke nur dann möglich, wenn sie bei dem Trocknen des Insekts nicht zusammengefallen sind, wodurch sie eine unnatürliche Breite erbalten. Durch diesen auffallenden Mangel an plastischen Artkennzeichen wird man leider genöthigt bei der Unterscheidung der Arten sich grösstentheils auf die verschiedene Färbung derselben zu stützen. Da aber die Zuverlässigkeit von blossen Färbungsunterschieden nur durch vielfach wiederholte Beobachtungen und Vergleichun- gen festgestellt werden kann, und da dieOedalea-Arten doch im Allgemeinen zu selten sind, um dazu gar häufig Gelegenheit zu bieten, so bedarf es zu einer Vertrauen erweckenden Begründung neuer Arten wenigstens einer grössern Anzahl von Exemplaren. — Kopf, Thorax und Hinterleib, sammt der Haltzange des Männchens und der Legröhre des Weibchens sind bei ausgefärbten Exemplaren aller mir bekannten Arten schwarz gefärbt; bei min- der ausgefärbten Stücken geht das Schwarze auf der Schulterecke und an den Brustseiten in das Rothe, an der Basis des Hinterleibes, sowie an einem Theile der weiblichen Legröhre in das Gelbliche über, auch nehmen die Fühler und besonders die beiden ersten Glieder derselben bei solchen Exemplaren oft ein schmutziggelbes Ansehen an; zuweilen finden sich Stücke, bei welchen nicht nur der ganze Hinterleib und der grösste Theil des Thorax, sondern selbst der Kopf eine in das Braunrothe übergehende Färbung zeigt. Da sich derlei heller gefärbte Abän- derungen bei allen Arten finden, so wird es überflüssig sein ihrer bei der Beschreibung der einzelnen Arten aus- führlicher zu gedenken. Dass bei so grossen Schwierigkeiten in der Unterscheidung der Arten das Erkennen der bisher be- schriebenen Arten noch viel schwieriger ist, ist nicht zu verwundern. In der That sind nur sehr wenige unter denselben, deren Bestimmung als gesichert angesehen werden kann. Die Zweifel beginnen gleichzeitig mit der Errichtung der Gattung Oedalea durch Meigen. Er begründet sie auf zwei Arten, von denen er die eine für Fallen’s Emp. hybotina, die andere für dessen Emp. minuta hält. — Die Angaben, welche Herr Zetterstedt über Emp. minuta Fall. macht, lassen es nicht zweifelhaft, welche Oedalea-Art wir für dieselbe zu halten und Oed. hybotina zu benennen haben; dass die von Meigen dafür gehaltene Art dieselbe sei, ist kaum glaublich; Meigen’s Abbildung derselben zeigt getrennte Augen, stellt also offenbar ein Weibchen dar; es unterscheidet sich von dem Weibchen der ächten Oed. hybotina Fall. nicht nur durch die sehr starke Abkürzung der mittelsten der 3 aus der Discoidalzelle ent- springenden Adern, sondern in noch viel auffallenderer Weise durch die Lage des Isten der am Vorderrande des Flügels befindlichen dunkelen Flecke, welcher bei ihr der kleinen Querader gegenüber, bei Oed. hybotina Fall. aber weit jenseit derselben liegt; ausserdem ist bei ihr die Stirn viel schmäler und die Legröhre ausserordentlich viel kürzer, als bei Oed. hybotina Fall., auch werden die Hinterfüsse von Meigen als ganz braun beschrie- ben und abgebildet, während bei Oed. hybotina Fall. stets der grösste Theil des Isten Gliedes hell gefärbt ist. Man muss also entweder annehmen, dass Meigen gewaltig unrichtig abgebildet habe, oder dass die von jhm beschriebene Art von der von Fallen beschriebenen verschieden gewesen sei; letzteres scheint auch durch die vergrösserte Abbildung des Fühlers bestätigt zu werden; gehört letztere zu Meigen’s Oed. hybotina und ist sie richtig, so unterscheidet sich seine Art auch noch durch die Schlankheit des 2ten Glieds des Fühlergriflels von der gleichnamigen Fallen’schen. Auch hinsichtlich der 2ten Art, welche er für Emp, minuta Fall. hält, scheint sich Meigen in einem Irrthume befunden zu haben. Sowohl aus Fallen’s Angaben über dieselbe, als aus dem, was Herr Zet- terstedt in den Dipt. Scand. über sie beibringt, ergiebt sich ihre Identität mit Microphorus clavipes. Meigen beschreibt eine viel grössere und in der Färbung der Beine ganz abweichende, mir völlig unbekannte Art; da er die unterseits bedornten Hinterschenkel ausdrücklich in den Charakter der Gattung Oedalea aufge- nommen hat, so muss man wohl annehmen, dass auch seine Oed. minuta solche haben werde; trotzdem ist es wohl erlaubt, daran zu zweifeln, ob sie der Gattung Oedalea wirklich angehöre, da Meigen von dem be- schriebenen Exemplare sagt: „wohl ein Weibchen“; hätte er wirklich eine ächte Oedalea vor sich gehabt, so hätte er unmöglich über das Geschlecht zweifelhaft sein können, da bei den Arten dieser Gattung die zusammen- stossenden Augen und die deutliche Haltzange des Männchens, sowie die weitgetrennten Augen und die säbel- förmige Legröhre des Weibchens jeden Zweifel über dasselbe unmöglich machen. — Bei allen spätern Schrift- stellern findet sich über Meigen’s Oed. minuta keine befriedigende Auskunft. Nur das von Herrn Macquart Suit. Dipt. 1. 356 beschriebene und Tab. VII. fig. 11 als Xiphidicera rufipes abgebildete Insect scheint, 6* a wie Meigen Thl. VIl. pag. 101. ganz richtig bemerkt, mit ihr einerlei zu sein;.ob der wie bei Tachydromia gestaltete Rüssel der Macquart'schen Abbildung in der Natur vorhanden ist: und die Art als eine der Gattung Oedalea fremde nachweist, oder ob er nur ein Phantasiestück des Autors: ist, lässt sich, bei dem-bekannaten ‚Cha- racter der Macquart’schen Abbildungen nicht entscheiden; indessen möchte, ich fast ‚Ersteres. annehmen, da mir sonst gar kein Grund ersichtlich bleiben würde, welcher Herren Macquart zur generischen Abtrennung der Xir phidicera rufipes’von der Gattung Dedalea bestimmt haben könnte, von welcher letztern ihm doch wenigstens seine Oed. tibialis bekannt gewesen ist. Freilich erwähnt er:bei Xipbid. rufipes auch der Anwesenheit der Dörnchen auf der Unterseite der Hinterschenkel nicht. ' Macquart's Oed.tibialis ist die nächste Bereicherung, welche die Gattung Oedalen erhalten hat. Ich besitze Männchen, auf welche Macequart’s kurze Angaben gut genug passen; ‚ob sie nicht nur eine kleinere und 'hellere Varietät der weiter unten zu erwähnenden O ed. flavipes Zett. sind, wage ich .bis jetzt noch nicht mit Sicherheit'zu entscheiden, neige mich dieser Ansicht aber immer mehr zu. Niächstdem führte Herr Zetterstedt in den Ins. lapp., ausser Oed.hybotina Fall, eine Oel. minuta auf und erklärte sie für die Fallen’sche Emp. minuta;.in den Dipt.,Scand. erklärt er das Weibchen dieser Art für Microph. elavipes, wozu er Emp. hybotina Fall. zieht, das. Männchen. aber für eine ‚selbst ständige Oedalea-Art, für welche er auch den Namen minuta beibehält, was nicht gebilligt werden kann. Feiner stellte Herr Zetterstedt in den Ins. lapp..noch eine ?te Art als Oed. pallipes anfsMlbekennt aber in den Dipt.Scand. selbst, dass auch sie eine Mischart sei, deren Münnchen sich ihm als Mieropb, flavipes ausgewiesen habe und deren Weibchen vielleicht das andere Geschlecht zu seiner Oed. minuta sein könne. Ausser den eben: besprochenen Berichtigungen finden'sich--im Isten Theile der Zetterstedt’schen Dipt. Scand. noch zwei neue Arten, pallipes und stigmatella,' auf welche.ich' weiter unten ausführlicher zurückzukommen haben werde. Gleichzeitig mit den letztern Publicationen des Herrn Zetterstedt wurde von Gimmerthal Bull. Mose. XV. 1842 eine Oedalea pennata beschrieben, welche aber ‚ganz bestimmt dieser Gattung nicht: angehört, vielmehr aller .Wahrscheinlichkeit nach ieine Rhamphomyia ist, welche sich ‚aus Herrn Gimmerthals nicht ausreichenden Angaben schwerlich je mit Sicherheit.wird erkennen lassen. Herr Walker zählt im Isten Theile der Dipt. Br. nur Oed.stigmatella und minuta als englische Arten auf, die erste derselben scheint ein’ Gemisch, von stigmatella und. flavipes Q zu sein; .die,leizte ist von den gleichnamigen Arten Kiallen’s, Meigen’s und Zeitterstedt’s wohl sicher verschieden, ‚vielleichs ebenfalls nichts als flavipes Zett.,, was,ich bestimmt glauben würde, wenn ‚die Querader. nieht schiefer als bei Oed. stigmatella sein sollte. In der schlesichen. Zeitschrift für. Entomologie ‚beschreibt Herz, Dr. Scholtz im Jalır 1851 das W. eib- chen einer neuen Art, welche er Oed. tristis nennt, Die neueste Entdeckung in der; Gattung ‚Oedalea ist die von,Herrn Zetterstedt im.Sten: Theile der Dipt. Scand. beschriebene Oed, lolmgreni, über welche ich, bei der. nachfolgenden Beschreibung der mir bekannt gewordenen deutschen Arten gelegentlich das Nötbige beibringen werde. E. Enädglied des Tühliergrifieis dick, plump. 1. 0ed. ya Fall. d. $ oO, — Alae hyallnae, punctis duobus' fuseis, margini antico coniiguis. — Long. eorp. 12 — 12 In. — DE Synon: Empis'hybotina Fall. Emp. 31. 59. 7 Oedalea hybotina Zelt. Lapp. 558. 1. — Dipt. SEI I3N: ü Vaterland: Schweden, Deutschland. An der Zeichnung der glasartigen Flügel leicht kenntlich; das Randmal: derselben ist nur auf seinem Wurzeldrittheile mehr oder weniger schwarzbräunlich gefärbt, sonst aber farblos; unmittelbar jenseit desselben fin- det sich ein eben so gefärbter, aber. etwas grösserer punktförmiger Fleck, welcher den Raum zwischen dem’ Rand- male und’ der Mündung der 2ten Längsader einnimmt, sich meist über diese Ader nach hinten ausdehnt, ohne in- dessen am Flügelrande die Mündung derselben zu überschreiten. ' Die Flügeladern sind etwa von der Basis der Discoidalzelle und der Wurzel der ‚öten Längsader an ziemlichädick und ziemlich dunkel; die beiden hintersten In at der 3-aus der Discoidalzelle entspringenden Adern werden gegen ihr Ende-hin dünner und blässer, so dass na- mentlich die mittelste dieser Adern oft etwas abgekürzt erscheint, während sie»sich ‘doch .in'der Regel'bis zum Flügelrande hin fortsetzt. Schwinger und Füsse sind weissgelblich; die‘ Spitzenhälfte der‘ Hinterschenkel braun- schwarz, die Spitze derselben selbst aber gewöhnlieh wieder heller ; Hinterschienen ‚braunschwarz mit weisslicher Basis; Hinterfüsse stark gebräunt, doch der grösste Theil des Isten Glieds stets hell; die vordern Füsse weniger stark gebräunt, die Basis ahpea lsten Glieds ebenfalls heller. Anmerk. 1. Bei unausgefärbten Exemplaren reduzirt sich die. Fleckung der Flügel een auf eine kaum wahrzunehmende Trübung, der Basis des Randmales. ‚Solche Exemplare ähneln der .O.ed. flavi ipes und stigmatella einigermassen, sind .aber doch von beiden an der mangelnden Bräunung des Stigma, ausserdem von flavipes an der dunkelen Färbung .der Spitzenhälfte der ee ehrnkel und von stigmatella an der viel grössern Länge der Fühler und der viel. plumperen Gestalt ihres Griliels ganz Vherans leicht zu unterscheiden. Anmerk. 2. Die Bedenken, welche mich verhindern, die von Meigen on Oed.hybotina beschrie- bene Art hierher zu ziehen, sind schon oben geltend gemacht. 2. 0ed. apicalis nov. sp. de. g 8 — Alae hyalinae, apice toto et puncto margini antico Ccontiguo fuseis. — Long. eorp. 13 13 tin. — Vaterland: Deutschland. Ich besitze von dieser Art, welche ich lange Zeit für eine blosse Varietät von Oed. hybotina ge- halten habe, zwei ganz gleiche Pärchen. Sie gleicht in der’ Grösse, in der’ Länge und dem ’Bäue der Fühler, so wie in der Färbung der Beine derselben ausserordentlich, unterscheidet sich aber von ihr durch verhältuissmässig etwas grössere Flügel und dadürch, dass die ganze Flügelspitze eine deutliche und: ‚ziemlich gut begrenzte schwärz- liche Trübung zeigt; diese beginnt auf derinäjken Stelle, auf welcher bei Oed. 'hy.b otina :der2te schwärzliche Fleck liegt, nimmt aber am Vorderrande des Flügels vor der Mündung ‚der 2ten Längsaler, stets eine grössere Breite ein alsjener, Fleck, was daher rührt, dass das Ende des Randmales:bei Oed. apicalis/ weiter von der Mündung der 2ten Längsader entfernt ist, als:beir Oed. hybotina. ‚Dieser: letztere Umstand. scheint mir keinen Zweifel über die Selbstständigkeit der Art: übrig. zu lassen. ' ” 1 3. 0ed. tübialis Macq. Ö. — Alarum hyalinarum stigmate fuscano , pedibus'albido-lavis, tibüs ale brumneis, halterum capitulo nigricante. — Long. corp. 14 lin. — Synon: Oedalea tibialis Macq. Dipt. N. 142. 1. Macq. Suit. Dipt. I 521. 1. Meig. Syst. Beschr. VI. 77.3. Vaterland: Frankreich, Deutschland. Ki 1 Zwei nicht.recht ausgefärbte Männchen meiner Sammlung stimmen, mit der, Macquart’schen kurzen Beschreibung dieser Art u überein, um sie dafür erklären zu. können, Sie sind kleiner als die Männchen irgend einer andern mir bekannten Art. Die Fühler sind verhältnissmässig mindestens eben so lang, wie bei dem Männchen der Oed. pallipes und stimmen auch im Baue des Fühlergriffels, dessen Ende sich borstenförmig zuspitzt, mehr mit den Fühlern desselben überein, als Eulen irgend einer andern.Art, nur.ist beiOed, tibialis die. borstenförmige Zuspitzung des äussersten Endes des Fühlergriffels noch deutlicher. Die Färbung der Beine ist weissgelblich, nur die HinterscMillen sind mit Ausnahme ihrer weisslichen Basis braun, dagegen ist weder an der Spitze der Hinterschenkel noch an den Füssen irgend eine a zu bemerken.. Der Schwingerknopf ist zwar keineswegs sehr dunkel, aber doch deutlich Bew rlich gefärbt, besonders auf seinem unteren Theile. Die Flügel sind glasartig mit graulichem Farbentone, das Randmal derselben deutlich ‚gebräunt. Der Bauch ist bei beiden schmutzig weisslich. Anmerk. Ich halte'es nicht für. ganz unmöglich, dass Oed. tibialis Macq, trotz der geringeren Grösse, der mangelnden Bräunung der Füsse und der schwärzlichen Färbung: der Schwinger en nur eine Varie- tät der Oed. flavipes Zett. sein: könnte. Sollte dies der Fall sein, so'würde der'Art. der ältere Macquart’sche Name bleiben müssen. ns s a 4. ed. flavipes Zett. 6) F or — Alarum hyalinarum stigmate fuscano, pedibus albido-flavis, tibiis posticis tarsisque omnibus brunneis, halteribus albidis. — Long. corp. 13 — 13 lin. — Synon: Vedalea flavipes Zett. Dipt. Se. I. 247. 5. Vaterland: Schweden, Deutschland. Von der Grösse der Oed. hybotina Fall. — Fühler verhältnissmässig eben so lang wie bei dieser; der Griffel derselben durch seine Behaarung plump wie bei den andern Arten dieser Abtheilung, doch die äusserste Spitze desselben oft mehr aus der Behaarung hervortretend. Der Bauch ist bei allen meinen Exemplaren schwarz. Beine weissgelblich; die Spitze der Hinterschenkel bei nicht ganz unausgefärbten Exemplaren stets etwas gebräunt; die Hinterschienen schwarzbraun mit weissgeiblicher Basis; die Vorderschienen in der Regel zum grössten Theile gebräunt, an der Basis aber stets in ansehnlicher Ausdehnung weissgelblich; alle Füsse gebräunt, an der Basis ein wenig heller. Flügel glasartig mit grauem Farbentone und gebräuntem Randmale, 5. 0Oed. infuscata, nov. sp. > — 4lis infuscatis, halteribus Tuteis. — Long. corp. 2 lin. — Vaterland: Deutschland. Die ziemlich stark gebräunten Flügel, sowie die dunkelgelbe Farbe der Schwinger und Beine machen diese der Oed. flavipes Zett. nahe verwandte Art kenntlich. Die Fühler eben so lang als bei Oed. flavipes, aber etwas schmäler; das Ende des Füblergriffels tritt aus der Behaarung gar nicht vor. Bauch schwarz. Die Beine sind viel dunkler gelb gefärbt als bei jener, die Hinterschenkel an der Spitze zwar nur in mässiger Aus- dehnung aber sehr deutlich geschwärzt; Schienen und Füsse ganz so, wie bei Oed. flavipes, gefärbt. Das braune Randmal der Flügel völlig deutlich. Anmerk. Die starkgebräunten Flügel und die dunklere Färbung der Beine machen diese Art der Oed. Holmgreni Zett. und der Oed. lugubris Scholtz ähnlich, von ersterer unterscheiden sie sich leicht durch den plumpen Fühlergriffel, von letzterer durch die dunkelgelben Schwinger; ausserdem sind sowohl bei Oed. Holmgreni als Ored. tristis die Borsten am Hinterrande des Schildchens wirklich schwarz, während sie bei dem mir allein bekannten Weibchen der Oed. infuscata nur fahlbraun sind. — Eine wahre Verwandtschaft hat Oed. infuscata mit Oed. flavipes, doch sind die Färbungsunterschiede wohl zu erheblich, als dass man versucht sein könnte, sie für eine besonders dunkelgefärbte Varietät derselben zu halten. — Es finden sich von dieser Art Exemplare, bei denen nicht nur die Flügel etwas weniger gebräunt sind, sondern bei denen auch die Bräunung der Vorder- und Hinterschienen, sowie die der Füsse nur sehr schwach angedeutet ist, so dass man sie leicht irrthümlich für eine besondere Art halten könnte. 6. 0ed. tristis Scholtz d. $ Q. — Alis nigricantibus, halterum capitulo atro. — Long. corp. 13 In. — Synon: Oedalea Iristis Scholtz Zeitschr. f. Ent. 4851. 49. Vaterland: Deutschland, besonders das Riesengebirge und die Alpen. Das Weibchen dieser sehr kenntlichen Art wurde zuerst von meinem Freunde, dem Herrn Dr. Scholtz in Schlesien gefangen und a. a. ©. beschrieben. Ich habe beide Geschlechter in Mehrzahl auf dem Altvatergebirge und auf den Alpen gefangen. — Die Fühler sind verhältnissmässig nur wenig kürzer als bei den vorhergehenden Arten; der Griffel derselben nicht ganz so plump wie bei jenen, aber doch viel weniger borstenförmig als bei den Arten der 2ten Abtheilung. Die Behaarung des Thorax und des Hinterleibes ist bei dem Männchen schwarz oder doch schwärzlich, bei dem Weibchen kürzer und fast fahlgelblich; die Borsten am Hinterrande des Schildchens sind bei beiden Geschlechtern schwarz. Bauc schwarz. Die Beine und Hüften des Weibchens sind dunkelgelb; das Spitzendrittheil der Hinterschenkel, die Vorder- und Hinterschienen mit Ausnahme der äussersten Basis und die ganzen Füsse braunschwarz;' die Mittelschienen pflegen gegen ihr Ende hin ebenfalls gebräunt zu sein; bei dunkleren Exemplaren sind sie fast ihrer ganzen Länge nach dunkelbraun; gewöhnlich haben bei solchen Exem- plaren auch die Vorder- und Mittelschienen an ihrer Spitze eine deutliche Bräunung, Bei dem Männchen sind nicht nur alle Schienen mit Ausnahme der äussersten Wurzel, die ganzen Füsse und das Spitzendrittheil aller Schenkel heamsävarn, sondern es zieht sich diese Farbe oft auch auf der Oberseite der Schenkel bis gegen die Basis hin, und selbst die Mittel- und Hinterhüften sind zuweilen schwarz gefärbt. Schwingerstiel braun. Schwim- gerknopf tiefschwarz. Flügel des Männchens schwarz, die des Weibchens schwarzbraun. u w — .— I. Fühlergriffel schlank, borstenförmig. _ 7. 0Oed. Holmgreni Zett. Q, — Alis infuscatis, halteribus luteis. — Long. corp. 1} lin. — Synon: Oedalea Holmgreni Zeit. Dipt. Sc. VIII. 4267. 5—1. Vaterland: Schweden, Deutschland. Die Fühler nicht unerheblich kürzer als bei allen vorhergehenden Arten und verhältnissmässig nur sehr wenig länger als bei der nächstfolgenden; der Griffel derselben dünn, borstenförmig. Die Borsten am Hin- terrande des Schildchens schwarz, wie bei Oed. tristis Schltz., während sie bei allen andern mir bekannten Arten fahlgelblich, nur bei Oed. infuseata mehr fahlbraun gefärbt sind. — Bauch schwarz. — Hüften und Beine fast bräunlichgelb, die Hinterhüften zuweilen schwarzbraun; die Hinterschenkel an ihrer Spitze kaum mit einer Spur von einer Schwärzung; alle Schienen schwarzbraun; die vordersten und hintersten an der Basis, die mittelsten gewöhnlich an einem grossen Theile der Vorderseite, zuweilen fast ganz hell. Die ganzen Füsse schwarz- braun, Schwinger sehr dunkelgelb, fast bräunlichgelb. Flügel schwärzlichbraun. Anmerk. I. Von dem Männchen habe ich noch kein ausgefärbtes Exemplar gesehen; ein sehr un- ausgefärbtes zeigt an den Schienen und Füssen nur eine dunklere gelbe Färbung, aber keine eigentliche Bräunung. Anmerk. 2. Die Beschreibung, welche Zetterstedt von Oed. Holmgreni giebt, ist nicht genau genug, um mit vollster Bestimmtheit behaupten zu können, dass sie sich auf gegenwärtige Art beziehe; dagegen kisst sich mit a behaupten, dass sie sich auf keine der übrigen von mir hier aufgezählten Arten beziehen könne. 8. 0ed. stigmatella Zelt. d- K O, — Alarum subhyalinarum stigmate fusco, femorum posticorum dimidio apicali nigro, halteribus albidis. — Long. corp. 2 lin. — Synon: Oedalea stigmatella Zett. Dipt. Sc. I. 246. 2. Oedalea stigmatica Bohem, Resa 4851. 190. Vaterland: Schweden, Deutschland. Die Kürze der Fühler, die borstenförmige Gestalt des Fühlergriffels und die an ihrem Ende in sehr grosser Ausdehnung WW... Hinterschenkel machen diese Art überaus leicht kenntlich. Der Bauch ist weiss, oder doch nur gegen sein Hinterende hin dunkel gefärbt. Beine weissgelblich, die Spitzenhälfte der Hinterschenkel schwarzbraun; Hinterschienen schwarzbraun, das Wurzeldrittheil derselben weisslich; Hinterfüsse schwarzbraun, kaum an der äussersten Wurzel heller; die Vorder- und Mittelfüsse gewöhnlich von der Spitze des Isten Gliedes an gebräunt. Schwinger weissgelblich. Flügel graulich glasartig mit gebräuntem Randmale. Anmerk. Wenn Zetterstedt’s Oed. stigmatella nicht eine von allen mir bekannten deutschen Arten verschiedene ist, so muss sie nothwendig gegenwärtige Art sein. HerrZetterstedi vergleicht sie mitO ed, flavipes ohne des grossen Ünterschiedes in der Fühlerbildung zu gedenken, :so dass man bei strenger Interpre- tation seiner Angaben bei beiden Arten gleichgestaltete Fühler voraussetzen müsste. Die richtigere Voraussetzung scheint wifkher die zu sein, dass Herr Zetterstedt die Verschiedenheit blos übersehen hat. — Den von Herrn Zettersted geschickt gebildeten Nanıen hat Herr Boheman in einen besseren umgeändert, dessen Annahme wünschenswerth ist. — % 2 — Vo — x Nachsehrift. ® Eine so eben bei mir eintreffende Sammlung andalusicher Dipteren giebt mir die nächste Veranlassung dem Vorangehenden noch einige Worte hinzuzufügen. Ich will diese Gelegenheit vor allem dazu benutzen, der Direction des k. k. Hofnaturalienkabinets in Wien und in das besondere dem Dirigenten desselben, dem k. k. Regierungsraih V. Kollar, für die freundliche und liberale Weise, in welcher ich bei meiner Arbeit von demselben durch die Zusendung der typischen Exem- plare der Wiedemann - Winthem’schen Sammlung unterstützt worden bin, den aufrichtigsten Dank zu sagen. Für alle, welche je mit demselben in ähnlichen Verbindungen gestanden haben, würde es der besondern Erwähnung einer solchen Liberalität freilich nicht bedürfen, da sie sich allen gleichmässig bewährt hat; der Praxis einiger andern Museen gegenüber, welche den Namen öffentlicher Sammlungen kaum mit Recht führen, würde es schwer sein, den anerkennenden Dank unausgesprochen zu lassen: Die oben erwähnten andalusichen Dipteren sind von dem Herrn Dr. Staudinger gesammelt worden, welcher mir dieselben zur wissenschaftlichen Bearbeitnng zu übersenden die Freundlichkeit gehabt hat. Ich bedauere, dass dieselben nicht vor der Abfassung meiner Arbeit in meine Hände gelangt sind, da sie einige Lücken derselben auszufüllen geeignet gewesen sein würden. Die wesentlichste dieser Lücken betrifit die zu den Dolichopoden gehörige Gattung Haltericerus Rond., über welche ich in den öten Hefte der neuen Beiträge pag. 8 nur unbe- stimmte Vermuthungen aussprechen konnte; sie ist in Herrn Dr. Staudinger’s Sammlung durchädlie beiden Ge- schlechter einer schönen Art und durch ein unvollständiges Exemplar des Männchens einer zweiten vertreten; da zu einer ausführlichern Auseinandersetzung hier der Platz fehlt, so muss ich mich mit der Bemerkung begnügen, dass Haltericus Rond. in die nächste Verwandtschaft der Gattung Systenus gehört. — Auch über die Gattung Pangonia verbreiten die von Herrn Dr. Staudinger gesammelten Arten mehr Licht. Ausser der bekannten Pang. micans fand derselbe das noch unbekannte Weibchen der Pang. fumida, welches sich durch ziemlich breite Stirn auszeichnet, und das Weibchen einer ganz neuen, in den Verwandtschaftskreis von Pang. fumida, ferruginea und affinis gehörigen Art, dessen Beschreibung ich hier folgen lasse: Pang. dimidiata, nov. sp. RT Nigra, flavo-pilosa, abdominis lateribus rufis, pedibus rigrp- brunneis, alarum dimidio antico fusco, postico cinereo. — Leng. corp. 63 — 8 lin. — Vaterland: Andalusien. In den plastischen Merkmalen der Pang. ferruginea, in den Färbungsverbältnissen der Pang. fumida am nächsten stehend. Das mindestens eben so stark, wie bei Pang. ferruginea, vortretende Gesicht ist glänzend schwarz, nur ganz oben unter den Fühlern etwas gelbgrau bestäubt und, wie bei den andern Arten ihrer Gruppe mit etlichen gelblichen Härchen besetzt. Die Backen grösstentheils glänzend schwarz. Die Be- haarung des graugelb bestäubten Hinterkopfs und des Kinns gelb. Das Iste Tasterglied schwarz, die Behaarung desselben grösstentheils gelblich; das sehr lange und schmale 2te Glied braun, zuweilen zum Theil roth, sehr deut- lich gefurcht. Fühler schwarz, die äusserste Basis des 3ten Glieds gewöhnlich roth; die kurze Behaarung am listen Gliede meist gelblich, am 2ten schwarz. Die gelbliche Behaarung des Thorax und des SeBildchens nicht anliegend. — Die schwarze Fleckenstrieme des Hinterleibes ist Ausserordenhlh breit und dehnt sich auf den hin- tern Abschnitten desselben gewöhnlich bis gegen den Seitenrand hin aus. Die Behaarung des Hinterleibes ist vor- herrschend gelblich, doch findet sich auf dem vordern Theile des auf jedem Abschnitte befindlichen Schwarzen auch schwarze; nicht selten ist auf den vorderen Abschnitten ein ansehnlicher Theil der Behaarung brennend roth. Der Bauch ist . schwarz, die Behaarung desselben wie bei Pang. ferruginea. Beine schwarzbraun, die Schenkel und das Ende der Füsse fast vollkommen schwarz. Flügel auf der Vorderhälfte ziemlich dunkelbraun, an der Spitze und auf der Hinterhälfte mehr schwärzlie hgrau, doch so, d die Discoidalzelle viel klarer, als ihre Umgebung, bleibt. — Die dunkle ie 5 % unterscheidet Pang. dimidiata von Pang. ferruginea, das viel vortretendere Gesicht unterscheidet sie von Pang. fumida, beide Merkmale von Pang. affinis. — Schulnachrichten I. Lehrverfassung. PRIMA. (Ordinar. Prof. Gaebel.) — Religion 2 St. — Evangelische: Erklärung d. Briefes an d. Röm. und Einleitung in d. symbol, Schriften nach dem Lehrb. von Petri. Vater. — 2) Deutsch 4St. — Litera- turgeschichte v. d. ältesten Zeit bis zu d. Mitte des ISten Jahrh., Lectüre geeigneter Proben und der Braut v. Messina v. Schiller, daran geknüpft Stilistik, Rhetorik u. Poetik; Dispositionen und 4 wöchent- liche freie Arbeiten. Gaebel. — 3) Latein 6 St. — 2 St. Exercitien u. Extemporalien je l4tägig, 2 St. Sallust. bell. Jugurth. c. 85 bis zu Ende u. Cic. pro Rosc. Amerino; Gaebel. — 2St. Virgil. Aen. VI, Iu. I; Schaefer, — 4) Französisch 4 St. — 2 St. Lectüre aus Beauvais Etudes hist. IH. — 2 St. Literaturgeschichte, Wiederholungen aus Plötz Elementarb. I. u. Sprechübungen; monatl. 2 Ext. u. I Aufs.; Schaefer. — 5) Englisch 2 St. — Lectüre aus Herrig’s Handbuch: W. Scott, The Lady of the Lake. Exercitien, Extemporalien u. freie Arbeiten l4tägig wechselnd; Gaebel. — 6) Polnisch 2 St. — comb. mit Secunda (im verfl. Jahre nahın kein Primaner am poln. Unterr. theil). — 7) Ma- thematik 5 St. — Wiederholungen aus mehreren früheren Abschnitten, ausführlichere der Stereometrie und der ebenen Trigonometrie. Der binomische Lehrsatz und die aus demselben hergeleiteten logarith- mischen und trigonometrischen Reihen; die Elemente der sphärischen Trigonometrie; die häuslichen Ar- beiten bestanden theils in der Bearbeitung der neuen Abschnitte, theils in der Lösung von Uebungsauf- gaben aus sehr verschiedenen Abschnitten. Loew. — 8) Physik 3 St. — Elemente der Astronomie, Akustik, Optik; monatlich eine schriftl. Arbeit. Hahnrieder. — 9) Chemie 2 St. — Untersuchung einzelner wichtiger Steine und Erze; das Wichtigste aus der organischen Chemie nach Stöckhardt’s Schule der Chemie. Kade. — 10) Zoologie 2 St. — Gliederthiere und Schleimthiere nach Schilling’s Grundriss der Naturgeschichte. Hahnrieder. — 11) Geschichte u. Geographie 3 St. — Ge- schichte der Entdeckungen im 15. Jahrh.; Geschichte d. Reformation bis z. Westph. Frieden. Ver- gleichende Geographie nach Pütz u. Guyot. Sarg. — SECUNDA, (Ordinar. Oberl. Holzschuher). — Religion 2St. — a) evangelische: comb, mit Prima, — b) ka» tholische: Sittenlehre nach dem Katechismus von Barthel. Gogol. — 2) Deutsch 4 St. — Figuren und pen; Metrik und Poetik. Interpretation Iyrischer und epischer Stücke aus Echtermeier. — Le- etüre der Braut von Messina u. d. Wilh. Tell von Schiller. Dreiwöchent!. ein Aufsatz. Holzschuher, 3) Latein 6 St. — 3 St. Lectüre: Caes. b. c. I u. I, abwechselnd mit Ovid. Metam. I 1— 450, VI 145 —411, VI 1—356 u. 402—644; IT I—31 u. 81—150 wurden memorirt. — 3 St. Grammatik nach Putsche, Adj., Zahlw., Pronom., Temp. u. Mod, Part. w. Gerund.; $. 2358 —280 u. 321— 351 aus Putsche und $. 120-143, 147—178, 202—213, 225—247, 272—330 aus Haacke wurden mündlich übersetzt. Monatlich 4 Exercitien u. 2 Extemporalien. Schaefer. — 4) Französisch 4 St. — 2 St. Lectüre aus Beau- vais Etudes hist. III u. Gräser’s Anthologie; Sprechübungen. — 2St. Grammatik nach Plötz Curs,. II, wo- von die 2te Hälfte mündlich übersetzt wurde. Monatl. 2 Extemp. u. dreiwöchentl. ein Aufsatz. Schaefer. — 5) Englisch 3 St. — Etymologie und Hauptregeln der Syntax nach Lloyd’s Grammatik. Lectüre: W. Scott, Tales of a Grandfather; l4tägig Exercitien u. Extemp. Memoriren von Gedichten. Gaebel. — 6) Polnisch 2 St. — Lectüre aus Poplinski's Wypisy (104 — 130); Grammatik: Lehre vom Verbum u. das Wichtigste aus d. Syntax. Alle 14 Tage 1 Exerc. oder Extemp. Sarg. — 7) Mathematik 5 St. — Ausführl. Repetition d. Planimetrie; die Iste Hälfte der Stereometrie nach Kambly. — Die Lehre von d. Wurzeln, d. irrat. u. immag. Grössen, d. Logarithmen; d. geom. Reihen, d. Zinseszins- ı Rentehreclinung: die Art" m. Reihen. Die Hkusl, sehrtftl, Arbotton Bostanden {heils wır ıd. EFsır ei Aufgaben aus verschiedenen Abschnitten d, Math., theils in d. Entwickelung d. neuauftretenden arithm. Lehren. a — 9) si De 3 St. — Magnetismus, Electrizität, Wärme. Hahnrieder — 9) Bo- tanik 2 Se i. S., 1 St. i. W. i. S. Beschreibung u. Klassificat. lebender Pflanzen. — i. W. die für die Industrie kön den Handel wichtigsten Pflanzen nach Schilling’s Naturgesch. Holzscehuber. — 10) Chemie 2 St. — Die Nichtmetalle und ihre Verb. nach Stöckhardt. Kade. — 11) Geschichte u. Geographie 2 St. i. S., 3 St. i. W. — Das Mittelalter von Gregor VIl an; alte Gesch. bis auf die Gracchen; Uebersicht der Zwischenzeit. Vergleichende Geographie d. Länder am Mittelineere. Assmus. TERTIA. (Ordinar. Oberl. Kade). — I) Religion 2 St. — a) evangelische: Einleitung in d. N. T. u, die Lehre von der Heiligung nach d. Lehrb. v. Petri. Vater. — b) katholische: Heilsmittellehre nach Barthel. Gogol. — 2) Deutsch 4 St. — Die Syntax wiederholt und beendet; Wortableitung und Zusammen- setzung. Einiges aus der Metrik. Lectüre und Interpretation epischer und Iyrischer Stücke aus Echter- meier. Alle 3 W. ein Aufzatz. lHlolzschuher. — 3) Latein 7 St. — 3 St, Grammatik nach Putschez Syntax der Casus u. das Wichtigste aus der Synt. tempp. u. modi, dazu die entsprechenden Uebungs- stücke aus Haacke's Uebungsbuch. — 4 St. Caesar b.g. I. u. Il. Auswendiglernen geeigueter Abschnitte; litägige Exerc. u. Extemp. Gaebel. — 4) Französisch 5 St. — Pract. Einübung d. Gramm, nach Ploetz IH. Curs, Unregelm., reflex. u. unpers. Verbs. Syntax d. Subst., Adject., Adv., Zallw. 2 d. Präpositionen; die Construction. Wöchentlich ein Theme. Holzschuher. — 5) Polnisch 2 St. — Lectüre aus Popliuski's Wypisy (I—14) und aus Fritz, Theil II $. 1-30. Grammatik: ee der früheren Pensa, dazu die Lehre v. d. Präpositionen, v. Zahlworte, Fürworte nnd v. Verbum. Alle 14 Tage ein Exerc. oder Extemp. Sarg. — 6) Mathematik 6 St. — 2 St. Planimetrie nach Kambly Abschn. 4—7; wöchentlich eine schriftil. Arb. — 3 St. Arithmetik u. bürgerl. Rechnen: Dezimalbrüche, Wurzeln aus Zahlen u. aus Buchstabenausdrücken, Gleichungen des Isten u. 2ten Grades mit einer und mit mehrern Unhekannten; die schwierigeren Rechnungen des b. Lebens. Kade. — 7) Physik 2 St. Die Lehre v. d. chem. Verbindungen überhaupt; die wichtigsten Nichtmetalle und Wasser u. Luft ins- besondere. Kade. — 8) Mineralogie 2 St. — Die Oryctognosie u. v. der Geognosie die Gesteins- lehre; Petrefactenkunde u. Formationslehre mit bes. Berücksichtigung der hiesigen Gesteine und Petre- facten. Kade. — 9) Geschichte 2 St. — Preussisch-brandenburgische Geschichte. Kade, — I) Geo- graphie 2 St. — Mitteleuropa, insbes. Deutschland; Amerika u. Australien. = Kade — QUARTA. (Ordinar. Oberl. Hahnrieden, — 1) Religion 2 St. — a) evangelische: Glaubens- und Sitten- lehre nach d. 1. u. 2. Hauptst. d. luther. Katechismus. Vater. — b) katholische: Glaubenslehre nach Barthel. Gogol. — 2) Deutsch 4 St. Gramm. Analyse, Lectüre (bes. d, auf d. geogr. Pensum be- zügl. Stücke) aus d. Leseb. v. Auras u. Gnerlich 'Thl. I. Auswendiglernen v. Gedichten u. pros. Stücken, seit Neujahr kleine Vorträge; 20 Aufsätze. Assmus. — 3) Latein 6 St. — Wiederholung d. Formen- lehre, verb. mit method. Vocabellernen; das Wichtigste aus d. Syntax. Uebers. aus Putsche’s Gramm., Haacke’s Aufg. (l—65), Ellendt’s Leseb. Absch, IH. (zusammenhäng. Stücke); Memoriren einiger Fabeln. Exerc. u Extemp. lltäg. Assmus. — 4) Französich 4 St. — Pract. Einübung d. Formenlehre nach Plötz Elementarb. Curs. I. Wöchentlich ein Theme. Holzschuher. — 5) Polnisch ı — Lectüre aus Poplinski’s Wybör (ungef. 30 Fabeln) u. aus Fritz Thl. U. ($ 1-20). — Grammatik: Lehre vom Adjectiv, Substantiv u. Verbum. Alle 14 Tage ein Exerc. oder Extemp. Sarg. — 6) Mathematik 6St.— 2 St. Planimetrie nach Kambly Abschn. I—3; monatl. 2 sehrifil.. Arbeiten‘ — 2St. Aritbmetik: die 4 Spe- zies mit Buchstaben, die Potenzen mit ganzen Exponenten, die Proportionen. — 2 St. Prakt. Rechnen: Zu- sammenges. Begeldetri, Zinsrechnung, einfache Gesellschaftsrechnung nach Stubba Heft 5. Hahn- rieder. — 7) Physik 2 St. — Entwickelung der wichtigsten physikal. Gesetze durch Experimente. Kade. — 8) Geschichte 2 St. — i. S. von der Theilung des Röm. Reichs bis z. Karl d. G. Anfangs Schubert, dann Bock, zuletzt Kade. — i. W. von Karl d. G. bis zum Ende des Mittelalters, nach Stacke. Schmidt. — 9) Geographie 2 St. — Mitteleuropa; Wiederholung von Südeuropa; Karten- zeichnen. Anfangs Schubert, dann Bock, seit d. Hundstagen Assmus. — QUINTA. (Ordinar. Dr. Assmus). — 1) Religion 2 St. — a) evangelische: Erklärung der 5 Hauptstücke des lutherischen Katechismus. Vater. — Db) katholische: Einleitung in d. Glaubensl. und Erklärung der 7 ersten Artikel im apostol. Symbolum. Gogol. — 2) Deutseh 5 St. — Vom zusammengezogenen u. d. zusammengesetzten Satze; Lesen u. Lernen v. Gedichten u. pros. Stücken aus Thl,. I. von Auras’ und Gnerlich’s Lesebuch; 20 Aufsätze u. ebensoviel orthogr. Uebungen, Assmus. — 9) Latein6St. — SEAT. — WM Fortsetzung und Beendigung der Formenlehre, verbunden mit method. Vocabellernen. Uebersetzung aus Schönborn’s Elementarb. $. 52 bis z. Ende. Exercitien u. Extemporalien I4täg,. Assmus. — 4) Pol- nisch 3 St. — Uebungen im Lesen, Vocabellernen, Deklinat. d. Substantiva u. Adjectiva, Comparation d. Adjectiva; mündlich u. schrifilich übersetzt wurde $. 1—36 aus Fritz Curs. I. Fechner. — 5) Ma- thematik 2 St. — Coinbinatorische Vorübungen u. Uebungen im Gebr. v. Zirkel u. Lineal. Loew. — 6) Rechnen 4 St. — Bruchrechnung und Regeldetri schriftlich und im Kopfe nach Stubba Heft 3 u. 4. Zuerst Schubert, dann Bock, von d. Hundst. bis Michaelis ITHahnrieder, von da ab Fechner. — 7) Geographie 4 St. — i. S. die 3 südlichen Halbinseln v. Europa. Fechner. — i. W. Asien von Vorderindien ab und Afıska; dann Wiederholung und Vervollständigung der Kunde von den südeurop. Halbinseln. Schmidt. — S) Geschichte 2 St. — Griech. Gesch. v. Anf. d. Perserkriege bis z. Tode ‚Alex. d. G. u. röm. Gesch. bis zum Ende d. 2. pun. Kriegs im Anschluss an das Leben berühmter Männer nach Stacke. Schaefer — (Ordinar, Lehrer Sarg). — 1) Religion 2 St. — evangelische: i. S, biblische Geschichte d. N. T., anfangs Schubert, dann Bock. — i. W. Besprechung der leicht verständlichsten Gleichnisse des N. T. nach Kurtz. Lernen von Bibelstellen u. Liederversen. Schmidt. — 2) Deutsch 6St.— Grammatik : Lehre v. d. einf. u. erweiterten Satze; die \Vortarten und Wortformen. Lectüre aus dem Isten Theile des Leseb. v. Auras u. Gnerlich. Memoriren poet. u. pros. Stücke aus d. Lesebuche. Alle 38 Tage eine orthogr. Uebung. Sarg. — 3) Latein 6 St. — Eingeübt wurden aus Schönborn’s Elementarbuche $. 1—51, aus der Grammatik von Putsche alle dahin einschlagenden Abschnitte aus der Formenlehre. Alle S Tage ein Exerc. od. Extemp. Sarg. — 4) Rechnen 6 St. — Die 4 Spezies mit unbenannten und benannten Zahlen schriftlich u. im Kopfe. Anfangsgründe der Bruchrechnung, nach Stubba Heft I—3. Fechner. — 5) Geschichte 2 St. — Griech. Sagengesch, bis zum Anf. d. Perserkriege im Anschluss an das Leben berühmter Männer nach Stacke. Schaefer. — 6) Geographie 4 St. — Die Verthei- lung v. Wasser u. Land auf d. Erdoberiläche, die erheblicheren Halbinseln, Inselgruppen, Meerestheile, Meeresbuchten und Strassen. i. S. Fechner, Mittel-, Nordwest- n. Ost-Europa, i. W. Sehwidt. — Der Schreibunterrieht wurde, nachdem die Person des ihn ertheilenden Lehrers in Folge des Abganges des Lehrers Schubert und des Todes des Lehrers Bock in Quarta und Quinta während des Som- mers mehrmals gewechselt hatte, im Wintersemester ertheilt: in Quarta in 2 St. v. Lehrer Schmidt, in Quinta in 2 St. v. demselben und in Sexta in 3 St. v. Lehrer Fechner. — Den Zeichenunterricht ertheilte in den 4 oberen Klassen der Oberl. Hahnrieder. Das Kgl. Pr. Schulk. hat durch eine Verf. v. 17. Juni v, J. vorgeschrieben, dass die Quarta lediglich mit freiem Handzeichnen beschäftigt werden unil bei diesem vorzugsweise Rücksicht auf präcise und v. mechanischen Hülfsmitteln unabhängige Zeichnung der Contoure genommen werden soll; in Tertia soll ebenfalls nur Unterricht im freien Handzeichnen ertheilt werden, welcher die Belebung des Gezeichneten durch Schattengebung zu seinem Hauptziele nehmen soll. Für den vierjährigen Zeichencursus der beiden Oberklassen ist eine regelmässige Abwechselung des Freibandzeichnens und des technischen Zeichnens, sv wie eine zweck- mässige Abstufung desselben vorgeschrieben worden. — In den beiden untersten Klassen ertheilte der Lehrer Fechner den Zeichenunterricht. Jede Klasse hatte wöchentlich 2 Zeichenstunden; Prima und Secunda waren zu denselben combinirt. Der Gesangunterricht wurde bis zum Isten Juni v. Lehrer Schubert, von da bis zu den Hundtstagen v. Lehrer Bock ertheilt; von den Hundstagen bis zu Michaelis musste er, da kein zur Ertheilung desselben qualifizirter Lehrer vorhanden war, leider ausfallen; seit dieser Zeit kat ihn der Lehrer Schmidt er- theilt. Die Schüler sind für denselben in eine Unterklasse und in eine Chorklasse getheilt; erstere wird in 2 wöchentlichen Stunden unterrichtet; leztere zerfällt a. Abtheilung für die Oberstimmen und in die Abtheilung für die Unterstimmen, deren jede 2 wöchentliche Unterrichtsstunden hat, welche je nach dem vorhandenen Bedürfnisse gemeinschaftlicher Uebung für alle 4 Stimmen zusammengelegt werden. Der Turnunterricht wurde bis zum Isten Juni v. Lehrer Schubert, von da bis zu den liundstagen vom Lehrer Bock ertheilt. Nach dem Tode desselben war für den Rest des Sommer - Semesters nur eine theilweise Weiterführung desselben möglich, indem der Lehrer Sarg und der Hülfslehrer Dr. Assmus die Leitung desselben für die Unterklassen mit dankenswerther Bereitwilligkeit übernahmen, — im Win- ter- Semester hat er, wie in früheren Jahren, ganz ausgesetzt werden müssen, da es uns an einem zur Ertheilung desselben geeigneten Lokale völlig fehlt. ' A Die mancherlei unwillkommenen, aber durch die Verhältnisse unvermeidlich gemachten Veränderungen, welche in der Vertheilung des Unterrichts der Unterklassen an die einzelnen Lehrer im Laufe des Sommer- Semesters statt- gefunden haben, sind oben ausführlicher angemerkt worden. Im Winter-Semester, wo keine Veränderungen der Art stattfanden, war der Unterricht in folgender Weise auf die einzelnen Lehrer vertheilt: I) Dr. Loew, Director, in... Mathem. 5 II. Mathem. 5 V. Mathem. 2 12 2) Prof. Gaebel, Ister Oberl, in l. Deutsch 4 (Ordin. von 1.) Latein 4 Englisch 2 1. Englisch 3 III. Latein 7 2 3) Holzschuher, ?ter Oberl. inll. Botanik 1 (Ordin, von Il.) Deutsch 4 Il, Deutsch 4 Franz. 5 IV. Franz. 4 18 4) Kade, 3ter Oberl,, in....1I. Chemie 2 (Ordin. von III.) Il. Chemie 2 II. Mathem, 4 Rechnen 1 Physik 2 Mineral. 2 Geschichte 2 Geogr. 2 Physik 2 19 5) Hahnrieder, 4ter Oberl. in I. Physik 3 (Ordin. von IV.) Zoolog. 2 u. Physik 3 IV. Mathem. 4 Rechnen 2 L—IV. Zeichnen 6 20 6) Fechner, Ister Lehrer, in V. v1. 7) Dr. Schaefer, 2ter Lehrer, in I. u. v. v1. '8) Sarg, 3ter Lehrer, in....I (Ordin. von VI.) VI. I.—IV. 9), Schmidt. 4ter Lehrer, in . IV. v. Vi. 1.—VI. 10) Dr. Assmus, Hülfsl., in... I. (Ordin. von V.) IV. V. - 11) Vater, Superint. in... 1.-V. 12) Gogol, Probst in . . Polnisch 3 Zeichnen 2 Rechnen 4 Rechnen 6 Zeichnen 2 Schreiben 3 20 Latein 2 Franz. 4 Latein 6 Franz. 4 Geschichte 2 Geschichte 2 20 Geschichte 2 Latein , 6 Deutsch 6 Polnisch 6 2ı Geschichte 2 Schreiben 2 Geogr. 4 Schreiben 2 Religion 2 Geogr. 4 Gesang 6 VE Geschichte 3 Latein 6 Deutsch 4 Geogr. 2 Latein 6 Deutsch 5 ligiin 8 ...1.-V. Religion 8 Die Lehrbücher, welche in den Händen der Schüler befindlich sein müssen, sind I) für den Religions- Unterricht ausser Bibel, Gesangbuch u. Katechismus: Kurtz biblische Gesch. für VI u V., SO ausgewählte Lieder fir VI— IN, Petri’s Lehrbuch für HI—I. — 2) für den deutschen Unterr.; Auras’ u. Gnerlich’s Besebuch für u m. VI-IV, Echtermeier’s Gedichtsammlung für IF u. I. — 3) für den lateinischen Unterricht ausser den gelesenen Autoren: Putsche’s Gramm, für VI—I, Schönborn’s Elementarbuch für VI u. V, Ellendt’s Leseb. für IV, Haacke’s Uebungsbuch zum Uebersetzen für V—U. — 4) für den französischen Unterricht: Ploetz’s Elementarbuch Thl. I für IV, Thl. I für II u. II; Beauvais, Etudes historiques Tom. IH für I; Burguy, la France litteraire für I u. I. — 5) für d. englischen Unterr.: Lloyd’s Gramm. u. W. Scott's Tales of a Grandfather für I, Herrig’s Handbuch d. engl. Literatur für I. — 6) für d. polnischen Unterr. Fritz’s Elementarb. für V u. IV, Poplinski’s Wybor für IV, Poplinski's Gramm. u. Wypisy für III u. II, Krasicki’s Pan Podstoli für I, — 7) für d. Rechen- Unterr. Stubba’s Aufgaben. — 8) für d. mathemat. Unterr. Lehrbuch von Kambly für IV—I, Aufgabensammlung v. Meier Hirsch für IT — I, Vega’s Logarithmentafeln für I u. I. — 9) für d. naturgeschichtl. Unterr. Schil- ling’s Grundr. d. Natg., d. Mineral. für III, d. Botan. für II, d. Zool. für . — 10) für d. chem. Unterr. Stöck- hardt’s Schule d. Chemie. — 11) für den geogr. Unterr. ein Handatlas, womöglich d. v. Sydow für VI — II; für IV u. Il war früher d. geogr. Handb. v. Daniel eingeführt ; da dieses Buch sich f. d. Gebr. in den beiden untersten Kl. nicht wohl eignet, hier aber die Einf. eines Lehrbuchs dringend wünschenswerth ist, so haben wir bei der hohen vorges. Behörde beantragt, für VI—III das Lehrbuch von Seidlitz einführen zu dürfen, worüber wir dem Bescheide entgegensehen. — 12) für d. geschichtl. Unterr.: Stacke’s Erzählungen aus d. Geschichte für VI— IV. — Die von den beiden obersten Klassen in ihren häuslichen deutschen Arbeiten behandelten Themata waren: l) in Secunda: 1. die Rückkehr des Kreuzritters, Erzählung; 2. das rettende Lied, Erzählung; 3. Ru- dolph von Habsburg. Erzählung; 4. die Kaiserwahl nach d. Tode Heinr. II, geschichtl. Darstellung; 5. über den Nutzen d. Lectüre, Abhandlung; 6. Rede eines Zimmermanns bei dem Richten eines Krankenhauses für Dienstboten und Gesellen; 7. über den Werth d. musikalischen Bildung, Abhandl,, 8. der Taucher v. Schiller, Abhandlung; 9. die Braut v. Messina v. Schiller, Alkandinng: 10, das- selbe Thema, Fortsetzung; 11. die letzten Augenblicke Ludw. XVI, geschichtl. Darstellung; 12, „lerne dich in die Menschen schicken“, Abhandlung; 13. das Leben Cäsar’s, geschichtl. Darst.; 14. die Em- pörung der Strelitzen, geschichtl. Darstellung. — 2) ia Prima: 1. welche Vorzüge gewährt das Leben in der Stadı? 2. Uebersetzung des Sösten Cap. aus Sall. b. Jug. — 3. Welchen Einfluss hat Karl d. Gr. auf d. Bildung d. Deutschen gehabt? — 4. Ist die Behauptung wahr, dass die Liebe zur Heimath und der Trieb in die Ferne Grundzüge des germanischen Volkscharakters seien? — 5. Inwiefern kann das Lehrgedicht als eine besondere Gat- tung der Poesie betrachtet werden? — 6. Sei stark und treu — und dir gehört die Welt! — 7) Welche Vorzüge hat ein Küstenland vor einem Binnenlande? — 8. Der Anblick der Natur, eine Demüthigung und Erhebung für den Menschen. — 9. Ein edler Mensch zieht edle Menschen an und weiss sie u halten. 10) Das mittelländische Meer in geographischer und geschichtlicher Beziehung. — II. Das menschliche Leben unter dem Bilde eines Baumes. — 12. Das mittelländische Meer, zweiter Theil von No. 10. — II. Verfügungen der vorgesetzten Behörden. Zahlreiche Verfügungen der hohen vorgesetzten Behörden haben auch in dem jetzt vollendeten Schul- jahre wiederum den,Beweis von der eingehenden und fürsorgenden Theilnahme derselben an den Interessen und dem Gedeihen der Anstalt gegeben. Ausser denjenigen Verfügungen, ‚welche auf neue Lehr- und Unterrichtsmittel, wie z. B. auf die Wandkarte = preussischen Staats von Fix, den Atlas von Carl Arendts u. a. m., aufmerksam machten, oder welche einzelne pädagogischer Beziehung beachtenswerthe Punkte, wie z. B. die häufig vorkom- mende und die sorgsamste Berücksichtigung fordernde Kurzsichtigkeit der Schüler u. dergl. betrafen, ergingen nachfolgende Verfügungen, welche von allgemeinerem Interesse sein dürften. 1. Ein Erlass des hohen Ministerii, mitgetheilt durch Verf. des K. Prov.-Schulkollegii vom I6ten Oktbr., be- treffend die Einrichtung des Confirmanden-Unterrichts und die Beseitigung der durch denselben im regel- mässigen Gange des Schulunterrichts etwa herbeigeführten Störungen. Auf den eingeforderten Bericht über die an der hiesigen Anstalt in dieser Beziehung stattfindenden Verhältnisse sind entscheidende Be- stimmungen der hohen vorgesetzten Behörden bis jezt noch nicht eingegangen. 2. Ein Erlass des hohen Ministerli, mitgetheilt durch Verf. d. K. Prov.-Schulkollegii vom 4ten Dec., betreffend ' 8 er die Dauer und Anordnung der Ferien. — Es soll nach demselben künftighin die Summe aller Ferien und aller einzelnen freien Tage den Zeitraum von 104 Woche nicht überschreiten, wobei die einzelnen kirchli- chen Festtage der betreffenden Confession, der Geburtstag Sr. Majestät des Königs und die etwa herkömm- lichen Schulfesttage nicht mit zu rechnen sind; ferner sollen die Hundstagsferien nicht über vier Wochen ausgedehnt werden. Die übrigen specielleren Bestimmungen sollen nach den Bedürfnissen der einzelnen Anstalten erfolgen; wir sehen denselben auf den über die hier obwaltenden Verhältnisse und Bedürfnisse erstatteten Bericht noch entgegen, so dass für uns die im Programm vom v. J. mitgetheilte Ferienordnung, mit Ausnahme der beiden vorher erwähnten abändernden Bestimmungen, für jezt noch in Geltung ist. 3. Ein Erlass des Königl. Prov.-Schulkollegii vom 22sten April des vorigen Jahres, welcher vorschreibt, dass in den Censuren Fleiss, Anfmerksamkeit und Kenntnisse nur durch die 5 feststehenden Ausdrücke: „vorzüg- lich, gut, befriedigend, 'mittelmässig und ungenügend‘ bezeichnet werden sollen, zu denen kein Zusatz gestattet “ist, und dass das Betragen durch die Ausdrücke: „gut, nicht ohne Tadel und tadelhaft‘‘ charakterisirt wer- den soll, deren nähere Begründung durch erläuternde Zusätze stattfinden darf. — Da wir uns bisher bei der Beurtheilung von Betragen, Fleiss und Aufmerksamkeit keiner solchen feststehenden Prädicate bedienten und die Kenntnisse der einzelnen Schüler in ihrem Verhältnisse zu den Anforderungen der Klasse durch die 5 ausschliesslich gebrauchten Ausdrücke: „gut, ziemlich gut, mittelmässig, nicht genügend und gering‘ bezeichnet haben, wie das auf den Ceusuren selbst vermerkt war, so weichen die Ausdrücke auf den jetzt ertheilten Censuren’ von denen, welche früher bei uns üblich waren, nicht unerheblich ab. Es wird den Angehörigen unserer Schüler indessen nicht schwer werden, die denselben ertheilten Censuren richtig zu deuten, wenn sie die oben gemachten Mittheilungen über die vom Königl. Prov.-Schulkollegio getroffenen Bestimmungen beachten wollen. III. Chronik. Als wir das jetzt ablaufende Schuljahr am l5ten April v. J. mit gemeinschaftlicher Andacht begannen, erschien es uns zwar als ein in der Geschichte der Anstalt nicht unwichtiges, da sich in demselben das erste Vierteljahrhundert ibres Bestehens erfüllen sollte, aber wir ahneten nicht, dass es in seinem Laufe uns mehr als ‘ein unerwartetes, den Kreis der an ihr thätigen Lehrer veränderndes Ereigniss bringen sollte. Mit dem Beginn desselben erhielten die vorhandenen Lehrkräfte durch die Wiederbesetzung der seit einem Jahre unbesetzt gebliebenen Hülfslehrerstelle eine willkommene und sehr nothwendige Verstärkung. Diese Stelle wurde dem Herrn Dr. Assmus übertragen, dessen Einführung bei der Eröffnung des neuen Schulcursus stattfand. Derselbe ist im Jahre 1832 zu Labischin geboren, hat, nachdem er das Pädagogium in Züllichau mit dem Zeugnisse der Reife verlassen, von Ostern 1851 ab in Berlin studirt, ist daselbst auf Grund seiner Dissertation: „Quaestionum buccolicarum specimen I‘ von der philosophischen Fakultät zum Doctor promovirt worden, hat, dann im April 1557 vor der wissenschaftl. Prüfungscommission in Berlin das Examen pro facultate docendi rühm- lichst bestanden und hierauf von Ostern 1857 bis Ostern 1858 das Probejahran dem Progymnasium in Spandau abgeleistet. Am Tten Mai feierte die Anstalt das Fest ihres 25jährigen Bestehens. Gern hätten wir an diesem Tage wenigstens einen Theil der früher an ihr wirksamen, jetzt aber in anderen amtlichen Verhältnissen stehenden Lehrer und der früheren Schüler um uns: versammelt gesehen. Eine die Verhältnisse der etwa Binzuladenden berücksichtigende Erwägung machte uns aber gar bald begreiflich, dass nur eine verhältnissmässig geringe Zahl derselben einer solchen Einladung würden Folge leisten können und bestimmte uns von jeder Einladung Auswär- tiger abzusehen und die Feier auf den Kreis der Schule und der ihr zunächst Verbundenen zu hearkainken, Wir vereinigten uns zu derselben Stunde, in welcher vor 25 Jahren, am 7ten Mai 1832, die Schule mit 34 Schülern durch den zum Begründer und Leiter derselben berufenen Director Fröhlich eröffnet wurde, zu gemeinschaftlichem Gesange und Gebete. Der Unterzeichnete versuchte hierauf in einer längeren Ansprache den gegenwärtigen Schü- lern der Anstalt ein Bild von der allmäligen Entwickelung derselben und von ihren im Verhältnisse zur Zeitdauer ihres Bestehens manchfaltigen Schicksalen zu geben und das dankbare Andenken an alle diejenigen Männer, welche Gründer, Gönner und Beschützer derselben gewesen sind, oder als Lehrer an ihr gewirkt haben, neu zu beleben. Gemeinschaftlicher Gesang schloss die Feier, Der Nachmittag sollte zur Begehung, eines. fröhlichen Schulfestes im Freien benutzt werden. Die Ungunst des Wetters nöthigte zur Verschiebung desselben auf den Nachmittag des nächstfolgenden Sonnabends, an welchem es in herzlicher und ungetrübter Heiterkeit stattfand. “ ©) — Wi — Ungefähr zu derselben Zeit kamen die Verhandlungen über ‚eine Versetzung des Lehrer Schubert an das Seminar in Cöslin zum Abschlusse; als Termin seines Abganges wurde der Iste Juni festgesetzt. Wenige Jahre nach der Begründung der Anstalt als Lehrer an dieselbe berufen, hat er ihr, 22 Jahre lang treu gedient und durch Seine erfolgreiche Wirksamkeit sehr wesentlich zum Gedeihen derselben beigetragen. Unsere besten Wünsche haben ihn in sein neues, nicht nur äusserlich erheblich günstigeres, sondern auch seinen Wünschen ganz besonders entsprechendes amtliches Verhältniss begleitet. — © Bei der Kürze der seinem Abgange gesteckten Frist war es ein für die Anstalt besonders günstiger Um- stand, dass der zu seinem Nachfolger vorgeschlagene, bis dahin an der neuen Bürgerschule in Magdeburg ange- stellte Lehrer Wilhelm Bock sich bereit zeigte, schon vor dem Eintreffen der definitiven Genehmigung seiner Anstellung das durch Herrn Schubert's Abgang erledigte Lehramt interimistisch zu übernehmen. Es wurde so jede Unterbrechung im Unterrichte vermieden. Gleich von seinem ersten Eintritte an. bewährte sich Here Bock nicht nur als ein seinen amtlichen Obliegenheiten in ausgezeichneter Weise gewachsener und namentlich auch zur Er- theilung des ihm übertragenen Gesang- und Turnunterrichts besonders befähigter, sondern auch als ein an seiner eigenen Fortbildung rastlos arbeitender und von dem Geiste der gewissenhaftesten Pflichterfüllung beseeiter Lehrer, so dass er die aufrichtige Hochschätzung und Liebe seiner sämmtlichen Collegen, so wie die Zuneigung der Schü- ler sich schnell erwarb. Die bald nach seinem Eintritt erfolgende definitive Anstellung desselben wurde deshalb von uns allen mit herzlicher Freude und mit der Hoffnung auf eine lange und gesegnete gemeinschaftliche Wirk- samkeit mit ihın, in welcher auch er selbst sich glücklich fühlte, begrüsst. Leider war es im Rathe Gottes an- ders beschlossen. — Bereits am Isten Aug. fand er auf einer Ferienreise in Schlesien bei dem Versuche ein be- drohtes Bäumchen zu retten in einem Hochwasser des Zacken vor den Augen des Herrn Geh. Rath Goetze aus Breslau und anderer Begleiter durch einen unglücklichen Zufall seinen vorzeitigen Tod. Die Trauer seiner wür- digen Eltern und zahlreicher Geschwister, wie der Schmerz seiner Braut sind von uns allen, die wir ihn auch herzlich lieb hatten, aufrichtig getheilt worden. — Als der nach den Hundstagen wieder beginnende Unterricht den um ihn ärmeren Kreis der Lehrer und die Schüler wieder hier vereinigt hatte, haben wir seinem Andenken einen feierlichen Gedächtnissactus gewidmet. Seine Wirksamkeit unter uns war nur eine kurze, aber sie steht in gutem und getreuem Andenken. Da die durch das unerwartete Ende unseres Collegen Bock erledigte Stelle nicht sogleich wieder besetzt wer- den konnte, musste sein Unterricht von den Hundstagsferien bis Michaelis, so weit es möglich war, durch Vertretung ertheilt werden, was bei der Bereitwilligkeit meiner Herrua Collegen keine Schwierigkeit hatte. Nur der Gesang- Unterricht und der Turnunterricht in den Ober- und Mittelklassen musste für diese Zeit ausfallen. In die erledigte Stelle trat zu Michaelis Herr Alb. Schmidt, zuerst provisorisch, dann definitiv ein. Derselbe ist 1326 zu Bartensleben im Neu-Haldenslebener Kreise geboren, auf dem Lehrerseminare in Magdeburg gebildet und hat, nachdem er vorher in mehreren anderen Verhältnissen ıhätig gewesen, 'zuletzt 3 Jahre lang eine Lehrerstelle an der ersten Bürgerschule in Magdeburg verwaltet, und den Rector derselben auf längere Zeiten vertreten. Am löten October wurde der Geburtstag Sr. Maj. unseres allergnädigsten Königs durch eine Schulan- dacht und durch gemeinschaftliche Theilnahme an der kirchlichen Feier begangen. Da im Wintersemester keine Veränderung im Lehrercollegio stattfand und auch der Gesundsheitszustand der Schüler ein ganz besonders günstiger war, so würde der Unterricht während desselben ohne alle Störung fortgeführt worden sein, wenn das Befinden der Lehrer ein gleich günstiges gewesen wäre; aber leider wurde ich selbst durch ein dreiwöchentliches, Herr Prof. Gaebel durch ein vierzehntägiges Krankenlager von der Schule fern gehalten, und auch Herr Oberlehrer Holzschuher wurde durch die zeitweise Wiederkehr eines alten Lei- dens während einzelner Tage an der Ertheilung des Unterrichts verhindert. Die ungewöhnliche Länge des Wintersemesters hat die unvermeidliche Folgen der Störungen, welche der Unterricht, besonders in der ersten Hälfte des Schuljahres litt, wieder ausgeglichen. — Den letzten Wochen des Schuljahres drohte noch eine nachtheilige Störung durch die Ernennung des Herrn Dr. Assmus zum ordentlichen Lehrer am Gymnasium in Krotoschin. Sie ist der Anstalt durch ein Arran- gement erspart worden, welches sein Hierbleiben bis zum Schulschlusse möglich macht. Die Anstalt verliert an ihm einen durch reiche Kenntnisse und treue Pilichterfüllung ausgezeichneten Lehrer, seine Collegen einen hoch- geachteten und lieben, zu thätiger Aushülfe allezeit bereiten Genossen. Die vortrefllichen Erfolge seines Unter- richts sichern ihm den dauernden Dank der Anstalt und unsere herzlichsten Wünsche begleiten ihn, den wir gern länger den unsrigen genannt hätten, in sein neues Amt. Leider droht uns in der ersten Zeit des nüchsten Schuljahres noch ein ähnlicher Verlust, über welchen — MM ich in meinem nächsten Jahresberichte zu referiren haben werde, da unser werther Amtsgenosse, der Herr Lehrer Sarg, einen Ruf als zweiter Lehrer an die Realschule in Rawicz angenommen hat. Ueber den Zeitpunkt, zu welchem er uns verlassen wird, ist bis jetzt noch nichts Näheres bestimmt. Der Schluss des Schuljahres wird am Palmsonntage durch die Einsegnung der Confirmanden und durch das REN Abendmal sämmtlicher Lehrer und der bereits confirmirten Schüler gefeiert werden. IV. Statistische Nachrichten. Der Schulbibliothek gingen als Geschenke des hohen Ministerii zu: Förster Denkmäler deutscher Kunst, 4 Bde. — Von dem hiesigen wissenschaftlichen Vereine eine Anzahl Werke historischen, geographischen und belletristischen Inhalts. — Durch Ankauf wurden erworben: Wiegmann’s Archiv für Naturgeschichte 44 Bde., Funk’s Physiologie 2 Bde., die Fortsetzungen von Mützel’s Zeitschrift, Herrich’s Archiv, Giebel’s Zeitschrift für die gesammten, Naturwissenschaften, Mager’s pädagogischer Revue, Petermann’s geogra- phischen Mittheilungen, Fritsch’s europäischen Vögeln, Heeren’s und Uckert’s Geschichte der europäischen Staaten, den berliner Berichten über die Fortschritte in der Physik u. a. m. Die Schülerbibliothek ist im verflossenen Jahre für jede Klasse vom Ordinarius oder einem andern Lehrer verwaltet worden, Zur Vertheilung an die Schüler mussten vorzugsweise die schon länger gebrauchten und zum Theil ziemlich verbrauchten Bücher verwendet werden, um mit denselben endlich aufzuräumen und um Zeit zu einer Vervollständigung und theilweisen Wiedererneuerung der Schülerbibliothek zu ge- winnen. Durch sehr zahlreiche Anschaffungen ist dieselbe jetzt so vervollständigt, dass im Laufe des nächsten Halbjahres die alten Bücher ausser Gebrauch gesetzt werden können. Die Schülerunterstützungsbibliothek ist in diesem Jahre von 202 auf 215 Bände gebracht. Ich hatte schon im v. J. darauf aufmerksam gemacht, dass ich diese Einrichtung aufrecht zu erhalten nicht im Stande sein würde, wenn die Freunde der Anstalt derselben ihr Wohlwollen nicht in erhöhtem Grade zuwenden würden. Meine Bitte hat die Frucht getragen, dass mir zur Anschaflung der nöthigen Schulbücher für einen nach Tertia versetzten Schüler von einem Gönner desselben 2 Rıhlr. übergeben worden sind, wofür der- selbe mit folgenden Büchern versehen worden ist: Echtermeyer Gedichtsammlung, Caesar, latein. Wör- terbuch, Ploetz Elementarb. 'Thl. 2, Fritz poln. Elementarb, 'Th. 2, Haacke Uebungsbuch, Poplinski Grammatik, Poplinski Wypisi, Kambly Mathematik und Schilling Mineralogie. — Ausserdem sind an kleinen Beiträgen von den Schülern 1 Rıblr. 25 Sgr. eingekommen, so dass die gesammte Einnahme 3 Rthlr. 25 Sgr. betragen hat. Die Ausgabe betrug dagegen 9 Rıthlr. 3 Sgr. 6 Pf. Die ungewöhnliche Höhe derselben entstand durch die gleichzeitige Einführung des Lehrbuchs der Mathematik von Kambly in den 4 obern Klassen, von welchem jeder Schüler derselben ein die Planimetrie, Stereometrie und Trigonometrie enthaltendes Exemplar besitzen muss. Der Verleger hatte mir zugesagt von diesem Buche, wie von früher bei uns eingeführten Schulbüchern seines Verlags, einige Exemplare zur Unterstützung armer Schüler zu schicken, hat aber nicht Wort gehalten. Zu dieser Ausgabe kömmt der Vorschuss vom v. J. mit 4 Rthlr. 26 Sgr. und 4 Rıhlr. 10 Sgr. für Bücher, welche zur Unterstützung eines bereits abgegangenen Primaners im Auftrage eines Verwandten desselben gekauft, aber von diesem nicht bezahlt worden sind. Es stellt sich ein Deficit von 14 Rthlr. 14 Sgr. 6 Pf. heraus. Es bedarf wohl keiner Er- läuterung, dass ich unter diesen Umständen von dem Ankaufe von Büchern zum Zweck der Unterstützung bedürftiger Schüler absehen und mich darauf beschränken muss, das bereits Vorhandene ihnen zu Gute kommen zu lassen, soweit es noch dazu geeignet ist. Für die übrigen Sammlungen sind nur unerhebliche Anschaffungen gemacht worden. Das Benefizium der Rreischule haben 35 Schüler genossen. Die Frequenz betrug: S.-S. 1.6. — 1.26. — Ill. 41. — IV. 48. — V. 32. — VI. 21. — Zusammen 174. W.-S. 1.4. — 1.20. — I. 33. — IV. 46. — V. 32. — VI. 22. — Zusammen 157. Veffentliche Prüfuns. Montag, den 18. April, von S Uhr ab. Lobgesang von Peter Ritter. Grosser Gott, wir loben dich! Herr, wir preisen deine Stärke! Vor dir neigt die Erde sich und bewundert deine Werke! Wie du warst vor aller Zeit, so bleibst du in Ewigkeit. Alles, was dich preisen kann, Cherubim und Seraphinen Stimmen dir ein Loblied an; alle Eugel, die dir dienen, Rufen dir stets ohne Ruh: heilig, heilig, heilig! zu, Heilig, Herr Gott Zebaoth! Heilig, Herr der Engelheere! Starker Helfer in der Noth! Himmel, Erde, Luft und Meere Sind erfüllt von deinem Ruhm; Alles ist dein Eigenthum ! PRIMA: Englisch, Gaebel. — Geschichte, Sarg. — SECUNDA: Physik, Hahnrieder.— Französisch, Schäfer, — Geschichte, Ri ssmus. TERTHA: Laien, Gaebel. — Grographie, Kade. — Physik, Kade, @UARTA; Arithmetik, Hahnrieder. — Geschichte, Schmidt. (Zwischen den Prüfungen der einzelnen Klassen Declamationen.) Vierstimmiger Choral. Ein’ feste Burg ist unser Gott u. s. w. Dienstag, den 19. April, von S Uhr ab. Vierstimmiger Choral: Wachet auf! ruft uns die Stimme, u. s. w. QUARTA: Latein, Assmus. — QUINTA: Deutsch, Assmus, — Geographie, Schmidt. SEXTA;: Latein, Sarg. — Rechnen, Fechner. (Zwischen den Prüfungen in den einzelnen Gegenständen Declamationen.) Prüfung der Chorklasse. 1. Wanderlied aus Preciosa von C. M, v. Weber. Die Sonn’ erwacht; mit ihrer Pracht Mit Sing und Sang die Welt entlang! Erfüllt sie die Berge, das Thal. Wir fragen woher nicht wohin ? O Morgenluft, o Waldesduft, Es treibt uns fort, von Ort zu Ort, O goldener Sonnenstrahl. Mit freiem, mit fröhlichem Sinn. 2, Lied von Franz Abt. Auf den Bergen, auf den Höhen, Wo den Himmel Berge kränzen, Wo des Hochlands Düfte wehen, Frisch und grün die Matten glänzen, Wo der Aar zu Horste ziehet, Wo vom Fels die Bächlein springen, Wo die Alpenrose blühet, — Wo die Heerdenglöcklein klingen — Wohnt der Frohbsinn, wohnt die Freude, Wohnt der Frohsinn, wolınt die Freude — Wohnt der Liebe stilles Glück. Wohnt der Liebe stilles Glück. » w - 3. Schäfers Sonntagslied v. ©. Kreutzer. ” Das ist der Tag des Herrn! Anbetend knie ich hier. Ich bin allein auf weiter Flur, O süsses Graun! geheimes Wehn! Nah eine Morgenglocke nur, Als knieten Viele unbemerkt Nur Stille nah und fern. Und beteten mit mir. Der Himmel nah und fern, Er ist so klar und feierlich, ® So ganz, als wollt’ er öffnen sich. Das ist der Tag des Herrn! * (Pause, gefüllt durch eine Declamation.) 4. Abendlied von Fr. Kuhlau. Unter allen Wipfeln ist Ruh’; Unter allen Monden ist Plag, In allen Zweigen hörest du Und alle Jahr und alle Tag’ Keinen Laut! Jammer laırt! Die Vöglein schlafen im Walde; ; Das Laub verwelkt in dem Walde; Warte nur, warte nur, balde — Warte nur, warte nur, balde — Balde — schläfst auch du. Balde — welkst auch du! Unter allen Sternen ist Ruh; In allen Himmeln hörest du Harfenlaut. Die Englein spielen, das schallte; Warte nur, warte nur, balde — Balde — spielst auch du. 5. Volkslied — Text von S. v. Eichendorff. 1. In einem kühlen Grunde 3. Ich möcht’ als Spielmann reisen Da geht ein Mühlenrad, Weit in die Welt hinaus, Mein’ Liebste ist verschwunden, Und singen meine Weisen — Die dort gewohnet hat. Und gehn von Haus zu Haus. 2. Sie hat mir Treu versprochen, 4. Ich möcht’ als Reiter fliegen Gab mir ein’n Ring dabei, Wohl in die blut’ge Schlacht, Sie hat die Treu gebrochen, Um stille Feuer liegen. Das Ringlein sprang entzwei. In Feld, bei dunkler Nacht. 5. Hör’ ich das Mühlrad gehen — Ich weiss nicht, was ich will, Ich möcht’ am liebsten sterben, Dann wär's auf einmal still. 6. Der 20. Psalm vom Ritter Sigism. Neukomm. Der Herr erhöre dich in der Noth; der Name des Herrn schütze dich. — Er sende dir Hülfe vom Heiligthum und stärke dich aus Zion. Er gebe dir, was dein Herz begehret und erfülle alle deine Wünsche; der Herr gewähre dich aller deiner Bitte, und sende Hülfe dir vom Heiligthum. — Nun merke ich, ‘dass der Herr seinem Gesalbten hilft und erhöret ihn, seinen Gesalbten, in seinem heiligen Himmel, ‘seine Rechte hilft gewaltiglich. Jene verlassen sich auf Wagen und Rosse, wir aber denken an den Namen des Herrn unseres Gottes. Sie sind niedergestürzt und gefallen, wir aber stehen aufgerichtet, wir denken an den Namen des Herrn unseres Gottes. Amen, Benachrichtigung: Wiederbeginn des Unterrichts Mittwoch den Aten Mai. — Die Prüfung der Aufzunehmenden findet an demselben Tage von 9 Uhr ab statt. H. Loew. & Neue Beiträge ur Kenntniss der Dipieren. Vom Prof. Dr. H. Loew, . Director der Königlichen Realschule in Meseritz, Mitglied der Kaiserl. Societät der Naturforscher zu Moskau, der k. k. zoologisch- bota- nischen Gesellschaft in Wien, der Senkenbergischen naturforschenden Gesellschaft zu Frankfurt a. M., der naturforschenden Gesellschaft in Danzig, der rheinischen natur- forschenden Gesellschaft i in Mainz, der naturforschenden Gesellschaft in Halle, des natur- forschenden Vereines für Anhalt in Dessau, der entomologischen Vereine in Stettin, Berlin und Breslau, des naturwissenschaftlichen Vereines des Harzes, der Gesellschaft für Naturgeschichte in Dresden, der physikalisch- ökonomischen Gesellschaft und der Gesell- schaft "für die Fauna von Preussen zu Königsberg i. P., der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur zu Breslau, des "Vereines für Naturgeschichte für Mecklenburg u. Ss. W. Siebenter Beitrag. Berlin, 1860, Bei E. S. Mittler & Sohn. Zimmesrstr. S4, 85. „ale W PR 7 We ua Reel De h E 195 | - Inter unh iu we rer RT u De u PER SE een PIE B | NER Wird at, wur, war) Yale + { We wur, re we - a rn lan Toner nltan Anerwen Ta Pal; j e . In nie Hheusehn bite a OT - ler oT se ;; Are Bagtenı I Er des. Ka A Fe A kn wur, er er. ee j ve ur Per ar 008 ie FR | ee ie a co Mi h init Ce = > Die EUROPEISCHEN EPHYDRINIDE und die bisher in Schlesien beobachteten Arten derselben. D. Arten der Familie der Ephydrinidae zeichnen sich weder durch Grösse noch durch auffal- lende Farben aus, so dass sie das Auge des flüchtigeren Sammlers weniger reizen; überdies stehen viele derselben einander so nahe, dass sie nur schwer zu unterscheiden sind und dass gar manches Neue als vermeintlich längst Bekanntes ungefangen bleibt. Diese Gründe und der Umstand, dass sich noch immer der reichen und höchst interessanten schlesischen Dipterenfauna kein recht lebhaftes Interesse zuwenden will, machen es erklärlich, dass über die schlesischen Ephydrinidae bisher so gut wie gar nichts bekannt geworden ist. Meine eigene Kenntniss derselben ist ebenfalls noch ziemlich unvollständig; ich verdanke dieselbe theils eigenen Beobachtungen, theils den vielfachen uneigennützigen Mittheilungen meines theuren Freundes, des Herrn Dr. H. Scholtz in Breslau, welcher, mit einem wahrhaft unvergleichlichen Scharfblicke begabt, die Beobachtung der schlesischen Dipteren viele Jahre lang zu einer seiner Lieblingsbeschäftigungen gemacht hat, so dass der früh- zeitige, unerwartete Tod dieses wahren Jüngers der Natur auch für die Erforschung der schlesischen Dipterenfauna ein schwerer, nicht leicht zu ersetzender Verlust ist. Es war meine Absicht, durch eine Reihe von Arbeiten, welche ich in der schles. entomol. Zeitung bekannt zu machen gedachte, Rechenschaft über die Reichhaltigkeit der mir von ihm über die schlesische Dipterenfauna gemachten Mittheilungen abzulegen und auch meinerseits dem unermüdlichen Forscher und dem unvergesslichen, lieben Freunde ein bescheidenes Denkmal zu setzen. So entstand gegenwärtiger Aufsatz. Die Noth- wendigkeit eine Abhandlung zum diesjährigen Osterprogramm zu liefern und die Unmöglichkeit bei, durch den Tod zweier lieben Collegen und durch die Vacanz einer dritten Lehrerstelle mehr als verdoppelter Amtsarbeit zu diesem Zwecke etwas Neues zu schreiben, nöthigen mich diese bereits fertige Arbeit dazu zu verwenden. — Eine kahle Aufzählung der in meiner Sammlung befindlichen schlesischen Arten der Ephydrinidae würde nur wenig Interesse haben und Nutzen zu stiften kaum geeignet sein. Um meine Arbeit für alle diejenigen, welche sich um die schlesischen Dipteren zu be- kümmern Lust haben, so weit es in meinen Kräften steht, förderlich zu machen, werde ich mich be- mühen sie so einzurichten, dass sie das noch immer sehr schwierige Bestimmen der Arten etwas erleichtert. Dies ist aber ohne ein ziemlich gründliches Eingehen auf die Systematik dieser Familie A nicht möglich, und ein solches Eingehen erfordert wieder die Berücksichtigung einer grösseren An- zahl von Arten, als diejenige der bisher in Schlesien aufgefundenen ist. Ich darf hoffen, dass jenes genauere Erörtern der Systematik dieselbe wenigstens um einen kleinen Schritt vorwärts bringen werde, und glaube, dass die Berücksichtigung bisher in Schlesien noch nicht aufgefundener Arten sich schon ganz allein dadurch rechtfertigt, dass die grosse Mehrzahl derselben sicherlich auch bald in Schlesien aufgefunden werden wird und nach meinen Bemerkungen vielleicht leichter, als es ohne dieselben der Fall sein würde, bestimmt werden kann. — Diese Ausdehnung, welche ich meiner Ar- beit, um sie für den Beobachter der schlesischen Dipteren brauchbar zn machen, nach der einen Seite hin geben muss, nöthigt mich nach der andern Seite hin in der Angabe der Unterscheidungsmerk- male der einzelnen Arten möglichst kurz zu sein, weil meine Arbeit sonst den Character einer Mono- graphie annehmen und damit weit über den Umfang, welcher ihr hier gestattet werden kann, an- schwellen würde. Den Grund. zur‘ Kenntniss der europäischen Arten der Ephydriniden haben Fallen und Meigen gelegt. Vor dem Erscheinen von Fallen’s Schriften hatte nur die durch die Verdickung ihrer Vorderschenkel so ausgezeichnete Musea (Ochthera) Mantis Degeer’s und die Musca aestivationis Linne’s, in welcher die neueren Dipterologen die von Meigen als Ephydra noctula beschriebene kleine Scatella wiederzuerkennen glauben, die Aufmerksamkeit der Beobachter auf sich gezogen. In der im Jahr 1513 erschienenen Arbeit Fallen’s, welche die Beschreibung von 19 hierher gehörigen Arten enthält, erhielt die Familie erst einen bestimmten. Character und eine deutliche Begrenzung durch die Absonderung der Dolichopoden, welche er in der drei Jahre früher erschienenen Skizze des Dipterensystems mit ihnen vereinigt hatte. — Die zuerst von Fabri- cius als Musca livens beschriebene Fliege, welche bei Fallen die typische Art der Gattung Hydromysza bildet, ist das einzige Fremdartige, was er mit den Ephydriniden vermengt hat; Latreille entfernte sie wieder aus dieser Familie und zwar mit vollem Rechte, da dieselbe ihre Stelle in der Nähe von Cordylura haben muss, welche ihr von keinem nachfolgenden Autor streitig gemacht worden ist. Wenn Latreille gleichzeitig die Gattung Rhopalomera in die Familie der Ephydrinidae aufnahm, so ist leicht ersichtlich, dass er sich dabei besonders durch den Bau des Kopfes leiten liess, dessen hervorgequollene Augen, stark entwickeltes Prälabrum und dicker Rüssel allerdings an gewisse Formen der Ephydrinidae erinnern; nichts desto weniger ist diese Vereini- gung ein Missgrif, da die Gattung Rhopwlomera in die Nähe von Ulidia und Platystoma ge- hört, eine Stellung, die ihr schon Wiedemann angewiesen hat. — Auf den Rückschritt, welcher in der Bestimmung der Grenzen dieser Familie von Rob. Desvoidy und von Macquart in den Suites a Buffon gemacht worden ist, brauche ich nicht weiter einzugehen, da er von keinen Folgen gewesen ist. Letzterer hat in den Dipteres exotiques stillschweigend seinen früheren Missgriff zurück- genommen und die Familie der Ephydrinidae richtig aufgefasst; ob die Gattung Blepharitarsis, mit welcher er sie bereichert, wirklich zu derselben gehört, könnte nach dem Gesichtsprofil und wegen der deutlichen Anwesenheit der kleinen Wurzelzellen der Flügel bezweifelt werden, indessen mag wohl hier, wie in manchen anderen Fällen, Herrn Macquart’s systematischer Blick mehr Vertrauen verdienen, als seine in der That herzlich schlechten Abbildungen. — Einen sehr werthvollen Beitrag zur Kenntniss der europäischen Ephydrinidae bildet Herrn Stenhammar’s im Jahr 1845 in den Buchhandel gekommene Monographie der Schwedischen Arten, an welcher kaum irgend etwas auszu- setzen ist, ausser dass dem Verfasser ein Theil der Leistungen seiner Vorgänger unbekannt geblieben ist. Dies gilt namentlich von einzelnen werthvollen Publicationen Herrn Haliday’s, welcher den britischen Arten eine langjährige und erfolgreiche Aufmerksamkeit gewidmet hat. Die werthvollen Hi Resultate derselben sind im Walker’'s britische Dipteren übergegangen und bilden in derjenigen Form, in welcher sie in den Nachträgen des dritten Bandes dieses Werkes vorliegen, das Gediegenste und Vollkommenste, was bisher in der Systematik dieser Familie geleistet worden ist. Ich nehme es des- halb zum Ausgangspunkte für die nachfolgenden Erörterungen. — Haliday, so wie Westwood in seiner Introduction und Walker in seinen britischen Dipteren, beide letztere jenem folgend, nehmen den Umfang der Familie der Ephydrinidae ganz so an, wie man ihn erhält, wenn man inFallen’s Anordnung die Gattung Hydromyza ausscheidet. Dasselbe ist von Herrn Stenhammar und Zet- terstedt geschehen. Ohne bestreiten zu wollen, dass sich für eine etwas weitere Umgrenzung dieser Familie nicht ganz hörbare Gründe anführen liessen, nehme ich sie doch hier unbedenklich ganz in seinem Sinne an. — Die Charaktere, welche sie, in diesem Umfange genommen, von allen anderen Familien der Diptera acalyptera leicht unterscheiden lassen, dürften etwa folgende sein: Die Augen bei beiden Geschlechtern weit von einander getrennt, stark gewölbt. Das Gesicht mehr oder weniger, oft sehr stark gewölbt, unter den Fühlern entweder gar nicht eingedrückt, oder doch nur mässig eingedrückt, aber nie mit häutigen Fühlergruben versehen. Die Fühler kurz, das erste Glied derselben sehr klein, die Fühlerborste entweder fast nackt, oder feinhaarig, oder nur auf der Oberseite gekämmt. Die Mundöffnung gerundet, bei den meisten Gattungen von ansehnlicher Grösse; das Prälabrum deut- lich ausgebildet, bei einem Theile der Gattungen in die Mundöffnung zurückgezogen, bei dem andern Theile derselben über den Mundrand hervortretend, bei einigen derselben auffallend gross; Taster klein; Kinn kurz, mehr oder weniger verdickt. Der Thorax ziemlich viereckig; das Schildchen ver- hältnissmässig gross. Der Hinterleib ist von sehr verschiedener Bildung, indem der erste Ring bald deutlicher, bald weniger deutlich wahrnehmbar ist und deshalb von manchen Schriftstellern bald mit- gezählt, bald bei der Zählung der Ringe unberücksichtigt gelassen wird; auch der fünfte Abschnitt ist von sehr verschiedener Grösse, am häufigsten den vorhergehenden an Grösse ungefähr gleich, sel- tener entweder bei beiden Geschlechtern oder doch bei dem Männchen ansehnlich länger, am seltensten viel kleiner als jene. Das äussere männliche Geschlechtsorgan, welches nur bei wenigen Arten eine ansehnliche Grösse erlangt, ist von mehr oder weniger cylindrischer Form, nach unten umgeschlagen und wird von dem sich nach unten hin umbiegenden letzten Hinterleibsringe umfasst. Das Hinterleibs- ende des Weibchens ist nur bei wenigen Arten nicht ganz zurückgezogen, so dass bei vielen Arten an einzelnen getrockneten Exemplaren der Geschlechtsunterschied zuweilen etwas schwieriger zu er- mitteln ist. Die Flügel sind auf ihrer ganzen Fläche mikroskopisch behaart; die Vorderrandsader be- steht aus drei Theilen, von denen der erste von der Wurzel bis wenig über die ganz in der Nähe der Wurzel zum Vorderrande laufende Querader hinaus reicht, der zweite von da bis zur Mündung der ersten Längsader läuft, wo dann der dritte beginnt; die beiden ersten Theile sind deutlich be- haart, der zweite meist an seinem Ende mit einigen oder mit einem stärkeren Borstchen, dem soge- nannten Randdorne, besetzt; die Hülfsader ist nur an ihrer äussersten Basis deutlich, verschmilzt aber von da ab vollständig mit der ersten Längsader; die vordere der beiden kleinen Wurzelzellen vereinigt sich mit der Diseoidalzelle, indem die Querader, welche beide Zellen sonst trennt, verschwindet, so dass die Discoidalzelle scheinbar sehr weit gegen die Flügelwurzel hinreicht; gar nicht sehr selten zeigt genauere Beobachtung das Rudiment der verschwundenen Querader, während sie nur bei einer ein- zigen bekannten Art deutlich bleibt; die hintere der beiden kleinen Wurzelzellen oder die Analzelle ist in der Regel nicht vollständig ausgebildet und sehr klein angelegt. Deckschüppchen klein, scheinbar einfach. Die Beine wenig beborstet; längere Borsten finden sich bei einigen wenigen Gattungen an der Oberseite der Mittelschienen, welche am Ende gespornt sind, BR 7 Die Mehrzahl der Arten, wo nicht alle Arten leben in der Nähe des Wassers oder doch an feuchten Stellen. Dass die Nahrung einiger Arten vorzugsweise in Infusorien besteht, habe ich schon vor einer längern Reihe von Jahren bemerkt. Die Larven derjenigen Arten, deren Verwandelungs- geschichte bekannt ist, leben zum beiweitem grössten Theile im Wasser, einige ausschliesslich im Salzwasser von ziemlich starkem Gehalte; zwei derselben sind Blattminirer. Haupteintheilung der Ephydrinidae. | das zweite Fühlerglied am Ende gedomt . ........ .. 32. Notiphilina. | das zweite Fühlerglied am Ende nicht gedormt . . » » 2» 2» 2 2222.23 ( Augen behaart . . » ... 2 2 2 en 0.0 0 0,0 00. 0. 28. Hydrellina. (Augen macht, 2 0... Re VE EERBRCHELN ENGE L NOTIPHILINA Die Zunft der Notiphilina unterscheidet sich von derjenigen der Hydrellina, wie von der- jenigen der Ephydrina in sehr leicht kenntlicher Weise dadurch, dass das zweite Fühlerglied am Ende seiner Oberseite eine vorwärts gerichtete, mehr oder weniger starke, dornartige Borste trägt, so dass es überflüssig wäre andere Merkmale zur Unterscheidung derselben hinzuzufügen, so lange es sich nur um europäische Gattungen handelt. Eintheilung der Notiphilina. Abtheilung I. Die Vorderrandsader geht bis zur Mündung der dritten Längsader. das Hinterleibsende des Männchens mit verlängerten Borsten . . . Gen. 1. Dichaeta Meig. das Hinterleibsende des Männchens ohne verlängerte Borsten . . . Gen. 2. Notiphila Fall. Abtheilung Il. Die Vorderrandsader geht bis zur Mündung der vierten Längsader. der Hinterleib scharfgerandet, bei beiden Geschlechtern durch Ver- kleinerung des ersten und fünften Abschnittes scheinbar dreiringlich Gen. 5. Trimerina Macq. 14 der Hinterleib nicht scharfgerandet, der fünfte Abschnitt desselben bei den Weibchen nie und nur bei den Männchen einiger Arten \sirauffallend.‚verkleinert st Tas mas ar Alsyne Yeah sun. mil der,Hinterleib sehr breit... ._ Hin. zaachle eine. Hanser T- al Gen;|A-, DisciomYxasMein. | der Hinterleib nicht auflallend breit. . . . - er, Kuh salat die Oberhälfte des Gesichts nicht gekielt, das ee Fühlerglied mehr 3 oder weniger länglich . . . ».... re Ist hir ai, 21:08:63. Psilapankan: IS Oberhälfte des Gesichts deutlich gchielt sheschäf.geisse sah Yu ei | die Augen länglich, die Backen nicht sehr unter die Augen herabgehend Gen. 6. Discocerina Maucq. i I die Augen rundlich, die Backen weit unter die Augen hinabgehend . . ...5 „| das Prälabrum äusserst weit aus der Mundöffnung vorstehend . . . Gen. 7. Athyroglossa Loew. ! das Prälabrum nur äusserst wenig über den Mundrand vorragend . Gen. 8. Hecamede Ilal. Ich habe zu der gegebenen Uebersicht der Gattungen nur zu bemerken, dass man bei dem Gebrauche derselben nicht ausser Acht lassen wolle, dass ich den ersten Hinterleibsring stets, auch wenn er schr verkürzt und deshalb schwer wahrnehmbar ist, mitgezählt habe. 5 Gen. I. DICHAETA Meig. Die Gattung Dichaela unterscheidet sich von der Gattung Notiphila dadurch, dass bei den Männchen der Diehaeta-Arten der vierte, an seinem Ende etwas aufgetriebene Hinterleibsring daselbst eine Querreihe sehr langer und starker Borsten trägt und dass am Ende des sechsten Hin- terleibsringes desselben oberhalb der Afteröffnung zwei starke, etwas aufwärts gebogene Borsten ste- hen. Sonst stimmen beide Gattungen in ihren Characteren sehr überein, nur mit der Ausnahme, dass bei Dichaeta alle Borsten verhältnissmässig länger und stärker sind. Die Dichaeta-Weibchen unterscheiden sich von den Notiphila- Weibchen nur durch die grössere Länge und Stärke der Bor- sten, so dass es vielleicht nicht überflüssig ist, daran zu erinnern, dass die bisher bekannt geworde- nen Diehaeta-Arten an dem schwarzen Colorit des ganzen Körpers, welches sich auch auf die Flü- gelfläche erstreckt, von den Notiphila- Arten unterschieden werden können. Vebersicht der Arten. der letzte Abschnitt des männlichen Hinterleibes in eine kegelförmige Spitze, verlänzerta.. Wale 2 a ana asp AncaudiuhaFan. der letzte Abschnitt des männlichen Hinterleibes nicht in eine kegel- förmise, Spitzen verlängert... ne Bari sp Drevicaudan.,sp. sp. 1. Dich. caudata Fall. 6 & ©. — Diese allbekannte Art ist in Skandinavien, England und ganz Mitteleuropa einheimisch. In Deutschland und namentlich in Schlesien ist sie nicht selten. sp. 2. Dich. brevicauda, nov. sp. ©: — Dich. caudatae simillima, sed segmenti penultimi margine postico selis elon- gatis sex armalo, segmentoque ultimo in conum non producto diversa. — Long. corp. 1,5 lin. — Der Dich. caudata äusserst ähnlich; etwas kleiner, der vorletzte Hinterleibsabschnitt trägt nur sechs Borsten, welche beiweitem nicht so lang und so stark wie bei jener sind; der letzte Hinterleibsabschnitt ist nicht wie bei Dich. caudata in eine kegelförmige Spitze verlängert, sondern nur etwas aufgetrieben; über der Afteröffnung trägt er zwar ebenfalls zwei nahe beieinander stehende Borsten, welche aber viel weniger lang und stark als bei der gewöhnlichen Art sind. — Ob einige kleine Unterschiede in der Färbung, wie z. B. die etwas dunklere Farbe der Tarsen, constant sind, lässt sich nach dem einzigen Exemplare, welches ich besitze, nicht beurtheilen. — Vaterland: Schlesien, wo das beschriebene Exemplar vom Dr. H. Scholtz gefangen wurde. Anmerkung. Ich glaube auch zwei Weibchen dieser Art zu besitzen. Sie sind beide etwas kleiner als die Weibchen der Dich. caudata und bei beiden sind die Borsten in der Nähe des Hinterleibsendes kürzer und schwächer als bei jener. — Gen. IH. NOTIPHILA Fall. Diese Gattung ist von Fallen, ihrem Begründer, und von allen älteren Dipterologen in einem viel weiteren Sinne genommen worden, als zulässig ist. Auch Herr Zetterstedt macht sie, nachdem sie bereits von Macquart, Haliday und Stenhammar in ganz geeigneter Weise be- schränkt worden ist, wieder zu einem Sammelplatze für höchst heterogene Arten. Ich nehme sie hier ganz und gar in demjenigen Umfange, in welchem sie von Haliday in Walker’s britischen Dipteren genommen worden ist, indem ich mit ihm die Gattung Dichaeta absondere, welche Stenhammar mit Notiphila vereinigt. — Die Unterscheidung der einzelnen Arten ist etwas schwierig und er- fordert ein aufmerksames Beobachten der plastischen Unterschiede, welche sich besonders im Baue des Gesichts zeigen. Das von Stenhammar und Zetterstedt ebenfalls mit besonderer Vorliebe zur Unterscheidung der Arten benutzte Verhältniss der einzelnen Abschnitte der Vorderrandsader ıwmter Ar 6 sich, führt nach meinen Erfahrungen da, wo es sich um geringfügige Unterschiede handelt, leicht zu Täuschungen, Ob die Färbung der Bestäubung des Gesichts in allen Fällen, wie es den Anschein hat, ein brauchbares Unterscheidungsmerkmal ist, müssen erst noch viel umfänglichere Beobachtungen im Freien bewähren. x Vebersicht der Arten. 1 \ Fühler ganz Schwarzy1Iat 1na8 KOREA HUERT Arab, Shi Mae ! Fühler 'zumsilheil wothgelbuyiin in ONE DrESDREIT ar, 2 Tasterischwärzlich I AFr2. 7.0 103 BR RUE TDITREFNTE Usp: KV ULIGAN OISTORHAL: Taster 'weissgelblichuny ‚mente Du. BED „ei DREIER, I HenTgr icons lStenn: 3) Gesichtisilberweiss", MU). BINIRE ROE MEI RIETTIE WERNE Stan! CO GRMAER. | Gesicht nicht isilberweissiitsr nahsidwrsiee mfil -sliaanet a? u, A der ganze Körper gleichfarbig aschgraulich.. . . ». 2 2 .2.2.2...8D. 4. gultiventris Stenh. nieht. der ganze. Körper. sleichtanbie, Er 5 \ der Thorax mit deutlichendbraunen Linien RN MA un Bun STERBEN ART ! der Thorax ohne deutliche braune Linien . . . 2 2 2... a BE jede der schwärzlichen Halbbinden des Hinterleibes an ihrem Hinter- i rande ausgeschnitten: +. "+. +...) #. vente Ku rent 2 KORRNEON Reine um aeulalta Sienn. y' jede der schwärzlichen Halbbinden des Hinterleibes an ihrem Hinter- rande gerade, nur an ihrem inneren Ende sehr verlängert . . . sp. 6. venusta Loew. 7 der Augenring schmal, linienförmig, das Gesicht aschgrau . . . . sp. 7. riparia Neig. der Augenrand etwas breiter, bandförmig, das Gesicht nicht aschgrau . . . . 8 8 \ dass Gesichtäweiss.:7s axtelgsr such - zeriohilo ame ill -jerssame- mISDERSS GuSIMaNaSRnoDEESD. ).dastGesicht ‚mehr, oder weniger. gelbgi.. «agstun -onal wa sure malisantad nlalhin On 9 ( die Vorderschienen und Vorderfüsse bräunlichgelb . . . 2.2... 82. 9. einerea Fall. ! die Vorderschienen und Vorderfüsse schwarzbraun > 2 2.2 2 2 2 .2.2..2.% die Mittelschienen ohne dunkelen Ring und die Hinterschienen nur N mit einem sehr schmalen oder unvollständigen . . »..2.2.2..2.. 82. 10. dorsala Stenh. die Mittelschienen mit schmalem, die Hinterschienen mit breitem dunkel- braunen-Ringe . . . =. er. » 2. ade a SPNMRGOTINLIm EIS Stenh. sp. 1. Notiph. uliginosa Hal. 6) & e2 — Mit ihr ist Notiph. tarsata Stenh. völlig einerlei. Die schwarze Färbung der Fühler und der Taster lüsst sie mit keiner der sonst bekannt gewordenen Arten verwech- seln. — Vaterland: Schweden, England, Deutschland; in Schlesien ist sie bisher noch nicht aufge- gefunden worden. sp. 2. Notiph. nigricornis Stenh. d & Q. — Die ganz schwarze Färbung der Fühler unterscheidet sie von allen nachfolgenden Arten, die helle, fast weissliche Farbe der Taster von Notiph. uliginosa. — Va- terland: Schweden, Dentschland; von mir auch in Schlesien beobachtet, Anmerkung. Zu den Arten mit ganz schwarzen Fühlern gehört noch Notiph. nigra Maeq., deren Beine mit Ausnahme der Kniee ganz schwarz sein sollen. Mir ist diese Art noch nie zu Gesicht gekommen. 5D. 3. Notiph. stagnäcola Macg. d & O0. — Ich folge in der Bestimmung dieser durch die silberweisse Farbe des Gesichts sehr ausgezeichneten Art Herrn Stenhammar, obgleich Herrn Macequart's Be schreibung zu unvollkommen ist, um vollständige Gewissheit über die Richtigkeit derselben zu geben. — Vaterland: Schweden, das nördliche Deutschland und, wenn die Bestimmung richtig ist, auch Frank- reich ; in Schlesien ist sie noch nicht bemerkt worden. sv. 4. sp. 3. S 1 7 Notiph. guttiventris Stenh. fe} & O. — Diese Art ist am leichtesten daran kenntlich, dass die Be- stäubung des ganzen Körpers von ein und derselben graulichen Färbung ist, während sie bei den andern Arten auf der Oberseite des Thorax eine andere Färbung als auf dem Hinterleibe und an den Brustseiten hat; so kömmt es, dass Nofiph. guttiventris besonders einfarbig graulich erscheint; auch bildet die dunkle Zeichnung des Hinterleibes bei ihr keine aus je zwei Flecken zusammengesetzte Halbbinden, sondern be- steht aus vier Reihen gesonderter, nicht sehr dunkler Flecken. — Vaterland: Schweden, Deutsch- land; in Schlesien bis jetzt noch nicht beobachtet. Notiph. maculata Stenh. ö & or — Diese und die folgende Art sind an den deutlichen braunen -Striemen auf der Oberseite des Thorax leicht kenntlich. Ueber die Unterschiede beider ist das bei der folgenden Art Bemerkte zu vergleichen. — Vaterland: Schweden, das nördliche Deutschland; aus Schlesien von Dr. H. Scholtz erhalten, auch von mir im Juli bei Fürstenstein beobachtet. Notiph. venusta Loew. ö & er — Sie unterscheidet sich von Notiph. maculata ausser durch die in der Uebersicht der Arten hervorgehobene eigenthümliche Gestalt der Hinterleibsbinden noch dadurch, dass die Vorderbeine ganz schwarz, nur die Kniee braungelblich und die vier letzten Fussglieder zu- weilen schwarzbraun gefärbt sind; an den Mittelschienen ist das erste Drittheil, an den Hinterschienen kaum das erste Viertheil hell gefärbt; die hinteren Füsse braungelb, das letzte Glied dunkelbraun. — Vaterland: ganz Deutschland, besonders das südliche; sie kömmt auch in Schlesien hin und wieder vor, Notiph. riparia Meig. ö & 9. — Die robusteste unserer Arten, durch die besonders lang und zahl- reich gekämmte Fühlerborste, durch die aschgraue Färbung des Gesichts und durch die besondere Schmal- heit der Augenringe ausgezeichnet. — Vaterland: fast ganz Europa, Kleinasien; auch in Schlesien fast überall häufig. Notiph. australis, nov. sp. d- — Fucie latissim& albidü. — Long. corp. 21 lin. — Diese Art gleicht der Notiph. cinerea gar sehr, unterscheidet sich aber durch das weissliche, jedoch keineswegs silberweisse Gesicht, dessen Farbe bei einzelnen Exemplaren einen etwas gelblicheren Farbenton annimmt. Da das Gesicht und die Augenringe noch etwas breiter als bei Notiph. einerea sind, so kann ich sie nicht für eine Varietät derselben halten. — Vaterland: Italien, Griechenland, Klein- asien. — Notiph. cinerea Fall. 6 & Q. — Diese gemeine und allbekannte Art unterscheidet sich von den bei- den folgenden Arten leicht an der helleren Färbung der Vorderschienen und Füsse. — Vaterland: fast ganz Europa, Kleinasien; auch in Schlesien gemein. Anmerkung. Eine der Notiph. einerea ähnliche etwas grössere und durch weiter unter die Augen herab- sp. 10. sp. 11. gehende Backen, so wie durch ungefleckten Hinterleib von ihr unterschiedene Art ist von Herrn Sten- hammar als Notiph. major beschrieben und von Herrn Zetterstedt unter demselben Namen in seinen schwedischen Dipteren aufgeführt worden. Ich vermag über dieselbe nichts zu sagen, da sie mir noch nie vorgekommen ist. Notiph. dorsata Stenh. ö & oO. — Man kann sie von der ihr ähnlichen Notiph. annulipes, ausser durch den in der Uebersicht angegebenen Unterschied in der Färbung der Beine, auch daran unter- scheiden, dass die Backen ein wenig mehr unter die Augen herabgehen, dass das dritte Fühlerglied an seiner Basis in geringerer Ausdehnung roth gefärbt ist und dass die Oberseite des Thorax gewöhnlich die Spur einer braunen Mittellinie zeigt. — Vaterland: Schweden, Deutschland; in Schlesien von mir selber gefangen. Notiph. annulipes Stenh. d & er -— Bei der Bestimmung dieser Art ist das bei der vorigen Gesagte zu vergleichen. — Vaterland: Schweden, das nördliche Deutschland; in Schlesien bisher noch nicht aufgefunden, 8 a Gen. II. TRIMERINA Macq. Die Gattung Trimerina ist an dem länglichen, ziemlich flachen, scharfgerandeten Hinter- leibe, welcher wegen der sehr geringen Grösse des ersten und fünften Abschnittes wie aus nur drei grossen Abschnitten gebildet erscheint, so kenntlich, dass es wohl kaum nöthig ist zur näheren Cha- racterisirung derselben noch hinzuzufügen, dass das Gesicht ziemlich eben ist. Es ist bisher nur eine einzige Art bekannt geworden. sp. 1. Trim. nigella Meig. 6 & as — Die Art ist unter dem Namen Trim. madizans Fall. bekannter, welcher allerdings das Recht des älteren Datums für sich hat, aber eine so unstatthafte Ableitung von dem griechischen Stammworte ist, dass er unmöglich angenommen werden kann. — Schwarz, Beine. rothgelb, die vordersten gewöhnlich von der Spitze bis über die Mitte der Schenkel schwarz. — Vaterland: Schweden, England, Frankreich, Deutschland; in Schlesien gar nicht selten. Gen. IV. DISCOMYZA Meig. Die fast scheibenförmige Gestalt des Kopfes, auf welche der Gattungsname anspielt, ferner das sehr breite, auf seinem oberen Theile nicht gekielte, an den Seiten grob warzigrunzelige Gesicht und endlich der flache, breite, scheinbar aus vier grossen Abschnitten (dem zweiten bis fünften) ge- bildete Hinterleib characterisiren die Gattung Discomyza zur Genüge. Die Flügel beugen sich in der Nähe ihrer Wurzel gern abwärts wie bei- den Arten der Drosophiliden- Gattung Siegana. sp. 4. Discom. incurva Fall. © & Q@. — Körperfarbe schwarz, nicht metallisch. — Vaterland: fast ganz Europa, Kleinasien; in Schlesien von Dr. H. Scholtz, wie von mir, öfter gefunden. Anmerkung. In England ist noch eine zweite, viel kleinere Art entdeckt worden, welche Haliday im Nat. Hist. Rev. 4855 pag. 124 als Discom. eimiciformis beschrieben hat. Sie unterscheidet sich durch ihre nicht rein schwarze, sondern düster erzfarbene Färbung und durch den bei dem Männchen mehr ver- längerten fünften (scheinbar vierten) Hinterleibsabschnitt. Mit zwerghaften Exemplaren der Diseom. in- eurva, wie ich sie in Ungarn bei Mehadia und in Kleinasien gefangen habe, kann sie demnach nicht verwechselt werden. Gen. V. PSILOPA Fall, Haliday trennt die Gattungen Psilopa und Discocerina, wie es scheint, vorzugsweise nach der Gestalt des dritten Fühlergliedes, welches bei den Psilopa- Arten länglich, bei den Discocerina-Arten dagegen rundlich sein soll, Wenn dies auch im Allgemeinen in der That der Fall ist, so steht doch Psilop. plumosa Fall. in dieser Beziehung den Discocerina - Arten so nahe, dass die Unterscheidung beider Gattungen etwas schwankend wird, wenn man nicht zu gleicher Zeit den in der That noch characteristischeren Bau des Gesichts in Betracht zieht. Dieses ist bei allen Discocerina-Arten auf seinem oberen Theile gekielt, auf der Mitte wulstig aufgetrieben und auf dem unteren Theile zurückweichend gewölbt, während es bei den Psilopa- Arten nur eine ganz flache Wölbung hat und auf seinem oberen Theile völlig ungekielt ist; auch sind beiden Discocerina- Arten die Augenringe völlig deutlich, während bei den Psilopa- Arten nur eine feine eingedrückte Linie die Absonderung derselben von-der übrigen Fläche des Gesichts andeutet. Die Benennung der Gattung bedarf wegen der älteren Gattung Psilopus einer Abänderung. Von Haliday ist ihr der Name Hydrella gegeben worden, den er aber aus sprachlichen Gründen neuerdings wieder aufgegeben hat, so dass ich auch nicht zu demselben zurückkehren mag. — sp. sp. RB Vebersicht der Arten. Abtheil. I. Das dritte Fühlerglied länglich eiförmig; die zweite Längsader ziemlich kurz, so dass der zweite Abschnitt der Vorderrandsader bei keiner Art doppelt so lang als der dritte ist. ı) die hintere Querader dunkel gesäumt -. . . - 2 2 2 2 een 00 2 ! die hintere Querader nicht dunkel gesäumt . . . .. » 5 >| neukseesvanzwelbı vo. ur 0 op nee... . 8p. 1. lewoostoma Mey, die Beine grösstentheils schwarz. . . 2 2 2 2 2 0 2m 0 2.2.0 5. 2. Nana nov. sp. s| dıe Flügel an der Spitze geschwärzt - » . . . 2... 0 22... 3. Gpicalıs Perr. rerRiucelvan' der Spitzernicht geschwarze oc u | IEHSETHIETOTOSSIENTEHSTEPID EEE need die Fühler schwarz. . . 31.0 10 Oro; ae esse er s| alter SchienennundaRüsseleelb m U DE compTa'Meig. nichtsallesSchienentnndi Rüssergelbate 1 Ka NDR NENNE 6) die Vorderbeine schwarz, hintere Beine gelb mit schwarzen Schenkeln sp. 5. nitidula Fall. alle Beine schwarz mit gelben Knien und mit gelber ‚Schienenspitze; dieshmteren®Büssesgelb ANDRE N N IE ODECUTIDES nV. sp. | das Gesicht ohne alle Bestäubung, sehr glänzend . . . ..2..... 5.7. polita Macaq. 4 . Fr} * ” das Gesicht deutlich"bestäubt . . vn rer FE SD. 8 nigritella Stenh. Abtheil. II. Das dritte Fühlerglied rundlich eiförmig; die zweite Längs- Fl: ro A» alder sehr lang, so dass der zweite Abschnitt der Vorderrandsader weit über doppelt so lang als der erste ist. PANZER a er an ae ee ea Zeh emo all: Psilop. leucostoma Meig. 6 & ©. — Von der nachfolgenden Psilop. nana durch die ganz hellen Beine und durch die viel mehr dunkel gesäumte hintere Querader leicht unterscheidbar; wegen des letzten die- ser beiden Merkmale mit gar keiner anderen der bekannten Arten verwechselbar. — Ob die von Mac- quartin den Suites ü Buffon aufgeführte Art dieselbe ist, ist mir etwas zweifelhaft, da er die Körper- länge auf 14 Linie angiebt, welche Psilop. leueostoma nie erreicht. — Vaterland: Schweden, England, Deutschland; in Schlesien noch nicht beobachtet. Psilop. nana nov. sp. d & ©. — Nigro-aenea, fucie albo-pruinosd, antennarum articulo tertio rufo, in margine superiore et in apice brunneo, alarum vend Iransversali posteriore leviter infuscatd, pedibus maximä ew parte nigris. — Long. corp. 2 lin. — Metallischsehwarz, wenig in das Grüne ziehend; die Stirn etwas blauschwarz; das Gesicht mit deut- lichem weissen Reife. Die beiden ersten Fühlerglieder schwarzbraun; das dritte Fühlerglied rothgelb, am Oberrande und an der Spitze dunkelbraun, Beine schwarz; die Kniee, die Spitzen aller Schienen und die Füsse rothgelb, letztere an der Spitze gebräunt und zwar die vordersten in grösserer Ausdeh- nung als die hinteren. Schwinger weiss. Die zweite Längsader der Flügel erheblich länger als bei Psilop. nigritella, welcher sie recht ähnlich ist; die hintere @uerader liegt nur wenig weiter vom Hinter- rande des Flügels entfernt als bei jener und zeigt eine wenig auflallende, aber doch deutliche dunkele Säumung. — Vaterland: die Gegend von Constantinopel; ich fing sie bei Bujukdere. Psilop. apicalis Perr. ö & ©. — Diese Art ist an der geschwärzten Flügelspitze äusserst leicht zu erkennen und kann mit gar keiner andern Art verwechselt werden. — Vaterland: Frankreich, Deutsch- land, wo sie überall ziemlich häufig ist; auch in Schlesien nicht selten. Psilop. compta Meig,. d & ©. — Sie wird von Stenhammar, Zetterstedt und Haliday über- 2 sD23. sp. 6. 