ee EEE BEN ee r 2 > SS = N nee IE £ 3 : : > : : = AT EEE ER ZEINESEREE ) BEE TN u RR] Di SIR JM a N NÜIENE FINN: OO Nah N); Be M JOB l RN 1 D Rip Be! Kan Nr VENEN NEE All Alm mis Di AN LIN } Mala! AHNkE x AN h Bi] Ko Neue Beyträge Infectenkunde Mit Abbildungen von» Auguft Wilhelm Knoch, der Naturlehre und Mineralogie ordentlichem Lehrer am Collegium Carolinum zu Braunfchweig und verfchiedener . gelehrten Gefelllchaften Mitgliede, Erfier Theil. ——— m m Leipzig im Schwickertfchen Verlage ıgo1. KeR in Dex Gefellfchast naturforfchender Freunde zu Berlin widmet delle Schritt a Denkmal wahrer Hochachtung der Verfafler. r Kai AR HN MEIN Ya Pau ER Vorrede. P).: Grund von geordneten Reihen, nach welchen die Ordnungen der Infekten uud deren Gattungen von den Syftematikern aufgeftellt worden, liegt in der körperlichen Geftalt und zum Theil in der Lebensart _ diefer Thiere, in fo fern wir fie kennen. Es ift gar nicht zweifelhaft, dafs fich ein gutes Syftem hierauf ftützen und erhalten müfle. Es kömmt nur darauf an, dafs man nach diefem Grunde verfahre, und fich die Geftalt und Lebensweife der Infekten möglichft bekannt mache, um den Zweck nicht zu verfehlen. Ob die Ordnungen oder die Gattungen einer Ord- nung auf die eine oder andre Art auf einander folgen, fcheint nichts weniger, als willkührlich zu feyn. Denn da es bey dem Anblicke natürlicher Gefchöpfe nicht allein dem Auge angenehm ft, eine Menge derfelben in einer fehr engen Verbindung faft ohne merklichen Uebergang unter fich aufgeftellt zu fehen, fondern da es auch dem Gedächtnifs eine nicht ge- ringe Erleichterung verfchafft, die Menge der Ge- genflände in einer gewiflen Ordnung zu umfaffen, und diefs um fo leichter gefchehen kann; als fich diefelben in einer ihrer Bildung und Lebensart gemä- fsen, daher natürlichen Zufammenftellung befinden, auch eine öftere Veränderung derfelben fehr viel Un- bequemes für die angewöhnte Ordnung hat, in wel- vi P—mesnemasonerenen nn | cher fich das Gedächtnifs fo mannichfaltige Gegenftän- de vorttellt, nicht weniger eine veränderte Auiftellung folcher natürlichen Körper in unfern Sammlungen veranlafst; fo ıft es allerdings der Mühe werth, eine Ordnung feftzufetzen, welche fich ganz auf die Natur der Gegenftände richtet und den veringiten Mängeln unterworfen ift. Es fey mir daher erlaubt, anjetzt über die Art, wie fich die Käfergattungen nacheinander ordnen laffen, einen Plan nur im Allgemeinen zu entwerfen. Ich werde mich fehr verpflichtet halten, wenn Kenner und Freunde ihr Urtheil darüber mir auf irgend einem ihnen gefälligen Wege mittheilen. Das ganze Heer der mit Flügeldecken verfehe- “ nen Infekten theil’ ich auf folgende Art ein: erftlich in folche, die auf dem feften Lande leben; zweytens diejenigen, welche auf dem feften Lande, aber auch an und im Wafler angetroffen werden; drittens die, fo man nur in Gewäffern wahrzunehmen pflegt. Die von der erften Abtheilung finden fich zum Theil nur an oder in der Erde; man fieht fie nie- mals im Fluge oder in der Luft, wie zum Beyfpiel die Caraben, Tenebrionen, Scariten, wie Cychrus, Opatrum, Pimelia, Scaurus, Machla, Blaps, Helops, Erodius, Sagra, Elaphrus, Sarrotrium, Trox und mehrere. Andere leben gewöhnlich an und in der Erde, aber fie laffen fich zugleich im Fluge fehen; wir find auch mit ihren Nahrungsmitteln, und ihrer Fr Onumenuun sinne Wii Lebensart bekannter, als bey der vorangehenden Abrheilung. Hieher gehören Geotrupes, Scarabäus, Copris, Hifter, Byrrhus, Sphäridium, Nicrophorus, Silpha, Ptomaphagus, Staphylinus, Päderus und der- gleichen. Sie nähren fich meiftentheils von tbieri- fchen Subftanzen oder Excrementen und von pflan- zenartigen Stoften. Auch giebt es folche, welche allein in den Pflanzen ihre Nahrung fuchen. Einige von diefen lieben Kräuter oder Schwämme, andre halten fich auf Sträuchern auf, und mehrere ziehen die baumar- tigen Pflanzen, und zwar mit Auswahl diefer oder jener Theile derfelben, allen übrigen vor. Denn fie leben entweder von den ‘Wurzeln, oder von Blättern und Blütken, von der Frucht oder vom Holze, der Rinde oder dem Splinte. Käfergattungen, welche Kräuter oder Schwämme zu ihrer Nahrung wählen, find Anthrenus, Anifotoma, Agathidium, Scaphidium, Diaperis, Mycethophagus, Tetratoma, Melyris, Nitidula, Dermeftes, Oxyporus, Staphylinus, Ips, Endomychus, Tritoma, Caffıda, Altica, Chryfomela, Galleruca, Crioceris, Curculio, Coccinella, Lampyris, Meloe, Notoxus, Pfelaphus, Hispa, Bruchus, Malachius. Zum Theil trifft man diefe auch auf Sträuchern an. Cryptocephalus, Ciytra, Ciftela, Ptinus, Rhyn- chites, Tillus, Lytta, Mylabris bewohnen Sträucher, auch baumartige Pflanzen. Lethrus findet fich an den Wurzeln.‘ VrfE m — —. Blüthen und Blätter fuchen die Melolonthen, Cetonien, Clerus, Melyris, Necydalis, Cantharis, Ptinus, Bruchus, Hallomenus, Mordella, Ripiphorus, Nitidula, Dermeftes, Cryptophagus —. Für einige ift die Frucht oder der Same beflimmt, als Curcuhlio, Bruchus und andre. Das Holz dient zur Nahrung für Melafıs, Serro- palpus, Anthribus, Pyrochroa, Lycus, Lucanus, Eliter, Cerocoma, Bupreftis, Apate, Platypus, Anobium, Calopus, Spondylis, Lymexylon, Colydium, Iyctus, Latridius, Prionus, Cerambyx, Saperda, Rhagium, Callidium, Clytus und mehrere. Rinde und Splint erhalten Nitidula , Boftrichus, Trogofita, Peltis, Platycerus, Cucujus, Apate, Hy- pophlöus und andre, Zur zweyten Abtheilung rechne ich Donacia, Parnus, Elophorus, Heterocerus, Hydrophilus und einige noch nicht beftimmte Gattungen. Die dritte Abtheilung begreift Dytiscus, Gye sinus, Scolytus, und gleichfalls noch eine nicht auf- geführte Gattung. ‚Unter denen, welche einerley Lebensart führen, fällt die Geflalt oft fehr verfchieden aus, und es würde nicht leicht feyn, fie fo zufammenzuftellen, dafs der Uebergang von einer Gattung zu andern nicht fehr bemerkt werden könnte. Man bringt indeffen die- jenigen zufammen, deren Bildungen-fich am meiften nähern. Fehler wären hier verzeihlich, da man an- nehmen darf, dafs manche Lücken durch anjetzt noch IX unbekannte Gattungen erft ausgefüllt werden müffen. | Wenigftens fcheint es mir, dafs auf diefem Wege denen Mängeln leichter abgeholfen werden könnte, welche wegen der Verfchiedenheit der Vorftellungs- art mehrerer Beobachter fehr leicht vorkommen, wenn auf die Geftalt des Infekts allein gefehen wird, weil esnicht zu erwarten fteht, dafs bey Vergleichung und Zufammenftellung mehrerer natürlicher Körper die Naturforfcher übereinflimmen werden, wie es auch die Erfahrung hinlänglich zeigt. Eine folche blofs auf körperliche Geftalt gerichtete Folge fo mannichfaltiger Gegenftände hat keinen feften Grund, fie wankt immer; da hingegen eine auf die Natur und Lebensart fich mit gründende Ordnung nicht von dem Auge des Beobachters abhängig ift, fondern ein gewifles Gefetz zum Grunde hat. Man wende nicht ein, dafs eine folche Ordnung nicht ftatt finden könne, weil Infekten von einer und derfelben Gat- tung oft mehrere Arten von Nahrungsmitteln zu ihrem Unterhalt wählten, und daher auch verfchieden geordnet werden müfsten. Denn hiebey würde erft .zu unterfuchen feyn, ob die vermeinte abweichende Art auch wirklich zu der Gattung gehöre, worunter fie aufgenommen worden, und dann auch, welcheLe- bensmittel der Gattung vorzüglich und befonders zur Nahrung dienen. Eine oder andre Ausnahme dürfte dem Ganzen kein Hindernifs in den Weg legen. Würde zugleich auf die ganze Oekonomie des Thiers Rückficht genommen, ‚fein Winteraufenthalt, X mn fo wie der, „welchen es bey .nafler und kalter Witte- rung im Sommer, Frühjahr und Herbft zu fuchen pflegt, von:demjenigen unterfchieden, den es zu einer Zeit wählt, worinn.es eigentlich lebt, die feinem Leben dienliche Temperatur und Befchaffen- heit der Luft geniefst, worinn es fich begättet und für feine Nachkommenfchaft Sorge trägt, fo würde die geringere oder gröfsere Vebereinftimmung feiner Lebensart unssnoch manches:Dunkle aufhellen, was uns bey den .verfchiedenen oft fehlerhaften Bemer- kungen feiner Nahrungsmittel übrig bleiben muß. So, ausgemacht ss'ift, dafs wir bey weitem noch nicht Erfahrungen genug haben, ;umr eine. auf: die Lebensart: der Infekten fich’gründende Stellung und Folge ihrer Ordnungen und Gattungen zu entwerfen, fo: haben wir gteichwohi fchon mehrere, als man in entomologifchen Schriften antrifft.. Es kommt nur darauf a, dafs uns fleifsige:Sammler die ihrigen mit- theilen, und dafs man überhaupt bey dem Auffuchen der Infekten ein wachfameres Auge auf ihre Hand- lungen, als auf die Menge der zu erhafchenden Indi- viduen zu haben, fich angelegen feyn läfst, und diefs um fo mehr, weil die Wiffenfchaft das wahre Interefle dabey gewinät, welches fie eigentlich für den Natur- forfcher haben mufs, wenn er dem weniger erhebli- chen nicht den Vorzug geben will, En Th a1 1, Befchreibuog 4 der Gattung von Melolonthen. „Seite 56 — 69. 2. .Befondere Merkmale (der. erften Familie von. ı Melolon- then. „S.,69 — 72. ER 3. Von ar Melolontha quercus. .S, 7273: er a — quereina. $. 74—75.5 0 1—eu7 5. _— ilieis.. 8.7577. 6. u micans. 9.7778. 7. nn; | — hirfuta, 8. 78—79. ER RG NT hirticula, 'S. 79—30. 9. _— badia,' $S: g0— 81: 10. Merkmale der ,. ‚Familie von Melelonthen, S. 81— 34. 11.: Von der Melolontha reihe Herbft. $: 485. 12 _ _— piloficollis. S. 858%. 13: . 00: -angularis.. 9. 37—88.; 14. = _— pulverea, 9. 898—90. 15: No ae ochracea. $. 9092. 16. : Gattungsbefehreibung der Cetonien. ‚ S: (93105. 17. Von der Cetonia Eremicola. _ S. 105107. 18. Von dem Unterfchiede der Cetonia Eremita und einer damıt verwandten Art. $. 107—109. 19. Von der Cetonia-maculofa. $. 109=1II. 20, — -— canalieulata. 8. 112—1I1A. 21. Befchreibung des Cremaftocheilus caftancae. Eine neue Gattung. $, II5—121. | 22. Gattungsbelchreibung der Chlamys. Eine neue Gattung. 9, 122128. X1Z 22. 24. 25. Von der Chlamys tuberofa. S. 128—129, = —_ foveolata, S. 130. Befchreibung des Sandalus petrophya. Eine neue Gattung. S. 131139. 26. 27. 28. S. 29. so. Vom Sandalus niger. S. 140. Gattungsbefchreibung des Rhagium. $. 141147. Vom Rhagium cyaneum; Stenocorus cyaneus Fabr. 148149. Befchreibung der Gattung Tenebrio. $. 1I50—162. Befondere Merkmale einer Familie des Tenebrio, woraus beym Fabricius die Gattung Upis befteht, Seite 162—165. ° 31. 32. 33. 34 35. 36. a7. 38. 39. 40. at. 42. 43. Vom Tenebrio barbatulus. $. 166167. — ..— penfylvanicus, S, 167—168. Met _ anthracinus. S. 169170. > _ caftaneus. $. 171— 172. — — coracinus. $. 173—173. _ nn fulcator. $S. 173—176. _ cyanipes. _$. 176— 177. Befchreibung der Gattung Cychrus Fabr. $.178--186. VomCychrus unicolor. CarabusFabric. S. 187—ı88$: —_ _— elevatus Carab. Fab. S. 138190. _ -_ ftenoftomus. $. 190—191. Einige Bemerkungen über den Cychrus. $. 191—19z. Ueber die vermeinte Larve von der Mufca chamae. ieon Lin, Stratiomys Geofir, Fabric. $. 193199, Eınlesitwmeo D.:. Meinungen der Naturkündiger über die Beftimmung der Gattung (Genus) bey den Infecten find bekanntlich verfchieden. Einige haben fich dabey nach dem Raupen- ftande und der Verwandlungsarr derfelben, auch zum Theil nach ihrem Körperbau gerichtet. Andre haben vorzüglich auf einen oder etliche körperliche Theile Rückficht genom- men, So haben fie diejenigen Arten unter eine Gattung geletzt, welche gleichgeftaltete Fühlhörner und in dem Bau des Halsfchildes und Hinterleibes einige Aehnlichkeit hatten. Etliche. zogen dabey auch die Geitalt der Füfse mit in Betrachtung. Es kamen aber bey .diefen. Methoden noch manche Schwierigkeiten vor, welchen auszuweichen, andre Naturforfcher bewogen wurden, die Frefswerkzeuge diefer Thiere zu unterfachen und darnach Unterfchiede von Gattungen feftzuferzen. Es läfst fich fehr wohl zugeben, dafs manches Infect auf den angezeigten Wegen fehr richtig geordnet, und zu denen gebracht werden könne, welche damit eine beflimmte Gattung darftelten,; allein man kann auch nicht in Abrede feyn, dafs diejenigen Theile, wovon man auf die eine oder andre Art die Gattungsmerkmale entlehnr hat, bey ver- fchiedenen zu einer Gattung wirklich gehörigen Arten in ihrer Geftalt abweichen, oder mehrern Gattungen zukom- ‚men, auch dabey oft nicht unerhebliche Schwierigkeiten A 2 Einleitung, eintreten, welche den Naturforfcher in Ungewifsheit laf. fen, zu welcher Gattung er feinen Gegenftand zählen folle, oder ob er für denfelben eine neue Gattung annehmeır müffe. Die Fehler, welche fich felbft die geübteften In- fectenkenner bey Beftimmung; der Gattungen auf jene Weife zu Schulden kommen laflen, zeigen diefes zur Gnüge und fie find nicht fo unbekannt, dafs ich nöthig hätte, diefes mit Beweifen zu belegen. Dals man bey Feftletzung der Gattungen fichrer ge- he, wenn man auf mehrere und nicht allein auf einen kör- perlichen Theil des Infeets Rückficht nimmt, darian den- ken wohl mehrere Entomologen überein; denn felbit die- jenigen, welche uns fagen, dafs fie tich bey ihren Be- flimmungen nur nach einem körperlichen Theile gerichtet hätten, beweifen es durch Thatfachen, dafs fie auf meh- rere ihr Augenmerk mit gehabt haben. Und wie würden fie fich auch in folchen Fällen helfen, wo derjenige Theil, worinn fie überhaupt den Grund des Gattungsunterfchiedes fetzen, bey verfchiedenen Gattungen übereinkommend oder wenigftens fehr ähnlich angetroffen würde, oder die- fer Theil bey verfchiedenen Arten von einerley Gattung abänderte, wenn fie dabey die übrigen körperlichen Theile ganz aufser Acht lafien wollten? Es fcheint alfo wohl immer am ficherften zu feyn, wenn man ein Infect ganz nach allen feinen Theilen be- trachtet, deren Anzahl, Gröfse und Verhältnifs unter ein- ander, auch ihren Standort unterfucht und mit andern zu- nächft verwandten Gattungen befonders vergleicht, wenn es auf die f'rage ankömmt, ob daflelbe für eine bekannte oder neue Gattung beflimmt werden mülfle. Eine folche Betrachtung kann aber in doppelter Hin- ficht gefchehen, entweder um alle unterfuchte Gegenftän- de, wobey fich keine völlige Aehnlichkeit und Ueberein- Einleitung. | 3 kunft der körperlichen Theile zu erkennen giebt, von ein-' ‚ander zu trennen, und unter verfchiedene Gattungen zu bringen, oder dabey nur auf die Gleichheit und Aehnlich- keit derjenigen körperlichen Theile Rückficht zu nehmen, worinn mehrere Arten zufammen trefien. Gefchähe das Erftere, fo würde die Anzahl der Gattungen ungemein vermehrt werden, weil die Geftalt und das Verhältnifs der körperlichen Theile von verfchiedenen Arten einer und derfelben Gattung oft fo abändern "und diefen Thieren ein fo fremdes Anfehen geben, dafs man fie fehr leicht für Ar- ten verfchiedener Gattungen anlehen könnte. Wollte man dabey aber nur auf die Aehnlichkeit einiger körper- lichen Theile fehen, um darnach Gättungsmerkmale anzu- geben, fo würde felches, wie mir deucht, mit glücklichem Erfolg alsdann gefchehen können, wenn man fich nicht bey allen Gattungen an einem oder andern körperlichen Theile allein halten und von dem, was bey einer Gattung wahr und zutreffend gefunden wird, einen allgemeinen Schlufs auf alle übrige machen und annehmen wollte, dafs die Natur die Gattungsmerkmale bey allen Tnfecten in ei- nem und dem nämlichen Theile des Körpers gelegt habe; wenn wir andersannehmen dürfen, dais diefs mit zu ihrem Plan gehöre.. Ich will es weniestens’ verfuchen, in wie fern ich die Erfahruug auf meiner Seite habe, und ob fich über diefen Gegenftand etwas Sicheres feft/erzen iaffe, Däbey aber bin ich weit entfernt, erlahrenere und geüb- tere Entomologen belehren zu wollen, wie die ın alien Fällen den angezeigten Schwierigkeiten ficher ausweichen können. Meine Abficht geht nur dahin , meinen Lelers ac} dieRegeln mitzurheilen, welchen ich bey dem Studism de Entomologie gefolgt bin, damit fie im Stande find, diejeni- gen geringen Bemühungen richtig und mit mir aus einerley Gelichtspunkte zu beurtheilen, die ich ‚nach einem mehr. 4 Einleitung. jährigen Auffchub für eine Wiffenfchaft wieder erneure, der ich fo gern meine Erholungsftunden widme, fo viel mir meine übrige Beftimmung geftattet. Ein jeder aufmerkfamer Beobachter wird die Erfah- sung gemacht haben, dafs Infecten, welche zu einer Gat- tung gehören, in dem einen oder andern Theile ihres Kör- pers niemals eine wefentliche Veränderung ihrer Geftalt, oder eine folche zu erkennen geben, wobey die Geftalter von dergleichen Theilen keine Aehnlichkeit mit einan- der haben. Diefe Unveränderlichkeit der Geftalten fin- det fich zum Theil bey allen Gattungen an einerley Glie- dern ohne Ausnahme, alfo beftändig und allgemein, zum Theil zeigt fie fich bey verfchiedenen Gattungen auf ver- fchiedene Art und an verfchiedenen Theilen. Zu denen Theilen, welche man bey allen zu einer und derfelben Gattung mit Recht zu zählenden Arten unverändert an- trifft, gehören die Beine mit allen dazu gehörigen Glie- dern. Nicht allein die einzelnen Theile derfelben und die Anzahl der Fufsglieder, fondern auch ihre Einrichtung, Ge- ftalt und Zufammengliederung mit den Theilen der Bruft und dem Halfe zeichnet fich bey mancherley Gattungen auf mannigfaltige Weife aus. Abweichungen in den Um- siffen der Oberfläche, in der Länge und Breite, zieh ich da- bey nicht mit in Betrachtung, weil folche faft bey allen Ar- ten vorkommen. Vermöge diefer Beobachtungen nehme ich an, dafs, wenn bey einem Infecte die Anzahl und Ein; sichtung "gedachter Theile mit denen gar keine Aehnlich- keit haben, welche der Gattung, wozu man es rechnen will, eigen find, es zu derfelben nicht gehöre. Wieder- holte Beobachtungen werden die Gewifsheit diefer Behaup- tung lattfam darthun. Wollte man aber die ähnliche Ge- ftalt jener Theile allein zu einem entfcheidenden Gattungs- suerkmal erheben, fo würde man fehr leicht einen Fehler Einleitung. 5 veranlaffen können. Denn weil mehrereGattungen in der Geftalt derfelben mehr oder weniger übereinkommen, oder darinn eine Aehnlichkeit zeigen, fo wird fich davon allein kein untrügliches Gattungsmerkmal hernehmen laffen. Es würde, wie ich glaube, ganz unrecht feyn, behaupten zu wollen, ein Infeet mülle zu einer gewiflen Gattung gehö- ven, weil die Geftalt und Einrichtung feiner Beine und der damit in Verbindung ftehenden Glieder mit derjenigen, die folcher Gatrung eigen ift, fehr viel Aehnlichkeit habe. Aber das liefse fich wohl fagen, dafs daflelbe dazu gehö- ren könnte, wenn unter jenen Umftänden auch die Ge- ftalt andrer körperlichen Theile zuträfe; ohne diefe Bedin- gung aber dürfte man nicht mehr annehmen, als dafs ein Infeer zu keiner Gattung gezählt werden dürfe, bey welcher die Beine anders geftaltet find, als die feinigen. Es giebt aber noch eine andre Unveränderlichkeitin der Geftalt der zu einerley Gattung gehörigen Arten, die- jenige nämlich, welche an verfchiedenen körperlichen Thei- len wahrgenommen wird. So findet man oft bey allen Ar- ten einer Gattung die Fühlhörner von einer ähnlichen Ge- ftalt. Bey einer andern find alle oder etliche Theile des Mundes der dazu gehörigen Arten auf eine ähnliche Weile geftaltet. Bey vielen Gattungen haben fie ähnlich geftal- tere Halsfcbilde oder ähnliche Geftalten des Halsfchildes und des Unterleibes.. Auch findet man Gattungen, wobey fich die Arten nur durch eine geringe Veränderung ihrer körperlichen Geftalt auszeichnen. So wie fich nun bey verfchiedenen Gattungen eine gleiche oder ähnliche Geftalt gewifler körperlicher Theile an den Arten wahrnehmen läfst, fa findet man auch bey andern eine grofse Veränderlichkeit oder Mannichfaltigkeit in der, Geftalt des einen oder andern 6 Einleitung. körperlichen Theils. Einige Beyfpiele werden diefs am beften ins Licht fetzen. Bey der Gattung Scarabaeus find die Fühlhörner und Fühlfpitzen in ihrer Geftalt fehr befländig, der Bau des Halsfchildes und Kopfs fehr mannichfaltig. Beym Anobium weichen die Fühlfpitzen in ihrer Geftalt eben nicht ab, aber die Fühlhörner findet man verfchieden geftaltet. Beym Lymexylon unterfcheiden fich die Fühlfpitzen, aber die Fühlhörner und die Geftalt des übrigen Körpers kommen meift überein. Paffalus, Nicropborus,, Boftrichus, Trogofiza und mehrere haben in dem ganzen Bau ihres Körpers fehr viel Befländigkeit. Elater hat in der Geftalt des Halsfchil- des und der Deckfchilde fehr wenig, bey letztern falt gar nichts abweichendes, nur das Fühlhorn ändert zuweilen ab. Moycerhophagrs, Silpha. zeigen fich gleichfalls in ihrer Geftalt fehr beiländig. Beym Ips fieht man nur den. Halsfchild in etwas verändert. Coccinella ift fehr beftändig in ihrem Kör- perbau. Die Geftalt des Curculio ift fehr mannichfaltig. Hydropbilus behält immer die Geftalt feiner Fühlfpitzen und Fühlhbörner, aber die Geftalt feines übrigen Körpers ift veränderlich. Anthrenus bleibt immer derfelbe. Wo trifft man mehr Geftalten an, als beym Carabus, und gleich- wohl ift die Geftalt feines Fühlhorns faft keiner Verände- rung unterworfen. Man gehe alle Gattungen von Infecten durch. Es wird fich dasjenige, was diefe wenigen Bey/piele darftel- len, überall beftätiget finden; vorausgefezt, dafs man nicht verleitet werde, die Belege von Infecten herzunehmen, die aus Irrthum unter einerley Gattung gebracht worden, und zu verfchiedenen gezählt werden müllen. Ich glaube nicht zu irren, wenn ich annehme, dafs man bey Feftfetzung der Gattungsmerkmale auf die Be- ftändigkeit der Geftalten diefer oder jener körperlichen Einleitune. 7 Theile bey den Infecten Rückficht nehmen müfle; aber auch felbft die Veränderlichkeit der Geftalten andrer Theile, worinn die meiften Gattungen eine Eigenheit befitzen, dürfte mit unter den Gattungskennzeichen aufgeführt werden. Ferner‘ bemerkt man bey allen Gattungen der In- fecten, dafs für ihre körperliche Gröfse gewiflle Grenzen befimmt find, und dafs bey einigen die dahin gehörigen Arten hierinn weit weniger von einander abweichen, als bey andern. Unter den Gattungen, welche aus den grö- fsern Infecten beftehen, finden fich niemals Arten von sa geringer Gröfse, als unter den Gattungen der Rleinern. Hier ift alles nach der Lebensart und den Nahrungsmitteln aufs vollkommenfte abgemeflen. Bey den Gattungen Luca- aus, Scarabaeus, Ceronia, Melolontha, Prionus, Ceramhyx, Bu- preftis, Elater u.d.g. hat man noch niemals Arten von fo geringer Gröfse angetroffen, als beym Hifter, Sphaeridium, Byrrbus, Agathidium, Scaphidium, Boftrichus, Larridius, Staphylinus, Pfelaphus , Noroxus u. d. g. Auch bey diefen Käfergattungen nie Arten von der Gröfse, wie bey jenen. Indeflen findet fowohl bey den gröfsern als kleinern Käfer- gattungen ein gewiffes Verhältnifs ihrer Gröfse zu ihrer Lebensart und Oekonomie ftatt. Auch nehmen die Klei- nern Räfergattungen oft eben fo fehr in der Gröfse unter fich ab, als die gröfsern. Sie werden zulerzt kaum fichtbar. Käferarten, deren Larven von Holz leben, finden bey ihrer Nahrungsweife kein Hindernifs, jede vorzügliche Gröfse anzunehmen. Diejenigen Käfer, deren Maden vom Splint oder Holzrinden fich ernähren, können nicht leicht eine ähnliche Gröfse erlangen. Scarabaeus, welcher fich im Madenftande vom Dung erhält, und in der Erde wohnt, kann jede anfehnliche Gröfse erreichen. Hifler, welcher feine Nahrung in eben dem Mittel fucht, bekömmt diefe Gröfse nicht, weil fein Madenftand eine weit kürzere Zeit $ Einleitung. dauert, Diefs ift der Fall bey mehrern kleinern Käferti, die in ihrem Madenftande nur etliche Wochen oder Mo- nate zubringen. Solche Gattungen, deren Käfer - Larven von mancherley Nahrungsmitteln leben, find weniger an eine gewille Gröfse gebunden. Der in feiner Lehensart fehr verfchiedene Rüffelkäfer, Carabus, Hydropbilus, Dy- tiscus u.d.g. zeigen fich in ganz verfchiedener Gröfse. Die Kleinften unter ihnen ftehen gegen die Grölsern in einem fehr, geringen Verhältniffe, und die bekaunten find viel- leicht noch nicht die kleinften, welche die Natur hervor- gebracht hat. Hier zeigt fich ein weites Feld für den Beobachter. Denn dergleichen Bemerkungen laffen fich überall ma- chen, und fie müffen gemacht werden, wenn wir einfe- hen wollen, dafs nach der Lebensart des Infects nicht jede Gröfse für die Gattung möglich war. Jezt würden fie mich zu weit von meinem Ziel abführen. Ferner find auch gewifien Gattungen nur eine, an- dern find mehrere Farben eigen, einige lieben düftere, andre lebhafte Farben, oft tragen fie eine gewifle Uni- form, die nur hie und da eine geringe Abänderung lei- det; zum Theil find fie bunt gefärbt, und mit mancherley Zeichnungen ausgeziert, die aber ein gewifles Mufter ha- ben, oder die Natur hat fich an gar keine Gleichförmigkeit in ihren Zeichnungen gebunden. Endlich läfst fich auch ohne Schwierigkeit bemerken, dafs jede Gattung von Infecten ihre eigene Sitte, Lebens- art und Nahrung habe, und’ letztre fowohl allen Arten einer Gattung gemein, als auch verfchieden feyn könne, auch wohl bisweilen der Fall eintrete, dafs felbst einerley Arten verfchiedene Nahrungsmittel fuchen. Aus den angeführten und ähnlichen Beobachtungen erhellet, dafs gar kein Grund vorhanden fey, verfchiedene Einleitung. o Gattungen der Infecten immer nach einem und demfelben Theile ihres Körpers zu beurtheilen, ohne auf die übri- gen Rückficht zu nehmen, dafs uns die Natur bey mehrern Gattungen fehr mannichfaltige Gegenftände zu unterfuchen gegeben, und dafs wir bey Betrachtung der Geftalten diefer Thiere auch mit auf ihre Lebensart aufmerkfam feyn müffen. Wollte man fich nun aus den angeftellten Betrach- tungen einige Regeln ziehen, um entweder eine neue Gat- tung zu gründen, oder ein neues Infect unter eine fchon beftimmte Gattung zu bringen, oder ein darunter befindli- ches nach Umftänden zu entfernen, fo möchten es vielleicht folgende feyn. Man vergleiche den noch unbekannten Gegenftand mit folchen Gattungen, welchen er feiner Geftalt nach am nächften kömmt. Beine und ihre Zufammengliederung mit dem Körper müflen hier zuerft in Betrachtung kom- men. Sie entfcheiden wenigitens gleich, ob das Thier zu der gewählten Gattung gezogen werden könne, Pafst ihre Geftalt und Einrichtung zu der, welche der Gattung eigen ift, womit man die Vergleichung anftellt, fo fehe man fer. ner auf diejenigen körperlichen Theile, welche fich bey jener Gattung unveränderlich zeigen, befonders auf die Theile des Mundes, welche ein vorzügliches, obgleich kein ausfchliefsliches Gattungsmerkmal abgeben. Als vorzügli- ches Merkmal müflen wir fie betrachten, weil fie bey den Ar- ten der meiften Gattungen, befonders folcher übereinkom- men, gegen deren Giltigkeit man nicht leicht einen Zweifel erregen kan, Ferner auf die Geftalt der zur Bruft gehöri- gen Theile, und deren Verbindung unter fich, wodurch die Gattungen befonders ausgezeichnet find. Jemehr Ue- bereinftiimmung des zu unterfuchenden Gegenftandes mit der vor Augen habenden Gattung in den unveränderlich 10 Einleitung. geftalteten körperlichen Theilen angetroffen wird, defto fichrer wird das Urtheil ausfallen. Man vergleiche dann auch diejenigen Theile, welche bey der ausgefundenen Gattung veränderlich find, mit den ähnlichen des entdeckten Infects. Man betrachte die Gröfse und deren Verhältnifs zu der bekannten, bemerke die der Gattung gewöhnliche Farbe, und Zeichnungen, und fuche eben fowohl die Lebensart als Nahrung des neuen Gegen- ftandes in Erfahrung zu bringen. Je gröfser die Ueber- einftimmung in diefen Stücken feyn wird, deito Jıchrer wird unfre Wahl, defto richtiger unfre Beftimmung feyn. Es ift von felbft einleuchtend, dafs, wenn ein Infect bey einer auf folche Art angeftellten Unterfuchung mit kei- ner der bekannten Gattungen vereiniget werden kann, wir berechtiget find, ihm einen eigenen Platz anzuweifen. Eben diefs wird der Fall feyn, wenn wir ein Infeet irgendwo im Syftem am unrechten Orte antreffen. Nach diefer Vorftellung von den Gattungsmerkmalen der Infecten, läfst fich, wie leicht zu erachten, bey einer oder zwey Arten einer neuenGattung vielleicht auck nicht bey mehrern fogleich einfehen, welche körperliche Theile es find, die in ihrer Geftalt bey allen dahin gehörigen Ar- ten übereinkommen, auch nicht, weiche Theile der Ver- änderung ausgefetzt find, mithin kann der Charackter der Gattung auch nicht gleich vollftfändig angegeben und be- ftimmt werden. Hier trifft der Fall ein, dafs!vorerft jede wahrfcheinlich dahin zu rechnende Art nach allen ihren Theilen genau betrachtet und dargeftellt werden mufs, bis man im Stande ift, die eigentlichen Gattungsmerkmale ab- zuziehen, welches dann freylich bey einigen Gattungen eher, als bey andern gefchehen kann. Ueberhaupt beruher es, wie ich glaube, bey Beftim- mung einer Gattung daraui, fo viele Merkmale an ihr zu Einleitung. a: entdecken, als fich bey keiner andern auf die Art bey ein- ander finden. Es mag immer die eine Gattung ein oder anders Merkmal mit einer andern gemein haben, aber fie mufs fich durch befondre Merkmale und dadurch auszeich- nen, dafs ihr nicht alle Merkmale der andern auf diefelbe Art zukommen. Die Art unterfcheidet fich von der Gattung dadurch, dafs fie mit andern zu derfelben Gattung gehörigen Arten weit mehr Merkmale gemein hat, als eine Gattung mit der andern. Sie macht gleichfam eine niedrigere oder wenn man will die unterffe Gattung aus, welche die wenigften fich ähnliche Individuen unter fich begreift. Ich denke nicht, dafs man mir einwenden werde, die Unterfuchung aller Theile eines Infects fey ein zu mühfames Gefchäfte, man könne es fchon ohne derglei- chen Zergliederung einem Infect anfehen, zu welcher Gattung es gezählt werden müfle. Viele Infecten, ich gebe es gern zu, haben in ihrer Geftalt etwas Auffallen- des, was fie für eine oder andere Gattung beftimmt, und es kann immer feyn, dafs man bey Beftimmung derfelben keine Schwierigkeit findet, weil die eigentlichen Gattungs- merkmale bey mancher Gattung fehr nahe vor Augen lie- sen. Gleichwohl kann fich der geübtefte Naturforfcher bey zu grofsem Vertrauen auf fein ‚gutes Geficht leicht eine Sorglofigkeit dabey zu Schuiden kommen laffen. Denn der Eindruck, den eine gewöhnlich oberflächliche Anfiıcht der Bildung und des Verhältniffes einzelner Theile eines Körpers in ihrem Zufammenhange auf unfer Geficht erregt, den man wohl den habitus zu nennen pflegt, bringt nicht in eines jeden Auge eine gleiche Wirkung hervor, fpricht oft für eine Gattung, wozu das zu beflim- mende Infect gleichwohl nicht gehört, fcheint einer Gat- tung entgegen zu feyn, zu der es gezählt werden follte, 12 Einleitune. oder läfst es zweifelhaft und unentfchieden. Der fyfte- matifche Beobachter darf nach einer folchen leichten Ue- berficht, nach fo fchwankenden Gründen nicht beftimmen, weil fie ihn irre leiten können, und er fichere Merkmale feiner Befiimmung angeben mufs, um jedem Irrthume möglichft entgegen zu arbeiten. Darinn liegt eben der Grund, dafs in den ältern Syftemen mehrere Gattungen von Infecten nur unter einer begriffen wurden, dafs man in der neuern Periode diefer Wiflenfchaft viel mehr Gattun- gen hat aufftellen müffen, und dafs mancher Syftematiker noch Thiere unter ältere Gattungen bringt, wofür er in feinem eigenen Lehrgebäude bereits eine neue Gattung feftzufetzen für, nöthig geachtet har, auch für manches Infect eine neue Gattung aufrichter, welches er bey ge- nauer Unterfuchung füglich unter eine fchon bekannte ge- bracht haben würde. Daher kömmt das Schwankende in den Beftimmungen, dafs manches Infect bald unter diefe bald jene Gattung gefetzt wird, da es doch ausgemacht ift, dafs esentweder unter einer fchon bekannten Gattung an feinem Orte ftehe, oder dafs eine neue dadurch gebildet werden müffe, und da das Urtheil derjenigen , welche meinen, man dürfe die Anzahl der Gattungen nicht zu fehr vermehren, nur diejenigen trefien kann, welche ohne Grund die Gattungen vervielfältigen. Uebrigens lei- det es wohl keinen Zweifel, dafs derjenige, welcher fiıch einem Gelfchäifte unterzieht, auch feine Zeit berechnet haben, und denjenigen Fleifs darauf verwenden müfle, welchen die Sache erfordert. Auch hängt es von einenı jeden ab, in welchem Umfang er diefe Wifienfchaft zu betreiben fich zum Ziel fetzen will. Von blofsen Sammlern verlangt man nicht, dafs fie für das Syftem arbeiten. Es ift für fie genug, wenn fie die Beftimmungen der Naturforfcher zu benutzen wiflen. Diels Einleitung. 13 mufs ihnen aber soviel möglich erleichtert werden, "damit ihr Eifer für neue Entdeckungen defto mehr angefacht werde; denn durch diefe machen fie fich ebenfalls um die Wiffenfchaft um foviel mehr verdient, als eine richtige Be- ftimmung der Gattungen und Arten dadurch erleichtert wird. Bey Befchreibungen einzelner Arten ift es nöthig, diejenigen körperlichen Theile, welche bey der Gattung veränderlich find, zu bezeichnen und darzuftellen. Gröfse und Umrifs find dabey genau anzugeben und bemerklich zu machen; allein da diefe Veränderungen zum Theil fo befchaffen find, dafs eine und diefeibe Geftalt mehrern Arten zukömmt, fo erlangt man dadurch ein Mittel), zu- mal bey zahlreichen Gattungen, die Arten in Familien ein- zutheilen und die Befchreibungen einzelner Gegenftände , abzukürzen. Auch erleichtert es das Aufluchen eines un- bekannten Infects unter der geringern Anzahl der zu einer Familie gehörigen Arten, als der unweit gröfsern einer ganzen Gattung. Man mufs aber auch hiebey der Natur genau folgen, und nur folche Arten zulammenttel- len, wobey der Familiencharacter nicht verkannt werden kann. Weil indeflen dergleichen Familienzüge noch nicht hinreichend find, jede Art auszeichnend zu befiimmen, fo müflen aufser jenen Kennzeichen, noch folche Merkmale angegeben werden, wodurch fich jede Art von der andern unterfcheidet. Diefe find nun die Geftalt der Oberfläche, die Bedek- kung derfelben mit Schüppchen oder Haaren, die Farbe fowohl von der Oberfläche felbft, als denen Theilen, wo- mit diefelbe bedeckt und geziert it. Da die Natur eine aufserordentliche Mannichfaltigkeit in den Verfchönerun- gen diefer Thiere hervorgebracht hat, fo wird es dem Naturforfcher defto weniger Schwierigkeit machen, eine 14 Einleitung. jede Art fo zu befchreiben, dafs fie von andern leicht und mit Gewilsheit unterfchieden werden kann. Hiebey mufs er fich beftändig an eine hinreichende Genauigkeit binden. Er mufs die ver[chiedenen Eindrücke, oder Sculpturen der Oberfläche oder deren übrige Befchaffenheit nicht durch Worte bezeichnen, die eine weite Bedeutung haben, lieber ein neues Wort, einen beftimmten Ausdruck machen oder die Sache umfchreiben. Man wird ihm diefes defto höher anrechnen, je mehr es Bedürfnifs der Wiffenfchaft it. Und dafs es das fey, fühlt man hauptfächlich bey Be- fchreibungen folcher Gegenftände, welche in ihrem Körs perbau eine grofse Aehnlichkeit, ich möchte fagen eine gewille Gleichheit haben und von einerley Farbe find. Wie kann lich dabey der Naturkündiger anders helfen, als durch die forgfältigfte Angabe der Gröfse, Umriffe, Scul- ptur, wodurch die Natur den Unterfchied folcher Gegen- ftinde angegeben hat? Man denke hier nur an die Gat- tungen Trogofita, Boftrichus, Curculio, Anobium, Hifter, Byrrbus, Silpha, Elater, Donacia, mehrere. Scarabäer und Melolonzhen u. a. m. -Bisweilen fcheint es, als ob uns die Natur nur gar keinen Fingerzeig habe geben wollen. _ Es ift die gröfste Aehnlichkeit in der Geftalt der Theile, ei- nerley Sculptur, einerley Farbe, ja wohl diefelbe Gröfse bey wirklich verfchiedenen Arten vorhanden, und wenn gleich die Gröfse derlelben mehr oder weniger abänderr, fo ift diefs Kennzeichen dennoch oft täufchend, weil auch bey einerley Art die Gröfse wohl verfchieden ausfällt. Ich denke jetzt an den Oxyporus rufipes Fabr. und mehrere eben fo geitaltete braungefärbte dahin gehörige Käfer, wo- von mir wohl fechszehn Arten bekannt find, insgefammt fo geitalter, dals man auf den erfien Anblick nicht leicht eine Verfchiedenheit angeben kann, wenn man fie auch gleich als verfchieden anerkennen wollte, Die Natur hat. Einleitung, 15 ihren Unterfchied fo zu verftecken gewufst, dafs man fie wirklich befchleichen mufs, um hinter ihr Geheimnifs zu kommen. Sie hat die letzten Ringe des Unterleibes mit Dornen verfehen. Diefe find bald verfchieden gefalter, bald in ungleicher Anzahi vorhanden, bald mit mancher- ley Verzierungen der Ringe, woran fie fitzen, verbunden, und unterfcheiden die eine Art von der andern fehr deut- lich. Weil aber diefe Thierchen eben diefe Ringe beym Abfterben und Eintrocknen fehr in einander ziehen, fo dals man oft kaum die äufserften Spitzen von diefen Thei- len erkennen kann, fo entgehen fie fehr leicht dem Auge des Naturforfchers und machen ihm feine Beftimmung un- bequem. So erfetzt alfo die Natur den Mangel des einen durch ein anderes Merkmal, das eben fo ficher und frand- haft, nur weniger auflallend ift; fie verläfst uns aber nie, nur will fie aufmerkfam betrachtet feyn. Bey Befchreibungen derer Theile, welche die Ober- fläche des Körpers bedecken, ift es nicht hinlänglich, blofs ihr Dafeyn und allenfalls ihre Farbe zu bemerken. Es mufe auch ihre Lage, Geftalt und Menge angegeben werden. Bald liegen die Schüppchen flach mit der Oberfläche des Körpers gleichlaufend oder dicht auf, bald erheben fie fich und machen ‚mit derfelben einen gröfsern oder klei- nern Winkel, deffen Spitze entweder nach dem Kopfe des Thiers oder nach dem Rücken hingerichtet it; zuweilen ftehen fie ganz aufrecht. Oft ift die ganze Oberfläche damit bedeckt, oft nur reihen- oder büfchelweife, man- nichmal nur verloren damit beftreuer; oft liegt ein Theil flach und dicht auf, ein andrer aber ift in ganzen: oder unterbrochenen Reihen auch wohl büfehelförmig geordnet. Bisweilen find durch diefe Körperchen fehr artige Zeich- nungen, buntfarbige Figuren, Flecken, Adern, gerade eder zickzackige Bänder, gerade oder wellenförmige Li- ı6 Einleitung, nien angebracht und auf höchst mannichfaltige Weile ver. ändert. Eben diefs gilt auch von der Bedeckung mit Haaren, die fich eben fowohl durch ihre Gröfse, Vielheit und Ord- nung, als durch ihre Stärke und Farbe auszuzeichnen pfle- gen, bey deren Befchreibung man eben fo forgfältig, wie bey den Schuppen, ihre Farbe von der Farbe der Oberfläche des Körpers zu unterfcheiden har, auch den Glanz, Schim- mer und Schiller ven diefer ihrer innern Befchaffenheit nicht mit denen verwechfeln darf, welche von den auflie- genden Härchen oder Schuppen zu entitehen pflegen. Nicht felten dienen Schüppchen und Haare zugleich zur Verzie- zung des Körpers, und es mufs in diefem Falle eben das bemerkt werden, was vorher von den Schuppen und der Oberfläche des Körpers gefagt worden ift, Aus. Mangel der Beobachtung diefer Regeln müflen nothwendig die Be- fchreibungen eines und defleiben Infects unvollkommen ausfallen, je nachdem folches mit Hinweglaflung des einen oder andern Umftandes, auch wohl gerade desjenigen be- fchrieben wird, wodurch es die Natur von einer fehr nahe verwandten Art unterfchieden hat. Es müflen eben da- durch Verwechfelungen/ Verwirrungen entftehen, deren Auseinanderfetzung ungleich mehr Zeit erfordert, als zu einer genauen Befchreibung nöthig gewefen feyn würde, und die oft von der Art find, dafs die Verfaffer felbft dar- über Auskunft zu geben fich nicht einmal im Stande be. finden, Zu den Farbenzeichnungen nimmt man. bey Befchrei- bung der Infecten fehr oft allein feine Zuflucht. Es it freylich die leichtefte Art, weil fie am erften in die Au- gen fallen, wenigftens für denjenigen, der Farben kennt, und fie durch Worte darzuftellen verfteht; nur Schade, dals fie nicht immer dıe zuverläffigfte if, weil die Ueber- gange Einleitung. | 17 ‚gänge und Schattirungen der Farben täufchend find und die Zeichnungen oft einander fo nahe kommen, dafsınur der wirkliche Anblik neben einander ftehender Gegenftände zu entfcheiden vermag. Man mufs fie daher nur vorzüg- lich und genau bemerken, wenn die Nattr felbft da- hin leitet, wenn es fonft an hinlänglich deutlichen Unter- fcheidungszeichen mangelt, fie aber übrigens mit lerztern verbinden, wenn man der Gefahr, Irrthum zu verbreiten, ‚entgehen will. Jetzt will ich keine Beyfpiele anführen, fonft würde es mir leicht feyn, zu zeigen, wie verführerifch die Farbe fey, wenn fonit keine Merkmale angegeben werden, und wie leicht durch fie verleitet, wirklich: ver« fchiedene Arten für einerley, oder einerley Arten für ver- ‚fchieden angefehen worden, und leicht angefehen werden können; nur will ich noch hinzuferzen, dafs man bey ‚Be fimmung der Farben fich derjenigen Ausdrücke richtig / bedienen müffe, welche zu ihrer Bezeichnung in allen Sprachen vorhanden find und in Ermangelung leicht ‚von den Farben bekannter natürlicher Rörper entiehnt werden’ können. Üebrigens ift die Farbe der Infecren entweder mit der Materie, woraus die körperlichen Theile beitehen, innig verbunden, oder fie liegt als ein befondrer Stoff auf ihrer Oberfläche, und kann leicht davon abgerieben werden, | Bey der Ausübung der angegebenen Regeln kömmt es noch fehr viel auf die natürliche Fähigkeit, den Fleifs und die Wahrheitsliebe des Beobachters felbft an. Die Gabe, richtig zu fehen und zu beobachten ift fo wie andere Naturfähigkeiten nicht einem jeden mitgerheilt, und, wenn fich auch eine natürliche Anlage dazu findet, fo wird dennoch eben fo viele Uebung bey diefem Sinne "erfordert, als zur Erlangung eines richtigen Gehörs, oder eines andern feinen und “ {charfen Simmes, Das Auge ift . 18 Einleitung. oft ein eben fo oberflächlicher, als es fonft ein fehr heller, und umfaflender Sinn ift. - Es ift nicht leicht, nicht nur das Ganze, fondern auch jeden Theil und die richtigen Ver- hältnifle diefer Theile genau zu bemerken, nicht leicht, auf einen Blick den Punkt zu trefien, worauf der Unter- fchied mehrerer fich ähnlicher Gegenftände beruhet, das Unterfcheidende richtig und allein auszuheben wilfen und damit eine vollkommene Ueberficht des Ganzen zu verbin- den. Es gehört ein eigener Beobachtungsgeift dazu, es wird eine Fertigkeit erfodert, die nur durch eine getreue Nachahmung der Natur, durch mehrjährige Uebung und aufmerklame Beobachtungen erlangt wird. Oft it ein zu grolses Zutrauen, ein gewifles Vorur- theil für die Arbeiten andrer Naturforfcher, den eigenen Unterfuchungen hinderlich , man bequemt fich gern nach ihrem Anfehen oder Ausfpruche, um jeden, auch den un- gegründeten Tadel zu vermeiden. e Auch kömmt wohl die Eigenliebe mit ins Spiel und hindert die von andern aufgefundene Wahrheit anzuer- kennen. Schwierigkeiten genug, warum fich in diefer Wiffenfchaft eben fo wenig, als bey andern von Menfchen bearbeiteten Gegenftänden eine Uebereinfiimmung der Meinungen über die zu unterfuchenden natürlichen Gegen- ftände, eine gewiffe Vollkommenheit fogleich erwarten läfst, die aber niemand abhalten müffen zur Vervollkomm- nung derfelben.nach feinen Kräften mitzuwirken. Die nordamerikanifchen Infekten, welche ich in die- fen Beyträgen vorzüglich bekannt zu machen gedenke, ha- be ich gröfstentheils der, Güte des Herrn Melsheimer *) zu *) Friedrich Valentin Melsheimer ift aus Negenborn im Her- zogthum Brauulchweig gebürtig. Er gieng mit den Braunfchwei- gilchen Truppen im Jahr 1776 als Feldprediger nach Amerika und bekleidet anjetzt mit vielem Rulme das Predigtamt bey Einleitung. 19 danken. Bereits befitze ich über 700 Käferarten von ihm, die, nur wenige ausgenommen, ich noch nicht befchrieben gefunden habe, und wovon mehrere neue Gattungen’aus- machen werden. Aufserdem ift mein Vorrath von Infek- ten aus andern Klaffen, die ich von ihm bekommen habe, ebenfalls fehr beträchtlich und für die Infektenkunde von keinem geringen Nutzen. Ich halte es für nöthig, anjetzt noch die körperlichen Theile der Käfer in fo fern zu beftimmen, als es zur Er- Aäuterung der folgenden Befchreibungen nöthig feyn wird. Einige Abweichungen von.den Befimmungen andrer ‚En- tomologen und die Betrachtung verfchiedener Theile, wor- auf man bis dahin wenig eder gar nicht aufmerklam gewe- fen ift; geben mir dazu einen hinreichenden Grund. Die Haupttheile des Infects mit harten Flügeldecken find der Kopf, der vom Ropfe De Theil des Kör- pers und die Extremitäten. Beym Kopfe (capuz) betrachte ich die Stirn, die Au- gen, den Kopfichild, die Kehle, den Kinn, Mund und die’ Fühlhörner. Die Stirn (frons) ift der vordere obere Theil des Kopfs deflen Geftalt und Oberfläche fehr verfchieden if. Zur Seite der Stirn oder unter derfelben fehen die beyden Augen (ocwl), deren Standort, Gellalt und Oberfä- che abändert, B2 einigen lutherfchen Gemeinen in Penfilvanien, Bey feinen häufi- gen Amtsgefchäften und vielen Reifen zu feinen Gemeinen füucht er feine Erholung in den Betrachtungen aller natürlichen Ge- genftände, welche ihm die dortigen Gegenden auf fehr mannich- faltige Art darbieten, Die Infeeten machen alfo mit, einen Ge- genftand feiner Aufmerkfamkeit aus, Er hat fchon über 4000 gefammlet und entdeckt, wie das gewöhnlich der Fall if, jedem Jahre noch immer neue. 2 Einleitung. „ Der Kopffchild (clypeus), der untere Theil des Kopfs von vorne, deckt die Theile des Mundes von oben entwe- ‚der ganz oder zum Theil, grenzt oft nahe an die Stirn, it auch wohl durch einen verlängerten Fortfatz derfelben von ihr entfernt, welchen man den Rüffel zu nennen pflegt. Die Kehle (gula), ein der Stirne meift entgegengeletz- ter Theil, wo der Kopf in den Hals eintritt. "Sie ift auf der Oberfläche meiftens erhaben rund, kuglicht und vom Halle eingefchloffen, oder nicht. Der Kinn (mentum) if ein Fortfatz der Kehle nach dem Munde zu, oft durch eine befondere Geftalt, oder durch eine erhabene auch wohl vertiefte Linie von derfel- ben unterfchieden. '"Zuweilen fehlt er. Der Mund (os) befteht aus mehrern Theilen, welche Frefswerkzeuge (imfIrumenza vibaria) heifsen. Diefe find die Oberlippe und Unterlippe, die Zunge, die Kinnbak- ken, Kinnladen und Fühlfpitzen. Die Oberlippe (labium füperius, labrum) ift von ver- fchiedener Geitalt auswärts von hornartiger Materie, oft auch häutig. Sie hängt mittelft eines kleinen Gelenks und einer dünnen Haut, auch wohl durch die letztre allein unterwärts mit dem Kopffchilde zufammen. Einigen Gat- tungen fehlt fie. ‘ Die Unterlippe (labium inferius, labium) hat eine ver- fchiedene Geftalt, und ift entweder ganz membranös; oder muskulös, oder ganz hornartig, oder nur an der. äufsern Seite hornartig und an der innern membranös oder musku- lös. Sie if durch eine dünne Membrane oder mittelft ei- nes Nerven mit dem Kinne in’ Verbindung, oder nicht. Solange das Infeet lebt oder diefe Membrane nicht trocken und ieft- geworden ift, läfst fich die Lippe eben fo leicht auf und nieder bewegen, wie die Oberlippe. Die Seite der Lippe, welche mit dem Kinne zufammenhängt, nenne Einleitung. 2I ich ihre ‚Bafıs und diejenige, welche der Bafıs gegen über fteht, diej Spitze oder den äulserften Theil ’(apex) der- felben. | Es giebt auch Unterlippen, die gar nicht mit dem Kinne zufammenhängen und deren äufserer Rand ganz frey ift. Sie find an der innern Seite befonders gebauet und durch Nerven mit dem Kopfe in. Verbindung gebracht. Die ganz hornartigen Unterlippen beftehen gewöhn- lich aus zwey Wänden, die in der’Mitte mit einander ver- wachfen, an den Seiten aber, auch wohl an der Spitze ge- trennt find. Ift die Unterlippe hornartig und membranös zugleich, fo findet fich der membranöfe Theil an der in- nern Seite, und nimmt fehr verfchiedene Geftalten an. Einige Gattungen haben an der innern Fläche der Un- terlippe ganz befondere Glieder, welche zum Theil das Anfehen kleiner Bürften oder Pinfel *) annehmen, und in der Vordetwand entweder eingegliedert, oder damit ver- wachlen find. Sie dienen dem Infect wahrfcheinlich, um die Speife aus dem Munde in den Schlund zu bringen. Derjenige Theil des Mundes, welchen ich die Zunge (lingua) nenne, befteht aus zwey kleinen Bürften, die an einem Zungenbeinchen fitzen, welches mittelft einer Haut und einiger Nerven mit den innern Theilen des Halfes in Verbindung und leicht bewegbar it. Um ihm aber auch im Munde felbft einen feften Punkt zu geben, ift es mit der innern Seite der Unterlippe durch ein Häutchen (fre- »ulum) verbunden, welche Verbindung aber feine leichte Bewegbarkeit nicht hindert, Diefes Werkzeug kann feiner Einrichtung nach nur . dazu dienen, die Speifen aus dem Munde in den Schlund zu fchaffen. *) penecilli Fabr. 22 Einleitune. Die obere Kinnlade oder Kinnbacke (mandibula) fteht an jeder Seite des Mundes zunächft unter dem Kopffchilde, Bey einigen Gattungen liegen beyde in der innern Höh- lung des Stirnfortfarzes und find daher von äufsen nicht fichtbar. Man tieht fie erft bey der Zergliederung der Theile des Mundes. Sie find entweder ganz von knochen- oder hornartiger Subftanz oder ein Theil davon ift dünn, pergamentartig. Es giebt auch folche, die bis auf ihre Balıs ganz pergamentartig find, welche'Bafis oft einen ganz geringen Theil ausmacht. Ihre Geftalt ift fehr mannich- faltig und ändert felbft bey den zu einer Gattung gehöri- gen Arten ab. Indefien hat doch jede Gattung etwas Ei- genthümliches und Welfentliches, welches alien zu ihr ge- hörigen Arten gemein ift, das zwar in feiner Figur oder feinem Untiffe auf mannichfaltige Weife und faft bey jeder Art abändert, aber gleichwohl fo befchaffen ift, dafs man auch unter den verfchiedenen Formen diefes Wefentliche von Nebenfachen wohl unterfcheiden kann. Der Kürze halber hab’ ich gefucht, daflelbe durch ein Beywort anzu- geben, daher find die Ausdrücke mandibula inciforia, mo- laris, canina, dentata, palacformis und dergleichen mehrere entftanden. Die Mandibul if bald durch eine Art Nufsge- tenke oder ftehenden Gelenke in dem Kopfe eingegliedert und zugleich an einer oder zwey Stellen durch Nerven und Muskeln mit den innern Theilen des Kopfs in Zufam- menhang gebracht, bald durch Nerven und Muskeln allein mit demfelben verbunden. Die untere Kinnlade oder Kinnbacke (maxilla) fchliefst den Mund feitwärts. An beyden Seiten fteht eine zwi- fchen dem Kinnbacken und der Unterlippe mitten inne. Sie find von einer hornartigen Materie, manchmal fehr dünn, pergamentartig. Ihre Geftalt ift ungemein verfchie- den. Selbft die Form derfelben bey einer Gattung ändert 25 bey den Arten ab. Es mufs auch hier dasjenige, was die Einleitung. Gattung beftimmt, von dem abgefondert betrachtet werden, was eine oder mehrere Arten charakterifirt. An der Kinnlade fehr vieler Käfergattungen bemerkt man folgende Stücke: den Untertheil, welcher die Wur- zel oder Bafıs genennt werden kann, die von aufsen hart, hornartig, von innen durch Nerven und Muskeln mit den innern Theilen des Halfes in Verbindung fteht. Er liegt gewöhnlich neben der Bafıs der Lippe, aber auch wohl ‘tiefer oder höher. Die Naturforfcher haben ihn bis jetzt überfehen. Ferner den mit der Bafis zufammenge- gliederten Stamm (fiipes), deflen äufsere Seite von den En- - tomologen der Rücken genannt wird. © Gewöhnlich ift nahe am obern Rande des Rückens die vordere Fühlfpitze einge- gliedert. Hinter dem Rücken der Maxille verlängert fich der Stamm und ragt bald mehr bald weniger über denfel- ben hervor. Der vortrefende oder überftehende Theil it bisweilen gefpalten, und gehtin zwey abgefonderte Thei- le *) aus. Diefe Spalte oder Trennung ift entweder in die Augen fallend, oder fo gering und verfteckt, dafs fie. in vie- len Fällen felbft von denen überfehen worden ift, welche auf diefen Gegenftand aufmerkfam gewefen find. Der bey diefer Spaltung nach innen ftehende Theil befindet fich auch wohl unten am Stamme dem Rücken gegenüber, als- denn ift der über dem Rücken hervorragende Theil nicht gefpalten.. Die Bafıs, der Stamm und diefe beyden Theile machen das Welfentliche der Maxille aus. Ich nenne die beyden letztern Kinnladenzähne (dentes maxillares) und zum Unterfchiede den innern Theil, der gewöhnlich des kleinere ift, den innern Kinnladenzahn im Gegenfatz der andern, welcher der äufsere Kinnladenzahn heilsen kann. Sie haben nicht immer die Geftalt, die wir an den Zähnen *) Iacinia bifida Fabr. 24 Einleitung. andrer Thiere wahrnehmen, allein in vielen Fällen kom- men fie gleichwohl damitüberein, und diefs dient mir zum 'Grunde für meine Benennung, da fich ohnehin nicht be- flimmen lälst, welche Form von Zähnen für jede Käferart zum Genuls ihrer Nahrung am beften pafle, und man wohl nichts dagegen einwenden wird, dafs die Kinnbacke und Kinnlade den Käfern zu eben dem Gebrauche dienen foll, wozu ähnliche Werkzeuge andern Thieren verliehen wor- den, obgleich diefs wohl: auch feine Ausnahme haben mag. Ueberdiefs trifft man ja auch unter den Zähnen der vierfüfsigen Thiere, der Fifche und Vögel fehr ver- fchiedene Geftälten an. Zieht man auch das mit in Be- trachtung, dals fich manche Käfergattungen vom Dung oder Blumenftaube ernähren und zu diefem Behufe kei- ne folche Zähne, als andre Käferarten, fondern nur Glie- der nöthig haben, womit fie dergleichen fchon fein ge- theilte Nahrungsmittel fchöpfen oder abnehmen und leicht mehr verkleinern können, fo fieht man wohl, dafs jene Theile der Kinnlade in diefer Rücklicht andre Geftalten annehmen können. Sie aber nach dem fo fehr verfchiede- nen Gebrauche, wovon wir im Ganzen noch [ehr wenig unterrichtet iind, oder nach ihrer verfchiedenen Geftalt benennen zu wollen, möchte nicht allein vielen Schwierig- keiten unterworfen feyn, fondern es würden auch fo viel befondere Benennungen entitehen, als es Käferarten giebt, und eines jeden Beobachters Einbildungskraft würde ein ‚ weiter Spielraum gelaflen. *) Bey den Caraben, Cicinde- len, dem Elaphrus, Dytiskus, Scarites find die äufsern *) So nennt Degeer den einen Theil eine Aufsenbartfpitze, den andern eine Unterbartfpitze, oder den einen eine grofse Bürfte, den-andern eine kleine Bürfte, oder beyde zu[ammen eine kegel- förmige haarigte Spitze, oder zwey merkwürdige glatte mit Haarfranzen befetzte Anhänge uf. £ Einleitung - 25 “ Kinnladenzähne ungefähr wie Fühlfpitzen geftaltet, daher die Naturforfcher auch Fühlfpitzen daraus gemacht und jeder Maxille zwey dergleichen, mithin diefen Gattungen fechs Palpen zugefchrieben haben. Es giebt noch verfchie- dene Gattungen, bey welchen fich der genannte Theil der Geftalt einer Rühlfpitze mehr und weniger nähert, zumal wenn die Barften oder fteifen Härchen, womit er befetzt ıft, weggenommen werden, Wir könnten daher noch mehrern Gattungen fechs Palpen zutheilen. Allein ich finde folches den übrigen Gattungen nicht analog, und gehe aus diefem und einem nachher vorkommenden Grun- de von dem dritten Paar Palpen bey den Käferm ganz ab. Bisweilen fehlt der innere Zahn der Maxille ganz. Ich könnte noch mehrere Geftalten von Maxillen be- fchreiben, welche von der gewöhnlichen eben bezeichne- ten, fehr abweichen; allein um diefe verfchiedenen For- men, die ich fogleich auch nicht erfchöpfen würde, durch Abbildungen finn!ich zu machen, und mich nicht zu wie- derholen, mufs ich die Befchreibungen derfelben bis da- hin verfchieben, bis eine fchickliche Gelegenheit mich von felbft dazu auffordern wird. Will man bey Beftimmung der Gattungen befonders auf die Frefswerkzeuge fehen; fo darf man, glaube ich, nicht allgemein annehmen, dafs verfchiedene Gattungen auch eine verfchiedene Nahrungsweife haben, dafs diefe eine Ver- fchiedenheit der Frefsorgane vorausferzeund man daher von der Verfchiedenheit der Nahrung auf die Verfchiedenheit der Gattung fchliefsen dürfe. Denn die Erfahrung lehrt uns, dafs mehrere Gattungen ein und diefeiben Nahrungsmittel zu ihrem Unterhalte wählen; fie zeiet uns ferner, dafs Thiere, die ihrem ganzenKörperbau nach zu einer Gattung gezählt werden müffen, fich zum Theil von thierifchen, zum Theil von pflanzenartigen Stoflen erhalten, ja fie über- 26 Einleitung. zeugt uns fogar, dafs [elbft einerley Arten ihre Nahrung im Pflanzen- und "Yhierreiche finden können. ' Wollte man nun, um dieler Schwierigkeit abzuhelfen, einen Unter- fchied unter folchen Nahrungsmitteln feltferzen, die das Infeet zu feinem natürlichen Unterhalte bedarf und der- gleichen, die es nur aus Leckerheirt oder Mangel geniefst; fo haben wir einmal keinen Grund, einen folchen Unter- . fchied zu machen, weil es aufser dem Kreife unferer Er- fahrung liegt, welche Art von Nahrungsmitteln dem Thie- re zum natürlichen Unterhalte dient und welche als ein Leckerbiflen anzufehen ift, hingegen haben wir Erfahrung genug, wodurch wir von der weifen Veranftaltung über- ‘führt werden, nach welcher: das Infect in Ermangelung der.einen auch von andern Subftanzen feine Nahrung, her- nehmen kann, fie keinesweges aus Leckerheit fucht, fon- dern als eine ihm gewöhnliche und natürliche Speile verzehrt: Soll die Gattung vorzüglich nach den Frefswerkzeu- gen beftimmt werden, fo halte ich es nicht für unumgäng- lich nothwendig auf die Nahrungsmittel des Infects Rück- ficht zu nehmen, da wir folche ohnehin nur felten in Er- fahrung bringen, die aber, wenn wir fie erlangen, für uns immer einen Werth behält. Es ift, wie ich glaube, fchon hinlänglich, wenn man fich überzeugt, dafs die Frefswerk- zeuge indem Wefentlichen ihrer Geftalt bey allen zu einer Gattung zu zählenden Arten überein kommen müflen. Die Nahrung des Infects beftehe worin fie wolle, fo mufs fie dennoch fo befchaffen feyn, dafs feine Frefswerkzeuge im Stande find, fich derfelben zu bemächtigen und fie für feine Verdauung zuzubereiten. Scarabäus lebt gewöhnlich in Dunghaufen, er wird auch in Ermanglung derfelben in Schwämmen feine Nahrung finden, aber das Holz oder die Holzrinde wird ihm keine Lebensmittel verfchaffen, weil “Einleitung”. 27 feine Frefsorgane nicht dazu eingerichtet worden, So ift “es auch in ähnlichen Fällen bey andern Infeeten. Wir können daher von ‚der Nahrungsweile keinen fichern Schlufs auf die Geftalt der Frefswerkzeuge herleiten, aber nach. diefen find wir. fchon eher zu beftimmen im Stande, für welche Arten von Nahrungsmitteln fie einge- richtet feyn können, zumal wenn wir viele Erfahrungen über die Nahrungsweile diefer 'Thiere gefammlet ha- ben. ° Wir dürfen alfo wohl annehmen, dafs Infecten, deren Krefswerkzeuge eine wefentliche Verfchiedenheit haben, nicht zu einer Gattung gezählt werden dürfen, weil wir finden, dafs nicht eine jede Einrichtung diefer Werkzeuge für den Genufs eines jeden Nahrungsmictels : fchicklich ift, die Frefswerkzeuge der Gattung aber für den Genufs ihrer Nahrungsmittel, es fey nun dafs fie einfach, oder von verfchiedener Art find, auf die zweckmälsigite ‚Art eingerichtet feyn, und daher im Welfentlichen üher- einkommen müffen. Uebrigens kann man bey der Beobachtung über die Nahrungsmittel der Infecten auch leicht in den Fehler verfallen, dasjenige dafür zu halten, wobey oder in deffen Nähe man fie ein oder etlichemal angetroffen hat. Der Schlufs it immer trüglich, wenn man nicht das Thier mit eignen Augen hat Treffen gefehen. Denn der Aufenthalt kann entweder blofs zufällig feyn, oder in der Abficht ftatt finden, dafs das Infect feine Eier an die gegenwärtige Sache fetzen und fie zum Futter für die Larven feiner Nachkommenfchaft wählen will; oder dafs es fich eben aus der Hülle entwickelt hat, worinn es nach feinem Madenftande eingefchloflen wurde. Nun ift aber die Nahrung der Larven oft, ja ich glaube in den meiften Fällen, wo nicht in allen, von ‚ger Nahrung des vollkommenen Infecıs fehr verfchieden, wel- ches fich durch eine häufige Erfahrung beftätiget finder. 28 - Einleitung. Wie würde Lncanus cervus im Stande feyn, den feften Eichbaum zu benagen und mit feiner fchwachen Maxille zu zerfchroten? Eine ungeheure Muskelkraft würde er- fordert, um mit den ftumpfen Zähnen feiner langarmichten KRinnbacken nur etwas von einem [o feften Körper zu trennen, den feine Larve ohne Schwierigkeit oft gänzlich zerftöhrt, weil ihr die Natur eine kurze ander Wurzel [ehr ftarke und am Ende gefpitzte fchneidende Kinnbacke gegeben hatte. Vom Dermejtes Pellio und einigen Anthrenen glaubt man gewöhnlich, dafs fie eben fo gut von animalifchen, als von pflanzenartigen Stoffen leben. Wer hat fie aber jemals eine thierifche Koft fpeifen gefehen? Oder wer ift im Stande gewelen, ie dabey zu überrafchen und Augen- zeuge zu [eyn, da fie auch bey der geringften Bewegung folcher Sachen,‘ worinn fie angetrofien werden, fogleich zufammenfahren und nicht die mindefte Bewegung zei- gen? Warum dürfen wir uns ihnen nähern, wenn fie auf den Doldenblüthen ihre Mahlzeit halten, ohne fie zu ftöhren, ohne ihnen jenen krampfhaften Zufall zu verur- fachen, wenn wir auch die ihnen Nahrung reichende Pflanze in Bewegung bringen? Hat denn das Thier feine Natur hier ganz verändert? Ich zweifle. Nur unfer Schlufs fcheint mir trüglich. Wir meinten Pellio, Pzin. fur und jene Anthrenen wären die Zerftörer unfrer animalifchen Stoffe, weil wir fie auf der That ertappt zu haben wähnten, aber wir irrten, es waren ihre Larven, welche uns fo man- ches Unheil angerichtet hatten. Sie felbft besnügten fich, ganz befcheiden mit dem zarten Staube, welchen ihnen die Blüthen der fchirmtragenden Gewächse darboten. Wenn wir die Fleifchfliege im Verdacht haben, dafs fie unlere Speifekammern unmittelbar ausleert, fo thun wir ihr nicht weniger Unrecht; fie it mäfsig und liebt die fülsen Beeren der Weintraube mehr, als die Säfte des Fleifches, Einleitun.. 29 aber ihre gefräfsigen Larven verfchlingen- die Speifen,' die wir nicht ' forgfältig, genug gegen fie verwahrten. So find ja auch die Larven der kleinen Motten die Durch” löchrer unfrer Kleider, und fie felbfl für uns ganz un- fchädliche Thierchen. Diefe und ähnliche Betrachtungen werden uns in den Urtheilen über die verfchiedene Nah- rungsweife der Infecten vorfichtig machen. Die Frefsfpitzen befler Fühlfpitzen oder Sinnorgane (palpi), dienen nach öfter von mir angeftellten Beobach- tungen zu keinen Werkzeugen der Verkleinerung oder des Zermalmens der Nahrungsmittel. An den Käfern bemerk’ ich gewöhnlich vier, wovon zwey am Rücken- rande der Maxillen, auch an den vermeinten innern ‚Palpen, den ich den äufsern Kinnladenzahn nenne, die übrigen beyden oben an der Lippe, wenn die ganz membranös ift, oder zunächft der obern Seitenwinkel oder am cebern Rande der äufsern Unterlippe, oder zwifchen diefem und den auf der innern Seite der Lippe befind- lichen vorhin angegebenen Theilen eingeletzt find. Jene nenne ich, wie gewöhnlich, die vordern (palpz anzeriores). Sie beftehen aus drey oder vier Gliedern. Diefe heifs ich die hintern (palvi pofteriores) und finde fie aus drey, felten aus zwey Gliedern zufammen gefetzt. Das erfte oder Wurzelglied fitzt an dem Gegenftande, womit es verbun- den ift, unbeweglich felt, fowohl bey den vordern als den hintern Palpen. Die Geftalt und Gröfse diefer Glie- der ift fehr verfchieden. Das äufserfte Glied der Palpen ift zugefpitzt, oder pfriemenförmig, oder an einer Seite durch eine Bogenlinie und an;,der andern ‚durch eine gerade begrenzt oder es’ift kuglicht, eiförmig, bald in der Mitte. dicker, , als am Ende, oder cylinderfermig, kegelförmig, fo dafs die Spitze des Kegels mit dem vor- lerzten Gliede zufammenhängt. 30 | Einleitung. An allen ,‚diefen auf fo verfchiedene Art geformten Endgliedern entdeckt man mit Hülfe einer hinlänglichen Vergröfserung kleine Oefnungen. An den Spitzen der pfriemenförmig gefkalteten find diefe Oefnungen rund, mit einem zarten Häutchen gedeckt und mit äufserft fei- nen Härchen umher befetzt. Die, welche an einer Seite durch eine Bogenlinie, an der andern durch eine erade be- grenzt, am Ende aber fchräg abgeitumpit find, haben an diefer Endieite eine Defnung, die eben fo lang, als die Seite und auch durch ein Häutchen verwahrt it. An den kuglichten und eyförmigen Endgliedern findet fich eben- falls eine runde oder länglichte Oeinung; das äufserfte Segment der Kugel fehlt gleichfam, und die Fläche des Schnitts ift geöfnet. Die cylinderförmigen haben gemei-. ‚niglich am Ende eine runde Oefnung. Die, welche die Geftalt eines umgefürzten Kegels haben, wovon die Grundfläche den äufserften Theil des Gliedes ausmacht, beftehen aus mehrern Einfätzen oder in einander palien- den Schälchen von derfelben Form, deren äufserfter Rand ebenfalls mit einer zarten Haut überzogen ist. , Alle diefe Häute, die ich an der Spitze der letzten Glieder bemerke, erfcheinen bey einer [ehr ftarken Vergröfserung aus Ner- venwärzchen zulammengelfetzt. So lange das Thier lebt, fieht man, dafs fich diefe Häute heben und zurückziehen. Beym Abfterben und Auftrocknen des Infects ziehen fie fich ge- wöhnlich einwärts und daher entftehen die vorhin bemerk- ten Oefnungen oder Vertiefungen. Sind dergleichen feine Häute am letzten Gliede nicht fichtbar, fo ift das Häut- chen beym Abfterben ausgedehnt oder hervorftehend ge- blieben. Es unterfcheider fich aber dann durch feine Durchfichtigkeit, wenn es gegen das Licht gehalten wird, von der übrigen undurchfichtigen Materie des Gliedes, die fo wie bey den übrigen Giiedern hornartig ift, Man trifft [} . ‚Einleitunse. ea 310 auch Palpen an, wovon das letzte Glied aus zwey Hälften oder ‘hohlen Schalen befteht, deren fcharfe Ränderjüber einander liegen, und die ein bewegliches Glied einfchlie- fsen, welches bey der Eröfnung der Schalen hervortreten kann, und beym Zurückgehen von diefen Schalen wieder eingefchloffen wird. Mannichmal ift in dem letzten Glie- de noch ein verborgenes kleineres vorhanden , welches fich, wie in dem vorigen Falle, aus und ein bewegen kann. Es finder fich gemeiniglich an folchen Fühlfpi- _ tzen, deren letztes Glied einen weit gröfsern Durchmef- fer hat, wie die übrigen Glieder haben, Diefes Glied- chen -haben mehrere Naturforfcher bemerkt und es zu den gewöhnlichen Gliedern der Palpen mitgezählt, wenn es gerade beym Abfterben des Thiers hervorragre und in folcher Lage blieb. Andre, weiche daffelbe Infect be- trachteten, zählten ein Glied der Fühllpitze weniger, weil fich das bewegliche Gliedchen eingezogen hatte. Es ıft folches weit zarter gebauet und mit keiner fo harten. Oberfläche umgeben, wie es die eigentlichen Glieder der Fühlfpitzen find. Mit feiner Wurzel hängt es an einem Häutchen, welches an der einen Wand des letzten Glie- des eine Befeltigung hat, und ift zugieich durch Nerven verbunden, welche durch alle Glieder der Fühlfpirze hin- durch’ gehen. Ich mufs aufhören mehrere Einrichtungen diefes letzten Gliedes der Palpen zu befchreiben, da ich fie bey dem verfchiedenen Körperbau der künftig bekannt zu machenden Infecten nicht übergehen darf. Nur will ich noch hinzufügen, dafs die Einrichtung diefes Gliedes bey einem und demfelben Gegenftande an den vordern Fühlfpitzen oft ganz anders befchaffen fey, zis an den hin- tern Fühlfpitzen. So können diele z. B- am Ende eine Oef- nung haben, die vordern aber am Ende mir einem beweg- lichen Gliedchen verfehen [eyn. 32 Einleitung, Wenn es Schriftfteller gegeben hat, welehe den Fühl- fpitzen der Käfer die Eigenfchaften der Sinnorgane wegen ihrer hornartigen Oberfläche haben ftreitig machen wollen fo giebt die angezeigte Einrichtung und Befchaffenheit derfelben hinlänglich zu erkennen, dafs fie folches ohne Grund gerhan haben. Es fcheint gar keinem Zweifel un- terworfen zu feyn, dafs diefe- Theile zu Sinnwerkzeugen beitimmt find, und man wird um fo mehr davon überzeugt, je näher man damit bekannt und durch den Augenfchein belehrt wird. Zweifelhaft bleibt es noch, ob die vordern Fühlfpitzen zu Werkzeugen des Geruchs und die hintern für den Gefchmack dienen follen. Wahrfcheinlich if es aber fo, weil die hintern an der Lippe fitzeh und fo dem Munde am nächsten find, und weil man nicht bemerkt, dafs die vordern Palpen während des Freffens des Infects fich in einiger Thätigkeit beiinden. Sie fiehen vielmehr, wäh- rend diefes Gelchäfts ausgeftreckt vom Munde entfernt ohne Bewegung, dahingegen bewegen fie lich fehr lebhaft, wenn das Thier im Gehen begriffen it, wenn es [eine Nahrung auflucht und den Sinn des Geruchs am meitten bedari. Es giebt Käferarten, an welchen ich die hintern Fühl- fpitzen nie habe entdecken können, und andre, deren vor- dere Fühlfpitzen man nicht leicht dafür anfehen wird. Ich datf diefs jetzt nur berühren, und will mich zu einer andern Zeit darüber näher erklären. Bey der Befchreibung der Maxillen führte ich an, dafs bey einigen Käfergattungen die äufsern Kinnladenzähne,.. wie Fühlipitzen geftalter. wären, dafs die Naturforfcher fie auch dafür angefehen und folchen Gattungen [echs Palpen zugefchrieben hätten. Aber ich habe bey keiner derfelben wahrgenommen, dafs am Ende des letzten Gliedes von den vermeinten innern Palpen, welche Fabrizius die vordern Tuhl- Einleitung. 33 Fühlfpitzen nennt, ‘eine oder die andre von den vorhin befchriebenen Einrichtungen der wirklichen Palpen vor- handen fey, woraus man einen Grund für die angenommene Meinung der Gelehrten fchöpfen könnte. Eine nähere . Berrachtung diefer Theile wird das, was ich hier fage, m der Folge noch näher ins Licht ([etzen, und zur Rechtfertigung meiner angegebenen Meinung dienen, dals die gedachten Theile keine Sinneswerkzeuge abgeben können, wofür ich ‚die eigentlichen Fühlfpitzen anzufehen mich berechtiger glaube, Die Fühlhörner (anzennae) haben eilf, zwölf oder we. niger Glieder, deren Geitalt und Gröfse abweichen. Ihr Standort bleibt auch nicht immer derielbe, \ Die Naturforfcher haben in den Fühlhörnern bald den Sinn des Gefühls, bald den des Geruchs oder des Gehörs oder den Sinn des Gehörs und Geruchs zugleich gefucht. _ Die Urfach von der Verfchiedenheit diefer Meinungen liegt wahrfcheinlich darinn, dafs, weil man auf andere körperli- che Theile diefer Thiere zu wenig Aufmerkfamkeit ver- wandte und gleichwohl verfchiedene Sinne an den Infecten bemerkte, man folche in einem und demfelben Werkzeuge zu finden glaubte. Der Eine nahm den Sinn des Geruchs gewahr und fchrieb ihn den Fühlhörnern zu; ein Andrer bemerkte den Sinn des Gefühls, und wo fuchte er ihn ‚anders, als in eben demfeiben Organ? Und fo mufste das Fühlhorn das Werkzeug für die meiften Sinne werden. Diefe Ungewifsheit konnte mich nicht befriedigen. Ich unterfuchte zuerft, ob das Fühlhorn ein Werkzeug des Sinnes feyn könnte, und dann mufsten mich meine Beob- achtungen leiten, für vrelchen Sinn die Natur daflelbe be- ftimmt habe. Ich fchr# nke mich anjetzt blofs auf die Fühl- hörner der Käfer ein, C 34 Einleitung. Meiftentheils find die Fühlhörner beyder Gefchlechter von einer und derfelben Art gleich geftaltet, und von glei- cher Gröfse, aber es giebt in beyden Fällen Ausnahmen. Die Fühlhörner der Käfer find mehr von hornartiger, kno- chenähnlicher Subftanz, als von einer zarten Materie. Diefs macht die Vermuthung fehr ungewifs, dafs fie zu Werkzeugen eines oder andern Sinnes dienen können. Betrachtet man aber ihren Bau, ihre ganze Befchaffenheit aufs genaufte, fo verlieren fich alle Schwierigkeiten, welche fonft einen Verdacht gegen jene Vermuthung nothwendig erregen müllen. Die Fühlhörner, wovon ich rede, find aber nicht alle von unbiegfamer und harter Materie. Es giebt einige, welche eine fehr zarte und gefchmeidige Oberfläche haben; die find mit fehr biegfamen zahnförmigen, auch fadenähnli- chen Theilen umgeben, deren Glieder für einen äufsern Eindruck fehr empfindlich feyn können. Bey andern bilden die lerztern Glieder eine Kolbe, welche aus etlichen Blättern oder Lamellen befteht, wovon. die mittlere oder mittleren ungemein biegfam und auf ihrer Oberfläche mit fehr feinen Nervenwärzchen verfehen find. Dergleichen Nervenwärzchen finden fich auch bey andern Fühlhörnern am Ende eines jeden Gliedes oder wenigftens am Ende des letztern, oder in dem letztern Gliede ift noch ein zartes, mit einer feinen Haut umgebenes Glied enthalten und fo eingerichtet, dals das Infeet mittelft eines dünnen Häutchens, an welchem es feft fitzt, daflelbe vor- und rückwärts be- wegen kann, auch ift es durch Nerven und Muskeln mit den übrigen Gliedern des Fühlhorns und dem Kopfe in Verbindung. Bey einigen Käfern hat das letzte Glied des Fühlhorns eine Oefnune, die mit einer zarten Haut 09 gedeckt fcheint. Bey andern Fühlhörnern, die fehr kno- chenartig und von fefter Materie find, finder man dennoch \ Einleitung. 