10 einstimmend für eine Varietät der Psilop, nitidula gehalten. Ich vermag mich bis jetzt dieser Ansicht noch nicht anzuschliessen, da ich stets nur compta mit compta und nifidula mit nifidula iu Paarung gefangen habe, ıir auch bisher noch keine Zwischenstufen in der Färbung der Vorderbeine vorgekommen sind. Be- stimmte plastische Unterschiede anzugeben, dürfte allerdings sehr schwer sein, da sich der sorgfältigsten Untersuchung beider Arten an trocknen Exemplaren keine offenbaren wollen; an frischen Exemplaren bieten sie vielleicht die männlichen Genitalien. — Vaterland: Schweden, Russland, England, Frank- reich, Deutschland; in Schlesien häufig. Ich fand sie auch in Kleinasien. — Psilop. nitidula Fall. 6 & 9. — Sie ist durch die ganz schwarzen Vorderbeine, an denen weder Knie- noch Schienenspitze hell gefärbt ist, und an den ganz hellen hinteren Schienen und Füssen leicht zu erkennen. — Vaterland: Skandinavien, England, Frankreich, Deutschland, wo sie überall gemein ist, Italien bis nach Sicilien, Kleinasien; in Schlesien gemein. Psilop. obscuripes nov. sp. d & ©: — 0Obscure viridi-aenea, antennis ex rufo flavis, pedibus nigris, geni- bus, tibiarum apice tarsisque posterioribus flavis, alarum vend transversali Posteriore non infuscatä. Long. corp. 1 lin. Wiederum der Psilop. nitidula recht ähnlich, aber an der sehr verschiedenen Färbung der Beine leicht zu unterscheiden. Dunkel metallischgrün, zuweilen ziemlich schwarzgrün ; unausgefärbte Exemplare sind, wie bei den anderen Arten, heller grün. Die Fühler röthlichgelb, das dritte Glied derselben am Ober- rande ein wenig gebräunt. Das Gesicht mit dünnem weisslichen Reife; die Vorderbeine schwarz, die Vorderfüsse mehr schwarzbraun, das Knie und die alleräusserste Spitze der Schienen rothgelb; an den hinteren Beinen sind Schenkel und Schienen schwarz, Knie und Schienenspitze aber rothgelb; die Hin- terfüsse gelb, an der Spitze ein wenig gebräunt. Schwinger und Flügel wie bei Psilop. nitidula. — Va- terland: Griechenland und Kleinasien, wo ich die Art öfter fing. — Anmerkung; Es findet sich daselbst noch eine ähnlich gefärbte, viel kleinere Art, von der ich aber nur SD. Je sp. 8. sp. 9. unreife Stücke zu erlangen vermochte, so dass ich eine genügende Beschreibung derselben zu geben nicht im Stande bin. Psilop. polita Macq. s 6 & Q. — Herrn Macquart's Beschreibung dieser Art ist zwar sehr kurz, lässt sich aber doch auf keine andere der bisher bekannt gewordenen Arten beziehen. — Die von Herrn Zetterstedt als Psilop. tarsella beschriebene Art ist mit ihr identisch. — Die ganz schwarzen Fühler in Verbindung mit dem völlig unbestäubten, sehr glänzenden Gesichte unterscheiden sie von allen ande. ven Arten genügend. — Vaterland: Sibirien, Skandinavien, Deutschland, Ungarn, Frankreich und Ober- Italien; in Schlesien sowohl vom Dr. H. Scholtz als von mir gefangen. Psilop. nigritella Stenh. d & ©. — Sie unterscheidet sich von 7silop. polita durch ihre vielgeringere Grösse, durch das ziemlich stark bestäubte Gesicht und durch die ebenfalls hellgefärbten Vorderfüsse sehr leicht, von allen anderen Arten aber durch die schwarzen Fühler. — Vaterland: Schweden, Deutschland; in Schlesien ist sie. noch nicht gefunden worden. Psilop. plumosa Fall, d & ®) . — Diese von Stenhammar als Psilop. longula beschriebene Art ist durch ihre erbeblichere Grösse sehr leicht kenntlich; das dritte Fühlerglied ist kürzer als beiden anderen Arten. Dieser Umstand für sich allein würde mich nicht bestimmt haben sie in eine besondere Abtheilung zu stellen, wenn sich mit demselben nicht andere ihr eigenthümliche Organisationsverhältnisse verbänden. Am auflallendsten ist die Abweichung in der Bildung des Kopfes. Während nämlich bei allen anderen Arten die Augen auf dem oberen Theile des Gesichts recht ansehnlich gegen einander herantreten, so dass derselbe beträchtlich schmäler als die Stirn und als der untere Theil des Gesichts ist, findet dies bei Psilop. plumosa nicht statt, so dass die Stirn und das ganze Gesicht von fast vollkommen gleichmäs- siger Breite sind. Auch findet sich bei Psilop. plumosa unterhalb jedes Fühlers ein flacher Eindruck, welcher bei den anderen Arten nicht vorhanden ist. Ferner tritt bei ihr das Prälabrum ein wenig aus B...2 der Mundöffnung vor, was bei jenen ebenfalls nicht der Fall ist. Auch das Flügelgeäder weicht durch die grössere Länge der zweiten Längsader von dem gewöhnlichen ab. — Sollten sich mehrere Arten, welche in diesen Eigenthümlichkeiten mit Psilop. plumosa übereinstimmen, finden, so würden sie sich zu einer eigenen Gattung qualifieiren. — Vaterland: Schweden, Frankreich, ganz Deutschland ; in Schlesien öfters gefangen. Gen. VI. DISCOCERINA Macq. Die zuerst von Herın Macquart aufgestellte und zuletzt von Herrn Haliday in Walker’s britischen Dipteren schärfer begrenzte Gattung Discocerina fällt mit der Stenhammar schen Gattung Clasiopa zusammen; es dürfte wohl zweckmässig sein letzteren Namen anzunehmen, da die Annahme des Namens Discocerina, nachdem bereits früher eine Lepidopteren-Gattung Disco- cera genannt worden, in der That nicht ohne Bedenken ist. Jch habe die Gattung Discocerina nicht ganz in demselben Umfange, welchen ihr Herr Haliday gegeben hat, annehmen zu dürfen geglaubt, da Meigen’s Notiphila glabra von den übrigen Arten derselben gar zu sehr abweicht. Bei allen anderen Arten sind die Augen länglicher, die Bak- ken viel weniger herabgehend, das Prälabrum schmal und fast ganz oder ganz in der Mundöffnung verborgen und der fünfte Hinterleibsabschnitt unverkürzt; bei Notiphila glabra sind dagegen die Au- gen weniger länglich, die Backen ausserordentlich stark herabsteigend, das Prälabrum ganz unge- wöhnlich weit aus der Mundöffnung vortretend und der fünfte Hinterleibsabschnitt bei beiden Ge- schlechtern sehr verkürzt. So viele und so wesentliche Unterschiede verbieten die Unterbringung der Notiph. glabra Meig. in der Gattung Discocerina ganz entschieden und berechtigen dazu, sie als typische Art einer eigenen Gattung anzusehen, Ueber den Unterschied zwischen Discocerina und Psilopa ist bereits oben das Nothwen- dige gesagt. Den Unterschied zwischen Discocerina und Hecamede werde ich bei letzterer Gat- tung beibringen. Uebersicht der Arten. drenHühler bräunlich.rosteote Sean en en... Dl obscurella Heig. diesRühlerzschwanz au en eng ae ale nennen ahead kn nee Foren 12 | der Thorax ziemlich glänzend „es. tn oo hensetueneitt nafe ont TCa CE Meigu Be Nhiorax: ziemlich matka 2 0 ch mane onen home girmieäßage zeige ihn: 3 die Füsse rothgelb, nur gegen die Spitze hin braun. . . »....... 52. 3. pulicaria Hal. die Füsse fast ganz schwärzlichbraun . . . . 2 22 2 2.0000... 5P. 4. glabricula Fall. sp. 1. Discoc. o.bseurella Fall. d & or — Unter den mir bekannten deutschen Arten der Gattung an der hellen Färbung der Fühler und an der unmittelbar über den Fühlern ebenfalls rostgelb gefärbten Stirn leicht zu erkennen. — Vaterland: Schweden, England, Deutschland; in Schlesien häufig. Anmerk. Discocerina nigrina Meig., welche mir nicht bekannt ist, soll mit cinerella Stenh. identisch und der Discoc. obscurella-ähnlich sein, sich aber an der dunkeln Farbe der beiden ersten Fühlerglieder leicht unterscheiden lassen. sp. 2. Discoc. calceata Meig. & 9.— Diese von Stenhammar und Zetterstedt für nigrina Neig. gehaltene und unter diesem Namen beschriebene Art unterscheidet sich von den übrigen Arten der Gat- tung durch ihre erheblichere. Grösse und durch den ziemlich lebhaften Glanz, welchen Thorax und Schildchen baben, sehr leicht, Das dritte Fühlerglied ist zuweilen auf der Unterseite in der Nähe der Basis rostbraun. — Valterland: Schweden, England, Deutschland; in Schlesien von Dr. H. Scholtz bei Kynau, von mir bei Salzbrunn beobachtet. 12 sd. 5. Diseoe. pulicaria Hal. 6 & on — Es ist dies dieselbe Art, welche später Stenhammar und nach ihm Zetterstedt als Psilop. fuscella beschrieben hat. Viel geringere Grösse, mattere Oberseite des Thorax und des Schildchens, so wie die geringere Länge der zweiten Längsader lassen sie leicht von Discoe. calceata unterscheiden. — Ueber die schwierigere Unterscheidung von der folgenden Art, bei dieser. — Vaterland: England, Schweden, ganz Deutschland; in Schlesien nicht selten. sp. 4. Discoec. glabricula Fall. d & 5% — Von der vorigen Art recht schwer zu unterscheiden. Sie ist stets kleiner; die Füsse sind fast ganz schwärzlichbraun, die zweite Längsader ist noch ein wenig länger, so dass der zweite Abschnitt der Vorderrandsader den dritten an Länge nur sehr wenig übertrifft. Nach Stenhammar und Zetterstedt soll der obere Theil des Gesichts bei Discoc. glabrieula scharfgekielt, bei Discoe. pulicaria dagegen stumpfgekielt sein; ich finde kaum einen Unterschied im Baue dieses Theiles, sowohl an den deutschen Exemplaren meiner Sammlung, als an. den typischen schwedischen, welche ich der freundlichen Gefälligkeit des Herrn Stenhammar verdanke. — Vaterland: Schweden, Deutsch- land; aus Schlesien vom Herrn Dr. H. Scholtz erhalten, auch einige mal von mir selbst dort gefangen. Gen. VI. ATHYROGLOSSA, nov. gen. Die Charaktere der Gattung Athyroglossa sind folgende; das dritte Fühlerglied rundlich ; die Fühlerborste langgekämmt, wie bei allen anderen Gattungen der Notiphilina; das Gesicht breit, auf der Mitte wulstig aufgetrieben, nach unten hin wieder zurückweichend, so dass die Mund- öffnung nicht schr gross ist; das Prälabrum von mässigem Querdurchmesser, auffallend weit aus der Mundöffnung vortretend, die Backen sehr weit unter die Augen herabgehend. Der fünfte Hinter- leibsabschnitt bei beiden Geschlechtern verkürzt. sp. 4. Athyrogl. glabra Meig. 6 & Q. — Glänzend schwarz, nur die Füsse an der Wurzel in ansehnlicher Ausdehnung roth; die Schwinger schwärzlich. — Vaterland: England, Frankreich, Deutschland, Italien bis Sicilien; in Schlesien ist sie noch nicht aufgefunden worden. Gen. VII, HECAMEDE Hal. Herr Haliday hat Notiph, albicans Meig. von der Gattung Discocerina abgesondert und auf sie die Gattung Hecamede begründet. Der Character der Gattung Discocerina lautet: „Facies medio con- vexa, lateribus ciliata,; proboscis basi tantum geniculata; antennae articulo tertio suborbiculato; alae planae; tibiae intermediae nisi apice nudae‘“ — Als Character von Hecamede wird folgender gegeben: „Facies tuberculata ; oculi a peristomate distantes; proboscis bigeniculata,; alae abdomen non superantes; ab- domen planum, subdeflewum, quadriannulatum, venire coriaceo haud insecto; tibiae nisi apice nudae,“— Es ist ersichtlich, dass sich Herr Haliday bei der Unterscheidung beider Gattungen besonders auf eine Verschiedenheit im Baue des Gesichts, des Rüssels und der Unterseite des Hinterleibes stützt. — Der Rüssel soll bei Discocerina nur an der Basis gekniet, bei Hecamede albicans aber doppelt gekniet sein; das Thatsächliche ist, dass die Lippe bei Hecamede albicans. viel mehr verlängert ist, als bei den Discocerina-Arten, ein Unterschied, den ich nicht für geeignet halte, über Gattungsrechte zu entscheiden. Eben so vermag ich der Beschaffenheit der Bauchdecke kein so entscheidendes Gewicht beizulegen, als Herr Haliday gethan hat; allerdings lassen sich bei Hecamede albicans die Rudi- mente der Bauchplatten nur in günstigen Fällen und bei besonderer Aufmerksamkeit unterscheiden, da sie häutig und mit der Bindehaut gleichfarbig sind; sie sind aber überhaupt bei den Ephydriniden klein, oft viel mehr hautartig als hornig und bei gar manchen Arten nur vermöge ihrer dunkleren Färbung zu erkennen; auf dem dritten Abschnitte fehlt die Bauchplatte oft ganz. — Die übrigen für 13 Hecamede angegebenen Merkmale scheinen mir zum "Theil nicht völlig correct, zum Theil nicht unter- scheidend von Discocerina, Die Flügel sind in der Wirklichkeit länger als der Hinterleib und die- ser ist nur bei dem Weibchen scheinbar dreiringlich d. h. vierringlich. Die Schienen sind auf der Aussenseite mit kurzen Borstchen besetzt, wie bei den Discocerina-Arten, nur sind bei Hecamede albicans diese Borstchen noch deutlicher. Die Backen gehen bei Hecamede albicans allerdings sehr weit unter die Augen herab, dies ist aber auch bei der von Herın Haliday zu Discocerina gebrach- ten Notiph. glabra der Fall, so dass dieses Merkmal erst nach Absonderung dieser Art aus der Gat- tung Diseocerina, zu einem Hecamede von Discocerina wirklich unterscheidenden wird. Es scheint mir demnach der Gattungscharacter von Hecamede einiger Abänderungen zu be- dürfen, wie sie bei auf nur eine Art begründeten Gattungen in der Regel nöthig sind, um dieselben zyr Aufnahme von mehreren Arten geschickt zu machen, Meiner Ansicht nach genügt es für He- camede folgende Merkmale zur Unterscheidung von den nächstverwandten Gattungen, Discocerina und Athyroglossa, festzuhalten: Backen sehr weit unter die Augen herabgehend; das Gesicht auf der Mitte mit fast warzenförmiger Erhabenheit; das Praläbrum nur äusserst wenig aus der Mund- öffnung vortretend. Die Gattung Heeamede zerfällt in zwei Abtheilungen, deren erster eine weiterspaltende Sy- stematik den Namen Hecamede zu erhalten haben wird. Die erste Abtheilung zeichnet sich durch die verlängerte Lippe und den verlängerten vierten Abschnitt des männlichen Hinterleibes aus, so dass dieser in Folge der gleichzeitigen Verkürzung des ersten Abschnittes dreiringlich erscheint. Bei den Arten der zweiten Gruppe ist die Lippe kurz und der fünfte Hinterleibsabschnitt ein wenig verlängert, während der erste ebenfalls verkürzt ist, Vebersichi der Arten. Abtheil. I. Die Lippe verlängert, der Hinterleib des Männchens scheinbar dreiringlich. BERSEIERLIGBEWEISBHER. ee hen eır Pa eıe vene Seneı en si Da de. GIDICaNS Meig. ÜCHBILLNLERLE DIE Ren ee. 1898, Later alis..noV: SD- Abtheil. IH. Die Lippe kurz, der Hinterleib des Männchens scheinbar vierringlich. te Fühler jschwarz u. PN EEE ET IE HTaueeTta'Stenh. I die Fühler grösstentheils rothgeb . . 2. 2 2 2 2m nn nn. 5. 4. costala nov. sp. sp. 1. Hecam. albicans Meig. [6 & ©. — Diese Art ist von Bohemann nochmals als Clasiopa globifera besehrieben und von Zetterstedt als Notiphila globifera im zwölften Theile der Diptera Scandinaviae aufgezählt worden. Die südeuropäischen Exemplare pflegen etwas kleiner als die nordeuropäischen zu sein und eine etwas geringere Convergenz der dritten und vierten Längsader zu zeigen, doch scheint keine spezifische Differenz stattzufinden. Die warzenförmige Erhabenheit auf der Mitte des Gesichts ist gewöhnlich glänzend schwarz, zuweilen glänzend braun, oder gar gelbbraun. — Vaterland: alle Küsten Europa’s mit Ausnahme der nördlichsten; nach dem Süden hin wird sie immer häufiger; in Schlesien ist sie noch nicht gefunden worden, doch dürfte sie in der Nähe salzhaltiger Quellen vielleicht zu finden sein. iD . sp. Hecam. lateralis, nov. sp. d- — 0Obseure einerea, frontis margine antico, antennarum nigrarum arlieulo secundo, genis, thoracis margine laterali pleurarumgue parte inferiore albo-pollinosis, dorso opaco; pedibus 6} nigris, larsorum parte basali rufü, apicali obscure brunnet. — Long. corp. 2—1 kin. — long. al. 3—13 lin. — E) Fühler schwarz; das zweite Glied auf seiner Öberseite mit schneeweisser Bestäubung. Stirn matt- schwarz mit graubraunem Reife, welcher indessen nur auf dem Ocellendreiecke deutiich wahrnehmbar Br sp. 14 ist; der über den Fühlern durch die Stirnfurche schmal abgeschnittene Rand ist schneeweiss bestäubt. Gesicht schmutzig ochergelb, in der Nähe des Mundrandes blässer; die fast warzenförmige Erhöhung auf der Mitte desselben ist nicht polirt; neben derselben steht jederseits hart am Augenringe eine Knebel- borste, unter dieser in der Nähe des Mundrandes zwei andere übereinander stehende Borstchen. Backen weisslich bestäubt, weniger unter die Augen herabgehend als bei /ecamede albicans, auf ihrer Mitte mit einer einzelnen Borste. Die Taster, wie es scheint, schwärzlich; die Lippe verlängert, dicker als bei Hecamede albicans. Die Oberseite des Thorax und des Schildchens bräunlich aschgrau; am Seitenrande des Thorax findet sich eine gleich breite, weisslich bestäubte Längsstrieme; auch der Rand des Schild- chens ist mehr weisslich grau bestiubt. Der untere Theil der Brustseiten mit weisslicher, der obere Theil derselben mit brauner Bestäubung, wodurch eine nur an ihrem Oberrande scharf begrenzte Längs- sirieme entsteht. Der Hinterleib grünlichgrau, matt, ziemlich flach; der erste Abschnitt desselben äus- serst verkürzt, der vierte Abschnitt länger als der dritte und den fünften vollkommen verbergend. — Die Beine schwarz, die Füsse von der Wurzel aus in etwas veränderlicher Ausdehnung röthlich gelb; die Hinterfüsse häufig ganz braun. — Die Schwinger gelblichweiss. — Die Flügel graulich glasartig; die Adern dunkelbraun, die zweite Längsader sehr lang, die dritte und vierte Längsader gegen das Ende hin kaum convergirend, die fünfte Längsader vor dem Flügelrande abgekürzt und die hintere Querader etwas vom Flügelrande entfernt. — Vaterland: Süditalien und Sicilien, wo sie von Zeller zuerst entdeckt wurde. Anmerkung. Ich glaube von dieser Art auch das Weibchen zu besitzen. Es unterscheidet sich von den Männchen meiner Sammlung durch den scheinbar vierringlichen Hinterleib, indem der erste Ring wie bei dem Männchen äusserst kurz, der vierte Ring aber nicht verlängert und der fünfte nicht auffallend ver- kleinert ist, ferner durch das fast weisslich bestäubte Gesicht. Alles andere ist ganz wie bei dem Männchen, Hecam. glaucella Stenh. d. — Diese Art ist von Stenhammar und von Zetterstedt genügend beschrieben worden. Um Missverständnisse zu vermeiden bemerke ich nur, dass die fast warzenförmige Erhöhung auf der Mitte des Gesichts nicht polirt ist, aber jederseits neben sich ein kleines, glänzend schwarzes oder glänzend braunes Wärzchen hat, auf dem die etwas vom Augenringe abgerückte Kne- belborste steht; dieser folgen dann noch drei unter einander stehende Borstchen. Auch auf der Mitte der sehr ausgedehnten Backen findet sich eine einzelne Borste. Wenn Herr Zetterstedt erwähnt, dass bei dem Männchen der fünfte llinterleibsabschnitt etwas verlängert und zugespitzt sei, so hat er den bei dieser Art allerdings sehr deutlichwahrnehmbaren ersten Abschnitt mitgezählt, was in seinen Beschrei- bungen anderer Arten nicht überall der Fall ist. Die Füsse sind zuweilen bis gegen die Basis hin braun. Das Prälabrum tritt nur sehr wenig über den Mundrand hervor. — Vaterland: Schweden und Schle- sien, wo Herr Dr. H. Scholtz ein einzelnes Männchen im Juni bei Kl. Kletschkau fand. llecam. costata, nov. sp. de — (inerea, antennis rufis superius infuscaltis, femoribus nigris, tibüs flavis, in- termedüs obsoletissime, posticis latissime nigro-annulatis, tarsis flavis, in apice nigris: alis einereo-hyalinis, vend costali validd. — Long. corp. 14 lin. — lona. al. 17), lin. Der Hecam. glaucella in ihrer Organisation recht nahe stehend. Fühler gelbroth, das dritte Glied der- selben am Oberrande stark gebräunt. Das Gesicht mit weisser Bestäubung; die Erhabenheit auf der Mitte desselben kaum warzenförmig und nicht glänzend; jederseits neben ihr eine kleine, unerhebliche Erhö- hung, auf welcher die vom Augenringe abgerückte Knebelborste steht; neben derselben steht unmittelbar am Augenringe noch ein ganz kleines Borstchen, auf welches dann weiter unten noch zwei übereinanderstehende etwas grössere folgen. Die Backen sehr weit unter die Augen herabgehend, Die Stirn, so wie die Oberseite von Thorax und Schildchen mehr bräunlichaschgrau, Brustseiten mehr weisslichgrau. Der Hinterleib ebenfalls weissgrau aber dunkeler als die Brustseiten; der letzte Hinterleibsabschnitt nicht 15 länger als der vorletzte. Die Beine etwas borstiger behaart als bei den anderen Arten, namentlich machen sich am Ende der einzelnen Glieder der Mittelfüsse kleine schwarze Borstchen ziemlich bemerk- lich. Die Schenkel schwarz, die äusserste Spitze derselben rothgelb. Vorder- und Mittelschienen roth- gelb, letztere oft mit einem undeutlichen dunkleren Bändchen; die Hinterschienen schwarz, an beiden Enden rothgelb. Die Füsse röthlichgelb, von der Spitze des dritten Gliedes an geschwärzt. Die Schwin- ger weisslich. Die Flügel graulichglasartig mit braunen Adern; der zweite und dritte Abschnitt der Vorderrandsader ziemlich stark; die zweite Längsader lang, die dritte und vierte parallel, die fünfte kurz vor dem Flügelrande abgebrochen. — Vaterland: Die Gegend von Constantinopel und die benach- barten Theile Kleinasiens, wo ich sie etliche Male antraf. I. HYDRELLINA Die Zunft der Hydrellina ist durch die behaarten Augen, durch das ungedornte zweite Fühlerglied und durch die Abwesenheit langer Borsten auf der Oberseite der Mittelschienen chara- c erisirt. Die Arten einiger Gattungen haben sehr kurz und sehr dicht behaarte Augen; bei den Arten der übrigen Gattungen ist die Behaarung der Augen zerstreut und etwas länger. Herr Haliday behandelt erstere Gattungen als Untergattungen von Hydrellia, letztere als Untergattungen von Ephydra; ich vermag das nicht ganz zu billigen, indem mir auch letztere durchaus nicht von den Hydrellinen getrennt werden zu dürfen scheinen, denen sie in ihrer ganzen Organisation und na- mentlich im Baue des Kopfes sich viel mehr anschliessen als den Ephydrinen, Ich stelle deshalb ausser Glenanthe, Hydrellia und Atissa, auch Philygria, Axysta und Hyadina zu gegen- wärtiger Zunft. Da bei einigen Arten der drei letzten Gattungen in der That die Behaarung der Augen sehr sparsam und deshalb schwierig zu bemerken ist, so ist es vielleicht nicht überflüssig zu bemerken, dass bei den Hydrellinen die Augen stets länger sind und dass bei ihnen das Gesicht unterhalb der Fühler seine schmälste Stelle hat, während bei allen Ephydrinen die Augen runder, der horizontale Durchmesser derselben sogar zuweilen länger als der vertikale ist; dass ferner das Gesicht der Ephydrina gleich von oben sehr an Breite zunimmt, so dass die Fühler da stehen, wo sich die Augen am meisten nähern. Ausserdem ist bei den Hydrellinen die Mundöffnung nie auf- fällig erweitert und das Gesicht nie nach unten hin stark vortretend, während die grosse Weite der Mundöffnung und das starke Vortreten des unteren Theiles des Gesichts für die Ephydrina, mit alleiniger Ausnahme der Gattungen Pelina und Ochthera, höchst characteristisch ist; die Verwech- selung der beiden zuletzt genannten Gattungen mit irgend einer Gattung der Hydrellina ist aber schon ganz allein durch die vollkommene Nacktheit ihrer Augen unmöglich gemacht, Eintheilung der Hydrellina. Abtheil. 1. Die Augen äusserst dicht behaart. die Fühlerborste mit kurzer Pubescen2 . . . 2 2.2222... Gen. 1. Glenanthe Hal. BreHEunEERmeRBLeN «ehredert: . - 7. PRBEERDRBEEN SIDE OD, EODATITETNITEEE BE j das Kesıchterewolbt® 297, Ct SEHE BIER RTENEDD Gene Hyar elida Des. edas'Gesichtfemzedrliekt 42 29, W, WERE, EIER NET Ass Hd. Abtheil. Il. Die Augen zerstreut behaart. das Gesicht beiderseits beborstet - - » » 2 222 2 nn. . Gem.A. Philygria Stenh. | dasuıesichtrBomeumwie eanfimackt nn 3 Un NO, BIROTEN ZEN EEE die Randader läuft bis zur Mündung der vierten Längsader . . . Gen.5. Hyadina Hal. die Randader läuft bis zar Mündung der dritten Längsader. . . . Gen. 6. Axysta Hal, 16 Gen. . GLENANTHE Hal.- Die Gattung Glenanthe gut zu characterisiren ist schwierig, da bis jetzt nur eine Art der- selben bekannt geworden ist, welcher es freilich nicht an einer Menge auflfallender Merkmale fehlt. Die folgenden dürften ohne zu grossen Fehlgriff als den Character der Gattung bildend vorläufig angeschen werden können. Das zweite Fühlerglied unbedornt, das dritte rundlich; die Fühlerborste mit kurzer Pubescenz, die Augen sehr dicht behaart, ihre Unterecke fast spitz. Das Gesicht auf seiner Oberhälfte fast nasenartig gekielt, so dass unter den Fühlern deutlichere grubenförmige Ver- tiefungen vorhanden sind, als bei irgend einer anderen Gattung der Ephydrinidae; der untere Theil des Gesichts gewölbt und gegen den NMundrand hin etwas zurückweichend, zu beiden Seiten beborstet. Das Prälabrum nicht über den Mundrand vorstehend. Die Backen mehr unter die Augen herabgehend als bei den übrigen Gattungen der Hydrellina. Mittelschienen auf der Oberseite ohne Borsten. Der zweite Abschnitt der Vorderrandsader der Flügel ungewöhnlich verlängert und die hintere Querader weit von dem Flügelrande entfernt; die Randader läuft bis zur Mündung der vier- ten Längsader. sp. 1. Glen. ripicola Hal. ö & or — Fühler bräunlichgelb, die äusserste Wurzel derselben und der Ober- rand der einzelnen Glieder gebräunt. Gesicht weiss; die Stirn so wie die Oberseite des Thorax und des Schildchens gelbbräunlich bestäubt. Hinterleib von weissgraulicher Bestäubung auf dunkelem Grunde grau, matt. Beine blass fahlgelblich, die Schenkel und zuweilen auch die Vorderschienen aufihrer Mitte mehr oder weniger gebräunt. Schwinger weiss. Der zweite Abschnitt der Vorderrandsader wohl fünf- mal so lang als der dritte. — Vaterland: England, die deutsche Nord- und Ostseeküste. Gen, I. HYDRELLIA R. Desv. Diese an schwierigen Arten reiche Gattung ist an den dicht behaarten Augen und an der langgekämmten Fühlerborste leicht kenntlich. Das zweite Fühlerglied ungedornt. Das Gesicht im Ganzen senkrecht, etwas gewölbt, bei vielen Arten entweder nur auf seinem oberen Theile oder seiner ganzen Länge nach schwach gekielt, jederseits mit einigen Bortschen. Prälabrum gar nicht oder doch nur kaum über den Mundrand reichend. s Backen wenig herabgehend. Die Randader der Flügel läuft bis zur Mündung der vierten Längsader. Die Unterscheidung der Hydrellia- Arten ist schr schwierig, da die plastischen Unterschiede im Allgemeinen gering sind; die zuverlässigsten Unterschiede dieser Art liefert im Allgemeinen der Bau der Stirn und des Gesichts; etwas trügerischer ist das Längenverhältniss des zweiten und dritten Abschnittes der Vorderrandsader, wo es sich nicht um erhebliche Unterschiede handelt. — Bei einem Theile der Arten ist das dritte Fühlerglied des Männchens viel heller gefärbt als das des Weibchens; nach den bisherigen Beobachtungen hat es den Anschein, als ob bei diesen Arten die Färbung des dritten Fühlergliedes eine sehr veränderliche sei. Auf die Farbe der Bestäubung des Gesichts und des Punktes unmittelbar über den Fühlern scheint bei der Unterscheidung der Arten nicht in allen Fällen ein entscheidendes Gewicht gelegt werden zu können; wenigstens gleichen sich öfters Exemplare mit höchst verschiedener Färbung dieser Körpertheile in allen übrigen Stücken so vollkommen, dass ich sie als verschiedene Arten anzusehen nicht gewagt, sondern nach dem Vor- gange anderer Beobachter als Varietäten einer Art behandelt habe. Das Sichere hierüber lässt sich nur durch ein fleissiges und fortgesetztes Beobachten der lebenden Arten ermitteln. Es ist zu be- dauern, dass zur Bestimmung der bis jetzt bekannt gewordenen Arten von der Färbung des Gesichts 17 trotz dem nicht abgesehen werden kaun. Sehr gute Merkmale zur Stücke gewährt die Gestalt der männlichen Genitalien. Vebersicht der Arten. ( die Backen ziemlich stark herabgehend . . . . 2. 2.2 2 220. 1) die, Backenawenis herabsehend -— -— . se 2 00 an. 2) ste rue KANTE NEE EEE INEBBEINEHTANZESCHWATZI. oe ee ee ee ne 0,6 s| Enesulgsterzschwärzlich 7. ker en 0 ve emllastersselD..; . 0, 0 Tee en e. ce .0:,0 i) die zweite Längsader der Flügel ungewöhnlich kurz . . » .» 2... die zweite Längsader nicht kürzer als gewöhnlich . . . . 2... 5| dien Vorderhultensschwarzee een Eile Vordenhoenasib 20 un u 0 ee ie 0 ie nen ea 6) die Fühlerborste wenigstens neunstrahlig . 2 2 : 2 vr 2 2 0... ! die Fühlerborste fünf- bis siebenstrahlig . » = 2 2 2 2 2 2 nr 2. | die Mittelschienen, besonders bei dem Männchen, stärker als gewöhnlich 16 2) | die Mittelschienen nicht stärker als gewöhnlich?) . . . 2 22. . die Vorderhüften gelb . .... die Vorderhüften:’schwärzlich.. deilssıı sel „ularlmlogsun bu aaHlı, . . . . + . . .. . . . . alle Schienen’ ganz schwärzlich „>... 11. 0.7 20. 20 en die'SchienentzumsTheiligelluns zrdsnalsd sıa7 aor ail.ann.neer , die Schienen zum grössten Theil gelb. . . 2 2. 2 2 2... nur die Spitze der hinteren Schienen gelb . . . . 2 2 2 2.0. diefSchienentzum,sKheil gelb. um. Nauen die Schienen ganz schwärzlich . . . - DR El. end. das’ zweitenHuftsliedegelbr Senn ae, na ne EEE HastzweiterHuftsliedschwarzu.tn. Eu na et En 2 ÜESnGesicht, Seh REF Ds RE 35 GBassGesicht weise ee ee a U RR a las rt die Flügel ungewöhnlich lang und fast etwas weisslich, der Fleck über BeEBlernimicht rem wer. en BE die Flügel von gewöhnlicher Länge, der Fleck über den Fühlern rein weiss das dritte Fühlerglied gelb, bei dem Weibchen zuweilen nur ganz an der Wurzel gelb, der zweite Vorderrandsabschnitt weniger als 1} EBEN: Ir at der dritte: MA HHBUDN, Rah tanoWend Jioyr 233 das dritte Fühlerglied schwarz, der zweite Abschnitt der Randader mehr EBENE ang als’ der"ürmtet or nee oh IE SR der zweite Vorderrandsabschnitt mehr als Il mal so lang als der dritte der zweite Vorderrandsabschnitt weniger als 11 mal so lang als der dritte das dritte Fühlerglied des Männchens gelb . . . . . 2... das dritte Fühlerglied bei beiden Geschlechtern schwarz . die Füsse stärker behaart als gewöhnlich . . 2 2.2.2... die Füsse nicht stärker behaart als gewöhnlich . . . . . *) man vergleiche auch das über Hydrell. fusca Stenh, Gesagte, Bestimmung frisch gefangener en 5, sp. 1. geniculata Stenh. sp. 2. caesia Stenh. a RITTER sp. 3. albilabris Meig. sp. 4. thoracica Hal. sp. 5. frontalis nov. sd. sp. 6. mutata Zelt. like. 1077 sp. 7. concolor Stenh. Bea „ARE LEBER Bu) PET 11 sp. 8. pilitarsis Stenh. ira 51840 sp. 9. laticeps Stenh. sp. 10. fulviceps Stenh. 12 a ae et sp. 11. grisea Stenh. sp. 12. discolor Stenh. sp. 15. griseola Fall. 15 sp. 14. nigripes Zelt. sp. 15. modesla nov. sp. sp. 16. Ranuneuli Ilal. ö 17 sp. 17. Nymphaeae Stenh. en S sp. 18. fusca Stenh. . . sp. 19. nigricans Stenh. € sp. 1. sd. 2. sp. 3. sp. A. 13 Hydrell. geniculata Stenh. ö & QD. — Die Art ist daran sehr kenntlich, dass die Backen mehr unter die Augen herabgehen, als dies bei irgend einer anderen Art der Fall ist. Das Gesicht ist ungekielt und nur flach gewölbt, nebst dem Punkte unmittelbar über den Fühlern der Regel nach weiss, öfters gelblich. Das dritte Fühlerglied ist bei beiden Geschlechtern unten rothgelb, oben schwarzbraun, bei dem Weibchen zuweilen fast ganz schwarzbraun. Der Augenring ist äusserst schmal; die an demselben stehende Borstenreihe besteht aus etwa fünf ziemlich langen, aber feinen und etwas weitläufig stehen- den Borstchen. Der fünfte Hinterleibsabschnitt des Männchens etwa noch einmal so lang als der vor- hergehende, kolbig gewölbt, den sechsten nicht ganz einschliessend. Vorderhüften lebhaft weissschim- mernd, an der Spitze gelb gefärbt. Beine schwärzlich; die äusserste Spitze der Schenkel, die Wurzel und die Spitze der Schienen braungelblich; die Füsse wenigstens an der äussersten Basis braungelblich, häufiger an den hinstersten das Iste Glied bis gegen seine Spitze hin von dieser Farbe, zuweilen alle Füsse bis über die Mitte hin hell gefärbt. — Vaterland: Schweden, Deutschland; in Schlesien noch nicht gefunden. Iyarell. caesia Stenh. 6 & Q. — Diese Art kömmt der vorigen in der Länge der Backen am nächsten und übertrifft darin alle folgenden Arten erheblich; sie unterscheidet sich von ihr bei dem ersten Anblicke durch die ganz schwarzen Beine und Fühler so wie durch den bläulichgreisen Hinter- leib, auf dessen Mitte sich eine unbestimmt begrenzte, sehr breite braune Strieme zeigt. Ausserdem ist das Gesicht auf seinem oberen Theile gekielt, der Augenring etwas breiter, die ihn begleitende Borstenreihe viel dichter und unregelmässig, das graulich bestäubte Prälabrum etwas über den Mund- rand vortretend, die Seitenstriemen der Stirn viel tiefer schwarz u. s. w. — Eine Striemung des Thorax ist nur zu bemerken, wenn man ihn von vorn beleuchtet und von oben betrachtet, von der Seite her angesehen verschwindet sie ganz. — Vaterland: Schweden, Deutschland; in Schlesien noch nicht bemerkt. Hydrell. albilabris Meig. ö & O. — Es ist dies dieselbe Art, welche Steenhammar und Zet- terstedt als argyrostoma beschrieben haben. Man erkennt sie leicht an ihrer Kleinheit und an der ausserordentlichen Kürze der zweiten Längsader, worin ihr keine andere unserer Arten gleichkommt. Sie ist glänzend schwarz und nur äusserst dünn braun bereift. Stirn mattschwarz mit rein weissem Punkte. Gesicht silberweiss, zuweilen gelblich. Beine ganz schwarz, Füsse zuweilen schwarzbraun. Schwinger mit schwarzem Stiele und gelbem Knopfe. — Vaterland: England, Schweden, Frankreich, Deutschland ; in Schlesien nicht selten. Iyarell. thoracica lal, d & Orr — Wiederum eine an der ziemlich‘ deutlichen Striemung des Tho- rax, welche sich von der Seite her gesehen am besten zeigt, so wie an der schwärzlichen Farbe der Taster sehr kenntliche Art. Fühler schwarz, das Gesicht und der Punkt über den Fühlern weisslich; ersteres mic besonders weit hinabgehendem flachen Kiele.. Augenring sehr schmal, aber besonders scharf abgesetzt. Die Grundfarbe des Hinterleibes zuweilen etwas in das Schwarzblaue ziehend. Beine schwarz; die äusserste Wurzel der Mittelfüsse, so wie das erste Glied und die Wurzel des zweiten Gliedes der Hinterfüsse gewöhnlich bräunlichgelb; die Hinterschienen etwas dicker als bei den ähnlichen Arten, besonders auf ihrer Mitte, — Herr Haliday unterscheidet diese Art von Ilydrellia caesia in den Nachträgen zu Walker’s britischen Dipteren durch die Farbe der Tarsen, ein offenbar wenig zu- verlässiges Merkmal. Es reicht, von allen anderen Unterschieden abgesehen, zur vollkommen sicheren Unterscheidung beider das vorstehende Prälabrum und die viel grössere Ausdehnung der Backen von Iydrellia caesia vollkommen aus. — Vaterland: England, Deutschland; als Bewohnerin Schlesiens noch nicht nachgewiesen. - sp. 3. 19 Hydrell. frontalis nov. sp. QO. — Ex aenescenti fusco-grisea, subopaca, facie lat& Navo-pollinosä, antennis, palpis pedibusque nigris, coxis anticis flavis, fronte latissimd. — Long. corp. 1,5 lin. — long. al. 1} lin. — Eine ziemlich auffallende Art, für welche ich keine genügende Bestimmung zu finden vermag, 'von der ich aber leider nur das Weibchen kenne. Das Gesicht ziemlich breit, hellgelb bestäubt; die Borst- chen an der Seite desselben ziemlich zahlreich. Der Punkt über den Fühlern weniger gelb als das Gesicht. Die Stirn von sehr auffallender Breite, braun bestäubt. Fühler schwarz; die Borste mit sechs langen Strahlen. . Backen sehr wenig unter die Augen hinabgehend. Oberseite des Thorax und des Schildchens graubraun bestäubt, völlig matt; erstere am Vorderrande aschgrauer. Brustseiten bes’äubt, aschgrau oder fast grünlichgrau, am Oberrande mit dunkelbrauner Bestäubung. Der Hinterleib braun- grau bestäubt, ziemlich matt, doch mit einer Spur metallischer Färbung; er ist verhältnissmässig breit; der erste Ring desselben ist kurz, die andern von ungefähr gleicher Länge. Beine schwarz, nur die vorderen Hüften gelb, gegen die Basis hin dunkeler. Schwinger gelb. Flügel glasartig, schwach grau- bräunlich getrübt, ohne jede Spur von weisslichem: Ansehen; der zweite Abschnitt der Vorderrandsader etwa 1} mal.so lang als der dritte. — Von Hydrell. thoraecica, mit. der sie in der schwärzlichen Fär- bung der Taster übereinstimmt, ist sie leicht zu unterscheiden, da bei dieser das Gesicht weisslich und alle Hüften schwärzlich sind. — Wegen der hellen Farbe der vorderen Hüften ist sie noch mit Hydrell. pilitarsis, laticeps und fulviceps zu vergleichen. Von Hyärell. pilitarsis und fulvi- ceps unterscheidet sie sich, ausser durch die schwarze Farbe der Taster, schon durch das breitere Gesieht und die viel breitere Stirn hinlänglich. Auch von Ilydrell. laticeps unterscheidet sie sich, ausser durch die Färbung der Taster, durch etwas breiteres Gesicht, ausserdem aber durch die mit Aus- nahme der vorderen Hüften ganz schwarzen Beine und durch ihre durchaus nicht. weisslichen Flügel. — Vateriand: Schlesien, wo sie vom Dr. H. Scholtz einmal im Mai in der Nähe von Breslau ge- funden wurde. Hydrell, mutata Zeit. Ö & 9. — Ich kann in der Benennung dieser Art Herrn Haliday, welcher sie mit Hydrell. albiceps Meig. identificirt, nicht folgen, da ich noch erhebliche Zweifel an der Zulässigkeit dieser letzteren Bestimmung habe. Meigen nennt das Gesicht derselben hellweiss, während es bei dem Männchen von Hydrell. mutata höchstens gelblichweiss genannt werden kann, bei dem Weibchen aber fast gelbgrau zu sein pflegt; die Beine von Hydrellia albiceps sollen nach Meigen’s Angabe ganz schwarz sein, während bei Hydrell. mutata die Wurzel der hinteren Füsse stets gelb- roth gefärbt ist. — Dass meine Art die von Stenhammar als Notiph. plumosa Fall. beschriebene Art ist, unterliegt gar keinem Zweifel, da ich der Gefälligkeit desselben typische Exemplare verdanke. Herr Zetterstedt erklärt, dass die in seinem Besitze befindlichen Ueberreste des von Fallen als Notiph. plumosa beschriebenen Exemplars. nicht gegenwärtiger Art, sondern der Stenhammar'schen Psi- lopa longu!a angehören, so dass diese den Fallen’schen Namen annehmen muss. "Er führt gegen- wärtige Art-unter dem:von mir für sie angenommenen Namen auf; wenngleich er die Farbe des Gesichts etwas weisser und die Füühlerborste etwas armstrahliger beschreibt, als ich sie je gesehen habe, so kann ich doch, wegen des vielfachen Austausches von Exemplaren, welcher zwischen ihm und Herrn Sten- hammar stattgefunden hat, durchaus nicht an der von ihn ‘ausdrücklich versicherten Identität mit Stenhammar’s Noüph. plumosa zweifeln. — Hydrell. mutata ist sehr leicht daran zu erkennen, dass bei ihr. die Kammstrahlen der Fühlerborste zahlreicher sind, als bei irgend einer anderen bekannten Art ihrer Gattung; unter allen meinen Exemplaren ist kein einziges, bei welchem die Borste nicht we- nigstens 9 Strahlen hätte, bei einigen derselben finden sich bis zwölf. Die Fühler sind in der Regel bei beiden Geschlechtern schwarz, an der Spitze des zweiten und an der Wurzel des dritten Gliedes braun- rotb, doch finden sich Männchen, bei denen das dritte Fühlerglied roıbgelb und nur an seinem Dber- sp. 7. 20 rande etwas gebräunt ist. Der helle Punkt über den Fühlern hat meist eine ziemlich reinweisse, sel- tener eine weisgelbliche Färbung. Die sammtschwarzen Streifen an den Seiten der Stirn sind hei dem Männchen deutlicher, bei dem Weibchen ziemlich undeutlich. Schwinger gelb mit schwarzem, nur bei unreifen Stücken mit braunem Stiele. Hinterleib ziemlich glänzend grünschwarz mit sehr: dünner Be- stäubung. An den Beinen ist gewöhnlich nur etwa das erste Drittheil der hinteren Füsse gelbroth gefärbt, doch finden sich auch Exemplare, bei denen entweder die hinteren Füsse oder gar alle Füsse nur an der Spitze geschwärzt sind, welche aber sonst durchaus keine Abweichung zeigen, die berechtigte sie für eine besondere Art zu halten. — Vaterland: England, wenn die von Haliday in Walkers briti- schen Dipteren aufgezählte Hydrell. albiceps Meig. dieselbe Art und nicht vielleicht gar die weiter unten zu erwähnende Varietät von Ilydrell. concolor ist; Schweden; Deutschland, wo sie überall, namentlich auch in Schlesien, häufig ist. Hydrell. concolor Stenh. d & oO. — Sie ist der Hydrell. mutata ausserordentlich ähnlich, von der sie die nicht so vielstrahlige Fühlerborste, das lebhafter gelb gefärbte und auf seinem untersten Theile etwas mehr verbreiterte Gesicht, die gelbe Farbe des Punktes über den Fühlern, der etwas weniger glänzende Hinterleib, die ganz schwarzen Beine und hauptsächlich die bei dem Weibchen ein wenig, bei dem Männchen aber ziemlich beträchtlich breiteren Mittelschienen unterscheiden. Die Fühler des Weib- chens sind gewöhnlich schwarz, höchstens das dritte Glied an seiner äussersten Wurzel düster braunroth; das dritte Fühlerglied des Männchens ist düster roth oder gelbroth, am Oberrande mehr oder weniger gebräunt oder geschwärzt. Die Schwinger und alles Uebrige, auch die Grösse, wie bei der vorigen Art. — Vaterland: Schweden, Deutschland; in Schlesien noch nicht nachgewiesen. Anmerk. Bei uns sind mir sonst keine Abänderungen vorgekommen, als Exemplare, bei welchen die sp. 8. Hinterfüsse fast auf ihrer ganzen Unterseite gelbroth gefärbt sind. — In Schweden soll sich eine Abände- rung mit ganz schneeweissem Gesichte finden. Ich besitze ein Männchen von dort her und muss zu- geben, dass es in allen plastischen Merkmalen mit den normalen Männchen der Hyarell. concolor so auffallend übereinstimmt, dass sich eine spezifische Absonderung desselben nicht wohl rechtfertigen lässt. Hydrell. pilitarsis Stenh. ö & ©. — Diese Art ist daran leicht zu erkennen, dass, während sonst fast die ganzen Beine schwärzlich gefärbt sind, die ganzen Vorderhüften eine gelbe Farbe haben, oder doch höchstens an der äussersten Wurzel und bei dem Weibchen zuweilen an der obersten Hälfte der Aussenseite ein wenig dunkler gefärbt sind. Das Gesicht ist mehr ochergelb als goldgelb, bei dem Männchen leb- hafter gefärbt als bei dem Weibchen.. Der Stirnpunkt hat dieselbe Farbe, nur ist sie etwas matter. Die Fühler sind gewöhnlich bei beiden Geschlechtern ganz schwarz, doch finden sich Männchen, bei welchen die Wurzel des dritten Gliedes braunroth gefärbt ist. Bei gestreckter Lage des Rüssels pflegt das Prä- labrum etwas über den Rand der Mundöffnung vorzutreten, hinter welchem es sonst versteckt ist. Die Beine sind gewöhnlich mit Ausnahme der Vorderhüften ganz und gar schwärzlich gefärbt, nur die Unter- seite der hinteren Füsse ist schmutzigröthlich, was wegen des dort befindlichen und ähnlich gefärbten Haarfilzes mehr in die Augen fällt. Zuweilen verbreitet sich in der Nähe der Fusswurzel diese schmutzig röthliche Färbung auch auf die Oberseite. Der ziemlich gewölbte fünfte Abschnitt des männlichen Hin- terleibes ist etwa 1} mal so lang als der vorhergehende. — Vaterland: Schweden, Deutschland; in Schlesien noch nicht gefunden. Hyqrell. laticeps Stenh. 6 & Q©. — An der gelben Färbung der Vorderhüften ziemlich kenntlich. Sie unterscheidet sich von Aydrell. pilitarsis durch die hellere Färbung des Gesichts, durch die gewöhn- lich zum grössten Theile hell gefärbten Schienen, durch die weissliche Färbung der in schiefer Richtung betrachteten Flügel und durch die viel grössere Länge des fünften Hinterleibsabschnittes des Männchen, welcher erheblich über doppelt so lang als der vorhergehende ist. Die Färbung des Gesichts ist eine sp. 40. sp. 21 matte, sehr blass ochergelbliche, oft eine ziemlich weissliche; das dritte Fühlerglied ist gewöhnlich bei dem Männchen schmutzig röthlich und auf der Oberhälfte geschwärzt; bei dem Weibchen pflegt es schwarz und nur an der Basis braunroth zu sein. Schenkel gewöhnlich schwärzlich mit gelber Spitze; Schienen gelb, die hintersten gewöhnlich auf dem grössten Theile ihrer Oberseite gebräunt; bei den dunkelsten Exemplaren sind die Hinterschienen nur an Wurzel und Spitze gelb und auch die vorderen auf der Aussenseite gebräunt. An den Füssen ist gewöhnlich das erste Glied der hinteren gelb, das erste Glied der vordersten braun, alles Uebrige scbwärzlich, doch findet man hänfig genug Stücke, bei denen die helle Färbung mehr ausgebreitet ist. Unter den Männchen sind dunkelbeinige Varietäten häufiger als un- ter den Weibchen. — Vaterland: England, Schweden, Deutschland; auch in Schlesien. Anmerk, Herr Haliday hatte früher diese Art mit einer ihr sehr ähnlichen vermischt als Hydrell. I. Cardamines beschrieben; beide hat Herr Stenhammar zuerst als verschiedene Arten erkannt und als laticeps und fiavilabris unterschieden. Nydrell. flavilabris kenne ich noch nicht sicher, obgleich ich einige in Deutschland gefangene Weibchen für zu dieser Art gehörig halte; es soll sich Hydrell. flavilabris von der ihr sehr ähnlichen Hydrell. laticeps durch constant geringere Grösse und besonders durch das viel kürzere Hypopygium des Männchens sicher unterscheiden. Iyarell. fulviceps Stenh. 6) & 9. — Ebenfalls durch gelbe Färbung der Vorderhüften ausgezeich- net. Sie ist von Hydrell. pilitarsis leicht an der rothgelben Spitze der hintersten Schienen und an den von ihrer Basis aus in grosser Ausdehnung rothgelb gefärbten Hinterfüssen zu unterscheiden. Mit Nydrell. laticeps kann sie schon wegen der eben nur auf die Spitze der hintersten Schienen beschränkten gelben Färbung und wegen der in keiner Richtung weisslich erscheinenden Flügel gar nicht verwechselt werden. Uebrigens unterscheidet sie sich von den beiden genannten Arten auch noch dadurch, dass der fünfte Hinterleibsabschnitt auch bei dem Männchen kaum länger als der vorhergehende ist. Sehr ausgezeichnet ist sie durch die fast goldgelbe, doch wenig glänzende Färbung des Gesichts und durch die dunkle Farbe der sehr schmalen Augenringe, an denen eine besonders dichte Borstenreihe steht; der Punkt über den Fühlern ist gelblich oder weiss. Die Fühler sind schwarz. — Vaterland: Schweden; Deutschland, wo sie überall und namentlich auch in Schlesien häufig ist, Iydrell. grisea Stenh. ö & ©. — Diese Art zeigt, wenn nicht vielleicht noch immer verschiedene Arten vermengt werden, eine ungewöhnlich grosse Veränderlichkeit in der Färbung des Gesichts und der Beine; trotzdem ist sie leicht zu erkennen und zwar am leichtesten an der gelben, bei dunkelen Exem- plaren mehr braungelben Färbung des Schenkelknopfs. Das bald weisse, bald gelbe Gesicht ist ziem- lich breit, nur oben etwas gekielt, unten verbreitert, Die Augenringe etwas breiter als bei den ver- wandten Arten; die Backen etwas weniger kurz als bei diesen. Das dritte Fühlerglied bei dem Männ- chen gewöhnlich nur an der Spitze gebräunt; bei dem Weibchen ist es in der Regel schwarzbraun, an der Wurzel mehr oder weniger rotlıbraun. Der Punkt über den Fühlern pflegt auch bei den Exemplaren mit gelbem Gesichte weiss zu sein. Die Oberseite des Thorax mit graubrauner, die Brustseiten mit weiss- grauer Bestäubung, letztere nur bei Exemplaren mit gelbem Gesichte meist mehr bräunlichgrau. Der Hinterleib schmal, grau bestäubt, in gewisser Richtung erscheint eine sehr breite, unregelmässige braun- schwarze Mittelstrieme; der fünfte Ilinterleibsabschnitt ist bei beiden Geschlechtern nicht vollständig so lang als der vierte. Schenkel schwärzlich, kaum die äusserste Spitze bräunlich gelb. Schienen bei den hellsten Exemplaren bräunlich gelb, nur die hintersten auf dem grössten Theile der Oberseite dunkel- braun. Bei den dunkelsten Exemplaren sind Vorder- und Hinterschienen nur noch an der Wurzel und gewöhnlich an einem Theile der Unterseite braungelb, und auch die Mittelschienen mehr braun als gelb. Füsse braunschwarz,' bei helleren Exemplaren auf einem ansehnlichen "Theile der Unterseite ziemlich hell. — Vaterland: Schweden, Deutschland; in Schlesien noch nicht gefangen. cr sp. sp. 42. 22 - Iydrell, discolor Stenh. ö & 9, — Ich behalte diesem Namen als den älteren für gegenwärtige Art bei. Herr Haliday erklärt sie in den Nachträgen des dritten Theiles von W alker's britischen Dipteren für einerlei mir der im zweiten Theile dieses Werkes als Hydrell. flaviceps Meig. beschriebenen Art. Da er die BeschreibungenStenhammar's und Zetterstedt's, welche die Iydrell. discolor vollkom- men kenntlich machen, vergleichen konnte, so ist als bestimmt anzunehmen, dass die von ihm als H ydrell. flavicepsMeig. beschriebene Art wirklich dieStenhammar’schellydrell. discolor ist, obgleich die Angabe, dass das Gesicht gelb mit weissem Schimmer sei, dagegen zu sprechen scheint. Für die wahre Mei- gen’schellydrell. flaviceps vermagichaberlly drell..discolornichtzu halten, da jene eine Linie langsein und sowohl Gesicht als Punkt über den Fühlern gelb gefärbt haben soll, während Iydrell. discolor nur # Linie lang ist und sowohl das Gesicht als der Punkt über den Fühlern stets eine rein weisse Fär- bung haben. Eher möchte ich glauben, dass Meigen’s Beschreibung vonliydrell.flavicepsnach einem Exemplar der vorigen Art gemacht sei, bei welchem das Gesicht gelb und die Beine hell gefärbt waren, —Hydrell.discolor unterscheidet sich vonHydrell.grisea sehr leicht durch die viel geringere Grösse und durch die schwarze Färbung des zweiten Lüftglieds. Das Gesicht ist ziemlich schmal, unten weniger erweitert; die am Augenringe stehende Borstenreihe ist weitläufig. Das dritte Fühlerglied bei dem Männchen ganz gelb; bei dem Weibchen ist es braun, an der Basis braunroth. Der Hinterleib weniger schmal alsbeillydrell. grisea und nur dünn.bestäubt; fünfter Hinterleibsabschnitt den vorhergehenden an Länge nicht vollständig gleich, Schenkel schwarz, die äusserste Spitze gelb; Schienen und Füsse gelb- lich; die Hinterschienen mit mehr oder weniger breitem braunen Ringe, selten blos an der Spitze gelb; die Füsse gegen das Ende hin gebräunt, — Vaterland: England, Schweden, Deutschland; auch diese Art ist bis jetzt in Schlesien noch nicht beobachtet worden. Ilyarell. griseola. Fall. 6‘ & 2. — Von den verwandten Arten am leichtesten durch ihr hellgrau- licheres Ansehen und die merklich längeren Flügel, welche nicht ohne die Spur eines weisslichen Scheines sind, ‘zu, unterscheiden. Das Gesicht ist gelb, seiner ganzen Länge nach schwach gekielt. Der Stirn- punkt ist blasser gelb, zuweilen fast weisslich. Die Wurzel :der hinteren Füsse ist gewöhnlich in ziem- licher Ausdehnung röthlich, nicht selten aber sind die Füsse bis zur Basis braunschwarz. — Vater- land: ganz Europa bis in seine südlichsten Theile; Kleinasien; sie ist in Schlesien gemein. Anmerk. Ich besitze etliche Weibchen, welche sich dadnrch unterscheiden, dass der Stirnpunkt schnee- 14. weiss ist; es scheinen mir auch. die Flügel ein wenig kürzer zu sein‘und in keiner Richtung die Spur eines weisslichen Scheines zu zeigen, so‘ dass ich mehr geneigt bin, sie für eine besondere, noch nicht genügend bekannte Art, als für eine Varietät der Iydrell. griseola zu halten. — Für das Weibchen von Hiydrell. flavicornis kann man sie. des ganz’ schwarzen dritten Fühlergliedes und des bis zu seinem Unterende hin deutlich gekielten Gesichtes wegen nicht halten. Hydrell, nigripes Zett. ö & @. — Diese vonStenhammarsals flavicornis Fall. beschriebene Art wird von Herrn Haliday im dritten Theile von Walker’s britischen Dipteren für diejenige Art erklärt, welche er im zweiten Theile dieses Werks als Hydrell. chrysostoma Meig. beschrieben hat. Es ist wohl möglich, dass sich Meigen’s Beschreibung von chrysostoma auf gegenwärtige Art bezieht, gewiss aber scheint'es mir keineswegs, da man um jene Deutung derselben zu rechtfertigen, annehmen ınuss, dass Meigen ein Weibchen mit besonders dunkelem dritten Fühlergliede vor sich gehabt habe, und dass überdiess der Stirnpunkt desselben weniger rein weiss gewesen sei; als dies in der Regel der Fall ist. — Hydrell. nigripes ist an folgenden Merkmalen ziemlich kenntlich: Gesicht lebhaft ocher- gelb, nur oben etwas gekielt; der Fleck über den Fühlern weiss. Das letzte Fühlerglied bei beiden Ge- schlechtern gelb, bei dem Weibchen zuweilen nur an der Basis gelb. Flügel etwas getrübt, ohne allen weisslichen Schein; der zweite Vorderrandsabschnitt nur wenig länger als der dritte. Beine schwärz- sp. 15. sp. 16. sp. 17. 23 lich, die hinteren Füsse von der Basis aus in verschiedener Ausdehnung gelbroth. Der dritte, vierte und fünfte Hinterleibsabschnitt des Männchens fast ‚gleich lang, nur sehr wenig an Länge zunehmend. — Vaterland: Schweden, England, Deutschland; ich habe noch keine schlesischen Exemplare gesehen. Mydrell. modesta nov. Sp. 6 & Ep — Ex aenescenti fusco-olivacea, fäcie palpisque Navis, puncto frontali albo, antennis pedibusque nigris, metatarsis posticis rufis, subinfuscatis, ullimo abdominis segmento in mare duo- bus praecedentibus simul sumtis aequali. — Long. corp. I7'; lin. — long. al. 1} ln. Ich habe von dieser kleinen Art nur: einige Male das Männchen gefangen; es gleicht bei ober- flächlicher Untersuchung dem der vorigen Art sehr, während eine genauere auflallende plastische Unter- schiede zeigt. — Fühler ganz schwarz; Gesicht dunkel ochergelb, nur oben gekielt, der Punkt über den Fühlern reinweiss. Der fünfte Hinterleibsabschnitt des Männchens so lang wie die beiden vorhergehenden zusammen, am Ende breit abgestutzt, ziemlich gewölbt. Beine schwarz, die. Wurzel der hinteren Füsse gelbroth. Schwinger gelb mit bräunlichem Stiele. ; Flügel mit schwacher graubräunlicher Trübung, ohne jede Spur eines weisslichen Scheines; der zweite Abschnitt der Vorderrandsader etwa 1} mal so lang als der dritte. — Es ist nicht unmöglich, dass die vonZetterstedtals Notiph.chrysostoma beschriebene Art dieselbe ist, doch giebt Zetterstedt an, dass bei dieser der, Pynkt über den, Fühlern gelb sei. — Vaterland; Deutschland. — Hydrell. Ranunculi Hal, d & Or — Ich bin lange zweifelhaft gewesen, ob ich diese Art als Hydrell. Ranuneuli Hal. aufführen dürfe. ' Dass sieHydrell. incana Stenh. ist, unterliegt keinem Zweifel. Herr Haliday erklärt diese im dritten Theile von Walker’s britischen Dipteren für identisch mit seiner Hydrell. Ranuneuli. Bei der Genauigkeit, mit welcher Herr IHaliday bestimmt, würde ich an.der'vollen Zuverlässig- keit seiner Angabe gar keinen Zweifel haben, wenn in seiner Beschreibung von Hydrell. Ranun euli nicht erwähnt wäre, dass die hintere Querader ein wenig sschief stehe. Ich finde an einer grossen Anzahl von Exem- plaren derollydrell. incana nichts, was zu einer. solchen. Bezeichnung. der Lage der hinteren Querader berechtigen könnte, und nur bei einem einzigen Weibchen, welches zu den grössten meiner Sammlung ge- hört, zeigt dieselbe in der That eine etwas schiefe Lage, welche bei der vollständigen Uebereinstimmung in allem Uebrigen nur als eine kleine individuelle Abweichung angesehen werden kann; ihr Vorkommen vermindert meinen Zweifel an der Richtigkeit von Herrn Haliday’s Ansicht so weit, dass ich ihm in der Benennung der Art folge. — Man erkennt Hydrell.Ranuneuli ziemlich leicht an ihrer Aehnlichkeit mit Uydrell.griseola Fall., von welcher sie sich besonders durch das schneeweisse und. weniger gekielte Gesicht, durch den schneeweissen Stirnpunkt und durch die etwas kürzeren Flügelunterscheidet, Von den drei nachfolgenden ihr ähnlichen Arten unterscheidet sie sich durch die verhältnissmässig viel grössere Länge des zweiten Abschnittes der Vorderrandsader der Flügel und durch die breite Gestalt des fünften Abschnittes des männlichen Hinterleibes; vonHydrell.Nymphaeae unterscheidet sie sich ausserdem noch durch die schwarze Farbe des dritten Fühlerglieds und von Hydrell. fasca durch die viel dünneren Mittelschienen. — Die äusserste Kniespitze, so wie die Wurzel der hinteren und zuweilen auch die der vorderen Füsse gelbroth. — Vaterland: ganz Europa bis zu seinen südlichsten Theilen; auch in Schle- sien häufig. Iydrell. Nymphaeae Stenh. €- — Ich kenne nur das mir von Herrn Stenhammar selbst mitgetheilte Männchen dieser Art, welches sich von dem der vorigen Art durch geringere Grösse, durch die gelbe Fär- bung des dritten Fühlerglieds, durch schmäleres Gesicht, durch etwas stärkere Mittelschienen, durch bis fast zur Spitze bräunlichroth gefärbte Füsse, durch längeren, am Ende mehr verschmälerten und stärker gewölbten fünften Hinterleibsabschnitt unterscheidet und bei dem der zweite Abschnitt der Vorderrands- ader nur etwa 1} mal so lang als der dritte ist. — Vaterland: Schweden, 24 sp. 18. Ilydrell. fusca Stenh. ö & 9. — Sie ist der Iydrell. concolor im Körperbaue sehr ähnlich und hat wie diese verdickte Mittelschienen, weshalb sie vielleicht besser neben dieser aufgezählt worden wäre; ihre grosse Aehnlichkeit mit den beiden vorhergehenden und. mit der nachfolgenden Art hat mich be- stimmt ihr ihren Platz hier anzuweisen. — Sie ist erheblich grösser als Hydrell. Nymphaeae, die Fühler sind ganz schwarz, die Flügel getrübter und ihre Adern etwas stärker; das Verhältniss zwischen dem zweiten und dritten Abschnitte der Vorderrandsader ist ungefähr dasselbe; die Beine sind stärker be- haart als gewöhnlich; die Mittelschienen recht merklich verdickt; der fünfte Hinterleibsabschnitt des Männchens ist wie der des Männchens von Hydrell. Nymphaeae gestaltet, sehr wenig länger als der vierte. — Vaterland: Schweden, Deutschland; in Schlesien bis jetzt nicht gefunden. sp. 19. Hydrell. nigrina Stenh. ö & ©, — Sie unterscheidet sich von Hydrell. fusca durch die durchaus nicht mehr als gewöhnlich behaarten Beine und durch die durchaus nicht verdickten Mittelschienen; auch sind der zweite und dritte Abschnitt der Vorderrandsader der Flügel noch weniger ungleich. — Von Hydrell.Nymphaeae unterscheidet sie sich durch die ganz schwarzen Fühler, an denen nur die Basis des dritten Glieds zuweilen rothbraun gefärbt ist, durch etwas dünnere Mittelschienen und durch die ge- ringere Länge des zweiten Abschnittes der Vorderrandsader. Die hinteren Füsse sind gewöhnlich an der Basis roth gefärbt, oder sind es doch auf dem grössten Theile der Unterseite. — Vaterland: Schweden, Deutschland ; ich habe sie auch in Schlesien gefunden. Gen. II. ATISSA Hal. Auch von dieser Gattung ist erst eine einzige Art bekannt. Als Gattungscharacter lässt sich vorläufig etwa folgender feststellen. Die Augen sehr dicht behaart, gerundeter als bei den übrigen Gattungen der Hydrellina. Das zweite Fühlerglied ungedornt; das dritte Fühlerglied rundlich; die Fühlerborste auf ihrer Oberseite äusserst kurz gekämmt. Die Stirn gross und breit. Das Gesicht sehr kurz, auf seinem oberen Theile stark eingedrückt, aber doch etwas gekielt; unten gegen den Mundrand hin immer mehr vortretend und jederseits in der Nähe des Mundrandes mit et- lichen Borstehen besetzt. Das Prälabrum verborgen. Die Backen wenig unter die Augen herab- gehend. Die Mittelschienen auf der Oberseite ohne Borsten. Flügel nach der Wurzel hin etwas schmäler; die Randader reicht bis zur vierten Längsader; die zweite Längsader ist nicht besonders lang; die zweite und dritte Längsader zwiemlich weit von einander entfernt; die hintere Querader weit vom Flügelrande entfernt. # sp. 1. Alissa ripicola Hal. ö & D. — Ziemlich dunkelgrau; Stirn, Thorax und Schildchen etwas mehr braungrau. Das Gesicht von weisslicher Bestäubung grauweisslich. Fühler rothgelb, an ihrer Wurzel und an der Spitze des letzten Gliedes braun. Beine schwärzlich, Hinterfüsse an der Basis gelbroth. Schwinger weiss, Flügel grau getrübt; der zweite Abschnitt der Vorderrandsader etwa 1} mal so lang als der dritte. — Vaterland: Irland, Deutschland; in Schlesien noch nicht gefunden. Gen. IV, PHILYGRIA Sienh. Herr Haliday hat für diese Gattung den Rob. Desvoidy schen Namen Hydrina verwendet. y: 3 y Y Da dieser, von Hydra abgeleitet, eine passendere Verwendung als Familienname erhalten hat, so ’ Yy g ’ P ’ halte ich es für zweckmässig den Stenhammar'schen Gattungsnamen Philygria für sie zu ge- brauchen, welcher sonst ganz unbenutzt bleiben würde, da die andern beiden Gattungen, welche mit s & ’ ’ gegenwärtiger zusammen die Stenhammar’sche Gattung Philygria bilden, bereits berechtigte Na- 25 men erhalten haben. — Die Gattung Philygria, so wie sie hier aufgefasst ist, lässt sich etwa in folgender Weise characterisiren. Das zweite Fühlerglied nicht gedornt. Die Fühlerborste ganz kurz gekämmt oder feinhaarig. Augen deutlich behaart, ziemlich gerundet, doch höher als breit. Das Gesicht schief abwärts steigend, oben verschmälert, gegen die an ihrem Vorderrande fast spitze Mund- öffnuung hin etwas zurückweichend, an beiden Seiten deutlich beborstet. Das Prälabrum unentwickelt. Die Backen ziemlich herabgehend. Die hintere Querader sehr weit, oder doch ziemlich weit vom Flügelrande entfernt; die verdickte Randader reicht bis zur Mündung der vierten Längsader. Vebersicht der Arten. 1 die Fühlerborste oberseits kurz gekämmt . . . . 2 2. 2.2..202...89 41. pieta Fall. En Bühlerbarstenfe)nhaanis a he yeeleane Heliseieenkaee 2 mit reihenweise stehenden schwarzen Punkten an der zweiten bis vier- ) ten Dänssaders u ap ne naslunek sank eunerig ons nenaa Sinnen Dear DUBCHKaLOnerVosa ohne reihenweise stehende schwarze Punkte an den Längsadern . . .......5 Zul die Flügel in den Zwischenräumen zwischen den Längsadern grau gefleckt sp. 5. stietica Meig. 5) die Flügel zwischen den Längsadern ohne graue Flecke. . 2. 2 2.2.2.2... die Flügelfläche um die dunkel gesäumten Queradern auffallend heller ... . . 5 1 Flügelfläche um die dunkel gesäumten Queradern gar nicht oder dochekannsmerklich heller 2 sn. man. RE EHRE verhältnissmässig gross, die helle Stelle jenseit der hinteren RE BEHTBAUSTEU CT Eee ge a aSDicde ÜRTETTUDLA Hal. verhältnissmässig klein, die helle Stelle jenseit der hinteren Querader WersoganstelehnGe ee ae... 2 sn. 3. kemon ala, Fall. MarzBEemanz gelBE nn. oa. een» = 1,59. 6. [Vavipes Fall. la die Schenkel schwarzul a: MI0iuRuEaDEI BD SE ee. ei wWitlipenmis Stenh: 6 sp. 1. ln picta Fall. 6 & O. — Sehr leicht an der auf ihrer Oberseite kurzgekämmten Fühlerborste, dem schmalen weissen Seitenrande der Stirn, den beiden weissen, bis auf die Seitenecken des sammt- schwarzen Schildchens fortgesetzten Thoraxstriemen und der äusserst weit vom Flügelrande entfernten hinteren Querader zu erkennen. — Vaterland: England, Skandinavien, Deutschland; auch in Schle- sien gar nicht selten. Philygr. punetatonervosa Fall. ö & O, — Gar nicht zu verkennen an den zahlreiehen schwarzen 18 sp. Punkten, welche an der zweiten, dritten und vierten Längsader liegen; sie sind nach Anzahl und Lage ziemlich veränderlich; meist läuft in jeden solchen Punkt von der Hauptader aus ein kleiner schwarzer Aderanhang und zuweilen verbinden sich die an der Hinterseite der 3ten Längsader liegenden schwarzen Punkte mit denjenigen, welche an der Vorderseite der vierten Längsader liegen. Eine andere Art mit punktirten Flügeln ist die mir unbekannte Philygr. interstincta Fall., bei welcher aber nur wenige Punkte vorhanden sind, die nicht an den Längsadern, sondern in den Zwischenräumen ohne alle Be- rührung mit den Längsadern liegen. — Vaterland: England, Skandinavien, Deutschland; in Schlesien nicht selten. ; sp. 5. Phälygr. stietica Meig. d & O. — Ich glaube mich in der Bestimmung dieser Art nicht zu irren. Die Flügelzeichnung besteht bei den ausgefärbtesten Exemplaren ausser der Säumung der Queradern noch aus einem grauen Längsstriche zwischen der zweiten und dritten Längsader, aus dem gewöhnlichen dun- kelgrauen Flecke zwischen der dritten und vierten Längsader, einer grauen Längslinie vor ihm und einer anderen jenseit desselben, aus einem grossen grauen Flecke in der zweiten Hinterrandszelle und D aus einem sehr grossen, aber minder dunklen grauen Schweife, welcher sich in schräger Richtung von der fünften Längsader bis zum Hinterrande zieht. — Vaterland: England, Deutschland, Italien bis nach Sicilien, wo sie Zeller fing; in Schlesien vom Dr. Scholtz und von mir beobachtet. sp. 4. Philygr. interrupta llal. ö & D. — Grösser als die übrigen hier aufgezählten Arten. Fühler schwarz, or sp. sp. 7. das 3te Glied rothgelb, nur auf seiner Oberhälfte braunschwarz. Das Gesicht gelblich, an den Seiten und gegen die Backen hin mehr weisslich. Thorax graubraun mit ziemlich deutlichen dunkleren Längs- striemen, am Vorder- und Seitenrande mehr weissgrau. Schildchen gewöhnlich noch etwas dunkler als die Oberseite des Thorax. Hinterleib etwas plump, besonders gegen das Ende hin, an der Basis be- stäubt und matt, sonst glänzendschwarz. Beine schwarz oder braunschwarz; Schienen zuweilen dunkel- braun; Füsse gelbroth, die letzten Glieder derselben geschwärzt. Schwingerknopf braun. Flügel grau, die Queradern schwärzlich gesäumt; die Umgebung dieser Säume glasartig; der helle Fleck jenseit der hinteren Querader zeichnet sich durch seine Grösse aus, da er die 3te Längsader nicht nur vollständig erreicht, sondern gewöhnlich sogar noch etwas überschreitet. In Walker’s brit. Dipteren werden die Fühler dieser Art als ganz gelb beschrieben, was nur auf einem Irrthum beruhen kann, da ich ein von Herrn Haliday erhaltenes typisches Exemplar vergleichen kann. — Vaterland: Irland, Deutschland; ich habe sie auch in Schlesien einmal gefangen. Philygr. femorata Stenh. d & ©. — Sie hat wohl Aehnlichkeit mit der vorigen Art, unterscheidet sich aber leicht durch geringere Grösse, durch das grauere und mit seinem unteren Theile weniger vor- tretende Gesicht und durch die viel geringere Ausdehnung der glasartigen Stellen des Flügels. Beine gewöhnlich dunkelbraun, die Kniee so wie die Wurzel und Spitze der Schienen und die Füsse gelb, die Spitze der letzteren braunschwarz; die Hinterschienen oft mit einem gelben Ringe auf der Mitte, zuwei- len alle Schienen bräunlichgelb. Der zweite Abschnitt des Vorderrandes der Flügel etwa 13 mal so lang als der dritte. — Vaterland: Skandinavien, Deutschland; auch in Schlesien nicht selten. Philygr. flavipes Fall. 6 & Q. — An den bräunlichgelben Beinen, an denen nur das letzte Fuss- glied schwarz zu sein pflegt, an den etwas sandfarbigen, braungelblich geaderten Flügeln mit sehr deut- lich geschwärzten @ueradern und mit einem kleinen schwarzen Punkte an der Mündung der ersten Längs- ader sehr leicht zu erkennen. Der zweite Vorderrandsabschnitt der Flügel ist stets mehr als 13 mal so lang als der dritte; in der Umgebung der dunkelgesäumten Queradern ist kaum die mindeste Spur von einer klareren Beschaffenheit der Flügelfläche zu bemerken. — Vaterland: Skandinavien, England, Deutschland; in Schlesien gemein. Philygr. viltipennis Stenh. 6 & O0. — Stirn graubraun. Fühler braunschwarz, das dritte Glied derselben nur an dem Unterrande rothgelb, Das Gesicht fast ganz von dem Baue wie bei Philygr. flavipes; die den Augenring begleitende Längsfurche fast noch deutlicher; es ist gelblich, nur auf seinem obersten Theile und gegen die Backen hin mehr weisslich; die Borsten an beiden Seiten dessel- ben sind stärker und deutlicher als bei Philygr. flavipes. — Thorax und Schildchen braungrau, Brustseiten mehr aschgrau. Hinterleib auf seinem vorderen Theile mit braungrauer Bestäubung und matt, gegen sein Ende hin allmälig immer glänzender schwarz. Beine schwarzbraun, die äusserste Spitze der Schenkel, die Wurzel und Spitze aller Schienen und die Füsse gelb; das vorletzte Fussglied gewöhnlich schwärzlich, das letzte stets schwarz; häufig ist die ganze Unterseite der Schienen bräunlichgelb, zuweilen haben fast die ganzen Schienen diese Farbe. Schwinger weisslich. Flügel graulich glasartig, ohne alle helleren Stellen, die Queradern nur mit ganz schmaler und sehr wenig bemerkbarer dunkeler Säumung; der zweite Abschnitt der Vorderrandsader stets erheblich mehr als doppelt so lang als der dritte, zu- weilen fast dreimal so lang; die hintere @uerader steht deutlich vor der Flügelmitte. Die Grösse wie 27 die von Philygr. flavipes. — Vaterland: Deutschland und, wenn die Bestimmung richtig ist, auch Skandinavien; in Schlesien von mir selbst gefangen. Anmerk. Ich habe diese Art etwas genauer beschrieben, da mir die Bestimmung derselben nicht ganz, sicher erscheint. Sie für Eph. posticata Meig. zu halten, verbietet ihre geringere Grösse, die gelb- rothe Färbung der Unterseite des dritten Fühlerglieds, die graue Färbung der Flügel und die zwar nicht starke, aber doch bemerkbare dunkele Säumung der @ueradern. — Auch Philygr. nigricauda Stenh. ist offenbar eine ganz andere Art, da bei ihr das dritte Fühlerglied gerundet und nur an der Oberecke ein wenig gebräunt, auch der Hinterleib verlängert ist, die Borstchen zu beiden Seiten des Gesichts un- deutlich sind und die hintere Querader auf oder gar etwas jenseit der Flügelmitte liegt, — Mit dieser Philygr. nigricauda vergleicht Herr Zetterstedt die Philygr. vittipennis und findet sie derselben so ähnlich, dass man zweifelhaft werden muss, ob es die oben beschriebene Art sein könne. Die Abwei- chungen, welche sie von Philygr. nigricauda zeigen soll, passen auf unsere Art, bei der auch der Zwischenraum zwischen der zweiten und dritten Längsader etwas brauner erscheint, nicht weiler dunke- ler als die übrige Flügelfläche gefärbt ist, sondern weil er mit ihr nicht in einer Ebene liegt, und mit- hin in schiefer Richtung gesehen wird, wenn man jene senkrecht betrachtet. — Es hat die Bestimmung demnach wenigstens grosse Wahrscheinlichkeit für sich. Gen. V. HYADINA Hal. Stirn breit mit äusserst grossem, vorn abgerundetem Dreiecke, welches nur die äussersten Vorderwinkel der Stirn frei lässt, Augen deutlich behaart, ziemlich gerundet, doch höher als breit. Das zweite Fühlerglied ungedornt; die Fühlerborste feinhaarig. Das Gesicht ziemlich breit, sehr schwach gekielt; die Borstechen an den Seiten desselben sind fein und kurz, so dass sie sehr schwer wahrgenommen werden. Das Prälabrum völlig verborgen. Die Backen sehr herabgehend. Die ver- dickte Vorderrandsader der Flügel reicht bis zur vierten Längsader; die zweite Längsader ist ziem- lich kurz, so dass der zweite und dritte Abschnitt des Vorderrandes nur wenig ungleich sind; die hintere Querader ist vom Flügelrande entfernt. Vebersicht der Arten. \ gdassschilächen sammtschwarz mE... spusesteutellat.a. Hal. | das Schildchen nur an den Seiten sammtschwatz . 2: 2 2 2 2 2 2 2220.02 auf dem vorderen Theile der Brustseiten ein tiefschwarzer Fleck . . sp. 2. guttata Fall. auf dem vorderen Theile der Brustseiten kein tiefschwarzer Fleck . . sp. 5. nitida Macq. sp. 1. Hyad. scutellata Hal. — Ich nehme diese mir noch völlig unbekannte Art hier auf, da sie sich durch ihr ganz und gar sammtschwarzes Schildchen von den beiden anderen bisher bei uns aufgefundenen Arten leicht unterscheiden lässt. — Vaterland: Irland. sp. 2. Hyad. guttata Fall. 6 & S% — Das an jeder Seite sammtschwarz gefärbte Schildchen und ein schwarzer Fleck, welchen die Brustseiten in der Nähe der Schulter haben, machen diese Art sehr kenntlich. Sie ist vielfältig mit der folgenden Art vermengt worden, was zum Theil daher rühren mag, dass sie in der Färbung des Gesichts, welches bald weiss und bald gelblich ist, so wie in der Färbung der Beine eine grosse Veränderlichkeit zeigt. Uebrigens unterscheidet sie sich von derselben sicher durch das viel senkrechter herabgehende Gesicht, welches ein geradlinigeres Profil zeigt, durch die et- was grösseren Fühler, durch die etwas grössere Entfernung der Hinteren Querader vom Flügelrande, welche deshalb weniger weit vor der Mündung der zweiten Längsader steht, endich durch die grössere 28 Ausbauchung der hinteren Grenze der Discoidalzelle. Die Flügel baben unmittelhar vor und unmittelbar jenseit der hinteren Querader einen glasartigen Tropfen. — Es giebt eine mir noch nicht genügend bekannte Va- rietät, bei welcher von diesen hellen Tropfen garnichts zu sehen: ist; die wenigen Stücke, welche ich von derselben gesehen habe, schienen mir. im Flügelgeäder der Hyad. nitida nahe zu kommen, im Baue des Kopfs aber der Hyad. guttata näher zu stehen, mit der sie auch den tiefschwarzen Fleck an.den Brustseiten gemein hatten. Ich wage nicht zu entscheiden, ob sie die Rechte einer eigenen Art beanspruchen dürfen. — Vaterland: England, ‘Skandinavien, Deutschland ; auch in Schlesien nicht selten. beobachtet, doch bis jetzt nur die Abänderung mit gelblichem Gesichte. Iyad. nitida Macq. 6 & Q. Der Hyad. guttata zwar sehr ähnlich, aber das Gesicht ist grau und erhebt sich unterhalb der Mitte mehr, von wo:aus es sich dann gegen den Mundrand ebenfalls wie bei jener wieder zurückzieht. Sie ist dem scharfsichtigen Auge des Herrn Stenhammar nicht ganz ent- gangen, welcher Exemplare derselben von Hyad. guttata als var. brevicornis abgesondert hat; er würde. über die Artrechte derselben sicher nicht zweifelhaft geblieben sein, wenn er seine Aufmerk- samkeit nicht vorzugsweise auf die Grösse und Gestalt der Fühler gerichtet hätte, welche für sich al- lein, wenigstens bei getrockneten Stücken, zu einer ganz sicheren Unterscheidung beider Arten nicht ausreichen. Die Beschreibung, welche Herr Zetterstedt von Notiph. brevicornis giebt, bezieht sich auf gegenwärtige Art, giebt aber die Merkmale nicht recht scharf an. Schliesslich will ich noch be- merken, dass ich bei Hyad.nitida nie eine Spur der glasartigen Tropfen, welche die Flügel von Hyad. guttata zu haben pflegen, wahrgenommen habe. — Vaterland: Schweden, Deutschland; auch in Schlesien sowohl vom Dr. H. Scholtz, als von mir gefangen. — Gen. VL AXYSTA Hal. Die deutlich behaarten Augen, das senkrechte, oben wenig verschmälerte und an den Seiten fast borstenlose Gesicht, die feinhaarige Fühlerborste, vor allem aber die nur bis zur Mündung der dritten Längsader reichende Vorderrandsader und der eigenthümliche Bau des Hinterleibes machen die Gattung Arysta sehr kenntlich; letzterer ist breit und besteht scheinbar aus drei, an Länge stark zunehmenden Abschnitten, indem der erste Abschnitt sehr verkürzt und der fünfte sehr verkleinert ist. sp. 1. Axyst. cesta Hal. 6 & Q. — Durch die sehr grobe Punktirung des schwarzblauen Hinterleibes ausge- zeichnet. — Sie ist unfer obigem Namen zuerst von Herrn Haliday und bald darauf von Herrn Macquartals Trimerina coeruleiventris beschrieben worden; später hat sie Herr Stenhammar als Philygria punctulata beschrieben. Herr Haliday nennt sie in Walker’s britischen Dipteren Ax. viridula Rob. Desv. — Diese Bestimmung kann aber nur als eine auf einer unbestimmten Ver- muthung beruhende und deshalb völlig unstatthafte bezeichnet werden, da Herr Rob. Desvoidy bei der. Beschreibung seiner Hydrina viridula kein einziges derjenigen Merkmale angiebt, welche unsere Art so leicht kenntlich machen, und da das Hauptmerkmal, durch welches er Hydrina von Hydrellia unterscheidet, das auf seiner Oberseite ausgeschnittene dritte Fühlerglied nämlich, der Ax. cesta nicht einmal eigen ist. — Vaterland: Skandinavien, England, Frankreich, Deutschland; in Schlesien vom Dr. H. Scholtz gefangen. IL EPEHYDRINA Die Ephydrina sind durch die nackten, sehr gerundeten Augen, das ungedornte zweite Füh- lerglied und die auf ihrer Oberseite nie mit starken Borsten besetzten Mittelschienen characterisirt; BR .. - am nächsten kommen sie durch Pelina den zuletzt aufgezählten Gattungen der Hydrellina. Das Kinn ist bei fast allen Gattungen derselben ausserordentlich vergrössert und angeschwollen, die Mundöffnung im Allgemeinen von grosser Weite. Die Gattungen mit weniger erweiterter Mund- öffnung, wie Pelina und Ochthera, tragen die Hauptcharactere der Ephydrina mit solcher Evidenz an sich, dass über ihre Stellung kein Zweifel entstehen kann. Eintheilung der Ephydrina. Abtheil. I. Das Prälabrum vortretend. die kleinen Wurzelzellen der Flügel vollständig. . » . 2.2.2... Gen. 1. Canace Hal. die kleinen Wurzelzellen der Flügel fehlen . 2. 2 nn m non nn 2 die Mundöffnung verhältnissmässig eng » 2: 22 2 2 m nn nn en 3 | die Mundöfinuns/ausserordentlichnweit, ur ae er A erh die Vorderschenkel nicht verdickt -. . :» » . 0. 010 2 cn. ...Gen..2. Pelina Hal. die Vorderschenkel sehr verdickt . . . - 0... 2 rn 2... ..Gen. 3. Ochthera.Lalr. | das Gesicht kahl, jederseits nur mit einer langen Borste . . . . . Gen. 4. Parydra Stenh. U das Gesicht jederseits mit etlichen langen Borsten, der seitliche Mund- masitinhbebarstet gr ME ee ne Se eu ok. un. Gen.=232, Halmomp.ota'Hal: Abtheil. HU, Das Prälabrum in die Mundöffnung zurückgezogen. ( die Klauen fast gerade, die Pulvillen undeullieh . . . . 2.......6en6. Ephydra Fall. ) die Klauen gekrümmt, die Pulvillem deutlich g.y n) . II 2 2 2 220m 2 „| der Mundrand völlig kabl . ». . 2 2 2 nn nenn. Gen. 7. Jiythea Hal. “! der Mundrand beborstet oder doch behaart . 2 2 > 22 nen. 3 SreaRiihferborsier zekämmi Aere tGen. 8: 2 Guenia'R. .Desv. UıesRuhlerborsteunicht, zekammtr Wa, Sur EI Ze re f ikenhiullerborsterbehaart, Bene ae. a ee Mn Gen ge Sicaltiellla. R.,Dest. dıemhuünhlerborsternackteun: Due. mu se ea ul. ah, Gen.A0: Tichömg'za, Macq. Gen. . CANACE Hal. Ich habe diese Gattung, die einzige der Ephydrina, welche mir noch unbekannt ist, nicht übergehen mögen, da sie sich durch das Vorhandensein der kleinen Wurzelzellen der Flügel aus- zeichnet, deren Fehlen für die Ephydrinidae sonst so characteristisch ist. Ob die Stellung, welche ich ihr hier gegeben habe, eine ganz passende ist, vermag ich nicht zu entscheiden. Herr Haliday charaeterisirt die Gattung Canace in folgender Weise: Caput depressum. Facies transversa, perpen- dieularis, subimpressa, lateribus ciliata; elypeus exsertus, Peristoma magnum. Oculi elliptiei, transverst. Arista pubescens. Areolae praebrachialis et analis parvae, completae. Abdomen conicum, septemannulatum, segmento secundo maximo. sp. 1. Can. nasica Hal. — Grau; Stirn und Thorax etwas rostbräunlich; das Gesicht weisslich. Die Füsse an der Basis roströthlich. — Vaterland: Irland. Gen. IE PELINA Hal. Diese Gattung hat eine gewisse Aehnlichkeit mit der Gattung Awysla. Stira breit. Fühler- borste so kurzhaarig, dass sie fast nackt erscheint, Die nackten Augen gerundet und vorgequollen, Gesicht senkrecht, sehr wenig gewölbt, jederseits an den ziemlich breiten Augenringen mit etlichen U+ 30 zarten Borstchen. Backen ziemlich stark unter die Augen herabgehend. Mundöffnung zwar bedeutend grösser als bei Ochthera, aber erheblich kleiner als bei allen anderen Gattungen der Ephydrina. Das Prälabrum mässig über den Mundrand vorstehend. Flügel verhältnissmässig ziemlich lang; die zweite Längsader schr lang; die hintere Querader steht dem Flügelrande nahe und hat eine etwas schiefe Lage. Der Körper ist ziemlich nackt und hat eine etwas grobe Sculptur. — WVWebersicht der Arten. das Hypopygium des Männchens fast halb so lang als der Bauch, der 1 fünfte Hinterleibsabschnitt desselben etwas kürzer als der vierte sp. 1. aenaea Fall. das Hypopygium des Männchens kürzer als der vierte Theil des Bauches, der fünfte Ilinterleibsabschnitt desselben etwas kürzer als der vierte sp. 2. aenescens Stenh. sp. 1. Pel. aenea Full. d & oO. — Dunkel erzgrün mit rauher, deutlich gestriemter Oberseite des Thorax. Es ist dieselbe Art, welche Meigen als Ephydr. glabricula beschrieben hat. — Vaterland: Skan- dinavien, England, Frankreich, Deutschland, wo sie überall und auch in Schlesien gemein ist. sp. 2. Del. aenescens Stenh. d & 9. — Geringere Grösse, weniger rauhe Sculptur und deshalb grösserer Glanz, etwas genähertere Queradern nebst den oben angegebenen Verschiedenheiten im Baue des männ- lichen Hinterleibes und des Hypopygiums unterscheiden sie von der vorigen Art. — Vaterland: Skan- dinavien, England. — In Deutschland ist sie bis jetzt noch nicht gefunden worden. Gen. II, OCHTHERA Latir. Ochthera gehört zu den ausgezeichnetsten Gattungen der Ephydrina. Stirn sehr breit. Die Fühlerborste oberseits mit 3 Kammstrahlen. Das Gesicht oben mässig breit, mit zwei furchen- artigen Eindrücken, welche sich auf der etwas erhobenen Mitte desselben sehr nahe kommen, dann weiter nach unten hin von einander entfernen und parallel mit dem Seitenrande der Mundöffnung weiter laufen; das Gesicht hat auf seiner Fläche wohl einige feine Härchen, aber durchaus keine Borsten. Das Gesicht und die Backen steigen sehr weit unter die grossen vorgequollenen Augen hinab, ziehen sich gegen die Mundöffnung hin aber merklich zusammen, so dass diese kleiner als bei irgend einer andern Gattung der Ephydrina ist. Das Prälabrum hat die Gestalt einer aus der Mundöffnung vortretenden kleinen, flachen Lamelle. Vorderhüften etwas verlängert. Die Vorder- schenkel ganz ausserordentlich verdickt, auf der Unterseite zur Aufnahme der gekrümmten, dornförmig endigenden Schienen gefurcht und mit etlichen Borstchen besetzt; das erste Glied der Hinterfüsse mehr oder weniger verdickt. Die Randader der Flügel reicht bis zur vierten Längsader; der zweite Abschnitt des Vorderrandes ist verhältnissmässig sehr lang; die hintere Querader hat eine sehr schiefe Lage und die dritte und vierte Längsader convergiren gegen ihr Ende hin ziemlich stark. Vebersicht der Arten. die Grundfarbe der Schienen auch an der Wurzel schwarz . . - sp. 4. Mantis Deg. die,Schienensan dera\Vlurzel@r:oth" 2 m A, sp. 2. Mantispa Loew. sp. 4. Ochth. Mantis Deg. d & O0. — Diese gemeine Art ist in der Färbung des Gesichts sehr veränderlich; besondere Arten sind darunter nicht verborgen. — Vaterland: fast ganz Europa; sie wurde von mir auch in Kleinasien gefangen; in den Mittelstaaten Nordamerikas scheint sie die häufigste Art zu sein. — In Schlesien gar nicht selten. sp, 2. Ochth. Mantispa Loew. ö & oO. — Der vorigen Art wohl ähnlich, doch die Grösse etwas geringer, die Flügel weniger grau und alle Schienen an ihrer Wurzel roth; auch sind die Füsse stets in grösserer Sl Ausdehnung roih gefärbt. Ausserdem ist das erste Glied der Vorderfüsse bei dem Männchen am Ende der Unterseite von längerer Behaarung gebartet und das erste Glied der Hinterfüsse desselben verdickter. Die von Herrn Rondani als Ochth. Schembrii beschriebene Art ist mit Ocht. Mantispa identisch; die Angabe erheblicherer Körpergrösse beruht auf einem Irrthume. — Vaterland: Italien, Griechen- land, Kleinasien; eine von Wahlberg am Cap gefangene Ochthera unterscheidet sich von Ochthera Mantispa lediglich durch ihr blaueres Colorit, so dass sie von derselben kaum getrennt werden kann. In Schlesien und überhaupt nördlich von den Alpen ist Ocht. Mantispa noch nicht beobachtet worden. Gen. IV. PARYDRA Stenh. Der Körperbau kurz und gedrungen. Thorax und Schildchen sehr gewölbt. Stirn sehr breit. Die Fühlerborste auf ihrer Oberseite mit kurzer, bei manchen Arten nur schwer bemerkbarer Pube- scenz, gegen die Spitze hin nackt. Das Gesicht sehr breit, nicht so hoch gewölbt wie bei den ächten Ephydra-Arten, sondern mit mehr schief abwärts steigender Wölbung; es trägt jederseits am Augen- ringe eine für die Gattung Parydra sehr characteristische, lange, gekrümmte, haarartige Borste, unterhalb welcher noch etliche kürzere Härchen stehen, die aber bei manchen Arten schwer wahr- nehmbar sind; sonst ist das ganze Gesicht völlig nackt. Das Prälabrum vorstehend. Die Backen unter die Augen hinabgehend. Das Kinn ausserordentlich verdickt. — Die Beine kurz und ziemlich plump, mit weissschimmernden Stellen an den Schienen. — Die kleine Querader der Flügel steht jenseit der Mitte der Discoidalzelle, also verhältnissmässig weit von der Flügelwurzel; die hintere Querader ist dem Flügelrande nicht sehr nahe und hat eine mehr oder weniger schiefe Lage; der Flügelanhang ist besonders gross. Die Gattung zerfällt in zwei Abtheilungen, deren erste dichtbehaarte Arten mit viel gewölb- terem Gesichte umfasst, während zur zweiten die übrigen, sehr kahlen Arten gehören; die kleinste von diesen letzteren zeichnet sich dadurch aus, dass unter der characteristischen Borste zu jeder Seite des Gesichts eine zweite, fast eben so lange Borste steht; ich habe hierauf bei der Analyse der Gattungen keine Rücksicht genommen, da diese kleine Art schwerlich diejenige sein wird, welche ein Sammler zuerst bestimmt; sobald er aber auch nur eine der anderen Arten kennt, kann ihm der ganze Habitus dieser gar keinen Zweifel über ihre systematische Stellung lassen. — Uebersicht der Arten. Abtheil. I. sehr behaarte Arten. EBENE Se ee LSDERR SDRUD ET" NOV. SD: Abtheil. Il. sehr kahle Arten. | die zweite Flügelader an ihrem Ende ohne Anhang 2 | die zweite Flügelader an ihrem Ende mit Anhang . . . . . 5 unter der gewöhnlichen Borste an der Seite des Gesichts eine zweite „| lastgellengeonlance.@ . .. 2 De on. 2 ne 9, BOUSALLGTMeig: | unter der gewöhnlichen Borste an der Seite des Gesichts nur etliche ze keneiaon erefre. aoeereenan 5) SENT KIeIneM AI et tn 03101850: Hal: EEOSSeTeFALICT ee 21 ein us Reh To S Dre SEI tretend' el ,, Aa a SSR TUN A Kal. das Gesicht ziemlich gewölbt und nach unten nicht besonders stark vor- 4 a } das Gesicht sehr wenig gewölbt und unten besonders stark vortretend sp. 5. cognata nov. sp. sp. 1. sp. sp. sp. 5. 32 das Ende der zweiten Längsader nur mit sehr kleinem, nie dunkelge- säumtemAnhange! „oil „viren, Kan Ieladaa mann wand. Heap. eaanckabh Ball. das Ende der zweiten Längsader mit ansehnlichem, dunkelgesäumtem | Anhangesta „ein ala Ans IE Bear ei re eine der Arten von mittlerer Grösse . 2. 2 22 2 202 202020289. 7. quadripunctata Meig. einer der grösstensArtemi. no1 .5i. vun. ur „Nrolal) zumal Hi sind ntsp.h8! Bikharalüg Heig. Parydr. pubera. 6 & O. — Viridi-caeruleu, densius pubescens, facie fornicatä_albo-pollinosdä. — Long. corp. 13—2 lin. — long. al. 13—2 lin. — Grünlich blau, mässig glänzend, durch dichte und lange, aber ziemlich zarte Behaarung, welche auf Stirn, Thorax und Schildchen grösstentheils schwärzlich ist, ausgezeichnet. Das weissbestäubte Gesicht viel stärker gewölbt als bei den anderen Arten, so dass der grössere untere Theil desselben fast senk- recht abfällt. Unter der characteristischen Borste zu beiden Seiten des Gesichts stehen nur feine Här- chen. Die Fühlerborste ist in der Nähe der Basis dicker und hat daselbst auf ihrer Oberseite kurze Pubescenz; gegen das Ende hin ist sie haarfein. Eine Striemung des Thorax ist nicht deutlich. Ober- seite des Hinterleibes scharf punectirt; die Abschnitte weniger deutlich gerandet, als bei den Arten der zweiten Abtheilung. Beine schwarz, eigentlich mehr braunschwarz und viel dichter behaart als bei den anderen Arten. Die weissschimmernden Stellen derselben weniger auffallend als bei Parydr. aquila; die Füsse braunroth mit schwarzer Spitze, zuweilen die ganzen Füsse schwarz. — Die Flügel sehr wenig grau getrübt; die kleine @uerader und das Vorderende der hinteren Querader etwas schwärzlich gesäumt; die dritte und vierte Längsader gegen das Ende hin mit der Spur einer schwachen Convergenz, — Va- terland: Sicilien, wo sie Zeller fing. Paryar. pusilla Meig. ö & O0. — Dies ist die kleinste unserer Arten; sie ist daran sehr kenntlich, dass unter der gewöhnlichen characteristischen Borste eine zweite fast vollständig eben so lange steht, was bei keiner anderen unserer Arten der Fall ist. Es ist dieselbe Art, welche Haliday früher als Eph. infecta und Stenhammar später als Parydr. nasuta beschrieben hat. — Vaterland: Skandinavien, England, Deutschland; auch in Schlesien nicht selten. Parydr. fossarum Hal. ö & 2. — Dieselbe Art, welche Herr Stenhammar als Parydr. affinis beschrieben hat; nächst Parydr. pusilla die kleinste unserer Arten; hieran , sowie an ihrem schwär- zeren Colorit und der etwas kurzen zweiten Längsader leicht zu erkennen. — Vaterland: Skandina- vien, England, Deutschland; auch in Schlesien ziemlich häufig. Anmerk. Es scheint mir, als ob noch eine ähnliche, etwas grössere Art bei uns einheimisch und als ob sie mit der von Stenhammar beschriebenen vermeintlichen Varietät der Parydr. quadripunctata, welche keinen Anhang an der zweiten Querader hat, identisch sei. Ich besitze nur drei Weibchen, also ein viel zu spärliches Material, um etwas Gewisses darüber sagen zu können. Parydr. aquila Fall. d & Q@. — Ihrer Gemeinheit wegen allbekannt und schon als die grösste Art der Gattung mit gar keiner anderen als allenfalls mit der nächstlolgenden zu verwechseln, von.der sie sich aber ebenfalls durch ihre erheblichere Grösse und durch ihr minder schief vortretendes Gesicht unterscheidet. — Unsicher bin ich ob einige Weibchen aus dem südlichen Deutschland zu Parydr. aquila gezogen werden dürfen; sie unterscheiden sich durch geringere Grösse und weisslich bestäubtes Gesicht. — Vaterland: Das ganze nördliche und mittlere Europa; in Schlesien gemein. Im südlichen Europa gefangene Exemplare habe ich nicht gesehen, Parydr. cognata nov. sp. © — Parydr. aquilae simillima, sed minor , faciei parte inferiore magis productä orbitisque angustioribus distineta. — Long. corp. 13 lin, — long. al. 1} lin. sp. 6. 27 sp. 8. Ich besitze von dieser Art leider nur ein einziges von Zeller aufSicilien gefangenes Weibchen. Früher bin ich sehr geneigt gewesen es für eine kleinere Varietät von Parydr. aquila zu halten. Der Unter- schied in der Gestalt des Gesichts und die merklich schmäleren Augenringe scheinen aber entschieden für die spezifische Selbstständigkeit zu sprechen. Ausser den in der Diagnose angegebenen Unterschieden lässt sich noch die etwas geringere Breite der Stirn, des ganzen Gesichts und der Backen von Parydr. cognata anführen. — Vaterland: Sicilien. Parydr. coarctata Fall. 6) & ©, — Einzelne Exemplare dieser Art können allerdings leicht verkannt werden, da der Aderanhang am Ende der zweiten Längsader fast eben so oft fehlt, als er vorhanden ist; selbst wo er fehlt, zeigt häufig eine kleine Unregelmässigkeit in der Biegung der zweiten Längsader die Stelle, wo er sich sonst zu finden pflegt; übrigens ist der Anhang stets nur klein und nie schwärzlich gesäumt, wie er es bei den beiden nächstfolgenden Arten stets ist. Der untere Theil des Gesichts ist et- was vortretender und die Backen sind etwas breiter als bei Parydr. quadripunctata. — Vater- land: wahrscheinlich ganz Europa und Kleinasien; in Walker’s britischen Dipteren ist sie nicht aufge- gezählt, ich vermuthe aber, dass Parydr. Hecate Hal. nichts als diejenige Varietät der Parydr. coar- ctata sein möge, welcher der Anhang an der zweiten Längsader fehlt; dass Herr Haliday bei der Be- schreibung derselben vielleicht nur solche Exemplare gehabt haben könne, lässt sich um so eher ver- muthen, da die Art als sehr selten bezeichnet wird. Die südeuropäischen und kleinasiatischen Exemplare haben weniger getrübte Flügel als die nord- und mitteleuropiiischen, doch finde ich sonst keine Unter- schiede, welche zu einer spezifischen Trennung berechtigen könnten. — In Schlesien ist Parydr. coar- etata häufig. Parydr. quadripunctata Meig. ö & oO, — Es ist dies dieselbe Art, welche Stenhammar als Parydr. furcata beschrieben hat, und welche sich auch in Zetterstedt’s Dipt. Scand. unter diesem Namen aufgezählt findet. Sie hat die meisten Merkmale mit Parydr. littoralis gemein, wird auch von Herrn Haliday mit derselben identifizirt, doch halte ich sie für von dieser verschieden. — Diejenigen Merkmale, welche sowohl Parydr. quadripunctata als littoralis haben, sind der ziemlich ansehnliche, schwärzlich gesäumte Anhang am Ende der zweiten Längsader, die ansehnliche schwärzliche Säumung der @uer- adern und die glasartigere Beschaffenheit der Flügelfläche in deren Umgebung. Die Merkmale, welche quadripunctata von littoralis unterscheiden sind die stets erheblich geringere Grösse und die et- was schmäleren Backen. — Die vier weissen Punkte auf dem Thorax, von denen Meigen in seiner Be- schreibung von Eph.quadripunctata spricht, sind weiter nichts als der vorderere Anfang der beiden mittleren Thoraxstriemen und zwei den Seiten des Thorax näher liegende Punkte in der Nathgegend, welche oft in der That ein deutlich weissliches Ansehen haben, wie dies bei manchen Exemplaren der Parydr. littoralis in ganz gleicher Weise der Fall ist. — Vaterland: Skandinavien, Deutschland; in Schlesien noch nicht beobachtet. Ob die in England vorkommende Art gegenwärtige oder die fol- gende ist, wage ich nicht zu entscheiden; nach der Grössenangabe sollte man meinen, dass es die folgende sei, Parydr. littoralis Meig. 6 & 93 — Der vorigen zwar sehr ähnlich, aber in der Grösse die der Parydr. aquila am nächsten kommende der bei uns einheimischen Arten, mit Parydra cognata etwa von gleicher Grösse. — Die von Stenhammar und Zetterstedt als Parydr. Fittoralis beschrie- bene Art kann mit derselben unmöglich einerlei sein, da bei ihr der zweite Abschnitt des Vorderrandes der Flügel dem dritten nahebei gleich sein soll, während er bei Parydr. littoralis sehr viel länger ist. Zetterstedt's Angaben über diese Art scheinen auch sonst an einem Irrthume zu leiden, da er aus- drücklich angiebt, dass bisher in Schweden nur ein einziges Exemplar gefangen worden sei, während er doch beide Geschlechter beschreibt. — Vaterland: Deutschland; in Schlesien vom Dr. H. Scheltz bei Charlottenbrunn und von mir bei Cudova gefangen, 4 Gen. . HALMOPOTA Hal. ılanzlose, mattgefärbte Arten, etwa von der Körpergestalt wie die Tichomyza- oder die ächten Ephydra-Arten. Stirn breit, matt. Das sehr breite Gesicht hochgewölbt, doch unter den Fühlern deutlich eingedrückt. Augenringe und Backen ganz ausserordentlich breit. Die Fühlerborste ohne deutliche Pubescenz. Zu jeder Seite des Gesichts stehen am Augenrande etliche haarartige Borsten, von denen die oberste die längste ist; am seitlichen Mundrande steht eine Reihe aufwärts- gekrümnter haarartiger Borsten. Prälabrum ziemlich breit vortretend. Die Mundöffnung sehr gross. Thorax und Schildchen beborstet, Der flache Hinterleib von gestreckt elliptischer Gestalt. — Die Vorderrandsader der Flügel läuft bis zur Mündung der vierten Längsader; die zweite Längsader ist lang; die kleine Querader steht etwas jenseit der Mitte der Discoidalzelle, also von der Flügelwurzel ziemlich entfernt; die hintere Querader ist dem Flügelrande sehr genähert. Webersicht der Arten. j die dritte und vierte Längsader am Ende nicht deulich convergirend . sp. 4. salinaria Bouch. U die dritte und vierte Längsader am Ende vollkommen deutlich, obgleich nicht; stark! convergirendi. „u... 0 sinn al omlinlten an ale 38 medilerraneanov.sp. sp. 1. Halmop. salinaria Bouch. ©% — Grau; die Stirn fast sammtschwarz; Gesicht, Oberseite des Thorax und Schildehen mehr braun; der Hinterleib heller grünlichgrau; die Wurzelhälfte der Fühlerborste dick, ohne deutliche Pubescenz, die Spitzenhälfte haardünn. Die Füsse roth, gegen das Ende hin allmälig immer dunkeler braun. Flügel glasartig mit graulicher Trübung; das Ende der dritten und vierten Längs- ader sind einander wohl etwas genähert, aber nicht convergent. — Vaterland; Schlesien, wo sie zu- erst in den Soolkästen einer Saline als Larve entdeckt wurde; später in England und mehrmals im nördlichen Deutschland gefunden. — 19 sp. Halmop. mediterranea nov. sp. @R — (inerea, abdomine glaucescente, alarm venis longiludinalibus tertiä et quartü apicem versus convergentibus. — Long. corp. 23 lin. — long. al. 23 lin. — Ich habe diese Halmopota in einigen weiblichen Exemplaren an der Kleinasiatischen Südküste ge- fangen. Sie ist unserer Halmop. salinaria sehr ähnlich, unterscheidet sich aber I) durch etwas stär- ker gewölbtes Gesicht, so dass der letzte, steil abschüssige Theil desselben etwas länger ist als bei Halmop. salinaria; 2) durch den allmäligeren Uebergang des verdickten 'Theiles der Fühlerborste in den verdünnten; 3) durch die längeren und etwas spitzigeren Flügel, deren dritte und vierte Längsader gegen das Ende hin eine zwar keineswegs starke, aber doch vollkommen deutliche Convergenz zeigen; 4) durch die etwas schlankeren Beine. Täusche ich mich nicht, so sind auch Behaarung und Flügel- adern etwas feiner, Auf der ersten Hälfte des Flügels sind Randader und vordere Längsadern braun- gelb gefärbt; doch mag dies vielleicht eben so wenig ein constantes Unterscheidungsmerkmal sein, als die hellere Farbe der Füsse. — Vaterland: Mermeriza im südlichen Kleinasien, am Meeresstrande. a Gen. VI. EPHYDRA Fall. Das gewaltig gewölbte, stark vortretende, behaarte Gesicht, die äusserst grosse Mundöffnung mit wimperartig behaartem Rande, die fast geraden, ziemlich langen Klauen und die Undeutlichkeit der Pulvillen characterisiren die Gattung Ephydra hinlänglich. Das dritte Fühlerglied hat bei den meisten Arten eine fast dreieckige Gestalt und bei mehreren derselben an der Basis seiner Aussen- seite eine haarförmige Borste, die länger als das Glied selbst ist. Die Fühlerborte ist gewöhnlich kurzhaarig, zuweilen fast kurz gekämmt. Die Randader reicht bis zur Mündung der vierten Längs- ader und die kleine Querader steht ziemlich entfernt von der Flügelwurzel. 30 Uebersicht der Arten. das dritte Fühlerglied ohne Haar auf der Aussenseite . . . 