35 das letzte Glied oder die letztern mit einer dünnen und zarten Oberfläche, welche mehr häutig, als pergamentartig und mit den feinften Härchen bedeckt ift. Auch ift. bey etlichen Käfergattungen das letzte Glied des Fühlhorns mit einer äufserft zarten und weichen Spitze verfehen, die ebenfalls durch eine Decke von Härchen gefchützt ift, wenn gleich die übrigen Glieder unbehaart erfcheinen. ‚An einigen Fühlhörnern finder man die hornartisen Glieder mit einer äufserft dünnen Haut überzogen, die mit einer Decke von den feinften Haaren verwahrt wird. Diele feinen und zugleich fteifen Härchen dienen nicht allein zum Schutz, fondern fie verflärken auch bey der Berührung. andrer Körper das Gefühl. Solche und andre in der Folge noch zu bemerkende Einrichtungen der letzten Glieder an den Fühlhörnern der Käfer, die befonders gegen äufsere Verlez- zungen fehr geficherten, aber zu den zarteften Eindrücken ; gefchaffenen Theilchen, die aus Nervenwärzchen zufam- mengefetzten Oberflächen, die zarten mit Härchen bedeck- ten Häute wären völlig hinreichend, uns auf den gegrün- deten Gedanken zu bringen, dafs hierinn ein Werkzeug irgend eines Sinnes verborgen liegen müffe. Man ift auch von jeher diefer Meynung zugethan gewelen, obgleich die Gründe dazu noch nicht aufgefucht worden. Nur darinn ffimmte man noch nicht überein, für welchen Sinn die Natur das Organ des Fühlhorns gefchaffen habe. Die Ge- ftalt deflelben, fo genau wir fie auch immer betrachten mögen, fagt uns diefs nicht. Blofse Vermuthungen bringen uns nicht zum Ziel unfersForfchungsgeiltes. Beobachtungen allein, ftete unabläfsige Beobachtungen bey allen Handlungen und in allen Situationen diefer Thiere können am eheften unfre Wifsbegierde befriedigen. Hier find die Meinigen. Sehr viele Käfer zeigen eine grofse Empfindlichkeit _ an ihren Fühlhörnern dadurch, dafs fie folche gleich an- 02 s6 Einleitung. ziehen oder verftecken, fo bald’man fich ihnen nähett. Sie legen fie dicht unterm Hals. Bey einigen hat die Natur felbt für die Verwahrung und Sicherheit derfeiben geforgt. Sie hat den untern Theil des Halles mitGrübcehen oder Ver- tiefungen verfehen, welche gerade für die Gröfse des Fühlhorns ausgemefien find. Eine Niederbeugung des Kopfes ift, wenn das Fühlhorn in folcher Vertiefung liegt, völlig hinreichend, daflelbe von der obern Seite gegen alle Gefahr in Sicherheit zu ftellen. Bey andern tritt der Hals- fchild fo weit vor, dafs fich das Fühlhorn hineinlegen und ihn zu feiner Bedeckung mit anwenden kann. Etlichen hat die Natur eigene Behältniffe vorgerichtet, die-fich nur mit Mühe öffnen laffen, um das darinn verwahrte Fühlhorn anfchaulich zu machen. Wären diefe Theile gegen äufsre Eindrücke nicht befonders empfindlich , wozu alle diefe Einrichtungen ? Zeigen fie nicht offenbar, dafs die Fühl- hörner gegen alles, was einen zu ftarken Eindruck auf fie machen konnte, und gegen die Nachftellungen andrer Thiere vorzüglich gefchützt werden follten, weil durch den Verluft derfelben das Infeet eines feiner Sinne und zwar des- jenigen beraubt werden würde, der ihm zur Erhaltung fei- nes Lebens am unentbehrlichften feyn mufste? Auch reinigen diefe Tkiere das Fühlhorn und die Fühlfpitzen fehr oft von allen fich daran hängenden oder klebenden fremden Körpern mit den vordern Füfsen. Und die, welche im Schmutz leben, iind fo gebauet, dafs fie die Fühlhörner verbergen können. Man bemerkt ferner, dafs die Fühlhörner in gröfserer oder geringerer Bewegung find, wenn das Thier geht, fliegt oder fich in Sicherheit zu feyn fpürt. Diele Thätigkeit giebt zu erkennen, dafs das Infect gegen alle Gefahr ftets auf feiner Hut feyn mülle, und diefes Organ, als ein ficheres Mittel für feine Sicherheit anwende. Einleitu ne: 37 Setzt man mehrere Käferarten beyfammen, welche keine Freunde unter fich find, fo greifen fie zuerft ihre Fühlhörner an und verftümmeln fich folche. Diefs thun auch wohl Käfer, welche von einerley Art find, wenn fie fich in einer ähnlichen Lage befinden. Die letzten Bewegungen, welche‘ man an den äufsern Gliedern eines terbenden Käfers wahrnimmt, zeigen fich an den Fühlhörnern. Oft habe ich ruhig fitzende Käfer durch eine fanfte Berührung mit:den Spitzen der feinften Haarpinfel an den vermeinten empfindlichen Stellen ihrer Fühlhörner, fogleich aufser Ruhe gebracht, auch fie dahin vermocht, diefelhe augenblicklich zu verbergen, oder die ausgebreiteten Blätter der Kölbchen zufammen zu legen, welches bey Be- rührung andrer Theile nicht der Fall war. Sterbende, faft todte Käfer bewegten ihre Fühlhörner wieder, wenn ich folche mit dem feinften Haare an feinem empfindlichen Theile berühren konnte, dahingegen ‚andere körperliche Theile bey ‚einem gleichen Verfuche ohne Bewegung blie- ben, Einft hatte ich die Meloe profcarabaeus vor mir. Sie war munter und kroch fchon einige Minuten lang auf mei- nem Tifche herum. Ich fafste mit zwey Fingern ganz fanft ihre Fühlhörner und hielt fe fo, dafs der Körper an “ senfelben hängen mufste. In dem Augenblicke trat die gelbe Feuchtigkeit, weiche das Anfehen eines Oels har, aus dem Kniegelenke der hinterften Beine, wie folches ge- wöhnlich gefchieher, wenn man diefes Infect berührt. Jetzt legt’ ich das 'Thier wieder vor mir auf den Tifch. Es war wie betäubt und unbeweglich, da es gleichwohl kurz zuvor nach feiner Art lebhaft gewefen war. Ich fafste es nun aufs neue auf diefelbe Weife an. Jetzt trat auch jene gelbe Feuchtigkeit aus dem Kniegelenke. der mittleren Beine. Nach einigen Sekunden kam fie auch aus denfelben 38 Einleitune. Gelenken der vorderften Beine. Sobald ich das Thier wieder auf den Tifch gelegt hatte, lag es ohne alle Bewe- gung mit an den Leib gezogenen Beinen, wie in einem krampfhaften Zufalle. Nach einer Viertelftunde zeigte fich erft wieder Leben. Es wollte fich nun aufrichten, war aber dazu nicht ftark genug, endlich fieng es zu kriechen an, allein äufserft langfam, fiel einige Zeit nach- her auf den Rücken, ‘und hatte nun keine Kraft mehr, fiel fo zu wenden, dafs feine Beine zum ftehen kommen konn- ten. Nach langer vergeblicher Anftrengung blieb es er- fehöpft liegen. ‚Ich brachte es endlich auf die Beine, und es fieng an, fich allmählig zu erholen.. Ob nun feine Kräfte durch den Verluft der Feuchtigkeit oder allein durch die Berührung feiner Fühlhörner fo ftark erfchöpft wurden, läfst fich geradezu nicht beftimmen. Dennoch fcheint es ‚nicht der Verluft der Feuchtigkeit allein gewefen zu feyn, der’ die Schwäche veranlafst hatte, weil auch diefelbe Feuchtigkeit austritt, wenn andre Theile des Thiers be- rührt werden, wobey fich keine folche Entkräftung zu er- eignen pflegt. Es mag nun das eine oderandre der Fall feyn, fo.ift dennoch ausgemacht, dafs die Berührung der Fühlhörner die erfolsten Wirkungen mit hervorgebracht haben müflen, weil hier ganz ungewöhnliche Erfcheinun- gen erfolgten. Ich habe diefen Verfuch mit andern Käfern von der Art, die eift gefangen waren, wiederholt. Sie zeigten ebenfalls eine befondere Empfindlichkeit, wenn fie bey den Fühlhörnern in die Höhe gehoben wurden, blieben aber munter tind lebhaft, wenn ich fie wieder in Freiheit fetzte. Aber es kann auch bey einer befondern Dispofition des Infects eine Wirkung erfolgen, ‚die fich unter andern Umftänden vielleicht nicht würde ereignet haben. Aus dem Gefagten mach’ ich den Schlufs, dafs der Sinn des Gefühls bey den Käfern in den Fühlhörnern zu Einleitung. 59 fuchen feyn, um die Kräfte, welche von aufsen auf fie wirken, fehr leicht wahrzunehmen, oder dafs die Fühlhör- ner dasOrgan find, womit das Thier empfinden (entire) kann. Es ift. noch zu unterfuchen, ob das Infeet auch mittelft feiner Fühlhörner die um ihn her befindlichen Gegenftände durch Berührung auszufpühren vermag, oder betaften (tractare) könne. Einige Beobachtungen, die ich zu machen Gelegenheit hatte, fcheinen auch diefes aufser Zweifel zu fetzen. Ich will nur folgende anführen. Ein Paar von Meloe profcarabaeus {als an der Erde im Grafe. Ich war noch einige Schritte von demfelben entfernt, wie ich es bemerkte. Das Männchen hatte fich mit dem Kopfe gerade dem Weibchen entgegen geftellt in folcher Entfer- nung, dafs es mit der Spitze feines Fühlhorns etwas mehr als die Hälfte des weiblichen Fühlhorns erreichen konnte, Beyde ftreichelten einander ‚mit ihren Fühlhörnern auf allen Seiten. Befonders fchlang fich das Fühlhorn des männlichen Räfers, fo viel möglich, um die weiblichen Fühlhörner herum, und beyde blieben dann eine Zeitlang in der angenommenen Lage, ehe eine neue Bewegung vor _ fich gieng. Diefs dauerte fehr lange, und würde vielleicht noch länger angehalten haben, wenn ich diefer Art von Liebkofung länger hätte zulehen können. Ich nahm fie alfo zu mir, und fand fie nun auf einmal fehr lebhaft und unruhig. Gern hätt’ ich den Ausgang ihrer Handlung abgewartet. Den männlichen und weiblichen Käfer von Cerambyx aedilis Lin. hab’ ich ein paarmal in gleicher Lage angetroffen, fie liefsen fich aber leichter fiöhren, als jene Käfer. Ich erinnere mich, aber nur dunkel, vor vielen Jahren den Cerambyx cerdo in einer ähnlichen Stellung be- merkt zu haben. Auch bey andern Infecten ift dergleichen fehon bemerkt worden. *) *) Sulzers abgekürzte Gefchichte der Infectea, Yorber. XVl, en 40 Einleitung. Der Spitze eines ruhenden Fühlhorns von einem auf- gefpiefsten fterbenden männlichen Prinus fur näherte ich einen fehr feinen Haarpinfel, und bemerkte, dafs fich die- felbe fchon in der Entfernung einer viertel Linie gegen den- felben bewegte, und dafs diefe Bewegung mit zunehmender Gelchwindigkeit gefchahe, wenn ich auch den Pinfel fill hiek, indem das Fühlhorn fich zu bewegen anfıeng. Ich wiederholte den Verfuch mehreremale, und der Erfolg war immer derfeibe. Machte ich mit demfelben Pinfel eine kleine Bewegung der Luft in gleicher Nähe des Fühlhorns, fo entfernte Äich diefes. Nach öftern Wiederholungen be- merkte ich keine Annäherung und Entfernung mehrı Das Thier verfchied. So wären alfo vier Sinnorgane für die Käfer entdeckt, eine Entdeckung die fich bey künftigen forgfältigen Beob- achtungen gewils noch mehr beitätigen wird. Welchem Theile der Käfer aber der Sinn des Gehörs beygelegt wer- den könnte, möchte wohl fchwerer auszumitteln feyn, weil man, wie bemerkt worden, den äufsern Kinnladenzahn als kein Werkzeug eines Sinnes anfehen kann. Wenn wir aber annehmen, dafs der Schall durch zwey Sinne empfun- den werden könne, einmal durchs Gehör, und dann, info- fern die Luft dabey inBewegung geletzt wird, auch durchs Gefühl, fo wird es wenigftens keinen Widerfpruch in fich faffen, wenn wir den Fühlhörnern auch den Sinn des Ge- hörs zufchreiben wollen, zumal, da mehrere Naturforfcher bemerkt haben, dafs Infecten bey plötzlich entftehendem Geräufche, ihre Fühlhörner in die Höhe firecken, und da ‚wir. aus andern Erfahrungen willen, dafs in Ermangelung des einen Sinnes ein andrer Sinn defto fchärfer und voll- kommner zu feyn pflegt, und dafs wir die Stärke einiger ‚thierifchen Sinnorgane nach den unfrigen gar nicht zu be- urtheilen im Stande find. Nehmen wir die neuere Beob- Einleitung. 41 achtung dazu, dafs auch in Ermangelung des Gefichts das Gefühl zu einem Mittel dienen kann, Gegenftände nicht zu ‘berühren, 'von welchen das Thier fonft durch den Anblick zurückgehalten wird, fo darf uns die Meinung noch weni- ger befremden, dafs der Sınn des Gefühls bey den Räfern "auch die Stelle des Gehörs in dem Maaise vertreten könne, welches ihnen zu ihrer Erhaltung nethwendig it. Der vom Kopfe getrennte Körper (zruncus) befteht aus dem Halfe, der Bruft, dem Unterleibe, dem Schildchen und den Deckfichilden. Der Hals (collam) hat eine 'obere und untere Seite, Jene heifse ich den Halsfchild (zborax), diele, welche ın der Mitte zwev Aushöhlungen oder wenigftens zwey Oef- nungen hat, den untern Hals (ingulum), . Beyde Theile find entweder mit einander verwachlen und machen eine Hülle aus, oder ein jeder ift für fich ein Ganzes und unter- wärts an den Seiten mit dem andern durch eine dünne Haut von innen zufammengefügt. Den.nach der Bruft, ge- richteten Theil des Halsfchildes nenne ich die Grundfläche (bafss), oder ich fage nur unten, den andern zunächft dem Kopfe, den obern Theil (apex) oder oben, Längs der Mitte des untern Halfes befindet fich has einigen Gattungen ein vorftehender fchmaler, an einem oder beyden Enden zugefpitzter oder abgeftumpfter Theil von ungleiche Länge, den ich das Halsbein (flernum col- Zare) nenne. *) Bisweilen findet es fich auch nur oben oder unten an dieler Seite des Halfes, a Der Hals befteht aus einer hornartigen, zum Theil und befonders bey einigen Gattungen ins knochenartige übergehenden Subftanz. Seine Geftalt ift ungemein ver- ‚fchieden. In feinem innern Raume liegt die Gurgel, auch *) sartilago enfiformis Lin, ® 42 Einleitune. gehen viele Muskelfafern und Nerven vom Kopfe dahin und zum Theil nach der Bruft. Die Bruft (feczus) hänst zunächft mit dem Halfe zu- fammen und ift mit dem Uhnterleibe zugleich 'von oben durch die Deckfchilde gedeckt. *) Sie it aus mehrern Theilen zufammengefetzt, die ich das Bruftftück, Pfan- nenftück, Seitenffück, Hüftenflück und das Schulterblatt nenne. Das Bruftftück (periftaerhium von THlegısy910v pectorale) ift in der Mitte zunächt dem Halle, wovon fein vorderer Rand einge! chloffen wird, und bald mit dem einen oder an- dern der angränzenden Theile verwach[en oder in einan- der gefügt oder durch eine dünne Membrane auf der in- wendigen Seite damit verbunden. Seine Geftalt ändert nach Verfchiedenheit der Gattung auch wohl bey Familien einer Gattung mehr oder weniger ab. Das Pfannenftück ( acerabulum) grenzt mitten auf der Bruft zunächft an das vorige, und ift entweder damit ver- wachfen, oder es ftöfst fehr dicht an daffelbe an. Es fin- “den fich darinnen dis Aushöhlungen oder Pfannen, worinn die obern Glieder der mittlern Beine eingelenkt find. Die | Geßalt it verfchieden und die Gröfse in Anfehung der Gat- tung, oft auch der Familien mannichfalug. Das Seitenftück (paranleurum von HagarAsugov guod ad eofas f. larus ef.) Auf jeder Seite des Pfannenftücks ift eins, und damit entweder durch eine Membrane in- ge- nauem Zufammenhange oder auch wohl damit verwachfen. Seine Geflalt ändert ab. Einige Gattungen haben an jeder Seite zwey dergleichen (parapleurum duplum), alfo vier Sei- tenftücke, wovon man dasjenige, welches an das Pfannen- ftück grenzt, das vordere nennen kann. *) Fabrizius nennt den Hals mit der Brut zufammen genommen truncus. Einleitung. 43 Das Schulterblatt (fiepula, omoplata.) Es find zwey, wovon jedes mit dem Bruftffücke und Seitenftücke mittelft “einer Membrane zufammenhängt, oder damit verwachfen, oft nur mit einem von beyden verwachfen if, Bey. man- chen Käfern befteht das Schulterblatt an jeder Seite aus zwey Theilen, welche durch eine Haut zufammenhängen, oder dicht in einander gefugt find. Die Schulterblätter fto- fsen hart an den äufsern Winkel der Flügeldecken und werden an ihrem vordern Rande vom Halsfchilde umgeben, Manchmal ift das Schulterblatt zwifchen demHalsfchild: und dem äußserften Winkei der Flügeldecken bis aufeine ge- wilfe Weite eingefchoben, Seine Gröfse und Geftalt ändert bey den Gattungen der Käfer vielfältig ab, Das Hüftftück (maeriaium von pneiatov ad femora perti- ıens). Auf jeder, Seite ift eins. Es ift gewöhnlich durch eine Membrane mit dem Pfannenftück verbunden, oder fo eingerichtet, dafs es fich ohne diefe Verbindung erhal- ten kann. Die Hüftftücke liegen dicht am Unterleibe und find die Theile, worinn die hinterften Beine eingelenkt find. Ihre Geftalt ift verfchieden. Selten fehlen fie. Es giebt Käferarten, bey welchen dieBruft auf befondre Weife gebauet ift, wovon bey den Befchreibungen der- felben das Nöthige gefagt werden foll. Mit dem Bruftftücke oder Pfannenftücke allein, oder mit beyden, dennoch mit jedem befonders ift bey einigen Gattungen ein fchmaler, längtichter oder nur an dem Ende ein fehr kurzer knochenartiger Theil verwachfen, den ich das Bruftbein (‚ffernum pectorale) *) nenne, und der feiner Geftalt nach verf[chieden ift. Das Bruftbein am Bruftffücke nenn’ ich das vordere und das am Pfannenfücke das hintere, i *) fentellum abdominale Lin, 44 | Einleitung. Ä 2u den der Bruft entgegenftehenden Theilen, alfo auf der obern Seite (dorfum) gehört das Schildchen (fiuzellum). Es fteht mit den Schulterblättern mittelft einer Membrane in genauer Verbindung. Sein Vorderrand, den ich die Bafis nenne, bildet mit dem Rande derfelben und des Bruft- Stücks feinem, einen mittelft einiger Häute zufammenhän- genden Rand, der in den Hals hineintrit, und durch eine Haut damirzufammenhängt. Auf oder um diefem Rande dreht fich der Hals. Das Schildchen befindet fich gerade in der Mitte zwifchen den Flügeldecken, welche in; ihm eingelenkt find. Bey den meiften Gattungen kömmt es ganz zum Vorfchein, der Rand ausgenommen, der in den Hals hineintritt; bey andern erfcheint es nur halb, und bey einer Gattung, auch bey verfchiedenen Arten andrer Gattungen, ift es ganz unter dem Halsfchilde verfteckt. Diefs hat die Naturforfcher verleitet, eine Käfergattung ohne Schildchen anzunehmen, bey welcher gleichwohl die tlügeldecken eingelenkt. und beweglich find, andre haben wenigftens eine befondre Familie daraus gemacht. Man Jieht aber wohl, dafs.es wegen der Einlenkung der Flügel- decken ein unentbehrlicher Theil fey, und dafs es auch nicht zum Halle gehöre, wohin es einige gezogen haben. Das Schildchen fehlt nach meiner Erfahrung nur dann, wenn der Halsfchild mit dem Deckfchilde feft und unbe- weslich zufammenhängt. In diefem Falle ift. kein Rand vorhanden, der in den .Halsfchild hineintritt, um welchen er fich drehen und bewegen kann, felbft wenn das Thier noch am: Leben ift, oder der trocken gewordne Körper wieder erweicht wird. Das Schildchen hat verfchiedene Geftalten. Der Bauch (veizer ) ift aus hornartigen flachrund gebo- genen und durch dünne Häute zufammenhängenden Bän- dern (egmenta) zulammengeletzt, welche gewöhnlich, aber Einleitung 15 nicht immer richtig, Bauchringe genannt werden. Jeder von diefen Theilen hat zu beyden Seiten eihe Oefnung; diesmit einer innerhalb des Körpers befindlichen Röhre in Verbindung fteht, welche zum Athmen des Thiers be- ftimmt ift. Daher jene Oefnungen Luftlöcher (fhiracula) genannt worden find. Man nimmt an, dafs das Infect dop- pelt fo viel Luftlöcher als Ringe habe. Diefer Ringe ünd gewöhnlich fechs; aber ihre Anzahl ändertab. Derjenige, welcher der Bruft am nächften if, hängt mit diefer mittelft einer Haut zufammen. Die. Oberfeite oder der Rücken des. Unterleibes (dorfum) ıft oft aus eben dergleichen Bändern eder Rin- gen, wie der Bauch, zufammengefetzt, die dann nur mit den untern eigentliche Ringe bilden, die fich der Kreis- linie mehr oder weniger nähern (fegmenra annulara) ; oft aber ’endigen fich die Bauchringe fchuon am Rande der Flügeldecken, und‘der Rücken befteht nur aus den mit einer blofsen Haut bedeckten innerlichen Theilen, welche gar nichts ringförmiges zur erkennen, geben. Finden fich aber auch hier häutige Ringe, fo müffen diefe nicht mit den hornartigen oder pergamentähnlichen Bändern der Unter- feire verwechfelt werden, welche ihnen von unten nur zut Decke und Befchützung dienen. Der äufserfte Theil des Unterleibes befteht in einer gerundeten oder eckigten Lamelle, auch wohl in einer Kapfel, die fich bald in eine bald in zwey Spitzen endi- get, bald mehr oder weniger abgeffumpft erfcheint, und deren oberer Rand mit dem letzten Bauchringe mittelft eines Häutchens, zufammengefügt if, unten aber offen “fteht. Man kann diefen Theil die Afterdecke (tegmen) nennen. Zwifchen demfelben und dem letzten Bauch- singe ift unten am Bauche der After (ans), der ver- fchiedene Geftalten annimmt. Bisweilen geht er in ein \ 46 ‚en. -Banleituns, Röhrehen, auch wohl in eine zugefpitzte gefchlitzte Scheide aus. Bey einigen Gattungen von Käfern zeigen fich an den Seiten des Halfes und der Bruft kleine Blafen, *) welche das Thier aufblähen, und wieder zufammen zie- hen kann. Die Deckfchilde (coleoptra) oder einzeln genommen Flügeldecken (elyzra) find flach oder mehr gewölbte Schaalen von hornartiger oder pergamentähnlicher Sub- ftanz. Sie liegen auf dem gemeinfchaftlichen Rücken der Bruft und des Unterleibes, und fchliefsen an den Grund des Halsfchildes ganz oder zum Theil an. Oft gehen fie in eine Spitze »aus. Sie legen fich auch wohl am Rande um und fallen einen gröfsern oder geringern Theil der Bruft und des Bauches ein, fo dafs, nur eine gewifle Fläche davon fichtbar bleibt, ‘oder fie hängen feit- wärts herab, oder die find breiter als der Körper. Man- nichmal bedecken fie nicht mehr, als zwey Drittheil oder die Hälfte oder noch weniger als die Hälfte von der ganzen Länge des Rückens, oder lailen wenigftens die letzten Bauchringe unbedeckt. Bey einigen Käferarten find fie länger als der Hinterleib. Bey andern findee fih am Ende noch ein kleiner Anhang, ein Häckehen oder Spitzen und dergleichen. Längs der Mitte des Rük- kens treten die Flügeldecken in einer geraden nach hin- ten etwas unterwärts gebogenen Linie fehr nahe zu- fammen, wenn fie nicht kürzer als der Unterleib find, oder fie entfernen fich von einander. Die Linie ihrer Berührung heifst die Nath (fuzura) und fcheint zuweilen. nur durch eine unmerkliche Vertiefung angegeben zu feyn, welche keine Trennung zulaflen will; denn die Flügeldecken fitzen fo feft an einander, dals mehrere Natur- *) tentasula Fabr. Einleitung. 27. forfcher fie [ehr unrichtig für verwachfen angenommen haben. Weil man aufserdem wahrgenommen hatte, dals die Käfer, welche mit dergleichen Deckfchilden verfchen find, keine Flügel tragen, fo hat diefs der angenomme- nen Meinung noch mehr Beyfall verfchaft. Allein man darf hierüber ohne Unterfuchung nichts befiimmen. Ich habe bis jetzt noch alle die Flügeldecken ohne Verlez- zung von einander trennen können, wovon man das Ge- gentheil geglaubt hat. Auf dem Rande der einen ift ge- meiniglich eine feine Rinne und auf der andern ihrem eine vorftehende Leifte, welche in jene Rinne pafst, und, die genaue Zufammenfügung hervor bringt, welche durch ein fehr auflösliches Bindungsmittel noch mehr Befefti- gung erhält. Nach dem Ausdrucke der Handwerker find fie gefedert, oder zufammen genotet, ftehen in der Note. Bey andern find’ ich längs dem Rande der Flügeldecke die halbe Dicke vertieft, die andre Hälfte vorfiehend, Der vorftehende Theil der einen tritt in den vertieften der andern Flügeldecke. Beyde find nach dem technifchen Ausdrucke zufammengefalzt. Uebrigens haben die Deck- fchilde fehr verfchiedne Geftalten und find oft auf der Oberfläche fehr uneben und höckricht, meiftentheils mit punktähnlichen Vertiefungen oder Grübchen befetzt. Den Theil derfelben, welcher dem Halfe am nächften ift, nenne ich die Wurzel oder die Bafıs,- das PasesenDeletrte Ende die Spitze (apex). Zu den Extremitäten der Käfer zähle ich die Beine und Flügel. Die Käfer haben fechs Beine, die man gewöhnlich Fülse (pedes) nennt, wovon zwey am Halfe und die vier übrigen an der Bruft eingelenkt find. Jene heifsen die vorderften Fülse ‘oder Beine (anzici), die zwey darauf folgenden, oder das erfte Paar an der Bruft, die mittlern. 48. Einleitung. Füfse (medii), die beyden letzten zunächft dem Bauche, die hinterften Fülse oder Beine (poflici). Man kann die vier vordern, Vorderfüfse (anzeriores) und die vier hintern, Hinterfülse (poferiores) nennen, wenn man fich der Kürze bedienen will. Die Beine beftehen aus dem Schenkel, dem Schienbein, den Fufsgliedern, der Klaue und denjenigen Theilen, wo- durch fie fowohl mit dem Körper, als unter fich zufammen- gegliedert find. Das erfte Glied des Beins, der Schenkel (femur) ifk von knochenartiger Subftanz, gerade, auch wohl gekrümmt, und gewöhnlich dicker als die übrigen Theile. Seine Ge- ftalt ift eben fo verichieden, als feine Gröfse gegen. den Körper zbändert. Das Schienbein (tibia) oder das zweyte Glied des Beins’ zwifchen dem Schenkel und den Fulsgliedern if meiftentheils dünner, als der Schenkel, gerade oder ge- krümmt, gewöhnlich etwas breiter als dick, am untern Ende breiter oder fchmäler, als oben, auch wohl mit einem lap- penförmigen Anhange verfehen. Sehr häufig geht der un- tere breitere Theil in einen oder mehrere Stacheln aus, welche zuweilen das Anfehen kleiner Lamellen haben. Das Schienbein ift auch oft an der äufsern Seite gezähnt. "Es ift knochen- oder hornartig, Die Fufsglieder oder der deihliche Fufs (tarfus) weichen in ihrer Geftalt fehr ab. Oft find fie an einem Käfer von verfchiedener Form. Ihre Anzahl kömmt auch nicht immer an allen Füfsen überein. Das letzte Glied ift oft in zwey Lappen getheilt, Ihre untere Fläche ift bis- weilen mit Haaren, oft mit einer Filzähnlichen Wolle bedeckt, oder mit einer pergamentartigen Haut verfehen, welche von, den Gliedern felbft unterfchieden ift (tarfus Jolarns ). An Einleitune. | 49 An den Füfsen einiger Räfer findet man halbkugelför- mige Aushöhlungen, bey andern find fie befonders zum "Schwimmen und Rudern eingerichtet, u.f,w. Bisweilen be- fteht der zarfüs nur aus einem einzigen Gliede, das aberfo ge- baut ift, dafs es mehrern Gliedernähnlich fieht., Einige Kä- ferarten haben an den vorderften Beinen keine Fufsglieder. Die Rlaue (ungnuis), der letzte Theil des Fufses, if von mancherley Geftalten und befteht aus zwey Theilen, wovon der eine, welcher mit dem letztern Fufsgliede zu- fammenhängt, gewöhnlich keulenförmig, mannichmal aber rund und von ziemlich gleicher Dicke, am Ende breiter ift. In ihm find dieKrallen (ungulae) eingegliedert, oder mit ıhm verwachfen, fo dafs beyde Theile nur ein völliges Ganzes ausmachen. Die Kralle hat zwey mehr oder weniger krumm gebogene einfache oder doppelte Spitzen, die verfchiedene Geftalten annehmen, bisweilen nur eine. Der erftere Theil ift oft wie eine Scheide oder Futrteral seftalter, worinn die Krallen eingelenkt find. | In der Mitte zwifchen beyden Krallen findet fich, wiewohl nicht immer, noch ein hervorragender Theil, der mannichmal am Ende zugerundet, oder mit einem Knöpf- chen verfehen ift; man findet ihn auch zugefpitzt, und von verfchiedener Länge, Ich heilse ihn das ungenannte Glied, denn er macht einen belondern Theil aus. *) Die Zufannienfügung des Schenkels mit dem Halfe, der Bruft und dem Schienbein nenne ich überhaupt Diar- throfie. ‘Sie begreift fünf verfchiedene Arten unter fich,. nämlich das Nufsgelenge, das freye Gelenke, das Walzen- oder Cylindergelenke, das Charniergelenke, und das fte- hende Gelenke, welches wiederum verfchieden it. *) Aleys Fröhlich nennt ihn suberculum, Höckerchen; Degeer eine hornartige Endfpitze. D so Einleitung. Das Nufsgelenke (enarzhrofis) befteht aus zwey Theilen, aus einer horn- oder knochenartigen kugelförmigen Aus- höhlung, welche gewöhnlich die Pfanne (acerabulum) ge- nennt wird, und einem kugelförmigen oder birnförmigen Knochen, dem Gelenkkopfe (capuz). Beyde paffen genau in einander, und diefer ift darinn nach mehrern Seiten fehr leicht bewegbar, von,dem Rande der Pfanne aber meiften- theils eingefchloffen, fo dafs man ihn nicht, ohne fe zu verletzen, herausnehmen kann. Das freye Gelenke (arthrodia) ift von dem Nufsgelenke nur darinn verfchieden, dafs die Pfanne nicht fo tief, und . ein kleines Segment von einer kugelförmigen Aushöhlung, dabey aber von verfchiedener Gröfse it. Zum Unter- fchiede kann man den einen Theil das Gelenkköpfehen (capitulum) und den andern die kleine Pfanne nennen. Man tieht ieicht, dafs die Bewegung des Gelenkköpfchen bey diefem Gelenke nach mehreren Richtungen gefchehen kann, als bey dem Nufsgelenke. Das Gelenkköpfchen hat eine verfchiedene Geftalt. Das Walzen - oder Cylindergelenke (profarthrofis ) ändert darinn vom Nulsgelenke ab, dafs der Gelenkkopf einen Fortfatz hat, und mehr walzenförmig als kugelförmig ift (capus prolongarum, proceffas capitarus), daher auch die Pfanne keine kugelförmige, fondern eine cylinderförmige Aushöhlung (cavizas cylindrica five foffa) feyn mufs. Der Gelenkkiopf ift nieht immer vollkommen walzenförmig, fondern auch wohl an einem Ende, bisweilen an beyden fchmäler ( capur prolongatum anzuflarum) als in der Mitte, Das Charniergelenke (ginglymus) ift wie ein doppeltes Gelenke anzufehlen und befteht aus zwey Gelenkhügeln (condylus five apophyfis condyloides) und der Adklivität. Der Gelenkkopf hat in der Mitte eine länglichte Aushöhlung, deren Bafıs der Länge nach eine kramme erhabene, in der Einleitung. -» so Breite aber eine krumme hohle Fläche it und zu beyden Seiten derfeiben zwey Erhabenheiten, welche Segmente von einer etwas gedrückten Kugel find und die Gelenkhü- gel ausmachen. Bey dem andern Tbeile ift die Erhaben- heit in der Mitte und die Aushböhlungen find zur Seite. Er macht‘die Adklivität aus. Beyde Theile paffen genau in einander, Bey alien diefen Gelenken findet fich am Gelenkkopfe das runde Band (ligamentum teres) und in der Pfanne die fettige Mafle mit der dünnen Haut überzogen. Diefe vier Arten von Gelenken hat die Natur durch‘ zwey Glieder hetpngebzacht, welche auf den erften An- blick nur ein einziges zu feyn fcheinen, ‚daher fie auch von den Naturforfchern gewöhnlich fo angefehen und mit dem Namen faltrum oder zrochanter *) Schenkelanhang bezeich- net auch nur bey einigen Gattungen, wobey fie {ehr auflal- len, bemerkt worden find, Die zwey Glieder bringen auf fehr mannichfaltige Art den Schenkel mit dem Halfe und der Bruft in folche Ver. bindung, dafs das Infeet feine Beine, vorzüglich die vorder- ften auch zugleich als Arme zu allen ihm nöthigen Verrich« tungen leicht anwenden und davon den durch dieNatur ihm beftimmten Gebrauch gerade auf die bequemfte und ein» fachfte Art machen kann. | - DieGliederung ift nicht bey allen Gattungen der Käfer gleich. Bey einigen find die Schenkel der vorderften Beine durch ein Nufsgelenke, bey andern durch ein Walzenge. lenke, auch wohl auf eine andere Art, mit der Unterfeite des Halfes zufammengefügt, Diefe Verfchiedenheit findet *) trochanter würde ich fie nun wohl nicht nennen, weil diefer eis h gentlich Fortfatz;jdes Schenkeis und mit demfelben ein Ganzes ift, jene Glieder aber vom Schenkel verfchieden find und für fich ganz befoudere Theile ausmachen, D2 52 i Einleitung. auch bey den mittlern Beinen ftatt. Daher ift in der Un- - terfeite des Halfes und dem Pfannenftück® bald eine Pfanne, bald eine walzenförmige Aushöhlnng, welche letztere in dem Pfannenftücke nach Verfchiedenheit der Gattung auch eine verfchiedene Richtung annimmt. In die erwehnten Aushöhlungen des Halfes ‚und der Bruft pafst nun das eine und zwar das gröfsre Glied von den beyden, die man mit dem Namen .‚Schenkelanhang be- nennt. Es befteht aus dem Gelenkkopfe, der bald kuglicht, bald walzenförmig gefaltet it. Der kuglichte Gelenkkopf hat auswärts, oder wenn man fich denfelben in der Form einer länglichten Birn vorftellt, an dem fich verjüngenden Theile, ungefehr da, wo an der Birn der Stiel fitzt, eine kleine Aushöhlung, welche die kleine Pfanne für das freye Gelenke ausmacht, Diefer Gelenkkopf ift aufser der Pfanne nicht immer ganz rund, auch wohl verlängert. Bey dem walzenförmigen Gelenkkopfe ift die kleine Pfanne an dem der Mitte des Halfes oder der Bruft am nächften lie- genden Ende, Der Nerve aber, woran der walzenförmige Gelenkkopf hängt, findet fich bald an dem einen, bald am _ andern Ende. in die kleine Pfanne tritt nun das eine Ende des an- dern vorhin erwehnten Gliedes, welches ich das Gelenk- Köpfchen genannt habe, und aus diefer Zulammenfügung entftehrt das freye Gelenke. An dem andern Ende des Schenkelanhangs befindet fich die Adklivität, welche mit dem Schenkel, an dem man die Gelenkhügel wahrnimmt, ein Charniergelenke macht. Es ift das andre Ende des Schenkelanhangs, bey manchen Gattungen auch wohl mit dem Schenkel verwachfen, durch Nerven oder durch eine Membrane damit in Verbindung gebracht. Das Ende, woran, die Adklivität ift, tritt oft weit über den Anfang des Schen- . kels hinaus (fadeliviras prolengasa). Einleitung. 53 1 Der Schenkel, mithin das ganze Bein kann fich mit- telft. diefer Gelenke auf eine faft nicht zu berechnende Art bewegen. Mittelft des Charniergelenks ift es feit- wärts beweglich. Das freye- Gelenke’ geftattet ihm faft jede auf der Oberfläche des Körpers mögliche Bewegung, das thut auch, obgleich in einem geringen Grade, das Nufsgelenke. Das Wealzengelenke kann mur eine ein- fache feitwärts gehende Bewegung hervorbringen, Es giebt aufserdem noch einfache Bewegungen an den Beinen der Käfer, welche die Natur auf verichiedene Art hervorgebracht hat, und die ich insgefammt unter dem = ” ftehenden Geleuke zulammen nehme. Unter dem ftehenden Gelenke (narthrofs) begreife ich überhaupt ein folches Gelenke, welches eine ein- fache Bewegung in einer halben Kreislinie, oft nur eine geringere geftattet. Gewöhnlich find die hinterften Beine mittelft diefes Gelenks mit dem Hüftftücke in Verbin- dung gebracht, aber man findet auch die vordern Beine auf diefe Art mit dem Halfe und der Bruft zufammen- segliedert. Ich werde die Befchreibung diefer Art von Gelenken bey den Gattungen machen, welche fich da. durch auszeichnen, weil Veränderungen dabey vorkom- men, welche alle anzugeben, mich jetzt von meinem Ziel zu weit entfernen würde. Nur eine Art davon will ich anzeigen, welche fich faft bey alien Käfern nur mit fehr geringer Veränderung finder, und den Schenkel mit dem Schierbein in Verbindung fetzt. Am obern "Ende des Schienbeins nämlich fteht zu beyden Seiten, ein kleiner halbrunder Ring hervor, der mit einem hohlen Ring um- geben ift. Der Schenkel hat am untern Ende eine. vier- eckige Aushöhlung, wovon die untere Seite offen fteht. An der innern Fläche der beyden Seiten, welche fich zu« 54 Binleitung. nächft an der untern befinden, if in der Mitte eine ähnliche ringförmige Vertiefung mit einem vorftehenden Ring umgeben. Kommen beyde Theile zufammen, fo tritt der vorftehende innere Ring des Schienbeins in die mittlere tingförmige Vertiefung des Schenkels und der vorftehende Ring von diefem fügt fich in den hohlen Ring des erftern. Aufserdem hängen diefe Theile durch einen feinen Nerven zufammen. Die Geftalt diefer Ringe ändert bey verfchie- denen Gattungen ab. Bisweilen ift der vorftehende innere Ring. des Schienbeins nur ein rundes Hügelchen, das in eine ähnliche Aushöhlung des Schenkels eintritt u. d. m. Es giebt Käferarten, deren Vorderbeine vom Kopf- fchilde und feitwärts vom Halsfchilde,. die hinterften aber durch eine befondere Lamelle zum Theil oder ganz bedeckt und dergeflalt verfteckt find, dafs man ohne nähere Unter- fuchung einen gänzlichen Mangel der Beine annehmen follte. Die Flügel der Käfer find dünne halbdurchfichtige oder wenigftens durchfcheinende Membranen mit durchgehen- deu Nerven und hornartigen feinen Röhrchen. Das Thier kann ‚fie leicht ausbreiten und wieder zufammenfalten. Die Gefchwindigkeit, womit folches’gefchieht, ift aufleror- dentlich. In einem Augenblick wird ein Flügel unter eine Flügeldecke gebracht, welche kaum den fechsten’ Theil von dem Flächeninhalte des Flügels enthält. Es giebt noch eine andre Art von Käferflügeln. Sie find gerade wie eine Feder geftaltet. Ein Kiel auf beyden Seiten mit einem Barte verfehen, dientdem Thiere zu einem fchnelien Fluge. Die. Flügel find an der obern Bruft nahe am äufsern Winkel zunächft dem Halsfchilde eingelenkt. Einleitung. | 55 Einigen Käfern fehlen fie ganz, woraus erhellet, dafs die Deckfchilde nicht blols als eine Bedeckung der Flügel anzulehen find, fondern, dafs fie auch die innern weichen Theile der Bruft und des Unterleibes gegen äufsere Ver- letzungen fchützen follen, daher fie wohl in folchen Fällen, wo der Unterleib fchon für fich durch hornartige Ringe von oben gedeckt ift, nur zur Bedeckung der Bruft dienen und in ihrer gewöhnlichen Länge abgekürzt erfcheinen. > Eau ni = Melanthae feu Melolanthae, Melontha, Melolontha apud Graecos nominantur ea, quae infecta arborum folia comedere folent. Hic quoddam coleoptrorum genus fub nomine Melolonthae intelligitur, cuius norae apparent: Corpus fere eylindricum, oblongum, alias breve fub- rotundum; fquamofum, villofum, pilöfam, glabrum, nudum, laeve; colore magis fimplici, quam vario tinetum. Copur breve, ovatum, aequum, rugofum. Frons brevis, convexa. Oculi femiglobofi, laeves ad latera frontis, torulo trans- verfo ciliato. Clypeus extenfus ante fupra vel infra faepius vtrinque marginatus, crenatus, emarginatus, rerufus, integer. Mentum ultra bafın maxillarum plus minusve promi- nulum, margine recetum tab. I. fig. 9, 10. Labrum convexum, corneum, membranaceum, crena- tum, emarginatum; pilofum, glahrum; apertüm, abfcondi- tum tab. I. fig. 12, 13. > Labium porrectum; cordiforme, apice anguftatum; cor- neum, intus penecillis aut pectinibus fetofis inftructum, tab. I. fig. 9, 10, ıı faepe cum lingua Irenulo connexum. Mandibula oflea molaris *), dentata | faepe inaperta. Maxilla oflea biida, dente exteriori plus minusve arcuato, apice denticulato, intersori non femper aperto. Palpi anteriores filiformes; clavati; longiores; quadri- articulati, articulo primo et tertio breviflimis, quarto longiori. tab. 1. fig. 8,54, f Palpi pofteriores filiformes, triarticulati plurimum intra ambos labii parietes inferti. tab. I. fig. 9, da. Antennae breves, capitato-lamellatae; articulis octo, novem, decem; articulo primo loıgiori, erafliori, capitulo *) Mandibula molaris auditur ea, quae armata eft dente valido molari ad partem interiorem. \ —— 57 lamellas tres, quinque, fex, feptem gerente; fub oculis inlertae. Thorax cum iugulo connatus; transverfus Fosnicair apice-anguftato, ad bafın plurimum coleoptrorum latitudine, faepis rorundatus, mobilis. Pectoris partes membranis cohaerentes periftaethium, acetabulum, parapleurum, fcapula, maeriaium pro fpecie diverfae. Srernum pectorale f pofticum Dee et magnitudine dif- ferens, [acpius deficiens. Scutelum triangulare, faepiffime apice rotundatum. Abdomen transverfam fubrotundum, fegmentis fex ri- ‚gidis feu membranaceis in dorfo mollibus; tegmine pluri- mum convexo, nonnunguam in tubulum parum compref- {um obtufum feu anum exeunte. Coleoptra vigida five fubtilia, fornicata, longitudine abdominis, faepe breviora. \ Alae membranaceae. Pedum anticorum femora valıda, pofticorum lata tenuia, mediorum gracilia. 3 Tibiae anticis latiores dentatae, pofticis apice craffiores omnibus pedibus fpinofae, fpinis interdum lamellifor- mibus. Tarforum articuli quatuor filiformes, longitudine dein- ceps decrefcentes; latiores aequales. Unguis vaginae inftar excipiens ungulas mobiles pro fpecie diverfas, faepiflime binas nonnumquam bififfas, fal- tem unam eandemque bififfam cum articulo non nominato bifetofo. Femora pedum anteriorum per profarthrofin corpori ad- fixa, capitulo cum proceflu capitate per [ynarthrofin juncto. Pedum pofticortum cum maeriaio per fynarthrofin aeque, modo diverlam articulatio. Der Körper ıft länglicht, beynahe walzenförmig, auch wohl kurz und nur wenig gerundet. Die Ober- fläche ift mit Schüppchen oder weichen Haaren, mehr oder weniger bedeckt, Oit ift fie ohne Haare, auch ‚ganz blofs und dabey nicht felten glatt, wie poliert, wohl fchillernd. Die Farbe ift gewöhnlich einfach, felten bunt oder mit Zeichnungen. Der Kopf ift kurz, über der Stirn am breiteften nach dem Munde zu verjüngt, eiförmig, auf der Oberfläche ohne merkliche Hervorragungen, auch runzlicht. Die Stirn ift kurz, etwan ein Drittheil von der Länge des Kopfs, in der Mitte etwas erhaben. Die Augen find wie Halbkugeln geftaltet, auf der Oberfläche glatt und glänzend. Von dem Rande des Kopfs bis in die Mitte des Auges geht eine Wulft, oder ein halbrunder länglichter Theil, der mit Härchen befetzt ift. Sie ftehen gleich neben der Stirn. Der Kopifchild tritt vor und hat vorn bald unten bald oben, auch»wobl an beyden Seiten zugleich einen Rand. Die Gröfse des Randes ift verfchieden. Er ift in der Mitte eingekerbt, auch ausgerandet, ohne merkliche Bucht, ganz. Der Kinn ragt bald mehr bald weniger über die Bafis der Maxillen hervor. Sein Verderrand, an welchem die Lippe fitzt, ift gerade. Taf. L Fig. 9, 10, a. Die Oberlippe ift hornartig, oben erhaben rund, vorn mehr oder weniger umgebogen , dafs auf der untern Seite eine Tafche entfteht, ‚Taf. I. Fig. ı2, 13, mehr oder we- niger ausgekerbt, mit fteifen Härchen befetzt, unter dem Kopffchilde hervorftehend; oder fie ift häutig, ohne Haare, und ohne Zergliederung nicht fichtbar. Sie ift durch eine feine Membrane und durch Nerven mlit den innern Thei- len des Kopfs in Verbindung, Taf. I. Fig. ız, 13. a. b. nn 59 Die Unterlippe ftreckt fich vorwärts, Ift hornartig, herzförmig, oder am Vorderrande fchmäler, wie an der Bafis, flach auch‘ erhaben. Die innere Seite befteht in einer befondern -Lamelle, welche mehr oder vreniger, oft un- merklich am Vorderrande über die äufsere hervorragt, Taf. il) Fig. 9, Io, und damit verwachfen ift. Atıf ihr find oft zwey bewegliche oder unbewegliche kleine Bür- ften oder Pinfel mit ihrem Stiele eingegliedert. Sie lie- gen an der innern Lippe flach an, wie Taf. I, Fig. Io, aa oder find von unten aufwärts gelenkt, wie an dem Profil der Lippe Taf. I. Fig, ıı, a. Die Zunge Taf. I. Fig, 30 ift. unter dem Bürftchen mit der innern Seite -durch ein Näutchen verbunden. Ihre Spitzen Fig. 3, a. find vorwärts, die Spitzen der Pin- felchen aber rückwärts gerichtet. Die obere Kinnlade ift knochenartig. Taf. 1. Fig..I ftellt die äufsere Seite von der Mandibul der M. vulgaris vergröfsert vor. Der obere Wirkel bey a ift keine Spitze, wie die Zeichnung anzugeben fcheint, fondern das Profil von dem unterwärts gebogenen obern Theile, welcher Fig. 3, d von der untern, Seite abgebildet ift. Fig. 1, b ift ein Knöpfchen, welches in eine kleine Pfanne am Kopfe tritt und zum Nufsgelenke für die Bewegung der Kinn- lade gehört. Die untere Seite der Mandibul Fio, 3. alfo hohl, fo wie es die Bogenlinie in Fig. ı, a5 im Profil angiebt. Der obere Theil Fig. 3, d zeigt fich daher nur in fchräger Richtung, deutlicher aber von der obern am Kopffchilde anliegenden Seite Fig. 4, c. Er hat einen Einfchnitt, ıft am Rande fehr fcharf und kann als Schnei- dezahn dienen. In der Mitte befindet fich ein fchräg- ftehendes halbrundes Beinchen auf der untern Seite Fig. 3, bc, defien unteres Ende das erwehnte Knöpfchen zum Nufsgelenke ift Fig. 3, ec; das obere Ende bey b 6o winner \ st nur zugerundet und umher mit borftenähnlichen Här- chen befetzt. Unter diefem zeigt fich bey a ein im Profil gezeichneter und mit ähnlichen Borften an den Seiten um- gebener Theil, welcher auf der innern Seite der Kinnbacke orfteht, worauf auch feine Vorderfläche Fig. 2, a b vorge- ftellt worden. Auf diefer ift er mit eben nicht fehr tiefen in die Queer laufenden unter einem etwas fchiefen Winkel gemachten Einfchnitten verfehen, daher fie fehr viel Aehnlichkeit mit einer Feile hat. Von der obern Seite der Mandibul fieht man diefen Theil nur im Profil. Fig. 4, ab. Diefer Theil it nicht bey. allen Melolonthen auf diefe Art geftaltet, wie ich in der Folge zeigen werde. x Er dient dem Infect zum Käuen oder Zermalmen der abgeriffenen Blättertheile. Ich habe mehreremale diefen Käfern, wenn ich fie gerade beym Freflen antraf, den Mund aufgemacht und in den erwehnten Einfchnitten die verkleinerten Blätter gefunden. - Diefer Theil heilst bey mir der Backenzahn, (dens molaris) und eine Kinnbacke, welche damit verfehen ift, die Kinnbacke mit dem Backenzahn (mandibula molaris ), weil ich gefunden habe, dafs die Natur ihn dazu beftimmte, und er zu einem auffallendem und unterfcheidenden Merk- mal dient. : Bey den Melolonthen macht er das Auszeichnende der Mandibul aus, deren übrige Geftalt fonft abändert, und deswegen kein Gattungsmerkmal feyn kann. Um fich davon zu überzeugen darf man nur die Abbildungen von einigen betrachten, die ich auf Taf. I Fig. 5, 6, 7 von ihrer untern Seite dargeftellt habe, wobey der Backenzahn bey a nur in Profil erfcheint. Fi 61 . oe. Unter den Entomologen ift, fo viel ich weifs, niemand auf den befchriebenen Theil der Kinnbacke aufmerkfam gewefen, als Olivier, aber er fcheint nicht viel Werth darauf gefetzt zu haben *) Die Kinnbacke ift bey einigen Melolonthen fo tief ein gefetzt, dafs man fie auch bey einer ftarken Vergröfserung nicht bemerken kann, wenn man nicht vorher die untere Kinnlade. und Lippe weggenommen har, und auch dann ift fie nicht leicht unbefchädiget herauszunehmen. Die untere Kinnlade ift ebenfalls knochenartig Taf. I. Fig. $, 31, 32, 33. Bey «a zeigt fich eine dreyfeitige Fläche, Sie ift derjenige Theil, weicher von aufsen gefehen wird, der. Rücken. : Unter diefem ift: die Balıs, welche in der Zeichnung, wie ein rundes an den Enden zugerundetes Stäbchen erfcheint, weil fie nur von der Endleite gelehen wird. An derfelben find bey e Nerven, wodurch das Ganze mit dem Innern des Ropfs in Verbindung fteht, Hinter dem Rücken ift der Stamm, welcher über denfelben zwifchen 5 und hinauf verlängert it. Er iftbey den Melolonthen nach oben zu getheilt. Der äufsere Zahn, ‘welcher bey c ficht- bar ift, findet fich am Ende mehr oder weniger, oft äufserft wenig nach Innen gekrümmt. In der Regel endigt er fich mit drey Spitzen, welche eine verfchiedene Schärfe haben. Oft haben diefe wieder Einfchnitte, daher die Anzahl der "Spitzen verfchieden ausfällt **). Diefe drey Spitzen ftehen entweder neben einander in einer Reihe Taf. ]. Fig. 33, 6, oder in einem Dreyeck, Taf. I. Fig. $, c. Im letztern Fall *) Les mandibules cachees en partie par la levre fuperieure font court, epaifles, trös-dures, comprimees et quelquefois dentees & leur extremite, larges & leur bafe interne et munies de lignes transverfales tranchantes. Entomologie ouHift. Natur, des Infectes par Mr, Olivier. Coleopteres T.I.n. 6. p.a2, *") maxilla multidentata Fabr, 62 en macht ihre Bafıs oder der noch nicht getheilte Stamm der Maxille im Durchfehnitt einen Winkel, oder ift einem griechifchen A gleich. Der innere Zahn if gewöhnlich äufserft klein und fein Abftand von dem äufsern fo gering, dals kaum fo viel Licht durchdringen kann, als nöthig, it, um ihn bemerken zu können. Er tritt auch wohl in den Win- ° kel des äufsern Zahns hinein und entgeht dem flüchtigen Blicke ganz. Bey unfrer Abbildung der Maxille von M. ' Frifehii F. ift es die kleine zum Vor[chein kommende Spitze bey Taf. I. Fig. 8, d. Bey’ andern Melolonthen fällt er oft fehr deutlich in die Augen, befonders wenn die Zähne in gerader Reihe ftehen, wie Taf. 1. Fig. 23, d. ’ Die Fühlfpitzen zeigen fich meiftentheils fadenförmig, oder durchgehends gleich dick. Die vordern find länger und beftehen aus vier Gliedern, wovon das erfte und dritte am kürzeften, .das vierte am längften ift, Taf. 1. Fig, 8, f, Fig. 31, f. Aber man trifft auch das letztere Glied ftärker, mithin kolbenförmige Fühlfpitzen bey den Melolonthen an, wie Taf. I. Fig. 32, ,f, Fig. 33, f, auch find die drey erften Glieder faft von gleicher Länge. Die hintern Fühlfpitzen haben drey Glieder, wovon das erfte am obern Rande zwifchen der vordern und hintern Wand der Unterlippe entweder in der Mitte oder am vordern Winkel eingegliedert ift. Das letzte Glied ift etwas dicker, wie die beyden erften, Taf. I. Fig, 9, da. Oft ift es kegelförmig und am Ende fehr dünn, Die Fühlhörner find im Verhältnifs der Gröfse der Käfer kurz und beftehen bald aus acht, bald aus neun, auch wohl aus zehn Gliedern, Die letztern Glieder find blätterförmig und bilden eine Rolbe, die aus drey, fünf, fechs oder fieben dergleichen Blättern oder Lamellen befteht, welche drey und mehrmal fo lang als breit und an der Wurzel mit den vorhergehenden runden und kleinen Gliedern in genauer Verbindung fteht,. Diele haben eine ungleiche Gröfse und Geftalt, die auch nach Verfchieden- heit der Arten Abänderungen leider. Das erfte Glied if am längften und in der Wurzel mit einem Knöpfchen Tat; I. Fig. 14 verfehen, das in eine unter den Augen befindliche Aushöhlung des Kopfs tritt, die ein Segment von einer Kugel und mit dem Wurzelgliede ein Nufsgelenke aus- macht. | Der Halsfchild befteht mit der untern Seite aus einem Stücke, ift hornartig, in die Queere gewölbt, unten gemei- niglich fo breit, wie die Bafis der Deckfchilde; nach dem Kopfe zu zieht er fich zufammen. Bisweilen ift er an der Wurzel fehmäler, als in der Mitte; bald hat er einen: kreisförmigen Rand, oder nähert fich demfelben, Er ift beweglich. Die Bruft ift horn- oder pergamentartig. Ihre Theile find durch dünne Häute verbunden und nicht unter fich verwachfen. Die Geftalt derfelben ändert etwas ab, In den Abbildungen find nur die Extreme diefer Abänderung angedeutet, zwifchen welchen es verfchiedene Gröfsen giebt, die fich durch Befchreibung ganz beftimmt angeben laflen. Das Bruftftück fieht man Taf. 9.!Fig. 1, 2,a; das Pfannenftück Fig. ı, 2, db; die Seitenftücke Fig. 1, 2,cc; die Schulterblätter Fig. ı,2,dd; die Hüftftücke Fig. I, 2, ee, Bey Fig. ı. find die Seitenftücke länger, als bey Fig. 2. dagegen find auch bey diefer die Hüftftücke um fo viel länger , als bey jener. Bey Fig. ı fieht man alle fechs Segmente, bey Fig. 2 nur vier ganze und etwas vom fünf- ten Segmente. Einige Melolonthen haben am Pfannenftücke ein Bruftbein. Esift von verfchiedener Gröfse und Geftalt. In der Abbildung Taf. 9. Fig. 1,5 zeigt es fich kugelförmig, am 64 mm reine Ende etwas ftumpf, fo wie es fich bey der M. vulgaris. findet. Das Schildehen ift von verfchiedener Gröfse, mehr oder weniger vom Halsfchilde gedeckt, daher es oft nicht fo lang als breit erfcheint. Seine Geftalt ift dreyeckigt, fehr oft an der Spitze abgerundet. Der Hinterleib ift im Fe. halbrund. Die fechs Segmente find hornartig,, auch wohl dünn perga- mentartig, auf dem Rücken häutig, dennoch fichthar. Am Unterleibe find fie bisweilen durch die BR sa zum Theil gedeckt. Die Afterdecke befteht gewöhnlich aus einem perga- mentähnlichen flachen oder etwas erhabenen und fchräg- ftehenden Stücke, welches die Oefnung des letzten Ringes fehliefst, auch wohl in ein etwas gedrucktes Röhrchen ausgeht, defien Oefnung am Ende den After bildet. Die Deckfchilde find verfchiedentlich hart, biegfam auch unbiegfam ; fie find gewölbt und etwa fo lang, wie der Unterleib, oft auch kürzer. Die Flügel find membranös. Die Schenkel der vorderften Beine find meift von einerley Dicke und Breite, ftark; .bey dem hinterften Beine find fie nicht fo dick, als breit, oft fehr breit; die mittleren Beine Ben gewöhnlich die fchwächften Schenkel. Die Schienbeine der vorderften Beine find in Verhält- nifs gegen die übrigen breit, an der äufsern Seite ftark gezähnt, der Zahn am Ende tritt gewöhnlich ftark vor. Die hinterften Beine haben das dickfte Schienbein, welches am Ende im Durchfehnitt elliptifch, meift rund it! Die Schienbeine find gewöhnlich mit einer doppelten Reihe von Dornen bewafnet. Aufserdem haben die an den hin- erften, auch wohl an den mittlern Beinen, am äufseriten Rande % Rande und in der Mitte Dornen, welche in einer ellipti- fchen Linie, die mir der Axe des Schienbeins einen fchie- fen Winkel macht, das Schienbein umgeben. Zwey be- fondere Dornen fitzen am Ende des Schienbeins, und find bisweilen Iamellenförmie. Der eigentliche Fufs hat vier Glieder, die, fo wie fie auf einander folgen, in der Länge abnehmen, und von ziemlich gleicher Dicke find. Bey einigen Käfern finder. man fie von gleicher Länge, befonders folchen, die fehr kurze und breite Fufsglieder haben. Die Klaue bestehz ‚aus einer Scheide, die gesen das Ende weiter ilt, als an der Wurzel. In ihrer meift vier- eckigten Oclinung find die Krallen eingegliedert und da- her in der Scheide beweglich. Diefs zeigt fich bey ge- yauer Unterfachung; aber auch ohne diefelbe läfst es fich fchon daraus abnehmen, dafs bey einem und demfelben Käfer die innere Kralle bald höher bald niedriger fteht, als die äufsere. An jeder Rlaue find zwey Krallen, felten nur eine, Es ift den Melolonthen befonders, aber nicht ausfchliefs- lich eigen, dafs die Geftalt ihrer Krallen fo fehr abän- dert. Bald hat die Kralle zwey Zacken, die entweder von gleicher Länge, Taf. ı. Fig. 15, 16, oder von unglei- cher Länge find, wie Taf, ı. Fig. 17, 18, oder der ein- fache Zacken ift mit einem Zahn bewafinet, wie Taf. T. Fig. 19, 20, oder die eine Kralle ift vom Ende bisweilen bis auf den Grund gefpalten, wie Fig.’21, 22. ‘Im letz- tern Fall liegen fie oft fo dicht beyfammen, dafs man die Spalte nur am Ende fieht. Man mufs dergleichen nicht mit andern Krallen verwechfeln, welche am Ende zwey Spitzen haben und gar nicht gefpalten find. Bey diefen fitzen die Spitzen unter einander, bey den gefpal- tenen aber neben einander. Oft ift eine Kralle kürzer, E 64 > ng wie die andre und beyde find gefpalten, wie Fig. 23, oder es findet fich an einer Klaue nur eine gefpaltene Kralle, wovon der eine Theil etwa drey Viertel von der Länge des andern hat, wie Fig. 25, oder es find an jeder Klaue zwey kleine hakenförmige Krallen, wie in Fig. 24: Zwifchen den Krallen fteht das unbenannte Glied. Es findet fich von verichiedener Länge. Git kömmt es gar nicht zum Voifchein, wenn es tief in der Scheide fitzt. Auch ift es wegen feiner Kürze nicht leicht bemerkbar. Die Schenkel der vordern Fülse find mit der Bruft und dem Halfe durch ein Walzengelenk zufammen ge- fügt, das am äufsern Ende mit den innern Theilen durch Nerven zulammen hängt. Die cylinderförmige Aushöhlung Taf. 9. Fig. T, 2, # am Halle; der verlängerte Kopf Fig. 3, ab, welcher darin eine feitwärts gehende Bewegung nach dem Kopfe und Rücken macht. Die cylinderförmige Aushöhlung an der Bruft für die Einlenkumg der mittlern Füfse Fig. I, 2, 88- Der verlängerte Kopf der mittlern Fülse Fig. 4, in deflen kugelförmige Oelfnung am Ende @ das Köpfchen des Schenkelanhanes Fig. 5 eintritt, fo bey Fig. 3, ec noch am Schenkel zu fehen it. Es macht die Zufammenfetzung diefer beyden Theile kein freyes Gelenke, fondern eine Art von ftehendem Gelenke, das von dem an den Knien der Käfer verfchieden itt. Das Köpfchen Fig. 5 kann fich in der Aushöhlung Fig. 4, a zwar frey bewegen, aber nur nach einer Richtung, von der übrigen Bewegung wird es durch den an feiner Seite befindlichen Einfchnitt Fig. 6, « gehindert, weil ein vorftehender Zahn oder Winkel bey der Oeffnung des verlängerten Kopfs Fig. 4, a in folchen hineintritt und die Bewegung hemmt. Auch ift der Schen- kelanhang bey den Melolonthen durch kein Charnierge- lenke mit dem Schenkel verbunden, fondern er hängt auf der innern Seite damit mittelft fefter Häute zufammen. An den hinterften Beinen ‘if die Verbindung des Schenkel- anhangs mit dem Hüftffücke auch durch ein ftehendes Ge- lenk bewirkt, welches eine ähnliche Einrichtung har. Das Hüftrftuck Taf. 9 Fig. 7, ab ift oben, wo die doppelten "Linien find, knochenartig und feft, unter diefem Theile dünn. Bey «a iftesinwendig ausgehöhlt, fo dafs fich das Köpfchen des Sehenkelanhangs, deffen anderes Ende bey c zum Vorfchein kommt, frey darin bewegen kann. Damit aber diefe Bewegung eine Einfchränkung erhält, fo tritt der fpitze Theil des Hüftftücks bey Fig. 7, d in den Ein. fchnitt des Röpfchens vom-Schenkelanhange Fig. 6, a, und "hält ihn’ ab, eine andere Bewegung, als die beflimmte, anzunehmen. Er kann fich alfo nur von einer Seite wil- lig nach der entgegengelerzten in einer beflimmten Grenze bewegen. Diefs fehienen mir die wichtigften Bemerkungen zu . leyn, die ich über die Gattungskennzeichen der Melolon- then anzuftellen Gelegenheit gehabt habe. Hätte ich noch mehr abweichende Arten unterfuachen können, fo würde ich vielleicht noch manches entdeckt haben, was für meine Abficht wichtig gewelen wäre. Ich bin alfo weit entfernt zu glauben, dafs alles von mir erfchöpft fey. Indellen leiten mich meine Beobachtyngen ganz unge- zwungen auf eine Frage, welche wohl nicht ganz ‚uner- heblich feyn möchte. Welche körperliche Theile.find bey diefer Käfergat- tung von der Befchaffenheit, dafs man fie unter den übri- gen ausheben und als Gattungskenuzeichen im engern Sinn annehmen kann? Sind es die Theile des Mundes, oder die Beine, oder die Fühlhörner, oder welche, die bey allen zu diefer Gattung zu zählenden Arten, wenn nicht völlig gleich, denn diefes wird nicht erfodert, dennoch einander {) 66 en ganz ähnlich angenommen werden können? Streng genom- men, glaube ich, läfst fich folches von keinem Theile be- haupten. Denn wenn gleich mehrere Arten in der Geftalt des einen Theils einander fehr nahe kommen, fo gehen fıe dagegen in eben. demfelben von andern wieder ab. Gleich- wohl hat diefe Gattung etwas fo auffallendes in ihrem Rör- perbau, dafs man keine lange Uebung dazu nöthig hat, um die zu ihr gehörigen Arten von andern Gattungen zu un- terfcheiden. Da fieht man, möchte vielleicht jemand lagen, was der habitus für eine fchöne Sache ift, welchen leichtern Weg uns die Natur durch ihn gebahbnt har. Sollen wir uns alfo gar nicht in eine nähere Unterfu- chung folcher natürlichen Gegenftände einlaffen, und dem oft trüglich fchenden Auge allein das Gefchäft auftragen, nur die Oberfläche zu beträchten; uns damit beruhigen, dafs das Forfchen nach Gewifsheit eine unnütze Befchäfti- gung [ey, dafs man defto mehr Verwirrung finde, je emb- iger man fich beftrebe, den Zufammenhang des Ganzen zu ergründen? Freilich fcheint uns manches in den Werken der Natur fehr verwiret, ohne Ordnung, weil wir hin und wieder ein Glied vermiffen, welches die Bruchftücke der Kette in ein Gänzes verbindet, uns Auffchlufs von dem giebt, was uns vichfelhaft fcheint, was wir nach unferm eingebildeten Sy- ftem und nicht nach den unverbeflerlichen Gefetzen der Natur beurtheilen. Wie oft aber verfchwinder diefe Ver- wirrung, diefer Mangel von Ordnung, wenn wir der Natur auf jedem Schritte folgen, und endlich dahin durchdrin- gen, es fey nun durch Fleifs und Nachdenken, oder durch einen glücklichen Zufall, wo uns das Ganze im Zufammen- hange fich dartitellt? u nn Die nähere Betrachtung der körperlichen Theile von den Melolonthen zeigt uns Anfangs viele und nicht un- beträchtliche Abweichungen, Hinderniffe, die uns abhal- ten, Thiere mit einander zu verbinden, die wir beym erften fiüchtigen Anblick fo gern zu einem Ganzen’ vereinigen möchten. Zwar finden wir, dafs einige darunter geringere Abweichungen leiden, alsandre. Sokommen die Augen, die Maxille, der Backenzahn an der ebern Kinnlade, die Schen- kel und Schienbeine, die Zufammengliederung der. Beine wit dem Halfe und der Bruft, die Art der Verbindung der Theile der Bruft mehr überein, als andre; aber|wenn man hier gleiche.oder völlig ähnliche Geftalten in diefen Theilen fuchte, fo würde fich vielleicht keiner als'ein unter[cheiden- des Merkmal der Gattung aufftellen laffen, da feine Geftalt abändert, auch wohl mit der Geftalt ähnlicher Theile bey andern Räfergattungen übereiniftimmt. Diels nöthiger uns dann, mehr auf die wefentliche Befchaffenheit der körper- lichen Theile, als auf die Veränderungen in ihrer Geftalt - Rückficht zu nehmen, und überhaupt auf alle Theile auf- merkfam zu feyn. Da finden wir nun, dafs eine Anzahl von Melolonthen in einigen Theilen fehr genau mit einan- der übereinkommen, eine andre Anzahl zwar nicht ın eben denfelben Theilen mit folchen zufammentrifft, dafs fich aber wieder andre Theile finden, die ihr mit jener gemein find, und damit zu einem Ganzen verbinden. Eben diefs ıft der Fall’ bey einer dritten Anzahl und bey mehreren, So wie fich nun eine gewifle Menge durch eine gewille Ge- ftalt .gewifler körperlicher Theile auszeichnet, und von einer andern diefer Gattung unterfcheider, fo hat fie dage- gen wiederum andre Tkeile, die mir ähnlichen Theilen der | andern Menge gleich geftaltet find, ‚und ihr darin fo nahe kommen, dafs beyde nicht getrennt werden können. So werden einige durch eine fehr ähnliche faft gleiche Geitalt 68 mn ns des Fühlhorns, andre durch den gleichgebildeten Kopf- fchild und die Oberlippe, wiederum andre durch eine grofse Aehnlichkeit der Kinnbacke oder der Beine, der Krallen, oder mehrerer dergleichen Theile zufammen genommen unter fich verbunden. Sie machen gewifle Familien aus. Jede Familie hat für fich etwas Auszeichnendes, einen Fa- milienzug , der fie von einer andern nahe verwandten Fa- nilie unterfcheidet, in.andern Theilen kommen fie wieder mit einander überein; man fieht, fie haben einen gemein- fchaftlichen Stamm, einerley Gattungsrechte; allein fo, dafs da, worin die eine Familie mit einer andern zufammentrifft, nicht auch die Verbindung zwifchen ihr und einer dritten gefucht werden darf. Wollen wir hier nicht ftehen bleiben, uns nicht damit befriedigen, dafs die Natur den gleich in die Augen fallen- den ganzen Körperbau diefer Gattung, gleichfam als ent- fcheidendes Merkmal mit aufgefteilt hat; vielmehr folche Merkmale verlangen, welche völlig gleich, allen Arten ge- mein und eigenthümlich feyır follen, fo müflen wir aus je- nen Familien Gattungen machen; aber wir veriangen zu viel, und die Natur wird uns auch dann zeigen, dals fie fo einförmig nicht fey, als unfre Syfteme; fie wird uns neue, eben fo fchwierige Hindernille in den Weg ftellen. - Wir werden zuletzt aus jeder Art eine Gattung fchaflen müffen. Man wähle den einen oder den andern Weg, fo wird es fich doch immer zeigen, dafs es mit dem Aufbau eines Syftems nicht fo leicht fey, dafs mehr, als ein flüchriger Blick, dazu erfodert werde, um die Natur und Befchaffen- heit natürlicher Gegenflände zu erforfchen, dafs aber, ie aufmerkfamer wir folche betrachten, defto mehr Gewifsheit erhalten, defto weniger Unentfchloffenheit bey unfern Be- fiimmungen Statt finden, defto leichter begangene Fehler entdeckt werden. ee ‘ ... 69 So finde ich, dafs viele von denen Käfern, vielleicht alle, die von einigen Naturforfchern zu den Cetonien gezählt worden, und woraus Olivier *) eine eigene Familie die- fer Gattung errichtet hat, zu den Melolonthen gerechnet werden müflen. Als: Cer. ignita PL.X, f. 96; C.glabrara pP. IX; £.5o; €. Bicölor P. XL, f. 809; C.'emerita P. XI], f..98; :C.‘clavata ‚P..VHT, £..68; C:convexa P. VI, S248; C, fmaragdula Pl: X, f. 90; C. quadrivittara P. VII, f. 65; ©. tetradactyla-P. VII, E.83; :C, lucida P.VII, f.64; C, fplendida P. IV, f. 21; C.Chryfis P.IV, f. 19; C. brunni- pes P. VI, £. 50; C. lineola P. V, f. 28; C. surinamia P. XT, f;; 104; €. THiata: P. XI, f. 102; C. quadripunctata Pl. X, f. 93; C. lateralis Pl.II, f. 13; C. puftulata P.HI; £.15. Diefen allgemeinen Bemerkungen will ich jetzt die ‘Befchreibungen von einigen Melolonthen beyfügen. die ich noch nirgends befchrieben angetroffen habe. Sind fie es aber, fo werden die Verfaffer es mir verzeihen, wenn ich nicht gleich eine Befchreibung, die fich in dem einen oder andern Stücke auf meine Käfer pafst, und allenfalls, ob- gleich nicht ohne alle Unfchicklichkeit, darauf anwenden läfst, für dıe Befchreibung derfelben anfehe. Anders zu verfahren, halte ich für einen der’ Wiffenfchaft fehr nach- theiligen Leichtfinn, der nur zu oft vielen unnützen Streit und Irrthum veranlafst hat. Die zu befchreibenden Käfer gehören zu zwey fehr nahe verwandten Familien unter den Melolonthen, Die Charaktere der einen find folgende; Corpus oblongum cylindricum. Clypeus ante fupra et infra marginatus. Labrum corneum, angulo acuto crenatum, fupra con- vexum, pilofum, apertum. *) Oliv. a. a. O0, No. 6. Cetoine p, 69. f. EA [nmesssssseitrusiskestieisnnin Ä oO Labium corneum, apice anguftatum, pilofum ,. intus lingua connexum, peetinibus duobus feraceis inftructum. Mandibula, mandibulae M. vulgaris valde fimilis,. dente molari fupericie limaeformi, extrinfecus pilofa aperta. Maxilla, dentis exterioris denticulis in ordinem ad fimilitudinem litterae graecae A proxime accedentem dispo- fitis, dente interiori vix aut non perfpicuo, Palpı anteriores filiformes. Antennae articulis novem, capitulo lamellis tribus con- N firucto. Pectus fere uti tab, 9. fig. r. delineatum, maeriaio lon- giore dimidium primi fegmenti tegente. ‚Seutellum triangulare apice ‚rotundatum. Abdomen ventriolum, tegmine cordiformi convexo. Coleoptra valde convexa, abdomine parum breviora. Elytra futura eleuata, marginata, bafi ad angulum externum gibba. Tarforum artieuli hliformes, fabinde breviores. Vngnis uti tab. I. fig. 15, 16, delineatus. Articalus non nominatus apertus. Der Körper ift länglicht, im Queerdurchfcheitt faft rund. Der Kopffchild vorn oben und unten gerandet. Die Oberlippe hornartig, oben erhaben rund, mit ftei- fen Haaren befetzt, in der Mitte ftark ausgefchnitten. Der vordere Umrils befteht in zwey halben Kreifen, welche durch eine kurze gerade Linie in Verbindung find. Die obere Seite biegt fich weit unterwäris, wodurch ein merk- licher Zwilchenraum entiteht. Die Oberlippe ift fichtbar. Die Unterlippe ift hornartig, nach der Spitze zu fchmä- ler, mit einzelnen fteifen Härchen auf der äufsern Seite. An der innern Fläche find zwey unbewegliche Haarbürft- chen, unter welchen die Zunge mit der-Lippe zufammen- hängt. Die obere Kinnlade hat fehr viel Aehnlichkeit mit der Kinnbacke von M. vulgaris Taf.ı. Fig. I—4, und ift aus- ‘ wärts mit vielen Härchen beletzt. * Die Geftalt der untern Kinnlade kömmt der von M. Frifchii Taf, 1. Fio. 8 fehr nahe. Die Fühlfpitzen find fadenförmig, meift von gleicher Dicke. Das letzte Glied der vordern Fühlfpitzen endigt fich mit Nervenwärzchen. Die Fühlhörner haben neun Glieder, fechs kleinere und drey lamellöfe, welche die Kolbe bilden. Die Theile der Bruft find der von M. vulgaris Taf. 9. Fig. 1, fehr ähnlich, nur ift das Hüftftück länger und be- deckt das erfte Sesment um die Hälfte. Das Schildchen liegt zum Theil unter dem Halsfchilde, es ift dreyeckigt, an der Spitze abgerundet. - Der Unterleib, ift ftark dickbäuchigt, die Afterdecke erhaben und herzförmig. Die Deckfchilde find kürzer wie der Unterleib, die Flügeldecken an der Nath aufgeworfen, wodurch eine flach- runde Wulft entftehr, auswärts fein gerandet. Die Fufsglieder find von gleicher Dicke, in der Länge, nehmen fie allmählig ab. Der Umzifs von der Kiaue ift fo wie Taf. 1. Fie. 15,16. I Das unbenannte Glied zwifchen den Krallen ift ficht- bar und mit zwey fteifen Haaren befertzr. 72 ‘ N ı. Melolontha quercus. long. thorac. ı% lin. par. lat. 2 lin, coleoptr. 44 — — 31 — M. glabra, cnftanea glauco- micans, capite thora- ceque et pedibus badis tab. I. ıg. 26. Capitis color faturatior. - Clypeus duobus arcubus cir- eumferiptus. Thorax ad bafin rectus, medio transverfim dilatatus, margine perangufte. Coleoptra rigida a fronte füb angulo valde acuto fpectata glauco -micantia. Elytra ob- folete trinervia. Caput, thorax, coleoptra atque fcutellum yunctis feu potius (ad lentem) foveolis minimis in profundo (ad lucem folis f. candelae) viridi-argenteis planis, vagis imprella, languida. Pectus, abdomen et femora punctata, pilofa, Abdomen colere dilutius, Def Kopf, Bruftfehild und die Beine von M.'quercus haben die Farbe von Yöthlich braunem Mahagonyholz; der Kopf etwas dunkler. Die Deckfchilde, Bruft und der Hin- terleib find hellkaftanienbraun oder wie Muskatenblüth- farbe. Der Hinterleib ift etwas heller. Hält man den Kopf gegen das Auge und fieht unter einem [eharfen Winkel über die Oberfläche der Deckfehilde hin, fo veränderrfich die braune Farbe in eine bläulichgraue, gerade die von einem blau gefottenen Filche. Diefer Schiller entfteht nicht von aufiegenden Härchen oder Schüppchen, denn hiervon ift die Oberfläche der obern Seite ganz frey, fondern daher, dafs fie in verfchiedenen Richtungen andre Lichtftrahlen wrückfchickt. Die ganze OberAäche hat nur wenig Schim- mer, keinen Glanz. Der Kopffchild ift vorn durch zwey Bogenlinien begrenzt, die fich in der Mitte unter einem ziemlich ftumpfen Winkel einander fchneiden. Der Hals- fehild ift in der Mitte breiter, als oben und unten, und hat einen [ehr fchmalen Rand. Längs den Flügeldecken laufen in “= 73 ziemlich gleicher Entfernung unter fich und vom Rande drey unmerklich erhabene Linien, aber nicht ganz zum Ende aus. Auch der äufsere Rand ift etwas aufgeworfen. Der Kopf, der Halsfehild, das Schildchen und die Deckfchilde find mit Grübchen befetzt, die auf der Stirn und dem Kopffchilde vorzüglich angehäuft find. Betrachtet man fie durch eine ftarke Linfe, fo zeigt fich in ihrer Tiefe keine Ausründung, fondern eine gerade Fläche, die beym Sen- nenlichte oder bey einer brennenden Kerze grünlich mit Silberglanze erfcheint und in der Mitte eine geringe Her- vorragung hat. Die Bruft, der Unterleib und die Schen- kel haben auch punktförmige Eindrücke, aber nicht mit dergleichen Grundflächen, fondern mit einfitzenden feinen Härchen , faft von derfelben Farbe. Auf der Bruft etwas dichter. Nach den verfehiedenen Theilen der Bruft ift auch. die Richtung der Haare verfchieden, welches fich bey vielen behaarten Melolonthen finder, wenn die Haare nicht aus ihrer natürlichen Lage gebracht find. Die Gröfse diefes Infects ändert ab. Nordamerika ift das Vaterland unfers Käfers, wo er im Monat Junius und julius auf der Eiche lebt. Vom Pr, Melsheimer. Fabrieius fagt *) von der M. Fervida: rore coerulescenze vecra. Diels könnte leicht die Vermuthung erregen, dafs unfre Oxercus die nämliche Art fey, zumal da beyde daflelbe Vaterland haben; allein er ferzt hinzu: praecedenti i. e. M. occidentali affınis, ar minus villofa. Diefs kann ich von der Quercus.nicht gelten laffen. Auch will das Zitat aus dem Olivier **) fich’mit meinem Käfer gar nicht vertragen. Die Gröfse der dort abgebildeten Melolonthe übertrift die von der Unfrigen mehr, als um die Hälfte, Ent. SL LP, I. PB 130: 9.2: **) Qliv. 1. c, Inf. 1. No.>. 2..24,.9.21. 5.9. 109, y mn ne see 2. Melolontha quercina. “ long. thor. 27 — 13 lin. lat, 45; — 2£ lin. - coleoptr. 73 — 54 - _- SE3—3- M. nuda, badia, fplendida, antennis dilutioribus, rabilN.heley. Clypeus leviter emarginatus. Antennae maris capitulo majori. Thorax ad bafın, coleoptrorum latitudine, a medio usque ad apicem fenfim decrefcens, verfus feutellum exten- fus, margine angufto, Coleoptra fabtilia; elytra obfolete trinervia, tenuiter marginata. Tota fuperficies foveolis _ minutis in profundo planis fupra puncto albo notatis, confer- tim imprefia. Die Farbe diefer Melolonthe ift rothbraun, wie Maha- sonyholz. Alt gewordene Käfer find dunkelkaftanien- braun, falt fchwarz, jüngere haben ein helleres Rothbraun. Bald ift der Halsfchild dunkler, bald lichter, wie die Deck- fchilde. Der Käfer ift glänzend.. Der Kopffchild ift nur wenig ausgerandet, Das Männchen hat gröfsere Kolben an den Fühlhörnern. Der Halsfchild ift unten fo breit, wie die Deckfchilde. Von der Mitte an verjüngt er fich nach und nach bis-zur Spitze. Seine Bafis it neben dem Schild- chen ausgebogen, der Rand fehr fchmal. Die Deckfchilde find fehr dünne und leicht biegfam. Die Flügeldecken haben längs hin drey lehr wenig erhabene Linien, aber in ungleicher Entfernung. Eine ift in der Mitte, zwifchen ihr und der Narh eine andre, die dritte nicht weit vom äufsern Rande, der fehr fehmal ift. Die ganze Oberfläche ift mit fehr kleinen in der Tiefe flachen Grübehen, ziemlich dicht auf den Deckfchilden ausgezeichnet, in welchen auf der Oberfeite weilse Pünktchen, unten aber Härchen zu be- merken find. Die Bruft it ftark behaart. ihr Vaterland ift Nordamerika, Das Eichenlaub er- nährt fie im Maimonat. Vom Pr. Melsheimer, 7° EN =. Melolontha ticis. long, thor. 2 lin. lat. 3% lin. Wacbleaptr. 