2... a ER LE H das dritte Fühlerglied mit einem Haare auf der Aussenseite . . . . RG j die Stirn jederseits mit sammtschwarzer Seitenstrieme , . . » .. . sp. 4. biviltata nov. sp. “ \ die Stirn ohne sammtschwarze Seitenstriemen . . » 2.2.2..2.2.8»9.2. riparia Fall. der Mundrand bei dem Weibchen grob gewimpert . . » » 2 .2...5.5. salinae Zelt. \ der Mundrand bei beiden Geschlechtern nur fein gewimpett . 2. ...4 der Hinterleib lang elliptisch, das Hypopygium des Männchens ohne 4 EINSeReimitteneWINATNLSTIIIENEe er en. Ra RS Le. Sr sp. 4. micans INal. der Hinterleib breit eiförmig, das Hypopygium des Männchens mit ein- zes chniltenersPrneS nenn en IR rn. DTEUNENERTS, NOU.SD. sp. 4. Ephydr.bivittata, nov.sp. d & Er — dJeneo-viridis, frontis vitlis lateralibus atris, tertio antennarum ar- ticulo mutico. — Long. corp. 23 lin. — long. al. 21 lin. — sp. Eine ausgezeichnete und leicht kenntliche Art. Stirn glänzender als bei den anderen Arten und vor dem vordersten Punktauge gewöhnlich mit einem tieferen Grübchen, bald erzgrün, bald zum Theil ku- pferig oder violett; an jeder Seite derselben, doch nicht ganz am Augenrande, liegt eine mattschwarze Längsstrieme, welche besonders tiefschwarz erscheint, wenn man sie von hinten her betrachtet; der schmale Saum zwischen ihr und dem Augenrande ist graulich bestäubt. Fühler schwarz; das dritte Glied kurz, ohne Borste auf der Aussenseite; Fühlerborste kurz, an der Basis dick und auf der Oberseite mit ganz kurzer Behaarung besetzt, dann weiterhin sehr dünn und nackt. Die abschüssige Fläche zwischen den Fühlern ist bei unverriebenen Exemplaren nicht glänzend. Das Gesicht gewöhnlich mit bräunlich- ochergelber Bestäubung, deren Färbung nur nach den Backen hin mehr in das Weissliche übergeht; zu- weilen ist sie in grösserer Ausdeknung ziemlich weisslich. Die Seiten des Mundrandes haben bei beiden Geschlechtern etwas grobe schwarze Bewimperung. Die Oberseite des Thorax gewöhnlich mit recht deutlichen, kupferrothen oder in das Violette spielenden Längsstriemen. Schildchen geschwollen. Der Hinterleib länglich elliptisch; der erste Abschnitt verkürzt; bei dem Männchen sind der zweite, dritte und vierte gleich lang, der fünfte aber 1} mal so lang als der vierte; bei dem Weibchen ist der Öte kaum länger als der vierte und lässt den sechsten noch deutlich vortreten. Das Hypopygium des Männ- chens erreicht den Hinterrand des vierten Bauchabschnitts vollständig; es ist unterseits gewölbt und hat eine deutliche Mittellinie. — Die Grundfarbe der Beine ist etwas grünschwarz, von Bestäubung über- deckt; Kniee braunroth; Füsse dunkelbraun. Bei helleren Exemplaren sind die Schienen oft bis gegen die Mitte braunroth und auch alle Füsse von der Wurzel aus in grösserer oder geringerer Ausdehnung braunroth gefärbt; der Bau der Beine ist ein etwas plumperer als bei den anderen Arten, namentlich sind Vorderschienen und Vorderfüsse merklich stärker. Flügel etwas gebräunt; wenn sie abwärts ge- schlagen sind, so zeigt sich in der Nähe ihrer Wurzel eine mehr bräunlichgelbe Färbung. — Vater- land: Sicilien, wo sie Zeller entdeckte. Ephydr. riparia Fall. ö & Q. — Das mit keinem borstenartigen Haare besetzte dritte Fühlerglied, die auf ihrer Oberseite kurz gekämmte Fühlerborste, die bei dem Weibchen viel stärkern Wimperhaare des Mundrandes, sowie die fast geradlinig in den Flügelrand auslaufende zweite Längsader sind diejeni- gen Merkmale, welche diese Art leicht kenntlich machen. Auch die verhältnissmässig grosse Länge des fünften Abschnittes des männlichen Hinterleibes ist ein gutes Merkmal. Die Färbung der Beine ist sehr veränderlich; gewöhnlich sind die Kniee und die Wurzelhälfte der Schienen sammt der Wurzel der vorderen Füsse hell gefärbt, doch finden sich häufig genug Exemplare, bei welchen die Schienen nur 56 an ihrer äussersten Spitze schwärzlich gefärbt sind, ja zuweilen solche, bei denen selbst an den Schen- keln von der Schwärzung nicht viel übrig bleibt; Exemplare mit fast ganz und gar schwärzlich gefärbten Beinen sind seltener. Auch die Färbung des Gesichts ist sehr veränderlich, bald weisslich, bald ocher- gelb oder mehr lehmgelb. — Ich glaube, dass es gegenwärtige Art ist, welche Meigen als Eph. albula beschrieben hat; andere glauben Meigen’s Eph. albula in der von Stenhammar als Eph. fumosa be- schriebenen Caenia zu erkennen. Es wird sich dieser Zweifel wahrscheinlich durch die Untersuchung der Exemplare der Winthem’schen Sammlung lösen lassen. Auch wenn ich Recht haben sollte, würde ich keine Lust haben, den Meigen’schen Namen anzunehmen. Es ist allerdings richtig, dass Fallen’s Ephydr. riparia ein Gemisch aus verschiedenen Arten und dass mithin die Berechtigung dieses Namens eine etwas precäre ist, aber die Diagnose passt auf keine dieser Arten so gut wie aufgegenwärtige, und deshalb hätte Meigen den Fallen’schen Namen, wenn er ihn überhaupt beibehalten wollte, nothwendig auf diese Art und nicht, wie er gethan hat, auf Ephydr. micans übertragen sollen. — Ephydr. riparia ist vom Herrin von Heyden im vierten Jahrgange der stettiner entomologischen Zeitung als Eph. salina bezeichnet und im fünften Jahrgange desselben als Caenia halophila beschrieben wor- den. Die Beschreibung, welche er von ibr giebt, und selbst die systematische Stellung, welche er ihr anweisst, lassen darüber gar keinen Zweifel; hätte ich noch einen gehabt, so würden ihn mir die sechs Exemplare, welche ich der freundlichen Gefälligkeit des Herrn von Heyden verdanke, genommen haben. Es ist diese Art mithin von Herrn Haliday in den Nachträgen zu den Walker’schen Dipteren irrthümlich mit der von Zetterstedt als Ephydr. salinae beschriebenen Art identificirt worden. — Vaterland: Die Küsten ganz Buropas und Kleinasiens, im Binnenlande überall, wo sich salzhaltige Quellen finden, in Menze; als in Schlesien einheimisch ist sie noch nicht nachgewiesen worden, wird aber in ge- eigneten Lokalitäten sicher nicht fehlen. Ephydr. salinae Zelt. d & Q. — Das mit einem borstenartigen Haare besetzte dritte Fühlerglied, die fast kurz gekämmte Fühlerborste und die Länge des fünften Abschnittes des männlichen Hinterleibes machen dieselbe kenntlich; auch läuft die zweite Längsader geradliniger in den Flügelrand aus, als dies bei Ephydr. micans der Fall ist. — Mit Ephydr. salinaria Bouch., der oben als Halmo- pota salinaria aufgezählten Art, hat sie keine Verwandtschaft. — Vaterland; Das ganze nördliche und mittlere Europa, am Seestrande und an salzigen Quellen; in Schlesien ist sie noch nicht aufge- funden worden. Ephydr. micans Hal. 6 & 9. — Wie ich glaube, dieselbe Art, welche Meigen als Eph.ripariaFall, beschreibt; ganz unzweifelhaft völlig dieselbe Art, welche Herr Stenhammar als Ephydr. aurata be- schreibt und Herr Zetterstedt unter diesem Namen aufführe. — Die lebhafter glänzende grüne Färbung, die kurzbehaarte Fühlerborste, das mit einem borstenartigen Haare besetzte dritte Fühlerglied, der bei beiden Geschlechtern nur schwach gewimperte Mundrand, die ganz schwarzen Beine, an denen nur die Kniee roth sind, und die etwas bogenförmig in den Flügelvand auslaufende zweite Längsader characteri- siren diese Art. Der fünfte Hinterleibsabschnitt des Männchens ist nur wenig länger als der vierte; das Hypopygium auf seiner Unterseite gewölbt, ohne eingeschnittene Längslinie, bis auf den 4ten Bauch- abschnitt zurückreichend. — Kleine Exemplare derselben sind der folgenden Art ähnlich; die Männchen lassen sich von,ihr gar leicht an der Beschaffenheit des Hypopygiums unterscheiden, aber auch die Weibchen nicht schwer an der schmäleren Form des Hinterleibes. — Vaterland: Skandinavien, Eng- land, Frankreich, Deutschland und ganz Italien bis nach Sicilien; ich habe sie auch in Schlesien gefan- gen. Sie ist durchaus nicht ausschliesslich an salzhaltigen Stellen zu finden, scheint dieselben aber doch besonders zu lieben. BY | sp. 5. Ephydr, breviventris, nov. sp. ö & oO, — Viridis, abdomine late ovato, in disco caerulescente, pedibus nigricantibus, genibus tibiarumque basi rufis, antennarum articulo tertio unipili, setä breviter pubescente, peristomio subtiliter ciliato, d hypopygio subtus planiusculo, lined media incisa. — Long. corp. 1,7, — 13 lin. — Long. al. 13 lin. — Diese niedliche kleine Art hat mit der vorigen viel Aehnlichkeit, unterscheidet sich aber doch leicht durch den breiteren Hinterleib, dessen Farbe auf der Mitte meist in das Hellblaue spielt. Die Stirn und die abschüssige Fläche zwischen den Fühlern sind gewöhnlich glänzend blaugrün. Das Gesicht ist in der Regel weiss, fast noch etwas stärker gewölbt als bei Ephydr. micans. Die Bestäubung auf der Oberseite des Thorax ist braun, auf den Brustseiten mehr grau. Der Hinterleib ziemlich breit eiförmig, auf der Mitte glänzender, an den Seiten geibbräunlich bestäubt und matter. Der fünfte Abschnitt des- selben bei dem Männchen etwas kürzer als der vierte. Das Hypopygium ziemlich gross, auf der Unter- seite flach oder doch nur sanft gewölbt, mit deutlicher Mittellinie. Die Grundfarbe der Beine schwärz- lich, an den Schenkeln etwas grünlich. Flügel glasartig; die zweite Längsader läuft ziemlich geradlinig in den Flügelrand aus. — Vaterland: das südliche Deutschland und ganz Ktalien bis Sicilien; in Schle- sien ist sie noch nicht gefunden worden. Gen. Vi. ILYTHEA Hal. Stirn ziemlich breit aber kurz, über den Fühlern etwas eingedrückt: Die Fühler kurz, das zweite Glied mit zwei kurzen Borstchen; Fühlerborste gekämmt. Der obere Theil des Gesichts unter jedem Fühler stark eingedrückt und dazwischen nasenförmig gekielt; der untere "Theil desselben ist gewölbt und vortretend; an jeder Seite des Gesichts stehen an dem sehr schmalen Augenringe 3 ziemlich starke Borsten, sonst ist es völlig unbehaart; die Mundöfnung gross; das Prälabrum ver- borgen; die Backen ziemlich stark unter die Augen, auf denen sich hin und wieder ein vereinzeltes kurzes Härchen findet, herabgehend. — Die kleine Querader liegt der Flügelwurzel nahe. Die Gattung Jlythea ist von Haliday, ihrem Begründer, als Untergattung von Ephydra behandelt worden; ich habe mich dadurch bestimmen lassen, sie nicht von den Ephydrinen au tren- nen, glaube aber, dass sie in der That besser bei den Notiphilinen untergebracht wäre; die beiden Borstchen am zweiten Fühlergliede sind von der Art, dass man dieses wohl bedornt nennen kann; über- diess finden sich afrikanische Arten einer noch unbenannten Notiphilinen-Gattung, welche sehr an Jiythea erinnern. sp. 1. Jiyth. spilota Hal. ö & OR — Dieselbe Art, welche Stenhammar als Epipela notata beschrieben hat und die Zetterstedt als Ephydr. notata aufzählt. —Der Scatella quadrata Fall. ziemlich ähn- lich. Schwarz; Kopf, Thorax und Schildchen mit brauner Bestäubung, von welcher auf dem ziemlich breiten Hinterleibe nur wenig zu sehen ist. Fühler schwarz, die Borste lang gefiedert. Beine braun- schwarz, nur die alleräusserste Kniespitze und die Wurze! der Füsse braunroth. Flügel glasartig mit deutlicher brauner Trübung und mit schwärzlichbraunen Flecken in den Zwischenräumen, deren Anzahl ziemlich veränderlich und oft auf den beiden Flügeln desselben Individuums ungleich ist; zwischen dem Vorderrande und der zweiten Längsader finden sich vier bis sechs dunklere Flecke, von welchen der erste stets hinter der Mündung der ersten Längsader liegt; zwischen der zweiten und dritten Längsader pflegen vier Flecke zu liegen, von denen der zweite und vierte die grössten sind und sich zuweilen in zwei kleinere Flecke auflösen; zwischen der dritten und vierten Längsader liegen in der Regel auch vier Flecke, von denen aber der erste und dritte die grössten sind, während der zweite und vierte fast linien- E* 38 förmig von Ader zu Ader laufen; ausserdem findet sich noch ein Fleck in der Discoidalzelle etwas jen- seit der Mitte derselben, ein ihm nahe liegender hinter der fünften Längsader und ein kleiner an der Mitte der Linterseite des letzten Abschnittes der vierten Längsader; auch ist die hintere Querader schwarz- braun gesäumt. — Ein von Herrn Haliday erhaltenes Weibchen ist bedeutend grösser als alle anderen Exemplare meiner Sammlung, zeigt aber sonst keine Merkmale, welche die Vermuthung einer specifischen Differenz erweckten. — Vaterland: Schweden, England, Deutschland, in Schlesien noch nicht gefunden. Gen. VII. CAENIA Rob, Desv. Das stark vortretende, behaarte und beborstete, am Mundrande grob gewimperte Gesicht, die Grösse der Mundöffnung und die Verborgenheit des Prälabrums, die gekämmte Fühlerborste und die kleinen gekrümmten Klauen nebst den deutlichen Pulvillen characterisiren die nicht zahlreichen Caenia- Arten. — Die Backen gehen mässig oder wenig unter die Augen herab. Die nächstverwandte Gat- tung ist Scatella, welche sich aber durch ihre feinhaarige Fühlerborste auszeichnet. Uebersicht der Arten. fudier PlügelsmitihellenDropfanunn a HE EINEN, SEEN TEREUFOMAN ! U die Klüselnohne: belle I Priopfen Run a VAR I EET af diesBlisellglasantige Mr, u DIS cHuneNerg: “U die LINE U TE N Beuel R [ dersH interleib) einfarbig er ER ZEN DGLLISOTTUSEERGIE “ \ der Hinterleib mit graugrünlichen Querbinden. . . » 22.2... 8P. 4. fumosa Stenh. sp. 4. Caen. defecta Hal. Q. — Diese Art zeichnet sich durch die mit etlichen hellen Tropfen gezeichneten Flügel und durch das an seinem Unterrande roth gefärbte dritte Fühlerglied aus. Herr Haliday erklärt in den Nachträgen zu Walker’s britischen Dipteren Eph. albidipennis Stenh. für identisch mit seiner Caenia defecta; es ist dies höchst wahrscheinlich richtig, obgleich Stenhammar die Flügel heller be- schreibt, als sie nach Herrn Haliday’s Angaben sind. Ich mache auf diese Art besonders aufmerksam, da sie in Deutschland noch nie gefunden worden ist. — Vaterland: England, Schweden. sp. 2. Caen. obscura Neig. Q. — Sie unterscheidet sich von der folgenden durch geringere Grösse, erzfarbe- neres Colorit, glasartigere Flügel und weissliche Schwinger. — Vaterland: Deutschland, England; in Schlesien noch nicht aufgefunden. sp. 5. (aen. palustris Fall. ö & Q. Erzschwarz, der Hinterleib häufig mehr schwarzgrün; Flügel schwärz- lichgrau getrübt; dieSchwinger dunkelbraun. — Vaterland: Skandinavien, England, Frankreich, Deutsch- land und Italien bis nach Sicilien; in Schlesien häufig. sp. 4. Caen. fumosa Stenh. ö & ©. — Es ist die Ansicht Mehrerer, dass gegenwärtige Art diejenige sei, welche Meigen als Eph. albula beschrieben hat; ich vermuthe in Eph. albula Meig., wie ich schon oben bemerkt habe, die von mir als Eph. riparia aufgezählte Art. Wegen dieses Zweifels habe ich es vorgezogen der Art den vollkommen gesicherten Stenhammar’schen Namen zu lassen. Caen. fumosa ist an ihrer, derjenigen der echten Ephydra-Arten gleichkommenden Grösse, worin sie alle anderen Arten ihrer Gattung weit übertriftt, und an den grünlichgrauen Querbinden, welche die Bestäubung auf der Hinterhälfte der einzelnen Hinterleibsabschnitte bildet, gar leicht zu erkennen. Die Flügel derselben haben eine grauschwärzliche Trübung. — Vaterland: Skandinavien, England, Deutschland; sie findet sich auch in Schlesien, wo sie von Schilling gefunden wurde, der sie mir mittheilte. 39 Gen. IX. SCATELLA Rob. Desv. Die Scatella-Arten sind bei uns erheblich zahlreicher als die Arten der Gattung Caenia und vielleicht nur deshalb etwas schwerer zu unterscheiden. In ihren Characteren weichen sie von den Caenia-Arten durch die nur mit kurzer Pubescenz besetzte Fühlerborste ab; auch reicht bei einem Theile der Arten die Verdickung der Randader nicht bis zur Mündung der vierten Längsader, sondern sie wird schon ganz nahe hinter der Mündung der dritten Längsader sehr dünn. Ich habe die Arten nach diesem Merkmale in zwei Gruppen gesondert, welche sich auch an der Flügelzeich- nung unterscheiden lassen, indem bei den mit bis zur vierten Längsader reichender Randader ver- sehenen Arten die Flügel einfarbig oder mit 5 hellen Tropfen gezeichnet sind, während sie bei den- jenigen Arten, bei welchen die Randader nur bis zur Mündung der dritten Längsader reicht, stets mehr als 5 helle Tropfen haben, Reichten meine Untersuchungen so weit, um mit Bestimmtheit sa- gen zu können, dass bei den Arten der ersten Abtheilung das zwischen der Mündung der dritten und vierten Längsader liegende Stück der Randader wirklich stets dicker als bei den Arten der zweiten Abtheilung und in keinem Falle blos durch dunklere Färbung deutlicher sichtbar sei, so würde ich die Arten der zweiten Abtheilung unbedenklich als eigene Gattung absondern. Uebersicht der Arten. Abtheil. I. Die Randader reicht deutlich bis zur Mündung der vierten Längsader. de Mies EoTcein EEE SEETIINENEDESEN | BdiewBildeelteinfarbictoder’getroplt, "nee sie 8 dunkele Flecke NE EEE Er N NEE DE RO VON ALERT an der Hinterseite des letzten Abschnittes der dritten Längsader drei QUNECIENEICERee ED STERTTEMMTLNTAN ZEN: an der Hinterseite des letzten Abschnittes der dritten Längsader zwei 2 3 die Flügel einfarbig ohne jede Spur von hellen Tropfen. . 2 2.2.2... 4 [4 die Flügel mit mehr oder weniger deutlichen hellen Tropfen -. » ».....9 Win BasaGesicht/silberweiss u an een sDisAr Gichaeta.nov: sp: Bas Gesicht silberweiss Gar. ihig ablesen eher ori kl,ans Hal. iR esieht ocherzelb 2.0 Zune 2 aan lnitte ergehen 60-3, 8hilans Hal. i Beesichkinicht, weiss ie. Soadast yon net ee der Tropfen zwischen der zweiten und dritten Längsader besonders 6 gRossanndubreitisin. "2: EN a der Tropfen zwischen der zweiten und dritten Längsader weder be- Sondersseresuimach besondersibreitg u... 00 a u die Wimpern am Mundrande äusserst kurz . . 2 2 2.2 2.2.2028. 6. gilva nov. sp. die Wimpern am Mundrande ziemlich lang . . » . . 2: 2 2 2 0m 8 gieuBackensbratusneiiiise Hai .nlaındd Als serin wen nel dl... lan nenn eshlansilal. dielBacken schmahı.usb so. u. aYlsall auninsaal, wonlnugishunkn mısesildeea nt. sp. der Thorax schwarzbraun, der Mundrand ziemlich stark gewimpert . sp. 9. stagnalis Fall. der Thorax braungrau, der Mundrand nur sehr kurz gewimpert . . sp. 10. lutosa Ilal. 40 Abtheil. I. Die Randader wird unmittelbar hinter der Mündung der dritten Längsader undeutlich. die Beine ganz schwarz . EEE TRIERER TO NE FRE die Füsse’zum "Theil’roth ar. Ye er. 5 LE, BEGEBEN AG St Ure Schwingen Schwarz ne u 10 NTNEN En EEE 2 200, Ale ORTDFITDOMSLCRNE die"Schwinsertiell vr 2 RB NIENAL ER EEE ©. 02 ENG [ das Gesicht im Profile concav . » 2. 2 22 2 22 22 22.9. 12. caviceps Stenh. \ das Gesicht im Profile mehr oder weniger convex . 2 2 2: 2 2 2 2 2 2 2 4 j das Gesicht stark gewölbt . . . m 2... ale ee 10. 43. desneichanHak \ das Gesicht äusserst flach gewölbt . . 5 die weissen Thoraxstriemen mit sehr scharfer Begrenzung . . . . 6p. 14. signata nov. sp. die weissen Thoraxstriemen ohne scharfe Begrenzung . . . . . . 5.45. variegata nov. sp. das Gesicht ist auf seiner Mitte durchaus nicht höckerartig gekielt . sp. 16. laevigata nov. sp. \ das Gesicht ist auf seiner Mitte höckerartig gekielt . . . . . . . 82. 497. pumilio nov. sp. sp. 1. Scat. quadrata Fall. d & ©, — Sie kann wegen der gefleckten Flügel durchaus mit keiner anderen Art als mit der folgenden verwechselt werden. Herr Haliday hat letztere in den Nachträgen zu Walker’s britischen Dipteren für blosse Varietät der Scat. quadrata erklärt. Ich vermag diese Ansicht bis jetzt noch nicht zu theilen, da die abweichende Anzahl der Flecke an der Hinterseite des letzten Abschnittes der dritten Längsader nicht das einzige Unterscheidungsmerkmal beider ist, vielmehr bei der stets etwas kleineren Scat. Stenhammari auch die graueren Flecke, besonders auf dem hinteren Theile des Flü- gels grösser sind, so dass dieser mehr getropft als gefleckt erscheint, die Mitte der Oberseite des Hinter- leibes ein matteres Ansehen hat und die Füsse stets ganz schwarz sind. — Vaterland: ganz Europa; von mir auch in Kleinasien gefunden; in Schlesien nicht selten. sp. 2. Scat. Stenhammari Zelt. 6) & Q@. — Die Merkmale, welche sie von Scat.quadrata unterscheiden, sind so eben bei dieser angegeben. — Vaterland: Schweden, wahrscheirlich auch England; Deutsch- land; in Schlesien noch nicht beobachtet, sp.5. Scat. sibilans Hal. d & @. Sie ist von Herrn Stenhammar später als Eph. nubilipennis beschrie- sp. ben worden. — Die einfarbigen, graulichgetrübten Flügel, die ausserordentliche Kürze des dritten Vorder- randsabschnittes der Flügel, welcher wohl bis über sechsmal kürzer als der zweite ist, und die metallisch grüne Farbe des Hinterleibes machen diese Art so kenntlich, dass sie mit keiner andern verwechselt werden kann. — Ich besitze Männchen, bei denen die dritte und vierte Längsader an ihrem Ende eine etwas deutlichere Divergenz zeigen, welche ich aber nicht für spezifisch verschieden halte. — Vater land: England, Schweden, Deutschland; in Schlesien nicht selten. Scat. dichaeta nov. sp. d- — Albido-pollinosa, thorace et scutello in disco polline fusco-cinereo tectis, an- tennis pedibusque nigris, alis cinereo-hyalinis nec maculatis nee guttatis, faciei candidae setü utrinque unicä validiore. — Long. corp. 3 lin. — long. al. 3 lin. — Gesicht sehr stark gewölbt, unter den Fühlern nicht deutlich eingedrückt, schneeweiss, ziemlich stark behaart, auch am Mundrande stärker gewimpert als bei Scat. sorbillans; von der bei den anderen Arten vorhandenen Reihe stärkerer Borsten findet sich nur jederseits ganz in der Nähe des Mundrandes eine verhältnissmässig lange und starke, aufwärts gekrümmte Borste, ein Merkmal, welches diese Art besonders kenntlich macht. Fühler schwarz; die Borste mit deutlicher Pubescenz auf ihrer Oberseite. Stirn mit grossem, schmutziggrünem, gleissendem Flecke wie bei den meisten verwandten Arten, an bei- den Seiten matt. Die Oberseite des Thorax und des Schildchens braungrau bestäubt, matt. Die Brust- seiten nebst den Schultern, dem Seitenrande des Thorax und des Schildchens, so wie der Hinterleib von sp. 6. sp. 8. 4 weisser Bestäubung grauweiss, die Mitte der Oberseite des Hlinterleibes und der Vorderrand der einzel- nen Abschnitte zuweilen grauer. Beine schwarz, von weisslicher Bestäubung etwas grau. Schwinger weiss. Flügel graulich glasartig mit schwarzbraunen Adern, ohne Spur von Flecken oder Tropfen; der zweite Abschnitt des Vorderrandes der Flügel reichlich viermal länger als der dritte; die hintere @uer- ader vom Hinterrande des Flügels etwas, aber keineswegs auffallend weit entfernt; die dritte und vierte Längsader gegen ihr Ende hin schwach, aber deutlich divergirend. Man könnte wohl geneigt sein diese Art für Eph. leucostoma Meig. zu halten, wenn bei dieser der Hinterleib nicht dunkelgrün sein sollte; in Walker’s britischen Dipteren ist Scat. leucostoma aufgezählt, ohne dass Merkmale an- gegeben sind, welche erkennen liessen, ob damit Scat. dichaeta oder eine von ihr verschiedene Art gemeint ist. — Vaterland: der Harz, wo ich einige Männchen fing. Scat. sorbillans Hal. [6 & Q. — Stenhammar’s Ephydr. leucostoma ist, wie schon Herr Ha- liday bemerkt hat, mit Scat. sorbillans völlig identisch. Als einzige bisher bekannt gewordene Art, welche getropfte Flügel und schneeweisses Gesicht hat, lässt sie sich nicht verkennen. Das Gesicht ist ‚stark gewölbt und könmt in seiner Form und in der Art seiner Behaarung dem der ächten Ephydra- Arten näher, als es bei der Mehrzahl ihrer Gattungsverwandten der Fall ist; am Mundrande stehen nur sehr kurze und feine Wimperhärchen. Die Stirn ist gleissend, ausser am Augenrande. Die Flügel ba- ben fünf wenig deutliche Tropfen. — Ich habe einmal bei Posen im September etliche Weibchen ge- fangen, welche sich durch erheblichere Grösse und durch noch undeutlichere Flügeltropfen unterschei- den, sonst aber keine Merkmale zeigen, welche eine spezifische Absonderung rechtfertigen könnten. — Vaterland: Skandinavien, England, Deutschland, Italien bis nach Sicilien; in Schlesien häufig. Seat. gilva nov. sp. &: — Scat. aestuarti simillima, sed capile, thorace scutelloque polline laelius uchraceo veslilis ciliisque peristomü brevissimis distincte. — Long. corp. 1} lin. — long. al. 1} lin. — Diese Art ist der gemeinen Scat. aestuans sehr ähnlich, besonders denjenigen Exemplaren der- selben, welche ein gelbliches Colorit haben und bei denen deshalb die breite Mittelstrieme des Thorax weniger deutlich wahrnehmbar ist, als bei den grauer gefärbten Stücken. Weder die Form des Ge- sichts noch die Gestalt der breiten Backen zeigt einen bestimmten Unterschied, aber die Cilien am Mund- rande sind ausserordentlich viel kürzer; die Bestäubung auf dem Kopfe, dem Thorax und dem Schild- chen ist von gleichmässiger ochergelber, kaum etwas in das Ocherbräunliche gemischter Färbung. — Vaterland: Kleinasien. Scat. aestuans Hal. ö & O0. — Diese nicht seltene Art unterscheidet sich von den anderen Arten, bei welchen sich der vorderste der fünf Flügeltropfen durch seine Grösse auszeichnet, dadurch, dass sie die beiden Merkmale einer ziemlich starken Bewimperung des Mundrandes und ansehnlicher Breite der Backen vereinigt. — Ueberhaupt wird sie leicht daran erkannt, dass sie eine der grössten Arten ihrer Gattung ist und dass das Grau ihrer Färbung eine Beimischung von Gelb zeigt; dies gilt selbst von der Trübung der Flügel, wenn sie auch, ausser etwa ganz in der Nähe der Wurzel, nicht so gelb ist, als sie Herr Zetterstedt beschreibt. Die Körperfärbung ist gewöhnlich ein nur mässig mit Gelb gemischtes Grau, während das Gesicht gelbere Bestäubung zeigt und die Oberseite des Thorax eine breite bräunlich- ochergelbe Mittelstrieme hat. Das Gesicht ist hochgewölbt und steil abfallend; die Augen vollständig gerundet. — Ephydr. flavipennis Stenh. ist dieselbe Art. — Vaterland: England, Schweden, Deutschland; auch in Schlesien von Dr. H. Scholtz gefangen. Seat. silacea nov. sp. DO. — A Scat. aestuante, cui simillima, genis multo amgustioribus diversa. — Long. eorp. 14 lin. — long. at. 14 lin, — Auch diese Art hat Aehnlichkeit mit Scat. aestuans, unterscheidet sich von ihr aber leicht durch minder stark gewölbtes und deshalb weniger steil abfallendes Gesicht, minder gerundete Augen und viel v sp. 10. sp. 11. sp. 12. % schmälere Backen. Das Colorit der Bestiubung auf Kopf, Thorax und Schildchen ist einfarbiger ocher- gelb und von einer Mittelstrieme des Thorax ist nur eine schwache Andeutung vorhanden; der Hinter- leib hat eine mehr grünlichgraue Färbung als bei Scat. aestuans; auch ist die Färbung der Flügel dunkeler, als ich sie je bei jener gesehen habe, und der helle Tropfen jenseit der hinteren Querader kleiner, Die mittlere Fläche der Stirn ist bei meinen Exemplaren etwas gleissend, doch mag dies viel- leicht von einer Abreibung der Bestäubung herrühren. — Einige derjenigen Merkmale, welche Zetterstedt für die im I2ten Theile der Diptera Scandinaviae beschriebene Ephydr. megastoma angiebt, passen wohl auf Scat. silacea, das Hauptmerkmal aber entschieden nicht; Ephydr. megastoma soll nämlich ein auffallend in die Quere erweitertes Gesicht haben, was‘bei Scat. silacea durchaus nicht der Fall ist. — Vaterland: Schlesien, wo die Art vom Dr. H. Scholtz bei Breslau gefangen wurde. Scat. stagnalis Fall. d & ©. — Diese gemeine Art hat unter unseren einheimischen Arten keine andere ihr nahe verwandte als die nächstfolgende, von welcher sie sich durch das viel weniger graue Colorit und durch den bedeutend länger und stärker gewimperten Mundrand nicht schwer unterscheidet. Sie ist schwarz mit ziemlich brauner Bestäubung auf Stirn, Thorax und Schildchen, auf dem Gesicht mit gelblich ocherbräunlicher; dieses ist stark gewölbt und unter den Fühlern so eingedrückt, dass das obere Ende der Wölbung sich fast höckerartig erhebt. Flügel mit grauschwärzlicher Trübung und mit fünf hellen Tropfen in der gewöhnlichen Lage, von welchen der der Flügelspitze am nächsten liegende fast linienförmig von der dritten zur vierten Längsader läuft. — Vaterland: Nord- und Mitteleuropa, überall gemein; auch in Schlesien sehr häufig. — Scat. lutosa Hal. 6 & @. — Diese Art ist von Herrn Stenhammar nochmals als Epb. flavescens beschrieben worden. — Viel grauer als die vorige Art, auch der Hinterleib viel mehr bestäubt; die Flü- gel mehr grau getrübt und die Tropfen derselben deshalb nicht so auffallend, die Kniee und die Basis der Füsse rothbraun, vor allem aber der Mundrand viel feiner und kürzer gewimpert, als bei Scat. stagnalis. — Eine Anzahl von Zeller in Sicilien gefangener Exemplare stimmen in der Bewimperung des Mundrandes mehr mit Scat. lutosa als mit Scat. stagnalis überein, während sie im Colorit des Körpers und dem der Flügel letzterer Art gleichen; die zweite und dritte Längsader haben einen etwas welienförmigeren Verlauf als bei Scat. stagnalis und lutosa und einzelne der hellen Flügel- tropfen sind entweder sehr verkleinert oder ganz verdunkelt; sie mögen wohl eine eigene Art sein. — Vaterland: England, Schweden, Deutschland; von mir auch in Schlesien gefangen. — Scat. cribrata Stenh. 6 & Q@. — Unter denjenigen Arten, deren Flügel mehr als fünf helle Tropfen haben, die schwärzeste; auch die Flügel schwärzlich getrübt; die glashellen Tropfen ziemlich klein; Schwinger schwarz, wodurch sich diese Art ganz besonders auszeichnet. — Vaterland: Schweden, Deutschland; bei Posen ist diese Art sehr häufig, sie wird also wohl auch in Schlesien vorkommen, wo sie bisher noch nicht bemerkt worden ist, Scat. caviceps Stenh. 6 & or — Sie macht den Anfang einer Reihe einander ähnlicher Arten, welche sich durch mehr oder weniger deutliche weisse Zeichnung des Thorax auszeichnen, wie dieselbe auch bei frischen Exemplaren der Scat. cribrata vorhanden ist. Unter diesen Arten ist Scat. ca- viceps eine der kleinsten und daran leicht zu erkennen, dass das Profil des Gesichts ungewöhnlicher Weise keine convexe, sondern eine concave Linie bildet. Die Mitte des Mundrandes ist ziemlich stark vorgezogen und mit verhältnissmässig langen, borstenförmigen Wimperhaaren besetzt; auf der Mitte des Gesichts findet sich in der Regel ein flacher Eindruck, der indessen auch zuweilen fehlt, ohne dass sich sonst irgend eine spezifische Differenz entdecken lässt. Auf dem Vorderrande des Thorax findet sich gewöhnlich der Anfang zweier nahe bei einander liegenden, ocherbräunlichen Längsstriemen. — Diese Striemen sind bei einem meiner Exemplare auffallend deutlicher, welches sich überdiess durch an der sp. 15. sp. 14. sp. 15. 43 Basis braunroth gefärbte Füsse auszeichnet; für spezifisch verschieden kann ich es nicht halten. — Va- terland: Schweden, Deutschland; auch in Schlesien häufig. — Scat. despecta Hal. 6) & 9. — Ephydr. fenestrata Hal. ist von ihr nicht verschieden. — Un- ter den ihr ähnlichen Arten leicht daran zu erkennen, dass das Gesicht stärker gewölbt ist, als bei die- sen und dass die Wölbung desselben weiter hinaufreicht, als bei den beiden folgenden Arten. Augenringe und Backen sind besonders breit. Die Wimpern am Mundrande von mässiger Länge und Stärke. Die weisse Zeichnung des Thorax besteht aus zwei auf der Mitte desselben, etwas entfernt von einander liegenden, kurzen Striemchen, welche nicht weit vom Vorderrande desselben beginnen, aus zwei mehr seitwärts gerückten dünneren Striemchen auf dem hinteren Theile.des Thorax oberhalb der Flügelwurzel, aus den weissbestäubten Schulterecken, aus einem kleinen weissen Mittelfleckchen auf dem Hinterrande des Thorax und auf der Wurzel des Schildchens endlich aus einem anderen kleinen weissen Fleckchen, an der Spitze des Schildchens. Bei getrockneten Exemplaren bleibt von dieser weissen Zeichnung oft nur wenig sichtbar. Die weissliche Bestäubung, welche der Binterrand der Hinterleibsabschnitte gegen sein seitliches Ende hin hat, ist deutlich. — Vaterland: England, Schweden, Deutschland; auch in Schlesien nicht selten. Scat. signala nov. Sp. or — Facie decliwvi, leviter convexd, alis multi-guttatis, thorace lineis quatuor albis distinctissimis, intermedüs poslice valde abbreviatis, lateralibus interruptis signato, abdomine glauco-fasciato, pe- dibus totis nigris, halteribus pallidis. — Long. corp. 43 lin. — long. al, 17; lin. — Der vorigen Art zwar recht ähnlich, aber durch erheblichere Grösse und das im Profile nur äusserst schwach convexe Gesicht wohl unterschieden; dasselbe ist unter den Fühlern viel stärker eingedrückt und der untere gewölbte Theil desselben reicht viel weniger hoch hinauf, so dass es in seiner Gestalt dem der Scat. caviceps näher kommt, ohne indess ein concaves Profil, wie es bei dieser Art hat, zu zeigen. Augenringe und Backen sind viel schmäler als bei Scat. despecta. Die weisse Thorax- zeichnung ist besonders scharf und deutlich; sie besteht aus zwei kurzen Mittelstriemchen, welche am Vorderrande des Thorax hakenförmig bis zur Schulterecke weiter laufen, und aus zwei weissen Seiten- striemen, deren vor der Naht liegender Theil einen abgesonderten Punkt bildet und die hinten nur wenig abgekürzt sind. Die Brustseiten sind sehr deutlich weiss gefleckt. Der letzte Hlinterleibsabschnitt ist glänzend; die vorhergehenden haben grauweissliche, bei gut erhaltenen Exemplaren in der Mitte nicht unterbrochene Hinterrandsbinden. In allem Uebrigen ist sie der Scat. despecta so ähnlich, dass nähere Angaben überflüssig sein dürften. — Vaterland: Sicilien, wo sie von Zeller entdeckt wurde. Seat. variegata nov. sp. ö & Er — Facie declivi, leviter convexö, alis multiguttatis, thorace lineis albis confluentibus bivittato, abdomine glauco-fasciato, pedibus totis nigris, halteribus pallidis. — Long. corp. 44 lin. — long. al. 1} lin. Ich wage gegenwärtige Art nicht für blosse Varietät der vorigen zu erklären, obgleich ich nur Fär- bungsunterschiede anzugeben weiss, welche aber sehr constant zu sein scheinen. Der auffallendste der- selben besteht in der Beschaflenheit der weissen Thoraxzeichnnng; während nämlich bei der vorigen Art die Striemen getrennt und scharfbegrenzt sind, sind sie bei gegenwärtiger Art viel breiter und fliessen sehr zusammen, so dass sie zusammen nur zwei unregelmässige weissliche Längsstriemen von ziemlicher Breite bilden. — Nur fortgesetzte Beobachtungen können lehren, ob ich mich bei Beurtheilung der Selbst- ständigkeit gegenwärtiger Art im Irrthume befinde oder nicht. — Vaterland: Schlesien, wo Dr. H. Scholtz einige Pärchen fing und mir mittheilte. Anmerk. Weder gegenwärtige noch vorige Art kann Eph. vittigera Zett. sein, da diese auf dem Untertheile des Gesichts jederseits am Augenrande einen eingedrückten Punkt hat, von dem sich bei diesen nicht die geringste Spur zeigt. — Auch die Beschreibung von Eph. planiceps Boh. kann sp. 16. 4 weder auf Scat. signata noch auf Scat. variegata bezogen werden, sondern es scheint mir dieselbe auf Scat. caviceps Stenh. gedeutet werden zu müssen. Scat. laevigata, nov. sp. &% — Thorace olivaceo, abdomine nigro nitido, faciei modice convexae peristomio parce sed valide seloso, pedibus nigris, tarsorum basi obscure rufü, halteribus flavidis, alis multo-guttatis. — Long. corp. „5 lin. — long. al. +3 lin. — Gesicht aschgraulich, an den Seiten ziemlich weisslich, unter den Fühlern ziemlich stark eingedrückt; der untere Theil desselben ziemlich gewölbt, doch reicht die Wölbung nicht weit hinauf. Augenringe ganz überaus schmal. Backen schmal; auf dem obersten Theile der Gesichtswölbung zwei Borstchen; am Mundrande stehen nur wenige Borsten, von denen sich an jeder Seite desselben zwei durch ihre Stärke auszeichnen. Die Oberseite des Thorax ist braun, ziemlich deutlich weisslich lineirt: am deut- lichsten ist die schmale Mittellinie, welche vom Vorderrande bis zum Hinterrande desselben läuft und in ihrem vorderen Theile noch jederseits von einer weniger deutlichen grauweisslichen Linie begleitet isı; die ebenfalls nur wenig verkürzten linienförmigen Seitenstriemen sind weniger deutlich als die Mittel- strieme. Hinterleib durchaus glänzend schwarz, fast etwas grünschwarz, an der Basis kaum etwas mat- ter, am Hinterrande der Ringe ohne jede Spur weisslicher Bestäubung. Beine schwarz, die Füsse an der Basis braunroth, gegen das Ende hin allmälig schwarz. Schwinger gelblich. — Flügel bei meinen Exemplaren nur mit 8 Tropfen, da derjenige Tropfen, welcher in der zweiten Hinterrandszelle nicht weit vom Flügelrande zu liegen pflegt, fehlt. — Ich besitze ein Weibchen, welches sich durch etwas gestreckteren, noch glänzenderen, fast blaugrünen Hinterleib, und durch braunrothe Färbung der Kniee unterscheidet; ich glaube eher, dass es einer eigenen Art angehören als nur eine Varietät von Scat. laevigata sein mag; die Schwinger desselben sind verloren gegangen. — Vaterland: Schlesien, wo die Art vom Dr. H. Scholtz gefangen wurde. Anmerkung. Bei der Bestimmung dieser Art können meines Erachtens nur Eph. flavitarsis Zett. und w < contaminata Stenh. in Betracht kommen. Von ersterer Art giebt Zetterstedt zwei Merkmale an, welche durchaus nicht auf unsere Art passen; er sagt nämlich: 1) nervus transversus ordinarius ut in cribralä ad marginem relractus, und 2) epistoma inferne parce et tenuiter setulosum. Was die erste Angabe betrifft, so findet sich bei Scat. laevigata nichts, was eine solche Bezeichnung der Stellung der hinteren Querader rechtfertigen könnte; da sich aber auch bei Scat. cribrata nichts der Art zeigt, so lässt sich daraus kein genügender Grund, unsere Art für von Scat. flavitarsis versehieden zu erklären, herleiten. Das zweite der angeführten Merkmale passt wohl hinsichtlich des „parce“ aber ganz und gar nicht hinsichtlich des ‚‚tenuiter‘“; und das entscheidet genügend für die Verschiedenheit von Scat. laevigata und flavitarsis. — Fast noch etwas besser passt die Beschreibung von Eph. contaminata Stenh., doch werden bei dieser die Schwinger „fusci‘ genannt, während sie bei Scat. laevigata gelblich sind, so dass auch diese Art bestimmt von ihr verschieden zu sein scheint. Scat. pumilio nov. sp. ö ,„ — Minutissima, thorace olivaceo, abdomine latiusculo nigro, apicem versus nitido facie modice convexäü, carinato-gibbosd, peristomio modice ampliato, pedibus nigris, tarsorum basi obscure rufä, alis multiguttatis. — Long. corp. 75 lin. — long. al. 75 lin. Diese kleinste aller mir bekannten Scatella-Arten stimmt mit der vorigen in der Färbung und Zeich- nung des Thorax überein. Das Gesicht derselben ist ziemlich weisslich bestäubt; die ziemlich starken Eindrücke unter den Fühlern reichen weit hinab, liegen aber weniger an der Seite des Gesichts und sind überhaupt weniger ausgeweitet als bei den meisten anderen Arten, so dass über der eigentlichen Gesichts- wölbung sich ein fast höckerförmiger Kiel zeigt. Das Schildchen zeigt auf jeder seiner Seitenecken ein wenig deutliches weisses Pünktchen. Der Hinterleib ziemlich breit, schwarz, vorn matter und nur gleis- 45 send, hinten glänzend; der ziemlich grosse fünfte Abschnitt stark gewölbt, Beine schwarz, die Füsse von der Wurzel aus mehr rothbraun als roth, gegen die Spitze hin schwarz. Schwinger gelblich. Flügel mit neun hellen Tropfen. — Vaterland: Schlesien, wo ein Männchen vom Dr. H. Scholtz gefangen und mir mitgetheilt wurde. Gen. X. TICHOMYZA Macq. Fühlerborste nackt; Gesicht sehr gewölbt, unter jedem Fühler stark eingedrückt, am Mund- rande grob gewimpert. Augen ziemlich klein, höher als breit, nackt. Backen breit, Prälabrum ver- borgen; Kinn sehr verdickt. Thorax und Schildchen mit kurzer Behaarung und mit vereinzelten sehr langen Borsten, Der fünfte Hinterleibsabschnitt des Männchens sehr verlängert. Die ziemlich haari- gen Beine sind lang, jedoch nicht besonders schlank; das erste Fussglied sehr verlängert; die Klauen gekrümmt; die Pulvillen ziemlich gross. Flügel lang und schmal, vor der Mündung der ersten Längsader ziemlich tief eingeschnitten. x sp. 4. Tichom. fusca Macq. 6) & Q. — Die Art ist dieselbe, welche Rob. Desvoidy als urinaria und Meigen als longipennis beschrieben hat. Nach Herrn Haliday’s Ansicht soll sich auf sie auch die Beschrei- bung beziehen, welche Herr Gimmerthal von seiner Ephydr. quinquepunctata gegeben hat, was mir indessen doch nicht sicher scheint. — Tichom. fusca gleicht in ihrem Ansehen etwa einer der dun- kelgefärbten Scatophaga- Arten. Sie ist braunschwarz und hat auf dem Thorax vier nicht in jeder Richtung wahrnehmbare und nicht vollständige linienartige Längsstriemen, welche durch weissgrauliche Bestäubung gebildet werden; diese zeigt sich auch auf dem grössten Theile des Schildchens, wenn man es von vorn her betrachtet, Die Flügel sind schwärzlich.— Vaterland: England, Frankreich, Deutsch- land; in grösseren Städten an urinösen Orten oft in grosser Menge; zwei in Breslau gefangene Weib» chen sind mir vom Dr. H. Scholtz mitgetheilt worden. Schlusswort. Wie die Dipteren unter den Insecten, so zeichnen sich die Ephydrinidae wieder unter den Dipteren durch die weite Verbreituug, welche die einzelnen Arten derselben haben, aus. Die in von einander sehr entfernten Ländern gemachten Beobachtungen und Entdeckungen ergänzen sich deshalb in Beziehung auf sie_ gegenseitig mehr, und die Fauna verschiedener Länder hat in Bezie- hung auf sie ein weniger verschiedenes Gepräge, als dies in Beziehung auf manche andere Dipteren- familie der Fall ist. Man sollte meinen, dass diese Umstände ausgereicht haben müssten, die euro- päischen Ephydrinidae bereits ziemlich vollständig kennen zu lernen. Dem ist aber nicht so. Ihre Kleinheit, die Aehnlichkeit vieler Arten untereinander und die Unmöglichkeit über die vielen von Meigen und Macquart beschriebenen Arten ohne sehr grosse Mühe und vielen Zeitverlust etwas in das Klare zu kommen, haben es verhindert. Ich glaube die oben aufgezählten 107 Arten kaum auf den dritten Theil der in Europa wirklich vorhandenen Arten anschlagen zu dürfen. — Nach dem, was ich vorher über die weite Verbreitung der einzelnen Arten bemerkt habe, versteht es sich von selbst, dass die Lokalfaunen im Allgemeinen einen grossen Bruchtheil sämmtlicher europäischen Arten einschliessen werden, wenn auch diejenigen unter ihnen, welche Salzquellen oder Meeresküsten inner- halb ihres Gebietes haben, reicher sein werden als solche, bei denen dies gar nicht oder doch nicht in dem Maasse der Fall ist, da viele Arten der Ephydrinidae solche Lokalitäten bevorzugen, einige dieselben, wie es scheint, ausschliesslich bewohnen. F* 46 Von den oben aufgezählten 107 Arten sind mir mit Bestimmtheit als in Schlesien einheimisch nur folgende 59 bekannt: 3. Notiphilina. 3I. Hydrellina. Parydra Stenh. . Dichaeta NMeiy. Hydrellia Desv. pusilla Meig. caudata Fall. albilabris Meig. fossarum Hal. brevicauda nov. sp. frontalis nov. sp. aquila Fall. Notiphila Fall. laticeps Stenh. coarctata Fall. nigricornis Stenh. flaviceps Stenh. littoralis Meig. maculata Stenh. griseola Fall. Halmopota Hal. venusta Loew. Ranunculi Hal.. salinaria Bouch. riparia Meig. nigrina Stenh. Ephydra.Fall cinerea Fall. Philygria Stenh. wi micans Hal. dorsata Stenh. picta Fall A e B £ Caenia Desv. Trimerina Macq. stictica Meise, DYR E f > palustris Fall. nigella Meig, interrupta Hal. R : fumosa Stenh. Discomyza Meig. femorata Stenh. pn . ca , incurva Fall. flavipes Fall. 50 r = h i zen 2 uadrata Fall. Psilopa Fall. vittipennis Stenh. ne = ; Re sibilans Hal. apicalis Perr. Hyadina Il. - compta Meig. sorbillans Hal. nitidula Fall. polita Macgq. guttata Fall. su aestuans Hal. “= nitida Macq. silacea nov. sp. Aaysta Hal. stagnalis Fall. plumosa Fall. cesta Hal. lutosa Hal. Discocerina Macq. obscurella Fall. — caviceps Stenh. variegata nov. Sp. sale en SE nude Yeg. Ephydrina. a: pulicaria Hal. I polita . Sp. glabricula Fall. BORN pumilio nov. sp. Hecamede Hal, Raub) Tichomyza Macq. Ochthera Latr. fusca Macg. glaucella Stenh. Mantis Deg. Dies sind wenig über 559 der mir bekannten Arten; ich bezweifle nicht, dass die schlesische Fauna mindestens 90% derselben, also wenigstens noch 37 derselben mehr enthalten werde. Ausser- dem schätze ich die mir noch völlig unbekannten Arten, welche in Schlesien vorkommen mögen, auch noch auf 30 bis 40, also die gesammte Ephydriniden-Fauna Schlesiens auf etwa 126 bis 136 Arten. Mag diese Schätzung so unsicher sein wie sie will, so ergiebt sich doch aus derselben die Gewiss- heit, dass die bisher in Schlesien aufgefundenen Arten sicherlich nicht die volle Hälfte der da leben- den sind. — Möchten die schlesischen Entomologen durch fleissiges Nachforschen unsere Kenntniss bald vervollständigen. Jedes sandige Ufer, jeder Bachrand, jedes feuchte Gebüsch bieten dazu reich- liche Gelegenheit; besonders interessant aber dürfte die Ausbeute in der Umgebung salzhaltiger Quellen sein. — Ich bin gern bereit, etwa gewünschte Auskunft über zweifelhafte Arten zu geben und bitte für diesen Fall nur, mir eine ausreichende Anzahl gut conservirter Exemplare zuzusenden. — Gedruckt bei F. W. Lorenz in Meseritz, Programm KÖNIGLICHEN REALSCHULE ZU MESERITZ zu der am 25. März 1861 stattfindenden öffentlichen Prüfung alle &@önner und Freunde der Anstalt, insbesondere die Eltern und Angehörigen sämmtlicher Schüler ergebenst einladet der Director Dr. HH. Loew, Prof. INHALT: 1. Eine naturwissenschaftliche Abhandlung vom Director, 2. Schulnachrichten von demselben. Meseritz. Gedruckt bei F. W. Lorenz. 1861. Rz 1 We u ” nr AB UN ” ‚Nas F i i | r ie geh m > N ii ee em > er En et Fra or 7 # 'iWw N f Wir ‚wer? Nail. i 5 Zee so. Er 7 EN \ oda Fall,“ Ya ne 4 en 1 A ArnvJcandu RESET " egec! ‚ask w ge AR ‚2 Yrih y X aueh, PATE: ie rinnen INENETTTET yes KoRw. ve Aue BR Fe BR um: ‚rm Ken m r Pi = R PEN Ie Far h Be f = 2:7 a EN ıy 02 F Re a er > CM j e IR Pr D er Ber zählt 2E me 1b u” | TE a ua > Nine Coenie DA DER re er 52 / h 5 n x “ ahnt N = A a © .. fuanına ki, ten} % a a, Mita Ye = tra Ani Artichie Pl. ee a - TS HUNEsTohnennden"; Hstenk yab ee ee 1 1odalliumdn noairdlaunk Ey T pe ze a . - shgmalla Walk. hen: a 7 u RR Ei Hasen Dal, A wäh Mh re Sr Vom, Tr | Tora 15 bee Mal s u ke nah bakaik-, run ll . re MR 0 hble Si aa la MR y er MN Tee Dun TEE ENT A ee ei Abe en ‚ander, Me r ech N Rail: var, mir- eine ee DT? IT) Neue Beiträge zur Kenntniss der Diptieren. Vom Prof, Dr. H. Loew, Director der Königlichen Realschule in Meseritz, Mitglied der Kaiserl. Societät der Naturforscher zu Moskau, der k. k. zoologisch - bota- nischen Gesellschaft in Wien, der Senkenbergischen naturforschenden Gesellschaft zu Frankfurt a. M., der naturforschenden Gesellschaft in Danzig, der rheinischen natur- forschenden Gesellschaft in Mainz, der naturforschenden Gesellschaft in Halle, des natur- forschenden Vereines für Anhalt in Dessau, der entomologischen Vereine in Stettin, Berlin und Breslau, des naturwissenschaftlichen Vereines des "Harzes, der Gesellschaft für Be ehiente in Dresden, der physikalisch-ökonomischen Gesellschaft und der Gesell- schaft für die Fauna von Preussen zu Königsberg i. P., der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur zu Breslau, des Vereines für Naturgeschichte für Mecklenburg u. s. w. Achter Beitras hl in . RER Ku > A» 2 r N oh DE Hi N" F 3 bug 0 j i h ’ . fen ur . 2 Ar h BE " r EN He ARTE a a FR‘ u i ar ne‘ Eee [ 2 f ya 4 1 Aa Eu u Mn 2 re u v u be ’ EZ a ' ira aah gi ae je I UN Nalsallaanid ah, aa Msasd eh Im Rarlsaltoned aa a Aadaallssad maria vhs atelatılı a E77 a vn 2 ze 5 7. Die nordamerikanischen Dolichopoden. Erste Abtheilung: Das erste Fühlerglied auf der Oberseite behaart. I. Das Hypopygium frei. A. Taster des Männchens klein. A. Das erste Glied der Hinterfüsse stachelborstig. 1. Das Gesicht bis zur unteren Augenecke herabreichend. Gen. . HYGROCELEUTHUS. 2. Das Gesicht nicht bis zur unteren Augenecke herabreichend. Gen. I. DOLICHOPUS. B. Das erste Glied der Hinterfüsse nicht beborstet. 1. Der letzte Abschnitt der vierten Längsader (bei den nordamerikanischen Arten) der dritten Längsader parallel oder doch fast parallel. Gen. I. GYMNOPTERNUS. 2. Der letzte Abschnitt der vierten Längsader gegen sein Ende hin zu der dritten Längsader convergirend. a. Der zweite Theil des letzten Abschnitts der vierten Längsader ist plötzlich vorwärts gebogen, die Fühlerborste fiederhaarig. Gen. IV. PELASTONEURUS. b. Der zweite Theil des letzten Abschnitts der vierten Längsader ist nichtplötzlich vorwärtsgebogen, dieFühlerborste nichtfiederhaarig. &@. Das Gesicht reicht bis zur unteren Augenecke herab. Gen. V. TACHYTRECHUS. ß. Das Gesicht reicht nicht ganz zur unteren Augenecke herab. y Rüssel und Taster sehr verlängert, Gen. VL ORTHOCHILE. tt Rüssel und Taster nicht verlängert. * Schildchen behaart. Gen. VL. SYBISTROMA. ** Schildchen nicht behaart. 0 Hypopygium sitzend. Gen. VI. HERCOSTOMUS. 00 Hypopygium gestielt. $ Das zweite Fühlerglied gewöhnlich. Gen. IX. HYPOPHYLLUS. 2 $$ Das zweite Fühlerglied rudimentär, Gen. X. HALTERICERUS. B. Taster des Männchens ganz ausserordentlich gross. Gen. X. BIOSTRACUS. II. Das Hypopysium mehr oder weniger eingesenkt. A. Hinterleib des Männchens von der Seite her zusammengedrückt. Gen. XI. ANEPSIUS. B. Hinterleib des Männchens nicht zusammengedrückt. 1. Zweites Fühlerglied von gewöhnlicher transverser Gestalt (Fühlerborste sub- apical). Gen. Xlil. ARGYRA. 2. Zweites Fühlerglied daumenförmig auf das dritte übergreifend (Fühlerborste apical). Gen. XIV. SYNTORMON. Zweite Abtheillung: Das erste Fühlerglied auf der Oberseite nackt. I. Das dritte Fühlerglied bei dem Männchen oder bei beiden Ge- schlechtern verlängert, (zugespitzt, mit apicaler Borste). A. Das zweite Fühlerglied nicht transvers, sondern ‚auf die Innenseite des dritten übergreifend. Gen. XV. SYNARTHRUS. B. Das zweite Fühlerglied von gewöhnlicher transverser Gestalt. A.DiehintereQueradervomFlügelrandeentfernt, die Taster aufliegend. 1. Hypopygium gestielt, frei. Gen. XVL SYSTENUS. 2. Hypopygium sitzend, mehr oder weniger eingesenkt. a. Der männliche Hinterleib mit sechs Abschnitten. a. Das dritte Fühlerglied auch bei dem Weibchen verlängert. Gen. XV. RHAPHIUM. ß. Das dritte Fühlerglied bei dem Weibchen nicht verlängert. + Das dritte Fühlerglied des Männchens sehr verlängert, (kleine, we- niger behaarte Arten). Gen. XV. XIPHANDRIUM tr Das dritte Fühlerglied des Männchens mässig verlängert, (grössere mehr behaarte Arten). Gen. XIX. PORPHYROPNS. b. Der männliche Hinterleib mit fünf Abschnitten. 3 Gen. XX, SMILIOTUS,. B. Diehintere QueraderdemFlügelrande genähert, Taster herabhängend, Gen. XXI. APHROSYLUS, II. Das dritte Fühlerglied auch bei dem Männchen kurz (oder wenn es ja etwas verlängert ist, dann weder am Ende spitz noch mit apicaler, sondern höchstens mit subapicaler Borste). A. Die vierte Längsader einfach. A. Die Oberseite des Thorax an ihrem Hinterrande gewölbt abwärts- steigend. 1. Die fünfte Längsader deutlich vorhanden. a. Die hintere Querader um ihre eigene Länge oder weiter vom Flü- gelrande entfernt. «. Hintere Querader steil oder doch nicht auffallend schief. 7 Hypopygium deutlich unter den Bauch umgeschlagen. * Das Gesicht bei beiden Geschlechtern sehr breit, nach oben hin nicht verschmälert. Gen. XXI. THINOPHILUS. *® Das Gesicht bei beiden Geschlechtern ziemlich schmal, nach oben hin etwas verschmälert. Gen. XXI. PEODES, r Hypopygium nicht deutlich unter den Bauch umgeschlagen oder ganz eingesenkt. * Die äusseren Anhänge des Hypopygiums lang und fadenförmig. Gen. XXIV. NEMATOPROCTUS, * Die äussern Anhänge des Hypopygiums nicht lang u. nicht fadenförmig. $ Das dritte Fühblerglied des Männchens von sehr ansehnlicher Grösse. Gen. XXV. LEUCOSTOLA, $$ Das dritte Fühlerglied des Männchens klein. 0 Die Pulvillen der Vorderfüsse des Männchens ansehnlich vergrössert. x Pulvillen der Vorderfüsse des Männchens nicht verlängert. Gen. XXvI. EUTARSUS, ‚xx Pulvillen der Vurderfüsse des Männchens verlängert. Gen. XXVI. DIAPHORUS. 0 Die Pulvillen der Vorderfüsse des Männchens gar nicht oder nur un- erheblich vergrössert. x Fihlerborste vollkommen oder fast vollkommen apical. Flügel von ansehnlicher Grösse (grosse Arten). Gen. XXVI. LYRONEURUS. Flügel von geringer Grösse (kleine Arten). Gen. XXIXx. CHRYSOTUS. xx Fühlerborste dorsal. || Beine des Männchens mit vereinzelten auffallend starken Stachelborsten Br Gen. XXX. TEUCHOPHORUS. || || Beine bei beiden Geschlechtern ohne vereinzelte starke Borsten. u Gesicht nach oben hin nicht verschmälert. Gen. XXX. SYMPYCNUS. “u Gesicht nach oben hin ausserordentlich verschmälert. Gen. XXX. CAMPSICNEMUS. ß. Hintere Querader ganz ausserordentlich schief. Gen. XXX. PLAGIONEURUS. b. Hintere Querader vom Flügelrande um weniger als ihre eigene Länge abstehend. «&. Alle Schenkel schlank, Hinterleibsabschnitte vor dem Hinterrande mit Borsten. Gen. XXXIV. LIANCALUS. ß. Vorderschenkel gegen die Wurzel hin verdickt. i Vorderschenkel und Vorderschienen mit langen Stachelborsten. Gen. XXXV. SCELLUS. ir Vorderschenkel und Vorderschienen mit kurzen Borstchen, bei den Weibchen mancher Arten unbeborstet., Gen. XXXVI. HYDROPHORUS, 2. Die fünfte Längsader fehlt ganz. Gen. XXXVIL. ACHALCUS,. B. Oberseite des Thorax am Hinterende mit einer etwas eingedrück- ten schiefabwärts steigenden Fläche. 1. Fühlerborste apical oder doch deutlich subapical. a. Die dritte und vierte Längsader stark couvergent. Gen. XXXVr. MEDETERUS. b. Die dritte und vierte Längsader parallel. Gen. XXIXX. CHRYSOTIMUS, 2, Fühlerborste deutlich dorsal. a. Der Hinterleib des Männchens mit sechs deutlichen Abschnitten. Gen. XL. XANTHOCHLORUS. b. Der Hinterleib des Männchens mit fünf deutlichen Abschnitten. Gen. XL. SAUCROPUS. B. Die vierte Längsader gegabelt. Gen. XLI. PSILOPUS. Gen... HYGROCELEUTHUTN. EDiese Gattung umfasst diejenigen Arten der Meigen’schen Gattung Dolichopus, bei welchen das Gesicht etwas unter die Augen herabgeht und das erste Glied der Hinterfüsse beborstet ist. Die Hauptmerkmale derselben, ausser den beiden bereits angeführten, sind: die dorsale Stellung der Fühlerborste, das Vorhandensein von Be- haarung auf der Oberseite des ersten Fühlergliedes und die lamellenförmige Gestalt der äusseren Anhänge des grossen und völlig freien Hypopygiums. spee. I. Hygroc. latipes, nov. sp. d & OR Aeneo-viridis, antennis rufis, cilüs oculorum albidis, tegularum eilüs nigris, tarsis intermedis in mare compressis. — Long. corp. 5 lin. — long. al. 275 lin. — Grün, glänzend. Fühler rothgelb mit schwarzem Oberrande und schwarzer Spitze des dritten Gliedes; das erste Glied derselben schmal und verlängert. Gesicht weiss, oben gelblich, das des Weibchens viel breiter, als das des Männchens. Die Cilien am untern Augenrande hell. Die Vorderhüften, die Spitze der Mittel- und Hinterhüften und die Beine gelb; Füsse von der Spitze des ersten Gliedes an schwarz, das erste Glied der Vorderfüsse zuwei- len ganz dankel, die Wurzel des zweiten Gliedes der Hinterlüsse dagegen hell. Auf der Oberseite der Mittel- schienen steht eine durch ihre grössere Länge ausgezeichnete Borste und vor dem Ende der Hinterschenkel finden sich zwei Borsten. Deckschüppehen mit schwarzen Wimpern. Flügel braungrau 'getrübt; die vierte Längsader nicht gebrochen; die hintere Querader gerade und steil. — Bei dem Männchen sind die vier letzten Glieder der Mittelfüsse zusammengedrückt, auf der Oberseite mit nicht abstehenden schwarzen Haaren besetzt; das letzte Glied ist viel weniger breit als die vorhergehenden. Die Flügelrippe an’ der Mündung der ersten Längsader mit starker Anschwellung. Die Lamellen des Hypopygiums von mässiger Grösse, weiss, an der Spitze schwarz gerandet, zer- schlitzt und mit schwarzen Borsten besetzt. — (Chicago). Gen I. DOLICHOPTS. In dieser: Gattung bleiben alle diejenigen Arten der Meigen’schen Gattung Dolichopus, deren Gesicht nicht bis zum untern Augenrande herabgeht und welche das erste Glied der Hinterfüsse beborstet haben. — Ausser diesen Merkmalen sind die Hauptmerkmale der Gattung: die dorsale Stellung der Fühlerborste, die Beliaarung der Ober- seite des ersten Fühlergliedes und die lamellenförmige Gestalt der äusseren-Anhänge des grossen und völlig freien Hypopygiunis. Es sind bereits 31 nordamerikavische:Arten der Gattung Dolichopus ‚beschrieben worden, von denen in- dessen einige der Gattung Dolichopus nicht angehören, wenn sie in dem beschränkteren Umfange genommen wird, wie es hier geschieht. Von diesen Arten sind 3 von Say, I von Zetterstedt, 1 von. Macquart und .26 von Walker bekannt gemacht worden. Die:von Walker gegebenen Beschreibungen sind. grösstentheils sehr ‚schlecht; am schlech- testen ‘sind diejenigen S, welche er in den Dipt. Saund. publizirt hat, .da sie fast nur‘ solche Merkmale ‚enthalten, welche alien Arten der Gattung oder doch grossen 'Reihen derselben gemeinsam sind, während über diejenigen Merkmale, durch welche sich die Dolchopus- Arten von einander unterscheiden, in ihnen so. gut wie gar keine Aus- kunft zu finden ist. Die von ihm in der List of Dipt. gegebenen 13 Beschreibungen erwähnen wenigstens einzelne der zur Artunterscheidung brauchbaren Merkmale und gewähren deshalb eher einen Anhalt zur Bestimmung der Arten; der grösste Fehler derselben ist der, dass Herr Walker die eigenthümlichen Auszeichnungen, welche die Männchen vieler Arten besitzen, nicht vollständig erwähnt hat, so dass man aus seinem Schweigen über das Vor- handensein solcher Auszeichnungen nie mit Zuverlässigkeit auf das Fehlen derselben schliessen kann, was doch dnrchaus nothwendig ist, wenn Beschreibungen zum Bestimmen der Arten brauehbar sein sollen. — Ich kann unter 2 E7 One den mir bekannten 28 nordamerikanischen Dolichopus - Arten nur eine einzige der bereits beschriebenen Arten mit Sicherheit erkennen, nämlich den Dol. cuprinus Wied, (= cupreus Say). Dies auffallende Resultat nöthigt mich die publizirten Arten einzeln durchzugehen; ich thue dies in der Reihenfolge, in welcher die Beschreibungen derselben publizirt 1. 0) . 6—9. 1. 11. 12. 13. 14. worden sind. obscurus Say. — Diese auch von Wiedemann beschriebene Art gehört oflenbar in die Gattung Gymnopternus und wird da besprochen werden. abdominalis Say. — Der Hinterleib soll röthlich sein. Meint Say damit eine röthliche, unmetallische Fär- bung, so ist es eine ausgezeichnete, mir ganz unbekannte Art, welche höchst wahrscheinlich kein ächter Dolichopus ist; meint er damit eine metallisch kupferrothe Färbung, so ist die Beschreibung so völlig nichtssagend, dass nicht entschieden werden kann, ob er einen ächten Dolichopus vor sich gehabt hat, und dass an ein Bestimmen der Art gar nicht zu denken ist. groenlandieus Zett. — Ein üchter Dolichopus mit vorherrschend schwarz gefärbten Beinen, welcher sich nicht unter den mir bekannten Arten befindet. heteroneurus Naeqg. —: Er gehört in die Gattung Pelastoneurus. bifrons Walk. Dipt. Saund. — Er scheint nach der eigenthümlichen Eichung des Gesichts: kein Dolichopus, sondern ein Pelastoneurus zu sein, obgleich von dem den Pelastoneurus-Arten eigenthümlichen, auffaltenden Verlaufe der vierten Längsader nichts erwähnt ist. consors, cuntiguus, hebes und ineptus sind alle vier von Herrn Walker in den Dipt. Saund. nur nach weib- lichen Exemplaren beschrieben worden... Seine Beschreibungen sind so miserabel, dass ein Erkennen dieser Arten absolut unmöglich ist. maculipes Walk. Dipt. Saund. — Die Fleckung der: Schienen, von welcher Herr Walker spricht, lässt ver- muthen, dass diese: Art ein Pelastoneurus sein möge, da sich dieses Merkmal ‚bei mehreren Pelastoneurus- Arten findet. Von. dem eigenthümlichen Vorlaufe der vierten Längsader, welche die Pelastuneurus - Arten in so auflallender Weise auszeichnet, ist auch bei dieser Art nichts gesagt. pulcher Walk. Dipt. Saund. — Ich halte diese Art für einen ächten Dolichopus, obgleich die Angabe, dass die vierte Längsader jenseit ihrer Biegung, nicht gegen die driste convergire, sondern derselben parallel sei, auf einen Gymmopternus hinzudeuten scheinen könnte, Er gehört zu den Arten mit schwarzen Schen- keln; unter den mir ‚bekannten nordamerikanischen Dolichopus - Arten mit, schwarzen Schenkeln befindet sich keine, auf welche Herrn Walker’s Angabe über ‘die Lage der vierten Längsader passt. varius Walk. Dipt. Saund. — Eine durch gefleckte Flügel höchst ausgezeichnete mir völlig unbekannte Art, welche sicherlich leicht wieder zu erkennen sein wird, selbst wenn sie, wie es nicht unwahrscheinlich ist, der Gattung Dolichopus nicht angehören sollte. affinis Walk. — Diese und alle folgenden Arten sind von Herrn Walker in der List of Dipt. Ins. beschrie- ben worden; sie gehören sämmtlich, wo ich nicht das Gegentheil ausdrücklich bemerke, mit grösster Wahrscheinlichkeit zur‘ Gattung Dolichopus, und zwar in die Abtheilung der Arten mit gelben Beinen. Eine Angabe, ob die Deckschüppchen des Dol. affinis mit schwarzen oder mit hellen Haaren gewimpert sind, fehlt. Sollten sie mit hellen Haaren besetzt sein, :so würde, da aus Herrn Walker's Angaben die schwarze Färbung der ganzen Hinterfüsse zu entnehmen ist, nur: der von mir. beschriebene Dol. splendidus in Betracht zu ziehen sein; auf diese Art lässt sich aber Herrn Walker's Beschreibung nicht deuten, da seine Angaben über das Colorit gar nicht zutreffen, und bei Dol. affınis Walk. die Hinterschenkel des Männchens nur mit wenigen, bei Dol. splendidus aber mit zahlreichen Haaren gewimpert sind. — Sollten die Decekschüppchen des’ Dol. affinis mit schwarzen Haaren besetzt sein, so würden nur Dol. tanypus und lobatus in Betracht kommen können, bei deren Männchen aber die Hinterschenkel völlig ungewimpert sind, so dass die Beschreibung des Del. affinis auf keine dieser beiden Arten bezogen werden kann. lamellipes Walk. — Er hat schwarze Cilien am untern Augenrande. Ich kenne unter den hellbeinigen Dolichopus - Arten Nordamerikas nur den unten beschriebenen Dol. pachyenemus, welcher dies Merkmal besitzt. Die übrigen von Herrn Walker gemachten Angaben passen auf diese Art ganz und gar nicht. eiliatus Walk. — Diese Art ist sehr dürftig characterisirt. Ich setze voraus, dass die Cilien am unteren Augenrande hell gefärbt sind. Sollten auch die Deckschüppehen 'hell gewimpert sein, so würden bei der Bestimmung‘ derselben nur Dol. variabilis und luteipennis zu berücksichtigen sein. Dol. variabilis hat aber kein goldgelbes Gesicht, seine Vorderfüsse sind nie „dark tawny“ sondern stets von der Spitze des ersten Gliedes an schwarz, überdiess hat sein Männchen gewimperte Hinterschenkel, welche Herr Walker 16. 17. 19. 20. 21. 7 dem Männchen seiner Art nicht zuschreibt. Dol. luteipennis hat weisses Gesicht und.das letzte Glied der Vorderfüsse schwarz; seine. Flügel sind gelblich und nicht grau, .die Adern derselben sind lehmgelb und nicht schwarz, endlich sind: auch bei ihm die Dinterschenkel des Männchens gewimpert. — Sollten die Deckschüppchen des. Del. eiliatus schwarz gewimpert sein, so würde bei der Deutung desselben nur allen- falls an den im Folgenden beschriebenen Dol. vittatus zu denken sein; dieser ist aber viel zu gross, als dass die Beschreibung von Dol. ciliatus auf ihn bezogen werden könnte, auch hat er. kein. goldgelbes, sondern ein weissliches Gesicht und seine Vorderfüsse sind nie ‚‚dark lawny‘, sondern stets von der Spitze des dritten Gliedes an schwarz. adjacens Walk. — Höchst dürfiig.nach. einem Weibchen beschrieben, so dass jede Bemühung die Art nach dieser Beschreibung zu bestimmen vergeblich. bleiben muss. coercens Walk. — Herr Walker sagt,,dass. die Hülten' gegen die Wurzel hin. schwarzgrün gefärbt seien. Im ‚Verein mit den übrigen von ihm angeführten Merkmalen werden dadurch alle mir ‚bekannten Arten mit schwarzgewimperten Deckschüppchen ausgeschlossen. Sollten die Deckschüppchen dagegen hell gewim- pert sein, so würde allenfalls an meinen Dol. longimauus gedacht werden können; es ist-aber bei diesem das erste Glied der Vorderfüsse nicht sehr erweitert, sondern von sehr mässiger Breite, so dass es nur eine ganz. kleine Lamelle bildet, und seine Hinterfüsse sind von der äussersten Basis aus in auflallender Weise ganz, schwarz gefärbt, während Herr Walker angiebt, dass sie bei seinem Dol. coercens gegen das Ende hin pechbraun seien. Unter diesen Umständen lässt sich seine Beschreibung nicht auf Dol. longimanus be- zieben. finitus Walk. — Wenn die Deckschüppchen hellgewimpert sind, so sind von meinen Arten Dol. longimanus, splendidus und. batillifer 'in Betracht zu zieben. — Dol. longimanus hat kein weisses, sondern im männlichen Geschlechte ein blass ochergelbliches, im weiblichen Geschlechte ein gelbgrauliches Gesicht; die Cilien des unteren Augenrandes sind nicht weiss, sondern gelblich und seine Hinterfüsse sind: an der Basis nicht hellgefärbt, wie die des Dol. finitus, sondern‘ ganz und gar schwarz. — Dol. splendidus unterscheidet sich von finitus durch seine an der Basis nicht hellgefärbten Hinterfüsse und durch die Sewimperten Hinter- schenkel des Männchens. — Bei Dol...batillifer ist das Gesicht nicht weiss, die Hinterschenkel des Männ- chens sind gewimpert und die Hinterschienen desselben in sehr aufiallender Weise verdickt; also ist auch er: von: Dol.- finitus. verschieden. — Sollten die Wimperhaare der Deckschüppchen bei Dol. finitus schwarz sein, so würden Dol. tanypus und lebatus mit der Beschreibung desselben zu. vergleichen sein. Bei Dol- fanypus, sind die Hinterfüsse an ihrer Basis nicht: hellgefärbt und das erste Fühlerglied ist nur am Ober- rande geschwärzt, so .dass sich. ‚nicht ‚annehmen lässt, dass Herr Walker die auffallend rothe Färbung desselben übersehen haben könne; es kann derselbe also nicht für den Waiker’schen Dol; ‚finitus. gehalten werden. — Bei Dol. lobatus: sind. ‚die KHinterfüsse ‚an der Bbsis ebenfalls nicht hell gefärbt und das rothe erste Fühlerglied ist nur an: seinem Oberrande etwas dunkler, so dass auch er für von ‚Dol.: finitus wohl- verschieden angesehen werden muss. distraetus Walk. — Uerr Walker sagt über; das ‚Geschlecht des beschriebenen Exemplares nichts; es scheint, dass dasselbe ein Weibchen gewesen: sei;i, die. Beschreibung bietet die nöthigen Anhaltspunkte zu einer auch nur annähernden Bestimmung der Art nicht. discessus Walk. — Herr, Walker giebt: die höchst, ungenügende Beschreibung eines Weibchens. _Den ein- zigen Anhalt zur Bestimmung der Art kann.nur .allenfalis die sehr auffallende Angabe bilden,. dass die Oberseite des Thorax zwei kupferrothe Längsstriemen haben soll, während bei allen mir bekannten Arten mit: kupferrothen Längsstriemen deren stets drei, eine schmale linienförmige Mittelstrieme und zwei brei- tere Seitenstriemen, vorhanden sind. ’ contiguus, Walk, — Ueber die Farbe der Cilien‘.am unteren Augenrande. ist nichts gesagt. Wenn .man annimmt, dass diese schwarz sind, so. ist die Art ganz..bestimmt. nicht unter den mir bekannten. Wird dagegen angenommen, dass sie hell sind, so hängt die genauere Bestimmung. von der Farbe der Wimper. haare an den Deckschüppchen ab. Sollten diese hell sein, so. würde die Bestimmung, auf Dol. splendidus führen, dessen. Männchen aber gewimperte Dinterschenkel hat, welcher also von. Dol. contiguus verschie- den ist. Sollten. die Wimpern der. Deckschüppchen ‚schwarz 'sein, so ‚würde die Bestimmung auf Dol. tanypus und lobatus, führen. Da bei Dol. tanypus das: letzte Glied der Vorderfüsse keineswegs sehr. erwei- tert ist, sondern nur eine’ sehr. kleine Scheibe bildet, so kann dieser nicht für den Walker’schen. Dol. con- tiguus gehalten werden. Bei Dol. lobatus ist zwar das letzte Glied der. Vorderfüsse sehr erweitert, da 5 aber das erste Fühlerglied desselben roth und nur am Oberrande etwas dunkler gefärbt ist, da ferner die Lamellen des Hypopygiums einen breiten schwarzen Saum haben, während Walker die Lamellen des Dol. contiguus bloss als weisslich beschreibt, da sich endlich die Flügel seines Männchens durch eine ei- genthümlich abweichende Gestalt auffallend auszeichnen und von dieser in der Beschreibung des Dol. contiguus nichts erwähnt ist, so muss auch Dol. lobatus von Dol. contiguus verschieden sein. 22. ewxeclusus Walk. — Völlig unbrauchbare Beschreibung eines Weibchens, welche eine Bestimmung der Art nicht zulässt. 23. confinis Walk. — Es gilt von dieser Art vollkommen dasselbe, was von der vorigen gesagt ist. 24. conterminus Walk. — Herr Walker giebt auch bei dieser Art keine Auskunft über die Farbe der \Wimper- haare an den Deckschüppchen, wodurch ihre sichere Bestiinmung unmöglich gemacht wird. Sollten die- selben schwarz sein, so kann sie keine der mir bekamnten Arten sein, da sich Dol. lobatus und fanypus schon durch die nicht gewimperten Hinterschenkel ihrer Männchen auflallend von ihr unterscheiden. Sollten die Wimperhaare der Deckschüppchen des Dol. eonterminus dagegen hell sein, so könnte Dol. splendidus vielleicht mit ihm einerlei sein; freilich weicht derselbe nicht nur in der Körperfärbung von derWalker’schen Art in auffallender Weise ab, sondern es passen auch manche andere Angaben Walker’s auf ihn nicht recht zut. 25. separatus Walk. — Unbrauchbare Beschreibung eines Weibchens, welche keine Artbestimmung zulässt. 26. terminatus Walk. — Ebenfalls die Beschreibung eines Weibehens. Es lässt sich bei der Deutung derselben an keine andere der mir bekannten Arten, als an Dol. chrysostomus denken. Ich würde diesen in der That für Dol. terminatus halten, wenn ich wüsste, dass bei letzterem die Wimperhaare der Deckschüppchen schwarz wären. Da Walker’s Beschreibung darüber keine Auskunft giebt, da sie auch der höchst auf- fallenden dunkeln Einschnitte, welche der Hinterleib des Dol. chrysostomus zeigt, nicht gedenkt und da endlich bei Del. chrysostomus das dritte Fühlerglied am Ende spitz ist, so halte ich es für zu gewagt, meine Art für identisch mit der Walker’schen Art zu erklären. Wer sich mit auf Möglichkeiten und auf unbe- stimmte Vermuthungen begründeten Artbestimmungen begnügen zu dürfen glaubt, mag es vielleicht thun. Zulässiger, als die Uebertragung irgend eines andern Walker’schen Namens auf eine meiner Arten, ist diese ganz gewiss. 27. sequax Walk. — Herr Walker sagt, dass sich bei dieser Art ein kleiner Büschel schwarzer Haare an der Basis der Mittelschienen finde. Ob sich derselbe nur bei dem Männchen, oder ob er sich bei beiden Geschlechtern findet, ist aus seiner Angabe nicht ersichtlich. In jedem Falle ist dies eine merkwürdige, in der Gattung Dolichopus sehr ungewöhnliche Auszeichnung, ‘an welcher die Art wieder zu erkennen sein wird. Unter den von mir beschriebenen Arten befindet sie nicht. 28. soccatus Walk. — Das Geschlecht des beschriebenen Exemplares ist nicht angegeben; es scheint ein Weibchen gewesen zu sein. Die Beschreibung ist viel zu ungenügend, als das nach ihr die Art bestimmt werden könnte. 29. remotus Walk. — Die Beschreibung eines Männchens mit einfachen Füssen. Die angegebenen Merkmale lassen nur einen Vergleich mit Dol. incisuralis zu, dessen Männchen aber gewimperte Hinterschenkel hat und der mithin von Dol. remotus verschieden ist. 30. irrasus Walk. — Es ist dies eine kleine durch dunkelblaue Farbe und ganz ungewöhnliche Kürze des Hin- terleibes sehr ausgezeichnete Art, welche sich mit Gewissheit nicht unter den mir bekannten findet, wahr- scheinlich ist sie gar kein ächter Dolichopus. — Das Resultat der Vergleichung der 26 von Herrn Walker publizirten Beschreibungen ist demnach, dass unter denselben nur zwei sind, welche unter gewissen problematischen Voraussetzungen sich vielleicht auf zwei der von mir beschriebenen Arten beziehen können, nämlich die des Dol. conterminus Walk. auf meinen Dol. splen- didus, und die des Dol. terminatus Walk. auf meinen Dol. chrysostomus. - Ich habe im Nachfolgenden die Arten nach Merkmalen gruppirt, welche beiden Geschlechtern gemeinschaft- lich sind und bin in dieser Gruppirung soweit gegangen, als’ es diese beschränkende Rücksicht gestattet. Bis auf die einzelnen Arten liess sich ohne Berücksichtigung der bloss den Männchen eigenthümlichen Merkmale nicht überall gelangen. Zur Erleichterung der Bestimmungen gebe ich deshalb zunächst eine diehotomische Tabelle zur Bestimmung der beschriebenen Arten, in deren letzten Zweigen, wenn es nothwendig war, auch die blos dem männlichen Geschlechte eigenthümlichen Auszeichnungen benutzt worden sind. Dann lasse ich eine Uebersicht der von mir befolgten systematischen Anordnung der Arten folgen. h) Tabelle zur Bestimmung der Arten. f { Bee wurherschesBuRrZ, . & 0 0 ae an ee BHEINERVORNENTACHERNMEEIBIICHE © 0... 5 00 0 N N ne 6. 2 N die Wimpern des’untern Augenrandes schwarz... . 0.0 0 0.0 2 000 nd die Wimpern des untern Augenrandes weisslich . .,.. . x 2: 2 2 0.02... 3 | GesichtZocHeRrinDHEN 2 0... 0 ae ee ee De 1 Hratus 2N00..sD. BENEN: LLDERIIEIKE Pe a So IE ET . 2 laticornis noV. Sp: Gesicht silb So De onen 7 4 | erstes Glied der Hinterfüsse mit sehr vielen Borsten . . . 2.2.2.5. 93. selifer nov. sp. erstes Glied der Hinterfüsse mit wenig Borsten. „ .. une mente ne. = N Lamellen des Hypopygiums spitz . » 0 2 0 en eleuse 208. 8. A. acuminalus nov. sp. Lamellen des Hypopygiums rundlich-eiförmig . . .. 2 2 2.2.08. d. ovalus nov. sp. f Wimpern des untern Augenrandes schwarz) 2... 2 2.02.08. 6, Vpaichycenemus nov. sp. Beimnern des untern, Augenrandes heil u. 1 url nndepanesire er e 7 $ Deckschüppchen mit hellen Winpen . . ». » 2 2.8 Ü Deckschüppchen mit schwarzen Wimpern 2 2 2 2 2 2 2 2 2 nr nn. 16 g | Fühler schwarz, höchstens das Iste Glied an der Unterseite roh . . 2» 2... %9. Kühler canzuoder doehrerosstentheilstgelbroil nn... 0.0.0... 1. 9 [ Vorderhüften bis über die Mitte dunkelgefärbt . . . 2. ...2.2..2.82. 7. longimanus nov. sp. Vordesuäften ost hella:y aılaa tie seaitaeini it ah bat zarte MO. 10 Spitze der Hinterschienen geschwärzt =, u unse es seme 0 002 82. 8. brevimanus nov. sp. Spitze der Hinterschienen nicht gesehwärzt , . „un. iu sr un te fasten nn. Einfeninssesonnzäischwanz on r die plendidus.non: sp. Wurzel der Hinterfüsse in grosser Ausdehnung bell . . . . 2. 2 2 222.2. B. » > f nur das letzte Glied der Vorderfüsse des Männchens erweitert -. .. . sp. 10. batillifer nov. sp. \ die beiden letzten Glieder der Vorderfüsse des Männchens erweitert. . 2 2.2. B. f Binterschenkel des Männchens gewimpert '. . . .n.2.2......220:08. Il. euwdactylus nov. sp. \ Hinterschenkel des Männchens nicht SOUIDDEIEE a ee 59 1 Tomsusnov.. sp. { letztes Glied der Vorderfüsse des Männchens erweitert ae een ld. Lener,novitsp. Morderfusssergess Männchens.einfachar vn. Daun N 15 | Hinterschienen am Ende nicht dunkel gefärbt . . . ı .. ....8p. 14. variabilis nov. sp. Spitze-der’Hinterschienen an Aussen- und Innenseite dunkelgettrbt „use 8sp. 18. luteipennis nov. sp. 16 | Sierte Längsaden gebrochen y bh ar IM sh sd BR HET ie: - merken länosader, nicht gebrochenans fee auyaminen tee re 2, o Ballerzsehwarzi.0.:. 7 2 2 mE. diwalaitea eeilsdrn A. dramifer nov. sp. Bupesseribrothe . . ,. 6 ee En ah a re JE: gJv vierte Längsader zweimal scharf Terdngänkeltg gebrochen . . . . sp. 17. bifractus nov. sp. a der untere Winkel der. vierten Längsader scharf, der obere een ee ae: 3 Füsse des Männchens einfach . . ssawdne znem sschlrsteißl 2 . sp. 18. viltotus nov. sp. Vorderfüsse des Männchens am Ende erweitert ... 2 0er nenn. M. 20 | Binterschenkel des Männchens gewimpert >. nu. nn u. m. 892. 19. cuprinus Wied. Hinterschenkel des Männchens nicht gewimpert . „7. 2.2.2.0... .8. 20. longipennis nov. sp. 9 | Fühler roth, höchstens am Ende des 3ten Gliedes geschwärzt . . . . 2 2 2... 22, Fühler schwarz, höchstens das Iste Glied zum Theil roth . . ». 2. 2 2 2 .2..2...24. 92 [ Sehulterschwielengselbichh a -cn . HR E. EISEBERIBN ER. ASRHEEN . BUBEN STE. VRR ER 2. “ 1 Schulterschwielen mit der Oberseite des Thorax gleichfarbig . . . . sp. 21. ruficornis nov sp. 93 Vorderfüsse des Männchens einfach . 1 Up Wins). At 2.0 00.80.22. scapularis nov. sp. = Vorderfüsse des Männchens am Ende erweitert . 2 2" 2020..8D. 23. funditor nov. sp, 3 BR! 4 [ Gesicht dunkel goldgelb .. .7. „0. See null. men nenn 8Pp. 24. chrysostomus nov. sp. “= | Gesicht weiss oder blasszelblichniten Yol% mh Pie, vie AERO el Spitze der Hinterschenkel auf der Oberseite geschwärzt . . . . . sD. 2%. comatus nov. sp. 29 \ Spitze der Hinterschenkel auf der Oberseite nicht geschwärzt . . . 2 2.2.2. ®%. BR EN. den Vorderfüssen nur das letzte Glied geschwärzt . . . . . . sp. 26. tanypus nov. sp. 20 \ Vorderfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an geschwärt . . ......... 29. „ j Vorderfüsse des Männchens am Ende sehr erweitert . . . 2. 2.52.27. lobatus nov. s. Zi \ Vorderfüsse des Männchens einfach . . » © 2 2 2 2 2 2.2 02..82.38. incisuralis nov. sp. Systematische Anordnung der Arten. I. Beine vorherrschend schwarz A. Wimpern des untern Augenrandes schwarz A. Gesicht ocherbräunlich sp. 1. gralus nov. sp. B. Gesicht silberweiss sd. 2. laticornis nov. sp. B. Wimpern des untern Augenrandes weisslich A. Erstes Glied der Hinterfüsse mit sehr vielen Borsten sp. 5. setifer nov. sp. B. Erstes Glied der Hinterfüsse mit wenig Borsten sp. 4. acuminmatus nov. Sp. sp. 5. ovatus nov. SP. II. Beine vorherrschend hell A. Wimpern des untern Augenrandes schwarz sp. 6. Pachycenemus nov. SD. B. Wimpern des untern Augenrandes hell A. Deckschüppehen ohne schwarze Wimpern 1. Fühler schwarz, höchstens die Unterseite des ersten Gliedes roth a. Vorderhüften bis über die Mitte dunkel gefärbt sp. 7. longimanus nov. sD. b. Vorderhüften ganz gelb. «, Spitze der Hinterschienen geschwärzt sp. 8. brevimanus nov. sD. ß. Spitze der Hinterschienen nicht geschwärzt + Hinterfüsse ganz schwarz sd. 9. splendidus nov. sp. +r Hinterfüsse an der Basis in grosser Ausdehnung hell gefärbt sp. 10. batillifer nov. sD. sp. 41. eudactylus nov. sp, sp. 12. lLonsus nov. SD. 2. Fühler ganz oder zum grössten Theile gelbroth a. Hinterschienen an der Spitze nicht dunkelgefärbt sp. 15. tener nov. sd. sp. 44. variabilis nov. sp. 1 b. Hinterschienen an jeder Seite der Spitze mit schwarzbraunem Fleck sp. 15. luteipennis nov. sD. B. Deckschüppcehen mit schwarzen Wimpern 1. die vierte Längsader gebrochen a. Fühler schwarz sp. 16. ramifer nov. Sp. = b. Fühler gelbroth «. die vierte Längsader mit zwei scharfen rechten Winkeln sp. 47. bifractus nov. sd. ß. die Ate Längsader mit unterem scharfen und oberem abgerundeten Winkel sp. 18. vittatus nov. 3. sp. 19. ceuprinus Wied. sp. 20. longipennis nov. SD. 2. die vierte Längsader nicht gebrochen a. Fühler roth, höchstens am Ende des dritten Gliedes geschwärzt a. Schulterschwielen mit der Oberseite des Thorax gleichfarbig sp. 21. ruficornis nov. sp. ß. Schulterschwielen gelblich sp. 22. scapularis nov. sp. sp. 25. funditor nov. sp. b. Fühler schwarz, höchstens das I1ste Glied zum Theil roth a. Gesicht dunkel goldgelb sp. 24. chrysostomus nov. sp. ß. Gesicht blassgelblich oder weiss + Binterschenkel auf der Oberseite der Spitze geschwärzt sp. 25. comalus nov. sp. +t Spitze der Hinterschenkel auf der Oberseite nicht geschwärzt * Nur das letzte Glied der Vorderfüsse schwarz sp. 26. Lanypus nov. SP. ** Vorderfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an geschwärzt sp. 27. lobatus nov. sp. sp. 28. incisuralis nov. sp. I, Beine vorherrschend schwarz A. Wimpern des untern Augenrandes schwarz. A. Gesicht ocherbräunlich. spec. 1. Dol. gratus, nov. sp. d- — Ex viridi chalybeus, pedum nigrorum tibüs anterioribus totis tibiarumque posticarum dimidio basali flavis, facie ochraced, cilüs oculorum inferioribus tegularumque cilüs nigris. — Long. corp. 23 lin. — long. al. 275 lin. — Blaugrün.e Das schmale Gesicht ocherbräunlich. Fühler schwarz. Das erste Glied ziemlich schmal. Stirn metallisch blaugrün, die Cilien des unteren Augenrandes schwarz. Lamellen des Hypopygiums weisslich, von mässiger Grösse, am Ober- und Endrande mit mässig breitem schwarzen Saume, an letzterem ziemlich fein zerschlitzt und mit zahlreichen schwarzen Borsten besetzt. Schenkel schwarz mit gelber Spitze; die Hinterschen- kel ziemlich stark, vor der Spitze mit einer Borste und auf der Unterseite von langen schwarzen Haaren gewim- pert; die vorderen Schienen und Füsse gelblich, letztere gegen das Ende hin nur wenig dunkler; Hinterschienen etwas verdickt, die Spitzenhälfte und die ganze Innenseite schwarz, das Uebrige gelblich; Hinterfüsse ganz schwarz, 12 das erste Glied derselben mit wenig Borsten. Deckschüppchen mit starken schwarzen Wimperhaaren. Die Flügel glasartig; die Flügelrippe schwillt vor der Mündung der ersten Längsader stark an und verdünnt sich jenseit der- selben nur sehr allmälig wieder; das Ende der vierten Längsader convergirt gegen die dritte. — (New- York; Edwards). B. : Gesicht silberweiss. spec. 2. Dol. laticornis, nov. sp. d- — Viridis, pedum nigrorum tibüs, ewcepto posticarum apice, flavis, facie albü, ciliis oculorum inferioribus nigris, tegularum cilüs albidis. — Long. corp. 2 lin. — long. al. 15 lin. — Gesicht weiss, für ein Männchen ziemlich breit. Fühler schwarz; das dritte Glied derselben gross und breit, eiförmig; die Borste steht auf dem zweiten Drittheile desselben. Stirn metallisch grün. Die Cilien am unteren Augenrande schwarz. Die Lamellen des Hypopygiams ziemlich klein, von trapezischer Gestalt, am Ober- und Endrande kaum etwas schwarz gesäumt; der Rand nirgends zerschlitzt, überall nur mit schwarzen Härchen besetzt. Die Spitze der Hüften gelb; Schenkel schwarz mit einer Spur von grünem Schimmer und mit gelber Spitze; Schienen gelblich (die Mittelschienen fehlen), die Spitze der gar nicht verdickten Hinterschienen ist schwarz ; Vorderfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an schwarz; die Hinterfüsse sind ganz schwarz, das erste Glied derselben mit wenig Dornen besetzt; Hinterschenkel vor der Spitze mit einer starken Borste. Deckschüppchen mit weisslichen Wimpern. Flügel glasartig; die Flügelrippe an der Mündung der ersten Läugsader mit nur wenig bemerkbarer Verdickung; das Ende der vierten Längsader eonvergirt gegen die dritte. — B. Wimpern des untern Augenrandes weisslich. A. Das erste Glied der Hinterfüsse mit sehr vielen Borsten. [1 spec. 5. Dol. setifer nov. sp. & — 0Obscure viridis, pedum nigrorum tibüs anterioribus posticarumque dimidio basali Navis, facie albü, eiliis oculorum inferioribus tegularumque ciliis albidis, metalarso Dostico valde setoso. — Long. corp. 2 lin. — long. al. 12 lin. — Gesicht silberweiss, schmal. Fühler schwarz, ihr drittes Glied kurz. Stirn metallisch grün. Die Lamellen des Hypopygiums weisslich; der lange Endrand derselben ist nur unten zart zerschlitzt und mit langen Borsten besetzt, oben blos zart behaart; an seiner Unterecke ist er schmal schwarz gesäumt. Die schwarzen Schenkel zeigen einen grünen Schimmer und haben eine lehmgelbliche Spitze; die Hinterschenkel haben vor der Spitze eine Borste und sind auf ihrer Unterseite von sehr langen schwarzen Haaren gewimpert; die vorderen Schienen sind lehmgelblich; dieselbe Farbe hat das erste Glied der vorderen Füsse, seine Spitze und die folgenden Glieder der- selben sind schwarz; die Hinterschienen sind schwarz, auf ihrer Oberseite von der Wurzel bis über die Mitte hin bräunlich lehmgelb, am Ende nur wenig verdickt; das erste Glied der Ilinterfüsse ist mit sehr vielen Borsten besetzt. Deckschüppchen mit weisslichen Wimpern. Flügel vollkommen glasartig, gegen die Wurzel hin etwas keilförmig, mit einem die Spitze selbst einnelımenden schwarzen Flecke; die Flügelrippe an der Mündung der ersten Längsader nur mit unbedeutender Anschwellung; das Ende der vierten Längsader convergirt. gegen die dritte. (New-York, Edwards). B. Erstes Glied der Hinterfüsse mit wenig Borsten. spec. 4. Dol. acuminatus, nov. sd. d. — 0Obscure viridis, Pedum nigrorum tibüs antieis ex flavo fuseis, faeie albä, cilüis oculorum inferioribus albidis, tegularum eilüs nigris, lamellis hypopygü magnis, acufis,. — Long. corp. 13 lin. — long. al. 13 lin. — Gesicht schmal, weiss. Fühler schwarz; drittes Fühlerglied kurz. Stirn metallisch grün. Die Lamellen des Hypopygiums weiss, gross, spatelflörmig, spitz, so dass der Oberrand mit dem Unterrande zusammenstösst und ein Endrand nicht unterschieden werden kann; der Oberrand derselben ist schmal schwarzgesäunt und von schwarzen Härchen gewimpert. Die schwarzen Schenkel mit blaugrünem Schimmer und die äusserste Spitze der- selben braungelb; Vorderschienen gelbbraun; Vorderfüsse braunschwarz mit gelbbrauner Wurzel; Klittelschienen und Mittelfüsse braunschwarz, doch die Wurzel der. letztern gelbbraun; Hinterschienen und Hinterfüsse ganz schwarz, sparsam beborstet. \Vimpern der Deckschüppchen schwarz. Flügel glasartig, die Rippe an der Mün- 13 dung der ersten Längsader nicht verdickt, das Ende der vierten Längsader gegen die dritte convergirend, die hintere Querader minder steil als bei Dol. ovatus. — (Washington; Osten- Sacken). spec. 5. Dol. ovatus,.nov. sp. d- — Obsceure viridis, pedum nigrorum tibüs anlicis ex flavo fuscis, facie albä, cilüs oeulorum inferioribus albidis, tegularum cilüs nigris, lamellis hypopygü parvis, rotundato-ovatis. — Long. corp. 15 lin. — long. al. 1} lin. — Gesicht schmal, weiss. Fühler schwarz, drittes Fühlerglied kurz. Stirn metallisch grün. Die Lamellen des Hypopygiums weiss, ziemlich klein, rundlich eiförwig, am Ober- und Endrande mit schmaler schwärzlicher Säumung, an letzterem borstenartig zerschlitzt und mit schwarzen Borsten besetzt. Beine schwarz, die Schenkel mit etwas grünem Schimmer, ihre äusserste Spitze braungelb; dieselbe Farbe hat das Wurzelgelenk der Vorder- und Mittelfüsse. Vorderschienen gelbbraun; Vorderfüsse braunschwarz, an der Basis gelbbraun; Mittelschienen und Mittelfüsse braunschwarz, doch die Wurzel «der letztern gelbbraun. Hinterschienen und Hinterfüsse ganz schwarz, sparsam beborstet. Wimpern der Deckschüppchen schwarz. Flügel glasartig, die Rippe an der Mün- dung der ersten Längsader nicht verdickt, das Ende der vierten Ländsader gegen die dritte convergirend, die hintere Querader gerade und steil. — (Mittelstaaten). Anmerkung. Die Weibchen dieser und der vorhergehenden Art müssen einander ganz ausserordent- lich ähnlich sein. Sicherer als durch die nur wenig abweichende Färbung der Beine werden sie sich an der Behaarung der Vorderhüften unterscheiden lassen, welche bei Dol. ovatus aus längeren und stärkeren Haaren besteht, als bei Dol. acuminatus. I. Beine vorherrschend hell. A. Wimpern des untern Augenrandes schwarz. spec. 6. Dol.pachyenemus, nov. sp. 16 & Q.— 4eneo -viridis, facie maris ochraceäd, femin® ex flavo cinerascente, antennis, cilüs oculorum tegularumque cilüis nigris, coxis obscuris, pedibus flavis, articulis tarsorum anteriorum quatuor ultimis, fibiarum posticarum dimidio apicali tarsısque posticis totis nigris. — Long. corp. 2414—3 lin. — long. al. 24 lin. — Dunkel metallisch grün, glänzend. Gesicht des Männchens schmal, .ochergelb; Gesicht des \WVeibchens breit, gelbgraulich, Fühler ganz schwarz, das dritte Glied eiförmig. Stirn glänzend, zum grössten Theile stahl- blau. Die Cilien sind auch am untern Augenrande schwarz. Thorax mit ziemlich breiter, dunkel erzfarbener Mittellinie. Hinterleib gegen das Ende hin kupfrig. Alle Hüften schwarz, nur an der äussersten Spitze etwas braungelb, Beine dunkelgelb; Hinterschenkel an der äussersten Spitze dunkler, vor derselben mit einer starken Borste; alle Schienen mit zahlreichen Borsten; Hinterschienen auf der ganzen zweiten Hälfte schwarz; Vorder- und Mittelfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an schwarz; die Hinterfüsse ganz schwarz. Deckschüppchen mit schwarzen Wimpern. Flügel graulich glasartig, bei dem Weibchen etwas dunkler als bei dem Männchen und gegen den Vorderrand hin etwas gebräunt. — Männchen: Vorderfüsse nicht sehr viel länger als die Vorder- schienen, das erste und zweite Glied dünn stielförmig, das erste erheblich länger als das zweite; das dritte Glied zusammengedrückt, breit, am Oberrande mit nicht abstehenden schwarzen Haaren besetzt. Hinterschienen sehr verdickt, auf ihrer Mitte am dicksten und auf der Oberseite mit einer feinen, von ihrer Mitte bis zur Spitze laufenden hellen Linie bezeichnet; die Hinterschenkel sind auf ihrer Unterseite von langen schwarzen Haaren ge- wimpert, Die Lamellen des Hypopygiums sind schmutzig gelblich, breit schwarzgerandet, von mässiger Grösse und von rundlicher Gestalt, am Endrande zerschlitzt und mit schwarzen Borsten besetzt. — (Mittelstaaten). Anmerkung. In die Nähe dieser Arten gehört Dol. lamellipes Walk. List. Il. 660. — Einerlei mit Dot. pachyenemus kann er nicht sein, da bei ihm das Iste Fühlerglied roth, das Gesicht weiss gefärbt und nur die hinteren Hüften dunkel gefärbt sind, 14 B. Wimpern des untern Augenrandes hell. A. Deckschüppehen ohne schwarze Wimpern. 1. Fühler schwarz, höchstens die Unterseite des ersten Gliedes roth. a. Vorderhüften bis über die Mitte dunkelgefärbt. spec. 7. Dol. longimanus, nov. sp. d & D. — Aeneo-viridis, facie maris pallide ochraceä, foeminae ex flavo cinerascenle, anlennis nigris, cilüs oculorum inferioribus tegularumque eilüis flavicantibus, coxarum anticarum dimidio basali obscuro, pedibus flavis, tarsis Posticis tolis nigris; maris ullimo tarsorum anlicorum articulo valde dilatato femoribusque posticis ciliatis. — Long. corp. 3—34 lin. — long. al. 3!—3! lin. — Erzgrün, ziemlich glänzend, Gesicht des Männchens schmal, blass ochergelb; das Gesicht des Weibchens ziemlich breit, hell gelbgraulich.. Fühler ganz schwarz, die Unterecke des dritten Gliedes mit oft kaum bemerk- barer hellerer Färbung; das dritte Glied bei dem Männchen kurz eiförmig, bei dem Weibchen fast rund. Stirn glänzend, grün oder blaugrün, Die Cilien des unteren Augenrandes gelb. Oberseite des Thorax etwas bereift, mit kupfriger Mittelstrieme und einer kupferig gefärbten Stelle jederseits vor der Quernaht, zuweilen in grösserer Ausdehnung kupfrig. Vorderhüften bis über die Mitte, Mittel- und Hinterhüften bis gegen die äusserste Spitze hin schwärzlich gefärbt. Beine gelb; Vorderfüsse nur am Ende, Mittelfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an, Hinterfüsse ganz und gar schwarz; die Hinterschenkel mit einer Borste vor der Spitze. Deckschüppchen mit gelb- lichen Wimpern. Flügel ziemlich.gross, glasartig; die vierte Längsader nicht gebrochen. — Männchen: die Lamellen des Iypopygiums weisslich, am Oberrande mit schmalem, am Endrande mit breiterem schwarzen Saume, eiförmig; der Endrand derselben mit schwarzen Borsten besetzt und an seinem unteren Theile zerschlitzt. Vorder- füsse dünn und fast zweimal so lang als die Schienen, die vier ersten Glieder gelb; das erste Glied so lang wie vier Fünftheile der Schiene; das zweite Glied halb so lang als das erste; das dritte wenig kürzer als das zweite; das vierte nur etwa halb so lang als das dritte; das fünfte Glied wenig länger als das vierte, schwarz, zusammen- gedrückt, auf dem Oberrande mit anliegender schwarzer Behaarung besetzt. Hinterschenkel auf der zweiten Hälfte der Unterseite von gelben Haaren dieht gewimpert. Hinterschienen etwas stark, doch nicht eigentlich verdickt, auf der ersten Hälfte ihrer Hinterseite kahl. Flügelrippe an der Mündung der ersten Längsader mit länglicher Anschwellung. — (English River; Kennicot,) b. Vorderhüften ganz gelb. @. Spitze der Hinterschienen geschwärzt. spec. 8. Dol. brevimanus, nov. sp. d- — Aeneo-viridis, facie albä, antennarum nigrarum arliculo primo subtus rufo, cilüs oculorum inferioribus albis, tegularum ciliis pallide flavicantibus, pedibus flavis, cowis anlicis con- coloribus, tibiarum posticarum apice tarsisque posticis nigris. — Long. corp. 2 lin. — long. al. 2 lin. — Metallisch grün, glänzend. Gesicht weiss, Fühler schwarz; der ganze Unterrand des ersten Gliedes roth; das dritte Glied eiförmig, am Ende nicht abgerundet. Stirn glänzend, blaugrün. Die Cilien am unteren Augenrande weiss. Die Lamellen des Hypopygiums weiss, von mittlerer Grösse und eiförmiger Gestalt, am Ober- und Endrande schmal schwarzgesäumt und mit schwarzen Borsten besetzt, am Endrande etwas zerschlitzt, Vorderhüften gelblichweiss, ohne schwarze Härchen auf der Vorderseite; Mittel- und Liinterhüften schwärzlich mit weissgelber Spitze. Beine hellgelb; Hinterschenkel mit etwas längeren scbwarzen Härchen besetzt, doch nicht eigentlich gewimpert. Hinterschienen einfach, an der Spitze geschwärzt. Vorderfüsse nur so lang als die Schienen und wenig dunkler als diese; Mittelfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an schwarz, Hlinterfüsse ganz schwarz. Deckschüppchen mit blassgelblichen Wimpern. Flügel glasartig, gegen den Vorderrand hin mit der Spur von braungrauer Trübung; die Flügelrippe an der Mündung der ersten Längsader zwar etwas stärker aber nicht eigentlich verdickt; die vierte Längsader nicht gebrochen. — (Washington; Osten -Sacken). ß. Spitze der IHinterschienen nicht geschwärzt. + Hinterfüsse ganz schwarz. spec. 9. Dol. splendidus, nov. sp. d- — Aeneo-viridis, laetissime cupreo micans, pedibus flavis, coxis antieis tibüsque Posticis tolis concoloribus, tarsis Posticis et antennis nigris, ciliis oculorum inferioribus tegularumque eilüs flavicantibus. — Long. corp. 23 lin. — long. al. 23 lin. — 15 Erzgrün mit lebhaft kupferrothem Schimmer, sehr glänzend. Das Gesicht blassgelblich. Fühler ganz schwarz, das dritte Glied kurz eiförmig. Stirn glänzend grün mit kupferroihem Schimmer. Cilien des unteren Augenrandes blassgelblich. Oberseite des Thorax mit einem fast violetten Flecke jederseits vor der @uernaht. Die Lamellen des Hypogygiums schmutzig weisslich, von ziemlicher Grösse und von ovaler Gestalt, am Ober- und Endrande schmal schwarz gesäumt, an letzterem zerschlitzt und mit schwarzen Borsten besetzt. Dinterhüften schwärzlich, nur an der äussersten Spitze gelb. Vorderhüften ganz gelb, auf ihrer Vorderseite mit ziemlich feiner schwarzer Behaarung, welche nicht bis zur Wurzel hinreicht, Beine gelb; Hinterschenkel vor der Spitze mit einer Borste und auf dem grössten Theile der Unterseite mit sehr langen gelblichen Haaren ziemlich dicht gewimpert. Hinterschienen zwar stark, aber nicht eigentlich verdickt, auf der ersten Hälfte der Hinterseite unbehaart. Vorder- füsse nicht ganz ein und ein halbes Mal so lang als die Schienen; die vier ersten Glieder gelb, das erste bis dritte stielförmig doch nicht ganz so dünn wie bei den drei folgenden Aıten; das vierte eiwas breiter, besonders gegen sein Ende hin; das erste Glied fast so lang wie die drei folgenden zusammen, das dritte etwas kürzer als das zweite und das vierte erheblich kürzer als das dritte; das fünfte schwarz, zusammengedrückt, breit, besonders gegen sein Ende hin, doch lange nicht so gross wie bei Dol. batillifer; auf seinem Oberrande ist es mit anliegenden schwarzen Härchen besetzt. Mittelfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an geschwärzt; Hinterfüsse ganz und gar schwarz. Die Wimpern der Deckschüppchen weisslich. Flügel glasartig, wenig graulich, von ziemlich gleich- mässiger Breite; die Flügelrippe an der Mündung der ersten Längsader mit langer aber nicht sehr starker An- schwellung; die vierte Längsader nicht gebrochen. — (Illinois). . Anmerkung. Ich glaube in einem einzelnen Exemplare auch das Weibchen dieser Art zu besitzen und würde daran gar nicht zweifeln, wenn nicht die Spitze der Hinterschienen eine ziemlich starke Bräunung zeigte, von welcher bei dem Männchen gar nichts zu bemerken ist. Alle übrigen Merkmale sind ganz so, wie man sie vom Weibchen des oben beschriebenen Mäunchens erwarten muss. Die Vorderfüsse sind von der Spitze des ersten Gliedes an: geschwärzt. ++ Hinterfüsse an der Basis in grosser Ausdehnung hell gefärbt. spec. 40. Dol. batillifer, nov. sp. & & o2 — Aeneo-viridis, pedibus flavis, coxis antieis tibiisque postieis totis concoloribus, antennis farsisque Dosticis nigris, horum basi flavä, ciliis oculorum inferioribus tegularumque ciliis flavicantibus, maris ultimo larsorum anlicorum arliculo valde dilatato. — Long. corp. 3 lin. — long. al. 23 lin. — Metallisch grün, glänzend. Gesicht des Männchens schmal, mehr hell ochergelblich als goldgelblich; das Gesicht des Weibehens breiter und gelblich weiss. Fühler ganz schwarz, nur die Unterecke des ersten Gliedes etwas heller; das dritte Glied kurz. Stirn grün oder blaugrün, glänzend. Cilien des unteren Augenrandes gelb- lich. Die mehr erzfarbene Mittellinie des Thorax oft wenig deutlich; jederseits vor der Naht eine erzfarben ge- färbte Stelle. Vorderhüften gelb, auf der ganzen Vorderseite mit schwarzer Behaarung; Hinterhüften nur an der äussersten Spitze gelb. Ilinterschenkel vor der Spitze mit einer Borste. Vorderfüsse nur an der Spitze schwarz ; Mittelfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an geschwärzt, doch ist die Wurzel des zweiten und dritten Gliedes häufig nicht ganz schwarz; dieselbe Färbung haben die Hinterfüsse. Wimpern der Deckschüppchen gelblich. Flügel graulich glasartig; die vierte Längsader nicht gebrochen. — Männchen: Lamellen des Ilypopygiums weisslich, von mässiger Grösse und ziemlich ovaler Gestalt, am Ober- und Endrande schmal schwarz gesäumt, an letzterem sehr zersehlitzt und mit schwarzen Borsten besetzt. Hlinterschenkel auf der Mitte der Unterseite von gelben Haaren sehr dicht gewimpert. Die Vorderfüsse etwa ein und ein halbes Mal so lang als die Schienen; die drei ersten Glieder derselben dünn und stielförmig, das erste so lang wie das zweite und dritte zusammen, das zweite ungefähr ein und ein halbes Mal so lang als das dritte; das vierte Glied etwas mehr als halb so lang als das dritte und etwas breiter, auf der ganzen Unterseite und auf der Oberseite mit Ausnahme der Spitze weisslich; das öte Glied etwas länger als das dritte und vierte zusammen, zusammengedrückt, äusserst breit, schwarz, mit seidenartigem Schimmer; auf der Aussenseite desselben nimmt dieser Schimmer, in sehr schräger Richtung betrachtet, eine schöne Silberfarbe an. Hinterschienen ansehnlich verdickt, mit der grössten Dicke etwas vor der Mitte; die erste Hälfte ihrer Hinterseite ohne Behaarung. Die Flügelrippe an der Mündung der ersten Längsader mit ziemlich langer Anschwellung. — (Mittelstaaten). spec. HM. Dol. eudactylus nov. sp. [6 & O0. — Aeneo-viridis, pedibus: flavis, coxis antieis tibüsque postieis totis concoloribus, antennis tarsisque poslicis nigris, horum basi flavd, ciliis oculorum inferioribus tegularumgue eiliis lavicantibus, maris duobus ultimis tarsorum anticorum articulis dilatalis et femoribus postieis eiliatis, — Long. corp. 3 lin. — long. al. 23 lin. — Metallisch grün, glänzend. Gesicht des Männchens schmal, ochergelblich; das Gesicht des Weibchens breiter und gelblich weiss. Kühler ganz schwarz, die Unterecke des ersten Gliedes kaum etwas heller; das dritte Glied kurz. Stirn grün oder blaugrün, glänzend. Cilien des unteren Augenrandes gelblich. Die mehr erzfarbene Mittellinie des Thorax gewöhnlich wenig deutlich; jederseits vor der Naht eine erzfarben gefärbte Stelle. Vorder- hüften gelb, auf der Vorderseite mit schwarzer Behaarung; Hinterhüften nur an der äussersten Spitze gelb. Beine gelb; Hinterschenkel vor der Spitze mit einer Borste. Die Farbe der Vorderfüsse geht durch das Braune gegen die Spitze hin in das Schwarze über; Mittelfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an geschwärzt; dieselbe Fär- bung haben die Hinterfüsse. Wimpern der Deckschüppchen gelblich. Flügel graulich glasartig, die vierte Längs- ader nicht gebrochen. — Mänuchen: die Lamellen des Hypopygiums weisslich, von mittlerer Grösse und länglich eiförmiger Gestalt, am Ober- und Endrande schmal schwarzgesäumt, an letzterem sehr zerschlitzt und mit theils schwarzen, theils gelblichen Borsten besetzt. Hinterschenkel auf der Unterseite mit sehr langen gelblichen Haaren weitläufig gewimpert. Hinterschienen zwar etwas stark, aber nicht verdickt; die beiden ersten Drittheile ihrer Hinterseite unbehaart. Die Vorderfüsse über ein und ein halbes Mal so lang als die Schienen; die drei ersten Glieder derselben dünn, stielförmig; das zweite Glied misst fast drei Viertheile von der Länge des ersten und das dritte mehr als drei Viertheile von der Länge des zweiten; das vierte Glied ist ziemlich so lang als das dritte, zusammengedrückt, am Ende etwas breiter, doch auch hier noch nicht halb so breit als lang, weiss mit schönem Silberschimmer, auf seinem Oberrande mit wenig bemerklichen, kurzen schwarzen Härchen besetzt; das fünfte Glied ist kaum kürzer als das vierte, zusammengedrückt und etwas breiter als das vorhergehende, schwarz, auf dem Oberrande mit kurzen und anliegenden schwarzen Härchen besetzt. Die Flügelrippe an der Mündung der ersten Längsader mit nicht sehr ansehnlicher, aber völlig deutlicher Anschwellung; zwischen der Flügelspitze und der Mündung der fünften Längsader ist der Flügelrand weniger gebogen als gewöhnlich, so dass sich daselbst die Spur einer seichten Einbuchtung zeigt. — (New-York; Osten-Sacken), spec, 12. Dol. tonsus, nov. sp. EN & © — 4Aeneo-viridis, pedibus flavis, coxis antieis libüsque posticis tolis con- coloribus, antennis tarsisque postieis nigris, horum basi flavä, cilüs oculorum inferioribus tegularumque ceilüs flavicantibus, maris duobus ullimis tarsorum anticorum articulis dilatatis et femoribus poslieis non ciliatis. — Long. corp. 3 lin. — lona. al. 22 lin. — Metallisch grün, glänzend. Gesicht des Männchens schmal, mehr hell ochergelblich als goldgelb; das Gesicht des Weibchens breiter und gelblich weiss. Fühler ganz schwarz nur die Unterecke des ersten Gliedes heller; das dritte Glied kurz. Stirn grün oder blaugrün, glänzend. Cilien des unteren Augenrandes gelblich. Eine mehr erzfarbene Mittellinie des Thorax ist nicht deutlich; jederseits vor der Naht eine erzfarben gefärbte Stelle. Vorderhüften gelb, auf der Vorderseite mit ziemlich feinen, gegen die Wurzel derselben hin allmälig verschwin- denden schwarzen Härchen. Hinterhüften nur an der äussersten Spitze gelb. Beine gelb; Hinterschenkel vor der Spitze mit einer Borste. Die Färbung der Vorderfüsse geht bei dem Weibchen dureh das: Braune gegen die Spitze hin in das Schwarze über; Mittel- und Hinterlüsse von der Spitze des ersten Gliedes an schwarz, doch das zweite Glied von der Wurzel aus in ziemlicher Ausdehnung hell. Wimpern der Deckschüppehen gelblich. Flügel graulich glasartig; die vierte Längsader nicht gebrochen. — Männchen: die Lamellen des Hypopygiums weiss- lich, von mittlerer Grösse und länglich eiförmiger Gestalt, am Ober- und Endrande schmal schwarzgesäumt, an letzterem sehr zerschlitzt und mit theils schwarzen, theils gelblichen Borsten besetzt. Hinterschenkel auf der Unter- seite nicht gewimpert. Hinterschienen von gewöhnlicher Stärke; die ganze Binterseite derselben mit schwarzen Härchen regelmässig besetzt. Die Vorderfüsse über ein und ein halbes Mal so lang als die Schienen; die drei ersten Glieder dünn, stielförmig; das zweite Glied misst etwa zwei Drittheile von der Länge des ersten und das dritte gegen drei Viertheile von der Länge des zweiten; das vierte Glied ist ziemlich so lang als das dritte, zu- sammengedrückt, am Ende etwas breiter, doch auch hier noch nicht halb so breit als lang, weiss mit schönem Silberschimmer, auf seinem Oberrande mit wenig bemerklichen und kurzen schwarzen Härchen; das fünfte Glied so lang als das vierte, zusammengedrückt und etwas breiter als das vorhergehende, schwarz, auf seinem Oberrande wit kurzen und anliegenden schwarzen Härchen besetzt. Die Flügelrippe an der Mündung der ersten Längsader 17 ohne Anschwellung; zwischen der Flügelpsitze und der Mündung der fünften Längsader zeigt der Flügelrand eine seichte Einbuchtung. — (Washington; Osten- Sacken). Anmerkung. Die Weibchen der drei vorigen Arten sind ausserordentlich leicht zu verwechseln. Die Merkmale, auf welche man, um sie zu unterscheiden, zu achten hat, sind folgende: 1. Für D. batilifer: Die Flügelrippe an der Mündung der ersten Längsader mit der schwachen, nur dem sehr aufmerksamen Beobachter kenntlichen Spur einer Verdickung, welche eine ziemliche Längenausdehnung hat; die Flügelspitze etwas breiter als bei den beiden anderen Arten; die Vorderhüften mit ziemlich groben schwarzen Härchen bis ganz nahe zur Wurzel hin besetzt, 2. Für 2. eudactylus: Flügelrippe an der Mündung der ersten Längsader mit der schwachen Spur einer Ver- dickung, welche nur eine sehr geringe Längenausdehnung hat; die Flügelspitze etwas schmäler als bei batillifer und etwas breiter als bei Zonsus; die Vorderhüften mit ziemlich groben schwarzen Härchen bis ganz nahe zur Wurzel hin besetzt. 