7.8 = 5 - M. pilofa-balio-tinerea, pedibus dilutioribus fplendidis. tab, I. fig. 28. Ciypeus leviter emarginatus. Thoracis " pars media transverl[a latior bafı in medio dilatata, margine fubtiliter crenulato. Coleoptra rigida, elytra okfolete trinervia. Totum corpus badıum, foveolis minutis et confertiffimis im- prefüs, fubtus rarioribus, thoracis dorfo confluentibus cica- trifato; fuperficie tota pilis cinereis reclinatis pubefcente. Antenna tab. 1. fig. 14 delineata. Die dunkelkaftanienbraune Farbe des ganzen Körpers, wird belonders auf der obern Seite dem Kopfe, Halsfchilde und den Flügeldeken durch die darauf liegenden Härchen afchgrau, und nur an den Beinen, wo folche fehr einzeln fte- hen, ift fie mit einem Glanze verbunden undauch heller. Der Kopffchild ift nur wenig ausgerander. ' Der.Halsfchild ift in der Mitte breiter, als oben und an der Bafis, welche in der Gegend des Schildchens ausgebogen ift. ‘Der Rand ift fehr fchmal und fein gekerbt. Die Deckfchilde find ziem- lich. hart. Auf den Flügeldecken find drey längslaufende: unmerklich erhabene Linien, in der-Ordnung, wie bey M. rvoboris, oft gar nicht fichtbar. Der ganze Körper, be- fonders der Kopf, der Halsfchild und die Flügeldecken zeichnen fich durch fehr kleine dicht an einander ftenhende Grübchen aus, die längs dem Rücken des Halsfchildes eine narbigte Linie bilden. Auf der Bruft und dem Unterleibe —— 76 ee finden fie fich in weit geringerer Menge. Die Beine find heller von Farbe und. glänzend. Das fünfte kleine Glied des Taf. ı. Fig. 14, a abgebildeten Fühlhorns unfref Melo- lonthe hat das Anfehen, als wenn es zwey Glieder wären; es ift aber nur eins, und fo findet man es auch bey meh- rern Melolonthen, un Im Maimonat lebt diefe Melolonthe in Nordamerika häufig auf der Eiche. Vom Pr. ‚Melsheimer. Ich würde diefen Käfer für M. crenulara Fröblich *) halten, weil in der Befchreibung deffelben vieles mit unfrer M. ilicis übereinkömmt, und beyde aus Nordamerika find; allein da in der Anmerkung gefagt wird, dafs M. crenulara in der Gröfse und Geftalt am meiften der M. folftitialis gleiche, fo mufs ich von meiner Vermuthung abgehen. M. Serrata Fabr. **) gehört zu der Familie unfrer Käfer und kömmt befonders bey dem letzten fehr nahe zu ftehen; ift aber gröfser, auf der obern Seite ohne Härchen und am Rande des Halsfchildes weit ftärker eingekerbt, als die Unfrige. Fabrizius fagt von ihr: Thorax laevis — margine dentibus nigris ferrato. Ift diefes buchftäblich fo, dann-mufs nreine vermeinte Serrara von der Seinigen ver- fchieden feyn, denn fie ift auf dem Halsfchilde nicht glatt und eben, fondern wie M. zlicis auf der ganzen Oberfläche voll Grübchen, die freilich nicht fehr tief und auf den Deck- fchilden dichter find. Auch ift der Halsfchild eigentlich nicht gezahnt, denn die zwifchen den Einfchnitten oder Kerben ftehen gebliebenen Theile find ftumpf, auch nicht fchwarz, fondern mit dem Uebrigen von gleicher Farbe. Der’Rand ift mit einzeln fteifen Haaren befetzt, die in glei- cher Entfernung jicheh. *) Naturforfeher St. 26. S. 94.1. 28. *#) Ent, Sul. TI. PU. p, 15510. 2, | En, 2? Die grofse Aehnlichkeit zwifchen wirklich verfchiede- nen Arten macht eine genauere Beflimmung notwendig, welcher wir um fo weniger entbehren können, je mehr Entdeckungen täglich im Inlectenreiche gemacht werden. P 4. Melolontha micans. long. thor. 12, lin. lat. 3 lin 2 eoleoptr. 4 — — 33— M. glabra, balia grifeo-micans, .antennis, abdo- mine pedibusgue dilutioribus, fplendidis. Ciypeus levifüime emarginatus f. retufus. Thorax me- dius transverfus latior bafı in medio extenfa, margine fub- tiliflime crenulato. Coleoptra rigida, elytra quadrinervia cum capite thoracegue balia, undique fub quovis angulo vifa grifeo-micantia, at minime fub angulo valde acuto a tergo fpectata radiis folis a fronte incidentibus. Caput et thorox foveolis patelliformibus, elytra umbilicatis impreflis, Pectus srileo -villofum. Der Kopf, Halsfchild und die Flügeldecken diefer Melolonthe find dunkelkaftanienbraun und haben einen fchwachen Schimmer. Läfst man das Licht von vorne auf die Oberfläche fallen und betrachtet fie von eben der Sei- te, [o verändert fich die braune Farbe in eine bläulichgraue, man mag den Käfer anfehen, von welcher Seite und unter welchem Winkel man will. Sieht man aber auf die Ober- fläche von hinten unter einem {ehr fcharfen Winkel, fo er- fcheint fie braun. Fällt das Licht feitwärts auf den Gegen- ftand, fo kömmt bald die braune, bald die graue Farbe zum Vorfchein, Die Urfach des Schillerns liegt hier: wie- der in der Ungleichheit, womit die einfachen Lichtftrah- len in verfchiedenen Richtungen angezogen und zurück- geworfen werden. Der Kopfichild endiger fich mit 73 Bomnsmcanznamntanmung einer fehr unmerklichen Bucht. Auch bey diefer Kä- ferart übertrifit die Mitte des Halsfchildes feine Bafıs an Breite, und ift über dem Schildchen ausgebogen, am Rande äufserft fein gekerbt. Der Kopf und: Hals- fchild haben in Anfehung der Gröfse des Käfers ziem- lich grofse Eindrücke, der Halsfchild weniger. Durch eine fcharfe Linfe fehen fie wie runde flache Schüflel- chen aus, welche erft aus dem groben gedrechfelt und mit den Schlichtftahl noch nicht eben und glatt gearbeitet find, denn man bemerkt noch alle Kringe darin, welche von dem erften Werkzeuge eingefchnitten find. Auch die Deckfchilde haben Grübchen, aber nicht fehr dichte, Ich kann fie nicht beflimmter angeben, als wenu ich ihnen ‚die Geftalt eines Nabels zufchreibe, deun es find flache Vertiefungen, mit einem in der Mitte beündlichen erhabe- nen Theile, aber gerade fo geftalter, wie ich gefagt habe. Die Bruft if mit grauen zottigten Härchen bedeckt. Die Fühlhörner, der Unterleib und die Beine haben eine hellere Farbe, als die Oberfeite. Die Beine glänzen. Der Käfer lebt in Nordamerika auf der Eiche, Von Pr. Melsheimer 5. Melolontha hirfuta. long. thor. 1% lin. lat, 3& lin, coleoptr. 33 — — 4. — M. pilofa, balia ventre ac pedibus fplendidioribus, glabris ei cum antenmis dilutioribus, peciore villofo. Cliypeus leviter emarginatus. Thorax medius trans- verfus bafgos latitudinem fuperans, averfus dilaratus, mar- ginatus utroque latere foveola minus imprefla. Caput, tho- rax et coleoptra foveolis minutiflimis confertis pilisque rufis erectis ren 79 erectis parum resupinatis, ‚elytra rarioribus hirsuta. Der Kopf, Halsfchild und die Flügeldecken find dun- kelkaftanienbraun, haben einen fchwachen Glanz und viele feine ziemlich dicht ftehende Grübchen, die auf demKopfe und Halsfchilde gröfser find. Der Kopffchild ift leicht aus- gerandet. Die Eafis des Halsfchildes ift nicht fo breit als feine Mitte und neben dem Schildchen ausgebogen. Er ift ; ER e : IN fein gerandet und hat auf jeder Seite eine kleine Vertie- fung. Der Käfer zeichnet fich unter den verwandten Arten durch die fuchsrothen Härchen aus, welche auf dem Kopfe und Halsfchilde dicht, auf den Deckfchilden fehr einzeln, aber alle aufgerichtet, nur wenig rückwärts geneigt ftehen. Der Unterleib und die Beine haben eine hellere Farbe und find glänzend. Die Bruft ift von fuchsrothen zottigten Haaren gut gedeckt. Diefe Melolouthe nährt fich am Ende des Mai in Nordamerika vom Eichenlaube. Vom Pr. Melsbeimer. 6. Melolontha hirticula. long. thor. ılin. lat. 33 lie, coleoptr. 55 — — 4— M. pilofa, badia elytris triplici pilorum ferie u „obftir. | Clypeus leviter emarginatus. Thorax medius lateri- bus dilatatus, crenato - marginatus foveolis breribus impref- his cicatrifatus, colore (aturatiore rufo -pilofus. Elytra tenuia, coriacea, lucidiora, pilis ornata triplici ordine prae- ter suturam in longitudinem dispofitis, Pedes colore li- quido fplendentes. \ Der Kopffchild des Käfers hat nur eine kleine Bucht, und ift fo wie die Stirn voll kleiner Grübchen, Der Hals- a 2 80 na m fchild if in der Mitte feitwärts ausgebogen. Der Rand ift fein gekerbt. Die Oberfläche hat viele regelmäfsig grolse, aber fehr niedrige Grübohen, die am Boden flach und uneben find. „Ihre Ränder laufen in einander und bilden ein’ Netz, am,Rücken Narben. In der Mitte einer jeden Grube ift ein ‘aufrechtftehendes etwas rückwärts ge- bogenes fuchsrothes Haar. Die Farbe des Käfers gleicht dem Mahagonyholze. Kopf und Bruftfchild find dunkler, als die Deckfchilde. Diefe haben etwas mehr, wiewohl keinen fo ftarken Glanz, als die Beine, Ihre Oberfläche ift wie fehr fein genärbtes Leder. Auf jeder Flügeldecke find längshin fuchsrothe, etwa unter einem halben rechten Winkel rückwärts geneigte Härchen einzeln in drey Rei- hen geordnet. Die eine Reihe fteht auf dem aufgetriebe- nen Rande an der Nath, die übrigen in gleichen Entfer- nungen davon; die mittlere Reihe befleht aus mehrern Haaren. “Auch dicht an der Nath finden fich einige. Die Härchen am Halfe und auf der Bruft find kürzer, liegen dicht und an der Oberfläche an. Nordamerika ift das Vaterland. Vom Pı, Melsheimer, 7... Melolontha badia. long. thorac. 2% lin. lat. 3 lin. coleoptr. 43 — — 33 — M. glabra, badia, fplendida, fronte transversa ru- gofa, pectore.et abdomine pilofis. Muf. Hellwig. Clypeus fubrotundatus inteser, margine medio crafliori. Thorax medius ad latera et ad bafin distentus, margine la- terali erenato. Caput thorax et coleoptra margine ciliata foveolis, pectus abdomen er femora punctis impreflis notata, 81 Tibiae pofteriorum pedum compofitae ex duabus veluti par- tibus infundibuliformibus in fe immillis, margine fetofis. Queer über der Stirn diefer Melolonthe liegt eine gra- de Wulft oder erhabene Linie, wodurch fie fehr ausge- zeichnet it. Der Kopffchild ift vorn fach zugerundet, der Rand ganz. An den Seiten nicht fo dick, wie in der Mitte, wo er nach der Stirn zu einen fpitzen Winkel bil- det. Der Halsfchild ift in der Mitte_an den. Seiten und rückwärts ausgebogen, der Seitenrand geker br. Der. Kopf. fchild und die harten Deckfchilde haben viele länglichte Grübchen. Aufi dem Kopfe find fie rund. Jene fliehen in der Queer ziemlich dicht; an einem Ende haben fie eine ‚runde Vertiefung, in deren Grunde ein erhabenes Pünkt. chen von weifser Farbe fteht. Alle diefe Theile find un- behaart, glänzend, am Rande aber mit einzelnen Borften befetzt. Die Bruft, der Unterleib und die Schenkel ha. ben punktähnliche Vertiefungen, nicht fo tief, als die der ebern Seite, und find mit weichen Haaren befetzt, die Bruft _ am meiften. Die Schenkel der hintern Beine haben das Anfehen, als wenn fie aus zwey trichterförmigen in einan- der gefchobenen Theilen zufammengeletzt wären, deren Ränder in fchiefer Richtung mit Dornen befetzt find, Die Farbe des ganzen Käfers ift wie röthlichbraunes Mahage- nyholz. Diefer Käfer kömmt aus Brafılien. Die zweyte Familie. Corpus oblongum magis minusve cylindricum, Caput aequum, rugofum. Clypeus fupra et infra marginatus, margine fuperiori vario. 82 | mnennennsessensmn— Labrum corneum, erenatum, .[upra convexum pilofum, apertum. Labium corneum, apice anguitatum, glabrum, intus pectinibus duobus fetaceis immobilibus fupra livguam fre. nulo adnexam. Mandibula, dentis molaris margine fpeciem C. [eu O latinorum litterae praebente acnminato, tab, r, fig. 34, a, Maxilla, dentis exterioris denticulis directe iuxta fe pofitis dente interiori aperto, tab. I, fig. 33, c, d. Palpi anteriores capitati, articulis fecundo et tertio in nonnullis fere aequalibus, tab. ı, fig. 33, 5. Antennae articulis novem, capituli tribus lamellatis. Pectus uti tab. 9, fig. I. delineatum. Scutellum triangulare, apice rotundatum. Abdomen plus minusve ventriofum, tegmine triangu- ları parum convexo. Coleoptra magis ac minus convexa, abdominis longi- tudine aut parum. breviora. Elytra fubmarginata, futura elevata, bafeos ad angulum externum gibba. Tarforum articuli fere aequales. Ungula tab. ı fig. 22, delineata. Articulus non no- minatus apertus- Der Körper ift länglicht, im Queerdurchfchnitt mehr oder weniger rund. Der Kopffchild oben und unten gerander, oben auf verfchiedene Art. ' Die Oberlippe hornartig, unter einem ftumpfen Win- kel gekerbt; der Rand geht zu beyden Seiten in eine Spitze aus, ift mir einzelnen fteifen Haaren befetzt, fichtbar. Die Unterlippe hornartig, oben schmäler als an der Wurzel, ohne Haare, auf der innern Seite zwey kleine un- bewegliche Bürftchen von fteifen Härchen über der Zunge. em 83 Der Backenzahn an der obern Kinnlade hat einen fchneidenden vorftehenden Rand, der wie ein liegendes la-, teinilches € oder O gebogen ift, Taf. I. Fig. 34 a. Die untere Seite der Mandibul von M. folttitialis ift Taf. I. Fig. 6, abgebildet. Bey a fieht man den Zahn im Profil, bey b ift ein hervortretender Theil mit fteifen Haaren beletzt, Es giebt aufserdem in dem Bau der Mandibul bey dieler Familie Verfchiedenheiten, welche bey jeder Art befon- ders betrachtet werden müflen. N Bey der Maxille find drey Spitzen des äuffern Zahns neben einander in grader Reihe, Taf. I. Fig. 33, c. und der innere Zahn ftehr an der innern Seite daueben, Fig. 33, d, ganz fichtbar und ift gegen das Ende an der innern Seite mit fteifen kurzen Härchen beferzt. Ungeachtet die drey Spitzen des äufsern Zahns in grader Reihe ftehen, fo findet fich dennoch der eine oder andre bisweilen einge- kerbt oder an der Spitze getheilt. Diefs hindert der ange- gebenen Ordnung nichts. Die vordern Fühlfpitzen beftehen aus drey kleinern, in der Grölse wenig verichiedenen und einem ftarken Gliede, Taf. I. Fig. 33, bf, welches am Ende eine Oefnung hat, woraus ein fpitzer Theil, das eigentliche Sinnorgan, her« vortritt. Die Fühlhörner beftehen aus fechs kleinern Gliedern und drey lamellöfen, welche die Kolbe ausmachen. Sie find alfo denen von der erften Familie fehr ähnlich, nur findet man die Kolbe des männlichen Käfers öfterer gröf- fer, als bey jenen. Die Bruft ıft der Taf. 9. Fig. I. abgebildeten, fehr ähnlich, Das Schildchen ift dreveckigt, an der Spitze ftark ab» gerundet. Der Unterleib ift nicht bey allen zu diefer Familie 54 y———— gehörigen Arten dickbäuchigt, dennoch nicht mittelmäfsig ftark. Die Afterdecke ift meift dreyeckigt und nur wenig erhaben. Die Deckfchilde find mehr oder weniger convex, eben fo lang als der Unterleib, auch kürzer. Die Flügel- decken find fehr unmerklich gerandet, an der Nath aufge- worfen, und am äufsern Winkel der Base bucklicht. Die Fufsglieder find beynahe von gleicher Länge und von einerley Dicke. Die ‚Krallen haben die Geftalt eines Gartenmeffers, nicht weit vom Grunde find he mit einem Zahn ver[ehen, Taf. 1. Fig. 20. Das ungenannte Glied ift kennbar und wie gewöhnlich mit zwey Borften befetzt. ı. Melolontha alfımilis.. Herbf. long. thor. 1% lin. lat. 2% lin, ealeoptr. 4 — — 3. — Naturfyftem aller bekannten Infecten, Th. 3. S. 83.n.36. M. ochracea, capite et ihorace rufis, pilofis, coleo- ptris pilis breviffimis vage tectis. Corpus fubeylindricum. Clypeus retufus, fubreflexus linea eleuata a fronte diftinctas. Thorax ad bafın anguftior medio ante fcutellum parum extenfus, fubtilifime puneta- tus, margine crenulato, colore faturato, pilis molliflimis bre- vibus et elongatis tectus. Coleoptra plano convexa, abdo- mine breuiora, fplendida una cum capite punctis maioribus impreflis. Der Käfer ift etwas gedruckt rund. Der Kopflchild von vorne grade, an den Winkeln gerundet, in der Mitte faft unmerklich ausgerandet. Der Rand ift aufwärts etwas zurück gebogen, und fchwarz, wenigftens das Aeufsere da- von; von der Stirn durch eine unmerklich aufgeworfene Linie unterfchieden. Der Halsfchild hat in der Mitte mehr Breite, als an der Wurzel; eine fchwärze unbedeutende “ Vertiefung zeigt fich auf beyden Seiten. Neben dem Schildchen biegt fich der Halsfchild auswärts, er ift äufserft fein punktirt, am Rande gekerbt, von :rothbrauner Farbe, wie der Kopf; mit fehr weichen kurzen dichtliegenden Härchen bedeckt, aufserdenı noch mit dergleichen längern aufrechtftehenden, nur wenig rückwärts geneigten Haaren befetzt, die eine ochergelbe Farbe haben. Die Deckfchil- de find flach erhaben wie der Kopf ungleich ftärker punctirr, .als-der Halsfchild, ‚ etwas kürzer wie der Unterleib, fo chwach glänzend, eichelbraun, bisweilen am Rande dunk- fchwach gl d, eichel st l Rande dunk ler, mit kurzen liexenden Härchen nicht fehr dicht belegt. ) I So Die Bruft, der Unterleib, die Fühlhörner und Schenkel 3 3 haben eine ochergelbe oder mit den Deckfchilden einerley Farbe. Auf der Bruft fitzen lange. zottigte Haare, deren Farbe aus dem Ocher ins Weilse übergeht. 2. Melolontha piloficollis. long. thor. 125 lin, lat. 22 lin, - coleoptr, 45 = = 3 - M. ochratea, capite et thorace rufis una cum pe= ciore hirtis, coleoptris pilis brevibus tectis pone eutellum elongatis. tab. 1, fig. 2 / Corpus fubeylindrieum. Clypeus rotundatus, integer, fubreflexus a fronte elevata diftinetus. Thorax medius ad latera et bafin dilatatus, macula obfoleta laterali, pilis elon- gatis obfitus. Scutellum barbatum. Coleoptra plano-con- vexa abdomine diluto-- ferrugineo breviora, fplendida, pilis brevibus circa feutellum elongatis obfira. Caput, thorax 86 a foveolis, elytra punctis plurimis aequabiliter diffeminatis imprelia. Diefe Melolonthe ift nicht ganz rund im Queerdurch- fehnitt, aber erwas dickleibiger, als die vorherbefchriebe- ne Art. Der Kopffchild rundet fich, ift ganz und etwas zurückgebogen; da wo er anfängt, hebt fich dieStirn. Der Halsfchild ift zu beyden Seiten in der Mitte ausgebogen, dem Schildchen gegenüber ebenfalls. Auf beyden Seiten ‚fieht man einen undeutlichen Flecken. Der Halsfchild ıft mit weichen ziemlich dicht und grad aufftehenden langen Härchen beferzt. Auch auf dem Kopfe fitzen dergleichen, aber nur halb fo lang.: Auf dem Schildchen liegen feine Härchen in gleicher Entfernung von einander. Die Deck- fchilde find fachrund gewölbt, wenig glänzend und kür- zer, als der blafsroftfarbige Hinterleib. Sie find mit kur- zen weichen nicht ganz auiliegenden Härchen bedeckt, nicht fehr dicht, fo dafs man fie wohl unterfcheiden kann. Hinter dem Schildchen an der Nath find dergleichen Haare, wie auf dem Halsfchilde. Der Kopf und Halsfchild haben : Grübchen, die Flügeldecken viele gleichweit von einander ftehende punktähnliche Eindrücke. Die Farbe ift ocher- braun, nicht fo dunkel, als bey der vorhergehenden Art. Sie gehört in Amerika zu Haufe. Vom Pr. Melsbeimer. Die beyden befchriebenen Arten laflen fich fehr leicht für einerley anfehen, wenn fie nur oberflächlich betrachtet werden; denn ihre Gröfse, Farbe und ihr behaarter Hals fchild machen aufden erften Anblick einerley Eindruck, un- geachtet fie wefentlich verfchieden find. Ich habe eben die Käfer aus der Heilwichifchen Sammlung vor mir gehabt, wornach Herbit die Befchreibung der M. aflimilis gemacht hat. wi Melolontha angularis. long. thorac. 1% lin, lat. 25% lin, -» coleoptt, 4 - - 2% -_ M. badia, thorace medio laterali parum tubercu- lato, angulis margaritaceis. Corpus fubeylindrieum, Frons ruga transverf[a et dua- bus a medio ad latera defcendentibus norata. Clypeus fub- rotundatus, integer, fubreflexus. Thorax medius trans- verfus dilatatus, bafı paene directus, pilofus. Caput, tho- rax, coleoptra punctis minimis imprefis fere ‘aequabilia, fplendida. Elyıra plano - convexa, glabra, trinervia, in- terftitiis inaequalibus, abdominis longitudine. Pectus hir- tum, abdomen barbatum, colore dilutiora. Der Käfer iit meift cylindrifch. Qucer vor der Stirn ift eine Runzel, von deren Mitte eine älınliche in geboge- ner Linie nach jeder Seite herunter geht. Der Kopf- fchild ift meift gerundet, ganz und etwas zurückgebogen. Der Halsfchild trur ın der Mitte an beyden Seiten ftark aus, an der Wurzel ift er beynahe gerade. Nicht weit vom Rande, wo er ausbeugt, ift an jeder Seite eine warzenähn- liche unbedeutende Hervorragung, die ins Schwarze fällt. Der Kopf, der Halsfehild und die Deckfchilde haben eine mit Glanz verbundene Farbe von röthlichbraunem Mahago- nyholz, viele fehr kleine punktähnliche Eindrücke, die, Deckfchilde etwas weniger. Die Winkel des Halsfchildes erfcheinen in vielen Richtungen glänzend weils perlmut-, terartig. Es find weder Schüppchen noch Haare, welche diefen weifsen Schein verurfachen. Es ift eine Materie, die fehr dünn auf der Oberfläche vertheilt ift, und fich nach der Mitte des Halsfchildes allmählig verliert. Ihre Farbe und ihr Glanz kömmt völlig mit der Kalkerde überein, welche von den Mineralogen Schaumerde genannt. wird. ! % 88 Do Aufserdem ift der Halsfchild mit langen' weichen rückwärts gelehnten Härchen 'eben nicht häufig befetzt. Die Flügel- decken find flach gewölbt, fo lang, wie der Hinterleib, ohne Haare, und haben längshin drey mäfsig erhabene Li- nien, wovon zwey zunächft der Nath in gleicher Entfer- nung, die dritte, welche (ehr unmerklich ift, nicht weit vom äufsern Rande befindlich find. Die Eruft und der Un- terleib haben eine hellere Farbe, als die obere Seite, jene it mit langen weilsgelblichen grauen Härchen fehr dicht, diefer aber nur mit kurzen eben nicht häufig aber in ei- ner parallelen Tage beferzt. si Das Vaterland ift Nordamerika. Vom Pr. Melsheimer. 4. Melolontha pulverca. long. thor. 13 lin. lat. 22% lin. 3 » coleoptr.5£ - - 3 > DM. cinnamomen, albo pulverulenta, ad bafin coleo- ptrorum barbata, tibiis pofiicorum pedum, pro Jpinis articulis lamelliformibus inflructis. ‘ Corpus fubeylindricum parum attenuatum. Caput fubtus pilofum. _Frons' fcabra kirta linea recta elevata transverla a clypeo diflincta,, colore fpiffo. Clypeus rotun- dus, integer, fubreflexus, punctatus, nitidus. Antennae diluto-ochraceae. Thorax ad media latera et bafin dilata- tus, pilofus, pilis ad marginem longioribus fuberectis, pun- etatus, interftitiis punctorum ad marginem anticum vtraque latera et in medio albis, Elytra longitudine abdominis margine ciliata, punctata, lineis quatuor confertim punctatis, fpatio interjecto ad bafın inaequali; colore cinnamomeo li- quidiore, albo pulverulento. Abdomen diluto-ochraceum, ® fegmentis utrinque ac tegmine albis, pilofis. Pectus ac iu-. gulum pilis pallidis hirta. Pedes dilucido-ochracei pilofi. ‚ Der Käfer ift im Queerdurchfchnitt gedrückt rund, meift walzenförmig, an der Bafis der Deckfchilde etwas di-. cker. ‚Der Kopf ift unterwärts haarigt. Die Stirn ift auf der Oberfläche chagrinartig, dunkelzimmetfarbig und von dichtftehenden Haaren rauch, Zwifcheu ihr und dem Kopffchilde findet fich eine gerade aufgeworfene Queerl- nie. Der Kopffchild ift vorn rund, ganz, etwas aufwärts gebogen, hat tiefe Punkte und dabey Glanz. Die Fühl- hörner find blafsocherbraun. Der Halsfchild an beyden Seiten in der Mitte und an der Bafıs auswärts gebogen, punktirt und in den Punkten mit kurzen Härchen befetzt, die aber am Rande, befonders an der Bafıs länger, dichter und etwas aufrecht fiehen. Zwifchen den: vertieften Punkten ift der Halsfchild am Vorderrande, an beyden Seiten und in der Mitte mit einer weilsen Materie be- deckt, die fich abreiben läfst,. Unter dem Hinterrande des Halsfchildes kommen ziemlich lange bräunlichweilse Haare in gleichlaufender Richtung hervor, bedecken den Grund der tFlügeldecken und das Sehildchen ganz. Die Deck- fchilde haben die Länge des Unterleibes und find nur am Rande mit einzelnen Härchen eingefafst. Man fieht auf ihrer Oberfläche überall feine Punkte ausgeftreuet, aber aulser diefen auf jeder Flügeldecke vier dicht punktirte Linien, wovon die eine zunächft der Nath, die übrigen drey nach der Bafıs zu in gröfsrer Entfernung davon, als unter fich; hinterwärts aber mit .der erften in ziemlich gleichen Entfernungen ftehen. Aufser diefen vier punk- tirten Linien find noch Spuren von einigen andern vorhan- ‚den, aber fie find fehr undeutlich, weil ihre Punkte nicht fo dicht geftellt find, wie bey jenen und fich unter den übrigen Punkten der Oberfläche verlieren. Die Farbe der 90 — Deckfchilde it heller, als des Halsfchildes feine, welche der Farbe von Zimmet fehr nahe kommt, aber fie ift überall mit derfelben weifsen Materie in.den Zwifchenräumen der unkte mehr oder minder gefärbt. Diefe weilse Materie fällt bey verfchiedenen Richtungen gegen das aufiallende Licht "ftärker oder fchwächer in die Augen. Wo fie fchwach aufge- tragen oder abgerieben ift, zeigt die Oberfläche einen ge- ringen Glanz oder Schimmer. Der Unterleib ift ganz blafs ocherbraun. Die Segmente find zu beyden Seiten, die Afterdecke ganz mit Weifs belegt, und mit einzelnen Härchen befetzt. Die Unterfeite des Halfes und die Bruft iind von ziemlich langen bräunlichweifsen Haaren zottigt. Die Beine haben eine blafsocherbraune beynahe weifsliche Farbe und einzelne Härchen. Die Tarfen find ein wenig dunkler. Etwas befonders zeigt fich bey diefer Käferart am Ende der hinterften Schienbeine. Statt dafs folche gewöhnlich mit zwey Dornen bewafnet find, finden fich bey unfrer Melolonthe zwey fchmale dünne lamellenförmi- ge,am Ende etwas zugerundete, zur Hälfte durchfichtige Theile, wovon der eine um ein Dirittheil kürzer ift, als der ändre. Der durchfichtige Theil feheint nur aus einer ein- fachen Membrane zu beftehen, der undurchfichtige aber inwendig hohl zu feyn. Diefer Käfer hält fich im Frühjahr im Aftrakanifchen auf der Steppe auf. Vom Rath Böber in Petersburg. 5. Melolontha ochracea. long. thor. 2 lin, lat. 3 lin, - coleoptr, 45 - - 35 - M. diluto- ochracea, feutello, capite, thorace abdo- mineque colore faturatioribus. Corpus eyiindricum fubdepreffum. Frons transverfa 91 elevata pilofa, a clypeo linea imprefla diftinceta. Clypeus reflexus, rotundus, retufus, punctatus, colore dilucido. mar- gine faturato. “Thorax medius ad balin et latera distentus, fpiffe punctatus, pilofus, pilis breuibus erectis. Eiytra abdomine aliquantum breviora, nitida, lineis fex ad longi-. tudinem pauxillum elevatis, punctata, pilis rarioribus,ere- ctis, ad feutellum longioribus confertis, diluto-ochracea, margine colore faturato, externo ciliato. Iugulum ac pecius cinereo -hirta. “Segmenta et pedes pilofa. Der cylinderförmige Körper diefes Käfers erfcheint etwas gedruckt. Die Stirn ift chagrinartig, queerüber auf- geworfen, vom Ropffchilde durch eine etwas vertiefte Li- nie abgefondert, mit aufrechtftehenden braunen Härchen befetzt. Der gerundete Kopffchild hat einen umgeboge- nen Rand, in der Mitte eine geringe Einbucht, punktför- mige Vertiefungen, ift nicht fo dunkel, wie fein Rand, der mit dem Kopfe gleiche Farbe hat. Der Halsfchild ift an beyden Seiten und hinten in der Mitte ausgebogen, fehr dicht punctirt, von kurzen aufrecht nicht fehr dicht ftehen- den dunkelbraunen Härchen rauch, bürftenartig. Die Flügeldecken find etwas kürzer als der Unterleib, fie haben einen Firnifsglanz und der Länge nach fechs fehwach. auf- geworfene Linien, wovon die erftie fehr nahe an der Nath, drey in der Mitte und zwey zunächft dem äufsern Rande ftehen. Die Deckfchilde find punktirt, und mit einzelnen aufrechtftiehenden kurzen Härchen befetzt, welche zunächft dem Schildchen dichter und länger find. Ihre Farbe ift aus dunkeln Ocher licht aufgetragen, aber am Rande fo dun- kel, wie der Kopf und Halsfchild, das Schildcheh und der Unterleib, auch ift der äufsere Rand mit kurzen einzelnen Härchen eingefafst, Unten ift der Halsfchild, fo wie die Bruft fehr rauch. Die Segmente find mit kurzen dicht anliegenden Härchen bedeckt, befonders au den Rändern. Die Farbe der Haare fällt auf der Enterfeins des Käfers überall ins Afchgraue, an den Beinen aber find fie eben fo wie die Beine felbft mit den Flügeldecken gleich gefärbt. Diefe Melolonthe fliegt im Julius mit der vorhergehen- ‘den an einerley Orten. on Vom Rath Böber. Zu diefer Familie gehören auch M. folftitialis Fabr. M. aeguinoctialis Fabr. Herbfl. M. res Herbft. oder pagana Oliv. M. asra Fabr. u. a. Cetonia. Corpus vblongo - ovatum, magis ac minus depreflum, 'marginatum, nitidum, languidum, laeve, nudum, glabrum, pilofum, villefum, fquamofum, \volere magis variegato, quam fimplici. Capur oblongum, aeguum, rugofum, cornutum, pro- minulum, Frons oblonga, parum convexa, plana. Ceuli femiglobofi, laeves marginem capitis exeipientes. Clypeus extenfus, fubtus concavus, ante vel fupra vel infra vel vtraque in pagina aut nullibi marginatus, crenatus, emarginatus, finuatus, retufus, integer. Mentum. bafı maxillarum magis porrectum , 'margi- ne recto. Labrum membranaceum, planum feü parum conrve- xum emarginatum, integrum, pilofum, absconditum, tab. 2.:F1p..4. Labium prominens, corneum, mento adfixum, fupra medium dilatatum, apice retufum aut emarginatum, pilo- fum, tab. 2. fig. 5; partibus in pariete interno duabas ob- longe - ovalibus, pilis breviffimis obfitis, tab. 2. fig. 6. Fi. gurae de labio Trichii fafeiati Fabr. defumtae. Mandibula corneo-membranacea abscondita, molaris, palaeformis, tab. 2, fig.7, 8, 9, 10. Figura7 repraefentat paginam inferiorem mandibulae Trichii nobilis Fabr. fig.g. eandem Trichii Eremitae Fabr. fig. 9. Trichii fasciati Fabr. fig. Io. Cetoniae marmoratae Fabr. Maxilla cornea, ‚deate exteriori acuto f. ohiahrcile erinito, tab. 2, fig. I, a, interiori incurvo feraceo adverfum infertionem palporum locato, tab. 2, hie. 17,,b. Palpi anteriöres filiformes, longiores, quadriarticulati, 04 h; | mem articulo primo brevifliimo, ultimo longiori, maxillae dorfo adnexi, tab. 2, fig. II, & | Palpi pofteriores triartieulati, vltimo longiflimo fubcraf- fiori, parietibus labii lateralis inferti, tab. 2, fig. 5, a, a, ng.6,a,a. Antennae breves, capitato -lamellatae, articulis decem, primo crafliori longitudine fere omnium fex fequentium, fecundo, fexto et feptimo vti et tertio, quarto et quinte eadem paene crafütie, lamellıs tribus ovalibus Taepius oblongis. i Thorax cum iugulo connatus, transverfus fornicatus, fubrotundus faepius apice anguftato, ad bafeos medium magis ac minus dilatatus, retufus, finuatus, mobilis. Jugulum perbreve, marginem veluti thoracis inferio- ıis praeftans. tab. 9, fig. 4, f. Pectoris partes membranis eonnexae pro fpecie fere aequales, fcapula excepta in multis maiori, coleoptris non tecta, tab. 9, fig. 4. Periftaethium delineatum, fig. 4, a; fcapulae, fig.4, db; acetabulum, fig. 4, e; parapleura, fig. 4, ce; maeriaia, fig. 4, dd cernuntur. Siernum pectorale poflicum [pecie et magnitudine va- zium, aut fere nullum, | Scurellum triangulare, apice faepius rotundatum non- nunguam vix perfpicuum.. Abdomen transverfum depreflum , fegmentis fex rigi« dis in dorfo membranaceis, tegmine triagono apice obtufo, fubrotundo,, parum convexo. Goleoptra rigida, longitudine abdominis, interdum breviora, latere externo magis ac minus finuato, Femora tenuia, pedum pofticorum latiffima, antico- sum mediis arctiora. Tibise validae, dentatae, apice fpinofae. Tarforum articuli quatuor filiforımes, fere aequales [pi- nofi, hifpidi. | Unguis 97 Ungnis excipiens ungulas duas, pro fpecie aequales et mobiles cum articulo non nominato. | Capitulum cum proceflu capitato per fynarthrofin cön- nexum; polticorum pedum cum maeriaio per eandem arti- eulatio. Der Körper der Cetonien ift länglicht eiförmig, ge» randet; die Oberfeite in der Mitte flach an den Seiten ge- runder. Die Oberfäche ift glänzend, auch ohne Glanz, meiftentheils glatt, ohne Haare ünd Schuppen, mit Schup- pen belegt, ohne Haare, mit einzelnen Haaren oder mit vielen weichen Haaren: bedeckt, feltener einfärbig, als init mehrern Farben gezeichnet. Der Kopf ift länglicht, auf der Oberfläche eben, auch zunzlicht oder gehörnt, vorftehend. Die länglichte Stiräa it wenig erhaben. Die Augen find halbkueelförmig und glatt. Der Sei. tenrand des Kopffchildes tritt bis in ihre Mitte nnd bilder darinn eine erhabene Linie oder Wulft. Der Kopffchild dehnt fich in. die Länge, ıft unterwärts mehr oder weniger vertieft und vorn oben und unten ge- randet. Bald fehlt der obere, bald fehlt der untere Rand, bald fehlen beyde Ränder. Vorn ift er entweder ausge- kerbr oder ausgerandet oder ftark eingebogen, oft zeigt fich folches ganz unmerklich, oder gar nicht. Der Kinn tritt etwas mehr vor, als die Bafis der Maxil- fen und ift vorn gerade. Die Oberlippe ift dünn, pergamentartig, entweder flach oder wenig erhaben, ausgerandet oder ganz, mit ein- zelnen Härchen befetzt. Sie liegt in der untern Höhlung des Kopffchildes und ift daher nicht fichtbar. Die abge- bildete Taf. 2 Fig. 4 ift vom Trichius faföiarus des Fabriziug und vergrölsert. x G 08 unsumnmn sr mn = Nie Unterlippe. fteht vor, «it hornartig, über die Aitte hinaus breiter, am ‚Vorderrande fehr wenig, oder ftärker gerandet und mit einzelnen fteifen Haaren beferzt Taf. 2 Fig. 5. An ihrer innern Seite fieht man oben zwey ‚Jänglichtovale -mit kurzen fteifen Häfchen befetzte Theile mit der äufsern Seite verwachfen, und unter deren Mitte zwey sunde Hügelchen Taf. 2 Fig. 6. Die Unterlippe ift durch eine dünne Membrane mit dem Kinne in Verbin- dung Taf. 2 Fig. 5, b und vom Tr. fafeiarus genommen, Die Rinnbacke hat an der äufsern Seite einen horn- artigen, ftarken vorftehenden Theil, der nach innen zu fcharf, am Ende zugerundet Taf, 2 Fig. g, a, oder fpirz Eio. 7, 2; Big. 9, 2, Fig. Io, a, mannichmal etwas gebo- gen, ‚oder gerade ift. Er fieht in Verbindung mit einem am Grunde der innern: Seite befindlichen hornartigen Bak: kenzahn und macht damit ein Ganzes aus. Bey Fig. 9, b, fieht man die innere Fläche dieles-Zahns, weil er etwas feitwärts gebogen ilt. Bey der 7, $, und 10, Figur läfst er fich aber beyb nur von der Seite fehen; Er unterfcheidet fich von dem Backenzahn der ‚Melolonthen dadurch, dafs feine Oberfläche keine Queersinfchnitte hat, und eben ift, aber eine geringe Rauhigkeit etwa wie mattgefchliffenes Glas befitzt. Zwifchen diefem Zahne und jenem vorftehen- den Theile findet fich nach Verhältnifs der Gröfse des Käfers ein gröfserer oder kleinerer Zwifchenraum, welchen ein pergamentartiger an der untern Seite etwas .hohler fchaufelförmig geitalteter Theil einnimmt, der am Rande mit einzelnen fteifen Härchen befetzt it. Man fieht ihn in der 7, 8, 9, und 10, Figur bey c, fo wie die Kinnbacke felbft, von der untern Seite. Bey did find Nerven, wo- durch die Kinnbacke: mit den innern Theilen des Kopfs in Verbinduug fteht. Bey einigen trifft man zwey, bey andern nur einen folchen Nerven an, der fich in mehrere In Zn — | 09 ‚Aefte theilt. Die Abbildung von der Kinnbacke des Trich. nobilis vom Fabrizius ift in der 7, Figur, die vom Trich. ere- Mita in der achten. vom 'Trich. fafeiarus in der neunten, und von der Ceronia marmorata des Fabrizius in der zehn- ten Figur dargeftellt. So verfchieden diefe Figuren aus- fallen, fo mannichfaltig find die Geftalten von den Kinn- backen der Cetonien, deren ich etliche dreyfsig unterfuch- te. Ob fich diefe Verfchiedenheit auf Familien einfchränkt, kann ich jetzt nicht entfcheidend angeben, weil ich noch zu wenig unterfucht habe; dennoch feheint es mir nach den angeftellten Beobachtungen der. Fall zu feyn, Weil ich aber bey allen Käfern, die ich ‚der Unterfuchung un- terwarf, an den Kinnbacken jene drey bezeichneten Theile angetroffen habe; fo feh' ich folche bey den Kinnbacken der Cetonien als wefentliche Theile an, die ich bey ver- fchiedenen Arten oder Familien unter veränderlichen Ge- fralten zeigen. Die Kinnbacken find bey diefer Käfer- gattung von aufsen nicht fichtbar, denn fie liegen in der untern Hölung. des Kopffchildes meiftentheils ver- bergen..