3. Für D. tonsus: Flügelrippe an der Mündung der ersten Längsader ohne jede Spur einer.Verdickung; die Flügelspitze etwas schmäler als bei den beiden anderen Arten; die schwarze Behaarung der Vorderhüften feiner und nicht soweit gegen die Wurzel derselben hinreichend als bei jenen. Ob kleine Abweichungen in der Färbung der Füsse zur Unterscheidung der Arten geeignet sind, wird sich nur durch die Untersuchung einer grösseren Anzahl von Exemplaren entscheiden lassen. 2. Fühler ganz oder zum grössten Theile gelbroth. a. Hinterschienen an der Spitze nicht dunkelgefärbt. spec. 15. Dol. tener, nov. sp. d- — Yiridis, facie ex flavo albidd, antennis rufis, oculorum ciliis inferioribus tegu- larumque ciliis albidis, pedibus pallide flavis, ultimo tarsorum anlicorum articulo maris modice dilatato, nigro. — Long. corp. 13 lin. — long. al. 2 lin. — Grün, glänzend. Das Gesicht gelblichweiss. Fühler gelbroth, der Spitzenrand des dritten Gliedes ge- schwärzt; die Borste mit sehr kurzer aber doch deutlicher Pubescenz. Stirn metallisch grün, glänzend. Cilien des unteren Augenrandes weisslich. Oberseite des Thorax nicht sehr glänzend. Lamellen des Hypopygiums weiss, rundlich, kaum etwas schwarz gesäumt, am Endrande etwas zerschlitzt und mit schwarzen Borsten besetzt. Hüften weissgelblich, die mittelsten auf der Aussenseite zum Theil grau; die vordersten haben ausser den schwarzen, in der Nähe ihrer Spitze stehenden Borsten nur sehr kurze und zarte weisse Behaarung. Beine weissgelblich; Hinter- schenkel vor der Spitze mit einer Borste und auf dem zweiten Theile ihrer Unterseite von sechs bis sieben sehr langen gelblich weissen Haaren gewimpert. Vorderschienen lang und dünn; Hinterschienen ziemlich kräftig aber nicht verdickt, nur an der Basis der Hinterseite etwas kahl. Vorderfüsse fadenförmig, über ein und drei Viertheile mal so lang als die Schienen, die vier ersten Glieder blassgelblich, ihr Längenverhältniss etwa wie 5: 4:3: 14; das fünfte Glied derselben wenig kürzer als das vierte, etwas zusammengedrückt, schwarz. und auf seinem Ober- vande mit ziemlich anliegender schwarzer Behaarung besetzt. Mittel- und Hinterfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an gebräunt. Die Wimperhaare der Deckschüppchen gelblichweiss. Flügel glasartig, ziemlich schmal; die Flügelrippe an der Mündung der ersten Längsader mit deutlicher Anschwellung; die dritte Längsader nicht gebrochen; die hintere Querader senkrecht und gerade. — (Chicago). spec. 14. Dol. variabilis, nov. sp. ö & 9. — Lete viridis, facie maris pallide aured, prope os albidä, facie femine totä albä, antennis rufis, oculorum ciliis inferioribus albidis, tegularum cilüis flavicantibus, pedibus flavis, tibüs postieis immaculatis, tarsis maris simplicibus. — Long. corp. 24 lin. — long. al. 24 lin. — Angenehm grün, glänzend. Gesicht des Männchens mehr blass goldgelb als ochergelblich, in der Nähe des Mundrandes weisslich; das Gesicht des Weibchens verhältnissmässig schmal, weiss. Fühler gelbroth; das dritte Glied derselben kurz eiförmig, gewöhnlich nur an Wurzel und Unterseite roth, sonst braunschwarz, zuweilen in- dessen nur an der Spitze braun oder auch ganz und gar rothgelb. Stirn glänzend grün. Cilien des unteren Augen- randes gelblichweiss. Oberseite des Thorax und Hinterleib gewöhnlich mehr goldgrün. Vorderhüften gelblich weiss, ausser den schwarzen Borsten in der Nähe ihrer Spitze mit sehr zarten weisslichen Härchen besetzt. b) 18 Mittel- und Hinterhüften von derselben Farbe, aber auf dem grössten Theile der Aussenseite schwärzlich gefärbt. Beine gelblich; Hinterschenkel vor der Spitze mit einer Borste, bei dem Männchen auf der Unterseite von sehr langen, blassgelblichen Haaren gewimpert. Vorderfüsse bei dem Männchen etwa ein und ein halbes Mal so lang als die Schienen, bei dem Weibchen kaum so lang als die Schienen, von der Spitze des ersten Gliedes an ge- schwärzt, auch bei dem Männchen einfach; die Mittelfüsse sind wie die Vorderfüsse gefärbt. Hinterschienen auch bei dem Männchen nicht stark, aber bei diesem auf der Wurzelhälfte der Innenseite kahl. Hinterfüsse gewöhnlich ganz schwarz; zuweilen ist das erste Glied derselben mit alleiniger Ausnahme der Spitze nur gebräunt oder gar nur gelblich, seltener hat auch die Wurzel des zweiten Gliedes derselben die entsprechende hellere Färbung. Die Wimperhaare der Deckschüppehen gelblich. Flügel graulich glasartig, von ziemlich gleicher Breite; die Flügel- rippe hat bei dem Männchen an der Mündung der ersten Längsader eine schwache Anschwellung; die dritte Längsader ist nicht gebrochen. (New - York). Anmerkung. Dol. variabilis ist in der Färbung der Hinterfüsse und der Fühler veränderlicher, als es die Arten der Gattung Dolichopus zu sein pflegen. — Ich erhielt ein Weibchen als zur hellbeinigen Varietät des Dol. variabilis gehörig, bei welchem die Deckschüppchen schwarze Wimperhaare haben und welches sich ausserdem durch die mehr in das Lehmgelbe ziehende Farbe der Flügel von den anderen, sicher zu Dol. variabilis gehörigen Weibchen unterscheidet. Ich kann es nicht für das Weibchen gegenwärtiger Art halten. Es kömmt in der Flügel- färbung und in mehreren andern Merkmalen dem Dol. Iuteipennis sehr nahe, da aber die Hinterschienen desselben am Ende ungefleckt sind, so dürfte es wohl auch dieser Art nicht angehören. — Ausserdem habe ich noch mehrere Weibchen, welche ich von den oben beschriebenen Weibchen des Dol. variabilis durebaus nur durch die schwarze Farbe der Wimperhaare der Decksehüppchen zu unterscheiden vermag. Es scheint demnach, dass entweder die Weibchen in der Farbe dieser Wimpern abändern, oder dass hier zwei einander überaus nahe stehende Arten coneurriren. b. Hinterschienen an jeder Seite der Spitze mit schwarzbraunem Fleck. spec. 45. Dol. luteipennis, nov. sp. d- — Laele viridis, facie albidd, antennis rufis, oculorum ceilüs inferivribus albidis, tegularum ceiliis flavicantibus, pedibus flavis, tibüs posticis prope apicem utrinque fusco - maculatis, tarsis maris simplicibus. — Long. corp. 21 lin. — long. al. 2} lin. — Angenehm grün, mässig glänzend. Die Farbe des Gesichts ist weisslich, nur auf dem oberen Theile des- selben zieht sie etwas mehr in das Gelbliche. Fühler gelbroth, das dritte Glied derselben kurz eilörmig, an der Spitze merklich gebräunt. Stirn glänzend, grünblaun. Die Cilien des unteren Augenrandes weisslich. Oberseite des Thorax von der Bestäubung etwas matt, mit ziemlich deutlicher kiesgelber Mittellinie. Die Behaarung des Hinterleibes ist nicht nur an dem Seitenrande, wie bei den ihm ähnlichen Arten, sondern auch auf einem grossen Theile der Oberseite weisslich. Die Lamellen des Hypopygiums von gewöhnlicher Grösse und von eilörmig- rundlicher Gestalt, am Ober- und Endrande schmal schwarzgesäumt und an letzterem zerschlitzt und mit schwarzen Borsten besetzt. Vorderhüften gelblich weiss, ausser den schwarzen Borsten in der Nähe ihrer Spitze nur mit sehr zarten weisslichen Härchen besetzt. Mittel- und Hinterhüften von derselben Farbe, erstere nur an der Basis dunkel gefärbt. Hinterschenkel vor der Spitze mit einer Borste, auf der Unterseite von etwa sechs gelblichen Haaren gewimpert; Iinterschienen ziemlich stark aber nicht verdickt, ganz in der Nähe der Spitze sowohl auf der Vorder- als Hinterseite mit einem schwarzbraunen Wische; auf der Hinterseite derselben findet sich nur ein kurzer kahler Streif, welcher die Mitte derselben nicht erreicht. Vorderfüsse dünn, einfach, gegen ein und ein Drittheil mal so lang als die Schienen; nur das letzte Glied derselben schwarz. Mittellüsse von der Spitze des ersten Gliedes an gebräunt, gegen das Ende hin schwarzbraun. Hinterfüsse von ihrer Wurzel aus schwarz. Wimpern der Deckschüppchen gelblich. Flügel ziemlich auffallend lehmgelblich; Adern lehmgelblich; die dritte Längsader nicht gebrochen; die Flügelrippe an der Mündung der ersten Längsader mit sehr kleiner Anschwellung. (Washington; Osten -Sacken). Anmerkung. Wegen eines Weibchens, welches für das gegenwärtiger Art gehalten werden könnte, ist in der Anmerkung zur vorigen Art das Nöthige gesagt. 19 B. Deckschüppchen mit schwarzen Wimpern. 1. Die vierte Längsader gebrochen. a. Fühler schwarz. spee. 16. Dol. ramifer nov. sp. d. & O0. — 0Obscure viridi- aeneus, lhoracis dorso aeneo-nigro, facie albü, antennis nigris, eiliis oculorum inferioribus albidis, tegularum cilüs nigris, pedibus flavis, alarum venä longitudinali quartä appendiculata. — Long. corp. 1} lin. — long. al. 1} lin. — Dunkel erzgrün, glänzend, die Oberseite des Thorax mehr erzschwarz. Das Gesicht des Männchens fast eben so breit als das des Weibchens, bei beiden Geschlechtern weiss. Fühler schwarz, an der Unterecke des ersten Gliedes etwas heller gefärbt; bei dem Männchen ist das dritte Glied derselben ziemlich lang elliptisch mit scharfer Spitze und die scheinbar nackte Fühlerborste nahe vor dem Ende derselben eingesetzt; bei dem Weib- chen ist es merklich kürzer und hat eine weniger scharfe Spitze, welcher die Fühlerborste noch mehr genähert ist. Stirn blauschwarz, sehr glänzend. Cilien am unteren Augenrande weisslich. Oberseite des Thorax glänzend erz- schwarz oder mehr dunkel erzgrün. Hinterleib etwas kupferig. Vorderhüften dunkelgelb, an der äussersten Wurzel etwas geschwärzt, auf der Vorderseite mit kurzen schwarzen Härchen besetzt. Mittel- und Hinterhüften schwärz- lich, nur an der Spitze dunkelgelb. Beine dunkelgelb; die Vorder- und Mittelfüsse von der Spitze des zweiten Gliedes an schwarz; die Hinterfüsse sammt der Spitze der Hinterschienen schwarz. Die Hinterschenkel etwas breit, vor dem Ende mit einer Borste. Wimpern der Deckschüppchen schwarz. Flügel glasartig grau; die vierte Längsader gebrochen, so dass der untere, mit einem ziemlich langen Aderanhange versehene Winkel derselben ein rechter, der obere Winkel aber abgerundet ist. — Männchen: die Lamellen des Hypopygiums weiss, ziem- lich klein, rundlich, am Ober- und Endrande nur mit äusserst feinem dunklen Saume, an letzterem kaum etwas zerschlitzt und mit schwarzen Borsten besetzt. Hinterschenkel von mässig langen weissgelblichen Haaren sehr weitläufig gewimpert. Hinterschienen ziemlich dick, auf dem grössten Theile ihrer Hinterseite kahl. Flügelrippe mit einer kleinen Anschwellung an der Mündung der ersten Längsader. — (Nebraska, Winnipeg). b. Fühler gelbroth. «@. Vierte Längsader mit zwei scharfen rechten Winkeln. spec. 17. Dol. bifractus, nov. sp. 6) & @ — Aeneo-viridis, thoracis dorso pollinoso, opaco, abdomine cupreo- micante, facie albidä, interdum ex flavo cinereä, antennis rufis, cilüs oculorum inferioribus albidis, eilüs legula- rum nigris, pedibus flavis, alarum venä longitudinali quartä appendiculatü. — Long. corp. 2% lin. — long. al. 2 lin. — Erzgrün, wenig glänzend. Gesicht weisslich, bei verflogenen Exemplaren gewöhnlich mehr gelblichgrau; es ist bei dem Männchen nicht sehr viel schmäler als bei dem Weibchen. Fühler roth; das dritte Glied derselben eilörmig, etwas breit; an der Stelle, an welcher die Fühlerborste steht, ist es stark aufgeschwollen und geschwärzt; die Spitzenhälfte desselben ist häufig gebräunt. Fühlerborste mit sehr kurzer aber doch noch deutlicher Pubescenz, Stirn erzgrün, aber von sehr dichter, hell bräunlichgrauer Bestäubung ganz matt. Die Cilien des unteren Augen- randes weisslich. Auf der Oberseite des Thorax ist die Grundfarbe zwar erzgrün, aber von sehr dichter, hell bräunlichgrauer Bestäubung ganz matt und bei unverriebenen Exemplaren so dicht überdeckt, dass sie kaum zu bemerken ist. Hinterleib glänzender, metallisch grün, bei verflogenen Exemplaren ziemlich kupferig. Hüften und Beine gelb; die Mittelhüften bis gegen die Spitze hin grau; die Vorderseite der Vorderhüften mit weitläufig stehen- den, ziemlich zarten schwarzen.Härchen besetzt, gegen die Wurzel hin kahl. Hinterschenkel mit einer Borste vor der Spitze. Vorderfüsse gebräunt, nur die letzten Glieder wirklich schwarz. Mittelfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an geschwärzt; die äusserste Spitze der Hinterschienen sammt den ganzen Hinterfüssen schwarz. Die Wimperhaare der Deckschüppchen schwarz. Flügel mit ziemlich dunkelgrauer Trübung, am Vorderrande und um die Adern gewöhnlich etwas gebräunt; die vierte Längsader zweimal rechtwinkelig gebrochen, beide Winkel scharf, nur ausnahmsweise der obere etwas abgerundet; am unteren Winkel findet sich gewöhnlich ein Aderanhang, während er am oberen gewöhnlich fehlt. — Männchen: Lamellen des Hypopygiums weiss, von mittlerer Grösse, ziemlich rundlich, am Ober- uud Endrande schmal schwarzgesäumt, an letzterem etwas zerschlitzt und mit schwarzen Borsten besetzt. Vorderfüsse ein und ein Viertel mal so lang als die Schienen; das erste Glied etwas länger als das zweite und dritte zusammen; das vierte und fünfte Glied schwarz, ein wenig zusammengedrückt; das fünfte auf seinem Oberrande von dichter schwarzer Behaarung gebartet, Binterschienen einfach, auf der Hin- terseite nicht kahl. — (Chicago, Nebraska). 20 ß. Die vierte Längsader mit unterem scharfen und oberem abgerundeten Winkel. spec. 18. Dol. vittatus, nov. sp. d- — Aeneo-viridis, thoracis line mediä vittisque lateralibus orichaleeis, facie albidd, antennis rufis, cilüs oculorum inferioribus albidis, tegularum ceilis nigris, pedibus flavis, tarsis maris simplieibus, alarum vend longitudinali quartä fractä et appendiculata. — Long. corp. 375 lin. — long. al. 25 lin. — Ergrün, glänzend. Gesicht für ein Männchen ziemlich breit, weisslich. Fühler roth, Spitzenhälfte des dritten Gliedes etwas gebräunt; Fühlerborste mit kurzer, deutlicher Pubescenz, Stirn glänzend, metallisch grün oder grünblau. Cilien des unteren Augenrandes gelbweisslich. Oberseite des Thorax grün oder blau, mit aufal- lender, entweder goldgelber oder fast kupferfarbener Mittellinie und mit ähnlich gefärbten Seitenstriemen. Die Lamellen des Hypopygiums weiss, von mässiger Grösse und von schmal-eiförmiger Gestalt, am Ober- und End- rande schmal schwarzgesäumt, an letzterem zerschlitzt und mit schwarzen Borsten besetzt. Hüften und Beine hellgelblich; die Vorderhüften sind am Innenrande ihrer Vorderseite mit zahlreichen, am Aussenrande derselben mit sehr vereinzelten schwarzen, sonst mit weissen Härchen besetzt; die Mittelhüften auf dem grössten Theile der Aussenseite schwärzlich. Hinterschenkel mit einer Borste vor der Spitze. Hinterschienen von gewöhnlicher Stärke, auf ihrer Hinterseite mit einem kahlen Streifen, welcher bis über das zweite Drittheil derselben hinausreicht. Vorderfüsse einfach, nur sehr wenig länger als die Schienen, von der Mitte des dritten Gliedes an schwarz; die Mittel- und Hinterfüsse sind schon von der Spitze des ersten Gliedes an schwarz. Wimpern der Deckschüppchen schwarz. Flügel graulich glasartig, gegen den Vorderrand hin etwas brauner; die Flügelrippe an der Mündung der ersten Längsader mit sehr starker Anschwellung; die dritte Längsader gebrochen; der vordere Winkel der- selben abgerundet, der hintere scharf, nur mit sehr kurzem Anderanhange versehen. — (Chicago). spec. 49. Dol. cuprinus Wied. 6) & DO. — Aeneo-viridis, thoracis linea media vittisque lateralibus orichalceis, facie ex flavo albida, antennis rufis, ciliis oculorum inferioribus albidis, tegularum cilüs nigris, pedibus flavis, tarsorum anticorum apice in mare dilatato, alis basim versus non angustatis, vena longitudinali quarta fraeta. — Long. corp. 241 lin. — long. al. 23 lin. — Synon. Dolichopus cupreus Say, Journ. Ac. Philad. III. 86. 6. — Dolichopus cuprinus Wiedemann, Zweifl. II. 250. 1. Dolichopus cuprinus Walker, List. III. 660. Erzgrün, glänzend. Gesicht weisslich, mehr oder weniger in das Gelbliche ziehend, besonders bei dem Männchen, bei dem es erheblich schmäler als bei dem Weibchen ist. Fühler gelbroth, die Spitzenhälfte des dritten Gliedes oft gebräunt; die Borste mit kurzer aber deutlicher Pubescenz. Stirn glänzend, blaugrün. Die Cilien am unteren Augenrande ‚weissgelblich. Oberseite des Thorax grün, oft blaugrün, seltener ganz blau, mit auffallender, gewöhnlich kupferrother Mittellinie und mit ähnlich gefärbten Seitenstriemen. Hinterleib gewöhnlich mehr :blass- gelblich; die Vorderhüften nur an dem Innenrande ihrer Vorderseite mit zerstreuten schwarzen Härchen, welche bei dem Weibchen deutlicher zu bemerken sind als bei dem Männchen; die Mittelhüften auf dem grössten Theile ihrer Aussenseite schwärzlich. Hinterschenkel vor der Spitze mit einer Borste. Vorderfüsse etwa von der Mitte des dritten, Mittel- und Hinterfüsse schon von der Spitze. des ersten Gliedes an geschwärzt. Die Wimpern der Deckschüppchen schwarz. Flügel grau getrübt, gegen den Vorderrand mehr graubraun, gegen die Basis hin nicht mehr verschmälert als gewöhnlich; die vierte Längsader gebrochen, so dass der untere Winkel ein scharfer rechter und mit einem kurzen Aderanhange versehen, der obere aber abgerundet is. — Männchen: die Lamellen des Hypopygiums von mässiger Grösse und läünglich eiförmiger Gestalt, weiss, am Ober- und Endrande schmal schwarzgesäumt, an letzterem zerschlitzt und mit schwarzen Borsten besetzt. Hinterschenkel auf dem zweiten Theile ihrer Unterseite mit sehr langen gelblichen Haaren weitläufig gewimpert. Die Hinterschienen nicht ver- dickt, auf ihrer Hinterseite mit einem kahlen Streifen, welcher bis über die Mitte derselben reicht. Vorderfüsse noch nicht ein und ein halbes Mal so lang als die Schienen; die beiden ersten Glieder stielförmig; das erste Glied fast ein und ein halbes Mal so lang als das zweite; die drei letzten Glieder sind schwach zusammengedrückt und von der Mitte des dritten Gliedes an schwarz gefärbt; das dritte Glied ist auf seinem Oberrande von längeren, das vierte von etwas kürzeren, äusserst dichtstehenden schwarzen Haaren gebartet; die drei letzten Fussglieder sind zusammen etwa so lang als das zweite, die beiden letzten zusammen etwa so lang wie das dritte. — (New- York, Chicago). Anmerkung. Die Bestimmung dieser in den mittleren vereinigten Staaten häufigsten Art ist, unter Erwägung der von Say und Wiedemann über sie gemachten, sich ergänzenden Angaben, nicht zweifelhaft, — 21 Das Weibehen derselben unterscheidet sich von dem des Dol. longipennis durch die an der Basis weniger schmalen Flügel ziemlich leicht. Sehr schwierig dürfte die Unterscheidung desselben von dem mir noch unbekannten Weib- chen des Dol. viltatus sein, wenn nicht vielleicht die verhältnissmässige Länge der Füsse ein brauchbares Unter- scheidungsmerkmal giebt. — Zwei Männchen von nur 27, Lin. Körperlänge gleichen in allen plastischen Merk- malen dem Männchen des Dol. cuprinus so sehr, dass ich sie nur für eine Grössenvarietät desselben halte. — Ein leider niebt gut erhaltenes Männchen, welches sich durch seine etwas erheblichere Grösse auszeichnet, dürfte wohl eine eigene Art sein, da die vierte Längsader etwas weniger stark gebrochen und die drei letzten Glieder der Vorderfüsse ein wenig breiter sind; nach einem einzelnen Exemplare lässt sich darüber nicht sicher entscheiden. spec. 20. Dol, Longipennis, nov. sp. d & Or — Aeneo-viridis, thoracis lined mediä vittisque lateralibus orichalceis plerumque subobsoletis, facie ex flavo albidä, antennis rufis, cilüs ocwlorum inferioribus albidis, tegularum cilüs nigris, pedibus flavis, maris tarsorum anticorum apice.dilatato et alis basim versus valde anguslalis. — Long. corp. 24} lin. — long. al. 3—3 75 lin. — Erzgrün, glänzend. Gesicht weiss, oft mehr oder weniger in das Gelbliche ziehend. Fühler roth, die zweite Hälfte des dritten Gliedes zuweilen gebräunt. HFüblerborste mit ziemlich kurzer aber recht deutlicher Pubescenz. Stirn glänzend, grün oder blau. Cilien am unteren Augenrande weissgelblich. Oberseite des Thorax mit erzfarbener Mittellinie und ähnlich gefärbten Seitenstriemen, welche aber nicht so deutlich sind, wie bei den beiden vorhergehenden Arten. Hinterleib oft sehr kupfrig, besonders auf seiner hinteren Hälfte. Hüften und Beine blassgelblich; die Vorderhüften nur am Innenrande ihrer Vorderseite mit etlichen schwer bemerkbaren schwarzen Härchen; Mittelhüften auf dem grössten Theile der Aussenseite gramich. Hinterschenkel vor der Spitze mit einer Borste. Vorderfüsse von der Mitte des dritten Gliedes an geschwärzt; Mittel- und Hinterfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an gebräunt und gegen ihr Ende hin allmälig schwarz gefärbt, Deckschüppchen mit schwarzen Wimpern. Flügel graugetrübt, gegen den Vorderrand hin mehr gelbbraun, gegen die Basis hin schmäler als bei den verwandten Arten; die vierte Längsader nicht so stark gebrochen, als bei den beiden vorhergehenden Arten, am unteren Winkel gewöhnlich ohne Anhang, zuweilen mit einem, sehr kurzen. — Männchen: Lamellen des Uypopygiums.von mässiger Grösse und von langeiförmiger Gestalt, am Ober- und Endrande schmal schwarzgesäunit, an letzterem sehr zerschlitzt und mit schwarzen Borsten besetzt. Hinterschenkel nicht gewimpert. Hinterschienen nieht verdickt, auf ihrer ganzen Hinterseite behaart, -Vorderfüsse etwas länger als die Schiene; die beiden ersten Glieder stielförmig, das erste kaum Il mal so lang als das zweite; die drei letzten Glieder zusammen kaum länger als die Hälfte des zweiten Gliedes, nur sehr wenig zusammengedrückt, von der Mitte des dritten Gliedes an schwarzgefärbt; das dritte Glied auf seinem Oberrande von längeren, das vierte von etwas kürzeren, sehr dicht- stehenden schwarzen Haaren gebartet. Flügel von auftallender Länge, in der Nähe der Basis ungewöhnlich schmal, doch ihr gerundeter Hinterwinkel fast lappenförmig vortretend; die Flügelrippe an der Mündung der ersten Längsader nur mit schwacher Anschwellung.. — (Chicago). Anmerkung l. Es ist mir ein Weibchen als das gegenwärtiger Art mitgetheilt worden, welches ich aber für: das des Dol. scapularis balte. Ein einzelnes Weibchen, welches sich von dem der vorigen Art, durch an der Basis schmälere Flügel unterscheidet, scheint ganz unzweifelhaft gegenwärtiger Art anzugehören. Anmerkung 2. Wie Dol. longipennis zuweilen: mit nicht ganz deutlich gebrochener vierter Längsader ‘ vorkömmt, so finden sich umgekehrt einzelne Exemplare des Dol. scapularis, bei denen die vierte Längsader etwas gebrochen ist; sie sind unter allen Umständen an der hellen Färbung der Schulterschwiele leicht kenntlich. — 2. Die vierte Längsader nicht gebrochen. a. Fühler roth, höchstens am Ende des dritten Gliedes geschwärzt, @. Schulterschwielen mit der Oberseite des Thorax gleichfarbig. spec. 21. Dol. ruficornis, nov. sp. d- — Vıridis, humeris concoloribus, anlennis rufis, oculorum .eilüis inferioribus albis, tegularum ciliis nigris, pedibus flavis, arliculo tarsorum anticorum ullimo in mare dilatato, alarım venä longitudinali quartä non fractä. — Long. corp. 24 lin. — long. al. 2! lin. — Grün, ziemlich glänzend. Fühler roth; das dritte Glied etwas länger als die beiden ersten zusammen, ziemlich gleich breit; Fühlerborste mit deutlicher Pubescenz. Stirn glänzend blaugrün. Die Cilien des unteren Augenrandes weisslich. Oberseite des Hinterleibes mehr goldgrün; die Behaarung an den Seiten desselben ist in 6 2 ungewöhnlicher Ausdehnung weisslich. Die Lamellen des Hypopygiums von gewöhnlicher Grösse und von ziemlich abgerundeter Gestalt, weiss, am Ober- und Endrande mit ziemlich schmalem schwarzen Saume, an letzterem zer- schlitzt und mit schwarzen Borsten besetzt. Hüften und Beine hellgelblich. Vorderseite der Vorderhüften nur mit sehr zarter weisslicher Behaarung; Mittelhüften auf ihrer Aussenseite mit einem schwärzlichen Fleck. Hinterschen- kel mit einer Borste vor der Spitze, auf der zweiten Hälfte der Unterseite mit langen gelblichweissen Haaren weitläufig gewimpert. HHinterschienen von gewöhnlicher Stärke, auf ihrer Hinterseite nur mit einer ganz kurzen kahlen Strieme in der Nähe der Basis. Vorderfüsse mehr als 14 mal so lang als die Schienen, dünn; die vier ersten Glieder derselben stielfürmig, gelblich; die beiden ersten Glieder zusammen schon etwas länger als die Schienen; das erste bis dritte Glied von allmälig abnehmender Länge und Stärke; das vierte hat nur den dritten Theil von der Länge des dritten und ist nur wenig stärker als dieses; das fünfte Glied ist schwarz, so lang wie das vierte, etwas zusammengedrückt und auf seinem Oberrande von dichtstehenden, ziemlich anliegenden schwar- zen Härchen gebartet. Flügel etwas graugelblich, in der Nähe der Basis etwas schmal; die vierte Längsader nicht gebrochen; die Flügelrippe hat an der Mündung der ersten Längsader nur eine unbedeutende Anschwel- lung. — (Mittelstaaten). Anmerkung. Sollte man bei der Bestimmung von Weibchen auf gegenwärtige Art kommen, und sollten die Flügel derselben nicht graugelblich, sondern deutlich grau sein, so wolle man dasjenige vergleichen, was über solche Weibchen oben in der Anmerkung zu der vierzehnten Art gesagt worden ist. ß. Schulterschwielen gelblich. » spec. 22. Dol. scapularis, nov. sp. d & Q. — Viridis, humeris flavis, facie albidd, antennis rufis, oculorum cilüs inferioribus albidis, eiliis tegularum nigris, pedibus flavis, tarsis maris simplieibus, alarum venä longitudinali quartü non fractd. — Long. corp. 23: —3 lin. — long. al. 2%: —3 lin. — Glänzend grün oder blaugrün, der Hinterleib mehr goldgrün, besonders gegen sein Ende hin, zuweilen ziemlich kupfrig. Farbe des Gesichts weisslich, bei dem Männchen gewöhnlich auf der oberen Hälfte etwas in däs Gelbliche ziehend. Stirn glänzend, gewöhnlich blaugrün, seltener grün oder blau. Fühler gelbroth; das dritte Glied kurz eiförmig; gewöhnlich an der Spitze schwach gebräunt; Fühlerborste mit deutlicher Pubescenz. Die Cilien des unteren Augenrandes gelblich weiss. Die Schulterschwiele gelblich. Dieselbe Farbe pflegt die Schwiele zwischen Flügelwurzel und Schildehen und gewöhnlich auch der Rand des letzteren zu haben. Hüften und Beine hellgelblich; die Vorderseite der Vorderhüften ist mit feinen weisslichen Haaren besetzt, nur am Innenrande der- selben finden sich auch kurze schwarze Härchen, welche indessen bei dem Männchen nicht immer deutlich zu erkennen sind. Die Mittelhüften haben auf ihrer Aussenseite einen länglichen schwärzlichen Fleck. Hinterschenkel mit einer Borste vor der Spitze. An den Vorderfüssen des Weibchens sind die beiden letzten Glieder schwarz- braun, doch beginnt die Bräunung häufig schon vor der Spitze des dritten Gliedes und auch die Spitze des ersten und zweiten Gliedes pflegen etwas gebräunt zu sein; bei hellgefärbten Exemplaren ist die Färbung der Mittel- und Hinterfüsse eine ganz ähnliche, während bei dunkleren schon mit der Mitte des ersten Gliedes eine deutliche Bräunung eintritt. Wimperhaare der Deckschüppchen schwarz. Flügel graulich, gegen den Vorderrand hin etwas gelbbrauner; die vierte Längsader nicht gebrochen, doch ist der hintere Winkel ihrer Biegung zuweilen nicht abgerundet. Männchen: Lamellen des Hypopygiums von mittlerer Grösse, ziemlich gerundet, am Ober- und Endrande mit ziemlich breitem schwarzen Saume, an letzterem zerschlitzt und mit schwarzen Borsten besetzt. Hinterschenkel auf ihrer zweiten Hälfte von mässig langen gelblichen Haaren gewimpert. Hinterschienen von gewöhnlicher Stärke, auf der Hinterseite mit einem bis ziemlich zur Mitte hinreichenden kahlen Streifen. Vorder- füsse etwas über 11 mal so lang als die Schienen, die Glieder derselben von abnehmender Länge, das letzte an der Spitze etwas heller gefürbt. Die Flügelrippe an der Mündung der ersten Längsader mit sehr unbedeutender Anschwellung. — (Illinois). spec. 25. Dol. funditor, nov. sp. 6 & O. — Viridis, humeris flavis, facie albidä, antennis rufis, oculorum eilüs inferioribus albidis, ciliis tegularum nigris, pedibus flavis, tarsorum anticorum articulis duobus ullimis in mare dilatatis, alarum vena longitudinali quarta non fracta. — Long. corp. 25 lin. — long. al. 23 lin. — Glänzend grün oder blaugrün, der Hlinterleib mehr goldgrün, besonders gegen sein Ende hin, zuweilen ziemlich kupferig. Farbe des Gesichts weisslich, bei dem Männchen gewöhnlich auf der oberen Hälfte etwas in das Gelbliche ziehend. Stirn glänzend, gewöhnlich blaugrün, seltener blau oder grün. Fühler gelbroth, das dritte EEE 23 Glied kurz eiförmig, gewöhnlich an der Spitze schwach gebräunt; Fühlerborste mit deutlicher Pubescenz. Die Cilien des unteren Augenrandes gelblichweiss. Die Schulterschwiele gelblich. Dieselbe Farbe pflegt die Schwiele zwischen Flügelwurzel und Schildehen und gewöhnlich auch der Rand des letzteren zu haben. Hüften und Beine hellgelblich; die Vorderseite der Vorderhüften ist mit feinen weisslichen Haaren besetzt, nur am Innenrande der- selben finden sich auch kurze schwarze Härchen, welche indessen bei dem Männchen nicht immer deutlich zu erkennen sind, Die Mittelhüften haben auf ihrer Aussenseite einen länglichen schwärzlichen Fleck. Hinterschenkel mit einer Borste vor der Spitze; an den Vorderfüssen des Weibchens sind die beiden letzten Glieder schwarz- braun, doch beginnt die Bräunung oft schon vor der Spitze des dritten Gliedes und auch die Spitze des ersten und zweiten Gliedes pflegen etwas gebräunt zu sein; bei hellgefärbten Exemplaren ist die Färbung der Mittel- und Hiuterfüsse eine ganz ähnliche, während bei dunkleren schon mit der Mitte des ersten Gliedes eine deutliche Bräu- nung eintritt. Flügel graulich, gegen den Vorderrand hin etwas gelbbrauner; die vierte Längsader nicht gebrochen. — Männchen: Lamellen des Hypopygiums von mittlerer Grösse, ziemlich gerundet, weiss, am Ober- und Endrande mit schmalem schwarzen Saume, an letzterem zerschlitzt und mit schwarzen Borsten besetzt. Hinterschenkel auf der zweiten Hälfte der Unterseite mit nicht sehr langen gelblichen Haaren gewimpert. Hinterschienen etwas dünner als bei dem Männchen der vorigen Art, auf ihrer Hinterseite mit einem kahlen, bis gegen die Mitte hin reichenden Streifen. Vorderfüsse über I4 mal so lang als die Schienen; die drei ersten Glieder von gewöhnlicher Gestalt und von abnehmender Länge; das vierte Glied zusammengedrückt, schwarz, an seinem Oberrande von dichten schwar- zen Härchen gebartet; das fünfte Glied stärker zusammengedrückt, eiförmig, schneeweiss, auf seiner Oberseite mit sehr kurzen nnd zarten schneeweissen Märchen besetzt. Die Flügelrippe an der Mündung der ersten Längsader nur mit einer unbedeutenden Anschwellung. — (Mittelstaaten). Anmerkung. Ich habe sowohl von dieser als von der vorhergehenden Art eine so grosse Anzahl zu- sammen gefangener Exemplare beider Geschlechter vor mir, dass ich nicht daran zweifeln kann die Weibchen beider zu besitzen. Trotz der angestrengtesten Aufmerksamkeit ist es mir unmöglich irgend einen constanten Unterschied zwischen ihnen zu entdecken. — b. Fühler schwarz, höchstens das erste Glied zum Theil roth. @. Gesicht dunkel goldgelh. spec. 24. Dol. chrysostomus, nov. sp. d- — Viridis, facie aured, antennis nigris, eiliis oculorum inferioribus albidis, tegularum cilüs nigris, pedibus flavis, tarsis maris simplieibus. — Long. corp. 25 lin. — long. al. 2,', lin. — Grün, glänzend. Gesicht schmal, dunkel goldgelb. Fühler ganz schwarz; das dritte Glied länglich eiförmig mit scharfer Spitze; Fühlerborste ziemlich schlank, mit schwer wahrnehmbarer Pubescenz. Stirn glän- zend blaugrün. Cilien am unteren Augenrande weisslich. Oberseite des Thorax wenig bestäubt, jederseits an der Quernaht mit einer kupferigbraunen Stelle. Hinterleib mit ziemlich auffallenden dunkelen Einschnitten, welche bei ausgelärbten Exemplaren kupferroth gesäumt sind. Die Lamellen des Hypopygiums gross, gerundet, gelblich- weiss, mit nicht sehr schmalem schwarzen Saume am Ober- und Endrande, an letzterem zerschlitzt und mit schwarzen Borsten besetzt. Vorderhüften gelb, nur ganz an der Basis geschwärzt, auf der Vorderseite mit kurzen schwarzen Härchen besetzt. Mittel- und Hinterhüften schwärzlich, nur die äusserste Spitze derselben gelb. Beine gelb; die Hlinterschenkel mit einer Borste vor der Spitze, auf der Unterseite mit kurzen gelblichen Härchen, doch nicht eigentlich gewimpert. Hinterschienen nicht stark, auf ihrer Hinterseite ohne kahle Strieme. Vorderfüsse einfach, nur sehr wenig länger als die Schiene, gegen das Ende hin allmälig gebräunt. Mittel- und Hinterfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an gebräunt, doch ist an ersteren das zweite und dritte Glied, und an letzteren das zweite Glied mit Ausnahme der Spitze noch ziemlich hell. Deckschüppchen mit schwarzen Wimperhaaren. Flügel grau getrübt, gegen den Vorderrand hin etwas mehr braungrau; Flügelrippe an der Mündung der ersten Längsader kaum merklich verdickt; die vierte Längsader nicht gebrochen. — (Washington; Osten-Sacken). ß. Gesicht blassgelblich oder weiss. + Hinterschenkel auf der Oberseite der Spitze geschwärzt- spec. 25. Dol. comatus, nov. sp. Ö & O0. — Viridis, facie candidd, antennis nigris,- cilüs oculorum inferioribus albis, tegularum eilüs nigris, pedibus flavis, femorum posticorum apice superne nigro, alarum venä longitudinali quartä non fraclä. — Long. corp. 2 lin. — long. al. 11} lin. — 7 Grün oder erzgrün, glänzend. Gesicht schneeweiss, bei dem Weibchen von ansehnlicher Breite. Fühler ganz schwarz, das dritte Glied kurz eiförmig; Fühlerborste nur mit ziemlich schwer wahrnebmbarer Pubescenz. 24 Cilien am unteren Augenrande weiss. Stirn glänzend grün. “Hinterleib mit deutlichen dunkelen Einschnitten. Vorderhüften gelb, nur an der äussersten Wurzel geschwärzt, bei dem Männchen nur am Innenrande und an der Spitze, bei dem Weibchen fast auf der ganzen Vorderseite mit’ kurzen schwarzen Härchen besetzt. Mittel- und Hinterhüften schwärzlich, nur die äusserste Spitze derselben gelb. Beine gelb; die Hinterschenkel vor der Spitze mit einer Borste und auf der Oberseite ihrer Spitze braunschwarz gefärbt. Hinterschienen dünn, die Spitze schwarz. Vorder- und Mittelfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an schwarz; die Hinterfüsse ganz schwarz. Die Wimperhaare der Deckschüppehen schwarz. Flügel grau getrübt, die vierte Längsader nicht gebrochen, — Männchen: Lamellen des Hypopygiums von kaum mittlerer Grösse und von eiförmiger Gestalt, weisslich, am Endrande nur mit der Spur einer schmalen schwärzlichen Säumung und kaum etwas zerschlitzt, von grösstentheils hellen Härchen gewimpert. Hinterschienen auf ihrer Hinterseite ohne kahle Strieme: Das erste Glied der Vorder- füsse ein wenig länger als die vier folgenden Glieder zusammen; letztere sind tiefschwarz und ein wenig zusam- mengedrückt. Die Borsten auf der Aussenseite der Mittelschienen sind ausserordentlich verlängert und gegen ihr Ende hin verdünnt. Das erste Glied der Mittelfüsse von ansehnlicher Länge, auf seiner Oberseite von etwa 9—10 äusserst langen, borstenartigen schwarzen Haaren gewimpert. — (Pennsylvanien, Maryland). ++ Spitze der Hinterschenkel auf der Oberseite nicht geschwärzt. * Nur das letzte Glied der Vorderfüsse schwarz. spec. 26. Dol. tanypus, nov. sp. d & Oo — PViridis, facie albd, antennis nigris, cilüüs oculorum inferioribus albis, tegularum ciliis nigris, pedibus flavis, femorum poslicorum apice concolore, tarsorum anticorum articulo ultimo nigro, in mare modice dilatato, alarum venä longitudinali quart& non fractü. — Long. corp. 244 lin. — long. al. 22 lin. — Glänzend grün. Gesicht weiss, bei dem Männchen auf der Oberseite mehr gelblichweiss. Fühler schwarz; das erste Glied derselben auf der Unterseite roth; das dritte Glied länglich eiförmig, ziemlich gross; die Borste mit sehr kurzer, doch ziemlich deutlicher Pubescenz, jenseit der Mitte des dritten Gliedes eingesetzt. Stirn glänzend, grün. Die Cilien des unteren Augenrandes weiss. Vorderhüften gelblich, auf ihrer Vorderseite mit zarter weisslicher Behaarung besetzt, nur am Innenrande derselbeu bei dem Weibchen auch mit schwarzen Härchen. Mittel- und Hinterhüften schwärzlich, an der Spitze gelblich. Beine gelblich; Hinterschenkel vor der Spitze mit einer Borste; Hinterschienen nur an der alleräussersten Spitze etwas braunschwarz gefärbt, besonders auf der Innenseite; Vorderfüsse zwar von der Spitze des ersten Gliedes an etwas’ dunkeler gefärbt, aber nur die letzten Glieder derselben schwarz; Mittelfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an schwarz; die Hinterfüsse sind ganz und gar schwarz, seltener an der Wurzel des ersten Gliedes nur braun. Cilien der Deckschüppchen schwarz, Flügel graulich glasartig; die vierte Längsader nicht gebrochen, gegen ihr Ende hin mit der dritten ein wenig mehr convergirend, als bei den meisten anderen Arten. — Männchen: Lamellen des Hypopygiums nicht sehr gross, länglich eiförmig, weiss, am Ober- und Endrande mit sehr schmalem schwarzen Saume, an letzterem etwas zerschlitzt und mit schwarzen Borsten besetzt. Hinterschenkel nicht gewimpert. Hinterschienen dünn, ohne kahle Stelle auf der Hinterseite. Vorderfüsse ausserordentlich dünn und verlängert, die vier ersten Glieder gelb, doch von der Spitze des ersten Gliedes an etwas dunkeler, jedes folgende Glied dünner als das vorhergehende; das erste Glied hat drei Viertheile der Schienenlänge und ist etwas länger, als das zweite und dritte zusammen; zweites bis viertes Glied von sehr wenig abnehmender Länge; fünftes Glied tiefschwarz, etwas zusammengedrückt, so dass es eine ganz kleine eiförmige Scheibe bildet; an seiner alleräussersten Basis ist es gelblichweiss gefärbt. Flügel gegen die Basis hin ziemlich schmal, aber sonst von gewöhnlicher Gestalt; Flügelrippe an der Mündung der ersten Längsader mit fast verschwindender Anschwellung. — (English River, Red River; Kennicot). — ** Vorderfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an geschwärzt. spec. 27. Dol. lobatus, nov. sp. d- — Viridis, faeie pallide flavescente, antennis nigris, oculorum cilüs inferioribus flavicantibus, tegularum cilüs nigris, pedibus flavis, femorum posticorum apice concolore, tarsis antieis inde ab articuli primi apice nigricantibus, articulo ultimo nigro, in mare latissimo. — Long. corp. 3L lin. — long. al. 3 lin. — Glänzend grün. Gesicht blassgelb, unten ziemlich weisslich. Fühler schwarz, das erste Glied roth mit schwärzlichem Oberrande; das dritte Glied kurz eiförmig. Stirn glänzend, grün. Die Cilien des unteren Augen- randes gelb. Lamellen des Hypopygiums ziemlich gross, eiförmig, weiss, an der zweiten Hälfte des Oberrandes 8 und am Endrande mit ziemlich breitem schwarzen Saume, an letzterem zerschlitzt und mit schwarzen Borsten besetzt. Vorderhüften gelb, auf der Vorderseite mit gelblichen Härchen, nur am Ionenrande derselben auch mit etlichen schwarzen Härchen. Mittel- und Hinterhüften schwärzlich, an der Spitze gelb. Beine gelb. Hinterschenke] nieht gewimpert, vor der Spitze mit einer Borste. Hinterschienen auf der Mitte ein wenig verdickt und auf der zweiten Hälfte dunkler gelb gefärbt, auf der: Hinterseite ohne kahle Strieme. Vorderfüsse kaum 1} mal so lang als die Schienen; die drei ersten Glieder stielförmig und sehr dünn, von der Spitze des ersten Gliedes an schwarz- braun; das erste Glied ein wenig länger als das zweite und dritte zusammen; das dritte nur halb so lang als das zweite; das vierte Glied überaus kurz, etwas breiter als das vorhergehende, braunschwarz; das fünfte Glied schwarz, beinahe so lang als das zweite, zusammengedrückt, sehr erweitert, so dass es fast eine umgekehrt halb- herzförmige ‚Gestalt hat; durch die dichte schwarze Behaarung seines Oberrandes erscheint es noch grösser und breiter. Mittelfüsse von der Spitze des zweiten Gliedes an schwarz, Hinterfüsse ‚ganz schwarz. Flügel grau, gegen den Vorderrand hin mehr graubraun, schmal; gegen die Wurzel hin hat der Hinterrand zwei sehr auffallende Buchten, eine längere zwischen der fünften und sechsten, und eine kürzere hinter der sechsten Längsader, so dass zwischen beiden ein zipfelförmiger Lappen liegt und der Hinterwinkel des Flügels selbst als ein gerundeter Lappen stark hervortritt; die vierte Längsader nur mit schwacher Biegung, gegen ihr Ende hin mit der dritten mehr eonvergent als bei den meisten verwandten Arten; die Flügelrippe an der Mündung der ersten Längsader mit ziemlich verschwindender Anschwellung. — (English River; Kennicot). — Anmerkung. Ich glaube das Weibchen dieser Art auch zu kennen. Es unterscheidet sich von dem der vorigen Art dadurch, dass es etwas grösser ist, etwas gelblicheres Gesicht und etwas kürzere, bereits von der Spitze des ersten Gliedes an schwarzgefärbte Vorderfüsse hat. Die Vorderhüften sind auf dem grössten Theile ihrer Vorderseite mit schwarzen Härchen besetzt. Obgleich bei sehr: vielen Arten die Vorderhüften des Weibchens ausgebreitetere schwarze Behaarung, als die des Männchens, haben, so ist in dieser Beziehung der Unterschied zwischen diesem Weibchen und dein oben ‚beschriebenen Männchen doch erheblicher als gewöhnlich. Dieser Umstand macht es rathsam fernere Erfahrungen darüber entscheiden zu lassen, ob dies Weibchen wirklich als das des Dol. lobatus anzusehen ist. Hl spec. 28. Dol. ineisuralis, nov. sp. 6 & 9. — Viridis vel' aeneo viridis, facie albä, antennis nigris, cilüs oculorum inferioribus albidis, tegulurum cilüs nigris, pedibus flavis, femorum posticorum apice concolore, tarsis anticis inde ab. articuli primi apice nigris,, in mare simplieibus, alarum venä longitudinali quartä non fractä. — Long. corp. 2 lin. — long. al. 14} lin. — Erzgrün, frisch entwickelte Stücke reiner grün, glänzend. Gesicht: weiss. Fühler schwarz, der Unter- rand des ersten Gliedes roth oder rothbraun, was indessen bei einzelnen Exemplaren nicht deutlich zu bemerken ist; das dritte Glied kurz; die Fühlerborste mit kaum 'bemerkbarer Pubescenz. Die Cilien des unteren Augen- randes weiss. Sfirn grün. Der Hinterleib mit recht in die Augen fallenden schwarzen Einschnitten. Vorderhüften weissgelblich, nur an der äussersten Basis etwas geschwärzt; die Vorderseite derselben ist auf der Wurzelhälfte fast nur mit weisslichen,: auf der Spitzenhälfte mit zahlreicheren schwarzen, sehr feinen und ziemlich zerstreut stehenden Härchen besetzt. Mittel- und Hinterhüften schwarz, nur an der äussersten Spitze etwas gelblich. Beine gelblich. Hinterschenkel vor dem Ende mit einer Borste. Vorder- und Mittelfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an geschwärzt, doch ist auch das ganze erste Glied etwas verdunkelt. Hinterschienen mit schwarzer Spitze; die Hinterfüsse ganz schwarz. Cilien der Deckschüppchen schwarz. Flügel graulich; die vierte Längsader mit nur schwacher Biegung und gegen ihr Ende hin mit der dritten Längsader etwas mehr convergent als ge- wöhnlich. — Männchen: Lamellen des Hypopygiums von mittlerer Grösse und von rundlich eiförmiger Gestalt, weiss, am Ober- und Endrande mit ziemlich schmalem schwarzen Saume, an letzterem zerschlitzt und mit schwarzen Borsten besetzt. Hinterschenkel von mässig langen und sehr zarten hellen Härchen sparsam gewiinpert. Hinter- schienen dünn, einfach, auf ihrer Hinterseite ohne haarlose Strieme. Vorderfüsse einfach, etwa 14 mal so lang als dieSchiene; das erste Glied länger als die beiden folgenden, aber etwas kürzer als die drei folgenden zusammen. Flügelrippe an der Mündung der ersten Längsader mit sehr kleiner aber deutlicher Anschwellung. — (New- York; Kennicot). 36 Gen. UL GYNNOPTERNUS In die Gattung Gymnopternus gehören diejenigen nordamerikanischen Arten der Meigen’schen Gattung Dolichopus, bei welchen das erste Glied der Hinterfüsse keine Borsten trägt, das Gesicht nicht bis zum Unterrande der Augen herabreicht und der letzte Abschnitt. der vierten Längsader fast völlig gerade und der dritten Längs- ader nahebei oder völlig parallel, also die erste Hinterrandszelle weit geöffnet ist. — Unter den europäischen Gymmopternus-Arten entsprechen ihnen diejenigen aus den Verwanditschaftskreisen des Gymnopt. celer und des Gymnopt. chalybeus, während bei den übrigen Arten der letzte Abschnitt der vierten Längsader gegen die dritte Längsader mehr oder‘ weniger convergent ist. Letztere stehen mit den Arten der Gattung Hercostomus in naher Verwandt- schaft, wie ich dies schon inmfünften Theile der neuen Beiträge bemerkt habe Es dürften fernere Untersuchungen vielleicht ergeben, dass ihre Vereinigung mit den: Hercostumus-Arten eine schärfere Grenze zwischen den Gattungen Gymnopternus und Hercostomus herstellt, als die von mir früher gezogene ist. Die meisten Arten sind klein, haben durchschnittlich weniger entwickelte Fühler und eine deutlicher be- haarte Fühlerborste als die ächten Dolichopus- Arten. Die Beine der Männchen sind nur selten verziert; die Lamellen des Hypopygiums pflegen kleiner als bei den ächten Dolichopus- Arten zu sein; die inneren Anhänge desselben sind bei einzelnen Arten pinselförmiz behaart, wodurch sieh dieselben den Hypophyllus- Arten annähern. Die Farbe, welche die am unteren Augenrande stehenden Cilien haben, ist auch für die Bestimmung der Arten gegenwärtiger Gattung von der grössten Wichtigkeit. Leider ist dieselbe weniger leicht zu beobächten, als dies bei den ächten Dolichopus-Arten der Fall ist. Bei manchen Arten, von denen ich nur einzelne Stücke besitze, war mir die Ermittelung ihrer Farbe völlig unmöglich; bei anderen konnte ich wenigstens keine vollständige Ge- wissheit über dieselbe erlangen. Ich: habe in ersterem Falle über die Farbe derselben geschwiegen, im letzterem mich unbestimmt über dieselbe ausgedrückt. Die Farbe der Cilien des unteren Augenrandes als Eintheilungsgrund für die Anordnung der Arten zu benutzen, war unter diesen Umständen unmöglich. Es dürfte nicht gar zu viel daran verloren sein, da bei fast allen nordamerikanischen Gymnopternus-'Arten die Cilien des unteren Augenrandes schwarz zu sein scheinen. Ein anderes Merkmal, welches zur Unterscheidung der Arten sehr gute Dienste leistet, wenn man eine genügende Anzahl gut conservirter Stücke besitzt, ist die Behaartheit oder Nacktheit des Schild- chens. Wenn nur einzelne, vielleicht nicht einmal recht gut erhaltene Exemplare zu Gebote stehen, wird es zu einem ziemlich trüglichen. Ich habe die darauf bezüglichen Angaben nicht ganz unterdrücken wollen, muss aber bitten, bei der Bestimmung der Arten nur untergeordneten Werth auf dieselben zu legen, namentlich in denjenigen Fällen, in welchen die Art, in der ich mich ausgesprochen habe, schon einen Zweifel andeutet. — Aehnliches gilt von der Gestalt der Lamellen des Hypopygiums. Sie haben bei vielen Arten die Gestalt eines aufgerichteten Halb- mondchens, dessen untere Spitze der Befestigungspunkt ist; diese Gestalt ist nur dann zu erkennen, wenn sie mit ihrer concaven Seite dem Hypopygium nicht vollständig anliegen; ist Letzteres der Fall, so erscheinen sie mehr wie am Ende abgerundete Lamellchen, deren Länge von der Breite übertroffen wird; ich habe sie dann ohne nähere Angabe über ihre Gestält abgerundet genannt; dieser Ausdruck bezieht sich also nur auf den concaven Rand derselben, was ich zur Vermeidung von Missverständnissen bemerke., — Einige andere Merkmale habe ich in den Beschreibungen nicht‘ erwähnt, weil sie allen mir bekannten nordamerikanischen Arten gemeinschaftlich sind, so z. B. die Anwesenheit von nur einer Borste vor dem Ende der Hinterschenkel, die von der Länge des zweiten Gliedes übertrofflene Länge des ersten Gliedes der Hinterfüsse u. a. m. Die Arten der Gattung Gymnopternus scheinen in Nordamerika viel zahlreicher zu sein als in Europa und sind erheblich schwerer zu unterscheiden als unsere europäischen Arten. Ich‘ gebe deshalb zunächst, wie bei der vorigen Gättung, eine dichotomische Tabelle zur Bestimmung der Arten und demnächst. eine Uebersicht ihrer systematischen Anordnung. Tabelle zur Bestimmung der Arten. fi Färbung ‚unmetallisch audsanıl wnllsd.aslınr uber kun noyenl ae near sp flavus nousp: b-Färbung metallischi..s serie 7" . ans Lokekil sm eae. ar ee 2 H das dritte Füblerglied langzugespitzt. . . . „2 2 2. Ve 29.2. subalatus Nov. SD. das. dritte Rühlerglied nieht längzusespitzt . 497 Me ep ei En Re 2 PBeinenvorhexeschend ‚schwarz. ee ee ("Beine vorberschend gelb". "uam. MI MUE OR. > 2 6 DEE das dritte Fühlerglied mit ziemlich auffallender Behaarung, der Untertheil des Gesichts nicht behaart . . . . 2.29 1a ra et 4 das dritte Fühlerglied mit kaum Den echare Behaarung, der Untertheil des Gesichts deutlich DENnantE ec du sense SDERA. _ f Hinterschenkel auf der Oberseite der Spitze geschwärzt . . . 2.2... 5. 2 H Hinterschenkel auf der Oberseite der Spitze nicht geschwärzt. . . . . Thorax dunkel 'veilchenblau \.; “ons, | Thoraxönicht.veilchenblau; «#2. +9h. siiysrsd ash Iva Tas Be: . j Hülten Biscesen die Spitzensehwänzlich ®. . 2. u. 2. 2. 00 008 6. “ 1 Hüften weissgelblichi «öwrsiyann. idain anligt sch. ae nlradmemmenip..57. Vorderbüften bis zur Spitze geschwärzt 2.2... 0. TEA al 59. 18 3 { Vorderhülten ganz gelb oder höchstens an der äussersten Basis etwas ehr äunt sn Hinterfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an schwarz . . 2.2.2.8 9. 9 Hinterfüsse gegen das Ende hin nur wenig verdunkelt, höchstens gebräunt, DIERSESEh WW U ZEN te a I nen ae ei: a Fühler 'ganz'und gar schwarz. . sell asdyliar Ialhein ziehe WO Eüblertzu si@Rneilmcotnu Eee ee En . u N Lamellen des Hypapygiums,schwarz nee» - = 2.00% 10. 1. Lamellen des, Hypopysiums nicht schwärz . 4. eatinkundan'fe ge dee no 12 Lamellen des Hypopygiums dunkelgelb » . .., „..1inceusieue 0020. 2. 1. _ H Lamellen des Hypopygiums weiss „x a ue m 0 2 2.00» 5 13 j innere Anhänge des Hypopygiums pinseförmig a. .2:2 2 222.9. 2. | innere Anhänge des Hypopygiums nicht pinsellörmig behaart 14 [ die dritte und vierte Längsader etwas convergent . . 2.2.2. 89.1. die dritte und vierte Längsader ganz parallel . . . 2 2 2 2 222. 8. 14 15 f Mittel- und Hinterhüften von der Basis aus deutlich geschwärzt . . ö \ Mittel- und Hinterhüften gelb, höchstens erstere etwas grau angelaufen © 16 j der untere Theil des Gesichts bei dem Weibchen deutlich behaart . . . sp. 15. U der untere Theil des Gesichts nicht behaart . . 2. .2..2.2.. E 1 Fühler klein . ... BE TE ET RE RE EED.TG: \ Fühler von ziemlicher "Grösse DE BERN RER 7 Re RR Le Ale u SE EZ 18 | der Bauch und der Hinterrand der Brustseiten nicht gelb 5 der Bauch und der Hinterrand der Bruüstseite gelb . 19 N Thorax lebhaft slänzend, Stirn weisshaunemit£. 4-2 a ee sus 182.118: Diomxsziemlich, matt, SÜTNHETAIDM EN en. lhienae eihennier sa Sean s8Di 19. 20 | Hypopysium auffallend ‚Srosssundsdicküt m. 05 Wramanent nu 18080520. Hypopygium von gewöhnlicher Grösse und Dicke . . . 2 2 2.2.2.0. . 1 { lan 2.2.5 SR oa EEE EZ 71 2 Hühlerzvonsmiitlereri Grosse... 7 A a De, nn, 61502 Systematische Anordnung der Arten. I. Färbung des Körpers unmetallisch II. Färbung des Körpers metallisch A. Das dritte Fühlerglied langzugespilzi .2. subulatus nov. sp. flavus nov. sd. scolias nov. sp. barbatulus nov. sp. exilis nov. sp. 6. ’R 8. spectab:tlis nov. sp. albiceps nov. sp. subdilatatus nov. sp. & laevigalus nov. sp. Sa10; a 15. frequens nov. sp. 12. lunifer nov. sp, 13. fimbriatus nov. sp, 14. despicatus nov. sp. diffieilis nov. sp. 16. 18. nigribarbus nuv. sp. 17. parvicornis nov. sp. opacus nov. sd. 19. 20. politus nov. sp. debilis nov. sp. crassicuaudanov. sp. 21. . minutus nov. sd. ventralis nov. sp, 28 B. Das dritte Fühlerglied nicht langzugespitzt A. Beine vorherrschend schwarz 1. Das dritte Fühlerglied mit ziemlich auffallender Behaarung sp. 5. scolias nov, Sp. 2. Das dritte Fühlerglied mit kaum bemerkbarer Behaarung sp. 4. barbatulus nov. sp. B. Beine vorherrschend gelb 1. Hinterschenkel auf der Oberseite der Spitze geschwärzt sp. 5. exilis nov. sp. 2. Hinterschenkel an der Spitze nicht geschwärzt a. Thorax dunkel veilchenblau‘ «. Hüften bis gegen die Spitze geschwärzt sp. 6. spectabilis nov. SD. ß. Hüften weissgelblich sp. 7. albiceps nov. sp. b. Thorax nicht veilchenblau a. Vorderhüften bis zur Mitte geschwärzt sp. 8. subdilatatus nov. sp. ß. Vorderhüften gelb + Hinterfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an schwarz sp. 9. laevigatus nov. Sp. ++ Füsse gegen das Ende hin nur wenig verdunkelt, höch- stens gebräunt, nie schwarz * Fühler ganz und gar schwarz sp. 10. frequens nov. sp. sp. 4. lunifer nov. sp. sp. 12. fimbriatus nov. sp. sp. 135. despicatus nov. SD. sp. 14. difficilis nov. sp. ** Fühler zum Theil roth o Mittel- und Hinterhüften von der Basis aus deutlich geschwärzt sp. 15. nigribarbus nov. sp. sp. 16. Pparvicornis nov. SP. sp. AT. oDacus nov. sp. 00 Alle Hüften gelb -+ Hinterrand der Brustseiten nicht gelb sp. 18. Dolitus nov. SP. sp. 19. debilis nov. sp. +-+- Hinterrand der Brustseiten gelb sp. 20. crassicauda nov. SD. sp. 21. minutus nov. SD. sp. 22. ventralis nov. $P. I. Färbung des Körpers unmetallisch. spec. 4. Gymn. flavus, nov. sp. & & O0. — Flavus, abdominis segmentis inlermedüs plerumque subvirescentibus. — Long. corp. 1&—14 lin. — long. al. 13— 17% lin. — Blassgelb, Gesicht weisslich. Fühler dunkelgelb, dass dritte Glied mit überaus scharfer, gebräunter oder geschwärzter Spitze und mit ziemlich auffallender Behaarung, bei dem Weibchen erheblich kürzer als bei dem Männchen; Fühlerborste schwarz, mit wenig bemerklicher Pubescenz. Stirn und Hinterkopf ven grünlicher Grund- 2) farbe, aber von dichter gelber Bestiubung matt und ganz hellgrünlichgrau. Cilien des unteren Augenrandes weiss- gelblich. Thorax ganz und gar gelb, nicht selten mit schwacher Spur von grünem Schimmer; die Borsten dessel- ben schwarz, die Härchen hell. Schildchen mit zwei schwarzen Borsten, sonst kahl. Hinterleib mit gelber Be- haarung, die starken Haare an den Einschnitten etwas dunkler aber nicht schwarz; die mittleren und zuweilen auch die hinteren Abschnitte desselben pflegen einen grünen Schimmer zu zeigen. Hypopygium gelb; Lamellen klein, gelblich weiss, ohne dunkelen Rand, von gelblichen Härchen sparsam gewimpert, Beine weissgelblich; die wenig zahlreichen Borsten derselben schwarz, die Härchen gelblich. Cilien der Deckschüppchen gelb. Flügel gegen den Vorderrand hin gelblich, sonst mehr gelbgraulich. — (Pennsylvanien; Osten -Sacken). I. Färbung des Körpers metallisch. A. Das dritte Fühlerglied langzugespitzt. spec. 2. Gymn. subulatus, nov. sp. d- — Viridis, thorace subopaco, antennarum articulo tertio acutissimo, hirto, setü apicalı instructo. — Long. corp. 175 lin. — long. al. 144 lin. — Grün, von licht graubräunlicher Bestäubung ziemlich matt, besonders auf dem Thorax. Gesicht grau- weisslich, Das erste Fühlerglied schwarzbraun; das zweite roth; das dritte Glied dunkelbraun, an der Wurzel roth, ausserordentlich lang und scharf zugespitzt und viel länger als bei den meisten anderen Arten der Gattung behaart; die schwarze Fühlerborste, welche nur schwer bemerkbare Pubescenz hat, ist kaum etwas länger als das dritte Fühlerglied und steht etwa auf dem letzten Drittheile desselben, so dass sie der Spitze mehr genähert ist als bei den anderen Arten. Stirn in Folge dichter Bestäubung matt grünlichgrau. Die Farbe der Cilien des untern Augenrandes ist nicht deutlich zu erkennen, doch können höchstens die alleruntersten hell sein. Thorax und Schildchen durch dichte Bestäubung ziemlich matt graugrün; letzteres trägt die gewöhnlichen zwei schwarzen Borsten, scheint aber sonst völlig unbehaart zu sein. Hinterleib grüner und glänzender als der Thorax. Das schwarze Hypopygium ziemlich dick, mit kleinen gelblichen Lamellen, welche am Rande von kurzen schwarzen Haaren gewimpert aber nicht dunkel gesäumt sind; innere Anhänge einfach, auf der Oberseite mit einem, vor der abwärts gebogenen Spitze mit zwei Haaren. Die Hüften und Beine blassgelblich, die Vorderhüften schwarz behaart. Wimpern der Deckschüppehen schwarz. Flügel etwas gelbgraulich, gross und breit, besonders gegen die Spitze hin; der Hinterwinkel binweggerundet. — (New-York). B. Das dritte Fühlerglied nicht langzugespitzt. A. Beine vorherrschend schwarz. 1. Das dritte Fühlerglied mit ziemlich auffallender Behaarung. spec. 3. Gymn. seotias, nov. sp. d & Q.— Alro-virens, pedibus nigris, trochanteribus, genibus, tibüs, tarsorumque anlicorum basi flavicantibus, facie non pilosd. — Long. corp. 1,5 lin. — long. al. 12-1} lin. — Dunkel schwarzgrün oder fast metallisch schwarz. Gesicht und Stirn grau. Fühler ganz schwarz, das dritte Glied länglich eiförmig, nicht sehr breit, am Ende spitz, länger behaart als bei den meisten anderen Arten; die Fühlerborste ist auf der Mitte desselben eingesetzt und hat nur ziemlich schwer wahrnehmbare Pubescenz. Die Cilien des unteren Augenrandes schwarz. Schildchen mit den gewöhnlichen beiden Borsten; sonst kann ich auf der Fläche desselben keine Behaarung wahrnehmen, Beine schwarz; Schenkelknopf sammt der äussersten Spitze des ersten Hüftgliedes, der Spitze der Schenkel, den Schienen und der Wurzel der vorderen Füsse gelb- lich, in Folge der ziemlichen Dichtheit der schwarzen Härchen von ziemlich dunkelem Ansehen. Die Hinterseite der Hinterschienen ist gegen ihr Ende hin von so dichter schwarzer Behaarung besetzt, dass sie ziemlich schwarz erscheint; die Wurzel der Hinterfüsse ist braun. Wimpern der blassgelblichen Deckschüppchen schwarz. Schwin- ger gelbweisslich, Flügel grauschwärzlich, gegen den Vorderrand hin etwas dunkeler. Die kleinen Lamellen des Hypopygiums sind schwarz, — (English River; Kennicot). 2. Das dritte Fühlerglied mit kaum bemerkbarer Behaarung. spec. k. Gymn. barbatulus, nov. sp. 6 & OD. — Afro-virens, pedibus nigris, trochanteribus, genibus, tibüs (excepto poslicorum apice) tarsorumque anticorum basi flavicantibus, inferd faciei parte nigro-pilosa. — Long. corp. 1% lin. — long. al. 1! —1,5, lin. — Dunkel schwarzgrün. Gesicht grauweiss, der unterste Theil desselben ist etwas wulstförmig angeschwollen und mit zerstreuten schwarzen Härchen besetzt. Fühler ganz schwarz; das dritte Glied derselben breit, ziemlich 8 I. gerundet, nur mit ganz kurzer, schwer wahrnehmbarer Behaarung besetzt; Pubescenz der Fühlerborste äusserst kurz, schwer wahrnehmbar. Stirn düster metallisch grün; die Bestäubung derselben ist nur dann deutlich wahr- nehmbar, wenn man sie in schräger Richtung betrachtet. Cilien des unteren Augenrandes schwarz. Auf dem Schildchen befinden sich ausser den gewöhnlichen beiden Borsten etliche kurze, überaus feine und deshalb schwer wahrnehmbare Härchen. Beine schwarz; die Spitze des ersten Hüftgliedes, der Schenkelknopf, die Spitze der Schenkel, die Schienen und die Wurzel der Vorder- und Mittelfüsse gelb, doch die Spitze der Hinterschienen in ziemlicher Ausdehnung schwarz. Die Wimpern der gelben Deckschüppchen schwarz. Schwinger weissgelblich. Die Flügel schwärzlichgrau getrübt. Die kleinen Lamellen des Hypopygiums braun. — (Miittelstaaten). B. Beine vorherrschend gelb. i. Hinterschenkel auf der Oberseite der Spitze geschwärzt. spec. 5. Gymn. exilis, nov. sp. d- — Viridis, pedibus flavis, coxarum intermediarum basi femorumque posticorum apice nigricantibus, tarsis fuscis. — Long. corp. 14 lin. — long. al. 1! lin. — Grün oder blaugrün, nicht sehr glänzend. Gesicht und Stirn hellgraulich. Fühler braunschwarz, das zweite Glied und die Wurzel des dritten rothbraun; das dritte Glied ist verhältnissmässig ziemlich gross, im Ver- hältniss zu seiner Grösse nicht sehr breit, am Ende nicht abgerundet und deutlich behaart; die Pubescenz der nicht sehr langen Fühlerborste ist schwer wahrnehmbar. Cilien des unteren Augenrandes schwarz. Thorax in Folge der hellen Bestäubung etwas matt und graugrün. Auf dem Schildehen sehe ich nur bei einem Exemplare etliche schwer bemerkbare Härchen. Beine hellgelblich. Mittelhüften auf der Aussenseite bis über die Mitte hin deutlich geschwärzt. Hinterhüften nur an der Basis verdunkelt. Die Spitze der Hinterscheukel auf der Oberseite deutlich geschwärzt. Vorder- und Mittelfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an gebräunt; die Hinterfüsse in derselben Ausdehnung schwarzbraun. Die Reihe kurzer Borstehen, welche sich auf der Oberseite der Vorder- schienen der Gymnopternus-Arten zu finden pflegt, ist weniger entwickelt als bei den meisten andern Arten. Wimper- haare der Deckschüppehen schwarz. Flügel grau. Die kleinen Lamellen des Hypopygiums gelb, mit ziemlich ansehnlichen schwarzen Borstchen gewimpert; ihre Gestalt ist ziemlich nierenförmig, doch haben sie an der Unter- ecke einen ganz kleinen, etwas hervortretenden schwarzen Lappen; die innern Anhänge des Hypopygiums tragen vor ihrer Spitze etliche Haare. — (Pennsylvanien; Osten-Sacken). 2. Hinterschenkel an der Spitze nicht geschwärzt. a, Thorax dunkel veilchenblau. a. Hüften bis gegen die Spitze geschwärzt. spec. 6. Gymn. speciabilis, nov. sp. O9. — Thorace violaceo, antennis nigris, coxis nigricantibus, pedibus flavis. — Long. corp. 2 lin. — long. al. 2 lin. — Er gehört zu den grössten der mir bekannten nordamerikanischen Arten seiner Gattung. Gesicht und Stirn fast silberweiss bestäubt, doch ist auf letzterer die Bestäubung minder dicht. Fühler ganz schwarz, das dritte Glied kurz; die Borste ist an der Basis etwas stark und hat deutlich wahrnehmbare Pubescenz. Cilien des unteren Augenrandes schwarz. Oberseite des Thorax metallisch veilchenblau, eben so das Schildchen, auf dessen Mitte kurze Härchen befindlich sind. Hinterleib schwärzlich erzgrün, glänzend. Alle Hüften bis fast zur äussersten Spitze geschwärzt. Beine gelb, die Füsse von der Spitze des ersten Gliedes an gebräunt; die gewöhnliche Borstenreihe auf der Oberseite der Vorderschienen vollständig und deutlich, doch die einzelnen Borstchen ver- hältnissmässig nicht lang. Wimperhaare der Deckschüppchen schwarz. Flügel graubraun getrübt, gegen den Vorderrand hin brauner; die dritte und vierte Längsader vollkommen parallel. — (New- York). Anmerkung. Wenn Wiedemann die Grösse von Dol. obscurus Say nicht auf nur 14 Lin. angäbe, so würde ich ganz bestimmt glauben, dass mein Gymn. spectabilis der Say’sche Dol. obscurus sei. So genau auf gegen- wärtige Art zutreffend, dass man von diesem erheblichen Grössenunterschiede absehen und sie für Dol. obscurus Say erklären könnte, sind die Angaben Say’'s und Wiedemann’'s nicht. — Uebrigens scheint Dol. obscurus Say der einzige früher schon beschriebene nordamerikanische Gymnopiernus zu sein. ß. Hüften weissgelblich. spec. 7. Gymn. albiceps, nov. sp. O0. — Thorace violaceo, antennis rufis in apice fuscis, cowis pedibusque flavis. — Long. corp. 2 lin. — long. äl. 2 lin. — Gesicht äusserst breit, noch merklich breiter als bei Gymn. spectabilis, schneeweiss. Fühler schmutzigroth; das dritte Glied klein, gerundet, auf der Spitzenhälfte dunkelbraun, Fühlerborste mit verbältnissmässig langer und 31 in die Augen fallenden Pubescenz. Stirn mit schneeweisser Bestäubung. Cilien des unteren Augenrandes schwarz. Thorax und Schildchen metallisch veilchenblau; auf der Fläche des letzteren ist keine Behaarung zu bemerken. Hinterleib metallisch schwarzgrün. Hüften und Beine gelblich; die Mittelhüften auf der Aussenseite mit einer graulichen Strieme; die Füsse von der Spitze des ersten Gliedes an allınälig geschwärzt; die gewöbnliche Borsten- reihe auf der Oberseite der Vorderschienen vorhanden und vollstsändig, die einzelnen Borstchen aber verhältniss- mässig kurz. Die Wimperhaare der Deckschüppchen schwarz. Flügel graubraun getrübt, gegen den Vorderrand hin brauner; die dritte und vierte Längsader gegen ihr Ende hin nur sehr schwach convergirend. — b. Thorax nicht veilchenblau. «a. Vorderhüften bis zur Mitte geschwärzt. spec. 8. Gymn. subdilatatus nov. sd. d- — Viridis, anfennis nigris, coxis nigricantibus, anticarum apice pedibusque flavis, maris tarsorum anticorum articulo ultimo depresso, subdilatato. — Long. corp. 14 lin. — long. al. 14 lin. — Metallisch grün, ziemlich glänzend. Gesicht weisslich bestäubt. Fühler ganz schwarz; das dritte Glied kurz, ziemlich rundlich; die Fühlerborste mit schwer wahrnehmbarer, äusserst kurzer Pubescenz. Stirn mit weisser Bestäubung. Die Cilien am unteren Augenrande scheinen schwarz zu sein. Auf dem Schildchen stehen einige äusserst schwer bemerkbare Härchen. Die ziemlich grossen Lamellchen des Hypopygiums sind von mehr nieren- förmiger als halbmondförwiger Gestalt, auf ihrem unteren Theile braungelb, auf dem oberen Theile braunschwarz, von borstenartigen schwarzen Haaren dicht gewimpert; innere Anhänge einfach. Vorderhüften bis über die Mitte, Mittel- und Hinterhüften bis fast vollkommen zur Spitze geschwärzt. Beine gelblich, etwas schlanker als bei den ähnlichen Arten. Die Behaarung der Hinterschenkel ist auch auf der Unterseite derselben schwärzlich und deut- licher als bei den verwandten Arten. Die gewöhnliche Borstenreihe auf der Oberseite der Vorderschienen ist vor- handen, aber die einzelnen Borstchen sind sehr kurz. Vorderfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an stark gebräunt, gegen das Ende hin schwarz, sehr dünn, doch kaum länger als die Schiene; das erste Glied derselben ist fast so lang als die beiden folgenden zusammen; das letzte Glied plattgedrückt und ein wenig erweitert, auch die Pulvillen etwas grösser als gewöhnlich. Mittel- und Hinterfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an stark gebräunt, gegen das Ende hin schwarz. Wimperhaare der Deckschüppchen schwarz. Flügel- schwärzlichgrau getrübt. — (Mittelstaaten). Anmerkung. Ein einzelnes Weibchen stimmt mit dem beschriebenen Männchen von Gymn. subdilatatus zwar in der Färbung der Hüften überein und kann deshalb zu keiner der anderen mir bekannten Arten gehören. Es für das Weibchen des Gymn. subdilatatus zu halten verbietet aber der plumpere Bau der Beine. ß. Vorderhüften gelb, 7 Hinterfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an schwarz. spec. 9. Gymn. laevigatus, nov. sp. d: — Viridis, thorace subcaerulescente, nitidissimo, antennis parvis nigris, articulo secundo et basi tertü obscure rufis, coxis anlicis totis pedibusque pallide flavis, tarsis posticis inde ab articuli primi apice nigris, lamellis hypopygü pallide flavis, appendicibus interioribus simplicibus. — Long. corp. 14 lin. — long. al. 1} lin. — Grün, glänzend. Gesicht und Stirn mit weisslicher Bestäubung. Fühler klein, schwarz; das zweite Glied und die Wurzel des dritten schmutzigroth. Borste mit kurzer aber deutlicher Pubescenz. Die Cilien des unteren Augenrandes scheinen schwarz zu sein. Oberseite des Thorax blaugrün, sehr glänzend. Auf der Fläche des Schildchens befinden sich einige sehr schwer bemerkbare Härchen. Die kleinen Lamellen des Hypopygiums sind heltgelblich mit kaum bemerkbarem schwärzlichen Rande, mondförmig. Hüften und Beine weissgelblich; die Mittelhüften auf der Aussenseite bis gegen die Spitze hin und die Hinterhüften an der Wurzel geschwärzt. Die Behaarung der Beine ist etwas rauh und die gewöhnliche Borstenreihe auf der Oberseite der Vorderschienen besteht aus verhältnissmässig ziemlich langen und starken Borstchen. Die Hinterfüsse sind von der Spitze des ersten Gliedes an schwarzgefärbt, die Mittel- und Vorderfüsse von eben da an gebräunt. Die Wimperhaare der Deckschüppchen sind schwarz. Flügel schwärzlichgrau getrübt; das Ende der dritten und vierten Längsader parallel. — (Mittelstaaten). Anmerkung. Wenn sich die Färbung der Füsse nicht als constant erweisen sollte, so würde die Unterscheidung von Gymn. parvicornis nicht ganz leicht sein. Man wird sich dann daran halten müssen, dass die 32 Beine bei gegenwärtiger Art entschieden etwas plumper und etwas rauher behaart sind und dass die Borstenreihe auf der Öberseite der Vorderschienen bei ihm aus etwas längeren Borstchen besteht. Die Uebereinstimmung beider Arten im Bau der Fühler und der Anhänge des Iypopygiums ist auffallend. — Mit einer andern Art kann Gymn. laevigatus nicht verwechselt werden. +r Füsse gegen das Ende hin nur wenig verdunkelt, höchstens gebräunt, nie schwarz, * Fühler ganz und gar schwarz. spec. 10. Gymn. frequens, nov. sp. [6 & O0. — 0Obscure viridis aut aeneo-viridis, anlennis nigris, facie et fronte ex albo cinereis, pedibus flavis, lamellis hypopygii nigris. — Long. corp. 14 —13 lin. — long. al. 11—18 lin. — Schwarzgrün, ganz frisch entwickelte Stücke mehr blaugrün, verflogene Stücke dunkeler erzgrün. Gesicht und Stirn mit weissgrauer Bestäubung. Fühler ganz schwarz; das dritte Glied ganz klein; die Borste mit kurzer aber deutlicher-Pubescenz. Die Cilien des unteren Augenrandes schwarz. Auf der Fläche des Schildchens befinden sich etliche kurze Härchen. Hüften und Beine gelb; Mittelhüften fast auf der ganzen Aussenseite geschwärzt oder doch gebräunt; die Vorderhüften zeigen nur an der äussersten Wurzel die Spur einer Bräunung, wie sie sich oft auch an den Hinterhüften bemerklich macht. Die gewöhnliche Borstenreihe auf der Oberseite der Vorderschienen ist deutlich und dicht. Die Hinterfüsse werden vom Ende des ersten Gliedes an immer brauner und sind am Ende schwarzbraun; die Vorder- und Mittelfüsse sind in ähnlicher Weise aber minder dunkel gebräunt. Die Wimpern der Deckschüppeben schwarz. Flügel schwargrau getrübt; die dritte und vierte Längsader mit der schwachen Spur einer Convergenz. — Die Lamellen des Hypopygiums schwarz, am Ende ziemlich abgerundet, von schwarzen Härchen gewimpert; die innern Anhänge nicht beborstet. — (New - York). Anmerkung. Gymn. frequens ist unter den verwandten Arten die einzige, deren Männchen schwarze Lamellen hat und hieran leicht zu erkennen. — Es finden sich Weibchen bei denen die Bestäubung auf Gesicht und Stirn viel weisser ist, welehe sich aber von den anderen Weibchen in nichts weiter zu unterscheiden scheinen. Ob sie, wie ich glaube, nur Varietät des Gymn. frequens sind, oder ob sie einer anderen nahe verwandten Art angehören, kann nur durch fortgesetzte Beobachtungen ermittelt werden. — Die Veränderlichkeit gegenwärtiger Art in der Körpergrösse ist nicht so auflällig, als es nach den oben angegebenen Ausmessungen scheinen könnte, da die grösseren Exemplare stets Weibchen sind, welche bei dieser Art die Männchen an Grösse mehr übertreffen, als es sonst gewöhnlich ist. — Das Weibchen des Gymn. lunifer von dem des Gymn. frequens zu unterscheiden wird sehr schwer sein. spec. 4. Gymn. lunifer, nov. sp. d- — Obscure viridis vel aeneo-viridis, antennis nigris, facie et fronte cinereis, lamellis hypopygü obscure Iuteis. — Long. corp. 175 lin. — long. al. 1,7, lin. — Dunkelgrün, ziemlich glänzend. Gesicht und Stirn mit weissgrauer Bestäubung. Fühler ganz schwarz, ziemlich kurz; das dritte Glied klein, am Ende nicht abgerundet. Die Borste mit kurzer aber deutlicher Behaa- rung. Cilien am unteren Augenrande schwarz. Das Schildchen mit etlichen schwer wahrnehmbaren Härchen. Die Lamellen des Hypopygiums etwas grösser als bei den verwandten Arten, mondförmig, doch das Oberende abge- rundet, so dass sich ihre Gestalt etwas der nierenförmigen nähert, sie also in ihrer Bildung den Lamellen des Gymn. subdilatatus am nächsten kommen; sie sind von schmutziger, braungelber Färbung und am Oberrande etwas schwärzlich. Die schwarze Bewimperung derselben ist nicht so stark wie bei Gymn. subdilatatus. Vorderhüften dunkelgelb, an der äussersten Basis etwas gebräunt; die Mittel- und Hinterhüften bis fast zur äussersten Spitze schwarz. Beine etwas dunkelgelb, ziemlich schlank, die Hinterschenkel auf der Oberseite gegen die Spitze hin etwas gebräunt. Die gewöhnliche Borstenreihe auf der Oberseite der Vorderschienen ist vollständig vorhanden, Füsse gegen das Ende hin gebräunt. Die Wimperhaare der Deckschüppchen schwarz. Flügel braungrau getrübt. — (New- York; Kennicot). spec. 12. Gymn. fimbrialus, nov. sp. d- — Viridis, pedibus et coxis flavis, coxis intermediüs apice excepto nigri- cantibus, appendicibus hypopygü interioribus elongatis, penicillatis. — Long. corp. 1} lin. — long. al. 11 lin. — Ziemlich heilgrün, glänzend. Gesicht und Stirn mit weissgrauer Bestäubung. Fühler ganz schwarz, kurz, das dritte Glied gerundet; Fühlerborste mit äusserst kurzer, sehr schwer wahrnehmbarer Pubescenz. Die Cilien des unteren Augenrandes schwarz. Die Oberseite des Thorax mässig glänzend. Auf dem Schildchen nur die Spur von einigen überaus schwer bemerkbaren Härchen. Die Lamellen des Hypopygiums weissgelblich, halbmondförmig, DL hp) von steifen. schwarzen Härchen gewimpert; die inneren Anhänge etwas verlängert, am Ende pinselförmig mit langen Haaren besetzt. Hüften und Beine gelb, schlanker als bei den nichstfolgenden Arten; Mittelhüften auf dem grössten Theile ihrer Aussenseite schwärzlich, die Vorder- und Minterhüften kaum an der alleräussersten Wurzel etwas verdunkelt. Füsse gegen das Ende hin etwas gebräunt, besonders die hintersten. Die gewöhnliche Borstenreihe auf der Oberseite der Vorderschienen vorhanden, die einzelnen Borstchen derselben von mittlerer Grösse. Die Wimpern der Deckschüppchen schwarz. Flügel graugetrübt. — (Maryland). Gymn. despicatus, nov. sp. d- — Viridis, antennis nigris, facie et fronte albido-pollinosis, pedibus flavis, tibüs postieis in latere superiore prope apicem paullo longius pilosis, quam in speciebus ad quas accedit, alarum venis longitudinalibus teriiü et quarlä convergentibus, lamellis hypopygii pallide flavescentibus. — Long. corp. 14 lin. — long. al. 1! lin. — Grün, ziemlich glänzend. Gesicht und Stirn weisslich bestäubt. Fühler ganz schwarz, nur von mittlerer Grösse; das dritte Glied derselben am Ende ziemlich abgerundet; die Fühlerborste mit äusserst kurzer, kaum bemerkbarer Pubescenz. Die Cilien des unteren Augenrandes schwarz. Das Schildchen des beschriebenen Exemplares nur am Rande mit etlichen kurzen Härchen. Die Lamellen des Hypopygiums blassgelblich, mond- förmig, am Rande von schwarzen Härchen gewimpert; die inneren Anhänge einfach. Hüften und Beine gelblich; die Mittelhüften auf der Aussenseite bis über die Mitte hin schwärzlich. Die gewöhnliche Borstenreihe auf der Oberseite der Vorderschienen ist vollständig und besteht aus verhältnissmässig ziemlich ansehnlichen Borsten; auf dem letzten Drittheile der Oberseite der Hinterschienen ist die gewöhnliche kurze schwarze Behaarung nicht nur etwas dichter, sondern auch merklich länger als bei den verwandten Arten, Füsse gegen das Ende hin etwas geschwärzt. Die Wimperhaare der Deckschüppchen schwarz. Die Flügel grau getrübt; die dritte und vierte Längsader gegen ihr Ende hin etwas mehr genähert und deshalb etwas convergenter als bei den anderen der mir bekannten ihm ähnlichen Arten. — (Mittelstaaten; Osten-Sacken). spec. 15. spec. 14. Gymn. diffieilis, nov. sp. d- — Viridis, antennis nigris, facie et fronte albido - pollinosis, pedibus flavis, tarsis apicem versus dilute infuscatis, alarum venis longifudinalibus tertiä et quartä perfecte parallelis, lamellis hypopygü pallide flavescentibus. — Long. corp. 1! lin. — long. al. 14 lin. — Der vorigen Art so überaus ähnlich, dass die Angaben der Unterschiede zu seiner Kenntlichmachung genügt. Sie bestehen in Folgendem: Die gewöhnliche Borstenreihe auf der Oberseite der Vorderschienen besteht aus viel kleineren Borstchen; die Behaarung auf der Oberseite der Hinterschienen ist gegen das Ende derselben hin minder dicht und minder lang; die dritte und vierte Längsader sind gegen ihr Ende hin vollkommen parallel und alle Längsadern sind heller gefärbt. — (New-York; Kennicot). ** Fühler zum Theil roth. O Mittel- und Hinterhüften von der Basis aus deutlich geschwärzt. spec. 15. Gymn. nigribarbus, nov. sp. DO. — Nigro-aeneus, thorace caerulescente, subopaco, inferä faciei parle pilis nigris barbatd. — Long. corp. 1! lin. — long. al. 14 lin. — Schwärzlich erzfarben, der Thorax ziemlich blau, von dichter braungrauer Bestäubung ziemlich matt. Gesicht weissgraulich bestäubt, ziemlich breit, auf seinem unteren Theile gewölbt und mit kurzer aber deutlicher, ziemlich in die Augen fallender Behaarung besetzt. Fühler klein, schwarzbraun, das zweite Glied und die Wurzel des dritten Gliedes roth; das dritte Glied am Ende abgerundet und mit sehr deutlicher aber nicht langer Behaa- rung besetzt; die Fühlerborste mit verhältnissmässig ziemlich langer, äusserst deutlicher Pubescenz. Die Stirn erscheint in den meisten Richtungen hell bräunlichgrau, in anderen fast weisslich. Die Cilien des unteren Augen- randes schwarz. Die Oberseite des Thorax ziemlich blau, von graubraunlicher Bestäubung matt. Das Schildchen scheint auf seiner Oberfläche völlig kahl zu sein. Die Farbe des Hinterleibes schwankt zwischen der erzschwarzen und der erzgrünen. Vorderhüften gelb, an der Basis gebräunt; die Mittelhüften sind bis fast zur Spitze, die Hinterhüften bis etwa zu ihrer Mitte schwärzlich. Beine gelblich. Füsse gegen das Ende hin mässig gebräunt. Die gewöhnliche Borstenreihe auf der Oberseite der Vorderschienen besteht aus verhältnissmässig nur kurzen Borstchen. Die Wimperhaare der Deckschüppchen schwarz. Flügel mit ziemlich starker schwarzgrauer Trübung; Die dritte und vierte Längsader gegen ihr Ende hin paraNel. — (Pennsylvania). N) 4 spec. 16. Gymn. parvicornmis, nov. sd. d- — Viridis, thorace caerulescente nitidissimo, antennis parvis nigris, articulo secundo et articuli tertü basi rufis, cowis anticis totis pedibusque pallide flavis tarsis apicem versus dilute infuscatis, lamellis hypopygii pallide flavicantibus, appendieibus interioribus simplieibus. — Long. corp. 11 lin. — long. al. 14 lin. — Grün, glänzend. Gesicht und Stirn mit weisser Bestäubung. Fühler klein, schwarz, das zweite Glied und die Wurzel des dritten Gliedes roth; das dritte Glied besonders klein, am Ende nicht abgerundet; die Fühler- borste mit kurzer aber deutlicher Pubescenz. Cilien des unteren Augenrandes schwarz. Oberseite des Thorax blaugrün, sehr glänzend. Auf der Fläche des Schildchens scheinen sich einige Härchen zu finden. Die kleinen Lamellen des Hypopygiums sind weissgelblich mit kaum bemerkbarem schwärzlichen Rande, mondförmig. Hüften und Beine weissgelblich. Die Mittelhüften auf der Aussenseite bis gegen die Spitze hin und die Hinterhüften an der Wurzel geschwärzt. Die Behaarung der Beine ist kaum rauher als gewöhnlich und die Borstenreihe auf der Oberseite der Vorderschienen besteht aus ziemlich kurzen Borstchen. Die Füsse sind gegen ihr Ende hin nur sehr schwach gebräunt. Wimperhaare der Deckschüppchen schwarz. Flügel schwärzlichgrau getrübt; die dritte und vierte Längsader gegen ihr Ende hin parallel. — (Mittelstaaten; Osten - Sacken). Anmerkung. Die auffallende Aehnlichkeit dieser Art mit Gymn. laevigatus ist schon oben bemerkt worden. Wären die Borstchen auf der Oberseite der Vorderschienen bei gegenwärtiger Art nicht merklich kürzer, so würde ich glauben, dass sie nur eine Abänderung des Gymn. laevigatus mit freilich auflallend viel heller gefärbten Füssen sei. spec. 17. Gymn. opacus, nov. SP. d- — Viridis, modice nitens, facie et fronte polline ex albo einereo vestitis, antennis majuseulis fusco-nigris, articulo secundo et articuli tertii basi rufis, pedibus cum cowis flavis, cowis intermediis posticarumque basi nigricantibus, alis ex flavo dilutissime cinerascentibus, lamellis hypopygü parvis pallide flavescentibus. — Long. corp. 17% lin. — long. al. 1} lin. — Grün, mässig glänzend. Die Bestäubung des Gesichts scheint weissgraulich zu sein, zeigt aber bei schräger Beleuchtung ein reiner weisses Ansehen. Fühler braunschwarz, das zweite Glied und die Wurzel des dritten Gliedes roth; das dritte Glied ist von ansehnlicher Grösse, ziemlich gleich breit, am Ende mit scharfer Ecke versehen, mit zwar nicht sehr langer, aber recht deutlicher Behaarung besetzt; die Fühlerborste hat nur kurze aber ziemlich deutliche Pubescenz. Stirn mit gelbgrauer Bestäubung. Die Cilien des unteren Augenrandes schwarz. Thorax von gelbgraulicher Bestäubung etwas matt. Auf dem Schildehen kann ich keine Behaarung bemerken. Tamellen des Hypopygiums klein, hellgelblich, nur kurz und sparsam gewimpert. Brustseiten ohne gelbe Färbung am Hinterrande. Hüften und Beine hellgelblich; Mittelhüften auf der Aussenseite bis gegen die Spitze hin und Hinterhüften an der Basis dunkel gefärbt. Füsse gegen das Ende hin kaum etwas gebräunt. Die Wimperhaare der Deckschüppchen schwarz. Flügel mit schwacher graugelblicher Trübung; die dritte und vierte Längsader gegen ihr Ende hin fast vollkommen parallel. — (New-York). Anmerkung. Ein einzelnes Weibchen halte ich für das der gegenwärtigen Art. Dass die einzelnen Borstchen der auf der Oberseite der Vorderschienen befindlichen Borstenreihe etwas stärker, das dritte Fübhler- glied viel kürzer und die Fühlerborste deutlicher behaart sind, als bei dem oben beschriebenen Männchen, kann keinen Zweifel dagegen erwecken, da die Weibchen fast aller Arten in dieser Weise von ihren Männchen abwei- chen. Der einzige Unterschied, welcher allenfalls ein Bedenken gegen die Zusammengehörigkeit erwecken kann, ist die weissere Färbung der auf dem Gesicht und der Stirn befindlichen Bestäubung. 00 Alle Hüften gelb. + Hinterrand der Brustseiten nicht gelb. spec. 18. Gymn. Politus, nov. sp. 2. — Viridis, nitens, faciei albae parte inferd subtiliter pilosd, fronte albo- pollinosä, antennis ex fusco rufis, apicem versus fuscis, coxis pedibusque pallide flavis, alis majusculis ex fusco cinereis, appendieibus analibus duabus stiliformibus. — Long. corp. 13 lin. — long. al. 13 lin. — Grün, lebhaft glänzend. Das mässig breite Gesicht und die Stirn mit weisser Bestäubung bedeckt; der unterste Theil des Gesichts ist mit hellen und einigen schwärzlichen Haaren besetzt. Fühler für ein Weibchen von mindestens mittlerer Grösse, schmutzig braunroth; das dritte Glied derselben mit kurzer aber deutlicher Behaarung, gegen das Ende hin schwarzbraun gefärbt, und am Ende selbst mit scharfer Ecke versehen. ilien des unteren Augenrandes schwarz. Thorax nur wenig bestäubt. Auf dem Schildchen kann ich keine Behaarung bemerken. Die Analanhänge unterscheiden sich von denen der verwandten Arten dadurch, dass sie aus zwei kurzen schwarzen BR) Griffeln bestehen. Der Hinterrand der Brustseiten nicht gelbgefärbt. Hüften und Beine hellgelblich; die Füsse gegen das Ende hin nur wenig gebräunt. Die gewöhnliche Borstenreihe auf der Oberseite der Vorderschienen besteht aus ziemlich ansehnlichen Borsten, Die Wimperhaare der Deckschüppchen schwarz. Flügel ziemlich breit und ziemlich stark braungrau getrübt; die dritte und vierte Längsader gegen ihr Ende hin mit der schwachen Spur einer Convergenz. — (New-York). Anmerkung. Es ist auffallend, dass die Analanhänge des Weibchens nicht die Gestalt eines Dornen- kranzes, wie bei allen verwandten Arten zeigen. Doch lässt sich die Art durchaus in keiner anderen Gattung unterbringen, stimmt vielmehr in allen anderen Merkmalen mit den Gymnopternus - Arten auf das Vollkom- menste überein. spec. 19. Gymn. debilis, nov. sp. d & Q. — Viridis, modice nitens, facie et fronte cinereo-Pollinosis, anlennis rufis apicem versus nigris, coxis Pedibusque pallide flavis, alis ex flavo cinereis, lamellis hypopygü parvis pallide flavicantibus. — Long. corp. 1! lin. — long. al. 13 lin. — Grün, nur mässig glänzend. Gesicht mit mehr weissgraulicher, Stirn mit mehr gelbgraulicher Bestäubung. Fühler roth, von mittlerer Grösse; das dritte Glied recht deutlich behaart, am Ende schwarzbraun und mit ziem- lich scharfer Ecke versehen. Borste mit kurzer aber deutlicher Pubescenz. Die Cilien des unteren Augenrandes schwarz, so viel ich wahrnehmen kann. Oberseite des Thorax durch gelbgrauliche Bestäubung etwas matt. Das Schildehen scheint kahl zu sein. Bauch nicht gelb. Brustseiten ganz grau, ohne gelben Hinterrand. Hüften und Beine blassgelblich; die Füsse gegen das Ende hin wenig gebräunt. Die gewöhnliche Borstenreihe auf der Ober- seite der Vorderschienen besteht aus ziemlich ansehnlichen Borsten. Die Wimperhaare der Deckschüppchen schwarz. Flügel nur schwach gelbgrau getrübt; die dritte und vierte Längsader gegen ihr Ende hin fast ganz parallel. — Die kleinen Lamellen des Hypopygiums sind blassgelblich und von schwarzen Härchen gewimpert. — (Pennsylvania). Anmerkung. Gymn. debilis unterscheidet sich von Gymn. opacus durch geringere Grösse und kleinere Fühler leicht, ebenso leicht von Gymn. erassicauda durch den nicht gelben Bauch und den nicht gelben Hinterrand der Brustseiten. Von Gymn. politus unterscheidet er sich durch heller grüne Färbung, weniger Glanz, geringere Grösse u. s. w, ++ Hinterrand der Brustseiten gelb. spec. 20. Gymn. crassicauda, nov. SD. a & O2. — PViridis, modice nitens, antennis rufis apicem versus fuscis, pleurarum margine postico, ventre, coxis pedibusque pallide flavis, hypopygio maris valde incrassato. — Long. corp. 1,5 lin. — long. al. 13 lin. — Grün, mässig glänzend. Gesicht und Stirn mit weisslicher Bestäubung; bei gut conservirten Weibchen bemerkt man auf dem unteren Theile des Gesichts feine und helle Behaarung. Fühler roth, von sehr mässiger Grösse, das dritte Glied am Ende abgerundet und gebräunt. Die Fühlerborste bei dem Männchen mit kurzer aber deutlicher, bei dem Weibchen mit verhältnissmässig langer und sehr in die Augen fallender Behaarung. Die Cilien des unteren Augenrandes schwarz. Thorax von graulicher Bestäubung etwas matt. Die Behaarung des Schild- chens fein und ziemlich schwer wahrnehmbar, Brustseiten grau, der ganze hintere Rand derselben blassgelb. Bauch gelb; diese Farbe dehnt sich auf den vorderen Hinterleibsabschnitten auch noch etwas auf die Oberseite aus, ist aber daselbst bei gut erhaltenen Stücken durch die weissliche Bestäubung ziemlich verdeckt; bei dem Weibchen geht zuweilen diese Ausdehnung der gelben Färbung weiter, so dass sich auf dem ersten Abschnitte eine vollständige, auf dem zweiten eine in der Mitte unterbrochene Querbinde bildet. Hüften und Beine blass- gelblich; die Füsse gegen das Ende hin kaum etwas gebräunt. Wimperhaare der Deckschüppchen schwarz. Flügel mit schwacher gelbgraulicher Trübung; die dritte und vierte Längsader gegen das Ende hin fast vollständig parallel. — Das Hypopygium des Männchens ungewöhnlich verdickt; die kleinen, mondförmigen Lamellchen haben eine gelbliche Färbung und sind kurz, zart und sparsam gewimpert. — (New-York). spec. 21. Gymn. minutus, nov. sp. d- — Firidis, anfennis parvis rufis, pleurarum margine postico, ventre, coxis pedibusque pallide flavicantibus, coxis antieis denudalis, hypopygio maris non incrassato. — Long. corp. 14 lin. — long. al, 1! lin, — Grün, ziemlich glänzend. Gesicht mit dichter, Stirn mit dünner weisslicher Bestäubung. Fühler bräun- lich roth, klein, das dritte Glied am Ende dunkelbraun; die Fühlerborste mit kurzer aber deutlicher Pubescenz, 6 Die Cilien des unteren Augenrandes schwarz. Thorax von weissgraulicher Bestäubung etwas matt. Schildchen mit etlichen kurzen Härchen. Der hintere Rand der Brustseiten gelb. Bauch gelb; an den vorderen Abschnitten des Hinterleibes ist auch der Seitenrand gelb gefärbt. Hypopygium von gewöhnlicher Gestalt; die kleinen Lamellen gelblich, sparsam gewimpert. Hüften und Beine weissgelblich; die Vorderhüften haben auf ihrer Vorderseite keine schwarzen, sondern durchaus nur zarte weissliche Härchen, was ein diese Art sehr auszeichnendes Merkmal ist; die Füsse sind gegen das Ende hin kaum etwas gebräunt. spec. 22. Gymn. ventralis, nov. sP. d- — Viridis, modice nitens, antennarum articulo tertio latiusculo rotundato, pleurarum margine poslico, ventre, coxis pedibusque pallide flavis, hypopygio maris non incrassato. — Long. corp. 17%, lin. — long. al. 1} lin. — Grün, nicht sehr glänzend. Gesicht mit weisslicher, Stirn mit hell gelbgraulicher Bestäubung. Fühler braunrotib, von mässiger Grösse, doch ist das gerundete dritte Glied von ziemlicher Breite; Fühlerborste mit ziem- lich kurzer aber deutlicher Behaarung. Cilien des unteren Augenrandes schwarz. Thorax von gelbgraulicher Be- stäubung ziemlich matt. Schildchen mit feiner aber deutlicher Behaarung. Der ganze Hinterrand der Brustseiten gelb. Bauch gelb, Das Hypopygium von gewöhnlicher Gestalt; die gelblichen Lamellen von mittlerer Grösse, etwas sparsam gewimpert. Hüften und Beine hellgelblich. Die Behaarung der Vorderhüften ist zum Theil schwärz- lich, aber so fein, dass sie leicht ganz übersehen werden kann. Die Füsse sind gegen das Ende hin nur wenig gebräunt. Wimpern der Deckschüppchen schwarz. Flügel mit gelbgrauer Trübung; die dritte und vierte Längs- ader gegen ihr Ende hin parallel, — (New -York). Gen. W. PELASTONEURUN. Es stimmen eine grössere Anzahl amerikanischer Gymnopternus- Arten in mehreren Merkmalen unter ein- ander überein, welche ihre Absonderung als eigene Gattung, die ich Pelastoneurus nenne, vollständig rechtfertigen. Die Schwierigkeit, welche die Unterscheidung der überaus zahlreichen Gymnopternus- Arten jetzt schon hat, lässt die Errichtung dieser neuen Gattung um so rathsamer erscheinen. Die Merkmale, welche die Gattung Pelastoneurus von Gymnopternus trennen, sind: 1) die kurzgefiederte, nicht blos behaarte Fühlerborste; 2) die erheblichere Grösse der Mundöffnung und der verschiedene Bau des Rüssels, welcher dem der ächten Medeterus-Arten nahe kommt; 3) der nicht fast gerade, sondern mit seiner zweiten Hälfte stark vorwärts laufende letzte Abschnitt der vierten Längsader und die dadurch fast vollständig geschlossene erste Hinterrandszelle. Die Merkmale, welche Pelastoneurus mit Gymnopternus gemein hat, sind: 1) die dorsale Stellung der Fühlerborste; 2) die Behaartheit des ersten Fühlergliedes; 3) das nicht bis zum unteren Augenrande herabreichende Gesicht; 4) die Unbewehrtheit und Kürze des ersten Gliedes der Hinterfüsse; 5) die freie Lage und ansehnliche Grösse des Hypopygiums, so wie die lamellenförmige Gestalt seiner äusseren Anhänge. Alle mir bekannten Pelastoneurus- Arten stimmen auch noch darin überein, dass das Hypopygium gestielt ist, was nur bei einigen wenigen, abweichend gebildeten Gymnopternus-Arten der Fall ist. Von den bereits beschriebenen Arten gehören zu Pelastoneurus: 1) Dol. heteroneurus Maeq.; 2) Gymn. leucospilus Loew.; 3) Dol. bifrons Walk.; 4) Dol. maculipes Walk. — Ich glaube mich hinsichtlich der Stellung der beiden letzten Arten nicht zu irren, obgleich Herr Walker in den Beschreibungen derselben von dem die Pelastoneurus- Arten so auszeichnendem, auffallend abweichendem Verlaufe der vierten Längsader durchaus nichts erwähnt. Die Arten sind einander sehr ähnlich und mancherlei Abänderungen unterworfen, welche zu Irrthümern verleiten können. Namentlich ist der Farbenton der Flügelfläche ein sehr veränderlicher, bei verflogeneren Exem- plaren stets erheblich dunklerer und braunerer; zuweilen treten die Adern einfassende, braune Säume auf, die sonst der Art nicht eigen sind. Nicht minder veränderlich ist die Färbung der Beine. Herr Bigot hat von Gymnopternus die Gattung Paracleius abgetrennt und Dol. heteroneurus Macq. zu ihr gebracht. Er unterscheidet beide Gattungen dadurch, dass bei Gymnopternus das dritte Glied der Fühler des Männchens auf der Oberseite leicht ausgerandet und die vierte Längsader gebeugt, bei Paracleius das dritte Füh- lerglied des Männchens auf der Oberseite nicht ausgerandet und die vierte Längsader stark gebeugt sein soll. Meine bisherigen Erfahrungen gestatten mir nicht dieser Art der Gattungsunterscheidung beizutreten. Systematische Anordnung der Arten. I. Cilien des unteren Augenrandes schwarz. A. Thorax mit einem grossen, weissbestäubten Fleck am Hinterrande. sp. 1. longicauda nov. sp. B. Thorax ohne einen weissbestäubten Fleck am Hinterrande. A. Flügel geschwärzt. sp. 2. lugubris nov. sp. B. Flügel grau. sp. 5. laetus nov. sp. il. Cilien des unteren Augenrandes hell. A. Die vierte Längsader bildet in ihrer Biegung einen fast rechten Winkel. sp. 4. arcuatus nov. sp. B. Das Ende der vierten Längsader ist allmälig vorwärts gebeugt. A. Vorderhüften an der Basis geschwärzt. sp. 5. vagans noVvV. Sp. B. Vorderhüften an der Basis nicht geschwärzt. sp. 6. cognatus nov. sp. I. Cilien des unteren Augenrandes schwarz. A. Thorax mit einem grossen, weissbestäubten Fleck am Hinterrande. spec. 4. Pelast. longicauda, nov. sp. d: — Aeneo-niger, facie argenteo-micante, sub antennis triangulum nigrum gerente. — Long. corp. 2 lin. — long. al. 114 lin. — Gesicht für ein Männchen ausserordentlich breit; die beiden untersten Drittheile desselben bilden eine sehr starke Wölbung, welche von lebhaft silberweissem Schimmer bedeckt ist, welcher nur auf der Halbquer ein etwas olivenbräunliches Ansehen zeigt. Der obere flache Theil des Gesichts hat in jeder Unterecke einen etwas vertieften, dreieckigen, silberschinmernden Fleck; der von diesen Flecken nicht bedekte dreieckige Theil dessel- ben erscheint, wenn man ihn von oben her betrachtet, tief schwarz; von unten her gesehen erscheint er weniger dunkel und etwas bestäubt. Der Unterrand des Gesichts ist sehr scharf. Waster sehr gross, auf der Aussenseite silberweiss schimmernd und schwarz behaart. Stirn gleissend schwärzlich. Fühler braunschwarz, die Unterseite des ersten und zweiten Gliedes braunroth; das gerundete dritte Glied ziemlich gross. Die Fühlerborste ziemlich kurz, gegen das Ende hin sehr verdünnt, auf den beiden letzten Drittheilen kurz fiederhaarig. Die Cilien des unteren Augenrandes schwarz. — Thorax erzschwarz, ziemlich glänzend, mit wenig bemerkbarer, sehr dünner brauner Bestäubung, die Oberseite des Thorax zeigt fünf schneeweiss bestäubte Flecke, nämlich jederseits einen den Raum neben der @uernaht einnehmenden, einen punktförmigen jederseits über der Flügelwurzel in der Nähe der Hinterecke und einen grossen dreieckigen an der Mitte des Hinterrandes; der sammtschwarze, striemenartige Doppelfleck unmittelbar über der Flügelwurzel, welcher bei den Arten dieser Gattung gewöhnlich ist, ist sehr deutlich. Hüften und Brustseiten schwarz mit silberfarbigem Schimmer. Schildehen mit sammtschwarzen Seiten- flecken und mit sammtschwarzer Mittelstrieme, zwischen Seitenecke und Mittelstrieme gleissend stahlblau. Hinter- leib veilchenblau schimmernd; jeder Ring mit einem scharfbegrenzten, silberweiss bestäubten Seitenflecke; der kleine sechste Abschnitt ganz und gar silberweiss schimmernd. Hypopygium schwarz, an der Unterseite schnee- weiss bestäubt, kurz gestielt, nicht sehr dick aber sehr lang, so dass es bis zur Basis des Hinterleibes zurück- reicht; die kleinen Lamellen braunschwarz; die inneren Anhänge dünn, schwarz, am Ende von nicht sehr zahl- reichen, aber langen schwarzen Haaren pinselförmig behaart. — Beine bräunlich gelb, die Hinterschenkel an der äussersten Spitze obenauf geschwärzt; die auf der Oberseite der Schienen befindlichen Borsten stehen auf unre- gelmässigen schwarzbraunen Fleckchen; Füsse dunkelbraun, an der Basis heller. Wimperhaare der Deckschüppchen schwarz. Flügel verhältnissmässig klein und schmal, schwarzgrau getrübt, gegen das Ende des Vorderrandes hin dunkler; der letzte Abschnitt der vierten Längsader allmälig vorwärts gebogen. — (New-York). Anmerkung. Man wird durch die Punktirung der Schienen dieser Art unwillkürlich an Pelast. maculipes Walk. erinnert. Dieser soll nur 1} Lin. lang und erzgrün gefärbt sein, ferner sollen alle Schenkel eine schwarze 10 Spitze haben. Von der höchst auflallenden Beschaffenheit des Gesichts und von den anfallenden weissen Flecken des Thorax, welche Pelast. longicauda hat, ist in Walker’s Beschreibung nicht das Mindeste erwähnt. Unter diesen Umständen ist die Identifizirung beider Arten unmöglich, um so unmöglicher, je ähnlicher die Pelastoneurus- Arten einander sind und da die Fleckung der Schienen ein in dieser Gattung häufiger vorkommendes Merkmal ist, wie sie sich z. B. auch bei Pelast. leucospilus Loew Findet. B. Thorax ohne einen weissbestäubten Fleck am Hinterrande. A. Flügel geschwärzt. spec. 2. Pelast. lugubris, nov. sp. DO. — Niger, thorace fusco -pollinoso, opaco, alis nigricantibus. — Long. corp. 1} lin. — long. al. 1} lin. — Schwarz. Gesicht schwarz mit weisslicher, nicht glänzender Bestäubung und mit schwarzbrauner, nicht scharf begrenzter Mittelstrieme, auf dem grösseren unteren Theile mässig gewölbt. Taster ziemlich gross, schwarz, auf der Aussenseite mit dünner weisslicher Bestäubung und mit schwarzer Behaarung. Stirn matt, braunschwarz. Fühler rothbraun, die Basis des ersten und der grösste Theil des dritten Gliedes braunschwarz; das dritte Glied ist klein und ziemlich rundlich, mit kurzer aber deutlicher Behaarung besetzt. Fühlerborste gegen das Ende hin kurz fiederhaarig. Cilien des unteren Augenrandes schwarz. Die Stelle jederseits neben der @uernaht des Thorax ist weiss bestäubt, doch ist diese Bestäubung nicht in jeder Richtung deutlich wahrnehmbar; der gewöhnliche tief- schwarze, striemenförmige Doppelileck unmittelbar über der Flügelwurzel ist nur dann deutlich wahrnehmbar, wenn man den Thorax von hintenher betrachtet; eben so zeigt sich das gewöhnliche weisse Pünktchen in der Nähe der Iinterecke nur selten deutlich und ist stets sehr klein. Am Hinterrande des Thorax findet sich kein weissbestäubter Fleck. Schildchen blauschwarz mit sammtschwarzen Seitenecken; bei gut conservirten Exemplaren bemerkt man eine grauweisslich bestäubte Mittelstrieme. Brustseiten schwarz, von dünner weisslicher Bestäubung grau. Hinterleib erzschwarz, jeder Ring am Seitenrande mit einem kleinen weissbestäubten, nicht in jeder Rich- tung sichtbaren Flecke. Vorderhüften braungelb, mit wenig bemerkbarer, sehr dünner weisser Bestäubung. Mittel- und Hinterhüften schwarz. Die Färbung der Beine ist ziemlich veränderlich; gewöhnlich sind sie gelbbraun, die Oberseite der Vorderschenkel, die Spitze der Hinterschenkel, so wie alle Schienen und Füsse schwarzbraun; doch finden sich auch Exemplare, bei denen sie mehr braungelb gefärbt sind und welche nur die Spitze der Hinter- schenkel und die Füsse, jedoch mit Ausnahme der Wurzel der letzteren, schwarzbraun haben, während die Oberseite der Schienen durch Verdunkelung derjenigen Stellen, auf denen die daselbst befindlichen Borsten stehen, undeutlich gefleckt ist. Wimperhaare. der Deckschüppchen schwarz. Schwinger schwärzlich. Flügel ziemlich klein, gegen die Basis bin verschmälert, deutlich geschwärzt, gegen den Vorderrand hin dunkler; bei mehr ver- flogenen Exemplaren zeigen sich um die Adern dunkle Säume, wie dies auch bei anderen Arten der Gattung der Fall ist; der letzte Abschnüt der vierten Längsader ist allmälig vorwärts gebogen. — (New-York). B. Flügel grau. spec. 3. Pelast. laetus, nov. sp. d- — PViridis, fronte et dimidio thoracis posteriore violaceis, pedibus pallide flavi- cantibus, alis ex fusco cinereis. — Long. corp. 1,,—1} lin. — long. al. 1% lin. — Dunkelgrün, ziemlich glänzend. Gesicht von ansehnlicher Breite, mit dichter schneeweisser Bestäubung bedeckt, auf dem untersten Drittheile gewölbt. Taster von mässiger Grösse und gelblicher Grundfarbe, auf der Aussenseite schneeweiss bestäubt. Fühler gelbroth, das dritte Glied etwas länger als breit, am Ende völlig abge- rundet, auf seiner Spitzenhälfte schwarzbraun; die Fühlerborste gegen das Ende hin kurz fiederhaarig. Die Cilien des unteren Augenrandes schwarz. Stirn violett, zuweilen fast stahlblau. Oberseite des Thorax grün mit graubräun- licher, dünner Bestäubung, auf dem grössten Theile der hinteren Hälfte violett; die Stelle jederseits neben der Quernaht ist weissbestäubt; der gewöhnliche tiefschwarze, striemenförmige Doppelfleck unmittelbar über der Flügel- wurzel ist sehr deutlich; das weissbestäubte Pünktchen in der Nähe der Hinterecke ist dagegen selten deutlich wahrnehmbar; am Hinterrande des Thorax findet sich kein weissbestäubter Fleck. Schildchen gleissend schwarz- grün mit tiefschwarzen Seitenecken; nur bei untadelhaft conservirten Exemplaren zeigt es eine weissgraulich bestäubte, durch schwärzere Färbung eingefasste Mittelstrieme. Brustseiten schwarz, von weisslicher Bestäubung grau. Jeder Abschnitt des Hinterleibes am Seitenrande mit einem nicht scharfbegrenzten, weissbestäubten Fleck; der kleine sechste Abschnitt ganz und gar weisslich bestäubt. Das Hypopygium kurz gestielt, grünschwarz, auf der 39 \ Unterseite von heller Bestiubung grau; es reicht mit seinem Ende bis zur Mitte des Hinterleibes zurück; die langen braunschwarzen Lamellen sind schmal, am Ende sanft aufwärtsgebogen und erreichen die Basis des Hinter- leibes; an ihrer Wurzel sind sie oberwärts erweitert; die dünnen inneren Anhänge sind ebenfalls schwarzbraun, an ihrer Spitze mit etlichen langen Haaren besetzt. Vorderhüften gelblich, Mittel- und Hinterhüften bis fast zur Spitze schwärzlich. Beine hellgelblich; die Spitze der Hinterschenkel ist nicht dunkel gefärbt und die Borsten auf der Oberseite der Schienen stehen auf keinen dunkler gefärbten Punkten; Mittel- und Hinterfüsse mit Ausnahme der Wurzel schwarzbraun; Vorderfüsse nur an der Spitze gebräunt. Wimperhaare der Deckschüppchen schwarz. Flügel mit mehr braungrauer als schwärzlichgrauer Trübung, gegen den Vorderrand hin dunkler; das Ende der vierten Längsader allmälig vorwärtsgebogen. — (Georgia). II. Cilien des unteren Augenrandes hell. A. Die vierte Längsader bildet in ihrer Biegung einen fast rechten Winkel. spec. 4. Pelast. arcuatus, nov. sp. O0. — Viridis, facie angustä albo-pollinosd, antennarum articulo tertio parvo, rotundato, alarum venä longitudinali tertid angulatim flewd. — Long. corp. 13 lin. — long. al. 1} lin. — Grün, glänzend. Das Gesicht für eine Art gegenwärtiger Gattung äusserst schmal, nach unten hin noch mehr verschmälert, mit dichter weisser Bestäubung bedeckt. Stirn grün, von weisslicher Bestäubung ziemlich matt. Fühler verhältnissmässig klein, schwarz, das dritte Glied gerundet; die Borste gegen das Ende hin sehr kurz fiederhaarig. Die Cilien des unteren Augenrandes weisslich. Die Oberseite des Thorax ist auf den beiden ersten Drittheilen ziemlich düster erzfarben und weniger glänzend, auf dem hintersten Drittheile von prächtig goldgrüner Färbung und äusserst lebhaft glänzend; der gewöhnliche weisse Fleck jederseits neben der Quernaht ist sehr deutlich; eben so ist auch das weisse Pünktchen in der Nähe der Hinterecke deutlich; der gewöhnliche tiefschwarze, striemen- förmige Doppelfleck unmittelbar über der Flügelwurzel erscheint am deutlichsten, wenn man den Thorax von bintenher betrachtet. Schildchen ziemlich glänzend tombackfarben mit grünerer Mittellinie; die äussersten Seiten- ecken desselben sind tiefsehwarz und die Behaarung seiner Oberseite ist besonders deutlich. Hinterleib glänzend, ziemlich dunkelgrün, an den Einschnitten schwärzer, am Seitenrande der einzelnen Abschnitte mit nicht sehr deut- lichen, weissbestäubten Flecken. Brustseiten grünschwarz, von dünner weisser Bestäubung ziemlich grau. Vorder- hüften gelbbraun, gegen die Spitze hin heller; Mittel- und Hinterhüften bis gegen die Spitze hin geschwärzt. Beine braungelb; Vorder- und Mittelschenkel auf der Oberseite gebräunt; Hinterschenkel fast auf der ganzen Endhälfte ziemlich dunkelbraun; Hinterschienen mit Ausnahme der Wurzel dunkelbraun. Vorder- und Mittelfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an dunkelbraun, die ganzen Hinterfüsse schwarzbraun. Wimperhaare der Deckschüppchen schwarz. Flügel geschwärzt, gegen den Vorderrand hin dunkler; die Vorwärtsbiegung des letzten Abschnittes der vierten Längsader ist eine plötzliche, fast rechtwinkelige und der vorwärtsgebogene Theil der- selben bildet einen mit seiner Convexität nach hinten gerichteten Bogen. — (Cuba; Poey). Anmerkung. Durch den Verlauf der vierten Längsader und die grössere Schmalheit des Gesichts schliesst sich diese Art den mittel- und südamerikanischen Arten der Gattung Pelastoneurus näher an, als den eigent- lich nordamerikanischen. Die oben gemachte Angabe über die Behaarung der Fühlerborste ist nicht ganz zuver- lässig, da dieselbe zum Theil verloren gegangen zu sein scheint. — B. Das Ende der vierten Längsader ist allmälig vorwärtsgebogen. A. Vorderhüften an der Basis geschwärzt. spec. 5. Pelast. vagans, nov. sp. ö & Or — Obscure viridis vel nigro-aeneus, antennarum basi rufä, setä breviter plumald, cowis anlicis excepto apice nigris, alis cinereis. — Long. corp. 13—2 lin. — long. al. 13—1}} Iin. — Dunkelgrün oder schwärzlich erzfarben, mässig glänzend. Gesicht breit, mit schneeweisser Bestäubung, bei dem Weibchen mit einer breiten, graubräunlichen Mittelstrieme, welche dem Männchen fehlt, auf seinem unteren Theile gewölbt. Taster ziemlich gross, schwärzlich, an der Spitze gelblich, auf der Aussenseite mit dichter schneeweisser Bestäubung bedeckt und schwarz behaart. Stirn mit brauner Bestäubung, welche aber die stahlblaue, in der Nähe der Oberecke veilchenblaue Grundfarbe nicht ganz zu verdecken pflegt. Fühler nicht sehr lang, doch das gerundete und deutlich behaarte dritte Glied ziemlich gross; die Farbe derselben ist roth: die Oberseite des ersten und der bei weitem grösste Theil des dritten Gliedes sind schwarzbraun; zuweilen hat auch die Oberseite 4 des zweiten Gliedes diese Färbung. Fühlerborste mit ziemlich langer fiederartiger Behaarung. Die Cilien des Augenrandes sind mit alleiniger Ausnahme der obersten weiss. Die Färbung der Oberseite des Thorax ist bei frisch entwickelten Exemplaren mehr grün und zeigt dann zwei veilchenblaue, nach hinten hin breiter werdende und merklich divergirende Längslinien; bei verflogeneren Exemplaren nimmt sie ein sehr dunkeles, erzschwarzes Ansehen an und von den beiden violetten Längslinien ist oft nur das hintere Ende zu erkennen, welches sich dann mehr auszubreiten pflegt. Der weissbestäubte Fleck jederseits neben der @uernaht und der gewöhnliche tiefschwarze Doppelileck unmittelbar über der Flügelwurzel sind sehr in die Augen fallend; auf der lebhafter grün gefärbten Hinterecke ist ein schrägliegender, weiss bestäubter Fleck vorhanden, doch ist derselbe schwer wahrzu- nehmen. Die äusserste Seitenecke des Schildchens erscheint schwarz, die erhabenere Mittelstrieme gewöhnlich grün und die flache Vertiefung zu jeder Seite derselben mehr erzfarben; Behaarung vermag ich auf der Fläche des Schildchens nicht zu bemerken. Hinterleib erzgrün, öfters etwas kupferig. Die weisse Bestäubung in der Nähe seines Seitenrandes bildet keine recht scharfbegrenzten Flecke. Hüften schwarz mit lebhaftem schneeweissen Schimmer; die vordersten an der Spitze in ziemlich grosser Ausdehnung, die mittelsten und hintersten eben da nur in sehr geringer Ausdehnung gelb. Beine etwas bräunlich gelb; die Vorderfüsse nur an der Spitze, die Mittel- und Hinterfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an schwarzbraun. Wimperhaare der Deckschüppchen schwarz. Flügel bei frischentwickelten Exemplaren nur etwas graulich getrübt, bei verflogenen Stücken merklich dunkeler; die vierte Längsader allmälig vorwärts gebogen. — Das verlängerte und dünne Hypopygium ist gestielt und schwarz gefärbt; die langen und schmalen Lamellen sind von gleichmässiger Breite, schwarz, von ziemlich langen schwarzen Haaren gewimpert; die inneren Anhänge klein, am Ende nicht behaart. — (Mittelstaaten; Osten-Sacken). B. Vorderhüften an der Basis nicht geschwärzt. spec. 6. Pelast. cognatus, nov. sp. DO. — Obscure aeneus, antennarum rufarum apice fusco, setä breviter plumatü, coxis anticis tolis flavis. — Long. corp. 275 lin. — long. al. 2! lin. — Ich kenne von dieser Art nur das Weibchen, welches etwas grösser als das der vorigen Art ist und sich von ihm dadurch unterscheidet, dass die Fühler heller, die Borste derselben noch etwas länger fiederhaarig, die eingedrückte Stelle an jeder Seite der Quernaht des Thorax nur in ihrem inneren Winkel weissbestäubt und die Vorderhüften ganz gelb sind. Die Artrechte derselben sind nicht zu bezweifeln. — (Mittelstaaten; Osten-Sacken). Gen. V. TACHYTRECHUN. Zur Gattung Tachytrechus gehören diejenigen Arten der Meigen’schen Gattung Dolichopus, bei denen das Gesicht bis zum unteren Augenrande herabreicht, das erste Glied der Hinterfüsse unbeborstet ist und der letzte Abschnitt der vierten Längsader so stark gegen die dritte Längsader convergirt, dass er den Flügelrand schon ziemlich weit vor der Flügelspitze erreicht, und dass die erste Hinterrandzelle nur wenig geöffnet ist. Bei allen Arten zeichnen sich die Augen durch ihre verhältnissmässig grosse Höhe aus; das Gesicht ist flach, oben mehr oder weniger verschmälert und die Fühlerborste kahl. spec. 4. Tachytr. moechus, nov. sp. [6 & on — Antennae rufae, apice nigro. — Long. corp. 23—3 lin. — long. al. 221 —2,, lin. — Männchen: Gesicht lang, äusserst schmal, nach untenhin etwas breiter, fast goldgelb, doch ohne allen Glanz. Taster klein, schwärzlich. Fühler durch vollständige Verkümmerung des zweiten Gliedes scheinbar zwei- gliederig, wie bei den Männchen der Gattung Haltericerus; das erste Glied verlängert und etwas angeschwollen, lebhaft dunkelgelb, auf der Unterseite kahl, auf der Oberseite mit schwarzer Behaarung; das rudimentäre zweite Glied von derselben Farbe; das dritte Glied ebenfalls ausserordentlich klein, rundlich oder etwas nierenförmig, braunschwarz, nur an der Basis gelb. Die Fühlerborste haarfein, nackt, halb so lang wie Thorax und Hinterleib zusammen; sie ist schwarz, nur an der äussersten Spitze weiss und trägt daselbst eine kleine, tiefschwarze, dünne, ziemlich gerundete Lamelle, welche jedoch an ihrer äussersten, etwas zugespitzten Basis weiss gefärbt ist. Stirn metallisch grün, ziemlich glanzlos, mit braungelber Bestäubung, welche nur von der Seite her sichtbar ist. Cilien des hinteren Augenrandes oben schwarz, unten gelblich. Thorax metallisch grün mit gewöhnlich mehr erzfarbener, kupfriger oder gar violetter Mittellinie; er ist ziemlich glänzend, doch mit deutlicher braunlichgelber Bestäubung bedeckt. Dieselbe Färbung und Bestäubung haben Schildchen und ’Hinterleib. Hypopygium gestielt, schwarz, auf der Unterseite mehr schwarzgrün und gelb bestäubt; die gelben, ziemlich gerundeten Lamellen mit nicht sehr langer schwarzer Behaarung. Brustseiten mit dichter, dunkelgelber Bestäubung auf erzgrünem Grunde. Vorder- hüften lebhaft gelb, mit fast goldgelber aber glanzloser Bestäubung und mit feinen und zerstreuten schwarzen Härchen. Mittel- und Hinterhüften schwärzlich, von gelblicher Bestäubung grau. Beine lebhaft gelb; Mittel- und Hinterfüsse von der Mitte des ersten Gliedes an braunschwarz; Vorderfüsse kaum merklich flachgedrückt; sie zeigen, doch nur in gewisser Richtung, lebhaft schneeweissen Schimmer, welcher sich auf den Vorderschienen bis fast zu deren Wurzel fortsetzt. Hinterschenkel vor der Spitze nur mit einer Borste. Wimperhaare der Deckschüpp- chen schwarz. Flügel graulich getrübt; die Mündung der vierten Längsader liegt sehr nahe bei der Mündung der dritten. Weibchen: Es weicht in der Färbung von dem Männchen ganz ausserordentlich ab. Gesicht für ein Weibchen sehr schmal, nach unten hin ein wenig breiter, blass graugelblich, seltener weissgraulich und dann ge- wöhnlich wenigstens auf seinem untersten Theile gelblich. — Taster klein, schwärzlich, Das erste Fühlerglied viel kürzer als bei dem Männchen, weniger angeschwollen und mehr rothgelb gefärbt; das zweite Glied von der- selben Farbe und weniger rudimentär als bei dem Männchen; das dritte Glied etwas grösser als bei dem Männ- chen, braunschwarz, nur an dem unteren Theile der Basis rothgelb, gerundet. Die schwarze Fühlerborste einfach, kahl, gegen das Ende hin allmälig verdünnt, Stirn und Cilien des hinteren Augenrandes wie bei dem Männchen. Oberseite des Thorax weniger grün, mehr erzfarben, die Bestäubung brauner und die abweichend gefärbte Mittel- linie deutlicher. Auch die Farbe des Hinterleibes nähert sich mehr dem Erzfarbenen, die Bestäubung desselben hat aber eine ziemlich weissliche Färbung. Ebenso ist die Bestäubung der Brustseiten mehr weisslich als gelb. Auch die Vorderhüften sind bis fast zur äussersten Spitze geschwärzt; Schenkel grünschwarz, die Spitze derselben in ansehnlicher Ausdehnung mit gelbbrauner Färbung, welche sich auf der Unterseite weiter als auf der Oberseite erstreckt; die Hinterschenkel vor der Spitze mit einer Borste, Vorderschienen gewöhnlich gelbbraun mit sehr dünner weisslicher Bereifung, Vorderfüsse mit Ausnahme ihrer äussersten Basis schwarz. Mittel- und Hinter- schienen gewöhnlich dunkelbraun mit gelbbrauner Basis und schwarzbrauner Spitze. Hinterfüsse braunschwarz, Wimperhaare der Deckschüppchen schwarz. Flügel schwärzlichgrau getrübt. (New -York). Anmerkung. Eine auf gegenwärtige merkwürdige Art begründete Gattung würde dieselbe Berechtigung, wie die Gattung Haltericerus Rond. haben. Ich halte die Errichtung derselben für völlig überflüssig, da die Art in allen übrigen Merkmalen mit den bekannten Tachytrechus- Arten wohl übereinstimmt, deren Zahl bis jetzt noch sehr gering ist. spec. 2. Tachytr. voraz, nov. sp. & O. — Antennis nigris, alis in mare maculä apicali atr& signalis. — Long. corp. 3375 lin. — long. al, 275, —23 lin. — Gesicht schmal doch erheblich breiter als bei der vorigen Art, nach unten hin etwas breiter, bei beiden Geschlechtern blassgelb bestäubt, glanzlos. Taster klein, schwarz. Fühler von gewöhnlicher Gestalt, schwarz. Die Fühlerborste bei beiden Geschlechtern einfach, kahl. Stirn mit dichter gelber oder brauner Bestäubung,. Die Cilien des hinteren Augenrandes oben schwarz, unten weiss. Oberseite des Thorax von graugelblicher oder braungeiber Bestäubung auf metallisch grünem, zum Theil kupferig schimmerndem Grunde sehr matt. Eine ähn- liche Färbung zeigt das Schildchen, doch ist die Grundfarbe desselben zuweilen deutlich zu erkennen. Hinterleib grün und kupferig, von grauweisslicher Bestäubung ziemlich matt. Brustseiten und Hüften von weisslicher Be- stäubung auf grünem Grunde graugrün. Schenkel dunkel metallisch grün mit dünner weisslicher Bereifung; die Spitze derselben braungelb; die Hinterschenkel vor der Spitze mit einer Reihe von vier Borsten. Schienen braun- gelb, die Spitze der hintersten und vordersten geschwärzt, die Spitze der mittelsten gewöhnlich braun. Füsse schwarz, auch bei dem Männchen einfach; die Vorderfüsse gewöhnlich nur an der alleräussersten Wurzel, die Mittelfüsse dagegen auf der ganzen Wurzelhälfte des ersten Gliedes braungelb. Die Wimperhaare der Deck- schüppchen schwarz. Flügel des Männchens schmal, glasartig, kaum etwas grau getrübt, an der Spitze mit einem kleinen Fleck, dessen beide vordersten Drittheile tiefschwarz und dessen hinterstes Drittheil in durchfallendem Lichte schneeweiss ist. Flügel des Weibchens nicht ganz so schmal als die des Männchens, deutlich grau getrübt, mit einem schwachen dunkleren Schatten um die hintere Querader. Die Mündung der vierten Längsader ist bei beiden Geschlechtern der Mündung der dritten Längsader nicht so sehr genähert, wie bei der vorigen Art. — Das kurzgestielte Hypopygium des Männchens ist schwarz, auf der Unterseite mehr grünschwarz, doch von heller Bestäubung grau; die Lamellen sind schwarz, nur von mässiger Grösse, ziemlich gerundet und schwarz behaart. — (Distriet Columbia). il 42 Gen. V. ORTHOCHILE. Die Charactere der Gattung Orthochile sind folgende: Rüssel und Taster sehr verlängert. Das erste Fühlerglied deutlich behaart, das zweite transvers, das dritte nicht verlängert; Fühlerborste dorsal, mit überaus kurzer, schwer wahrnehmbarer Pubescenz. Das Hypopygium völlig frei, sitzend; die äusseren Anhänge desselben von lamellenförmiger Gestalt. Das erste Glied der Hinterfüsse nicht beborstet. Der letzte Abschnitt der vierten Längsader gegen die dritte sehr convergent, so dass die erste Hinterrandszelle fast geschlossen ist. Der ganze Bau des Körpers kömmt dem der Hercostomus-Arten sehr nahe, doch unterscheidet die ganz ungewöhnliche Verlängerung des Rüssels und der Taster die Orthochile- Arten hinlänglich; auch liegen bei ihnen die Mündung der dritten und die der vierten Längsader näher beieinander und weiter vor der Flügelspitze, als dies bei irgend einer Hercostomus- Art der Fall ist. Mir ist keine nordamerikanische Art dieser Gattung bekannt. Die von Herrn Walker als Orthochile derempta beschriebene Art kann, da die Fühlerborste derselben eine apicale Stellung hat, unmöglich eine Orthochile sein. In welche Gattung sie zu bringen, oder ob für sie vielleicht gar eine neue Gattung zu errichten ist, lässt sich aus den völlig mangelhaften Angaben des Herrn Walker nicht beurtheilen; giebt er doch nicht einmal an, ob er ein Männchen oder ein Weibchen beschrieben hat, ob das erste Fühlerglied nackt oder behaart, ob das erste Glied der Hinterfüsse beborstet oder nicht beborstet und ob die vierte Längsader gegen die dritte convergent oder nicht convergent ist. Gen. VIE SYBISTROMNA Die wesentlichsten Merkmale der Gattung Sybistroma sind folgende: Gesicht nicht bis zur unteren Augen- ecke herabgehend, bei dem Männchen sehr schmal, bei dem Weibchen sehr breit. Das erste Fühlerglied deutlich behaart; das zweite transvers; das dritte bei dem Männchen schmal und etwas lang, bei dem Weibchen breit und kurz. Fühlerborste subapical, bei dem Männchen sehr lang, das erste Glied noch länger als das zweite, am Ende knotenförmig verdickt, das zweite am Ende mit lamellenförmiger Erweiterung. Schildchen sehr deutlich behaart. Hypopygium völlig frei, kurz gestielt; die äusseren Anhänge desselben lamellenförmig. Das erste Glied der Hinterfüsse unbeborstet. Die erste Hinterrandszelle schmal, gegen ihr Ende hin sehr schmal. Die nächstverwandten Gattungen sind Hercostomus und Hypophyllus, von denen sich Sybistroma, abgesehen von der eigenthümlichen Füblerbildung des Männchens, durch das sehr deutlich behaarte Schildchen unterscheidet. Die Gattung ist bisher lediglich auf eine europäische Art, Sybistroma nodicornis, beschränkt geblieben. Gen. VIL HERCOSTONUN. Character: Rüssel mit deutlich behaarten Sauglappen. Erstes Fühlerglied behaart, das zweite transvers, das dritte nicht verlängert; Fühlerborste dorsal, mit sehr kurzer aber deutlicher Pubescenz, bei beiden Geschlech- tern von einfacher Bildung. Schildchen nackt. Hypopygium völlig frei, sitzend; die äusseren Anhänge desselben lamellenförmig, die inneren wenig entwickelt. Das erste Glied der Hinterfüsse nicht beborstet. Die erste Hinter- randszelle schmal, gegen ihr Ende hin sehr schmal. Ich habe die Gattung Hercostomus im fünften Theile der neuen Beiträge in dem durch obigen Character gegebenen Umfange aufgestellt. Diejenigen der europäischen Gymnopternus-Arten, bei welchen der letzte Ab- schnitt der vierten Längsader gegen sein Ende hin der dritten Längsader sehr genähert ist, stehen ihr zum Theil sehr nahe. Wenn man das von der deutlichen Behaarung der Sauglappen der Hercostomus- Arten hergenommene Merkmal aufgiebt, so wird es möglich, wenn nicht alle, so doch wenigstens einen Theil jener Gymnopternus- Arten mit Ilercostomus zu vereinigen. Es scheint als ob sich dadurch vielleicht mehr Homogenität in die Gattung Gym- nopternus bringen und eine schärfere Grenze zwischen ihr und der Gattung Hercostomus herstellen lassen könnte. Bis jetzt isı noch keine nordamerikanische Hercostomus- Art entdeckt worden. Gen. X. HYPOPHYLLUN Diese Gattung lässt sich in folgender Weise characterisiren. Das erste Fühlerglied auf seiner Oberseite deutlich behaart, das zweite Fühlerglied transvers, das dritte nicht verlängert; die Fühlerborste dorsal, sehr kahl, bis zu ihrem Ende hin ziemlich stark, das erste Glied derselben bei dem Männchen entweder durch seine grosse Länge oder durch die Verdickung seines Endes ausgezeichnet. Das Gesicht des Männchens sehr schmal, besonders 4 unten; das Gesicht des Weibchens breiter, zuweilen viel breiter. Schildchen unbehaart. Hinterleib des Männchens am Ende ziemlich auffallend zugespitzt. Das völlig freie Hypopygium gestielt, in der Regel von gelber Farbe; die äusseren Anhänge desselben liegen gerade ausgestreckt zu unterst neben einander und sind schmale, längliche Lamellchen; die inneren Anhänge zeichnen sich durch ihre ausserordentliche Entwickelung aus, sind viel länger als die äusseren, entweder bandförmig oder an ihrem Ende verbreitert, mit langen Haaren besetzt. Beine ver- hältnissmässig lang und schlank; das erste Glied der Hinterfüsse unbeborstet und kürzer als das zweite, Der letzte Abschnitt der vierten Längsader sanft geschwungen. Es sind aus dieser Gattung bisher nur europäische Arten bekannt geworden. Gen. . HALTERICERUN. Diese Gattung ist von Herrn Rondani in dem im Jahre 1844 erschienenen 10ten Bande der Annali delle Seienze Naturali di Bologna unter dem Namen Ludovicius aufgestellt worden, welchen er später im Isten Bande des Prodromus Dipterologiae italicae mit dem schlechtgebildeten Namen Haltericerus vertauscht hat. Seine Angaben über die Gattungscharactere sind nicht ausreichend und nicht durchweg richtig; ich kann sie nach den beiden spanischen Arten meiner Sammlung in folgender Weise vervollständigen und berichtigen. Das Gesicht des Männchens sehr schmal, das des Weibchens verhältnissmässig sehr breit, bei beiden Geschlechtern nicht ganz so tief hinabreichend wie die Augen selbst. Taster klein. Das erste Fühlerglied bei dem Männchen gross und sehr aufgetrieben, bei dem Weibchen viel kleiner und weniger aufgetrieben, bei beiden Geschlechtern auf seiner Oberseite nur mit äusserst kurzen Härchen besetzt. Das zweite Fühlerglied bei beiden Geschlechtern sehr klein, fast rudimentär, etwas in das erste Fühlerglied eingesenkt und nur durch die Borstchen, mit welchen es an seinem Ende besetzt ist, deutlich wahrnehmbar. Das dritte Fühlerglied scheint bei den Weibchen aller Arten gerundet zu sein; bei dem Männchen hat es entweder nur eine mehr länglichrunde oder eine fast konische Gestalt. Die Fühlerborste des Weibchens ist einfach, dorsal, zweigliederig, das erste Glied derselben kurz; die Fühlerborste des Männchens ist ebenfalls zweigliederig, das erste Glied ist fadenförmig und ausserordentlich verlängert, das verkürzte zweite Glied bildet eine flache Lamelle; bei dem Männchen mit länglich rundem dritten Fühlergliede ist die Stellung der Fühlerborste deutlich subapical, bei den Männchen der anderen Arten apical oder doch scheinbar apical. Das Flügelgeäder ähnelt dem der Systenus-Arten, indem der letzte Abschnitt der vierten Längsader sanft aber stark vorwärts geschwungen ist, so dass seine Mündung ganz in der Näke der Mündung der dritten Längsader liegt. Beine schlank und sehr sparsam beborstet; das erste Glied der Hinterfüsse ohne Borsten, viel kürzer als das zweite. Das Hypopygium ist völlig frei und gestielt; die äusseren Anhänge desselben sind lamellenförmig, die inneren viel weniger entwickelt als bei Hypophyllus. Die Haltericerus- Arten sind den Arten der Gattungen Hypophyllus und Hercostomus nahe verwandt, unter- scheiden sich aber durch die Verkümmerung des zweiten Fühlergliedes, sowie durch die Beschaffenheit und Stellung der Fühlerborste hinlänglich. Auch haben sie mit den Arten der Gattung Systenus einige Aehnlichkeit, bei denen aber das erste Fühlerglied auf der Oberseite unbehaart und die Fühlerborste bei beiden Geschlechtern vollständig apical ist. Man kennt bisher nur drei Arten dieser Gattung, welche sämmtlich der südeuropäischen Fauna angehören. Gen. X. DIOSTRACUN. Die Art, für welche ich gegenwärtige Gattung zu errichten genöthigt bin, steht Thinophilus nahe; im Baue des Hinterleibes erinnert sie mehr an Aphrosylus, mit welchem sie auch im Baue des Hypopygiums mehr überein- stimmt. Von beiden Gattungen unterscheidet sie sich aber durch die deutliche Behaarung auf der Oberseite des ersten Fühlergliedes. Als Gattungeharacter dürften sich fulgende Merkmale ansehen lassen. Gesicht bei beiden Geschlechtern breit; die Taster bei dem Männchen von ganz ausserordentlicher Grösse, bei dem Weibchen viel kleiner, bei beiden Geschlechtern dem Rüssel aufliegend. Fühler klein; das erste Glied behaart; das zweite Glied transvers; das dritte Glied äusserst klein, deutlich behaart, mit dorsaler Borste. Thorax, Schildehen und Beine nur mit kurzen und sehr sparsamen Borsten. Hinterleib kurz behaart, ohne längere Borsten vor den Einschnitten. Erstes Glied der Hinterfüsse nicht beborstet, erheblich länger als das zweite. Flügel lang und schmal; die hintere Quer- ader dem Flügelrande etwas genähert; der letzte Abschnitt der vierten Längsader nicht geschwungen, sondern nur 4 etwas gebogen, gegen die dritte Lüngsader nur sehr schwach convergirend und jenseit der Flügelspitze mündend. Der fünfte Abschnitt des männlichen Hinterleibes ist ziemlich schmal, der kleine sechste Abschnitt zum Theil unter ihm versteckt; das Hypopygium kurz, dick, ziemlich frei; die äusseren Anhänge desselben sind kleine Lamellen. spec. 1. Diostr. prasinus, nov. sp. ö & Q.— Prasinus subopacus, abdomine nigricante, pedibus flavis, maris tertio larsorum anlicorum arliculo compresso et in margine supero pilis nigris barbato. — Long. corp. 11—21 lin. — long. al. 23 —2% lin. — Männchen: Gesicht für ein Männchen sehr breit, metallisch grün oder blaugrün, zuweilen kupfrig, mit ziemlich deutlicher @uerleiste und bei weitem nicht bis zur Unterecke der Augen hinabreichend; die Bestäubung desselben ist graugelb. Taster von ganz ungewöhnlicher Grösse, ziemlich gerundet, dem Rüssel lose aufliegend, gelb, auf der Oberseite mit dichter schneeweisser Behaarung und überaus feiner, kaum bemerkbarer weisser Be- haarung. Rüssel für ein Männchen ganz ungewöhnlich gross und dick, braun. Die kleinen Fühler bräunlichgelb, der grösste Theil des kleinen dritten Gliedes braun; die dorsale Fühlerborste schwarzbraun, lang und nicht sehr stark, mit kurzer aber deutlicher Pubescenz. Stirn nach oben hin breiter, metallisch grün oder blaugrün, auf der Mittelquer zuweilen dunkler, ohne Bestäubung. Cilien des oberen Augenrandes schwarz, des unteren und seit- lichen gelblich. Oberseite des Thorax von gesättigter lauchgrüner oder mehr papageigrüner Färbung und mit geringem Glanze; am Vorderrande zeigt sich grauweissliche Bestäubung, welche von dem vorderen Anfange einer wenig auflallenden und nicht weitreichenden, dunklergefärbten Mittelstrieme durchbrochen wird. Die gewöhnlichen schwarzen Borsten auf der Oberseite des Thorax sind sparsam und kurz; von Behaarung ist sonst auf ihr kaum etwas zu bemerken. Wenn man sie von hinten her betrachtet, bemerkt man unmittelbar über der Flügelwurzel einen striemenartigen, dunkel purpurbraunen Fleck; auch zeigt sich die braungrauliche Bestäubung am Hinterrande des Thorax deutlicher. Schildchen mit den gewöhnlichen Borsten, sonst kahl, etwas kurz, gewöhnlich düsterer als die Oberseite des Thorax gefärbt. Brustseiten mit graulicher Bestäubung auf schwärzlich grünem Grunde. Der Hlinterrücken ist von ungewöhnlicher Länge und steigt nur sehr allmälig ab, so dass die Länge des Thorax im Verhältniss zur Länge des Hinterleibes eine ungewöhnlich grosse ist. Die Färbung des Hinterleibes ist schmutzig grünschwärzlich und wenig metallisch; seine Behaarung ist kurz, nur am Hinterrande des ersten Ab- schnittes finden sich längere schwarze Haare. Das schwarze Hypopygium kurz und dick, sitzend aber ziemlich frei; die kleinen äussern Anhänge desselben sind lamellenförmig, schwarzbraun und behaart. Vorderhüften lang, hellgelb; auf der Vorderseite sind sie mit so kurzen und zarten weissen Härchen besetzt, dass sie ganz kahl erscheinen; an der Spitze derselben stehen schwarze Borsten. Mittel- und Hinterhüften gelb, oft bis zur Spitze hin gebräunt, besonders auf ihrer Aussenseite. Beine gelb, ziemlich lang; Mittel- und Hinterschenkel sehr dünn; Vorderschenkel beträchtlich stärker; alle Schenkel auf der Unterseite sehr kahl, sonst mit ganz kurzen schwarzen BHärchen besetzt. Vorderschienen ziemlich dick, etwas zusammengedrückt und einwärts gekrümmt, auf der zweiten Hälfte ihrer Oberseite braunschwarz gefärbt und auf dem grössten Theile ihrer Hinterseite von langen gelben Haaren dicht gebartet. Mittel- und Hinterschienen einfach, nur mit wenigen und schwachen Borstchen besetzt, am Einde gebräunt. Vorderfüsse schwarz, nur an der Basis des ersten Gliedes braun; das erste Glied nur wenig länger als das zweite; das zweite gegen sein Ende hin mit der Spur einer schwachen Zusammendrückung; das dritte Glied stark von der Seite her zusammengedrückt, breit, auf dem Oberrande von steifen, schwarzen borsten- artigen Haaren gebartet: die beiden letzten Glieder sehr kurz, von gewöhnlicher Gestalt. Mittelfüsse etwas länger als die Schienen, das erste Glied ungefähr so lang wie die drei folgenden zusammen, gelbbraun mit schwarzer Spitze; die vier letzten Glieder sind schwarz und die ganzen Mittelfüsse auf ihrer Binterseite auflallend lang und ziemlich dicht behaart. Hinterfüsse schwarz, etwa so lang wie die Schienen, von einfacher Bildung und nicht ungewöhnlich behaart; die drei ersten Glieder derselben sind von abnehmender Länge; das vierte nur ungefähr halb so lang als das dritte und das fünfte wieder etwas länger als das vierte. Die braungerandeten Deckschüpp- chen mit gelblichen, in mancher Richtung ein braunes Ansehen annehmenden Wimperhaaren. Flügel graulich glasartig, lang und schmal, mit ziemlich starken braunschwarzen Adern; die erste Längsader reicht bis über den dritten Theil des Vorderrandes hinaus; zweite Längsader gerade; die dritte Längsader am Ende nur sehr sanft nach hinten gebogen; die hintere @uerader liegt weit jenseit der Flügelmitte. Weibchen: Gesicht breiter als bei dem Männchen, mit entwickelterer Querleiste und mit viel grauerer Bestäubung. Taster viel kleiner als bei dem Männchen, nur etwa halb so gross, schwärzlich mit gelbgraulicher Bestäubung und mit ansehnlicher fablbräunlicher, in anderer Richtung vollkommen schwarz erscheinender Behaarung. Der sechste Hinterleibsring zwar sehr kurz aber deutlich wahrnehmbar. Die Behaarung auf der Vorderseite der 45 Vorderhüften länger und gröber, gelblich. Schienen und Füsse einfach und nur mit der gewöhnlichen kurzen > > Le} > Behaarung; die Glieder der Vorderfüsse von allmälig abnehmender Länge. Die Flügel gewöhnlich etwas stärker »» ie} » 5 te} getrübt als bei dem Männchen. — (New- York). Gen XL ANEPSIUS. Die Gattung Anepsius steht in aller nächster Verwandtschaft mit der Gattung Sympyenus, von welcher sie sich fast nur durch die Behaaribeit des ersten Füblergliedes unterscheidet. Ihre Charactere sind folgende: Das erste Fühlerglied auf der Oberseite behaart, das zweite transvers, das dritte ziemlich gross; die Fühlerborste auf dem Rücken desselben in unmittelbarer Nähe der Basis eingesetzt. Der Hinterleib des Männchens von der Seite her zusammengedrückt. Das Hypopygium kurz, nicht vollständig eingesenkt; die äusseren Anhänge desselben sehr klein. Das erste Glied der Hinterfüsse unbeborstet. Flügel gegen die Basis hin nicht verbreitert; der letzte Ab- schnitt der vierten Längsader nicht geschwungen, mit der dritten Längsader parallel. Es ist bisher noch keine aussereuropäische Anepsius- Art entdeckt worden. Gen. XII. ARGYBRA. Die Argyra- Arten machen sich durch die dichte, silberweisse Bestäubung, welche bei fast allen Arten Kopf und Hinterleib, bei den meisten auch Thorax und Schildchen bedeckt, sehr leicht kenntlich. Es gleichen ihnen darin nur die meisten Arten der Gattung Leucostola, die sich von den Argyra-Arten überhaupt nur dadurch unterscheiden, dass bei ihnen das erste Fühlerglied vollkommen nackt ist, während es bei den Argyra- Arten auf der Oberseite mehr oder weniger behaart ist. — Die wesentlichsten der übrigen Charactere der Gattung Argyra sind folgende: Drittes Fühlerglied bei dem Männchen ziemlich gross, kahl; die scheinbar kahle und deutlich zwei- gliederige Fühlerborste steht ganz in der Nähe der Fühlerspitze. Flügel breit, gegen die Wurzel hin nicht schmä- ler; die erste Längsader liegt entfernter vom Flügelrande als bei den meisten anderen Gattungen und ist länger als gewöhnlich; die vierte Längsader ist vor der Mitte ihres letzten Abschnittes vorwärts geschwungen, von da ab aber wieder mit der dritten Längsader parallel; die hintere Querader dem Flügelrande nicht genähert. Das erste Glied der Hinterfüsse unbewehrt. Hypopygium klein, eingesenkt; die äussern Anhänge desselben sind zwei ganz kleine, schmale, abwärtsgerichtete Lamellchen; die innern Anhänge sind in der Regel nicht wahrzunehmen. Ich kenne nur vier nordamerikanische Arten, von denen die erste ein behaartes Schildchen hat und mit- hin in den näheren Verwandtschaftskreis unserer europäischen Argyra diaphana gehört. Die drei andern Arten haben keine Behaarung auf dem Schildchen und die Oberseite des ersten Fühlergliedes ist so ausserordentlich sparsam behaart, dass man sie leicht für Leucostola-Arten halten kann. spec. 4. Arg. albicans, nov. sp. G& 9. — Seutello rare piloso, tibiarum posticarum apice tarsisque postieis nigris. — Long. corp. 275 —23 lin. — long. al. 2775; — 23 lin. — Männchen; Ganz und gar mit silberweissschimmernder Bestäubung bedeckt. Gesicht und Stirn von inittlerer Breite, silberweiss. Taster schwarz. Rüssel braunschwarz. Fühler schwarz, das dritte Glied mehr braun- schwarz; die Borste deutlich vor dem Ende desselben eingesetzt. Cilien des oberen Augenrandes schwarz, die haarartigen Cilien am seitlichen und unteren Augenrande schneeweiss. Oberseite des Thorax und Schildchens glänzend grün, doch so dass die dichte silberweisse Bestäubung derselben die Grundfarbe bei den meisten Arten der Betrachtung vollständig überdeckt. Das Schildchen hat auf seiner Oberseite ausser den gewöhnlichen Borsten einige sehr deutliche schwarze Härchen. Grundfarbe des Hinterleibes grünschwarz, der zweite und dritte Ring mit sehr grossen, abgerundeten, durchscheinenden gelben Seitenflecken; übrigens ist der ganze Hinterleib ebenfalls von silberweisser Bestäubung dicht bedeckt; die Behaarung desselben ist fast ausschliesslich schwarz. Die kleinen und schmalen Lamellen des Hypopygiums sind braungelb mit schwarzer Spitze und schwarzer Behaarung. Vorder- hüften gelblich mit weisser Bestäubung und mit schwarzen Borsten und Härchen. Mittel- und Hinterhüften schwarz, weiss bestänbt; Behaarung und Borsten derselben schwarz. Beine gelb mit schwarzer Behaarung; auf der Unter- seite der Vorder- und Mittelschenkel stehen schwarze Haare von grösserer Länge als auf der Unterseite der Hinterschenkel, welche an der Spitze braunschwarz gefärbt sind; Schienen mässig beborstet, die hintersten an der Spitze geschwärzt. WVorderfüsse gegen das Ende hin nur schwach gebräunt; das erste Glied mindestens 11 mal so lang als die vier folgenden zusammen, auf der Unterseite mit einer Reihe feiner aber längerer Härchen, welche > 46 leicht übersehen werden kann. Mittelfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an schwarzbraun, doch die Wurzel der nächstfolgenden Glieder etwas heller; das erste Glied derselben mindestens um ein Drittheil länger als die vier folgenden zusammen. Hinterfüsse ganz schwarz, erstes und zweites Glied ungefähr gleich lang, die folgenden von abnehmender Länge. Wimperhaare der schwarzgerandeten Deckschüppchen gelblichweiss. Flügel etwas graulich mit schwarzbraunen Adern; der letzte Abschnitt der vierten Längsader vor seiner Mitte stark vor- wärts geschwungen. Weibchen: Gesicht breiter als bei dem Männchen und die Taster viel grösser, letztere mit deutlicher weisser Bestäubung. Das dritte Fühlerglied wie gewöhnlich viel kleiner. Bestäubung von Thorax und Schild- chen weniger dicht, so dass die grüne Grundfarbe in jeder Richtung deutlich zu sehen ist. Die Grundfarbe des Hinterleibes ist glänzend und metallisch grün, die Bestäubung desselben auf die Vorderhälfte der Ringe beschränkt, nur auf dem letzten bis gegen den Hinterrand ausgedehnt; die gelben Flecke des zweiten Ringes sind ungefähr von derselben Grösse und Beschaffenheit wie bei dem Männchen, die des dritten aber nehmen nur die Vorderecke desselben ein und sind viel kleiner. Die Behaarung ist auf der Unterseite aller Schenkel kurz und die Hinter- schenkel sind an der Spitze nur sehr schwach gebräunt. Alles Uebrige wie bei dem Männchen. — (District Columbia; Osten -Sacken). Anmerkung. Trotz dem Unterschiede in der Färbung der Hinterschenkel stimmt das Weibchen mit deın beschriebenen Männchen so sehr überein, dass ich nicht zweifeln kann in ihm wirklich das andere Geschlecht von Arg. albicans zu besitzen. — spec. 2. Arg. minuta, nov. sD. d: — Scutello nudo, pedibus totis pallidis, metatarso maris postico simplici, bre- vissime piloso. — Long. corp. 144 lin. — long. al. 13 lin. — Männchen: Gesicht sehr schmal, silberweiss. Taster schwarz. Rüssel braunschwarz. Fühler schwarz, das dritte Glied mehr schwarzbraun; die Borste deutlich vor der Spitze desselben eingesetzt. Stirn silberweiss. Die Cilien am oberen Augenrande schwarz, sehr kurz und fein; die Cilien des seitlichen und unteren Augenrandes weiss. Thorax und Schildchen glänzend grün mit weisser, nicht sehr dichter Bestäubung, welche die Grundfarbe höchstens in der Gegend der Schultern etwas verdeckt. Schildchen mit Ausnahme der gewöhnlichen Borsten nackt. Die Grundfarbe des Hinterleibes scheint schwarzgrün zu sein, ist aber von weisser Bestäubung so dicht überdeckt, dass sie sich nicht deutlich wahrnehmen lässt; der zweite Hinterleibsring hat jederseits einen sehr grossen, abgerundeten gelben Seitenfleck; der dritte Ring hat einen ähnlichen aber kleineren. Die sehr kleinen und schmalen Lamellen des Hypopygiums sind gelbbräunlich und sehr wenig behaart. Vorderhüften weissgelblich mit weisser Behaarung und mit schwarzen Borsten. Mittel- und Hinterhüften ebenfalls weissgelb, doch von der Basis aus in ziemlicher Ausdehnung geschwärzt; Behaarung und Borsten derselben schwarz. Beine blassgelblich, nur das Ende der Hinterschenkel auf seiner Oberseite mit der Spur einer schwachen Bräunung. Die Behaarung der Beine ist nicht vollkommen schwarz; die Vorderschenkel haben auf ihrer Hinterseite zahlreichere, die Hinterschen- kel auf der Unterseite weniger zahlreiche schwärzliche Haare von grösserer Länge. Vorderfüsse nicht gebräunt; das erste Glied derselben kaum 11 mal so lang als die vier folgenden Glieder zusammen. An den Mittelfüssen ist nur das letzte Glied etwas gebräunt, das erste reichlich so lang wie die nachfolgenden zusammen.‘ Das letzte Glied der Hinterfüsse braun, das erste Glied derselben von einfachem Baue und nur mit gewöhnlicher, kurzer Behaarung besetzt, kaum etwas länger als das zweite, aber erheblich dicker. Wimperhaare der Deckschüppchen gelblichweiss. Flügel glasartig, kaum etwas gelbgrau getrübt, mit bräunlichgelben Adern; der letzte Abschnitt der vierten Längsader vor seiner Mitte sehr sanft vorwärts geschwungen. — (District Columbia; Osten- Sacken). spec. 5. Arg. caleitrans, nov. sp. @: — Scutello nudo, pedibus totis pallidis, metatarso postico maris valde hirto. — Long. corp. 13 lin. — long. al. 1! lin. — Männchen: Gesicht schmal, silberweiss. Thorax und Rüssel schwarz. Fühler schwarz, das dritte Glied mehr schwarzbraun; Borste deutlich vor dem Ende desselben eingesetzt. Stirn silberweiss. Cilien des oberen Augenrandes schwarz, sehr kurz und fein; die des seitlichen und untern Augenrandes weiss. Thorax glänzend grün, mit dichter weisser Bestäubung bedeckt, so dass in mancher Richtung die Grundfarbe gar nicht zu sehen ist. Schildchen ebenfalls glänzend grün oder blaugrün, weniger bestäubt, mit Ausnahme der gewöhnlichen Borsten nackt. Die Grundfarbe des Hinterleibes scheint schwarzblau zu sein, lässt sich aber wegen der ihn bedeckenden dichten weissen Bestäubung nicht deutlich wahrnehmen; der zweite Abschnitt ist gelblich und durch- scheinend mit schwärzlichem Hinterrandssaume und mit schwärzlicher, zuweilen fehlender Mittellinie; ähnlich ist 47 auch der dritte Abschnitt gefärbt, nur sind hier Hinterrandssaum und Mittellinie breiter, letztere indessen nichts destoweniger zuweilen unterbrochen. Die kleinen Lamellchen des Hypopygiums braun. Hüften und Beine weiss- gelblich; Vorderhüften mit zarten weissen Härchen und mit schwarzen Borstchen; Mittelhüften auf der Aussenseite mit einem schwärzlichen Fleck; Hinterhüften kaum an der äussersten Basis etwas geschwärzt. Vorder- und Mittel- schenkel auf der Unterseite ohne längere schwarze Haare; die Hinterschenkel haben mehr noch auf der hinteren als unteren Seite eine Reihe schwarzer, borstenartiger Haare. Füsse gegen das Ende hin nicht gebräunt, sondern nur sehr wenig dunkler; erstes Glied der Vorderfüsse etwa 13 mal so lang als die nachfolgenden Glieder zusam- men, auf seiner Unterseite mit einer Reihe zarter Härchen; das erste Glied der Mittelfüsse nicht ganz so lang als die folgenden Glieder zusammen; Hinterfüsse ungewöhnlich kurz, das erste Glied derselben nicht viel kürzer als die folgenden zusammen, ein wenig verdickt, auf seiner Unterseite mit ziemlich langen borstenartigen Haaren; das zweite und dritte Glied der Hinterfüsse ungefähr gleichlang. Wimperhaare der schwärzlich gerandeten Deck- schüppchen weissgelblich. Flügel etwas gelblichgrau getrübt, mit braungelblichen Adern; der letzte Abschnitt der vierten Längsader vor seiner Mitte nur sanft vorwärts geschwungen. — (New- York). spec. 4. Arg. calceata, nov. Sp. DO. — Scutello nudo, pedibus pallide flavis, tarsis posticis nigris. Long. corp. — 11! lin. — long. al. 13 lin. — Gesicht für ein Weibchen von mässiger Breite, silberweiss. Taster ziemlich gross, schwarz, mit fast silberweisser Bestäubung, Rüssel braunschwarz. Fühler schwarz; das dritte Glied klein, am Ende mit spitzer Ecke; die Borste deutlich vor dem Ende desselben eingesetzt. Cilien am oberen Augenrande schwarz, überaus kurz und fein; die des seitlichen und unteren Augenrandes weiss. Thorax glänzend grün, in der Schultergegend mit ziemlich dichter weisser Bestäubung, so dass sich vermuthen lässt, dass er bei dem Männchen ganz und gar mit silberweisser Bestäubung überdeckt sein werde. Schildchen ebenfalls glänzend grün, mit Ausnahme der ge- wöhnlichen Borsten nackt. Grundfarbe des Hinterleibes grünschwarz; der zweite, dritte und vierte Abschnitt mit Ausnahme des äussersten Vorderrandes, des Hinterrandes und einer schmalen, nicht immer vollständig deut- lichen Mittellinie gelb; an den Seiten der Abschnitte und gegen das Ende des Hinterleibes hin findet sich weisse Bestäubung. Hüften und Beine blassgelblich; Vorderhüften mit zarter weisslicher Behaarung und mit schwarzen Borsten; Mittelhüften auf der Aussenseite mit einem grauen Flecke; Hinterschenkel an der Spitze kaum etwas dunkler; Hinterschienen an der Spitze nicht dunkel gefärbt. Füsse verhältnissmässig ziemlich lang; Vorderfüsse gegen das Ende hin kaum gebräunt, nur das letzte Glied selbst braun; das erste Glied derselben etwas länger als die folgenden zusammen. Miittelfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an stark gebräunt; die vier letzten Glieder derselben zusammen so lang wie das erste. Hinterfüsse ganz schwarz, das erste Glied wenig kürzer als das zweite, die folgenden Glieder von abnehmender Länge. Wimperhaare der schwärzlich gesäumten Deckschüppchen blass. Flügel mehr braungrau als gelbgrau getrübt; Adern ziemlich dunkelbraun; der letzte Abschnitt der vierten Längs- ader vor seiner Mitte nur schwach vorwärts geschwungen. — (Mittelstaaten ; Osten - Sacken). Anmerkung. Man kann Arg. calceata nicht für das Weibchen einer der beiden vorhergehenden Arten halten; I) wegen der ausgebreiteteren gelben Färbung des Hinterleibes, welche bei den Argyra-Arten umgekehrt bei den Weibchen weniger ausgebreitet als bei den Männchen ist, 2) wegen der schwarzen Färbung der ganzen Hinterfüsse. — Man muss vielmehr vermuthen, dass ihr Männchen eine Hinterleibszeichnung haben werde, welche derjenigen der Leucostola cingulata ähnelt. Gen. XV. SYINTORNON. Der Gattungscharacter wird durch folgende Merkmale gebildet: das erste Fühlerglied auf der Oberseite pehaart; das zweite Fühlerglied nicht transvers sondern daumenförmig auf die Innenseite des dritten übergreifend ; das dritte Fühlerglied bei dem Männchen verlängert und spitz; die Stellung der Fühlerborste apical. Das Schildchen nackt. Das erste Glied der Hinterfüsse nicht beborstet, wenig kürzer als das zweite. Das Hypopygium klein und eingesenkt, mit sehr kleinen, oft nicht deutlich wahrnehmbaren Anhängen. Die nächstverwandte Gattung ist Synarthrus, deren Arten sich lediglich durch die Unbehaartheit des ersten Fühlergliedes von den Syniormon- Arten unterscheiden. Es befindet sich unter den bisher bekannt gewordenen nordamerikanischen Dolichopoden kein Syntormeon. 48 Gen. XV. SNYNARTHRUS. Die wesentlichsten Charactere dieser Gattung sind die folgenden: 1) die völlige Unbehaartheit des ersten Fühlergliedes, das mehr oder weniger daumenförmige Uebergreifen des zweiten Fühlergliedes auf die Innenseite des dritten, die Verlängerung und Zuspitzung des dritten Fühlergliedes bei dem Männchen, die vollkommen apicale Stellung der Fühlerborste; 2) das nackte Schildchen; 3) die Borstenlosigkeit des ersten Gliedes der Hinterfüsse; 4) die eingesenkte Lage des kleinen Hypopygiums und die geringe Grösse seiner Anhänge. — Die der Gattung Synarthrus am nächsten stehende Gattung ist die Gattung Syntormon; sie unterscheidet sich von jener durch die deutliche Behaarung der Oberseite des ersten Fühlergliedes. — Ich kenne nur zwei nordamerikanische Synarthrus- Arten. Die eine derselben, welche ich Synarthr. barbatus nenne, zeigt mancherlei Eigenthümlichkeiten, welche die Versuchung, auf sie eine neue Gattung zu begründen, nahe legen. Ich ziehe es vor, ihr vorläufig ihre Stellung in der Gattung Synarthrus anzuweisen, obgleich das zweite Fühlerglied weniger auf die Innenseite des dritten übergreift, als dies bei allen anderen Arten der Gattung der Fall ist. Eine nahe Verwandtschaft des Synarthr. barbatus mit den Arten der Gattung Diaphorus und namentlich mit denjenigen der- selben, deren Männchen nicht zusammenstossende Augen haben, lässt sich nicht verkennen; die sehr abweichende Gestalt des dritten Fühlergliedes und der Mangel stärkerer Borsten am Hinterende des Hypopygiums unterscheiden ihn von denselben. — In eine der anderen Gattungen lässt sich diese Art nicht wohl ohne noch viel grösseren Zwang stellen. Der Bau der Fühler und die Grösse der Pulvillen der Vorderfüsse erinnern lebhaft an die Arten der Gattung Smiliotus, bei denen aber der Hinterleib nur aus fünf Abschnitten gebildet ist, während er bei dem mir allein bekannten Männchen des Synarthrus barbatus aus sechs Abschnitten besteht. — spec. 4. Synarthr. cinereiventris, nov.sp.Q. — Pedibus flavis, coxis anticis concoloribus. — Long. corp. 1} lin. — long. al. 14 lin. — Glänzend metallisch grün. Gesicht äusserst breit, der unterste Theil desselben tritt dachförmig weit vor, so dass dadurch die Taster eine ziemlich versteckte Lage bekommen und die Mundöffnung eine ungewöhnliche Grösse erhält; die blaugrüne Grundfarbe des Gesichts wird von grauweisslicher Bestäubung ziemlich überdeckt, Fühler schwarz, für ein Weibchen von ziemlicher Grösse; däs zweite Glied derselben greift mit einem breiten Lappen deutlich auf die Innenseite des dritten über; das dritte Glied ist kurz aber sehr breit, mit sehr kurzer aber deutlicher Behaarung besetzt; die Fühlerborste ist merklich länger als die Fühler selbst. Die Stirn ist auf der Mitte fast schwarzgrün, in der Nähe der Fühler stahlblau, auf den Oberecken ziemlich violett und mag in ihrer Färbung wohl etwas veränderlich sein. Die Cilien am oberen Augenrande schwarz, am seitlichen und unteren weiss. Thorax glänzend metallisch grün, mit äusserst dünner und wenig bemerkbarer, fast weisslicher Bestäubung. Hinterleib ebenfalls glänzend metallisch grün, am Seitenrande mit wenig in die Augen fallender weisslicher Be- stäubung. Der Bauch weissgrau. — Vorderhüften gelb, mit zarter weisslicher Behaarung, ohne alle schwarzen Haare oder Borsten. Mittel- und Hinterhüften schwärzlich mit gelber Spitze, erstere an ihrer Vorderseite grün und wie die Vorderhüften nur mit zarten weisslichen Härchen besetzt. Beine gelb; die Füsse gegen das Ende hin allmälig dunkelbraun gefärbt, doch so dass das erste Glied mit Ausnahme seiner Spitze dunkelgelb und das zweite mit Ausnahme der Spitze gelbbraun gefärbt bleibt. Die Hinterfüsse sind erheblich kürzer als die Hinter- schienen und das erste Glied derselben etwas länger als das zweite. Die gelblichen Deckschüppchen haben einen schmalen, dunkelbraunen Rand und gelbliche Wimpern, welche aber in mancher Richtung ein recht dunkeles Ansehen annehmen, Schwinger gelblich. Flügel graulich; der letzte Abschnitt der vierten Längsader nicht deutlich geschwungen; die hintere @uerader steil. — (Mittelstaaten). spec. 2. Synarthr. barbatus, nov. sp. d- — Pedibus flavis, femoribus postieis viridibus. — Long corp. 1%, lin. — long. al. 14 lin. — Glänzend metallisch grün. Gesicht grün, von mässig dichter, gelblich weisser Bestäubung matt, welche indess die Grundfarbe nicht verdeckt. Die Taster sind grösser, als es in der Gattung gewöhnlich ist und haben eine viel freiere Lage; sie sind lebhaft gelb gefärbt und mit einigen schwarzen Härchen besetzt. Fühler schwarz; das zweite Glied derselben nur wenig auf die Innenseite des dritten übergreifend, fast von transverser Gestalt; das auffallend behaarte dritte Glied ist nur in der Nähe seiner Basis breit, dann aber in eine schmale und äusserst lange Spitze verlängert; die völlig apicale Fühlerborste ist nur etwa halb so lang als das dritte Fühlerglied. Die Stirn metallisch grün, wenig glänzend. Die Cilien des oberen Augenrandes schwarz, kurz und fein; die des seitlichen 49 und unteren Augenrandes weiss; letztere bilden einen langen und steifen Bart. Thorax und Schildchen metallisch grün, ersterer von heller Bestäubung etwas weniger glänzend, letzteres zuweilen mehr blaugrün. Hinterleib metallischgrün; die letzten Abschnitte desselben nehmen in mancher Richtung ein ziemlich schwarzgrünes Ansehen an. Das kleine eingesenkte Hypopygium schwarz; die äusseren Anhänge desselben haben die Gestalt sehr kleiner Lamellchen und eine bräunliche Färbung; die innern sind nicht deutlich wahrzunehmen; Vorderhüften schwärzlich, auf der Vorderseite grünblau; die zarte Behaarung derselben ist vorherrschend weiss, doch sind ihr, besonders gegen die Basis der Hüften hin, auch schwarze Haare beigemengt; an der Spitze der Hüften finden sich schwarze Borstchen. Mittel- und Hinterhüften schwarz, erstere mit schwarzen Haaren und Borsten. Vorderbeine gelb; die Schenkel gegen die Basis hin verdickt, auf ihrer Oberseite mit einer schmalen, fast bis zur äussersten Spitze reichenden braunschwarzen Längsstrieme; die Unterseite derselben ist von kurzen schwarzen Härchen weitläufig gewimpert und vor dem Ende derselben stehen, etwas auf die Hinterseite gerückt, drei stärkere schwarze Borst- chen; Vorderschienen mit dichter und ziemlich rauher, aber kurzer Behaarung. Vorderfüsse von der Spitze des ersten Gliedes, welches den folgenden zusammen an Länge ungefähr gleich ist, stark gebräunt; das erste und zweite Glied auf der Unterseite mit kurzen, borstenartigen Härchen besetzt; die Pulvillen ziemlich gross. Mittel- beine gelb; die Schenkel gegen die Wurzel hin ziemlich verdickt; die Schienen haben ausser an der Spitze nur ein Borstchen auf der Oberseite nicht weit von der Basis; Füsse von der Spitze des zweiten Gliedes an sehr stark gebräunt. Hinterschenkel metallischgrün mit gelber Spitze, am Ende der Unterseite mit etlichen schwarzen Borstcehen. Hinterschienen gelb, nur sehr sparsam beborstet. Hinterfüsse an der Wurzel gelb, von der Spitze des ersten Gliedes an schwarzbraun; die Glieder derselben sind von abnehmender Länge, das erste erheblich länger als das zweite. Die Wimperhaare der weisslichen Deckschüppchen zeigen in den meisten Richtungen eine braun- schwarze Färbung, während sie in anderer Richtung gelblichschimmernd erscheinen. Schwinger gelblich. Flügel graulich glasartig mit braunschwarzen Adern; die hintere Querader ist gerade und hat eine sehr steile Lage; der letzte Abschnitt der vierten Längsader hat auf seinem ersten Drittheile die kaum merkbare Spur einer Beugung, ist sonst der dritten Längsader wenig genähert, läuft mit derselben parallel und mündet genau in die Flügelspitze. Gen. XVL SYSTENUNS. Diese bisher nur europäische Arten enthaltende Gattung lässt sich in folgender Weise characterisiren: Erstes Fühlerglied auf der Oberseite kahl; das zweite Fühlerglied transvers; das dritte gross, bei dem Männchen länger als bei dem Weibchen, an der Basis breit, gegen das Ende him zugespitzt, deutlich behaart; die Fühler- borste vollständig apical. Beine ziemlich schlank, bei beiden Geschlechtern einfach, nur mit sehr wenigen und kurzen Borstchen besetzt; das erste Glied der Hinterfüsse ohne Borsten und kaum halb so lang als das zweite. Die sechste Längsader der Flügel deutlich. Der Hinterleib des Männchens gegen die Spitze hin stark von der Seite her zusammengedrückt, der letzte Abschnitt desselben schmal, Der erste Theil des völlig freien und nach unten umgeschlagenen Hypopygiums bildet einen langen Stiel; die äussern Anhänge desselben sind ziemlich faden- förmig und weisslich; die inneren Anhänge ebenfalls fadenförmig und weisslich. Der letzte Abschnitt der vierten Längsader mehr oder weniger geschwungen. Gen. XI RHAPHIUM. Ich nehme die Gattung hier in derjenigen Beschränkung, welche ich ihr im fünften Hefte der neuen Bei- träge gegeben habe, so dass von den europäischen Arten nur Rhaph. longicorne zu ihr gehört. Sie unterscheidet sich von Porphyrops durch die ausserordentliche Verlängernng und Verschmälerung des kahlen dritten Fühlergliedes, welches selbst bei dem Weibchen noch eine auffallende Länge hat, spec. 1. Rhaph. lugubre, nov. sp. OD. — Ex viridi nigrum, nitens, pedibus nigris, tibiis anteriorum intermediorumque femoribus luteis. — Long. corp. 144 lin. — long. al. 11} lin. — Von metallisch glänzender, aber sehr dunkler schwarzgrüner Färbung. Gesicht mässig breit, mit lebhaft silberweiss schimmernder Bestäubung auf schwarzem Grunde. Taster schwarz mit weisser Bestäubung. Die schwarzen Fühler sehr lang und kahl; die apicale Borste kurz und kahl. Stirn glänzend schwarz. Die Cilien am oberen Augenrande schwarz, fein und kurz; die des seitlichen und unteren Augenrandes weiss. Thorax glänzend mit sehr wenig bemerklicher, grauweisslicher Bestäubung. Das Schildchen hat ausser den gewöhnlichen Borsten keine 13 50 Haare. Hinterleib glänzend, nur am Seitenrande mit deutlicher weisser Bestäubung; die Behaarung desselben ist schwarz, Hüften schwarz mit weisser Bestäubung; die Vorderseite der Vorderhüften mit weisser Behaarung und schwarzen Borsten. Vorderschenkel schwarz mit lehmgelblicher Spitze; Vorderschienen lehmgelblich mit nur zwei Borsichen auf der Oberseite; Vorderfüsse schwarz, das erste Glied bis gegen «ie Spitze hin lehmgelblich. Mittel- beine lehmgelb, die Füsse von der Spitze des ersten Gliedes an geschwärzt. Binterbeine ‚ganz schwarz, nur das Gelenk zwischen Schenkel und Schiene gelb; das erste Fussglied kaum etwas länger als das zweite. Die Wim- perhaare der braunen Deckschüppchen weisslich. Flügel schwärzlich, am Vorderrande und um die Adern dunkler; der letzte Abschnitt der vierten Längsader von der Mitte an nur sanft vorwärts geschwungen. — (Carolina). Gen. XVII KIPHANDRIUM. Die Xiphandrium- Arten stehen mit den Porphyrops- Arten in naher Verwandtschaft und unterscheiden sich von ihnen besonders dureh folgende Merkmale: Die Körpergrösse ist geringer und der Körperbau schlanker; die Unterhälfte des Hinterkopfes ist viel dünner behaart; Hüften und Beine sind kahler, letztere viel weniger beborstet; das dritte Fühlerglied des Männchens ist mehr verlängert, sehr deutlich behaart, namentlich auch auf seiner Unterseite, während es bei fast allen Porphyrops- Arten auf dieser völlig kahl ist; die Fühlerborste ist verhältniss- mässig viel kürzer, aber viel deutlicher behaart; die Flügel sind weniger breit, nach der Basis hin etwas mehr verschmälert und der letzte Abschnitt der vierten Längsader etwas weniger geschwungen. Auch von dieser in Europa zahlreich vertretenen Gattung ist bisher noch keine Art in Nordamerika gefunden worden. won Gen. XIX. PORPHYROPNS. Der auf seinem unteren Theile stark behaarte Hinterkopf, die Nacktheit des ersten Fühlergliedes, die transverse Gestalt des zweiten, die Kahlheit des dritten, seine selbst bei den Männchen nur mässige Verlängerung und seine ansehnliche Breite, endlich die völlig apicale Stellung der Fühlerborste unterscheiden diese Gattung von den ihr am nächsten stehenden. Ausserdem ist sie durch die Unbewehrtheit des ersten Gliedes der Hinterfüsse, durch die sanfte Vorwärtsschwingung des letzten Abschnittes der vierten Längsader, durch die vom Flügelrande entfernte Stellung der hinteren Querader und durch die Kürze des halbeingesenkten Hypopygiums des Männchens characterisirt, — spec, 1. Porph. melampus, nov. sp. 6) & DO. Pedibus atris, alis nigricantibus. — Long. corp. 2—2}!; lin. — long. al. 1. — 1% lin. — Männchen: Metallisch schwarzgrün. Gesicht sehr schmal, weissbestäubt. Taster schwarz mit weisser Bestäubung. Fühler schwarz; das dritte Glied ziemlich lang und spitz; die Fühlerborste mehr als halb so lang als das dritte Glied. Stirn schwarzgrün mit weisser Bestäubung. Die Cilien des oberen Augenrandes schwarz, die des unteren und seitlichen schneeweiss. Oberseite des Thorax glänzend, nur am Vorder- und Seitenrande mit deutlicherer weisser Bestäubung; an ersterem zeigt sich der Anfang von zwei etwas dunkler gefärbten Linien. — Das Schildehen hat ausser den gewöhnlichen Borsten keine Behaarung. Der glänzende, sehr dunkelgrüne Hinter- leib zeigt kaum irgend eine Spur von weisser Bestäubung; der letzte Abschnitt desselben ist fast schwarz. Das Hypopygium ist etwas grösser als bei den meisten anderen Arten der Gattung, glänzend schwarz; die äussern Anhänge sind äusserst kleine, schwarze und mit schwarzer Behaarung besetzte Lamellchen; die braunen inneren Anhänge sind ebenfalls klein, am Ende wenig aufwärts gebogen aber spitz, auf der Mitte ihrer Unterseite mit einigen Haaren besetzt. Die Behaarung des Hinterleibes ist schwarz, nur am Seitenrande der vorderen Ringe und am Bauche weisslich. Hüften schwarz, mit ziemlich dichter weisser Bestäubung; die Vorder- und Mittelhüften mit ansehnlicher weisser Behaarung und ohne alle schwarzen Borsten. Beine schwarz; die Schenkel mit der Spur von schwarzgrünem Glanze; die Spitze des Schenkelknopfes, die Kniespitze, so wie die alleräusserste Spitze der Vorder- und Mittelschienen bräunlichgelb; das erste Glied der Vorderfüsse etwas länger als die drei folgenden zusammen, am Ende der Unterseite fast zahnförmig verdickt; sonst haben die Beine keine besondere Auszeichnung. Die Wimperhaare der blassgelblichen Deckschüppchen sind weisslich. Schwinger blassgelblich. Flügel schwärzlich, in der Nähe der zweiten Hälfte des Vorderrandes ziemlich schwarz; der letzte Abschnitt der vierten Längsader auf seiner Mitte nur sehr sanft vorwärts geschwungen, Weibchen: Das einzige Weibchen, welches ich vor mir habe, weicht von dem beschriebenen Männchen in der Körperfärbung auffallend ab; da alle übrigen Merkmale vortrefllich zu denen des Männchens stimmen, so si bezweifle ich die Zusammengehörigkeit beider Geschlechter nicht im geringsten und halte die Abweichung in der Färbung nur für eine ganz zufällige, wie sie bei den Dolichopoden so häufig vorkömmt. — Gesicht mässig breit, mit silberweisser Bestäubung; Taster schwarz, weiss bestäubt. Fühler kurz, das dritte Glied klein und eiförmig; die Fühlerborste fast dreimal so lang als die Fühler. Stirn blau mit dünner weisser Bestäubung. Oberseite des Thorax stahlblau, auf seiner Mitte und gegen das Hinterende hin mehr violett. Das stahlblaue Schildchen ist auf seiner Mitte ebenfalls violett gefärbt. Der Hinterleib ist dunkel metallischgrün, der letzte Abschnitt desselben an seiner Basis ziemlich schwarzgrün, übrigens glänzend stahlblau. Behaarung der Vorderhüften wie bei dem Männchen, nur minder dieht und kürzer; die Behaarung der Mittelhüften ist ebenfalls weisslich, die schwarzen Borsten in der Nähe ihrer Spitze aber sind schwarz. Die Flügel ganz wie bei dem Männchen, nur ist die Schwärzung am zweiten Theile des Vorderrandes noch stärker und auch die vierte Längsader und die hintere Querader sind dunkler gesäumt. Das Uebrige wie bei dem Männchen. — (Mittelstaaten; Osten-Sacken). spec. 2. Porph. nigricoxa, nov. sp. DO. — Pedibus flavis, coxis ommibus et totis nigris. — Long. corp. 24 lin. — long. al. 275 lin. — Metallisch grün, Stirn, Thorax und Schildchen recht kupferig. Gesicht mit gelbgrauer Bestäubung; die Trennung des oberen und unteren T'heiles desselben ist besonders auflallend. Taster verhältnissmässig ziemlich klein, schwarz mit gelbgraner Bestäubung; Fühler schwarz; das dritte Glied eiförmig; die Fühlerborste gegen 14 mal so lang als die Fühler. Stirn mit dünner, gelbgrauer Bestäubung. Cilien am oberen Augenrande schwarz, am seitlichen und unteren weiss. Alle Hüften ganz schwarz, grau bestäubt und weisslich behaart; am Ende der Vorder- und Mittelhüften finden sich keine schwarzen Borsten. Beine gelb; die Spitzenhälfte der Hinterschenkel schwarz; eben so ist das letzte Drittheil der Hinterschienen sammt den ganzen Binterfüssen gefärbt; Mittel- und Vorderfüsse von der Wurzel aus stark gebräunt, gegen das Ende hin schwarz. Die Wimperhaare der gelblichen Deckschüppchen weisslich. Schwinger blassgelblich. Flügel grau, am Vorderrande mehr braungrau; der letzte Abschnitt der vierten Längsader jenseit der Mitte sanft vorwärts geschwungen. — (Maryland). spec. 3. Porph. fumipennis, nov. sp. o2 — Pedibus flavis, coxis anticis lotis concoloribus. — Long. corp. 2! lin. — long. al. 2,'5 lin. — Glänzend metallisch grün. Gesicht mit heller, gelbgraulicher Bestäubung. Taster schwarz, gelbgraulich bestäubt. Fühler schwarz; das dritte Glied derselben klein, rundlich eiförmig; die Fühlerborste mindestens dreimal so lang als die Fühler. Stirn blaugrün, mit hell gelbgraulicher Bestäubung. Die Cilien des oberen Augenrandes schwarz, die des seitfchen und unteren weiss. Thorax mit dünner, aber ziemlich deutlicher graugelber Bestäubung. Vorderhüften gelblich mit weisser Behaarung; an der Spitze derselben stehen zwischen den weissen Haaren etliche nicht ganz. leicht bemerkbare schwarze Borsten. Mittel- und Hinterhüfen schwärzlich mit gelblicher Spitze; die Vorderseite der Mittelhüften ist: mit weisser Behaarung und gegen die Spitze hin mit etlichen schwarzen Borsten besetzt; Hinterschenkel an der Spitze schwarzbraun; Vorder- und Mittelfüsse gebräunt, gegen das Ende hin ge- schwärzt; das letzte Drittheil der Hinterschienen und die Hinterfüsse schwarz. Wimperhaare der blassgelblichen Deckschüppchen weisslich; Schwinger blassgelblich. Flügel braungrau getrübt; der letzte Abschnitt der vierten Längsader auf seiner Mitte nur sanft vorwärts geschwungen. — (Mittelstaaten; Osten-Sacken). spec. 4. Porph. rotundiceps, nov. sp. cd: — .Pedibus flavis, cowis antieis concoloribus, basim versus nigris. — Long. corp. 113 lin. — long. al. U! lin. — Glänzend metallisch grün. Gesicht äusserst schmal: silberweiss bestäubt. Taster schwarz, mit heller Bestäubung. Fühler schwarz; das dritte Glied derselben für ein Männchen nicht sehr lang, am Ende ziemlich abgerundet; Fühlerborste ungefähr von der Länge der Fühler selbst. Stirn merallisch grün. Die Cilien des oberen Augenrandes schwarz, die des seitlichen und unteren weiss. Oberseite des Thorax glänzend, mit wenig bemerk- licher, weissgraulicher Bestäubung. Schildchen zum Theil stahlblau. Hinterleib glänzend metallischgrün, in der Nähe des Seitenrandes mit ziemlich deutlicher weisser Bestäubung; der schmale letzte Abschnitt ziemlich stahlblau; die Behaarung schwarz, am Seitenrande und am Bauche weisslich. Das kleine Hypopygium schwarz; die äusseren Anhänge desselben sind von schmutzig graugelblicher Färbung, verhältnissmässig lang und gabelförmig in einen kürzeren äusseren und in einen viel längeren inneren Zipfel gespalten; die hornigen inneren Anhänge sind schwarz. und spitz» Die gelblicben Vorderhüften sind auf ihrer ganzen Wurzelhälfte braunschwarz gefärbt und an der Vorderseite mit Jangen. weisslichen Haaren besetzt; schwarze Borsten finden sich an denselben nicht. Mittelhüften 92 schwärzlich mit gelblicher Spitze, an letzterer mit einem ansehnlichen schwarzen Dorne, welcher aus mehreren aneinanderliegenden Borsten zusammengesetzt zu sein scheint, Hinterhüften von derselben Färbung wie die Vorderhüften, Beine gelb; die Hinterschenkel fast auf der ganzen Spitzenhälfte schwarz; Hinterschienen zwar stark, aber nicht eigentlich verdickt, das letzte Drittheil derselben schwarz. Vorder- und Mittelfüsse etwas gebräunt, das Ende derselben und die Spitze ihrer ersten Glieder dunkeler braun; das erste Glied der Vor- derfüsse durchaus von gewöhnlicher Gestalt; die Hinterfüsse schwarz. Die Wimperhaare der blassgelblichen Deck- schüppchen weisslich; Schwinger blassgelblich. Flügel grau getrübt, am letzten Theile des Vorderrandes etwas dunkeler; der letzte Abschnitt der vierten Längsader auf seiner Mitte sanft vorwärts geschwungen, — (Dist. Columbia.) Gen. XX. SNILIOTUS. Character: Gesicht bei beiden Geschlechtern breit. Taster gross, den Rüssel bedeckend. Die Fühler bei beiden Geschlechtern von gleicher Bildung; das erste Glied auf der Oberseite unbehaart; das zweite Glied von gewöhnlicher, transverser Gestalt. Das dritte Glied von verschiedener Länge, auf der Unterseite von der Nähe der Wurzel bis zur Spitze bin ausgeschnitten; die Fühlerborste vollkommen apical, ihr erstes Glied kurz und dick, das zweite dagegen lang und besonders gegen die Spitze hin sehr dünn. Schildchen nackt. Der Hinterleib des Männchens zeigt nur fünf Abschnitte, während sich bei den verwandten Gattungen deren sechs finden. Das kleine rundliche Hypopygium ist eingesenkt und hat nur sehr kurze Anhänge. Alle Füsse sind kurz, ganz besonders die hintersten, deren erstes Glied nicht beborstet ist; die Pulvillen der Vorderfüsse des Männchens sind vergrössert, Die Flügel sind länglich und ziemlich gleichbreit, haben einen deutlich vortretenden Hinterwinkel; der letzte Ab- schnitt der vierten Längsader ist etwas geschwungen, mündet jenseit der Flügelspitze und hat auf seiner Mitte einen grossen aber flachen Eindruck. Es hat sich bisher noch keine Art dieser Gattung in Nordamerika gefunden. Gen. XL. APHROSYLUNS. Die bekannten Aphrosylus-Arten stimmen in folgenden, zum Theil auffallenden Merkmalen überein. Das erste Fühlerglied nackt, das zweite von gewöhnlicher transverser Gestalt, das dritte stielförmig zugespitzt; die Fühlerborste vollkommen apical. Das Gesicht nach oben hin verschmälert, besonders bei dem Männchen. Der Rüssel gegen die Brust hin gebogen. Taster frei, abwärts hängend, bei dem Männchen grösser als beidem Weib- chen. Der Hinterleib des Männchens zeigt sechs Abschnitte; das kurze und gerundete Hypopygium bildet das kolbige Ende desselben; die äusseren Anhänge desselben sind längliche, mit ziemlich langen Haaren besetzte, zu unterst parallel nebeneinander liegende Lamellen. Der weibliche Hinterleib hat nur fünf Abschnitte. Flügel von ziemlich gleichmässiger Breite; die hintere @uerader ist vom Flügelrande um viel weniger als ihre eigene Länge entfernt; das Ende der vierten Längsader ist der dritten parallel. Beine ziemlich rauhborstig; das erste Glied aller Füsse viel länger als das zweite; das erste Glied der Hinterfüsse nicht beborstet. Schon der Bau des Rüssels und die Lage der Taster unterscheiden die Aphrosylus-Arten hinlänglich von den Arten aller anderen Gattungen der Dolichopoden. Bisher sind nur unsere vier europäischen Arten bekannt geworden. Gen. XXI. THINOPHILUNS. Character: Das Gesicht bei beiden Geschlechtern breit, nicht so weit hinabreichend als die Augen, unten in einem stumpfen Winkel endigend. Taster bei beiden Geschlechtern gross, dem Rüssel aufliegend. Fühler sehr kurz; das erste Glied nackt; das zweite Glied kurz, transvers, oben erheblich länger als unten; das dritte Glied kreisrund; die sehr kahle Fühlerborste dorsal. Flügel von gleichmässiger Breite; die hintere Querader vom Flü- gelrande um mehr als ihre eigene Länge entfernt; der letzte Abschnitt der vierten Längsader der dritten ziemlich parallel. Der Hinterleib des Männchens mit sechs Abschnitten; das Hypopygium klein, ziemlich eingesenkt, etwas untergeschlagen; die äusseren Anhänge desselben sind schmale Lamellen, welche zu unterst parallel neben einan- der liegen. Der Hinterleib des Weibchens hat fünf Abschnitte. Schenkel ziemlich stark; das erste Glied der Hinterfüsse unbeborstet. Die Thinophilus - Arten unterscheiden sich von den Diostracus - Arten leicht durch die Unbehaartheit des ersten Fühlergliedes. — Bis jetzt ist noch kein nordamerikanischer Thinophilus aufgefunden worden. 53 Gen. XIIL PEODES . Peodes forcipatus, auf welchen ich früher gegenwärtige Gattung begründet habe, ist bis jetzt die einzige Art derselben geblieben. Der Gattungscharakter von Peodes stimmt im Wesentlichen mit dem von Thinophilus über- ein; die unterscheidenden Merkmale sind folgende. Das Gesicht ist bei beiden Geschlechtern ziemlich schmal und unten gerade abgeschnitten; die Taster des Männchens sind viel kleiner als die des Weibchens; das kurze, dicke Hypopygium ist nicht eingesenkt, sondern frei; die inneren Anhänge desselben bilden eine grosse Zange. Gen XXV. NEMATOPROCTUN Die Nematoproctus-Arten ähneln in ihrem ganzen Habitus den Porphyrops-Arten am meisten, unterscheiden sich aber von denselben durch ganz andere Fühlerbildung, indem das dritte Fühlerglied auch bei dem Männchen sehr kurz und die Stellung der Fühlerborste eine völlig dorsale ist. — Weniger nahe verwandt sind sie den Argyra- Arten, zu denen sie früher gestellt worden sind, da bei ihnen das erste Fühlerglied nicht behaart sondern nackt, das dritte Fühlerglied des Männchens nicht vergrössert sondern so klein wie bei dem Weichen, die Fühlerborste nicht subapical sondern völlig dorsal, auch die erste Längsader der Flügel nicht verlängert ist, überdies die äusseren Anhänge des Hypopygiums nicht die Gestalt kurzer Lamellchen, sondern langer Fäden haben. — Mit den Leucostola-Arten stimmen sie zwar in der Nacktheit des ersten Fühlergliedes überein, unterscheiden sich von ihnen aber sonst ganz in derselben Weise wie von den Argyra-Arten. Man kennt noch keinen nordamerikanischen Nematoproctus. Gen. XIV. LEUCOSTOLA. Die Gattung Leucostola unterscheidet sich von Argyra lediglich durch die vollkommene Nacktheit des ersten Fühlergliedes.. Die beiden Gattungen gemeinsamen Merkmale sind iin Wesentlichen folgende, Drittes Fühler- glied kahl, bei dem Männchen ziemlich gross; die scheinbar kahle und deutlich zweigliedrige Fühlerborste ist ganz in der Nähe der Spitze desselben eingesetzt. Flügel breit, gegen ihre Wurzel hin nicht schmäler; die erste Längs- ader liegt entfernter vom Flügelrande als bei den meisten anderen Gattungen und ist länger als gewöhnlich; die vierte Längsader ist vor der Mitte ihres letzten Abschnitts vorwärts geschwungen, von da ab aber wieder mit der dritten Längsader parallel; die hintere @uerader ist dem Flügelrande nicht genähert. Das erste Glied der Hinterfüsse ist unbewehrt. Hypopygium klein, eingesenkt; die äusseren Anhänge desselben sind zwei ganz kleine, schmale, abwärts gerichtete Lamellchen; die inneren Anhänge sind gewöhnlich nicht wahrzunehmen. spec. 4. Leucost. cingulata, nov. sp. 6 — Viridis, laete splendens, abdomine non pollinoso, cingulis flavis. — Long. corp. 24 lin. — long. al. 11} lin. — Männchen: Gesicht ganz überaus schmal, silberweiss. Taster schneeweiss. Rüssel braunschwarz. Fühler schwarz; das dritte Glied derselben schwarzbraun; die Borste steht nahe vor der Spitze desselben. Stirn schwarz mit silberweisser Bestäubung. Die Cilien des oberen Augenrandes schwarz, äusserst kurz und fein; die des seitlichen und unteren Augenrandes schneeweis. Thorax metallischgrün, sehr glänzend, nur am Seitenrande weissbestäubt. Ganz dieselbe Färbung hat das Schildchen, auf welchem sich ausser den gewöhnlichen Borsten keine Behaarung findet. Hinterleib ohne alle weisse Bestäubung; der erste Abschnitt zum grössten Theile schwarz ; der zweite Abschnitt gelblich, durchscheinend mit metallischschwarzem Binterrandssaume und einem undeutlichen schwärzlichen Fleckchen in der Nähe der Mitte des Vorderrandes; zweiter Abschnitt ebenfalls gelblich und durch- scheinend, an seiner Basis mit einer ziemlich breiten violettschwarzen, an ihrer Hinterseite zweimal ausgebuchteten @uerbinde und mit einem schmalen schwarzgrünen Hinterrandssaume; die Zeichnung des vierten Hinterleibsab- schnitts ist eine ganz Ähnliche, aber sowohl Vorderrandsbinde als Hinterrandssaum sind breiter, so dass der gelb- gefärbte Theil des Ringes durch sie fast in zwei Flecke zerlegt wird; der fünfte Abschnitt hat nichts Gelbes, son- dern ist in der Nähe seiner Basis mehr violettschwarz, gegen sein Ende hin mehr schwarzgrün gefärbt. Letztere Färbung hat auch das kleine Hypopygium, dessen äusserst kleine Lamellchen eine bräunliche Färbung haben. Die ziemlich lange, aber nicht sehr rauhe Behaarung des Hinterleibes ist vorherrschend schwarz, nur auf dem vorde- ren Theile des ersten Abschnitts und am Bauche ist sie gelbweisslich. Hüften und Beine hellgelblich ; die Vorder- hüften mit weisser Behaarung und weissgelblichen Borstchen; Mittel- und Hinterhüften an der Basis etwas ge- 14 54 schwärzt, ebenfalls mit hellen Haaren und Borstchen. Schenkel dünn, die hintersten in der Nähe der Spitze auf der Oberseite schwach gebräunt. lie Behaarung der Schenkel ist auf der Oberseite und in der Nähe der Spitze schwärzlich, an der Basis und auf der Unterseite weisslich; auf der Unterseite der Vorder- und Mittelschenkel ist die sehr zarte weissliche Behaarung ziemlich lang. Vorderschienen gar nicht beborstet; Mittel- und Hinter- schienen nur mit sehr wenigen, schwachen und kurzen Borstchen. Vorderfüsse und Mittelfüsse schlank, aber nicht sehr lang; das erste Glied derselben ungefähr so lang wie die folgenden zusammen. Das erste Glied der Hinterfüsse ist kürzer als das zweite und etwas dicker, besonders gegen sein Ende hin; es ist nur mit gewöhn- licher kurzer Behaarung besetzt, welche aber auf dem zweiten Theile seiner Unterseite ungewöhnlich dicht ist. Wimperhaare der schwarzgerandeten Deckschüppchen gelblichweiss. Flügel kurz und breit; die hintere Querader besonders weit vom Flügelrande entfernt; der letzte Abschnitt der vierten Längsader vor seiner Mitte nur sanft vorwärts geschwungen. — (District Columbia). Gen. XIII. EUTARSUNS. Character: Gesicht schmal, besonders bei dem Männchen, nach oben hin etwas breiter. Taster sehr klein. Das erste Fühlerglied nackt, das zweite stark auf das dritte übergreifend, das dritte rundlich; die Fühler- borste dorsal, doch dem Ende des dritten Gliedes ziemlich genähert, deutlich zweigliedrig. Der gestreckte, cy- lindrische Hinterleib des Männchens besteht aus sechs Abschnitten; das Hypypogium ist sehr klein, völlig einge- senkt, nicht beborstet; die Anhänge desselben sind ganz verborgen. Der weibliche Hinterleib zeigt nur fünf Ab- schnitte. Beine ziemlich lang, mässig beborstet; das erste Glied der Hinterfüsse ohne Borsten, viel kürzer als das zweite; die Pulvillen an den Vorderfüssen des Männchens sind vergrössert aber nicht verlängert. Flügel von ziemlich gleichmässiger Breite; die erste Längsader nicht verlängert; der letzte Abschnitt der vierten Längsader zwar etwas geschwungen, aber der dritten Längsader doch ziemlich parallel. Eutarsus scheint mir mit Diaphorus näher verwandt zu sein, als mit irgend einer andern Gattung. Die besondere Kleinheit, der Taster, das nach unten schmäler werdende Gesicht, das nur feinbehaarte Hypopygium, die völlige Verborgenheit der Anhänge desselben und die nicht verlängerten Pulvillen der Vorderfüsse des Mäunchens unterscheiden ihn hinlänglich. — Von Nematoproctus, bei welchem die äusseren Anhänge des Hypopygiums lange, behaarte Fäden sind, unterscheidet sich Eutarsus durch die Verborgenheit der überaus kleinen Anhänge des Hypo- pygiums. Die Saucropus-Arten aber sind schon wegen des ganz freien Hypopygiums mit den Eutarsus-Arten gar nicht zu verwechseln. Die nordamerikanische Dipterenfauna hat bisher noch keinen Eutarsus aufzuweisen. Gen. XXVI. DIAPHORUN Die Gattung Diaphorus ist bei ihrer Errichtung und auch lange nachher für von der Gattung Chrysotus sehr scharf geschieden gehalten worden. Die Merkmale, durch welche Meigen dieselben trennt, sind: Die apicale Stellung der Fühlerborste, die unter den Fühlern zusammenstossenden Augen des Männchens und die in der Ruhe etwas offenen Flügel für Chrysotus; — die dorsale Stellung der Fühlerborste, die auf der Stirn zusammenstossenden Augen des Männchens und die in der Ruhe parallel aufliegenden Flügel für Diaphorus. — Je mehr Arten beider Gattungen bekannt geworden und je genauer sie untersucht worden sind, desto weniger stichhaltig hat sich die Meigen’sche Unterscheidung beider gezeigt. Abgesehen von den durch sehr verschiedenen Bau des Thorax ab- weichenden, früher zu Chrysotus gestellten, jetzt aber in der Gattung Chrysotimus vereinigten Arten, theilen sich die übrigen in ihrem Habitus vollkommen übereinstimmenden Chrysotus-Arten in solche, bei deren Männchen die Augen unter den Fühlern zusammenstossen, und in solche, bei denen dieselben durch das, noch dazu oft breite Gesicht getrennt bleiben; eben so ist die Stellung der Fühlerborste durchaus nicht bei allen Arten apical, sondern sogar bei der Mehrzahl derselben nur subapical. — Bei Diaphorus findet ganz Aebnliches statt, indem ebenfalls nur bei einem Theile der Arten die Augen des Männchens auf der Stirn zusammenstossen, während sie bei den übrigen durch die oft breite Stirn getrennt bleiben; ebenso hat die”Fühlerborste durchaus nicht immer eine deut- lich dorsale, sondern bei vielen Arten eine subapicale, bei einigen eine wirklich apicale Stellung. Es bleibt also von den von Meigen für beide Gattungen aufgestellten Unterscheidungsmalen keines übrig, als die in der Ruhe etwas oflenen Flügel für Chrysotus und die parallel aufliegenden Flügel für Diaphorus. Da dieses nur am lebenden Insecte beobachtet werden kann, so ist es für sich allein, selbst wenn es sich als durchgreifend ausweisen sollte, zur systematischen Unterscheidung beider Gattungen völlig unausreichend. 55 Um aus dieser Schwierigkeit herauszukommen, giebt es zwei Wege: entweder muss man bei Diaphorus nur diejenigen Arten lassen, bei deren Männchen die Augen auf der Stirn nicht getrennt sind, und eben so bei Chrysotus nur diejenigen, bei deren Männchen die Augen unterhalb der Fühler zusammenstossen, uud muss alle diejenigen Diaphorus- und Chrysotus-Arten, deren Männchen sowohl oberhalb als unterhalb der Fühler vollständig getrennte,Augen haben, in eine eigene neue Gattung vereinigen; — oder man muss für die Unterscheidung der Gattungen Chrysotus und Diaphorus haltbarere Merkmale aufsuchen, als die von Meigen gewählten sind. — Das Er- greifen der ersten dieser beiden Alternativen hat sehr wesentliche Bedenken gegen sich; die Begrenzung der drei dadurch entstehenden Gattungen würde die sich im Gesammthabitus dieser 'Thierchen aussprechenden ver- wandtschaftlichen Bande mitten durchschneiden und die Unterscheidung derselben würde lediglich auf ein nur dem Männchen zukommendes Merkmal basirt sein. Es bleibt also nichts übrig, als zu versuchen, ob sich auf dem zweiten Wege zum Ziele gelangen lässt. — Vergleicht man zuerst diejenigen Chrysofus-Arten, deren Männchen unter den Fühlern zusammenstossende Augen haben, mit denjenigen Diaphorus-Arten, bei deren Männchen die Augen auf der Stirn nicht getrennt sind, so ergeben sich noch folgende Unterschiede. Der Körperbau der Diaphorus-Arten ist schlanker, namentlich der Hinterleib verhältnissmässig schmäler und gestreckter; das Hypopygium des Männchens bat an seinem Hinterrande vier durch ihre grössere Stärke auflallende Borsten; die Beine sind länger, die Pul- villen der Vorderfüsse bei dem Männchen nicht nur vergrössert, sondern ansehnlich (jedoch mit Ausnahme von Diaph. nigricans Meig.) verlängert; die Flügel sind verhältnissmässig grösser und haben einen andern Umriss, da der Hinterwinkel derselben vielmehr vortritt. Verfolgt man diese, die typischen Diaphorus- Arten von den typischen Chrysotus- Arten unterscheidenden Merkmale durch die Reihe derjenigen Arten, welche sich in ihrem Habitus jenen Diaphorus-Arten anschliessen und die deshalb, obgleich ihre Männchen auf der Stirn getrennte Augen haben, in die Gattung Diaphorus gestellt werden, so findet man, dass diejenigen Merkmale, welche nur die Männchen besitzen, auch hier ganz brauchbar bleiben; ich habe wenigstens bis jetzt noch keine, ihres Gesammthabitus wegen zu Diaphorus zu rechnende Art kennen ge- lernt, bei welcher nicht entweder die am Hinterrande des Hypopygiums befindlichen Borsten durch ihre grössere Länge und Stärke auffallend, oder bei der nicht die Pulvillen der Vorderfüsse des Männchens verlängert wären. — Anders steht es mit denjenigen Unterscheidungsmerkmalen, welche beiden Geschlechtern zukommen, also mit der schlankeren Körpergestalt, der grösseren Länge der Beine und dem stärkeren Vortreten des Hinterwinkels der Flügel der Diephorus- Arten, indem ein jedes dieser Merkmale sich von Art zu Art allmälig immer mehr ab- schwächt, so dass es für sich allein zur sicheren Entscheidung, ob eine Art zu Diaphorus oder Chrysotus zu bringen ist, nicht ausreicht. Da aber, wo eines dieser Merkmale mehr zurücktritt, in der Regel die andern um so ent- schiedener auftreten, so reichen sie in ihrer Gesammtheit aus, auch die Weibchen beider Gattungen, einzelne Fälle vielleicht ausgenommen, mit genügender Sicherheit zu unterscheiden, — In zweifelhaften Fällen wird es indessen doch gut sein, die Beschreibung der Arten beider Gattungen zu vergleichen. Die Charactere der Gattung Diaphorus lassen sich nach dem Gesagten ungefähr in folgender Weise fest- stellen. Körperform ziemlich gestreckt. Augen des Männchens auf dem Gesicht nie zusammenstossend, auf der Stirn bei manchen Arten getrennt, bei anderen nicht. Fühler kurz; das erste Glied nackt, das zweite transvers, das dritte kurz, deutlich behaart, mit dorsaler oder subapicaler, selten mit apicaler Borste. Flügel ziemlich gross, mit stark vortretendem Hinterwinkel und dadurch gegen die Basis hin gewöhnlich breiter; hintere @uerader bald etwas jenseit, bald auf, bald vor der Flügelmitte, nie dem Flügelrande genähert; der letzte Abschnitt der vierten Längsader fast ganz gerade, oder doch nur sanft geschwungen, seltener unterbrochen, so dass das Ende desselben der dritten Längsader näher gerückt ist, ohne jedoch je gegen dieselbe zu convergiren. Beine ziemlich lang, doch nicht sehr schmächtig; das erste Glied der Hinterfüsse unbeborstet; die Pulvillen der Vorderfüsse bei den Männ- ehen aller Arten verlängert, bei den Männchen mancher Arten auch die der Mittelfüsse, bei einigen die aller Füsse, Das Hypopygium klein, eingesenkt, am Hinterrande mit stärkeren Borsten. — Tabelie zur Bestimmung der Arten. 1 [ Körperfärbung unmetallisch, schwarz . . . 2. 2 2.2 2 002.02 03. 52.1. opacus nov. sp. Konperfäubunggmetallischgrün.... EA wein. Zeige si een ee Re 2 { BEeIne Dear Ge a a a a es Sp mind Ss; Nov. ‘sp, Beinesnicht ran ziel. 5.2 SE ee RR ger re en 2, N Deekschüppchen, schwarz gowimpertii.....41% Sr Das lach alle feariar Tapanik- jet. As Deckschüppchen;, weisslieh" gewimpert --.4:-, 3:4+Barmı uedueliun tk seaaiheme Kerzen 5 4 JS Augen des Männchens zusammenstossend . . . 2 2 2 2.2.2..8% 3. spectabilis nov. sp, \ Augen des Männchens nicht zusammenstossend . . 2. 2. 2.2.2... 