*) ee Die Kinnlade ift hornartig, die Bafis lang und dabey fchmal, Taf. 2, Fig. II,d. Der Stamm Fig. ıı, ec hat am Rücken, nach dem obern Ende Zu, eine länglichte Ver- tiefung, die aber bey verfchiedenen Arten abändert und *) Fabrizius fagt von der Kinnbacke der. Cetonie; mandibula porresta, cornea, veita „ asuld, inermis. Gener. Ins. P. 9. Es fcheint, dafs bey diefer Beftimmung nur Rückficht auf den an der äufsern ‘Seite der Kinnbacke vorftehenden Theil genom- men worden, der gleichwohl nicht immer fpitz, fondern auch am Ende ftumpf oder zugerundet vorkömmt. h Olivier hat nur auf den mittlern Theil der Kinnbacke ge- fehen, daher fich folgende Befimmung erklären läfst! Mandis bulae membranacene eiliatae, vix sonfpisune. Oliv, T. 1. Nr. 6, g- 6, G'2 - oft fehr unmerklich if. Das Verhältnifs der Breite des Stamms gegen feine Länge ift auch nicht bey allen Ceto- nien einerley. Man findet feine äufsere Seite oder den Rücken gewöhnlich mit Haaren mehr oder weniger be- deckt. Der obere Theil, Fig: IT; a, welchen ich den äuf- fern Kinnladenzahn nenne, ift mit dem Stamfe nicht verwachfen, fondern feheint mir damit zufammengeglie- dert zu feyn; er ıft auch nicht gefpalten, fondern ganz wie ihn die ı2 Figur angiebt. Er ändert bey verfehie- denen Arten in der Geftalt; befonders in der Länge ab, und ift verhältnifsmäfsig oft nur ein Drittheil fo lang; als unfre Figur ihn darftellt; oft fo kurz, dafs er kaum be- merkt werden kann, aber immer mit fteifen Haaren be- fetzt, deren Länge bey verfchiedenen Arten ebenfalls verfehieden ausfällt, und zu deren Pafis er allem Anfe- hen nach nur dienen foll. Diefe Haare theilen fich zu- weilen, wie in der Figur, oft find fie nicht getheilt. Dafs diefer Theil, den ich eben befchrieben habe, kein eigent- licher Zahn feyn könne, fieht man wohl. Es ift ein Werkzeug, um den gefehöpften Blumenftaub aus dem Munde in den Hals zu bringen, eine Art von Bürfte oder Wifcher. In dem obigen hab’ ieh meine Gründe angege- ben, warum ich gleichwohl die Benennung Zahn beybe- halten werde. Der innere Kinnladenzahn ift an der in- nern Seite des Stammes Fig. Iı, b und befteht in einer mehr oder weniger gekrümmten hornartigen Spitze, un- ter welcher diefe innere Seite der Länge. nach mit fteifen Haaren befetzt if. Die in der Abbildung vorgeftellte Maxille Fig. ıı ift vom Trichius faftiarus des Fabrizius, *) ®) Nach Fabrizius ift die Maxille der Cetonien unidentata fetofa, a. a, O, Dies bezieht fich auf den innern Zahn. Olivier a, a. O. maxillae — in medio unidentatae apise fub- membranassae , villofae. gen ! IOE Die vordern Fühlfpitzen find länger als die hintern, viergliedrigt. Die Glieder find von ziemlich gleicher Dicke, nach dem untern Ende zu, wie gewöhnlich, ver- jüngt. Das erfte Glied ift fehr kurz, die beyden folgen- den faft von gleicher Länge, das vierte am längften und eylindrifch. Das erfte ift am Rücken der Maxille feft und oft, wenn die vorher angegebene Vertiefung ftark ift, darinn fo verfteckt, dafs es nicht leicht in die Augen fällt. Diefs mufs die Urfach feyn, warum einige Natur- forfcher bey den Cetonien nur drey Glieder angegeben haben *), da man folche bey den meiften Arten diefer Gattung doch deutlich erkennen kann. Fig. IL, c. Die hintern Fühlfpitzen haben drey Glieder. Das dritte Fig. 5, a ift oft fo lang, wie die beyden erften und immer etwas dicker. Das erfte und angewachfene Glied ift zwi- fchen den beyden Wänden der Unterlippe oft nicht leicht oder ga. nicht zu erkennen, wenn der Gegenftand nicht auf gie Weile gegen dasLicht gehalten wird, dafs die Strah- len gerade in den kleinen Zwilchenraum an den Seiten der gedachten Wände fallen können. Die Fühlhörner find. verhältnifsmäfsig kurz, kolben- förmig. Sie haben zehn Glieder. Das erfte Glied ift viel dicker und faft to lang, wie die fechs folgenden. Das zweyte, fechfte und. fiebende find beynahe von einerley Durchmeffer, eben fo das dritte, vierte, und fünfte, welche dünner find. Die drey letzten, weiche eine länglichtovale Kolbe bilden, beftehen in drey ungleich dicken Lamellen. Der Halsfchild ift mit der untern Seite verwachlen queerüber etwas gewölbt, bisweilen nähert er fich des run, den Form, öftrer aber ift er an der Bafıs viel breiter, als an derSpitze. In der Mitte der Bafis dehnt er ich, bald mehr, bald weniger aus. Der. ausgedehute. Theil if entweder ”) Fubr. Gen. Ins, p. 9: 104 mmnuennn fpitzauslaufend, oder abgeftumpft, und der abgeftumpfte Rand auch wieder einwärts gebogen. Der Halsfchild ift für fich beweglich. Der untere Theil des Halfes ift unge- mein kurz, und bildet auf der untern Seite des Halsfchil- des gleichfam nur’einen Rand. Taf. 9, Fig. 4, f. Die Theile der Bruft hängen durch dünne auf der in- nern Seite befindliche Häute zufammen, und weichen bey den zu diefer Gattung gehörigen Arten in ihrer Geftalt nicht fehr von einander ab, wenn man dasSchulterblatt ausnimmt, welches bey vielen Arten gröfser ift, und zwifchen dem Hals{child und dem äufsern Winkel der Deckfchilde fo weit hineintritt, dafs es auch von der obern Seite des Käfers ge- fehen werden kann, allo von den Deckfchilden nicht be- deckt wird. Die Hüftffücke haben auswärts zunächft dem Unter- leibe einen [pitzen Winkel. Die 4te Figur der neunten Tafel zeigt diefe Theile genau. Das Bruftffück a ift ver- hältnifsmäfsig gegen andre Käfergattungen grofs, db find die Schulterblätter, cc die Seitenftücke, dd die Hüftftücke, und e das Pfannenftück. Das hintere Bruftbein zeigt fich feiner Geftalt und ’ Gröfse nach fehr verfchieden; manchen Arten fehlt es. Das Schildchen ift dreyeckigt von verfchiedener Gröfse, oft an der Spitze gerundet, mannichmal unter dem Theile des Halsfchildes, der an der Bafis auswärts tritt, mehr und ‚ weniger verfteckt, kaum fichtbar. Der rundliche Unterleib ift etwas gedruckt und ünten mit fechs hornartigen Bändern verwahrt, die auf dem Rük- ken pergamentähnlich find. Die Afterdecke ift mehren- theils dreyeckigt, an den Winkeln gerundet, vorzüglich verliert fich der Winkel am Ende oft ın eine Bogenlinie, wodurch fie die Figur einesSegments von einer Kreisfläche bekömmt. Sind die obern beiden Winkel auch (ehr ftark 103 gerundet, fo nähert. fie fich. auch wohl einer Kreisfiäche. In der Mitte ift fie etwas erhaben. Die Deckfchilde find hart, hornartig, entweder fo lang, als der Unterleib, ‚oder etwas kürzer. Die äufsere Seite von den Winkeln ihrer Bafıs ift ftark ausgedehnt, wodurch in dem äufsern Seitenrande der Deckfchilde eine Einbucht entfteht, die bald mehr ‚. bald. weniger ausgezeichnet ift. Die Schenkel find überhaupt eben nicht dick, an den hinte-ften Beinen am breiteften, der mittlern ihre ‚breiter, als die von den vorderften. “ Die Schienbeine find durchgängig ftark, an der äufsern Seite gezahnt, und am Ende mit-Dornen verfehen, Die Füfse haben vier Glieder, die von gleicher Dicke und von einerley Länge find. Ihr unterftes oder dickeres Ende ift mit Dornfpitzen befetzt. Einige Arten haben un- ter den Fulsgliedern langes dickes Haar. \ Die Klaue hat zwey Krallen, die in ihrer Geftalt über- einkommen, und in ihr eingegliedert, daher beweglich find, Zwifchen den Krallen fteht das ungenannte Glied. Die vordern Beine find mit dem Halfe und ’der Bruf durch ein Walzengelenk verbunden. Die Piannen und ihre Richtung find auf der neunten Tafel Fig. 4, g, b, ab- gebildet. Der Schenkel aber fieht mit dem walzenför- migen Gelenkkopfe mittelft eines fiehenden Gelenks von der Art in Verbindung, wie ich folches bey den .Melo- ‚lonthen befchrieben habe. Auf diefeibe Weife wie bey diefen find auch die hinterften Beine mit den Hüftftücken zufammengegliedert. Bey allen Beinen it der Schenkel- anhang mit dem Schenkel durch eine Membrane in Ver- bindung gebracht. Diefe Gattung hat in dem Bau einiger Glieder, belon- ders in .der Geftalt der Frefswerkzeuge und Beine, die gröfste Beftändigkeit, fo dafs man nicht leicht in Beftim- 104 ., mung neuentdeckter Gegenftände fehlen kann, wenn auf diefe Theile auf die Art Rückficht genommen wird, dafs man das Welfentliche von Nebendingen wohl unterfchei- det. Die Kinnbacke ift für die Nahrungsweife des Thiers vortreflich eingerichtet, den Blumenftaub loszumachen, wozu es fich des vorftehenden an der innern Seite gefchärf- ten Theils bedienen kann; die Schaufel kann zum Abneh- men und der Backenzahn zum Zerreiben dienen. Diefe wefentlichen Theile der Mandibul finden fich bey allen zu diefer Käfergattung gehörigen von mir unterfuchten Arten ohne Ausnahme, obgleich in ihrer Geftalt mehr oder weniger verfchieden. Eben fo ift es mit der Kinn- lade befchaflen, und die übrigen Mundrheile flimmen im Welentlichen ihres Baues und ihrer Stellung ebenfalls überein. | ‚ ; Dem ungeachtet hat der veränderliche Bau des Bruft- fchildes bey einigen zu diefer Gattung zu zählenden Arten und eine Gleichheit deflelben mit dem Halsfchilde ver- fchiedener Käfer von einer andern Gattung zu zwey Fehlern Veranlaffung gegeben. Man hat nämlich jene davon getrennt, denen man die eingenommene Stelle keinesweges nehmen durfte, und die andern wnrecht- mäfsig aufgenommen, wie ich fehon bey den Melolon- theh gezeigt habe. Diejenigen, welche man anfangs dazu zählte und nachher ausfchlofs, hat Fabrizins unter dem Namen Trichius zu einer eigenen Gattung erhoben, und ift hierinn: feinem eigenen Syftem gar nicht getreu geblie- ben; Olivier aber hat fie bereits in ihre alten Rechte wieder eingelerzi. | | Ob die unter diefer neuen Gattung bisher aufgenom- menen Käferarten ein befondere Familie von Cetonien oder mehrere derfelben ausmachen , getraue ich mich gegenwärtig nicht zu entfcheiden. Es find ihrer noch Kr ER BIP) zu wenig bekannt. Aber ich zweifle nicht, dafs dem nächft mehrere Familien darunter entffehen werden, weil fich bey den fchon bekannten Käfern Abweichungen in folchen Theilen finden, weiche zu Familien- Unterfchieden dienen können, fo bald fie bey einer gröfsern Anzahl von Arten zutreffen. Von den Cetonien unterfcheiden fie fich aufser dem veränderten Bau des Halsfchildes auch darinn, dafs ihr Schulterblatt nicht foweit zwifchen den Halsfchild und die Deckfehilde hineintritt, daher von oben nicht fo fehr in die, Augen fallt, als bey jenen, und dafs der Anleensad der Deckfchilde eine geringere Einbucht hat), oder keinen fo vorfpringenden Winkel, wie man ihn bey den Flügeldecken der Cetonien antrift. Folgende zwey Arten find, fo viel ich weis, noch un» bekannt. ı. Getonia eremicola. long. thor. 3 lin. lat. 32 lin, eoleoptr,. 65 — — 5— ©. picen, glabra, refplendens, thoracis [ulco ante dilatato feu in foveolam exeunte. tab, 2, fig. I. Caput planum, oblongo-rectangulum. Clypeus fub- zotundus integer, fupra etinfra marginatus, margine fuper. antennas tuberculato. Capitulum antennarum ovale. Tho- rax tuberculo antice eminens, ad bafın coleoptris anguftior; verfus feutellum et ad latera extenlus, fubrotundatus, punctis ante confertim poft vage dilperfis. Scutellum trigo- num, apice obtufum. Elytra antice pofticeque gibba, lineis tribus obfolete punctatis. Der Kopf ift wie ein länglichtes Rechteck mit abge- rundeten Ecken geftaltet vorn ganz flach mit vielen punkte förmigen Vertiefungen. Vor der Stirn ift eine unmerk- lich erhabene Queerlinie ‚ welche an etlichen Stelleg un terbrochen ift. .Der Kopffehild ift vorn flach gerundet, ganz, eben und unten gerandet. Ueber dem erften Gliede der Fühlhörner ift der Rand ftark aufgeworfen. Die Fühlhörner haben eine ovale Kolbe. Der Halsfehild ift ziemlich rund, unten fchmäler, als die Deckfchilde. Von der Bafis an nimmt [eine Breite bis über die Mitte hinaus allmählig zu und verjüngt fich dann wieder. Ne- ben dem Schildchen ift er etwas ausgedehnt. Die Win- kel an feiner Bafis-find ftumpfe Winkel. Längs dem Rücken des Halsfchüdes it eine Vertiefung oder Furche, welche über die Mitte binaus fich feitwärts ausdehnt und eine herzförmige Grube bildet. Der Vorderrand diefer Grube wirft fich in ein Höckerchen auf, an deflen Seiten ift er vorwärts niedrig, flachrund, nach hinten zu ftark aufgeworfen. Hier zeigt fich aufserhalb des Randes zu beyden Seiten ein kleines Grübchen. Der Halsfchild hat ei- nen fchmalen Rand, auf der Oberfläche punktähnliche Vertiefungen, nach vorne zu häufiger als in der Mitte und am Grunde. Diele Vertiefungen haben einen flachen ‚Boden, worauf ein äulserft feines Härchen fteht, das ohne ftarke Vergröfserung nicht kennbar ift. Die Flügeldecken find kürzer, als der Unterleib, und an der Nath etwas ein- wärts gebogen. Längs der Nath und nicht weit davon ift eine [chwach punktirte Linie, welche am Ende des Schild- “ chens anfängt. In einer kleinen Entfernung davon finden ‚fich noch zwey dergleichen, weiche am Grunde anfangen und nicht weit über, die Mitte fich erftrecken. Die Flügel- decken haben einen feinen Rand und fowohl an ihrer Bafis als nicht weir vom Ende eine kleine Beule. Ihre Ober- fläche ift lederartig. Das Schildchen ift dreyeckigt, an der Spitze etwas gerundet. Seine Länge beträgt beynahe ein Drittheil von der Länge der Deckfichilde. Es liegt, tiefer, als diefe und hat punktlörmige Vertiefungen. Der ganze * \ — ' 107 Käfer ift glänzend braun, das dem Pechbraun nahe kömmt, oben mehr fchwärzlich, alsauf der Unterfeite. Diefer Käfer findet fich in Nordamerika eben nicht häufig. Er ift fehr nahe verwandt mit dem Trichius eremita Fabr. oder Scarabaens eremita Lin. womit er demnächft eine Familie ausmachen könnte. Irr” ich nicht, fo gehört der von Voet *) abgebildete Käfer auch hierher, welchen Fabrizius beym Scarab. Acraeon ** ) angeführt hat. Aber ich urtheile blofs nach der Abbildung und habe den Käfer in der Natur noch nie gefehen. Von Pr. Melsbeimer. Unter Trichius eremita oder Scarab. eremita finden fich in manchen Infectenfammlungen zweyerley Käferar. ten, deren Unterfchied meiner Meynung nach in folgen- dem befteht. ®» - Der Käfer, den ich für Die andre Art, C, eremi- den Scarab,. eremita Linnaei tica, halte. Die Länge des Halsfchil- - „. a Er . des - 35 Lin. > ü 3% Lin. Die gröfste Breite 47 - - 3 - An: Die Länge der Deck- a - - fehilde BB N x a SE. Die Breite Se F - 2 iR Vor der Stirn eine Vertie- längs der Mitte des Kopfs fung und queer durch die, etwas erhaben. Mitte des Kopfs etwas auf- geworfen. Der Kopffchild vorn fer nur unmerklich, fat gar ‚flach gerundet, hier und feit- nicht gerander. Die Seiten *”) Voet Coleoptr, Fahr, ÄXVI, fig. Iz2, **) Fabr. Entomol, Sy, T. 2, p. 8. n. 18. 108 wärts flark gerandet. Der Rand hebt fich über der Wurzel der Fühlhörner zu einem Höcker. Sehr fein punktirt. Die Bafıs des Halsfchildes nach den äufsern Winkein zu ftärker eingebogen. Die Krümmung von den äufsern Seiten des Halsfchil- des ift ein Bogen von einer gröfsern Kreislinie. | Längs durch die Mitte des Halsfchildes ift eine Rinne mit zwey ftark aufgeworfe- nen Seitenrücken, welche fich vorn einander 'mehr nä- hern, als hinten, in der Mit- te am meiften entfernen. Zunächft den äufsern Sei- ten dıefer Rücken zwey klei- ne Vertiefungen, welche nach aufsen einen aufgewor- fenen Rand haben. Ueberall, nur nicht auf den beyden Rücken zunächft der Eindrücke, deren Grund flach und mit Härchen be- fetzt ift. Die Punkte eben nicht dicht. Die äufsere Seite von den Winkeln der Bafıs an den Rinne, punktähnliche des Kopffchildes find unter- wärts gebogen. Ueber der Wurzel des Fühlhorns hebt fich der Rand nur wenig. - ftark punktirt, chagrinartig. kaum merklich einwärts ga- bogen. ift eckigt rund. Längs der Mitte eine’ganz unmerkliche flache Vertie- fung, an deren Seiten die O- berfläche in der Mitte ein wenig aufgeworfen ift, Nicht weit vom Kopfe zwey kleine Höcker nahe an der Vertiefung. Ueberall ftark und dicht punktirt, chagrinartig. Ganz fpitz. 109 Deckfchilden ift nicht fo | ftark ausgebogen. DasSchild- chen an der Spitze gerunder. Die Afterdecke am Ende mehr dreyeckigt; gerundet. u Die Schenkel und Schien- beine dicker und ftärker. Die Sckenkel der vorder- Diefelben haben drey Dor- ften Beine. haben auswärts , nen, die fchr bemerkbar find: zwey Dornen. Die Fulfsglieder verhält- nilsmäfsig flärker, Diefe Verfchiedenheiten in der Gefkalt beyder Käfer) find, wie mir däucht, nicht unbedeutend, zumal da es der ‘Erfahrung nach bey den Cetonien und Trichien nicht ge- wöhnlich ift, dafs die Gefchlechter von einer Art in dem körperlichen Bau von einander fo fehr abweichen. Wenig- ftens müffen fie uns fo lange abhalten, beyde Käfer zu ei- ner Art zu rechnen, bis wir uns von ihrer Lebensweife eine nähere Kenntnifs erworben haben. Hiezu kömmt noch, dafs die eine Art in manchen Gegenden häufe, die andre aber gar nicht gefunden wird. 2: Getonia maculola: long. thor, 18 lin. lat, 23 lin, = coleoptf, 32 .,° 3.5 C: nigra villofa, elytris glabris ochraceis maculis de- cem et margine nigris thoracis quatuor albeften. tibus, tab. 2. fig. 2. Caput oblongum , fronte prominente. Clypeus fubf- nuatus {upra marginatus, partibus excurrentibus magis ele- IIO a vatis et repandis. Capitulum antennarum fecuriforme, subtus planum, Thorax ad bafin latifimus, in medio ex- tenfus, angulis rotundatis, fubtiliter punctatus, maculis duabus pone[e pofitisad latus vtrumque capiti approximan- tibus. Scutellum apice rorundum. Coleoptra parum con- vexa, membranacea, laevia, abdomine breviora; elytra ante parum latiora, apice rotundato, in angulo bafeos et ad finem tuberculata, ochracea feu magis colore glandis aut epheli- dum tincta, materia quadam rore veluti obducta, ob eam- que nitore languido , attamen perlucido, maculis decem I, 2, I, 3, 2, ı, poftico maximo. Abdomen maculis tribus ad latera fulphureo- albefcentibus; tegmine triagono [qua- mulis eiusdem coloris pulere ornato. Corpus grifeo-pilo- fum. Tibiae anticorum pedum bidentatae. a Der. Käfer ift fchwarz. Der-Kopf länglicht, faft von gleicher Breite; die Stirn etwas vorftehend. Der Kopf- fchild hat vorn eine Bucht und ift auf der obern Seite ge. rander. Die Ränder der vortretenden Theile find höher und gebogen. Die Kolbe der Fühlhörner ift beilformig, auf der untern Seite flach. Der Halsfchild hat unten die gröfste Breite, ift nach dem Schildchen zu auswärts gebogen, auch etwas zu beyden Seiten, Die Winkel -an der Bafis find gerundet. Die‘ Oberfläche hat feine punktförmige Eindrücke. Zunächft dem Kopfe ftehen an jeder Seite zwey kleineFlecken hintereinander, welche aus weifslichen ins Schwefelgelbe gehenden Schüppchen beftehen. Das Schildehen if an der Spitze rund. Die Deckfchilde_find pergamentartig, auf der Oberfläche glatt, nur wenig erha. ben und kürzer als der Unterleib. Die Flügeldecken find von der Bafıs an, bis beynahe zur Mitte etwas breiter, als an dem übrigen Theile, der faft von gleicher Breite und am Ende ganz gerundet if. Am Rückenwinkel, und nicht. ‚weit vdm Ende findet fich ein kleiner Hübel: Die Rlügel- decken haben die Farbe der Eicheln oder Sommerfprolsen, Die Oberfläche würde glänzend, feyn, wenn fie nicht mit eitier feinen Materie belegt wäre, wodurch fie mat: wird. . Dennoch ift der Glanz durchfeheinend, wie beym angelau- ‘fenen Metall, befonders wenn Lichtftrahlen darauf“ fallen, Der fehr feine Rand ift fchwarz.” Jede Flügeldecke hat zehn. kleine [chwarze Fiecken. Der Erfte zunächtt,. der Bafıs ift gerade auf dem Hübelchen. Unter deinfelben find zwey kleinere hintereinander, und neben dielen findet fich nach innen zu ein gröfsrer. Drey ftehen queer durch die Mitte, und dann zwey in einer ähnlichen Lage. Diefe fechs letztern Flecken find’meift viereckigt geftalter, oft ifk der mittlere von den dreyen etwas verlofchen. Der-zehnte und gröfste Flecken findet fich am Ende, wo die Oberfläche aufgeworfen und glänzend ift. An jeder Seite des 2, 3 und: 4ten Segments zeigt fich ein Flecken, der aus weils- lich fchwefelgelben Schüppchen befteht. . Die dreywink- lichte, aber an den Winkeln fehr abgerundete Afterdecke ıft von der Bafıs bis zur Mitte auch mit Schüppchen von derielben Farbe bedeckt, welche durch eine zierlich gebo= gene Linie begrenzt find. Der Käfer ift bis auf die Flü- geideeken von graugelblichen feinen Haaren zottigt. Am Unterleibe. finden »-fich ‚dergleichen. nur einzeln, Die Schienbeine der vorderften Fülse haben zwey Zähne. Diefe Cetonie würde im Syftem ihren Platz beym Trichzus fafciarus Fabr. einnehmen. Ihr Vaterland ift Nord- amerika, wo fie, aber nur felten, auf der Brumbeerftaude bemerkt wird. | Von Pr. Melsheimer. 212 m 5. Cetonia canaliculata: long. thorac. ı lin. lat. x lin. - coleoptr. ıE - - 2-= Trichius canalicularns Fabr Enz: fl. T. 15.Peul p- 121. n. 10? Oliv. Ins. 1: 6. 69. tab. 10. fig. 98. ah? C. /quamofa ochracea, thorace rugis duabus, elytris früs fufeis [quamofis, margine atque difto fer- rugineo - albeftentibus , tab. 2 fig. 3. Caput oblongum, fquamofum , fapra bafin antennarum anguftins. Clypeus retufus, non marginatus. Antennarum Capitulum ovale, utrinque plano-convexum. Thorax ad bafın latior prope feutellum dilatatus, transverfus terque in medio impreflus, fquamulis fuleis erectis, rugas duas aut fi mavis, canalem in dorfo formantibus, aliisque tectus ferru- gineo albicantibus. Elytra plana, corpore breviora, apice rotundata, ftriis fufcis [quamofis in longitudinem directis. Scutellum trigonum. Pectus et abdomen fquamis dilute ferrugineis obtecta. Tibiae anticorum pedum tridentatae. Femina aculeo ani elongato. Der Kopf iftlänglicht, meift ein Viereck, nur über der Wurzel der Fühlhörner fchmäler. Der Kopffchild hat fo wenig unten, als oben einen Rand, und ift vorn in der Mitte fehr wenig eingebogen, die äufsern Winkel find etwas (pitz. Die Kolben der Fühlhörner haben eine ovale wenig gedruckte Form. Am: Grunde ift der Halsfchild am breiteften, gegen, das Schildchen dehnt er fich in eine Bogenlinie aus und hat queer durch die Mitte drey fchwa- che Eindrücke, wovon der mittlere fich vorwärts in’ die Länge zieht und eine [ehr flache Rinne bildet. Der äufserft feine Rand ift befonders nach dem Kopfe hin »gekerbt. Die Flügeldecken machen oben eine ebene Fläche und ihre äufsern Seiten mit diefer Fläche eine ftumpfe Kante. Sie find kürzer als der Hinterleib und an den Enden ganz rund, aber fchmäler, als an ihrer Bafıs. Der Rand ift fehr unmerklich. Das Schildchen ift dreyeckicht. Der Käfer ift. ocherbraun; aber die Schuppen, womit die ganze Oberfläche mehr oder weniger bedeckt itt, verändern nicht allein die Geftalt derfelben, fondern bringen auch ver- fchiedene Zeichnungen hervor. Mitten auf dem Hals. fchilde erheben fich dergleichen von dunkelbrauner Farbe längshin in zwey Reihen und bilden eine Rinne, die fich von den in ihrer Mitte und an den Seiten befindlichen blafs-roftfarbigen Schüppchen fehr auszeichnet. Länge durch die Flügeldecken geben dergleichen ebenfalls auf- rechtftehende Schüppchen fünf dunkelbraune Striche an, in deren Mitte hell.roßffarbige Schuppen eine Queerlinie bilden und überdiefs den Rand jeder Plügeldeckeeinfaflen, auch den Unterleib, befonders die Afterdecke und die letzten Segmente bekleiden. Die hell-roftfarbigen Schup- pen machen mit der Oberfläche, aber nicht am Unterleibe und an den Beinen einen halben rechten Winkel, defien Spitze nach dem Kopfe zu gerichtet it. Das Schildchen ift dreyeckigt. Die Schienbeine der vorderften Beine ha-. ben drey Zähne‘, wovon zwey an den Enden und einer in der Mitte ift. Der äufsere Rand, worauf fie ftehen, ift gekerbt. Der weibliche Käfer trägt am After einen lan gen Stachel. Die Frefswerkzeuge dieles Käfers kommen mit denen überein, welche ich am Trichius bemipterus Fabr. wahrge- nommen habe, mit welchem er auch eine Familie ausma- chen würde. Ich zweifle eben nicht, dafs der befchrie- bene Käfer des Fabrizius Trichius canalicularus fey, unge. achtet die Befchreibung von diefem ınit der meinigen nur u 114 nn | darinn übereinftimmt, dafs er auf dem Halsfchilde eine Rinne hat, und mit dem Trichius bemipterus verwandt ift. Es ift miraber deswegen wahrfcheinlich, weil des Olivier Ceronia canaliculara angezogen wird, deflen Befchreibung fichder meinigen fchon mehr nähert: Similis Cer. bemipzerae ar minor. Corpus „prunneum pulvere ferrugineo plus minusve adfperfum... Capur deflexum. Thorax in medio canalicularus, Elyıra abdomine multo breviora, fubftriara. Abdomen ferru- gineum. Als Vaterland giebt Olivier das Vorgebürge der guten Hoffnung an. Der meinige ift aus Nordamerika, wo des Fabrizius feiner ebenfalls zu Haufe gehört. Hier lebt er in den Sommermonaten fehr häufig auf mehrein Baumarten und Staudengewächfen. Man erhält unter vielen nur we- nig unbefchädigte Exemplare, welches dann leicht zu un- ‚zulänglichen Befchreibungen Anlafs- geben kann. Die angegebene Gröfse ändert ab, die Weibchen find gewöhnlich gröfser. - Vom Pr. Melsheimer. Cremaftocheilus caftaneae. Nomen generis novi a Graeco xOEULAGTOg suspensus, pendulus et xeihos labium orium eft. long. thor. 42 —1# lin. lat. ı2— ı$ 1, - coleopt. 2244 - - 12 — 28 - Corpus oblongo-quadratum, cicatricofum, pilofum, nigrum, tab. 2. fig. I. Capuz subglobofum, prominulum. tab. 3. fig. 2, Frons convexa. Oculi: femiglobofi, laeves, capitis marginem ad medium usque trahentes. Clypeus integer supra repandus, angulis lateralibus rotundis lobatis, tab. 3. fig, 2. Mentum nullum, Labrum cosneum sub clypei arcu absconditum, intes grum, lateribus subtus inflexum, rotundum, concavum, membranis cum clypeo cohaerens, tab. 3. fig. 3. Labium catiniforme, tab. 3. fig. 7. ovale, verfus cly- peum late marginatum, margine introrfum depreffo, pilofo fig. 7, a,.ad jugulum [pectante medio finuato fig. 7, b, labi- um interius a fronte fig. ‘5, A parte pofteriori fig. 6. deli- neatum, nervis et membranis’inferiori loco adnexum. Mandibula cornea, abscondita, ä parte interiori arcuata, tab, 3. fig. 4, e, exteriori tenui deltoidea, fig. ä a, media palaeformis membranacea fig. 4, b. Maxilla cornea, dent:bus arcuatis acutis, interiori [etis rigidis inftructo, tab. 3. fig. 9. Palpi filiformes, anteriores breviores, quadriarticulati, articulo primo breviflimo , ultimo ceteris omnibus longiori, eylindrico, maxillae dorfo adnexi, tab. 3. fig. 9, a. 116 nn} Palpi pofteriores triarticulati, ultimo longiffimo,, prime labio laterali inferto, occulto. fig. 7, c, c. Antennae ante oculos pofitae, breves capitato-lamellatae, articulis decem, primo lato, parum fpiffo longitudinem fex fequentium omnino fuperante, tertio minori fecundo, cete- xis fenfim crafüioribus, lamellis tribus capituli ovatis decres- eentibus magnitudine, tab. 3. fig. 2, $- Thorax cum jugulo connatus, plano - convexus prope bafın latifimus, angulis fingulari forma distinetis; mobilis tab. 3. fig. 1, ä parte inferiori, tab. 9. fig. 9. Sternum collare conicum, anteriori iugulo adnatum, porrectum, tab. 9. fig. 9, a. Pectoris partes membranis cohaerentes, periftzethium, tab. 9. fig. IO,a. Scapulae ante elytra parum prominentes fig. 10, b b; parapleura fig. 10, cc; acetabulum fig, 10, c; maeriaia fig. Io, dd. Scutellum triangulum, apice acutum. Abdomen fubtus rotundum, fegmentis rigidis sex in dorfo membranaceis, nitidis, verrucis fegmenti ultimi dua- bus lateralibus, tegmine subrotundo. Elyıra vigida, abdomine vix breviora, supra plana va- iolosa, ad finem gibba, marginata, angulo bafeos externe magis quam latera se extendente. Alae membranaceae, Femora valida, nitida, pilofa. Tibiae bidentatae, apice bifpinofae, tab. 3. fig. 10 11,a,b: Tarforum articuli quatuor, fere aequales, hispidi, tab. 3. fig. 10, IT, 12: Unguis cum ungulis articulatio, articulus non nomina- tus acutus, apertus, Femorum anteriorum pedum per profarthrofin cum corpore conjunctio, capitulo cum proceflu capitato per [ynar- gen 117 ihrofin cohaerente, pedibus pofticis cum maeriaio per can- dem connexis, tab. 9. fig. Io, d d. Der Käfer ift länglicht viereckicht, voll runder und länglichter Narben, deren Ränder hin und wieder zufam- men laufen, auch fieht man hin und wieder in diefen Nar- ben kurze Härchen. Die Farbe ift fchwarz und fällt ins Graue. DieGröfse ift veränderlich, Taf. 3. Fig. ı. Der Kopf nähert fich der Kugelform, die Stirn ilt er- haben rund, Taf. 3. Fig. 2. Die Augen bilden eine halbe Kugel, find auf der Oberfläche glatt; der Seitenrand des Kopfs tritt bis in ihre Mitte, ‚ Der Kopffchild macht einen Pogen, die herabhängen- den Seitenwinkel find gerundet, Taf. 3. Fig. 2, aa, vorn ift er gerade und rückwärts gebogen, Der Kinn fehlt. | Die Oberlippe ift hornartig und liegt unter dem bogig- ten Kopffchilde unbemerkbar, vorıf ift fie ganz; die Sei- tenränder biegen {ich nach unten um und bilden mit der Vorderfeite halbkugelförmige Höhlungen, Taf. 3. Fig. 3. Die Oberlippe ift durch eine Membrane, und durch Nerven mit dem Kopfe in Verbindung. Die Unterlippe ift von aufsen wie eine tiefe ovale Schülfel geftaltet. Ihr breiter Rand biegtfich an der gegen den Kopffchild gerichteten Seite etwas einwärts, Taf. 3. Fig. 7, a, und har an der entgegengefetzten eine tiefe Bucht, Fig. 6, 7, b. Der Rand ift mit einzelnen Härchen beietzt, Ihre innere Seite ift von vorn fo geftaltet wie in der 5. Figur, worinn die gebogenen und geraden vortreten- den und unter geraden und ftumpfen Winkeln zufammen- gefetzten Theile feft und hornartigiind, a,b, b, c,c. Der innere Raum zwifchen denfelben ift mit vielen Härchen ausgefüllt, Die 6. Figur zeigt, wie die nach dem Hals- 118 wenn mn nu ) fchilde gerichtete Seite befchaffen fey. Nerven und Häute verbinden das untere Ende Fig. 5, 6, a mit dem Kopfe. Die Kinnbacke liegt ebenfalls unter dem hohlen Kopf- fchilde verfteckt. An der innern Seite, wo bey den Kinn- backen der Melolonthen und Cetonien ein Backenzahn ift, findet fich hier ein hornartiger, in einen halben Kreis gebo- gener und an den Enden zugelpitzter Theil, Taf. 3. Fig. 4, c, Der äufsere Theil der Mandibul ift ebenfalls horn. artig, nicht dick und wie ein verfchobenes Viereck geftal- tet, wovon zwey diagonal entgegenftehende Winkel ein- ander näher find, wie die übrigen beyden Fig, 4, a. Der mittlere Theil ift wie ein dünnes Pergament und hat die Geftalt einer Schaufel oder fachen Mufchelfchale, Fig. 4, b. Die hornartige Kinnlade hat zwey nach innen zu gebo- gene fpitze Zähne von ungleicher Gröfse, Taf- 3. Fig. 9, b,c. Unter dem innern Zahn Fig. 9, ce. ift eine Reihe von kurzen Borften. Der Theil der Kinnlade, welcher die Bafıs ausmacht, firze an der nach dem Kopfe liegenden Seite, ift klein und in der Zeichnung, welche die untere Seite vorftellt, nicht fichtbar. | Die Fühlfpitzen find fadenförmig, die vordern kürzer, als die hintern, viergliedrig. Das erfte Glied ift am kürze- ften, das letzte länger, als die übrigen und cylindrifch. Sie fitzen am Rücken der Maxille Taf. 3. Fig. 9, a. Die hintern haben drey Glieder, das dritte it von ungewöhn- licher Länge und das erfte an der Seite der Lippe fo tief eingefetzt, dafs es nicht leicht bemerkt werden kann Fig, Bsr7ie € Die Fühlhörner find kurz und haben zehn Glieder, wovon die drey letzten eine Kolbe bilden. Das erfte Glied ift fo lang, wie die folgenden fechs zufammen und faft eben fo breit, in der Mitte etwas vertieft. Das zwey- te Glied ift gegen das Ende des eıften eingegliedert und daher auf der obern Seite nicht fichtbar. Das dritte zeigt ‚dich kleiner, als das vorhergehende. Die folgenden vier Glieder werden immer gröfser. Die blätterförmigen Glieder der Kolbe find eiförmig und nehmen in ihrer Gröfse ab. Taf. 3. Fig. 8. Die obere Seite des Halsfchildes it mit der untern verwachlen, flach erhaben und nach unten zu am breite. ften. DieWinkel an der Bafıs find feitwärts eingezogen etwas niedergedruckt und gerade Winkel, Taf. 9. Fig. 9, b, b. Taf. 3. Fig. 1. Die beyden obern find etwas auf. geworfen, nach vornezu gefpitzt und von der übrigen Oberfläche durch eine Vertiefung umher abgefondert. Taf. 93. Fig‘. Taf, 9. Fig. 9, cc, Der Halsfchild ift be- wegbar, 1 Das Halsbein vorn unter dem Halle ift kegelförmie und fteht ganz ungewöhnlich unter der Lippe hervor Taf. 9, Fig.'9,a. Damit es aber der Beweglickkeit derfelben nicht hinderlich ift, dazu dient die vorher angezeigte Ein- bucht der Unterlippe, Taf. 3. Fig. 7, b Die Theile der Bruft hängen durch Häute zufammen, Die Schulterblätter ragen vor den Deckfchildern hervor. Taf. 9. Fig. 10, b b; 'Das Bruftftück Fig. Io, a, ift ver- hältnifsmäfsig klein und tritt gröfstentheils in den Hals- fehild, Fig. 9, d. Die Seitenftücke, Fig. 10, cc, find auch fehr fchmal, aber das Pfannenftück Fig. 10, e, it fehr srofs. Die Hüftffücke find an'den ulsern Seiten breit, nach der Mitte hin fchmal, Fig? ro, d d. ur Das Schildchen ıft dreyeckigt und geht in eine Spitze aus. i Nr Der Unterleib ift auf der Unterfeite gerundet, die fechs Segmente find hart, auf dem Rücken pergamentartig, und haben Glanz. An jeder Seite des letzten Ringes be- findet fich eine merklich vorftehende Warze. Die Af ter decke ift meift rund, oben etwas grade auf ihrer äufsern Oberfläche ein wenig erhaben.. Die Flügeldecken find hart, etwas kürzer, wie der Unterleib, oben machen fie eine zimlich ebene-Fläche, die nach den äufsern Seiten umgebogen if, Nahe am. Ende haben fie einen Hübel. Die äufsern Winkel an der Bafıs biegen fich etwas auswärts und gehen tiefer“ herunter, als, die Seiten, welche wenig gerandet find. Die Flügel find membranös, von hellgrauer Farbe, Die Schenkel find ftark und glänzend, mit einzelnen Härchen befletzt. Die Schienbeine haben an. jeder-Aufsenfeitezwey Zäh- ne und am Ende zwey Dornen, Taf. 3. Fig. 10. ı1, a, b, Die Tarfen beftehen aus vier Gliedern, die faft von gleicher Breite. und Länge und mit feinen Dornenfpitzen befetzt find. Die Krallen find in die Klaue eingegliedert, zwifchen ihnen fteht das ungenannte Glied, Die Schenkel der vordern Beine find mit dem, Halfe. und der Bruft durch Walzengelenke verbunden, Taf. 3* Fig. ıI, c. Ein ftehendes Gelenke macht die Verbindung zwifchen dem Gelenkköpfchen des Schenkelanhangs und. dem walzenförmigen, Gelenkkopfe, Die hinterften Beine find mit den. Hüftftücken eben- falls durch ein ftehendes Gelenk zufammengegliedert. Die Geftalt und Richtung der Pfannen. zeigt die Abbildung Taf. 9. Fig. 9, e, am Halfe, Fig. 10, f, an der Bruft. Die am Halfe find um, die. Hälfte dorchlöchet. Der, durch- lochte Theil ift durch eine faft zirkelrunde Linie angege-. ben, Fig. 9, £. Auf den erften Anblick wird man diefe Käferart zu denen Cetonien zählen, welche zur Gattung Tirichius des, Fabricius gehören, und ich weifs, dafs fie auch fchon von sn etasiensee] 12T {onft geübten Entomologen dahin gerechnet worden ift. Diefs dient mir zum Beweife, dafs es mit dem fogenann- ten habirnus eine fehr unfichere Sache fey, und man fehr leicht in Irrthum verfalle, wenn man allein nach ihm ur- theilen will. Es find bey unferm Käfer hinreichende Gründe vorhanden, ihn zu einer neuen Gattung zu erlre- ben, denn die Theile des Kopfes, befonders des Mundes, weichen ganz von der verwandten Gattung ab, wenn man “auch nicht einmal auf den übrigen Körperbau Rückficht nehmen will. ; Der Käfer ift in Amerika.in der Gegend von Balti- more zu Haufe, wo er in den Sommermonaten fich eben nicht häufig auf der Caftanie und den Chinguapins aufzu- halten pflegt. Vom Pr. Melsheimer. 