4. sodalis nor, sp. = | der letzte Abschnitt der vierten Längsader nicht unterbrochen. . . . sp. 5. leucostomus nov. sp. der letzte Abschnitt der vierten Längsader unterbrochen . . . . . . sp. 6. interruptus Lw. Systematische Anordnung der Arten. I. Die Augen des Männchens auf der Stirn zusammenstossend. sp. 1. opacus, nov. sp. sp. 2. mundus, nov. Sp. sp. 3. spectabilis, nov. sp. II. Die Augen des Männchens auf der Stirn nicht zusammenstossend. A. Der letzte Abschnitt der vierten Längsader nicht unterbrochen. sp. 4. sodalis, nov. sp. sp. 5. leucostomus, nov. Sp. B. Der letzte Abschnitt der vierten Längsader unterbrochen, sp. 6. interruptus, Lw. I. Die Augen des Männchens auf der Stirn zusammenstossend. spec. 1. Diaph. opacus, nov. sp. d- — Totus niger, tibüs piceis. — Long. corp. 13 lin. — long. al. 1,%, lin, — Ganz schwarz. Gesicht sammt den Tastern und dem Rüssel schwarz, völlig nackt. Fühler schwarz, das dritte Glied klein; die Stellung der Fühlerborste mehr subapical als dorsal. Die Augen stossen auf dem oberen Theile der Stirn völlig zusammen, während unmittelbar über den Fühlern ein braunschwarzes, mattes Dreieck zwischen ihnen liegt. Die Cilien des ganzen Augenrandes schwarz. Die Oberseite des Thorax und des Schild- chens braunbestäubt und matt. Die Bestäubung der schwarzen Brustseiten mehr graubraun und weniger deutlich. Der Hinterleib gleissend schwarz, schwarzhaarig; die stärkeren Borsten am Hinterrande des Hypopygiums sehr auffallend; die äusseren Anhänge desselben ausserordentlich klein, schwarz. Hüften und Schenkel schwarz und schwarzbehaart; Vorder- und Mittelschenkel auf der Unterseite mit einer weitläufigen Reihe abstehender, nicht sehr langer, schwarzer Härchen; auf der Unterseite der Hinterschenkel befinden sich ähnliche schwarze Härchen, welche aber weniger abstehend sind und erst gegen das Ende hin etwas an Länge zunehmen. Vorder- und Mit- telschienen mehr gelbbraun, Hinterschienen dunkelbraun. Vorderfüsse schlank, das erste Glied derselben so lang wie die drei folgenden zusammen; der grösste Theil des ersten Gliedes ist gelbbraun, die Spitze desselben sammt den folgenden Gliedern schwarzbraun gefärbt; die Pulvillen sind nicht sehr vergrössert und nur mässig verlängert. Mittelfüsse schwarzbraun mit gelbbrauner Basis; Hinterfüsse ganz schwarzbraun. — Schwinger und Deckschüpp- chen schwarz; auch die Wimperhaare der letzteren schwarz, Flügel rauchschwärzlich, gegen den Vorderrand hin dunkeler; sie werden gegen die Basis hin auffallend breiter; die hintere Querader liegt wenig vor der Flügel- mitte; die erste Längsader reicht bis fast zur Mitte des Vorderrandes und liegt von diesem etwas entfernt. — (New-York). Anmerkung l. Diaph. opacus steht unserem europäischen Diaph. nigricans ganz ausserordentlich nahe. Da ich nur ein Exemplar desselben besitze, so vermag ich die Uebereinstimmung beider Arten in allen plastischen Merkmalen nicht so vollständig nachzuweisen, wie es nöthig ist, wenn man eine amerikanische Art für identisch mit einer unserer europäischen Arten erklären will. Eben so wenig aber vermag ich zuverlässige Merkmale zur Unterscheidung beider anzugeben. Ich glaube, dass die Untersuchung einer grösseren Anzahl von Exemplaren die Identität beider Arten gewiss machen wird. Anmerkung ?. Ich glaube auch das Weibchen des Diaph. opacus zu kennen, bin aber wegen der ge- ringeren Länge der ersten Längsader und der helleren Färbung der Hinterschienen meiner Sache doch nicht vollkommen gewiss. Der Rüssel ist auffällig dick und tritt stempelförmig vor; Taster ziemlich gross und breit; Gesicht mit wenig bemerkbarer graulicher Bestäubung und mit einer deutlichen @uerleiste auf seiner Mitte; Stirn 57 mit graubrauner Bestäubung und einer Querfurche unter der Mitte, Alle Schienen gelbbraun. Flügel rauch- schwärzlich getrübt, doch nicht so stark, wie bei dem oben beschriebenen Männchen und gegen den Vorderrand hin nieht merklich dunkeler; die erste Längsader reicht etwa bis zur Mitte zwischen der äussersten Flügelwurzel und der Mündung der zweiten Längsader. Alles andere wie bei dem Männchen. — (Pennsylvania). spec.2. Diaph. mundus, nov. sp. d & Q. — Laeteviridis, pedibus totis avis. — Long. corp. 1% lin. — long. al. 17°; lin- Hell metallisch grün. Das Gesicht hat eine blaugrüne, wenig glänzende Grundfarbe, welche von der deutlichen weissen Bestäubung ziemlich verdeckt wird; bei dem Weibchen ist es etwas breiter als bei dem Männ- chen und hat eine deutliche Querleiste. Taster gelbbräunlich, bei dem Weibchen viel grösser und gegen die Basis hin in grosser Ausdehnung geschwärzt. Rüssel schmutzig gelb oder gelbbraun. Fühler gelbbräunlich, das kleine dritte Glied mehr gebräunt; die Borste fast apical. Die Augen des Männchens stossen auf dem oberen Theile der Stirn vollständig zusammen, während sie unmittelbar über den Fühlern durch ein weisslich bestäubtes Dreieck ge- trennt sind. Die Stirn des Weibchens ist von völlig gleichmässiger Breite, welche die des Gesichts nur sehr wenig übertrifft, hat eine blaugrüne, kaum etwas glänzende Grundfarbe und ist von gelblicher Bestäubung bedeckt. Die Cilien des oberen Augenrandes sind schwarz und wegen ihrer Kürze nur schwer wahrnehmbar; die des seitlichen und unteren Augenrandes sind weisslich. Oberseite des I'horax und Schildchens hellgrün, metallisch glänzend» mit ziemlich dichter ochergelblicher Bestäubung bedeckt. Hinterleib etwas dunkeler metallischgrün, häufig mehr goldgrün oder fast tombakbräunlich. Die Borsten am Ende des Hypopygiums sind nicht sehr lang, die äusseren Anhänge desselben bräunlich und sehr klein. Hüften und Beine gelb, die beiden ersten Drittheile der Mittelhüften geschwärzt, die Hinterhüften an der Basis gebräunt. Die Behaarung der Beine erscheint schwarz; wenn man sie im reflectirten Lichte betrachtet, nimmt sie an den Schienen ein bräunliches, am grössten Theile der Schenkel ein fahlgelbliches Ansehen an; an der Wurzel und an einem Theile der Unterseite der Schenkel, so wie an den Vor- derhüften ist sie deutlich fahlgelblich gefärbt. Die Füsse sind gegen ihr Ende hin kaum deutlich gebräunt, doch ist das letzte Glied derselben dunkelbraun gefärbt. Bei dem Männchen sind die Pulvillen der Vorder- und Mittel- füsse beträchtlich vergrössert und verlängert; die Pulvillen der Hinterfüsse sind dies in viel geringerem Grade. Schwinger und Deckschüppchen gelblich mit schwarzbraunen Wimperhaaren, welche in manchen Richtungen gelb- lich schimmern. Flügel graulich glasartig, auf der vorderen Hälfte gewöhnlich etwas gelblich, mit gelbbräunlichen Adern; sie sind ziemlich gross und gegen die Basis hin etwas breiter, doch liegt die grösste Breite derselben dem Hinterwinkel beiweitem nicht so nahe als bei der vorigen Art, die hintere @uerader liegt der äussersten Flügel- spitze wenig näher, als der äussersten Flügelwurzel; die erste Längsader reicht kaum über das erste Drittheil der Länge des ganzen Flügels hinaus. — (Pennsylvania). spec. 5. Diaph. spectabilis, nov. sp. d: — Aeneo-viridis, femoribus nigris, tibüs et tarsorum omnium basi flavis, eiliis tegularum nigris, oculis maris in fronte contiguis. — Long. corp. 111—2 lin. — long. al. LE—11! lin. Dunkel metallischgrün, Thorax und Hinterleib gewöhnlich mehr erzgrün, ersterer zuweilen ziemlich kupferig. Gesicht blaugrün mit dichter weisser Bestäubung, welche die Grundfarbe sehr verdeckt. Taster und Rüssel schwarz. Fühler schwarz, klein; die Fühlerborste fast vollständig apical. Die Augen auf der Stirn in grosser Ausdehnung zusammenstossend, unmittelbar über den Fühlern nur durch ein sehr kleines Dreieck getrennt. Die Cilien des oberen Augenrandes schwarz, die des seitlichen und unteren weiss. Oberseite von Thorax und Schildehen mit gelbbräunlicher Bestäubung. Die stärkeren Borsten am Hinterrande des sehr kleinen Hypopygiums ziemlich auflallend; die äusseren Anhänge desselben braun und sehr klein. Hüften schwarz mit weisslicher Be- stäubung; die Behaarung der vordersten erscheint in den meisten Richtungen schwarz, in gewissen anderen fahl- bräunlich. Schenkel schwarz, etwas grünschimmernd, die Spitze der Vorder- und Mittelschenkel bräunlich gelb; die schwarze Behaarung derselben ist auch auf ihrer Unterseite nirgends von besonderer Länge oder Dichtigkeit. Schienen braungelb, ziemlich schlank, weniger beborstet. Vorderfüsse sehr schlank, von der Spitze des ersten Gliedes an schwarzbraun, doch ist die Basis des zweiten Gliedes wieder heller als die Spitze des ersten; das erste Glied derselben ist so lang wie die vier folgenden zusammen; die Pulvillen sind sehr vergrössert und ver- längert. Mittelfüsse von ganz ähnlichem Baue und gleicher Färbung, aber die Pulvillen derselben etwas weniger vergrössert. Hinterfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an schwarzbraun; die Pulvillen derselben nur sehr wenig vergrössert. Die gelblichen Deckschüppchen mit schwärzlichen, im reflectirten Lichte gelblich schimmernden Wimperhaaren. Schwinger gelblich, die Spitze ihres Knopfes gewöhnlich etwas gebräunt. Flügel graugetrübt, mit schwarzbraunen Adern, um welche sich nur bei verflogenen Exemplaren schwarzbraune Säume A sie sind 3 98 breit, doch liegt ihre grösste Breite dem Hinterwinkel nicht sehr nahe; der Zwischenraum zwischen der dritten und vierten Längsader ist ziemlich breit und der letzte Abschnitt dieser zeigt eine ganz sanfte Schwingung; die bintere Querader ist ziemlich lang und liegt etwas jenseit der Flügelmitte; die erste Längsader reicht etwas über das erste Drittheil der ganzen Flügellänge hinaus und liegt vom Vorderrande nicht sehr entfernt. — (Dist. Columbia). II. Die Augen des Männchens auf der Stirn nicht zusammenstossend. A. Der letzte Abschnitt der vierten Längsader nicht unterbrochen. spec. 4. Diaph. sodalis, nov. sp. ö & Q.— Aeneo-viridis, femoribus nigris, tibiüs omnibus tarsorumque anteriorum basi flavis, tarsis posticis tolis ex nigro fuscis, cilüs tegularum nigris, oculis maris in fronte separatis. — Long. corp. 13 lin. — long. al. 12 lin. — Ziemlich dunkel metallischgrün, der Hinterleib und zuweilen auch der Thorax mehr erzgrün, das Schild. chen bei einem Exemplare auf seiner Mitte violett. Gesicht des Männchens von gleichmässiger Breite, grünblau mit dichter weisser Bestäubung; das Gesicht des Weibchens erheblich breiter, grüner, weniger dicht bestäubt, un- terhalb der Mitte mit einem Querwulst. Taster des Männchens weisslich, nur an der äussersten Basis etwas schwärzlich; die Taster des Weibchens viel grösser nur an der Spitze schmutzigweisslich, sonst schwärzlich. Fühler klein, schwarz, mit apicaler Borste. Stirn des Mänuchens von völlig gleichmässiger Breite, welche die des Gesichts etwas übertrifft, blau mit gelbbräunlicher Bestäubung, auf: dem Scheitel grün und glänzend. Die Stirn des Weibchens ist erheblich breiter als die des Männchens, grüner, weniger dicht bestäubt; auch hat die Bestäubung derselben in der Nähe der Fühler ein weisslicheres Ansehen. Cilien des oberen Augenrandes schwarz, die des seitlichen und unteren weisslich. Thorax mit deutlicher, aber nicht dichter bräunlicher Bestäubung. Die stärkeren Borsten am Hinterrande des kleinen Hypopygiums wenig auflallend; die sehr kleinen äusseren Anhänge desselben braunschwarz. Hüften schwarz mit weisslicher Bestäubung; die Vorderhüften an der Spitze undeutlich und schmutzig weissgelblich; die sparsame Behaarung auf ihrer Vorderseite hell, die Borstchen an ihrer Spitze aber schwarz. Der Schenkelknopf an Vorder- und Mittelbeinen schmutziggelblich, an den Hinterbeinen mehr bräunlich. Schenkel schwarz mit grünem Schimmer; die schwarze Behaarung derselben ist verhältnissmässig kurz, so dass selbst auf der Unterseite der Schenkel des Männchens nur ganz in der Nähe der Spitze einige etwas längere borstenartige Härchen zu finden sind. Die Spitze der vorderen Schenkel und die Schienen sind bräunlichgelb, die Spitze der Hinterschienen ziemlich dunkelbraun. Die Vorderfüsse des Männchens schlank und verlängert, an der Wurzel bräunlichgelb, dann allmälig stark gebräunt; das erste Glied derselben ist ungefähr so lang wie die beiden folgenden zusammen; die Pulvillen sind nur mässig vergrössert und verlängert. Die Mittelfüsse des Männ- chens gleichen den Vorderfüssen in der Färbung und ähneln ihnen im Baue, doch ist das erste Glied derselben fast so lang als die vier folgenden Glieder zusammen und die Pulvillen sind weniger vergrössert und verlängert. Vorder- und Mittelfüsse des Weibchens entsprechen in ihrer Färbung denen des Männchens, sind aber beträchtlich kürzer, haben keine vergrösserten Pulvillen und das erste Glied kommt auch an den Vorderfüssen den folgenden zusammen an Länge ziemlich gleich. Die kurzen Hinterfüsse sind bei beiden Geschlechtern dunkel schwarzbraun. Die Wimperhaare der weissgelblichen Deckschüppchen schwarz; Schwinger weissgelblich. Flügel graugetrübt, mit schwarzbraunen Adern, um welche sich bei verilogenen Exemplaren dunklere Säume zeigen; sie sind ziemlich gross und breit; ihre grösste Breite haben sie nahe vor der Mitte; die hintere Querader liegt in der Mitte zwi- schen der äussersten Wurzel und äussersten Spitze der Flügel; die vierte Längsader ist von der dritten etwas entfernt; die erste Längsader liegt dem Flügelrande verhältnissmässig nahe und reicht kaum bis zum dritten Theile der Flügellänge. — (New-York). spec. 5. Diaph. leucostomus, nov. sp. d & O8 — Laete-viridis, thorace et scutello interdum caerulescentibus, tegularum cilüis albidis, vend longitudinali quartä non interruptä. — Long. corp. 1—1}!, lin. — long. al. 1! lin. — Männchen: Hellgrün, metallisch glänzend, Thorax und Schildchen zuweilen himmelblau. Gesicht für ein Männchen recht breit, der Länge nach vertieft, ohne Querleiste, so dicht mit schneeweisser Bestäubung bedeckt, dass von der Grundfarbe nichts zu sehen ist. Taster vorstehend, viel grösser, als bei den Männchen der anderen Arten; Rüssel sehr klein, schwarz. Fühler schwarz, grösser als bei den anderen Arten; namentlich zeichnet sich das dritte Glied durch seine erheblichere Grösse aus und ist am Ende in eine kurze Spitze ausgezogen; die Fühler- borste steht auf der Oberseite vor dem Ende dieser Spitze, ist aber so niedergebogen, dass man ihre Stellung 59 leicht irrthümlich für apical ansehen kann. Stirn von gleichmässiger Breite, welche die des Gesichts kaum über- trifit, blau, mit weisser Bestäubung bedeckt, welche in der Nähe der Fühler dichter ist und auf dem Scheitel fast ganz fehlt. Die Cilien des oberen Augenrandes schwarz, die des unteren und seitlichen weisslich. Thorax mit dünner grauweisslicher Bestäubung. Die Borsten am Hinterrande des kleinen Hypopygiums ziemlich lang und stark; die äusseren Anhänge desselben sind nicht deutlich wahrzunehmen. Hüften schwarz, die vordersten an der Spitze schmutzig weisslich, auf der Vorderseite ziemlich glänzend blaugrün und mit weisslicher Behaarung besetzt, aber ohne alle schwarzen Haare oder Borsten. Schenkel metallisch blaugrün mit gelblicher Spitze, besonders kurz behaart, Schienen und Füsse gelblich, letztere gegen das Ende hin allmälig etwas dunkeler, doch nur das letzte Glied derselben braun; Vorderschienen ohne stärkere Borstchen; Mittel- und Hinterschienen mit einem stärkeren Borstchen an der Aussenkante ihrer Oberseite und nicht fern von der Wurzel; die Hinterschienen sind ausserdem mit kürzeren und schwächeren Borstehen auf der Hinterkante der Oberseite sparsam besetzt. Vorderfüsse lang und schlank; das erste Glied derselben etwa so lang wie die drei folgenden zusammen, die Pulvillen ansehnlich vergrössert und verlängert. Mittelfüsse wie die Vorderfüsse gebaut und ähnlich gefärbt, doch das erste Glied der- selben ungefähr so lang wie die vier folgenden zusammen und die Pulvillen nicht ganz so gross und nicht ganz so verlängert wie an den Vorderfüssen. Hinterfüsse stärker gebräunt, nur die Wurzel des ersten Gliedes bräun- lichgelb. Deckschüppchen weisslich und mit weisslichen Wimperhaaren besetzt. Schwinger ebenfalls weisslich. Flügel glasartig, nur sehr wenig graulich getrübt; die Adern braunschwarz; die hintere Querader liegt ziemlich genau in der Mitte zwischen Flügelwurzel und Flügelspitze; die erste Längsader reicht nur sehr wenig über den dritten Theil der Flügellänge hinaus. Weibchen: Gesicht sehr wenig breiter als bei dem Männchen, von dichter weisslicher Bestäubung be- deckt, doch in Folge der durchscheinenden dunkelen Grundfarbe grau; es ist auf seinem grösseren oberen Theile etwas vertieft, auf dem kleineren unteren Theile sanft gewölbt; beide Theile sind durch eine unvollständige Quer- leiste getrennt. Taster weisslich, an der Basis etwas grau. Fühler erheblich kleiner als bei dem Männchen, das dritte Glied viel kleiner, rundlich, mit einer wenig bemerkbaren Ecke unterhalb der Befestigungsstelle der Fühler. borsie. Stirn breiter und grüner als bei dem Mänuchen. Die Füsse kürzer als bei dem Männchen und gewöhn- lich etwas stärker gebräunt. Die Pulvillen nicht vergrössert. — (Maryland). Anmerkung 1. Ich glaube hinsichtlich der Zusammengehörigkeit beider Geschlechter nicht im Irrthum zu sein, babe sie aber aus Vorsicht einzeln beschrieben. Sollten sie wider alles Erwarten sich als nicht zusam- mengehörig ausweisen, so bleibt der Name dem Männchen, welches ich als typisch ansehe. Anmerkung 2. Es nähert sich Diaph. leucostomus in seinem ganzen Habitus manchen Arten, welche ich zu Chrysotus stellen zu müssen glaube, mehr, als irgend eine andere Art der Gattnng Diaphorus. Durch das in eine Spitze ausgezogene dritte Fühlerglied des Männchens scheint eine verwandtschaftliche Beziebung zu Synarthrus barbatus angedeutet zu sein, doch unterscheidet sich dieser durch sein schmales, nicht vertieftes Gesicht und durch das äusserst verlängerte dritte Fühlerglied und die vollkommen apicale Stellung der Fühlerborste wesentlich. B. Der letzte Abschnitt der vierten Längsader unterbrochen. spec. 6. Diaph. interruptus, Lw. d- — Obscure virescens, modice nitens, femoribus et tibiüis concoloribus, genibus testaceis, tarsis fuscis, vend alarum longitudinali quartü interrupta. — Long. corp. 275 lin. — long. al. 1} lin. — Synon. Diaphorus interruptus Loew, Wien. Ent. Monatsch. V. pag. 37. Ziemlich dunkelgrün, nicht sehr glänzend. Gesicht von gleicher Breite mit der Stirn, für ein Männchen sehr breit, es ist mit dichter weisslicher Bestäubung bedeckt, so dass man die Grundfarbe nicht sehen kann, mässig vertieft und ohne @uerleiste. Taster und Rüssel schwarz. Fühler schwarz; das erste Glied etwas länger als bei unseren europäischen Arten; das dritte Glied rundlich; die Stellung der Fühlerborste ist deutlich dorsal. Stirn mit dichter schmutzigweisslicher Bestäubung, so dass die Grundfarbe derselben nicht zu sehen ist. Die Cilien des oberen Augenrandes schwarz; die des seitlichen und unteren sind weisslich und bilden einen ansehnlichen Bart. Oberseite des Thorax und Schildchens dunkelgrün, von graulicher Bestäubung sehr matt. Hinterleib glänzender grün, mit ausgebreiteter aber wenig dichter, weisslicher Bestäubung, auf dem vorderen Theile der Ringe in sehr grosser Ausdehnung kupfrig. Die vier starken Borsten am Hinterende des kleinen und ganz eingesenkten Hypo- pygiums sehr in die Augen fallend. Hüften schwarz; die Vorder- und Mittelhüften an der Vorderseite mehr schwarzgrün und mit schwarzen Borsten besetzt, Schenkel metallischgrün, dick, mit dichter und rauher schwarzer Behaarung besetzt, auf der Unterseite mit zahlreichen aber nicht starken schwarzen Borsten. Kniespitze gelbbraun. PR... Die Sckienen sind auf der Unter- und Vorderseite schwarzbraun, auf der Ober- und Hinterseite dunkel metallisch- grün gefärbt, von kräftigem Baue und ungewöhnlich stark beborstet. "üsse schwarzbraun, die Wurzel der vor- deren und die Unterseite aller mehr braunroth; alle Füsse sind plumper und viel weniger verlängert als bei allen anderen mir bekannten Arten, auch stärker behaart; die Pulvillen sind an allen sehr vergrössert und verlängert. Deckschüppchen gelblich mit blassgelblichen Wimperhaaren. Flügel glasartig, kaum etwas graulich getrübt, mit abwechselnd gelben und braunen Adern; die erste Längsader liegt vom Flügelrande etwas entfernt und reicht ungefähr bis zur Flügelmitte; die dritte Längsader ist der zweiten sehr-genähert und mündet, obgleich sich ihr Ende sehr rückwärts biegt, doch weit vor der Flügelspitze, so dass der letzte Abschnitt der vierten Längsader eine ganz ungewöhnliche Länge erhält; dieser divergirt von der dritten Längsader sehr stark, ist auf seinem zweiten Drittheile völlig unterbrochen, indem sein letztes Drittheil, welches sich durch besondere Feinheit auszeichnet, ein Stück weiter nach der dritten Längsader hingerückt ist. — (Cuba; Poey). Anmerkuug: Die Unterbrechung des letzten Abschnittes der vierten Längsader ist bei dieser Art äusserst auffallend; eine Spur derselben findet sich auch bei einigen unserer europäischen Arten. Lage und Ver- auf der dritten Längsader erinnern an den Aderverlauf der Lyroneurus-Arten. — Gen. AXVIL LYRONEURUNS. Die Gattung Lyroneurus steht der Gattung Diaphorus beiweitem am nächsten. Die genauere Untersuchung der nordamerikanischen Dolichopoden belehrt mich, dass diese Verwandtschaft grösser ist, als ich bei der Errich- tung der Gattung Lyroneurus (Wien. ent. Monatschr. 1.57.) glaubte. — Die erheblichere Grösse der an der Spitze sehr breiten Flügel, die grosse Breite des zwischen der dritten und vierten Längsader liegenden Zwischenraumes, die deutliche Schwingung des letzten Abschnittes der vierten Längsader, und die nicht verlängerten Pulvillen der Vor- derfüsse des Männchens sind diejenigen Merkmale, welche Lyroneurus von Diaphorus unterscheiden. Das letzte dieser Merkmale ist für die Aufrechthaltung der Gattnng Lyroneurus entscheidend, da, wenn man die Verlängerung der Pulvillen der Vorderfüsse des Männchens im Character der Gattung Diaphorus aufgeben wollte, die Grenzlinie zwischen ihr und zwischen der Gattung Chrysotus ausserordentlich an Bestimmtheit verlieren würde. Als Character der Gattung Lyroneurus sind folgende Merkmale anzusehen. Körpergestalt gestreckt. Augen bei beiden Geschlechtern auf Stirn und Gesicht weit von einander getrennt. Fühler kurz; das erste Glied nackt, das zweite transvers, das dritte kurz, abgerundet, deutlich behaart; die Fühlerborste apical. Flügel sehr gross, an der Spitze breit und sehr stumpf; hintere Querader dem Flügelrande nicht genähert; die dritte Längsader der zweiten sehr genähert, am Ende stark rückwärtsgebogen; der Zwischenraum zwischen der dritten und vierten Längsader auffallend breit; der letzte Abschnitt der vierten Längsader deutlich geschwungen. Beine ziemlich lang, doch nicht sehr schmächtig; das erste Glied der Hinterfüsse unbeborstet. Die Pulvillen der Vorderfüsse des Männ- chens nicht verlängert. Hypopygium klein, eingesenkt; am Hinterrande mit vier starken Borsten; die Anhänge desselben sehr klein, verborgen. spec. 1. Lyron. caerulescens, Loew. d- — Viridis, thorace et abdominis dorso caeruleis, femorum apice tibüsque totis testaceis, tarsis ex nigre fuscis. — Long. corp. 24 lin. — long. al. 2}, lin. Synon. Lyroneurus caerulescens Loew, Wien. ent. Monatschr. I. 59. Hell metallisch grün, der grösste Theil der Oberseite des Thorax, das Schildchen und der grösste Theil der Oberseite des Hinterleibes himmelblau oder violett. Gesicht von ansehnlicher und gleichmässiger Breite, von grauweisslicher Bestäubung so dicht bedeckt, dass von der blaugrünen Grundfarbe kaum eine Spur zu bemerken ist. Taster schwarz, mit weissgrauer Bestäubung und starken schwarzen Haaren. Fühler schwarz, kurz. Stirn von gleichmässiger Breite, welche mit derjenigen des Gesichts übereinstimmt; die Bestäubung derselben ist gelb- graulich und so dicht, dass von der Grundfarbe kaum eine Spur zu sehen ist. Cilien des oberen Augenrandes schwarz; die Cilien am seitlichen und unteren Augenrande sind weiss und bilden einen ziemlich dichten ‚Bart. Thorax hellgrün, auf dem Mittelstriche und auf dem ganzen hinteren Theile desselben blau oder violettschimmernd. Die ziemlich dichte Bestäubung der Oberseite des Thorax hat eine graubräunliche Färbung. Schildchen blau oder violett und graubräunlich bestäubt, jederseits mit einer stärkeren und einer schwächeren Borste, auf seiner Ober- fläche kahl. Brustseiten grün mit ziemlich dichter grauweisser Bestäubung. Hinterleib cylindrisch, metallisch grün; die Oberseite desselben ist von der Mitte des zweiten Ringes bis zur Spitze glänzend blau oder violett gefärbt. Die Behaarung des Hinterleibes ist schwarz; die vor dem Hinterrande der einzelnen Abschnitte stehenden Borsten I. Lehrverfassung. PRIMA. (Ordin. i. S. der Director, i. W. Prof. Zeller.) — 1) Religion 2 St. — a) i. S. evangelische: die letzte Periode der Kirchengeschichte, nach dem Lehrb. v. Petri $. 130 f. — i. W. Christl. Moral, nach demselben Lehrb. $. 258 f. Vater. — b) katholische: Religionsgesch. seit 1517, nach Barthel. Gogol. — 2) Deutsch 3 St. — Das Wichtigste aus der deutschen Lit.-Gesch. bis Klopst. — Lectüre (Nathan u. Em. Galotti von Lessing, Iphigenia u. Tasso v. Göthe u. a. m.) und Interpretation des Gele- senen. Uebungen im Definiren u. Disponiren. Aufsätze, fr. Vortr. u. Declamationen. Holzschuher. — 3) Latein 4 St. — a) Lectüre, 3 St., abwechselnd Liv. I. u. Virg. Aen. VI. u. VIl. 1—600. — b) Gramm. und Stylübungen 1 St. Wiederholung der Syntax Verb. nach Putsche. — Häusl. Lect. Liv. IL 1-30. Bis Weihn. wöchentl. ein Excerc., von da alle 14 Tage, ausserdem 4 Aufs. u, Extemporalien. Zeller. — 4) Französich: 4 St. — Lectüre aus Herrig’s u. Burguy’s France litteraire, verbunden mit Sprech- übungen 3 St. — Wiederholungen aus dem 2. Curs. v. Plötz 1 St. — Alle 14 Tage ein Extemporale, alle 4 Wochen ein Aufsatz. Schäfer. — 4) Englisch 3 St. — a) Lectüre: aus Herrig’s Handbuch eine Anzahl prosaischer Stücke. 5) Gramm. u. Stylübungen; die 20 ersten Lect. aus Plate’s Lehrgang Curs. H. — i. S. wöchentl. ein Exere., i. W. alle 14 Tage ein hist. Aufsatz. Privatlectüre: einige pros. Stücke aus Herrig’s Handb. Zeller. — 6) Polnisch 2 St. — comb. mit Secunda (im veril, Schuljahr befand sich unter den Primanern kein am poln. Unterricht theilnehmender.) — 7) Mathematik5St. — Ausführl. Rep. d. eb. Trigonom,; sphärische Trigonom.; Uebungen aus d. Stereom. — Der binom. Lehr- satz, Exponentialreihe u. logarithm. Reihen. Anfang der analyt. Geometrie. Ausarbeitung des Vorge- tragenen u. Beschäftigung durch Uebungsaufg. Loew. — 8) Physik 3 St. — Die Elemente d. Astro- nomie u. phys. Geogr. Die Lehre vom Licht. Monatl, eine schriftl. Arb. Hahnrieder. — 9) Che- mie 2 St. — i. S. einige der wichtigsten Abschn. d. org. Chemie. — i. W. die Schwermetalle nach ihren Eigensch., Verbind. und ihrer techn. Gewinnung. 10 häusl. Arb. Loew. — 10) Naturbeschr. 1 St. — i. S. über d. Bau d. menschl. Körpers und einige zool. Repetitionen. Loew. — 11) Geschichte 3 St. — im Isten Quartal: allg. Gesch. des 16. u. eines Theiles des 17. Jahrh. Zeller. — Von da im Anschluss daran neuere Geschichte. Repetitionen der alten Gesch. u. eines Theiles der Gesch. d. deut- schen Mittelalters nach Hermann’s Gesch. d. deutschen Volkes in Bildern; geschichtl. Vorträge. Sarg. — SECUNDA. (Ordin. Oberl. Holzschuher.)— 1) Religion 2 St. —comb. mit Prima. — 2) Deutsch 3 St. — Lectüre aus Echtermeier mit‘bes. Berücksichtigung der Metrik, Figuren und Tropen; Uebungen im Definiren; freie Vortr. u. Declamat. — Alle 3 Wochen ein Aufs. Holzschuher. — 3) Latein 4 St. — a) Lectüre 2St. abwechselnd Caes. bell. eiv. 1. u. d. grösste Theil von H. und Ovid. Metam. I. 1—437, 11. 1-366. — 5) Grammatik 2 St. Syntax d. Verb. nach Putsche mit theilw. Uebers. der dazu gehörigen Beispiele, so wie von 179-271 und 322—330 aus Haacke’s Uebungsbuch. — Wöchentlich ein Exerc. oder Extemp.; Memoriren v. Ovid. Metam. I. 1-60. Schäfer, — 4) Französisch 4 St. — a) Leect. 2 St. aus Herrig’s und Burguy’s France litteraire, verbunden mit Sprechübungen. — b) Grammatik 2 St. Beendigung d. Curs. H. von Plötz, bei mündlicher Uebersetzung der franz. und der mit A. bezeichneten deutschen Stücke. — Alle 14 Tage ein Extenp. und alle 3 Wochen ein Aufsatz. Schäfer — 5) Englisch 3 St. a) Lectüre: W. Scotv’s Tales eap. 9-17 in der Klasse, (cap. 4—8 privatim, _—# d) Grammatik und Schreibübungen; Plate’s Lehrgang Cars. I. vollständig mit Ausnahme der engl. Lese- stücke. — Wöchentl. ein Exerc. Zeller. — 6) Polnisch 2 St. — Lectüre aus Poplinski’s Wypisy (125—143, 325—330, 314—345), Repetition der früheren grammat. Pensa. Memorirübungen; alle 14 Tage ein Exerc. oder Extemp. Sarg. — 7) Mathematik 5 St. — Logarithmen, geom. Reihen und deren Anwendung auf Zinseszins- und Rentenrechung; die arithm. Reiben; die Gleichungen bis zu den Gleich- ungen d. 3ten Gr. einschliessl. u. d. Wesentl. über d. Lösung d. Gleichungen höherer Grade. — Wöchent- lich durcbschnitil. 2 mal häusl. Aufg. Loew. — 8) Physik 3 St. Magnet. und Blectricität, Wärme. Hahnrieder. — 9) Chemie 2 St. — Die Metalloide und ihre wichtigsten Verb. Hahnrieder. — 10) Naturbeschr. 1 St. — Botanik: i. S. Phanerogamen mit Berücksichtigung d. Flora d. Umgegend, i. W. Kryptogamen und Handelsgewächse. Mahnrieder. — 11) Geschichte 3 St. — Kurze Uebers. d. alten Geschichte d. Orients, ausführlichere Gesch. d. Griechen u. d. Römer bis auf die Gracchen nebst “ dem Wichtigsten aus d. alten Geogr. der betreffenden Länder. Schäfer. TERTJIA. (Ordin. Oberl. Hahnrieder). — 1) Religion 2 St. — a) evangelische: Einleitung in d. A. u. N. T. naeh d. Lehrb. v. Petri $. 23 fü. Vierteljährl. wurde ein Kirchenlied memorirt. Vater. — D) katholi- sche: die Heilsmittelehre nach dem Katechismus von Barthel. Gogol.— 2) Deutsch 3 St. — Lectüre vorzugsw. epischer Stücke aus Echtermeier und Interpretation des Gelesenen; Einiges aus der Metrik, Etymologie u. Syntax. Declamat. u. fr. Verträge. Alle 3 Wochen ein Aufsatz. Holzschuher — 3) Latein 5 St. — a) Lectüre 3 St. Caes. bell. gall. H., I. u. d. grösste Theil v. IV. — b) Grammatik u. Stylübungen 2 St. Syntax bis zum Verbum nach Putsche. Wöchentlich ein Exerc., bisweilen ausser- dem ein Extemp. Zeller. — 4) Französisch 3 St. — Pract. Einübung d. Gramm. nach Plötz Curs. HI. bis $. 40 incl. also unregelm., reflex. u. unpers. Verbs, Formenlehre des Subst., Adj.,, Adv., Nom de nombr. u, d. Praep. Wortstellung, Alle 8 Tage ein Theme. Holzschuher. — 5) Englisch 4 St. Plate’s Lehrgang Curs. I. bis Leet. 57 und einige d. engl. Lesestücke. Bisweilen ein Exere. Zeller. — 6) Polnisch 2 St. — Leectüre aus Poplinski’s Wypisy (I—14, 315—318); Grammatik: die Lehre v- Verbum nach Fritz Theil I. $. 1-25; Memorirübungen. Alle 14 Tage ein Exereitium od, Exztempvrale. Sarg. — 7) Mathematik 6 St. — o) Planimetrie 2 St. die vier letzten Abschn. ans Kambly’s Lehrb, der Planimetrie. Monatl. 2 schriftl. Arbeiten. HBabnrieder. — b) practisches Rechnen 2 St. Termin-, Gesellschafts-, Mischungs- und Kettenrechnung nach Stubba Heft 6. Hahnrieder. — c) allgem. Arith- metik 2 St. Buchstabenrechnung, von den Potenzen und Wurzeln, Dezimalbrüche, Anfang der Lehre von den Gleichangen. Loew. — 8) Naturgeschichte 1 St. — i. S. Botanik: Terminslogie. — i. W. Zoologie: der Bau des menschl. Körpers. Holzschuher. — 9) Geschichte 2 St. — Preussisch- brandenburgische Geschichte. Bis z. d. Hundst. Zeller, dann Sarg. — W) Geographie 2 St. — Deutschland und bes. Preussen; Wiederh. d. übr. Europa und Vervollst. der Kenntniss von Osteuropa. Schmidt — r QUARTA. (Ordin. Lehrer Sarg). — !) Religion 2 St. — a) evangelische: i. S. Sittenlehre, i. W. Glaubens- lehre, nach Luthers Katechismus. Vierteljährl. wurde ein Kirchenlied memorirt. Vater. — b) katho- lische: die Glaubenslehre nach dem Katechismus von Barthel. GogoJ. — 2) Deutsch 3 St. — Lehre v. einf. und zusammenges. Satze; Lectüre (bes. d. historischen Stücke) aus d. Leseb. v. Auras u. Gner- lich Th. I. Declamationsübungen; seit Neujahr kleine Vorträge. — Alle I4 Tage ein Aufßs., daneben orthogr. Uebungen. — Bis z. d. Hundst. Schmidt, dann Sarg. — 3) Latein 6 St. — Wiederholung der Formlehre; d, Wichtigste aus d. Syntax d. Casusz; die Constructionen d. Abl. absol, u. d. Acc. cum inf. — Uebersetzt wurde: aus Ellendt’s Lesebuch 50 Stücke, aus Haacke’s Uebungsbuch $. 1-60. Alle 5 Tage ein Exercitium oder Extemporale. — Bis z.d. Hundstagen Schäfer, dann Sarg. — 4) Fran- zösisch 5 St. — Praet. Einübung d. Formenlehre nach Plötz’s Elementarb. Curs. 1. Wöchentlich ein Theme. Holzschuber. — 5) Polnisch 2 St. —. Grammatik: Lehre vom Adj., Subst. u. ein Theil d. Lehre v. Verbum. Lectüre: Fritz Theil U. $. 1—25. Alle 14 Tage ein Exercit. oder Extemp. Bis 2. d. Bundst. Vechner, dann Sarg. — 6) Mathematik 6St. — a) Geometrie 2 St. Planimetrie nach Kam- bly, die 3 ersten Abschnitte. Monatl. 2 schrift. Arbeiten. Hahnrieder. — db) pract. Rechnen 2 St. Zus. ges. Regeldetri u. Zinsrechnung (Stubba 5. Heft). Hahnrieder. — c) allg. Arithmetik 2St. Buch- stabenrechnen, d. entgegenges. Grössen, Potenzen u. Proportionen. Von Stunde z. Stunde kl. häusl. Arb. Loew. — 7) Naturbeschr. 2 St. Einleit. in d. Zoologie, Natg. d. Säugethiere. Schmidt. — 8) Ge- II schichte 28t. Erzählungen aus d. Gesch. d. Mittelalters in biogr. Form nach Stacke. Schmidt — 9) Geographie 2 St. Die Alpen, Gebirge Mitteleuropas, Flusssystem Mitteleuropas, Staaten Mitteleu- ropas: Frankr., Schweiz, Niederlande, Belgien, England. Uebungen im Kartenzeichnen. Schmidt. QUINTA. (Ordin. Lehrer Fechner, seit Neuj. Cand, Jaenicke). — I) Religion 2 St. — a) evangelische: SEXTA. Erklärung der 5 Hauptst. des Katechismus. Vierteljährlich wurde I Kirchenlied auswendig gelernt. Va- ter. — b) katholische: Erklärung der sechs Hauptwahrheiten; Memoriren von Kirchenliedern. Gogol. — 2) Deutsch 4 St. — Lectüre aus d. Lesebuche von Auras u. Gnerlich u. Erklärung d. Gelesenen. Auswendiglernen v. Gedichten. Alle 14 Tage ein Aufs. u. wöchentl. eine orthogr. Debung, 1.8. Dock- horn, i. W. Jaenicke. — 3) Latein 6St. — Fortsetzung u. Beendigung d. Formenlehre nach Putsche. Lectüre aus Schönborn’s Elementarb. v.$.52 bis z. Ende. Alle 14 Tage ein Exercitium od. Extemporale 1. S. Dockhorn, i. W. Jaenicke, — 4) Französisch 4 St. — Pract. Einübung d. Formlehre nach Plötz’s Elementarb. Curs. I. $. 1-46. Wöchentlich ein leichtes Exercit. od. Extemp. Schaefer. — 5) Polnisch 3 St. — Einübung der Aussprache u. Elementargrammatik nach dem Elementarbuch vo Fritz Th. 1. $. 1—30. Vocabellernen. Alle 14 Tage ein Exercit. Fechner (seit Neujahr wegen Er- krankung desselben interimist. mit @uarta combinirt). — 6) Mathematik 2 St. — Combinatorische Vor- übungen; Uebungen im Gebrauch von Zirkel u. Lineal. Loew. — 7) Naturbeschr. 28t. — LS. Botanik. Holzschuher, dann Heidrich. — I. W. Zoologie: Säugethiere. Jaenicke — 8) Ge- schichte 1 St. — Erzähl, aus d. röm. Geschichte nach Stacke. Schäfer. — 9) Geographie 2 St. — Asien, Afrika ud, südeuropäischen Halbinseln. Anfänge im Kartenzeichnen. Schmidt. (Ord. Cand. Heidrich). — 4) Religion, 2 St. — a) evangelische: Erklärung der Geschichte des N. T, nach Kartz. : Auswendiglernen von Bibelsprüchen u. Gesangbuchsversen. Schmidt. — b) katho- lisehe: comb. mit Quinta. — 2) Deutsch 4 St. — Lesen u. Erklär. v. Stücken aus Auras u. Gnerlich’s Lesebuch. Memoriren von Gedichten aus demselben. 1. S. wöchentl. 2 orthogr. Uebungen, i. W. eine ortbogr. Uebung u. ein kleiner Aufsatz. 1 S. Dockhorn, i. W. Heidrich. — 3) Latein 8 St. — Die Formlehre nach Schönborn’s Blementarbuch $. 1—51, welche mündlich u. z. Theil schriftl. übersetzt wurden. Wöchentl. ein Exerc. u. ein Extemporale. —1. S. Dockhorn, i.W. Heidrich. — 4) Rech- nen 6 St. — Die vier Grundrechnungsarten mit unbenannten u. benannten Zahlen; die der Bruchrech- nung zur Grundlage dienenden Sätze aus der Zahlenlehre n. die Anfänge der Bruchrechnung u. Regel- detri. Bis z. d. Hundst. Loew, dann Heidrich. — 5) Naturbeschr. 2 St. — I. S. Botanik: Ter- minologie. Fechner. — I. W. die Haus@hiere u. d. wichtigsten ihnen verw. wilden Thiere. Fechner, seit Neuj. Holzschuher in I St. — 6) Geographie 2 St. — Gestalt d. Erde, Vertheilung v. Wasser u. Land; die wichtigsten Flüsse u. Gebirge in den 5 Welttheilen.— Fechner, seit Neuj. Jaenicke mit 4 St. — 7) Geschichte 2 St. — Griechische Sagengeschichte u. Gesch. der Zeit v. d. Perserkriegen bis auf Alexander, nach Stacke Thl. 1. — I. S. Dockhorn, dann Heidrich, zuletzt Jaenicke. Der Schreibunterriecht wurde in Tertia in 1, in @uarta in 2 u. in Quinta in 2 St. vom Lehrer Schmidt ertheilt; in Sexta ertheilte ihn der Lehrer Fechner in 3 Stunden bis Weihnachten; seit Nenjahr hat ihn auch in dieser Klasse der Lehrer Schmidt in 2 Stunden ertheilt. Den Zeichenunterricht ertheilte in den 4 oberen Klassen der Oberl. Hahnrieder; jede dieser Klassen hatte wöchentl. 2 Zeichenstunden, die für Prima und Secundä combinirt waren. Ausserdem hatte Prima noch eine dritte Zeichenstunde, in welcher die Lehren der Perspective durchgenommen u. practisch ein- geübt wurden. — Der Zeichenunterricht in Quinta mit 2 u. in Sexta mit 2 St. war d. Lehrer Fechner übertragen, welcher seit Neujahr in @uinta vom Prof. Zeller, in Sexta v. Oberlehrer Holzschuher vertreten wurde. Den Turnunterricht leitete während des Sommers der Lehrer Schmidt; während des Winters hat er bis- her wegen des Mangels an einem passenden Lokal ausgesetzt werden müssen. Hoffentlich wird das lau- fende Jahr eine Abhülfe dieses wesentlichen Uebelstandes bringen. Für den &esangunterricht, welchen der Lehrer Schmidt leitete, waren die Schüler in 2 Klassen getheilt. => 3 ’ > 1) Unterklasse 2 St. Singen nach dem Gehör; Erlernung der Noten; die Dur- und Molltonarten; Ue- bungen nach Wachsmann’s Gesangschule. — 2) Chorklasse: 2 St. für die beiden Oberstimmen und 2 St. für die Unterstimmen. Eingeübt wurden Lieder aus Erk’s und Greef’s Sängerhain, Motetten, Psalmen und das Halleluja aus dem Messias von Händel. Die Vertheilung des Unterrichts an die einzelnen Lehrer ist in Folge der Veränderungen im Lehrercollegio leider mehrfachen Veränderungen unterworfen gewesen. Im ersten Quartale des Schuljahres war dieselbe folgende: l) Dr. Loew, Director, in...1. Mathem 5 (Ordin. von 1.) Chemie 2 Naturg. 1 II. Mathem. 5 Hl. Arithm. 2 IV. Arithm. 2 V. Geom. 2 VI. Rechnen 4 23 3) Prof, Zeller, Öberl. in...]. 1. 3) Moizschuher, Öberl. in. . 1. (Ordin. in II.) u. IE. IV. V, 4) Hahnrieder, Oberl. in...1. (Ordin. in IH. u. IV.) 1. II IV 1.— IV 5) Fechner, Lehrer, in .... IV. (Ordin. in VI.) iv. VI . Geog. Latein 4 Englisch 3 Geschichte 3 Englisch 3 Latein 5 4 2 Englisch Geschichte 24 Deutsch 3 Deutsch 3 Deutsch 3 Franz 5 Naturg 1 Franz 5 Naturg 2 Er Physik 3 Physik 3 Chemie 2 Naturg. I . Mathem. 4 . Mathem. 4 . Zeichnen 7 4 Polnisch 7 2 Polnisch Rechnen Zeichnen Naturg. Schreiben Zeichnen => mDDND m [5] 8 6) Dr. Schäfer, Lehrer, in 1. I. IV. Vv. 7) Schmidt, Lehrer, in... . IH. IV. v vl. Franz. 4 Franz. 4 Latein 4 Geschichte 3 Latein 6 4 1 Franz. Geschichte 26 Geogr. 2 Schreiben 1 Deutsch 3 Geschichte 2 Geogr. 2 Schreiben 2 Geogr. 2 Schreiben 2 Religion) 2 I—VI. Gesang 6 $) Dr. Dockhorn. Hülfsl. in V. (Ordin. in V.) vi. I. und I. II. IV. V. 9) Vater, Superint. in. .. Lund H. 11. Vi. V. und VI. 10) &ogol, Probst in 24 Latein 6 Deutsch 4 Latein 8 Deutsch 4 Geschichte 2 24 Religion 2 Religion 2 Religion 2 Religion 2 8 Religion 2 Religion 2 Religion 2 Religion 2 Id +) — Der am 1. Juli erfolgte Wiedereintritt des Lehrer Sarg traf mit einer dem Hülfslehrer Dr. Dockhorn gewährten Beurlaubung zusammen. Da der Eintritt des Cand. theol. Heidrich zur Ableistung seines Prob ejahrs für die Zeit nach den Hundtstagsferien in Aussicht stand und gleichzeitig die Rückkehr des Dr. |Dockhorn zu erwarten war, so hat, um eine doppelte Aenderung in der Vertheilung des Unterrichts zu vermeiden, der Lehrer Sarg bis zu diesem Zeitpunkte den Unterricht des Dr. Dockhorn vertretungsweise ertheilt. Von da ab war es möglich, den Unterricht so zu vertheilen, dass die Lehrer im Allgemeinen nur die gewöhnliche Anzahl von Leetionen zu ertheilen hatten. Nur hinsichtlich des Unterzeichneten und des Oberlehrer Hahnrieder war eine solche Reduction nicht möglich, da der dnrch den Tod des Oberl. Kade erledigte Unterricht in der Chemie, Ma- thematik u. s. w. nicht füglich einem andern Lehrer übertragen werden konnte. — Durch diesen Umstand wurde andrerseits die Möglichkeit geboten, durch den Cand. Heidrich den im Lateinischen mehr zurückgebliebenen VPertianern eine besondere Nachhülfe und einem Theile der Secundaner durch Leitung der lateinischen Privatle- etüre eine Förderung zu gewähren. — Der im Anfang des November erfolgte Abgang des Dr. Dockhorn und seine Ersetzung durch den als Cand. prob. eingetretenen Dr. Jaenicke führte neue, doch minder erhebliche Abänderungen herbei, welche vorzugsweise in einer umfangreicheren Beschäftigung des Cand. Heidrich bestan- den. Die Vertheilung des Unterrichts gestaltete sich in Folge derselben in folgender Weise: l) Dr. Loew, Director, in... I. Mathem. 5 6) Dr. Schäfer, Lehrer, in I. Franz. 4 Chemie 2 H. Franz. 4 Naturg. 1 Latein 4 MH. Mathem. 5 Geschichte 3 Ill. Arichm. 2 V. Franz. 4 IV. Arithm. 2 Geschichte 1 V. Geom. De — eom | 20. “ 7) Sarg, Lehrer, n....... I. Geschichte 3 2) Prof. Zeiler, Oberl. in...I. Latein 4 (Ordin. in IV.) I. Geschichte 2 (Ordin. in 1.) Englisch 3 IV. Latein 6 ll. Englisch 3 Deutsch > IT. Latein > 1.—IV. Polnisch 6 Englisch 4 u el. — vl) 19 I) N rer, in... .Ill. Geogr. 2 3) Holzschuher, Oberl. in... Deutsch 3 DE HaNBIh. Iaehrer, in a GEBEN: un (Ordin. in IH.) I. Deutsch 3 IV. Geschichte 2 II. Deutsch 3 .@eoer 2 Franz. B) Naturg. 2 Naturg I Schreiben . 2 IV, Franz > V. Geogr. 2 Eee Eee Schreiben 2 Vi. Religion 2 #) Hahnrieder, Oberl. in... I. Physik 3 I—VI. Gesang 6 (Ordin. in Il.) Il. Physik 3 Ken Chemie 2 = Naturz: .,..k 9) Meidrich, Cand. prob. in VI. Latei j { prob. in . Latein $ u Mathem. (Ordin. in VI.) Deutsch 4 . Mathen. 4 technen r L-V. Zeichnen: 2. ion Welke alas lauten DER NER ee is IOEER RER s n « ä 1 3 D% 1% NT “ Pi: 1 6 5) Fechner, Lehrer, in . 7 Polainchhun 10) Dr. Jänicke, Cand. prob. inV EN 1 {(Ordin. in V.) RehnFa 4 Nature % Zeichnen 2 SET > VI. Geog. 2 Kl, Besehlehte 2 Naturg. 2 14 Schreiben 3 Zeichnen 2 tl) Vater, Superint. in...1.—V. Religion S 18 12) Gozol, Probst in... . L—Vi. Religion : 9 | —Ww— Die leider während des ganzen detzten Vierteljahrs nothwendig gewordene Vertretung des Lehrer Fechner ist 'auf«dolgende Weise bewirkt worden: Den poln. ‚Unterricht inV. übernabin der. Lehrer Sarg durch Combi- ration «mit Quarta,ıden Rechenunterricht in derselben Klasse (4 St.) der Dr. Schäfer und den Zeichenunterricht der. Prof, Zeller. .— In VI. übernahm der Oberl. Holzschüher 2,8t., welche zur Fortführung des Zeichenun- terpichts ‚und. des Unterrichts (in. der. Naturbeschreibung benutzt :wurden; 4:von dem Dr. Jaenicke übernommene Stunden wurden, für den geogr. Unterricht verwendet; den Schreibunterricht ertheilte. der Lehrer Sehmidt in 2 St. — Die: letzte ‚Stunde, „welche der. Cand.. Ieidrich übernommen:hatte,. wurde für diese: Zeit dem deutschen Unterrichte zugelegt. Hinsichtlich der eingeführten Lehrbücher, hat im Br Ahr Schuljahre keine Veränderung, stattgefunden, nun ‚ist für. den.gegenwärtig bereits in Tertia beginnenden und mit einer ‚grösseren Stundenzahl 'bedachten engli- schen Ünterwicht mit Genehmigung des Königl. Pıovinzial-Schulkollegii „Plate’s Lehrgang für den Unterricht in der engl. Sprache‘ za denselben’ hinzugefügt worden. \siilBolgende-Themata sind.in den häuslichen deutschen Aubeiten der.beiden eBeuen Klassen bearbeitet worden: ‚In Prima: il) Die verschieslenen lofinungen im. menschlichen Leben. — 2). Worauf.haben wir bei unserem Verkehr mit der Welt:zu' achten, wenn wir, von ihr. gelitten. sein wollen?.— 3)'Warum sind die Ruinen: alter Bur- gen für uns’so interessant? — 4) Cäsar und Napoleon, eine Parallele. — 5) Ueber die Wichtigkeit der Gräser. — 6) Krieg und Frieden. — 7) Wichtigkeit der Flüsse. — 8) Körner und Schiller, eine Parallele. — 9) Welche Mit- tel besitzt der Mensch Andern seine Gedanken zu offenbaren? — 10) Abhandlung mit freier Wahl des Thema. — U)sDer'Autoritätsglaube ist ein mächtiger, unentbehrlicher Hebel im Bereiche des menschlichen Wissens. In‘Secunda: }) Vergleichung des menschlichen Lebens mit einem Flusse. — 2) Die Wälder und ihr Nutzen. — 3) Lichtseiten und Schattenseiten der Landwirthschaft. — 4) die wichtigsten Folgen der Erfindung der Buch- druckerkunst. — 5) Ueber die Jahrmärkte. — 6) Ein allgemeines Unglück ist die Quelle des Wohlseins für Viele, — 7) Lichtseiten des Schülerlebens. — 8) Brief eines jungen Mannes, in dm er gegen seine Eltern den Entschluss rechtfertigt, ‘in das vaterländische Heer zu treten, um am Befreiungskriege Theil zu nehmen. — 9) Rede, in der man zur Errichtung eines Waisenhauses auffordert. — 10) Ueber den Nutzen der Hausthiere. — U) Die Glocke und ibve Bedeutung. — 12) Die Vertheile, Annehmlichkeiten und Nachtheile der Flüsse für den Menschen. I. Verfügungen der vorgeseizten Behörden. Von den zahlreichen Verfügungen, welche im vergangenen Schuljahre von den vorgeordneten Behörden er- lassen wurden, betrafen eine grosse Anzahl Kassenangelegenheiten; andere bezogen sich auf Freischnlegewährungen, auf die künftige Einrichtung der Frequenzlisten und der Listen über die Abiturienten, auf die Einreichung der Acten’ über die Abiturientenprüfungen, auf die jetzt bis auf 239 gestiegene Anzahl der an das Königl. Provinzial- Schulkollegium einzureichenden Programme, auf die Betheiligung von Beamten als Vorstandsmitglieder an Actien- gesellschaften, auf das Cautionswesen und Aehnliches. Ihre Mittheilung kann für einen weiteren Kreis eben so wenig ein Interesse haben, als die derjenigen Verfügungen, welche sich auf die im abgelaufenen Jahre vorgekom- menen Veränderungen im Lehrercollegium bezogen. — Mit Dank haben wir verschiedene Regulative über die Bedingungen, unter welchen die Aufnahme in den Königl. Postdienst, in das Königl. Gewerbeinstitut, in die Köxigl. Bauakademie u. s, w. stattfindet, entgegengenommen; leider gestatten sie keine auszugsweise Mittheilung und ich muss mich begnügen zu erklären, dass ich sie denjenigen, für welche die Kenntniss derselben ein specielles In- teresse hat, jeder Zeit gern zugänglich machen werde. Wie in früheren Jahren, so sind wir auch in diesem von dem Königl. Prov.-Schulkollegio auf verschiedene Lehr- und Bildungsmittel aufmerksam gemacht worden. Der Lehrplan, welcher einerseits Rücksicht auf die vorhandene Vacanz einer Oberlehrerstelle nehmen, an- drerseits darauf berechnet sein musste, von dem bisher Bestandenen, wenn auch möglichst schnell, so doch ohne zu schroffen Sprung auf den durch das neue Reglement vorgeschriebenen Normalplan überzuleiten, erhielt durch Verfügung vom 12. Mai die Genehmigung des Königl. Prov. Schulkollegü. Ein durch Verfügung des Königl. Prov.-Schulkollegii vom 29, Oet. mitgetheilter Erlass des hohen Minister vom 16. Oct. v. J. bestimmt, dass der Confirmandenunterricht künftighin an zwei Wochentagen von 11—12 Uhr stattfinden sell und dass diese Stunden in den Mittelklassen entweder vom Schulunterrichte ganz frei bleiben oder — m — mit solchen Unterrichtsgegenständen besetzt werden. sollen, von deren Versäumung möglichst wenig Nachtheil zu befürchten ist. — Wir haben, wegen der durch den polnischen Unterricht vermehrten Stundenzahl, letztere Moda- lität wählen müssen, - Ganz besondere Aufmerksamkeit haben die hohen vorgesetzten Behörden dem Gedeihen «les Turnunterrichts gewidmet. - Namentlich ist uns ein sehr ausführlich auf diesen Gegenstand eingehender Erlass des hohen Ministerii vom 10. Sept. durch Verfügung des Königl. Prov.-Schulkollegii vom 8. Decbr. v. J. mitgetheilt worden. — Wenn auch die Theilnahme am Turnunterrichte bei uns eine recht lebendige und für alle Schüler, mit Ausnahme weniger, auf Grund ärztlicher Zeugnisse dispensirter, eine ‚verpflichtende gewesen ist, so hat, doch die Nothwendigkeit ihn während des Winterhalbjahres ganz auszusetzen, bisher ‚seiner vollständigen Entwickelung noch. Schwierigkeiten in den Weg gelegt. "Wir hoffen schon im Laufe des bevorstehenden Sommers bei dem nothwendigen Neubau eines ve@fallenen Stallgebäudes eine für das Winterturnen geeignete Räumlichkeit zu gewinnen und dann den Er- wartungen, welche das hohe Ministerium ‚mit vollem Rechte von einer tüchtigen Betreibung des Turnunterrichts hegt, noch.mehr- zu entsprechen. Mehrere Verfügungen ‘des Königl. Prov. Schulkollegii bezogen sich auf die von dem Lehrerkollegium bei Gelegenheit der Feier des 2öjährigen Bestehens der Anstalt begründete Lehrerwittwen- und Waisenstiftung. Das für die dieselbe entworfene Statut hat, auch nach mehrmaliger Abänderung, bis jetzt: die Genehmigung, der hohen vorgesetzten Behörden noch nicht erhalten. Mit desto. grösserem Danke haben wir es anzuerkennen gehabt, dass das Wohlwollen des hohen. Ministerii und des Königl. Prov. Schulkollegii derselben 50 Thaler, welche aus den Lehrergehalten. von. 1859, noch disponibel waren, überwiesen hat. Mancherlei ‚Uebelstände, welche im Laufe. des letzten Jahres hervorgetreten sind, machen es. nöthig an eine. ältere, zuletzt im; Jahr 1856 erneuerte-und durch das Amtsblatt bekannt gemachte Bestimmung, zu erinnern, nach \welcher ‚jeder auswärtige Schüler zur. besonderen, Fürsorge einem tüchtigen Aulseher übergeben werden muss, welcher dem Director bei der Aufnalıme desselben namhaft zu machen ist, und kein Schüler, seine Wohnung ohne vorherige, Anzeige bei dem Director und ohne. dessen ausdrückliche Genehmigung verändern darf. — Ich kann es denjenigen Eltern auswärtiger Schüler, welche für das wahre Wohl ihrer Kinder ernstlich zu sorgen ent- schlossen sind, ‚nicht dringend genug an das Herz legen, binsichtlich der häuslichen Unterbringung derselben mit der nöthigen Sorgfalt und Umsicht zu verfahren. ‘Ich'.bin jederzeit gern bereit, ihnen, ehe ‚sie eine feste Wahl treffen, alle.erforderlichen Auskünfte. mit, Offenheit und Gewissenhaftigkeit zu geben, — Zu gleicher Zeit erinnere ich daran, dass nach den für die hiesige Anstalt bestehenden Bestimmungen 1) überhaupt Niemand zur Aufnahme von. Perisionären . berechtigt. ist,, welcher sich nicht deshalb bei dem Director gemeldet und‘ seiner Einwilligung versiehiert:hat; 2) dass kein Pensionsverhältniss bindend ist, welches nicht vom Director der Anstalt ausdrücklich genehmigt ist; 3) dass jedes Pensionsverhältniss sofort aufgelöst! werden ‘kann, wenn sich in. demselben Uebel- stände ernstlicher Art bemerklich machen; 4) dass die auswärtigen Schüler bebufs der Beaufsichtigung ihrer: Füh- rung ausserhalb der Schule und ihrer; hiesigen häuslichen Verhältnisse an die einzelnen ‚Lehrer vertheilt sind, de- ren wohlmeinenden Erinnerungen die nöthige Folge zu geben ist. Die zunehmende Menge der Schulgeldreste hat das Königl. Prov.-Schulkollegium bestimmt, wiederholt auf promte Einziehung derselben zu dringen. Da diese Reste zum Theil vielleicht aus der Unkenntniss der allgemei- nen Bestimmungen über die Zahlung des Schulgeldes und des für die hiesige Anstalt erlassenen Schulgeldreglement herrühren mögen, 'so wird es hier am Orte'sein, auf die wesentlichsten jener Bestimmungen und die‘ Hauptpunkte des letztern aufmerksam zu machen. — Das Schulgeld ist vierteljährlich pränumerando zu entrichten und kein Schüler hat überhaupt das Recht zum Besuche der Schule, ehe‘er sich nicht durch die vom Schulrendanten er- theilte Quittung über die Zahlung des Schulgeldes ausweisen kann. Gewünschte Stundung- ist ‘bei dem Director nachzusuchen, darf von demselben aber nur auf einen «Monat gewährt werden; erfolgt die Zahlung des Schulgel- des bis 8 Tagen nach dem Ablaufe ‚dieser Stundungsfrist ‘noch nicht, so ist, nach‘ der 'ausdrücklichen Bestimmung des Königl. Proy. Schulkollegii;'der betrefiende Schüler von der Anstalt zu entfernen. Die wesentlichsten Bestimmungen aus dem Schulgeldreglement sind: ‘Jeder Schüler hat’ vierteljährlich prä- rumerando zu zahlen 5 Rıthlr, Schulgeld, 4 Sgr. Beitrag zur Schiülerbibliothek und 5 Sgr. ‚Beitrag zur Erhaltung der Turnanstalt. — Ausserdem hat jeder Schüler bei der Aufnahme ‘und bei dem Abgange 1 Rthir. zu: zahlen. Jeder Schüler bleibt bis zur Meldung seines Abganges zur Zahlung’des Schulgeldes verpflichtet: Zur Erlangung der Frei- schule ist ausser dem Nachweise der Bedürftigkeitmindestenshalbjähriger Schulbesuch u. Erlangung des zweiten Censur. grades erforderlich ; sie wird stets nur auf ein Halbjahr gewährt und kann nach Ablauf desselben wieder entzogen werden. u Wh III. Chronik, Das Schuljahr begann in hergebrachter Weise mit gemeinschaftlicher Morgenandacht am 14. April. — Nack derselben fand die &ffentliche Einführung des in die Stelle des verstorbenen Prof. Gäbel aus Glogau hierher be- rufenen Prof. Zeller statt, welcher schon am 12. April in das Lehrerkollegium eingeführt und unter Hinweisung auf den früher geleisteten Diensteid für sein hiesigen Amt verflichtet worden war, Prof. Zeller, geb. den 9. April 1808 zu Steinheim an der Murr, erhielt seine Erziehung auf dem Gymnasium zu Frankfurt a. O., studirte von 1827—30 in Berlin Philologie, legte hierauf das Probejahr zu Frankfurt a. ©. ab, ging dann als Hülfslehrer an das evang. Gymnasium zu Glogau und verliess diese Stel- lung um eine Oberlehrerstelle an der dortigen Bürgerschule anzunehmen. Seine speciellen naturwissen- schaftlichen Studien und seine bedeutenden schriftstellerischen Leistungen auf diesem Gebiete brachten ihn in nähere Verbindung mit Oken, auf dessen Verwendung ihm 1844 ein einjähriger Urlaub zu einer wissen- schaftlichen Reise nach dem südlichen Italien bewilligt wurde. — Im Jahr 1850 fanden seine schriftstelleri- schen Leistungen durch die Verleihung des Professortitels von Seiten des hohen Ministerii eine ehrende Anerkennung. — Sein Studium der englischen Sprache und seine literarischen Verbindungen in: England veranlassten ihn 1853 eine Reise dorthin zu unternehmen. Die durch den im vorangehenden Jahre stattgehabten Tod zweier Collegen, des Prof. Gäbel und des Oberl. Kade, so wie durch die Versetzung eines dritten, des Lehrer Sarg, sehr verminderten Lehrkräfte der Anstalt erhielten durch den Eintritt des Prof. Zeller eine längst ersehnte und deshalb sehr willkommene Ergänzung. Da auch der Dr. Dockhorn nach Vollendung des Probejahrs als Hülfslehrer an der Anstalt blieb, so war es mög- lich den Unterricht, mit alleiniger Ausnahme des polnischen Unterrichts der obersten Klassen, vollständig zu er- iheilen, freilich nicht ohne eine mehr oder weniger erhebliche Erhöhung der Stundenzahl für die einzelnen Lehrer. Am 19. April wurde die Säcularfeier von Melanchthons Todestag feierlich begangen. Die Festrede hielt der Öberlehrer Holzschuher. Am 2. Mai fand die gemeinschaftliche Abendmahlsfeier sämmtlicher Lehrer und der confirmirten Schüler statt. Am 6. Juni wurde das jährliche Schulfest im Freien gefeiert. Am 1. Juli kehrte unser werther, früherer College, der Lehrer Sarg, welcher gerade vor einem Jahre an die Realschule in Rawitsch versetzt worden war, in Folge der Erhöhung des von ihm früher hier bezogenen Ge- haltes zu unserer Freude zu uns zurück. Seine feierliche Einführung erfolgte am 2. Juli, von wo an der poln. Unterricht in den Oberklassen wieder aufgenommen werden konnte. Zu derselben Zeit trat der Dr. Dockhorn einen ihm vom Königl. Prov. Schulkollegio bewilligten Urlaub an. Die Hundstagsferien dauerten vom 13. Juli bis zum 9. August. Mit dem Schlusse derselben kehrte der Dr. Doekhorn wieder zurück und zu gleicher Zeit kam der Cand. theol. Heidrich an, um sein Probejahr zu be- ginnen. Die Einführung desselben fand am 10. August statt. Cand. theol. Rud. Heidrich, geb. 9. Januar 1835 zu Fraustadt, besuchte das evang. Gymnasium zu Glogau, studirte hierauf von Ostern 1854—58 in Breslau Theologie und Philologie, bestand im Novbr, 1858 daselbst die erste theologische Prüfung und im Febr. 1860 die Prüfung pro facult. docendi. In der Zeit zwischen seinen akademischen Studien und seinem Eintritte bei uns war er als Hauslehrer ıhätig. Am 15. Septbr. fand die Abiturientenprüfung unter der Leitung des’ Herrn Consistorial- und Provinziadschulrathes Dr. Mehring statt, welcher seine Anwesenheit am Orte benutzte, um dem Unterrichte in mehreren Klassen bei- zuwohnen. Unmittelbar nach derselben erfreute sich der Unterzeichnete eines achttägigen Urlaubes zum Besuche der Na- turforscherversammlung in Königsberg. Die Michaelisferien begannen am 3. und dauerten bis zum 10. October. Den 15. October feierten wir, wie in den nächstvorhergehenden Jahren, ausser durch die gemeinschaftliche Theilnahme an der kirchlichen Feier, durch gemeinschaftliche Andacht und Fürbitte in der Schule. Am 9. Nov. verliess uns der Dr. Dockhorn um eine besser dotirte Hülfslehrerstelle am Gymn. in Stettin anzunehmen. Durch sein natürliches Lehrtalent und die passende Weise, in welcher er mit den Schülern umzu- gehen verstand, hat er vortheihaft gewirkt und die ihm anvertrauten Klassen wesentlich gefördert, so dass seine Lehrerthätigkeit unter uns in gutem Andenken steht. Statt des Dr. Dockhorn trat mit besonderer Bewilligung des Kgl. Prov. Schulkollegii der Dr. Jänicke zur Ableistung, seines Probejahrs ein. , nn Zee TE Feen IX el Dr. Jänicke ist am 21. Juni 1839 Pitschkau in d. N. Lausitz geboren ; auf dem Gymnasium zu Guben gebildet, studirte er von Ostern 1857 ab zuerst 2 Jahre in Halle und hierauf noch 1} Jahr in Berlin Philo- logie, und promovirte hierauf zu Michaelis 1860 in Halle. Seine Doctordissertation handelt: de dicendi usu Wollrami de Eschenbach. Der letzte Schultag des Jahres 1860 wurde durch ein recht betrübendes Ereigniss bezeichnet. Der Lehrer Fech- ner hatte nämlich das Unglück an demselben das Bein zu brechen. Die Boffnung ihn bald hergestellt zu sehen, hat sich nicht realisirt, da er noch jetzt sehr schwer leidend darnieder liegt. Gebe Gott, dass die erhoflte Heilung bald einen günstigeren Verlauf gewinnt, als es bisher leider der Fall zu scheint. Der Beginn des neuen Jahres brachte die Trauerkunde von dem Ableben Sr. Majestät des hochseligen Königs, welche uns zu gemeinsamer Andacht vereinigte. Eine besondere Todtenfeier wurde am 8. Jan. in dem schwarz- dekorirten Schulsaale in würdiger Weise begangen. Die Trauerrede hielt der Dr. Schäfer. Am 8. Febr. hatten wir die Ehre uns dem Herrn Regierungspräsidenten Rothe vorzustellen, welcher hier eingetroffen war um auch den Lehrern der Anstalt den Eid der Treue gegen Sr. Majestät abzunehmen. Am 17 Febr. nahmen die Lehrer und sämmtliche Schüler an der kirchlichen 'Trauerfeierlichkeit zum Gedächt- nisse seiner Hochseligen Majestät Theil. Vom 24. Febr. ab haben in den meisten Klassen- und Lehrgegenständen besondere Prüfungen stattgefunden, am 9. März die derjenigen Secundaner, welche Ansprüche auf die Ascension nach Prima machen. Am Vormittage des 22. März wurde der Geburtstag Sr. Majestät unseres allergnädigsten Königs und Herrn durch einen öffentlichen Schulactus feierlich begangen, welchem am Abend die Beleuchtung des Schulgebäudes folgte. Einen neuen Verlust wird der Abgang des seit 2} Jahren hier angestellten LehrerSchmidt der Anstalt brin- gen. Er verlässt uns zu Ostern um in eine besser dotirte Stelle am Königl. Fr. Wilh. Gymnasium zu Posen einzutreten. Die Freude ihn so wesentlich gefördert zu sehen, gleicht das Bedauern ibn aus unserer Mitte zu ver- lieren beiweitem nicht aus. Möge es seinem Nachfolger, den wir unmittelbar nach den Osterferien erwarten, ge- lingen, ihn der Anstalt zu ersetzen und namentlich für den Gesang- und Turnunterricht eben so Erfreuliches zu leisten, wie es Herr Schmidt gethan hat. Das Schuljahr wird am Palmsonntage durch die Einsegnung unserer Confirmanden und durch die gemein- schaftliche Abendinahlsfeier ‘der Lehrer und Schüler einen würdigen Abschluss finden. Wolle der Herr dem kominenden Schuljabre einen eben so gesegneten Anfang geben. IV. Statistische Notizen. Für die Schulbibliothek wurden angekauft: Naumann, Lehrbuch d. Geogn. — Quenstedt, Petrefacten- kunde. — Geinitz, Versteinerungskunde. — Hagenow, Bryozoen. — Philippi, Tetiärversteinerungen. — Bronn, Index palaeologicus. — Berliner entomol. Zeitschr. Bd. I—4. — Bronn, Lethaea geognostica. — Reuss, Versteine- rungen der böhm. Kreideformation. — Poggendorf, Annalen 1856-59. — Crabb, Englisch Synonymes. — Peter- mann, Mittheilungen. — Heer, Vegetationsverhältnisse des Tertiärlandes u. a. m., namentlich die Fortsetzungen von Gmelin’s Handbuch der Chemie, Heeren’s und Uekert’s Geschiehte der europ. Staaten, Liebigs Handwörter- buch der Chemie, Langbein’s pädag. Archiv u. s. w. Zum Geschenk erhielt die Schulbibliothek: l. Vom hohen Ministerio: Ernst Förster, Denkmale deutscher Baukunst, 6ter Band. 2. Vom Königl. Prov. Schulkollegio: Nees ab Esenbeck, genera plantarum Fasc. XXX. 3. Von der schles. Gesellsch. für vaterl. Cultur: den 37. Jahresbericht derselben. Die Schülerbibliotheic konnte auch in diesem Jahre aus den dazu bestimmten Beiträgen nicht uner- heblich vermehrt werden. Die Vermehrung bestand vorzugsweise in der Vervollständigung der deutschen Litera- tur und im Ankauf einer Anzahl für die Lectüre und das Studium der Schüler der Oberklassen geeigneter natur- historischer Werke. Zur Anschaffung für das physikalische Cabinet war ein bei dem Mechanikus Grüel in Berlin be- stellter Ruhmkorfl’scher Apparat bestimmt; leider hat die schwere Erkrankung des Herrn Grüel die Vollendung desselben verhindert. Wir hoffen, dass die hohen vorgesetzten Behörden die nachträgliche Annahme und die Be- zahlung desselben mit der durch sein Nichteintreffen gesparten Summe genehmigen werden. Das chemische —K Laboratorium hat die nothwendigsten Ergänzungen aus den etatsmässigen Mitteln erhalten. — Für die natur- historische Sammlung sind einige Glasspinden angeschaflt worden; von Herrn Jacobi in Kulkau erhielt sie einen schönen Falken zum Geschenk, von Herrn v. Alkiewicz auf Oscht einen schwarzen Storch. — Einige un- brauchbar gewordene Landkarten wurden durch neue ersetzt; vom hohen Ministerio wurde der Anstalt die Wand- karte Europa’s von Rohlfs als Geschenk überwiesen. — Zur. Leitung des ‚Gesangunterrichts und der Gesangauf- führungen wurde ein Fortepiano, aus der Fabrik von Breitkopf und Härtel, angekauft, da das bisher dazu benutzte Instrument völlig unbrauchbar geworden war. Die Schülerunterstützungsbibliothek ist jetzt auf 227 Bücher gestiegen. Ihre Brauchbarkeit leidet durch die Veränderungen, welche in den eingeführten Schulbüchern stattgefunden haben, wesentlichen Abbruch. Als ich zu- letzt über den Kassenbestand, berichtete, betrug der ihr gemachte Vorschuss J4 Rthlr, 14 Sgr. 6 Pf. Seit der Zeit haben die Ausgaben 4 Rthlr., die Einnahmen aber, 10 Rıhlr. 6 Sgr. betragen, so dass sich der gemachte Vor- schuss auf 8 Rthlr. 8 Sgr. 6 Pf. reduzirt hat. — Unter den Einnahmen befinden sich 5 Rthblr. X Sgr. von dem- selben freundlichen Geber und Gönner der Anstalt, welcher ihr auch in den vorhergehenden Jahren ähnliche Zu- wendungen gemacht hat. Freischule, Abiturienten, Frequenz. Das Benefizium der Freischule haben im abgelaufenen Schuljahre 36 Schüler genossen. Zu Michaelis verliess die Anstalt nach gut bestandener Prüfung: Joh. Herm. Alfr. Loew, 18} Jahr alt, um sich dem Forstfache zu widmen. Die Frequenz betrug zu Anfange der beiden Semester: Ss.S. L. 8. 11. 19.. I. 37. 1V..43, V. 31. VI. 16. Zusammen 153. w.s.ı. 5 1.14 il 34 IV. 45. V.28. VI. 21. Zusammen 147. Gegenwärtig am Schlusse des Schuljahres beträgt sie: 138. * Benachrichtigung. Die Ferien dauern bis zum 10. April. — Zur Prüfung der Neuaufzunehmenden bin ich während der Ferien täglich von Il Uhr an, so wie am ganzen Vormittage des 10. und il. April zu treffen. BZ. Bocw. Veffeniliche Prüfune. Montag den 25. März, von S Uhr ab. Morgengesang. PRIMA: Geschichte, Sarg. — Latein, Zeller. Declamation. SECUNDA: Englisch, Zeller. — Chemie, Hahnrieder. Französisch, Schäfer. Declamation. TERTEA : Französisch, Holzschuher. — Geometrie, Hahnrieder. — Geschichte, Sarg. Declamation. ®@UARTA: Arithmetik, Loew. Latein, Sarg. — Geographie, Schmidt, Von 2 Uhr ab. @UENTA: Französisch, Schäfer. — Geographie. Schmidt. — Deutsch, Jaenicke, Declamation. SEXTA: Rechnen, Heidrich. — Geschichte, Jaenieke. — Latein, Heidrich. &esangaufführung der Chorklasse. CTensur und Transliocation finden am Dienstag den 26. März von 5 Uhr ab statt. Die von der Chorklasse vorgetragenen Gesänge. ® 2 Psalm 138 von Julius Weiss. Ich danke Dir von ganzem Herzen! Vor den Göttern will ich Dir lobsingen. heiligen Tempel und Deineın Namen danken um Deine Güte und Treue, denn Du hast Deinen Namen über Alles herrlich gemacht durch Dein Wort. Ich will anbeten zu Deinem Der frohe Wandersmann, von Th. Fröhlich. Wem Gott will rechte Gunst erweisen, Den schickt er in die weite Welt; Dem will er seine Wunder zeigen, In Flur und Strom und Wald und Feld. Die Bächlein von den Bergen springen, Die Lerchen schwirren hoch vor Lust: Was sollt ich nicht mit ihnen singen Aus voller Kehl’ und frischer Brust. Den lieben Gott lass ich nur walten, Der Bichlein, Lerchen, Wald und Feld Und Erd’ und Himmel will erhalten, Hat auch mein Sach auf’s Best gestellt. All. NMatrosenlied, comp. von Huber. Auf dem Meer bin ich geboren, Auf dem Meere ward ich gross; Zu dem Meer hab’ ich geschworen, Es zur ew’gen Braut erkoren; Winket drum des Todes Loos, Auf dem Meer stirbt der Matros’. Stürmt, den Winter zu verkünden, Durch die Nächte wild der Nord, Rauscht die Fluth aus tiefen Gründen, Wenn die Sternlein bleich verschwinden, Spring’ ich keck von Bord zu Bord, Kühn zur That, wie treu im Wort. Kracht der Kiel dann auch zusammen, Ich halt’ aus in letzter Stund’, Unter Masten, Schutt und Flammen Bet’ ich still zum Schicksal: Amen! Blick’ hinunter in den Schlund. Und fahr mit dem Schiff zu Grund. Aus dem Meere ew’ger Rosen Winkt des Leuchthurms goldner Strahl, Und es landen die Matrosen Als willkomm’ne Festgenossen Wo im heil’gen Heldensaal Thront der grosse Admiral. IV. Der Schweizer, Volkslied, comp. von Silcher. Zu Strassburg auf der Schanz, Da ging mein Trauren an; Das Alphorn hört ich wohl anstimmen, In’s Vaterland musst’ ich hinüberschwimmen: Das ging nicht an! Ein Stund’ wohl in der Nacht Sie haben mich gebracht; Sie führten mich gleich vor des Hauptmanns Haus, Ach Gott, sie fischten mich im Strome auf: Mit mir ist's aus, Früh Morgens um zehn Uhr Stellt man mich vor das Regiment; Ich soll da bitten um Pardon, Und ich bekomm’ gewiss doch meinen Lohn, Das weiss ich schon. Ihr Brüder allzumal, Heut seht ihr mich zum letzten Mal; Der Hirtenbub’ ist doch nur Schuld daran, Das Alphorn hat mir solches angethan: Das klag’ ich an. v. Halleluja aus Händel's Messias. | Halleluja! Denn Gott der Herr regiert allmächtig! Halleluja! Der Herr wird König sein, das Reich der | Welt ist nun des Herrn, des Herrn und seines Christ. Und er regiert von nun an auf ewig. Herr der Herrn, der Götter Gott; Halleluja! Programm der KÖNIGLICHEN REALSCHULE ZU MESERITZ womit zu der am 14. und 15. April 1862 stattfindenden öffentlichen Prüfuns alle Könner und Freunde der Anstalt, insbesondere die Eltern und Angehörigen sämmtlicher Schüler ergebenst einladet der Director Dr. HM. Loew, Prof. INHALT: 1. Schluss der im vorigen Programm abgebrochenen Abhandlung. 2 ‚Schulnachrichten, beides vom Director. Meseritz. Gedruckt bei F. W. Lorenz. 1862, Lr e LEER, u 2 N k Pr G” le: er Kon AED E gl: Be ee “ N ze" r ih Fllen m Nahe zn u | ER I ap. DE nach ee ee free Fe | ER NTIRAZEM INGE NIAH 1 a ’ en nn ZZ 22 SU DEM Kalle“ N üs ae a a ve re re Er Äer N Simone, W OR «sit un Vechta az Re Ku ua! nn RR soeı mann bus N ms de un Ba 525 „wüRpelhen. . Pr u ER 3 En IN \ Kr. v0 dark Ber" wi“ Lea re" rk IA on ur ka hi aratia ih znobnonadan! Hetzaa ab BR PRR: 4 RL En Ada olldad Tadaidmumda voatnddaguh Ban can er ah “L) # E ea url, Boa 5 f Te Jahsluis Ienadagı re rn ö Totosnit 2% i : am ’ EEE ae 7 2, Tan er 2 ri Bi ‚mio a sa Pe “+ . 4 RR Er ! en ERBEENE f zuni un km. vl Dane anibeadia watntdansn age anarom ue a ausllar Ka oissriks So Pi adden‘ anni. Sad WM. Eee. Br 2 „EOaT 5 A . 61 sind nur von mässiger Länge. Der Seitenrand des Hinterleibs zeigt deutliche, graulichweisse Bestäubung. Das kleine Hypopygium ist vollständig eingesenkt; es trägt (wie ich jetzt an einem unverletzten Exemplare sehe) an seinem Hinterrande vier starke Borsten, wie das der Diaphorus-Arten; die Anhänge des Hypopygiums sind äusserst klein und haben eine ganz versteckte Lage. Hüften schwarz, etwas in das Grüne ziehend, von heller Bestäubung grau; die Vorderhüften sind an der Spitze schmutziggelblich gefärbt und mit schwarzen Borsten besetzt, während sich sonst auf der Vorderseite derselben sparsame helle Behaarung findet. Schenkel grün, nicht stark und mit verhältnissmässig kurzer schwarzer Behaarung besetzt. An den vorderen Schenkeln ist die Spitze in ziemlicher Ausdehnung, an den hintersten nur die alleräusserste Spitze bräunlichgelb gefärbt. Schienen bräunlichgelb, die Spitze der hintersten stark gebräunt, alle nur sparsam beborstet. Füsse schwarzbraun, doch das erste Glied der Mittelfüsse bis zum ersten Drittheile, das der Vorderfüsse bis zur Hälfte gelbbräunlich. Vorderfüsse wenig länger als die Vorderschienen und das erste Glied derselben nicht ganz so lang als die folgenden zusammen; die Pul- villen derselben nicht vergrössert, Deckschüppchen weissgelblich mit braunschwarzen Wimperhaaren. Flügel graulichglasartig mit fast fettartigem Glanze; die Flügeladern braun; die erste Längsader liegt dem Flügelrande nahe und reicht nur wenig über das erste Viertheil der Flügellänge hinaus; die Flügelrippe ist ziemlich dick, be- sonders in der Nähe der Mündung der zweiten Längsader; die hintere @Querader ist gerade und liegt ziemlich genau in der Mitte zwischen der Flügelwurzel und Flügelspitze. — (Mexico). Gen. XXIX, CHRYSOTUNS. Ueber die Schwierigkeit einer sicheren Unterscheidung der Gattungen Diaphorus und Chrysotus habe ich mich bereits oben ausgesprochen und bemerkt, dass ich die geringere Körpergrösse, die minder schlanke Körper- form, die verhältnissmässig geringere Grösse der Flügel, die geringere Länge der Beine, die bei dem Männchen nicht verlängerten Pulvillen der Vorderfüsse und den Mangel stärkerer Borsten am Hinterrande des Hypopygiums für diejenigen Merkmale halte, an welchen sich die Chrysotus - Arten am Besten von den Diaphorus - Arten unter- scheiden lassen. Die Augen des Männchens stossen bei vielen Arten auf dem Gesicht zusammen, bei anderen sind sie da- selbst getrennt. Die Stirn erweitert sich bei den meisten Arten nach dem Scheitel hin mehr, als dies bei den Diaphorus-Arten der Fall zu sein pflegt. Fühler sehr kurz; das erste Glied kahl; das zweite Glied transvers; das dritte Glied rundlich, oft ziemlich nierenförmig, zuweilen spitz, deutlich behaart. Die zweigliedrige Fühlerborste hat eine apicale oder subapicale Stellung. UHypopygium eingesenkt, deutlich behaart; die äusseren Anhänge des- selben haben eine lamellenförmige Gestalt und gewöhnlich eine ganz verborgene Lage. Beine ziemlich kurz und verhältnissmässig kräftig; das erste Glied der Hinterfüsse nicht beborstet, Flügel verhältnissmässig ziemlich breit und an der Spitze sehr abgerundet; die kleine Querader bei den meisten Arten äusserst weit vom Flügelrande entfernt; der letzte Abschnitt der vierten Längsader gerade oder doch nur sehr wenig geschwungen, der dritten Längs- ader parallel oder ziemlich parallel. Say hat drei amerikanische Chrysotus-Arten beschrieben, welche aber 'alle drei dieser Gattung, deren Charactere er verkannt zu haben scheint, schwerlich angehören dürften; Chr. nubilus dürfte wohl ein Medeterus, concinna- rius vielleicht ein Diaphorus und abdominalis wahrscheinlich ein Chrysotimus sein. — Demnächst hat Macequart ein Weibchen als Chr. viridifemora beschrieben: sind, wie aus seiner Beschreibung hervorzugeben scheint, Gesicht und Stirn weissbestäubt, so wird sich die Art vielleicht hieran und an der Färbung der Beine erkennen lassen. — Zuletzt hat Herr Walker in der gewohnten nachlässigen Weise einen Chr. incertus bekannt gemacht, der wohl ewig ein incertus bleiben wird; da er nicht einmal das Geschlecht des beschriebenen Exemplares angegeben hat, so lässt sich mit seiner Beschreibung gar nichts anfangen. Ich kenne 10 Chrysotus-Arten, davon 5 in beiden Geschlechtern, I nur im männlichen und 4 nur im weib- lichen Geschlechte; von letzteren bieten zwei so wenige characteristische Merkmale dar, dass ich die Bekannt- machung derselben für bedenklich halte, während die beiden anderen se auflallende Merkmale zeigen, dass sie nicht zu verkennen sein werden. 16 Systematische Anordnung der Arten. I. Beine und Vorderhüften nicht ganz gelb. A. Grundfarbe der Taster hell. A. Taster weiss. sp. 1. longimanus nov. sp. B. Taster gelb, an der Basis schwärzlich. sp. 2. validus nov. sp. B. Grundfarbe der Taster schwärzlich. A. Wimpern der Deckschüppchen schwarz. 1. Bei dem Männchen die Vorder- und Mittelschienen, bei dem Weibchen alle Schienen gelb. sp. 5. obliquus nov. Sp. 2. Bei dem Männchen die Vorder-, bei dem Weibchen die Vorder- und Mittelschienen gelbbraur, sp. 4. affinis nov. sp. B. Wimpern der Deckschüppchen hell. 1. Die Fiügel des Männchens mit einer Verdickung am Vorderrande. sp. 5. costalis nov. sp. 2. Die Flügel des Männchens ohne Verdickung am Vorderrande. a. Oberseite derHinterschienenmitetwadreiBorsten (kleine Art). sp. 6. discolor nov. sp. b. Oberseiteder HinterschienenmitetwafünfBorsten (grössere Art). sp. 7. auratus nov. sp. II. Beine und Vorderhüften ganz gelb. sp. 8. pallipes nov. sp. I. Beine und Vorderhüften nicht ganz gelb. A, Grundfarbe der Taster hell, A. Taster weiss. spec. 1. Chrysot. longimanus, nov. sp. d- — Piridis, nitens, palpis albis, tarsis anterioribus tenuibus et longis. — Long. corp. 12 lin. — long. al. 13 lin. — Glänzend grün. Gesicht von gleichmässiger, für ein Männchen ziemlich ansehnlicher Breite; die weisse Bestäubung verdeckt die grünblaue Gründfarbe desselben nicht ganz. Taster weiss, nicht sehr breit, aber für ein Männchen ziemlich lang. Das dritte Fühlerglied nicht gross, ziemlich nierenförmig; die Stellung der Fühlerborste ziemlich genau apical. Stirn metallischgrün, sehr wenig bestäubt und gegen den Scheitel hin äusserst wenig er- weitert. Oberseite des Thorax nur mit dünner braungelber Bestäubung. Hüften und Schenkel schwarz mit blau- grünem Metallschimmer, welcher an den Schenkeln deutlicher ist; die Spitze der Vorderhüften gelb, die Spitze der hinteren schmutzigbraun. An den vorderen Beinen sind Schenkelspitze, Schiene und der grösste Theil des ersten Fussgliedes gelb; der übrige Theil der ungewöhnlich schlanken und langen Vorderfüsse ist dunkelbraun; an den hintersten Beinen ist die Schiene gelb, doch an der Spitze deutlich gebräunt; die Hinterfüsse sind dunkel. braun. Die Behaarung der Beine ist kurz und die Beborstung sehr sparsam. Wimpern der Deckschüppehen hell. Flügel deutlich grau getrübt, mit ziemlich schwarzen Adern. Die hintere @uerader steht entfernter von der lügelwurzel als bei den beiweiten meisten Arten. — (Mittelstaaten.) 63 B. Taster gelb, an der Basis schwärzlich, spec. 2. Chrysot. validus, nov. sp. 9. — Aureo-viridis, nitens, palpis flavis basim versus nigricantibus, pedibus fla- vis, femoribus posticis excepto apice nigris, viridi-micantibus, femoribus antieis nigro-Lituratis. — Long. corp. 11 lin. — long. al. 1} lin. — Goldgrün, glänzend. Gesicht für ein Weibchen von mässiger Breite; die weissliche Bestäubung, des- selben verdeckt die blaugrüne Grundfarbe nicht ganz; die gewöhnliche Querleiste liegt, wie bei den meisten Arten, ziemlich weit unter der Mitte desselben; Taster für ein Weibchen von mittlerer Grösse, gelblich, an der Wurzel schwärzlich. Das dritte Fühlerglied verhältnissmässig nicht gross, ziemlich gerundet. Stirn metallisch grün, nur dünn bestäubt und gegen den Scheitel hin wenig erweitert. Oberseite des Thorax nur mit dünner, braungelber Bestäubung. Hüften und Hinterschenkel schwarz mit metallgrünem Schimmer, welcher an letzteren am deutlichsten ist. Die Spitze der Vorderhüften gelb; Vorderbeine gelb, die Schenkel auf ihrer Oberseite mit schwarzer Längs- strieme, die Füsse von der Spitze des ersten Gliedes an gebräunt; Mittelbeine ganz gelb, nur die Füsse von der Spitze des ersten Gliedes an gebräunt; an den Hinterbeinen ist die äusserste Schenkelspitze, die Schiene und der grösste Theil des ersten Fussgliedes gelb gefärbt. Die ganzen Beine sind kurz und ziemlich fein behaart; die Beborstung derselben ist nur sparsam, doch sind die an den Hinterschienen befindlichen Borstchen ziemlich lang. Die hellen Wimperhaare der Deckschüppehen nehmen bei mancher Betrachtungsweise ein recht dunkeles Ansehen an. Flügel nur wenig grau getrübt, mit dunkelbraunen Adern. Die hintere @uerader ist der Flügel- wurzel nur wenig genähert; der letzte Abschnitt der vierten Längsader ist der dritten Längsader völlig parallel und liegt etwas entfernter von derselben, als bei den meisten anderen Arten. — (Mittelstaaten; Osten-Sacken). B. Grundfarbe der Taster schwärzlich; A. Wimpern der Deckschüppchen schwarz, 1. Bei dem Männchen die Vorder- und Mittelschienen, bei dem Weib- chen alle Schienen gelb. spec. 5. Chrysot. obliquus, nov. sp. d & Ok — Viridis, nitens, tegularum ‚eilüs nigris, femoribus nigris viridi- micantibus, summo anteriorum apice flavo. oculis contiguis, terlio antennarum articulo obliquo, tibiis anlerioribus flavis; O2. tibiis omnibus flavis. Long. corp. I—1} lin. — long al. 1—1}', lin. — Männchen: Augen auf dem Gesichte vollkommen zusammenstossend, das unmittelbar unterhalb der Fühler zwischen ihnen liegende kleine Dreieck mit braungrauer Bestäubung; die äusserst kleinen Taster schwarz. Das dritte Glied der Fühler verhältnissmässig lang behaart, ziemlich gross, schief, der Oberrand desselben viel ge- wölbter, als der fast ganz gerade Unterrand; die Fühlerborste subapical. Stirn metallisch grün, ohne deutliche Bestäubung, nach oben hin breiter werdend. Thorax glänzend grün, zuweilen ziemlich goldgrün. Hüften und Schenkel schwarz mit metallisch grünem Schimmer; die äusserste Spitze des Schenkels, die Schiene und der grösste Theil des ersten Fussgliedes sind an den vorderen Beinen gelb, der folgende Theil der Füsse schwarzbraun; die Hinterschienen und Hinterfüsse sind ganz und gar braunschwarz gefärbt. Die Behaarung der Beine ist zwar etwas rauh, aber kurz, selbst au den Hinterschienen nur von sehr mässiger Länge; die Hinterschienen haben auf der Unterseite vor der Spitze nur einige wenige borstenartige Haare; die Beborstung der Schienen ist sehr sparsam; die Pulvillen sind auch an den Vorderfüssen äusserst klein. Die Wimperhaare der Deckschüppehen sind schwarz, doch zeigen gewöhnlich einige derselben im reflectirten Lichte einen gelbbräunlichen Schimmer. Flügel etwas graulich getrübt, mit schwarzen Adern: die hintere Querader der Flügelwurzel sehr genähert; der letzte Abschnitt der vierten Längsader der dritten parallel, etwas vor der äusserten Flügelspitze mündend. Weibchen: Gesicht von mässiger Breite, mit weissgrauer Bestäubung auf ziemlich schwarzem Grunde; die gewöhnliche @uerleiste liegt weit unterhalb der Mitte desselben. Taster schwärzlich, Das dritte Fühlerglied kleiner als bei dem Männchen und die schiefe Gestalt desselben weniger augenfällig. Die bräunlichgelbe Bestäu- bung auf der Oberseite des Thorax etwas dichter, als bei dem Männchen. Die Färbung der Vorderbeine wie bei dem Männchen: die hintersten Schienen gelb mit etwas gebräunter Spitze; Hinterfüsse dunkelbraun, zuweilen das 64 erste Glied ganz an der Wurzel mehr gelbbraun. Flügel wie bei dem Männchen, nur der Hinterwinkel etwas vortretend. — (New-York; Kennicot). Anmerkung. Ich habe über die Zusammengehörigkeit beider Geschlechter kein Bedenken, da alle die- jenigen Merkmale, durch welche sich Männchen und Weibchen unterscheiden, vollkommen in dem Kreise der in dieser Gattung gewöhnlichen Geschlechtsunterschiede liegen, die Uebereinstimmung in allen anderen Merkmalen aber eine ganz auflallende ist. 2. Bei dem Männchen die Vorder-, bei dem Weibchen die Vorder- und Mittelschienen gelbbraun. spec. 4. Chrysot. affinis, nov. sp. 6 & Q. — Viridis, nitens, tegularum cilüs nigris, femoribus nigris viridi- micanlibus, summo anteriorum apice ex flavo piceo; d- oculis contiguis, tertio antennarum articulo subobliquo, tlibüs anticis ex flavo piceis; OR tibüs anterioribus ex flavo piceis. — Long. corp. 1—1! lin. — long. al. 1—1;'5 lin. — Männchen: Es ist dem Männchen des Chrysot. obliquus so überaus ähnlich, dass die Angahe der Un- terschiede zu seiner Kenntlichmachung ausreicht. Das dritte Fühlerglied ist merklich kleiner und weniger schief; die Hinterschenkel haben auf der zweiten Hälfte der Unterseite eine grössere Anzahl borstenartiger, schwarzer Haare; endlich hat die Behaarung der Hinterschienen eine grössere Länge. Die Beine sind erheblich dunkler ge- färbt, da die Vorderschienen mehr gelbbraun als gelb gefärbt und gegen ihr Ende hin deutlich gebräunt, die Mittelschienen braunschwarz mit gelbbrauner Wurzel, die Mittelfüsse ganz schwarzbraun und die Vorderfüsse nur an der Basis hellbraun gefärbt sind. Andere Unterschiede kann ich nicht bemerken. Weibchen: Ich besitze nur ein einzelnes Weibchen, welches ich für hierher gehörig halte. Es gleicht dem Weibchen der vorigen Art ausserordentlich, nur sind die Vorderschienen mehr braungelb gefärbt und gegen die Spitze hin gebräunt, die Mittelschienen noch etwas dunkeler und die Hinterschienen schwarz, wie bei dem Männchen. Das dritte Fühlerglied ist etwas kleiner als bei dem Weibchen des Chrysot. obliquus. — (Mittelstaaten; Osten-Sacken). B. Wimpern der Deckschüppchen hell. 1. Flügel des Männchens mit einer Verdickung am Vorderrande. spec. 5. Chrysot. costalis, nov. sp. d & oO. — Viridis, polline densissimo ex fusco cinereo opacus, femoribus nigris, genibus tibüsque flavis, maris oculis distantibus et mediä costae parte incrassatd. — Long. corp. 1—1} lin. — long. al. I—1, lin. — Männchen: Grundfarbe metallischgrün oder blaugrün, aber von dichter graubrauner Bestäubung so überdeckt, dass wenig von ihr zu sehen ist. Gesicht für ein Männchen breit, doch nach unten hin etwas schmäler; die Bestäubung desselben hat denselben Farbenton wie die des übrigen Körpers, ist aber gewöhnlich etwas heller. Taster schwarz, von mittlerer Grösse. Das dritte Fühlerglied klein, nierenförmig, mit völlig apicaler Borste. Stirn in Folge der dichten Bestäubung ganz matt. Die metallischgrüne Grundfarbe der Oberseite des Thorax kommt nur dann lebhafter zum Vorschein, wenn man ihn von hinten her betrachtet. Schildehen und Hinterleib sind weniger dicht bestäubt als der Thorax, so dass in den meisten Richtungen die metallischgrüne Grundfarbe derselben deutlich in die Augen fällt. Die Behaarung des Hinterleibes erscheint im reflectirten Lichte hellbräun- lich. Hüften und Schenkel schwarz ohne deutlichen grünen Schimmer, das zweite Glied der Vorderhüften, die äusserste Spitze aller Schenkel, alle Schienen und alle Füsse bis gegen die Spitze des ersten Gliedes hin gelb, das Ende der Füsse dunkelbraun. Behaarung und Beborstung der Beine überall sehr kurz, letztere zugleich sehr sparsam; die Pulvillen der Vorderfüsse ziemlich klein. Wimperhaare der Deckschüppchen hell. Flügel etwas graulich, mit ziemlich vortretendem Hinterwinkel und von gleichmässigerer Breite als bei den meisten anderen Arten; der Vorderrand des Flügels zeigt eine starke schwarze Verdickung, welche an der Mündung der ersten Längsader plötzlich beginnt, sich dann ganz allmälig verdünnt und schon vor der Mündung der zweiten Längs- ader wieder verschwindet; der letzte Abschnitt der vierten Längsader ist gar nicht geschwungen, der dritten Längsader parallel und mündet ziemlich genau in die äusserste Flügelspitze; die hintere @uerader liegt in fast vollkommen gleicher Entfernung von der äussersten Flügelwurzel und von der Flügelspitze. — (Florida). Weibchen: Es gleicht dem Männchen sehr, nur ist die Bestäubung des ganzen Körpers noch etwas dichter und die grüne Grundfarbe des Hinterleibes etwas weniger lebhaft. Das Gesicht ist für ein Weibchen nicht sehr breit; die dichte Bestäubung desselben hat ganz dieselbe Färbung wie die des übrigen Körpers; die gewöhn- liche Querleiste liegt zwar etwas unter der Mitte des Gesichts, aber erheblich höher als bei den Weibchen aller mir sonst bekannten Arten, so dass das Gesicht durch dieselbe in zwei nur wenig ungleiche Theile geschieden, wird. — Die Flügel haben dieselbe gleich breite Gestalt wie bei dem Männchen, zeigen aber am Vorderrande keine Spur einer Verdickung. — (Maryland). i 2. Die Flügel des Männchens ohne Verdickung am Vorderrande. a. Oberseite der Hinterschienen mit etwa 3 Borsten (kleine Art)- spee. 6. Chrysot. discolor, nov. sp. ö & O0. — Viridis, nitens, femoribus concoloribus, genibus, tibüs venisque alarum flavis, maris oculis distantibus et abdomine violaceo. — Long. corp. I—1},!5 lin. — long. al. 1,'!;—1! lin. Männchen: Glänzend grün. Das Gesicht für ein Männchen ziemlich breit, nach unten hin etwas schmäler, mit gelbgraulicher oder mehr weissgraulicher Bestäubung auf grünem Grunde. Taster ziemlich klein, schwarz. Das dritte Fühlerglied nicht sehr gross, mit apicaler Borste. Stirn mit ziemlich dichter, bräunlichgelber Bestäubung auf grünem Grunde. Die Oberseite des Thorax und das Schildchen glänzend goldgrün, das Hinter- ende der ersteren und letzteres zuweilen mehr blaugrün. Die bräunlichgelbe Bestäubung auf der Oberseite des Thorax ist deutlich, verdeckt aber die Grundfarbe nicht. Die Oberseite des Hinterleibes ist glänzend violett, die Basis des ersten Ringes und der Seitenrand stahlblau oder blaugrün. Hüften schwarzgrün. Schenkel dunkel me- tallischgrün. Die Spitze aller Schenkel und alle Schienen gelb; die vorderen Füsse sind gleich von der Basis aus so allmälig gebräunt, dass der Anfang der Bräunung schwer anzugeben ist; an den Hinterfüssen erstreckt sich die gelbe Färbung viel weiter, so dass nur die letzten Glieder derselben eine deutliche Bräunung zeigen. Die Pulvillen sind ziemlich gross, besonders an den vorderen Füssen. Die Behaarung und Beborstung der Beine überall sehr kurz, an den Schienen und Füssen gelblich, doch mit Ausnahme der stärkeren Borstchen am Ende der Mittelschienen. Wimperhaare der Deckschüppchen hell. Flügel glasartig, kaum etwas grau getrübt, mit lelım- gelben Adern, welche gegen die Flügelspitze hin eine dunklere Färbung annehmen; der letzte Abschnitt der vierten Längsader ist der dritten Längsader parallel und mündet ziemlich genau in die Flügelspitze; die hintere Querader liegt ziemlich genau in der Mitte zwischen der äussersten Flügelwurzel und der Flügelspitze; der Hinterwinkel des Flügels ziemlich vortretend. Weibchen: Es unterscheidet sich von: dem Männchen durch Folgendes. Das Gesicht breiter als bei dem Männchen, doch für ein Weibehen von keineswegs erheblicher Breite; die gewöhnliche @uerleiste weit unter der Mitte desselben. Das dritte Fühlerglied etwas kleiner als bei dem Männchen. Der Hinterleib goldgrün, ohne jede Spur violetter Färbung. Die Pulvillen aller Füsse sehr klein. — (Mittelstaaten; Osten-Sacken). b. Oberseite derHinterschienenmit etwa 5Borsten (grössere Art). spee. 7. Chrysot. auratus, nov. sp. O. — Viridis, thorace et scutello auratis, polline lutescente subopacis, femo- rum nigrorum apice tibüsque omnibus flavis, facie latiusculä albido-pollinosd, palpis nigris. — Long. corp. 14 lin. — long. al. 14 lin. — Metallisch grün. Gesicht auch für ein Weibchen ziemlich breit, mit grauweisser Bestäubung; die ge- wöhnliche @uerleiste liegt sehr weit unter der Mitte desselben. Taster schwarz. Das dritte Füblerglied für ein Weibchen ziemlich gross, mit verhältnissmässig langer Behaarung. Stirn goldgrün, von gelblicher Bestäubung ziemlich matt, nach oben hin nur wenig breiter. Oberseite des Thorax grüngolden, doch von gelblicher Bestäu- bung dicht bedeckt und dadurch matt. Färbung und Bestäubung des Schildchens gleichen der des Thorax. Hin- terleib reiner metallisch grün und viel weniger bestäubt, an der Basis gewöhnlich mehr goldgrün. Hüften schwarz, die äusserste Spitze des ersten Gliedes und das zweite Glied der Vorderhüften gelb, das zweite Glied der hinteren Hüften gelbbraun. Schenkel schwarz mit wenig deutlichem, grünen oder erzfarbenen Metallschimmer; die Spitze der vorderen Schenkel ist in grösserer, die der hintersten in geringerer Ausdehnung gelb gefärbt. Dieselbe Farbe haben die Schienen und Füsse, doch sind letztere gegen das Ende hin allmälig gebräunt. Die Behaarung der Beine ist überall sehr kurz und die Beborstung derselben sehr sparsam. Wimperhaare der Deckschüppchen hell, Flügel etwas graulich, mit braunen Adern; die hintere Querader liegt ungefähr in der Mitte zwischen der äusser- sten Flügelwurzel und der Flügelspitze, — (New-York; Edwards), 17 66 ll. Beine und Vorderhüften ganz gelb, spec. 8. Chrysot. pallipes, nov. sp. 6) & CR Viridis, nitens, coxis anticis pedibusque Navis. Long. corp. I—1,', lin. — long. al. hs —1! lin. — Beide Geschlechter einander sehr ähnlich. Metallischgrün, glänzend. Die Augen des Männchens stossen fast vollständig zusammen, so dass das Gesicht schmal linienförmig ist; bei dem Weibchen ist es breiter und hat die gewöhnliche @uerleiste weit unterhalb seiner Mitte. Die Bestäubung desselben ist bei beiden Geschlechtern weiss. Die Taster sind ziemlich klein und mit weisslicher Bestäubung bedeckt, so dass sich die Grundfarbe der- selben nicht deutlich wahrnehmen lässt, doch scheint sie mehr gelblich als schwärzlich zu sein. Das dritte Fühler- glied auch bei dem Männchen nicht gross und wenig schief. Stirn grün, von weisslicher Bestäubung ziemlich matt. ‘Die Oberseite des T’horax hat deutliche weissliche Bestäubung, welche aber die Grundfarbe nicht verdeckt. Die schwarze Behaarung des Hinterleibes ist etwas länger als bei den meisten anderen Arten. Die ganzen Vor- derhüften, die Spitze der Mittel- und Hinterhüften und die ganzen Beine gelb, selbst die Füsse nur gegen die Spitze hin etwas gebräunt. Wimperhaare der Deckschüppchen hell. Flügel wenig graulich, mit bräunlichen oder braunen Adern; die hintere Querader liegt der Flügelwurzel erheblich näher als der Flügelspitze. — (Mittel- staaten; Osten-Sacken). Gen. XIX. TEUCHOPHORUNS. Die Gattung Teuchophorus ist bisher nur auf einige europäische Arten beschränkt geblieben. Sie gleichen kleinen Chrysotus - Arten ziemlich, unterscheiden sich von denselben aber doch leicht durch folgende Merkmale. Fühler kleiner; die Fühlerborste deutlich dorsal. Der Hinterleib des Mänschens etwas von der Seite her zusam- mengedrückt. Die weit vom Flügelrande entfernt stehende hintere Querader ist äusserst steil, so dass ihr Hinter- ende weiter von der Flügelwurzel entfernt ist, als ihr Vorderende. Die Beine des Männchens sind mit verein- zelten starken Stachelborsten besetzt und die Hinterschienen desselben gekrümmt und in verschiedener Weise ver- ziert. Ausserdem ist bei den Männchen aller bisher bekannt gewordenen Arten die Flügelrippe ganz in derselben Weise verdickt, wie bei dem Männchen des vorher beschriebenen Chrysot. costalis. — Die übrigen Gattungsmerk- male stimmen mit denen von Chrysotus überein. Gen. XXL. SYMPYENUS Diese Gattung steht in naher Verwandtschaft mit Änepsius, unterscheidet sich aber durch die Kahlheit des ersten Fühlergliedes leicht. — Von den Gattungen, bei denen das erste Fühlerglied kahl ist, stehen ihr Aanthochlorus, Teuchophorus und Campsienemus am nächsten; sie sind von Sympyenus durch folgende Merkmale unterschieden: 1) Xanthochlorus durch die eingedrückte Fläche auf dem Hinterende des Thorax, so wie durch die vorherrschend gelbe Färbung des Körpers und der Borsten auf dem Thorax; 2) Teuchophorus durch die steilere Stellung der hinteren Querader, durch das Zusammenfliessen der ersten Längsader mit der Flügelrippe und die dadurch her- beigeführte starke Verdickung der letzteren, durch die mit einzelnen, sehr starken Dornen besetzten Beine des Männchens und durch das ganz versteckte Hypopygium desselben; 3) Campsienemus durch den verlängerten Hinter- rücken, den der dritten Längsader parallelen und stets jenseit der Flügelmitte mündenden Abschnitt der vierten Lingsader, das nach oben hin sehr verschmälerte Gesicht des Männchens u. s. w. Der Charakter der Gattung Sympyenus ist folgender: Das Gesicht nach oben hin nicht verschmälert. Fühler klein; das erste Glied nackt; die Fühlerborste auf dem Rücken des dritten Gliedes in der Nähe der Basis eingesetzt. Der Hlinterrücken nicht ungewöhnlich vortretend oder verlängert. Der BHinterleib des Männchens mehr oder weniger von der Seite her zusammengedrückt. Das Hypopygium klein, mehr oder weniger eingesenkt; die äusseren Anhänge desselben klein, zuweilen nicht deutlich wahrnehmbar. Die vierte Längsader etwas vor der Flügelspitze oder in dieselbe mündend; hintere @uerader vor oder auf der Flügelmitte, vom Flügelrande ent- fernt; die sechste Längsader wird weit vor dem Flügelrande undeutlich. Beine sparsam beborstet; die Hinterfüsse kürzer als die Hinterschienen, das erste Glied derselben unbeborstet. Die beiden mir bekannten nordamerikanischen Arten weichen von unseren europäischen dadurch ab, dass die vierte Längsader in die Flügelspitze selbst mündet und dass das erste Glied der Hinterfüsse verhältnissmässig kürzer ist. spec. 1. Sympyen. frontalis, nov. sp. 6 & Q. — Nigricans, fronte laete violaceo -splendente, anlennis nigris. — Long. corp. 1! lin. — long. al. 1% lin. — Gesicht bei dem Weibchen von mässiger Breite, bei dem Männchen unten sehr schmal, gegen die Fühler hin breiter, weiss bestäubt, so dass die blaue Grundfarbe nur wenig zu bemerken ist. Fühler schwarz, grösser als bei der folgenden Art; das erste Glied ziemlich lang; das dritte Glied nur mit äusserst kurzer Pubescenz, bei dem Männchen grösser und eilörmig, bei dem Weibchen kleiner und ziemlich rundlich. Stirn glänzend stahlblau oder violett. Cilien des unteren Augenrandes weisslich. Oberseite des Thorax von dichter graubräunlicher Be- stäubung matt, doch schimmert die grüne oder blaue Grundfarbe deutlich durch die Bestäubung hindurch. Das Schillchen ist wie die Oberseite des Thorax gefärbt und trägt ausser den gewöhnlichen Borsten keine Behaarung. Hinterleib schwarz oder grünschwarz, der zweite Ring desselben gewöhnlich mit einer vo!lständigen oder doch beinahe vollständigen, der dritte mit einer in der Mitte unterbrochenen gelblich durchscheinenden @uerbinde; ausserdem pflegt auch der erste und vierte Ring am Seitenrande gelblich durchschimmernd zu sein. Der Bauch ist stets weissgelblich. Das mit dem Hinterleibe gleich gefärbte Hypopygium ist etwas grösser, als bei den ande- ren mir bekannten Arten der Gattung und nur sehr wenig eingesenkt; die äusseren Anhänge desselben sind so klein und versteckt, dass ich ihre Form nicht deutlich wahrnehmen kann. Der Hinterrand der Brustseiten, alle Hüften und Beine gelblich. Vorderhüften nur mit heller Behaarung. Die Schenkel haben ausser den gewöhn- lichen Borstchen unmittelbar vor der Spitze keine anderen Borsten. Die Vorderschienen sind borstenlos, die Mittel- und Hinterschienen nur sparsam beborstet. Die Vorderfüsse sind gegen ihr Ende hin mehr oder weniger gebräunt; bei dem Weibchen sind die Glieder von abnehmender Länge, das erste nahebei so lang wie die drei folgenden zusammen; bei dem Männchen dagegen ist das erste Glied ausserordentlich verkürzt und nicht ganz so lang als das letzte, das zweite Glied fast so lang als die beiden folgenden zusammen, das dritte erheblich kürzer als das vierte, welches letztere auf seiner Oberseite von gekrümmten Härchen kurz gewimpert ist. Die Glieder der gegen ihr Ende hin allmälig immer mehr gebräunten Mittelfüsse sind bei dem Weibchen von abnehmender Länge; bei dem Männchen ist das erste Glied derselben erheblich länger als die vier folgenden Glieder zusammen, das zweite so lang wie die drei folgenden zusammen, das dritte und vierte fast gleich lang aber sehr kurz, auf der Vorderseite von zarten Härchen wimperartig gebartet; das fünfte Glied ist etwas dünner als die beiden vor- hergehenden Glieder und fast so lang als diese zusammen. Hinterfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an mehr oder weniger stark gebräunt, das erste Glied viel kürzer als das zweite, die folgenden Glieder bei beiden Ge- schlechtern von abnehmender Länge. Deckschüppchen mit blassgelblichken Wimperhaaren. Flügel ziemlich lang und schmal, gegen die Wurzel hin nur mässig zugespitzt, bei dem Weibchen weniger als bei dem Männchen, grau getrübt; die vierte Längsader ist der dritten parallel und mündet ziemlich genau in die Flügelspitze; die hintere @Querader steht senkrecht und liegt vor der Flügelmitte. — (Pennsylvania; Osten-Sacken). spec. 2. Sympyen. lineatus, nov. sp. & Q. — (inereus, fronte nigrü, antennarum basi, scutelli margine, ventre pedibusque flavicantibus. — Lony. corp. I—11 lin. — long. al. 14—1,% lin. — Bräunlich aschgrau, matt. Gesicht mit weisslicher Bestäubung auf schwarzem Grunde; bei dem Weibchen ist es ziemlich schmal, bei dem Männchen so verschmälert, dass die Augen auf dem unteren Theile des Gesichts zusammenstossen. Taster ziemlich schwärzlich. Fühler ziemlich kurz, das dritte Glied kleiner als bei der vorigen Art, bei dem Männchen länglich eiförmig, bei dem Weibchen erheblich kürzer, bei beiden Geschlechtern mit ba- saler Rückenborste; das erste Glied ist stets gelblich gefärbt, die beiden folgenden heller oder dunkeler braun, zuweilen ziemlich schwärzlich. Stirn schwarz. Die Cilien des unteren Augenrandes sind hell. Oberseite des Thorax bräunlich aschgrau, völlig matt, die Schulterecke gewöhnlich bräunlichgelb; es zeigen sich auf der Ober- seite derselben dunklere Längslinien, von denen eine feine Mittellinie und zwei sie begleitende stärkere Linien, auf denen die mittleren Borstenreihen stehen, am deutlichsten zu sein pflegen, welche aber bei anderer Betrach- tungsweise verschwinden, auch nicht bei allen Exemplaren gleich deutlich und scharf begrenzt sind. Schildchen auf der Mitte der Oberseite grau mit metallisch blauem Schimmer, am Rande gelb. Brustseiten grau, der unterste Theil derselben mehr gelb. Hinterrücken schwarzgrau. Hinterleib bei ausgefärbten Exemplaren braungrau, bei miinder ausgefärbten mehr gelbbraun; der ganze Bauch stets hellgelblich. Das kleine Hypopygium ist zum grössten Theile glänzend schwarz und ziemlich eingesenkt; die äussern Anhänge sind grösser, als es bei den Arten dieser Gattung sonst der Fall zu sein pflegt-und haben die Gestalt fast fadenförmiger Lamellchen; ihre Farbe ist schmutzig gelbbraun. Hüften und Beine gelblich. Schenkel nur mit den gewöhnlichen Borstchen unmittelbar vor der Spitze; Vorderschienen borstenlos, Mittel- und Hinterschienen mit einer mässigen Anzahl kurzer schwarzer Borstchen. 8 Das erste Glied der Vorderfüsse etwa so lang wie die drei folgenden Glieder, die von abnehmender Länge sind; der grösste Theil des vierten und das ganze fünfte Glied schwarzbraun. Mittelfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an mehr oder weniger gebräunt; ihr erstes Glied ungefähr so lang wie die vier folgenden zusammen, welche von abnehmender Länge sind. Das erste Glied der Hinterfüsse viel kürzer als das zweite, die folgenden von abnehmender Länge. Deckschüppchen mit braunem Rande und mit blassgelblichen Wimperhaaren. Flügel grau getrübt, bei dem Männchen nach der Basis hin keilförmig zugespitzt, was bei dem Weibchen nicht der Fall ist; die vierte Längsader ist der dritten parallel und mündet ziemlich genau in die Flügelspitze; die hintere Quer- ader steht senkrecht und liegt bei dem Weibchen ziemlich auf der Flügelmitte, bei dem Männchen erheblich jenseit derselben. — (Virginia, New-York; Edwards). Gen. XIX. CANPSICNENUN. Die Charaktere der Gattung sind: Das erste Fühlerglied auf der Oberseite nackt; das dritte mehr oder weniger spitz, deutlich behaart; die Fühlerborste in der Nähe seiner Basis eingesetzt. Gesicht nach oben hin äusserst schmal, besonders bei dem Männchen. . Der Hinterrücken verlängert. Der Hinterleib platt gedrückt. Das Hypopygium eingesenkt; die Anhänge desselben überaus klein. Beine schlank; das erste Glied der Hinterfüsse ohne Borsten. Die Männchen meist durch ungewöhnliche Bildung der Schienen, häufig auch der Füsse ausgezeichnet. Der letzte Abschnitt der vierten Längsader läuft etwa auf seinem ersten Viertheile über eine deutliche Flügelbeule, ist der dritten Längsader parallel und mündet jenseit der Flügelspitze. spec, 4. Camps. hirtipes, nov. sp. ö & O. Obscurus, olivaceo-aeneus, scutello-violaceo, facie ex flavo fuscd, an- tennis nigris, pedibus ex fusco flavis, larsis exceptä basi nigris, alis obscure cinereis, — libiarum intermedia- rum dimidio basali in mare incrassato et setis longis armato. — Long corp. 44 lin. — long. al. 1} lin. — Metallisch olivenbraun. Gesicht äusserst schmal, gelbbraun, mit einem glänzend goldgrünen Punkte un- mittelbar unter den Fühlern, welcher nicht immer leicht wahrzunehmen ist. Fühler ganz schwarz; das dritte Glied derselben bei dem Männchen lang und spitz, bei dem Weibchen kurz und klein. Stirn schwarz mit violettem, oft recht lebhaftem Schimmer, unmittelbar über den Fühlern mit einem hell kupferröthlichem Punkte. Die Cilien am unteren Augenrande hell. Die Oberseite des Thorax zeigt häufig violeite Reflexe. Das Schildchen glänzend vio- lett, seltener glänzend schwarz mit undeutlichem violetten Schimmer. Die Farbe des Hinterleibes gewöhnlich mehr grünschwarz. Vorderhüften bräunlich gelb, an der Basis geschwärzt; Mittel- und Hinterhüften schwarz mit braun- gelber Spitze. Die äusserste Kniespitze schwarzbraun und die Füsse von der Spitze des ersten Gliedes an schwarz, Zuweilen ist auch der Oberrand der Schenkel deutlich gebräunt. Die Wiwperhaare der Deckschüppcehen schwarz. Flügel schwarzgrau getrübt, schwarzaderig; die Flügelbeule liegt vor dem ersten Viertheile des letzten Abschnittes der vierten Längsader. — Männchen: Die Vorderschenkel desselben sind bis zur Mitte hin etwas verdickt und auf der Unterseite gerade am Ende dieser Verdickung von kurzen, steilen Borstchen dicht gebartet; die Vorderschienen sind merklich dicker als bei dem Weibchen, auf der Unterseite von zahlreicheren und abstehenderen, auf der Oberseite von minder zahlreichen und weniger abstehenden Borsten besetzt; Vorderfüsse mit ungewöhnlich langer Behaa- rung, besonders an ihren beiden ersten Gliedern. Die Bildung der Mittelschenkel ist derjenigen der Vorderschen- kel ähnlich, doch ist die Verdickung derselben weniger stark und reicht bis in die Nähe der Spitze; der dichte, von kurzen steifen Borstchen gebildete Bart auf der Unterseite ist dadurch ihrem Ende viel näher gerückt. Die Mittelschienen sind von ziemlich unregelmässiger Bildung; von der Basis bis nicht ganz zur Mitte hin sind sie deutlich verdickt und auf der Oberseite mit etlichen langen schwarzen Borsten besetzt, auf der Unterseite aber mit einem kleinen, mit ganz kurzen Borstchen besetzten Höcker versehen. Der nicht verdickte Tbeil der Mittel- schienen ist von einfacher Bildung, doch auf der ganzen Unterseite mit einer Reihe ziemlich langer, schwarzer Borstenhärchen besetzt. Die Mittelfüsse und die ganzen Hinterbeine sind von einfachem Baue. — (Pennsylvanien). Gen. XXX PLAGIONEURUNS. Diese Gattung ist von mir (Wien. ent. Monatschr. I. 45.) für eine einzelne, noch dazu bis jetzt nur im weiblichen Geschlechte bekannte Art errichtet worden, deren höchst eigenthümliche Merkmale dazu nöthigten. In ihrem Gesammthabitus steht sie den Gymnopternus- und Pelastoneurus-Arten am nächsten, unterscheidet sich aber von beiden leicht durch das ganz kahle erste Fühlerglied und durch die ganz ungewöhnlich schiefe Lage der hinteren 69 Querader, von Gymnopternus ausserdem noch durch den Verlauf des letzten Abschnittes der vierten Längsader, welcher fast ganz so wie bei den Pelastoneurus- Arten ist. Die Eigenthümlichkeiten des Weibchens scheinen mir auf ein freies Hypopygium des Männchens schliessen zu lassen. Der Gattungscharakter, so weit er sich bis jetzt feststellen lässt, ist folgender, Das erste Fühlerglied kahl; das zweite Fühlerglied nicht daumenförmig auf das dritte übergreifend, auf seiner Oberseite viel länger, als auf seiner Unterseite; das dritte Glied kurz, ohne deutliche Behaarung, mit dorsaler Borste. Hintere @uerader ganz überaus schief; der letzte Abschnitt der vierten Längsader läuft mit seiner zweiten Hälfte stark vorwärts und mündet in der Nähe der dritten Längsader, so dass Jdie erste Hinterrandszelle an ihrem Ende sehr verengt ist. Das erste Glied der Hinterfüsse ohne Borsten. spec. 4. Plagion. univittatus, Loew, or — Viridis, thoracis vittä medid abdominisque fasciis latis purpureis, an- tennis pedibusque nigris, femoribus virescentibus, genibus libiarumque anleriorum basi testaceis, alis cinereis. — Long corp. 25 lin. — long. al. 23 lin. — Gesicht für ein Weibchen nicht sehr breit, etwas erhaben, auf seinem grösseren oberen Theile mit einer vertieften Mittellinie; der kleinere, gewölbtere untere Theil ist von dem oberen durch eine auf ihrer Mitte unvoll- ständige Querleiste getrennt; die dichte, fast silberweisse Bestäubung verdeckt die grüne Grundfarbe des Gesichts sehr. Fühler schwarz. Das dritte Glied mit kurzer, aber scharfer Spitze; die Fühlerborste ziemlich stark, mit äusserst kurzer, aber deutlicher Pubescenz. Stirn glänzend metallisch- blaugrün, Die Cilien am oberen Augen- rande schwarz, am ganzen seitlichen und unteren Augenrande weiss. Thorax metallisch grün, nur am Vorder- und Seitenrande etwas weisslich bestäubt, auf der Mitte mit einer nicht scharf begrenzten Längsstrieme, welche in mancher Richtung ein mehr schwarzes, in anderer ein mehr braunes und purpurfarbenes, zuweilen ein schön zimmt- braunes Ansehen hat. Schildehen metallisch grün, mit den gewöhnlichen zwei starken Borsten, sonst nackt. Auf dem Hinterleibe haben die beiden ersten Drittheile jedes Ringes eine dunkle, das letzte Drittheil eine viel hellere Färbung; auf erstern geht die Farbe aus dem Schwarzen durch das Bronzebraune in ein schönes, dunkeles Violett über; auf letzterem ist die Färbung vorberrschend metallisch grün, doch geht sie nach vorn hin in das Stahlblaue und am Hinterrande des Ringes in das Goldgrüne oder fast in das Kupferige über; in der Nähe des Seitenrandes ist das hinterste Drittheil der Ringe weissbestäubt. Hüften schwarz mit ziemlich düsterem grünen Schimmer; die vordersten weissbestäubt, mit zarten weissen Härchen und an der Spitze mit einigen schwarzen Borsten besetzt. Beine schwarz; die Schenkel mit grünem Schimmer; Kniee bräunlichgelb; diese Färbung dehnt sich an den Vor- derschienen bis gegen die Mitte, an den Mittelschienen bis zum ersten Drittheil aus, während sie an den Hinter- beinen nur auf die Kniespitze beschränkt bleibt. Die Schenkel haben auf der Unterseite von der Basis bis fast zur Spitze hin abstehende, aber kurze, weissliche Behaarung; sonst ist die Behaarung derselben schwarz; Mittel- und Hinterschenkel haben an der Vorderseite vor der Spitze etliche wenig ansehnliche schwarze Borstchen. Die Behaarung der Schienen ist durchaus schwarz, sehr kurz, nur an der Oberseite der Hinterschienen etwas länger, so dass man ihre grosse Dichtigkeit leicht bemerkt; alle Schienen sind mit kurzen und wenig zahlreichen schwar- zen Borsten besetzt. Flügel rauchgrau getrübt, die Adern braunschwarz ; die hintere Querader liegt so ausseror- dentlich schief, dass sie dem Hinterrande des Flügels parallel läuft; der lezte Abschnitt der vierten Längsader nähert sich ohne Veränderung seiner Richtung dem Flügelrande ziemlich, biegt sich aber dann plötzlich nach vorn, so dass er in der Nähe der dritten Längsader ziemlich weit vor der Flügelspitze mündet. — (Cuba; Riehl). Gen. XXXIV LIANCALES Die Gattung Liancalus steht mit den Gattungen Scellus und MHydrophorus in näherer Verwandtschaft. Sie hat mit ihnen folgende Merkmale gemein. Der Körper im Ganzen weder mit zahlreichen noch mit langen Borsten: Flügel verlängert und die hintere @Querader dem Flügelrande sehr genähert; Beine verlängert und schlank; das erste Glied der Hinterfüsse auf der Oberseite ohne Borsten, nicht kürzer als das zweite, sondern bei den meisten Arten erheblich länger. Gesicht bei beiden Geschlechtern breit, auf dem untersten Drittheile jederseits am Augen- rande mit einem Knötchen und mit einer undeutlichen, von einem dieser Knötchen zum andern laufenden Leiste; Fühler ziemlich kurz, das erste Glied nicht behaart; die scheinbar kahle Borste dorsal, deutlich zweigliedrig. — Das Hypopygium des Männchens eingesenkt. Die drei genannten @attungen unterscheiden sich durch die ange- führten gemeinschaftlichen Merkmale von den übrigen Gattungen der Dolichopoden hinlänglich, — Die Gattung Liancalus unterscheidet sich aber wieder ihrerseits von Scellus und Ilydrophorus dadurch, dass bei ihr I) alle Schenkel 18 70 dünn und unbewehrt sind, während die Scellus- und Hydrophorus- Arten gegen die Basis hin stark verdickte und wenigstens bei dem Männchen auf der Unterseite bewehrte Vorderschenkel haben; 2) dass die Hinterleibsabschnitte vor ihrem Hinterrande mit Borsten besetzt sind, welche sich weder bei den Scellus- noch bei den Hydrophorus- Arten finden. Unsere beiden europäischen Liancalus-Arten zeigen noch mancherlei wesentliche Verschiedenheiten. So ist bei Liane. lacustris Scop. das Schildchen vierborstig und die äusseren Anhänge des Hypopygiums sind kurze, be- haarte Lamellen, während bei Liane. virens Scop. das Schildchen sechsborstig und die äusseren, sehr lang behaarten Anhänge des Uypopygiums fadenförmig sind. — Handelte es sich um die schwierige Unterscheidung einer grösseren Anzahl von Arten, so würden diese Unterschiede zur Errichtung zweier besonderen Gattungen vollständig aus- reichen. Da bisher erst einige wenige Liancalus-Arten bekannt geworden sind, so ist dieselbe für jetzt noch völlig überflüssige. — Die hier von mir zu beschreibende nordamerikanische Art schliesst sich in allen Merkmalen dem Liane. virens nahe an. spec, 1. Liane. genualis, nov. sp. 6 & Q. — Virescens, thoracis lineis qualuor abdominisque faseiis obscuris, pe- dibus ex nigro viridibus, genibus flavis, alis maris maculä apicali nigrä, gutlam candidam includente ornatis. — Long. corp. 3--34 lin. — long. al. 3} lin. — Dem europäischen Liane. virens Scop. nahe verwandt und recht ähnlich, doch durch Abweichungen im Aderverlaufe und in der Zeichnung der Flügel, so wie durch viel grössere Länge der fadenförmigen Anhänge des IHypopygiums von ihm unterschieden. Blaugrünlich, von heller Bestäubung etwas grau. Gesicht bald mehr grün, bald mehr blau, mit ziemlich weisslicher, doch die Grundfarbe nicht verdeckender Bestäubung. Die grossen schwarzen und mit schwarzer, verhältnissmässig langer Behaarung besetzten Taster erscheinen von der Seite ge- sehen in Folge ihrer Bestäubung gewöhnlich ganz und gar graugelblich. Stirn grün, von weisslicher Bestäubung etwas fleckig, Fühler ganz schwarz. Die Cilien des hinteren Augenrandes oben schwarz, unten weisslich. Die Oberseite des Thorax hat zwei schmale, linienförmige, durch eine grauröthliche Mittellinie getrennte Längsstriemen, welche bei ganz ausgefärbten Exemplaren ziemlich schwarz sind, und zwei eben solche Seitenstriemen, deren hin- terer Theil von der Quernaht aus gespalten ist. Es bleibt so von der schönen blaugrünen Farbe ausser den beiden breiten Längsstreifen, auf welchen die stärkeren Borsten stehen, nicht viel übrig. Schildchen mit sechs Borsten, wie ‚bei Lianc. virens. Der Hinterleib mit breiten, kupferbraunen oder bronzebraunen, zuweilen fast schwarzen @uerbinden, welche am Hinterrande der Ringe liegen; die Grundfarbe des Hinterleibes geht an der Grenze dieser @Querbinden oft in das Gelbgrüne über. Hüften, Schenkel und Schienen metallisch schwarzgrün; die Kniespitze gelb; die Füsse schwarz. Vorderhüften verlängert, eylindrisch, auf der Vorderseite mit langer weisslicher Behaa- rung, nur an der Spitze mit etlichen schwarzen Borstchen. Bei dem Männchen ist das zweite Glied der Vorder- füsse ganz ausserordentlich verkürzt und etwas verdickt, so dass es das kürzeste aller Glieder ist und dass Länge und Breite desselben ziemlich gleich sind. Die Wimperhaare der Deckschüppchen weisslich. Flügel schwarzaderig, glasartig, bei dem Weibchen nur mit einigen unregelmässigen grauen Flecken auf der Spitzenhälfte, bei dem Männ- chen ausserdem in der Nähe der Spitze mit etlichen grauschwarzen Längsstreifen und an der Spitze selbst mit einem schwarzen Flecke, welcher einen an der Vorderseite der Mündung der vierten Längsader liegenden kreis- runden, im durchscheinenden Lichte schneeweiss schimmernden Tropfen einschliesst; am Vorderrande dieses Tro- pfens zeigt sich in dem Schwarzen stets noch eine ganz kleine ausgewaschene Stelle. — Der Umriss der Flügel des Männchens weicht von dem, welchen sie bei dem Weibchen haben, erheblich ab, indem sie nicht nur schmäler, sondern auch an ihrem ganzen Hinterrande in eigenthümlicher Weise gebuchtet sind. Die äusseren Anhänge des kurzen schwarzen Hypopygiums sind zwei überaus lange, bis ziemlich zur Basis des Hinterleibes zurückreichende Fäden, welche ihrer ganzen Länge nach mit sehr langen hellen Haaren weitläufig besetzt sind. Gen. XAXV, SCELLIS Es sind bereits oben bei Liancalus sowohl die Merkmale, welche Scellus mit dieser Gattung und wit Ay- drophorus gemein hat, als auch diejenigen, durch welche sich Scellus von Liancalus unterscheidet, angeführt worden. Zu letzteren kann noch hinzugefügt werden, dass bei den Scellus-Arten das Hypopygium zwei hellgefärbte Anhänge von eigenthümlicher Gestalt hat, welche nach aussen oder hinten gerichtet sind und welche den gewöhnlichen äusseren Anhängen nicht zu entsprechen scheinen, da ihr Befessigungspunkt von dem Ende desselben viel entfernter liegt. — Die Anwesenheit dieser Anhänge unterscheidet die Scellus-Arten auch von den Hydrophorus-Arten, welchen a dieselben völlig fehlen. Ausserdem ist bei den Scellus-Arten die Unterseite der Vorderschenkel und Vorderschienen mit langen zwischeneinander greifenden Dornen besetzt, während bei den Hydrophorus-Arten sich höchstens an der Unterseite der Vorderschenkel in der Nähe der Basis etliche dornartige Borsten finden, sonst aber die Unterseite sowohl der Vorderschenkel als der Vorderschienen nur mit ganz kurzen dornförmigen Borsten besetzt ist. Ich habe bisher nur eine nordamerikanische Scellus-Art und auch diese nur im weiblichen Geschlechte kennen gelernt; sie unterscheidet sich von unseren beiden europäischen Arten durch grössere Kürze des ersten Fühlergliedes und gleicht in dieser Beziehung mehr unseren Ilydrophorus-Arten. Die dunkele Färbung der Flügel hat sie mit den europäischen Arten ihrer Gattung gemein. spec. 4. Scell. exustus, Walk. Q. — Aeneo-niger, abdomine viridi, laelissime cupreo splendente, alis nigricantibus, venis nigro-limbatis. — Long. corp. 23 lin. — long. al. 31 lin. Synon. Medeterus exustus Walker, Dipt. Saund. 211. — Ich habe über die Bestimmung dieser Art keinen Zweifel, obgleich Herrn Walker’s Beschreibung nur im Ganzen zutrifft. Fühler schwarz; das erste Glied derselben kürzer als bei Scellus notatus Fall. und spinimanus Zett. Thorax und Schildchen erzschwarz, bei dem Weibchen, welches ich vor mir habe, zu schlecht erhalten, als dass ich Genaueres darüber angeben könnte. Hinterleib sehr glänzend goldgrün mit äusserst lebhaftem kupfer- rothen Schimmer, welcher bei mancher Art der Beleuchtung die goldgrüne Farbe ganz verdeckt; der erste Ab- schnitt des Hinterleibes ist fast röthlich violett. Brustseiten schwarz, mit kupferrothem, etwas in das Violette ziehendem Schimmer und von ziemlich weisslicher Bestäubung grau. Beine schwarz; Schenkel erzschwarz. Vor- derschenkel und Vorderschienen auf der Unterseite mit langen schwarzen doruförmigen Borsten besetzt; das Ende der Vorderschienen läuft in eine zahnförmige Spitze aus. Schenkel und Schienen der hinteren Beine mit schwarzen Borsten. Schwinger mit braungelbem Stiele und braunschwarzem Knopfe. Flügel stark schwarzgrau getrübt, die Adern mit schwarzen Säumen, von denen diejenigen der drei ersten Längsadern ganz und gar zusammenfliessen, so dass die Flügel am Vorderrande schwarz sind; auf dem ersten Drittheile des letzten Abschnittes der vierten Längsader und auf der hinteren Querader findet sich ein schwärzerer, punktförmiger Fleck. Gen. XXXVL HYDROPHORUN Die Charaktere dieser leicht kenntlichen Gattung ergeben sich aus dem, was über die Charaktere der beiden vorigen Gattungen gesagt worden ist, zur Genüge. Die einzige mir bekannte Hydrophorus-Art stimmt in allen wesentlichen Merkmalen mit den europäischen Arten vollständig überein. spec. 1. Hydroph. pirata, nov. sp. oO. — Dlivaceo-aeneus, thorace et scutello cupreo-splendentibus, abdomine vire- scenle, femvribus tibüsque viridibus, tarsis nigris, polline faciei ex fusco ochraceo, pleurarum polline albo, venis alarum cinerascentium nigris. — Long. corp. 13—15 lin. — long. al. 23—214 lin. — Gesicht mit braungelber Bestäubung, völlig matt. Taster schwarz und schwarzbehaart, auf der Oberseite mit braungelblicher Bestäubung. Fühler ganz schwarz. Stirn braunschwarz, matt; wenn man sie in ganz schiefer Richtung betrachtet, so bemerkt man, dass sie zum Theil braungelb bestäubt ist. Am Hinterkopfe ist die Grund- farbe grün, wird aber von graugelber Bestäubung sehr matt gemacht und fast ganz verdeckt. Die Cilien am oberen Augenrande sind wie gewöhnlich schwarz, die dichten und haarartigen Wimpern am unteren und seitlichen Augen- rande dagegen gelb. Oberseite des Thorax metallisch olivenbraun mit kupferfarbigen Reflexen; die wenig bemerk- bare Bestäubung derselben ist bräunlich gelb. Schildchen vierborstig, glänzend, auf der Mitte kupferroth, am Rande grün. Brustseiten und Hüften mit weisser Bestäubung. Hinterleib grüner als der Thorax und kupferig über- laufen, auf dem grössten Theile des letzten Abschnittes und auf dem Hinterrande der vorhergehenden gewöhnlich schön grün. Die kurze Behaarung desselben ist schwarz, nur an dem Hinterrande des ersten und letzten Ab- schnittes ist sie hell. Vorderhüften mit schwarzen, steifen Härchen besetzt. Schenkel schlank, grün, mit dünner, wenig in die Augen fallender weisslicher Bestäubung; die Vorderschenkel wie gewöhnlich gegen die Basis hin verdickt, auf ihrer Unterseite mit zwei Reihen kurzer schwarzer Stachelborsten besetzt, von denen die innere bis nahe zur Spitze derselben reicht, während die äussere schon auf der Mitte der Schenkel endigt. Schienen dun- kelgrün, die vordersten auf ihrer Unterseite gleichmässig mit äusserst kurzen schwarzen Stachelborsten besetzt. Füsse schwarz. Wimperhaare der Deckschüppchen fahlgelb. Schwinger mit schmutziggelblichem Stiele und mit 72 geschwärztem Knopfe. Flügel sehr lang, grau getrübt, gegen den Vorderrand hin nicht dunkeler, bis zur äussersten Wurzel schwarzaderig; das Ende der vierten Längsader nähert sich dem der dritten; auf der hinteren Querader und auf der Beule, über welche der letzte Abschnitt der vierten Längsader hinwegläuft, liegt ein etwas grauerer, mit nackten Augen nicht wohl bemerkbarer Punkt. — Anmerkung. Es ist schwer zu entscheiden, ob Hydroph. pirata nicht vielleicht mit einem der vier von Herrn Walker als Medeterus beschriebenen Hydrophorus- Arten identisch ist. Sie stimmen in gar mancherlei Merk- malen sowohl untereinander als mit meiner Art überein, während sich bei jeder derselben auch wieder abweichende Merkmale finden. — Hydroph. viridiflos muss nach Herrn Walker’s Angabe viel grüner als meine Art sein; ferner sind bei ihm die Cilien des unteren Augenrandes weiss, während sie bei meiner Art gelb sind; ferner soll bei ihm der Hinterleib kegelförmig und länger als der Thorax sein, ein für das Weibchen eines Hydrophorus so ganz un- gewöhnliches Merkmal, dass man fast zweifelhaft werden möchte, ob er wirklich dieser Gattung beizuzählen sei; endlich sollen die Flügeladern bei ihm in der Nähe der Flügelwurzel bräunlich gelb sein; diese Abweichungen sind viel zu gross, als dass Hydroph. pirata für viridiflos Walk. gehalten werden könnte. — Bei dem Weibchen des Walker’schen Hydroph. glaber soll das Gesicht goldgelbe Bestäubung baben, der Hinterleib soll auf der Oberseite mit bräunlichgelben Härchen besetzt sein, die Schenkel sollen ziemlich dick und die Schwinger bräunlichgelb sein. Auch diese Abweichungen sind zu bedeutend, als dass ich annehmen dürfte, den Walker’schen Hydroph. glaber vor mir zu haben. — Bei dem Weibchen des Hydroph. chrysologus Walk. soll das Gesicht goldgelb bestäubt sein, die Flügel sollen längs dem Vorderrande braun gefärbt sein und die Flügelspannung soll nur drei Linien messen, während letztere bei meiner Art sechs Linien erreicht. Unter diesen Umständen ist an eine Identität beider Arten nicht zu denken. — Die Walker’sche Beschreibung von Hydroph. alboflorens passt hinsichtlich der braungelblichen Farbe der Bestäubung des Gesichts, hinsichtlich der Färbung der Schwinger und hinsichllich der schwarzen Farbe der Behaarung auf der Oberseite des Hinterleibes besser auf meine Art, aber es soll bei ihm auch der Thorax dicht mit bräunlichgelber Bestäubung bedeckt sein, dieselbe Farbe soll die Bestäubung der Schenkel haben und endlich sollen die Pulvillen gar eine blassgelbliche Färbung haben, wovon bei Aydroph. pirata auch nicht die geringste Spur zu bemerken ist. — Gen. XXXVT. ACHALCUTS. Die wenigen bisher bekannt gewordenen Achalcus-Arten gehören sämmtlich ausschliesslich Europa an. Die Hauptcharaktere der Gattung sind folgende. Färbung unmetallisch., Das erste Fühlerglied kahl; das dritte Füh- lerglied spitzeiförmig:; die lange und dünne Fühlerborste subapical. Gesicht schmal. Hinterleib bei beiden Ge- schlechtern mit sechs Abschnitten; der weibliche Hinterleib am Ende ohne Borstenkranz; die äusseren Anhänge des kleinen Hypopygiums haben die Gestalt kleiner Lamellchen. Das erste Glied der Hinterfüsse unbeborstet, kürzer als das zweite. Die sechste Längsader der Flügel fehlt. Es lässt sich die Verwandtschaft der Gattung Achalcus mit den vier folgenden Gattungen, welche sich sämmtlich durch die an ihrem Hinterende mit einer eingedrückten Fläche versehene Oberseite des Thorax auszeich- nen, nicht verkennen. Dieselbe spricht sich namentlich auch durch das Fehlen des Borstenkranzes am Hinterleibs- ende des Weibchens aus, welches sie mit diesen vier Gattungen gemein hat. Ich besitze nur einige Exemplare von Achalcus flavicollis; die Befestigung derselben an der Nadel macht es unmöglich, mit Sicherheit zu erkennen, ob das Hinterende der Oberseite des Thorax eine eingedrückte Fläche hat oder nicht; mir scheint Letzteres der Fall zu sein. Gen. XXXVIL MEDETERUNS. Charakter: Gesicht beider Geschlechter ziemlich breit und bei beiden unterhalb seiner Mitte mit einer Querleiste versehen. Der Rüssel sehr geschwollen; in der Ruhe liegen die beiden Seitenränder seiner Oeflnung so aneinander, dass seine Unterseite eine einzige Wölbung bildet. Das erste Fühlerglied kahl, das dritte rundlich oder etwas eiförmig, mit dünner, apicaler oder subapicaler Borste. Augen unbehaart. Die Oberseite des Thorax am Hinterende mit einer schiefabwärts steigenden, eingedrückten Fläche. Das Hypopygium kurzgestielt, völlig frei, unter den Bauch umgeschlagen, mit ziemlich kurzen Anhängen. Beine ziemlich lang und schlank, fast ganz, borstenlos; das erste Glied der Hinterfüsse unbeborstet, kürzer als das zweite. Die dritte Längsader mündet bei ‚len meisten Arten nicht fern von der Flügelspitze und der letzte Abschnitt der vierten Längsader convergirt ge- sen dieselbe. z % Die Gattung zerfällt in zwei Gruppen; die erste dieser beiden Gruppen unterscheidet sich von der zweiten durch geringere Entfernung der hinteren Querader vom Flügelrande, durch grössere Convergenz der dritten und vierten Längsader, durch geringere Länge des ersten Gliedes der Hinterfüsse und durch schlankeren Körperbau. — Die mir bekannten beiden nordamerikanischen Arten gehören zu dieser ersten Gruppe. spec. 1. Medet. nigripes, nov. Sp. DO. — Nigricans, antennis pedibusque concoloribus, thoracis dimidio anteriore albido-bivittato, dimidio posteriore et scutello albido-pollinosis, alis subhyalinis. — Long. corp. 14 lin. — long. al. 1! lin, — Schwärzlich, ohne Metallglanz. Gesicht von brauner Bestäubung matt; die Grundfarbe desselben scheint unterhalb der Querleiste grünschwarz, oberhalb derselben reiner schwarz zu sein. Taster und Rüssel glänzend schwarz. Fühler schwarz. Stirn von brauner Bestäubung matt. Die Cilien des unteren Augenrandes hell. Die vordere Hälfte der Oberseite des Thorax ist braun bestäubt und hat zwei deutliche, gelblichweisse Längsstriemen, welche vom Vorderrande bis zu dem auf ihrer hinteren Hälfte befindlichen Eindrucke reichen; dieser und das Schildchen sind graulichweiss bestäubt. Der obere Theil der Brustseiten ist braungrau bestäubt; die Borsten ober- halb der Vorderhüften sind schwarz. Hinterleib schwarz, ohne deutliche Bestäubung. Hüften und Beine schwarz; die Vorderhüften sehr kahl, nur in der Nähe der Spitze mit etlichen schwarzen Borstchen; die äusserste Kniespitze dunkel pechbraun, was leicht übersehen werden kann. Das zweite Glied der Hinterfüsse dreimal so lang als das erste. Wimpern der Deckschüppchen weisslich. Schwinger weisslich mit dunklerem Stiele. Flügel glasartig, kaum etwas grau getrübt, mit dunkelbraunen Adern; die hintere Querader ist um etwas mehr als ihre eigene Länge vom Flügelrande entfernt; die dritte Längsader mündet sehr nahe vor der Flügelspitze; der letzte Abschnitt der vierten Längsader ist ungewöhnlich gerade und seine Mündung liegt der Mündung der dritten Längsader ziemlich nahe. — (Mittelstaaten; Osten-Sacken). spec. 2. Medet. veles, nov. sp. d .— Nigricans, antennis concoloribus, facie opacä, pedibus testaceis, femorum dimidio basali ex nigro piceo, alis subhyalinis, maris hypopygio atro, nitido, ovato, subsessili. — Long. corp. 11 lin. — long. al. 1} lin. — Schwärzlich, ohne Metallglanz. Das Gesicht von braungrauer Bestäubung matt; die Grundfarbe dessel- ben schwarz, auf dem unter der @uerleiste liegenden Theile desselben in Folge der Abreibung der Bestäubung deutlicher hervortretend. Taster und Rüssel schwarz; glänzend, Fühler schwarz, die Stirn von braungrauer Be- stäubung matt. Die Oberseite des Thorax ist fast ganz ebenso gezeichnet wie bei der vorigen Art, doch ist die Bestäubung der Vorderhälfte grauer und die der Hinterhälfte und des Schildchens, wenigstens an dem beschriebe- nen Exemplare, weniger in die Augen fallend. Der obere Theil der Brustseiten ist grau bestäubt und die Borsten oberhalb der Vorderhüften sind hell gefärbt. Der Hinterleib ist viel weniger dicht bestäubt als der Thorax, er- scheint aber doch in Folge seiner Bestäubung in mancher Richtung ziemlich grau, Der Stiel des Hypopygiums ist so kurz, dass es fast sitzend erscheint; es ist von ziemlich dicker, eiförmiger, fast umgekehrt birnförmiger Ge- stalt, schwarz, auf seiner ganzen rechten Seite und auf der zweiten Hälfte der linken Seite polirt. Hüften schwarz. Beine bräunlichgelb, alle Schenkel von der Wurzel bis über die Mitte hin pechschwarz, doch so, dass sich diese Färbung ganz allmälig verliert. Wimpern der Deckschüppchen weisslich; Schwinger weisslich mit dunklerem Stiele. Flügel glasartig, kaum etwas graulich getrübt, mit bräunlichen Adern; die hintere Querader liegt um mehr als ihre eigene Länge vom Flügelrande entfernt. Die dritte Längsader mündet etwas weiter vor der Flügelspitze als bei der vorigen Art; der letzte Abschnitt der vierten Längsader ist ebenfalls sehr gerade, convergirt aber et- was schwächer gegen die dritte Längsader, als dies bei Medet. nigripes der Fall ist. — (Florida; Osten-Sacken). Gen. XIL CHRYSOTINUS. Die Gattung Chrysotimus steht der Gattung Chrysotus nahe. Sie theilt mit ihr folgende Merkmale. Kör- pergrösse gering. Fühler klein; das erste Glied derselben nackt; das dritte Glied sehr kurz, gewöhnlich breiter als lang, deutlich behaart, mit apicaler oder doch fast vollkommen apicaler Fühlerborste. Augen mit äusserst kurzer Pubescenz. Beine nicht verlängert; das erste Glied der Hinterfüsse unbeborstet. Die hintere Querader steht auf oder mehr oder weniger vor der Flügelmitte; der letzte Abschnitt der vierten Längsader weder gebro- chen noch deutlich vorwärts geschwungen, der dritten Längsader parallel, an der äussersten Flügelspitze oder etwäs jenseit derselben mündend. Das Hypopygium klein und eingesenkt. 19 14 Der Hauptunterschied beider Gattungen liegt in dem sehr verschiedenen Baue des Thorax; während nämlich bei Chrysotus unmittelbar vor dem Schildchen ein durch einen kreisbogenförmigen Eindruck von der übri- gen Oberfläche des Thorax abgesonderter, einen Kreisabschnitt bildender Querwulst liegt und der Thorax von da aus gewölbt aufsteigt, fehlt bei Chrysotimus dieser @uerwulst und der Thorax zeigt eine ansehnliche, die Mitte seines hinteren Theiles einnehmende, deutlich eingedrückte und bis zu dem Hinterrande desselben schräg abfallende Fläche. — Ausserdem ist die Behaarung der Beine bei Chrysotimus viel geringer,’die Flügel sind etwas grösser, die Anhänge des Hypopygiums noch viel versteckter, die Decken des ganzen Körpers weicher, die Borsten auf Thorax und Schildchen nicht schwarz, sondern gelb, und der Hinterleib stets wenigstens zum Theile gelb gefärbt. spec. 1. Chrysolim. pusio, nov. sp. O. — Laete viridis, abdominis flavi segmento ultimo viridi, antennis palpisque nigris. — Long. corp. & lin. — long. al. 1,1 lin. — Gesicht dunkelgrün mit dünner weissgraulicher Bestäubung. Die Taster braunschwarz, doch erscheinen sie in Folge ihrer weissgraulichen Bestäubung ziemlich hell. Fühler ganz schwarz. Stirn glänzend metallisch grün; die Stirnborsten schwarz, in anderer Richtung fahlbräunlich mit gelbem Schimmer. Die Cilien des ganzen Augenrandes gelblich. Thorax und Schildehen hell metallisch grün, weisslich bestänbt, doch glänzend, mit gelben Borsten besetzt. Hinterrücken und Brustseiten von derselben hellgrünen Färbung, letztere mit dichterer weiss- licher Bestäubung. Hinterleib einfarbig gelb, nur die Oberseite des letzten Abschnittes grün. Alle Hüften und Beine gelb, nur das letzte Fussglied braunschwarz; die ganze Behaarung derselben, so wie die wenigen kurzen Borstchen, weche sich an ihnen finden, sind gelblich, doch erscheinen letztere gegen das Licht gesehen dunkel. Schwinger und Deckschüppehen gelblich, letztere mit gelblichen Wimperhaaren. RPlügel glasartig mit gelbgraulicher Trübung und gelben Adern; die kurze und steile hintere Querader liegt dem Axilareinschnitte viel näher als der Flügelspitze, auch ist ihr Vorderende von der alleräussersten Basis der Flügelrippe nicht vollkommen eben so weit als von der äussersten Flügelspitze entfernt. — (New-York; Kennicot). spec. 2. Chrysotim. delicatus, nov. sp. QO. — Laete viridis, abdominis segmentis secundo et tertio flavis, antennis nigris, palpis flavis. — Long. corp. 13 lin. — long. al. 14 lin. — Gesicht schwärzlich grün, mit wenig auflallender weissgraulicher Bestäubung. Taster hellgelblich. Fühler schwarz. Stirn metallisch grün mit wenig bemerkbarer weisslicher Bestäubung; Stirnborsten schwarz, in anderer Richtung fahlbräunlich mit gelbem Schimmer. Die Cilien des Augenrandes scheinen ohne Ausnahme gelblich zu sein. Thorax und Schildchen hell metallisch grün, grauweisslich bestäubt, doch glänzend, mit gelben Borsten be- setzt. Der Hinterrücken und die Brustseiten haben eine ähnliche aber wattere Färbung; letztere sind weissgrau- lich bestäubt. Der erste und die beiden letzten Hinterleibsabschnitte sind grün und glänzend, der zweite und dritte sind bei frischen Exemplaren wohl ohne Zweifel gelb gefärbt; bei dem einzigen Exemplare, welches ich be- sitze, sind beide an ihrer Basis in ansehnlicher Ausdehnung gebräunt, auf den Hinterecken aber schmutzig weiss- lich gefärbt. Die Färbung des Bauches lässt sich nicht genau wahrnehmen, doch scheint sie derjenigen der Ober- seite des Hinterleibes zu entsprechen. Hüften und Beine gelb, nur das letzte Fussglied braunschwarz. Die ganze Behaarung derselben, so wie die Borstchen, welche sich an ihnen finden, sind gelblich, doch erscheinen letztere gegen das Licht gesehen dunkel. Schwinger und Deckschüppchen gelblich, letztere mit gelblichen Wimperhaaren. Flügel glasartig, mit graulicher, gegen den Vorderrand hin mit mehr gelbgraulicher Trübung; die Adern auf dem hinteren Theile derselben mehr gelbbräunlich, auf dem vorderen Theile gelber; die kurze hintere Querader hat keine ganz so steile Lage als bei der vorigen Art und ist noch ein wenig weiter von der Flügelspitze entfernt. — (New-York; Kennieot), Gen X. XANTHOCHLORUTN. Die Körperfärbung der zu dieser Gattung gehörigen Arten ist unmetallisch, in der Regel gelb. Die Fühler sind sehr kurz; das besonders kurze erste Glied derselben ist unbehaart, das zweite transvers, das dritte sehr kurz; die ziemlich deutlich behaarte Fühlerborste hat ihre Stellung auf dem Rücken des dritten Gliedes in der Nähe der Basis. Der Thorax hat auf seiner hinteren Hälfte eine schiefabwärts steigende, eingedrückte Fläche. Der letzte Abschnitt der vierten Längsader ist nur sehr sanft geschwungen und convergirt etwas gegen die dritte Längsader; die sechste Längsader verschwindet schon weit vor dem Flügelrande. Beine ziemlich lang; die Hinterfüsse viel kürzer als die Hinterschienen; das erste Glied derselben unbeborstet und kürzer als das zweite, Hinterleib des [6 Männchens nicht verlängert, das Hypopygium ziemlich angeschwollen, nicht eingesenkt, gerade nach hinten gerichtet, so dass der Hinterleib durch dasselbe etwas verlängert erscheint; die Anhänge desselben klein aber deutlich wahr- nehmbar. Hinterleib des Weibchens am Ende stumpf, unterwärts etwas eingedrückt, ohne Borstenkranz. Die Gattung Chrysotimus unterscheidet sich von Xanthochlorus durch die mehr subapicale Stellung der Füh- lerborste, durch den Parallelismus der dritten und vierten Längsader, durch Jie kürzeren Beine und die den Hin- terschienen an Länge fast gleichen Hinterfüsse, durch das kleine und eingesenkte Hypopygium des Männchens und durch den in Gestalt einer kurzen Legröhre vortretenden letzten Hinterleibsabschnitt des Weibchens. Die Gattung Saueropus unterscheidet sich von Xanthochlorus durch den verlängerten Klinterleib und das untergeschlagene Hypopygium des Männchens, den eine Art Legröhre bildenden letzten Hinterleibsabschnitt des Weibchens und durch die viel mehr verlängerten Beine. spec. 4. Xanthochl. helvinus, nov. sp. O. — Flavus, fronte, facie et setis thoracis nigricanlibus. — Long. corp. 12 lin. — long. al. 13 lin. — Ganz und gar gelb. Stirn und Gesicht schwärzlich mit weisslicher, in schräger Richtung deutlicher sicht- barer Bestäubung. Die Fühlerborste, die Borsten auf dem Scheitel und auf der Oberseite des Thorax schwarz, im reflectirten Lichte aber braun schimmernd. An den Brustseiten unmittelbar unter der Flügelwurzel ein kleiner schwärzlicher Punkt. — (Chicago). Anmerkung. Diese Art gleicht dem europäischen Xanthochl, tenellus Wied. auf das Täuschendste und ist vielleicht nur eine geringfügige Varietät desselben. Plastische Unterschiede lassen sich gar nicht bemerken; der einzige Unterschied, den ich wahrnehmen kann, ist die viel dunklere Färbung der Borten auf dem Scheitel und auf der Oberseite des Thorax. Die Untersuchung des Männchens ist nothwendig, um entscheiden zu können, ob die Art für Varietät des Xantochl. tenellus erklärt werden kann. Gen. XLL SAUTCROPUN. Die Arten dieser Gattung, welche von älteren Autoren zu Porphyrops gebracht worden sind, stimmen in vielen Merkmalen so gut überein und unterscheiden sich durch dieselben so scharf von den verwandten Arten der Dolichopoden, dass ihre Berechtigung eine eigene Gattung zu bilden nicht angegriffen werden kann. Die haupt- sächlichsten Merkmale dieser Gattung sind folgende: Das erste Fühlerglied auf der Oberseite unbehaart, die Füh- lerborste dorsal. Der Thorax mit einer abschüssigen Fläche an der Mitte des Hinterendes. Beine sehr lang und schlank; Hinterschienen verlängert; das erste Glied der Hinterfüsse nicht beborstet, kürzer als das zweite. Hin- terleib verlängert und schmal, besonders bei dem Männchen. Hypopygium frei, kurz und dick, untergeschlagen, mit kurzen sehr wenig entwickelten Anhängen. Körperfärbung vorherrschend oder doch zum Theil gelb. Haare und Borsten vorherrschend schwarz. spec. 4. Sauer. dimidiatus, nov. sp. d- — Pallide flavus, thoracis lined mediG et maculä posticä nigris, abdomine nigro-fasciato, setis coxarum anteriorum albidis. — Long. corp. 2! lin. — long. al. 27 lin. — Blassgelblich. Gesicht äusserst schmal, weiss. Fühler lebbaft gelb. Stirn schwarz mit weisser Bestäu- bung; Stirnborsten schwarz. Die Wimperhaare am hinteren Augenrande sammt den beiden stärkeren Borsten, welche hinter den Oberecken der Augen stehen, gelbweisslich. Oberseite des Thorax rothgelb; die Mittellinie und die abschüssige Fläche am Hinterrande derselben sind schwarz, Schildchen weissgelb mit zwei starken schwarzen Borsten; an der Aussenseite jeder dieser Borsten steht nur ein verschwindend kleines, leicht übersehenes Härchen, welches bei allen unseren europäischen Arten viel stärker ist. Hinterrücken schwarz. Die Brustseiten mit einem punktförmigen schwarzen Fleckchen oberhalb der Mittelhüften. Hinterleib mit drei schwarzen @uerbinden, von denen die erste in der Nähe der Basis des zweiten Abschnittes, die beiden folgenden an der Basis des dritten und vierten Abschnittes liegen; die beiden letzteren sind an der Mitte ihres Hinterrandes etwas ausgeschnitten. Hypo- pygium kurz und plump, glänzend schwarz; die kleinen äusseren Anhänge desselben sind weiss. Hüften und Beine blassgelblich; an den Vorder- und Mittelhüften befinden sich gar keine schwarzen, sondern nur weissliche Bor- sten; auch ist die Behaarung auf der Vorderseite der Vorderhüften durchaus weisslich; an der Aussenseite der Hinterhüften steht eine einzelne schwarze Borste. Schienen und Füsse verlängert und sehr schlank; Mittel- und Hinterfüsse von der Spitze des ersten Gliedes an stark gebräunt; die Vorderfüsse werden ebenfalls von der Spitze des ersten Gliedes an dunkeler, doch geht die Farbe derselben viel allmäliger in das Braune über. Cilien der Deckschüppchen weisslich. Flügel glasartig mit schwacher graugelblicher Trübung; das Ende der vierten Längs- ader nähert sich dem Ende der dritten ziemlich stark. — (Florida; Osten-Sacken). % spec. 2. Sauer. rubellus nov. sp. O. — Pallide flavus, thoracis maculä posticä, abdominis fasciis selisgue coxarum nigris. — Long. corp. 25 lin. — long. al. 275 lin. — Blassgelblich. Gesicht schmal, weiss. Fühler lebhaft gelb. Stirn schwarz mit weissgelblicher Bestäu- bung. Die Stirnborsten und die beiden stärkeren Borsten, welche hinter den Oberecken der Augen stehen, schwarz. Cilien des Augenrandes gelblichweiss. Oberseite des Thorax rothgelb, die abschüssige Stelle am Hinterrande desselben schwarz. Schildchen gelblich mit zwei starken schwarzen Borsten; an der Aussenseite jeder derselben steht noch ein äusserst kleines, leicht übersehenes Härchen. Hinterrücken nur an dem Oberrande und auf dem Mittelstriche braun. Brustseiten mit einem punktförmigen schwarzen Fleckchen oberhalb der Mittelhüften. Binter- leib mit vier schwarzen, gleichbreiten Querbinden, von denen die erste in der Nähe des Vorderrandes des zweiten Abschnittes, die andern am Vorderrande der folgenden Abschnitte liegen; die letzte dieser Binden ist zuweilen un- deutlicher. Hüften und Beine blassgelblich. Die Borsten an der Spitze der Vorderhüften schwarz; die Behaa- rung an der Vorderseite schwärzlich, gegen die Basis der Hüften hin hell; Mittelhüften mit schwarzen Borsten und Haaren; die Hinterhüften auf ihrer Aussenseite mit einer einzelnen schwarzen Borste. Schienen und Füsse verlängert, sehr schlank; die Füsse von der Spitze des ersten Gliedes an gebräunt. Die Wimperhaare der Deck- schüppchen gelblich. Flügel mit recht deutlicher, graugelber Trübung; das Ende der vierten Längsader nähert sich dem Ende der dritten ziemlich stark. — (Virginien). spec. 5. Sauer. superbiens, nov. sp. 6 &9. — Ex glauco viridis, abdomine laete aeneo-viridi, basim versus flavo. — Long. corp. 1!—1;%, lin. — long. al. 12 lin. — Gesicht bei dem Männchen völlig linienförmig und auch bei dem Weibchen sehr schmal, schneeweiss. Taster und Rüssel dunkelgelb. Fühler lebhaft röthlichgelb; das kleine dritte Glied an der Spitze etwas gebräunt. Stirn mit dichter weisslicher Bestäubung; die Stirnborsten schwarz. Die Cilien des oberen Augenrandes schwarz, die des seitlichen und unteren Augenrandes weisslich. Die Oberseite des Thorax hat eine helle, metallisch grüne, gegen die Seiten hin mehr kupferfarbene Grundfarbe, erscheint aber in Folge ihrer ziemlich dichten grauweisslichen Bestäubung matt und glauk. Schildchen mehr blaugrün, aber ebenfalls ziemlich dicht mit grauweisslicher Bestäu- bung bedeckt; es trägt zwei starke schwarze Borsten. Die Brustseiten, welche von dichter weisser Bestäubung bedeckt sind, haben eine graugrüne Grundfarbe, nur der Hinterrand derseiben (epimera metathor.acis) ist gelb gefärbt. Elinterleib etwas weniger gestreckt als bei den vorhergebenden Arten; der erste Ring desselben gelb, gewöhnlich an jeder Seite mit einem schwärzlichen Fleck, der sich bei manchen Exemplaren mehr ausdehnt, so dass der grösste Theil dieses Ringes schwärzlich gelärbt ist; der zweite Ring ist ebenfalls gelb, hat aber jederseits einen sehr grossen, glänzend metallischgrünen Fleck, welcher vom Hinterrande bis fast zum Vorderrande reicht und nicht selten mit dem Flecke der Gegenseite zu einer vollständigen Binde zusammenfliesst, so dass nur der Vorderrand dieses Ringes gelb bleibt. Die folgenden Ringe sind auf ihrer ganzen Oberseite von sehr gesättigt metallischgrüner Färbung und sehr glänzend; gegen den Seitenrand hin geht die Färbung häufig mehr in das Goldgrüne, seltener etwas in das Kupfrige über. Bauch gelb. Das kleine, abgerundete Hypopygium des Männchens gelb. Alle Hüften und die langen, schlanken Beine blassgelb; die stärkeren Härchen und Borsten an den Vorderhüften sind bei dem Männchen fahlgelb, beidem Weibchen schwarzbraun; die zarteren Härchen sind bei beiden Geschlechtern hellgelblich. Schienen und Füsse sehr verlängert, ganz besonders die Vorder- und Mittelfüsse des Männchens, deren erstes Glied fast so lang als die Schiene und erheblich länger als die vier folgenden Glieder zusammengenommen ist; bei dem Weib- chen sind die Vorder- und Mittelfüsse zwar weniger verlängert, namentlich das erste Glied derselben, doch über- treffen sie auch bei ihm die Schienen an Länge nicht unerheblich; die Hinterfüsse sind nur wenig länger als die Schienen, ihr erstes Glied nicht viel länger als das zweite. Die Schienen und Füsse der hinteren Beine sind spar- sam mit äusserst kurzen Borstchen besetzt, welche bei dem Weibchen deutlich, bei dem Männchen von der ge- wöhnlichen kurzen Behaarung kaum zu unterscheiden sind. Die Wimperbaare der weisslichen Deckschüppchen erscheinen in mancher Richtung dunkelbraun, in anderer gelblich schimmernd. Flügel glasartig, wenig graulich getrübt; die Adern bräunlich; der lange letzte Abschnitt der vierten Längsader ist sanft vorwärts geschwungen und hat seine Mündung ziemlich nahe bei der Mündung der dritten Längsader. — (Florida; Osten-Sacken). Gen. XL. PSILOPUS. Die Gattung Psilopus ist leicht an dem eigenthümlich schlanken Körperbaue, der Gracilität der Beine, dem breiten und vertieften Scheitel und dem eigenthümlichen Flügelgeäder der ihr angehörigen Arten zu erkennen. Die Eigenthümlichkeit ihres Flügelgeäders prägt sich, ausser in der dem Flügelrande ziemlich genäherten Lage der “ hinteren Querader, ganz besonders in der Bildung der vierten Längsader aus; es erreicht diese Ader nämlich den Flügelrand entweder gar nicht oder sie verdünnt sich doch, ehe sie den Flügelrand erreicht, ausserordentlich, während sie zugleich einen kräftigen Vorderast hat, welcher sich bogen- oder winkelförmig nach vorn schwingt und in der Nähe der dritten Längsader in den Flügelrand mündet; genau genommen ist dieser Vorderast die wirk- liche Fortsetzung der vierten Längsader; die scheinbare Fortsetzung derselben über den Ursprung dieses Astes hinaus ist ein ungewöhnlicher Anhang; dass dies so sei, lehrt die Betrachtung derjenigen exotischen Arten, denen letzterer ganz fehlt. Die Psilopus-Arten zeigen im Baue des Kopfs und seiner Theile, besonders der Fühler, so wie im Baue der Beine, Flügel und des männlichen Haltorganes sehr viele plastische Unterschiede, welche leicht zur Errichtung von kleineren Gattungen verleiten können. Die meisten dieser Unterschiede sind nur Verzierungen der Männchen und recht eigentlich spezifische Merkmale, so dass sie zur Charakterisirung kleinerer Gattungen sich wenig eignen; dies gilt selbst von den auflallendsten der übrigen Unterschiede, wie z. B. von der bald dorsalen und bald apicalen Stellung der Fühlerborste, der bald sehr kurzen und bald sehr langen Behaarung des zweiten Fühlergliedes u. s. w.; auch diese gewähren entweder keine scharfen Grenzen, oder es finden sich einzelne Arten, bei denen die ver- schiedenen Geschlechter in diesen Merkmalen nicht übereinstimmen. — Herr Bigot theilt die Gattung Psilopus in die zwölf kleineren Gattungen: Megistostylus, Mesoblepharus, Agonosoma, Margaritostylus, Oaristylus, Condylostylus, Eu- rostomerus, Dasypsilopus, Heteropsilopus, Psilopus, Sciapus und Oedipsilopus. Ich vermag nach dem oben Gesagten diese, zum Theil nur auf abweichende Verzierung der Beine des Männchens und auf andere Merkmale von gleichem Werthe gegründeten Gattungen nicht anzunehmen. — Soll die Gattung Psilopus weiter zerspalten werden, so muss bei dieser Zerlegung die Wahrnehmung zu Grunde gelegt werden, dass die Psilopus- Arten nach ihrem Gesammt- habitus in zwei Richtungen divergiren; der einen derselben gehören unsere sämmtlichen europäischen und eine An- zahl ihnen ähnlicher, meist nordasiatischer und nordamerikanischer Arten, der anderen die grosse Mehrzahl der ausser- europäischen Arten an. Sollen diese beiden Stämme zu selbsständigen Gattungen erhoben werden, so müssen Merk- male aufgesucht werden, welche sie scharf von einander trennen. Es fehlt nicht an plastischen Unterschieden, welche dazu benutzt werden können, doch sind diese so manchfaltiger und verwickelter Art, dass ich ein praetisch viel brauch- bareres Unterscheidungsmerkmal in der Farbe der Cilien der Deckschüppchen gefunden zu haben glaube, welche bei allen mir bekannten Arten des ersten Stammes weisslich, bei allen Arten des zweiten dagegen schwarz ist, — Ich begnüge mich hier, dieses Merkınal zur Begründung zweier Hauptabtheilungen der Gattung Psilopus zu benutzen. So zahlreich und scheinbar einander ähnlich die Psilfopus-Arten aueh sind, so unterscheidet man sie doch leicht voneinander, wenn man nur den plastischen Unterschieden die nöthige Aufmerksamkeit widmet und sich nicht blos an die Färbungsunterschiede hält, welche häufig sehr gering sind und dadurch noch mehr an Brauchbarkeit verlieren, dass die Färbung fast aller Arten eine ziemlich veränderliche ist. Besonders leicht sind die Männchen der verschiedenen Arten von einander zu unterscheiden, da sie sich durch nur bei ihnen vorhandene Eigenthüm- lichkeiten des Baues der Fühler, Flügel und Beine auszeichnen und da ihre Analanhänge ausserdem noch brauch- bare Unterscheidungsmerkmale liefern; bei den Weibehen der Kleineren Arten wird die Unterscheidung zuweilen etwas schwieriger. — Von den Färbungsmerkmalen sind diejenigen die aller unzuverlässigsten, welche sich auf Colorit von Kopf, Thorax und Hinterleib beziehen, besonders bei denjenigen Arten, deren metallische Färbung zwischen der blauen und grünen Farbe schwankt; etwas zuverlässiger sind diejenigen Merkmale, welche von der Flügelzeichnung hergenommen sind, wenn man dabei nur nicht unberücksichtigt lässt, dass dieselbe, wenigstens bei sehr vielen Arten, sowohl hinsichtlich ihrer Intensität als hinsichtlich ihrer Ausdehnung recht veränderlich ist; brauchbar und im Ganzen ziemlieh zuverlässig sind die von der Färbung der Beine hergenommenen Merkmale; freilich nur dann, wenn angegeben wird, auf welches Geschlecht sie sich beziehen, da bei vielen Arten die Beine der Weibchen viel heller gefärbt sind, als die der Männchen. Einige nordamerikanische Psilopus-Arten hat Say beschrieben. Wiedemann hat die Beschreibung einiger anderen gegeben; auch wenn man den allerbilligsten Maassstab an seine Beschreibungen legt, wird man sie doch für ziemlich ungenügend erklären müssen, da sie sich meist nur auf Färbungsangaben beschränken, oft überdiess nicht einmal gesagt ist, auf welches Geschlecht sie sich beziehen; einige von ihnen passen auf ganze Reihen ein- ander ähnlicher Arten. — Herrn Macquart’s und Herrn Walker’s Beschreibungen sind um nichts besser, na- mentlich zeiehnen sich die von letzterem in den Dipt. Saunders. gegebenen durch totale Unbrauchbarkeit aus, so dass man mit ziemlicher Sicherheit darauf rechnen kann, gerade das in ihnen nicht zu finden, was man wissen muss, um Psilopus-Arten zu erkennen und von einander zu unterscheiden. c 20 78 Die ungenügende Beschaffenheit der vorhandenen Beschreibungen macht die Bestimmung der Arten sehr schwierig; in der Regel kommt man nur auf Möglichkeiten, zuweilen auf Wahrscheinlichkeiten, sehr selten auf eine Gewissheit. — Da ich nur einige meiner Arten auf bereits beschriebene zurückzuführen vermag, so halte ich es für nothwendig, letztere sämmtlich einzeln aufzuführen und das Resultat, welches sich aus der Vergleichung meiner Arten mit den von den verschiedenen Autoren publizirten Beschreibungen ergiebt, kurz anzumerken, Die bisher bekannt gemachten Arten sind folgende: 1. longicornis Fabr., auf den amerikanischen Inseln einheimisch; er ist von Fabricius und nach dem Exemplare der Fabrieius’schen Sammlung von Wiedemann ohne Angabe des Geschlechts beschrieben worden, doch geht aus der von Fabricius gemachten Angabe einer „cauda uncinata“ hervor, dass es ein Männchen ge- wesen; aus der Beschreibung Wiedemann’s ergeben sich folgende brauchbare Merkmale: Das Gesicht nur wenig weissbestäubt, die Wurzel der Hinterleibsabschnitte schwarz, Flügel ohne dunkle Zeichnung, Schwinger gelb, Beine schwarz, doch die Vorder- und Mittelschienen (Wiedemann sagt „vorderste Schienen“, was bei ihm stets den angegebenen Sinn hat) lehmgelb. Diese Merkmale passen ziemlich genügend nur auf die beiden Geschlechter einer Art aus Cuba, welche unten als Psilop. chrysoprasius vorkommt, obgleich bei dem Männchen dieser Art das Gesicht deutlich weissbestäubt, die Schwinger schwärzlich, mit schmutzig gelbgrauem Knopfe sind, auch nur die Vorderschienen eine lehmgelbliche Färbung haben. Da nun aber aus den Angaben von Fabrieius selbst mit grösster Bestimmtheit hervorgeht, dass sein Psilop. longicornis zu den in Mittel- und Südamerika häufigen Arten gehört, deren Fühlerborste ausserordentlich verlängert und wenig kürzer als der ganze Körper ist, bei Psilep. chrysoprasius aber die Fühlerborste noch nicht ganz so lang als Kopf und Thorax zusammen ist, so muss dieser für von der Fabricius’schen Art ver- schieden angesehen werden. 2. sipho Say. — Die grosse Häufigkeit der unten unter diesem Namen beschriebenen Art und die Merkmale, welche sich aus der combinirenden Vergleichung der Say’schen und der Wiedemann’schen Beschreibung für Psilop. sipho ergeben, lassen mich an der Richtigkeit meiner Bestimmung nicht zweifeln. Ob Say ihn mit dem ihm überaus nahestehenden Psilop. scaber vermengt hat, muss als nicht ermittelbar dahingestellt bleiben; ich glaube mit Bestimmtheit in der Wiedemann’schen Sammlung die gemeine Art als Psilop. sipho bezeichnet gesehen zu haben. — Diejenige Art, welche Macquart (Dipt. exot. II. 2. 119.) als Psilop. sipho Say bespricht, ist eine weit andere, wahrscheinlich der unten nach Cubaner Exemplaren beschriebene Psilop. jucundus, wenn nicht ein Gemisch aus mehreren ähnlichen Arten, worauf die Angabe seines Vor- kommens in Pennsylvanien, Cuba, Guyana und Brasilien hinzuweisen scheint. 3. unifasciatus Say. — Say beschreibt die Art ohne Angabe des Geschlechts, Wiedemann nach einem von Say erhaltenen Männchen als Psilop. Sayi. Da kein ausreichender Grund für die von Wiedemann vorgenom- mene Aendetung des Artnamens abzusehen ist, so muss der von Say ertheilte Name in sein Recht ein- gesetzt werden. — Die Art scheint sicher zu denjenigen mit hellgewimperten Deckschüppchen zu gehören. — Ich kenne drei nordamerikanische Arten, auf welche die Say’sche Beschreibung hinsichtlich der Körper- färbung ziemlich passt; bei allen dreien sind nur die ersten Fühlerglieder gelblich, das dritte Glied aber braun; sie würden also alle drei nicht für Psilop. unifasciatus Say gehalten werden können, wenn man seine Angabe: ‚„antennae whitish‘‘ wörtlich nehmen wollte, was ıman indess bei seiner Art zu beschreiben gewiss nicht ihun darf. — Die erste meiner drei Arten ist unten als Psilop. psitlacinus ‚beschrieben; das Männchen derselben zeichnet sich durch eine ganz ungewöhnliche Flügelbildung sehr aus; da die Wiede- mann’sche Beschreibung des Männchens von einer ungewöhnlichen Bildung der Flügel gar nichts sagt, überdiess weder in Beziehung auf die Bestäubung des Gesichts, noch die Färbung des ersten Hinterleibs- abschnitts oder die Färbung der Beine genau auf das Männchen des Psilop. psittacinus passt, so lässt sich dieser unmöglich mit der Say’schen Art identifiziren. — Von dem unten beschriebenen, schlankfüssigen Psilop. bicolor kenne ich nur das Weibchen; es ist sehr viel kleiner, als nach Say’s und Wiedemann’s Angaben der Psilop. unifasciatus ist; überdiess sind die Flügel nicht lichtgelblich, die Adern derselben aber dunkelbraun, das Gesicht mehr bestäubt und die Füsse viel heller, als sie bei Say’s Art sein sollen; es können mithin beide nicht für einerlei gehalten werden. — Die dritte meiner Arten, Psilop. variegatus, von der ich leider ebenfalls nur das Weibchen besitze, hat dunkler gefärbte Füsse, als die beiden vorigen Arten, doch sind nicht die vorderen Füsse überall und die Hinterfüsse nur an der Spitze schwarzbräun- lich, sondern es sind vielmehr die Vorder- und Mittelfüsse erst von der äussersten Spitze des ersten Gliedes, die Hinterfüsse aber mit alleiniger Ausnahme der Wurzel des ersten Gliedes schwärzlich; über- 4. 5 10. 11, 12. 13. 7) diess ist das Gesicht sehr dicht bestäubt, die Farbe der Flügel nicht gelblich und die Farbe der Flügel- adern dunkelbraun, so dass es völlig unstatthaft ist, diese Art für den Say’schen unifasciatus zu erklären, welcher sich mithin nicht unter den mir bekannten Arten befindet. patibulatus Say. — Die Beschreibung Say’s trifft auf eine in Nord-Amerika besonders häufige, dem sipho ähnliche, aber sehwarzbeinige und kleinere Art gut zu; sie findet sich unten unter dem Say’schen Namen genauer beschrieben. Wiedemann’s Beschreibung ist nur eine Uebertragung der Say’schen Beschreibung dieser Art, welche er mithin nicht selbst besessen zu haben scheint. femoratus Say. — Die Beschreibung Say’s verweist diese Art in den Verwandischaftskreis von Psilop. sco- binator, ealcaratus u. s. w. Dass dies richtig ist, bestätigt eine Bemerkung Say’s, welche sonst sehr auf- fällig sein würde. Während er nämlich (Journ. Acad. Philad. III. 86. 5.) die Schenkel als grün und mit Ausnahme der hintersten als mit heller Spitze versehen beschreibt, spricht er (l. c. VI. 168. 11.) von einem Exemplare mit ganz hellen Schenkeln. Nun haben aber die Männchen aller derjenigen Arten, welche zu der vorherbezeichneten Gruppe gehören, die Schenkelfärbung gerade so, wie sie Say zuerst beschrieb, während die Weibchen ganz helle Schenkel besitzen. — Die hierhergehörigen Arten unterscheiden sich im männlichen Geschlechte durch Eigenthümlichkeiten in der Bildung der Beine; da Say’s Beschreibung darüber gar nichts enthält, so ist es völlig unmöglich zu entscheiden, welche von den concurrirenden Arten er vor sich gehabt haben mag. — Wiedemann’s Beschreibung derselben Art hilft nicht weiter; das Geschlecht des von ihm beschriebenen Exemplares hat er nicht angezeigt, doch geht aus seinen Angaben über die Färbung der Beine hervor, dass es ein Männchen gewesen ist. \Venn das Stück noch in seiner Sammlung vorhanden ist, so wird sich die Art, welche er von Say als femoratus erhalten hat, bestimmen lassen. Bei der grossen Aehnlichkeit der hier in Betracht kommenden Arten, ist damit allerdings noch nicht entschieden, ob Say eine bestimmte dieser Arten als femoratus beschrieben, oder ob er mehrere der- selben miteinander vermengt hat; indessen ist es doch wohl statthaft, um für den von Say ertheilten Namen eine bestimmte Anwendung zu gewinnen, Ersteres anzunehmen. Bis zu erfolgter Untersuchung des wahrscheinlich noch in der Wiedemann’schen Sammlung befindlichen Männchens lässt sich der Say’sche Name auf keine Art anwenden. pallens Wied. — Diese Art ist in einer meiner Arten nicht zu verkennen. Wiedemann giebt nur die Be- schreibung des Männchens; ich theile im Folgenden die Beschreibung beider Geschlechter mit. macula Wied. Es ist dies eine mir völlig unbekannte, durch ungewöhnliche Gestalt der Flügelzeichnung aus- gezeichnete Art. diffusus Wied. hat ebenfalls eine von der gewöhnlichen Form abweichende Flügelzeichnung, welche der des Psilop. superbus Wied. gleicht. Mir ist keine solche Art bekannt. guttula Wied. — Von Wiedemann ohne Angabe des Geschlechts in sehr ungenügender Weise beschrieben, Die Beschreibung passt auf keine der nordamerikanischen Arten, welche ich vor mir habe, eben so we- nig passt sie auf ein in meiner Sammlung befindliches Weibchen aus Brasilien, welches Wiedemann selbst als guitula bestimmt hat. caudatus Wied. — Nach Wiedemann’s Angaben ist es unzweifelhaft, dass diese Art in den Verwandtschafts- kreis des Psilop. scobinator gehört; ich kenne unter den dahin gehörigen Arten nur eine einzige, welche sich, wie caudafus, durch die auffallende Länge der an der äussersten Spitze des männlichen Hinterleibes befindlichen Haare auszeichnet; diese unterscheidet sich aber von caudatus durch viel geringere Grösse zusehr, als dass man sie für diese Art halten könnte; ich habe sie im Folgenden als caudatulus beschrieben, virgo Wied. — Die Beschreibung eines Weibchens, welches ebenfalls in den Verwandischaftskreis des Psilop. scobinator zu gehören scheint. Die von Wiedemann über dasselbe gemachten Angaben sind so unbestimmt, dass sich aus denselben auch nicht eine Vermuthung über die Art, zu welcher es etwa gehören könnte, herleiten lässt. Die von Wiedemann angegebene Grösse ist erheblicher als die Grösse der Weibchen aller mir bekannten Arten aus diesem Verwandtschaftskreise. mundus Wied., ohne Angabe des Geschlechts in so flüchtiger Weise beschrieben, dass eine Bestimmung der Art nicht möglich ist. Psilop. ciliatus m. stimmt im Colorit mit mundus Wied., ist aber sehr viel grösser und hat überdiess ihn so auszeichnende plastische Merkmale, dass er unmöglich für mundus erklärt wer- den kann, radians Macq., zuerst in den Suites u Buffon beschrieben; ganz dieselbe Beschreibung findet sich in den Dipferes exotiques, II. 2. 422., nur steht daselbst ‚‚jambes posterieures et intermediaires jaumätres“ statt „jambes 14. 16. 17. 18. 19. 21. 22. 80 anterieures et intermediaires jaunätres“. Dass dies nur ein Druckfehler ist, ergiebt sich aus dem, was Dipt. exot. II. 2. 425. oben auf der Seite von Herrn Macquart gesagt wird. — Alle von Herrn Maequart angegebenen Merkmale sind auch Merkmale des Psilop. longicornis Fabr., so dass die Macyuart’sche Art von diesem nicht unterschieden werden kann. portoricensis Macq. — Die sehr unvollständige Beschreibung eines Weibchens ist zuerst in den Suites & Buffon gegeben, dann in den Dipteres ewotiques II. 2, 121. wiederholt worden; auch erwähnt Herr Macquart die Art nochmals Dipt. exot. Suppl. I. 120. und bildet daselbst auf Tab. XI. fig. 17. den Flügel ab. — Das ein- zige zur Ermittelung der Art vielleicht brauchbare Merkmal, welches sich aus der Beschreibung ergiebt, ist die Behaarung an der Basis der Fühlerborste; als zweites Merkmal, welches die Ermittelung der Art vielleicht möglich macht, ergiebt sich aus der Macquart’schen Abbildung die dem Flügelrande sehr genä- herte Lage des Vorderastes der vierten Längsader. Ich kenne keine Art, welche diese Merkmale besitzt. sipho Macq. — Ich habe schon oben bemerkt, dass die von Herrn Macquart unter diesem Namen beschriebene Art eine weit andere, als der echte sipho Say und wahrscheinlich mit Psilop. jucundus einerlei ist, zu dem sie mithin als Synonym zu stellen sein wird. inciscuralis Macq. Die Beschreibung (Dipt. exot. Suppl. I. 120) ist nach einem Weibchen gemacht; in der auf sie folgenden Bemerkung erklärt Herr Macquart ein Männchen als zu diesem Weibchen gehörig, giebt aber zugleich Merkmale desselben an, welche diese Zusammengehörigkeit ausserordentlich verdäch- tig machen. Ich halte mich deshalb allein an die Beschreibung des Weibchens. Es gehört zu denjenigen Arten, welche dem Psilop. diffusus, superbus u. s. w. in der Flügelzeichnung gleichen, scheint aber mit kei- ner dieser Arten identisch zu sein; ebenso hat es Aehnlichkeit mit dem in meiner Sammlung befindlichen, von Wiedemann als Psilop. guttula beschriebenen Weibchen, aber die Flügelbinde ist ausserordentlich viel breiter und mit dem an der Flügelspitze liegenden Flecke nicht nur am Vorderrande, wie bei jenem, sondern auch auf der vierten Längsader verbunden. Es scheint demnach incisuralis eine mir unbekannte aber selbstständige Art zu sein. delicatus Walk. — Ein Weibchen, offenbar zu den Arten mit hellgewimperten Deckschüppchen gehörig. Keine der mir bekannten Arten vereinigt das Merkmal der hellen Färbung der beiden ersten Fühlerglie- der mit der ganz grünen Färbung des Hinterleibes ausser Psilop. filipes m.; dieser hat aber weissliche und dadurch recht auflallende Behaarung des Hinterleibes. Es befindet sich also delicatus Maecgq. nicht unter den mir bekannten Arten. gemmifer Walk. — Das beschriebene Exemplar ist ein Männchen. Aus der Beschreibung lässt sich kein Unterschied zwischen ihm und sipho Say entnehmen, so dass man ihn für ein Exemplar des letzteren mit wenig ausgebildeter Flügelzeichnung halten muss, man müsste denn darauf ein Gewicht legen, dass Walker die Anhänge des Hypopygiums dark pitehy nennt, während sie, selbst bei wenig ausgefärbten Exemplaren des sipho, braunschwarz sind. chrysoprasi Walk., ohne Angabe des Geschlechts beschrieben. Die Beschreibung passt ziemlich gut auf eine Art aus Cuba, nur die Angabe über die Färbung der Beine trifft nicht ganz zu. Doch halte ich sie für die Walker’sche Art; ich habe sie unten mit der unerlässlichen Abänderung des Namens als Psilopus chrysoprasius beschrieben. suavium Walk., ohne Angabe des Geschlechts beschrieben, offenbar eine in die Verwandtschaft von patibulatus Say gehörige, ganz schwarzbeinige Art; die Beschreibung enthält keine Merkmale, nach denen die Art bestimmt werden kann. amalus Walk. — Männchen und Weibchen. Die auffallende Angabe, dass bei dem Männchen die Hinterleibs- abschnitte an ihrem Hinterrande schwarze Binden haben, passt auf keine mir bekannte, und wohl über- haupt auf gar keine Psilopus-Art, da die bei so vielen Arten auftretenden schwarzen Hinterleibsbinden sich immer am Vorderrande der Abschnitte finden. Vielleicht meint Herr Walker die schmalen Hinterrands- säume der einzelnen Abschnitte, welche in mancher Beleuchtung ein schwarzes Ansehen annehmen, oder es steht nur durch ein Versehen ‚‚Hinterrand“ statt „Vorderrand“. Abgesehen von dieser verdächtigen Angabe, passt alles Uebrige so gut auf Exemplare von patibulatus mit verblasster Flügelzeichnung, dass man amatus Walk., so lange nicht bessere Merkmale zur Unterscheidung von patibulatus beigebracht sind, für ein Synonym dieser Art ansehen muss. infieitus Walk. — Herr Walker macht keine Angabe über das Geschlecht des beschriebenen Exemplares; da in der Gruppe, zu welcher diese Art gehört, die Schwinger der Männchen schwarz, die der Weibchen Ro aber gelb zu sein pflegen, so scheint es ein Männchen gewesen zu sein. Dies vorausgesetzt, enthält aber seine Beschreibung kein Merkmal, wodurch infieitus von dunkelgefärbten Männchen des patibulatus unter- schieden werden könnte, muss also bis auf Weiteres unter die Synonyme desselben gestelit werden. 23. nigrofemoratus Walk., ohue Angabe des Geschlechts beschrieben, wahrscheinlich nach einem Männchen aus der Verwandtschaft von scobinator. — Eine var. ß. soll sich dadurch unterscheiden, dass die Spitze der Schenkel und die ganzen Schienen gelb sind, Es ist zunächst leicht ersichtlich, dass dies keine Varietär, sondern eine andere Art, und. zwar wahrscheinlich das Männchen des weiter unten beschriebenen inermis ist. Da nun bei diesem nur die Vorder- und Mittelschenkel an der Spitze gelb sind, so müssen bei nigro- femoratus Walk., übereinstimmend mit seiner Beschreibung, auch diese Schenkel ganz und gar dunkel ge- färbt sein; es kann also nigrofemoratus weder für scobinator, noch calcaratus, noch caudatulus gehalten werden, bei denen die Färbung aller Schenkel vollkommen dieselbe wie bei inermis ist. Ich vermag mithin diese Walker’sche Art in keiner der mir bekannt gewordenen Arten zu erkennen. 24. albicoxza Walk. — Männchen und Weibchen. Von den mir bekannten Arten kommt nur Psilop. scintillans dieser Art nahe. Walker giebt von seiner Art an, dass die Vorder- und Mittelfüsse nur an der Spitze, die Hinterfüsse aber mit Ausnahme des ersten Gliedes schwarz gefärbt seien. Bei meiner Art sind alle Füsse gleich gefärbt, nämlich an der Wurzel gelb, aber von der Spitze des ersten Gliedes an schwarz- braun. Ich kann mithin seintillans nicht für den Walker’schen albicoxa halten, und zwar um so weniger, da der Walker’schen Beschreibung alle Angaben über plastische Merkmale, welche einen Anhalt bei der Bestimmung geben könnten, fehlen, während scintillans doch so auflfallende und in die Augen sprin- gende plastische Merkmale hat. 25. lepidus Walk. — Das beschriebene Männchen scheint einer dem patibulatus sehr nahe stehenden Art anzu- gehören, oder dieser selbst zu sein. Nach Walker’s Beschreibung lässt sich nicht mehr darüber sagen. 26. ungulivena Walk. — Die Beschreibung passt auf keine mir bekannte Art. 27. solidus Walk., die Beschreibung des Weibchens einer ganz schwarzbeinigen Art aus der Verwandtschaft des putibulatus, welche sich durch robusteren Körperbau vor den ihr ähnlichen Arten auszuzeichnen scheint. Die Beschreibung enthält übrigens nichts, was eine sichere Bestimmung der Art möglich machte. 28. peractus Walk. — Ein Weibchen aus der Verwandtschaft des Psilop. longicornis und chrysoprasius. Die Angabe von zur Bestimmung brauchbaren Merkmalen fehlt. 29. haereticus Walk. — Ein Weibchen aus dem Verwandtschaftskreise der vorigen Art und ihr ähnlich, eben- falls in ganz ungenügender Weise charakterisirt. 30. Dermodicus Walk. — Das Männchen einer durch besondere Schlankheit ausgezeichneten Art, welche Herr Walker durch eine Beschreibnng von drei und einer halben Zeile kenntlich zu machen sucht. Ich kenne keine Art, auf welche seine Beschreibung bezogen werden könnte. Das dürftige Resultat der über die 30 publizirten Arten angestellten Untersuchungen ist also in der Kürze folgendes: Sipho Say, patibulatus Say, pallens Wied. und chrysoprasi Walk. erkenne ich unter meinen Arten; die drei ersten kommen unten unter denselben Namen vor, der letzte als chrysoprasius. Fünf Arten muss ich unter die Synonyme anderer Arten stellen, nämlich radians Macg. zu longicornis Fabr., sipho Macq. zu jucundus m., gemmifer Walk. zu sipho Say., amalus Walk. zu patibulatus Say und inficitus Walk. ebenfalls zu patibulatus Say. Ich gebe nun zunächst zur Erleichterung der Bestimmung der Arten eine dichotomische Uebersicht der- selben, auf welche ich die Uebersicht ihrer systematischen Anordnung folgen lasse; in letzterer bin ich so weit gegangen, dass nur Arten von nahe verwandtem Habitus ungetrennt geblieben sind; die letzten Zweige dieser An- ordnung enthalten also Repräsentanten habituell verschiedener Gruppen der Gattung Psilopus. Tabelle zur Betimmung der Arten. Deckschüppchen schwarzgewimpert WU BAM. . on nee ent [ Deckschüppchen hellgewimpert . . . . .. neknänial. alien: Hiurel niit dunkler Zeichnung .. ven. 22. 000.he: +1 Sarnen ach ie Damen FA 3 { BER DREHEN ICHURITE EEE... -; », 6 nen ee le ICE 7, 4 Beine des Männchens vorherzschend geb . : 2. 2 2 2 2 2 0. Beine des Männehens vorherrschend schwarz . . 2 >: 2. 2 2 2 2 2m 2 mn... B 82 das erste Glied der Mittelfüsse des Männchens auf der 4 etlichen gewöhnlichen Borsten . . . kurzen abstehenden Borstchen dicht gewimpert . . . Gesicht be ran Te ea ER ’ esicht nackt . . . . as ar Ju ng Mittelschienen und erstes Glied der Mittelfüsse bei dem VERCHEN oberseits gewimpertt . . . N: oz) DIEDMEEWImpere Am N OR LEN ee 71 die erste Längsader reicht höchstens bis zur Flügelmitte Fühlerborste äusserst verlängert, scheinbar apical Fühlerborste nicht sehr verlängert, deutlich dorsal 8 =] Vorderseite mit he . 5.1. sipho Say. das erste Glied der Mittelfüsse des Mönnelens auif der Veirdeineite von ..0.89.2. scaber nov. sp. “00.2. 85.93 palibulatus Say. OR . . 50.4. pilosus nov. sp. Mittelschienen und ante Glied der Mittelfüsse bei alu Männchen Überkeilk 200020». 85.9. jucundus nov. sp. die erste Längsader weit über die Flügelmitte hinaus verlängert . . . . s2. 6. ciliatus nov. sp. ai ein ae sp. 7. comaltus nov. D. 9, ‘bei dem Männchen die Vorder-, bei dem Weibchen auch Bio eachteseh gelb sp. 8. chrysoprasius Walk. bei dem Männchen alle Schienen, bei dem Weibchen auch alle Schenkel gelb . . . . 10. das Iste Glied der Mittelfüsse des Männchens init gekrümmten Borsten raspel- die Mittelfüsse - Männchens einfach". Mittelschienen des Männchens auffallend lang gespornt Il | Mittelschienen des Männchens nicht lang gespont . . . am Hinterleibsende des Männchens keine besonders langen 12 | am Hinterleibsende des Männchens auflallend lange Haare Fühler ganz schwarz . . RETTEN 13 | die beiden ersten Füblerglieder gelblich ia Hinterleib an der Basis unmetallich gelb . . . . 2... 14 | Hinterleib an der Basis nicht gelb... „0... BR Einen Füsse zum grössten Theile schwarz . . . Er Füsse gegen das Ende hin nur wenig gebräunt alle Hüften ganz gelb . . . . ab ge Mittelhüften grau mit gelber Bdire>N oc Behaarung des zweiten Fühlergliedes schwarz . . ... 10 Behaarung des zweiten Fühlergliedes gelblich . . | : | | o| er | | | | | \ ....8D0. 9. scobinator nov. sp. srärolt eiasiikhl sp. 10. calcaratus nov. sp. u A IE Haare . . . sp. 11. inermis nov. $D. 200.89. 12. caudatulus nov. sp. “2. 8D. 13. scintillans nov. sp. e 14. 15. 17. “0.8. 14. variegalus nov. sp. 5 Se sp. 15. bicolor nov. sp. . . sD. 16. Ppsittacinus nov. sp. ent, SEAT prallen? noy. 8p: sp. 18. filipes nov. sp. Systematische Anordnung der Arten. I. Deckschüppchen schwarz gewimpert A. Flügel mit dunkler Zeichnung sp. sp. sp. sp. sp. B. Flügel ohne dunkle Zeichnung A. Erste Längsader weit über sp. B. Erste Längsader höchstens sipho Say. scaber nov. SP. patibulatus Say. pilosus nov. sp. jucundus nov. sp. ann» die Flügelmitte hinausreichend 6. ciliatus nov. SP. bis zur Flügelmitte reichend 8 1. Fühlerborste scheinbar apical und auffallend verlängert sp. 7. comalus nov. sp. 2. Fühlerberste deutlich dorsal wnd nicht auffallend verlängert a. bei dem Männchen nur die Vorder-, bei dem Weibchen die Vorder- und Mittelschienen gelb sp. 8. chrysoprasius Walk. b. bei dem Männchen alle Schienen und bei dem Weibchen auch alle Schenkel gelb sp. 9. scobinator nov. sp. sp. 10. calcaratus nov. sp. sp. 41. inermis nov. SD. sp. 12. caudatulus nov. sD. II, Deckschüppchen hellgewimpert A. Fühler ganz schwarz sp. 15. scintillans nov. Sp. B. Die beiden ersten Fühlerglieder hell gefärbt A. Hinterleib an der Basis unmetallisch gelb 1. Füsse zum grössten Theile schwarz sp. 14. variegatus nov. sp. 2. Füsse gegen das Ende hin nur wenig gebräunt a. alle Hüften ganz gelb sp. 15. bicolor nov. sp. b. Mittelhüften grau mit gelber Spitze sp. 16. Psittacinus nov. SP. B. Hinterleib an der Basis nicht gelb 1. Behaarung des zweiten Fühlergliedes schwarz sp. 17. pallens Wied. 2. Behaarung des zweiten Fühlergliedes gelblich sp. 18. filipes nov. sp. I. Deckschüppchen schwarz gewimpert. A. Flügel mit dunkler Zeichnung. spec. 1. Psilop. sipho Say ö & O0. — Chalybeus vel viridis, rarius aureo-viridis, nilidissimus, alarum fascüs duabus nigricantibus, antice conjunctis et postice abbreviatis, facie nudd, pedibus in utroque sexu flavis, maris meta- tarsis inlermedüs non ciliatis. — Long. corp. 2,%5—23 lin. — long. al. 21—2} lin. — Synon. Dolichopus sipho Say, Journ. Ac. Philad. III. 84. 1. Psilopus sipho Wiedemann, Aussereur. Zweifl. II. 218. 9. Psilopus gemmifer Walker List. III. 646. Gesättigt grün, häufig blaugrün, stahl- oder fast veilchenblau, seltener goldgrün, stets sehr glänzend. Ge- sicht unbehaart, der obere Theil desselben nur wenig gewölbt und durch einen flachen Eindruck vom unteren Theile gesondert. Rüssel bräunlich gelb. Fühler schwarz; die Behaarung des zweiten Gliedes nur von mässiger Länge; das dritte Glied gerundet; die Fühlerborste deutlich dorsal, nicht besonders lang. Hinterleib mit schwar- zen Querbinden am Vorderrande der Ringe, welche bei dem Weibchen so schmal sind, dass sie sich gewöhnlich ganz unter dem Hinterrande des vorhergehenden Ringes verstecken; bei dem Männchen sind die hinteren Ringe 54 des Hinterleibes häufig goldgrün; dasselbe ist auch bei dem Weibchen nicht selten der Fall, bei dem sich diese goldgrüne Farbe zuweilen auch auf die vorderen Hinterleibsringe erstreckt. Die Behaarung des Hinterleibes ist im Allgemeinen schwarz; bei dem Männchen ist sie auf dem ersten Abschnitte, an der Basis des zweiten und des dritten Abschnittes und an der Vorderhälfte des Seitenrandes weisslich; bei dem Weibchen, dessen Behaarung überhaupt kürzer ist, finden sich nur auf dem ersten Abschnitte und am vorderen Theile des Seitenrandes weiss- liche Härchen,, welche weniger auffallend als bei dem Männchen sind. Die schwarzen Borsten vor dem Hinter- rande der Hinterleibsabschnitte sind nur von mässiger Länge. Hypopygium klein, schwarz; die Lamellchen klein, schwarz oder braunschwarz, schwarz gewimpert. Vorderhüften gelblich mit zarter weisser Behaarung und etlichen schwarzen Borsten in der Nähe der Spitze. Mittel- uud Hinterhüften sammt dem Schenkelknopfe dunkel gefärbt; Beine gelblich; alle Schenkel auf der Unterseite mit zarten weisslichen Härchen besetzt, welche bei dem Männchen erheblich länger als bei dem Weicchen sind; die Vorderschenkel haben auf der Hinterseite eine Reihe von vier bis fünf schwarzen Borsten; an den Mittel- und Hinterschenkeln finden sich sowohl auf der hinteren als auf der vorderen Seite vor der Spitze etliche borstenartige schwarze Härchen. Vorderschienen ganz gelb; bei beiden Geschlechtern stehen gewöhnlich auf der Oberseite drei Borstchen, während sich auf der Aussenseite derselben bei dem Weibchen ebenfalls nur drei, bei dem Männchen dagegen etwa sechs viel längere Borsten zu finden pflegen. Die Vorderfüsse sind an der Basis gelb, werden aber schon vor dem Ende des ersten Gliedes schwarz; bei dem Männchen sind sie etwa 11 mal so lang als die Schiene, bei dem Weichen nur etwa 1! mal; das erste Glied der- selben ist sehr verlängert, so dass es die übrigen Glieder zusammengenommen an Länge bedeutend übertrifft; ausser der gewöhnlichen kurzen Behaarung, welche auf der Hinterseite desselben bei dem Männchen länger als bei dem Weibchen ist, hat es auf der Unterseite etliche schwarze-Borstchen. Mittelschienen bei dem Weibchen auf Ober- und Vorderseite mit nur wenigen schwarzen Borsten, bei dem Männchen ausserdem mit einer schon beinahe auf der Unterseite stehenden, von der Wurzel bis zur Spitze laufenden Reihe abstehender Borsten. Mittel- füsse von derselben Färbung wie die Vorderfüsse, doch tritt die schwarze Färbung gewöhnlich noch etwas früher ein; bei dem Männchen sind sie etwas über 1} mal so lang als die Schiene, das erste Glied für sich allein nicht sehr viel kürzer als die Schiene und fast 14} mal so lang als die folgenden Glieder zusammen, ausser den gewöhn- lichen Härchen auf der Unterseite mit etwa sieben kurzen, auf der Vorderseite mit ein oder zwei etwas längeren schwarzen Borstchen besetzt; die Mittelfüsse des Weibchens haben denselben Bau, sind aber ein wenig kürzer und die am ersten Gliede derselben befindlichen Borstchen sind kleiner. Hinterschienen an der alleräussersten Spitze schwarz, mit gewöhnlicher Behaarung, auf der Aussenseite mit drei oder vier Borten; Hinterfüsse kürzer als die Hinterschienen, ganz schwarz, das erste Glied 14 mal so lang als die folgenden zusammen, welche von allmälig abnehmender Länge sind. Die kleinen Deckschüppchen mit schwarzem Rande und mit langen schwarzen Wimpern. Schwinger gelblich, die Basis des Stieles schwärzlich, Flügel glasartig; Flügelrippe mit gewöhnlicher kurzer Behaarung; die schwarze Zeichnung nicht sehr ausgebreitet; die beiden schwärzlichen Binden haben hinter der vierten Längsader keine Verbindung; die erste Binde ist nicht selten unmittelbar vor der vierten Längsader unterbrochen und die zweite nie bis zur Flügelspitze ausgebreitet. Hintere @uerader mässig schief, etwas ge- schwungen; die Wurzel des Vorderastes der vierten Längsader liegt dem Flügelrande fast doppelt so nahe, als die hintere Querader; er hat an seinem Ursprunge eine etwas zurücklaufende Lage und wendet sich dann in einem abgerundeten rechten Winkel dem Flügelrande zu, welchen er etwas vor der Flügelspitze in unmittelbarer Nähe der Mündung der dritten Längsader erreicht. — (Pennsylvania, Georgia, Virginia, Illinois und anderwärts). Anmerkung 1. — Ich besitze ein Männchen, welches von allen anderen dadurch abweicht, dass die das männliche Geschlecht auszeichnende Borstenreihe auf dem unteren Theile der Vorderseite der Mittelschienen viel dichter ist und auch, kürzer werdend, über das erste Fussglied fortläuft, so dass hier etwa 10 Borsten stehen. Bei der vollkommensten Uebereinstimmung in allem Uebrigen und bei den kleinen Unterschieden, welche auch andere Männchen in der Dichtigkeit dieser Borstenreihe zeigen, kann ich es nur für eine zufällige Abänderung von Psilop. sipho halten. Anmerkung 2. — Dass die von Maequart als Psilop. sipko beschriebene Art nicht zu den Synonymen gegenwärtiger gehört, ist schon oben bemerkt worden. — Walker zählt in der List. of Dipt. auch einen Psilop. sipho Say auf; da er den Macquart'schen sipho als Synonym eitirt und da sein gemmifer durchaus nichts anderes als der sipho Say’s zu sein scheiut, so ist es sehr zweifelhaft, ob sein ?silop. sipho der Say’schen Art wirklich ent- spricht; ich habe ihn deshalb oben nicht unter die Synonyme gegenwärtiger Art aufgenommen; da Herr Walker keine Beschreibung desselben giebt, so ist es übrigens ziemlich gleichgültig, welche Art er gemeint haben mag. 8 spec. 2. Psilop. scaber, nov. Sp. 6% — (Chalybeus s. viridis, nitidissimus, alarum fasciis duabus nigricantibus, antice conjunclis et postice abbreviatis, facie nudä, pedibus in utroque sexu flavis, tarsorum intermediorum maris articulo primo in latere anteriore pilis minulis erectis crebre ciliato. — Long. corp. 23 lin. — long. al. 24 lin. — Diese Art gleicht dem Psilop. sipho in der aller aufiallendsten Weise, kann aber wegen der abweichenden Bildung der Mittelfüsse durchaus nicht für eine Varietät desselben gehalten werden. Die oben erwähnte Borsten- reihe, welche das Männchen von Psilop. sipho auf der Vorderseite der Mittelschienen hat, findet sich auch bei scaber, ist aber weitläufiger und gegen das Ende der Schienen hin unterbrochen, letzteres, wie es scheint, ganz bestimmt nicht durch den Verlust einzelner Borsten. Das erste Glied der Mittelfüsse hat auf der Vorderseite gar keine Borsten; statt derselben finden sich ganz kurze, starre, aufgerichtete Härchen von schwärzlicher Farbe, welche eine sehr rauhe Wimperung bilden; gegen das Ende des Gliedes hin nehmen sie an Länge immer mehr ab und sind am Ende selbst kaum noch wahrzunehmen. Die linterfüsse des einzigen Exemplares, welches ich besitze, scheinen mir etwas kürzer zu sein, als bei gleichgrossen Männchen des Psilop. sipho. In allen übrigen Merkmalen finde ich die vollständigste Uebereinstimmung. — (Pennsylvanien; v. Heyden). spec. 5. Psilop. patibulatus Say, ö & O0. — Obscure viridis, nitidus, alarum fascüs duabus nigris, antice con- junctis et postice abbreviatis, facie pilosä, pedibus nigris. 6 . halteribus nigris, tarsorum anticorum articulo primo elongato el apicem versus in latere exteriore setis nigris armato, arliculis duobus sequentibus brevissimis. O0. halterum capitulo pallide flavo. > Long. corp. 21—23 lin. — long. al. 21—23 lin. — Synon. Dolichopus patibulatus Say, Journ. Acad. Phil. III. 87. 7. Psilopus patibulatus Say, Journ. Acad. Phil. VI. 168. 2. Psilopus patibulatus Wiedemann, Auss. Zweifl. II. 235. 27. Psilopus amatus Walker, List. Brit. Mus. III. 648. Psilopus infiecitus Walker, List. Brit. Mus. III. 649. Männchen. Lebhaft glänzend, dunkelgrün, häufig stahlblau, besonders der Kopf, der hintere Theil des Thorax, das Schildchen, so wie die vordersten und hintersten Abschnitte des Hinterleibes. Rüssel und Taster schwarz. Das Gesicht mit langen weisslichen oder blass fahlgelblichen Haaren besetzt, aber wenig bestäubt. Das zweite Glied der Fühler mit ziemlich langen Borsten, das dritte Glied klein und ziemlich gerundet; die Fühler- borste deutlich dorsal, von mässiger Länge. Stirn an der oberen Augenecke mit langer schwarzer Behaarung, Oberseite des Thorax und das Schildchen mit langen schwarzen Borsten. Brustseiten schwarz mit grünem Schim- mer und mit dünner weisser Bestäubung, welche ihnen ein etwas graues Ansehen giebt. Hinterleib glänzend grün, die ersten Abschnitte häufig, der vorletzte gewöhnlich violett; am Vorderrande der einzelnen Abschnitte finden sich schwarze, nicht scharf begrenzte Querbinden, welche auf den hinteren Abschnitten breiter als auf den vorde- ren sind. Die Behaarung des Hinterleibes ist schwarz, nur am vorderen Theile des Seitenrandes und des Bauches weisslich; die schwarzen Borsten vor dem Hinterrande der einzelnen Abschnitte sind von ansehnlicher aber nicht auffallender Länge. Das kleine Hypopygium ist schwarz mit kleinen schwarzen Lamellchen. Hiiften und Beine schwarz, die Vorderschienen nur bei unreifen Exemplaren braunschwarz, Vorderhäften nnd alle Schenkel mit grü- nem Schimmer; die Vorderhüften haben ansehnliche weisse Behaarung, zwischen welcher einige schwarze Borsten stehen; auf der Unterseite der Schenkel findet sich lange, abstehende Behaarung, welche nur ganz in der Nähe der Spitze derselben eine schwarze, sonst überall eine weissliche Färbung hat. Schienen ausser der gewöhnlichen kurzen schwarzen Behaarung mit einer mässigen Anzahl schwarzer Borsten, welche an den Hinterschienen am leichtesten übersehen werden können, da sie sich nur auf der Aussenseite derselben finden und ziemlich kurz sind. Das erste Glied der Vorderfüsse ausserordentlich verlängert, mit der Schiene ungefähr gleich lang und fast doppelt so lang, als die vier folgenden Glieder zusammen, auf der Aussenseite gegen sein Ende hin mit schwarzen Borsten besetzt; das zweite und dritte Glied gleich lang, beide ausserordentlich kurz, zusammengenommen nur so lang, wie das vierte Glied; das fünfte Glied merklich kürzer als das vierte, aber länger als das zweite und dritte einzeln genommen. Mittelfüsse einfach; das erste Glied derselben fast so lang als die Schiene und mindestens 13 mal so lang als die vier folgenden Glieder zusammen, auf der Vorderseite mit kurzer uud zarter wimperartiger Behaarung von schwarzer Farbe; die folgenden Glieder von allmälig abnehmender Länge. Hinterfüsse erheblich kürzer als die Schienen, das erste Glied derselben kaum 1} mal so lang als die vier folgenden, welche an Länge allmälig abnehmen und nicht verdickt sind. Schwinger schwarzbraun, zuweilen heller schmutzigbraun. MeabssRippchen mit breitem schwarzen Rande und mit langen schwarzen Wimpern. Flügel glasartig mit der gewöhnlichen, galgen- förmigen schwarzen Zeichnung; beide diese Zeichnung bildende Binden sind senkrecht, breit, am Vorderrande stets und auf der vierten Längsader gewöhnlich verbunden, vor dem Hinterrande abgekürzt; die erste Längsader reicht bis gegen die Mitte des Vorderrandes; der Vorderast der vierten Längsader verlässt diese unter einem Winkel von 70— 80 Grad und wendet sich dann mit einem abgerundeten rechten Winkel dem Flügelrande zu, welchen er vor der äussersten Flügelspitze in der Nähe der Mündung der dritten Längsader erreicht; die hintere Querader etwas schief, nicht deutlich geschwungen. Weibchen. Es gleicht dem Männchen in der Färbung des Körpers und der Beine, so wie in der Aderung und Zeichnung der Flügel. Das Gesicht desselben hat viel dichtere weisse Bestäubung. Die Borsten aın zweiten Fühlergliede sind erheblich kürzer; eben so haben die Borsten auf Thorax und Schildchen eine geringere und die Borsten vor den IHlinterleibseinschnitten eine viel geringere Länge als bei dem Männchen. Von schwarzen Hinterleibsbinden ist bei gewöhnlicher Streckung des Hinterleibes nichts zu sehen, doch erscheinen die schmalen, abgesetzten Hinterrandsränder bei mancher Art der Beleuchtung ziemlich schwarz. Beine einfach; Behaarung und Beborstung der Schenkel und Schienen wie bei dem Männchen, doch kürzer. Füsse kürzer wie bei dem Männ- chen; Vorderfüsse mindestens 11 mal so lang als die Schienen, das erste Glied etwa 11 mal so lang als die vier folgenden, welche von abnehmender Länge sind, auf seiner Aussenseite nicht beborstet. Mittelfüsse merklich län- ger als die Schienen, das erste Glied derselben etwa 1} mal so lang als die vier folgenden; Hinterfüsse erheblich kürzer als die Schienen, das erste Glied derselben nur wenig länger als die vier folgenden zusammen, deren Länge ziemlich schnell abnimmt. Schwingerstiel braunschwarz, Knopf gelb. — (Chicago, Nebraska u. a. a. ©.) Anmerkung: Ich besitze seit vielen Jahren das Weibchen einer mexikanischen Art in meiner Sammlung, welches dem Weibchen des Psilop. patibulatus ausserordentlich ähnlich ist, aber sicherlich einer eigenen Art ange- hört. Das Gesicht desselben ist völlig unbehaart, Wäre das Exemplar nicht ein etwas veraltetes, so würde die- ser Unterschied zur Sicherung der Artrechte vollständig ausreichen; da diese zarte Behaarung aber bei etwas ab- geriebenen Stücken zuweilen spurlos verloren geht, so wage ich kein entscheidendes Gewicht auf diesen Unterschied zulegen. Desto überzeugender erscheinen mir folgende Unterschiede: der Körperbau ist robuster als bei dem Weib- chen von Psilop. patibulatus; Fühler dicker, die Beborstung des zweiten Gliedes und die Fühlerborste, so wie die Borsten auf dem Thorax und Schildehen und diejenigen vor den Hinterleibsabschnitten länger. Die Borsten an den Schienen ebenfalls kräftiger und die Füsse länger. — In allem Uebrigen ist die Uebereinstimmung sehr gross, namentlich auch in dem Aderverlaufe und in der Zeichnung der Flügel. Es kann dieses Weibchen mithin nicht das des Psilop. pilosus sein. Eine neue Art auf dasselbe zu begründen, trage ich Bedenken, da die Errichtung neuer Arten ohne Kenntniss des Männchens in dieser artenreiehen und schwierigen Gruppe der Gattung Psilepus keinen Nutzen stiften kann. Schon Say erwähnt das Vorkommen des Psilopus patibulatus in Mexico. Ob er sich nicht über die Identität der da beobachteten Exemplare mit dem ächten patibulatus getäuscht haben mag? — spec. 4. Psilopus piiosus, nov. SD. d: — Ex chalybeo viridis, nilidus, abdomine fusciis aequalibus nigris ornato, alarum fascüs duabus nigricantibus, antice conjunctis et postice abbreviatis, (facie nuda?), pedibus nigris, tibüis anticis tarsorumque intermediorum articulo primo Lleslaceis, höc et tibüs intermediis in lutere superiore breviter eiliatis. — Long. corp. 23 lin. — long. al. 244 lin. — Glänzend grün, der Kopf, der hintere Theil des Thorax, das Schildchen, so wie die Basis und Spitze des Hinterleibes an dem beschriebenen Exemplare mehr stahlblau, lebhaft glänzend. Taster schwarz; Rüssel bräun- lichgelb. Gesicht mit ziemlich diehter weisser Bestäubung, an dem beschriebenen Exemplare ohne alle Behaarung, welche indessen vielleicht nur abgerieben sein könnte. Das zweite Fühlerglied auf der Unterseite mit ziemlich langen, auf der Oberseite mit kürzeren, vorwärts gebogenen Borsten; das dritte Glied klein, gerundet; die Fühler- borste deutlich dorsal, von mässiger Länge. Stirn an der oberen Augeneeke mit schwarzer Behaarung. Thorax und Schildehen mit ziemlich langen schwarzen Borsten. Brustseiten schwarz mit grünem Schimmer, von dünner weisslicher Bestäubung etwas grau. Die Behaarung des Hinterleibes abstehender und länger als gewöhnlich, schwarz, nur an dem vorderen Theile des Seitenrandes und Bauches weisslich. Das kleine Hypopygium schwarz, mit schwarz- braunen Lamellehen. Hüften und Beine schwarz; Hüften grünschimmernd, mit ziemlich dichter weisser Bestäu- bung; die vordersten mit ansehnlicher weisslicher Behaarung und mit einigen starken schwarzen Borsten. Unter- seite der Schenkel mit zarter, langer, abstehender Behaarung, welche ganz in der Nähe der Schenkelspitze eine schwarze, sonst überall eine weissliche Färbung hat. Vorderschienen gelbbräunlich, auf der Oberseite dunkelbraun und in der Nähe der Basis fast schwarz, auf der Aussenseite mit nicht sehr zahlreichen, aber verhältnissmässig langen schwarzen Borsten besetzt. Mittelschienen schwarz, nur an dem Ende der Innenseite gelbbräunlich, auf der Vorderseite mit einer regelmässigen Reihe nur mässig langer schwarzer Borsten, auf der Oberseite von mässig langen und etwas abstehenden schwarzen Haaren gewimpert, auf dem ersten Drittheile der Hinterseite mit etlichen mässig langen schwarzen Borsten, an der Spitze mit drei grösseren schwarzen Borsten, von denen eine auf der Innenseite, die beiden anderen auf der Vorderseite stehen. Hinterschienen ganz schwarz, ziemlich lang, mit etwas rauher schwarzer Behaarung und wenigen kurzen schwarzen Borsten, welche zwischen Ober- und Hinterseite stehen. Vorderfüsse schlank, fast doppelt so lang als die Schiene; das erste Glied ist für sich allein schon etwas länger als die Schiene und etwa 1! mal so lang als die vier folgenden, deren Länge schnell abnimmt; ungewöhn- liche Behaarung oder Beborstung findet sich an den Vorderfüssen nicht. Mittelfüsse doppelt so lang als die Schienen; das erste Glied derselben für sich allein schon viel länger als die Schiene und etwa 1} mal so lang als die vier folgenden Glieder zusammen, bräunlich gelb, gerade, etwas stärker als gewöhnlich, auf seiner Oberseite von abstehenden schwarzen Härchen regelmässig gewimpert; die vier letzten Glieder schwarz, von abnehmender Länge. Hinterfüsse ganz schwarz, viel kürzer als die Schienen; das erste Glied I} mal so lang als die folgenden zusammen; das zweite Glied ungefähr so lang wie die drei folgenden zusammen; diese sind von geringer, fast vollkommen gleicher Länge und etwas plattgedrückt, so dass das Ende der Hinterfüsse etwas plumper, als ge- wöhnlich erscheint. Schwinger schwarz. Deckschüppchen mit breitem schwarzen Rande und mit langen schwarzen Wimpern. — Flügel glasartig, verhältnissmässig grösser als bei Psilop. patibulatus, mit der gewöhnlichen galgen- förmigen schwarzen Zeichnung; die beiden schwarzen Binden nicht besonders breit, hinten wie gewöhnlich abge- kürzt, nur am Vorderrande verbunden; der Vorderast der vierten Längsader verlässt diese unter einem Winkel, welcher einem rechten nahekommt und biegt sich dann in einem abgerundeten Winkel, welcher merklich grösser als ein rechter ist, dem Flügelrande zu, welchen er vor der Flügelspitze in der Nähe der Mündung der dritten Längsader erreicht; bintere Querader schief, deutlich geschwungen. — (Cuba; Riehl). spee. 5. jJucundus nov. sp. 16) & o2 — Yiridis s. ex viridi chalybeus, nitidus, alarım fasciis duabus nigricantibus, antice conjunctis et poslice abbrevatis. d- abdomine fasciis latioribus nigris ornato, halteribus fuscis, coxis pedibusque nigris, tibüs anterioribus tarsorumque anticorum arliculo primo flavis, tibüs poslicis ex nigro [uscis. 2. abdominis fasciis nigris angustissimis, obsoletis, halteribus, coxis anlicis pedibusque flavis, genibus posticis, tibiarum posticarum dimidio apicali, tarsorum anleriorum articulis qualuor ultimis, tarsis denique posticis tolis ex nigro fuscis. Long. corp. 13—21 lin. — long. al. 21—21 lin. — Synon. Psilopus sivho Macquart, Dipt. exot. II. 2. 