122 m nn — | eh lam'y's. Nomen huius generis a Graecorum xkauvs fumntum eff, quod pallium few veflimentum indicat. Corpus fubeylindricum, breve nitidum, languidum, tuberofum, nudum, colore vario. Cıpur ovarum, rugofum, pendulum, tab, 4. fig. 2, h. Frons plano - convexa. ; Oculi reniformes, laeves. Clypeus brevis, latus, integer, retufus, Mentum breve. Labrum membranaceum,. emarginatum, parum con- vexum, porrectum, laeve, tab. 4. fig. 3. Labium membranaceum, quiete a jugulo absconditum, medio apice et lateribus tumefactum, bafı anguftiore, mento adfixum, tab. 4. fig. 4. Mandibula cornea, triquetra, brevis ad bafın craffa, angulo interno parum incurvo per ginglymum cum capite ’ eohaerens, tab. 4. fig. 5. | Maxilla cornea, dentibus membranaceis, exteriori acuto, interiori inceurvo apice latiori obtufo, fetis rigidıs ar- mato, tab. 4. fig. 6. Palpi anteriores clavati, longiores quadriarticulati, articulo primo breviffimo, fecundo longiflimo obeconico , in- curvo, tertio breviori ultimo, apice filfo; ftipiti maxillarum fummo adnexi, tab. 4. fig. 6, a. Palpi poßeriores triarticulati, primo breviffimo, fecun- do obconico longiffimo incurvo, tertio apice obtufo fiffo, Jabii apici laterali inferti, tab. 4. fig. Antennae compreflo-clavatae, ante latus oculorum in- terius pofitae, articulis undeeim, primo longiflimo obco- nico, fecundo minimo globofo , reliquis longitudine et crafitie fere aequali, tertio anguftiori ceteris in latitudinem —— 125 fenfim erefcentibus, ultimo excepto diminuto apiceque ob- tufoer fubtili, tab. 4. fig. 7. Thorax mobilis, fornicatus, fubglobofus, gibbus ad Jabium usque prolongarus, apice anguftiori, partem capitis maiorem involvens, ad bafın mediam magis minusve dilata- tus, retufus, margine crenato. Jugulum breve, prope bafın excavatum ad recipiendos eo pedes anticos, tab. 9. fig. Iı, aa. Pecroris partes cohaerentes membranis,- Scapulae, pe- riftaethium et acetabuli et parapleuri pars anterior depreila foffam quafi ad reponendum pedes medios conftituentia tab. 9. fig. ı1, bb; pofterior acetabuli et parapleuri pars una cum anteriori parte primi- fegmenti' pro pedibus pofticis ad eandem finem excavata, fig. II, cc. Scuzellum trapeziiforme, marginatum ad bafın angu- ftatum. ' Abdomen eylindricum, fegmentis quinque rigidis, pri- mo longiflimo, quinto löngiori, reliquis tribus fere aequali- bus, tegmine fubovato, tab. 4. fig.2, a,b, c, d,e. tab. 9. fig. 11. ie Coleoptra rigida longitudine abdominis convexa ad an- gulum hafeos externum nimium quantum excrefcentia finuata. t 2 Alae membranaceae, colore vario [plendentes, Iemora tenuia, ad latusinternum canaliculata, fubtus fere plana parum repanda; figura fere omnium aequali’ne- quaquam magnitudine; inermia, tab. 4. fig. 8, a. Tibiae longitudine femorum, fubeylindricae, paullu- Jum curvae, inermes, tah. 4. fig. 8, b. Tarforum artieuli tres, primo longiori tecundo, tertio bilobo, plantis villofis, villis brevibus veluti tonfis, tab. 4. Sg. d, & 124 — Vngulae ad bafın connatae unguibus infitae;, an mobi- les? Articulus non nominatus deeft. Femora per profarthrofin cum corpore connexa, capite anguftato param compreflo, capitulo cum proceflu capitate per {ynärthrofin iuncto. Der Körper ıft kurz, faft cylindrifch , glänzend, matt, auf der Obeifläche höckrigt, ohne Haare und Schuppen, von Farbe verfchieden. Der Kopf ift eiförmig, runzlicht, herabhängend, Taf. 4. Fig. 2, b. Die Stirn flach erhaben. Die Augen nierenförmig, ziemlich glatt. Der Kopfichild kurz, breit, mit einer "geringen Bucht. Der Kinn kurz. Die Oberlippe pergamentartig, ausgerandet, wenig erhaben, vorftehend, glatt, Taf. 4. Fig. 3. Die Unterlippe ift häutig, an den Seiten’und in der Mitte pergamentartig und etwas aufgetrieben, an der Bafıs fchmäler; fie hängt mit dem Kinn durch eine Membrane zulammen und ift von dem Halsfchilde umgeben, Taf. 4. EB | Die Kinnbacke ift hornartig, kurz, am Grunde dick, dreyfeitig, die innere Kante nach der Spitze hin etwas einwärts gebogen, und durch ein Charniergelenke mit dem Kopfe verbunden, Taf. 4. Fig. 5. | Die Bafis und der Stamm der Kinnlade find hornartig, die Zähne wie Pergament, der äufsere ift zugefpitzt, der innere ift etwas gekrümmt, am Ende breiter und ftumpf, und mit kleinen Borften befetzt, Taf. 4. Fig. 6. Die vordern Fühlfpitzen fitzen oben am Stamme der Maxille und find faft keulenförmig, Sie find länger, als die hintern und haben vier Glieder. Das erfte Glied if m 125 am kürzeften, das zweyte am längften, kegelförmig, et- was gekrümmt, die Bafıs des Kegels ift nach oben gerich- ‚ das dritte ift kürzer, als das letzte, fo am Ende queer u die Mitte gefpalten ift, um fich für den Sinnnerven zu öfnen, Taf. 4. Fig. 6, a Die hintern Fühlfpitzen find dreygliedrigt; das erfte Glied ıft das kürzefte, das zweyte ilt am längften und gleicht einem umgekehrten Kegel, es ift etwas gekrümmt; das dritte hat am Ende eine Ründung und queer durch’ die Mitte eine Spalte Taf. 4, Fig. 4. Sie fitzen, oben zu bey- den Seiten der Lippe, Die Fühlhörner find platt, dem Umriffe nach keu: lenförmig, fie haben eilf Glieder; das erfte it am läng, ften und gleicht einem umgeftürzten etwas gekrümmten Kegel; das zweyte ift kugelförmig und fehr klein; die übrigen haben faft gleiche Länge und Dicke; das dritte ift darunter am fchmälften; die folgenden nehmen nach und nach an Breite zu, nur das letzte verliert und geht am Ende in eine dünne und ftumpfe behaarte Spitze aus, welche fich zurück ziehen kann, und mir das Organ des Gefühls zu feyn fcheint, Taf. 4. Fig.7. Der Standort der Fühlhörner ift unten an der innern Seite der Augen. Die obere Seite des Halsfchildes ift gewölbt, buck. licht, kugelförmig, oben verengt und bis an die Unter- lippe verlängert, fo dafs der gröfsere Theil des Kopfs da- mit umgeben ift, Taf. 4. Fig. 2, Die Bafis it in der Mitte mehr oder weniger ausgebogen; der ausgebogene Theil it am Ende grade oder hat wieder eine Einbucht, Kerbe, "Die untere Seite des Halfes ift kurz, und hat an der Bafıs zwey rinnenförmige Aushöhlungen, worinn der Kä- fer die vorderften Beine zufammen legt, Taf. 9, Fig. ır, aa, Der Halsfchild ift beweglich, 126 mn Die Theile der Bruft hängen durch Häute zufammen. Das Schulterblatt und Bruftitück, auch der vordere Theil (des Pfannen- und Seitenftücks find ausgehöhlt und bilden zwey länglichte Gruben für die Lage der mittlern Beine, Taf, y. Fig. ır, bb. Zu gleichem Zwecke ift auch der hintre Theil des Pfannenftücks und der Seitenftücke, und ein Theil vom erften Segment für die hinterften Beine fo vertieft, dafs diefe, wenn das Thier fie an den Leib ge- legt hat, mit dem Unterleibe faft eine gleiche Höhe ha- ben, fo wie es bey den mittlern Beinen dafielbe ift, Fig, ıı,cc. Das Pfannenftück, Fig, ı1,.d., Die Seitenftücke, Fig. 11, ee. Das Schildchen it wie ein Trapezium geftaltet, an der Bafis [chmäler und gerander. Der Unterleib ift walzenförmig. Unter den fünf harten Segmenten ift das erfte am längften. Die drey fol- genden find kurz, faft von einerley Länge und kreisför- mig gebogen, Das letzte Segment ift länger als diefe, Taf. 9. Tıe, ır. Tal.'g. Fa, 2,4,b,6,d,e- "Die Alterdecke 'Hf beynahe eiförmig. Die Deckfchilde find hart, von der Länge des Unter- leibes, erhaben rund; am äufsern Winkel der Bafıs dehnen fie fich [ehr ftark auswärts, in der Mitte ziehen fie fich zu- rück und machen eine Bucht, Taf. 4. Fig. 2,f, g. Die Flügel find pergamentartig ‘und zeigen bey einem fchwachen Glanze verfchiedene Farben. Die Schenkel find nicht fehr dick, auf der untern Seite meift flach, etwas gebogen; die innere Seite hat eine Rinne, worinn das Schienbein zum Theil liegt, wenn beyde Theile an den Leib gezogen find, Taf. 4. Fig. 8, a. 3 Die Schienbeine haben die Länge der Schenkel, find. tn 127 meift eylindrifch und [ehr wenig gekrümmt, ohne Dornen und Zähne, Taf. 4. Fig. 8, b. ‚Die Füfse find dreygliedricht. Das eifte Glied ift länger als das zweyte, das dritte theilt fich in zwey Theile. Auf der Unterfeite find fie dicht mit weichen Haaren befetzt, welche kurz und von gleicher Länge, bürftenartig find, Taf. 4. Fig. g, c. Zwilchen den beyden Krallen ift eine verhältnifs- mäfsig breite gebogene Lamelle, wodurch fie zu einem Ganzen verbunden find. Die Lamelle hängt mit der Klaue zufammen, fcheint mir aber nicht damit verwach- fen zu feyn, Ob fie beweglich fey, oder ob fich die Krallen in ihr bewegen können, kann ich nicht beftim- men,. Das ungenannte Glied fehlt, Die Schenkel von allen Beinen find mit dem Körper durch Walzengelenke verbunden, Der verlängerte Kopf diefes Gelenks it an dem innern Ende ziemlich dick, und am äufsern ftark verjüngt, etwas gedruckt. Die Pfannen, Taf. 9. Fig, I, f, g, h, liegen tiefer als die vor- hin befchriebenen nierenförmigen Vertiefungen. Bey den hinterften Beinen vertritt der Kopf des Walzenge- lenks die Stelle des Hüftftücks, welches hier wegen der Aushöhlung hinderlich feyn würde. Der Kopf liegt tie- fer, als diefe. Die Schenkel find mit dem Gelenkkopfe mittelft eines ftehenden Gelnks in Verbindung, welches von demjenigen eben nicht verfchieden ift, fo ich bereits befchrieben habe, Ob die angegebnen Merkmale hinreichen werden, alle zu diefer Gattung gehörigen Arten zu umfalien, wird fich dann zeigen, wenn erft mehrere entdeckt wor- den find. Jetzt kenne ich eıft zwey Arten. Diefe Käfergattung hat viel Aehnlichkeit mit der Gattung Byrrhus, befonders wegen des Halsfchildes, wel- 128 vom ches auf diefelbe Art den Kopf. umgiebt, und gleichfam einhüllt‘, und der in rinnenförmigen Vertiefungen mit der Oberfläche des Unterleibes in gleicher Höhe liegenden Beine, Dafs fie aber nicht dazu gezogen werden könne giebt eine genaue Vergleichung der übrigen, Theile hin. länglich zu erkennen. ı. Chlamys tuberosa, long. thor.. lin. $lat. ız lin, coleoptr. E — — 13 — C. nigro aenea, thorace gibbo, elytris tuberofis et futura srenata, tab. 4. fig. 1, 2. Frons rugofa,. Labium fuperum et antennae ferrugi- neae, Thorax medio gibbus, lateribas ad bafın protube- rantibus, fcutellum verfus dilatatus, crenatus, Juperficie undique rugofa. Elytra tuberculis duobus fibulaeformi- bus, uno difci, alteroque obliguo maiori; linea deinde ad bafin locisque duobus altis; altera adhuc linea prominens obliqua ad mediam futuram orta, locisque praeterea feptem magis ac minus eminentibus; fuperficie altiore puncrata, deprefliore rugola. Abdomen foveolis parum depreflis dif- feminatum. Der Kopf ift, fo weit er nicht vom Halsfchilde ein- gefchloffen wird, runzlicht. Der Halsfchild hat in der Mitte einen Buckel, der hinterwärts etwas getheilt if. Neben demfelben befindet fich unten an jeder Seite ein Höcker. Mitten an der Balıs dehnt er fich aus; der aus- gedehnte Theil hat eine Kerbe, welche das Schildchen einnimmt. Diefes wird gegen feine Spitze zu immer breiter, ift am Ende grade und har einen Rand. Auf jeder Flügeldecke ift in der Mitte zunächft der Narh eine gekrümmte Erhabenheit, die das Anfehen von einer Klammer hat, wovon die Enden nach dem Halsfchilde 129 serichtet find; vor derfelben fteht eine ähnliche gröfsere in fchräger Richtung in der Mitte, vor deren vordern Ende eine linienförmige Erhabenheit bis zur Bafıs geht. Zwi- fchen beyden und der Nath befinden fich zwey runde Hök- kerchen. Von der Mitte der Nath geht eine Erhaben- heit in gerader Linie fchräg bis zur Mitte des übrigen Raunıs, in weichem man überdiefs noch heben Höckerchen. von verfchiedener Gröfse bemerkt, wovon einer an der Nach, vier zunächst dem äufsern Rande und zwey in der Mitte ftehen. Aufserdem finden fich hin und wieder noch kleine punktförmige Erhabenheiten. Die ganze Oberflä- che des Halsfchildes it runzlicht; die Flügeldecken find es nur an den tiefern Stellen; an den höbern auch hin und wieder in den Gründen find fie punktirt, auf den gröfsern Höckern, traubigt. Die Ränder der Flügeldecken an der Nath find gekerbt. Die Kerben an beyden Seiten paflen genau in einander. Am Unterleibe zeigen fich viele fehr Nache Grübchen hin und wieder zerftreuet, Der Käfer ift braunfchwarz, dieobern Ränder der Runzeln find bronzirt und bey hinlänglicher Vergröfserung und ftarkem Lichte fehr glänzend. Auch der Unterleib, und die Beine haben denfelben metallifchen Glanz. Die Oberlippe und die Fühl- hörner find ocherbraun. Die Gröfse des Käfers, welche durch die beygezeichnete Linie Taf. 4. Fig. ı. angegeben ift, ändert ab. Diefes Infect jebt nicht an der Erde, wie die Byrrhen zu thun pflegen, fondern auf den Chinguapins in Nord- amerika, Won Pr. Melsheimer. 130 ner 2. Chlamys foveolata. long. thor. 2; lin, lat. - coleoptr. ı - - C. nigra , thorace fubglobofo gibbo, coleoptris foveo- latis, tab. 4. fig. 9: Thorax ad bafın dilatatus, retufus, late punctato - cica- srifatus, canaliculatus, margine subtiliter crenulato. Co- leoptrorum foveolae minutioribus impreflae, duabus exceptis laevibus tuberculo' distinctis, margine crenato aggerato. Sutura fubtilifime crenulata. Frons, elypeus, labia, an- tennae, pedes anteriores et tarfi pofticorum pedum ochracea. Der Halsfchild diefes Käfers würde von oben eine halbe Kugel bilden, wenn nicht der mittlere Theil, wel- cher längs der Mitte eine Rinne hat, fich fo ftark höbe, dafs er einen Buckel machte. Gegen das Schildchen zu ift er ausgedehnt, und durch eine kleine Einbucht begrenzt. Seine Oberfläche hat viele Grübchen, deren Ränder in ein- ander laufen. Der Rand ift fein gekerbt. Die Deckfchilde haben Gruben, welche die Abbildung Taf. 4. Fig.9. fo weit angiebt, wie fie von oben betrachtet in die Augen fallen. In den Oberflächen diefer Gruben find wieder kleine Grübchen, bis auf zwey, welche über die Mitte hinaus nahe an der Nath ftehen, und in der Mitte ein Höckerchen haben. Die Ränder der Gruben find aufgeworfen und gekerbt. Auch die Ränder an der Natlı haben fehr feineKerben. Das Schildchen bildet ein gleich- feitiges Dreyeck, deflen Spitze vom Halsfchilde gedeckt ift, und hat einen Rand. Die Stirn, der Kopffchild, die beyden Lippen, die Fühlhörner, die vordern Beine und die Tarfen der hinterften find ocherbraun gefärbt, übrigens ift die Farbe des Käfers fchwarzbraun. Das Vaterland ift Nordamerika. Vom Pr. Melsbeimer. — 131 Sandalus petrophya. Nomen genericum a graeco oavdakoy [eu Gavöakıoy ortum hoc loco 5. qg. oavdadıoQ6pos fignificat, quamgquam apud Graecos in compofitis tantum, ve puto, hoc fenfu occurrit, e.g. aoavöadog, qui fandalüs caret xgvoeooavdalog etk. long. thorac. 177 lin, lat. 2 lin. = coleoptr.6 - - 2 Corpus oblongum, pilis molliffimis brevibus erectis un- dique tectum fuliginofum. Capzt vertice rotundum, fupra bafın antennarum pro- iuberatum, fcabrum, nigrum, prominulum, tab: 5. fig. z. Frons plano- convexa. Oculi femiglobofi, laeves cinerafcentes; Clypeus brevis, anguftus, crenatus: Mentum medio hiatum, tab. 5. fie. 4; a. Labrum wmembianaceum, breve äpice rotundum, cres natum: Labium membranaceum ad bafın mento intersertum, fig. 4, a; parte fuperiori liberum fig. 4, b. pagina huius partis interior fumma lobo tenui inftracta, apice anguftaro, fig, 4, © Mandibula cornea, porrecta, falcata, exterior valida, in- terior acuminata, tab. 5. fig. 5. membrana vitra medium tecta, fig: 2, aa, Maxilla cornea, bafı parua, ftipite lato repando, dente exteriori tenui lato obtufo, fetis armato, tab. 5. fig. 3, b; in- teriori ad apicem ftipitis interni acuto , fetaceo, fig. 3, a. Palpi anteriores clavati, longiores, quadriarticulati, articulo primo minuto, fecundo obconico, longiori tertio, vltimo ovali et eadem longitudine, apice fiffo ; pilofi, ftipits maxillarum fummo adhaerentes, tab. 5; fig,3, c; 132 mern _ Palpi poferiores triartieulati, Aliformes, primo et fe. eundo obeonieis apice obliquis, tertio ovali oblongo, longis- simo; pilofi, adnexi labio medio summo, fig. 4, dd. ‚Antennae foliaceae, artieulis undecim, fuperficie holo- fericeis, tribus prioribus fere obconicis bafi oblique trunca- tis, fecundo minimo, tertio longiori fecundo , fequentibus feptem foliaceis, latitudine et craflitie fere aequalibus, lon- gitudine crescente (nominibus longitudinis et craffitiei nune permutatis) ultimo parum craffiore et praecedenti breviore, tab. 5. fig.7. . Thorax mobilis, plano- convexus fcabriusculus antice anguftior, transverfus dilatatus, bafı media parum extenfa. Jugulum breve, medium reliquae parti membranis ad- nexum. Scutellum ovatum, breve. Parzes »ectoris membranis cohaerentes; periftaerhium, tab. 9. fig. 12, a; fcapulae, fig. 12, bb; acetabulum fig. I2,c; parapleurum duplum, fig. 12, dd; maeriaium, fig. 12, ee. Abdomen conoideum, fegmentis fex membranaceis, fu- pra tenuioribus, ano retracto, tegmine {ubrotundo parvo. Coleoptera rigida abdomine longiora latioraque tab. 9. fig.12, ff, g. ad bafeos angula deorfum flexa, apicem verlus anguftata; elytra fupra trinervia foveolato - cicatrilata, mar- ginata. Alae membranaceae. Femora fubeylindriaca, parum compreiia, inermia, aeque longa. _ Tibiae quadrilaterae, repandae, apicem-verfus latiores; ad latus externum denticulatae, dentibus minutis, apice "bifpinofo. Tarfus foleatus, folea denfa pube tecta, articulis qua- tuor longitudine aequali infundibuliformibus, ultimo bilobo, tab. 5. fig. 6, 8, a. wm 133 Yngulae fingulae inarticulatio. Articulus non nomina- tus apertus, hirfutus. Femora anteriorum pedum per f[ynneurofin cum cor- pore connexa, capite parum compreflo, ad finem anguftato; capitulo cum proceflu capitato per arthrodiam iuncto. Der Körper ift länglicht und überall mit weichen kur- zen aufrechtftehenden Härchen dicht befetzt. Die Farbe ift rauchbraun, Taf. 5. Fig. ı. Der Kopf ift an der Scheitel gerundet und über der Wurzel der Fühlhörner am Rande aufgetrieben, die Ober- fläche chagrinartig, fchwarz. Das Thier trägt ihn in her- abhängender Stellung. a Die Stirn if fach erhaben. Die halbkugelförmigen Augen haben eine glatteOber- fläche und find afchgrau. Der Kopffchild ift fchmal, kurz, eingekerbt. Das Kinn fteht in der Mitte von einander, Tab. 5. Fie.q4, a. Die Oberlippe ift pergamentartig, kurz, am Ende ge- rundet, etwas eingekerbt, und zwifchen den beyden Rinn- backen durch eine dünne Haut mit dem Kopfe in Ver- bindung. Die Unterlippe ift ebenfalls wie Pergament, nach oben Taf. 5. Fig. 4, b eiförmig, meift oval, und unten zwifchen den beyden Theilen des Kinns an ein Häutchen gehängt, Fig. 4, a. Am Vorderrande der innern Seite ftieht ein fchmaler dünner fpitziger Theil, Fign4, c. Die hornartigen und fichelförmigen Kinnbacken ftehen weit vor, und haben einen ftarken Rücken; ihre innere Seite ift fcharf fchneidend, in der Mitte eingezogen, Taf 5. Fig.5. Auf der obern Seite und feitwärts find fie von der Wurzelan,bis über die Mitte hinaus mit einer rauchen perga- mentähnlichen Haut bedeckt, Fig.2# aa. Diele Haut kann 134 Gemmmemmamen neun nicht zur Oberlippe gehören, weil fie davon ganz abge- fondert if. Die Maxille ift hornartig und hat eine kleine Bafıs. Ihr Stamm ift gegen feine Länge breit und hat eine doppelte Krümme. Der äufsere Zahn i% dünn, ziemlich breit am Ende ftumpf und überall mit kurzen fteifen Härchen be- Setzt, Taf. 5. Fig. 3,b. Der imnere Zahn ift oben an der inwendigen Seite des Stammes, Diefer geht hier in eine etwas gebogene Spitze aus, welche den Zahn bildet, und ift mit ähnlichen Haaren verfehen, Fig. 3, a. Die vordern Fühlfpitzen werden gegen das Ende im- mer dicker, fie find länger, als die hintern und haben vier Glieder, wovon das erfte am kleinften, das zweyte wie ein umgekehrter Kegel geftaltet und länger ift, als das dritte, welches diefelbe Geftalt hat; das letzte kömmt jenem an Länge gleich, hat eine ovaleForm und am Ende eine runde Oeinung. Sie find auswärts am obern Ende des Stammes von der Maxille eingefetzt, Taf, 5. Fig. 3, c. Die hintern Fühlfpitzen find gleich dick und beftehen aus drey Gliedern, wovon das erffe und zweyte wie ein umgekehrter Kegel gebildet, am Ende [chräg ift. Das dritte ift länglicht oval, und am Ende eben fo wie an den vordern Fühlfpitzen mit einer Oefnung verfehen, Sie find alle gleich lang, an der innern Seite der Unterlippe nicht weit vom Vorderrande befeftigt und fo wie die vordern Fühlfpitzen überall mit kurzen Härchen befetzt, Fig.4, dd. Die Fühlhörner beftehen aus eilf Gliedern, wovon die 5 drey erften umgekehrte Kegel bilden, deren Grundfläche mit der Axe keinen rechten Winkel machen. Das zweyte Glied ift am kleinften, das dritte länger, als das zweyte. Die fieben folgenden find blätterförmig und faft von gleicher Breite und Dicke; ihre Länge aber nimmt gegen das Ende des Fühlhorns zu. (Länge heifse ich hier, was ich fonft ‘ Sm) 135 Dicke nenne.) Nur das letzte Glied ift dicker und kürzer, als das vorhergehende. Ihre Breite beträgt etwas mehr, als das Doppelte ihrer Dicke. Die Zeichnung Taf. 5. Fig. 7. zeigt nur ihre Länge und Dicke; aber nicht ihre Breite an. Ihre Oberfläche ift fanft, fammeiartig. Der bewegliche Halsfchild ift lach erhaben,, fein cha- grinartig, nach oben zieht er fich zufammen, zwifchen der Mitte und der Bafis dehnt er fich zu beyden Seiten aus, und ift da eben fo breit, auch wohl breiter, als am Grunde, Diefe Ausdehnung begrenzt die Seiten durch eine Bogen- ' linie, bisweilen auch durch einen an der angezeigten Steile befindlichen Winkel. Auch die Balıs tritt über dem Schild- -ehen etwas äus. Die Unterfeite des Halsfchildes ift kurz, der mittlere Theil ift für fich und hängt mit dem übrigen durch eine Membrane 'zufammen. Man kann diefen letztern als den umgekehrten Rand der Oberfeite betrachten. Das Schildchen ift kurz, eiförmig. Die Theile der Bruft find durch Häute zufammen- hängend. Das Bruftftück Taf. 9. Fig. ı2, a, fcheint aus zwey Theilen zu beftehen, es ift aber nur eins; die Schul- terblätter Fig. 12, bb; das Pfannenftück Fig. ı2, c; die Seitenftücke beftehen aus zwey Theilen Fig. 12, dd; die Hüftftücke Fig. I2, ee. Der Unterieib hat die Form eines Regels und fechs pergamentartigeSegmente, die auf dem Rücken aus dünnen Häuten beitehen.- Bey allen Exemplaren finde ich, dafs der After eingezogen ifl. Die Afterdecke ift fehr klein und meilft rund. Die Deckfchilde find hart, länger und breiter, als der Unterleib und gegen das Ende verjüngt, Taf.9. Fig. 12,f1,e, mannichmal auch über die Mitte hinaus etwas breiter, als am Grunde, Sie find an den äufsern Winkeln der Balis 136 Summen nach unten zu etwas umgebogen. Die Flügeldecken ha- ben drey längshin laufende Nerven, wovon die zunächft "der Nath nur bis zur Mitte geht ; fie find gerandet und mit vielen flachen Grübchen befetzt, deren Ränder ftark in ein- ander laufen. Die Flügel find wie dünne Membranen, Die Schenkel find etwas geilrückt, walzenförmig, in ihrer Länge und Geftalt einander faft gleich, Die Schienbeine haben vier Seiten, ihr Durchfchnitt ift einem länglichten Rechteck gleich ; dabey find fie an den Enden in entgegengefetzter Richtung gebogen, und unten breiter, als oben. Der äufsere Rand ift fein gezähnt. Am untern Ende finden fich zwey Dornen. Die Fülse beftehen aus vier Gliedern von gleicher Länge. Die drey erften find trichterförmig und ftecken in einander. Das letztre hat zwey Lappen. Unter jedem Gliede befindet fich eine dünne mit kurzen Härchen dicht befeizte zweylappige Membrane von dem Gliede abgefon- dert und verichieden, mit deflen Wurzel zugleich in dem vorhergehenden Gliede eingegliedert, Taf. 5. Fig. 6, 8. Eine jede Kralle ift in der Rlaue für fich beweglich. Zwi- fchen beyden fteht das ungenannte -Glied, das am Ende mit fteifen Härchen befetzt it. Der Schenkelanhang an den vordern Beinen ift etwas gedruckt kegelförmig und durch einen ftarken Muskel mit den innern Theilen des Halfes und der Bruft in Verbindung. Es ift kein Walzengelenke, denn es ift kein walzenförmiger Gelenkkopf, auch keine dazu gehörige Pfanne wahrzunehmen. Diefe Art von Zu- fammengliederung will ich Synneurofs nennen. Dem äuf- fern Anfehen nach fcheint es ein Walzengelenk zu feyn, mit dem es auch in der einfachen Bewegung übereinkommt. Ait dem erwähnten Theile ıft der Schenkel der vordern Beine eben [o wie der hinterften Beine ihrer mit dem Hüft. — 137 Aücke mittelft eines freyen Gelenks zuflammengefügt. Die kleine Pfanne hat bey diefem Gelenke an der äufsern Seite einen Einfehnitt, worin fich der Schenkel befinder, wenn die Beine am Leibe liegen, gerade fo, wie manilhn an der Pfanne der Nufs eines matliematifchen Inftruments zu ma- chen pflegt, um dem/elben eine vertikale Stellung geben zu können. Das andere Ende des Schenkelanhangs ift mit dem Schenkel durch dünne Häute auf der innern Fläche verbunden. Unter den mir bekannten Käferarten finde ich kei- nen, ‚der in dem Bau feines Körpers dem befchriebenen Käfer ähnlicher wäre, als Ciftela cervina oder cinerea des Fabrizins, welche Paykull *) unter der Benennung topa zu einer eigenen Gattung erhoben hat , welches, wie ich glaube, nicht ohne Grund gefchehen kann. ‘In meiner Sammlung hatte ich fie fchon feit vielen Jahren von den Ciftelen abgefondert. Ich habe fie auch unterfucht, und will jetzt nur kurz angeben, worinn ich eine Aehnlich- keit zwifchen ihr und meinem Käfer finde, Der obere Theil der Unterlippe von der Atopa ift mit dem untern, welcher den Raum einnimmt, den das aus einander fiehende Kinn verurfacht, durch eine dünne Membrane verbunden, welches ich bey dem Sandaius nicht bemerkte. Er ift halbkreisförmig, dünn, pergamentähn- lich. Seine innere Seite fteht über den vordern Rand der äufsern etwas hervor, ift nicht fo diek und anfangs von glei- eherBreite, wird aber breiter und theilt fich in vier fchmale Lamellen, , welche in eine runde Spitze ausgehen ; die äuf- fern davon find etwas kürzer als die mittlern. Auf ihrer auswendigen Seite find die hintern Fühlfpitzen eingeglie- dert. *) Fauna Suec. T. II. p. 116. 138 Die Kinnbacke ift lang vorftehend, hornartig, etwas weniger gebogen, wie beym Sandalus, am Ende fpitz, auch an der innern Seite in der Mitte eingezogen, wodurch ein Hügel oder kleiner Zahn entfteht, und auch nicht fo fcharf, wie bey jenem. Der obere äufsere Theil ift mit kurzen Haaren aber mit keiner befondern Haut bedeckt. Die Bafis und der Stamm der Kinnlade find nur wenig von denjenigen yerfchieden, welche in der Zeichnung vom Sandalus angegeben worden. Bey dem äufsern Zahn ift der hornartige Theil verhältnifsmäfsig kürzer und die Bor- ften länger, der innere Zahn ift länger, als bey jenem, am Ende mit einem fteifen Haare befetzt. Bisweilen find die Haare yon beyden Zähnen an einander geklebt, und dann fcheint es, als ob beyde ein Ganzes ausmachten. An den Fühlfpitzen kann ich keinen fonderlichen Un- terfchied bey beyden Käfern bemerken, Zwar foll nach Paykull das zweyte Glied der vordern Fühlfpitze cylindrifch feyn, das vierte beynahe walzenförmig, und die hintern Fühlfpitzen follen vier Glieder haben. Allein ich konnte den angegebenen Unterfchied nicht finden, obgleich ich mehrere Exemplare von der Atopa mit vieler Aufmerkfam- keit unterfuchte. Ein welfentlicher Unterfchied würde es feyn, wenn bey dem einen Käfer die hintern Fühlfpitzen drey, die andern aber vier Glieder hätten. Dafs das vierte Glied der vordern Fühlfpitzen vom Paykull am Ende ftumpf angegeben wird, bey mir aber in der Zeichnung etwas . verjüngt erfcheint, kann daher kommen, dafs bey dem ei- nen Käfer der Sinnnerve zurückgetreten war, bey dem andern aber hervorftand. Die Fühlhörner erfcheinen bey der Atopa in ganz an- drer Geftalt, fie find fadenförmig, eilfgliedrigt. Das Wur- zelglied ift noch einmal folang, wie das zweyte, das dritte etwas länger , wie die beyden erften zufammen, das vierte Glied ift wieder kürzer, die folgenden fechs find mit die- fem faft von gleicher Länge, das letzte aber wieder fo lang, wie das. dritte, wenn nicht länger, Die veränderte Geftalt der Unterlippe und des Fühl. horns macht alfo den eigentlichen Unterfchied die/er Räfer aus. Ob fie aber deswegen zwey verfchiedene Gattungen ausmachen, werden wir erft ausmitrteln können | wenn uns mehrere zu ihnen gehörige Käferarten bekannt ge- worden find und wir in Erfahrung gebracht haben, ob die Unterlippe und das Fühlhorn bey übrigens gleichem oder ähnlichem Körperbau in ihrer Geftalt veränderlich find. Findet fich folches, fo gehören fie ohne Zweifel zu einer Gattung. Vorerft weifen wir beyden Käfern ihren Platz neben einander an. _ Warum ich die Ciftela cervina von den Ciftelen weggenommen habe, davon will ich die Gründe angeben, fobald fich Gelegenheit findet, meine Beobachtungen über die Ciitelen bekannt zu machen. Sandalus Petrophya ıft ein Amerikaner, hat feinen beftändigen Aufenthalt unter den Steinen, und zeigt fich felten. Wir danken feine Entdeckung dem Pr. Melsheimer. 140 mu Sandalus niger. long. thor. ı% lin. lat. 2# lin. coleoptr. 8 — ad bafın 3£1. infra medium 4 lim. S. totus niger, elytris trinervüs foveolato - cicatrifa- tis, tarforum foleis diluto - ferrugineis. Colore tantum et magnitudine a praecedenti haec fpe- eies differre videtur; attamen alia [pecies, nam thorax ma- gis conoideus, bali media bifoveolata, et elytra ad balin pa- zum elevata; apices palperum rubri. Der vom Sandalus petrophya gemachten Befchreibung läft fich nicht viel ab- und zufetzen, um gegenwärtige Art, die ich erft vor kurzer Zeit erhalten habe, auszuzeichnen. Unfer Sandalus niger it um ein Anfehnliches gröfser und ganz fchwarz bis auf die Sohlen unter den Fufsglie- dern, welche von einer blofsen Roftfarbe find, und die Spitzen der Fühlfpitzen, oder die eigentlichen Sinnnerven, welche eine röthlichbraune Farbe haben. Der Halsfchild ift nichr kegelförmig, und daher in der Mitte nicht fo breit, als an der Wurzel, wie diefs der Fall beym $. petro- phya if, Aufserdem finden fich in der Mitte der Bafıs, alfo über dem Schildchen, zwey runde Grübchen. Der Pr, Melsheimer fchreibt,, dafs beyde Käfer Weib- chen wären. dafs die Männchen fächerförmige Fühlhörner von neun Lamellen hätten, die aus einem gemeinfchaftli- chen Gliede nahe am Kopfe ausgiengen, und gegen ihre Länge ziemlich breit wären, dafs er aber erft ein einziges Exemplar davon bekommen habe. 141 Pı:h a gl um. Nomen a graeco 6dxıs derivatum *), quod /pinam dorfi fignificat, nec apayıoy. Corpus fubeylindricum, oblongo - attenuatum, nitidum, languidum, glabrum, pubefcens, colore vario. Capur fubquadratum, ovatum, fubrotundum, aequum, ftriarum, collo anguftiore, Frons plana parum convexa, Oculi fubreniformes, laterales, eminentes. Clypeus brevis, integer, immarginatus, capite anguftior, antice linea parum curva terminatus. Mentum breve fupra bafın maxillarum paullulum pro- minens, tab. 6. fig. 4, ec. Labrum membranaceum, latum, breve, plano-conve- xum antice rotundatum, glabrum, pilofum, apertum, tab, 6, fiß,‘2. Labium ad bafın corneum, inde membranaceum bifi- dum, laciniis aequalibus diftantibus faepius rotundatis, mar- gine fetofo, tab. 6. fig. 4, a. Mandibula exferta, cornea, inciforia, molaris f. arcuata, acuta, fupra plana laevis, fubtus cava, latere externo pro- curvato fcabro, interiore acuminato, pilis rigidis et dente molari inftructo, tab. 6. fig. 5, 6. Maxilla porrecta, bafı et ftipite cornea, dentibus mem- branaceis, brevibus, obtufis, fetaceis, fetis longitudine di- verfis, tab, 6. fig. 3,3 b. Palpi anteriores longiores, quadriarticulati, articulo primo brevifimo, fecundo et quarto longioribus obconicis, ultimo interdum oblongo ovali, adhaerentes maxillae do:fo, tab. 6, hg. 3,.c. ; #) Fabric. Philof. Entomol. p. ııt, 142 a Palpi pofteriores triartieulati, obconici, articulo medie lorgifimo, vlimo crafliore, nonnunguam oblongo ovali, labio medio externo inferti, tab. 6. fir. 4, bb. Foramen nervi fenforii vel rotundum vel longiusculum. Antennae breviores fubfiliformes, longiores fetaceae, inter oculos imos inl[ertae, articulis obconicis, primo cerafliori, fecundo brevifimo, tertio vel breviori vel longiori prime, quarto breviori quinto, ceteris inde longitudine decrescente vel crescente et decrescente, ultimo faepius longifimo cy- lindrico. Thorax mobilis cum jugulo connatus coleoptris angu- ftior conoideus truncatus bafı apiceque rectus, *) utrinque Spinofus **), [pinis acutis f. obtufiuseulis. Srernum 'collare valde anguftum, carinatum. Pectoris partes membranis combinatae; periftaethium tab. 9. fig. 13, a; fcapulae duabus ex partibus compoüirae fig. 13, b; acetabulum fig. 13, c; parapleura fig. 13, dd; maeriaium nullum. Sternum pectorale anticum apice crenatumi, finuatum, poficum apice globofum, globulo finum fterni antici in- grediente, Scurellum wriangulum apice magis ac minus rotundatum. Abdomen dorfo depreflum ventre transverfo fubrotun- dum verfus apicem anguftatum fegmentis rigidis fupra fex fubtus quinque apparentibus, tegmine apice rotundo aut sinuato, Coleoptra vigida longitudine abdominis ad bafın faepius jatiora, parum marginata, Alae tenuiter membranaceae, hyalinae. Femora vltıa medium crafhiora, paullulum curvata, faepe comprefla. *) Thorace cylindrico Fabr. Ent. Sy&.1. P.IL. p. 303. **) Thorace mutico Fabr, Ent. Syit. 1. P.Il. p. 306. 115 Tibiae fubrotundae ad 'apicem ver[us latiores bifpinofae, pofticorum pedum longiflimae, santicorum mediis breviores, ad femorum fimilitudinem. Tarforum articuli tres, fubtus plani pube denfa tecti *), primo longiore fecundo, vtroque obconico, vltimo bilobo. Vngulae fingulae inarticulatio. “ Articulus non nominafus nulluss \ Femora per profarthrofin diverfiis cum corpore con juncta; anteriorum pedum capite maxime slobulofo ad latus externum extrinfecus excrefcente, nervis adnexo; poftico- rum capite prolongato pro maeriaio fubflituto, tab, 9. ig. 13, ee; capitulo omnium cum proceflu capitato per fynar- throfin conjuncto, femori membrana adfixo, Der Körper ift etwas walzenförmig oder er ift nach hintenzu verjüngt, glänzend oder matt, ohne Haare oder mit kurzen Härchen überall oder nur hin und wieder be- deckt. Seine Farbe‘ift verfchieden. Der ‚Kopf ift entweder meilt viereckigt oder oval, oder er kommt der runden Form nahe; auf der Oberfläche ift er eben oder längs der Mitte vertieft, Die Kehle ift dünner als der Kopf, Die Stirn ift eben, oder etwas aufgeworfen. Die Augen find länglicht rund, an der innern Seite fehr wenig eingebogen, faft nierenförmig, und ftehen an ‚den Seiten aus dem Kopfe hervor. Der Kopffchild ift kurz, faft nur halb fo breit, als der Kopf, hinten gerade, vorn flach gerundet, ohne Rand. Das kurze Kinn fteht etwas weiter vor, als die Bafis der Kinnladen, Taf. 6. Fig. 4, cc ; Die mit dem Kopffchilde zufammenhängende Obe:- lippe ift noch einmal [o breit, als lang, pergamentartig, vorn *) Secundum Fabr, fpongiofi. 