119. Tab. XXL. fig. 1. Männchen: Glänzend, grün, der Kopf, der hintere Theil des Thorax, das Schildehen und die Basis des Minterleibes bei dem beschriebenen Exemplare mehr stahlblau. Taster schwarz; Rüssel gelbbräunlich. Das Gesicht unbehaart, (wenn die Behaarung nicht vielleicht nur abgerieben ist,) mit mässig dichter weisser Bestäubung. Die Beborstung des zweiten Füblergliedes und die Fühlerborste nicht sehr lang, letztere deutlich dorsal. Stirn mit zerstreuter weisslicher Behaarung. Thorax mit nur mässig langen, Schildchen mit längeren schwarzen Borsten. Brustseiten schwarz mit grünem Schimmer und mit ziemlich dichter weisser Bestäubung. Hinterleib mit schwarzen Binden an der Basis der einzelnen Abschnitte, welche auf den hinteren Abschnitten breiter als auf den vorderen sind. Die zerstreute Behaarung des Hinterleibes schwarz, nur aın vorderen Theile des Seitenrandes und des Bauches weisslich. Die schwarzen Borsten vor dem Hinterrande der einzelnen Abschnitte nur von sehr mässiger Länge. Das sehr kleine Hypopygium schwärzlich; die schwarzbräunlichen Lamellchen sehr schmal, fast faden- förmig. Hüften schwarz oder braunschwarz, etwas weissbestäubt, die vordersten mit ziemlich ansehnlicher weisser Behaarung und mit etlichen schwarzen Borsten. Schenkel schwarz mit grünem Schimmer, die äusserste Spitze der vorderen gelblich, die der hintersten braun; die Unterseite derselben mit abstehenden weisslichen Härchen be- setzt, welche an den Hinterschenkeln viel sparsamer und länger sind; ausserdem haben die Vorderschenkel auf ihrer Hinterseite in der Nähe der Spitze drei hintereinander stehende schwarze Borsten. Vorderschienen gelblich, auf der ersten Hälfte ihrer Hinterseite mit drei sehr ansehnlichen schwarzen Borsten von abnehmender Länge. Mittelschienen gelblich, an der Spitze mit etlichen schwarzen Borsten, sonst nur mit etlichen sehr kurzen schwarzen Borstchen. Hinterschienen dunkelbraun, mit der gewöhnlichen schwarzen Behaarung, fast ganz ohne bemerkbare Borstehen. Vorderfüsse schlank, über 13 mal so lang als die Schienen; das erste Glied derselben ist gelbbraun, an der Spitze dunkeler und nicht ganz so lang als die Schiene, auch kaum länger als die vier folgenden Glieder 88 zusammen; auf seiner Hinterseite hat es drei ziemlich ansehnliche Borsten von zunehmender Länge; die vier fol- genden Glieder der Vorderfüsse sind schwarzbraun, an der Basis mehr gelbbraun, reichlich 1} mal so lang als die Schienen; das erste Glied derselben fast so lang als die Schiene und 1} mal so lang als die folgenden Glieder zu- sammen, welche von abnehmender Länge sind; ungewöhnliche Beborstung oder Behaarung findet sich an den Mittelfüssen nicht. Hinterfüsse braunschwarz, erheblich kürzer als die Schienen; das erste Glied kaum länger als die vier folgenden Glieder, deren Länge schnell abnimmt, zusammengenommen. Schwinger schmutzig braun; Deckschüppchen mit schmalem schwarzen Rande und mit schwarzen Wimpern. Flügel glasartig mit der gewöhn- lichen galgenförmigen schwärzlichen Zeichnung; die beiden sie bildenden Binden senkrecht, von mittlerer Breite, doch ziemlich weit von einander abstehend, nur am Vorderrande verbunden; der Vorderast der vierten Längsader verlässt diese unter einem Winkel von etwa 70 Grad und wendet sich dann in einem nur wenig abgerundeten rechten Winkel dem Flügelrande zu, welchen er vor der Flügelspitze in der Nähe der Mündung der dritten Längs- ader erreicht; hintere Querader mässig schief und fast ganz gerade. Weibchen: Das Gesicht ebenfalls unbehaart. Die Borsten am zweiten Fühlergliede viel kürzer als bei dem Männchen; ebenso sind die Fühlerborste, die Borsten auf dem Thorax und die auf dem Schildchen merk- lich kürzer, die vor dem Hinterrande der Hinterleibsabschnitte viel kürzer als bei dem Männchen, Die Querbinden an der Basis der Hinterleibsabschnitte sind vorhanden, aber nur sehr schmal. Vorderhüften gelb mit weisslicher Behaarung und etlichen schwarzen Borsten. Mittel- und Hlinterhüften schwarz oder schwarzbraun. Schenkel gelb, die äusserste Spitze der hintersten dunkelbraun, die Unterseite aller mit sehr kurzen weisslichen Härchen; an der Hinterseite der Vorderschenkel finden sich in der Nähe der Spitze nur etliche schwarze Härchen, aber keine Borsten. Schienen gelb, die äusserste Basis und die Spitzenhälfte der hintersten braun; die Vorderschienen in der Nähe der Wurzel mit einem kleinen schwarzen Borstchen auf der Oberseite, und weiter gegen die Mitte hin mit zwei eben solchen Borstehen auf der Hinterseite. Die Mittelschienen haben ausser den Borsten an der Spitze noch etliche Borsten, welche länger als bei dem Männchen sind. Hinterschienen auf der Aussenseite mit zwei, höchstens drei ganz kurzen schwarzen Borstchen. Vorderfüsse etwa 1} mal so lang als die Schienen, dunkel- braun; das erste Glied so lang wie die folgenden zusammen, auf der Hinterseite mit drei kaum bemerkbaren, kurzen Borstchen. Mittelfüsse schwarzbraun, nur an der Basis braungelb, merklich länger als die Schienen; das erste Glied derselben über 14 mal so lang als die folgenden zusammen, welche von abnehmender Länge sind. Hinter- füsse schwarzbraun, sonst wie bei dem Männchen. Flügel vollkommen wie bei dem Männchen. — (Cuba; Riehl). Anmerkung. Ich hoffe in der Zusammenstellung beider Geschlechter keinen Irrthum begangen zu haben, obgleich die Beborstung der Schienen des Weibchens der Beborstung der Schienen des Männchens etwas weniger entspricht, als es sonst der Fall zu sein pflegt. Die grosse Uebereinstimmung im Verlaufe der Flügeladern und in der Flügelzeichnung scheint die Zusammengehörigkeit genügend zu verbürgen. Für den Fall eines von mir be- gangenen Irrthums bitte ich, das Männchen als typisch ansehen zu wollen. B. Flügel ohne dunkle Zeichnung. A. Erste Längsader weit über die Flügelmitte hinausreichend. spec. 6. cilialus nov. sp. d- — Chalybeus, nitidissimus, alis immaculatis, venä longitudinali primä elongatä et cost& pilis subtilissimis pulchre ciliatü, pedibus nigris, larsorum anlicorum articulo primo nigro-seloso, articulo se- cundo perbrevi. — Long. corp. 2 lin. — long. al. 2! lin. — Sehr glänzend stahlblau, der obere Theil des Gesichts, die Mitte der Stirn und der Seitenrand des Hin- terleibes grün, die Seiten der Stirn und die Mitte des Hinterleibes prächtig veilchenblau. Gesicht unbehaart, nur der untere Theil desselben etwas weissbestäubt. Taster schwarz; Rüssel braun. Fühler ungewöhnlich kurz; das zweite Glied derselben mit mässig langen Borsten; das dritte Glied klein; die Fühlerborste nicht sehr lang, sub- apical. Borsten auf Thorax und Schildehen von mässiger Länge. Brustseiten schwarz mit grünem Schimmer, von weisslicher Bestäubung graü. Der Hinterleib kürzer und breiter als gewöhnlich, schwarz, am Seitenrande und am Bauche grösstentheils weisslich; die Borsten vor dem Hinterrande der einzelnen Abschnitte nur von sehr mäs- siger Länge und Stärke. Das kleine Mypopygium schwarz. Die Hüften und die ganzen Beine schwarz; Vorder- Lüften mit weisslicher Behaarung und mit etlichen schwarzen Borsten. Schenkel mit grünem Schimmer, auf der Unterseite sehr sparsam mit langen, abstehenden Härchen besetzt, welche in der Nähe der Spitze der Mittel- und Hinterschenkel eine schwarze, sonst überall eine weissliche Farbe haben ; die Hinterseite der Vorderschenkel hat gegen ihr Ende hin ziemlich ansehnliche schwarze Behaarung. Vorderschienen auf der Aussenseite mit zahlreichen, 8 haarartigen schwarzen Borsten von ziemlicher Länge, Mittelschienen mit einer mässigen Anzahl verhältnissmässig ziemlich langer schwarzer Borsten besetzt. Hinterschienen auf der Aussenseite mit einer Reihe von etwa sechs schwarzen Borsten. Vorderfüsse nur wenig länger als die Schienen; das erste Glied derselben nur sehr wenig länger als die vier folgenden zusammen, auf seiner Aussenseite mit zahlreichen schwarzen Borsten besetzt; das zweite Glied überaus kurz, kaum so lang wie das fünfte und sehr wenig länger als die Hälfte des dritten; das vierte Glied nur sehr wenig kürzer als das dritte. Mittelfüsse etwas länger als die Schienen; das erste Glied etwa 1! mal so lang als die vier folgenden zusammen, mit etlichen ganz kurzen schwarzen Borstchen; das zweite bis vierte Glied von allmälig abnehmender Länge; das fünfte Glied sehr klein. Hinterfüsse viel kürzer als die Schienen, das erste Glied nur wenig länger als die vier folgenden zusammen; das zweite bis vierte Glied von allmälig abnehmender Länge, das fünfte Glied sehr kurz. Schwinger schmutzig lehmgelb, die Basis des Stieles sehwarz und die Oberseite des Knopfes braun. Deckschüppchen mit breitem schwarzen Rande und mit langen schwarzen Wimpern. Flügel glasartig mit schwarzen Adern; Hülfsader ungewöhnlich undeutlich, doch vorhanden; die erste Längsader weit über die Mitte des Vorderrandes hinausreichend; der Flügelrand ist von der Schulter- querader bis zur Mündung der ersten Längsader von sehr zarten, abstehenden, krausen Härchen gewimpert, welche mitten zwischen jenen beiden Punkten, wo sich der Flügelrand zugleich etwas ausbaucht, am längsten sind; der Vorderast der vierten Längsader verlässt diese unter einem Winkel, welcher einem rechten nahekommt, und wen- det sich dann mehr bogenförmig als winkelförmig dem Flügelrande zu, welchen er vor der Flügelspitze unmittel- bar bei der Mündung der dritten Längsader erreicht; die hintere Querader ist ziemlich schief und nur sehr wenig geschwungen. — (Florida; Osten-Sacken). B. Erste Längsader höchstens bis zur Flügelmitte reichend. 1. Fühlerborste scheinbar apical und auffallend verlängert. spec. 7. Psilop. comatus, nov. sp. d & Q. — Viridis, ex parte chulybeus, nitidissimus, fasciis abdominalibus obseuris nullis, alis immaculatis, setä antennarum subapicali elongatä, pedibus longis, gracilibus, pallide flavis, coxis femoribusque nigris, selis in superiore tibiarum anteriorum latere perlongis. d- selis capilis, thoracis, scutelli abdominisque tenuibus, longissimis, appendicibus hypopygü pallidis, tar- sorum anlicorum arliculo primo tarsisque intermedüs superne ciliatis. ©. selis capitis, thoracis, scutelli abdominisque tenuibus, mediocribus, larsorum anticorum articulo primo setulis minutis subeiliato, tarsis intermedis simplicibus. Long. corp. 275; — 272 lin. — long. al. 21—22 lin. — Männchen: Lebhaft glänzend, grün; Thorax und Schildchen sind bei dem beschriebenen Exemplare mehr stahlblau und der Kopf schön veilchenblau. Taster schwarz; Rüssel braun. Gesicht unbehaart, breiter als gewöhnlich; der kleine untere Theil desselben ist grauweisslich bestäubt, der obere Theil gewölbter und im Profile mehr vortretend als gewöhnlich. Das zweite Fühlerglied mit einer geringen Anzahl ziemlich langer, aber nicht sehr starker Borsten; das dritte Glied eiförmig; die Fühlerborste scheinbar apical, in der That jedoch nur subapical, doch erheblich kürzer als der Körper. Stirn mit zerstreuter, sehr zarter weisser Behaarung; die auf dem Ocellenhöcker und unmittelbar an der oberen Augenecke stehenden schwarzen Borsten sind haarartig und von ganz ungewöhnlicher Länge. Dieselbe haarartige Beschaffenheit haben die schwarzen Borsten auf der Ober- seite des Thorax und des Schildchens, so wie die, welche sich vor den Hinterleibsabschnitten finden, nur sind letztere von noch auffallenderer Länge als jene. Auf der Oberseite des Hinterleibes scheinen sich ausser den lan- gen Borsten vor den Einschnitten nur vereinzelte kurze Härchen von schwarzer Farbe zu finden; auf dem ersten Abschnitte desselben aber, so wie am Seitenrande desselben und am Bauche ist sehr lange weissliche Behaarung vorhanden; auch finden sich am Hinterrande der Bauchsegmente eben solche lange, haarartige schwarze Borsten, wie auf der Oberseite des Hinterleibes. An der Wurzel der Hinterleibsabschnitte ist nichts von schwarzen Quer- binden zu bemerken. Das Hyopopygium ist an dem beschriebenen Stücke zum Theil zerstört; es scheint schwarz- braun gewesen zu sein und hornförmige gelbe Anhänge gehabt zu haben. Hüften schwarz, die vordersten mit langer weisser Behaarung und mit etlichen schwarzen Borsten. Schenkel schwarz mit grünem Schimmer, die alleräusserste Spitze der vorderen gelb, alle mit zerstreuter abstehender Behaarung von weisser Farbe besetzt, welche überall von ansehnlicher, auf der Unterseite der Schenkel aber von der grössten Länge ist. Schienen und Füsse sehr schlank, gelblich; die gewöhnliche schwarze Behaarung derselben etwas zerstreut und ausserordentlich & kurz. Die Vorderschienen auf den beiden ersten Drittheilen ihrer Oberseite mit einer Reihe haarartiger Borsten besetzt, welche abwechselnd von auflallender Länge sind und von denen die letzte alle anderen an Länge sehr übertrifft. Mittelschienen mit einer mässigen Anzahl haarartiger schwarzer Borsten, welche sich ebenfalls durch ihre ungewöhnliche Länge auszeichnen, was ganz besonders von den auf der Oberseite befindlichen gilt. Hinter- schienen nur auf der Oberseite mit kurzen Borsten, welche sich von den gewöhnlichen Härchen wenig unter- scheiden. Vorderfüsse reichlich doppelt so lang, als die Schienen, sehr schlank; das erste Glied derselben etwas länger als die vier folgenden zusammen, auf seiner Oberseite mit einer regelmässigen Reihe verhältnissmässig sehr langer haarartiger schwarzer Borsten; die folgenden Glieder von schnell abnehmender Länge; das dritte an der Spitze oberseits mit einem langen, borstenförmigen schwarzen Haare; das fünfte Glied schwarzbraun. Mittelfüsse sehr schlank, etwa 1} mal so lang als die Schienen, von der Spitze des dritten Gliedes an schwarzbraun; das erste Glied derselben etwas über 1} mal so lang als die vier folgenden zusammen, deren Länge schnell abnimmt; es ist auf seiner Oberseite von borstenartigen Haaren regelmässig gewimpert; diese Wimperung setzt sich über die Oberseite der drei folgenden Glieder fort, ist dort aber kürzer, zarter und dichter; das letzte Glied ist nicht ge- wimpert, sondern hat auf seiner Oberseite kurze, anliegende schneeweisse Behaarung, welche aber nicht ganz leicht zu bemerken ist. Hlinterfüsse nicht ganz so lang als die Schienen; das erste Glied derselben gelbbraun, erheblich länger ‘als die folgenden zusammen); diese schwarzbraun und von abnehmender Länge. Schwinger gelblich; Deck- schüppchen mit breitem schwarzen Rande und mit langen schwarzen Wimpern. Flügel etwas schmal, glasartig mit schwarzbraunen Adern, am Vorderrande nicht gewimpert; die erste Längsader reicht bis ziemlich zur Mitte des Vorderrandes; der Vorderast der vierten Längsader verlässt diese unter einem ziemlich spitzen Winkel und wendet sich dem Flügelrande mit einem abgerundeten rechten Winkel zu, um ihn vor der Flügelspitze, nahe bei der Mündung der dritten Längsader zu erreichen; hintere Querader sehr schief, wenig geschwungen. — Weibchen: Es ist dem Männchen ausserordentlich ähnlich. Gesicht etwas breiter, Die Borsten am zweiten Fühlergliede, die Fühlerborste selbst, die Borsten auf dem Ocellenhöcker, an der oberen Augenecke, auf ler Oberseite des Thorax und auf dem Schildchen kürzer; die Borsten vor den Hinterleibseinschnitten ausseror- dentlich viel kürzer, am Bauche, wie es scheint, gar nicht vorhanden. Die schwarze Behaarung auf der Oberseite des Hinterleibes ist minder sparsam als bei dem Männchen, wenn sie nicht vielleicht bei diesem nur durch Abrei- bung verloren gegangen ist; die weissliche Behaarung des Bauches viel kürzer. Die Beine sind ganz wie bei dem Männchen gefärbt; die weissliche Behaarung der Schenkel ist viel kürzer, doch auf der Unterseite derselben für ein Weibchen noch von ansehnlicher Länge; auch stehen auf der Unterseite der Vorderschenkel in der Nähe der Wurzel einige steife, fast borstenartige weissliche Haare von ausgezeichneter Länge. Die Behaarung und Be- borstung der Schienen ist im Wesentlichen wie bei dem Männchen, doch sind die Borsten sämmtlich nicht so lang und auf der Oberseite der Vorderschienen die abwechselnden kürzeren Borsten sehr klein. Vorderfüsse kaum 11 mal so lang als die Schienen; das erste Glied derselben viel länger, als die folgenden Glieder zusammen, auf der Oberseite mit einer regelmässigen Reihe kurzer schwarzer Borsten besetzt, auf der Unterseite nur mit etlichen noch kürzeren schwarzen Borstchen; die folgenden Glieder von abnehmender Länge, das zweite bis vierte braun, das fünfte schwarz. Mitttelfüsse merklich länger als die Schienen, auf der Oberseite nicht gewimpert; das erste Glied erheblich länger als die folgenden zusammen; diese schwarzbraun und von abnehmender Länge. Hinterfüsse braunschwarz, viel kürzer als die Schienen, das erste Glied kaum etwas länger als die folgenden zusammen. Die Flügel wie bei dem Männchen, nur etwas kürzer, also verhältnissmässig weniger schmal. — (Mittelstaaten; Osten- Sacken). — Anmerkung: Ob die merklich dunklere Farbe der Füsse des Weibchens nur eine zufällige, individuelle Abweichung ist oder nicht, lässt sich nach je einem Exemplare jedes Geschlechts nicht beurtheilen. 2. Fühlerborste deutlich dorsal und nicht auffallend verlängert. a. bei dem Männchen nur die Vorder-, bei dem Weibchen die Vorder- und Mittelschienen gelb. spec. 8. Psilop. chrysoprasius, Walk. 6) & oO. — Viridis s. ex viridi chalybeus, nitidus, alis immaculatis, facie nudä d- abdomine fasciis nigris latiusculis ornato, halterum nigrorum capitulo fusco, pedibus nigris, tibüs antieis Navis, tarsorum intermediorum articulo primo superne pilis erectis rigidis eiliato. d- abdominis fascüs nigris angustissimis, halteribus flavis, pedibus nigris, tibiis anterioribus flavis. Long. corp. 21—2,5 lin. — long. al. 21—2! lin. — Synon. Psilopus chrysoprasi Walker, List brit, mus. III. 646. 91 Männchen. Sehr glänzend, grün, der Kopf, der hintere Theil des Thorax, das Schildchen und die vorderen Abschnitte des Hinterleibes mehr stahlblau, die letzten Hinterleibsabschnitte zuweilen goldgrün. Taster schwarz; Rüssel braun. Das Gesicht unbehaart, mit dünner weisser Bestäubung; der obere Theil desselben ziem- lich stark gewölbt. Die Borsten am zweiten Fühlergliede ziemlich lang; die Fühlerborste dorsal und nur von ge- wöhnlicher Länge. Stirn mit langer weisslicher Behaarung und den gewöhnlichen schwarzen Borsten. Die schwarzen Borsten auf dem Thorax und dem Schildchen von recht ansehnlicher Länge. Die schwarzen Hinter- leibsbinden sind auf den vorderen Abschnitten schmal, auf den hinteren von ansehnlicher Breite. Die schwarze Behaarung des Hinterleibes ist ziemlich kurz; auf dem ersten Abschnitte desselben, so wie auf dem vorderen Theile des Seitenrandes und des Bauches findet sich zartere weisse Behaarung, während der hintere Theil des Bauches schwarze Behaarung von ansehnlicher Länge hat. Die schwarzen Borsten vor den Hinterleibseinschnitten sind zahlreich, aber ziemlich kurz. Das kleine Hypopygium schwarz; die Lamellchen desselben dunkelbraun. Hüften schwarz, die vordersten mit ansehnlicher weisser Behaarung und etlichen schwarzen Borsten. Schenkel schwarz mit grünem Schimmer, auf der Unterseite mit langer, abstehender weisslicher Behaarung. Vorderschienen ‚bräun- lichgelb, nur mit einer mässigen Anzahl kurzer schwarzer Borsten besetzt. Mittelschienen braunschwarz, zuweilen fast schwarz, auf der Vorderseite mit einer regelmässigen Längsreihe, sonst nur mit einer geringen Anzahl schwarzer Borsten besetzt, auf der Oberseite mit ziemlich borstenartiger schwarzer Behaarung. Hinterschienen schwarz mit rauher schwarzer Behaarung, auf der Aussenseite mit einer regelmässigen Längsreihe schwarzer, nur mässig langer Borsten besetzt. Vorderfüsse ziemlich dünn, etwa 1} mal so lang als die Schienen; das erste Glied bräunlichgelb, viel länger als die folgenden zusammen, auf der Hinterseite mit drei bis vier kurzen schwarzen Borstchen; die folgenden Glieder schwarzbraun, das zweite bis vierte von schnell abnehmender Länge, das fünfte eben so lang wie das vierte. Mittelfüsse etwa 1} mal so lang als die Schienen; das erste Glied schwarzbraun, fast doppelt so lang wie die folgenden zusammen, auf seiner Oberseite von steifen, senkrecht abstehenden, borstenartigen Härchen regelmässig gewimpert, auf der Unterseite mit etwa sieben schwarzen Borstchen; das zweite bis vierte Fussglied von sehr schnell abnehmender Länge, so dass das zweite noch etwas länger als das dritte und vierte zusammen ist; das fünfte Glied nicht kürzer als das vierte; die Wimperung, welche das erste Fussglied hat, setzt sich auch über die Oberseite des zweiten und dritten Gliedes fort, wird aber daselbst von immer kürzeren Härchen gebildet, so dass sie zuletzt schwer wahrnehmbar ist. Hinterfüsse schwarz, erheblich kürzer als die Schienen; ihr erstes Glied etwas länger als die folgenden zusammengenommen, deren Länge allmälig abnimmt. Schwinger schwärzlich, der Knopf braun oder schmutzig braungelb; die Deckschüppchen mit breitem schwarzen Rande und mit langen schwarzen Wimpern. Flügel glasartig mit schwarzen Adern; die erste Längsader reicht bis fast zur Fiügelmitte; der Vorderast der vierten Längsader verlässt diese unter einem fast rechten Winkel und wendet sich dann bogen- förmig dem Flügelrande zu, welchen er ziemlich weit vor der Flügelspitze unmittelbar bei der Mündung der drit- ten Längsader erreicht; hintere Querader ziemlich schief, kaum etwas geschwungen; jenseit der Mündung der ersten Längsader ist der Raum zwischen dem Flügelrande und der dritten Längsader etwas grauer als die übrige Flügelfläche gefärbt. — « Weibchen: Dem Männchen sehr ähnlich. Das Gesicht nur wenig breiter. Die Fühlerborste, sowie die Borsten am zweiten Fühlergliede, auf der Stiro, dem Thorax und Schildchen, so wie vor den Hinterleibsein- schnitten erheblich kürzer. Auch die weisse Behaarung an der Unterseite der Schenkel kürzer, doch für ein Weibchen immer noch von ansehnlicher Länge. Vorderschienen wie bei dem Männchen, doch die Borsten kürzer. Mittelschienen bräunlichgelb, mit zerstreuten schwarzen Borsten von mässiger Länge. Vorderfüsse nur wenig kürzer als bei dem Männchen, übrigens von demselben. Baue und derselben Färbung wie bei diesem. Mittelfüsse einfach, braunschwarz, noch nicht 1} mal so lang als die Schienen; das erste Glied 'derselben nicht gewimpert. Schwinger hellgelb mit schwärzlichem Stiele. Flügel wie bei dem Männchen, doch ohne den grauen Schatten, welcher sich bei diesem jenseit der Mündung der ersten Längsader findet. — (Cuba; Poey). b. bei dem Männchen alle Schienen und bei dem Weibchen auch alle Schenkel gelb. spec. 9. Psilop. scobinator, nov. sp. [6 & O0. — Parvus, nitidissimus, viridis s. ex viridi chalybeus, facie pilosä, alis immaculatis, anteriore venae longitudinalis quartae ramulo arcualim ducto, halteribus flavis. d- abdomine fascis nigris anguslis ornalo, femoribus nigris, viridi micantibus, summo femorum anteriorum apice tibüsque omnibus flavis, tibiarum posticarum apice tarsisque ommibus ex fusco nigris, primo tamen 92 tarsorum anticorum articulo flavo, calcare tibiarum intermediarum longissimo, primo tarsorum interme- diorum articulo setulis incurvis scabro. Q, fascüs abdominalibus nigris nullis, coxis anticis, femoribus tibüsque omnibus flavis, extremo tibiarum posticarum apice tarsisque omnibus ex fusco nigris, basi lamen tarsorum anteriorum flavä. Long. eorp. 13—144 lin. — long. al. 1a —1}4 lin. — Männchen. Lebhaft glänzend, grün, zuweilen zum Theil stahlblau. Taster schwarz; Rüssel bräunlich- gelb. Gesicht mit langer weisslicher Behaarung und nicht sehr dichter weisser Bestäubung. Das zweite Fühler- glied mit mässig langen Borsten: auch die Fühlerborste selbst nur von gewöhnlicher Länge. Die zarte, zerstreute Behaarung der Stirn gewöhnlich fahlgelblich, seltener weisslich; die gewöhnlichen schwarzen Borsten auf dem Ocellenhöcker und an der oberen Augenecke ziemlich lang. Eben so haben die Borsten auf Thorax und Schild- chen eine ziemlich ansehnliche Länge. Der Hinterleib ist nach hinten hin mehr kegelförmig zugespitzt als bei den meisten anderen Arten; die schwarzen Binden an der Basis der Hinterleibsabschnitte sind schmal, nur auf den letzten Abschnitten breiter. Die kurze Behaarung des Hinterleibes ist schwarz; auf dem ersten Abschnitte, so wie am vorderen Theile des Seitenrandes und an dem grössten Theile des Bauches ist sie weisslich; die schwarzen Borsten vor den Einschnitten haben keine erhebliche Länge; die borstenartigen Haare an der äussersten Spitze des Hinter- leibes sind ziemlich lang. Das kleine Hypopygium schwarz mit ausserordentlich kleinen schwarzen Anhängen. Hüften schwarz, weissbestäubt, die vordersten mit weisser Behaarung und mit etlichen schwarzen Borsten. Schen- kel schwarz mit grünem Schimmer, die vorderen an der äussersten Spitze hellgelb; auf der Unterseite aller findet sich zarte, abstehende, ziemlich weitläufige Behaarung von mittlerer Länge. Schienen gelb, die hintersten an der Spitze in ziemlicher Ausdehnung schwarzbraun gefärbt. Die Vorderschienen auf der Oberseite mit ungefähr vier kurzen schwarzen Borstchen, auf der Hinterseite mit etwa sechs noch kürzeren. Die Mittelschienen haben auf der ersten Hälfte der Hinterseite drei nicht sehr lange schwarze Borsten; eine erheblich längere findet sich auf dem ersten Viertheile der Vorderseite, eine andere nahe vor dem Ende derselben; unmittelbar vor dem Ende der Unterseite bildet eine ganz ungewöhnlich lange, gerade wegstehende schwarze Borste einen auffallenden Schie- nensporn. An den Hinterschienen zeichnet sich, ausser den an der äussersten Spitze stehenden schwarzen Borsten nur eine auf dem ersten Drittheile der Aussenseite befindliche aus. Vorderfüsse schlank, etwas länger als die Schienen; das erste Glied derselben gelb, nur an der äussersten Spitze braunschwarz, fast 13 mal so lang als die folgenden zusammen; diese sind braunschwarz, das zweite bis vierte von schnell abnehmender Länge, das fünfte eben so lang als das vierte; Beborstung oder ungewöhnliche Behaarung findet sich an den Vorderfüssen nicht. Mittelfüsse braunschwarz, bedeutend kürzer als die Schienen; das erste Glied derselben etwa 1} mal so lang als die folgenden zusammen, seiner ganzen Länge nach auf der Unterseite von unterwärts gekrümmten, kurzen, jeder- seits in einer Reihe stehenden, schwarzen Borsten raspelartig besetzt; die vier folgenden Glieder von abnelımender Länge. Hinterfüsse schwarz, kaum 3 mal so lang wie die Schienen; das erste Glied derselben wenig länger als die folgenden zusammen; das zweite bis vierte Glied von schnell abnehmender Länge; die beiden letzten Glieder gleichlang, ein wenig flachgedrückt. — Schwinger gelblich mit schwärzlichem Stiele; Deckschüppchen mit schwarzen Wimpern. Flügel glasartig mit schwarzen Adern; das Ende der ersten Längsader liegt ziemlich weit vor der Flügelmitte; der Vorderast der vierten Längsader verlässt dieselbe unter einem Winkel, welcher einem rechten sehr nahe kommt, und wendet sich dann bogenförmig gegen den Flügelrand, welchen er ziemlich weit vor der Flügelspitze ganz nahe bei der Mündung der dritten Längsader erreicht; die hintere Querader mässig schief und fast ganz gerade. Weibchen. Gesicht etwas breiter wie bei dem Männchen. Alle Borsten merklich kürzer. Der Hinter- leib bei gewöhnlicher Lage der Abschnitte ohne schwarze Binden. Vorderhüften gelb, an der äussersten Basis häufig graulich gefärbt; die weisse Behaarung derselben viel kürzer und die schwarzen Borsten auflallender. Alle Schenkel ganz gelb, auf der Unterseite nur mit sehr kurzen, abstehenden weisslichen Härchen besetzt. Schienen ganz gelb, die hintersten nur an der alleräussersten Spitze etwas gebräunt. Die Beborstung der Schienen ist der- jenigen, welche sich bei dem Männchen findet, ganz ähnlich, doch fehlen einige der Borsten oder sind doch kürzer. Füsse einfach, etwas kürzer als bei dem Männchen; das erste Glied der Mittelfüsse braungelb, auf der Unterseite nur mit einigen äusserst kurzen schwarzen Borstchen. — (New-York, Illinois; Osten-Sacken). Anmerkung: Mit gegenwärtiger Art beginnt eine Gruppe einander ganz überaus ähnlicher Arten; sie stimmen nicht nur in der Grösse und Färbung, sondern auch in den meisten ihrer plastischen Merkmale auf das vollkommenste überein; nur der Bau der Mittelbeine der Männchen bietet Verschiedenheiten dar, welche jeden % Verdacht, dass sie Varietäten ein und derselben Art sein könnten, ausschliessen, Während ich Psilop. scobinator in einer grossen Anzahl von Männchen und Weibchen besitze, kenne ich von den anderen Arten nur die Männ- chen. Es ist nicht zu bezweifeln, dass die zu ihnen gehörigen Weibchen dem des Psilop. scobinator äusserst ähn- lich und wahrscheinlich sehr schwer von ihm zu unterscheiden sein werden. spec. 10. Psilop. calcaralus, nov. sp. er — Parvus, nitidissimus, viridis s. ex viridi chalybeus, facie pilosd, alis immaculatis, anteriore venae longitudinalis quartae ramulo arcuatim ducto, halteribus flavis. d- abdomine fascis nigris angustis ornato, femoribus nigris, viridi micantibus, summo femorum anteriorum apice libisque omnibus flavis, tibiarum posticarum apice tarsisque omnibus ex fusco nigris, primo tamen tarsorum anticorum articulo flavo, calcare tibiarum intermediarum longissimo, primo tarsorum inler- mediorum articulo simplici. Long. corp. 13 lin. — long. al. 13 Iın. — Ich weiss zwischen dem Männchen des Psilop. scobinator durchaus weiter keinen Unterschied anzugeben, als dass die Mittelfüsse etwas länger, nämlich so lang als die Schienen sind, und dass das erste Glied derselben auf der Unterseite nicht von zahlreichen, unterwärts gekrümmten Borsten raspelartig besetzt ist, sondern nur et- liche zerstreute gerade Borstchen trägt. — (Carolina; Zimmermann). spec. 11. Psilop. inermis, nov. sp. d- — Parvus, nitidissimus, viridis s. ex viridi chalybeus, facie pilosä, alis im- maculatis, anteriore venae longitudinalis quartae ramulo arcuatim ducto, halteribus flavis. d: abdomine fasciis nigris angustis ornato et in apice pilis solito longioribus nullis vestito, femoribus nigris, viridi micantibus, summo femorum anleriorum apice tibüsque omnibus flavis, apice tibiarum posticarum extremo tarsisque omnibus ex fusco nigris, tarsorum anteriorum basi tamen flavä, calcare tibiarum intermediarum brevissimo, primo tarsorum intermediorum articulo simplici. Long. corp. 12 lin. — long. al. 15 lin. — Auch diese Art gleicht dem Männchen des Psilop. scobinator auf das Täuschendste. In der Färbung finden sich weiter keine Unterschiede als die, dass bei inermis die Hinterschienen nur an der alleräussersten Spitze etwas gebräunt sind, während sich bei dem Männchen des scobinator die schwarzbraune Färbung fast auf das ganze letzte Viertheil derselben erstreckt, und dass bei inermis das erste Glied der Mittelfüsse bis gegen die Mitte hin braun- gelb gefärbt ist. Ob diese Farbenunterschiede constant sind, müssen fernere Beobachtungen lehren. Der plastische Unterschied, welcher die Artrechte von inermis und seine Verschiedenheit von den beiden vorhergehenden Arten sichert, liegt im Baue der Mittelbeine.e Während nämlich bei jenen diejenige Borste, welche an der Spitze der Schiene auf der Innenseite steht, einen ganz ungewöhnlich langen, abstehenden Sporn bildet und die auf der Vorder- seite der Spitze stehende Borste an Länge beiweitem übertrifft, ist bei inermis die auf der Innenseite stehende Borste nicht nur die viel kleinere, sondern hat auch keine abstehende Richtung; die übrigen Borsten der Mittel- schienen sind erheblich länger als bei scobinator und calcaratus; das erste Glied der Mittelfüsse ist einfach wie bei calcaratus, hat aber auf seiner Unterseite eine noch geringere Anzahl sehr kurzer, gerader Borstchen; Vorder- und Mittelfüsse sind etwas länger als bei den beiden vorigen Arten, doch ist dieser Unterschied ein geringer. — (Pennsylvania; Osten-Sacken). spec. 12. Psilop. caudatulus, nov. sp. d- — Parvus, nitidissimus, viridis s. ex viridi chalybeus facie pilosä, alis immaculatis, anteriore venae longitudinalis quartae ramulo arcuatim ducto, halteribus flavis. d- abdomine fascüs nigris angustis ornato et in apice pilis solito multo longioribus vestito, femoribus ni- gris, viridi-micanlibus, summo femorum anteriorum apice tibüsque omnibus flavis, apice tibiarum posti- carum tarsisque omnibus ex fusco nigris, tarsorum anteriorum basi tamen flavd, caleare libiarum inter- mediarum brevissimo, primo tarsorum inlermediorum articulo simplici, Long. corp. 12 lin. — long. al. 15 lin. — Er gleicht dem Psilop. inermis vollständig, nur ist die Spitze der Hinterschienen in grösserer Ausdehnung dunkelbraun gefärbt und an der Spitze des Hinterleibes befinden sich Haare von borstenartiger Beschaffenheit und von ausserordentlicher Länge; die längsten derselben kommen den beiden letzten Hinterleibsabschnitten zusammen 24 genommen an Länge gleich. — Da bei allen Arten gegenwärtiger Gruppe die Haare am Ende des Hinterleibes ziemlich stark und nicht sehr kurz sind, so würde ich grosses Bedenken getragen haben, den Psilop. caudatulus von inermis zu trennen, wenn der Unterschied in der Länge dieser Haare bei beiden Arten nicht ein gar so grosser und auflallender wäre. — (Mississippi; Schaum). Anmerkung: Der Name gegenwärtiger Art soll an Psilop. caudatus Wied. erinnern, welcher ganz be- stimmt in gegenwärtige Gruppe zu gehören, aber eben so sicher von allen mir bekannten Arten derselben durch erheblichere Grösse unterschieden zu sein scheint. Il. Deckschüppehen hellgewimpert. A. Fühler ganz schwarz. spec. 13. Psilop. scintillans, nov. sp. d & OD. — Totus nitidissimus, viridis s. ex viridi chalybeus, abdomine in- terdum ex aureo viridi, antennis nigris, coxis antieis pedibusque flavis. . alarum costä breviter ciliatä, hypopygü appendieibus atris, . alarum costä non ciliatd. Long. corp. 13—2 lin. — long. al. 13—2,, lin. — Männchen: Ausserordentlich lebhaft glänzend, grün, der Hinterleib mit Ausnahme der beiden letzten Abschnitte vergoldet, Rüssel schmutzig gelb, die kleinen weissbehaarten Taster schwarz. Das Gesicht unbehaart, weissbestäubt. Fühler ganz schwarz, klein; das zweite Glied derselben mit kurzen Borstchen; die Fühlerborste selbst nur von mässiger Länge. Stirn mit den gewöhnlichen schwarzen Borsten, welche nur eine mässige Länge haben, sonst kahl. Die Borsten auf Schildchen und Thorax von mässiger Länge; auf letzterem finden sich nur zwei Borsten. Die schwarze Behaarung des Hinterleibes ist sehr zerstreut und die schwarzen Borsten vor den Einschnitten desselben sind ziemlich kurz. Das kleine Hypopygium ist schwarz; die äusseren Anhänge desselben sind sehr schmal, schwarz und schwarzbehaart. Vorderhüften blassgelb, mit zersıreuter und ziemlich kurzer weiss- licher Behaarung und mit etlichen weissen Borsten besetzt. Mittel- und Hinterhüften schwarz. Beine sehr lang und schlank, blassgelb. Schenkel dünn, auf der Unterseite sparsam mit kurzen weisslichen Härchen besetzt. Schie- nen ebenfalls sehr schlank, borstenlos, mit sehr kurzer schwarzer Behaarung, welche an den Mittelschienen wim- perartig abstehend und auf der Unterseite derselben viel dichter ist. Vorderfüsse äusserst dünn, über 13 mal so lang als die Schienen; das erste Glied derselben für sich allein etwas länger als die Schiene, bräunlich gelb; die folgenden Glieder braunschwarz und von abnehmender Länge. Mittelfüsse ebenfalls sehr dünn, etwa 1} mal so lang als die Schienen; die kurze schwarze Behaarung derselben abstehend, so dass sie wimperartig erscheint; das erste Glied derselben bräunlich gelb, an der äussersten Spitze braunschwarz; die folgenden Glieder braunschwarz und von abnehmender Länge. Hinterfüsse fast so lang als die Schienen; das erste Glied bräunlich gelb und nur sehr wenig länger als die folgenden Glieder zusammen; diese braunschwarz und von abnehmender Länge. Alle Füsse völlig borstenlos. Schwinger hellgelb mit schwärzlichem Stiele; Deckschüppchen schwärzlich mit weiss- lichen Wimpern. Flügel am Vorderrande von ihrer Basis bis zur Mündung der zweiten Längsader von ziemlich starken schwarzen Härchen regelmässig gewimpert; die dritte Längsader an ihrem Ende ziemlich stark rückwärts gebeugt; der Vorderast der vierten Längsader verlässt diese unter einem fast rechten Winkel und wendet sich dann unter einem sehr abgerundeten, etwas stumpfen Winkel dem Flügelrande zu, welchen er ganz nahe vor der Flügelspitze und nicht weit von der Mündung der dritten Längsader erreicht; hintere Querader ziemlich schief und etwas gebogen. Weibchen: Es gleicht dem Männchen sehr, doch sind Behaarung und Beborstung des Körpers kürzer, auch ist der Vorderrand der Flügel nicht gewimpert. Die feinen weissen Härchen auf der Unterseite der Schenkel sind kaum wahrnehmbar. Mittelschienen mit viel kürzerer, nicht abstehender Behaarung, dafür mit etlichen schwar- zen Borstchen, welche sich bei dem Männchen nicht finden. Füsse etwas kürzer, sonst von ganz ähnlichem Baue, doch die Mittelfüsse nur mit ganz kurzer, nicht abstehender Behaarung und das erste Glied der Hinterfüsse reich- lich so lang wie die vier folgenden Glieder zusammen. Die Deckschüppchen zuweilen ziemlich gelblich, — (Mittelstaaten; Osten-Sacken). 95 B. Die beiden ersten Fühlerglieder hell gefärbt. A. Hinterleib an der Basis unmetallisch gelb. ü 1. Füsse zum grössten Theile schwarz. spec. 44. Psilop. variegatus, nov. sp. O0. — Viridi, chalybeo et cupreo varius, modice nitens, proboscide, palpis, duobus primis antennarum articulis, abdominis basi, venlre, coxis pedibusque flavis, coxis intermedis cinereo- maculatis, larsis ex fusco nigris. — Long. corp. 27% lin. — long. al. 21 lin. — Grün, der grösste Theil der Oberseite des Thorax und der vordere Theil der einzelnen Hinterleibsab- schnitte kupferroth, die Stirn und das Schildchen blau. Der Glanz der Grundfarbe wird durch dünne weissliche Bestäubung gemässigt. Gesicht grünblau mit dichter weisslicher Bestäubung, weiter hinabreichend als gewöhnlich, unbehaart. Rüssel und Taster gelb. Die beiden ersten Füblerglieder gelblich, das zweite mit sehr kurzen schwar- zen Borstchen; die Fühlerborste dorsal, mässig lang. Stirn blau, mit dünner weisser Bestäubung, unbehaart; die gewöhnlichen schwarzen Borsten derselben von mässiger Länge. Die Oberseite des Thorax zeigt zwei durch eine breite grüne Strieme getrennte Längslinien von kupferrother Farbe, deren jede mit einer mehr seitwärts liegenden grossen kupferrothen Stelle zusammenfliesst; wahrscheinlich wird die Oberseite des Thorax nicht bei allen Exem- plaren so bunt gefärbt sein. Die schwarzen Borsten des Thorax von mittlerer Länge. Schildchen blau mit grü- ner Spitze; das seiner Spitze näher stehende Borstenpaar ist ziemlich gross, das der Wurzel näher stehende schwächer und sehr viel kürzer. Brustseiten mit ziemlich dichter weisser Bestäubung; der hintere Rand derselben gelb gefärbt. Der erste Hinterleibsring gelb, in der Nähe der Basis schwärzlich, am Hinterrande mit Ausnahme der Mitte metallisch grün und mit einer Reihe langer schwarzer Borsten besetzt; das Wurzeldrittheil des zweiten Rin- ges und jederseits ein Seitenfleck gelb; sonst ist der Hinterleib metallisch grün, an der Basis der Abschnitte leb- haft kupferroth, überall mit dünner weisslicher Bestäubung bedeckt. Die Behaarung des ersten Hinterleibsab- schnitts ist weisslich und zart, auf den übrigen Abschnitten ist sie gröber und schwarz; die schwarzen Borstchen vor dem zweiten und vor den nachfolgenden Abschnitten ımterscheiden sich nur wenig von der übrigen Behaa- rung. Bauch gelb, mit sehr zerstreuter und sehr kurzer Behaarung, welche in der Nähe seiner Basis eine weiss- liche, gegen sein Ende hin eine schwarze Färbung hat. Vorderhüften gelb mit ziemlich kurzer weisslicher Be- haarung und mit einigen starken weissgelben Borsten. Mittel- und Hinterhüften ebenfalls gelb, doch erstere mit einem grauen Flecke, welcher den grössten Theil ihrer Aussenseite einnimmt. Schenkel gelb, auf der Unterseite mit kaum wahrnehmbarer weisslicher Behaarung; die vordersten mit einer einzigen schwarzen Borste, welche auf der Aussenseite nicht weit von der Basis steht. Die Mittelschienen tragen ein ansehnlicheres Borstchen auf der Vorderseite in der Nähe der Basis und etliche an der Schienenspitze, ausserdem einige kleinere Borstchen auf der Binterseite; auch die Hinterschienen haben auf der Vorderseite, nicht weit von der Basis eine starke Borste und etliche ganz kleine, nur schwer bemerkbare auf Ober- und Unterseite. Vorderfüsse etwa 13 mal so lang als die Schienen; das erste Glied derselben für sich allein an Länge der Schiene gleich, bräunlichgelb; die folgenden Glieder braunschwarz und von abnehmender Länge, doch das dritte nur wenig kürzer als das zweite. Mittel- füsse etwa 1} mal so lang als die Schienen, von derselben Färbung und demselben Baue, nur das erste Glied ver- hältnissmässig etwas kürzer. Hinterfüsse nur wenig kürzer als die Schienen, braunschwarz, an der Basis mehr gelbbraun, das erste Glied nicht ganz so lang wie das zweite und dritte zusammen. Schwinger gelblich; Deck- schüppchen mit sehr schmalem schwarzen Rande und mit weisslichen Wimpern. Die dritte Längsader der Flügel an ihrem Ende deutlich rückwärts gebogen; der Vorderast der vierten Längsader verlässt diese unter einem ziem- lich spitzen Winkel und wendet sich dann mit einem äusserst abgerundeten rechten Winkel dem Flügelrande zu, welchen er wenig vor der Flügelspitze in der Nähe der Mündung der dritten Längsader erreicht; hintere Quer- ader auffallend schief, nicht geschwungen. — (Florida: Osten-Sacken). Anmerkung. Psilop. variegatus steht dem Weibchen des Psilop. psittacinus äusserst nahe. Die verhält- nissmässig längeren Flügel, die abweichende Stellung der Borsten des Schildchens, die viel dunklere Färbung der Füsse und die verhältnissmässig etwas geringere Länge des ersten Gliedes der Hinterfüsse scheinen mir seine Selbstständigkeit genügend zu verbürgen. 2. Füsse gegen das Ende hin nur wenig gebräunt. a. alle Hüften ganz gelb. spec. 15. Psilop. bicolor, nov. sp. O0. — Viridis, nitidissimus, proboscide, palpis, duobus primis antennarum articulis abduminis basi el maculis lateralibus, ventre, cozis pedibusque flavis. — Long. corp. 1,75 lin. — long. al. 1,5 lin. — Grün, überaus glänzend. Taster und Rüssel gelb. Das unbehaarte Gesicht und die Stirn blaugrün, erste- res mit ziemlich dichter weisser Bestäubung, letztere mit den gewöhnlichen schwarzen Borsten, welche nur eine geringe Länge haben, sonst aber ohne Behaarung. Die beiden ersten Fühlerglieder gelblich; das zweite nur mit äusserst kurzen schwarzen Härchen. Die schwarzen Borsten des 'Thorax kurz. Schildchen nur mit zwei langen schwarzen Borsten. Brustseiten mit dichter weisser Bestäubung, der Hinterrand derselben gelb. Erster Hinter. leibsabschnitt gelb mit glänzend grünem Hinterrande; der zweite Abschnitt ebenfalls gelb mit einem sehr grossen, metallisch grünen Flecke, welcher nur das Wurzeldrittheil, die Vorderecke und den Seitenrand freilässt; die beiden folgenden Abschnitte glänzend grün mit gelber Vorderecke und mit gelbem Seitenrande; der fünfte Abschnitt nur mit gelbem Seitenrande. Bauch ganz gelb. Die Behaarung des Hinterleibes ist sparsam, fein und kurz, auf der Oberseite desselben schwarz; die schwarzen Borstchen vor den Einschnitten sind so kurz, dass sie sich von der übrigen Behaarung nur wenig unterscheiden. Alle Hüften und die sehr kahlen, langen und dünnen Beine blass- gelblich. Vorderhüften mit kurzer weisslicher Behaarung und mit etlichen haarartigen weisslichen Borsten. Unter- seite der Vorderschenkel mit äusserst kurzen weisslichen Härchen, Unterseite der Mittel- und Hinterschenkel kahl. Vorderschienen völlig borstenlos; die Mittel- und Hinterschienen mit einem kurzen schwarzen Borstchen auf der Aussenseite nicht fern von der Basis und mit etlichen ähnlichen Borstchen an der Schienenspitze. Die sehr dün- nen Vorderfüsse über 13 mal so lang als die Schienen; das erste Glied derselben ein wenig länger als die Schiene, die folgenden Glieder von abnehmender Länge, das fünfte Glied gebräunt. Die dünnen Mittelfüsse gegen I! mal so lang als die Schienen; das erste Glied derselben merklich kürzer als die Schiene; die folgenden von abnehmen- der Länge, das letzte etwas gebräunt. Hinterfüsse etwa von 2 der Schienenlänge; ihr erstes Glied länger, als die folgenden zusammen; diese sind von abnehmender Länge, etwas gebräunt, doch nur das letzte wirklich braun. Die Behaarung der ganzen Beine ist von recht auflallender Kürze, auch ist die Farbe derselben auf der Unter- seite der Schienen und Füsse nicht schwarz, wenngleich sie bei mancher Art der Beleuchtung ein solches Ansehen annimmt. Schwinger hellgelblich; Deckschüppchen mit äusserst schmalem schwarzen Rande und mit gelbweisslichen Wimpern. Die dritte Längsader der Flügel an ihrem Ende sanft rückwärts gebogen; der Vorderast der vierten Längsader verlässt diese unter einem ziemlich spitzen Winkel und wendet sich dann mit einem abgerundeten rech- ten Winkel dem Flügelrande zu, welchen er unmittelbar vor der äussersten Flügelspitze nahe bei der Mündung der dritten Längsader erreicht; die hintere Querader sehr schief, wenig geschwungen. — (Mittelstaaten; Osten-Sacken). b. Mittelhüften grau mit gelber Spitze. spec. 16. Psilop. psitlacinus, nov. sp. d & oO. — Aureo-viridis, modice nitens, proboscide, palpis, duobus primis antennarum arliculis, abdominis basi, ventre, coxis antieis posticisque et pedibus flavis, coais intermedüs ci- nereis in apice apice flavis. d- alarum costä concavä, breviter ciliatd. O. alarum costä nec concavd, nec ciliatd. Long. corp. 23—24 lin. — long. al. 21—21 lin. — Männchen: Goldgrün, mässig glänzend. Rüssel und Taster gelb. Gesicht grünblau, mit dichter, gelb- lichgrauer Bestäubung, ziemlich weit herabreichend, unbehaart. Die beiden ersten Fühlerglieder gelblich, das zweite mit sehr kurzen schwarzen Borstchen. Die Fühlerborste dorsal, mässig lang. Stirn blau oder blaugrün, mit graugelblicher oder fast weisslicher Bestäubung, unbehaart; die gewöhnlichen schwarzen Borsten derselben von sehr mässiger Länge, Thorax, Schildchen und Hinterleib mit dünner gelblicher Bestäubung, welche den Glanz dieser Theile vermindert. Die schwarzen Borsten des Thorax von mässiger Länge. Das Schildchen hat nur das der Spitze näher stehende Borstenpaar, welches von ansehnlicher Länge ist; unmittelbar neben jeder Borste dieses Paares steht nach Aussen hin ein viel kürzeres schwarzes Haar. Brustseiten schwarz mit grünem Schimmer und mit grauweisslicher Bestäubung; der Hinterrand derselben grau oder doch nur zum Theil gelblich. Hinterleib grün, gegen sein Ende hin gewöhnlich etwas vergoldet; der erste Abschnitt gelblich, an seiner Basis schwärzlich, 77 am Hinterrande metallischgrün; am zweiten Abschnitte sind Vorderrand und Vorderecke, zuweilen auch der Seiten- rand gelb; der dritte Abschnitt hat gewöhnlich am vordersten Theile des Seitenrandes einen länglichen gelbem Fleck. Die zerstreute Behaarung des Hinterleibes ist ziemlich zart und laug; auf der Oberseite ist sie schwarz nur auf dem ersten Ringe derselben weisslich; die Behaarung des Bauchs ist in der Nähe seiner Basis weisslich, wird aber gegen das Ende desselben bin allmälig immer dunkeler. Die schwarzen Borsten vor den Hinterleibs- einschnitten von sehr mässiger Länge. Die äusseren Anhänge des Hypopygiuns klein und sehr schmal, bräunlich - gelb. Vorder- und Hinterhüften blassgelb, erstere mit kurzer und zarter weisslicher Behaarung und mit etlichen hellgelblichen Borsten; Mittelhüften grau mit blassgelblicher Spitze. Beine gelblich. Schenkel schlank, auf der Unterseite mit überaus kurzen weisslichen Härchen sparsam besetzt; ausserdem findet sich auf der zweiten Hälfte der Unterseite der Mittelschenkel eine weitläufige Reihe schwarzer Härchen. Schienen dünn und lang; die ge- wöhnliche schwarze Behaarung der Vorder- und Hinterschienen ist sehr kurz und anliegend, die der Mittelschienen etwas länger und abstehender, mithin fast wimperartig. Die Vorderschienen sind mit alleiniger Ausnahme eines ganz kleinen schwarzen Borstchens, welches auf ihrer Aussenseite in der Nähe der Basis steht, völlig borstenlos. Die Mittelschienen haben gar keine sich vor der übrigen Behaarung auszeichnende Borsten. Die Hinterschienen haben auf der Vorderseite nicht weit von der Basis ein etwas ansehnlicheres Borstchen, während die auf Ober- und Unterseite in geringer Anzahl vorhandenen äusserst klein und deshalb schwerer zu bemerken sind. Vorder- füsse dünn, nahebei zweimal so lang als die Schienen; das erste Glied derselben für sich allein etwas länger als die Schiene, die folgenden von abnehmender Länge, das letzte braun. Mittelfüsse schlank, etwa 11 mal so lang als die Schienen; das erste Glied merklich kürzer als die Schiene, auf seiner Vorderseite von schiefabstehenden schwarzen Härchen etwas weitläufig gewimpert; die folgenden Glieder nur mit ganz gewöhnlicher kurzer Behaa- rung und von abnehmender Länge, das letzte dunkelbraun. Die Länge der Einterfüsse überschreitet 3 der Schie- nenlänge etwas; ihr erstes Glied ist nur wenig länger als die folgenden zusammen. Diese sind von abnehmender Länge, etwas gebräunt, doch nur das letzte dunkelbraun. Schwinger hellgelb; Deckschüppchen mit äusserst schmalem sehwarzen Rande und mit gelblichweissen Wimpern. Flügel mit braunen Adern; ihr Vorderrand ist auf seinem grösseren zweiten Theile sanft ausgebuchtet und bildet vor der Mündung der zweiten Längsader eine vortretende Ecke, so dass die ganzen Flügel eine ganz ungewöhnliche, beilförmige Gestalt bekommen; der ganze Vorderrand ist bis zu jener Ecke hin zart und gleichmässig gewimpert; die dritte Längsader ist an ihrem Ende ungewöhnlich plötzlich und ungewöhnlich weit nach hinten gebogen; der Vorderast der vierten Längsader verlässt diese unter einem ziemlich spitzen Winkel und wendet sich dann bogenförmig dem Flügelrande zu, welchen er nicht weit von der Mündung der dritten Längsader erreicht; hintere Querader ganz auffallend schief, sanft S för- mig geschwungen. Weibchen: Es gleicht dem Männchen sehr, Ausser der geringeren Länge der Borsten am ganzen Körper und ausser der etwas geringeren Länge der ganz wie bei dem Männchen gefärbten Beine finden sich nur folgende Unterschiede. Der ganze Hinterrand der Brustseiten ist gelb gefärbt. Die Mittelschienen haben nicht längere und abstehende Behaarung wie bei dem Männchen, sondern ihre Behaarung ist kurz und anliegend wie an den anderen Schienen; dafür finden sich auf der Vorderseite in der Nähe der Basis ein und an der Schienen* spitze etliche ansehnlichere schwarze Borstchen, ausserdem einige kleinere auf der Hinterseite. Der Vorderrand der Flügel ist weder concav noch gewimpert, die Flügel mithin von ganz gewöhnlicher Gestalt; die dritte Längs- ader ist an ihrem Ende viel weniger plötzlich und viel weniger stark nach hinten gebogen, der Verlauf des Vor- derastes der vierten Längsader etwas weniger bogenförmig und die Schwingung der hinteren Querader nicht so stark. — (Florida; Osten-Sacken). B. Hinterleib an der Basis nicht gelb. 1. Behaarung des zweiten Fühlergliedes schwarz. spec. 17. Psilop. pallens Wied. 6) & 2. — Ex viridi cinereus, opacus, proboscide, palpis, duobus primis antennar um articulis, ventre, cozis pedibusque flavis, coxis posterioribus fusco maculatis. ei tarsorum anlicorum articulo quarto subdilatato, albido. QD. infero femorum anticorum latere setis validis flavis armato. Long. corp. 275—214 fin. — long. al. 23—23 lin. — Synon. Psilopus pallens Wiedemann, Auss. Zweifl. II. 219. tt, Psilopus albonotatus Loew, Neue Beitr. V. 4. 95 Männchen: Ueberall dicht mit graulicher oder weissgraulicher Bestäubung bedeckt, durch welche die metallisch blaugrüne Grundfarbe deutlich, aber nicht stark hindurchschimmert. Rüssel braun; Taster weissgelblich. Gesicht breit, unbehaart, mit sehr dichter weisser Bestäubung bedeckt. Die beiden ersten Fühlerglieder gelblich, das zweite mit sehr kurzen schwarzen Borstchen besetzt; das dritte Fühlerglied braun, rundlich; die Fühlerborste ver- hältnissmässig kurz. Die Stirn mit dichter weisser, um den Ocellenhöcker mit bräunlichgrauer Bestäubung, unbe- haart; die gewöhnlichen schwarzen Borsten derselben von mittlerer Länge. Der matte, graulich bestäubte Thorax mit zwei von einander entlernt liegenden Längslinien auf der Mitte und mit zwei, die Stelle der Seitenstriemen einnehmenden, unvollständigen Längslinien von braunerer Färbung. Die Borsten des Thorax verhältnissmässig kurz. Schildchen zweiborstig. Der graulich bestäubte, ziemlich matte Hinterleib hat auf dein zweiten Ringe einen grossen, dreieckigen mit der Spitze nach hinten gerichteten, schwärzlichen Fleck ; auf jedem folgenden Ringe findet sich ein ähnlicher Fleck, welcher mit dem ganz schmalen schwarzen Vorderrande des Ringes verbunden ist und sich durch das Düstererzfarbene in das Graugrüne abschattirt. Der Bau des Hypopygiums und seiner Anhänge fast wie bei Psilop. albifrons Meig.; die äusseren Anhänge sind kaum halb so lang wie die inneren und haben die Gestalt eines ganz kleinen elliptischen Lamellchens; ihre Farbe ist braun, ihre Behaarung in der Nähe der Basis feiner, kürzer und hell, an der Spitze gröber, länger und schwarz; die inneren Anhänge bilden eine bräunlich- gelbe, an ihrer Spitze dunkelbraune Zange. Hüften uud Beine gelblich, doch die Mittel- und Hinterhüften in ziemlicher Ausdehnung gebräunt. Vorderhüften nur mit zarter, mässig langer, gelblichweisser Behaarung besetzt, ohne stärkere Borsten. Alle Schenkel schlank, auf der Unterseite sehr kahl; die wenigen daselbst befindlichen hellen Härchen äusserst kurz und deshalb schwer bemerkbar. Behaarung aller Schienen sehr kurz, die der Mit- telschienen etwas länger und abstehender. Vorderschienen mit etlichen schwachen Borstchen auf der Oberseite, von denen eine am Ende derselben steht. Mittelschienen auf den beiden letzten Drittheilen ihrer Oberseite ge- wöhnlich gebräunt; ein ansehnlicheres schwarzes Borstchen steht auf der Vorderseite derselben nicht weit von der Wurzel; sonst sind sie borstenlos. Hinterschienen mit etlichen ganz kleinen Borstchen an der Spitze, sonst so gut wie borstenlos. Vorderfüsse schlank, doppelt so lang wie die Schienen; das erste Glied derselben schon et- was länger als die Schiene; die drei folgenden Glieder von nahebei gleicher Länge; das vierte Glied etwas von der Seite zusammengedrückt; das fünfte Glied nur etwa halb so lang als das vierte, dunkelbraun. Mittelfüsse 13 mal so lang als die Schienen, schlank; das erste Glied merklich länger als die folgenden zusamnıen, diese von abnehmender Länge, das letzte derselben gebräunt. Hinterfüsse etwas kürzer als die Schienen, das erste Glied derselben erheblich kürzer als das zweite, das letzte etwas gebräunt. Schwinger gelblich; Deckschüppchen mit schmalem schwarzen Rande und mit gelblichweissen Wimpern. Flügel ziemlich gross, von elliptischem Umriss, braungrau getrübt; die dritte Dängsader ist an ihrem Ende nur wenig rückwärts gebogen; der Vorderast der vierten Längsader, dessen Wurzel der hintern @uerader näher als dem Flügelrande liegt, verlässt diese Ader unter einem stumpfen Winkel und wendet sich in einem flachen Bogen dem Flügelrande zu, welchen er noch etwas vor der Flügelspitze und nicht weit von der Mündung der dritten Längsader erreicht; die hintere Querader liegt ver- hältnissinässig weit vom Flügelrande entfernt, ist nur mässig schief und nicht geschwungen. Weibchen: Das Weibchen gleicht dem Männchen sehr, zeigt aber folgende Unterschiede, Die Farbe der Bestäubung auf Stirn, Thorax, Schildchen und Hinterleib ist gelbgraulicher. Die schwärzlichen, dreieckigen Rückenflecke des Hinterleibes sind undeutlich. Die Vorderhüften haben ausser der gelblichweissen Behaarung am Innen- und Aussenrande, so wie an der Spitze zahlreiche gelbe Borsten. Beine kürzer und von kräftigerem Bane als bei dem Männchen. Auf der ersten Hälfte der Unterseite der Vorderschenkel finden sich fünf abstehende starke Stachelborsten von gelber Farbe. Alle Schienen sind sparsam mit vereinzelten schwarzen Borsten von mässiger Länge besetzt. Füsse erheblich kürzer als bei dem Männchen, vom dritten Gliede an gebräunt, das letzte Glied dunkelbraun, das zweite bis vierte Glied der Vorderfüsse von mehr abnehmender Länge als bei dem Männ- chen. Die Flügel etwas kleiner und etwas weniger stumpf als die des Männchens; das Flügelgeäder zeigt keine erhebliche Abweichung. — (New-York; Östen-Sacken). Anmerkung. Gegenwärtige Art ist nicht nur eine ganz europäische Form, sondern auch unzweifelhaft mit dem von mir auf Rhodus entdeckten und im fünften Theile der neuen Beiträge beschriebenen Psilop. albonotatus identisch. Ich besitze von letzterem nur zwei Männchen und kann mit ihnen nur ein Männchen des pallens ver- gleichen. Die genauste Vergleichung zeigt weiter gar keinen Unterschied, als den, dass bei diesem einen Männ- chen des pallens die drei mittleren Glieder der Vorderfüsse deutlicher eine kleine Abnahme in der Länge zeigen, 39 als dies bei den zwei Männchen des albonotatus der Fall ist. Die absolute Uebereinstimmung in allen anderen Merkmalen, namentlich auch im Baue des Hypopygiums und aller seiner Anhänge, macht klar, dass jenes nur ein individueller Unterschied ist, wie er auch bei anderen Arten oft genug beobachtet werden kann, — 2. Behaarung des zweiten Fühlergliedes gelblich. spec. 18. Psilopus filipes, nov. sp. d- Gracilis, longipes, nitidus, capite, thorace sculelloque chalybeis, abdomine vi- ridi, proboscide, duobus primis anlennarum articulis, coxis anlicis pedibusque flavis, femorum inlermediorum basi nigrä, tibiis intermedüs tarsisque omnibus fuscis. — Long. corp. 3 lin. — long. al. 3 lin. — Von schlankem Körperbau und äusserst langbeinig, glänzend. Kopf veilchenblau; Rüssel gelb, Taster braun, beide nur mit hellen Härchen besetzt. Gesicht unbehaart, sehr breit, mit dichter gelblicher Bestäubung bedeckt; der obere Theil desselben ist ganz ungewöhnlich stark gewölbt. Die beiden. ersten Fühlerglieder gelb, das zweite mit kurzen weissgelblichen Härchen besetzt; das kleine dritte Glied rundlich, braunschwarz ; die Füh- lerborste dorsal, von verhältnissmässig geringer Länge. Stirn unbehaart, mit dünner graulichgelber Bestäubung, welche auf der Mitte derselben die glänzend veilchenblaue Grundfarbe nicht verdeckt; die gewöhnlichen schwarzen Borsten derselben von mässiger Länge. Thorax und Schildchen glänzend veilchenblau mit gelblicher, den Glanz der Grundfarbe nieht verdeckender Bestäubung. Die schwarzen Borsten des Thorax ziemlich lang. Das Schild- chen ist nur zweiborstig, doch stehen in der Nähe der Seitenecke am Rande desselben noch einige lange Haare. Hinterleib glänzendgrün mit sehr dünner gelblicher Bestäubung; wenn man ihn von hinten her beleuchtet, so er- scheinen schmale schwarze Vorderrandsbinden, welche bei umgekehrter Richtung der Beleuchtung vollständig ver- schwinden. Die zarte Behaarung des Hinterleibes ist weisslich, auf der Oberseite der beiden ersten Abschnitte, am Seitenrande und am Bauche sehr lang, sonst kurz; schwarze Borsten von mässiger Länge finden sich nur vor dem Hinterrande des dritten und der folgenden Ringe. Hypopygium schwarzgrün mit weisser Bestäubung; die äussern Anhänge griffelförmig, wenig kürzer als die innern, ihre Wurzelhälfte hellbräunlich und behaart, ihre Spitzenhälfte weiss und kahl, die äusserste Spitze derselben schwarz; die innern Anhänge bilden eine braun- schwarze Zange. Vorderhüften gelblich mit gelblichweisser Behaarung, welche an der Aussenseite derselben eine ganz ungewöhnliche Länge hat; Borsten finden sich an denselben nicht. Mittel- und Hinterhüften schwärzlich. Beine gelb, sehr lang und nur mit überaus kurzen, zum grosssen Theile hellgefärbten Härchen besetzt. Alle Schenkel schlank, die vorderen gegen das Ende hin verdünnt, die mittelsten an der Wurzel bis zum dritten Theile schwarz; Vorderschenkel auf der ersten Hälfte der Unterseite mit sechs senkrecht abstehenden langen gelben Stachelborsten; Hinterschenkel auf dem ersten Drittheile der Hinterseite von langen, aber sehr zarten weisslichen Härchen wimperartig behaart. Alle Schienen sehr lang und dünn; Vorder- und Mittelschienen borstenlos; letztere sind mit Ausnahme der Basis ziemlich dunkelbraun gefärbt; äusserst verlängert, und werden gegen ihr Ende hin allmälig immer dünner. Hinterschienen mit einer ziemlichen Anzahl sehr kurzer schwarzer Borstchen auf der Un. terseite. Vorderfüsse braun, sehr dünn, über 12 mal so lang als die Schiene; das erste Glied derselben ist erheb- lich länger als die Schiene; die folgenden Glieder sind von abnehmender Länge und das letzte etwas plattgedrückt. Mittelfüsse viel länger als die Vorderfüsse, aber nicht ganz so lang als die Mittelschienen, fadenförmig; das erste Glied braunschwarz, etwa 2} malso lang als die folgenden zusammen, so kurz behaart, dass es bei nicht genauer Unter- suchung völlig nackt erscheint; die vier folgenden Glieder gelbbräunlich, doch die äusserste Spitze des zweiten und des fast eben so langen dritten Gliedes braunschwarz; die beiden letzten Glieder haben wieder ziemlich gleiche Länge, sind aber zusammen nur etwa so lang als das zweite Glied; das zweite und dritte Glied mit 'deut- licher schwarzer Behaarung, das vierte Glied mit noch längerer; die kleinen Klauen sind scharf und die Pulvillen sehr klein. Hinterfüsse braunschwarz mit gelber Basis, nicht ganz so lang wie die Schienen; das erste Glied der- selben etwas länger als Jdie vier folgenden Glieder zusammen; das zweite bis vierte Glied von schnell abnehmen- der Länge; das fünfte Glied ungefähr so lang wie das vierte. Schwinger blassgelblich; Deckschüppchen mit weisslichen Wimpern. Flügel sehr lang und schmal, braunadrig; die dritte Längsader ist an ihrem Ende nur schwach nach hinten gebogen; der Vorderast der vierten Längsader hat seinen Ursprung in der Mitte zwischen der hinteren Querader und dem Flügelrande, verlässt jene Ader unter einem stumpfen Winkel und wendet sich in einem sehr flachen Bogen dem Flügelrande zu, welchen er etwas vor der äussersten Flügelspitze und nicht weit von der Mündung der dritten Längsader erreicht; die hintere Querader ist ungewöhnlich weit vom Flügel- rande entfernt, hat eine ziemlich schiefe Lage und ist nicht deutlich geschwungen. — (Mittelstaaten; Osten-Sacken). 100 Verzeichniss der beschriebenen Arten. Argyra. albicans ir Kai 45 calceata 47 caleitrans . 46 minuta ei 46 Campsicnemus. hirtipes . . 68 Chrysotimus. delicatus . . .. 71 BUSIOr ss ar . 71 Chrysotus. afinisij gun, 64 auratus sul dllior. tom; 65 costalis, „anf Jkeifpenie 64 discolor . 65 longimanus 62 obliquus. . . . 63 pallipes . 66 validus . 63 Diaphorus. interruptus Lw. . 59 leucostomus . 58 mundus . 5 57 opacus 5 56 sodalis s 58 spectabilis . . 97 Diostracus. prasinus . 44 Dolichopus. acuminatus. co... 12 batillifewn. ae, onlamcr amald bifractus Se 219 brevimanus 0... 44 chrysostomus . . 2... 3 comatus. . P 23 cuprinus Wied. . 20 eudactylus . ee 16 funditoeseme ea: 22 gralus .. 11 ineisuralis . ur 25 laticonnisy a ahotseh 12 lobatus . . N 24 longimanus a: 14 longipemis . . .» 21 luteipennis . . . . 18 Oyalisa re. .= 13 pachycnemus . . . .» 13 ramifer . 19 ruficornis scapularis setifer splendidus . tanypus . SURFelEre BEREIT ee Er tOnsus, „a, IRINA 3% Varlabils zasterkeuns uns Miltatust a ee Gymnopternus. albiceps.l.! „uh. via nama barbatulus . .. ... crassicauda, Sun e u, debilistne. Beh an despicatus . 2.2... diihetlisasews a nich. ‚a exilis ehe fimbriatus flavus RRRNDN, frequens . ... laevigatus . lunifer . . minutus . nigribarbus De opaaus „2.0 parvicornis halle politus . . 2.2... SCOUas Sees spectabilis . subdilatatus k subulatüs uses Aula a8 ventralisy,,. rt sehen Hydrophorus. pirata e.ı um Dam er Leucostola. cingulatta . . . - Liancalus. genualis . Lyroneurus. caerulescens Lw. . . Medeterus. nigripes . vieles. ...7.. 0 on. Pelastoneurus. ARGUATUSSITAEE 2a ne cognatus laetus Druck von F. W, Lorenz in Meseritz. longicauda . lugubris . . varals . nn Plagioneurus. univittatus Lw. . . . Porphyrops. fumipemis ,. . . melampus . . . nigricoxa . rotundiceps . Psilopus. bicolor. ., . upmis re calcaratus . . . caudatulus . chrysoprasius Walk. eiliatus . . Ste comatus”. I nr. re filipess Sem ee Inermish tar Tea jueundüsl] z112r all! .u= pallens Wied... ... patibulatus Say On PlOSUSW Re ne psittacinus . . 2.2... scaberian.. hau else SAlls scintilans . . . » scobinator . sipho Say . variegatus . Ahäphiems lugubre . . . NIE Saueropus. dimidiatus . u. TUDET OST nn. superbiens . Scellus. exustus Walk. x Sympyenus. frontalis . . - r lineatus . Synarthrus. baxbafus: „4... .40 einereiventris . T'achytrechus. moechus worax. te Xanthochlorus. helvinus . PRIMA. Schulnachrichten I. Lehrverfassung. (Ordin. Prof. Zeller). — D) Religion 2 St. — a) evangelische: i. S. zweiter Theil d. christl. Moral nach d. Lehrb. v. Petri $. 279—297. — i.W. wurde der Brief an d. Römer gelesen und erklärt. Vater. — 5) katholische: i. S. Sittenlehre nach Barthel’s Lehrb. — i. W. Erklärung von Joh. 6. Gogol. — 2) Deutsch 3 St. — Lectüre (Minna v. Barnhelm von Lessing, Iphigenia u. Tasso von Göthe, ep. u. Iyr. Gedichte aus Echtermeyers Sammlung) und Interpretation des Gelesenen. Pract. Uebungen im Defi- niren und Disponiren. Die Hauptper. d. Lit. Gesch., Aufsätze, Deklamationen und Redeübungen. Holz- schuher- — 3) Latein 4 St. — Lectüre: Virg. Aen. VII. 640 bis Ende u. VIII. Livius I., 34—54 u. V. 1-20; privatim Liv. IL v. 54 u. IV. 1-24, Sallust. Catilin. — Wiederholung der Syntax verbi und die Lehre v. d. Quantität. — Wöchentl. 1 Exerc. od. Extemp. aus Nägelsbach od. August. Zeller. — 4) Französisch 4 St. — Lectüre aus d. France litteraire von Herrig und Burguy, verb. mit Sprech- übungen. Wiederholung und Erweiterung der Grammatik, alle 14 Tage ein Extemp. u. jeden Monat 1 Aufsatz. Schäfer. — 5) Englisch 3St. — Lectüre: aus Herrig’s Handbuch mehrere historische Stücke und Novellen. Grammatik: Plate Curs. II. die ersten 39 Lectionen, wovon die engl. Beispiele und die mit B. bezeichneten deutschen Uebungen mündlich übersetzt wurden. Wöchentl. ein Exerc. Zeller. — 6) Mathematik 5 St. — Repet. d. Stereometrie, Analyt. Geometrie, ausführl. d. Lehre v. d. Kegel- schnitten. — Die Binomial- u. Exponential-Reihe, d. logarithm. trigonom. u. cyclometr. Reihen. Das Wichtigste über die Bestimmung der Minima und Maxima. Loew. — 7) Physik 3 St. — Die Lehre vom Schalle. Wiederholung und Ergänzung der Mechanik. Uebung in d. Lösung physikal. Aufgaben. — Monatlich 1 schrift, Arbeit. Hahnrieder. — 8) Chemie 2 St. — Die Schwermetalle. Loew, seit den Hundst. Hahnrieder. — 9) Naturbeschreibung 1 St. — Die Rückgratsthiere. Hahnrieder. — 10) Geschichte 3 St. — Gesch. d. Mittelalters. Während 1 St. im S. vergl. Geogr. d. alten u. d. neuen Welt. Sarg. — SECUNDA. (Ordin. Oberl. Holzschuher). — I) Religion 2 St. comb. mit I. — 2) Deutsch 3 St. — Lec- türe aus Echtermeyer mit bes. Berücksichtigung d. Metrik, Figuren, Tropen u. d. Gattungen d. Poesie. Grammat. Uebungen und Uebungen im Definiren. Freie Vortr. und Decl. Alle 3 Wochen 1 Aufsatz. Holzschuher. — 3) Latein 4 St. — Lectüre 2 St.: Caes. bell. civ. I. u. I.; Ovid. Met. VI. 1—-41l u. VL, 1—349. — Grammatik 2 St. bes. die Synt. temp. et mod. nach Putsche, Uebers. aus Haacke’s Anleit. 179—271 u. 322—330. Alle 14 Tage 1 Exerc. u. 1 Ext. Schäfer. — 4) Französisch 4 St. — Lectüre 2 St. aus France litteraire verb. mit Sprechübungen. — Grammatik 2 St. nach d. Curs. II. v. Plötz, bes. über d. Gebr. der Temp. u. Mod. u. d. Constr. d. Verba. Uebersetzen d. Beispiele. Alle 14 T. 1 Exere,. alle 3 W. 1 Aufs. Schäfer. — 5) Englisch 3 St. — Lectüre: Vicar of Wakefield c. 1—18, privatim 25—30. — Grammatik: Plate Curs. II, Lect. 1-39; mündl. Uebers. d. engl. Beispiele u. d. mit A. bezeichn, deutsch. Uebungen. Wöchentl. 1 Exerc. Zeller. — 6) Mathematik 5 St. — Planimetr. Repet., ebene Trigonom. u. 1. Hälfte d. Stereom. — V.d. irrat. u. imag. Wurzeln. Logarithmen. Arithm. u, geom. Reihen, Zinseszins- u. Rentenrechnung. Uebung im Ansatz u. d. Lösung von Gleichun- gen. Loew. — 7) Physik 3 St. — Lehre v. Gleichgewicht u. d. Bewegung fester u. flüssiger Körper. Lösung v. physikal. Aufg. Hahnrieder. — 8) Chemie 2St.— Oryctogn., Verhalten d. Mineralien vor d. Löthr. Hahnrieder. — 9) Naturbeschreibung 1 St. — 1. S. Pflanzenbeschr, u, Classification TERTIA. nach Linne, i. W. das Wichtigste aus d. Pflanzenanatomie u. Physiologie u. d. natürl. Syst. Holz- schuher. — MW) Geschichte 3 St. — Geschichte d. alten Welt bis z. d. Tode Alex. d. Gr. mit bes. Deraushebung d. Culturgesch. Dabei d. Wichtigste aus d. alten Geog. d. betreffenden Länder. Sarg. — (Ordin. Oberl. Hahnrieder.) — I) Religion 2 St. — a) evangelische: Einleitung in d. Bibel, nach d. Lehrb. v. Petri $. 1-79. In jedem Semester wurden 2 Kirchenlieder memorirt. Vater. — b) ka- tholische: Heilsmittellehre nach Barthel’s Lehrbuche. Gogol. — 2) Deutsch 3 St. — Lectüre ep. u. Iyr. Stücke aus Echtermeyer u. Interpret. d. Gelesenen. Einiges aus d. Metrik, Etymologie u. Syntax. Declamationen. Alle 3 W. 1 Aufs. Holzschuher. — 3) Latein 5 St. — Lectüre: Corn. Nep., Alc., Thras., Con., Tim., Dat., Epam., Pelop., Agesil. — Privatim: Paus., Chabr., Iphier, — Grammatik: nach Putsche Syntax d. Casus. — Haacke, mündl. Uebers. v. $. 60-130. Wöchentl. 1 Exerc. oder Extemp. Zeller, — 4) Französisch 4 St. — Pract. Einübuug d. Gramm. nach Plötz Curs. 1. bis $. 45 incl., also unregelm., reflex. u. unpers, Verbs, Formenlehre des Subst., Adj., Adv., nom de nembre u. d. Präpos. Aus d. Syntax d. Lehre über d. Wortstelluug. Wöchent. 1 Theme. Holzschuher. — 5) Englisch 4 St. — Plate Curs 1. Lect. 1—64 u. Lectüre der 30 ersten Lesestücke v. S.159 an. Wöchentl. 1 Exerc. Zeller. — 6) Mathematik 6 St. — Geometr. 2 St. .Die 4 letzten Absch. aus Kambly’s Lehrbuch d, Planimetrie; monatl. 2 schriftl. Arb. Hahnrieder. — Allgem. Arithmetik 2 St., Repet. d. Lehre v. d. Proport. u. Potenzen. Die Wurzeln; die Gleichungen d. 1. Grades u. leichte Gleich. d. 2. Grades. Von Leet. zu Lect. eine kleine schrift. Aufg, Loew. — Bürgerl. Rechnen 2 St. Zusammeng. Proportions-, Zins-, Rabatt-, Gesellsch.- u. Mischungsrechnung nach Stubba Heft 5 u.6. Holzschuher. — 7) Phy- sik 2 St. — Allg. Eigensch. d. Körper. Die bek. u. wichtigst. Sätze aus d. Mechanik, d. Electr. u. d- Wärmelehre. Hahnrieder. — 8) Geschichte 2 St. — Preuss. Gesch. nach Hahn, v. Anf. bis z. d. letzten hohenz. Kurfürsten. Zeller. — 9) Geographie 2 St. — Uebersichtl. Geogr. v. Europa; dann speziell Mitteleuropa in horizontaler, verticaler, hydrograph. u. ethnograph. Beziehung. Sarg. — QUARTA. (Ordin. Lehr. Sarg). — 1) Religion 2 St. — a) evangelische: i.S, christl. Sittenl. nach d. 1. Haupt- stück; i. W. christl. Glaubensl, nach .d. 2. Hauptstück. In jedem Semester wurden 2 Kirchenlieder memo- rirt. Vater. — b) katholische: Glaubenslehre nach Barthel’s Lehrb. Gogol. — 2) Deutsch 3 St. — Lehre v. einf. u. zusammeng, Satze; Lectüre (bes. d. geogr. Stücke) aus d. Leseb. v. Auras u. Gnerlich Thl. il. Declamationsübungen u. seit Neujahr kl. Vorträge. Alle 14 T. 1 Aufs. Sarg. — 3) Latein 6 St. — .Wiederhol. d. Formenl., d. Wichtigste aus d. Syntax d. Casus; d. Constr. d. Abl. absol. u. d. Acc. ec. inf, Uebersetzt wurden aus Ellendvs Leseb. 60 Stücke, aus Haacke’s Uebungsbuch 70 $8. Alle Wochen 1 Exerc. od: Extemp. Sarg. — 4) Französisch 5 St. — Mündliche u. schriftl. Einübung d. Inhalts v. Plötz Curs. I, 47—91 u..d. Lesestücke 1—16. Daneben wöchentl. wechselnd Exercitien u. Extemp. Schäfer. — 5) Mathematik 6 St. — Geometrie 2 St. Planimetrie nach Kambly, Absch. 1—111. Monatl, 2 schriftl. Arbeiten. Hahnrieder,. — Allg. Arithm. 2 St. Buchstabenrechn. d. 4 Spee., d. entgegeng. Grössen, Proport., Potenzen. Von Lect. zu Lect. kleine Uebungsaufg. Loew.— Bürgerl. Rechnen 2St. Zus. ges. Regeldetri u. Zinsreehnung nach Stubba Heft 5. Holzschuher. — 6) Natur- beschreibung 2 St, — 1. S. Beschreibung einiger Vertreter aus d. wichtigsten Pflanzenfamilien d. nat, Syst. mit Berücks. d. Terminol. — i,W. Beschr. v. Vertretern d. Klassen u. Ordn. d. Wirbelthiere, Holzschuher, seit d.Hundst. Kühn. — 7) Geschichte 2 St. — Gesch. d. Mittelalters bis z. Reformat. nach d. Erzählungen in biogr. Form v. Stacke. Jänicke. — 8) Geographie 2 St. — Gebirge, Flüsse u. Staaten y. Mitteleuropa nach d. Leitfaden v. Seydlitz. Uebungen im Kartenzeichnen. Jänicke — QUINTA. (Ordin. Cand. Jänicke). — 1) Religion 2 St. — a) evangelische: Die Hauptstücke des Cätechism. wurden erklärt, Bibelspr. gelernt u. in jedem Semester 2 Kirchenlieder memarirt. Vater. — D) katho- lische: eomb. mit VI. — 2) Deutsch 4 St. — Lectüre aus d. Leseb. v. Auras u. Gnerlich I, Aus- wendiglernen von Gedichten. Alle 14 Tage 1 Aufsatz, wöchentlich I orthogr, Uebung. Jänicke. — 3) Latein 6 St. — Beendigung u. Wiederholung der Formenl. nach Putsche. Lectüre aus Schönborn’s Elementarbuch $. 44 bis z. Ende. Wöchent. 1. Exerc. od. Extemp. Jänicke. — 4) Französisch 5 St. — Mündl. u. schriftl. Einübung des Inhalts v. Plötz Curs IL, 1—46. Daneben wöchentl. wechselnd Exerc. u. Extemp. Schäfer. — 5) Geometrie 2 St. — Vorübungen mit Rücksicht auf d. Gebrauch von Lineal u. Zirkel. Heidrich, seitd. Hundst. Hahnrieder.— 6) Rechnen 4 St. — Die 4 Spezies, d. Bruchrechnung u. Regeldetri, Kühn. — 7) Naturbeschreibung 2 St, — 1. S. Beschr. einzelner Pflanzen mit bes. Berücksichtigung d. Terminologie. — i. W. Beschribungen v. Vertretern a) der 4. Kl. SEXTA, d. Wirbelthiere, D) der Ordnungen d. Säugethiere u. Vögel. Kühn. — S) Geschichte 2 St. — Römische Gesch. bis auf Augustus, nach den Erzählungen in biogr. Worm v. Stacke.. Jänicke. — 9) Geo- graphie 1 St. — Asien, Afrika, Südeuropa, nach d. Leitfaden von Seydlitz. Jänicke. — i (Ordin. Lehrer Kühn). — I) Religion. — a) evangelische 38t:— Die neutestamentlichen Geschichten wurden nach Kurtz erzählt u, erklärt, Bibelsprüche u, Gesangbuchsverse auswendig gelernt. Kühn. — b) katholische 2 St. — Heilsmittellehre nach Barthel’s Lehrb, Gogol. — 2) Deutsch 5 St. — Lectüre aus dem Leseb. v. Auras u. Gnerlich Thl. I. u. Erklärung d. Gelesenen. Memoriren u. Declamiren von Gedichten. 1. S. wöchentl. ein Dictat, i. W. ein kl. Aufsatz. .Ieidrich, seit Mich. Kühn. — 3) La- tein 8'St. (i. W. 7 St.) — Die Formenlehre nach Schönborn’s Elementarb. $. 1-43, welche mündlich, zum Theil auch schrift. übers. wurden. Alle Wochen I Exerc. od. I Extemp. Heidrich, seit Mich, Sarg. — 4) Rechnen 5 St. — Die 4 Grundrechnungsarten mit unbenannten u, mit benannten Zahlen; die der Bruchrechnung zu, Grunde liegenden Sätze aus d. Zahlenlehre u. d. Anfänge der Bruchrechnung. Heidrich, seit Mich. Holzschuher. — 5) Naturbeschreibung 2 St. — 1. S. Repräsentanten der hauptsächlichsten Pflanzenfamilien, i. W. Repräsentanten d. Hauptordnungen der Säugethiere. Jänicke, seit d. Hundst. Sturtevant. — 6) Geschichte 2 St. — Griech. Gesch. bis z. d. Tode Alexanders d. Er., nach Staacke’s Erzählungen in biogr. Form. Heidrich, seit Mich. Kühn. — 7) Geographie 2 St. — Prenssen; Flüsse u. Gebirge Deutschlands ‘u. d. übrigen Europas; Gliederung Europas, Hei- drich, seit Mich. Kühn. — Den polnischen Unterricht ertheilte der Lehrer Sarg und zwar im Sommer in vier Abtheilungen und 8 wöchentl. St.; in Winter wurde derselbe in drei Abtheilungen mit 6 St. ertheilt. Trotz dieser für das Wintersemester nothwendig gewordenen Einschränkung der früheren Stundenzahl wurde versucht, die Schüler der beiden unteren Abtheilungen unter Benutzung des Elementarbuchs von Fritz in der Formen- lehre zu befestigen und die oberste Abtheilung mit Hülfe der Leetüre ans Poplinski's Wypisy (S.66—76; 114—125; 131—143; 324—325; 346— 348.) in die Syntax der Sprache einzuführen. Alle 14 Tage wurde eine schriftl. Arbeit, abwechs. ein Exerc. od. Extemp., abgeliefert und nach der Correctur in der Klasse eingehend besprochen. Der Schreibunterrieli$ wurde bis zu den Hundstagen vom Lehrer Kühn, von da an vom Lehrer Sturte- vant in Quarta und Quinta in je 2, in Sexta in 3 wöchentlichen Lectionen ertheilt. Der Zeichenunterricht, welcher bis zu den Hundstagen in den 4 oberen Kl. vom Oberl. Hahnrieder, Der Turnunterrieht wurde vom Lehrer Kühn ertheilt. in den 2 untersten Kl. vom Lehrer Kühn ertheilt wurde, wurde von da an in allen Kl. vom Lehrer Sturtevant.übernommen. Jede Klasse hat wöchentlich 2 Zeichenstunden, die Prima ausserdem eine dritte, der Perspective u. d. descript. Geometrie gewidwete Stunde, — In Sexta: Uebung des Auges in richtiger Beurtheilung der Grössen und Verhältnisse, Uebung der Hand.im Strich und Bogen nach vom Lehrer an der Tafel entworfenen Figuren, welche von den Schülern mit Bleistift nachgezeichnet wurden. In Quinta: Fortsetzung dieser Uebungen in erweitertem Kreise; in den Vorzeichnungen wird bereits auf einfache Perspective, Licht und Schatten Rücksicht genommen. In Quarta: Anfang v. Ornamenten- u, Arabeskenzeichnen mit leichter Schraffirung in Kreide; Beginn ‘des Kopfzeichnens und erste Anleitung zum Reisszeichnen. In Tertia: Vollständig ausgeführte Ornamente, Köpfe in Wischmanier und Kreide, Landschaften, Blumen, auch leichtere Bauehtwürfe, Modell- und 'Maschinenzeichnen, geometrisch oder perspeetivisch construjrt und leicht mit Tusche angelegt. In-Secunda: Ausführung grösserer Kopfstudien und Figuren in Kreide und in Tusche, ebenso bedeutenderer architectonischer Zeichnungen; Zeichnen nach: Gyps ynd nach: der: Natur, so wie Anleitung zum Aufnehmen von Maschinen; Uebungen im Situa- tionszeichnen. In Prima: Hauptsächlich Naturzeichnen, Perspective und die Zlemente der deseriptiven Geometrie. Er fand im Sommer in der bisherigen Weise statt. Um ihn im Winter wenigstens nothdürftig fortsetzen zn können, wurde das eine 'disponible Klassenlocal geräumt. — Die bevorstehende Erbauung eines Turnschuppens wird künftig die gleichmässige Fortsetzung - durch das ganze Jahr hindurch gestatten und die guten Erfolge desselben wesentlich sichern. Den Gesangunterricht leitete der Lebrer Kühn. Die Unterklasse wurde in 2 St. unterrichtet, die Chor- klasse in 4 St., von denen 2 für die Gberstimmen und 2 für die Unterstimmen bestimmt waren; von Zeit zu Zeit wurden die Ober- und Unterstimmen zu gemeinschäftlicher Binübung des Erlernten combinirt, _— IV —— Die, Vertheilung des Unterrichts an die einzelnen Lehrer hat durch die im Lehrercollegio stattgehabten Ver- änderungen leider auch in diesem Schuljahre zweimal eine Veränderung erleiden müssen. Im Anfange desselben war er in Folge der Krankheit unseres Kollegen Fechner in folgender Weise auf die übrigen Lehrer vertheilt: 1) Dr. Loew, Director, in... 1. Mathem. 6 Chemie 2 II. Mathem. 5 I. Arithm. 2 IV. Arithm. 2 17 2) Prof. Zeller, Oberl., in... I. Latein 4 (Ordin. von 1.) Englisch 3 ll. Englisch 3 III. Latein 5 3) Holzschuher, Oberl,., in... 1. (Ordin. von 11.) 11. 4) Hahnrieder, Oberl., in...I. (Ordin. von III.) 5) Dr. Schäfer, Lehrer, in... 1. . Latein . Deutsch . Rechnen . Physik . Geometrie . Geometrie Englisch 4 Geschichte 2 21 Deutsch Deutsch Botanik Französ. Rechnen DD m 9 Physik Zoologie Chemie Physik SDNDDDWTW Zeichnen [50] [59] Französ. . Französ. 4 4 Französ.. 4 5 4 Französ. 6) Sarg, Lehrer, in ... (@rdin. von IV.) 7) Fechner, Lehrer, (krank), 8) Kühn, Lehrer, in... 9) Cand. ib, Heidrich, Hülfsl., in V. (Ordin. von VI.) 10) Dr. Jänicke.. Cand prob., inIV. (Ordin. von V.) ll) Vater, Superint., in 12) Gogol, Probst, in . . vl. V. vl. ..1L-V. .... 1. Geschichte 3 Il. Geschichte 3 III. Geog. 2 IV. Deutsch 3 Latein 6 1I.—V, Polnisch 8 25 «.. IV. Naturg. 2 V. Rechnen 4 VI. Religion 3 IV.—VI. Schreiben 7 V.—Vl. Zeichnen 4 1L.—VI. Singen 6 26 Geometrie 2 Deutsch 5 Latein 2. 3 Geog. Rechnen 5 22 Geschichte 2 Geog. 2 Latein 6 Deutsch 4 Geschichte) 3 Geog.. J Naturg. 2 19 Religion 8 . L-Vl. Religion 8 In die Stelle des inzwischen verstorbenen Collegen Fechner trat zu 'den Hundstagsferien der Lehrer Sturtevant ein, welcher von da an den ganzen Zeichen- und Schreibunterricht und interimistisch 2 St. natur- geschichtlichen Unterricht in Sexta übernahm. Der Oberl. Hahnrieder übernahm statt des von ihm ertheilten Zeichenunterrichts den Unterricht der Chemie in I. und der Geometrie in V. Der Lehrer Kühn ertheilte statt des Schreib- und Zeichenunterrichts den Unterricht in der Geschichte und Geographie in VI. und in der Natur- geschichte in V. — Zu Michaelis wurden durch den Abgang des Cand. theol. Heidrich neue Veränderungen nothwendig. Den Lehrerwechsel auf eine möglichst geringe Anzahl von Lehrgegenständen zu beschränken, wurde nur dadurch mög- — U ——_ lich, dass der Lehrer Sarg sich bereit erklärte, zu seinen Lectionen -auch die Ertheilung des lateinischen Unter- Tichts in VI. auf ein Halbjahr zu übernehmen. Es ist demnach die Vertheilung des Unterrichts im letzten Semester folgende gewesen. l) Dr. Loew, Director, in... I. Mathem. 5 5) Dr. Schäfer, Lehrer, in ... I. Französ. 4 II. Mathem. 5 Il. Latein 4 Il. Arithm. 2 Französ. 4 IV. Arithnm. 2 ‚IV. Französ. 5 ETW V. Französ. 5 14 Eres 22 2) Prof, 1 berl., in... I. Latei 3 5 an Ar 1) e a 6) Sarg, Lehrer, in ....... I. Geschichte 3 i x (Ordin. von IV.) II. Geschichte 3 I. Englisch 4 3 R 6) III. Latein 5 Ill. Geogr. 2 4 2 Englisch NE De 4 Geschichte, & atein ee VI. Latein 6 21 I.—V, Polnisch 6 3) Holzschuher, Öberl., in... 1. Deutsch 3 30 (Ordin. von II.) ll. Deutsch 3 7) Mühn, Lehrer, in ...... IV. Naturg. 2 Botanik 1 (Ordin. von VI.) V. Rechnen 4 II. Deutsch 3 Naturg. 2 Französ. 4 VI. Religion 3 Rechnen 2 Deutsch 5 IV. Rechnen 2 Geschichte 2 Rechnen 5 Geogr. 2 PeR® 1.—VI. Singen 6 4) Mahnried Oberl., i I. Physik ai nrıieder Ä Best is ‚SIK . » vw. Fre ee x 9) Dr. Jänicke, Cand. prob., in IV. Geschichte 2 (Ordin. von IH.) Chemie 2 ? Zaalaci (Ordin. von V.) Geogr. 2 oologie 1 A . V. Latein 6 II. Physik Bi} A Deutsch 4 " Chemie 2 Geschichte Ill. Geometrie 2 en \; Physik 2 ea IV. Geometrie 2 17 V. Geometrie 2 10) Water, Superint., in .. I.—V. Religion 8 19 11) Gogol, Probst, in... I.—VI. Religion 8 Tlinsichtlich der eingeführten Lehrbücher hat nur die einzige Veränderung stattgefunden, dass durch Verf. des Königl. Prov.Schulkollegii vom 8. Februar a. p. der Gebrauch des Vicar of Wakefield by Goldsmith statt der Tales of a Grand-father by W. Scott gestattet worden ist. Folgende Themata sind in den häuslichen deutschen Arbeiten der beiden obersten Klassen bearbeitet: worden. In Prima: 1) Der Gewitterabend, eine Schilderung. — 2) Wer war grösser, Alexander oder Hannibal? — 3) Die Natur, eine treue Mutter des Menschen. — 4) Wichtigkeit des Auges. — 5) Wohlthätige Folgen der Kreuz- züge. — 6) Abhandlung über Lessing’s Minna von Barnhelm. — 7) Was giebt Europa eine so bedeutende Ueber- legenheit im Verhältnisse zu den anderen Welttheilen? — 8) Zu welchen Betrachtungen giebt der Anblick des ge- stirnten Himmels Veranlassung? — 9) Nur der ist mein Freund, der mit dem Gehenden wandelt, lädt er zum Sitzen mich ein, stehl’ ich für heute mich weg. (Göthe). — 10) Bearbeitung eines selbstgewählten Themas. In Seeunda: 1) Wichtigkeit des Kupfers für das Haus, für’ industrielle Zwecke, für die Kunst u. s. w. — 3) Das Bild einer sorgsamen Hausfrau (nach Voss). — 3) Die Wirkungen der Winde. — 4) Abhandlung über Schiller’s Kraniche des Ibikus. — 5) Kleider machen Leute. — 6) Ueber die Wahl eines Lebensberufs. — DAL er VI Bi Mühle im Gebirge. — 8) Nutzen und Schaden der Lectüre. — 9) Welche Vortheile gewährt das Leben in einer grossen Stadt? — 10) Die Bedeutung des Handels. — 11) Ueber Volksfeste. — 12) Wie kommt es, dass die gröss- ten Wohlthäter des menschlichen Geschlechts aus den mittleren und unteren Ständen hervorgegangen sind? — II. Verfügungen der vorgesetzten Behörden. Ausser der erheblichen Anzahl von Verfügungen, welche sich auf Verwaltungs- und Kassensachen, Personal- angelegenheiten, Freischule u. s. w. bezogen, deren Mittheilung aber für einen weiteren Leserkreis ohne Interesse sein würde, sind uns als Zeichen der eingehenden Theilnahme der vorgesetzten Behörden an dem Gedeihen der Anstalt auch eine Anzahl auf Vertheilung des Lehrstofls, die methodische Behandlung der einzelnen Lehrgegen- stände und die zu benutzenden Lehrmittel bezügliche Verfügungen zugegangen. So bezog sich u. a. eine Verfüg. vom 2. Sept. 1861 auf die Regelung der kleinen Abweichungen, welche die allgemeinen Vorschriften über die Or- ganisation der tealschulen erster Ordnung den speciellen, localen oder temporären, Bedürfnissen der einzelnen Anstalten gestatten; mehrere Verfügungen bezogen sich auf die Hebung des Turnunterrichts; die bei den Portepee- fähnrichsprüfungen gemachten Erfahrungen waren Veranlassung einer Verf. vom 9, Jan. 1862 über die Behandlung des geogr. u. geschichtl. Unterrichts; Guhl’s und Koner’s Leben der Griechen und Römer, Bremicker’s Logarithmen- tafeln und andere Lehrmittel wurden empfohlen. Als die Verpflichtungen und Berechtigungen der Schüler näher betreffend, hebe ich noch folgende Verfi- gungen hervor. ]) Verf. vom 9. Nov. 1861, in welcher bestimmt wird: „dass in Zukunft die Abgangszeugnisse für die nach dem ersten halben Jahr aus Secunda Abgehenden jedesmal von der Lehrerconferenz festgestellt werden und dass darin ausdrücklich bemerkt wird, ob der betreffende Schüler sich das bezügliche Pensum der Secunda gut angeeignet und sich gut betragen hat.“ Abgangszeugnisse, welche sich über den Stand der erworbenen Kennt- nisse, so wie über Fleiss und Betragen ungünstig aussprechen, werden von der Departements-Prüfungscommission nicht als genügend angesehen werden. — 2) Verf. vom 8. Febr. 1862, in welcher das Lehrercollegium angewiesen wird, solche Schüler, welche selbst nach einem zweijährigen Aufenthalte in einer der Unterklassen keine Aussicht auf gedeihliche Fortschritte gewähren, von der Anstalt zu entfernen. — 3) Verf. vom 6. Febr. 1862, mit welcher die Vorschriften zur Ergänzung der Offiziere des stehenden Heeres und über den Geschäftsgang bei der Prüfung zum Portepeefähnrich und zum Offizier mitgetheilt werden; leider gestatten diese Bestimmungen keine auszugsweise Mittheilung, da durch eine solche leicht Missverständnisse entstehen könnten; ich bin deshalb gern bereit, sie denjenigen, deren Interesse dadurch näher berührt wird, vollständig mitzutheilen. Endlich habe ich noch einer Verf. vom 21. März 1562 zu gedenken, nach welcher die Schule an den katho- lischen Feiertagen künftig nicht ausgesetzt, die Ferien dagegen um eben so viele Tage verlängert werden sollen. II. Chronik. Das Schuljahr nahm am 11. April seinen Anfang mit gemeinschaftlicher Andacht und mit feierlicher Einfüh- rung des in Stelle des an das Fr. W. Gymnasium in Posen versetzten Lehrers Schmidt berufenen Lehrers Kühn. Herr Carl Theod. Albert Kühn, evang. Confession, geb. am 21. Januar 1532 zu Teuchern in der Prov. Sachsen, besuchte die Kgl. Präparanden-Anstalt und das Kgl. Seminar zu Weissenfels, welches letztere er im Jahre 1853 verliess. Zuerst als Lehrer an genannter Präparanden- Anstalt angestellt, wurde er im Jahre 1855 zum ersten Hülfslehrer an das Kgl. Seminar in Barby berufen. Diese Stellung verliess er zu Mich. 1860 zur Absolvirung eines Cursus in der Kgl. Central-Turnanstalt in Berlin. Der Cand. theol. Heidrich war vom 25, April bis zum I. Mai beurlaubt, um in Posen das zweite theologische Examen abzulegen. Am 13. Mai verschied nach langen und schweren Leiden unser College, der Lehrer Fechner, in Folge des unglücklichen Beinbruches, welchen er vor Weihnachten erlitten hatte. Er hat seine Kräfte unserer Anstalt fast seit ihrer ersten Begründung ununterbrochen gewidmet, so dass in ihm wieder einer der Augenzeugen von uns geschieden ist, welcher aus eigener Anschauung und Erfahrung von den ersten prüfungsreichen Jahren der jungen Anstalt zu erzählen wusste. Wie friedlich und freundlich seine amtlichen Beziehungen stets nach allen Seiten ge- vu ; wesen sind, gab sich eben so sehr durch die Bereitwilligkeit, mit welcher seine Collegen ihn während seines lan- gen Krankenlagers vertraten, als durch die allgemeine Theilnahme an seiner Beerdigung kund, welche unter feierlicher Betheiligung der ganzen Schule am 16. Mai stattfand. — Der Herr gebe seiner Seele Frieden! Am 6. Juni fand das Jährliche Schulfest auf dem dazu besonders geeigneten und von dem Besitzer mit so dankenswerther Liberalität zur Disposition gestellten Piesker Vorwerke statt. Den Schülern der Oberklassen war als besondere Festfeier gestattet worden, Wallensteins Lager im Freien aufzuführen. Sie entledigten sich ihrer Aufgabe so gut als möglich und hatten sich dabei eines zahlreichen und nachsichtigen Publikums zu erfreuen. Das Fest vollendete sich heiter und ohne jeden störenden Unfall. Die Wiederbesetzung der durch den Tod des Collegen Fechner erledigten Stelle fand glücklicher Weise schon am I. Jali statt. Es wurde in dieselbe der Maler und Zeichenlehrer Sturtevant von der Realschule in Rawitsch berufen und so der Anstalt ein für die Ertheilung des Zeichenunterrichts auch technisch durchgebildeter Lehrer gewonnen, — Herr Hans Carl Friedrich Sturtevant, evangel. Confession, geb. am 13. Mai 1829 zu Halle a. S. besuchte die dortige lateinische Schule bis zum Jahre 1846 und widmete sich seitdem der Malerkunst, zu- nächst auf der Kgl. sächs. Academie zu Dresden, dann von 1850-53 auf der zu Antwerpen. Die folgenden Jahre benutzte er zu Studienreisen und freien künstlerischen Arbeiten, erwarb sich dann im Jahre 1S60 von der Kgl. Kunstacademie zu Berlin das Fähigkeitszeugniss für den höheren Zeichenunterricht und wurde da- rauf im October 1860 als Zeichenlehrer an der Realschule zu Rawitsch angestellt. Zu Michaelis schied zu unserem grossen Bedauern der Cand. theol. Heidrich von uns, nachdem er hier sein Probejahr abgelegt und dann noch ein Vierteljahr als Hülfslehrer fungirt hatte, um eine Stelle am Fr. W. Gymna- sinm in Posen anzunehmen. Tüchtige Kenntnisse, eine gute Lehrgabe, Liebe zum Berufe und treue Erfüllung der Pflichten desselben, namentlich auch nach Seite der eigenen pädagogischen Durchbildung, haben seiner Thätigkeit Erfolge gesichert, welche uns sein Scheiden zu einem sehr unwillkommenen Ereignisse gemacht haben. Die von ihm bier eingenommene Stelle wieder zu besetzen ist bis jetzt noch nicht möglich gewesen. Zu einem grösseren Schulfeste gab die Feier des Krönungstages eine willkommene Veranlassung. Da die kirchliche Feier den Vormittag in einer Weise durchschnitt, welche zur Veranstaltung eines öffentlichen Schulactus am Vormittage keinen geeigneten Platz liess, und da auch der Nachmittag von anderen Festlichkeiten in Anspruch genommen war, so wurde die Feier der Schule auf den Abend verlegt. Nachdem bereits am Tage vorher die Schüler durch geeignete Ansprache auf die Bedeutung des Krönungstages aufmerksam gemacht worden waren, versammelten sich am 18. Oct. Vormittags sämmtliche Lehrer und Schüler im Schulhause und zogen von da in geordnetem Zuge nach der Kirche, um am Festgottesdienste Theil zu nehmen. Am Abend war das Schulhaus glänzend illuminirt und in seinen ganzen Räumen mit Transparents, geeigneten Decorationen und Enblemen auf das Festlichste geschmückt. Um die erheblichen Kosten zu decken und womöglich einen Ueberschuss als patrio- tische Gabe für die vaterländische Flotte zu gewinnen, waren am Eingange des Schulhauses Schüler in den Uni- formen preussischer Marineoffiziere und Matrosen aufgestellt, welche die Gaben der eintretenden Gäste in Empfang nahmen. Um dem Feste die des Tages würdige Stimmung zu sichern, eröffnete ich dasselbe mit einer Ansprache und mit einem Hoch auf Sr. Majestät, unsern König und Herrn, welchem sich die ganze Versammlung mit dem „Heil dir im Siegerkranz‘“‘ anschloss. Zu dem hierauf folgenden geselligen Verkehr und manchfaltigen Unterhal- tungen war für die Schüler in den Schulräumen, für die übrigen Gäste in der Directorwohnung und im Schulsaale Raum geschafft. Das Fest vereinigte über 600 Personen aller Stände, welche sich in gehobener patriotischer Stimmung und auf die heiterste und ungestörteste Weise durcheinander bewegten. Diesem zahlreichen Besuche und der gehobenen Feststimmung entsprach die erzielte Einnahme, welche etwas über 400 Thaler betrug und einen Ueberschuss von 250 Thalern gab. Die bei dem Feste benutzte schöne Büste Sr. Majestät ist ein Geschenk des Herrn Landrath Schneider. Vom 12. bis21. Nov. war der Dr. Jänicke beurlaubt, um in Berlin das Examen pro venia docendi abzulegen. Am Morgen des 22. März wurde der Geburtstag Sr. Majestät unseres allergnädigsten Königs und Herrn durch einen öffentlichen Schulactus und durch Betheiligung am Fest- Gottesdienste begangen. Abends war das Schulgebäude erleuchtet. Den Schluss des Schuljahres wird in der hergebrachten Weise die am Palmsonntage stattfindende Einseg* nung unserer Confirmanden bilden. u ı IV, Statistische Notizen. Für die Schulbibliothek wurden angekauft: Die Fortsetzungen von Poggendorffs Annalen, Heeren und Uckert's Geschichte der europäischen Staaten, Liebig’s Handwörterbuch der Chemie, Petermann’s geographischen Mittheilungen, dem pädagog. Archiv, den Fortschritten der Physik, Martini’s Conchylien-Cabinet, der Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaften, Langbein’s pädagog. Archiv, Herrig’s Archiv für die neueren Sprachen u. s. w.; ferner: Forcellini Lex. lat., Crabb’s English Synonyms, die Abhandlungen des natw. Vereins für Sachsen und Thüringen u. a. m. Zum Geschenke erhielt die Schulbibliothek vom hohen Ministerio: 1) den 6. Band von Försters Denkmalen deutscher Baukunst, 2) Rapport sur la comparaison de plusieurs Kilogrammes par Regnault.— Die Schülerbibliothek hat im verflossenen Jahre aus den dazu bestimmten Beiträgen angemessen ver- mehrt werden können. Die grössere Schonung, welche den circulirenden Büchern jetzt von Seite der Schüler zu Theil wird, gestattet denselben allmälig auch theurere Bücher zur Lectüre anzuvertrauen. Das physikalische Cabinet hat durch die Anschaffung eines überaus wirksamen Ruhmkorff’schen Appa- rates eine wesentliche Bereicherung erhalten. Vom Herrn Apotheker Wolf erhielt dasselbe als dankenswerthes Geschenk ein Debuscop. — Für das chemische Laboratorium sind aus den etatsmässigen Mitteln die erfor- derlichen Ergänzungen an Glasgeräthschaften und zum Verbrauch bestimmten Chemicalien angeschafft worden. — Unsere naturhbistorische Sammlung hat bereits einen solchen Umfang erlangt, dass zunächst das Hauptaugenmerk weniger auf eine Vermehrung derselben, als auf die Anschaffung der zu ihrer zweckentsprechen- den Aufstellung und sicheren Conservation erforderlichen Schränke und Kästen gerichtet werden muss. Es sind deshalb, ausser einigen sich zufällig bietenden Ergänzungen der Sammlung selbst, wiederum einige kleinere Glas- spinde angekauft worden. Die Schülerunterstützungsbibliothek ist durch die allmälig eingetretenen Veränderungen in den gebrauchten Lehrbüchern in ihrer Brauchbarkeit wesentlich geschmälert worden. Sie besteht jetzt aus 223 Num- mern. Die Ausgaben haben 15 Sgr., die Einnahmen 7 Sgr. 6Pf. betragen, so dass der für sie gemachte Vorschuss von 8 Thlr. 8 Sgr. 6 Pf. auf 8 Thlr. 16 Sgr. gestiegen ist, Freischule, Abiturienten, Frequenz. Das Benefizium der Freischule haben im abgelaufenen Jahre 39 Schüler genossen. Zu Michaelis verliessen die Anstalt nach bestandener Abiturienten-Prüfung: 1) Heinr. Wilh. Richard Kuttig, 19 Jahr alt, um sich dem Baufache, 2) Otto Siegfried Brickenstein, um sich der Landwirthschaft zu widmen. Die Frequenz betrug zu Anfang der beiden Semester: S. Ss. 1.10. — I. X. — III. 40. — IV. 33. — V. 34. — VI, 19. — Zusammen: 156. Ww.S. 1. 4.—I. 15. — Ill. 36. — IV. 35. — V. 31. — VI, 22. — Zusammen: 143. Gegenwärtig am Schlusse des Schuljahres beträgt sie: 138. Benachrichtigung. Die Osterferien dauern bis zum 30. April. — Zur Prüfung Neuaufzunehmender bin ich vom 23, April ab täglich von Il Uhr an, sowie am ganzen Vormittage des 30. Apr. und I. Mai zu treflen. H. Loew: Veffentliche Prüfune. Montag, den 14. April, von 9 Uhr ab. Choral. QUARTA: Geographie, Jänicke. — Latein, Sarg. — Geometrie, Hahnrieder, Declamation. TERTIA: Englisch, Zeller. — Französisch, Holzschuher, — Physik, Hahnrieder. Declamation. SECUNDA: Deutsch, Holzschuher. — Latein, Schäfer. — Geschichte, Sarg. Dienstag, den 15. April, von 9 Uhr ab. Morgengesang. SEXTA: Religion, Kühn. — Latein, Sarg. — Deutsch, Kühn. Declamation. QUINTA: Französisch, Schäfer. — Rechnen, Kühn. — Latein, Jänicke. Declamation. Gesangaufführung der Chorklasse. Die Probezeichnungen und Probeschriften sind im Zeichensaal ausgestellt, welcher zur Besichtigung derselben am Montag von I2—1 und 2-4, am Dienstag von 12—1 Uhr geöffnet sein wird. Censur und Versetzung finden am Dienstag den 15. April von 2 Uhr ab statt. Die von der Chorklasse vorgetragenen Gesänge. Auf Bergen da wehen die Winde so frisch; In unseren Seen sind goldene Fisch; Da pfeifen und singen die Vögel so hell, Und tanzen und springen die Wasser so schnell: Drum sind wir so fröhlich und singen so gern Ein Liedlein so selig zum Lobe des Herrn. Hirtenlied von L. Erk. Kann Niemand Kein besseres Kissen in Freude und Schmerz, Denn gutes Gewissen und ehrliches Herz; Die Treue, den Glauben, den fröhlichen Muth uns rauben, das ist unser Gut. Wir schaffen vom Morgen bis Abend mit Fleiss Und lassen Gott sorgen, da wird uns nicht heiss, Und wenn nach der Schwüle die Sonne erbleicht Und schattig und kühle der Abend sich zeigt Mit goldnem Gefieder, mit funkelnder Brust, Dann singen wir Lieder in fröhlicher Lust; Wir ziehen die Hüte und beten dazu: Gott schenk uns in Güte die selige Ruh’! Gute Nacht. Schon fängt es an zu dämmern, Der Mond, als Hirt, erwacht Und singt den Wolkenlämmern Ein Lied zur guten Nacht; Und wie er singt so leise, Da dringt vom Sternenkreise Der Schall ins Ohr mir sacht. Schlaft in Ruh! vorüber der Tag und sein Schall. Die Liebe Gottes-deckt euch zu allüberall! Mel. v. F. Möhring. Mehrst. v. L. Erk. Und wie nun alle Kerzen Verlöschen durch die Nacht, Da schweigen auch die Schmerzen, Die Sonn’ und Tag gebracht; Lind säuseln die Cypressen, Ein seliges Vergessen Durchweht die Lüfte sacht. Schlaft in Ruh! Die Liebe Gottes deckt euch zu allüberall! vorüber der Tag und sein Schall. Der Wandrer in der Sägemühle, von F. Glück. Dort unten in der Mühle Sass ich in süsser Ruh’ Und sahı dem Räderspiele Und sah dem Wasser zu, Du kehrst zur rechten Stunde O Wanderer, hier ein, Du bist’s für den die Wunde Mir dringt ins Herz hinein. Glaube, So viel Sternlein als da wallen An dem weiten Himmelszelt, Blickt ein Dreigestirn von allen Doch am freundlichsten zur Welt. Milden Glanzes vor den andern Siehst du dort den einen wandern Auf der klaren Sternenau, In der Treue sanftem Blau. Ich danke Dir von ganzem Herzen! Sah zu der blanken Säge, Es war mir wie ein Traum, Die bahnte lange Wege In einen Tannenbaum. Du bist’s, für den wird werden, Wenn kurz gewandert Du, Dies Holz im Schoos der Erden Ein Schrein zur langen Ruh, Hoffnung, Liebe. Mel. v. €. M. Doch mit hellem Lichtgefunkel Siehst du dort den zweiten zieh’n, Wie er glänzt aus tiefstem Dunkel, Wie er strahlt im lichten Grün. Kühner Segler in den Lüften, Frommer Bergmann in den Klüften, Auch der Sänger schaut so gern Freudig auf zum Hoffnungsstern. Psalm 138 von J. Weiss. No I. Chor. Vor den Göttern will ich Dir lobsingen. Die Tanne war wie lebend, In Trauermelodie Durch alle Fasern bebend, Sang diese Worte sie: Vier Bretter sah ich fallen, Mir ward’s um's Herze schwer, Ein Wörtlein wollt ich lallen, Da ging das Rad nicht mehr. v. Weber. Aber flammender als beide, Rosig strahlt des dritten Licht, Bleibt in bangem, langem Leide Deines Herzens Zuversicht. Ob die Rosen all’ verblühen, Ob die Sterne rings verglühen, Ob auch welkt der letzie Kranz: Nie verbleicht der Liebe Glanz. Ich will anbeten zu Deinem heiligen Tempel und Deinem Namen danken um Deine Güte und Treue, denn Du hast Deinen Namen über alles herrlich gemacht durch Dein Wort. No. I. Solo. Wenn ich mitten in der Angst wandle, so erquickst Du mich und streckst Deine Hand über den Zorn mei- ner Feinde und hilfst mir mit Deiner Der Herr wird es ein Ende machen um meinetwillen. Rechten. No. IH. Chor, Herr, Deine Güte ist ewig. ur} Dar A ! MIININILDNNNNN 3 2044 107 183 972