144 h gerundet und etwas erhaben, ohne Haare oder mit einzel. nen Härchen befetzt, fichtbar, Taf. 6. Fig. 2. Die Unterlippe ift an der Balis hornartig, 'der übrige Theil befteht aus einer dünnen aber fteifen Haur, die durch einen Einfchnitt in der Mitte in zwey gleiche, am Ende oft zugerundete Theilchen ausgeht, weiche mit feinen Borften am Rande befetzt find, Taf. 6. Fig. 4, a. Die Kinnibacke fteht vor; fie ift hornartig, am Ende fpitz, oben fiach und glatt, der äufsere Rand bogenförmig, und nach unten zu umgebogen, der umgebogene Theil durch Eindrücke von aufsen uneben. Auf der unterır Seite ift fie hohl; die innere Seite ift [charf nach oben gekrümmt, in der Mitte gerade, mit kurzen fteifen Härchen befetzt. An der Bafıs fteht ein auf feiner Oberfläche glatter Backen- zahn. | DieBafıs und der Stamm der vorgeftreckten Maxille find hormartig; die beyden Zähne, wie Pergament, kurz, am Ende ftumpf und mit fteifen Borften beletzt, die bey ver- fchiedenen Arten ungleiche Länge haben. Die vordern Fühlfpitzen find länger, als die hintern, und beftehen aus vier Gliedern. Das erfte Glied ift am kürzeften, das zweyte und vierte am längften und einem umgekehrten Kegel ähnlich, bisweilen ift das letzte Glied länglicht oval. Sie fitzen oben am Rande des Stammes von der Maxille, Taf. 6. Fig. 3, c. Die hintern Fühlfpitzen haben drey Glieder, die eben- falls einem umgekehrten Kegel gleichen. Das mittlere ift am längften, das dritte dicker, als die beyden erften, bis- weilen länglicht oval *). Sie üützen mitten auf der äufsern Seite der Lippe, Taf.6. Fig. 4, bb, Die Oefnung für den Sinnnerven, der bey diefer Gat- tung in einer dünnen Haut mit Nervenwärzchen befteht, *) Fabric. ultimo clavato truncato Gener, Ind, p, 51. me 145 ift bey einigen Fühlfpitzen rund, wobey das letzte Glied eine länglicht ovale Form hat, bey andern aber länzlicht, deren letztes Glied einem umgekehrten Regel gleich‘. Die Bafıs von diefem macht mit der Axe des Kegels gewöhn- lich einen fchiefen Winkel, Ä Die Fühlhörner verändern bey den zu diefer Gattung gehörigen Arten ihre Geftalt. Bey einigen find fie kür- zer und von ziemlich gleicher Dicke, bey andern länger und von der Wurzel an bis zur Spitze immer dünner, Ihr Standort ıft zwifchen den Augen,. aber ‘weiter vor- wärts. Die Glieder gleichen umgekehrten, an der Spitze abgekürzren Kegeln. Das erfte ift am dickften, das zweyte das kürzefte, das dritte bald länger, bald kürzer, als das erfte, das vierte allemal kürzer, als das fünfte, die übri- gen’nehmen entweder an Länge ab, oder fie nenmen erft zu und dann ab, das letzte it fehr oft unter diefen das längfte und walzenförmig. Die obere Seite des beweglichen Halsfchildes macht ‚mit der untern .ein Ganzes aus. Seine Geftalt ilt wie ein abgekürzter Kegel, daher oben und ‚unten gerade, an der Bafis nicht fo breit, als die Deckfchilde, oft viel fchmäler; auf jeder Seite. mit einem Dorn bewafner, der oft eine breite Grundfläche hat, und- deswegen die Kegel- form verändert, fcharf, auch mannichmal ftumpf ift, Das ‚ Halsbein ift dünn und durch eine Bogenlinie begrenzt, bey einigen Arten geht es nach der Bruft in Eine Spitze aus. Die Theile der Bruft find durch Häute auf der in- nern Seite in Verbindung. Das Bruftftück, Taf..9. Fig. 13, a; die Schulterblärter beftehen aus zwey Stücken, Figsı3, bb; das Pfannenftück, Fig. 13, c; die Seitenftücke, Fig. 13, dd. Start der Hüftftücke dient der verlängerte Kopi us wal- zengelenks. Das vordere Brutftbein ıft nur ein geringer Fortlatz des K 146 m Bruftftücks, am Ende eingekerbt oder mit einer Einbucht. Das hintere Bruftbein ift auch nur ein dünner Fortfatz des Pfannenftücks, und hat am Ende einen kugelförmi- gen Knopf, welcher in die Einbucht des vordern Bruft- beins hineintritt, oft verfteckt ift, Das Schildchen ift eigentlich dreyeckigt, an der Spitze bald mehr bald weniger abgerundet. Der Hinterleib ift’oben platt, am Unterleibe halb- rund, gegen das Ende wird er fchmäler, auf dem Rücken fieht man fechs, unten nur fünf Segmente. Die After- decke ift am Ende rund, oder hat eine kleine Einbucht. Die Deckfchilde find hart, und haben die Länge vom Hinterleibe, gemeiniglich find fie am Ende fchmäler, als an der Bafis, wo fie feitwärts umgebogen find. Sie haben einen [chmalen Rand. Die Flügeldecken beftehen aus dünnen, doch feften, durchfichtigen Häuten. Die Schenkel werden über die Mitte hinaus dicker, find mehr oder weniger gekrümmt, und im Queer- durchfchnitt nicht ganz rund. Die Schienbeine find fchon mehr gerundet, gegen das Ende breiter und mit zwey Dornen bewafnet. Die Schienbeine an den hinterften Beinen find am längften, die von den mittlern länger, als die vorderften. Eben fo verhält fich auch die Länge der Schenkel. Die Tarfen haben drey Glieder, die unten platt und mit kurzen feinen Haaren von gleicher Länge dicht be- fetzt find, wie Bürften, - Das erfte ift länger-, als das zweyte. Beyde gleichen auf der obern Seite umgekehr- ten abgekürzten Kegeln, Das letzte Glied theilt fich in’ zwey Lappen. Jede fichelförmige Kralle ıt für fich in die Klaue ein- erliedert, Das unzenannte Glied Kinder fieh nicht. [-) >» r | 147 Die Schenkel find mit dem Körper auf verfchiedene Art durch ein Walzengelenk verbunden. Bey den vier vor- dern Beinen nähert fich der Gelenkkopf mehr der Kugel- form, als der Walze, gleichwohl läfst fich kein Nufsgelenke daraus machen, weil die äuisere Seite der Kugel an der Oberfläche um ein merkliches ausgewachlen ift, und ver- möge diefes Fortfatzes nicht mehr als eine einfache Bewe- gung zuläfste. Neben diefem Fortiatze ift noch ein klei- nes Gelenke, und unter beyden ein Muskel oder Nerven, wodürch das Ganze mit dem Körper in Verbindung ge- bracht it. Die Pfanne hat bey diefer Art von Gelenke mehr eine kugelförmige als länglichte Concavität, An, dem Halfe ift fie befonders eingerichtet und unten offen, Taf.9. Fig. 13. Der Gelenkkopf der hinterften Beine ift vollkommen walzenförmig und vertritt die Stelle des Hüft- ftücks. In die kleine Pfanne des Gelenkkopfes bey allen Beinen tritt das Gelenkköpfchen, welches in einem kur- zen runden Röhrchen beiteht, das fich nach dem Ende zu trichterförmig erweitert, und einen dicken Rand hat, an welchem rund herum Nerven fitzen, welche zur Verbin. dung mit dem Gelenkkopfe dienen. Das andre Ende des Schenkelanhangs ift dütenförmig, aber nicht ganz rund, fondern etwas gedruckt und mit dem Schenkel durch Ner- ven verbunden. Die Gliederung diefes Theils mit dem Gelenkkopfe macht ein ftehendes Gelenke. Diefe Charaktere find von denen in meiner Sammlung befindlichen Arten entlehnt, Ich mufs es andern Natur- forfchern überlaffen, das Fehlende noch hinzu zu fetzen, wenn ich nicht felbft Gelegenheit finden werde, derglei- ehen Lücken auszufüllen. 148 pn Pıhagium cyaneum. long. tkor. 13 lin. lat. > lin, - coleoptr. 43— — 3 — ' Stenocorus thorace fubfpinofo cyaneus, elytris bafi flavis Fabr. Entomol. Sy. T.L P. IL 293; Cerambyx palliatus Fort. nov. Spec. Cent. I. 40. R. thorace Jubfpinofo violaceum, coleoptris ad bafın ‚flavis, tab. 6. fig, 1. Caput inter oculos canaliculatum. 'Oculi ochracei. An- tennarum articuli I, 3, 4, 5, 6 infigniter craffi, nitidi, pilofi, reliqui quinque nigri, languidi, pubefcentes, Tho- rax conoideus punctato-rugolus ad feutellum paullulum dilatatus, ad bafin utringue et in medio fpinofus, fpinis obtufiusculis, Religuum corpus punctatum pubeque tectum. Coleoptra ad bafın nigio-maculata, ad tertiam partem flava a violaceo undato distinctam. Scutellum vielareum. Zwifchen den ocherbraunen Augen diefes Käfers ift eine rinnenförmige Vertiefung.- Das erfte, dritte und die drey folgenden Glieder der Fühlhörner find am Ende 'vor- züglich dick, ihre Oberfläche glänzt und ift mit, Härchen befetzt, befonders an dem dickern Theile. Die übrigen fünf Glieder haben eine dünne Haut, fehr kurzes feines, aber dichtes Haar, fallen ins Schwarze und glänzen nicht. Der Halsfchild ift kegelförmig; am Grunde dem Schildchen gegen über etwas ausgebogen. An den Winkeln der Ba- fis und ‘mitten an den Seiten findet fich ein kurzer ftum- pier Dorn. Die Oberfläche ift punktirt, von der Mitte nach dem Kopfe zu runzlicht. Die ganze Oberfläche des Käfers hat ftarke punktförmige Eindrücke und fehr kur- zes weiches, aber nicht fehr dichtftehendes liegendes 149 Haar Die Deckfchilde find vom Anfange bis etwa zum dritten Theil ihrer- Länge, auch wohl weiterhin ftrohgelb, übrigens fo wie das ganze Infect veilchenblau, das am Kopfe und dem Halsfchilde ins Indigblau fällt.-. Die bey- den Farben der Deckfchilde kommen in einer wellenför- migen Linie zulammen. Am Grunde jeder Flügeldecke fteht in der Mitte ein fchwarzer Flecken von geringer Gröfse. Der Käfer lebt in den Monaten Junius und Ju- lsus auf dem Hollunder in Nordamerika, eben nicht häufig. . Vom Pr. Melsbeimer. 35% hen — 2 IMe'mwe bir4'o Corpus oblongum, ovale, fubeylindricum, oblongo- ovatum, ovatum, gibbum, convexum, plano-convexum, depreffum, deprefliusculum, marginatum, immarginatum, nitidum, languidum, laeve, fcabrum, rugofum, crenatum, tuberculatum, fpinofam, nudum, glabrum, pilefum, co- lore magis fimplici et obfcuro quam variegato. Capur fubovatum, aequum, fcabrum, tuberculatum, cornutum, fupra antennas margine elevatum, porrectum. Frons brevis, plano - convexa. Oculi laterales reniformes, finu angufto et lato, faepe latiffimo, anfractu veluti fublaro; nonnunguam marginem capitis lateralem excipientes. Clypeus immarginatus, planus, rotundatus, integer, re- tufus, finuarus, emarginatus, chenatus. Mentum fupra bafin maxillarum magis atque minus porrectum, margine rectum, rerufum, fubrotundum. Labrum membranaceum, corneum, rotundum aut me- dio rectum utrinque rotundatum, integrum aut retufum, «iliatum. Labii inferior pars feu pagina exterior cum mento membrana cohaerens, cornea, glabra, barbata; aut qua- drangularis, angulis duobus anterioribus vel acutis vel omnibus rotundatis, aut fexangularis, lateribus duobus bre- vioribus vel cum bafi vel apice conjunctis, angulis geome- trice 'obtufis vel rotundatis; margine anteriori recto, ro- tundo, finuato: pagina interior fupra mediam partem prae- cedentis anteriorem aliguantum eminens nervis feu mufcu- lis connexa aut connata, cornea feu membranacea, latior ‚dive anguftior inferioris partis apice; integra, rotundata, retufa, bilobata; glabra, feracea, ciliara. Manaibula cornea valida ad balın quadrangula, arcuata, — apice bifida, tab. 7. fig. 4, 5, a, raro denticulata; in arcu parte musculofa inftructa, fig. 4, 5, b; molaris, dente molari aut laevi parum convexo aut ftriato, margine ele- vato, fig.4,5, & Maxilla bafi et flipite corner aperta vel abscondita, den- tibus membranaceis, externo fipitis longitudine, apice la-, tiori obtufo, ciliato, tab. 7. fig. 8, a; interno anguftiori faepe breviori, magis atque minus incurvo, acuto, fetis armato, fig. 6, b. Palpi anteriores maxillae dorfo adhaerentes eaque lon- giores, tab. 7. fig. 6, c, quadriarticulati, articulis obconi- ) Linn, Syft. nat. 2. 979. Faun. Suec, 1780, *").Geoffr. Int, 2, 479. tab. 7. fig. 4. 77) kab. Ent. Sylt. T. IV ..D. 263. .3- N 194 en glaubte zuletzt, das, was er zu fehen gewünfcht hatte, wirklich gefehen zu haben, wie nämlich nach und nach die innern Theile eines Wurms, den er für die Made der Fliege hielt, sich zu einem fliegenartigen Insect ver- einigten, fo dafs am Ende nichts als der leere Balg desselben übrig blieb. Es kam ihm bey seiner Untersuchung alles so ungewöhnlich vor, dafs er in seiner darüber geschrie- benen Abhandlung gleich im Anfange sagt, die Geschichte dieses Thiers sey nach allen ihren Theilen so wunderbar, dafs es mit Recht unter die Meisterstücke der Natur ge- rechnet werden könne. Reaumur, *) der fich um die Naturgefchichte der Infecten fo fehr verdient gemacht hat, war nicht weniger der Meinung zugethan, dafs jener vom Schwammerdamm fa aufmerkfam untersuchte Wurm die Larve einer Fliege fey. Diefer grofse Naturforfcher, der, wie er uns erzählt, in einer gewiflfen Gegend um Paris, diefes Thier fehr häufig bemerkte, hatte Gelegenheit genug, die Natur deflelben zu ftudiren, und fich vollkommen davon zu unterrichten. Und wie konnte man es anders von ihm erwarten, da er fo tief in das Welen diefer Thiere zu dringen gewohnt war? Allein er erftaunte nur, dafs die Made einer Fliege bey ihrer Verwandlung ihre Haut nicht. ablegte, wie andere von der Gattung zu thun pflegen, und nach der Verwandlung noch diefelbe Geftalt beybehielt, er erftaunte, dafs ein Wurm von einer Länge, die fich bey einigen über drey Zolle erftreckte, bey feiner völligen Ausbildung als Fliege, ein Infect darftellte, wel- ches kaum den fechften Theil diefer Gröfse erreichte. Gerade nun dasjenige, was dem grofsen Mann Er- ftaunen erweckte, erregte bey mir einen beharrlichen *) Reaum, Infect, T. IV. P. II. Sept, Mem. des Vers, qui fe font une coque de leur propre peau, Pl. 22. 23, A Ami, 1740, 8. Zweifel. Es ift ja ganz gegen die Geietze der Natur, dacht ich , etwas Ueberflüfsiges zu thun. Wie follte eine Larve von folcher Gröfse nöthig feyn, um ein fechsmal kleineres Infect hervorzubringen? Es ftreitet nicht we- niger gegen andere Erfahrungen. Auch das läfst fich nicht damit vereinigen, dafs die Made einer Fliege bey ihrer Verwandlung die Haut behält, die ihr in ihrem Madenftande zur Hülle gedient hat, Viele Fliegenarten wiffen ihre Eier in den Körper der Raupen andrer In- fecten zu bringen, damit die künftige Brut von den Ein- geweiden und dem Fleifche derfelben ihre Nahrung er- halte. Könnte das bey unferm Infecte wohl nicht der- felbe Fall feyn? Bey diefer und ähnlichen Betrachtun- gen fchien es mir gleichwohl nicht geringe Schwierigkei- ten zu haben, die Wahrheit zu erforfchen. Allein ich nahm mir vor, das Möglichfte zu thun. Meine. erfien Bemühungen giengen dahin, diefen Wurm in den Gräben und ftehenden Wafiern hiefiger Gegend aufzufuchen. Es glückte mir, ihn an verfchiedenen Orten in gewiflen Jahrszeiten von verfchiedenem Alter anzutreffen. Ich fetzte ihn in Flufswafler, das ich zu Zeiten erfrifchte, beobachtete feine Handlungen und bemerkte, dafs jene Naturforfcher fehr vieles richtig angezeigt hatten; aber nie nahm ich wahr, dafs diefe Würmer fich, wie andre Larven, gehäutet oder nach Ablegung einer alten Haut eine neue gezeigt hätten. Die jüngern Würmer, wofür ich folche hielt, die etwas kleiner, als dreyviertel Zolle, auch wohl etwas gröfser waren, ftarben gewöhnlich nach einigen Wochen oder Monaten. Ich bemerkte auch nicht , dafs sie gröfser geworden. Bey denen, welche fünfviertel Zoll, auch länger waren, zeigte fich die Haut dicker, nicht fo biegfam und gelchmeidig, wie bey jenen, Eine fo fefte pergamentähnliche Haut kann eine Made 196 m nen bey ihrer Verwandlung auch nicht gut abftreifen , könnte man fagen, und darinn liegt vielleicht der Grund, dafs fie in der einmal angenommenen Geftalt verbleibt. Allein deswegen hat die Natur:ja auch den Larven der Infecten eine weiche Haut verliehen, damit jenes Hindernifs bey ihrer Verwandlung gehoben werden follte. Auch konnte {ich die Haut unfers Wurms der Länge nach trennen, wenn fich die Halbnymphe der Fliege davon ‚losmachen follte. > Andre von dergleichen Würmern fetzt’ ich in Schach- teln. Sie lebten zum Theil vom Anfange des Septembers bis zu. Ende des Fehruars, alfo beynahe fechs Monate ohne alle Nahrung. Mehrere erhielt ich eine längere Zeit in angefeuchteter fchwarzer Erde. Sie verkrochen fich darinn, und verkrochen fich wieder, wenn ich fie zu Zeiten herausnahm und an die Oberfläche brachte. Ei- nige von ziemlicher Gröfse enthielten, wenn ich fie öff- nete, die Fliegennymphe in der von Schwammerdamm angegebenen Lage. ‘Bey mehrern fand ich keine Spur davon, wenn fie auch völlig ausgewachsen zu feyn fchie- hen. Verfchiedene flarben, und bey ihrer Eröffnung zeigten fich die innern Theile zufammengerrocknet, man ah nicht das geringfte Merkmal von der Nymphengeftalt einer Fliege. "Ueber ‘ diefe Unterfachungen vergiengen vetli- che Jahre. Ich lernte daraus nichts mehr, als dafs nicht alle Würmer von der Art zu Fliegen wurden. Dies be- ftärkte mich nun wohl etwas in meiner Muthmafsung, dafs fie nur dann dergleichen Metamorphofe zeigen könn- ten, wenn fie von Fliegen mit Eiern befetzt worden wä- ren; aber es blieb mir dennoch kein geringer Zweitel übrig, ob nämlich die Würmer, woraus keine Fliegen wurden, auch ihre Vollkommenheit erlangt hätten, oder [1 ER EEE nn: m arm SET 290 äurch die veränderte Lebensart, wozu ich fie gezwungen, daran gehindert worden. WVas das Erfte.-betraf, fo waren mir verfchiedene geftorben, welche völlig von der Grölse und Vollkommenheit derjenigen waren, woraus Fliegen gekommen, aber bey vorgenommener Unterfuchung keine Spur von einer Halbnymphe oder Fliege gezeigt hatten. Um mir auch wegen des andern Falls mehr Gewifsheit zu ver[chaffen, befchlofs ich, im nächften Jahre diefen Wür- mern ihren Aufenthalt bey mir dem natürlichen fo ähn- lich zu machen, als.es mir einzurichten nur möglich feyn würde. Ich erhielt aber noch in’ demfelben Jahre am Ende des Septembers 1793 einen Wurm von mehr als anderthalbzölliger Länge, den ich in eine Schachtel legte, weil mich eben andere Gefchäfte hinderten, ihn fogleich in feuchte Erde zu bringen. Aber diefs glückliche Unge. fähr brachte mich zum Ziel meiner langen Erwartungen. Ich fand nämlich des andern Morgens, indem ich die Schachtel öffnete, eine’ Menge kleiner Würmer von eben derfelben Geftalt, welche der hineingefetzte Wurm harte Die Würmchen hatten eine geiblichweilse Farbe, fchwarze Augen und waren ungefähr eine Linie lang, aber todt; Ich hatte fchon vorher die Bemerkung gemacht, dafs junge Würmer von diefer Art nicht lange ohne Feuchtigkeit oder Wafler leben können. Es befremdete mich daher nicht, dafs ich die erft jung gewordenen nicht mehr leben- dig fand. Den alten Wurm fetzt’ ich darauf in ein Glas, fo halb mit feuchter Erde gefüllt war, Er kroch fögleich unter die Erde. Von Zeit zu Zeit erfrifchte ich die Erde und nahm den Wurm dabey heraus, der aber immer gieich wieder hineinkroch, fobald ich ihn darauf fetzte. Diefes wiederholte ich auch am Ende des Novembers und fand, dafs er fich in meiner Hand noch krümmte und den Kopf in den erften Ring fehr weit zurückzog,; auch fich 16) 198 een aufs neue unter die Erde verbarg, als ich ihn darauf ge- legt hatte. Im Februar des folgenden Jahrs, bis dahin hatt’ ich ihn ruhig liegen laffen, nahm ich ihn heraus, Er fchien ohne Bewegung und todt. So bald ich die Erde wieder erfrilcht hatte, bemerkte ich einige Stunden nachher, dafs er fich rührte und wieder in die Erde bohrte; es gieng aber damit fehr langfam von ftatten, denn es verfloffen etliche Tage, ehe er fo weit kam, als ich nichts mehr von feinem Körper fehen konnte. Etwas ‚über die Mitte des May hinaus fand ich ihn auf der Oberfläche der Erde. Ich nahm ihn in die Hand, aber er gab nicht das geringfte Kennzeichen von Leben. Nach etlichen Tagen, da ich mich hinreichend überzeugt hatte, dafs er nicht mehr lebte, öffnete ich ihn längs der Mitte des Rückens. Sie fchien von felbft aus einander zu gehen. Es zeigte fich die Halbaymphe der Fliege in ihrer völligen Geftalt mit einer fertigen Feuchtigkeit umgeben. Die Fülse waren gegen den Unterleib des Wurms gerichtet, aber unbeweglich. Sie war noch weich. Wahrfcheinlich war diefe Veränderung erft kurz vorhergegangen. So endigte fich die Gefchichte meines Wurms, der mich noch eher, als ichs je erwartet batte, durch Hervor- bringung von mehr als dreyhundert und fechszig Jungen von feiner Art hinlänglich überzeugte, dafs er nicht zu den Infecten, fondern zu den Würmern gehöre, dals aber die Natur feine Eingeweide zur Nahrung einer Flie- genmade befimmt habe und dafs er keine Ausnahme von der Lebens- und Verwandlungsart andrer Fliegenmaden machen folle. Dafs fich die Fliegenmade diefes Infects keinen Coccon verfertigte, darüber darf man fich wohl nicht wundern, da die Haut des Wurms hinlänglichen Schutz und Sicherheit gewährte. Dafs bey unfern Beobachtungen eine genaue Auf- merkfamkeit und eine richtige Beurtheilung des Gefehenen 109 eben fo nothwendig fey, als die Behutfamkeit, das Aufser- ordentliche in der Natur, die Abweichungen von dem ge- wöhnlichen Verfahren derfelben nicht fogleich ınzuer. kennen, dazu kann ufscz vi en kndein,; wie ich rlaude, auch die (efchichte der Mufca chamaeleon dienen. Was den Wurm felbft angeht, fo gehört feine nähere Beflimmung und Befchreibung nicht in das Gebiet der Entomologie. Es ift aber der Mühe werth, ihn noch genauer zu unterfuchen. Schwammerdamm har einiges nicht fo genau betrachtet, als Reaumur, oder es giebt mehr als eine Art von diefen Würmern, welche die Naturfor« fcher für einerley angefehen haben. Verbe[lferungen. Seite III. Zeile 3. flatt uud fetz und — 1. — 0 - fonflie font — 22, — 15 - Unriffe, 1, Umriffe — 23, .—.29 - deslI, der — 0— — 30 - derl. des — 26. — 27. = worin. worinn ==; .29° 25. ‚nach: ift fehlt ‘oft — 3% — ı7. ftttfeinem I. ihrem — 39, — 1 - Teynl fe — 43. — 10. - Halsfchild ll. Halsfchilde = zes 50 ©. faepıs l, faepius — 59% — 12. « demI. den — Mei, 1 Wirkelih Winkel”: — 69 em Oro. 83 Y. 53. ze 27 =“ /roboris'h gnercına == 29. :- ftenhende |, ftehende 72.80, 0.2.07, veselmäfsig, I verhältnifs- mäfsıg — 8% — 30. - Hellwichifchen 1 Hellwigi. fchen eu. ea... ah, Lab — 120. — 4 - ebene, gerade aber blatter- närbige — - zımlich 1. ziemlich 20. - nierenförmiger l. rinnenför- migen — 13T. — 22. - des Komma hinter Fig. fetz einen . Il | 1 200 gun mmennunnn S, 134. Z.30. flatt zweyte l. erfte En — palperum l. palporum —_ _ Krofsar N biaffen Pe — apayıov 1, a Eayınv — 142. — 13, — Spinofus |. fpiuosus — 146. — ı6. — Flügeldecken|. Flügel = — unten | hinten -— — Fort..l. Först. 1 — welchen l welche — 166, — ı. und — 168. — 8. und ıı1. lies barbatulus für barbatus — 134. letzteZeile, ferz eingegliedert für eingeegijdert, Die Seitenzahl 63 auf dem Bogen E verändere in 65, und zähle dann fort bis Seite 94. ZN Seite 105 und ıo7 wird die Farbe von Cetonia 'Eremicola pechbraun angegeben; allein mehrere nachher erhaltene Ex- emplare zeigen, dafs fie dunkelkaltanienbraun fey und etwas “ins Röthliche falle, Seite 117, wird dem Chremaftocheilus caftaneae nur die fchwarze Farbe ohne Zeichnung zugefichrieben. Bey ganz unbefchädigten Exemplaren, welche ıch erft kürzlich erhielt, zeigte lich auf jeder Flügeldecke gegen das Ende feitwärts ein kleiner weifser Fleck, und ein ähnlicher an jeder Seite der Segmente am Unterleibe. Diefe Flecken fcheinen weder aus Haaren noch aus Schuppen zu beflehen. ‘ Es ift eine weifse Materie, die lich abreiben läfst. h Seite.ı25. Zeile2ı. fetz hinzu: Das vierte und die folgeen- den Glieder find nicht in der Mitte, fondern feitwärts zufam- mengegliedert, Seite 128. Die Chlamys tuberofa fcheint Fabrieius unter Bruchus gibbofus befchrieben zp haben. Ent. Syft. T.I. P. I. pP: 37a: 8... Es ift mir nachher durch Pr, Herbit noch eine dritte zu diefer Gattung gehörige Art bekannt geworden, die ich in der Foige befchreiben werde, ' Seite 144. Z.15, fetz hinzu Tafı 6, Fig. 5, & und Z. ig Taf, 6, Fig. 3, 3, + | 2OI Erklärung der yo hemun en. Erfte Kupfertafel. Fig. 1. Die Äufsere Seite von der Kinnbacke der Melolontha vulgaris F} b der Kopf zum Nufsgelenke. Fig. 2. Die innere Seite derfelben; ab der Backenzahn mit {chräggehenden Einfchnitten, Fig. 3. Die untere Seite davon; d der obere unterwärts ge- bogene Theil derfelben; bc ein kleines Bein, welches bey b mit Härchen befetzt und bey ce mit.einem Knopfe verfehen it, der zum Nufsgelenke dient; bey a zeigt fich das Profil vom Backenzahn. Fig. 4. Die obere Seite der Kinnbatke; ab der Backenzahn im Profi. Fig.s. Die untere Seite der Kinnbacke von MelolonthaFrifchii Fab.; a der Backenzahn im Profil. Fig. 6. Die untere Seite. von der Kinnbacke der Melolontha folllitialis Fabr. ,; a der Backenzahn im Profil. Fig. 7. Die untere Seite der Kinnbacke der Melolontha fquamofa Be: ‚ a der Backenzahn im Profil. Fig. 8. Die Kinnlade der Melolontha Frifchii Fabr.; bey a der Rücken, unter welchem die nur von der Seite fiıchthare Bafıs, woran bey e die Nerven, wodurch fie mit dem Kopfe ver- bunden ilt, Zwifchen b und d der Stamm. Bey c der gekrümnmte äufsere Zahn mit drey Spitzen. Bey e der innere kaum ficht- bare Zahn, und bey bf die vordere Fühlfpitze, Fig. 9. Unter a ein Stück vom Kinne; abc die äufsere Seite der Unterlippe; dd die hintern Fühlipitzen. Fig.ıo. Die innere Seite der Unterlippe: aa z\ RT an derfelben liegende, aber bewegliche kleine.Pinfel, welche Fig. ıı. a abftehend von der Seite vorgeftellt find, Fig. 12. Die Oberlippe von oben mit anfitzenden Nerven, wo- durch fie mit dem Kopfe verbunden ill. Fig. 13. Die Unterfeite der Oberlipps. Fig. 14. Ein Fühlhorn von der Melolontha Hlieis; bey aeın einfaches, dem Anfeha nach doppeltes Glied. : Fig, ı5. Die Klaue mit einer Kralle von der Melolontha Ilicis und andern verwandten Arten. Fig. 16. Diefelbe mit beyden Krallen, B e SPAR, x v > nn — | en sie. ı7. Eine Kralle von MelolonthaFullo Fabr, und ähnlichen Arten, “ Fig. ıg: EineKralle von Melolontha pilofa Fabr. und von ver- wandten Arten. BR" 2 Fig. ı9. Eine Kralle von Melolontha vulgaris und dahin gel; rigen Arten, Fig. 20. Eine Kralle von Melolontha folflitialis Fabr. und dahie‘. | verwandten Arten. L Fix. 21.22. Die beyden Krallen von jedemF: ofse der MeloloaYha Frifchii Fabr. und bey andern ihr ähnlichen Arten. Fig. 23. Die beyden Krallen an jedem Fufse der a ergentea, {quamofa und anderer dazu gehörigen Arten. Kig.24. Eine von den beyden Krallen an jedem Fufse der Melo- . lontha viridis Fabr. und anderer damit verwandten Arten. .- Fig. 25. Eine doppelte Kralle von ungleicher Länge an jeden , Fufse der Melolontha praticola Fabr, und andrer ihr ähnlicher Arten, Fig. 26. Melolontha quercus * Fig. 27. Melolontha quereina # Fig. 23. Melolontha llicis * Fig. 29. Melolontha piloficollis * Fig. 30. DieZunge von Melolontha vulearis Fabr.; bc das Zun- genbeinchen ‚ab Pinfel oder kleine Bürlten. Fig, 31. >ie Kinnlade von Meloloentha quercus * adie Bälle: Pe er äufsere Kinnladenzalın; d der innere Zahn; bf die vordere Fühlfpitze. Fig. 3 32 Die Kinnlade der Melolontha caftaneae *; e die Bafısz a derRicken; bc der äuisere Zahn; d der'innere; f die vor- dere Fühlfpitze. Fig. 33. Die Kinnlade von Melolontha afflımilis Herbfl, a der Rü Erin. worunter die Balıs; b der äufsere; d der innere Kinnladenzahn; ‚ bf die vordere Fühlfpitze. Fig, 34. Die Kinnbacke von der Melolontha äffimilis H. Zweyte Kupfertafel. Fig. ı. Cetonia Eremicola * Fig. 2. Cetonia macnlofa * FB: 3. Cetonia canalieulata* Trichius ahskehlatus Fabr. ? F g. 4. Die Oberlippe vom Trichius fafeiatus Fabr. von der untern Seite mit anfırzenden Nerven, ' Fig. 5. Die Unterlippe deffelben Käfers von oben: b ein Theil vomKinn; aa die hintern Fühlipitzen. Fig. 6. Die Unterfeite von diefer Unterlippe. Fig.7. Die Unterfeite der Kinnback= vom Trichius Nobilis Fabr. ; a der an der innern Seite gefchärfte am Ende zugelpitzte E > EN -; ne = ensmrudmeng 203 a” "& « hornartige Theil; b der Backenzahn von der Seite, der pet- . gämnentartise hohle, fchaufelförmig geflaltete Theil: dd ?erven und Muskeln, wodurch dieKinnbacke am Kopte felt it. %3.8. Die Kinnbacke am Trichius Eremita Fabr. von der untern ‚Seite? a der hornartige am Erle etwas ftumpfe, nach innen ° zu.aber gefchärfte voritehende Theil; b der Backenzahn feit- - „Wärts; c der fchaufelförmige hohle Theil; dd Nerven und " Muskeln zur Beielligung der Kinnbacke Fir, % Die Unterfeite von der Kinnbacke des Trich. fafeiatus „.*Fabr,; a der vorltehende hornartige etwas gekrümmte und amder innern Seite gefchärfte Theil: b der Backe:zahnz; ce der dünne fchaufelförmige Theil; d die Stelle, woran der Nerve fitzt. Fig. 10. Die Kinnbacke der Cetonia marmorata Fabr. von unten, aderhervoritehende hornartige an derinnern Seite gefchärfte Theil; b der Backenzahn von der Seite; c die pergament- artige Schaufel; d die Nerven. Fig. ır. Die untere Kinnlade von Trich. fafeiatus Fabr. vori der untern Seite ; d dieBafis; ec derStamm; a der äufsere Kinnladenzahn, der für fich ein Ganzes ıft und mit dem Stamme durch eine Gliederung zufammenhängt; b.derinnere Kirnladenzahn, unter welchem die innere Seite mit lleifen Härchen befetzt it; c die vordern Fühlipitzen. Fig. ı2. Der äufsere Kinnladenzalın für fich, dem Umrifle nach. Dritte Kupfertafel, Fir. ı. Cremaflocheilus caflaneae * » Fig. 2, Der Kopf deffelben; aa die herabhängenden gerun- deten Seitenwinkel des. Kopffchildes. Fig. 3. Die unter dem Kopffchilde befindliche Oberlippe von Y der untern Seite, Fig.4. DieKinnbacke von unten; a ein hornartiger mit einer ftumpfen Spitze verfehener an der innern Seite etwas zuge- fchärfter Theil; b ein ızufchelförmiger Theil, fo diinn wie -eine feine Blashaut; e die innere hornartige gekrümmte Seite, 2 Fig. 7. Die fchüffelförmige Unterlippe von aufsen; a der breite etwas einwärts gebogene Rand; b eine tiefe Bucht in eben dem Rande an der nach der Brull hingekehrten seitez cc die hintern Fühlfpitzen. Fig. s. Die vordere Seite der Unterlippe, fo weit fie in der Höhlung des Kopfs liest: aa, bb, c’e die geraden und ge- ‚bogenen Theile, deren innerer Raum mit fleifen Haaren aus- gefüllt it. Fig. 6. Die entgegengefstzte nach dem Halsfchilde gerichtete Seite der Unterlippe; a der durch Nerven mit dem Kopfe % 204 \ Sonnen nnng verbundene Theil; b eine Einbuchtz3 ce die hintern Fühl- Tpitzen. Fig. g. Das Fühlhorn von der Unterfeite, Fig. 9. Diehornartige Kinnlade; b der äufsere Kinnladenzahn ; c der innere, unter welchem an der innern Seite kurze Bor- ften; a die vordern Fühlfpitzen. Fig. 10. Ein mittleres Bein, a zwey an der Aufsenfeite der Schienbeine befindliche Zähne; b zwey Dornen. “ Fig. ıı. Ein vorderltes Bein; a zwey Zähne an der äufsern Seite, b zwey Doruen an der innern; c das Walzenzelenke, wodurch das Bein mit dem Halfe in Verbindung ift. Fig. 12. Die Fufsglieder der hinterilen Beine. Vierte Kupfertafel, Fig. m Chlamys tuberofa * Fig: 2. Der Umrifs von ciner Seite derfelben Figur; a das erfte Sexment am ÜUnterleibe; bed die drey folgenden, welche kürzer und von gleicher Länge find; e das letztere und etwas längere Segment; f der auswärtsgebogene Theil an der Äufsern Seite der Flügeldecke; g die Einbucht hinter demfelben; h der Kopf feitwärts. Fig. 3. Die Oberlippe. Fig. 4. Die Unterlippe mit den hintern Fühlfpitzen, Fig. 5. Die Kinnbacke. Fig. 6. DieKinnlade; a die daran fitzende vordere Fühlfpitze. Fig. 7. Das Fühlhorn, %Fig.g. Ein Bein; a der Schenkel; b das Schienbein; ce die drey Fufsrlieder mit der Klaue, 4 5 Fig. 9. Chlamys foveolata * Fünfte Kupfertafel. - Fig. ı. Sandalus petrophya * Fig. 2. Der Kopf deffelben. Fig. 3. Die Kinnlade; a die Spitze desinnern Kinnladenzahns ; b der äufsere Kinnladenzahn; c die vordere Fühlfpitze: Fig. 4. a eine dünne Haut in der Mitte des Kinnes, wo er getheiltit; b die ovalean diefer Haut hängende Unterlippe, zu deren Seiten die Augen. Die zwifchen der Lippe und den Augen befindlichenRäume für dieRinnbacken und Kinnladen; c eine vorllehende Spitze oben an derLippe;, dd die hintern Fühlfpitzen. Fise. 5. Die Kinnbacke, Fig. 6. Die vier Fufsglieder mit der Klaue, Fig. 7. Das Fühlhorn. nn 205 Fig. g. Ein Fufslied: a eine inzwey Lappen getheilte Lamelle unter jedem Fufsgliede, Sechfte Kupfertafel. Fig. 1. Rhagium cyaneum. Stenocorus Fabr. Fig, 2. Die Oberlippe. Fig. 3. Die Kinnlade; a der äufsere Kinnladenzahn; b der innere; c die vordere Fühlfpitze. Fig. 4. aa der häutige in zwey Theile getheilte am Rande mit Boriten befetzte Theilder Unterlippe; bb der hornartige‘ untere Theil derfelben, an deren Vorderfläche die hintern Fühlfpitzen eingegliedert find: cc der Kinn, Fig. 5. Die obere Seite der Kinnbacke. ‚Fig, 6. Die untere Seite derfelben. Siebente Kupfertafel, Fig.ı. Tenebrio barbatulus * Fig.2. Die Oberlippe. Fig. 3. Die Unterlippe; b die äufsere Seite; c dieinnereS$eite; ad die hintern Fühlfpitzen. Yig. 4. Die Kinnbacke von oben; die getheilte Spitze; b ein’ in der Mitte befindlicher Muskel; c ein Backenzahnan der innern Seite; d ein Nervenbüfchel zur Verbindung der Kinnbacke mit dem Kopfe, Fig. 5. Die Kinnbaeke von der untern Seite; a die getheilte Spitze; b der Muskel; c der Backenzahn; d ein kleiner Zahn nicht weit, von der setheilten Spitze, ee Stellen auf der Oberfläche, die vertieft find, und wie zerfreflen ausfehen. Fig. 6. Die Kinnlade; a der äufsere Kinnladenzahn; b der innere; c die vordere Fühlfpitze. Fig, 7. Das Fühlhorn. Fig. 8: Die Fufsblätter mit der Klaue. Achte Kupfertafel. Fis. ı. Cychrus unicolor, Carabus Fabr. Fig. 2. Der Kopf vor der untern Seite; e der abwerundete vordere Rand vor der einen Hälfte der Unterlippe; b zwey neben einander ftehende cylindrifche Glieder, weiche ‚mit der Unterlippe in Verbindung find; c eine zwifchen diefen Gliedern hervorragende Spitze; dd diebeydenKinn- backen; ff die innern Kinnladenzähne; e ein äufßserer Kinnladenzahn; g der Stamm der Maxille, wo die vordere 206 genen ng Fühlfpitze eingegliedert it; bey e die’hintern Fühlfpiz- zen;. h der Äufsere Rand des Kiuns, wo die Unterlippe anfängt. ; i Fig. 3. Eine vordere Fühlfpitze, Fig. 4. Eine hintere, / Fig, 5. Ein Fühlhorn. Fig. 6. Die Kinnlade vom Cychrus noftratus Fabr.; a der Rücken mit anfıtzender Wurzel; b der äufsere Kinnladen- zahn: € der innere; d die innere Seite der Kinnlade; e das Wurzelslied der vordern Fühlfpitze, ; Fig. 7. Der äufsere Kinnladenzahn, wie er beym Cychrus attenuatus, elevatus und ilenoftomus gefaltet ift, Fig. 8. Die Oberlippe von der obern Seite beym Cychrus roltratus. , Fig. 9. Die untere Seite derfelben, Fig. 10. Die Kinnbacke des Cyc, roftratus. - Fig, 18. deffen Unterlippe; aa die beyden am Ende fpitz- zulaufenden Seitentheile; bb die in der Mitte hervorra- ee runden Theile, welehe mit der innern Seite der ippe verbunden find; c eine zwifchen ihnen vorftehende Spitze. Fig. 12. Cychrus elevatus, Carabus Fabr, Fig. 13. Cychrus ftenoltomus * Fig. 14, Ein Bein vom Cych, ftenoftomus, U X Neunte Kupfertafel. [x Fig. ı. Die Unterfeite des Halsfchildes, die Bruft und der Unterleib von Melolontha vulsaris Fabr. vergröfsert, a das Brufllück; b das Pfannenftück; cc die Seitenftücke; dd die Schulterblätter;, ee die Hüftftücke; ff die wal- zenförmisge Aushöhlung am Halfe, für das Walzengelenke der vorderften Beine; £g dergleichen für die mittlern Beine; h das Bruftbein. Fig: 2. Die Unterfeite des Halsfchildes, die Bruft und der Unterleib von Melolontha variabilis Fabr. vergröfsert, “ wobey einerley Buchflaben diefelben Theile anzeigen, wie bey Fig. ı. Fig. 3. Ein mittleres Bein von Melolontha vulgaris Fabr.; ab der verlängerte Kopf des Walzeugelenks. Fig. 4. a die kugelförmige Höhlung des verlängerten Kopfs, worinn das Köpfchen vom Schenkelanhang eingelenkt ift, Fig, 5. Der Schenkelanhang, deffen fchmäleres fich verjün- szendes Ende bey Fig, 3. c mit dem Schenkel durch eine Haut verbunden ill, Fir. 6. Der Schenkelanhang, woran bey a der Einfchnitt, En gesnmmaunnmmenunen 207 wodurch die Bewegung des Schenkels um Hüftllücke ein- gefchränkt wird, Fig.'7. ab das Hüftflück; c das äufsere Ende des Schen- kelanhangs, deffen Köpfchen bey a im Hüftflücke einge- lenkt ilt: d ein Schenkel von den hinterflen Beinen. Fig. g. Die Untetfeite des Halsfchildes, die Bruft und der Unterleib von Cetonia Eremicola *; a das Bruftflück; bb .die Schulterblätter; ce die Seitenflücke;, dd die Hüftflücke; e das Pfannenftück, f die Unterfeite des Hal- fes; g die Pfanne für das Walzengelenke der vorderiten "Beine; h diefelbe für die mittlern Beine, Fig. 9. Die untere Seite des Halsfchildes vom Crema- itocheilus caflaneae * vergröfsert; a das Halsbein vorne zunächli der Lippe; bb die Winkel und Einbachten, un- ten-am Balsfchilde, cc die beyden vordern Winkel def- felben, die aus Buckeln beftehen; e eine Pfanne, welche im Boden zur Hälfte durchlöchert it f5 d die untere Oefinung im Halsfchilde. Fig. ı0. Die Bruft und der Unterleib von eben diefem Kä- fer; a das Bruftflück; bb die Schulterblätter; cc die Seitenflücke; dd die Hüftflücke, e das Pfannenftück; f eine Pfanne für das Walzengelenke der mittlern Beine Fig. ır. Die untere Seite des Halsfchildes, die Bruft und der Unterleib von Chlamys tuberofa *; aa eine mollen- förmige Aushöhlung am untern oder hintern Rande des Halsfchildes, worinn das Thier in der Ruhe die vorder- lien Beine zufammenlegt; bb dergleichen. ähnliche für die mittlern Beine, welche die Stelle der Schulterblätter und etwas vom Bruflifück einnehmen; ce ähnliche Aus- höhlungen für die ruhige Lage der hinterften Beine, wel- che einen Theil des Pfannenitücks und der Seitenftücke, auch etwas vom eriten Segment einnehmen; d das Pfannenflück; ee die -Seitenflücke; f die Pfanne für das Walzengelenke der vorderften Beine; & eben diefelbe für die mittlern; h dergleichen für die hinterilen Beine. Fig. ı2. Die Unterfeite des Halsfchildes, die Bruft und der Unterleib vom Sandalus petrophya *; a das Bruftitück;, bb die Schulterblätter, c das Dasnenflick: dd.die Sei- tenflücke; ee die Hüftflücke, ff die äufsern Ränder der Decktchilde. Fig. 13. Die untere Seire des Halsfchildes, die Bruft und der Unterleib vom Rhagium cyaneum; a das Brultftücks bb die aus zwey Stücken beftehenden Schulterblätter ; c das Pfannenftück ; dd die. Seitenftücke; e die Büftltücke; a Pfanne für. das Walzengelenke der vorderilen eine. Fig, 14. Die untere Seite des Halsfchildes, die Bruft und der Unterleib des Tenebrio barbatulus*; a das Bruitflück , 208 nn bb die aus zwey Stücken beflehenden Schulterblätter; das Pfannenfliick; dd die Seitentlücke; e die hlanz oder Pfanne für das Walzenrzelenke der vorderflen Beine: f dergleichen für die binterlien; & für die mittlern Beine, Fir. 15. Die Unterfeite des Halsichildes, die Bruft und der areas des Cychrus unicolorz a das Bruflftick, welches mit den Schulterblättern verw Be. ill; b das Seitenftück; c das Pfannenftück; dd die Höhlungen für das Walzen- gelenke der vorderften. Beine; ee dergleichen für die mittlern; ff eben folche für die hinteriten Beine. a ‚ a } De L 2 : | fchrczder- Frhr Kufkner: ol? “ EZaN Ne: @Jchrorder- ef BEN BTAN FL Gocı Lel J 24 JS Ger Ze FT Üchroder & et fü Br, „ A y RR n= = EN ER @) TP POHL j; Z Wr t L Pi y Faß \ \\ = | h ir yo I) au rc U Ey RU A M)) Se Le; L% z 7 aA) FCH Gen 4 VeaDL- dee ne Er VL j Sl u 1 ' INDIEN 2 a >